Onkel Hotte: Das Geschichtelein von Tala Stern
Es war einmal am Seien sein gewesen getan ein kleines Backfisch-Frollein...
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Onkel Hotte: Das Geschichtelein von Tala Stern
Es war einmal am Seien sein gewesen getan ein kleines Backfisch-Frollein mit Namen Tala. Und wie all diese jungen Schicksen in den Märchen drinne hattete sie weder Geld noch eine anständige Arbeit und noch nicht einmal die mittlere Reife, und auch sonst hatte sie keinerlei Besitztümlichkeiten außer ihrer höchst dürftigen Anziehsachen auf dem Körper und ebenjenen darunter. Einer schönen Täglichkeit nun spaziergehte die kleine Tala Stern durch den großen Zauberwald, um Eichhörnchen zu vergiften oder irgendwas anderes Ulkiges, und dort treffte sie ein altes Hutzelmännlein. Der Schrumpelzwerg sprechte: "He, junges Ding, es ist man kalt hier im Wald und ich hab keinen Mantel nicht - also gib mir doch deinen, denn besser du tust frieren als ich!" "Jo, da ist wohl was dran", wortete Tala ant und gab ihm ihr Jackenteil. Als sie so völlig unbemäntelt weiterschrittete, da kömmte noch ein anderer Typ angeschissen und sägte: "Tag, Torte, es ist kackenkalt und ich bin total nackicht - und außerdem trag ich gern Frauenkleider. Also los, sei nicht so prüderich und gib mir deine Sachen!" So tat Tala dieses also tun und latschte weiter, aber nur wenige Minuten später kömmte schon wieder so ein blödes Männlein und riefte ihr zu: "Hallo, Schneckchen, ich bin der Hugo und ich habe keine Unterhose, und ich frier mir fast den Arsch ab in der Fichtenschonung!" Auch hier hatte die dumme Tala Mitleid und gebte ihm ihre Unterschlüpfer, die Sträpser und diese Dingerhalter von obenrum. Und als sie da so klamottenlos im Walde stand in ihrem Adams-Kostüm, da regnete es plötzelig ganz viele Geldscheine vom Himmel hernieder. Warum weiß keiner. Doch kaum hatte es ausgepladdert mit der Kohle, da marschierte ein Polizistenmann des Weges, sah die ganze Chose und kombinierte: "Aha-ahaaha-haha! Ein nackertes Frollein im Wald und überall liegt Kohle rum - wenn das mir mal nicht so eine prostitulisierte Nutterine sein tut!" Und ratzdifatz verleste er ihr die Rechte und auch die Linke und sperrte sie in das Knastgefängnis wegen ungezogener Entblößung vor minderjährigen Waldbewohnern. Und wenn sie da keiner rausgeholt hat, dann hockt sie dort wohl noch heute und ist inzwischen alt und schrumpelig.
Und die Moral von dem Geschichtelein: Zieht euch mal ja nicht andauernd überall nackend aus, Kinders, jedenfalls nicht im Wald. Und wenn, dann macht wenigstens ein paar Fotos davon und verscherbelt die an den Playbums oder das Pennhouse, denn sonst lohnt sich der ganze Scheiß ja mal überhaupt gar nicht. Jawoll.
aus: Onkel Hottes Märchenstunde, das Buch, Lappan Verlag 2001
auch erhältlich auf CD: Onkel Hotte Planet der Zwerge, Zomba 2001
Erhältlich im Buch- und Schallplattenhandel und im Online-Shop: www.fsr.de Oliver Kalkofe und auch Onkel Hotte im Internet: www.kalkofe.de
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