Das Erbe der Macht Band 12 Familienbande (2/2) In ihren Adern fließt schwarzes Blut - Die Comtessa auf dem Weg zur Macht...
12 downloads
355 Views
137KB Size
Report
This content was uploaded by our users and we assume good faith they have the permission to share this book. If you own the copyright to this book and it is wrongfully on our website, we offer a simple DMCA procedure to remove your content from our site. Start by pressing the button below!
Report copyright / DMCA form
Das Erbe der Macht Band 12 Familienbande (2/2) In ihren Adern fließt schwarzes Blut - Die Comtessa auf dem Weg zur Macht Zwischen den Wirklichkeiten Wabbernder Nebel wallte vor Dessert Storm auf, formte sich zu einer Kugel und ließ ihn Zeuge der Geschehnisse werden. Schemenhaft nahm er die Gestalt zu seiner Linken wahr. In der Kugel waren Anna und Chris zu sehen, die im gleichen Moment bewusstlos zusammenbrachen. „Sie versagen erneut“, brachte der Schatten hervor, der sich nun direkt neben den alten Aborigine schob. „Warum zürnst du so? Sie haben den Kampf gegen die Allmacht bestanden, obwohl ihnen der Überblick über das große Ganze verwehrt wird. Sie machen ihre Sache gut“, erwiderte Dessert Storm. Ungehalten schüttelte der Schatten, jene seltsame Person, die von einem Schattenfeld umhüllt wurde und den Lightfightern bereits oft wertvolle Hinweise in ihrem Kampf gegen das Böse gegeben hatte, mit dem Kopf und sagte: „Die Allmacht wurde zerstört, doch um welchen Preis. Merlin musste die Ebene verlassen und sie haben Freunde verloren. Der Schlüssel droht ihnen zu entgleiten und wenn die Comtessa ihn erhält besitzt sie eine gewisse Macht.“ „Ich denke du siehst die Sache mit falschen Augen. Der Schlüssel besitzt Macht, aber ist dennoch nur ein Schlüssel. Silvia ahnt nicht wofür er zu verwenden ist, niemand weiß darüber bescheid, ausgenommen uns. Natürlich ist mir bewusst wie wichtig es ist. dass die LF ihn erhalten, doch was beschäftigt dich wirklich?“ wollte der alte Aborigine mit den Augen eines jungen Mannes wissen. Für kurze Zeit sank der Kopf des Schattens auf die Brust, bevor er mit leiser Stimme erwiderte: „Ich war bei Shadow, dem Hüter der Agenda, um ihn auf seine Aufgabe vorzubereiten. Das Buch öffnete sich vor mir und ließ mich einen Blick auf meine Zukunft werfen. Natürlich ist nicht zwangsläufig sicher, dass geschieht was sie prophezeit, doch es lässt mich vorsichtig sein. Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Und wer weiß, vielleicht werden die Lightfighter eines Tages auf meine Hilfe verzichten müssen.“ „Shadow, der Vampir. Du weißt wie skeptisch ich ihm gegenüber bin. Durch ihn mussten wir uns mit Alicia herumschlagen, der kaltblütigen Killerin. Auch befürworte ich nicht, dass durch die Agenda das Wissen über die Zukunft gegeben ist. Die Hohen Mächte sind zu unvorsichtig, was ihnen zum Verhängnis werden wird“, erwiderte Dessert Storm. „Schweig! Wie kannst du die Hohen Mächte beleidigen. Willst du, dass sie dich strafen, so wie sie es bei mir einst taten?!“, erwiderte der Schatten, „Shadow hat für seinen Leichtsinn gebüßt und Alicia wurde vernichtet, du kannst es ihm nicht ewig vorhalten. Und die Hohen wissen was sie tun. Der ewige Krieg….“ „Der ewige Krieg! Immer wieder die gleiche Geschichte. Der Ewige Krieg findet zurzeit nicht statt! Du weißt, dass einer alleine nicht genügt. Licht und Schatten müssen zusammentreffen um die letzte Entscheidung herbeizuführen, doch bisher ist nur das Licht bereit. Eines Tages wird sein Widerpart erscheinen, dann, und erst dann, wird der ewige Krieg weitergehen. Bis zu diesem Zeitpunkt sollte das Wissen über die Zeit niemandem zur Verfügung stehen“, unterbrach der alte Aborigine und blickte ins Leere.
1
„In dieser Sache waren wir schon immer uneinig. Ich werde mich nun auf die Traumebene zurückziehen. Was gedenkst du zu tun? Sie befinden sich in deinem Gebiet“, wollte der Schatten wissen. „Erst einmal werde ich nichts unternehmen und schauen wie sie weiter vorgehen. Und natürlich werde ich Silvia im Auge behalten. Und auch Chris“, erklärte Dessert Storm. „Lass dir nicht zu viel Zeit. Auch ich habe gezögert. Es hat vielen Menschen das Leben gekostet, damals“, erwiderte der Schatten und begann langsam in einem schwarzen Strudel zu verblassen. Mit Augen. die die Ewigkeit gesehen hatten blickte der alte Aborigine auf die Kugel in der sich zwei Gestalten zu regen begannen. * Stöhnend richtete Anna Schneider sich auf. Langsam schälte sich ihre Umgebung aus der Dunkelheit der Bewusstlosigkeit und sie konnte die Höhle erkennen. Chris, der seltsame Reporter, der ihr geholfen hatte, lag ebenfalls bewusstlos neben ihr. Ein Schweißfilm hatte sich auf seiner Stirn gebildet und er zuckte leicht. Auch Anna fühlte sich furchtbar. Das Ritual war sehr kräftezehrend gewesen. Und es war völlig umsonst. Das Zeitfenster hat sich wieder geschlossen. Das Ritual lässt sich nicht mehr durchführen. Wofür jener seltsame Schlüssel auch immer war, wir werden ihn nicht erhalten, dachte die junge Lightfightern. Mit einer Armbewegung strich sie eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht und warf ihre langen, braunen Haare zurück. Wankend kam sie auf die Beine und bewegte sich auf Chris zu, der sich nun seinerseits zu regen begann. Der junge Reporter, Anna war mittlerweile überzeugt davon, dass es sich nicht um einen solchen handelte, blinzelte kurz und fuhr dann blitzschnell in die Höhe. Bemerkenswerte Reflexe, dachte sie. Dies war einer jener Momente in denen sie Sandra um ihre Gabe der Telepathie beneidete. Wie gerne hätte sie gewusst wer Chris wirklich war und was er wirklich wollte. Innerhalb weniger Sekunden hatte er sich völlig gesammelt. „Alles in Ordnung?“, fragte sie höflich, jedoch sehr distanziert. „Einigermaßen“, gab Chris zurück und ließ seine Hand durch seine braunen Haare gleiten, „Wir haben wohl versagt. Der Schlüssel ist verloren.“ „Ja. Michael wird nicht gerade erfreut darüber sein. Gerade nach den letzten Ereignissen wären einige positive Entwicklungen recht nützlich. Ich frage mich nur wieso er noch immer nicht hier ist, draußen wird es bereits langsam dunkel“, sprach Anna. „Gute Frage. Vielleicht wollte er uns zuerst noch suchen, oder er ist noch bei Silvia“, erwiderte Chris. „Nein, das hätte sie doch gesagt. Aber langsam beginne ich mir um unser Blondchen Gedanken zu machen. Immerhin war es auch bei dir kein Zufall, dass du in unserem Hotel warst, vielleicht stimmt auch mit ihr etwas nicht. Seit ich für das Spectral Enterprise arbeite wundert mich überhaupt nichts mehr“, sprach Anna weiter. Langsam wandte sie sich zum Ausgang und verließ die Höhle. So sah sie nicht mehr, wie Chris zusammenzuckte und ihr dann nur langsam folgte. Blond. Silvia ist nicht Blond. Sie hat uns reingelegt. Ich war zu unvorsichtig. Sie hat mich ein anderes Aussehen von ihr erblicken lassen. Aus irgendeinem Grund müssen zumindest die Lightfighter ein Teil ihres Wesens erkennen können. Sie zeigt sich ihnen in ihrer Lieblingsgestalt, der jungen, taffen Blondine. Aber dieses Mal gewinne ich, Comtessa, dachte Chris. Schnell holte er zu Anna auf und trieb sie zur Eile an. Michael Hartmann befand sich in höchster Lebensgefahr. Die beiden ahnten ja nicht mit wem sie es zu tun hatten. Und Silvia de 2
Santori war zu allem bereit. Sie war die Comtessa. Und mit ihr hatte Chris bereits mehr als einmal zu tun. Die Zusammenstöße zwischen ihnen waren legendär. Und da heißt es doch, Blut ist dicker als Wasser, dachte der Agent. Gemeinsam stiegen sie in den Jeep und fuhren in Richtung Hotel. * Zwischen den Wirklichkeiten „Ah, der Jäger begreift. Es wurde auch langsam Zeit“, murmelte Dessert Storm zu sich selbst. Nach wie vor schwebte eine durchsichtige Kugel vor dem alten Mann in der Luft und ließ ihn einen Blick auf die Geschehnisse erhaschen. Anna und Chris waren nun gemeinsam auf dem Weg zum Hotel, wo sich noch immer Silvia und Michael aufhielten. Der Keim von Torsten Thielmann ist bereits zu fortgeschritten, alss das ich dir noch helfen könnte, Anna. Die Geschehnisse werden nun ihren Lauf nehmen. Ich wünschte ich hätte dir helfen können, dachte Dessert Storm und sah mitleidig auf die junge Frau. Was hatte sie bereits erdulden müssen. Der Tod ihres Vaters durch einen Dämon, Andis Angriff auf sie und sein Seitenwechsel, ihre Gefangenschaft durch das Trio und nun dies. Der Keim wuchs sehr schnell. Und natürlich war dem alten Aborigine klar, weshalb Torsten Thielmann diesen in Anna abgelegt hatte. Noch heute wird sie erfahren, dachte er. Sein Blick schweifte nun zu Chris, dem jungen Reporter, der bereits ebenfalls sehr viel durchgemacht hatte. Nun war er hier. Blut ist eben doch dicker als Wasser, dachte der alte Mann, und dann haben wir noch Michael, der überhaupt nichts über seine Bestimmung weiß. Sie sind wie Blinde, die versuchen zu sehen. Machtlose Unwissende, die sich auf dem Schlachtfeld zu behaupten versuchen. Aber ich habe Vertrauen. Sie werden es schaffen, jedoch nicht ohne Hilfe. Ich muss wohl doch eingreifen. Der Schatten scheint ja anderer Meinung zu sein. Junge und zugleich uralte Augen beobachteten weiter das Geschehen. * „Sehr gut, das Ritual ist gescheitert“, triumphierte Silvia während ihr Blick weiter in die Kugel gerichtet war. Ein kaltes Lächeln überzog ihr Gesicht, „Und nun ist Anna auf dem Weg zu mir. Wie immer behalte ich die Oberhand.“ Sie wandte sich um und sah auf Michael Hartmann, der gelähmt auf dem Boden des Hotelzimmers lag. Da er das Foto aus der Höhle gesehen hatte, war der Comtessa keine Wahl geblieben. Es war ein leichtes gewesen ihn zu überwältigen. Natürlich hatte sie sich bereits über die SE informiert und wusste so auch von Michaels gefährlichem Amulett, das es ihm ermöglichte gegen Schwarzblüter zu kämpfen. Zu ihrer Sicherheit hatte sie ein magisches Feld um das Hotel gelegt, das verhinderte, dass er sein Amulett zu sich rief. Er war machtlos. Dachte sie und wandte sich wieder der Kugel zu. Lautlos und zittrig begann Michael sich zu bewegen. Sein Tatoo glühte wie Feuer, während die Lähmung langsam von ihm abließ. Das Gefühl kehrte in seine Glieder zurück. Er wusste nicht weshalb, wusste nicht warum sein Tatoo so heiß wurde oder woher er die Fähigkeit nahm, aber es war ihm egal. Er musste aus dem Zimmer, aus dem Hotel. Er benötigte die Träne des Universums, sein Amulett. Er wusste nicht was Silvia plante, wusste nicht ob sie wirklich ein Dämon war, aber er wusste, dass sein Leben sich in Gefahr befand. Er wollte nach dem Erwachen aus dem Koma nicht schon wieder um sein Leben bangen müssen. Er musste handeln. Lautlos bewegte er seinen Finger und ließ das Gefühl zurückkehren. Dann sprang er auf und warf sich nach vorne. Überrascht keuchte Silvia auf und fiel gegen die Wand. 3
„Glaubst du, du kannst mich aufhalten!“, rief Silvia. Plötzlich leuchteten ihre Augen. Instinktiv ließ Michael sich zu Boden fallen und wich dem Feuerball, den seine Gegnerin schleuderte so aus. Die Ausläufe berührten ihn jedoch noch und verbrannten Teile seiner Haut auf dem linken Oberarm. Keuchend sprang er auf, riss die Tür auf und rannte aus dem Raum. „Lauf nur, du entkommst mir nicht. Und Anna ist schon auf dem Weg hierher“, murmelte sie. Michael befand sich bereits außerhalb des Hotels und machte sich auf dem Weg zur Höhle. * Vor langer Zeit Sie hatten sich versammelt. Dessert Storm, Merlin, Karsten Hartmann und jene Person die sich später einmal „Schatten“ nennen sollte, jedoch noch nichts von den dramatischen Ereignissen ihrer Zukunft wusste. Sie standen in einer kleinen Höhle im Outback und zwischen ihnen lag der Schlüssel. „Wir müssen ihn verstecken, so schnell wie möglich. Sie dürfen ihn niemals finden“, sprach Karsten Hartmann. „Meine Aufgabe ist die Wahrung des Gleichgewichts, ich werde mich jedoch bald um die Engelstränen kümmern müssen. Es darf nicht meine Aufgabe sein“, erwiderte Merlin. „Aber wer von uns außer dir hat die Macht?“, fragte Karsten Hartmanns Begleiter, „Ich und Karsten sicher nicht. Und Dessert ist ein einfacher Magier, auch er hat nicht die Macht. Nur du.“ „Aber, aber, wer wird denn so pessimistisch sein!“, ertönte plötzlich eine Stimme vom Eingang der Höhle her. „Alicia, Darken“, hauchte Merlin. Es war zu spät. Sie hatten zu lange gezögert. Die Vampire waren hier, hatten sie gefunden. Und was Darken seit langer Zeit suchte, was ihn endlich zur Schattenkugel führen sollte, lag vor ihnen auf dem Boden. Der Schlüssel. „Oh es freut mich auch euch zu sehen“, gab Darken süffisant zurück und lächelte Alicia zu, „Ihr habt keine Wahl, die Höhle ist von Vampiren belagert. Gebt den Schlüssel heraus.“ „Das werden wir nicht tun“, gab Karsten Hartmann kalt zurück. „Oh ich habe gehofft, dass du das sagst“, lächelte Alicia und warf sich nach vorne. Geschickt war Karsten Hartmann sich zur Seite und aktivierte sein Amulett. Zumindest versuchte er es. „Die Ausstrahlung Karsten. Das Amulett funktioniert nicht, ebenso wie meine Magie nicht ihre alte Stärke besitzt“, warf Merlin ein. Auch Darken wollte sich nun einmischen, kam jedoch nicht mehr dazu, denn plötzlich trafen ihn zwei Schläge in den Rücken und ließen ihn taumeln. Shadow war aufgetaucht. Er hatte Darken und Alicia verfolgt, tat dies zu jeder Zeit und an jedem Ort. Er war es, der Alicia damals durch eine Intrige von Lady X, oder Nina Prestova wie sie in dieser Zeit genannt worden war, erschaffen hatte. Er wollte seinen Fehler wieder gut machen und seine einstige Geliebte erlösen. Ein Kampf entbrannte. Merlin und Dessert Storm zogen sich an den Rand zurück und verfielen in hektisches Sprechen während Karsten und dessen Begleiter gegen Alicia vorgingen. Vom Kampfeslärm angezogen trafen nun immer mehr Vampire in der Höhle ein. Die Übermacht wurde zu groß. Merlin erhob seine Hände und murmelte Wörter in einer uralten Sprache, worauf Karsten, sein Begleiter und Shadow auf ihn zuschwebten. Er umklammerte sie und verschwand. Zurück blieben Darken, Alicia und Dessert Storm. Langsam kamen die Vampire auf den alten Aborigine zu, der neben dem Schlüssel stand. „Sieht so aus als hätten wir gewonnen“, murmelte Alicia und legte sich über die Lippen.
4
Niemand, der die junge blonde Frau sah, würde eine eiskalte Killerin hinter ihr vermuten, doch genau dies war sie. Bereits seit Jahrhunderten. Seit jenen furchtbaren Ereignissen am Hofe von Königin Elisabeth von Österreich. Der alte Aborigine lächelte weise. „Vielleicht werdet ihr eines Tages gewinnen, aber nicht heute. Die Welt bleibt noch einige Zeit vor euch bewahrt“, sprach er und warf sich über das Artefakt. Eine heftige Energieentladung umhüllte ihn und verbrannte seinen Körper. Eine durchsichtige Shilouette blieb. Der Geist des Aborigines lebte, während sein Körper starb. Er wusste noch nicht, dass eines fernen Tages Karsten Hartmann auf dieselbe Art überleben würde. Ein Blitz ließ den Schlüssel verschwinden und die Vampire entsetzt aufschreien. Gleichzeitig bildeten sich immer mehr Blitze, die Darken und Alicia einhüllten. „Von jetzt an ist euch der Zugang zu dieser Höhle nicht mehr gestattet!“, rief Dessert Storm. Instinktiv flohen die beiden Vampire, während ihre Untergebenen von den Blitzen ausgelöscht wurden. Von diesem Tage an, wachte ein alter Mann über ein Artefakt von immenser Bedeutung und sorgte dafür, dass es niemand von schwarzem Blut in die Hände fallen konnte. Bis heute. * Frankreich, Darkens Residenz Finde die Schattenkugel, wisperte es in Darkens Geist. Wie so viele Male wand sich der Herr der Vampire im Schlaf und wurde von Bildern heimgesucht. Bilder, die ihn sein Versagen immer und immer wieder erleben ließen. Sein Versagen, als es um das Töten des damals noch jungen Shadows ging, sein Versagen als er den Schlüssel zur Schattenkugel schon fast in den Händen gehalten hatte und schlussendlich Alicias Tod, den er nicht hatte verhindern können. Ein kurzer Schmerz ließ ihn zusammenzucken und erwachen. Schweißüberströmt lag er auf seinem Bett in seiner Villa und kam langsam in die Wirklichkeit zurück. Das Leuchten am Rande seines Gesichtsfeldes ließ ihn aufspringen und zu einem hölzernen Sekretär hasten der in der Ecke stand. Ein spitz zulaufender Kristall stand dort in einer Vertiefung und begann nun immer stärker zu leuchten. Jemand hat die Höhle betreten, dachte Darken. Natürlich hatte er damals, als dieser verfluchte Dessert Storm ihn und Alicia aus der Höhle entfernt hatte, Detektoren hinterlassen, die ihm sagen sollten wenn jemand die Höhle betrat. Und genau dies war nun geschehen. Sieht wohl so aus, als bekomme ich eine neue Chance, dachte Darken. Langsam ließ er seine Finger über den Kristall gleiten. Kurz flimmerte die Luft und es entstanden Bilder. „Anna Schneider und Michael Hartmann. Muss dieses verfluchte Pack überall seine Finger im Spiel haben“, fluchte Darken. Die beiden anderen Personen kannte er nicht, was jedoch zweitrangig war. „Andi!“, sandte er einen mental verstärkten Ruf aus. Sekunden später öffnete sich die Tür und der ehemalige Lightfighter betrat den Raum. Noch immer war Darken nackt, hatte nicht die Zeit gefunden sich etwas überzuziehen. Er wusste, dass Andi sich bereits im Leben eher zum männlichen Geschlecht hingezogen gefühlt hatte und dies hatte sich im Tod nicht geändert. Er selbst bevorzugte zwar das weibliche Geschlecht, hatte sich jedoch bereits einige Male auf sein neues „Kind“ eingelassen. Der frühere Lightfighter war zwar nicht ganz so grausam wie Alicia, nahm jedoch langsam ihren Platz ein. „Was ist…“, begann Andi, unterbrach sich jedoch, als er den leuchtenden Kristall sah. „Das heißt wohl wir machen eine kleine Urlaubsreise“, grinste er. 5
„So ist es. Gib den anderen bitte Bescheid, sie sollen den Jet startklar machen“, erwiderte Darken. Der junge Vampir ließ noch einen Blick über den nackten Körper von Darken wandern und verließ er dann das Zimmer. Natürlich hatte er die Shilouetten von Anna und Michael ebenfalls entdeckte. Das gibt ein freudiges Wiedersehen, dachte er und machte alles für den Abflug bereit. * Sydney, Australien Gemeinsam betraten Anna und Chris das Hotelzimmer. Bereits am Empfang hatten sie erfahren, dass Michael das Hotel nicht verlassen hatte. Sie konnten nicht ahnen, dass er dies zwar getan, aber von niemandem gesehen worden war. „Ich gehe davon aus, dass er bei Silvia ist“, sprach Anna und verließ den Raum um an die Nebentür zu klopfen. Chris folgte ihr. Er vermutete, dass es das Artefakt war, das Silvia wollte. Und solange sie es nicht hatte, würde sie sich nicht zu erkennen geben. Somit waren die beiden Lightfighter nicht unmittelbar in Gefahr. Nach zweimaligem Klopfen öffnete sich die Tür und eine lächelnde Silvia bat sie in ihr Zimmer. „Wir suchen Michael, weißt du zufällig wo er ist?“, wollte Anna wissen. „Nicht hier. Er hat mich vor kurzem verlassen und zwar auf sehr unhöfliche Art und Weise“, erwiderte Silvia. „Dann werden wir ihn mal suchen gehen“, erklärte Anna und wollte sich erheben. Es blieb jedoch bei dem Versuch. Entsetzt musste sie feststellen, dass sie sich nicht mehr bewegen konnte und auf dem Stuhl, auf dem sie Platz genommen hatte, gefesselt war. Sie sah, dass auch Chris sich nicht mehr erheben konnte. „Du bist es also wirklich“, sprach der Reporter. „Aber natürlich, wer sonst. Es enttäuscht mich, dass du nicht bereits früher darauf gekommen bist. Glaubst du ich lasse zu, dass du dich an Anna heranmachst ohne einzugreifen. Aber nicht doch. Du und dein feiner Club der Venator pro Lux. Sieh dir doch mal an wie es dem Centro Domini ergangen ist, so wird es euch auch ergehen“, erwiderte die Comtessa. „Was soll das alles. Wer bist du und wer bist du, Chris. Ich bin zwar nicht unbedingt in der Lage Forderungen stellen zu können, aber verdammt noch mal ich möchte jetzt wissen was hier gespielt wird!“, rief Anna. „Das sollst du Anna, das sollst du“, antwortete die Comtessa. „Es begann vor langer, langer Zeit. Als Sohn und Tochter eines Druckereibesitzers kamen Christian und Jana Schneider auf die Welt. Es war zu Beginn des zweiten Weltkrieges. Da der Vater der beiden in seiner Druckerei etliche „reichsfeindliche“ Propaganda druckte, musste er außer Landes fliehen. Es kam bei der Flucht zu Komplikationen und er musste seine Tochter zurücklassen. Nach vielen Demütigungen und Misshandlungen schaffte diese es doch, trotz ihrer jungen Jahre, ebenfalls zu fliehen. Während Vater und Sohn den Weg nach Amerika antraten floh die kleine Jana nach Italien und schaffte es trotz der politischen Verhältnisse sich nach oben durchzuarbeiten. Sie erschuf sich ein Imperium, allerdings auf illegaler Basis. Sie wurde zur Verbrecherkönigin, die nach wenigen Jahren in fast der ganzen Welt die Herrscherin der Unterwelt war. Der Krieg ging zu Ende und sie kehrte nach Deutschland zurück. Die Jahre vergingen. Obwohl sie mittlerweile das Alter von fast siebzig erreicht hatte, sah sie noch immer wie gerade Anfang dreißig aus. Natürlich hatte sie mittlerweile ihren Namen geändert und hieß nun Silvia de Santori. In der Öffentlichkeit eine geachtete Geschäftsfrau. Doch dann kreuzte ein junger Reporter ihren Weg. Sein Name war Chris und er war amerikanischer Staatsbürger. Er versuchte Silvia de Santori als die Comtessa zu entlarven, was ihm jedoch nicht gelang. Die Zusammenstöße der beiden wurden legendär. 6
Erst nach und nach bemerkte Silvia, das sie ebenso wie Chris die Fähigkeit des zweiten Gesichts geerbt hatte. Sie konnte sporadisch in die Zukunft sehen. Chris beschloss seine Fähigkeiten in den Dienst des Guten zu stellen und wurde zum venator pro Lux. So arbeitet er für jenen Geheimbund des Vatikans der sich dem Kampf gegen die dunklen Mächte verschrieben hatte. Silvia entschloss sich, sich den dunklen Mächten anzuschließen. Dank ihres verlangsamten Alterungsprozess und des zweiten Gesichts wurde sie mit Handkuss aufgenommen. Nach etlichen Bewährungsproben wurde sie, wurde ich zum Halbdämon gemacht. Natürlich erwacht in jeder Mutter irgendwann der Drang sich fortzupflanzen, so auch in mir. Ich erwählte mir einen völlig menschlichen Mann und zeugte mit ihm Zwillinge. Ein Junge und ein Mädchen. Ich wusste, dass sie später, wenn sie herangewachsen sein würden zwar nicht über das zweite Gesicht verfügen würden, doch auch sie würden langsam altern und während sich in meinem Sohn ein starker Zauberer entwickelte, würde meine Tochter zu einer mächtigen Hexe werden“, erzählte Silvia. Anna begann zu erbleichen, da sie langsam zu ahnen begann worauf die Geschichte hinauslief, doch sie hörte weiter zu. „So versiegelte ich die Kräfte beider Kinder um sie erst später wieder freizugeben, wenn sie dafür bereit wären. Doch es kam alles anders. Als mein Mann erkannte, wer ich wirklich war raubte er meine Tochter und floh mit ihr. Ich fand ihn nicht mehr. Jahre später sah ich in der Zeitung ein Bild von einem jungen Mädchen, das nun Waise war, da sein Vater, ein Museumsbesitzer, ermordet worden war. Ich wollte sie wieder zu mir holen, kam jedoch zu spät. Sie trat dem Spectral Enterprise bei und wurde zu einem der größten Feinde der dunklen Seite. Du Anna, bist meine Tochter. Du trägst mein Erbe in dir. Du bist dazu auserwählt eine der größten Hexen der Dunkelheit zu werden“, endete die Comtessa mit ihrer Erzählung. „Ich werde nie der dunklen Seite angehören, niemals!“, schrie Anna. „Oh doch, das wirst du. Ich werde das Siegel brechen und deine Kräfte freischalten. Und am Ende wirst du mir dankbar sein. Denn nur so wirst du den Keim den Torsten Thielmann in dir freisetzte entfernen können“, erklärte sie. Ohne Annas Erwiderung abzuwarten begann Silvia Zeichen in die Luft zu malen und während ihre Augen grell aufleuchteten bäumte sich Anna unter furchtbaren Schmerzen auf, bevor sie in bodenloser Schwärze versank. * Gehetzt blickte Michael sich um und betrat die Höhle. Bereits mit einem Blick konnte er erkennen das Anna und Chris nicht mehr hier waren. „Wenn sie zurück ins Hotel wollen und dort Silvia über den Weg laufen“, murmelte er und wollte sich bereits umwenden, als er ein leichtes Flimmern wahrnahm. „Willkommen Michael Hartmann“, begrüßte ihn Dessert Storm. „Ich muss wieder weg, keine Zeit alles zu erklären“, erwiderte Michael und wollte die Höhle bereits verlassen. „Du kannst zurzeit nichts für Anna und Chris tun. Außerdem gibt es Wichtigeres. Große Ereignisse kündigen sich an. Bald wird sich vieles verändern. Aufgrund der, nunja Umstände, haben die Hohen Mächte beschlossen, dass das gescheiterte Ritual noch einmal durchgeführt werden darf, jetzt“, erklärte der alte Aborigine. Ich hoffe Anna und Chris können gut auf sich aufpassen. Das hier ist von enormer Bedeutung. Ich weiß nich,t was es mit dem Schlüssel auf sich hat, aber da ihn scheinbar doch mehr Personen in die Hand bekommen möchten, als nur Anna und ich ist es wohl angebracht es jetzt zu versuchen, dachte er. Auf Desserts Befehl hin ließ Michael sich im Schneidersitz auf den Boden nieder und schloss die Augen. Die Utensilien von Anna und Chris waren noch immer vorhanden somit also keine Vorbereitungszeit notwendig. Mit einem Mal fühlte er ein leichtes Kribbeln, als Dessert sich 7
auf ihn niederließ und mit ihm verschmolz. Im gleichen Augenblick umgab ihn in allen Regenbogenfarben schillerndes Licht und er bewegte sich durch einen langen Tunnel. Ein schwebender Altar baute sich vor ihm auf, auf dem ein Ring lag. Dieser besaß keine Verschnörkelung, keinen Stein, war einfach ein goldener Ring. Michael griff danach und befand sich gleich darauf wieder in der Höhle im Outback. Das war alles, dachte er. „Dessert , wo bist du. Es hat funktioniert, ich habe den Ring!“, rief er. „Oh, das hast du gut gemacht! Aber ich denke du hast nun keine Verwendung mehr für ihn“, erklärte Andi zynisch. „Darken! Andi!“, rief Michael entsetzt. * Langsam schlug Anna die Augen auf. Etwas war anders, sie spürte es. „Willkommen zuhause, mein Kind“, wurde sie von Silvia begrüßt. „Mutter“, hauchte Anna. „Endlich stehst du wieder auf der richtigen Seite. Das Siegel ist entfernt. Es wird natürlich noch lange dauern bis du auf deine vollen Kräfte zurückgreifen kannst und gelernt hast damit umzugehen, aber das werden wir schon schaffen. Nun müssen wir aber schnellstens zur Höhle. Ich werde nur noch schnell deinen Onkel umbringen“, erklärte die Comtessa. „Nein! Wir werden ihn vielleicht noch benötigen. Wenn Dessert Storm die Höhle gegen das Böse schützt können wir nicht hinein, er schon“, erwiderte Anna. „Ich wusste schon immer, dass du meine Intelligenz geerbt hast“, lächelte die Comtessa und bewegte die Finger. Wie eine Marionette erhob sich Chris und hatte keine Möglichkeit sich zu wehren. Mittlerweile war es draußen dunkel. „Gehen wir“, sprach Anna. * Entsetzt blickte Michael auf Darken und Andi, die langsam die Höhle betraten. „Dessert Storm ist tot. Seine Aufgabe war es das Artefakt zu bewachen. Wir könnten die Höhle sonst nicht betreten“, erklärte Andi und sah auf seinen ehemaligen Freund und Mitstreiter hinab. Michaels Magen zog sich zusammen, als er hörte wie kalt Andi sprach. Er war tatsächlich durch und durch Vampir. Und trotzdem regte sich tief in ihm die Hoffnung, ihn doch irgendwie wieder auf die Seite des Lichts zu holen. Andi bemerkte den Blick. „Mach dir keine Hoffnungen. Ich werde noch über das Antlitz dieser Welt wandeln, wenn ihr alle nur noch Staub seid. Der Kampf des Lichts ist nicht mehr meiner“, erklärte er. „Gib mir den Ring, sofort!“, rief Darken. Er sah sich am Ziel seiner Wünsche. Der Schlüssel zur legendären Schattenkugel. Das Artefakt, das den Vampiren unendliche Macht verleihen sollte. Er ahnte nicht, was es damit wirklich auf sich hatte. Und dass noch viele andere hinter der Kugel her waren. Michael dachte nicht daran den Ring aus der Hand zu geben. Er konzentrierte sich auf die Träne des Universums und rief sie in Gedanken herbei. Im gleichen Moment durchfuhr ihn ein Stromstoss und er fiel zu Boden. Der heiß gewordene Ring entfiel seiner Hand und rollte vor Darkens Füße. „Ganz wie der Vater“, sprach Darken höhnisch und bückte sich nach dem Ring, „Ganz wie damals.“ „Dann hast du mich wohl vergessen!“, rief eine Stimme vom Eingang. „Shadow“, keuchte Michael. 8
Instinktiv warf sich Andi gegen den neu aufgetauchten Feind, während Darken den Ring an sich nahm. Michael sprang auf und warf sich gegen den Herrscher der Vampire. Ein wilder Kampf entstand. Shadow war ein jahrhundertealter Kämpfer, doch auch Andi hatte bereits viel gelernt. Michael hingegen hatte Darken nichts entgegen zusetzen. Der Herrscher der Vampire beugte sich über Michael und kam seinem Hals immer näher. „Gleich zwei Lightfighter in so kurzer Zeit, welch ein Glück“, hauchte er und schlug seine Zähne in Michaels Hals. Dieser schrie entsetzt auf, als sein Tatoo plötzlich glühend heiß wurde. Auch Darken schien dies mitzubekommen, entsetzt zuckte er zurück und spuckte das wenige Blut das er bereits getrunken hatte wieder aus. „Der ewige Krieg“, keuchte er entsetzt und blickte auf Michael, „Aber das ist unmöglich, die Linie wurde beendet. Das Gesetz der Hohen hat es selbst so geschrieben!“ Seine Aufmerksamkeit wurde auf den Eingang gelenkt, durch den nun die Comtessa, Chris und Anna traten. „Du!“, rief Darken und begriff im gleichen Moment weshalb sie hier war. Sie zeigte ihre Aura nun ganz offen und er erkannte wer sich dahinter verbarg. Die Halbdämonin. Dieses verfluchte Balg, das einen nicht unbeträchtlichen Machtanteil innerhalb des Circles einnahm. Während Michael sich noch immer die blutende Halswunde hielt und Shadow mit Andi kämpfte, griff die Comtessa nun Darken an. Beide wollten das Artefakt, nur einer würde es bekommen. Anna ergriff Chris und zerrte ihn mit zu Michael. „Was ist passiert?“, wollte dieser wissen. „Später, wir haben keine Zeit. Sie glaubte, sie würde mich auf ihre Seite bringen, wenn sie das Siegel entfernt, aber Dessert Storm hat mich vorbereitet als wir das Ritual durchführten. Der dunkle Keim wurde abgetötet. Ich bin noch immer wer ich war, besitze aber trotzdem meine magischen Fähigkeiten“, erklärte sie. Chris kam langsam zu sich, da die Comtessa mit Darken beschäftigt war. „Wie setze ich meine Fähigkeiten ein?“, wollte Anna wissen. „Das kann ich dir nicht sagen. Dazu gehört Übung und ich bin sicher nicht der richtige Lehrer“, erwiderte er. Shadow hatte sich mittlerweile über Andi aufgebaut und wollte diesem einen Pflock ins Herz rammen. „Nein!“, schrie Michael, „Tue es nicht.“ Kurz blickte Shadow auf. Diese Sekunde reichte Andi um seinen Widersacher abzuwerfen und auf das Artefakt zuzulaufen. Ein Blitz aus den Fingern der Comtessa warf ihn jedoch zurück. Auch Darken drohte zu unterliegen. Gemeinsam warfen die Vampire sich herum und flohen. Shadow wollte sich auf das Artefakt werfen, doch die Comtessa war schneller. Ein Fingerschnippen und der Ring glitt in ihre Hand. Schnell streifte sie ihn über. „Damit steht es wohl eins zu eins. Du hast mich betrogen Tochter. Doch dafür wirst du bezahlen. Wenn wir uns das nächste Mal sehen werde ich dich töten. Du wirst dich nicht lange an deinen Fähigkeiten erfreuen können!“, rief sie. Im gleichen Moment entstand eine Rauchwolke anstelle der Verbrecherkönigin. „Verdammt!“, rief Michael. * Gemeinsam waren sie zurück ins Hotel gegangen. Ihr Urlaub war zu Ende. Shadow hatte ihnen versichert, dass er Darken und Andi auf den Fersen bleiben und die Lightfighter über alles auf dem Laufenden halten würde. Danach war er verschwunden. Chris und Anna hatten Michael über die Ereignisse aufgeklärt. Anna war eine Hexe. Durch Dessert Storms Eingreifen immerhin eine gute. Es würde dauern bis sie ihre Fähigkeiten unter Kontrolle haben würde, aber dann war sie ein mächtiger Gegner der dunklen Seite. 9
„Ich werde meine Mutter aufspüren und vernichten!“, rief sie aus. „Du kannst immer auf meine Hilfe zählen. Ich habe dir eine spezielle Nummer in dein Handy gespeichert. Du kannst mich immer und überall erreichen. Wenn du meine Hilfe brauchst bin ich für dich da“, erklärte Chris und gab Anna ihr Handy zurück. Sie nickte nur. „Du bist ein Venator pro Lux?“, wollte Michael wissen. Chris nickte. Die Lightfighter hatten bereits von diesem Geheimbund des Vatikans gehört. Durch Pater Alvarez und nicht zuletzt durch Merlin. Sie hatten die Säulen der Zeit, tief unter dem Vatikan benutzt um in die Zeit von König Artus zu reisen und die Träne des Chaos zu besorgen. Hin und wieder half ihnen Pater Alvarez auch weiterhin, jedoch ohne das Wissen seiner Vorgesetzten. Er würde es Chris also sicher nicht sagen. Aber so konnte das Spectral Enterprise auf zwei Personen innerhalb des Bundes zurückgreifen. Wer wusste schon, ob dies nicht einmal wichtig werden würde. Chris und Anna redeten bis tief in die Nacht, bis der angebliche Reporter sich verabschiedete. Michael und Anna packte. Sie wollten am nächsten Tag nach Rom zurückreisen. * Frankreich, Darkens Residenz Darken tobte. So nahe war er seinem Ziel gewesen. Und dann kam diese verdammte Halbdämonin und nahm ihm den Schlüssel vor seiner Nase weg. Und in ihrer Verblendetheit hatte sie ihrer Tochter natürlich das Siegel entfernt. Darken hatte es gespürt. Innerhalb des Circle wussten natürlich alle, dass Anna die Tochter der Comtessa war und jeder hatte gehofft, dass ihre Mutter sie auf die Seite der Dunkelheit ziehen würde. „Diese verfluchte kleine Hexe!“, rief Darken. Mit einer Handbewegung fegte er den nutzlos gewordenen Kristall zu Boden und stützte seine Arme auf den hölzernen Sekretär. Plötzlich spürte er Finger, die sich um ihn schlangen und langsam die Knöpfe seines Hemdes öffneten. Männliche Lippen begannen seinen Hals zu küssen. „Michael macht mir Sorgen“, erklärte Darken. „Der ewige Krieg. Was hast du damit gemeint?“, wollte Andi wissen, während er Darkens Hemd von dessen Körper abstreifte. „Eine alte Geschichte. Eine Geschichte, die bereits vor langer Zeit endete, dachten wir“, erwiderte der Herrscher der Vampire und machte sich seinerseits daran Andis Hemd zu öffnen, „Scheinbar haben wir uns geirrt. Durch einen Fehler Merlins, dieses verfluchten Narrs, wurde der ewige Krieg damals beendet. Aber ich habe Michaels Aura gespürt. Niemand wäre glücklich wenn der Krieg weitergehen würde, weder der dunkle Circle noch die Mächte des Lichts. Ich fürchte es kommen unruhige Zeiten auf uns zu.“ Mit diesen Worten sanken die beiden Vampire auf Darkens Bett nieder und vergaßen. * Irgendwo auf der Erde „Ich habe es geschafft, sieh nur mein Sohn, ich habe es geschafft!“, rief die Comtessa triumphierend und betrachtete den Ring an ihrem Finger. „Wie geht es nun weiter? Und wo ist meine Schwester?“, wollte der etwa zwanzigjährige Magier wissen. „Alles zu seiner Zeit. Die nächsten Schritte müssen wohl überlegt sein. Mit Darken haben wir nun einen mächtigen Feind. Und was deine Schwester betrifft, nun dieses Problem wird sich von ganz alleine lösen. Ich habe den Fall wie er geschehen ist natürlich bedacht und 10
Vorkehrungen getroffen. Alles was wir benötigen ist ein wenig Geduld“, erwiderte sie und betrachtete weiter verzückt den Ring. * Rom, Vatikan Wieder stand Chris in dem einzigen Lichtkegel des Raumes und wurde von Schatten umgeben. Rings um ihn standen die Tische an denen die Mitglieder des Oktavirats saßen. Anonym, unkenntlich, geheimnisvoll. „Sie haben versagt, Agent!“, rief eine weibliche Stimme ihm entgegen. „Sie besitzt nun das Artefakt, wir werden die nötigen Schritt veranlassen müssen“, gab eine andere Stimme hinzu. „Nicht zu vergessen die junge Anna Schneider. Sie könnte auch zu einer Gefahr werden. Diese Organisation namens Spectral Enterprise ist mir schon lange ein Dorn im Auge“, erwiderte wieder die weibliche Stimme. „Anna ist keine Gefahr“, sprach Chris dazwischen. „Was erlauben Sie sich, Agent!“, rief die weibliche Stimme, „Natürlich sind sie durch ihre persönlichen Beziehungen zu dem Objekt nicht glaubwürdig. Sie werden keinen weiteren Fall der das Spectral Enterprise betrifft mehr bearbeiten. Wir werden die nötigen Schritte veranlassen. Sie können gehen.“ Niedergeschlagen verließ Chris das Oktavirat. Er hofft nur das die Lightfighter keinen Fehler machten. * Flug 2247 von Sydney nach Rom Entspannt saß Michael im Flugzeug und sah aus dem Fenster direkt auf eine dichte Wolkendecke. Einmal mehr hatten die Ereignisse sie überrannt. Chris ein venator pro Lux, Silvia die Comtessa und das Artefakt in ihrer Hand. Nicht zu vergessen die Enthüllungen über Anna. Er war froh das Dessert Storm eingegriffen und die Dunkelheit aus Anna vertrieben hatte. Damit war sie nun eine weiße Hexe und im Kampf gegen die Finsternis sehr wertvoll. Tief getroffen hatte ihn Andis Zustand. Der ehemalige Mitstreiter war tatsächlich zu einem ihrer schlimmsten Feinde geworden. Er stand voll und ganz an der Seite von Darken. Trotzdem war Michael froh Shadow daran gehindert zu haben ihn zu vernichten. Vielleicht konnten sie ihn eines Tages retten. Er erinnerte sich an die Worte Shadows als dieser gegangen war: „Auch ich habe damals gehofft, Alicia retten zu können. Es hat vielen Menschen das Leben gekostet. Eines Tages wirst du Andi erneut gegenüber stehen Michael Hartmann. Zögere dann nicht. Der Mensch Andi Neumann ist tot.“ Dann war er gegangen. Michael wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Anna von der Toilette, auf der sie kurz gewesen war zurückkehrte. Sie war kreidebleich. „Um Himmels willen, was ist passiert?“, fragte Michael besorgt. Zitternd setzte sich Anna neben ihren Freund und Kollegen. Tränen rannen aus ihren Augen und sie zitterte unaufhörlich. „Anna!“, rief nun Michael. „Meine Kräfte haben sich aktiviert“, hauchte Anna fast unhörbar, „Der Keim von Torsten Thielmann Michael, ich weiß, was er mir angetan hat.“ Michael hing an ihren Lippen als sie das Unfassbare verkündete: „Ich bin schwanger, Michael. Der Keim von Torsten Thielmann hat mich geschwängert.“ Ende 11
Vorschau auf Band 13: Nach der Rückkehr von Michael und Anna bleibt ihnen kaum Zeit, die Geschehnisse zu verdauen. In einem kleinen Dorf verlieren Menschen ihre Lebensenergie und altern rapide. Während ein Teil der Lightfighter sich auf dem Weg macht das Geheimnis zu lösen taucht ein weiteres Problem auf. Der Schatten macht die Lightfighter auf einen jugendlichen aufmerksam der vor kurzem ohne Gedächtnis gefunden wurde. Ein Geheimnis scheint ihn zu umgeben. Denn scheinbar hatte auch Merlin etwas mit ihm zu tun. Darkens Prophezeiung scheint sich zu bestätigen und der ewige Krieg geht in eine neue Runde. Gleichzeitig besucht Anna ihr Geburtshaus um mehr über ihre Familie und ihre neugewonnenen Fähigkeiten zu erfahren. Das Erbe der Macht Band 13 Inkarnation In 14 Tagen zum Download bereit Weitere Bände: Band 14: Gefängnis der Träume (1/2)
Torsten Thielmann holt zu einem neuen Schlag aus und der Schatten lüftet sein Geheimnis.
Band 15: Schattenfall (2/2)
Die Identität des Schattens ist enthüllt, doch wie konnte es geschehen? Die Lightfighter müssen zwei schreckliche Ereignisse verkraften.
Band 16: Spiegelgang
Alleine gegen die Welt. Ein Lightfighter kämpft ums Überleben.
Band 17: Weg durch die Zeit (1/4)
Nostradamus soll die Lösung bringen. Eine furchtbare Prophezeiung über die Zukunft und die Geburt des Kindes der Hexe.
12