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Client Erfolgsrezept Nr. 5 Integration der anderen Anwendungsdienste
Server
Ein wichtiges und das fünfte Erfolgsrezept sind die speziellen Anwendungsprogramme für W3, die auch auf die anderen Anwendungsdienste zugreifen können. Dazu sind einerseits multifunktionale W3-Browser notwendig, andererseits muß die eindeutige Identifikation von beliebigen über das Internet verfügbaren Objekten gewährleistet sein. Weltweit eindeutige Adressen, genannt URLs (Uniform Resource Locators, ausgesprochen U-R-L), ermöglichen den Zugriff auf jedes solche Objekt. Damit wurde zum ersten Mal ein Weg gefunden, Dokumente weltweit eindeutig zu bezeichnen. Die folgende URL zeigt beispielsweise auf die W3-Seite zu diesem Buch: http://www.perrochon.com/SchoolGoesInternet/
Der Adressiermechanismus von W3, die URLs, lassen sich aber beliebig auf andere Anwendungsdienste ausweiten. Jede URL ist wie folgt aufgebaut: Zugriffsmechanismus:Pfad
Die möglichen Zugriffsmechanismen entsprechen ungefähr den zur Verfügung stehenden Anwendungsdiensten. Der Pfad ist abhängig vom Zugriffsmechanismus. Der Begriff Pfad soll andeuten, daß dank dieser Angaben mit dem vorher definierten Zugriffsmechanismus der Weg zum gewünschten Objekt gefunden werden kann. Die folgenden Zeilen geben einige Beispiele für mögliche URLs:
2.3 Das Bring- und das Hol-Prinzip
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http://dbs.schule.de/db/listen.html ftp://sunsite.cnlab-switch.ch/mirror/Apple/Macintosh/ mailto:[email protected] news:schule.allgemein
Die erste URL ist eine Standard-W3-URL. Das Dokument ist auf dem Rechner dbs.schule.de (Deutscher Bildungsserver) gespeichert. Der Rest des Pfades sind lokale Angaben für den entsprechenden Rechner. Analog wurde die FTP-URL aufgebaut. Sie verweist auf einen FTP-Server in der Schweiz und dort auf eine Liste von frei verfügbaren Programmen für Macintosh-Rechner. Die dritte URL ist eine E-Mail-URL. Sie bezeichnet den elektronischen Briefkasten des amerikanischen Präsidenten. Im Gegensatz zu den beiden ersten Beispielen, die auf Ressourcen zeigen, von denen Daten bezogen werden können, zeigt diese URL auf eine Ressource, die Daten entgegennimmt: auf den elektronischen Briefkasten nämlich. Die vierte URL bezeichnet die gesamte NewsGruppe schule.allgemein. Die News-Artikel werden dabei durch den W3-Browser vom jeweils nächsten News-Server geholt. Einzelne Artikel werden kaum in Form einer URL angegeben, weil News-Artikel meist sowieso nicht lange Bestand haben. Die Angabe einer URL für einen einzelnen Artikel ist somit nicht sinnvoll.
2.3 Das Bring- und das Hol-Prinzip Dienste und Informationsressourcen auf dem Internet können in zwei Klassen eingeteilt werden, je nachdem, wie die Information von der Ressource zur Anwenderin oder zum Anwender gelangt. Ressourcen, die nach dem Bring-Prinzip arbeiten, leiten Informationen von sich aus zur Empfängerin oder zum Empfänger weiter. Dies wird namentlich mittels E-Mail realisiert. ›Bring-Dienste‹ haben den großen Vorteil, daß die Information ankommt, auch wenn die Empfängerin oder der Empfänger gar nicht daran gedacht hätte. Der große Nachteil ist, daß der Empfänger überflutet werden kann. Denn auch auf dem Internet gibt es unerwünschte Werbung. Das Bring-Prinzip erfordert bei der Empfängerin oder dem Empfänger einen erhöhten Aufwand für das Filtern des Angebotenen. Dieses Problem wird entschärft, wenn Ressourcen nach dem HolPrinzip arbeiten. Diese Ressourcen speichern nur Informationen. Die Endbenutzerin oder der Endbenutzer muß selbst aktiv werden und die In-
Hauslieferdienst
Einkaufszentrum
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2 Grundlagen formation abholen. W3, News, FTP und Telnet funktionieren nach dem Hol-Prinzip. Das Hol-Prinzip ist für die Endbenutzerin oder den Endbenutzer naturgemäß mit mehr Suchaufwand verbunden, bringt aber eine Reduktion der Informationsflut. Gewisse Ressourcen stehen auf beide Weisen zur Verfügung. So werden manche Diskussionsforen an einige Teilnehmende per E-Mail verschickt, die anderen benutzen jedoch News.
2.4 Ressourcen Virtuelle Bodenschätze
Bisher haben wir vor allem die Dienste angesprochen, die das Internet zur Verfügung stellt. Auf den einfachen Basisdiensten, die vor allem die verschiedenen Rechner miteinander vernetzen, bauen Anwendungsdienste wie E-Mail oder W3 auf. Diese dienen dazu, Ressourcen zu nutzen. Ressourcen sind in der Bedeutung analog zu Bodenschätzen aufzufassen. Beispiele sind ein spezieller Bibliothekskatalog, elektronische Konferenzen, W3-Server oder ein Superrechner mit großer Rechnerleistung. Mit Hilfe von wenigen Anwendungsdiensten kann auf eine Unzahl von Ressourcen zugegriffen werden. Deshalb haben die Anwendungsdienste im Rahmen dieses Kapitels auch ein größeres Gewicht. Während die Anwendungsdienste sich nur gering verändern, gibt es täglich neue Ressourcen. Abschnitt 4.1 wird allgemein aufzeigen, wie man schnell geeignete Ressourcen finden kann. Hier werden einige spezielle Arten von Ressourcen und der Umgang mit ihnen diskutiert.
2.4.1 Datenbanken
Literaturdatenbanken
Ein wichtiger Begriff im Zusammenhang mit Ressourcen auf dem Internet ist die Datenbank. Eine Datenbank ist eine strukturierte Sammlung von Daten. Die Sammlung ist so organisiert, daß einzelne Einträge anhand von Teilen des Eintrags gesucht werden können. Eine Enzyklopädie, ein elektronisches Telefonbuch, ein Wörterbuch oder auch ein Buch mit einem Inhaltsverzeichnis und einem Stichwortindex sind Beispiele für Datenbanken. Viele Datenbanken verwalten vor allem Zahlen: Meßwerte in einem Forschungsinstitut, Aktienkurse oder Kontostände bei einer Bank. Interessanter sind für schulische Zwecke jedoch Literaturdatenbanken. Diese speichern vor allem Texte. Bei Literaturdatenbanken wird unterschieden zwischen Volltext- und bibliographischen Datenbanken Eine Volltext-Datenbank ist äquivalent zu einem Buch oder einer Zeitschrift, die elektronisch statt auf Papier ge-
2.4 Ressourcen
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speichert sind. Eine bibliographische Datenbank ist nur eine Sammlung von Referenzen auf andere Quellen. Bibliothekskataloge (auf Zetteln oder elektronisch) sind Beispiele für bibliographische Datenbanken. Eine digitale Bibliothek ist eine Volltext-Datenbank, die ganze Sammlungen von Publikationen inklusive multimediale Daten wie Bilder, Videos, Klänge etc. enthält. Im Internet finden sich zwar eine Unzahl von Volltext- oder bibliographischen Datenbanken; um darauf zuzugreifen, reichen jedoch wenige Anwendungsdienste aus. Viele Datenbanken werden durch Einzelpersonen, Verwaltungen oder sonstige Organisationen kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf kommerzielle Datenbanken kann dagegen nicht kostenlos zugegriffen werden. Dazu muß erst ein entsprechender Vertrag mit dem Anbieter abgeschlossen werden.
2.4.2 Virtuelle Welten Die in diesem Unterabschnitt diskutierten Ressourcen wurden ursprünglich zum Spielen eingesetzt. Die Art der Spiele entspricht wohl einem immer noch hauptsächlich von Männern dominierten Medium. Es geht um phantastische Welten mit Burgen und finsteren Verliesen, in denen verschiedene Spielerinnen und Spieler gleichzeitig Waffen, Rüstungen und andere Gegenstände finden oder kaufen. Das Ziel ist, Drachen und andere Wesen zu töten, spezielle Aufgaben zu lösen und dabei Erfahrungen zu sammeln. Dadurch wird man in höhere Kasten mit mehr Fähigkeiten und mehr Rechten befördert. Die höchste Kaste, die Zauberer, können dann durch Programmierung selbst neue Räume, Gegenstände und Wesen schaffen und so die bestehende Welt weiter ausbauen. Der große Reiz solcher virtuellen Welten liegt in der Möglichkeit der Kommunikation. Zwischen den Abenteuern kann man sich immer wieder mit Mitspielern aus aller Welt per Tastatur unterhalten. Diese MUD (Multi User Dungeon) oder MOO (MUD, objektorientiert) genannten Ressourcen können aber auch für andere Zwecke eingesetzt werden. Die vorhandene Funktionalität und das Modell mit verschiedenen Räumen ist sehr gut geeignet, um zu kommunizieren und zu diskutieren. Lehrgänge können in ›Räume‹ zerlegt werden, die nacheinander oder in beliebiger Reihenfolge durchwandert werden müssen und in denen nun (erzieherisch sinnvolle) Aufgaben alleine oder zu zweit gelöst werden müssen. So wurde die Schlacht von Agincourt (1415) als MUD nachgebildet, die Schülerinnen und Schüler erleben die Ereignisse als Soldat hautnah mit und lernen dabei Geschichte. Ein anderes für Schulen attraktives MUD ist das Diversity University MOO, das einen virtuellen Campus nachbildet (siehe auch Unterabschnitt 5.3.2).
Multi User Dungeon
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2 Grundlagen
2.4.3 Einkaufsläden Einkaufsläden sollen der Benutzerin und dem Benutzer ein umfassendes Einkaufserlebnis anbieten. Die traditionellen Supermarkt-Konzepte wie Einkaufswagen, Kasse am Ausgang, Gelegenheitskäufe und Hauslieferung werden dabei soweit möglich simuliert. Ergänzt werden sie durch neue Hilfsmittel, wie schnelles Suchen durch das gesamte Angebot oder Verweise auf umfangreiche Produktbeschreibungen, unabhängige Tests und Kritiken sowie verwandte Produkte.
2.5 Suchen in Datenbanken Die Suche in elektronischen Datenbanken hat einige Besonderheiten, auf die im folgenden eingegangen wird. Generell können bei der Suche beliebige Suchwörter eingegeben werden: Einträge, die dazu passen, werden durch eine Suchhilfe ausgegeben. Die Suchhilfe ist das Programm, das die Endbenutzerin oder der Endbenutzer bei der Suche in der Datenbank unterstützt. Diese Suchhilfen kennen im wesentlichen zwei verschiedene Arbeitsweisen. Bool'sche Operatoren
Internet
Schule
Bei der sogenannten Bool'schen Methode müssen Suchanfragen mittels Bool'scher Operatoren (oder Verknüpfungen) definiert werden. Bool'sche Operatoren sind eine wichtige formale Methode, um mehrere Suchwörter zu Suchanfragen zu kombinieren. Die Idee ist dieselbe wie in der Mengenlehre der Grundschule. Die Verknüpfung mit AND (engl. und) erzeugt die Schnittmenge der Suche nach den Schlüsselwörtern. So findet Internet AND Schule
alle Einträge, die sowohl Schule als auch Internet enthalten. Internet
Schule
Die Verknüpfung mit OR (engl. oder) erzeugt die Vereinigungsmenge der Suche nach den Schlüsselwörtern. So findet Internet OR Schule
alle Einträge, die entweder Schule oder Internet oder beide Schlüsselwörter enthalten.
2.6 Spezielle Technologien Mit NOT (engl. nicht) können Einträge, die bestimmte Schlüsselwörter enthalten, aus dem Resultat ausgeschlossen werden. So findet man mit
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Internet
Schule
Internet NOT Schule
alle Einträge, die zwar Internet, aber nicht Schule enthalten. Moderne Systeme arbeiten nach der Methode des sogenannten gewichteten Suchens. Die gefundenen Dokumente werden mit ausgeklügelten Methoden der Wichtigkeit nach geordnet. Zuerst kommt das Dokument, das nach Einschätzung der Suchhilfe am besten auf die Suchanfrage paßt. Dabei werden auch Dokumente gefunden, die nicht genau auf die Suchanfrage passen, aber vom Wortstamm her ähnlich sind. So kann eine Suche nach Bildung auch Dokumente mit bilden oder Ausbildung, aber auch Bilderrahmen finden. Dokumente mit Synonymen mit einem anderen Wortstamm werden jedoch nicht gefunden, obwohl sie inhaltlich passen würden. Eine erneute Suche kann nicht auf die schon gefundenen Dokumente eingeschränkt werden. Ergibt die Suche nach Schule 68.438 Hinweise, wäre es praktisch, in diesen 68.438 Dokumenten zum Beispiel nach dem Stichwort deutsch zu suchen. Dies ist nicht möglich, weil diese Suchsysteme sonst für jede Anfrage eine Liste mit den schon gefundenen Dokumenten führen müßten. So muß eine neue Suche gestartet werden, diesmal mit den Suchwörtern Schule deutsch. Diese erneute Suche ergibt nun auch neue Dokumente nur mit dem Wort deutsch. So werden möglicherweise plötzlich 103.765 Dokumente gefunden. Jedoch werden die Dokumente, die beide Suchwörter enthalten, in der Rangfolge weiter oben stehen. Die Forschung auf diesem Gebiet läuft unter dem Begriff Information Retrieval. Ein Einführungsbuch (auf englisch) dazu ist über W3 frei erhältlich unter: http://www.dcs.gla.ac.uk/Keith/Preface.html
2.6 Spezielle Technologien Das Internet entwickelt sich in rasendem Tempo ständig weiter. Aktuelle Forschungsgebiete sind beispielsweise die Integration von bestehenden Datenbanken in das World Wide Web, die Entwicklung von InternetZahlungssystemen, die Erhöhung der Betriebssicherheit oder die Beschleunigung des Zugriffs. Auf alle diese weiterführenden Technologien
Gewichtetes Suchen
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2 Grundlagen wird im Rahmen dieses Buchs nur am Rande eingegangen, ansonsten auf die Internet-Literatur verwiesen. Schon heute haben jedoch einige Entwicklungen große Bedeutung erlangt. Sie sind prinzipiell unabhängig vom Internet, werden jedoch oft zusammen mit dem Internet erwähnt und sind teilweise auch in die neuesten W3-Browser integriert.
2.6.1 Java Java ist eine moderne Programmiersprache, ähnlich der verbreiteten Programmiersprache C++. Was Java speziell macht, ist, daß Java-Programme (speziell sogenannte Applets, ›kleine Anwendungsprogramme‹) durch viele moderne Browser ausgeführt werden können und deshalb unverändert auf verschiedenen Arten von Rechnern laufen. Diese sogenannte Plattformunabhängigkeit hat viel zum Erfolg von Java beigetragen. Java wird in W3 beispielsweise wie folgt verwendet: In HTML-Seiten werden Java-Programme eingebaut, die dann auf dem Rechner der Benutzerin oder des Benutzers laufen und zusätzliche Funktionen realisieren. Das können einfache Animationen wie tanzende Figürchen oder wehende Flaggen sein. Ernsthafter sind Programme zum Experimentieren mit mathematischen Funktionen, Physikexperimenten oder sonstigen interaktiven Komponenten. Wird beispielsweise zu einer Lernsequenz ein Übungsblatt im W3 angeboten, kann das zugehörige Korrekturprogramm gleich mitgeliefert werden.
2.6 Spezielle Technologien
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Für besondere Informationen, z. B. Kurvendarstellungen von Meßwerten oder dreidimensionale Daten, können spezielle Betrachtungsprogramme geschrieben werden. Sobald ein Browser auf solche Daten trifft, die er nicht selbst darstellen kann, wird er das zugehörige Java-Applet beziehen. Damit können dann auch die neuartigen Daten dargestellt werden. Auf diese Weise kann W3 einfach um zusätzliche Datenformate erweitert werden. Ein Beispiel wäre das Betrachtungsprogramm für die dreidimensionalen Daten des Visible Human-Projekts der U. S. National Library of Medicine. Das Applet erlaubt dabei die Auswahl und Ansicht von Schnitten durch einen menschlichen Körper. http://www.npac.syr.edu/projects/vishuman/
Java wurde für leichtere Probleme zu JavaScript vereinfacht, das zwar schneller zu erlernen und einzusetzen ist, aber nicht ganz so viele Möglichkeiten bietet. Neben Java und JavaScript gibt es noch weitere ähnliche Programmiersprachen, Java ist jedoch die weitaus wichtigste. Ein interessanter Startpunkt für Java ist der W3-Server Gamelan: http://www.gamelan.com/
2.6.2 VRML Die Virtual Reality Markup Language (VRML) ist eine Sprache ähnlich wie HTML, nur beschreibt sie nicht Hypertext-Objekte, sondern dreidimensionale Objekte oder Welten. Diese werden beispielsweise über das Internet verbreitet und können innerhalb eines W3-Browsers betrachtet werden. Abb. 2-14 zeigt ein Beispiel eines virtuellen Museums.
Mit freundlicher Genehmigung des Northeast Parallel Architecture Center (NPAC)
Abb. 2-14 Bildschirmansicht einer VRML-Welt (Programm VR-Scout)
Mit freundlicher Genehmigung der Chaco Communications, Inc.
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2 Grundlagen Die Endbenutzerin oder der Endbenutzer kann nun mit der Maus steuernd durch dieses Museum wandern und die einzelnen Bilder an den Wänden betrachten. Dieser Rundgang ist voll animiert, das Bild bewegt sich wie ein Film, je nachdem, wohin gesteuert wird. Neben sich selbständig in der Welt bewegenden Objekten können in die Welten auch Hyperlinks eingebaut werden. So kann beispielsweise auf ein Bild gezeigt und automatisch eine normale W3-Seite mit Informationen zu diesem Bild geladen werden. Natürlich unterstützt VRML auch verschiedene Arten von Geräuschen. VRML wird außerdem eingesetzt, um mathematische Körper darzustellen, die auf dem Bildschirm gedreht und von innen und außen untersucht werden können. Dasselbe ist auch mit chemischen Molekülen oder biologischen Zellen möglich.
2.6.3 Aktive Nachrichtendienste Aktive Nachrichtendienste arbeiten nach dem Bring-Prinzip und versuchen, die Nachrichtensendungen des Fernsehens auf dem Internet verbessert anzubieten. Durch einen Nachrichtendienst werden Nachrichten in verschiedenen Kanälen (Channels) wie Sport, Kultur, Wissenschaft, Autos, Unterhaltung aufbereitet. Die Benutzerin oder der Benutzer wählt die interessierenden Kanäle aus, worauf ausgewählte und aktuelle Nachrichten übertragen und auf dem Bildschirm angezeigt werden. Ein solcher Dienst funktioniert natürlich nur, solange eine Verbindung zum Internet besteht. Generell haben aktive Nachrichtendienste den Nachteil aller BringDienste: die große Informationsflut. Bei aktiven Nachrichtendiensten wird sie eingedämmt durch die Möglichkeit, sich auch innerhalb eines Kanals auf enge Themengebiete zu beschränken. Wer sich nur für Volleyball interessiert, blendet die Fußballresultate aus.
2.7 Andere Datennetze
2.7.1 Kommerzielle Online-Dienste Der Vollständigkeit halber und mehr aus historischer Sicht werden in diesem Unterabschnitt auch kommerzielle Online-Dienste wie CompuServe, America Online (AOL), die Bildschirmtextsysteme der Post/Telekom oder spezielle Datennetze für Schulen erwähnt.
2.7 Andere Datennetze
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Online-Dienste boten der Anwenderin oder dem Anwender ursprünglich ausschließlich einen Einstiegspunkt in ein abgeschlossenes Datennetz (Internet ist in diesem Sinne offen). Online-Dienste sind zentral aufgebaut. Die Basis bildeten einige wenige Großrechner, mit denen die Teilnehmenden eine direkte Verbindung aufbauen mußten (Abb. 215). So konnte sich zwar jeder bei CompuServe in Europa einwählen, von dort gingen aber alle Daten zunächst direkt in die USA auf den Zentralrechner von CompuServe. Die verwendeten Dienste und Protokolle sind dabei von OnlineDienst zu Online-Dienst verschieden und wichen auch vom Internet ab. Ein Vorteil solcher spezieller Dienste und Protokolle ist, daß diese auch die finanziellen Aspekte besser unterstützen können. Auf dem Internet standen finanzielle Aspekte bisher nie im Vordergrund. Dies ist bei Online-Diensten anders. Dank spezieller Protokolle ist es bei OnlineDiensten möglich, Zahlungen zu verbuchen und beispielsweise für alle bezogenen Daten Geld zu verlangen. Abb. 2-15 Topologie eines Online-Dienstes Anbieter
Zugriff über Telefonnetz
Zentraler Rechner
Zentraler Rechner
Anbieter
Normalerweise ist durch diese speziellen Protokolle eines OnlineDienstes nur der Zugriff auf diejenigen Anbieter möglich, die mit demselben Online-Dienst einen Vertrag abgeschlossen haben. Da OnlineDienste kommerziell betrieben werden, sind als Informationsanbieter meist nur Firmen vertreten, die für ihr Angebot auch eine Bezahlung erwarten. Der Vorteil zentralistischer Strukturen ist die mögliche Kontrolle des Angebots. Online-Dienste haben außerdem den Vorteil, daß durch die strenge zentrale Kontrolle die Benutzeroberfläche wesentlich homogener gestaltet werden kann. Somit ist die Benutzerin oder der Benutzer nicht der ganzen Internet-Vielfalt ausgesetzt. Das Hauptproblem mit Online-Diensten ist der fehlende Wettbewerb innerhalb eines Dienstes sowie die technischen und organisatorischen Einschränkungen. Nationale oder regionale Online-Dienste der Post/Telekom sind außerdem geographisch eingeschränkt. Das Informa-
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2 Grundlagen tionsangebot und der Kontakt mit anderen Kulturkreisen ist wesentlich erschwert. Zumindest die großen Online-Dienste (z. B. CompuServe) ermöglichen heute den uneingeschränkten Zugriff auf das Internet und sie bieten auch ihre Dienste über Internet an. Diese traditionellen Online-Dienste sind unterdessen mehr oder weniger ins Internet integriert und treten als Internet-Zugangsanbieter mit großem Dienstleistungsangebot am Markt auf. Zudem haben diese Firmen große Erfahrungen mit kommerziellen Informationsangeboten und werden auch auf der Anbieterseite eine wichtige Rolle spielen.
2.7.2 Spezielle Schulnetze Schon in der Frühzeit der digitalen Datenkommunikation wurden von aufgeweckten Lehrerinnen und Lehrern lokale oder regionale Schulnetze aufgebaut. Diese funktionieren ähnlich wie die Online-Dienste. Sie bauen auf speziellen Protokollen und zentralen Großrechnern auf. Damit erlauben sie auch keinen Zugriff auf Dienste außerhalb des eigenen Schulnetzes. Die geographische Beschränkung ist noch stärker als bei den Online-Diensten der Telekom. Durch das beschränkte Angebot wird jedoch auf einem speziellen Online-Dienst für Schulen kaum Material zu finden sein, das nicht jugendfrei oder gar strafrechtlich relevant ist.
2.7 Andere Datennetze
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3 Anwendungsprogramme
Nachdem das vorangegangene Kapitel die theoretischen Grundlagen dargestellt hat, soll das vorliegende Kapitel in Kürze anhand verschiedener Tätigkeiten einen Einblick in die Arbeit mit dem Internet für die Lehrerin oder den Lehrer bieten. Dieses Kapitel richtet sich vor allem an Leserinnen und Leser, die bisher keine oder kaum praktische Erfahrungen mit dem Internet haben. Wer schon einmal mit Netscape Navigator oder einem anderen Browser gearbeitet hat, kann dieses Kapitel getrost überspringen. Um die in diesem Kapitel beschriebenen Funktionen einmal auszuprobieren, lohnt sich auch der Besuch eines Einführungskurses, wie sie mittlerweile an vielen Orten angeboten werden. Im Vordergrund dieses Kapitels steht sicherlich dasjenige Anwendungsprogramm, mit dem integriert auf all die verschiedenen Anwendungsdienste des Internet zugegriffen werden kann: der W3-Browser. Die meisten Bildschirmansichten in diesem Kapitel stammen vom Netscape Navigator. Die diskutierten Funktionen sind bei anderen Browsern identisch, nicht aber deren Benennung und graphische Gestaltung. Weiter wird ein spezielles Anwendungsprogramm für E-Mail, Eudora, erwähnt. Dieses hat sich namentlich für das Verwalten von eingegangenen oder abgeschickten E-Mail-Meldungen sehr gut bewährt.
3.1 Grundlegende Funktionen eines W3-Browsers Ein Browser ist ein Programm wie ein Textverarbeitungsprogramm, ein Zeichenprogramm oder eine Tabellenkalkulation. Er läuft auf dem Rechner der Benutzerin oder des Benutzers. Gestartet wird er auf den heutigen Systemen mit graphischen Benutzeroberflächen durch einen Mausklick auf ein kleines Symbol, das für den Browser steht. Solche Symbole werden auch Ikonen (engl. icons) genannt. Nach dem Starten öffnet das Programm auf dem Bildschirm ein Fenster, das etwa wie Abb. 3-1 aussehen kann.
Symbol von Netscape Navigator
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3 Anwendungsprogramme Abb. 3-1 Bedienelemente eines
Gehe eine Seite zurück
Netscape - [Demodokument] File Edit View Go Bookmarks Options Directory
Help
W3-Browsers Gehe eine Seite vorwärts
http://educeth.ethz.ch/demodokument.html
Gehe zur Einstiegsseite
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Präsentationsfläche
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Adresse der Rollbalken aktuellen Seite
Die folgenden Hauptelemente sind in Abb. 3-1 angeschrieben: Den größten Teil des Fensters nimmt die Präsentationsfläche ein. Dort wird das Dokument dargestellt. Die Hyperlinks sind durch eine andere Farbe, Unterstreichung oder beides gekennzeichnet. Durch Mausklick auf einen Hyperlink wird eine neue Seite geladen. Links und rechts der Präsentationsfläche befinden sich Rollbalken (engl. scrollbars). Diese sind wichtig, wenn ein Dokument nicht als Ganzes innerhalb der zur Verfügung stehenden Präsentationsfläche dargestellt werden kann. Dann kann mit Hilfe der Rollbalken ein anderer Ausschnitt ausgewählt werden. Oberhalb der Präsentationsfläche befindet sich ein Feld mit der Adresse (URL) der aktuell angezeigten Seite. Soll eine andere Seite geladen werden, kann deren URL direkt dort eingegeben werden. Oberhalb der Leiste mit der URL befindet sich eine weitere Leiste mit Schaltflächen für verschiedene, häufig benötigte Befehle. Die Schaltfläche BACK zeigt die vorangehende Seite an, die Schaltfläche FORWARD zeigt die nächste Seite an. Letztere funktioniert nur nach einem Zurück-Kommando (BACK), um wieder vorwärts zu gehen. Die Schaltfläche HOME lädt eine spezielle Einstiegsseite (engl. home page). Welche Einstiegsseite angezeigt werden soll, kann individuell konfiguriert werden. Diese wenigen Befehle sind schon genug, um Informationen aus weltweiten Datennetzen zu beziehen.
3.1 Grundlegende Funktionen eines W3-Browsers Der Begriff Surfen bezeichnet das mehr oder weniger gezielte Herumblättern in den Seiten des World Wide Web. Obwohl diese Tätigkeit wenig mit schnellem Wellenreiten gemeinsam hat, ist der Begriff so weit akzeptiert, daß er auch hier verwendet wird. Zu Beginn des Surfens muß schon eine Anfangsseite durch den Browser angezeigt werden. Eine vordefinierte Einstiegsseite kann durch Mausklick auf die HOME-Schaltfläche geladen werden. Ist keine Einstiegsseite definiert, oder wird eine andere als die vordefinierte gewünscht, kann eine beliebige URL mit der Tastatur direkt in das Adreßfeld eingegeben werden. Dadurch wird diese Seite geladen und erscheint aufbereitet im Präsentationsfeld. Damit sind die Vorbereitungen erledigt. Nun kann ein beliebiger Hyperlink der angezeigten Seite ausgewählt werden, die nächste Seite wird geladen und so weiter. Dieses Vorgehen scheint so faszinierend zu sein, daß es von einigen Leuten stundenlang ausgeübt wird. Beim Surfen trifft die Benutzerin oder der Benutzer früher oder später auf Eingabeformulare. Eine W3-Seite mit sogenannten Eingabefeldern zeigt Abb. 3-2. Die einzelnen Eingabefelder entsprechen den auf graphischen Benutzeroberflächen verbreiteten: So können im wesentlichen Zeichen eingegeben oder aus einer Liste ein oder mehrere Elemente ausgewählt werden. Normalerweise ist eine Schaltfläche mit der Aufschrift Abschicken oder Submit vorhanden. Sobald diese Fläche angewählt wird, schickt der Browser die eingegebenen Daten zum Server.
45 Surfen
Abb. 3-2 W3-Bestellformular mit Eingabefeldern (die bestellten Waren wurden schon vorher angezeigt)
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3 Anwendungsprogramme
✗
An diese Stelle gehören einige Ausführungen zur Sicherheit. Das Formular in Abb. 3-2 fordert zur Eingabe der Kreditkartennummer auf. Diese Nummer wird zwar verschlüsselt übertragen, kann jedoch aufgrund der Struktur des Internet auf dem Weg vom Browser zum Server von Personen mit genügend Fachwissen und Ressourcen abgefangen und entschlüsselt werden. Diese Personen könnten die Nummern dann mißbrauchen. Die Diskussion über den Umfang dieses Risikos füllt ganze News-Gruppen. Oft wird empfohlen, Kreditkartennummern nicht über das Internet zu verbreiten. Meist wird deshalb für die Übermittlung der Kreditkartendaten zusätzlich eine Telefon- oder Telefax-Nummer angegeben. Meines Wissens ist jedoch bisher (Sommer '98) noch kein Fall eines solchen Mißbrauchs bekannt geworden.
3.2 Versenden und Empfangen von E-Mail-Meldungen E-Mail verschicken
Wie in Abschnitt 2.2.5 dargestellt, gibt es auch E-Mail-URLs. Klickt die Benutzerin oder der Benutzer beim Surfen eine solche an, wird durch den Browser ein neues Fenster geöffnet (Abb. 3-3). Dort wird eine E-MailMeldung geschrieben und abgeschickt.
Abb. 3-3 Versenden einer E-Mail
Netscape and Netscape Navigator are trademarks of Netscape Communications Corporation
In der Leiste mit den Schaltflächen stehen einige Befehle zur Verfügung: für das Abschicken der E-Mail (Send), für das Zitieren der im Browser
3.2 Versenden und Empfangen von E-Mail-Meldungen aktuell angezeigten Seite in der E-Mail (Quote) und für das Anhängen von beliebigen Dokumenten (Attach) an die E-Mail. Außerdem kann man ein Adreßverzeichnis aufrufen. In den Feldern unterhalb der Schaltflächenleiste wird angegeben, an wen die E-Mail geht (To), an wen Kopien gehen (Cc, carbon copy) und worum es sich handelt (Subject). In das große Feld mit den Rollbalken wird der Text eingegeben. Zum Empfangen von E-Mail benötigt man ein E-Mail-Anwendungsprogramm. Ein solches wird sowohl von Netscape als auch von Microsoft mit ihren Browsern mitgeliefert. Spezialisierte E-Mail-Anwendungsprogramme wie Eudora bieten komfortablere Funktionen an. Abb. 3-4 zeigt eine Bildschirmansicht von Eudora. Darauf sind zwei sogenannte Ordner zu sehen, einer mit ankommenden E-Mail-Meldungen und einer mit den bisher abgeschickten Meldungen. Die bisher abgeschickten Meldungen sind nach Empfängerin/Empfänger geordnet, die ankommenden nach Datum (in amerikanischem Format, Monat/Tag/ Jahr).
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E-Mail empfangen
Abb. 3-4 E-Mail-Anwendungsprogramm Eudora
Eudora is a registered trademark of the University of Illinois Board of Trustees, licensed to QUALCOMM Incorporated
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3 Anwendungsprogramme
3.3 Lesen und Schreiben von News-Meldungen News
Der lesende Zugriff auf die News-Gruppen erfolgt ähnlich wie das Abschicken einer E-Mail. Wird beim Surfen eine News-URL angeklickt oder eine solche in das Adreßfeld eingegeben, dann wird je nach URL der entsprechende Artikel aus einer News-Gruppe oder das Verzeichnis aller Meldungen aus dieser News-Gruppe angezeigt (Abb. 3-5).
Abb. 3-5 Lesen von News-Artikeln mit dem Netscape Navigator
Mit den meisten Browsern ist auch das Schreiben von Artikeln in NewsGruppen möglich. Dabei wird zwischen einer Antwort auf einen bestimmten Artikel oder dem Starten einer Diskussion zu einem neuen Thema unterschieden.
3.4 Weitere Funktionen Für effizientes Surfen bieten W3-Browser verschiedene weitere Funktionen an. Die wichtigsten für die Navigation sind die Liste der bisher besuchten Seiten und die frei definierbaren Buchzeichen. Um den Zugriff
3.4 Weitere Funktionen
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auf den Textteil der Seiten zu beschleunigen, kann außerdem das Laden der Bilder temporär unterbunden werden. Mit dem Begriff History wird in der Informatik oft eine Liste schon ausgeführter Befehle bezeichnet. Diese werden durch den Computer gespeichert und stehen auf Abruf zur Verfügung. So können schon einmal eingegebene Befehle wiederholt werden. Im Zusammenhang mit W3-Browsern besteht die History aus den bisher besuchten Seiten. Hat man sich verlaufen und will schnell einige Seiten zurückgehen, so kann dies mit Hilfe der History erfolgen (Abb. 3-6).
History
Abb. 3-6 Beispiel für History: Das Menü Go enthält die Liste der bisher besuchten Seiten
Die Buchzeichen oder Bookmarks sind die Notizzettel der W3Surfer. Es handelt sich dabei um eine individuell zusammengestellte Liste von interessanten URLs. Wie die History dienen sie dazu, schnell auf bestimmte Seiten zuzugreifen. Der Aufbau der Bookmark-Liste geschieht jedoch nicht automatisch durch den Browser. Geeignete Seiten müssen während des Surfens durch die Endbenutzerin oder den Endbenutzer laufend gesammelt werden und stehen dann in späteren Sitzungen über einen Menüpunkt der Benutzeroberfläche handlich zur Verfügung. Abb. 3-7 zeigt einen Ausschnitt aus den Bookmarks des Autors. Im Gegensatz zur History-Liste, die nur eine einfache Liste der bisher besuchten Seiten anzeigt, können die Bookmarks auch beliebig in Unterlisten zerlegt werden. Sie werden so zur wertvollen Hilfe beim Zugriff auf das World Wide Web.
Bookmarks
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3 Anwendungsprogramme Der erste Menüpunkt in Abb. 3-7, Add Bookmark, muß angewählt werden, wenn die aktuell angezeigte Seite neu in die Liste der Bookmarks aufgenommen werden soll. Abb. 3-7 Beispiel für Bookmarks: Das Menü Bookmarks
besitzt unter anderem ein Untermenü SGI mit Untermenüs Internet und Teaching. Ersteres enthält Buchzeichen auf Seiten zum Internet, die ich nur für dieses Buch gesammelt habe. (Weitere Buchzeichen zum Thema Internet sind im Menü Tools, Manuals, Standard versteckt.)
Auto Load Images Symbol für noch nicht geladene Bilder im Text
Dokumente mit Bildern brauchen wesentlich mehr Übertragungszeit als reine Textdokumente. Deshalb kostet das Betrachten von Bildern Zeit und Geld. Um effizienter zu arbeiten, kann das automatische Anzeigen der Bilder innerhalb eines Textes unterbunden werden. Diese werden dann durch spezielle Symbole dargestellt (Abb. 3-8). Bei Bedarf können die Bilder einzeln oder gemeinsam nachträglich angefordert werden. Das Vorgehen ist dabei von Browser zu Browser verschieden. Bei Netscape Navigator kann nach dem Positionieren des Mauszeigers über den fehlenden Bildern mit der rechten Maustaste ein entsprechendes Menü aufgerufen werden. Alternativ kann auch die Schaltfläche IMAGES gewählt werden. Dadurch werden alle Bilder auf einmal nachgeladen (Abb. 3-9). Vergleicht man die beiden Abbildungen 3-8 und 3-9 miteinander, fällt auf, daß von den zwei nicht geladenen Bildern pro Zeile der ersten Abbildung nur eines übriggeblieben ist, das Logo und die Listenpunkte. Das jeweils erste Bild jeder Zeile ist unsichtbar und dient nur zum Einrücken. Dies ist ein häufig verwendeter, gestalterischer Trick.
3.4 Weitere Funktionen
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Abb. 3-8 HTML-Dokument ohne Bilder geladen
Abb. 3-9 HTML-Dokument mit Bildern nachgeladen
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3 Anwendungsprogramme
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4 Zweckmäßiger Umgang
Dieses Kapitel soll einige Aspekte des zweckmäßigen Umgangs mit dem Internet darstellen. Dazu gehören insbesondere Kenntnisse der verschiedenen Suchmethoden. Weiter wird auf einige Aspekte des Anbietens von Informationen eingegangen. Weitere Abschnitte beschäftigen sich mit Möglichkeiten zur Beschleunigung des Zugriffs sowie mit Inhalten, Sicherheitsaspekten und Umgangsformen.
4.1 Suchen von Informationen
4.1.1 Vorbemerkungen Dieser Abschnitt über das Suchen von Informationen im Internet beschränkt sich auf eine Einführung in das gezielte Suchen von Information per W3. Dies macht Sinn, weil heute fast alle Informationen des Internet über W3 zugänglich sind. Doch auch nach der Entwicklung von W3 ist das effiziente Finden von Information im Internet immer noch ein häufiges Problem. Klagen über die Informationsflut sind Mode, auf konkretes Nachfragen wird jedoch oft klar, daß die Frustration durch mangelnde Kenntnisse der geeigneten Verfahren zur Informationssuche und -eindämmung entstanden ist. Dazu ein Beispiel aus der realen Welt: Wer in New York einen Laden sucht, der Ersatzteile für eine bestimmte Mundharmonika verkauft, wird nicht ziellos zu Fuß durch die Straßen wandern, bis er oder sie einen geeigneten Laden gefunden hat. Auch der Blick in ein Kinoprogramm wird kaum weiterhelfen. Erfolgreicher ist das Nachschlagen in einem Telefonbuch, einem Branchenverzeichnis oder die persönliche Auskunft einer Bekannten, die dieselbe Mundharmonika hat und in New York lebt. Auf dem Internet sind konzeptlose Verfahren jedoch sehr verbreitet. Man sucht einfach irgendwo auf dem Netz herum.
Suchstrategien in der realen Welt
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4 Zweckmäßiger Umgang Vor der Schilderung der verschiedenen Suchverfahren sind zwei Punkte festzuhalten:
✗
Es gibt keine Möglichkeit, etwas auf dem ganzen Internet zu suchen. Sowohl im realen New York wie auch im virtuellen Internet ist der Erfolg immer noch am größten, wenn die entsprechende Adresse schon von Beginn an bekannt ist. Es ist deshalb sehr sinnvoll, ein persönliches Adreßverzeichnis zu führen und im Bekanntenkreis W3-Adressen auszutauschen, so wie man auch die Geheimtips der besten Restaurants austauscht. Für das Adreßverzeichnis eignen sich die Bookmarks und für das Austauschen von W3Adressen E-Mail-Listen wie www-schulen. Auch lohnt sich das Anstreichen oder Herausschreiben von W3Adressen in interessanten Artikeln in Fachzeitschriften und sonstigen Publikationsorganen. So sind auch News-Gruppen eine der wichtigsten Quellen für neue, interessante Ressourcen und deren URLs. Trotzdem liegt häufig keine URL zu einer bestimmten Frage vor. In den folgenden Unterabschnitten werden deshalb die fünf wichtigsten Suchstrategien angesprochen. Es sind dies:
Gezieltes Surfen Benutzung von W3-Suchbäumen Benutzung von W3-Suchindexen Automatisches Filtern von News-Gruppen Anfragen in geeigneten News-Gruppen/E-Mail-Listen
In vielen Fällen kann eine Web-Suche nicht direkt die Antwort liefern. Dies ist insbesondere häufig dann der Fall, wenn die gesuchten Informationen in einer Datenbank gespeichert sind. Als Beispiel dient die Suche nach der Telefonnummer einer Person. Falls die Person keine eigene Web-Seite mit ihrer Telefonnummer unterhält, wird eine Web-Suche nach dieser Person erfolglos bleiben. Erfolgreicher ist die Suche nach einer Datenbank (vgl. auch Abschnitt 2-4), die alle Telefonnummern des betreffenden Landes enthält. Innerhalb dieser Datenbank kann dann nach der Telefonnummer gesucht werden.
4.1.2 Gezieltes Surfen ›Surfen‹ ist Teil jeder Suche
Auch wenn die Suche durch gezieltes Surfen nicht sehr effizient scheint, ist sie unumgänglich für erfolgreiche Recherchen im W3. Die größte Gefahr ist allerdings, daß man das Ziel aus den Augen verliert.
4.1 Suchen von Informationen
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Meist wird von W3-Seiten aus auf thematisch ähnliche oder verwandte Seiten verwiesen. Mit Surfen kann man so sehr schnell fündig werden. Surfen ist besonders wichtig in der Endphase einer Recherche. Sobald man etwas Passendes gefunden hat, lohnt es sich normalerweise, noch in der Umgebung herumzustöbern. Auch unter den Begriff ›Surfen‹ fällt das Raten. Wenn ich ein Buch suche, könnte ich es doch einmal mit http://www.books.com/
oder http://www.buch.de/
versuchen. Schulinformationen für Deutschland sind vielleicht unter http://www.schule.de/
zu finden. Schon trivial ist es für größere Firmen: Der Klett-Schulbuchverlag ist unter http://www.klett.de/
zu finden. Nicht selten führen derartige Versuche sehr schnell zum Ziel.
4.1.3 Benutzung von W3-Suchbäumen Führt Surfen nicht zum Ziel, können W3-Suchbäume bemüht werden. Ein W3-Suchbaum (subject library) ist ein spezieller W3-Server. Sein Informationsangebot sind von Hand nachgeführte, hierarchisch gegliederte Listen von W3-Adressen. Da solche Suchbäume jedoch im wesentlichen von Hand nachgeführt werden, ist eine Ressource dort nur dann zu finden, wenn sie aktiv durch jemanden eingefügt wurde. Yahoo ist der größte W3-Suchbaum. Prinzipiell nimmt Yahoo einen Verweis auf jede beliebige Seite auf, sofern nicht rechtliche oder ethische Bedenken bestehen. Yahoo unterhält einen ganzen Wald von Suchbäumen – je nach Region, Land oder Sprache. Die URL des deutschsprachigen Suchbaums ist:
Yahoo
http://www.yahoo.de/
DINO ist ein weiterer W3-Suchbaum, der nur deutsche Seiten berücksichtigt: http://www.dino-online.de/
DINO
56
4 Zweckmäßiger Umgang Yahoo Deutschland
Abb. 4-1 Ausschnitt aus den obersten
Bildung & Ausbildung
zwei Ebenen von Yahoo
Computer & Internet
Geisteswissenschaften
Gesellschaft & Soziales
...
Deutschland Behinderte
Beschäftigung
Altertumskunde
Armut
Bibliotheken
Grafik
Anthropologie
Behinderungen
Bildungspolitik
Multimedia
Frauenforschung
Betreuung
Bücher
Schulung
Geschichte
Familie
Fernunterricht
Software
Pädagogik
Grundrechte
...
Auf einem solchen Verzeichnis kann auf zwei Arten gesucht werden: Manuelles Suchen mittels Surfen durch das Verzeichnis Automatisches Suchen durch eine Suchhilfe Auf diese beiden Suchmethoden wird im folgenden eingegangen. Manuelles Suchen mittels Surfen durch das Verzeichnis
Informationen zum Internet-Einsatz in der Schule könnten sich beispielsweise unter folgender Kette von Stichwörtern finden: Kultur → Ausbildung → technische Unterstützung → Computer → Datennetze → Internet. Genausogut wäre aber auch ein zweiter Weg denkbar: Computer → Internet → Schule. Diese Vielfalt der Möglichkeiten kommt daher, daß es keine allgemeingültige, hierarchische Klassifikation aller Wissensgebiete gibt. Beispiel 4-1 Surfen auf Yahoo
Die Einstiegsseite von Yahoo offeriert die folgenden Menüpunkte (vgl. auch Abb. 4-1): ❏ Bildung & Ausbildung ❏ Computer & Internet ❏ Geisteswissenschaften ❏ Gesellschaft & Soziales ❏ Gesundheit ❏ Handel & Wirtschaft ❏ Kunst & Kultur
❏ Nachrichten & Medien ❏ Nachschlagewerke ❏ Naturwissenschaft & Technik ❏ Sport & Freizeit ❏ Staat & Politik ❏ Städte & Länder ❏ Unterhaltung
Nach Auswahl des Menüpunktes
4.1 Suchen von Informationen
57
Bildung & Ausbildung
erhalten wir das folgende Untermenü: ❏ Behinderte (21) ❏ Konferenzen (5) ❏ Bibliotheken@ ❏ Lesben, Schwule und Bisexuelle@ ❏ Bildungspolitik (48) ❏ Nach Fachgebiet (14) ❏ Bücher@ ❏ Nachrichten und Medien (28) ❏ Erwachsenenbildung ❏ Organisationen (274) und Weiterbildung (196) ❏ Fernunterricht (13) ❏ Pädagogik (77) ❏ Finanzielle Unterstützung (15) ❏ Firmen@ ❏ Programme (35) ❏ Frauen@ ❏ Regional (19) ❏ Hilfestellung (15) ❏ Schulen (272) ❏ Hochschulen (341) ❏ Schulwesen (118) ❏ Institute (7) ❏ Verzeichnisse (7)
Die Zahlen in Klammern weisen auf die Anzahl der Einträge im betreffenden Untermenü hin. @ bedeutet, daß der Menüpunkt an verschiedenen Orten von Yahoo erscheint. An der Stelle mit @ ist nur ein Verweis auf den Primäreintrag in einem anderen Teil des Yahoo-Verzeichnisses angegeben. Durch das Anwählen des Eintrags Nach Fachgebiet
erhalten wir die Liste mit den 14 Fachgebieten. In diesem Fall sind alle Einträge Verweise auf andere ›Äste‹ von Yahoo.
Automatisches Suchen durch eine Suchhilfe
Ein W3-Suchbaum wie Yahoo kann leicht sehr groß werden. So kann es schwierig sein, ein bestimmtes Thema darin zu finden. Um dieses Problem zu entschärfen, wird durch den Betreiber eines Verzeichnisses oft eine automatische Suchhilfe für sein Verzeichnis angeboten. Diese funktioniert, wie in Unterabschnitt 2.5 beschrieben. Dabei ist zu beachten, daß die angebotene Suchhilfe nur innerhalb dieses einen W3-Suchbaums sucht (und nicht im ganzen Internet). So wird die Suchhilfe nur diejenigen Einträge finden, die im Verzeichnis aufgeführt sind, und nicht alles, was über W3 verfügbar ist.
Eine Seite ohne Eintrag wird nicht gefunden
58
4 Zweckmäßiger Umgang
Beispiel 4-2 Suchhilfe auf Yahoo
Auf jeder Yahoo-Seite können auch direkt Suchwörter eingegeben werden. Die Suche nach Schule Internet, ergibt 20 Treffer. Die ersten zehn der gefundenen Referenzen sind im folgenden als Beispiele aufgeführt: ❏
Düsi's Internet-Schule – Vergnügliches Lernen von englischen Vokabeln und der Umrechnung von Maßeinheiten.
❏
Internet und Schule – Lehrgang des Staatlichen Schulamtes Konstanz.
❏
Friedrich-Ebert-Schule Frankfurt a.M. – berichtet über Projekte, die Schule und die Internet AG.
❏
Friedrich-Ebert-Schule – berichtet über Projekte, die Schule und die Internet AG.
❏
Förderverein der Gustav-Heinemann-Schule e.V. – Projekte an der Schule, die vom Förderverein unterstützt werden, werden hier vorgestellt. Internet-Anbindung, lokale Vernetzung und weiteres.
❏
Ernst-Ludwig-Schule – Wissenswertes über das Projekt "Internet im Unterricht", das an diesem Gymnasium läuft.
❏
Ernst-Ludwig-Schule Bad Nauheim – Wissenswertes über das Projekt "Internet im Unterricht", das an diesem Gymnasium läuft.
❏
BB Jugend und Computer Schule – Schulungen und Aktivitäten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Für Schulklassen sind die Kurse kostenlos.
❏
Ernst Moritz Arndt-Gymnasium – berichtet über sich selbst, die Arbeitsgemeinschaften, den Namensgeber der Schule, Internet-Projekte und mehr.
❏
Ernst Moritz Arndt-Gymnasium, Bonn – berichtet über sich selbst, die Arbeitsgemeinschaften, den Namensgeber der Schule, Internet-Projekte und mehr.
…
W3-Suchbäume sind sehr gut geeignet, um eine erste Übersicht über das Angebot in einem bestimmten Bereich zu bekommen. Hat man die interessierenden Seiten einigermaßen eingegrenzt, beginnt die Phase des Surfens.
4.1 Suchen von Informationen
59
Abb. 4-2 Der umfangreiche Suchbaum von DINO
4.1.4 Benutzung von W3-Suchindexen Auch W3-Suchindexe sind im Grunde W3-Server. Wie W3-Suchbäume bieten sie als Informationsangebot eine Übersicht über das W3. Im Gegensatz zu W3-Suchbäumen werden die Inhalte von W3-Suchindexen nach einem ganz anderen Prinzip erstellt. Der Aufbau des Angebots geschieht durch Sammelroboter, auch Gatherers, Robots, Spiders oder Crawlers genannt, die versuchen, automatisch möglichst viele Seiten des W3 zu finden. Ein solcher Roboter wird eine W3-Seite anfordern, diese analysieren, dann alle darin vorhandenen Hyperlinks in eine Liste mit noch zu analysierenden Seiten aufnehmen. Danach wird er die vorderste Seite dieser Liste anfordern und analog bearbeiten. Erfolgreiche Suchroboter haben über 200 Millionen Seiten auf 2,5 Millionen Servern (Stand August 1998) analysiert. Bei der Analyse der einzelnen Seiten wird im wesentlichen ein Stichwortindex aller im W3 vorkommenden Wörter aufgebaut. Ein weiteres Programm erlaubt das Suchen in diesem Stichwortindex. Auf einem solchen Stichwortindex kann nicht per Surfen gesucht werden. Nur der Weg über eine Suchhilfe ist sinnvoll. Für W3Suchindexe gilt dasselbe wie für W3-Suchbäume: Nur analysierte Seiten werden durch die Suchhilfe gefunden, nicht alle! Auch wird die Suchhilfe nur auf dem Stichwortindex suchen. Wurde eine Seite in der Zwischenzeit geändert, dann können die Angaben im Stichwortindex veraltet sein.
60
4 Zweckmäßiger Umgang
Abb. 4-3 W3-Suchindexe
Suchhilfe
Sucht auf Anfrage im Stichwortindex
Roboter
Suchanfragen
Stichwortindex
W3-Seiten
Indexiert laufend alle W3-Seiten
Index nachführen
In Abb. 4-3 greift die Endbenutzerin oder der Endbenutzer mit dem Browser auf die Suchhilfe zu. Diese wird dann im Stichwortindex nach passenden Dokumenten suchen und eine Referenz zurückgeben. Die Dokumente werden direkt vom jeweiligen W3-Server bezogen. Auf dem W3-Suchindex sind keine vollständigen Dokumente gespeichert. Lycos
Lycos war der erste große W3-Suchindex. Der Erfolg beruht dabei auf einem sehr effizienten Roboterprogramm. Die URL von Lycos lautet: http://www.lycos.com/
AltaVista
Mit einiger Verspätung gegenüber Lycos wurde AltaVista in Betrieb genommen. Die Leistungsfähigkeit von AltaVista ist riesig, die Suchhilfe bietet unzählige Möglichkeiten, um Suchanfragen zu definieren. Die URL von AltaVista lautet: http://altavista.digital.com/
Beispiel 4-3 Suchen schulrelevanter Verzeichnisse auf AltaVista
Als erstes laden wir das Suchformular von AltaVista, URL: http://altavista.digital.com/
Mit den Suchwörtern Schule Verzeichnis Liste findet AltaVista ungefähr 1,2 Millionen einigermaßen passende Dokumente. Sein Stichwortindex enthält eine halbe Million Seiten mit Schule, ungefähr gleichviele Seiten mit Verzeichnis und 1,7 Millionen mal Liste. Die folgenden Dokumente werden als besonders relevant bezeichnet und müssen jetzt manuell durchgegangen werden (Abb. 4-4).
4.1 Suchen von Informationen
61
So wird der dritte Verweis kaum zu unserer Suchanfrage passen. Mindestens der erste, vierte oder fünfte deuten aber auf einen Suchbaum mit Referenzen auf Schulen hin. Diese können mit Surfen weiter erforscht werden. Wir starten einen weiteren Versuch mit Schule Quellen. Die resultierende Liste beginnt wie folgt: Aufnahme in die SchulWeb-Liste Learning and Teaching with WWW / Lernen und Lehren im WWW Mail an SchulWeb Bildungsinstitutionen, SchulWeb, Pädagogik und Informatik, Humboldt-Universität Karte der Schulen Österreichs im WWW Schulnetze
Diese Liste scheint ziemlich erfolgversprechend zu sein und bildet einen guten Ausgangspunkt für die weitere Suche.
Abb. 4-4 Resultatsseite von AltaVista
W3-Suchindexe sind sehr gut geeignet, wenn etwas äußerst Spezifisches gesucht wird. Die Suche nach dem Stichwort ›EducETH‹ führt so wesent-
62
4 Zweckmäßiger Umgang lich schneller zum Ziel als das Suchen in einem W3-Suchbaum. Die unglaubliche Datenmenge in Suchindexen wird jedoch schnell zur Datenflut im Browser.
4.1.5 Automatisches Filtern von News-Gruppen Für das Suchen von schon publizierten Artikeln in News-Gruppen bieten einige W3-Suchindexe spezielle Optionen an. Interessanter sind jedoch spezielle News-Filter, die automatisch arbeiten. Diese Filter bestehen, ähnlich wie W3-Suchindexe, zum einen Teil aus einem Programm, das ständig alle Artikel auf News-Gruppen analysiert. So wird laufend ein Stichwortindex über alle News-Artikel aufgebaut. Da News-Artikel schnell veralten, ändert sich dieser Index sehr stark. Der andere Teil eines News-Filters vergleicht Anfragen von unzähligen Interessentinnen und Interessenten mit dem aktuellen Stichwortindex. Dabei werden die in den vorangehenden Abschnitten diskutierten Methoden eingesetzt. Passende neue Artikel werden den entsprechenden Benutzerinnen und Benutzern per E-Mail zugeschickt. Als zusätzliche Dienstleistung können solche Anfragen beim Filter gespeichert werden. Dieser wird dann periodisch die gespeicherten Anfragen mit dem aktuellen Index vergleichen und den Interessentinnen und Interessenten Mitteilung über die neuesten Artikel in ihrem Interessengebiet machen. Abb. 4-5 News-Filter
Agent
Filter
Startet automatisch und periodisch Anfragen
Sucht auf Anfrage im Stichwortindex
News-Meldungen
Roboter Direkte Suchanfragen
Stichwortindex
Indexiert laufend alle News-Meldungen
Index nachführen
NewsMeldungen
In Abb. 4-5 greift die Endbenutzerin oder der Endbenutzer mit dem Browser auf den Filter zu. Dieser wird dann im Stichwortindex nach passenden Dokumenten suchen und eine Referenz zurückgeben. Die Dokumente werden dann aus einer Datenbank mit allen News-Artikeln beim Filter bezogen. Im Gegensatz zu W3-Suchindexen oder W3Suchbäumen sind also bei News-Filtern sämtliche Dokumente komplett gespeichert, wenn auch nur für kurze Zeit.
4.1 Suchen von Informationen Ein solches Angebot heißt Reference.Com. Es ist unter folgender URL zu finden:
63 Reference.Com
http://www.reference.com/
Diese Ressource ist nicht nur über W3, sondern auch über E-Mail zugänglich und bietet somit ein Beispiel für eine Ressource, auf die über mehrere Arten zugegriffen werden kann. Das folgende Beispiel zeigt, wie per E-Mail laufend Meldungen zum Thema Schulen und Internet erhalten werden können. Die dazu notwendigen Befehle sind auf dem W3-Server unter active queries detailliert beschrieben und werden hier nicht alle aufgeführt.
Als erstes müssen wir uns beim Server registrieren: Dies geschieht direkt über die Web-Seite (siehe Abb. 4-6 links). Ich gebe der Anfrage einen Namen, definiere meine Suchwörter, hier Schule und Internet. Ich kann sogar probehalber dieselbe Anfrage direkt starten und erhalte eine Seite, wie in Abb. 4-6 rechts dargestellt.
Beispiel 4-4 News-Filter
Abb. 4-6 News-Filter
Als Resultat dieser Anfrage erhalte ich ab sofort für zwei Monate einmal pro Woche eine Liste mit den ersten zehn Zeilen jedes gefundenen Artikels. Jeder dieser Artikel hat eine eindeutige Nummer (article-id). In die Liste sind URLs schon eingebaut, so daß ich mit nur einem Mausklick die mich interessierenden Artikel lesen kann.
64
4 Zweckmäßiger Umgang
4.1.6 Anfragen in geeigneten News-Gruppen/E-Mail-Listen Es gibt mittlerweile weit über 20.000 News-Gruppen, dabei sind die lokalen Gruppen, die nur innerhalb einer Organisation verbreitet werden, noch nicht eingerechnet. An E-Mail-Listen sind weit über 1000 bekannt. Diese Diskussionsforen lassen sich für gezielte Anfragen an Spezialisten gut verwenden. Allerdings soll nicht wahllos in unzähligen News-Gruppen oder E-Mail-Listen publiziert werden. Insbesondere bei E-Mail-Listen, die nach dem Bring-Prinzip funktionieren, wird überflüssiger Verkehr als sehr störend empfunden. Um die richtigen News-Gruppen herauszufinden, dienen die Techniken aus den vorangehenden Unterabschnitten. Insbesondere NewsFilter können eine große Hilfe sein. Zuerst wird die Frage an den NewsFilter gestellt. Wenn dann noch keine befriedigende Antwort vorliegt, kann in den News-Gruppen mit den besten Antworten eine eigene Frage gestellt werden. Beispiel 5-12 auf Seite 107 gibt ein konkretes Bild einer solchen Anfrage.
4.2 Publizieren im W3 Es kann davon ausgegangen werden, daß in den nächsten Jahren das elektronische Publizieren auch im Ausbildungsbereich eine große Verbreitung erfahren wird. Dies wird vor allem Lehrmittel umfassen, die von Verlagen elektronisch publiziert werden. Aber auch Schulklassen können heute schon elektronisch publizieren. Die technischen Voraussetzungen für das weltweite Publizieren von Dokumenten im W3 sind jedoch um einiges größer als für das reine Beziehen von Information. So muß ein W3-Server mit den Dokumenten betrieben werden und unbedingt eine konstante Verbindung des Servers zum Internet vorhanden sein. Ansonsten können Interessenten nicht beliebig auf die Dokumente zugreifen. In den nächsten Jahren wird das aus Kostengründen in europäischen Schulen kaum der Fall sein. Alternativ besteht die Möglichkeit, beim Internet-Zugangsanbieter Speicherplatz für das Speichern von Dokumenten zu mieten. So haben auch Schulen die Möglichkeit, Dokumente zu publizieren. Interessanter und kostengünstig machbar sind interne Publikationen. Solange die Dokumente nur innerhalb der Schule zur Verfügung stehen müssen, ist keine Verbindung nach außen notwendig. Auf diese Weise können auch Schülerinnen und Schüler kostengünstig wertvolle erste Erfahrungen mit dem elektronischen Publizieren sammeln.
4.2 Publizieren im W3
65
4.2.1 HTML Publiziert wird im W3 vor allem über die Sprache HTML (HyperText Markup Language). Dieser Unterabschnitt gibt eine kurze Einführung in HTML. Sie ist völlig ausreichend, um das Grundprinzip zu verstehen und erste einfache Seiten zu erstellen. Wer in der nächsten Zeit ernsthaft über W3 Informationen anbieten möchte, sollte jedoch ein spezielles HTMLBuch zu Rate ziehen. Alternativ ist W3 eine gute Quelle für Informationen, beispielsweise: http://www.boku.ac.at/htmleinf/
Weitere Einführungen in HTML sind über jedes Suchsystem sehr einfach zu finden, beispielsweise mit den Suchwörtern HTML und Einführung. Im folgenden wird HTML mit einem kurzen Beispiel eingeführt. Abb. 4-7 zeigt eine inhaltlich belanglose Seite, wie sie durch einen W3Browser dargestellt würde. Die Seite in Abbildung 4-7 würde in HTML ungefähr wie in Beispiel 4-5 aussehen. Das folgende Beispiel ist verfügbar unter: http://www.perrochon.com/SchoolGoesInternet/
Geordnete Liste:
Ungeordnete Liste:
Definitionsliste:
Unklarheiten regelt die HTML-Norm. Auf diesen Abschnitt kann wie folgt direkt gesprungen werden:
Hyperlinks
4.2 Publizieren im W3 Wie schon in Kapitel 2 diskutiert, sind HTML-Dokumente auf beliebigen Computern darstellbar. Dies wird erreicht, indem die Struktur eines Dokuments im Dokument selbst mit normierten Beschreibungselementen, den sogenannten Tags, definiert wird. Diese Tags sind eingeklammert durch < und >. Die meisten Tags treten paarweise am Anfang und am Ende des Textes auf, den sie beschreiben. Das schließende Tag wird dabei durch / gekennzeichnet. Ein Beispiel wären die Tags für eine Überschrift der obersten Gliederungsebene
und
gekennzeichnet. Ein Zeilenumbruch kann in HTML durch,
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4 Zweckmäßiger Umgang