Dr. No 03 - Die tödliche Falle von W. A. Hary ISBN: 3-8328-1265-2
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Die X-Agenten paßten an mehreren Fronten gleichzeitig auf: Sie überwachten nicht nur das Hauptquartier der Polizei, die Zuhälterclique und den Weg, den Fred mit seinem Wagen genommen hatte - sondern natürlich auch das Krankenhaus. Dabei registrierten sie sorgfältig jegliche Veränderungen. Niemand außer ihnen wußte, wie wichtig es wirklich war, Dr. No zu vernichten. Sie waren zu allem bereit, auch zum Opfern ihres eigenen Lebens, wie sich bereits mehrmals gezeigt hatte. Es entging ihnen auch nicht, daß ein Leichenwagen das große Krankenhaus verließ. Die beiden, die hier auf Lauer lagen, sahen sich bedeutsam an. Sie hatten auf dem gegenüberliegenden Gebäude Stellung bezogen. Hier vermutete sie sogar die Polizei nicht. Gewissermaßen wurde das Krankenhaus doppelt überwacht: Von den Agenten einerseits und den Polizisten andererseits. Die Cops reagierten auf den Leichenwagen überhaupt nicht. Aber die Agenten. Sie rechneten mit allem, auch damit, daß man versuchte, Dr. No unter allen Umständen aus dem Krankenhaus zu schmuggeln. Alles deutete darauf hin, daß Dr. No noch nichts über die Organisation gesagt hatte, aber sie rechneten damit, daß sich das in jeder Sekunde ändern konnte. Ebenso wie Captain Stone. Und auch dieser war zu allem bereit! Der Leichenwagen verließ die Zone um das Krankenhausgebäude und fuhr gemächlich davon. Kein Geleitschutz, nichts. Alles erschien harmlos, und doch hatte der Captain anscheinend einen winzigen Fehler begangen: Ein echter Leichenwagen war zu auffällig! Er war von der Sorte, wie er von normalen Leichenbestattern benutzt wurde. Aber solche Fahrzeuge wurden in der Regel niemals in der Nähe von Krankenhäusern gesehen. Jedem vernünftigen Menschen war klar, daß nicht jeder Kranke auf eigenen Füßen ein Krankenhaus als geheilt verlassen konnte. Aber niemand wollte damit direkt konfrontiert werden. Das hieß: Niemand wollte unfreiwillig Zeuge davon werden, wie eine Leiche vom Krankenhaus abtransportiert wurde. Rein eine Frage der Pietät. Und etwas, was Captain Stone offensichtlich außer acht gelassen hatte. Er genauso wie der Gehirnspezialist, der im Fahrzeug saß. Wahrscheinlich hielten sie die Idee mit dem Leichentransporter für besonders gelungen. Sie hätten dazu einmal das Fachpersonal des Krankenhauses fragen sollen, das jeden Tag mit diesen Dingen zu tun hatte. Aber die beiden hatten natürlich den Kreis der Eingeweihten möglichst klein halten wollen. »Euer Pech!« kommentierte einer der Agenten grinsend. Sein Kumpan bediente ein Funkgerät: »Verdächtiger Leichenwagen verließ soeben den Krankenhausbezirk. Wir vermuten, daß damit Dr. No nach draußen geschmuggelt wurde!« Sie bekamen aus dem Unsichtbaren Anweisung, nach wie vor auf dem Posten zu bleiben. Eine andere Gruppe würde sich auf die Fährte des Leichentransporters heften. Sobald die Route des Fahrzeuges feststand, würde man vorbehaltlos zuschlagen. Die Agenten waren beruhigt und widmeten ihre Aufmerksamkeit wieder voll dem Krankenhaus. Copyright 2001 by readersplanet
Sie wußten: Falls eine echte Leiche das Krankenhaus verließ, dann unauffällig in einem neutralen Krankenwagen. Denn sie waren gut informiert. Mit ihnen konnte man solche Scherze nicht machen. Wenigstens nicht ungestraft...
* Professor Armstrong grinste abfällig. Er hatte es sich nicht nehmen lassen, den Leichenwagen persönlich zu steuern. Er warf einen Blick durch die Sichtscheibe nach hinten. Die drei Polizisten saßen bereit. Sie waren Spezialisten, wie ihm Captain Stone versichert hatte. Professor Armstrong richtete seinen Blick wieder nach vorn. Die East-Low-Street. Sie erweiterte sich allmählich zu einer Prachtstraße, um sich nach einer halben Meile schließlich zu gabeln. Nach diesem Punkt würde die Route endgültig festliegen: Natürlich nicht ein Krankenhaus, sondern tatsächlich der Friedhof, wie es sich gehörte, wenn man eine Leiche transportierte... »Die werden sich noch wundern!« murmelte Professor Armstrong selbstgefällig vor sich hin. Er war sich seiner Sache hundertprozentig sicher. Stone hatte ihn gefragt: »Und sie fürchten nicht um Ihr Leben?« »Nicht Tod und nicht Teufel!« Es hatte wie ein Scherz klingen sollen, aber die Miene von Stone war noch ernster geworden. »Also gut, Professor, schließlich ist es Ihr eigener Wunsch - und sogar Ihr eigener Plan!« »Es geht hier nicht um Sie und geht auch nicht um mich, sondern es geht um Dr. No und sein Wissen um eine gefährliche Organisation, die möglicherweise weltumspannend ist - und nur durch ihn sind wir überhaupt darauf gestoßen, nicht wahr, Captain Stone? Bisher ahnte kein Mensch von ihr. Außerdem geht es um wissenschaftliche Erkenntnisse, die nur durch mich ans Licht gelangen können...« Captain Stone hatte sich abgewendet und war ins Zimmer des Opfers Dr. No gegangen. Wir alle sind schließlich Opfer! dachte Professor Armstrong und knirschte mit den Zähnen. Nur wollen es die meisten nicht wahrhaben! Er hatte die Gabelung erreicht und bog nach rechts ab. Eine gerade Strecke folgte. Die Straße war nicht sehr breit und wenig befahren. Rechts und links davon standen Wohnhäuser. Sie waren relativ großzügig gebaut. Jedes hatte Einfahrten. Professor Armstrong hatte sie sehr genau im Auge. Er vermutete, daß die Gefahr von hier kommen würde - falls sie sich nicht alle enorm geirrt hatten... Und sie hatten sich weiß Gott nicht geirrt! Vier Kerle sprangen plötzlich aus den Einfahrten, mit drohenden Maschinenpistolen bewaffnet. Der Leichentransporter war kein Panzerwagen. Gegen Maschinenpistolen hatten sie nicht die geringste Chance. Außerdem wußte man nicht, wie viele Killer noch im Hintergrund lauerten. Professor Armstrong duckte sich unwillkürlich und trat auf das Bremspedal. Wieder ein kurzer Blick durch die Sichtscheibe. Die begleitenden Polizisten hatten sich als Arbeiter getarnt. Ein kurzes Lächeln umspielte Armstrongs Mundwinkel. Er hatte tatsächlich keine Nerven - genauso wenig wie er Skrupel kannte, falls es um etwas ging, was für ihn und die Wissenschaft interessant erschien... Schlingernd kam der Wagen zum Stehen. Copyright 2001 by readersplanet
Die Kerle sicherten nach allen Seiten. Einer riß den Wagenschlag auf. Armstrong streckte vorsichtshalber die Arme in den Himmel und zitterte, wie man es in einer solchen Situation von ihm wahrscheinlich erwartete. »Was - was ist passiert?« stotterte er mit gespieltem Entsetzen. »Aussteigen!« befahl der Killer barsch. Er hatte sich eine Strumpfmaske über den Kopf gezogen, genauso wie die anderen. Wahrscheinlich ist es das erste Mal in der Geschichte von Chicago, daß ein Leichentransporter so professionell überfallen wird, dachte Armstrong amüsiert - ohne sich etwas anmerken zu lassen. Er schlotterte vielmehr an allen Gliedern und hatte dabei scheinbar Mühe, beim Aussteigen nicht zusammenzubrechen. »Hinten aufmachen!« befahl der Killer. Armstrong wankte hin und öffnete. Die getarnten Polizisten schauten dümmlich drein und streckten ebenfalls die Arme in die Luft. »Bitte, nicht schießen!« bettelte der eine. Der Killer schaute mißtrauisch von einem zum anderen. Dann trieb er Armstrong mit der Mündung seiner Waffe zum Sarg. »Ich will die Leiche sehen!« Das Wort Leiche dehnte er dabei ganz besonders. Der Captain bangt also um unser Leben? überlegte Armstrong, während er die Schrauben löste. Der Killer gab sich indessen reichlich nervös. Nein, der wird bestimmt nicht schießen. Ich bin überzeugt davon. Sonst hätte ich mich auf dieses Höllenkommando niemals eingelassen. Schließlich können die nicht jeden umbringen, der ihnen über den Weg läuft. Wenn das weltweit geschieht, gibt es hernach überhaupt niemanden mehr, den sie terrorisieren könnten... Nur noch eine einzige Schraube. Ein zweiter Killer war hinzugetreten und winkte die drei getarnten Polizisten ins Freie. Der Leichentransporter war recht geräumig. Geeignet für Prunkbegräbnisse, mit Sitzbänken rechts und links vom Sarg, wo die Sargträger Platz nehmen konnten. Der Killer wartete gespannt, bis die letzte Schraube sich gelöst hatte. Dann stieß er Armstrong beiseite und öffnete selber. Armstrong machte einen letzten Versuch: »Kein erfreulicher Anblick!« warnte er. Der Killer knurrte nur und hob den Deckel, bis der Blick ins Innere frei war: Ein wahrhaft böse zugerichteter Leichnam! »He, wer ist denn das?« stieß der Killer entgeistert hervor. »Einst ein angesehener Geschäftsmann!« erläuterte Armstrong salbungsvoll. Er faltete die Hände und schickte einen Blick zum Himmel. »Wir taten alles, sein Leben zu retten, aber es blieb vergeblich. Und jetzt wartet die Trauergemeinde am Friedhof auf seine sterblichen Überreste, damit man sie gemeinsam beisetzen kann. Junger Mann, sie haben uns in sträflicher Weise aufgehalten und im übrigen die Ruhe des Toten in nicht wiedergutzumachender Weise...« Der Killer stieß einen gotteslästerlichen Fluch aus und sprang aus dem Wagen. »Absolute Fehlanzeige!« brüllte er den anderen zu. Sie rannten gemeinsam zu einer der Einfahrten. Ein schwerer Straßenkreuzer bog heraus.
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Armstrong machte sich nicht die Mühe, das Kennzeichen zu notieren. Mit Sicherheit war es falsch. Die Killer stiegen ein. Der Straßenkreuzer beschleunigte mit kreischenden Pneus. »Das war's!« sagte Armstrong gutgelaunt. »Uff!« machte einer der Polizisten. Jetzt sah man ihm an, daß ihm die ganze Zeit über echte Angst im Nacken gesessen hatte. »So, und jetzt schleunigst zum Friedhof, sonst gibt es doch noch Schwierigkeiten mit der Trauergemeinde«, schlug Armstrong vor. »Und vergeßt nicht, den Sarg wieder vorschriftsmäßig zu verschließen. Niemand soll schließlich erfahren, was sich unterwegs ereignet hat.«
* Ich ahnte zu diesem Zeitpunkt von alledem überhaupt nichts. Davon erfuhr ich erst viel später. In dem Zinksarg, in dem man mich untergebracht hatte, roch es streng antiseptisch. Aber ich bildete mir ein, den Geruch von all den Leichen wahrzunehmen, die vor mir mehr oder weniger zerstückelt hier drin transportiert worden waren. Man hatte den Zinksarg inzwischen allerdings so präpariert, daß ich genügend Luft bekam und nicht erstickte. Irgendwann stoppte das Fahrzeug, in dem mein Sarg stand. Ich hörte draußen Stimmen. Für mich blieben sie dumpf und unverständlich. Und dann lud man mich um. Türen wurden geschlagen. Schließlich röhrte ein schwerer Motor los. Das Fahrzeug, in dem ich mich nun befand, setzte sich in Bewegung. Der Fahrer fuhr einen wahren Höllenstil. Ich wurde im Sarg hin- und hergeschleudert und fing in dieser Situation kurioserweise an, um mein Leben zu bangen. Eine sehr lange Fahrt, die anscheinend nicht mehr enden wollte. Und dann erreichten wir doch noch unser Ziel: Abermals wurden Türen geschlagen. Der Sarg wurde gepackt und fortgetragen. Die Spannung in mir wuchs, als die Schrauben gelöst wurden: Wo befand ich mich? Der Anblick, der sich mir dann bot, war eher enttäuschend: Der Raum unterschied sich kaum von dem, den ich zuletzt gesehen hatte. Ich befand mich wieder in einer Leichenaufbewahrung. Es war bitterkalt in dem gekachelten Raum. Nicht nur deshalb schauderte es mich. Professor Armstrong lächelte mich an. Auf mich wirkte es wie das Lächeln eines Vampirs, der langsam die Beißer bleckt, weil er einen schönen Hals gesehen hat. Die drei Polizisten waren auch wieder da. Diesmal allerdings präsentierten sie sich mir in Zivil, genauer: in Arbeitskleidung. Professor Armstrong war so stolz auf seine Findigkeit, daß er mir unbedingt den Trick mit dem Leichentransporter erklären mußte: »Wir sind mit mehreren Fahrzeugen gestartet. Der Gegner vermutete natürlich, daß Sie im Leichentransporter waren. In Wahrheit jedoch wurden Sie in einem Einsatzfahrzeug der Polizei transportiert. Da gehen laufend welche weg und kommen andere an. Am Friedhof wurden Sie dann in einen normalen Lieferwagen gehievt. Na, wie gefällt Ihnen das? Der Gegner weiß nun wirklich nicht, ob Sie sich noch im Krankenhaus befinden oder nicht - genauso wenig wie all diese Polizisten, die jetzt im Krankenhaus jemanden bewachen, den es dort gar nicht mehr gibt!« Er lachte meckernd. »Und wo befinde ich mich wirklich?« »Wie schon versprochen: In meiner Privatklinik, mein lieber Dr. No!« »Und das Messer haben Sie bereits gewetzt?« Copyright 2001 by readersplanet
»Mein Lieber, in unserer Branche heißt das Messer nicht Messer, sondern Skalpell!« belehrte er mich. »Wer von den dreien hier wird mir denn den Schädel rasieren, damit Sie den Schnitt richtig ansetzen können?« »Sie dramatisieren mal wieder, Dr. No, wahrlich. So arg wird es nun doch nicht werden. Wir werden Tests durchführen - zunächst. Das Skalpell kommt erst viel später dran. Es ist sozusagen die allerletzte Instanz.« »Ach, ich verstehe, Herr Professor: Elektroden und so. Sie treiben mir irgendwelche funkelnden Drähte in den Schädel, um die einzelnen Hirnteile zu aktivieren. Ich wünsche Ihnen eigentlich nur noch eines, Professor Armstrong: Sie sollten irgendwann einmal an der gleichen Stelle sein wie ich jetzt. Würde mich brennend interessieren, wie Sie sich dann fühlen würden.« Er schürzte nachdenklich die Lippen: »Mich eigentlich auch - wenn ich ehrlich sein will!« Dann lächelte er wieder sein Vampirlächeln und winkte den drei Polizisten zu. Mit vorgehaltenen Waffen nötigten sie mich zum Verlassen des Raumes. »So etwas nennt sich heutzutage also Polizei - dein Freund und Helfer!« maulte ich unterwegs. Sie geleiteten mich nach den Angaben des Professors zu meinem Zimmer. Alles war dort vorbereitet. Besser konnte keine Zelle ausgestattet sein. Hinter mir wurde die Stahltür zugeknallt. Ich war wieder mit mir selber allein. »Wenigstens lassen Sie einen nicht verhungern, Professor!« sagte ich laut, denn ich war überzeugt, beobachtet und abgehört zu werden. Auf dem Tisch in der Mitte meiner Zelle stand ein Tablett mit dampfenden Speisen. Als ich mich setzte und heißhungrig zu essen begann, fühlte ich mich wie bei einer Henkersmahlzeit. Dabei würde mich mit Sicherheit Schlimmeres als der Tod erwarten...
* »Ich hab' sie!« rief der Killer und hielt die Taschenlampe auf Sheila gerichtet. Er kam näher. Sheila lag in verkrümmter Haltung am Boden. Auf dem Bauch. Der Kopf war zur Seite gedreht. Man konnte ihr Gesicht sehen. Die Augen waren starr geweitet. Der zweite Killer erschien im Eingang. »Tot?« erkundigte er sich. Der bei Sheila stand, stieß sie mit dem Fuß an. »Rührt sich jedenfalls nicht mehr!« »Untersuche sie lieber. Wir haben einmal einen Fehler gemacht. Dieser Fehler nennt sich jetzt Dr. No. Ist mir schleierhaft, wie der das überleben konnte. Und dann konnte er sogar noch ausreißen, wo wir ihn doch schon tot geglaubt hatten...« »Er lebt jedenfalls noch! Vergiß das nie!« riet ihm sein Kumpan. Sie beugten sich tiefer und drehten den schlaffen Körper Sheilas auf den Rücken. Die starren Augen waren zur Decke gerichtet. Der Mund war halb geöffnet. Im Schein der Taschenlampe ein gespenstischer Anblick. Einer der Killer tastete nach ihrem Puls. Natürlich lebte Sheila noch! Sie stellte sich nur tot, und sie war so entsetzt, daß es ihr nicht einmal schwerfiel.
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Nur den Puls konnte sie natürlich nicht manipulieren. Der raste! Und das würde der Killer sofort merken. Dann war es aus mit ihr - endgültig... In diesem Augenblick bog draußen ein Fahrzeug ein. Zuckendes Blaulicht. Polizei! Endlich mischte sie sich ein! Sheila dachte: Bis dahin könnte ich schon mindestens fünfmal tot sein. Ich habe nur Glück gehabt, ihr verdammten Bullen. Die beiden Killer richteten sich rasch auf und wandten sich von Sheila ab. Die Taschenlampe erlosch. Die beiden sprangen in die Dunkelheit des Treppenhauses. Sheila hörte sie scharren. Dann war es still. Dafür machten die Polizisten draußen Lärm. Sie rannten herbei und stürmten das Treppenhaus. Auch sie hatten Taschenlampen dabei. Sheila wollte sich bewegen, auf sich aufmerksam machen, aber es ging einfach nicht. Sie konnte keinen Finger mehr rühren, spielte weiterhin die Tote und starrte blicklos zur Decke. »Verflucht!« schimpfte einer der Cops, »wir sind zu spät gekommen! Hab' ich nicht gleich gesagt, wir dürfen uns nicht so lange zurückhalten, bis Verstärkung da ist?« Herrgott, war das eine Lähmung! Eine Folge der schrecklichen Todesangst. Eigentlich hätte sie sich sowieso am liebsten nie mehr bewegt. Die Cops kümmerten sich nicht weiter um sie, sondern begannen herumzustöbern. Der untere Teil der Treppe war zerstört. Zwei kletterten hinauf. Wo waren eigentlich die beiden Killer inzwischen hin? Sheila blieb allein im Dunkeln zurück. Von oben hallten Rufe. Endlich konnte Sheila wenigstens die Lider bewegen. Sie blinzelte erschöpft. In Armen und Beinen kribbelte es, als wäre dort eine ganze Ameisenarmee unterwegs. Der Tod löst sämtliche Probleme! dachte sie resignierend. Trotzdem zog sie die Beine an und richtete sich auf. Neuer Lebenswille erwachte in ihr - und damit Neugierde an den Vorgängen hier im Haus. Sie hörte die Stimme von Jack. Er protestierte laut. Einer der Cops herrschte ihn barsch an. Dann die Stimme des Killers, der noch vor einer halben Minute Sheila als Leiche betrachtet hatte. Moment mal, was hatten die eigentlich von Dr. No gefaselt? Ihr stockte im nachhinein der Atem: Die beiden wußten also ganz genau, wer Dr. No war? Sie waren sogar beteiligt gewesen, als es darum ging, ihn vom Leben zum Tode zu befördern? Er war ihnen ausgerissen - nackt und kopfverletzt. Noch war Sheila unklar, wieso er das hatte überleben können. Die hatten ihn gewiß nicht einfach überwältigt und auf gut Glück irgendwo abgelegt. Eine Organisation wie diese machte normalerweise keine solch groben Fehler. Wie hatte es Dr. No geschafft? Sheila wußte, daß er sich nicht einmal selber daran erinnern konnte. Er war am Leben und war von ihr aufgelesen worden. Nur das war sicher. Kein Wunder, daß die Killer nach ihm gefahndet hatten und daß zwei von ihnen Hamilton's Bar, den Zuhältertreff, aufgesucht hatten, um eventuell dort mehr zu erfahren. Wahrscheinlich war halb Chicago bereits von ihnen durchkämmt worden. Sie hatten Dr. No unterschätzt. Das war es! Nur ein bißchen vielleicht, aber es hatte genügt für eine konkrete Überlebenschance... Copyright 2001 by readersplanet
Nun war alles logisch für Sheila: Dr. No war sicherlich in eine Falle getappt und hätte sie beinahe nicht überlebt. Das Leben war ihm zwar geblieben, aber dafür hatte er anscheinend keine Vergangenheit mehr... Falls es überhaupt eine für ihn gab: Irgendwann würde er sie sicherlich erfahren. Irgendwann! Es mußte doch schließlich Freunde von früher geben, die ihn erkannten, nicht wahr? Zumindest hatte er Feinde - und auch die mußten ihn erkennen... Sheila stand ganz auf und stützte sich an der Wand ab. Die Stimmen von oben wiesen darauf hin, daß die Zuhälter mit den Killern gemeinsame Sache machten. Sicherlich nicht ganz freiwillig. Sie taten ganz so, als würden die Killer zu ihrem Kreis gehören. Und natürlich hatten sie von der Handgranate und vom angeblichen Tod Sheilas laut ihrer Aussage gegenüber der Polizei nicht die Bohne mitbekommen. Daher gab es für die Cops nur zwei Möglichkeiten: Entweder alle verhaften, wozu allerdings jegliche Handhabe fehlte - oder die Bande in Ruhe zu lassen. Man entschied sich letztlich für diese Version. Und dann kamen die Cops zurück, um Sheilas »Leiche« zu sichern...
* Nach der »Henkersmahlzeit« fühlte ich mich neu gestärkt. Meine Lebensgeister waren wieder voll erwacht. Das äußerte sich so nachdrücklich, daß ich am liebsten den lästigen Kopfverband heruntergerissen hätte. Ein Jammer! dachte ich zerknirscht: Laufe herum wie ein Beduine mit Turban. Ich mußte meinen Tatendrang anderweitig loswerden. Fragte sich bloß - wie? Da rasselte ein Schlüsselbund draußen. Etwas schob sich ins Schloß und wurde gedreht. Ich grinste unwillkürlich: Der reinste Galgenhumor allerdings: Kam jetzt endlich der Professor, um mit den Experimenten zu beginnen? Ich verschränkte die Arme vor der Brust und blieb am Tisch stehen. Es war nicht der Professor, sondern ein Fremder im weißen Kittel. Er beäugte mich mißtrauisch und deutete mit dem Schlüssel auf die Speisereste. »Ich wollte abräumen!« sagte er ein wenig kläglich. Hatte er Angst vor mir? »Nur zu!« meinte ich aufmunternd. Der Mann traute sich tatsächlich nicht. Er warf einen Blick über die Schulter zurück. Einer der Polizisten erschien. Er nickte dem Mann beruhigend zu. Anscheinend war der Mann ein Pfleger? Jetzt wagte er sich endlich näher. Dabei schielte er verstohlen nach meinen Oberarmen. Die waren ihm offensichtlich zu dick. Beinahe mußte ich lachen, aber dann hätte der Pfleger sicher schreiend Reißaus genommen. Er erreichte den Tisch. Der eine Polizist stand in der Tür und hielt seine Waffe auf mich gerichtet. »In die Ecke mit dir!« herrschte er mich an. Ich vergaß sogar zu lächeln, denn gegen einen solchen Ton bin ich allergisch. Der Pfleger war zu weit weg. Mit dem konnte ich nichts anfangen. Aber ich stand nahe genug am Tisch, riß das Knie hoch, daß der Tisch kippte, und trat sofort anschließend mit voller Wucht von unten gegen die Tischplatte. Copyright 2001 by readersplanet
Es war genau berechnet. Der Tisch flog auf den Polizisten zu. Der schoß erschrocken. Die Kugel schrammte die Tischplatte, und dann langte der Tisch im Ziel an und trieb den Polizisten auf den Gang hinaus. Der Pfleger eignete sich nicht als Gegner. Den konnte ich getrost vernachlässigen. Ich sprintete an ihm vorbei zum Eingang, riß den Tisch beiseite - und warf mich auf den benommenen Polizisten. Ein einziger Hieb genügte, um ihn ins Land der Träume zu schicken. Ich nahm ihm die Waffe ab und rannte den Gang entlang. Verdammt! dachte ich unterwegs, das ist eigentlich viel zu leicht gegangen. Da hat sich der Professor soviel Mühe gemacht, meiner habhaft zu werden und mich hier einzusperren, und jetzt läßt er mich auf so billige Art und Weise fliehen? Ich mochte es kaum glauben, obwohl ich natürlich nicht zögerte, die Chance wahrzunehmen. Nach links. Hier ging es in den Raum, wo man mich aus dem Zinksarg gelassen hatte. Ein zweiter Ausgang. Dahinter mußte der Parkplatz sein: Sofern man sich in einem Zinksarg orientieren konnte, hatte ich das getan. Ich öffnete die Tür. Tatsächlich, ein kurzes Gangstück, das an einer von Mauern links und rechts begrenzten Auffahrt endete. Ich hetzte ins Freie. Auf dem Parkplatz war keine Menschenseele zu sehen, aber ein Haufen Wagen. Nur zwanzig Schritte von mir entfernt stand ein Krankentransporter. Ich lief hinüber. Es steckte zwar kein Schlüssel, aber gerade verließ jemand das Haus. Ich duckte mich, um nicht gesehen zu werden. Der Mann steuerte auf den Krankentransporter zu und pfiff dabei leise vor sich hin. Ich hörte seine Autoschlüssel rasseln. Herrjeh, das lief wirklich so gut, daß es gar nicht mehr besser laufen könnte. Mein Mißtrauen war auf vollen Touren. Jetzt sah mich der Mann. Sein Pfeifen brach ab. Ich schlug ihn zu Boden, ehe er mich verraten konnte, ergriff die Schlüssel und stieg in den Krankentransporter. Der Motor kam sofort. Ich fuhr an und gab Gas, daß der Kies weit wegspritzte. Das Fahrzeug schlingerte leicht und raste auf das Tor zu. Das Tor stand sogar noch einladend weit offen. Dort war ein Portiershäuschen - völlig unbesetzt. Im selben Moment durchzuckte mich ein wahnsinniger Schmerz. Er hatte seinen Ursprung im Kopf und pflanzte sich rasend schnell in allen Gliedern fort. Ich brüllte wie ein Tier und verlor die Herrschaft über das Steuer. Wie durch einen dichten Schleier der Pein sah ich Bäume auf mich zurasen und riß in letzter Sekunde das Steuer herum. Dann stand ich voll auf der Bremse und schrie nur noch vor Qualen. An eine Fortsetzung der Flucht war nicht mehr zu denken. Ich preßte beide Hände gegen den Kopf, als wollte ich ihn mir so von den Schultern reißen. Meine Sinne schwanden...
* Copyright 2001 by readersplanet
»Dies war Ihnen hoffentlich eine Lehre?« sagte Professor Armstrong sanft. Er stand neben meiner Liege. Ich befand mich wieder in »meinem« Zimmer. »Sie werden nicht streng bewacht, aber es ist auch nicht notwendig.« Die Schmerzen waren vorbei, aber allein der Gedanke daran ließ mich zusammenzucken. »Wie - wie haben sie das gemacht?« klagte ich. »Ich habe mir erlaubt, Ihnen eine kleine Elektrode ins Hirn zu pflanzen! Dr. Forbess war mir dabei sehr behilflich.« »Eine - Elektrode?« echote ich ungläubig. »Ja, als Sie noch bewußtlos im Krankenhaus lagen. Ihre Kopfverletzung ist erstaunlich schnell geheilt. In einigen Tagen schon könnten Sie ohne Kopfverband herumlaufen und hätten nur noch eine etwas unordentliche Frisur.« »Sie Schwein!« »Captain Stone ahnt natürlich nichts davon. Es wäre auch in Ihrem Interesse, ihm das nicht zu erzählen, falls er hier einmal auftauchen sollte. Sie sind gewarnt. Sie wissen, was passiert, wenn Sie mir nicht gehorchen.« »Sie drücken dann auf den berühmten Knopf und jagen mir einen Stromstoß ins Gehirn, nicht wahr?« fragte ich bitter. »Genauso ist es, Dr. No. Ach, darf ich Ihnen übrigens meine Assistentin Dr. Forbess vorstellen? Oder kennen Sie sich bereits?« Was er sagte, war purer Hohn. Dieser Professor Armstrong war ein gefährlicher Irrer, das wurde mir in jeder Sekunde deutlicher. Jemand, der mit einem Menschenleben so umging wie der, konnte überhaupt nicht normal sein. Diese Privatklinik war nur ein Vorwand. Hinter den Mauern verbarg sich das nackte Grauen. Und ich war sicher, daß ich Captain Stone niemals davon überzeugen könnte, daß es so war. Professor Armstrong war einfach zu geschickt und außerdem eine anerkannte Kapazität, der jeder vertraute, vor allem ein Polizist. Unwillkürlich betastete ich meinen Kopfverband. Erst jetzt fiel mir auf, daß da ein harter Gegenstand war. Der Empfänger? Ich spürte eine Gänsehaut auf dem Rücken: Ein feines Drähtchen steckte in meinem Kopf und sendete auf Knopfdruck Strom in meinen Denkapparat, bis ich vor Schmerzen das Bewußtsein verlor. Ich war dem Professor total ausgeliefert. Wie ein Versuchstier seinem Schlächter. Er konnte mit mir alles anstellen, was er nur wollte. Ich wandte den Blick dieser Dr. Forbess zu. Ja, ich kannte sie: Im Krankenhaus war sie angeblich nur Schwester gewesen. Ich hatte ihr das Leben gerettet: Der Killer hätte sie sicher erwischt! Ihr waren anschließend schrecklich die Nerven durchgegangen. Anscheinend war sie normalerweise völlig cool - und außerdem Professor Armstrong ergeben, sonst hätte sie eine solche kriminelle Tat nicht auch noch unterstützt. Sie erwiderte meinen Blick mit ausdruckslosem Gesicht. Wie eine Maske. Ich fand sie immer noch schön, aber trotzdem widerlich. Warum bloß hatte ich ihr das Leben gerettet? Jetzt hätte ich einen Gegner weniger gehabt. »Das erste Experiment verlief also erfolgreich. Bin auf das nächste gespannt. Hoffentlich ist es weniger schmerzhaft!« »Aha, ich sehe mit Genugtuung, daß sie Ihren Humor wiedergewonnen haben, Dr. No.« »Kunststück, es ist das einzige, was ich noch besitze.« »Falsch, Dr. No, Sie haben noch Ihr Leben.« »Und wie lange?« »So lange, wie Sie uns nützlich sind, Dr. No.« Copyright 2001 by readersplanet
»So spricht ein wahrer Menschenfreund!« knurrte ich abfällig. »Schlau bemerkt, Dr. No, aber wir wollen uns nicht mehr länger aufhalten. Captain Stone hat sein Kommen angesagt. Er hat Neuigkeiten von Ihren Gegnern, wie er andeutete. Bin ehrlich gespannt darauf. Selbstverständlich will er Sie sehen und sprechen, Dr. No. Das sollten wir nicht ohne Vorbereitungen zulassen, nicht wahr? Sie sind doch gewiß mit mir einer Meinung?« »Selbstverständlich, Herr Kollege.« Ich erhob mich und ließ meine Beine von der Liege baumeln. »Soll ich diesmal das Messer selber wetzen?« »Aber, aber, Dr. No, ich sagte Ihnen doch schon, bei uns heißt das nicht Messer, sondern schlicht und einfach Skalpell, und moderne Chirurgen haben sogar ein elektrisches genauso wie moderne Hausfrauen lieber ein elektrisches Messer benutzen...« Er lächelte. »Jammerschade, das! Ich hätte das Skalpell so gerne an Ihrer Kehle ausprobiert. Anschließend hätte meinetwegen einer auf den Knopf drücken können. Das wäre es mir wert gewesen...« Armstrong lachte wie über einen gelungenen Witz. »Meine Assistentin wird auf jeden Fall mein Werk vollenden. Selbst wenn ich dann nicht mehr sein sollte. Sie arbeitet schon viele Jahre bei mir und ist mir treu ergeben. Ein hochintelligentes Mädchen, diese Kareen. Sie würden sich wundern, Dr. No.« »Ich wundere mich ja schon!« Er sprach von Kareen Forbess wie von einer Sklavin, nicht wie von einem vollwertigen Menschen. Ihr schien es nichts auszumachen. Sie schaute ausdruckslos drein. Gemeinsam gingen wir nach draußen. Einer der Polizisten folgte mit einigen Schritten Abstand. Es schien so, als würde er vom Professor bezahlt und nicht von der Stadt Chicago, und als sei der Professor sein Boß und nicht Captain Stone. Ich richtete es so ein, daß ich eng auf Tuchfühlung mit der Ärztin kam, während Professor Armstrong genüßlich erzählte, welche Fernziele er hatte: Menschliche Gehirne, die man steuern konnte, je nach Bedarf, und die demnach jedem Befehl gehorchten. Gegen den war Dr. Mabuse ein wahrer Sonntagsschüler! dachte ich erschüttert. Ich ließ den Wahnsinnigen reden und kümmerte mich nur um die Ärztin. Wie zufällig faßte ich um ihre Taille. Sie zuckte leicht zusammen, wich jedoch nicht aus. Ich schaute in ihr Gesicht. Keinerlei Reaktion. Oder doch? Sie blinzelte ein wenig verstört. Ich nahm den Arm wieder zurück. Sie wandte langsam den Kopf und schaute mich an. Irgendwie erschien sie wie in leichter Trance oder als würde sie unter einer Droge stehen. Nein, Professor Armstrong, du bist bereits auf dem Weg zu deinem Ziel, hast sogar die erste Etappe erreicht: Beherrschung des menschlichen Gehirns! Du machst dir Menschen gefügig. Bei mir hattest du allerdings von vornherein Bedenken. Deshalb diese Elektrode, damit ich dir nicht ausreißen kann. Nun aber willst du den nächsten Schritt tun, um mich zu beherrschen. Dann würde ich nicht mehr in der Lage sein, Captain Stone etwas über die Vorgänge in dieser Klinik zu erzählen...
* Sheila rang mit sich: Sollte sie versuchen, der Polizei zu entkommen und auf eigene Faust Dr. No zu finden? Copyright 2001 by readersplanet
Denn sie vertraute niemandem. Am wenigsten Captain Stone. Es war ihr sonnenklar, daß der sie als Köder benutzt hatte, um über sie an die X-Agenten heranzukommen. Nur einen einzigen Menschen gab es, bei dem sie sich sicher gefühlt hätte: Dr. No! Und sie entschied, doch auf die Polizei zu warten, denn nur Captain Stone konnte ihr sagen, wo sich Dr. No überhaupt befand! Sie blieb so lange im Treppenhaus stehen, bis die Cops sie aufgriffen. Sie machten kein Aufhebens dessentwegen, sondern nahmen sie einfach mit. Ein Dienstfahrzeug brachte sie zum Headquarter zurück. Die Cops waren sogar so geistesgegenwärtig, über Funk nichts über Sheila zu sagen. Es blieb offiziell dabei: Sheila galt als tot, und der Leichenwagen war bereits unterwegs - nur so zur Tarnung. Man würde es schon richtig anpacken: Damit kein Außenstehender mitbekam, daß Sheila in Wahrheit quicklebendig war. Sheila war dankbar darum. Jetzt würden die X-Agenten ihr Interesse an ihr sicherlich verlieren. Aber für wie lange? Eine so mächtige Organisation würde sehr schnell in Erfahrung bringen, wo sie sich befand. Sheila hielt es auch nicht für ausgeschlossen, daß die XAgenten bei der Polizei Verbindungsleute hatten. Captain Stone erwartete sie nicht in seinem Büro, sondern im Zellentrakt. »Sicherheitsverwahrung«, sagte er ernst. Es war die Begründung dafür, daß man Sheila in diese Umgebung gebracht hatte. »Man hält mich jetzt für tot. Ich bin also nicht mehr als Köder geeignet«, entgegnete Sheila schnippisch. »Vielleicht doch.« »Wie meinen Sie das?« »Sind Sie daran interessiert, wieder mit Dr. No zusammenzutreffen?« Sie wurde sofort mißtrauisch. Was hatte der Captain mit ihr vor? »Gut, Sie antworten nicht sofort, Sheila. Ich wollte Ihnen erklären, was das Ganze soll: Dr. No befindet sich in Sicherheit. Die X-Agenten werden ihn nicht so schnell finden. Es handelt sich um eine psychiatrische Klinik. Der Chefarzt ist gleichzeitig der Besitzer. Er ist eine international anerkannte Kapazität in der Gehirnforschung. Eine ideale Verbindung, wie Sie sicher zugeben können: Psychiatrie und Hirnforschung unter einem Dach. Besser könnte Dr. No gar nicht aufgehoben sein.« »Und wie kommen Sie darauf, daß Dr. No dort ungefährdet ist?« »Die Klinik ist gesichert wie eine Festung - nach innen und nach außen. Es kommt nur hinein und heraus, den man läßt. Außerdem werden die X-Agenten nicht erfahren, daß Dr. No dort ist.« »Wie wollen Sie das verhindern?« »Der Transport wurde entsprechend ausgeklügelt.« Captain Stone schaute auf seine Armbanduhr. »Man erwartet mich bereits in der Klinik. Es würde mich freuen, falls sie mich begleiten könnten. Sie müssen es allerdings freiwillig tun. Falls Sie ablehnen, behalten wir Sie hier in Verwahrung.« Sheila runzelte nachdenklich die Stirn. Dann schüttelte sie den Kopf. »Aber - das ist doch der helle Wahnsinn!« »Was meinen Sie?« »Erst dieser Aufwand, um Dr. No in diese Klinik zu bringen. Dann fahren Sie selber ganz offiziell hin? Glauben Sie denn nicht, daß die X-Agenten Sie beschatten?« »Wir werden keineswegs offiziell anreisen, meine Liebe, sondern ein paar Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Klar. Außerdem müssen wir das Risiko eben eingehen.« »Und wieso?« »ICH habe hier die Verantwortung!« Copyright 2001 by readersplanet
Mehr war nicht aus ihm herauszuholen, so sehr Sheila sich auch bemühte. Sie hatte den Verdacht, daß mehr dahintersteckte - viel mehr! Aber - was? Und wieso holte er sie mit? Damit sie ebenfalls in Sicherheit war? Jetzt zweifelte sie auf einmal daran, daß sich Dr. No wirklich in Sicherheit befand. Wahrscheinlich war es besser, wenn sie hierblieb, aber sie konnte nicht ablehnen. Sie wollte zu dem Mann, dessen Leben sie gerettet hatte. Sie wollte - ja, sie mußte! - sehen, was man mit ihm anstellte. Dabei war ihr egal, was Captain Stone im Schilde führte. Stone nahm sie am Arm und winkte seinen Polizisten zu. Diese salutierten. Stone verließ den Zellentrakt und betrat den Bürobereich. Die Leute, die ihnen begegneten, grüßten Stone respektvoll. Sheila schauten sie neugierig an. Sie fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut. Stone brachte sie in sein Büro. Er hatte unterwegs keinerlei Anstalten gemacht, ihr Hiersein zu verheimlichen. Vielleicht war es im Headquarter der Chicagoer Polizei nicht notwendig, doch Sheila vermutete andere Gründe: Die X-Agenten sollten auf Umwegen ruhig erfahren, daß Sheila am Leben war. Schließlich setzte Captain Stone allem noch die Krone auf, indem er nach dem Telefonhörer griff und - die Armstrong-Klinik anrief! Es war ihm anscheinend egal, ob seine Leitung abgehört wurde oder nicht? »Wie geht es unserem Schützling?« erkundigte er sich. Professor Armstrong kam persönlich an den Apparat. Sie unterhielten sich kurz - um nicht zu sagen, sie plauderten. Und dann meldete Armstrong Bedenken wegen der Sorglosigkeit des Captains an. Captain Stone sagte: »Die Leitung kann man überhaupt nicht abhören, Professor. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer. Ich werde auch vorsichtig sein, wenn ich zu Ihnen fahre. Nur wenige sind überhaupt eingeweiht. Dr. No ist Ihr Werk und soll es auch bleiben. Genauso wie Sheila. Sie hat überlebt, wie zu erwarten war. Ich kann Ihnen nur noch gratulieren. Auf der ganzen Linie. Sie haben der Menschheit einen großen Dienst erwiesen, und Ihre Erfolge werden alle anderen in ihre Schranken verweisen - auch diese sogenannten X-Agenten und ihre ganze Organisation, die da glaubt, über alles Bescheid zu wissen und in Wirklichkeit wohl völlig im Dunkeln tappt. - Bis bald!« Captain Stone lachte in den Hörer hinein. Es klang eine Spur zu gehässig. Dann legte er auf. Sogleich war er wieder ernst. Sheila fing seinen nachdenklichen Blick auf. »Was hat dies alles zu bedeuten?« fragte sie ihn. »Das wird sich Professor Armstrong jetzt sicherlich auch fragen, meine Liebe. Und das ist ganz gut so. Er braucht schließlich auch nicht alles zu wissen.« Er stand auf. »Es geht um schlimme Dinge, Sheila - um sehr schlimme. Da sind alle Mittel erlaubt, glauben Sie mir. Mir ist es gleich, ob es für mich oder für sonst einen Menschen negative Folgen haben kann oder nicht. Meine Arbeit verpflichtet mich dazu, im Sinne des Allgemeinwohls zu handeln. Und das tu ich auch. Wo es noch keinen Paragraphen gibt, den ich einhalten muß, entscheide ich selbst.« Ich bin also nach wie vor ein Köder - mehr nicht! dachte Sheila bestürzt. Und er macht sich sogar selber dazu. Genauso wie den Professor und seine gesamte Klinik. Von Dr. No ganz zu schweigen. Wenn das Gespräch abgehört worden war - und daran zweifelte sie keine Sekunde mehr waren die X-Agenten hellhörig geworden und vermuteten hinter Armstrong, seiner Klinik und vor allem dem Gespann Dr. No/Sheila mehr, als da jemals vorhanden war. Eine Falle also! Fragt sich wohl, für wen - letztlich? dachte Sheila zerknirscht. Copyright 2001 by readersplanet
Captain Stone ging hinaus und gab seine Anweisungen. Dann führte er Sheila zu seinem Dienstfahrzeug.
* Unterwegs schaute Captain Stone immer wieder in den Rückspiegel. Er fuhr scheinbar völlig ziellos durch die Stadt, bog immer wieder ab, fuhr Umwege... Bis er sicher war, daß sie verfolgt wurden. Sheila fühlte sich reichlich unbehaglich. Sie war mit Stone allein. Wie groß waren ihre Chancen gegen die X-Agenten? »Halten Sie sich fest!« sagte er. Und dann gab er Gas. Der Wagen zeigte endlich, was unter der Haube steckte. Mit schreienden Pneus bog Stone in eine Seitenstraße ein. Davor war ein Sackgassenschild gewesen. Hatte Stone das Schild übersehen? Er gab noch mehr Gas. Weiter vorn spielten Kinder. Sie hörten den röhrenden Motor und sprangen rechtzeitig in Sicherheit. Mit dem rechten Vorderreifen erfaßte das Polizeifahrzeug den roten Ball, mit dem die Kinder gespielt hatten. Der Ball flog davon und verfehlte knapp eine Fensterscheibe. Die Tachonadel zitterte höher. Sheila warf einen Blick über die Schulter: Die Verfolger waren ebenfalls eingebogen und rasten heran. Die Straße machte eine sanfte Kurve. Stone schien sich hier gut auszukennen. Er trat auf einmal voll auf die Bremse. Der Wagen brach zur Seite hin aus. Sheila stemmte unwillkürlich die Arme gegen das Armaturenbrett und schrie wie am Spieß. Stone fing das Auto ab und gab wieder Gas. Sie rasten in eine schmale Einfahrt hinein und gelangten in einen Hof. Gewiß, Stone kannte sich hier sogar bestens aus, aber die Verfolger nicht! Es war offensichtlich, daß sie das Straßenschild übersehen hatten. Sie bremsten zu spät, orgelten an der Einfahrt vorbei und rasten dem Straßenende zu. Jetzt half kein Bremsen mehr. Der Wagen der Verfolger prallte frontal gegen die Hauswand und schob sich zusammen. Sheila hörte das wahnsinnige Krachen und Bersten, während Stone mit quietschenden Reifen eine Ehrenrunde drehte und dann wieder zur Hauptstraße zurückkehrte. In diesem Moment schoß eine grelle Stichflamme vom Autowrack empor. Es gab eine gewaltige Detonation. Metallteile zischten durch die Luft. Gottlob gab es dort hinten keine Passanten und somit auch keine Unschuldigen, die von den herumfliegenden Wrackteilen verletzt werden konnten. Den Verfolgern selber war nicht mehr zu helfen! Stone verließ die Sackgasse und fuhr weiter, als sei überhaupt nichts geschehen. Das hieß, er beobachtete wieder aufmerksam den Rückspiegel. Allerdings steuerte er einer anderen Gegend von Chicago zu. Sie benutzten ein Stück Highway, bevor Stone sich wieder in das Verkehrsgewühl wagte. »Keine - keine Verfolger mehr?« erkundigte sich Sheila mit zittriger Stimme. »Doch!« Stone nickte. »Aber nicht mehr lange!« Es klang grimmig. Er gab mal wieder Gas, bog in eine Seitenstraße ab und beschleunigte auch noch weiter. Dies war keine Sackgasse. Was wollte er tun, um die Verfolger diesmal abzuschütteln? Copyright 2001 by readersplanet
Sheila kroch unwillkürlich in ihrem Sitz tiefer. Sie vermutete, daß es ähnlich dramatisch ablaufen würde, aber sie irrte sich. Weiter vorn war eine Straßensperre aufgebaut. Aha, deshalb hatte Stone vorher Anweisungen gegeben? Die Polizisten winkten ihm kurz zu. Dann stoppten sie mit gezogenen Waffen den nachfolgenden Verkehr. Es war nicht die einzige Maßnahme, die dazu dienen sollte, Verfolger abzuschütteln. Stone fuhr in eine Einfahrt hinein - selbstverständlich außer Sichtweite. Eine der Garagen hinter dem Mietshaus stand weit offen. Stone fuhr hinein und stieß den Wagenschlag auf. »Schnell!« befahl er. Sheila schnallte sich los und folgte dem Captain zur Hofmauer, nachdem Stone das Garagentor zugemacht hatte. Er sprang hoch und zog sich auf den Mauersims hinauf. Sheila stand ein wenig hilflos vor der Mauer. Er reichte ihr die Hand. »Na los!« Sie griff zu und ließ sich hochziehen. Soviel Kraft hätte sie dem Captain gar nicht zugetraut. Der Abstieg auf der anderen Seite war leichter. Und das zweite Fahrzeug stand schon bereit: Ein ziviler Wagen. Sie liefen hin und stiegen ein. »So, jetzt kann nichts mehr schiefgehen!« murmelte Captain Stone. Sheila mußte daran denken, daß er vorher bei Armstrong angerufen hatte, damit die X-Agenten auch mitbekamen, wohin er sich wenden würde. Und dann dieser Aufwand, um Verfolger abzuschütteln? Stone schien ihre Gedanken zu erraten, denn er sagte lächelnd: »Ohne diesen Aufwand wären die X-Agenten mißtrauisch geworden. Es mußte sein.« »Und was ist, wenn sie uns in der Armstrong-Klinik erwarten?« »Da habe ich nur wenig Bedenken. Die X-Agenten werden sich bis jetzt zurückgehalten haben. Aber die Tatsache, daß ich für sie quasi spurlos verschwunden bin - und Sie mit mir... Tja, sie werden keinen Zweifel mehr hegen. Alles paßt zusammen.« »Sie sind wirklich überzeugt davon, daß Ihre Leitung angezapft ist?« »Ich muß mit allem rechnen«, erwiderte er ernst. »Es ist kaum vorstellbar, daß die Organisation keine Verbindung zur hiesigen Polizei hat. Sonst hätte doch mal irgendwann jemand über einen X-Agenten stolpern müssen - auch ohne Ihren Dr. No, nicht wahr?« »Tatsächlich!« sagte Sheila zerknirscht. »Dann war Dr. No anscheinend der erste, der darüberstolperte, wie? Und ausgerechnet er hat sein Gedächtnis verloren. Sie wollten ihn umbringen und zogen ihm die Kleider aus, entfernten auch sämtliche Merkmale, die auf seine frühere Identität hinweisen könnten... Bevor man damit fertig war, befreite sich der Totgeglaubte. Es ist der Beweis dafür, daß die Organisation nicht perfekt ist.« »Was ist schon perfekt? Vor allem nicht, wenn Menschen ihre Hände im Spiel haben. Aber wie kommen Sie eigentlich darauf, daß man - nun - die Merkmale einer früheren Identität bei Dr. No beseitigt hat?« »Worauf wollen Sie hinaus?« »Tja, Sheila - vielleicht - vielleicht gibt es überhaupt keine - frühere Identität?« Er schürzte die Lippen. »Sie sind verrückt!« entfuhr es Sheila. »Hoffentlich!« Er runzelte die Stirn. »Mir kam er irgendwie bekannt vor. Ich erwähnte es bereits. Und in der Tat, es gibt eine Menge Leute, vornehmlich in Schlüsselpositionen, wie Copyright 2001 by readersplanet
mir scheint, und nicht nur hier, sondern auch im Ausland... Nun, diese Leutchen ähneln ihm wie Geschwister. Als wären sie alle - aus ein und derselben...« Er sprach nicht weiter. Sheila ließ einen erstickten Laut hören. Sie griff sich an die Kehle, als wollte sie sich würgen. »Er - lebt - noch!« sagte Stone betont. »Und ich glaube, es ist ungeheuer wichtig, daß das auch so bleibt - nicht nur für ihn, sondern möglicherweise für uns alle? Oder irre ich mich vielleicht?« Er warf Sheila einen kurzen Blick zu. Sie war kreidebleich. Auf ihrer Stirn perlten auf einmal Schweißtropfen. »Ja, er lebt - noch!« Sie nickte mühsam. »Dieser Professor... Was wird er wohl mit ihm anstellen? Vielleicht hängt auch alles von Ihrer - Ihrer Strategie ab, Captain Stone? Haben Sie denn überhaupt keine Gewissensbisse - was die toten Verfolger betrifft?« Stone war sichtlich froh für den Themenwechsel. »Nein!« bekannte er leichthin. »Ich sagte an anderer Stelle schon mal, daß die Rechte des einzelnen vor den Rechten der Gesamtheit zurückbleiben müssen. Dies gilt auch für mich selber. Es kann sein, daß uns die X-Agenten umlegen, bevor wir die Klinik überhaupt zu Gesicht bekommen. Kann sogar sein, daß sie uns gefangennehmen, um uns auszuquetschen - mit welchen Methoden auch immer. Dies alles muß ich in kauf nehmen, denn ich will der Organisation einen empfindlichen Schlag versetzen. Sie muß außerdem noch stärker aus ihrer Anonymität heraustreten als es im Zusammenhang mit Dr. No bereits geschah. Damit es unübersehbar wird, welche Gefahr sie weltweit darstellt. Sonst kann sie niemand je erfolgreich bekämpfen.« »Ihnen ist anscheinend auch völlig egal, was aus mir wird, nicht wahr? Sie haben mich vorsichtshalber mitgenommen, um die X-Agenten noch mehr anzustacheln!« Er deutete mit dem Daumen auf die Beifahrertür. »Wenn Sie wollen, steigen Sie einfach aus. Ich halte Sie nicht auf. Na, wollen Sie das?« »Würden Sie denn vorher wenigstens anhalten?« fragte sie bitter. Er zuckte die Achseln und lächelte scheinheilig. Sheila sagte nichts mehr...
* Alle Vorbereitungen waren getroffen, als Professor Armstrong gestört wurde. Einer in Wärterkleidung tauchte auf und winkte ihm zu. Armstrong lief hinaus. Wenig später kehrte er zurück. Seine Miene wirkte verfinstert. »Na, was ist?« fragte ich ihn. Man hatte mich in einen Sessel geschnallt, der aussah wie bei einem modernen Zahnarzt, nur wuchtiger. Außerdem wurden an Armen und Beinen Elektroden angeschlossen. Das wiederum erinnerte mich an den berüchtigten Elektrischen Stuhl. »Sie verlieren Ihren Humor wohl nie, Dr. No?« »Man tut eben, was man kann!« »Dann kann ich von Ihnen vielleicht sogar noch was lernen? Eben hat übrigens Stone angerufen. Vom Präsidium aus. Er wird kommen. Allerdings wird er Sheila mitbringen. Freuen Sie sich schon auf Ihre - Freundin?« Ich freute mich überhaupt nicht. Über gar nichts! Wieso brachte dieser Stone Sheila mit? Es war gewiß nicht ungefährlich, einfach hierherzufahren. Sicher würde Stone Umwege machen müssen, weil er damit rechnen mußte, beschattet zu werden. Sonst war das ganze Ablenkungsmanöver bei meinem Hertransport umsonst. Und wie paßte die finstere Miene des Professors zu der Geschichte? Copyright 2001 by readersplanet
Er betrachtete mich kopfschüttelnd. »Was sind Sie doch für ein primitiver Bursche, Dr. No! Ein Körper mit dick hervorquellenden Muskelpaketen. Wie könnte eine Frau so etwas jemals schön finden? Und Ihr Geist ist so einfach, daß ich in Ihrem Verstand lesen kann wie in einem offenen Buch.« Als Kompliment empfand ich das zwar nicht gerade, aber es traf mich auch nicht sonderlich aus dem Munde eines Wahnsinnigen. Er fuhr fort: »Stone hat sich recht seltsam benommen. Ich frage mich, was er vorhat. Will er mich hereinlegen? Wieso eigentlich?« Er lächelte bald wieder: »Macht nichts, Dr. No. Lassen wir ihn einfach mal kommen. Er wird eine Weile brauchen. Bis dahin werden wir beide noch ein Stückchen weiter sein. Glauben Sie mir.« »Mit einem so primitiven Burschen wie mir? Was wollen Sie damit anfangen?« »Sie haben immerhin die X-Organisation überlebt. Irgendwie. Das ist doch schon was, oder?« »Fangen Sie endlich an, Armstrong. Sie langweilen mich mit Ihrem dummen Geschwätz. Anscheinend hören Sie sich besonders gern reden?« Er knirschte prompt mit den Zähnen. Ich warf einen Blick auf Dr. Kareen Forbess. Sie zitterte. Warum?
Es geht weiter - atemlos! - in Band 4:
»Laborratten« Ein weiterer Roman von W. A. Hary
Den bekommt man übrigens auch in gedruckter Fassung (wie jeden Roman aus der Serie DR. NO!), diesmal mit Titelbild von dem bekannten Künstler Thorsten Grewe. Einfach mal fragen bei: HARY-PRODUCTION, Waldwiesenstraße 22, 66538 Neunkirchen, Internet: www.hary.li, eMail:
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