Giancarlo Tarozzi Maria Pia Fiorentino
Calligaris
Vorläufer einer neuen Ära
In jedem Menschen schlummern vielgestalti...
612 downloads
2430 Views
815KB Size
Report
This content was uploaded by our users and we assume good faith they have the permission to share this book. If you own the copyright to this book and it is wrongfully on our website, we offer a simple DMCA procedure to remove your content from our site. Start by pressing the button below!
Report copyright / DMCA form
Giancarlo Tarozzi Maria Pia Fiorentino
Calligaris
Vorläufer einer neuen Ära
In jedem Menschen schlummern vielgestaltige Ausdrucksformen paranormaler Fähigkeiten, die auch "sechster Sinn" genannt werden. Meist empfindet man ihn nur schwach als unbestimmtes Gefühl, besonders bei drohendem Unheil, ebenso aber kann er jäh als Vision oder Klartraum aus den Tiefen des Unterbewußtseins emporsteigen oder sich in anderen Erscheinungsformen zeigen. Professor Dr. Calligaris von der Universität Rom ist der Ansicht, daß dieser "sechste Sinn" die Resonanz einer Wechselwirkung zwischen Seele und Kosmos ist. Bei den meisten Menschen sind diese Reaktionen allerdings kaum noch wahrnehmbar, weil der ursprüngliche Kontakt mit dem Universum durch naturwidrige Lebensführung blockiert wird. In jahrzehntelangen Forschungen entdeckte Calligaris tausende von Punkten auf der Oberfläche der menschlichen Haut, durch deren Stimulierung solche Sperren gelockert werden können. Damit werden die natürlichen Fähigkeiten zur praktischen Betätigung von Telepathie, Hellsehen, Präkognition, Gedankenlesen, Bilo kation und anderen paranormalen Phänomenen wieder frei. Diese von Calligaris erforschten Hauptpunkte sind weder mit den seit Jahrtausenden bekannten Akupunkturpunkten noch den Akupressurpunkten identisch, sondern bestehen aus geometrischen Figuren unterschiedlichster Art und Größe.
ISBN: 3886990001 Vgm Erscheinungsdatum: 1981 Dieses E-Book ist nicht zum Verkauf bestimmt!!!
Inhaltsverzeichnis Vorwort des Herausgebers...................................................... 4 Vorwort des Herausgebers zur 2. Auflage .............................. 5 Vorwort ................................................................................... 6 Einleitung................................................................................ 9 Kapitel I Biographisches Porträt von Prof. G. Calligaris...... 20 Kapitel II Methoden zur Ortung und Aufladung der Linien und Plaques an der Oberfläche der Haut ............................... 44 Kapitel III Einführung in die Praxis...................................... 76 Kapitel IV Telepathie.......................................................... 102 Kapitel V Erste Zwischenbilanz ......................................... 127 Kapitel VI Astrosophie ....................................................... 133 Erster Teil: Astrologie .................................................... 133 Zweiter Teil: Astronomie ................................................ 144 Kapitel VII Zweite Zwischenbilanz.................................... 170 Kapitel VIII Hellsichtigkeit ................................................ 178 Erster Teil: Die Vergangenheit ....................................... 178 Zweiter Teil: Die Zukunft................................................ 186 Kapitel IX Ein Blick auf die Gegenwart ............................. 194 Kapitel X Zum Ausklang .................................................... 200
Vorwort des Herausgebers Anfang 1970 war es selbst für Ärzte schwer, umfassende Informationen über die Heilmethode "Akupunktur" zu bekommen. Viele hatten von dieser Methode überhaupt noch nichts gehört. Dies hat sich grundlegend geändert. Die "Akupunktur" ist eine anerkannte Heilmethode geworden. Es ist zu hoffen, daß mit der Herausgabe dieses Buches über die Entdeckung der Haut-Plaques von Calligaris eine ähnliche Entwicklung in Gang gesetzt wird wie bei der "Akupunktur". Beide Systeme, "Akupunktur" und die Hautplaques von Calligaris, erfordern ein Umdenken sowohl vom Arzt als auch vom Patienten. Diese Systeme zeigen, wie man sich aus der Befangenheit der Materie befreien kann. Sie entsprechen unserem heutigen Zeitgeist. Essen 1981
-4-
Vorwort des Herausgebers zur 2. Auflage 10 Jahre sind seit der l. Auflage dieses Buches vergangen und sie ist restlos vergriffen. Die vielen Anfragen und Bestellungen machen eine Neuauflage dringend erforderlich. Der Herausgeber kommt der Nachfrage gerne nach, nicht nur aus wirtschaftlichem Interesse, sondern es ist ihm ein persönliches Anliegen eine Methode zu verbreiten, die es dem einzelnen Menschen ermöglicht, Antworten auf die Herausforderungen zu bekommen, die der Menschheit in den kommenden Tagen bevorstehen. Mit der Technik, die uns Calligaris geschenkt hat, scheint es möglich zu sein - Yogananda spricht in seinem Buch "Die Autobiographie eines Yogi" darüber - Einsichten über die Essenz des Menschen zu gewinnen, die unzweifelhaft göttlich ist. Neben den vier Essenzen Feuer, Erde, Wasser und Luft dieser Welt ist die göttliche Essenz die QUINTESSENZ, die uns alle verbindet, die uns ALL-EINS werden läßt... Essen 1991
-5-
Vorwort Das erste Buch über den Entdecker der Hautplaques, die bei entsprechender Reizung zu außersinnlichen Wahrnehmungen führen. Bedrückt vom unverantwortlichen Verhalten der Politiker und Militärs schlössen sich während des Zweiten Weltkrieges zahlreiche Menschen zu Gruppen zusammen, um im Rahmen einer neuen Dimension an etwas Höheres glauben zu können. In diesen Gruppen beschäftigte man sich mit den verschiedensten Theorien, die sich jenseits der Grenzen der schulwissenschaftlichen Doktrinen und Dogmen befanden, und die von der Hellseherei über Reinkamation und Seelenwanderung bis hin zu den Forschungsarbeiten von Professor Calligaris reichten. Die intensive Beschäftigung mit all diesen spiritualistischen Theorien führte schließlich zum Entstehen eines kollektiven Unterbewußtseins gegenüber grenzwissenschaftlichen Phänomenen wie beispielsweise dem der UFOs oder der Parapsychologie. In den insgesamt neunzehn Büchern von Calligaris war eine unübersehbare Vielzahl an Hinweisen und Überlegungen enthalten, die, schwankend zwischen Wissenschaft und Utopie, einen Zusammenhang mit all diesen Theorien aufwiesen. Aber die Menschen waren zu sehr beschäftigt und abgelenkt, um in den dicken Wälzern Calligaris' nachzulesen. In jener Zeit gab es auch eine Reihe von Persönlichkeiten, die gemeinsam versuchten, Lösungsformeln für die großen, unsere Welt bewegenden Probleme zu finden. So auch für das immense, nach wie vor beständige Problem der menschlichen Teilnahmslosigkeit. Eine besondere Erwähnung verdient in diesem Zusammenhang Ing. Carlo Curti (1884-1952), Theosoph und Freimaurer, der bereits einige Jahre zuvor die A.U.M.-Idee (Azione Unilaria Mondiale = Welteinheitsaktion) ausgearbeitet -6-
und im November 1935 den politischen Behörden der Schweiz vorgelegt hatte. Unter den zahlreichen Persönlichkeiten, die für eine Realisierung des A.U.M.-Gedankens eintratein, befand sich auch Professor Calligaris. Ziel dieser Welteinheitsaktion war es, die menschlichen Probleme auf wissenschaftlicher und technischer Basis zu lösen. Nach Ende des Weltkrieges griff Ing. Curti sein anspruchsvolles Projekt wieder auf und präsentierte es, unterstützt von den Theosophen, den Regierungen der wichtigsten Nationen. Aber auch diesmal wollte sich kein Nährboden dafür finden, zu groß waren die Gleichgültigkeit, das Unverständnis, die Inkompetenz und die Dummheit der angesprochenen Politiker. Lediglich die Botschaft der UdSSR in Bern interessierte sich näher für das Projekt und bat um Zusendung des gesamten Materials in französischer Sprache, insbesondere der Unterlagen bezüglich der Staatsorganisation OMARCAT und der Weltwährungseinheit LABOR. Ich selbst wurde von Ing. Curti damit beauftragt, nach Bern zu fahren und dem sowjetischen Kulturattache das überaus komplexe A. U. M.Projekt im Detail zu erläutern. Ich habe den Namen dieses sowjetischen Funktionärs mittlerweile vergessen, aber ich erinnere mich noch äußerst gut daran, mit welch großer Geduld und Verständnisbereitschaft er sich des utopischen, vielleicht nie realisierbaren Idealtraumes des Ing. Curti annahm. Er versprach mir, alle Unterlagen ins Russische übersetzen zu lassen, um sie dann, begleitet von einem ausführlichen Empfehlungsschreiben, nach Moskau weiterzuleiten. Als Gegenleistung bat er mich. ihm alle von Giuseppe Calligaris geschriebenen Bücher und Abhandlungen zu besorgen. Dabei zeigte er mir die diesbezüglichen Anfragen zweier wichtiger sowjetischer Universitäten, der Moskauer Crdena Eenina Gosudarstwennij Universität sowie der Sredneasiatskij Universtät von Taschkent. So kam es schließlich dazu, daß das Werk Calligaris' -7-
vollständig ins Russische übertragen und an den sowjetischen Universitäten bekannt wurde, während es im ganzen Westen, selbst in Italien, heute noch nahezu ignoriert wird. Die Diplomaten der sowjetischen Botschaft in Bern wurden ausgewechselt, und so konnten wir nie erfahren. welche Reaktionen das A.U.M.-Projekt in Moskau hervorgerufen hat. Durch einige Jahre hindurch erhielt ich aber noch zahlreiche Briefe seitens sowjetischer Wissenschaftler, speziell von den zentralasiatisciien Universitäten, mit Detailfragen zur Forschungsarbeit von Calligaris. Dies gab letztlich den Ausschlag dafür, daß ich mich immer mehr mit dem Werk dieses modernen "Zauberlehrlings", wie sich Calligaris einmal in einem seiner Schreiben an einen französischen Forscher selbst genannt hatte, zu beschäftigen begann. Die von Giuseppe Calligaris geleistete Pionierarbeit wird erst dann als solche anerkannt werden, wenn der Mensch eine völlig neue Bewußtseinsebene erreicht haben wird. Alles im Bestehenden ist vibrierende Energie, und die bioenergetische Transmutation, die ununterbrochen im Kern der Zelle vor sich geht, entwickelt gradweise unser Bewußtsem bis hin zur Herausbildung der reinen Intelligenz, deren Aktivität von der Ebene der subatomaren Teilchen ausgeht. Dies ist der Prozeß, der das bestimmt, was wir heute Evolution nennen, und deren Auswirkungen wir wohl kennen, nicht aber deren Ursachen. Bernardino del Boca
-8-
Einleitung Als die Amerikaner im Jahre 1945 von Sizilien aus große Teile Süditaliens besetzten und der Krieg mit dem unaufhaltsamen Vordringen der alliierten Truppen in eine entscheidende Phase getreten war, folgte diesen ein Sonderkommando des US-Secret-Service, das mit einer der ungewöhnlichsten Missionen des II. Weltkrieges betraut war. Seine einzige Aufgabe bestand nämlich darin, in den Buchhandlungen der besetzten Teile Italiens nach Restbeständen von Büchern zu fahnden, deren Autor Prof. Dr. Giuseppe Calligaris war. Außer einer Reihe medizinischer Bücher hatte Calligaris im Laufe der Jahre insgesamt neunzehn umfangreiche Werke publiziert, worin die wohl erschöpfendste Beschreibung Tausender von Experimenten enthalten ist, die das Hervorrufen unterschiedlichster parapsychologischer Phänomene in allen Einzelheiten ausführlich erläutern: Von der Telepathie bis zur Präkognition, vom Gedankenlesen und Hellsehen bis zur Bilokation, um nur einige wenige aufzuzählen. Das vorliegende Buch enthält die knappe Zusammenfassung einer Anzahl solcher von Calligaris durchgeführten Versuche. Ihre Beschreibung gibt darum lediglich einen kleinen Ausschnitt aus der kaum übersehbaren Vielfalt der Experimente, die der Italiener mit umsichtiger Sorgfalt vorbereitete und nach streng wissenschaftlichen Maßstäben durchführte. Dennoch ist die hier getroffene Auswahl ungemein informativ, denn sie umfaßt niemals zuvor aufgezeichnete Experimente, die von jedermann nachvollzogen werden können, der sich ernsthaft mit dem darin hinterlassenen Gedankengut vertraut macht. Calligaris entdeckte auf der Oberfläche der menschlichen Haut optisch nicht wahrnehmbare Reizpunkte, deren Stimulierung die in jedem Menschen schlummernden Gaben -9-
zum Erleben paranormaler Phänomene erweckt. In diesem Zusammenhang möchte ich nachdrücklich betonen, daß diese Reizpunkte nicht die bekannten Akupunkturpunkte sind. Von Calligaris wurden sie Plaques genannt. Er beschreibt sie als kleine geometrische Figuren unterschiedlichster Art und Größe, die vielfach ineina nder verschlungen mit der Haut verwoben sind. Mit einiger Übung gelingt aber ihre genaue Lokalisierung verhältnismäßig mühelos. Was allerdings damals die Amerikaner veranlaßt hatte, mitten im Kriege ein Sonderkommando ihres Geheimdienstes für die bis zum Jahre 1945 andauernde Razzia nach Büchern von Calligaris einzusetzen, gehört zu den vielen niemals völlig geklärten Geheimnissen, die mit diesen Büchern zusammenhängen. Jedenfalls waren die Buchhändler froh darüber, auf diese Weise für ihre schon verstaubten Ladenhüter, die niemand wollte, entschlossene Abnehmer zu finden, die dazu ohne langes Feilschen in Dollars bezahlten. Schon in den Jahren vor dem Kriege hatte Calligaris mit seinen Büchern immer nur unbedeutende Auflagen erreicht und von Zeit zu Zeit mußte er sich nach einem neuen Verleger umsehen, weil die Bücher dem bisherigen Herausgeber unrentabel erschienen. Obschon Calligaris in den dreißiger Jahren mit seinen verblüffenden Experimenten an verschiedenen Universitäten und in der Öffentlichkeit Aufsehen erregte, kamen diese den Italienern eher unheimlich vor. Über metaphysische Phänomene herrschten nur unklare Vorstellungen. Die abergläubigen Italiener sahen in diesen Experimenten vor allem schwarzmagisches Zauberwerk und in Calligaris selber einen "Stregone" (Hexenmeister). Irgendwelche Popularität war darum diesem und seinen Büchern zu keinem Zeitpunkt beschieden. Um so mehr muß man sich deshalb fragen, welches Interesse die Amerikaner ausgerechnet an Büchern hatten, die in Italien nur von ein paar Insidern beachtet wurden und im übrigen niemals in andere Sprachen übersetzt worden sind. Beinahe -10-
zwangsläufig erhebt sich damit eine weitere Frage: Auf welche Weise hatten die Amerikaner überhaupt etwas über Calligaris erfahren? In Kreisen der Wissenschaftler seines Heimatlandes galt er gerade wegen seiner "verrückten" Experimente als "Outsider", den niemand mehr ernst nahm und worüber zu diskutieren sich nicht lohnte. Offensichtlich waren die Amerikaner völlig gegenteiliger Ansicht und man muß sich verblüfft fragen, welche Fakten zu dieser Auffassung geführt hatten, vor allem aber auch, durch welchen Umstand sie ausgelöst worden war. Obschon man bei dem Versuch, auf diese Fragen eine Antwort zu finden, auf Mutmaßungen angewiesen ist, gibt es dennoch eine Re ihe von Tatbeständen und Gegebenheiten, die solchen Überlegungen ein festes Gerüst verschaffen. Eine davon ist die Tatsache, daß sowohl bei den Achsenmächten als auch bei den Alliierten der Krieg nicht nur in erbarmungslosen Materialschlachten unvorstellbarer Dimensionen ausgetragen wurde, sondern beiderseits auch auf einer mit strengen Geheimhaltungsvorschriften umgebenen Ebene stattfand, die man getrost als "okkulte Kriegsführung" bezeichnen kann. Astrologen, Pendler, Hellseher, spiritistische Medien und sogar Tattwa-Forscher hatten in den militärischen Planungen der kriegsführenden Mächte ihren festen Platz. Es konnte nicht ausbleiben, daß auch die Spionagetätigkeit in diesen Sektor eindrang. Darum wurde die Bücherjagd auch bis zum Jahre 1945 im ganzen Territorium des Stiefellandes fortgesetzt. Es sollte nämlich verhütet werden, daß die Sowjets möglicherweise aus den Forschungsergebnissen von Calligaris ebenfalls profitierten. Obschon zwar die Sowjet-Union während des II. Weltkrieges Mitverbündeter der Alliierten war, verheimlichte man ihr argwöhnisch alle eigenen Überlegungen und Erkenntnisse, während die Spionagetätigkeit der Sowjets in den USA gleichzeitig besorgniserregenden Charakter -11-
angenommen hatte. In den industriellen Zentren der USA mit kriegswichtigen Fertigungen, wie beispielsweise in Los Alamos, wo fieberhaft an der Entwicklung der Atombombe gearbeitet wurde, steigerte sich die Furcht vor sowjetischen Spionen bis zur Hysterie. Jeder beargwöhnte jeden und einer beobachtete heimlich den anderen. Beamte der Spionage-Abwehr unterzogen viele führende Kräfte in Los Alamos stundenlangen Verhören und das Mißtrauen nahm zum Teil groteske Formen an. Aus dieser Sicht wird erklärlich, daß man den Sowjets mit der Jagd auf Calligaris-Bücher zuvorkommen wollte. Wenngleich den Amerikanern das im großen und ganzen geglückt zu sein scheint, hatten die Sowjets dennoch Wind von dieser Aktion bekommen. Auf welche Weise sich diese ebenfalls Bücher von Calligaris beschaffen konnten, erfährt man von Bernardino del Boca im Vorwort dieses Buches. Unter dem Vorwand, eine "Welteinheitsaktion" fördern zu wollen, die einige verschwärmte aber wirklichkeitsfremde Theosophen und Freimaurer zu realisieren hofften, hatte der damalige Kulturattache der Sowjet-Botschaft in Bern einige Anhänger dieser utopischen Bewegung dazu veranlassen können, eine Art Calligaris-Bücher- "Nachlese" durchzuführen, der auch ein gewisser Erfolg beschieden war. Jedenfalls wissen wir aus dieser Quelle, daß die von Calligaris begonnenen Experimente in der Sowjet-Union weitergeführt werden. Sie fallen in den Rahmen jener auf streng wissenschaftlicher Grundlage basierenden Forschungen der Psychotronik, die dort an wenigstens 23 größeren Instituten durchgeführt und staatlich unterstützt werden. Da man indes im Westen niemals etwas über daraus resultierende Ergebnisse hörte, kann man annehmen, daß sie in die Geheimarchive der Militärs gewandert sind. Demgegenüber läßt sich aus einer Reihe von Anhaltspunkten der Schluß ziehen, daß keinem der US-Geheimdienst-Experten, die sich mit dem Inhalt der in hektischer Betriebsamkeit -12-
zusammengetragenen Calligaris-Bücher befaßten, auf die Idee kam, die dort beschriebenen Experimente selber nachzuvollziehen oder wissenschaftlichen Instituten zur weiteren Auswertung zu übergeben. Ob sich später, nachdem einiges über die weiteren Untersuchungen an Eorschungsstätten und Universitäten der Sowjet-Union durchsickerte, daran etwas änderte, ist nicht bekannt geworden. Diese Möglichkeit darf man dennoch nicht völlig ausschließen. Es wäre nun noch zu untersuchen, durch welchen Umstand die Aufmerksamkeit des US-Geheimdienstes überhaupt auf die Bücher von Calligaris gelenkt worden war. Dabei ist man zwar ebenfalls auf Vermutungen angewiesen, die jedoch gleichfalls durch greifbare Fakten untermauert werden können. Als die Alliierten ihre Pläne für die Invasion in Sizilien vorbereiteten, um von da aus ganz Italien aufzurollen, erinnerten sie sich einer seit dem vorigen Jahrhundert bestehenden Machtorganisation, die in Italien "Ehrenwerte Gesellschaft" genannt wird und als "Mafia" den Ruf eines Staates im Staate genießt. Da im Kriege alle Mittel recht sind, überlegten die Alliierten, inwieweit sie die Ziele ihrer Kriegsführung mit den Interessen der Mafia verknüpfen könnten, um sie als Verbündete zu gewinnen. Als bestes Argument erwies sich das Versprechen, die von der Mafia angestrebte Autonomie Siziliens zu unterstützen. Während der Vorbesprechungen zwischen den amerikanischen Geheimdienstlern und der Organisation kam das Gespräch auf bestimmte Mafia-Usancen und damit auch auf die der schwarzen Magie. Wer sich eingehender mit den Experimenten von Calligaris befaßt hat weiß natürlich, daß manche davon ausgezeichnete Möglichkeiten für magische Praktiken bieten. Hierzu muß man wissen, daß es wohl in keinem Lande Europas so viele Magier, Zauberer, Hexen und Exorzisten gibt, wie in Italien. Viele unter ihnen sind jedoch Scharlatane, aber ihre geheimnisvoll anmutenden Rituale -13-
kommen den Bedürfnissen der Südländer entgegen. Unter ihnen gibt es aber auch Könner ihres Faches, über deren Leistungen man sich die erstaunlichsten Wunderdinge erzählt. Ich will aber auf diesen Punkt nicht weiter eingehen, sondern nur festhalten, daß Calligaris der Mafia ein Begriff war und darum sein Name in den erwähnten Gesprächen auftauchte. Da diese Besprechungen Ausgangspunkt kriegsentscheidender militärischer Operationen war, deren hier geschilderten Hintergründe in den Jahren 1950/51 Gegenstand einer eingehenden Untersuchung durch einen US-Senatsausschuß wurde, die allerdings im Sande verlief, kann man davon ausgehen, daß der amerikanische Geheimdienst sein erstes Wissen über Calligaris "Lucky Luciano", dem Mafia-Boss, zu verdanken hat. "Lucky" konnte freilich nicht ahnen, welches Interesse der Geheimdienst in dieser Phase des Krieges an den Erkenntnissen Calligaris hatte. Eines allerdings war den Amerikanern dennoch versagt geblieben: Sie hatten Calligaris nicht mehr persönlich sprechen können, sosehr dies auch ihr Wunsch gewesen sein mag. Wenige Wochen vor ihrem Einmarsch in Rom, am 51. März 1944, war der große Gelehrte still und einsam aus dieser Welt geschieden. Inwieweit die Ergebnisse seiner Experimente vielleicht einmal einer zukünftigen "okkulten Kriegsführung" ihr Gepräge geben könnten, kann man nur erahnen. Calligaris hatte an solche Dinge ebensowenig gedacht, wie an die Möglichkeiten schwarzer Magie und ähnlichem Mißbrauch seiner Erkenntnisse. Vielmehr glaubte er, mit ihnen den Schlüssel zur Harmonisierung des Menschen mit dem Kosmos gefunden zu haben. Damit ist die ohnedies von mancherlei geheimnisvollen Geschehen umwitterte Geschichte um die Bücher von Calligaris keineswegs beendet. Zunächst einmal will ich kurz untersuchen, warum nicht einige wesentliche Teile ihres Inhaltes wenigstens in Fachkreisen außerhalb Italiens bekanntgeworden sind. In der -14-
Bundesrepublik jedenfalls fanden wir nicht einen einzigen Experten der Parapsychologie, dem der Name Calligaris zum mindesten vom Hörensagen ein Begriff gewesen wäre. In anderen europäischen Ländern - außer in Frankreich - verliefen unsere Recherchen genauso ergebnislos. Nur ein einziges Mal fanden wir einen Hinweis in dem 1950 in deutscher Sprache herausgekommenen Buch von Parama hansa Yogananda "Autobiographie eines Yogi" (Otto Wilhelm Barth-Verlag, Weilheim Obb.). Darin he ißt es in einer Fußnote: "Die Naturwissenschaften bestätigen auf ihre eigene Weise die Gültigkeit jener Gesetze, die von den Yogis auf dem Wege der Geisteswissenschaften entdeckt wurden. So hat man z.B. am 26. November 1934 an der Königlichen Universität in Rom den Beweis geliefert, daß der Mensch über Fernsehkräfte verfügt: Dr. Giuseppe Calligaris, Professor der Neurologie und Psychologie, übte auf verschiedene Stellen des menschlichen Körpers einen Druck aus, worauf die betreffende Versuchsperson eine genaue und ausführliche Beschreibung von Personen und Gegenständen abgeben konnte, die sich jenseits der Wand befanden. Dr. Calligaris erklärte den anwesenden Professoren, daß die Versuchsperson in dem Augenblick, da gewisse Hautstellen gereizt werden, übersinnliche Eindrücke empfängt, die sie dazu befähigen, auch außer Sichtweite liegende Gegenstände zu erblikken. Um die Versuchsperson in die Lage zu versetzen, Dinge jenseits der Wand zu erkennen, drückte Calligaris ungefähr 15 Minuten lang auf eine Stelle rechts des Brustkorbes. Dr. Calligaris erklärte ferner, daß die Versuchspersonen - sobald gewisse Stellen des Körpers gereizt werden - Gegenstände aus jeglicher Entfernung erkennen können, ganz gleich ob sie sie vorher gesehen haben oder nicht." Einer der Gründe, warum die Bücher von Calligaris niemals über die Grenzen seines Heimatlandes Italien hinaus bekannt wurden, ist zweifellos die Sprachbarriere. Wären sie in Englisch niedergeschrieben worden, hätten sie längst die Welt erobert. -15-
Sie waren aber zu keine r Zeit in andere Sprachen übersetzt worden. Als Interessenten für die Experimente von Calligaris kämen vor allem Parapsychologen in Frage, obschon sie genauso für Ärzte, Physiker und andere Wissenschaftler aufschlußreich wären. Die meisten von ihnen beherrschen jedoch die italienische Sprache nicht. Selbst in Italien ist der Name Calligaris nur den Insidern geläufig und von diesen haben nur Vereinzelte die Bücher selber zu Gesicht bekommen oder gar gelesen. Die wenigen aber, die noch einige Exemplare davon besitzen, hüten sie wie eine Kostbarkeit. Mancher hat darauf einen Kult persönlicher Prägung aufgebaut oder verwendet das durch die Bücher vermittelte Wissen zur Durchführung ungewöhnlicher Experimente. An dieser Situation hat auch die mit fieberhafter Ems igkeit betriebene literarische Razzia des US-Secret-Service ihren Teil dazu beigetragen. Hinzu kommt, daß nach dem Krieg keiner der Verlage mehr existierte, bei denen die Bücher herausgekommen waren. Dort aber befanden sich die Matrizen. aus denen man Neuauflagen hätte anfertigen können. Alle diese Druckstöcke waren in den Kriegswirren oder bei Bombenangriffen verlorengegangen. Alles das erklärt das Rätsel um die Calligaris-Bücher jedoch nur zum Teil. Folgen wir darum einmal den Gedankengängen einiger kluger Köpfe, die über solche Dinge Erwägungen außerhalb herkömmlicher Anschauungen angestellt haben. So etwa sagte Serge Hutin in seinem Buch "Unsichtbare Herrscher" (Verlag der Europäischen Bücherei, H.M. Hieronimi, Bonn): "Die Frage, ob diejenigen, die auf dieser Erde vordergründig Macht besitzen und ausüben, nichts weiter sind als Puppen, die weitaus Mächtigere, aber im Verborgenen Wirkende tanzen lassen, ist durch Jahrhunderte hindurch schon oft gestellt worden. " Den gleichen Gedanken griff Jacques Bergier in "Livres -16-
Maudits" auf. Er sieht - genau wie Hutin - hinter diesen "im Verborgenen Wirkenden" eine mächtige okkulte Oberhoheit, die nicht nur im Weltgeschehen eingreift, sondern sich auch bei kleineren Aktionen einschaltet, dann z.B., "wenn bestimmte Bücher zuviel Wissen vermitteln, deren Gedankengut die Menschheit auf eine Entwicklungsstufe bringen könnte", für die sie den Mächtigen noch nicht reif genug erscheint."Solche Bücher werden aus dem Verkehr gezogen und ihre Neuauflage verhindert", stellte Bergier fest. In den Schriften von Alice Ann Bailey (1880-1949) ist Hauptthema der darin enthaltenen Lehren ebenfalls "die Gegenwart einer Hierarchie bewußter Wesen auf Erden, die für die Leitung des menschlichen Geschicks verantwortlich sind" (Horst E. Miers: "Lexikon des Geheimwissens", Goldmann Sachbücher Nr. 11142), eine Überzeugung, die von den "Fürsten der Mystiker", den Rosenkreuzlern, geteilt wird. Mit diesem Hinweis auf die Möglichkeit des Waltens mystischer Hierarchien soll keineswegs eine endgültige Erklärung für das geheimnisvoll anmutende Verschwinden der Calligaris-Bücher gegeben werden, obschon diese Tatsache nach wie vor bestehen bleibt. Als Treppenwitz der Geschichte erscheint aus heutiger Sicht der Umstand, daß die 1944 herausgekommene Neuersche inung eines Buches von Calligaris über Krebsheilung durch einen Beschluß der Universitäts-Magnifizenz just zu dem Zeitpunkt eingezogen wurde, als die Geheimdienst-Razzia nach den Calligaris-Büchern auf vollen Touren lief. Die Einziehung erfolgte in Form einer "Kathedral-Entscheidung" wobei ein peinliches Gefühl zurückbleibt, wenn man erfährt, daß keiner der Mitglieder des wissenschaftlichen Gremiums das von ihnen diskriminierte Buch auch nur gelesen hatte (sic!). Der gleiche Ausschuß benutzte die Gelegenheit zu einem weiteren Eselstritt in Richtung Calligaris und entzog diesem mit einem ultimativen Federstrich seinen Titel als Universitätsprofessor. -17-
Calligaris selber war bis zu seinem tragischen Hinscheiden fest davon überzeugt, einen göttlichen Auftrag zu erfüllen. "Meine Arbeit ist für den Fortschritt der Menschheit zu höherer Berufung notwendig ", schrieb er einmal. In den letzten Jahren seines Lebens sprach er viel von einer "Höchsten Intelligenz", die allgegenwärtig ist, alles durchdringt und deren Resonanz durch die von ihm entdeckten Hautpunkte wahrgenommen wird. "Das Universum ist von Schwingungen erfüllt", erläuterte er dazu. "Die von mir gefundenen Punkte auf der menschlichen Haut spiegeln diese Schwingungen wider. Damit kann man sagen, daß der Kosmos sich im menschlichen Körper offenbart ". Ein Zeitgenosse von Calligaris notierte einmal über dessen Versuche: "Die beschriebenen Experimente erlauben es bei entsprechender Übung jedem Menschen, in eine Sphäre jenseits von Raum und Zeit zu gelangen." Dem französischen Nobelpreisträger Charles Richet (18501935) war der Name Calligaris ebensowenig ein Begriff, wie er heute noch den meisten Zeitgenossen ist. Auf einem Symposium der Physiologen in Edinburgh sagte er einmal ahnungsvoll: "Aus innerster Überzeugung heraus möchte ich behaupten, daß unsere fünf Sinne nicht die einzigen Erkenntnismöglichkeiten zur Wahrnehmung äußerer Eindrücke sind. Vielmehr empfängt unsere Intelligenz auch auf anderen Wegen Bruchteile der Wahrheit und des Wirkens im Kosmos ". Damit sprach Richet divinatorisch die gleiche Erkenntnis aus, zu der Calligaris auf dem Wege über seine Experimente gelangt war. Prophetisch hatte Richet damals seinen Worten hinzugefügt: "Die Metaphysik ist zwar noch keine öffentlich anerkannte Wissenschaft, wird es aber dereinst sein". Diejenigen, die heute noch über sie spotten, werden einmal genauso beschämt sein wie jene, die über die Chemie lästerten und behaupteten, daß jedes Forschen nach dem Stein der Weisen illusorisch sei. Was Grundsätze anbelangt, so brauchen wir uns nur an Lavoisier, -18-
Claude Bernhard und Pasteur zu halten, die sich immer und überall auf Experimente beriefen. Darum begrüßen wir die neue Wissenschaft, die dem menschlichen Denken eine neue Richtung weisen wird". Wir hoffen, daß dieses Buch zur Erreichung eines solchen Zieles beiträgt. Wer jedoch die hier beschriebenen Experimente als eine Art Schnellkursus ansieht, mit dem man sich in wenigen Wochen zu einem Yogi in Westentaschenformat mausern kann, sollte besser die Finger davonlassen. Die Beschäftigung mit diesen Versuchen ist schon deshalb nicht als ergötzlicher Zeitvertreib zu verstehen, weil diese die innere Bereitschaft zur seelischen Höherentwicklung voraussetzen. Hinzu käme bei manchem eine geistige Umkehr, die nicht ohne Einfluß auf das tägliche Leben bleiben kann. Dann allerdings kann der Mensch sich Erfahrungsbereiche eröffnen, über die er in Dimensionen einzudringen vermag, die jenseits von Raum und Zeit liegen. Hellmuth Hoffmann
-19-
Kapitel I Biographisches Porträt von Prof. G. Calligaris Der Angeklagte wurde in den Saal gerufen. Der Widerhall seiner Schritte erfüllte die Stille des Raumes. Verwundert und auch ratlos sahen ihn die Richter an, fast als wollten sie noch rasch den Grund entdecken, der ihn zur Formulierung einer solch entsetzlichen Häresie verleitet hatte. "Sie sind sich doch im klaren darüber", begann der Vorsitzende, "was Ihre wiederholten Behauptungen zwangsläufig zur Folge haben müssen? Sie waren ein talentierter, vielversprechender junger Mann, der von der Wissenschaft der Medizin als Sohn aufgenommen wurde. Und dann haben Sie plötzlich damit begonnen, diese Wissenschaft zu verraten, zu verleumden, in Verruf zu bringen. Ihre Schriften sind ein schwerwiegendes Attentat auf die Stabilität eines Gebäudes, das in jahrhundertelanger mühseliger Arbeit aufgebaut wurde. Wie kann man bloß die Wissenschaft des Äskulap mit magischen, okkulten und quacksalberischen Elementen verwässern wollen? Üben Sie Einsicht und kehren Sie auf den rechten Weg zurück, bevor es zu spät ist!" "Aber meine Theorien", widersprach der Angeklagte verzweifelt, "sind doch alle nachprüfbar. Auch hier, jetzt, in diesem Saal können wir es tun. Das müßten Sie doch selbst wissen, wenn Sie meine Bücher gelesen haben." "Sie scherzen wohl", kam es schroff vom Vorsitzenden zurück. "Glauben Sie denn wirklich, wir vergeuden unsere Zeit mit dem Lesen ihrer fünfhundert Seiten langen Schriften, wenn wir doch genau wissen, welch absurde Behauptungen Sie darin aufstellen?" Der Angeklagte gibt nicht auf und versucht es no chmals, -20-
seine Richter von der Notwendigkeit zu überzeugen, zumindest einige der vielen von ihm beschriebenen Experimente durchführen zu lassen, aber die Mauer der Abneigung ist und bleibt unüberwindbar. Das Urteil wird ausgesprochen: Das Werk Calligaris' wird als Irrlehre gebrandmarkt, er selbst verliert seinen Lehrstuhl an der Universität. Wenig später stirbt er an einem Herzleiden; es war ihm nicht gelungen, die größte Demütigung seines Lebens zu überwinden. Mehr als dreißig Jahre minuziöser und geduldiger Forschungsarbeit waren jählings vom Tisch gefegt worden, aufgrund der Weigerung eines kurzsichtigen Gerichts, sich eine Stunde lang mit den von Calligaris vorgebrachten Argumenten ernsthaft auseinanderzusetzen. Zum Glück wurde jedoch das von Calligaris angefachte Feuer jenseits der Alpen als ein Licht erkannt, dessen Leuchtkraft allmählich wieder zunimmt. Bei der eingangs beschriebenen Verhandlung handelt es sich nicht etwa um einen mittelalterlichen Inquisitionsprozeß, sondern um ein Verfahren, das vor wenigen Jahrzehnten in Rom stattfand. Die Richter, Mitglieder einer Kommission mit dem Auftrag, das Werk von Giuseppe Calligaris, dem Dozenten für Neuropathologie an der Königlichen Universität von Rom, zu beurteilen, haben in der Tiefe ihres Herzens wahrscheinlich stets gelitten an den Fehlern der Inquisitoren. Vielleicht haben sie sich sogar die mutvolle und heroische Gestalt des Giordano Bruno als Vorbild gewählt, die Glut des Scheiterhaufens haben sie jedenfalls nicht ausgehen lassen. Giordano Bruno verbrennt also immer noch, und er wird immer wieder verbrennen, solange man die Theorien von Wissenschaftlern als ein "Absurdum" liquidiert, nur weil sie sich dem vorgegebenen wissenschaftlichen Bestand scheinbar nicht anzupassen vermögen, und solange man Menschen wie Calligaris, der von einigen französischen, sowjetischen und US Forschern als "eines der größten Genies des 20. Jahrhunderts'' bezeichnet wird, die -21-
offizielle Existenzberechtigung entzieht. "Absurdum" in welchem Zusammenhang und in wessen Namen? Sicherlich im Namen einer Wissenschaft, die Descartes zu ihrem Meister gemacht hat, gleichzeitig aber die grundlegende Voraussetzung jeder kartesianischen Theorie vergißt, derzufolge durch methodischen Zweifel jedes mögliche Vorurteil ausgeschlossen werden muß, bevor man über etwas Neues urteilt. Die Zeit, in der wir leben - so wird es wiederholt von mehreren Seiten hervorgehoben -, ist eine Periode tiefsten Mittelalters. Denn die wissenschaftlichen Errungenschaften, auf die wir heute so stolz sind, sind nichts anderes als eine synthetische Weitererarbeitung bereits vorliegender Daten. Die Genies, die es wirklich verstehen, die menschliche Denkfähigkeit zu einem tiefgründigeren Verständnis des Universums hin zu projizieren, sind weitaus weniger verbreitet, als man es allgemein annimmt. Auch Einstein, beispielsweise, gründete das Gebäude seiner Relativität auf dem Terrain bereits vorhandener Daten, der Gleichungen des Physikers Maxwell. Wo sind sie geblieben, die Leonardo da Vinci, die Pythagoras, die unbekannten Erbauer der Pyramiden, die über ein technologisches Wissen verfügten, von dem wir heute nur noch träumen können? Dies ist nicht das Jahrhundert der Wissenschaft, sondern das der Technik. Und diese Unterscheidung ist beileibe nicht so irrelevant, wie sie scheinen mag. Die Entwicklung der Technik, dies wird auch von Calligaris wiederum erkannt, tut nichts anderes, als die im Menschen selbst enthaltenen Fähigkeiten zu reproduzieren, die gerade deswegen immer mehr zusammenschrumpfen und dahinschwinden. Wir werden zur Erkenntnis kommen, daß im Menschen Instrumente latent vorhanden sind wie die Uhr, der Kalender, -22-
das Meterband, die Waage, das Thermometer, das Barometer, das Anemometer (Windmesser), das Hygrometer (Luftfeuchtigkeitsmesser), die Linse, das Fernrohr, das Mikroskop, das Spektroskop usw. Praktisch gesehen kann alles, was im Universum existent ist, vom menschlichen Körper wahrgenommen und reproduziert werden. Zurückkommend auf das Werk Calligaris' war es nun Ziel unserer Bemühungen, die einzelnen Abhandlungen und Beschreibungen in diesem Buch so praktisch und einfach wie möglich zu halten, um jedermann die Möglichkeit zu geben, sich persönlich von den darin aufgezeigten Wirklichkeiten überzeugen zu können. Vom Leser verlangen wir dabei nur eines: Er darf sich in keinem Fall dem landläufigen, an die Inquisition erinnernden Beispiele anschließen, demzufolge alles absurd Wirkende von vornherein abgelehnt wird, ohne es vorher durch persönliche Erfahrung genauer zu ergründen. Und nun noch einen kurzen Blick auf das ungewöhnliche Schicksal, das dem Werk von Calligaris zuteil wurde. Die rund zwanzig von Calligaris geschriebenen Bände wurden von verschiedenen Verlagen veröffentlicht, die später dann alle hintereinander in Konkurs gingen, obwohl es sich ausnahmslos um ursprünglich bestens florierende Firmen gehandelt hatte. Einige dieser Bücher sind nun völlig unauffindbar geworden, während wir die restlichen nur unter allergrößter Anstrengung ausfindig machen konnten. Folgt man den Gedankengängen Jacques Bergiers in seinem Buch "Die verfluchten Bücher", so muß dies nicht unbedingt als ein rein zufälliges Geschehen zu betrachten sein. Bergier erwägt nämlich die Wahrscheinlichkeit des Vorhandenseins esoterischer Kräfte, die immer wieder in Aktion treten, um gewisse Bücher aus der Welt zu schaffen, Bücher, die zuviel sagen und deren Wirkung es sein könnte, die Menschheit aus ihrem mittelalterlichen Bann zu befreien, worin sie aber im Interesse bestimmter Kreise auch weiterhin gefangen bleiben soll. -23-
Wer und was war also Giuseppe Calligaris? Ein Schriftsteller? Ein Arzt? Ein Wissenschaftler? Ein Schriftsteller ganz sicher nicht! Zweifelsohne ein Arzt, ein Wissenschaftler vielleicht..., vielleicht auch bedeutend mehr als nur das. Vor allem war Calligaris aber ein Mensch, ein Mensch mit einer enormen geistigen Elastizität, einem extrem starken Forschungsdrang und dem noch stärkeren Wunsch, den mysteriösen menschlichen Mechanismus mit all seinen ungeahnten Möglichkeiten und in seinen wahren Dimensionen zu entdecken und zu ergründen. Die Leidenschaft zur Medizin war ihm von seinem Vater übertragen worden, einem Gemeindearzt in Forni di Sotto, einem Dörfchen im oberen Tagliamento-Tal, wo Giuseppe Calligaris am 29. Oktober 1876 zur Welt kam. Zusammen mit den Eltern und seinen drei jüngeren Geschwistern verbrachte er seine Kindheit im Carnia-Gebiet des nördlichen Friaul. Die Gewißheit, eines Tages Arzt zu werden, reifte in ihm nicht von ungefähr heran. Es mag schwer sein zu glauben, daß ihm diese Wahl nicht vom Vater aufgezwungen wurde, so wie es in zahlreichen Ärztefamilien auch heute noch Tradition ist, aber im Falle von Calligaris kann die reine Befolgung eines Vaterwillens ausgeschlossen werden. Beschäftigt man sich eingehender mit dem Leben und der Wesenseigenheit von Calligaris, so kommt man zwangsläufig zu dem Schluß, daß seine Berufswahl ein seltener Fall von wahrer Berufung gewesen sein muß. Hat dabei auch die Figur des Vaters eine Rolle gespielt, so ganz sicher nur bezüglich der völligen Hingabe und Aufopferung, mit denen dieser seinen Beruf als Gemeindearzt ausübte. Dies mag dem jungen Calligaris vor allem den schönsten und edelsten Aspekt des Arztberufes vor Augen geführt haben, das Verständnis dieser Tätigkeit als Mission im Dienste der Menschheit. -24-
So sehr er auch den Vater bewunderte und sich mit dessen Leidenschaft im Kampf gegen die menschlichen Gebrechen identifizierte, so sehr unterschiedlich war auch sein Ehrgeiz; von allem Anfang an hatte er die Ambition, ein großer Arzt und ein erfolgreicher Forscher zu werden, und dies sicherlich nicht wegen des lockenden Ruhms, sondern vielmehr aufgrund des bei ihm stets vorhandenen Dranges, die Leiden des Menschen zu lindern. Calligaris immatrikulierte sich an der Medizinischen Fakultät der Universität von Bologna, wo er 1901 mit der Höchstpunk tezahl promovierte, und zwar mit einer Dissertation, die damals wegen ihres sonderbaren Themas großes Aufsehen erregte: "Der Gedanke heilt". Damit begann Calligaris sein Werk der Erneuerung auf dem Gebiet der Medizin, seinen persönlichen Kampf gegen die herkömmliche, offizielle Wissenschaft und seine unaufhörliche Forschungsarbeit, deren Ergebnisse, wären sie akzeptiert und verstanden worden, eine positive Revolution in allen Bereichen der Medizin herbeigeführt hätten. 1902 kommt Calligaris nach Rom und wird dort Assistent von Professor Mingazzini, dem Leiter des Instituts für Neuropathologie an der dortigen Universität. Sein Ideenreichtum und sein Talent ließen ihn bald schon die Dozentur erlangen. 1909 wurde er zum Sekretär des Ersten Kongresses der Italienischen Neuropathologen ernannt. Im selben Jahr noch veröffentlichte er sein erstes wissenschaftliches Werk, "Die experimentellen Myelitis-Formen", und übersiedelte nach Udine, Wü er mit Hilfe des Vaters eine Klinik für Nervenkrankheiten gründete. Alles schien planmäßig zu laufen, eine verheißungsvolle Karriere schien sich für Calligaris anzubahnen. Im Ersten Weltkrieg war er Stabsarzt des 3. Armeekorps. Als -25-
Leiter eines Feldlazarettes war er wegen seines Könnens, seiner Opferbereitschaft und seiner Menschlichkeit hoch geehrt und geschätzt. Calligaris kämpfte bis ans Ende des Krieges mit all seinen Kräften gegen die physischen und psychischen Leiden der ihm anvertrauten Soldaten, und mehr noch als jene mag er unter den Auswirkungen des Krieges gelitten haben, den er immer wieder als eine unmenschliche Abscheulichkeit beschrieb. Sein solidarischer Geist und seine Überempfindlichkeit brachten ihn sogar dazu, sich mitverantwortlich zu fühlen ob seiner Machtlosigkeit gegenüber den Politikern und Militärs, die über das Schicksal der Menschheit bestimmten. Er hatte die Gewohnheit, all seine Erfahrungen, seine Vorwürfe und seine schmerzvollen Gedanken in ein Heft einzutragen, das ihm Tagebuch und gleichzeitig Freund war. Am Ende des Krieges lieferten ihm dann dieses Heft und die Erinnerung an die grausamen Erlebnisse dieser unvergeßlichen Jahre den Ansatz zu einem neuen Buch, das unter dem Titel "Ein Arzt und der Krieg" veröffentlicht wurde. Dieses Buch wurde äußerst heftig kritisiert, da Calligaris darin kein Blatt vor den Mund nimmt und offen und schonungslos seinen Zeigefinger auf gewisse Herren richtet, die den Krieg dazu genutzt hatten, ihrem seit langer Zeit aufgestauten Sadismus und ihrer bis dahin unterdrückten Bestialität freien Lauf zu lassen. Gleichzeitig enthält dieses Buch das für das gesamte Schaffen Calligaris' vorauszusetzende Bekenntnis zur Solidarität mit der fortwährend leidenden Menschheit. Trotz des negativen Aufsehens, das Calligaris mit diesem Buch erregte, wurde ihm die Befriedigung zuteil, daß Auszüge aus seinem Buch in einem Sammelband veröffentlicht wurden, der 1924 anläßlich der Einweihung eines den italienischen Kriegsärzten gewidmeten Denkmals erschien. Dieser Sammelband enthielt unter anderem auch Aufsätze vom Herzog von Aosta, Gabriele d'Annunzio, Sem Benelli und dem -26-
Generalstabsarzt Della Valle. Aus dem Krieg wieder nach Udine zurückgekehrt, sah sich Calligaris den Ruinen seiner bisherigen Arbeit gegenübergestellt: Seine Klinik war während der FriaulInvasion vom Feind beschlagnahmt und schließlich im Laufe des Rückzugs verwüstet worden, und dieser Verwüstung waren auch die Aufzeichnungen einer jahrelangen Forschungstätigkeit zum Opfer gefallen. Maßlos verbittert, aber ohne den Mut zu verlieren, fing Calligaris wieder von vorne an. Während der ersten Nachkriegsjahre beschäftigte er sich eingehend mit Studien zur epidemischen Enzephalitis (Gehirnentzündung), der europäischen Schlafkrankheit. 1927 veröffentlichte er das für die Neuropathologie grundlegende Werk "Die Motorik und das extrapyramidale System", das fast eine Generation lang den italienischen Medizinstudenten als Lehrbuch diente. Mit diesem Werk erlangte Calligaris einen äußerst hohen Bekanntheitsgrad sowohl in Italien als auch im Ausland, er wurde mit zahlreichen Anerkennungen und Auszeichnungen geehrt und sein eigener Lehrmeister, Professor Mingazzini, beglückwünschte ihn mit den Worten: "Nun hast du mich übertroffen!" Obwohl sich ihm nun die Möglichkeit der Inanspruchnahme eines Lehrstuhles an der römischen Universität mit all den damit verbundenen finanziellen Vorteilen anbot, wollte es sich Calligaris nicht leisten, seinen Forschungsarbeiten wertvolle Zeit zu entziehen. Er wollte baldmöglichst der Welt kundtun, welch außergewöhnlichen Entdeckungen er auf der Spur war, die aber, um akzeptiert zu werden, noch der unbestreitbaren wissenschaftlichen Beweise bedurften. Bereits in den ersten Jahren seiner wissenschaftlichen Tätigkeit hatte nämlich Calligaris eine Reihe von Anomalien im Empfindungsvermögen von Nervenkranken beobachtet. Und -27-
gerade diese fast beiläufigen Beobachtungen waren es, die der Richtung seiner gesamten späteren Forschungsarbeit die ausschlaggebende Prägung verliehen. Die ersten Ergebnisse auf diesem speziellen Forschungsgebiet veröffentlichte Calligaris bereits 1908, aber eine eigens dafür von Professor Baccelli, dem damaligen Präsidenten der Medizinakademie von Rom ernannte Beurteilungskommission befand über das Dargelegte, es sei unvollständig und bar jeder wissenschaftlichen Zuverlässigkeit. Calligaris wurde der Rat stellt, er möge sich ausführlicher mit derartigen Dingen beschäftigen, bevor er damit an die Öffentlichkeit trete. Wie sehr 'hn diese Niederlage auch getroffen haben mag, er ließ sich nicht entmutigen, sondern stürzte sich geradezu in die weitere Erforschung der von ihm festgestellten Phänomene, ohne dabei sein anderes Forschungsgebiet, das der "normalen" Neuropathologie, zu vernachlässigen. Sein neues Forschungsgebiet wurde von ihm selbst als "Die Linearketten des Körpers und des Geistes" bezeichnet. Zu diesem Thema veröffentlichte er über vierzig Aufsätze und Experimentbeschreibungen in den bekanntesten in- und ausländischen Neurologiefachblättern. Die Entdeckung, die als der wichtigste Meilenstein in Calligaris' Schaffen bezeichnet werden kann, geht auf das Jahr 1928 zurück und entspringt der Beobachtung eines konstanten physischen Reflexes bei der Stimulierung oder "Aufladung", wie er selbst es nennt, der Axiallinie eines Fingers oder einer interdigitalen Linie. Außerdem bemerkte er, daß bei wiederholtem Aufladen derselben Linie der davon Betroffene stets dieselben Empfindungen verspürte und die Aufladung dieser Linien nicht nur einen dermalpsychischen Reflex bewirkte, sondern auch das Entstehen einer Hyperästhesie, also einer gesteigerten Erregbarkeit des jeweils damit verbundenen inneren Körperorgans. Calligaris beschreibt diesen Phänomenkomplex infolgedessen als -28-
"dermalviszeralpsychischen Reflex". Stolz und mit Freude erfüllt trug er seine Entdeckung am 21. Januar 1928 an der Akademie der Wissenschaften in Udine vor, aber auch diesmal prallte sein Enthusiasmus gegen eine Mauer von Gleichgültigkeit und Sarkasmus. Nein, das bisher Entdeckte reichte nich aus, um die Kollegen von der absoluten Seriösität der Sache zu überzeugen, die anzutretenden Beweise müßten um ein Vielfaches augenscheinlicher sein. Doch eines Tages dann - es schien ein Tag wie viele andere, die Calligaris damit verbrachte, die Hautoberflächen seiner Patienten zu beobachten, zu erkunden und abzusuchen -, da sagt ihm plötzlich die äußerst sensible Patientin, die er gerade in Behandlung hatte, sie würde infolge des Druckes auf einer bestimmten Hautstelle ein recht sonderbares Gefühl verspüren. Calligaris versteht intuitiv die Wichtigkeit dieses Momentes und weiß, daß er sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen darf. Er muß beharrlich weitermachen, er will um jeden Preis den Ursprung dieser noch Undefinierten Reaktion ergründen und untersuchen, denn - so weiß er - es kann nicht einfach ein reines Suggestionselement gewesen sein. Und schließlich findet er auch wieder den richtigen Punkt. Für die Dauer einiger Minuten hält er nun die Kuppe seines Mittelfingers darauf. Eine immer größer werdende Erregung befällt die Frau, deren Augen verbunden sind. Nein, sie hatte sich vorhin nicht getäuscht! Zuerst mit noch zögerndem, dann aber immer entschlossener werdendem Ton sagt die Frau, sie würde "sehen", buchstäblich "sehen", und zwar eine seltsame, aber deutlich zu definierende Szene, eine Szene, von deren genauem Inhalt wir heute leid er nichts mehr wissen. Wir wissen aber, und das mit Sicherheit, daß Calligaris etwas entdeckte, das fest mit einer Realität verbunden ist, die bis dahin der Patientin zweifelsohne nicht bekannt sein konnte. Für Calligaris blieb nun nichts anderes zu tun, als das Experiment an zahlreichen anderen Patienten zu wiederholen, -29-
um an eine wissenschaftliche Begründung des Entstehens dieses Phänomens heranzukommen. Die Schlußfolgerungen, zu denen Calligaris schließlich gelangte, waren überraschend: Während des aufge ladenen Zustandes der "Plaques" (so nannte Calligaris die von ihm entdeckten stimulierbaren Hautfelder) kam es zur Auslösung eines Mechanismus, der es gestattete, einen direkten Kontakt zum Unterbewußtsein und zum Über-Ich des Behandelten aufzunehmen, eine s Vorganges also, der die sogenannte Schranke der "Zensur" (psychische Bewußtseinskontrolle) überwand. Dank dieser verblüffenden Entdeckung versenkte sich Calligaris nun regelrecht in die Welt der Psyche und widmete sich von nun an mit Leib und Seele diesem als "okkult" bezeichneten Forschungsgebiet, das in den Rahmen jener Wissenschaft gehört, die wir heute Parapsychologie nennen. Und wieder einmal glaubte der friaulische Forscher, der Moment sei gekommen, an dem er die Ergebnisse seiner Forschungsarbeit der Öffentlichkeit mitteilen müsse. Er war felsenfest davon überzeugt, daß nichts und niemand angesichts Giner so reichhaltigen und leicht erklärbaren Phänomenolo gie noch berechtigte Zweifel haben könnte. Doch auch diesmal unterlag er seinem alten Irrtum: Niemand wollte von seinen Entdeckungen etwas wissen, niemand schien dazu bereit zu sein, an die Seriösität seiner Arbeit zu glauben und sie zu überprüfen. Es gab sogar Kollegen, die plötzlich die Integrität seines Geisteszustandes in Frage stellten! Die Konsequenzen dieser Situation waren entsprechend negativ und wurden zu einer ernsthaften Bedrohung seiner Karriere: Die Fachzeitschriften, die bislang zahlreiche Aufsätze von Calligaris publiziert hatten, verweigerten nun den Abdruck weiterer Manuskripte und die Patienten, die sich von ihm behandeln ließen, wurden zusehends weniger. Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges sah sich Calligaris schließlich gezwungen, seine inzwischen leer -30-
gewordene und von allen gemiedene Klinik zu verkaufen. Seinem ersten Buch über Krebserkrankungen begegnete man mit ausgesprochener Ironie, von seinen Kollegen wurde er mitleidig belächelt oder mit härtesten Verurteilungen angegriffen, bis es dann endlich zu dem eingangs beschriebenen "Prozeß" kam. Nahezu jeder Mensch hätte in einer solchen schwerwiegenden, von Enttäuschungen gezeichneten Lage aufgegeben, nicht aber Calligaris. Er zog sich in seine Villa von Magredis in der Gemeinde Povoletto, etwa zwanzig Kilometer von Udine entfernt, zurück und verbrachte nun seine Tage mit der Niederschrift der Bücher, in denen die Ergebnisse seiner Forschungen in all ihren Details festgehalten wurden. Bedauerlicherweise sind diese Bücher heute, wie schon erwähnt, zum größten Teil nicht mehr auffindbar. Wie kann eine derart außergewöhnliche Widerstandskraft eines Mannes erklärt werden, der sich zu Unrecht von der schlimmsten Art menschlicher Skepsis betroffen fühlte? Er selbst bezieht zu dieser Frage Stellung im Vorwort seines 1958 veröffentlichten Buches "Infektionskrankheiten". "Seit mehr als 25 Jahren bestreite ich als armer und einsamer Forscher diesen harten Kampf, aber der Mut hat mich in dieser Zeit auch nicht nur fünf Minuten lang verlassen. Was hat mir die Kraft dazu gegeben? Abgesehen davon, daß uns die Geschichte der Wissenschaften deutlich zeigt, daß alles Neue stets auf Zweifler, Gegner und Spötter gestoßen ist, war es die Überzeugung, meine Arbeit könne sich wirksam in den Dienst des menschlichen Fortschritts stellen, die mir zu jeder Stunde die notwendige Kraft und Ausdauer gab. Und an diesem Glauben halte ich mich fest wie der Kapitän am Mast seines wankenden Schiffes, und ich bin nach wie vor der Ansicht, daß ein Loslösen von diesem Glauben der Fahnenflucht eines Soldaten gleichkäme, der aus Angst vor den Konsequenzen einer langen Schlacht handelt.'' -31-
Welche Anklage und welcher Vorwurf kann also einem Mann gemacht werden, der sein Leben mit Studien und Experimenten verbrachte, allein in der Hoffnung, damit der Erweiterung des menschlichen Wissens dienen zu können? Welche Anklage und welcher Spott sollen gelten, bedenkt man, daß ihm aus seiner Arbeit weder finanzielle Vorteile noch Ruhm oder Ehre zuteil wurden? Alles andere in seinem Leben vernachlässigte er im Namen einer Sache, die von allem Anfang an zum Scheitern verurteilt schien. Selbst seine Gesundheit litt darunter. Seit Jahren war er Diabetiker, und es wurde für ihn immer schwieriger, sich das notwendige Insulin zu besorgen. Die Summe der Enttäuschungen und Rückschläge in seinem Leben bewirkte während der Jahre des Zweiten Weltkrieges eine heftige Schwächung seines ganzen Körpers. Schließlich aus der Gemeinschaft der Mediziner ausgestoßen zu sein, demütigte ihn das wohl derart, daß sein bereits vom Diabetes stark angegriffenes Herz nicht mehr standhielt. Er starb am 31. März 1944 im Alter von 68 Jahren, umgeben von der Gleichgültigkeit einer Welt, die mit seinem Genius nichts anzufangen wußte, einer Welt, die in jenen Tagen in den fürchterlichsten Krieg ihrer bisherigen Geschichte verstrickt war, was alleine schon ausreicht, die Unreife und Blindheit dieser Menschheit unter Beweis zu stellen. Und so war auch Calligaris das Opfer des Starrsinns einer Welt geworden, die stets schnell zur Hand ist, um Fenster zu schließen, die in Richtung neuer Horizonte geöffnet werden und mit zu großer Selbstverständlichkeit alle jene auf die Anklagebank schiebt, die sich erfrechen, ihr die Möglichkeit neuer Wege zeigen zu wollen. Auch die Geschichte der Entdeckungen von Calligaris beginnt, wie so oft bei Dingen, die dazu bestimmt sind, die Welt der wissenschaftlichen Theorien umzuwälzen mit dem, was wir Zufall nennen: Calligaris war gerade dabei, eine Reihe von Studien über Gehirnverletzungen abzuschließen, als ihm auffiel, -32-
daß in einigen Fällen gewisse Verletzungen einen Betäubungszustand zur Folge hatten, der völlig ungerechtfertigt schien, das heißt, keinen organischen Zusammenhang erkennen ließ. Daraus entstand die Erwägung der Möglichkeit, daß im menschlichen Körper Verbindungen und Zusammenhänge bestehen könnten, die sehr viel komplexer und aktiver sind als die der Zellen und der Nerven. Übrigens wird diese Theorie seit Jahrtausenden von der chinesischen Akupunktur vertreten. Auch in der westlichen Hemisphäre fand sie zu Beginn unseres Jahrhunderts unter dem Begriff "Zönotherapie" einige Beachtung, Wie so oft in der Geschichte der Entdeckungen, so übertraf auch im Falle Calligaris' die Realität seiner Forschungsergebnisse bei weitem die höchsten Erwartungen. Es entstanden somit die Grundsteine zum riesigen Gebäude der Hautplaques, das von seiner endgültigen Fertigstellung noch weit entfernt ist. Doch nun zu den Theorien selbst. Nach einer langen Reihe von Experimenten gelang es Calligaris zu beweisen, daß die von der Anästhesie (Schmerzunempfindlichkeit) und der Hyperästhesie (Überempfindlichkeit) betroffenen Hautzonen von stets gerade verlaufenden Längs-, Quer- und Schräglinien begrenzt werden und sich die Linien ein und desselben Typs stets im rechten Winkel kreuzen. Später dann entdeckte Calligaris, daß dasselbe Netz an hyperästhetischen Linien auch an der Hautoberfläche gesunder Menschen feststellbar ist, wenn eine entsprechende Stimulierung mittels Schmerzes, Kälte, Elektrizität oder eines Magneten vorausgeht. Um das Jahr 1912 herum bemerkte er schließlich, daß ein Hautstreifen, durch den eine hyperästhetische Linie führt, einen geringeren elektrischen Widerstand aufweist als ein scheinbar -33-
gleichgearteter angrenzender Hautstreifen. Dies ist ein äußerst wichtiges Element zum Beweis der Existenz der hyperästhetischen Linien. All diese Entdeckungen gehen auf die letzten Jahre vor dem Ersten Weltkrieg zurück, in denen zahlreiche Artikel von Calligaris in den einschlägigen Fachzeitschriften veröffentlicht worden waren. Sofort nach dem Krieg nahm er seine Untersuchungen wieder auf und fand, daß die Quadrate, die durch das gegenseitige Überschneiden der hyperästhetischen Linien geformt werden, unterschiedliche Werteigenschaften besitzen, genauso wie es bei den Linien selbst der Fall ist. Calligaris erstellte in diesem Zusammenhang eine Art Wertskala, bestehend aus dem "Großen Grundquadrat" mit rund einem Dezimeter Seitenlänge und dem "Kleinen Grundquadrat", dessen Seitenlängen je l cm messen. Dieses kleine Quadrat wird wiederum in 100 winzige Quadrate mit einer Fläche von jeweils 1 mm² unterteilt. Auch die Möglichkeit des Vorhandenseins einer weiteren Unterteilung kann nicht ausgeschlossen werden. Weiter entdeckte er, daß an den vier Seiten eines jeden Fingers Linienbänder zu jeweils neun Einzellinien verlaufen, die identisch mit jenen Linien sind, die das kleine Grundquadrat unterteilen, und daß an der Wurzel eines jeden Fingerpaares ebenso ein aus neun Einzellinien bestehendes Band vorhanden ist. Die ersten nennt Calligaris die Digitallinien, die anderen bezeichnet er als Interdigitallinien. Parallel zu den Digitallinien erstrecken sich die Interdigitallinien über den ganzen Arm, umlaufen die Schulter und erreichen über die Gegenseite des Armes wieder ihren Ausgangspunkt zwischen den beiden Fingern, wodurch sich die Linien schließen. All diese Linienbänder, die am Finger rund einen Zentimeter breit sind, fächern sich entlang des Armes auf und unterteilen Hand, Arm und Schulter in viele gleichflächige Hautstreifen. Nach ausgedehnten Experimenten gelang es Calligaris, die -34-
grundlegenden Eigenschaften der Beziehung zwischen den Linien der Digital- und Interdigitalbänder und den Gefühlen (dermopsychischer Reflex) zu erkennen. Gleichzeitig ergründete er auch die wesentlichsten Merkmale der dazu parallel auftretenden dermoviszeralen Reflexe. Mittels entsprechender Stimulierung dieser Linien und der etwas später entdeckten Plaques sollte es schließlich dem unermüdlichen Forscher gelingen, einen tiefen Einblick in die Welt der Psyche und der menschlichen Gefühle zu tun. Es darf nicht vergessen werden, daß Calligaris in all seinen Schriften immer wieder ausdrücklich darauf hinweist, wie mangelhaft und unvollständig seine Beobachtungen seien, die lediglich dazu dienen sollten, späteren Forschern dieses Gebietes einige grundsätzliche Richtlinien zu bieten. Immer wieder betont Calligaris, er selbst wolle mit seiner Arbeit nur die Tür zu einem Raum öffnen, in dem sich dann andere zurechtfinden müßten. Es wäre auch höchst unrealistisch, von einem einzigen Mann zu verlangen, dieses extrem komplexe Neuland der menschlichen Kenntnis nicht nur zu entdecken, sondern es auch vollständig, bis ins kleinste Detail und ohne die Möglichkeit irgendwelcher Mängel, zu ergründen und zu erklären. Die Welt der Linien und Plaques ist derart mannigfaltig und umfassend, daß das Vorhandensein von Fehlern oder Mängeln in Calligaris' Aussagen nicht ausgeschlossen werden kann. Er selbst hält dies ja nicht nur für möglich oder wahrscheinlich, sondern für zwangsläufig, und er fordert alle zukünftigen Forscher ausdrücklich auf, die von ihm gemachten Fehler vorbehaltlos zu korrigieren, alles Überflüssige, Unnütze und Mangelhafte seiner Arbeit zu entfernen. Voraussetzung für die weitere Entwicklung in diesem Forschungsbereich sei lediglich, so schreibt Calligaris, daß der sich damit Beschäftigende sich nicht von der natürlichen anfänglichen Skepsis überwältigen und entmutigen läßt. Aber dies gilt schließlich für jeden Entwicklungsprozeß, an dem man -35-
aktiv Anteil haben möchte. Bezüglich der von Calligaris gemachten Entdeckungen darf ein Hinweis auf die dermogr aphischen Projektionen nicht fehlen, die es ermöglichen, das Vorhandensein der großen Grundquadrate, der hyperästhetischen Linien sowie der PlaqueZentren und umrisse, gleichgültig ob vereinzelt gelegen oder zu sogenannten "Konstellationen" gebündelt, auch optisch zu erkennen. Die Erscheinung, die auf bestimmten Hautzonen durch Aufladen der entsprechenden Plaques auftritt, zeigt sich in Form von zarten grauen oder rötlichen Linien, deren optische Intensität allmählich nachläßt, um bei Beendigung der Aufladung wieder ganz zu verschwinden. Natürlich ist es auch möglich, dieses Phänomen zu photographieren, doch dazu ist es unumgänglich, dieses Experiment mit dem größtmöglichen Maß an Sorgfalt vorzubereiten und auszuführen. Eine der sensationellsten Photographien von dermographischen Projektionen ist die einer rundum gezackten Scheibe, einer "kleinen Zahnkugel", wie sie von Calligaris genannt wurde, und die er als ein krebserregendes Agens identifizierte. In zwei seiner Bücher befaßt sich Calligaris ausführlich mit Krebs und kommt dabei zur Feststellung, es handele sich in vielen Fällen um eine Infektionserkrankung, häufig sogar um eine erbliche Veranlagung. All diese von Calligaris gemachten Aussagen wurden bisher weder bestätigt noch dementiert, und dies nur deshalb, weil sich noch niemand die Mühe gemacht hat, sich eingehender mit den Theorien und Forschungsergebnissen Calligaris' zu befassen. Im Laufe seiner Experimentierarbeit gelang es ihm, auch die pathogenen Agenzien (krankheitserregenden Ursachen) zahlreicher anderer Infektionskrankheiten sichtbar auf die Haut zu projizieren: Röteln, Meningitis (Hirnhautentzündung), Windpocken, Pocken, epidemische Enzephalitis (Gehirnentzündung), multiple Sklerose usw., wobei dies in wiederholten Fällen vor der mikroskopischen Untersuchung -36-
erfolgte, mittels der das Vorhandensein der entsprechenden Erkrankung dann endgültig bestätigt wurde. Doch die Gebiete, die sich am besten für die Anwendung der von Calligaris erarbeiteten Experimentiermethoden eignen, sind die Psychologie und die Parapsychologie, die uns einen Einblick in die unzähligen und noch unerforschten Fähigkeiten unserer Psyche vermitteln. Nach Calligaris ist der menschliche Körper übersät und durchsetzt mit komplexen Systemen von Linien und Plaques, die als Kontaktpunkte zu den Strahlungen des umliegenden Universums dienen. Demnach müßte das Universum ein von verschiedensten Vibrationen durchströmter Organismus sein, von denen uns einige bereits bekannt sind (z.B. die elektromagnetischen Wellen). Calligaris ist nun der Ansicht, die an der Oberfläche des menschlichen Körpers vorhandenen Linien und Punkte reflektierten all diese Vibrationen, womit behauptet werden könnte, das gesamte Uni- Yersum spiegele sich am Körper des Menschen. Den Leser, dem solche Behauptungen als die Ausgeburten einer übersteigerten Phantasie erscheinen, möchten wir daran erinnern, daß Calligaris stets von der Tatsache auf die Theorie gekommen ist und sich Zeit seines Lebens geweigert hat, diesen Weg in umgekehrter Richtung zu beschreiten. Kurzum, die Gründe und Umstände, die Calligaris zu derlei Behauptungen veranlaßten, können von jedermann auf dem experimentellen Weg geprüft und nachvollzogen werden. Calligaris spricht von einer Höheren Intelligenz, die alles durchströmt und deren "Widerhall" durch die Hautplaques vermittelt wird, also einer Art Über-Intelligenz, die sich im individuellen Unterbewußtsein spiegelt. Parallel dazu gelte das wunderschöne Beispiel vom Meer des Universums, in dem das individuelle Bewußtsein nur die Wellen darstellt. Das Universum - Gott, das undefinierbar uns Beherrschende -37-
umgibt uns nicht nur, sondern ist auch in uns enthalten. Mit anderen Worten: Der Makrokosmos spiegelt sich im Mikrokosmos. "Wie im Himmel, so auch auf Erden". Calligaris selbst schreibt: "Nun, wenn es erlaubt ist - und warum sollte es dies nicht sein -, sich auf das Terrain der Hypothesen zu begeben, so ist man der Tatsache halber, daß das, was man entdeckt, oft schon früher entdeckt worden ist, angehalten zu glauben, daß die spezielle Intelligenz des Menschen, von der wir allgemein annehmen, sie bestehe und funktioniere dank seines Gehirns, vielleicht nichts anderes sei als die Abstrahlung, der Reflex, der Widerschein, eine gespiegelte Daseinsform - wie anders soll ich mich ausdrücken? - jener absoluten Intelligenz oder jenes mysteriösen allumfassenden Bewußtseins, das in Wirklichkeit ohne Gehirn und unabhängig von der Materie existiert. Kurz, die Intelligenz und das Bewußtsein der Menschen könnten durchaus nichts anderes sein als ein Ausdruck des Bewußtseins und der Intelligenz der Natur." Jedesmal, wenn dieser Reflex, diese Abstrahlung hinaufsteigt zum "Alles", treibt sie in diesem kosmischen Meer, bis sie von einer Welle erreicht wird, die sie aufnimmt und zu erkennen vermag. Und nachdem dieses Alles, zumal es sich aus der reinen Definition heraus außerhalb des manifesten Universums befindet, weder räumliche noch zeitliche Grenzen haben kann, wird es möglich zu erkennen und zu sehen, was an jeder beliebigen Stelle des Universums geschehen ist, geschieht oder geschehen wird. Da sich nun dieses Alles jenseits eines jeden zeitlichräumlichen Begriffes bewegt und weder eine Dimension noch eine Anordnung innehat, kann es sich durchaus auf das Innere unseres Bewußtseins und unseres Körpers auswirken. Es ist gewiß kein Zufall, daß gerade jetzt, zu Beginn der Ära des Wassermanns, viele dieser Hypothesen und Theorien anfangen, ihre wissenschaftlichexperimentelle Bestätigung zu finden. Immer schon wurde darüber gesprochen. Die Tradition -38-
hat unermüdlich ihre Arbeit getan und solche Erkenntnisse über neue "Wahrheiten" nicht versinken lassen, indem sie diese hinter äußerst obskuren und oft unentzifferbaren Symbolen verborgen hielt. Nun ist aber endlich die Zeit gekommen, in der sie von neuem ans Licht der Sonne getragen werden und in der die Wissenschaft endlich damit beginnt, sie ernst zu nehmen und sie zu "entdecken". Und dies ist gewiß kein reiner Zufall, denn jedes Ding und jede Sache sind eingegliedert in ein höheres Schema, in eine Harmonie höheren Ranges. Die sich aus den Theorien Calligaris ergebenden Folgerungen sind zweifelsohne ungeheuer vielschichtig. Allein der Gedanke daran, über die Stimulierung von Hautplaques im Menschen Fähigkeiten wachzurufen, die es ihm ermöglichen, auf einen großen Teil der bisherigen technologischen Hilfsmittel zu verzichten, schon allein dieser Gedanke genügt, um sich der Tragweite einer solchen neuen Wissensentwicklung bewußt zu werden. Doch an der Schwelle dieser neuen Ära könnte vielleicht wirklich der Moment gekommen sein, in dem sich der Mensch zu einem Qualitätssprung entscheidet, um sich ein für allemal aus der Sklaverei der von außen kommenden Technik zu befreien. In den heiligen Büchern der Antike und in den Mythen lesen wir immer wieder von Menschen mit "übernatürlichen" Fähigkeiten, von Orakeln und anderen wundersamen Kräften, mit denen häufig bestimmte Menschen begabt waren. Nun, ein großer Teil dieser nur scheinbar unerklärlichen Kräfte und Fähigkeiten können von jedem von uns zu Hause im eigenen Wohnzimmer nachvollzogen und auch erlebt werden und dies mit den Techniken von Giuseppe Calligaris. Sicher, in der Antike hatte man es noch nicht nötig, sich der Zylinder, der Hämmerchen und der Metallspachteln zu bedienen. Damals - und dies wird gerade auch von der Wissenschaft gelehrt - war der Mensch noch durchaus imstande, ohne jegliches Hilfsmittel seine "paranormalen" Fähigkeiten anzuwenden und zu kontrollieren, beispielsweise seine Fähigkeit -39-
zur Telepathie. Eine Reihe dieser Fähigkeiten wird immer noch - und diese Erkenntnis ist als Element des größeren Zusammenhanges von äußerster Wichtigkeit - von lelen Tierarten beherrscht, was aber meist oberflächlich un36 37 ter dem Begriff "Instinkt" katalogisiert wird. Als es dann zur Evolution des "rationalen" Hirns, des bewußten Ichs kam, in der sich der Geist völlig der Materie zuwandte, starben diese Fähigkeiten allmählich ab oder verkümmerten zumindest auf ein absolutes Minimum. Dies hat zweifelsohne einem Zweck gedient, denn der Mensch mußte sich wiederfinden in der Beschränkung einer rein physischen Vision des Universums, um dessen Gesetze zu erforschen und zu lernen sie anzuwenden. Dieser Zweck wurde erfüllt in der Ära der intellektuellen Entwicklung, eben in der nunmehr zu Ende gegangenen Ära der Fische. Wir stimmen nicht mit den Ansichten der Befürworter einer "Rückkehr zum Ursprung" oder der Verfechter eines Antiprogressismus überein, die jeden Fortschritt als Feind der geistigen Evolution bekämpfen. Die Phase einer ungehemmten technologischen Evolution war unseres Erachtens zweifellos erforderlich. Nun aber scheint sich diese Phase ihrem Abschluß zu nähern, der Evolutionsrhythmus ist im Laufe der vergangenen Jahre deutlich schwächer geworden und die Wissenschaft orientiert sich immer mehr in Richtung jener schwachen Schranken, die sie vom Geist trennen. Früher oder später werden diese Schranken überwunden sein, was den wahren Beginn der Ära des Geistes anzeigen wird. Viel müßte in diesem Zusammenhang noch gesagt und geklärt werden. Vorrangig ist es unsere Aufgabe aufzuzeigen, weshalb Calligaris als der Vorbereiter, Vorläufer und Bahnbrecher einer neuen Ära angesehen werden muß. Hat sein Werk bis heute nicht die ihm gebührende Verbreitung und Beachtung gefunden, so sicherlich deshalb, weil die Zeit dafür noch nicht reif genug war. Der günstige Moment scheint nun aber gekommen zu sein, -40-
und vielleicht gibt auch dieses Buch der zu erwartenden Evolution einen bescheidenen Impuls, indem es viele Menschen veranlassen könnte, sich eingehender mit dem Phänomen der Metaphysik zu beschäftigen. Calligaris hat in diesem Zusammenhang gewiß nicht alles erforscht und erkannt, aber doch sind ihm eine Reihe wichtiger Entdeckungen gelungen, deren wahrer Umfang noch nicht abgeschätzt werden kann, denn allein die potentiellen Möglichkeiten, die in der Stimulierung der Haut-Plaques liegen, sind in ihrer Vielfalt und Auswirkung ein noch völlig unübersehbares Feld. Abschließen möchten wir diese Einführung mit ein paar allgemeinen Bemerkungen, die vielleicht als Ausgangspunkt für umfassende Betrachtungen dienen könnten. Geht man davon aus, daß der vorgeschichtliche Mensch all jene Kräfte, die heute unter den Hautplaques verborgen liegen, als völlig normal anwendbare Fähigkeiten besaß, so muß man auch erwägen, daß die sagenumwobenen, längst versunkenen Kulturen (Atlantis, Lemuria usw.) auf vollständig andersartigen Konzepten gründeten als denen, auf die sich heute unser Wissen beruft. So sehr wir auch in diesem Jahrhundert stolz sein mögen auf uns selbst, auf diese fortschrittliche Menschheit, die Wissenschaft und die Technik und auf die erfolgte Evolution, die uns endlich aus dem Mittelalter herausgeführt hat und es uns besser ergehen läßt als je zuvor, so sehr neigen wir auch dazu zu vergessen, daß dieser Dünkel höchstwahrscheinlich auch jeder vorangehe nden Epoche anhaftete, so der Zeit Roms, in der "alle Kultur in die Welt hinaus getragen wurde", oder der Zeit der Kreuzzüge und auch der von Karl dem Großen. Aber trotzdem erscheinen uns im heutigen Zeitgeist diese Epochen als barbarisch, rückständig, überholt und nicht mehr vorstellbar. Wäre es da nicht unverzeihliche Dummheit, dächten wir wirklich, daß gerade die Epoche, in der wir leben, anders sei, daß der Mensch gerade in dieser Phase ein Ziel seiner Entwicklung erreicht habe? -41-
So werden, nur um ein Be ispiel zu bringen, die Ärzte des Jahres 2200 sicherlich lauthals über die technische Barberei lachen, deren sich die Medizin des 20. Jahrhunderts bediente. Ein Rückblick auf den heutigen Stand der Medizin aus der Sicht der kommenden Jahrhunderte wird ganz bestimmt nicht sehr viel anders ausfallen als das abschätzige Bild. das wir uns heute von den Methoden afrikanischer Medizinmänner machen, obwohl diese in manchen Fällen vielleicht sehr viel wirkungsvoller sind als die unserer akademischen Medizin. Oder denken wir bloß an gewisse barbarische Foltertechniken, wie sie in vielen unserer Operationssäle gang und gäbe sind, oder an den enormen Konsum von bestimmten Abführmitteln und anderen chemischen Arzneien, die, abgesehen von ihrer unmittelbaren Wirkung, häufig das reinste Gift für den Körper sind. Das alles soll nun verglichen werden mit der extremen Natürlichkeit, Einfachheit und Harmonie anderer Methoden, etwa der Akupunktur oder der Chromotherapie (Farbtherapie), deren Prinzipien vor allem anderen auf der steten und absoluten Ausgewogenheit im menschlichen Gesamtorganismus gründen. Die Möglichkeit zu solchen Alternativbehandlungen scheint eine der jüngsten Entdeckungen unserer Zeit zu sein, in Wirklichkeit sind diese Techniken aber schon Jahrtausende alt. Ohne jede Überheblichkeit kann man also behaupten, daß all das von der menschlichen Kultur und deren Evolution Abhängende äußerst relativ ist. Fragwürdig ist dabei nur die Tatsache, daß sich der Mensch allzuoft einbildet, alles nach den ihm gerade bekannten Maßstäben messen und beurteilen zu können, womit er in seiner Arroganz annimmt, die Natur und der Kosmos könnten sich seinen eigenen Denkformen anpassen. Beginnt er erst damit, alle transzendentalen Manifestationen, die ihm nicht mehr in sein vorgefaßtes Konzept passen, aufs Kreuz zu legen und über Bord zu werfen, dann wird er bald zu dem Schluß gelangen, er selbst habe "das Universum und Gott nach -42-
seinem Ebenbild geschaffen".
-43-
Kapitel II Methoden zur Ortung und Aufladung der Linien und Plaques an der Oberfläche der Haut Allem voran ist der Hinweis erforderlich, daß die von Calligaris beschriebenen Phänomene nicht nur bei der Aufladung der kreisrunden Hautplaques auftreten, sondern ebenso bei entsprechender Stimulierung anderer Hautsystemeinheiten (Linien, Punkte, Felder usw.), und zwar mit genau der gleichen. Wirksamkeit. Wenn hier im allgemeinen und vorrangig von den Plaques die Rede ist, so deshalb, weil sich deren Ortung und Aufladung erheblich einfacher gestalten als die aller anderen Einheiten, zu deren Aktivierung man auf Elektroden, faradische Nadeln und andere Hilfsmittel zurückgreifen muß. Auch ist in diesem Zusammenhang die Feststellung interessant, daß mit Sicherheit noch zahlreiche weitere Energiesysteme die Haut des menschlichen Körpers durchziehen, die aber noch entdeckt werden müssen und deren Erforschung wichtige Entwicklungsprozesse einleiten könnten. In diesem Buch werden wir uns nun ausschließlich mit jenen Hautplaques beschäftigen, deren Stimulierung das Auftreten "paranormaler" Phänomene bewirkt. Dafür gibt es zweierlei Gründe: Zum einen liegt uns daran zu beweisen, wie äußerst relativ das gesamte Konzept von Normalität ist, und zum anderen glauben wir, gerade bei denen, die sich für die metaphysische Forschung interessieren, das offene und vorurteilsfreie Gehör zu finden, das unbedingt notwendig ist, will man endlich damit beginnen, sich ernsthaft mit dem Werk Calligaris' auseinanderzusetzen. Erst nach Erfüllung dieser Voraussetzung, so meinen wir, kann der Zeitpunkt kommen, an dem auch die rein medizinischen Aspekte dieser -44-
außerordentlichen Forschungsarbeit an die Öffentlichkeit getragen werden sollen. So scheint es Calligaris beispielsweise gelungen zu sein, mit Hilfe einer Plaque-Stimulierung das Krebsmikrobion zu photographieren und zu erforschen, aber seine diesbezüglichen Analysenergebnisse und Behandlungsempfehlungen wurden ob ihrer "Absurdität" von der Fachwelt gar nicht erst in Betracht gezogen, geschweige denn gelesen. Doch darüber, wie schon erwähnt, werden wir erst dann ausführlich schreiben, wenn zumindest von selten eines Teiles der fachlich interessierten Öffentlichkeit die unumgängliche anfängliche Skepsis überwunden sein wird. Hinsichtlich der hypersensiblen Hautpunkte sei hier noch kurz ein direkter Hinweis von Calligaris erwähnt: "Zur Ortung und Aufladung der hypersensiblen Linie und deren Punkte verwende man eine Nadel, die über einen Leiter mit einem leichten faradischen Strom gespeist wird, und führe diese langsam und wiederholt über die gesamte Fläche der betroffenen Hautzone, während der Patient eine breite passive Elektrode fest mit der Hand umschließt." Doch nun zur Sache. Ortung der Hautlinien Zugrunde liegt den Studien Calligaris' die Entdeckung eines engmaschigen Netzes aus vertikal und horizontal verlaufenden hyperästhetischen (überempfindlichen) Linien, die unseren Körper umwickeln und, indem sie sich kreuzen, ihn in rechteckige Hautfelder unterteilen, die von unterschiedlicher Wichtigkeit sind. Dieses Liniennetz ergibt ein wahres System an kartesianischen Koordinaten (Parallel-Koordinaten), die eine sichere Ortung des gesuchten Hautplaques oder Hautfeldes zulassen. Entlang den vier Seiten eines jeden Fingers und eines jeden Zehes verläuft ein aus neun Linien bestehendes Band, dessen wichtigste Linie die mittlere ist. Der Abstand zwischen den -45-
einzelnen Linien eines Bandes mißt normalerweise etwa ein Millimeter. Die Hauptlinie verläuft seitlich, das heißt sie umrundet, außen und innen an den Fingern entlanglaufend, die ganze Hand, steigt an beiden Seiten des Arms hoch und umläuft weiter den ganzen Körper; sie bildet also einen geschlossenen Kreislauf und ist damit die genaue Schnittlinie, die den Körper in eine vordere und eine hintere Hälfte teilt. Die axialen Linien dagegen umrunden den Finger jeweils an dessen Ober- und Unterseite, laufen an der oberen und unteren Seite des Armes bis über die Schulter und bilden somit wiederum einen geschlossenen Kreis. Die Axiallinie des Mittelfingers, die den Arm in eine äußere und innere Hälfte aufteilt, bezeichnet Calligaris als die "Axiallinie des Armes". Die Axiallinie des mittleren Zehes dagegen, welche über das Bein hochsteigt, die Brustwarze durchquert, die Schulter umrundet und entlang der hinteren Körperhälfte wieder hinunterläuft bis an den mittleren Zeh, also auch wieder einen geschlossenen Kreis bildet, diese Axiallinie nennt Calligaris einmal "Medianlinie" (im Bereich des Beines, also bis an die Hüfte) und zum anderen "Mamillarlinie" (im Bereich des Oberkörpers). Auch gibt es eine "Medianlinie des Oberkörpers" (sie ist von größter Wichtigkeit), die durch die Gesichtsmitte und den Nabel läuft und als sich schließende Linie den Körper in eine rechte und eine linke Hälfte teilt. Weiter genannt werden müssen die "Intermamillarlinie" (eine Horizontallinie, die beide Brustwarze n durchquert), die "Xiphoidallinie" (die parallel rund 5 cm unterhalb der vorgenannten verläuft) sowie die "Nabellinie" (horizontal durch den Nabel laufend). Die Schnittpunkte der sich kreuzenden Linien (natürlich nicht -46-
nur der bisher erwähnten Primärlinien, sondern auch aller anderen existierenden Sekundärlinien) sind gleichzeitig die Mittelpunkte der einzelnen Plaques. Die Plaques selbst können am besten beschrieben werden als kreisrunde Scheiben mit unterschiedlichen Durchmessern zwischen 6 mm und 16 mm (zumindest jene, die von Calligaris erforscht wurden). Diese Hautplaques werden in zwei große Gruppen unterteilt, und zwar in die der "autoskopischen" und die der "heteroskopischen" Plaques. Die ersteren dienen ausschließlich den Experimenten, die die Versuchsperson, also den Wahrnehmenden selbst betreffen, während sich die zweitgenannten auf Phänomene beziehen, die in keinem direkten Zusammenhang mit dem Körper oder dem Leben der Versuchsperson stehen. Die Ortung der hyperästhetischen Linien am Körper ist ein äußerst einfacher Vorgang. Zuerst übt man mit Daumen und Zeigefinger einen bestimmten Druck auf die Spitze, also das vorderste Glied des Mittelfingers der rechten Hand der Versuchsperson aus, wodurch die Axiallinie des Armes sensibilisiert wird (Linie E-F der Abb. 1). Diese Sensibilisierung verbreitet sich dann über den hinteren Teil des Armes (E'-F'), die Vertikallinien des Oberkörpers (A-B, A'-B', C-D, C'-D') und schließlich auch über die horizontal verlaufenden Linien. Zur Sensibilisierung der seitlichen Hauptlinie, also jener Linie, die den Körper in eine vordere und eine hintere Hälfte teilt, genügt es, einen beliebigen Finger der Versuchsperson an seinen beiden Seiten zwischen zwei Fingern festzuhalten. Es gibt auch eine ganze Reihe von Linien, deren Umlauf sich auf die Hand selbst bezieht, also sich nicht direkt auch über andere Teile des Körpers hinweg erstreckt. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Feststellung Calligaris', derzufolge sich alles, was im Körper vor sich geht, an bestimmten Punkten der Hand widerspiegelt. Diese Feststellung bringt eine wertvolle experimentelle Bestätigung für die Existenzberechtigung der Chirologie mit sich und schafft die Grundlage zu einem neuen -47-
radiästhetischen Diagnoseverfahren, worauf wir aber erst in unserem nächsten Buch näher eingehen werden. Um nun die exakte Laufbahn der sensibilisierten Linien festzulegen, gehe man wie folgt vor: Während man den Druck an der Fingerspitze der Versuchsperson fortdauernd beibehält, führt man das Stimulierungselement langsam über die gesamte Länge des angenommenen Verlaufs der Linie (die ungefähre Laufbahn der Linie ist aus Abb. l ersichtlich). Die Bewegung, mit der das Stimulierungselement über die Haut geführt wird, darf nicht zu schnell und muß vor allem gleichmäßig sein. Sie soll aber auch nicht allzu langsam sein. Denn sowohl bei zu hoher als auch bei zu geringer Geschwindigkeit wird es für die Versuchsperson schwierig, ihre Wahrnehmungen zu realisieren und auszudrücken. Dies alles erfolgt, indem man sich stets neben der Versuchsperson aufhält, nie direkt vor ihr. Nun zum Stimulierungselement, das verschiedener Natur sein kann: Es kann sich dabei um eine kleine faradische Elektrode handeln (mit rund l cm Durchmesser), durch die ein leichter, von der Haut gerade wahrnehmbarer Strom fließt oder auch um einen kleinen magnetisierten Zylinder, der bei der Versuchsperson durch die Berührung eines hypersensiblen Punktes ein leichtes Jucken erzeugt.
-48-
Abb. 1 Die Meridiane des Körpers
-49-
Abb. 2 -Die Hautplaques der verschiedenen Grade natürlicher Telepathie
Ist bei einem Menschen die Plaque Nr. l an der hinteren Seite des linken Beines von Natur aus hyperästhetisch, so weist dies auf stark entwickelte Fähigkeiten zur Telepathie hin. Reagiert dagegen Plaque Nr. 2, so erkennt man daran, daß dieser Person jener kleine Grad der telepathischen Fähigkeit eigen ist, den nahezu alle Menschen in sich tragen. Reagiert aber Plaque Nr. 3, so weist diese Person, zumindest -50-
im Augenblick, keinerlei erkennbare Fähigkeit zur Telepathie auf, Hautplaques, deren Stimulierung zur graduellen Entwicklung latent vorhandener telepathischer Fähigkeiten führt. Die in der Reihenfolge von l bis 15 und von 16 bis 30 durchgeführte Aufladung der Plaques an der Vorderseite der beiden Arme führt zu einer Entwicklung der telepathischen Ausstrahlungsfähigkeiten. Analog dazu führt die Aufladung der 30 Plaques an der Hinterseite der Arme zur Entwicklung der Empfangsfähigkeiten. Hautplaques, deren Reaktion erkennen lassen, ob sich die Person mehr als Sender oder Empfänger eignet. I = Ist diese Plaque von Natur aus hyperästhetisch, so eignet sich die Person besser als Empfänger (passive Telepathie). II = Weist diese Plaque einen Zustand der Hyperästhesie auf, dann ist die Person eher als Sender geeignet (aktive Telepathie ). III = Der hyperästhetische Zustand dieser Plaque besagt, daß die geprüfte Person gleichwertige Fähigkeiten als Sender und Empfanger besitzt. IV = Mit Hilfe dieser Plaque kann die telepathische Ausstrahlungsfähigkeit erhöht werden. V= Mit Hilfe dieser Plaque wird dagegen die Empfangsfähigkeit gesteigert. Die Hautplaques, die der Aufnahme einer telepathischen Verbindung dienen VI = Plaque des Übermittlers, mit dem einem bekannten Empfänger die bevorstehende telepathische Übertragung signalisiert wird. VII = Plaque des Übermittlers, der sich aktiviert, sobald die Verbindung zwischen den beiden Personen hergestellt ist. VIII = Plaque des Empfängers, dessen Aufladung einem unbekannten Übermittler eine bevorstehende telepathische -51-
Verbindung signalisiert. IX=Die am Übermittler aufzuladende Plaque. X=Plaque des Übermittlers, der gleichzeitig mehrere Empfänger im Umkreis von etwa 2000 km avisiert. XI=Plaque des Übermittlers, mit dessen Hilfe ein bekannter, gerade schlafender Empfänger im Umkreis von etwa 10 km avisiert wird. Die Strahlungen verschiedener Substanzen Entlang der Medianlinie des Rückens befindet sich eine Reihe von Plaques. von denen die Ausstrahlungen verschiedener Substanzen aufgenommen werden : 1=Stein 2= Gold 3=Kupfer 4=Eisen 5=Kohle 6=Holz Die Hautplaques als Alphabet Diese Serie von Plaques befindet sich in der rechten Hälfte des Rückens. Die insgesamt 21 Plaques (es fehlen die Buchstaben j, k, w, x, y) beginnen unten mit "a" und enden oben mit "z".
-52-
Abb. 3 – Hautplaques, die auf psychische Strahlen aus verschiedenen Entfernungen ansprechen
-53-
Wendet sich ein Mensch mit einem Gedanken an einen anderen Menschen, von dem er durch eine bestimmte Entfernung getrennt ist. so aktiviert sich dadurch am Körper des letzteren jeweils folgende Plaque: l = von l bis 20 in, 2 = von l bis 100 in. 3 = von 100 bis 500 in. 4 = von 500 bis 1000 in, 5 = von l bis 2 km. 6 = von 2 bis 5 km. 7 = von 5 bis 10 km, 8 = von 10 bis 20 km, 9 = von 20 bis 40 km, 10 = von 40 bis 100 km. 11 = von 100 bis 200 km. 12 = von 200 bis 2000 km. 13 = von 2000 bis 5000 km. 14 = von 5000 bis 10000 km.
Abb. 4 - Die Hautplaques der Astronomie
-54-
Durch die Stimulierung folgender Plaques werden für die Versuchsperson sichtbar: l = ein beliebiges Gestirn in vielfacher Vergrößerung, 2 = die Oberfläche eines bestimmten Gestirns, 3 = dieKontinente eines Gestirns, 4 == die Meere eines Gestirns, 5 = der Nachthimmel eines Planeten, 6 = die atmosphärischen Verhältnisse auf einem Planeten, 7 = aufeinanderfolgend die atmosphärischen Verhältnisse auf allen Planeten unseres Sonnensystems, 8 = daß auf dem betreffenden Gestirn gerade Tag herrscht, 9 = daß gerade Nacht herrscht, 10 = die Taglandschaft eines Gestirns, 11 = die Nachtlandschaft eines Gestirns, 12 = das Volumen eines Planeten unseres Sonnensystems im Verhältnis zur Erde, 13 == die Form eines Gestirns im Verhältnis zu jener der Erde, 14 = den Zeitpunkt, an dem ein Planet das Apogäum (größte Erdferne) erreicht, 15 = den Zeitpunkt, an dem er das Perigäum (Erdnähe) erreicht, 16 = mehrmaliges Wiederholen der Visionsbilder in zeitlichen Abständen von jeweils fünf Minuten, 17 = die Gebirgsketten eines Gestirns, 18 = die Vulkane, 19 und 20 = die aktiven bzw. die erloschenen Vulkane, 21 = die Tiefe der Kanäle, 22 == die Oberfläche anderer Gestirne mit deren Lebewesen, 23 = die eventuell vorhandenen Lebewesen, 24 = eine vergrößerte Darstellung der Lebewesen, 25 = die eventuell vorhandenen menschenähnlichen Lebewesen, 26 = aufeinanderfolgend die verschiedenen menschenähnlichen Lebewesen der anderen Gestirne, 27 = die Lebewesen anderer Gestirne mit höherem Entwicklungsniveau, 28 = die Lebewesen (Anthropoiden und Tiere) anderer Welten in Form einer Bilokation, 29 = die Tiere anderer Gestirne, 30 = die Größe der Anthropoiden anderer Gestirne im Verhältnis zu den Menschen unserer Erde, 31 = die Mikroben anderer Welten in einer vielfachen Vergrößerung, 32 = die Planetoiden anderer Systeme, 33 = die Kometen, 34 = die Nebelwirbel, 35 = die Milchstraße, 36 = die kosmischen Strahlungen, 37 = die Kryptästhesie der Meteoriten, 38 = Die -55-
Entwicklungsgeschichte anderer Welten, 39 = aufeinanderfolgend alle bewohnten Planeten, 40 = die beiden Astralzentren des Menschen, 41 = aufeinanderfolgend die verschiedenen Astral- Zentren in den inneren Organen 42 = die Astral-Zentren der Knochen. Beispiel eines geometrischen Gefüges, das die Fläche eines "großen Grundquadrates" unterteilt und gliedert. Durch das Ineinandergreifen und die gegenseitige Verflechtung der einzelnen Linien ergibt sich eine unendlich scheinende Anzahl möglicher Geome tricformen. Jede einzelne dieser kleinen und großen, einfachen und komplizierten Formen entspricht der Projektion eines besonderen psychosomatischen Reflexes unseres Körpers und reagiert auf ein jeweils ganz spezifisches Element der Außenwelt, also des Universums. Um die Möglichkeit zu haben, auf einem solchen Schema eine derartige Fülle an Informationen unterzubringen, hat die Natur den Menschen mit Möglichkeiten ausgestattet, deren Vielfalt keinerlei quantitative Grenzen auferlegt sind. In der täglichen Praxis ist es jedoch am vorteilhaftesten, sich der thermischen Sensibilität zu bedienen, indem man als Stimulator einen kleinen kalten Metallspachtel verwendet, der etwa 1,5 cm breit und 15 cm lang ist. Nachdem er von der Haut erwärmt wird, ist es angebracht, ihn im Abstand von ein paar Minuten immer wieder kurz in ein Glas kaltes Wasser zu tauchen. Verwendet man die thermische Stimulierung für die Ortung von Plaques, die vom Prinzip her auf dieselbe Art und Weise erfolgt, so nehme man anstelle des Spachtels einen kleinen Metallhammer, etwa von der Art, wie er allgemein zur Prüfung der Reflexe dient. Dabei ist es aber äußerst wichtig, daß die Aufschlagflächen dieses Hämmerchens perfekt rund und eben sind und einen Durchmesser von zirka 12 mm aufweisen. Die Stimulierung muß über Kälte erfolgen, darf aber auch nicht -56-
eiskalt sein, da es sonst für die Versuchsperson äußerst schwierig wird, Veränderungen in ihrer thermischen Sensibilität möglichst exakt zu empfinden. Kommt der Stimulator in Berührung mit hypersensiblen Linien oder Punkten, so wird nämlich bei der Versuchsperson ein Gefühl intensiver Kälte erzeugt. Markiert man die georteten Linien mit einem beliebigen Stift oder Kugelschreiber, dann ergibt sich letztendlich ein Schema, wie es von Abb. l gezeigt wird. Obwohl nun die Methode der thermischen Sensibilisierung sicherlich die unkomplizierteste und auch allgemein gängigste ist, kann es vorkommen, daß sie sich in einzelnen Fällen als unwirksam erweist. Calligaris selbst meint zu diesem Thema: "Für den Fall, daß Hautplaques auf thermische Stimulierung nicht reagieren, greife ich auf die Methode der elektrischen Stimulierung zurück, die zur Ortung der hyperästhetischen Plaques immer funktioniert, vorausgesetzt, der Stromfluß wird richtig geregelt; er darf nicht zu schwach und auch nicht zu stark sein, sondern muß von der Versuchsperson gerade "och wahrgenommen werden." Sind die Axiallinien erst einmal geortet und entsprechend parkiert, so verfügt man auch schon über das für die weitere Expenmentierarbeit notwendige System an kartesianischen Koordinaten. Nun kann mit der Ortung der Hautplaques begonnen werden. Ortung der Hautplaques Wie schon gesagt, erfolgt die Positionsbestimmung der Plaques in derselben Art und Weise wie die der Hautlinien. Der Spachtel wird durch ein Reflexhämmerchen mit Zylinderkopf ersetzt. Auch bei der Ortung von Plaques ist der Bewegungsablauf, mit dem der Stimulator über die Haut geführt wird, von größter Wichtigkeit. Nachdem man ungefähr die Zone bestimmt hat, in deren Grenzen der zu lokalisierende Plaque liegen muß (dies geht aus -57-
den jeweiligen Beschreibungen in den nachfolgenden Kapiteln hervor), wird der Stimulator in Längsrichtung zum betroffenen Körperteil bewegt, also vertikal. Am besten beginnt man damit rund 10 cm bis 15 cm oberhalb und unterhalb der Stelle, an der man die Position des Plaques annimmt. Die hypersensiblen Hautplaques lassen sich nämlich leichter erregen, wenn mit dem Stimulator vertikale Reizbewegungen ausgeführt werden. Sind sie erst einmal sensibilisiert, dann beginnen sie auch auf horizontale und schräggeführte Stimulierung anzusprechen. Der Stimulierungsversuch auf dem gewählten Hautabschnitt wird nun so lange ausgeführt, bis die genaue Position des Plaques gefunden ist. Die genaue Position der auf den Reiz ansprechenden Plaques kann dann als geortet betrachtet werden, wenn die Versuchsperson ein Gefühl gesteigerter Kälte befällt (sofern man natürlich mit dem thermischen Stimulierungsverfahren arbeitet). Die Versuchsperson muß das Auftreten solcher gesteigerten Kälteempfindungen sofort dem Experimentator mitteilen, am besten durch einen kurzen Vokallaut, beispielsweise "A". Für das gute und rasche Gelingen der Plaqueortung ist es wesentlich, daß die Versuchsperson die dafür ausschlaggebenden Empfindungen so schnell wie möglich ausdrückt Es kommt äußerst selten vor, daß sich die Plaque schon bei seiner ersten Berührung mit dem Stimulator "meldet"; in den meisten Fällen geschieht dies erst nach mindestens drei oder vier Reizeinwirkungen. Sobald nun die Position der Plaques lokalisiert ist, muß durch entsprechende Horizontal- und Schrägbewegungen sein genaues Zentrum festgelegt werden. Je rascher die Aussagen der Versuchsperson zu den Momenten seiner gesteigerten Kälteempfindung erfolgen, desto schneller und präziser kann der genaue Mittelpunkt der Plaques bestimmt werden. Auch für das Hämmerchen gilt die Regel, es ab und zu in kaltem Wasser abzukühlen, um die Reiztemperatur so konstant wie möglich zu halten. Kaum ist der genaue Mittelpunkt der Plaques lokalisiert, -58-
so markiere man ihn mit einem Stift, um dann mit der "Aufladung" der Plaques beginnen zu können. Zu beachten ist dabei, daß die Haut auf keinen Fall irritiert werden darf. Bei Plaques, die immer wieder verwendet werden sollen, empfiehlt Caligaris sogar die Tätowierung der genauen Position. In diesem Zusammenhang weist Calligaris ausdrücklich darauf hin, daß die Lage aller einzelnen Hautplaques fest und unveränderlich ist. Wir schließen nun diese Anleitung zur Ortung der Hautplaques mit einem weiteren Hinweis vo n Calligaris: "Es soll nicht vergessen werden, daß an gewissen Tagen und zu gewissen Stunden die Hautplaques stumm bleiben, das heißt nicht reizbar sind, während sie vielleicht schon wenige Minuten später wieder voll auf Hypersensibilisierung reagieren. Die Gründe dafür, daß sie periodisch eine Art von "Betriebsausfall" haben können, sind mannigfach und meistens auch nicht näher definierbar (spezielle psychosomatische Zustände, atmosphärische Einwirkungen, astrale Einflüsse usw.)." Für diese Art von Forschung ist es unumgänglich, daß man über Geduld und Entschlossenheit verfügt, will man nicht den folgenden zwei großen Gefahren unterliegen: 1. Zu keinem Erfolgserlebnis zu gelangen, weil man zu hektisch vorgeht in der Annahme, es sei alles spielend leicht und einfach. 2. Sich von einem durchaus möglichen anfänglichen Mißerfolg derart abschrecken zu lassen, daß man den zum Weitergehen notwendigen Enthusiasmus verliert. Wesentlich für das gute Gelingen solcher Experimente ist sicher auch die starke Bereitschaft zu einer Zusammenarbeit der Versuchsperson, die sich stets bewußt sein muß, daß die Sensibilisierung der Hautplaques etwas "Schwimmendes darstellt, das nur dann konkret realisierbar ist, wenn man sich mit der größtmöglichen Aufmerksamkeit darauf konzentrie rt. Aufladung der Hautplaques -59-
Ist die genaue Position der Plaques ausfindig gemacht und markiert so kann mit ihren Aufladungen begonnen werden. Dazu benötigt man kleine stöpselartige Zylinder, die folgende Voraussetzungen erfüllen müssen: Die Auflagefläche des Zylinders muß perfekt rund sein und ihr Durchmesser muß genau mit dem der aufzuladenden Plaques übereinstimmen (die jeweiligen Durchmesser sind in der Beschreibung der einzelnen Plaques angefuhrt). Am geeignetsten dafür ist sicherlich eine Serie von Zylindern (wie von Calligaris selbst verwendet), deren gegenseitige Auflageflächen unterschiedliche, von 8 mm bis 13 mm reichende Durchmesser anweisen. Auf keinen Fall darf die Auflageflache des Zylinders auch nur um einen Millimeter großer sein als die Fläche der aufzuladenden Plaques. Im Zweifelsfall soll eher ein geringerer als ein höherer Durchmesser verwendet werden Bei kleinerem Durchmesser kann das Experiment nämlich trotzdem gelingen, wenn auch nicht auf perfekteste Art, während dagegen bei Verwendung eines großeren Durchmessers die Erfolgschancen gleich Null sind. Die Auflagefläche des Zylinders muß vollkommen flach und glatt sein, sie darf also keinerlei Unebenheiten, Risse oder sonstige Unvollkommenheiten aufweisen, zumal die Gleichförmigkeit der Druckeinwirkung auf die Hautplaques wesentlich zum Erfolg des Experimentes beitragt. Die Zylinder können aus Metall sein, wobei Aluminium besonders empfehlenswert ist, auch wenn - wie jeder weiß, der sich auch nur am Rande mit den Studien Lakhowskys befaßt hat - davon ausgegangen werden muß, daß jede einzelne Hautoiaque ein eigenes Metall bevorzugt, genauso wie eine eigene Farbe, eine ganz bestimmte Temperatur usw. Unbedingt zu vermeiden sind jedenfalls Holz und die rote Farbe. Der Druck des Zylinders auf die Hautplaque während des Aufladevorgangs muß oberflächlich sein, der Zylinder muß also -60-
auf die Plaque aufgesetzt werden, ohne daß die Haut dabei eingedrückt wird (dasselbe gilt auch für den Reflexhammer bei der Ortung der Plaques). Wichtig ist auch, daß der Zylinder während des Aufladens stets perfekt rechtwinklig zur Hautfläche aufliegt. Ganz besonders zu beachten ist die Gleichmäßigkeit des Aufladedrucks. Verstärkt soll der Druck nur dann werden, wenn man die spezifischen Fähigkeiten einer Plaque ausschalten bzw. unterdrücken will. Während der Aufladung der Plaques, deren Dauer zwischen 5 Min. und 30 Minuten beträgt, wird der Zylinder vom Experimentator mit drei Fingern festgehalten, und zwar absolut ruhig und bestimmt, das heißt der Zylinder darf weder wackeln noch verrutschen. Besonders wichtig ist es - wir wiederholen es -, daß die Fläche des Zylinders mit perfekter Gleichmäßigkeit auf der Haut aufliegt. Ist der Zylinder nun entsprechend richtig angesetzt, so führt man mit ihm eine ganz leichte und sanfte Rotationsbewegung in alle Richtungen hin aus, wobei sich der durch die Rotation entstehende Flächenausschlag auf den Bruchteil eines Millimeters beschränken soll. Dies geschieht nun so lange, bis die Versuchsperson die ersten Anzeichen der sogenannten "Aktivierungserscheinungen" zu spüren beginnt. Die Art dieser Aktivierungserscheinungen ist von Plaque zu Plaque verschieden und wird in den Abhandlungen zu den einzelnen Plaques genau beschrieben. Vor Beginn der Aufladung werden der Versuchsperson die typischen Kennzeichen der betreffenden Aktivierungserscheinungen genau erklärt, weil sich die Versuchsperson mit größter Aufmerksamkeit darauf konzentrieren muß, zumal die Intensität dieser Erscheinungen äußerst gering sein kann. Die leichte Rotation des Zylind ers dient zur "Zentrierung des Bildes", sie entspricht in etwa der Scharfeinstellung eines Objektivs. Sobald nun die Versuchsperson das Auftreten der ersten Aktivierungserscheinung spürt, unterbricht der Experimentator die Rotationsbewegung mit dem Zylinder, bzw. er beschränkt -61-
sie auf ein absolutes Minimum und hält den Zylinder in dieser Position auf der Haut fest, indem er mit dem Zeigefinger sanft gegen die freie Endfläche des Zylinders drückt. In dieser Position wird nun gewartet, bis sich die zweite Aktivierungserscheinung einstellt. Obwohl bei jeder Plaqueaufladung stets drei Aktivierungserscheinungen auftreten, genügen in gewissen Fällen auch zwei dieser Erscheinungen, um die Plaque als fertig aufgeladen betrachten zu können. Nach dem Auftreten nur einer Aktivierungserscheinung ist sie es dagegen nie. Wie immer bei allen der hier behandelten Experimente, ist es auch bei der Aufladung der Plaques extrem wichtig, daß die Auflagefläche des Zylinders genau mitten auf der Plaque liegt, da sonst die Gefahr besteht, gleichzeitig auch angrenzende Plaques zu stimulieren, was zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Ergebnisklarheit führen würde. Ist der gesamte Aufladevorgang beendet, so werden der Versuchsperson mit einem dunklen Tuch die Augen verbunden (auf jeden Fall, wenn sich das zu bewirkende Phänomen in Visionen ausdrückt, andernfalls kann die Versuchsperson auch einfach die Augen schließen), und der Aufladezustand wird nun so lange beibehalten (von 5 Min. bis 15 Minuten), bis das durch die aufgeladene Plaque aktivierte Phänomen seine Formen anzunehmen beginnt. Außer durch den Zylinder, kann eine Plaque auch durch eine entsprechende Farbe stimuliert werden. Diese wichtige Entdeckung machte Calligaris jedoch während der letzten Jahre seiner Forschungstätigkeit, und es war ihm dadurch nicht mehr die nötige Zeit gegeben, um sich verstärkt auch mit diesem Gebiet zu befassen. Es ist anzunehmen, daß diese Entdeckung eine Brücke schlägt zwischen der Erforschung der Hautplaques und einem anderen Zweig menschlicher Forschungsbemühungen, der Chromotherapie (Farbtherapie). An dieser Stelle nun ein paar allgemeine Hinweise zum Thema der Farbstimulierung, die vielleicht jenem dienen mag, der die -62-
Forschungsarbeit in diese Richtung fortsetzen möchte. Zur chromatischen Stimulierung genügt es, ein entsprechend gefärbtes Papier auf die betreffende Hautstelle zu legen, sei es nun in Form eines Blattes im Falle von Hautfeldern oder eben in Form von kleinen Scheiben, wenn es sich um Plaques handelt. Ausgegangen wird dabei von der Erkenntnis, daß jedes einzelne Hautfeld und jede Hautplaque auf eine ganz bestimmte Farbe ansprechen. Es gibt aber auch eine Reihe von Plaques, die auf die Kombination zweier Farben ansprechen, von denen die eine primären, die andere sekundären Rang hat. In solchen Fällen wird das Papier mit der Primärfarbe grundiert und mit Strichen, Punkten oder Flecken der Sekundärfarbe vervollständigt. Auch können größere Flächen verwendet werden, auf denen vier bis fünf verschiedene Farbfelder abgebildet sind. In diesem Fall muß dann der Papierbogen rund 20 cm bis 30 cm von der Haut entfernt gehalten werden, um auf die entsprechenden Stellen einwirken zu können. Wesentlich für das gute Gelingen dieser Experimente ist allein die absolute Präzision der gewählten Farbe bzw. Farbkombination. Sie genau zu bestimmen, mag langwierig und mühevoll sein. Die aus diesen Bemühungen hervorgehenden Resultate würden jedoch die ganze Arbeit des Aufladens und Aktivierens erheblich vereinfachen. Doch nun zurück zu den Aktivierungserscheinungen bei erfolgter Aufladung der Plaques. Es handelt sich dabei um äußerst schwache Reflexe wahrnehmender oder motorischer Natur, die den sicheren Hinweis auf die erfolgte Aufladung der jeweiligen Plaques liefern. Anhand der Schwankungen ihrer Intensität kann auch bestimmt werden, ob der auf die Plaque ausgeübte Druck zu stark oder zu gering ist. Ein zu großer Druck intensiviert nämlich im ersten Moment die Aktivierungserscheinungen, bringt sie dann aber gleich wieder zum Verschwinden, indem sie sich an der Hautoberfläche verlaufen. Um zu gewährleisten, daß die Versuchsperson diese Erscheinungen so deutlich wie möglich wahrnimmt, muß sie -63-
einen optimalen Zustand der Entspannung aufweisen, besonders der physischen Entspannung. Es ist bereits darauf eingegangen worden, wie wichtig es ist, daß die Plaque mit der größtmöglichen Präzision zentriert wird. Der periphere Begrenzungskreis der Plaques dient nämlich als eine Art Stärkungsring und gleichzeitig als Filter, der die störenden Einflüsse der angrenzenden Plaques abfängt. Dieselbe Funktion erfüllt auch das Zentrum einer jeden Plaque. Die Erforschung der Plaques - und wir werden nicht müde, es zu wiederholen - befindet sich noch in ihrer ersten Anfangsphase und kann in Zukunft noch zu Ergebnissen führen, von deren Bedeutung wir heute nicht einmal zu träumen wagen. So weist beispielsweise jede einzelne Plaque eine perfekte interne Organisation auf. Sie ist in unzählige Längs-, Quer- und Schrägsegmente unterteilt, die ein stets unterschiedlich ausgebildetes Gefüge an geometrischen Ornamenten ergeben (Quadrate, Rechtecke, Dreiecke, Sterne usw.). Das Faszinierende daran ist, daß jede dieser geometrischen Einzelheiten eine ganz bestimmte Funktion erfüllt. betrachten wir zum Beispiel eine Plaque als ein Gebilde, das aus mehreren konzentrischen Kreisen besteht, so können wir Qavon ausgehen, daß jeder einzelne Kreis eine eigene Plaque umschließt und daß jedes einzelne Teilstück eines jeden weises einen ganz spezifischen Bezugspunkt zur entsprechenden Plaque darstellt. Dasselbe gilt auch wiederum für ule zwischen die Kreise eingelagerten Räume. Gewiß, an diesem Punkt mag sich unser Denken mit der Aufnahme solcher Informationen schwer tun, und vielleicht mag es gar scheinen, man befinde sich den Phantastereien eines Geistesgestörten gegenübergestellt... aber dies alles ist Realität, die reine Wirklichkeit, von der sich jeder selbst mit Hilfe von ein paar kleinen Metallgegenständen überzeugen kann. Sicherlich ist diese Realität nur schwer akzeptabel für eine gewisse Kategorie von Schul- und Salonwissenschaftlern, für die die Gültigkeit von Experimenten -64-
wächst, wenn nur die dafür zu verwendende Technik kompliziert genug ist. Wir bedauern sie, aber wir können nun einmal nichts dafür, daß sich die Natur und das Universum nicht immer so verhalten, wie es dieser Art von Leuten am besten in den Kram passen würde. Und Calligaris' Experimente sind in ihrer Ausführung nicht nur unkompliziert, sondern sie haben auch noch einen weiteren großen Vorteil: sie funktionieren. Calligaris selbst trifft die Feststellung, daß die Gesamtzahl der auf dem menschlichen Körper vorhandenen Hautplaques derart groß sei, daß man sie keiner Schätzung unterwerfen könne. Zögernd meint er, es handele sich auf jeden Fall um eine Größenordnung, die in die Milliarden geht. Dies hört sich phantastisch an, ist aber durchaus erklärbar und verständlich: "Man halte sich einfach vor Augen, daß das runde Feld einer Plaque gleichzeitig auch ein Teil von Hunderten und Tausenden anderer Plaques ist, die darin eingelagert sind, weil sie einen kleineren Durchmeser aufweisen, die sich darüber ausbreiten, weil ihr Durchmesser größer ist, oder die sich, obwohl gleichen Durchmessers, damit überschneiden, vielleicht nur um Bruchteile eines Millimeters, was aber doch ausreicht, um einen eigenen Mittelpunkt zu besitzen. Die Hauptschwierigkeit des Experimentators liegt also klar auf der Hand: Lädt er ungewollt eine Plaque auf, die nicht mit der von ihm vermeintlich georteten identisch ist, so können Reflexe entstehen und Phänomene in Erscheinung treten, die einen völlig anderen Bereich betreffen als den im vorhinein angenommenen, wodurch sich die Bedeutung des Experimentes auf eine neue Ebene verlagern kann." Fehler können also in manchen Fällen auch zu willkommenen Überraschungen führen, indem die genauen Positionen und Funktionen neuer Hautplaques entdeckt werden. Die einzige Sicherheit, die richtige Hautplaque stimuliert zu haben, liegt in den Aktvierungserscheinungen, die in ihrer Art und Zusammensetzung von Plaque zu Plaque stets verschieden sind. -65-
Der Vollständigkeit halber sei noch darauf hingewiesen, daß Jede Plaque eine feste Beziehung zu einem gewissen Punkt im Gehirn sowie zu einem bestimmten inneren Körperorgan unterhält. Kurzum, durch entsprechende Stimulierung der diesbezüglichen viszeralen bzw. zerebralen Segmente könnten dieselben Phänomene in Erscheinung treten wie die, welche durch das Aufladen der Plaques ausgelöst werden. Um Mißverständnisse bei der Experimentierarbeit zu verhindern, ist auch noch der Hinweis erforderlich, daß die stimulierte Plaque ihren Aufladezusand nicht gleich wieder verliert, sondern ihre Hyperästhesie noch lange Zeit nach Beendigung der Stimulierung beibehält. Diese Besonderheit muß speziell dann berücksichtigt werden, wenn es sich um Experimente auf dem Gebiet der Telepathie handelt, auf die wir noch näher zu sprechen kommen. Stellt man sich die Frage, was eigentlich wirklich bei der Aufladung einer Plaque vor sich geht, so sieht man sich einer faszinierenden, aber schier unlösbaren Problematik gegenübergestellt. Wir wollen es hier vermeiden, Formeln zu erstellen, von deren Zutreffen wir nicht überzeugt sein können. Auch wollen wir es dem Leser überlassen, sich eigene Gedanken darüber zu machen. Zitiert sei lediglich die Hypothese, die von Calligaris selbst ausgesprochen wird: „Die Plaques sind wohl nichts anderes als die Durchlaßstellen, die Ein- und Ausgänge, durch die hindurch sich alle lebensbestimmenden Strahlen bewegen. Jeder spezifische Strahl hat damit sein spezifisches Fenster, durch das er den menschlichen Körper verläßt und nach außen dringt, und wiederum sein spezifisches Fenster, durch das er von außen in den Körper des Menschen einströmt. Man kann daher von einem resonanten und einem konsonanten Durchlaßsystem sprechen, mit denen unsere Haut überzogen ist. Die Stimulierung der Hautplaques bewirkt also nur ein völliges Freilegen dieses Fensters, das somit vom entsprechenden Strahl bzw. -66-
Strahlenbündel ungehindert passiert werden kann. Die Hyperästhesie der Hautplaques entsteht, sobald die betreffende Hautstelle durch eine Strahlenkonzentration sensibilisiert wird. Ist die Hautplaque von Natur aus, also ohne fremde Einwirkung, hypersensibel, so ist dies auf das Vorhandensein eines bestimmten Reflexes zurückzuführen, der aus der Erkrankung eines gewissen Körperorgans hervorgeht. In diesem Falle ist die Plaque hyperästhetisch, weil praktisch das Fenster geöffnet ist, durch das die entsprechenden Strahlungen hindurchströmen. Das Öffnen des Fensters kann sowohl durch eine von außen als auch durch eine von innen kommende Stimulierung erfolgen. Schlußfolgernd kann gesagt werden, durch die Aufladung der Plaques werde das Unterbewußtsein auf die Ebene des Bewußtseins angehoben." Ortung der Hautfelder Den Hautfeldern gebührt eine ganz besondere Aufmerksamkeit, zumal man unter anderem Bilder auf sie projizieren kann (z.B. von Krankheitsmikroben), die auch photographisch festgehalten werden können. Mittels entsprechender Aktivierung solch eines Hautfeldes gelang es Calligaris, das schon erwähnte Photo von jenem Mikroorganismus zu machen, der laut Calligaris mitverantwortlich für den Krebs sein soll. Sobald der Umriß eines Hautfeldes geortet ist, wird er wie üblich mit einem Stift markiert. Zur Ortung selbst verwende man wiederum eine faradische Nadel oder, als ebenso wirksames Hilfsmittel, den schon beschriebenen kleinen Spachtel. Die Bewegungen des Spachtels müssen dabei nach allen Richtungen hin geführt werden, jedoch stets vom angenommenen Zentrum des Feldes aus. Die Aufladung des Hautfeldes geschieht dann wie folgt: Nachdem die Fläche des Feldes präzise lokalisiert ist (jeder Punkt dieser Fläche läßt die Versuchsperson die beschriebenen hyperästhetischen Empfindungen spüren), wird ein weißer Karton oder besser noch -67-
eine Metallplatte auf sie gelegt. Die Form und Fläche des weißen Kartons bzw. der Metallplatte müssen dabei natürlich genau mit der des Hautfeldes übereinstimmen. Danach wird das Hautfeld innerhalb einer Zeitspanne, die sich zwischen 5 Minuten und 15 Minuten bewegt, aufgeladen, indem auf den Karton bzw. auf die Metallplatte ein ganz leichter und unbedingt gleichförmiger Druck ausgeübt wird. Die ganze Vorgangsweise ist praktisch identisch mit jener, die wir bereits von den Hautplaques her kennen. Auf die Ausmaße und die ungefähre Position der einzelnen Hautfelder wird noch näher eingegangen. Über die Notwendigkeit der Wiederholung Nun zu einem äußerst wichtigen Aspekt: Häufig passiert es mit neuen Versuchspersonen, daß die ersten Versuche an ihnen einen negativen oder zumindest fast negativen Ausgang finden. In solchen Fällen ist es wesentlich, daß man sich nicht von derartigen anfänglichen Mißerfolgen abschrecken läßt. Man muß, will man sich der Sache ernsthaft widmen, einfach ein großes Maß an Geduld aufbringen. In einigen Fällen wird sogar erst der vierte Versuch zu halbwegs brauchbaren Ergebnissen führen. Zweifelsohne ist die Rolle der Versuchsperson eine sehrwichtige, und deshalb mag durchaus empfehlenswert sein, nur solche Versuchspersonen zu wählen, bei denen ein schnelles und klares Reaktionsve rmögen vorausgesetzt werden kann. Aber nach wie vor sei nicht vergessen, daß die Experimente von Calligaris an jedem beliebigen Menschen durchgeführt werden können. Sobald es einmal gelungen ist, eine Plaque vollständig aufzuladen, wird die gesamte darauffolgende Experimentierarbeit erheblich leichter und zeitlich gerafft sein. Ganz allgemein betrachtet sind junge Menschen bessere Versuchspersonen als ältere, genauso wie Männer meist zuverlässiger reagieren als Frauen, weil diese von Natur aus -68-
sensibler sind und sich daher leichter durch Emotionen und Suggestionen beeinflussen lassen. Als Versuchsperson möglichst zu vermeiden sind Menschen, die bereits von ihrer Natur her über Fähigkeiten der außersinnlichen Wahrnehmung verfügen, beispielsweise über hellsehe nde Kräfte. Bei ihnen treten zwar in der Regel die Aktivierungserscheinungen schneller auf, jedoch im Laufe der Phänomenbeschreibung tendieren sie stark dazu, von der eigentlichen Experimentfunktion abzuschweifen. Die von ihnen gelieferten Beschreibungen sind also nicht immer ganz zuverlässig. Bei Frauen sollte man nicht an Tagen experimentieren, die dem Einsetzen der Menstruation unmittelbar vorausgehen, zumal ein bestimmter Zusammenhang zwischen Reaktionsablauf und Menstruation besteht. Der Raum, in dem die Experimente durchgeführt werden, soll so nüchtern wie möglich eingerichtet sein und darf keine Gegenstände enthalten, die bei der Versuchsperson starke Emotionen hervorrufen. Wenn möglich soll die Versuchsperson vor einem Fenster oder einer Wand sitzen, hinter der sich eine breite Straße, ein weiter Platz oder noch besser eine offene Landschaft auftut. Natürlich soll die Versuchsperson keine Kleidungsstücke oder Schmuckgegenstände tragen, die einen Druck auf die Körperoberfläche ausüben, da sonst ungewollt andere Plaques mitaufgeladen werden könnten. Es empfiehlt sich, diese Vorsichtsmaßnahme bereits einige Stunden vor Beginn des Experimentes zu treffen. Die Versuchsperson darf sich während des Experimentes nicht in unmittelbarer Nähe von Metallgegenständen aufhalten, da auch diese eine beeinträchtigende Wirkung ausüben könnten. Außerdem ist zu verhindern, daß im Raum Lärm herrscht oder Duftquellen vorhanden sind, die die Versuchsperson irgendwie ablenken könnten. -69-
Um die Ergebnisqualität der Experimente zu steigern, ist es ratsam, die Versuchsperson auf ein spezifisches Phänomengebiet zu "spezialisieren" (autoskopische, heteroskopische, telepathische Experimente usw.), weil stets Training die jeweilige Fähigkeit erheblich weiterentwickeln kann. Einige Hinweise und Empfehlungen 1. Das Reaktionsvermögen ist bei jeder Versuchsperson anders. 3. Es ist notwendig, daß sich die Versuchsperson in einem Zustand vollständiger physischer und psychischer Passivität, das heißt Entspanntheit befindet; ihr einziger Gedanke muß es sein, sich auf Wahrnehmungen zu konzentrieren. 4. Nach Beendigung des Experimentes verspürt die Versuchsperson stets eine geistige Müdigkeit, häufig auch ein leichtes Kribbeln unter der Kopfhaut; nach langandauernden Experimenten können sich auch Kopfschmerzen sowie Schläfrigkeit einstellen. 5. Die Versuchsperson neigt dazu, die wahrgenommenen und beschriebenen Phänomene sofort wieder zu vergessen (vielleicht deshalb, weil eine Art "Zensur" in Aktion tritt, jene psychische Bewußtseinskontrolle also, von der wir bereits sprachen, deren Aufgabe es ist zu verhindern, daß das aus dem Unterbewußtsein auf die Ebene des Bewußtseins Gebrachte dort weiterbestehen kann). 6. Kommen in den Wahrnehmungen der Versuchsperson auch Menschen vor, so können diese mit außergewöhnlicher Genauigkeit beschrieben werden, sei es in bezug auf deren Gesten und Verhalten, sei es auch bezüglich noch so kleiner Details der Kleidung und des Körpers (z.B. eine Narbe). 7. Der Versuchsperson kann es während des Experimentes gelingen, in eine andere Person "einzudringen", deren Gefühle wahrzunehmen, deren Worte zu hören usw. -70-
8. Während des Experimentes sind alle Gedanken der Versuchsperson vollständig auf die von ihr wahrgenommenen Phänomene konzentriert, und sie hat daher häufig das Gefühl, als würde sie in einer Leere schweben. Mitunter verspürt sie auch ein leichtes Unwohlsein in Verbindung mit Atembeschwerden (Beginn eines Trancezustandes?) 9. Es kommt vor, daß sich die Versuchsperson selbst als ein Opfer von Suggestionen sieht, und daß sie es deshalb vorzieht, überhaupt nichts zu sagen, um den Experimentator nicht irrezuführen. Es ist also wichtig, sie immer wieder aufzufordern, alles genau wiederzugeben, was sie empfindet und sieht. 10. Oft ergeben die wahrgenommenen Visionen nicht ein vollständiges Bild, sondern beschränken sich auf Details und Fragmente, deren Zusammenhänge verborgen bleiben. 11. Es kann vorkommen, daß die Versuchsperson nicht eine direkte Vision erlebt, sondern lediglich ein vages Bewußtsein hinsichtlich des Phäno menobjektes verspürt. In solchen Fällen ist natürlich die Gefahr einer suggestiven Beeinflussung sehr groß. 12. Wichtig ist es auch, daß sich die Versuchsperson in einem geistig und körperlich ausgeruhten Zustand befindet; sie soll also möglichst einen leeren Magen haben und gut ausgeschlafen sein. 13. Ab und zu erscheint der Versuchsperson ihre Vision als eine Art von Wirbel und Strudel, der gleich wieder verschwindet und sich nicht näher beschreiben läßt. 14. Manchmal wird die Versuchsperson während ihrer Visionen von Makropsie befallen, das heißt, sie sieht die einzelnen Gegenstände viel größer, als sie in Wirklichkeit sind. Auch kann es geschehen, daß sie Gegenstände sehr verzerrt sieht. 15. Die Visionen drücken sich nicht nur im Sehen von Bildern aus, sie betreffen auch das Wahrnehmungsvermögen des Gehörs -71-
sowie des Tast-, Geruchs- und Geschmackssinnes. 16. Nur selten erscheinen die Bilder ganz plötzlich, meistens erfolgt dies im Laufe aufeinanderfolgender Phasen, in denen die Vision allmählich ihre Form annimmt. 17. Nicht oft genug kann wiederholt werden, daß der Aufladedruck (egal ob elektrisch oder thermisch) leicht und sanft sein muß, um das Wahrnehmungsvermögen der Versuchsperson nicht zu beeinträchtigen. 18. Es kann vorkommen, daß die wahrgenommenen Bilder nicht statisch sind, sondern rotieren oder blitzschnell Zustandekommen und wieder verschwinden, so daß eine genaue Definition nicht möglich ist. 19. Auch ist es möglich, daß sich die Wahrnehmung auf zusammenhanglose Gedanken- und Wortfragmente beschränkt. 20. Häufig weisen die wahrgenommenen Phänomene symbolische und assoziative Bezüge auf. 21. Die das Experiment am meisten hemmende atmosphärische Einwirkung scheint der Wind zu sein. 22. Je isolierter die Versuchsperson ist, desto deutlicher sind ihre Visionen. Die Anwesenheit von zahlreichen Menschen im selben Raum führt meistens zu recht negativen Auswirkungen auf die Ergebnisse der Experimente. 25. Auch das Vorhandensein von grellem Licht und Lärm beeinträchtigen die Visionsfähigkeit der Versuchsperson. 24. Bei Hellsichtigkeitsexperimenten kann die Versuchsperson unterscheiden zwischen Tag und Nacht, zwischen natürlichem und künstlichem Licht, sie erkennt die jeweilige Jahreszeit, die Kleidung der Personen, die Einrichtung der Räume sowie ihre Form und ihr Ausmaß, die Beschaffenheit der Umgebung (Gewässer, Ebene, Hügel, Berge, Eigenarten der umliegenden Vegetation usw.), und sie kann den Bewegungen der Personen folgen und deren Gespräche hören. -72-
25. Der Betrachtungsstandpunkt einer Vision kann sehr verschieden sein. Oft sieht man die Bilder von oben, dann wieder von der Seite, und andere Male fühlt man sich wiederum in ihrer Mitte. 26. Es gibt Fälle von Versuchspersonen, die ihre Visionen erleben, als befänden sie sich in einem Kinosaal, das heißt sie selbst haben den Eindruck, sich im Dunkeln zu befinden, während eine hell ausgeleuchtete Szene vor ihren Augen ab68 läuft. Sind in einer Szene Mauern enthalten, so vermag ihr Blick durch sie hindurchzudringen. 27. Meistens hat der Wahrnehmende das Gefühl, geistig an der von ihm beobachteten Szene direkten Anteil zu haben. 28. Normalerweise fällt die Versuchsperson während ihrer Visionen nicht in Trance, zumindest fehlt jedes Anzeichen eines solchen Zustandes. 29. Wird während des Experimentablaufes der Aufladedruck von leicht auf stark gesteigert, so führt dies zu einer plötzlichen Unterbrechung der Visionsfähigkeit. 30. Oft gelingt es der Versuchsperson nicht, das Gesamtbild einer Szene zu erfassen, das heißt sie verliert sich in Nebensächlichkeiten und kann sich nur auf Einzelheiten konzentrieren, ähnlich wie wir es von unseren Träumen her kennen. 31. Bei der Auswertung und Auslegung von Experimentergebnissen sollen stets alle Details und Umstände berücksichtigt werden, auch die noch so klein und vielleic ht unwichtig erscheinenden. Wer sich all diese Hinweise zu Herzen nimmt und sie stets gewissenhaft befolgt, der wird ohne jeden Zweifel zu erstaunlich positiven Ergebnissen kommen. Mögliche Fehlerquellen Bevor wir dieses Kapitel zum Abschluß bringen, möchten wir -73-
noch kurz auf die am häufigsten vorkommenden Fehler und Falsch-Auslegungen zu sprechen kommen. Vor allem muß das Phänomen der Bildpersistenz berücksichtigt werden (die Beharrlichkeit eines Bildes, besonders dann, wenn es mehrmals am selben Tag gesehen wird). Kurzum, ein gewisses Bild kann zu einer Art Gewohnheitsempfindung werden, wodurch die Möglichkeit entsteht, daß es auch dann wahrgenommen wird, wenn es gar nicht vorhanden ist. Selbst bei geübten und erfahrenen Versuchspersonen muß also die Gefahr eines Auftretens solcher Gewohnheitsbilder berücksichtigt werden. Auch darf der Einfluß nicht unterschätzt werden, den die Ausstrahlungen des Experimentators auf die Versuchsperson ausüben können. Äußerst wichtig ist es deshalb, daß man sich nie direkt vor der Versuchsperson aufhält, sondern stets neben ihr. In diesem Zusammenhang ist es auch empfehlenswert, immer nur Stimulierungsgeräte mit möglichst langem Stiel zu verwenden, sowohl bezüglich des Hämmerchens als auch der Zylinder. Durch diese Maßnahme kann der Einfluß der Ausstrahlungen der eigenen Hand zumindest verringert werden. Um jede Form von Suggestion zu vermeiden, darf die Versuchsperson nicht wissen, zu welchen Phänomenauswirkungen das Aufladen der jeweiligen Hautplaques führen wird. Sie soll vor dem Experiment lediglich über die genauen Erkennungsmerkmale der betreffenden Aktivierungserscheinungen Bescheid wissen, damit sie sich leichter auf deren Wahrnehmung konzentrieren kann. Um auch jede Möglichkeit einer telepathischen Kommunikation zwischen Experimentator und Versuchsperson auszuschließen, wäre es im Prinzip natürlich vorteilhaft, wenn selbst der Experimentator nicht wüßte, welche genauen Auswirkungen durch das Aufladen der gewählten Hautplaque zu erwarten sind. Zweifelsohne ist die Gefahr einer autooder heterosuggestiven Beeinflussung der Versuchsperson groß und -74-
oft auch nicht rechtzeitig und deutlich erkennbar. Die Möglichkeit einer Heterosuggestion wird am besten dadurch ausgeschlossen, daß der Experimentator während des gesamten Aufladevorganges schweigt und sich so ruhig wie möglich verhält. Schon ein einziges Wort kann sich bei der Versuchsperson als suggestive Orientierung zu einer gewissen Wahrnehmung hin auswirken. Auch bei den Fragen, die der Versuchsperson schließlich gestellt werden, muß man äußerste Vorsicht walten lassen, damit ihr Empfindungsvermögen weder gehemmt noch irgendwie falsch orientiert wird. Der Versuchsperson darf also nie gesagt werden, hier oder jetzt müsse sie das oder jenes empfinden, sondern die Frage muß stets so behutsam wie möglich formuliert sein, etwa ob sie einen sensiblen Punkt spüre oder nicht. Um die Gefahr einer autosuggestiven Beeinflussung auf das erforderliche Minimum zu reduzieren, darf die Versuchsperson nie der Meinung sein, sie müsse jetzt einfach etwas Bestimmtes wahrnehmen oder sehen. Voraussetzung ist dabei, daß - wie schon öfter erwähnt - all ihre Sinne möglichst wenig Ablenkung haben. Ihre Augen müssen fortwährend geschlossen bzw. verbunden sein. Im folgenden Kapitel werden die wichtigsten metaphysischen Phänomene der einzelnen Plaques beschrieben, wobei die genauen Anweisungen von Calligaris rigoros beachtet werden.
-75-
Kapitel III Einführung in die Praxis Unter der Vielzahl von Experimenten, die Calligaris wiederholt ausgeführt und beschrieben hat, erscheint uns das der Projektion von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf die menschliche Haut zweifellos als eines der interessantesten und erstaunlichsten. Es war schließlich gerade dieses faszinierende Thema, durch das wir auf den Namen Calligaris gestoßen waren. Wir entdeckten also Giuseppe Calligaris und sein Werk quasi per Zufall, das heißt aufgrund eines Hinweises im Buch "Die medizinische Radiästhesie" des französischen Forschers Leprince, der sich, wie wir später erfahren sollten, sein Leben lang mit den Studien Calligaris' beschäftigte und ihn auch persönlich kennengelernt hatte. Im Rahmen eines kurzen Kapitels des erwähnten Buches spricht Leprince über die Parallelen zwischen der Forschungsarbeit von Calligaris und der digitalen Zönotherapie. Wir lasen dabei zum erstenmal den Namen von Giuseppe Calligaris, maßen der Sache aber kein besonderes Gewicht bei. Erst später, als wir uns mit den Schriften anderer Autoren zum Thema der Radiästhesie beschäftigten, begannen wir die Wichtigkeit dieses Mannes zu erahnen, dessen Forschungstätigkeit immer wieder zitiert und hervorgehoben wurde, wenn auch meist mit sehr vagen Hinweisen. Dann endlich geriet uns eines Tages ein Buch zwischen die Finger, dessen Autor Calligaris selbst war. Allein schon der Titel dieses Werkes, "Die Wunder der Metapsychik", reichte aus, um unsere Neugier vollends wachzurufen und so beschlossen wir, uns näher mit ihm zu beschäftigen. Zu Anfang hatten wir mit einigen Schwierigkeiten zu -76-
kämpfen, denn die Darstellungen Calligaris lösten in uns ein erhebliches Maß an Perplexität und Ratlosigkeit aus, derart phantasiebehaftet erschienen sie uns. Darüber hinaus wußten wir ja noch nichts von diesem Mann, und so ist es vielleicht verständlich, daß wir uns beim ersten Durchblättern des Buches sogar zu einigen ironischen Bemerkungen hinreißen ließen. Auch widmeten wir uns zu Beginn recht zögernd diesem Buch, weil uns sein Umfang ziemlich abschreckte: 591 dicht bedruckte Seiten wollten studiert und analysiert werden. Nach einigem Hin und Her kamen wir jedoch zu dem Schluß, daß es vielleicht doch der Mühe wert sein konnte; auf jeden Fall wollten wir uns um eine seriöse Urteilsbildung bemühen. Wir liehen uns also dieses Buch aus (von der Existenz der zahlreichen weiteren Werke Calligaris' hatten wir damals noch keine Kenntnis) und begannen guten Willens sorgfältig und kritisch zu lesen. Die Schwierigkeiten waren damit aber noch nicht beseitigt, und wiederholte Male neigten wir dazu, aufzugeben und die ganze Sache zu vergessen. Die Schreibweise von Calligaris war äußerst kompliziert und zähflüssig, die von ihm verwendeten Begriffe waren zum Teil unverständlich, die vorgebrachten Argumente schienen häufig nicht einleuchtend zu sein und auch die erforderliche exakte Ortung der einzelnen Linien und Plaques betrachteten wir als nahezu unrealisierbar. Inmitten dieses unübersichtlich erscheinenden Textchaos gelangten wir aber dann zu einer Stelle, deren Aussage uns wegen ihrer Einfachheit stutzig machte. Wir stießen nämlich auf die Beschreibung eines Experimentes, dessen Durchführung dem Anschein nach wirklich einfach war: Es genüge, so Calligaris, die äußerste Spitze eines Mittelfingers leicht gegen eine feste Fläche zu drücken, um nach etwa zehn Minuten ein hellseherisches Phänomen wahrzunehmen. Mit kleinen Änderungen und Varianten könnten mit dieser Methode die unterschiedlichsten Ergebnisse erzielt werden. Endlich hatten -77-
wir etwas gefunden, worauf wir uns in der praktischen Erprobung ohne komplizierte Vorbereitungsarbeiten konzentrieren konnten. Gerüstet mit viel gutem Willen begannen wir also mit dem sogenannten "Nagelstreich", der den Behauptungen von Calligaris zufolge eine beliebige Art von Hellsichtigkeit auslösen sollte. Diese höchst einfache Methode besteht darin, mit dem Daumennagel rasch und leicht über die äußerste Spitze des Mittelfingers derselben Hand zu streichen (von der Dynamik her ähnelt dieser Vorgang dem Anzünden eines Streichholzes). Gestrichen werden soll dabei über jenen Punkt der Mittelfingerkuppe, an dem sich die seitliche Haup tlinie mit der Axiallinie des Fingers kreuzt. Nachdem die Anwendung dieser Methode zu keinerlei brauchbarem Ergebnis führte, ersetzten wir, wie von Calligaris selbst empfohlen, den Nagelstreich durch eine rhythmische Oberflächenreizung mit einer Metallspitze, das heißt, wir strichen in gleichmäßigem Rhythmus mit einer leicht schräggehaltenen Nadel über die Spitze des Mittelfingers. Laut Calligaris hätte sich nun nach etwa zehn Minuten irgendeine Ausdrucksform von Hellsichtigkeit einstellen sollen. Nach langen Versuchen gelang es uns schließlich, den entsprechenden Punkt präzise zu lokalisieren. Dieser wurde nun auf die beschriebene Art gereizt, und nach rund zwanzig Minuten erlebte unser Mitarbeiter eine kurze traumähnliche Vision, deren Inhalt er uns schilderte. Nun - reiner Zufall? -, tags darauf erlebten wir genau die von ihm gesehene Situation als nüchterne Wirklichkeit. Es war das erste positive Ergebnis, aber wir waren natürlich noch lange nicht zufrieden. Wir entschieden uns, ein paar Tage später mit einer Reihe ähnlicher Experimente zu beginnen. Unter diesen vielen neuen Experimenten gab es vor allem zwei, das Erkennen von verdeckten Spielkarten und das Lesen -78-
in geschlossenen Büchern, mit denen wir zu erstaunlich guten Ergebnissen gelangten. Trotz dieser recht deutlichen Erfolgserlebnisse wollten wir aber auch jetzt noch nicht die Möglichkeit völlig ausschließen, daß irgendeine Form von Sugestion oder Telepathie mit im Spiel sein konnte. Mittlerweile war die ganze Sache für uns zu einer Frage des Prinzips geworden, und wir hatten bereits das feste Vorhaben, so lange nicht locker zu lassen, bis wir in der Lage wären, ein überlegtes und belegbares endgültiges Urteil aussprechen zu können. Der erste Schritt dazu bestand darin, uns das von Calligaris empfohlene Instrumentarium zu besorgen, was keinerlei Schwierigkeiten bereitete, zumal es sich ja nur um Reflexhämmerchen und kleine Metallzylinder verschiedener Durchmesser handelte. Etwas später, nachdem wir bereits lange recherchiert hatten, konnten wir sogar das Köfferchen ausfindig machen, in dem noch alle die von Calligaris selbst verwendeten Originalgeräte enthalten waren. Wir besaßen nun wirklich alles, was zur praktischen Ausführung der Experimente dienen konnte. Doch so sehr wir uns auch abmühten, die Ergebnisse waren ausnahmslos negativ. Dazu kam die äußerst komplizierte Sprache Calligaris', deren Terminologie in vielen Fällen unerklärbar schien, sowie der Umstand, daß die ausführlichen Anleitungen bezüglich der Ortung und Aufladung der Hautplaques in anderen Schriften Calligaris' enthalten waren, auf die er zwar häufig hinwies, die wir jedoch trotz hartnäckigen Suchens nicht auftreiben konnten. Schließlich bot sich uns doch eine Möglichkeit, ein Experiment durchzuführen, das sich mit der "Photographie der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft auf der menschlichen Haut" befaßt. Allein schon die Vorbereitungen brachten eine Reihe erheblicher Schwierigkeiten mit sich, denn Calligaris verwies ausdrücklich darauf, daß für das Gelingen dieses Experimentes eine strikte Befolgung aller Einzelheiten seiner Anleitung die unumgängliche Voraussetzung sei. So -79-
mußte beispielsweise der Raum völlig frei von Möbeln und anderen Gegenständen sein, und auch für die Ortung des entsprechenden Hautfeldes war eine noch höhere Präzision als üblich erforderlich. Weil es sich zweifellos um ein ganz außergewöhnliches Experiment handelte, wollten wir gerade darauf nicht verzichten und entschlossen uns, ernsthaft und mit viel Geduld an die Sache heranzugehen. Tage vergingen, bis uns alle Details der Ausführung von Calligaris verständlich waren, und wiederum verstrichen Tage, an denen wir die einzelnen Plaques des Hautfeldes zu lokalisieren versuchten. Und tagtäglich kam es zu neuen Rückschlägen und Enttäuschungen. Die Skepsis in uns wurde verständlicherweise immer größer. Das Einzige, das unsere Hoffnungen auf Erfolg noch zu stützen vermochte, waren die Photos, die Calligaris selbst bei seinen Experimenten gemacht hatte, und die eine dermographische Reproduktion verschiedener Gegenstände zeigten. Zwei dieser Aufnahmen sind auch in diesem Buch enthalten. Wir harrten also aus und machten täglich neue Versuche. Und fast täglich gelang es uns, Fehler zu erkennen und auszubessern. Endlich kamen wir dann an den Punkt, an dem wir nahezu sicher waren (unter anderem auch mit Hilfe eines medizinischen Wörterbuches), die Anleitungen von Calligaris bis ins kleinste Detail haargenau befolgt zu haben. Und tatsächlich, nach einiger Zeit erschien auf dem betreffenden Hautfeld ein konfus geformter, rötlicher Fleck. Der von uns für das Experiment gewählte Gegenstand war eine Blumen76 vase mit langem und schmalem Hals. Trotz der Unförmigkeit des rötlichen Flecks waren wir natürlich begeistert und überzeugt, den richtigen Weg beschritten zu haben. Wir wiederholten das Experiment so lange, bis endlich das große, für uns historische Ereignis eintrat: An der Innenseite des rechten Unterarms erschien, zuerst undeutlich, dann mit immer klareren Konturen, der Schattenriß der Blumenvase. Wir waren am Ziel! -80-
Es gab keinen Zweifel mehr, das Experiment war perfekt gelungen. Daß wir natürlich gerade in jenem Moment keinen Photoapparat zur Hand hatten, darüber machen wir uns heute noch Vorwürfe. Dies hing in erster Linie wohl damit zusammen, daß wir zum damaligen Zeitpunkt noch nicht vorhatten, ein Buch über Calligaris zu schreiben. Damals ging es uns lediglich darum, die Aussagen Calligaris' zu überprüfen, und nicht etwa darum, die Bestätigungen dieser Aussagen für andere zu dokumentieren. Wir wollten wirklich mehr über Giuseppe Calligaris erfahren, und so nahmen wir die Suche nach seinen anderen zahlreichen Büchern auf. Erst nach langwierigen Recherchen und Bemühungen aller Art gelang es uns, ausreichend Originalmaterial zusammenzutragen, um mit einer sorgfältigen analytischen Untersuchung der wichtigsten Entdeckungen von Calligaris beginnen zu können. Selbstverständlich beschäftigten wir uns in der Praxis nur mit einigen der unzähligen, von Calligaris beschriebenen Experimente. Die Resultate waren nicht immer glänzend, aber doch genügend deutlich, um von der Seriösität und Ehrlichkeit Calligaris' überzeugt zu sein. Allmählich reifte in uns der Gedanke, ein kleines Buch über Calligaris und das Wesentlichste seines Lebenswerkes zu verfassen, denn, so überlegten wir, eine Neuauflage seiner umfangreichen Originalschriften würde sicherlich zu einem neuen Mißerfolg führen, da sich wohl kaum jemand Zeit und Mühe nehmen würde, derartige Wälzer in all ihrer Kompliziertheit durchzulesen und sorgfältig zu analysieren. Es steht fest, so meinen wir jedenfalls, daß nicht alles, was Calligaris in seinen Werken sagt, richtig und zutreffend ist. Man muß in diesem Zusammenhang an den enormen Umfang seiner Forschungstätigkeit denken, um zu verstehen, wie anfällig er für Fehler und Unvollständigkeiten war. Calligaris selbst ist sich -81-
dieser Unzulänglichkeiten bewußt, auf die er immer wieder hinweist. Nicht alle Plaques sind so schwierig zu behandeln wie die der Hautfelder, auf denen dermographische Projektionen möglich sind. So sind zum Beispiel Experimente, die eine Stimulierung der Mittelfingerspitze voraussetzen, von extremer Einfachheit und bedürfen nur einer korrekten Befolgung der Anleitungen, auf die wir noch zu sprechen kommen. Wenn wir auch so schwierige Plaques wie die der Hautfelder in unsere Beschreibungen mit einbezogen haben, so deshalb, um jedem, der die notwendige Mühe auf sich nimmt, die Möglichkeit zu geben, die von Calligaris und auch von uns gemachten Erfahrungen nachzuvollziehen. Denn nichts soll in diesem Buch gesagt und behauptet werden, was nicht von jedem selbst geprüft werden könnte. Und nun zur bereits erwähnten Stimulierung der Plaque, die sich im Fadenkreuz befindet, das von der Medianlinie der Hand und der seitlichen Hauptlinie des Körpers an der äußersten Spitze des Mittelfingers gebildet wird. In diesem Fall treten keinerlei Aktivierungserscheinungen auf. Außerdem - geht man die Sache ernsthaft an - ist mit nahezu absoluter Sicherheit gewährleistet, daß man stets ein positives Resultat erzielt. Ausgelöst wird durch eine derartige Stimulierung eine Hellsichtigkeit über kleinere Entfernungen hinweg, beispielsweise einen Vorgang betreffend, der sich zur selben Zeit in einem Nebenraum abspielt. Die Größenordnung der räumlichen Distanz solcher Gegenwart-Hellsichtigkeit ist bei jeder Versuchsperson anders. Wichtig ist auch bei dieser Art von Experimenten die Erfüllung der allgemein gültigen Voraussetzungen, über die bereits ausführlich geschrieben wurde (verbundene Augen, möglichst kahler Raum, Beschränkung auf ein Minimum aller sinnlichen Wahrnehmungsquellen usw.). Es ist auch durchaus möglich, daß eine Versuchsperson Hellsichtigkeit erlebt, die einen -82-
gegenwärtigen Vorgang betrifft, der sich weit von ihr entfernt abspielt, beispielsweise an einem Ort, der vom Experimentator gewählt wurde. Möglich ist auch eine Hellsichtigkeit, die sich auf einen bereits abgelaufenen Vorgang aus dem Leben eines tatsächlich vor der Versuchsperson stehenden Menschen bezieht. Auf diese Art kann man auch psychometrische Experimente durchführen, das heißt, mit Hilfe eines Gegenstandes Visionen auslösen, deren Inhalt einen direkten Bezug auf den Besitzer des Gegenstandes aufweist. Die ersten Experimente dieser Art können mit einer verdeckt auf dem Tisch liegenden Spielkarte erfolgen, die die Versuchsperson mit der Spitze ihres Mittelfingers berührt, woraufhin sie gefragt wird, um welche Karte es sich dabei handele. Ähnlich verlaufen Experimente mit einem geschlossenen Buch, auf das die Versuchsperson ihre Hand legt. Nach der üblichen, zehn bis fünfzehn Minuten langen Stimulierungszeit wird sie in der Lage sein, eine Seitenzahl zu nennen und gleichzeitig einzelne Wörter oder auch ganze Sätze, die auf der genannten Seite nachzulesen sind. Ein weiteres Ergebnis derartiger Experimente ist das Erkennen von Gegenständen in völliger Dunkelheit. Die Versuchsperson ist dann in der Lage, einen vorher vom Experimentator versteckten Gegenstand genau zu lokalisieren oder zu beschreiben. Oft wird es auf diese Art und Weise möglich, verlorengegangene Gegenstände wieder ausfindig zu machen. Eine vollständige Aufzählung aller Phänomene, die durch das einfache Stimulieren einer Mittelfingerspitze bewirkt werden können, wäre an dieser Stelle zu lang. Es soll also dem daran Interessierten überlassen bleiben, die endlose Weite dieses Phänomengebietes näher zu erforschen. Unter den interessantesten Auswirkungen dieser Experimente sind -83-
vielleicht noch zu erwähnen: Die Möglichkeit, daß die Versuchsperson ein vom Experimentator gedachtes Wort wiedergeben kann (oft sagt die Versuchsperson eine Reihe falscher Wörter, bis sie das richtige findet, von dessen Richtigkeit sie dann aber überzeugt ist), die Fähigkeit, kurze Sätze in einer nicht beherrschten Fremdsprache auszusprechen, auch ohne deren Bedeutung zu kennen (besonders dann, wenn sich im Raum eine diese Sprache beherrschende Person aufhält), sowie die Fähigkeit der Versuchsperson, automatisch zu schreiben, und zwar mit der Handschrift eines Verstorbenen, dessen Identität vor Beginn des Experimentes festgelegt wurde. Im Zusammenhang mit der Hyperästhesie der Fingerspitzen ist Calligaris auch auf ein anderes hochinteressantes Experiment hin: Wird eine Viertelstunde lang die Hautzone stimuliert, die sich unmittelbar unter dem Nagelvorsprung des rechten Mittelfingers befindet, so wird die Versuchsperson in derselben Nacht von einem Vorfall träumen, der sich im Laufe des darauffolgenden Tages tatsächlich zutragen wird. Und nun zu den Plaques, deren Aufladung zu dermographischen Projektionen von Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft führt. Es handelt sich dabei um äußerst schwierige Experimente, die gerade wegen ihrer Schwierigkeiten als eine letzte Phase der gesamten Experimentierarbeit betrachtet werden sollten. Ihres extremen Interesses wegen sollten sie jedoch, so meinen wir, auf jeden Fall durchgeführt werden. Dermographische Projektion eines Gegenstandes, der für die Versuchsperson nicht sichtbar ist Die aufzuladende Hautplaque hat einen Durchmesser von 12 mm und liegt an der Innenseite des linken Knies, etwa 2 cm vor der seitlichen Hauptlinie und rund l cm oberhalb der gedachten Verlängerung der Kniefalte. Während der Aufladungsphase steht vor der Versuchsperson, für sie unsichtbar, ein -84-
Gegenstand; die Entfernung zwischen Versuchsperson und Gegenstand soll bei drei Metern bis 3,10 Metern liegen. Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen in der linken Gesichtshälfte, 2) Schweregefühl im Unterleib, 3) Kribbeln im Bereich der Nasenflügel. Durch das Aufladen dieser Plaque wird ein damit in Verbindung stehendes Hautfeld sensibilisiert, auf dem die Projektion erscheinen wird. Dieses Hautfeld spricht nicht nur auf dermographische Projektionen der Gegenwart, sondern auch auf solche der Vergangenheit an. Es ist fast rechteckig, etwa 7 cm mal 6,5 cm groß und in Längsrichtung am äußeren Teil der Innenseite des rechten Unterarms angeordnet. Seine äußere Längsseite verläuft parallel zur Axiallinie des Arms, in einem Abstand von etwa 5 mm. Die obere Breitseite liegt dagegen 8 mm bis 9 mm unter der Ellbogenfalte. Auf diesem Hautfeld wird nach erfolgter Aufladung der be80 schriebenen Plaque der verborgene Gegenstand als Schattenriß in Erscheinung treten. Calligaris gibt uns dazu noch folgende Hinweise und Ratschläge: 1. Es ist empfehlenswert, einein Gegenstand mit schematischer, charakteristischer und einfacher Form zu wählen Er soll überdies möglichst ohne Dekor oder sonstige ablenkungsbegünstigende Elemente sein. Auch darf er nicht aus zwei gleichen Teilen zusammemgesetzt sein (z.B. eine Brille). 2. Ist er erheblich kleiner als dais Hautfeld, so wird er normalerweise in der Projektion vergrößert, um das Feld zu füllen. 3. Die Versuchsperson steht oder sitzt mit verbundenen Augen in einem möglichst leeren Raum, der ihr unbekannte Gegenstand befindet sich genau vor ihr. -85-
4. Der Gegenstand kann sich auc h hinter einem matten undurchsichtigen Schirm befinden, z.B. hinter einer Leinwand oder einer spanischen Wand. Auch in diesem Falle muß der Abstand zwischen der Versuchsperson und dem Gegenstand 3 in bis 3,10 in betragen. Es dartf immer nur ein einziger Gegenstand verwendet werden. 5. Während des Experimentes darf niemand zwischen Versuchsperson und Gegenstand treten, genausowenig wie der Gegenstand selbst berührt oder 'verschoben werden darf. 6. Der Gegenstand soll nicht autf einen Tisch oder Stuhl gestellt werden, weil dies zu einer unklaren Projektion führen kann. Am besten hänge man dem Gegenstand an einem dünnen Faden auf oder man lege ihn auf einen gleichförmigen neutralen Fußboden. 7. Meistens erfolgt die Zusammensetzung des Projektionsbildes phasenmäßig, das heißt, das Bild baut sich allmählich auf. 8. Es sei ausdrücklich betont, daiß der Gegenstand als Projektion stets leicht deformiert erscheint. 9. Ab und zu kommt es vor, daß die Projektion eine stark verkleinerte Form des Gegenstandes wiedergibt. Ebenso kann die Projektion alls mehrfache Wiederholung des Gegenstandes in verschiedenen Positionen erscheinen. 11. Um eine optimale Deutlichkeit des Projektionsbildes zu gewährleisten, kann vorher die betroffene Hautgegend blutärmer gemacht werden, indem man mit einer Hand fest darüberstreicht, wobei es wichtig ist, zwischen Hand und Hautfeld ein Stück Ölpapier oder ein Tuch zu legen. 12. Um das Projektionsbild noch deutlicher zu machen (besonders dann wichtig, wenn man es photographieren will), trägt man auf das Hautfeld eine anämisierende Salbe auf. Die besten Erfahrungen wurden mit einer weißen Fettsalbe gemacht, die sich aus Zinkoxyd, Walfischöl und Stearinsäure -86-
zusammensetzt. Man läßt diese Salbe 3 bis 5 Minuten lang einwirken und entfernt sie dann mit einem Wattebausch oder Mulltuch und einer geeigneten Reinigungsflüssigkeit. 13. Will man das Phänomen photographisch festhalten, so bereite man alles Notwendige rechtzeitig und sorgfältig vor. Der Abstand zwischen Haut und Photoobjektiv soll etwa 50 cm betragen. Zur optimalen Ausleuchtung der Hautfläche nimmt man möglichst einen 1000-Watt-Reflektor. Da das Projektionsbild Oszillationen und Phasenverschiebungen ausgesetzt ist, sollten mehrere Photos hintereinander gemacht werden. 14. Ausschlaggebend für die Klarheit der dermographischen Projektion ist vor allem die Präzision, mit der die Hautplaque geortet und aufgeladen wird. 15. Es muß noch eine ganze Reihe zusätzlicher Hautplaques geben, deren Stimulierung zum Auftreten dermographischer Projektionen auf anderen Hautfeldern führt, und zwar von Gegenständen, die sich in unterschiedlicher, auch sehr weiter Entfernung befinden. 16. Während des Vorhandenseins des dermographischen Projektionsbildes müssen der Versuchsperson die Augen verbunden bleiben bzw. ihr Gesicht muß auf die sie vom Gegenstand trennende Wand gerichtet bleiben. 17. Weder das Gesicht noch der Körper der Versuchsperson dürfen während des gesamten Experimentes ihre Stellung verändern. 18. Es dürfen nie mehrere Experimente mit derselben Versuchsperson kurz aufeinanderfolgen. Zwischen zwei Experimenten soll stets eine Pause von mindestens einigen Stunden eingelegt werden. Das Projektionsbild wird klarer durch eine längere Aufladezeit. 19. Während des Experimentes muß die Versuchsperson so entspannt wie möglich sein, an nichts Präzises denken, sich -87-
möglichst passiv verhalten, um einen Zustand der Gedankenleere zu erreichen. 20. Der vorgenannte Abstand von der Versuchsperson zum Gegenstand (3 in - 3,10 in) wird von den Zehenspitzen der Versuchsperson aus berechnet, egal ob sie sitzt oder steht. 21. Wird der Gegenstand auf den Fußboden gestellt, so soll das Objekt möglichst gleichförmig, einfarbig und ohne besondere Verzierung sein. 22. Die Beschäftigung mit dieser Art von Experimenten hat erst vor kurzem begönnen, man darf also nicht erwarten, daß bereits alle Einzelheiten zur perfekten Durchführung bekannt sind. Zweifelsohne gibt es zahlreiche zu berücksichtigende Details, die noch erforscht werden müssen. Sicher ist, daß diese Experimente nicht zu den einfachsten gehören, weshalb wiederholte Versuche notwendig sind. 23. Die größte Fehlerquelle liegt in der Möglichkeit einer Überlagerung verschiedener Bilder infolge einer nicht präzisen Ortung der Hautplaques. 24. Das Projektionsbild kann verschiedenste Perspektiven des Gegenstandes wiedergeben. 25. Es muß noch weitere Plaques in Verbindung mit entsprechenden Hautfeldern geben, deren Sensibilisierung nicht zur dermographischen Projektion von Gegenständen führt, sondern wobei etwa ein Mensch, ein Tier oder eine Pflanze proJiziert werden. 26. Um jede Möglichkeit einer Suggestion auszuschließen, soll der Gegenstand nicht nur der Versuchsperson unbekannt sein, sondern auch dem Experimentator, dem Photographen und allen anderen am Experiment Beteiligten. Dazu beauftragt man einen Außenstehenden, einen von ihm selbst zu wählenden Gegenstand an eine vorher genau vereinbarte Stelle zu plazieren, woraufhin sich dieser Helfer zurückzugehen hat. 27. Manchmal beschränkt sich das Projektionsbild auf einen -88-
Teil des Gegenstandes. 28. All diese Hinweise haben ihre Gültigkeit auch hinsichtlich der dermographischen Projektionen von Vergangenheit und Zukunft. Dermographische Projektion eines unbekannten und sich nicht mehr im Raum befindlichen Gegenstandes Die Hautplaque hat einen Durchmesser von etwa l cm und befindet sich in der rechten Deltoidmuskelgegend, an einer Stelle, die rund 5 mm neben (nach außen hin) der äußeren Axiallinie des Armes und auf einer Ebene wenige Millimeter über der Achselfalte liegt. Das damit in Verbindung stehende Hautfeld ist dasselbe wie das des vorher beschriebenen Experimentes. Aktivierungserscheinungen: l) Ohrenrauschen, 2) Gefühl, eine zusammenziehende Flüssigkeit im Mund zu haben, 3) Schmerzen im oberen Nackenbereich. Der Raum, in dem das Experiment ausgeführt wird, muß einige Stunden lang völlig leer stehen. Danach wird der der Versuchsperson unbekannte Gegenstand für die Dauer von etwa 75 Minuten in den Raum gestellt bzw. gehängt. Anschließend daran bleibt der Raum wiederum eine Stunde lang leer, bevor er von der Versuchsperson betreten wird. Diese setzt oder stellt sich nun genau an jene Stelle, an der sich vorher der Gegenstand befunden hat. Daraufhin kann mit dem Aufladen der Plaques begonnen werden. Die dermographische Projektion - in diesem Falle der Vergangenheit - erfolgt dann auf dieselbe Art und Weise wie die des vorhergehenden Experimentes. Dermographische Projektion eines unbekannten und sich noch nicht im Raum befindlichen Gegenstandes Diese Plaque weist einen Durchmesser von 12 mm auf und liegt auf dem linken Handrücken, und zwar an der Innenseite, also der dem Zeigefinger zugewandten Seite der ersten Interdigitallinie (zwischen Daumen und Zeigefinger) und auf -89-
einer Ebene, die rund l cm oberhalb des Mittelhandknochengelenks des Daumes verläuft. Aktivierungserscheinungen: l) Kältegefühl im Mund, 2) Schmerzen im oberen Augenhöhlenbereich, 3) Juckreiz in der Kehle. Das betreffende Hautfeld ist rechteckig geformt, mißt etwa 6 cm mal 7 cm und befindet sich an der inneren Außenseite des linken Unterarms in Längsrichtung angeordnet. Seine innere Längsseite verläuft in einem Abstand von etwa 2 cm vor der inneren seitlichen Hauptlinie, seine obere Breitseite dagegen 5 bis 6 cm unter der Ellbogenfalte. Dieses Experiment soll wiederum in einem leeren Raum stattfinden, noch besser würde sich allerdings ein weiter Platz unter freiem Himmel eignen. Nachdem man Plaque und Hautfeld geortet und entsprechend gekennzeichnet hat, beginnt man mit der zehn bis fünfzehn Minuten andauernden Aufladung der Hautplaque. Danach sollte das Hautfeld mit der erwähnten anämisierenden Salbe behandelt und wieder gereinigt werden. Nun erscheint auf dem Hautfeld die Projektion jenes Gegenstandes, der sich erst eine Stunde später an genau demselben Platz befinden wird. Dieser Gegenstand wird fünfzig Minuten nach Beginn der Aktivierungserscheinungen von einem Außenstehenden, dem das Projektionsbild unbekannt sein muß, frei nach eigenem Gutdünken gewählt und an die Stelle gesetzt, an der die Versuchsperson vorher gesessen hatte. Während des Zeitraumes zwischen dem Auftreten der dermographischen Zukunftsprojektion und der Anbringung des Gegenstandes muß der Raum völlig leer bleiben. Alle erforderlichen Vorkehrungen sind wiederum identisch mit den in den vorangehenden Abschnitten bereits erwähnten. Bevor wir nun zu den Plaques übergehen, die sich auf die interessantesten, bisher völlig unerforschten Bereiche der Parapsychologie beziehen, seien noch einige Plaques erahnt, -90-
deren Stimulierung recht einfach ist. Die darauf aufgebauten Experimente können für alle jene Leser als eine Art Training angesehen werden, die sich ernsthaft diesem Porschungsbereich widmen möchten. Ebenso ist es unserer Meinung nach empfehlenswert, sich zu Beginn einer ernsthaften Forschungstätigkeit gerade mit den nachstehend beschriebenen Plaques zu befassen, weil die von diesen ausgelösten Phänomene unmittelbar und sofort die Erkenntnis vermitteln, den Kontakt zu einer neuen, übersinnlichen Dimension gefunden zu haben, in der bisher ungeahnte Zusammenhänge offenkundig werden. Das Unsichtbarwerden von Gegenständen, die die Versuchsperson umgeben Diese Plaque hat einen Durchmesser von 12 mm und befindet sich an der Außenseite des linken Oberarmes rund l cm hinter der seitlichen Hauptlinie und auf einer Ebene, die etwa 2 cm oberhalb der Ellbogenfalte verläuft. Während der Ortung der Plaque muß die Versuchsperson einen Gegenstand sehen, der nicht weiter als l in von ihr entfernt ist (auch eine Wand genügt). Aktivierungserscheinungen: l) Pulsschlaggefühl im Magen, 2) Zuckungen in der oberen Gesichtshälfte, besonders links, 3) Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Auch diese Plaque muß mindestens 10 Min. bis 15 Minuten lang aufgeladen werden, woraufhin die Versuchsperson den Eindruck gewinnt, als würden alle Gegenstände, die sich vor ihr in einer Entfernung zwischen l in und 10 in befinden, allmählich an Konsistenz verlieren, durchsichtig werden und sich schließlich vollends auflösen. In den meisten Fällen nimmt die Versuchsperson in der letzten Phase des Experimentes nur noch die vagen Umrisse der im übrigen für sie unsichtbar gewordenen Gegenstände wahr, durch die hindurch sie nur noch den weiter entfernt liegenden Hintergrund sieht. Dieses Unsichtbarwerden bezieht sich indessen nur auf Gegenstände, nicht aber auf -91-
Lebewesen. Menschen, Tiere und Pflanzen sind davon ausgeschlossen. Steht beispielsweise vor der Versuchsperson ein Mensch, so wird dieser wie von Nebel umhüllt erscheinen, da die Kleidung nur noch in einer äußerst verschwommenen Form von der Versuchsperson wahrgenommen wird. Sehen in vollständiger Dunkelheit Diese Hautplaque ist eine von jenen, die als optimaler Ersatz für eine Reihe technologischer Hilfsmittel eingesetzt werden könnte (in diesem Fall Geräte zur Erzeugung von Infrarotstrahlen). Sie weist einen Durchmesser von 12 mm auf und befindet sich auf dem rechten Handrücken, anschließend (dem kleinen Finger zugewandt) an die Axiallinie des Ringfingers und auf einer Ebene, die etwa 2,5 cm unterhalb der Handgelenklinie verläuft. Aktivierungserscheinungen: 1) Kältegefühl in Augen und Mund, 2) Visionen von menschlichen Gesichtern im Profil, 3) Schmerzen in den Füßen und im oberen Zahnfleisch. Die Ortung der Plaque muß in absoluter Dunkelheit erfolgen. Nach einer Aufladungsdauer von 10 Min. bis 15 Minuten werden der Versuchsperson die Augen verbunden. Nun wird die Versuchsperson in einen völlig verdunkelten Raum geführt, wobei darauf geachtet werden muß, daß während dieses Vorganges die Aufladung nicht unterbrochen wird; am besten wäre ein Raum, den die Versuchsperson noch nie zuvor betreten hat. Nachdem die Augenbinde abgenommen wurde, wird die Versuchsperson nun trotz der vollständigen Dunkelheit zu sehen beginnen. In der Endphase dieses Experimentes kann sie alle im Raum vorhandenen Gegenstände klar erkennen und beschreiben. Dieses parapsychologische Phänomen ist zweifelsohne von enormer wissenschaftlicher Bedeutung, wenn man an dessen mögliche Nutzung bei blinden oder sehbehinderten Menschen denkt. So weiß man, daß in der UdSSR schon seit Jahren Forschungsprojekte im Gange sind, deren Ziel es ist, Blinden die -92-
Möglichkeit zu geben, mit der Haut zu sehen. Wie das alles funktioniert, kann sich heute noch niemand erklären, doch selbst die offizielle Wissenschaft akzeptiert bereits die Erkenntnis bezüglich einer im Prinzip vorhandenen Sehfähigkeit der Haut. Calligaris war bereits vor vierzig Jahren zu dieser Schlußfolgerung gekommen. Sehen von Bildern, die auf der Haut aufliegen Hierbei handelt es sich um eine ungewöhnlich große Plaque. Sie mißt im Durchmesser 15 mm und befindet sich an der vorderen Seite des rechten Unterarmes, direkt auf der Axiallinie des kleinen Fingers und etwa 7 cm bis 8 cm oberhalb der Handgelenklinie. Zur Sensibilisierung und Ortung dieser Plaque ist es notwendig, daß die Versuchsperson irgendeinen Gegenstand ansieht, der sich nicht mehr als 1 in entfernt von ihr befindet. Aktivierungserscheinungen: 1) Schmerzen in der Jochbeingegend und entlang den beiden Handkanten, 2) Kältegefühl und Gänsehaut vom Nacken bis an die Mitte des Rückens, 3) Drang, sich die Lippen an den Zähnen zu reiben. Vor Beginn der Aufladung werden der Versuchsperson die Augen verbunden. Sobald aufgrund des erfolgten Eintretens aller drei Aktivierungserscheinungen der Aufladungsvorgang als abgeschlossen betrachtet werden kann, wird der Versuchsperson ein Bild auf den nackten Rücken gelegt. Es kann sich dabei um ein Photo, eine Zeichnung oder einen Schriftzug handeln, vermieden werden sollen lediglich gedruckte Buchstaben. Nach einer Zeitspanne, deren Länge zwischen 5 Minuten und 15 Minuten schwankt, wird die Versuchsperson in der Lage sein, eine detaillierte Beschreibung des ihr bis dahin unbekannten Bildes zu geben. Die Wichtigkeit solcher Plaques im Zusammenhang mit der Erforschung neuer Behandlungsmethoden für Sehbehinderte liegt auf der Hand. So spricht Calligaris von der Existenz einer Reihe weiterer -93-
Hautplaques, die mit der Sehfähigkeit des Menschen in Verbindung stehen. Unter anderem beschreibt Calligaris eine Plaque, deren Stimulierung zu vorübergehender Kurz- bzw. Weitsichtigkeit führt. Sind solche Sinnesstörungen durch Plaques-Stimulierung erzeugbar, so müßten sie einer plausiblen Logik zufolge wohl auch analog dazu beseitigt werden können. Aus der genauen Erforschung solcher Plaques und deren Besonderheiten ergeben sich nahezu unvorstellbare therapeutische Möglichkeiten, von denen wir heute nur träumen können. Der Information halber soll hier eine kurze Beschreibung der letztgenannten Plaque nicht fehlen: Sie hat einen Durchmesser von 12 mm und liegt an der Innenseite des rechten Unterarmes, rund l cm vor der Handgelenklinie. Während der Ortung der Plaque soll die Versuchsperson durch ein Fernglas blicken oder einen grell angeleuchteten Gegenstand betrachten. Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen in der hinteren Kopihälfte, 2) Gefühl, die Augäpfel wölbten sich nach innen, 5) Kältegefühl am Mittelfinger der rechten Hand und am kleinen Finger der linken Hand. Die Versuchsperson erlebt eine sich allmählich steigernde Weitsichtigkeit. Wird dagegen ein heftiger Druck auf dieselbe Plaque ausgeübt (paralysierende Ladung), so führt dies bei der Versuchsperson zu einer gegenteiligen Auswirkung, das heißt sie wird vorübergehend kurzsichtig. Durch Plaque-Stimulierung erzeugter Zwang, die Wahrheit zu sagen Der anhaltende Aufladezustand dieser Hautplaque bewirkt bei der Versuchsperson den Zwang, die Wahrheit zu sagen. Eine wichtige Eigenart dieser Plaque ist es, daß sie im Unterschied zu allen bisher beschriebenen Plaques eine konsonante Wirkung hat. Das bedeutet, daß die Plaque am Körper der Versuchsperson stimuliert wird, das Phänomen selbst aber von -94-
einer anderen Person (Perzipient) bemerkt wird. Der sich daraus ergebende Vorteil ist offensichtlich, denn die Versuchsperson selbst ist nicht in der Lage, den Verlauf des Experimentes in einer von ihr gewünschten Art zu beeinflussen. Die Plaque hat einen Durchmesser von rund 1 cm und befindet sich an der Vorderseite des rechten Beines, etwa 1,5 cm vor der äußeren seitlichen Hauptlinie und auf einer Ebene, die zirka 4 cm oberhalb des Fußknöchels liegt. Aktivierungserscheinungen: l) Versteifung des Körpers, 2) Schmerzen unter den Finger- und Zehennägeln, 3) Kältegefühl in der Stirngegend. Ist die Plaque aufgeladen, so fühlt sich der Perzipient, der sich in einem Umkreis von maximal 10 in aufhalten muß, dem Zwang unterworfen, nur die Wahrheit zu sagen. Durch Plaque-Stimulierung gegebene Möglichkeit, Wahrheit von Lüge zu unterscheiden Im Unterschied zur vorhergehenden Plaque erzeugt die Stimulierung dieser Plaques (es handet sich um zwei, wiederum mit konsonanter Wirkung) nicht den Zwang im Perzipienten, nur Wahres zu sagen, sondern mit ihrer Hilfe wird es dem Perzipienten möglich, eine wahre Aussage von einer unwahren zu unterscheiden. Es handelt sich also um ein weiteres Beispiel jener Plaques, deren Phänomenwirkung ein technisches Hilfsmittel vollwertig ersetzen kann, in diesem Falle den in seiner Entwicklung noch nicht abgeschlossenen Lügendetektor. Die beiden Plaques haben einen Durchmesser von 12 mm und liegen am unteren Rand der beiden Schlüsselbeine, jeweils etwa 2 cm von der Mamillarlinie zur Körpermitte hin entfernt. Die Aufladung der beiden Plaques erfolgt gleichzeitig, die Aktivierungserscheinungen sind identisch mit denen der vorgenannten Plaques. Der Perzipient muß sich auch hier in einem Umkreis von höchstens 10m aufhalten, allerdings kann er sich auch hinter einer Wand befinden. -95-
Sagt nun der Perzipient etwas Wahres, so wird dadurch die linke Plaque am Körper der Versuchsperson sensibilisiert, sagt er dagegen eine Unwahrheit, so reagiert die rechte Plaque. Sprechen beide Plaques gleichzeitig an, so bedeutet dies, daß der Perzipient bewußt lügt, das heißt, er denkt während seiner Aussage an die Wirklichkeit der Situation, die er bewußt falsch schildert. Lesen der Gedanken einer sich vor der Versuchsperson befindlichen Person Wir beschreiben diese Plaque an dieser Stelle und nicht im Rahmen des nachfolgenden Kapitels über Telepathie, weil wir darin ausschließlich die gegenseitige Gedankenübermittlung behandeln werden, während wir es im vorliegenden Fall mit der Fähigkeit zu einer einseitigen Gedankenlesung zu tun haben. Die Plaque hat einen Durchmesser von etwa l cm und befindet sich auf dem linken Handrücken, genau zwischen der Interdigitallinie von Mittel- und Ringfinger und der Axiallinie des Ringfingers, auf einer Ebene, die ungefähr 5 cm unterhalb der Handgelenklinie verläuft. Zur Sensibilisierung dieser Plaque muß sich eine zweite Person in einer Entfernung von maximal 10m vor der Versuchsperson aufhalten. Aktivierungserscheinungen: l) Blähungsgefühl im Magen, 2) Kribbeln auf der Stirn, den Knien und den Fußrücken, 3) Wärmegefühl im Mund. Ist die Plaque aufgeladen, so wird die Versuchsperson in der Lage sein, die Gedanken ihres Gegenübers zu lesen. Anfangs geschieht dies durch symbolische und assoziative Formen, nach und nach wird der Empfang in der Versuchsperson aber immer klarer und unmittelbarer. Übermittlung eines Gedankens an andere Personen Die Plaque mißt 12 mm im Durchmesser und befindet sich auf dem rechten Fußrücken, 2 cm in Richtung des linken Fußes von der Axiallinie des Beines entfernt und auf einer Ebene, die -96-
13 mm bis 14 mm unterhalb der Fußgelenklinie verläuft. Diese Plaque wird durch Gedanken sensibilisiert, sie befindet sich daher praktisch in einem andauernden Sensibilisierungszustand. Ihre Überempfindlichkeit steigert sich mit zunehmender Einfachheit und Schemahaftigkeit des vorhandenen Gedankens. Aktivierungserscheinungen: l) Durst, 2) Schmerzen am Nasenbein, 3) Wärmegefühl im Innern der Wangen. Dieses Experiment ist im Unterschied zu jenen, die im Kapitel über Telepathie behandelt werden, nicht selektiv, der oder die Gedankenempfänger müssen sich nicht direkt vor dem Gedankenübermittler (Versuchsperson) aufhalten. Diese ist umgeben von einer beliebig angeordneten Gruppe von Personen (maximale Entfernung 10 in), die "Empfangsstation" der ausgestrahlten Gedanken sind. Alle am Experiment teilnehmenden Personen müssen so ruhig und entspannt wie möglich sein. Sobald die Aktivierungserscheinungen abgeschlossen sind, konzentriert sich der Gedanken-übermittler auf einen möglichst kurzen Satz, von dessen Inhalt er sich geistig ein klares Bild zu machen versucht (z.B. "es regnet" oder "es scheint die Sonne" u.a.). Nach etwa 5 Minuten wird dieser Gedanke von denen empfangen werden, die sich in seiner unmittelbaren Nähe befinden (im Umkreis von l in bis 2 in). 5 Minuten später erreicht dann der Gedanke die Empfänger, die sich im Umkreis von 2 in bis 3 in aufhalten, und weitere 5 Minuten braucht er, um seinen Wirkungsradius um einen weiteren Meter auszuweiten. Nach etwa 45 Minuten wird der ausgestrahlte Gedanke schließlich auch jene Personen erreicht haben, die sich in der größten, vom Gedanken noch über91 brückbaren Entfernung aufhalten (rund 10 in). Es kommt häufig vor, daß der Gedankenübermittler nicht in der Lage ist, sich derart lange auf ein und denselben Gedanken zu konzentrieren, so daß nur die Personen, die sich in seinem engeren Umkreis aufhalten (etwa um die 5 in), vom ausgestrahlten Gedanken auch wirklich -97-
erreicht werden bzw. ihn klar und deutlich wahrnehmen. Voraussetzung für das gute Gelingen des Experimentes ist es, daß der gewählte Gedanke so einfach und klar wie möglich ist, denn komplexe Gedankenkonstruktionen laufen Gefahr, den Empfänger verstümmelt und daher unverständlich zu erreichen. Nach Möglichkeit sollte vermieden werden, den ursprünglichen Gedanken im Laufe des Experimentes zu erweitern oder mit anderen zu überlagern. Es kann eine Hilfe für den Gedankenübermittler sein, den gewählten Satz auf einen Zettel zu schreiben, um ihn ab und zu nachzulesen. Es muß noch erwähnt werden, daß die Aktivierungserscheinungen in der beschriebenen Form nicht nur vom Gedanken-übermittler, sondern auch von den einzelnen Gedankenempfängern wahrgenommen werden. Musikübertragung auf Entfernung Diese Plaque gehört zu einer Gruppe von überempfindlichen Hautstellen, durch die ein weiterer technischer Apparat ersetzt werden kann: das Radiogerät. Ein zusätzlicher Hinweis darauf: Alle menschlichen Empfindungen sind nichts anderes als eine Nachahmung von Fähigkeiten, die in der menschlichen Natur selbst schon vorhanden sind. Die Plaque hat einen Durchmesser von l cm und liegt an der Vorderseite des rechten Oberarmes, etwa 3 cm vor der Axiallinie des Arms (zum Körper hin) und auf einer Ebene, die rund 8 cm unter der Achselfalte verläuft. Sie wird sensibilisiert, indem die betreffende Person ein Musikinstrument spielt oder aus anderen Quellen Musik hört. Aktivierungserscheinungen: l) Wärmegefühl im linken Bein, 2) Auftreten von Erinnerungen an Bewegungsabläufe (Laufen, Fahrradfahren usw.), 5) Kältegefühl in den Zeigefingern. Bei diesem Experiment ist es erforderlich, daß nicht nur an der musikübermittelnden, sondern auch an der musikempfangenden Person eine Plaque sensibilisiert und -98-
aufgeladen wird. Es handelt sich dabei um genau dieselbe Plaque, die ihren überempfindlichen Zustand erst dann erreicht, wenn die Plaque an der musikübermittelnden Person voll aufgeladen ist. Die zwischen den beiden Personen liegende Entfernung spielt dabei keine Rolle, es können also wenige Meter oder auch Hunderte von Kilometern sein. Aktivierungserscheinungen: Dieselben wie die der vorgenannten Plaques, mit dem Unterschied, daß das Kältegefühl der dritten Aktivierungserscheinung auch an den entsprechenden Zehen bemerkt wird. Sobald sich beide Plaques in aufgeladenem Zustand befinden, beginnt die perzipierende Person die von der übermittelnden Person ausgestrahlte Musik zu hören. In den meisten Fällen ist die Empfangsintensität wie schallgedämpft; je instrumental einfacher und melodisch klarer das Musikstück ist, desto besser ist auch seine Empfangsqualität. Selbstverständlich können auch die entsprechenden Plaques an mehreren Versuchspersonen gleichzeitig aktiviert werden, das heißt, daß eine ganze Gruppe von Personen die jeweilige Sendung "abhören" kann. Musikempfang auf Entfernung Noch außergewöhnlicher erscheint uns das von dieser Plaque bewirkte Phänomen. Durch deren Stimulierung ist es nämlich möglich, über beliebig weite Entfernung Musik zu empfangen, die von jemandem gespielt wird, der mit der Durchführung des Experimentes überhaupt nichts zu tun hat, also nicht im geringsten ahnt, daß er sozusagen als "Sender" verwendet wird. Lediglich ein Photo von ihm liegt unter der linken Handfläche der Versuchsperson. Diese Plaque mißt im Durchmesser 9 mm und befindet sich in der linken Handfläche zwischen der äußersten Interdigitallinie und der Axiallinie des Ringfingers, auf einer Ebene, die etwa 3,5 cm oberhalb der Verbindungslinie zwischen Ringfinger und kleine m Finger liegt. Sensibilisiert wird diese Plaque, indem das -99-
Photo einer gerade musizierenden Person verdeckt auf die Handfläche gelegt wird. Den aufgeladenen Zustand erreicht die Plaque, sobald folgende Aktivierungserscheinungen eintreten: l) Vision gelber Punkte, 2) Kribbeln in der linken Körperhälfte und gleichzeitiges Gefühl von Stichen quer durch die rechte Körperhälfte, 5) Gefühl von Zerrungen im Haar. Sichtbarwerden von Personen durch eine Wand hindurch Diese Plaque hat einen Durchmesser von 12 mm und liegt an der Vorderseite des rechten Oberarmes, 2,5 cm von der Axiallinie entfernt (nach außen hin, vom Körper weg), auf einer Ebene, die etwa 5 cm oberhalb der Ellbogenfalte verläuft. Die Plaque wird sensibilisiert, wenn sich vor der Versuchsperson, innerhalb einer Entfernung von maximal 10 in, eine Person aufhält. Aktivierungserscheinungen: l) Drang, die Schultern zusammenzuziehen, 2) Kribbeln und Hitzegefühl entlang einem Gesichtsstreifen, der von der Stirn bis an die Halsmitte reicht, 3) leichtes Schme rzempfinden im ganzen Körper. Bei aufgeladenem Zustand der Plaque - die Versuchsperson hat ihre Augen geschlossen oder verbunden - kommt es zu folgendem Phänomenablauf: Zuerst sieht sie die Wand oder den anderen Abschirmungsgegenstand, der sie von ihrem Gegenüber trennt. Während der zweiten Phase erblickt sie die einzelnen Schichten, aus der sich das Trennelement zusammensetzt. Danach nimmt sie das unmittelbar hinter dem Trennelement Vorhandene wahr, in der Endphase des Experimentes erkennt sie dann schließlich die dahinterstehende Person. Dieses Experiment führt nur dann zu einem positiven Ergebnis, wenn sich die verborgene Person in einer geraden Linie vor der Versuchsperson aufhält, das heißt die Gegenüberstellung der beiden Personen darf keine seitliche Abweichung aufweisen. Je mehrschichtiger das Trennelement -100-
ist, desto interessanter gestaltet sich das ganze Experiment (z.B. ein mit verschiedenen Gegenständen gefüllter Schrank).
-101-
Kapitel IV Telepathie Die Telepathie ist eines jener parapsychologischen Phänomene, an deren Existenz seit einigen Jahren niemand mehr ernsthaft zweifelt. Selbst die hartnäckigsten Skeptiker haben mittlerweile ihre Ansicht geändert. Sogar die sowjetischen Kosmonauten sollen schon seit vielen Jahren systematisch auf Telepathie trainiert werden, um bei Ausfall aller anderen Kommunikationsmittel diese Fähigkeit einsetzen zu können. Gerade auf dem Gebiet der Telepathie besaß Calligaris weitläufige Kenntnisse, die er sich durch Tausende von Experimenten erarbeitet hatte. Wie schon einleitend zu diesem Buch erwähnt, verstand Calligaris das Universum als ein Ganzes, das von Strahlungen jeder Art durchdrungen und durchströmt wird. Und jedes einzelne Geschehen und jeder noch so winzige Gedanke reflektieren im Universum und werden somit auf einer Ebene des Unterbewußtseins von allen Lebewesen wiederum aufgefangen. Die Telepathie, das Wahrnehmen von Gedanken oder seelischen Vorgängen anderer Lebewesen ohne Vermittlung durch die eigenen Sinnesorgane, würde demnach ganz einfach durch einen Umstand ausgelöst, in dem solche Gedanken und Vorgänge plötzlich in der Lage sind, die Zensurschranke des Unbewußten zu durchbrechen und damit unser Bewußtsein zu erreichen. Das parapsychologische Phänomen "Telepathie" ist durch diese Erklärung verständlich. Wir werden uns nicht weiter mit den wissenschaftlichen Grundlagen dieses Phänomens beschäftigen, da es zu diesem Thema bereits genügend seriöse Literatur gibt, und sich die meisten unserer Leser sicherlich schon eingehender damit beschäftigt haben. -102-
Alles im Universum schwingt und strahlt, ebenso vibriert alles im Menschen und wird, getragen von unterschiedlichen Wellen, nach außen abgestrahlt. So wie man bei einem Rundfunkgerät die richtige Wellenlänge einstellen muß, um den jeweiligen Sender zu empfangen, ge nauso muß es im Körper des Menschen geschehen, will er die Ausstrahlungen eines anderen Menschen wahrnehmen. Einige solcher Beispiele aus dem Bereich der Telepathie wurden bereits anhand von konsonant wirkenden Plaques beschrieben (die Aufladung einer Plaque am Körper eines Menschen bewirkt aufgrund der übertragenen Abstrahlung die entsprechende Stimulierung einer darauf reagierenden Plaque am Körper eines anderen Menschen). Die telepathische Übertragung erfolgt stets auf einem Niveau des Unterbewußtseins. Und in der Tat ist der Perzipient nicht immer in der Lage, das von seinem Unterbewußtsein Empfangene auf die Ebene seines Bewußtseins zu übertragen, genausowenig wie der Übermittler vermeiden kann, daß Zustände seines Unterbewußtseins sich mit den ausgestrahlten Gedanken vermischen. Der Umstand, daß bei telepathischen Kommunikationen häufig Symbolformen übertragen oder empfangen werden, weist darauf hin, daß die im Unterbewußtsein wirkenden Mechanismen, durch die die Übertragung der Symbole erfolgt, eine bedeutende Rolle spielen. Ausgeschlossen werden können derartige "Störfaktoren" am ehesten durch ein unablässiges oder von kurzen Pausen unterbrochenes Wiederholen des zu übermittelnden Gedankens. Zur Dynamik der telepathischen Übertragung selbst schreibt Calligaris: "Übertragen werden weder Bilder noch Worte, Gedanken oder Gefühle, sondern ganz andere Dinge. Übertragen werden von einem menschlichen Gehirn an ein anderes genau dieselben ätherischen Vibrationen, die im Gehirn jedesmal dann entstehen, wenn eine geistige Tätigkeit, egal welcher Art (Gedanken, -103-
bildhafte Vorstellungen, Wortbildungen usw.) ausgeübt wird." Bis hierhin also die Theorie. Von der Praxis her kann jeder, sofern er sich der Plaques bedient, die unterschiedlichsten Phänomene der Telepathie mit Hilfe entsprechender Experimente selbst erleben und dadurch zu einer praktischen Bestätigung der theoretischen Behauptung gelangen. Bevor mit der Beschreibung der einzelnen Experimente begonnen wird, noch ein paar nützliche Hinweise für alle, die sich damit beschäftigen wollen. Vor allem müssen die atmosphärischen Bedingungen berücksichtigt werden: Erschwert, wenn auch nicht vollkommen verhindert, wird die Gedankenübertragung durch Wind, während sie von Nebel, Regen und warmer Sonne gefördert wird. Nahezu undurchführbar sind telepathische Experimente bei Gewitter sowie bei starker Hitze und extremer Kälte. Ferner zeigt die Erfahrung, daß die telepathischen Phänomene in den ersten Morgenstunden und bei Sonnenuntergang die stärkste Wirkung haben. Und nun noch ein paar besondere Hinweise, die als Ergänzung des vorangehenden Kapitels betrachtet werden sollen: 1. Die Personen sollen möglichst jung, ausgeruht und entspannt sein, dürfen nicht unter Einfluß von Alkohol stehen oder ausgiebig gegessen haben, kurzum, alle ihre geistigen Fähigkeiten sollen während des Experimentes den höchstmöglichen Grad an Funktionstüchtigkeit aufweisen. 2. Vor Beginn des Experimentes sollen sich beide Personen getrennt voneinander in einen ruhigen Raum zurückziehen, um sich ein paar Minuten lang von allen geistigen und körperlichen Anspannungen zu lösen. 3. Während des Experimentes müssen beide Personen absolute Ruhe haben, am besten im Halbschatten sein und sich -104-
so wenig wie möglich um die Ergebnisse des Experimentes Sorgen machen. 4. Die Kleider der Personen dürfen keinerlei Druck auf den Körper ausüben, Brillen werden am besten abgelegt. Dies alles soll verhindern, daß der Blutkreislauf gestört oder eine fremde Plaque unbeabsichtigt stimuliert wird. 5. Keine der beiden Personen darf krank oder unwohl sein, denn jede noch so kleine Unpäßlichkeit kann zu einer starken Beeinträchtigung des Ergebnisses führen. 6. Die Haut der beiden Personen darf auf keinen Fall von Holz, Kohle oder Gummi berührt werden, da sich dieses Material hemmend auf die Strahlenübermittlung auswirkt. Ein direkter Hautkontakt mit Erde, Eisen, Aluminium und Salz kann dagegen förderlich sein. Begünstigt wird telepathische Übertragung durch fließendes Wasser zwischen den beiden Personen. 7. Während des Experimentes dürfen die beiden Personen keine heftigen Körperbewegungen ausführen. Auf keinen Fall dürfen sie farbige Flächen anstarren, besonders, wenn es sich um grelles Rot handeln sollte. 8. Werden mit denselben Personen mehrere Experimente durchgeführt, so ist es unbedingt notwendig, daß zwischen den einzelnen Experimenten stets eine ausreichend lange Ruhe- und Entspannungspause liegt. Im Laufe eines Experimentes soll immer nur mit ein und derselben Entfernung gearbeitet werden. Durchführbar sind Telepathieexpenmente sowohl unter freiem Himmel als auch in geschlossenen Räumen die in der Regel geeigneter sind, weil es dann leichter ist, einen Zustand völliger Ruhe und Stille herbeizuführen. 9 Die beiden Personen sollen sich möglichst auf demselben Niveau befinden, also nicht die eine im Gebirge und die andere am Meer, um ein deutliches Beispiel zu erwähnen. Der Gedankenempfänger sollte sich auf jeden Fall auf einem -105-
niedrigeren Niveau befinden als der Gedankenübermittler. 10. Während des Experimentes dürfen sich die beiden Personen nicht damit beschäftigen, die Entfernung abzuschätzen die zwischen ihnen liegt, denn selbst eine derart einfache geistige Tätigkeit kann zur Sensibilisierung fremder Plaques führen, durch die das Experiment gestört wird. 11. Hier wie auch bei allen anderen Experimenten dieser Art ist es unbedingt erforderlich, daß sich die Personen bemuhen, einen Zustand von Gedankenleere zu erreichen, damit sie so wenig wie möglich abgelenkt werden können. Eine Hilfe kann es sein, wenn sie sich selbst immer wieder Sätze einreden wie "Ich darf an nichts denken, mich um nichts sorgen, mir nichts vorstellen, ich will nur und nichts anderes als passiv sein". Und nun zu den eigentlichen Experimenten und der Beschreibung der entsprechenden Plaques. Am besten wird mit jenen begonnen, deren Stimulierung zu einer Stärkung der jeweils geforderten Fähigkeit führt, wobei dieser Verstärkungszustand auch nach der Beendigung der Plaqueaufladung noch lange anhält. Zur Steigerung der Übermittlungsfähigkeit Die betreffende Hautplaque mißt l cm im Durchmesser und liegt auf dem linken Handrücken (Abb. 2, Plaque IV) an der Axiallinie des Ringfingers, leicht in Richtung zur Interdigitallinie zwischen Ring- und Mittelfinger hin verschoben, und auf einer Ebene, die etwa in der Mitte zwischen den Linien des Handgelenks und der Mittelhandgelenke verläuft. Diese Plaque befindet sich normalerweise schon in einem überempfindlichen Zustand, wird jedoch zusätzlich sensibilisiert, indem die Versuchsperson intensiv daran denkt, einen Gedanken telepathisch übertragen zu wollen. Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen an der Innenseite des linken Armes, 2) Schmerzen an der linken Ferse, 3) Schmerzen in der rechten Gesichtshälfte, vom Auge bis zum -106-
Ohr. Die Stimulierung dieser Plaque erhöht die Fähigkeit der Person, Gedanken auf telepathischem Wege zu übertragen. Eine Aufladung durch heftigen Druck führt dagegen zu einer Reduzierung dieser Fähigkeit. Zur Steigerung der Empfangsfähigkeit Diese Plaque (Abb. 2, Plaque V) weist auch wieder einen Durchmesser von l cm auf und liegt rund 3 cm genau über der vorgenannten, also knapp unter der Handgelenklinie. Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen im Hals, 2) Kältegefühl auf beiden Handrücken, 3) Mikropsie des linken Auges. Aufgeladen wird diese Plaque am Körper jener Person, deren telepathische Empfangsfähigkeit erhöht werden soll. Zur Feststellung, welche der beiden telepathischen Fähigkeiten (Ausstrahlung oder Empfang) stärker ist Es handelt sich hierbei um drei Hautplaques, die zusammen mit den beiden vorangehenden eine wichtige Experimenthilfe darstellen, zumal damit die in den Personen vorhandene Veranlagung bestimmt werden kann. Alle drei Plaques haben einen Durchmesser von l cm und liegen in gleichmäßigem Abstand voneinander etwa l cm links der vorderen Medianlinie des Halses, zwischen dem unteren Rand des Kehlkopfes und dem oberen Rand des Schlüsselbeines (Abb. 2, Plaques I, II, III). Nun werden alle drei Plaques hintereinander stimuliert. Die Plaque, deren Aktivierungserscheinungen am intensivsten wahrgenommen werden, weist auf die stärkste natürliche Veranlagung der Versuchsperson hin. Plaque I: Ausgeprägtes Empfangsvermögen; Plaque II: Übertragungs- und Empfangsfähigkeit sind gleichwertig ausgebildet; -107-
Plaque III: Starke Veranlagung zur Ausstrahlung vorhanden. Aktivierungserscheinungen (gleich für alle drei Plaques): l) Gefühl der Uberempfindlichkeit in den Eingeweiden und den Sinnesorganen, 2) Wärmegefühl an der Stirn, 3) Kribbeln auf der Zunge. Die Stimulierung dieser Plaques führt überdies zu einer weiteren zusätzlichen Steigerung der entsprechenden Fähigkeiten.
Zur progressiven Entwicklung der in jedem Menschen latent vorhandenen telepathischen Fähigkeiten Es handelt sich um zwei Plaquegruppen, bestehend aus 30 Einzelplaques, die einen Durchmesser von 9 mm bis 10 mm aufweisen. Die erste der beiden Gruppen befindet sich an der Vorderseite der beiden Arme (15 Plaques am rechten und 15 am linken Arm) für das Training zur progressiven Entwicklung des telepathischen Empfangsvermögens. Angeordnet sind die Plaques genau auf der Axiallinie des jeweiligen Daumens. Der Abstand zwischen den Plaques mißt 2 cm bis 3 cm. Die oberste Plaque liegt auf einer Ebene, die das mittlere Drittel des Oberarms durchquert, während die unterste Plaque ziemlich genau auf jener Querlinie liegt, die das mittlere vom unteren Drittel des Unterarms trennt (Abb. 2, 1-15, 16-30). In der Reihenfolge von der obersten Plaque des rechten Armes bis zur untersten des linken Armes werden nun alle 30 Plaques hintereinander, ohne auch nur eine zu überspringen, aufgeladen. Die Aktivierungserscheinungen sind bei allen 30 Plaques gleich: l) Muskelschmerz in den Beinen, 2) Kribbeln in der oberen Hälfte der linken Hand, 3) Schmerzen im unteren Zahnfleisch. -108-
Soll dagegen das telepathische Übermittlungsvermögen trainiert werden, so stimuliert man in derselben Reihenfolge eine an der hinteren Seite der Arme, analog zur ersten, angeordnete zweite Gruppe von Plaques (Abb. 2, rechte Figur 1-15, 16-30). Aktivierungserscheinungen: l) Muskelschmerzen in den Armen, 2) Kribbeln in der oberen Hälfte der rechten Hand 3) Schmerzen im oberen Zahnfleisch. Besonders wichtig ist, daß keine Plaque übergangen wird und die nachfolgende Plaque immer erst dann stimuliert wird, wenn die ihr vorangehende bereits voll aktiviert ist. Unter diesen insgesamt 60 Plaques befinden sich meist einige, die bereits einen natürlichen Zustand von Hyperästhesie aufweisen. Je mehr solche bereits aktivierten Plaques an einer Person festgestellt werden, desto ausgeprägter sind ihre natürlichen telepathischen Veranlagungen. Ankündigung einer telepathischen Übertragung Ist eine telepathische Übertragung geplant, so kann der dafür bestimmte Empfänger davon in Kenntnis gesetzt werden, damit er sich entsprechend auf den Empfang der Übermittlung einstellen kann. Dazu muß eine Plaque stimuliert werden, die einen Durchmesser von 14 mm hat und sich an der vorderen Seite des rechten Unterarmes des Übermittlers befindet, etwa 2 cm von der Axiallinie des Armes entfernt (zwischen der verlängerten Axiallinie des kleinen Fingers und der Interdigitallinie, die zwischen dem kleinen Finger und dem Ringfinger verläuft) und auf einer Ebene, die rund l cm bis 2 cm unterhalb der Linie liegt, die den Unterarm in zwei Hälften aufteilt (vgl. dazu auch Abb. 2 und deren Beschreibung). Diese Plaque wird sensibilisiert, indem der Übermittler intensiv an jene Person denkt, die die angekündigte telepathische Übertragung empfangen soll. Aktivierungserscheinungen: l) Wirbelndes Gefühl in den Augen, 2) Drang zum andauernden Speichelschlucken, 3) -109-
Schmerzen entlang der ganzen Medianlinie des Körpers. Sobald diese Plaque stimuliert ist, treten in der "angepeilten" Person folgende Erscheinungen auf: l) Hemmung der geistigen und körperlichen Tätigkeiten sowie verstärktes Herzklopfen, 2) Eindruick, beim Namen genannt zu werden und gleichzeitiges Geftühl eines physischen Kontaktes, 3) Drang, an den Übermittler zu denken, selbst wenn dieser nicht persönlich bekannt sein sollte, 4) deutliches Gefühl, irgendetwas Unbestimmtes zu erwarten, 5) Kältegefühl an den Händen und Gänsehaut ülber den Rücken oder kalter Schweißausbruch. Natürlich muß der Empfänger über diese Symptome Bescheid wissen, um sie als Ankündigung einer telepathischen Übertragung interpretieren zu können. Darüber hinaus gilbt es eine Hautplaque, deren Stimulierung es ermöglicht, an mehrere Personen gleichzeitig eine solche Ankündigung zu übermitteln, genauer gesagt an alle jene Personen, die über diie erwähnten Symptome Bescheid wissen und sich in einem Umkreis aufhalten, dessen größter Radius 2000 km messen kann. Sensibilisiert wird diese Plaque, indem sich die Versuchsperson nicht auf eine bestimmte Person, sondern auf eine Psersonengruppe konzentriert. Die betreffende Plaque hat einein Durchmesser von 12 mm und sitzt an der Innenseite des linlken Daumens, zwischen dessen Axiallinie und der an seiner Innenseite entlanglaufenden seitlichen Hauptlinie, in der oberen Hälfte des hinteren Fingergliedes. Aktivierungserscheinungen: l) Gefühl von Anschwellungen unter den Schulterrn, 2) Drang, mit dem Kopf zu zucken und die Augen nach oben zu drehen, 3) Schmerzen im Bereich des rechten Auges. Ist die Plaque aufgeladen, so treten gleichzeitig bei allen Empfängern die fünf bereits erwähnten Empfangssymptome in Erscheinung. Für den Fall, daß die anvisierte Person gerade schläft und sich -110-
nicht weiter alls 10 km vom Übermittler entfernt aufhält, gibt es noch eine dritte Möglichkeit der telepathischen Ankündigung. Die hierfür zu aktivierende Plaque hat einen Durchmesser von l cm und befindet sich auf dem rechten Fußrücken, knapp unterhalb der Fußgelenklinie und genau auf der Interdigitaillinie des großen Zehs. Aktivierungserschieinungen: l) Schmerzen in der linken Lendengegend unterhialb der Rippen, 2) Tränenbildung, 3) Gefühl einer Knotenibildung im Hals. Das Experiment mit dieser Plaque kann nur dann zu einem positiven Resultat führen, wenn der "Angepeilte" im Moment der Ausstrahlung schläft. In diesem Falle wird er nach wenigen Minuten erwachen und die beschriebenen Symptome verspüren. Ist der Empfänger dagegen schon vorher wach, so nimmt er von alledem nichts wahr, weil in diesem Falle die Übermittlung nur von einer speziellen Ebene des Unbewußten aufgefangen werden kann, deren Empfangsfähigkeit aber durch den Zustand des Wachseins beeinträchtigt wird. Die Verbindung zwischen voneinander entfernten Personen Es wurde schon vom Universum gesprochen als ein von Strahlen und Schwingungen aller Art durchflutetes Ganzes, worin jedes einzelne Eebewesen eine Quelle solcher Strahlen und Schwingungen ist. Genauso wurde das unter dem Begriff der telepathischen Kommunikation bekannte Phänomen mit einer Rundfunk- oder Fernsehsendung verglichen, deren Klänge und Bilder ebenfalls in Form von unsichtbaren und nicht spürbaren Schwingungen ausgestrahlt, übertragen und empfangen werden. Und wie sich bei jeder Art von Funksendung die Strahlenquelle und der Strahlenempfänger, also Sender und Empfangsgerät aufeinander einstellen müssen, um den Empfang zu ermöglichen und eine optimale Qualität zu erreichen, so geschieht es auch in der telepathischen Kommunikation zwischen zwei oder auch mehreren Lebewesen. -111-
Es werden nun jene Hautplaques besprochen, mit deren Hilfe die Resonanzabstimmung zwischen zwei sich weit voneinander entfernt aufhaltenden Personen erheblich erleichtert werden kann. Calligaris weist zwar darauf hin, daß es eine Reihe von Plaques gibt, durch deren Stimulierung die telepathische Verbindung über weite Entfernungen abgestimmt werden kann, ungeachtet der Standorte der betreffenden Personen. Leider fanden wir in den uns zur Verfügung stehenden Schriften lediglich seine Beschreibung der Plaques, die sich auf die Abstimmung der Verbindung zwischen zwei Personen beschränken, die sich genau linear gegenüberstehen, egal in welcher Entfernung (vergleichbar mit einem Fernsehsender, dessen Wellen sich bekanntlich im Unterschied zu denen der Rundfunksender nur über eine gerade Linie hin ausbreiten). Anders als die bisher behandelten müssen diese Plaques sowohl am Körper des Übermittlers als auch am Körper des Empfängers aktiviert werden. Calligaris selbst hat damit eine ganze Reihe erfolgreicher Experimente zwischen den Städten Udine und Nizza ausgeführt, zusammen mit seinem Freund und Kollegen Leprince. (Luftlinie 500 km) Am Körper des Übermittlers hat die Plaque einen Durchmesser von ungefähr 11 mm (im Unterschied zu anderen Plaques variiert ihre Größe im Verhältnis zum allgemeinen Körperbau) und befindet sich auf dem Rücken des rechten Zeigefingers, direkt auf dessen Axiallinie in leicht versetzter Position (ein Viertel des Durchmessers liegt an der dem Daumen zugewandten Seite, drei Viertel davon liegen an der anderen Seite, also dem Mittelfinger zugewandt). Zu lokalisieren ist sie in der oberen Hälfte des mittleren Fingergliedes. Während der Aufladung der Plaque muß der Übermittler dem Standort des Empfängers zugewandt sein, unabhängig davon, in welcher Entfernung sich dieser aufhält. Die ersten Experimente mit diesen Plaques sollten mit zwei Personen erfolgen, die nur wenige Meter voneinander entfernt sind. -112-
Aktivierungserscheinungen: l) Leichtes Wiegen mit dem Kopf, 2) Muskelzucken im linken Lid, 3) Kältegefühl an der rechten Fußsohle. Die am Körper des Empfängers zu aktivierende Plaque ist identisch mit der am Körper des Übermittlers, nur befindet sie sich - in der Symmetrie eines Spiegelbildes - auf dem Rücken des linken Zeigefingers (Calligaris weist in diesem Zusammenhang darauf hin, daß generell gesehen die rechte Körperhälfte als Träger der meisten Übermittlungsfunktionen betrachtet werden kann, während die linke Körperhälfte nahezu alle die für den Empfang erforderlichen Sensibilitäten aufweist. Interessante Analogien dazu lassen sich in der vorwiegend vorhandenen Rechtshändigkeit des Menschen feststellen: In der Kunst des Handlesens, in manchen kirchlichen Traditionen usw.). Sensibilisiert wird diese Plaque am Empfänger unter folgenden Voraussetzungen: Die Plaque des Übermittlers muß bereits stimuliert sein, der Empfänger muß aufrecht stehen und sich mit erhobenem linken Arm langsam im Kreis drehen (wie z.B. eine Peilantenne, die so lange ausgerichtet wird, bis sie genau der Signallinie zugewandt ist). Sobald die Plaque reagiert, also auf die sie beeinflussenden Reize hyperästhetisch anspricht, unterbricht der Empfänger seine Orientierungsbewegung und setzt sich in dieser Stellung hin. Die notwendige Verbindung für eine telepathische Kommunikation ist damit hergestellt und präzise abgestimmt. Aktivierungserscheinungen: l) Leichtes Wiegen mit dem Kopf (natürlich in spiegelbildlicher Symmetrie zum Vorgenannten), 2) Muskelzuckungen im rechten Lid, 3) Kältegefühl an der linken Fußsohle. Je größer die Präzision der Ortung und Aufladung dieser Plaque ist, desto klarer und ungestörter wird auch der telepathische Kontakt zwischen den beiden Personen sein. Vom Prinzip her sind diese Plaques derart strahlenintensiv, daß sie auch über Entfernungen von 20.000 km wirksam sind (praktisch -113-
kann damit jeder beliebige Punkt auf der Erde erreicht werden), ihre größte Wirksamkeit erstreckt sich dagegen über einen Radius von etwa 50 km. Da gerade bei der Aufladung dieser Plaques die höchstmögliche Präzision von besonderer Bedeutung ist, sollen noch ein paar zusätzliche Hinweise gegeben werden, die speziell für die ersten Experimente dieser Art nützlich sein können. Sobald sich Übermittler und Empfänger in einer Entfernung von wenigen Metern genau gegenüberstehen, sensibilisiert sich die Plaque des Übermittlers; es kann also sofort mit der Ortung begonnen werden. Ist die Plaque genau geortet, so markiert man ihre Position am besten mit einem Stift, zumal auch nur geringfügige Lageabweichungen während des Aufladens unbedingt vermieden werden müssen. Die Plaque muß während der gesamten Dauer des Experimentes in aufgeladenem Zustand gehalten werden. Kaum hat die Plaque am Körper des Übermittlers ihren vollen Aufladezustand erreicht, wird analog dazu mit der Ortung der Plaque am Körper des Empfängers begonnen. Sobald der Empfänger während der darauffolgenden Aufladung seiner Plaque die beschriebenen Aktivierungserscheinungen erlebt, ist der telepathische Kontakt zwischen den beiden Versuchspersonen hergestellt - das eigentliche Experiment der telepathischen Übertragung kann damit beginnen. Interesse halber sei noch erwähnt, daß diese Kontaktplaques zweier sich genau gegenüberstehenden Personen auch ohne Reizung sensibilisiert werden, wenn beide Personen gleichzeitig an ein und dasselbe Wort, dieselbe begriffliche Einheit oder dasselbe Bild denken, und sie sich im selben Moment gleich bewegen. Vom theoretischen Aspekt her betrachtet ist diese Erkenntnis sehr wichtig, da sie eine Bestätigung der These darstellt, wonach der bewußte telepathische Kontakt auf ein einfaches Phänomen der Resonanz, sozusagen des gegenseitigen Mitschwingens zwischen zwei Personen zurückzuführen ist. -114-
Die Feinabstimmung der Verbindung Ist die Verbindung zwischen den zwei Personen einmal hergestellt, so steht der eigentlichen telepathischen Übertragung von Gedanken, Bildern oder Gefühlen nichts mehr im Wege. Wollen wir aber ein Höchstmaß an Übertragungs- und Empfangsqualität erreic hen, so besteht die zusätzliche Möglichkeit, mit Hilfe einer weiteren Reihe von Plaques eine Art Feinabstimmung des bereits zustandegekommenen Kontaktes herbeizuführen. Jede einzelne dieser Plaques ist nur für einen bestimmten Entfernungsbereich zuständig, das heißt ihre Stimulierung führt nur dann zur erwünschten Feinabstimmung, wenn die Entfernung zwischen den beiden Personen innerhalb eines gewissen Bereiches liegt. Um welchen Entfernungsbereich es sich dabei handelt, das erkennt man wiederum daran, daß die entsprechende Plaque einen hyperästhetischen Zustand aufweist, wenn sich die beiden Personen in jenem Entfernungsbereich aufhalten, für den diese Plaque zuständig ist. Für diese Feinabstimmung des telepathischen Kontaktes müssen diese Plaques nur am Körper des Empfängers geortet und stimuliert werden. Hier nun eine kurze systematische Aufzählung der wichtigsten Plaques aus dieser Gruppe: l. Entfernungsbereich: l in bis 10 in. Durchmesser: 9 mm bis 10 mm. Position: in der linken Handfläche auf der Axiallinie des Mittelfingers, leicht verschoben (um etwa l bis 2 mm) in Richtung der Axiallinie des Zeigefingers, auf einer Ebene rund 5 mm oberhalb des inneren Ansatzpunktes des Daumens. Die Plaque wird aktiviert, indem der Übermittler einen Gedanken in Richtung des Empfängers ausstrahlt. Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen in der rechten Magengegend, 2) Kribbeln im linken Teil des Oberkörpers, 3) Schmerzen an der Ferse des linken Fußes. 2. Entfernungsbereich: l in bis 100 m. Durchmesser: l cm. Position: an derselben Längslinie wie Entfernungsbereich l, -115-
jedoch auf einer rund 3 cm höheren Ebene, die etwa durch die Mitte des Daumenballens verläuft. Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen am rechten Unterarm, 2) Schließen der Augen, 3) Zittern an der Unterlippe, speziell in der rechten Gesichtshälfte. Zur zweiten Aktivierungserscheinung noch ein nützlicher Hinweis: Schließt der Empfänger die Augen nicht völlig, so muß die Aufladung leicht nach unten (in Richtung der Finger) verlagert werden; schließt er das rechte Auge mehr als das linke, so muß die Aufladung leicht nach links verschoben werden; schließt dagegen das linke Auge mehr als das rechte, dann bedeutet dies, daß die Stimulierung zu weit links ausgeführt wird, sie muß also ein wenig nach rechts verschoben werden. Bei diesen Verschiebungen handelt es sich immer nur um Bruchteile von Millimetern. 3. Entfernungsbereich: 100 in bis 500 m. Durchmesser: l cm. Position: wie unter l, jedoch auf einer Ebene, die etwa 4 cm oberhalb der Handgelenklinie verläuft. Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen am rechten Unterarm, 2) Kältegefühl in den Ohrmuscheln, 3) Hustenreiz. Wie schon bei der vorhergehenden Plaque, so ist auch hier wieder die zweite Aktivierungserscheinung eine Art Meßinstrument, mit deren Hilfe festgestellt werden kann, ob die Plaque präzise geortet worden ist oder nicht. Ist das Kältegefühl zu schwach, so ist die Aufladung leicht nach oben zu verschieben, ist es zu stark, dann entsprechend nach unten. Eine leichte Links- bzw. Rechtsverschiebung der Aufladeposition ist erforderlich, wenn das Kältegefühl in einer der beiden Ohrmuscheln, also in der rechten bzw. linken, stärker ist als in der anderen. Ähnliches gilt auch für die jeweils zweite Aktivierungserscheinung aller restlichen noch beschriebenen Plaques. 4. Entfernungsbereich: 500 in bis 1000 m. Durchmesser: 1cm. Position: etwa 2 cm oberhalb wie bei l. -116-
Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen am rechten Oberarm, 2) Einschlafen der beiden kleinen Finger, 3) Kribbeln im Hals. 5. Entfernungsbereich: l km bis 2 km. Durchmesser: wieder 1 cm (gleichbleibend für alle restlichen Plaques). Position: 2 cm oberhalb wie bei l. Aktivierungserscheinungen: l) Drang, mit den Beinen zu pendeln, 2) Kältegefühl an den Wangen, 3) Niesund Schnupfreiz. 6. Entfernungsbereich: 2 km bis 5 km. Diese Plaque befindet sich rund drei Fingerbreit oberhalb der vorhergehenden. Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen an der Vorderseite der Oberschenkel, 2) Kribbeln in den beiden Daumen, 3) Zuckungen in der linken Schläfengegend. 7. Entfe rnungsbereich: 5 km bis 10 km. Position: zwei Fingerbreit weiter oben. Aktivierungserscheinungen: l) Schwächegefühl im Oberkörper, 2) Schmerzen in den beiden Hüftknochen, 3) Schmerzen in der Gegend oberhalb des inneren linken Fußknöchels. 8. Entfernungsbereich: 10 km bis 20 km. Die Plaque liegt etwa vier Fingerbreit über der vorhergenannten, also knapp unterhalb der Ellbogenfalte. Aktivierungserscheinungen: l) Versteifung der Nackenmuskeln, 2) Schmerzen an allen Fingernägeln, 3) Einschlafen des linken Fußes. 9. Entfernungsbereich: 20 km bis 40 km. Position: Rund zwei Fingerbreit über der vorhergehenden, also 2 cm bis 3 cm oberhalb der Ellbogenfalte. Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen im mittleren Abschnitt der Wirbelsäule, 2) Hautbrennen an der äußeren Kante des linken Unterarms (in diesem Fall ausnahmsweise keine doppelseitig auftretende Erscheinung), 3) Schmerzen arn hinteren linken Teil des Unterkiefers. 10. Entfernungsbereich: 40 km bis 100 km. Position: Rund sechs Fingerbreit weiter oben, also etwa in der Mitte des -117-
Oberarms. Aktivierungserscheinungen: l) Kältegefühl im Nacken, 2) Schmerzen am äußeren Rand der Kniescheiben, 3) Händezittern. 11. Entfernungsbereich: 100 km bis 200 km. Die Plaque liegt wieder an derselben Längslinie, etwa auf der Höhe der Achselfalte. Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen unter dem Kinn, 2) Schmerzen an beiden Hüften, 3) Kältegefühl in den Beinen. 12. Entfernungsbereich: 200 km bis 2000 km. Die Plaque liegt etwa 2 cm oberhalb der vorgenannten. Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen in der rechten Körperhälfte, 2) Schmerzen entlang einem Querstreifen der beiden Handrücken, 3) Schmerzen an der linken Ferse. 13. Entfernungsbereich: 2000 km bis 5000km. Position: Etwa 4 cm weiter oben, an der Schultergel enklinie. Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen quer über den Unterleib, 2) Kribbeln in den Nasenhöhlen, 3) Schmerzen am Mittelfinger der linken Hand. 14. Entfernungsbereich: 5000 km bis 10.000 km. Die Plaque liegt wiederum an derselben Längslinie, rund 2 cm oberhalb der vorhergehenden. Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen am linken Handrücken, 2) Schmerzen in einem rechteckig geformten Hautfeld an beiden Seiten der Brust, 3) Zerrschmerzen an der Außenseite des rechten Oberschenkels. Damit beendet Calligaris seine Aufzählung der Plaques zur Feinabstimmung des telepathischen Kontaktes über verschiedene Entfernungen hinweg. Jene Serie von Plaques, die sich auf noch größere Distanzen bezieht, ist kaum von praktischem Interesse. Nun noch ein paar kleine Hinweise zu den geschilderten Plaques, die übrigens alle auf Abbildung Nr. 3 dargestellt sind. Werden die georteten Hautplaques markiert, so muß Rot als Markierungsfarbe unbedingt vermieden werden. Keine der -118-
beiden Personen darf während des Experimentes rote Gegenstände vor sich haben. Dagegen ist es für die Sensibilisierung dieser Plaques empfehlenswert, wenn die Versuchsperson eine hellgrüne, mit vielen kleinen dunkelbraunen Punkten durchsetzte Fläche anschaut. Die Haut der Versuchsperson soll außerdem nicht mit Wasser oder Eis in Berührung kommen. Während des Experimentes darf der Empfänger an alles denken, nur nicht an den Übermittler. Hingegen erleichtert der Übermittler die Aufladung der Plaques, wenn er dabei intensiv an die Physiognomie des Empfängers denkt (möglichst mit geschlossenen Augen). Es kann vorkommen - die Ursachen sind noch ungeklärt -, daß eine Plaque erst ein paar Sekunden nach Beginn der telepathischen Übertragung ihren Aufladezustand erreicht und diesen Zustand auch nach Beendigung des Experimentes noch eine Zeitlang beibehält. Die Übertragung eines Bildes Sind die bisher geschilderten Vorbereitungen abgeschlossen, so kann mit dem eigentlichen Experiment der telepathischen Übertragung begonnen werden. Die Hautplaque, deren Stimulierung die telepathische Übermittlung eines Bildes über eine Entfernung von l in bis 5 km ermöglicht, weist einen Durchmesser von 12 mm auf und befindet sich auf dem rechten Handrücken des Übermittlers, zwischen der Axiallinie des Zeigefingers und der zwischen diesem und dem Mittelfinger laufenden Interdigitallinie, etwa l cm oberhalb des Fingeransatzes. Sensibilisiert wird diese Plaque durch das einfache Betrachten eines Gegenstandes, eines Photos oder einer Zeichnung. Wichtig dabei ist, daß es sich stets nur um ein Betrachtungsobjekt handelt. Aktivierungserscheinungen: l) Muskelzuckungen und Zittern im Innern des Oberkörpers, 2) Schmerzen unter den Zehennägeln, 3) Gefühl der Müdigkeit mit entsprechendem Hang zum Schließen der Augen. -119-
Beim Empfänger stellen sich dagegen folgende Aktivierungserscheinungen ein: l) Hin- und Herbewegen des Kopfes, 2) Kältegefühl am Oberkörper, 3) Schmerzen am Knöchel des linken Fußes. Diese Plaque muß so präzise wie nur möglich geortet und markiert werden, da selbst eine minimale Abweichung von ihrer genauen Position zu einer relativ starken Beeinträchtigung des Experiments führen kann. Die genaue Ortung der Plaque wird am besten wie folgt ausgeführt: Bei verschlossenen oder verbundenen Augen konzentriert sich der Übermittler auf die bildhafte Vorstellung irge ndeines Gegenstandes, während der Experimentator mit dem entsprechenden Stimuliergerät die die Plaque betreffende Hautzone reizt. Je deutlicher der Übermittler Form und Beschaffenheit seines Vorstellungsobjektes wahrnimmt, desto präziser ist die geortete Plaqueposition. Eine weitere Bestätigung für die genau erfolgte Ortung der Plaque kann durch die bereits erwähnte paralysierende Aufladung herbeigeführt werden (heftiger Druck des Stimuliergerätes auf die Plaque). Ist die Plaque genau geortet, so wird der Übermittler in diesem Fall nicht mehr imstande sein, sich auf das gewählte Vorstellungsobjekt zu konzentrieren. Sobald der Experimentator die Gewißheit hat, die Plaque mit äußerster Genauigkeit geortet zu haben, kann er mit deren Aufladung beginnen. Kaum erreicht die Plaque ihren Aufladezustand, wird der Empfänger das übertragene Bild, das ihm unbekannt sein muß, allmählich wahrnehmen. Wichtig ist auch, daß der Übermittler während der Übertragungsphase bemüht bleibt, sich ausschließlich auf das zu übertragende Objekt zu konzentrieren und dieses Bild mit keinem anderen Gedanken überlagert. Das für die Übertragung gewählte Bild sollte während der ersten Experimente so einfach und schematisch wie möglich sein. Es sollte kein Rot enthalten, jedenfalls darf diese Farbe nicht vorherrschend sein. Zur besseren Isolierung des betreffenden Bildes ist es ratsam, es in -120-
die Mitte eines großen weißen Papierbogens zu legen. Während der Aufladung, deren Dauer zwischen 5 Minuten und 15 Minuten betragen soll, wird nun der Übermittler in regelmäßigen Abständen die Augen offnen und wieder schließen, sich das Bild also immer wieder intensiv ansehen, um es sich dann mit geschlossenen Augen besser und genauer vorstellen zu können. Der Empfänger dagegen hält in dieser Phase entweder die Augen geschlossen, oder aber er betrachtet eine graue Fläche. Nach wenigen Minuten wird er in der Lage sein, das empfangene Bild in seiner Vollständigkeit zu schildern oder auch nachzuzeichnen, wenn man ihm ein Schreibgerät gibt (keinen Bleistift, da, wie schon erwähnt, jeder Kontakt mit Holz vermieden werden soll). Die Übertragung eines körperlichen Gefühls Diese Plaque mißt im Durchmesser 12 mm und ermöglicht die Übertragung jeder Art physischer Empfindungen über eine Entfernung zwischen l in und 50 km. Sie befindet sich auf der seitlichen Hauptlinie an der Innenseite des linken Beines, etwa 8 cm oberhalb der Knöchellinie. Aktivierungserscheinungen beim Übermittler: l) Neigung zu einer übertriebenen Reizbarkeit, 2) Vision roter Flächen, 3) Krampf in der Rückenmuskulatur. Aktivierungserscheinungen beim Empfänger: l) Gefühl allgemeiner Entspannung, 2) Schmerzen im Mund, 3) Schmerzen am äußeren Winkel des rechten Auges. Am leichtesten übertragbar sind alle jene physischen Empfindungen, die nicht mit Schmerz verbunden sind. Auch die Intensität des zu übermittelnden Gefühls kann ausschlaggebend sein für das einwandfreie Gelingen des Experimentes. Die Übertragung eines Gedankens Diese Plaque, die sicherlich zu den wichtigsten überhaupt gehört, dient zur Übertragung von Gedanken über Entfernungen zwischen l in und 10 km. Sie weist einen Durchmesser von 11 -121-
mm bis 12 mm auf und liegt an der vorderen Seite des linken Pulses, zwischen der inneren seitlichen Hauptlinie und der Interdigitallinie zwischen dem kleinen Finger und dem Ringfinger, etwa einen halben Zentimeter oberhalb der Handgelenkfalte. Aktivierungserscheinungen beim Übermittler: l) Schmerzen im hinteren und oberen Bereich des linken Fußes, 2) Schmerzen am äußeren Bereich der Schultern, 3) Kältegefühl oder Kribbeln im Nacken. Aktivierungserscheinungen beim Empfänger: l) Zuckungen an den Lidern, 2) Schmerzen in der linken Schulter und entlang der Außenseite des linken Arms, 3) Kribbeln in der Nase. Auch hier sollte der zu übermittelnde Gedanke während der ersten Experimente dieser Art so kurz, einfach und schematisch wie möglich sein. Förderlich ist es, wenn sein Inhalt zu einer Anteilnahme des Empfängers führt. Der Gedanke sollte ohne Schwierigkeit in Form eines Satzes ausgesprochen werden können. Eine Übertragungshilfe kann es sein, wenn der Übermittler vor Beginn des Experimentes den betreffenden Gedanken so stark wie möglich in sich aufnimmt, indem er sich im Geiste den entsprechenden Satz immer wieder vorsagt oder ihn auf einen Zettel schreibt (nicht mit Rotstift!) und ihn von dort wiederholt abliest. Soweit dies möglich ist, sollten die einzelnen Wörter des Gedankensatzes ein Klangbild aufweisen, in dem sich Vokale und Konsonanten harmonisch abwechseln. Solche Wörter, in denen nur wenige Selbstlaute, dafü r aber ganze Aneinanderreihungen von Mitlauten enthalten sind, sollten nach Möglichkeit vermieden werden. Sobald mit der Plaqueaufladung begonnen wird, muß auch der Übermittler beginnen, sich auf den zu übertragenden Gedanken zu konzentrieren. Das Signal für den Beginn der Aufladung sollte deshalb vom Übermittler selbst gegeben werden. Stellt sich aber trotzdem eine zeitliche Verschiebung zwischen dem Beginn der beiden Tätigkeiten ein, so ist es ratsam, das -122-
Experiment zu unterbrechen, um es nach ein paar Minuten wieder aufzunehmen. Befindet sich der Empfänger außerhalb der Hörweite, so kann die Übertragung dadurch unterstützt werden, daß der Übermittler zu Beginn der Übertragung den entsprechenden Satz laut und deutlich ausspricht. Dies sollte, wie erwähnt, zu Beginn der Übertragungsphase geschehen. Während der gesamten Aufladungsphase soll sich der Übermittler dagegen nur geistig auf den gewählten Satz konzentrieren. Der Empfänger nimmt den übertragenen Gedanken stets graduell, stufenweise wahr, das heißt, der betreffende Gedanke löst sich nur allmählich aus einem Durcheinander von Begriffen und Eindrücken, bis er als isoliertes, deutliches und zusammenhängendes Gefüge vor das geistige Auge des Empfängers tritt. Da jede telepathische Übertragung über eine Ebene des Unbewußten erfolgt, ist es durchaus möglich, daß der ausgestrahlte Gedanke in Form von Symbolen empfangen wird, vom Empfänger also mit anderen Worten wiedergegeben werden kann. Auch kommt es vor, daß es Verteidigungsmechanismen des Unbewußten gelingt, einzelne Begriffe des empfangenen Gedankens in ihr Gegenteil zu verwandeln. So kann beispielsweise der Gedanke "Rom ist schön" als "Rom ist häßlich" empfangen werden. Und um beim Beispiel "Rom" zu bleiben, so kann es durchaus passieren, daß dieser Begriff aufgrund der symbolischen Transposition durch einen sinn- oder sachverwandten Ausdruck ersetzt wird, beispielsweise durch "Ewige Stadt", "Papst" oder "Petersdorm". Bei diesem Experiment ist es besonders wichtig, daß der Stimulierzylinder genau im rechten Winkel auf dem Plaque aufliegt, da es sonst in der Übertragung mit Sicherheit zu Verwischungen und Überlagerungen, also zu Mißverständnissen kommt. Die Übertragung eines Wortes Mit Hilfe dieser Hautplaque können einzelne Wörter auf -123-
telepathischem Wege über Entfernungen bis zu 50 km übertragen werden (die Idealbedingungen für Übertragung und Empfang reichen bis in eine Entfernung von etwa 10 km). Diese Plaque hat einen Durchmesser von 12 mm bis 13 mm und liegt in der linken Handfläche, zwischen der Axiallinie des kleinen Fingers und der Interdigitallinie von Ringfinger und kleinem Finger, auf einer Ebene, die etwa 2 cm unter der Handgelenklinie verläuft. Aktivierungserscheinungen beim Übermittler: l) Stechschmerz zwischen den beiden Ohren, 2) Kribbeln über Längsstreifen entlang beider Handrücken und Unterarme, 3) Kribbeln im unteren Zahnfleisch. Aktivierungserscheinungen beim Empfänger: l) Schmerz an einer begrenzten Stelle auf der linken Rückenhälfte, 2) Störungen in den verschiedenen Sinnesfunktionen, 3) Schwindelgefühl mit Körperneigung nach rechts. Calligaris selbst weist auf die zahlreichen Beschränkungen bei der Wortwahl hin, solange bis der ganze Phänomenkomplex dieser Hautplaque eingehender erforscht sein wird. Das Wort muß einfach sein, sein Sinn kla r und unmißverständlich. Es soll sich aus vier oder fünf Buchstaben zusammensetzen und im ersteren Fall zwei, im anderen Fall drei Selbstlaute enthalten. Unter den Selbstlauten ist "i" am leichtesten und deutlichsten zu empfangen, gefolgt, mit zunehmender Schwierigkeit, von "a", "e", "o" und "u" ("u" wird oft mit "w" verwechselt). Es steht fest, daß Selbstlaute leichter und unmißverständlicher empfangen werden als Mitlaute, deren Reihenfolge hinsichtlich ihrer zunehmenden Empfangsschwierigkeit etwa so aussieht: "b", "k", "d", "s", "t", "r", "l" (kann mit "n" verwechselt werden), "p" (wird häufig mit "b" verwechselt), "g" (leicht verwechselbar mit "k"), "f" (wird öfters mit "e" verwechselt), "h", "in", "n" (können untereinander verwechselt werden), "q" (Verwechslungsgefahr mit "u") und "z" (verwechselbar mit "s"). Wir sehen, daß der Übertragungs- und Empfangsmechanismus -124-
der telepathischen Wort- bzw. Buchstabenübermittlung recht kompliziert ist. Aber widmet man sich ernsthaft dieser Art von Experimenten, so wird man bald selbst am besten dahinterkommen, welche Einzelheiten jeweils berücksichtigt werden müssen, um die bestmöglichen Resultate zu erzielen. Wie schon erwähnt, sollen bei den ersten Experimenten nur solche Wörter Anwendung finden, die aus zwei Silben bestehen und ein vokalgeprägtes Klangbild aufweisen (Rose, Nase, Biene, Liebe, Reise, Laune usw.). Es gelten auch hier die allgemeinen Hinweise aus dem vorhergehenden Abschnitt, insbesondere hinsichtlich des Übermittlers. Es sei noch erwähnt, daß der Empfä nger während des Experimentes von absoluter Stille umgeben sein muß. Sein Körper muß völlig entspannt und leicht nach rechts gebeugt sein. Die Plaqueaufladung am Übermittler kann kleine Zuckungen und Bewegungen am Körper des Empfängers zur Folge haben. Der Empfänger darf auf keinen Fall versuchen, solche spontan auftretenden Bewegungen zu hemmen oder gar zu verhindern. Sein ganzes Wahrnehmungsvermögen muß sich auf den Empfang akustischer Signale konzentrieren. Kaum glaubt er einen Laut wahrgenommen zu haben, soll er diesen mit lauter Stimme wiederholen. Der Tonempfang ist in den meisten Fällen sehr schwach, vergleichbar etwa mit dem eines Ferngespräches über eine gestörte Telephonleitung. Es kommt vor, daß der Empfänger während des Experimentes plötzlich das Gefühl hat, seine Ohren würden länger und größer, um besser hören zu können. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um eine zusätzliche Aktivierungserscheinung, die von der Plaqueaufladung am Körper des Übermittlers ausgelöst wird. Im Zusammenhang mit der bereits beschriebenen unterschiedlichen Veranlagung der beiden Körperhälften ist es vorwiegend das linke Ohr, von dem das übertragene Wort empfangen wird. Wie auch bei allen anderen telepathischen Übertragungen, so ist auch hier das empfangene Klangbild zunächst konfus und -125-
unverständlich. Erst allmählich - es können zwischen 5 und 15 Minuten verstreichen - gewinnt der Klang an Klarheit, bis sich schließlich die einzelnen Laute zu einem verständlichen Wort zusammenfügen. Der Empfänger darf auf keinen Fall den Versuch machen, aus eigener Initiative Korrekturen oder Ergänzungen an wahrgenommenen Wortteilen durchzuführen, zumal dies ja eine konkrete geistige Tätigkeit seinerseits voraussetzt, was sich negativ auf das Gelingen des Experimentes auswirken kann. Der Empfänger muß ausschließlich darum bemüht sein, sich auf Wahrnehmung zu konzentrieren und darüberhinaus so gedankenleer wie möglich zu sein. Es kann vorkommen, daß der Empfänger eine lange Reihe von zusammenhanglosen, schnell aufeinanderfolgenden Lauten wahrnimmt. Meistens bedeutet dies, daß die Aufladung der Plaque am Körper des Übermittlers zu schwach oder ungleichförmig ist. Wird die Plaque dagegen mit zu starkem Druck aufgeladen, dann erreichen die einzelnen Laute den Empfänger in äußerst abgeschwächter und langgezogener Form. Wird das Experiment unter optimalen Bedingungen durchgeführt, so wird das übertragene Wort vom Empfänger als klares, unmißverständliches Lautgefüge wahrgenommen, so wie ein deutlich ausgesprochenes Wort. Dies bestätigt einmal mehr, daß alle vorhandenen Schwierigkeiten und Störquellen lediglich darauf zurückzuführen sind, daß wir die Voraussetzungen zu einer idealen und perfekten Form der Plaquestimulierung noch nicht gefunden haben.
-126-
Kapitel V Erste Zwischenbilanz Nachdem wir nun den ersten Abschnitt dieser Reise in die faszinierende Welt der Hautplaques hinter uns haben, mag es vielleicht angebracht und gut sein, eine kleine Zwischenbilanz zu ziehen und ein paar grundsätzliche Überlegungen anzustellen. Wir haben einen Calligaris kennengelernt, der nicht nur seine einzigartigen Erkenntnisse und Theorien nüchtern auf den Tisch legt, sondern mit detaillierten Beschreibungen der einzelnen Experimente erläutert, wie die Richtigkeit seiner Behauptungen von jedem selbst überprüft werden kann. Unseres Erachtens stellt das Werk Calligaris' eine wahre Fundgrube für die parapsychologische Forschung dar. So zeigt es zahlreiche Möglichkeiten zum Beschreiten neuer Wege auf, deren Richtung auf die Entdeckung eines völlig neuen Wissens zuläuft, von dem wir heute erst die Ansatzpunkte zu ahnen vermögen. Außerdem bieten sich die Calligarischen Theorien als Grundlage für viele Paralleluntersuchungen im Bereich der außersinnlichen Wahrnehmungen an. Interessant wäre es beispielsweise zu erfahren, ob bei Telepathen, denen Calligaris und dessen Erkenntnisse völlig unbekannt sind, Aktivierungserscheinungen auftreten, die sich mit den von Calligaris geschilderten decken. Es ist vorstellbar, daß mit Hilfe solcher Parallelstudien die bestehenden Erkenntnisse ergänzt und korrigiert sowie neue hinzugewonnen werden können. Hinsichtlich dergeheimnisvollen Aktivierungserschei nungen sei noch erwähnt, daß sich Calligaris selbst lange Zeit mit deren möglichen Hintergründen und Lirsprüngen beschäftigt hat, ohne jedoch eine einleuchtende Erklärung für dieses Phänomen zu finden. Wir möchten hierzu eine Hypothese formulieren, deren Bestätigung noch aussteht. Mit Calligaris gehen wir davon aus, -127-
daß die Plaque als "Fenster" verstanden werden müssen. die den Menschen mit dem Universum verbinden und durch die hindurch - von außen nach innen und von innen nach außen - die kosmischen Strahlungen strömen. Nun könnte es sein, daß diese aufgrund der Plaques-Stimulierung auftrenden Phänomene ein gewisses Quantum an Energie beanspruchen oder vielleicht anziehen, wodurch sich in der jeden menschlichen Körper umhüllenden Aura vorübergehende energetische Gleichgewichtsstörungen ergeben und dadurch eine Reaktion auf das Physische auslösen, wodurch dann die Aktivierungserscheinungen entstehen. Dies würde erklären, weshalb zwischen der stimulierten Plaque und den jeweils auftretenden Aktivierungserscheinungen kein offensichtlicher physischer Zusammenhang besteht, denn jedes energetische Ungleichgewicht in der Aura - so lehrt es uns auch die Akupunktur - findet sein "Echo" an ganz präzisen Punkten und Stellen des Körpers, die keinerlei physisch nachweisbare Verbindung zum Phänomen aufzeigen. Sicherlich wäre es unter diesem Aspekt von größtem Interesse, wenn sich erfahrene Akupunkteure eingehend mit der Thematik der Plaquestimulierung befassen würden, denn zweifellos sind es gerade die Akupunkturexperten, die am ehesten in der Lage wären, sich tiefer in diesen Zusammenhang hineinzuarbeiten. Nun noch ein kurzer Hinweis auf die erwähnte Aura, von der jeder menschliche Körper umgeben ist. Seit diese Aura von der mittlerweile berühmt gewordenen Kirlian-Kamera* optisch festgehalten werden konnte, zweifelt niemand mehr ernsthaft an ihrer Existenz, auch wenn es immer noch keine erschöpfenden Erklärungen dafü r gibt. Alle die von Calligaris entdeckten und untersuchten Phänomene finden ihre unmittelbare Auswirkung stets im Bereich dieser Aura. Calligaris ist es auch gelungen, eine Plaque zu lokalisieren, durch deren Stimulierung diese menschliche Aura für das freie Auge sichtbar wird. Durch die Aufladung dieser Plaque wird dem Empfänger eine Art -128-
natürliche Kirlian-Kamera vermitt elt. Besonders interessant ist dieses Phänomen unter Berücksichtigung der Tatsache, daß schon in uralten orientalischen und esoterischen Traditionen immer wieder die Rede ist von der Fähigkeit, die Aura anderer Menschen zu sehen. Doch nun zu den näheren Einzelheiten der genannten Plaque. Das Schtbarwerden der körperumgebenden Aureole Wir lassen am besten Calligaris selbst zu Wort kommen: *Anmerkung des Herausgebers: Es gibt verschiedene Methoden, die Aura des Menschen sichtbar zu machen. Die Kirlian-Photographie ist eine davon und nicht einmal die beste. "Diese Plaque ermöglicht es, die vom Menschen abgehenden Strahlungen - in biblischen Ze iten stellten sie die Aureole der Heiligen, kurz den Heiligenschein dar - sichtbar werden zu lassen. Genauer gesagt handelt es sich dabei um die aus den einzelnen Hautplaques ausströmenden Spiralstrahlen. Die Plaque hat einen Durchmesser von rund l cm und läßt sich an der Innenseite des linken Beines orten, nach hinten an der seitlichen Hauptlinie anschließend und auf einer Ebene, die 6 cm bis 7 cm oberhalb des Knöchels verläuft. Die Plaque wird sensibilisiert, indem sich vor der Versuchsperson auf gerader Linie und in einer Entfernung von höchstens 10 in, ein Mensch aufhält. Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen entlang der rechten Mamillarlinie, an der vorderen Körperseite bis in die Leistengegend, an der hinteren bis an den Oberschenkel, 2) Schmerzen an zwei rechteckig geformten Hautfeldern im mittleren Drittel der Vorderseite der beiden Unterarme, 5) Schmerzen an einem Längsstreifen oberhalb des rechten Jochbeins. Auswirkungen der Plaqueaufladung: Während der Stimulierung der Plaque sind die Augen der Versuchsperson, an deren Körper die Plaque aufgeladen wird, geschlossen oder -129-
verbunden (unter bestimmten Bedingungen kann sie sie auch offen halten). Sobald der notwendige Aufladezustand erreicht ist, beginnt die Versuchsperson um den Körper des ihm gegenüberstehenden Menschen herum, eine Strahlenaureole wahrzunehmen, die sich allmählich nach allen Richtungen hin ausbreitet, bis das Blickfeld der Versuchsperson vollständig damit ausgefüllt ist. Die Person, deren Aureole für die Versuchsperson sichtbar werden soll, muß sich auf einer geraden Linie und höchstens 10 in entfernt vor der Versuchsperson aufhalten. Diese Aureole befindet sich in dauernder Bewegung, ist vielfarbig und besteht aus unzähligen spiralförmigen Einzelstrahlen, die aus den Hautplaques nach außen dringen. Die hier beschriebene Plaque läßt also lediglich die vom menschlichen Körper abgehenden Spiralstrahlen sichtbar werden, nicht aber die zahlreichen weiteren Strahlenarten, die ebenso in jeder Körper-Aura enthalten sind (z.B. die wellenförmigen Strahlen, die von den Hautlinien abgestrahlt werden, oder jene Strahlenarten, die von den einzelnen geometrischen Unterteilungen der Hautfclder - Dreiecke, Rechtecke, Ovale, Sterne usw. - abgegeben werden*). Von Bedeutung ist schließlich die Tatsache, daß die von einem Gegenstand abgegebenen Strahlen identisch sind mit jenen, die von unserem Gehirn ausgestrahlt werden, wenn wir an den betreffenden Gegenstand denken." Es existiert eine weitere Plaque, durch deren Stimulierung nicht nur die menschliche Aura sichtbar wird, sondern auch die von Gegenständen, die sich in gerader Linie und nicht weiter als 5 in entfernt vor der Versuchsperson befinden. Die Plaque mißt im Durchmesser 12 mm und befindet sich an der Außenseite des linken Oberarmes, etwa l cm hinter dessen seitlicher Hauptlinie und auf einer Ebene, die rund 7 cm oberhalb der Ellbogenfalte verläuft. Sensibilisiert wird diese Plaque, indem die Versuchsperson den betreffenden Gegenstand intensiv ansieht. -130-
Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen an der inneren Hälfte des rechten Fußes und der rechten Hand, 2) Schmerzen an der Außenseite der rechten Schulter und Kribbeln an der Nasenwurzel, 3) Schmerzen am unteren Rand der linken Augenhöhle. Im übrigen gelten die Hinweise aus der Beschreibung der vorhergehe nden Plaque. Bei aufgeladenem Zustand der Plaque wird dann die Strahlen-Aureole des betrachtenden Gegenstandes für die Versuchsperson sichtbar. Skeptikern sei entgegengehalten, daß sogar Physiker mittlerweile die Ansicht vertreten, auch anorganische Materie enthalte eine Form des "Lebens", die natürlich nicht mit den uns bekannten Formen des organischen Lebens vergleichbar ist. So wurde unter anderem festgestellt, daß im atomaren Gefüge von Mineralien besondere Vibrationen vorhanden sind, deren Eigenschaften durch äußere Einflüsse, beispielsweise durch Temperaturgefälle oder den Kontakt mit organischen Substanzen, veränderlich sind. Ganz zu schweigen von den Kristallen, deren Struktur nach wie vor ein undurchdringliches Geheimnis darstellt, weshalb auch hier die moderne Physik das mögliche Vorhandensein einer wie auch immer gearteten Lebensform nicht ausschließt. Uns scheint, daß das Werk von Calligaris nicht zuletzt auch den Zweck verfolgt, uns verständlich zu machen, daß der *) siehe Photos der Hautoberfläche Mensch nur ein winzig kleiner Teil im universellen Gleichgewicht des Ganzen ist, daß er als Bestandteil einer gesamtkosmischen Harmonie verstanden werden muß, die ihn beeinflußt und bestimmt, und daß nur ein bewußtes Verstehen dieser Rolle seine Selbstzerstörung, der er ja ungestüm entgegenläuft, zu verhindern oder wenigstens zu bremsen vermag. Calligaris selbst erhebt in seinen Schriften immer wieder die Forderung an den Leser, dieser selbst möge sich aktiv mit den -131-
ausgesprochenen Behauptungen auseinandersetzen und nicht nur passiv, die durch die Lektüre vermittelten Aussagen und Erkenntnisse aufzunehmen. Auch wir laden alle dazu ein, dieses Buch vor allem als Grundlage aktiver Erfahrungen zu verwenden, um dadurch vielleicht einen Schritt weiter zu kommen im Verständnis unser selbst und des uns umgebenden Universums. Doch nun, nach dieser ersten Zwischenbilanz, deren eigentlicher Zweck in der Empfehlung zum besinnlichen Nachdenken liegt, zurück an die Arbeit.
-132-
Kapitel VI Astrosophie Erster Teil: Astrologie Obwohl Calligaris selbst nicht eine einzige seiner zahlreichen Schriften ausschließlich dem Thema der Astrologie widmete, es vielmehr immer nur am Rande oder im Zusammenhang mit anderen Überlegungen behandelte, wollen wir uns an dieser Stelle doch etwas näher damit befassen. Beschäftigt man sich eingehender mit dem Gedankengebäude des friaulischen Forschers, so merkt man eindeutig, wie stark die Astrologie als eine Art "okkulte Entwicklungslinie" im gesamten Denken von Calligaris vertreten ist. Wir sind sogar der Überzeugung, daß das Werk Calligaris' wesentlich dazu beitragen kann, der so oft belächelten, vernachlässigten und mißdeuteten Astrologie einen rein wissenschaftlichen, wenn auch nicht streng positivistischen Rahmen zu geben, um sie endlich als eine ernstzunehmende Disziplin betrachten zu können. Zu leicht scheint man nämlich zu vergessen, daß die Astronomie bei den Chaldäern als eine von der Astrologie abgeleitete Wissenschaft entstanden war, obwohl man heute oft genau das Gegenteil behauptet. An einem bestimmten Punkt seines Lebens ist sich Calligaris bewußt geworden, daß alle seine Entdeckungen und Erkenntnisse zu einer Art roten Faden führten, mit dessen Hilfe das scheinbar chaotische Garnknäuel der sich unaufhörlich häufenden Ergebnisse seiner Experimente entwirrt werden konnte. An dieser Stelle mag es wichtig sein, sich daran zu erinnern, daß Calligaris vor allem Mediziner war und nur infolge der aus den verschiedenen Experimenten hervorgegangenen Phänomene begann, sich mit Gebieten wie Parapsychologie und Astrologie -133-
zu beschäftigen. Angesichts der zu sehr differenzierten und sich immer vielschichtiger gestaltenden Forschungstätigkeit war es Calligaris nicht vergönnt, dieses Garnknäuel wirklich zu entwirren, aber sein Werk enthält eine ganze Reihe von präzis formulierten Aussagen, die eine klare theoretische Schlußfolgerung zulassen, auf die wir noch näher eingehen werden. Schließlich wollen wir uns deshalb näher mit dem Thema Astrologie beschäftigen, weil wir meinen, daß darin der Schlüssel zu einem besseren Verständnis von Calligaris' Werk verborgen liegt - und darum geht es uns ja vor allem in diesem Buch. Zunächst möchten wir ein paar Hinweise auf die theoretischen Grundlagen der Astrologie geben. Genau in dem Augenblick, in dem der Mensch in die Welt eintritt, wird der Rahmen seines Daseins und Wirkens geformt. Sein erster Atemzug und sein erster Schrei stellen bereits sein kleines Sonnensystem dar sowie seinen individuellen Tierkreis, der sich mit allen anderen Systemen und Kreisen im Makrokosmos, dem Wirkungsfeld des Logos, verbindet. Jedes menschliche Wesen bildet sich somit zu einem rein individuellen Mikrokosmos aus, dem das sogenannte Karma zugrundeliegt, das durch etwas Bestehendes bedingte gegenwärtige Schicksal. Um nun nicht bedingungs los seinem Karma unterliegen zu müssen, ist jeder Mensch einer Reihe von positiv wirkenden astralen Einflüssen ausgesetzt, deren richtige Nutzung eine Überwindung der negativen Karma-Bindungen ermöglicht. Wäre man also in der Lage, das Horoskop des Neugeborenen korrekt auszulegen, den Rahmen des soeben entstandenen Wesens genau abzustecken und die für sein Schicksal ausschlaggebenden astralen Einflüsse deutlich zu erkennen, so -134-
könnte dadurch der Menschheit manches Übel erspart und das allgemeine Weltbild erheblich verbessert werden. In der okkulten Astrologie wird der Tierkreis als die Grenze zwischen dem Einflußbereich der irdischen, also physischen Kräfte und dem Wirkungsfeld jener Kräfte angesehen, von denen Akascha, die Ebene des astralen Lichtes, durchs trömt wird. Diese Ebene jenseits der Tierkreise birgt die subtilsten Formen aller Existenz, jene feingefügten Elemente, die als Grundlage unseres materiellen Universums betrachtet werden müssen. Nach der Lehre der Theosophie stellt dieses astrale Licht (das Akascha also) die gesamte Geschichte des Kosmos dar, von seinem Anbeginn bis an sein Ende, und die Tierkreise sind nichts anderes als die Synthese dieser kosmischen Substanz, in deren "Gedächtnis" alles vergangene, gegenwärtige und zukünftige Geschehen eingespeichert ist und aufbewahrt wird. Der Tierkreis ist gleichsam die Keimschicht des irdischen Universums, die von der ewigen Substanz des astralen Lichtes befruchtet wird und aus der jede Form des Daseins hervorgeht. Jede einzelne dieser Daseinsformen enthält in ihrem innersten Wesen eine Besonderheit des Tierkreises, dem sie angehört, also jenes Tierkreises, der im Moment ihres Entstehens am kosmischen Horizont dominiert. Jedem Tierkreis entsprechen besondere Eigenschaften, ein bestimmtes Zeichen, ein Klang, eine Farbe usw., die dazu beitragen, die harmonischen Symphonien der Natur zu schaffen. Die Astrologie ist eine uralte Wissenschaft, ja, fast könnte man behaupten, sie sei so alt wie die Welt selbst. Schon immer gab es große Gelehrte und berühmte Persönlichkeiten, die dieser Wissenschaft huldigten, sie zu verbreiten versuchten und ihr möglichstes taten, um sie aus dem Verruf wieder hervorzuholen, in den sie von Scharlatanen und Quacksalbern gebracht worden war. Obschon man meinen sollte, daß eine derart alte Wissenschaft doch ein Fünkchen Wahrheit enthalten müßte, ist -135-
sie bis heute nicht in den Kreis der offiziellen Wissenschaften aufgenommen worden. Sicher ist dies auch einer der wichtigsten Gründe dafür, weshalb sich die meisten Menschen heute sehr leicht tun, in der Astrologie nichts anderes zu sehen als eine Art Wahrsagerei, in der die geistige Freiheit und sogar das freie Entscheidungsvermögen des einzelnen völlig ignoriert werden. Freilich darf nicht vergessen werden, daß die Astrologie keine beobachtende Wissenschaft ist; sie kann also nicht beweisen, sondern nur sich erweisen. Sie besitzt eine Reihe von Elementen, die einer präzisen wissenschaftlichen Einordnung entgegensteht. Das aber darf nicht dazu führen, um sie als Scharlatanerie einzustufen und ihr mit Mißtrauen oder Belächeln zu begegnen. Würde man verstehen, daß es gerade diese, in die starren Schemata der offiziellen Wissenschaften nicht einzuordnenden Elemente sind, welche die Astrologie jener Dision von Wahrheit näherbringt, die eher der Welt des Mysteriums und der Intuition angehört als der eines nüchternen Positivismus, dann könnte man aus dieser Einsicht heraus genügend geistige Kraft schöpfen, um zu einem flexibleren Erfassen der Wirklichkeit und des wahren Lebenssinnes zu gelangen. Calligaris erklärt solche Zusammenhänge anschaulich folgendermaßen: "Nun, ich habe hier ein paar Zeilen über die Astrologie geschrieben, weil mich die Ergebnisse meiner Erforschung der Linearketten von Körper und Geist geradezu zwingen, dieser uralten Wissenschaft meine Ehre zu erweisen und ihr einen gebührenden Platz zuzuerkennen. Bedauerlicherweise haften dem Bild dieser Wissenschaft auch heute noch viel Okkultismus, salomonische Magie und mysteriöse Kabbala an. Fest steht, daß zahlreiche kosmische Strahlungen oder astrale Kräfte existieren, die ihre spezifische Resonanz in der Welt der Lebewesen finden. Nur mit Hilfe experimenteller Methoden wird man feststellen können, wie sich diese astrologischen -136-
Reflexe im einzelnen auf das jeweilige Individuum auswirken. Gewiß ist das meiste auf diesem Gebiet noch unbekannt und unerforscht, aber dies gibt uns keineswegs das Recht, es zu verleugnen oder abwertend zu behandeln. Ganz im Gegenteil, es gibt genug gute Gründe, diese Wissenschaft ohne jedes Zögern zu bejahen, ohne besorgt sein zu müssen, gleich als 'Astrologe' betrachtet zu werden." Wiederholt verweist Calligaris darauf, daß er den Körper des Menschen als eine hypersensible Antenne betrachte, die unter anderem mit einer magischen Tastatur ausgerüstet ist (bestehend aus Punkten, Linien, Plaques, Feldern usw.), von der die speziellen Strahlungen der verschiedenen Planeten abgefangen und ausgewertet werden. Dazu ergänzend meint er: "Wenn nun diese kosmischen Strahlungen je nach Art und Herkunft (Monde, Planeten oder andere Himmelskörper) bestimmte Schwingungen an einer ganzen Reihe von entsprechenden Hauttasten auslösen, wie könnten wir es dann wagen zu behaupten, der menschliche Körper unterliege keinerlei astralen Einflüssen? Wenn schon der Körper offensichtlich davon betroffen ist, wieso sollte es der Geist nicht auch sein? Und weiter: Was gäbe uns das Recht zur Behauptung, nur die Sonnenflecken beeinflußten unsere Erde und nur die Mondphasen führten zu Veränderungen in unserer Psyche? Sicherlich birgt die Erforschung der kosmischen Einflüsse auf den Menschen enorme Schwierigkeiten in sich, aber der Mensch muß früher oder später damit beginnen, sich mit diesen Problemen auseinanderzusetzen, will er in seiner Entwicklung weitere Schritte nach vorn machen. Zunächst spielen die speziellen Empfangsfähigkeiten des Organismus sowie die Zustände in seiner Innenwelt eine bedeutende Rolle. An zweiter Stelle müssen die Einflüsse und Bedingungen der unmittelbaren äußeren Umwelt (z. B. die Wetterverhältnisse) berücksichtigt werden, sowie die Einflüsse, -137-
die den Menschen aus weiter Entfernung erreichen, die also von anderen Himmelskörpern abstammen. Die Herkunft dieser Strahlungen ist aber beileibe nicht auf die Planeten und Monde unseres Sonnensystems beschränkt, sie betrifft alle anderen Systeme des Kosmos, ungeachtet der Tatsache, daß sie oft Tausende und Millionen von Lichtjahren entfernt sind. Unbestritten fest steht, daß alle diese astralen Elemente einen ununterbrochenen Einfluß auf den menschlichen Körper ausüben, wobei nicht nur die äußere Hülle des Körpers, sondern ebenso seine inneren Organe und auch der Geist, davon betroffen werden. Anzunehmen ist, daß allerdings immer nur eines oder einige dieser kosmischen Strahlungselemente einen Einfluß auf Körper und Geist haben, und daß selbst dieser Einfluß nie alleinbeherrschend sein kann." Selbstredend ist Calligaris nicht der einzige, der behauptet, das gesamte Universum reflektiere sich am und im Körper des Menschen. Schon viele Jahrhunderte vor Christus verstand Heraklit die "Natur des Kosmos als gleich jener der menschlichen Psyche", während Plato meinte, daß jedes Phänomen der Erde in einem Verhältnis zum kosmischen Geschehen stehe und der menschliche Körper nichts anderes sei als eine Nachbildung kosmischer Gefüge. Auch für Aristoteles stand bereits fest, daß unsere Welt notwendigerweise an die Bewegungen einer höheren Welt gebunden sei und jede irdische Kraft von diesen Bewegungen ausgelöst werde. Wir wollen hier nicht weiter auf Zitate großer Denker eingehen, die eine These der engen Verflechtung und der Widerspiegelung zwischen Mensch und Universum vertreten, um über diesen Weg zu der einzigen "Wahrheit" zu gelangen: Dem Grund und Zweck des Lebens im weitesten Sinne. Bleiben wir bei Calligaris, der sein ganzes Leben lang gegen Skepsis, Unverständnis, Gleichgültigkeit und sogar Verhöhnung anzukämpfen hatte. Seine Stimme wurde nicht gehört, weil man -138-
sie nicht hören wollte, und sein Werk, das Ergebnis einer langjährigen intensiven Forschungsarbeit, fand bei der offiziellen Wissenschaft nicht die geringste Anerkennung. Calligaris sprach eben von Dingen, die nicht in die derzeitigen geistigen Klischees hineinpassen, von Dingen, für deren Verständnis eine stark ausgeprägte Beweglichkeit des Geistes Voraussetzung ist. Für diejenigen allerdings, die diese Voraussetzung mitbringen, sind die Theorien von Calligaris der ideale Ausgangspunkt zu einer vielschichtig orientierten Forschungsarbeit, die der Beantwortung einer ganzen Reihe von Fragen dient, die sich der Mensch seit eh und je schon stellte, und die er bisher entweder nur dogmatisch oder überhaupt nicht beantworten konnte. Andererseits kann das Unverständnis, von dem Calligaris und seine Arbeit stets umgeben waren, als normal und sogar logisch bezeichnet werden. Man sagt ja so schön, die Menschheit sei unaufhörlich auf der Suche nach der einen Wahrheit, die auch Logos oder Gott genannt wird, und dieses unaufhörliche Suchen habe die Fortentwicklung des Menschen bewirkt, indem er alle möglichen Kräfte erforschte, die außerhalb seines eigenen Wesens in Erscheinung treten. So sehr sich der menschliche Geist auch von der Erforschung der verschiedensten Gebiete angezogen fühlt, so sehr scheint er es bisher versäumt zu haben, sich selbst in all seiner Tiefe und Weite zu ergründen. Und dies, obwohl uns von den größten Gelehrten gesagt wird, daß all das, was wir in weiter Ferne suchen, sich in Wirklichkeit in greifbarer Nähe befindet - aber wir sehen es nicht. Nur wenigen ist es bis heute gelungen, in sich selbst zu suchen und zu finden, und ihr Bemühen, der Menschheit die Augen zu öffnen, ist stets gescheitert. Es ist eine altbekannte Tatsache, daß der Mensch sich selbst nicht kennt, sich selbst als etwas höchst Rätselhaftes definiert. Und weil er sich nicht kennt, kann er auch gar nicht in der Lage sein, sich selbst zu akzeptieren. Darum wird verständlich, wenn -139-
er spontan alles ablehnt, was ihn zu einer Offenbarung seiner selbst führen könnte. Er ist es ganz einfach gewöhnt, jede Wissenschaft, die sich mit den Kräften seines Inneren auseinandersetzt, als mysteriös und okkult zu betrachten, ob es sich nun um Magisches, Parapsychologisches oder Astrologisches handeln mag. Allein schon die hartnäckig ablehnende Haltung, womit der größte Teil der Menschheit jeder Art von Wahrheit entgegentritt, könnte ausreichen, sich prinzipiell mit jenen Thesen anzufreunden oder sie zumindest nicht a priori zu verwerfen, denen von der Masse nur Ablehnung entgegengebracht wird. Aus den wenigen Seiten, die Calligaris der Astrologie widmete, geht unmißverständlich seine deutlich bejahende Einstellung zu dieser Wissenschaft hervor, gleichzeitig auch sein Bedauern darüber, daß er sich nicht ausführlicher damit auseinandersetzen konnte, weil andere Bereiche die Möglichkeiten seiner Forschungstätigkeit bereits völlig in Anspruch nahmen. Aus demselben Grunde sehen auch wir uns veranlaßt, nicht tiefgreifender auf die einzelnen Aspekte der Astrologie einzugehen. Hinzugefügt seien hier nur noch ein paar allgemeine Betrachtungen, die vielleicht als Verständnishilfe dienen können. Gehen wir davon aus - und das müssen wir wohl tun -, daß die Menschheit in ihren anfänglichen Entwicklungsphasen der Natur mehr verbunden war, als wir es heute sind, und daß zu jener Zeit das Denken etwas Bildhaftes, das Wissen etwas Symbolhaftes ge wesen sein muß. So können wir verstehen, wie unsere Vorfahren das Leben mit symbolischen Sinnbildern deuteten, zu denen unser von Logik und Rationalismus durchdrungenes Denkverhalten keinerlei Zugang mehr finden kann. Gehen wir weiter davon aus, daß sich Makrokosmos und -140-
Mikrokosmos ineinander widerspiegeln, so werden wir erkennen, daß die Energie, die den Kosmos belebt, die gleiche ist wie die, von der jeder Bioorganismus erst Lebensfähigkeit erlangt. daß also Mikro- wie Makrokosmos im gleichen lebensbildenden Energiestrom ihren Ursprung haben. Die bereits heute erwiesenen Analogien zwischen der winzig kleinen Welt des Atoms und jener unfaßbar großen des Universums bestätigen das. Jeder Teil ist damit ein Spiegelbild des Ganzen, und durch die genaue Kenntnis eines Elementes kann auf die Beschaffenheit des Ganzen geschlossen werden. Wissenschaftliche Disziplinen wie etwa die Morphopsychologie (Lehre von den Gesichtszügen als Ausdruck des Charakters), die Graphologie (Lehre von der Deutung der Handschrift) oder die Chirologie (Charakter- und Schicksalsdeutung aus den Formen und Linien der Hände) gehen von diesen Prinzipien aus. Auch Heilverfahren wie die Akupunktur und die zahlreichen anderen Reflextherapeutischen Methoden stützen sich auf dieses Analogieprinzip, demzufolge die Strukturen des Kleinen wie des Großen auf einer gemeinsamen Ebene liegen, wodurch eine entsprechende Behandlung des Kleinen auch eine Veränderung des Großen bewirkt. Sieht man also den Zusammenhang zwischen Mensch und Gestirn aus einer Sic ht, wonach dieser in der Verflechtung einer globalen Gemeinsamkeit besteht, die das Gestirn zum Zeichen des Menschen und den Menschen zum Zeichen des Gestirns macht, wird es wesentlich leichter, der Astrologie ihre Existenzberechtigung nicht abzusprechen. Die Astrologie zu akzeptieren heißt deshalb nicht, ein Fatalist zu sein. Für ein besseres Verständnis der Astrologie sollte man davon ausgehen, daß die Gestirne den Menschen nicht etwa "bestimmen", sondern ihn lediglich "gestalten". Es wäre also völlig falsch, in den Sternen nach "Ursachen" menschlichen Verhaltens oder -141-
Schicksals zu suchen. Was darin gesucht und gefunden werden kann, das sind vielmehr "Zeichen", Zeugnisse dessen, was im Körper und im Geist des einzelnen Menschen geschieht. Natürlich ist aufgrund des Analogieprinzips auch das Umgekehrte richtig: Der Mensch in seinem Kleinen legt Zeugnis ab von dem, was im Universum vor sich geht. Choisnard, dem wir die ausführlichsten Studien zum Thema der astralen Vererblichkeit verdanken, kommt zu folgendem Schluß: "Das Kind wird nicht an einem beliebigen Moment geboren, sondern unter einem Himmel, der dem Wesen des Neugeborenen entspricht. Mit anderen Worten: Dem Kind ist nicht dieser oder jener Charakter eigen, weil es zu einem bestimmten Zeitpunkt geboren wird, sondern vielmehr wird es aus einem schicksalsbedingten Moment geboren, weil es infolge seiner Erbanlagen oder seines Karma diesen oder jenen Charakter hat bzw. haben wird." Auch Calligaris argumentiert hinsichtlich seiner Thesen zur Astrologie mit verblüffender Logik, die zu akzeptieren nur jenem schwerfallen wird, der nicht bereit ist, auch nur einen Millimeter von seinen Voruteilen abzuweichen. Wenn sich - und für Calligaris steht dies fest - das Universum im Menschen widerspiegelt und jedes kosmische Geschehen eine Resonanz an dessen Körper findet, und darüberhinaus jedes Wesen und jede Sache Energie ausstrahlen und ein eigenes Magnetfeld besitzen, dann kann man wohl davon ausgehen, daß das Lebewesen im embryonalen Zustand vom Körper der Mutter geschützt wird, also abgeschirmt ist gegen die Einwirkung bestimmter Strahlungen. Sein Körper ist in diesem Zustand also noch völlig oder zumindest weitgehendst "unangetastet", d.h. keinen oder nur geringfügigen Strahlungseinflüssen ausgesetzt. Nehmen wir nun an, das Kind erblickt am 15. Mai um 17 Uhr das Licht der Welt, es wird also unter dem Zeichen des Stiers geboren, das vom Planeten Venus beherrscht wird (der Einfachheit halber wollen wir hier den Aszendenten, der sich -142-
aus der Geburtsstunde und dem allgemeinen astrologischen Bild des Momentes ableiten läßt, unberücksichtigt lassen). Da der Körper des Neugeborenen eine Reihe von Hautplaques aufweist, die von den Venus-Strahlungen sensibilisiert werden, also speziell auf die abgestrahlten Energien dieses Pla neten ansprechen, ist das Kind im Augenblick seiner Geburt dem Einfluß dieser Energien ausgesetzt. Dadurch kommt es zur Aktivierung der entsprechenden Plaques (im Falle unseres Beispiels befinden sich diese ab oberen Teil des Halses), was zu einer unauslöschlichen Prägung gewisser Wesenszüge führt. Die Strahlungen jenes Gestirns, die als erste auf den Körper des Menschen einwirken, weil sie den Tierkreis des Geburtsmomentes beherrschen, lassen in der Wesensbildung des Neugeborenen einen unvergänglichen Abdruck zurück, der somit auch den restlichen Schicksalsweg dieses Menschen prägen wird. Alle diese theoretischen Betrachtungen zum Thema Astrologie können sicherlich Anlaß zu leidenschaftlicher Reflexion und Weitererforschung werden, obwohl sie nur als Denkanstöße betrachtet werden sollten. So sehr die Zusammenhänge zwischen Psyche. Körper und Gestirnen bei einer ersten oberflächlichen Betrachtung mysteriös erscheinen mögen, so unlogisch ist es dennoch, alles das in Frage zu stellen und zu belächeln, was mit Astrologie als eine ernstzunehmende wissenschaftliche Disziplin zu tun hat. Die Astrologie darf nicht durch rational bedingte Fehldeutungen zu einer Flucht ins Irrationale werden, sie soll vielmehr Ausdruck eines menschlichen Bemühens sein, ein tiefergreifendes Verständnis für die Naturgesetze zu schaffen, in die der Mensch als ein fester Bestandteil eingeflochten ist.
-143-
Zweiter Teil: Astronomie Schon in der Antike war man davon überzeugt, daß der Mensch in der Lage sein kann zu sehen, ohne sich dabei seiner Augen zu bedienen. Tatsächlich finden wir in der Geschichte immer wieder Menschen, denen es gelang, Bilder, Geschehnisse und Situationen mit verblüffender Genauigkeit zu sehen und zu beschreiben, obwohl diese Person durch eine große Entfernung vom geschilderten Vorkommnis getrennt war. Die Parapsychologie bestätigt uns also, daß der Mensch die Möglichkeit besitzt - sei es auch in Ausnahmefällen und unter besonderen Voraussetzungen -, anders zu sehen als mit den Augen. In der unbekannten Dimension, in der solche außersinnlichen Phänomene ihren Ursprung haben, scheint für Begriffe wie Zeit und Raum kein Platz zu sein, weshalb es dem Perzipienten (Medium, Hellseher, Telepath) gelingt, Entfernungen zu überbrücken, die Millionen von Kilometern betragen können. In ganz bestimmten Fällen treten auch die Gestirne in das Blickfeld dieses außersinnlichen Wahrnehmungsvermögens. Zu diesem Thema schreibt Calligaris: "Die Strahlungen der Gedanken werden vom Äther getragen, der im gesamten Kosmos vorhanden ist. Dieser Übermittlungsträger fehlt nirgendwo im Universum, deshalb überwindet die ausgestrahlte Kommunikation problemlos jede noch so große Distanz, ähnlich dem elektrischen Strom, der durch ein Kabel geleitet wird. Es gilt das Prinzip der sich fortwährend weiterbewegenden Welle. Wirft man z.B. einen Stein ins Wasser, so wird die daraus entstehende Wellenbewegung das entgegengesetzte Ufer erreichen, auch wenn dieser Vorgang für uns nicht meßbar ist. Raum und Zeit sind zwei Elemente, die ineinander verstrickt und unteilbar sind. Das Hellsehen in eine viertausendjährige Vergangenheit -144-
entspricht demnach einer Hellsichtigkeit, deren Objekt ein viertausend Lichtjahre entferntes Gestirn ist." Ein weiterer Grund, weshalb Calligaris dem Begriff von Zeit und Raum keinerlei objektiven Wert zumißt, liegt in seiner bereits erwähnten Erklärung, wonach das Universum im Körper des Menschen und in jedem einzelnen der ihn zusammensetzenden Atome nachgebildet ist. Hellsichtigkeit und ähnliche Phänomene schöpfen ihre Wahrnehmungen auch aus dem Körper der Person selbst, in der sich alles widerspiegelt. Zu dieser Betrachtungsweise, die eine verblüffende Ähnlichkeit mit der theosophischen These des "astralen Lichtes" aufweist, schreibt Calligaris: "Alles das, was man weit entfernt und längst vergangen glaubt, ist in Wirklichkeit greifbar nahe und ständig gegenwärtig, denn es ist in unserem Unterbewußtsein gespeichert. Nimmt die Person diese Wirklichkeiten auf der Ebene ihres Bewußtseins wahr, so gehen ihre Gedanken nicht von einem Punkt der Erde zu einem anderen, sie sinken auch nicht in die Tiefe der Vergangenheit, sondern sie verbinden lediglich Unterbewußtsein und Bewußtsein, wodurch die Information zur Wahrnehmung wird. Das vom Hellsehenden Wahrgenommene erreicht ihn also nicht aus einer Entfernung von Tausenden von Kilometern oder Jahren, sondern aus unmittelbarer Nähe, nämlich aus seinem eigenen Gehirn." Allein diese Überlegung zu Kosmos und Mensch reicht aus, um Calligaris einen Platz unter den großen Denkern der Menschheit einzuräumen. Bevor wir zu dem eigentlichen Thema dieses Abschnittes kommen, geben wir noch ein paar allgemeine Hinweise zu den darin geschilderten Experimenten: 1) Geschlossene oder verbundene Augen können dann zu einem Hindernis werden, wenn die Augenbinde oder die Lider selbst einen zu starken Druck auf die Augen ausüben. Die -145-
optimale Lösung besteht darin, die Aufladung der Plaques in einem vollständig verdunkelten Raum durchzuführen. 2) Licht behindert im allgemeinen die Phänomenbildung, Halbdunkel oder Dunkelheit erleichtern sie dagegen. 3) Die Plaques und die ihnen angegliederten Hautsysteme werden nicht nur dann sensibilisiert, wenn man ein Photo des entsprechenden Planeten auf die Haut der Versuchsperson aullegt, sondern man kann auch eine Zeichnung nehmen, die irgendetwas bildhaft Dargestelltes enthält, das dem betreffenden Planeten eigen ist. Calligaris dazu: "Es muß ein spezieller astralikonographischer Reflex ausgelöst werden, bei dem das Vorhandensein eines Bildes als 'Verbindungselement' erforderlich ist." 4) Oft werden die Resultate der ersten Experimente dieser Art nicht zufriedenstellend sein. Die wahrgenommenen Bilder sind anfangs noch klein, verschwommen und stark deformiert. Erst im Laufe der späteren Experimente nehmen sie an Größe und Deutlichkeit zu. 5) Gestirne, die sich mit enorm hoher Geschwindigkeit bewegen, können als statische Bilder wahrgenommen werden. 6) Die Dauer der jeweiligen Plaqueaufladung soll zwischen 10 Minuten und einer halben Stunde liegen. Anfangs kommt es öfters zu einem abwechselnden Auftreten und Verschwinden des wahrgenommenen Bildes, zu einer Überlagerung sich ähnelnder oder auch völlig verschiedener Bilder oder aber zu einer raschen Aufeinanderfolge ständig neuer Bilder. 7) Wird die Haut der Versuchsperson mit der ganzen Fläche eines Photos berührt, auf dem ein Mensch, ein Tier, ein Raum, eine Landschaft oder auch ein Planet abgebildet ist, dann wird die Versuchsperson damit in die Lage versetzt, durch entsprechende Wahrnehmungen, viele Einzelheiten über das vom Bild dargestellte zu erfahren. Calligaris dazu wörtlich: "Legt man das Photo eines Gestirns auf die Haut der -146-
Versuchsperson, so führt dies in der Sphäre seines Unterbewußtseins automatisch zum Entstehen aller jener Bilder, die in einem Zusammenhang mit der Sphäre des betreffenden Gestirns stehen und stets latent vorhanden sind." 8) Besitzt eine Versuchsperson bereits von ihrer natürlichen Veranlagung her mediale Kräfte, so kann sie unter bestimmten Voraussetzungen zu einer ganzen Reihe von außergewöhnlichen Detailkenntnissen über ein Gestirn gelangen, ohne zusätzliche Kräfte künstlich in ihr zu aktivieren. Die Fähigkeit zum Hellsehen kann dagegen durch das Aufladen einiger Plaques angeregt werden, von denen jede einzelne mit einer ganz bestimmten Eigenschaft des betreffenden Planeten oder Gestirns in Verbindung steht. 9) Die Aufladung der Plaque führt zur Entstehung von Bildern, die sich auf jenes Gestirn beziehen, das auf der Ebene des Unterbewußtseins mit der stimulierten Plaque in Verbindung steht. Diese Bilder werden dabei nicht etwa von außen her empfangen, sondern sie erreichen das Bewußtsein aus dem Innern der menschlichen Individualität, in der sie in latenter Form ständig präsent sind. 10) Alle Hauptplaques, die in Zusammenhang mit Gestirnen stehen, befinden sich in einem dauernd sensibilisierten Zustand. Ihre Hyperästhesie ist allerdings derart schwach und diffus, daß sie unter normalen Bedingungen nur schwer feststellbar ist. Im Laufe des Experimentes steigert sich diese Sensibilität jedoch erheblich, wodurch eine genaue Ortung der einzelnen Plaques keine besonderen Schwierigkeiten mehr bereitet. 11) Interessant und den Wert dieser Experimente bestätigend ist die Tatsache, daß die verschiedenen Personen, an denen die jeweiligen Plaques stimuliert werden, stets die gleichen Bilder wahrnehmen. Die ein Gestirn betreffenden Visionen sind demnach eine "objektive" Darstellung, ihre Form und Beschaffenheit wird also nicht bestimmt von den subjektiven Einflüssen der jeweiligen Versuchsperson. -147-
12) Calligaris spricht auch von Plaques, durch deren Aufladung die Bewohner anderer Welten für die Versuchsperson sichtbar werden. Skeptikern hält er entgegen, daß es Plaques gebe, durch deren Stimulierung andere Menschen, also Mitbewohner unserer Erde, sichtbar werden. Warum sollte es demnach nicht eine Plaque geben, die sich auf das Sichtbarwerden der Bewohner anderer Gestirne bezieht? 13) Es gibt auch Plaques, deren Aufladung zur Wahrnehmung von Bildern führen, die sich auf alle von anthropomorphen Wesen bewohnten Planeten beziehen. Da hierbei auch die Erde erscheint, beweise dies - so Calligaris - die Richtigkeit der Visionen hinsichtlich anderer Planeten. 14) Interessant ist schließlich die Feststellung, daß die einmal aufgeladene Plaque eines bestimmten Gestirns selbst zusätzlich stimuliert wird, das heißt die Aufladung wird von der wahrgenommenen Vision fortgeführt. Dies weist deutlich darauf hin, wie eng und wechselseitig die Beziehung zwischen dem Gestirn und den jeweiligen Plaques ist. 15) Es gibt einige Plaques, deren Aufladung sogenannte Astralträume auslösen, also Träume, deren Szenerie anderen Himmelskörpern angehört. Diese Plaques werden zu nächtlicher Stunde, kurz vor dem Einschlafen, am Körper von Versuchspersonen aufgeladen, denen das durch die PlaqueStimulierung erzeugte Phänomen unbekannt sein muß, um zu verhindern, daß subjektive Einflüsse in den Traum einfließen können. Da der Traum ein Zustand ist, in dem das Unter bewußtsein einen erheblich größeren Spielraum hat, weil ihm viel weniger Hindernisse und Zensurschranken in den Weg gestellt werden, sind die wahrgenommenen Bilder meistens von viel größerer Deutlichkeit als diejenigen, die die Versuchsperson im Wachzustand erlebt. Der dermopsychische Astralreflex Denkt der Mensch an einen bestimmten Planeten, so wird -148-
dadurch an seinem Körper automatisch das gesamte, mit dem betreffenden Gestirn in Verbindung stehende Plaquesystem aktiviert. Der dermoastrale Reflex Betrachtet der Mensch einen einzelnen Planeten (mit freiem Auge oder auch durch ein Fernglas), so werden dadurch alle auf dieses Gestirn ausgerichteten Plaques aktiviert. Jeder Himmelskörper sensibilisiert ein bestimmtes, ihm eigenes Plaquesystem auf der Hautoberfläche des Menschen, wodurch eine psychische Resonanz bei der betreffenden Person erzeugt wird. Der dermophotographische Astralreflex Berührt eine Person mit der Handfläche, vorzugsweise mit der linken, aber auch mit jeder anderen beliebigen Fläche seiner Haut ein Photo, auf dem ein bestimmtes Gestirn abgebildet ist, so wird dadurch das gesamte, auf diesen Himmelskörper ansprechende Plaquesystem aktiviert. Berücksichtigt werden muß dabei allerdings folgendes: 1) Das Bild muß scharf und deutlich sein und darf außer dem betreffenden Gestirn nichts anderes zeigen. 2) Wenn die photographische Darstellung des Gestirns größer als die Handfläche ist, soll sie möglichst die Mitte des Bildes bedecken. Größere Photos können auch an die Haut des Oberkörpers gehalten werden. 3) Das Photo kann nicht durch eine Zeichnung ersetzt werden, weil in solchen Fällen das Experiment mißglückt oder nur unbefriedigende Ergebnisse zeitigt. 4) Das Experiment kann auch gelingen, wenn das Photo, anstatt mit der Haut berührt zu werden, von der Versuchsperson intensiv fixiert wird. Empfehlenswerter ist aber auf jeden Fall der Hautkontakt, wobei der Versuchsperson die Augen verbunden werden können, so daß eine suggestive Beeinflussung weitgehend ausgeschlossen werden kann. -149-
Überdies ermöglicht das Hautkontaktverfahren, daß der Versuchsperson der Inhalt des Photos völlig unbekannt bleibt, was ein positives Resultat des Experimentes noch glaubhafter macht. Doch nun endlich zur Praxis. Die Beobachtung eines Ortes mittels eines Photos Durch die Stimulierung dieser Plaque wird für die Versuchsperson ein Ort sichtbar, und zwar selbst dann, wenn sie diesen Ort noch nie zuvor gesehen hat. Die Plaque hat einen Durchmesser von 12 mm und befindet sich an der Außenseite des rechten Beines, etwa 5 mm vor der seitlichen Hauptlinie und auf einer Ebene, die rund 7 cm oberhalb des oberen Randes des Knöchels verläuft. Die Plaque wird aktiviert, indem die Versuchsperson mit ihrer Haut, am besten mit der die Plaque umgebenden Hautzone, ein Photo mit der Abbildung eines bestimmten Ortes berührt. Aktivierungserscheinungen: l) Starke Speichelbildung, 2) Brenngefühl in der Magengegend, 3) Neigung zum Lachen. Während der Aufladung muß die Versuchsperson ihre Augen geschlossen oder verbunden haben und das Photo fest auf ihrer Haut aufliegen lassen. Das Photo soll neu, der darauf abgebildete Ort so einfach und deutlich wie möglich sein (möglichst keine Straßen oder Plätze mit mehreren Häusern und auch keine Panoramaaufnahmen). Die Entfernung, in der sich der abgebildete Ort befindet, spielt die geringste Rolle. Nach einer Aufladezeit von 10 bis 15 Minuten wird sich bei der Versuchsperson allmählich die Vision des betreffenden Ortes einstellen. Sie wird mit zunehmender Deutlichkeit die Merkmale des Ortes erkennen und beschreiben können (Bäume, Möbel, Gegenstände usw.). Sollten sich zu diesem Zeitpunkt Menschen an jenem Ort aufhalten, so wird die Versuchsperson auch diese erkennen, selbst wenn sie anfänglich nur verschwommene Gestalten wahrnimmt. Allmählich werden sich die Figuren klar -150-
abzeichnen, und deren Stimmen können zum Teil von der Versuchsperson gehört werden. Ebenso können schließlich Tiere und deren Laute wahrgenommen und genau geschildert werden. Hautfeld zum Auflegen der Photos von Planeten Es handelt sich hier um ein Hautfeld, das zur Erzielung eines erfolgreichen Experimentes besonders wichtig ist. Dieses Hautfeld ist rechteckig, mißt etwa 15 cm x 10 cm und befindet sich - die Längsseiten verlaufen horizontal - am Rücken, knapp unter dem Genick. Durch seine Mitte läuft die Medianlinie des Körpers, die obere Längsseite durchquert die Ebene des ersten Wirbels des Rückgrats. Sensibilisiert wird das Hautfeld, indem die Versuchsperson einen beliebigen Himmelskörper oder dessen Photographie betrachtet. Ist das Hautfeld genau geortet, dann legt man ein gleich großes oder etwas kleineres Photo vom gewählten Planeten darauf. Dadurch werden alle am Körper vorhandenen und mit dem betreffenden Planeten in Verbindung stehenden Plaques aktiviert, und zwar in einem stärkeren Maße, als dies durch die Berührung des Photos mit der Handfläche oder anderen Hautzonen geschieht. Während der Aufladephase müssen die Augen der Versuchsperson geschlossen oder verbunden sein. Das Photo soll mit seiner ganzen Fläche gut auf der Haut aufliegen, darf jedoch keinerlei Druck ausüben. Sobald das Hautfeld aktiviert ist, muß das Photo davon entfernt werden. Es gibt noch ein weiteres Hautfeld, das genau dieselbe Funktion erfüllt, ohne daß aber das Photo des Planeten in einen direkten Kontakt mit der Haut tritt. Auch dieses Hautfeld ist rechteckig und mißt 13 cm x 10 cm. Es befindet sich - die Längsseiten verlaufen wiederum horizontal - an der rechten Außenseite des Brustkorbes. Die obere Längsseite verläuft auf einer Ebene rund 4 cm unterhalb der Intermamillarlinie, die vordere Breitseite dagegen wenige Millimeter hinter der seitlichen Hauptlinie. Die Aktivierung des auf den betreffenden -151-
Planeten ansprechenden Plaquesystems erfolgt, indem ein Photo des Planeten bei einem Abstand zwischen 10 cm bis 30 cm vor das Hautfeld gehalten wird. Nun noch ein kurzer Blick auf die allgemeine Anordnung der verschiedenen Hautsysteme am Körper des Menschen. Teilen wir den Körper in vier sich überlagernde Hälften (vordere, hintere, rechte und linke Körperhälfte), dann ergibt sich folgendes Hauptschema: Die hintere Körperhälfte enthält jene Hautsysteme, die besonders empfindlich für den Empfang der direkt von den Gestirnen einfallenden Strahlungen sind (z.B. die Einflüsse des Mondes auf die Gezeiten, den Schlaf, das Gefühlsleben usw.). An der vorderen Körperhälfte befinden sich hingegen all jene Hautsysteme, die eine künstliche, also durch Plaquestimulierung erzeugte Verbindung zu den Gestirnen ermöglichen. Die Hautsysteme der rechten Körperhälfte haben einen vorwiegend übermittelnden, also nach außen strahlenden Funktionscharakter, während die linke Körperhälfte vor allem jene Systeme auf sich vereint, die dem Empfang der verschiedenen astralen Strahlungen dienen. Beginnen wir nun mit der detaillierten Beschreibung der einzelnen Plaques. Das Sehen von Gestirnen in vielfacher Vergrößerung Diese Plaque weist einen Durchmesser von rund l cm auf und befindet sich an der hinteren Seite des rechten Oberarms, etwa 5 cm hinter der Axiallinie und auf einer Ebene, die 7 cm bis 8 cm oberhalb der Ellbogenfalte verläuft. Diese Plaque wird sensibilisiert, indem die Versuchsperson den betreffenden Himmelskörper oder dessen Photo betrachtet, oder indem dieses Photo in einer der beschriebenen Weisen mit der Haut der Versuchsperson in Berührung kommt. Aktivierungserscheinungen: l) Wärmegefühl in den Augen, 2) -152-
Kribbeln an der Innenseite des rechten Obersche nkels, 3) Neigung zur Wiederholung von Worten. Die Versuchsperson, die wie immer während des ganzen Experimentes ihre Augen geschlossen hält, wird das Gestirn als eine unmittelbar vor ihr sich drehende Kugel mit einem Durchmesser von 4 bis 5 in sehen. Deut lich wird sie eventuell vorhandene Kontinente, Gebirgszüge, Vulkane und Meere unterscheiden und schildern können. Handelt es sich um einen Himmelskörper, der sich noch in seiner anfänglichen Entwicklung befindet, so wird ihn die Versuchsperson als eine gasförmige, von Flecken und Nebelströmen gekennzeichnete Kugel erleben. Zur Feststellung des physikalischen Zustandes eines Planeten Es handelt sich hierbei um eine Gruppe von drei Plaques, alle 12 mm im Durchmesser. Sie liegen an der rechten Fußsohle auf der Axiallinie des mittleren Zehs, wobei rund drei Viertel ihrer Fläche an der Seite der Axiallinie liegen, die dem linken Fuß zugewandt ist. Ihr Abstand voneinander mißt jeweils 3 cm. Die erste der drei Plaques befindet sich auf einer Ebene, die rund 2 cm hinter der Wurzellinie des mittleren Zehs verläuft. Diese Plaques werden ebenfalls mit Hilfe eines Photos sensibilisiert, das einen Planeten unseres Sonnensystems darstellt und am besten mit der Haut der Versuchsperson in Berührung gebracht wird. Aktiviert sich Plaque Nr. 3 (welche der Ferse am nächsten gelegen ist), so bedeutet dies, daß der betreffende Planet eine feste Oberfläche besitzt. Aktiviert sich dagegen die mittlere Plaque, so weist dies auf einen halbflüssigen Zustand der Planetenoberfläche hin. Um einen noch gasförmigen Planeten handelt es sich, wenn sich die Plaque Nr. l aktiviert. Das Sehen der Oberfläche eines Gestirns Die Plaque weist einen Durchmesser von l cm auf und befindet sich auf der rechten Handfläche. Sie wird durchquert -153-
von der Interdigitallinie zwischen Zeigefinger und Mittelfinger (der Flächenanteil zum Zeigefinger hin ist leicht größer als der zum Mittelfinger hin) und liegt auf einer Ebene rund 2 cm oberhalb des Fingeransatzes. Aktivierungserscheinungen: l) Kribbeln in der Gegend des linken Schulterblattes, 2) Schmerzen an der vorderen Seite des Halses, 3) Neigung zur Fröhlichkeit. Nach Aufladung dieser Plaque sieht die Versuchsperson Ausschnitte von der Oberfläche des betreffenden Himmelskörpers und zwar so vergrößert, daß es ihr möglich ist, auch kleinste Einzelheiten (eventuell vorhandene Vegetationsformen, Gewässer usw.) deutlich zu erkennen. Ist der Stern bewohnt, so können auch Lebewesen als kleine, sich bewegende Punkte unterschieden werden. Das Sehen von Kontinenten und Meeren auf der Oberfläche eines Planeten Diese Plaque mißt ebenfalls l cm im Durchmesser. Sie befindet sich an der Vorderseite der rechten Schulter, etwa 2,5 bis 3 cm von der Mamillarlinie entfernt (zur Körpermitte hin) und l cm unter der seitlichen Hauptlinie des Körpers. Sensibilisiert wird diese Plaque durch das Betrachten eines Planeten, dessen Oberfläche einen festen Zustand aufweist, entweder mit freiem Auge oder durch ein Fernglas. Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen in den unteren Zähnen, 2) Kribbeln in beiden Füßen, 3) Sauergeschmack im Mund. Diese Plaque ist als Ergänzung der vorgenannten von Bedeutung, da ihre Stimulierung das Sichtbarwerden einzelner stark vergrößerter Kontinental- und Meeresabschnitte auslöst. Sie kann also als wertvolles Hilfsmittel der Astronomie bei der Erforschung und Klassifizierung der Oberfläche der verschiedenen Gestirne dienen. Das Unterscheiden von Tag und Nacht auj der uns -154-
zugewandten Hemisphäre eines Himmelskörpers Es handelt sich um zwei Plaques, die beide einen Durchmesser von 14 mm haben und im mittleren Teil der Brust liegen, etwa 2 mm rechts der Medianlinie des Körpers. Die obere Plaque befindet sich rund 3 cm oberhalb der Intermamillarlinie, die untere Plaque dagegen rund l cm unterhalb dieser Linie. Der Abstand zwischen den beiden Plaques mißt also etwa 4 cm. Auch die Sensibilisicrung dieser Plaques erfolgt durch Auflegen eines entsprechenden Photos auf die Eaut oder durch das einfache Betrachten dieses Bildes. Ist die der Erde zugewandte Hälfte des Gestirns in Nacht gehüllt, aktiviert sich die untere Plaque. Aktiviert sich die obere Plaque, so bedeutet dies, daß es auf der betreffenden Halbkugel gerade Tag ist. Das Sehen des nächtlichen Firmaments eines Gestirns Diese Plaque weist einen Durchmesser von l cm auf und befindet sich etwa 2 cm oberhalb der Plaque, deren Stimulierung zum Sehen der Oberfläche eines Gestirns führt, also auf der rechten Handfläche. Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen in der Brust, 2) Schmerzen im linken Zeigefinger, 3) Hang zur Melancholie. Ist die Plaque aufgeladen, dann zeigt sich der Versuchsperson der Nachthimmel, so wie er vom betreffenden Himmelskörper aus gesehen würde. Natürlich muß auf der entsprechenden Hemisphäre des Gestirns gerade Nacht herrschen, weshalb diesem Experiment das vorher beschriebene vorausgehen sollte. Das Sehen der atmosphärischen Verhältnisse eines Gestirns Die Plaque mißt im Durchmesser l cm und befindet sich an der Vorderseite des rechten Oberschenkels, l mm jenseits der Axiallinie (zur Körpermitte hin) und auf einer Ebene, die 13 bis 14 cm oberhalb des oberen Randes der Kniescheibe verläuft. Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen an der Stirn, 2) -155-
Klaustrophobie (Angst vor geschlossenen Räumen), 3) Zittern am rechten Bein. Nach einer Aufladedauer von 5 Minuten bis 15 Minuten beginnt die Versuchsperson einen mehr oder weniger großen Ausschnitt aus der Oberfläche des betreffenden Gestirns zu erkennen. Deutlich kann sie Einzelheiten der vorherrschenden atmosphärischen Verhältnisse unterscheiden (sofern eine Atmosphäre vorhanden ist): Die Färbungen des Himmels, die Intensität des Lichtes, eventuell vorhandene Wolkenbildungen, Niederschläge verschiedenster Natur, Gewitter, elektrische Entladungsfelder, Windstürme und anderes mehr. Wichtig ist dabei, und dies nicht nur bei diesem, sondern bei allen anderen Experimenten dieser Art, daß die Versuchsperson geschlossene oder verbundene Augen hat und ihre Füße den Erdboden nicht berühren, um eine das Experiment beeinträchtigende Erdverbundenheit so weit wie möglich zu vermeiden. Die Versuchsperson darf daher während des Experimentes auch auf keinen Fall an andere Himmelskörper denken, die nicht Gegenstand des Experimentes sind. Das wiederholte Sehen von Gestirnen Diese Plaque, die im Durchmesser l cm mißt, liegt an der linken Brustseite, 2 cm rechts der linken Mamillarlinie und auf einer Ebene, die etwa 2 cm unterhalb der Achselfalte verläuft. Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen an der Innenkante des linken Fußes, 2) Gefühl einer sich durch den ganzen Körper bewegenden Flüssigkeit, speziell im Bereich der Arme, 3) Unregelmäßigkeit in der Atmung. Die Aufladung dieser Plaque erlaubt der Versuchsperson, die sich allmählich fortbewegende Oberfläche des betreffenden Gestirns zu sehen, wobei einzelne Teile des Landschaftsbildes durch oft plötzlich eintretende Vergrößerungen deutlich erkennbar werden. Diese Vision hält ein bis zwei Minuten lang an und löst sich dann auf. Nach einer Pause von etwa fünf -156-
Minuten wiederholt sich vor den geschlossenen Augen der Versuchsperson dieses astrale Kaleidoskop. Das Phänomen dieser sich auflösenden und wieder auftretenden Vision dauert bis zu zwei Stunden, bevor es endgültig erlischt. Die Plaque braucht nur einmal aufgeladen zu werden, und zwar für die Dauer von rund einer Viertelstunde zu Be ginn des Experimentes. Besonders interessant ist dieser Versuch deshalb, weil er im Laufe der sich wiederholenden Visionen eine völlige Entspannung der Versuchsperson ermöglicht, die sich dadurch mit erhöhter Aufmerksamkeit der Beobachtung ihrer außersinnlichen Wahrnehmungen widmen kann. Das Sehen von Gestirnen und der darauf eventuell vorhandenen Lebewesen Diese hochinteressante Plaque hat einen Durchmesser von 12 mm und befindet sich auf dem rechten Handrücken, zwischen der Interdigitallinie von Mittel- und Zeigefinger, die sie mit einem kleinen Teil ihrer Fläche überschreitet, und der Axiallinie des Mittelfingers. Die Ebene, auf der sie liegt, verläuft etwa 3 cm unterhalb der Handgelenklinie. Aktivierungserscheinungn: l) Kribbeln am Unterleib, 2) Juckreiz an verschiedenen Stellen des Körpers, 3) Schmerzen im vorderen Teil des Gaumens. Die Aufladung dieser Plaque bewirkt bei der Versuchsperson die visuelle Wahrnehmung des gewählten Gestirns, das sich langsam um die eigene Achse dreht. Zwar ist dabei die Landschaftsstruktur nicht klar erkennbar, dafür treten eventuell vorhandene Lebewesen um so deutlicher in Erscheinung. Zuerst erlebt die Versuchsperson Bilder, die sich auf die kleinsten Lebewesen beziehen (ausgeschlossen davon sind Mikroben, zu deren Sichtbarwerden andere Plaques stimuliert werden müssen); je länger die Vision anhält, desto größer erscheinen die Lebewesen. Dieses Experiment gelingt allerdings nur dann, wenn auf dem betreffenden Planeten tatsächlich Leben -157-
vorhanden ist. Zur Feststellung, ob ein Himmelskörper bewohnt ist oder nicht Legt man der Versuchsperson das Photo eines Gestirns auf die Haut ihrer linken Körperhälfte, so führt dies, sofern der betreffende Himmelskörper bewohnt ist, zur Sensibilisierung einer bestimmten Plaque, die einen Durchmesser von 12 mm hat und sich an der Außenseite des rechten Oberarmes befindet (l cm vor der äußeren seitlichen Hauptlinie und rund 3 cm oberhalb der Ebene der Achselfalte). Tritt dagegen keine Sensibilisierung dieser Plaque ein, so bedeutet dies, daß auf dem für das Experiment ausgesuchten Gestirn kein Leben vorhanden ist. Soll das Experiment bei derselben Versuchsperson für andere Planeten und Gestirne wiederholt werden, so ist darauf zu achten, daß zwischen den einzelnen Experimenten genügend lange Pausen liegen, damit eine Überlagerung der jeweiligen Wahrnehmungen vermieden wird. Plaques, deren Stimulierung die Bewohner anderer Gestirne sichtbar macht Die erste dieser Plaques mißt 12 mm im Durchmesser und befindet sich an der Außenseite des rechten Oberarms, l cm vor der äußeren seitlichen Hauptlinie und auf einer Ebene, die rund 2 cm unterhalb der Achselfalte verläuft. Sie liegt etwa 5 cm unter der Plaque des vorgenannten Experimentes. Aktivierungserscheinungen: l) Unregelmäßigkeit im Herzschlag, 2) Kältegefühl an der rechten Schulter, 3) Unsicherheit beim Gehen und Sprechen. Erreicht diese Plaque den Aufladezustand, so sieht die Versuchsperson die verschiedenen Lebewesen des betreffenden Himmelskörpers, sofern er bewohnt ist. Eine zweite Plaque dieser Serie - sie mißt 12 mm im Durchmesser - befindet sich ebenfalls an der Außenseite des -158-
rechten Oberarmes, 2 cm vor der äußeren seitlichen Hauptlinie und auf einer Ebene, die etwa 6 cm unterhalb der Achselfalte verläuft. Aktivierungserscheinungen: l) Kältege fühl an den Fingerspitzen, 2) Schmerzen in Längsstreifen an der rechten Wange, 3) Schmerzen beim Schlucken. Diese Plaque spricht vor allem auf hochentwickelte Tiere bzw. menschenähnliche Lebewesen an, immer unter der Voraussetzung, daß sie diese Himmelskörper tatsächlich bewohnen. Interessant ist schließlich folgendes Nebenexperiment mit dieser Plaque: Aktiviert man die Plaque ohne daß die Versuchsperson davon weiß - mit einem Photo von der Erde, so wird sie eine Vielzahl von ganz normalen Menschen wahrnehmen. Verwendet man bei einem weiteren Versuch ein Photo vom Mond, dann erfolgt überhaupt keine Wahrnehmung. Eine weitere Plaque - auch sie hat einen Durchmesser von 12 mm - liegt an der rechten Fußsohle, nach innen hin an die Axiallinie angrenzend und etwa 2 cm vor der, die Unterseite der Ferse durchquerenden seitlichen Hauptlinie des Körpers. Aktiviert wird diese Plaque durch einfaches Betrachten eines Photos, auf dem die Erde abgebildet ist, oder indem dieses Photo auf die Haut der linken Körperhälfte aufgelegt wird. Aktivierungserscheinungen: l) Kribbeln in einigen Abschnitten der Wirbelsäule, 2) Blähgefühl in der Herzgegend, 3) Einschlafen des rechten Nasenflügels. Durch Stimulierung dieser Plaque zeigen sich der Versuchsperson zuerst zahlreiche Spezies verschiedener Menschenrassen der Erde (meist erfolgt die ganze Vision in Grautönen). Danach erlebt die Versuchsperson die visuelle Wahrnehmung der anthropoiden Lebewesen, die auf anderen Planeten unseres Sonnensystems vorhanden sind (Calligaris spricht in diesem Zusammenhang von Mars (sie!) und Venus). -159-
Diese Visionen werden dann schließlich abgelöst von weiteren Wahrnehmungsbildern menschenähnlicher Lebewesen auf Gestirnen außerhalb unseres Sonnensystemes. Das von dieser Plaque bewirkte Phänomen hält dann praktisch so lange an, bis die Konzentrationsfähigkeit der Versuchsperson nachzulassen beginnt. Das Sehen von Planetoiden Diese Plaque mißt im Durchmesser l cm und befindet sich an der rechten Seite des Nackens, rund l cm vor der Medianlinie des Körpers und auf einer Ebene, die den vierten Halswirbel durchquert. Sie wird aktiviert, indem die Versuchsperson durch ein Teleskop oder anhand eines Photos einen Planetoiden betrachtet. Aktivierungserscheinungen: l) Kältegefühl an einem Schrägstreifen entlang der linken Wange, 2) Kribbeln auf der Oberseite der Zunge, 3) Kribbeln an einer bestimmten Stelle in der linken Rippengegend. Stimuliert man diese Plaque, so wird die Versuchsperson zuerst ein Kreissegment wahrnehmen, das sich allmählich zu einem vollständigen Ringgebilde ausweitet. Danach werden im Dunkel der vom Ring begrenzten Scheibe kleine kugelrunde und ovale Körper sichtbar, die intensives Licht ausstrahlen und sich um die eigene Achse drehen. Das Sehen von Kometen Wieder handelt es sich um eine Plaque, die einen Durchmesser von l cm aufweist. Sie befindet sich auf dem Rücken des rechten Unterarms, 2 bis 3 cm vor der Axiallinie und auf einer Ebene, die etwa 5 mm unterhalb der Ellbogenfalte verläuft. Die Aktivierung dieser Plaque erfolgt in der üblichen, bereits ausreichend beschriebenen Art und Weise. Aktivierungserscheinungen: l) Gummigeschmack im Mund, 2) Schmerzen an der rechten Fußsohle sowie in der linken Schädelhälfte, 3) Gefühl des Vorhandenseins von Fremdkörpern -160-
im linken Arm. Zuerst sieht die Versuchsperson eine bläuliche Scheibe, die sich allmählich zu einem weißen Streifen umformt, der sich mit einem Kreis verbindet. Schließlich erblickt sie das Bild eines lichtstarken, langgezogenen Kometen, der zwar funkensprühend, sonst aber unbeweglich erscheint. Das Farbenspiel dieser Visionen reicht von Silberblau über feuriges Rot bis hin zu leuchtendem Gelb. Das Sehen von kosmischen Nebelflecken Diese Plaque hat einen Durchmesser von 12 mm und liegt auf der rechten Rückenhälfte, etwa l cm hinter der Mamillarlinie (nach außen hin) auf einer Ebene, die ungefähr auf der Höhe der beiden Ellbogen verläuft. Aktivierungserscheinungen: l) Rückenschmerzen, besonders an der oberen Hälfte des Rückens, 2) Kribbeln in der Gegend des Grimmdarms (Dickdarmteil), 3) Gefühl, die Umgebung durch eine braune Brille hindurch zu betrachten. Auch hier nimmt die Versuchsperson erst eine bläuliche Scheibe wahr, aus der heraus sich allmählich ein heller Fleck bildet. Das langsam sich daraus entwickelnde Bild eines spiralförmigen kosmischen Nebelflecks scheint aus Tausenden und Abertausenden kleiner Lichtpunkte zu bestehen. Mit entsprechenden Photos kann man die Plaque so aktivieren, daß sie sich auf einen ganz bestimmten Nebelfleck abstimmt (z.B. den Andromedanebel, der etwa 1,7 Millionen Lichtjahre von uns entfernt ist). Das Sehen der Milchstraße Diese Plaque hat einen Durchmesser von l cm und befindet sich auf der rechten Fußsohle, auf der ersten Interdigitallinie (an der Innenseite des großen Zehs) und auf einer Ebene, die etwa 4 cm unterhalb der Zehgelenklinie verläuft. Diese Plaque wird mit einfachem Betrachten (mit freiem Auge) der Milchstraße aktiviert. -161-
Aktivierungserscheinungen: l) Kribbeln in der rechten Hüftgegend, 2) Schmerzen beim Schlucken, 3) Neigung zu nervösen Bewegungen mit Armen und Beinen. Nach etwa fünfminütiger Aufladedauer wird die Versuchsperson einen hellen Streifen auf dunklem Hintergrund sehen. Allmählich wird sie dann die unzähligen Himmelskörper, aus denen sich die Milchstraße zusammensetzt, einzeln erkennen. Das Miterleben der Evolutionsgeschichte von Gestirnen Es handelt sich um eine Plaque mit 12 mm Durchmesser, an der Vorderseite des rechten Beines am inneren Rand der Axiallinie und auf einer Ebene, die 8 cm bis 9 cm unterhalb des unteren Randes der Kniescheibe verläuft. Aktivierungserscheinungen: l) Kribbeln in den Lidern, 2) Schmerzen im unteren Teil des rechten Beines, 3) Schmerzen im oberen Teil der Magengegend. Durch das Aufladen dieser Plaque wird bei der Versuchsperson folgender Visionsablauf hervorgerufen: 1. Eine große gasförmige, mit hoher Geschwindigkeit rotierende Masse. 2. Die gasförmige Masse fängt an, sich zu kondensieren. 3. Die gasförmige Masse beginnt, sich zu entflammen. 4. An der Oberfläche zeichnen sich langsam Krater ab. 5. Die Oberfläche läßt unterschiedlich helle und dunkle Zonen entstehen. 6. Vegetationsformen werden erkennbar. 7. Tiere erscheinen und verbreiten sich. 8. Es kommt zur Entstehung der ersten anthropoiden (menschenähnlichen) Lebewesen (sofern auf dem betreffenden Planeten vorhanden). 9. Die entwickelte Vielfalt der Lebensformen verringert sich. -162-
10. Auch die eventuell vorhandenen Anthropoiden verringern sich und verschwinden schließlich völlig. 11. Die Vegetation geht stark zurück, nur einige ihrer Lebensformen überleben. 12. Das gleiche geschieht mit den Tieren. 13. An Stelle der Kontinente und Meere treten allmählich Gletscherformationen. 14. Der Planet löst sich endgültig auf. Der Ablauf der Visionen vollzieht sich stets in der beschriebenen Art, egal welcher Planet mit der Plaquestimulierung ausgewählt wurde. Bei einigen Planeten hören die Visionen allerdings schon nach den ersten Phasen auf. Während der ersten vier Phasen erscheinen die Planeten wie von einer Aureole umgeben. Allgemeine Plaque des Mondes Diese Plaque hat einen Durchmesser von l cm und befindet sich auf dem rechten Knie, direkt auf der Axiallinie (um 3 mm bis 4 mm nach außen hin verschoben) in der Mitte der Kniescheibe. Aktivierungserscheinungen: l) Schwindelgefühl, 2) Schmerzen an der linken Seite des Oberkiefers, 3) Schmerzen am Hinterkopf. Durch die Stimulierung dieser Plaque werden alle HautPlaques aktiviert, die auf den Mond ansprechen. Diese Plaque ist von großer Bedeutung, weil durch ihren Aufladezustand alle übrigen Mond-Plaques bereits sensibilisiert sind, also nicht jeweils getrennt aktiviert werden müssen. Allgemeines Hautfeld des Mondes Dieses Hautfeld besitzt die Form eines Rechtecks von 3 cm mal 6 cm und befindet sich - die Längsseiten liegen horizontal an der linken Hälfte der Stirn. Die innere Breitseite verläuft parallel zur Medianlinie, etwa 3 cm bis 4 cm vor dieser, -163-
während sich die untere Längsseite auf einer Ebene rund 3 cm bis 4 cm oberhalb des oberen Randes der Augenhöhle befindet. Die Aufladung dieses Hautfeldes (z.B. mittels eines weißen Kartons, der genau dieselben Ausmaße des Feldes aufweist) gestattet es der Versuchsperson, die wie immer ihre Augen geschlossen bzw. verbunden hat, den Mond zu sehen, und zwar so, wie wir ihn normalerweise mit freiem Auge sehen können. Das Sehen des Mondes in vielfacher Vergrößerung Der Durchmesser dieser Plaque mißt 12 mm und befindet sich an der rechten Rückenhälfte, l cm vor der Mamillarlinie (nach innen hin) und etwa 3 cm unterhalb der über die Schulter laufenden seitlichen Hauptlinie des Körpers. Aktivierungserscheinungen: l) Hitzegefühl im Gesicht, 2) Schmerzen an der Stirn oberhalb der Augenhöhlen, 3) Kribbeln im rechten Zeigefinger. Nach einer 10 Minuten bis 15 Minuten lang dauernden Aufladezeit sieht die Versuchsperson anfänglich eine graue Kugel auf dunklem Hintergrund. Nach und nach vergrößert sich das Bild und wird zunehmend heller. C›ie Vergrößerung erreicht schließlich einen Punkt, an dem folgende, sich abwechselnde Landschaftsbilder deutlich erkannt werden können: Berge, Krater, öde Ebenen und Wüsten, Gesteinsspalten, Hügel, Dünen und schließlich auch ein weißliches Tiefland, das aussieht, als würde es sich aus vielen kleinen Salzwürfeln zusammensetzen. Durch die Aufladung dieser Plaque werden allgemeine Landschaftsbilder des Mondes sichtbar, nicht aber die Szenerie einer einzelnen Landschaft selbst. Das Sehen der Mondlandschaften Die betreffende Plaque hat einen Durchmesser von l cm und befindet sich an der Innenseite des rechten Unterarms, etwa 5 mm vor der seitlichen Hauptlinie des Körpers und auf einer -164-
Ebene, die rund 9 cm unterhalb der Ellbogenfalte verläuft. Diese Plaque kann wahlweise, wie im Folgenden beschrieben, aktiviert werden: 1. Durch intensives Betrachten des Mondes mit freiem Auge, wobei es gleichgültig ist, in welcher Phase sich der Mond gerade befindet. Wichtig ist dagegen, daß allein der Mond betrachtet wird, also keine anderen Himmelskörper gleichzeitig vom Auge der Versuchsperson erfaßt werden. Um dies zu gewährleisten, bediene man sich am besten eines aus einer Zeitung zusammengerollten Rohrs, oder aber man begrenze den Blickwinkel, indem man beide Hände abschirmend vor das Auge hält. 2. Durch Betrachten des Mondes mit einem Fernglas. 3. Durch Betrachten eines Photos mit der Abbildung des Mondes. 4. Durch Auflegen der linken Handfläche auf ein den Mond darstellendes Photo, oder indem dieses Photo auf eine beliebige andere Hautfläche der linken Körperhälffe aufgelegt wird. Dabei ist es wichtig - wir wiederholen es -, daß das Photo von der Haut wieder entfernt wird, sobald die Plaque sensibilisiert ist. 5. Durch Aullegen des Photos auf das allgemeine Hautfeld der Gestirne, das wir bereits ausführlich beschrieben haben. 6. Durch Aufladen der allgemeinen Plaque des Mondes, was die Aktivierung aller auf den Mond ausgerichteten Plaques bewirkt. Aktivierungserscheinungen: l) Fadenförmiges Kältegefühl in der Gaumenwölbung, 2) Kribbeln in der Mitte der beiden Handflächen, 3) Kribbeln unter dem Kinn. Nach einer Aufladung von 5 bis 15 Minuten beginnt die Versuchsperson, eine Gesamtansicht der Mondoberfläche wahrzunehmen. Anfänglich sieht sie in starker Vergrößerung die sich langsam drehende Mondkugel. Danach kommt es zu einer -165-
Verdunkelung der Kugel selbst, während ihr äußerer Ring auch weiterhin hell bleibt. Es hat nun den Anschein, als begänne die sich allmählich wieder aulhellende Mondoberfläche auf die Versuchsperson zuzukommen, wodurch es zu einer ständig wachsenden Vergrößerung der sich gerade in der Mitte des Bildes befindlichen Mondlandschaft kommt. Doch lassen wir Calligaris selbst zu Wort kommen, der im November 1934 in Rom zusammen mit einem jungen Journalisten eine ganze Reihe solcher Experimente durchgeführt hat: "Diese Landschaften werden gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Kratern, die in einem Licht der Dämmerung erscheine n, von vielen Bergen, die einzeln oder auch zu ganzen Gebirgsketten aneinandergereiht dastehen, und von denen einige extrem hoch zu sein scheinen, sowie von zahlreichen kleineren Hügeln und immensen, hell leuchtenden Ebenen. Langgezogene Bodenspalten und Risse ziehen sich kreuz und quer durch die Landschaft, die in abwechselnd helle und dunkle Zonen unterteilt ist. Auch viele dünenähnliche Aufwürfe sind deutlich zu erkennen. Schließlich bietet sich dem außersinnlichen Auge noch der Anblick riesengroßer Wüstenflächen, deren Boden aus großen salzähnlichen Kristallen zu bestehen scheint. Die vorwiegend diese Wüsten kennzeichnende Farbe ist Grau, sie ändert sich jedoch mehrmals während des Ablaufes der Vision. Ein Reich der absoluten Stille und der Regungslosigkeit scheinen diese enormen Wüsten zu sein. Abgesehen von einigen, in helles Licht getauchten Stellen (z.B. die Gipfel einiger Berge), beherrscht ein dumpfes und reflexloses Licht die gesamte Oberfläche des Mondes, an der weder Wolken noch Dampf oder Wasser zu erkennen sind." Das wiederholt auftretende Sehen der Mondoberfläche Diese Plaque mißt im Durchmesser 12 mm und befindet sich am unteren Ansatz der rechten Hälfte des Halses, etwa 5 cm bis 6 cm vor der Mamillarlinie (zur Mitte des Körpers hin) und rund -166-
l cm unter der seitlichen Hauptlinie des Körpers. Aktivierungserscheinungen: l) Gefühl aufkommender Euphorie, 2) Kribbeln auf dem Rücken aller Finger, 3) Schmerzen an der Innenseite des unteren Zahnfleisches. Nach erfolgter Stimulierung dieser Plaque erlebt die Versuchsperson die Vision des Mondes etwa in der Größe eines direkt vor das Gesicht gehaltenen Fußballs. Dieses Bild dauert rund eine Minute an und löst sich dann auf, um nach etwa fünf weiteren Minuten wieder zu erscheinen. Das Phänomen wiederholt sich für die Dauer von ungefähr einer Stunde. Das Sehen von Einzelheiten an der Oberfläche des Mondes Diese Plaque hat einen Durchmesser von l cm und befindet sich an der rechten Schulter, etwa 4 cm unterhalb der seitlichen Hauptlinie des Körpers und rund 2 cm nach außen hin von der Mamillarlinie entfernt. Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen im Nacken, 2) Kältegefühl im großen Zeh des rechten Fußes, 3) Neigung zum Nicken mit dem Kopf. Bei verlängerter Aufladung dieser Plaque erfährt die visuelle Wahrnehmung der Versuchsperson eine äußerst starke Vergrößerung, wodurch es ihr möglich wird, auch sehr kleine Einzelheiten der jeweiligen Mondlandschaft klar zu erkennen (z.B. Kraterränder, kleine Bodenspalten usw.). Auch werden Teile des Firmaments unseres Satelliten sichtbar, Die Vergangenheit des Mondes Wiederum handelt es sich um eine Plaque mit l cm Durchmesser. Sie befindet sich in der Mitte des Rückens, direkt auf der Medianlinie des Körpers (zwei Drittel ihrer Fläche liegen links, ein Drittel rechts der Medianlinie) und auf einer Ebene, die etwa vier Fingerbreit oberhalb der Ellbogen verläuft. Aktivierungserscheinungen: l) Neigung zur Ausführung von Grimassen, 2) Kribbeln an den Oberschenkeln, besonders an deren Vorderseite, 3) Drang zum Kauen. -167-
Das Mondbild, das sich durch Aufladung dieser Plaque der Versuchsperson zeigt, hat mit der derzeitigen Beschaffenheit der Mondoberfläche überhaupt nichts gemeinsam. Die Mondlandschaft besteht aus Kontinenten und zahlreichen kleineren Meeren. Es existieren noch keine Krater, das Festland wird vielmehr beherrscht von einer üppigen Vegetation. Das Firmament des Mondes verbirgt sich zum Teil hinter milchigen Schleiern. Darüber, auf welches Zeitalter des Mondes sich diese Vision bezieht, mochte Calligaris nichts Bestimmtes sagen. Das Sehen der verdeckten Halbkugel des Mondes Diese Plaque hat einen Durchmesser von l cm und liegt an der Innenseite des rechten Beines, 2 cm vor der seitlichen Hauptlinie und auf einer Ebene, die 4 cm bis 5 cm oberhalb der Knöchelmitte verläuft. Aktivierungserscheinungen: l) Zuckungen in der Magengegend, 2) Augenbrennen, 3) Kribbeln im Unterleib. Sichtbar wird für die Versuchsperson die unseren Augen verborgene Rückseite des Mondes, die der uns bekannten Hemispäre sehr ähnlich sieht. Sie weist allerdings größere Ebenen und eine erheblich kleinere Anzahl von Bergen und Kratern auf. Das Sehen des Mondes im Schlaf Diese Plaque mißt ebenfalls l cm im Durchmesser und befindet sich an der hinteren Seite des rechten Beines, genau in der Mitte zwischen der inneren seitlichen Hauptlinie des Körpers und der hinteren Axiallinie des Beins, auf einer Ebene, die 8 cm bis 9 cm oberhalb der Knöchellinie verläuft. Aktivierungserscheinungen: l) Hitzegefühl in den Füßen, 2) Kribbeln im linken Unterarm, 3) Schmerzen in der Gegend der neunten Rippe an beiden Körperseiten. Diese Plaque soll kurz vor dem Einschlafen aufgeladen werden und vor allem an Versuchspersonen, die sich gut an ihre Träume erinnern können. Der erste Traum der eingeschla fenen -168-
Versuchsperson wird vom Bild des Mondes beherrscht sein, der sich als große, hell leuchtende Scheibe inmitten eines dunklen Firmaments darstellt. Die darauffolgenden Träume der Versuchsperson haben allerdings keinerlei Bezug zum Mond mehr. Zum Abschluß dieses Kapitels wollen wir wieder Calligaris selbst zu Wort kommen lassen: "Sollten möglicherweise einige dieser heteroskopischen Visionen von mir falsch oder ungenau interpretiert worden sein, so sollte man sich von der Fatalität des Fehlerhaften nicht entmutigen lassen, sondern der Bedeutung der richtigen Interpretationen, so viele oder wenige es sein mögen, ihren wahren Wert zuerkennen."
-169-
Kapitel VII Zweite Zwischenbilanz Der Satz von Calligaris, der das vorangehende Kapitel abschließt, ist deshalb von besonderer Bedeutung, weil er die grundsätzliche Klärung zu einigen Aspekten möglich macht: Es war unter anderem von Hautplaques die Rede, durch deren Stimulierung die Versuchsperson vermeint, menschenähnliche Lebewesen anderer Gestirne, darunter sogar Mars und Venus zu sehen, oder gar eine Mondvegetation zu erkennen. Dies alles mag den meisten Lesern absurd erscheinen. Tatsächlich waren es ja gerade Calligaris' Schriften über den Mond, die seinen Kritikern das ausgiebigste Material lieferten, mit dem sie das ganze Gebäude der Hautplaque s zu zerstören versuchten. Und nicht nur Kritiker, selbst zahlreiche Menschen, die Calligaris sonst unterstützten, betrachteten seine Abhandlungen zum Thema Mond und Planeten als eine vollständige Absurdität. Es kann natürlich nicht unser Interesse sein, Aussagen zu akzeptieren und zu verteidigen, deren Inhalt mittlerweile klar und deutlich als unzutreffend bezeichnet werden kann. Wir glauben vielmehr, daß Calligaris die Phänomene gewisser Plaques ganz einfach falsch verstanden und interpretiert hat. Es darf nicht vergessen werden, daß Calligaris im Laufe weniger Jahre einige Tausend Plaques entdeckt, erforscht und interpretiert hat; aus rein zeitlichen Gründen war es ihm daher unmöglich, sich einzelnen Plaques ausführlicher zu widmen. Es ist daher denkbar und sogar wahrscheinlich, daß in den Auslegungen von Calligaris eine Reihe von Verwechslungen und Unzulänglichkeiten enthalten sind. Bedenkt man aber, daß uns heute ausgerechnet von der"offiziellen" Physik schon gelehrt wird, das Universum sei ganz anders, als wir es zu erkennen glauben, das Licht, also unser Sehen, sei nichts anderes als ein Produkt zusammenwirkender Sinnesillusionen, -170-
und selbst die Materie verfüge nicht über eine eigene Existenz, da sie in ihrer innersten Substanz wiederum aus winzigen Energiewirbeln besteht - bedenkt man all die Aspekte dieser grundsätzlichen Problematik im Zusammenhang mit der Forschungstätigkeit von Calligaris, so wird man einsehen, daß es niemandem zusteht, ihn und sein ganzes Schaffen aus den möglichen Mißdeutungen und Falschinterpretationen zu diskreditieren. Calligaris selbst weist immer wieder darauf hin, daß es ihm im einzelnen nicht so sehr um die lückenlose und vollendete Interpretation seiner Experimente ginge, sondern vor allem um die Bestätigung der von ihm erforschten und geschilderten Phänomene. Es kann nicht daran gezweifelt werden, daß die von Calligaris entdeckten Plaques wirklich existieren. Davon kann sich jeder selbst überzeugen, und genauso kann jeder die Richtigkeit der durch die Stimulierung dieser Plaques hervorgerufenen Phänomene nachprüfen. Fehlerlose Deutungen und Erklärungen mit einem Anspruch auf unanfechtbare Richtigkeit dafür zu finden, das darf weder Aufgabe noch Zweck dieses Buches sein. Mit diesem Kapitel wird eine zweite erweiterte Zwischenbilanz abgehalten. Dazu bringen wir eine kurze Abhandlung aus dem Buch "Nuove Meraviglie del Corpo Umano" (Die neuen Wunder des menschlichen Körpers), das 1939 im italienischen Bocca-Verlag erschienen ist. Calligaris gibt darin eine erschöpfende Zusammenfa ssung aller wichtigen Hinweise, deren Beachtung er seinen Nachfolgern anrät: Von den nach geometrischen Gesetzen übertragenen Strahlungen "Als ich im Jahre 1908 von Professor Mingazzini an die Medizinische Akademie in Rom gerufen wurde, um dort zum erstenmal einen Vortrag über die hyperästhetischen Linien des Körpers zu halten, genauer ausgedrückt über die Metamerie (gleichartige Körperabschnitte) des Menschen, da zeigte ich eine Reihe von großen Tafeln, auf denen verschiedene geometrische -171-
Gefüge dargestellt waren: Bienenwaben, Kristallgitter, Blattäderungen usw. Heute noch sehe ich Professor Guido Baccelli vor mir, wie er mit weit aufgerissenen Augen diese Bilder anstarrte. Schon damals ging ich davon aus, daß die Haut des menschlichen Körpers von einer uns ichtbaren geometrischen Struktur überzogen ist, deren Beschaffenheit einer allgemeinen Tendenz in der Natur zu folgen scheint. Damals ging ich von der Vorstellung eines geometrischen Gefüges aus, das meiner Auffassung nach den anästhetischen Hautzonen eigen sein mußte. Da ich aber zu diesem Zeitpunkt noch keine Kenntnis von den Kreis- und Bogenlinien hatte, glaubte ich irrtümlich, nur die horizontalen und vertikalen Linien und die sich daraus ergebenden "kleinen Grundquadrate" wären die Bahnen, über die hinweg die anästhetischen Strömungen verlaufen. Ein Jahr später wandte sich Professor Mingazzini an den berühmten französischen Neurologen Professor Thomas mit der Bitte, eine von mir in französischer Sprache abgefaßte Arbeit über die "Form der Anästhesien" in seiner Zeitschrift "Encephale" zu veröffentlichen. Professor Thomas schien verwirrt von derart viel Geometrie und antwortete, er verspreche sich nicht viel von der Veröffentlichung solcher Theorien, wenn aber Mingazzini ausdrücklich darauf bestehe, würde er es dennoch abdrucken lassen. Professor Mingazzini, der nie ausdrücklich auf etwas bestand, zog daraufhin sein Anliegen zurück und schrieb mir in diesem Sinne. So unwahrscheinlich es klingen mag, aber das Neue erschreckt stets alle, und am meisten erschreckt es die Wissenschaftler selbst. Das zu große Vertrauen in das Althergebrachte birgt genau die gleichen Gefahren wie blindes Vertrauen in etwas völlig Neues. Man soll sich daher gleichermaßen vor Leichtgläubigkeit und Mißtrauen in acht nehmen. "So wie die Leichtgläubigkeit der Ursprung des Fehlers ist", schreibt Th. Browne, "so ist auch das Mißtrauen häufig der -172-
Grund dafür, nicht an die Wahrheit zu gelangen." Mittlerweile sind gut fünfundzwanzig Jahre vergangen, in denen meine Arbeit erhebliche Fortschritte gemacht hat. Heute weiß ich, daß sich die Hautgeometrie nicht nur auf Linien, Plaques und Felder beschränkt, sondern daß ihr noch eine Vielzahl weiterer Elemente eigen ist. Dem jungen Forscher, der sich zum erstenmal mit dieser mich seit Jahrzehnten faszinierenden Thematik befaßt, sei der dringende Rat erteilt, sich Zeit zu lassen, sich langsam Schritt für Schritt vorzuarbeiten. Wer bei der Erforschung solcher Gebiete hastet, wird sein Ziel nie erreichen. Wir versuchen nun, eine wenn auch unvollständige Zusammenfassung dieser geometrischen Elemente der menschlichen Hautoberfläche wiederzugeben (vgl. Abb. 5, siehe auch Photos von der Hautoberfläche): 1. Nehmen wir als Ausgangspunkt ein "Kleines Grundquadrat". Dieses setzt sich aus einer großen Anzahl kleinerer Quadrate zusammen, die konzentrisch darin eingebettet sind.
-173-
Fotografische Abbildungen der Hautoberfläche, die verdeutlichen, daß die Beobachtungen von G. Calligaris zutreffen.
Die Hautoberfläche besteht aus Kreisen, Rechtecken, Rauten und anderen Strukturen. -174-
Quadraten,
2. In ähnlicher Weise gruppieren sich auch größere Quadrate exzentrisch um das kleine Grundquadrat. 3. Rechtecke jeder Art von Form und Größe. 4. Die in jedem kleinen Grundquadrat eingeschlossenen kreisrunden Plaques. 5. Die wiederum in die sich aus den verschiedenen Sekundärund Tertiärlinien ergebenden Quadrate und den darin eingelagerten Plaques. 6. Die Plaques, die in den 4 Kleinstquadraten enthalten sind, aus denen sich jedes kleine Grundquadrat zusammensetzt. 7. Ferner die Plaques in den 16 Miniquadraten, die wiederum die Fläche eines kleinen Grundquadrates einnehmen. 8. Die zahlreichen Großplaques der Quadrate, die aus jeweils mehreren (4, 9, 16 usw.) kleinen Grundquadraten bestehen. 9. Ebenso die Großplaques, die von jenen Quadraten begrenzt werden, die sich aus mehreren Kleinquadraten der Sekundärlinien ergeben, 10. Die konzentrisch und exzentrisch ineinander bzw. umeinander geordneten Plaques, beginnend bei den Miniquadraten bis hinauf zu den großen Grundquadraten oder auch noch größeren, die sich aus mehreren großen Grundquadraten zusammensetzen. 11. Die unendliche Zahl der Punkte, aus denen alle horizontalen, vertikalen und schrägen Hauptund Sekundärlinien geformt sind. 12. Die Plaques, Quadrate und Rechtecke, die im Netz der zueinander rechteckig laufenden Schräglinien eingeschlossen sind. 13. Dreiecke jeder Form und Größe, die sich aus den Überschneidungen zwischen den vertikalen und horizontalen Linien mit den Schräglinien ergeben. 14. Gerade, spitze und stumpfe Winkelprojektionen. 15. Ovale jeder Größe. -175-
16. Sterne jeder Größe. 17. Viereckformen wie Rauten, Trapeze, Rhomboide und Trapezoide. 18. Regelmäßige und unregelmäßige Vielecke (Fünf-, Sechs-, Achtecke usw.). 19. Kreise jeder Art und Größe mit entsprechenden Quadranten, Bogen, Sehnen und Pfeilen. 20. Linien jeder Art und Länge (gerade, gebogene, gebrochene, sich kreuzende sowie zusammenlaufende, auseinanderstrebende und parallel verlaufende). 21. Schließlich noch jene Vielzahl an geometrischen Mischfiguren, die sich aus dem Zusammenwirken der verschiedenen bisher aufgezählten Elemente ergeben. Wir geben ein paar wesentliche Hinweise bezüglich der Bedeutung, der Eigenschaften und der "Verwendung" dieser geometrischen Figuren, die jeweils Flächenbegrenzung einer besonders anästhetischen oder hyperästhetischen Eigenart sind. Die genaue und sorgfältige Stimulierung dieser geometrischen Gebilde - sie erfolgt durch sanftes Andrücken eines kleinen zylinderförmigen Metallbolzens (siehe Abb. des Calligaris Set's), dessen Aullage fläche die jeweilige Figur genau überdeckt - führt im menschlichen Körper zu einer Reihe von Aktivierungserscheinungen, durch die außersinnliche Wahrnehmungsphänomene ausgelöst werden. Jede einzelne geometrische Figur der Hautoberfläche steht in Beziehung zu einer unterschiedlichen Art von Strahlung. Im und am menschlichen Körper, diesem ungemein komplizierten Organismus, wird alles Geschehende und Bestehende nach bestimmten Gesetzen und Mechanismen projiziert und reflektiert. Die Oberfläche unserer Haut arbeitet wie ein magischer Spiegel, worin jeder Reflex unserer inneren und äueren Welt enthalten ist. Diese unendliche Zahl von Spiegelbildern dringt aber nicht in unser Bewußtsein, weil es -176-
sonst von der chaotischen Fülle dieser Informationen überflutet würde. Aus der Ebene des Unterbewußtseins heraus kann also immer nur jenes Spiegelbildfragment das Bewußtsein erreichen, das einzeln entsprechend aktiviert und stimuliert wird. Daraus ergibt sich, daß der Mensch beispielsweise auch hellsehen kann, weil sich jedes noch so kleine Geschehen im Universum an seinem Körper widerspiegelt. So unterschiedlich die jeweiligen Phänomene auch sein mögen und so unüberschaubar die Zusammenhänge unter den einzelnen geometrischen Formen und deren Wirkungspotential auch erscheinen, alles wird von einer uns zum größten Teil noch unbekannten Gesetzmäßigkeit der vollkommenen Harmonie getragen und bestimmt." Calligaris präsentiert uns also den menschlichen Körper als einen "magischen Spiegel, in dem sich alles im Universum Geschehende und Bestehende reflektiert", ähnlich dem astralen Spiegel der Theosophie, worin alles Vergangene, Gegenwärtige und Zukünftige aufgezeichnet ist. So ungewöhnlich dies alles klingen mag, die Calligarischen Experimente liefern uns unmißverständlich den Beweis dafür.
-177-
Kapitel VIII Hellsichtigkeit Geht man davon aus, daß alles Geschehen in unserem Unterbewußtsein eingelagert ist, so kann man behaupten, daß sowohl Vergangenheit als auch Zukunft immer voll und ganz gegenwärtig sind. Wenn es gelingt, das im Unterbewußtsein schlummernde "Wissen" an die Ebene des Bewußtseins heranzubringen, dann bleibt nichts verborgen. Alles Geschehende hinterläßt eine unauslöschliche Spur im Kosmos. In der weitesten Konsequenz heißt das: Nichts ist gegenwärtiger als die Vergangenhe it in der Zukunft. Das mag auf den ersten Blick wie ein Wortspiel aussehen, unseres Erachtens drückt es aber am besten die Realität der Dinge aus. Auf jeden Fall sollte diese scheinbar widersprüchliche Behauptung für jeden ein Anstoß zum Nachdenken sein, um dadurch zu eigenen Schlußfolgerungen zu kommen, was dazu führen kann, die durch unser derzeitiges Weltbild geprägte Voreingenommenheit abzuwerfen.
Erster Teil: Die Vergangenheit Die Plaques der auf Vergangenheit ausgerichteten Hellsichtigkeit werden sensibilisiert, indem die Gedächtnislinien leicht aufgeladen werden. Dies geschieht durch die Ausübung eines sanften Drucks auf die Spitze des Zeigefingers der Versuchsperson (am besten, indem man sie zwischen zwei Fingern hält). Daß die Vergangenheit einen unbestreitbaren und nicht wandelbaren Einfluß auf die Gegenwart ausübt, läßt sich am besten am Beispiel des Einzelmenschen erläutern, selbst dann, wenn man nur jene Eindrücke berücksichtigt, die aufgrund -178-
physiologischer, chemischer und psychologischer Vorgänge in ihm zurückbleiben. Jedes Handeln, jeder Gedanke und jede Krankheit hat für den Menschen (wie auch für alle anderen Lebewesen) endgültige und unabänderliche Konsequenzen, weil sich niemand von seiner Vergangenheit befreien kann. So hat Calligaris beispielsweise im Laufe seiner Experimente eindeutig nachweisen können, daß jede Erkrankung des Menschen zur Aktivierung bestimmter Hautplaques führt, die dann den Rest seines Lebens im aktivierten Zustand verbleiben, und zwar völlig unabhängig davon, ob der Patient nun wieder gesund wird oder auch weiterhin krank bleibt. Alles Vergangene bleibt also in irgendeiner Form weiterhin bestehen. Die durch die nachfolgend geschilderten Experimente ausgelösten Phänomene zeigen deutlich, warum das nicht anders sein kann. Allgemeine Plaque der Vergangenheit Diese Plaque hat einen Durchmesser von l cm und befindet sich auf dem rechten Fußrücken, etwa 3 cm nach innen hin von der Axiallinie entfernt und auf einer Ebene, die 2 mm bis 3 mm unterhalb der Fußgelenklinie verläuft. Sensibilisiert wird diese Plaque dadurch, daß die Versuchsperson sich an vergangene Geschehnisse erinnert; sie kann ein auf die Vergangenheit bezogenes Photo betrachten oder sich eine Geschichte anhören, die von vergangenen Vorfällen berichtet. Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen im Innern der Ohren, 2) Schwellgefühl an beiden Außenseiten des Halses, 3) Unsicherheit bei der Ausführung alltäglicher Handlungen und Gesten. Nach einer sorgfältigen und entsprechend langen Aufladung dieser Plaque sieht die Versuchsperson Bildfragmente aus der Vergangenheit ihres eigenen Lebens, vermischt mit Wahrnehmungen aus der Vergangenheit anderer Personen. Zu dieser Plaque sind noch ein paar wichtige Hinweise -179-
erforderlich: 1. Die Plaque muß deswegen verhältnismäßig lange stimuliert werden, weil sonst anstelle der Hellsichtigkeit nur Erinnerungen aus dem eigenen Gedächtnis ausgelöst werden. 2. Die durch die Stimulierung dieser Plaque ausgelösten Wahrnehmungen beziehen sich auf ziemlich unterschiedliche Vergangenheitsstufen. Vorherrschend sind Bilder aus einer eher kurzfristigen Vergangenheit. 3. Ebenso vorherrschend sind Bilder, die sich nicht auf die eigene, sondern auf die Vergangenheit der Umwelt beziehen. 4. Die Experimente mit Hilfe dieser Plaque haben vom Resultat her gesehen keinen allzu großen praktischen Wert, weil damit keine präzisen Bereiche der Vergangenheit angesteuert werden können. 5. Während der Aufladung einer jeden beliebigen anderen Plaque, die auf die Vergangenheit anspricht, sensibilisiert sich ein Punkt auf dieser allgemeinen Plaque, der mit allen anderen Plaques dieses speziellen Phänomenbereiches in direkter Verbindung steht. Allgemeine Plaque der kurzfristigen Vergangenheit Diese Plaque mißt im Durchmesser 12 mm und liegt an der linken Schulter, 3,5 cm unter der seitlichen Hauptlinie und l cm nach innen hin entfernt von der verlängerten Linie der hinteren Achselfalte. Aktiviert wird diese Plaque, indem man der Versuchsperson von einem Vorfall berichtet, der noch nicht lange zurückliegt oder auch durch das Betrachten eines kurz zuvor entstandenen Photos. Aktivierungserscheinungen: l) Streckgefühl im Magen, 2) Gefühllosigkeit im unteren Drittel des linken Arms, 3) Drang zum Kauen. Nach einer etwa 10 Minuten bis 15 Minuten anhaltenden Aufladung beginnt die Versuchsperson Bilder wahrzunehmen, -180-
die sich auf jüngst vergangene Geschehnisse beziehen, die in keinem persönlichen Bezug zur Versuchsperson stehen. Leider ist es nicht möglich, die wahrgenommenen Bilder in einen mehr oder weniger klar begrenzten Zeitabschnitt einzuordnen. Allgemeine Plaque der mittelfristigen Vergangenheit Diese Plaque hat einen Durchmesser von 12 mm und befindet sich direkt auf der Medianlinie des Rückens (1/5 der Fläche rechts, 4/5 links davon), etwa 0,5 cm unterhalb der Hals-RumpfGrenzlinie. Die Plaque wird sensibilisiert, wenn man der Versuchsperson einen Vorfall erzählt, der bereits weit zurückliegt (wenigstens einige Jahre, höchstens ein Jahrhundert). Aktivierungserscheinungen: l) Hitzegefühl an der Schädeldecke, 2) Kribbeln unterm Kinn und am Nacken, 3) Zittern in den Wadenmuskeln. Allgemeine Plaque der langfristigen Vergangenheit Wieder handelt es sich um eine Plaque mit 12 mm Durchmesser. Sie befindet sich an der vorderen Seite der rechten Schulter, etwa 4 cm unterhalb der seitlichen Hauptlinie und 3 cm bis 4 cm nach außen hin von der Mamillarlinie entfernt. Diese Plaque betrifft Wahrnehmungen aus längst verflossenen Epochen (Jahrhunderte und Jahrtausende). Aktivierungserscheinungen: l) Augenbrennen, 2) Schwächegefühl im ganzen Körper, 3) Schwierigkeiten beim Sprechen. Die Vergangenheit eines Menschen Die Plaque, deren Stimulierung einen Blick in die nahe Vergangenheit eines anderen Menschen ermöglicht, hat einen Durchmesser von 12 mm und befindet sich auf dem rechten Fußrücken, etwa 3 cm nach außen hin von der Axiallinie entfernt und rund 0,5 cm unter der Fußgelenklinie. Sensibilisiert wird diese Plaque, wenn die Versuchsperson einen vor ihr stehenden Menschen betrachtet. -181-
Aktivierungserscheinungen: l) Schweregefühl in der linken Kopfhälfte, 2) Schmerzen an den Fingerkanten der linken Hand, 3) Kribbeln an den Nasenflügeln. Nach einer Aufladezeit von 5 Minuten bis 15 Minuten wird die Versuchsperson in der Lage sein, Bilder aus der jüngsten Vergangenheit des vor ihr stehenden Mensche n zu beschreiben. Eine weitere Plaque, durch deren Stimulierung Bilder aus einer entfernteren Vergangenheit des der Versuchsperson gegenüberstehenden Menschen sichtbar werden, liegt 2 cm oberhalb der vorgenannten. Auch diese mißt 12 mm im Durchmesser. Aktivierungserscheinungen: l) Drang zum Schreiben, 2) Kitzeln an den Beinen, 3) Fehlerhafte Akzentuierung beim Sprechen. Die jüngste Vergangenheit an nahegelegenen Orten Diese Plaque weist wieder einen Durchmesser von 12 mm auf und liegt direkt auf der Medianlinie des Rückens (3/4 seiner Fläche rechts, 1/4 links von ihr), auf einer Ebene, die etwa 4 cm oberhalb der Achselfalte verläuft. Aktivierungserscheinungen: l) Stimmungswechsel, z.B. von Fröhlichkeit auf Schwermut, 2) Schmerzen am linken Fersenbein, 3) Schmerzen im kleinen Zeh des rechten Fußes. Die Vergangenheit der letzten fünf Jahrtausende Dieses Experiment wird mit einer Reihe von insgesamt fünf Plaques durchgeführt, die einen Durchmesser von 12 mm haben. Sie liegen an der Vorderseite des rechten Oberschenkels horizontal und in unregelmäßigen Abständen aneinandergereiht, auf einer Ebene, die von der Trennlinie zwischen dem mittleren und dem unteren Drittel des Oberschenkels gegeben wird. Plaque Nr. l, die mit der Vergangenheit der letzten fünf Jahrtausende koordiniert ist, befindet sich etwa l cm vor der äußeren seitlichen Hauptlinie des Körpers; -182-
Plaque Nr. 2, die Vergangenheit der letzten vier Jahrtausende betreffend, liegt l cm bis 1,5 cm weiter innen; Plaque Nr. 3 - sie ist auf die Vergangenheit der letzten dreitausend Jahre abgestimmt - liegt 2 cm bis 2,5 cm nach außen hin von der Axiallinie des Beines entfernt; Plaque Nr. 4, an der sich die vergangenen zwei Jahrtausende reflektieren, befindet sich direkt auf der Axiallinie (1/3 ihrer Fläche ist nach außen, 2/3 sind nach innen hin gerichtet). Die Plaque Nr. 5 schließlich, die sich auf das vergangene Jahrtausend bezieht, ist von der vorgenannten Plaque etwa l cm nach innen hin entfernt. Aktiviert werden diese Plaques, wenn die Versuchsperson einen Gegenstand oder dessen photographische Wiedergabe betrachtet, wobei es sich möglichst um etwas Altes bzw. Antikes handeln soll. Die Aktivierung erfolgt dann an jener Plaque, deren Vergangenheitsstufe mit dem Entstehungszeitpunkt des gewählten Gegenstandes übereinstimmt. Aktivierungserscheinungen bei Plaque Nr. 1:1) Hören verschiedener Klänge, vor allem menschlicher Stimmen, 2) Schmerzen im Hinterkopf und Nacken, 3) Schwierigkeiten beim seitlichen Drehen des Kopfes. Aktivierungserscheinungen bei Plaque Nr. 2: l) Drang zum Weinen, 2) Gedankenbilder von Tieren, 3) Leichtes Lähmungsgefühl in den Händen. Aktivierungserscheinungen bei Plaque Nr. 3:1) Aufkommen musikalischer Erinnerungen, 2) Druckschmerzen am rechten Knie, 3) Neigung zum Anheben des Kopfes. Aktivierungserscheinungen bei Plaque Nr. 4: l) Drang zur Ausführung spontaner Bewegungen, 2) Brennen in der linken Halshälfte und in der rechten Mundhälfte, 3) Übelkeit. Aktivierungserscheinungen bei Plaque Nr. 5:1) -183-
Schweregefühl im Gesicht, 2) Stichschmerzen in der Magengrube, 3) Zuckungen am linken Arm. Wird die entsprechende aktivierte Plaque aufgeladen, so sieht die Versuchsperson den betreffenden Gegenstand, wie er zur Zeit seiner Entstehung aussah. Das wahrgenommene Bild verändert sich allmählich bis es den Zustand erreicht hat, in welchem sich das Objekt gegenwärtig befindet. Wird das Experiment beispielsweise mit einem Gegenstand ausgeführt, der vor etwa 4.000 Jahren entstanden ist, so wird nicht nur die Plaque Nr. 2 aktiviert, sondern auch die Plaques Nr. 3, 4 und 5 reagieren, da der betreffende Gegenstand in den diesen Plaques entsprechenden Zeitstufen bereits existiert hat. Nur Plaque Nr. l bleibt unaktiviert, weil der Gegenstand vor fünf Jahrtausenden noch nicht vorhanden war. Mit einer weiteren Serie von fünf Plaques, die sich gestaffelt auf die vergangenen fünf Jahrtausende beziehen, ist es möglich, einen bestimmten Ort in dem Zustand zu erblicken, wie er in seiner Vergangenheit ausgesehen hat, einschließlich belebter Szenen, die sich in der jeweiligen Zeit an diesem Ort abgespielt haben. Die Dynamik dieses Experimentes entspricht der des vorhergehenden. Diese Plaques weisen einen Durchmesser von l cm auf und befinden sich, gleichmäßig voneinander entfernt, entlang einer die linke Rückenhälfte horizontal durchquerenden Linie, die 2 cm bis 2,5 cm oberhalb der Achselfalte verläuft. Plaque Nr. l liegt etwa l cm nach innen von der nach oben verlängerten Achselfalte entfernt, während sich Plaque Nr. 5 je nach Versuchsperson 2 cm bis 3 cm vor der Medianlinie des Körpers befindet. Aktivierungserscheinungen bei Plaque Nr. 1:1) Juckreiz am rechten Nasenflügel, 2) Erstickungsgefühl, 3) Kältegefühl an den Händen. Die ersten beiden der soeben geschilderten -184-
Aktivierungserscheinungen sind auch den anderen vier Plaques eigen, lediglich die dritte ist bei allen fünf verschieden: Bei Plaque Nr. 2 kommt sie als Kribbeln an den Handgelenken zum Ausdruck, Bei Plaque Nr. 3 als Kribbeln an den Ellbogen, bei Plaque Nr. 4 als Kribbeln an den Schultern und bei Plaque Nr. 5 schließlich als Kribbeln in der Schulterblattgegend. Allgemeine Plaque aer eigenen Vergangenheit Diese Plaque hat einen Durchmesser von 12 mm und befindet sich auf der Brust, etwa 5 mm links der Medianlinie und 3 cm oberhalb der Intermamillarlinie. Aktiviert wird diese Plaque, wenn die Versuchsperson an ihre eigene Vergangenheit denkt. Aktivierungserscheinungen: l) Gefühl der Leere um sich herum, 2) Juckreiz am Kinn, 3) Sehstörungen am linken Auge. Nach erfolgter Aufladung dieser Plaque sieht die Versuchsperson verschiedene Szenen aus ihrer eigenen Vergangenheit (sowohl aus der nahen als auch aus der fernen). Die eigene nahe Vergangenheit Auch diese Plaque hat einen Durchmesser von 12 mm und liegt rund 5 mm neben der vorgenannten (nach außen hin). Die Plaque sensibilisiert sich, wenn die Versuchsperson an ein persönliches Erlebnis denkt, das kurze Zeit zurückliegt. Aktivierungserscheinungen: l) Kribbeln in einem dreieckigen Hautfeld an der linken Rückenhälfte knapp unter dem Schulterblatt, 2) Drang zum Gähnen. Eine dritte Aktivierungserscheinung fehlt in diesem Fall. Die Versuchsperson sieht verschiedene kurze Szenen aus ihrer unmittelbaren Vergangenheit. Die eigene ferne Vergangenheit Wiederum handelt es sich um eine Plaque mit einem Durchmesser von 12 mm. Sie liegt, nach innen hin, etwa 5 mm neben der allgemeinen Plaque der mittelfristigen Vergangenheit. -185-
Aktivierungserscheinungen: l) Kribbeln an der rechten Schulter, 2) Drang zum Gähnen, 3) Neigung zum Verstummen. Nach dem Aufladen dieser Plaque nimmt die Versuchsperson Bilder aus ihren ersten Lebensjahren wahr. Mit der Entdeckung dieser Plaque ist Calligaris etwas sehr Wichtiges gelungen, und zwar hat er damit den Beweis erbracht, daß der Mensch nicht nur die Fähigkeit besitzt, seine eigene Zukunft vorauszusehen, sondern auch auf die eigene Vergangenheit Rückschau zu halten, wobei Erinnerungen aus dem eigenen Gedächtnis nicht mit im Spiele sind.
Zweiter Teil: Die Zukunft In diesem Abschnitt geht es um eine der beunruhigendsten Fragen in bezug auf das menschliche Leben. Wir sprechen hier bewußt nur vom Leben des Menschen, weil es uns scheint, daß der Mensch das einzige Lebewesen dieser Erde ist, das sich seit eh und je mit dem Problem der Zukunft auseinandersetzt und versucht, Erklärungen und Lösungsmöglichkeiten dafür zu finden. Die Zukunft erschreckt alle etwas, weil sie von jenem mysteriösen Schleier umgeben wird, den man das "Unvorhersehbare" nennt. Es gibt einen bekannten Aphorismus, demzufolge das Heute jenes Morgen ist, vor dem man gestern noch so viel Angst hatte. So oberflächlich und rhetorisch dieser Spruch im ersten Moment klingt, so vielsagend und tiefgründig ist er in Wirklichkeit, denn aus ihm blickt verborgen die Relativität der Zeit. Calligaris schreibt dazu: "Nun könnte man annehmen, daß es in Wirklichkeit weder eine Vergangenheit noch eine Zukunft gibt, sondern eben nur die Gegenwart, und daß der "Hüter des Unerklärlichen" in seiner -186-
"Allwissenheit" einen verwirrenden Sprung macht, bei dem er in einem einzigen Augenblick alle Zusammenhänge und Hintergründe erfaßt, die zu einer bestimmten und unabwendbaren Zukunft führen. Eine der Theorien, mit denen man versucht, das Phänomen der zukunftsbezogenen Hellsichtigkeit zu erklären, ist die des irgendwo latent vorhandenen Wissens um die zwangsläufigen Ziele der Kausalverkettung, also jenes Wissens, mit dem das Entstehende aufgrund des bereits Bestehenden erfaßt wird. Der Lehre von Laplace zufolge ist der gegenwärtige Zustand des Universums gleichsam die Wirkung seines vorherigen und die Ursache seines späteren Zustandes. Unser lückenhaftes Wissen um die Zukunft ist demnach auf unser unzulängliches Wissen um die Zusammenhänge der Gegenwart zurückzuführen. Wäre das nicht so, könnten wir praktisch alles voraussehen. Dennoch können wir es nicht ausschließen, daß der Mensch in gewissen Momenten und bei Erfüllung einer ganzen Reihe bestimmter Voraussetzungen in die Lage versetzt werden kann, die Zielsituation einer solchen Verkettung zu erkennen und damit einen Blick in die Zukunft zu werfen. Heute scheint jedoch mehr die Theorie der "immerwährenden Gegenwart" vorherrschend zu sein, die aus der Zeit eine vierte Dimension des Raumes macht. Die filmähnlich wahrgenommenen Visionen sowie die häufig stattfindende Verwirrung zwischen Vergangenheit und Zukunft verleihen dieser Theorie, so meint Osty, einen großen Wahrscheinlichkeitsgehalt." Es ist bekannt, daß es immer wieder Menschen gibt (Propheten, Hellseher usw.), bei denen die psychischen Mechanismen, die das Zustandekommen ihrer außersinnlichen Wahrnehmungen bewirken, aus ihrer natürlichen Veranlagung heraus aktiv sind. Im Laufe seiner Forschungsarbeit entdeckte -187-
Calligaris eine Reihe spezieller Plaques, deren Stimulierung zu einer Aktivierung dieser Mechanismen führt, wodurch praktisch jeder Mensch die Möglichkeit hat, in die Zukunft einzudringen, sie zu sehen und zu verstehen. Wir wollen uns nun diesen einzelnen Plaques widmen. Allgemeine Plaque der Zukunft Diese Plaque hat einen Durchmesser von l cm und befindet sich an der Unterseite der rechten Ferse, l cm nach innen hin von der Axiallinie entfernt und etwa 2 cm unter der die Ferse durchquerenden seitlichen Hauptlinie, also praktisch an der Fersenkante. Aktivierungserscheinungen: l) Knirschgefühl bei den Halsbewegungen, 2) Kribbeln in den Gehörgängen, 3) Vermeintliches Hören von Schlaglauten. Nach Aufladung dieser Plaque erlebt die Versuchsperson eine Reihe von Visionen, die mit unterschiedlich nah- oder fernliegender Zukunft sowie mit in verschiedener Entfernung gelegenen Orten in Beziehung stehen. Wegen dieser Unbestimmbarkeit der wahrgenommenen Bilder hat diese Plaque wenig praktischen, sondern fast nur demonstrativen Wert. Wichtig scheint uns der Hinweis, daß alle mit der Zukunft in Zusammenhang stehenden Plaques einen fortdauernden Zustand der Hypersensibilität aufweisen. Offensichtlich bedeutet dies, daß eine Resonanz der Zukunft bereits in der Gegenwart vorhanden ist. Ebenso sind alle diese Plaques stets hyperästhetisch, was zu'gewissen Rückschlüssen auf die bei allen Menschen latent vorhandene Fähigkeit des zukunftsbezogenen Hellsehens berechtigt. Allgemeine Plaque der Zukunft eines beliebigen Menschen Diese Plaque mißt im Durchmesser nur 5 mm und liegt an der Hinterseite des Beins, etwa 2,5 cm nach innen hin von der -188-
Axiallinie entfernt auf einer Ebene, die 3 cm bis 4 cm unterhalb der Mittellinie des Unterschenkels verläuft. Aktivierungserscheinungen: l) Wärmegefühl in der Kehle, 2) Schmerzen in der rechten Hüftgegend, 3) Kältegefühl an der Vorderseite der linken Körperhälfte. Die Visionen der Versuchsperson beziehen sich auf zeitlich nicht näher bestimmbare Bilder aus der Zukunft einer oder auch mehrerer unbekannter Personen, die sich sowohl in der Nähe als auch weit entfernt aufhalten können. Die Zukunft eines bestimmten Menschen Diesmal handelt es sich um zwei Plaques, beide 10 mm bis 11 mm im Durchmesser, die an der vorderen Seite des rechten Unterschenkels liegen. Plaque Nr. l, die auf die nahe Zukunft anspricht, befindet sich etwa 3 cm nach außen hin von der Axiallinie entfernt, auf einer Ebene, die 9 cm bis 10 cm unterhalb des unteren Kniescheibenrandes verläuft. Plaque Nr. 2 liegt etwa 2 cm weiter außen und 3 mm bis 4 mm tiefer als die erste und bezieht sich auf die ferne Zukunft. Das Experiment wird durchgeführt, indem sich ein Mensch in einer Entfernung von höchstens 10 in vorder Versuchsperson aufhält. Aktivierungserscheinungen bei Plaque Nr. 1: 1) Blähgefühl im Unterleib, 2) Ungewöhnliches Geschmacksempfinden im Mund, 3) Vision eines Farbenwirbels. Aktivierungserscheinungen bei Plaque Nr. 2: l) Gefühl der Unsicherheit bezüglich der unmittelbaren Umgebung, 2) Gefühl der gesteigerten Durchblutung der Augen, 3) Leichtes Jucken im Gesicht. Durch das Aufladen der Plaque Nr. l erlebt die Versuchsperson Visionen, die sich auf die nahe Zukunft der vor ihr stehenden Person beziehen. Dabei kann es sich um Stunden -189-
oder auch um ein Jahr handeln. Die durch das Stimulieren von Plaque Nr. 2 entstehenden Wahrnehmungen berühren dagegen eine entferntere Zukunft (mehr oder weniger viele Jahre). Die Zukunft eines Ortes Diese Plaque hat einen Durchmesser von l cm und befindet sich an der hinteren Seite des linken Beins, genau zentrisch auf der Axiallinie und auf einer Ebene, die etwa 4 cm oberhalb der Knöchellinie verläuft. Sensibilisiert wird diese Plaque, wenn das Photo eines bestimmten Ortes mit der Haut der Versuchsperson in Berührung kommt, und zwar so, wie es bereits eingehend beschrieben wurde. Aktivierungserscheinungen: l) Augenbrennen, 2) Trockenheit in der Kehle, 3) Pulsgefühl in den Ohren. Nach erfolgter Aufladung der Plaque sieht die Versuchsperson den auf dem Photo dargestellten Ort, wie er erst nach etwa zehn Tagen aussehen wird. Die unmittelbare Zukunft eines betrachteten Ortes Dieses Experiment ist deshalb besonders interessant, weil die Richtigkeit der wahrgenommenen Visionen kurzfristig überprüft werden kann. Aufgeladen wird dabei eine Plaque, die im Durchmesser 12 mm mißt und sich an der Innenseite des linken Unterarms befindet, etwa 4 mm hinter der seitlichen Hauptlinie und auf einer Ebene, die 6 cm bis 7 cm oberhalb der Handgelenklinie verläuft. Aktivierungserscheinungen: l) Kribbeln an der Stirn, 2) Streckbewegungen mit dem Kopf, 3) Schmerzen im oberen Drittel der Unterschenkel. Die Versuchsperson setzt sich vor ein Fenster, wodurch sie einen bestimmten Ort, z.B. einen Platz oder den Abschnitt einer Straße betrachten kann. Dann beginnt man mit dem Aufladen -190-
der Plaque. Sobald sich die Aktivierungserscheinungen einstellen, werden der Versuchsperson die Augen verbunden. Nach einer Aufladezeit von 5 Minuten bis 10 Minuten wird die Versuchsperson eine Reihe von Visionen erleben, die sich auf die vor ihr liegende Örtlichkeit beziehen. Sie wird diese wahrgenommenen Bilder in allen Einzelheiten genau beschreiben (am besten macht man sich Notizen davon oder hält sie auf Tonband fest). Sind die einzelnen Bilder undeutlich und verwischt, so ist der Grund fast immer eine unzulängliche Aufladung (unpräzise Ortung der Plaque, Verrutschen des Zylinders, Ausübung eines zu starken oder auch zu geringen Drucks usw.). Etwa 15 Minuten nach Beginn der Aufladung wird das Experiment unterbrochen, denn nun muß etwa 20 Minuten lang gewartet werden (diese Zeitspanne kann mehr oder weniger stark variieren), bevor die von der Versuchsperson geschilderten Vorgänge in der Wirklichkeit eintreten. Dies geschieht nicht immer in der gleichen Reihenfolge, aber inhaltlich decken sich die einzelnen Visionsbilder mit der nun eintreffenden Realität. Leider liefert Calligaris keinen Hinweis darauf, ob die Hellsichtigkeit der Versuchsperson die Zukunft des Ortes selbst betrifft oder was die Versuchsperson dort vom Fenster aus sehen wird. Der Unterschied, so nebensächlich er scheinen mag, ist von erheblicher Bedeutung. Die eigene unmittelbare Zukunft Diese Plaque hat einen Durchmesser von l cm und liegt auf dem rechten Knie, l cm nach außen hin von der Axiallinie entfernt und am oberen Rand der Kniescheibe. Sensibilisiert wird die Plaque, indem die Versuchsperson sich kurzfristige, auf die Zukunft gerichtete Zeitspannen vorstellt oder an kurze räumliche Entfernungen von ihr denkt. Aktivierungserscheinungen: l) Schwebegefühl, 2) Gefühl, die Arme verlängern sich, 3) Schmerzen unterm Kinn sowie an den Fingerknöcheln. -191-
Nach einer Aufladezeit von 10 bis 15 Minuten erlebt die Versuchsperson Wahrnehmungen bezüglich ihrer eigenen unmittelbaren Zukunft, die etwa 10 Minuten später zur Gegenwart wird. Es gibt eine zweite Plaque, die ein ähnliches Phänomen hervorruft von einer Zukunft, die erst rund eine halbe Stunde nach Beendigung der Plaque-Stimulierung zur Gegenwart wird. Diese Plaque weist einen Durchmesser von 12 mm auf und befindet sich an der Innenseite des rechten Oberarms, etwa 6 cm bis 7 cm unter der Achselfalte und nur wenige Millimeter hinter der Axiallinie. Aktivierungserscheinungen: l) Neigung zur Reizbarkeit, 2) Schmerzen in Längsstreifen entlang dem Rücken, 3) Kribbeln an den Fußsohlen. Calligaris spricht in seinen Werken noch von einer ganzen Reihe weiterer Plaques, durch deren Stimulierung zukunftsbezogene Hellsichtigkeit ausgelöst wird. Leider aber bietet der Rahmen dieser Veröffentlichung nicht genügend Platz, um auch diese zu beschreiben, weshalb wir es bei den gebrachten Beispielen belassen müssen. Deutlich geht aus dieser Art von Experimenten hervor, daß der Mensch anhand seines bisherigen Wissens noch nicht in der Lage ist, den Begriff der Zeit in seiner Wirklichkeit zu erfassen. Die Richtigkeit der Begriffe Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in ihrer derzeitigen Form des Verständnisses muß auf jeden Fall in Frage gestellt werden. Calligaris schreibt dazu etwas sehr Interessantes: "Man muß zwangsläufig zur Annahme kommen, daß die sich mindestens mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegenden Strahlungen Informationen übermitteln, die vom sogenannten Universalbewußtsein ausgesendet und von unserem Unterbewußtsein empfangen werden. Der Kernpunkt des Mysteriums liegt demnach in einer wie -192-
auch immer gearteten, aber sicherlich bestehenden direkten Beziehung zwischen diesen beiden Bereichen. Daraus kann wiederum abgeleitet werden, wie relativ innerhalb dieses Verhältnisses jeder räumliche und zeitliche Begriff sein kann." Calligaris spricht also von Universalbewußtsein und von Zusammenhängen, in denen die Grenzen von Zeit und Raum überwunden werden. Damit gelangen wir wieder zum Begriff der "immerwährenden Gegenwart", aus der allein der Hellseher seine Wahrnehmungen schöpft, und zu der er über sein Unterbewußtsein direkten Zugang hat.
-193-
Kapitel IX Ein Blick auf die Gegenwart Das dem Matthäus Evangelium entlehnte Sprichwort (13,57) "Der Prophet gilt nichts in seinem Vaterland", sollte sich auch bei Calligaris schmerzlich bewahrheiten. Nirgend anderswo wurde sein Werk von der etablierten Wissenschaft derartig mißachtet wie in Italien. In einigen Ländern hat man sich zumindest teilweise seinem Schaffen gewidmet, besonders in der Sowjetunion. Dort gibt es schon seit langem an zwei bedeutenden Universitäten regelrechte CalligarisForschungszentren. Bedauerlicherweise aber erreichen uns, wie fast immer, wenn es sich um Länder des Ostblocks handelt, so gut wie keine Nachrichten über die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten, denn dort werden sie als Staatsgeheimnis gehütet. Das einzige, was wir zuverlässig wissen, ist die Tatsache, daß in der Sowjetunion seit etwa dreißig Jahren intensiv auf der Grundlage von Calligaris' Entdeckungen weitergearbeitet wird. Ein weiteres Land, in dem Calligaris kein Unbekannter geblieben ist, ist Frankreich. Dort hat sich vor allem der im Alter von einundneunzig Jahren verstorbene Dr. Albert Leprince mit Calligaris' Gedanken und Entdeckungen beschäftigt. Leprince kannte Calligaris persönlich ziemlich gut. Bei den zahlreichen Telepathie-Experimenten zwischen Udine und Nizza hatte er eng mit Calligaris zusammengearbeitet. Leprince war von Calligaris selbst und von dessen Arbeit dermaßen fasziniert, daß sich seine breit angelegte Forschungstätigkeit in den verschiedenen Bereichen des Paranormalen stark am Calligarischen Gedankengut zu orientieren begann. So sind zwei seiner zahlreichen Bücher ausschließlich den Theorien von Calligaris gewidmet: "Les radiations des maladies et des microbes" und "Les ondes de la pensee", beide im Verlag -194-
Dangles erschienen und vermutlich immer noch erhältlich. Das erste dieser beiden Bücher behandelt Calligaris' Forschungen bezüglich des Phänomens der dermographischen Projektionen an bestimmten sensiblen Stellen des Unterarms, durch welche die Mikroben und Viren, die für die jeweilige Krankheit des Patienten verantwortlich sind, sichtbar werden. Leprince veröffentlicht in diesem Buch unter anderem auch Photos aus Calligaris' Archiv, auf dene n verschiedene dermographische Projektionen von Mikroben dargestellt sind, die von Calligaris als die Krankheitserreger des Krebses, der Blinddarmentzündung, des Zwölffingerdarmgeschwürs, der Masern, der Röteln, der Windpocken usw. beschrieben wurden. Welche ungeahnten Möglichkeiten für die Diagnostik hinter solchen Entdeckungen verborgen sein könnten, erklärt sich wohl von selbst. Im zweiten Buch beschäftigt sich Leprince eingehend mit den Forschungen von Calligaris auf dem Gebiet der telepathischen Übertragung von Wahrnehmungen und geht dabei auch auf die Details der von Calligaris entwickelten Techniken ein. In einem anderen seiner Werke, "L'acupuncture ä la portee de tous", stellt Leprince eine hochinteressante Verbindung zwischen den Plaques von Calligaris und den Erkenntnissen der Akupunktur her. Diejenigen, die sich näher mit den Werken dieses französischen Wissenschaftlers beschäftigen möchten, können sich direkt an den Verlag Dangles wenden: 38, Rue de Moscou, Paris 8e. Hier noch ein Auszug aus einer längeren Abhandlung von Leprince über Calligaris' Forschungen zum Thema der Radiästhesie, entnommen dem Buch "Radiestesia Medica", das 1959 im Verlag Bocca erschienen ist: "Die Experimente des Doktor Calligaris geben Anstoß zu neuen Gedankengängen über die Wechselbeziehungen zwischen Radiästhesie und Metapsychik. Könnte die Radiästhesie vielleicht nichts anderes sein als ein -195-
fester Bestandteil der Metapsychik? Und könnten Pendel oder Wünschelrute am Ende etwa nur ein Mittel zum Entstehen der Persönlichkeitsspaltung sein? Die Trance des Radiästhesisten könnte demnach ein Zustand sein, dessen Entstehen durch den Pendel oder die Wünschelrute vermittelt wird, etwa in dergleichen Art, wie von der Kristallkugel oder dem Kaffeesatz das Zustandekommen einer Hellsichtigkeit vermittelt wird. Nach der Veröffentlichung der ersten Auflage dieses Buches habe ich eine Vielzahl Briefe von Radiästhesisten erhalten, in denen immer wieder von erfolgreichen diagnostischen Experimenten anhand von Photographien gesprochen wird. Zum Teil seien diese Experimente mit einem Pendel, zum Teil aber auch mit der Calligaris-Methode durchgeführt worden. Andere Briefe enthielten wiederum die Nachricht anhaltender Mißerfolge, und dies trotz besten Willens und größter Ausdauer. Die Pendel seien einfach nicht zu bewegen und die von Calligaris geschilderten Reflexe nicht zu erzeugen gewesen. Ich habe versucht, der Sache etwas mehr auf den Grund zu gehen und kam dabei zu interessanten Überlegungen. All jene, welche die von Calligaris beschriebene n Reflexe nicht erleben, sobald die betreffende Hautplaque genau geortet ist und entsprechend stimuliert wird, sollten darauf verzichten, erfolgreiche Radiästhesisten werden zu wollen. Wie kann nun aber festgestellt werden, welche Person geeignet ist, ein guter Radiästhesist zu werden und in der Lage sein wird, treffsichere Diagnosen anhand von Schriftstücken oder Photos zu stellen? Wenn man davon ausgeht, daß rund achtzig Prozent aller Menschen die Fähigkeit besitzen, einen Pendel zum Schwingen oder eine Wünschelrute zum Ausschlagen zu bringen, so scheint der Prozentsatz jener Personen, die bei der Betrachtung von Tafeln, Schriftstücken, Photographien, Bluttropfen, Haaren, Fingernägeln usw. radiästhetische Phänomene erleben, sehr viel -196-
geringer zu sein. Um in Erfahrung zu bringen, ob beispielsweise Fräulein X außergewöhnliche radiästhetische Fähigkeiten besitzt, bedient man sich am besten der von Calligaris ausgearbeiteten Methode. Dabei läßt man ein Metallhämmerchen langsam und gleichmäßig über die Kehlkopfgegend des Fräulein X gleiten. Spürt Fräulein X, daß an ihrem Kehlkopf eine bestimmte Stelle vorhanden ist, an der sie ein besonders intensives Kältegefühl empfindet, kann daraus auf die erforderliche Sensibilität geschlossen werden. Zeigt sich daneben auch eine Hypersensibilität der Axiallinie des Mittelfingers, sobald sich Fräulein X in der Nähe eines Wasserlaufs aufhält, und erlebt sie bestimmte Reflexe (Schmerzen in den Fingern der rechten Hand, Gefühllosigkeit an der rechten Wange sowie ein Gefühl der Beklemmung), sobald man ein Glas Wasser in ihre Nähe stellt, kann man mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, daß Fräulein X spezifische radiästhetische und medianische Fähigkeiten besitzt." Im gleichen Buch beschäftigt sich Leprince mit einem weiteren hochinteressanten Thema: Die ganz allgemein im Menschen, insbesondere bei einem gut ausgebildeten Radiästhesisten vorhandene Fähigkeit, die von gewissen Substanzen (klassisches Beispiel: Wasser) ausgehenden Strahlungen wahrzunehmen. Wörtlich schreibt Leprinc e: "Die gesamte Oberfläche des menschlichen Körpers ist übersät mit Punkten und Plaques. Werden sie mit Wärme, Kälte oder leichtem Strom stimuliert, können die vom Boden, vom eigenen Körper, von anderen Lebewesen oder auch von lebloser Materie ausgehenden Strahlen sichtbar gemacht werden. Wird beispielsweise eine bestimmte Plaque am linken Knie aufgeladen, so sieht die Versuchsperson die hydrogeologischen Abstrahlungen aus dem Boden, die auf eine vor mm und über einem Wasserlauf stehende Person einwirken. Wird die gleiche Plaque am Körper eines Wünschelrutengängers leicht stimuliert, -197-
so erhöhen sich dadurch seine radiästhetischen Fähigkeiten, wird sie dagegen zu heftig stimuliert, dann erreicht man das genaue Gegenteil, das heißt die radiästhetischen Fähigkeiten werden vorübergehend blockiert. Den Aussagen von Calligaris zufolge gibt es eine radiästhetische Hautlinie, die mit dem Verlauf der Axiallinie des Mittelfingers identisch ist. Diese Linie weist bei Radiästhesisten eine natürliche Hypersensibilität auf, bei allen anderen Menschen, die von Natur aus keine besondere radiästhetische Veranlagung haben, sensibilisiert sich diese Hautlinie durch die Nähe eines Wasserlaufs. Eine auf Wasser reagierende Plaque befindet sich an der Außenseite des rechten Knies. Sie weist einen Durchmesser von 12 mm auf und liegt etwa 3 cm vor der seitlichen Hauptlinie, auf einer Ebene, die in Übereinstimmung mit dem oberen Rand der Kniescheibe verläuft. Diese Plaque aktiviert sich, wenn in einem Umkreis von etwa zehn Metern Wasser vorhanden ist. Die Entdeckung dieser Plaques durch Calligaris ist von größter Bedeutung, denn sie erklärt in völlig neuer Weise den Ursprung, das Wesen und die wahre Natur des radiästhetischen Phänomens. Alle von Calligaris entdeckten Punkte, Linien, Plaques usw. sind nichts anderes als Durchlaßstellen für Strahlungen, sozusagen die Fenster, durch die hindurch die einzelnen Strahlen in den Menschen einströmen und wiederum nach außen dringen. Jede Art von Strahlung hat also ihr besonderes Eingangsfenster (an der rechten Körperhälfte) und ihr besonderes Ausgangsfenster (an der linken Hälfte des Körpers). Da nun von jedem Element, jeder Materie und jeder Substanz besondere Strahlungen ausgehen, und diese Strahlungen wiederum vom Mensch empfangen werden, wodurch ja auch gewisse Aktivierungsmechanismen zur Auslösung kommen, kann man zuversichtlich davon ausgehen, daß der Mensch imstande ist, die Nähe von Holz, Stein, Wasser, Eisen usw. in einer Art wahrzunehmen, die wir außersinnlich nennen." -198-
Bevor wir dieses kur ze Kapitel vom heutigen Stand der Forschungsarbeiten über die Entdeckungen von Calligaris abschließen, möchten wir noch auf ein weiteres Leprince-Buch hinweisen. Es handelt sich um das vielbeachtete Werk "Couleurs et metaux qui guerissent", in dem von der Heilkraft der Farben und Metalle die Rede ist. Dabei ist besonders der sich auf die Metallotherapie beziehende Teil von größter Faszination. Ausgehend von einer Synthese der Forschungsarbeiten von Calligaris und Lakhovsky, dessen Experimente auf dem Gebiet der Schwingungskreissysteme von größter Bedeutung sind, entwickelte Leprince "Metallarmbänder" mit bemerkenswerten therapeutischen Eigenschaften. Die von Leprince entwickelten Armbänder bestehen aus sorgfältig abgestimmten Legierungen verschiedener Metalle und müssen stets paarweise getragen werden (eines am linken, das andere am rechten Arm). Die unterschiedlich zusammengestellten Metallegierungen führen laut Leprince zur Beseitigung von vielerlei Störungen, psychischer und physischer Natur, indem sie regulierend auf den Energieaustausch des Menschen einwirken. Eine gewisse Analogie zu den Grundlagen der Akupunktur ist bei diesen Gedankengängen von Leprince nicht zu übersehen. Auf ähnlichen Überlegungen beruht eine Therapie, bei der sich der Arzt eines Kobaltmagneten und magnetisierter Nadeln bedient. Trotz der bestehenden Parallelen zur Akupunktur handelt es sich dabei um wesentlich einfachere Techniken. die von jedermann angewandt werden können. Leprince weist darauf hin, daß diese Techniken die Akupunktur nicht vollwertig ersetzen können, wenn es sich um ernste Gesundheitsstörungen handelt. Besonders eignen sich diese therapeutischen Verfahren jedoch bei der Bekämpfung einer großen Anzahl chronischer Erkrankungen, wie z.B.: Erkältung, Schuppenflechte, Arthrose usw. -199-
Kapitel X Zum Ausklang Damit sind wir am Ende unserer Reise in die geheimnisvolle Welt der Hautplaques angelangt. Wir haben uns dabei mit der überragenden Persönlichkeit des Professors Giuseppe Calligaris belaßt und einen Querschnitt durch dessen Schaffen gegeben. Dabei lernten wir einen mit ungewöhnlichen Fähigkeiten begnadeten Menschen kennen, der trotz jahrzehntelanger von Hohn und Spott begleiteter Widerstände unbeirrbar seinen ihm vom Schicksal vorgezeichneten Weg als Wissenschaftler weiterging - bis zum bitteren Ende. Seine Mühsal, seine Sorgen und Anstrengungen sind den noch nicht vergeblich gewesen, denn es wird der Tag kommen, wo er als revolutionärer Wegweiser einer neuen Ära unserer Wissenschaft in die Geschichte eingehen wird. Bei den Vorbereitungen zur Abfassung dieses Buches haben wir vor allem versucht, uns von jener Methodik leiten zu lassen, die eine wissenschaftlichrationale Analyse auch jener Themen einschließt, deren Inhalte dem Reich der Phantasie oder des rein Imaginären anzugehören scheinen. Dennoch hat die Natur schon zu oft bewiesen, wie weit ihre Wirklichkeit über die Grenzen ungewöhnlichster menschlicher Vorstellungskraft hinausreichen kann. Auch die großen Parapsychologie-Vereinigungen können sich in weiteren systematischen Untersuchungen der von Calligaris beschriebenen Experimente und den daraus resultierenden Phänomenen ein unerschöpfliches Forschungsgebiet erschließen, denn die Dimension des Paranormalen begleitet jeden einzelnen Menschen von seiner Geburt an bis zu seinem Tod und wahrscheinlich noch darüber hinaus. Calligaris sagt uns, daß jeder Mensch, ob er sich dessen -200-
bewußt ist oder nicht, potentiell über alle jene paranormalen Fähigkeiten verfügt, die üblicherweise nur wenigen Auserwählten zugesprochen werden. Allein schon die Tatsache, sich dieser Wahrheit bewußt zu werden, kann sich als überzeugend und nützlich erweisen. Einerseits, weil der einzelne dadurch angespornt wird, den Versuch zu unternehmen, auch diesen Teil seiner Persönlichkeit und seiner ganzen menschlichen Gestaltungskraft harmonisch weiterzuentwickeln, und andererseits, weil es dadurch leichter wird, unsere wirkliche Bestimmung im Universum zu erkennen, von dem wir ja schließlich nur ein winzig kleines Staubkörnchen bewohnen, das sich in der Randregion einer verhältnismäßig kleinen Galaxie befindet. Die wirkliche Bestimmung des Menschen im Universum ist sicherlich seine Weiterentwicklung durch die Generationen hindurch auf der Suche nach jenen Wahrheiten, mit deren Erkenntnis er den Weg seiner eigentlichen Verwirklichung fortsetzen kann. Ferner zeigen gerade die Forschungsarbeiten von Calligaris, wie unumgänglich notwendig es ist, im Bereich der paranormalen Phänomenologien eine enge Zusammenarbeit der verschiedensten Zweige der Wissenschaft anzustreben, denn nur aufgrund einer sich nach allen Richtungen hin ergänzenden Forschung wird es möglich sein, die Zusammenhänge der einzelnen Phänome erklärbar zu machen und die Nutzanwendung daraus zum Wohle für alle Menschen in Bewegung bringen zu können. Nunmehr verabschieden wir uns vom Leser, der uns mit viel Geduld und Ausdauer, aber sicher auch mit reger Aufmerksamkeit bis hierhin gefolgt ist. Wir hoffen, daß es uns mit diesem Buch gelungen ist, die Persönlichkeit und das Werk von Professor Giuseppe Calligaris sachlich und vorurteilsfrei darzustellen. Es ist bekannt, wie schwierig und dornenreich der Weg ist, -201-
über den man zur Wahrheit gelangt. Aber schon die ersten Schritte vermögen Empfindungen auszulösen, die erkennen lassen, wie sehr es sich lohnen wird, diesen Weg bis an sein Ziel zu Ende zu bringen.
-202-