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UNGLAUBLICHKEITEN präsentiert:
"Ein Überblick über die Grauzone in der Wissenschaft" Deutschland, im Hornung (Februar) 2006
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Lars Jörgenson
Ein Überblick über die Grauzone in der Wissenschaft
WDB-Verlag Berlin
Ein Überblick über die Grauzone in der Wissenschaft
Lars Jörgenson
WDB-Verlag Berlin
Titel: Ein Überblick über die Grauzone in der Wissenschaft Autor: Lars Jörgenson Graphik: Traugott Droß Debra Schläfer-Rohde Ludwig Felsenstein Satz: Elisabeth Fischer Lars Jörgenson Maritta Sommer Druck: Gerhard Weinert GmbH Berlin Bindung: Gerhard Weinert GmbH Berlin ISBN 3-9801452-0-4
1.Auflage
WDB-Verlag Berlin 1990
Copyright: WDB-Verlag Berlin 1988 Alle Rechte der teilweisen oder vollständigen Reproduktion und Verwertung des Buches gemäß UrhG vorbehalten. Das erstreckt sich auch auf Vervielfältigungen, Mikroverfilmung und Datenspeicherung in Computern. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenzeichen usw. in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, daß diese Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung frei sind und benutzt werden dürfen.
Inhaltsangabe
1.Einleitung
1
2.Abriß der Odlehre 2.1. Einführung 2.2. Odische Empfindungen 2.3. Die Quellen des Ods 2.3.1.polare Quellen: a) der Magnet b) der Kristall c) die Lebewesen 2.3.2.unipolare Quellen: a) chemische Reaktionen b) Stoffe verschiedener Art c) Druck,Schlag,Schall,Reibung d) Elektrizität e) Bewegungen,Wirbelbewegungen
5 5 6 8 9 10 11 12 12 12 13 15
2.4. Die Eigenschaften des Ods 2.4.1.Verladung 2.4.2.Fortleitung 2.4.3.Strahlung,Brechung und Reflexion von Od 2.5. Änderung odischer Ausstrahlung 2.5.1.durch Wind 2.5.2.durch Annäherung odischer Quellen 2.5.3.Beeinflussung durch den Erdmagnetismus 2.5.4.Beeinflussung durch die Form 2.5.5.Beeinflussung durch den Beobachtungsabstand 2.6. Od und Phosphoreszenz 2.7 Die Verallgemeinerung der Odlehre 2.7.1.die Begriffe "nemetisch" und "soretisch" 2.7.2.das Neef'sche Gesetz 2.8. Das Tischrücken 2.9. Über die Objektivierbarkeit des Ods Anhang Bibliographie
15 15 16 18 19 19 19 20 21 22 22 23 23 24 26 27 30 31
3.Atonizität und Zoozität 3.1. Einleitung 3.2. Der Nachweis von Atonizität und Zoozität 3.2.1.Selbstbeobachtungen und Muskelteste 3.2.2.Beobachtungen an Drosera
35 35 36 36 37
3.3. Über das Verhältnis Atonizität - Zoozität und seine Verbindung mit Wasser, Eisen und Elektrizität 3.3.1.Wasser 3.3.2.Wärme 3.3.3.Elektrizität 3.4. Die Ziegler'schen Apparate 3.4.1.die atonischen Säulen 3.4.2.die atonischen Spulen als Atonizitätslieferanten 3. 4.3.der atonische Kondensator 3.4.4.intermitierende Geräte 3.4.5.Inhalationsapparat für Atonizität 3.4.6.der Ziegler'sche Drucktopf 3.4.7.das Ziegler'sche Teleskop 3.5. Die Anwendung von Zoozität und Atonizität in der Biologie 3.5.1.Fäulnisprozesse 3.5.2.die Wirkung auf Pflanzen 3.5.3.die odische Anatomie des tierischen Körpers 3.6. Die medizinische Wirkung von Atonizität und Zoozität 3.6.1.magnetische Kraftübertragung 3.6.2.die Wirkung der Atonizität 3.6.3.die Anwendung bei Malaria 3.6.4.die Anwendung der Atonizität bei Schmerzen 3.6.5.die Anwendung der Odlehre auf die Homöopathie 3.7. Planeten, Kometen und ihre odische Wirkung Bibliographie 4.Magnetometer Fortin und Schmid'scher Wassersucher 4.1. Einleitung 4.2. Fortins physikalische Vorstellungen 4.3. Die Konstruktion der Geräte,Vorversuche und Theorie 4.3.1.Vorversuche 4.3.2.Konstruktion der Geräte 4.3.3.Vorsichtsmaßregeln bei Benutzung der Geräte 4.4. Fortins Theorien über das Wetter 4.4.1.die Bewegungen der Sonne 4.4.2.die Übertragung des Unwetters auf die Erde 4.4.3.Wetterprognose mit dem Magnetometer 4.4.4.Ablauf eines Unwetters Bibliographie
43 43 45 46 47 48 48 49 50 50 51 51 52 52 53 53 54 54 56 58 59 59 64 66 69 69 69 71 71 72 75 76 76 77 78 80 82
5.Objektiver elektrischer Nachweis der Existenz einer Emanation des lebenden menschlichen Körpers und ihre sichtbaren Wirkungen 5.1. Der Weg zur Entdeckung 5.1.1.Hinweise auf eine Art biologischer Emanation 5.l.2.Untersuchungen der Sensitivität 5.l.3.Untersuchungen der Wetterfühligkeit 5.2. Arbeitshypothese und experimentelle Untersuchungen 5.3. Nachweisgeräte und Versuche 5.3.1.die Doppelelektrode 5.3.2.die Doppelspule Bibliographie 6.Abriß der Orgonomie 6.1. Einleitung 6.2. kurze Biographie über Wilhelm Reich 6.3. Reichs Entdeckungen in der Biologie 6.3.1.die Orgasmusformel(Pulsationsformel) 6.3.2.die elektrische Messung der Gefühlserregung 6.3.3.Bione und Biogenese 6.3.4.Andrew Grosse's Silikagelinsekten 6.4. Reichs Erkenntnistheorie 6.5. Reichs Entdeckungen in der Physik 6.5.1.die Entdeckung des Orgons 6.5.2.die elektrischen Eigenschaften der Orgonenergie a) b) c) d)
elektrostatische Eigenschaften des Orgons elektrische Spannungen durch Orgonfelder elektrischer Strom durch Orgonfelder die Reaktion des Elektroskops auf Orgonatmosphäre l)im Orgonakkumulator 2)im Hochfrequenzfeld 6.5.3.die thermische Wirkung des Orgons 6.5.4.Lichterscheinungen des Orgons a) wie Orgon sichtbar wird b) das Orgon im Dunkelraum c) das Orgonoskop d) Mischung von OR und Licht e) Lichterscheinungen im HF-Feld f) Orgonlumineszenz in Röhren 6.5.5.die Wirkung des Orgons auf den Geiger-Müller Zähler
85 85 85 85 86 87 88 88 88 90 93 93 93 97 97 100 101 105 107 113 113 115 115 118 118 119 119 120 121 122 122 122 124 125 125 126 128
6.5.6.der Orgonmotor 6.5.7.Reichs Pendelexperimente 6.6. Das Orgon im Makrokosmos 6.6.1.Orgon in Wetter und Klima 6.6.2.die orgonotische Pulsation der Atmosphäre 6.6.3.Orgon im Kosmos-die Funktion der Superimposition 6.7. Anwendung des Orgons in Medizin und Biologie 6.7.1.die medizinischen Wirkungen des Orgons 6.7.2.Steigerung des Wachstums durch Orgonbestrahlung 6.7.3.Verhinderung von Fäulnis durch Orgon 6.7.4.Beeinflussung von Phosphoreszenzabklingzeiten 6.8. Orgonotische Gleichungen 6.9. Radioaktivität und Orgon - Das ORANUR-Experiment 6.9.1.der Beginn des ORANUR-Experimentes 6.9.2.die DOR-Krankheit 6.9.3.die Funktion der Sequestration 6.9.4.der Fortgang des ORANUR-Experimentes 6.9.5.Melanor, Orite, Brownite und Orene a)Melanor, Orite und Brownite b)die Gewinnung von Standard weißem Orene (Oe) c)die Gewinnung von Standard gelbem Orene 6.9.6.die Besserung der Situation in Orgonon 6.10. Orgonotische Wetterbeeinflussung 6.10.1.die Entdeckung des Cloudbusters 6.10.2.die Regeln des Clodbustern 6.10.3.Reichs verschiedene Cloudbusteroperationen 1.)OROP Rangeley 2.)OROP Ellsworth 3.)OROP Orgonon 4.)OROP Children Parade 5.)OROP Boston 6.)OROP Galactic Stream Hancock 7.)OROP Drougth Atlantic Coast 8.)OROP Hurricane EDNA 6.10.4.Reichs Kontakt zur Öffentlichkeit 6.l0.5.die Entdeckung der Spacegun- der ORUR-Effekt 6.11. Das UFO-Problem 6.12. Über Wüstenentstehung Bibliographie
133 137 139 139 145 146 150 150 152 153 153 154 159 159 163 164 167 168 168 170 171 171 172 172 173 175 174 175 176 177 178 179 180 180 182 182 183 184 187
7.Korschelt'scher Lebensstrahler und das Elektroid 7.1. Über die Korschelt'schen Lebensstrahler 7.1.1.der Aufbau der Korschelt'schen Lebensstrahler 7.l.2.elektromagnetischer Strahlapparat 7.l.3.medizinischer Strahlapparat 7.1.4.die Korschelt'schen Pflanzenstrahler 7.2. Die Entdeckung des Elektroids 7.3. Verbindungen zwischen den Lebensstrahlern und Elektroid Bibliographie
193 193 193 193 196 199 203
8.Die N-Strahlen 8.1. Einleitung 8.2. Die Detektion der N-Strahlen 8.3. Quellen von N-Strahlung 8.3.1.der Magnet 8.3.2.der Kristall 8.3.3.pflanzliche und tierische Organismen 8.3.4.chemische Reaktionen 8.3.5.der Schall 8.3.6.Lösung, Kristallisation und Verdampfung 8.3.7.Wärme 8.3.8.Druck und Spannung 8.3.9.Batterie- und Bodenelektrizität 8.3.10.Rayonnement pesant 8.4. Die Eigenschaften der N-Strahlen und ihre Beeinflussung durch andere physikalische Größen 8.4.1.Ausbreitungsgeschwindigkeit 8.4.2.Polarisation 8.4.3.Brechung und Beugung 8.4.4.Absorption 8.4.5.Aufladung 8.4.6.Leitung und Reflexion 8.4.7.Einfluß des Magnetismus 8.4.8.N-Strahlen und Radioaktivität 8.4.9.die Wirkung von Anästhetika 8.5. Die N-Strahlen in Biologie und Medizin 8.5.1.N-Strahlen als Informationsquelle über den Körperzustand 8.5.2.N-Strahlen und Sensibilität 8.5.3.verbesserte Schirme/Resonanzschirme
213 213 214 215 217 217 217 218 218 218 218 219 219 220
211 211
220 220 221 222 224 225 226 226 227 228 229 229 229 230
8.5.4.Nervenwellen 8.5.5.objektivierbare physiologische Effekte 8.6. Vergleich mit heutigen Meßmethoden Bibliographie 9.Abriß einer physikalisch orientierten Parapsychologie 9.1. Die Lehre der Esoterik 9.2. Die vollständige Abspaltung der menschlichen Körper 9.2.1.der Spaltungsvorgang 9.2.2.die Eigenschaften des Fluidalleibs 9.2.3.die Eigenschaften des Astralleibs 9.2.4.die Eigenschaften des Mentalleibs 9.3. Die teilweise Abspaltung des menschlichen Fluids 9.4. Eine Analyse des telepathischen Informationskanal 9.5. Verschiedene Wirkungsmechanismen bei Psychokinese Bibliographie 10.Implosion statt Explosion Das Werk von Viktor Schauberger 10.1. Einleitung 10.2. Schaubergers Erkenntnisse über den Wald 10.3. Schaubergers Erkenntnisse über das Wasser 10.4. Schaubergers Erkenntnisse über den Boden 10.5. Schaubergers Lebenstheorie 10.6. Der Wirbel l0.6.1.Beobachtungen am Wirbel 10.6.2.Schaubergers Theorie zum Wirbel 10.7. Das Wasserfadenexperiment 10.8. Wasser und Stoffsynthese 10.9. Technische Anwendungen Schauberger'scher Erkenntnisse 10.9.l.allgemeine Antriebsprinzipien nach Schauberger 10.9.2.die Implosionsmaschine Bericht über die Voruntersuchungen mit Wendelrohren mit verschiedenen Wandformen 10.9.3.die Schauberger'schen fliegenden Untertassen 10.10. Schauberger contra Newton 10.11. In Schaubergers Gefolge Bibliographie
231 231 232 233 239 239 240 240 242 245 246 247 249 253 260
263 263 266 269 279 285 289 289 293 293 297 305 305 306 307 333 336 338 339
11.Panspermie, kosmische Gene und die Runen 11.1. Einleitung 11.2. Die These der Panspermie 11.3. Die Runen als Beispiel für Archetypen Bibliographie
347 347 347 354 358
Sachverzeichnis Namensverzeichnis
363 366
1.Einleitung
Dieses Buch ist das Ergebnis einer über zehnjährigen Literaturrecherche. Es ist ein Produkt der Neugierde des Autors, dessen Interesse immer dann geweckt wird, wenn Theorie und Experiment in der Wissenschaft nicht übereinstimmen. Es enthält wissenschaftliche Beobachtungen, die ihre Entdecker dazu veranlaßt haben, von der herkömmlichen Terminologie abzuweichen und es mit "neuen" Grundbegriffen zu versuchen, weil sie ihre Beobachtungen nicht in das zu ihrer Zeit begrifflich gültige wissenschaftliche Weltbild einordnen konnten. Dabei haben sie immer wieder auf den uralten Lebensenergiebegriff in irgendeiner Form zurückgegriffen. Dieser Begriff hat vor der Aufklärung das spekulative naturwissenschaftliche und magische Weltbild stark beherrscht. Das Konzept hielt jedoch der kritischen Prüfung durch die Aufklärung nicht stand und nach und nach verschwanden viele dieser naturphilosophischen Spekulationen aus der naturwissenschaftlichen Diskussion. Hingegen in der pseudowissenschaftlichen Szene lebte dieser Begriff bis heute weiter. Das liegt einerseits daran, weil nicht alle Menschen mental den Schritt in die Neuzeit mitmachen können oder wollen. Andererseits bietet der Lebensenergiebegriff Lösungsansätze und Arbeitshypothesen zur Lösung offener und interessanter Fragen an, die außerhalb des Reviers der klassischen Naturwissenschaften liegen. Der alte Begriff Lebensenergie ist -in heutige Terminologie übersetzt- unter anderem verwandt mit dem Ladungsbegriff. Bei der Lebensenergie handelt es sich um so was wie eine feine Plasmasubstanz, die -weit allgemeiner wie heute- nicht nur mit Ladungssorten, sondern (wie Papier und andere Medien) auch mit Informationen und anderen Funktionen verwundert es nicht, daß das Konzept
behaftet ist. Daher der Lebensenergie in
reduzierter Form und unter neuem Namen die Grundbegriffe in der Elektrodynamik mitgeprägt hat. Dieses Buch enthält das zum Teil schwer zugängliche Material über Versuche in der Neuzeit, den Lebensbegriff naturwissenschaftlich wieder einzuführen. Es wird versucht eine möglichst vollständige und exakte Übersicht zu geben, um eine kritische wissenschaftliche Beurteilung überhaupt erst zu ermöglichen. Wegen der Vielseitigkeit der Gebiete mußte es der Autor bei einer im Großen und Ganzen unkritischen Darstellung belassen,
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zumal da er dies Buch nebenher während seiner Studentenzeit im Text zusammengestellt hat. Die Richtigkeit eines jeden Faktums kann also nicht garantiert werden, da die wenigsten der hier dargestellten Versuche einer wissenschaftlichen Methodik genügen. Es ist die Aufgabe der Zukunft,daß sich die Spreu vom Weizen trennt. Der Leser muß sich darüber hinaus darüber bewußt sein, daß der Verfasser in dem Buch zeitlich und räumlich weit verstreute Quellen zusammengetragen und geordnet hat, und daß durch diesen ordnenden Vorgang des Nebeneinandersetzens verstreuter Tatsachen eine gewisse Möglichkeit der Suggestion und Verfälschung trotz besten Bemühens durchaus gegeben ist. Trotzdem gilt für dieses Buch, was für jede wissenschaftliche Literatur seit Newton gilt. Man sollte sie bedenken. Die Fakten und Theorien, die in diesem Buch stehen, als Revolution in der Wissenschaft darzustellen wäre genauso übertrieben, wie das alles als Unsinn abzutun. Dies geschieht meist aus geistiger Bequemlichkeit, aus Konkurrenzdenken oder es handelt sich um politischen Mißbrauch, wo es letztendlich um das Ego geht und das Sachinteresse nur vorgeschoben wird. Historische Angaben über die Wissenschaftler, die in Veröffentlichungen sehr oft in den Vordergrund gerückt werden, werden bei uns allenfalls in den Einleitungen der einzelnen Kapitel gestreift, weil in diesen Schriften im Grunde immer das Gleiche drin steht: Der große wissenschaftliche Außenseiter steht im Kampfe mit der offiziellen Wissenschaft und mit anderen großen Haifischen aus Politik und Wirtschaft, und der Same seines Werkes geht wegen der Schlechtigkeit der Menschen nicht auf. Wer jemals an einer Universität gewesen ist, wo offizielle Forschung betrieben wird, weiß, daß dort genauso um Beachtung und um Forschungsgelder gekämpft wird, und daher alle im Grunde die gleiche langweilige Geschichte zu erzählen haben, wenn sie es nicht gerade gut verstehen, mit der Zeit zu gehen. Die Terminologie in diesem Buch ist bewußt uneinheitlich und zum Teil auch widersprüchlich und schwammig. Die Vorteile einer einheitlichen Terminologie sind klar: Man weiß, worüber man spricht. Exakte Wissensweitervermittlung wird somit möglich, was Machtgewinn mit sich bringt. Die Nachteile einer vereinheitlichten Wissenschaftssprache sind: Sie führt zur Verarmung der Begriffswelt und damit zur Verarmung des Assoziationsreichtum beim Nachdenken und damit zur Verarmung der
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Kreativität. Man wird nicht weit über den eng gesetzten begrifflichen Rahmen geführt und muß damit mit weniger Grundbegriffen beschreibend umfassen und erklären, was dann natürlich schwer oder nicht immer möglich ist. Der Autor hat sich daher dafür entschieden, mit jedem dargestellten Außenseiter auch die Terminologie zu wechseln und wollte einer verfrühten vereinheitlichten Darstellung nicht vorgreifen. Der Leser muß daher dieses Buch mit einer traumdeuterischen Begabung lesen. Bisweilen sind ihm Deutungshilfen gegeben. Er muß dann für Begriffe versuchsweise andere Wörter einsetzen und er wird dann sehen, wie gut das paßt. Ein weiterer Punkt, weshalb das Buch einen unwissenschaftlichen Beigeschmack hat, ist, daß es subjektiven Beobachtungen einen ähnlichen Stellenwert einräumt wie objektiven Messungen. Der Autor tut das aus folgendem Grund: Am Anfang einer jeden Naturwissenschaft steht die subjektive Beobachtung durch die Sinne des Menschen. Wäre der Mensch ein blinder Höhlenmolch, dann wüßte er nicht, daß es Licht gibt und hätte niemals die Gesetze der Optik finden können. Dies Beispiel macht also klar, daß die menschliche Wahrnehmung ganz am Anfang jeder Wissenschaft steht. Wir wissen jedoch, daß sie kritisch zu bewerten ist und deshalb bei weiterer Entwicklung der Wissenschaft durch objektive Geräte ersetzt werden muß. Doch bevor man das machen kann, muß eben der vorwissenschaftliche Bereich durchschritten werden und das geschieht größtenteils in diesem Buch. Der aufmerksame Leser wird in dem Buch Tatsachen finden, die Zusammenhänge von verschiedenen Wissensgebieten nahelegen. Diese Zusammenhänge werden eben sichtbar, wenn man viele unbekannte Fakten und Theorien wie in einem Puzzle nebeneinander legt. Der Autor wünscht dem Leser viel Spaß beim Lesen des Buches. Möge der Leser zu eigenen Ideen dadurch angeregt werden!
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2.Abriß der Odlehre
2.1. Einführung Der schwäbische Wissenschaftler und Industrielle Karl Freiherr von Reichenbach (1789-1869) wurde 1789 als Sohn eines Bibliothekars in Stuttgart geboren. Nachdem er Naturwissenschaften studiert hatte, arbeitete er als Chemiker und beschäftigte sich intensiv mit der Holzverkohlung und den damit freiwerdenden Produkten. Die Holzverkohlung erfüllte damals die Funktion, die heute die Raffinierung von Erdöl erfüllt, und war daher finanziell sehr interessant. Reichenbachs Leistungen und Entdeckungen führten letztendlich dazu, daß er die Prokura von einem industriellen Unternehmen bekam und an den Gewinnen beteiligt war. Diese Stellung bildetete dann den Grundstock seines ansehnlich anwachsenden Vermögens. So besaß er in größerem Umfang Grund und Boden in Österreich, in der Tschechoslowakei und in Galizien. Er lebte, zumindest in seinen späteren Jahren, hauptsächlich auf Schloß Reisenberg, das damals noch außerhalb von Wien lag. Bei seinen Forschungen entdeckte er zahlreiche neue Verbindungen und Stoffe (z.B. das Paraffin), was ihm einen sehr guten Ruf als Chemiker eintrug und dazu führte, daß er mit den Größen der Chemie seiner Zeit wie Liebig und Berzelius verkehrte. Er war ein vielseitig gebildeter und interessierter Mann, der durch seine materielle Unabhängigkeit bedingt frei seinen Forschungen nachgehen konnte. So entwickelte er sich darüber hinaus noch zum Fachmann für Meteoritenkunde, beschäftigte sich mit landwirtschaftlichen Versuchen und entwickelte die Odlehre. Mit der wissenschaftlichen Anerkennung derselben sah es allerdings schlechter aus. Berzelius fand die Sache gut, weil sie sein Elementesystem stützte, er starb jedoch zu früh, anstatt Reichenbach zu unterstützen. Mit Liebig geriet Reichenbach über die Odlehre in Streit, was zum Bruch zwischen den beiden führte. Reichenbach wurde darüber hinaus noch in einigen Streitschriften in zum Teil recht niveauloser Weise angegriffen. Das führte insgesamt dazu, daß seine Odlehre von der offiziellen Wissenschaft ignoriert und nicht weiterverfolgt wurde. Sein Werk wurde hauptsächlich von Magnetiseuren und Okkultisten aufgegriffen und weiterentwickelt.
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Da Reichenbach die Odlehre als sein Lebenswerk ansah und sich verbissen und vergeblicherweise um die wissenschaftliche Anerkennung derselben bemühte, wurde er gegen sein Lebensende hin zunehmend mißmutiger und ungenießbarer. So wurde er einmal in einen unangenehmen Ehrenbeleidigungsprozeß verstrickt. Er vereinsamte auf seinem Schloß Reisenberg immer mehr. Seine Frau war schon 1834 gestorben, seine drei Kinder entfernten sich zunehmends von ihm und die Landbewohner seiner nächsten Umgebung bekreuzigten sich, wenn sie ihn sahen. Er starb 1869 in Leipzig, wo er noch seinen letzten vergeblichen Versuch unternahm, die Anerkennung seiner Odlehre bei Prof. G.T. Fechner zu erreichen, welcher selbst als Entdecker des psychophysischen Gesetzes berühmt geworden ist. Der Beginn der Odforschungen lag im Jahr 1844. Damals wurde Reichenbach von einem Arzt zu einer kranken Frau konsultiert. Diese neigte zu Somnambulismus und Katalepsie. Sie war extrem stark reizempfindlich, vertrug kein grelles Licht, keine starken Gerüche und konnte, wenn es dunkel war, noch scharf Umrisse erkennen und Farben unterscheiden. Zu Reichenbachs Zeit war man noch der Ansicht, daß das Nordlicht das Ergebnis einer magnetischen Ausströmung der Erdmagnetpole sei. Wenn das richtig ist, so dachte Reichenbach, so müßte man über jedem Magneten Licht sehen, und er versuchte dies mit dem geschärften Wahrnehmungsvermögen der Frau nachzuweisen. Seine Vermutung war richtig. Über dem Magnet sah die Frau im völlig dunklen Raum Lichterscheinungen, einerseits flammenartige aufsteigende Lichterscheinungen, andererseits glutartige Erhellungen um den Magneten herum. Dazu gesellte sich noch ein leuchtender Rauch, der vom Magneten her ausging. Systematische Forschungen zeigten, daß derartige Lichterscheinungen ebenso von Lebewesen, Kristallen, chemischen Reaktionen, Schallquellen, elektrischer Aufladung und in unterschiedlichem Ausmaß von jeder Materie ausging. Reichenbach nannte die Substanz dieser Quellen "Od". 2.2. Odische Empfindungen Es gelang Reichenbach im Laufe der Zeit immer besser Menschen zu finden, die für Od empfindlich waren. Diese nannte er Sensitive. Insbesondere somnanbul veranlagte Menschen eigneten sich für diese Beobachtungen, jedoch auch normale Menschen (zu
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Reichenbachs Zeit zumindestens) konnten unter geeigneten Vor*) bedingungen diese Beobachtungen machen (SM II §2704) . Die Beobachtungen in der Dunkelkammer waren oft verwirrend. Gleiche Dinge wurden oft verschieden beschrieben. Während viele einen Magneten als grauen Nebel erkannten, sahen andere einen Magneten am gen Nordpol blau und am gen Südpol rot (D I S.12). Sie beschrieben dann die Erscheinung als Flammen, die von den Magnetpolen ausgeworfen wurden und dann nach oben strebten. Die Flammen konnten durch Blasen von ihrem Weg abgebracht werden, stellten sich jedoch nach einer gewissen Zeit in die alte Lage wieder ein (D I S.18). Den Magneten sahen sie in Glut gehüllt, den Nordpol wieder blau, den Südpol rot. Manche Personen sahen die Dinge noch differenzierter: Sie sahen die Flammen leuchtenden Regenbogen. Reichenbach interpretierte das
als als
unterschiedliche Grade des Sehvermögens, das bei verschiedenen Menschen anzutreffen ist. Oft war es so, daß die Sensitiven am Anfang einer Sitzung in der völlig lichtdichten Dunkelkammer den Magneten nur als Nebel sahen, dann die Rot-Blau-Polarität der gegensätzlichen Pole erkannten, und zuletzt, wenn im Laufe der Sitzung das Sehvermögen noch weiter gestiegen war, einen Regenbogen feststellten, in dem die Farbe des Pols vorherrschte.Die Empfindlichkeit für diese Dinge war nicht jeden Tag gleich und hing vom Gesundheitszustand ab. Eine Erkältung z.B.verminderte die Sensitivität (SM II §1675), während Menstruation und Schwangerschaft bei Frauen steigernd auf das Sehvermögen wirkte (SM II §1668, 1670). Ein weiterer wichtiger Aspekt, der die Sensitivität begleitet, sind Gefühlserscheinungen, die ein Sensitiver beim Berühren von odischen Quellen empfindet: Legt ein Sensitiver seine linke Hand auf den Magnetnordpol, so empfindet er dies als kühl und angenehm. Legt er seine Linke auf den Südpol, so empfindet er das als lauwarm und unangenehm. Legte er nun seine rechte Hand auf den Nordpol bzw. auf den Südpol, so verhielten sich die Empfindungen umgekehrt: am Südpol empfand er Kühle, am Nordpol Läue (SM I §1070). Ähnlich verhält es sich, wenn sich sensitive Hände auf Kristalle legen: Die Rechte auf der Kristallspitze fühlt Läue, an der Kristallbasis hingegen Kühle, die Linke an der Kristallspitze __________________ *) Die Klammerangabe bezieht sich auf die Literaturquelle. Die Abkürzungen sind in der Bibliographie S.31 ff. erklärt.
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fühlt hingegen Kühle und an der Basis Läue. Ähnliche Empfindungen bringt auch der menschliche bzw. tierische Körper hervor: Reicht man einem Sensitiven die Rechte und er faßt sie mit der seiner rechten Hand, so empfindet er Läue. Faßt er sie mit der linken Hand, so empfindet er Kühle. Reicht man die Linke, so empfindet er mit seiner Rechten Kühle und mit seiner Linken Läue (SM II §39). Reichenbach interpretierte das so: Die Rechte des Menschen, die Spitze des Kristalls und der Magnetnordpol haben eine Polarität, die er odnegativ nannte; die Linke des Menschen, die Basis des Kristalls, und der Südpol des Magneten werden dagegen als odpositiv bezeichnet. Gleichnamige Paarungen od+/od+ und od-/ odergeben dann ein Gefühl der Läue, ungleichnamige Paarungen od+/od- ergeben ein Gefühl der Kühle (D I S.170). In der Dunkelkammer erhärtete sich dieses Gesetz: Wenn man einen Menschen in der Dunkelkammer mit sensitiven Augen betrachtet, so sieht man einen grauen Nebelkörper, der größer ist als der Körper selbst. Auf der rechten Seite(od+) leuchtet er mehr blau, auf der linken Seite mehr rot. Von den Zehen und Fingerspitzen werden lange Flammen ausgeworfen. Einen Kristall sieht man an der Spitze mehr blau, an der Basis mehr rot. Aus alledem ist ersichtlich, daß beim Sehen die Farbe Blau der Polarität od- entspricht, während die Farbe rot der Polarität od+ entspricht. Diese Arbeitshypothese hat sich bei Reichenbachs Untersuchungen als grobe Faustregel gut bewährt. Er konnte somit beobachten, daß die Gefühlsempfindungen und die Gesichtserscheinungen ungefähr parallel laufen. 2.3. Die Quellen des Ods Wie schon erwähnt tritt das Od an vielen Stellen in der Natur auf. Die Quellen des Ods werden in diesem Kapitel eingehender beschrieben. 2.3.1. polare Quellen: a) der Magnet Wurde ein starker Hufeisenmagnet vor einer Sensitiven mit den Polen aufwärts aufgestellt, so sah sie noch nichts, solange beide Pole durch ein Stück Eisen miteinander verbunden waren (D II S.6). Wurde dieses Eisenstück abgerissen, so leuchtete es in diesem Moment für sie an der Abrißstelle hell auf. Die Helligkeit ließ dann zwar bald etwas nach und blieb nach einiger Zeit auf
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einer gewissen Höhe erhalten. Über den beiden Polen sah sie etwa gleich große feuerähnliche Erscheinungen, die ohne das Bestreben sich zu vereinigen nach oben loderten (D I S.10). Auf dem Stahl, auf dem sich die Erscheinung bildete, war eine Art feuriger Dunst. Umgeben war das Ganze mit einer Art Strahlenglanze. Die Strahlen selbst waren nicht ruhig, sondern verkürzten und verlängerten sich und szintillierten in großer Schönheit (D I S.6). Nach intensiverer Beobachtung konnte Reichenbach die Oderscheinungen noch genauer beschreiben. Er unterschied das, was die Sensitiven sahen, als Glut, Flammen und Iris. Ein Stabmagnet erschien den Sensitiven in Odglut leuchtend. Manche sahen den ganzen Stab, andere nur einen Bruchteil davon. Immer waren die Pole heller und das Metall in der Mitte dunkler. Der Nordpol leuchtete bläulich, der Südpol rötlich. Die bläuliche Hälfte des Magnets war kürzer als die rötliche. Stiegt das Sehvermögen höher, so sahen die Sensitiven die leuchtenden Erscheinungen über den Polen als Flamme. Von einem sehr starken Hufmagneten sahen Sensitive 1.50 m hohe Feuersäulen ausgehen. Sie waren auf einem Pol gelb-weißlich, auf dem anderen bläulich. Erstere Flamme war dumpfer und kleiner, zweitere leichter, feiner und größer. Davon wurde für die Sensitiven das Zimmer so hell, daß sie Umrisse von Gegenständen erkannten. Die Flamme selbst war nicht stetig, sondern sie sprudelte beständig vom Eisen zur Decke auf (D II S.172). Die Iris, d.h. die Regenbogenfarben sahen die Sensitiven nur bei sehr hoher Sehkraft. Die Iris erschien ihnen in der Odflamme beider Pole, wobei die Farbe des jeweiligen Pols vorherrschte (D I S.155). Wo in der Dunkelkammer Flammen und Glut sichtbar ist, wird von den Sensitiven tagsüber Lohe gesehen. Das Wort Lohe ist dabei freilich nur ein Vergleich für das, was die Sensitiven sehen. Die odische Lohe ist viel zarter und feiner als die Lohe eines realen Feuers. Sie erscheint den Sensitiven als "luftähnlich und lichtlos". Trotzdem wird beschrieben, daß sie einen Farbstich hat, der der Farbe desweiligen odischen Pols entspricht, dem sie gerade entströmt. Eine blaue od- Lohe ist dabei feiner als eine rot-gelbe od+ Lohe. Eine Lohe folgt immer ihrer Quelle(L, S.25), sie strömt wie die Odflamme nach oben und hat dabei eine Neigung nach Süden (L, S.29). Die Lohe selbst wurde oft von den Sensitiven mit einer Kerzenflamme verglichen. Sie ließ einen inneren Kegel größerer Dichtigkeit und Färbung erkennen. Die
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äußere Lohehülle umgab diesen Kern mit "größerem und lichterem" Dunst. Bei einem Stabmagneten von ca. 1 m Länge ist die odische Lohe am Südpol 2,8 cm und am Nordpol ca. 1 cm lang. Ganz allgemein ist beim Magneten die Lohe des Südpols länger als die des Nordpols (L, S.7 ff.). Bei allen odischen Versuchen mit Magneten war es im Prinzip gleichgültig, ob man sie mit Permanent- oder Elektromagneten ausführte (SM II §2206). 2.3.1. polare Quellen: b) die Kristalle Generell ist es so, daß alle Kristallflammen an der Spitze blau und an der Basis rot leuchten. Die Flamme an der Basis ist dichter, gröber und kleiner; an der Spitze hingegen ist sie feiner und länger (SM II §2093). Die Lichtstärke variiert von Kristall zu Kristall. Am hellsten leuchten Kochsalz, Alaun, Flußspat, und Diamant (SM II §2098). Je kleiner der Kristall ist, desto heller leuchtet er oft in seiner Odglut (SM II §2099). Von einem 1 mm dünnen Turmalin konnte man z.B. spannenlange Flammen beobachten. Die Glut war dabei ungleichmäßig Spitzen und Kanten leuchtete der Stein stärker und auf den Flächen. Von den Polspitzen gingen aus (SM I §2102). Kristalle, die bei
verteilt. An den als in der Mitte dann die Flammen normalem Licht
undurchsichtig sind, sind für sensitive Augen durchsichtig (SM II §2106). Im Innern des Kristalls sehen dann die Sensitiven Lichtkonfigurationen (SM II §2109). Die Sensitiven sehen es im Innern des Kristalls brennen. Jeder Kristall hat seine spezifische Glutfarbe. So sind z.B. Quarz, Bergkristall und Rauchtopas blau, während Turmalin und der gemeine Schörl goldgelb leuchten (SM II §2111). Die Lohe wird am Kristall von Sensitiven ebenso beobachtet. An der Basis ist sie gröber und kürzer, an der Spitze länger und feiner. An der od- Spitze sind die Lohen ungefähr doppelt so lang wie an der od+ Basis des Kristalls. So liefert etwa ein sechs Zoll langer Gipsspat an der Spitze 6 mm, an der Basis 3 mm Lohe; ein 3 mm langer Diamant 6 mm an der Spitze und 3 mm an der Basis. An der Spitze beim Kristall ist die Loheausstrahlung am größten, dann folgt die Kante und zuletzt die Fläche (L, S.4 ff.).
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2.3.1. polare Quellen: c) die Lebewesen Sieht ein Sensitiver einen Menschen in der Dunkelkammer, so sieht er ihn anfangs als graublauen Nebel, der den physischen Körper einhüllt und dabei über die Körperperipherie herausragt (SM II §1733). Nach längerem Aufenthalt erkennt er, daß die linke Seite mehr rotgelblich (od+), die rechte Seite mehr bläulich leuchtet (SM II §1831). Um den Kopf herum erblickt er einen Heiligenschein (SM II §_1740), die Magengrube (Solarplexus) leuchtet sehr stark (SM II §1760), und von Fingern und Zehen gehen Flammen aus, die wiederum fingerlang werden können (SM I §1766, §1779). Subjektive Lichterscheinungen, wie man sie etwa nach einem Schlag auf das Auge bekommen kann, beobachtet ein Sensitiver objektiv von außen in den Augen der Personen, die gerade diese subjektiven Lichterscheinungen haben (SM II §1745). Bei sehr hoch gesteigerter Sensitivität sehen Sensitive dann den menschlichen Körper durchscheinend ähnlich wie einen Kristall. Die Nerven treten dabei besonders hell hervor (SM II §1789). Am Tage wird die Lohe insbesondere an Zehen und Händen beobachtet. Sie ist ungefähr 1-2 cm lang. Ähnlich wie bei Menschen werden Odlichterscheinungen auch von Tieren produziert. Die Geschlechtsorgane und die Krallen werden dabei von den Sensitiven als die hellsten Stellen des Körpers erkannt. Die Pflanzen sind ebenfalls Odquellen und erscheinen den Sensitiven in der Dunkelkammer als leuchtend. An den Wurzeln sind sie dabei mehr od+ rot-gelblich, an der Spitze mehr od-bläulich. Staubbeutel und Fruchtknoten leuchten besonders hell. Die Blätter sind ebenfalls polar aufgeteilt: Die Blattspitze ist mehr odrelativ zum Stiel, der mehr od+ ist. Man kann bei Pflanze und Tier zahlreiche Unterpolaritäten finden, die wir jedoch hier nicht aufzählen, weil das in unserem Zusammenhang nicht weiter interessant wäre. Man halte sich hier an die Originalliteratur (D I S.187, SM §1472, PW). Die Leuchtkraft der Pflanzen und Tiere betrachtete Reichenbach als ein Maß für die Lebenskraft von Pflanze und Tier, denn er stellte fest, daß eine welke Pflanze oder ein verwestes Aas nur relativ wenig leuchtet.
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2.3.2. unipolare Quellen: a) chemische Reaktionen Jeder chemische Vorgang erzeugt Od-. Gibt man einem Sensitiven ein Glas Wasser in die Hand, in dem sich Brausepulver auflöst, so fühlt er dies durch das Glas hindurch in der linken Hand als kühl und rechts als lau (SM II §2252, SM I §1379). Leert man Äther auf einen Löffel, so verhält es sich genauso: die Sensitiven spüren durch den Löffel hindurch negatives Od (SM II §1387). Überall, wo in der Dunkelkammer etwas verdunstete oder verdampfte, bemerkten die Sensitiven Odlicht. Schmiß man ein Stückchen Eis in siedendes Wasser, so leuchtete eine helle Odlichtflamme auf (SM II §2339). Lösung, chemische Reaktionen, jeder Stoffumwandlungsvorgang entwickelte Odlicht. Meistens wurde die Farbe als weiß angegeben. Ebenso, wie in der Dunkelkammer Odlicht freigesetzt wird, kann man bei Tageslicht Lohe beobachten. Bei starken chemischen Reaktionen konnten Lohen von bis zu 12 cm Länge beobachtet werden (L, S.13 ff.). 2.3.2. unipolare Quellen: b) Stoffe verschiedener Art Weiterhin stellte sich bei der Beobachtung mit höher Sensitiven heraus, daß alle Stoffe ihr eigentümliches schwaches Leuchten hatten, insbesondere traf das auf Metalle zu (SM II §2054). So hatte z.B. Kupfer eine rote Glutfarbe und eine grüne Flamme, Eisen hatte eine rote Glutfarbe und hatte mal eine rote, mal eine weiße, mal eine blaue Flamme. Wismut war rotleuchtend in der Glut mit blauer Flamme, Blei war blauleuchtend in der Glut bei mattgrauer Flamme. Schwefel hatte eine blaue Flamme u.s.w. Ist die Sehkraft sehr stark, so werden die Metalle durchleuchtend gesehen (SM I §2388). Die Prüfung der verschiedensten Stoffe bei den Elementen bewies letztlich die grobe Faustregel, daß je elektronegativer ein Stoff in der Spannungsreihe war, desto mehr war er auch odnegativ. Analoges galt für die elektropositiven Stoffe. 2.3.2. unipolare Quellen: c) Druck,Schlag,Schall,Reibung Schlug man mit einem Gegenstand auf einen anderen, so leuchtete das in der Dunkelkammer hell auf. Ließ man die Schlagstelle mit dem odischen Gefühlssinn nachprüfen, so war sie od+ (SM II §2333). Preßte man Glas mit Muskelkraft, so gab es gewaltige Odlichtentwicklung (SM II §2023). Evakuierte man mit einer Luftpumpe eine Glasglocke, so wurden
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alle Odlichterscheinungen darunter verstärkt (D II S.162). Der Schall ist eine weitere negative Odquelle: Schlug man eine Glocke an, so leuchtete sie blau auf. Je lauter sie erklang, desto heller erschien sie den Sensitiven (SM II §2375, §2377). Jeder Reibungsvorgang erzeugt Od+. Führen Sensitive einen Bleistift über Papier, so fühlt sich das dem Sensitiven in der Rechten als kühl und in der Linken als lau an(SM I §1242). Auf dem Papier sieht dann der Sensitive den Schriftzug phosphoreszierend leuchtend geschrieben (SM II §2298). Wurde ein Blasebalg betätigt, so fühlten die Sensitiven Od+ (SM I §1251). Wurde der Blasebalg stetig betrieben, so sahen die Sensitiven aus seiner Öffnung einen stetigen Funkenstrom austreten, der das ganze Zimmer erhellte (SM II §2319). Wird Wasser geschüttelt, empfinden sie wieder Od+ und sehen die Flasche im Dunkel aufleuchten. Gehen Sensitive über eine Wasserader, so spüren sie das im rechten Bein als Kühle und im linken Bein als Läue. Im großen und ganzen empfinden sie es als unangenehm. Die Fähigkeit zur Rutengängerei entpuppte sich somit als odischer Sinn, der durch das Od angesprochen wurde, das durch die innere Reibung des Wasser hervorgebracht wird (SM II §2316, SM I §1243 ff.). 2.3.2. unipolare Quellen: d) Elektrizität Die elektrische Atmosphäre hat auch starke odische Wirkung. Reichenbach benutzte bei seinen Versuchen Geräte, welche Reibungselektrizität erzeugten. Als Gesamteindruck empfanden die Sensitiven einen positiv elektrisierten Konduktor als kühl, einen negativ elektrisierten als lau (SM I §1171). Richteten sie ihre Aufmerksamkeit auf ihre beiden Körperhälften, so empfanden sie den negativ aufgeladenen Konduktor links kühl und rechts lau, den positiv aufgeladenen Konduktor links lau und rechts kühl (SM II §1176). Od+ korrespondierte also mit der positiven Ladung, Odmit der negativen Ladung. Wurde ein Körper elektrostatisch aufgeladen, so wurde er auch odisch helleuchtend (SM II §2222). Reichenbach behauptete, daß er auf diesem Wege die höchste odische Helligkeit für seine Sensitiven erzeugt habe. Er selbst habe bei alledem nichts gesehen. Hat ein menschlicher Körper, den man auf die Metallplatte eines Isolierschemels gestellt und hoch aufgeladen hat, für Sensitive diese erhöhte Leuchtkraft erlangt, so erscheint er ihnen transparent und die Sensitiven können dann in den Körper
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hineinschauen, wie wenn er unter einem Röntgengerät liegen würde (SM II §2253). Ist ein Gegenstand in voller odischer Flamme und Glut, so sehen ihn die Sensitiven allgemein als durchsichtig, d.h. sie sehen die innere Struktur des Körpers. Bei Reichenbachs Elektrisiermaschine sahen sie z.B. im Innern der Konduktorkugel einen Befestigungsstift, der von außen nicht sichtbar war(SM II §2248, §2250). Die Konduktorkugel wird bei dem ganzen Vorgang, während sie aufgeladen ist, auch von Odrauch umgeben, der jedoch nicht direkt auf der Konduktorkugel anfängt, sondern erst im Abstand von 1 cm von der Kugeloberfläche des Konduktors sichtbar wird. Wird der elektrostatisch aufgeladene Konduktor elektrisch entladen, so erlischt die odische Ladung nicht sofort, sondern es braucht einen Zeitraum von einigen Minuten, bis die odischen Flammen und die Glut verschwunden sind (SM II §2253). Ebenso, wie elektrostatische Elektrizität Odlicht hervorruft, so geschieht das auch bei Batterieelektrizität, nur eben in geringerem Umfang. Baute Reichenbach eine Batterie aus sechs Zink-Silberelementen auf, so sahen die höher Sensitiven die hintereinanderliegenden Elemente in den Irisfarben. Dabei war die 1.Silberplatte -violettblau 1.Zinkplatte -violett 2.Silberplatte -hellblau 2.Zinkplatte -dunkelblau 3.Silberplatte -stahlgrün 3.Zinkplatte -erbsengrün 4.Silberplatte -strohgelb 4.Zinkplatte -ockergelb 5.Silberplatte -hellgelbrot 5.Zinkplatte -oraniengelb 6.Silberplatte -fleischrot 6.Zinkplatte -kirschenrot Es fiel auf, daß der elektrische Pluspol blau war, der elektrische Minuspol dagegen rot. Das war umgekehrt, wie bei der elektrostatischen Elektrizität und blieb Reichenbach bis zuletzt schleierhaft (SM II §2224 ff.). Eine odische Wirkung der Elektrizität konnten die Sensitiven bei den Batterieelementen nicht herausspüren, sondern sie fühlten nur die odische Wirkung des jeweiligen Metalls heraus (SM I §1184 ff.). Nahm man einen Draht, der an einer Spannungsquelle angeschlossen war, so war er meist odglühend und glasähnlich durchsichtig.
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Ein daumendicker, sich umdrehender Lichtwickel umgab den Draht, und er endigte, bei offenem Stromkreis, in der Endflamme an der Spitze des Drahtes. Der Odlichtwickel lag nicht direkt auf dem Drahtkörper, sondern zwischen beiden war ein kleiner Abstand. Vom elektrischen Minuspol aus gesehen ist der Drahtwickel linksschraubig, vom elektrischen Pluspol aus rechtsschraubig (SM II §2255). Der Wickelstrom schien vom Minuspol zum Pluspol hinzulaufen. Je feiner der Draht ist, desto besser prägt sich die Erscheinung aus (SM II §2252). Bei einem Strom mit einer Elektrisiermaschine als Stromquelle sah die Erscheinung gleich aus (SM II §2259). Wurde eine Kleist'sche Flasche (ein Kondensator) entladen, so wurde ebenfalls kurz aufblitzend der Lichtwickel gesehen. Er verschwand aber sofort nach der Entladung. Der Draht leuchtete dann noch odglühend nach und erblaßte wieder bis zum gewöhnlichen Stoffleuchten (SM II §2261). Im Unterschied zur gewöhnlichen Elektrizität gehen odische Lichterscheinungen langsam vonstatten. Bis z.B. nach dem Herrichten der Batterie sich die Iris ausgebildet hat, vergehen acht Minuten. Beim Aufladen der Elektrisiermaschine kann man das Entstehen des odischen Leuchtens beobachten, wie es allmählich über den Draht wandert und alles erhellt(SM II §2281). 2.3.2. unipolare Quellen: e) Bewegungen,Wirbelbewegungen Reichenbach wußte bereits von seinen Sensitiven, daß Bewegungen wie ein wogendes Kornfeld, drehende Wagenräder, Karusselle und hastige Bewegungen in ihrer Nähe, wie etwa rasches Aufstehen sehr viel Pein verursachen konnten(SM II §2837,SM I §713). Durville verfolgte das Thema weiter und stellte fest, daß Oszillationen und Wirbelbewegungen Odquellen darstellten. Insbesondere ergab sich, daß ein linksdrehender Kreisel od + war, während ein rechtsdrehender Kreisel Odnegativität verbreitete. 2.4. Die Eigenschaften des Ods 2.4.1. Verladung Od läßt sich verladen. Nimmt man irgendeine stärkere Odquelle wie einen Magnet oder Kristall o.ä. und bringt sie mit einem anderen Gegenstand in Berührung, so nimmt dieser das Od auf. Die Sensitiven spüren dann genau die Polarität heraus, mit welcher der Gegenstand aufgeladen wurde (SM I §351).
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Auch die odische Farbe derjenigen Polarität überträgt sich. Dort, wo jemand in der Dunkelkammer auf dem Sofa gesessen hat, sieht ein Sensitiver die hellen Flecken von den Gesäßbacken und dem Rücken nachleuchten, die eine Seite rot, die andere Seite blau. Jeder Stoff hat eine begrenzte Kapazität, um Odladung aufzunehmen. Nach einiger Zeit der Aufladung (Odung) ist ein Gegenstand voll aufgeladen, und er läßt sich, sofern man die aufladende Quelle nicht verstärkt, auch nicht mehr stärker aufladen. Wird die Aufladung ausgesetzt und beide Gegenstände wieder getrennt, so entlädt sich der aufgeladene Gegenstand wieder. Die Entladung kann einen Zeitraum von maximal 20 Minuten beanspruchen. Die Aufladung ist in der Regel kürzer und liegt im Zeitraum von einigen Minuten (SM I §767). Reichenbach lud praktisch alles auf: Papier, Drähte, Gläser mit Wasser, Holz, Kautschuk, jeder beliebige Gegenstand ließ sich in unterschiedlichem Ausmaß aufladen. Beim Wasser ist es so, daß die Sensitiven od- geladenes Wasser beim Austrinken kühl, angenehm und erfrischend finden, dagegen es ihnen lau und eklig erscheint, wenn es od+ aufgeladen wurde (SM I §319, SM II §1889). Lädt man einen Gegenstand sowohl od+, als auch od- auf, so löschen sich die odischen Ladungen nicht gegenseitig aus, wie man das von der Elektrizität her gewohnt ist, sondern die Ladungsqualitäten bestehen nebenher. Die Sensitiven empfinden diesen Zustand sowohl lau und gruslich, zugleich aber auch als kühl (SM I §1615). In der Dunkelkammer wird dann diese Odmischung als recht trübe gesehen, wobei sowohl rot, als auch blau gesehen werden (SM II §1870). Für die Lohe gilt das gleiche: Mischt man od- Wasser mit od+ Wasser, so resultiert daraus eine schmutzig graue Lohe (L, S.33). 2.4.2. Fortleitung Ebenso, wie jeder Gegenstand sich mit Od auflädt, kann er Od auch fortleiten. Legt man in die Hände von Sensitiven einen Draht, dessen anderes Ende mit einer Odquelle verbunden ist, so fühlt er, daß das Od nach einer kurzen Verzögerungszeit bei ihm ankommt. Nach Reichenbachs Messungen leitete sich das Od dabei mit einer Geschwindigkeit von 2-3 m/s bei Metallen weiter (SM I §750 ff.). In der Dunkelkammer sieht das etwa so aus: Ein spiralig aufgewickelter Draht sitzt auf der Spitze eines Kristalls und saugt
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praktisch die ganze Flamme des Kristalls ein. Am anderen Ende des Drahts erscheint dann eine weißgraulich leuchtende Flamme. Jedoch nicht nur Metall, sondern auch elektrische Isolatoren wie Holz, Kautschuk oder Glas eigneten sich für Versuche auf Durchleitung. Gute Leiter waren Metalle, Glas und Seide, weniger gute Leiter waren Holz, Wolle und Baumwolle. Reichenbach bemerkte, daß anscheinend eine innere kontinuierliche Materialbeschaffenheit einen guten Leiter ausmachten (SM I §763). Ebenso wie die Flammen in der Dunkelkammer ließ sich auch die Lohe weiterleiten. Wurde z.B. ein Bleistift in der Hand gehalten, so ging das Fingerod durch den Bleistift hindurch und trat an der Bleistiftspitze aus. Wurde jedoch eine Odflamme unter eine Glasplatte gehalten, so gelang es der Lohe niemals die Glasplatte zu durchdringen, sondern sie quoll stets an den Rändern hervor. Bei porösem Material war das noch möglich. Reichenbach folgerte daraus, daß die Lohe die Verquickung des odischen Prinzips mit der Luft darstelle (L, S.34 ff.). Mit Hilfe der Fortleitung stellte Reichenbach auch fest, daß das Licht eine Odquelle ist. Er hielt einen Draht ins Sonnenlicht und ließ das andere Ende des Drahts in der Dunkelkammer beobachten, wo die Odglut dann bald an der Türritze eintrat, den Draht entlang zur Drahtspitze wanderte und sich eine Endflamme ausbildete. Der Draht schien dabei in seiner Odglut durchsichtig (SM II §2396). Die Erscheinung ließ sich weiter verstärken, wenn man das beschienene Ende des Drahts zur Spirale aufwickelte und in den Brennpunkt eines Brennglases stellte (SM II §2398). Reichenbach stellte fest, daß das Sonnenlicht auf den menschlichen Körper in erster Linie od- wirkt. Die Sensitiven fühlen sich bei Sonnenschein auf der linken Körperseite überwiegend kühl und rechts lau(SM I §1269). Anders ist das beim Mondlicht, welches od+ ist und die umgekehrten Empfindungen hervorruft (SM I §1338). Reichenbach analysierte die Phänomene noch genauer und untersuchte die odische Wirkung der Farben. Seine Versuche waren so angeordnet, daß er ein Prisma aufbaute, das das Licht aufspaltete. Er stellte dann in die jeweilig gewünschte Farbzone ein Glas Wasser, das er den Sensitiven zur Prüfung überließ (SM I §1300); Oder er leitete die odische Wirkung der jeweiligen Farbzone über einen Draht in die Dunkelkammer, wo dann die Endflamme des Drahts beobachtet wurde. Es stellte sich heraus, daß die odische Farbe der optischen Farbe entsprach. Reichenbach
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stellte darüber hinaus fest, daß auch das zur damaligen Zeit noch nicht gemessene UV-Licht einen odischen Anteil hatte, der den Sensitiven grau-weiß erschien (SM II §2399). Bei Polarisierung von Licht durch Glasplatten, die im Brewsterwinkel (bei Glas ca. 57°) gegen das Licht gestellt werden, beobachtete Reichenbach, daß das durchgelassene Licht od+ und rot war, das zurückgeworfene od- und blau (SM II §2403, SM I §1286 ff.). 2.4.3. Strahlung, Brechung und Reflexion von Od Richtet man mehrere starke Odquellen (Magnete, Kristalle, Hände) gegen eine Brennlinse, so wird das meiste Od durch die Linse absorbiert (SM II §2459). Jedoch ein Bruchteil davon geht durch das Glas, bricht sich und konzentriert sich im Brennpunkt auf der anderen Seite. Von den Sensitiven wird dies als Erhellung im Fokus beobachtet. Richtet man in ähnlicher Weise die Odquellen gegen einen Spiegel, so werden die odischen Emanationen gespiegelt. Richtet man eine Odquelle auf das Spiegelbild eines Sensitiven, so verspürt er die odische Ausstrahlung wie wenn sie direkt auf ihn gerichtet wäre (SM II §2573). Scheiben aus Metallen wie Kupfer und Eisen sind für Od durchgängig. Wenn solche Scheiben die Dunkelkammer lichtdicht verschließen, so können die Sensitiven durch das Metall hindurch den odischen Anteil des Sonnenlichts hereinscheinen sehen. Die Scheiben selbst sehen dabei matt geschliffen aus (SM II §2385). Bei Mondlicht werden die Scheiben für die Sensitiven sogar odisch vollständig durchsichtig und Hochsensitive können dann Gegenstände außerhalb der Dunkelkammer erkennen (SM II §2386).
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2.5. Änderung odischer Ausstrahlung 2.5.1. durch Wind Alles, was von den Odquellen an Odflammen und Lohe freigesetzt wird, wird zuerst in geradliniger Richtung fortgeschleudert. Jedoch dann dreht der Odstrom und bewegt sich gegen die Gravitation nach oben. Schaut man einen aufrechtstehenden Kristall an, so wirft die negative Polarflamme ihr Od nach oben und die positive Polarflamme ihr Od nach unten aus. Die negative Polarflamme behält ihre Strömung und geht weiter nach oben, die Richtung der positiven Flamme kehrt sich um und ist bestrebt nach oben zu strömen (SM II §2093). Bei einem horizontal daliegenden Stabmagneten sehen die Sensitiven, daß der Odstrom von den Polen erst in waagrechter Richtung abgeschleudert wird, um sich dann umzubiegen und gegen die Gravitation nach oben zu steigen. Mit der Lohe verhält es sich im Prinzip genauso wie mit der odischen Flamme. Auch sie läßt sich durch Blasen von ihrem Weg abbringen (L, S.25). 2.5.2. durch Annäherung odischer Quellen Nähert man gleichnamig odische Pole (etwa von zwei Magneten) gegeneinander, so üben sie in größerer Entfernung keinen Einfluß aufeinander aus. Bringt man sie dann näher, so nimmt die Lichtstärke beider Pole ab, die beiden Flammen drängen sich gegenseitig zurück und stülpen sich zuletzt um (D II S.97). Nähert man ungleichnamige Odquellen gegeneinander, so strecken sich in größerer Entfernung die Flammen der beiden sich nähernden Pole entgegen. Wenn sich die beiden entgegengesetzt polaren Odflammen der zwei Magnete oder Kristalle dann erreichen, verstärkt sich ihre Dicke, während die beiden anderen voneinander abstehenden Flammen der jeweiligen Quellen an Größe und Intensität abnehmen (SM II §2243). Wenn man beide Quellen schließlich vereinigt, werden die Kontaktstellen wieder dunkel, aber die beiden entgegengesetzten Pole bekommen dafür doppelt so lange Polarflammen ( D II S.94). Stellt man einem Sensitiven einen geladenen Konduktor gegenüber, so ist dieser in der Lage, die linke od+ Körperseite durch Induktion in eine odSeite zu verwandeln, wenn er elektrostatisch und damit auch odisch positiv aufgeladen wurde. Das Od+ der linken Körperseite wurde also zurückgedrängt und Odwurde induziert (SM II §2243).
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Hat man zwei gleichnamige Pole von polaren Odquellen (Magnet, Kristall, Menschen) und nähert jedoch die beiden odischen Flammenströmungen nicht gegensätzlich, sondern läßt beide odischen Strömungen parallel laufen, so schwächen sie sich nicht ab, sondern verstärken sich in der Lichtintensität, nicht aber in der Länge der Flammen. Ursache ist, daß die beiden odischen Ströme nicht gegeneinanderlaufen und sich nicht stören, sondern eben parallel sich verstärken. Von den Sensitiven wird dieses Gegeneinanderlaufen von odischen Strömungen als lau, das Parallellaufen dagegen als kühl empfunden. Diese Gesetze für die Parallel- und Hintereinanderschaltung von Odquellen stellen eine Parallele zu den Kirchhoff'schen Gesetzen in der Elektrotechnik dar. Reichenbach gelang es so durch Hintereinanderschaltung von Odquellen (Kristallensäule (SM II §2118), Menschenkette SM I §1830 ff.) sehr hohe odische Spannung zu erzielen, d.h. sehr lange Flammenlänge; und ebenso erzielte er durch Parallelschaltung von Quellen (etwa lauter odisch gleichnamige Hände parallel) sehr hohe odische Lichtintensität. Bei all diesen Versuchen konnte er als Nichtsensitiver nichts sehen (SM II §1883 ff.). 2.5.3. Beeinflussung durch den Erdmagnetismus Welche Farbe ein Sensitiver im erdmagnetischen Feld genau sieht, hängt nicht nur allein von der odischen Polarität der aussendenden Quelle ab, sondern wird ebenso beeinflußt durch die Lage im erdmagnetischen Feld. Um dies zu prüfen spannt man einen langen Stabmagneten in einen Träger ein, der den Magneten in jeder Richtung des Raumes halten kann. Wenn dann Sensitive die Polarflamme beobachten, stellen sie in den verschiedenen Himmelsrichtungen und Raumrichtungen verschiedene Farben fest. Um die Farbe zu finden, die zu jeder Richtung des Raumes gehört, baute Reichenbach die sogenannte Terelle; das war eine Kugel, in deren Inneren ein Magnet steckte. Nun stellte sich heraus, daß praktisch jeder Punkt auf der Kugel seine eigene Farbe hatte, wobei rot und blau als Polarfarben vorherrschten (D II S.171). Diese Erscheinungen werden ebenso an einem Holzstab induziert. (SM II §2218).In jeder Richtung des Raumes hat die Spitze eine eigene Farbe (vgl. Abb.1, Abb.2). In den Boden gesteckt fühlt sich so ein Stab an der Spitze od+ an (SM II §1120).
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Abb.1: die odischen Farben der Raumrichtungen auf einem Horizontalkreis
Abb.2: die odischen Farben der Raumrichtungen auf einem Vertikalkreis
2.5.4. Beeinflussung durch die Form Hat man einen einfachen Stabmagneten, so hat der Nordpol die Glutfarbe blau, der Südpol die Glutfarbe rot. Ist jedoch der Magnet aus Lamellen zusammengesetzt, so ist es anders: am Nordpol ist die vorherrschende Farbe zwar blau, am Südpol rot, jedoch die einzelnen nebeneinanderliegenden Lamellen alternieren zwischen rot und blau. Wendet man sich dann mit der od- Seite dem Magneten zu, so werden die od+ Lamellen in der Leuchtkraft angeregt und die od- Lamellen herabgestimmt (vgl. Abb.3). Für weitere Untersuchungen ließ Reichenbach verschiedene Aufsätze für die Magneten bauen: So hatte er etwa eine Kappe für einen Magneten, die in der Mitte vertieft war und ringsum in einen schneidenden Ring auslief. Odflamme und Odglut bildeten sich hier nur über dem Ring zu einer Iris aus, wo die Farben nebeneinanderlagen, wahrscheinlich durch die Einwirkung des Erdmagnetismus bedingt.
Abb.3:die odischen Polaritäten eines lamellierten Magneten
Hatte diese Kappe noch zusätzlich eine Spitze, so sandte sie obendrein Odrauch aus. Setzte man eine Pyramidenkappe auf, so bildeten sich die Irisflammen längs der Pyramidenkanten aus. Die Farben waren von oben nach unten gelagert. Hatte man eine Hülse mit einfacher geradliniger Kante, so lagen die Farben wieder horizontal nebeneinander. War die Kante im Meridian (in Nord-Süd- Richtung),
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so war die Nordseite blau, die Südseite rot. Setzte man einen Huf auf, auf dem vier Spitzen saßen, die nach den vier Himmelsrichtungen zeigten, so war die Nordspitze blau, die Südspitze rot, die Westspitze gelb und die Ostspitze grau. Es stellte sich insgesamt heraus, daß die odische Ausstrahlung vornehmlich von den Spitzen und Kanten aus stattfand (D II S.205 ff.). Reichenbach versuchte weiters noch den Einfluß des Stahlmagnetismus vom Erdmagnetismus zu trennen. Zu diesem Zweck besorgte er sich einen walzenförmigen Stahlstab, den er magnetisierte. Die Sensitiven beobachteten, daß dieser außen wie von einem Flammenzylinder umgeben wurde, der die Irisfarben annahm, die vom Erdmagnetismus induziert waren. Innen jedoch herrschte die Farbe des jeweiligen magnetischen Pols vor (SM II §2175 ff.). 2.5.5. Beeinflussung durch den Beobachtungsabstand Was die Sensitiven jeweils sahen oder odisch fühlten hing auch vom Abstand zwischen dem Sensitiven und dem Objekt ab. Wenn sich eine Sensitive einer Odquelle sich nähert, so empfindet sie die Polarität auf weite Entfernung wie bisher beschrieben. In ca. 80 cm Entfernung dagegen schlägt die Empfindung um. Ein od- Pol wird als od+ empfunden und umgekehrt. Wenn die Sensitive sich der Quelle weiter nähert, so schlägt die Polarität wiederum um und der od+ Pol ist wieder der od+ Pol. In der Dunkelkammer sehen die Sensitiven in der kritischen Entfernung von 80-90 cm alle vormals hellen Lichterscheinungen verlöschen. Reichenbach interpretierte das so, daß es um den menschlichen Körper odische Zonen gebe, die für diese Wahrnehmungen verantwortlich sind(SM I §1194, SM II §2590). Es soll nach Reichenbach noch kleinere Subzonen im Abstand von Zentimetern vom Körper geben, die wir jedoch hier weglassen. 2.6. Od und Phosphoreszenz Aufgrund seiner Versuchserfahrungen mit Sensitiven gelangte Reichenbach zu der Ansicht, daß die Odlichterscheinungen nichts anderes als schwaches Phosphoreszenzlicht sind, denn er stellte fest, daß Sensitive Phophoreszenzerscheinungen viel früher und von viel längerer Dauer als Normalsichtige wahrnahmen (SM II §2495). Er versuchte das dann schlagend mit folgendem Versuch zu belegen:
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Er hatte einen phosphoreszenzfähigen Diamanten in einer Blechbüchse in seiner Dunkelkammer gelagert, und ließ ihn von einer Sensitiven prüfen. Danach verschloß er den Diamanten wieder und stellte die Blechbüchse 10 Minuten in die volle Sonne. Danach wurde die Büchse wieder in die Dunkelkammer genommen und der Diamant auf seine Lumineszenz geprüft. Reichenbach schreibt, bei dieser Gelegenheit hätte er als Nichtsensitiver den Diamanten lumineszieren gesehen, während die Sensitive den Kristall als sehr hell und schön mit großen Flammen schilderte, der das Innere der Büchse erleuchtete. Er schloß daraus, daß dies Phosphoreszenzlicht gleichbedeutend mit sehr starker Odstrahlung war (SM II §2496). Der Autor, der die Schwierigkeiten mit Lichtabdichtungen kennt (vgl. Kap.2.9.), fragt sich bei diesem Versuch natürlich, wie Reichenbach die Lichtdichtheit seiner Blechbüchse kontrollieren konnte. Reichenbach schreibt weiter, daß odnegatives Sonnenlicht die Phosphoreszenz sehr fördere, während odpositives Mondlicht dieselbe so gut wie gar nicht hervorbringe (SM II §2500). 2.7. Die Verallgemeinerung der Odlehre 2.7.1. die Begriffe "nemetisch" und "soretisch" Seit der Zeit von Franz Anton Mesmers gibt es das Heilverfahren der Magnetopathie, in dem man Patienten dadurch zu heilen versucht, indem man ihnen Striche gibt. Bei einem Strich führt der Magnetiseur seine Hände über den Körper des Patienten, ohne ihn zu berühren. Bei Sensitiven kann dies zur hypnotischen Einschläferung auf magnetischem Wege führen, d.h. die Sensitiven werden somnanbul, wenn man ihnen sogenannte ungleichnamige Fortstriche gibt (SM I §830, §842). Das ist ein Strich, der mit der rechten (linken) Hand auf der linken (rechte) Seite des Sensitiven vom Kopf über den Körper zum Fuß geführt wird. Die Strichrichtung ist dabei entlang des Nervenstromes bis zur Nervenendigung, d.h. abwärts vom Kopf zu den Füßen bzw. Händen. Bei derartigen Strichen wird der odische Strom nach außen verstärkt, was zu erhöhter Odentladung führt und auf die Sensitiven kühl, entspannend, erleichternd und einschläfernd wirkt. Bei intensiver Einwirkung geraten dadurch die Sensitiven tatsächlich in einen magnetischen Schlaf. Reichenbach nannte derartige Einwirkungen "nemetisch" (SM I §501).
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Geht ein Strich entgegengesetzt der Nervenrichtung, so wird er als lau und gruslich empfunden. So, wie man die Sensitiven durch nemetische wirkende Fortstriche somnanbul machen konnte, so konnte man sie durch Striche, die von unten nach oben gegen den Nervenverlauf geführt wurden, wieder aus dem somnanbulen Zustand aufwecken; und zwar besonders gut durch den gleichnamigen Rückstrich (SM I §584). Dabei wird mit der rechten (linken) Hand die rechte (linke) Körperhälfte gestrichen. Die Strichrichtung ist entgegengesetzt zum Fortstrich, nämlich zum Kopf aufwärts. Bei diesem Strich wird odische Strom nach außen geschwächt, der odische Strom des Magnetiseurs läuft dem des Sensitiven zuwider. Es kommt zu Odstauungen im Körper des Sensitiven, was als unangenehm empfunden wird. Mit diesem Strich konnte man Sensitive aus dem Schlaf holen (SM I §846), er steigerte ihre Sensitivität, regte in kleiner Dosis an und führte in großer Dosis zu Krämpfen. Reichenbach nannte solche Einwirkungen "soretisch" (SM I §1555). 2.7.2. das Neef'sche Ying-Yang-Gesetz Zunehmende Erkenntnisse durch zahlreiche Versuche ließen Reichenbach erkennen, daß die odischen Erscheinungen unter noch allgemeineren Prinzipien stehen, nämlich dem Neef'schen Gesetz (SM II §2655), das der Ying-Yang Lehre der Akupunktur sehr ähnlich ist. Folgende Beobachtungen lagen dem zugrunde: Je nach Grad der Sensitivität reagierten Reichenbachs Sensitive unterschiedlich stark auf nemetische (odnegative) Einwirkungen oder auf soretische (odpositive) Einwirkungen. Reichenbach beschrieb als nemetische Gefühlsgruppe in zunehmender Reihenfolge folgende Gefühle: a)Behagen, Beruhigung, Annehmlichkeit, Erheiterung b)Frische, Kühle, Kälte, Windigkaltes, Frostschauer, Gänsehaut, Zähneschlottern c)Schläfrigkeit, Schlaf, Kräftigung d)Leere, Leichtigkeit, Flaumleichte e)Ziehen, Zusammenschnüren, Faseriges, Stechendes(SM I §1614) Entsprechend beschrieb er als soretische Gefühlsgruppe: a)Mißbehagen; Erregung, Erweckung, Aufreizung; Widrigkeit b)Lauliches; Läue; Hitze; Schweiß; Ärger und Zorn c)Anfüllung, Verdickung, Schwellung, Empfang; Schwere d)Spinnweben; Pamstiges; Wurln; Gruseln; Ameisenlaufen; Stechen; Klopfen; elastisch werden; Wurmgefühl
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e)Bedrückung; Beklemmung; Beängstigung; Bangigkeit,Herzpochen f)Magendrücken; Magenweh; Übelkeit; Ohnmacht; Magenkrampf; Erbrechen; Kopfdruck; Kopfweh; g)Augenbrennen; Augenwässern; Tränen h)Gähnen, tonische und klonische Krämpfe, Katalepsie i)Betäubung ohne Schlaf; tote Finger, Füße, Hände, Arme und Beine; Gliederbetäubung, temporäre Blindheit; Scheintot k)Wahnsinn, zeitweiliger und dauernder (SM II §1598) Insgesamt stellte sich heraus, daß odnegative Einflüsse vom Organismus als zuträglicher empfunden werden. Sie leiten die Entspannung ein und stimmen die Sensitivität herab. Dementsprechend wirken odpositive Einflüsse, wie z.B. das Anlegen eines Kupferhemdes oder das Ausharren auf einer Wasserader aufreizend und steigern die Sensitivität. Gesunde Menschen werden dementsprechend von Sensitiven im Gesamteindruck als od- empfunden, während Kranke oder gar Leichen von unangenehmer warmer, odpositiver Ausstrahlung (calor mordax) sind. Es fiel weiters auf, daß die aufnehmenden Körperöffnungen des tierischen Körpers odnegativer gegenüber den ausgebenden Körperöffnungen sind. Ein Kristall an seiner wachsenden Spitze ist od-, während er an der Basis od+ ist. Alle diese Beobachtungen ließen sich unter folgendem Prinzip vereinen: Aufbau
Zerfall
odnegativ
odpositiv
aufnehmende Körperöffnungen
ausstoßende Körperöffnungen
Gesundheit Yin
Krankheit Yang
Später kam Reichenbach etwas von der polaren Betrachtungsweise ab und sah im Od allgemeiner auch ein Medium, mit dem Information übertragen werden konnte, denn die Sensitiven konnten das Geschlecht, die Gesundheit und den Gefühlszustand aus der odischen Ausstrahlung erfühlen. Hochsensitive konnten im somnanbulen Zustand telepathisch sehr empfänglich sein(SM II §2888).
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2.8. Das Tischrücken Der späteste Teil von Reichenbachs Arbeiten betrafen das Tischrücken. Das Tischrücken, so stellte er fest, ist kein Phänomen, das mit dem Aberglauben zusammenhängt. Nur Sensitive sind in der Lage, Tische in Fahrt zu bringen. Kranke in der Tischrückrunde hemmen das Phänomen, auch wenn Sensitive mit am Tisch sitzen. Der Tisch darf für die Hände nicht zu kalt sein, sonst bewegt er sich nicht. Ebenso sollten die Teilnehmer ausgeruht und ausgeglichen sein. Am Tisch sollte es keine scharfen Kanten und Ecken geben, damit nicht unnütz Od aus dem Tisch ausfließen kann. Jegliches Metall am Körper wirkt störend. Jeder Tisch kann, so Reichenbach, bewegt werden, wenn man diese Regeln beachtet. Normalerweise geht das Tischrücken so vonstatten, daß man die Hände auf den Tisch legt und der Tisch nach einer Weile in Bewegung kommt. Reichenbach wies nach, daß die Kräfte, die dies bewirken, keine Muskelkräfte waren: Er ließ einen Tisch mit Stricken besetzen und gab diese den Sensitiven locker in die Hand. Der Tisch kam in Bewegung, nachdem er odisch voll aufgeladen war. Bei besonders guten Sensitiven kann der Tisch nach 10 Minuten in Bewegung kommen. Die Kräfte können sehr stark sein. Reichenbach versuchte einmal einen Tisch in Bewegung an seiner Fahrt zu hindern, indem er sich auf die große Pratze des Tischfußes legte. Er wurde vom Tisch mit fortgeschleift. Zur Lokalisation dieser Kräfte gab folgender Versuch Aufschluß: Legt man einen Teppich oder ein Fell auf den Tisch und läßt Sensitive die Hände auf die Tischplatte legen, so bleibt der Tisch still, aber das Fell fängt an zu rotieren. Es sieht also so aus, als ob die wirksamen Kräfte auf der Oberfläche des Tisches wirken. Die Ursache, warum das Tischrücken Sache des Aberglaubens geworden ist, liegt wohl darin, daß man nie voraussagen konnte, wie, wo, und warum ein Tisch sich bewegen würde, und daß die Menschen daraufhin ihre Ängste und Gefühle in die tanzenden Tische hineinprojizierten. Reichenbach gelang es auch hier etwas Klarsicht zu bekommen: Er ließ sich einen Lattentisch machen, 1,80 m lang, 15 cm breit, die Kanten abgerundet. Auf diesen Tisch ließ er Sensitive in gerader Richtung die rechten Hände auflegen. Nach einer halben Stunde kam der Tisch knisternd und krachend in
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Bewegung und bewegte sich geradlinig und beschleunigt fort. Am anderen Ende des Zimmers ließ er die linken Hände auflegen und der Tisch kehrte sofort seine Bewegungsrichtung um. Die Richtung der Bewegung geht also in Richtung der Hände. Die rotierende, schwankende Bewegung des Tisches rührt von der Beteiligung der vielen Tischrücker her und von deren verschieden starker Wirksamkeit beim Vorgang. Man muß jedoch feststellen, daß Reichenbachs Erfahrungen nicht von anderen Experimentatoren geteilt wurden, die sich nach ihm mit dieser Materie befaßt haben. Mehr darüber im Kapitel 9. 2.9. Über die Objektivierbarkeit des Ods Daß Od auch objektivierbar ist, wies Reichenbach nach seinen eigenen Angaben mit der Photoplatte nach. Jede stärkere Quelle, die Odlichterscheinungen produzierte, eignete sich nach seinen Angaben als Nachweisinstrument. Reichenbach verwendete bei seinen Versuchen Glasplatten, die die zu seiner Zeit noch übliche feuchte Jodsilberschicht hatten. Er verwendete die empfindlichsten Platten, derer er seinerseits habhaft werden konnte. Nach 15 min Exposition durch die Odlichtquelle wurde diese dann sofort mit Eisenvitriollösung entwickelt. Die Versuchsanordnung bei der Belichtung war folgende: In der Dunkelkammer wurden zwei Kistchen im Abstand von 20 cm auf den Tisch gestellt, deren Abstand die Photoplatte überbrückte. Die photoempfindliche Schicht lag nach unten. Im Abstand von wenigen cm unter der Schicht war die Odlichtquelle, ein Kristall oder Magnetpol, oder eine Odlichtzuleitung aus Glas oder Metall, die mit einer Odlichtquelle verbunden war. Reichenbach benutzte als Odlichtquelle hierfür gerne starke chemische Reaktionen. Nach Reichenbachs Aussagen führten derartige Anordnungen bei ihm immer zu einer Schwärzung. Das Schwärzungsbild hatte die Besonderheit, daß die Schwärzung keine gleichmäßige war, sondern algenartig strukturiert war, worin Reichenbach einen Nachweis für die strukturbildende Fähigkeit des Ods als Lebenskraft sah (Odische Begebenheiten 1.Bericht). Der Autor selbst hat versucht, diese Versuche mit einem handelsüblichen 27-DIN Schwarz-Weiß Film zu reproduzieren, der nach seiner Vermutung die Empfindlichkeit der damaligen Photoplatte gehabt haben könnte (die Belichtungszeiten der Photographie zur Zeit Reichenbachs lagen im Zeitraum von Sekunden, man mußte
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damals für ein Photo noch gerade stehen und sollte sich nicht bewegen, weil dann wegen der langen Belichtungszeit das Bild verwackeln konnte). Diese Versuche des Autors waren nicht von Erfolg gekrönt. Während einer Diplomarbeit an der Uni Ulm (Prof. Fromherz Biophysik) wurde mit einem sehr empfindlichen rauscharmen Photomultiplier (einem RCA 31034-A-02, d.i. ein Lichtdetektor, dessen Empfindlichkeit die heute empfindlichste Photoplatte selbst bei Vorbelichtung noch weit übertrifft) auch tatsächlich einige Dinge nachgewiesen, die den Aussagen Reichenbachs entsprechen, jedoch auch einige Dinge, die diesen Aussagen diametral zuwider laufen: So konnte man die schwache Biolumineszenz der Pflanzen bei Gurkenkeimlingen sehr eindeutig im Bereich von einigen Photonen/sec nachweisen, jedoch beim Magnet blieb jede "Od"Strahlung aus. Einige Stoffe zeigten eine Art "optischer Radioaktivität", d.h. sie strahlten immer noch sehr geringe *) Intensitäten an Photonen aus (unter 1 cps ), obwohl sie schon einen ganzen Tag im Dunkeln weilten. Dazu gehörten etwa ein grüner Floureszenzfilter der Fa. Schott und die Quarzküvetten. Eine eindeutige Parallelität zwischen den Aussagen Reichenbachs und den Messungen mit dem Photomultiplier ließ sich also nicht herstellen. Daneben wurden noch einige merkwürdige Beobachtungen gemacht, die nicht ganz erklärlich waren. So kann man etwa, wenn man eine Lichtquelle aus dem Brennpunkt einer Sammellinse rückt, am Detektor leicht eine Abnahme der Lichtintensität um die Hälfte feststellen, wenn man die Lichtquelle auch nur wenig aus dem Brennpunkt herausrückt. Wenn der Versuch jedoch im Bereich ultraschwacher Intensität ausgeführt wird, etwa mit einem Thermostrahler, so kann man die Quelle ziemlich weit aus dem Kondensorbrennpunkt nehmen, ohne daß die Intensität nennenswert herunter geht. (Diese letzte Messung muß sehr kritisch betrachtet werden, da sie nicht sorgfältig genug abgesichert wurde. So wurde das Restlicht im Raum nicht durch eine Blende ausgeblendet. Der leuchtende Thermostrahler ragte, durch seine Fläche bedingt, über den Brennpunkt hinaus und hat womöglich dadurch das Ergebnis verfälscht.) Jedoch nicht nur bei der Brechung von Licht ultraschwacher Intensität lassen sich seltsame Effekte finden, sondern auch bei ____________________________ *) cps = counts per second = Photonenzählimpulse pro Sekunden
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der Durchgängigkeit von Licht. Die Transmission von Licht durch absorbierende Materialien wie Seesand oder Sojabohnenzellschichten ist weit höher, wenn man als Lichtquelle ultraschwach leuchtende Gurkenkeimlinge nimmt anstatt das intensive Licht einer Photometerlampe zu benutzen. Bei einem Graufilter hingegen bleibt der Transmissionskoeffizient bei ultraschwacher Lumineszenz konstant. (Die Idee zu den Versuchen stammt von R.Wolf und O.Weingärtner, die Versuche wurden im Labor von F.A.Popp gemacht.) Ein weiterer Punkt, der den Autor gewundert hat, war, daß man "Hohlraumstrahlung" bei Zimmertemperatur messen konnte, obwohl wirklich alles getan wurde, um die Apparatur lichtdicht zu machen. (Alle Ritzen wurden doppelt mit schwarzem Isolierband zugeklebt. Die Kiste, in der sich der Detektor befand, war in einem abgedunkelten Raum untergebracht.) Wenn man den Photomultiplier in eine total abgedunkelte, innen schwarz eloxierte Aluminiumkiste von ca. 35cm x 45cm x 45cm schauen ließ, so detektierte dieser bei einer Fläche der Photoelektrode von 2,3 cm x 0,7cm und einer durchschnittlichen Quantenausbeute von 10% im Bereich von 200 bis 930nm ungefähr 0,5 - 1 cps mehr, als wenn der gekühlte Photomultiplier nahe an der Photokathode durch einen Schlitzverschluß abgedeckt wurde und nur seine Rauschzählrate (1 cps) anzeigte. Die beteiligten Photonen mußten im roten Teil des Spektrums liegen, weil rauscharme empfindliche Blau-GrünMultiplier diesen Effekt nicht zeigten. Wenn man mit Hilfe der Planck'schen Strahlungsformel theoretisch 2 berechnet, wieviel Photonen der Hohlraumstrahlung pro cm und sec im Bereich von 200-950nm ein solcher Hohlraum absorbiert, so kommt man mit Hilfe der Gesetze des schwarzen Strahlers und der 2 Planck'schen Formel auf~0,5 Photonen/cm .s . Legt man sehr optimistisch im relevanten Wellenlängenbereich des Photomultiplier eine Quantenausbeute von 10% zugrunde, so müßte dieser weniger als 0,085cps detektieren. Die detektierte Zählrate war jedoch de facto um Faktor 5-10 höher. Alle diese Beobachtungen, die nur so am Rande der betreffenden Arbeit gemacht wurden und die im Grunde genauer abgesichert sein müßten, haben im Autor deshalb die Frage aufgeworfen, ob es die spezifischen optischen Materialkonstanten sind, die sich im Bereich der allerschwächsten Lichtintensität zu ändern scheinen, oder ob man dort überhaupt ganz andere optische Gesetze als gültig annehmen muß.
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Anhang: Fragebogen zum Auffinden von Sensitiven
Zutreffendes bitte unterstreichen a) Haben Sie einen unterbrochenen, unruhigen Schlaf? b) Auf welcher Seite schlafen sie normalerweise? c) Reden Sie öfters im Traum? d) Neigen Sie zum Schlafwandel? e) Ist Ihnen Mondschein im Schlafzimmer angenehm?
nein
ja (15)
links nein
rechts ( 5) ja (20)
nein
ja (25)
ja
egal
nein ( 5)
f) Mögen Sie Blumen über Nacht im Schlafzimmer? g) Leiden Sie öfter unter Kopfweh?
ja nein
egal
nein ( 5) ja ( 5)
h) Haben Sie öfters Magenweh, d.h. insbesondere Magenkrämpfe? i) Sind Sie witterungsempfindlich? k) Haben Sie öfters Krämpfe?
nein nein nein
l) Sind Ihnen große Spiegel angenehm? ja m) Haben Sie es lieber kühl oder warm? warm n) Essen Sie lieber Süßes oder Saures? Süßes o) Essen Sie viel oder wenig? viel p) Ist Ihnen eine Handreichung angenehm? ja q) Fühlen Sie sich in der Gegenwart vieler Menschen wohl? ja
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ja ( 5) ja ( 5) ja (10) egal
nein (10) kühl ( 5) Saures( 5) wenig ( 5)
egal
nein ( 5) nein ( 5)
Erläuterung des Fragebogens: Ein Sensitiver wird die rechte Spalte als zutreffend ankreuzen. Die Zahl neben der Spalte gibt die ungefähre Gewichtung an, mit der die Antworten als Maß für die Sensitivität anzusehen sind. Wer mehr als 25 Punkte erreicht, gilt Gewichtung wurde vom Autor geschätzt).
als
sensitiv
(Die
zu a) Im Verlauf des Schlafes wird Od ausgeströmt.Dieses lädt das Bett auf und wirkt dann gleichnamig zurück und stört dann die Nachtruhe jedes höher Sensitiven. zu b) Der Erdboden der Nordhalbkugel ist od+. Dazu gesellt sich die Tatsache, daß die Erde zu einem Großteil aus Metallen besteht. Deshalb legt sich der sensitive Schläfer auf die odrechte Seite. zu l) Spiegel sind dem Sensitiven unangenehm, weil die Odspiegelung so erfolgt, daß der Körper und sein Spiegelbild sich odgleichnamig gegenüberstehen. Dazu kommt die Tatsache, daß Spiegelflächen aus Metall sind. zu n,o) Diese Merkmale hat Reichenbach bei seinen Sensitiven festgestellt, hat aber keine Erklärung dafür gefunden. zu p) Eine Handreichung beim Begrüßen erfolgt mit der odgleichnamigen Hand und ist damit dem Sensitiven unangenehm. zu q) In gedrängten Gesellschaften kommt es zur odgleichnamigen Rückwirkungen, die Atmosphäre wird odisch aufgeladen und wirkt unangenehm auf den Sensitiven zurück.
Bibliographie A) wissenschaftlich relevante Bücher zur Odlehre 1) Reichenbach,Karl L. Freiherr v. Physikalisch-physiologische Untersuchung über die Dynamide des Magnetismus, der Elektrizität, der Wärme, des Lichts, der Kristallisation, des Chemismus in ihren Beziehungen zur Lebenskraft Band I und II Zweite verbesserte Auflage Vieweg Braunschweig 1849 (Quelle im Text abgekürzt mit D I oder D II)
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2) Reichenbach,Karl L. Freiherr v. Der sensitive Mensch und sein Verhalten zum Ode Cotta'scher Verlag Stuttgart und Tübingen 1854 (Quelle im Text abgekürzt mit SM I) 3) Reichenbach,Karl L. Freiherr v. Der sensitive Mensch und sein Verhalten zum Ode Cotta'scher Verlag Stuttgart und Tübingen 1855 (Quelle im Text abgekürzt mit SM II)
Band I
Band II
4) Reichenbach,Karl L. Freiherr v. Die Pflanzenwelt in ihren Beziehungen zur Sensitivität und zum Ode Braumüller Wien 1858 (Quelle im Text abgekürzt mit PW) 5) Reichenbach,Karl L. Freiherr v. Odische Begebenheiten zu Berlin in den Jahren 1861 und 1862 Schrödter
Berlin
1862
6) Reichenbach,Karl L. Freiherr v. Die odische Lohe und einige Bewegungserscheinungen als neuentdeckte Formen des odischen Prinzips in der Natur Braumüller Wien 1867 (Quelle im Text abgekürzt mit L) 7) Reichenbach,Karl L. Freiherr v. Wer ist sensitiv, wer nicht? oder kurze Anleitung, sensitive Menschen mit Leichtigkeit zu finden (Zusammenfassung aus SM I/II über sensitive Eigenschaften) Braumüller Wien 1856 B) populärwissenschaftliche Schriften 8) Reichenbach,Karl L. Freiherr v. Odisch magnetische Briefe 1852 wiedererschienen bei Max Jäger Leipzig 1902 wiedererschienen bei Max Altmann Leipzig 1912
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9) Reichenbach,Karl L. Freiherr v. Aphorismen über Sensitivität und Od Braumüller Wien 1866 C) Streitschriften 10)Reichenbach,Karl L. Freiherr v. Köhlerglaube und Afterweisheit Dem Herrn Vogt in Genf zur Antwort Braumüller Wien 1866 11)Reichenbach,Karl L. Freiherr v. Odische Erwiderungen an die Herren Professoren Fortlage, Schleiden, Fechner und Hofrat Carus Braumüller Wien 1855 D) Sekundärliteratur 12)Bauer, A. Karl Ludwig Freiherr von Reichenbach Alfred Hölder Wien 1917 13)Fechner, Gustav Theodor Erinnerung an die letzten Tage der Odlehre Breitkopf und Härtel Leipzig 1876 E) Nachfolger der Odlehre 14)Durville, Henri Die Physik des Animalmagnetismus Max Altmann Leipzig 1912 F) Sonstiges 15)Bauer, Dieter Nachweis der ultraschwachen Lumineszenz an Gurkenkeimlingen Diplomarbeit,Abteilung für Biophysik Universität Ulm 1983 16)Popp, Fritz Albert Biologie des Lichts Paul Parey Berlin,Hamburg
1984
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3.Atonizität und Zoozität
3.1. Einleitung Der Elsässer Martin Ziegler, von dessen Arbeiten das nächste Kapitel berichtet, lebte von 1818 - 1893. Er war Chemiker. Über sein Leben ist recht wenig bekannt, zumal da er zeitlebens Junggeselle blieb. Zeitweilig war er Direktor einer chemischen Fabrik in Spanien, dann arbeitete er an der Universität Genf, gestorben ist er 1893 in Algier. Seine Forschungen sind bis heute praktisch vergessen, er fand praktisch keinerlei Anhänger, die seine Forschungen fortführten. Da seine Forschungen denen Reichenbachs und, wie wir noch sehen werden, in einigen Punkten auch denen Reichs (vgl. Kap.6) ähneln, wird hier über die Ergebnisse berichtet. Ziegler entdeckte nun aufgrund der ihm eigenen Sensitivität, daß es in der Natur ein plasmatisch fluides Agens geben muß, das er Atonizität nannte. Später entdeckte er, daß diesem Agens noch ein zweiter Faktor beigemischt ist, den er Zoozität nannte, weil er anfangs glaubte, dieser Faktor trete nur bei Tieren auf. 1865 gelang es ihm, einen indirekten Nachweis für diese Agentien zu finden, nämlich in der Reaktion von Drosera - Pflanzen auf Stoffe, die mit diesen Agentien geladen wurden. (Bei Drosera handelt es sich um den heute seltenen und naturgeschützten Sonnentau, eine "fleischfressende" Pflanze, die auf Torfböden in der Nähe von frischem, fließendem Wasser wächst. Einen anderen indirekten Nachweis dieser Agentien fand er in der biologischen Reaktion von Tieren, die man diesen fluiden Agentien aussetzte. Diese Beobachtungen wandte er dann später bei der Heilung von Malaria an. Am Ende seines Lebens soll er die Wirksamkeit von homöopathischen Lösungen so gesteigert haben, daß sie allein durch ihre "Strahlungsaktivität" schon gefährlich einwirken konnten. Dieser Teil seiner Forschungen kurz vor seinem Tode ist jedoch größtenteils verloren gegangen. Es finden sich in seinem Briefwechsel mit A. Zöppritz nur Andeutungen, auf die wir am Ende des Kapitels eingehen werden(4). In diesem Briefwechsel steht auch, daß Ziegler nach Kenntnisnahme der Reichenbach'schen Schriften Od- mit Atonizität und Od+ mit 35
Zoozität identifizierte. Um seine sensitiven Wahrnehmungen descriptiv in den Griff zu bekommen, beschrieb Ziegler das Verhalten dieser Agentien ähnlich wie Reichenbach mit einer Terminologie, die der Elektrizitätslehre entlehnt ist. So stellte er einige Atonizitätsquellen und zwei Zoozitätsquellen fest. Um das passive Verhalten eines Stoffes bzgl. Atonizität und Zoozität zu beschreiben, bestimmte Ziegler die Leitfähigkeit und die Kapazität bzgl. Atonizität oder Zoozität. In späteren Jahren erweiterte er noch etwas die Terminologie und verwendete bei seinen homöopathischen Untersuchungen die Begriffe Spannung (tension = Aufladung?) und Abspannung (detente = Mangel an Ladung?)(4). Tab.1, S.38/39 gibt u.a. eine Kurzzusammenfassung der odischen Eigenschaften diverser Stoffe nach Ziegler. 3.2. Der Nachweis von Atonizität und Zoozität 3.2.1. Selbstbeobachtungen und Muskelteste Nach den Selbstbeobachtungen von Ziegler wirkt eine Quelle wie Chininbisulfat, die Atonizität aussendet,_ auf die Nervenzentren wie z.B. den Genitalplexus ein. Sie bewirkt dort ein dumpfes vibrierendes Gefühl, das einen zur Bewegung antreibt. Wenn man diesen willkürlichen Bewegungen freien Lauf läßt, so bewegt sich das Becken dabei mal vorwärts, mal rückwärts, mal seitwärts. Wenn das lange gemacht wird, tritt dabei Müdigkeit auf, die bei einem Zustrom von Atonizität immer auftritt. Ziegler interpretiert die Muskelreaktion so, daß durch die Atonizität schwächend auf die Nervenerregung eingewirkt wird. Dadurch wird das Gleichgewicht der Muskeln gestört und die Bewegungen treten auf. Er beschreibt einen Muskeltest auf Atonizität, der so aussieht(1): Man gehe halb in die Hocke und lasse Atonizität einwirken, indem man etwa eine Flasche mit Chininbisulfat berührt. Sobald der Zustrom einsetzt, wird man, so Ziegler, die Neigung haben, die Knie weiter zu beugen, da die Atonizität auf die Innervierung des geraden rechten vorderen Oberschenkelmuskel einwirkt. Im BrustArmbereich wirkt die Atonizität nach Ziegler's Angaben schwächend auf die Brustmuskeln. Er gibt hierfür folgenden Muskeltest an: Man bringe beide Hände 5 cm vor das Gesicht. Die Handflächen stehen sich dabei im Abstand von 5 cm parallel gegenüber. Man neige dann den Oberkörper etwas und halte die Ellbogen dabei parallel dazu. Führt man nun Atonizität zu, so bewegen sich die 36
Hände willkürlich auseinander, sofern man aktiv keinen Widerstand leistet. Ähnliche Techniken für diagnostische Muskelteste sind heute wohlbekannt, aber es sind keine Tests im Sinne von Ziegler. Die heutigen Tests lassen sich jedoch sicherlich auch für die Probleme sinngemäß variieren und anwenden, wie Ziegler sie beschrieben hat(5). 3.2.2. Beobachtungen an Drosera Wie man weiß, gehört der Sonnentau zu den sogenannten fleischfressenden Pflanzen. Es handelt sich dabei um eine Pflanze, deren Blätter klebrige Fangarme besitzt, die vorbeifliegende Insekten aus der Luft einfangen können. Aufgrund seiner sensitiven Wahrnehmung vermutete Ziegler, daß es so etwas wie Atonizität sein könnte, was den Fangreiz auslöst. Um bei der Prüfung der Drosera-Pflanzen mit Stoffen wie etwa Chininbisulfat eine chemische Verschmutzung der Blätter und damit das Eingehen dieser Pflanzen zu verhindern, entwickelte Ziegler mehrere Prüfmethoden: 1.) Er packte die zu untersuchenden Stoffe in ein Wachskügelchen von ungefähr 3 mm Durchmesser ein. Er ließ dazu 3 g weißes Wachs schmelzen und mischte diese Stoffe mit ungefähr 1 g Prüfsubstanz. 2.) Er benutzte neutrale Stoffe wie Kubusstückchen(3 mm x 3 mm x 3 mm) aus gewaschenem Ochsenhorn oder mehrmals zu Rotglut erhitztes und wieder abgekühltes Platin. Je nach Versuchsstellung wurden diese Objekte einer Auf- oder Entladung unterzogen. Zur Zoozitätsaufladung benutzte Ziegler entweder direkt seine eigenen Hände (Aufladungsdauer bei Wachskügelchen etwa 2 min.) oder er benutzte mittelbar schon mit Zoozität voll gesättigte Stoffe als Quellen. Diese Stoffe (z.B. Ammoniakphosphat) mußten natürlich zuvor mit der Hand (Dauer etwa 1 Stunde) oder mit dem Ziegler'schen Drucktopf aufgeladen werden (vgl.3.4.6.)(2). Zur Zoozitätsentladung benutzte Ziegler ebenfalls stark zoozitätsabsorbierende Stoffe wie Blutalbumin oder Ammoniakphosphat. Diese Stoffe wurden zuvor naßgemacht und dann mehrmals bei 100 C ausgekocht und wieder abgekühlt, weil sich herausgestellt hatte, daß durch die Wärme das meiste an Zoozität ausgetrieben und mit dem Dampf mitgenommen wurde. Ein weiterer Weg, Blutalbumin zu entladen, bestand darin, es in einer ausgeglühten Eisenschachtel oder einer Glasröhre unterzubringen. 37
Tab.1: Quellen und Eigenschaften bzgl. Atonizität und Zoozität Quellen:
Atonizität
Zoozität
-venöses Blut -Elektrizität
-arterielles Blut -Druckvorgänge
-homöopathische Lösungen -Harnstoff -Chloroform -Terpentin -Schwefel -Schwefeläther -Verbrennung (außer Gasverbrennung)
-homöopathische Lösungen -Sauerstoff? -Organismen
-Zersetzungsvorgänge
Stoffeigenschaften: Atonizität
Zoozität
Objekt Leitfähigkeit Kapazität Leitfähigkeit Kapazität _____________________________________________________________ Al Cd Cu Sn Cu Fe
k.A.*) gut gut schlecht schlecht schlecht
Pt Ag
gut gut
Au Pb Sb Messing
gut k.A. gut k.A. gut k.A. gut k.A. gut k.A. k.A. k.A. Eigenschaften lassen sich aus spezifischen Materialeigenschaften und dem Legierungsverhältnis der beteiligten Stoffe abschätzen
k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A.
gut gut schlecht gut schlecht gut nach Aufladung gut gut
___________________________ *) k.A. = keine Angaben 38
k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. sehr hoch k.A. k.A.
Atonizität Zoozität Objekt Leitfähigkeit Kapazität Leitfähigkeit Kapazität ______________________________________________________________ Bi gut k.A. k.A. k.A. Wasser k.A. gut k.A. gut Mineralwasser Ammoniakphosphat Glas Hartgummi Seide Darm Leinen
k.A.
gut
k.A.
k.A.
k.A. schlecht gut gut gut gut
k.A. k.A. k.A gut gut gut
k.A. k.A. schlecht gut gut gut
gut gut k.A. gut gut gut
Blutalbumin Blutalbumin-
k.A.
gut
k.A.
gut
serum,trocken Blutalbumineiweiß Blut,
k.A.
schlecht
k.A.
gut
k.A.
gut
k.A.
schlecht
arteriell Blut venös Milch
k.A
schlecht
k.A.
gut
k.A. k.A.
gut gut
k.A. k.A.
schlecht gut
Molke,trocken Butter Fleisch Fleischbrühe, trocken
k.A. k.A. k.A.
schlecht gut gut
k.A. k.A. k.A.
gut schlecht gut
k.A.
schlecht
k.A.
gut
k.A. k.A. k.A. gut k.A.
gut gut schlecht k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. gut k.A.
Fleisch ausgekocht Leber Milz Wachs Marmor
schlecht schlecht gut k.A. schlecht
39
Damit konnte durch die Eisenumhüllung (vgl. Tab.1) dem Albumin selektiv Zoozität entzogen werden, da Glas und Eisen Atonizität nicht leiten, dafür aber eine hohe Affinität und Kapazität zur Zoozität besitzen. (Wenn das Albumin länger im entladenen Zustand gelagert werden sollte, verfuhr Ziegler immer nach diesem Verfahren, da ansonsten es sich von selbst wieder mit Zoozität vollgesogen hätte.) Das Objekt wurde dann zur Entladung mit diesen neutralisierten Stoffen und ihrer Umhüllung in Kontakt gebracht. Für die Atonizität hatte Ziegler eine Art Chininkuchen, auf den er die ladbaren Objekte legte. Um ihn herzustellen, schmolz er 3 g weißes Wachs, das er mit 1 g Chininsulfat mischte. Aus dieser Masse bildete er einen kleinen Kuchen, den er auf den Boden einer Schüssel aus Steingut klebte. Auf diesen Kuchen wurde ein Papier gelegt. Darauf lagen dann die atonisch aufzuladenden Objekte. Zur Atonizitätsentladung eines Körpers wählte er folgenden Aufbau: Er setzte den bzgl. Atonizität zu entladenden Körper auf ein Schächtelchen aus Hartgummi (guter Atonizitätsleiter, schlechter Zoozitätsleiter, vgl. Tab 1). Dieses enthielt BlutAlbumin (hohe Kapazität für Atonizität und Zoozität), das zuvor mehrmals befeuchtet und wieder ausgekocht war und somit begierig die Atonizität des Probekörpers selektiv durch den Hartgummi an sich ziehen konnte. Wenn man Versuche mit Drosera macht, muß man sich vornherein klar sein, daß das nicht einfach ist. Ziegler selbst läßt durchblicken, daß er seine Pflanzen oft nicht da hatte, wo er sie haben wollte. Er schreibt, daß die Pflanzen mit einiger Übung relativ leicht in einen bestimmten Reaktionszustand zu bringen sind, sie sind aber schwer dort zu halten. Außerdem kann man nicht zu jeder Jahreszeit experimentieren. Entweder man macht die Versuche direkt im Torfmoor oder man muß sie in einem isolierten völlig eingeheizten Zimmer machen, das frei von jedem tierischen Organismus gehalten wird, dessen zooische Ausstrahlung die Drosera absättigen und damit ihre Empfindlichkeit herabstimmen könnten. Die Droserapflanzen werden in Töpfe mit 6 cm Torferde gesetzt. Die Töpfe werden 2 bis 3 cm unterhalb der Torfoberfläche mit Wasser gefüllt. Das Wasser wird oft erneuert. Mit diesen Dingen ausgerüstet machte Ziegler nun die im folgenden beschriebenen Experimente: 1.) Er fabrizierte Wachskügelchen von 2 - 3 mm Durchmesser, gefüllt einerseits mit Harnstoff oder Chininbisulfat, anderer40
seits mit Eisen und drittens mit einer Mischung von beiden. (Rezept bei Torfpflanzen: 3 g Wachs, 1/10 g Harnstoff, 1/10 g Eisen; Rezept bei künstlicher Aufzucht: 3 g Wachs, 1 g Harnstoff, 1/10 g Eisen) Die Wachskügelchen wurden durch das Halten in der Hand aufgeladen und anschließend auf die Blätter der Drosera gelegt. Ziegler beobachtete nun, daß die Drosera Pflanzen nur auf die Kügelchen mit Freßbewegung reagierten, die eine Mischung von Eisen und Harnstoff beherbergten. Die gefressenen Kügelchen wurden nach etwa 3 Tagen von der Pflanze freigesetzt und fielen dann vom Blatt herunter. Die Pflanze reagierte dann nicht mehr auf solche Kügelchen. Wenn man statt dem Kügelchen mit der Mischung Kügelchen anbot, die nur eins beider Materialien enthielten, erfolgte keine Reaktion. 2.) Die Drosera wurde zooisch entladen. Dazu wurde neben die Erdscholle, auf der die Pflanze wuchs, eine zugeschmolzene 10 cm lange, Durchmesser 1,5 cm Glasröhre ins Wasser gebracht, die entladenes Albumin enthielt. Daraufhin wurde die Pflanze im Verlauf von 7 Tagen sehr empfindlich und reagierte sehr stark auf zooisch aufgeladenes Material. 3.) Die Drosera wurde zooisch überladen. Dazu wird ihr immer wieder frisch aufgeladenes Albumin in zwei Glasröhren in den Topf gebracht. Die Atonizität des Albumin wird durch einen Wollfaden aus dem Innern der Röhre ins Wasser geleitet. Die Pflanze wurde darauf am 5. Tag auf leicht zooisierte und gleichzeitig stark atonisierte Gegenstände empfindlich. Am 7. Tag war die Empfindlichkeit total überwunden und die Drosera - Pflanzen reagierten überhaupt nicht mehr. Wenn man anschließend das zooisierte Material durch Röhren mit Chininsulfat ersetzte (vgl. nächster Punkt), die die Pflanze atonisch aufluden, so reagierte Drosera nach 12 Stunden wieder auf zooische Gegenstände. 4.) Zur atonischen Aufladung wurden in das Bassin 10 cm lange Glasröhren von 1,5 cm Durchmesser mit Chininsulfat gelegt. Die Atonizität des Chinins wurde über die Füllung aus Baumwolle und den Korkstöpsel in die Erde geleitet, auf der die Droserapflanze wuchs. Die Pflanze reagierte darauf mit einer Verminderung der Empfindlichkeit auf zooisches Material und reagierte nach 6 Tagen überhaupt nicht mehr. 5.) Wenn man die Pflanzen durch Röhren auf- oder entlädt, sie durch einen geladenen Gegenstand zu Reaktion bringt, und während der Reaktion die Röhren herauszieht, so bleibt die Reaktion 41
plötzlich stecken und die Fangarme der Droserapflanze bewegen sich nicht mehr weiter. Ziegler interpretierte seine Ergebnisse in folgender Weise(1): Damit Drosera reagiert, ist ein ausgewogenes bestimmtes Verhältnis in der Pflanze von Atonizität und Zoozität nötig. Die Pflanze muß Zoozität und Atonizität in ungefähr gleichem Umfang enthalten. Diese "neutralen" Pflanzen reagieren nur dann, wenn eine Potentialdifferenz zwischen ihr und dem Objekt besteht. Es müssen in diesem normalen Zustand beide Agentien zugleich angeboten werden. Ziegler entwickelte nun ein einfaches Testverfahren mit normalen Droserapflanzen, mit dem man den odischen Zustand von Testkörpern bestimmen konnte: Mehrere Testkörper (Hornstückchen, Platinringe) wurden alle in gleicher Weise aufgeladen: Ein Teil der Testkörper wurde den Droserapflanzen in diesem Zustand sofort zur Prüfung gegeben (Test A), die anderen Testkörper wurden zusätzlich teilweise entweder auf den Chininkuchen gelegt (Test B: Addition von Atonizität) oder auf eine Lackgummischachtel gelegt, die neutralisiertes Albumin innendrin enthielt (Test C: Subtraktion von Atonizität). Das Protokoll verzeichnete dann z.B.: A B 30 C 5 0 0 8 Die Zahl hinter den Buchstaben gibt die Lade- oder Entladedauer an, die Zahl unter dem Buchstaben gibt die Stärke der Reaktion von Drosera an, bei einer Skala von 1 - 10. Wir interpretieren nun einige Beispiele möglicher Reaktionen: A B 30 C 5 Interpretation: Prüfkörper reich an 0 0 8 Zoozität, noch reicher an Atonizität A
B 30
C 5
Interpretation: Prüfkörper ist neutral
10
5
5
und stark geladen
A 0
B 30 10
C 5 0
Interpretation: Prüfkörper ist rein zooisch geladen
A 4
B 30 9
C 5 0
Interpretation: Prüfkörper enthält reichlich Zoozität, wenig Atonizität
A 0
B 30 0
C 5 0
Interpretation: Prüfkörper enthält absolut keine Zoozität
42
3.2.3. Versuche mit tierischen Organismen Atonizität und Zoozität wirken stark auf Lebensvorgänge ein. Wenn man z.B. befruchtete Hühnereier im Ofen ausbrütet und dabei zwischen die Reihen der Eier neutralisiertes entladenes Albumin legt, so schlüpft kein Küken aus den Eiern(1). Die Embryonen sterben alle ab. Es wird ihnen anscheinend alle "Lebenskraft" entzogen. Noch genauer als an Eiern läßt sich die Reaktion auf "Lebenskraftentzug" bei Kaninchen studieren: Man nimmt 2 etwa gleiche Kaninchen (gleiches Geschlecht, gleiches Alter, gleiches Gewicht) und bringt sie in einem sehr engen Holzkäfig unter, indem sie sich kaum bewegen können. Beide Kaninchen werden unter gleichen Bedingungen gehalten. Ihre Fäkalien und ihr Urin wird gesammelt. An die Seitenwände des einen Käfigs werden 1 kg Tüten mit mehrfach entladenem Blutalbumin angelegt. Das Kaninchen im anderen Käfig dient als Kontrolle und wird dem neutralisierten Albumin nicht ausgesetzt. Man beobachtet, daß das Kaninchen, das dem neutralisierten Albumin ausgesetzt ist, an Gewicht verliert, während das Kontrollkaninchen sein Gewicht hält. Das Kaninchen, das dem Albumin ausgesetzt ist, gibt außerdem mehr Urin von sich als sein Leidensgefährte. Der Urin enthält dabei weit mehr Ammoniakphosphat (guter Zoozitätsspeicher! vgl. Tab. 1) als normal. 3.3. Über das Verhältnis Atonizität - Zoozität und seine Verbindung mit Wasser, Eisen, Wärme und Elektrizität 3.3.1. Wasser Eisen ist laut unserer Tabelle 1 ein starker Zoozitätsspeicher. Zu dieser Ansicht gelangte Ziegler aufgrund des folgenden Versuchs: Er ließ sich ein Stück Eisen machen, in das Löcher gebohrt waren. In ein Loch steckte er eine dicke WachsChininpille und zugleich ein Kubusstückchen Ochsenhorn. Das Stück Eisen mit seiner Füllung nahm Ziegler mit ins Bett und am nächsten Morgen zeigte das Ochsenhornstückchen eine weit höhere Landungsintensität bei Drosera an, als man das mit den Fingern hätte erreichen können. Da diese Versuche nur gelingen, wenn man über lange Zeiträume zooisch auflädt, schloß Ziegler daraus, daß Eisen erst Zoozität leitet, wenn es damit voll aufgeladen ist, was bei der hohen Kapazität von Eisen bzgl. Zoozität lange dauert. Die Zoozität 43
wird dann genau so langsam wieder abgegeben wie sie aufgespeichert wurde. Wasser ist, wie aus der Tabelle 1 ersichtlich, ein starker Atonizitäts- und Zoozitätsspeicher. Deshalb befeuchtete Ziegler bei einer Neutralisierung Stoffe wie Albumin oder Hornstückchen und erwärmte sie dann, damit der Dampf die odische Ladung aus dem Objekt mitzog. Folgende Versuche belegten dieses: Man bringt in einem Porzellantiegel Wasser zum Kochen. In dem Moment, wo das kochende Wasser vom Feuer gezogen wird, wird ungefähr 10 g trockenes zooisiertes Albumin ins Wasser geworfen. Über den Tiegel wird dann ein Siebtuch gespannt, durch das dann der gesamte Wasserdampf entweichen muß. Auf dem Siebtuch lagen einige 2 mm x 3 mm x 3 mm Kubusstückchen Ochsenhorn oder kleine offene, Durchmesser 3 mm, Ringe aus Platindraht. Wenn man diese Gegenstände dem Test A, B oder C unterwarf, so reagierten die Droseras nur im Fall C. Ziegler zog daraus den Schluß, daß der Dampf hauptsächlich Atonizität und weniger Zoozität mitzieht, die zum Teil im Ursprungsstoff bleibt. Derartige Ergebnisse ließen Ziegler vermuten, daß der odische Zustand der Luft auch für Wettererscheinungen mitverantwortlich ist. Er schreibt: "Wenn ein negativ odischer Zustand herrscht, hat die Luft mehr Wasser als sonst und behält mehr Wasser. Es ist, als ob eine chemische Verbindung mit der Luft stattgefunden hat, alles trocknet sehr schnell, und man bringt die Feuchtigkeit nicht aus der Luft heraus. In dieser Konstellation seltenen sechssternigen Schneeflocken, die den ausmachen. Wenn aber die Luft positiv ist, so weniger Wasser als der Hygrometer anzeigt. Alles, trocknet sehr langsam."
entstehen die Pulverschnee hat sie weit was trocknet,
3.3.2. Wärme Genauso wie Wasser Atonizität und Zoozität mitnimmt, so tut es die Wärme: Wenn man Körnchen aus Albumin (in Wachs eingeschlossen) zooisiert, dann erwärmt und abkühlen läßt, so hat das Albumin seine zooische Reizwirkung auf Drosera verloren. Die Ursache dessen ist, so interpretierte es Ziegler, daß durch die abfließende Wärme die Zoozität des Prüfkörpers mitgezogen wurde(1). Diese Ansicht läßt sich durch folgenden Versuch kontrollieren: Wenn man zooisch mit der Hand geladene Hornstückchen mit Wasser befeuchtet und dann das Wasser bei niederer Temperatur verdunsten 44
läßt, so wird die Atonizität durch den Wasserdampf wohl mitgezogen, jedoch die Zoozität bleibt beharrlich im Körper. Ein weiterer Versuch demonstriert das Verhalten der Zoozität hinsichtlich Wärme noch deutlicher: Man wickelt einen dünnen Platindraht zu einer Spirale auf. Die beiden 3 cm abstehenden freien Enden des Drahts macht man zu einem Knoten. Beide Knoten überzieht man mit einer Schicht, indem man sie in flüssiges Wachs taucht und abkühlen läßt. Man faßt um die Platinspirale in der Mitte und zooisiert damit den Draht in der Mitte. Wenn man nun ein Ende abschneidet und auf ein normales reizbares Droserablatt fallen läßt, das auf Zoozität reagieren müßte, so kann man keine Reaktion feststellen. Die Zoozität wurde also nach 1 1/2 Stunden nicht bis zu den Enden weitergeleitet. Wenn man aber anschließend das nun freigewordene Platindrahtende soweit mit einer Alkoholflamme erhitzt (Atonizitätsquelle!), bis das Wachs am anderen Ende flüssig wird, man den Knoten abschneidet und auf ein reizbares Droserablatt fallen läßt, so ist die Reaktion sehr stark. Nach Zieglers Interpretation wurde die Zoozität durch die Wärme mitgerissen. Ziegler schreibt, es sei ihm niemals möglich gewesen, Zoozität mit Kälte zu vertreiben. Aufgrund dieser Versuche sah Ziegler die Zoozität als viel träger und beharrender an als die Atonizität, die er für viel beweglicher erachtete. Aufgrund der folgenden Versuche glaubte er, daß die Kräfte in jedem Körper gebunden nebeneinander vorliegen; wenn auf die eine Kraft Einfluß genommen wird, reagiert auch die andere. Wenn man z.B. Eisen in Albuminlösung bringt, so kann man die Entwicklung von Atonizität feststellen. Das erklärte sich Ziegler so, daß das Eisen die Zoozität des Albumins an sich zieht und der Gegenpart Atonizität aus dem Albumin freigesetzt wird. Ziegler beobachtete grundsätzlich immer, daß Zoozität und Atonizität zusammen eine andere Wirkung aufweisen, als wenn beide Kräfte allein für sich standen. Er zooisierte Hornstückchen und legte sie in ein Steingutge-fäß. Die Hornstückchen lagen auf dem Ende eines Seidenfadens, der mit dem anderen Ende mit einem Platinfaden verbunden war. Dies andere Ende des Platinfadens wurde in die Alkoholflamme einer Lampe gehängt. Nach 10 Minuten riefen die Hornstückchen bei Drosera eine weit intensivere Reaktion auf eine verstärkte Zoozität hervor, als es die Hände alleine bewirken konnten. Die zooische Aufladung war um so stärker, je länger die Seidenverbindung 45
zwischen Hornstückchen und Platindraht war. Ziegler interpretierte dieses Verhalten so, daß durch den Atonizitätsstrom von der Flamme aus über den Platin- und den Seidenfaden Zoozität aus dem Platin- und Seidenfaden mitgezogen wurde. Ein Versuch, der diese Theorie erhärtet, ist folgender: Ein Platinplättchen wird durch mehrmaliges Erwärmen zur Rotglut erhitzt und durch darauffolgendes Abkühlen neutralisiert. Dann wird es an einem Ende mit den Händen zooisiert und auf ein Plätzchen mit feuchtgetränkter Erde gelegt. Auf das nicht zooisierte Ende des Plättchens werden neutrale Hornstückchen gelegt. Diese bleiben neutral, so lange man nicht an das zooisierte Ende eine Atonizitätsquelle wie Chininsulfat legt. Dann zeigen sie an Drosera Zoozität an. 3.3.3. Elektrizität Ein interessanter Versuch ist, wenn man einen Glasstab zuerst zooisch eine Stunde mit den Händen auflädt, dann auf Umgebungstemperatur abkühlt und anschließend elektrisiert. Dieser Glasstab wird zwischen zwei Batisttampons drei mal schnell gleitend hindurchgezogen. Die Batisttampons enthielten im Innern Chininbisulfat und waren außen mit l'or unessif (?) bestreut. Derselbe Vorgang wurde ebenfalls mit einem neutralisierten Stab zur Kontrolle gemacht. Ziegler stellte fest, daß der neutralisierte Stab eine höhere elektrostatische Spannung aufwies als der zooisierte Stab. Er konnte aus größerer Entfernung Gegenstände anziehen und er konnte aus größerer Entfernung Lichterscheinungen in einer Vakuum Geißlerröhre bewirken, wenn er an dieser vorbeibewegt wurde. Erst nachdem der zooisierte Stab das 4. Mal nach diesem Modus aufgeladen wurde, wurde die Spannungsdifferenz zwischen beiden Stäben kleiner. Nach der 7. Aufladung verschwand dieser Unterschied ganz. Ziegler vermutete, daß das Glas aufgrund seiner zooischen Aufladung leitend wurde und einen Abfluß der Elektrizität begünstigte(vgl. Kap.5). In einer kurzen Bemerkung erwähnt er, daß zooisiertes Glas auch etwas für Atonizität leitend wird. Er bleibt hier jedoch eine Versuchsbeschreibung schuldig. Batterieelektrizität erzeugt nach Ziegler ebenfalls Atonizität und zwar insbesondere am - Pol. Wir kommen darauf im nächsten Kapitel zu sprechen, wo es um die Ziegler'schen Apparatekonstruktionen geht. 46
Es fiel bei den Versuchen auf, daß man die Wirkung einer zooischen Aufladung verstärken konnte, wenn man zugleich mit etwas Atonizität auflädt. Wenn man jedoch eine atonische Aufladung zu lange hinauszieht, so erlischt mit der Zeit jede Reiz-wirkung. Im allgemeinen scheint es so zu sein, daß eine zooische Wirkung durch ein wenig Atonizität stimuliert wird, und eine atonische Wirkung durch Zoozität. Es gibt keine Aktion ohne den anderen Partner. Es ist so z.B. möglich aus zwei zooisch aufgeladenen Gegenständen einen atonischen und einen zooischen zu bekommen. Wenn man z.B. einen Platinring und ein Hornstückchen in gleicher Weise mit der Hand zooisiert und dann zusammenlegt, so erhält man, wenn man beide Gegenstände wieder trennt, den Platinring zooisch und das Hornstückchen atonisch wieder zurück. Ziegler erklärte das so, daß das Platin eine höhere zooische Kapazität als das Ochsenhorn besitzt und damit diesem seine Zoozität entzieht. Atonizität und Zoozität scheinen auch Verbindungen zur statischen Elektrizität zu haben. Es fiel Ziegler auf,daß statische Reibungselektrizität sich nur mit Stoffpaaren erzeugen läßt, deren odische Polaritäten ungleichnamig sind. So kann man statische Reibungselektrizität erzeugen, wenn man Glas (zooisch +) mit Wolle (atonisch -), die mit "l'or unissif" bestreut ist oder Hartgummi (atonisch -) mit Katzenfell (zooisch +) reibt. Im ersten Fall ist die Reibungselektrizität, die man vom zooischen Glas abstreift positiv, im zweiten Fall ist die Elektrizität vom atonischen odnegativen Kautschuk negativ. Wenn man den positiven Wollappen mit Chininbisulfat bestreut und am Glas reibt, so bleibt Glas mit großer Kraft an Glas haften. 3.4. Die Ziegler'schen Apparate 3.4.1. die atonischen Säulen Um eine Atonizitätsquelle zu bekommen, wählte Ziegler folgenden Aufbau: Er nahm als Hülle Glasröhren von 2,5 cm Durchmesser und einer Länge von 24 cm. Diese füllte er abwechselnd mit Schichten von 1/2 cm Zyankali und 1 cm Milchzucker. Die Schichten waren durch kreisrunde Scheiben aus Harnblasenleder voneinander getrennt. Beide Enden der Röhre waren durch einen Korken verstopft, die einen Seidenfaden von 2 - 3 mm Dicke und 1 m Länge durchließen. Die Seide war in gutem Kontakt mit der letzten Schicht der Röhre. Später verbesserte er das Gerät. Er ersetzte die Milchzucker47
schicht durch eine 1 cm dicke Schicht von kreisrunden übereinandergestapelten Papierscheiben, die in einer Lösung von 600 g Albumin und 300 g Harnstoff pro Liter getränkt waren und anschließend getrocknet wurden. Das Zyankali ersetzte er durch eine 5 mm dicke Schicht von ebensolchen Papierscheiben, die in 2% wässrige ChininbisulfatLösung getaucht und ebenfalls getrocknet waren. Diese Röhren zeigten ein eigenartigen physikalischen Effekt. Sie gingen teilweise von selbst kaputt. 25 - 30 % zersprangen innerhalb der ersten zwei Tage ohne irgendwelches Dazutun. Alle zersprangen am Korken. Das ist ein ähnlicher Effekt, den man auch bei homöopathischen Lösungen beobachten kann. Die atonischen Säulen wurden zur Behandlung von Malaria eingesetzt. 3.4.2. die atonischen Spulen als Atonizitätslieferanten Ziegler entdeckte, daß durch den elektrischen Strom einer Batterie Atonizität frei wird. Er vermutete erst, daß durch die Elektrizität die Atonizität nur mitgezogen werde. Später war er dann jedoch der Ansicht, daß die Atonizität durch chemische Zersetzung am -Pol der Batterie freigesetzt wird. Besser wird die Ausbeute einer Batterie, wenn sie an eine Spule angeschlossen wird, mit einem Spulenkern aus Lackgummi enthält. Noch besser - so schreibt Ziegler - ist eine reine Luftspule deren Wickeldurchmesser doppelt so groß wie der Drahtquerschnitt ist. Eine solche Spule gleicht übrigens dem Aufbau der Tracheen der Droserapflanze. Diese sind für die Kontraktion der Fangarme beim Insektenfang verantwortlich. Ziegler brachte solche Spulen von 200 Windungen in Reagenzgläser von 12 mm Außendurchmesser, die er dann mit flüssigem gelben Wachs (Bienenwachs?) füllte und erstarren ließ. Derartige Bündel schaltete er elektrisch hintereinander. Die Enddrähte dieser Röhren schaltete er zugleich atonisch parallel, indem er alle Drähte am oberen Pol mit einer 1 cm dicken Schicht Hartgummi verband. Er beobachtete, daß bei niederer Stromstärke nur das erste Bündel (vom Minuspol aus gesehen) Atonizität abgab, bei höherer Stromstärke kam das zweite Bündel hinzu. Wenn man statt der einfachen Spule doppelt eine bifilare Spule wickelt, deren Enden am einen Ende verbunden sind, so war bei niederer Stromstärke Atonizität zu spüren, während bei höherer Stromstärke überhaupt nichts zu spüren war. Ziegler erklärte diese Beobachtung so, daß die Atonizität bei niederer Stromstärke 48
Abb.3: der atonische Kondensator als Atonizitätsquelle
Abb.4: der atonische Stromunterbrecher
nur bis zum Ende der einen Halbspule reichte. Wenn der Strom größer wurde, so reichte die Atonizität weiter bis zum Ende der zweiten gegensinnig umlaufenden Halbspule. Linke und rechte Halbspule eliminierten sich dann in ihrer Wirkung. 3.4.3. der atonische Kondensator Der atonische Kondensator beruht auf folgendem Prinzip(Abb.4): Mit einer elektrischen Batterie als atonischer Quelle wird ein Stromkreis aufgebaut. Dieser Stromkreis muß aus atonizitätsleitenden Platindraht sein. Am Minuspol wird zur atonischen Verstärkung ein Element in den Stromkreis geschaltet, das aus einer Spule Platindraht besteht, die in einem Gefäß mit Chloroform oder einer andern atonisch wirkenden Flüssigkeit (5% Chininbisulfatlösung oder sulphurischer Äther) liegt. An einer anderen Stelle ist für 30 cm der Platindraht durch Eisendraht ersetzt. Dadurch ist der elektrische Stromkreis gewährleistet, der atonische jedoch unterbrochen. Die Atonizität sammelt sich nun am Ende des Eisendrahts an und kann dort mit einem Faden aus atonisch leitenden Material wie Seide oder Leinen abgegriffen werden. Dieser Aufbau soll viel Atonizität liefern. 3.4.4. intermittierende Geräte Ziegler stellte fest, daß Atonizitätsströme biologisch sehr viel intensiver wirken, wenn sie intermittierend zugeführt werden. Um diesen Effekt auszunützen, konstruierte Ziegler folgenden Apparat, vgl.Abb.5: Eine Glasröhre von 25 cm Länge und 5 cm Durchmesser ist auf einer Drehscheibe befestigt und kann sich dadurch um die eigene vertikale Achse drehen. Auf die Röhre wird 49
ein Seidenband von 1 cm Breite geklebt.Oben und unten, vertikal übereinander befinden sich zwei Büschel aus Seide, die bei Drehung der Scheibe am Glas gleiten und periodisch zugleich die Seidenfäden berühren. Mit dem einem Büschel leitet man die Atonizität zu, mit dem anderen ab. Durch die Drehung wird periodisch der atonische Kontakt geschlossen. 3.4.5. Inhalationsapparat für Atonizität Um Atonizität einatmen zu können, entwickelte Ziegler folgendes Gerät: Er nahm einen 1,5 m langen Platindraht und umwickelte ihn mit einem Seidenband. Dieser so isolierte Platinfaden wurde alle 6 cm gefaltet, so daß das Ganze ein lockeres Paket von Platindraht und Seide ergab. Dieses Paket wurde in eine 10 cm lange Blechbüchse gesteckt. Das eine Ende des Platindrahts wurde durch ein Loch im Bodenblech herausgeführt und an den Minus Pol des atonischen Kondensators angeschlossen. Bei der Benützung des Geräts wurde die Blechbüchse vor die Nase gehalten.
3.4.6. der Ziegler'sche Drucktopf Aufgrund seiner biologischen Beobachtungen fand Ziegler, daß Zoozität Fäulnisprozesse hemmt und Atonizität sie fördert(2). (vgl. Abschnitt 3.5.1.) Daneben wußte er, daß Luft unter hohem Druck Bakterien tötet. So kam er dann auf die Idee, daß ein Drucktopf eine Zoozitätsquelle sein könnte. Die Zoozität kam seiner Meinung vom Sauerstoff, weil Sauerstoff einesteils in hoher Konzentration ebenfalls desinfiziert, und andererseits, weil Sauerstoff ähnlich wie die Zoozität eine notwendige Komponente des tierischen Lebens ist, während die anderen Gase für das tierische Leben belangloser sind. Ziegler ließ sich deshalb ein Gefäß aus Eisen bauen, das man mit 15 atü Überdruck belasten konnte. Nachdem der Überdruck eingelassen wurde, dauerte es eine halbe Stunde und der Topf übte die gleichen Empfindungen aus wie ein Atonizitätsstrom, der durch einen stark zooisierten Körper floß. Im Gegensatz zu seinen Erwartungen stellte er fest, daß der Topf, in Urin getaucht, dort Fäulnis und Bakterienbildung beschleunigte. Um den Drucktopf als Zoozitätsquelle benutzen zu können, war es deshalb notwendig, den atonischen Anteil der Topfemanation vom zooischen abzutrennen. Deshalb legte er zugeschmolzene Glasröhren, die konzentrierte 50
Ammoniakphosphatlösung enthielten, auf den Topf. Diese Röhren waren neutralisiert und wurden durch die Kompressionen im Topf zooisch aufgeladen, weil sie den atonischen Anteil nicht aufnahmen. Wenn man die so aufgeladenen Röhren dann in den Urin legte,so bremsten sie dort deutlich Fäulnis und Bakterienbildung. Bei solchen Versuchen von tagelanger Dauer war es nötig mehrere Male den Drucktopf in Betrieb zu setzen, um die Röhren mehrmals aufzuladen, da sich die aufgespeicherte Ladung allmählich verflüchtigte. Die freigesetzte Spannung an Zoozität war proportional zur komprimierten Luftmenge. 3.4.7. das Ziegler'sche Teleskop Ziegler bemerkte, daß auch Gestirne, Planeten und Kometen odisch wirken. Deshalb baute er ein Teleskop, mit dem er mittels seines sensitiven Gefühls die Bahn eines Gestirns bestimmen konnte(4). Dieses Teleskop bestand aus einer Kristall-Linse (aus Quarzglas ?) von 15 cm Brennweite, die mit Zinkweiß bestrichen war. Diese wurde an das eine Ende einer Kartonröhre befestigt. Am anderen Ende in 30 cm Abstand von der Linse wurde eine Glasscheibe angebracht, auf die in der Mitte außen ein rundes Stück Messing von 1 cm Durchmesser geklebt war, auf dem man mit dem sensitiven Gefühl fühlte. Der Abstand Linse-Messing von 30 cm war erforderlich, weil Od und Licht nach Ziegler verschiedene Brechungsindices haben und die odische Brennweite doppelt so groß ist wie die optische ist. 3.5. Die Anwendung von Zoozität und Atonizität in der Biologie 3.5.1. Fäulnisprozesse Um die Droserapflanzen für zooisiertes Material empfindlich zu machen, setzte Ziegler eine Chininpille von 3 g Wachs und 1 g Chinin in einen Topf mit Drosera. Nach 4 Tagen wurde die Pille weggenommen. Die Droserapflanzen reagierten dann erst nach 8 Tagen wieder. Bei dieser Gelegenheit stellte Ziegler fest, daß die Torfscholle einen modrigen und faulen Geruch angenommen hatte. Um die Zoozitätsentwicklung der Mikroorganismen zu bekämpfen, setzte er statt der Chininpille eine Glasröhre mit neutralisiertem Ammoniakphosphat in den Torfboden. (Das Ammoniakphosphat war davor 2 Stunden ausgekocht worden.) Nach 24 Stunden war der Geruch verschwunden, jedoch die Pflanzen waren dann nicht mehr empfindlich, wegen zu hoher zooischer Ladung. 51
Ziegler interpretierte seine Ergebnisse dahingehend, daß er gegen seinen Willen Drosera zooisiert hatte, weil das Ammoniakphosphat anscheinend immer noch aufgeladen war. Er machte jetzt die Kontrolle mit einem anderen Objekt, nämlich Urin. Er nahm ein Dutzend 14 cm lange Glasröhren von 17 mm Durchmesser. Diese waren mit 16 g gesättigter Ammoniakphosphatlösung gefüllt und zugeschmolzen. Dann nahm er noch zwei gleiche Glasröhren, füllte sie mit 10% Chininbisulfatlösung und schmolz sie ebenfalls zu. Die Verbindung der Atonizität von innen nach außen erfolgte über einen Platindraht, der durchs Glas führte. Um jede Restladung auszutreiben und um einheitliche Anfangsbedingungen zu schaffen, wurden die Röhren mit Ammoniakphosphat durch Kochen neutralisiert. Die Röhren mit Chininbisulfat wurden mit Aqua dest. gewaschen und durch Salpetersäure gezogen. Ziegler füllte nun drei Steingutgefäße mit je 100 ml Urin, Gefäß 1 überließ er sich selbst als Kontrolle. In Gefäß 2 wurde in eine der oben beschriebenen Röhren mit Ammoniakphosphat gelegt. Das Ammoniakphosphat wurde davor 20 min zooisch geladen. In Gefäß 3 wurde eine neutralisierte zooisch unbehandelte Röhre gelegt. Bei einer normalen Entwicklung der Fäulnis wie in Kontrollgefäß 1 verliert der Urin am 4. Tag seine Klarheit und fängt an zu stinken. Er enthält dann viele Zittertierchen und Bakterien. Am 6. Tag bildet sich auf der Oberfläche ein grüner Schimmel, am 7. Tag überzieht ein seidiges Häutchen die Oberfläche, die aus doppelkernigen Zellen besteht und am 9. Tag abstirbt. In Gefäß 2 (zooisiertes Urin) zeigt sich bis zum 9. Tag keine wesentliche Änderung, der Uringeruch ändert sich etwas, ohne im Gestank dabei sehr durchzudringen. Es gibt keine Zittertierchen und nur wenig Bakterien. Am 9. Tag beendete Ziegler die Zooisierung und innerhalb von 2 Tagen war die Entwicklung der Fäulnis in diesem Gefäß beinah genauso weit fortgeschritten wie im Kontrollgefäß 1. In Gefäß 3 (schwach zooisierter Urin) ist am 6. Tag der Urin noch immer klar. An diesem Tag unterbrach Ziegler das Experiment und fügte der Röhre mit Ammoniakphosphat eine Röhre mit Chininbisulfat hinzu. Binnen von 14 Stunden wurde die Flüssigkeit trübe und es entwickelte sich ein Häutchen. Am 9. Tage waren die Vergärungsprozesse genausoweit entwickelt wie im Kontrollgefäß, nur daß dieses noch mehr stank. Ziegler interpretierte seine Ergebnisse dahingehend, daß ein Überschuß von Zoozität Fäulnis hemmt, während ein Überschuß an Atonizität Fäulnis begünstigt. 52
3.5.2. die Wirkung auf Pflanzen Ziegler war der Ansicht, daß Pflanzen keine Zoozität produzieren können und deshalb ihren Bedarf von tierischen Organismen her decken. Er stellte fest, daß zur Blütezeit des Roggens dieser anfängt zu blühen, wenn die Blütenstände zuvor von einem Insekt berührt wurden. Wenn man zu dieser Zeit ein Insekt nimmt und mit diesem die Blütenstände punktweise berührt, so stehen diese Berührungsstellen am nächsten Tag in Blüte. Man muß dabei freilich verhindern, daß die Pflanze dabei durch die Zoozität des eigenen Atems stimuliert wird(1). Bei Parnassia Palustris (Studentenröschen, Sumpfherzblatt) stellte Ziegler fest, daß bei einem atonischen Regime die Staubbeutel beschleunigt ausgefahren werden, wenn ein zooischer Reiz sie erregt. Das Gleiche geschieht bei einem atonischen Reiz in zooischem Regime. Diese Pflanze verhält sich insofern analog zu Drosera. Ziegler glaubte aufgrund dieser Versuche, daß bei Reifung Blühen und Befruchtung Atonizität und Zoozität eine große Rolle spielen. 3.5.3. die odische Anatomie des tierischen Körpers Alle rohen organischen Stoffe wie Rohwolle, Blut, Milch, Fleisch etc. haben eine Kapazität für Atonizität und noch mehr für Zoozität. Wenn man diese Stoffe jedoch in ihre Bestandteile zerlegt, so stellt sich heraus, daß diese Bestandteile unterschiedliche Kapazitäten für Atonizität und Zoozität besitzen. So lassen sich allgemein die wasserlöslichen Anteile dieser Substanzen im getrockneten Zustand mit Zoozität laden, während die festen Substanzen wie Proteine und andere Gerüstsubstanzen Atonizität aufnehmen(2). Wenn man Blutalbumin mehrmals wäscht und so an lösbaren Bestandteilen auslaugt, so läßt sich der eingetrocknete Rückstand des Waschwassers nur zooisch laden, das gewaschene Albumin jedoch nur atonisch. Rohwolle ist unbehandelt zooisch ladbar. Wird sie jedoch zu Textilwolle, so kann man sie nur noch atonisch laden. Milch ist zooisch ladbar. Trennt man sie auf in Butter und Molke, so ist die eingetrocknete Molke sehr stark zooisch ladbar und die Butter atonisch. Wenn _man Fleisch wäscht und auskocht, so sind die eingetrockneten Salze der Waschlösung zooisch ladbar, während der unlösliche Rest der Trockenmasse es nicht ist. 53
Blut kann nach Untersuchungen von Ziegler sowohl atonisch als auch zooisch sein. Das arterielle Blut ist mehr zooisch, das venöse ist mehr atonisch (Der Nachweis dafür geschieht, indem man neutralisierte Platinringe in eine Wachstüte steckt, und diese dann in das betreffende Blut taucht und auflädt. Die Prüfung der Platinringe erfolgt dann an Drosera Pflanzen) Atonizität und Zoozität sind also im tierischen Körper nicht gleichmäßig verteilt. So ist z.B. die Milz mehr zooisch, während die Leber mehr atonisch ist. Medikamente haben, so Ziegler, in dieser Theorie die Aufgabe, die verschiedenen odisch gestörten Spannungen auszugleichen. Leider ist von diesen Erkenntnissen wenig erhalten geblieben. 3.6. Die medizinische Wirkung von Atonizität und Zoozität 3.6.1. magnetische Kraftübertragung Damit ein geschwächter Kranker genesen kann, ist es nötig, daß er genügend Zoozität erhält, damit er wieder zu Kräften kommt. Der folgende Versuch demonstriert wie eine solche Übertragung von einem Organismus zum anderen im Prinzip vonstatten geht(2): Ziegler setzte zwei Kaninchen in zwei Käfige aus Blech von je 40 cm Länge, 20 cm Breite und 22 cm Höhe. Der Rahmen des Blechkäfigs war aus Zink und isolierte damit (vgl.Tab.1) gegen Zoozität. Die Füße des Käfigs waren eine Verlängerung des Rahmens. Sie waren 7 cm hoch. Der Boden des Käfigs war auswechselbar und wurde je nach den Erfordernissen des Versuchs eingesetzt. Die Blechkäfige standen jeder auf einem Tisch mit Eisenbeinen. Diese Tische hatten nach innen eine Vertiefung, die den herunterkleckernden Urin in ein Sammelgefäß lenkte, das unter dem Tisch stand. Ein Käfig erhielt einen Boden, der aus 27 cm langen Durchmesser 2,5 cm Glasröhrchen bestand. Sie waren mit kristallisiertem Ammoniakphosphat + 2% Chininbisulfat gefüllt. Ein Ende der Röhre war jeweils zugeschmolzen. Im anderen Ende steckte ein Korken, durch den ein starker Seidenfaden führte. Dieser Seidenfaden wurde mit dem Boden des zweiten Käfigs verbunden, der aus Holzzylindern gleicher Abmessung bestand. Wenn man nun etwa gleiche Kaninchen in die Käfige einsetzte und sie mit dem selben Futter ernährte, konnte man folgendes beobachten: Dem ersten Kaninchen auf den Glasröhren ging es schlecht. Seine Gedärme zeigten übertriebene peristaltische 54
Bewegungen. Es produzierte relativ mehr Kot als sein Kollege und fraß dabei weniger. Es verlor an Gewicht und magerte ab. In neun Tagen verlor es 22% seines Gewichts. Als am 9. Tag die Kaninchen den Käfig tauschten, erholte sich das erste Kaninchen langsam und nahm wieder an Gewicht zu. Erst am 16. Tag arbeiteten die Gedärme wieder normal. Das andere Kaninchen war durch den Wechsel stark betroffen und zeigte besonders intensive Bewegungen der Gedärme. Es produzierte in den ersten 3 Tagen doppelt so viel Kot wie sein Kollege. Der Kot enthielt weit mehr Galle und lösliche Substanzen, was beim Kaninchen im anderen Käfig nicht der Fall war. Ab dem 19. Tag besserte sich etwas die Situation. Es sah wieder besser aus und produzierte auch weniger Galle und Kot. Ziegler interpretierte dieses Experiment so: Im Käfig mit den Glasröhren als Boden gibt das Tier seine Zoozität an den Glasstab und das Ammoniak - Sulfat. Die Zoozität wird durch den Strom Atonizität, der von der Chininquelle herrührt, in den zweiten Käfig geschoben und sorgt dort für die bioenergetische Aufladung des Bewohners. Ziegler konnte nun beobachten, daß das Kaninchen, das zuerst 9 Tage aufgeladen wurde, nach seiner Schlachtung noch 2 1/2 Stunden lang autonome peristaltische Darmbewegungen zeigte. Bei seinem anderen Kollegen dauerten die Darmbewegungen nur 20 Minuten. Aufgrund dieser Beobachtung glaubte Ziegler, daß die Zoozität ein wichtiger Faktor ist, der für eine Muskelbewegung vonnöten ist. Er ordnete die Zoozität deshalb dem Vegetativum zu. Er glaubte auch, daß Zoozität mehr das sympathische Nervensystem beeinflußt, während Atonizität mehr auf den Parasympathikus wirkte. 3.6.2. die Wirkung der Atonizität Ziegler erprobte die Atonizität an sich und an anderen Versuchspersonen. Er stellte fest, daß die Inhalation von Atonizität mit dem oben beschriebenen Apparat die Lungen befreite, man konnte auf einmal frei atmen, die Bronchitis war weg(1). Zoozität machte dagegen für Bronchitis anfällig. Ein Zuviel an Atonizität bei empfindlicheren Personen bewirkte jedoch, daß man leicht betäubt wurde und an Bewußtsein verlor. Bei unempfindlicheren Personen konnte man ein Nachlassen der Schmerzempfindlichkeit feststellen. Atonizität wirkte also so ähnlich wie ein Betäubungsmittel. Weitere Auskünfte über das Verhalten bei Atonizitätszufuhr gab der folgende Tierversuch: Ziegler legte ein Kaninchen, das schon 55
4 Stunden nichts gefressen hatte, mit dem Rücken in einen Holzkasten vom Durchmesser einer Regenrinne und band seine Pfoten fest. Die Rectaltemperatur des Kaninchen sank aufgrund dessen von 39,4 Grad auf 37,8 Grad. Der Holzkasten wurde durch eine Eisenplatte als Unterlage atonisch isoliert. Die rechte Pfote wurde mit dem atonischen Kondensator verbunden, der in Betrieb gesetzt wurde. Sofort sank die Temperatur im Rectum und zwar um 1/10 Grad pro Minute, bis sie 35,6 Grad als untere Grenze erreichte. Die peristaltischen Bewegungen der Eingeweide wurden durch die Behandlung sehr stark stimuliert, so daß sie sichtbar wurden. Dem Kaninchen machte das alles nichts aus, es schien zu schlafen. Nun wollte Ziegler eine Leberkrise erzeugen. Dazu legte er einen mit 6 cm Durchmesser Wolltampon auf die Gegend der Leber. Von dem Tampon aus wurde ein Bündel Wolle zum Holzboden abgeleitet. Um falsches Abströmen der Atonizität zu verhindern, wurde der Holzkasten gegen den Wollfaden durch eine atonische Abschirmung aus Blech isoliert. Durch diesen Aufbau wurde, so Ziegler, ein Atonizitätsstrom von der Pfote zur Leber gelenkt. Dieser Strom zog auf seinem Weg Zoozität mit und konzentrierte sie in der Lebergegend, wo sie schwer abfließen konnte und den Organismus störte. Bei dem Kaninchen konnte man beobachten wie die Rectaltemperatur wieder anstieg, nach 12 min war sie um 0,4 Grad C gestiegen. Der Pulsschlag des Kaninchens war sehr schnell und lag bei 166/min . Ziegler machte daraufhin die Durchleitung wieder rückgängig und erreichte durch die atonische Aufladung wieder 35,6 Grad. Danach entließ er das Kaninchen wieder in natürliche Bedingungen. Ziegler schreibt, wenn die Atonizitätszufuhr intermittierend gewesen wäre, hätte er das Tier sterben lassen können. Ziegler glaubte aufgrund aller dieser Versuche, daß für Bewußtseinsprozesse vor allem ein Energieverbrauch an Zoozität vonnöten ist(1). Ein Übergewicht an Atonizität raubt die Besinnung und setzt die Körpertemperatur herab. Er machte die Beobachtung, daß Haupthaar sich atonisch laden ließ und Barthaar zooisch und interpretierte das so: Um das Bewußtsein aufrecht zu erhalten, muß vom Haupthaar überschüssige freiwerdende Atonizität abströmen. Er glaubte, daß während des Tages Zoozität für bewußte Prozesse verbraucht werde, und nachts diese Zoozität wieder aufgeladen werde. Er empfahl auch aus diesen Gründen Bettzeug zu verwenden das aus 56
pflanzlichem Material wie Leinen, Stroh etc. bestand, das keine Zoozität wie tierisches Material absorbieren konnte. Er behauptete, daß er selbst und auch andere in solchen Betten kürzer und besser schlafen, weil dort kein zooischer Kraftverlust besteht. Seine Forschungen ließen ihn auch die Wirkung von Betäubungsmitteln wie der des stark atonischen Chloroform neu überdenken. Nach Zieglers Interpretation wird durch die Inhalation des stark atonischen Chloroforms das arterielle Blut so mit Atonizität überschwemmt, daß das Gleichgewicht Atonizität - Zoozität beider Blutsorten in Richtung Atonizität verschoben wird und man somit das Bewußtsein verliert. Man muß sich bei dieser Interpretation vergegenwärtigen, daß man bis heute nicht weiß, wie Chloroform eigentlich wirkt und wo es angreift. 3.6.3. die Anwendung bei Malaria Es ist weithin Fieberanfällen Atonizität das lerdings muß,
bekannt, daß Chinin zur Behandlung vom Malaria angewendet wird. Ziegler stellte fest, daß die wirksame Agens ist, das die Malaria heilt. Also Ziegler, noch dazu die tierische Zoozität
kommen, insbesondere wenn der Kranke geschwächt ist. Ziegler glaubte, daß ein Sumpf ein Gebiet gestauter Zoozität ist, daß die ganze Zoozität im Sumpf steckt und es an Atonizität mangelt. Dieser Zustand wird, so Ziegler, in die Atmosphäre durch dunkle Bakterienwolken weitergetragen. Der Sumpf steht somit im Gegensatz zum zoozitätsarmen Torfmoor, wo in einem atonischen Klima Drosera wächst. Ziegler erklärt sich das Auftreten von Malaria durch einen Mangel an Atonizität, der eine Stauung der Zoozität in Milz und Solarplexus verursacht. Es gelang ihm an sich selbst ein leichtes Fieber zu erzeugen, indem er eine Tüte mit neutralisiertem Blutalbumin nachts an seine Nieren legte. Er wollte sich danach jedoch an seinen Apparaten durch Atonizität kurieren und holte sich eine Hautinfektion, die zum damaligen Zeitpunkt gerade epidemisch verbreitet war. Er warnte davor, zu epidemischen Zeiten die Geräte zu benutzen. (vgl. Abschnitt 3.7.) Zur Kurierung von Malaria verwendete Ziegler seine verschiedenen atonizitätsspendenden Geräte. Die Kranken fühlten hierauf eine sofortige Erleichterung, ein Kribbeln und ähnliche Empfindungen. Es war zur Krankenheilung oft günstig, wenn der Kranke mit einem zoozitätsspendenden Gesunden beisammen saß, der die Hand hielt. Man kann auch andere Aufbauten wählen, um eine magnetische 57
Kraftübertragung zu gewährleisten. Man setzt den Gesunden zur atonischen Isolation auf eine Eisenplatte. Die eine Hand faßt eine Atonizitätsquelle, die andere den Kranken. Dadurch wird ein atonischer Strom von der Quelle durch den Gesunden in den Kranken erzeugt, der den Gesunden Zoozität kostet und dem Kranken zugute kommt. Daneben gab es aber auch noch andere Anwendungsmöglichkeiten: So wurde z.B. ein spezielles 8 cm x 10 cm Pflaster mit einer Binde aus Leinen oder Baumwolle auf Kreuz gebunden. Das Pflaster bestand aus einer Schicht Schweinsblase und einer Schicht Papier, das in 2% Chininlösung getränkt war. Beide Schichten waren durch einen Baumwoll- oder einen Leinenfaden zusammengenäht.Die Art der Anwendung ist also sehr variabel. Die Erfolge bei der Malariaheilung sollen 100%-ig gewesen sein. 3.6.4. die Anwendung der Atonizität bei Schmerzen Schmerzzustände sind nach Ziegler Zustände erhöhter zooischer Ladung. Deshalb ist es zur Schmerzheilung nötig, Zoozität lokal abzuleiten(1). Schulterrheuma: Man bindet mit Eisendrähten einen Tampon auf der schmerzhaften Stelle fest und verbindet die Stelle mit dem atonischen Kondensator. Der Kranke darf nicht atonisch isoliert sein und muß mit dem Boden in Berührung stehen. Nach 1 Stunde empfindet er eine große Erleichterung. Der Schmerz kommt dann nach einigen Tagen langsam wieder. Der Versuch hat als unangenehme Nebenwirkung, daß der atonische Strom über die Füße abfließt und dort aufgrund von Zoozitätsüberladung ein Kribbeln und nervöse Krämpfe hervorruft. Neuralgien: Gesichtsneuralgien lassen sich nach Ziegler wirksam durch Inhalation von Atonizität bekämpfen. 3.6.5. die Anwendung der Odlehre auf die Homöopathie Bevor wir auf die wenigen Andeutungen eingehen, die Ziegler in Briefen machte, wollen wir kurz erläutern wie homöopathische Medizin seit ihren Begründer Hahnemann praktiziert wird(6): Die Homöopathie geht von der Beobachtung aus, daß ein Medikament oder auch Gift, das in hoher Konzentration Symptome beim Gesunden erzeugt, in niedriger Konzentration diese Symptome beim Kranken beseitigt. Der homöopathische Arzt versucht deshalb ein möglichst vollständiges Krankheitssymptombild beim Patienten zu ermitteln. Er sucht dann einen Wirkstoff, der möglichst genau dieses 58
Symptomenbild erzeugen kann, d.h. der das passende Arzneimittelbild hat, und verordnet das Medikament dann in hoher Verdünnung oder - wie man auch sagt - in hoher Potenz. Die Urtinktur des Medikaments wird mehrere Male nacheinander im Verhältnis 1 : 10 oder auch in anderen Verhältnissen verdünnt. Wie oft dies geschieht, bezeichnet die Potenzzahl. Eine D 15 ist z.B. eine Tinktur die aus der Urtinktur durch 15-malige Verdünnung im Verhältnis 1 : 10 hervorgegangen ist. Es gibt für den Pharmazeuten ganz definierte Vorschriften der Herstellung, wie oft er z.B. schütteln muß, wie lange er bei einer Verreibung reiben muß. Alle diese Angaben rühren oft noch von Hahnemann her, sind rein empirisch und bis heute nicht wissenschaftlich erklärt. Das wissenschaftliche Problem bei der Homöopathie ist, daß die Verdünnung der wirkenden Potenz teilweise so hoch ist, daß man theoretisch keine Medikamentmoleküle mehr in der Lösung finden dürfte. Daß eine homöopathische Behandlung wirken kann, ist im Doppelblindversuch sogar bei Tieren bewiesen worden(6). Unklar ist bis heute die physikalisch-chemische Wirkungsweise der Medikamente(7). Ziegler hatte die Auffassung, daß durch die Potenzierung und das damit verbundene Schütteln die odische Spannung einer Lösung erhöht wurde, weil die Moleküle auseinandergerissen werden. Er machte die Beobachtung, daß die Intensität der Wirkung einer Hochpotenz sich noch erhöhte, wenn man ein Tiefpotenz Calcium Chlorid (D5; erste 2 Dilutionen mit Wasser, die anderen 3 mit Alkohol) dazumischte. Seiner Ansicht nach lag das daran, daß die CaCl2 Moleküle die Eigenschaften der anderen Moleküle übernahmen. Ziegler entwickelte nun eine Methode der Medikamententestung, basierend auf dem sensitiven Gefühl(4). Am Beginn jeder Behandlung diagnostizierte er erst den odischen Zustand des Patienten. Er wußte, daß dieser beim Gesunden folgendermaßen aussah: Dominierender odischer Zustand: positiv, von mittlerer Spannung regionale Spannungen: zerebral: (Kopf) cervical: (Nacken) lumbal: (Lendenwirbel) sakral: (Steißbein)
Spannung stark Spannung schwach Abspannung (odisches Vakuum?) stark Abspannung schwach
59
regionale Polaritäten:
links zerebral: + cordial: lumbal: + sakral: -
rechts + + -
Die verschiedenen homöopathischen Medikamente verschieben nun je nach Medikament verschieden - an den verschiedenen Orten im Körper die lokalen odischen Spannungen und Polaritäten. Ziegler erprobte die Wirkung der diversen homöopathischen Medikamente im Selbstversuch und wußte daher über ihre odische Wirkung genau Bescheid (vgl.Tab.2). Er mußte nur den kranken odischen Zustand diagnostizieren und das passende Medikament suchen, das an allen gestörten Stellen zugleich die Spannungen und Polaritäten verschiebt. Dabei mußte man die Medikamente so wählen, daß an allen gestörten Stellen 1.) sie mit entgegengesetzter Polarität wirkten - und/oder 2.) sie mit entgegengesetzter Spannung wirkten. Bei einem neutralen Zustand konnte man alles verordnen, außer wenn dieser Zustand von hoher Spannung war, weil dann nach der Medikamenteinnahme eine sehr starke Reaktion erfolgt. Wenn der Autor Zieglers Andeutungen richtig verstanden hat, muß man die fehlenden odischen Bestandteile an den betreffenden Stellen durch die Wahl des Medikaments entweder zufügen oder anregen. Z.B. erzeugt nach Ziegler Morphin D 15 eine positive odische Spannung am Vorderkopf. Wenn man dies Medikament einem Gesunden gibt, so kann er nicht mehr schlafen, wenn man es jedoch einem Kranken gibt, der einen negativ geladenen, hochabgespannten (defente) Vorderkopf hat, so kann er plötzlich schlafen. Ziegler beschreibt noch ein anderes Beispiel bzgl. seiner Behandlungsweise von Malaria. Dabei gab er einem Kranken Granula von Liquor Fowleri D 15, auf die linke Zunge und später dann eine Chiningranule D 15 auf die rechte Zunge. Damit senkte er das Fieber. Er schreibt, daß im umgekehrten Fall, wenn man die Seiten vertauscht, man die Krankheit verschlimmern würde. Ziegler beschreibt darüberhinaus ein weiteres homöopathisches Test- und Diagnoseverfahren, das die Sensitivität voraussetzt. Man könnte heutzutage vielleicht versuchen, es mit so indirekten Verfahren wie EAP - Diagnostik, RAC - Reflex sinngemäß abgewandelt nach zu vollziehen. Es beruht auf der sensitiven Beobachtung, daß das Nachgefühl das 60
einem ein Kranker bei der Handreichung mitgibt, in der eigenen Hand nachwirkt, bis es nach einiger Zeit verschwindet. Das gleiche tut ein homöopathisches Medikament. Ziegler mischte nun in bestimmten Verhältnissen Natriumchlorid und Bariumchlorid und machte aus diesen Mischungen D 15 Potenzen. Jedem Verhältnis zwischen Natriumchlorid und Bariumchlorid war ein Nervenbereich zugeordnet. Wenn der Arzt die Hand des Kranken oder ein Medikament berührt hatte und dann die Flaschen nacheinander abtastete, so verspürte er an bestimmten Flaschen eine odische Irritation. An welcher Flasche die Hand kribbelte, war für die Diagnose maßgeblich. Wir geben nun die genauen Daten für diese Methode: rechte Reihe die rechte Hand des Arztes testet die Rechte des Patienten
linke Reihe die linke Hand des Arztes testet die Linke des Patienten
______________________________________________________________ Verhältnis Verhältnis Zuordnung BaCl : NaCl NaCl : BaCl rechts Geruch Gicht
12 10 8,5 7
: : : :
1 1 1 1
rechts Gehörgang
6
: 1
Diabetes rechts, Respiration, TB Herz rechts Zwerchfell, Lunge
5,5 : 1 5 : 1 4,5 : 1 4 : 1
Geruch links Gicht
Gehörgang links Respiration links Zwerchfell, Lunge, links
3,5 : 1 Magen,Milz Plex. sol.
3
rechts Lumbalregion (Nieren) Genitale
2,5 : 1 1
: 1
: 1
12 10 8,5 7 6
: : : :
1 1 1 1
: 1
5,5 : 1 5 : 1 4,5 : 1 4 : 1 3,5 : 1
Leber
3
Lumbalregion, Nieren, links Genitale
2,5 : 1 1
: 1
: 1
61
Tab.2: odische Wirksamkeit diverser Medikamente am Körper (Abkürzungen 0 = neutral, + = positiv, - = negativ) Digitalis C15 odischer Gesamteindruck: von starker + Spannung regionale Einwirkung: zerebral mittlere +Spannung cordial lumbal
(Herz)
sehr starke +Spannung sehr schwache +Spannung
sakral
weder Abspannung, noch Spannung links +, rechts -
Phosphor C15 odischer Gesamteindruck: von mittlerer + Spannung regionale Einwirkung: zerebral cervical
sympathische Reihe:
0 0
thoracial von starker Spannung sakral weder Spannung, noch Abspannung thoracial links +, rechts -
Mercurius cyanatus C15 odischer Gesamteindruck: von sehr starker + Abspannung regionale Einwirkung: zerebral cervical
sympathische Reihe:
lumbal sakral Verdauungsbereich
0 0
- Spannung 0 links +, rechts -
Millefolium C15 odischer Gesamteindruck: von sehr starker + Abspannung regionale Einwirkung: zerebral 0 cervical 0 lumbal + Abspannung sakral 0 sympathische Reihe: Verdauungsbereich links +, rechts 0 Pulsatilla C15 odischer Gesamteindruck: von sehr starker + Spannung regionale Einwirkung: zerebral mittlere Spannung cervical mittlere Spannung lumbal starke Spannung 62
sakral
sehr starke Spannung
Cuprum aceticum C15 odischer Gesamteindruck: von mittlerer + Spannung regionale Einwirkung: zerebral von mittlerer + Spannung cervical von mittlerer + Spannung lumbal von mittlerer + Spannung sympathische Reihe:
sakral (außer Sakralgegend)
0 + links +, rechts +
Kalium chloratum C15 odischer Gesamteindruck: von starker + Spannung regionale Einwirkung: zerebral von mittlerer + Spannung cervical 0 lumbal von starker + Spannung sakral
0
Nux vomica D5 odischer Gesamteindruck: von starker - Abspannung regionale Einwirkung: zerebral von starker Abspannung cervical von starker Abspannung lumbal sakral
von sehr starker Abspannung von sehr starker Abspannung
Strychnin C15 odischer Gesamteindruck: von sehr starker - Abspannung regionale Einwirkung: zerebral von starker Abspannung cervical von noch stärkerer Abspannung lumbal von sehr starker Abspannung sakral von noch stärkerer Abspannung sympathische Reihe:
links+, rechts-
Liquor Fowleri C15 odischer Gesamteindruck: von starker + Abspannung regionale Einwirkung: zerebral von mittlerer Abspannung cervical von mittlerer Abspannung lumbal von starker Abspannung sakral
von starker Abspannung
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Zur Präparation der Test-Flaschen gibt Ziegler folgendes an: Man nehme die reinen Salze im richtigen Verhältnis (ob das ein molares oder ein Gewichtsverhältnis ist, bleibt unklar) und gebe das 15-fache des Gewichts an destilliertem Wasser hinzu. Das ist dann die Urtinktur. Man erzeugt daraus die D 15. Dabei werden die ersten drei Dilutionen mit Wasser gemacht und die folgenden mit einer Mischung von 4 Teilen Wasser und 1 Teil Alkohol. Die so erzeugten Hochpotenzen werden mit Milchzucker verschleimt, der dann getrocknet und in 5 cm hohe Flaschen von 3 cm Durchmesser abgefüllt wird. Die Flaschen werden zu 3/4 aufgefüllt, das Restvolumen wird durch Baumwolle ausgefüllt, das Ganze wird mit einem Korken verstopft. 3.7. Planeten, Kometen und ihre odische Wirkung Ziegler schreibt den Planeten und insbesondere den Kometen eine große odische Wirkung zu. Er schreibt: Wenn ein starker Planet oder mehrere kleine sich über dem (Erd?) Äquator befinden, entsteht eine große odische Spannung, die weder positiv (zooisch), noch negativ (atonisch) ist, aber die immer Unwetter und Erdbeben begünstigt. Vielleicht liegt die Ursache darin, daß Atonizität und Zoozität in diesem Zustand ausgewogen nebeneinander vorliegen, und deshalb Himmel und Erde ähnlich wie Drosera mit Energie reagieren können. Meistens ist jedoch die Spannung in der Atmosphäre atonisch oder zooisch. Ziegler stellte fest, daß der Zustand des atmosphärischen Ods sehr stark von Kometen abhängen konnte, die sich in der Ekliptik der Erdbahn befanden. Einmal berichtete er eine Beobachtung wie die Atmosphäre plötzlich septisch und infektiös wurde (Überschuß an Atonizität?), als ein Komet und die Venus zugleich über dem Äquator standen. Zu diesem Zeitpunkt fing stehendes Schweineblut plötzlich an zu stinken, allen Kranken mit chronischen Leiden wie Rheuma, Herpes und Bronchitis ging es plötzlich schlechter. In derartigen Anlässen sah Ziegler die Ursache für den Startschuß für den Ausbruch von Epidemien wie Cholera und Typhus. Er erwähnte auch, daß manche homöopathische Medikamente zu diesen Zeiten ihre Wirkung verlieren. Er glaubte, daß der Dunst und das Gas des Kometen die Erdatmosphäre verschmutzen und infektiös machen. Er bemerkte, daß die Kometen nicht mehr wirken, wenn sie sich zu nahe der Sonne ("in 64
der Sonnenatmosphäre") befanden. Er bestimmte die Bahnen der Kometen mit seinem Teleskop auf sensitivem Wege und wurde regelmäßig durch die optische Beobachtung bestätigt. Er konnte dann ungefähr aus der Bahn vorhersagen, wann epidemische Zustände eintraten oder Unwetter und/oder schwere Erdbeben möglich waren. Es muß erwähnt werden, daß derartige Untersuchungen mit der eigenen Sensitivität die eigene Gesundheit mitnehmen. Zöppritz erwähnt, daß Ziegler einmal das odische Teleskop auf einen Planeten (wahrscheinlich Saturn) richtete, während Zöppritz selbst mit dem Finger fühlen durfte. Ziegler ließ ihn das Fühlen nach 1/2 Stunde abbrechen. Zöppritz überkam bald ein Schwächegefühl, das er erfolgreich mit zwei Flaschen Rotwein bekämpfen konnte, ohne davon - im Gegensatz zu sonst - betrunken zu werden.
65
Bibliographie 1) Ziegler, Martin Atonicité et Zoocité J.B. Baillère Paris
1872
2) Ziegler, Martin Lutte pour l'existence entre l'organisme animal et les algues microscopiques J.B. Baillère Paris 1878 3) Ziegler, Martin Le rayonnement magnetique Genf 1881 oder 1883 (Dies Buch stand dem Autor nicht zur Verfügung, da es im internationalen Leihverkehr nicht mehr beziehbar ist. Es ist aber in den bibliographischen Verzeichnissen der Bibliotheken bis heute nachweisbar.) 4) Zöppritz, August Aus meinem Briefwechsel mit Martin Ziegler Selbstverlag Küsnacht (Schweiz) 1919 (Von Zöppritz sind in Deutschland zwischen 1907 und 1919 weitere Bücher über Zieglers Erkenntnisse in den deutschen Bibliographien nachweisbar. Sie sind über den internationalen Leihverkehr nicht mehr zu beziehen.) 5) Thie, John F. Gesund durch Berühren Sphinx 1984 6) Gebhard, K.H. Beweisbare Homöopathie Karl Haug Verlag Stuttgart
1980
7) Weingärtner, Otto (Hrsg.) Beweisbare Homöopathie Karl Haug Verlag Stuttgart
66
1985
4.Magnetometer Fortin und Schmid'scher Wassersucher
4.1. Einleitung Schon früh im letzten Jahrhundert wurde beobachtet, daß Kompaßnadeln und Galvanometer bisweilen spontane Ausschläge zeigen. Bequerel kam schließlich zu der heute noch gültigen Auffassung, daß diese Aktivität mit der Sonnenfleckenaktivität verbunden ist. R. Secchi stellte fest, daß dem Ausbruch dieser Aktivität irdische Unwetter und Erdbeben folgten. Das war der Ausgangspunkt der Forschungen des französischen Geistlichen A. Fortin (um 18201890), der das im folgenden beschriebene von ihm als Magnetometer bezeichnete Gerät baute, dessen physikalische Wirkungsweise (dem Autor zumindest) unklar ist. In späteren Jahren ist das Gerät von A. Schmid abgeändert und patentiert worden. Er wurde als Mansfield Water- und Oilfinder von einer englischen Firma in leicht abgeänderter Form in den Handel gebracht und diente in den englischen Kolonien erfolgreich als objektive Bestätigung für Rutengängeraussagen. Um die Konstruktion der Geräte besser zu verstehen, ist es nötig, auf Fortins physikalische Vorstellungen einzugehen. 4.2. Fortins physikalische Vorstellungen Fortin setzt die Existenz eines Fluidums in Atmosphäre und Raum voraus, das er Magnetismus nennt(1). Er identifiziert Magnetismus mit statischer positiver Elektrizität. Magnetismus umhüllt für ihn alle materiellen Körper, lädt sie mehr oder weniger damit auf und modifiziert ihre Eigenschaften. Er hält die Materie zusammen und durchdringt sie zugleich. Wird die freie Bewegung des Magnetismus bei der Durchdringung der Materie gehindert und abgebremst, so wird das in der Form einer elektrostatischen Aufladung sichtbar, die ihrerseits wieder Kräfte verursacht und einen mit Magnetismus geladenen Ausgleichsstrom entstehen läßt, der die Aufladung wieder verschwinden läßt. Eisen z.B. wird durch den Magnetismus magnetisch, gibt jedoch leicht seinen Magnetismus wieder ab, indem es unmagnetisch wird. Magnetismus ist in der Natur weit verbreitet. Fortin sieht im Magnetismus die tiefere Ursache der Gravitation und Massenträgheit. Der Magnetismus bewirkt bei Planetenbewegungen, wenn 69
sich Sonne und Planet zu nahe kommen, eine Abstoßung, wenn sie sich zu weit entfernen eine Anziehung. So entstehen dann die regelmäßigen Planetenbewegungen. Magnetismus hat im Bereich eines Himmelskörpers, so bei der Erde oder Sonne, die Tendenz nach oben zu steigen. Magnetismus entsteht im Innern eines Himmelskörpers durch Druck und Wärme und verdampft von dort. Am Erdboden geht der Magnetismus von der Erde auf die Luft über und steigt in die Höhe. Der Übergang des Magnetismus von der Luft auf das Vakuum des Weltraums stellt ein Hindernis dar; es bildet sich an dieser Stelle die Ozonschicht und die leitende jonisierte Atmosphäre. Durch Sonnenfleckenaktivität gibt es Störungen im magnetischen Gleichgewicht der Himmelskörper. Sonnenflecken entstehen durch den Ausbruch von Eruptionen auf der Sonne. Sie können aus Wasserstoff- oder Metallprotuberanzen bestehen. Wenn die Protuberanzen Metalle enthalten, etwa meistens beim Entstehen eines Sonnenflecks, absorbieren sie Licht und hemmen die Aussendung des solaren Magnetismus. Diese Störung pflanzt sich mit Lichtgeschwindigkeit auf die Erde und die anderen Planeten fort. Das Gleichgewicht des irdischen Magnetismus wird gestört. In der Atmosphäre macht sich das so bemerkbar, daß sich zuerst in den oberen Schichten ein Vakuum am Sonnenmagnetismus entsteht, in das Erdmagnetismus und Wasserdampf nachströmt. Es bilden sich Wolken. Die Störung pflanzt sich allmählich bis zum Boden fort. Man beobachtet dann, wie ein Unwetter entsteht mit einem Tief auf dem Barometer. Im Verlauf von ca. 5 Tagen werden die entstandenen magnetischen Spannungen in Form eines Unwetters mit Windströmen und Regenfällen ausgeglichen, die das magnetische Gleichgewicht wiederherstellen. Während Spannungen des Magnetismus sich in trockener Luft durch Luftbewegung ausgleichen können, in feuchter Luft, Nebel und im Wasser problemlos weitergeleitet werden, können magnetische Spannungen im Boden schwerer ausgeglichen werden, insbesondere bei nichtleitenden Mineralien. Dies führt zum Aufbau von Spannungen innerhalb der Erdkruste, es kommt zu Erdbeben. Der Magnetismus existiert weiterhin in allen Lebensprozessen eines jeden Lebewesens. Er ist das physische Übertragungsmittel dessen, was wir persönliche Ausstrahlung nennen. Der Magnetismus ist somit das Bindeglied zwischen Seele und Körper.
70
4.3. Die Konstruktion der Geräte, Vorversuche und Theorie 4.3.1. Vorversuche Das Ziel bei der Konstruktion des Fortin'schen Magnetometers war, die Störungen im atmosphärischen Magnetismus mit einer Art Galvanometer festzustellen. Dabei mußte man sich von der Beeinflussung durch elektrische Ströme lösen, die bei Boussolen und Galvanometern spontane Ausschläge verursachen können, aber auch für den Erdmagnetismus verantwortlich sind. Außerdem war vonnöten, daß die an sich sehr kleinen Boussolenausschläge vergrößert wurden. Fortin ließ sich von folgenden Versuchen inspirieren: Der Versuch von Matteuci (zitiert nach Fortin, dieser nach de la Rive, C. R. Acad. Sci. Paris, no. 23, tome LXIV, 1867) geht davon aus, daß die Atmosphäre positiv geladen ist, die Erde negativ und daß zwischen beiden ein Feld besteht. Wenn die Luft feucht ist, bei Nebel etwa, kann der Ladungsunterschied leicht ausgeglichen werden, das Feld ist dann praktisch gleich Null. Wenn das nicht möglich ist, so kann man Feldstärkeunterschiede bemerken, wie etwa bei negativ geladenen Bergen, die positiv geladene Wolken anziehen. Matteuci hat beobachtet, daß die Berge, je höher sie werden, gegenüber dem Tal immer elektronegativer werden: Wenn man am Fuß eines Berges eine Metallplatte eingräbt und ebenso eine in der Höhe, beide Metallplatten durch einen Draht verbindet, den man über ein Galvanometer laufen läßt, so beobachtet man einen Strom negativer Elektrizität von der Höhe ins Tal, oder was gleichbedeutend ist, einen Strom positiver Elektrizität vom Tal in die Höhe. An der oberen Station gab es starke Anzeichen intensiver positiver Elektrizität, an der unteren nur schwache oder gar keine Anzeichen. Der Spannungsunterschied wird mit zunehmenden Höhenunterschied größer. De la Rive hat dieses Experiment in ein Laboratoriumsexperiment verwandelt: Er baute eine Kugel, die aus befeuchtetem Holz und Löschpapier oder aus feuchter Erde war. Diese befand sich auf einem Isolierschemel. Die Kugel stellte die Erde dar. Über der Kugel wurde eine gehöhlte Metallscheibe angebracht, die einen Teil der Kugeloberfläche überspannte. Unter dieser Scheibe wurde eine Metallelektrode oben in die Kugel gesteckt. Eine zweite Metallelektrode, die außerhalb des Bereichs der gehöhlten Metallscheibe war, wurde weiter unten in die Kugel gesteckt. Der Strom zwischen den Elektroden wurde mit einem Galvanometer 71
gemessen,vgl.Abb.6. Dabei wurde folgende Beobachtung gemacht: Wenn die gehöhlte positive Scheibe elektrisiert wurde, begann ein Strom zwischen beiden Elektroden zu fließen, je nachdem wie stark die Metallscheibe elektrisiert wurde. Abb 6:das Experiment von de la Rive Bei einem äußeren Feld fließt ein Strom
4.3.2. Konstruktion der Geräte Fortins Idee war es ein Elektroskop- oder besser ein Magnetoskopzu bauen, das wie das Galvanometer auf die Änderung des atmosphärischen Magnetismus reagierte. Die Theorie, daß Eisen unter der Einwirkung von atmosphärischem Magnetismus magnetisch wird, ließ ihn als Detektorspule eine Spule aus gut ausgeglühtem Weicheisendraht wählen. Mit dem einen Spulenende war ein großflächiger Zinnfoliekondensator (große Kapazität) verbunden, der nicht geerdet war, sondern frei endete. Seine Aufgabe bestand in der Speicherung des detektierten Magnetismus. Mit dem anderen Ende war ein kleinerer Kondensator verbunden, der durch einen rundes Goldblatt mit Kreiseinteilung über der Spule repräsentiert war. So waren praktisch Atmosphäre (Goldblatt) und Erde (Zinnfolie) verbunden durch die Weicheisenpule repräsentiert. Die Änderung im atmosphärischen Magnetismus, verursacht durch die Sonnenfleckenaktivität, wurde somit im Eisen detektiert, die Änderung der Intensität wurde im Zinnfolienkondensator gespeichert und über den Goldblattkondensator allmählich wieder entladen, vgl.Abb.7,Abb.8. Über dem Goldblatt wurde eine Kupfernadel an einem Faden so aufgehängt, daß sie, als Torsionpendel sich drehend, schwingen konnte. Durch die Wahl des Kupfers konnte man sich der eisenmagnetischen Beeinflussung durch die elektrischen atmosphärischen Ströme entziehen. Die Anschläge der Kupfernadel wurden einerseits durch den atmosphärischen Magnetismus verursacht andererseits aber noch stärker durch die magnetischen Emanationen des Goldblatts. Spule, Goldblatt und Nadel befinden sich unter einer Glasglocke. Diese schützt gegen Wind, läßt aber den Magnetismus durch. Der Zinnfoliekondensator befindet sich unterhalb der Spule (vgl. Abb.8).
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außerhalb der Glasglocke
In späteren Jahren wurde die Apparatur von A. Schmid abgeändert und gewann das Ansehen, wie es im deutschen Reichspatent Nr. 174857 vom 3.8.1904 und im amerikanischen Patent Nr. 841188 vom 15.1.1907 dargelegt ist (vgl. Abb.9, Abb.10).
Abb.7: Schema des Magnetometer Fortin (vgl. Text)
Abb.8: das Magnetometer Fortin
Wie Schmid zu dieser Abänderung der Konstruktion gekommen ist, ist nicht bekannt. In seiner Patentschrift steht über das Gerät: "Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Auffinden unterirdischer Wasserläufe und besteht darin, daß über einer Spule aus weichem Eisendraht eine schwach magnetische Nadel horizontal gelagert ist. Für die Wirkung der Vorrichtung hat sich bisher eine wissenschaftlich-physikalische Erklärung mit Sicherheit nicht geben lassen, doch scheint nach den angestellten Versuchen die Nadel auf die natürlichen Erdströme anzusprechen, welche durch fließendes Wasser eine Veränderung ihrer Intensität erleiden. Abb. 9 zeigt einen Vertikalschnitt durch dieselbe. Abb.10 ist ein Teil des Grundrisses derselben. Ein horizontaler Glaszylinder a aus Glas ist von paraffiniertem Papier b umgeben. Um diese Papierschicht herum ist gut ausgeglühter Eisendraht in Schraubenlinien geführt, wobei aufeinanderfolgende Windungen derselben Schraubenlinie sich nicht berühren und aufeinanderfolgende Drahtlagen je durch eine Schicht paraffinierten Papiers voneinander getrennt sind. Hin und wieder 73
Abb.9: Der Schmid'sche Wassersucher (Querschnitt) (deutsches Patent Nr. 174857) vgl. Text
Abb.10: der Schmid'sche Wassersucher (Draufsicht) (deutsches Patent Nr. 174857) vgl. Text
ist eine Schicht paraffinierten Papiers noch mit Zinnfolie d belegt und sodann erst sind die Drahtwindungen c umgelegt. Die äußerste Drahtlage der so gebildeten Spule ist wieder mit Papier bedeckt. Die Spule ist offen und vollständig isoliert, d.h. an keinen Stromkreis angeschlossen. Über die Spule ist eine Glasscheibe e gelagert, in deren Mitte sich eine feine, die Nadel f tragende Spitze g befindet. Die Nadel f ist schwach magnetisiert und auf der Spitze g leicht drehbar. Unter dieser schwach magnetisierten Magnetnadel ist eine Nadel verstanden, welche nur so stark magnetisiert ist, daß ihre Richtkraft nicht größer ist, als notwendig, um die Reibungswiderstände im Lager zu überwinden und die Nadel, wenn sie sich selbst überlassen wird, auf den erdmagnetischen Meridian einzustellen, damit so die von der Spule beim Gebrauch des Apparates ausgehende Kraft, welche von sehr kleiner Größenordnung ist, die Nadel aus ihrer Ruhelage (im erdmagnetischen Meridian) herauszubewegen vermag. Die Glasscheibe e trägt eine Skala k; dieselbe ist in Grade eingeteilt. Der Nullpunkt derselben liegt senkrecht über der Spulenachse. Von diesem Nullpunkt aus ist die Skala nach beiden Seiten nach Graden eingeteilt. Ein Gehäuse h aus Holz, das an seiner oberen Seite durch eine durchsichtige Glasplatte verschlossen ist, umschließt die Spule und die Nadel windsicher. Oberhalb der Spule ist eine Seitenwand des Gehäuses h durch eine doppelte Glaswand i gebildet, damit die Skala und Nadel von der Seite her beleuchtet wird und eine genaue Ablesung der 74
Nadelstellung möglich ist. Der Apparat wird in folgender Weise benutzt: An dem Ort, wo die Quelle vermutet wird, wird der Apparat (gewöhnlich auf einem Stativ) so eingestellt, daß die Nadel genau horizontal schwingen kann und die Spulenachse im magnetischen Meridian liegt, was mit Hilfe einer Libelle und einer gewöhnlichen Kompaßnadel bewerkstelligt wird. Die schwach magnetisierte Nadel des Apparates wird sich nun auf einen gewissen Punkt einstellen, der gewöhnlich vom Nullpunkt der Skala abweicht. Im Falle des Vorhandenseins einer unterirdischen Quelle wird die Nadel sofort oder nach einiger Zeit mehr oder weniger rasche Schwingungen ausführen, die in den meisten Fällen 2 bis 10 betragen, jedoch auch 50 erreichen können. Statt Eisendraht kann wahrscheinlich auch Draht aus einem anderen magnetisierbaren Metall verwendet werden. Damit die Nadel gegen Windwirkungen geschützt ist, muß dieselbe gut abgeschlossen sein. Auch ist es ratsam, den Kasten aus dicken, wärmeisolierenden Brettern und den Glasdeckel des Kastens doppelwandig (mit Luftzwischenraum) anzufertigen, damit die Nadel auch gegen Luftströmungen im Innern des Kastens, die sonst infolge Temperaturdifferenzen entstehen können, vollständig gesichert ist. Auch muß, um sichere Resultate zu erhalten, der Apparat stets im Schatten, z.B. unter einem Schirm, aufgestellt werden." 4.3.3. Vorsichtsmaßregeln bei Benutzung der Geräte (1)
a) Magnetometer Fortin
: Das Magnetometer Fortin sollte in einem ruhigen Raum ohne jede Störung aufgestellt werden. Es darf nicht in der Nähe von großen Metallgegenständen aufgestellt werden, da davon die Ausschläge verlängert werden. Menschen dürfen nicht in seine Nähe kommen, da dadurch ein Ausschlag erzeugt wird. b) Schmid'scher Wassersucher
(2)
: Laut Patentschrift soll der Schmid'sche Wassersucher in NordSüdrichtung aufgestellt werden. Nach den Angaben von Wüst hängt die beste Einstellung des Geräts von der Richtung des zu prüfenden Wasserlaufs ab. Die beste Einstellung ist senkrecht zum Wasserlauf. Im Mansfield Prospekt wird gefordert im Winter nur zwischen 11 Uhr und 13 Uhr zu messen. Nach Wüsts Erfahrungen kann
man jedoch auch noch im November Reizstreifen etwas messen.
nach
16
Uhr
auf
starkem
75
Wenn der Apparat über einem Reizstreifen aufgestellt wird, so zeigt sich, nachdem Relaxationschwingungen der Nadel nach Erschütterung der Nadel abgeklungen sind (nach ca. 2 min), daß durch die Strahlung des Reizstreifen Schwingungen der Nadel verursacht werden. Das Gerät funktioniert nicht im Wald, wo praktisch kein luftelektrisches Feld vorhanden ist. Bei Nebel oder bedecktem Himmel sind die Ausschläge ebenfalls herabgesetzt. 4.4. Fortins Theorien über das Wetter 4.4.1. die Bewegungen der Sonne Um den Verlauf des Wetters auf der Erde prognostizieren zu können, ist es nötig, den periodischen Verlauf des Magnetismus zu kennen, der nach Fortin parallel mit den Bewegungen der Sonne und Erde im Raum läuft. Die Sonne besitzt folgende Eigenrhythmen: a) eine Rotation von Ost nach West um ihre Achse in 25 Tagen. Da die Erde im gleichen Sinn wie diese sich um die Sonne dreht, dauert es für einen irdischen Beobachter durchschnittlich 27 3/4 Tage, bis er den gleichen Fleck auf der Sonne wieder an derselben Stelle sieht. Nach Fortin wird diese Drehung durch die Sonnenatmosphäre auf elliptischen, satellitenähnlichen Bahnen vollzogen. Diese Rotation ist die Ursache für die Abplattung der Pole auf der Sonne. b) eine Nutation der Achse Sonnennordpol - Sonnensüdpol. Die Achse Nordpol - Südpol steht von der Erde aus gesehen schräg im Raum. Das erkennt man am Verlauf der Sonnenflecken, die beiderseits des Sonnenäquators liegen. Der Sonnenäquator verläuft von der Erde aus gesehen von Nordost nach Südwest. Die Sonnenachse präzediert nach Fortin, im 7-Monatsrhythmus. Das ist durch Temperaturmessung innerhalb des Bildes bestimmt worden, das die Sonne auf einen Schirm wirft. Der heißeste Punkt liegt dabei niemals in der Sonnenmitte, sondern kurz unter dem Sonnenäquator. Dieser Punkt bewegt sich im 7-Monats- Rhythmus. Die Nutation der Sonnenachse bewirkt, daß uns bestimmte Breiten der Sonne periodisch näherkommen und sich wieder entfernen. c) die 11-Jahresperiodizität der Sonnenfleckenaktivität Diese Sonnenfleckenaktivität geht parallel mit der Ausdehnung der Sonne und deren Corona.
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d) die 66-Jahresperiode der Aurora borealis Magnetische Phänomene, die durch Magnetismus auf der Erde erzeugt werden, betrachtet Fortin einem Rhythmus unterworfen, der durch die gemeinsame periodische Bewegung von der Erde und der Sonne zustande kommt. Die Rhythmen der Sonne sind nach Fortin von außen durch den Magnetismus anderer Sterne gesteuert. 4.4.2. die Übertragung des Unwetters auf die Erde Wir wissen inzwischen, daß wetter- und erdbebenaktive Sonnenflecken diejenigen sind, die Metallprotuberanzen zeigen. Diese kann man beobachten, wenn sie am Ostrand der Sonne erscheinen. Es handelt sich dabei meistens um junge, im Entstehen begriffene Sonnenflecken. Wenn die Flecken auf der Sonnenoberfläche noch zusätzlich wandern, darf dies als weiteres Zeichen ihrer Aktivität gewertet werden. Für die Erde wirksam werden nach Fortin jedoch nur die aktiven Sonnenflecken, die am Nordostrand der Sonne erscheinen und aufgrund der Drehung in die Mitte wandern. Das Unwetter bricht in der Regel aus etwa 5 - 6 Tage, nachdem das Magnetometer seinen ersten Ausschlag hatte. Aktive Flecken, die sich jenseits der Mitte auf der West- oder Rückseite der Sonne befinden sind unwirksam. Gefährliche Flecken sind Ausbrüche, die in der Sonnenmitte stattfinden. Sie übertragen sich sofort auf die Erde. Bei ihnen versagt auch die Vorwarnung durch das Fortin'sche Magnetometer. Die Boussole oder Kompaßnadel hinkt bei diesem Effekt zeitlich der Ursache hinterher. Fortin geht davon aus, daß Sonnenflecken und Unwetter auf der Erde und anderen Planeten ähnliche Phänomene sind. Eine Gewitterwolke auf der Erde entspricht einer Wolke aus Metalldämpfen in der Sonnenatmosphäre, die den dunklen Sonnenfleck erzeugt. Ein Sonnenfleck, eine Vertiefung auf der Sonnenoberfläche entspricht in etwa einem Vulkanausbruch. Nach diesem Gesetz der Ähnlichkeit sollte nach Fortin ein Unwetter oder Erdbeben in den Breiten der Erde ausbrechen (ca. 8 - 30 Grad), die den Breiten des verursachenden Sonnenflecks auf der Sonne entsprechen. An den Polen und am Sonnenäquator gibt es selten Flecken. In den Breiten 8 - 30 Grad auf der Erde treten deshalb auch die erdbebenaktiven Zonen auf. Durch die Nutation der Sonne werden die Breiten der Sonne, die uns gegenüberstehen und für uns wirksam sind verschoben. In der Folge wandern auch die Erdbebenzonen.
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4.4.3. Wetterprognose mit dem Magnetometer Das Magnetometer diente Fortin zusammen mit der Sonnenfleckenbeobachtung und den üblichen meteorologischen Instrumenten, Barometer und Thermometer zur Wettervorhersage. Er erreichte damit nach seinen Angaben eine bessere Vorhersage als seine Zeitgenossen. Am Magnetometer konnte er folgende Gruppen der Bewegung der Magnetnadel beobachten: A) Kosmisch bedingte Bewegungen B) Bewegungen die durch Sonnenfleckenaktivität verursacht waren. Zu A), den kosmisch bedingten Bewegungen gehört 1) eine langsame unmerkbare Verschiebung des Nullpunkts der Nadel im 7-Monatsrhythmus. 2) eine tägliche Schwankung der Nadel um einen Nullpunkt Die Verschiebung der Nadel im 7-Monatsrhythmus ist durch die Nutation der Sonnenachse verursacht. Fortin glaubte, daß diese Erscheinung mit dem Auftreten der Passatwinde auf der Erde parallel liefe. Die Ursache für diese Erscheinung sah er in der Nutation der Sonnenachse, die bewirkt, daß der heißeste Punkt auf der Sonne uns periodisch näher kommt und sich wieder entfernt. Wenn Sonnenwinter und der Winter auf der Erde zusammenfallen, d.h. wenn der heißeste Fleck im Winter von uns weiter entfernt ist, so gibt es nach Fortin einen kalten Winter. Das Analoge gilt für den Sommer. Wenn Sonnensommer und Erdsommer zusammenfallen gibt es einen warmen Sommer. Die tägliche Schwankung um einen Nullpunkt der Nadel beobachtet man im Winter bei Nordausrichtung des Nullpunkts der Nadel, und zwar um 7 Uhr als eine Ablenkung nach Osten und um 21 Uhr als Bewegung nach Westen. Im Sommer beobachtet man eine doppelte Schwankung nach Ost um 7 Uhr und 21 Uhr und um 3 Uhr und 15 - 16 Uhr am Nachmittag nach West. Diese Ablenkung ist beinahe unmerkbar, sie korreliert mit der täglichen Ablenkung der Magnetnadel vom eigentlichen Nordpol. Sie beträgt maximal 10 Grad. Fortin nennt diese Erscheinung atmosphärische Gezeiten. Er beobachtete, daß das Ein- und Aussetzen der Halobildung bei Sonne und Mond um die Zeiten des Gezeitenwechsel stattfand. Er rechnete zu den atmosphärischen Gezeiten die Bildung periodisch wechselnder Winde in ruhigen Zeiten: Am Morgen erscheinen Wolken 78
und Dämpfe im Osten, der Wind weht von Ost. Am Mittag weht der Wind von Süd, die Wolken sind dissipiert oder hochgestiegen, am Abend erscheinen Wolken im Westen, der Wind weht von West. Die Wolken werden also in Richtung der Sonne gezogen, aus derselben Richtung kommt der Wind. Fortin betont, daß die Bewegung der Nadel aufgrund der Gezeiten sich klar von der eines Gewitters unterscheide, obwohl die Ablenkungen gewöhnlich ebenfalls zu den Zeiten des Gezeitenwechsels auftreten. Eine Verwechslung sei da unmöglich. Aufgrund dessen lassen sich die atmosphärischen Gezeiten einwandfrei nur bei störungslosem Wetter beobachten. Zu B) den Störungen, verursacht durch Sonnenmagnetismus gehörten die Bewegungen, die sich nicht mit den periodischen Ablenkungen erklären ließen. Fortin bemerkte, daß bei verschiedenen Wetterstörungen die Nadel sich verschieden bewegte. Er unterschied folgende Bewegungen: 1.) plötzliche, starke, lebhafte, abgehackte Bewegungen, ähnlich dem Sekundenzeiger einer Uhr. Die Nadel kann sich dabei auf und ab bewegen. Nach Fortin sind derartige Bewegungen Anzeichen eines Gewitters bei 25 Grad Ablenkung, bei 40 Grad eines Orkans und bei 50 Grad eines Zyklons (bei Fortins Gerät). Wenn sich die Stöße des Magnetismus bis in die Mitte der Nadel bemerkbar machen, ist ein Erdbeben wahrscheinlich. Das Erdbeben tritt am selben Abend oder am folgenden Tag ein, seltener am übernächsten Tag zur selben Stunde, wo die Nadel sich bewegte. Das Erdbeben läßt sich nach dem Gesetz der Ähnlichkeit lokalisieren. 2.) Abgehackte Bewegungen sind nach Fortin die Anzeichen eines sich formierenden Gewitters, insbesondere wenn die Ablenkung mehr als 26 Grad beträgt. Je größer das Gewitter, desto größer die Ablenkung. 3.) Abweichungen,langsam auftretend,aber von großer Amplitude, treten auf, wenn ein Fleck in die 2. oder 3. Rotation geht. Sie zeigen nach Fortin auch Unwetter an, die weit vor Ort niedergehen. Sie können aber auch die Wiederkehr von Passatwinden bedeuten. Wenn die Abweichung einige Tage lang erscheint und dabei die Nadel etwas nach Nord zieht, zeigt sie kalten Nordwind an. 4.) Langsame Abweichungen, die jeden Tag größer werden, treten auf, wenn ein Fleck am Ostrand der Sonne ausbricht und stärker wird, je mehr er mit der Drehung in die Mitte der Sonnenscheibe kommt. Das ist ein Anzeichen starker Winde oder 79
längerer Regenperioden. So fängt oft der Herbst an. 5.) Starke Ablenkungen schon am nächsten Tag schwächer werdend sind Anzeichen einer Wetterbesserung, also einer Änderung von kalt auf warm. 6.) Schwache und langsame Abweichungen, die zuerst etwa 5 Grad betragen und dann auf 12 - 15 Grad wachsen, werden oft durch eine Folge von Sonnenflecken verursacht und zeigen Westwinde und langanhaltende Regenfälle an. Wenn die Bewegung andauert, bedeutet das kalte und feuchte Zeit. Wenn die Bewegungen am Herbstende 20 - 25 Grad erreichen, so wird der Winter kalt. 7.) Sehr große, einmalige, langsame, ruhige Abweichungen von 50 - 55 Grad geben oft Anlaß zu Verwirrung, da man dann Erdbeben und ähnliche Katastrophen erwartet. Oft findet man sich dann am nächsten Tag nur in dicken Nebel eingehüllt. Zu diesen Regeln ist zu sagen, daß sie aufgrund von 30 Jahren Beobachtungszeit in Orleans/Frankreich zustande kamen, wo Fortin lebte. Eine sinnvolle Vorhersage allein durch das Magnetometer ist nicht möglich, sondern das Magnetometer erlaubt eine verbesserte Vorhersage in Vereinigung mit den Beobachtungen von Luftdruck, Temperatur, Sonnenflecken etc.. 4.4.4. Ablauf eines Unwetters Zu Beginn der ungefähr 5 - 6 tägigen Entwicklung eines Gewitters schlägt das Magnetometer aus. Dabei kann sich der Sonnenfleck noch hinter der Sonnenscheibe befinden. Mit der ersten Störung des Magnetismus ist auf der Erde eine Minderung von Licht, Wärme und Gewicht verbunden. Das macht sich so bemerkbar, daß der Luftdruck sinkt, Wasserdampf und Erdmagnetismus in das geschaffene Vakuum nachströmt und Cirruswolken entstehen. Diese Luftdruckabsenkung schlägt sich im Verlauf der nächsten 5 Tage bis zum Boden durch. Leute, die für einen Schlaganfall oder epileptischen Anfall prädisponiert sind, werden von solchen Störungen betroffen. Ungefähr 2 Tage, nachdem das Magnetometer zum erstenmal in Bewegung gekommen ist, erscheint der Sonnenfleck am Ostrand der Sonne. Dieser Tag ist für Schlagwetterexplosionen in Bergwerken gefährlich. Am 3.Tag ist die atmosphärische Elektrizität in Bewegung und stört die Magnetnadel. Die Phänomene von Aurora borealis treten auf. In die Atmosphäre tritt vermehrt Ozon ein, das für eine 80
allgemeine Verschlimmerung aller vorhandenen Krankheiten und Symptome verantwortlich ist. Durch zunehmende Aufheizung vor dem Gewitter und durch das Vakuum in der oberen Atmosphäre wird alles Wasser verdunstet, die Pflanzen leiden Wassermangel. Abends leuchten die Wolken elektrisch auf. Am folgenden 4. Tag tritt Cumulusbewölkung auf. Am 5. Tag, ungefähr 1 Tag bevor der verursachende Fleck durch das Sonnenzentrum läuft, senken sich die Wolken ab und das Unwetter bricht dann los. Es kann von Hagel begleitet werden, wenn: 1.) zwei aktive Sonnenflecken aufeinander folgen; 2.) wenn ein aktiver Fleck sich nördlich, der andere; südlich des Äquators sich befindet. Die Gewitter haben dann entgegengesetzten Drehsinn. 3.) Wenn ein aktiver Fleck im Abstand von ca. 1 Tag jeweils eine Eruption zeigt. Nach dem Gewitter löst sich die Spannung, die Atmosphäre wird von Ozon reingewaschen, das Barometer steigt wieder. Alles fließt wieder an seinen Ort zurück. Fortin schließt nicht aus, daß auch Kometen, die nahe an die Erde kommen, das Wetter so ähnlich beeinflussen können wie Sonnenflecken. Er betrachtete die Metalldampfwolken eines Sonnenflecks praktisch als Kometen in der Sonnenatmosphäre. Dem Einfluß des Mondes billigt Fortin keine verursachende Wirkung auf das Wetter zu, er soll aber an Neumond imstande sein, den Sonneneinfluß so abzuschwächen, daß ein Gewitter verzögert wird oder in zwei kleinere Gewitter geteilt wird. Besondere Aufmerksamkeit widmet Fortin den Einflüssen des Ozons. Er behauptete, daß das Ozon etwa vor einem Gewitter aus den Höhen der Atmosphäre herabsteige. Wenn es sich dann in Form eines widerlichen Nebels in höherer Konzentration über dem Boden befindet, was sich durch die Schwärzungszeit Jod - Stärke Kaliumpapier nachweisen läßt, werden alle Organismen betroffen. Die Sterblichkeit und die Anfälligkeit gegen Krankheiten nehmen allgemein zu. Es herrschen dann oft Grippeepidemien. Er beobachtete in seiner Gegend, daß diese ungesunden Nebel gern einem Fluß entlang folgten. Als Vorbeugung empfahl er das Aufstellen von alkalischen Lösungen, die alkalische Dämpfe freisetzten, beispielweise Ammoniak. Bei der Gewitterbildung wird seiner Ansicht nach das Ozon und der Wasserstoff durch die freiwerdenden atmosphärischen Ströme gebildet. Durch das Ausbrechen des Gewitters wird beides 81
wieder teilweise rekombiniert. Das Ozon wird aus der Atmosphäre ausgewaschen und leitet im Boden Fäulnisprozesse wie etwa in Sümpfen ein, die dann alkalische Dämpfe freisetzen. Gegen derartige Dämpfe empfahl er die Benutzung von Säuren. Fortin beobachtete einen Fall einer Grippeepidemie, die durch ein Unwetter bereinigt wurde. Er stellte hier fest, daß das Magnetometer nicht das Unwetter vormeldete. Er spekulierte deshalb auch darüber, ob in diesem Fall ein Komet für diese Erscheinung verantwortlich war.
Bibliographie 1) Fortin,A. Le magnetisme atmospherique Georges Carré Paris 1890 2) Zeitschrift für Radiästhesie 12.Jahrgang, No.4, 1960, S.135 Wüst J., Wimmer J.
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5.Objektiver elektrischer Nachweis der Existenz einer "Emanation" des lebenden menschlichen Körpers und ihre sichtbaren Wirkungen
5.1. Der Weg zur Entdeckung Die Forschungen des Schweizer Elektroingenieur E.K. Müller beschäftigten sich viel mit Elektrotherapie. Er leitete in Zürich ein Institut, in dem Elektrotherapie praktiziert wurde. 1932 veröffentlichte er in der Schweiz eine Abhandlung, die den Titel der Überschrift trug und in der er die Existenz einer Emanation des Körpers behauptete, die er zwar mit herkömmlichen elektrischen Instrumenten nachwies, die jedoch andere Qualitäten als die Elektrizität aufwies. 5.1.1. Hinweise auf eine Art biologischer Emanation 1) 1882 konnte Müller beobachten, wie ein Magnetiseur durch die Ausstrahlung seiner Hände auf einem Spiegel hauchbilder-ähnliche Streifen erzeugen konnte. 2) 1908 machte Müller in Südfrankreich ein Foto, das er anschließend (nach 15 min) sofort zum Entwickeln brachte. Zu seinem Erstaunen hatten seine Finger durch Lederhülle und die Stahlblechkassette hindurch auf der Fotoplatte einen Eindruck hinterlassen. Es waren "Wolken" sichtbar, wo die Finger waren. Anscheinend strahlten die Finger etwas aus. 5.1.2. Untersuchungen der Sensitivität 1) Ein siderisches Pendel in der Hand eines Menschen kann durch Annäherung einer anderen Person zum Stehen gebracht werden. Geht die Person weg, so bewegt sich das Pendel wieder. 2) Ein Sensitiver kann auf einen Nichtsensitiven seine Fähigkeit, mit der Rute zu gehen, übertragen, wenn er etwa mit seiner linken Hand die Linke des Nichtsensitiven berührt oder nur seine Linke über die Linke des Nichtsensitiven hält. Man kann auch ein Kupferkabel als Übertragungsmittel zwischen die linken Hände nehmen. Das Kupferkabel darf dabei nicht mit dem Boden emanations-leitend verbunden sein, sonst tritt Erdung ein und die Übertragung wird unterbrochen. Man kann die Übertragung auch durch die Luft vor sich gehen lassen, indem der Sensitive seine linke Hand gegen den linken Arm des Nichtsensitiven streckt. Nur tritt dann die Wirkung verzögert ein. Bei 10 m Abstand sind es 85
22 Sekunden. Schiebt man zwischen Sensitiven und Nichtsensitiven noch Glas oder Holz, so verzögert das die Wirkung noch etwas. 3) Wenn man den ohm'schen Widerstand des Körpers mißt, legt man beide Hände in je ein Gefäß mit einer Elektrode, das mit schwacher Salzlösung gefüllt ist. Schickt man den Meßstrom durch den Körper der Versuchspersonen (abgekürzt VP), so stellt man fest, daß man - sofern man schwache Spannung zur Messung anlegt und die VP von Menschen ferngehalten wird - gleichmäßige Resultat erhält. Die Widerstandswerte erniedrigen sich jedoch, wenn sich in der Nähe der VP Leute befinden. Psychologischer Einfluß ist hierbei ausgeschlossen, denn die Beeinflussung findet auch durch die Wand statt, wobei die VP nichts von ihrem Nachbarn weiß. Alle Phänomene deuten auf die Existenz einer energetischen menschlichen Ausstrahlung hin, die unbewußt vom Normalen und bewußt vom Sensitiven aufgenommen wird. 5.1.3. Untersuchung der Wetterfühligkeit Bei einer Widerstandsmessung bei einem Gesunden beobachtet man in der Regel ein positives Widerstandszeitdiagramm. Der Körper arbeitet gegen den Strom und erhöht den ohm'schen Widerstand laufend, so daß bei konstant angelegter Spannung der durchfließende Meßstrom laufend abnimmt. Bei einem Kranken hat dieses Diagramm eine negative Steigung. Bei Wetterumschwung vor Schneefall, Föhneinbruch oder bestimmten Arten von Nebel kann bei Wetterfühligen der positive Verlauf in einen negativen umschlagen. Ähnliches kann man auch an einem Baum beobachten. In seine Rinde werden oben und unten am Stamm bis ins Mark zwei Platinstifte eingetrieben. Zwischen beiden Stiften wird die Spannung abgegriffen und wenn nötig verstärkt. Bei Wetterumschwung fließt der Strom in umgekehrte Richtung als sonst. Der Rutengänger reagiert zur selben Zeit auch in charakteristischer Weise. Gibt man ihm eine Rute in die Hand, so kann er sie nicht mehr gerade halten, sondern sie schwankt hin und her. Durch die Energie der Atmosphäre wird anscheinend Einfluß auf das Körpergeschehen genommen. Eine analoge und physikalisch objektive Reaktion findet man beim Magnetometer Fortin. Nach E.K. Müllers Beobachtungen reagiert das Magnetometer Fortin auf den menschlichen Körper mit Abweichungen bis zu 200 Grad. Ebenso zeigt es Quellen und unterirdische Wasserläufe an. Auf das 86
Wetter reagiert das Gerät ebenfalls empfindlich: Vor Regen, Schneefall und Föhneinbruch schlägt es aus. Da das Gerät auf so unterschiedliche Einflüsse reagiert, beobachtete E.K. Müller über Tage hinweg in einem unterirdischen ungestörten Raum, wo alle Aufzeichnungen automatisch waren. Durch Anwesenheit von Menschen gab es einen Einfluß: Ausstrecken der Hand, Willenskonzentration verbesserten noch das Ergebnis. Ein guter Körperzustand, Essen, Rauchen, Teetrinken förderten den Ausschlag ebenfalls. 5.2. Arbeitshypothese und experimentelle Untersuchungen Als Ursache dieser Erscheinungen vermutete E.K. Müller eine Art animalischer Elektrizität, die von der herkömmlichen Elektrizität qualitativ verschieden ist. Dafür sprachen folgende Beobachtungen und Experimente. 1) Bei Wetterabfall stellte er oft hohe elektrostatische Aufladung seiner Kleider fest. Feuchtigkeit, etwa durch Schwitzen entstanden, verhinderte die Erscheinung nicht. 2) Wenn man eine Blechfigur in dem Raum mit dem Magnetometer Fortin aufbaut, die elektrisch eine lebendige Person simulieren sollte, so brachte die Aufladung der Blechfigur auf 150 V keine Ablenkung am Magnetometer Fortin hervor. Wohl aber gab es eine Ablenkung, wenn ein Mensch den Verbindungsdraht zur Blechfigur in die Hand nahm. Die Blechfigur dabei war an einer Tür befestigt. Wenn man sich hinter der Tür aufstellte, so gab es nach 3 min ebenfalls einen Ausschlag. Die Phänomene waren bei magnetischen Stürmen und Wetterumschlag sehr deutlich, ansonsten waren sie weniger ausgeprägt. Weitere Forschung ergab: die Emanation geht vorzugsweise durch die unteren Fingerenden vor sich. Sie ist im Blut vorhanden und hängt vom Körperzustand ab. Durch Muskeltätigkeit und Atem wird sie gesteigert. Bei tiefer Temperatur und Ermüdung ist sie geschwächt. Sie läßt sich verladen und fortleiten. Sie durchdringt organische Stoffe, nicht aber dickes Paraffin. Die Ausstrahlung ist intermittierend: Ein baumwollumwickelter Kupferdraht wird um einen Holzkern gewickelt und 4 min in der linken Hand gehalten. Dann wird die Spule unter ein umgelegtes Glasgefäß neben einen Spulenindikator gelegt. Man beobachtet am Spiegelgalvanometer einen zunehmenden, stoßweisen Ausschlag. Die Strahlung verändert den spezifischen Widerstand von Stoffen. 87
Bei Papier und anderen organischen Materialien wird er meist erniedrigt, bei hohen Graphitwiderständen (~2-3 M ) wird er erst erhöht, um dann unter den ursprünglichen Wert zurückzufallen. Bei Elektrolyten war sich E.K. Müller seiner Ergebnisse (Erniedrigung) nicht ganz sicher. Es hat den Anschein, als ob die Emanation elektrischen Strom erzeugt. Jedoch gelangen hier die Versuche auch nicht mit Beständigkeit. 5.3. Nachweisgeräte und Versuche Aufgrund dieser festgestellten Effekte baute E.K. Müller zwei Nachweisgeräte. Grundlage der Detektion war die Erniedrigung des Widerstandes durch diese biologische Emanation. 5.3.1. die Doppelelektrode Die Doppelelektrode besteht aus zwei gegenüberliegenden Elektroden aus Silber oder Platin mit einer isolierenden Glimmerzwischenlage von 2 - 3 mm Dicke, vgl.Abb.11. 5.3.2. die Doppelspule Die Doppelspule besteht aus mit Seide umsponnenen Eisendraht von 0,2 mm Dicke (notfalls kann man auch Kupfer nehmen). Die Spule wird bifilar gewickelt und am Schluß in der Mitte aufgeschnitten. Die beiden Elektroden, oder beide Anfänge bzw. Enden der Spule werden über ein empfindliches Strommeßgerät mit den Polen einer 40 V Batterie verbunden, vgl.Abb.12.
Abb.11 die Müller’sche Doppelelektrode (vgl. Text)
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Abb.12 die bifilare Doppelspule (vgl. Text)
5.3.3. Versuche 1) Eine Annäherung an die Elektrode mit der Hand reicht aus, daß sich der Ausschlag am Galvanometer vergrößert. Die geringste Berührung der Spule mit dem trockenen Finger tut dasselbe. Hautelektrizität als Erklärung des Effekts ist dabei ausgeschlossen, da elektrostatisch aufgeladene Körper (Ebonit, Glas) keine Ablenkung hervorrufen. Feuchtigkeit als Ursache fällt ebenfalls aus, weil der Effekt bei einer schellackierten Spule ebenfalls auftritt. 2) Wenn man einen Streifen Filtrierpapier über die Doppelelektrode zieht, bemerkt man einen Ausschlag an den Stellen, wo das Papier in der Hand gehalten wurde. Wurde das Papier zuvor gepreßt, so ist der Ausschlag stärker. 3) An nassem Papier liegt 40 V Spannung. Nähert man die Hand dem Streifen, so fließt ein größerer Strom durch das Galvanometer. Die Tätigkeit der Fingermuskulatur wird am Galvanometer einzeln sichtbar. 4) Bei hoher Spannung kommt es zum Funkenüberschlag an der Doppelelektrode. Eine Annäherung der Hand verstärkt den Funken. Ein Gleiches geschieht, wenn man den Funken behaucht. 5) Die Emanation läßt sich verladen, denn bei Berührung mit Stoffen, auf die die Emanation verladen wurde, erniedrigt sich bei allen Versuchsanordnungen der Widerstand am Indikator. Lädt man Kristalle mit der Emanation auf, so wirken sie an unterschiedlichen Stellen unterschiedlich stark. Vier Minuten Ladung von Steinsalz eingewickelt in Papier brachte am Indikator eine zuckende Entladung hervor, die minutenlang emanierend wirksam war. Es steckt dabei eine polare Natur in den Erscheinungen: Ein elektrisches Feld fördert oder hemmt die Entladung, je nachdem, welchen elektrostatisch geladenen Stoff man in die Nähe des Steinsalzes bringt. Wenn man einem Glasrohr naß eine Haut aus Schweinsblasenleder aufzieht, in das so entstandene Gefäß Wasser einfüllt und die vier Finger der linken Hand darauf unter die Blasenhaut hält, ohne daß sie die Haut berühren, so zeigt das Wasser nach 5 min Exposition Emanationswirkung am Indikator. Man kann statt Wasser auch 95 % Alkohol verwenden. Statt des Wassers kann man auch kleine Bimssteinplättchen (3cm x 5mm) mit den Fingern laden und diese dann ins Wasser bringen. Die Emanationswirkung zeigt sich dann ebenso ausgesprochen.
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6) Die Emanation passiert organische und anorganische Stoffe, außer dickes Paraffin, sie läßt sich in Ebonitröhren weiterleiten. Die Emanation geht durch 1 mm Kupfer und 4 x Stanniolfolie. Bei starker Emanation hat es den Anschein, daß das Metall die Emanation in sich hineinziehe und weitergebe. 7) Die Emanation liegt im Blut. Blutleere Finger ergeben wenig Änderung des Meßstromes durch die Meßinstrumente. 8) Brennender Terpentinrauch wirkt ebenfalls erniedrigend auf den Indikatorenwiderstand ein. 9) Die Emanation verflüchtigt sich nach oben. Sie ist auf bis zu 5 mm Entfernung nachweisbar, wenn die Hand von oben auf den Indikator gerichtet ist. Wenn die Hand unter den Indikator gehalten wird, so kann man die Emanation auf 10- bis 150-fache Entfernung nachweisen. In einem Zeitschriftenartikel von 1934 besprechen Wüst und Wimmer nebenbei auch die beschriebenen Geräte. Sie bestätigen die Richtigkeit der beschriebenen Effekte, soweit sie es überprüfen konnten. Als Ursache für die Erniedrigung des Widerstands sehen sie alleine nur die Wärme, da sie durch Erwärmung die beschriebenen Effekte besonders deutlich erzielen konnten.
Bibliographie 1) Müller, E.K. Nachweis der Existenz einer Emanation des menschlichen Körpers und ihre sichtbaren Wirkungen Basel
1932
2) W.Roux Archiv für Entwicklungsmechanik Bd.131, 1934 S.389, Wüst J., Wimmer J.
90
6.Abriß
der Orgonomie
6.1. Einleitung Wilhelm Reich (1897-1957) ist hauptsächlich als Mitbegründer und Mitentwickler der Psychoanalyse bekannt und berühmt geworden. Der Jugendbewegung Ende der 60-er und Anfang der 70-er Jahre diente er darüber hinaus posthum als Prophet für die sexuelle Revolution. Dieses Kapitel jedoch wird hauptsächlich den biologischen und physikalischen Teil seines Werkes behandeln. Bevor wir jedoch über Reichs Experimente und Theorien berichten, wird hier eine kurze Biographie seines Lebens gegeben, um den Abstand zur Originalliteratur nicht allzugroß werden zu lassen. 6.2. kurze Biographie über Wilhelm Reich
(1,2)
Reich wurde 1897 in Dobrycynica (Galizien, damals k.u.k. österreichische Monarchie) geboren. Sein Vater war ein deutsch assimilierter Jude, seine Mutter stammte aus Siebenbürgen. Bald nach Reichs Geburt erwarb sein Vater ein Gut in Jujinetz in der Bukowina (Ukraine), wo die Familie hinzog. (1) Die Familie - so Ilse Ollendorf-Reich - war wohlhabend, etwas hochnäsig und deshalb gesellschaftlich isoliert gegenüber ihrem nächsten ländlich sozialen Umfeld. Dem kleinen Reich war es verboten mit den Kindern seiner nächsten Umgebung zu spielen. Seine Volksschulbildung erhielt er zumindestens teilweise von einem Hauslehrer. Der Vater war eine Art Feudalherr auf dem Lande, brutal, jähzornig und eifersüchtig auf seine schöne Frau, die er dementsprechend unter Druck setzte. Die Mutter verübte 1911 schließlich Selbstmord, nachdem Reich ihr Liebesverhältnis mit dem Hauslehrer seinem Vater verraten hatte. 1914 starb auch sein Vater. Reich machte 1915 Abitur. Seine Heimat wurde wegen des I.Weltkriegs zum Schlachtfeld und Reich ging 1916 zur Armee, wo er bis zum Kriegsende an der italienischen Front kämpfte. 1918 begann Reich in Wien das Medizinstudium. Er war anfangs bettelarm, verdiente etwas Geld als Hauslehrer dazu und wohnte 93
mit seinem einzigen Bruder Robert(1900-1926) zusammen, der später total verarmt an Tuberkulose starb. Reich kam 1919 mit der psychoanalytischen Bewegung in Berührung und arbeitete sich dort schnell hoch. 1928 war er Vizedirektor des Instituts, direkt hinter Freud. 1921 heiratete er Anni Pink, die später auch als Psychoanalytikerin bekannt wurde. Der Ehe entstammten zwei Kinder, Eva und Lore. 1922 wurde Reich Doktor der Medizin. 1930 zog er nach Berlin. Neben seinen psychologischen Aktivitäten war inzwischen sein politisches Engagement in der kommunistischen Partei hinzu gekommen. Seine Aktivitäten führten letztendlich dazu, daß er 1933 aus der kommunistischen Partei und 1934 aus der psychoanalytischen Vereinigung ausgeschlossen wurde. Seine Person paßte sicherlich nicht mehr in die um Anpassung bemühte psychoanalytische Vereinigung im Nazideutschland, und in der kommunistischen Partei störte er anscheinend mit seinen sexualpolitischem Programm. 1933 blieb ihm nichts anderes übrig Deutschland wegen der Machtergreifung Hitlers zu verlassen. Nach kurzen Aufenthalten in Wien, Dänemark und Schweden übersiedelte er nach Norwegen, wo er längere Zeit (bis 1939) arbeiten konnte. 1933 trennte er sich von seiner Frau Anni und heiratete bald darauf Elsa Lindenberg, die ebenfalls deutsche Emigrantin war. 1939, kurz vor Beginn des zweiten Weltkriegs, wanderte Reich in die Vereinigten Staaten aus. Seine zweite Frau blieb in Norwegen zurück. Er siedelte sich in New York an und heiratete Ilse Ollendorf. 1944 kam sein Sohn Peter zur Welt. 1946 siedelte er in die Gegend von Rangeley/Maine über, wo er sein Laboratorium aufbaute. Er verdiente ganz gut Geld durch die Ausbildung von Psychotherapeuten, die erfolgreich seine Methoden aufgriffen. So wurde er sehr bekannt und gewann dementsprechend auch viele Anhänger und Feinde. 1954 begannen gerichtliche Auseinandersetzungen mit der FDA (Food and Drug Administration). Sie fingen mit einer gerichtlichen Verfügung gegen die Verbreitung seiner Schriften und Orgonakkumulatoren an. Reich legte Einspruch ein und schrieb an das Gericht, es sei für naturwissenschaftliche Fragen nicht zuständig. Der Verhandlung über den 94
Einspruch blieb er fern und die gerichtliche Verfügung wurde zugunsten der FDA bestätigt. Reichs Schriften und Geräte wurden trotz gerichtlichen Verbots weiter vertrieben. Das führte zu einem zweiten Prozeß, indem er wegen Mißachtung des Gerichts zu einer Geldstrafe von 10000 Dollar und zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Im Gefängnis Lewisburg starb er am 3.11.57 an Herzversagen. Reichs allgemeine Charakterzüge waren seine ungeheure Vitalität, Kraft und Ausstrahlung. Seine Intelligenz und Kreativität machten ihn zum strahlenden Mittelpunkt seiner Umgebung. Bei allen Schicksalsschlägen blieb er bis zuletzt ein ewiges Stehaufmännchen. Daneben konnte er sehr gefühlvoll im Umgang mit Patienten und Kindern sein. Seine Kindheit muß er sehr isoliert zugebracht haben, da es ihm verboten war, mit den Kindern seiner nächsten Umgebung zu spielen. Vielleicht hat aber diese Situation dazu beigetragen, daß er zu solch unkonventionellen Ansichten in seiner Zeit kommen konnte. Denn während der Normalmensch in seiner Jugend sein soziales Umfeld zu schätzen gelernt hat und deshalb danach schielt, mit seiner Meinung nicht aus dem vorgegeben Rahmen seiner Umgebung herauszufallen, hatte Reich ja in dieser Hinsicht keine Erfahrungen, an die er sich hätte halten können. Der Selbstmord der Mutter muß für den damals 14-jährigen Reich sicherlich ein starkes, mit Schuldgefühlen behaftetes Trauma gewesen sein. Vielleicht lassen sich so seine theoretischen Bemühungen um eine freiere Sexualmoral auf der Basis gegenseitigen Glückes erklären. Trotzdem hat Reich aber privat seine theoretischen Ansichten keineswegs durchgehalten. Seinen Frauen verlangte er ganz altmodisch die Treue ab, während er sich selbst durchaus mal einen Seitensprung zugestand. Er neigte zu zwanghafter Eifersucht, insbesondere wenn der äußere Druck auf ihn überstark wurde. Er ließ dann seiner Neigung zum Jähzorn freien Lauf und brüllte die verschiedenen betroffenen Personen an. Er war von seiner Arbeit und von der jeweiligen Theorie, die ihm gerade im Kopf herumschwirrte, immer fanatisch voll besessen, duldete weder einen Widerspruch, noch vertrug er irgendeinen Spaß darüber. Man war entweder für oder gegen ihn. Er hatte wenig Verständnis, wenn die Menschen seinen Theorien nicht folgen konnten oder wenn ihnen sein Tempo zu schnell war. Er betrachtete sie dann als emotional verpestet und 95
gleichzeitig als potentielle Gegner, die ihn verraten wollten. Zu einem großen Teil war er selbst schuld an dieser Situation, da er sich nicht die Mühe machte, die Sprache seines Publikums anzunehmen, obwohl sie ihm zum Teil wenigstens bekannt war. Er erwartete immer, daß die Umwelt sich an ihn anpaßte. Deshalb mißlang es ihm auch, in wissenschaftlichen Gebieten (Physik, Biologie) , in denen er nicht zu Hause war und wo er mangelhafte Kenntnisse hatte, richtig Fuß zu fassen. Zum Teil lag es aber ebenfalls daran, daß Reich oft starker Isolation ausgesetzt wurde, weil z.B. seine wissenschaftlichen Bemühungen um die Erforschung der Sexualität sehr die Phantasie seiner Mitmenschen beflügelte, was zu üblen Pressekampagnen (1937 Norwegen, 1947 USA) gegen ihn führte. Sein voll autoritäres Selbstverständnis verbot jeden Kompromiß und führte mit dazu, daß ihm die meisten Freunde nach einiger Zeit vor seinem bisweilen inquisitorischen Psychoterror wieder wegliefen. Er hinterließ viele zerbrochene Freundschaften. Auf die zunehmenden Belastungen gegen Ende seines Lebens wie Pressekampangnen, gerichtliche Auseinandersetzungen mit der FDA, Scheidung und ORANUR- Experiment (vgl.Kap.6.9.) reagierte er in zunehmend psychopathischer Weise mit schizophrenieähnlichen Phantasien. Psychotisch war er jedoch dabei nicht. Er sah sich als Vertreter des Lebes per se, der gegen die lebensfeindliche emotionale Pest kämpfte. Er identifizierte sich mit Christus und glaubte, ihn würde ein ähnliches Schicksal ereilen. Er übersah dabei völlig die Denk- und Handlungsweise des juristischen Apparates, so daß er schließlich im Gefängnis landete. Er litt unter zunehmendem Realitätsverlust, schrie seine nächsten Menschen an, glaubte sich von UFO's verfolgt und betrank sich öfters bis zur Bewußtlosigkeit, was er davor nicht in diesem Umfang getan hatte. Mit seiner Gesundheit ging es bergab, er litt unter Herzbeschwerden. Manchmal blitzte auch seine Selbsterkenntnis auf, doch trotzdem gelang es ihm nicht, aus seinem neurotischen Circulus vitiosus auszubrechen. Er starb schließlich im Gefängnis ganz normal an Herzversagen und nicht als Mätyrer. Sein Werk sollte jedoch unabhängig von seiner Person und seinen oft sehr extrem ausgedrückten Ansichten geprüft und gewertet werden, da es weite Perspektiven eröffnet und noch viel Gutes leisten kann, wenn es in seinem Kern bestätigt wird.
96
6.3. Reichs Entdeckungen in der Biologie 6.3.1. die Orgasmusformel (Pulsationsformel) Reichs Entwicklung als Forscher fing mit der Teilnahme an einem medizinischen Seminar für Sexualwissenschaft an. Die Suche nach Wissen über diese Dinge in der noch nicht sexuell befreiten Zeit der zwanziger Jahre führte ihn bald zu Freud. Er wurde dessen Schüler und lernte Psychoanalyse. So lernte er auch das Freud'sche Konzept der Libido kennen. Libido war nach Freud eine Energie, die im Menschen wirkte und seine Sex- und Libidogefühle antrieb.(3) Eine Stauungs- oder Aktualneurose entsteht nach Freud, wenn diese Energie blokkiert oder fehlgeleitet wird. Das kann sich etwa in einer psychosomatischen Herzstörung äußern. Sie kann dadurch erzeugt werden, daß nach einem Coitus interruptus oder nach andersartig nicht ausgelebter sexueller Erregung diese Gefühlsenergie plötzlich unangenehm und beunruhigend am Herzen wirksam wird und nicht wie normal an den Genitalien. Freud änderte mit der Zeit diese seine ursprüngliche Auffassung der Neurose, jedoch Reich behielt sie bei und verallgemeinerte , daß jede Neurose eine Libidostauung sei. Er untersuchte seine Patienten auf sexuelle Störungen und stellte fest, daß sämtliche Neurotiker zum vollen Ganzkörperorgasmus unfähig waren. Er hielt die gestaute und fehlgeleitete Libido für die Energiequelle der Neurose, weil er feststellte, daß ein Neurotiker gesundete, wenn er die volle orgastische Potenz erreichte. Reich fragte nun auch nach der physikalischen Natur dieser Energie. Man sollte sie objektiv messen können. Reich stellte von seinen klinischen Beobachtungen her die These auf, daß die libidinöse Energie der von ihm so genannten Orgasmusformel (=Pulsationsformel) folge.(4,6) Das ist der Kreislauf Ladung-Spannung-Entladung-Entspannung. Die hypothetische sexuelle Lebensenergie mußte dieser Formel genügen und Reich vermutete, daß diese Energie elektrischer Natur sei, weil folgende Beobachtungen dafür sprachen: 1.Sexuelle Befriedigung hängt von der Art der Sekretion der Scheidenschleimhaut ab. 2.Coitus interruptus und Coitus condomatus sind nicht voll befriedigend. 3.Beim Einführung des Penis in die Scheide kommt es zur genitalen Magnetwirkung. Man hat das Gefühl, wie wenn man angezo97
Tab. 3:
die Nervenwirkung von Vagus und Sympathikus bei verschiedenen Organen Abkürzungen:
angeregte Muskelgruppe
+ = Anregung,
- = Hemmung
Vagus Sympathikus
Irismuskulatur + Tränendrüse + Speicheldrüse + Schweißdrüsen Gefäße Herzmuskeln Speiseröhre Bronchialmuskeln + Verdauungstrakt, Nieren + Nebenniere Harnblase + Genitalien + Haarmuskeln Tab. 4: die Reaktion des Organismus unter der Pulsationsfunktion "hin zur Welt" (aktiver Vagus)
+ + + + + +
"weg von der Welt" (aktiver Sympathikus)
Pupillenerweiterung Pupillenverengung Irismuskulatur trockene Augen Tränenfluß Tränendrüse kein Appetit wässriger Mund Speicheldrüsen Angstschweiß Bremsung Schweißdrüsen Erbleichen gute Durchblutung Gefäße schneller Puls ruhiger Puls Herzmuskel flaches Atemringen tiefes Luftholen Bronchialmuskel Verdauungstrakt, Nieren gute Verdauung "in die Hosen scheißen" Streß Entspannung Nebenniere Schließung Öffnung Harnblase "Schwanz einziehen" biologisch aktiv Genitalien "die Haare stellen" Haarmuskeln
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gen wird, beim Mann ist es das Bedürfnis voll einzudringen, bei der Frau voll aufzunehmen. Sexuelle Befriedigung bedeutete also, so vermutete Reich, guten elektrischen Austausch zwischen den Grenzflächen von Glans und Scheidenschleimhaut, denn das ist abhängig von der Sekretion. Beim Coitus condomatus oder interruptus ist deshalb ein elektrischer Austausch erschwert oder überhaupt nicht möglich. Um das folgende zu verstehen, muß man wissen, daß Reich, ausgehend vom Freud'schen Libidobegriff, unter Sexualität eine andere, allgemeinere Bedeutung verstand als das, für was man es gemeinhin ansieht. Für ihn war die Sexualität ganz allgemein die Regung von innen zur Welt hin.(7) Der Sexualität entgegengesetzt ist demnach die Angst. Sie ist die Regung von der Welt weg nach innen. Im sexuellen Zustand fließt die Energie nach außen (Erektion, Aktivität), bei Angst nach innen (Herzbeschwerden, Atem anhalten ect.) . Der Organismus läßt sich also vergleichen mit einer Blase. Im Zustand der Sexualität spannt sie sich und weitet sich, bei Angst kugelt sie sich ein und und wird komprimiert. Alle Organismen handeln nach diesem Schema. Die Amöbe kugelt sich ein, die Schnecke zieht ihre Fühler zurück und die Katze krümmt den Rücken. In allen Fällen regrediert der Organismus zu einer Form, die weniger Oberfläche bietet wie im entspannten Zustand. Auf der Ebene der Organismen mit zentralem Nervensystem sind diese beiden Regungen im Bau des zentralen Nervensystems vertreten. Schaut man sich Tab.3 an, welche Organfunktionen der Vagus und der Sympathikus bewirken, so sieht man in Tab.4, daß der Vagus alle Strebungen zur Welt hin innerviert, während der Sympathikus alle Strebungen von der Welt weg nach innen anregt. Der Sympathikus regt das Zentrum an, der Vagus die Peripherie. Ein Angstzustand ist dann vorhanden, wenn der Sympathikus überaktiviert ist. Dementsprechend kann man auch Angstzustände beseitigen, indem man ein Medikament gibt, das den Vagus anregt, nämlich Acetylcholin. Im Zellplasma bedeutet "hin zur Welt" Verflüssigung des Zellplasmas, "weg von der Welt", Verfestigung des Plasmas. Ersteres kann man bei Zell- und Nervenpräparaten durch Zugabe von Kalium, Acetylcholin, Lezitin oder H+-Jonen bewirken, letzteres durch Adrenalin, Calcium, Cholesterin und OH--Jonen. Die psychischen Tendenzen "hin zur Welt", "weg von der Welt" sind sowohl beim Einzeller, als auch beim hochentwickelten 99
Organismus mit einer Flüssigkeitsbewegung nach außen bzw. nach innen verbunden. Eine Amöbe im Schreckzustand kugelt sich ein, ein Mensch im Schock hat Blutstauung im Innern, er muß extra gelagert werden, damit böse Folgen vermieden werden. Und umgekehrt, wenn die Amöbe sich zur Welt hinbewegt, fließen ihre Scheinfüßchen vor. Ein Mensch würde dann auf einmal alle Viere entspannt von sich strecken, die äußere Hautdurchblutung würde zunehmen. Obwohl die Förderung der Hautdurchblutung und das Vorstrecken der Scheinfüßchen einer Amöbe zwei grundverschiedene Prozesse sind, sind sie hinsichtlich der Funktion "hin zur Welt" gleich. Reich nannte derartige in ihrer Funktionsrichtung analoge Prozesse "funktional identisch". Dieser Begriff taucht in seinem Werk auch wieder bei anderen Funktionen wieder auf. 6.3.2. die elektrische Messung der Gefühlserregung(9,4) Seine bisher rein theoretischen Ansichten versuchte Reich nun experimentell zu erhärten. Er mußte dazu die Hautspannung bei verschiedenen Gefühlserregungen messen. Im Versuchsaufbau wurden dazu zwei Elektroden auf die Haut gelegt. Die eine lag auf unverletzter Haut, bei der anderen wurde die Oberhaut davor aufgekratzt. Zwischen beiden Stellen wurde die Spannung abgegriffen, verstärkt, und auf den Oszillographen gegeben. Bisweilen wurde indirekt abgeleitet, d.h. es wurde ein Finger in eine Elektrolytlösung gehalten. Die elektrische Erregung bei einem Kuß wurde etwa so an den Fingern gemessen. Als erstes stellte Reich fest, daß die Haut ein sogenanntes Ruhepotential hatte. Diesem waren die Herzstromattacken aufgepfropft, links positiv und rechts negativ. An bestimmten Stellen konnte die Spannung jedoch noch höher steigen. Das war der Fall an den Geschlechtsorganen, Mund, After, Hände, Brustwarzen und bisweilen an der Stirn. Wurden lustvolle Reize auf eine Versuchsperson etwa durch Streicheln oder Kitzeln ausgeübt, so erhöhte sich das Potential an diesen empfindlichen Stellen und wanderte langsam immer höher. Jede Erhöhung des Grundpotentials wurde als Lustempfindung subjektiv verspürt. War kein Gefühl da, blieb das Potential auch nieder, z.B. bei einem erigierten Penis, wo gleichzeitig keine strömenden Lustempfindungen vorhanden waren. Unangenehme Reize wie Druck, Ärger, Angst, Gewöhnung, Depression ect. erniedrigten das Grundpotential.Die sexuelle Energie 100
folgte also ebenfalls der Funktion "hin zur Welt", "zurück von der Welt" in der elektrischen Messung. Oftmals war es so, daß die Wanderung des Grundpotentials nicht stetig vor sich ging, sondern um einen fiktiven Grundpotentialwert schwankend hochwanderte. Reich nannte diese Schwankungen Friktionschwankungen und interpretierte, daß dies ein Merkmal jeder Lustempfindung sei. Der Organismus nimmt immer wieder einen neuen Anlauf zu einer neuen Lustempfindung. Je höher die jeweilige Aufladung, desto höher ist die Lust. Man vergleiche dazu ein Kalb beim Saugen oder das hin und zurück beim Geschlechtsverkehr. Die sexuelle Energie zieht sich dabei ins Zentrum zurück, um einen neuen Anlauf zu nehmen für eine peripher gerichtete Aktion. Reich lokalisierte als Quelle dieser Elektrizität die Nerven des Körpers, insbesondere den Ganglienplexus des vegetativen Nervensystems. Er begründet das mit folgendem Versuch: Legt man Elektroden zwischen Nabel und unterem Ende des Brustknorpels, so mißt man das gewöhnliche Ruhepotential. Läßt man tief einatmen, so sinkt das Potential ab, um beim Ausatmen wieder anzusteigen. Selbiges passiert, wenn man wie zum Stuhl pressen läßt oder in den Bauch drückt. Neurotiker, bei denen das Zwerchfell nicht voll beweglich ist, bringen das Phänomen gar nicht oder nicht so gut hervor. In einer Schrecksituation verhält sich der Körper immer so, als ob er den Solarplexus schützen muß, d.h. er zieht den Atem tief ein, zieht die Schultern hoch, strafft die Bauchmuskeln und hebt den Beckenboden nach oben. Dabei wird gleichzeitig ein Druck nach innen ausgeübt, so daß das Ruhepotential sinkt. Für Reichs Thesen hatte das Gehirn keine große Bedeutung. Für ihn war es ein Vollzugs- und Bremsapparat der allgemeinen Körperfunktion, weil er keine nähere, aktive Verbindung zu den grundlegenden Effekten wie Wut, Lust und Angst sah. 6.3.3. Bione und Biogenese(10,11) Das Aufbrechen vegetativer Gefühlsströmungen, das Reich bei seinen sich zum positiven hin entwickelnden Patienten beobachtete, veranlaßten ihn, die vegetativen Plasmaströmungen von Protozoen unter dem Mikroskop zu studieren. Am Anfang seiner Tätigkeit hatte er keinerlei Ahnung von Biologie und mußte sich sagen lassen, daß man einen Heuaufguss machen muß, um nach einigen Tagen Amöben zu sehen. Die Ursache 101
der Amöbenentstehung, so wurde ihm erklärt, seien abgekapselte Luftkeime von Amöben, die sich im Heuaufguss niederschlugen und sich dort vermehrten. Reich versuchte nun die Entstehung von Amöben im Heuaufguss zu beobachten und er konzentrierte sich auf den Prozeß, der sich am Rande von eingeweichten Pflanzenfasern abspielte. Er wußte, daß an der Unterseite von Blättern, die in Tümpeln liegen, sich oft Amöben bilden. Er beobachtete unter dem Mikroskop, wie sich die Pflanzenfaser mit der Zeit mit Wasser vollsaugte, sich blasige Strukturen bildeten und wie sich dann Pantoffeltierchen und Amöben am Rande der zerfallenden Pflanzenfaser im Zeiträume von Tagen herausbildeten, um sich von der Pflanzenfaser abzulösen. Den Vorgang hielt er im Zeitrafferfilm fest. Nach Reichs Beobachtungen waren die Protozoen ein Umwandlungsprodukt des Grases beim biologischen Zerfalls- und Fäulnisprozeß. Als nächstes beobachtete er die Quellung anderer Präparate, etwa Erde. Wieder sah er den blasigen Zerfall. Setzte er Kalium hinzu, so konnte er die Quellung verstärken. Setzte er Gelatine hinzu, so bildeten sich zusammengefaßte Bläschen, die bzgl. ihrer inneren "vegetativen" Strömungen Amöben ähnelten. Alle Bläschengebilde, aus Gras oder Erde, reagierten auf das Anlegen eines elektrischen Feldes und bewegten sich in Richtung Anode. Wie die Amöben wurden sie bei leichtem Strom in ihren vegetativen Plasmaströmungen angeregt, bei starkem Strom hörte die Bewegung auf und sie kapselten sich wie Amöben ab. Es war nun der Einwand zu widerlegen, daß Lebenskeime sich eingeschlichen hatten und somit die Selbstorganisation der Protozoen aus diesem Bläschenhaufen nur ein fehlgedeutetes Artefakt darstellte. Deshalb kochte Reich seine Präparate vor der Beobachtung ab. Nun gab es noch mehr lebendige Gebilde als bei den nicht abgekochten Präparaten. Die Flüssigkeit war kolloid trübe, die einzelnen Bläschen waren positiv geladen und hatten einen blauschimmernden Rand. Die Bläschen hatten wie die Amöben die Lebensfunktionen Pulsation und Fressen. Man konnte immer die Quellung verstärken, indem man Lezitin zusetzte. Bei Zusatz von Hühnereiweiß bildeten sich regelrechte Zellen mit Zellkern. Die gekochte Mischung Lezitin + Kalium-Chlorid + Gelatine + Hühnereiweiß + Cholesterin war z.B. ein Rezept für Zellen mit Zellkern. Nach einigen Wochen 102
sanken die kolloidalen Suspensionen zu Boden. Sie hatten ihre elektrische Ladung und den Blauschimmer verloren. Jede Lebenstätigkeit war in ihnen erloschen. (Genaue "Koch"rezepte und (10) (11) Fotographien finden sich in und .) Reich nannte nun diese pulsierenden Bläschen Bione. Den Einwand, daß sich diese pulsierenden Bläschen (Bione) ausschließlich nur durch Lebenskeime gebildet haben konnten, widerlegte Reich bald noch radikaler: Er glühte Kohlenstaub auf einem Spatel in einer Flamme. Die geglühte Kohle gab er dann in eine Mischung von Bouillon und 0,1n KCl-Lösung. Diese Mischung färbte sich zuerst schwarz und blieb, nachdem die feste Kohle sich abgesetzt hatte, grau. Ein Teil der Kohle hatte sich kolloidal gelöst und bildete pulsierende Bläschen, die unter dem Mikroskop zu sehen waren. Diese Bione waren von dem typischen Blauschimmer umgeben und reagierten auf das Anlegen eines elektrischen Feldes als positive Teilchen. Gehen wir jedoch zurück zur normalen biologischen Materie. Neben den Zerfallsamöben und Bionbläschen gab es noch eine niedere Stufe von Zerfallsgebilden, die sich in Fäulnis-, Krebs-, und Zerfallsprozessen bildeten, die sogenannten T-Bazillen. Sie waren bei 3000-4000-facher Vergrößerung im Mikroskop sichtbar als schwarze, längliche, lanzettförmige Gebilde, die durchs Bild flitzten. In Mäuse injiziert führten diese Bazillen zum Krebs. Alle beobachteten Gebilde, Zerfallsamöben, Pantoffeltierchen, Bione, und T-Bazillen hatten die Lebenseigenschaft der Fortpflanzung. Bei Amöben ist dies direkt unter dem Mikroskop sichtbar. Die Bione waren direkt auf Kulturboden kultivierbar, ebenso die T-Bazillen. Auch die Weiterzüchtung in Bouillon gelang. Bione und T-Bazillen waren wie Bakterien färbbar, bei Gram die Bione blau, die T-Bazillen rot. Brachte man verschiedene Bionarten, etwa Erdbione und Kohlebione zusammen, zeigte sich die Funktion des Fressens. Die Erd-Bione zogen die Kohle-Bione an und verleibten sie sich ein, bis ihre Absättigung erreicht war. Erdbione und Blutbione nebeneinander gebracht, zeigten die Funktion der Erregung. Es bildete sich eine Strahlungsbrücke mit dem Blauschimmer, über den die Bione miteinander verbunden waren. Das stärker geladene Bion zog dabei das schwächere an. Das Ausmaß des Blauschimmers bei den Blutbionen stellte sich 103
dabei als ein Maß für die Vitalität des Organismus heraus. Gesunde rote Blutkörperchen (RBK) sind prall und haben einen relativ großen blauschimmernden Rand. Blutkörperchen von Krebskranken sind etwas geschrumpft und leuchten wenig. Bringt man Erdbione neben solche Blutkörperchen, so bilden sich zwischen beiden Sorten wieder Strahlungsbrücken. Nach dem Austausch leuchten die RBK der Krebspatienten wieder stärker. Sie haben sich mit dem Blauschimmer der Erdbione vollgetankt. PA-Bione (Bione, die aus Erde gewonnen wurden) und T-Bazillen wirken antagonistisch. Bringt man beide unter dem Mikroskop nebeneinander, so töten die PA-Bione die T-Bazillen. Sie machen sie unbeweglich. Die PA-Bione werden dadurch selbst erschöpft und sterben ab, wenn zuviel T-Bazillen da sind. Anschließend zerfallen sie selbst in T-Bazillen. Injiziert man sterile PA-Bione in krebskranke Mäuse, so erreicht man eine Schrumpfung der Tumore. Das Übermaß von TBazillen im faulen, krebskranken Körper wird niedergekämpft. Impft man gefiltertes Blutserum frei von irgendwelchen Blutkörperchen (RBK, Blutplättchen, Leukozyten) mit Spuren von TBazillen, so sieht man unter dem Mikroskop am Anfang nur die Flüssigkeit und die T-Bazillen. Dann tauchen vereinzelt Bione auf, die die T-Bazillen umzingeln, die T-Bazillen werden unbeweglich und sind am Schluß überhaupt nicht mehr sichtbar. Sie sind vollständig in den PA-Bionen aufgegangen. Der Reich'sche Bluttest auf Krebs beruht auf dem unterschiedlichen bionösen Zerfallsprozeß von gesundem und kranken Blut. Blut in heißer Bouillon zerfällt bei Gesunden in blau schimmernde Bione. Bei fortgeschrittenen Krebskranken sieht man stattdessen nur T-Bazillen. Je nachdem, wieweit PA-Bione oder T-Bazillen zu sehen sind, läßt sich der Grad der Erkrankung abschätzen. Aus alledem ergab sich für Reich folgende Anschauung: Merkmal jeden Lebens ist die elektrische Aufladung und Eigenlumination. Reich ordnete später dieser Einheit von Lumination und Aufladung einer speziellen Energie zu, die er Orgon nannte und die im psychischen Bereich dem entspricht, was von Freud als Libido bezeichnet wurde. (Ein Physiker würde Orgon vielleicht als Plasma bezeichnen.) Diese Energie war für Reich der Träger des Körpergefühls und sogar allgemeiner noch der Träger des Bewußtseins. Er bezeichnete das Orgon als Lebensenergie schlechthin. 104
Die Reich'schen Thesen der Biogenese stehen im Gegensatz zu der heute noch gängigen Luftkeimtheorie. Reich widerlegte diese in folgendem Versuch: Wenn einen Nährboden oder eine Nährlösung ansetzt und die freie Umgebungsluft darauf einwirken läßt, so bilden sich darauf Bazillen, niemals aber Amöben. Es scheint also gar keine Amöbenluftkeime zu geben. Reich meint dazu, daß die Genese des Luftkeims von niemandem weiterverfolgt wurde, geschweige denn je beobachtet wurde. Die Luftkeimtheorie schien ihm eine "Erklärung" zu sein, die seiner Meinung nach der Neigung entsprungen ist, lieber einfach schnell eine Erklärung zu geben, anstatt neugierig zu sein, zu beobachten, und mühsam zu arbeiten. 6.3.4. Andrew Crosse's Silikagelinsekten (12,13,14) Versuche, die eine ähnliche Deutung der Selbstorganisation des Lebens wie die Reich'schen Versuche nahelegen, wurden schon 1837 von dem Engländer Andrew Crosse veröffentlicht. Dieser nahm eine verdünnte basische Lösung aus dem Silikat der Pottasche und übersättigte sie mit Salzsäure. Mit dieser Lösung betropfte er einen porösen Vesuvstein aus Eisenoxid, vgl. Abb.13. An dem Stein waren zwei Drähte angelegt, die mit den Polen einer Batterie (19 Elemente aus 0,5 inch Platten, als Elektrolyt wurde Wasser verwendet) verbunden waren. Crosse wollte so Silex Kristalle erhalten . Nach 15 Tagen beobachtete er zwei oder drei weiße, erhobene, sehr kleine Flecken auf dem Stein. Am 18. Tag ragten feine Filamente von jedem dieser Abb. 13: Andrew Crosse's erster Versuchsaufbau Flecken auf dem Stein hervor, A und B sind Beine, die auf der Basisplatte C stehen und die den bewegbaren Rahmen D stützen. Dieser Rahmen das ganze sah jetzt größer aus. wird von vier Nippeln E gehalten und kann nach Belieben höher oder niedriger gesetzt werden. Das Deckbrett F hat Am 22. Tag wurden alle Formen eine Öffnung, um den Trichter G aufzunehmen. H ist ein Gefäß, das auf einem im Bild nicht sichtbaren runden noch deutlicher und vergrößer- durchlöcherten Holzbrettchen steht. Gefäß H ist mit der erforderlichen Flüssigkeit gefüllt, l ist ein Stück Leinen, das ten sich noch. Am 26. Tag nahm als Syphon wirkt und das tropfenweise die Flüssigkeit aus H in G zieht. Die Tropfen fallen auf einen Stein (im Bild jeder Fleck die Form eines vol- nicht sichtbar), der sich im Trichter K befindet und der über de Drähte M und N unter Spannung gesetzt wird. O ist ein len Insekts an, das auf vier Sammelgefäß.Die Flüssigkeit wird, wenn O voll ist wieder in Gefäß H zurückgekippt. oder fünf Borsten stand, die 105
sein Hinterteil ausmachten. Am 28. Tag bewegte jedes Insekt seine Beine und ein bis zwei Tage später löste es sich vom Stein und bewegte sich frei herum, vgl. Abb.14. Elektrischer Strom war eine notwendige Bedingung zur Entwicklung der Tierchen, Spuren von Eierschalen konnte man mikroskopisch nicht feststellen. Es war so, daß der Apparat im
Abb.14: das Aussehen der Crosse'schen Insekten am 14.,18.,22. und 26. Tag nach Versuchbeginn vgl.Text
Zimmer in Richtung Süden aufgestellt war, aber das Fenster mit einer Jalousie geschlossen war. Wenn die Jalousie geöffnet wurde und ein Lichtstrahl auf diese kleinen Tierchen fiel, wurden sie sehr gestört, obwohl sie keine Augen hatten, was man mikroskopisch feststellen konnte. Denn dann krabbelten 45 von 50 Tierchen auf die beschattete Seite des Steines. Die Insekten sahen so ähnlich aus wie Käsemilben. Sie waren 2 bis 8 mal so groß und hatten entweder 6 oder 8 Beine. Sie waren alle mit langen haarartigen dornigen Auswüchsen bedeckt, was bei stärkerer Vergrößerung sichtbar wurde. Sie sahen dabei wie mikroskopische Stachelschweine aus, vgl.Abb.15. Nachdem sie in der Feuchte geboren wurden, wurden sie amphibisch und krabbelten auf trockenen Oberflächen herum. In einem zweiten Experiment nahm Crosse eine gesättigte basische Lösung aus dem Silikat der Pottasche und füllte sie in ein kleines Glasgefäß, in welches er einen steifen Eisendraht hineinhängte, der mit dem positiven Pol einer Batterie von 20 Zylinderpaaren verbunden war, die mit Wasser alleine gefüllt war. Als negativer Pol wurde eine Silberspirale in die Lösung gebracht, vgl.Abb.16.
Abb.15: links: die Crosse'schen Insekten unter dem Mikroskop, die Haare sind nach der Einbettung in Kanadabalsam nicht mehr sichtbar rechts: eine Käsemilbe im Vergleich
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Abb.16: Versuchsaufbau nach A.Crosse. A Glasgefäß gefüllt mit einer konzentrierten Lösung aus Kaliumsilikat, B Silberdrahtspule, C Eisendraht 0,2 inch, D entstehende Insekten auf nacktem Draht und im Gel
Nach einigen Wochen Einwirkung umhüllte gelatinöses Silex den Eisendraht und nach längerer Zeit füllte diese Substanz in geringerem Umfang auch die Silberspule am negativen Pol. Im Verlauf der Zeit erschienen einige dieser Insekten im Silex am negativen Pol. So befanden sich dann beispielsweise nach einiger Zeit drei schön geformte Insekten am negativen Pol und zwölf am positiven Pol. Jedes von ihnen war tief in gelatinöses Silex eingebettet und streckte die Borsten seines Hinterteiles von sich. Die meisten der im Entstehen begriffenen Insekten befanden sich dabei 1/2 bis 3/4 inch unterhalb der Flüssigkeitsoberfläche. Nachdem die Tierchen jedoch in der Lösung geboren waren, war ihnen die Flüssigkeit ein feindliches Medium, denn wenn man auf dem Trockenen herumlaufende Insekten wieder in die Lösung hineinwarf, so ertranken sie unweigerlich. Crosse selbst hielt sich mit der theoretischen Ausdeutung seiner Experimente sehr zurück, weil er der Ansicht war, daß er zu wenig Experimente gemacht und zu wenig Vorsichtsmaßnahmen angestellt habe, um weitgehende, allgemeine Schlüsse in Bezug auf die Entstehungsursache dieser Insekten zu ziehen. 6.4. Reichs Erkenntnistheorie Reich machte sich schließlich Gedanken, wie er zu seinen Erkenntnissen kam und warum andere nie auf seine Erkenntnisse gestoßen waren. Er erkannte schließlich einige Prinzipien des Denkens, die beim charakterlich ungepanzerten Menschen vorhanden sind, nicht jedoch beim mechanistisch und mystizistisch gearteten und denkenden Forscher gegeben sind. 1.) In jede Forschung ist grundsätzlich immer die eigene Gefühlswahrnehmung hineinprojiziert. Je besser ein Forscher in seinen Gefühlen verankert ist, d.h. mit der Natur in Einklang lebt, je mehr Naturfunktionen in ihm verwirklicht sind, desto besser forscht er und desto mehr entdeckt er. Stellen wir uns einen ungepanzerten Menschen vor: Er ist ein lockerer Mensch, seine Muskeln sind locker, sein Gang ist natürlich und voll Anmut. Er besitzt volle Gefühlspotenz, d.h. er hat alle Gefühlsausdrucksmöglichkeiten: er kann weinen, lachen, er erlebt einen vollen Orgasmus mit entsprechenden lustvollen Zuckungen, er fühlt seinen Körper voll und immer. Er fühlt sich wuselig, lebendig, d.h. er erlebt Gefühle als Ge107
fühlsströmungen im Körper: Freude im Bauch, Sex im Schwanz. Seine Bewegungen sind quasi außer Kontrolle, unwillkürlich, und spontan. Seine Wahrnehmung ist weit, sein Körper kann von Gefühlen total übermannt werden, er hat dann praktisch den Kopf verloren. Stellen wir uns den gepanzerten Menschen vor. Er ist steif und rigide. Sein Gang ist nicht locker. Sein Körpergefühl ist minimal, er erlebt wenig Gefühl. Er zeigt keinen echten Ausdruck für Liebe, Sex, Lachen und Traurigkeit. Seine Liebe sieht aus wie in einem schlechten Hollywoodfilm, sein Sex ist etwa Leistungssport, sein Lachen ist dreckiges Grinsen und seine Traurigkeit entspricht dem faulen Ernst eines Western. Anstelle der Natürlichkeit tritt die Einbildung und die Rolle. Man ist der sachliche, intelligente, überlegene Professor, der subalterne, zuhörende und gedankenlose Student, der brav nach dem Munde redet. Man ist immer beherrscht, vernünftig, verliert nie den Kopf und hängt das Fähnchen brav nach dem Wind. Man ist ja schließlich kein kleines Kind mehr. Die Ursache dieser Abpanzerung ist die Programmierung des Menschen durch die Traumas, Verletzungen und Unterdrückungen der Kindheit. Der Gepanzerte hat schon früh gelernt aus Angst vor seinen Eltern und seiner Umgebung seine lebendigen Körperimpulse - Spaß zu machen, zu spielen, seine Gefühle voll auszudrücken - zu unterdrücken und ist so zu einem langweiligen Menschen erstorben. Sein "vernünftiger" Kopf unterdrückt ziemlich vollständig seine lebendigen Gefühle im Körper. Ein funktional identisches Abbild dieses Zustandes auf gesellschaftlicher Ebene ist für den gepanzerten Menschen eine Gesellschaft, die eine strenge Hierachie besitzt. Dem ungepanzerten Zustand entspricht eine Gruppe, die eine Aufgabe besitzt, in der jeder seinen Teil zur Lösung der Aufgabe beiträgt. Eine hierachische Gesellschaft wird von gepanzerten Menschen getragen, die Gruppe von ungepanzerten. In der Forschung unterscheiden sich beide Charaktere stark: Der mechanistisch, gepanzerte Forscher spürt keine innere Lebendigkeit. Er projiziert von sich auf die Welt das Bild einer toten Maschine. Er macht damit Modelle, mit denen er alles Lebendige in dieses Schema zu zwängen versucht. Bei ihm werden einfache Dinge kompliziert und schwierig, weil er die Dinge selbst nicht versteht. Er analysiert so jedes Phänomen grausam langweilig zu Tode und verliert sich im Detail. Er hat keinen 108
Zugang zu seiner Vergangenheit und hat sich auch nicht von seinem toten Wesen fortentwickelt. Seine Gedankenwelt wird daher aus statischen Modellen bestehen und sich an Begriffe wie "absoluter Raum" oder "System im Ruhezustand" halten. Er wird irreale Idealisierungen brauchen zum Aufbau seiner Theorien. Diese Projektionen entsprechen zwar seinem Wesen, sind aber deshalb noch lang nicht das geeignete Maß der Dinge. So kommt es dann auch, daß er die Natur "idealisiert" und etwa durch Straßenbau zerstört. Der Mechanist wird sich nicht auf seine Sinne verlassen, sondern - zu Unrecht - auf das, was in Büchern steht und was andere "Autoritäten" davon halten. So ist eine gewisse Fehlerfortpflanzung in der Wissenschaft unvermeidlich. Der Ungepanzerte spürt in sich das Leben und ist in der Forschung am Leben interessiert. Er fühlt in sich den Zusammenhang seines Körpers, wird nach Gemeinsamkeiten in der Natur suchen und dort Zusammenhänge finden. In der Folge werden bisher unverstandene Naturphänomene einfach, klar und verständlich. Er hat Zugang zu seinen Kindheitsgefühlen und Erinnerungen und wird seine Entwicklung kennen. Ebenso wird er in der Forschung an Begriffen wie Lebensprozeß, Entwicklung und Evolution interessiert sein, ohne sich dabei an Theorien festzubeißen, die Einzelaspekte herausgreifen. Da er seine Gefühle nicht unterdrückt, hat er die volle Wahrnehmung. Er wird sich auf seine Sinne verlassen können und wird seine subjektiven Eindrücke als objektiv von außen herrührend interpretieren. Seine eigenen Sinneseindrücke faßt er als Ausdruck von Naturfunktionen auf, die es außerhalb des Körpers wieder geben muß. So sind z.B. Gefühlsströmungen im Körper die subjektive Seite der Naturfunktion Plasmabewegung, die man objektiv bei Amöben wieder beobachten kann. Indem er so seine Wahrnehmung gebraucht, kann er später daran gehen, seine subjektiven Eindrücke durch einen Meßapparat zu objektivieren. Seine Sensitivität für Sinneseindrücke wird so zum wichtigsten Werkzeug der Forschung. 2.)Eine Theorie ist nur dann richtig und brauchbar, wenn sie zu neuen Tatsachen führt, und nicht nur zu Details alter Tatsachen. Theorie und Fakten müssen zueinander stehen wie die Spitze zur Basis einer Pyramide. Eine Folge dieser Forschungsweise ist, daß man laufender innerer Unsicherheit ausgesetzt ist, ein Gefühl, das der Mechanist nicht ertragen kann. Er macht aus Angst vor Mißerfolg und 109
gesellschaftlicher Ächtung nur sichere Sachen basierend auf den Erfolgen anderer. Für ihn ist die Welt klar und alles ist im Prinzip mit dem Herkömmlichen erklärbar. Im Einzelfall mißlingt das zwar oft oder es kostet sehr viel Aufwand, aber "im Prinzip" geht das immer. Der Mechanist geht deshalb von irgendeinem bewährten Denkgebäude aus, an das er sich halten kann. Er wird es nie wagen, dieses in Frage zu stellen und wird sich immer Fakten aussuchen, die ins Bild passen. Die anderen Dinge wird er versuchen zu vernachlässigen oder wegdiskutieren. So geht viel Erforschenswertes verloren. Reichs Forschungsweise war so, daß er sich von den experimentellen Fakten überfluten ließ, die er meist erst nicht einordnen konnte. Beim Beobachten vergaß er erst einmal alles, was er gelernt hatte, um es dann, nach der Sicherung der Fakten mit dem Herkömmlichen zu vergleichen. Durch beständiges Beobachten gewann er allmählich so viel Fakten, daß der Zusammenhang sich von ganz alleine ergab. Reich ließ seine Manuskripte oft jahrelang in der Schublade liegen, weil er der Auffassung war, daß seine niedergeschriebenen Ansichten ihn zu neuen Entdeckungen führen müßten, wenn sie richtig sind. In seinen späteren Jahren hielt er sich an diese Regel nicht mehr und wies darauf hin,daß seine Mitteilung vorläufigen Charakter besitze und die Entdeckung noch nicht voll ausgearbeitet sei. Dadurch, daß er in seiner Forschung schwamm, weil er lange nicht seine produzierten Fakten verstand, bildete sich die Theorie bei ihm nur sehr langsam. Irrtümer und dumme Fehler waren dabei in der Forschung unvermeidlich. Sie sind jedoch keine Schande für einen Forscher, solange sie unabsichtlich begangen werden, sondern sie sind die besten Lehrer für weitere Erkenntnis, sofern man bereit ist, sich seine Fehler einzugestehen und sie zu korrigieren. 3.)Man muß seinen eigenen Standpunkt kennen. Für Reich war der einzige richtige Standpunkt außerhalb des üblichen Wissenschaftsbetriebs. Der Mechanist bewegt sich in seinem Denken im Rahmen dessen, was allgemeine Meinung ist. Deshalb findet er keine prinzipiell neuen Erkenntnisse. Er ist ein richtiger Trampelpfadforscher und folgt der Mode seiner Zeit. Seine Denksysteme sind alle richtig, solange man sie nur innerhalb des Systems des Mechanismus beurteilt. Beurteilt man jedoch den mechanistischen Standpunkt einmal von außen und zieht dabei die psychologische Brille auf, so stellt sich die 110
Unkreativität und Unsinnigkeit der übertriebenen Anwendung dieser Denkungsart so richtig heraus. Deshalb muß jede leistungsfähige innovative Naturwissenschaft außerhalb stehen. Sie muß - so Reich - alte mechanistische und neue Lebensphänomene aus einer Quelle erklären. 4.)Alles darf erforscht werden Das ist überhaupt nicht so selbstverständlich, wie man gemeinhin annimmt. Reich selbst hat sich sicher dadurch viele Feinde zugezogen, weil er die Sexualität genau erforschen wollte. Die Menschen hatten früher noch mehr Scheu als heute, mit diesem Lebensbereich konfrontiert zu werden.Die Beschäftigung mit Parapsychologie ruft bei Naturwissenschaftlern ein ähnliches Abwehrverhalten hervor. Woher rührt das? In seiner psychotherapeutischen Praxis beobachtete Reich, daß im Verlauf einer Psychotherapie seine Patienten wieder an ihre alten Kindergefühle heran kamen, das heißt, archaische vegetative Strömungsempfindungen wieder bekamen. Dagegen entwickelten sie oft ein massives Abwehrverhalten: Angst, Wut gegenüber dem Therapeuten, Projektionen, Rationalisierungen ect. Sie fürchteten sich vor diesen Gefühlen und konnten sie am Anfang der Behandlung nicht lange aushalten ohne von Panik ergriffen zu werden, da sie eben mit traumatisch schmerzhaften Kindheitserlebnissen verknüpft waren und sie dem Leiden lieber aus dem Weg gingen. Dieses Phänomen der menschlichen Seele erklärt, warum die Menschen sich vor so Dingen wie Orgonomie und Parapsychologie oft fürchten und das abwehren: Diese Wissenschaften erfordern nicht nur, daß man sich dieser Gefühle erinnert, die man zu vermeiden sucht, sondern sie gebraucht sie dauernd als Werkzeug, um die Natur zu verstehen. Im Alltagsleben tritt dieses Abwehrverhalten in zwei Geisteshaltungen auf: dem Mechanismus und dem Mystizismus. Der Mechanist neigt dazu, seine vegetativen Emotionen zu verleugnen und zu verdrängen. Große wissenschaftliche und künstlerische Leistungen, die nur aufgrund der eigenen Gefühlspotenz zu vollbringen sind, schafft für ihn nur ein "Genie", das er nur neidisch und dumm wie einen Affen im Zoo bestaunen kann. Er hält sich an das, was er sieht, und das ist die für ihn tote Innen- und Außenwelt. Im Mechanisten steckt oft zugleich ein Mystizist. Der Mystizist verdrängt seine Emotionen ebenfalls, aber er projiziert sie nach außen. Im Zustand der Schizophrenie erlebt er dann 111
etwa seine Strömungsempfindungen so, daß ihn der Teufel versucht, oder daß er Angst vor UFO's hat, die ihn mit Strömen vernichten wollen, und er wird allerhand Kampf- und Abwehrmaßnahmen dagegen ersinnen. Er kann dann etwa in der Rolle eines gefährlichen Inquisitors erscheinen, der andere Leute hinrichten läßt, weil sie mit dem Teufel verbunden sind, während sie in Wirklichkeit nur lebendige Menschen sind und mit ihren Gefühlen verbunden sind. Oder er wird als normaler harmloser Mensch daran glauben, daß es einen Gott gibt oder ein übersinnliches Reich,wo der Mensch nichts weiß und nichts mehr erklären kann, eben weil der gefühlsmäßige Zugang blockiert ist. Kurzum,eine mechanistisch-mystizistische Einstellung blockiert jede gute Forschung. Dadurch werden die richtigen Dinge verdrängt und die falschen Dinge in die Forschung projiziert. Nur der ungepanzerte Mensch nimmt Eindrücke korrekt wahr und kann damit richtig umgehen. Diese Abwehrmechanismen gegen das Leben seitens mechanistischmystizistischer Menschen erklären den Haß, den große Naturforscher und Philosophen wie Galileo, Bruno, Pasteur, und Semmelweis über sich ergehen lassen mußten. Reich nannte diesen Haß gegen das Leben die emotionale Pest.(7) Er wandte diesen Begriff auch zur Beschreibung des politischen Geschehens an. 5.)Orgonomie ist lebensorientiert Man hat beim Experimentieren in der Orgonomie nicht zu erwarten, daß man so engen mechanistischen Zusammenhängen begegnet, daß z.B. wenn man auf den Schalter drückt, das Licht brennt. Eine Erscheinung kann auch mal ausbleiben oder schwanken. Sie kann sich auch erst nach langer Zeit entwickeln (Bsp. Bionzerfall von Moos) . Man hat es mit Lebensphänomenen zu tun, hat sich in die Erscheinungen einzuleben, muß Geduld haben und beständig beobachten. Wenn man experimentiert, soll man sich immer fragen, wie reagiere ich selbst, wenn ich diesem Experiment unterzogen werde. Die Antwort auf diese Frage führt dazu, daß man viele mechanistische Techniken eliminieren muß, weil dadurch die natürlichen Lebensbedingungen zerstört werden und man dann nicht mehr mit der Lebensenergie experimentieren kann. Ein Schüler Reichs berichtet, wie er einmal eine mechanistische Standard-Technik der Chemie, das Veraschen, auf einen orgonotischen Stoff (Orene) anwandte(vgl. Kap.6.9.5.) und in der Folge sein Haus wegen atmosphärischer Vergiftung wochenlang 112
unbewohnbar war. Die Lebensenergie wehrt sich nach Reich'scher Interpretation wie ein Tier. (48) Das Problem beim orgonomischen Forschen ist kurz in folgender Frage umrissen: (17) Wie verhindert man, daß man die Natur vergewaltigt anstatt demütig ihren Wegen zu folgen? Für die Orgonomie gilt das Prinzip der Selbstregulation. Das bedeutet, daß man der Natur ihren freien Lauf läßt, ohne sie einzuengen oder Macht auszuüben, weil das Leben und die Natur keine Bevormundung braucht und per se funktioniert. Man unterstützt diese Funktionen, wenn sie irgendwo beschädigt oder zerstört sind. 6.5. Reichs Entdeckungen in der Physik 6.5.1. die Entdeckung des Orgons(11) Aus Versehen wurde eines Tages von Reich's Assistentin statt Erde Meeressand geglüht und in Bouillon gebracht. Dabei entstanden Bione, die Reich SAPA-Bione nannte. Sie stellten sich als stark geladene Gebilde heraus. Reich beobachtete sie unter dem Mikroskop oft. Dabei zog er sich eine Bindehautentzündung zu. Es war für ihn somit klar, daß die SAPA-Bione Strahlung aussandten. Brachte man sie in KCl-Lösung auf ein Objektglas aus Quarz und das ganze auf die Haut, so entstand ein anämischer Fleck mit einem hyperämischen Rand. Bei vegetativ starken Persönlichkeiten war die Reaktion stärker als bei schwachen. Radioaktivität war diese Strahlung nicht, denn das Radiumelektroskop reagierte nicht darauf. Im Versuchsraum, wo die SAPA-Kulturen standen, war immer schwere Luft und nach einer Stunde bekam man Kopfweh. Eiserne oder stählerne Gegenstände wurden darin stark magnetisch, Batterien waren plötzlich tot. Wo Reich auch Photoplatten im Raum lichtdicht abstellte, überall wurden sie mehr oder weniger angeschwärzt. Die Strahlung war überall vorhanden und ging überall hindurch. Um die Effekte zu verstärken, legte Reich viele Kulturen an. Der völlig verdunkelte Raum hatte eine blaugraue Atmosphäre. Die Augen taten darin bald weh. Manche Personen entwickelten dort eine Bindehautentzündung. Hielt man sich lange im Raum auf, wurde die Haut gerötet und schließlich gebräunt. Man sah Schwaden, blaue Lichtstriche, und fliegende Punkte, ähnlich, wie wenn man zu lange in die Sonne geschaut 113
hatte. Die Vergrößerung der Lichterscheinungen durch die Lupe war möglich, es waren also objektive Erscheinungen. Sie blieben jedoch als Nachbilder im Auge hängen. Nach längerem Verweilen im Raum konnte man die "Aura" als einen weißen Nebel um die eigene Gestalt herum erkennen. Organische Stoffe wie Gummi, Kunststoffe, Cellulose ect. wurden, wenn sie in der Nähe von SAPA-Kulturen lagen, elektrostatisch aufgeladen. Gleiches geschah, wenn man diese Stoffe in die Sonne legte oder auf die Bauchhaut einer vegetativ starken Persönlichkeit. Durch forcierte Atmung konnte man das Ergebnis auf der Bauchhaut noch verbessern.(18) Bei vegetativ blockierten Neurotikern blieb das Ergebnis oft aus. Es schien, als ob diese Energie von der Sonne käme und daß organische Stoffe sich damit vollsaugen könnten. Reichs nächstes Ziel war, einen Strahlungsraum mit SAPA-Bionen abzugrenzen. Er vermutete, daß Metall die Strahlung nicht durchlassen, sondern reflektieren würde. Damit die Strahlung sich nicht von innen nach außen zerstreute, sollten die Außenwände aus organischem Stoff (Holz) sein, was die Strahlung, die vielleicht durchs Metall gedrungen wäre, aufsaugte.Er baute also einen Kasten, außen aus Holz, innen aus Blech, stellte die SAPA-Kulturen hinein, und beobachtete das Innere über ein mattes Cellulosefenster und ein Okular, das ca. 5-fach vergrößerte. (Später verwendete er auch statt der Zellulose einen ZnS-Floureszenzschirm. Das Innere des Kastens wurde dabei mit einer grünen oder roten Glühbirne erleuchtet). Entgegen seiner Erwartung sah er von außen, wie Striche und Punkte sich auf der Cellulosescheibe abbildeten. Doch nachdem er die Kulturen herausgenommen hatte und den Kasten durchlüftete, waren die Lichterscheinungen immer noch zu sehen. Das war die Entdeckung des "Orgonakkumulators". Reich konnte sich diesen Effekt am Anfang nicht erklären. Bei einem Nachtspaziergang beobachtete Reich das Flimmern der Sterne. Am meisten flimmerten sie am östlichen Horizont, weniger im Zenit, und in der Nähe des Mondes war das Flimmern am schwächsten. Durch ein Holzrohr blickte er zwischen die Sterne. Wieder sah er Flimmern und Blitze wie im Orgonakku. Damit war für ihn klar, daß die Kastenstrahlung aus der Atmosphäre kam. Er nannte diese Strahlung "Orgon", abgekürzt OR und abgeleitet von dem Wort Organismus oder Orgasmus.
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6.5.2. die elektrischen Eigenschaften der Orgonenergie a) elektrostatische Eigenschaften des Orgons(19) Das Experimentieren mit der Lebensenergie führte Reich auf elektrostatische Versuche. Doch bald konnte er seine Beobachtungen nicht mehr mit Herkömmlichem und Bekanntem erklären. Folgende Versuche veranlaßten ihn dann vom herkömmlichen Konzept der Elektrostatik abzugehen: 1) Rieb er Gummi fest an einem Fell, so wurde der Gummi elektrostatisch aufgeladen. Streifte er denselben Stoff am menschlichen Haar ab, so war die Polarität der Aufladung umgekehrt. 2) Lud man Cellulose im Orgonakku (im folgenden abgekürzt ORAC) tagelang auf, so ergab die Scheibe aufs Elektroskop gelegt einen Ausschlag. 30 Minuten Sonnenstrahlung auf die Scheibe genügten auch, um einen Ausschlag zu erzielen. Bei allen Versuchen mußte die Luftfeuchte unter 50% sein. 3) Versucht man ein orgongeladenes Elektroskop (Ladung durch sanftes Abstreifen vom Haar mit Cellulose, Gummi oder Polystyren) über ein Galvanometer zu erden, so zeigt das Galvanometer keinen Ausschlag. Ein Ventilator in Betrieb ändert die Entladungszeit auch nicht. Der erste Versuch legte Reich die Annahme einer spezifisch biologischen Energie nahe, die das abweichende Verhalten verursachte. Reich nahm an, daß die Reibungselektrizität ein Spezialfall der Orgonenergie sei. Anziehung und Abstoßung sind nur gegensätzliche Funktionsweisen der Orgonenergie. Die folgenden Versuche demonstrieren einige Eigenschaften der Orgonenergie: 1) Man legt eine Cellulosescheibe auf das Elektroskop, die man zuvor mit Haarorgon geladen hat. Das Elektroskop zeigt einen Ausschlag. Legt man seinen Finger auf die Cellulosescheibe, so geht der Ausschlag auf Null zurück. Interpretation: Das orgonotisch stärkere System des Körpers hat das Orgon des Elektroskops an sich gesaugt. Der Vorgang ist funktional identisch dem Verhalten zweier Bione, wobei das stärkere Bion sich mit der Strahlung des schwächeren auffüllt. 2) Die Endplatte eines Elektroskops sei über organisches Material mit dem Rest des Elektroskops verbunden, vgl.Abb.17. Legt man eine geladene Cellulosescheibe oben auf das Elektroskop, so zeigt die Anordnung einen Ausschlag. Interpretation: Auch organische Stoffe leiten Orgon, nur eben etwas langsamer. 115
Abb.18: der orgonotische Induktionseffekt bei Seidenfäden. Bei Bewegung des geladenen Polystyrenstabes bewegen Abb.17: Ladung eines Elektroskops über einen Isolator
sich die Seidenfäden
3) An einem Metallstab sind zwei Seidenfäden angehängt. Ein Stück Plastik oder Hartgummi unterbricht die Leitung zu einem Metallknopf, auf den mit einem geladenen Polystyrenstab eingewirkt wird, vgl.Abb.18. Beobachtung: Bewegt man einen geladenen Orgonträger in der Nähe des Knopfes, so bewegen sich die Fäden. Befindet sich der Orgonträger unbewegt in der Nähe des Knopfes, so bewegen sie sich nicht. Interpretation: Es handelt sich um einen orgonotischen Induktionseffekt, der mechanisch zum Ausdruck kommt. 4) Man hat eine Metallkugel auf einer Kork- oder Gummiplatte stehen. Die Kugel ist leitend mit einem Elektroskop verbunden. Neben dem Elektroskop hängt in Höhe des Äquators in 2-3 mm Abstand freibeweglich auf der einen Seite ein Zinnfolienblättchen, auf der anderen ein aufgehängtes Korkstückchen. Kugel, Unterlage, Korkstückchen und Zinnfolienblättchen und Aufhängungen kommen unter eine Haube aus Glas, die gegen Luft gut schützt, vgl.Abb.19. Mit einem Orgonträger (Polystyren, Gummi ist zu schwach) nimmt man Orgonenergie vom Haar ab, indem man es ein bis zweimal vom Haar abstreift ohne jedoch zu reiben. Ist die Ladung stark genug und die Luftfeuchtigkeit nicht über 50%, so bewegt sich das Korkstückchen zur Kugel und bleibt eine Weile daran haften. Der geladene Polystyrenstab für sich zieht das Zinnfolienblättchen auch an und hält es fest. Das Zinnfolienblättchen an der Metallkugel dagegen wird nur kurz angezogen und dann (ohne berührt zu haben) sofort abgestoßen. Kommt man mit der Hand dem orgongeladenen Versuchsaufbau nahe, so erzeugt eine Bewegung der Hand im Feld eine Bewegung des Zinnfolienblättchen, vgl.Abb.20. 116
Abb. 19: der orgonotische Grundversuch vgl.Text
Abb.20: bewegte Hand im Orgonfeld bringt Bewegung am Elektroskopblättchen hervor
Interpretation: Orgon zieht organische Stoffe an und hält sie fest. Nach Reich soll sich das auch umkehren lassen. Organische Stoffe ziehen Orgon an. (Versuche hat er jedoch hierzu nicht veröffentlicht-der Autor.) Ebenso ziehen geladene organische Stoffe Metall an, halten es aber nicht fest, sondern stoßen es dann ab. Insbesondere das Eisen gehört zu dieser Klasse von Stoffen. Die bewegte Hand im Orgonfeld bringt das Zinnfolienblättchen aufgrund des orgonotischen Induktionseffekt in Bewegung. Den obige Versuchsaufbau hat Reich noch etwas erweitert: Dazu nahm er zwei Metallkugeln und zwei Elektroskope anstatt wie oben eines. Neben der einen Kugel hängt wie vorhin ein Zinnfolienblättchen, neben der anderen das Korkstückchen. Zwischen beiden Kugeln im Abstand von jeweils 2-3 mm hängt ein Korkstückchen, in das Metallfäden eingezogen sind, vgl.Abb.21. An diesem Aufbau wurden folgende Versuche gemacht: 1) Ein Elektroskop wird orgonotisch geladen. Das Zinnfolienstückchen wird abgestoßen, das präparierte Korkstückchen fängt an zu schwingen, das zweite Elektroskop zeigt ebenfalls einen Ausschlag und wird angezogen. 2) Man nehme statt des präparierten Korkstückchens ein Zinnfolieblättchen. Lädt man das erste Elektroskop, so schwingt das Blättchen. Lädt man das zweite, so steht es still. 3) Nimmt man nun eine Metallkugel und hängt daneben das präparierte Korkstückchen auf, so 117
wird dieses abwechselnd von der einen Kugel angezogen, bleibt eine Weile haften, wandert dann zur anderen, bleibt wieder haften, u.s.w.. 4) Nimmt man nun eine Metallkugel und hängt daneben das präparierte Korkstückchen auf, so bewegt es sich nach der Ladung kreisförmig um die Kugel herum. Interpretation: Die schwingende Bewegung des präparierten Korkstückchens erklärt sich so: Da das Stückchen sowohl Metall (Abstoßung), als auch org. Stoff (Anziehung) enthält, entsteht die Schwingung aus Anziehung + Abstoßung = Schwingung. Reich räumt ein, daß er bei der letzten Versuchsreihe nicht alle Aspekte verstand. Die eben gefundenen Gesetze der Orgonenergie finden ihre Anwendung beim Bau des Orgon-Akkumulators. Die äußere organische Hülle saugt Orgon an, die innere Hülle strahlt es nach innen ab. Man kann den Orgonakkumulator (=ORAC) verstärken,indem man Schichten organischen Materials (Preßspanplatten, Glaswolle, Steinwolle ect.) abwechselnd mit metallischem Material (Stahlwolle, Stahlblech, oder ähnliches Eisenmaterial) in die Wände einbaut. Reich selbst hat bis zu 20-lagige Akkus gebaut. 6.5.2. die elektrischen Eigenschaften der Orgonenergie b) elektrische Spannungen durch Orgonfelder Man stellt eine Silberelektrode frei auf. In 5cm Abstand davor stellt man eine Cellulose-Scheibe auf. Die Elektrode wird auf den Eingang eines Verstärkers oder Oszillographen gegeben. Nähert man sich mit den Händen bei einer Entfernung von 0.5 3m der Cellulosescheibe (30cm x 30cm) , so gibt es eine elektrische Erregung der Elektrode, die man verstärken kann. Ohne Cellulosescheibe ist der Effekt nur minimal oder überhaupt nicht vorhanden. (4) Interpretation: Das Orgonenergiefeld der Hände erregt die Cellulose, die selbst wieder auf die Elektrode wirkt. 6.5.2. die elektrischen Eigenschaften der Orgonenergie c) elektrischer Strom durch Orgonfelder(20) Man hat 2 ORAC's,einen inneren und einen äußeren. Der Innere steht von den Innenwänden des äußeren ORAC's mindestens 10cm ab. Außerdem steht ein Metallgegenstand zur Verfügung, der je nachdem über ein Galvanometer oder einen Oszillographen geerdet werden kann, vgl.Abb.22. 118
Geht man an die innere Metallwand des Akkus als Elektrode und leitet über ein empfindliches Amperemeter gegen Erde ab, so beobachtet man einen kontinuierlichen Strom von einigen Zehntel Mikroampere. Benutzt man als Elektrode den isolierten Metallgegenstand in dem inneren Akku, so beobachtet man einen Strom von 0-2 Mikroampere abhängig von der Oberfläche der Elektrode, abhängig von Wetter und Tageszeit und nicht abhängig von den Sendezeiten der Radiosender. Jeder Windstoß wird am Galvanometer dabei als Stromausschlag sichtbar. Legt man seine Hand auf den inneren ORAC, so tritt neben dem atmosphärischen Orgon noch das Körperorgon hinzu. Nach 1-20 sec ist der Strom angestiegen. Die Höhe des Stroms hängt von der eigenen Ausstrahlung ab. Bei Müdigkeit und Schlaf ist er niedrig, bei Aktivität ist er höher. 6.5.2. elektrische Eigenschaften der Orgonenergie d) Die Reaktion des Elektroskops auf Orgonatmosphäre 1) im Orgonakkumulator (11) Ein Elektroskop in jonisierter Luft (bewirkt etwa durch UVoder -Strahlung) entlädt sich schneller als in normaler Luft. Ein Elektroskop innerhalb des Akkus entlädt sich langsamer als außerhalb. Wenn man im Akku einen Ventilator anbringt, kann man das Phänomen nicht beseitigen. In normaler Zimmerluft entlädt sich das Elektroskop selbst auch unterschiedlich schnell. Theoretisch sollte man annehmen, daß die Sonne die Luft jonisiert und daß am sonnigen Mittag die Entladung am schnellsten vor sich geht. De facto geht aber mittags die Entladung am langsamsten. Ursache aller dieser Verschiedenheiten - so Reich - ist die orgonotische Spannung Op der Atmosphäre. Je höher diese ist, desto länger kann sich die Ladung auf dem Elektroskop halten. Reich definierte diese Meßgröße durch folgende Formel:
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Op = t/(E0-Er)
Dabei ist Op = Orgonspannung der Atmosphäre t = Entladungszeit des Elektroskops E0 = Energiemenge Orgon bei Beginn der Messung (gemessen durch die Zahl der Abstriche vom Haar) Er = Energiemenge Orgon bei Abbruch der Messung Die Orgonenergieskala des Elektroskops war dabei durch die Zahl der Abstriche vom Haar geeicht: l Orgonenergieeinheit war die Marke, die auf dem Elektroskop vom ausschlagenden Beinchen nach einem Haarstrich erreicht wurde, 2 Orgoneinheiten war die Marke, die auf dem Elektroskop nach zwei Haarabstrichen erreicht wurde u.s.w.. 6.5.2. elektrische Eigenschaften der Orgonenergie d) die Reaktion des Elektroskops auf Orgonatmosphäre 2) im Hochfrequenzfeld(11) vgl.Abb.23 Von der Sekundärspule eines Diathermieapparates wird ein Strom auf eine Metallplatte gegeben. Diese ist wiederum über eine Lampe mit einer zweiten Metallplatte verbunden, die im Abstand von ca. 16-32cm über der ersten entfernt befestigt ist. Die untere Metallplatte ist unten mit einer Plastik oder Preßspanplatte isoliert, die obere Metallplatte ebenso von oben. Die Lichtintensität der Birne wird über einen Photowiderstand am Galvanometer gemessen. Der Primärstrom (bei Reichs Gerät) sollte so eingestellt werden, daß die Birne gerade noch glüht. Stellte man nun ein Elektroskop auf die obere Platte des ausgeschalteten Geräts, so gibt es wie erwartet, keinen Ausschlag. Ist der Apparat eingeschaltet und nähert man sich ihm mit der Hand, so gibt es einen Ausschlag am Elektroskop.
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6.5.3. die thermische Wirkung des Orgons Wenn man die Hände 10 cm vor die Innenwand eines ORAC's hält, so hat man, wenn man vegetativ nicht gerade empfindungslos ist, Empfindungen von Prickeln, Wärme, Elektrizität ect. Die Beschreibung schwankt etwas von Person zu Person. Hat man ein Thermometer thermisch isoliert von der Raumtemperatur 10cm über der oberen Metallwand des ORAC's, so mißt man eine Temperaturdifferenz von 0,2 - 0,5 Grad über der Raumtemperatur, vgl.Abb.24. Interpretation: Die Erklärung nach Reich ist, daß der Kasten Strahlungspartikel aus der Atmosphäre abbremst und so Wärme entsteht. Im Freien kann man noch viel höhere Temperaturdifferenzen erhalten. Man benutzt dazu einen einschichtigen ORAC, der zu 2/3 in der Erde versenkt wird. Darüber legt man eine Wolldecke. Als Vergleichsthermometer dient ein Thermometer im Schatten, das sich auf gleicher Höhe wie das im Akku befindet. Die Meßspitze befindet sich unterhalb des Erdniveau. Man beobachtet, daß die gemessenen Temperaturen sich so verhalten, daß TAkku>TErde>TLuft
Am Akku kann man an schönen Sommertagen Temperaturdifferenzen von TAkku-TLuft bis zu 20 Grad messen, vgl.Abb.25. Nach Reich ist dies der Nachweis einer Erdorgonstrahlung. Wenn man sich den Bau der Erde vergegenwärtigt - organische Hülle, Metallkern -, so erkennt man, daß die Erde einen gigantischen ORAC darstellt. Das Erdinnere muß aufgrund der dauernd zufließendenden OR-Energie heiß sein. Erdbeben entpuppen sich in diesem Bild als Orgonbewegungen der Erdrinde. Tierische Wärme ist nach Reich ebenfalls Orgonwärme.
Abb.24: Aufbau zur Messung der Temperaturdifferenz am Orgonakkumulator vgl.Text
Abb.25: Messung der orgonotischen Temperaturdifferenzen im Freien vgl.Text
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6.5.4. Lichterscheinungen des Orgons a) wie Orgon sichtbar wird Die subjektiven Beobachtungen im Dunkelraum sind natürlich großen subjektiven Schwankungen unterworfen, jedoch kristallisieren sich mit zunehmendem Beobachtungsmaterial Gemeinsamkeiten heraus. Orgon kann man - so Reich - sehr gut beobachten in dunklen Räumen, in die durch Ritzen noch Licht einfällt. Ist die Atmosphäre mit OR hochgespannt, etwa auf dunklen Dachböden im Sommer, oder zur Zeit der Dämmerung in Räumen, so sieht man, daß um einen einfallenden Lichtstrahl herum die Atmophäre als blau erscheint. Ähnliches kann man an einer Glühlampe sehen,die man im ORAC eingeschaltet hat. Sie besitzt einen Blauschein um ihre Form herum. Ebenso leuchten die Ränder von anderen Gegenständen nach. Die Versuche sollen insbesondere bei Neumond deutlich sein. Zur Beobachtung sollte man sich selbst nicht im ORAC befinden, da durch die ausgedünstete Feuchte des Körpers die Orgonlichterscheinungen vermindert werden. 6.5.4. Lichterscheinungen des Orgons b) das Orgon im Dunkelraum Sitzt man in einem absolut lichtdichten Dunkelraum, so sieht man nichts, sofern man nicht gerade sensitiv ist. Geht man jedoch in einen Käfig aus Eisen- oder Kupferdrahtnetz, so kann man im allgemeinen nach einer halben Stunde sich wellig bewegende, graublaue Schwaden beobachten, die sich durch den Raum bewegen. Auf orgonbelichteten Fotoplatten, die in solchen Räumen liegen kann man diese Schwaden wiedererkennen. An sonnigen, trockenen Tagen beobachtet man blitzartige Strichstrahlen. Man kann diese Erscheinungen durch die Lupe als Kreiselwellen vergrößert sehen. Fliegen die Strahlen auf einen zu, so verbreitern und verengen sie sich periodisch. Fliegen sie an einem vorbei, ist ihre Form eine Kreiselwelle.
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Die Strahlung haftet an allen Stoffen. Bestreut man einen Wattebausch mit Zinksulfid, einem Floureszenzmittel, so leuchtet die Watte heller. Die Lupe zeigt das strahlende Flimmern deutlich vergrößert. Biegt man eine Zinksulfidscheibe aus Papier, die einige Zeit im Käfig lag, hin und her, so leuchtet sie auf, bis sie alle Energie verloren hat. Bleibt sie einige Tage im Käfig liegen, so kann man das Spiel widerholen, weil sie sich wieder mit Orgon vollgesaugt hat. Bringt man hochgespannte Elektroden (~1000V) in konzentrierte OR-Atmosphäre, so beobachtet man, daß die welligen Bewegungen des Nebels schneller werden. Die gleichförmige Verteilung des Nebels ändert sich, es treten lange blaue Fäden auf, weiße Blitze erscheinen, an der Decke sieht man violette Punkte auf blaugrauen Hintergrund austreten und wieder verlöschen. In solchen Räumen bekommt man auch viel schneller Kopfweh und man kann es weniger lang in ihnen aushalten. Durch die Hochspannung hat man also das OR erregt, es konzentriert sich. Orgon existiert nach Reich somit in zwei Formen: 1) gleichförmig im Raum verteilt im Zustand der Ladung 2) örtlich punktförmig konzentriert oder in Kanälen fließend im Zustand der Entladung. Ähnliche Effekte wie mit Hochspannung kann man mit elektrischen Funken oder mit radioaktivem Material erhalten. ZnS, dem radioaktive Zusätze beigemischt sind (etwa bei Uhren), fängt in OR-Atmosphäre lebhaft an zu flimmern. Genau, wie bei den Schwaden, gelang es Reich auch, die Lichtpünktchen fotographisch festzuhalten,(21,22) vgl.Abb.27. Die Ergebnisse waren folgende: Auf den Photoplatten waren Flecken zu sehen. Diese hatten ein tiefschwarzes Zentrum (Kern) und meistens eine nebelartige grau-schwarze Peripherie. Intensität und Größe der Punkte variierte. Das entsprach genau den
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Beobachtungen in der Dunkelkammer. Theoretisch fügte sich die Orgoneinheit mit Kern und Peripherie gut ein als funktional identisch mit der Orgonenergie in Zelle und Organismus. Reich nahm an, daß die Orgoneinheit eine Erhebung von Orgonenergie aus dem OR-Ozean sei. An der Spitze im Erregungszustand leuchtet die Einheit am stärksten, beim Steigen und Fallen weniger stark. Den Raum sah Reich mit Orgonenergie voll gefüllt an, wobei die Dichte verschieden groß sein konnte. Jede Orgoneinheit aus dem OR-Ozean zeigt Wachstum, Abnahme, und Tod, sichtbar an der Helligkeit des Pünktchens, vgl.Abb.28. Tagsüber kann man Orgoneinheiten in der Atmosphäre als weiße Punkte beobachten, wenn man mit nicht akkomodierten Augen in den Himmel schaut.*) 6.5.4. Lichterscheinungen des Orgons c) das Orgonoskop Um seine Beobachtungsmöglichkeiten zu verbessern, baute Reich das im folgenden beschriebene Gerät, das er Orgonoskop nannte. Die war im Prinzip eine Zellulosescheibe, an die vorne und hinten ein Fliegendrahtgitter befestigt war. Diese Scheibe wurde an den Ausgang eines Rohres montiert. Die orgonotischen Lichterscheinungen wurden dann zur besseren Sichtbarkeit im Rohr durch eine bis zu 50x vergrößernde Optik betrachtet, die auf die optische Ebene der Scheibe eingestellt war, vgl.Abb.29. Je nachdem, ob man mit das Rohr auf Stellen höherer oder niederer Orgonkonzentration richtete, dementsprechend viele Pünktchen konnte man als "subjektive" Abb.29: das Orgonoskop zur Sichtbarmachung lokaler Orgonenergiekonzentrationen vgl.Text Nachbilder sehen. Die Lichterscheinungen sind etwa sehr intensiv, wenn man in *)Reichs Tochter Eva berichtet, daß sich das Aussehen der Orgonstrahlung im Laufe der Jahre sehr geändert habe. Das ruhige nebelartige Verhalten der Orgonenergie habe einem dem Zeitgeist entsprechenden hektisch verrückten Pulsieren immer mehr Platz gemacht(46). 124
der Nähe von dichtbelaubten Sträuchern in das Orgonoskop hineinschaut. Direkt an der Blüte und an den Blättern sind die Lichterscheinungen am ausgeprägtesten, am Stengel sind sie weniger stark. Betrachtet man die Sträucher aus größerer Entfernung, so sind die Erscheinungen weniger ausgeprägt. Am Erdboden findet sich die Strahlung auch in geringerem Ausmaß, noch schwächer ist die Strahlung über dem Asphalt. Bei relativer Luftfeuchte über 50% nehmen die Lichterscheinungen ab. Das Auge muß bei der Betrachtung dieser Erscheinungen mindestens 25 Minuten an Dunkelheit gewöhnt sein. 6.5.4. Lichterscheinungen des Orgons d) Mischung von OR und Licht (11) Den ein Kubikfuß großen ORAC mit Cellulosefensterscheibe, in dem man von außen Orgon beobachten kann und den wir in 6.5.1. (vgl.Abb.24) beschrieben haben, hat Reich, um die Deutlichkeit der Phänomene zu steigern, wie folgt abgewandelt: Die Vorgänge an der Zellulosescheibe wurden mit einer 5-fachen Vergrößerung beobachtet. Außerdem installierte er im ORAC verschiedenfarbige Birnen. War die Birne rot, so waren die OR Punkte violett. War die Birne grün, so waren die Punkte blau. Es sieht also so aus, als ob sich blaues Orgon und Licht subtraktiv mischen. Die Phänomene wurden filmisch festgehalten. 6.5.4. Lichterscheinungen des Orgons e) Lichterscheinungen im HF-Feld(11) In dem Versuchsaufbau, den wir schon in 6.5.2. und Abb.23 beschrieben haben, machte Reich folgende Beobachtungen: 1) Nähert man sich mit einer Argongasröhre in der Hand der oberen Platte, so beginnt die Erstrahlung je nach Stärke des Primärstromes verschieden weit entfernt. Liegt die Gasröhre allein auf der Platte, so entsteht kein Leuchten. Nur wenn sich die Hand wieder nähert, beginnt das Leuchten wieder und wird besonders stark bei Berührung. Das Licht selbst flackert. 2) Nähert man die Hand der oberen Platte, so leuchtet die Glühbirne immer heller, je näher man kommt. Beugt man die Brust über die Platte, so kann man bei genauer Dosierung des Primärstromes den Herzschlag an den Lichtschwankungen der Birne beobachten. Die Apparatur läßt sich so als Orgonfeldmeter benutzen. Man liest bei gleichem Abstand die Intensität der 125
Ausstrahlung eines Organismus an der Helligkeit der Birne ab. 3) Ein frischgeschnittener Ast, ein gerade getöteter Fisch ergeben ein Leuchten der Glühbirne. Je älter der Ast oder der tote Fisch werden, desto schwächer wird das Leuchten. 4) Ein langer Holzpflock, dem Feld des Apparats genähert, ergibt kein Leuchten, solange das eigene Feld nicht in Kontakt mit dem HF-Feld kommt. Die Lampe leuchtet jedoch bei der parallelen Annäherung einer Metallplatte. Interpretation: zu 1) Die Sekundärspule entwickelt ein ORFeld, das über den Draht auf die Platte weitergeleitet wird, zu 2) Der Kontakt zweier Orgonfelder führt zur Erregung- objektiv sichtbar an der Argongasröhre oder an der Glühlampe. Dieser Vorgang ist funktional identisch zur Erregungsstrahlung zwischen zwei Bionen. zu 3) Nur lebende Organismen haben ein Orgonfeld. zu 4) Bei Näherung der Metallplatte wird Orgonenergie des Organismus ins Feld abgeleitet, so daß die Birne leuchtet. 6.5.4. Lichterscheinungen des Orgons f) Orgonlumineszenz in Röhren 1) Eine Argongasröhre wird mit einem geladenen Elektroskop leitend verbunden. Kommt man der geladenen Röhre mit einem orgonotisch geladenen Polystyrenstab nahe, so flackert die Röhre bei Bewegung des Stabes. Erdung der Röhre verhindert das Phänomen nicht(11), vgl.Abb.30. 2) Reibt man eine Birne mit den Händen insbesondere an den Gelenken, so bringen sie bestimmte Menschen zum Leuchten.(23) 3) Man lädt eine Glühlampe im ORAC orgonotisch auf. Verbindet man beide Pole der Lampe mit einer Glühlampe und kommt dann mit einem orgongeladenen Polystyrenstab in die Nähe der Birne, so leuchtet diese hintereinander blitzlichtartig auf. In der Glimmlampe kann man dann Glimmen beobachten (52), vgl.Abb.31.
Abb.31: der orgonotische Induktionseffekt bei einer Birne und Abb.30: der orgonotische Induktionseffekt bei einer geladenen einer Glimmlampe. Man beobachtet ein Aufleuchten der geArgonröhre. Die Röhre leuchtet bei Bewegung des geladenen ladenen Röhre bei Bewegung des geladenen PolystyrenstaPolystyrenstabes auf vgl. Text bes vgl. Text
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4) Vakuumröhren von 0,5 Mikron Druck (l Mikron = 10-3 mm Hg), die lange (Monate bis Jahre!) im ORAC geladen wurden, verhalten sich ähnlich. Sind in das Vakuum Elektroden eingelassen, so fängt die orgongeladene Röhre an zu lumineszieren, wenn man eine Spannung von 100-1000V anlegt. Die Farbe der Lumineszenz ändert sich dabei mit steigender Spannung von blau über violett zu weißlicher, tageslichtähnlicher Farbe. Die Lumination beginnt an beiden Polen und nähert sich mit steigender Spannung dem Inneren der Röhre, wobei die Lumination des negativen Pols die des positiven Pols zurückdrängt.(24) Der Effekt ist auch von der Fläche der Elektrode abhängig. Je größer die Elektrodenfläche ist, desto niedriger kann die Triggereinsatzspannung für die Lumination sein. Bei 64 cm2 Elektrodenfläche genügten Reich 100 bis 200 V Spannung, um die Lumination auszulösen. Die Elektroden hatten dabei 18 cm Abstand. (Die Durchschlagspannung dieser Hochvakuumröhren betrug 50 bis 80 kV.) Diese Versuche gelangen jedoch nicht alle. Einige Röhren, gebaut 1947, funktionierten, später gebaute (1948) Röhren funktionierten nicht außer einer, die zum ersten Male 1949 reagierte. 5) Wenn man in der Mitte dieser Röhren ein zusätzliches Elektrodengitter anbringt ( = VACOR-Trioden-Röhre ) , an die ein sehr langsam entladendes Elektroskop angeschlossen ist und an die orgongeladene Röhre eine Spannung angelegt, so zeigt das Elektroskop einen Ausschlag, die Röhre luminesziert und das Blättchen spreizt sich. Entlädt sich die Röhre mit einem Lichtblitz, so kollabiert der Ausschlag wieder. vgl.Abb.32 Interpretation: zu 1)+2) Der Kontakt zweier Orgonfelder führt zur Lumination über den Induktionseffekt (Analogon zum magnetischen Induktionseffekt) . zu 3) Das sich entladende OR-Feld erzeugt einen Strom als Entladungserscheinung. zu 4) Orgon ist subtiler als die Luft der Atmosphäre und geht durch die Glashülle der VACOR-Röhren. Weil nicht alle Röhren funktionierten, vermutete Reich, daß es entweder an mangelndem Vakuum als Ursache lag oder auf die Tatsachezurückzuführen war, daß die einen Abb.32:der VACOR-Effekt 127
unter der starken Sonnenfleckenaktivität von 1947 gestanden waren, während die anderen 1948 in einem Jahr mit geringer Sonnenfleckenaktivität gebaut wurden. zu 5) Die elektrische Spannung erregt die Aufladung und die OR-Lumination und als mechanisches Analogon den Ausschlag am Elektroskop. Die Lumination und die Spreizung des Blattes entspricht dem Vorgang der Aufladung, der Lichtblitz und das Kollabieren des Elektroskops dem der Entladung. Die Entstehung der Lumination in der Röhre ist der selbe Vorgang wie die Entstehung des Tageslichts. Es handelt sich in beiden Fällen um eine OR-Lumination, die durch elektromagnetische Felder oder bewegte OR-Felder getriggert ist. 6.5.5. die Wirkung des Orgons auf den Geiger-Müller-Zähler Reich wollte die Wirkung des Orgons auf den Geiger-MüllerZähler (Abkürzung GM-Zähler) untersuchen und bestellte Geräte, die noch mit der damaligen Röhrentechnik gebaut waren. Das erste Gerät verhielt sich am Anfang ganz normal im ORRaum, es zeigte nicht mehr als die normale Backgroundzählrate an. Am 2. Tage maß der Apparat noch weniger Impulse. Dann blieb er für 10 Tage ganz tot und gab überhaupt keine Impulse von sich. Reich gab regelmäßiges Experimentieren mit dem Geigerzähler auf. Er hielt die Apparatur für wertlos, ließ sie im OR-Raum liegen, wechselte aber regelmäßig die Batterien, da er von den OR-Phänomenen wußte, daß sie langsam waren. Nach Wochen prüfte er die Apparatur wieder und stellte eine abnorm hohe Zählrate fest von 100 cps = 6000 cpm (cps = counts per second, cpm = counts per minute) . Die Röhre seines Röntgengerätes produzierte dagegen nur 25 cpm. Er hielt den Apparat für "verrückt". Einmal erhielt er von dem Zählrohr einen elektrischen Schlag, ohne daß die Spannung dabei angeschaltet war. Die Apparatur gab also bald 6000-10000 cpm her, das war doppelt so viel wie vom Hersteller als Maximalwert angegeben war. Die Röhre hatte sich mit Orgon vollgesaugt und maß - so Reich die eigene Orgonkonzentration + äußerem OR-Feld. Folgende Versuche bewiesen das für ihn: 1) Nahm man das Zählrohr aus seiner Metallumhüllung, so ließ die Zählrate nach, im Metall reagierte das Zählrohr wieder. Theoretisch erwartet man bei einer Metallumhüllung niedere Zählraten, weil das Metall gegen einfallende Strahlung abschirmt. 128
2) Das Zählrohr reagierte auf Körpernähe und Berührung mit erhöhter Zählrate. 3) Auslüften oder Abspülen mit Wasser verminderten den Effekt. 4) Durch Lagerung im OR-Raum konnte man die Zählrate steigern. 5) Vor Regen ließ die Zählrate nach, nach Regen nahm sie wieder zu. Andere aufgeladenen Zählrohre und Zählapparate reagierten ähnlich, wenn auch nicht gleich. Am Anfang zeigten sie eine niedere Zählrate mit gelegentlichen Ausbrüchen, wo sie kurzzeitig hohe Zählratenpeaks anzeigen. Nach ca. fünf Tagen waren sie dann soweit aufgeladen, daß sie die Rotationsschwelle (abgekürzt RS) erreichten. Das war der Punkt, an dem der Zeiger des Anzeigeinstrumentes in eine gleichmäßige Rotation versetzt wurde. Wenn die Zählrohre nicht im OR-Raum lagen, sondern in der Nachbarschaft des Gebäudes, so wurden sie schwächer aufgeladen und reagierten entweder überhaupt nicht oder erreichten die Rotationsschwelle des Gerätes nicht. Die starke Aufladung der Röhren war durch das OR-Feld der Akkumulatoren und des OR-Raumes verursacht, in dem sich bei Gewittern im Raum Blitze zeigten. Die schwächere Aufladung der Röhren war durch das OR-Feld im Umkreis des Gebäudes verursacht, das bei Gewitter ebenfalls Lumineszenzerscheinungen hergab. Der erhöhte Zählratenoutput der geladenen Röhren war durch die Reaktion des OR auf die hohe Erregerspannung(-1000V) am Zählrohr bedingt. Diese erregte auch das OR im Dunkelraum, so daß sich dort nach dem Einschalten der Spannung das nebelartige OR weit schneller wellig und flimmerig bewegte und Blitze und Funken im Dunkel des OR-Raumes erschienen. Wenn man einer geladenen VACOR-Röhre mit einem OR-geladenen Polystyrenstab im Dunkelraum nahe kam, so zeigte sich durch das Glas in der Röhre die OR-Lumination bei 4 bis 8-facher Vergrößerung von granulärer Gestalt. Im Gegensatz zum ungeladenen Geiger-Zählrohr gibt es beim ORgeladenen Zählrohr keine eindeutige Kennlinie. Man muß einen gewissen Wert der Spannung überschreiten, um überhaupt Impulse zu zählen. Das ist die Meßschwelle (abgekürzt MS) . Sie hing vom Wetter ab und schwankte im Wert um 50V. Mit zunehmender Spannung erreichte man schließlich die Rotationschwelle, wo der Rekorder oder das Anzeigegerät anfing zu rotieren. Das war ungefähr bei 150-200V über der Meßschwelle. Bei ca. 200-250V noch höherer Spannung findet sich ungefähr das Optimum bei un129
gefähr 950-1000V, wo die Zählrate maximal ist. Bei noch höherer Spannung nimmt die Zählrate ab. Die Zählrate ist nicht konstant und schwankt. Es dauert eine Weile, bis das Rohr in Fahrt ist. Ist das Optimum voll erreicht, so kann man mit der Spannung nachlassen, die Zählrate ändert sich dann nicht. Funktional ist das dem Verhalten bioenergetischer Emotionen identisch. Sind die Emotionen einmal in Gang gesetzt, so laufen sie einfach ab, ohne daß ein äußerer Reiz noch vorhanden wäre. Die Röhren scheinen überdies noch zu altern. Wenn sie älter werden, zeigen sie einen niederen Output. Die Probleme weiterer Forschung nun waren: 1) die Erhöhung des Zählratenoutputs 2) die Unterscheidung der OR-Effekte von gewöhnlicher Spannung. Reich hatte den Eindruck, daß die orgonotischen Effekte durch überflüssiges technisches Beiwerk überdeckt wurden. Er bestellte deshalb einen einfacheren Geiger-Zähler, der nur je nach Einstellung jeden 2. 4. 8. oder 16. Puls maß. Die Erhöhung des Zählratenoutputs gelang Reich schließlich durch VACOR-Röhren, die er jetzt als Zählrohre benutzte. Sie zeigten noch weit höhere Zählraten (~200000cpm) als die gewöhnlichen Zählrohre. Gasjonisation als Ursache für einen Zählimpuls war jetzt ausgeschlossen, da es sich um Hochvakuumröhren handelte. Es stellte sich heraus, daß das Gas die Entladung behinderte. Die Meßschwelle war jetzt niedriger. Wenn man die Elektrodenplatten vergrößerte, konnte man sie noch weiter herunterdrücken auf 200-500V. Das Ausmaß von Zählrate und Lumination fielen nun zusammen. Es zeigte sich, daß die Zählraten nicht kontinuierlich verteilt waren, sondern sich um gewisse Werte herum verteilten. Es gab also gewisse Energielevel. Reich versuchte dies mit seinem theoretischen kr x -System in Einklang zu bringen, worüber er so gut wie nichts veröffentlicht hat. Zu diesen Erkenntnissen kam Reich während seiner Bemühungen, OR und gewöhnliche Spannung physikalisch zu unterscheiden. Hierzu stellte er folgende Experimente an: 1) Er hängte ein Voltmeter an den Ausgang des GM-Zähler-Verstärkers, ein Elektroskop an den Ausgang des Geiger-OR-Zählrohrs. Als Ergebnis zeigten Galvanometer und Elektroskop jeweils einen Zählratenoutput an. Die Ausschläge am Elektroskop gingen 130
Abb.33a: das Verhalten eines GM-Zählers bei Anschluß eines Elektroskopes und Amperemeters vgl. Text
Abb.33b: das Verhalten eines GM-Zählers bei Anschluß eines Elektroskopes und Amperemeters vgl. Text
bis zu 500V bei einer Zählrate von 3000-4000 cpm. vgl.Abb.33a Nun hängte er das Galvanometer an den Ausgang des Geiger-ORZählers und das Elektroskop an den Verstärker. Als Ergebnis erhielt er keinen Ausschlag an beiden Instrumenten. vgl.Abb.33b Schluß: Der Output vom Geiger-OR-Zählrohr und vom Zähler ist verschieden. 2) Als Zählrohr benutzte er jetzt eine geladene VACOR-Röhre. Das Anlegen von negativer Spannung allein genügte, um an Elektroskop und Zähler eine Reaktion hervorzurufen. Positive Spannung allein brachte weder einen Output, noch einen Ausschlag hervor und war für sich allein wirkungslos. vgl.Abb.34a,b
Abb.34a: Anlegen von negativer Spannung an die VACORRöhre erzeugt einen Ausschlag vgl. Text
Abb.34b: Anlegen von positiver Spannung an die VACORRöhre erzeugt keinen Ausschlag vgl. Text
Ergänzung: Der Geigerzähler G I wirkte selbst als Spannungsquelle so, daß der Minuspol einen Ausschlag hervorbrachte, der Pluspol blieb ohne Wirkung. vgl.Abb.35a,b
Abb.35a: das Verhalten von Elektroskop und Amperemeter bei Abb.35b: das Verhalten von Elektroskop und Amperemeter angeschalteter Hochspannung des GM-Zählers bei angeschalteter Hochspannung des GM-Zählers
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3) Die Versuchsanordnung, die in Abb.34a abgebildet ist, erweiterte Reich noch und zeigte damit nach seinen Angaben die Differenz zu normal elektrischen Phänomenen, vgl.Abb.36. Er stellte folgendes fest: Das Amperemeter zeigte 5 mA pro Zählpuls, 15 mA an der RS des
Abb.36: der Reich'sche Versuch zur Unterscheidung zwischen Orgon und vgl. Text Elektrizität
Rekorders bei 2000-3000cpm, der Neonindikator flackerte lebhaft und die Glühbirne leuchtete nicht. Die ersten Zähler von Reich waren batteriegetrieben und reagierten auf die Nähe des Organismus, wenn das Zählrohr aufgeladen war. Das war jedoch nicht der Fall bei GM-Zählern, die durch Netzspannung betrieben wurden. Ein Plan eines dieser Zähler findet sich in Abb.37. Wenn man beim GM-Zähler II beim Versuch 2), Abb.34a die Hochspannung einschaltete, maß die Apparatur keine Impulse mehr. Das bedeutete, daß die Hochspannung den OR-Zählratenoutput vollkommen überdeckte. Die Batteriespannung wirkt also qualitativ anders als Spannung aus dem Netz, wo eine Erdung mit einbezogen ist. Bei technischer Netzspannung ist der Minus-Pol geerdet und bringt nach Reich freie OR-Einheiten aus dem Boden ins Netz. Reich prüfte daraufhin den Verstärker für sich allein und legte an den Verstärkereingang den Finger (Hochspannung für Zählrohr ausgeschaltet). Das Ergebnis war ein Aufflackern der Neonröhre und eine Zählrate, die über Geräusche und Summen im Kopfhörer hörbar gemacht wurde. Ein Nahekommen der Finger reichte schon aus, um ein Summen zu erzeugen. Isolation der Hände mit Gummi verhinderte das Phänomen nicht. Reich legte an den Verstärker aus Isolationsgründen eine Trockenbatterie. Wenn diese mit dem Finger berührt wurde, so gab es Klicks im Kopfhörer und Flashes an der Neonröhre. Nicht- Abb.37: Schaltplan eines der Reich'schen Zähler lebendiges Material hatte keine 132
Wirkung. Reibung des verbindenden Drahtes mit Metall erzeugte unregelmäßige Klicks und Flashes. Ersetzte man die Trockenbatterie durch eine 1000V Batterie, so gab es keinen Output. Galvanische Elektrizität aktivierte also den Geiger-Zähler nicht. Dagegen wirkte ein OR-geladener Plastikstab in die Nähe des Eingangs gehalten sehr lebhaft, an den Klicks hörbar und an den Flashes sichtbar. Ebenso wirkte eine aktive Sekundärspule eines Diathermiegerätes in 0,5-5 m Nähe des Verstärkers. Der Verstärker reagierte auf das OR-Feld des Diathermiegerätes mit Zählrate. Reich war der Ansicht, daß die Apparatur OR Energie in elektromagnetische Energie umwandelte. Ebenso wirkte eine gewöhnliche Antenne. Sie brachte an dem GeigerZähler angeschlossen 3000cpm hervor. Eine Antenne stellt ein Orgonsystem dar. Wenn man eine Radioantenne im Dunkeln berührt, so beobachtet man einen Funken. Im Radio kann man es dann summen hören. Reich konnte diese Beobachtung in der erregten Atmosphäre des ORANUR-Experimentes bestätigen. 6.5.6. der Orgonmotor(28) Mit Orgon als Energiequelle, gelang es Reich einen Elektromotor zu betreiben. Leider hat er keine genauen Angaben gemacht. Der Apparat selbst soll sich "wie eine hysterische Frau" benommen haben, mal wollte er, ein anderes mal nicht. Aus Reichs Büchern ist zu entnehmen, daß ein zylinderförmiger ORAC benutzt wurde und daß mit einer besonderen Röhrenkonstruktion es ihm gelungen sei, den Output seiner Röhren bis auf 2000025000cps zu steigern. Als Antriebsquelle des Motors dienten die kontinuierlich hohen Zählratenimpulse von hochgeladenen OR-Röhren. Als Energiequelle verwendete er atmosphärisches Orgon, Erdorgon und organismisches Orgon. Die Geschwindigkeit hing ab von der Anzahl der verbundenen VACOR-Röhren, der atmosphärischen Orgonspannung und einem weiteren Faktor, den Reich zwar ansprach, aber nicht veröffentlicht hat. Die Erfindung wurde notariell dokumentiert. Reich erwähnt, daß das Phänomen noch mit folgender Erscheinung theoretisch zusammenhängt: Eine radiumbeschichtete Platte zeigt für sich allein blaue Lumination. Bringt man sie in den OR-Akku, so verschwindet diese Leuchterscheinung und an die Stelle tritt eine lebhaftes Flimmern.
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6.5.7.der Antagonismus von Orgon und elektromagnetische Wellen Reichs Thesen über die Beziehung zwischen OR und elektromagnetischen Wellen beruhen auf folgenden Beobachtungen(22) : 1) Ein Flugzeugscheinwerfer luminesziert in der Atmosphäre. Steht der Strahl senkrecht, so ist er kurz. Geht er in die Waagrechte, so wird er immer länger. Die Lumineszenz enthält am Rande des Strahles Orgonblau, insbesondere an den Wolken. 2) In der Dämmerung und bei Sonnenaufgang ist die Aktivität im ORAC besonders stark. In der Dämmerung wird die Pulsation des atmosphärischen Orgons beschleunigt. 3) Man setzt auf eine Photoplatte eine Kugel aus bionös strahlender Materie. Die Photoplatte wird dann einem Lichtblitz von 1/10 sec ausgesetzt. Nach der Entwicklung zeigt sich, daß der mit Orgon bestrahlte Teil unbelichtet geblieben ist. 4) Wenn man beide Händflächen sich nähern läßt, haben viele Leute ein Gefühl der Anziehung. Ursache ist die orgonotische Erregung und Anziehung der Hände. Im Augenblick, wo die Empfindung und somit die Erregung besonders stark ist, hat Reich das Feld zwischen zwei erregten Handflächen mit Röntgenstrahlen fotographiert. Es zeigt sich, daß dort, wo das OR-Feld zwischen den Händen war, die Platte nicht belichtet wird. Wenn die Hände nicht erregt sind, bleibt die Reaktion aus. 5) Zwischen Röntgenröhre und Fotoplatte bringt man eine blaue Alkoholflamme. Das OR-Feld um die Flamme herum verhindert die Belichtung eines großen Teils der Platte. Den gleichen Effekt erzeugt eine mit Haarorgon geladene VACOR-Röhre oder ein geladenes arbeitendes GM-Zählrohr. Interpretation: 1) Licht, allgemeiner elektromagnetische Wellen breiten sich als Erregung im OR-Ozean aus. 2) Elektromagnetische Wellen erregen OR zur Lumination und Aktivität. Damit es leuchtendes Licht gibt, ist eine gewisse ausreichende Orgonkonzentration erforderlich. Die Erde besitzt eine solche Orgonhülle. 3) Konzentriertes OR, erzeugt durch Bionerde, Haarorgon, geladene arbeitende GM-Röhren oder durch eine Alkoholflamme, hemmt den Einfluß von elektromagnetischen Wellen. Elektromagnetische Wellen und Orgon wirken antagonistisch.
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6.5.8. Materieentstehung im Experiment XX (11,29) Durch die Tatsache, daß Feuchtigkeit die Sichtbarkeit von Orgon verhinderte, elektrostatische Versuche mißlingen ließ und daß Holzakkus allmählich feucht wurden, war es für Reich klar, daß Orgon Wasser anzog und Wasser umgekehrt Orgon aufsaugte. Um die orgonotische Potenz des Wassers zu messen, schaffte sich Reich ein Mikroskop an, das die UV-Fluoreszenz von Flüssigkeiten quantitativ messen konnte. Es stellte sich heraus, daß Wasser von Bionkulturen weit mehr strahlte als gewöhnliches Wasser. Reich wollte nun untersuchen, wie sich an verschiedenen Stellen (im Akku, im Freien, im Zimmer) der fluorometrische Wert zeitlich veränderte und ließ ein paar Ampullen mit sterilem, partikelfrei filtrierten Erdbionwasser draußen in der Kälte stehen. Sie froren ein und zeigten in der Mitte des klaren Eises einen braun-gelben Fleck.* ) Nach dem Auftauen entpuppte sich dieser als stark strahlende bionöse Materieflocken in gelber Flüssigkeit, die sich mit der Zeit allmählich vermehrten. Andere Ampullen, die nicht eingefroren waren, zeigten nach einiger Zeit dieselbe Entwicklung nur eben etwas langsamer. Gewöhnliches steriles Wasser, das die Kontrolle darstellte, zeigte keine derartige Flockenbildung, außer wenn es für Monate im ORAC gestanden hatte. Aus diesen bionösen Flocken entwickelten sich bei Reich im Laufe der Zeit in der zugeschmolzenen Ampulle Protozoen und Amöben. Dampfte man enteistes Bionwasser ein, so blieb ein gelber Belag zurück, den Reich Orgontin nannte. Dieser Stoff löste sich nicht in Wasser, sondern konnte nur aufquellen und wiederum Bione bilden. Orgontin verbrannte in der Flamme zu einer erst weißlichen, dann schwarz kohligen Substanz und roch nach Karamel. Bionwasser selbst schmeckte süßlich. Alle Geräte, in denen Bionwasser sich länger befand, fühlten sich fettig an. Interpretation: 1) Orgon in hoher Konzentration färbt Flüssigkeiten gelblich. 2) Die Orgonenergie kontrahiert sich bei Vereisung zu einem gelben Fleck in der Mitte des Eises. 3) Bionöse Materie bildet sich aus massefreiem Orgon. ( vgl. Kontrollversuch mit sterilem Wasser im ORAC) *) In der Biophysik ist dieser Effekt als eutektisches Einfrieren bekannt.Man vermutet z. Teil darin den Lebensursprung. 135
4) Die organischen Verbindungen in den Organismen auf der Erde sind aus Orgon entstanden. Kohlehydrate, Eiweiße, Fette ect. sind sekundäre Produkte der Orgonenergie. Nach Reich sind organische Substanzen sekundäre Produkte des Orgons.(34) Reich vermutete also, daß das Orgon die Form der Organismen bestimmen würde. Ihm fiel auf, daß organische Formen, Eier, Samen, Muscheln, Organe, Protozoen, Körperbau ect. alle der Form der Kreiselwelle ähnlich waren. Auch die Bewegungsformen des Orgons (wellige Pulsation in der Atmosphäre, Kreiselwelle) finden sich in der Bewegung der Organismen wieder. Ebenso ist die Farbe durch das Orgon bestimmt. So sind z.B. Blätter grün, weil das gelbe zu Materie erfrorene Orgon den Blattkörper bildet und im Sommer der Baum zusätzlich noch das blaue Orgon ausstrahlt, im Herbst kontrahiert sich das blaue Orgonfeld des Baumes und die Blätter werden gelb. Reich war der Ansicht, daß die Orgonenergie im lebenden Organismus wie in einem Sack gefangen sei und versuche aus dem Sack herauszukommen. So erklärte er sich dann auch die Polarisierung der Organismen in Kopf und Genital. Es gab für ihn zwei Möglichkeiten, "aus dem Sack herauszukommen", vgl.Abb.38. 1.) durch Abreaktion in Form der natürlichen Plasmabewegung 2.) durch Wachstum: Die Orgonenergie wandert tatsächlich im Organismus vorwärts. 3.) durch Sexualität: In der Sexualität geht die OR-Energie tatsächlich "aus dem Sack". Ist der Mensch sexuell gestört, so macht sich der Wunsch "aus dem Sack herauszukommen" bemerkbar in der Sehnsucht zu sterben, zu vergehen, oder man hat das Ge- Abb.38: die orgonotische Strömung im Organismus als gestaltbildende Kraft im Organismus fühl, man möchte platzen. Ist durch einen gesunden Orgasmus das Körperorgon freigesetzt, so bewegt sich der Körper spontan und lustvoll in der orgonotischen, welligen Form des Orgasmusreflexes.
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6.5.9. Reichs Pendelexperimente(21) Aufgrund von Gedankengängen, die er nicht genau veröffentlichte, war Reich der Ansicht, daß man die atomaren Gewichte von Wasserstoff H1/1, Helium He4/2 und Sauerstoff O16/8 funktional durch Pendellängen von l, 4 und 16 cm ersetzen kann. Aufgrund dieser Gedankengänge machte er Pendelversuche und behauptete, folgende experimentelle Ergebnisse erhalten zu haben: Pendel mit der Länge von l, 4, 16, 256 und 1024 cm, die ein definiertes Quantum qualitativer orgonotischer Oszillationsenergie darstellen, zeigen eine Abweichung in der Gravitationskonstante. Die gefundenen Pendellängen fallen in das von Reich sogenannte krx-System, wobei im vorliegenden Falle man l durch l= kr x ausdrücken kann mit k= 1/4, r= 4 und x= 1,2,3,4... als Indexvariable. Dieselbe Abweichung in der Gravitationskonstante zeigen Pendel der Länge von 25cm und 100cm. Diese fallen in das von ihm sogenannte krx. 102x-System, wobei man l durch die Formel l= krx.102x ausdrückt. Dabei ist r= 1/25, k= 6,25 und x= 1,2,3,4 die Indexvariable. Bei den Versuchen verwendete Reich Pendelkörper von 4 Gramm. Die Meßgenauigkeit war 0.1 sec. Die Pendelformel lautet bekanntermaßen (T/N)2= l/g
wobei l= Pendellänge, g= Erdbeschleunigung und N= Anzahl der Hin- und Herschwingungen im beliebigen Meßintervall T ist. In Tab.5 sind die Meßergebnisse von Reich dargestellt. Bei den entsprechenden Pendellängen aus dem krx- und krx.102xSystem findet man, wenn man die Ergebnisse nach obiger Formel umrechnet, eine Gravitationskonstante von g= 986,96 cm/s2. Bei den anderen Pendellängen findet man niedere Werte. Der offizielle Wert beträgt g= 981 cm/s2. Reichs Meßwerte finden sich in Tab.5 auf der nächsten Seite. Der Autor selbst zweifelt an der Sauberkeit der Reich'schen Ergebnisse, die keinerlei Rechenschaft über mögliche Störeinflüsse wie Luftwiderstand, elektrische und magnetische Felder geben. Die etwaigen Ursachen dieser Effekte lassen sich somit nicht herausanalysieren.
137
Tab.5: Reichs Pendelergebnisse für das krx-System Länge(in cm) (kr1) (kr2)
N bei T= 64sec
gT2= lN2
N2
110
102400 25600 12100
102400 102400 96800
90 80
8100 6400
97200 102400
28
70 64.5 59
4900 4160.25 3481
98000 99846 97488
32
56
36
52.5 50 47 45.5 44 42 41 40
3136 2756.25 2500 2209 2070.25 1936 1764 1681 1600
100352 99225 100000 99196 99372 100672 98784 100960 102400
400 100
102400 102400
4096 1024
102400 102400
1 4
8 12 16
3
(kr )
20 24
40 44 48 52 56 60
64
(kr4)
256 (kr5) 1024 (kr6)
320 160
20 10
für das kr x .10 2x -System 25 100
138
64 32
6.6. Das Orgon im Makrokosmos 6.6.1. Orgon in Wetter und Klima Wie wir schon wissen, läßt sich die orgonotische Spannung der Atmosphäre nach folgender Formel bestimmen: Op= t/(E0-Er)
Die gemessenen Werte kann man über Tage in einer Kurve auftragen. Dabei erkennt man, daß Sonneneinstrahlung hohe Op-Werte fördert, während Regen und Feuchtigkeit niedere Op-Werte mit sich bringen, vgl.Abb.39. Dieser Kurve läuft nun (Faustregel!) in etwa parallel: 1) die Kurve T-T 0 eines ORAC's im Freien, vgl.Abb.39. 2) die flourometrisch gemessene orgonotische Potenz von gefiltertem Bionwasser. (25) (Dadurch, daß sich die orgonotische Spannung dem Wasser sofort mitteilt, erklärt sich die Wetterfühligkeit recht zwanglos.) 3) die Spannung, die man an VACOR-Trioden Röhren anlegen muß, um am Elektroskop einen Ausschlag von 45° zu erhalten ( 2 5 ) , vgl.Abb.39. Nach Reich'scher Interpretation existiert unterhalb der Ebene der atmosphärischen Gasmoleküle die Orgonatmosphäre, die durch das Glas hindurch bis ins Hochvakuum wirkt. Nach Reich gibt es keinen leeren Raum. 4) die Kurve für die Meßschwelle des Geiger-Zählers (26,27) 5) die Luftdruckkurve des Barometers(25) Diese Parallelität wurde nach Reich nur ein einziges Mal durchbrochen und zwar kurz vor und während eines Sturmes in Orgonon am 25.11.1950.(47) Dieser Sturm wurde durch die Wettervorhersage nicht angekündigt,wohl aber durch die Messung an
Abb.39: Korrelation zwischen atmosphärischer Orgonspannung, Temperaturdifferenz T-TO am ORAC und VACOR-Triodeneinsatzspannung
139
Reich's Geräten. Es war auffallend, daß um diese Zeit die Temperaturdifferenz am ORAC null und sogar negativ war, während sich das Elektroskop dagegen nur sehr langsam entlud und gleichzeitig mit der Barometerkurve korrelierte. Reich wandte nun die Erkenntnisse der Orgonomie zur Beschreibung des Wettergeschehens an: Die Moleküle der Atmosphäre sind (nach Ola Raknes(17)) alle von einem OR-Feld umgeben, das je nach Ladung verschieden stark sein kann. Sie können OR in ei(32) nem gewissen Grad aufnehmen und wieder entladen. Die Erde besitzt ebenfalls so eine Orgonhülle, das ist der blaue Himmel der Atmosphäre. (30) Ist die OR-Konzentration hoch, etwa bei schönem Wetter mit blauem Himmel, so macht sich das in einer schlechten Sicht bemerkbar. Das OR verschluckt die elektromagnetische Strahlung. Wenn es wieder schlechter Wetter wird, wird die Sicht wieder besser, entfernte Berge scheinen dann näher zu sein. Besonders ausgesprochen ist dieses Verhalten bei Föhn. Das OR-Hülle verhält sich nach den Gesetzmäßigkeiten der Orgasmusformel :
So kann die Orgonhülle expandieren, etwa bei Schönwetter oder bei Sonneneinstrahlung. Der Rauch über Kaminen steigt dann senkrecht hoch. Ebenso steigt der Nebel im Herbst bei Sonneneinstrahlung morgens aus den Tälern hoch und bildet Wolken. Bei kommendem schlechten Wetter bleibt der Rauch dagegen am Boden und kann nicht steigen. Der Nebel bleibt ohne Sonneneinstrahlung liegen. Die kontrahierte oder expandierte OR-Hülle erklärt auch den Ring (Kalo) um Mond und Sonne, der vor schlecht Wetter meistens groß ist, vgl. Abb.40. Wir wissen, daß aus dem OR-Ozean sich OR-Einheiten erheben können. Die Aufladung, d.h. der Abb.40: die Entstehung des Mondhalos in Abhängigkeit des Kontraktionszustandes Fluß vom niederen zum hohen Poder Orgonhülle nach Reich tential ist nach herkömmlicher 140
Gleichgewichtsthermodynamik nicht erlaubt. Doch da es sich um offene Systeme handelt, sind die Voraussetzungen der Gleichgewichtsthermodynamik nicht erfüllt. In der Orgonomie gilt deshalb auch das orgonomische Potentialgesetz. Das stärkere System entzieht dem schwächeren OR, es existiert ein Strom vom niederen zum hohen Potential, bis das Gleichgewichtspotential erreicht ist und die Entladung wieder einsetzt. Wenn genug OR vorhanden ist und sich solche Potentiale in der Atmosphäre aufbauen, ziehen sie weiter OR vom Boden und Wasserdampf aus der Luft an, es entstehen dann Wolken. Je größer die OR-Ladung anwächst, desto größer wird die Wolke. Die OR-Ladung des Bodens kann durch den OR-Zug der Wolken in manchen Fällen soweit abnehmen, daß der blaue Dunst um die Berggipfel herum zurückgeht. Derartig aufgebaute atmosphärische Ladung kann sich wieder entladen. Das kann auf dem Wege geschehen, daß es regnet. Die Wolke kann ihr OR nicht mehr halten und setzt es frei, der Wasserdampf fällt als Regen zu Boden. Wenn es sich um Gewitterwolken handelt, entlädt sich OR noch zusätzlich elektrisch in engen Blitzkanälen. Oder es kann bei Schönwetter nach warmen Sommertagen Wetterleuchten in der Atmosphäre auftreten. Als Klima kann man den durchschnittlichen orgonotischen Zustand der Atmosphäre bezeichnen.Ein trockenes Klima,in dem keine Wolken auftreten,bedeutet z.B., daß hier die dissipativ entladende Funktion der OR-Energie überwiegt. Es bauen sich keine Potentiale und Wolken auf.Der Wasserdampf wird gleichmäßig in der Atmosphäre verteilt. Das OR bewegt sich hier nur wenig, es weht kaum ein Wind, es herrscht "träge" Atmosphäre. Im Alpenklima z.B. ist das Gegenteil der Fall. Hier bilden sich sehr leicht OR-Potentiale und Wolken auf. Der Zustand des OR ist ein sehr bewegter. Es gibt lokale Windsysteme, es ist alles sehr lebendig, die Farben glänzen und leuchten, man kann leicht atmen. (32) Jahreszeiten kann man auch nach ihrem durchschnittlichen orgonotischen Zustand charakterisieren.(33) Frühling und Sommer sind durch den expansiven Zustand des OR bestimmt. Es wird warm. Es fängt an zu wachsen, d.h. es bauen sich OR-Potentiale in den Pflanzen auf. Es herrscht eine Tendenz zu Energie, d.h. das Laub fängt an zu leuchten, es ist hell, es strahlt alles. Herbst und Winter sind durch die Kontraktion des OR bestimmt. Es wird kalt. Das blaue OR zieht sich in die Wurzeln der 141
Pflanzen zurück, die Blätter werden gelb (gelb und blau = grün) und fallen ab. Es geht die Tendenz zur Materie: Der Wasserdampf der Atmosphäre wird zu Eis und Schnee, es herrscht allgemein ein niedrigeres Energielevel. Entscheidend für das tägliche Wettergeschehen sind die ORStröme in der Atmosphäre. Nach Reichs Beobachtungen ist die Erde von einer pulsierenden Orgonhülle umgeben, die im allgemeinen in West-Ost Richtung schneller als der Erdball rotiert. Wenn Reich ein Fernrohr (60 x Vergrößerung) nach Süden über eine 6 - 12 km breite Wasseroberfläche richtete, konnte er in der Gegend, wo er lebte, gut eine wellig pulsierende Bewegung meistens von West nach Ost sehen, deren Geschwindigkeit und Richtung in Abhängigkeit vom Wetter variierte. Die Erscheinung war nicht vom Wind verursacht, denn die Bewegung lief in der Regel von West nach Ost, gleichgültig, woher der Wind kam. Zog ein Gewitter im Westen von Orgonon auf, so konnte die Bewegung stillstehen oder sich umdrehen. Reich nannt diese Erscheinung den Erdorgonstrom. Die Richtung dieser Superrotation der Atmosphäre(52) kann also örtlich und zeitlich von der regulären allgemeinen West-Ost -Richtung abweichen. Wind- und Orgonströme hängen, wie wir noch sehen werden, eng zusammen. Der OR-Strom ist ein Indiz für die orgonotischen Verhältnisse in der Atmosphäre. Er kann in Form eines Windes Materie mit sich reißen. Er geht in der Regel dem Wind voraus. So sollen sich mit der Orgonomie gut die Aufwinde der Atmosphäre erklären (nach Arbeiten von Reich Schülern) lassen.(32) Sie bilden sich z.B. in den Alpen besonders an sonnigen, ruhigen und warmen Tagen. Sie stellen orgonotische Entladungsphänomene dar. Die OR-Entladung geht typischerweise in senkrechten Luftkanälen von ca. 100 m Durchmesser in der Atmosphäre vor sich. In der Nachbarschaft dieser Ströme gibt es oft wegen der Rückzirkulation Abwinde. In den Alpen kann es vorkommen, daß die Abwinde ausbleiben, weil die überschüssige Luft über die Berge abfließt. Der Strom pulsiert, d.h. er setzt regelmäßig ein und bricht nach 15 - 30 min. wieder zusammen. Die Aufwinde bilden sich über trockenen Gegenden an Grenzstellen von kälteren zu wärmeren Gebieten und steigen über den wärmeren Gebieten ungefähr 1100 ft. hoch, weil das erregte warme OR das kalte OR der Nachbarschaft anzieht. Diese Aufwindkanäle sind oft an örtliche Gegebenheiten am Boden wie Hügel, Flußufer, Waldränder, Häuser ect. gebunden. Sie steigen nicht ganz senk142
Abb.41a: das Verhalten des lokalen Luftdrucks bei
Abb.41b: das Verhalten des lokalen elektrischen Feldes bei
ruhiger Wetterlage
ruhiger Wetterlage
recht hoch, sondern der Strom kann knicken und die Luftkanäle können sich oben in der Luft weit entfernt von ihrer Ursprungssprungsstelle wieder finden. Abwinde dagegen finden sich über Wäldern, Seen und Gegenden mit hohem Grundwasserspiegel. Dies ist durch die orgonotische Anziehung des Wassers bedingt. Mit der orgonotischen Terminologie versuchten Reichs Schüler auch die Tagesluftdruckkurve der Tropen zu begreifen, die ebenfalls in mittleren Breiten auch während einer Schönwetterperiode auftreten kann. Diese Luftdruckkurve erklärt nach (32) sich so: Um 3.00 h - 4.00 h besitzt die Tagesluftdruckkurve ein Minimum. Um diese Zeit geht die Sonne auf. Die Sonne lädt den Boden orgonotisch auf, er kann jetzt mehr Luft anziehen. Der Druck steigt. Das geht bis um etwa 9.00 h, bis der Boden voll aufgeladen ist und die OR-Entladung einsetzt.Die Atmosphäre expandiert, die Luft steigt gegen die Gravitation nach oben, der Druck läßt nach. Das geht von 10.00 h bis etwa 17.00 h, bis die Atmosphäre nicht mehr weiter expandieren kann, da die Kraft der Sonne nachläßt. Die Expansionsbewegung läßt nach, der Druck steigt wieder bis um 21.00 h - 22.00 h. Um diese Zeit geht die Sonne unter. Der Boden wird nicht mehr genügend aufgeladen, kann die Luft nicht mehr so gut halten, und der Druck läßt nach bis um 3 - 4 Uhr am nächsten Tag, vgl.Abb.41a. Mit der Tagesluftdruckkurve korrelliert die Kurve des luftelektrischen Feldes (49), vgl.Abb.41b. Mit diesem Wissen lassen auch die lokalen Windsysteme der Alpen verstehen, gemeint sind hier die Winde weiter Alpentäler z.B. Maloja, Inn - Talwind, Rhonetalwind u.a. Der Talaufwind setzt gegen 9 - 1 0 Uhr ein, wenn die OR-Expansionsbewegung einsetzt. Er erreicht sein Maximum um 16 - 17 Uhr, 143
wenn die Luftdruckkurve ihr Minimum hat. Er läßt nach bis um 21 - 22 Uhr, wenn der Talabwind maximal einsetzt. Der Talwind wird minimal gegen 3 - 4 Uhr des nächsten Tages und nochmal maximal gegen 9 Uhr, kurz bevor der Talaufwind einsetzt. Man sieht also, daß die Talwinde auch mit der Tagesluftdruckkurve korrellieren. Der Talaufwind ist durch die Expansion der Atmosphäre bedingt, der Talabwind durch die orgonotische Anziehung des Bodens. Wenn der Talwind einsetzt, so setzt er abrupt über das ganze Tal zugleich ein. Das läßt sich an der orgonotischen Bewegung über einer Seeoberfläche verfolgen. Die Geschwindigkeit der Talaufwinde kann 7,8 - 22 mph und sogar 29 mph betragen. Die Talabwinde sind schwächer. An den Hängen des Tales sind die Windverhältnisse andere. Hier gibt es die sogenannten Hangwinde, die anscheinend durch die Neigung des Grundes sehr leicht in Gang kommen, wenn die Sonne scheint. Hangwinde sind noch schneller als Talwinde. Ist der Hang zu steil, so löst sich ein Hangaufwind vom Berg ab und steigt senkrecht hoch. Mit zunehmender Höhe wird er immer schneller. Es handelt sich hier wieder um OR-Entladungskanäle. In diesen Kanälen wird OR und Luft transportiert, über diesen entstehen OR-Potentiale nach dem orgonotischen Potentialgesetz und es bilden sich Wolken, die eine Ansammlung von OR, Wasserdampf und Luft darstellen. Deshalb ist es auch im Gebirge so leicht bewölkt. Diese Wolken üben durch ihr hohes Potential einen großen Zug auf ihre Umgebung aus. Unter ihnen werden die Aufwinde immer schneller. So kann man in wachsenden Gewitterwolken Geschwindigkeiten bis zu 90 mph messen. Dieser große Wolkenzug ist dafür verantwortlich, daß die Amplitude der Tagesluftdruckkurve in den Alpen so stark schwankt (4 mb gegenüber etwa 1,3 mb in der Ebene). Die Aufwinde steigen ca. 11 500 ft. hoch. Höhen von 26.000 ft. sind gemessen worden. Der Hangabwind wird im Gegensatz zum Hangaufwind immer schneller, je weiter er ins Tal kommt. Dies ist bedingt durch die OR-Anziehung des Bodens. Der Hangabwind ist schwächer als der Hangaufwind. Die Hangaufwinde sind eng an die Sonneneinstrahlung gebunden und setzen l - 2 h nach Sonnenaufgang ein. So kommt es dann auch, daß je enger und tiefer das Tal ist, desto leichter und früher kommt auch der Talwind in Gang. In diesen Tälern ist auch der Talwind sehr eng an die Sonneneinstrahlung gebunden. 144
Die aufgestiegene Luft fließt über den Gipfeln der Alpen ab und fällt 100 - 125 km von den Gipfelkämmen der Alpen herunter, so daß man also im Ganzen gesehen ein zirkulierendes ORWindsystem vor sich hat. 6.6.2. die orgonotische Pulsation der Atmosphäre Wie schon im letzten Abschnitt erwähnt, ist nach Reich die Erde von einer pulsierenden Orgonhülle umgeben, beobachtbar am Erdorgonstrom in der Atmosphäre. Die Pulsation des Orgons kann man jedoch auch an Ort und Stelle als Hin- und Herwabern der "Luft" direkt an den Wänden beobachten. Physikalisch will Reich die OR-Pulsation der Erdhülle mit folgender Versuchsanordnung sichtbar gemacht haben(11): Er stellte eine Mischung aus Eisenfeilicht und Erde her und tat diese Mischung in ein kleines Glasgefäß von ca. l cm Durchmesser. Das Ganze hängte er an einem 16 cm langen Faden auf und stellte die Pendelanordnung in 3 mm Abstand neben eine Eisenkugel von 10 cm Durchmesser, die auf einer Korkunterlage lag. Eine Schutzhülle aus fester Cellulose, die zugleich gegen Wind schützte, umgab das Ganze. Er machte eine umstrittene Beobachtung (53): Bei trockenem Wetter und hoher Orgonspannung pendelte das Gefäß frei im Feld der Kugel. Interpretation: Das pulsierende atmosphärische Orgon bewegte das Pendel über das OR-Feld der Metallkugel. Reich behauptet weiter, ihm sei es gelungen in einer Meßanordnung die Orgonpulsation auch auf einen Oszillographen zu bringen. (27) Dabei stellte er (in der Atmosphäre?-der Autor) eine Pulsrate von 900-1100 Pulsen/min, fest. Lebewesen hatten eine Rate von 160 - 200 Pulsen/min. Kinder und emotional bewegliche Menschen hatten höhere Pulsraten als Ältere und emotional träge Individuen. Die Apparatur sprach nur auf lebendiges ORMaterial an, auf totes Material reagierte sie nicht. Reich gab bzgl. der Messung an: Oszillograph 120 Pulse/min, nur x - Achse in Betrieb, keine Erdung, äußeres Signal an das Gitter des Verstärkers im Oszillographen,mit Synchronisierung. Wenn er das Eingangsgitter des Oszillographen mit dem Boden verband, ging die Pulsrate hoch. Wenn er den Draht verlängerte und frei aufhängte, stieg sie ebenfalls. Für ihn war das der Nachweis der OR-Pulsation in Boden und Atmosphäre. Unschlüssig blieb für ihn beim Versuch die Tatsache, daß das gleiche passierte, wenn er einen Draht in 6 ft. Höhe spannte. 145
Abb.42: die orgonotische Superposition zweier
Abb.43: die orgonotische Superpostion auf der biologischen
Kreiselwellen
Ebene bei zwei Organismen
6.6.3. Orgon im Kosmos-die Funktion der Superimposition In konzentrierter Orgonatmosphäre kann man, wie wir wissen, mit der Lupe Kreiselwellen beobachten. Oft sieht man dabei, wie zwei oder drei dieser spiralig sich fortbewegenden Orgoneinheiten sich parallel bewegen. Dabei treten sie in Wechselwirkung. Sie ziehen sich gegenseitig an, ihre Geschwindigkeit verlangsamt sich, ihre gemeinsame Bahn krümmt sich. Schließlich steht die OR-Energie auf der Stelle und dreht sich. Beide Kreiselwellen haben sich überlagert. Reich behauptet, daß bei diesem Prozeß Masse entsteht. Die Bewegungsenergie der Strahlung wird abgebremst und in Masse umgewandelt. Schwerkraft entsteht hier als funktionale Umwandlung der orgonotischen Attraktion, vgl.Abb.42. Auf biologischer Ebene findet sich diese Funktion der Überlagerung (=Superimposition) des Orgons im Geschlechtsakt der Organismen wieder. Auch hier existieren wieder 2 Energieflüsse. Es kommt zur Annäherung, Überlagerung, Kontakt und Verschmelzung zweier orgonotischer Systeme zu einem, vgl.Abb.43. In der Erdatmosphäre gibt es die Funktion der Superimposition ebenfalls wieder, und zwar bei Nordlichtern und bei Hurrikanen im Wettergeschehen. Nordlichter waren für Reich wegen ihres pulsierenden Charakters und ihrer Farbe Orgonleuchterscheinungen. Meistens kann man Nordlichter 20 - 30 Grad über dem Nordhorizont beobachten. Reichen sie bis zum Zenit, so kann auch der Südhorizont anfangen zu leuchten. Das "Südleuchten" geht nie unterhalb 30 Grad über dem Südhorizont. Zwischen beiden, dem "Nord"- und dem "Südlicht" bilden sich dann bei günstiger Entwicklung Leuchtfinger aus, die sich von Süden und von Norden her zu verhakeln suchen. Geht die Erscheinung weiter, so bildet sich 146
an der Verhakelungstelle ein blau bis grün leuchtender Ring heraus, der "Aurora borealis" genannt wird. Manchmal beobachtet man noch Leuchtstreifen, die von Ost und West her kommen und sich in der Aurora borealis treffen. Das Ganze sieht dann wie ein leuchtender gothischer Dom aus. Die Aurora borealis beobachtete Reich von Orgonon (45° nördlicher Breite) aus in 31° nördlicher Breite, d.h. 76° über dem Südhorizont . Da Reich die Milchstraße gleichzeitig bei 62° n.Breite, d.h. 73° über dem Nordhorizont beobachtete, und den Erdorgonstrom bei 0° n. Breite annahm, stellte er nun die Hypothese auf, daß Aurora borealis das Produkt einer Superimposition von Erdorgonstrom und galaktischem Orgonstrom sei, weil sich die Aurora borealis zwischen den beiden Strömen vektoriell genau in der Mitte befand, vgl.Abb.44. Nach einem Jahr Abstand zeigten sich in Orgonon qualitativ wieder dieselben Nordlichterscheinungen, die ebenfalls wieder zu ungefähr derselben Nachtzeit erschienen. Die Nordlichterscheinung schienen also von der Position der Erde auf ihrer Umlaufbahn ab- Abb.44: Aurora borealis als Superposition des Erdorgonstromes mit dem galaktischen Orgonstrom von Orgonon aus ge-
hängig zu sein.
sehen (45° nördlicher Breite)
Bei der Entstehung von Hurrikanen tritt nach Reich die Funktion der Superimposition in der Atmosphäre ein zweites Mal auf. Hurrikane haben folgende bekannterweise folgende Merkmale: l.) Sie besitzen zwei entgegengesetzte Arme 2.) Diese Arme fließen ineinander und bilden 3.) eine Superimposition mit Kern Diese Indizien sprechen dafür, daß ein Hurrikan als eine Überlagerung des äquatoriellen mit dem galaktischen Orgonstromes entsteht. Dadurch ließe sich nach Reich erklären, 1.) warum Hurrikane sich entgegengesetzt der Corioliskraft bewegen . 2.) warum Hurrikane meist im Herbst auftreten. 3.) warum sich Hurrikane und Tornados meist im Winkel von etwa 62° gegen den Breitengrad auf der Nordhalbkugel (Südhalbkugel) nach Norden (Süden) bewegen, vgl.Abb.45. Steigt man im Makrokosmos noch eine Ebene höher, so findet man 147
die Funktion der Superimposition in der Genese der Spiralnebel und Galaxien wieder. Betrachtet man Bilder von Spiralnebeln und Galaxien, so fällt gerade ihre Spiralform auf. Reich sah die Genese von Galaxien auf folgende Weise: Am Anfang des Prozesses sind Orgonströme geringer Potentialdifferenz vorhanden. Bei Annäherung dieser Ströme kommt es zur Superimposition und Spiralnebelbildung. Bei zunehmender Fusion der Ströme kommt es zur Ausbildung einer Galaxie mit rotierendem Kern und schneller rotierender Peripherie. Dabei wird die ursprüngliche Bewegung der Orgonströme abgebremst, die Arme verschwinden und die Galaxie wird diskusscheibenartig, kugelförmig oder es kommt zur Haufenbildung. Genauso wie sich Galaxien durch Superimposition bilden, bilden sich auch einzelne Sterne, Planetensysteme und Planeten. Durch Aufspaltung und Superimposition von OR-Strömen bildet sich Materie. Die schwere Materie sammelt sich im Kern eines Sterns oder Planeten an. In der Peripherie entstehen durch Überlagerung innerhalb des atmosphärischen Orgonstromes die leichten Elemente, die im Falle eines Sterns die Korona und bei einem Planeten die Atmosphäre aufbauen. Die gebildete Orgon-Peripherie rotiert schneller als der Kern. Es muß also bei der Erde einen Erdorgonstrom geben und bei der Sonne logischerweise (Meinung des Verfassers!) einen Sonnenorgonstrom. Der ganze Aufbauvorgang ist der Überlagerung zweier Kreiselwellen funktional identisch. Der Übergang von Orgon in Materie durch Superimposition ist nach Reich reversibel. Innerhalb der Atmosphäre entsteht ein dynamisches Gleichgewicht zwischen Materie und Orgon. Reich nimmt an, daß der ganze Raum mit Orgon erfüllt ist und eine sehr hohe Zählrate aufweisen muß. Er spricht sich gegen die Annahme des leeren Raumes aus. Das Orgon entspricht somit dem Äther der klassischen Physik. Kosmische Bewegung von Materie im Weltall oder im Wettergeschehen interpretiert Reich als Bewegung von Orgonströmen, die Materie mitreißen. Den Vorgang
148
Abb.46: Gravitation durch Konvergenz von Orgonströmen
Abb.47: vgl. Text
vergleicht er mit einem Ball,der auf fließendem Wasser treibt. Gravitation erklärt sich für ihn durch Konvergenz verschiedener Orgonströme. Er meint, daß mit der Orgonomie Antigravitation machbar sei. vgl.Abb.46 Ein anderes Modell, das Reich im Rahmen seiner Vorstellungen beschreibt, ist die Existenz einer Strahlungsbrücke, die zwischen Sonne und Erde existiert. Die Sonnenflecken sind dabei die Orgonquellen dieses Windes. Wir wissen inzwischen, daß Orgonenergie nach Reich den ganzen Raum erfüllt, sie ist in verschiedener Konzentration überall vorhanden. Sie durchdringt alles und ist der Ursprung des Bewußtseins und Gefühls. Man sieht also, daß sie somit alle Merkmale des Äthers hat, den die klassische Physik postuliert. Was der Mensch von der objektiven naturwissenschaftlichen Seite als Äther postuliert, begreift er von der subjektiven Seite hergesehen als Gott. Gott ist überall, lebt ewig, weiß alles und ist der Schöpfer aller Dinge. Gott hat also alle Eigenschaften der Orgonenergie, vgl.Abb 47,Tab.5. Die Leute, die echt zu Gott kommen wollen, wollen - so Reich in Wirklichkeit nur an ihre Gefühle kommen. Die Sehnsucht nach Gott entpuppt sich somit als das Bedürfnis, voll nach den Gesetzen der Orgonenergie ungepanzert und unneurotisch zu leben. Tab.5:
Vergleich des Gottesbegriff mit dem Ätherbegriff Gott
Äther
allwissend
Träger des Bewußtseins
Schöpfer aller Dinge unzerstörbar,ewig überall vorhanden
Ursubstanz der Materie Energieerhaltung Materie durchdringend 149
6.7. Anwendung des Orgons in Medizin und Biologie 6.7.1. die medizinische Wirkungen des Orgons(11) Reich hat Orgon auch medizinisch eingesetzt. Es gibt zwei verschiedene gegensätzliche Arten, wie man behandeln kann: Entweder man führt Orgon dem Körper zu oder man saugt es ab. Verbreitet wurden hauptsächlich die Bestrahlungsmethoden. Dazu gehörte l.) Ganzkörperbestrahlung mit dem großen ORAC oder der OR-Decke, und 2.) die lokale Bestrahlung mit dem Shooter. Die Orgonakkumulatoren, die Reich für medizinische und physikalische Zwecke baute, waren große Kisten, die innen mit Stahlblech ausgekleidet waren. Ihre Wände bestanden je nach orgonotischer Stärke des Akkus aus einigen oder mehreren Schichten abwechselnd organischem Material (Reich verwendete hier gern Glaswolle, weil diese keine Feuchte aufnahm) und Stahlwolle. Die Ausdehnung eines medizinischen Akkus wurden so bemessen, daß er ca. 10 cm von der Körperoberfläche abstand und man bequem in ihm sitzen konnte. Die OR-Decke war eine mehrlagige Decke, die aus Schichten von organischem Material und Fliegendrahtgitter bestand. Der Patient wurde in die Decke eingewickelt. Der Shooter war ein würfelförmiger ORAC von ungefähr 30 cm Kantenlänge. Aus ihm führte ein Metallschlauch, der mit organischem Material isoliert war. Am Schluß des Schlauches war ein Trichter aus Metall angebracht, der der zu bestrahlenden Stelle aufgesetzt wird. Da organisches Material Orgon aufsaugt, kann man die Wirkung durch einen dünnen Fettcremebelag verstärken. Eine andere neuere Bauart besteht aus einem Eisenrohr, das mit einer Doppelschicht aus Fliegendrahtgitter (innen) und Plastikfolie (außen) umwickelt ist. Im Gegensatz zur Akkumulation von Orgon hat Reich noch ein Verfahren gefunden, Orgon abzusaugen, vgl.Kap.6.10. Diese Geräte hießen Buster. Eine medizinische Version dieser Geräte hat Reich nie beschrieben. Die von uns zitierte Version (36) besteht aus einem Eisenrohr, an das ein Kupferkabel angelötet ist, das möglichst in fließendes Wasser geführt wird. Die Anwendung einer Orgonbestrahlung beim Menschen führt zu folgenden Reaktionen: Allgemein hat man das Gefühl, energetisch aufgeladen zu werden, die Hautdurchblutung nimmt zu und sexuelle Empfindungen stellen sich manchmal ein. Man spürt, je 150
nachdem individuell verschieden, Strömen, Kribbeln oder Ameisenlaufen. Im Kasten ist es warm, ein mildes Fieber kann man messen. Reich empfahl den Einsatz von Orgonenergie 1.) zur Vorbeugung gegen Erkältung bei regelmäßiger Anwendung 2.) zur Heilung von Verletzungen, Verstauchungen, Wunden und Verbrennungen. (Brandblasen treten nach Bestrahlung mit OREnergie nicht auf.) 3.) zur Krebstherapie. Durch massive OR-Bestrahlung gelang es Reich Tumore zum Verschwinden zu bringen und das krebsige Blutbild zu bessern und die Schmerzen zu lindern. Der Krebsprozeß konnte so aufgehalten, aber nicht beseitigt werden. Die Gesamtpulsation des Körpers konnte jedoch nur durch eine zusätzliche psychologisch-körperliche Zusatztherapie wieder in Gang gebracht werden. Bei stark fortgeschrittenem Krebs hat Reich auch nicht mehr helfen können. Die Patienten starben dann ohne Tumore an früheren Begleitsymptomen wie etwa einem Glottisspasmus. Ganz allgemein gilt, daß Unterladungsbiopathien, das sind chronische Krankheiten aufgrund von zuwenig Bioenergie, durch Orgonbestrahlung günstig beeinflußt werden. Dazu gehört z.B. Krebs, Polyarthritis, Schizophrenie und Depression. Bei Überladungsbiopathien wie Epilepsie und Gefäßerkrankungen im weitesten Sinne ist OR-Bestrahlung kontraindiziert. Die Intensität der Bestrahlung ist wetterabhängig. Je kleiner die atmosphärische Spannung ist, desto länger muß man für dieselbe Dosis bestrahlen. Für die Berechnung der Dosis D setzt man an: D = Op . t Dabei ist Op die atmosphärische Orgonspannung und t die Bestrahlungsdauer. Ein grober Richtwert der Bestrahlungsdauer ist für Ganzkörperbestrahlung 20 - 60 min., bei lokaler Bestrahlung mit dem Shooter nicht länger als 20 min. Bei Überbestrahlung stellen sich Hautentzündungen, Schwindel, Kopfweh und andere lästige Symptome ein. In solchen Fällen ist es geraten einen Dauerlauf zu machen oder ein Vollbad zu nehmen, um etwas vom eigenen Körperorgon ins Wasser abzugeben. Gelegentlich können durch die Bestrahlung alte Krankheiten wieder zum Ausbruch kommen, um dann endgültig ganz abzuheilen. Verletzungen können am Anfang intensiver schmerzen, klingen 151
jedoch dann schnell ab. Sie sollten nicht länger bestrahlt werden bis man Wärme an der Stelle verspürt. Medikamente können unter Orgoneinwirkung stärker wirken. Reich empfiehlt ärztliche Überwachung der Bestrahlung bei hohem Blutdruck, dekompensierten Herzleiden, Gehirntumoren, Arteriosklerose, vorhergegangenen Schlaganfällen, Hautentzündungen, Orgonüberladung und in allen Fällen der Bestrahlung mit Akkus mit mehr als 3 Schichten. Der Akku soll regelmäßig durchlüftet werden. Er soll nicht in der Nähe von Neonröhren, HF-Feldern, UV-, Röntgen-, und GammaQuellen stehen, wegen des schädlichen ORANUR-Effektes (vgl. Kap.6.9.). Orgontherapie und Radium-Behandlungen zugleich sind deshalb verboten. Man muß sich daher auch klar darüber sein, daß der ORAC in der Stadt womöglich schädlicher wirkt als auf dem Land. Das Innenblech des ORAC soll nie aus Aluminium sein, weil das Übelkeit erzeugt. Eine neuere Erkenntnis ist, daß die Orgonenergie identisch ist mit der chinesischen Lebensenergie Chi, die für das System der Akupunktur theoretisch wichtig ist.(36) In der Tat kann man durch die Eisenrohr-Shooterbestrahlung von Tonisierungspunkten Meridiane energetisch aufladen. Die Methode soll intensiver als die Nadelung wirken. Umgekehrt kann man durch den Buster über Akupunkturpunkte Energie aus den Meridianen ziehen. 6.7.2. Steigerung des Wachstums durch Orgonbestrahlung Der folgende Versuch wurde von Sam Lentine durchgeführt(50) . Mehrere Gruppen von Gurkenkeimlingen wurden in feuchter Erde und unter ansonst identischen Bedingungen angekeimt. Variiert wurde die tägliche Orgonbestrahlung, der die Keimlinge ausgesetzt waren. Abb.48 zeigt, inwiefern das Gewichtswachstum der Keimlinge die Kontrollgurken überstieg. Die Ergebnisse waren auf jeden Fall hochsignifikant und zeigten, daß durch Orgon das Wachstum von Keimlingen gesteigert wird, wobei es eine optimale Dosis gibt, bei Abb.48: Wachstumssteigerung von Gurkenkeimlingen vs.
der der Effekt maximal ist. 152
tägliche OR-Bestrahlungsdauer vgl. Text
Leider fehlen genaue Angaben über die Art der Orgonbestrahler, sowie über die Bestrahlungsdosis und über die jeweiligen Temperaturen und Feuchten. 6.7.3. Verhinderung von Fäulnis durch Orgon Der Autor möchte in diesem Zusammenhang von einem Vorversuch berichten, den er vor einigen Jahren selbst ausgeführt hat, bloß leider etwas schlecht dokumentiert hat. Aus einer Lieferung Trauben (l kg) wurde die eine Hälfte in einen aufrechtstehenden Metalltrichter hineingelegt. Dieser Trichter war das ausstrahlende Ende eines OR-Shooters, der sich in einem dreischichtigen ORAC befand, der in einem feuchten Keller stand. Die andere Hälfte der Trauben wurde in eine Pappschachtel gelegt und als Kontrolle in der Nähe der feuchten Kalkwand des Kellers untergebracht. Nach 14 Tagen waren die Fäulnisprozesse in der Pappschachtel voll im Gange. Viele Trauben hatten große braune Fäulnisflecken, einige waren aufgeplatzt, ihre Form war verdellt und es hatte sich Schimmel gebildet. Die Trauben im ORAC-Trichter waren hingegen alle noch ziemlich wenig von Fäulnis angegriffen. Zwei der Trauben waren aufgeplatzt, aber nicht ausgelaufen. Sie hatten einen dünnen Fäulnisrand, sahen aber trotzdem immer noch in ihrer Form sauber, prall und appetitlich eßbar aus. Schimmel hatte sich im ORACTrichter überhaupt nicht gebildet. Die Unterschiede waren sehr deutlich. Zur Kontrolle wurden Trauben in einer Plastikschale, einem Metalltopf und einer Papiertüte frei gelagert. Hierbei zeigten sich keine großen Unterschiede im Fäulnisverhalten. Die Versuche wurden leider nur je einmal gemacht. 6.7.4. Beeinflussung von Phosphoreszenzabklingzeiten mit Orgon Messungen mit einem EMI 9558QB Multiplier von R.Teubner an kosmetischen Substanzen wie Shampoos und wässrigen Extrakten deuten darauf hin, daß die Intensität der Phosphoreszenz einiger dieser Substanzen nach einem Lichtpuls von 60 sec Dauer größer sein kann, wenn die Substanzen zuvor 20-40 Minuten in einem ORAC gelegen haben.*) Die orgonotische Spannung der Atmosphäre wurde bei den Versuchen leider nicht aufgezeichnet. *) mit freundlicher Genehmigung der Fa.Logona,Salzhemsdorf 153
6.8. Orgonotische Gleichungen Reich hat nun einen abstrakten Formalismus herausgearbeitet, der in den funktionalen Gesetzen steckt. Das erste Symbol hierfür ist das Symbol der Dissoziation:
Ein gemeinsames Funktionsprinzip (CFP = common functioning principle) dissoziiert in zwei Variationen A1 und A2. Wie A und A1 und A2 dabei jeweils erfüllt werden, ist endlos variabel. Bsp. :
Die Regung zur Welt hin kann bedeuten, daß man mit Liebe auf einen Partner reagiert; es kann aber im Gegensatz dazu bedeuten, daß man sich wütend gegen einen Angriff verteidigt. Bsp. Zellteilung
Die Zelle A dissoziert in zwei Tochterzellen A1 und A2. Sie stellen nur Variation der Ursprungszelle A dar. Bsp. :
Wenn ein Organismus sexuell erregt ist, so kann man das Maß objektiv am Hauptpotential ablesen. Subjektiv macht sich die 154
Erregung in der Intensität des Gefühls bemerkbar. Subjektive Qualität und objektive Quantität sind also demnach keine absoluten Gegensätze, sondern sie sind orgonotische Erregung nur jeweils von einer anderen Seite gesehen. Innerhalb des orgonometrischen Formalismus gibt es keinen Zweck und keine Ursache, die einzelnen Erscheinungen gehorchen nur ihrer Funktion. Man hört z.Bsp. oft in der Biologie, ein Tier paare sich mit einem anderen, damit die Art erhalten bleibe. Das ist nach Reich eine falsche Interpretation. Paarung, Superimposition ist eine Funktion der Orgonenergie, der die bioenergetischen Organismen genauso gehorchen wie die atmosphärische Orgonenergie. Es gibt viele derartige Interpretationen, die in Wirklichkeit nur fehlendes Verständnis verbergen. So kann z.Bsp. ein Schulmediziner behaupten, erhöhte Magensäure sei Ursache eines Magengeschwürs und er wird deshalb einen Säurebinder verschreiben. Er hat mit seiner Meinung nicht unrecht, aber er übersieht oft, daß das Symptom Magenübersäuerung die Variation einer tiefer liegenden Krankheitsfunktion ist, die er nicht behandelt. Bsp. : seelische Symptome: etwa Depression Krankheitsfunktion körperliche Symptome: Magengeschwür Der reine Schulmediziner kuriert deshalb nur am Symptom und übersieht vielleicht die seelische Seite. Reich unterschied nun verschiedene Arten von Gegensätzen, in denen die Variationen eines CFP zueinander stehen können:
1.) die einfache Variation: Zellteilung
Bsp.:
2.) abwechselnder Gegensatz Bsp.: Herzschlag und andere organische Pulsationsformen 3.) einfacher Gegensatz Bsp.: N und S Pol beim Magneten + und - Pol in der Elektrizität Mann und Frau 155
4.) antagonistischer Gegensatz Bsp. :
(Abstoßung,Bekämpfung)
Organische Materie zerfällt (dissoziert) in PA-Bione und TBazillen. PA-Bione und T-Bazillen bekämpfen sich. Sie wirken antagonistisch. Antagonistische Gegensätze können ineinander übergehen: Bsp. : T-Bazillen werden im gefilterten Blutserum in PA-Bione umgewandelt. Der Prozeß der Dissoziation kann weitergehen, manchmal endlos. Bsp.: Orgasmusformel
Ein Beispiel der endlosen Dissoziation ist die heutige naturwissenschaftliche Forschungsweise, in der jedes Gebiet immer spezialisierter wird und sich immer weiter in Untergebiete auf teilt .Die Forschung schreitet damit von der Einfachheit zu Komplizierung, ein typisches Merkmal mechanistischer Forschungsweise. Es gibt auch eine umgekehrte Richtung der Dissoziation: die Integration oder Schöpfungsfunktion nach Reich
Die Variationen A1 und A2 formieren sich zu einem neuen Gebilde A, das zugleich CFP von A1 und A2 ist.
156
Bsp.:
Bsp. :
Bsp.:
Im Gegensatz zur mechanistischen Forschungsweise gibt es auch eine Forschungsweise, die integrierend ist, die Reich verfolgte und die ihn zur Entdeckung des Orgons führte. Diese Methode schreitet fort von einer Tatsache A, fragt sich nach der gegensätzlichen Tatsache B, und untersucht, unter welchem gemeinsamen Funktionsprinzip beide stehen.
Durch diese Methode wird vom Komplizierten zum Einfachen geforscht. Diese Methode führte Reich durch alle Naturwissenschaften von der Soziologie über Psychologie und Biologie zur Orgonphysik. Leben entpuppte sich so letztendlich als eine Variationsform der bewegten Orgonenergie. Alle bedeutenden Entdeckungen entspringen nach Reich dieser Art von Forschung. Auch Heilungen gehen durch Integration vor sich. Bei einer echten Heilung müssen sämtliche Symtomvariationen, sowohl auf der körperlichen, sowie auf der seelischen Seite beseitigt 157
werden. Meistens werden Krankheiten von verschiedenen Ärzten verschieden behandelt. Der Schulmediziner wird z.B. eine Salbe verschreiben, der Psychologe wird an die Vernunft appellieren. Meistens wird am Symptom herumkuriert, man kommt nicht zum Kern der Krankheit. Der Arzt muß versuchen einen integrierenden Prozeß in Gang zu setzen, der die Krankheit einschließlich aller Symptomvariationen beseitigt. Bisher waren die orgonotischen Gleichungen unvollständig. Sie werden vollständig, wenn sie zugleich numerisch richtig werden. Bsp. :
und numerisch richtig ist. Reich behauptete, daß seine Formeln große Bedeutung in der Lösung astrophysikalischer Probleme hätten, hat jedoch nichts genaueres darüber veröffentlicht. Reich bemühte sich auch, die Energie einer Kreiselwelle in einen Formelausdruck zu fassen. Er stellte in diesem Zusammenhang die Proportionalität E ~ d3t-2 auf. Diese Beziehung kann auch mit der Newton'schen Form des Keplergesetzes t2/2 = d3/GM und der Einstein'schen Äquivalenzbeziehung E=Mc2 hergeleitet werden. Reich hat in seinem letzten Buch(21) noch weitere Formeln und Berechnungsweisen sehr flüchtig dargestellt, die - so die Meinung des Autors - teilweise unverständlich und auch teilweise nicht sauber logisch verknüpft sind, da Reich aufgrund seines mangelnden genauen Wissens in theoretischer Mechanik physikalische Formeln falsch zitiert(38) (z.B. die Arbeit W=F.s anstatt richtig allgemein W= ∫ F.ds) und darauf dann weitere Schlüsse aufbaut.
158
6.9. Radioaktivität und Orgon - Das ORANUR-Experiment (39,40) 6.9.1. der Beginn des ORANUR-Experimentes Aus zahlreichen Beobachtungen folgerte Reich, daß Radioaktivität und Orgon antagonistisch wirken. In der Hoffnung ein Gegengift gegen nukleare Strahlung (Abk.=NU) zu finden, plante er die Durchführung des ORANUR- (= Orgone Anti-Nuklear-Radiation) Experimentes. Er wollte die Wirkung von Orgon auf radioaktive Substanzen genau prüfen und bestellte 2 mg Radium und 2,26 Millicurie Co60. Er traf alle Vorbereitungen, um die Sicherheitsvorschriften zu erfüllen. Vor Beginn des eigentlichen Experiments maß Reich mit seinem orgongefüllten Zählrohren an allen Orten des Experiments die Backgroundzählrate. Er stellte damals schon fest, daß wenn radioaktives Material (Zinksulfid) in den Akku gebracht wurde, die Backgroundzählrate stieg. Durch eine Bleiabschirmung wurde der Effekt unwesentlich reduziert. Er schenkte dem jedoch keine Beachtung, da die Wirkung des ORAC's auf den OR-geladenen GM-Zähler sowieso eine sehr schwankende war. Am 28.12.1950 kam das CO60. Es verhielt sich wie normales nukleares Material (NU) und jonisierte die Luft um das Elektroskop deutlich, so daß es sich schneller als gewöhnlich entlud. Das CO60 wurde in eine Bleifolie eingehüllt, die jahrelang im OR-geladenen OR-Laboratorium gelegen war. Nach 3 Stunden war der Jonisierungseffekt verschwunden. Der Effekt des Orgons (Verlängerung der Entladezeit) und der Radioaktivität (Verkürzung derselben) hatten sich gegenseitig aufgehoben. Die Zählrate des Materials war von 70 cpm auf 150 cpm angestiegen. Das CO60 wurde darauf in einen 5-schichtigen ORAC gebracht. Die Zählrate stieg noch höher, blieb aber nicht konstant, sondern schwankte. Es stellte sich heraus, daß alles radioaktive Material, das mit Orgon in Berührung war (Armbanduhren, Zinksulfid), höhere Zählraten aufwies als ungehandeltes Material. Am 5.1.1951 trafen die 2 mg Radium ein. 1 mg wurde davon für das Experiment gebraucht, das andere l mg diente zur Kontrolle. Es sollten Mäuse der Wirkung von Orgon und Radium zugleich ausgesetzt werden. Der 20-fache ORAC stand in einem innen metallverkleideten ORRaum, der seinerseits sich in der Halle des Studentenlabors in Orgonon sich befand (20 m x 24 m), vgl.Abb.49. 159
Der Background vor dem Experiment betrug 40 - 50 cpm. Reich unterließ die Messung, nachdem er das Radium in den Akku getan hatte. Man hatte die Absicht, das Radium dort ständig zu lassen. Nach 5 Stunden war die Luft im Laboratorium schwer und stickig, der Raum war hoch aufgeladen. Die Backgroundzählrate in 15 m Entfernung von der Probe innerhalb des Laboratoriums betrug 70 - 80 cpm und mehrere hundert cpm an der Außenseite des OR-Raumes. Die 3 - 5 m von der Probe entfernten Innenwände der OR-Raumes glühten. Die Nadel des GM-Zählers sprang im Innenraum bis zum Anschlag und blieb stehen. Nachdem das Gerät einige Minuten an der frischen Luft gewesen war, reagierte es wieder normal. Im Raum dagegen konnte man die Effekte durch Lüftung und Ventilation nicht beseitigen. Die Luft blieb stickig. Orgonüberladung konnte man normalerweise durch Lüftung beseitigen. Das Experiment wurde jeden Tag eine Stunde wiederholt. Am 12.1.51 beobachtete man in 100 m Entfernung vom Laboratorium durch das Fenster, wie im Innern die Atmosphäre wolkig wurde. Sie bewegte sich so ähnlich wie ein Regen, war blau bis purpurn gefärbt, alles Zeichen hoher OR-Erregung. Das Experiment wurde deshalb eine halbe Stunde nach seinem Beginn abgebrochen. Alle Beteiligten fühlten, wie die vergiftete ORAtmosphäre auf sie wirkte und hatten Gleichgewichtsstörungen, Gefühle von Ohnmacht, Bewußtseinstrübung, Kraftlosigkeit, Magenkrämpfe ect. Auch die Versuchsmäuse waren durch das Experiment stark angegriffen. Sie starben fast alle überraschenderweise Weise am 11.2.51, zu einer Zeit, wo niedere Orgonspannung in der Atmosphäre herrschte. Vor ihrem Tod waren sie noch besonders oft auf die Weibchen gesprungen. Das Radium wurde sofort am 12.1.51 entfernt und eine halbe Meile weit weg deponiert. Das OR-Feld des Laboratoriums war also durch das NU gefährlich erregt und schien sich jetzt weiter über das Gelände hinaus auszubreiten. Es gab keinen Schutz durch Blei. Alle derartigen Vorsichtsmaßnahmen waren sinnlos. 160
Ein anderer Akku war noch mit den 2 Mikrogramm (2,26 Millicurie) CO60 geladen. In der Nähe des Akkus befand sich die Hausantenne. Als Reich das Radio einschaltete, hörte er nur noch Knattern. Der Radioempfang war total gestört. Die erregte OR-Energie verhinderte den Empfang genauso wie statische Elektrizität oder ein Gewitter. Nachdem das CO60 entfernt wurde, hörte die Erscheinung auf. Mit einem Orgonfeldmesser stellte Reich fest, daß sein OR-Energie-Feld übermäßig stark war, nachdem er sich vom ersten Schlag des ORANUR-Effektes erholt hatte. Die Auswirkungen des ORANUR-Effektes (hohe Zählrate, biologisches Mißbehagen), alles schien nicht durch das radioaktive Material selbst verursacht zu sein, sondern durch die überstarke, erregte Reaktion von OR auf NU. Da sich die unerträglich drückende Atmosphäre in Orgonon nicht änderte, evakuierte Reich seine Familie. Mitte Februar wurden alle ORAC's zerlegt, das ganze Gebäude mit Wasser und Seife gesäubert. Alles NU wurde eine halbe Meile entfernt in einem Stahlbetonsafe deponiert. Die Backgroundzählrate sank darauf etwas. Im März herrschte immer noch ORANUR-Atmosphäre. Wenn man das Fenster schloß, wurde die Luft wieder stickig und der Background stieg. Montierte man einen Akku wieder zusammen, geschah das gleiche. Die Autos waren orgon-radioaktiv. Der OR-Raum war immer noch hocherregt. Die Wände glühten im Dunkeln noch immer purpurn und nicht blau wie normal, weil alles hocherregt war. Am 12. April wurde der Safe auf seine Zählrate geprüft. Es gab folgende Ergebnisse(39,40) : Background (cpm) Entfernung vom NU Hauptstraße 60-80 (normal 40-50) 200-250 m Hauptstraße in Gebäudenähe 100 13 m Haupteingang 50 18 m Mädchenzimmer 800 3 m Raum mit Safe 6.000 2 m Safewand 20.000 l cm Das ORANUR-Experiment war also im Safe weitergelaufen. Der Stahlbetonsafe wirkte als ORAC. Die ORANUR-Wirkung war sofort wieder im Gefühl spürbar. Man hatte Angst das Radium aus dem Safe herauszunehmen und setzte deshalb Mäuse der Wirkung des Safes aus. Die Mäuse waren jedoch noch nach 56 Stunden gesund. 161
Am 15.4.51 wurde also das NU-Material herausgenommen und es stellte sich folgendes heraus: Die Rate des bleiabgeschirmten Materials im Akku war 100.000 cpm bei einem Abstand von 40 50 cm von der Quelle. Als die Quelle aus dem Akku entfernt war, zeigte der Akku nur noch eine etwas erhöhte Backroundzählrate. Das Material selbst aus der Abschirmung herausgenommen, zeigte jetzt auf die Entfernung von l cm 20.000 cpm und auf die Entfernung von l m 3.000 cpm. Die Zählrate war unabgeschirmt also niedriger als im Safe. Die hohe Zählrate rührte von der wechselseitigen Beeinflussung zwische Safe und NU her. Die physikalische Interpretation der Versuche war nun folgende: Orgon wird durch NU, (auch Röntgen oder UV) gereizt und bekämpft es. "Es läuft Amok". Das zeigt sich in der hohen Zählrate des GM-Zählers, der die Erregung des Orgons mißt und nicht die Radioaktivität des Radiums. Bei diesem Kampf wird OR umgewandelt und bekommt eine tödliche Qualität. Diese andere Form des Orgons nannte Reich DOR (deadly Orgone). Es ist unbeweglich im Gegensatz zu Orgon. Es ist abgestorbenes Orgon. Es erzeugt die unangenehmen biologischen Effekte, auf die wir noch später eingehen. Gegen DOR wie gegen OR-Strahlung gibt es keinen Schutz, da beides alles durchdringt. Wird NU lang genug OR ausgesetzt, verliert es seine schädlichen Wirkungen auf Organismus und Atmosphäre, der Körper wird ebenso gegen DOR etwas immunisiert. Je nachdem, wer stärker ist, DOR oder OR, so sieht dann der jeweilige Effekt aus. Bei der Atombombe wird OR praktisch von der radioaktiven Strahlung überrumpelt. Beim ORANUR-Versuch ist OR stärker. OR läuft Amok gegen NU und wandelt sich dabei in DOR um. Befindet sich die radioaktive Probe im Safe, so scheint die Situation für das OR noch günstiger zu sein. Es dringt in den Safe ein, während die nukleare Strahlung nicht heraus kann. Das bedingt, daß die Zählrate zwar hoch ist, aber die ORANUR-Wirkungen nicht so stark sind, daß sie die ganze Gegend verseuchen. Die Mäuse bleiben auch gesund. Das bestrahlte Radium ist selbst nicht mehr so schädlich und weist niedere Zählraten auf als vor dem Experiment. Es verhält sich jetzt in Bleiabschirmung hochaktiv, weil das OR-Feld des Radiums dort hochkonzentriert im Safe gefangen bleibt und sich wie ein Tier wehrt. Ohne Abschirmung kann das OR-Feld im friedlich-nebelartigen Zustand existieren und weist 162
niedrige Zählraten auf. Dieses Verhalten, hochkonzentriert im Zentrum und nebelartig in der Peripherie, findet sich in der Orgoneinheit wieder und ist damit funktional identisch. 6.9.2. die DOR-Krankheit
(39,40,41,42)
Die erste Wirkung des DOR war stickige Luft. Die Atmosphäre war vergiftet, man fühlte sich schlecht. Übelkeit bis zum Erbrechen trat auf. Die menschlichen Beziehungen wurden plötzlich gespannt, Unruhe und Irritiertheit trat auf. Man hatte oft das Bedürfnis sich "auszulüften". Hängte man die Zunge heraus, so hatte man einen salzigen, bitteren oder sauren Geschmack darauf. Viele hatten Halsweh, waren müde und durstig. Die Körperdrüsen waren oft angeschwollen. Am Kopf spürten viele einen Druck vom Hinterkopf bis zur Stirn. Ebenso fühlte man einen Druck in der Tiefe des Backenknochens. Bindehautentzündungen der Augen traten auf. Das Zwerchfellsegment reagierte ebenfalls empfindlich mit Schmerzen, Druck oder Ziehen im Magen und Aufstoßen. Vielfach trat Blässe oder fleckige Haut auf, was wieder abwechselte mit rosiger Gesichtsfarbe. Man verspürte Kälte- und Hitzewellen am ganzen Leib. Tachykardie und Muskelzittern waren weitere mögliche Symptome. Das vagosympathische Gleichgewicht war gestört. Der Stuhl wurde schwarz und flüssiger. Er enthielt Melanor. Gebrauchtes Badewasser wurde ebenfalls schwärzlich, es blieb ein grünlicher Rückstand in der Badewanne, wenn man es auslaufen ließ. Trinkwasser wurde gelblich und ungenießbar. Das Blutbild der Menschen, die unter ORANUR standen, war leukämieähnlich. Alte durchgestandene Krankheiten zeigten wieder ihre Symptome. Eine Person wäre von der Einwirkung eines ORAC beinahe gestorben, DOR packte jeden an seiner schwächsten Stelle. Von den 40 Mäusen die ORANUR ausgesetzt waren, waren über 30 am 11.1.51 tot. Sämtliche Mäuse, die Eltern hatten, die an Krebs gestorben waren, waren betroffen. Sie hatten ein zu niederes Energieniveau, um sich gegen DOR zu wehren. Ihre Ohren waren cyanotisch geschwärzt, ihr Gewebe war vertrocknet, es zeigte im Zerfall T-Reaktion. Im Körper waren öfters Ödeme zu finden. Die Mäuse zeigten alle die fortgeschrittenen Symptome der ORANUR-Krankheit. Bei den Menschen zeigten die Personen mit höherem Energieniveau höhere Widerstandsfähigkeit gegen DOR, und spürten es sofort, wenn es vorhanden war. 163
Schwache Menschen spürten es weniger und wurden deshalb von den üblen Symptomen schnell überrumpelt. Das macht sich so bemerkbar, daß Menschen, die an chronischen Krankheiten leiden, z.B. Koronarkrankheiten, Arteriosklerose ect. in DORAtmosphäre (bei Smog-Situation in Großstädten) sehr leicht sterben. Deshalb ging es auch mit Krebspatienten, die zugleich mit Radium und Orgon bestrahlt wurden, ziemlich schnell bergab. Das verstärkte Körperorgon läuft gegen NU im eigenen Körper Amok und treibt so den Organismus in den Tod. Jeder Mensch hatte seinen Grenzwert, wieweit er DOR vertragen konnte. Mit der Zeit wird man jedoch etwas immuner gegen ORANUR und verträgt immer höher geladene Atmosphäre, in der man am Anfang zusammengebrochen wäre. Nachdem die Menschen sich vom ersten Ansturm des DOR erholt hatten, blühten sie richtig auf, zeigten ein hochaufgeladenes breites Orgonfeld, rosige und braune Gesichtsfarbe und leuchtende Augen. Reich selbst mußte nur wenig schlafen, arbeitete mehr und besser und bewegte sich gerne. In niederer Dosis wirkt ORANUR deshalb sogar gesundheitsfördernd. Mit Shootern, die unter ORANUR-Wirkung standen, konnte man sehr schnell Schnupfen beseitigen. 6.9.3. die Funktion der Sequestration(39) Zu Beginn seiner wissenschaftlichen Laufbahn war Reich Psychoanalytiker und beschäftigte sich mit psychisch Kranken. Er entwickelte eine psychotherapeutische Technik, die man Widerstandsanalyse bezeichnete. In ihr ging es darum, Abwehrmechanismen (vom Thema abweichen, Dauerreden, sich zur Schau stellen ect.), d.h. Widerstände, die der psychisch Kranke üblicherweise in einer analytischen Behandlung zeigt, die Energie zu entziehen. Wenn das gelang, wenn die Körper-OR-Energie wieder in (Gefühls-)bewegung kam, schritt die Analyse meistens voran, andernfalls kam die Analyse nicht weiter, und die Kranken bekamen nicht die erlösenden, schmerzhaften Gefühlserlebnisse, in denen sie ihre Traumata wiedererlebten. Es ging also darum, die Abwehrmechanismen aufzuweichen. Die Abwehrmechanismen stellen nach Reich die sogenannten Sekundärtriebe dar: Das bedeutet, daß ein ursprüngliches Gefühl oder Bedürfnis nicht in seiner ursprünglichen Form ausgedrückt werden kann, sondern aufgrund der Verdrängung alter (Kindheits)Traumata nur in verstümmelter Form herauskommt. Man hat beispielsweise das Bedürfnis jemanden anzusprechen, auf ihn zuzu164
gehen, hat gleichzeitig traumatische Erfahrungen, abgewiesen zu werden, und reagiert deshalb mit Schüchternheit, Verklemmtheit, oder man fängt an, denjenigen zu hassen. Man sieht, daß dabei der ursprüngliche Energie-Triebimpuls sich aufspaltet, ein Teil der Energie geht in die Verdrängung, ein Teil kommt auf ver- Abb.60: zur Reichschen Erklärung des Charakterpanzers quetschte Weise aus dem Organismus heraus. Die biologische emotionale OR-Energie wird bei diesem Vorgang immobilisiert und wird zu Körper-DOR. Im Somatischen macht sich dieser verspannte Verdrängungszustand in verschiedener Form bemerkbar. 1.) Dauerspannung der Muskeln: Man beobachtet z.B. bei verdrängtem Haß oft Dauerspannung im Bereich von Hals und Mund. Man hört die Spannung auch in der Stimme. Je nach Gefühl ist die jeweilige Verspannung verschieden. Reich bezeichnete diesen neurotischen Zustand als Charakterpanzer. 2.) Unterdrückung des Atems: Tiefes Atmen fördert tiefe Gefühle. Bei Gefühlsunterdrückung wird die Atmung blockiert. Der Körper lebt dann auf einem niederen Energieniveau. 3.) Biopathien: Bei tiefer Verdrängung flüchtet sich der Körper in Krankheiten. Die bewegliche körpereigene OR-Energie wird durch die Umwandlung in DOR immer mehr lahmgelegt. Zu den Biopathien rechnet Reich insbesondere chronische Gesamterkrankungen des Biosystems: Hypertonie, Hysterie, Schizophrenie, Polyarthritis, multiple Sklerose, Krebs u.s.w. . Reich hat verschiedene therapeutische Methoden entwickelt diese Dinge anzugehen: 1.) die Widerstandsanalyse: In der Widerstandsanalyse werden psychische Widerstände aufgeweicht, um zu psychoanalytischen Einsichten zu kommen. 2.) die Vegetotherapie: In der Vegetotherapie wird versucht, zu derartigen Einsichten zu kommen, indem man psychisch verspannte Muskelgruppen durch Massage angreift. Die Vegetotherapie ist eine erweiterte Widerstandanalyse, die neben der psychischen Seite die körperlichen Abwehrmechanismen mit einbezieht. 3.) die Orgontherapie: In seinen letzten Jahren hat Reich 165
neben dem Orgonakkumulator auch den medizinischen DOR-Buster eingesetzt, um DOR aus dem Körper seiner Kranken abzuziehen und um das Körperorgon wieder beweglich zu machen. Davon ist jedoch dem Autor so gut wie nichts bekannt. Wir wissen, daß die objektive Orgonenergie dem "Äther", auf der subjektiven Seite Gott und der eigenen freien Gefühlsströmung entspricht. Ebenso entspricht DOR dem Teufel. Ist die Gefühlswelt abgestorben, mechanisch und öde, ist der Mensch neurotisch, so ist die Vorstellung des Teufels die Projektion der Innenwelt des neurotischen Menschen nach außen. Den Vorgang der Absonderung, Scheidung und Überwindung von DOR durch Orgon, nennt Reich Sequestration. Ist OR sehr viel stärker als DOR, so ist die Reaktion des OR auf DOR eine Art Fieber. Der Körper reagiert, um DOR auszumerzen, mit Fieber, die Atmosphäre mit einer hohen Zählrate, mit "atmosphärischem Fieber". Ist DOR gegenüber OR stark, so resultiert daraus Erschöpfung. Das OR verliert seine Energie, der Körper wird schwach, die Atmosphäre wird schwer. Ist NU stärker als OR, so wird OR lahmgelegt. OR wandelt sich zu DOR um. Das Körpergewebe dissoziert wie beim ORANUR-Experiment. Der Körper geht an seiner eigenen Abwehrreaktion zugrunde. Bei einer Krankheit ist der Körper teilweise von DOR befallen, der den gesunden orgonotischen Teil reizt. Bsp. : Bei einer Wunde kämpft die Lebensenergie gegen die Splitter in einer Wunde etwa durch Entzündung und Eitern. Bsp.: Bei der Raynand'schen Krankheit wird das erste Glied des Fingers schwarz durch das aus DOR entstehende Melanor. Andere Beispiele für DOR-Verseuchungen und Sequestration im Körper sind Ödeme, die z.B. beim Krebs gern auftreten. Ödeme sind Flüssigkeitsansammlungen im Körper, d.h. die Lebensenergie stagniert und bewegt nicht mehr die Flüssigkeiten im Körper. Die Mumifizierung von Körpern gehört ebenso zu den Sequestrationserscheinungen wie das Auftreten von Melanor an absterbenden Bäumen und die Bildung von Mehltau an Getreide. Sequestration findet sich in sozialen Konflikten, wenn etwa lebendige Menschen mit Neurotikern Auseinandersetzungen haben. Der Charakterpanzer ist ebenfalls das Produkt der Sequestration. Die einzelnen Symptome sind der psychische Ausdruck der DOR-Wirkung am Körper. Im Wetter findet sich die Sequestration ebenfalls wieder. Ausdruck dieses Kampfes zwischen OR und DOR sind Tornados. 166
Tornados sind der Weg der Natur, die Atmosphäre von DOR zu reinigen. Kurzum, die Sequestration ist eine orgonotische Funktion, die man funktional identisch auf allen Ebenen des Daseins wiederfindet. 6.9.4. der Fortgang des ORANUR-Experimentes(42) Im Verlauf des Jahres 1951 gelang es Reich nicht, Herr der ORANUR-Verpestung zu werden. Im März 52 war die Zählrate 60 80 cpm in der Halle, also ziemlich hoch. Man spürte wieder alle ORANUR-Effekte. Alle Geräte waren mit ORANUR geladen und trugen ihre ORANUR-Wirkung mit sich an andere Orte. Wenn es einem in der Halle schlecht wurde, so genügte es bis dahin, daß man sich eine Weile draußen auslüftete. Doch das änderte sich jetzt. Als sich Reich wieder einmal auslüften wollte, wurde es ihm draußen noch übler. Er verlor fast das Gleichgewicht. Er fühlte sich schwerer als sonst, die Gravitation schien stärker als sonst zu sein. Seine Mitarbeiter beschrieben ihn als fast durchsichtig wie ein Gespenst, geschrumpft, kleiner, stark gealtert, und wie Rip van Winkle gerade aus einer anderen Welt kommend. Er maß die Backgroundzählrate außerhalb nahe der Hausmauer 400 - 600 cpm. Aus der Entfernung betrachtet sah die Mauer schwärzlich aus, ging man auf sie zu, so verlor sich das. Es schien etwas zwischen dem Beobachter und der Mauer zu sein. Mit der Zeit bekam die Mauer außen schwarze Flecken und kleine Löcher, die ein weißes Puder enthielten. Dieses wandelte sich mit der Zeit in eine harte, schwarze, unbrennbare Substanz um - in "Melanor". Melanor ist materialisiertes DOR nach Reich. Mit der Zeit wurde die Mauer immer schwärzer, die Flecken wurden immer größer, einzelne Steine wurden ganz schwarz. Die Erosion griff ins Innere des Gebäudes über und ab dem Punkt wurde der Aufenthalt darin unmöglich. Reich selbst hielt sich eine Nacht einmal darin auf, was seine Gesundheit lebensgefährlich bedrohte. Er zeigte Symptome einer CO-Vergiftung. Während des Winters 51 - 52 war ungewöhnliches Wetter in den USA mit vielen Tornados. Reich vermutete, daß in der Atmosphäre der Kampf DOR gegen OR ausgefochten wurde, verursacht durch die Folgen des ORANUR-Experiments. Eine halbe Meile um Orgonon war die Vegetation im März frühreif entwickelt. Die mikroskopische Beobachtung der Steine in der Nähe des Gebäudes zeigte, daß die kristalline Struktur sich auflockerte und daß die 167
Steine bionös zerfielen. Schließlich kam Reich der Einfall, daß das Orgonfeld des Gebäudes immer noch gegen das ORANURMaterial ankämpfte. Es strahlte alle seine Kraft ab und zerfiel, funktional identisch den PA-Bionen, die gegen eine Übermacht von T-Bazillen ankämpfen müssen. Er holte deshalb das Material aus dem Safe und vergrub es 10 Meilen von Orgonon entfernt. In der Folge besserte sich die Situation etwas. Die schwarzen Flecken auf den Steinen wurden kleiner, die Steine wurden heller, der Druck wurde schwächer. Die hohe Backgroundrate um Orgonon (bis 400 cpm) herum reichte nun ziemlich weit. Das Gebiet hatte ungefähr einen Radius von 30 Meilen. Ab Mitte Mai 52 erschienen über Orgonon meist von Westen kommend schwarze, sogenannte DOR-Wolken. Wenn sie erschienen, breitete sich Stille und Öde in der Landschaft aus. Die Tiere verkrochen sich, der Glanz der Landschaft verschwand, man hatte den Eindruck von Schwärze. Es war, wie wenn der Lebensfunke aus der Landschaft verschwunden wäre. Man fühlte den Umschwung in eigenen bioenergetischen Beschwerden. Die Schwärze war keine richtige Schwärze, sondern eher ein Fehlen von Licht. Dieser Eindruck ließ sich mit einem Belichtungsmesser objektivieren. Es schien, als ob kein Orgon da wäre, das blau lumineszieren konnte. Der blaue Dunst, in den weiterliegende Berge gehüllt waren, wurde schwarz. Die Orgonpulsation über dem Wasser hörte auf. Der See wurde still. Man hatte den Eindruck von Trauer. Nachts beobachtete man, wie die blaue Orgonenergie die DOR-Wolken umringte und bekämpfte. Der Geigerzähler reagierte auf DOR-Wolken auch in typischer Weise: Sein Wert schwankte ganz beträchtlich, mal sprang er auf 100.000 cpm, die höchstmögliche Rate, dann fiel er wieder auf 40 - 50 cpm oder verlöschte. Der GM-Zähler reagierte "verrückt" und "nervös". All das konnte auch in überladener ORAtmosphäre passieren. Die Reaktion war auch von der Bauweise des Zählers abhängig, ob das Gehäuse aus Metall oder aus organischem Material war. 6.9.5. Melanor, Orite, Brownite und Orene(44) a) Melanor, Orite und Brownite In Orgonon und auf den benachbarten Bergen fingen also die Steine an sich zu verändern. Sie wurden entweder schwarz, weiß, grau oder braun. In der Halle des Gebäudes fand sich weißer Staub. Reich nannte die schwarze Substanz Melanor, die 168
weiße Orite und die braune Brownite. Die graubraune Substanz war die Mischung von Melanor und Orite. Melanor war hart (innen manchmal hart), Orite war weich (manchmal auch hart) und Brownite war talgartig. Um die Stoffe zu untersuchen, beschloß Reich, von den Steinen die Substanzen abzukratzen. Gekratzt wurde eine Stunde täglich. Mehr wäre wegen der DOR-Wirkung zuviel gewesen. Von Melanor befallene, nicht angekratzte Steine fühlten sich heiß an und ergaben, wenn man die Zunge herausstreckte ein Prickeln. Man fühlte einen Druck um den Kopf herum und an der Schädelbasis. Das Gesicht brannte bei der Arbeit, man mußte es oft naß machen. Bei angekratzten Steinen war die Wirkung noch stärker. Brownite befallene Steine zeigten dieselbe Wirkung wie Melanorsteine, nur schwächer. Beim Oritestaub war kaum etwas spürbar, Reich behauptete, daß durch Orite bestimmte Formen von Paralyse ausgelöst werden konnten. Indikatoren reagierten auf Melanor mit pH 3 - pH 5 sauer, auf Brownite mit pH 7 (neutral) und auf Orite mit pH 8 basisch. Melanor löste sich in starken Säuren, teilweise in Wasser und überhaupt nicht in Laugen. Ein schwarzer unlösbarer Rückstand blieb dabei in der Lösung liegen. Der Rückstand des gelösten Anteils nach dem Verdampfen war weiß, kristallin und pudrig. Das Puder wurde mit der Zeit gelb, ebenso die Ursprungslösung. Wenn man Melanorlösung basisch machte, fielen blau-grüne Flecken aus, die nach einigen Stunden orange-rot wurden (Orene). Orite konnte in seiner Löslichkeit in Abhängigkeit vom Ursprungsmaterial stark schwanken. Proben von gut löslichen Orite waren teilweise löslich in Säuren, vollständig löslich in Laugen und in Wasser. Die Lösungen waren farblos außer den basischen, welche hellgelb waren. Brownite war teilweise löslich in Säuren, Wasser und Laugen. Die saure Lösung schien der Melanorlösung identisch zu sein, es gab den selben gleichen grünen Niederschlag bei Zusatz von Lauge. Autoklavierte Orite oder Brownite Lösungen zeigten nach Monaten ein Wachstum grüner Lebensformen. Bei Melanorlösungen war das unmöglich. Melanor wirkte reduzierend, es hatte eine große Affinität zum Sauerstoff, Brownite zeigte keine Reaktion, Orite enthielt oxidierende Anjonen. Melanor fluoresziert nicht. Getrocknetes Papier, das man in Melanorlösung tränkt, verliert seine natürliche Fluoreszenz. Brownite fluoresziert als Puder nicht, dagegen aber gelb in 169
Lösung. Orite fluoresziert blau-weiß als Puder und gelb in Lösung. Wenn man Melanor verbrennt, verliert es dabei 40 % an Masse, die Asche ist rot. Es entweicht C02. Orite verliert 28 % an Masse. Die Asche ist grau-weiß. Es entweicht H20. Brownite verliert beim Verbrennen nur 12 % an Masse. Die Asche ist grau-braun. Es entweicht C02. Eine rohe spektrographische Analyse ergab für:
Melanor Al Cu Fe K Si Na Cl
Brownite 3 % 2 % >10 % 0,5% 4 %
Orite 3 % 6,5% >10 % >10 % 4 % 4 %
größere Mengen Spuren nicht vorhanden Spuren ----größere Mengen Spuren
Reich zog daraus den Schluß, daß Melanor und Orite gegensätzliche Zerfallsprodukte von Brownite sind. 6.9.5. Melanor, Orite, Brownite und Orene (44) b) die Gewinnung von Standard weißem Orene (Oe) Die Techniken, die Reich zur Gewinnung von Orene veröffentlicht hat, sind nach seinen Angaben nicht vollständig, die Mitteilungen waren daher nur vorläufig. Sie sind aus dem Bemühen entstanden, über die saure Atmosphäre und die DOR-Verpestung in Orgonon Herr zu werden. Dabei wurden diese Substanzen entdeckt. Das Verfahren, Oe zu gewinnen, war folgendes: Eine offene, am besten kugelförmige Schale (Metall mit Glasur oder Keramik) mit einer Lösung (NaOH oder NaCl) wird der DOR-Atmosphäre ausgesetzt. Nach 3-5 Tagen, je nach Atmosphäre fängt Orene vom Rande her an zu wachsen. Es sieht milchig-undurchsichtig aus. Ab und zu muß Wasser nachgegossen werden, damit das Oe nicht austrocknet, da es dadurch irreversibel in Oet geändert wird. Oet ist schädlich. Wenn man es in Wasser oder den Orene-Sammelschalen versenkt, kann man den schädlichen Effekt wieder beseitigen. Oe und Oet unterscheiden sich nur unter dem Mikroskop. Oe ist dort weiß, Oet ist schwarz. Oet sollte nie mit Oe gemischt werden. 170
Man unterscheidet: Standard basisches Oe Lösung:5 N Na OH
Resul- Wachstum von tat außen nach innen
Standard basisches Oe, Variation A
Standard neutrales Oe
5 N Na OH Variation: Man stellt einen Blumentopf in die Schale Wachstum an den Rändern des Blumentopfes in der Form von Filamenten
3 N Na Cl
langsameres Wachstum
6.9.5. Melanor, Orite, Brownite und Orene(44) c) die Gewinnung von Standard gelbem Orene Standard gelbes Orene (sauer) wird aus feingehacktem Melanorgestein gewonnen. Es wird mit Hilfe von Königswasser (3 Teile HC1 und l Teil konzentrierte Salpetersäure) aus dem Melanorgestein extrahiert und fällt bei Zusatz von Natronlauge als rötlicher Niederschlag aus der Lösung aus. Um es voll aus der Lösung auszufällen, muß man es in basisches Orene verwandeln, indem man konzentrierte Natronlauge dazu gibt. Nach Reich verkörpert Orene das Prinzip des Wachstums per se. Orene, wie Melanorgestein, darf nicht über 300 °F erhitzt werden, da es sonst hohe OR-Erregung verursacht und das Haus unbewohnbar macht. Es sollte im Kühlschrank bei hoher Luftfeuchte gelagert werden. Es ist instabil und zerfällt. 6.9.6. die Besserung der Situation in Orgonon 1953 wiederholte sich wieder dasselbe wie 1952. Die Atmosphäre um Orgonon zeigte jetzt im Umkreis von 50 - 80 Meilen eine erhöhte Backgroundzählrate. Im Frühjahr 1953 nahm um die Zeit des Frühlingspunktes die bedrückende DOR-Stituation zu. Im Herbst nahm der Druck wie 1952 wieder ab. Das ließ Reich vermuten, daß er es mit kosmisch bedingten Ereignissen zu tun hatte. Doch Reich war inzwischen besser gerüstet und konnte mit Hilfe von Cloudbusteroperationen (vgl. nächster Abschnitt) dafür sorgen, daß Orgonon wieder zu einem normalen Lebenslauf zurückkehren konnte.
171
6.10. Orgonotische Wetterbeeinflussung(21,33,39,43,)
6.10.1. die Entdeckung des Cloudbusters
(39)
Reich erinnerte sich in seiner Notlage, daß er schon 1940 beobachtet hatte, wie die Orgonpulsation auf einem See sich änderte, wenn er Metallröhren auf die Seeoberfläche richtete. Auf diese Beobachtung griff er jetzt zurück. Er richtete 9 - 12 ft. lange und 1 1/2 inch dicke Metallrohre (anfangs aus Kupfer, später dann aus Stahl) gegen schwarze DOR-Wolken und verband sie über Metallschläuche*) mit einem Wasserreservoir, z.B. einem Brunnen oder noch besser einem Bach. Sofort schrumpften die Wolken, da ihre Orgonladung über die Rohre ins Wasser abgezogen wurde. Aus diesen ersten Versuchen entwickelte er schließlich eine ganze Technik, das Wetter zu beeinflussen. Reich baute große, starke Cloudbuster, die auf Lastwagen montiert waren und die wie Stalinorgeln aussahen. Die Zugrohre waren (nach Ch. Kelley(45)) 10 - 20 ft. lang und waren meistens aus Stahl, was - so Eva Reich(46) - am besten wirkte. Sie konnten, je nachdem wie fortgeschritten der Cloudbuster konstruiert war, wie ein Teleskop verkürzt oder verlängert werden. Auf der Spitze der Rohre saßen Kappen, die abgenommen wurden, wenn der Cloudbuster in Aktion gebracht wurde. Die Rohre waren nach allen Richtungen zu bewegen. Die Kabel erdete Reich in feuchter Erde, Wasser, vorzugsweise fließendem Wasser. Reich merkte bald, wie stark der Cloudbuster wirken konnte und wies auf die Gefahr hin, die durch menschlichen Mißbrauch entstehen konnte: Er wandte sich dagegen, den Cloudbuster als Spielzeug zu benutzen, um andere zu beeindrucken, Macht auszuüben, den lieben Gott zu spielen, oder um wissenschaftliche Ergebnisse zu erzielen. Ihm ging es in erster Linie darum zu beobachten und zu wissen, warum man etwas macht, und ansonsten höchstens der Natur helfen ihren freien Lauf nehmen zu lassen. Dabei fielen dann als Nebenprodukte auch reichlich Ergebnisse ab. Er setzte deshalb den Cloudbuster nur sehr vorsichtig ein. *) Bei den Metallschläuchen handelte es sich um Kabelführungsschläuche, wie sie von den Elektrikern verwendet werden. Heute sind diese Schläuche meist aus Kunststoff. 172
6.10.2. die Regeln des Cloudbustern(33,43) Einige Vorsichtsmaßnahmen, die Reich bei solchen Operationen für unumgänglich hielt, sind: 1.) Warnschilder um den Cloudbuster herum anzubringen. Das starke OR-Feld kann nahe kommende Personen gefährden, die von schwacher gesundheitlicher Konstitution sind. 2.) die ganze Apparatur, insbesondere Metallteile gut zu erden, in vorzugsweise fließendem Wasser. Schlechte Erdung gefährdet den Organismus. 3.) das bedienende Personal "frisch" zu halten! Die Operatoren dürfen sich nicht in der Nähe des Cloudbusters während seines Betriebes aufhalten, wenn sie schon rot und blau im Gesicht sind. Arme und Gesicht sind mit frischem Wasser zu befeuchten. Während der Operationen darf das Metall des Cloudbusters nur mit dicken isolierenden Handschuhen angefaßt werden. 4.) Beim Operieren sollte eher übervorsichtig vorgegangen werden als wagemutig. Der OR-Ozean ist hocherregbar, schwere Schäden können resultieren! Der Einsatz des Cloudbusters selbst richtete sich nach gewissen Regeln. Der Cloudbuster zieht einen OR-Strom aus der Atmosphäre an. Es kann sich deshalb ein Wind von der Richtung her erheben, aus der man Orgon abzieht. Wenn der Wind zu stark wird, wenn stark wechselnde Windstöße oder kleinere Windhosen auftreten, ist die Operation sofort abzubrechen. Um DOR aus der Atmosphäre zu entfernen, muß in Richtung des Erd-OR-Stromes knapp über den Horizont abgezogen werden. Der Erdorgonstrom wird so beschleunigt, frisches OR strömt ein, die DOR-Wolken werden vertrieben. 5 - 1 0 Minuten waren in Orgonon ausreichend. Um Wolken zu zerstören und Regen zu stoppen, muß man nach Reich in das Zentrum der dicksten Wolke zielen und so ihr OR abziehen. Dadurch wird die Potentialdifferenz Wolke - Umgebung vermindert, die getroffene Wolke zerstreut sich, die Wolken der Nachbarschaft nehmen an Stärke zu. Reich konnte mit seiner starken Maschine Gewitterwolken binnen weniger als 60 sec. zerstören. Um Wolken aufzubauen, muß man die gleichförmige OR-Verteilung des wolkenlosen Himmels durch kurze über den Himmel streichende Züge stören und ansonsten gegen die Richtung des Erd-ORStromes ziehen. Das einfließende OR wird so gestaut und konzentriert. Nach dem orgonomischen Potentialgesetz vergrößern 173
sich dann die erzeugten orgonotischen Potentialdifferenzen und Wolken bauen sich auf. Um Wolken wachsen zu lassen, zielt man in die Nachbarschaft der kleinsten Wolke. Durch die vergrößerte Potentialdifferenz Wolke - Umgebung erhöht sich der OR-Fluß von der niedergespannten Umgebung zum erhöhten Potential der Wolke. Die Wolke wird größer. Um Nebel zu beseitigen (Fog-lifting), muß man die gleichförmige OR-Verteilung stören und vorhandene OR-Potentiale durch Zufuhr von frischem OR aufbauen. Die Atmosphäre muß beweglich gemacht werden. Dazu zieht man ein Loch in den Zenit (für 15 - 40 sec. in Orgonon). Dann zieht man langsam spiralförmig in Richtung des Horizontes herunter. Dabei stoppt man wiederholte Male für 3 - 5 sec. Die Windungen sollen alle ungefähr den gleichen Abstand haben. 4 - 8 Windungen sind ausreichend. Danach zieht man stoßartig ca. eine halbe Minute lang von Westen, um den Erd-OR-Strom zu erregen, vgl.Abb.51. Zuviel des Guten bringt schwere Regenfälle! Man sollte bei der Operation niemals ein Loch in den Zenit drehen, außer wenn man langdauernden Regen erzeugen will. Jede Cloudbusteroperation muß als Ganzes gesehen werden: Wenn man z.B. eine Wolke zerstört, baut man zugleich einen ORStrom auf, der anderweitig wieder ein Potential erzeugen kann. All das muß bedacht werden. Alle Prinzipien können demnach nicht mechanisch angewandt werden, sondern müssen der Situation und den lokalen Gegebenheiten angepaßt werden. 6.10.3. Reichs verschiedene Cloudbusteroperationen(33) 1.) OROP (= Orgone Operation) Rangeley 1./2. August 1952 Situation: In Orgonon war seit April-Mai DOR-Notfall. Über der Gegend war den ganzen Sommer kein Gewitter niedergegangen, sondern immer um Orgonon herum. Wenn weiße Wolken in die Gegend von Orgonon herum kamen, wurden sie schmutzig, stahlgrau und nahmen eckige Formen an. Sie zerstreuten sich, wenn sie über Orgonon kamen. Anscheinend entzog die hohe OR-Konzentration und Erregung der Gebäude ihnen ihr gesamtes Potential. Seit Juli herrschte außerdem in ganz New England Trockenheit. Reich setzte sich deshalb das Ziel, Regen südöstlich von Orgonon zu erzeugen. Um das zu erreichen, wurden Züge vom Zenit mit dem Cloudbuster durchgeführt, um das OR-Potential in Orgonon zu schwächen. Während des Ziehens wurde der Cloudbuster zugleich bewegt, um die gleichförmige Verteilung des Orgons zu 174
Abb.51: die Operation des Foglifting die Linie stellt den Weg über den Himmel dar, über den die Cloudbusterrohre streichen; die Punkte markieren die Stellen, wo der Cloudbuster länger zieht
Abb. 52: OROP Rangeley Wetterkarte vgl. Text
stören und seine dispersive Kraft auf den Wasserdampf zu schwächen. Durch Abziehen von OR aus nordwestlicher Richtung wurde ein OR-Strom nach SO dirigiert und damit ein Potential südöstlich von Orgonon aufgebaut, vgl.Abb.52. Am 1.und 2. August wurde 80 min. lang mit dem Buster gezogen. Als Ergebnis regnete es in Orgonon am S.August 1952. Der Regen wanderte zur Küste und erreichte sie am 6.8.52. Nach Norden wandert der Regen langsamer und nicht so weit. Bei dieser Operation wurden folgende Prinzipien des Regenmachens verwendet: 1.) Stärkung der Kohäsionskraft der Wolken durch Aufbau von OR-Potentialen und Verhinderung der Dissipation. 2.) Lenkung von OR-Strömen so, daß durch die Orgonzufuhr die Wolken immer größer werden. 6.10.3. Reichs verschiedene Cloudbusteroperationen(33) 2.) OROP Ellsworth 5./6. Juli 1953 Der Anlaß für diese Operation war, daß in New England Trockenheit herrschte und Reich Abhilfe schaffen wollte. Es war das Ziel gesetzt, Regen in SW - Richtung zu erzeugen. Dazu wurde mit folgender Strategie vorgegangen: Es wurde ein OR-Potential erzeugt, indem man gegen die Erd-ORStromrichtung zog. Der Erd-OR-Strom kehrte sich dadurch lokal vor dem Cloudbuster um. Hinter dem Cloudbuster entstand durch Stauung des OR-Stromes ein erhöhtes OR-Potential, das Feuchtigkeit anzog, vgl.Abb.53. Es wurden folgende Operationen durchgeführt: Am 5.7.1953 wurde in Orgonon 60 min. lang hauptsächlich von Ost nach West oder von SO nach SW gezogen.Am 6.7.1953 wurde in Ellsworth 70 min. hauptsächlich von Ost nach
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Abb.53: das Prinzip des lokalen OR-Potentialaufbaus in der Atmosphäre durch Stauung des Erdorganstromes
Abb.54: OROP Ellsworth Wetterkarte vgl. Text
West und von SO nach NW, gelegentlich wurde auch von S nach N gezogen. Der Zug vom Zenit wurde, wie sich später herausstellte, vernachlässigt, vgl.Abb.54. Als Ergebnis entstand eine Nebelbank im Osten. Es gab vom Wetterbericht nicht vorhergesagte Regenfälle, die von den Operationspunkten ausgehend allmählich zur Atlantikküste liefen. Weil das Abziehen des DOR vom Zenit vernachlässigt wurde, konnten die Wolken am Operationspunkt Ellsworth erst nicht zusammenhalten. 6.10.3. Reichs verschiedene Cloudbusteroperationen(33) 3.) OROP Orgonon 15.-18. Juli 1953 Da OROP Ellsworth nicht genügend Regen in New England brachte und andere Teile der USA trocken blieben, bemühte sich Reich wieder darum mit dem Buster Regen zu erzeugen. Die Operationen erbrachten folgende Ergebnisse: 15.7. Zug von NW nach SE keine 17.7. Zug nach S und W keine 18.7. Zug nach SW und W Wolken entstehen am Richtung auf New York wolkenlosen Himmel, sind aber unstabil 19.07. Dunst im Westen Donner und Blitz, hörbar und sichtbar 20.07. Regen in Orgonon 21.07. Regen, Wolken in New England 22.07. Wolkenformation entgegen der Wettervorhersage
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Reich wunderte sich darüber, daß die Operationen keine unmittelbaren Erfolg nach 8 - 1 2 Stunden brachten, wie er es sonst gewohnt war. Der OR-Strom und die Windrichtung war durch die Operationen in Orgonon umgedreht, er strömte danach über Tage kontinuierlich von Ost nach West. Reich befürchtete einen Backwash-Effekt, d.h. einen Umschlag des Erd-OR-Stromes in die natürliche W - 0 Richtung. Am 23.7. trat dann auch ein heftiger Regensturm über New York auf. Der OR-Strom kehrte sich danach um. Die Wetteroperation hatte über 500 Meilen weit gewirkt. 6.10.3. Reichs verschiedene Cloudbusteroperationen(33) 4.) OROP Children Parade(NR) 8./9. August 1953 In Rangeley, dem nächstgrößeren Ort in der Nachbarschaft von Orgonon, war für den 9. August ein Kinderumzug geplant. Am 8. August sah es nach Regen aus. Es herrschte Ostwind. Reich setzte sich deshalb das Ziel, daß es während des Umzugs nicht regnen sollte. Dies sollte auf folgendem Weg erreicht werden: Der Zenit mußte von Wolken gesäubert werden. Das geschah durch kurze unterbrochene 1 - 2 min. Züge, wenn die Wolken sich im Zenit zusammenballen wollten. Langes Ziehen(4- 5 min) mußte vermieden werden wegen der Gefahr andauernden Regens. Ein Zugrohr wurde nach Westen ca. 15 Grad über den Horizont gerichtet. Es wurde vorsichtig in kleinen Schritten für einige Minuten geöffnet und sollte verhindern, daß die Wolken im Westen Orgonons zu stark wurden und von dort her den Zenit bedeckten. Die Wolken-Potentiale wurden so abgebaut, die dispersive Kraft des OR gestärkt und die Tendenz zu Regen geschwächt. Nach dem Umzug wurde von Osten gezogen, um es regnen zu lassen. Mit den Operationen am S.August um 9.00 Uhr, 9.05, 19.00 Uhr wurde der Himmel von Wolken gesäubert. Am 9.August wurde um 8.30 Uhr nochmal gesäubert und ab 9.10 Uhr kurz von Westen her gezogen, immer wenn sich dort Wolken zusammenballten. Aufgrund der Operationen bewegten sich die Wolken, die von Osten her kamen, um Orgonon und Rangeley herum. In der Nacht zum 8./9. August regnete es nicht in Orgonon. Entgegen der Wettervorhersage regnete es auch während des Umzugs am 9. August nicht. Dagegen fielen überall in der Nachbarschaft um Rangeley herum zur selben Zeit Niederschläge. In der folgenden Nacht vom 9./10. August fiel dann in Orgonon reichlich Regen. 177
Allgemein brachte diese Operation folgende Erkenntnisse: 1.) Regen wird verhindert, indem man von der Richtung aus der die Wolken kommen, abzieht. Das OR-Potential bringt man zur Dissipation, indem man Orgon von dicken Wolken kurz abzieht. 2.) Man darf dabei nicht entgegengesetzt zum Erd-OR-Strom ziehen. 3.) Man muß eine OR-Barriere 2 - 4 Meilen vor dem Ort aufbauen, der regenfrei gehalten werden soll. 4.) Man benutzt den OR-Nacheffekt, d.i. die Tendenz eines ORStromes, einen künstlich erzeugten Zustand beizubehalten. Aus der Operation erwuchs eine neue Technik, nämlich das kontinuierliche DOR-Ziehen, ohne daß man gleichzeitig Regen riskiert. Diese Technik wurde dann bei Reichs Wetteroperationen in der Wüste eingesetzt. 6.10.3. Reichs verschiedene Cloudbusteroperationen(33) 5.) OROP Boston 2. September 1953 In den USA herrschte zu dieser Zeit große Trockenheit. In Orgonon war die Atmosphäre mit viel DOR angereichert, aber es war nicht trocken. In New York war DOR(Smog)-Notfall. Es starben dort 12 mal so viel Leute wie normal. Es war keine Erleichterung der Wettersituation in Sicht. Reich plante deshalb, ein OR- Potential über Boston (Boston liegt 250 Meilen südlich Orgonon) aufzubauen. Dieses ORPotential sollte dann Wasserdampf vom Atlantik anziehen. Die entsprechende Wetteroperation wurde am 2.September zwischen 10.00 - 12.00 Uhr durchgeführt. Drei Cloudbuster wurden im Abstand von 800 - 1000 ft. entfernt aufgestellt. Die Röhren wurden alle voll ausgefahren. Zugrichtung war von Nord oder leicht Nordost, Richtung Boston, vgl.Abb.55. Um 15.00 Uhr meldete das Radio Uhr ein Fallen der Temperatur in Boston. Um 17.00 Uhr drehte der Wind dann dort auf Nord. Radio Boston meldete Kaltluft von Kanada, Kanada meldete dagegen hohe Temperaturen. Nord und Zentral-Maine waren laut Radio die einzigen kühlen Flecken 178
auf der Landkarte. In der folgenden Nacht tobte dann allein in Boston ein Gewitter, das 200 Bäume brach und einiges an Schäden anrichtete. Die Nachbarschaft blieb trocken. Der Wind blies den Tag darauf in Boston von Osten. Reich interpretierte diese Sachverhalte so, daß über Boston schon lange ein hohes unbewegliches, stählernes DOR-Potential lag. Dieses Potential wurde durch die Operationen in Orgonon mit dem frisch zufließenden OR beweglich gemacht. Die drei Cloudbuster waren jedoch dafür zu stark. Reich sah jetzt die Möglichkeit Wüsten fruchtbar zu machen, wenn man die unbewegliche DOR-Atmosphäre mobilisieren und das OR zur Pulsation bringen konnte. 6.10.3. Reichs verschiedene Cloudbusteroperationen(33) 6.) OROP (R) Galactic Stream Hancock 22.-24.Oktober 1953 Die allgemeine Trockenheit in den USA bewegte Reich den Buster wieder einzusetzen. Er versuchte bei dieser Operation erstmals den galaktischen OR-Strom in die Wetteroperation mit einzubeziehen. Es war sein Ziel, daß es nur an der Küste entlang regnen sollte. Orgonon sollte bis zum 24.10. vorerst trocken bleiben. Danach sollte es auch dort regnen. Dies sollte durch Stauung des galaktischen OR-Stromes zum Aufbau eines OR-Potentials bewerkstelligt werden, vgl.Abb.56a. Die erste Operation fand am 22.10.1953 von 16.00 - 17.00 Uhr in Hancock statt. Es wurde von NO nach SW und von 0 nach W gezogen. Als Ergebnis kam Wind von NO auf. Es regnete entlang der Küste südlich von Hancock. Der Regen drang nach NO vor, während der Wind nach Südwest wehte. Orgonon blieb trocken.
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Die zweite Operation fand am 24.10.1953 zwischen 14.00 - 14.30 Uhr in Orgonon statt. Es wurde von NO nach SW gezogen. Als Ergebnis erhob sich am 25.10.1953 gegen 3.00 Uhr starker Ostwind. Der Himmel war bald bewölkt, doch die Sonne brach am Morgen wieder durch. Um 16.30 Uhr wehte Ostwind und trieb große Regenwolken mit sich. (Ursache war - so Reich - die verzögerte Wirkung des O - W Zug, vom 23.10.53). Es regnete dann heftig für die nächsten Tage. Die Trockenheit entlang der amerikanischen Ostküste war gebrochen. Unerwartet war, daß sich draußen über dem Meer Regenzentren aufbauten, die von NO nach SW wie an einer Kette aufgereiht entlang der Küste abwärtsmarschierten, vgl.Abb.56b. 6.10.3. Reichs verschiedene Wetteroperationen(33) 7.) OROP Drought Atlantic Coast Sommer 1954 OROP Drought Atlantic Coast fand von April 1954 über den ganzen Sommer 1954 hindurch statt. Einige Leute von Reich zogen mit mehreren Cloudbuster auf Lastwagen durch das Land. Die Operationen wurden an verschiedenen Orten entlang der amerikanischen Ostküste ausgeführt. Die Ziele bei diesen Operationen lagen höher als in den vorangegangenen Jahren. Es ging darum, die Trockenheit für den Osten und die Mitte der USA während des Sommers 1954 zu brechen, was auch gelang. Desweiteren bewährte sich der Cloudbuster bei der Smog- und Nebelbekämpfung. Nach den Operationen und vor Einsetzen des Regens wurde oft ein Ansteigen der Temperatur beobachtet, was Reich als das Aufbrechen des atmosphärischen Panzers bezeichnete. Smog war nach Reich DOR + Rauch + Nebel. Das unbewegliche DOR sorgt dafür, daß Nebel und Rauch nicht frei diffundieren können, sondern an einem Ort die Smog-Atmosphäre aufbauen. 6.10.3. Reichs verschiedene Cloudbusteroperationen(33) 8.) OROP Hurricane EDNA 10.-11. September 1954 Im September 1954 wurde New England vom Hurrican EDNA von Süden her bedroht. Reich plante deshalb EDNA mit dem Cloudbuster zu schwächen und aufs Meer zurückzutreiben, indem er durch die Erregung des Erdorgonstromes einen Gegensturm aufbaute. Die 1. Operation wurde am 10. September in Hancock um 12.52 Uhr durchgeführt. Sie bestand in einer Säuberung des Himmels 180
von Wolken. Darauf erfolgte eine Testberührung des Cloudbusters mit dem Hurrikan. Der Cloudbuster wurde dazu nach Süden in Richtung des Hurrikans gerichtet. Wenn der Buster ca. 11° über den Horizont zeigte, blies der Wind stärker. Darüber und darunter war der Wind schwächer. Man hatte - so Reich - die Arme des Hurrikans ergriffen! Daraufhin wurde von Süden abgezogen. Um 13.45 Uhr wurde von Westen gezogen. Das Resultat war Südwind. Ab 14.15 Uhr wurde kontinuierlich von Westen mit zwei nicht voll ausgefahrenen Röhren gezogen. Als Ergebnis zeigte der Hurrikan eine laut Wetterbericht nicht erwartete Bewegung nach Osten, vgl.Abb.57a. Die zweite Operation fand am 11. September in Hancock um 8.00 Uhr statt. Reich zog mit zwei offenen Röhren von NW, um einen Gegensturm aufzubauen. Die Ergebnisse waren sehr befriedigend: Um 10.00 Uhr meldete das Radio, daß EDNA sich nordostwärts bewege und die Bedrohung abnehme. Der Wind hat von ONO auf NW gedreht. Um 14.00 Uhr wurde so "etwas wie ein Nordoststurm" gemeldet. Gegen 15.00 Uhr drehte EDNA nach Osten, vgl.Abb.57b. EDNA war laut Meldung schwächer als der vorherige Hurrikan. Der "Nordoststurm" richtete auch wenig Schaden an. Um 15.00 Uhr gab es im Radio zwei Hurrikans, gemeint waren wohl der "Nordost"-gegensturm und EDNA. EDNA drehte bald ganz nach Osten ab. Dieses Verhalten war laut Wetterbericht unerwartet und wurde als ziemlich ungewöhnlich bezeichnet. 6.10.4. Reichs Kontakt zur Öffentlichkeit Reich pflegte seine geplanten Wetteroperationen bei offiziellen Stellen und Wetterämtern bekannt zu geben. Er suchte den Kontakt mit Regierungsstellen und versuchte die Verantwort-
181
lichkeit für Wetteroperationen der US-Regierung zu übertragen. Doch dort hat man ihn anscheinend nicht besonders ernst genommen. In den Tageszeitungen erschienen teilweise Artikel über seine erfolgreichen Operationen und er bekam einen Ruf als Wettermacher, weil er auf Anforderung von Bauern einmal eine Blaubeerernte mit dem Cloudbustereinsatz rettete. 6.10.5. die Entdeckung der Spacegun - der ORUR - Effekt(21) Das ORANUR-Radium hatte Reich nach dem ORANUR-Versuch ja vergraben. Er holte es wieder im August 1954. Der Container, in dem es aufbewahrt war, war inzwischen voller Wasser, der Schraubverschluß war verschmiert, ohne daß dafür ein Grund zu sehen war. Befand sich das Material frei und unabgeschirmt, so zeigte es jetzt eine niedrigere Zählrate als direkt nach dem ORANURVersuch. Wenn es in Kontakt mit der Bleiabschirmung kam, stieg die Zählrate wieder hoch. Als er wieder in Orgonon war, kam Reich spontan auf die Idee, das OR(AN)UR-Material an die Kabel des Cloudbuster zu legen. Die Atmosphäre lud sich sofort orgonotisch auf, was man am eigenen Gefühl feststellen konnte. Die Berge bekamen wieder blauen Glanz, schwarze DOR - verseuchte - Wolken wurden weiß und Westwind erhob sich. Gebrauchte man das ORUR-Material zu lange, so bezog sich der Himmel mit einer graublauen Wolkendecke, ein sanfter Nieselregen, ein ORANUR-Regen war die Folge. Das ORUR-Material stellte sich als stark mit Orgon getränkt heraus. Die Kombination ORUR-Material + Cloudbuster nannte Reich - insbesondere im Hinblick auf seine Anwendung gegen UFO's - Spacegun. Den Vorgang, die Atmosphäre über den Cloudbuster so aufzuladen, nannte er orurisieren. Es entwickelten sich bald einige Techniken im Umgang mit Cloudbuster und ORUR-Material. Meist wurde erst etwas DOR vom Zenit gezogen, von woher oft DOR kam. Anschließend wurde durch Schwingen der ORUR-Radiumnadel neben dem Buster die Atmosphäre orurisiert, meist nach SW, weil sich dort eine Überlagerung mit dem galaktischen Orgonstrom ergab, und die Orgonenergie dann leicht einströmte. Die Spacegun wirkte aggressiver als der Cloudbuster.
182
6.10.6. der Flug mit dem ORUR-Material(21) Bei seiner Tucson-Expedition (siehe Kap 6.12.) sah sich Reich veranlaßt, das ORUR-Material mit dem Flugzeug von Orgonon nach Tucson bringen zu lassen. Das ORUR-Material wurde aus Vorsicht in einem Plastikcontainer hinter dem Flugzeug hergeschleift. Einige Zeit wurde es jedoch in die Maschine hereingenommen. Es zeigte sich dann, daß die Personen orgonotisch so hoch davon aufgeladen wurden, daß sie durch Vorbeugen des Körpers die Kompaßnadeln der Navigationsinstrumente ablenken konnten. Um die Maschine herum entstand ein blauer Schein, insbesondere in der Smog (bzw.DOR) Atmosphäre von Pittsburg. Nach der Zwischenlandung dort besserte sich unvorhergesehen das Wetter. Nach der Landung in Tucson stellte sich heraus, daß das ORURMaterial hoch erregt war. Seine Zählrate war jetzt ohne Bleiabschirmung 100.000 cpm in 5 ft. Entfernung. Sie ging jedoch nach einem Tag auf 200 cpm bei 5 ft. Abstand herunter. Die Zählrate des ORUR-Material blieb jetzt bei 80.000 cpm, d.h. sie war bedeutend höher als vor der Reise. 6.11. Das UFO Problem(21) Nachdem durch den ORANUR-Versuch die Atmosphäre um Orgonon DOR-verpestet war, beobachtete einer seiner Arbeiter erstmals einen sich bewegenden Stern am Nachthimmel. Derartige "Sterne" erschienen ab und zu und verschwanden wieder. Reich richtete einmal den Cloudbuster auf einen derartigen "Stern". Der Stern erblasste in seiner Leuchtkraft, taumelte ein Stück am Himmel weiter und verschwand. Durch systematische Beobachtung dieser Objekte fand Reich, daß die Sterne UFO's*) waren, und er schrieb ihnen folgende charakteristischen Eigenschaften und Merkmale zu: 1.) Sie erscheinen in verschiedenen Farben und können rotieren, präzedieren und pulsieren. Sie haben somit die Eigenschaften der OR-Energie. 2.) Sie sind größer als der Jupiter am Himmel. *) Der Autor möchte den Leser bitten, nicht gleich an grüne, häßliche Marsmännchen zu denken. UFO heißt unidentifiziertes Flugobjekt, d.h. darunter fallen auch Kugelblitze. Der Autor weist darauf hin, daß ähnliche Phänomene auch bei magischen Experimenten auftreten können, vgl.(51) oder Kap.9. 183
3.) Sie tauchen auf und verschwinden wieder. 4.) Sie wechseln die Geschwindigkeit, stehen manchmal, rotieren und sind nicht berechenbar. Manchmal treten mehrere UFO's im Formationsflug auf. Sie scheinen über der Gegend zu manövrieren. Am häufigsten werden sie in Richtung W und SW, und 0, NO gesichtet. Aus der Richtung W bzw. SW kommt DOR. 5.) Sie sind bei klarer OR-Atmosphäre nicht vorhanden. Sie tauchen nur bei DOR Verschmutzung auf. Wolken und Kondensstreifen von Düsenjägern lösen sich unter Einfluß von DOR auf. Geräte wie der aufgeladene GM - Zähler werden beeinflußt. 6.) Wenn sie durch den Cloudbuster oder durch die Spacegun getroffen werden, kann ihr Energiegleichgewicht gestört werden. Je nachdem, erblassen sie, machen irritierte Bewegungen, taumeln und verschwinden. Sind mehrere UFO's vorhanden, signalisieren sie sich manchmal mit Warnleuchten. Aufgrund seiner Beobachtungen schloß Reich: 1.) UFO's werden von intelligenten Lebewesen gesteuert, die mit den Gesetzen der OR-Energie vertraut sind. 2.) Sie verbrauchen OR zum Antrieb und hinterlassen DOR. UFO's sind somit auch die Quelle von Melanor. Sie reiten auf den ORStrömen des Universums. 6.12. Über Wüstenentstehung
(2l)
Die Erkenntnisse über DOR brachten Reich auf eine Theorie der Wüstenentstehung. Sobald UFO's und DOR über der Landschaft erscheinen, beginnt die Wüstenentstehung. Das schwere DOR sinkt in die Täler. Dort beginnt der Prozeß, die Berge bleiben noch grün. Es riecht sauer und nach Ozon. Es ist trocken, es fehlt der Sauerstoff, das Luftholen fällt schwer. Es treten die typischen bioenergetischen Beschwerden innerhalb aller Organismen auf. Der "Lebenssaft" wird ausgesogen. Die Bäume sterben von oben nach unten und von außen nach innen ab, es bildet sich Melanor auf ihrer Rinde. Es entsteht eine Sekundärvegetation. Nur Kaktus, Disteln und ähnlich angepaßte Organismen können in der verödeten Landschaft bestehen. Die Vegetation und Tierwelt der Steppe ist funktional identisch den Sekundärtrieben des DOR - verpesteten Menschen, der nur nimmt und niemals gibt, dessen Wesen genauso stachelig und öde ist. (Reich nannte diesen Zustand die "emotionale Wüste"). Die 184
nächste Phase ist dann, daß auch diese Vegetation abstirbt; der Boden verbackt und es bildet sich eine Steinwüste. Geht der Prozeß noch weiter, so werden auch die Berge durch DOR angegriffen und zerfallen bionös ("DOR eats mountains") , es bildet sich eine Sandwüste. Dieser Zerfall ist dem bionösen Zerfall beim Krebs funktional identisch. Es gelang diesen Prozeß Reich bei seinen Expeditionen mit dem Cloudbuster rückgängig zu machen. Arbeitete er in einer Sandwüste, so formierten sie Felsen, arbeitete er in einer Steinwüste, so bildete sich eine Sekundärvegetation, und arbeitete er in einer Steppe, so wurde die Gegend grün. Die Phasen der Entstehung der Wüste wurden umgekehrt durchlaufen. Bei diesen Operationen wurde - so Reich - DOR in OR umgewandelt. DOR und OR sind antagonistisch und lassen sich folgendermaßen gegenüberstellen:
Diese Erkenntnisse gewann Reich bei einer Expedition in die Wüste nach Tucson/Arizona 1954/55. Er legte seinen Standort auf einen Berg, von dem aus man Tucson im Tal liegen sah, denn dort gab es noch etwas Wasser und dort auf der Höhe war es noch ein wenig grün. Vom Tal aus in Tucson sah der Himmel weiß aus und nicht blau, vom Berge aus sah man DOR schwarz im Tal liegen. Sein Ziel war es mit dem Cloudbuster von Südwesten her in einem Orgonstrom Feuchtigkeit vom Pazifik über die Berge im Westen in das Becken von Tucson zu ziehen. Aufgrund seiner Operationen besserte sich die Situation. Die Luftfeuchtigkeit stieg an und auf dem Berg fing es - von oben mit der Zeit nach unten gehend - an zu grünen. Der Boden saugte die Luftfeuchtigkeit auf. Reich brachte unter dem Mikroskop Wasser und den 185
ursprünglichen, trockenen Boden nebeneinander. Er konnte beobachten, wie die trockene Erde mit der Zeit bionös aufquoll, ohne daß sie mit dem Wasser in Berührung gesetzt wurde. Wenn die Cloudbusterkabel in einem Bach lagen, so konnte man beobachten, wie der Bach während des Cloudbusterbetriebes vom Geschiebesand trübe wurde. Die Oberflächenspannung des Wassers nahm zu(46), die Verdunstungsrate(55) ging zurück. Wenn Smog (DOR) über Tucson im Tal lag, so war Reich in der Lage ihn binnen Minuten mit dem Cloudbuster zu beseitigen. Das Wüstenklima erlaubte es stundenlang zu ziehen, ohne daß das größere Folgen gehabt hätte. Orurisiert wurde in der Regel nicht so lange. In Tucson hatte es Reich laufend mit UFO's zu tun. Er wurde bald in mehrere "Schlachten" mit UFO's verwickelt, die meistens im Süden standen und bisweilen zu mehreren auftauchten, wobei gleichzeitig die Atmosphäre DOR - verseucht war und die GM - Zählrate anstieg. Besonders schlimm war das um die Zeit, wo das ORUR-Material mit dem Flugzeug eingeflogen wurde. Um diese Zeit fielen auch besonders viele Sternschnuppen wie ein Regen senkrecht vom Himmel. Seine Tochter Eva behauptet, daß das häufige Abziehen von den UFO's im Süden den Erfolg der ganzen Expedition wahrscheinlich sehr geschmälert habe. Es sei am Anfang der Operationen in Tucson gelungen, den Erdorgonstrom in dieser Gegend wieder in Bewegung zu setzen. Indem man sich von den UFO's ablenken ließ und immer wieder von Süden gezogen habe, sei der Erdorgonstrom wieder blockiert worden und der Erfolg sei deshalb erst sehr viel später eingetreten.(46) Im Februar 1955, nach dem Einsatz von ORUR-Material und Spacegun, fiel in diesem Teil der USA nach Jahren wieder einmal Regen. Sollte einmal der Cloudbuster zur Regulation des Wetters auf der Erde eingesetzt werden, ist ein zentral gesteuerter Einsatz über die ganze Erde vonnöten, um erfolgreiche Arbeit zu ermöglichen.
186
Nach Reich (Addendum von 7/2005) Inzwischen ein Großteil des Reich'schen Spätwerks ist inzwischen ohne größeren Aufwand zugänglich und beim Verlag 2001 in Deutschland
erschienen.
Dort
sind
einige
Publikationen
erschienen, die die Relevanz der Reich'schen Forschungen zu evaluieren versuchen. Der Autor möchte in diesem Zusammenhang die Untersuchungen von Bernd Harrer hervorheben, der die physikalischen thermischen Effekte am Orgonakkumulator und die elektrischen Effekte an der VACOR-Röhre untersucht hat. Die Ergebnisse belegen im wesentlichen die mangelnde Sachkenntnis von Reich auf diesen Gebieten. Die Temperatur-Experimente am Orgonakkumulator
konnten
auf
"konventionelle"
Ursachen
zurückgeführt werden. Die Orgonpulse an der VACOR - Röhre stellten sich als eine Sägezahnspannung aufgrund des periodischen Durchbruchs der Entladungsröhre, ein aus der Elektronik wohlbekannter Effekt. Die Pulsation des Orgon (-3000CPM) war wahrscheinlich der Brumm des amerikanischen Netzes. Über Experimente mit Cloudbustern in verschiedenster Variation jedoch sind einige Publikationen meist positiver Art erschienen, die sich wie medizinische Fallstudien lesen und schwierig zu bewerten sind. Dem Autor erscheint es möglich, daß ein geerdeter Cloudbuster wie ein Blitzableiter ein ungestörtes luft-elektrisches Feld in der Atmosphäre
"verbiegen"
kann und damit
imstande
ist,
die
Aerosolströme in der Atmosphäre zu beeinflussen. Inwiefern das quantitativ global wirksam werden kann, kann er natürlich nicht abschätzen. Bibliographie B.Harrer, Chr. Rudolph:Über Wilhelm Reichs Oranur Experiment I Zweitausendeins, Frankfurt/Main, 1997
Bibliographie
1) Ollendorf-Reich, Ilse Wilhelm Reich Kindler München 2) Rycroft,Charles
Wilhelm Reich
dtv München
1975
1972
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1970
6) Zeitschrift für politische Psychologie und Sexualökonomie Bd.I 1934; Reich,Wilhelm, S.29-34, Abhandlungen zur personellen Sexualökonomie Nr.1 -Der Orgasmus als elektro-physiologische Entladung 7) Zeitschrift für politische Psychologie und Sexualökonomie Bd.I 1934; Reich,Wilhelm, S.125-142, Abhandlungen zur personellen Sexualökonomie Nr.2 -Der Urgegensatz des vegetativen Lebens 8) Zeitschrift für politische Psychologie und Sexualökonomie Bd.I 1934; Reich,Wilhelm, S.207-225, Abhandlungen zur personellen Sexualökonomie Nr.3 -Die vegetative Urform des Libido-Angst-Gegensatzes 9) Reich,Wilhelm Abhandlungen zur personellen Sexualökonomie Nr.4 Experimentelle Ergebnisse über die elektrische Funktion von Sexualität und Angst Sexpol-Verlag Kopenhagen, Prag, Zürich 1937 10)Reich,Wilhelm Die Bione Sexpol-Verlag Oslo, Kopenhagen, Zürich
1938
11) Reich,Wilhelm Die Entdeckung des Orgons Bd.II- Der Krebs Kiepenheuer & Witsch Köln, Berlin 1974 187
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22)Orgone Energy Bulletin Vol.III No.3 1951 Reich,Wilhelm, S.185, Visual Integration of Orgone Energy Light Functions 23)Spiesberger,Karl Die Aura des Menschen Hermann Bauer Freiburg 1963 24)Orgone Energy Bulletin Vol.I No.3 1949 Reich,Wilhelm, S.97-99, Orgonotic Light Functions 3.Further Physical Charakteristics of VACOR-Lumination 25)Orgone Energy Bulletin Vol.II No.4 1950 Reich,Wilhelm, S.184-193, Meteorological Functions in Orgone Charged Vacuum Tubes 26)Orgone Energy Bulletin Vol.III No.4 1951 Reich,Wilhelm, S.201-234, The Geiger-Mueller-Effect of Cosmic Orgone Energy 27)Orgone Energy Bulletin Vol.III No.4 1951 Reich,Wilhelm, S.235-261, The Orgone Energy Charged Vacuum Tubes 28)Orgone Energy Bulletin Vol.I 1949 Reich,Wilhelm, S.7-11, A Motor Force in Orgone Energy 29)Cosmic Orgone Engineering Vol.VII 1955 Grad,Bernard, S.130-143, Wilhelm Reichs Experiment XX 30)Orgone Energy Bulletin Vol.I 1949 Reich,Wilhelm, S.3-6, Orgonotic Light Functions 1.Searchlight Phenomena in the Orgone Envelope of the Earth 31)Orgone Energy Bulletin Vol.III No.1 1951 Reich,Wilhelm, S.1-3, Cancer Cells in the Experiment XX 32)Cosmic Orgone Engineering Vol.VII 1955 Grossmann,Werner and Doreen, S.114-129, Wind Flow and Orgone Flow
189
33)Cosmic Orgone Engineering Vol.VI 1954 Reich,Wilhelm, S.1-140, OROP Desert 34)Reich,Wilhelm Cosmic Superimposition Orgon Institute Press Rangeley, Maine, USA 1951 35)Wilhelm Reich Foundation The Orgone Energy Accumulator Orgone Institute Press Rangeley, Maine, USA 1951 36)Wilhelm Reich Blätter Bd.I 1976N Senf,Bernd, S.15N, Orgonenergie-die energetische Basis der Akupunktur 37)Orgone Energy Bulletin Vol.II 1950 Reich,Wilhelm, S.161-183, Orgonometric Equations -1.General Form 38)Orgone Energy Bulletin Vol.III 1951 Reich,Wilhelm, S.65-71, Orgonometric Equations -2.Complete Orgonometric Equations 39)Reich,Wilhelm Ausgewählte Schriften - Eine Einführung in die Orgonomie Kiepenheuer & Witsch Köln, Berlin 1976 40)Orgone Energy Bulletin Vol.III No.4 1951 Reich,Wilhelm, S.185-344, The ORANUR-Experiment First Preliminary Report 41)Cosmic Orgone Engineering Vol.VII 1955 Raphael,ehester, S. 20-28 DOR-Sickness - A Review of Reich's Findings 42)Orgone Energy Bulletin Vol.V 1953 Reich,Wilhelm, S.28-59, The Blackening Rock-Melanor 43)Orgone Energy Bulletin Vol.IV No.4 1952 Reich,Wilhelm, S.171-182, DOR-Removal and Cloudbusting
190
44)Cosmic Orgone Engineering Vol.VII 1955 MC Cullough,Robert A., S.29-39, Melanor,Orite/Brownite and Orene -Discovered by Wilhelm Reich 45) Kelley, Charles R. A new Method of Weather Control The Radix Institute 1611 Montana Avenue P.O.Box 3218 Santa Monica, California 90403 46)Reich,Eva Vortrag in Berlin am 3.11.87 47)Orgone Energy Bulletin Vol.III 1951 Reich,Wilhelm, S. 72-75, The Storm of November 25th and 26th, 1950 48)Cosmic Orgone Engineering Vol.VII 1955, MC Cullough,Robert A., S. 144, Rocky Road towards Functionalism 49)Aspden,Harold Modern Aether Science Sabberton Southampton/GB 1972 50)Energy Unlimited No.10 1981 Lentine,Sam, S.30, Some Fundamental Biophysical Effect of Orgone Radiation 51)Fortune,Dion Selbstverteidigung mit PSI Ansata Interlaken/CH 1981 52)Physikalische Blätter Bd.38 1982 Nr.8 S.267 53)Wilhelm Reich Blätter No.6 1976N Wengel,E., S.78, Erstrahlung 54)Wilhelm Reich Blätter No.3 1977 Wengel,E., S.78 Das Reich'sche Spontanpendel - Praxisbericht II 55)deMeo,J. Journal of Orgonomy Bd.14 Nr.2 1980 Water Evaporation inside the Orgone Accumulator Vollständigere Bibliographien finden sich in 17) und 39). 191
7.Korschelt'scher Lebensstrahler und das Elektroid
7.1. Über die Korschelt'schen Lebensstrahler
Der Sachse Oskar Korschelt (1840?-1935?) war ursprünglich Chemiker, wirkte aber auch als Magnetiseur und als Arzt. Seine Bemühungen, odisch wirkende Geräte herzustellen, waren zu einem Großteil darin begründet, daß er sich als Magnetiseur durch den Odaustausch mit seinen Patienten während der Behandlung oft auch deren Krankheit zuzog. Aus diesem Problem heraus entwickelte er diverse Strahlapparate, mit denen er Menschen und Pflanzen bestrahlen konnte. Er erzielte damit so gute Erfolge, daß er Verdienstmedaillen auf Ausstellungen und private Forschungsförderungen erhielt. Theoretisch ging er davon aus, daß der elektrische Äther uns lebensspendend in Wellenform von der Sonne zugesandt wird. Metalle haben nach Korschelt die Eigenschaft, diese Partikel einzufangen und sie an ihrer Oberfläche zu konzentrieren. Zur Begründung zog Korschelt eine physikalische Theorie heran, über die ein heutiger Physiker wahrscheinlich lächeln würde, da sie Ätherpartikeln Überlichtgeschwindigkeiten zuordnet und dabei rein klassisch rechnet. Wir beschränken uns daher darauf, die Konstruktion von Korschelts Geräten und die damit verbundenen Beobachtungen widerzugeben. 7.1.1. der Aufbau der Korschelt'schen Lebensstrahler(1) Grundgedanke beim Aufbau der ersten Ätherstrahlgeräte durch Korschelt war, daß die Ätherwellen der Sonne so gelenkt und abgebremst werden müssen, daß sie in Nähe des zu bestrahlenden Gegenstands konzentriert auftreten. Korschelt sah im Prinzip zwei Möglichkeiten, dieses zu bewerkstelligen: 1) durch Erzeugung geeignet geformter elektrischer Felder 2) durch Kombination und geeignete Formgebung von Metallen Wie schon erwähnt werden Äthermoleküle von Metallen angezogen. Bei einem langen Draht kreisen sie spiralig längs des Drahtes um ihn herum, und zwar rechtsherum hin, linksherum hin, rechtsherum her, linksherum her. Dadurch alleine wird im Bereich um den Draht herum eine Ätherwolke höherer Dichtigkeit erzeugt, deren Konzentration durch bauliche Maßnahmen weiter gesteigert werden kann. 193
Eine dieser Maßnahmen besteht darin, den Draht zu schließen, so daß die Ätherteilchen gefangen im Kreis rotieren, anstatt an den Spitzen wieder abzustrahlen. Eine Abschleuderung von Ätherpartikeln gibt es nun hauptsächlich nur in Richtung des Drahtradius. Weiterhin kann man zur Verstärkung mehrere Drähte als Strahler nehmen, das bedeutet die Verwendung mehrlitziger Kabel. Bei parallelen Anordnungen von Drähten wird so durch Wahl des Abstandes eingestellt, inwieweit die Ätherwirbel sich gegenseitig abbremsen. So können dann bei parallelen Drähten die Ätherteilchen das Umfeld der Drähte senkrecht zu der Ebene verlassen, die von den Drähten aufgespannt wird. Wird ein Draht auf einer Kegelform zur Spirale aufgewickelt, so werden Gegenstände, die in die Spirale hineingestellt werden, senkrecht und waagrecht durchdrungen. Bei einer ebenen Spirale werden die Teilchen senkrecht zur Scheibe abgeschleudert, wobei die Intensität der Strahlung nach der Mitte zunimmt. Ein weiteres Mittel, die Strahlkraft zu heben, ist, den Draht zu verlängern. Das bedeutet im Endeffekt die Verwendung eng im Radius und mit geringer Steigung spiralig aufgewickelter Drähte. Um Ätherwirbel zu erzeugen, sollten Drahtsysteme nicht geradlinig gemacht werden außer nach der Seite hin, nach der man bestrahlt. Um den Ätherstrom abzubremsen und zu konzentrieren, sollte der Draht öfters unterbrochen werden. Als Strahler konstruierte Geräte können in der Wirkung verstärkt werden, wenn sie selbst von Zufuhrgeräten bestrahlt werden. Durch Elektrizität kann die Wirkung noch gesteigert werden. Diese einzelnen Regeln helfen mit, einen Strahler für den entsprechenden Bedarf zu konstruieren. 7.1.2. elektromedizinischer Strahlapparat Die früheste Version eines seiner Ätherstrahlapparate, der hauptsächlich zur medizinischen Bestrahlung diente, beschreibt Korschelt folgendermaßen: "Ich nahm zwei kreisförmige Kupferscheiben von 1,5 mm Blechdicke und stanzte in regelmäßigen Reihen quadratische Löcher von 10 mm in denselben aus. Die Streifen zwischen den Löchern 194
waren 2,5 nun breit. Dann ließ ich aus Buchenholz einen zylindrischen Ring ausdrehen von 13,5 cm innerem und 16 cm äußerem Durchmesser und 12 cm Länge. Am einen Ende war ein nach innen vorspringender Rand angedreht. An die Innenseite des Randes nagelte ich die Scheibe an und lötete an dieselbe einen umsponnenen Draht. An die Mitte der anderen Scheibe lötete ich einen runden Kupferdraht von 0,5 cm Durchmesser senkrecht zu derselben. Den Holzring brachte ich in eine Büchse von verzinntem Weißblech, welche auf der einen Seite einen Ansatz in Form eines abgestumpften Kegels hatte, an welchem wieder eine Röhre von 1,5 m Länge angelötet war. Auf der anderen Seite war die Büchse mit einem übergreifenden Deckel verschlossen, der in der Mitte einen Stutzen aus Weißblech hatte. Die durchlochte Scheibe führte ich in den Holzring ein, wie die Abb.58 zeigt, ein Korkstopfen isolierte den Stab im Stutzen. Der Leitungsdraht der anderen Scheibe führte durch einen Korkstopfen in einem Stutzen in dem trichterförmigen Teile. Die innere Scheibe war mit dem Zinkpole, die äußere Scheibe mit dem Kohlepole eines Chromsäure-Elementes verbunden. Die äußere positive Scheibe war verschiebbar in dem Holzringe. Entstanden lange Wellen an den Scheiben, so mußten sie hauptsächlich an dem offenen Ende des langen Rohres heraustreten. Deshalb hatte ich auch die negative Scheibe nach dem Rohre zu angeordnet, weil ich mir dachte, daß die Wellen von der positiven nach der negativen Scheibe zu entstehen mußten. Die positive Scheibe war verschiebbar, weil ich annahm, daß mit dem größeren Abstände der Scheiben auch die Längen der entstehenden Wellen wachsen würden, man also auf diese Weise nach Belieben längere und kürzere Wellen erzeugen könne." Dieser Apparat wurde normalerweise von einem und bei gesteigerter Wirkung von zwei oder mehr Chromsäureelementen betrieben. Korschelt schreibt, daß die Art des Spannungselementes von Belang für die Qualität der Ausstrahlung war. Ein Dynamo wirkte nach seiner Aussage anders als ein Batterieelement. Er selbst empfahl Batterieelemente mit Kohle-Polen oder mit Gold195
oder Silberplatten. Von Bleielementen riet er ab. Um schädliche Nebenwirkungen zu vermeiden, empfahl er weiterhin, die stromzuführenden Drähte in Wasser zu legen, weil - so behauptete er es - in sehr geringer Menge aus den Elementen mitgerissene Substanzen sich im Wasser abscheiden. Das Wasser mußte dabei periodisch erneuert werden. Die Wirkung dieses soeben beschriebenen und auch aller folgenden Apparate ist wetterabhängig. Nebel, Ruß und Staub wirken schädlich, ebenfalls Regen und bewölkter Himmel. Am günstigsten wirken die Apparate bei schönem, klaren Wetter. Eine Abhängigkeit von der Temperatur ist nicht gegeben. 7.1.3. medizinische Strahlapparate Da Korschelt selbst sensitiv war, konnte er seinen Apparat mit Hilfe des eigenen Gefühls optimieren. Dieser gewann dadurch folgendes Aussehen: "Zunächst vervollkommnete ich aber den Bau der Apparate, indem ich statt gestanzter Platten, aufgrund der in diesem Buche gegebenen theoretischen Anschauungen, Drähte, Drahtkabel, Drahtspiralen und Spiralketten auf Rahmen oder Holzscheiben in der mannigfachsten Weise befestigte und je zwei solcher Rahmen oder Scheiben einander gegenüberstellte und dann einen mit dem positiven, den anderen mit dem negativen Strome verband. So erhielt ich bald viel wirksamere Apparate, als der mit den gestanzten Platten gewesen war. Die zu diesem Zwecke angestellten Versuche waren sehr zahlreich und sehr mühsam. Immer aber wandte ich zur Erregung der Apparate Elektrizität an und hielt sie ohne dieselbe für unwirksam, glaubte also bis dahin, nur eine bessere Art, Elektrizität in die langen Wellen von Hertz überzuführen (Korschelt identifizierte elektromagnetische Langwellen mit seinen Ätherwellen - der Autor), gefunden und außerdem die Identität der so erzeugten Wellen mit der heilmagnetischen Kraft erwiesen zu haben. Es war der reine Zufall, der mich finden ließ, daß meine mit Drähten, Spiralen oder Ketten bespannten Rahmen und Scheiben, auf den Menschen wenigstens, ohne Elektrizität, d.h. ohne jegliche Zufuhr von Kraft, fast ebenso gut wirken, als mit Elektrizität." "Nachdem ich erst einmal erkannt hatte, daß die Spiralketten in passender Anordnung eine Kraft ausstrahlen, die nur die des bewegenden Äthers sein konnte, kam ich bald auf die zweckmäßigste Anordnung der Spiralketten, die je nach den zu errei196
chenden Zwecken wieder verschieden war. Für die Einwirkung auf den Menschen, wobei ein Strahlenbündel von einiger Größe gebraucht wird, ergab sich die Anordnung der Spiralkette in einer doppelten Spirale (vgl. Abb.59a,b) als am besten geeignet. Bei einer Stärke des Kupferdrahtes von 0,7 mm und einem äußeren Durchmesser der Kettenglieder von 4-5 mm (bei 3 1/2 Windungen beim einzelnen Kettenglied - der Autor) liegen die Umgänge der Spirale etwa ebensoviel auseinander. Eine Scheibe mit 8 Umgängen, welche für die Bestrahlung eines Menschen groß genug ist, hat somit einen Durchmesser von 16 cm. Ich bewickele solche Scheiben auf beiden Seiten in der Weise, daß die einander gegenüberliegenden Umgänge beider Seiten sich decken. In der Folge dessen erscheint die Spirale der einen Seite als Linksgewinde, von innen heraus gerechnet und die Spirale der anderen Seite als ein Rechtsgewinde. Es strahlen zwar beide Seiten aus, doch ist die Wirkung derselben verschieden. Das Linksgewinde strahlt nämlich bedeutend energischer und auch angenehmer für das Gefühl der Sensitiven aus. In der Folge dessen ist immer daran festzuhalten, daß das Linksgewinde die Strahlseite und das Rechtsgewinde die Saugseite ist. Welche Stelle des menschlichen Körpers man auch bestrahlen mag, immer wird man daher das Linksgewinde gegen den Körper gerichtet halten. Da nach Reichenbach das Od sich sowohl durch Strahlung, als auch durch Leitung fortpflanzen kann und das strahlende Od an Metallen in leitendes Od übergeht, so war zu erwarten, daß auch an den Strahlscheiben in irgendeiner schwer vorstellbaren Weise die strahlende, d.h. geradlinig fortschreitende Bewegung des Äthers in leitende Bewegung übergehe. Letztere würde nur bei direktem Auflegen der Strahlscheibe auf den Körper nutzbar
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Abb.60: Zackenblech für Lebensstrahler vgl. Text
Abb.61: Lebensstrahler zur Bestrahlung von Menschen
werden, bei Bestrahlung aus einem Abstände verloren gehen. Ich suchte daher nach Einrichtungen, durch welche die etwa an der Strahlscheibe aus der Strahlbewegung des Äthers entstandene leitende Bewegung wieder in erstere übergeführt werde und fand eine solche in den in Abb.60 abgebildeten zackigen Blechen. Ein Zinkblech und ein Stahlblech werden am Rande in Zacken ausgeschnitten wie aus Abb.60 ersichtlich ist. Die Zacken werden rechtwinklig umgebörtelt und die Bleche zusammengenietet. Stellt man nun eine Strahlscheibe und ein solches Zackenblechpaar einander in einem Abstände von 15-20 cm gegenüber, so daß das Zinkblech der Strahlscheibe zugekehrt ist, und verbindet durch einen mit Seide übersponnenen Kupferdraht, dem man einige Spiralgänge von demselben Durchmesser wie die Strahlscheibe gibt, das Ende der Kette an der inneren Seite der Strahlscheibe mit einer Zinkzacke, so ist die Ausstrahlung vor dem Strahlbleche bedeutend stärker, als wenn die Strahlscheibe allein vorhanden wäre. Ich schätze die Verstärkung durch die Zackenbleche auf gewiß das zwei bis dreifache der Ausstrahlung der Strahlscheibe. Die Erklärung für diese Tatsache kann nur darin liegen, daß die leitend gewordene Strahlbewegung des Äthers wieder in Strahlbewegung übergeführt wird. Die Strahlscheibe mit Ausstrahler wird mit einem Fourniere umgeben, das einen Zylinder bildet und samt diesem auf einem ausgekehlten Brette befestigt, das eine doppelte Bewegung hat: auf und nieder und im Kreisbogen um seine unter dem Ausstrahler liegende Kante."vgl.Abb.61 "Noch eine Form habe ich dem Ätherstrahlapparate gegeben, in welcher es ausschließlich auf dauernde Wirkung abgesehen ist. Das geschieht durch die in Abb.62 abgebildete Ampel. An einem
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doppelten Holzringe ist eine Strahlscheibe und darunter eine halbkugelförmige, dünne Glasglocke angebracht. Das annähernd parallel aus dem Linksgewinde der unteren Seite austretende dunkle Ätherstrahlenbündel wird, da die Gesetze der Brechung für die leuchtenden und die dunklen Ätherstrahlen dieselben sind, nur daß der Brechungsindex der dunklen Ätherstrahlen ein bedeutend größerer ist, wie Hertz festgestellt hat, beim Durchgange durch das Glas nach außen gebrochen, und breitet sich kegelförmig aus. Von einer an der Decke aufgehängten Ampel wird ein Zimmer von gewöhnlicher Größe so ziemlich vollständig bestrahlt, da der Durchmesser der Grundfläche des Kegels gleich der doppelten Höhe desselben ist." 7.1.4. die Korschelt'schen Pflanzenstrahler Genauso wie er Menschen mit seinen Strahlapparaten bestrahlte, machte Korscheit dasselbe mit Pflanzen, nur daß er hier andere Formen von Strahlern verwendete. Er schreibt: "Zur Beförderung des Pflanzenwachstums fand ich als passendste Form des Ätherstrahlapparates, soweit Topfpflanzen zu bestrahlen sind, die in Abb.63 abgebildete. Abb.66, nächste Seite, zeigt, wie der Blumentopf auf die Scheibe gestellt wird. In der Abbildung 63 ist eine Zacke des Sternes offen, also Anfang und Ende der Kette nicht verbunden. Neuerdings habe ich auch diese Zacke geschlossen, die Kette also endlos gemacht, wodurch die Wirkung um ein Geringes gesteigert ist. Die soeben beschriebenen Strahlscheiben haben nur einen Wert - so Korscheit - für einzeln dastehende Topfpflanzen. In einem Treibhaus, wo die Pflanzen sich gegenseitig die Ätherteilchen 199
wegfangen, versagt ihre Wirkung. Wenn der Untersetzer unter einer kleinen Pflanze steht, neben der eine große steht, wird er ebenfalls unwirksam, weil die große Pflanze der kleinen die Kraft entzieht. Deshalb hat Korschelt folgenden Strahlapparat entwickelt, der so ähnlich wie die DNS aussieht und auch im Gewächshaus eingesetzt werden kann: "In einem eisernen Klotz (Abb.64) ist eine eiserne Stange eingeschraubt. Auf diese sind Stahlkörper b, aus je 2 Eisendrähten zusammengedreht, wie in Abb.65 im Grundriß und der Seitenansicht dargestellt, in der Weise dicht aufgeschoben, daß die Längenachse jedes Strahlkörpers einen Winkel bildet und zwar stets angenähert denselben. Jeder Strahlkörper ist gegen den darunter liegenden nach rechts gedreht, so daß das System eine Art doppelten Wendelgang bildet. In diese beiden umeinander gewundenen Wendelgänge ist eine Spirale d aus Kupferdraht eingelegt. Sie steigt zunächst in dem einen Wendelgange nach oben, ist am oberen Ende der Stange über einen in derselben befindlichen Stift geschlungen und steigt im anderen Wendelgange wieder herab. Die beiden Enden der Kupferspirale sind an zwei Stiftchen am Klotze festgemacht." 200
7.1.2. die Wirkung der Korschelt'schen Lebensstrahler Das erste Gerät, das Korschelt baute, war der elektrische Strahler (vgl.Abb.58). Dieser wurde in der Elektrotherapie eingesetzt. Zur Bestrahlung wurde dabei die Öffnung des Strahlers meist am Hinterkopf angesetzt, wobei die Öffnung des Strahlers abwärts geneigt war. Schließt man die Augen, so sieht man bei Bestrahlung des Kopfes mit dem elektrischen Strahler Wellenbewegungen vor seinem inneren Auge. Sensitive sehen bei Betrachtung der Strahlscheiben in der Mitte einen rotierenden Ätherwirbel. Der Strahler bewirkt im allgemeinen dasselbe, was auch eine magnetische Behandlung bewirkt. Der Pulsschlag wird herabgesetzt, Müdigkeit, Gliederschwere und Schlaf kann eintreten, Schweiß tritt zum Teil direkt an den erkrankten Stellen auf. Die Behandlung wirkt auf einfach essende, einfach denkende und fühlende Menschen schneller und intensiver als bei hochgezüchteten, abgestumpften Kulturmenschen. Sie bewirkt im allgemeinen eine Beförderung der Vitalität, der Arbeitskraft und des Bewußtseins. Trotzdem können sehr mannigfaltige Symptome auf die Bestrahlung hin ausgelöst werden: Wer nie schlafen konnte, kann plötzlich schlafen; wer bisher viel schlief, braucht plötzlich weniger Schlaf. Alte Schmerzen können plötzlich wieder intensiv auftauchen, um dann ganz zu verschwinden, während anderweitig vorhandene Schmerzen nach der Bestrahlung abklingen und verschwinden. Korschelt berichtet, er hätte mit seinem Gerät sogar Rheuma, Rückenmarksleiden, Nervenkrankheiten und Nierenleiden durch Bestrahlung der kranken Stellen geheilt oder gelindert. Auch bei bestimmten Formen der Neurose, die ihre Ursache im seelisch-ätherischen Kräftemangel des Organismus haben, scheint nach seinen Beschreibungen das Gerät einen positiven Einfluß zu haben. Jeder Mensch hat seine spezifische Wellenlänge, auf die er bei Bestrahlung mit dem Elektrostrahler anspricht. Je einfacher und ruhiger der Mensch ist, desto längere ruhigere Wellenlängen genügen zur Behandlung. Die Bestrahlung mit den beschriebenen Geräten bewirkt, daß die Luft im Zimmer nach einiger Zeit einen waldartigen Geruch annimmt und die Zimmeratmosphäre kühl wird. Weiters kann man durch die Bestrahlung das Reifen von Geträn201
ken wie etwa Wein befördern. In der Anfangsphase seiner Arbeiten benutzte Korschelt seinen elektrischen Lebensstrahler, um den Geschmack und Reifung etwa von Flaschenweinen zu fördern. Später verwandte er auch Metallstrahler, wobei die Art des Metalls für den jeweiligen Reifungsprozeß nicht gleichgültig gewesen sein soll. Korschelt berichtet zwar nur Positives über die Bestrahlungsgeräte, an einigen Stellen ist jedoch auch kurz angedeutet, daß durch falsche Wahl von Formgebung und Metall auch die Reifungsprozesse fehlgelenkt werden konnten. Dasselbe gilt sicher auch für medizinische Behandlung mit den Lebensstrahlern. Darüber hat Korschelt jedoch nichts konkretes publiziert, wahrscheinlich weil die Forschungen darüber teilweise privat gesponsort und deshalb geheim waren. Das dritte Anwendungsgebiet der Korschelt'schen Lebensstrahler war die Bestrahlung von Pflanzen. Korschelt berichtet, daß durch die Bestrahlung von Topfpflanzen mit den Untersetzern die Pflanzen zu größeren und intensiveren Wuchs angeregt werden. Die Geräte wirken nur zu der Jahreszeit, in der die Pflanzen wachsen, d.h. ihre Wirkung erlischt in den meisten Fällen im Herbst (außer etwa bei Geranien). Die Wirkung soll nur auf vereinzelt stehende Topfpflanzen vorhanden sein. Wenn viele Pflanzen nebeneinander stehen, erlischt die Wirkung auf die einzelne Pflanze. Die "DNS-Strahler" hingegen könnten, so Korschelts Vermutung, in Form von hohen Stangen auf Feldern aufgestellt zu einer gewissen Stimulierung des Wachstums führen. Korschelt berichtet, daß die Wirkung dieser Geräte auf ihn so stark war, daß er dadurch im geschlossenen Räume Kopfweh und andere ähnliche unangenehme Gefühlserscheinungen bekommen habe. Er hielt diese Geräte für wirksam und stark genug, um als Wachstumsanregung in Treibhäusern zu wirken. Er riet deshalb von einem dauernden Aufenthalt in solchen Räumen ab. Die Förderung des Pflanzenwachstums durch die Nähe von Metallen ist später von anderen (z.B. Lakhowsky(4)) aufgrund anderer theoretischer Vorstellungen wiederentdeckt und bestätigt worden.
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7.2. Die Entdeckung des Elektroids Der polnische Elektroingenieur Franz Dyonis Rychnowski de Welehrad (1850-1930?) aus Lemberg (Galizien, heute Polen) entdeckte ungefähr um 1880 herum durch Zufall einen ätherischen Stoff, den er Elektroid nannte. Dieser Stoff weist mit dem Orgon nach Wilhelm Reich und dem Od nach von Reichenbach und Ziegler gewisse Ähnlichkeit auf. Rychnowski selbst waren die Entdeckungen von Reichenbach bekannt. Rychnowskis Entdeckung lag folgende Beobachtung zugrunde: Er hatte einen Gleichstromdynamo von 1000 V und 8 A gebaut, der zu Beleuchtungszwecken diente. Durch einen Defekt kamen die stromableitenden Drähte des Dynamos mit dem Treibriemen der Maschine in Berührung und wurden periodisch kurzgeschlossen. Rychnowski befand zu diesem Zeitpunkt zufällig gerade in einem angrenzenden, völlig abgedunkelten Raum und beobachtete damit verbundene phosphoreszierende, grüne Lichterscheinungen, ähnlich dem Wetterleuchten. Nachdem der Schaden beseitigt war, machte Rychnowski sich daran, den entdeckten Effekt als solchen zu isolieren und baute eine neue Maschine auf, wo z.B. der elektrische Kontakt durch einen Preßluftstrom unterbrochen werden konnte.Er schreibt:(3) "Bei diesen Versuchen gelangte ich schließlich zu der vollsten Überzeugung, daß die elektrische Aktion in der Maschine auf dem Vorhandensein und der Tätigkeit eines höchst eigentümlichen auf der Oberfläche des metallenen Leiters in dem magnetischen Felde sich verschiebenden, eventuell auch expansiv wirkenden materiellen Stoffes beruhe, welcher, sobald derselben vom Metalleiter abgestreift, sich zu höchst beweglichen Kügelchen zusammenballt, um dann in die Umgebung strahlend unter Hinterlassung eines sehr erfrischenden Luftgeruches bei gleichzeitiger fahler Lichtnebelbildung zu verflüchtigen." "Die Lichterscheinungen, welche vermittels des von mir konstruierten Apparates angeregt wurden, erklärte ich dahin, daß eine solche wunderbare Maschine nicht nur an dem Metalleiter der Maschine, sondern überhaupt überall auf der Erde, mithin auch im begrenzten Dunkelraum suspendiert sei, denn andererseits könnte durch eine elektrische Erschütterung der Atmosphäre keine Lichterscheinung erfolgen, am wenigsten in einem durch eine dicke Mauer getrennten Räume, wenn daselbst dieser wunderbare Lichtstoff nicht vorhanden wäre... 203
Das Ergebnis dieses Versuches war insofern wertvoll, daß man zu der Erkenntnis gelangte, daß der elektrische Zustand einer solchen Elektrizität erregenden Maschine darin besteht, daß auf dem passiv sich verhaltenden Leitungsdrahte der Ankerbewicklung ein ätherisch sich verhaltendes, materielles Agens seinen Sitz habe, in dem einen magnetischen Polfelde verdünnend, dagegen aber in dem zweiten conträren Polfelde verdichtend beeinflusst wird, so daß, sobald eine halbe Umdrehung des Ankers erfolgt, die Differenz der magnetischen Verdünnung und Verdichtung sich ausgleichend in der Form eines elektrischen Stromes in der Leitung äußert. Sobald jedoch eine rasche Unterbrechung des Stromes stattfindet, so ist trotzdem nicht ausgeschlossen, daß dieses auf der äußeren Oberfläche des Leitungdrahtes kreisende ätherisches Agens, welches ein sehr geringes materielles Beharrungsvermögen besitzt, zum Bruchteil in den umgebenden Raum frei herausgeschleudert werden kann und, nachdem daselbst auch ein identisches Agens vorhanden sein könnte, welches dann in Folge des aus der Leitung herausgeschleuderten Materials in seinem energiellen Gleichgewichte gestört würde, so ist auch damit eine stichhaltige Veranlassung zu einer, die undurchsichtigen Körper durchdringenden Lichterscheinung geboten, mit hin die röntgen'sche Lichtwirkung und auch die Hertz'sche Wellenerscheinung klargelegt." Rychnowski bemühte sich deshalb den Stoff zu konzentrieren, was ihm nach seinen eigenen Angaben auch gelang. Er schreibt weiter: "Dadurch gelangte man in den Besitz eines ungemein eigentümlichen, flüchtigen Stoffes, an welchem die ansonst bekannten elektrischen Erscheinungen nicht haften, welcher sich zu grünlich-rötlich schillernden, in gedämpftem Lichte gut sichtbaren Kügelchen, resp. Tropfen, analog wie Quecksilber ballte, welche zwischen zwei Glaswänden unter gut fühlbarer elastischer Widerstandsleistung wie elastische Gummikügelchen plattgedrückt, jedoch nachher unter vermehrtem Drucke zu leuchtenden Sandkügelchen zerteilt wurde. "(3) Im Verlauf seiner Forschungen entwickelte Rychnowski sein Gerät weiter, so daß er gefahrlos mit dem Elektroid, wie er es nannte, experimentieren konnte. Die neue Kraftform wurde - so Feerhow - "durch Elektrolyse gewonnen (vermittels eines hochgespannten elektrischen Stromes von konstanter Richtung) , aber in einer Weise, die bisher noch nicht versucht wurde, obwohl 204
der Gedanke ganz naheliegend sei. In der Hauptsache handelt es sich um die Zerlegung des Wasserstoffs, welcher nach Rychnowski, kein einfacher Grundstoff sei."(2) Rychnowski eruierte vom Elektroid folgende elektrisch-physikalische Eigenschaften: (3) "1.) Derselbe besitzt in bestimmten Grade die konventionellen Eigenschaften des materiellen Zustandes, namentlich im Zustand der Ruhe bildet derselbe solche im gedämpften Licht gut sichtbare und fühlbaren Widerstand darbietende Kügelchen, nimmt mithin ein und füllt auch aus einen begrenzten kubischen Raum, ist auch in einem bestimmten Grade beharrungsvermögend, und, soweit sich bisher feststellen ließ, ist derselbe unwägbar, hat aber die Eigenschaft, das Gewicht der wägbaren Materie sowohl im positiven als auch im negativen zu beeinflussen. 2.) Derselbe dringt, sickert und strahlt durch alle festen, flüssigen und gasförmigen körperlichen Massen hindurch, wobei die Metalle, besonders aber das Kupfer, den meistgrößten Widerstand gegenüber dieser Durchdringungstendenz dieses Stoffes darbietet, so daß sich auf der Oberfläche der Metalle eine dieser Tendenz äquivalent dichte Schicht dieses Stoffes bildet, wodurch der elektrische Zustand der Metalle bedingt wird. Derselbe ist plus oder minus, je nachdem die Belegungsaktion eine zentrifugale, oder eine centripetale Richtung gegen den undurchdringbaren Metallkern hatte, und artet zum elektrischen Strome auf langgestreckten Metalleitern aus, sobald durch irgendwelchen Einfluss die Gleichmäßigkeit der Belegung auf irgendwelcher Stelle, oder noch besser auf zwei Stellen eines kreisförmigen Leiters durch Verdichtung und Verdünnung verändert wurde, was sich experimentell vermittelst des magnetischen Einflusses sehr einfach bewerkstelligen läßt. 3.) Im strahlenden, d.i. in einem vom fixen Punkte, emissiv, ohne jeglichen materiellen Leiter sich fortpflanzenden Zustande, weist dieser Stoff solche mit dem Licht identisch gleiche Eigenschaften auf, jedoch mit dem markanten Unterschiede, daß der sinnlich erfassbare Eindruck dieses Lichtes vermittels des Auges erst dann möglich wird, wenn irgendwelche materielle Hindernisse der Strahlung widerstandsleistend entgegenwirken." An anderer Stelle schreibt Rychnowski dazu genauer(2): "Sobald die freie Ausbreitung und Fortleitung dieses eigentümlichen Stoffes gehemmt wird, erfolgt eine Stauung, welche 205
gleichzeitig sowohl Licht, Wärme als auch Bewegungsenergie zur Folge hat. Eine Beförderung der Ausbreitung und Fortleitung veranlaßt Abkühlung und elektrische Erscheinungen; der Zustand der Ruhe veranlaßt gravitorische Wirkungen, sowohl in der Nähe als auch auf Entfernung." An anderer Stelle berichtet Rychnowski als Beispiele für derartige Effekte: (2) "Aus meinem Apparate entfließt das Elektroid durch eine kleine spitze Röhre; beim Ausfluß vernehmen wir ein säuselndes oder pfeifendes Geräusch, verspüren einen erfrischenden Geruch und einen kühlen Luftzug. Die Geschwindigkeit dieses Ausflusses ist sehr bedeutend; kleine, innerhalb der Ausflußröhre plazierte Gegenstände werden mit einer solchen Vehemenz herausgeschleudert, daß sie eine Glasscheibe total durchschlagen, ohne sie sonst zu beschädigen. Wenn man den Elektroidstrom in ein dunkles Zimmer hineinläßt, so wird an der Röhrenmündung ein fächer- oder besenartiges Bündel schwachen Lichtes bemerkbar, welches sich nachher in einen leuchtenden Nebel von merkwürdigen Formen verwandelt. Dann fühlt man eine Augenermüdung, ähnlich der, die nach längerem Schauen ins Tageslicht eintritt. Wenn sich dabei innerhalb des Meters vom Apparate kugelige Glasgefäße befinden, aus welchen vorher die Luft ausgepumpt wurde, so werden alle diese Gefäße in einem Mondlicht erglänzen. Außerdem weisen sie während des Stromausflusses eine Gewichtszunahme auf." "Wenn wir mitten in die Bahn der Elektroidstrahlen eine große polierte Platte hineinstellen, so werden die Strahlen nach optischen Gesetze reflektiert, wobei das reflektierte Licht eine weiße Färbung erhält. "(2) "Sonst aber mit Rücksicht auf die vorherrschende gegenseitige expansive Abstoßung zerteilt sich diese Strahlung analog wie jene des gewöhnlichen Lichtes gemäss den Quadraten der Entfernungen, lässt sich dagegen aber von der geraden radialen Richtung entweder durch eine magnetische Einwirkung oder aber auch durch eine solche, um ihren Schwerpunkt rotierende materielle Massen ablenken, doch die abgelenkte Strahlungstangente besitzt die Eigentümlichkeit, daß dieselbe immer eine gegen die Rotationsrichtung dirigierte Richtung aufweist. Diese Strahlung erteilt auch allen leicht beweglichen Körpern, sobald dieselben sich im Bereiche der Strahlung befinden, eine rotierende Bewegung, wobei die Rotationsachse mit Ausnahme der darauf wirkenden Strahlungsrichtung alle anderen Positionen 206
haben und auch in einer x-beliebigen Richtung rotieren kann. Von zwei ineinander oder übereinander geschobenen Massen, welche frei bewegbar sind, rotiert immer die eine rechts und die andere links, auch können ohne Nachteil diese Rotationsachsen der beiden rotierenden Massen verschiedenartig untereinander differieren mit Ausnahme jedoch der Strahlungsrichtung, in welcher keine Rotation erfolgt."(3) An anderer Stelle steht darüber noch genauer:(2) "Ein frei bewegliches Gefäß bekundet die Tendenz zu zweierlei Bewegungen: 1) zu einer Rotation um die eigene Achse, 2) zum Umkreisen jenes Punktes in elliptischer Bahn, aus welchem das Lichtbündel (am Apparate) entströmt." "Solche auf diese Art in Rotation versetzte Massen weisen auch eine nachweisbare, konzentrale Anziehung auf, ferner auch eine Beleuchtung und Erwärmung jener von den Strahlen getroffenen Fläche, und auch eine in Richtung der Rotationsachse sich erstreckende magnetische Polarität auf, welche im Falle, sobald zwei Massen ineinander rotieren, nicht mehr mit den Rotationsachsen übereinstimmt, sondern eine andere, durch die magnetischen Potenzen der rotierenden Massen bedingte Situation einnimmt; daraus folgt auch, daß der Zustand einer magnetischen Polarität, auch vermittels der Rotation einer sonst unmagnetischen Masse angeregt wird, wobei die Linksdrehung einen Südpol und die Rechtsdrehung einen Nordpol ergibt. Ferner werden alle durch diese Strahlung getroffenen Metallflächen elektrisch angeregt und das auch noch dann, wenn zwischen dem Strahlungspunkt und der Metallfläche eine elektrisch isolierende Masse die Strahlung behindert. 4.) Diese Strahlung durchlöchert häufig dünne Glaswände in der Weise, wie z.B. Wasserstoff durch dieselben durchzudringen vermag, während gegenüber der atmosphärischen Luft eine hinreichende Abdichtung noch besteht."(3) Das Elektroid läßt sich jedoch "unter bestimmten Bedingungen accumulieren, doch ist dasselbe in der Folge seiner Eigenschaft, d.i. des Durchdringens der Gefäßwände, auf eine längere Zeit nicht aufbewahrbar. Das Durchdringen differiert bei verschiedenen Materialien, dasselbe ist geringer bei elastischen weichen, kleiner als bei festen und harten Körpern; Metalle, wiewohl beinahe undurchdringbar, erweisen sich in der Folge der Annahme elektrischer Ladungen nicht nur unbrauchbar, sondern auch in manchen Beziehungen sogar gefahrdrohend..."(2) 207
"Für die Leitung des Elektroids in größerer Menge dienen mit Kollodium oder Gummi elasticum überzogene, beiderseitig mit dünnwandigen Glaskugeln versehene evakuierte Glasröhren oder einfache Kautschukschläuche. Eines solchen Kautschukschlauches bedient man sich, will man die Strömung auf einen Punkt konzentrieren. " (2) 5.) "Diese Strahlung beschleunigt evident sehr wirksam die Pflanzenvegetation nicht nur in der Nähe, sondern auch in der gemäßigten Ferne. Die nähere Untersuchung ergab, daß diese Beschleunigung anläßlich der vermittels dieser Strahlung bewirkten Potenzierung des osmotischen Druckes in den Zellgeweben der Pflanzen begründet wird. In ähnlicher Weise wirkt diese Strahlung regenerierend auf den biomechanischen Prozeß des animalischen Körpers und dies nicht nur durch direkte äußere Bestrahlung der Körperoberfläche, sondern auch durch die Einatmung jener vermittelt der Bestrahlung hochreaktiven Respirationsluft."(3) Die Stromstrahlen beeinflussen nach Rychnowski "die Augenlinse, desinfizieren die Mundhöhle, den Rachen, verwundete Körperteile, ohne eine andere Empfindung als die einer angenehmen Kühle zu erwecken."(2) "Man fühlt ein Wohlbehagen während des Einatmen des Strahles. (2) Für die Zunge schmeckt er süßlich laugenhaft." "Diese aktivierte Luft, deren Gase sich nach der Bestrahlung beinahe in dem Zustande statu nascendi befinden, enthält erwiesenermaßen kein Ozon, besitzt jedoch dennoch das Vermögen, sogar auf hochgradige Goldlegierungen namentlich schwärzend einzuwirken." (3) 6.) Diese Strahlung scheint auch für die Morphogenese biologischer und anorganischer Strukturen von Bedeutung zu sein: "Pulverisiertes Bleioxyd, welches, in ein Gefäß mit Wasser hineingeschüttet, den Elektroidstrahlen ausgesetzt und dann photographiert wurde, hatte sich in sternartigen Figuren angeordnet, die der chemischen Zusammensetzung dieser Substanz entsprechen. Andere Substanzen, wie z.B. Stärke, Bärlappsamen, Asche etc., sollen sich nach ihrer besonderen Eigenart gruppiert haben." (2) "In der Strahlung lassen sich verschiedene dem Verderben leicht unterliegende Stoffe konservieren."(2) Zwei Stück Rindfleisch, ein Stück Fischfleisch, ein Stück Fischrogen, ein 208
Stück Eidotter und auch Eiweiß,"alles lag bei Rychnowski über ein Jahr an der Luft. Die Proben sahen dabei merkwürdig aus." "Das Fleisch war geruchlos, braunkrustig, rot durchscheinend, aber genießbar."
(2)
"Ferner werden Bazillen getötet oder zu kräftigerer Entfaltung gebracht, je nach den Bedingungen der Einwirkungen des Elektroids, und die Kapillaritäts- und Adhäsionskräfte steigern sich. . . "(3) "Auch in den Getränken, welche bestrahlt wurden, nimmt man Veränderungen sowohl des Geschmackes als auch des Geruches deutlich wahr."
(3)
"Der Wein ändert sich unter der Einwirkung dieser Substanz, er wird süßlicher und schmeckt nach altem Weine. Der bestrahlten Flasche entStrahlen grünliche, in der Form an die Ausströmung einer unter Druck stehenden Flüssigkeit erinnernde Strahlen; mit der Hand abgewischt, ergeben sie einen Geruch frischer Luft. "(2) "Eine unaufgeblühte, jedoch mit grünen Knospen versehene Hyazinthe blühte im Dunkeln unter dem Einfluß dieser Substanz in vier Stunden unter Verbreitung eines starken Aromas auf und wuchs gleichzeitig 16 Millimeter"
(2)
- "Überhaupt entwickeln
die Blumen während des Elektroidierens ihr Aroma in verstärktem Maße", ein Umstand, den Rychnowski zur Parfümgewinnung einsetzte, und der sicherlich auch zur Medikamentengewinnung benutzt werden könnte. Ferner können Flüssigkeiten in eine dem Sieden ähnliche Wallung gebracht bei gewöhnlicher Temperatur und normalem Luftdrucke der Verdampfung unterliegen. 7.) "Diese Strahlen enthalten auch magnetische Elemente in ihrem Wesen und deshalb spalten sich dieselben auch im magnetischen Felde in zwei Gruppen farbiger Strahlen, namentlich in rot und grün, und auf jener Stelle, wo sich noch ein schmaler Streifen dieser beiden Farben gegenseitig überdeckt, erscheint ein schönes Ultramarinblau als eine aus rot und grün zusammengesetzte Farbennuance, mithin gleichsam eine neutrale Farbe, welche als die Prototype der reinen weißen Lichterscheinung zu betrachten wäre, sobald die Intensität des Lichtes eine hohe Potenz erreicht hat. 8.) Der energielle Einfluss der Strahlung, deren Elemente mutmaßlich aus beinahe unendlich kleinen, ungemein rasch fortgeschleuderten Kügelchen besteht, so wie dies durch das Zer209
drücken von größeren Kugeln in solche kleine, sinnlich nicht mehr wahrnehmbare Partikel, nachweisbar ist, pflanzt sich durch alle Körpermassen mit Ausnahme der Metalle bedingungslos hindurch, und es können daher auch noch dann körperliche Massen in Bewegung versetzt werden, welche vermittels einer nichtmetallischen Materialumhüllung vor einem direkten, kontaktlich wirkenden Einflüsse isoliert sind. 9.) Das Agens strömt mit einem gut fühlbaren und hörbaren Geräusche aus der Maschine und äußert das sehr gut nachweisbare Bestreben, den atmosphärischen Druck zurückzuschieben oder auch zu neutralisieren; auf der Wasseroberfläche flackert es blitzschnell als wie ein Irrlicht und verschwindet dann unter der Zurücklassung eines Geruches nach reiner erfrischender Luft."(3) Das Irrlicht hat dabei eine blaugrünliche Farbe. 10.) "Dieses Agens aktiviert durch seine Strahlung die Luft, welche dadurch das Gepräge einer reinen und sehr frischen Luft empfängt und unter vollständigem Lichtabschluß einen fahl leuchtenden, das Auge ermüdenden Nebel verbreitet."(3) Man sieht," was die Lichterscheinungen anlangt, stets der spitzen Mündung der Ausflußröhre ein bläulichviolettes Lichtstrahlenbündel in Fächer-, Besen-, Kegelform entströmen, welches sich später in leuchtenden bläulichweißen Nebel verwandelt wie er in Geißlerröhren und deutlicher in elektrischen Glühlampen zu sehen ist. Dieser Nebel erscheint aber erst dann, wenn man bei vollkommener Dunkelheit durch einige Stunden beständig den Apparat in Aktion setzt. Dann wird allmählich das ganze Zimmer in solchen Dunst gehüllt, der sich sogar an den Gegenständen niederschlägt (oder ihre Phosphoreszenz weckt?), so daß man im Zimmer leidlich alle Sachen zu unterscheide vermag. Aus der Maschine sieht man dabei einen mächtigen 30 bis 50 cm hohen Strahl emporschießen, der sich besenartig verbreitert und oben in einer Dunstwolke endigt. "(2) 11.) Genauso wie im kleinen Maßstab auf der Erde wirkt das Elektroid auch im großen Maßstab im Weltall. Die Sonne z. B. ist - so Rychnowski - ein "großer Produzent dieses Agens, welches sie wieder von anderen, uns unbekannten Motoren schöpft. Dieser Motor kann ein anderer, noch größerer Himmelskörper sein, zu dem unsere Sonne im Vasallenverhältnis steht, wie die Erde zur Sonne."(2) Bei der Erde ist es dabei so: "Die Strahlen, welche in zentrifugaler Richtung entströmen, sind die Ursache der Gravitation nach dem Erdzentrum, und je210
der durch sie angezogene Körper bildet ein Hindernis und Hemmnis ihrer Fortpflanzung, das größer oder kleiner, je nach dessen Durchdringlichkeit ist. ...Diese Strahlen erscheinen als blasses, gespensterhaftes Licht. Die Rotationsstrahlen unseres Globus sind die Ursache des Erdmagnetismus, da sie auf den Erdpolen in Wirbelbewegung geraten, sich in den Weltraum erheben und dabei sichtbare Lichtstreifen (Polarlicht) erzeugen. In diesem Falle verhalten sie sich ganz wie ein galvanischer Strom, indem sie, ebenso wie der letztere, die Ablenkung der Magnetnadel bewirken." (2) (Rechtschreibfehler in den Zitaten wurden korrigiert, die fehlerhafte Grammatik von Rychnowski wurde belassen - der Autor) 7.3. Verbindungen zwischen den Lebensstrahlern und Elektroid Feerhow berichtet, daß die Korschelt'schen Strahlscheiben das Elektroid lenken: Wenn man im Dunkeln längere Zeit einen Elektroidstrahl auf eine Strahlscheibe richtet, hinter der sich eine Fotoplatte befindet, so kann man nach dem Entwickeln viele Schwärzungspunkte auf der Platte finden, wenn die Strahlseite der Spirale in Richtung der fotoempfindlichen Schicht geht. Sind die Verhältnisse umgekehrt, so beobachtet man wenig Punkte. Man kann deshalb davon ausgehen, daß der Äther im Sinne von Korschelt dem Elektroid Rychnowskis entspricht. Bibliographie 1) Korschelt, Oskar Die Nutzbarmachung der lebendigen Kraft des Äthers F.E. Baumann Bad Schmiedeberg und Leipzig 1932 2) Feerhow, Friedrich Eine neue Naturkraft oder eine Kette von Täuschungen? (Reichenbachs Od und seine Nachentdeckungen) Max Altmann Leipzig 1914 3) Mensch und Technik -naturgemäß- Bd.17 Nr.2/3 1985, S.105 4) Lakhowsky, Georges Das Geheimnis des Lebens C.H.Beck München 1932 211
8.Die N-Strahlen
8.1. Einleitung Im Jahre 1903 veröffentlichte der Physikprofessor R. Blondlot aus Nancy in den Comptes rendues der französischen Akademie der Wissenschaften über die Entdeckung neuartiger Strahlungen, die er N-Strahlen nannte. Er behauptete, daß man die Lichtintensität eines kleinen Funkens oder phosphoreszierender Schirme durch Bestrahlung mit N-Strahlen steigern oder herabstimmen könne. Blondlot machte seine Entdeckung bei der Untersuchung von Röntgenstrahlung. Ausgehend von einer Beobachtung von Smyngedawn von 1896, die erwies, daß die Durchschlagspannung von Gasen durch Röntgenstrahlung herabgesetzt wird, versuchte Blondlot mittels eines kleinen Funkens Röntgenstrahlung nachzuweisen.(1) Blondlot stellte bei seinem sehr kleinen, 0,1 mm langen Funken das Gegenteil fest. Die kritische Spannung stieg bei Bestrahlung mit der Röntgenröhre. Der Funken wurde dabei heller. Dieses Ergebnis störte ihn anfangs nicht weiter, er interpretierte es so, daß durch die Röntgenbestrahlung der Widerstand des Gases erniedrigt wurde, was zur Verstärkung der Leuchtkraft des Funken führte. Als er jedoch feststellte, daß seine Strahlen sich im Gegensatz zu Röntgenstrahlen von einem Quarzprisma ablenken ließen, glaubte er etwas neues entdeckt zu haben und nannte diese die N-Strahlen(2) . Die Entdeckung fand in Frankreich begeisterte Zustimmung, hauptsächlich an der Universität in Nancy und auch in Paris. Blondlot wurde hochgeehrt und erhielt den Prix Leconte über 50000 Franc. Es gab bald viele Nacheiferer, die Ergebnisse publizierten. Doch im Ausland war die Begeisterung nicht so groß und die Zahl derer, die die Effekte nicht sehen konnten, mehrte sich, denn Blondlot operierte an der Wahrnehmungsschwelle des Auges. Deshalb wurde der Amerikaner Wood in Blondlots Labor geschickt. Er sollte Blondlot auf die Finger sehen. Es gelang ihm bei Versuchen, Blondlot erfolgreich zu täuschen. So nahm er einmal ein Prisma aus dem Strahlengang der N-Strahlen. Blondlot merkte das nicht und gab weiter Meßwerte an, die er abzulesen glaubte. (Wie wir später sehen, kann dieses Faktum durch die Verladungseigenschaft der N-Strahlen bedingt sein.) 213
Versuche von Bordier(4), die Wirkung der N-Strahlen mit der Photographie zu verifizieren, konnten in fremden Laboratorien nicht bestätigt werden und wurden als Artefakte einer unpräzisen Experimentiertechnik erklärt. Man gab Blondlot die Chance, im Blindversuch mit seinem Funkendetektor eine N-Strahlenquelle (etwa eine Feile aus abgeschrecktem Eisen in einer Pappschachtel) von einer Nicht-NStrahlenquelle (ein Stück Blei in einer Pappschachtel) zu unterscheiden. (3) Blondlot lehnte dieses Ansinnen nach langer Bedenkzeit ab. Es erschienen Artikel, die die Wirkung der NStrahlen als subjektive Wahrnehmung interpretierten, die aufgrund von Autosuggestion zustandegekommen waren.(6) Der letzte Artikel über N-Strahlen, den der Autor gefunden hat, erschien 1906 von Mascart. Er überprüft und bestätigt Meßergebnisse von Blondlot. (7) Zu diesem Zeitpunkt waren die meisten Forscher von diesem Gebiet wieder abgesprungen. Trotz dieses unlöblichen Ausgangs der Sache berichten wir den vollen Faktenumfang der Sache - und das aus zwei Gründen: 1) die Angaben von Blondlot, Charpentier u.a. ähneln denen von Reichenbach und Ziegler in einigen Punkten, und 2) gibt es heute 2 objektive Verfahren, nämlich die Kirlianfotographie und die Lichtdetektion mit hochempfindlichen Photomultipliern, die manchmal ähnliche Ergebnisse liefern, wie sie Blondlot u.a. mit einfachen Hilfsmitteln gefunden haben. 8.2. Die Detektion der N-Strahlen Insgesamt wurden von den Befürwortern der N-Strahlen 3 Verfahren entwickelt, die zur Detektion herangezogen wurden. 1) Beeinflussung der Lichtintensität eines sehr kleinen elektrischen Funkens durch N-Strahlen 2) Beeinflussung der Lichtintensität einer sehr kleinen, blauen Flamme durch N-Strahlen 3) Beeinflussung der Phosphoreszenzabklingzeit von mit Sonnenoder mit Kunstlicht bestrahlten Stoffen. Wir werden jetzt diese verschiedenen Verfahren besprechen. 1) In den ersten Aufbauten Blondlots diente ein 0,025 mm - 0,1 mm langer Funke zwischen zwei Messingspitzen als Detektor.^ Die Spitzen waren auf 3 mm Messingstäben konisch zugefeilt worden. Die Oxidationsschicht mußte immer wieder abgeschmirgelt werden.(8) Die Funken wurden von einer Holtzmaschine ge214
liefert, ein Gerät, das ähnlich wie eine Autozündung regelmäßig Funken liefert. Der Funke muß möglichst schwach sein, ansonsten gibt es keine Beeinflussung der Licht-Intensität durch N-Strahlen. Anfangs war der Detektor der Lichtintensität das menschliche Auge. Um die Abschwächung noch besser zu beobachten zu können, wurde der Funken bisweilen durch Blauglas betrachtet.(28) Später wurde zur Objektivierung des Meßergebnisses die Intensität des Funkens durch eine Milchglasscheibe hindurch auf eine Photoplatte (Abstand Photoplatte - Funke ~2 cm) gebannt. Um vergleichen zu können, wurde einmal mit und einmal ohne N-Bestrahlung fotographiert. Blondlot entwickelte dazu den Aufbau, wie er in Abb. 67 gezeigt ist. Als Meßparameter diente die Schwärzung und die Ausdehnung des Belichtungsfleck. Später wurde die Apparatur von Gutton weiter verbessert. (8) Die weitere Verbesserung bestand darin, daß einem kleinen Funken, der die Platte belichtete, ein zweiter stärkerer Funke parallel geschaltet war, der mit den N-Strahlen belichtet wurde, vgl.Abb.68. Wenn der stärkere Funke mit N-Strahlen bestrahlt wurde, nahm die Licht-Intensität am kleinen Funken ab, da die N-Strahlen den Widerstand des großen Funken herabsenken. Der Mangel an den Blondlot'schen Aufbauten war, daß die Intensität des Funken sehr stark schwankte, was wahrscheinlich durch die mechanischen Unterbrecherkontakte der Holtz'schen Maschine bedingt war. (3) zu 2) Als weiteres Detektionsmittel, die N-Strahlen zu beobachten, diente eine winzige Gasflamme. Fielen N-Strahlen auf die Flamme, so schreibt Blondlot, beginnt sie mehr zu leuchten und ihre bläuliche Farbe wird mehr weiß. Die Änderung soll 215
sich am besten studieren lassen, wenn man die Flamme im Abstand von 2,5 - 3 cm durch eine Milchglasscheibe betrachtet. (10) Die Flamme als Detektionsinstrument wurde kaum benutzt, zu 3) Das wohl am häufigsten verwendete Beobachtungsmittel der N-Strahlen waren insolierte (= zuvor mit Sonnenlicht bestrahlte) Calciumsulfit-Phosphoreszenzschirme. Diese bestanden meist aus Pappe (~10x5 cm ) , auf die Flecke, Striche oder Kreuze aus CaS-Puder mit einem Leim (Kollodium, Leim, heutzutage vielleicht Klarlack) aufgeklebt waren.(11) Teilweise wurde dem CaS auch Zucker oder Floureszein beigemischt, was eine Verbesserung der Wirkung bewirken sollten. So soll z.B. eine phosphoreszierende Glasflasche voll von blauem CaS in gelbe Floureszeinlösung getaucht die deutlichste Aufleuchtwirkung auf N-Bestrahlung hervorbringen. Zur Beobachtung wurden die Schirme erst dem Licht ausgesetzt. Dann brachte man die nachleuchtenden Schirme ins Dunkle und ließ N-Strahlen darauf fallen. Die Wirkung der N-Strahlen bestand darin, daß der Schirm, anstatt weiter Intensität abzuklingen, heller wurde. Das Leuchten setzte mit einer gewissen Trägheit ein, die von der Dicke des aufgetragenen Materials abhing. Eine Variation dieser Beobachtungsmethode bestand darin, einen 3-cm-langen 3-mm-dicken Strich aus CaS auf weißem Karton im Orangelicht zu beobachten.(12) Wenn das insolierte Schwefelkalzium so weit in seiner Intensität nachgeläßt, daß seine blaue Eigenfarbe im Orangelicht zu weiß verschwimmt, kann man durch N-Bestrahlung die blaue Farbe wieder hervortreten lassen. Der Grundeffekt - die Steigerung der Phosphoreszenz durch N-Strahlen läßt sich also in allen möglichen Variationen zur Detektion einsetzen. Zur Beobachtung abgegrenzter Zonen des menschlichen Körpers baute A. Broca das folgende Gerät: Am Ende einer Ø 5-6-mmRöhre aus Blei (N-Absorber) befand sich ein Phosphoreszenzschirm. Die CaS-Schicht muß sehr dünn sein, damit die Verzögerung auf Bestrahlung eine nur geringe ist. Für Broca bestand der Schirm aus einem Kork- oder Holzstöpsel (durchlässig für N-Strahlen), der die Röhre verschloß. In den Kork oder das Holz wurde ein Kreuz geritzt. Die Ritzen wurden mit Leim gefüllt und mit CaS bestreut. Dieser Schirm wurde in die Nähe der Körperoberfläche gebracht. Die Reaktion des Schirmes auf die N-Strahlen konnte man dann durch die Röhre betrachten.(58) 216
8.3. Quellen von N-Strahlung Die erste N-Strahlenquelle, die Blondlot entdeckte, war die Röntgenröhre. Später kamen andere hinzu, so das Auerlicht, gewöhnliches Gaslicht, und als intensivste Quelle die Nernstlampe(14). Ein Bunsenbrenner im Gegensatz dazu entwickelt keine Strahlung. Da die vorig genannten Licht-Quellen nach Blondlots Angaben sehr starke N-Quellen sind, baute er sie für seine Zwecke in Kisten ein, die ein Fenster aus einer Aluminiumscheibe besaßen, das - so Blondlot - die N-Strahlen durchließ und das sichtbare Licht wegblendete. Als weitere Strahlenquellen wurden gefunden: 8.3.1. der Magnet(15) Ein insolierter CaS-Schirm im Magnetfeld soll - so Gutton intensiver leuchten, wenn a) das Magnetfeld inhomogen ist. Im Innern eines homogenen Magnetfeldes, das man durch zwei Helmholtz-Spulen erzeugen kann, gibt es keine Änderung der Intensität, b) wenn das Magnetfeld sich langsam ändert. Das kann man bewerkstelligen, indem man den Strom durch die Spule langsam ändert oder indem man den Schirm durch das Magnetfeld bewegt. Das Magnetfeld kann dabei homogen oder inhomogen sein. 8.3.2. der Kristall(16) Ein Kristall - so Bichat - sendet längs seiner Achse N-Strahlen aus und erhöht somit die Lumineszenz eines insolierten CaS-Schirms. Parallel zu seiner Achse sendet er N-Strahlen aus, d.h. er erniedrigt die Lumineszenz eines insolierten CaSSchirms. 8.3.3. Pflanzliche und tierische Organismen Tierische und pflanzliche Organismen senden ebenfalls beide Sorten von Strahlung aus. Bei Pflanzen scheint die N-Strahlungsintensität mit Wachstumsprozessen verknüpft zu sein.(17) Bei Tieren registriert man Abstrahlung hauptsächlich im Bereich von Nerven und Nervenzentren, in zweiter Linie im Bereich von Muskeln. Die Strahlung ist bei einer Aktivität der Nerven und Muskeln besonders groß. Der Bereich der N-Strahlen im physiologischen Bereich wurde insbesondere von A. Charpentier erforscht. (18) Er fand hier auch Strahlungen, die vom Verhalten der gewöhnlichen N-Strahlen abwichen. 217
8.3.4. Chemische Reaktionen (19) Es wurde z.B. bei verschiedenen Enzymreaktionen die Entwicklung von N-Strahlen festgestellt. Der Moment der Blutgerinnung wird ebenfalls auf dem CaS-Schirm sichtbar und zeigt N-Strahlen an. Jedoch nicht alle chemischen Reaktionen entwickeln N-Strahlen. Wenn man z.B. Kalilauge in ZnSO4 schüttet, so entstehen - so Colson - N1-Strahlen. Bei dieser Reaktion entsteht als Salz
bei einer Bildungswärme von 5 cal/mol. Wenn man jedoch umgekehrt ZnS04 in Kalilauge schüttet, so entsteht N- bzw. N1Strahlung. Bei diesem Vorgang entsteht Zn(OH)2. Colson machte den analogen Versucht mit CuS04 mit analogem Ergebnis. Er verallgemeinerte danach aufgrund weiterer Ergebnisse(20), daß die Bildung basischer Salze N1-Strahlung freisetzt. Die N-Strahlen können somit als Diagnosemittel für chemische Reaktionswege benutzt werden. 8.3.5. der Schall Macé de Lepinay beobachtete, daß Schallwellen N-Strahler sind. Die größte N-Intensität findet sich dabei bei stehenden Schallwellen im Bereich der Knoten. (21) 8.3.6. Lösung und Kristallisation,Verdampfung(Phasenübergänge) Eine Kristallisation einer übersättigten Lösung erzeugt N1Strahlung.(22) Die Auflösung von Stoffen dagegen scheint mit der Entwicklung von N-Strahlen verbunden zu sein. Ebenso erwiesen sich flüssige Luft und gelöste Kohlensäure, Ozon und alle Duftstoffe als starke N-Strahler.(23) 8.3.7. Wärme Glühende Metalle waren eine der ersten Blondlot'schen N-Quellen. Ein gleichmäßig erwärmter Körper - so Bequerel - sendet keine N-Strahlen aus. Eine Erwärmung aber, etwa indem man heißes Wasser in kaltes schüttet, erzeugt N-Strahlen. Eine analoge Abkühlung erzeugt N1-Strahlen. Ebenso erzeugt eine ungleichmäßige Erwärmung N-Strahlen. Wenn man einen Kegel aus Metall an der Basis erwärmt, etwa indem man die Basis in kochendes Wasser hält, so strahlt die Spitze N1-Strahlen aus. 218
Wenn man den Kegel in kaltes Wasser hält, so konzentrieren sich an der Spitze N-Strahlen so lange, bis der Temperaturausgleich eingetreten ist. Ein zeitlicher oder räumlicher Temperaturgradient also scheint für die Entstehung der N-Strahlen Bedingung zu sein. (24) 8.3.8. Druck, Spannung Allgemein gilt, daß Stoffe, die unter innerer Spannung stehen, N- und N1-Strahlen aussenden. So sendet abgeschreckter Stahl (Stahlfeilen) N-Strahlen aus.(25) Abgeschreckte Glastropfen senden sowohl N- als auch N1-Strahlen aus. Sind diese Glastropfen langgezogen, so senden sie an der Spitze N1- und an den Seiten N-Strahlen aus. Des weiteren senden ausgezogene Metalldrähte aus Cu, Ag oder Pt N1-Strahlen aus. Ein Gasvakuum sendet ebenfalls N1-Strahlen aus. Wenn man einen zylindrischen Körper auf seine runden Flächen preßt, so sendet dieser in Richtung des Drucks N-Strahlen aus, wohingegen die dazu senkrechte Mantelfläche N1-Strahlen am Schirm anzeigen. Aus diesen Ergebnissen wurde die Regel abgeleitet, daß Kompression N-Strahlen erzeugt, N1-Strahlen hingegen durch eine Dilatation entstehen. 8.3.9. Batterie und Bodenelektrizität Um eine N-Strahlenquelle zu erhalten, genügt es, ein Stück Metall über Draht mit dem Boden (Wasserleitung) zu verbinden. Dieser Draht wirkt als N-Strahlenquelle, die Strahlung kommt aus dem Boden. Die N-Strahlung wird senkrecht von der Metalloberfläche ausgesandt, denn sie konzentriert sich, wenn man als Metallstück einen Hohlspiegel nimmt, in dessen Krümmungsmittelpunkt . Wenn man bei einer Batterie den einen Pol mit dem Boden verbindet, so wirkt der andere Pol als N1-Quelle, die Bodenelektrizität scheint als Reservoir der Rayon N eine Rolle zu spielen. Wenn man ein Stück Platin erwärmt, das aus einer lichtdichten Blechbüchse ragt, in der ein Bunsenbrenner das andere Ende erhitzt, so sendet das Platinstück N-Strahlen aus, es sendet jedoch noch mehr N-Strahlung aus, wenn es zusätzlich leitend mit dem Boden verbunden ist. Ein Stück Platindraht sendet N-Strahlen aus, wenn er durch den elektrischen Strom erhitzt wird, aber nur dann, wenn der Strom über die Erde geschlossen ist. 219
8.3.10. Rayonnement pesante Eine Besonderheit bei den N-Strahlen, für die es bei anderen Outsidern fast keine Parallelen gibt, stellt die Rayonnement pesante (schwere Strahlung) dar. Dem liegt folgende Beobachtung von Blondlot zugrunde. (27) Ein geerdetes Metallstück, das horizontal relativ frei in der Luft hängt, erzeugt auf einem CaS-Schirm, der sich genau senkrecht unterhalb davon befindet, eine Stimulierung der Phosphoreszenz und auch des Funkens. Der Schirm kann dabei über l m Abstand vom Objekt haben. Oberhalb des Metallstücks ist keine Stimulierung der Phosphoreszenz zu beobachten. Die Lumineszenz ließ sich stören, wenn man zwischen Münze und Schirm hineinbläst und den Strom stört. Blondlot sah die Ursache in einer Strahlung, die vom Metallstück herunterfällt. Hinzu kommt eine weitere Beobachtung. Wenn man eine Silbermünze als Quelle nimmt, so kann man in Verlängerung der Ebene der Geldmünze eine Intensivierung der Phosphoreszenz auf einem Schirm feststellen. Blondlot erklärte das so, daß von den Kanten Ströme von Materie ausgesandt werden, die den Effekt hervorrufen. Die schwere Strahlung soll Kupfer, Zink, Blei und feuchtem Karton durchdringen, nicht aber bei Gold, Platin, Glas und trockenem Karton.
8.4. Die Eigenschaften der N-Strahlen und ihre Beeinflussung durch andere physikalische Größen 8.4.1. Ausbreitungsgeschwindigkeit N-Strahlen bewegen sich nach Blondlots Messungen mit Lichtgeschwindigkeit. Dies hat Blondlot mit dem im folgenden Text beschriebenen Versuchsaufbau gemessen(29), vgl.Abb.69. Grundgedanke ist dabei folgender: Maximales Leuchten am Funken entsteht dann, wenn 1) die Amplitude der N-Strahlen maximal ist und 2), wenn die Amplitude des elektrischen Feldes maximal ist, das den Funken erzeugt. Blondlot verwendete als Sender eine Röntgenröhre und als Empfänger einen Funken. Beide waren im Abstand voneinander d entfernt und wurden von der selben Stromquelle betrieben. Eine Induktionsspule lieferte die nötige Hochspannung für Röhre und Funken. Die Frequenz der Induktionsspule war f= 1,14 108sec-1. Das entspricht einer Wellenlänge von 1,52 m. Damit maximale Intensität am Funken entsteht, müssen zu einem Zeit-
220
punkt t0 sowohl die N-Strahlen über den Weg d den Funken erreicht haben. Ebenso muß die elektrische Spannung über die Kabellänge l am Funken maximal anstehen. Bei maximaler Lichtintensität gilt deshalb: t0 = d/vn = l/c Dabei ist l die Kabellänge, d die Entfernung Funken-Strahlenquelle, vn Geschwindigkeit der N-Strahlen und c die Lichtgeschwindigkeit. Blondlot fand, daß das Maximum sich immer einstellte,wenn l=d. Damit war für Blondlot VN = c. Das bedeutete, daß die N-Strahlen - oder wie Blondlot zuerst noch vermutete, die Röntgenoder X-Strahlen - sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegen. 8.4.2. Polarisation Blondlot stellt fest, daß die X- - oder wie sich für ihn später herausstellte - die N-Strahlen eine Polarisationsebene hatten:(30) die X- oder N-Strahlen konnten den Funken nur dann heller machen, wenn das elektrische Feld des Funkens parallel zum elektrischen Feld in der Röhre stand. Als er jedoch gewöhnliches polarisiertes Licht statt Röntgen-Strahlung verwendete, stellte Blondlot fest, daß es hier umgekehrt war: Der Funke wurde heller, wenn er mit Licht bestrahlt wurde, das senkrecht zum elektrischen Feld des Funkens polarisiert war.(31) Blondlot stellte weiter fest, daß die Polarisationsebene sich drehen ließ, wenn man die X bzw.N-Strahlen durch Zucker(-lösung?) schickte. Er fragte sich, ob man die Polarisation der X bzw. N-Strahlen aufheben konnte, indem man sie durch doppelbrechenden Glimmer schickte.Das funktionierte, der Funke sprach nun in allen Richtungen gleichmäßig auf NStrahlen an. (30) Das führte ihn schließlich darauf zu untersuchen, ob die X(bzw. N)-Strahlen sich nicht nur doppelt, sondern auch einfach brechen ließen.
221
8.4.3. Brechung und Beugung Diese Versuche führten zum Erfolg(32) und erwiesen, daß es sich nicht um X-Strahlen handeln konnte, sondern um - wie Blondlot es nannte - N-(=Nancy)Strahlen, denn in damaliger Zeit konnte man noch nicht den relativ kleinen Brechungsindex von Röntgenstrahlen messen. Blondlot stellte fest, daß ein N-Strahl, der durch eine Blende aus Blei, Zink oder feuchtem Karton ausgeblendet wurde, sich durch ein Quarzprisma oder eine Quarzlinie ablenken läßt. Er errechnete dabei für Quarz aus der gemessenen Ablenkung einen Brechungsindex n zwischen 2 und 3(33) (zum Vergleich Brechungsindex von Quarz für sichtbares Licht n ~ 1,3). Das bedeutete, daß die Brennweite von N-Strahlen bei Quarzlinsen kürzer als beim Licht ist, was Blondlot auch bestätigen konnte. Durch Ausblendung eines N-Strahls und durch Brechung an einem Aluprisma (Brechungswinkel γ = 27°15') und einer Alulinse gelang es ihm dann, das ganze Spektrum der N-Strahlen festzustellen, vgl.Abb.70. Tabelle 6 gibt eine Aufstellung über die gemessenen Brechungsindices der verschiedenen Wellenlängen des N-Licht. (34) Da Blondlot jetzt die spektralen Anteile des N-Lichts aufgetrennt hatte, konnte er jetzt die störenden Wellenlängen mit einer Blende wegblenden und mit einem Gitter die Wellenlänge einer Ablenkungsrichtung bestimmen, vgl.Abb.71. Er kam dabei Tab.6: der Brechungsindex von Aluminium bei N-Strahlen verschiedener Wellenlänge Linie
Prisma (γ= 27° 15') Brechungsindex
Linse der Brennweite f f= 40mm f= 30mm f= 22mm
1
1,85
1,86
1,91
1,91
2
1,68
1,67
1,66
1,67
3
1,48
1,5
1,49
1,48
4
1,40
1,42
1,42
1,43
5
1,36
1,36
1,36
1,37
6
1,29
1,31
1,31
7
1,19
1,20
»
»
8
1,04
»
»
»
222
»
auf Wellenlängen, die im Bereich des weichen Röntgenlichtes liegen. Bei den Untersuchungen bediente er sich der Nernst-Lampe als Quelle und benutzte einen Schirm, auf dem ein max. 1-mm-breiter Strich CaS aufgetragen war. Die Messungen waren diffizil, die Beugungsmaxima lagen im Abstand von Millimetern. Bei diesen Experimenten wurde er auch erfolgreich von Wood getäuscht. (3) Später wurden jedoch seine Messungen noch einmal von unabhängiger Seite bestätigt. (7) Blondlots Meßergebnisse finden sich in Tab.7. Die Interpretation dieser Meßergebnisse wurde später revidiert. (35) Guilloz hatte entdeckt, daß ein Floureszenzschirm bei Bestrahlung manchmal dunkler wurde. Wenn man einen Schirm mit absorbierendem Blei in den Strahlengang dazwischenstellte, wurde der Schirm plötzlich heller. Das wurde so interpretiert, daß eine andere Sorte N-Strahlen verantwortlich dafür war, daß der Schirm dunkler wurde. Diese Strahlen wurden N1-Strahlen genannt. Tab.7: Blondlots Messungen der Wellenlänge der N-Strahlen BrechungsGitter index (0,005mm) 1,04 0,00813 1,19 0,0093 1,4 0,0117 1,68 0,0146 1,85 0,0176
Gitter (0,01mm) 0,00795 0,0102 » » 0,0171
Gitter (0,05mm) 0,00839 0,0106 » » 0,0184
Mittelwert 0,00815 0,0099 0,0117 0,0146 0,0176
223
Tab. 8: die Wellenlängen verschiedener N-Spektrallinien Linie N1
N N1
N N1
N N
Brechungsindex
Wellenlänge in um
1,004 1,0064 1,0096 1,011 1,0125 1,029 1,041
0,003 0,0048 0,0056 0,0067 0,0074 0,0083 0,0081
N und N1 sind immer aneinander gebunden. Man konnte z.B. beobachten, daß bei N-Bestrahlung der Schirm nur heller wurde, wenn man frontal draufschaute. Wenn man von der Seite parallel drauf schaute, so war der bestrahlte Ort als Verdunkelung auf dem Schirm zu erkennen. Bei einer N1-Bestrahlung verhielt sich das umgekehrt. Frontal betrachtet beobachtete man eine Erniedrigung der Intensität, horizontal eine Erhöhung. Mit Oberflächen, die N-Strahlen aussandten, verhielt es sich ähnlich. Sie strahlten N-Strahlen senkrecht und N1-Strahlen in horizontaler Richtung aus (Es gibt eine Ausnahme - die WärmeN-Ausstrahlung) . Das Blondlot'sche Spektrum wurde nun so interpretiert, daß durch das Prisma der Strahl in N und N1 zerlegt wurde, vgl. Tab.8. 8.4.4. Absorption von N-Strahlen Da die N-Strahlen andere Qualitäten besitzen als die elektromagnetischen Wellen, haben sie auch andere Absorptionseigenschaften. (33) So wurde festgestellt, daß die N-Strahlen durch Holz, Pappe, Glas, Aluminium, Kupfer und Salzwasser hindurchgehen, daß sie hingegen von Zink, Platin, Blei, Eisen und destilliertem Wasser (Ausnahme: Die N-Strahlung von Eisenfeilen wird von Wasser durchgelassen) nicht durchgelassen werden. Wenn die N-durchlässigen Metalle geerdet werden, so werden sie N-undurchlässiger. (33) Bei Wasser (aqua dest.) hat Meyer die Auffassung vertreten, daß es durch die N-Bestrahlung zum N1Strahler wird. In Blondlots Aufbauten dagegen wurde das Wasser nur als Absorber für N-Strahlen benutzt. Nach Meyer geht N1Strahlung auch leicht durch Wasser und Blei.(36) 224
Tab.9: Durchgängigkeit verschiedener Stoffe bzgl. N-Strahlen Material
Blei Kupfer Glas Zink Silber Gold Palladium Nickel Iridium
Durchgängigkeit bei Brechungsindex 1,04 1,196 1,286 1,36 1,40 1,48
1,67
nein nein nein nein ja nein nein nein nein
nein ja ja ja nein ja ja ja ja ja ja ja nein nein nein nein nein nein
nein nein nein nein ja nein nein nein nein
nein nein nein nein ja ja nein nein nein
ja nein nein nein ja nein nein nein nein
nein nein nein nein ja nein nein nein nein
ja nein ja ja ja ja nein nein nein
1,85
Alle diese Angaben gelten nur für Zimmertemperatur. Bei höherer Temperatur kann sich das ändern, z.B. Platin wird dann undurchsichtiger. (39) Bichat untersuchte die spektrale Durchlässigkeit verschiedener Metalle auf N-Strahlen. Seine Meßergebnisse sind oben aufgelistet. Man erkennt, daß verschiedene Wellenlängen verschieden durchgängig sind. (39) vgl.Tab.9 Die Angaben, die für N-Strahlen hier gemacht wurden, treffen für die "schwere Strahlung" nicht mehr zu. So erwähnt Blondlot, daß die Strahlung Glas nicht durchdringt, sondern es umströmt. (40) 8.4.5. Aufladung Durch Bestrahlung mit N oder N1 kann man einen Körper mit Noder N1-Strahlung aufladen und dann als Quelle benutzen. Die Kapazität der verschiedenen Körper für diese Fluida ist dabei freilich unterschiedlich. Quarz lädt sich z.B. mit N-Strahlen gut auf, Al tut das weniger gut und wurde deshalb von Blondlot als Prismenmaterial bevorzugt. Salzwasser speichert ebenfalls die N-Strahlen. Die Auf- und Entladungszeiten liegen in der Größenordnung von 5 Minuten.(4) Man kann die Entladungsdauer beschleunigen, indem man ein aufgeladenes Material erwärmt. Der Schirm wird dadurch intensiver leuchtend, die Ausstrahldauer ist dafür herabgesetzt.(42) Körper, die mit N-Strahlen aufgeladen sind, erfüllen das Stoke'sche Gesetz, d.h. wenn sie mit einer Frequenz der N225
Strahlen bestrahlt wurden, so zeigt der aufgeladene Körper, als N-Quelle benutzt, alle Frequenzen des Spektrums unterhalb der Frequenz mit der er aufgeladen wurde.(34) 8.4.6. Leitung und Reflexion N-Strahlen - so Charpentier - lassen sich fortleiten. Charpentier bediente sich bei seinen Untersuchungen meist einer Ø 2cm-Kupferplatte, die in der unmittelbaren Nähe des strahlenden Objektes sich befand und dessen Strahlung aufnahm. Ein Draht leitete die Strahlung von der Kupferplatte ab. Das andere Ende des Drahtes wurde um einen meist schwarzen CaS-Schirm gewikkelt, der als Detektor diente. (43) Bichat erklärte sich die Fortleitung der N-Strahlen durch fortlaufende innere Reflexion der Strahlung an der Draht-Luftgrenzfläche. Knickte man nämlich den Draht im spitzen Winkel, so wird die N-Strahlung nicht weiter fortgeleitet. (42) Die Speicherung der N-Strahlen in Quarz erklärte sich Blondlot analog durch interne Reflexion an den Grenzschichten.(44) Werden N-Strahlen fortgeleitet, so senden sie senkrecht zur Ausbreitungsrichtung N1-Strahlen aus. Bei analoger Ausbreitung von N1-Strahlen beobachtet man senkrecht N-Strahlen. N1- und N-Strahlen sind ineinander umwandelbar. Oxidiert man einen elektrischen Draht auf einer Länge von 20-30 cm mit einer Flamme, so wird die Leitung unterbrochen und an der oxidierten Stelle tritt die Strahlung aus. Wenn man mit solchen Drähten Nernst-Lampen betreibt, so werden diese zu (45) N1-Quellen. 8.4.7. Einfluß des Magnetismus J. Bequerel berichtet von einem Versuch, wo er N-Strahlen durch ein schwaches homogenes Feld eines Elektromagneten schickte. Zur Abschirmung des CaS gegen die inhomogenen Feldanteile waren dabei die Pole mit einem Blechkasten eingehüllt. Die N-Strahlen wurden in einem Glasstab durch das Feld geschickt. J. Bequerel beobachtete, daß die N-Strahlen nicht durchgelassen werden, wenn sie sich senkrecht zum Feld (Feldstärke mindestens 120 Oe), daß sie aber durchgängig sind, wenn sie sich parallel zum Feld bewegen. (46) Auch die Leitung der N-Strahlen durch Draht statt durch Glas wird in analoger Weise blockiert. Blondlot widersprach diesem Versuch insofern, als daß er behauptete, daß eine Nernst-Lampe ein starkes Magnet226
feld sehr wohl senkrecht durchdringen kann. Daraufhin untersuchte J. Bequerel diese Strahlen auch und stellte fest, daß die N-Strahlung sich im Magnetfeld analog wie die radioaktive Strahlung in drei Bestandteile zerlegen ließ.(47) Die N-Strahlen werden senkrecht zum Magnetfeld nach links und rechts abgelenkt, wie wenn sie positive oder negative Partikel waren. Die "positiven" N-Strahlen zeigen N1-Wirkung, die "negativen" N-Wirkung. Die neutralen N-Strahlen, die vom Feld unbeeinflußt blieben, brachten keine spürbare Wirkung auf dem Schirm hervor. Bagard untersuchte, ob der Polarisationssinn der N-Strahlen sich durch ein Magnetfeld ändern ließ.(48) Er erzeugte polarisiertes N-Licht, indem er N-Strahlen durch Scheiben fallen ließ, die im Brewsterwinkel geneigt waren. Dies N-Licht ging durch 2 cm Aluminium oder Schwefelkohlenstoff, was sich in einem magn. Feld von 52 Gauss sich befand. Das Ergebnis zeigte, daß die Polarisationsebene weit stärker (bei Alu x 700) als bei normalem Licht gedreht wird, und daß die Drehung für jede Wellenlänge verschieden ist. Dabei können lichtrechtsdrehende für N-Strahlen linksdrehend sein. (Bsp. tartrische Säure) . (49) Die schwere Strahlung läßt sich durch ein Magnetfeld ebenfalls ablenken. Bei einem homogenen Feld von 6 cm Ausdehnung zwischen zwei Stabmagnetpolen von 4 x 4 cm2 Pol fläche kann man bei 64 cm Fallhöhe eine Ablenkung von 11 cm nach links und nach rechts beobachten. Daneben gibt es aber auch Strahlung, die senkrecht herunterfällt. Das deutet darauf hin, daß die schwere Strahlung +, - und neutrale Partikel enthält. Diese These läßt sich bestätigen, wenn man elektrisch geladene Stäbe in die Nähe dieser fallenden Strahlung bringt. Das CaS-Phosphoreszenzbild wird dadurch demgemäß verschoben.(40) 8.4.8. N-Strahlen und Radioaktivität J. Bequerel fragte sich, ob es eine Beziehung zwischen der Radioaktivität und den N-Strahlen gebe. Er stellte fest, daß ganz schwach aktive Präparate sich analog wie N1-Strahlen verhielten. Ihre N1-Wirkung wurde von destilliertem Wasser geschluckt, der Schirm änderte seine Ausstrahlung nicht, während bei Salzwasser der N1-Anteil gut hindurchging, denn wenn man einen α-Strahler, der auf einen CaS-Schirm wirkte, durch dest. Wasser ansah, so sah man die Abschwächung der Phosphoreszenz undeutlicher, als wenn man durch Salzwasser beobachtete.(50) 227
Wenn man einen X-Strahler (Polonium) unter einen Aluminiumkegel legte, so wirkte dessen Spitze als N1-Strahler und verminderte die Phosphoreszenz. Bequerel interpretierte das Experiment so, daß α-Strahlen von N1-Wirkung begleitet werden und er vermutete, daß die ß-Strahlen von N-Wirkung begleitet sind. Der neutrale Strahl, der durch die Zerlegung der N-Strahlen im magn. Feld erzeugt wurde und für sich unwirksam war, konnte (außer bei der Nernstlampe) durch radioaktive Präparate wieder wirksam gemacht werden. Wenn er durch einen α-Strahler geschickt wurde, so wurde der austretende Strahl hinter dem Präparat hauptsächlich N1-aktiv. Bei einem ß-Strahler war er dann N-aktiv. Wenn man den neutralen Strahl sowohl durch ein a- als auch durch ein ß-Präparat schickte, gab es keine Wirkung. Die so aus dem neutralen Strahl erzeugten Strahlen ließen sich durch ein Prisma in N1- und N-Bestandteile wieder auftrennen. Bei einem ß-Strahler war dabei die Lage der N- und N1-Maximas gegenüber einem α-Strahler vertauscht.(51) Die Versuche waren - so Bequerel - schwierig. Bequerel glaubte von seinen Ergebnissen her, daß die α-Strahlen mit den N1Strahlen identisch sind, da die N1-Strahlen wie die α-Strahlen durch Papier abgehalten wurden. 8.4.9. die Wirkung von Anästhetika Ausgehend von Ideen von Bose(77) versuchte J. Bequerel, ob er die Ausstrahlung von N-Strahlen durch eine Narkose beeinflussen konnte. Es stellte sich heraus, daß Metalle in einer Atmosphäre von Chloroform, Lachgas o.a. für N-Strahlen undurchsichtig wurden, während das Gas für sich allein für N-Strahlen durchlässig war. N-Strahler, wie Stahlfeilen oder abgeschrecktes Glas wurden in ihrer Ausstrahlung nicht beeinflußt. J. Bequerel interpretierte dieses Ergebnis so, daß die Stoffe nur dann betroffen wurden, wenn die Ausstrahlung der N-Strahlen von der Oberfläche aus erfolgte. Bei Eisen oder Glas erfolgte sie von innen, weil die N-Strahlen aufgrund von innerer Spannung entstanden. Bei Kupfer kam sie von der Oberfläche her.(52)
228
8.5 Die N-Strahlen in Biologie und Medizin 8.5.l.N-Strahlen als Informationsquelle über den Körperzustand Daß durch Pflanzen und Tiere N-Strahlen ausgesandt werden, haben wir schon erwähnt. Die N-Aktivität ist nicht dabei daran gebunden, daß das Tier lebt, sondern man kann sie auch bei mumifizierten toten Fröschen beobachten.(53) Bei tierischen Organismen sind in erster Linie die Nerven N-Strahler, ihr Verlauf läßt sich mit dem Floureszenzschirm von Broca abtasten (53). Die Muskeln sind in zweiter Linie N-Strahler. (54) Durch die Aktivität von Muskeln und Nerven wird ihre N-Aktivität erhöht. Lahme Nerven senden so z.B. nur sehr wenig Strahlung ab. (56) Die Aktivität scheint durch die biochemischen Reaktionen im Körper verursacht zu sein. So erhöht z.B. die Coagulation des Blutes die Phosphoreszenz, ebenso tun das Enzymreaktionen.(57) Eine Einwirkung von Medikamenten und Betäubungsmitteln läßt sich ebenfalls über die N-Strahlung des Gehirns und Rückenmarks verfolgen. So bringt z.B. Chloroform erst eine kräftige Erhöhung der N-Strahlung hervor, die später von einer N1-Ausstrahlung abgelöst wird. (57) Aufgrund seiner Forschung am Herzmuskel versuchte Charpentier zu verallgemeinern, daß eine Aktivation der Nerven mit N-Ausstrahlung verknüpft ist, eine Inhibition jedoch mit N1.(59) Jedoch ließ sich diese These bei der Erregung gewöhnlicher motorischer Nerven nicht aufrechterhalten, dort kann auch eine Erregung der hemmenden Nerven N-Strahlung verursachen.(60) 8.5.2. N-Strahlen und Sensibilität Da die Objektivierung der N-Strahlen durch Bordier ein offensichtlicher Mißerfolg war, wurde die Helligkeitssteigerungen des Schirmes bald dadurch erklärt, daß durch die N-Strahlen, die vom CaS-Schirm gespeichert und abgestrahlt wurden, die Sensibilität der Sinne gesteigert wurde, durch die N1-Strahlen jedoch herabgesetzt. (61) Das gilt für alle Sinne, den Gesichts-, den Geruchs- und den Gehörsinn. Für den Gesichtssinn stellte Charpentier fest, daß man die Verstärkung der Floureszenz auch erreichen konnte, wenn man die Zone am Schädel mit N-Strahlen beschickt, wo die optischen Informationen des Auges verarbeitet werden, Legt man auf den 7. Nackenwirbel eine Platte aus Kupfer und schickt per Draht 229
N-Strahlen darauf, so kann man eine Erweiterung der Pupillen beobachten. (62) Den Gehörsinn kann man analog zu oben verstärken, indem man NStrahlen 7 cm oberhalb des Ohrlochs hinleitet. Leise Schallquellen in größerem Abstand werden dann auf einmal etwas lauter. (64) Den Geruchssinn kann man verstärken, wenn man einen N-Strahler zusätzlich vor die Nase hält.(64) Der Geschmack wird ebenfalls verstärkt, wenn man der Zunge, die mit einem Stoff stimuliert wird, einen N-Strahler nähert. (65) In den beiden letzten Fällen kann man ebenfalls die Erhöhung der Sensibilität auch erreichen, indem man die entsprechenden Schädelstellen mit N-Strahlen reizt. Bei allen Sinnen kann man in analoger Weise die Empfindlichkeit erniedrigen, wenn man statt mit N mit % bestrahlt. (65) Bohn erklärte aufgrund dieser Beobachtung die Tatsache, daß bestimmte Lebewesen wie hediste diversicolor sehr lichtempfindlich werden, wenn sie vom Süßwasser ins N-durchsichtige Salzwasser kommen. (66) 8.5.3. Verbesserte Schirme / Resonanzschirme Charpentier machte die Beobachtung, daß, wenn man einen NStrahler wie eine Kampferplatte mit CaS bestreicht, so verstärkt sich die Lichtintensität eines solchen Schirms bei NBestrahlung weit mehr, als wenn man einen normalen Schirm benutzt. Er stellte fest, daß Medikamente wie Digitalis und Alkaloide ähnlich gute Strahler sind.(67) Digitalisschirme sprechen am besten an, wenn sie sich in Herznähe befinden. Einen ähnlichen Effekt kann man auch beobachten, wenn man ein Schweinekeimdrüsenextrakt zwischen den Schirm und einen lebendigen Schweinehoden bringt.(68) In dieser Anordnung wird der Schirm an dieser Körperstelle am stärksten erhellt, während an anderen Körperstellen dieser Effekt nicht so stark auftritt. Charpentier erklärte das Phänomen als eine Art Resonanzeffekt. Silberjodidschirme sollen nach Charpentier die Eigenschaft besitzen, daß sie N-Strahlung von transversal bewegten Körpern durchlassen, während N-Strahlung von unbewegten Körpern absorbiert wird. Charpentier baute aufgrund dieses Effektes Schirme, die aus einer Schicht AgJ und einer Schicht CaS bestanden. Die Schirme benutzte er, um die Herzumrisse sichtbar zu machen. (67) 230
8.5.4. Nervenwellen Charpentier war ursprünglich Physiologe. Seine früheren Arbeiten erforschten das Verhalten von elektrisch gereizten Nerven. Er hatte festgestellt, daß diese elektrisch gereizt mit einer Frequenz von ca. 800 Hz antworteten und einer Wellenlänge von 3,5 cm Impulse weiterleiteten. Er fragte sich also, ob das Frequenzverhalten der Nervenimpulse sich in der N-Ausstrahlung niederschlug und wählte deshalb folgenden Aufbau: Er leitete die N-Strahlung mittels zweier Drähte von zwei Punkten des Nervs ab und ließ beide Drähte auf einen insolierten CaS-Fleck einwirken. Er stellte fest, daß wenn die Abgreifpunkte im Abstand eines Vielfachen n der Nerven-Wellenlänge μ waren, daß dann die Wirkung auf den Schirm maximal war, während Abstände von (2n+l) .μ/2 (mit n = 1,2,3,4...) keine Wirkung am Schirm hervorbrachten. Das bewies, daß die NAusstrahlung des Nervs parallel mit der elektrischen Feldamplitude ging.(69,70) Folgende Beobachtung schien mit diesen Nervenwellen zusammenzuhängen. Wenn man einen Schirm in die Nähe der Körperoberfläche bringt, so zeigt er periodisch im Abstand der Nervenwellen Maxima und Minima. Wenn man Blei oder feuchten Karton zwischen den Körper und den Schirm bringt, wird die Erscheinung nicht unterbunden. Die Strahlung in Herznähe zeigt dabei eine Wellenlänge von 3,5 cm und ist bis zu 54 cm vom Körper weg bemerkbar. Das Auge hat dagegen eine Wellenlänge von 2 mm. Charpentier stellte darüber hinaus fest, daß auch gewöhnliche Quellen wie abgeschrecktes Eisen diese Zonenstruktur hatten. 8.5.5. Objektivierbare physiologische Effekte Nach Lambert und Meyer(72) bringen die N-Strahlen meßbare Unterschiede bei der Keimung von Kresse hervor. Die Keimung wird dadurch leicht gehemmt. Lambert und Meyer ließen Kresse auf feuchter Watte in Eprouvetten keimen, die einesteils in reinem destillierten Wasser, andererseits in N-durchlässigem Salzwasser eingetaucht waren. Er stellte fest, daß die N-bestrahlten Samen langsamer keimten. Die Unterschiede waren nur sehr gering und wurden nur in einer gewissen Wachstumsphase bemerkbar. Bei Fermenten konnte er ebenfalls feststellen, daß die Aktivität der N-Strahlen gehemmt wurde: so ist die Aktivität der Amylase bei N-Strahlung geringer als ohne Bestrahlung. Die Effekte sollen dabei gering (1%Unterschied),jedoch meßbar sein. 231
8.6. Vergleich mit heutigen Meßmethoden Zwei Untersuchungsmethoden scheinen heute am geeignetsten, so obskure Dinge wie N-Strahlen, Orgon oder Od untersuchen zu können. 1) die Kirlianphotographie 2) die Lichtdetektion der Phosphoreszenz mit rauscharmen, hochempfindlichen Photomultipliern. Bei der Kirlianfotographie ( 7 3 ) wird etwa mit einer Autozündspule ein elektrischer Strom sehr hoher Spannung und niedriger Stromstärke von einer Elektrodenplatte über ein Dielektrikum (Isolator) auf ein Objekt geschickt. Zwischen Dielektrikum und Objekt liegt ein Film, der durch das Licht des entstehenden Funkens geschwärzt wird. Beim Menschen entsteht dabei um die Finger ein Strahlenkranz der Funkenentladung, dessen Musterung vom Gesundheitszustand abhängt. Das Kirlianfoto dient somit als Diagnosemittel. Mit dieser Methode kann man analoge Dinge finden, wie sie z.B. von den Esoterikern berichtet werden, daß sich z.B. die Fingerauren von sich sympathischer Menschen gegenseitig anziehen und verschmelzen wollen, während sich die Auren von sich unsympathischen Menschen abstoßen.(74) Der Hauptfehler bei der Blondlot'schen Apparatur waren die spontanen Schwankungen der Helligkeit des Funkens, die wahrscheinlich einerseits durch die mechanischen Unterbrecher der Holtz'schen Maschine bedingt waren und andererseits durch eine nicht konstante Feuchte im Raum. Diese Fehler lassen sich mit den heutigen elektronischen Schaltbauelementen wie Triac und Thyristor beseitigen. So wird man im Prinzip mit einer Tesla-Kirlianstromquelle diese Versuche unter besseren Bedingungen wiederholen können. (75> Bei der Lichtdetektionsmethode muß man wie schon in Kap. 2.9. erklärt empfindliche Photomultiplier als Lichtdetektoren nehmen, die ja im Grunde nichts anderes als winzige elektrisch gezähmte Funken sind. Der Autor möchte in diesem Zusammenhang auch nochmal auf die Versuche von Teubner verweisen, (vgl.Kap. 6.7.5) . Einen ähnlichen Effekt will Rothe schon 1904 fotographisch registriert haben. Er maß den Durchmesser der photographischen Schwärzung von einem insolierten CaS-Fleck in Abhängigkeit von der Zeit. Er stellte fest, daß bei N-Bestrahlung die Abnahme des Durchmesser langsamer erfolgte als ohne.(75) 232
Wie dem auch sei, eine Überprüfung der Ergebnisse von N-Strahlen, Od und Orgon mit den technischen Mitteln unserer Zeit könnte durchaus brauchbare Ergebnisse bringen.
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236
Das geheime Leben der Pflanzen
9.Abriß einer physikalisch orientierten Parapsychologie
9.1. Die Lehre der Esoterik Man muß bemerken, daß die hier dargestellte esoterische Theorie sehr grob vereinfacht ist. Die meisten Details und Fachausdrücke sind weggelassen. Das geschah aus folgenden Gründen: 1.) Es ergeben sich daraus keine Konsequenzen für die praktische Lebensführung. 2.) Diese Begriffe sind physikalisch zur Zeit unbedeutsam. Wen es genau interessiert, der versenke sich in die Literatur. Die Esoterik unterscheidet 4 Körper des Menschen: Körper, Ätherleib, Seele und Geist. Zu jedem Leib gehört ein Daseinsplan. Körper und Ätherleib gehören auf den physischen Plan (die Erde) und sind aus physischer Materie, die Seele (der Astralleib) kommt aus der Astralwelt und besteht aus astraler Materie und der Geist kommt aus der Mentalwelt und besteht aus mentaler Materie. Körper und Ätherleib sind für die physischen Funktionen des Menschen verantwortlich, der Ätherleib ist das Bindeglied zwischen Körper und Astralleib. Der Astralleib beherbergt die seelischen Funktionen und der Mentalleib die geistigen und die Individualität der einzelnen Person. Alle Körper sind nacheinander über eine Schnur verbunden, den Lebensfaden oder die Silberkordel. Es existiert eine Hierarchie von oben nach unten. Wenn der Organismus stirbt, reißt die Silberkordel zwischen Astral und Physis, der Ätherkörper wird dabei teilweise aus dem physischen Leib herausgerissen. Die Seele mit Geist und Ich ist frei. Ätherleib und Körper bleiben tot zurück und zerfallen. Die Seele zieht sich auf den Astralplan zurück. Nach einiger Zeit stirbt auch sie. Es bleibt letztlich der Mentalleib auf dem Mentalplan zurück, d.i. die Welt des Geistes. Dieses Glied des menschlichen Körpers ist unsterblich. Es überschaut das vergangene Erdenleben, ob man Gutes oder Böses getan hat, zieht Bilanz, und wählt die Aufgaben und Probleme für das nächste Leben. Er steigt dann wieder auf den Astralplan, baut wieder einen Astralkörper auf und wird letztendlich auf der Erde mit Ätherkörper und normalem Körper wiedergeboren. Das Spiel wiederholt sich immer wieder. Der Geist des einzelnen Menschen läuft so in mehreren Leben durch die Evolu239
tion und wird durch das Feedback seiner eigenen Taten nach und nach zum Guten oder Schlechten hin umgewandelt.(1,2) Laut Bibel gibt es einen Schlußpunkt, das Weltgericht: Die Vergeltung für jeden nach seinen Werken. Die Auferstehung der Toten für die Guten und die ewige Hölle für die Bösen. Die Guten erhalten dann einen neuen geschlechtslosen ewigen Leib, die Bösen kommen in die Hölle, wo "Heulen und Zähneklappern" sein wird. Was uns im weiteren hier nur interessiert: Welche Ansätze sind gemacht worden, um solche Dinge wie Seele und Geist physikalisch zu objektivieren? 9.2. Die vollständige Abspaltung der menschlichen Körper 9.2.1. der Spaltungsvorgang Wie wir wissen, ist der menschliche Körper von einer Aura umgeben, die je nach Sehvermögen verschieden aussieht. Französische Magnetiseure entdeckten, daß man das Aura-Od durch eine kontinuierliche Strichbehandlung aus dem physischen Körper heraustreiben kann. Durville gelang es, die Aura aus dem Körper von fähigen sensitiven Medien total herauszutreiben, um so eine vollständige zeitweilige Abspaltung der Aura vom Körper zu erzielen. (3) Voraussetzung für die Versuche waren kein feuchtes Wetter, kein zu hoher Luftdruck, keine Gewitternähe, keine voreingenommenen Zuschauer, keine Zuschauer, die mit dem Medium besondere Sympathie verband, keine unvermuteten Störungen etwa durch Lärm, und vor allem Dunkelheit. Der Raum durfte höchstens durch eine bestimmte Sorte von Blaulicht beleuchtet werden. Die Operationen setzen ein fähiges Medium und einen fähigen Magnetiseur voraus. Die Operationen sind anfangs langwierig (bis zu 1 1/2 Stunden), mit der Zeit vollzieht sich die Spaltung schneller. Der Vorgang ist freilich sehr selten und nicht ungefährlich für das Medium. Das Medium wird durch Magnetisieren in immer tiefere Stadien der Hypnose versetzt. Durch fortgesetzte Strichbehandlung tritt schließlich Fluid (= Körperorgan, Körperod) durch sogenannte hypnogene Punkte aus dem Körper aus und ordnet sich in einem Umkreis bis zu 3 m in Schalen um den Körper an. Der Abstand der einzelnen Schalen beträgt bis zu 90 cm. Es handelt sich hier nur um eine teilweise Abspaltung oder "Exteriosation", vgl.Abb.72a. 240
Wird das Magnetisieren fortgesetzt, so tritt so ziemlich das ganze leuchtende Fluid aus dem Körper aus und ordnet sich in zwei Dampfsäulen, links, rechts und hinter, seltener vor dem Medium an. Die Dampfsäulen sind in beständiger Bewegung. Ist das abgeschlossen, so bewegt sich die rechte Dampfsäule nach links und vereinigt sich mit der linken. Wenn ein Mensch dazwischen steht, so muß er Platz machen. Das ganze Gebilde stellt den abgespaltenen, dedoublierten Fluidal dar, vgl. Abb.72b. 9/10 der Anwesenden spüren die Anwesenheit oder Nähe des Fluidals als kühlen Hauch. Der Fluidal ist, wie sich später herausstellen wird, die Vereinigung von Ätherleib, Astralleib und Mentalleib. Der Fluidal verdichtet sich durch die fortgesetzte magnetische Strichbehandlung zur Gestalt des Medium. Er ist bei der künstlichen Spaltung aber dabei mit einem Gewand umgeben, das nicht der Kleidung des Mediums entspricht. Er sieht wie ein Gespenst aus. Er leuchtet besonders in der Gegend von Scheitel, Stirn, Solarplexus und Milz. Das sind genau die Stellen, wo die Yogis die sogenannten Chakras lokalisieren, vgl.Abb. 73. Das sind feinstoffliche Organe des menschlichen Ätherleibs, die zur Fluidaufnahme und Abstrahlung notwendig sind. Sie sind zugleich physischen und organischen Funktionen des menschlichen Körpers zugeordnet.*) Die Sensitiven beobachten nun im Ätherkörper eine Wellenbewegung von oben nach unten. Diese Bewegung hat Zentren in der *) Motoyama will die Chakraaktivität in Form von sehr schwachen Potentialschwankungen an einer Elektrode nachgewiesen haben, die vor einem Chakra aufgestellt war.(4) 241
Gegend von Milz und Kopf. Der Fluidal ist über die Silberkordel mit dem physischen Körper verbunden. Diese Schnur tritt am physischen Leib und am Fluidal meist in der Gegend Nabel-Milz aus, manchmal auch am Kopf. Die Schnur ist elastisch und empfindlich und muß mit Vorsicht behandelt werden. Die Sensitiven sehen in der Schnur zwei entgegengesetzte Ströme laufen, einen größeren "Informations-" und "Lebens"Strom vom Medium zum Fluidal und einen feineren "Informations"-strom vom Fluidal zum Medium. Das Medium muß während der Spaltung fortwährend magnetisiert werden, anderenfalls wird die Spaltung aufgehoben. Anscheinend hält der Magnetiseur im Körper die physischen Lebensvorgänge im Körper des Mediums durch seine Kraftzufuhr in Gang, eine Aufgabe, die sonst der Fluidal hat. Die Sitzungen sind für das Medium sehr anstrengend. Es bleiben Nachwirkungen nach der Sitzung zurück, die durch magnetische Behandlung wieder beseitigt werden können. 9.2.2. die Eigenschaften des Fluidalleibs Der Fluidalleib wird vom Medium als Sitz der Empfindungsfähigkeit und des Lebens bezeichnet. Der Körper sei ein "leerer Sack", der nur noch zum Reden dem Medium dient. Bei Beginn des Spaltungsexperimentes kann es noch vorkommen, daß hellsichtige Medien neben sich den Fluidal sehen und erschreckt sind, bis sie schließlich erkennen, daß sie das selbst sind. Ähnliches beobachten manchmal Sterbende. Wenn der Spaltungsvorgang perfekt ist, kann man den Körper des Mediums zwicken, es Ammoniak riechen lassen, eine Uhr an sein Ohr halten - es hat bei alledem keine Empfindung. Wenn man dasselbe mit dem Fluidal macht, so hat das Medium sehr wohl Empfindungen. Es stellt sich heraus, daß der Fluidal der Sitz der Wahrnehmung geworden ist. Der Ätherleib nimmt direkt die Sinneseindrücke auf und leitet sie an Seele und Geist weiter. Wenn das Medium davor noch nicht hellsehend war, so 242
kann es im Zustand der Spaltung nur grobe Umrisse im Zimmer erkennen. Wenn das Medium sensitiv davor schon hellsehen konnte, so ist der Fluidal ebenfalls hellsehend und kann mit dem ganzen Körper sehen. Er kann dann etwa mit dem Hinterkopf oder dem Solarplexus Zeitung lesen, eine Eigenschaft, die ansonsten manchmal Somnambule haben. Die Ätherkörper ist somit auch die Ursache des "Hautsehens" von Blinden, das erst in jüngster Zeit erforscht worden ist.(5) Mit dem Gehörsinn verhält es sich genauso, der Fluidal kann mit der ganzen fluidalen Körperoberfläche hören. Seine Wahrnehmungsfähigkeit ist feiner als im physischen Leib. Ähnlich verhält es sich mit den Sinnen Geschmack und Geruch. Wenn man den Fluidal etwas riechen oder kosten läßt, so stellt er sehr wohl fest, worum es sich handelt. Wenn man den Fluidal sticht, so verspürt das Medium Schmerz. Nach dem Abspaltungsexperiment kann man dann eine Hautrötung an der entsprechenden Stelle des Körpers finden. Man nennt diese Rückwirkung einer Einwirkung auf den Fluidal oder auch auf den Astralkörper auf den physischen Körper Reperkussion . Zu Beginn der Spaltung folgt der Fluidal genau der Bewegung des Körpers des Mediums: Hebt man den Arm des Mediums, so hebt auch der Fluidal den Arm. Mit der Zeit wird jedoch der Fluidal unabhängig und hat auch einen eigenen Willen. Er folgt dann unter Umständen weder dem Sitzungsleiter noch dem Medium selbst. Anfangs ist der Fluidal unbeholfen und schwerfällig und stößt überall an. Das Medium hat dann nach dem Versuch wegen der Reperkussion lauter blaue Flecken. Wenn man den Fluidal jedoch darauf aufmerksam macht, daß er durch Gegenstände und Wände hindurch gehen kann, so tut er das ohne Schwierigkeit. Der Fluidal kann Psychokinese auslösen. Er zieht zu diesem Zweck Energie aus der Atmosphäre an, verschiebt Tische, drückt auf eine Klingel und erzeugt Klopflaute. Wenn der Fluidal Energie an sich gezogen hat, aber sie nicht psychokinetisch entladen kann, so entlädt sich die überschüssige Energie in einem Lichtspiel, das allen Anwesenden sichtbar und fotographierbar sein kann. Wenn der Fluidal erschreckt wird, kann es vorkommen, daß er schnell zum Medium zurückgeht und das Medium aufwacht. Dabei ist es einmal vorgekommen, daß er dabei durch einen Tisch gegangen ist und diesen teilweise 243
mitgerissen hat. Das Medium wird bei diesen Vorgängen körperlich und seelisch sehr in Mitleidenschaft gezogen. Objektiv läßt sich der Fluidal mit folgenden Meßinstrumenten feststellen, die wir nacheinander erläutern werden: 1) Eine Temperaturerhöhung an der Stelle, wo er sich befindet 2) durch die Leuchtkraft des CaS-Schirm in Fluidalnähe 3) durch ein spezielles Fotographieverfahren. zu 1) Wo sich der Fluidal befindet, dort kann man eine erhöhte Temperatur als in der Umgebung feststellen. Der Spaltungsvorgang läßt sich so über die Hauttemperatur verfolgen. Vor der Spaltung ist die rechte Hand ungefähr gleich der linken. Bei der Spaltung tritt zuerst das Fluid rechts von der Körperoberfläche aus. Die Fluidmasse begibt sich dann nach links. Bei Aufhebung der Spaltung tritt die Fluidmasse zuerst von rechts an der Oberfläche in dem Leib, in der Folge wird die rechts Seite ca. 1° wärmer als die linke. Wenn man nach dem Erwachen das Medium sich auf den Stuhl setzen läßt, den zuvor sein Fluidal eingenommen hat, um alle hängengebliebenen fluidischen Bestandteile wiederaufzunehmen, so sinkt die Hauttemperatur noch weiter ab, die Temperaturdifferenz zwischen links und rechts kann nochmal ein Grad zunehmen. Das Medium friert dann, das Fluid bewegt sich anscheinend ins Körperinnere . zu 2) Wenn man einen Ca-S-Schirm dem Tageslicht aussetzt und ihn dann ins Dunkle bringt, so leuchtet er nach. Dieses Nachleuchten wird mit der Zeit schwächer und kann nach Blondlot wieder etwas verstärkt werden, wenn man eine N-Strahlen-Quelle in die Nähe bringt. Wenn man einen Schirm in die Nähe des Mediums bringt, so leuchtet er kaum auf. Wenn der Schirm aber auf dem Stuhl liegt, auf dem der Fluidal sitzt, so leuchtet er stärker auf und ist bei weitem besser im Dunkeln sichtbar. Wenn man einen solchen Schirm und einen Kontrollschirm auf eine Fotoplatte legt, so soll der Fluidalschirm stärker belichten. zu 3) Ein schwach nachleuchtender insolierter Schirm wird in einem Fotoapparat anstatt der empfindlichen Platte eingelegt und mit den N-Strahlen des Fluidals über einen Zeitraum belichtet. Der Ca-S-Schirm wird daraufhin herausgenommen und über eine empfindliche Fotoplatte zur Belichtung gelegt. Es zeigt sich tatsächlich eine gespenstische Gestalt auf dem Bild. 244
Aus anderen Quellen sind Bilder bekannt, wo mit der damaligen Fotographiertechnik die freiwerdenden Fluide von Toten fotographiert wurden. Diese Erscheinungen geben auch die Ursache für die sogenannten Kirchhofgespenster über frischen Gräbern, die schon Reichenbachs Sensitive beobachtet haben.(6) Es handelt sich hier um die ausgetretenen Ätherleibe von Toten, die sich im Zustand des Zerfalls befinden. 9.2.3. die Eigenschaften des Astralleibs Wenn man dem Fluidal befiehlt, sich über eine weitere Strecke hin fortzubewegen, um Vorgänge an einem anderen Ort zu beobachten, so beobachten die Sensitiven, daß der Fluidal weiß wird, während er zuvor rot-blau polar gefärbt war. Die rotblaue Färbung wandert indessen wieder in den Körper des Mediums zurück. Der weiße Körper bewegt sich dann, über die Silberkordel mit dem physischen Leib verbunden, zu dem Ort hin. Der Vorgang wird so interpretiert, daß der weiße Körper den Astralleib ausmacht, während die rotblaue Polarität den Ätherleib darstellt, der sich wieder in den Körper begibt. Der Ätherleib kann sich an jeden beliebigen Ort in die Ferne bewegen. Durville stand ein Mensch zur Verfügung, der astral wandern konnte. Dieser hat Durville und seine dedoublierten Medien während einer Sitzung besucht und diesem dadurch einen ziemlichen Schreck eingejagt. Der Astralkörper kann Fluid an sich ziehen. Die Medien fühlten sich von dem fremden FluidAstralkörper wider Willen angezogen. Durville konnte eine erhöhte Temperatur und eine erhöhte Leuchte am Ca-S-Schirm an der Stelle feststellen, die ihm die Medien anzeigten. Durville berichtet weiter, daß einmal ein Medium den Astral eines Verstorbenen gesehen habe, der noch auf Erden ein paar Angelegenheit in Ordnung bringen wollte. Dieser war zu einer Zeit erschienen, wo jemand anderes in der Nähe gestorben war und somit mehr Fluid als gewöhnlich zur Verfügung stand, um wirksam zu werden. Durville konnte eine erhöhte Temperatur an der Stelle nachweisen, die das Medium angab. Der Astralkörper ist die Ursache der Reperkussion, wie aus älteren Dokumenten sichtbar ist. Manche Hexen und Zauberer beherrschten anscheinend das Astralwandern. Sie spielten im Astralkörper ihren Widersachern bösen Schabernack. Dabei konnte ihr Astralkörper die Form eines wilden Tieres annehmen 245
(Lykantrophie). Wenn jedoch die Angegriffenen sich eventuell mit einem Messer wehrten und auf den Astralkörper einstachen, so empfing der Astralkörper als Träger der Empfindung die Verletzung, die sich beim Aufwachen durch die Reperkussion auf den physischen Körper übertrug. Die empfangene Verletzung war dann bei Hexenprozessen der Nachweis für die Täterschaft. Während der Astralkörper von Hexen anscheinend nur ihrem Opfer sichtbar ist, kann bei anderen Personen, insbesondere Heiligen, der Astralkörper im Zustand der Bilokation allen sichtbar sein. Objektiv will Eimer Gates den Astralkörper sichtbar gemacht haben.(7) Er verwendete dazu (nach Feerhow) eine gewisse Strahlenart, die von astraler Materie absorbiert wurde, dagegen von nicht lebendiger durchgelassen wurde. Diese Strahlung löste auf einem Rhodopsinschirm Licht durch Fluoreszenz aus. In den Strahlengang stellte Eimer Gates ein Meerschweinchen, das auch sofort einen Schatten warf. Dieses Meerschweinchen wurde dann getötet und Eimer Gates konnte beobachten, wie ein Schatten aus dem Bild huschte. Genaueres ist nicht dem Autor nicht bekannt. 9.2.4. der Mentalleib Im Werk von Durville finden sich einige Fotographien des Mentalleibs, der sich bisweilen vom Körper der Sensitiven trennte, über dem Fluidal schwebte, und so auf die Fotoplatte gelangte. Einen gezielten Abtrennversuch berichtet Durville nicht. Der Mentalleib ist eine ovale Kugel, deren Ausbildung und Größe von der geistigen Entwicklung des Individuums abhängen soll. Bei Heiligen ist er manchmal als gelbe Gloriole um den Kopf zu erkennen. Ansonsten soll der Mentalleib nach Aussage der Medien im Bauch liegen. Der Mental soll das Empfangsorgan für Telepathie sein. Wenn der Mental nicht durch die Körperfunktion gehemmt ist, so zeigt er volles Begreifen der Dinge, er erkennt jedes Ding "in seinem Wesen" und braucht keine Sinnesdifferenzierung.
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9.3. Die teilweise Abspaltung des menschlichen Fluids Wie wir schon erwähnt haben, gibt es sogenannte hypnogene Punkte auf der Körperoberfläche. Sie zeichnen sich dadurch aus, daß die Sensitiven dort an der Hautoberfläche nichts fühlen. Dagegen fühlen sie aber eine Berührung, wenn man die Hand über die Hautoberfläche hält. Es gibt über dem Punkt regelrechte Schichten im Abstand von einigen cm, wo das Medium berührungsempfindlich ist. Durch Druck auf diese Punkte kann man die Hypnose einleiten. Wenn das Medium weiter magnetisiert wird, tritt bekanntlich das Fluid durch diese Punkte aus und legt sich schalenförmig um den Leib. Das Medium tritt in den sogenannten Zustand der Exteriosation ein.(8,9) Die Haut wird jetzt unempfindlich, man kann sie zwicken, stechen oder brennen, sie spürt nichts. Wenn man jedoch in die empfindlichen Schichten Stoffe bringt, so spürt das Medium die Wirkung unmittelbar. Bei Wein wird es heiter betrunken, bei Schnaps stockbesoffen, bei Lorbeerblättern wird es plötzlich fromm und fängt an zu beten, bei Baldrian fängt das Medium an, sich wie eine Katze zu verhalten, bei Giften verhält es sich so, wie wenn es vergiftet wäre. Wenn man in die empfindliche Schicht sticht, so empfindet das der Sensitive an der Stelle, die auf dem Körper dem Stich am nächsten liegt. Eine entsprechende Hautrötung ist nach dem Versuch sichtbar. Das ausgetretene Fluid läßt sich verladen, z.B. auf Wasser. Auch dann nimmt es die Empfindungsfähigkeit mit. Es ist mit astraler Materie geladen. Wenn man ins Wasser sticht, so empfindet dies der Sensitive in der Gegend, wo man das Fluid abgenommen hat. Wenn man dieses Wasser schüttelt, so wird es dem Sensitiven übel, wenn man eine Blume hineinsteckt, so riecht der Sensitive ihren Geruch, bei Kirschlorbeeressenz hineingetropft, wird der Sensitive plötzlich religiös. Wenn man das Glas magnetisiert, so fällt der Sensitive in Schlaf. Wenn man Wasser mit dem Fluid aus der Geschlechtsregion eines Mannes in die exteriosierte Geschlechtsregion einer Frau bringt, so stellen sich Krampfzustände in den Unterschenkeln der Frau und Vaginismus ein. Auch die oft große telepathische Empfänglichkeit der Sensitiven für die Gefühle ihres Magnetiseurs gehört ebenfalls hierher. Durch den Empfang der fluiden Kraft vom Magnetiseur wird das Medium für dessen Gefühlsregungen genauso empfänglich. 247
Bei Rochas (8,9) stellte sich heraus, daß diese InformationsResonanzerscheinung (bzw. Reperkussion) nur vonstatten geht, wenn die Entfernung zwischen Sensitiven und Wasserglas nicht zu groß wird. Rochas hat mit dem Fluid seiner Medien auch Mumien geladen, das sind Nachbildungen eines Körpers aus Wachs oder anderer Materie. Wenn die Mumie an einer Stelle gestochen wird, so empfindet das Medium sofort dasselbe am eigenen Körper. Analoges hat Rochas erfolgreich mit einer Fotographie des Mediums versucht. Die Fotographie bestand aus einer langsam entwickelnden Bromgelatine-Schicht, die mit Körperfluid aufgeladen war. Wenn Rochas das Bild seiner magnetisch wirkenden Hand mit dem fluidisch geladenen Bild seiner Sensitiven hinter deren Rücken zusammenbrachte, so fiel die Sensitive trotz Widerstand nach einer Minute in Schlaf. Die Übertragung der Empfindlichkeit scheint über die hypnogenen Punkte vor sich zu gehen, denn dort sind die Sensitiven für die Rückstrahlung der Mumien auch auf etwas größere Entfernung hin noch empfindlich. Die Reperkussionswirkung bei den Fotographien wird mit der Zeit schwächer. Wenn man über die empfindliche Fotoschicht hinwegblies, so konnte die Wirkung ganz verschwinden. Sobald die Sensitiven merken, daß sie derart behext werden, wollen sie ihr Fluid natürlich sofort wieder haben. Man muß deshalb nach der Exteriosation das Medium wieder auf die Sessel sich setzen lassen, auf denen es während der Exteriosation gesessen hatte, damit es alles verladene Fluid wieder aufnehmen kann. Ansonsten nimmt es Schaden. Fluidgeladenes Wasser läßt man es einfach austrinken. Derart "magische" Verfahren sind früher in der Medizin weitverbreitet gewesen. Eines davon ist der Sympathiezauber. Man benutzte damals zum Beispiel als Sympathiepulver Kupfervitriol (Cu2O SO3) . Cu2O SO3 in Lösung wirkt desinfizierend. Man wandte es hauptsächlich zur Stillung und besseren Verheilung von Wunden an. Man benutzte dazu die fluidhaltige blutige Wäsche des Verletzten, die man in eine stark angereicherte Lösung von Cu2O SO3 in Wasser legte. Das Pulver mußte an einem Ort gelagert sein, wo keine schlechte Luft oder Mief herrschte. Die Lebensgeister mußten sozusagen freien Zutritt zum Stoff haben. Die Schale mit Wäsche und Lösung mußte in der Nähe des Kranken gelagert werden. Die Lösung mußte erneuert werden, wenn sie zu schwach wurde. Die Wirkung soll sehr gut 248
gewesen sein. Ein anderes Verfahren war die Heilung durch Ansteckung und Übertragung der Krankheit auf einen anderen Organismus. Hier wirkt die Reperkussion des gesunden Organismus auf den Kranken und die des Kranken auf den Gesunden. Auf diesem Prinzip beruht z.B. das magnetische Heilverfahren. Der Magnetiseur muß manchmal all die Leiden und Übel des Patienten am eigenen Leib nachempfinden. Auch Tieren und geeigneten Pflanzen kann man so ebenfalls seine Krankheiten übertragen. Die Verfahren sollen dort funktionieren, wo der Körper gestört, aber nicht zerstört ist. Aus dem Mittelalter sind viele Rezepte magischen Charakters bekannt, die auf der Wirkung der Reperkussion des Körperfluid beruhen. Diese Rezepte gebrauchen oft als Fluidträger Körperabfälle. Sie sind zum Teil so angelegt, daß sie auf weite Entfernung wirken sollen. 9.4. Eine Analyse des telepathischen Informationskanals Auf dem Weg des sensitiven Schauens gelang es C. Leadbeater und A. Besant festzustellen, daß die astrale menschliche Aura gemäß ihrem Charakter eine charakteristische Färbung hatte.(7) Jedes Gefühl trat als Sichterscheinung sofort darin auf. Aber auch Gedanken oder Gebete waren sofort als "Plasma"wolken sichtbar, die sich vom Kopf des Denkers ablösen. Je schärfer der Gedanke, desto schärfer waren die Umrisse der "Gedankenblase". Diese Sichterscheinungen scheinen den Halluzinationen eines Psychotikers sehr ähnlich zu sein. Der Psychotiker produziert jedoch seine Gedankengebilde selber im abgespalteten Unterbewußtsein und erlebt sie mit seinem normalen Bewußtsein so, als ob sie von außen kommen. Die Erscheinungen haben einen quasi objektiven Charakter, denn wenn man einem Psychotiker oder dem Hellseher eine Lupe gibt, so sieht er seine Halluzinationen optisch verzerrt. Telepathie auf weite Entfernung kann man, wenn man diese Dinge ernst nimmt, so interpretieren, daß die Gedankenblasen sich zielgerichtet auf den Empfänger bewegen. Dort können sie empfangen werden, wenn der Empfänger darauf eingestimmt ist. Sie können aber auch nach Aussage einiger Esoteriker abprallen und dann auf den Denker zurückwirken. Das kann etwa vorkommen, wenn ein netter Mensch sich von dem Haß eines bösen Menschen nicht berühren läßt und sich dagegen immun verhält. 249
Eine einfache experimentelle Analyse des Informationskanals bei der Telepathie versuchte nun der russische Arzt Naum Kotik in seiner Schrift "Die Emanationen der psychophysischen Energie".(10) Naum Kotik benutzte als Empfänger zwei jugendliche Mädchen. Das erste Mädchen, charakterlich gekennzeichnet durch etwas Willensmangel und Bewußtseinsleere, war fähig, telepathisch Wörter zu empfangen. Dem Mädchen wurden die Ohren voll verstopft und die Augen verbunden. Der Sender stand hinter dem Mädchen. Ihm wurde ein Zettel mit Wörtern in die Hand gedrückt, der er übertragen sollte. Naum Kotik führte über alle Treffer, Fehler und Stotterer genau Protokoll. Am leichtesten ging die Übertragung zwischen Tochter und Vater vor sich. Insbesondere, wenn der Vater die Hand des Mädchens nahm, ging die Übertragung sehr schnell vor sich und war ziemlich fehlerlos. Genauso verhielt es sich, wenn Vater und Tochter durch einen Kupferdraht verbunden waren. Beide befanden sich dabei durch eine Tür getrennt in verschiedenen Zimmern. Wenn Vater und Tochter ohne leitende Verbindung räumlich getrennt waren, dauerte es länger, bis das Mädchen das Wort gefunden hatte. Es stotterte dabei häufiger und traf zuerst ähnlich lautende Worte. Es verhielt sich, wie wenn es das Wort nicht richtig gehört hätte. Wenn eine Tür zwischen Vater und Tochter war und beide nicht miteinander verbunden waren, kam die Übertragung noch schwerer zustande. Es gab hierbei teilweise vollständige Mißerfolge. Wörter des Alltagslebens erriet das Mädchen leichter als abstrakte Begriffe. Die Wörter vergaß das Mädchen sehr schnell, sein empfänglicher Zustand schien dem Traumzustand ähnlich. Naum Kotik war mit der Hypothese an die Versuche herangetreten, daß eine Energieform für die Telepathie verantwortlich sei. Er zog folgende Schlüsse: 1) Diese Energie löst im gedankenfreien Empfänger akustische oder optische Bilder aus, je nachdem ob optisch- oder akustisch-telepathisch übertragen wurde. 2) Die Energie pflanzt sich beim Sender vom Gehirn zur Körperoberfläche fort und tritt dort aus. Analog das Umgekehrte geschieht beim Empfänger. 3) Die Energie läßt sich durch Kupferdrähte fortleiten, sie durchdringt die Luft nur schlecht, sie wird von den Scheidewänden teilweise absorbiert. Sie kann von verschiedener Span250
nung sein. Das hängt vom Sender oder von der Art der Nachricht ab. Schon bekannte Dinge werden leichter erkannt als etwa abstrakte Inhalte oder wahllose Buchstabenfolgen. Das zweite Mädchen, das 18 Jahre alt war, war telepathisch ebenfalls empfänglich. Es nahm aber die Nachricht nicht direkt wahr, sondern fungierte als Medium. Man benutzte die spiritistische Technik der Untertasse. Das Medium legte seine Hand auf eine Tasse, die innerhalb eines Kreises lag, an dessen Rändern alle Buchstaben aufgezeichnet waren. Im Verlauf der Sitzung drehte das Medium unbewußt den Henkel der Tasse zu den verschiedenen Buchstaben hin. Diese wurden aufgezeichnet und ergaben die empfangene Nachricht. Unter der Sitzung wurde zwanglos über Dinge geplaudert, die überhaupt nichts mit dem Thema zu tun hatten. Das Medium blickte während des Drehens oft überhaupt nicht auf die Tasse. Wenn man jedoch ihm die Augen verband, so blieb jeder Erfolg aus. Naum Kotik vermutete, daß das Unterbewußtsein mit der Augenperipherie sah. Zuerst stellte er dem Medium telepathisch Fragen und erhielt auch sofort passende Antworten. Dann ging er dazu über, Wörter zu senden. Das Medium empfing nicht sehr gut. Teilweise zeigte es die gesendeten Wörter richtig an. Dann wieder teilte es Synonyme oder ähnlich klingende Wörter mit. Da Naum Kotik feststellte, daß er ein mehr optisch veranlagter Mensch war, ging er dazu über, Postkartenbilder zu senden. Die Antworten, die das Medium hierauf gab, bestanden aus stichwortartigen Beschreibungen. Es fiel auf, daß perspektivische Bilder gut übertragen wurden. Das Medium registrierte den Gesamteindruck des Bildes. Vordergründige Bildelemente, z.B. ein Tier, wurden vom Medium bisweilen nur sehr undeutlich erkannt. Die einzelnen Bildelemente kamen in der Beschreibung emotional getönt wieder. Das Medium beschrieb die Bilder so, wie wenn es sich in der Bildsituation selbst befand. Zur Übertragung genügten 10 sec., bei kürzerer Übertragungsdauer des Bildes schlichen sich Fehler ein. Das Buchstabieren über die Untertasse konnte 1 1/2 Stunden dauern. Wenn Sender und Empfänger durch einen Kupferdraht miteinander verbunden waren, wurde der Vorgang auf 10 min. beschleunigt. Schließlich ließ Naum Kotik die Postkarte weg und fing an, eigene Vorstellungsbilder zu übertragen, die seiner Vergangenheit entstammten. Das Medium empfing nun nicht nur die übermittelte Botschaft, sondern es beschrieb noch mehr Dinge, die der erlebten Vergangenheit entsprachen. 251
Insbesondere fing es die gefühlsmäßige Atmosphäre der vergangenen Situation sehr genau und zutreffend ein. Wenn das Medium jedoch müde war, so konnte es Aussagen machen, die überhaupt nichts mehr mit dem Thema zu tun hatten. Aufgrund seiner Versuche machte Naum Kotik schließlich folgendes Modell. Er unterscheidet zwischen Ober- und Unterbewußtsein, das man im Wachsein hat. Das Unterbewußtsein repräsentiert die Bewußtseinsinhalte, die im Menschen zwar vorhanden sind, jedoch nicht zur Oberfläche des Bewußtseins vordringen. In das Unterbewußtsein gehen die eigenen Gefühle und Neigungen sehr stark ein. Die telepathische Übertragung geht nun von Unterbewußtsein zu Unterbewußtsein vor sich. Das bedeutet, daß ein bewußter Sendeimpuls vom Oberbewußtsein ins Unterbewußtsein des Senders wandert. Dort wird er umgearbeitet und mit den Gefühlen des Senders angereichert und schließlich übertragen. Der Sendeimpuls tritt schließlich in das Unterbewußtsein des Mediums, wird dort mit den Gefühlen des Mediums angereichert, und tritt dann schließlich aus dem Medium in Form einer medialen Botschaft, vgl. Abb.74. Schließlich interessierte sich Naum Kotik dafür, ob sein Medium hellsehen könne, und versuchte, ob es verschlossene Briefe lesen konnte, wenn sie von ihm in die Hand genommen wurden. Er ließ hierzu Bekannte einen Satz auf ein frisches Blatt Papier schreiben und das Papier in einen Briefumschlag wickeln. Der Inhalt des Briefes blieb Naum Kotik unbekannt. Das Lesen dauerte länger als bei den Telepathieversuchen. Das Medium erfaßte den Satz niemals wörtlich. Es gab aber den ungefähren Inhalt richtig wieder und lieferte bisweilen noch zusätzlich die gefühlsmäßige Hintergrundinformation. Manchmal hatte die Aussage des Mediums auch überhaupt nicht mit dem Satz zu tun. Eine Rückfrage beim Briefschreiber ergab, daß er, bevor er das Blatt Papier in die Hand genommen, an den vom Medium übermittelten Inhalt gedacht habe und dann erst den Satz aufgesetzt hätte.
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Naum Kotik gewann durch diese Beobachtungen folgenden Eindruck: Der entscheidende Faktor für die Informationsübertragung waren nicht die Buchstaben des Briefes, sondern die im Brief gespeicherte fluidische Energie, die die Information über die letzten Gedanken des Briefschreibers enthielt. War das Papier mit dieser Energie gesättigt, so nahm es keine Information mehr auf. Naum Kotik forderte nun seine Briefschreiber auf, einfach nur leeres, frisches Papier in die Hand zu nehmen, an etwas zu denken und das Blatt Papier ihm dann zuzusenden. Als Vorsichtsmaßnahme wurde vor dem "Bedenken" eine Wasserleitung berührt, um störendes Gedankenfluid, das noch auf der Körperoberfläche saß, abzuleiten und zu erden. Das ergab immer richtige Ergebnisse. Naum Kotik übertrug so Postkartenbilder auf leeres Papier. Sein Medium las dann den Inhalt. Dasselbe ging vor sich, wenn das Medium mit dem bedachten Papier nur über eine leitende Verbindung verbunden war. Die Information kann sehr lange auf dem Papier erhalten bleiben, bei Naum Kotik über 1/2 Jahr. Andere derartige psychometrische Versuche weisen auf noch viel längere Zeiten hin. Naum Kotik versuchte nun auch noch die Gedankentätigkeit objektiv sichtbar zu machen. Er benutzte dazu einen runden Blondlot'schen Ca-S-Schirm. Zur Herstellung des Schirms wurde CaS und Lack gemischt und zu gleichen Teilen auf einen Schirm aufgetragen. Der Schirm wird ca. l sec. lang dem Sonnenlicht ausgesetzt, er vermag dann im Dunkeln 10 min. nachzuleuchten. Der Schirm muß vor dem Versuch im Dunkeln violett leuchten. Der Beobachter muß an die Dunkelheit gewöhnt sein. Wenn der Schirm sich mit einem lichten Wölkchen oder Nebel überzieht, kann man 8 - 1 0 min. beobachten. Normalerweise leuchtet der Schirm gleichmäßig. Wenn man diesen Schirm nun vor den Kopf einer Versuchsperson hält und dieser sagt, sie solle etwas denken, etwa eine Rechenaufgabe lösen, so wird das Zentrum dunkel und der Rand hell. Legt man den Schirm auf den Fuß, so wird er beim Denken ebenfalls heller. In größerer Entfernung gelingt der Versuch auch, der Kontrast wird jedoch immer schwächer, wenn eine Türe zwischen Sender und Schirm steht, so bedeutet das eine weitere Abschwächung des Effektes. Voraussetzung bei allen Versuchen ist, daß der Beobachter ebenfalls nichts denkt, ansonsten zeigt der Beobachtungsschirm niemals gleichmäßige Lichtintensität. 253
Tab.10: Naum Kotiks Theorie im Überblick psycho-physische Energie psychische Strahlen
Gehirnstrahlen
psychisches Reagenz
physisches Reagenz
(Medium)
(Schirm)
undurchdringend
durchdringend
α-Strahlen
ß- und Γ-Strahlen
Naum Kotik glaubte, daß die psychophysische Strahlung zusammengesetzter Natur sei. Er unterschied als Bestandteile die Gehirnstrahlen, die durchdringend waren und ein physisches Reagenz, den Schirm, als Nachweis brauchten. Diese standen im Gegensatz zu den psychischen Strahlen, die undurchdringend waren und ein psychisches Reagenz, d.h. das Medium zum Nachweis brauchten. Er suchte eine Analogie zur radioaktiven Strahlung herzustellen, wobei er die psychischen Strahlen mit den wenig durchdringenden α- und ß-Stahlen analog setzte und die ΓStrahlen mit den Gehirnstrahlen verglich, vgl.Tab.10. Er glaubte auch, daß es psychophysische Energie in der Atmosphäre gebe und identifizierte sie mit dem, was man allgemein Zeitgeist nennt. Der Zeitgeist sind die Ideen, die gerade in der Luft hängen. Die psychophysische Energie ist nun von verschiedenen Experimentatoren auf die Fotoplatte gebannt worden. Wie wir wissen, sollen sich beim Denken Plasmablasen vom Körper ablösen. Feerhow hat diese Gebilde Psychogone genannt.(11) Psychogone sollen - so Dione Fortune(12) - so etwas ähnliches wie elektrisch geladene Bakteriennebel sein. Die Fotographie solcher Gebilde soll um die Jahrhundertwende gelungen sein.(11) Neben dieser Form der Fotographie gibt es aber auch noch die gewöhnliche Gedankenfotographie. Hier projiziert ein Medium eine gedankliche Vorstellung direkt auf die Fotoplatte. Es gibt dabei ganz unterschiedliche Techniken: Im einen Falle wird eine lichtdicht eingepackte Fotoplatte an den Kopf gelegt, in einem anderen Falle legt man auf eine langsam entwikkelnde Milchsilber-Fotoplatte ein Geldstück. Bei derartigen 254
Versuchen stellte sich heraus, daß die "Gedankenstrahlen" durch einen Faradaykäfig sowie durch dickes Quarzglas gehen, das elektromagnetische Strahlung abhalten kann.(13) Das entscheidende bei all den Verfahren scheint weniger die Technik zu sein, als vielmehr die Kraft des Mediums. Es mag Techniken geben, die wegen ihrer Empfindlichkeit mit weniger medialer Kraft auskommen und deshalb leichter Ergebnisse bringen. Psychogone sollen darüberhinaus auch psychokinetisch wirken können. Ein Beispiel hierfür sind die psychotronischen Generatoren. Ein psychotronischer Generator ist ein besonders geformter Gegenstand, meist aus Metall. Dieser Generator ist die Wohnstätte eines Psychogons, das durch regelmäßiges kontinuierliches Denken herangezogen wurde. Manche Generatoren reagieren auf Gedanken und können dann Holz oder Kompaßnadeln anziehen oder ihre Polarität wechseln. Als Energie Verwendern sie fluidische Körperenergie. Ein psychotronischer Generator wird z.B. der Golem des Rabbi Löw gewesen sein, der im 17. Jahrhundert einmal Prag unsicher gemacht haben soll(5). Heute noch wirkende Psychogone sollen die Ursache für den Fluch der Pharaonen sein. Ob für sie irgendwo ein psychotronischer Generator existiert, wissen wir nicht. Die Erzeugung von derartig wirksamen Psychogonen soll magische Prozeduren voraussetzen, worauf wir nicht weiter eingehen. Die Existenz der Psychogone wirft natürlich sofort die Frage auf, ob und inwieweit wir die heutigen Naturgesetze, die der Mensch als ehern gültig betrachtet, als ins Riesige gewachsene Psychogone betrachten können, die sich auch eventuell mit der Änderung unserer Geistesverfassung ändern können. 9.5. Verschiedene Wirkungsmechanismen bei Psychokinese 1919 veröffentlichte Gustave Geley über seine Arbeiten mit dem Medium Eva C.(14) Diese Frau war fähig, teilweise ihr Körperfluid austreten zu lassen. Dieses Fluid materialisierte sich zu Formen von Händen, neuen Köpfen oder sonstigen Gebilden. Es trat an den Extremitäten und Körperöffnungen aus. Es fühlte sich feucht, kalt, zäh und klebrig an. Die Sitzungen fanden in einem dunklen Kabinett statt. Die Vorgänge wurden auch mit Blitzlicht fotographiert, was dem Medium sehr weh tat. Dieses 255
sichtbar gewordene und materialisierte Fluid oder Ektoplasma war also das exteriosierte Medium selbst. Dieses Fluid spielt anscheinend bei vielen Psychokinesevorgängen eine große Rolle. Bei Psychokinesevorgängen wachsen aus dem Medium polypenähnliche fluidische Greifarme heraus, die am Objekt angreifen. Der Mechanismus scheint oft derselbe zu sein. Seine spezielle Form kann variieren. Der Fluid bleibt dabei meistens unsichtbar, es kann aber womöglich durch IR-Fotographie sichtbar gemacht werden und IR-Schranken unterbrechen(14-16). Eine der ersten Arbeiten, die sich mit dem Mechanismus der Psychokinese beschäftigt haben, waren die Arbeiten von Ochorowicz. Ochorowicz fotographierte sein Medium Stanislawa Tomczyk, als es mit den Händen, aber ohne Berührung psychokinetisch Gegenstände hob, z.B. Scheren oder Zelluloidbälle. Während des Versuchs hatte er nichts beobachtet, aber auf dem Foto sah man, wie sich zwischen den Händen des Mediums und dem gehobenen Ball dünne Fäden durch die Luft spönnen. Ochorowicz hatte sein Medium zuvor gründlich untersucht, Betrug war ausgeschlossen. Es waren fluidische Fäden. Das Bild wurde vergrößert, der Faden wurde mit einem normalen Faden verglichen. Es zeigte sich, daß er anders aussah und eine viel glattere Oberfläche hatte. Außerdem war er feuerfest. Es gelang dem Medium im Feuer psychokinetisch Gegenstände umzustoßen. Versuche, unter Wasser Gegenstände zu beeinflussen, gelangen nicht. Wenn man mit der Hand den Raum zwischen Hand und Gegenstand durchfuhr, so konnte man den Faden durchschneiden und keine Erscheinung kam zustande. Durch einen Schirm gingen die Faden nicht, das Medium konnte aber durch eine Umhüllung hindurch auf die Fotoplatte belichtend einwirken. Es war fähig, den Widerstand zwischen zwei getrennten Elektroden zu vermindern, indem es fluidische Fäden von der einen Hand zur anderen über die Elektroden wachsen ließ. Die Fäden konnten bei Frl. Tomczyk bei 1/2 m lang werden. Eine andere Untersuchung von Psychokinesevorgängen bei Tischlevitationen stammt von Crawford. Crawford stand die Irin Kathleen Golligher als Medium zur Verfügung. Zur Erzeugung der psychokinetischen Effekte wurden spiritistische Gruppensitzungen abgehalten. Die Sitzungen wurden im Familienkreise abgehalten. Dabei saßen die Sitzungsteilnehmer und das Medium in einem gewissen Abstand um einen Tisch herum. Das Zimmer mußte dunkel sein und war nur etwas mit einer roten Lampe 256
beleuchtet. Volles Licht verhinderte die Phänomene. Das Medium saß auf einer Waage. In der Mitte stand der Tisch. Die Geister ("Operatoren"), die nach Meinung der Zirkelteilnehmer die Phänomene verursachten, gaben durch Klopflaute zu verstehen, daß sie mit einer wissenschaftlichen Erforschung der Dinge einverstanden waren. Die Ursache der Klopflaute und Tischlevitationen schienen wieder Ektoplasmaauswüchse vom Medium hier zu sein. Diese wurden immer wieder von Crawford im Verlauf der Untersuchungen als ölig, klebrig oder reptilienartig in der Nähe der Füße erfühlt. Gesehen wurden sie nicht, außer von einer Hellseherin. Wenn man Licht mit einer Taschenlampe in diese Gegend brachte, so brach die Tischlevitation sofort zusammen, der Tisch flatterte etwas und sank zu Boden. Bei einer ruhigen Tischlevitation in der Mitte des Zirkels stellte sich heraus, daß das Medium gerade um das Gewicht zunahm, wie schwer der Tisch war. Das war ungefähr auf +/- 5 % genau. Das Medium konnte etwas mehr oder weniger an Gewicht zunehmen, wie der Tisch wog. Dieses Gewicht schien sich auf die anderen Zirkelteilnehmer zu verteilen, die anscheinend die Psychokinese auch etwas unterstützten und an Gewicht zunahmen. Wenn der Tisch nur kippte, so war das Schwererwerden des Mediums geringer als das Gewicht des Tisches. Crawford stellte deshalb die Theorie auf, daß aus dem Medium und im geringeren Maß auch aus den anderen Teilnehmern Ruten herauswuchsen, die am Tische angriffen und die Levitation bewirkten, dies wurde Crawford von den Operatoren durch Klopfgeräusche bestätigt. Die Anwesenheit von Zirkelteilnehmern war notwendig. Anscheinend lieferten sie dem Medium Energie für die Psychokinese. Diese Energie mußte im Kreis zirkulieren. Nach dem Experiment stellte sich heraus, daß das Medium selbst nicht so viel Gewicht (56 g) verloren hatte wie andere Zirkelteilnehmer (160 g). Die Ruten wuchsen aus dem Medium heraus und suchten einen Angriffspunkt im Körper. Leicht war es dem Medium, einen Tisch so zum Kippen zu bringen, daß die Beine, die dem Medium am nächsten waren, sich erhoben. Schwerer war es, einen Tisch so in der Luft zu halten, daß die Tischfläche auf das Medium zukippte. Während des Schwankens in der Luft wurden saugende Geräusche gehört, anscheinend weil die Ruten immer wieder neue Ansatzpunkte suchten. Wenn der Tisch zu nieder war, konnten 257
die Ruten nicht von unten angreifen und die Levitation blieb aus. Die Kräfte, die die Ruten ausübten, waren sehr stark. Starke Männer waren nicht im Stande, einmal einen Tisch während einer Levitation nach unten zu drücken. Die Rute hatte sich in diesem Fall anscheinend auf den Boden aufgestützt, vgl.Abb.75b. Normalerweise nahmen die Ruten aber nicht diesen Verlauf, sondern gingen frei durch die Luft, vgl.Abb75a. Crawford unternahm es einmal,auf den levitierten Tisch nach und nach Gewichte zu stellen. Als das Gewicht für die Kraft des Mediums zu schwer wurde, machte das Medium die Bewegung vornüber zu fallen. Crawford setzte sein Medium auf einen rollenden Untersatz. Wenn der Tisch Anstalten machte zu levitieren, so wollte der Untersatz vorwärts rollen, wenn die Levitation aufhörte, so wollte er rückwärts rollen. Bei Klopflauten nahm das Gewicht des Mediums bei jedem Schlag ab. Je lauter der Schlag war umso größer war die Abnahme. Gleichzeitig wurde das Medium vorwärts bewegt. Anscheinend schlugen die Ruten auf dem Boden auf. Crawford schlug dem Operator vor, die Rute auf den Boden aufzusetzen und Kraft auszuüben. Das Medium wurde um 24 kg leichter. Die Ruten waren aber auch fähig, Fingerabdrücke in Glaserkitt hervorzubringen. Die Ruten konnten nicht eine dichte Abschirmung zwischen Medium und Tisch durchdringen. Die Levitation blieb aus. Dagegen waren sie in der Nähe des Mediums durchdringender und mußten hier zum Beispiel durch die Kleidung des Mediums gehen. Man muß zu diesen Experimenten sagen, daß Crawford später Selbstmord ausübte. Die Beschäftigung mit Magie kann tief die
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Seele angreifen und ihr Opfer kosten, wenn man auf die psychischen Starkstromleitungen trifft. In jüngster Zeit sind bei psychokinetischen Vorgängen noch die Beeinflussung elektromagnetischer Ströme und Felder dazugekommen, z.B. im Tonbandstimmenphänomen. Der umgekehrte Vorgang, daß im Feld eines Elektromagneten, der mit musikmodulierten Strömen beschickt wird, ein hypnotisierter Sensitiver die Musik ohne Mikrophon hört, wird ebenfalls berichtet.(17) Was bei Spukfällen manchmal noch an psychokinetischen Phänomenen berichtet wird, ist das Erscheinen von Materie, z.B. Steinen. Materie ist plötzlich da und hat anscheinend die Wände durchdrungen. Auch kann es vorkommen, daß Gegenstände verschwinden und plötzlich wieder woanders auftauchen. (14,15) Eine Frage, die bei allen Versuchen immer wieder auftaucht, heißt: Animismus oder Spiritismus, oder anders ausgedrückt: Ist die Erscheinung allein durch das Medium verursacht oder sind Geister die Ursache der Erscheinung, oder haben die Erscheinungen eine gemischt animistisch-spiritistische Ursache. Oder ist der Gegensatz Animismus - Spiritismus vielleicht ein Scheingegensatz wie der Scheingegensatz Welle - Korpuskel in der quantenmechanischen Interpretation der Materie. All diese Probleme harren noch der Lösung!
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Bibliographie 1) Spiesberger, Karl Hermetisches ABC Bd.I Magische Einweihung Berlin Schikowski 1976 2) Spiesberger, Karl Hermetisches ABC Bd.II Magische Praxis Berlin Schikowski 1976 3) Durville, H. Der Fluidalkörper des lebenden Menschen Leipzig Max Altmann 1912 4) Motoyama, Hirohito Chakra-Physiologie Aurum Freiburg/Breisgau
1980
5) Ostrander,S.; Schroeder,L. PSI Scherz Bern, München, Wien
1983
6) Reichenbach, Karl Fhr. v. Der sensitive Mensch und sein Verhalten zum Ode Braumüller Wien 1855 7) Feerhow, Friedrich Die menschliche Aura und ihre experimentelle Erforschung Max Altmann Leipzig 1913 8) Rochas, Albert de Die Grenzen der Wissenschaft Leipzig Max Altmann 1911 9) Rochas, Albert de Die Ausscheidung des Empfindungsvermögens Leipzig Max Altmann 1909 10)Kotik, Naum Die Emanationen der psychophysischen Energie Wiesbaden J.F. Bergmann 1908 260
ll)Feerhow, Friedrich Die Photographie des Gedankens Leipzig Max Altmann 1913 12)Fortune, Dione Selbstverteidigung durch Psi Ansata Interlaken/CH 1981 13)Eisenbud, Jule Gedankenfotographie Aurum Freiburg/Breisgau
1975
14)Schrenck-Notzing, Albert Fhr.v. Physikalische Phänomene des Mediumismus Ernst Reinhardt München 1920 15)Bender, Hans Unser sechster 6.Sinn dva Stuttgart 1971 16)Bender, Hans Parapsychologie Piper München 1972 17)Müller, E.K. Über die Empfindlichkeit des menschlichen Körpers Buchdruckerei Ragaz A.G. Ragaz/Schweiz 1922
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10.Implosion statt Explosion Das Werk von Viktor Schauberger
10.1. Einleitung Der österreichische Forstmann Viktor Schauberger lebte von 1885 - 1958. Seine wissenschaftliches Grundanliegen betraf vor allem die naturrichtige Behandlung des Wassers, des Waldes und des Bodens. Seine Grundthese lautete: Die natürliche Bewegungsweise in der Natur ist eine einrollende spiralige "planetare" Bewegung. Sie erzeugt Sog und Zugkräfte und führt zum Lebensaufbau. Die heutige Technik bewegt falsch und naturungemäß in zentrifugaler Weise. Sie ist im Bewegungsablauf an einer geraden Linie nach Newtonschen Prinzipien orientiert. Es handelt sich um eine Druck- und Explosionstechnologie, die die Natur zerstört. Schauberger sagte schon 1930 die ganze Naturkatastrophe voraus, vor der wir heute stehen und er erklärte die ökologischen Zusammenhänge. Er baute im II. Weltkrieg mit seinem Wissen unbemannte fliegende Untertassen. Schauberger stammte aus einer Familie die ursprünglich aus einem Raubrittergeschlecht herstammte, dessen letzter Abkömmling in die Urwälder um den Dreiesselsee/Österreich verbannt wurde. Dessen Nachfahren waren dort in ununterbrochener Reihenfolge Waldmeister, Jägermeister, Fischer und Förster. Für kirchliche Lehren - so schreibt Schauberger - hatten diese wenig übrig, ebenso wie für wissenschaftliche Erkenntnisse. Sie verließen sich auf ihre Augen und das ihnen angeborene Gefühl. Sie kannten vor allem die inneren Heilkräfte des Wassers und verstanden es, durch eigenartige Führung der Bewässerungsgräben, die jedoch nur bei Nacht in Tätigkeit waren, gegenüber den umliegenden Wiesen und Feldern einen auffallenden Mehrertrag zu erzielen. Ihre Hauptaufmerksamkeit gehörte jedoch der Pflege des Waldes und des Wildes(1,2). In Schaubergers Familie wurde also Naturverbundenheit als Tradition gepflegt. Schauberger wuchs in einer waldreichen gebirgigen Umgebung auf, die noch völlig unberührt geblieben war. Er konnte so schon im Kindesalter den Wald, Bäche und Quellen beobachten(3) . "In solchen Quellen, munkelten sie, befänden sich die Seelen der Verstorbenen, die aus zerfallenden irdischen Überresten im 263
kühlen Schöße der Allmutter Erde langsam frei werden. In abgehenden Flußläufen gesammelt und in diesen stromaufwärts ziehend, werden sie an der Quelle mit dem geläuterten Aufstrom geladen, der auch das Quellwasser ein Stückchen mitreißt, um dann himmelwärts ziehen zu können. Als etwa vierjähriger Junge wollte ich mir diese Seelenwanderung ansehen und fiel dabei ins eiskalte Wasser. Die Magd riß mich heraus und verabreichte mir derbe Schläge und schüttelte damit das eingezogene Wasser aus Lunge und Magen. Sie trug mich dann in die Küche, setzte mich erbost auf die Anrichte, wo mich dann meine erschrockene Mutter übernahm und mir während des Kleiderwechsels die unvergeßliche Belehrung gab: "Dummer Bub, wie kann man denn zum Wasser gehen, wo doch die armen Seelen bergwärts ziehen, dich an- und einziehen, du ertrinken, sterben und dann auch mitziehen mußt." "Erst", fuhr sie fort, "wenn du groß bist und einmal schwere Sorgen hast, dann mein Junge gehe zum Quellbach, in dem auch meine Seele sein wird, die dir meinen mütterlichen Rat gibt und dir so helfen wird, wenn ich auch nicht mehr auf Erden bin." " Wie seine Vorfahren wurde er Förster. Er schrieb(4): "Jeder Reviergang wurde zu einer Entdeckungsreise in Gebiete, die oft vor mir kaum Menschen in diesen fast hermetisch abgeschlossenen Jagdgebieten betraten. Manches verstand ich nicht immer sofort, was ich dort ab und zu sah, hörte oder sonst wie wahrnahm. Im Laufe der Jahre rundete sich immerhin ein ganz neues Erlebnisbild ab." Zu seiner Beobachtungmethodik schreibt er(5): "So zog es mich immer wieder hinaus in den Wald. Stundenlang konnte ich das Fließen des Wassers beobachten, ohne müde oder verdrossen zu werden. Ich wußte damals noch nicht, daß im Wasser das große Geheimnis verborgen ist. Ich wußte auch noch nicht, daß das Wasser der Träger des Lebens ist oder der Urquell dessen, was wir als das Bewußtsein bezeichnen. Ahnungslos ließ ich das fließende Wasser an meinen Augen vorüberrinnen. Erst nach Jahren wurde ich gewahr, daß dieses rinnende Wasser unser Bewußtsein magnetisch anzieht und ein Stück mitnimmt. Es ist eine Kraft, die so stark wirken kann, daß man das eigene Bewußtsein vorübergehend verliert und unfreiwillig tief einschläft. So begann ich nach und nach mit diesen geheimen Kräften des Wassers zu spielen, gab dieses sogenannte freie Bewußtsein 264
hin, um es vorübergehend dem Wasser scheinbar zu überlassen. Nach und nach wurde aus diesem Spiel ein tiefer Ernst, weil ich sah, daß man das eigene Bewußtsein aus dem eigenen Körper entbinden und in das Wasser einbinden konnte. Nahm ich das eigene Bewußtsein wieder an mich, so erzählte mir das dem Wasser geborgte Bewußtsein oft seltsame Dinge. So wurde aus dem Forschen ein Forscher, der sein Bewußtsein sozusagen auf Entdeckungsreisen aussenden konnte. So erfuhr ich Dinge, die den übrigen Menschen entgingen, weil sie nicht wußten, daß der Mensch in der Lage ist, sein freies Bewußtsein überall dorthin zu senden, wo das Auge nicht hinblicken kann. Diese mit verbundenen Augen übende Schau, gab mir schließlich die Verbundenheit mit der geheimnisvollen Natur, die ich nun langsam erkennen und in ihrem eigenen Wesen verstehen lernte." Diese Beobachtungen setzte er später in seinen Erfindungen um. Sein Motto hieß: die Natur beobachten und nachmachen. Daneben muß er noch etwas sensitiv gewesen sein. Das läßt zumindest eine seiner berichteten Naturbeobachtungen vermuten. Seine Erfindungen sind leider nie 100 % genau beschrieben worden, und somit sind seine Erkenntnisse zumindest teilweise verloren. Schauberger besaß keine solide naturwissenschaftliche Ausbildung, sondern war im Grunde zeitlebens ein Kind vom Lande, der sich mit den harten Umgangsformen höherer Kreise schwer tat und zum wehrlosen Spielball verschiedener Interessen wurde. (1) Seine naturwissenschaftlichen Theorien sind in einer eigenen Terminologie beschrieben, wo man erst einmal versuchen muß, die Undefinierten Grundbegriffe zu übersetzen und zu verstehen. Schauberger war selbst bisweilen ein Schreibmedium und wußte, nachdem er sich an der Schreibmaschine ausgetobt hatte, überhaupt nicht mehr, was er geschrieben hatte. Aufgrund dieser Tatsachen und aufgrund seiner Aggressivität, mit der er die Probleme und seine Widersacher anging, stand er mit der offiziellen Wissenschaft allermeistens auf Kriegsfuß, jedoch arbeitete er auch mit "Offiziellen" der Hydrologie (Prof. Forchheimer, Prof. Exner) zusammen, die Artikel von ihm - in wissenschaftliche Sprache übersetzt - in der östereichischen Zeitschrift "die Wasserwirtschaft" unterbrachten.
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10.2. Schaubergers Erkenntnisse über den Wald
(1,6,7,30)
Ein gesunder Wald ist ein Mischwald mit gemischten Kronen- und Wurzelbildern. In diesen Wäldern findet sich reichlich Unterholz. Ein solcher Wald ist im Sommer angenehm kühl. Er spendet Schatten und ist dabei nicht finster wie eine Fichtenmonokultur. In diesem Wald befinden sich Jungbäume neben ihren Elternbäumen und wachsen in deren Sonnenschutz auf. Ein derartiger Wald ist ein Grundwasserproduzent. Durch die Transpiration der Bäume entsteht im Boden ein Unterdruck, der um so tiefer reicht, je tiefer die Wurzeln der Bäume reichen. Dieser Unterdruck hebt den Grundwasserspiegel an. In der Folge findet man dann auch gute Quellen, die im Schütze des Waldes entspringen. Durch die Verdunstung der Blätter entsteht eine Abkühlung, die auch auf das Wasser in Pflanze und Wurzelraum übergreift. Dieses Wasser wird durch die Abkühlung spezifisch schwerer. Das bedeutet, daß aufgrund des Archimedischen Prinzips das leichteste wärmste Wasser in die Baumspitzen steigt und verdunstet, während das schwerste kühlste Wasser absteigt und kühles Grundwasser erzeugt. Das Wasser wird um so kühler und besser, je tiefer es in den Wurzelraum reicht, bis es dort die sogenannte Anomaliezone erreicht, wo es der Temperatur von + 4 Grad Celsius am nächsten kommt, vgl.Abb.76. Ein solcher Wald im Gebirge zeigt keine Hangrutschungen und ist fest verankert, weil die Wurzel- und Wasserwanne des Waldbodens eine große Fassungskraft hat und nicht überläuft. Ein solcher Wald hat viel Wild und seine Bäche sind reich an guten Fischen. Ein solcher Wald ist heute de facto zerstört oder nur noch selten anzutreffen. Heute herrscht die Fichtenmonokultur vor, weil die Forstwirtschaft nicht mehr als Lebenserhaltung verstanden wird, sondern als eine zu optimierende Geldwirtschaft wie das Bankgewerbe. Die Jungbäume werden heute in Baumschulen auf Reih und Glied gebracht. Zwar bringt der Lichtzuwachs durch das Freistellen der Bäume ein erhöhtes Holz- und Rindenwachstum mit sich, das geht jedoch auf Kosten der Qualität des Holzes und auf Kosten der Gesundheit des Baumes, der schon in jungen Jahren Markfäule und Krebs zeigen kann. Das erhöhte Holzwachstum ist für 266
Schauberger eine Schutzreaktion des jungen Baumes vor zuviel Sonnenlicht. Sind solche Bäume einer Fichtenmonokultur einmal zum Fichtenstangenwald herangewachsen, so ist es in diesem Wald finster. Das anregende Wechselspiel von Licht und Schatten fällt weg. Unterholz kann keines mehr existieren. Der Wald temperiert auch nicht mehr richtig, da die Verdunstungsleistung der Nadeln eines Tannenbaumes nicht so hoch ist wie die der Blätter eines Laubbaumes. Die Atmosphäre im Tannenwald kann deshalb stickig werden, der Wald kann nicht mehr richtig atmen. In der Folge sinkt auch die Grundwasserqualität. Schauberger berichtet hierzu folgende Beobachtung(7) : Im Salzkammergut befand sich hoch in den Bergen und mitten im Geschröff eine Quelle. Nach Ansicht der Hirten und Jäger war sie giftig. Als Totenwasser war sie durch eine starke Umfriedung gekennzeichnet und dem Weidevieh unzugänglich gemacht worden "Das ist der wahrhaftige Tod" sprach der alte Oberförster, der den Verfasser zu dieser geheimnisvollen Quelle führte. Sie war der Schrecken für diese primitiven Naturmenschen. "Wenn Sie von dieser Quelle trinken, gibts Ihnen in der Lunge einen Stich und nach drei Tagen werden Sie von sechs Jägern oder Förstern zu Grabe getragen. Gehen Sie nicht zu nahe heran, denn schon der Atem der Quelle tötet Mensch und Vieh." So sprach der alte Oberjäger und versuchte mich von der Quelle wegzuziehen. Er erreichte aber nur das Gegenteil, indem er mein Interesse weckte. Ich stellte den Stutzen zur Seite, nahm den Waidsack ab an dem der wertvolle Schweißhund gebunden war, der in einem unbewachten Moment plötzlich an der Quelle stand und gierig das Wasser des Todes trank. "Kreuzhimmelsakra, jiazt ist der guate Hund hin" sagte der Oberjäger und sprang zur Quelle, um den Schweißhund an sich zu reißen. Stundenlang beobachteten wir das weitere Verhalten des Hundes. Der zeigte aber keinerlei Anzeichen eines Verendens. Vielmehr zeigte er Zeichen eines weiteren Durstgefühls, dem 267
ich nachgab und den Hund von der Leine ließ. Er konnte nach Herzenslust trinken. Rund um die Quelle fanden sich Spuren von Gemswild. Umgeben war die Quelle von seltenen Hochgebirgskräutern, die beim Durchstreifen die Bergschuhe wie mit einer Ölhaut überzog, die übrigens auch auf der Oberfläche des kristallklaren Wassers zu sehen war. Besonders auffallend war die blutigrote Färbung der Alpenrosen. Wie ein blutroter Teppich umgaben sie die Quelle. Die Blätter dieser Alpenrosen waren wie mit Goldstaub besät, die sich unter dem Vergrößerungsglas wie Schuppen zeigten. Sie hatten zweifellos metallischen Gehalt. Schließlich trank ich selbst das Wasser. Zuerst in vorsichtigen Schlucken und dann in langen Zügen, Ich verspürte allerdings zuerst eine gewisse Benommenheit, die aber bald einer auffallenden Frische wich. Dieses Wasser gefror auch nicht im strengsten Winter, wo auf dieser Höhe minus 30 Grad Celsius keine Seltenheit waren. Die alten Jäger benutzten solche Quellen zum Einlegen ihrer Fuchseisen, die mit Moos bedeckt und abgeblendet niemals einfroren und den Köder weich und geruchlos hielten. Je kälter die Außentemperatur wurde, desto wärmer wurde das Wasser. Bei minus 30 Grad Celsius stieg die Wassertemperatur bis an 10 Grad Celsius, während es an besonders heißen Sommertagen immer näher der Anomalietemperatur vom plus 4 Grad Celsius kam. Der geschilderte Fall spielte sich knapp vor dem ersten Weltkrieg ab. Während des Krieges wurde ca. 600 bis 800 Meter tiefer ein großer Kahlschlag gelegt. Schon im nächsten Jahr begann die Quelle zu versiegen. Auffallend war das vollkommene Verschwinden der Ölhaut. Das Wasser wurde schal und rundum verschwanden zuerst die Heilkräuter. Später auch die von den Gemsen besonders beliebten kurzen Hochgräser. Plötzlich setzte in diesem Gebiete, das bisher vollkommen verschont geblieben war, die Räude ein, der nach und nach alle Gemsen zum Opfer fielen. Wo sich die spärlichen Gemsreste hielten, war dies immer in unmittelbarer Nähe ähnlicher Quellen. Diese blieben erhalten, wenn in der Nähe oder unterhalb keine Kahlschläge gelegt wurden. So ergab sich durch systematisch durchgeführte Beobachtungen die Erkenntnis, daß das Wasser nicht hochsteigen und die inneren Spannungen nicht mehr auftreten können, wenn die schweren Metallstoffe auszufallen beginnen, weil sich die Erde durch 268
übergroße Kahlschlage entspannt. Auf den erwärmten Kahlschlägen können die metallartigen Heilkräuter nicht mehr gedeihen. Die Gemsen können das Blut nicht mehr aufbauen, das die notwendige innere Spannkraft der in diesen Höhen lebenden Tiere erhält. Durch diese mittelbaren Entspannungserscheinungen kann das Tier die Abschlußhaut nicht mehr erneuern und krebsartige Verwesungsprozesse sind die Folge." Die Grundwasserqualität muß also bei der heutigen Monokultur absinken. Da die Fichte ein Flachwurzler ist, wird der zur Grundwassererzeugung stehende Wurzelraum kleiner. Dadurch wird das Wasser nicht mehr so weit abgekühlt. Der Boden hat "Fieber". Das bedeutet, der Sauerstoff im Wasser wird aggressiver, was Ungeziefer und Pilzkrankheiten nach sich zieht. Da weniger Arten im Boden vorkommen, ist der ökologische Kreislauf unvollständig, der Boden kann nicht so leicht abpuffern und wird leichter sauer. Die flachwurzelnde Fichte kann weiters leicht bei einem starken Guß vom Hang geschwemmt werden und somit weitere Hangrutschungen erlauben. Jeder stärkere Sturm kann in einer Fichtenmonokultur ganze Kahlschläge mit sich bringen, weil die Bäume reihenweise umfallen und kein Windschatten von tieferwurzelnden Laubbäumen existiert. 10.3. Schaubergers Erkenntnisse über das Wasser
(1,8 - 22)
Die natürliche Umgebung, wo eine Quelle entspringt, ist der Schatten eines Waldes (10). Das Wasser einer Quelle ist nur so gut wie der Wald, dessen Bodenprodukt das Quellwasser darstellt. Quellwasser ist sauerstoffarm, dafür aber mit Mineralsalzen und Kohlenstoff- oder mit Fruchtstoffgebilden - wie Schauberger sich ausdrückte - angereichert. Das Tier- und Bakterienleben in solchen Quellen ist hochorganisiert und empfindlich. Forellen und Lachse suchen diese Stellen als Laichgründe auf. Die Olme, die im Dunkel einer Quelle leben können, würden sofort sterben, wenn sie länger ins Licht kämen oder in sauerstoffhaltigem Regenwasser gehalten würden. Es ist bekannt, daß ein solch hochwertiges Quell- und Heilwasser sich jedoch nicht lange erhält und bald seine Qualität verliert, weil es viele labile Anteile enthält, die bei Zutritt von Licht und Luft sofort zerfallen(12) . Deshalb findet man seltene Heilpflanzen oft nur in der Nähe derartiger Quellen. 269
Der Genuß der dort auftretenden oft blinden Frische verleiht so überliefert Schauberger hohe sexuale Potenz. Sobald zum Quellwasser Luft und etwas Licht hinzutritt, entsteht das, was wir einen Bach nennen. Der natürliche Bachlauf ist von Bäumen umsäumt, die die Wasseroberfläche vor zuviel Licht schützen. Dadurch kann der Sauerstoff im Wasser nicht allzu aggressiv werden. Das Wasser bleibt kühl und weitgehend laminar und gestattet ein geordnetes, zerstörungsfreies Abfließen. So kann sich zum Beispiel dann Moos auf den Felsen eines reißenden Bach halten. Die Ufer eines solchen Baches werden auch bei Hochwasser nicht angegriffen. Das Kernwasser fließt bei Geradeausfluß in der Mitte oder in den Kurven an der Seite. Es fließt hauptsächlich laminar. An den Ufern bilden sich Wirbel und Turbulenzen aus, die für so Fische wie die Forelle, die im Kernwasser gegen den Strom stehen und das Maul aufsperren, das Futter vom Ufer her hereinwirbeln. Der Verlauf des Baches geht oft in einer typischen Mäanderbewegung. Diese Bewegung sorgt dafür, daß das Wasser in laufender Drehbewegung gehalten wird. Bestimmend für den Flußverlauf sind folgende Faktoren(18,19) : 1.) Terraingestaltung 2) Erdrotation 3) Temperatur zu 1) Das Untergrundmaterial kann für den Verlauf bestimmend werden durch seine Rauhigkeit. Eine Kurve kann entstehen, wenn innen ein rauhes und außen ein glattes Ufer vorherrscht, zu 2) Die Corioliskraft der Erdrotation lenkt das Wasser auf der Nordhalbkugel bei einem nordwärtsfließenden Gerinne nach Osten. In der Folge verläuft der Stromstrich eines solchen Flusses meist auf der Ostseite und vertieft dort das Flußbett. Natürliche Ost-West-Gerinne sind meist frei von Bewuchs während West-Ost-Gerinne intensiveren Bewuchs zeigen, zu 3) Daß die Temperatur ein maßgeblicher Faktor für die Flußgestaltung ist, ist eine der wichtigen Schaubergerschen Entdeckungen (9,11) . So hat kaltes Wasser eine hohe Viskosität, d.h. eine hohe Schleppkraft für das Geschiebe. Es fließt mehr laminar, reibungsfreier und ist damit schneller. Warmes Wasser demgegenüber hat eine niederere Viskosität, damit eine niedere Schleppkraft und bildet wegen Überschreitung der Reynoldszahl leichter chaotische Turbulenzen aus, die seine Fortbewegungsgeschwindigkeit hemmen. Aus diesen Gründen steht ein Stromstrich tagsüber mehr dem beschatteten Ufer zu, während er nachts mehr in die Strommitte geht. Im Stromstrich findet sich 270
auch immer die tiefste Wassertemperatur, diese nimmt gegen die Ränder hin ab. Da die Wassertemperatur am Tage infolge der Sonneneinstrahlung schwankt, wird tagsüber das Flußgeschiebe abgelagert und nachts abtransportiert. Neben zeitlichen Temperaturänderungen sind auch örtliche Temperaturänderungen für das Aussehen eines Flüssen von Belang. Ein positives Temperaturgefälle, d.h. eine Abkühlung des Wassers in seinem Verlauf infolge etwa kalter Zuflüsse, sorgt für eine Vertiefung der Flußsohle, zur Steigerung des Sohlengefalles. Ein negatives Temperaturgefälle, d.h. eine Aufwärmung des Flusses flußabwärts, durch warme Zuflüsse oder Aufwärmung sorgt infolge der Verminderung der Schleppkraft für Ablagerungen, Verbreiterung, Anrisse der Ufer und Verflachung der Sohle. Ein solcher Fluß zeigt meistens einen geraden Verlauf. Bei negativem Temperaturgefälle liegt der Stromstrich nahe der Wasseroberfläche. Bei positivem Temperaturgefälle verläuft er in Sohlennähe. Kurven entstehen dort begünstigt, wo Temperaturschwankungen innerhalb kurzer Zeitperioden auftreten, so daß es an beiden Ufern des Stromes unterschiedliche Wassertemperaturen gibt, die verschiedene Wassergeschwindigkeiten und somit die Bildung einer Kurve nach sich ziehen. Aufgrund der allmählichen Erwärmung des Flusses mit seiner Länge werden durch die verminderte Schleppkraft Stoffe abgelagert, die in das Grundwasser eindringen und die Ufer fruchtbar machen. Schauberger erwähnt die Wichtigkeit, daß die Aufwärmung des Wassers in seinem Verlauf entweder überhaupt nicht oder wenn überhaupt dann nur langsam vor sich gehen darf. Ein nur kleines Temperaturgefälle ist für die Bewegungsart des Baches und seiner Organismen sehr wichtig. Da das Wasser im Unterlauf normalerweise wärmer ist als im Oberlauf, versucht es aufzusteigen und bremst damit etwas das vom Berg abfallende Wasser. Diese "Temperaturachse" ist - so Schauberger - die Ursache, daß Moose gegen die Strömung stehen können. Ebenfalls berichtet er, daß verankerte Boote - bei windstillem Wetter - je nach Sonnenstand in verschiedenen Winkeln zu Strömung stehen. Sie können bei einer bestimmten Sonneneinfallsrichtung dabei gänzlich quer zur Strömung stehen(10). Weiter berichtet er von einem Experiment, wo er heißes Wasser in einen Bach schütten ließ. Das führte dazu, daß die Forellen im Unterlauf nicht mehr stehen konnten und sofort abtrieben, noch 271
Abb.77a: Demonstration des zentripetalen Wirbelsogs Beginn des Versuchs in Plastikschüssel Ø50cm, 7cm tief
Abb.77b: Demonstration des zentripetalen Wirbelsog zunehmende Konzentration von Sand in der Mitte bei Einwirbelung des Wassers
Abb 77c: Demonstration des zentripetalen Wirbelsog Endzustand nach langdauernder Einwirbelung
ehe das heiße Wasser bei ihnen angekommen war. Dies nur, weil - so Schauberger -, die Temperaturachse gestört war. Die Wassertemperatur ist auch für das Verhalten der Forellen wichtig. Wenn es schwül ist, oder nach einem Regen ist die Temperatur im Wasser erwärmt. Das bringt mit sich, daß das Wasser der Forelle das Futter nicht mehr so gleichmäßig laminar ins Maul strömen läßt, sondern daß es mehr Turbulenzen aufweist. Die wird Forelle hungrig und fängt an ihr Futter zu suchen. Bei solchem Wetter springen die Forellen und beißen an der Angel zu, während sie sonst dem Köder ausweichen(11) . Sehr wichtig für das Fließen des Wassers in einem gesunden Bach oder Fluß ist, daß es in natürlicher planetarer Bewegung erfolgt, d.h. in geordneten Wirbeln, nicht in chaotischen Turbulenzen. So konnte Schauberger z.B. feststellen, daß hinter einem Stein, der wirbelartig von einem Bach umflossen wird, die Temperatur niedriger ist wie davor. Durch eine umlaufende wirbelnde Bewegung des Wassers längs der Fortbewegungsachse wird jegliches Geschiebe in den Stromstrich gezogen, dort verkleinert und aufwertend weiterverarbeitet, vgl. Abb.77a-c. Dies wird durch die Mäanderform der Bäche noch unterstützt. Schaubergers Vorfahren, die auch Flößer waren, sagten, man müsse den Schwemmbach so verlegen, wie der "Saubär brunzt"(23) . So sorgten sie dafür, daß sie in wasserarmen Bächen spezifisch schwereres Holz wie Wasser zu Tale führen konnten(14). Das Holz wurde in kalten Mondnächten, wo das Wasser sehr auftriebsstark ist, von den Wirbeln im Wasser in die Mitte des Stromstrichs gezogen und abwärts geführt. Wenn die Sonne schien und es warm war, länderte das Holz an. Schauberger nutzte diesen Effekt beim Bau seiner Holzschwemmanlagen. Er achtete dabei zum Beispiel auf das richtige Temperaturprofil des Wassers. Dies wurde durch die richtige Führung des Wassers im Gelände, ausreichende Beschattung und genügend kühle Wasserzuflüsse bewerkstelligt, vgl.Abb.78. Es stellte sich heraus, daß es entscheidend wichtig war, das Wasser in eine Doppeldrallbewegung zu versetzen, daß Holzstämme in den engen Wasserkanälen abwärtsschwimmen konnten ohne stecken zu bleiben. Schauberger kam zu dieser Einsicht, nachdem er die doppeltgewundene Schwimmbewegung einer Schlange im Wasser beobachten konnte(14), vgl.Abb.79. Wirbel erfüllen im Wasser mehrerlei Funktionen. Sie sorgen für die Selbstreinigung, Aufwertung und Höherorga273
Abb.78: Profil einer Holzschwemmanlage nach Schauberger (österr. Patent Nr. 122144) O wärmeres Oberwasser, U kälteres Unterwasser mit gutem Transporteffekt, H Holzstamm Die Konstruktion verhindert ein Überlaufen des Gerinnes und erlaubt auch den Transport von schwerem tief einsinkendem Holz
Abb. 79: Wasserleitschaufeln nach Schauberger (österr. Patent Nr. 134543) Die Leitschaufeln versetzen das Wasser in Wirbelbewegung, legen den Stromstrich in die Mitte und erlaubten so in Schwemmanlagen den Abtransport des Holzes
nisation der Stoffe. So wird, wie schon erwähnt, das grobe Geschiebe verkleinert. Sedimente gehen in zentripetal - planetar bewegtem Wasser von kristallinen in den amorphen Zustand über. Damit werden sie als Nährstoffe für Fauna und Flora leichter assimilierbar. Schädliche Bakterien werden durch die Wirbelbewegung abgetötet (11), vgl.Abb.80a,b. In konisch nach unten zulaufenden Wasserfällen vermag die Gebirgsforelle im Vollmondnächten zu steigen um in die Laichgründe nahe der Quelle zu kommen. Verantwortlich für den Effekt scheinen auftretende Kraftfelder zu sein, auf die wir noch später zu sprechen kommen. Da Wirbel so positive Eigenschaften auf das Wasser ausüben, schlug Schauberger vor, Wasserleitungsrohre so zu bauen, daß sie das Wasser in Rotation versetzen. Er konstruierte deshalb das Doppeldrallrohr (11) . "Das Doppeldrallrohr erfüllt im Quer- als auch im Längsschnitt die Vorbedingungen, die ein Wasserleitungsrohr aufweisen muß, soll es gesundes Wasser an den Verbrauchsort schaffen. Die in einem Doppeldrallrohr geführten Wassermassen erfahren durch ein an der inneren hölzernen Rohrwandung angeordnetes, aus Edelmetall hergestelltes Schaufelsystem eine Bewegung, derart, daß der einzelne Wasserfaden an der Peripherie eine Bahn beschreibt, die bei einer Schraubenbewegung innerhalb einer Schraube resultiert. 274
Abb.80a: zentrifugal getötetes Wasser kristallinische Strukturbildung der Sedimente
Abb.80b: zentripetal belebtes Wasser amorphe Strukturbildung der Sedimente
Tab.11: der Einfluß der Einwirbelung in verschmutztem Rohwasser (nach (16))
auf das Bakterienleben
Versuch 1: Kontinuierliche Dauerbehandlung, 8 Tage lang Das Rohwasser wurde sofort ins Gesundheitsamt eingesandt und dort bis zum Eintreffen des behandelten Wassers aufbewahrt. Die Analyse aller drei Wässer erfolgte dann gleichzeitig. Gesamtzahl der Bakterien pro cm3 Rohwasser 640.000 02 - durchblasenes Wasser 95.000 eingewirbeltes Wasser 3.500 Versuch 2: Kontinuierliche Dauerbehandlung, 8 Tage lang Das Rohwasser wurde in offener Flasche im Experimentierlabor während der Behandlungszeit aufbewahrt und nach Ablauf der acht Tage mit dem behandelten Wasser zur Analyse eingesandt. Gesamtzahl der Bakterien pro cm3 Rohwasser 45.000 02 - durchblasenes Wasser 60.000 eingewirbeltes Wasser 4.000 Versuch 3: Intervallbehandlung (abwechselnd: 30 sec. Behandlung, 2 min. Pause) 8 Tage lang Behandlung von Rohwasser geringer Keimzahl vgl.Versuch 2 Gesamtzahl der Bakterien pro cm3 Rohwasser s. Versuch 2 2.300 02 - durchblasenes Wasser 250.000 eingewirbeltes Wasser 2.900
Durch diese Anordnung treten im Rohrquerschnitt Zentrifugal- und gleichzeitig Zentripetalkräfte auf, welche Körper, die schwerer sind als Wasser, mittig führen, Körper aber, die leichter sind als Wasser, gegen die Peripherie abdrängen. Die so geführten Wassermassen werden durch das an den Schaufelwandungen auftretende mechanische Reibungskräftespiel schwach erwärmt, wodurch es am inneren Umfange des Rohres zu einer Abspaltung von Sauerstoff und in weiterer Folge zu einer Anreicherung desselben an der Rohrperipherie kommt, vgl.Abb.81. Gleichzeitig mit dem zerstreuten Sauerstoff werden auch alle Bakterien an die Peripherie des Rohres abwandern, da sie in der Querschnittsmitte nicht die geeigneten Lebensbedingungen vorfinden. Mit den Bakterien gehen auch alle das Wasser verunreinigenden Partikelchen gegen die Peripherie des Rohres ab, wodurch das Wasser, auch gleichzeitig von suspendierten Anteilen mühelos gereinigt werden kann. Sind die Bakterien entsprechend ihrem Sauerstoffbedürfnis nach den Randzonen abgewandert, so werden sie dort nach einer gewissen Laufzeit in dem vom Außeneinfluß vollkommen abgeschlossenen Wasser von einer gewissen Sauerstoffkonzentration überrascht. Hierdurch werden vorteilhafterweise gerade die gegen Sauerstoffüberfluß empfindlichen pathogenen Bakterien vernichtet, während die nicht pathogenen Bakterien, die also der menschlichen Gesundheit nicht schädlich, sondern vielfach sogar zuträglich sind, zum Teil erhalten bleiben. Gleichzeitig mit der Abspaltung des im Wasser enthaltenen absorbierten Sauerstoffes von den gleichfalls in jedem Wasser enthaltenen Kohlenstoffen tritt ein Voreilen des inneren Wasserkernes ein, der bloß eine einfache Schraubenbewegung beschreibt, weil das Wasser durch vorbeschriebene Abspaltung des Sauerstoffes von den Kohlenstoffteilchen physikalisch entspannt wird. 276
Infolge der physikalischen Entspannung kommt es zu einer mechanischen Beschleunigung, damit auch zu einer Selbstreinigung und zu einer energetischen Aufladung der mittig eilenden Wassermassen. Diese Energieaufladung führt aber andererseits wieder zu Ausgleichsvorgängen zwischen den zentrisch eilenden schweren Körpern und dem energiereichen Wasser, wodurch bei gleichzeitiger Abkühlung eine Lostrennung fester Stoffanteile eintritt, die nun abermals an die Peripherie geführt werden. Dort gleichen sie sich mit dem Sauerstoff aus und vereinen sich in Form von Energien wieder mit dem mittig eilenden Wasser. Jene Stoffteilchen, die den Weg zur Mitte nicht mehr finden, werden durch den im Rohr herrschenden mechanischen Druck an die Rohrwandung gepreßt, treten dort mit den Grundstoffen, die seinerseits das Holz aufgebaut haben, in Ausgleich und verstopfen die Poren des Holzes, das auf diese Weise widerstandfähiger wird als beispielsweise Eisen. Wieder handelt es sich um einen natürlichen Vorgang, den wir dem Prinzip nach bei der Entstehung aller Kapillaren finden, die sich ja nicht nur selbst aufbauen, sondern sich auch gegen schädliche Einflüsse selbst schützen. Durch die besondere Beschleunigung der Gesamtwassermassen im Drallrohr werden nun einerseits größere Wassermengen befördert als in einem gewöhnlichen glattwandigen Rohr, andererseits kommt es durch die Wirksamkeit des Sauerstoffes zu einer weitgehenden Selbstreinigung und Selbstentkeimung des Wassers, wobei durch die Kontinuität der Energieaufladung das Wasser auf seinem Wege auch qualitativ immer besser wird." Wir werden nun auf die Fehler zu sprechen kommen, die im Wasserbau gang und gebe sind: Oft wird schon an der Quelle der Quellmund verbaut. Das Wasser wird durch Röhren geleitet, die statt aus geeigneten Materialien wie Holz oder Kupfer aus Eisen bestehen(12) . Ungeeignetes Material führt zu Ablagerung, d.h. Mineralien und Oxidationsprodukte wie Rost setzen sich ab und inkrustieren die Röhren. Durch den Mineralentzug wird die Qualität des Wassers verschlechtert, die Heilwirkung von solchen Wässern und Quellen geht oft verloren und die Kneippkuren mit solchem verschlechterten Wasser verlieren ihre Wirkung. Ein weiterer Fehler besteht im Abholzen der Umgebung. Dadurch fällt Licht auf den Quellmund, das kühle sauerstoffarme Wasser wird aufge277
heizt, das Tier- und Bakterienleben ändert sich schlagartig und wird niederer organisiert, weil Sauerstoff im Wasser bei Lichteinfluß zersetzend wirkt. Die alten Römer verbauten ihre Quellen oft richtig in dem sie durch einen lichtabdeckenden Fels den Quellmund schützten. Sie schmissen dazu noch Münzen ins Wasser und sahen nach, ob ihr Opfer von den Göttern abgenommen wurde. Wurde die Münze von Mineralien inkrustiert, war das Opfer nicht angenommen. Blieb die Münze erhalten oder löste sich sich sogar auf, war das Opfer angenommen. Im ersten Fall wurde die Wasserqualität verschlechtert, im zweiten Fall verbessert. Bei Brunnenbohrungen kommt oft zuviel Luft und Sauerstoff in den Brunnenschacht. Dadurch wird der Grundwasserspiegel gesenkt, weil das Vakuum, das durch die Transpiration der Vegetation im Boden entsteht, angestochen wird. Daneben wird das Wasser durch den eindringenden Sauerstoff zersetzender und schlechter. Schauberger empfahl deshalb oligodynamisch (homöopathisch) wirkende Metalle wie Kupfer und Silber dem Schacht zuzusetzen. Ebenso empfahl er getrocknete Dachwurz als Zugabe. Diese Maßnahmen zerstören das niedere Bakterienleben im Schacht und bauen - so Schauberger - das Grundwasser auf. Weitere häufige Fehler, die bei Bachläufen gemacht werden bestehen in der Beseitigung der Ufervegetation und im Abholzen der Uferwälder(10) . Durch die damit verbundene Aufheizung nehmen die Turbulenzen im Wasser zu. Die Kernwasserschicht kann nicht mehr in Form einer geordneten laminaren Wirbelbewegung fließen. Die jetzt vermehrt auftretenden chaotischen Turbulenzen reißen die Sohle und die Ufer an(11). Das Moos kann sich nicht mehr auf den Felsen halten. Das Wasser verdunstet nun weit intensiver anstatt in den Grundwasserkreislauf zu gehen. Aufgrund der Verminderung der Schleppkraft des Wassers kommt es zu vermehrten Ablagerungen im Flußbett. Dadurch wächst die Hochwassergefahr. Ausbaggerungsmaßnahmen sind hier ohne bleibenden Erfolg. Wird ein Bach im Gebirge durch Abholzen freigestellt, so wird seine Temperaturachse, d.i. die langsame Aufwärmung längs seines Verlaufs empfindlich gestört. Diese Achse bewirkt ja eine langsame gleichmäßige Abbremsung des vom Berg kommenden Wassers. Wird dieser Effekt gestört, so stürzt in gewissen Teilen des Baches das Wasser einfach ab. Der Bach wird zum Wildbach, der seine Umgebung zerstört(10). 278
Die Qualität des Wassers wird durch diese Maßnahmen ebenfalls herabgesetzt. Die Erwärmung durch die Sonnenstrahlung führt zum Aufleben der Zersetzungserscheinungen im Wasser. Durch die starke Geschiebe- und Sedimentablagerung an bestimmten Stellen aufgrund der Erwärmung verliert das Wasser plötzlich alle Nährstoffe, die es sonst allmählich an die Umgebung abgibt. Das Wasser wird somit leer und schal. Eine weitere Folge des Freistellens ist, daß das Wasser vom Wind "elektrisch" abgehobelt wird, das führt dazu - so Schauberger -, daß die Metalle im Wasser absinken. Schauberger empfiehlt deshalb bei Anlage eines Stausees für eine ausreichende Beschattung des Wassers zu sorgen. Wird das Wasser nun noch zentrifugal in Turbinen bewegt, so tritt eine weitere Verschlechterung ein. Amorphe Sedimente werden dann kristallin. Von Turbinenstufe zu Turbinenstufe leistet das Wasser weniger aufgrund des Nachlassens der Schleppkraft. Das Wasser taugt dann auch für Bewässungszwecke nicht mehr viel. Die Ernteerträge gehen dadurch zurück. Der Höhepunkt wasserbaulicher Zerstörungsmaßnahmen ist dann die Begradigung der Bäche und Flüsse und ihre Einsargung in Beton, damit auch ja nichts passieren kann. Bei einer Begradigung wird die Abflußgeschwindigkeit erhöht, das Wasser wird zu schnell und zieht seine Notbremse. Es überschreitet die kritische Reynoldszahl und wird chaotisch turbulent. Es folgt dann logisch, daß Ufer und Sohle angerissen werden. Ein ganzer Rattenschwanz negativer biologischer Folgeerscheinungen ist dann sicher. Da die Kurven fehlen, wo das Wasser sich legen kann, fallen auch die geordneten Wirbelbewegungen weg, die Selbstreinigungskräfte und Aufbaukräfte lassen gewaltig nach. 10.3. Schaubergers Erkenntnisse über den Boden
(1,2,12,23 - 34)
Schauberger sah den Boden als einen Puffer zwischen den Kräften des Himmels und der Erde an. Der Bodenzustand ist ein Produkt zweier gegensätzlich wirkender Kategorien von Stoffen, Feinstoffen (Ionen) und Strahlen, die Schauberger Fruchtstoffe und Befruchtungsstoffe nennt(32,25). Zu den Befruchtungsstoffen gehört (nach Schauberger) als Abfallstoffe der Sonne Sauerstoff, Sonnenlicht und kosmische Strahlung, zu den Fruchtstoffen die Stoffe der Erde wie etwa der Kohlenstoff aber auch 279
nicht näher definierte ätherische Feinstoffe und Ladungen. Befruchtungsstoffe haben einen fallenden gravitierenden Charakter, Fruchtstoffe lösen levitiernde Kraftwirkungen aus. Befruchtungsstoffe und Fruchtstoffe binden einander. Wenn die Bindung in einer zentrifugalen Bewegung erfolgt, etwa in einer Turbulenz, so werden die "weiblichen" Fruchtstoffe durch die "männlichen" Befruchtungsstoffe gebunden. Dabei wird die Materie in Richtung höhere Entropie desorganisiert und zerfällt auf ein niederes Organisationsniveau. Erfolgt die Bindung in einer zentripetaler planetarer Bewegung etwa in einem Wirbel, so werden die männlichen Befruchtungsstoffe durch die weiblichen Fruchtstoffe gebunden, so wie es nach Schauberger - sein muß. Dabei wird die Materie in Richtung niederere Entropie organisiert und damit werden höherorganisierte Strukturen aufgebaut. Die Bewegungsart des Wassers ist somit für die Bodenfruchtbarkeit von großer Bedeutung. Schauberger sieht die Sphäre des Bodens als eine Jungfernhaut zwischen Himmel und Erde an, in der sich die Fruchtstrahlen in waagrecht welliger Bewegung sich über dem Boden bewegen und sich mit den einfallenden Befruchtungsstrahlen kreuzen(50) . Vielleicht liegen dieser Behauptung (sensitive?) Beobachtungen zugrunde, wo beim Pflügen über der aufgerissenen Erde bisweilen eine flimmernde Wellenbewegung der Luft gesehen wird(27) . Um eine fruchtbare Erde aufzubauen, ist es - so Schauberger notwendig im Boden eine gute weibliche Geopsyche aufzubauen, d.h. den Boden mit Fruchtstoffen aufzuladen. Dadurch wird gewährleistet, daß die levitierenden Fruchtstoffgebilde die einfallenden Befruchtungsstoffe binden und zu Materie erstarren, oder anders ausgedrückt, daß alles gut wächst. In diesem Sinne empfiehlt Schauberger einige Maßnahmen für die Landwirtschaftschaft. Die Landschaft sollte Büsche besitzen, um ein elektrisches und mechanisches Abhobeln des Hymens durch den Wind zu verhindern. Er verurteilt den Einsatz von Kunstdünger. Wichtiger sei es, für die richtige Verrottung und den darauf folgenden biologischen Wiederaufbau zu sorgen. Er schreibt, daß der Kunstdünger als Feuerprodukt leer und steril an Fruchtstoffladung sei (ähnlich wie destilliertes Wasser) und deshalb kilometerweit Bodenenergien an sich ziehe. Der Kunstdünger ist nur ein Reizmittel. Die Folge seines Einsatzes ist ein Mangel an Fruchtstoffen und damit der qualitative Rückgang des Anbaus. Die 280
Pflanzen werden dann empfindlich gegen Schädlinge und das Grundwasser verseucht. Schauberger empfiehlt deshalb Fruchtstoffzufuhren für den Boden, die aus verottetem Material in "kalter Gärung" gewonnen wurden. Ausgegärte Jauche und Mist haben zwar Düngerwirkung, aber da bei der Entstehung dieser Produkte Oxidationsprozesse mitwirken, sind - so Schauberger - seine Verfahren besser. So empfiehlt er das Anlegen von eiförmigen Jauchegrube, deren Inhalt laufend umgewirbelt wird. Diesen Gruben werden zerfalls- und aufbaufördernde Katalysatoren beigegeben wie etwa gedengeltes Kupfer und Zink. Die Jauchegruben müssen mit einem Jutesack abgedeckt werden, damit Licht und Luft nur wenig Zutritt hat und der kalte Gärprozeß stattfinden kann. Tatsächlich soll ein derartiger Flüssigdünger in seiner wachstumfördernden Wirkung auf keimende Pflanzen von besserer Wirkung sein wie die gewöhnliche Jauche(34). Schauberger schreibt, daß man so auch Gärprozesse wie etwa beim Wein beschleunigen kann und den Gärprozeß auf einige Wochen abkürzen kann. Ein ähnliches Verfahren, das nach Schauberger das Wachstum fördern soll, ist der folgende Brauch: Dazu wird in einem Bottich Ton und Wasser gerührt, während gleichzeitig die Tonleiter langsam aufwärts und abwärts gesungen wird. Die Schönheit der Töne solle dabei keine große Rolle spielen. Dabei wird - so Schauberger - ausgeatmete Kohlensäure als Feinstfruchtstoff in das Wasser eingewirbelt. Dadurch werden Qualitätsstoffgebilde aufgebaut. Dieses Wasser wird beim Eggen wie bei einer Prozession mit einem Büschel auf die Felder gesprüht. Dadurch soll der Vegetation so eine Art homöopathischer Wachstumsanstoß gegeben werden, der sich in einer reicheren Ernte bemerkbar macht. Für die Düngung mit Feststoffen empfiehlt Schauberger regelrecht verrotteten Kompost, für den er ein Zubereitungsrezept gibt(31): "Unter einem in der Nähe des Feldes stehenden, möglichst breitkronigen Tief- oder Herzwurzler - am besten unter einem Obstbaum - wird im Schattenbereich der Krone eine halbkreisförmige Grube so angelegt, daß die Baumwurzeln nicht beschädigt werden. Der Baumstamm wird mit Papier, Rinde usw. vor einer direkten Verbindung mit der Komposterde geschützt, wodurch nach dem Verwesen infolge der an dieser Stelle unvermeidlichen Licht281
einfälle aus dieser Schutzhülle ein diffuser Lichtschacht entsteht. Dann wird eine zweispannhohe Schicht (40-50cm) frisch gemähtes Gras mit möglichst unterschiedlichen Abfallstoffen aller Art, wie z.B. Kartoffelschalen, Obstschalen usw. in möglichst frischem oder lufttrockenem Zustand unter Beimischung von Fruchtstengeln zerhackt. Es folgen dann noch Beimengungen von Blättern und Stroh, die von Edelfruchtkörpern stammen, die man gezogen hat und die man später wieder ziehen will. Dabei ist ein Fruchtwechsel auf dem Felde notwendig, weil es immerhin längere Zeit dauert, bis der Umbau im Boden erfolgt ist. Diese unterschiedliche und gut vermischte Grasschicht wird nun mit oligodynamischen (zerfallerregenden) und katalysatorischen (aufbauerregenden) Kupfer- und Zinkstaubbelag versehen. Das geschieht am besten durch Abfeilen alter Kupfer- und Zinkreste, wobei schon minimale Spuren genügen, um den Boden mit den anreizenden Spurenelementen zu versehen. Spurenelemente sind diejenigen Erstarrungsprodukte, die als positive und negative Metalle und Minerale die Fährte (Spur) des Höhervergangenen anzeigen.*) Etwas Salz und ganz geringe Mengen von Rohrzucker wirken später als edelste Kohlenstoffrücklässe Wunder. Dann wird das ganze in der Grube fest zusammengehalten, mit einer Schicht Erde versehen und gut wasserdicht abgedeckt, damit kein Regenwasser eindringen kann. Die Gräber hoher Kirchenfürsten liegen oft hinter Westseitmauern und meist noch unter einem Schutzdach. Der Leichnam wird dadurch vor Verwesung geschützt, die auch in der Erde durch zu starken *)Positive männlich Spurenelemente-so Schauberger-sind Silizium und Silber, negativ weibliche Spurenelemente sind Kalk und Gold.Kalk wird heute auch oft zur Kompostverbesserung benutzt. 282
Regeneinfall (Sauerstoffüberreicherung) ausgelöst wird, anstatt dem Verrottungsprozeß unterworfen zu sein. Die großen Künstler, naturnahe Menschen, lassen sich mit Vorliebe das Grab mit einem flachen Naturstein überdecken, wie es die Nürnberger Gräber zeigen. Nun wird der Komposthaufen solange sich selbst überlassen, bis wieder frische Abfallstoffe anfallen, die wieder mit frischem Gras und sonstigen Überresten von Feldfruchtkörpern vermischt die neue Auflage ergeben. Darauf kommt wieder eine spannhohe (etwa 20cm) Erdschicht, die mit möglichst fremden Kieselsand am besten aus einem Bachbett vermischt wird. So folgt Schicht um Schicht, wenn sich in der Zwischenzeit die Auflagen etwas gesetzt haben. Je höher der Haufen wird, desto kleiner wird der Radius, so daß zum Schluß ein eiförmiger Komposthaufenkörper (ein Protoplasma) naturrichtiger Spannungsform entsteht. Dann wird das Luftloch oben mit abgefallenem Laub leicht verstopft, das Ganze mit der Schaufelbreitseite glattgeklopft, damit der vom Baum fallende Regenstaub nur über die Oberfläche streichen und die nun wichtige Oberflächenspannung aufbauen kann. Nach dem Blattabfall der Bäume wird der ganze Eikörper mit diesem zugedeckt, weil nun der Komposthaufen warm zu werden beginnt. Es ist ein Zeichen, daß der winterliche Stoffwechsel eingesetzt hat. War den Sommer über dieser Haufen ein kühles Sanatorium für die Kleinhöhlentiere, die die Erde besonders liebt und die in diesem Sanatorium besondern üppig gediehen und sich unheimlich vermehrten, so beginnt mit dem vorerwähnten Stoffwechsel ein großes Regenwürmersterben. Das Gewicht der Regenwürmerleichen beträgt in einem 3 Meter breiten und 5 Meter hohen Edelkomposthaufen ungefähr eine halbe Tonne und darüber, die nun unter dem neuen Stoffwechseleinfluß zerfallen. Vor ihrem Ableben verteilen sich die gierig Luftsauerstoff suchenden Tiere im ganzen Komposthaufen, so daß eine gute Durchmischung erfolgt. Im Spätwinter, wenn es draußen schon ab und zu warm zu werden beginnt, wenn schlecht gelegte Wasserleitungsrohre gesprengt werden, wird der Boden plötzlich kalt. Das ist der Zeitpunkt, wo der eigentliche Aufbau beginnt, d.h. die verflüssigten Regenwürmerleichen zum Teil in ätherische Öle umgewandelt werden, aus denen im Verlauf die aufbauenden Bodenenergien entstehen, die der fettwerdende Boden bindet. Zeigt das Ther283
mometer +4 °C an, dann blüht der Komposthäufen. Diese Blütezeit ist nach ein bis zwei Wochen vorüber. Dann ist der Aufbau fertig und der Komposthaufen gar. Er ist vollkommen bakterienfrei, weil sich alles in bakteriophage Edelwerte, in "latente" Übergangzustandsform um- und aufgebaut hat. Der ganze Nährboden ist mit Edelkeimstoffen gespickt. Man könnte diese Übergangsprodukte auch die Vitamine A, B oder C nennen, da es sich um edelste Energiekonzentrationen ehemaliger Frucht-, Befruchtungs- und Trägerstoffüberreste handelt, oder um die spezifisch höchstverdichtete Edelraumkonzentration, den Edelstoffsamen. Man könnte sie auch die organische Dreieinigkeit nennen, die nun ihre Wiederentfaltung erwartet. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, um den Edelkompost mit einer rostfreien Schaufel, einer Kupfer- oder Bronzeschaufel, auf das zu pflügende Feld zu streuen. Es kann aber auch eine Holzschaufel sein, an der vorne eine Kupferleiste angebracht ist. Es genügt eine etwa 0,5 cm dicke Streuschicht. Sie kann aber auch noch dünner sein, weil ungeheure Werte in diesem flaumigen, wohlriechenden, fettigen Boden stecken. Der Edelkompost muß möglichst rasch eingepflügt werden, um ihn vor direkten Sonnenstrahlen und deren entladenden Wirkung zu schützen. Auch soll der Pflug rostfrei sein, um die gefährliche Rostschleierbildung, das Kindbettfieber des nun gebärenden Bodens zu vermeiden. Für die Eggenzähne gilt dasselbe. Dann wird gesät. Wer etwas mehr tun will, besprengt den Boden mit dem naturrichtigem Edelwasser und kann dann in aller Ruhe die Früchte seiner naturnahen Vorarbeit abwarten. Kein Ungeziefer zeigt sich, Unkraut ist kaum zu sehen. Was üppig aufwächst ist edelste Frucht und der Baum, der den Komposthaufen schützte, biegt sich im Herbst unter der Last wurmloser Früchte. Die oben erwähnte 30-prozentige Mehrernte und die bedeutend veredelte Qualitätsernte ist nachhaltig. Sie ist für dauernd nachhaltig, wenn immer Fruchtstoffüberreste, Stengel, Blätter usw. statt verbrannt zu werden (siehe das sinnlose Verbrennen von Kartoffelkraut) in den wieder sofort anlegten Edelkomposthaufen kommen. Dann kann man sich zu dem Übertrag auch das Rastenlassen des Bodens ersparen, also die ganze Ackerfläche laufend unter dem Pflug halten." Schauberger verurteilte das Eggen und Pflügen mit Eisengeräten (23). Er bemerkte, daß der Eisenrostabrieb im Boden eine das Wasser elektrisch entspannende Wirkung hat, was sich bio284
logisch so auswirkt, daß der Rostschleier im Boden das Wachstum hemmt. Mit seinen kupferlegierten Ackerbaugeräten erzielte er erhebliche Mehrerträge, die so hoch waren, daß er sich Schwierigkeiten mit der Düngerindustrie einhandelte(1,24). Tatsächlich ist ja andernorts mehrfach erwiesen, stimuliert die Nähe von Kupfer in der Wachstumszeit das Pflanzenwachstum. Ebenso könnte durch Beigaben von Kupfer zum Futter und zum Boden in Mangelgebieten die Neigung des Viehs zu Knochenbrüchen gesenkt werden(29). Schauberger hält den Schnitt mit Sense und Sichel für das beste. Die Sense muß am Abend gedengelt werden und anschließend vor Lichtbestrahlung geschützt werden. Die Zeit um Sonnenaufgang ist für den Schnitt am günstigsten und das nach Schauberger aus folgendem Grund: Vor Sonnenaufgang im Herbst fallen die Blätter vom Baum, nach Sonnenaufgang nicht mehr. Schauberger schreibt, daß der aggressiver werdende Sauerstoff die Wunden am Blattstengel gut verschließe. Beim Schnitt der Wiese sieht man dann Ströme durchs Gras huschen. Wird der Schnitt der Wiese im warmen Sonnenlicht gemacht, so wird die Sense schnell stumpf und die Arbeit schwerer(25,30). Für das Pflugfurchenziehen empfiehlt er das Sonnenpflügen. Dazu werden die Pflugfurchen senkrecht zum Sonnenlauf in NordSüdrichtung gezogen. Dadurch ergibt sich am Boden im Tagesverlauf ein intensiveres aufgelockertes Spiel von Licht und Schatten, das stimulierend auf das Bodenleben wirkt. Als optimale Bewässerungsmethode empfiehlt Schauberger unterirdische Bewässerungsgräben. Diese werden in Mäanderform gezogen und sind nur nachts in Betrieb. Derartig bewässerte Felder sollen guten Mehrertrag gebracht haben.(25) 10.5. Schaubergers Lebenstheorie(1,2,12) Schauberger sieht das Leben entstanden aus periodischen Wechseln der am Boden und im Wasser wirkenden verschiedenen Größen wie Temperatur, Spannung und Licht. Damit Leben entsteht, ist ein Gefalle und/oder ein zeitlicher Wechsel dieser Größen notwendig. Bei jedem Wechsel erfolgt eine Verwandlung, die sich den jeweiligen Gegebenheiten anpaßt. Deshalb muß man auch die Natur in analoger Weise abwechselnd gestalten und nicht in monoton ordnender Weise wie heute allgemein üblich. So kann z.B. ein Rhythmus den Zerfall von organischem Gewebe 285
bremsen. Man lege ein ein Rosenblatt ins Wasser. Wenn man das Blatt jeden Tag morgens und abends ans Fenster ins Licht setzt und ansonsten in einer Kiste aufbewahrt, so soll das Blatt nicht faulen gegenüber einem gleichermaßen aufbewahrten Kontrollblatt, das man dauernd in der Kiste unter Lichtabschluß läßt.(28) Die Urlebensform für Schauberger ist das Ei: Er wählte deshalb für Gefäße und Formen gerne die Eiform, so etwa beim Komposthaufen, beim Staumauerbau und beim Bau von Wirbelgefäßen. Schauberger glaubte, daß jenseitige ätherische Einflüsse und Vorlebensformen unser Leben mitgestalten. So bedeutet z.B. für Schauberger eine richtige Verottung in kalter Gärung eine richtige Umwandlung der Materie in höherorganisierte ätherische Zustandsformen, das sind Fruchtstoffe, die ihrerseits fördernd in die Lebensprozesse eingreifen. Dieser Meinung von Schauberger könnten (sensitive?) Erlebnisse zugrunde liegen wie das folgende, das er bei einer nächtlichen Auerhahnjagd hatte (14) : "Mittlerweile kam der Abend und schnell senkte sich die Dunkelheit nieder. Es wurde eine Neumondnacht, wie ich sie finsterer wohl nicht wieder erlebte. Ich lehnte halb sitzend in meinem Wetterfleck gehüllt an meinem Schlafbaum und hielt mich mäuschenstill, um den Hahn nicht zu vergrämen. Nun folgte eine geradezu unheimliche Stille. Eine rabenschwarze Nacht ließ kaum die ausgestreckte Hand vor den Augen erkennen. Es wurde kalt und fröstelnd hüllte ich mich in den weiten Wetterfleck. Ab und zu duselte ich etwas ein und verlor so jede Zeitorientierung. Es mag wohl so um die Mitternachtstunde gewesen sein, da hub es an. Vor mir glühte ein blaßrotes Flämmchen aus dem Waldboden auf. Zuerst glaubte ich, daß ich beim Pfeifenanzünden unvorsichtig gewesen sein und einen kleinen Waldbrand verursacht haben könnte. Aber dort, wo der kleine Feuerschein gloste, war ich nicht gewesen. Dann konnte es nur ein Irrlicht sein, dachte ich und beobachtete weiter. Doch als vor mir ein feuriges Ei aus dem Boden aufstieg, traute ich meinen Augen nicht mehr. Mit der Spitze nach unten stand es auf einer hügligen Erhöhung, stand bewegungslos und bekam einen fahlgelben Lichtschein. Schon stand ich auf den Beinen und starrte mit fröstelndem Unbehagen die unheimliche Erscheinung an. Sie wurde immer höher und erreichte schließlich eine Größe von 2 Metern und einen 286
Durchmesser von einem Meter. Es war ein wunderschöner, aber gespenstischer Anblick. Schon wollte ich ausreißen, denn ich erinnerte mich an die Kindheit, wo am Spinnrad zur Winterzeit die unheimlichsten Geschichten erzählt wurden. Dann trauten sich die mehr oder weniger schönen Bauerndirnen nicht mehr allein nach Hause und waren heilfroh, wenn die Burschen sie dann begleiteten; die nicht ganz zwecklos diese Schauermärchen erzählten und so zum wohlverdienten Minnelohn kamen. Denn waren die Mädchen nicht willig, hätte sie vielleicht - man kann es ja nicht wissen ein anderer Teufel aufs Horn gespießt. Und so wählten die so schwer Geängstigten von zweien meist das kleinere Übel. Aber wohin sollte ich ausreißen? Es blieb mir auch keine andere Wahl, als den Jagdstutzen fest zu umfassen und mich vorsichtig dem Lichtschein zu nähern. Je näher ich kam, ich leugne es nicht, desto mehr schlotterten mir die Knie. Dann war ich vor dem tatsächlich farblosen Lichtschein angelangt. Er schwebte einige Zentimeter hoch frei über einem mit schneeweißen Blumen übersäten Hügel. Vorsichtig hielt ich den eisenbeschlagenen Bergstock ins Feuer. Ich roch nichts und spürte auch keine Hitze. Neugierig geworden, hielt ich meine Hand in dieses Lichtei. Nichts war zu spüren. Nicht einmal den Handschatten sah ich. Dann hob ich mit der Bergstockspitze das Erdreich unter dem Lichtei an. Nichts rührte sich. Langsam ging ich rückwärts zu meinem Schlafbaum und starrte unentwegt in den Feuerschein. Endlich begann es fahl zu dämmern. Auf einmal war der Spuk weg. Eine auffallende Wärme griff Platz und langsam wurde es Tag. Als ich den Auerhahn bei Tageslicht besah, verging mir die Lust, ihn zu schießen. Stark abgekämpft sah dieser uralte Kämpe aus mit schütterem Stoß und zerschlissenem Gefieder. Ausgestopft würde er keine Zierde abgeben. Darum schenkte ich ihm den Rest seines Lebens, schoß wenige Tage später einen anderen Hahn, der noch heute an der Wand hängt. Mich des nächtlichen Erlebnisses erinnern, ging ich zurück zu dem Hügel, über dem der nächtliche Feuerschein gestanden hatte. Nie gesehene Blumen in zarter Blütenpracht bedeckten den ganzen Hügel. Übergroße Tautropfen standen auf den Spitzen derselben. Wieder hatte ich ein Erlebnis, denn rührte ich sie an, fielen sie wie vom Schlag getroffen zu Boden. Nun untersuchte ich den Boden und hob ihn mit meinem Bergstock 287
an. Nichts zeigte sich und schon wollte ich die Untersuchung aufgeben. Da spürte ich einen Widerstand. Mein Fund war eine starke Gamskrucke. Als ich das Erdreich freigelegt hatte, stand ich vor einem Gamsgrab mit vielen noch gut erhaltenen Krücken. Von alten Jägern hatte ich schon gehört, daß die Gamsen, wenn sie den Tod spüren, in abwegigen Gebieten ein gemeinsames Grab aufsuchen. Ich deckte die Grabstätte wieder zu. Ob es Pietät war und warum mich die starken und fast unversehrten Gamskrucken nicht reizten, weiß ich auch heute nicht. Ich war ein Erlebnis reicher, das mir später das Geheimnis der Stoffwandlung klären half." Schauberger sieht also das Leben laufend im Umbruch begriffen, wo Absterbendes dem Wideraufbau zu dienen hat. Um höheres Leben entwickeln zu helfen ist es nötig, einer niedrig organisierten Stoffstufe höher organisierte Stoffe in Spuren zuzugeben. Um Mehlwürmer zu entwickeln - so schreibt Schauberger - reicht es nicht einen Topf mit Mehl hinzustellen. Man muß einen Knochen oder einen Wollappen hinzugeben und die Entwicklung setzt ein(12). In analoger Weise kann auch der Brauch des Tonsingens gewirkt haben, wo der Vegetation fein verteilt durch den Palmbuschel Wasser zugegeben wird, das reich an "ätherischen Qualitätsaufbaustoffen" ist. Ähnlich wirken vielleicht auch die "Geister" der toten Gamsen auf die Pflanzenvegetation am Gamsengrab ein. In diesem Sinne versteht Schauberger auch bestimmte Bestattungsgebräuche, so z.B. die Bestattung in einem Ledersack unter einer Wettertanne, oder die schon erwähnte Bestattungsweise hochstehender Personen. Weiteres zitiert er die sogenannte "letzte Ölung", das ist das Fruchtölstäuben des Saatgetreides. Dies wird an einem kühlen schattigen Tag im Speicher vorgenommen und sorgt für eine abschließende Ölhaut der Saat(31). All diese Gebräuche haben zum Ziel eine Umwandlung der organischen Materie unter Ausschluß des sauerstoffhaltigen Regenwassers in kalter Gärung vor sich gehen zu lassen, um dann höherentwickelt die daraus entwickelten Stoff- und Lebensprodukte auferstehen zu lassen.
288
Abb.84: Elementarversuch über Auftriebskräfte im Wirbel vgl. Text
10.6.
Der Wirbel
Abb.85: Elementarversuch zur Erzeugung eines Wirbelsogs vgl. Text
(35 - 45)
10.6.1. Beobachtungen am Wirbel Die Beobachtung eines Wirbels zeigt oft Eigenschaften, die man nicht so ohne weiteres erwartet. 1.) Ein Wirbel bildet Sogkräfte aus. Das läßt sich durch folgende Versuchsanordnungen zeigen. a) Ein Ei schwimme in einem Wasserglas am Boden. Wird im Glas durch Rühren ein Wirbel erzeugt, wird das Ei angehoben(35) . Eckige Gegenstände werden nicht aufgehoben, vgl.Abb.84. b) Das folgende Gerät beschreibt Wilhelm Martin in (36) : "Ein kleines Gerät, bestehend aus einer halben KunststoffEiform, mit einem lichten Durchmesser von 40 mm, wird mit einem Messing- oder Kupferrohr von 10 mm Durchmesser, an einer Zapfstelle angeschlossen. In das Messingrohr sind 3 - 4 kleine Röhrchen von 50 mm Länge und 1,0 mm Durchmesser eingelötet und so gebogen, daß das Wasser tangential an die innere Wandung der Eiform geführt wird. Durch die eingeleitete Wirbelbewegung baut das unter dem Leitungsdruck einströmende Wasser einen Sog auf, der so stark ist, daß ein Wasserglas von 0,2 l Inhalt, das von unten her über die halbe Eiform gestülpt wird, an dieser haften bleibt. Dabei strömt das Wasser zwischen der Eiform und dem Glasboden durch, füllt das Glas und läuft über den Glasrand ab. Beim weiteren Öffnen des Wasserhahnes wird der Sog größer, beim Schließen des Hahnes immer kleiner, bis das Glas sich von der Eiform löst, vgl.Abb.85. 289
Tab.12: Veränderungen des Wassers nach Einwirbelversuchen
Leitungswasser ohne Einwirbelung pH-Wert Sauerstoff-02 Temperaturabfall von
7,15 9,36mg/l 9,8°C
...mit Einwirbelung
auf
7,195 9,70mg/l 9,7°C
2.) Ein Wirbel saugt schwere Stoffe nach innen ins Zentrum und beläßt die leichten außen. Einen Wirbel kann man somit als Trennverfahren anwenden, was in der Verfahrenstechnik ja auch gemacht wird. 3.) Ein Wirbel kühlt ab, pH und Sauerstoffgehalt des Wassers ändern sich dabei, vgl.Tab.12. Diese Effekte werden auch in einigen technischen Anwendungen ausgenutzt. So ist das Ranque-Hilsch-Rohr ein Aggregat, das die Temperaturänderung durch einen Luftwirbel zu Erzeugung eines Temperaturgradienten ausnutzt. Das eine Auslaßende des Rohres ist heiß, das andere (37-39) kalt , vgl.Abb.86. Diese Effekte kann man teilweise auch mit herkömmlicher Physik versuchen, qualitativ zu erklären: Man denke sich zwei Zylindergefäße mit Wasser gleicher Temperatur nebeneinander, im einen ist die Flüssigkeit in Wirbelbewegung, im anderen ist sie ruhig. Die ruhige Flüssigkeit stellt den Zustand maximaler Entropie dar. In der bewegten Flüssigkeit ist die Entropie geringer, da die Zahl der Freiheitsgrade der Teilchen aufgrund der geordneten Bewegung der Wirbelbewegung geringer ist. Wird der Wirbel adiabatisch abgebremst (d.h. ohne Reibungswärmeaustausch), dann kühlt die Flüssigkeit ab. Es handelt sich um einen analogen Effekt, wie er bei der adiabatischen Entmagnetisierung auftritt. In diesem Fall wird die Einschränkung der Freiheitsgrade durch das Magnetfeld erzwungen, beim Wirbel wird die Einschränkung der freien Bewegung durch die 290
Gefäßwand erzwungen oder andere wirkende Kräfte, die durch Druckdifferenzen, thermische oder elektrische Gradienten (Gefalle) verursacht sein können. Wenn man die Frage genau quantitativ untersuchen wollte, müßte man genau prüfen, ob die Abnahme des Wärmeinhalts durch die Einschränkung der freien Bewegung größer ist als die kinetische Energie der Wassermassen, die beim Abbremsen in Wärme umgewandelt wird. De facto wird das Problem noch durch das Auftreten elektrischer Effekte verkompliziert. 10.6.2. Schaubergers Theorie zum Wirbel Wenn man einen Wirbel betrachtet, so stellt sich sofort die Frage: Was hält einen Wirbel eigentlich zusammen? Was ist die Gegenkraft zur Zentrifugalkraft? Als erstes würde man vermuten, es ist das Vakuum, das durch die zentrifugierten Partikel erzeugt wird. Dieses Vakuum kann jedoch auf See tornadoartige Wasserhosen erzeugen, die eine Höhe von 10m übersteigen. Das bedeutet ein Wirbelsog kann einen Vakuumsog übersteigen.(41) Damit wird nahegelegt, daß ein Wirbel durch andere Kraftwirkungen zusammengehalten wird, die die Implosions- und Sogkräfte verantwortlich sind. Tatsächlich ist es so, daß Tornados und Wasserhosen von elektrischen Effekten begleitet sind. Theoretische Modelle gibt es auch schon darüber (40) . Schauberger war der Ansicht, daß durch die Wirbel im Wasser Frucht- oder Levitationsstoffe frei werden, die eine Levitationswirkung gegen den Wasserdruck ausüben und somit das abfallende Wasser bremsen. Empirisch bekannt sind heute mehrere Wirbelarten(42) : der Zopfwirbel, der Schraubenwirbel und der Verbundwirbel, vgl. Abb.87a-c. In (43) wird die Meinung ausgesprochen, daß Schauberger im Zusammenhang oft den Verbundwirbel meinte. Er darüber in seiner bisweilen blümeranten Terminologie(44) : "Die Mäander bewirken im Wasser ständige Konzentrations- und Entfaltungsvorgänge. Es sind gewissermaßen die Wasserblüten, aus denen sich stromaufwärts aufbauende Strahlengebilde herausbilden, die, unmittelbar wirkend, die Ursache der Altwasserbremse sind. Je rascher das Wasser am Steilhang abfließt und dadurch die unterschiedlichen Anstoßimpulse durch auftretende Widerstände(Stein,usw.) erhält, um so stärker werden die reaktiven Rückstoßkräfte, die durch die Entladung der strom291
Abb.87a: Wirbelarten Schraubenwirbel
Abb.87b: Wirbelarten Zopfwirbel
Abb.87c: Wirbelarten Verbundwirbel
aufwärts sich entfaltenden Wasserblütenkelche das am Steilhang äußerlich haltlose Wasser durch innere Wachstumsvorgänge bremsen ." "Infolge von Kühleinflüssen, von einer naturrichtigen Uferbepflanzung unterstützt, werden die negativ geladenen Keimstoffgebilde hochaktiv. In feinster Verteilung befindet sich an den Wandungen des Befruchtungsstoffhutes, der den Wasserblütenkelch abschließt, das Gewalttätige. (Schauberger versteht darunter unter anderem den Sauerstoff, der bei Erwärmung aggresiv wird und zum Wasserabbau führt.) Nur in diesem räumlich geschwächten (zerlegten) und innerlich passiven Zustand durch vorerwähnte Kälteeinflüsse kann das Gewalttätige von dem verzehrt (gebunden) werden, was der deutsche Dichterfürst Wolfgang von Goethe das Ewigweibliche, das Alles-hinanhebende nannte" (44). In diesem Zusammenhang ist vielleicht auch folgende Beobachtung interessant(14): "Eine Schwemmstauung war wieder fertig. Bei strömendem Regen wurde ein von mir erdachtes Tor besonderer Profilart erprobt und die Durchlaßmenge sorgfältig geprüft. An diesem Spezialtor war ein Doppeldrallrohr befestigt, in dem sich das Wasser wie ein Urinstrahl dreht. Ich erreichte damit, daß die Wasserabflußgeschwindigkeit bei abnehmender Wasserdruckhöhe steigt. Das erfolgt dadurch, daß ein sich spiraligartiger Sogwirbel ausbildet, in dessen Mitte ein weißschimmernder Rücklaufkanal entsteht. Mit diesem hat es eine besondere Bewandtnis. In diesem Rücklaufkanal, den man bei fast jedem Wasserwirbel deutlich sieht, gehen Qualitätsstoffgebilde (Ionen) ätherischer und energetischer Art zurück. Treffen diese Rückstrom-
Stoffe eine darüberliegende kühlere Außentemperatur, dann passiert das, was ich nun erlebte. Es regnete, wie gesagt, in Strömen. Ich lag auf dem Floß und beobachtete den starken Sogwirbel. Von meinem Hut, bzw. den seitwärts und rückwärts aufgebogenen Hutkrempen, floß das Regenwasser wie aus einer Dachrinne ins Loch. Es sollte nach den Fallgesetzen hineinfließen. Doch tat es das nicht. Kegelförmig breitete es sich aus und es entstand so über dem unteren Trichter, der sich nach unten verengte, ein hutartiger Trichter, dessen Querschnitt sich unten mantelförmig verbreiterte. Ich beobachtete gespannt diese merkwürdige Erscheinung. Jedoch nicht lange, denn plötzlich schoß mir ein eiskalter Wasserstrahl ins Gesicht. Die Erklärung fand sich bald bald. Treffen die aus dem vorerwähnten Rücklaufkanal zurückkommenden Wasseraufbaukeime eine tiefere Lufttemperatur als die des Wassers an, dann strahlen die negativen Konzentrationsstoffe expansiv aus und verhindern den gegenfallenden Wassereintritt. In diesem Falle entsteht ein reaktiver Aufsog." Man kann alle diese Beobachtungen vielleicht so zusammenfassen, daß im Wirbel längs der Achse elektrizitätsähnliche, levitierende Feldkräfte entstehen. Schauberger nutzte diese Implosionskräfte später beim Bau seiner Maschinen. Er schreibt über diese Kräfte verallgemeinernd: "So scheint es auf den ersten Blick paradox zu sein: Wer zu bremsen versteht, erzielt urwüchsige Bewegung. Wer sinnlos im Kreise bewegt, erntet die natürliche Bremse." 10.7. Das Wasserfadenexperiment(42-50)
Statische und dynamische Wasserelektrizität ist insbesondere durch die Physiker Lenard und Helmholtz bekanntgeworden, Lenard stellte fest, daß man in der Atmosphäre von Wasserfällen elektrostatische Aufladungen messen konnte, vgl.Abb.88. Helmholtz stellte folgende elektrokinetische Effekte fest(45): Wird an den Enden eines Bündels dünner Glasröhren (Kapillaren) - oder einfacher noch - an Eintritts- und Austrittfläche eines Glasfilters eine elektrische Spannung angelegt, so beginnt das Wasser an zu strömen und einen Druck auszuüben (elektrokinetische Pumpe). Im umgekehrten Fall entsteht ein Strom, nämlich dann, wenn durch ein solches Kapillarsystem Wasser unter Druck hindurchgepreßt wird (elektrokinetischer Generator). 293
Schauberger untersuchte nun die Ausstrahlung bewegten Wassers und stellte fest, daß es belebende, wasseraufbauende und entlebende, wasserabbauende Strahlen gibt. Daneben gab es noch indifferente Strahlen. Er schreibt(46) : "Das einzige Mittel, mit dem man diese Energiestoffabstrahlungen bremsen kann, ist Fett in Plattenform. Dann kann man auch die verschiedenen Lichteffekte wahrnehmen und feststellen, ob diese Strahlen abbauend oder aufbauend sind. Normale Widerstände werden ohne jede Bremswirkung durchschlagen, gleich ob es sich um Glas, Porzellan, Metalle oder um Minerale handelt." Er schreibt weiter (25) : "Läßt man einen dünnen Wasserstrahl durch stärkeren Düsendruck ohne Eigendrehung rasch fallen, dann treten waagrechte Spannungsstoffabfälle auf. In Vakuumröhren geführt und entsprechend gebremst ergeben sie einen stark pulsierenden dunkelroten Lichtschein auf der inneren Peripherie der Lampe. Läßt man jedoch den vorerwähnten Wasserstrahl in "zykloiden Raumkurven" fallen, dann entsteht in einer oberhalb der Längsachse gehaltenen und evakuierten Glasbirne ein grelles Licht, das den ganzen Raum ausfüllt und vollkommen starr erscheint. Gleichzeitig fühlt man deutlich den Aufstrom, bzw. einen Nachstrom kühler, sich trombenartig verbreiternder Luftströme." Konkret beschrieben nach Angaben von Schaubergers Sohn Walter wird folgender Versuch, vgl.Abb.89(47) : Ein dünner Wasserstrahl wird mit 1-3 atü Druck durch eine Düse gepreßt (keine Angabe über die Art der Düse) und fällt in ein isolierendes Gefäß aus Kunststoff, das innen einen Metallüberzug hat. Schauberger verwendete Bleifolie, aber andere Metallfolien sollen auch gehen. In einer Entfernung von 1-2 Metern
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Abb.90a: Ausbau des Schauberger'schen Wasserfadenexperimentes: experimenteller Aufbau
Abb. 90b: Ausbau des Schauberger'schen Wasserfadenexperimentes: Ersatzschaltbild
(max. 20 Meter) wird ein Fettstoffilter in die Nähe gebracht. Als Fettstofffilter verwendete Schauberger Paraffin, aber auch andere Kunststoffe wie Teflon oder PVC sollen sich eignen. Mit dieser Anordnung konnte folgendes festgestellt werden: 1) Wenn der Wasserstrahl eingeschaltet wird, schlägt ein Elektroskop, das an die Bleifolie angeschlossen ist, aus. 2) Je kleiner die Düse, desto höher ist die Aufladung. 3) Einige cm unterhalb der Düse (0= 0,3 -1mm) findet sich eine Reizzone von 3-5 cm Ausdehnung, wo das Elektroskop besonders empfindlich auf die Annäherung mit dem Fettstoffilter an die Apparatur reagiert. Die folgende Anordnung zeigt die nächste Weiterentwicklung durch Walter Schauberger durch Hintereinanderschaltung zweier Wasserfadenexperimente. Die Ersatzschaltung nach Schlesinger ist in Abb.90b dargestellt(48). Welches der beiden Gefäße unten+ der oben- ist, hängt vom Zufall ab. Die letzte Weiterentwicklung stellt die sogenannte Norlingschaltung dar, wo die Kollektormetallfolie durch eine Kupferdrahtspirale ersetzt wird (49,50). (Diese Schaltung wurde schon von Kelvin schon früher einmal angegeben.) An diesem Aufbau wurden nun folgende Beobachtungen gemacht, vgl.Abb.91: 1) Einige Sekunden nach dem Einschalten der Wasserdüsen zeigt der Strahl bei niederem Druck ein Zersplittern des Wasserfadens unterhalb des Kollektors. 2) Die meisten Wasserteilchen sind beim Abwärtsfallen bestrebt, dem Gefäß auszuweichen und bilden einen nassen Ring von 1-2 Metern um die Gefäße. Einige Teilchen werden von den Leiterbahnen eingefangen und bewegen sich in Spiralbahnen um die Leiter herum. Drehsinn und Richtung der Tropfen sind nicht 295
einheitlich. Andere Teilchen bewegen sich aufwärts oder bleiben an der Düse hängen. 3) Die Spannung steigt bis auf 60 kV je nach Isolationswiderstand des Labors. 4) Eine Leuchtstoffröhre frei und ohne jeden Anschluß in Nähe des Kollektors aufgehängt leuchtet. Eine Leuchtstoffröhre mit dem einen Ende an eine der Elektroden angeschlossen, das andere Ende frei, zeigt ein Glimmen, solange sie nicht mehr als 4 Meter von der Apparatur entfernt ist. Durch Abtasten mit der Hand konnte die Art des Lichts, d.h. konstantes oder pulsierendes Leuchten variiert werden. Eine Leuchtstoffröhre, mit dem einen Ende an eine der Elektroden angeschlossen, das andere Ende an Erde, leuchtet konstant oder pulsierend je nach Einstellung des Wasserstrahls. 5) Es scheint so zu sein, daß das Wasser, das sich auf den Spiralen absetzt, abgekühlt worden ist.(-Verdunstungskühle?) 6) Im dunklen Laborraum und bei bestimmter Wassergeschwindigkeit gibt es im Raum um Reizzone und Kollektor ein blaues oszillierendes Licht, das unmittelbar unterhalb der Düsenöffnung beginnt. 7) Wenn kleine Spuren von Rost oder Detergenzien (Seife) ins Wasser gegeben werden, treten die Effekte nur stark vermindert ein. Aufsteigende Wassertröpfchen gibt es dann kaum noch.
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10.8. Wasser- und Stoffsynthese(51-55) Normales Regenwasser ist warm und mit Sauerstoff angereichert. Gutes Quellwasser hingegen enthält einen Gasanteil von 96% Kohlenstoffgasen und nur wenig Sauerstoff. Das Wasser wird also stark durch den Boden umgebaut. Es wird nach Schauberger umso besser, je länger der Weg durch den Boden ist. Nach Schauberger werden beim Umbau die atmosphärisch einfallenden gravitierenden Befruchtungs-Sauerstoffe durch die vom Erdinnern herkommenden levitierenden Frucht-Kohlenstoffe gebunden. Das geschieht mit Hilfe der zentripetalen Bewegung des Wasserträgers (51). Schauberger spricht von einem Pulsieren, einem Auf und Ab des Wassers im Boden. Durch den Umbau der Gase in der planetaren Bewegung des Grundwassers und andererseits durch die Verdunstung in der Vegetation entsteht ein Unterdruck im Boden(54). Das sauerstoffhaltige Regenwasser sinkt somit im Boden bis zur Anomaliezone ab, anschließend steigt es abgekühlt mit Fruchtkohlenstoffen geladen wieder auf, um an der Quelle zu entspringen. Die Gase reißen das Wasser mit, das dann wie bei guten Quellen oft kohlensäurehaltig ist. Vielleicht spielen auch elektrische Feldeffekte mit eine Rolle,denn es können ja bei Bergen elektrische Feldunterschiede zwischen Tal und Berg auftreten, die eine Jonenwanderung und damit auch eine Wanderung des Wassers zur Folge haben. Öfters, so schreibt Schauberger, gibt es Quellen, die sich knapp unterhalb einer Bergspitze befinden und die das ganze Jahr Wasser über führen(55). Diese Erscheinungen können nach Schauberger nur erklärt werden, wenn die levitierenden Fruchtstoffe bei ihrem Aufsteigen im Berg das Wasser als Begleitprodukt auskristallisieren(12). Derartige Quellen sprudeln - so Schauberger - aufgrund eines Unterdrucks, den Schauberger das biologische Vakuum nennt, um ihn vom technischen Vakuum zu unterscheiden. Schauberger versuchte die Erzeugung dieses guten Wassers in seinen Edelwassergeräten zu imitieren, was ihm nach seinen Angaben auch erfolgreich gelang, vgl.Abb.93/94. Stark biomagnetisches Wasser, das aus solch guten Quellen entspringt, hat unter Umstanden besondere Eigenschaften. Er beschreibt dazu die folgende Beobachtung: Er hatte gerade im eiskalten Winter einen Gamsbock geschossen, hatte den Gamsbart abgeschnitten, und schmiß toten Bock ins Wasser(14). "Während ich so dem sinkenden Aufbruch nachsah, bemerkte ich 297
plötzlich eine merkwürdige Unruhe unter den am Boden liegenden Steinen. Sie waren unterschiedlich groß. Einzelne hatten die Kopf große eines Menschen. Sie bewegten sich hin und her, als wären sie elektrisch geladen. Allen Schwerkraftgesetzen zum Hohn stoben sie nach allen Seiten, sich gegenseitig anziehend und abstoßend. Es war ein Spiel, das man beim Baden in Teichen häufig beobachten kann. Ich traute meinem sonst scharf beobachtenden Augen nicht mehr, den plötzlich drehte sich ein fast kopfgroßer Stein im Kreise, wie die Forelle am Wasserfall, bevor sie aufschwebte. Der Stein hatte eine eiförmige Gestalt. Im nächsten Moment war der Stein auf der Wasseroberfläche. Er umgab sich schnell mit einem Eiskranz und schwamm, sich leicht wiegend, auf der vom Vollmond beschienenen Wasseroberfläche. Dann machte ein zweiter, ein dritter und nacheinander noch viele Steine dasselbe Spiel. Schließlich waren fast alle Steine besonderer Art oben. Es waren nur die abgeschliffenen Steine. Die eckigen, von den Wänden ins Wasser gefallenen Steine blieben am Grunde des regungslos liegen. Ich dachte mir zuerst, daß die Steine elektrisch geladen sein können und erinnerte mich an den phänomenalen Lichtschein, der unter Wasser entsteht, wenn sich solche Kieselsteine milchartiger Farbe reiben. Sie hinterlassen einen goldgelben Kometenschwanz, der offenbar zur Rheingoldsage im Nibelungenlied Anlaß gab. Ich hatte damals natürlich noch keine Ahnung, daß
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es sich hier um Konzentrationsvorgänge handelt, die zu expansiven Ausstrahlungsfolgen und damit zu einer originellen Bewegungsart führen. Diese überwindet die Schwerkraft und bringt die spezifisch schweren Steine an die Wasseroberfläche. An die winkelrichtig einfallenden Mondstrahlen, die mondsüchtige Menschen zum Spazierengehen am Dachfirst bewegen, dachte ich damals auch noch nicht. Die Sauerstoffkonzentrierenden Kälteeinflüsse in dieser bitterkalten Vollmondnacht hatte ich in ihrer Bedeutung auch noch nicht erkannt. Als Jäger wußte ich zwar genau, daß weibliche, mit negativen Jonen geladene Körpermassen feurig werden, wenn man sie kühl behandelt. Ich wußte auch, daß sie sie reaktionsstoffhungrig auch ihr eigenes Gewicht mitsamt der schweren Auflast überwinden. Zugetraut hätte ich aber diesen Geschöpfen, die bekanntlich obsiegen, wenn sie unterliegen, aber nicht, daß sie außer ihr eigenes Gewicht auch noch den auflastenden Bewegungswiderstand überwinden können. Wieder ging ich über die so zustande gekommene Eisbrücke nach Hause. Viele Jahre später erfuhr ich vom Fluß Ankara (Ausfluß des Baikalsees) , daß dort ähnliche Vorgänge den Bauern die Überfahrt über den brückenlosen Fluß ermöglichen." Damit dieser Klettereis-Effekt zustande kommt - so schreibt er später -, ist es nötig, daß die Steine Mineralien enthalten. Wenn man solch biomagnetisches Quellwasser, das noch keinen Sauerstoff aufgenommen hat, mit etwas Öl vermischt und in einer Sauerstoffatmosphäre zerstäubt unter Wärme und Druck setzt, so explodiert es. Analog soll der Versuch nach Schauberger mit Tiefseewasser funktionieren, das - so Schauberger genauso wie Hochquellwasser stark biomagnetisch geladen ist und süß sein kann. Er hält das für den Grund, warum Tiefseefische platzen, wenn man sie aus der Tiefe mit dem Netz hochzieht. Schauberger glaubt, daß die Versalzung von Seen und Meeren dadurch entsteht, daß warme Sauerstoffreiche Flüsse in kaltes Seewasser geleitet werden und die Sedimentation dort einsetzt. Das Tiefseewasser, das wie das Hochquellwasser von Licht und Sauerstoff ferngehalten ist, ist für Schauberger deshalb reich an Frucht Stoffen und deshalb süß. Er glaubt weiters, daß die Ostsee weniger salzhaltig ist wie der Atlantik wegen ihrer Bernsteinvorkommen. Er behauptet, daß Salzwasser und Bernstein planetar bewegt Süßwasser ergebe(46). Schauberger behauptet weiter, daß in natürlichen Bächen und im 299
Grundwasser eine Wassersynthese stattfinde,während unter zerstörten Bedingungen Wasser vernichtet wird. So berichtet er spontane Vorgänge der Wassererneuerung(14) : "In Hetzau unterhalb des Rings befinden sich die Ödseen. Nach langem Heißwetter beginnen sie zu buhlen, wie der Volkmund das donnerartige Geräusch nennt, das aus dem Ödseegrund kommt, wenn haushohe Wassertromben aus der Seemitte aufsteigen. Ich will das Erlebnis schildern, wie ich es sah. An einem heißen Sommertag saß ich am Seeufer und überlegte, ob ich mich durch ein frisches Bad abkühlen soll. Schon wollte ich es tun. Da bemerkte ich, daß sich das Seewasser in eigenartigen Spiralkurven zu drehen begann. Bäume, die Lawinen vollbeastet in den See getragen haben, lösten ihre versandeten Äste und begannen einem spiralartigen Reigen zu beschreiben, der sie immer näher und schneller zur Seemitte trug. Dort stellten sie sich plötzlich senkrecht und wurden mit einer solchen Saugkraft in die Tiefe gerissen, wobei ihnen die Rinde abgeschält wurde, ähnlich wie es Menschen ergeht, die von einem Zyklon in die Höhe getragen werden und dann splitternackt zurückfallen. Kein Baum kam jemals wieder aus dem Ödsee zum Vorschein. Kurze Zeit später wurde der See wieder ruhiger, als wäre er durch die in die Tiefe gerissenen Opfer befriedigt. Es war nur die Ruhe vor dem eigentlichen Sturm. Plötzlich begann der Seegrund zu rumoren, auf einmal schoß eine mindestens haushohe Wassertrombe aus der Seemitte empor. Ein donnerartiges Geräusch begleitete den sich drehenden, kelchartigen Wasserhochfall. Dann fiel die Wassertrombe in sich zusammen. Wellen schlugen ans Ufer, das ich schleunigst verlassen mußte, weil der See plötzlich unheimlich stieg. Ich erlebte das urwüchsige Wasserwachstum, die Wassererneuerung in den Seen ohne Zufluß." An anderer Stelle versucht Schauberger zu erläutern, unter welchen Bedingungen diese Wassersynthese eintritt(46) : "Der König der Lüfte, der Steinadler, horstet in schon mehr oder weniger sauerstoffarmen Höhen, wo er in schattigen Höhlen besonders ausgeprägte Schaleneier legt. Die Diffusionsdüsen dieser Schaleneier lassen nur Höchstwertiges in das Innere des Eies gelangen. In den Zonen, in denen der Adler lebt, herrscht keinerlei Leerraum, sondern spezifisch verdichtete Energiestoffkonzentrate, z.T. schon ätherischer Zustandsart. Diesen Einflußstoffen verdankt der Adler den Aufbau biomagnetischer 300
Auftriebsenergien, der schon im embryonalen Zustand beginnt. Kopiert man diese eiförmigen Aufbaugefäße, welche kleinste Diffusionsdüsen eingebaut haben, und bewegt man gewöhnliches Wasser in diesen Behältern planetar unter hermetischem Licht-, Wärme- und Luftabschluß, sowie noch sonstigen Vorraussetzungen, dann erlebt man mesmerische Heilwunder. Man erreicht mit diesem Heilwunder die Heilung von Krankheiten, die mit physischen Heilmitteln sonst unreparabel sind. Jeden Physiker verblüfft das Wunder, daß dieses Wasser dem Kommunikationsgesetze nicht mehr gehorcht, sondern in einer 3-4cm Innenlichte besitzenden Glasröhre scheinbar steigt. In Wirklichkeit bildet sich juveniles Neuwasser, wenn sich die im Glasrohr hochschraubenden biomagnetischen Überwerte mit gegenfließenden Abstrahlungen der überwiegend positiv geladenen Atmosphäre kreuzen. Dieses spezifisch dichte Neuwasser ist nahezu schwerkraftlos und fällt ab, wenn man es mit einer eisernen (stählernen) Nadelspitze an der Oberfläche berührt. In diesem Falle entladen sich die überwiegend biomagnetischen überladenen Levitationskräfte in den die Nadel haltenden Körper. Das alles beweist das Mesmerische "Baquett" und das von seinen Zeitgenossen belachte Heilwunder. Diesselben Funktionskräfte bilden sich auch im Blute des embryonalen Adlers. Wenn man diesen Gedanken naturrichtig zu Ende denkt, erklärt sich auch das rätselhafte Schwebevermögen des ausgewachsenen Vogels, wenn er sich im Medium hochschraubt, wo der natürliche Schwerkraftverlust beginnt. " Ein weiteres Beispiel, wo Wassersynthese stattfindet und vielleicht auch Synthese von Fetten, ist für Schauberger der Tautropfen(46): "Härteste Felsen bauen sich auf und zerfallen, je nachdem sie naturrichtig oder naturunrichtig atmen. Man beobachte beispielsweise das Wachstum eines Bergkristalls. Es hört sofort au, wenn dessen Geburtsort oder dessen diffuse, mit höchstwertigen Nährstoffen geschwängerte Umgebungsluft durch Versetzen, Überbelichtung oder Überwärmung klimatisch verändert wird(46) ." "Um dieses eben so neckische wie entwicklungswichtige Rhythmusspiel in seiner vollen Bedeutung zu verstehen, soll die Wasserwerdung im Tautropfen näher beschrieben werden. Tauwasser kann nur an ganz bestimmten Stellen und Örtlichkeiten entstehen. Sie müssen alle geologischen Voraussetzungen zur ein301
gangs erwähnten Diffusionskreuzung besitzen. Zu dem muß die Örtlichkeit so gelegen sein, daß die Urbefruchtung geosphärischer Überwerte (=Fruchtstoffe?) durch die Morgenstrahlen der aufgehenden Sonne winkelrichtig geschehen kann. Nicht übersehen werden darf die bestimmte Temperatur, da nur die noch wärmelosen Sonnenstrahlen zum Wasseraufbau geeignet sind. Sobald die Sonnenstrahlen wärmer werden, platzen die Tautropfen. An hierzu geeigneten Stellen erscheinen auf den Grasspitzen seifenblasenähnliche Gebilde, die mit geheimnisvollen Auftriebsstoffen angereichert sind. Diese Bläschen bilden sich morgens im Zwielicht, wobei es auffallend kühl wird. Geht die Sonne auf und treffen die ersten Strahlen dieses UrEi, dann erfolgt die Urbefruchtung des Inhaltes. Die Aufgeburt ist ein glasklares Wasser, das den Raum zu zwei Dritteln füllt. Darüber ist ein wasserloser Leerraum, dessen Edelgasfüllung den Tautropfen im Schwebezustand solange erhält, bis er durch zunehmende Wärmeeinflüsse entmagnetisiert wird(52).*) Dann wird der Tropfen schwer und beginnt sich zu neigen, wobei er auch den Grashalm niederbiegt. Das ist ein Zeichen, daß die magnetische Haftfähigkeit noch nachwirkt.Schließlich platzt dieser Wasserballon und das durch diese Diffusionsstoffkreuzung urentstandene Wasser rieselt ab.Darauf schnellt der Grashalm wieder hoch und betaut alles um sich herum. Zertritt man diese Energiestoffsäckchen mit warmen Füßen, dann verspürt man *) Vielleicht liegen derartigen Beschreibungen sensitive Beobachtungen zugrunde. Der Autor möchte in diesem Zusammenhang von einer eigenen "sensitiven" Beobachtung berichten, die ihm einmal bei einem Fadelpendelversuch widerfahren ist. Er hatte die Brille abgenommen und bemühte sich, die Kugel des Fadenpendels scharf anzustarren. Dabei schoß ihm das Blut in die Augen - so in etwa kann man das Gefühl beschreiben - und er sah den schwingenden Messingpendelkörper in eine weiße Flamme gehüllt. Die Spitze der Flamme zeigte am linken Umkehrpunkt nach links und am rechten Umkehrpunkt nach rechts, und zeigte in der Mitte nach oben. Die Flamme verhielt sich damit nicht wie eine gewöhnliche Kerzenflamme, die immer eine Neigung gegen die Bewegungsrichtung hat, so auch bei Durchquerung der Ruhelage. Die Flamme zeigte in Richtung der Trägheitskraft. Die Beobachtung ist vom naturwissenschaftlichen Standpunkt irrelevant, kann jedoch hier als Erläuterung dienen, 302
ein eigenartiges Prickeln.*) Geht man mit einem gut geschmierten Schuhwerk durch tauiges Gras, so färben sich Sohlen und Oberteil rötlich und werden wasserdurchlässig. Geht man aber, besonders auf Hochalmen, durch tagsüber verdunstetes Tauwasser, dann überziehen sich die Schuhe mit einem glänzenden Fettstoffilter, welcher das Schuhwerk vor eindringendem Regenwasser besser schützt als beste Beschmierung. Diese Erkenntnis, daß es sich hier um die beste Ölung handelt, ging so gut wie gänzlich verloren. Die alten Förster nannten es die "letzte Ölung", die man jedem Samenkorn angedeihen lassen muß, um es wasserundurchlässig und keimstark zu machen. Selbst auf ausgetrockneten Bodenflächen erzielt man dann einen guten Nachwuchs(46) ." Schauberger ist weiter der Ansicht, daß Erze und organische Substanzen in planetarer Bewegung entstehen können. So soll er bei seinen Edelwasserexperimenten bisweilen Öl oder Gold erhalten haben(1). Die Experimente sollen jedoch unreproduzierbar gewesen sein. Vielleicht hängen sie mit kosmischen Ereignissen wie z. B. der Sonnenfleckenaktivität ab. Schauberger schreibt zu diesem Thema: "Bei der planetaren Bewegungsart medialer Gebilde bildet sich ein Unterdruck aus, der am Manometer meßbar ist. Es würde eine Unterkühlung eintreten, wenn die Tourenzahl zu hoch wird. In diesem Falle kommt es zu einer Verseifung, zu einer überstarken Konzentration ätherischer Öle, wenn der pH-Wert über 8 steigt. Dadurch wird ein Einfrieren unmöglich(46) ." "Diese Emulsionsprodukte expandieren, wenn man sie feinst zerstäubt und dann mit diffusem Luftsauerstoff mischt. Ein leichter Druck eines Kolbens in einem Zylinder führt dann zur Expansion. Diese Mischung verwandelt sich dann in einen gasförmigen Zustand und erreicht eine ca. 1800-fache Volumensvergrößerung(46) ." Bzgl. des Goldes sollte man bedenken, daß durch die Wirbelbewegung des Wassers in den Flüssen eine Anreicherung von Erzen *) Das Tautreten ist Merkmal einer Kneipp-Prießnitz-Kur. Sie führt nach Schauberger zur Fruchtstoffaufladung des Körpers. Er schreibt dazu (52): "Diese Tautropfen sind in Wirklichkeit unzählige Kraftquellen, die ihre organischen Energien in die Luft oder in die Körper entladen,wenn sich Temperaturdifferenzen einstellen." Die gleiche Funktion haben auch Yogaübungen, 303
Tab.13:
Schaubergers Theorie auf einen Blick
Richtung Negentropie
Richtung Entropie
durch zentripetale Wirbelbewegung
durch zentrifugale Wirbelbewegung
Abkühlung Sog
Aufwärmung Druck
Aufbau von Stoffen zu höherem Niveau
Abbau von Stoffen zu niederem Niveau
Fruchtstoffe binden Befruchtungsstoffe
Befruchtungsstoffe binden Fruchtstoffe
statische Bioelektrizität erzeugt im Vakuum blaue Lumineszenz
statische Elektrizität erzeugt im Vakuum rotpulsierende Lumineszenz
Levitation
Gravitation
Wassererzeugung
Wasservernichtung
Fruchtstoffüberschuß
Befruchtungsstoffüberschuß
Sonnenlicht
Mondlicht
Yin
Yang
durch Umarbeitung des Geschiebes geschehen kann. So sollte man auch bedenken, daß es viele Flüsse gibt, wo aus dem Flußgeschiebe Gold gewaschen wird. Bzgl. des Öles zitiert Schauberger die Geschichte eines Erfinders Andrews, der 1917 in den USA eine klare Flüssigkeit, - ein Fruchtstoffkonzentrat sozusagen - vorführte, das in Wasser geleitet dieses in eine Art Benzin verwandelte (46) .Andrews konnte sein Geheimnis nicht mehr nutzen,er wurde davor umgebracht.
304
Schauberger glaubte, daß ein biologisches Vakuum wie im Boden oder im Wirbel Vorbedingung für derartige Stoffumwandlungen ist. Schauberger bringt dafür ein weiteres Beispiel (46) : "So wußte jeder alte Fleischhauer, daß eine entlebte Körperform, z.B. ein Kalb, welches er in der kalten Jahreszeit schlachtet und so kunstgerecht lüftet, daß das Blut nicht mehr gerinnen kann, auf der Waage mehr Gewicht zeigt, als in der lebenden Zustandsform. Das trifft aber nur zu, wenn das geeignete Temperaturgefälle, über den Umweg der Filterwand, die den Brustkasten hermetisch abschließt, wirksam wird. Zwischen Lungen und Rippenfell muß das notwendige biologische Vakuum erhalten bleiben. Das haben die alten Jäger beim Lüften des geschossenen Wildes sorgsam beachtet, um das Wildbret geschmackvoll zu erhalten." Konkreteres zu dem Thema konnte der Autor nicht ausfindig machen.
10.9. Technische Anwendungen Schauberger'scher Erkenntnisse 10.9.1. allgemeine Antriebsprinzipien nach Schauberger Schaubergers Maschinen beruhen zu einem Großteil auf Beobachtungen, die er an Gebirgsforellen gemacht hat(14). Eine Forelle - so Schauberger -, die im reißenden Kernwasser still steht, bezieht ihre Vortriebskraft nicht durch ihre Flossen, sondern aufgrund ihrer Kiemenatmung. Die Flossen haben - so Schauberger - die Funktion, die hinter dem Fischkörper auftretenden Wirbel zu lenken und gegebenenfalls zu zerstören. Wenn die Forelle blitzschnell stromaufwärts flieht, so nimmt sie das Maul voll Wasser und gibt mit ihrer Kiemenatmung Volldampf. Die glitschige Haut der Forelle hat für Schauberger die Funktion, die Geschwindigkeit des Wassers um die Forelle soweit zu erhöhen, daß es turbulent wird und damit seine Schleppkraft verliert(14) . Die Forelle nutzt - so Schauberger - die Implosionskraft, die in einem Wirbel vor dem Maul entsteht. Deshalb vermag sie in nach unten konisch einwirbelnden Wasserfällen in kühlen Vollmondnächten zu steigen, nachdem sie den Wasserfall einige Male spiralig umflossen hat. Nach Schauberger wird im Kiemengitter der Forelle noch Spurenelemente dem Wasser beigegeben, es entsteht dort bei gleich305
zeitiger Druckentstehung "juveniles Neuwasser", das die Forelle dann nach hinten treibt. Dies alles funktioniert alles nur im intakten Bachlauf bei richtig eingestellten Temperaturen und bei laminarer planetarer Bewegung (25). Den Vogelflug erklärt Schauberger ebenfalls durch levitierende implosionsartige Kräfte. Er schreibt, daß wenn das Kielfedernprotoplasma eines Vogels durchbohrt werde, es mit der Flugkraft des Vogels aus sei. Er glaubt, daß die Federn während des Fluges mit heliumartigen Fruchtstoffen aufgeladen werden. Oberhalb des Vogels entsteht dann eine Art biologisches Vakuum, das den Vogel in der Luft hält(46). Vielleicht handelt es sich hier um eine sensitive Beobachtung. Ähnlich soll - so Schauberger - die Schwimmblase der Fische wirken. Ist sie defekt, so schwimmt der Fisch tot an der Oberfläche. In diesem Zusammenhang sollte man erwähnen, daß nach der herkömmlichen aerodynamischen Theorie aufgrund unterschiedlicher Luftgeschwindigkeiten zwischen Oberseite und Unterseite eines Flügels sich eine Differenz des hydrodynamischen Lufdruckes ausbildet, der ein Flugobjekt in die Luft hebt. Heute weiß man, daß Vögel während ihres Fluges elektrosstatisch hoch aufgeladene Gebilde sind(56). Es ist vielleicht auch möglich, daß die physikalischen Eigenschaften des tragenden Mediums durch einen solchen lebenden Ladungsträger geändert werden. Dies könnte womöglich die Flugeigenschaften beeinflussen. Derartige Dinge werden wiederholt im Zusammenhang mit Ufo's behauptet. Hinzu kommt der Brown-Biefeld-Effekt. Das ist die konstante Kraftwirkung, die auf einen Kondensator in Richtung der positiven Platte ausgeübt wird, wenn dieser auf über 50 kV aufgeladen wird. Ob und wie alle diese Effekte im funktionierenden Vogelflug integriert werden, ist bis heute nicht klar. 10.9.2. die Implosionsmaschine(57-60) Schauberger soll in seinen späteren Jahren an einer Art Perpetuum Mobile gebaut haben, d.h. an einer Maschine, die mehr Energie lieferte, als man in sie hinein steckte. Herzstück dieses Gerätes waren Wendelrohre, die folgende Merkmale aufwiesen: Sie waren dem Horn der Kudu-Antilope nachgebaut und waren - so 306
Walter Schauberger - in Form einer harmonikalen Spirale gewendelt, vgl.Abb.95. 2) Sie waren aus (reinem? - der Autor) Kupfer. Diese Röhren hatten folgende Eigenschaften. Bei bestimmten Durchflußgeschwindigkeiten, wo die Abflußwendel des Wassers mit der Rohrform synchronisiert war, sank der Reibungswiderstand des Rohres exakt auf Null. Alle anderen Rohrformen besaßen Reibungskräfte. Im folgenden ist der Bericht von Prof. Dr. Popel TU Stuttgart wiedergegeben, der die Rohre testete.
Abb.95: das Horn der Kuduantilope als Vorbild des Schauberger'schen Wendelrohres
BERICHT ÜBER DIE VORUNTERSUCHUNGEN MIT WENDELROHREN MIT VERSCHIEDENEN WANDFORMEN(58) ausgeführt vom Institut für Gesundheitstechnik an der Technischen Hochschule Stuttgart Leiter Prof. Dr. Ing. habil. Franz Popel Die biotechnische Arbeitsgemeinschaft übertrug dem Institut für Gesundheitstechnik an der technischen Hochschule Stuttgart in der Verhandlung am 9.2.1952 verschiedene Voruntersuchungen an geraden und gewendelten Drallrohren aus verschiedenen Materialien, um die folgenden Fragen grundsätzlich zu klären zu können. l.Wird Wasser beim Durchfließen von Rohren in eine mehrfach einspulende Bewegung gebracht? 2.Spielt die Form der Rohrleitung bei der Erreichung dieser einspulenden Bewegung eine ausschlaggebende Rolle? 3.Spielt das Material des Rohres bei der Erreichung dieser mehrfach einspulenden Bewegung eine ausschlaggebende Rolle?
307
4.Treten bei diesen einspulenden Fließvorgängen molekulare Strukturveränderungen des Wassers auf. 5.Können diese einspulenden Fließvorgänge zur Verhütung von Rohrinkrustierungen nutzbar gemacht werden. Zu Frage 1: Die mehrfach einspulenden Fließvorgänge Wird Wasser, das grobe suspendierte Stoffe enthält, in einem Becherglas zunächst umgerührt und danach sich selbst überlassen, so konzentrieren sich die Suspensa in der Achse der durch das Umrühren erzeugten rotierenden Wasserwalze. Diese an sich bekannte Naturerscheinung wird bereits im Rundsandfang der Fa. Geiger, Karlsruhe, und im Hydro-Zyklon der Stami Carbon zur Abtrennung der Suspensa vom Wasser technisch verwertet. In beiden Fällen wird der Inhalt der Rundbehälter durch tangentiale Zuleitung der Flüssigkeit in Rotation versetzt, die als Ursache der sich einstellenden Konzentration der Suspensa in der Achse der senkrecht rotierenden Flüssigkeitswalze betrachtet werden kann. Wird nun aber Wasser aus einem großen Behälter einer Rohrleitung zugeführt, wo wird dieses oberhalb des Einlaufrohres in mehr oder weniger schnelle Drehung versetzt, wodurch, je nach der im Ablaufrohr herrschenden Fließgeschwindigkeit, ein mehr oder weniger tiefer Saugtrichter entsteht? Aufmerksame Beobachter können die Bildung derartiger Einlauftrichter an den Ausläufen von Waschbecken und Badewannen immer wieder beobachten. Der sich am Einlauf zum Ablaufrohr bildende Drall des Wassers und die Fortbewegung des Wassers im Ablaufrohr erzeugen nun infolge der wechselseitigen Beeinflussung einen sich gleichzeitig aus mehreren Raumkurven zusammensetzenden Durchflußvorgang, der auf folgende Weise sichtbar gemacht werden kann. Aus einem Rohr mit konstant gehaltenem Wasserspiegel fließt Wasser in einem Glasrohr von 40 mm lichtem 0 zu und wird durch einen Ablauf aus einem Gummischlauch von 19 mm lichtem O zu einem Überlauf abgeleitet. Während bei dem Versuchsstand 1 (Abb.96) das Niveaugefäß und die Wasserzuleitung so ausgebildet wurden, daß sich nur eine sehr schwache Drallbewegung am Anleitung am Einlauf zum Prüfrohr ausbilden konnte, wurde bei dem Versuchsstand zwei (Abb.97) die Drallbildung am Einlauf durch trompetenartige Gestaltung und tangentiale Wasserzuleitung zum Niveaugefäß in jeder Hinsicht unterstützt. Den Prüfrohren von 308
40 mm lichtem Ø mit einem Durchflußquerschnitt von 0,125 dcm2 wurde eine Wassermenge von 0,2 bis 0,21 l/sec zugeführt, so daß diese mit einer rechnerischen Geschwindigkeit von 1,6 bis 1,68 dcm/s durchflossen wurden. Diese liegt bereits im Bereich der turbulenten Fließbewegung. Ein dünner am unteren Ende beschwerter Seidenfaden, der im Zustand der Ruhe glatt herunterhing, wurde beim Durchfließen vom Wasser durch das Rohr entsprechend einer schwach gekrümmten Raumspirale in langsame Rotation versetzt. Beim Versuchsstand 2 waren die Krümmungen des Fadens infolge der größeren Drallbewegung am Einlauf stärker als beim Versuchsstand 1. Da außerdem beobachtet wurde, daß feine hydrophobe Suspensa bei sehr gleichmäßiger Verteilung mit Hilfe eines feinmaschigen Siebes auf der Wasseroberfläche entlang der vom Faden gekennzeichneten Raumkurve zu Klümpchen konzentriert wurden, ist damit bewiesen, daß sich im Rohr eine Fließbewegung ausbildet, die entlang einer Raumspirale verläuft und die gleichzeitig um die Achse dieser Raumspirale rotiert. (Beweis: Krümmung und Rotation des Seidenfadens) . Diese Tatsache wird auch dadurch bestätigt, daß die vom Wasser mitgerissene Luft entlang der Raumspirale im Rohr konzentriert wird und nun je nach der Größe der Luftblasen in der um die Raumspirale rotierenden Fließrichtung des Wassers mitwandert oder wieder nach oben steigt. Um diese mehrfach einspulenden Fließbewegungen noch besser überprüfen zu können, wurde das Verhalten von 3 an den Ecken eines gleichseitigen Dreiecks aufgehängten Seidenfäden untersucht. Obwohl diese durch Distanzhalter in der Mitte und am unteren Ende in ihrer Lage fixiert wurden, konnte beim Durchfließen der Rohre eine Zwirnung der drei Fäden beobachtet werden. Außerdem wurde der neugebildete Faden trotz seiner Beschwerung und Distanzstücke immer wieder in den Bereich der Raumspiralachse gezwungen. Infolge der größeren Steifheit der drei zusammengezwirnten Fäden, die außerdem noch durch die Distanzhalter und drei Endgewichten mehr belastet waren als der Einzelfaden, war die Krümmung derselben naturgemäß etwas schwächer als beim einzelnen Seidenfaden. Um nun zu kontrollieren, ob die Zwirnung der drei Fäden nicht nur auf eine Drehung der Distanzhalter infolge der Drallbewegung des Wassers am Einlauf zurückgeführt werden muß, wurden diese in der Mitte unten entfernt. Auch in diesem Fall wurde die Zwirnung der drei Fäden und ihre Einstellung entlang einer schwach 310
gekrümmten Raumspirale erzielt. Damit ist eindeutig nachgewiesen, daß die Zwirnung nicht auf die Drehung des obersten Distanzstückes, sondern nur auf die mehrfach einspulende Fließbewegung des Wassers zurückzuführen ist. Dieser mehrfach einspulende Fließvorgang im Innern des Rohres wird außerdem von einer zweiten ebenfalls raumspiralförmig gekrümmten Randbewegung überlagert. Dieses Phänomen wurde mit Hilfe von Eisenfeilspänen sichtbar gemacht. Es fällt auf, daß die Ganghöhe der stark gekrümmten Raumspirale beim durchfließen des Rohres nicht konstant ist, sondern allmählich größer wurde und gleichzeitig eine Zusammenballung zu größeren Klümpchen stattfindet. Diese übereinander gelagerten Fließvorgänge in Rohrleitungen, die mit Hilfe der vorbeschriebenen Demonstrationsversuche zum ersten Mal nachgewiesen werden konnten, müssen noch hinsichtlich ihrer Entstehung und Auswirkung eingehender untersucht werden. ... Wenn nur Zentrifugalkräfte wirken würden, so müßte der in der Mitte hängende Seidenfaden nach außen gezogen werden. Sie könnten auch niemals eine Verzwirnung derselben entlang einer schwach gekrümmten Raumspirale hervorrufen. Ferner wäre es zentrifugal wirkenden Kräften unmöglich, drei in den Randzonen der Rohrleitung aufgehängten Seidenfäden zu einem Faden zusammenzwirnen, der sich dann auch noch entsprechend der raumspiralförmig gekrümmten Achse verformt. Diese Erscheinungen können nur durch zentripetal wirkende Kräfte hervorgerufen werden, die größer als die Zentrifugalkraft sind. Die mehrfach einspulende Fließbewegung kann demzufolge nur auf diese erstmalig beobachteten und demonstrativ nachgewiesenen, durch den Fließvorgang selbst geweckten, zentripetal gerichteten Kräfte zurückgeführt werden. Außerdem kann aus der unterschiedlichen Ganghöhe der stark gekrümmten Raumspirale und durch die beobachtete Flockung und Abwanderung der Stoffteilchen in der Mitte gefolgert werden, daß die Zentrifugalkräfte beim Durchfließen des Rohres abnehmen und die diese überwindenden Zentripetalkräfte stets gleiche Größe haben und demzufolge gegenüber den Zentrifugalkräften in ihrer Auswirkung allmählich zunehmen. Die festgestellten Flockungsvorgänge können aber nicht nur allein auf eine Beeinflussung mechanischer Kräfte zurückgeführt werden. Nach den vorherrschenden Vorstellungen über die Koagu312
lation von Feststoffen kann mit großer Sicherheit angenommen werden, daß die im Verlauf des Fließvorganges eintretende Zusammenballung der Feststoffteilchen durch elektrophysikalische Kraftwirkungen ausgelöst werden. Die auf verschiedene Weise sichtbar gemachte Fließbewegung von Wasser in geraden Rohren beweist also eindeutig,daß sich am Einlauf derselben eine mehr oder weniger starke Drallbewegung ausbildet, die widerum eine entlang einer Raumspirale verlaufende einspulende Fließbewegung auslöst, die außerdem durch Fließbewegungen entlang gekrümmter Raumspiralen überlagert wird. Zu den Fragen 2 und 3: Der Einfluß der Form und des Materials der Rohre auf die Einstellung einspulender Fließvorgänge. Die zu erkennenden, sich überlagernden Fließvorgänge entlang einer schwach und einer stark gekrümmten Raumspirale müssen sich durch Wirbelbildungen in den Grenzzonen der beiden nach Richtung und Fließgeschwindigkeit unterschiedlichen Bewegung gegenseitig stark behindern. Als logische Folgerung aus dieser Beobachtung könnte also bei einer günstigen Abgrenzung der sich gegenseitig durch Wirbelbildung hindernden Fließvorgänge eine Steigerung der Förderleistung des Rohres erwartet werden. Da die Wendelrohre in ihrer rhythmisch schwingenden Form dem Verlauf der sich beim Durchfluß des Rohres automatisch bildenden stark gekrümmten Raumspiralen angepaßt sind, müßten diese also bei sonst gleichen Verhältnissen eine größere Leistung als gerade Rohre mit gleichem Durchflußquerschnitt haben. Wenn nun die durch die Spiralform der Wendelrohre geweckten Bewegungsvorgänge darüberhinaus auch noch mit den sich aus der Durchflußgeschwindigkeit ergebenden Impulse synchron sind, so müßte die Wassermenge -wie bei der stark gekrümmten Raumspirale in dem geraden Prüfrohr- das Wendelrohr eigentlich frei schwingend, d.h. ohne Berührung der Wand und Bildung der den Fließvorgang hindernden Ablösungswirbel durchfließen. In diesem Fall würde dann auch die Rohrwand als Folge der mehrfach einspulenden Fließbewegung gar nicht mehr vom Wasser berührt werden. Daraus ergibt als ein noch weiterer auf dem Wege der hypothetischen Schlußfolgerungen, daß die sonst in geraden Rohren auftretenden Reibungsverluste beim Wendelrohr unter ganz bestimmten Voraussetzungen auf null abnehmen können. Die gleichen Hypothesen könnten aber auch für Wendelrohre aufge313
stellt werden, die entsprechend der sich im Innern der geraden Rohre bildenden Raumspiralen mit schwacher Krümmung geformt sind und bei denen die Drallbewegung des Wassers durch eine geeignete Ausbildung der Rohrwand erzeugt wird. Diese drallförmige Vertiefung an den Wandungen der gestreckten und gekrümmten Wendelrohre werden nun aber zufolge der Strömungsbilder nicht nur allein die Entstehung des einspulenden Fließvorganges unterstützen, sondern diese auch - wie z.B. beim Gewehrlauf die Formgebung derselben stabilisieren. Diese hypothetischen Schlußfolgerungen aus den unter 1.) beschriebenen Strömungsversuchen wurden durch Messungen der Reibungsverluste und Förderleistungen an sieben geraden bzw. gewendelten Rohren von verschiedenen Querschnitts- und unterschiedlichen Wandformen auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Aus dem Niveaugefäß des Versuchstandes l wurde das Wasser über einen Gummischlauch von 19 mm lichten 0 den zu prüfenden Rohren zugeleitet. Ein Gummischlauch von gleichem Durchmesser diente zur Ableitung des Wassers nach dem Meßauslauf. Dieser besteht im wesentlichen aus einem sich konisch von 20 auf 40 mm erweiternden Auslaufrohr mit zwei Anschlüssen zur Messung des Druckabfalles (Abb.98,99). Das Auslaufrohr ist zentrisch in einem Ablauf angeordnet. Die das Rohr durchfließende Wassermenge wurde durch stoppen der Zeit gemessen, die zum Füllen eines 15 l großen Meßgefäßes erforderlich war. Die dabei verbrauchte Druckhöhe wurde mit Hilfe der am Meßauslauf unmittelbar nebeneinander eingeordneten drei Meßrohre festgestellt. Es wurde immer der Höhenunterschied zwischen dem Wasserspiegel des Niveaugefäßes und dem Auslaufrohr (h) gemessen. Außerdem wurde das Druckgefälle 8h gemessen, das beim Durchfließen des Auslaufrohres selbst entsteht. Die gefundenden Förderleistungen sind in Abb.100 in Abhängigkeit von der Reibungshöhe in doppelt logarithmischem System aufgetragen. Mit Rücksicht auf die unterschiedlichen Durchflußquerschnitte f der verschiedenen Prüfrohre wurde in diesem Fall nicht die Durchflußgeschwindigkeit v, sondern die gemessene Fördermenge q in Abhängigkeit von dem gemessenen Wasserspiegelhöhenunterschied in doppeltem logarithmischem Koordinatensystem aufgetragen. Die Verbindungslinie der zueinander gehörenden Meßwerte, die kurz als q-h-Linie bezeichnet werden können, müßten dann unter Zugrundelegung des Weissbach'schen Ansatzes für den Reibungsverlust in Druckrohren Geraden sein, 315
für die die Beziehungen gelten: h=o'/2g.v 2 =o''/f 2 .q 2 =c.q 2
Die Meßwerte der Rohre mit gleichem Durchflußquerschnitt und gleicher Wandrauhigkeit müssen also zufolge dieser Grundgleichung auf einer Geraden liegen. Bei ungleichen Querschnitten würden sich allerdings die Werte um einen von 1/f2 abhängigen Faktor verschieben. Wie aus Abb.100 hervorgeht, weichen nun aber die q-h-Linien der verschiedenen Prüfrohre sehr erheblich von der Geraden ab und lassen sogar, wie z.B. beim gewendelten Kupferrohr (Prüfrohr 2), einen charakteristischen Schwingungsverlauf erkennen, der nicht damit abgetan werden kann, daß die festgestellten Meßwerte nicht mit genügender Sorgfalt ermittelt wurden. Die geraden glatten Kupferrohre mit gleichbleibendem (Prüfrohr 3) und konischem (Prüfrohr 5) Durchflußquerschnitt folgen noch am besten der hydraulischen Grundbedingung h=c.q2.Bei den übrigen Prüfrohren ist, abgesehen von dem schwingenden Verlauf der Kurven, die Richtung der Verbindungslinien durch eine Beziehung gekennzeichnet, bei der der Exponent der Fördermenge kleiner als 2 ist. Für den Prüfstand selbst sowie die Prüfrohre 2 (gewendeltes Drallrohr), 4 (gerades Glasrohr) und 7 (gerades, konisches Drallrohr, großer Querschnitt) würde sich der Exponent auf 1,67 ermäßigen. Bei dem Rohr 6 (gewendeltes, konisches Drallrohr) nimmt er sogar auf 1,57 ab und erreicht den kleinsten Wert von 1,51 bei dem geraden Drallrohr mit dem kleinsten Querschnitt (8) . Dieses läßt darauf schließen, daß die Wendelung und Drallung der Rohre je nach der in diesen herrschenden Durchflußgeschwindigkeiten ein günstigen oder auch ungünstigen Einfluß auf die Durchflußvorgänge ausüben kann. Werden z.B. die Rohre 6 und 5 betrachtet, die gleiche Länge und den gleichen, konisch gestalteten Durchflußquerschnitt haben, aber hinsichtlich der Wendelung und Drallung von einander abweichen, so geht aus der Lage der Verbindungslinien der Meßwert hervor, daß die Wendelung und Drallung der Rohre in dem untersuchten Meßbereich einen ungünstigen Einfluß auf die Förderleistung haben. Das gerade konische Kupferrohre mit glatter Wand fördert bei gleichem Wasserspiegel-Höhenunter317
schied mehr Wasser als das gewendelte. Der Unterschied in der Förderleistung nimmt aber mit größer werdendem Höhenunterschied beständig ab und würde bei h= 28 cm vollständig aufgehoben sein. Bei größeren Höhenunterschieden würde das gewendelte Rohr (6) eine größere Wassermenge als das gerade Kupferrohr (5) fördern. Das gleiche würde auch für das Rohr (7) zutreffen, da es das gerade glatte Kupferrohr (5) bei h= 30 cm mit einem q= 0,17 1/sec eingeholt haben würde. Diese Hypothese kann nun durch die eingehende Analyse der Meßwerte der Prüfrohre 2,3, und 4 als den Tatsachen entsprechend bestätigt werden. Das gerade Glasrohr (4) hat nämlich bei gleichem Höhenunterschied h immer eine geringere Förderleistung als das gerade (3) und gewendelte (2) Kupferrohr (3) leistet bis zu einem Höhenunterschied von 10,5 cm mehr als das gewendelte (2) Kupferrohr. Von hier ab ist jedoch das gewendelte Kupferrohr immer überlegen. Die aus der Richtung der Verbindungslinien der Meßwerte der Prüfrohre 5,6 und 7 abgeleitete Schlußfolgerung über die außerhalb des Meßbereiches liegende günstige Auswirkung der Wendelung und Drallung der Rohre auf den Durchflußvorgang wird also bei den Rohren 2,3 und 4 durch die festgestellten Meßwerte als richtig bewiesen. Die außerhalb des Meßbereiches der Prüfrohre 5,6 und 7 zu erwartende Umkehrung der ungünstigen in die günstige Auswirkung der Wendelung und Drallung der Rohre auf den Fließvorgang gegenüber den geraden glatten Rohren ist bei den Prüfrohren 2, 3 und 4 bereits innerhalb des Meßbereiches eingetreten. Es ist daher zweckmäßig, diese Prüfrohre einer eingehenden Analyse zu unterwerfen. Aus den Zahlenwerten der Tafel 14 geht hervor, daß die Druckgefälle, die 8h-Werte am Auslauf des Prüfstandes keine einheitliche Tendenz aufweisen. Um festzustellen, ob die beobachteten Abweichungen auf Meßungenauigkeiten zurückzuführen sind, wurden die 8h-Werte in Abb.101 in doppelt logarithmischen Koordinatensystem aufgetragen. Während die Verbindungslinien der Meßwerte des geraden Kupferrohres (3) und Glasrohres (4) einen gleichförmigen Verlauf haben, zeigen die des gewendelten Kupferdrallrohres (2) und auch die des Prüfstandes wiederum charakteristische Schwingungen. Diese Meßergebnisse beweisen also, daß der Prüfstand selbst infolge seiner halbkreisförmigen nach unten hängenden Führung eine der Rohrwendelung ähnliche Wirkung auslöst, die jedoch 319
durch die Zwischenschaltung gerader Rohrstrecken ganz oder aber zum weitaus größten Teil aufgehoben wird. Bei der Zwischenschaltung des gewendelten Rohres wird vermutlich die Wirkung des nach unten hängenden Prüfrohres nicht ausgeglichen, sondern vielleicht sogar noch verstärkt. Um daher nun den in den Prüfrohren für die Erzielung der Förderleistung q notwendigen Reibungsverlust zu erhalten, ist es erforderlich, die Wasserspiegel-Höhenunterschiede noch um die am Auslauf vorhandenen Druckgefälle zu verringern. In Abb.l02 sind dann die Förderleistungen q in Abhängigkeit von den δh-Werten aufgetragen. Die Verbindungslinien der zueinander gehörenden Meßwerte von dem Ein- und Auslauf des Prüf Standes (1) sowie der geraden Glas- und Kupferrohre haben nun einen gleichförmigeren Verlauf als vorher. Die den Meßwerten des gewendelten Kupferrohres angeglichene Verbindungslinie zeigt wieder die für diese charakteristischen Schwingungen. Die auf diese Weise ausgeglichenen Meßergebnisse sind dann zur Ermittlung der Reibungsverluste der 1,45 m langen Prüf röhre ermittelt und in Zahlentafel 15 zusammengestellt. Die Förderleistung der Rohre sind in Abb. 103 in Abhängigkeit von der Reibungshöhe in kartesisch geteilten Koordinaten aufgetragen und die zueinander gehörenden Meßwerte miteinander verbunden. Es fällt auf, daß alle Verbindungslinien einen charakteristischen Schwingungsverlauf haben, der am deutlichsten bei den Wendelrohren ausgeprägt ist. Aus der Lage der drei Kurven geht einwandfrei hervor, daß das gewendelte Drallrohr aus Kupfer bei gleicher Reibungshöhe eine größere Förderleistung als das gleich lange gerade Kupferrohr vom gleichen Durchflußquerschnitt hat. Diese nach den bisher als richtig erkannten turbulenten Strömungsvorgängen nicht zu erwartenden Ergebnisse, können jedoch als eine Bestätigung der Hypothesen betrachtet werden, die aufgrund der Fließvorgänge aufgestellt werden, die in geraden Rohrleitungen bei drallförmiger Gestaltung der Wasserzufuhr entstehen und über die in Abschnitt l eingehend berichtet wurde. Bei der Synchronisation der Fließgeschwindigkeit des Wassers mit der Raumspirale des Wendelrohres wurde tatsächlich eine Abnahme der Reibungshöhe bis auf null beobachtet. Das völlig Verschwinden der Reibungshöhe kann aber nur dann eintreten, wenn die kinetische Energie des im Wendelrohr fließenden Wassers im Zusammenwirken mit der am Einlauf oder durch 320
Tab.15: Förderleistung und Reibungsverluste gerader und gewendelter Prüfrohre aus Glas und Kupfer Förderleistung
l/sec
Reibungsverluste im gewendelten geraden Kupferrohr
cm
cm
geraden Glasrohr
cm
0,12 0,13 0,14
0,10 0,19 0,00
0,05 0,05 0,23
1,85 2,07 2,20
0,15 0,16 0,17 0,18 0,19 0,20 0,21 0,22 0,23 0,24
0,40 0,95 0,95 0,65 0,45 0,95 2,05 2,50 2,45 2,10
0,33 0,45 0,70 1,20 1,85 2,25 2,55 2,85 2,95 3,10
2,48 2,85 3,25 3,75 4,25 4,65 5,05 5,30 5,45 5,60
0,25 0,26 0,27 0,28 0,29 0,30 0,31 0,32 0,34 0,36 0,38 0,40 0,42 0,44
1,70 1,25 0,80 0,35 0,00 0,00 0,10 0,80 3,50 4,60 3,70 2,50 1,60 0,70
3,24 3,35 3,50 3,75 4,00 4,30 — 4,90 4,90 4,90 5,05 5,38 5,80 6,50
5,79 6,00 6,20 6,65 7,00 7,30 — 7,30 — — — — — —
323
die Rohrwanddrallung hervorgerufene Drallbewegung desselben ein der Wendelform des Prüfrohres genau angepaßte freie Raumschwingung des Wassers erzeugt. Hierbei wird aber auch die sich aus dem einspulenden Fließvorgang ergebende zentripetal gerichtete Saugkraft ausschlaggebend mitwirken. Diese ist ja nach den Ausführungen in Abschnitt l so stark, daß die am unteren Ende beschwerten Seidenfäden entgegen der auf sie einwirkenden Erdanziehung zu einer dem Fließvorgang entsprechenden Raumspirale geformt werden. Während sich nämlich die im vertikalen Glasrohr beobachteten schwach gekrümmten Fließvorgänge mit stark zentripetalgerichteter Einspulung und die stark gekrümmten Fließbewegungen mit geringer einspulender Wirkung gegenseitig hindernd überlagerten, können diese beiden zentrifugal wirkenden Schwingungs- und zentripetal wirkenden Einspulkräfte im gewendelten Drallrohr nun durch die Führung des Wassers entlang einer Raumspirale und der drallförmig gestalteten Rohrwand zu einer sich harmonisch unterstützenden Wirkung dann vereinigt werden, wenn die kinetische Energie des Wassers der Form der Wendel und der Drallung entspricht. Bei dem untersuchten drallförmigen Kupferwendelrohr (2) war diese bei den folgenden Förderleistungen und Fließgeschwindigkeiten der Fall. Die Reibungshöhe nähert sich null bei q= 0,14 1/sec oder v= 0,28 m/sec und bei q= 0,19 1/sec oder v= 0,39 m/sec und bei q= 0,38 1/sec oder v= 0,60 m/sec und bei q= 0,38 1/sec oder v= 0,92 m/sec und sie erreicht Höchstwerte bei q=0,127 1/sec oder v=0,254 m/sec und bei q=0,165 1/sec oder v=0,330 m/sec und bei q=0,225 1/sec oder v=0,450 m/sec und bei q=0,360 1/sec oder v=.... In Abb.104, die eine Ergänzung der Abb.103 ist, fällt auf, daß die Förderleistung der beiden glatten und geraden Rohre ganz ähnlich rhythmische Schwingungen unterliegen, wie die des Wendelrohres. Diese ist vermutlich auf den Drall des Wassers am Einlauf des Prüfstandes und auf seine U-förmige Ausbildung zurückzuführen. Der Verlauf der den Meßwerten angeglichenen Verbindungslinien läßt sogar vermuten, daß es sich um zwei übereinander gelagerte Schwingungen bei der Förderleistung handelt, die sich wahrscheinlich aus dem Zusammenwirken von 324
Drallbewegung und der Form des Prüfstandes ergeben. Weiterhin ist zu beachten/ daß die q-h-Linie des geraden Glasrohres in dem Bereich der Fördermengen von 0,13 bis 0,20 1/sec ziemlich genau dieser Kurve folgt, für die nach dem Weissbach'schen Grundsatz die Beziehung gilt H = 118 . q2 In dem sich daran anschließenden Bereich größerer Fördermengen weicht jedoch die q-h-Linie des Glasrohres sehr erheblich von dieser Weissbach'schen Grundgleichung ab. Die Fördermengen wachsen infolge des durch den Einlaufdrall erzeugten einspulenden Fließvorganges und der durchhängenden U-Form des Prüfstandes viel schneller mit zunehmender Reibungshöhe als nach den Weissbach'schen Grundgesetzen erwartet werden kann. Der untere Ast der q-h-Linie für das gerade Kupferrohr läuft dem für das Glasrohr genau parallel; sie ist jedoch für die Reibungshöhe h = 2,5 cm nach unten verschoben. Der Reibungsverlust beträgt also trotz einer größeren Wandrauhigkeit als beim Glasrohr in dem Bereich von 0,13 bis 0,2 1/sec also nur h = 118 . q2 -2,5. Diese Verminderung der Reibungshöhe beim Fließen des Wassers in Kupferrohren kann nur dadurch erklärt werden, daß Kupfer die Entstehung des einspulenden Fließvorganges mehr begünstigt als Glas. Wie bereits früher nachgewiesen wurde, werden durch die Einspulung Saugkräfte auf das Wasser ausgeübt, die zu der beobachteten Verminderung der Reibungshöhe führen. Die Größe dieser Saugkraft kann nun durch die sehr nahe liegende Annahme vorläufig ermittelt werden, daß das Wasser um die verminderte Reibungshöhe angesaugt werden muß. Die im Kupferrohr erzeugte einspulende Fließbewegung bewirkt also in dem unteren Bereich der q-h-Linie eine Ansaugleistung von A = 2,5.q in cm g/sec und wächst mit zunehmender Fördermenge dann noch weiter von 325 auf 500 cm g/sec an. Ohne einen Fehler zu begehen kann weiterhin angenommen werden, daß die Weissbach'sche Grundgleichung für die Reibungsverluste in Rohren auch bei größeren Fördermengen als 0,2 1/sec zutreffen würde, wenn am Einlauf zu den Prüfrohren die Entstehung von Drallbewegungen verhindert worden wäre. Es kann daher die Parabel für die Reibungshöhe von der Form h= 118 . q2 =0,2 1/sec hinaus verlängert werden. Die Differenz der Ordinaten zwischen dieser Parabel und den q-h-Linien der drei 326
Prüfrohre entsprechen dann der Verminderung der normal anzuwendenden Reibungshöhen und können demzufolge auch als die Saughöhe gedeutet werden, die die einspulende Fließbewegung des Wassers erzeugen und die wie vorstehend die Grundlage zur Berechnung der Ansaugleistung bilden. Zur Veranschaulichung dieser Gedankengänge wurden die Saughöhen in Abb. 105 in Abhängigkeit von der Fördermenge als A-qKurven aufgetragen. Bei dem Glasrohr nimmt die Ausgangsleistung bis zu einer Fördermenge von q= 300 cm3/sec ständig auf A= 850 cm g/sec zu. Das Kupferrohr entwickelt nun aber bei der gleichen Fördermenge eine Ansaugleistung um 1860 g.cm/s. Das Material hat also die auf das Wasser ausgeübte Sogleistung um 1860-850 = 1010 cm g/sec vermehrt. Bei einer Fördermenge von 310 cm3/sec erreicht die Saugleistung des Wendelrohres in dem untersuchten Meßbereich ihren größten Maximalwert mit A = 310 . 11,1 = 3410 cm g/sec. Sie ist also 4,05 mal so groß, wie die des geraden Glasrohres und 1,85 mal so groß wie die des geraden Kupferrohres. Der Verlauf der in den Abb.l05 und 106 für die drei Prüfrohre dargestellten q-h und q-A-Linien läßt mit zunehmender Fördermenge einen rhythmischen Wechsel von zunehmender, gleichbleibender und abnehmender Saughöhe und Saugleistung deutlich erkennen. In den Bereichen der zunehmenden Saughöhe und -leistungen sind die sich aus mehrfach einspulenden Fließbewegungen des Wassers ergebenden Saughöhen immer größer als die Reibungshöhen, die die normalen turbulenten Fließvorgänge in Rohrleitungen entsprechend dem Weissbach'schen Gesetz verursachen würden. Die vorstehend gewählte Deutung und Auswertung der Beobachtungen lassen daher auch die hypothetische Schlußfolgerung zu, daß die Synchronisierung der kinetischen Energie des fließenden Wassers mit der Wendelung und Drallung der Rohre mehr Energie erzeugt als für die Überwindung der erreichten Reibungsverluste benötigt wird. Es müßte also eine immer größer werdende Beschleunigung der Wasserbewegung entstehen. Sie kann jedoch nicht unbegrenzte Werte annehmen, da die Bereiche zunehmender Saughöhen und Saugleistungen immer wieder durch solche von gleichbleibender und abnehmender Saugleistung unterbrochen werden. Diese tritt dann ein, wenn bei der Überschreitung der optimalen Synchronisierung aller Strömungsvorgänge zu der Betonung der fortschreitenden Bewegungskomponenten gegenüber der rotierenden und schwingenden führt, wodurch 327
ein asynchrones Zusammenwirken der verschiedenen sich überlagernden Bewegungsvorgänge zustande kommt. Der Verlauf der Kurven läßt erkennen, daß diese in dem untersuchten Meßbereich aus verhältnismäßig langen Ästen mit zunehmender Saugleistung und abnehmender Saughöhe bestehen, die durch kürzere Äste gleichbleibender und abnehmender Saughöhe unterbrochen werden. In den Bereichen der gleichbleibenden Saughöhen und Saugleistungen ist nun der aus der einspulenden Fließbewegung des Wassers sich ergebende Energiegewinn - entsprechend den Beobachtungen am geraden Glasrohr - ebenso groß wie der Energieverbrauch, den die normale turbulente Strömung verursachen würde. Der Energiegewinn kann aber auch wie beim Kupferrohr um einen gleichbleibenden Betrag größer sein, als der normale Energieverbrauch turbulenter Strömungsvorgänge. In den Bereichen abnehmender Saughöhen und Saugleistungen ist die kinetische Energie des fließenden und rotierenden Wassers nicht mit seiner Bewegung synchronisiert. Hierdurch wird die Turbulenz der Strömungen soweit gesteigert, daß der Energieverbrauch zur Förderung des Wassers in den Rohrleitungen viel größer ist als der Energiegewinn, der sich aus der Einspulung des Wassers ergeben würde. Es darf jedoch nicht außer acht gelassen werden, daß die Darstellung der Beobachtungen in der vorstehenden Form vermutlich nicht der Wirklichkeit entspricht. Sie wurde in erster Linie dazu benutzt, um einen ersten Überblick über die Größe der Kräfte zu erhalten, die das Phänomen der einspulenden Fließbewegung aufzurufen vermag. Späteren Versuchen muß es vorbehalten bleiben, ihre Größe, Art, und Wirkung genauer zu erfassen. Nachdem ihre Existenz erkannt wurde und die bewußte technische Anwendung im Bereich des Möglichen liegt, wird sie eine revolutionierende Bedeutung auf den Gebieten der Behandlung und Beförderung flüssiger und gasförmiger Medien erhalten. Da der Verlauf der q-h, q-H und q-A-Linien die große Überlegenheit des Wendelrohres gegenüber dem geraden Kupferrohr und die Unterlegenheit des Glasrohres gegenüber diesen erkennen läßt, können die Fragen 2 und 3 wie folgt beantwortet werden: Die Form und das Material der Rohrleitungen sind von ausschlaggebender Bedeutung auf das Zustandekommen der einspulenden Fließbewegung und der von dieser erzeugten Saugleistung und Saughöhe. 330
Zu Frage 4: Die Strukturveränderung des Wassers infolge der mehrfach einspulenden Fließbewegung. Wenn auch noch keine exakten Messungen über die Strukturveränderungen des Wassers als Folge einer einspulenden Fließbewegung durchgeführt werden konnten, so geht doch aus den Ausführungen unter l sehr deutlich hervor, daß diese bereits in geraden Rohrleitungen sogar selbst mit noch synchron verlaufenden Fließvorgängen Flockungen hervorzurufen vermag, die neben der mechanischen Zusammenballung der Feststoffe auch auf elektrophysikalische Wirkungen zurückgeführt werden müssen. Die unter 2 und 3 nachgewiesene Tatsache, daß das Material der Rohrleitungen auf die Entstehung der einspulenden Fließbewegung des Wassers einen außerordentlich großen Einfluß ausübt, kann nicht nur allein auf rein hydrodynamische Wirkungen beruhen, sondern wird vermutlich auch vor allem auf elektrophysikalische Effekte zurückgeführt werden müssen. Die unter 2 und 3 nachgewiesene Tatsache, daß das Material der Rohrleitungen auf die Entstehung der einspulenden Fließbewegung des Wassers einen außerordentlich großen Einfluß ausübt, kann nicht nur allein auf rein hydrodynamischen Wirkungen beruhen, sondern wird vermutlich auch vor allem auf elektrophysikalische Wirkungen zurückgeführt werden müssen, die sich aus einer größeren Reaktionsfähigkeit des Kupfer im Zusammenwirken mit dem Wasser ergeben. Diese Schlußfolgerungen werden auch durch die Beobachtungen bestätigt, die bei dem unter l berichteten Fließvorgang mit Seidenfaden mit kupfernen Querfäden gemacht wurden. Die Schattenwirkungen an den kupfernen Querfäden, die im Zustand der Ruhe nicht vorhanden waren und erst bei voller Bewegung des Wassers in der unmittelbaren Umgebung der Kupferquerfaden auftreten, weisen auf eine geringere Lichtdurchlässigkeit des Wassers an diesen Stellen hin. Diese geringere Lichtdurchlässigkeit wird nun voraussichtlich nicht nur allein auf die von den Kupferquerfäden verursachte Führung zurückgeführt werden können. Es ist anzunehmen, daß auch hier elektrophysikalische Effekte mitspielen, die zu einer örtlichen Veränderung der Lichtdurchlässigkeit des Wassers führen. Es ist daher durchaus denkbar, daß die durch Flockung und die Vergrößerung der einspulenden Fließvorgänge sowie die Verringerung der Lichtdurchlässigkeit nachgewiesenen elektrophysikalischen Vorgänge auch Strukturveränderungen im Wasser selbst hervorzurufen vermögen. 331
Zu Frage 5: Verhinderung der Inkrustationen Bei der Beantwortung der Fragen 2 und 3 wurde nachgewiesen, daß Wasser sich frei schwingend im Wendelrohr fortbewegt, wenn die kinetische Energie des fließenden Wassers mit der Raumspirale synchronisiert ist. Es kann daher mit größter Wahrscheinlichkeit angenommen werden, daß unter diesen Umständen keine Verkrustungen der Rohrwandungen eintreten werden. Dieses dürfte auch selbst dann nicht der Fall sein, wenn die durch die Rohre geleitete Flüssigkeit normalerweise zu Abscheidungen der in ihr gelösten Salze neigen würde.
Stuttgart, den 15. März 1952
gez. POPEL e.h. o. Prof. Dr. Ing. habil. Leiter des Instituts für Gesundheitstechnik an der Technischen Hochschule
Bemerkungen: 1. Bei der obigen Abschrift des Gutachtens der TH Stuttgart wurden nur geringfügige, unwesentliche Streichungen vorgenommen . 2. Bei den nicht beigefügten Fotos (Bewegungsvorgänge im FallGlasrohr, die u.a. die Zwirnung der Seidenfäden, der Eisenfeilspäne und hydrophoben Stoffe zeigen) unterblieb eine Reproduktion wegen deren schlechter Bildqualität. Sie sind jedoch im Text eindeutig interpretiert. 3. Der finanzielle Aufwand dieses Gutachtens (Sach-, Personalund Honorarkosten) ging, wie auch die vorangegangenen aufwendigen Forschungs-, Entwicklungs- und Prototypenkosten, zu Lasten des Auftraggebers. Die Implosionsmaschine ist nie voll beschrieben worden(59,60) . Alexandersson meint, der Explosionseffekt, der bei der Reaktion Hochquellwasser + Sauerstoff + Öl + Druck auftreten kann, soll dabei mit eine Rolle spielen(1). Schauberger spricht selbst von einer Stoffwechselturbine. Die Abb.107 zeigt ein Schema der Implosionsmaschine nach Kokaly.Dieses Gerät wurde allerdings - soweit der Autor weiß - nie funktionsreif. Wenn die Maschine funktioniert haben soll, so ist das nach heutigen theoretischen Erkenntnissen nur möglich, wenn es sich 332
um rückgekoppelte nichtlineare Systeme im Sinne einer Nichtgleichgewichtsthermodynamik hanhandelt. Diese müssen über einen Gradienten die Umgebung elektrisch oder thermodynamisch anzapfen und einen Wärmefluß oder einen Strom erzeugen, der in Arbeit umgewandelt wird. Dabei wird die Umgebung abgekühlt. Tatsächlich trug Schauberger in der Nähe seiner laufenden Maschinen eine Bleischürze, weil die Maschinen Kraft von ihm saugten. Der Autor wird sich vielleicht einmal andernorts dazu äußern, ob und inwiefern man derartigen offenen Systemen im Prinzip Energie gewinnen kann. Im Falle von Schaubergers Implosionsmaschine enthielte das beschreibende Gleichungssystem chemische, elektrische, mechanische und thermodynamische Größen. Angesichts der Tatsache, daß die geltenden Grundgesetze nicht einmal sicher bekannt sind, ist die Lösung der Gleichung sicherlich keine leichte Aufgabe. 10.9.3. die Schauberger'schen fliegenden Untertassen( 6 1 , 6 2 ) Auf ähnlichen Prinzipien beruhend hat Schauberger auch seine fliegenden Untertassen gebaut. Er schrieb(4) : "Gibt es eine Schwerkraft, so muß es auch zweifellos eine Levitationskraft geben. Das sagte ich mir eines Tages. Seit diesem Tage mußte ich immer an diese rätselhafte Vorkraft und an das alte Sprichwort denken:"Wärst nit aufig'stiegen, wärst nit abig'fall'n". Gelänge es - so sinnierte ich weiter - diese Vorkraft zu entdecken, dann hätte man sie im richtigen Moment nur auszuschalten. Nach kurzer Gegenwirkung der altbekannten Schwerkraft müßte sie wieder eingeschaltet werden und schon wäre das allerschönste Perpetuum mobile fix und fertig. Langjährige Beobachtungen dessen, was wir allgemein das "Wachstum" nennen, führten zu der Erkenntnis, daß die Natur es so seit Ewigkeiten macht. Dem aus der Erde Auferstehenden schickt sie warme Sonnenstrahlen entgegen, wonach das noch zu
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Minderwertige durch fallende und konzentrierte Licht und Wärmeflüsse erstarrt. Dieser erstarrte Rückfluß erscheint dann als Gewinn, den wir als Nahrung oder als Antriebsmittel für unsere eigene Bewegungsmaschine nötig haben. Diesen für uns bestimmten Rücklaß haben wir die eigene Lebenskraft zu nehmen, es zu entwurzeln oder sonstwie abzutöten und in uns hineinfallen zu lassen, um schon dadurch allein die eigene Körperschwere mühelos zu überwinden." So beschreibt er hochsteigende Wirbelwinde, die im Dunkel und in der Kälte von Gletscherspalten entstehen. Für ihn herrschen dort Bedingungen, unter denen die kalten entstehenden Fruchtstoffüberschüsse nicht mehr von der Sonne und vom Sauerstoff gebunden werden und deshalb levitieren und die Materie mit hochreißen. Schauberger spricht davon, daß das Geheimnis der Implosionsmaschine sei, aus einem Mailüfterl einen Tornado zu machen. Schauberger baute so im 2. Weltkrieg unbemannte funktionierende Versuchsmodelle von fliegenden Scheiben,genannt Repulsinen, vgl. Abb.l08a,b. Diese waren über 200 kg schwer und wurden von einem externen Motor von 1/2 PS und 1200 U/min angetrieben. Ein Prototyp wirkte wie ein Düsenmotor, war bei der Inbetriebnahme nicht zu kontrollieren und beschädigte beim ersten Versuch das Hallendach und fiel zerbeult zu Boden. Über einen ähnlichen nur in Wasser funktionierenden Forellen(Düsen)motors von Schaubergers gibt es nur Gerüchte aus( 6 2 ) . Die Maschinen bestanden aus Kupfer und sollen in Wasser aufgeschlemmte Kieselgallerte (Silikagel) enthalten haben. Schauberger soll aufgrund seiner Beobachtungen an Bächen und Bachkieseln darauf gekommen sein, daß der Bachkiesel eine energetische katalytische Wirkung auf das Wasser und seine Kräfte habe. Durch diese Reibung der Kiesel unter Wasser kann es zu einem elektrischen Aufleuchten des Bachgesteins kommen, was vielleicht zu der Rheingoldsage Anlaß gegeben haben mag. Wird das Wasser darüberhinaus planetar im Wirbeltrichter oder in Form einer Spirale bewegt, gibt es weitere energetische Effekte. Die Kieselgallerte wurde deshalb zwischen zwei welligen Membranen aus Kupferblech (1,2mm Stärke) in Schwingung gesetzt und zentrifugiert(vgl. Abb.94-der Verfasser). "Am oberen Rand der Zentrifuge wurde das Kieselgel durch die abdeckende nach unten gebogene Membran durch Düsen von spiralförmigem Profil gepreßt, weil eine spiralförmige Bewegung des Glasgefäß neben einen 334
Abb.108a: Schaubergers Repulsinen: erstes Modell
Abb.108b: Schaubergers Repulsinen: zweites Modell
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austretenden Gels das Funktionieren der Maschine wesentlich war.Auch diese Maschine sollte im Betrieb kalt werden. Wenn man jedenfalls über der oberen Spitze der Repulsine eine Vakuumröhre anbrachte, so leuchtete diese bei Betrieb der Repulsine auf. Dasselbe konnte man auch mit frisch gepflücktem Laub erreichen, das ebenfalls über der Repulsine lumineszierte. Alle konkreteren Informationen bzgl. der Schauberger'schen Untertassen wurde von den Nazis, Russen und Amerikanern konfisziert und ist somit verlorengegangen. (63-69) 10.10. Schauberger contra Newton
Schauberger betonte immer wieder, daß es wichtig sei natürlich planetar zu bewegen und nicht in einer geraden Linie. Mit dieser Auffassung steht er völlig konträr gegen die heutige Technik, die gemäß den Newton'schen Prinzipien konstruiert. Wir werden deshalb einmal einen historischen Rückblick auf die Entwicklung der Planetengesetze nehmen. Kopernikus drehte als erster in der Neuzeit das Ptolemäische System um und erklärte den Lauf der Planeten als Bahn um die Sonne. Diese Bahnen wurden dann von Tycho Brahe genau ausgemessen. Kepler übernahm dessen Meßwerte und fand, daß die Bahnen um die Sonne eiförmig sind (de facto sind es Rosetten, wegen der ganz geringen Periheldrehung). Um diese Eier mit der damaligen Mathematik beschreiben zu können, näherte Kepler die Eiform durch Ellipsen an und fand damit seine Bewegungsgesetze. Newton wußte dieses, übernahm die Beschreibungsweise von Kepler und fand heraus, daß er die Ellipsenbahnen erklären konnte, wenn er seine Bewegungsgesetze, die Newton'schen Axiome vorraussetzte. Newton zäumte also im Grunde das Pferd vom Schwänze auf, wie das in der theoretischen Physik öfters so gemacht wird, und betrachtete die planetare Bewegung als sekundär aus seinen Prinzipien her erklärlich. Auf diesen Prinzipien basiert heute die Ingenieurskunst. Heutzutage kann man jedoch die Eiform durchaus auch mathematisch beschreiben. Während die Ellipse das Resultat eines Kegelschnitts ist, ist das Ei das Ergebnis eines Schnittes mit einem hyperbolischen Kegel. Das ist eine Raumfigur, die durch Drehung einer Hyperbel y=1/x um eine Achse des x-y-Koordinatensystems entsteht. 336
Abb.109: die Abwicklung der hyperbolischen Spirale
Abb.110: die Eiform als Schnittfigur des hyperbolischen Kegel
Der hyperbolische Kegel nähert auch die Wirbeltrichterform an. Es scheint also, daß diese Formen der Biologie sehr viel näher kommen als die gerade Linie von Newton, von der jeder Körper irgendwann einmal abweicht. Was für Konsequenzen hätte der Schauberger'sche Standpunkt für die Newton'sche Theorie?- Da bieten sich zwei Möglichkeiten an: 1) Eines oder mehrere der Newton'schen Axiome sind falsch. Hierbei muß man an das 2.Newton'sche Axiom (F=m.a) oder an das Gravitationsgesetz denken, das die Implosionskraft für die Newton'schen Bahnen beschreibt.Damit wäre auch das Äquivalenzprinzip verletzt. Der Autor wird im zweiten Band zeigen, daß es zum Teil sehr gut fundierte Experimente gibt, die zeigen, a) daß die Gravitationskonstante kosmisch bedingten Schwankungen unterliegt. b) daß es Experimente gibt, die zu zeigen versuchen, daß unterschiedliche Stoffe gleicher Masse und gleicher Ausdehnung im Erdfeld unterschiedlich schnell fallen. (Verletzung des Galilei'schen Prinzips) c) daß es Versuche gibt, nachdem man die Bahn einer fallenden rotierenden Kugel nicht nach Newton'schen Prinzipien beschrieben werden kann. 2) Eine andere altbekannte Möglichkeit, mit der die Eierbahnen der Planeten erklärt werden, ist die Annahme periodischer Kraftfelder entweder von außen oder naheliegender durch periodische Schwankungen des solaren Gravitationsfeldes oder durch gegenseitige Störungen der Himmelskörper im Bereich der Planetenbahnen bedingt. In ersten Fall wären die Planetenbahnen offene Schwingungssysteme. Diese beiden erwähnten Denkmöglichkeiten müssen sich nicht gegenseitig ausschließen.
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10.11. Nach Schauberger
In den letzen 15 Jahren hat sich die Situation bezüglich sauberer Information über Schaubergers Werk grundlegend verbessert. Dies ist in erster Linie der Familie Schauberger zu verdanken, die über die Zeitschrift Implosion den Nachlaß Schaubergers herausgibt. Mit Kursen der PKS - Schule bei Engleiten/ Bad Ischl/ Österreich versucht insbesondere sein Enkel Jörg Schauberger im Sinne seines Großvaters zu wirken. Daneben hat das Internet das seinige dazu beigetragen, alle Informationsträger zusammenzubringen. Daneben sind auch Teile von Geräten aufgetaucht, die Schauberger (kurz vor seinem Tode) bei seinem unglücklichen Besuch in den USA hinterlassen mußte. Es kam heraus, daß eine Repulsine in Rotation wie eine Teslaturbine wirkt und tatsächlich einen kleinen Wind nach unten erzeugt, daneben gab es aber auch aber erhebliche Probleme mit dem gleichmäßigen Lauf. Eine elektrische Aufladung, die ein entsprechendes Koronaleuchten hervorbringen könnte, wurde bisher bei keiner Rekonstruktion beobachtet, und technisch nennenswerte Antriebskräfte wurden ebenfalls bisher nicht festgestellt. Wir werden jetzt zum Thema die wichtigsten Adressen geben: Internetaddressen: http://www.implosion.de http://jnaudin.free.fr/html/vtxtech.htm http://www.pks.or.at Bücher: "Living Energies " by CALLUM COATS Viktor Schauberger's Brilliant Work with Natural Energies Explained ( ISBN: 0-946551-97-9 ) deutsche Übersetzung liegt vor beim Omega-Verlag Zeitschriften: Implosion Verein für Implosionsforschung und Anwendung e.V. Klaus Rauber, Geroldseckstr. 4 D-77736 Zell a.H. http://www.implosion.de
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Bibliographie 1) Alexandersson, Olof Living Water Turnstone Press Ltd. Wellingborough/Northhamptshire 1982 2) Implosion Nr.7, Schauberger, Viktor, S.l Die erste biotechnische Praxis 3) Implosion Nr.19, Schauberger, Viktor, S.18 Wir bewegen falsch! 4) Implosion Nr.27, Schauberger, Viktor, S.27 Den Umbruch beginnen! 5) Implosion Nr.67, Schauberger, Viktor, S.l Den Umbruch beginnen! 6) Implosion Nr.9, Schauberger, Walter, S.17 Das biophysikalische Prinzip der Bodenfruchtbarkeit und des Wasserhaushaltes 7) Schauberger, Viktor (Hrsg. Kokaly, Aloys) Die geniale Bewegungskraft Selbstverlag des Herausgebers Wuppertal 1960 8) Implosion Nr.20, Schauberger, Viktor, S.22 Wie der Wald sich ernährt 9) Implosion Nr.8, Schauberger, Viktor, S.18 Temperatur und Wasserbewegung Teil I 10)Implosion Nr.9, Schauberger, Viktor, S.l Temperatur und Wasserbewegung Teil II 11)Implosion Nr.10, Schauberger, Viktor, S.l Temperatur und Wasserbewegung Teil III 12)Implosion Nr.11/12, Schauberger, Viktor, S.l Atomumwandlung statt Atomzertrümmerung
339
13)Implosion Nr.23, Schauberger, Viktor, S.16 Das Problem der Donauregulierung 14)Implosion Nr.1, Schauberger, Viktor, S.21 Die Natur als Lehrmeisterin 15)Implosion Nr.22, S.15 Die Implosion im Bild 16)Kosmische Evolution Bd.V,Nr.2,1973 Alexanderson, Olof, S.61 Wasserreinigungsversuch mit Wirbelapparat Typ Schauberger 17)Kosmische Evolution Bd.V Nr.4,1973, Schauberger,V. et al. S.105 Physikalische Kriterien der Gewässerregulierung (I) 18)Kosmische Evolution Bd.VI Nr.1/2, Schauberger, Viktor, S.26 Physikalische Kriterien der Gewässerregulierung (II) 19)Die Wasserwirtschaft (Österreich) 1930, Nr.20, Nr.25, Nr.35 Schauberger, Viktor diverse Aufsätze 20)Die Wasserwirtschaft (Österreich) 1931,Nr.3,Nr.7,Nr.9,Nr.10 Schauberger, Viktor diverse Aufsätze 21)Implosion Nr.33, Schauberger, Viktor, S.23 Falscher Stoffwechsel zerstört Wassergüte 22)Implosion Nr.79/80, Schauberger, Viktor, S.34 Die allgemeinen Aufgaben der Flußregulierung (Abdruck eines Artikels aus 18) oder 19) ) 23)Implosion Nr.10, Schauberger, Viktor, S.25 Naturnahe Landwirtschaft 24)Schauberger, Viktor(Hrsg.Kokaly,A.) Der goldene Pflug Selbstverlag des Herausgebers Wuppertal 25)Implosion Nr.15, Schauberger, Viktor, S.1 Das Geheimnis des Forellenmotors
340
26)Implosion Nr.15, Lorek, Kurt, S. 26 Mit der Natur, nicht gegen sie 27)Raknes,0la Wilhelm Reich und die Orgonomie Fischer Tabu Frankfurt 1975 28)Implosion Nr.18, Koller, K., S.l Die Ätherisierung des Wassers 29)Implosion Nr.19, Kokaly, Aloys, S.29 Stickstoffdünger und Kupfermangel 30)Implosion S.18, Wie 5.20, Wie 5.21, Von
Nr.20, Schauberger, Viktor der Bauer dengelt und mäht die Kuh grast der Wildsau
31)Implosion Nr.21, Schauberger, Viktor S.20 Das Regenwürmersanatorium 32)Implosion Nr.37, Schauberger, Viktor S.l Biologischer Fruchtbau 33)Implosion Nr.45, Schauberger, Viktor S.3 Die Edeldüngung mit Hilfe der planetaren Bewegung 34)Mensch und Technik-naturgemäß Bd.12(2) 1980, S.39 Qualitätsprüfung intensiv belüfteter und zusätzlich mit Beigaben versehener Jauche mit Hilfe des Wurzeltestes 35)Kosmische Evolution I,Nr.4,1969, Schauberger,W. et al.,S.24 Scheinbare Dichtesteigerung im Einrollwirbel 36)Kosmische Evolution VII,Nr.3,1975, Martin,W., S.88 Experimente zur qualitativen Verbesserung des Leitungswassers 37)J.Physique Radium (7)4,1933, Ranque, G.,S.112 38)Z.Naturforschg.1,1946, Hilsch,R., S.208-214
341
39)Z.Naturforschg.63,1951, Elser,K. et al.,S.25-31 40)Proc.R.Soc.Lond. A392,1984, Sozou,C., S.415-426 41) Spektrum der Wissenschaft 6,1984, Snow,J., S.84 42)Lugt, Hans J. Wirbelströmung in Natur und Technik Braun Verlag Karlsruhe 1979 43)Mensch und Technik-naturgemäß Bd.19(2) 1987, Harthun, N.,S.50-61 Der Verbundwirbel(I)-Das Ei der Weisen? 43)Implosion Nr.8, Schauberger, Viktor, S.6 Die Flußregulierung 45)Akut Nr.7,1973, S.4 46)Implosion Nr.48, Schauberger, Viktor, S.l Entschleierte Naturgeheimnisse 47)Implosion Nr.6, Schauberger, Walter, S.29 Das Wasserfadenexperiment 48)Kosmische Evolution V,Nr.2,1973, S.63 Das Wasserfadenexperiment 49)Hilscher, Gottfried Energie im Überfluß Adolf Sponholtz Harneln 1983 50)Kosmische Evolution V,Nr.l,1973, Alexandersson, Olof, S.25 Versuche mit Wasserphorese 51)Implosion Nr.22, Schauberger, Viktor, S.l Verfahren und Einrichtungen zur Durchführung organischer Synthesen mit Hilfe tropfbar flüssiger oder gasförmiger Körper 52)Implosion Nr.3, Schauberger, Viktor, S.5 Wald-Wasser-Tautropfen
342
53)Implosion Nr.59, Schauberger, Viktor, S.l Wasser- ein sternenfernes Rätsel 54)Implosion Nr.72, Schauberger, Viktor, S.17 Wasser für Mensch, Tier und Boden 55)Implosion Nr.66, Schauberger, Viktor, S.5 Über die Gesetzmäßigkeit der Wasserbewegung 56)Popp,F.A.(Hrsg.) et al., Electromagnetic Bioinformation Urban und Schwarzenbeck München, Wien, Baltimore 1979 57)Implosion Nr.56, Schauberger, Viktor, S. 29 Die Implosionsmaschine 58)Kosmische Evolution IX,Nr.3,1977, Popel, Franz, S.77 Bericht über die Voruntersuchungen mit Wendelrohren mit verschiedener Wandform 59)Implosion Nr.57, Kokaly,A., S.28 Der Wirbelsturm im Wendelrohr 60)Implosion Nr.67, Kokaly,A., S.17 Die Tornadomaschine 61)Lusar,Rudolf Deutsche Waffen und geheime Waffen des 2.Weltkriegs und ihre weitere Entwicklung J.F.Lehmann München 1962 62)Mensch und Technik-naturgemäß Bd.18 Nr.2, Harthun,N. ,5.65 Viktor Schaubergers Repulsator Ausschnitte aus einem Interview 63)Kosmische Evolution VIII,Nr.4,1976, Kirfel Chr., v.Hasselbach,H., S.149 Die Eischattenformel 64)Kosmische Evolution VII,Nr.1,1975, Schlesinger,S., S.26 Schnitte von Funktionen mit dem hyperbolischen Kegel 65)Kosmische Evolution VI,Nr.1/2,1974, Mack,M., S.58 Abwicklung der hyperbolischen Raumspirale 343
66)Kosmische Evolution VI,Nr.3/4,1974, Schlesinger, S., S.111 Geradenschnitte am hyperbolischen Kegel 67)Kosmische Evolution V,Nr.2,1973, Riffer,H., S.67 Gleichung der harmonikalen Eikurve 68)Kosmische Evolution IV,Nr.3,1972, Wöhlke,G., S.114 Die Kennwerte der harmonikalen Eikurve 69)Kepler, Johannes Die Zusammenklänge der Welten Eugen Diederichs Jena 1918 70)Schauberger, Viktor, Österr.Patent Nr.113487, 10.6.1927 Einbau zur Wildbachverbauung 71)Schauberger, Viktor, Österr.Patent Nr.117749 Strahlturbine 72)Schauberger, Viktor, Österr.Patent Nr.122144, 10.4.1931 Künstliches Gerinne zum Schwemmen von Holz 73)Schauberger, Viktor, Österr.Patent Nr.134543, 25.11.1933 Wasserführung in Rohren und Gerinnen 74)Schauberger, Viktor, Österr.Patent Nr.142032, 22.2.1934 Verfahren zur Herstellung von quellähnlichem Trinkwasser 75)Schauberger, Viktor, Österr.Patent Nr.138296 Zusatzpatent zu Patent Nr.134543, 10.7.1934, Wasserführung 76)Schauberger, Walter, Österr.Patent Nr.196680, 25.3.1958 Rohrleitung für flüssige und gasförmige Medien 77)Schauberger, Walter, Österr.Patent Nr.197625, 10.5.1958 Bodenbearbeitungsgeräte, insbesondere für Land-, Forst- und Gartenwirtschaft 78)Schauberger, Walter, Österr.Patent Nr.202390 Zusatzpatent zu Nr.197625 10.3.1959 79)Schauberger, Walter, Österr,Patent Nr.272278, 10.7.69 344
11.Panspermie, kosmische Gene und die Runen 11.1. Einleitung Die Theorie der Panspermie ist von dem berühmten schwedischen Chemiker Svante Arrhenius aufgestellt worden. In jüngster Zeit ist diese Theorie von dem Astronomen Fred Hoyle wieder aufgegriffen und weiter entwickelt worden. Die Theorie besagt, daß das Leben a priori im Weltall bereits in Form von Staub, Bakterien und Viren vorliegt. Diese Saat ist auf der Erde aufgegangen und hat die Evolution erzeugt. Diese Bakterien und Viren des Weltalls sind für Hoyle der eigentliche Informationslieferant und Antrieb der Evolution. Die DNA dieser Mikroben wird nach dem Befall des Wirtsorganismus in die DNA eingebaut. Da die DNA des Virus oder Bakteriums neuen Inhalt enthalten kann, ist der Einbau neuer Gene möglich. Durch die Darwin'sche Selektion wird dann die optimale Spezies selektiert. Hoyle spricht in diesem Zusammenhang von "kosmischen Genen", die "von außen" her fest vorgegeben sind. Wenn man einen analogen Begriff zu den kosmischen Genen in der Psychologie sucht, so ist man bei den Archetypen im Sinne von C.G. Jung angelangt. Es handelt sich hierbei diesmal um "von innen" her vorgegebene seelische Inhaltsbilder des kollektiven Unbewußtsein. Als ein Beispiel hierfür stehen die Runen. Der erste Teil des Kapitels wird sich mit den relevanten Fakten für die Panspermiehypothese befassen. Der zweite Teil wird das System der Runen erläutern, das man vielleicht als psychische Parallele zu den materiellen kosmischen Genen betrachten darf. 11.2. Die These der Panspermie Es ist eine gesicherte Tatsache der Astronomie, daß das Weltall nicht leer ist, sondern von Gas- und Staubwolken erfüllt ist, die das Licht der Sterne streuen und dadurch bemerkbar werden. Die Gaswolken können sehr dünn (besser als irdisches Hochvakuum) sein und enthalten dann ungefähr 20 Atome pro cm3. Dichtere Wolken (106 Atome pro cm3) enthalten neben Atomen auch Moleküle. Sofern diese Wolken aus Gasen bestehen, wie N2, H2, 02, C02 etc., können diese Gase in der Kälte des Weltraums (~2K°) in Stäbchen oder Kugelform auf kleinen Keimen als Eis 347
Abb.111: Struktur eines interstellaren Staubkorns in unterschiedlichen Phasen seines Lebens vgl.Abb.112
Abb. 112: Zyklus des interstellaren Staubes a) Wachstum des gelben Staubmantels b) Wachstum des Eismantels in entsprechender Umgebung c) Brechen des Eismantels in energiereicher Umgebung
kondensieren, und zwar um so mehr, je dichter das Gas ist. Man vermutet, daß die Keime kleine Materiebrocken (Silikate, Graphit, Ø ~ 0,1μ) sind, die von Sternen ausgeschleudert wurden. Man vermutet weiter, daß auch Kometen aus diesem Material bestehen, vgl.Abb.111. Unter der UV- und X-Bestrahlung des Weltraums können in dem kondensierten Eismantel der Partikel Reaktionen stattfinden, die zur Bildung komplexerer Moleküle wie CH4, NH3 CO, H2CO etc. führen können. Tatsächlich sind derartige Moleküle schon spektroskopisch im Weltraum nachgewiesen worden. Man vermutet, daß sie auf Keimen entstanden sind, deren Eismantel unter zu starker UV- und X-Bestrahlung geplatzt ist, vgl.Abb.112. Derartige Experimente können - mit leicht abgeänderten Bedingungen - im Labor heute simuliert werden: Bringt man in eine luftdichte, evakuierte, kalte Kammer Gase wie C02, H2, N2, 02, so kondensiert im Verlauf von Wochen bei gleichzeitiger UV-Bestrahlung an einem Metallstück, das durch flüssiges Helium bis auf 15 °K abgekühlt wird, ein gelber Staub, der aus hauptsächlich organischen Verbindungen (Kohlen
Abb.113a: verschiedene Grade der Plasmolyse bei Bakterien: a) leicht
348
Abb.113b: verschiedene Grade der Plasmolyse bei Bakterien: b) mittel
Abb.113c: verschiedene Grade der Plasmolyse bei Bakterien: c) stark
Stoff) besteht. Durch Erhöhen der Temperatur oder erhöhte UVBestrahlung kann man den Staub zum Abplatzen bringen. Der Staub - die Mengen sind sehr gering - kann dann bei Zimmertemperatur eingesammelt werden. Diese Versuche sind dem Miller'schen Ursuppenexperiment sehr ähnlich. Dieses findet ebenfalls einen gelben Rückstand (Orgontin?) nach dem Kochvorgang. Bakterien wurden jedoch nicht bei derartigen Laborversuchen gefunden. Das widerlegt jedoch nicht die These, daß unter Weltraumbedingungen Bakterie- und Virogenese stattfindet. Fred Hoyle hat nun in seinen Büchern Argumente zusammengetragen, daß der Weltraumstaub aus Bakterien und Viren bestehen kann. Bakterien und Viren können für den Aufenthalt im Weltraum durchaus geeignet sein. Sie halten - je nach Art verschieden hohe UV und X-Strahlendosen aus, teilweise sogar um so besser, wenn durch Vakuum ihre Lebensvorgänge blockiert sind. Sie vertragen weiter Hochvakuum und niedere Temperaturen und werden dadurch nicht in ihrer Keimfähigkeit angegriffen, vgl. Abb.113 a-c. Es läßt sich zeigen, daß viele Spektren von stellaren Objekten sich gut fitten lassen, wenn man annimmt, daß das Licht durch ein dazwischenliegendes Plasma muß, das aus Bakterien besteht, vgl.Abb.114 a-c. Hoyle glaubt, daß Bakterien und Viren in Kometen regelrecht ausgebrütet werden können. Das wird für Hoyle einesteils schon durch die ähnliche Zusammensetzung von Kometen und Bakterien nahegelegt. Tab.16: relative Häufigkeit der wichtigsten Elemente (Anteile in Prozent, nach A.H. Delsemme) kosmisch Wasserstoff Sauerstoff Kohlenstoff Stickstoff Schwefel Phosphor Kalzium
76,50 0,82 0,34 0,12 0,0015 0,00002 0,0002
Kometen 56 31 10 2,7 0,3 -
Bakterien 63,0 29,0 6,4 1,4 0,06 0,12 -
Säugetiere 61,0 26,0 10,5 2,4 0,13 0,13 0,23
349
Abb.114a: Erklärung der IR-Extinktion von kosmischen Lichtquellen durch verschiedene Staubnebel theoretische Annahme: es handelt sich um Eispartikel
Abb.114b: Erklärung der IR-Extinktion von kosmischen Lichtquellen durch verschiedene Staubnebel theoretische Annahme: es handelt sich um einen Nebel aus 65% Bazillen, 25% Mycoplasma und 10% Graphit
Abb.114c: Erklärung der IR-Extinktion von kosmischen Lichtquellen durch verschiedene Staubnebel theoretische Annahme: Lichtquelle 430 K, dazwischen Wolke aus Zellulosepartikeln
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Abb.115a: Größenvergleich von Bakterien mit Partikeln der Venusatmosphäre a) Verteilung der Größe von sporenbildenden Bakterien
Abb.115b: Größenvergleich von Bakterien mit Partikeln der Venusatmosphäre b) Verteilung der Größe von Staubpartikeln in der Venusatmosphäre
Kometen haben andererseits bei geeignetem Abstand zum Zentralgestirn gerade die Temperaturen, die zur Vermehrung notwendig sind. Diese Partikel können dann wieder über den Kometenschweif ins Weltall ausgestreut werden und andere Himmelskörper infizieren, sofern geeignete Bedingungen vorliegen. So glaubt z.B. Hoyle, daß in der oberen Venusatmosphäre geeignete Bedingungen für die Vermehrung von Schwefelbakterien vorliegen. Die Existenz bakteriengroßer Partikel wurde dort nachgewiesen, während am Venusboden kein Leben nachgewiesen wurde. Von den Saturnringen ist ebenfalls nachgewiesen, daß sie aus solch kleinen Partikeln bestehen. Hoyle glaubt auch hier, daß es sich um Bakterien handelt. Ähnliches vermutet er für die Jupiteratmosphäre, vgl.Abb.115 a,b. Auf unseren Planeten könnten kosmisch eingestreute Viren und Bakterien für viele Krankheiten verantwortlich sein. Es läßt sich bei einigen Krankheiten zeigen, daß sie periodisch auftreten, so z.B. Keuchhusten und Masern, vgl.Abb.116. Ein interessanter Versuch ist dazu folgender: Bei einer Grippe-
Abb. 116: Periodizität des Auftretens von Keuchhusten in England
351
Abb.117: Häufigkeit des Auftretens von Antikörpern der asiatischen Grippe vor der Grippeepidemie 1957 in Abhängigkeit vom Alter der Bevölkerung
Abb. 118. das Auftreten von Krankheiten in Europa korreliert mit der Sonnenfleckenaktivität nach (10)
epidemie 1957 wurde nachgewiesen, daß alte Leute gegen diese schon längst ausgestorbene Grippeart noch Antikörper besaßen und deshalb nicht krank wurden, vgl.Abb.117. Hoyle deutet diese Experimente alle durch die Annahme, daß Kometen die Erde in periodischen Abständen streifen und das infektiöse Potential auffrischen. Des weiteren hängt die Infektionsanfälligkeit und auch z.B. die Weinqualität und -quantität der Jahrgänge mit der Sonnenfleckenaktivität zusammen, vgl.Abb.118. Für Hoyle bedeutet das, daß die Bakterien und Viren durch die veränderte Strahlenqualität im Weltraum (vermehrte X-Strahlen) beeinflußt werden. Prinzipiell können, so zeigen es die Abschätzungen von Hoyle, Viren und stäbchenförmige Bakterien den Eintritt aus der Sonnenumlaufbahn in die Erdatmosphäre überstehen, ohne daß sie dabei überhitzt werden. Sie bewegen sich dann im Zeitraum von Jahren aus der oberen Atmosphäre auf den Boden. Tatsächlich lassen sich Bakterien noch in großer Höhe in der Erdatmosphäre nachweisen, vgl.Abb.119. Die Bewegung dieser kleinen Partikel wird von 3 Faktoren beeinflußt: 1) durch Konvektion: Aufgrund der Temperaturunterschiede in der Atmosphäre entstehen aufgrund der Diffusion Ausgleichswinde, die die Bakterien mitnehmen. Da in verschiedenen Höhen (vgl. Abb.120) der Atmosphäre Inversionen (d.h. zunehmende Temperaturen mit zunehmender Höhe) existieren, bedeutet dieses, daß die Bakterien dadurch in verschiedenen Konvektionsbereichen getrennt gehalten werden und unter Umständen dadurch sehr lange brauchen, um auf den Boden zu kommen. Man konnte bei Atombombenversuchen in der Atmosphäre nachwei352
Abb.119: Fallgeschwindigkeit von Partikeln verschiedenen Durchmessers in Abhängigkeit von der Höhe
Abb. 120: radioaktiver Falloutaus höherer Atmosphäre nach einer Atombombenexplosion am 11.8.1958
sen, daß im Frühjahr und vor allem im Herbst der radioaktive Fallout auch in die Atmosphäreschichten dringt, die normalerweise durch Inversion getrennt sind. Hoyle weist in diesem Zusammenhang darauf hin, daß gerade zu dieser Jahreszeit Erkältungskrankheiten häufig auftreten. 2) durch den Lichtdruck: Der Lichtdruck ist ein weiterer Faktor, der die Bakterien und Viren bewegen kann und so gegen die Gravitation wirksam arbeiten kann. 3) durch elektrische Felder: Wenn die Bakterien oder Viren durch UV- oder X-Strahlen jonisiert werden, stellen sie ein Bakterien- oder Virenplasma dar und können durch vorhandene atmosphärische elektrische Felder und Potentialunterschiede am Boden mitbewegt werden. Man erwartet deshalb für diese Partikel, daß sie den Erdboden nicht gleichzeitig erreichen, sondern daß Infektionen fleckig verteilt auftreten. Genau das kann man auch beobachten, vgl.Abb.121. So ist z.B. 1918 die große Grippeepidemie in Boston und Bombay zugleich aufgetreten, während es drei Wochen dauerte, daß sie sich von Boston nach New York ausbreitete. Es gibt viele Fälle von Grippeepidemien, wo weit entfernte, isolierte Orte zugleich befallen wurden, während die nächste Nachbarschaft die Krankheit nur mit beträchtlicher Zeitverzögerung erreichte. Durch reine Mann-zu-Mann-Ansteckung lassen sich diese Erscheinungen sich nicht erklären, zumal da eine totale Isolation von den Mitmenschen der Umgebung vor der Epidemie auch nicht bewahrt. Hinzu kommt, daß das Auftreten von Krankheiten - vielleicht durch Ladungsverhältnisse am Boden - auch lokal bedingt ist. Hoyle fand Schulen, die während Grippeepidemien kaum Krankmel353
Abb. 121: die Ausbreitung der Grippe 1968 in den USA
düngen feststellten, während die nächste Nachbarschule viele Krankmeldungen verzeichnen mußte. So viele Argumente für die Hoyle-Deutung sprechen mögen, eine Mann-zu-Mann-Ansteckung kann jedoch generell nicht ausgeschlossen werden: So sind z.B. viele Eskimos an harmlosen Krankheiten wie Schnupfen und Masern gestorben, als sie zum ersten Mal mit den Weißen in Berührung kamen. Davor kannten sie diese Krankheiten nicht. In Island hat z.B. die Masernhäufigkeit seit dem 2. Weltkrieg zugenommen und das korreliert mit dem verbesserten Ausbau der Verkehrsverbindungen, vgl. Abb.122. Es sollte auch erwähnt werden, daß es bzgl. der Rhythmik von Epidemien konkurrierende Deutungsmöglichkeiten gibt. Man kann zur Erklärung dafür auch eine Räuber (Viren, Bakterien) Beute (anfällige Organismen) - Theorie nach Lotka-Volterra heranziehen. (Es handelt sich hierbei um zwei nicht-lineare gekoppelte Differentialgleichungen, die das zeitliche Anwachsen von Räuber und Beute beschreiben und die als Lösung Schwingungen haben können.) In Worten ausgedrückt, wird dadurch folgender Sachverhalt beschrieben: Je mehr es Räuber gibt, desto weniger Beute gibt es, - oder, es kann nur viel Beute geben, wenn es wenig Räuber gibt. Zwischen beiden Polen entsteht dann realiter ein schwingendes Verhalten. Fest steht, daß der Verlauf einer Epidemie sich bis heute nicht exakt voraussagen läßt, weder von der Hoyle'schen Theo354
Abb. 122: die Häufigkeit der Masern bei verschieden dicht besiedelten Gebieten
rie, noch von den konkurrierenden Ansteckungstheorien. Weitere Argumente für einen Einfluß von Bakterien und Viren aus dem Weltall werden durch das Verhalten der Evolution deutlich: Es ist ausgeschlossen, daß Proteine und DNA reine Zufallsprodukte sind: denn, wenn ein Protein von 130 Aminosäuren lange durch Zufall entstanden sein soll, so müssen ~20130 Möglichkeiten ausprobiert werden - das ist mehr wie im ganzen Weltall Moleküle vorhanden sind. Das bedeutet, die Zeit, die die Evolution auf der Erde benötigt hat, würde hier nicht ausreichen. Weiter wissen wir, daß der genetische Code universell ist und bei allen Organismen gleich. Das spricht für einen einheitlichen Ursprung allen Lebens. Es gilt als ziemlich sicher, daß die Evolution nicht stetig, sondern sprunghaft stattgefunden hat. Es lassen sich in 3,8 109 Jahre altem Quarzgestein Mikrofossilien nachweisen, die Hefepilzen sehr nahe kommen. Ähnliches findet man in kohligen Meteoriten. Das spricht sehr dafür, daß die Eukaryonten (Zellen mit Zellkern z.B. Hefe) sich nicht innerhalb kurzer Zeit (~109 Jahre) nach dem Erkalten der Erde aus den Prokaryonten (ohne Zellkern, Bsp. Bakterien) entwickelt haben, sondern daß beide Gattungen von Anfang an unabhängig vorgelegen haben. Im Verlaufe der Evolution stellt man dann fest, daß neue Arten mit wesentlichen Verbesserungen, wie z.B. Flugfähigkeiten, ganz plötzlich da sind, während man Zwischenformen nicht findet. Es mußte also manchmal sogar in verschiedenen Arten zu einem bestimmten Moment neues Erbgut zur Verfügung stehen, so daß sogar Symbiosen zwischen Pflanzen und Tieren auf einmal 355
möglich wurden. So treten z.B. die Blütenpflanzen und Insekten zum selben Zeitpunkt der Evolution auf. Eine weitere Beobachtung ist folgende: Es gibt Tiere, die eine Plazenta haben, aber keine brauchen, während die verwandte Art sie plötzlich braucht. Alle Fakten sprechen nach Hoyle dafür, daß es so was wie von außen vorgegebene kosmische Gene gibt, die dann bei gegebenem Selektionsdruck in die Organismen integriert werden. Daneben dürften kosmische Ereignisse für Evolutionssprünge verantwortlich sein. Wir werden jetzt ins Psychologische überspringen. 11.3. Die Runen als Beispiel für Archetypen Unter einem Archetypus versteht die Psychologie das Abstraktum von seelischen Inhalten, die auf verschiedenste Weise ausgedrückt oder symbolisiert werden und alle unter einem gemeinsamen inhaltlichen Nenner stehen. Man kann sich unser Bewußtsein aus Archetypen, d.h. elementaren Inhaltseinheiten zusammengesetzt denken, ähnlich wie die Proteine aus Aminosäuren sich zusammensetzen. Wir werden als Beispiel für Archetypen hier die 18 Runen des Futhork heranziehen, vgl.Tab.17. Woher die Runen eigentlich kommen, weiß niemand so recht. Sie sind international. Man findet sie z.B. in Skandinavien. Dort sind sie auch literarisch im Epos der Edda niedergeschlagen. Jedoch auch in China findet man alte Runenritzungen. Die chinesische Urschrift enthielt Runen. Die Runen sind Wortwurzeln in der indogermanischen Ursprache. Die Runen wurden und werden noch heute zu kultischen und meditativen Zwecken benutzt. Einer Rune wird zugeordnet: 1) Zahl, 2) Buchstabe + Laut, 3) Bild + Bedeutung, 4) Körper und Handstellung, 5) Farbe, 6) Edelstein, 7) Tarotkarte, 8) Tierkreiszeichen, 9) Baum, 10) Jahreszeit. Zu jeder Rune gibt es noch ein Dämonium. Es handelt sich dabei um die negative, böse Ausprägung des an sich positiven "guten" Runenarchetypus. Tabelle 17 gibt einen generellen Überblick über die Gesamtheit der 18 Runen des Futhork. Die Punkte 5)-10) hat der Autor weggelassen, da er von diesen Beziehungen nichts genaueres weiß. Runen werden, wie schon erwähnt, in der Meditation praktiziert. Es gibt dabei verschiedene Abwandlungen. Wir erwähnen: 356
Tabelle 17: die Runen des Futhork
357
Das Stellen der Rune mit der Hand oder dem Körper: Man stellt hierbei mit seinem Körper oder seiner Hand die jeweilige Rune nach. Es fällt auf, daß viele Runenstellungen Bioenergetikübungen sehr ähnlich sind, die vom Reich-Schüler Alexander Löwen entwickelt wurden. 1) Meditation der Rune: Man stellt sich ein Bildsymbol (Bsp. für Ł = Ar,Adler) und damit zugleich den geistigen Symbolgehalt (Bsp. für Ł = Autorität, Führungskraft) einer Rune vor und identifiziert sich (Selbstsuggestion: "Du bist der Adler") allmählich mit den positiven Symboleigenschaften dieses Runenbildes, die dann auf einen übergehen sollen. Das Verfahren wird auch katarhythmisches Bilderleben genannt und ist eine besondere Form der Selbstsuggestion. 2) Mantramistik der Rune: Man denkt, singt oder spricht den Namen oder Buchstaben der Rune und bringt ihn in bestimmten Körperstellen zur "Schwingung". Diese Praktiken alle können in Verbindung mit einer korrekten Atmung einen "energetischen Einstrom" bewirken, was sich in einem Kribbeln an verschiedenen Körperteilen, wie Händen und Füßen, oder in Hitzewallungen, gesteigerter peripherer Hautdurchblutung, oder in dem Bedürfnis zur bioenergetischen Abreaktion, d.h. Dauerlauf oder "eine Frau packen", äußern kann. Man kann sich durch diese Verfahren "elektrisch" so aufladen, wie in einem Orgonakku. Die Gefühle sind sehr ähnlich. Es kann aber auch bei falscher Praxis zu einem Absacken des Kreislaufs und zu lästigen Begleitsymptomen, wie Schlappheit, kommen, die dann den Tag über lahmen können. Der Sinn dieser meditativen Übungen ist die gelenkte Aufnahme von "psychisch-elektrischer" Energie. Normalerweise ist das die Funktion, die dem Schlaf zukommen müßte. Nur ist dort dieser Prozeß diffuser und geschieht dort in der Regel weniger gut gemäß der gerade obwaltenden Gefühlssituation. Man kann die Runen zur praktischen Lebensbewältigung und Weiterentwicklung einsetzen. So wird zum Beispiel ein Lehrer, der Führungskraft und Willen ausstrahlen muß, sich der Ar- und IsRune bedienen, während die Hausfrau, die Harmonie ausstrahlen will, Hagal gebraucht. Man kann die Runen dazu benutzen, aus seinem persönlichen Karma (Schicksal) herauszukommen: Wenn man etwa durch seine Lebensgeschichte keine Autorität geworden ist, sondern - das Dämonium davon - ein "Arschloch", so hilft einem die Medita358
tion der Ar-Rune etwas, die Probleme in Angriff in Angriff zu nehmen. Das bedeutet dann, vermehrtes, verstärktes Leid und intensive Auseinandersetzungen, bis das Problem gelöst ist. Die Runen sollen - so ihre Vertreter - magische Kräfte, ja sogar Psychokinese und schicksalhafte Wendungen mit ihrer Kraft bewirken. Der Mißbrauch dieser psychischen Kräfte soll zu schweren, durch die eigene Schuld unbewußt selbst ausgelösten Rückschlägen führen. Es scheint so zu sein, daß diese Runen als Archetypen von innen her elementar als "Jenseitskräfte" vorgegeben sind. Der Autor konnte während einer psychologischen Meditationssitzung einmal beobachten, wie die Gruppenleiterin bestimmte Symbole vorgegeben hat, die jedoch nicht gegriffen haben. Einige der Gruppenteilnehmer sind dann während ihrer Traumreise unbewußt auf die Runensymbole gestoßen, die mit ihrem spezifischen Problem korrelierten. Ob freilich diese anscheinend innerlich vorgegebenen Archetypen die psychische Parallele zu den materiell postulierten kosmischen Genen im Sinne von Hoyle sind und ob man derartige Gedankengebilde gemäß der Idee von Dion Fortune mit elektrisch geladenen Bakteriennebeln korrelieren kann, bleibt natürlich eine reine Hypothese. Vom heutigen Standpunkt des Wissen über Gene läßt sich sagen, daß die DNA im lebenden Organismus keine ewig vorgegebene Matrix mit festem Erbgut ist, sondern daß sie im Grunde nur den Status quo des Organismus darstellt, der sich unter den verschiedensten Einflüssen wie Strahlung, Bakterien, Viren, elektrische und magnetische Felder, und sicher auch durch eine innere, geistige Selbstlenkung ständig ändert.
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Bibliographie 1) Hoyle,F., Wichramasinghe,C., Pflug,H.D. Bild der Wissenschaft Nr. l 1982, S. 39-62 2) Hoyle,F., Wichramasinghe,C. Diseases from Space Dent London 1979 3) Hoyle,F., Wichramasinghe,C. Evolution from space Simon & Schuster New York 1981 4) Hoyle,F., Wichramasinghe,C. Space Traveller The Bringers of Life University College Cardiff Press 1981 5) Cliff,A., Haggelt,P. Spektrum der Wissenschaft No.7 1984, S. 50 6) Greenberg,J.M. Scientific American Bd.250(6), S.124 7) Lakhowsky,Georges Das Geheimnis des Lebens C.H. Beck München 1931 8) Spiesberger,Karl Runenmagie Schikowski Berlin
1954,1984
9) Fortune,Dion Selbstverteidigung mit PSI Ansata Interlaken/CH 1981
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Sachverzeichnis Ablenkung, N-Strahlen, magnetische 227 Ablenkung, odische, durch Wind 19 Absorption, N-Strahlen 224 Aktualneurose 97 Anästhetika 228 Animismus 259 Anomaliezone 266,268 Antigravitation 149 Antikörper 352 Archetypen 347 archimedisches Prinzip 266 a-Strahlen 227 Astralkörper 239 Astralplan 239 Astralwandern 245 atonische Malariaheilung 58 atonische Säule 48 atonische Spule 48 atonische Wirkungen 58 atonisch zooische Anatomie 54 atonischer Kondensator 49 atonischer Unterbrecher 50 Atonizität 33 ff. Atonizitätsquellen 38 ff. Aufladung, N-Strahlen 225 Aurora borealis 147 Äquivalenzprinzip 337 Äther 149 Äther, elektrischer 193 Ätherleib 239 ff. Äthermoleküle 193 Ätherpartikel 193 Ätherstrahlenbündel 199 Ätherstrahlgeräte 193 Ätherwellen 193 Ätherwirbel 194 Ätherwolke 193 Backwash-Effekt 177 Bakteriogenese 349 Befruchtungsstoffe 279 Beugung, N-Strahlen 222 Bilokation 246 Biogenese 101,105 Biolumineszenz 28 Bione 101 ff.,103 Bione-Erd 103 Bione-Kohle 103 Bione-SAPA 113,114 Blutkörperchen, rote 104 Brechung, N-Strahlen 222 Brechung, odische 18 Brechungsindex, N-Strahlen 222 Brown-Biefeld-Effekt 306 Brownite 168 ff. ß-Strahlen 228
calor mordax 25 Chakra 241 ff. Chloroform 230 Cloudbuster 172 ff. coitus condomatus 97 coitus interruptus 97 Corioliskraft 147,270 CPF 156 ff. Detektion, N-Strahlen 214 ff. Dissoziation 156 ff. DNA 354 DNS-Strahler 200 Doppeldrallbewegung 273 Doppeldrallrohr 274 DOR 162 ff. DOR-Krankheit 163 ff. elektromagnetische Wellen 134 Elektrotherapie 201 emotionale Pest 112 emotionale Wüste 184 Entmagnetisierung, adiabatische 290 Erdmagnetismus 20,22 Erdorgon 121 Erdorgonstrom 142 Evolution 354 Experiment XX 135 ff. Exteriosation 241,247 fliegende Untertassen 333 ff. Fluid 240 Fluidal 240 Fortleitung, N-Strahlung, 226 Fortleitung, odische 16,18,197 Fortleitung,atonische 36,38 Fortleitung,zooisch 46 Friktionsschwankung 101 Fruchtstoffe 279 Galilei'sches Prinzip 337 Galvanometer 71 Gamsräude 268 Geiger-Müller Zähler 128 ff. Geißlerröhre 47 Glottisspasmus 151 Gravitation 21, 69, 149 Halluzination 249 Hochfrequenzfeld 120 Hohlraumstrahlung 29 Homöopathie 49 homöopathische Lösung 48 Hurrikan 147 Hypertonie 165
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Hypnose 247 Hysterie 165
Nordlicht 146 Norlingschaltung 296
Implosionsmaschine 306 ff. Inhalationsapparat 50 kalte Gärung 281,288 Katalepsie 6 Kirchhofgespenster 245 Kirlianfotographie 232 Kleist'sche Flasche 15 Kneipp-Prießnitz-Kur 303 Kompostierung 281 Konduktor 14 Konservierung 209 kosmische Gene 347 Krebs 151
Oberbewußtsein 252 Od 6 ff. Odglut 9,10 ff. odische Beeinflussung 19 odische Ladung 16 Odquellen, ehem. Reaktionen 12 Odquellen, Druck 12,13 Odquellen, Elektrizität 13 Odquellen, Kristalle 6,10 Odquellen, Lebewesen 11 Odquellen, Magnet 6 ff.,8 Odquellen, Reibung 12,13 Odquellen, Stoffe 12,13 Odquellen, Wirbelbewegung 15 Odstrahlung 197 ORANUR-Experiment 159 Orene 168 ff. Orgasmusformel 97 Orgon 113 ff. Orgon, Lichterscheinungen 122 Orgon, thermische Wirkung 121 Orgonakkumulator 114 ff.,118 ff. Orgonatmosphäre 119,123,186 Orgonbestrahlung 150,151 Orgondecke 150 Orgoneinheit 124 Orgonenergie 113,118,137,151 Orgonentladungskanal 144 Orgonfeld 118 Orgonfeld 126,136 Orgonfeldmeter 125 Orgonhülle 134,145 Orgonladung 127 Orgonlumination 128,133 Orgonmotor 133 orgonometrische Gleichungen 154 Orgonomie 112 ff. orgonomisches Potentialgesetz 141 Orgonoskop 124 Orgonozean 124 Orgonpotential 141 Orgonpulsation 145 Orgonshooter 150 Orgonspannung 119,120,133,145,151 Orgonstrom 147 ff.,177 Orgontin 135,136 orgonotische Potenz 135 Orite 168 ff. OROP 174 ff. ORUR-Effekt 182 ORUR-Material orurisieren 182,186 Ozon 81
Lebensstrahler 193 Libido 97 Libidostauung 97 Lohe, odische 11 ff. Luftkeimtheorie 105 Lykantropie 246 magnetische Kraftübertragung 55 magnetische Striche 240 Magnetismus 69 ff. Magnetometer Fortin 72,75,86 ff. Mansfield Water- and Oilfinder 69 Mechanist 107 ff.,111 medizinischer Buster 150 Melanor 166 ff. Mentalleib 239 ff. Mentalwelt 239 ff. Metallprotuberanzen 77 Milz 242 MS 165,166 Mumifizierung 166 Muskeltest 36 ff. Mystizist 107 ff.,111 N-Quellen, chemische 218 N-Quellen, Druck 219 N-Quellen, Elektrizität 219 N-Quellen, Kristall 217 N-Quellen, Magnet 217 N-Quellen, Pflanzen 217 N-Quellen, Phasenübergange 218 N-Quellen, rayonnement pesante 220 N-Quellen, Spannung 219 N-Quellen, Tiere 217 N-Quellen, Wärme 218 nemetisch 23 Nernstlampe 226,217,228 Nervenwellen 231 Neurose 97 364
Ödeme 163 Panspermie 347 Pflanzenstrahler 199 ff. Phosphoreszenz 22,28 Phosphoreszenzabklingzeit 214 Phosphoreszenzschirm 216 -Digitalis 230 -Rhodopsin 246 -Schwefelkalzium 214 ff. -Silberjodid 230 Phosphoreszenzstimulierung 216 ff. Photomultiplier 28 ff.,214,232 planetare Bewegung 263 Plasmaströmung 101 Polarisation, N-Strahlen 221 Polarisation, X-Strahlen 221 Polarisierung, odische 18 Polyarthritis 151 Proteine 355 Psychogon 254 Psychokinese 243,256 psychophysische Energie 249,252 psychophysisches Gesetz 6 Psychotiker 249 psychotronischer Generator 255 Pulsationsformel 97 Radioaktivität 227 Räuber-Beute-Theorie 354 Reflexion, N-Strahlen 226 Reflexion, odische 18 Regenbogen, odischer 7,9 Reich'scher Bluttest 104 ff. Reperkussion 243 Reynoldszahl 270,279 Runen 355 ff. Ruten 257 ff.
Stromstrich 273 Superimposition 146 Symbiose 354 Sympathiezauber 248 Telepathie 249 ff. Temperaturachse 273,278 Tischrücken 26 Tonisierungspunkt 152 Tornado 291 Turbulenz 270,273 UFO 183 ff. Unterbewußtsein 252,249 ff.,259 Verbundwirbel 291 Viriogenese 349 Wasserader 25 Wasserfadenexperiment 293 ff. Wasserhose 291 Wasserwachstum 300 ff. Wendelrohr 306 ff. Wetterprognose 78 Widerstandsanalyse 164 ff. Wirbelbewegung 289 ff. Ying-Yang Gesetz 24 Ziegler'scher Drucktopf 51 Ziegler'sches Teleskop 51 Zoozität 33 ff. Zoozitätsquellen 38 ff. Zopfwirbel 291 Zyankali 48 Zykloide 294
Schizophrenie 151 Schöpfungsfunktion 156 ff. Schraubenwirbel 291 Sekundärtrieb 164 ff. Sequestration 164 ff. Silberkordel 239 Silicagel 105 ff.,334 Solarplexus 243,241 Sonnenfleckenaktivität 70,352 Sonnentau 35 soretisch 23 Spacegun 182 Spaltungsvorgang 242 ff. Spiritismus 251,256 Strahlung, N-Strahlen 213 Strahlung, X-Strahlen 213 Strahlungsampel 198 Strichbehandlung 239 ff. 365
Namensverzeichnis Alexandersson 332 Andrews 304 Arrhenius 347 Bequerel 69 Bequerel,J. 226 ff. Berzelius 5 Besant 249 Bichat 217,226 Blondlot 213 ff. Bordier 214,229 Böse 228 Brahe 332 Broca 216,229 Bruno 112 Charpentier 226,230,231 Colson 218 Crawford 256 ff. Crosse 105,107 Darwin 347 de la Rive 71 Durville 240 Exner 265 Fechner 6 Forchheimer 265 Fortin 69 ff. Fortune 359 Freud 97,104 Fromherz 28 Futhork 356 Galileo 112 Gates 246 Gely 255 Goethe 292 Golligher 256 Guilloz 223 Gutton 215,217 Helmholz 293 Hilsch 290 Hoyle 347,349 ff. Kelley 172 Kepler 332 Kokaly 3323 Kotik 250 ff. Lambert 231 Leadbeater 244 Lenard 293 Lentine 152 Liebig 5 Lottka 354
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Mace de Lepinay 218 Martin 289 Mascart 214 Matteuci 71 Mesmer 23 Meyer 231 Motoyama 241 Müller 85 Neef 24 Neumann 338 Newton 336 ff. Ochorowicz 256 Pasteur 112 Popp 29 Popel 307 Rabbi Löw 255 Raknes 140 Ranque 290 Reich 93 ff. Reichenbach,K.L.Fhr.v. 5 ff.,35,214,245 Rochas, A. de 248 Rothe 232 Schauberger,V. 263 ff. Schauberger,W. 294,338 Schmid 73 Semmelweiß 112 Smyngedawn 213 Teubner 153 Tomczyk 256 Volterra 354 Weingärtner 29 Weissbach 326 Wieseke 338 Wolf 29 Wood 213 Wüst 75 Ziegler 214 Zöppritz 35,66