bringt es auf den Punkt.
Ob Spieler, Funktionäre oder Journalisten: Zum Thema Fußball werden oft erstaunliche Sprüc...
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... bringt es auf den Punkt.
Ob Spieler, Funktionäre oder Journalisten: Zum Thema Fußball werden oft erstaunliche Sprüche gesagt. Arnd Zeigler sammelt diese Zitate für seine wöchentliche Radio-Comedy „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“. Diese neue Auswahl präsentiert mehr als 1000 lustige und oft tiefsinnige Zitate. Angereichert ist das Buch mit kultigen Illustrationen und garniert mit Fundsachen aus Medien und Werbung.
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Freizeit & Hobby
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Der Autor: Arnd Zeigler ist Deutschlands führender Fußball-Satiriker. Der Journalist und Radiomoderator ist Stadionsprecher im Bremer Weserstadion. Woche für Woche produziert er die Radio-Comedy „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ für Radio Bremen, WDR 2, HR 3, SWR 1, BAYERN 3, SR 1, MDR SPUTNIK und EinsLive. Dazu moderiert er
www.humboldt.de ISBN 978 -3 - 86910 -160 - 6
9,95 EUR (D)
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ARND ZEIGLER
im WDR-Fernsehen die gleichnamige Show, immer sonntags an Spieltagen.
Neue Sprüche und Weisheiten der Fußballstars
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Arnd Zeigler Keiner verliert ungern
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Arnd Zeigler
Keiner verliert ungern Neue Sprüche und Weisheiten der Fußballstars
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. ISBN 978-3-86910-160-6
Der Autor: Arnd Zeigler ist TV-Moderator mit eigener Sendung im WDR-Fernsehen: „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ läuft seit 2007 immer sonntags um 23.45 Uhr und wird live aus Zeiglers Bremer Wohnung übertragen. Die gleichnamige Radiocomedy ist seit über einem Jahrzehnt in den Programmen von Radio Bremen, WDR Eins Live, HR 3, SWR 1, Bayern 3, SR 1 und MDR Sputnik. Eine Zeitung nannte ihn „the thinking man’s Gerhard Delling“. Zeigler gibt Fußball-CDs heraus, schreibt Kolumnen, ist Stadionsprecher bei Werder Bremen und Texter und Interpret der Werder-Stadionhymnen „Das W auf dem Trikot“ und „Lebenslang grün-weiß“. Mit letztgenanntem Song schaffte er es im Sommer 2004 für neun Wochen in die deutschen Single-Charts (Beste Platzierung: 44). Deutlich bessere Musik legt er selbst wöchentlich in seiner von der Kritik hochgelobten Kult-Radioshow „Zeiglers wunderbare Welt des Pop (immer dienstags, 20 Uhr, Bremen Vier) auf. Bei humboldt sind 3 weitere Bücher der Reihe „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ von Arnd Zeigler erschienen: 1111 Kicker-Weisheiten (ISBN 978-3-86910-157-6) 1000 ganz legale Fußballtricks (ISBN 978-3-89994-077-0) Gewinnen ist nicht wichtig, solange man gewinnt (ISBN 978-3-89994-099-2) Originalausgabe © 2010 humboldt Ein Imprint der Schlüterschen Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover www.schluetersche.de www.humboldt.de Autor und Verlag haben dieses Buch sorgfältig geprüft. Für eventuelle Fehler kann dennoch keine Gewähr übernommen werden. Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der gesetzlich geregelten Fälle muss vom Verlag schriftlich genehmigt werden. Lektorat: Eckhard Schwettmann, Gernsbach Covergestaltung: DSP Zeitgeist GmbH, Ettlingen Innengestaltung: akuSatz Andrea Kunkel, Stuttgart Titelfoto: picture alliance Satz: PER Medien+Marketing GmbH, Braunschweig Druck: Ebner & Spiegel, Ulm Hergestellt in Deutschland. Gedruckt auf Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft.
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Inhalt Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Poesie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Denken, Intelligenz und Bildung . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Meyer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Familiäres . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anatomie und physiognomische Eigenheiten . . . . . . . Sprachbarrieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . David Beckham . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sprachliche Finessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Trainingsmethodik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reiner Calmund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Komplizierte und manchmal sogar rätselhafte Sachverhalte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glaube . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mathematik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johan Cruyff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Redensarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lukas Podolski . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sportgerechte Ernährung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erotik und mehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Logik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Taktik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Konstruktive Kritik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aufrichtiges Lob . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Inhalt
Sir Bobby Robson . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schöne Momente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Selbstkritik und Schuldbewusstsein . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Matthäus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andere Länder, andere Sitten, Folklore, Mentalität und Völkerverständigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Franz Beckenbauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Weisheiten und Fußball-Philosophie Teil 1: Nicht-Fußballer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Weisheiten und Fußball-Philosophie Teil 2: Fußballer und Verwandte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Optik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vom filigranen Umgang mit Fremdwörtern . . . . . . . . Ungehörige Gesten, Fäkalsprache und Verdauungsthematik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alkohol, Nikotin und noch Härteres . . . . . . . . . . . . . . Oliver Kahn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Strafrechtlich Relevantes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glück . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schiedsrichter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Politik und Sozialkritik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wünsche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erfolgsgeheimnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rudi Assauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Finanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Selbstbewusstsein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wohlstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Inhalt
Krankheiten und Verletzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uli Hoeneß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Spielanalyse und Bestandsaufnahme . . . . . . . . . . . . . . Männer und Frauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fehler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ahnungen und Prophezeiungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schwere Stunden und wirklich schlechter Fußball . . . . Jürgen Klopp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Besondere Vorkommnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fußballstandorte und ihre Eigenheiten . . . . . . . . . . . . Extreme Witterungsverhältnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . Reporter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nötige Härte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vereinstreue . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erdkunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abteilung „Früher war alles besser“ . . . . . . . . . . . . . . . Statistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Trainer und Trainerschicksale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Presse-Poesie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Vorwort Ich hab’s leider noch nicht gelesen, deswegen weiß ich nicht, was ich gesagt habe. (Klaus Allofs)
Liebe Leserinnen und Leser, es war trotz allem unvermeidlich: Ein weiteres Fußballzitatebuch mit 1000 neuen Weisheiten, Ausfällen, Geistesblitzen, sprachlichen Abgründen und Sinnsprüchen aus dem Mund oder der Feder von Fußballstars, Trainern, Funktionären, Reportern, Autoren oder anderen schlauen Menschen liegt vor Dir. Ich muss dazu einräumen, dass ich zum Thema „Fußballsprüche“ durchaus ein gespaltenes Verhältnis habe. Man kann mit Fußballzitaten viel Schaden, aber auch viel Schönes anrichten. Also etwa so wie mit Herzoperationen. Nichts ist schlimmer als ein übereifrig rausgeballertes Fußball-Bonmot, das schlicht und einfach durch ist. Die unterste Stufe Deiner fußballsozialen Achtung ist erreicht, wenn Du auf einer mit Fußballfreaks gespickten Party als Einziger nur so mittel Fußballinteressierter im Zuge einer Konversation rausprustest „Hahaaa, Mailand oder Madrid, Hauptsache Italien, sag’ ich immer!“ Ein eisiger Hauch wird Dich fortan umwehen. Und das mit Recht. Das ignorante Weiterverbreiten ausgelutschter Fußballweisheiten führt zu nichts. Niemand tut dies mehr. Außer Waldemar Hartmann. Um peinliche Erlebnisse wie den eben geschilderten PartyGAU elegant zu umschiffen, braucht Fußball-Deutschland die-
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Vorwort
ses Buch. Anstatt überstrapazierter, müder Sprüche-Mumien bietet es weitgehend Wenig- bis Unbekanntes, Aktuelles, Unbeachtetes oder Vergessenes aus dem weiten Feld der Fußballzitate. Vergiss Andy Möller. Mit einem nonchalant angebrachten „Bestimmte Leute sind für mich, und andere stehen auf meiner Seite!“ (Terry Venables) bist Du künftig der Fußballzitate-Hahn im Korb. Und außerdem: Fußballzitate, richtig angewandt, sind etwas Magisches. Sie machen mit unserem Gehirn dasselbe wie verwirrende Bilder optischer Täuschungen, weil wir uns oft fragen müssen: „Bin ich schlauer als das Zitat, oder ist das Zitat schlauer als ich?“ Und selbst auf den ersten Blick volldepperte Aussprüche bekommen nach zweioder dreimaligen Darübernachdenken nicht selten eine verblüffende Scharfsinnigkeit. In diesem Sinne: Viel Erfüllung beim Auswendiglernen wünscht
Dank an Rainer Holzschuh und das Archiv des „Kicker“, Eckhard Schwettmann und vor allem Hans Meyer, ohne den dieses Buch nur halb so dick geworden wäre.
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Arnd Zeigler
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Poesie Es kann losgehen. Gleich das erste Kapitel dieses Buches beweist: Im Fußball ist mehr Platz für Schöngeistiges, als man gemeinhin annimmt. Manchmal sogar unbeabsichtigt.
Der Ball ist wie eine Frau. Er liebt es, umschmeichelt zu werden. (Eric Cantona)
Wir müssen ein bisschen sehr zufrieden sein. (Uwe Rapolder)
Carragher … wenn der von hinten kommt, teilt sich das Meer. (Premiere-Kommentator Wolff Fuß beim Spiel FC Liverpool gegen den FC Arsenal.)
Manchmal ergibt auch eine schwere Geburt ein schönes Kind. (Bundestrainer Joachim Löw)
Das war kein Zuckerbissen für die Fans. (Mario Gomez, VfB Stuttgart)
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Poesie
Der Freistoß war kreuzkrabbenunnötig. (Ralf Rangnick)
Ein Schuss, wie durch Gelee gezogen. (Werner Hansch)
We have to fight weiter. (Jonas Kamper von Arminia Bielefeld als Motto auf einem Spielankündigungsplakat der Arminia.)
Es war ein wunderbarer Strahl, den Grafite da abzieht. (Kölns Trainer Christoph Daum zum 1: 1-Ausgleich des Wolfsburger Brasilianers in Köln.)
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Poesie
Ein Schuss. Ein Tor. Das Ailton. (Ailton)
Keiner verliert ungerne. (Michael Ballack bei „Wetten, dass …“)
Da haben wir sicherlich mal das notwendige Glückchen gehabt. (Karlsruhes Christian Eichner nach einem Sieg gegen Bayer Leverkusen.)
Und Seaman, beinahe wie eine gefällte Eiche schafft er es noch, seine Richtung zu ändern. (John Motson, BBC-Kommentator)
Ein Punkt ist wie leere Hände. (KSC-Manager Rolf Dohmen)
Wenn man wie ein Adler greifen will, darf man nicht wie ein Huhn am Boden picken. (Austria Wiens Sponsor Frank Stronach zur überraschenden Verpflichtung von Trainer Christoph Daum 2002.)
Vogel. Ich flieg jetzt nämlich vom Platz. (Marco Vogel, Spieler des FC Dornbreite II, Kreisliga Lübeck/ Lauenburg, auf die Frage des Schiedsrichters nach seinem Namen, wenige Sekunden vor seiner zweiten Verwarnung.)
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Poesie
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Ich freu’ mich für mich! (Karlsruhes Stürmer Edmond Kapllani nach dem Ende einer langen Torflaute.)
Manchmal muss man das Unschluckbare schlucken.
© Archiv A. Zeigler/VG-Wort-Bild
(Arsène Wenger)
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Denken, Intelligenz und Bildung Eins der vertrackten Geheimnisse des Fußballs ist: Niemand weiß so ganz genau, weshalb mancher Spieler seiner Intelligenz wegen ein großer Spieler ist – und mancher, weil er nie in Gefahr gerät, zu viel nachzudenken. Ein hoher IQ scheint auf dem grünen Rasen manchmal nützlich und manchmal hinderlich zu sein. Das Einzige, was wir ganz gesichert wissen, ist: Einem Torhüter schadet eine Krankenhauspackung Beklopptheit eigentlich grundsätzlich nie.
In jedem Kader gibt es fünf richtig blöde Spieler. Von denen würde einer auf jeden Fall unter der Brücke landen, wenn er nicht Fußball spielen würde. (Hans Meyer)
Wenn man was im Kopf hätte, wäre man schließlich nicht Fußballer geworden. (René Rydlewicz)
Das Intelligenteste an Labbadia ist sein Weisheitszahn. (Max Merkel)
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Denken, Intelligenz und Bildung
Ich habe seit meinem fünfzehnten Lebensjahr im Tor gestanden, mich öfter als eine halbe Million Mal in den Dreck geworfen. Lässt das Rückschlüsse auf meinen Geisteszustand zu? © Panini
(Sepp Maier)
Möller hat mit seinem Berater bei uns um mehr Geld gepokert, gleichzeitig gesagt, er stünde bei einem anderen Club im Wort. Dann hat er offenbart, dass er nach Schalke gehen will. Wir haben ihm nicht gesagt, dass er bekloppt ist. Aber gedacht haben wir es schon. (Dortmunds Manager Michael Meier über Vertragsverhandlungen mit Andreas Möller.)
Wir stehen nur dort, weil H wie Hoffenheim vor S wie Schalke kommt. (Trainer Ralf Rangnick zur überraschenden Tabellenführung des Aufsteigers nach dem ersten Spieltag.)
Das Schöne am Pokalwettbewerb ist, dass Jack immer eine Chance hat, Goliath zu schlagen. (Terry Butcher)
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Denken, Intelligenz und Bildung
Er hat die Intelligenz eines ostfriesischen Teebeutels. (Karl-Heinz Rummenigge über Bernd Schuster)
Naldo – ganz das Gegenteil eines Ailton: ruhig, sachlich, klug. © Panini
(Premiere-Kommentator Fritz von Thurn und Taxis)
Klar habe ich die manchmal nicht gemacht, aber wenn ich sie gemacht hatte, dann habe ich mich oft freiwillig gemeldet. Es ist dann nicht so aufgefallen, wenn ich sie mal vergessen hatte. Ich muss sagen, das habe ich sehr geschickt gemacht. (René Adler auf die Frage, wie er es zu Schulzeiten mit den Hausaufgaben gehalten habe.)
Ohne meine eiserne Disziplin hätte ich das Studium nicht geschafft. (Oliver Bierhoff über den Abschluss seines Fernstudiums zum DiplomKaufmann an der Fernuniversität Hagen nach 13 Jahren.)
Der Trainer ist viel zu intelligent und zu anständig, um laut zu werden. (Andrej Voronin über den Trainer Lucien Favre auf die Frage, ob der Trainer in der Kabine laut geworden sei.)
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Denken, Intelligenz und Bildung
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Wir sind ja nicht in Deutschland, wo sich zwei Volldepperte um den Posten streiten. (Peter Pacult, Trainer des FC Kärnten, nach einem Fehler seines Torhüters auf die Frage des Reporters, ob es jetzt eine Torhüterdiskussion gäbe.)
Unsere Spieler haben Abi und Fernstudium, aber wer braucht vor dem Tor einen Konjunktiv? (Harald Schmidt)
Keegan gehört, wie zuvor Glenn Hoddle, einer Generation an, von der viele junge Männer und Frauen zu früh von der Schule abgegangen sind. („The Guardian“)
Früher haben mich alle für einen Idioten gehalten, und sie nannten mich „Trigger“*. Sie taten das, weil ich mir mal eine Pizza bestellt habe und gefragt wurde, ob ich sie in vier oder acht Stücke geschnitten haben möchte. Ich habe geantwortet, dass ich sie in vier Teilen möchte, weil ich acht nicht schaffe. (Jason McAteer, ehemaliger irischer Nationalspieler und langjähriger Profi in der Premier League.) (* engl.: Trigger = Zünder, Abzug)
Niemand im Fußball sollte „Genie“ genannt werden. Genies sind Menschen wie Ronald Einstein. (Barry Venison, ehemaliger englischer Profi)
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Hans Meyer Die DDR hat ihn lange vor dem Westen versteckt, ehe er selbst sich schließlich aus freiem Willen als Trainer in den Niederlanden verborgen hielt. Und so kamen wir erst im reifen Mannesalter (gemeint ist sein Alter, nicht unseres) in den Genuss des geistreichsten Trainers, der je vor deutsche Reportermikrofone trat. Was er all die Jahre in Jena, Chemnitz und wo nicht noch überall so alles Schlaues gesagt haben mag, können wir heute nur noch erahnen. Wir wissen aber, dass „Hans-Meyer-Bonmots“ einen größeren Teil des aktuellen Bonmot-Warenangebotes ausmachen, und das völlig zu Recht.
Meyer kommt – und alle bleiben weg. (Hans Meyer zur mageren Kulisse von 42 051 Zuschauern bei seinem Debüt als Trainer von Mönchengladbach.)
Ich kann gar nicht alt genug werden, um alle Überraschungen, die der Fußball so parat hat, verkraften zu können. (Hans Meyer)
Ich glaube, er hat ein Rudel gebildet. (Hans Meyer kommentiert eine Rote Karte gegen Leverkusens Placente.)
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Wir mussten das Training eine halbe Stunde unterbrechen, weil die Spieler sich so gefreut haben. Einige haben sogar geweint! (Hans Meyer nach seiner Vertragsverlängerung in Mönchengladbach.)
Ja sicher. Wir im Trainerstab benoten allerdings nach holländischen Noten. Das heißt, eine 1 ist die schlechteste Note und eine 10 die beste. Allerdings werden die 1 und 2 nie vergeben. Eine 3 erhält z. B. ein Spieler, den ich einwechsle und der sich dann so anstellt, dass ich ihn eigentlich sofort wieder rausnehmen müsste. Eine 5 ist die Durchschnittsnote und eine 8 gibt es immer nur für den Trainer. Die 9 und 10 gibt’s auch nicht – die sind für die Götter.
© Archiv A. Zeigler/VG-Wort-Bild
Hans Meyer
(Hans Meyer auf die Frage, ob er seine Spieler benotet.)
Ich habe mich entschuldigt, dass ich ihn ausgewechselt habe. (Gladbachs Trainer Hans Meyer zur Auswechslung von Alexander Baumjohann beim 4 : 2-Sieg in Köln.)
Vierzig Jahre keine Südfrüchte – und jetzt das! (Hans Meyer während eines Trainingslagers in Portugal 2001, als er eine Apfelsine vom Baum pflückte.)
Und wie geht die auf? (Hans Meyer kurz danach.)
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Hans Meyer
Ja, natürlich sind da welche richtig sauer auf mich. Denken sie der 12. Mann oder die, die auf die Tribüne müssen, kommen jeden Tag zu mir und bringen mir ein Körbchen Eier und wir treffen uns und küssen uns? (Hans Meyer als Mönchengladbachs Trainer auf die Frage, ob in der Mannschaft schlechte Stimmung herrscht.)
Ich bin schwer enttäuscht, weil ich eigentlich dachte, wir werden nie mehr verlieren. (Hans Meyer nach der Nürnberger Niederlage beim VfB Stuttgart.)
Es ist in Berlin angekommen, aber noch nicht in meinem Schlafzimmer. (Hertha-Trainer Hans Meyer auf die Frage, ob er das Abstiegsgespenst schon zu Hause gesichtet habe.)
Das hat die Saison gezeigt, der Trend geht zum Eintagstrainer. (Hans Meyer im Juni 2009 unter Anspielung auf das Kurz-Engagement von Jupp Heynckes in München.)
Wenn du Fußball machst, dann lässt dich der Beruf nicht mehr frei. Man entwurzelt sozial ein bisschen. Geh mal abends ins Theater, wenn du drei Mal verloren hast. Da bist du ein Laune-Schreck. (Hans Meyer über die Nachteile des Trainerdaseins.)
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Hans Meyer
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Ich habe einen Zahnarzttermin, bekomme ein neues Gebiss. Ich werde nicht beim Training sein. Schreibt deshalb nicht, ich wäre gefeuert. (Hans Meyer zu Journalisten nach einem 1: 3 gegen Cottbus.)
Ich möchte mich bei allen Fans entschuldigen, dass er wieder rausmusste. (Gladbachs Trainer Hans Meyer zur Auswechslung des noch von einer Grippe geschwächten Publikumslieblings Marko Marin.)
Weißt du was, du kommst einfach morgen früh hierher zu mir und wir beide schauen uns die glanzvolle Leistung von Marko an. (Gladbachs Trainer Hans Meyer zu einem Journalisten auf die Frage nach der Auswechslung von Marko Marin.)
Wenn ich vor fünf Wochen gesagt habe, dass uns die Neuverpflichtungen helfen können, werde ich jetzt nicht sagen, ich hätte Mist gekauft. (Als Trainer von Mönchengladbach nach einem zwischenzeitlichen Rückschlag im Frühling 2009.)
Ich bin dankbar, dass ein alter Mann wie Galásek sich bereit erklärt hat, uns zu helfen. Und wie er uns geholfen hat. Und das für einen Nasenpopel, so wenig hat er uns gekostet. (Hans Meyer)
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Hans Meyer
Irgendwer hat geschrieben, vielleicht war es sogar das „Zentralorgan“ selbst, dass Hans Meyer sich um seinen Job fürchtet – wie kann man so was Dummes glauben? Mit 66 Jahren fürchtet man doch nicht um seinen Job! (Hans Meyer)
Meyer ist kein Name, sondern ein Sammelbegriff. (Hans Meyer)
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Familiäres Fußballer sind seltsam. Sie heiraten mit 19, haben mit 25 das neunte Auto und die vierte Frau und tauschen nicht selten ihre Sozialpartnerinnen gegen immer jüngere Ausführungen desselben Frauentyps aus. Dass sie es dennoch in Einzelfällen schaffen, ein harmonisches Familienleben zu führen (mit wie vielen eigenen Familien auch immer), verdient allerhöchsten Respekt.
Ich habe versucht, sechs Spieler-Ehen zu retten. Eine gibt es noch. Die anderen fünf wollten mich töten, weil ich das Elend verlängert habe. (Hans Meyer)
Das kann ich jetzt nicht sagen. Sonst gibt’s Ärger, wenn meine Frau Heiligabend mit der Tüte Feinripp-Unterwäsche ankommt. (Hans Meyer auf die Frage, ob ein Punkt bei den Bayern das schönste Geschenk sei.)
Ich stehe lieber auf dem Platz. Es ist anstrengend genug, den ganzen Tag mit der Familie zu verbringen. (Ned Zelic, ehemals Borussia Dortmund.)
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Familiäres
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Wenn ich mir den Rooney so ansehe, würde ich mir an Paul Gascoignes Stelle mal ganz genau meine Frauenbekanntschaften vor 19 Jahren anschauen. (Hans Meyer)
Meine Frau fände Bruno Labbadia sehr attraktiv. Aber bei der Trainerwahl höre ich nicht auf sie. Sonst schon. (Heribert Bruchhagen)
So etwas kann in jeder Familie passieren. (Paul Breitner zum Bestechungsfall Wildmoser senior/Wildmoser junior.)
Mama schimpft dann! (Hamit Altintop, Bayern München, auf die Frage, was die Mutter zu einem eventuellen Foul zwischen ihm und Zwillingsbruder Halil Altintop, Schalke 04 sagen würde.)
Wenn mein Vater da gewesen wäre, hätte sich mein Leben vollkommen anders entwickelt. Viel zielgerichteter. Dann wäre meine Mutter zu Hause gewesen. Ich hätte vernünftig für die Schule gearbeitet, einen normalen Beruf erlernt und wäre nicht in den Fußball abgedriftet. (Felix Magath)
Jetzt fährt Boris Becker schon im Bus mit. Bald bringen die Spieler ihre Tanten mit. (Eduard Geyer bei der EM 2000, als Boris Becker nach einem Spiel aus dem DFB-Bus stieg.)
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Als ich mit einem Fußball unser Wohnzimmer-Fenster einund meiner Mutter mit einem Golfball einen Zahn ausschoss. (Michael Rensing über die Gründe, weswegen seine Eltern früher mit ihm geschimpft haben.)
Als ich ihr am Telefon erklärte, dass ich verletzt bin und meine WM dahin ist, sagte sie nur: Kannst du später noch mal anrufen, ich gucke gerade Fernsehen. (Michael Owen über ein Telefonat mit seiner dreijährigen Tochter Gemma Rose.)
Mit dem Kind im Rücken hat er sich sicher gefühlt.
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(Bielefelds Coach Michael Frontzeck über ein Elfmetertor von Vlad Munteanu, der am Tag zuvor in Bukarest erstmals Vater geworden war.)
Andere erziehen ihre Kinder zweisprachig, ich erziehe meine zweibeinig. (Christoph Daum)
Mladen hat Angst, im Dunkeln zu schlafen. (Collin Benjamin, HSV, über seinen Zimmerkollegen Mladen Petric.)
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Vor dem Spiel gegen West Ham sagte meine Tochter zu mir: ‚Beenie das Pferdchen möchte heute mal neben dir sitzen, auf dem Ständer für die Trinkflaschen neben der Seitenlinie!‘ Es ist schwer, einer Siebenjährigen zu sagen: ‚Hör mal, dies ist die Premier League, die Leute nennen mich „Psycho“ und ich bin ein harter Mann!‘
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(Stuart Pearce)
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Anatomie und physiognomische Eigenheiten Fußballer haben nur scheinbar dieselben Körperteile wie Nicht-Fußballer. Zum einen gibt es bei uns Normalsterblichen so klangvolle Namen wie „Adduktoren“ und „Syndesmoseband“ überhaupt nicht. Zum anderen sind manche anderen Körperteile bei Fußballern multifunktionale Wunderwerke, von denen wir nur träumen können. Zum Beispiel der Fuß.
Sie haben einen Fuß wie ein Bügeleisen! (Schalke-Trainer Max Merkel zu seinem Abwehrspieler Rolf Rüssmann.)
Ich will an meinem rechten Fuß feilen. (Michael Tarnat)
Man muss den Fuß auf die Beine stellen.
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(Udo Lattek)
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Fraizer Campbell hat zwei großartige Füße: links und rechts. (Mark Bright, Ex-Profi u. a. bei Crystal Palace, später BBC-Kommentator.)
Ich habe in Holland mit meinen Füßen alle Berge plattgetreten. Oder haben Sie schon mal Berge in Holland gesehen? (Willi „Ente“ Lippens über seine Platt-Senk-Spreiz-Füße.)
Er ist 20, biologisch aber erst 16. (Hans Meyer über Marko Marin.)
Julian Dicks ist überall. Es ist, als hätten sie elf Dicks auf dem Rasen. (Fußballkommentator des britischen Metro Radio. Ist auf Deutsch überhaupt nicht komisch. Auf Englisch gewinnt das Zitat aber ungemein: „Julian Dicks is everywhere. It’s like they’ve got eleven Dicks on the field.“)
Es war irgendwas dazwischen. Und es tat weh. (VfB-Stürmer Mario Gomez auf die Frage, ob er das 1: 0 gegen den FC Bayern mit der Hüfte oder mit dem Oberschenkel erzielt hat.)
Es war irgendwas zwischen den Beinen. (Gomez kurz darauf auf die gleiche Frage.)
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Je länger das Spiel dauerte, desto kürzer wurden die Beine. (Rudi Bommer, Trainer des 1.FC Saarbrücken, nach einer 1: 3-Niederlage in Ahlen.)
Fußball spielt sich zwischen den Ohren ab. Da war teilweise Brachland, das neu bepflanzt werden musste. (Rainer Bonhof, Ex-Nationalspieler und später Trainer.)
Ich hab beim Duschen nachgeschaut: Die laufen alle mit einem Zipfel herum. (Peter Pacult als Trainer von 1860 München zum Vorwurf seines Präsidenten Wildmoser, die Spieler seien alles „keine Männer“.)
Manche Dinge müssen einfach raus. (Premiere-Reporter Marcel Reif über Roque Santa Cruz, nachdem in einer Großaufnahme deutlich dessen Genital aus der Hose hing.)
Seine Wade ist noch nicht da, wo sie hin muss. (Teamchef Jürgen Klinsmanns Begründung für den Verzicht auf Michael Ballack im WM Eröffnungsspiel gegen Costa Rica 2006.)
Die Mannschaft lief auf dem Zahnfleisch, aber sie hat trotzdem gebissen. (Michael Ballack, Bayern München, nach einem 3 : 1 gegen den VfL Bochum 2005.)
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Dies war wieder mal unsere Achillesferse, die uns schon die gesamte Saison über in den Rücken sticht. (David O’Leary, irischer Trainer.)
Jetzt müssen wir uns selber am Schopf aus den Haaren ziehen. (Markus Babbel als Trainer des VfB Stuttgart nach dem verpatzten Saisonstart 2009/10.)
Aus der Entfernung fehlt natürlich ein Babatz mit seiner strammen Keule. (DSF-Kommentator Thomas Herrmann)
Kaiserslautern war uns anatomisch überlegen. (Peter Neururer)
Wenn ich niese, hacke ich mir ins Knie. (Mehmet Scholl über seine markanten Schneidezähne.)
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Sprachbarrieren Früher war nicht alles besser, aber zumindest vieles einfacher. Die Kommunikation zum Beispiel. Musste man früher innerhalb der Bundesliga nur eine Sprache beherrschen, nämlich Ruhrpott-Deutsch, so stößt man mittlerweile als Fan ebenso an Grenzen wie jeder Journalist, vor allem aber jeder Trainer. Eine Teambesprechung bei Energie Cottbus zählt im Alltag eines Bundesligatrainers so ziemlich zu den knallhärtesten Prüfungen, die man zu bestehen hat. Schlaue Monologe, die gleichzeitig Schweden, Ungarn, Peruaner und Thüringer verstehen, wollen erst mal formuliert sein.
Er lernt seit zwei Jahren die deutsche Sprache und kann jetzt schon „Guten Tag“ sagen. (Hans Meyer über seinen Gladbacher Stürmer Lawrence Aidoo.)
Mir egal, wie er ausgesprochen wird, ich nenne ihn Grafite, und da muss er jetzt durch. (Felix Magath, der Grafite anschließend aber meistens „Grafitschie“ nannte.)
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Sprachbarrieren
Wenigstens hat England nun einen Nationaltrainer, der besser Englisch spricht als die meisten seiner Spieler. (Trainerlegende Brian Clough über die Wahl, Sven Göran Eriksson zum englischen Nationaltrainer zu machen.)
All diese Viallis, Vieiras und Viagras … Ich kenne mich heutzutage nicht mehr aus. Ich mag Namen wie Cullis und Wright. (Jack Hayward, Chef der Wolverhampton Wanderers.)
Ich kann nicht einmal das Wort „Spaghetti“ buchstabieren, geschweige denn Italienisch sprechen. Wie soll ich einem Italiener erklären, dass er sich den Ball holen soll? Er könnte es falsch verstehen und nach meinen Bällen greifen. (Trainerlegende Brian Clough über den zunehmenden Einfluss ausländischer Spieler im englischen Fußball.)
Das gibt – wie heißt das in Deutschland? Hähnchenfell? Gänsehaut!
Miro Klose – aufgewachsen in Polen und spricht jetzt schon besser Deutsch als Andy Brehme. (Harald Schmidt)
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(Mark van Bommel genießt die Meisterfeierlichkeiten der Bayern 2008.)
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Sprachbarrieren
Er war verloren wie ein Schaf, konnte sich nicht mal alleine eine Pizza kaufen. Ohne große Leistung wurde er hier reich und blamierte dann den italienischen Fußball. (Serse Cosmi, Präsident des AC Perugia, über seinen südkoreanischen Spieler Jung-Hwan Ahn, der mit seinem Tor Italien aus der WM 2002 schoss.)
Ich will meine Spanischkenntnisse ausbauen. Mein Englisch und Deutsch ist schon ganz okay. Mit meinem Gladbacher Platt kann ich dann vier Sprachen. (Bayern Münchens Marcell Jansen auf die Frage, welches Zusatzangebot er künftig zwischen den Trainingseinheiten annehmen werde.)
Ailton ist die deutsche Sprache nicht viel geläufiger als einem Pinguin das Fliegen. (Christoph Biermann in der „SZ“.)
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David Beckham Für manche ist er charismatisch, andere halten ihn für einen Hohlkopf. Wieder andere vergöttern ihn als fußballerisches Genie, während man genau so oft die Meinung hört, er sei ebenso hochtalentiert wie überschätzt und habe eine nachhaltige Weltkarriere als Mittelfeldass letztendlich seinem Glamour-Leben geopfert. Egal. Fest steht: Ein Leben wie er führt niemand sonst. Ob das gut ist oder schlecht, mag jeder selbst entscheiden.
Als ich David Beckham zum ersten Mal persönlich traf wusste ich für einen Moment nicht, ob ich seine Hand schütteln oder sein Gesicht ablecken möchte. (Robbie Williams)
Er läuft in der Küche herum und ruft ‚Ich bin eine Schwulen-Ikone, ich bin eine Schwulen-Ikone!‘. Wenn ich sage: ‚Na und? Bin ich auch!‘, dann antwortet er nur: ‚Aber mich lieben sie mehr!‘ (Victoria Beckham über ihren Gatten David.)
Es ist nicht einfach, wenn dich jemand am Pferdeschwanz zieht. (David Beckham 2003, nachdem er auf dem Rasen provoziert wurde.)
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David Beckham
Normalerweise, wenn du nach dem Spiel die Trikots tauschst, sind die völlig durchgeschwitzt. Das von Beckham war nach 90 Minuten trocken und roch nach Parfüm. Entweder, er schützt sich irgendwie vor dem Schwitzen, oder er schwitzt Eau de Cologne. (Ronaldo nach einem Länderspiel gegen England.)
Meiner Frau bin ich zuerst in einem Fußball-Stickeralbum aufgefallen. Und ich habe sie im Fernsehen bei einem Musikvideo ausgesucht. (David Beckham über das romantische Kennenlernen der Eheleute Beckham.)
Victoria Beckham ist schwanger. Wenigstens einmal in seinem Leben also hat David Beckham mal lange genug durchgehalten. (Bradley Walsh, britischer TV-Comedian.)
Ist das nicht diese Type, die die String-Tangas seiner Frau trägt? Gut – dann habe ich eine Botschaft für ihn: Sieh zu, dass du aus diesem String-Tanga rauskommst – so schnell du kannst! (Mike Tyson)
David ist ein Tier im Bett. Eine Frau hat mich mal gefragt: ‚Bist du so dünn, weil ihr die ganze Zeit vögelt?‘ Und ich habe geantwortet: ‚In der Tat, das ist der Grund!‘ (Victoria Beckham)
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Victoria ist sehr, sehr dünn. Ich habe mich nach vorne gebeugt um sie zu küssen, aber ich hätte sie beinahe nicht getroffen, weil es nur so wenig davon gibt. (David Cameron, konservativer britischer Politiker, nachdem er Victoria Beckham vor der WM 2006 auf einer Party traf.)
Ich habe in Hotels eingecheckt, in denen Beckham mal übernachtet hat. Ich habe mir die Toiletten angesehen, die er vielleicht mal benutzt hat. Ich habe sie fotografiert und dran geleckt. Ich werde definitiv nach England reisen, und wenn ich seine Frau treffe, werde ich sie bitten, ihn zu verlassen. (Taeko, weiblicher japanischer Beckham-Fan.)
Das wird ohne Zweifel mein weitester Hausbesuch sein. (Aidan Phelan, englischer Friseur, der von David Beckham nach Japan beordert wurde, um während der WM 2002 seine Haare neu zu stylen.)
(Victoria Beckham über die Biografie ihres Mannes.)
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Ich habe es gelesen, von vorne bis hinten. Es sind ein paar schöne Bilder drin.
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Mein Pferd ‚Tamarillo‘ ist wie David Beckham: Es sorgt sich um sein Äußeres, statt zu springen, und es hätte am liebsten einen Diamanten-Ohrring. (William Fox-Pitt, britischer Olympia-Reiter, 2004.)
Das sind die Dinge die ich tue, wenn ich mich langweile: neue Tattoos, neue Autos, neue Uhren. (David Beckham)
Alex Ferguson ist der beste Manager, den ich bisher als Profi hatte. Gut, er ist im Grunde auch der einzige Manager, den ich als Profi hatte. Aber er ist der Beste, den ich je hatte. (David Beckham)
Die Welt verehrt ihn, aber selbst zwanzig Beckhams wären weniger wert als ein Emre oder ein Hakan Sükür. (Alpay Özalan, türkischer Verteidiger, 2003 nach einer Auseinandersetzung mit Beckham auf dem Rasen.)
Beckham kann nicht mit links schießen. Er kann nicht köpfen, nicht grätschen und schießt kaum Tore. Aber davon abgesehen ist er in Ordnung.
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(George Best)
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Sprachliche Finessen Ohne viele Worte: Ein buntes Sträußchen besonders gelungener Sprach-Kunstwerke, die zum großen Teil ungewollt einen ungemeinen Reiz entfalten, wenn man sie nur lässt.
Wir müssen uns wahnsinnig konzentrieren, vor allem im mentalen Bereich. (Michael Meier, Manager von Borussia Dortmund.)
Rituale habe ich nicht. Bis auf die Dinge, die man immer gleich macht. (Michael Ballack vor dem EM-Halbfinale 2008.)
Wir haben keine Chance, aber die Chance, die wir haben, müssen wir nutzen, damit wir eine Chance haben. (Francisco Copado vor einem Pokalspiel mit der SpVgg. Unterhaching in Dortmund.)
Wir arbeiten jede Woche wie die Schweine, da können wir auch mal die Sau rauslassen. (Christian Beeck)
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Sprachliche Finessen
Okay, wir haben verloren, aber dem können gute Dinge folgen, positive wie negative. (Glenn Hoddle)
Die deutsche Nationalmannschaft erlebte bisher ein Jahr mit Hochs und Ups. (Wolf-Dieter Poschmann)
Freistoß aus relativ nicht schlechter Distanz. (ORF-Reporter Robert Seeger beim Spiel Italien – Bulgarien.)
Ich habe noch einen verbalen Hinweis. (Patrick Wasserziehr, Premiere)
Er ist konstant nicht schnell genug gewesen. (Günter Netzer über Marcell Jansen.)
Ich verspreche Resultate, keine Versprechen. (John Bond, britischer Manager u. a. von Manchester City.)
Ich gebe einen Spieler nie auf – höchstens ab. © Panini
(Armin Veh)
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Sprachliche Finessen
Wir werden ihn nicht vermissen, aber vergessen. (ARD-Reporter Alexander Bleick)
Wir waren immer überzeugt von ihn. (Andreas Brehme)
Die Gedenkminute war unglaublich perfekt. Ich habe noch nie zuvor eine solche Stille gehört. (Glenn Hoddle)
Insgesamt dominieren gemischte Gefühle. (Österreichs Nationalspieler Sebastian Prödl, nachdem sein Team trotz zweier Prödl-Tore nach 3 : 0-Führung noch mit 3 : 4 gegen die Niederlande verloren hatte.)
Ich denke, dass das nicht gerade unverständlich ist, wenn man sagt: „Also da hab ich wenig Verständnis für.“ (Holger Fach)
Wenn man zu früh auf andere schaut, vergisst man, das Wesentliche aus den Augen zu verlieren. (Jens Nowottny)
Es war so eine Mittelschussflanke. (Bernd Schneider zu seiner Torvorbereitung bei seinem Comeback am 33. Spieltag.)
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Alles ist stellvorbar … äh: vorstellbar. (Bastian Schweinsteiger)
Bestimmte Leute sind für mich, und andere stehen auf meiner Seite. (Terry Venables)
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Da schießt die Russin mit ihrem schwachen rechten Fuß. Sie ist eigentlich Linkshänderin. (Aris Donzelli, ZDF-Kommentator.)
Das ist ’ne gute Frage, insofern, dass es ’ne blöde Frage ist. (Marco Kurz als Trainer von München 1860.)
Die Luft ist dünner geworden, aber es ist noch keine dicke Luft. (Werder Bremens Boss Jürgen L. Born nach einer 0 : 3-Niederlage in der Champions League gegen Panathinaikos Athen.)
Der Spieler ist technisch überschaubar. (Béla Réthy beim DFB-Pokal-Halbfinale HSV-Werder.)
Hat er abgesagt oder hat er abgesagt worden? (Jörg Wontorra, nachdem Lothar Matthäus nicht Trainer beim 1. FC Nürnberg wurde.)
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Der Sieger ist der Gewinner. (Kai Dittmann über die komplizierten Regularien des ChampionsLeague-Finales.)
Dieser Schuss wäre vielleicht nicht so gut gewesen, wie er hätte sein können. (John Motson, BBC-Kommentator.)
Das ist einfach ganz klar schade … außer wir gewinnen auswärts gegen die sogenannten Großen – aber das ist wahrscheinlich unwahrscheinlich. (ORF-Experte Herbert Prohaska nach Österreichs 1: 1 auf den Färöer Inseln im Herbst 2008.)
Für uns war es wichtig zu zeigen, dass wir auswärts in der Lage sind, überall zu punkten. (Eintracht-Coach Friedhelm Funkel nach einer 0 : 1-Niederlage in Hamburg.)
Gäbe es Fußball gar nicht, dann wäre wir alle frustrierte Fußballer. (Mick Lyons, englischer Profifußballer bei Everton, Sheffield Wednesday und Grimsby.)
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Trainingsmethodik Immer wenn man denkt, die Zeit von Medizinbällen und Kniebeugen ist endgültig vorbei, wird irgendwo der nächste Rangnick oder Klinsmann gefeuert, und Meister wird dann wieder einer der sich hartnäckig in der Szene haltenden Magaths, der uns lehrt, dass Taktik und Spielwitz völlig überschätzte Größen sind, solange ein Spieler nur lange genug laufen kann.
Fußballspielen kannste den Jungs nicht beibringen. Da kannste nur sagen: Da ist der Ball, jetzt die Arschbacken zusammenkneifen und drauf! (Adi Preißler)
Wir gehen nachts mit Fackeln in den Wald, damit die Jungs die Angst verlieren. (Hans Meyer vor einem schweren Spiel als Trainer des 1.FC Nürnberg.)
Im Trainingslager haben wir ein Kicker-Turnier gemacht, vielleicht war das der Schlüssel zum Erfolg. (Hans Meyer)
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Auf jeden Fall nicht mit Psychopharmaka. (Borussia Mönchengladbachs Trainer Hans Meyer auf die Frage, wie er die Köpfe seiner Spieler vor der Partie gegen Spitzenreiter Hoffenheim frei bekommen will.)
Für Streicheleinheiten müssen wir uns eine Katze kaufen. (Miroslav Klose auf die Frage, ob sein Sturmpartner Lukas Podolski eine größere Fürsorge des Klubs benötige.)
Wenn die Spieler im Urlaub etwas getan haben, dann können wir uns in Dubai Waldläufe ersparen. (Felix Magath beim Trainingsauftakt der Bayern 2005.)
Spieler sind wie kleine Kinder. Wenn ich meiner Tochter fünfmal etwas sage und sie macht es nicht, kann ich sie auch nicht ins Heim stecken. (Klaus Augenthaler über von den Medien geforderte Maßnahmen gegen disziplinschwache Spieler.)
Wir haben nur unsere Stärken trainiert, deswegen war das Training heute nach 15 Minuten abgeschlossen. (Österreichs Nationaltrainer Josef Hickersberger bei der EM 2008.)
Krupnikovic sollte mir anhand einer TV-Kassette aufschreiben, wie oft er im letzten Spiel am Ball war. Er gab mir ein leeres Blatt zurück. (Ralf Rangnick)
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Trainingsmethodik
Überall in Mitteleuropa fehlen die Bedingungen für den Straßenfußball – deshalb müssen wir ihn im Training simulieren. Bisher wird nur jeder Mist von oben kopiert: Die haben noch keine Muskeln zum Stretchen, da dehnen die schon. (Hans Meyer)
Ich habe die Sorge, dass, wenn wir Fußball-Weltmeister werden sollten, Achtjährige anfangen, über Gummiringe zu springen. (Hans Meyer über Jürgen Klinsmanns Trainingsmethoden.)
Mit einem richtigen Sportpsychologen war es das erste Mal, aber ich hatte schon mal eine ähnliche Begegnung mit Christoph Daum. (Michael Ballack nach einem Gespräch mit dem Sportpsychologen Hans-Dieter Hermann, der sich dem Nationalteam vorgestellt hatte.)
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Reiner Calmund Er ist eigentlich weg, aber gegenwärtiger als mancher, der gerne viel präsenter wäre. Der ehemalige Leverkusener Manager-Gigant war eine der ganz prägenden Figuren der vergangenen zwei Bundesliga-Jahrzehnte. Und jetzt, da er nicht mehr im operativen Geschäft ist, hat er immer noch einen Status wie etwa Micky Maus: Er ist immer schon da gewesen, er ist vertraut, er unterhält uns, und er hat zwei große schwarze tellerrunde Ohren.
Ich würde am liebsten zu Hause die Rollläden runterlassen, aus der Konservendose essen und mit einem Sack über dem Kopf Feldwege laufen. (Reiner Calmund nach einem 1: 3 gegen Cottbus.)
Ich renn‘ doch hier nicht von Pontius zu Spekulatius! (Reiner Calmund)
Sie dürfen nicht so verkopft sein. Sie müssen aus dem Bauch reagieren. Sehen Sie mich an! (Reiner Calmund)
Der einzige Luxus ist meine Jumbodusche. (Reiner Calmund)
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Ich habe Jürgen Gelsdorf vor die Tür gesetzt, und der war sogar mein Trauzeuge. (Reiner Calmund über manchmal harte Entscheidungen in der Trainerfrage.)
Wer mir jetzt schräg kommt, den schlage ich kartenhausreif! (Reiner Calmund)
Bevor wir für einen Torwart 15 bis 20 Millionen Mark bezahlen, stelle ich mich selbst ins Tor. (Reiner Calmund)
Auch wenn die Leverkusener in den noch ausstehenden zwei Spielen Manager Calmund ins Tor stellen, holen sie noch die nötigen vier Punkte zur Meisterschaft. (Borussia Dortmunds Präsident Gerd Niebaum im „Vizekusen-Jahr 2002“. Ohne Calmund im Tor klappte es dann doch nicht. Meister wurde Borussia Dortmund.)
Der Calli wäre sicher breit genug, um ins Tor zu gehen. (Reaktion von Bayer Leverkusens Coach Klaus Toppmöller auf den Vorschlag von Niebaum. Am Ende wäre es vielleicht einen Versuch wert gewesen.)
Bis zum 25. Mai werden wir uns nicht mit Personalien beschäftigen. Dann werden wir sehen, ob Willi Schmitz oder Tutti Frutti aus Südamerika zu uns kommen werden. (Reiner Calmund)
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Wenn Michael Schumacher jedes Mal bei einem Wechsel auf einen anderen Kontinent so unkonzentriert arbeiten würde wie unsere Nationalspieler, dann wäre er längst tot. (Reiner Calmund)
Da flankt dann mal einer anstatt für 400 000 nur noch für 300 000 hinter das Tor. (Reiner Calmund)
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Ich will ein abschreckendes Beispiel vor allem für die Jugend sein. Wenn man ein solches Gewicht hat wie ich, dann wird es brutal schwer, wieder davon runterzukommen. Das müssen Kinder wissen, wenn sie vorm Fernseher ihre Chips mampfen. (Reiner Calmund warnt in einer Anzeigenkampagne vor Übergewicht.)
Bei uns kann jeder Spieler eine Rolex tragen, Ferrari fahren und Gucci-Unterhosen tragen. Doch wenn er sich auszieht und spielt, muss er Dreck fressen. (Reiner Calmund)
Ich werde nicht auf der Bank sitzen, da nehme ich zu viel Platz weg. (Reiner Calmund)
Das Trainer-Thema ist bei uns pasta. (Reiner Calmund)
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Komplizierte und manchmal sogar rätselhafte Sachverhalte Fußballer sind immer und überall gezwungen, intuitiv und unausgesprochen richtige Bewegungsabläufe, tabellarische Zusammenhänge oder taktische Finessen verbal zu erklären. Manchmal klappt es.
Behnke hat einige Unebenheiten im Bewegungsablauf. So wird er zum Beispiel beim Springen kleiner. (ZDF-Reporter Rüdiger Luding)
Alles spricht für uns, und das ist das Gefährliche. (Nürnbergs Manager Martin Bader über die Aufstiegsaussichten des zweitplatzierten 1. FCN im April 2009.)
Es gibt nichts dazwischen: Du bist entweder gut oder schlecht. Wir waren heute so mittel. © Panini
(Gary Lineker)
Berbatov kann Dinge mit dem Außenrist seines Fußballschuhs sehen. (Alvin Martin, Ex-Profi und späterer TV-Experte für Sky Sports.)
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Komplizierte und manchmal sogar rätselhafte Sachverhalte
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Wir sind nicht voll im Saft, sondern darüber hinaus. (Frankfurts Kapitän Ioannis Amanatidis)
Schalke war heute eine Nummer zu groß für uns, nicht nur von der Größe her.
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Komplizierte und manchmal sogar rätselhafte Sachverhalte
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Ich weiß nicht, was man da noch untersuchen muss. Vielleicht, ob er schwanger ist. (Wolfsburgs Trainer Eric Gerets über den Dopingtest bei Spielmacher Andres d’Allessandro.)
Letzte Nacht waren wir das beste Team des Tages. (Roy Aitken, Assistenztrainer bei Aston Villa.)
Ich ziehe immer zuerst meinen rechten Schuh an, dann den rechten Socken. (Der langjährige ehemalige englische Profi Barry Venison, u. a. FC Liverpool.)
Wir hatten es mit einer in der Luft gut organisierten HerthaAbwehr zu tun. (Peter Neururer)
Nach außen ist er introvertiert. (Mladen Petric über seinen Teamkollegen Zé Roberto.)
Ein 0 : 0 der besseren Sorte (Norbert Meier als Trainer von Fortuna Düsseldorf nach einem 5 : 5 bei Eintracht Braunschweig.)
Wir sind auf der Spitze eines Felsens angekommen. Wir können nun entweder runterfallen – oder weiterklettern! (Gary Neville)
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Ryan Giggs führt den Einwurf für Manchester United aus, linksfüßig. (Alan Green, Kommentator von BBC Radio 5 Live.)
Wir sitzen alle in einem Boot, zusammen müssen wir die Karre aus dem Dreck ziehen. (Rudi Völler)
Das war heute eine Mannschaft, die hatte eine Blutgruppe. Und diese Blutgruppe lautete Sieg. (Kölns Trainer Christoph Daum nach dem 1: 0 am 33. Spieltag 2008/09 beim HSV.)
Der Schiedsrichter trägt dasselbe gelbe Jersey wie der Torwart der Slowaken. Ich dachte eben, der UEFA-Beobachter hätte das jetzt bemerkt, aber wahrscheinlich war es zu laut hier im Stadion. (John Motson, BBC-Kommentator)
Für die Zuschauer unter Ihnen mit Schwarzweiß-Fernsehgeräten: Tottenham ist die Mannschaft ganz in Gelb. (John Motson, BBC-Kommentator)
Ich denke, dass Deutschland, Frankreich, Spanien, Holland und England im Halbfinale auf Brasilien treffen werden. (Pelé)
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Komplizierte und manchmal sogar rätselhafte Sachverhalte
Fast alle brasilianischen Fans auf den Rängen tragen gelbe Shirts – eine wundervolle Farbenvielfalt! (John Motson, BBC-Kommentator)
Wir müssen so weiterfahren, wie wir bisher weitergefahren sind. (Rene Van Eck als Trainer beim FC Carl Zeiss Jena.)
So, jetzt alphabetisch der Größe nach aufstellen! (Archie Knox, Co-Trainer der Glasgow Rangers, liefert das Pendant zu Fritz Langners „Ihr fünf spielt jetzt vier gegen drei“.)
Das Wort Abstiegskampf ist nicht richtig. Denn um abzusteigen, brauchst du nicht zu kämpfen. (Slowene und Cottbus-Trainer Bojan Prasnikar.)
(BVB-Trainer Thomas Doll über die dürftige Chancenauswertung seiner Mannschaft beim 1: 1 gegen Frankfurt.)
Du kannst nichts Besseres erreichen, als zu einem Auswärtsspiel zu fahren und mit einem Unentschieden zurückzukommen.
© Fabergé/VG Wort-Bild-Kunst
Meine Spieler müssen vor dem gegnerischen Tor cooler sein – und heißer, ein Tor zu erzielen.
(Kevin Keegan)
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Komplizierte und manchmal sogar rätselhafte Sachverhalte
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Torhüter sind heutzutage noch gar nicht geboren, ehe sie nicht mindestens Ende 20 sind. (Kevin Keegan)
Die Leute werden wieder sagen, das sei typisch Manchester City, was mich wirklich ärgert. Aber ich nehme an, es ist wirklich typisch Manchester City. (Kevin Keegan)
Es geht am Sonntag um 21 Uhr bei null los. Nein, es geht um 20 Uhr los. Ich muss aufpassen, dass ich nicht zu spät komme. (Frankreichs Trainer Raymond Domenech vor dem WM-Finale 2006.)
Das Einzige, was George Best und ich gemeinsam haben, ist, dass wir aus demselben Ort kommen … für denselben Verein spielen … und wir wurden vom selben Mann entdeckt. (Norman Whiteside, langjähriger Spieler von ManU und nordirischer Nationalspieler, der häufig mit George Best verglichen wurde. Aus unerfindlichen Gründen.)
Wenn ich nicht Fußballer wäre, würde ich irgendwas mit Fußball machen. Vielleicht Zuschauer. (Deco)
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Glaube „Jeder Mensch sollte an irgendetwas glauben, und wenn es Fortuna Düsseldorf ist!“, sagte einst schon Campino. Im nun folgenden kleinen Kapitel lernen wir, dass die Mehrheit der Glaubenden allerdings weiterhin an Gott glaubt. Bis auf Gott, der an Kevin Kuranyi glaubt.
Im Abstiegskampf musst du die Spieler dazu bringen, wieder an sich zu glauben, dabei musst du so positiv sein, dass du sie sogar belügst und ihnen einredest, wie gut sie sind.
Im Inneren habe ich schon seit Wochen daran geglaubt, dass wir gegen Bayern 2 : 2 spielen.
© Picture Alliance
(Jörg Berger, Retter.)
(Gladbachs Coach Hans Meyer nach einem überraschenden Punktgewinn gegen die Münchner.)
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Glaube
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Ich habe bei Manchester United bis 2010 unterschrieben, aber meine Zukunft gehört ausschließlich Gott. (Cristiano Ronaldo, der anschließend aber doch nicht zu Gott, sondern zu Real wechselte.)
Ich glaube nicht an Gott. In Spanien bekreuzigen sich alle 22 Spieler vor jedem Spiel. Würde das irgendwas bewirken, dann gingen danach alle Spiele grundsätzlich unentschieden aus. (Johan Cruyff)
Der Hildebrand muss entweder einen Papst in der Tasche haben oder in die Scheiße langen. Der hält einfach alles. (Stefan Schnoor, VfL Wolfsburg)
Ich überlege, ob ich konvertiere und vom christlichen Glauben wechsele. Es gibt ja Religionen, in denen man mehrere Frauen heiraten kann. (Felix Magath als Bayerntrainer auf die Frage, für welche „Braut“ er sich beim „Tanz auf drei Hochzeiten“ mit Bundesliga, Pokal und Champions League entscheiden würde.)
Was ist der Unterschied zwischen dem Uli Hoeneß und dem leben Gott? Der liebe Gott weiß, dass er nicht der Uli Hoeneß ist! (Kabarettist Günter Grünwald in der BR-Sendung „Freitagscomedy“.)
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Glaube
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Viele haben an mich geglaubt: Meine Familie, mein Manager, der Trainer und ganz besonders Gott. (Kevin Kuranyi)
Ich glaube an Methusalem, Frankenstein, Außerirdische, Fliegende Untertassen und die Hand Gottes. Aber noch mehr glaube ich an geliehene Torhüter aus Swindon, die in der Nachspielzeit entscheidende Tore schießen. (Carlisles Vorsitzender Michael Knighton, nachdem sein aus Swindon geliehener Torwart Jimmy Glass im Mai 1999 im letzten seiner nur drei Spiele für Carlisle zehn Sekunden vor Schluss das entscheidende Tor gegen Plymouth Argyle schoss und damit den Abstieg verhinderte.)
Fußball ist längst zur Religion geworden, und um mit der Zeit zu gehen, müssen wir die Gefühle von Millionen Menschen teilen, die diesen Mann verehren! (Chan Theerapunyo, buddhistischer Mönch, nachdem er 2000 eine goldene Beckham-Statue in einem thailändischen Tempel enthüllte.)
Wir werden Brooklyn [Beckhams ältesten Sohn] auf jeden Fall taufen lassen. Wir wissen nur noch nicht, bei welcher Religion. (David Beckham)
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Mathematik Fußball ist unberechenbar, sagen viele. Andere versuchen es immer wieder und beweisen, dass es doch geht. Manchmal.
Wenn wir am Ende vor den Bayern stehen, steigen wir zu 100 Prozent nicht ab. (Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick)
75 Prozent von dem, was Paul Gascoigne in seinem Leben passiert, ist frei erfunden. (Glenn Hoddle)
Er ist ihr Ausnahmespieler, er nimmt die Eins-gegen-einsSituation, zieht zwei, drei Mann auf sich und macht Bayern dadurch 30 Prozent stärker. (Daniel Ziebig von Energie Cottbus über Franck Ribéry mit einer Rechnung, für die ein hochkarätiges Elektronengehirn mehrere Wochen benötigt.)
Neun Minuten sind besser als vier Minuten. (Schalkes Trainer Mirko Slomka zum Vergleich mit dem letzten Spieltag der Saison 2000/2001, als die Königsblauen im Gegensatz zum Finale 2006/2007 nur vier Minuten virtueller Meister waren.)
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Mathematik
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Wir haben sie uns zweimal angeschaut und dazu ein paar Videos besorgt. Wir haben sie uns allerdings nicht 38-mal angeschaut, wie mein Kollege McCarthy behauptet. Ich glaube gar nicht, dass das möglich ist. Ich habe meine Mathematik-Lektion gelernt: 38 mal 90 Minuten sind zwei Monate, und die Auslosung war erst vor drei Wochen! (Georges Leekens, ehemaliger belgischer Nationaltrainer.)
Jetzt hab ich es schon zum zehnten Mal gesagt, da sag’ ich es sicher nicht noch ein zweites Mal. (B-Jugendtrainer Daniel Ryer vom schweizereischen FC Wünnewil während des Trainings zu seinen Spielern.)
Wir waren in dieser Szene in der Unterzahl – zwei gegen zwei. (Frank Rost)
Beide Mannschaften spielen nun in Unterzahl. (Der schwedische Fußballkommentator Staffan Lindeborg nach je einem Platzverweis für beide Teams.)
Jetzt kommt einer, der in der Lage ist, im Eins-gegen-eins Überzahl zu schaffen. (Béla Rethy, ZDF-Reporter)
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Mathematik
… jetzt versucht die Bremer Abwehr den Quagliarella zu doppeln, aber das klappt nicht, sie sollten es lieber mit Dritteln versuchen … (Fritz von Thurn und Taxis, „Premiere“-Kommentator)
Ich habe gerade gehört, dass Real Madrid in dem anderen Spiel soeben ein Tor erzielt hat. Damit steht es dort, wenn ich mich nicht täusche, jetzt 4 : 3. Aber das ist nur eine Schätzung. (John Motson, BBC-Kommentator)
Diese Saison wird schwieriger. Liverpool hat sich verstärkt, Manchester United hat sich verstärkt, Arsenal hat sich verstärkt, und Tottenham gehört jetzt auch zum Quartett der besten fünf Teams. (Joe Cole, FC Chelsea)
Nowottny … für mich einer von vieren, die gesetzt sind. Außer ihm noch Kahn, Bierhoff, Kirsten und Matthäus. (ZDF-Reporter Bela Rethy)
Drei mal drei ist sechs. Eigentlich wollte ich die „6“ haben, aber die war schon besetzt. (Maik Franz auf die Frage, was ihm die Rückennummer 33 bedeute.)
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Johan Cruyff
Bis ich 30 war, habe ich nur nach Gefühl gespielt. Danach begann ich zu verstehen. (Johan Cruyff)
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Auf der Suche nach besonders inhaltsspektakulären Fußballsprüchen lohnt ganz generell der Blick über die Grenzen. Da finden sich dann z. B. Persönlichkeiten wie das niederländische Fußballidol Johan Cruyff, dessen Scharfsinnigkeit wir hierzulande bisher nur ahnen durften.
Jeder Nachteil hat seinen Vorteil. (Johan Cruyff)
Wenn du einen Spieler ganz schnell sprinten siehst, ist er zu spät losgelaufen. (Johan Cruyff)
Die Italiener können dich nicht schlagen, aber du kannst gegen sie verlieren. (Johan Cruyff)
Du musst schießen – sonst kannst du auch nicht treffen! (Johan Cruyff)
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Johan Cruyff
Fußball ist grundsätzlich einfach, aber das Schwierigste was es gibt ist, einfachen Fußball zu spielen.) (Johan Cruyff)
Du musst immer irgendwie sicherstellen, dass du ein Tor mehr schießt als dein Gegner. (Johan Cruyff)
Es ist besser, ein Spiel mit deiner eigenen Vision zu verlieren, als mit der eines anderen. (Johan Cruyff)
Wenn du den Ball hast, können die anderen kein Tor schießen. (Johan Cruyff)
Würde mir etwas daran liegen, dass du mich verstehst, dann hätte ich es besser erklärt. (Johan Cruyff)
Ich hatte Mitgefühl mit dem Spielball. Er kam weinend vom Feld. (Johan Cruyff als TV-Experte nach dem miserablen Champions LeagueSpiel Deportivo – Juventus.)
Johan war der bessere Spieler, aber ich bin Weltmeister. (Franz Beckenbauer über Johan Cruyff.)
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Kultur Früher haben Fußballer nach oder neben ihrer Karriere eine Lotto-Toto-Annahmestelle eröffnet. Heute gehen sie in die Oper, sind mit Schriftstellern befreundet und glänzen durch intellektuell wertvolle Auftritte in den Medien. Und das, obwohl die Welt des Fußballs nicht zwingend ein perfekter Nährboden für einen kulturell und intellektuell ergiebigen Nährboden sein muss.
Ich hätte meinen rechten Arm geopfert, um Pianist sein zu können. (Sir Bobby Robson)
Ich war bei David, als er zum ersten Mal die Spice Girls im Fernsehen sah. Er sagte: ‚Schau Dir die Kleine an, die nicht singen und nicht tanzen kann. Die werde ich heiraten!‘ (David Beckhams Trauzeuge Gary Neville.)
Ich habe 15 Jahre Gymnastik in Burkina Faso gemacht. (Kölns Torschütze Wilfried Sanou über seinen Flickflack-Jubel.)
Schauen Sie sich diese Olivenbäume an! Sie sind 200 Jahre alt, von vor Christi Geburt! (Sir Bobby Robson)
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Kultur
Schweinsteiger. Heute ist das ein Nationalspieler. Früher war das ein Hobby im Hunsrück. (Guido Cantz)
Ich gebe zu, das sah aus wie Breakdance für Arme. (Peter Neururer nach einem seiner berühmten Freudentänze an der Seitenlinie.)
Das ist für mich das größte Arschbuch. (Sepp Maier über Stefan Effenbergs Biografie „Ich hab’s allen gezeigt“.)
Ich habe Michael Caines Biografie gelesen. Sie handelte davon, wie er aufwächst. (Frank Lampard)
Deshalb bitte ich Sie recht herzlich: Gebt Dortmund Ihre Stimme!
© Archiv A. Zeigler/VG-Wort-Bild
(Ex-BVB-Profi Knut Reinhardt bei der Abschlusspräsentation des Bewerbers Dortmund um das Deutsche Fußball-Museum.)
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Kultur
Moderator: „Hans Krankl, sogn’s irgendwos … Koa Wort?“ Hans Krankl: „U2 morgen Donauinsel.“ Moderator: „Und heite?“ Hans Krankl: „Guns N’Roses Donauinsel.“ © Panini
(Ein ORF-Reporter versucht vor einem Fußballspiel, trotz eines angekündigten Interviewboykotts etwas Verwertbares aus Hans Krankl herauszubekommen.)
Der Grund weshalb nicht mehr Frauen Fußball spielen ist: Sie mögen es einfach nicht, wenn elf Frauen gleichzeitig öffentlich dasselbe anhaben. (Phyllis Diller, Comedian)
Ein Mann, der nie etwas gebacken gekriegt hat. Jeder kann teure Klamotten tragen, aber nicht halb so bescheuert wie er. Er sieht peinlich berührt aus von all diesen merkwürdigen Dingen, die er sich ständig anzieht. Seine Frisuren waren am Anfang mal etwas wirklich Radikales, aber später waren es nur noch grauenvolle Kompromisse. Besonders hinten. (John Lydon alias Johnny Rotten, ehem. Sänger der Sex Pistols.)
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Redensarten In keinem Lebensbereich werden jahrhundertealte Redewendungen, Sinnsprüche oder Kalenderweisheiten so bizarr verfremdet wie im Fußball. Manchmal tut das den Sprüchen sogar ganz gut, aber leider nicht immer.
Ein Punkt, das ist zum Leben zu viel und zum Sterben zu wenig. (Klaus Augenthaler als Trainer beim VfL Wolfsburg.)
Man ist auch mal froh, wenn das Telefon nicht klingelt und man alle viere gerade sein lassen kann. (Markus Babbel vermischt virtuos mehrere Redensarten.)
Da ist schon lange Schnee drüber gewachsen.
© Panini
(Andreas Brehme über eine etwas länger zurückliegende Auseinandersetzung mit Oliver Kahn.)
Wir dürfen jetzt nicht den Sand in den Kopf stecken. (Mittelfeldspieler Zvjezdan Misimovic vom 1. FC Nürnberg kopiert nach einem 1: 1 gegen Rostock ungewollt einen Bonmot-Klassiker von Lothar Matthäus.)
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Redensarten
Wir stecken den Kopf so lange aus dem Sand, bis kein Sand mehr da ist. (KSC-Manager Rolf Dohmen)
Jetzt müssen wir erstmal den Kopf voll kriegen. (Rüdiger Kauf, Arminia Bielefeld)
In dieser Woche werden wir den Kopf leer machen und nach vorne blicken. (Daniel van Buyten)
Der Sieg war dick verdient, wie man in Holland sagt. (Hannovers niederländischer Torschütze Arnold Bruggink über das 1: 0 gegen Leverkusen.)
Ein Vogel macht noch keinen Frühling.
Es sind Worte gefallen. Jetzt werden Taten fallen. (Huub Stevens)
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(Mark van Bommel)
Der Geist ist willig, aber Lautern stellt sehr gut zu. (Marcel Reif)
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Redensarten
Kevin Keegan hat nun gelernt, wie die andere Seite des Zaunes schmeckt. (Dave Merrington, englischer Ex-Trainer)
Wir stehen mit dem Rücken nicht mehr an der Wand, sondern in der Wand. (Uwe Seeler)
© Panini
Die haben den Blick für die Orte, wo man sich die Seele hängen und baumeln lassen kann. (Gerhard Delling)
Wenn man ihn jetzt ins kalte Wasser schmeißt, könnte er sich die Finger verbrennen. (Gerhard Delling)
Ich bin Optimist, ich erhänge mich erst, wenn alle Stricke reißen.
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(Otto Rehhagel)
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Redensarten
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Du musst kein Pferd sein, um Jockey sein zu können. (Arrigo Sacchi über die potenzielle Qualität von Trainern, die selbst keine guten Spieler waren.)
Am Ende kackt die Ente – sacht man bei uns. (Ahmed Cebe, Fortuna Düsseldorf, nach geglücktem Aufstieg seines Vereins.)
Ich kann die Karotte am Ende des Tunnels sehen. (Stuart Pearce)
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Lukas Podolski Wenn man etwas nicht erfinden kann, dann sind dies Podolski-Zitate. Sie tragen eine Art verbales Wasserzeichen und beeindrucken durch eine sprachliche Einmaligkeit, die Poldi selbst in sportlich weniger auffälligen Zeiten zu einem echten Star des Deutschen Fußballs hat werden lassen.
Wenn ich so einen linken Fuß gehabt hätte, hätte ich nicht 220 Bundesliga-Tore, sondern 500. (Bayerns Interimstrainer Jupp Heynckes über Lukas Podolski.)
Lukas Podolski. (Bastian Schweinsteiger auf die Frage, bei welcher Persönlichkeit er gerne einmal eingeladen wäre.)
Schöne Beiträge mit der Giraffe und Ironman Calli und so. Ansonsten: War da irgendwas Besonderes? (Lukas Podolski zu der Kritik an seiner Person durch Jürgen Klinsmann bei Stern TV.)
Wir müssen die Köpfe hochkrempeln, und die Ärmel natürlich auch. (Lukas Podolski)
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Lukas Podolski
Wir brauchen uns vor den nächsten Wochen nicht zu verstecken. (Lukas Podolski nach drei sieglosen Spielen zum Saisonbeginn 2009/10.)
Ich komm’ noch mal in die Champions League, keine Angst. (Der zum 1. FC Köln wechselnde Fußball-Nationalspieler Lukas Podolski nach seinem letzten Spiel für Bayern München.)
Fußball ist einfach: Rein das Ding – und ab nach Hause. (Lukas Podolski)
Wenn man Pech an dem Schuh hat, dann bleibt es auch heute kleben. (Lukas Podolski nach dem Länderspiel gegen Liechtenstein über die Torflaute von Mario Gomez.)
Wir sind zufrieden mit den drei Punkten. (Lukas Podolski nach einem 1: 1 in Florenz.)
(Lukas Podolski nach dem 0 : 2 im WM-Halbfinale 2006 gegen Italien.)
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So ist Fußball. Manchmal gewinnt der Bessere.
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Sportgerechte Ernährung Abgesehen von unseren Nationalspielern, die sich bekanntlich ausschließlich von Nutella ernähren müssen, fordert der Beruf des Fußballprofis eine gewissenhafte, ausgewogene Ernährung. Ein Umstand, der von den Protagonisten unterschiedlich gelöst wird.
Es ist absolut nichts einzuwenden gegen die Bohnensuppe von Frau Lucio, aber die Ernährung sollte ausgewogen sein. (Uli Hoeneß)
Ich wollte gerade eine Banane essen, dann hat Liza sich verletzt, und alles ging auf einmal ganz schnell. (Bastian Schweinsteiger über den Ablauf einer etwas überraschenden Einwechslung.)
Sehen Sie, ich komme aus einer armen Familie. Wer als Kind Hühnerfüße essen musste, hat mit keiner Form von Essen ein Problem. (Hertha BSC Berlins Brasilianer Rodnei über die deutsche Küche.)
Was Carew mit einem Fußball kann, kann ich mit einer Orange. (Zlatan Ibrahimovic)
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Sportgerechte Ernährung
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Vor dem Spiel gegen Malta habe ich weiße Schokolade gegessen. Eigentlich hatte ich zu viel davon, aber vielleicht hat mir die Schokolade auf seltsame Weise geholfen, meinen Hattrick zu schießen. Ich sollte das nun vor jedem Spiel versuchen, um zu sehen, ob es funktioniert. (Filip Sebo, slowakischer Nationalspieler.)
Noch zwei Siege, dann ist der Drops gelutscht. (Felix Magath auf der Pressekonferenz vor dem 33. Spieltag 2008/09.)
Wir lutschen noch.
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(Felix Magath auf die Frage vor dem 34. Spieltag 2008/09, ob der Drops schon gelutscht sei.)
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Sportgerechte Ernährung
Der Alain Sutter muss nur mal ab und zu auf sein Müsli verzichten und sich einen ordentlichen Schweinebraten einverleiben. (Uli Hoeneß über den eher schmächtigen Schweizer Mittelfeldspieler der Bayern.)
Wie man aussieht, wenn man zu viel Schweinebraten isst, sieht man ja an Herrn Hoeneß. (Replik von Alain Sutter.)
Hin und wieder muss man nicht nur kleinere Brötchen backen, sondern auch kleinere Brötchen essen. (Karl-Heinz Rummenigge nach einem 0 : 0 der Bayern gegen den VfL Wolfsburg.)
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Erotik und mehr Fußball macht sexy! Körperlich sowieso, aber auch im übertragenen Sinne, denn kaum jemand kann sich der erotischen Anziehung eines erfolgreichen Siegtorschützen entziehen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass erfolgreiche Siegtorschützen heute nicht mehr so aussehen wie Horst Hrubesch.
Eine Stunde vor dem Spiel noch mal Sex, das macht schön locker! Zack zack, da geht’s viel besser! (Sepp Maier zu seiner aktiven Zeit.)
Er [Harry Kewell] will eigentlich immer Sex. Er glaubt, das sei gut für seine Leistengegend. (Sheree Murphy, Ehefrau des Premier League-Profis Harry Kewell.)
Er braucht täglich Sex, sonst kriegt er Kopfschmerzen. (Diego Maradona über sich selbst.)
Es kann doch niemand ernsthaft behaupten, das Sex am richtigen Ort zur richtigen Zeit Schaden anrichtet. (Jerzy Engel, Trainer der polnischen Elf während der WM 2002, der seinen Spielern gestattet hatte, das Quartier mit ihren Frauen zu teilen.)
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Erotik und mehr
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Denen, die nicht an mich geglaubt haben, möchte ich sagen, dass ihr mir einen blasen könnt. Ich danke den Fans und den Spielern, aber niemandem sonst. Die anderen sollen weiter Schwänze lutschen. (Argentiniens Nationaltrainer Diego Maradona nach der geglückten WM-Qualifikation im Oktober 2009 während der Pressekonferenz nach dem entscheidenden Sieg in Uruguay.)
Wenn man aufsteigt, wird man automatisch sexuell attraktiver. (Harry Mandl, Trainer des oberpfälzischen FC Grünthal.)
Ich hatte in den letzten zwei Wochen mehr Kontakt mit Mathijsen als mit meiner Frau. (Claudio Pizarro nach vier Nordderbys zwischen Werder Bremen und dem HSV innerhalb weniger Wochen.)
Das musst du deine Frau fragen. (Zlatan Ibrahimovic während der EM 2004 zur Frage eines Gegenspielers, woher die Schrammen in Ibrahimovics Gesicht stammten.)
Das Pokalhalbfinale war für Wiese laut eigener Aussage die geilste Nacht seines Lebens. Wie kann man von der ‚geilsten Nacht des Lebens‘ sprechen, wenn man so eine Frau hat? Also, die Frau von dem Wiese, das ist wirklich eine Granate, aber dass Wiese die ‚geilste Nacht seines Lebens‘ mit Fußball in Verbindung bringt, verstehe ich da nicht unbedingt. (Radio-Kommentator auf Bundesliga.de)
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Erotik und mehr
Andy, lass dich nicht unterkriegen. Schon gar nicht von einer Zeitung, von der die Hälfte der Redakteure mit Rudi Assauer im Bett liegt. (Uli Hoeneß im DSF zu Schalkes von der BILD arg unter Beschuss genommenen Manager Andreas Müller.)
Wir waren heute alles andere als eine Schmusetruppe. (Per Mertesacker von Hannover 96, dessen Mannschaft 2005 die Chance hatte, über die Fairplay-Wertung in den UEFA-Cup zu rutschen.)
Ein Profi muss sich kontrollieren können und vorsichtig mit dem Ejakulat umgehen. (Spaniens Torwart Santiago Canizares zur Frage der sexuellen Abstinenz während langer Turniere.)
Wenn Manchester United in Bestform spielt, bin ich nahe am Orgasmus. (Gianluca Vialli)
Die restlichen Spice Girls wollten das gesamte Team von Bayern München einladen, weil sie noch nie Kerle gesehen haben, die 90 Minuten oben bleiben und am Ende doch als Zweiter kommen. (Gary Neville als Trauzeuge von Victoria und David Beckham, kurz nach dem Bayern-Drama gegen ManU 1999.)
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Logik Siehe Redensarten! Der Fußball gehorcht, wie im Folgenden zu lesen ist, einer eigenen Logik, die in keinem anderen Lebensbereich so funktionieren würde.
Wir können gewinnen, verlieren oder unentschieden spielen. Alles ist möglich. (Alex Meier, Eintracht Frankfurt, vor einem Auswärtsspiel bei Hannover 96.)
Wenn man das erste Spiel verliert, ist das immer ein Fehlstart. (Simon Rolfes, Bayer Leverkusen)
Die einzige Möglichkeit, unsere Gegner zu schlagen, liegt für uns darin, mehr Tore zu schießen als sie. (Jermaine Jenas, Tottenham Hotspurs)
(Klaus Allofs auf einer Pressekonferenz auf die Frage eines Journalisten, wie ein am selben Tag in der BILD-Zeitung verbreitetes Allofs-Zitat zu verstehen sei.)
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Ich hab’s leider noch nicht gelesen, deswegen weiß ich nicht, was ich gesagt habe.
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Logik
Wir müssen jetzt erstmal nachdenken. Nachdenken bedeutet, dass man über alles Mögliche nachdenkt. (Dieter Hoeneß nach dem Ausscheiden im DFB-Pokal gegen Werder Bremen.)
Man hat wieder gesehen: Wenn die Null bei uns steht, bleiben wir unschlagbar. (Markus Brzenska)
In Griechenland habe ich noch nie verloren, aber ich habe auch noch nie in Griechenland gespielt. (Erik Meijer)
Wenn wir dieses Spiel gewinnen, dann wird das die Leute endlich davon abhalten zu sagen, dass Newcastle unter Kevin Keegan kein Spiel gewonnen hat! (Kevin Keegan)
Das Spiel der Engländer in der 1. Halbzeit war viel zu langsam, was mit Sicherheit am Tempo gelegen hat! (Kalle Riedle)
Beschleunigung erreichst du auf dem Platz nur durch Bewegung. (Christoph Daum)
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Logik
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Die Tore haben einen sehr großen Einfluss auf die Art und Weise, wie dieses Spiel gelaufen ist. (John Motson, BBC-Kommentator)
Nur ganz wenige von uns haben eine Ahnung davon, wie das Leben in einem Goldfischglas ist – außer natürlich diejenigen von uns, die Goldfische sind. (Graham Taylor, ehemaliger englischer Nationaltrainer.)
Es sieht diesmal komplett anders aus als 1872, bei jenem Pokalfinale, an das sich niemand von uns erinnern kann. (John Motson, BBC-Kommentator)
Dieses Jahr ist er 31 geworden. Letztes Jahr wurde er 30. (David Coleman, BBC-Kommentator)
In Arsenals Nachwuchsteam spielen viele junge Spieler! (Robbie Earle, Ex-Profi und später TV-Experte beim englischen ITV.)
Luke Chadwick hat bewiesen, dass er ein guter Fußballer ist. Er ist vielleicht nicht David Beckham, aber das sind viele Spieler nicht. (Lennie Lawrence, englischer Fußballtrainer)
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Logik
Wenn Du keine Gegentore zulässt, gewinnst du mehr Spiele, als du verlierst. (Wayne Bridge, englischer Fußballprofi, u. a. beim FC Chelsea.)
Du verlierst grundsätzlich, wenn dein Gegner trifft und du nicht.
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(Raymond Domenech)
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Taktik So ganz genau ist noch nicht erforscht, ob die sogenannte „Taktik“ im Fußball wirklich eine größere Bedeutung hat. Trainer behaupten dies zwar, aber … is’ klar, müssen sie ja auch. Sie leben ja davon. Dennoch wird man als Außenstehender manchmal den Eindruck nicht los, dass „Taktik“ eine Art „Ungeheuer von Loch Ness“ ist: Man redet drüber, viele wollen genau wissen, wie sie aussieht, aber ob es sie wirklich gibt, weiß keiner.
Unser Nationaltrainer Ally McLeod hält „Taktik“ für eine Pfefferminzsorte. (Billy Conolly, schottischer Nationalspieler)
77 : 0 oder so was in der Richtung. (Werder-Trainer Thomas Schaaf auf die Frage nach seinem Wunschergebnis im Europa-League-Spiel gegen den kasachischen Vertreter FK Aktobe.)
25 : 0 wär’ gut. (Werder-Trainer Thomas Schaaf einige Jahre davor, noch etwas bescheidener, auf die Frage zum Wunschergebnis gegen den FC Basel in der CL-Qualifikation.)
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Taktik
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Selbst wenn Uli Hoeneß Samstag spielen sollte, würden wir trotzdem keinen anderen Innenverteidiger aufstellen. (Christoph Daum auf die Frage, was es für seine Abwehr bedeute, dass der Köln-Verbundene Lukas Podolski bei Bayern in der Startelf steht.)
Ich bin der linke, mittlere, defensive Offensivspieler. (Christian Ziege)
Mit Flügelstürmern zu spielen ist effektiver gegen europäische Mannschaften wie Brasilien als gegen englische Mannschaften wie Wales. (Ron Greenwood)
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Taktik
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Magath ist in Wolfsburg Boss und Gott zugleich. Er macht, was er will. In zwei Jahren hat er 80 Millionen Euro für Transfers ausgegeben. Mit diesem Budget müsste er um die Meisterschaft kämpfen. Die Taktik Magaths hat allerdings nur das Niveau von Junioren. (Hannovers Jacek Krzynowek, wenige Monate vor Wolfsburgs Titelgewinn.)
Jogi Löw hat jetzt sein System geändert. Er lässt nicht mehr 4-4-2 spielen, sondern spielt jetzt ein 4-4-3. (Oliver Kahn)
So ein System hab’ ich zuletzt vor 60 Jahren gesehen. (Stuttgarts Stürmer Mario Gomez, geboren 1985, zur Defensivtaktik der Gladbacher.)
In Dortmund muss man auch mal einen 1 : 3-Rückstand halten können. (Rolf Dohmen als Sportdirektor von Eintracht Frankfurt.)
Wir haben versucht, sie kommen zu lassen. Aber sie sind nicht gekommen. (Michael Meier, Manager des 1.FC Köln zur Taktik des FC beim 1: 2 in Hannover.)
Sie haben ihr System nicht geändert. Sie haben lediglich die Spieler auf andere Positionen verschoben. (Terry Venables)
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Deutschland Wir Deutschen profitieren und leiden gleichermaßen unter unseren „deutschen Tugenden“, wenn es um Fußball geht. Im Grunde besagen sie in etwa: Wir gewinnen oft, ohne dass man hinterher genau weiß, weshalb. Elfmeterschießen sind immer eine todsichere Sache, unsere Spieler können länger rennen als andere, aber eigentlich hauptsächlich geradeaus.
Generell denken wir Holländer mehr über das Spiel nach als Deutsche. (Bayern-Kapitän Mark van Bommel begrüßt die Verpflichtung seines Landsmannes Louis van Gaal als neuen Bayer-Trainer.)
Und an meinen Rollstuhl mache ich keine DeutschlandFlagge, weil der Berliner Innensenator gesagt hat, Polizeifahrzeuge sollten keine Flaggen haben. Da ich als Bundesinnenminister oberster Dienstherr der Polizei bin, ist mein Rollstuhl auch ein Polizeifahrzeug im erweiterten Sinn. (Wolfgang Schäuble, Bundesinnenminister, CDU, während der WM 2006.)
Die Deutschen gaben der Welt Beethoven, Claudia Schiffer und Michal Schumacher. Arsenal bekam traurigerweise Jens Lehmann. („The Sun“ nach einem Lehmann-Patzer gegen Chelsea.)
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Deutschland
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Gott mag vielleicht ein Brasilianer sein. Aber der Teufel vermachte den Deutschen das Geheimnis des Elfmeterschießens. (Die portugiesische Zeitung „Público“.)
Deutschland ist ein harter Gegner. Sie haben heute elf Nationalspieler auf dem Platz. (Ian Rush als britischer TV-Kommentator.)
Die Deutschen spielen weder gut noch schlecht. Sie spielen eigentlich etwas anderes als Fußball, aber am Ende gewinnen sie.
© Picture Alliance
(„El Pais“ nach dem deutschen Sieg gegen die USA bei der WM 2002.)
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Deutschland
Deutsche Tugenden haben wir immer noch am besten. (Günter Netzer über die deutsche Nationalelf nach dem EM-Sieg 2008 über Portugal.)
© Panini
Als Deutschland muss man gegen Finnland gewinnen. (Oliver Bierhoff)
Ganz Deutschland hat darauf gewartet, dass ich wieder Trainer werde. Deshalb verstehe ich die Frage nicht.
© BILD
(Der alte und neue Gladbacher Trainer Hans Meyer auf die Frage von DSF-Moderator Jörg Wontorra, warum er den Job bei der Borussia angenommen hat.)
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Konstruktive Kritik „Wenn ein Spieler ein Depp ist, muss man ihm auch sagen, dass er ein Depp ist. Durch’s Streicheln wird er nämlich nicht gescheiter!“, sagte einst der selige Max Merkel, den nicht wenige selbst für einen Deppen hielten. Vermutlich wusste er deshalb so gut Bescheid über das Deppsein und seine Auswirkungen. Und völlig korrekt ist natürlich, dass der Fußballer an sich geradezu danach schreit, sinnvoll und einfühlsam kritisiert zu werden.
Er kann gar nix, zieht ein Bein nach, ist langsam und hat links wie rechts keinen Torschuss. (Bochums Trainer Peter Neururer auf die Frage nach den Stärken von Neuzugang Tommy Bechmann.)
Marcio Amoroso ist der Prototyp des Spielers, der nach einem 1 : 10 höchst zufrieden nach Hause geht, weil er das einzige Tor geschossen hat. (Paul Breitner)
Wenn einer plötzlich glaubt, er sei Schewtschenko, dann muss er auch so spielen wie Schewtschenko. (Karl-Heinz Rummenigge über Bayern-Stürmer Claudio Pizarro, der öffentlich mit Angeboten von europäischen Spitzenvereinen kokettiert hatte.)
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Konstruktive Kritik
Ich brauche Spieler, die am Ball besser sind als am Mikro. (Otto Rehhagel)
Alleine vom Abnehmen spielt man nicht automatisch besser Fußball.
© Panini
(Mönchengladbachs Trainer Jupp Heynckes über seinen Stürmer Kahé, nachdem dieser einige Kilos abgespeckt hatte.)
Du bist ein Abfall-Fußballer! (Cristiano Ronaldo zu seinem Gegenspieler Steven Taylor, Newcastle United.)
Er hat nicht „Bitte“ gesagt. (Jens Lehmann auf die Frage, weshalb er einem Fan ein gemeinsames Foto verweigert habe.)
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Konstruktive Kritik
Ich mag ein Scheiß-Spieler sein, aber ich bin wenigstens nicht so hässlich wie du. Und du wirst immer hässlich bleiben! (Steven Taylors bietet mit seiner Antwort ein Remis an.)
Er ist ein arroganter Schnösel. (Der frühere Hamburger Innensenator, Übergangschef des Hamburger SV und DFL-Präsident Werner Hackmann, über Dortmunds Torhüter Jens Lehmann.)
Lauf mal, du bewegst dich ja wie ich! (Mario Basler als Jugendcoach des SC Olching im Training.)
Wenn man sieht, wer heute die Stürmer sind in der Nationalmannschaft – die hätten früher nicht mal am Ball riechen dürfen. © Panini
(Gerd Müller über Mario Gomez, Miroslav Klose und Co.)
Da waren welche dabei, über die man nachdenken könnte. Bei anderen fragt man sich, warum die das Benzingeld ausgeben, um zum Training zu kommen. (Dieter Ferner, Trainer beim 1.FC Saarbrücken, nachdem unter der Woche einige Testspieler beim Training zu Gast waren.)
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Konstruktive Kritik
Eine Million Trainer würden ihn nicht kaufen, und ich wäre einer von ihnen. (Bill Shankly)
Bei manchen Spielern fehlt etwas, deshalb spielen sie auch bei mir und nicht in Barcelona. (Aleksandar Ristic)
Wenn er ein Junge wäre, würde ich sagen: Spiel Flöte oder Klavier.
© Panini
(Franz Beckenbauer über Wolfsburgs Christian Zaccardo, der im Spiel beim VfB Stuttgart die große Chance zum Ausgleich vergab.)
Der Schiedsrichterassistent hatte den Job, zu beiden Teams fair zu sein. Aber jedes Mal, wenn etwas auf seiner Seite passiert ist, und es waren einige Situationen dort, war es, als hätte er Arthritis in einem seiner Arme und als könne er den nur in eine Richtung bewegen. (Kevin Keegan)
Bei der dritten Einwechslung hab ich dem Linienrichter meine Hand auf die Schulter gelegt und gesagt: „Herr Linienrichter, sie haben heut’ ’nen Scheißdreck gewunke’!“ Dann hat er gesagt „Herr Wolf, jetzt muss ich Sie auf die Tribüne schicken!“ – Sag ich: „Ich geh schon.“. (Uwe Wolf, Trainer von München 1860)
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Aufrichtiges Lob Wo kritisiert wird, muss aber auch gelobt werden. Jedenfalls dann, wenn’s passt.
Letzte Woche mal eine Minute mehr, heute mal früher Schluss gemacht. Alle wollen flexible Arbeitszeiten. In der Bundesliga haben wir sie. (Werder-Manager Klaus Allofs über Schiedsrichter Felix Brych, der Werder Bremen beim Stand von 2 : 2 gegen Bayer Leverkusen keine Sekunde Nachspielzeit gewährte.)
Eine tolle B-Note. Er hat gezeigt, dass ein Luftloch auch gut aussehen kann. (Reporter Kai Dittmann zu einer Aktion von Yaya Touré im ChampionsLeague-Finale.)
Ja Trainer, habe gesagt, dass du bist super Trainer und so! (Ricardo Villar, SpVgg. Unterhaching, auf einer Pressekonferenz, als sein Trainer Ralph Hasenhüttl in den Raum kommt.)
Ich war überrascht, die Jungs laufen 90 Minuten nonstop, das habe ich noch nicht erlebt. Ich verstehe jetzt, warum sie Erster sind. (Hoffenheims ausgeliehener Neuzugang Boubacar Sanogo nach seiner Premiere im Trikot des Tabellenführers über die Eigenschaften seines neuen Teams.)
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Aufrichtiges Lob
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Was dieses Spiel hier heute so wunderbar macht: Wenn beide Teams den Ball bekommen, attackieren sie das Tor des Gegners. (Jimmy Hill, britische Kommentatorenlegende)
In der Schlussphase war der Pfosten der Einzige, auf den wir uns 100-prozentig verlassen konnten. (Christoph Daum)
So ein belebendes Element braucht eine Mannschaft auch. Manchmal ging er mir ein bisschen auf den Sack, aber gut. (Stefan Effenberg über seinen Ex-Mannschaftskameraden Hasan „Brazzo“ Salihamidzic.)
Wörns hat einen idealen Gegenspieler, aber nur aus der Sicht von Wörns. (ORF-Reporter Robert Seeger beim Spiel Niederlande – Deutschland.)
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Aufrichtiges Lob
Dies ist eine sehr ungewöhnliche schottische Mannschaft, weil sie gute Spieler hat. (Javier Clemente)
Ich muss Völler net sagen: Du, hier is a lieber Bua. (1860-Trainer Peter Pacult über Neu-Nationalspieler Martin Max und DFB-Teamchef Rudi Völlers Kenntnisstand über den Torjäger.)
Er hat bestimmt Qualität, aber ich habe sie noch nicht gesehen. (Miroslav Stevic über den von Schalke 04 ausgeliehenen Marvin Pourie und dessen Chancen auf eine Weiterverpflichtung bei 1860 München.)
Mein erster Gedanke war: Das ist ein Schwindel, geschnitten, ein Film, weil diese Spieler Dinge taten, die nicht möglich sind, nicht real, nicht menschlich.
© Panini
(Bobby Charlton über das Zusammenspiel zwischen Alfredo di Stefano und Ferenc Puskas während ihrer gemeinsamen Zeit bei Real Madrid.)
Die Bremer kommen nicht auf der Wurstbrühe dahergeschwommen. (Schalkes Torwart Frank Rost zur Qualität des Gegners Werder Bremen.)
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Sir Bobby Robson Im Sommer 2009 starb nach langer Krankheit der phantastische Sir Bobby Robson. Jeder in England mochte ihn. Er war ein beeindruckender Charakter, weise, pfiffig, charmant und einfühlsam. Und er sagte immer wieder … Dinge.
Gary Speed ist für uns unersetzlich. Wo bekommst du schon einen so erfahrenen Spieler mit einem linken Fuß und einem Kopf? (Sir Bobby Robson)
Der Heimvorteil ist ein Vorteil. (Sir Bobby Robson)
Gary Speed hat nie zuvor besser gespielt, er sah nie fitter aus, er war nie älter! (Sir Bobby Robson)
Die ersten 90 Minuten sind die wichtigsten. (Sir Bobby Robson)
Ray Wilkins’ Tag wird kommen, eines Abends. (Sir Bobby Robson)
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Sir Bobby Robson
Ich wollte Clarence Acuna gar nicht verpflichten, aber er ist so ein guter Spieler … er hat mich dazu gezwungen! (Sir Bobby Robson)
Was kann ich über Peter Shilton sagen? Peter Shilton ist Peter Shilton, und er war schon immer Peter Shilton. (Sir Bobby Robson)
Wir fliegen mit einer Concorde. Dadurch verringert sich die Entfernung, das versteht sich von selbst. (Sir Bobby Robson)
Wenn Gazza gedribbelt hat, war es, als ginge er mit seiner Waffe durch ein Minenfeld. Ein bisschen so, wie wenn du durch einen Supermarkt gehst. (Sir Bobby Robson)
Steve Hodge ist seit zwei Wochen nicht fit … nein, schon seit 14 Tagen. (Sir Bobby Robson)
In einem Jahr wird er ein Jahr älter sein. © Picture Alliance
(Sir Bobby Robson)
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Sir Bobby Robson
Ich möchte kurze Bälle spielen und ich möchte lange Bälle spielen. Ich glaube, kurze und lange Bälle sind das, worum es im Fußball geht. (Sir Bobby Robson)
Wenn du deine Hühner zählst, bevor sie geschlüpft sind, werden sie keine Eier legen. (Sir Bobby Robson)
Denis Law hat mich mal im Wembley Stadion getreten, vor den Augen der Königin, in einem Länderspiel. Ich glaube, niemand hat das Recht, so etwas zu tun! (Sir Bobby Robson)
Nein, wir haben die Kameruner nicht unterschätzt. Sie haben einfach besser gespielt, als wir vorher dachten. (Sir Bobby Robson als Englands Trainer, nach dem mühevollen 3 : 2 n.V. gegen Kamerun im WM-Viertelfinale 1990.)
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Fans Um das vielbemühte Nick Hornby-Zitat einmal wortwörtlich zum Leben zu erwecken:
Wenn nicht Meister wird die Tennis, hack’ ich ab mir meinen Penis. (Schlachtgesang der Fans von Tennis-Borussia Berlin zu Regionalligazeiten.)
Wenige von uns haben sich ihre Clubs ausgesucht, sie wurden uns schlicht gegeben; und wenn sie aus der zweiten Division in die dritte abrutschen oder ihre besten Spieler verkaufen oder Spieler kaufen, von denen du weißt, dass sie nichts können, oder wenn sie den Ball zum siebenhundertsten Mal in Richtung eines drei Meter großen Mittelstürmers dreschen, machen wir deshalb nichts anderes, als einfach zu fluchen, nach Hause zu gehen, uns vierzehn Tage Sorgen zu machen und wiederzukommen, um erneut zu leiden. (Nick Hornby)
Sprung in der Schüssel, Loch im Dach – das ist Kickers Offenbach! (Frankfurter Fangesang aus den 1970er Jahren.)
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Fans
Wir wollen nach Hause fahren, wir wollen nach Hause fahren, wir wollen, wollen nach Hause fahren. (Fans von Energie Cottbus als Antwort auf den „Ihr könnt nach Hause fahren“-Gesang im Relegationsspiel gegen Nürnberg.)
Das irische Publikum wird von seinen Fans ausgebuht. (Beni Thurnheer, schweizerischer TV-Reporter)
Schalke scheint in den Köpfen der Fans einen Pfeifreiz auszulösen. (Bremens Manager Klaus Allofs zu einer von einem Pfeifkonzert übertönten Verabschiedung von Fabian Ernst, der zu Schalke 04 wechselte.)
Ganz enge Kiste, das war ’ne ganz enge Kiste, ganz enge Kiiiiste, das war ’ne ganz enge Kiste!
Voll doof hier. (Transparent der Fans von Arminia Bielefeld beim 0 : 3 in Hoffenheim 2008/09.)
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(Rostocker Fans nach der 0 : 4-Auswärtsniederlage in Nürnberg.)
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Fans
Ein Dorf, 8 gesponserte Fans, 99 Prozent Investor – das nennt ihr Tradition? (Schmäh-Spruchband in der Kölner Fankurve beim 1: 3 in der Saison 2008/09 gegen Neuling Hoffenheim.)
© WDR
Vor der Playstation ist mehr Stimmung. (Bernd Schneider zur Atmosphäre im Sapporo Dome während der WM-Vorrunde 2002.)
Bemerkenswert finde ich die Tatsache, dass 3000 unserer Fans in St. Pauli waren und davon waren höchstens 2000 wegen der Reeperbahn da. (Hans Meyer auf der Pressekonferenz nach dem Spiel in Hamburg.)
Steht auf, wenn ihr Ghana seid! (Sprechchor der deutschen Fans im Kölner WM-Stadion beim WM-Spiel Tschechien – Ghana 2006.)
Kurz nach der Pause fehlten noch ein paar Zuschauer, doch die hat unser Geschäftsführer Jochen Rotthaus nach meiner Kritik aus der Vorwoche dann eigenhändig aus dem VIP-Raum gezerrt. (Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick zur Atmosphäre im neuen Stadion. Bei der Einweihung eine Woche zuvor hatte Rangnick kritisiert, dass sich viele Zuschauer nicht für den Fußball interessiert hätten.)
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Fans
Bei uns kommen mehr Leute zur Mitgliederversammlung als bei Hertha zum UEFA-Cup. (HSV-Boss Bernd Hoffmann bei der Jahreshauptversammlung vor 4911 Zuhörern.)
Vielleicht sind einigen die Sitzschalen zehn Quadratzentimeter zu lang oder zu breit. Wenn das alle Sorgen sind, die unsere Fans haben, sollen sie nach Pakistan gehen und dort den nächsten Winter abwarten.
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(Uli Hoeneß über Proteste von Bayern-Fans, wonach die Allianz-Arena zu eng bestuhlt sei.)
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Schöne Momente Schöne Momente im Fußball haben meistens mit Toren zu tun, oft aber auch mit schönen Aktionen, und manchmal ist es sogar eine Trainerentlassung zum passenden Zeitpunkt, die die Fans am liebsten mit einem Autokorso begehen würden.
Immer wenn ich die Kiste mal treffe, denke ich: Und was machst du jetzt? Und dann laufe ich da so jämmerlich rum mit Gesten, die ich hinterher peinlich finde. (Stuttgarts Thomas Hitzlsperger sorgt sich um die Außenwirkung seines Torjubels.)
Erst habe ich mich nach links bewegt und er auch. Dann ging ich nach rechts und er auch. Dann bin ich wieder links gegangen und er ging sich lieber einen Hotdog kaufen. (Zlatan Ibrahimovic über ein geglücktes Dribbling gegen Liverpools Stephane Henchoz.)
25 Jahre alt und schon keine Ziele mehr. (Mehmet Scholl nach dem gewonnenen EM-Finale 1996.)
Das ist schon mit dem Fall der Mauer zu vergleichen. (Nico Patschinski von LR Ahlen, nachdem mit einem 3 : 1-Sieg gegen den 1.FC Saarbrücken der erste Saisonsieg gelungen war.)
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Schöne Momente
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Nach dem ersten Tor der Hertha haben wir schon überlegt, ob wir einen Brennpunkt nach der ARD-Tagesschau senden sollen. (Waldemar Hartmann zu Hertha-Manager Dieter Hoeneß, nachdem Hertha mit einem 6 : 1 im Pokal gegen den SSV Reutlingen eine lange Torflaute beendet hatte.)
Danke für die Worte, normalerweise hört man so etwas nur bei einer Beerdigung. (Werder Bremens Frank Baumann zu seiner Verabschiedung durch Manager Allofs.)
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Selbstkritik und Schuldbewusstsein Wir haben über Kritik, Taktik und Training gelesen. Das alles nützt nichts, wenn im Spieler selbst nicht ein Fünkchen Bereitschaft zur Selbstreflexion besteht. Auch zwei Fünkchen können manchmal nicht schaden.
Wir schießen so wenig Tore, vielleicht heißen wir deshalb auch die Knappen. (Schalke-Torwart Manuel Neuer)
Es war nie ein Teil unseres Plans, schlecht zu spielen: Es passierte einfach. (Terry Venables)
Wir haben keinen Fußball und zeitweise Harakiri gespielt. (Kurt Jara)
Nein! Was ist das? (Claudio Pizarro, damals Bayern München, auf die Frage ob er die Laufwege Giovane Elbers schon kenne.)
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Selbstkritik und Schuldbewusstsein
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Selbstkritik und Schuldbewusstsein
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Für mich war es wichtig zu sehen, das ich konditionell mithalten konnte. (Axel Kruse nach einem 13-Sekunden-Einsatz als Einwechselspieler.)
Alles hat gestimmt: Das Wetter war gut, die Stimmung war gut, der Platz war gut. Nur wir waren schlecht. (Dariusz Wosz)
Wenn wir sie angegriffen haben, waren sie immer schon weg – wie sollten wir da in die Zweikämpfe kommen? (Mark van Bommel, angesprochen auf das Zweikampfverhalten der Bayern bei einer 0 : 4-Niederlage in Barcelona.)
Wenn der Ball so aufgesprungen wäre, wie ich gedacht habe, hätte ich ihn gehalten, glaube ich. (Jens Lehmann nach einem unglücklichen Gegentreffer.)
Da hat der Schiedsrichter richtig gepennt. (Schiedsrichter Knut Kircher nach dem 2 : 1-Sieg von Bochum gegen Schalke zum umstrittenen Ellenbogen-Schlag von Rafinha gegen Sestak, den er nicht ahndete.)
Ich wollte einmal im Leben Vollspann schießen. Eigentlich ist Vollspann unästhetisch und unsportlich. (Sergej Barbarez nach einem Vollspann-Tor gegen Arminia Bielefeld.)
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Selbstkritik und Schuldbewusstsein
Weil ich ein alter Mann war, verletzt war und nach Hause wollte. (Holger Fach auf die Frage, warum er zu seiner aktiven Zeit nur 10 Spiele für 1860 München gespielt hat.)
Sehr, sehr gut habe ich uns heute nicht gesehen. Sehr gut habe ich uns nicht gesehen – und auch nicht gut. (Trainer Ralf Rangnick nach der 1: 4-Niederlage von 1899 Hoffenheim gegen Bayer Leverkusen.)
Ich hatte bisher zwei praktische Prüfungen, eine in Fußball und eine in Turnen. Bei beiden habe ich 13 Punkte erreicht. Im Fußball ist das natürlich jetzt nicht so doll, aber über die Note im Turnen bin ich sehr zufrieden. (Hertha-Profi Malik Fathi, der nebenbei an der HU Berlin noch Sportwissenschaften studierte.)
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Lothar Matthäus Ursprünglich hatte ich vor, ein völlig Matthäus-freies Buch zu machen. Aber ganz ohne geht es dann doch nicht. Denn, mal ehrlich: Es vergeht ja kaum ein Vierteljahr, in dem man sich als Fan nicht mindestens einmal gefragt hätte: „Was hat er denn JETZT schon wieder angestellt …???“
I’m still popular! (Lothar Matthäus zu Begleitern, nachdem ein Fan in Ungarn um ein gemeinsames Foto bat.)
Das ist schon sehr beengend. Da fühlt man sich wie in einer Ölsardine.
Es ist, als greife einer mit dem Luftgewehr fünf Panzer an.
© Panini
(Lothar Matthäus nachdem er bei einer PR-Veranstaltung aus einem Formel 1-Cockpit gestiegen war.)
(Uli Hoeneß zu Vorwürfen von Lothar Matthäus gegen den deutschen Rekordmeister.)
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Lothar Matthäus
Man sollte die Presse nicht wichtiger machen, wie sie wichtig gemacht wird. (Lothar Matthäus)
Ja, der Rücken ist die Achillesferse des Körpers. (Lothar Matthäus)
Ich bin geschockt. Die Gesundheit hat ihn gewarnt, aber er hat die Zeichen nicht gehört. (Lothar Matthäus über Diego Maradonas Zusammenbruch 2005.)
Der Lothar kann den Fußball gut rüberbringen. Ihm ist von Gott die Gabe der Rede gegeben worden. (DFB-Präsident Egidius Braun über Lothar Matthäus.)
In den Neunzigern, als ich noch bei den Bayern war, haben wir Karten gespielt, sind ins Casino gegangen, haben auf Bundesliga- und Zweitligaspiele gewettet. National, international, in Einzel- und Kombinationswetten. (Lothar Matthäus im Zuge des Hoyzer-Skandals über die gute, alte Zeit.)
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Lothar Matthäus
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Ich habe gedacht, dass man mit einem 40-Jährigen einen reifen Mann auf die Trainerbank setzt. Aber er ist nicht geeignet für eine Mannschaft mit einer Jugendabteilung. (Rapid Wiens Präsident Rudolf Edlinger nach der Entlassung von Trainer Lothar Matthäus über dessen Lebenswandel.)
Sis are diffrent exercises. Not only bumm! (Lothar Matthäus beim Training mit Partizan Belgrad.)
Hoffentlich hat die Frau Merkel demnächst nicht so viel Arbeit damit, die diplomatischen Beziehungen zu Israel wieder zu verbessern. (Uli Hoeneß zum Engagement von Lothar Matthäus als Coach des israelischen Clubs Maccabi Netanya.)
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Andere Länder, andere Sitten, Folklore, Mentalität und Völkerverständigung Wenn wir nun erst einmal die Sprachbarrieren zwischen den Fußball-Völkern überwunden haben, ist viel erreicht … aber längst noch nicht alles. Denn viel krasser als in Kultur oder Politik herrschen zwischen den Fußballern unterschiedlicher Nationen und dem individuellen Fußballerleben der Fans einer Fußballnation brachiale Unterschiede.
Der englische Sportler ist stolz darauf, ein guter Verlierer zu sein. Dadurch erreicht er, dass seine Gegner sich schuldig fühlen, wenn sie gewonnen haben. (Peter Ustinov)
Elferschießen wird jetzt in Englands Schulen Pflichtfach, und ab der Oberstufe mit Torwart. (Lou Richter, SAT1)
Rechnen kann man mit Dänemark eigentlich nicht immer, aber man muss immer mit ihnen rechnen. (Udo Lattek während der WM 2002.)
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Andere Länder, andere Sitten
Der Österreicher glaubt mit 18, er sei Pelé. Mit 20 glaubt er, er sei Beckenbauer. Und mit 24 merkt er, dass er Österreicher ist. (Max Merkel)
Die Türken haben gezeigt, dass man, egal bei welchem Spielstand, immer mit ihnen rechnen kann. Das macht sie natürlich unberechenbar. (Bundestrainer Joachim Löw)
Kokosnüsse. (Fußball-Bundestrainer Joachim Löw auf die Frage, was ihn auf die Palme bringt.)
Da spielt man an einem Samstagnachmittag gegen einen, der vormittags noch beim Bärenjagen war. (Sebastjan Cimirotic, slowenischer Nationalstürmer, über das Niveau der heimischen Liga.)
(Klaus Toppmöller)
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© Archiv A. Zeigler/VG-Wort-Bild
Wenn man die Brasilianer nicht spielen lässt, ist das für sie schlimmer, als wenn die Frau geklaut wird.
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Andere Länder, andere Sitten
Die Südkoreaner rennen von der ersten Minute an wie die Teufel … und da sie alle gleich aussehen, können sie in der Halbzeit ihre Elf austauschen, und niemand würde etwas davon merken. (Spaniens Nationaltrainer Luis Aragones)
Ich habe mal bei Real Madrid gesagt, Madrid ist nicht der beste Club, da gibt es einen Besseren: den FC Bayern. Da waren sie natürlich böse auf mich. (Bayern-Trainer Jupp Heynckes, der mit Real Madrid die Champions League gewann.)
Ich hatte vor der Saison ein Angebot aus England. Wäre ich bloß hingegangen. In England ist Fußball wenigstens noch Männersport – und nichts für Tunten. (Axel Kruse nach einer roten Karte.)
Wir haben ungefähr 27 Gruppen im Kader. Wir treten an unter der Prämisse der Artenvielfalt. (Christoph Daum über die Grüppchenbildung innerhalb seiner Mannschaft.)
Sollten irgendwann Außerirdische die Erde bedrohen – einfach Schweinsteiger eine Ecke schießen lassen: Von uns geht keine Gefahr aus. (Fußball-Blogger Frank „Trainer“ Baade)
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Andere Länder, andere Sitten
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Wenn man jedes Wort, jeden Satz immer wieder an seinem Wertesystem abprüft, dann ist es halt schwierig, schneller zu sprechen. (HSV-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer über sein fränkisch-ruhiges Naturell.)
Er muss erstmal die Sprache lernen, damit er sich mit seiner Quasselei verständigen kann. (Bayern-Manager Uli Hoeneß über den mitteilungsfreudigen Hasan Salihamidzic, vor seinem Wechsel zu Juventus Turin.)
Middlesbrough wechselt aus. Hinaus gehen Maccarone, der Italiener, Nemeth, der Slowake, und Stockdale, der rechte Verteidiger. (John Motson, BBC-Kommentator)
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Franz Beckenbauer Schöner als Andreas Burkert von der „SZ“ kann man Franz Beckenbauers sprachliches Wirken nicht charakterisieren: „Franz Beckenbauer redet sehr viel, das weiß man, und meistens ziehen seine Sätze einfach weiter, wie eine der acht Millionen Schäfchenwolken über der Biskaya.“
Es muss zwei Beckenbauer geben, einen, der in der Zeitung schreibt, und den Präsidenten des FC Bayern. Der Präsident ist zufrieden mit mir. (Philipp Lahm)
Allein der Gedanke schreckt mich schon. In kurzen Hosen da rumzulaufen, das kann ich keinem mehr zumuten. (Franz Beckenbauer, warum er keine Lust hat, bei der EM zu spielen.)
Kahn hat Rensing quasi an der Brust großgezogen. (Franz Beckenbauer über Oliver Kahn und dessen Nachfolger im Bayerntor.)
Ich bin ganz gut vorbereitet. Kürzlich war ich beim Friseur. Das war der erste Schritt. (Franz Beckenbauer als Präsident des WM-Organisationskomitees 2006 zum Stand der WM-Vorbereitungen.)
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Franz Beckenbauer
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Das ist ein Privileg, so etwas von Beckenbauer zu hören. Er ist ja kein Metzger, der keine Ahnung hat, sondern der deutsche Pelé. Das tut gut. (Zé Roberto nach seinem Wechsel zum HSV über die Aussage von Franz Beckenbauer, dem FC Bayern würde Zé Robertos Spielkunst fehlen.)
Man wartet und wartet – bis er 40 Jahre alt ist. (Franz Beckenbauer über Andreas Möllers endgültigen Durchbruch.)
Der Einzige, der hier noch im Stadion ist, der Innenverteidiger spielen könnte, ist der Franz Beckenbauer. Und der würde wahrscheinlich nicht mal abfallen. (Sascha Rufer, Fernsehkommentar Schweizer Fernsehen beim desaströsen Champions League-Viertelfinalhinspiel der Bayern in Barcelona 2009.)
Schwächen gibt es bei uns nicht. Allenfalls hin und wieder ein paar Unaufmerksamkeiten oder Konzentrationsschwächen. (Franz Beckenbauer)
Du sagst nicht Idiot zu mir! Ich weiß, was du im Kopf hast und ich weiß, was ich im Kopf hab’ – du sagst nicht Idiot zu mir! (Dieter Hoeneß zu Franz Beckenbauer während der WM 1986.)
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Franz Beckenbauer
Ich mache ja nur deshalb seit 33 Jahren Fußball, weil ich nichts anderes kann. Wenn ich zum Beispiel einen Schopenhauer lese – ich verstehe ihn nicht. (Franz Beckenbauer)
Jürgen Klinsmann ist der fleißigste Trainer nach mir, der je beim FC Bayern war. (Franz Beckenbauer über Bayern-Trainer Klinsmann.)
Wenn du die Meisterschale überreicht bekommst, dann bist du Meister. (Franz Beckenbauer)
Fußball ist keine einsame Insel. Er ist Teil der Gesellschaft. (Franz Beckenbauer)
Wer lächelt, gewinnt immer. (Franz Beckenbauer)
Fußball sei eine Droge, hört man immer wieder. Ich sage: Fußball ist eine Passion, eine Leidenschaft. Ich bin nicht abhängig vom Fußball. Aber: Ich liebe den Fußball. (Franz Beckenbauer)
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Franz Beckenbauer
Fußball ist und bleibt ein Spiel, und das wird von den meisten oft übersehen. (Franz Beckenbauer)
Einen wie den Robben brauchen wir natürlich nicht. Er ist ein reiner Außenstürmer. Soweit ich weiß steht das Tor aber immer noch in der Mitte. (Franz Beckenbauer 2007 zur kolportierten Verpflichtung des Niederländers. Der kam zwei Jahre später nach München. Das Tor steht immer noch in der Mitte.)
Rhetorisch präzise wie ein Markenbohrer. (Werner Hansch über Beckenbauers Brandrede nach dem 0 : 3 der Bayern in Lyon.)
Kommts mal mit, ihr müsst den Lionel Messi verhaften!
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(Franz Beckenbauer zu zwei Zöllnern am Flughafen vor dem Champions-League-Finale.)
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Franz Beckenbauer
Inzwischen ist es schon so, dass Franz Beckenbauer sich im Hubschrauber selbst zuwinkt. (Oskar Beck in der „Welt“ über den während der WM 2006 sehr umtriebigen Franz Beckenbauer.)
Mir fehlt das Kalkül, Fußball hat auch en bisschen was mit Hirn zu tun. (Franz Beckenbauer)
Das ist ein Mimosenhaufen geworden, das ist schier unglaublich. Ich weiß nicht, woher die nach dem Spielen noch die Luft haben, so viel zu reden. Die sollen ihren Mund halten und Fußball spielen. (Franz Beckenbauer über die Nationalmannschaft.)
In Bayern sagt man: So alt wird keine Sau. Ich kenne ihn, glaube ich, schon 150 Jahre, so kommt es mir jedenfalls vor. (Franz Beckenbauer gratuliert Georg Schwarzenbeck auf seine Weise zum 65. Geburtstag.)
Ich Klette im Mittelfeld, und der Franz kann hinten den dicken Otto machen – is’ nich’! (Nationalspieler Willi Schulz beklagt sich über seine etwas anstrengendere Position innerhalb der Mannschaft.)
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Weisheiten und FußballPhilosophie Teil 1: Nicht-Fußballer Es ist nicht restlos geklärt, was intelligenter ist: FußballBanausen, die sich toll ausdrücken können und so aus der Laienperspektive sprachlich wertvolle Gedanken über den Fußball an sich äußern, oder … siehe übernächstes Kapitel.
Fünf Tage sollst du arbeiten, wie die Bibel sagt. Der siebte Tag ist der Tag des Herrn. Der sechste Tag gehört dem Fußball. (Anthony Burgess, englischer Schriftsteller und Komponist)
Das Unerwartete ist immer am wahrscheinlichsten. (John Motson, BBC-Kommentator)
Das Fußballspiel ist rituelle Jagd, stilisierter Kampf und symbolisches Geschehen. (Desmond Morris, britischer Zoologe, Verhaltensforscher, Publizist und Künstler)
Fußball ist Krieg, aber zum Glück wechseln stets die Feinde. (Per Olof Enqvist, schwedischer Schriftsteller)
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Weisheiten und Fußball-Philosophie Teil 1
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Weisheiten und Fußball-Philosophie Teil 1
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Konzeptfußball ist, wenn ein Team gewinnt und man sich keinen Spieler merken kann. (Christian Eichler in der „FAZ“.)
Es gibt nur etwas, das noch sinnvoller ist als Fußball: Nachdenken über Fußball. (Martin Walser)
Fußball wäre ein sogar noch besseres Spiel, wenn man einen Ball erfinden könnte, der zurück tritt. (Eric Morecambe, 1926–1984, englischer Komiker)
Wenn es die Ballkunst wäre, was die Fußballanhänger begeistert, müsste jedes Trainingsspiel überlaufen und manches Meisterschaftsspiel uninteressant, wenn nicht abstoßend sein. (Sigmund Graff, Schriftsteller und Dramatiker, 1898–1979)
Das Leben ist zu kurz für Unterhaching gegen Meppen. (Die Wise Guys)
Weihnachten ist eine der drei großen Volksschwächen. Die anderen beiden sind Autos und Fußball. (Max Goldt)
Elf! Eine böse Zahl … Elf ist die Sünde. Elfe überschreitet die zehn Gebote. (Friedrich Schiller, „Die Piccolomini“)
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Weisheiten und FußballPhilosophie Teil 2: Fußballer und Verwandte … oder aber absolute Fußball-Fachleute, die sich möglicherweise in Einzelfällen nicht ganz so gut ausdrücken können wie Friedrich Schiller oder Martin Walser.
Erfolg tut nur der haben, der hart arbeiten tut. (Klaus Toppmöller)
Zeige mir einen zufriedenen Zweiten, und ich zeige dir den ewigen Verlierer. (Hennes Weisweiler)
Gewinnen ist nicht das Ende der Welt. (David Pleat)
Wenn die Leute über dich reden bedeutet es, dass du existierst. (Eric Cantona)
Sieg oder Niederlage – manchmal liegt es an Kleinigkeiten, manchmal liegt es an nichts. (Hertha-Trainer Lucien Favre)
Das Schlimmste ist: Wenn der Erwartungshorizont abstürzt, dann fällt er auf den Hinterkopf. (Gerhard Mayer-Vorfelder)
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Weisheiten und Fußball-Philosophie Teil 2
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Lieber 9 Minuten Maradona beim Autowaschen zuschauen als 90 Minuten Hansi Pflügler beim Fußball. (Max Merkel)
Die Tabelle, die ja nie lügt, täuscht ja oft. (Trainer Felix Magath versucht, die Titelchancen seines VfL Wolfsburg notdürftig zu kaschieren.)
Wer solche Spiele gewinnt, hat drei Punkte. (Wolfsburgs Trainer Felix Magath nach dem 2 : 1-Arbeitssieg bei Borussia Mönchengladbach auf die Reporterfeststellung „Wer solche Spiele gewinnt wird Meister, oder?“.)
Der Fußball hat bei uns einen Stellenwert, der gar nicht statthaft ist – für das bisschen Arschwackeln. (Hans Meyer)
Manchmal muss man im Fußball Tore schießen. (Thierry Henry)
Der Bäckermeister muss am Sonntag ja auch Brötchen backen. (Bochums Torwart Philipp Heerwagen, der am Samstag nicht auf der Bank saß, sondern überraschend für Stammkeeper Daniel Fernandes beim 2 : 0 gegen Frankfurt zwischen die Pfosten musste.)
Das erste Spiel ist das schwerste, aber das nächste ist genauso schlimm. (ARD-Kommentator Gerhard Delling)
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Weisheiten und Fußball-Philosophie Teil 2
Wir müssen versuchen, den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Denn der Ball hat am meisten Luft. (Philipp Lahm)
Es gibt zwei Möglichkeiten, den Ball zu bekommen. Eine ist, von den eigenen Mitspielern, und das ist die einzige Möglichkeit. (Terry Venables)
Wie man ein Tor schießt? Man muss im richtigen Moment in geeigneter Weise vor den Ball treten.
Leichte Bälle zu halten ist einfach. Schwierige Bälle zu halten ist immer schwierig. (Otto Rehhagel)
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(Bernhard Dietz)
Wer die Tore schießt, gewinnt. Das ist brutal und kriminell. (Jeff Strasser, Borussia Mönchengladbach)
Das Wichtigste beim Fußball ist, dass man diese gottverdammte Kugel über die weiße Linie drückt, und wenn es mit dem Geschlechtsteil ist. (Christian Eichner, Karlsruher SC)
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Ein Spiel ist nicht gewonnen, bis es verloren ist. (David Pleat)
Die Fußballregeln sind sehr einfach. Hauptsächlich sind es diese: Bewegt sich der Ball, dann tritt ihn. Bewegt er sich nicht, dann tritt ihn, bis er’s tut. (Phil Woosnam, walisischer Trainer)
Also, ein normales Foul ist für mich nicht unfair. (Uwe Seeler)
Fußballprofis sind wie störrische Esel. Wenn man ihnen nicht regelmäßig die Ohren langzieht, wiehern sie – und bleiben stehen. (Max Merkel)
Sterben und Fußball sind nie unmodern. (Manfred Stoffers, Geschäftsführer des TSV 1860 München)
Ein Tag ohne Fußball ist ein verlorener Tag. (Ernst Happel)
Was gibt es denn sonst noch im Leben? Cricket ist so spannend, als würde man Farbe beim Trocknen zusehen. Tennis? Golf ist ein Schmerz im Rücken. Das einzige Spiel ist Fußball! (Ken Bates, Präsident des FC Chelsea)
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Mit dem Toreschießen kann man in so einem Spiel gar nicht früh genug anfangen, sonst passiert es manchmal, dass die Partie vorbei ist, und man hat das Toreschießen vergessen. (Thomas Schaaf)
In der 90. Minute im letzten Bundesligaspiel gibt es kein Abseits. (HSV-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer zum 3 : 2-Sieg des HSV in Frankfurt, der durch ein Abseitstor in der Schlussminute zustande kam.)
Siege sind durch nichts zu ersetzen. Außer vielleicht durch guten Geschlechtsverkehr. (Peter Neururer)
In schöner Regelmäßigkeit ist Fußball doch immer das Gleiche. (Hans Meyer)
Wenn dies das Jahrhundert des einfachen Mannes ist, dann ist von allen Sportarten Fußball sicherlich sein Spiel. In einer Welt, die unter Wasserstoff- und Napalmbomben leidet, ist der Fußballplatz ein Ort, wo Vernunft und Hoffnung noch unbehelligt sind. (Sir Stanley Rous, ehemaliger FIFA-Präsident, im Jahr 1952.)
Das Leben fängt an, wo Fußball aufhört. (Günter Netzer)
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Optik Über die Erotik eines erfolgreichen Fußballers wird an anderer Stelle dieses Buches bereits fabuliert. Einher geht selbstverständlich eine gewisse, angemessene Eitelkeit. Und zwar immer schon.
Sofort auf einen Baum mit ihm und eine Banane in die Hand! (Max Merkel über Paul Breitners Frisur zu dessen aktiver Zeit.)
Wie immer – leicht behaart am Kopf.
Wie MarlboroMediumZigarettenschachteln. (Bastian Schweinsteiger auf die Frage, wie die Bayern-Spieler in den neuen, rot-weißgestreiften HeimspielTrikots aussehen.)
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(Hannovers Trainer Dieter Hecking auf die Frage, wie er seinen Spieler Jiri Stajner im Spiel gesehen habe.)
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Optik
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Optik
Ich habe einen deutlichen Wischer an meinem Kopf gespürt und den Ball wohl noch ganz leicht abgefälscht. Es war so knapp, dass ich froh bin, noch nicht beim Friseur gewesen zu sein. (Werder Bremens Verteidiger Per Mertesacker zu seinem Tor beim 2 : 1 über den VfL Wolfsburg.)
Wir haben Uli Hoeneß eigentlich gebeten, die Lederhosen anzuziehen. Er hat doch die Traummaße 90 – 60 – 90. (Mehmet Scholl bei der Meisterfeier 2005 über den in zivil erschienenen Manager.)
In der Tat trägt keiner der Spieler auf dem Rasen Ohrringe. Kjeldberg kommt dem noch am nächsten – er trägt Kontaktlinsen. (John Motson, BBC-Kommentator)
Meine Frau hat irgendwann einen hässlichen Vogel kennen- und lieben gelernt und sogar geheiratet. Meine Kinder lachen mich zwar aus, aber sie kann damit leben. Mir ist egal, wie ich aussehe. Ich bin kein Dressman für Zwischengrößen, sondern Trainer vom VfL Bochum. (Peter Neururer, der aus Aberglaube während einer niederlagenfreien Serie seines VfL Bochum nicht beim Friseur war.)
Das Gesicht hat er vom Gesichtsverleih. (SAT1-Reporter Werner Hansch über Ottmar Hitzfelds schlechtgelaunte Miene.)
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Optik
Nackte Fußballer unterscheiden sich von nackten Nichtsportlern meist vorteilhaft. (Silvio Blatter, Schweizer Schriftsteller)
Schön zu sehen, wie sich Cambiasso die Haare raufen wollte. Aber da ist ja nichts mehr. (Reporter Uwe Morawe über den nahezu kahlköpfigen Argentinier.)
Worüber ich mir die ganze vergangene Zeit Gedanken gemacht habe? Meine Frisur. Die ist nämlich scheiße. (Mehmet Scholl)
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Horst Hrubesch sah ja auch an besseren Tagen nach dem Aufstehen so aus, als ob er sich mit einer Bratpfanne ins Gesicht gehauen hat. (Oliver Welke auf SAT1)
Kahn – der schaut schon bei der Hymne drein wie Graciano Rocchigiani, aber nach dem Kampf. (Johannes B. Kerner)
Skibbe zieht auf dem Podium die ganze Zeit die Stirn so kraus, dass dort mindestens drei Viererketten aus der Haut wachsen. (Das Handelsblatt)
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Jeder hat so seine Probleme. Auch die blonde Nummer 17 der Deutschen. Der müsste sich die Haare anders färben. (Der nordirische Nationaltrainer Lawrie McMenemy über Thomas Strunz.)
Ich bin nicht so, alt wie ich aussehe. (Udo Lattek)
Unser WM-Maskottchen – heraushängende Zunge und keine Hose: So ist nicht mal Lothar Matthäus in seinen schlimmsten Zeiten herumgelaufen. (Oliver Welke)
Fußballerisch sicher nicht viel, aber eine Zahnspange könnte er sich mal kaufen. (Premiere-Experte Toni Polster auf die Frage, was Ronaldinho noch an sich verbessern könnte.)
Wir müssen jetzt nicht ,Everybodys Darling’ einkaufen. Dann hätten wir George Clooney verpflichten müssen. (Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge in der ARD-Sportschau zur Trainerfrage.)
Ich werde jeden Tag hässlicher, aber der Blick auf die Tabelle wird umso schöner. (Peter Neururer)
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Ist mir scheißegal wie der nackt aussieht – ich steh’ mehr auf Frauen. (Hans Meyer als Trainer von Mönchengladbach über seinen neuen Torwart Logan Bailly.)
Wenn Tim Wiese in die Kabine kommt, wird viel gelacht. Seine Hemden sind oft zu bunt, und er lässt zu viele Knöpfe offen. (Werders Spielmacher Diego über Modesünden in seinem Team.)
Solange die Schuhe Tore machen, ist die Farbe okay. (Bayern-Profi Franck Ribéry zu den neuen rosafarbenen Schuhen seines Ausrüsters, mit denen er beim 4 : 1 gegen Cottbus ein herrliches Freistoßtor erzielte.)
Ich muss mich schön machen, was bei mir sehr lang dauert. (Der nach dem 2 : 0 gegen Frankfurt aus dem Stadion eilende Stuttgarter Verteidiger Ludovic Magnin zur Vorbereitung auf seine nachträgliche Geburtstagsparty am selben Abend.)
Er sieht jetzt auf jeden Fall interessanter aus. (Hans Meyer über Max Eberl, der zuvor einen Nasenbeinbruch erlitten hatte.)
Die Holländer sehen aus wie ein großer Topf Marmelade. (Barry Davies, britischer TV-Kommentator)
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Vom filigranen Umgang mit Fremdwörtern Wer nach außen hin den Anschein erwecken will, sich besonders gewählt ausdrücken zu können, erreicht diesen Eindruck gemeinhin durch das exzessive Gebrauchen schwieriger Fremdwörter. Grundsätzlich gilt hier aber folgende Faustregel: Wer mit einem Wort nicht sicher ist, umschreibt es besser mit einem vertrauteren Begriff. Wie zum Beispiel „Erdteil“.
Eine EM ist noch ausgeglichener besetzt als eine WM, weil bei einer WM auch Mannschaften vom anderen Kontingent sind. (Michael Ballack)
Der Kloppo ist schon eine Initiative in Mainz. (Benjamin Auer)
Er hat eine, eine hohe Quantität in seiner Qualität der Tore zu schießen und äh, das zeichnet ihn aus! (Moderator fragt dazwischen: ‚Jetzt muss ich gerade mal nachdenken, hohe Quantität und dann‘?) Qualität, also Anzahl, äh, der, der qualitativen Tore die er erzielt! (Karlheinz Rummenigge über Stuttgarts Stürmer Mario Gomez.
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Vom filigranen Umgang mit Fremdwörtern
Bevor ich solche Dinge nicht weiß, würde ich sie nicht spekulieren wollen. (Günter Netzer)
Da wird Handspiel repariert! (ARD-Reporter Wilfried Mohren)
Er ist ein Fußball-Kospomolit. (ARD-Reporter Wilfried Mohren)
Die Marge ist sehr marginal.
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(Sir Bobby Robson)
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Ungehörige Gesten, Fäkalsprache und Verdauungsthematik Die Dopingproben und ihre seltsamen Begleitumstände im gekachelten Teil der Katakomben eines Fußballstadions haben in letzter Zeit zu einer Zunahme unschöner Episoden geführt, von denen wir Fans eigentlich lieber gar nichts hören wollen. Eigentlich. Außer, es wird halt nett und launig ausgedrückt.
Zu spät gepisst ist auch gedopt. (Die Fans von Borussia Dortmund empfingen mit diesem Transparent den Gegner aus Hoffenheim. Die 1899-Spieler Andreas Ibertsberger und Christoph Janker waren zuvor mit zehnminütiger Verspätung zu einer Dopingprobe erschienen.)
Ich war sehr aufgeregt und musste vorher zweimal mehr pinkeln als sonst. (Trainer Hans Meyer zu seinem Comeback als Trainer bei Borussia Mönchengladbach.)
Im Fußball baut man dir schnell ein Denkmal. Aber genauso schnell pinkelt man es auch an. (Hans Meyer)
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Ungehörige Gesten, Fäkalsprache und Verdauungsthematik
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Ich habe genau 75 Milliliter geschafft. Aber neuerdings braucht man 90.
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(Kevin Kuranyi zur Frage, warum er bei der Dopingkontrolle so lange gebraucht habe.)
Bei Chemie Halle hat mal der Schiedsrichter für einen Spieler gepinkelt. Ein Riesenskandal. (Trainer Hans Meyer von Borussia Mönchengladbach zur Problematik um nicht eingehaltene Doping-Regularien Hoffenheimer Spieler.)
Ich kann versprechen, das wir bis an die Kotzgrenze gehen. (Christian Wörns bei der EM 2004 vor dem Spiel gegen Tschechien. Die angesprochene Kotzgrenze lag anschließend vor allem bei den deutschen Fans recht niedrig.)
Als wir ihn unserem Vorstand und den Fans als Neuzugang vorgestellt haben, hat er sich vor lauter Aufregung und Druck in die Hosen gemacht. Daraufhin haben wir den Transfer rückgängig gemacht. (Joao Vale a Azevedo, Präsident von Benfica Lissabon, über den norwegischen Beinahe-Neuzugang Sigurd Rushfeldt.)
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Ungehörige Gesten, Fäkalsprache und Verdauungsthematik
Ein Schuss wie ein flauer Darmwind. (Werner Hansch kommentiert einen Schuss von René Rydlewicz.)
Ich finde, Sheffield Wednesday ist wirklich ein schwaches Team. Sie erinnern mich an einen Mann, der Durchfall hat und seine Hosen nicht runterbekommt. (Rodney Marsh, Ex-Profi und späterer TV-Kommentator)
Männer, i bin glei da. Heit lauf i mit an Kübel ei. Dene stink ma fei gscheit den Kasten voll! (Sepp Maier zu seiner aktiven Zeit als Bayerntowart, als seine Mannschaft nach einer Fleischvergiftung durchfallgeschwächt in ein Spiel gegen den 1.FC Nürnberg gehen musste.)
Fredi heute drei Tore geschissen.
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(Tomas Rosicky über Fredi Bobic)
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Alkohol, Nikotin und noch Härteres Bier und Zigaretten stehen nach wie vor nicht auf der Dopingliste.
Trink kleine Biere, keine Großen. Wenn du gesehen wirst, wie du große Biere runterkippst, halten die Leute dich für einen Säufer. Wenn sie dich sehen, wie du kleine Biere trinkst, siehst du professioneller aus.“ © Panini
(Bobby Moores Ratschlag für den jungen Kollegen Perry Groves nach dessen Wechsel zu Arsenal.)
Ich bin ein richtiger Fussballholik. (Ex-Profi Frank Schulz als Trainer von Westfalia Herne.)
Als Kaffeewart bin ich unschlagbar. Ich habe viel Wert darauf gelegt, dass ich die Maschine in Gang und auch sauber halte. Ich war mein bester Kunde, weil ich den ganzen Tag nur Kaffee trinke. Wenn ich mal kein Trainer mehr bin, eröffne ich einen Coffee Shop. Schwarze Zahlen werde ich mit Kaffee nicht schreiben, weil ich selber viel zu viel davon trinke. (St. Paulis Trainer Holger Stanislawski)
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Alkohol, Nikotin und noch Härteres
Wenn mir ein Spieler sagt: „Trainer, ich brauche zehn Bier vor einem Spiel, dann bin ich gut am nächsten Tag“ – dann kriegt er von mir zehn Bier. Aber nur, wenn die Leistung stimmt. (Felix Magath)
Wenn jemand besser läuft, wenn er ein Glas Sherry trinkt, soll er das gern trinken. (Felix Magath zum Alkoholverbot während der Vorbereitungszeit.)
Ich habe viel mit Mario Basler gemeinsam. Wir sind beide Fußballer, wir trinken beide gerne mal einen, ich allerdings erst nach der Arbeit. (Felix Magath)
Er kann heute drei Liter Pfefferminztee trinken. Davon wird er auch besoffen. (Hasan Salihamidzic bei der Meisterfeier 2005 über Trainer Felix Magath, der als passionierter Teetrinker gilt.)
Das Einzige, was helfen würde, wäre ein Viagra-Omelett. (Spaniens Nationaltrainer Luis Aragones zur mangelnden Anspannung seiner Fußballer im EM-Qualifikationsspiel gegen Dänemark.)
Als kühler Norddeutscher fahre ich jetzt nach Hause, gehe in den Keller und lache einmal. Nein, im Ernst: Ich trinke jetzt ein Pils – und dann alles, was danach noch kommt. (Norbert Meier nach dem Aufstieg als Trainer mit Fortuna Düsseldorf.)
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Alkohol, Nikotin und noch Härteres
Jody Morris hat beteuert, er sei nicht in Pornovideos verwickelt gewesen. Er war lediglich zum Saufen in Zypern. Das ist für uns so weit in Ordnung. (Ken Bates als Präsident des FC Chelsea über seinen Spieler Jodi Morris.)
Was der für ein Leben hatte! 36 Operationen, Geld verprasst, Übergewicht, Alkoholiker! (Erich Rutemöller über Paul Gascoigne)
Ich hatte eine Wette laufen mit einem Freund. Wir waren eines Nachts völlig betrunken, und wir waren wegen einer Niederlage schlecht drauf. Er schlug vor, wenn wir den Abstieg noch vermeiden, würde er mich ganz teuer zum Essen einladen. Voraussetzung war, dass ich im Schottenrock kommen musste. Obwohl ich eine Strumpfhose drunterzog, habe ich entsetzlich gefroren. Ich traue mich nicht, Ihnen zu verraten, was ich im Abstiegsfall hätte tun müssen. (Paul Sturrock, schottischer Trainer)
Der Junge, der so heißt wie eine Whiskey-Marke. Swines Tiger.
Ich war ein konsequenter Hasser von Alkohol und Nikotin, aber ich war nicht gegen Rotwein. (Oberliga-Legende Julius „Jule“ Ludorf, SpVgg. Erkenschwick)
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(Pelé über Bastian Schweinsteiger.)
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Oliver Kahn Er hat den Sprung vom Torwart-Titan zum TV-Kommentator elegant bewältigt. Bis endgültig keine Zitate über Oliver Kahn mehr kursieren, könnte es aber doch noch etwas dauern.
Von Goethe über Gutenberg bis Oliver Kahn – es gibt sehr viel, worauf Deutschland stolz sein kann. (IOC-Präsident Jacques Rogge)
Kahn spielt das beste Turnier seines Lebens. Es ist natürlich auch sein erstes. (Günter Netzer)
Es geht heute gar nicht mehr, dass du absolut fehlerfrei spielst – der Einzige, der das kann, bin ich. (Oliver Kahn)
Ich habe zu den Abwehrspielern beim FC Bayern eine Art Verhältnis.
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(Oliver Kahn)
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Oliver Kahn
Ich nehme immer nur einen. Zwei wären zu viel. Das kostet zu viel Kraft. (Oliver Kahn über seine Angewohnheit, im Spiel grundsätzlich Kaugummi zu kauen.)
Das sind die Spiele, wo man die Meisterschaft mitgehen lässt, oder liegen lässt. (Oliver Kahn nach einem mühsamen 1: 0-Sieg in Freiburg.)
Ich fasse mir ans rechte Ohr, schaue am Reporter vorbei und rede irgendein Zeug, das ich inzwischen selbst nicht mehr hören kann. (Oliver Kahn zu seiner „Interview-Taktik“.)
Ein Unschalker vor dem Herrn!
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(Schalker Fan über Oliver Kahn, der kurzzeitig für den Posten des Managers im Gespräch war.)
Er ist so in sich gegangen, dass er jetzt seherische Fähigkeiten hat. (Ottmar Hitzfeld über seinen Torwart Oliver Kahn, der nach einem Patzer gegen Real Madrid versprochen hatte, in sich zu gehen, und anschließend den richtigen Torschützen des nächsten Bayernspiels vorhersagte.)
Ich bin nicht der kleine Kahn. Ich bin hoffentlich bald der große Rensing. (Michael Rensing, zur Zeit mittelgroßer Rensing)
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Strafrechtlich Relevantes Für die meisten Verfehlungen in deutschen Stadien ist das Sportgericht des DFB zuständig. Es stößt dann an seine natürlichen Grenzen, wenn Schusswaffen ins Spiel kommen. Oder Erzgebirge Aue.
Maier, wir suchen dich! Maier, wir finden dich! Maier, wir hängen dich! (Fans des MSV Duisburg zum damaligen Torwart Sepp Maier vor einem Spiel gegen die Bayern.)
Wir könnten 24 Stunden lang mit akustischen Signalen, Videoberieselung und Stromstößen arbeiten, aber das ist ja nicht erlaubt. (Werder-Manager Klaus Allofs nach einem 3 : 3 gegen Borussia Dortmund über die Schlafmützigkeit seiner Abwehr.)
Jetzt mal ganz ehrlich: Wenn ich ihn schlagen will; wer mich kennt, ich habe keine Angst vor van Bommel, dann schlag ich ihn! (Jermaine Jones, Schalke 04)
Man sagt, Al Capone habe auch Gutes in seinem Leben geleistet. Das Problem war, dass er rumgezogen ist und in den Straßen Leute erschossen hat. Roy Keane ist Manchester Uniteds Al Capone. (Managerlegende Brian Clough)
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Strafrechtlich Relevantes
Die Wildmosers sind anscheinend keine echten Sechziger, sondern falsche Fuffziger. (Ottfried Fischer im BR über den Münchener Stadionbauskandal.)
Ich nehm ihn erstmal mit in die Kabine, und wenn einer kommt, dann geb ich ihn gerne wieder ab. (Lukas Podolski, der nach dem Länderspiel gegen Liechtenstein den Ball mit in die Kabine nahm.)
In so eine Bude gehe ich im Leben nicht rein. Die haben ja alle eine Knarre dabei. (Bundesliga-Schiedsrichter Jürgen Jansen, der kurzzeitig mit dem „Hoyzer-Skandal“ in Verbindung gebracht wurde, zum Thema Wettbüros.)
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Betrüger verkaufen WM-Tickets für 2000 Euro, zum Beispiel Frankreich gegen Erzgebirge Aue. Das ist eine Fälschung. Frankreich ist noch gar nicht qualifiziert! („Karlchen“ in „Punkt 6“ auf RTL)
Ich hoffe, dass wir auch in Zukunft in Ihrem Sinne über Sie im Sportstudio berichten können, und nicht bei „Aktenzeichen XY“. (Moderator Rudi Cerne beendet im Aktuellen Sportstudio sein Interview mit dem ins Visier der Justiz geratenen 1860-Boss Karlheinz Wildmoser.)
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Glück Eines der schönsten Zitate des Vorgängerbuches lautete: „Zum Glück hatten wir Glück!“ Erleichterter kann ein Satz nicht klingen. Gute Fußballer sollten zwar auf Glück nicht zu sehr angewiesen sein. Schaden kann es aber auch nicht.
Ich bin so glücklich, wie ich nur sein kann. Ich war aber schon mal glücklicher. (Ugo Ehiogu, Profi u. a. bei Aston Villa, Middlesbrough und den Glasgow Rangers.)
Natürlich geiles Gefühl, wenn Bayern Millionäre gehen Kopf runter vom Platz. (Berlins Andrej Voronin, nachdem er beim 2 : 1 der Hertha gegen Bayern zwei Tore geschossen hatte.)
Als Luca Toni den Kopfball aus drei Metern nicht macht, da hätte ich gerne seinen Ohrdreher gemacht, das war wie ein Tor für mich. (Frank Rost)
Was da in der Blutbahn abgeht, kann ich biologisch auch nicht erklären. (Mönchengladbachs Tobias Levels nach dem Sieg gegen Cottbus in letzter Minute.)
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Glück
Eine Hormonausschüttung wie in diesem Moment hatte ich zuletzt mit fünf Jahren im „Phantasialand“. (Tobias Levels nach seinem ersten Bundesligator.)
1979 haben wir immer Sonntagvormittag in der B-Klasse gespielt, jeder hat zwei Mark fürs Trikotwaschen bezahlt, und heute schlagen wir die Bayern! (Peter Grosser, Trainer der SpVgg. Unterhaching)
Wow, das ist ein Hammerlos – für die Bayern natürlich. (Ersin Demir, Spieler von Erzgebirge Aue, nachdem die Bayern im Pokal zugelost wurden.)
Das war ausschließlich Glück für den Gegner und Pech für uns. (Thomas Hitzlsperger zum 1: 2 bei Hertha BSC.)
Ich glaube nicht an Glück, aber ich bin sicher dass wir es brauchen werden.
Diese Mannschaft ist wunderbar. Wir lieben uns alle so sehr. Wir sollten heiraten. (Oliver Bierhoff)
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(Alan Ball)
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Schiedsrichter Vielleicht wird es irgendwann einen Chip-Ball, eine Torkamera oder eine automatische Abseitslinie geben, bei der ein Kuckuck ertönt, sobald Netzer mal wieder zu spät abgespielt hat. Der Schiedsrichter aber wird uns immer erhalten bleiben. Alleine schon, weil Rolf Töpperwien sie mitsamt ihrem Heimatverein sonst nicht mehr im „ZDF Sportstudio“ erwähnen könnte.
Schiedsrichter sind nette Menschen. Wir wollen nicht, dass ein Spieler im Strafraum in ein Loch fällt. (Schiedsrichter Markus Merk, der in Wolfsburg selbst mithalf, den ramponierten Rasen zu reparieren.)
Egal, ob es ein Elfmeter war oder nicht, der Schiedsrichter hat es anders gesehen. (John Motson, BBC-Kommentator)
Ey, Penner, ey, Abseits! (Michael Trippel, Stadionsprecher des 1.FC Köln, der während eines Spiel gegen Leverkusen versehentlich das Stadionmikrofon anließ.)
Ich hätte vor Ärger überall reinbeißen können … Besonders in den Schiedsrichter. (Florian Fromlowitz, Hannover 96)
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Schiedsrichter
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Wir sind hier doch nicht bei den Mönchsbrüdern. (Bayern-Manager Uli Hoeneß nach dem 1: 0-Sieg im Pokalspiel im Januar 2009 gegen 1860 München zur Gelb-Roten Karte gegen FCB-Stürmer Luca Toni.)
Auf dem Platz waren zwei Mannschaften und noch ein Etwas. (Energie Cottbus-Trainer Bojan Prasnikar nach einer 2 : 3-Niederlage beim VfL Bochum zu den umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen.)
Ich glaube, Schiedsrichter Alan Riley war heute wenigstens konstant. Er war den ganzen Abend über schlecht.
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(Trainer George Graham, u. a. Arsenal London)
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Schiedsrichter
Wenn immer so gepfiffen wird, dann freue ich mich auf viele Elfmeter zu meinen Gunsten. (Bremens Nationalspieler Marco Bode zu dem von ihm durch TrikotZupfen verursachten Strafstoß gegen den FC Hansa Rostock.)
Das ist ein bisschen viel. (FIFA-Mediendirektor Markus Siegler zu den drei gelben Karten, die der englische Schiedsrichter Graham Poll dem Kroaten Josip Simunic innerhalb eines Spieles zeigte.)
Im Ausland gibt es Schiedsrichter, die sind fit wie Metzgers Hund. Unser Schiedsrichter war es heute nicht. (Sir Alex Ferguson)
Es sah so aus, als ob der Schiedsrichter eine neue gelbe Karte hatte und sehen wollte, ob sie funktioniert. (Richard Rufus, ehemaliger Profi von Charlton Athletic.)
Der Schiedsrichter Alan Freeland hat mir während des Spiels die dümmste Frage aller Zeiten gestellt: „Sind Sie eigentlich schon verwarnt?“ – Ich weiß nicht, was er von mir erwartet hat, aber ich sagte: „Nein.“ (Stephen O’Donnell, schottischer Profi)
Und immer wieder pfeifen die Schiedsrichter. Das müssen sie wohl. (Moderator Harry Valérien im ZDF-Sportstudio.)
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Schiedsrichter
90 Prozent der Schiedsrichter sind saubere Leute, und die fünf Prozent, die die Regeln nicht beachten, die muss man finden und aussortieren. (Otto Rehhagel)
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Wir haben nicht das Recht, jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kommentieren. Der lacht sich ja auch nicht tot, wenn wir einen Fehlpass spielen. (Ewald Lienen)
Wenn ein Spieler einen Fehler macht, kriegt er eine gelbe Karte, einen Platzverweis oder eine Geldstrafe. Wenn ein professioneller Schiedsrichter einen Fehler macht, passiert nichts. Er kann nach Hause fahren, sich auf die Couch setzen und seine Eier kraulen. (Michael Svensson, schwedischer Profi beim FC Southampton)
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Politik und Sozialkritik Fußball ist immer schon ein Spiegelbild der Gesellschaft gewesen, sagt man. Was genau das bedeutet, weiß niemand. Vermutlich dies: Wenn es sich David Beckham irgendwann einmal nicht mehr leisten kann, seinen Friseur von London nach Korea einfliegen zu lassen, wird es uns allen ebenfalls schlechter gehen.
Die Spieler kommen morgens um neun, trinken Kaffee, halten ein Schwätzchen, danach eine kleine Mannschaftsbesprechung, 90 Minuten Training, eine Stunde Nachbereitung. Und nachmittags gehen sie dann mit der Mutti auf die Kö nach Düsseldorf. Die können einkaufen, während andere noch an der Maschine stehen. Als Fußball-Profi hat man eine herrliche Zeit. (Hans Meyer über die Vorteile des Spielerdaseins.)
Ist Südamerika ist es nur ein schmaler Grat zwischen Fußball und Politik. Es gibt eine lange Liste von Regierungen, die über Niederlagen ihres Nationalteams gestürzt sind. (Luis Suarez, spanischer Fußballstar der Sechziger)
Ich fühle mich wie ein Stück Fleisch. (David Beckham 2003, während Manchester United und Real Madrid über seinen Wechsel verhandelten.)
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Politik und Sozialkritik
Ich bin kein vollständiger Fußballlaie, ich kenne immerhin den Unterschied zwischen einem Strafstoß und einem Elfmeter. (Helmut Kohl)
Es war teilweise schwer, ein paar ordentliche Sachen zu bekommen. In der DDR nannten wir das „Bück-dich-Ware“. (Frank Rost über die Schwierigkeiten, vor dem Fall der Mauer Zubehör für seine elektrische Eisenbahn zu bekommen.)
In unserer Gesellschaft ist es populär, schlaue Sprüche zu machen. Alles besser wissen, das können viele. Aber alles besser machen, das werden wir. (Uli Hoeneß)
(Hannovers Torhüter Robert Enke nach einem Sieg gegen die Bayern auf die Frage, was er vor 20 Jahren gemacht habe – damals war den Niedersachsen der zuvor letzte Heimsieg gegen München gelungen.)
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Da war ich noch DDR-Bürger, da konnte ich nicht so viel machen.
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Politik und Sozialkritik
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Italiens Abwehr ist stabiler als jede Nachkriegsregierung. (Reporter Erich Laaser während der WM 2002.)
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Schlimm ist dieses Gejammer. Tut hier weh, tut da weh. Aber solange sie das Handy halten können, muss ja noch genug Kraft da sein. (Werner Lorant)
Bei Auswärtsspielen sind unsere Fans phantastisch. Das sind unsere Hardcore-Fans. Aber zu Hause hatten sie immer schon ein paar Drinks, haben vielleicht gerade ein Krabben-Sandwich in der Hand und bekommen gar nicht mit, was sich auf dem Rasen tut. (Roy Keane, Mwanchester United)
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Wünsche Das Schöne am Fußball ist: Auch wer pro Monat 400.000 € verdient, in einem ehemaligen, zum Penthouse umgebauten Schloss lebt und alle sechs Monate eine neue Blondine im Hummer umherkutschiert, hat noch Träume und Wünsche.
Lebendig. (Englands Nationaltrainer Sven Göran Eriksson auf die Frage, wie er gerne sein Amt nach der WM abgeben möchte.)
Vielleicht könnten wir Xavi, Iniesta und Messi klonen. Nur für den Fall, dass mal schlechte Zeiten kommen. (Luis Enrique, Trainer von Barcas Reservemannschaft)
Das Allerwichtigste, was ich Miro wünsche ist Gesundheit. Sie ist lebensnotwendig. (Rudi Völler zum 24. Geburtstag von Miroslav Klose.)
Ich werde alles dagegen tun, dass es wieder besser läuft. (Werder Bremens Kapitän Frank Baumann vor zwei wichtigen Spielen.)
Es würde mich nicht kümmern, wenn wir dieses Jahr jedes Spiel verlieren, solange wir am Ende Meister sind. (Mark Viduka, u. a. Profi bei Leeds, Middlesbrough und Newcastle)
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Wünsche
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Man muss hoffen, dass man nicht gegen Bochum spielt. (HSV-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer nach einem 1: 2 gegen den VfL Bochum auf die Frage, wie man trotz vieler Länderspielabstellungen das nächste Spiel erfolgreich gestalten kann.)
Da müssen wir alle ein bisschen mehr Gas geben. Auch die Journalisten, auch die Spieler, der Trainer … dass wir noch bessere Leistungen bringen. Die Journalisten müssen immer schön positiv schreiben, dann kommen auch mehr Zuschauer ins Stadion, und vielleicht hilft uns das ja bei dem einen oder anderen Punkt. Dann haben wir alle über Jahre hinweg bessere Jobs, weil wir natürlich auch höher arbeiten. Also da müssen wir alle zusammenhalten. (Thorsten Fink als Trainer des FC Ingolstadt)
Ich wäre dafür, die Torschützen von Speldorf als Strafe sofort zu verpflichten. So versauen wir ihnen wenigstens die Karriere. (Frustrierter RW-Essen-Fan im Vereinsforum nach einer sensationellen Niederlage des Regionalligisten im Niederrhein-Pokalfinale gegen den Sechstligisten VfB Speldorf.)
Wir brauchen keinen Psychiater, sondern einen Heimsieg. (Alexander Frei, Borussia Dortmund)
Wir wollen ja auch Meister werden, wir wissen nur noch nicht, in welchem Jahrhundert. (Arminia Bielefelds Trainer Thomas von Heesen)
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Erfolgsgeheimnisse Gut, wir fassen zusammen: Zum Erfolg braucht man Medizinbälle, irgendein Spielsystem, einen aus London nach Korea nachreisenden Friseur … und was noch?
Viele Menschen sagen, ich sei die beste Fußballspielerin der Welt. Ich glaube das nicht. Und weil ich es nicht glaube, werde ich es vielleicht eines Tages sein. (Mia Hamm, US-Nationalspielerin)
Wenn du den Ball haben willst, musst du dir einen von zu Hause mitbringen. (Willi „Ente“ Lippens)
Ich kann nicht die Spieler wechseln wie Kleenex. (Trainer Lucien Favre von Hertha BSC auf die Frage, warum Kapitän Arne Friedrich in Karlsruhe wieder nur auf der Bank saß.)
Es mag doof klingen, aber im Mittelfeld der Tabelle gibt es nichts, wofür man sich anstrengen mag. Oben stehen oder gegen den Abstieg kämpfen, das ist das wirklich Aufregende! (Blackburns Jason Brown redet den Existenzkampf seines Klubs schön.)
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Erfolgsgeheimnisse
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Brazzo war immer besser ohne Ball, deswegen haben wir ihn immer nur lang geschickt. (Stefan Effenberg über seinen Ex-Mannschaftskameraden Hasan „Brazzo“ Salihamidzic.)
Es ist nicht schön, den Gegner betrügen zu wollen. Aber es ist schön, alles dafür zu tun, dass die eigene Mannschaft gewinnt. (Luca Toni)
Wir müssen alle unsere Eier in die nächsten 90 Minuten stecken. (Phil Neal, ehemaliger Star des FC Liverpool.)
Ich mache jeden Tag viermal vierzig Sit-Ups. Großen Spaß macht es nicht, aber ich habe mich daran gewöhnt. (Zé Roberto über den Grund für seine Fitness im hohen Fußball-Alter.)
Ich begegne ihm genauso wie Cristiano Ronaldo. (Bayern Münchens Holger Badstuber vor einem DFB-Pokalspiel gegen RW Oberhausen über seinen Gegenspieler Mike Terranova.)
Erfolg ist kein Zufall. Es ist harte Arbeit, Ausdauer, Lernen, Studieren, Opferbringen und vor allem: Lieben, was du lernst zu tun. (Pelé)
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Erfolgsgeheimnisse
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Meiner Ansicht nach hat Pelé keine Ahnung von Fußball. Er hat als Trainer noch nie etwas auf die Reihe gekriegt, und seine Spielanalysen sind grundsätzlich falsch. Wenn du planst, einen Titel zu gewinnen, dann tu das Gegenteil von dem, was Pelé sagt. (Luis Felipe Scolari)
Seit drei, vier Wochen haben die Spieler keine Angst mehr vor mir. (Wer spricht? Auf die Frage, warum es bei Borussia Mönchengladbach so gut läuft.)
Eigentlich versuche ich immer, drei Tore zu schießen. (Claudio Pizarro nach seinem vierten Doppelpack für Werder Bremen zu Saisonbeginn 2009/10 auf die Frage nach seinem Erfolgsgeheimnis.)
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Rudi Assauer Siehe Reiner Calmund: Er ist eigentlich nicht mehr da, aber die Bundesliga kommt noch nicht ohne ihn aus. Und weil er nicht so dick ist wie Calli, darf er seine Zigarren paffen, bis das Dach der Veltins-Arena sich zum letzten Mal schließt.
Wenn du in der 1. Minute das 1 : 0 machst und in der letzten das 2 : 0, kann dir nichts passieren. (Rudi Assauer)
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… Damen einwechseln, um den Gegner zu erschrecken! (Rudi Assauer auf die Frage einer Journalistin nach der Taktik vor einem Spiel in der Champions League gegen Istanbul.)
Jetzt gibt es die übereinstimmende Meinung, dass ich keineswegs ein Präsident sein werde, der lediglich Grab- und Geburtstagsreden halten wird. (Rudi Assauer über seine geplante Präsidentschaft bei Schalke 04 im Sommer 2006. Er wurde dann aber auch kein anderer Präsident.)
Bochum ist im nächsten Jahr in der Champions League, und wir spielen im Döner-Cup. Da können wir wieder den ganzen nahen Osten bereisen. (Rudi Assauer zu den UI-Cup-Aussichten seiner Mannschaft.)
Wenn der Schnee schmilzt sieht man, wo die Kacke ist. (Rudi Assauer)
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Rudi Assauer
Die Scheidungsrichter würden wahrscheinlich ein gutes Geschäft machen. (Rudi Assauer zu den Plänen, die Bundesliga auf 20 Teams aufzustocken und zusätzliche Spieltage an Weihnachten und Neujahr auszutragen.)
Ehrenpräsident? Das sind doch die, die in der Kuhle liegen. (Rudi Assauer nach dem Scheitern seiner geplanten Präsidentschaft bei Schalke 04 über eventuelle Alternativjobs.)
Zu meiner Zeit haben die Doofen Fußball gespielt, heute haben auf Schalke zwei Drittel der Spieler Abitur. (Rudi Assauer)
Gut. Man muss unterscheiden zwischen sehr gut und gut. (Rudi Assauer über sein Verhältnis zu Trainer Rangnick.)
(Rudi Assauer zwei Tage vor dem Verkauf des Stadionnamens der früheren „Arena auf Schalke“.)
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Der Verkauf des Stadionnamens ist für die nächsten fünf Jahre kein Thema.
Das war ein Schritt zurück, aber kein Rückschlag. (Rudi Assauer nach einer Schalker Niederlage gegen Hansa Rostock.)
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Finanzen Es klang bisher schon öfter mal durch, dass ohne Geld nicht viel liefe im deutschen Fußball.
Hören Sie, ich bin von Haus aus Kommunist. Das heißt, ich bin von Haus aus arm. (Hans Meyer)
Unseren konkreten Beitrag zur Sanierung von Borussia Dortmund haben wir schon vor Jahren geleistet. Damals haben wir Jörg Heinrich, der bei uns nicht mehr richtig mitmachte, für 2,1 Millionen Mark nach Dortmund ziehen lassen. Die haben ihn dann später für 25 Millionen Mark an Florenz verkauft. (Freiburgs Trainer Volker Finke zur Finanzmisere beim BVB.)
Bis 1990 habe ich nicht für Geld, sondern für den Sozialismus gearbeitet. (Hans Meyer)
Wenn ich immer lese, dass für Ribéry 30, 40 oder 50 Millionen aufgerufen werden … dafür nehmen wir nicht mal den Telefonhörer ab. (Uli Hoeneß)
Die Wahnsinnspreise zahlen wir sicherlich nicht, aber die mittleren Wahnsinnspreise könnte ich mir schon vorstellen. (Uli Hoeneß hat Spendierhosen an.)
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Finanzen
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Wenn Ribery bleibt und Gomez kommt, können wir uns einen Sneijder nicht mehr leisten. Dann müssten wir noch einen Geldscheißer entwickeln. (Uli Hoeneß)
Das kostet viel Geld. Da kann ich mir im Sommer wieder einen Spieler weniger leisten. (Trainer Friedhelm Funkel zu Ausschreitungen Frankfurter Fans beim 1: 0-Sieg in Karlsruhe.)
Was haben der BVB und Karstadt gemeinsam? Beide sind pleite, aber Karstadt hat die bessere Sportabteilung. (Michael Mittermeier)
Ich will zum BVB nichts sagen. Das wenige Geld, das ich habe, verwaltet meine Frau. (Peter Neururer über die Finanzmisere beim BVB.)
Das miserable Management hat dafür gesorgt, dass die Spieler nur noch Matsch in der Birne und Blei in den Beinen haben. (BVB-Großinvestor Florian Homm auf der Aktionärsverhandlung der Dortmunder.)
Man wollte in Steine und Beine investieren. Die Beine stolpern über den Rasen, und die Steine erdrücken uns. (Carsten Heise von der Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz auf der Hauptversammlung der Borussia Dortmund GmbH & Co.KG a.A.)
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Finanzen
Wir kaufen keine Aktien von Fußballvereinen, obwohl Dortmund ein Übernahmekandidat wäre. Die Aktien sind auf den halben Wert gesunken, und die haben immerhin ein schönes Stadion. (Karl-Heinz Rummenigge)
Man kann nicht für 42 Millionen Euro Spieler verkaufen und dann hoffen, dass man Meister wird. (HSV-Trainer Martin Jol nach der 0 : 1-Heimpleite gegen Köln.)
Der will 1,5 Millionen Euro für nichts. Das kann ich auch machen, da kommt auch nichts. (1860-Präsident Karl-Heinz Wildmoser über gescheiterte Vertragsverhandlungen mit Thomas Hässler.)
Die Borussia hat ihre Transferausgaben um ein Drittel gesenkt, die Hertha sogar um ein Siebtel. (Gerhard Delling)
Ich habe meinen Spielern gesagt, dass wir unbedingt gewinnen müssen, damit wir anschließend genug Geld haben, um uns andere Spieler zu kaufen. (Chris Turner, Manager von Peterborough United vor dem LigapokalViertelfinale 1992.)
Ich wette nur, wenn ich weiß, dass ich gewinne. (Clubchef Martin Kind von Hannover 96, der auf einen Sieg seiner Mannschaft gegen Hertha BSC gewettet hatte. Hannover gewann 2 : 0.)
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Finanzen
Du glaubst doch nicht, dass ich für 5000 Euro in den Keller gehe und suche? (Thomas Berthold auf die Anfrage eines Sport-Antiquariats, seine im Keller verstaute WM-Siegermedaille von 1990 zu verkaufen.)
Wenn Uli Hoeneß sein Privatvermögen in seine Wurstfabrik steckt, ist das auch Wettbewerbs-Verzerrung gegenüber dem Metzger, der dieses Privatvermögen nicht hat. (Oliver Bierhoff zu den Diskussionen über Wettbewerbsverzerrung beim Einstieg privater Investoren in Bundesligavereine.)
Meine große Hoffnung ist, dass die Leute irgendwann bereit sind, zwei Euro im Monat für Fußball zu bezahlen. (Uli Hoeneß, der im Frühjahr 2009 eine Fußball-GEZ-Gebühr zur Diskussion stellte.)
Die Weltmeisterinnen haben ihr Geld schon ausgegeben. Ich habe mein Kaffeeservice noch immer.
Galasek war so billig wie ein Nasenpopel. (Hans Meyer)
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(DFB-Managerin Doris Fitschen zum Thema Prämien. Während die Weltmeisterinnen 2007 für ihren Triumph 50 000 Euro bekamen, bekam sie für ihren EM-Titel 1989 als Prämie ein Kaffeeservice.)
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Selbstbewusstsein Einer der ganz wichtigen Mosaiksteine auf dem Weg zum wirklich Großen: Halte dich nicht für den kommenden Hansi Pflügler, wenn du ein bisschen kicken kannst, sondern geh hoch ran und erzähle allen, dass du der kommende Ronaldo bist. Cristiano Ronaldo. Die Nennung des Vornamens ist mittlerweile sehr wichtig dabei.
Ich will jetzt nicht sagen, ich bin der tollste Torhüter. Aber ich habe bisher noch keinen kennengelernt, der von seinem Können her kompletter ist als ich. (Jens Lehmann)
Wenn es hier bei Sechzig so laufen würde wie bei mir Privat, dann würden wir in der Champions League spielen. (Trainer Uwe Wolf von München 1860)
Ich bin so glücklich, dass es nun zwei gutaussehende Männer bei Real gibt. Ich fühlte mich bisher so einsam in einem so hässlichen Team.“ (Roberto Carlos nach Beckhams Wechsel zu Real Madrid 2003.)
Wir haben neun Mal getroffen. Mehr Tore kann man gar nicht schießen. (Sir Bobby Robson)
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Selbstbewusstsein
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Ich habe viele Alternativen, und jede ist anders. (Glenn Hoddle, englischer Nationaltrainer)
Ich würde mich mit Zinedine Zidane vergleichen: ein bescheidener Bursche, der einfach der Beste war. (Nicolas Anelka)
Das ist das Problem der großen Spieler, die einen aufrechten Gang haben. (Tim Borowski auf die Frage nach seinem latent arroganten Image.)
Weil wir so lange Dödel hatten. (Schalkes Legende Ernst Kuzorra auf die Frage, warum die Sporthosen früher so lang waren.)
Wir haben Krafttraining mit Medizinbällen gemacht. Dann lag der Ball am Sechzehner. Ich sagte: Ich mach ihn rein. Die anderen wetteten dagegen. Na ja, dann hab ich ihn drübergeschossen. (Der sehr kräftige Aachener Sturmtank Günther Delzepich.)
Ich war schon fünf mal Tor des Monats. (Klaus Fischer)
Wenn ich nicht Fußballer geworden wäre, wäre ich Superman geworden. (Cristiano Ronaldo)
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Wohlstand Wer sein Geld als Fußballer nicht in Bauherrenmodelle (70er Jahre), Spielautomaten (Uwe Reinders) oder etliche teure Scheidungen (von Frauen) investiert hat, der kann es als Fußballprofi mit ein klein wenig Geschick zu veritablem Wohlstand bringen.
Ich werde keine Tore versprechen. Ich versuche nur zu rennen wie ein Schwarzer, um morgen leben zu können wie ein Weißer. (Samuel Eto’o)
Da ist absolut nichts dran. In Wirklichkeit habe ich mir ein Flugzeug bestellt. Das ist viel schneller. (Zlatan Ibrahimovic zu den Gerüchten, er habe einen neuen Porsche.)
Wenn ich erfolgreich bin, verdiene ich gut. Wenn ich nicht so erfolgreich bin, verdiene ich auch gut. (Felix Magath)
Ich kann gar nicht so viel Geld verlieren, dass ich weniger hab’. (Österreichs Fußballmäzen Frank Stronach erklärt seine etwas überraschende Finanzlage.)
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Wohlstand
Er ist ein Superstar. Er fährt sieben bis acht Autos. (Wolf-Dieter Poschmann über David Beckham.)
Ich habe keine Lust, später als Eisverkäufer durch Paraguay zu reisen. (Nelson Valdez über einen der Gründe, ein gutdotiertes Angebot von Borussia Dortmund anzunehmen.)
Ich kriege viel, aber ich habe auch eine große Familie. Zwei Frauen müssen ernährt werden und vier Kinder. © Panini
(Rudi Völler)
Natürlich müssen sie das kaufen, die verdienen ja gut. (Stefan Effenberg auf die Frage, ob er seinen ehemaligen Mitspielern beim FC Bayern ein Exemplar seiner Biografie schenken werde.)
Es ist doch egal, wo ich hätte wie viel kriegen können. Es ist sowieso genug. (Michael Ballack)
Früher haben die Spieler einen roten Kopf gekriegt, wenn sie uns bei Vertragsverhandlungen 10.000 Mark mehr an Gehalt aus dem Kreuz geleiert hatten. Am Ende hatten sie nicht einmal mehr bei einer Million einen roten Kopf. (Dortmunds Boss Dr. Gerd Niebaum)
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Wohlstand
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Ich sah ein paar Rock-’n-Roll-T-Shirts in Los Angeles mit Pailletten. Sehr schick, aber ich fand sie mit 250 $ pro Stück viel zu teuer. Am nächsten Tag war David mit meiner Schwester in demselben Laden und kaufte zwölf Stück. (Victoria Beckham)
Sie brauchen nicht zu rennen, bei Ihrem Einkommen können Sie sich doch ein Motorrad leisten! (Trainer Max Merkel zu Schalkes Kapitän Helmut Kremers.)
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Krankheiten und Verletzungen Anders als normale Menschen bekommen Fußballer nicht „Grippe“, „Rücken“ oder „Bauchweh“, sondern ganz andere Wehwehchen, die bei ihnen „Weiche Leiste“, „Knorpelschaden“ oder „Schambeinentzündung“ heißen. Wahrscheinlich nur schickere Fachbegriffe für „Grippe“, „Rücken“ und „Bauchweh“.
Dass seine Zähne langsam lockerer werden, könnte auch am Alter liegen. (Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zu den Aussagen des 39-jährigen Jens Lehmann, der nach einem Ellbogen-Check des Dortmunders Subotic um seine Schneidezähne bangte.)
Wir gehen heute erhobenen Hauptes nach Hause – auch wenn das Haupt schmerzt. (Hannovers Mario Eggimann nach dem 2 : 2 bei 1899 Hoffenheim. Der Schweizer hatte mit einem Stirn-Verband das 2 : 1 für die Gäste geköpft.)
Ich habe noch eine Platzwunde am Kopf. So frei stand ich dann wohl doch nicht. (Karlsruhes Sebastian Freis auf die Frage, warum er unbedrängt das 3 : 2-Siegtor gegen den Hamburger SV erzielen konnte.)
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Krankheiten und Verletzungen
Mir hat man mehrfach versucht, den Schädel einzudreschen, auch eigene Spieler. (Aachens Torwart Kristian Nicht, nachdem er bei einem Spiel in Dortmund in mehrere Zweikampf-Situationen verwickelt war und nach einem Zusammenstoß mit seinem Kollegen Sascha Dum am Kinn genäht werden musste.)
Das ist ärgerlich, aber kein Beinbruch. (Stuttgarts Trainer Matthias Sammer über den Ausfall seines Verteidigers Philipp Lahm wegen eines Fußbruchs.)
Sebastian Deisler ist immer noch verletzt. Ihm ist der Bayern-Scheck auf den Fuß gefallen. (NDR-Moderator Uwe Bahn)
Das ist großartig! Dann sag ihm, er sei Pelé, und schick ihn wieder auf’s Feld! (John Lambie, Manager von Partick Thistle, nachdem einer seiner Spieler nach einem Kopftreffer kurz das Gedächtnis verloren hatt.)
Das kann ich gar nicht. Da fällt mir ja das künstliche Hüftgelenk raus. (Karlsruhes Trainer Edmund Becker auf die Frage, ob er nach der Niederlage eines direkten Konkurrenten einen Luftsprung gemacht habe.)
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Es war alles etwas eingerostet nach fünf Wochen auf der Massagebank. (Stuttgarts Torjäger Mario Gomez zu seinem Comeback nach fünfwöchiger Verletzungspause.)
Das ist wie ein Auto, das sechs Monate in der Garage gestanden hat und dann direkt auf die Autobahn fährt. (Bayern-Spieler Mehmet Scholl zu seiner körperlichen Verfassung nach einer längeren Verletzungspause.)
Solch einen Pass spielt normalerweise nur jemand, der bedingt durch eine Krankheit im Rollstuhl sitzt.
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(Peter Neururer)
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Als ich am Bein hinuntersah, hang das Bein in eine Richtung, und der Knöchel zeigte nach Hongkong. Da wusste ich, dass ich ein ernstes Problem hatte. (Alan Smith, englischer Profi von Manchester United, nachdem er sich in einem Pokalspiel gegen Liverpool einen komplizierten Beinbruch zugezogen hatte.)
Es ist ein Muskelfaserriss in der Schamgegend. Da können Sie sich viel drunter vorstellen. Das geht vorne los und hört hinten auf. (Uerdingens Trainer Horst Buhtz über eine Verletzung seines Spielers Paul Hahn.)
Ich denke, dass es eine schwere Verletzung ist. Wenn ein Spieler zu mir sagt, dass es schwer ist, denke ich immer, dass es schwer ist. (Louis van Gaal über die Verletzung von Arjen Robben während eines Champions League-Spiels gegen Juventus Turin 2009.)
Und hier einer der auffälligsten Spieler auf dem Platz. Er trägt diese Maske im Gesicht, weil er sich während der Länderspielpause auf der Flugzeugtreppe die Nase gebrochen hat. Auch so eine Geschichte, wo man sagt: Das ist mir auch schon oft passiert. (Ein ARD Sportschaureporter über Herthas Voronin.)
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Krankheiten und Verletzungen
Es hat schön Aua gemacht. Ich habe ihn schon beschimpft. (Bayern-Stürmer Miroslav Klose, der bei einer Abwehraktion von Torhüter Michael Rensing angesprungen wurde.)
Eigentlich durfte Bernardo wegen seiner Bänderdehnung gar nicht spielen, aber er hat sich klaglos eine Spritze setzen lassen, das war vorbildlich. (HSV-Trainer Klaus Toppmöller über seinen zweifachen Torschützen Bernardo Romeo.)
Das ist Frings, der hat auch mal in Dortmund gespielt. Und da hat er gemacht, was man als richtiger Borusse so macht: viel verdient, wenig gespielt und natürlich: Kreuzbandriss. („Premiere“-Kommentator beim Spiel Werder Bremen – Borussia Dortmund.)
Sammy Kuffour ist krank geworden und nebenbei noch Vater. (Ottmar Hitzfeld zum Ausfall seines Verteidigers.)
In gewisser Hinsicht ist ein Krampf schlechter als ein gebrochenes Bein.
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(Kevin Keegan)
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Uli Hoeneß Siehe Calmund und Assauer: Man kann sich noch gar nicht daran gewöhnen, dass auch Uli Hoeneß sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen hat. Die wenigsten von uns träumten davon, sinnliche Zungenküsse mit dem langjährigen Bayern-Macher auszutauschen, aber seine Leidenschaft und sein Herzblut wird der gesamten Liga fehlen.
Der Franz hat seine Meinung, ich hab meine, und wir haben unsere. (Uli Hoeneß)
Ist das jetzt ihr ernst? Wir haben nach 0 : 2-Rückstand 4 : 2 gewonnen. Der FC Bayern ist wieder da, und sie üben Kritik und fragen mich, warum die Abwehr wackelt? Ab heute gilt hier nur noch Freude, Freude, Freude. So, danke. (Uli Hoeneß nach einem 4 : 2 gegen den VfL Wolfsburg.)
Wir müssen aufhören, immer nur dann zufrieden zu sein, wenn der FC Bayern die Nummer 1 ist. Dann können wir mit der Bundesliga aufhören. (Uli Hoeneß nach dem Wolfsburger Titelgewinn.)
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Uli Hoeneß
Wenn wir jetzt schon vorn wären, wär’s doch langweilig. (Uli Hoeneß nach dem 1: 1 in Dortmund und nur zwei Punkten aus den ersten beiden Partien.)
Sie sind wirklich vom FC-Bayern-TV? Sie müssen sich in der nächsten Woche einen neuen Job suchen! (Uli Hoeneß auf die Frage eines Reporters, ob er beim 1: 0 in Karlsruhe die „Dusel-Bayern“ erlebt habe.)
Sie können noch zehn Spieler kaufen, und wenn dann zehn die Treppe runterfallen, dann haben sie das selbe Problem. (Uli Hoeneß über fehlende Qualität im Bayern-Kader.)
Jetzt waren die anderen wieder schlecht, wenn wir gut waren.
© Panini
(Uli Hoeneß nach einem 5 : 1-Sieg des FC Bayern auf die Frage, ob Hannover 96 ein idealer Aufbaugegner gewesen sei.)
Arminia stand ja mit 17 Mann hinten drin. Aber wir haben auch nach 98 vergebenen Torchancen nicht aufgegeben. Die CSU wäre froh gewesen, wenn sie am Wahltag unentschieden gespielt hätte. (Uli Hoeneß nach einem 1: 1 gegen Lyon.)
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Uli Hoeneß
Pedro Jimenez, der Berater von Real-Präsident Florentino Perez, hat ein paar Mal angerufen. Ich habe ihn gefragt, ob er Monopoly kennt. Das ist ein deutsches Spiel, das Kinder und Erwachsene gerne spielen – und bei dem der FC Bayern vor zwei Jahren die Schlossallee gekauft und darauf vier Hotels gebaut hat. Die gibt man nur wieder her, wenn man in Not oder pleite ist. Es sei denn, einer kommt drauf, der sich da hinwürfelt. Und dann wird es teuer. (Uli Hoeneß über das Endlos-Interesse Real Madrids an Franck Ribéry.)
Uli ist immer zufrieden, wenn wir gewonnen haben. Wir haben ihm jetzt den Gefallen getan, in der 92. Minute das Spiel noch zu gewinnen. Er wird sehr zufrieden und dementsprechend auch handzahm und friedlich die Dinge da vor Ort besorgen.
© Panini
(Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge über den bevorstehenden Auftritt von Manager Uli Hoeneß im DSF-Doppelpass.)
Dreißig Minuten nach Spielschluss werden schon wieder Karten gespielt und Sprüche geklopft. Sie essen Scampis, und ich habe eine schlaflose Nacht. (Uli Hoeneß 2002 nach einer 1: 2-Niederlage der Bayern gegen St. Pauli.)
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Uli Hoeneß
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Ich gehe davon aus, dass er mir wirklich nichts zutraut. Das ist auch gut so. (Christoph Daum über Uli Hoeneß.)
Ich bin schon seit vielen Jahren nicht mehr auffällig gewesen. (Uli Hoeneß)
Auf Wiedersehen. Es gibt nichts zu sagen.
© Archiv A. Zeigler/VG-Wort-Bild
(Uli Hoeneß)
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Spielanalyse und Bestandsaufnahme Falls jemand nach einem beendeten Spiel nicht so genau verstanden hat, was genau er da gesehen hat, ist die Analyse der Fachleute in den Medien oft sehr hilfreich. Oft.
Wir haben heute Fußball gestanden. (Franz Beckenbauer nach einer Niederlage der Bayern in Mönchengladbach.)
In dieser Niederlage steckt eine Menge harter Arbeit. (Malcolm Allison, ehemaliger englischer Trainer u. a. bei Manchester City.)
Der zweite Platz ist doch ein beachtlicher Erfolg, wenn man die Turnierbesetzung bedenkt: Niederlande, Italien, Holland … (Michael Ballack nach dem verlorenen EM-Finale 2008.)
Wir haben keine Auswärtsschwäche, sondern eine Ergebnisschwäche in Auswärtsspielen. (Christian Gentner vom späteren Meister VfL Wolfsburg nach einem 1: 2 in Bremen.)
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Spielanalyse und Bestandsaufnahme
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Bis zum 1 : 0 haben wir gut gespielt. Leider fiel das Tor schon in der 6. Minute. (Bayer-Manager Rudi Völler)
Beim Elfmeter konnte er ja nicht gedeckt werden. (Bochums Trainer Peter Neururer auf die Frage, wie Benjamin Lauth drei Tore gegen seine Mannschaft erzielen konnte.)
In der ersten Halbzeit waren beide auf der Suche nach dem Spiel. (Schalkes Trainer Fred Rutten nach dem 1: 0-Heimsieg gegen Bremen.)
In der ersten Halbzeit hätte man auch einen Stuhl ins Tor stellen können. (Dimo Wache, Torwart von Mainz 05, nach einem Spiel gegen eher harmlose Rostocker.)
Die erste Halbzeit war keine Leistung, die vergnügenssteuerpflichtig war. (Karl-Heinz Rummenigge über einen mauen Champions League-Auftritt der Bayern gegen Maccabi Tel Aviv.)
Wir haben sie erst sehr spät in den Griff bekommen, aber da war die Krähe schon tot. (Hans Meyer nach einem 0 : 5 in Leverkusen)
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Spielanalyse und Bestandsaufnahme
Nach der Pause haben wir den Rhythmus verloren, den wir vorher nicht gefunden hatten. (Roy Präger)
Wenn Leute zum Kopfball kommen und dabei so viel Platz haben, dass sie dabei eine Zigarette in Ruhe rauchen können, ist das nicht akzeptabel. (Erik Gerets)
Die Ballverwertungshaltung war nicht da. (Miroslav Klose)
In der ersten Halbzeit hingen wir mit dem Arsch im eigenen Tor. (Mark van Bommel nach einer 0 : 1-Pleite gegen den HSV zum Rückrundenauftakt.)
Kann ich bei der 46. Minute anfangen, oder muss ich bei der 1. Minute anfangen? (HSV-Trainer Huub Stevens zur Leistung seiner Elf, die bei einem 1: 1 gegen Hannover 96 im ersten Durchgang völlig enttäuschte.)
Endlich bin ich mal zufrieden. Es war das erste Mal, dass wir unterlegen waren und verloren haben. Deswegen muss ich mich nicht grämen. (Wolfsburgs Trainer Felix Magath nach einem 0 : 2 gegen Bayer Leverkusen.)
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Spielanalyse und Bestandsaufnahme
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Von der B-Note her haben wir klar gewonnen, aber wir sind in Schönheit gestorben. (Ralf Rangnick als Trainer von Hannover 96 nach einem 0 : 2 in Berlin.)
Das Spiel war ausgeglichen, darum ist die Führung der Engländer verdient. (Österreichs Legende Herbert Prohaska in der Halbzeit-Analyse des Spiels Frankreich – England bei der EM 2004.)
Dieses Spiel hat überhaupt keine Rückschlüsse gezogen. (Rudi Völler)
Fußball ist so, dass man ab und zu auch mit Einwürfen, Flanken und Zweikämpfen zu tun hat. (Martin Jol)
Gegen Bielefeld musst du das eine oder andere Tor auch mal reinlügen. (Kölns Trainer Daum nach einem 1: 1 gegen Arminia Bielefeld.)
Ich hätte sogar von der Tribüne runterlaufen können, um Franca noch zu decken. (Wolfsburgs Manager Peter Pander nach einem haarsträubenden Deckungsfehler gegen Bayer Leverkusen.)
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Spielanalyse und Bestandsaufnahme
Den Pass hätte sogar ich mit einem Spurt von der Bank noch abfangen können. (Peter Neururer zur Schlafmützigkeit seiner Abwehrspieler.)
Wir waren nicht existent. Vorne nicht, hinten nicht und in der Mitte nicht. (HSV-Trainer Martin Jol nach einem 0 : 3 bei 1899 Hoffenheim.)
Wir sind ineinandergefallen. (Leverkusens Trainer Bruno Labbadia nach einer 0 : 3-Niederlage beim FC Bayern.)
Wenn überhaupt, schaue ich auf Platz 16. (Trainer Ralf Rangnick nach der erneuten Tabellenführung des späteren Herbstmeisters am siebten Spieltag 2008/09.)
Wir haben noch nichts gewonnen, abgesehen von einem Flugticket nach Istanbul und einem Flugticket nach Berlin (Thomas Schaaf)
Er kam nicht ins Spiel und wurde dann immer schlechter. (Felix Magath über Stürmer Viorel Ganea.)
Es gibt 0 : 0 und 0 : 0 – und dies war ein 0 : 0. (John Sillett, englischer Trainer u. a. bei Hereford United.)
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Spielanalyse und Bestandsaufnahme
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Wir haben im richtigen Moment das Falsche gemacht. (Ralf Rangnick)
Spielerisch ist momentan egal. (Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl nach einem unansehnlichen 1: 0 seiner Mannschaft gegen Karlsruhe.)
Wir geben eine Pressemappe heraus, in der alle Antworten auf die Fragen nach unserer Auswärtsschwäche gegeben werden. (Freiburgs Trainer Volker Finke nach der 1: 4-Niederlage in Rostock.)
Pfosten, in die Fresse, rein. (Arminia Bielefelds Pressesprecher Axel Ubben zum Zustandekommen eines Eigentors von Keeper Rowen Fernandez bei einem 2 : 2 gegen Borussia Dortmund.)
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Männer und Frauen Warum genau Frauen und Fußball immer ein funkensprühendes, spektakuläres Thema ist, können wir auch in diesem Buch nicht mit letzter Bestimmtheit klären. Wahrscheinlich, weil jeder denkbare Begriff in einem Atemzug mit „Frauen“ unweigerlich zu einem funkensprühenden, spektakulären Thema wird.
Männer haben 100 Gramm mehr Gehirn als Frauen. Da ist unter anderem die Abseitsregel drin. (Dieter Nuhr)
Ich bin kein Streichler. Nur bei meiner Frau, sporadisch. (Peter Pacult)
Ich wundere mich immer, wie schnell mein Mann laufen kann. Zu Hause geht ihm schon beim Treppensteigen zu uns in den dritten Stock die Luft aus. (Nathalie Pires, laufstarke Gemahlin von Robert Pires.)
Was denkst du, was deine Frau jetzt zu Hause macht? (Gegenspieler zu Schalkes „Stan“ Libuda, der nicht ohne Grund als irrsinnig eifersüchtig galt.)
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Männer und Frauen
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Ich akzeptiere den Frauenfußball, aber lieber treffe ich Frauen in der Disko. (Mladen Krstajic)
Spielerfrau wäre schöner, aber Stürmer ist auch nicht schlecht. (Miroslav Klose auf die Frage, ob Stürmer für ihn ein Traumberuf sei.)
Wenn ich fünf Tore schieße, muss ich meine Freundin heiraten. (Kasper Bögelund, dänischer Nationalspieler in Diensten von Borussia Mönchengladbach)
Wenn man eine neue Freundin oder Frau hat, läuft es am Anfang auch nicht immer so gut. (Bastian Schweinsteiger über die anfänglichen Probleme mit Neu-Trainer Louis van Gaal.)
Gegen Schiedsrichter, Journalisten und deine Frau hast du keine Chance. Da verlierst du immer. (Wolfgang Wolf)
Wir heulen heute Abend alle. Wir werden was trinken und dann heulen wir alle. Und dann tauschen wir die Frauen, und dann geht’s weiter. (Mittelfeldspieler Mehmet Scholl von Bayern München in der ARD-Sportschau nach seinem letzten Bundesliga-Spiel.)
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Männer und Frauen
Ich wusste, heute ist nicht unser Tag, als ich im Links Park ankam und sah, dass eine Frau Schiedsrichterassistent war. Sie sollte zu Hause sein und Tee kochen oder das Abendessen für ihren Mann zubereiten, nachdem er beim Fußball war. Dies ist ein professioneller Männersport und ich bin tiefster Überzeugung, dass eine wie sie nicht hier sein sollte. (Peter Hetherston, Manager der Albion Rovers, nach einer 0 : 1-Niederlage gegen Montrose.)
Wir sind alle angenehm überrascht, dass unsere Frauen so erfolgreich sind. Die Mannschaft ist sehr jung und im Gegensatz zu den Herren auch noch günstig. (Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge zum FrauenTeam der Münchner, das aussichtsreich um die deutsche Meisterschaft spielt.)
Ich stelle immer fest, dass die Spieler früher im Bett sind, wenn die Frauen im Hotel sind. (DFB-Teammanager Oliver Bierhoff im Juni während der Fußball-EM 2008 in Tenero zum Familien-Besuch im Mannschaftshotel.)
Das ist die umfangsreichste Arbeit meines Lebens. Aber ich gehe abends mit einem Lächeln ins Bett. Und das hat nichts damit zu tun, dass da meine Frau liegt. (Stefan Kuntz nach seinem Amtsantritt als Vorstandsvorsitzender des 1.FC Kaiserslautern.)
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Männer und Frauen
Es ist schön, wenn die Freundinnen mal ins Hotel kommen können und man früher ins Bett gehen kann. (Nationalspieler Philipp Lahm zum selben Thema.)
Wir diskutieren nicht ewig über Schiedsrichterentscheidungen oder machen lange Schwalben und wälzen uns auf dem Boden rum. (Nationalspielerin Birgit Prinz über die Unterschiede zwischen Frauenund Männerfußball.)
Nachdem die deutsche Damenfußballmannschaft im WMFinale steht, heißt es überall: Die deutschen Frauen spielen viel besser als Männer. Die schießen viel mehr Tore. Ja, ist das denn ein Wunder? Die spielen ja auch gegen Mädchen! (Gaby Köster auf RTL.)
Deutschland ist Weltmeisterin!
© Picture Alliance
(Stefan Raab auf PRO7 zum WM-Triumph der deutschen FrauenNationalmannschaft.)
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Männer und Frauen
Es knallten haushohe Kopfbälle von Dauerwelle zu Dauerwelle, es wurde gestoppt und gedribbelt, zugespielt und kombiniert. (…) 14 000 sensationslüsterne Zuschauern waren mit Feldstechern zur Inspektion der westdeutschen und holländischen Hügellandschaften erschienen. (Der „Münchener Merkur“ zum Spiel der inoffiziellen Frauennationalmannschaft gegen die holländische Auswahl 1957 in München.)
Schalke hat schon mal den DFB-Pokal gewonnen, mit Andy Möller. Aber das war, glaube ich, im Frauenfußball. (Kabarettist Günter Grünwald in der BR-Sendung „Freitagscomedy“.)
Mann: Lebewesen, das die Fußballkarten für drei Monate im Voraus kauft und mit den Weihnachtseinkäufen wartet bis Heiligabend. (unbekannt)
(Uwe Seeler)
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Ich entscheide die großen Dinge und meine Frau die kleinen. Welche Dinge groß oder klein sind, bestimmt meine Frau.
Keiner liebt mich, da können sie meine Frau fragen. (Hans Meyer)
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Fehler Siehe „Selbstkritik“. Und „konstruktive Kritik“.
Der einzige Fehler, den wir in der ersten Halbzeit gemacht haben, war, dass wir nichts gemacht haben. (1899 Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick über die Leistung seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit beim 2 : 0-Sieg gegen den 1. FC Köln.)
Ich habe keine Lust, immer der einzige Idiot zu sein, der einen Fehler zugibt. Deswegen mache ich es heute auch nicht. (Der ehemalige HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer zur Kritik an seiner Person.)
Jeder kann mal einen schlechten Tag haben, aber für solche Fehler habe ich kein Verständnis. Ochs steht draußen und will Erdbeeren pflücken oder ich weiß nicht was. (Frankfurts Trainer Friedhelm Funkel nach der Auftaktpleite gegen Hertha BSC.)
Jens Lehmann wollte die Mannschaft mit dieser Aktion wachrütteln. (Stuttgarts Trainer Markus Babbel zum Fehler von Lehmann nach einem Gegentor in Bochum.)
Bei mir ist es ja schon ein Fehler, wenn ich meine Schuhbänder falsch binde. (Michael Rensing)
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Fehler
Wenn der Trainer während der Halbzeit alle Fehler der ersten Hälfte analysiert hätte, hätten wir auch die Zweite verschlafen. (Bochums Thomas Reis nach einer besonders kurzen Halbzeitpause seiner Mannschaft.)
Fußball ist ein Spiel von Fehlern. Der, der die wenigsten Fehler macht, gewinnt. © Panini
(Johan Cruyff)
Ich kann jetzt nicht Kahns Fehler der letzten zwei, drei Jahre analysieren, weil ich zum Training muss. Ich bräuchte aber zehn Tage dafür. (Bayerns Willy Sagnol kontert öffentliche Kritik von Oliver Kahn an seiner Leistung gegen den FC Chelsea.)
Flanken anstatt Rückpass, Rückpass anstatt Flanken, Torschuss anstatt Pass, Pass anstatt Torschuss. Wir können uns im Moment blind entscheiden und es ist immer das Falsche. (Jürgen Klopp, Trainer von Mainz 05, nach einer Niederlage in Bielefeld.)
Der alte Fuchs Meyer hat einen Fehler gemacht, indem er nach dem Rückstand mehr Offensivkräfte gebracht hat. (Borussia Mönchengladbachs Trainer Hans Meyer nach Kritik an seinen Einwechslungen nach einem 0 : 1-Rückstand.)
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Fehler
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Der Torwart ist die Kronjuwele. Ihn im Stich zu lassen ist die größte Sünde im Fußball. (George Graham)
Erst macht er Fehler und dann ledert er gegen Assauer – da kannste dich auch gleich in Gelsenkirchen nackt auf die Straße stellen und „Hier regiert der BVB“ rufen. (Mario Basler über Schalke Manager Andreas Müller.)
Kompromisse sind Fehler. (Lucien Favre nach seiner Entlassung als Hertha-Trainer.)
Es ist immer ein Fehler, Fehler zu machen.
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(Terry Venables)
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Ahnungen und Prophezeiungen Anders als z. B. im Bäckereihandwerk taugt der Beruf des Fußballprofis blendend dazu, Prophezeiungen zu äußern, zu orakeln, zu spekulieren.
Man kann jetzt nicht von uns verlangen, dass wir im nächsten Jahr die Champions League so im Nebenwaschgang gewinnen. (Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge nach dem Gewinn des Doubles. Es klappte anschließend auch im Hauptwaschgang nicht.)
Die werden wie die Hunnen über uns herfallen. (Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge vor einem Champions LeagueSpiel bei Arsenal London.)
Ich habe dort eine sehr gute Bilanz: Ich habe nur einmal gespielt und einmal gewonnen. Hoffentlich kann ich das nach dem nächsten Spiel auch noch sagen. (Steven Gerrard, FC Liverpool)
Wir gehen nicht dahin, um Trikots zu tauschen – wir wollen ihren Skalp. (Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick vor dem Spitzenspiel seiner Mannschaft beim FC Bayern München.)
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Ahnungen und Prophezeiungen
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Wir sind ja gefühlter Herbstmeister. The trend is your friend. Und wir haben den Trend auf unserer Seite. (Uli Hoeneß, der in der Saison 2008/09 jedoch keinen weiteren zählbaren Erfolg mit den Bayern feiern konnte. The Trend blieb anschließend allenfalls ein entfernter Bekannter.)
Jetzt müssen wir es eben nochmals etwas aufschieben um ein paar Tage, bis wir Tabellenführer sind. (Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann nach einem 1: 2 in Berlin im Frühjahr 2009. Der Aufschub dauert zum Drucktermin dieses Buches noch an.)
Der HSV ist einer der Konkurrenten, aber am Ende wird es keinen mehr geben. (Bayern-Manager Uli Hoeneß im Frühjahr 2009 nach einem 0 : 1 beim Hamburger SV. Am Saisonende waren auch die Bayern einer der Konkurrenten.)
Wenn Sie flotte Sprüche hören wollen, müssen Sie nach München fahren. Wenn sie flotten Fußball sehen wollen, sind Sie in Hoffenheim richtig. (Ralf Rangnick vor einer flotten Niederlage in München.)
Unsere Tradition ist die Zukunft (Dietmar Hopp, Chef der TSG 1899 Hoffenheim)
Wenn wir unsere Leistung bringen, wird uns in der Bundesliga keiner stoppen und das Wasser reichen können. (Bayern-Profi Philipp Lahm nach dem selben 0 : 1 beim Hamburger SV.)
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Ahnungen und Prophezeiungen
Sollte ich jemals zu Werder Bremen wechseln, würde ich im Ruhrgebiet wohnen bleiben. (Niclas Jensen)
Ich denke, die Spitzenposition werden wir nicht mehr hergeben. (Nürnbergs Trainer Hans Meyer nach der Tabellenführung am 1. Spieltag 2006.)
Anschließend fahren wir mit der Deutschen Bundesbahn und hoffentlich dem Schokolade-Kirschkuchen nach Westdeutschland. (Felix Magath über erhoffte Attraktionen des Zugrestaurants.)
Bremen kann überall gewinnen, auch auswärts. (Philipp Lahm vor dem Uefa-Cup-Rückspiel zwischen dem HSV und Werder Bremen.)
Ich werde auf jeden Fall nach vier Wochen Schluss machen – mein Hund wartet schon. Er vermisst mich und ich ihn. (Jupp Heynckes zu seinem Kurz-Engagement bei Bayern München 2009. Der Hund wartet zum Drucktermin dieses Buches immer noch.)
Vielleicht starten wir gegen Köln eine neue Serie: Mit einem Sieg wären wir zwei Mal ungeschlagen. (Peter Neururer nach einem 0 : 0 gegen Duisburg und einer Serie von vier Spielen ohne Sieg.)
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Dieses Spiel ist nun völlig offen, aber es sieht weiterhin danach aus, als würde Arsenal den Pokal gewinnen. (John Motson, BBC-Kommentator)
Ich bin schon zufrieden, wenn wir die Eröffnungsfeier nicht verlieren. (Der bayerische Innenminister Günther Beckstein vor der WM 2006.)
In 15 oder 20 Jahren, da leben wir beide schon gar nicht mehr.
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(Stefan Effenberg zu einem Reporter)
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Schwere Stunden und wirklich schlechter Fußball Ich verkneife mir den Spruch vom Hinfallen-und-wiederAufstehen. Aber wichtig ist gerade im Fußball, die nicht selten vernichtenden Niederlagen mit einem entspannten Schulterzucken zu verarbeiten. Wenn’s geht. Leider geht es nie.
Wir können zu Hause nicht gewinnen, wir können auswärts nicht gewinnen. Als Manager bin ich jetzt einfach ratlos, wo anders wir noch spielen könnten. (Jock Brown, Generalmanager bei Celtic Glasgow)
Man kann in Kaiserslautern nicht in Ruhe arbeiten. Ich bin am 4. Februar gekommen und stehe seit dem 6. Februar unter Beschuss. (Kurt Jara)
Wenn du fünf Spiele in Folge verloren hast und dann nach ein paar Sekunden 0 : 1 zurückliegst – wenn da elf Gräber gewesen wären, wären wir hineingehüpft. (Karlsruhes Christian Eichner zum Gemütszustand des Teams nach dem 0 : 1 gegen Bayer Leverkusen nach 33 Sekunden.)
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Schwere Stunden und wirklich schlechter Fußball
Ich glaube, dass wir mit vier Punkten Rückstand allen Grund haben aufzugeben. (Gladbach-Trainer Hans Meyer nach einem 1: 2 in Berlin auf die Frage, ob seine junge Mannschaft im Abstiegskampf bestehen können.)
Sepp Maier ist gefeuert, aber das ist praktisch: Auf dem Arbeitsamt kann man den Trainingsanzug anlassen. (Anke Engelke)
Die Fische sind gerade alle in Bottrop, zur Beerdigung. Da ist ein Hecht gestorben. © Panini
(Willi Lippens in einem Fernsehinterview beim erfolglosen Angeln in der Ruhr.)
Man braucht gar nicht anzufangen, in Minuten zu zählen. Bei mir fängt die Krise erst bei 1 000 Minuten an. (Miroslav Klose während einer seiner zahlreicheren Schaffenspausen.)
Wir sind momentan gefühlter 19. (Trainer Armin Veh vom VfB Stuttgart drei Tage vor seiner Entlassung.)
Solang er aufs eigene Tor zielt und ins Gegnerische trifft, passt’s eh. (Didi Kühbauer über die technischen Fähigkeiten von Carsten Jancker.)
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Schwere Stunden und wirklich schlechter Fußball
Das Niveau des ungarischen Fußballs liegt tiefer als der Hintern eines Frosches. (Lajos Garamvölgyi, ungarischer Trainer u. a. bei VSC Debrecen )
Wenn diese tapferen Karlsruher in allerletzter Minute gewinnen und Michael Frontzeck mit Arminia Bielefeld schon vier Punkte in der Rückrunde geholt hat, dann trägt das sicherlich nicht dazu bei, dass wir in der Kabine singen. (Gladbachs Trainer Hans Meyer zur Situation im Abstiegskampf.)
Der UEFA-Cup wäre für den FC Bayern so, als wenn Sie immer über Ferrari schreiben und plötzlich über den FIATPUNTO-CLIO-CUP berichten müssen.
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(Mark van Bommel zu Journalisten über den Unterschied zwischen UEFA-Cup und Champions League.)
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Schwere Stunden und wirklich schlechter Fußball
Gegen Liechtenstein nicht zu treffen ist so, als würde man im Puff keine Frau abbekommen. (Stefan Raab)
Willkommen in der Bundesliga. (HSV-Trainer Martin Jol an die Adresse von Neuzugang Michael Gravgaard, der bei seinem Debüt zwei Gegentreffer verschuldete.)
Die Stimmung riesengroß, jetzt geht’s los. KSC olé, olé. (Auszug aus dem Vereinslied des KSC, das unmittelbar nach dem Abstieg im Wildparkstadion gespielt wurde.)
Ich appelliere an die Ehre der Profis. Und ich erwarte jetzt, das endlich mal einer kommt und sagt: Ich will für so eine Leistung nicht bezahlt werden. (BVB-Manager Michael Meier nach einer schwachen Leistung seiner Mannschaft.)
Ich kann nach einer Niederlage der Grashoppers aus Zürich eine Woche nicht schreiben. (Friedrich Dürrenmatt)
(Werder Bremens Trainer Thomas Schaaf nach einer 1: 2-Heimpleite gegen den MSV Duisburg auf die Frage nach den größten Schwachpunkten.)
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Alles.
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Schwere Stunden und wirklich schlechter Fußball
Wenn ich das Wort Krise höre, krieg’ ich die Krise. (Horst Heldt)
Sie haben uns mächtig in unsere Hintern getreten. Nun müssen wir unsere Wunden lecken. (Steve Bruce, Manager von Wigan Athletic)
Bitte nicht so schnell sprechen, wie Hoffenheim gespielt hat! (Medienchef Andreas Kuhnt von Hannover 96 zu den Journalisten in der Pressekonferenz nach einem 2 : 5 gegen Hoffenheim.)
Letztes Jahr 4 : 0, jetzt 2 : 5 – von der Tordifferenz haben wir gewonnen. (Mark van Bommel von Bayern München nach einer 2 : 5-Niederlage gegen Werder Bremen.)
So ein Spiel habe ich letztmals vor zehn Jahren in der Schule erlebt. Da haben wir 2 : 9 verloren. Die anderen waren fünf Jahre älter. (Tschechiens Nationaltürhüter Petr Czech nach dem 0 : 2 gegen Ghana bei der WM 2006.)
Wer nach einem 0 : 3 noch eine spritzige Rede halten kann, ist ein Naturtalent oder hat Wasser im Blut. (Werder Bremens Boss Jürgen L. Born nach dem verlorenen Pokalfinale 2000 gegen Bayern München.)
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Jürgen Klopp Von allen Persönlichkeiten mit Sonderstatus in diesem Buch ist er der Jüngste und „Frischeste“. Kompliment. Ein Mann, auf den die Bundesliga jetzt schon nicht mehr verzichten kann. Nicht nur der Bonmots wegen.
Mir war es leider nie vergönnt, vor so einer Kulisse wie im Westfalenstadion zu spielen. Bei mir waren es vielleicht in der gesamten Karriere 80 000 Zuschauer. (Jürgen Klopp)
UEFA-Cup-Feeling?. Ist das sowas wie Sodbrennen? (Jürgen Klopp beim ersten Auftreten des FSV Mainz 05 im UEFA-Cup auf die Reporterfrage, ob er schon ein UEFA-Cup-Feeling habe.)
Keiner wird glauben, dass wir Hoffenheim jetzt einen Kringel in den Hals spielen und 5 : 0 nach Hause schicken. (Jürgen Klopp)
Hochdeutsch. (Jürgen Klopp auf die Anschlussfrage des selben Journalisten, was er besser könne als Jürgen Klinsmann.)
Es ist für uns nicht wichtig, die Situation zu benennen, sondern richtig mit ihr umzugehen. (Jürgen Klopp über den schlechtesten Saisonstart der Dortmunder seit 22 Jahren.)
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Jürgen Klopp
Sein Bankkonto. (Jürgen Klopp auf die Frage eines Journalisten, was er gerne von Jürgen Klinsmann hätte.)
Jetzt kannst du auch drangehen! Jetzt hat’s so oft geklingelt, jetzt kannst du ruhig drangehen. Jetzt wollen wir alle Spaß haben. (Jürgen Klopp auf einer Pressekonferenz zu einem Journalisten.)
Es macht Spaß, ihnen zuzugucken. Es sei denn, man ist der Gegner. (Jürgen Klopp)
Da kann ich eine ganz klare Antwort drauf geben: Das ist mir scheißegal.
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(Jürgen Klopp auf die Frage nach seinem Meistertipp.)
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Jürgen Klopp
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Es gibt keinen guten Zeitpunkt, um gegen eine Mannschaft wie den VfL Wolfsburg zu spielen. Aber es ist kein guter Zeitpunkt, gegen uns zu spielen. (Jürgen Klopp)
Klopp ist unheimlich autoritär, auf eine sehr kumpelhafte Art. (Dortmunds Patrick Owomoyela)
Die schlechteren Fußballer haben 17-mal aufs Tor geschossen, die besseren fünfmal. Die Schlechteren hatten fünf Ecken, die Besseren keine. Die Schlechteren 19 Flanken, die Besseren sechs. (Jürgen Klopp nach einer 0 : 3-Niederlage mit Mainz 05 gegen Hertha BSC über die Aussage des Berliner Trainers Falko Götz, sein Team habe die besseren Spieler.)
Wer nach diesem Spiel euphorisch wird, der sollte die Drogen absetzen. (Jürgen Klopp nach einem 2 : 0-Sieg Dortmunds gegen Hamburg.)
Wenn es hier nach Schweiß stinkt, bin ich das. Das Spiel war so aufregend. (Jürgen Klopp zu seinem Schalker Kollegen Fred Rutten nach dem 3 : 3 am 4. Spieltag 2008/09.)
Eines haben wir schon mal erreicht – wir werden vom Gegner unterschätzt. (Jürgen Klopp)
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Besondere Vorkommnisse Bunt gemischt.
Ich habe Thorsten Fink nicht beleidigt. Ich habe ihm nur gesagt, dass er die Fresse halten und auf seinen Platz zurückgehen soll. (1860 Münchens Trainer Uwe Wolf offenbart eine sehr feinsinnige Auffassung guter Manieren.)
Er hat mir gesagt, Herr Meyer – und er hat wirklich Herr Meyer gesagt –, ich fliege heute nicht runter. Das verspreche ich Ihnen. (Gladbach-Trainer Hans Meyer über sein Gespräch mit dem Rotgefährdeten Marko Marin.)
Ich habe noch in der 90. Minute ein Kopfball-Duell im eigenen Strafraum gewonnen. Und so ein Mann wird nicht zur WM mitgenommen! (Mario Basler)
Ich habe ihn emotional aufgeladen. (Schalke-Aufsichtsratschef Clemens Tönnies über seine Überredungskünste, die zur Verpflichtung von Felix Magath führten.)
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Besondere Vorkommnisse
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Die Frage des Tages, wie reagiert das Münchner Publikum auf Trainer Klinsmann nach dem 0 : 4-Debakel in Barcelona? Klinsmann kam aus den Katakomben, erste Pfiffe wurden laut, doch da haben die Bayern Verantwortlichen schnell gehandelt und die Musik im Stadion lauter gedreht. Also ich kann ihnen sagen, uns sind hier die Ohren weggeflogen, so laut war das hier. Aber ich möchte bezweifeln, dass es hilft, die Musik lauter zu drehen, sollten die Bayern auch heute verlieren. (Kommentator bei bundesliga.de)
In erster Erregung sagt man viel. Mit 24 Stunden Abstand hätte Klinsmann damals auch nicht in die Werbetrommel getreten. (Dortmunds Boss Hans-Joachim Watzke zu unbedachten Äußerungen nach der Ausbootung von Christian Wörns aus der Nationalelf.)
Ich habe das Blackburn-Spiel am Sonntag im Fernsehen geschaut, als auf einmal eingeblendet wurde, dass mein Kumpel George Ndah in der 1. Spielminute in Birmingham ein Tor geschossen hatte. Meine erste Reaktion war, ihn sofort anzurufen. Aber dann fiel mir ein, dass er gerade Fußball spielt. (Ade Akinbiyi, nigerianischer Wandervogel bei zahlreichen britischen Vereinen.)
Sowohl der Bulgare als auch der Italiener sind zusammengestoßen. (ORF-Reporter Robert Seeger, immer noch beim Spiel Italien – Bulgarien.)
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Besondere Vorkommnisse
Wir haben drei Minuten vor Schluss das Siegtor geschossen, aber dann konnten sie noch ausgleichen. (Ian McNail, ehemaliger englischer Profi)
Ich würde sagen, dass Abseits hat Silvestre mit dem Heben des Armes ausgelöst. (ORF-Reporter Hans Huber erklärt eine faszinierende Variante der Abseitsregel beim Spiel Frankreich – Kroatien.)
Bernd Karbacher hat in der ersten Runde bei den US Open Jonathan Stark geschlagen. In der nächsten Runde trifft er dann auf Stefan Effenberg. (Moderatorin Gaby Papenburg auf SAT1)
Souness hat mich hintergangen, vor meinen Augen.
© Archiv A. Zeigler/VG-Wort-Bild
(Craig Bellamy)
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Fußballstandorte und ihre Eigenheiten Der bespielbare Untergrund ist für jeden Fußballer eine Herzensangelegenheit. Deshalb nennt man ihn auch Herzrasen.
Das Trainingsgelände war ein Heiligtum. Platzwart Erich Hage hat mit der Gartenschere das Unkraut gerupft. Wenn sich ein Rabe auf dem Rasen niedergelassen hatte, wurde der erschossen. (Hans Meyer über seine Zeit in Jena.)
Wir haben ein beheiztes Trainingsgelände, und für das Teambuilding können wir alle zusammen im Solarium auf die Sonnenbank gehen. (Hans Meyer als Trainer von Mönchengladbach über die Tatsache, dass die Borussia als einziger Bundesligist im Januar kein Trainingslager unter südlicher Sonne bezieht.)
Der Platz war am Anfang ziemlich grün, am Ende war er ziemlich bräunlich. Weil wir so gebrannt haben. (1860 Münchens Trainer Uwe Wolf)
Berlin ist immer eine Reise wert. Für uns aber leider nur privat. (VfB-Trainer Armin Veh, nachdem sein Team seit 17 Jahren in Berlin nicht gewinnen konnte.)
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Fußballstandorte und ihre Eigenheiten
Manchmal sieht man hübsche Menschen ohne Hirn. Manchmal hat man auch hässliche Menschen, die sehr intelligent sind, wie Wissenschaftler. Ähnlich ist es mit unserem Rasen: Von oben sieht er scheußlich aus, aber der Ball rollt ganz normal. (José Mourinho)
Der Rasen ist hier ziemlich hoch und Advocaat nicht der Größte – das hat er wohl nicht richtig gesehen.
© Archiv A. Zeigler/VG-Wort-Bild
(Torwart Dimo Wache von Mainz 05 zur Aussage von Mönchengladbachs Trainer Dick Advocaat, Mainz habe nur einfallslose hohe Bälle nach vorne geschlagen.)
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Extreme Witterungsverhältnisse Für uns ganz normal, für hochdotierte Brasilianer Jahr für Jahr Grund genug für juristisch bedenkliche Heimatfluchten: das deutsche Wetter.
Im Winter musste man da mit langen Eisenstangen die Wölfe verjagen – so bitterkalt war das da draußen. (Hans Meyer über die Trainingsbedingungen am Bökelberg.)
Ich wollte eigentlich nach Hause. Es war schweinekalt, und das Spiel war scheiße.
© Archiv A. Zeigler/VG Wort-Bild
(Bielefelds Torwart Matthias Hain nach einer Niederlage in Stuttgart.)
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Extreme Witterungsverhältnisse
Jeder hat gesehen, wie Ishiaku im Treibsand versinkt. (Daum zu einer vergebenen Großchance seines Angreifers Manasseh Ishiaku auf tiefem Boden.)
Den hätte ich auch mit Winterstiefeln nicht schlechter schießen können. (Energie-Trainer Eduard Geyer über einen verschossenen Elfmeter von Laurentiu-Aurelian Reghecampf.)
Vielleicht haben sich die Deutschen gegenüber Gott schlecht verhalten. Deshalb hat er sie mit der Kälte bestraft.
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(Ailton)
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Reporter Fußballer denken grundsätzlich, ohne Reporter würde alles viel mehr Spaß machen. Und Reporter denken grundsätzlich, ohne sie würde man im Stadion gar nicht mehr anfangen. Ein Spannungsfeld, aus dem viel Geistreiches gedeiht.
Hätten Sie das Spiel gern gewonnen? (Waldemar Hartmanns Interviewfrage an Jupp Heynckes.)
Ich glaube, dies ist möglicherweise unser bester Sieg über Deutschland seit dem 2. Weltkrieg. (John Motson, BBC-Fernsehkommentator, über das 5 : 1 der Engländer in München, 2001.)
Das Problem ist das Bielefelder Mittelfeld. Da kann man locker mit dem LKW wenden, so viel Platz ist da. (Reporter bei der 90elf.de-Livekonferenz.)
Die Franzosen im Vorwärtsgang fast durchweg. (ARD-Reporter Gerhard Delling)
Wir kommen später zurück zum Fußball. Nun erst einmal die Höhepunkte vom Schottischen Pokalfinale. (Gary Newbon, ATV-Sportkommentator)
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Reporter
Klaus Toppmöller fängt an, an der Seitenlinie zu rumrumpelstilzchen. (Alex Bleick in der ARD beim Spiel HSV – Leverkusen.)
Eine Riesenchance. Das Tor war leer, bis auf den Torhüter. (Dani Wyler, Reporter des Schweizer Fernsehens)
Jetzt geht es in die AWD Arena in Hannover. Wegen eines Umbaus gibt sie nur knapp 32 Leuten Platz, aber sie ist selbstverständlich ausverkauft gegen die Bayern. (Christoph Däumling, BR-Moderator)
Hertha BSC und VfL Wolfsburg, die Eunuchen der Liga. Sie wollen, aber sie können nicht. (WDR-Reporterikone Manfred Breuckmann)
Ein Torwart darf sich nicht umdrehen, denn wenn er das tut, liegt der Ball manchmal schon hinter ihm. (Werner Hansch)
Die Flanke die geht ins Niemandsland, eigentlich heißt’s Strafraum. Aber da ist keiner, und der Ball, der denkt sich: Wenn keiner da ist, dann lauf’ ich halt ins Aus. (BR-Reporterikone Günther Koch)
Das ist doch alles der größte Blödsinn, das wird doch alles nur immer wieder von den Medien reindementiert. (Werner Hansch)
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Reporter
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Lauth offenbart das Tempolimit bei Knavs. (ARD-Reporter Gerd Rubenbauer zu Problemen des FCK-Abwehrspielers gegen seinen schnellen 1860-Gegenspieler.)
Er hat sich den Oberkörper vom muskulösen Leib gerissen. (Reporter Sigi Heinrich, Eurosport)
Das sind zwei sehr sensible Mannschaften. Wenn’s bei denen läuft, machen die ein Hackentor von der Mittellinie, wenn’s aber nicht läuft, kriegen die bei Halbzeit die Wasserflasche nicht auf. (Premiere-Reporter Kai Dittmann während der Übertragung des Spiels Real Madrid – Bayer Leverkusen.)
Dieses Spiel hat das Everton-Schiff zurück auf die Straße gebracht! (Alan Green, BBC-Sportkommentator)
Kameruns Auswechselbank sieht düster aus.
Aber da haut er ein bissel in den Boden, und der Ball geht nicht scharf genug am Tor vorbei. (Robert Seeger, österreichischer Sportreporter)
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(Arne Hegerfors, schwedischer Fußballkommentator)
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Reporter
Schweden wechselt den Neger aus und bringt einen Zigeuner. (Der bulgarische Fernsehkommentator 1994, als Schweden beim WM-Spiel gegen Rumänien Martin Dahlin gegen Hendrik Larsson auswechselt.)
Pinto fordert den Ball, aber Soldo entschließt sich zu einem Fehlpass. (Béla Rethy, ZDF)
So eine Scheiße! Boris, wir sind zu löchrig hinten! © Panini
(BVB-Legende und Webradio-Reporter Norbert Dickel beim Kommentar eines Heimspiels zu Mit-Reporter Boris Rupert.)
Hodge traf für Forest nach nur 22 Sekunden und stellte damit den Spielverlauf völlig auf den Kopf. (Neil Lorenzo, britischer Radiokommentator)
Und Keegan war zur Stelle wie das Messer eines Chirurgen – BUMM! (Bryan Butler, BBC-Reporter)
Alle reden auf den Schiri ein, aber das ist doch dem McCurry Wurst. (Beni Thurnheer, schweizerischer TV-Reporter über den Schiedsrichter Michael McCurry.)
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Reporter
Das Schweigen von Ottmar Hitzfeld wird lauter. (Marcel Reif)
© Panini
Wir müssen langsam auf den Schlussstrich gehen. (Werner Hansch)
So ein Scheiß – die geschissene Faustabwehr! Einziger der Pehlivan, der nix schnallt. Wurscht, war nix. Der Kavlak is a do? Jo, oba der kumt jo ned, der is ja so dämlich. Schau, was für eine Abendstimmung, Fritz! Schön! Ich hab gestern Ö3 Nachtflug ghört, das war eine Strafe. Mit Günther Schneebauer, der alle 3 Minuten gsagt hat, dass er Günther Schneebauer heißt, das hat mich so aggressiv g’macht. Mit dir im Bild kommen wir zurück, Fritz? (Fritz gähnt) Fritz, schläfst du? Was sagsch? Wenn ich auf Sendung bin, pass i eh auf, du meinst, wenn ich nicht auf Sendung bin?? (Die ORF-Kommentatoren Thomas König und Boris Jirka sind im ORF-Livestream des Spiels Rapid Wien – Aston Villa 2009 unbemerkt auf Sendung.)
Da ist Ian Rush, schnell wie eine Nadel! (Ron Jones, walisischer BBC-Reporter)
Das war’s für mich. Ich hab’ geschrien, ich hab’ geflüstert, ich hab’ gegähnt, ich hab’ gezittert, ich hab’ gefroren, ich hab’ geschwitzt, aber ich hab’ Spaß gehabt. Jedenfalls meistens in diesen 36 Jahren. (WDR-Radiomann Manfred Breuckmann am Ende der letzten LiveReportage seiner Karriere.)
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Nötige Härte Ohne geht es nicht. Wir sind ja schließlich nicht im Kasperltheater oder bei Andreas Möller.
Er muss ja nicht unbedingt dahin laufen, wo ich hingrätsche. (BVB-Manndecker Neven Subotic nach einem Foul an Hoffenheims Stürmer Demba Ba am 22. Spieltag der Saison 2008/09. Die „Deutsche Akademie für Fußballkultur“ kürte den Spruch später gemeinsam mit einem Manuel-Neuer-Zitat zum „Fußballspruch des Jahres 2009.)
Wir haben zu wenige in der Mannschaft, die wo kratzen und einfach Schweine sind und hintreten und arbeiten. (Ralf Keidel, MSV Duisburg)
Nichts Dramatisches, aber ein bisschen im Gesicht herumgreifen hat keiner gern. (ORF-Reporter Thomas König beim Länderspiel Tschechien – Niederlande.)
Hermann ist lebendig. Wir kennen uns ewig schon. Heute habe ich an der Wade noch den Stollenabdruck, als er gegen mich gespielt hat. (Bayern-Trainer Jupp Heynckes über seinen Assistenten Hermann Gerland.)
Maik Franz foult nicht, seine Gegner knien vor ihm nieder. (Spruchband von KSC-Fans zu Ehren ihres rustikalen Verteidigers.)
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Nötige Härte
Jörgs Mitspieler haben nicht dafür gesorgt, ein bisschen Revanche gezeigt zu haben. Vor 15, 20 Jahren hätte ich ihn mir selber genommen und über die Außenlinie gedroschen. (Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann über ein Foul von Thierry Henry an Jörg Butt in der Champions League gegen Barcelona.)
Ich geh’ ja nicht einfach zu Boden, weil mich eine Fliege gestochen hat. (Hannovers Stürmer Thomas Brdaric, nachdem er von Gegenspieler Ricardo Costa am Hals berührt wurde.)
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Diese Grätsche war so brutal, die tut seiner gesamten Familie weh. (John Motson, BBC-Kommentator)
Ihn muss man über 90 Minuten mundtot, fußtot oder kopftot machen. (ORF-Reporter Thomas König über Austria Wiens Angreifer Milenko Acimovic.)
Er sagt, er hat sich im Training verletzt. Der Arzt hat ihn gründlich untersucht, aber nichts gefunden. Mal sehen, ob ich beim nächsten Training etwas finde. (Klaus Augenthaler über seinen ausgemusterten Star Andres d’Allessandro.)
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Nötige Härte
Wenn’s gar nicht anders geht, bekommt jeder Elektroden unter die Hose und der Trainer einen Knopf, den er rechtzeitig drücken kann, um sie zu aufzuhalten. (Felix Magath als Bayerntrainer zum zu großen Offensivdrang seines Abwehrduos Lucio/van Buyten.)
Wenn ich BVB-Trainer bin, kämpfe ich bis zum letzten Blutstropfen. Da ziehen alle mit, oder es gibt auf die Fresse. Da nagelt man die Spieler öffentlich an die Wand, so das die nicht in Ruhe zum Bäcker gehen können. (Udo Lattek 2005 über den kriselnden BVB.)
Die brauchen Eier – und einen, der ihnen da mal kräftig reintritt! (Udo Lattek 2005 über die kriselnden BVB-Stars.)
Schmerz ist auch nur ein Gefühl.
Ich habe jetzt ’ne Titanplatte im Fuß, damit es am Schienbein des Gegenspielers besser klingelt.
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(Billy Eberhart, Trainer einer US-Damenmannschaft)
(Uli Borowka)
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Vereinstreue Schwieriges Thema, besonders für manche.
Es wäre falsch, nicht davon zu träumen! (Roman Pavlyuchenko träumt von einem Wechsel zu Manchester United. Sechs Monate zuvor hatte er über seinen Wechsel zu Tottenham exakt dasselbe gesagt.)
Meine Mannschaftskameraden rieten mir, ich solle erstmal die Stadt genauer anschauen. Also habe ich mir Middlesbrough angesehen. Und dann entschieden, dass ich in Parma bleibe. (Antonio Bennarivo, ehemaliger englischer Profi. Bennarivo blieb bis zu seinem Karriereende bei Parma.)
Ich würde nicht zu einem anderen Verein wechseln, selbst wenn mir jemand 10 Millionen Pfund bieten würde. Es wäre allerdings was anderes, wenn sie mir 15 unterschiedliche Frauen aus aller Welt anböten. (Sasa Curcic, ehemaliger serbischer Nationalspieler und Profi in England.)
Ich hätte mit 17 bei Newcastle United unterschreiben können, aber ich entschied spontan, dass es mir in Carlisle besser geht. Ich hatte vorher Alkohol getrunken an jenem Abend. (Peter Beardsley)
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Vereinstreue
Ich habe eine unumstößliche Entscheidung getroffen. Ich werde nicht zu Real Madrid wechseln, wer auch immer dort Präsident sein wird. Sollte irgendein Fan aufgebracht oder enttäuscht über die Spekulationen der letzten Wochen sein, würde ich mir wünschen, dass er mir vergeben kann. Die Fans sollten mir glauben, was ich sage. Ich bin sicher, dass die ganze Angelegenheit am Ende nur eine Anekdote in der Karriere von Luis Figo als Spieler des FC Barcelona sein wird. (Luis Figo im Sommer 2000 an die Adresse der Fans seines Vereins FC Barcelona. Der designierte Real-Präsident Florentino Pérez hatte vorher versichert, jedem Real-Fan die Dauerkarte bezahlen zu wollen, sollte Luis Figo sich nicht für Real Madrid entscheiden. Luis Figo unterschrieb im Juli 2000 einen Vertrag. Bei Real.)
Zu Real Madrid ginge ich nur, wenn ich als Penner auf der Straße leben würde. (Arsène Wenger, Arsenal London)
Mein Herz hat nur eine Farbe: Blau und Weiß.
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(João Domingos Pinto, Kapitän des FC Porto Ende der 80er Jahre)
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Erdkunde Der Fußball führt sowohl Profis als auch Fans rund um den Erdball. Wie schön, dass man auf diese sportliche Weise die Chance bekommt, unsere Mutter Erde etwas besser kennenzulernen.
Shanghai hat 22 Millionen Einwohner, so viel hat fast ganz Europa nicht. (Bastian Schweinsteiger)
Ich würde gerne einmal für einen italienischen Verein wie Barcelona spielen. (Mark Draper, u. a. Notts County und Aston Villa. Im Jahr 2000 wurde er für vier Spiele an Rayo Vallecano ausgeliehen, also nach Finnland.)
Von 100 000 Kilometern, die wir vor uns haben, haben wir erst 300. Wir sind erst in Salzburg, müssen aber nach Peking. (Hans Krankl)
Heutzutage wollen Top-Spieler nach London oder zu Manchester United wechseln. Genau das passierte auch, als ich Alan Shearer holen wollte. Er ging nach Blackburn. (Graeme Souness, Manager des FC Liverpool)
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Erdkunde
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Über Schalke wusste ich damals noch nicht viel. Ich kannte den legendären Stan Libuda und wusste, dass Klaus Fichtel in der Nationalmannschaft spielte, aber über das Ruhrgebiet an sich habe ich mir keine allzu großen Gedanken gemacht, obwohl meine Mutter mir gesagt hatte: ‚Wenn du da hochgehst, kannst du kein weißes Hemd mehr anziehen. (Klaus Fischer)
Alles, was ich bisher über Gelsenkirchen gehört habe, ist ein Desaster. (Ailton)
Ja, ein bisschen. (BVB-Trainer Matthias Sammer auf die Frage, ob sein Spieler Salvatore Gambino Italiener sei.)
Ich weiß nur, dass es ganz viele Schafe und im Hintergrund viele Berge gibt. (Miroslav Klose auf die Frage, was er über die Färöer Inseln wisse.)
Ich freue mich, meine ehemaligen Spieler später irgendwo auf der Welt wiederzutreffen. Oder in der Schweiz. (Jakob „Köbi“ Kuhn nach seinem letzten Spiel als schweizerischer Nationaltrainer.)
Buchstabier mal „Acapulco“! (Bernd Sobeck von Tennis-Borussia Berlin zu Gegenspielern, die er verwirren wollte.)
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Abteilung „Früher war alles besser“ Früher war vielleicht nicht ALLES besser, aber manches. Und das, was früher schlechter war als heute, passt nicht ins Klischee und wird deshalb an dieser Stelle ignoriert.
Ich kann mich nicht einmal erinnern, wann genau die Siebziger waren. (Robbie Keane)
Mario Basler hat kurz nach dem 2. Weltkrieg gespielt. (Uli Hoeneß)
Früher habt ihr solche Scheißspiele nicht einfach so hingenommen, ihr seid gleichgültiger geworden. (Hans Meyer auf einer Pressekonferenz nach einem Bundesligaspiel zu den Journalisten.)
Zwei Tore gegen Bayern sind zuletzt einem Sportdirektor gelungen. (VfB-Sportdirektor Horst Heldt, der einst als Profi des TSV 1860 München doppelt gegen die Bayern traf, zu Sami Khediras Doppelpack.)
Wir sind damals zusammen Weltmeister geworden, 1919. (Franz Beckenbauer über Jürgen Klinsmann)
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Abteilung „Früher war alles besser“
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Ich sage Ihnen eins: Als ich noch gespielt hab, sind auf dem Platz, in den Kabinen, in den Kabinengängen Dinge passiert, da würden Sie heute alle noch von träumen, wenn Sie davon berichten könnten. (Uli Hoeneß)
Wenn die Eckfahne irgendwann mal Nutella-Eckfahne heißt, höre ich auf. (Manfred Breuckmann, langjähriger WDR-Sportreporter)
Früher haben wir bei einem Verein unterschrieben um dort zu spielen bis zum Tag wo wir sterben. Und das taten wir dann auch.
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(Jimmy Greaves, ehemaliger englischer Nationalspieler)
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Statistik Statistiken sind wichtig. Weil es sie gibt und weil man sie als Argumentationshilfe prima gebrauchen kann, wenn einem die Erklärungen ausgehen.
Statistiken sind wie Miniröcke. Sie geben Dir ein paar gute Eindrücke, aber sie verstecken das wirklich Wichtige. (Ebbe Skovdahl, ehem. Dänischer Profi und Trainer beim FC Aberdeen.)
Borel, der junge Torwart, 1 Meter 91 ist er alt. (Werner Hansch)
Wir haben viele Zweikämpfe gewonnen, also die meisten. (Friedel Rausch)
Nun steht es 1 : 1, exakt das umgekehrte Resultat wie letzten Samstag. (BBC Radio 5 Live)
Das zeigt wie schwachsinnig diese Statistik ist – was zählt, ist die Qualität des Ballbesitzes. (Ralf Rangnick nach einem Spiel, in dem der Gegner mehr Ballbesitz hatte als sein Verein.)
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Statistik
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Und wie jeder junge Spieler ist er erst 18. (Sir Alex Ferguson)
Das 2 : 0 in der 65. Minute war dann auch der Halbzeitstand. (Rudi Cerne, ZDF)
Es nützt nichts, wenn wir 11 : 7 Ecken haben. Das ist ein Zeichen für sonstwas. (Cottbus-Trainer Petrik Sander nach einem 0 : 3 in Dortmund auf die Frage, ob das Eckenverhältnis nicht ein Zeichen für ein mutiges Offensivspiel seiner Mannschaft gewesen sei.)
Schön war auch, dass ich in der 90. Minute noch ein Tor gemacht habe, sonst hätte ich seit 40 Minuten wieder nicht getroffen. (Mario Gomez nach einem Spiel der Nationalelf gegen VAE zu den vorhergegangenen Diskussionen um seine Torflaute.)
Wir hatten ein Dutzend Eckbälle – ich schätze so um die zwölf. (Craig Brown, schottischer Nationaltrainer)
5 Spiele – 5 Siege, ein Unentschieden. (Premiere-Kommentator Marcel Reif über Jupp Heynckes’ Bilanz als Bayerntrainer 2009.)
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Statistik
Diese Saison bin ich 14-mal verwarnt worden. Acht der Verwarnungen waren meine Schuld, aber über die anderen sieben kann man streiten. (Paul Gascoigne)
Ich kann gar nicht mehr mitzählen, wie viele Chancen Helsingborg schon hatte. Mindestens fünf.
© Hamburger Morgenpost
(John Motson, BBC-Kommentator)
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Trainer und Trainerschicksale Der schwerste Job der Welt. Jedenfalls dann, wenn man so unvorsichtig ist, bei Bayern München oder irgendeinem anderen Verein Trainer zu werden.
Den Meistertitel zu gewinnen ist hier ungefähr so wie Zähneputzen: Man muss es tun. (Porto-Trainer Jesualdo Ferreira)
Benitez ist freundlich, aber als Menschen interessieren wir ihn nicht. Wir sind Teile seiner Maschine. Für ihn bin ich Steven Gerrard, Fußballer, und niemals Steven Gerrard, Fleisch, Blut und Gefühle. (Steven Gerrard über seinen Trainer)
Du sitzt hier, bist im Halbfinale der Champions League, und jeden Tag fühlst du dich, als hättest du einen umgebracht. (Arsenal-Trainer Arsène Wenger ärgert sich über sehr kritische Fans.)
Es macht mir Spaß, mein Leben ganz schwer zu machen. Deshalb bin ich Fußballlehrer. (Schalkes Trainer Fred Rutten)
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Trainer und Trainerschicksale
Man muss irre sein. Aber ich bin ja noch jung. (Guus Hiddink, 59, auf die Frage, wie einer gestrickt sein muss, der Australien und den PSV Eindhoven gleichzeitig trainiert.)
Ich bin Michael Krüger. „Mike Krüger“ ist eine Beleidigung. (Alemannia Aachens Trainer Michael Krüger)
Er ist halt der Trainer von mir und kann sagen, tun und machen, was er will, damit komme ich ganz gut zurecht, da stehe ich drüber. (Patrick Helmes über Bruno Labbadia.)
Ich bin nicht tätowiert, nicht gepierct und seit 35 Jahren mit der selben Frau verheiratet. © Panini
(Hermann Gerland)
Jedes Mal setze ich mich auf die Bank und nehme mir vor, dieses Mal nicht aufzustehen und reinzuschreien. Aber dann passiert wieder was, wo ich mir denke: „Das kann doch nicht war sein. Die ganze Woche haben wir geübt, wie der Ball an- und mitgenommen werden soll, und im Spiel klappt es wieder nicht!“ Dann gehe ich hoch wie ein HBMännchen. (Hermann Gerland)
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Trainer und Trainerschicksale
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Wir haben den Bremern bei ihren Problemen geholfen. Ein Dankeschön hätte ich wenigstens erwartet. (Nürnbergs Trainer Hans Meyer nach dem 0 : 1 gegen Bremen zu Werder-Coach Thomas Schaaf.)
Nein, ich interessiere mich nicht für Fußball. (Uwe Neuhaus, Trainer von Union Berlin, auf die Frage, ob er sich nach dem erreichten Aufstieg in die 2. Bundesliga schon mit den Gegnern in der nächsten Saison auseinandergesetzt habe.)
Qualität fehlt! Das ist das Problem. Ich glaube nicht, dass Hertha mit Fabio Capello oder Carlo Ancelotti mehr Punkte hätte als mit meinem Vater. (Loic Favre nach der Entlassung seines Vaters Lucien als Hertha-Trainer.)
Ich war überrascht, dass die Coaching-Zone bis zum Spielfeld geht. Ich dachte, die wäre kleiner. (Bochums aus dem Ruhestand zurückgeholter Trainer Rolf Schafstall zu den Veränderungen in der Bundesliga.)
Wir wissen natürlich auch, dass in einem Glied der Trainer immer dann zur Disposition steht. (Hannover 96-Boss Martin Kind)
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Trainer und Trainerschicksale
Dass die Trainer manchmal ihrer Anspannung freien Lauf lassen, ist doch ganz normal. Die können ja keinen umhauen wie wir. (Michael Ballack)
Wir haben einige Kandidaten in dem Kreis der Kandidaten.
© Picture Alliance
(Hannovers Boss Martin Kind zur Trainersuche der 96er nach der Entlassung von Ralf Rangnick.)
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Presse-Poesie Zeitungsjournalisten haben in der Regel mehr Zeit, über ihre Sätze nachzudenken als Hörfunk- oder Fernsehreporter. Was die Sache nicht in jedem Fall besser macht.
Wenn Fußballer keine Erklärung haben für das Absurde, das dem Fußball bisweilen eigen ist, sagen sie: So ist Fußball. (Ludger Schulze, Süddeutsche Zeitung)
Dass Japan bei der WM 2006 mitmachen darf, gebietet der Anstand. Immerhin waren die Japaner so freundlich, eine Ehefrau für Pierre Littbarski zu finden. (Boris Herrmann in der Berliner Zeitung.)
Entscheidend is auf’m Flugplatz. (Überschrift über einem BVB-Bericht über eine StadionfondsEigentümerversammlung auf dem Düsseldofer Flughafen.)
Trainer müssten mehr verdienen als Spieler, sagte Magath kürzlich. Richtig, Felix: Die Leute bringen ihr Geld ins Stadion, um dich mit Heizdecke auf der Bank zu beobachten. (Max Merkel in der BILD über Trainergehälter.)
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Presse-Poesie
Ein Wunder, dass Jens Lehmann beim Feuerwerk nicht mit der letzten Rakete in den Orbit geschossen wurde. (Jan-Christian Müller in der „Frankfurter Rundschau“ über die Beziehung der Münchener Fans zu Jens Lehmann.)
Ronaldinho versteinerte Oliver Kahn.
© Erdal/VG-Wort-Bild
(Spaniens Fußballzeitung „AS“ über ein Freistoßtor des Brasilianers beim 1: 1 gegen Deutschland.)
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Das Berufsbild des griechischen Stürmers sieht viel vergebliche Laufarbeit vor. (Peter Heß in der „FAZ“ über Angelos Charisteas.)
Elf der zwanzig Spieler, die im Aufgebot stehen, bildete Barca selber aus. Davon redet Karl-Heinz Rummenigge nie, wenn er sagt, die Bundesliga brauche mehr Geld vom Fernsehen, um wie Barca Stars kaufen zu können. (Ronald Reng in der „SZ“.)
Der VfB verhandelt mit ihm schon so lange über eine Vertragsverlängerung, dass ich überlege: Als das losging, gab’s da eigentlich schon Farbfernsehen? (Max Merkel zu den zähen Verhandlungen des VfB Stuttgart mit seinem Torwart Timo Hildebrand.)
Die Flaute im Herzen. (Nils Weber von der Hamburger Morgenpost titelt nach dem 19-TageAlbtraum des HSV gegen Werder Bremen mit Niederlagen in UEFA-Cup, DFB-Pokal und Meisterschaft.)
Stünden nicht noch die Scharmützel und Podestplätze an, über die letzten zwei Spieltage der Bundesliga legte sich die Spannung eines nordkoreanischen Wahlabends. (Markus Völler in der „taz“.)
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Presse-Poesie
John Harkes wird am Mittwoch nach Sheffield wechseln. (Die New York Post über einen bevorstehenden Wechsel des US-Nationalspielers John Harkes … zu Sheffield Wednesday. Engl. Wednesday = dt. Mittwoch.)
Der Höhepunkt war während der EM gegen Lettland erreicht, als er Sekunden vor dem Abpfiff aus formidabler Position vorbeiköpfelte wie ein Fußgänger, dem ein Blumentopf auf den Kopf fällt. (Ludger Schulze in der „SZ“ über eines der zahlreichen Formtiefs im Leben des Miroslav Klose.)
Es bahnte sich an, was sich nachher abzeichnete. (Dieter Matz, Hamburger Abendblatt)
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© Archiv A. Zeigler/VG-Wort-Bild
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