Heide Fischer
Körperweisheit
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Heide Fischer
Körperweisheit Was...
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Heide Fischer
Körperweisheit
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Heide Fischer
Körperweisheit Was Frauenkrankheiten uns sagen
nymphenburger
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Wichtiger Hinweis Die in diesem Buch vorgestellten Übungen, Rezepte und Anwendungen wurden von der Autorin und dem Verlag sorgfältig geprüft und haben sich in der Praxis bewährt. Jede Person reagiert jedoch individuell. Achten Sie sorgfältig darauf, was Ihnen bekommt, Ihnen förderlich und hilfreich ist und was nicht. Eine Haftung für etwaige Nachteile oder Schäden kann weder von der Autorin noch vom Verlag übernommen werden.
© 2009 nymphenburger in der F.A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München. Alle Rechte vorbehalten. Schutzumschlag: Wolfgang Heinzel Schutzumschlagmotiv: corbis, Düsseldorf Satz: EDV-Fotosatz Huber / Verlagsservice G. Pfeifer, Germering Gesetzt aus: 10,5/13,5 Optima Druck und Binden: GGP Media GmbH, Pößneck Printed in Germany ISBN 978-3-485-01172-3 www.nymphenburger-verlag.de
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I N H A LT
Zum Geleit 7 KAPITEL 1 Brustkrebs – Mein Weg zu mir 9 KAPITEL 2 Chronischer Vaginalinfekt – Meine Lust leben lernen 27 KAPITEL 3 Dysmenorrhoe – Sich selbst vertrauen 43 KAPITEL 4 Dysplasie am Gebärmutterhals – Seelische Verletzungen können heilen 57 KAPITEL 5 Eierstockzysten – Sich neu entdecken 71 KAPITEL 6 Endometriose – Meine Geschichte, mein Potenzial 85
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KAPITEL 7 Gebärmutterpolypen – Sich Raum nehmen 99 KAPITEL 8 Myome – Kreativität leben 111 KAPITEL 9 Polyzystische Ovarien – Die Familiengeschichte verarbeiten 125 KAPITEL 10 Schilddrüsenerkrankungen – Sich schützen lernen 137 KAPITEL 11 Wechseljahre – Werden, die ich bin 149 KAPITEL 12 Zyklusstörungen – Den eigenen Rhythmus finden 161 Anhang 173
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ZUM GELEIT
Jede von uns kennt Situationen, in denen sie krank wurde aufgrund von Prüfungsstress, Problemen in der Liebesbeziehung, Schwierigkeiten am Arbeitsplatz … Plötzlich entscheidet der Körper für einen, dass es genug sei. Man braucht eine Ruhepause in Form einer satten Erkältung, eine Liebespause mithilfe einer Scheidenentzündung … Trauen wir uns genauer hinzuschauen, meint es der Körper gut mit uns, unterstützt uns, ein Leben zu führen in Übereinstimmung mit Werten wie Respekt, Anerkennung und Selbstfürsorge. Ein Leben, in dem Aktivität und Ruhe, Bewegung und Faulheit, Geselligkeit und Rückzug, Selbstdisziplin und Großzügigkeit, Luxus und Kargheit sich annähernd die Waage halten. Nur leben wir in einer Gesellschaft, in der solche Werte und Ausgewogenheiten oft zugunsten des Funktionierens zurückstehen (müssen), obwohl unsere innere Stimme ganz leise sagt, das hältst du so nicht lange durch. Hören wir lange genug nicht auf diese Stimme, stellen sich stärkere Beschwerden, Krankheiten ein, die mithilfe der Schulmedizin und deren mechanischem Körperverständnis oft nur notdürftig repariert werden, ohne dass wirkliche Lernprozesse stattfinden. Aus ganzheitlicher Sicht könnte Krankheit dagegen als Hinweis aufgefasst werden, sich an gewisse innere Bedürfnisse zu erinnern. Selbst eine Krebserkrankung kann, wie viele Betroffene berichten, dazu führen, sein Leben intensiver zu leben, falsche Rücksichtnahme aufzugeben, mehr die wirklich wichtigen Dinge zu beachten, sich mit wahrer Freundschaft und Liebe zu umgeben. 7
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Als von den Heilpflanzen begeisterte Ärztin habe ich viele Jahre Rezepturen gesammelt, angewendet und weitergegeben, um Frauen mit ihren Krankheiten und Beschwerden, in ihren Wandlungsphasen zu unterstützen. Diese Jahre, in denen ich Begleiterin bei Heilungsprozessen sein durfte, haben mich auch die Weisheit des Körpers gelehrt. Statt nur seine Reaktionen zu bekämpfen, lernte ich, ihn und seine Besitzerin in ihrer Einzigartigkeit anzuerkennen. Der Körper zeigt Wege auf, wie aus Krankheit ein neues Lebensgefühl, neue Lebensqualität erwachsen kann. Ich bin vielen mutigen Frauen begegnet, die alle auf ihre Weise die Herausforderung Krankheit angenommen haben. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie sich mithilfe heilender Pflanzen und innerer Bilder dem Körpergeschehen angenähert haben und bereit waren, dem Körper mit Naturheilmitteln, Bewegung, Ernährung und heilsamen Ritualen in für sie angemessener Weise entgegenzukommen. Ihre Beispiele mögen für Sie Anregung sein herauszufinden, welches Thema hinter Ihrer Beschwerde stecken mag und wie Sie Heilsamkeit in Ihrem Alltag leben könnten. Die Imaginationsübungen spielen in diesem Buch eine zentrale Rolle. Bitte beachten Sie hierzu die allgemeinen Anmerkungen im Anhang (siehe S. 173). Wichtig ist mir auch zu betonen, dass frauenspezifische Erkrankungen nicht zwangsläufig »bedeuten«, dass Sie ein Problem mit Ihrer Weiblichkeit haben, wie manche Ratgeber glauben machen. Dennoch spielen sie sich vor dem Hintergrund Ihrer Existenz als weibliches Wesen in einer männlich dominierten Welt ab und vor dem Hintergrund Ihres ganz persönlichen, beruflichen und kulturell geprägten Lebens. Sich der Herausforderung Krankheit zu stellen bedeutet vielleicht, das eine oder andere zu verabschieden, und … es gibt viel zu gewinnen. Heide Fischer 8
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K APITEL 1
Brustkrebs – Mein Weg zu mir
Miriam erzählt: Ich war ungefähr 30, als in meiner rechten Brust ein Knoten festgestellt wurde, den man jedoch als harmlos einstufte. Ich vergrößerte daraufhin die Abstände der Untersuchungen und als meine Ärztin vorschlug, mal wieder zur Krebsvorsorge zu gehen, lag die letzte Untersuchung fünf Jahre zurück. Früher hatte ich recht oft Krebsangst gehabt, aber zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht, ich ging ganz unbeschwert zu dem Termin. Ich hatte längere Zeit intensiv an meiner Selbstfindung gearbeitet und dachte, ich hätte damit alles getan, was in meiner Macht steht, um gesund zu sein. Die untersuchende Frauenärztin veranlasste eine Mammografie und als dabei Kalkablagerungen gefunden wurden, riet sie mir dringend zur genauen Abklärung in der Uniklinik und vereinbarte einen stationären Termin. Die verkalkte Stelle in meiner Brust sollte zunächst mit einem Draht markiert und dann entfernt werden. Der Klinikarzt hatte die ganze Sache als harmlos dargestellt: Drei bis vier Tage Krankenhaus, dann noch zwei Tage schonen und ich könnte wieder meiner Arbeit nachgehen. Erst durch die Narkoseärztin erfuhr ich, dass die Drahtmarkierung vor der eigentlichen OP erfolgen sollte. Sie hätte mir gern ein Beruhigungsmittel gegeben,
Gruppierten Mikrokalk abklären
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Zeit zum Erholen nach OPs
Mehrere Möglichkeiten zu operieren
aber der operierende Arzt ließ das nicht zu, ohne seine Entscheidung zu begründen. Er traf dann die Stelle nicht und eine Radiologin setzte einen zweiten Draht. Ich stand mit den Händen über dem Kopf, es war unglaublich schmerzhaft und mir liefen die Tränen nur so über das Gesicht. Die Radiologin ging, während sie ihre Arbeit tat, mit keinem Wort auf mich ein. Nach der OP konnte keine Rede davon sein, zwei Tage nach der Entlassung wieder arbeiten zu gehen. Ich hätte realistischerweise mindestens zwei Wochen gebraucht, um mich zu erholen, und es hätte mir sehr geholfen, wäre ich schon vor dem Krankenhausaufenthalt über das Vorgehen informiert worden. Das pathologische Ergebnis kam 14 Tage später, die Diagnose lautete »duktales Karzinom in situ (DCIS)«, ein in den Milchgängen wachsender, noch oberflächlicher Krebs. Der operierende Arzt erklärte mir jedoch, das veränderte Gewebe sei zu knapp im gesunden Bereich entfernt worden. Es müsse noch einmal operiert werden und aus medizinischer Sicht sollte die Brust amputiert werden. Ich war schockiert über die Vorstellung, meine Brust ganz zu verlieren. Wie war das möglich? Gab es keine Alternative? Nach einer Besprechung im Ärzteteam wurde mir vorgeschlagen, einfach nur eine Nachoperation durchzuführen. Nach den traumatischen Erfahrungen im Krankenhaus war ich aber selbst zu diesem Eingriff nicht mehr bereit. Ich entschied, mich zunächst anderen, ganzheitlichen Heilweisen zuzuwenden.
Medizinischer Hintergrund Brustkrebs ist der Überbegriff für verschiedene Krebsarten, von denen manche schnell voranschreiten und rasch Tochtergeschwülste in Leber, Knochen oder Ge10
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hirn bilden. Andere wiederum wachsen so langsam, dass es womöglich besser gewesen wäre, wenn ihre Besitzerin nie davon erfahren hätte, da sie ihre Lebensdauer und -qualität nicht weiter beeinflussen. Zwischen diesen Extremen gibt es alle Abstufungen, die erst durch eine genaue Diagnostik per Mammografie, Ultraschall und eine mikroskopische Untersuchung des Gewebes wirklich eingeschätzt werden können. Diese Tatsache hat in einigen europäischen Ländern dazu geführt, ein sogenanntes Mammografie-Screening einzuführen, die routinemäßige Untersuchung gesunder Frauen ab 50. Kritische Stimmen wenden ein, dass auf diese Weise mehr Frauen aufgrund von falsch-positiv Befunden (das heißt, eine Auffälligkeit stellt sich im Nachhinein als harmlos heraus) beunruhigt werden, als dass die Untersuchten davon profitierten. Unerlässlich ist eine genaue Diagnostik in jedem Fall bei auffälligen Knoten, Verhärtungen oder Verziehungen des Brustgewebes sowie bei verfärbten Absonderungen aus der Brustknospe. Wenn bei Früherkennungsuntersuchungen wie Mammografie oder Ultraschall ein verdächtiger Bezirk gefunden wurde, empfiehlt die Schulmedizin eine Probeentnahme unter örtlicher Betäubung, um das Gewebe unter dem Mikroskop zu untersuchen. Diese kann Entwarnung geben oder, wenn sich der Verdacht erhärtet, bereits vor einer Operation eine sinnvolle Therapieplanung ermöglichen. Die Einschätzung des untersuchten Gewebes speist sich unter anderem aus dem Grad der Differenziertheit (Grading) und dem Vorhandensein von Hormon- und anderen Rezeptoren. Nach dieser ersten pathologischen Untersuchung des Gewebes erfolgt in den meisten Fällen die Entfernung des Tumors sowie, während derselben Operation, die Untersuchung der Lymphknoten. In vielen Fällen ist es ausreichend, den
MammografieScreening umstritten
Genaue Diagnostik bei Auffälligkeiten
Gewebeproben erleichtern die Planung
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Wächterlymphknoten untersuchen
Risikofaktoren ausschließen
sogenannten Wächterlymphknoten mit Kontrastmittel zu markieren, zu entfernen und ihn noch während der Narkose untersuchen zu lassen. Werden in diesem keine Krebszellen gefunden und wurde der Tumor mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand entfernt, ist die Operation beendet. Operateure bemühen sich heute, so wenig Lymphknoten wie möglich zu entfernen, um das gefürchtete Lymphödem des Armes zu vermeiden. Wurde brusterhaltend operiert, wird routinemäßig nachbestrahlt. Ab einer bestimmten Tumorgröße werden die prophylaktische Bestrahlung der anderen Brust sowie eine Chemotherapie empfohlen. Über die Ursachen einer Brustkrebserkrankung gibt es kein eindeutiges Wissen. Risikofaktoren bei der Entstehung sind in geringem Maße eine erbliche Vorbelastung, nicht beeinflussbare Dinge wie ein frühes Einsetzen der Menstruation sowie späte Wechseljahre. Von den Faktoren, die unserem Einfluss unterliegen, sind vor allem Übergewicht, Bewegungsmangel, Fehlernährung, hoher Alkoholkonsum, Rauchen, hoher Fleischkonsum sowie hormonelle Verhütungsmittel und Hormontherapie in den Wechseljahren zu nennen, die das Risiko zu erkranken erhöhen. Obwohl 80 % aller an Krebs Erkrankten auch naturheilkundliche und psychologische Hilfe in Anspruch nehmen, wird diese Art der Unterstützung von Schulmedizinern bis heute weitgehend ignoriert, eine Zusammenarbeit der verschiedenen Schulen findet zum Schaden der Patientinnen nur selten statt.
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Ganzheitliche Möglichkeiten Eine seriöse naturheilkundliche Therapie bei Brustkrebs sieht ihre Aufgabe vor allem in der Stärkung des Immunsystems und der körpereigenen Schutz- und Reparaturmechanismen. Daneben steht, ebenso wichtig, die naturheilkundliche Begleitung vor und nach Operationen, die Linderung der Nebenwirkungen schulmedizinischer Therapien und die Vorbeugung von Rezidiven (erneutes Auftreten der Erkrankung). Am besten erforscht ist hierbei, auch bei Brustkrebs, die Behandlung mit einem Mistelpräparat (Viscum album) in Form von subcutanen Injektionen (zwei- bis dreimal wöchentlich). Wissenschaftliche Studien zeigen, dass an Krebs Erkrankte, die (am besten schon im Vorfeld anderer Therapien) eine Misteltherapie erhielten, eine bessere Heilungstendenz nach Operationen, eine höhere Lebensqualität und, was allerdings kontrovers diskutiert wird, auch eine höhere Überlebenszeit aufweisen. Neben der Mistel kommen in spezialisierten Praxen und Kliniken, die Sie über die Gesellschaft für biologische Krebsabwehr erfahren (siehe Anhang, S. 179) auch Sauerstoff- oder Wärmebehandlung, Thymuspräparate, Orthomolekulare Medizin und andere Naturheilverfahren zur Anwendung. Unabhängige Beratungsstellen unterstützen Sie, die in Ihrem Fall beste Therapie komplementär (unterstützend) neben der notwendigen schulmedizinischen Behandlung herauszufinden. Eine Ernährungsumstellung auf vitale, biologische Lebensmittel, die Reduzierung von Fleisch- und Fleischprodukten und die Vermeidung schädigender Genussmittel wie Rauchen, Alkohol, fetthaltige Snacks (Chips & Flips) spätestens nach Diagnosestellung erhöhen nicht nur das Wohlbefinden und bestärken Eigenmacht und Einflussnahme auf die Erkrankung, sondern haben laut
Das Immunsystem stärken
Unabhängige Beratungsstellen helfen weiter
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Krebswidrige Ernährung
einigen Studien auch eine lebensverlängernde Wirkung. Dazu gehört auch, genügend zu trinken und auf einen ausgewogenen Säure-Basen-Haushalt zu achten. Laut neueren Forschungsergebnissen gibt es eine Reihe von Nahrungsmitteln, die gezielt in die Ernährung eingebaut werden können und den Körper auf verschiedenen Ebenen stärken. Mithilfe spezieller Wirkmechanismen gehen sekundäre Pflanzenstoffe, nicht nur die gerühmten Radikalfänger, gegen Entartungstendenzen von Zellen vor. Um speziell das empfindliche Brustgewebe zu schützen, scheint eine gesunde Ernährung vor allem in den Wachstumsphasen von Kindheit und Pubertät unerlässlich. Aufklärung hierüber sollte verstärkt in Familienzentren, aber auch in Schulen betrieben werden. • Phytoöstrogene in Hülsenfrüchten wie Sojabohnen und in verschiedenen Kohlarten schützen die Brust vor dem Einfluss von körpereigenen und Fremdöstrogenen und unterstützen die Apoptose (den programmierten Zelltod im Gegensatz zu unkontrollierter Vermehrung). • Granatapfelkern- und Leinöl sowie fetter Fisch sorgen mit ihrem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren für Zellschutz. Leinöl wird, kombiniert mit Magerquark, vom Körper besonders gut verwertet, wie die Chemikerin Johanna Budwig schon in den 1950er-Jahren herausfand. • Vitamin A, aber auch seine Vorstufe Beta-Carotin in Karotten(-saft) oder Sanddornprodukten wirken in dieselbe Richtung. • Lauchgewächse wie Zwiebel und Knoblauch, am besten frisch genossen, bewirken Zellschutz und Wachstumshemmung. • Kurkuma, ein Gewürz, das durch die indische Küche bei uns bekannter wurde, sowie täglich drei Tassen 14
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japanischer Grüntee bewirken laut kanadischen Forschungsergebnissen eine Hemmung von Krebszellen. • Anthocyane in roten Früchten und Gemüsen wie Rote Bete, Himbeeren, Granatäpfeln, Johannisbeeren oder Cranberrys scheinen sogar tiefgefroren wirksam gegen Krebs zu sein. • Milchsauer vergorene Gemüse oder Säfte sowie Brottrunk stärken die Darmflora und damit das Immunsystem.
Budwig-Creme für ein langes Leben Verrühren Sie sorgfältig 100 g Magerquark mit 1–2 TL gutem Leinöl. (Finden Sie eine Ölmühle in Ihrer Umgebung oder besorgen Sie sich biologisches Leinöl im Fachhandel.) Reichern Sie diese wohlschmeckende Creme mit 1 EL frisch geschrotetem Leinsamen, Früchten und Flocken als Müsli an und trinken Sie wegen der Quellfähigkeit des Leinsamens eine große Tasse Tee dazu. Eine weitere Möglichkeit ist, die Creme mit frischen Kräutern und etwas Meersalz aufs Brot zu streichen. Budwig-Creme ist die ideale Nahrungsergänzung, sie senkt den Cholesterinspiegel, beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor und schützt die Zellen vor schädigenden Einflüssen. Medikamente sollten nur mit einem zeitlichen Mindestabstand von zwei Stunden eingenommen werden, da Leinsamen im Darm die Aufnahme behindern können.
Die Darmflora stärken
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren schützen die Zellen
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Operationen naturheilkundlich begleiten
Kräuter gegen Übelkeit
Die Naturheilkunde empfiehlt im Zusammenhang mit Operationen: • Täglich zwei bis drei Tassen Schafgarbentee zur Verbesserung der Wundheilung und zur Blutstillung. • Arnica C 30 Globuli, je drei vor und nach der OP, verhindern starke Nachblutungen, Arnika ist die Traumapflanze schlechthin. • Staphisagria C 30 Globuli lassen insbesondere Stiche (wie z. B. nach Punktionen und Probeentnahmen) besser heilen. • Notfalltropfen nach Dr. Bach, vier Tropfen auf eine 30-ml-Pipettenflasche reinen Wassers, von dieser Mischung mehrmals täglich vier Tropfen auf die Zunge gegeben, nimmt die Angst vor Eingriffen, versöhnt mit der ungewohnten Situation im Krankenhaus und sorgt für ruhige Nächte. • Sie können den Schlaf noch mit Gute-Nacht-Tropfen aus Passiflora, Melisse, Baldrian und Johanniskraut zu gleichen Teilen unterstützen. Nehmen Sie abends 30 Tropfen in etwas Wasser ein. • Übelkeit nach der Narkose begegnet man gut mit drei Nux vomica C 30 Globuli oder Ingwertee. Vor einer Chemotherapie kann Nebenwirkungen wirksam vorgebeugt werden, indem man nur leichte Mahlzeiten (Suppe) zu sich nimmt. Süße Nahrungsmittel können die Übelkeit verstärken. Bitterstoffe aus Löwenzahnwurzel oder Artischockenblättern als Tee, Tinktur oder Fertigpräparat helfen dem Körper, die starken Medikamente besser zu verkraften. Mariendistelsamen als Nahrungszusatz, Tee oder Fertigpräparat schützen das Funktionsgewebe der Leber. Während der Behandlung sollte viel getrunken werden. Karottensaft mit seinen Carotinoiden und rote Säfte mit ihrem hohen Anthocyangehalt helfen, gesunde Zellen 16
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vor den aggressiven Substanzen zu schützen. Milchsaurer Saft oder Brottrunk verbessert die Darmflora und damit die Ausscheidung schädigender Stoffe. Nach einer Behandlung bleiben kleine Mahlzeiten eher im Magen, leichte Suppen mit Zusatz von Miso (ein Sojaprodukt), Obst- oder Gemüsebrei und Quark mit Apfelmus werden besser vertragen als fettige, stark gewürzte Gerichte.
Leichte Kost bei eingreifenden Therapien
Leichte Kraftsuppe während anstrengender Behandlungen 1 Zwiebel, 1 Möhre, 1 Rote Bete, 1 Stück Sellerie, 300 g Kartoffeln, eine Lauchstange in schmale Streifen schneiden, in Olivenöl leicht andünsten und mit 1,5 l Gemüsebrühe ablöschen. Nach ca. 20 Minuten Kochzeit mit Miso oder Sojasoße abschmecken und klein gehackte Petersilie drüberstreuen.
Viel frische Luft und genügend Flüssigkeitszufuhr erhöhen die Verträglichkeit jeder Therapie. Bei Übelkeit lassen Sie auch in diesem Fall drei Nux vomica C 30 Globuli auf der Zunge zergehen. Umgeben Sie sich mit Lavendel- oder Zitrusdüften. Bei Wechseljahresbeschwerden infolge einer Hormontherapie hilft Cimicifuga racemosa (Traubensilberkerzenwurzel in Form von Fertigpräparaten wie Ceres Cimicifuga D 2, zwei- bis dreimal täglich ein bis fünf Tropfen, oder Remifemin-Dragees, je ein Dragee morgens und abends), Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen zu mildern. Vor und während einer Strahlentherapie schützen Sie Haut und Schleimhaut mit zweimal zehn Tropfen Sand-
Nebenwirkungen der Hormontherapie lindern
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Regelmäßig entgiften ist immer gut
Therapieentscheidungen informiert selbst treffen
dornfleischöl von Primavera innerlich. Radium bromatum C 30, drei Globuli nach jeder Bestrahlung, verhindert Strahlenschäden. Ließen sich Rötungen nicht vermeiden, probieren Sie drei Causticum C 30 Globuli sowie Umschläge mit verdünnter Combudoron-Essenz von Weleda. Aloe-Vera-Gel und Ringelblumensalbe beruhigen ebenfalls die gereizte Haut nach der Bestrahlung. Da der Körper auch bei vorbildlicher Ernährung durch Nahrungs- und Umweltgifte belastet wird, lohnt sich besonders zur Vorbeugung einer erneuten Erkrankung eine regelmäßige Unterstützung der Ausscheidungsorgane durch Entgiften. Auch hier gibt es verschiedene Methoden, vom Saftfasten nach Breuss bis zu homöopathischen oder phytotherapeutischen Entgiftungskonzepten (siehe Körperweisheit 5, S.54). Regelmäßige, angemessene Bewegung beugt ebenfalls nachgewiesenermaßen einer Wiedererkrankung vor. Schon mancher ist seinem Krebs »davongerannt«. Ruhigere Bewegungsarten wie Yoga, Tai Chi oder Qi Gong haben den Vorteil, Ruhe und Sammlung ins Leben zu bringen, was dem Immunsystem zugutekommt, aber auch bei der Entscheidungsfindung im Zusammenhang mit der Vielfalt der angebotenen Therapien nützlich ist. Daneben ist grundsätzlich jedes Naturheilverfahren geeignet, die Selbstheilungskräfte zu stärken. Das Wichtigste scheint zu sein, dass Erkrankte das Verfahren selbst gewählt haben und in der Überzeugung leben, sich mit genau dieser Methode etwas Gutes zu tun, ob das nun Phytotherapie, Homöopathie, Chinesische Medizin oder Kneipp’sche Güsse sind. Wichtig bei der Wahl der Methoden ist • die persönliche Vorliebe, unabhängig von den vielen gut gemeinten Ratschlägen anderer; • dass Profitinteressen von Behandlern genau abgewogen werden. 18
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Unabhängige Beratungsstellen helfen, das individuell Richtige herauszufinden. Da die wenigsten Schulmediziner auch psychologisch fortgebildet sind, fühlen viele Frauen sich mit ihren Ängsten bei ihrem Arzt schlecht aufgefangen. Neben einer guten medizinischen und naturheilkundlichen Betreuung ist deshalb die seelische Unterstützung eine wichtige Säule der Krebstherapie. Inwieweit seelische Faktoren bei der Krebsentstehung mitwirken, ist umstritten. Überlegungen in diese Richtung laufen Gefahr, dass sich an Krebs Erkrankte für ihre Krankheit auch noch schuldig fühlen. Nehmen Sie die Erkrankung zum Anlass, • sich von ausbeuterischen Beziehungen zu verabschieden; • sich nur noch mit Menschen zu umgeben, die Ihnen förderlich sind; • sich ein Unterstützerteam zusammenzustellen, Menschen zu finden, die mit zu Untersuchungen gehen, die angerufen werden können, wenn es einem schlecht geht; lernen Sie, um Hilfe zu bitten, statt immer stark sein zu müssen; • sich an alte Lebensträume zu erinnern und diese im Rahmen der Möglichkeiten umzusetzen; • Ihr Leben noch intensiver zu leben. Neben dieser Unterstützung von außen ist es wichtig, auch die inneren Heilungskräfte zu nutzen, das Selbstheilungspotenzial des Körpers voll auszuschöpfen. Eine der wichtigsten Methoden hierbei ist die Heil-Imagination. Seit Carl und Stephanie Simonton in den 1970erJahren herausfanden, dass Patienten ihr Leben durch machtvolle innere Bilder verbessern und verlängern können, arbeiten viele an Krebs Erkrankte daran, über die Vorstellungskraft ihr Immunsystem zu stärken und den Körper zu ermächtigen, mit der Krankheit fertig zu
Lassen Sie sich seelisch unterstützen
Selbstheilungskräfte stärken mit inneren Bildern
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werden. Jeanne Achterberg hat darüber hinaus die Erfahrung gemacht, dass eine mächtige Vision an Krebs Erkrankten hilft, eine Lebensperspektive zu entwickeln.
b Entdecken, wofür es sich zu leben lohnt
Bereits Entspannung allein stärkt das Immunsystem
Imaginationsübung 1: Visionssuche Diese Übung ist für jene Eckpunkte im Leben geeignet, in denen es gilt, eine nähere oder fernere Zukunft zu entwerfen. Sie nützt Menschen, die nicht weiterkommen und einen neuen Impuls brauchen. Ein solcher Eckpunkt muss keine Erkrankung sein. Da eine Vision oder ein neuer Entwurf noch nicht beinhaltet, wie man dorthin gelangt, ist es sehr empfehlenswert, diese Übung in einen Prozess einzubinden, bei dem man durch eine Psychotherapeutin oder eine ganzheitliche Begleitung, die psychosomatische Aspekte umfasst, Unterstützung erhält. • Sorgen Sie in einem geschützten Rahmen für eine ungestörte halbe Stunde und legen Sie Schreib- bzw. Malutensilien bereit. • Machen Sie es sich bequem, schließen Sie die Augen oder schauen Sie blicklos vor sich hin. Sie können an dieser Stelle jede Form der Entspannung anschließen oder eine Anspannung/Entspannung einzelner Körperteile durchführen, angelehnt an die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen. Wichtig ist, dass Sie abschweifende Gedanken immer wieder zu Ihrem Vorhaben zurückholen, bis Sie wirklich bei sich selbst und in der Ruhe angekommen sind. • Lassen Sie nun mit geschlossenen Augen ein Bild des Ortes, an dem Sie gerade sitzen oder liegen, entstehen. Ganz deutlich sehen Sie mit Ihren inneren Augen diesen Raum, die Gegenstände darin. • Wenn dieser Raum deutlich vor Ihnen steht, stellen Sie sich vor, Sie machen sich nun bereit, Ihrer Vision 20
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in der Natur zu begegnen … Statten Sie sich zunächst mit allem aus, was Sie für einen Ausflug in die Natur brauchen … Sie können sich auch ein hilfreiches Wesen als Begleiter oder Begleiterin wählen und mitnehmen … Gehen Sie anschließend in Gedanken aus dem Haus … Ihr Weg führt Sie aus der vertrauten Umgebung hinaus in die Natur … immer weiter … Spüren Sie den Boden unter Ihren Füßen … betrachten Sie die Landschaft, die immer wilder und ursprünglicher wird. Nachdem Sie eine Weile gegangen sind, kommen Sie zum Eingang einer Höhle. Sie betreten diese Höhle mit einem Licht und folgen mit Ihrem Begleiter einem Gang, der tief in die Erde führt. Sie müssen ein ganzes Stück gehen, immer tiefer, bis sich der Gang schließlich zu einem großen Raum hin öffnet … Sie stehen an der Schwelle zu diesem Raum und vor Ihren Augen entfaltet sich eine Vision, eine ungeahnte neue Möglichkeit des Seins … Warten Sie einfach ab, was sich zeigt. Ist es eine bestimmte Umgebung? Sind dort Menschen? Sie sehen sich selbst als Person in der Zukunft, in einem von Ihnen gewählten Leben, einem Leben, wie Sie es sich erträumen … Betrachten Sie dieses Ich in der Zukunft genau. Was fällt Ihnen auf? Womit beschäftigt sich diese Person, was interessiert sie? Lassen Sie sich etwa drei Minuten Zeit, um diese Situation zu betrachten … Merken Sie sich gut, was Sie gesehen haben, und machen Sie sich dann wieder auf den Rückweg … Sie wenden sich ab, gehen den Gang zurück … und bei der nächsten Biegung des Ganges ist der Raum, den Sie eben noch betrachtet haben, Ihren Blicken entzogen. Sie schreiten vorwärts mit Ihrem Licht und Ihrem Begleiter, auf den Höhleneingang zu …
Vom Vertrauten ins Unbekannte
Sich sein Leben erträumen
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Innere Begleiter – innere Ratgeber
Ganzheitliche Wege suchen
Ein ungutes Gefühl bestätigt sich
• Sie treten ans Tageslicht und gehen durch die Landschaft zurück in Richtung Ihres Ausgangspunktes, des Raumes, in dem Sie sitzen oder liegen … Sie lassen die Natur hinter sich und kommen Ihrem Haus immer näher. Bevor Sie das Haus betreten, verabschieden Sie sich noch von Ihrem Begleiter … Vielleicht hat er oder sie noch einen Rat für Sie, was als Nächstes zu tun ist, um Ihrer Vision näherzukommen, wenn Sie das möchten … • Sie kommen zurück in den Raum, in dem Sie sitzen oder liegen … Lassen Sie ihn zunächst in der Vorstellung wieder um sich herum ganz deutlich entstehen … und öffnen Sie dann allmählich die Augen, um sich ganz real darin zu orientieren. Durch Zufall fiel mir eine Broschüre in die Hände über Heilfasten nach Breuss. Erst sagte mir die Vorstellung zu fasten gar nicht zu, weil ich sehr schlank bin, aber irgendwann kam der innere Impuls, die vorgeschlagene Kur doch sechs Wochen lang durchzuführen. Es war nicht einfach, aber ich habe es geschafft. Nach der Fastenkur habe ich mich der ayurvedischen Medizin anvertraut, meditierte regelmäßig, gönnte mir Reisen mit körperorientierten Angeboten. Trotz aller Aktivität fühlte ich mich nach einer Weile jedoch wieder voller Sorge, hatte das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Ich spürte etwa ein Jahr nach meiner ersten Operation, dass sich in meiner Brust etwas nicht gut anfühlte, und ich hatte Schmerzen. Ich ging in ein anderes Krankenhaus, wo auf meinen Wunsch in Vollnarkose eine Probeentnahme durchgeführt wurde, die mein Gefühl leider bestätigte. Es hatte sich ein Karzinom gebildet. In dieser Klinik wurde ich wesentlich besser informiert und aufgeklärt, sodass ich mich auf eine vorbereitende Chemotherapie und Operation einlassen 22
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konnte. Nach der Operation unterzog ich mich auch noch der vorgeschlagenen Strahlentherapie. Am Ende der ersten Woche kam es dann allerdings wieder zu einem unangenehmen Zwischenfall, denn statt der üblichen kurzen Bestrahlung, die nur wenige Sekunden dauert, hörte das Gerät dieses Mal einfach nicht auf. Ich geriet regelrecht in Panik. Der lapidare Kommentar der Röntgenassistentin war, ob mir denn niemand erklärt hätte, dass in wöchentlichen Abständen an die Bestrahlung automatisch eine Röntgenaufnahme angeschlossen wird. Nein, das hatte mir niemand erklärt. Ich würde mir so wünschen, dass mit uns Patientinnen rücksichtsvoller umgegangen wird und dass Ärzte und Pfleger mehr sensibilisiert würden, was Frauen, die mit einer schwerwiegenden Krankheit konfrontiert sind, durchmachen. Vielleicht gehört zu meinem Heilungsprozess, der radiologischen Abteilung einen Brief zu schreiben, um die dort Arbeitenden mehr für die Bedürfnisse und Ängste der Patientinnen zu sensibilisieren (siehe Körperweisheit 11, S. 98). Es war eine schwierige Zeit für mich und ich hätte sie nicht durchgestanden, wenn ich nicht parallel eine intensive psychologische und spirituelle Betreuung gehabt hätte. Ich habe durch die Krankheit einiges für mein Leben gelernt. Ich habe erkannt, dass ich zu der Sorte Frauen gehöre, die immer stark sind und irgendwie zurechtkommen und lange brauchen, bis sie um Hilfe oder Unterstützung bitten. Und wenn ich zurückdenke, war das schon immer so. Meine Eltern arbeiteten selbstständig. Viel Freizeit gab es für sie und auch für uns Kinder nicht, da wir mithelfen mussten. Mit zehn Jahren habe ich meinen jüngsten Bruder schon mitversorgt. Eigene Wünsche und Bedürfnisse habe ich so gut wie nicht angemeldet. Ich habe mich angepasst. Für mich war das
Bestehen Sie darauf, genau aufgeklärt zu werden
Auch starke Frauen brauchen gelegentlich Unterstützung
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Lernen, auf sich zu achten
Der Körper teilt sich mit
Mehr Lebensqualität
»normal«. In meinen späteren Liebesbeziehungen habe ich mich schwergetan, einen eigenen Stand zu finden. Ich war meist die »Starke«, das ging nie lange gut. Mich auch einmal anzulehnen, das habe ich nie wirklich gelernt. Meinen Lebensunterhalt verdiene ich selbstständig, was mir viel Freiheit gibt und auch Spaß macht. Die Kehrseite ist, dass ich immer fit sein muss und jetzt durch die Krankheit erst lerne, mehr Pausen zu machen, Arbeit abzugeben, und mehr auf mich zu achten. Ich habe meine Arbeit reduziert und habe jetzt mehr Zeit für mich. Ich ruhe mich viel aus und genieße es, nicht immer »schaffen« zu müssen, wie es in meiner Familie so üblich war. Ich habe insgesamt mehr zu mir selbst gefunden, mich vielleicht überhaupt erst kennengelernt über den Krebs. Außerdem kam ich schon vor der Operation mit einer Visualisierungsmethode in Kontakt, die mich beeindruckte. Über einen Dialog mit meinem Körper (siehe Imaginationsübung 10, S. 141) nahm ich Kontakt zu meinen Brüsten auf, die mir den dringenden Wunsch nach »mehr Licht« mitteilten und mir den Rat mit auf den Weg gaben, mir mehr Ruhe zu gönnen. Ich sah mich in einer Vision an einem See sitzen, es war unglaublich friedlich. Ich meditiere schon recht lange, aber durch die Erkrankung und angeregt durch diese friedliche Vision praktiziere ich Meditation noch intensiver und sehr regelmäßig. Eine Freundin schenkte mir einen Kristall, der mich im Alltag daran erinnert, dieses Ritual der Heilung regelmäßig durchzuführen. Meditation begleitet mich bis heute, sie hat eine hohe Qualität in mein Leben gebracht. Jetzt, ein Jahr später, bin ich dankbar, dass ich meine Brust behalten konnte. Ich freue mich, dass ich lebe. Ich habe gelernt, mehr auf mich zu hören, habe eine höhere Lebensqualität, lebe bewusster und gehe sehr sorg24
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sam mit mir um. Ich nehme mir viel mehr Zeit für mich und das genieße ich mehr denn je. Was ich anderen Frauen gern anhand meiner Geschichte raten möchte, ist, sich selbst als Person mit allen Lichtund Schattenseiten wirklich zu akzeptieren und eine Erkrankung für die Überlegung zu nutzen, welche neue Qualität denn in ihrem Leben einen Platz haben soll: Freundschaft, Ruhe oder Unterstützung zum Beispiel. Außerdem möchte ich Ihnen nahelegen, dass Sie darauf bestehen sollen, über jeden Behandlungsschritt genau informiert zu werden, und sich eine zweite Meinung einholen, ob es in Ihrem Fall nicht mehrere Therapiemöglichkeiten gibt. Ich würde mir wünschen, dass Ärzte ihre Patientinnen nicht immer unter einen solchen Zeitdruck setzen, sondern ihnen zugestehen, sich auf einschneidende Maßnahmen in Ruhe vorzubereiten. Ich habe bei mir immer wieder festgestellt, dass ich, wenn ich einfühlsam behandelt und sorgfältig aufgeklärt wurde, gut mitgehen konnte. Ich habe dann alles viel besser verkraftet und das trägt sicher auch zum Heilungsprozess bei.
Sich akzeptieren, wie man ist
Zweitmeinungen helfen, gute Entscheidungen zu treffen
Körperweisheit 1: Das Beste aus allen Schulen Im Zusammenhang mit einer Krebserkrankung ist es doppelt wichtig, sich Hilfe von verschiedenen Seiten zu holen. Unbestritten hat die Schulmedizin einiges zu bieten, gerade bei der Erstversorgung. Mittelfristig sollte der Körper naturheilkundlich gestärkt werden. Langfristig gesehen wollen Betroffene lieber selbst aktiv werden, als sich nur behandeln zu lassen. Eine wichtige Regel ist deshalb, dafür zu sorgen, dass man nicht zwischen den Mahlsteinen der Schulen aufgerieben wird. Sorgen
Sowohl als auch, statt entweder oder
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Sie müssen sich nicht rechtfertigen
Sie dafür, dass Sie die beste Behandlung der Welt bekommen, das Beste aus allen Schulen. Sie können offensiv vertreten, was Sie tun, oder einfach still und heimlich machen, was Sie für richtig halten.
Körperweisheit 2: Neue Gewohnheiten vier Wochen lang durchhalten
Ein bisschen durchhalten, dann geht’s ganz leicht
Wenn Sie mithilfe von Imaginationsübungen heilsame Rituale für den Alltag gefunden haben und diese regelmäßig durchführen möchten, lohnt es sich, am Anfang etwas Selbstdisziplin an den Tag zu legen. Der Körper braucht drei bis vier Wochen, um nachhaltig zu registrieren, dass da etwas Neues passiert, eine neue Qualität in Ihrem Leben Einzug gehalten hat. Wenn Sie diese Anfangsphase hinter sich haben, verselbstständigt sich die Handlung. Der Körper verlangt danach, Sie müssen sich nicht mehr bemühen.
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K APITEL 2
Chronischer Vaginalinfekt – Meine Lust leben lernen
Tessa erzählt: Ich arbeite gern und viel. Wenn mich meine Freunde fragen, wie ich mein Arbeitspensum bewältige, antworte ich gelegentlich ehrlich, dass ich es in Wirklichkeit ja gar nicht schaffe. Ich habe einfach eine Tendenz, mir permanent zu viel zuzumuten. Dabei geht es mir eine Weile auch sehr gut. Ich bin eine umtriebige Person und kann binnen kurzer Zeit viel auf die Beine stellen. Inzwischen kann ich diese Fähigkeit einerseits würdigen und habe andererseits ein Gefühl dafür entwickelt, wann ich die Notbremse ziehen und kürzertreten muss. Vor ein paar Jahren gab es aber eine Zeit, da ging auf verschiedenen Ebenen gar nichts mehr. Von dieser Zeit will ich berichten. Ich bin die älteste von mehreren Geschwistern und lernte schon früh, »vernünftig« zu sein und sehr viel Verantwortung für andere zu übernehmen. Das setzte ich dann später auch in meinem sozialen Engagement in verschiedenen Bereichen um. Anfang 30 begann mein Körper das erste Mal wegen Überforderung zu rebellieren. Ich war permanent krank und litt unter Schlafstörungen. In einer Psychotherapie arbeitete ich meine Geschichte auf und widmete mich den Themen Beziehung und Sexualität. Ich beschloss, in der Arbeit kürzerzutre-
Sich zu lange zu viel zumuten
Überforderung fordert ihren Tribut
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Nähe als Herausforderung
ten, bekam Lust, mit meinem Freund zusammenzuziehen und mit ihm über Kinder nachzudenken. An diesem Punkt wurde ich indes erneut von meinem Körper ausgebremst, der beschlossen hatte, mich mit einem immer wiederkehrenden Vaginalpilz zu piesacken bis dahin, dass wir überhaupt nicht mehr miteinander schlafen konnten. Mein Intimbereich war trocken, wund, juckte gelegentlich und nach einer Weile, in der ein Infekt den anderen jagte und nichts half, stellte meine Frauenärztin fest, dass sich die Zellen meiner Vulva verändert hatten. Ich konnte die weißlichen rauen Stellen, die sie Leukoplakie nannte, sehen, wenn ich mich im Spiegel betrachtete. Ich war bereit, die Aufgabe, die mir mein Körper stellte, anzunehmen und herauszufinden, was diesmal das Thema war, das er mir nahebringen wollte. Ich ahnte, dass es mit Abgrenzung zu tun haben könnte und mit der Rolle der Sexualität in Beziehungskonflikten. War ich doch das erste Mal in meinem Leben entschlossen, mich auf einen anderen Menschen so weit einzulassen. Dass ich mit meiner Tendenz, zu viel zu arbeiten, auch mein Immunsystem strapazierte, kam sicher erschwerend hinzu.
Medizinischer Hintergrund
Keime siedeln in geschwächtem Milieu
Die vaginale Gesundheit steht und fällt mit einem gesunden lokalen Milieu und einem stabilen Immunsystem. Ist das eine oder andere nicht gegeben, siedeln sich pathogene Keime wie Pilze, Bakterien oder Viren an und verursachen verschiedene Beschwerden. In den meisten Fällen kann der entsprechende Keim durch einen Vaginalabstrich identifiziert und gezielt bekämpft werden. 28
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Candida-Infektionen (Vaginalpilze) zeichnen sich durch die typische weißlich-bröckelige Konsistenz des Ausflusses aus, der Geruch ist neutral bis hefeartig, der äußere Bereich der Vagina ist gerötet und juckt. Bakterielle oder Mischinfektionen bewirken gelblichen, flüssigeren Ausfluss, der oft unangenehm riecht. Gardnerellen, spezielle hartnäckige Keime, die anaerob (unter Luftabschluss) wachsen, verursachen einen fischigen Geruch, Juckreiz oder Wundheit sind meist weniger heftig. Nicht immer stimmen jedoch Befund und Befindlichkeit überein. Ist die zarte Vaginal- und Vulvaschleimhaut erst einmal gehörig strapaziert, können die Beschwerden das Vorhandensein der Keime überdauern. Die schulmedizinische Therapie eines Infektes besteht aus antibiotischen oder antimykotischen Salben und Zäpfchen, die über einige Tage verwendet werden. Einige Präparate sind inzwischen in den Apotheken rezeptfrei erhältlich. Kehrt der Infekt jedoch immer wieder zurück oder geht erst gar nicht dauerhaft weg, ist das Repertoire schnell erschöpft. Gelegentlich wird versucht, die geplagte Schleimhaut mit schwach wirksamen Östrogenen aufzubauen, das Milieu mit Milchsäurezäpfchen zu stärken oder die Keime durch die innerliche Anwendung von Medikamenten zu bekämpfen. Keime können durch Übertragung (durch einen Partner oder im Schwimmbad) in die Vagina gelangen oder bei Darmbefall die Vagina mit infizieren. Sind sie jedoch nicht durch eine erste Behandlung zu beseitigen, sollten begünstigende Faktoren erwogen werden: • Viele Frauen bedenken nicht, dass der normale Vaginalschleim eine wichtige Schutzfunktion für die Scheide hat. Es ist absolut kontraproduktiv, mit Waschlotionen, Intimsprays oder gar Tampons Feuch-
Pilze jucken, Bakterien riechen
Strapazierte Schleimhäute erholen sich langsam
Gelegentlich ist Ansteckung im Spiel
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Allergisch?
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Hautenge Jeans begünstigen Infekte
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Reagiert Ihre Vagina auf Stress?
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tigkeit und Eigengeruch zum Verschwinden bringen zu wollen. Slipeinlagen mit »Wäscheschutz« in Form einer Kunststofffolie schaffen das bereits erwähnte Keime begünstigende feuchtwarme, luftdichte Klima, Tampons trocknen die Schleimhaut aus und sollten bei einem Infekt vorerst vermieden werden. Manche Frauen reagieren allergisch auf Gleitmittel, Kondome aus Latex, Textilfarben, Waschmittel etc. Zuckerreiche Ernährung begünstigt Vaginalinfekte ebenso wie Nahrungsmittel, die vorbehandelt sind. Vermeiden Sie zu viel tierisches Eiweiß wie Fleisch, Wurst und Hartkäse zugunsten einer vitalstoffreichen Ernährung mit einem hohen Anteil an Obst, Gemüse, Getreide, ergänzt durch gute Öle. Beengende Kleidung oder Synthetikwäsche bewirken eine mechanische Reizung oder fördern durch Luftabschluss eine Infektion. Die regelmäßige Verwendung hormoneller Verhütungsmittel schwächt das Vaginalmilieu, wie auch der Rückholfaden der Spirale die Umgebung irritieren kann, bis hin zu Zellveränderungen am Muttermund. Mangelnde Hygiene der Männer: Nur (auch unter der Vorhaut) sorgfältig gewaschenen Liebespartnern sollte Einlass gewährt werden. Internationale Vergleiche zeigen, dass Partnerinnen beschnittener Männer deutlich seltener an Infektionen oder Dysplasien (veränderte Zellen am Gebärmutterhals, siehe Kapitel 4) leiden als andere Frauen. Allgemeiner Stress: Das Vaginalmilieu reagiert auf eine Schwächung des Immunsystems durch Dauerstress genauso wie auf punktuelle Stressmomente, z. B. bei Prüfungsvorbereitungen. Der Körper kann mit einer Infektion aber auch darauf hinweisen, dass in einer Liebesbeziehung etwas im 30
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Argen liegt, kann einer intimen Begegnung, die »nicht stimmig« ist, einen Riegel vorlegen. Fehlt einer Frau die innere Erlaubnis, sich als lustvoll zu erleben, kann der Körper an ihrer statt reagieren. Aber auch Grenzverletzungen bis hin zu sexueller Gewalt können Spuren hinterlassen, die bei jeder intimen Situation wieder aufleben, bis ein Heilungsprozess stattgefunden hat.
Wenn der Körper Nein sagt
Ganzheitliche Möglichkeiten Die Vagina wird im Normalfall zum Schutz vor pathogenen Keimen von freundlichen Milchsäurebakterien, sogenannten Döderlein’schen Stäbchen, auf einen pH-Wert zwischen 4 und 4,5 angesäuert. Zur Unterstützung dieses Säureschutzes haben Sie folgende Möglichkeiten: • Tauchen Sie einen Mini-Tampon fünf Minuten in einen guten Bio-Joghurt, führen Sie ihn in die Vagina ein und wechseln Sie den Tampon über drei bis fünf Tage morgens und abends. • Als weitere Möglichkeit können Sie sich, ebenfalls über mehrere Tage abends, wenn Sie bereits im Bett liegen, mit einer kleinen Injektionsspritze (ohne Nadel, in jeder Apotheke erhältlich) 1–2 ml Joghurt in die Vagina applizieren. • Es gibt auch gefriergetrocknete Milchsäurebakterien in der Apotheke zu kaufen als Vagiflor oder Döderlein-Med-Vaginalzäpfchen. • Diese Maßnahmen können ergänzt werden durch Vaginalspülungen mit einer Mischung aus 1–2 EL eines guten Obstessigs und ½ l körperwarmem Wasser. Spülen Sie die Vagina mehrmals mit einer Klistierspritze oder einer Vaginaldusche (beides in
Das Milieu stärken
Wohltuende Spülungen
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Apotheken oder Sanitätshäusern erhältlich). Anschließend kann Joghurt angewendet und der gereizte äußere Bereich mit einer neutralen Creme oder einfachem Olivenöl gepflegt werden. Thymianöl gegen Pilze und Bakterien
Knoblauch, immer zur Hand
Pilze und Bakterien können, falls die o. g. Maßnahmen nicht ausreichen, u.a. mit ätherischem Thymianöl bekämpft werden: • Es kann zu 1 % einem Johanniskrautöl beigemischt werden, eventuell ergänzt durch 1 % ätherisches Lavendelöl zur Pflege, und wird mit dem Finger äußerlich auf den Vulvabereich, aber auch innen auf die Vaginalwände gestrichen. Rezeptbeispiel: Je zehn Tropfen ätherisches Thymianund Lavendelöl in 50 ml Johanniskrautöl von Primavera tropfen und schütteln. • Manche Apotheken (siehe Bezugsquellen, S. 180) stellen auch Vaginalzäpfchen mit ätherischen Ölen zur gezielten Bekämpfung bestimmter Keime her. Geeignete Fertigpräparate sind Majorana Vaginalgel von Wala oder Majorana/Melissa-Vaginalzäpfchen von Weleda. • Ein altes Hausmittel, das schon viele Frauen mit Erfolg angewandt haben, ist Knoblauch. Mehrere Tage hintereinander zweimal täglich eine Zehe vorsichtig schälen, mit einer Nadel einen Faden hindurchziehen und vorsichtig einführen. Fürchten Sie sich vor dem direkten Kontakt des Knoblauchs mit der Schleimhaut, können Sie ihn auch in ein Stück Mull knoten und das Ganze vor dem Einführen in Olivenöl tauchen.
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Rezept für 40 antibiotische/antimykotische Vaginalzäpfchen Möchten Sie Zäpfchen selbst herstellen, sollten Sie sich der Mengen wegen mit Freundinnen zusammentun. Sie bestellen in einer Apotheke (siehe Bezugsquellen): Vaginalzäpfchen-Gießformen (zur Einmalverwendung gibt es sie als Zehner-Riegel) plus Klebeband zum Verschließen; 30 g Kakaobutter für zehn Zäpfchen (ein Zäpfchen wiegt ca. 2,7 g und man nimmt für die Herstellung etwas mehr, da immer Reste im Topf hängen bleiben); ätherisches Thymian- und Lavendelöl von Primavera. Erwärmen Sie die Kakaobutter vorsichtig im Wasserbad. Es empfiehlt sich ein Thermometer, da sie nicht über 40 Grad erwärmt werden darf. Fügen Sie auf 120 g Kakaobutter je 30 Tropfen der ätherischen Öle hinzu und befüllen Sie die Formen mithilfe eines Kännchens (z. B. ein ausrangiertes Milchkännchen). Nach dem Aushärten schabt man verkleckerte Ränder mit einem Messer vorsichtig sauber und verschließt die Öffnungen mit dem Klebeband. Mit einem Marker sollten Sie darauf Herstellungsdatum und Inhalt vermerken. Diese Zäpfchen sind ein bis zwei Jahre haltbar und müssen nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden. Anwendung: Fünf Tage hintereinander abends nach dem Zubettgehen ein Zäpfchen in die Vagina einführen.
Vaginalzäpfchen selbst herstellen
Kakaobutter vorsichtig erwärmen
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In hartnäckigen Fällen die Behandlung wiederholen …
Merke: Auch wenn es nur äußerlich juckt oder brennt, der Infekt spielt sich meist auch in der Vagina ab und muss dort bekämpft werden. Sitzbäder oder Cremen des Vulva-Bereiches reichen nicht aus. In hartnäckigen Fällen sollte zehn Tage durchgehend behandelt und dies noch zweimal jeweils für zehn Tage nach der nächsten und der übernächsten Menstruation wiederholt werden. Reicht die lokale Behandlung nicht aus, wird das Immunsystem innerlich unterstützt mit einer einwöchigen Echinacea-Stoßbehandlung mit dreimal täglich 50 bis 60 Tropfen einer Echinacea-Tinktur (es gibt verschiedene Fertigpräparate im Handel) und/ oder einem immunstimulierenden, die Schleimhaut stärkenden Tee.
… und innerlich unterstützen
Stärkender Tee bei chronischen oder immer wiederkehrenden Vaginalinfekten Taubnesselblüten 10 g Thymian 20 g Brennnessel 20 g Bockshornkleesamen 30 g Schafgarbe 25 g Frauenmantel 25 g Von dieser Mischung trinken Sie über vier bis sechs Wochen dreimal täglich eine Tasse. Dazu 1 gestrichenen TL pro Tasse mit kochendem Wasser übergießen und sieben Minuten zugedeckt ziehen lassen.
Gerbstoffe schützen die Haut vor Keimen
Viren, die Genitalwärzchen oder teils schmerzhafte Herpes-Bläschen bilden können, wird der Boden durch Eichenrinden-Sitzbäder entzogen. Hierfür wird 1 EL geschnittene Eichenrinde mit 1 l Wasser zehn Minuten ge34
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köchelt, abgeseiht und für ein Sitzbad mit zusätzlichem Wasser auf eine angenehme Temperatur gebracht. Befüllen Sie die Schüssel für Ihr Sitzbad maximal zehn Zentimeter hoch, sonst schwappt es über, wenn Sie sich hineinsetzen. Antivirale Melissensalbe (z. B. Lomaherpan), wie sie auch für Lippenherpes verwendet wird, ergänzt das Antivirenkonzept. Manche Frauen bevorzugen statt Melisse Propolissalbe. Die Mitbehandlung der Partner ist in den allermeisten Fällen nicht nötig. Durch die Beschaffenheit des männlichen Genitals können sich Keime schlechter halten als in der feuchtwarmen Umgebung der Vagina. Es genügt normale Hygiene und die Verwendung von Kondomen für die Zeit der Behandlung, um eine Reinfektion zu verhindern. Viele Frauen verzichten jedoch lieber auf Sex, solange ihr Intimbereich empfindlich ist. Nach immer wiederkehrenden Infekten kann die Vaginal- und Vulvaschleimhaut trockener und empfindlicher zurückbleiben und sogar Hautveränderungen bis hin zu Leukoplakie oder Lichen sclerosus (einer Verhornung oder Aufquellung der Schleimhaut) aufweisen. In diesem Fall sollten Sie regelmäßig von einer Frauenärztin untersucht werden. Um die veränderte Schleimhaut zu nähren, kommt das Ölen und Cremen von Vulva und Vaginaleingang in Betracht. Reines Olivenöl, DammMassageöl von Weleda oder die Sanddorn-Intimpflege von L´Arome sollte nach jedem Toilettengang sparsam aufgetragen werden. Delima feminin Vaginalzäpfchen mit pflegendem, Schleimhaut aufbauendem Granatapfelkernöl nähren die Schleimhautzellen. Besser noch wirken Vaginalzäpfchen, die neben 10 % Granatapfelkernöl 1–2 % Sanddornfleischöl und ätherisches Rosenund/oder Lavendelöl enthalten. Wie bei den Ursachen und begünstigenden Faktoren erwähnt, gibt es eine Reihe psychosomatischer Fakto-
Melisse oder Propolis gegen Viren
Zur Nachbehandlung gezielte Intimpflege
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Grenzverletzungen können eine Rolle spielen
Weibliche Sexualität als Projektionsfläche
Zu seiner Lust stehen lernen
ren, die bei immer wiederkehrenden Infekten und Hautveränderungen in die Überlegungen mit einbezogen werden sollten. Gewalterfahrungen können mithilfe einer erfahrenen Therapeutin mit den Jahren bewältigt werden. Diese Heilungsprozesse haben selten einen geradlinigen Verlauf. Frauen müssen Gelegenheit haben, das Thema immer wieder auf sich beruhen zu lassen. Die schmerzhafte Konfrontation mit einer traumatischen Situation in der Erinnerung wird in den neueren Traumatherapieverfahren nicht mehr angestrebt. Es geht eher darum, innere Stabilität zu erlangen, sich den Körper durch sanfte Übungen mit Bewegung und Atem »wieder anzueignen«, geduldig mit sich zu sein und dies auch von einem Partner/einer Partnerin zu verlangen. Selbsthilfegruppen, die von spezialisierten Beratungsstellen wie Wildwasser (siehe Anhang, S. 179) angeboten werden, unterstützen den Heilungsprozess und helfen, Scham und die bei den Opfern immer wieder vorhandenen Selbstbeschuldigungen abzubauen. Auch weniger dramatische Erfahrungen können sich im Vaginalbereich, der Heimat aktiver Sexualität, niederschlagen. Weibliche Sexualität kommt in den Medien oft nur als Projektionsfläche männlicher Bedürfnisse vor. Generationen von Frauen erfuhren in der Sexualkunde nicht wirklich etwas über die Bedingungen lustvollen Erlebens. Die unselige Rolle der Kirchen in der Prägung der Geschlechter führte im Abendland zu einer Abwertung der Frau im Allgemeinen und zu einer Verteufelung weiblicher Lust im Besonderen. Viele christlich geprägte Frauen empfinden bis heute Scham über ihre Gelüste und wagen es in Beziehungen nicht, ihre sexuellen Wünsche zu äußern. Erzogen dazu, einem Partner gefällig zu sein, trauen sie sich nicht, Nein zu sagen, wenn sie nicht in Stimmung sind. Weder ein lustvolles Ja noch ein punktuelles Nein im Repertoire, wird Sexualität von 36
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den Erwartungen des Gegenübers bestimmt. Das Begehren erlischt nicht selten nach kurzer Frist und wird ersetzt von der Angst, verlassen zu werden, wenn man den Erwartungen nicht nachkommt. Ein Lustkiller par excellence. Frauen entkommen dieser Falle durch therapeutische Hilfe, spezielle Seminarangebote wie Frauentantra, Paargespräche und gezielte Körperarbeit. Eine Imaginationsübung, die in diesem wie in anderen Fällen hilfreich sein kann, ist die Suche nach einer Unterstützerin im Tierreich, einem Krafttier. Tiere können in ihrer instinkthaften Ursprünglichkeit Verhaltensvorbilder sein. Sie verkörpern (veränderbare, auch wechselnde) Eigenschaften, die in bestimmten Lebenssituationen hilfreich sein können.
Es niemandem recht machen zu müssen
Imaginationsübung 2: Ein Krafttier finden
b
• Sorgen Sie für eine ungestörte halbe Stunde in einem geschützten Raum. • Entspannen Sie sorgfältig den Körper und lassen Sie vor Ihrem inneren Auge eine Landschaft entstehen, die Ihnen, vielleicht aus dem letzten Urlaub, vielleicht aus der näheren Umgebung, vertraut und angenehm ist. Sind es die Berge, eine Ebene, das Meer, eine Waldlichtung, eine Wiese, ein Strand? (Es ist ebenfalls möglich, den inneren Freiraum entstehen zu lassen, siehe Imaginationsübung 7, S. 105) Wenn es Ihnen schwerfällt, sich zu entscheiden, nehmen Sie für heute das erste Bild, das sich Ihnen gezeigt hat. • Stellen Sie sich nun vor, Sie sind in dieser Landschaft, genießen sie, nehmen sie mit allen Sinnen wahr. Betrachten Sie alles genau, was Sie sehen, die Pflanzen, die Erde, das Licht, die Wolken. Riechen Sie, was es zu riechen gibt, hören Sie, was es zu hören gibt. Neh-
Ein angenehmer Ort als Ausgangspunkt
Mit allen Sinnen wahrnehmen
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• Krafttiere als Vorbilder und Helfer
•
Fragen stellen, sich Rat holen
•
•
•
men Sie sich Zeit, sich in dieser Landschaft ein gemütliches Plätzchen zu suchen, und ruhen Sie sich gern ein wenig aus … Wenn Sie nach einer Weile bereit sind, Besuch zu empfangen, können Sie ein hilfreiches Wesen aus dem Tierreich zu sich bitten, ein Tier, das Ihnen in Ihrer momentanen Lebenssituation zur Seite stehen, Ihnen helfen kann. Senden Sie die Einladung einfach mit Gedankenkraft in die Ferne und schon bald wird Ihr Krafttier bei Ihnen erscheinen. Geben Sie ihm etwas Zeit, den Weg zu Ihnen zu finden … und schon ist es bei Ihnen angelangt … Betrachten Sie es und nehmen Sie Kontakt mit diesem Tier auf. Sprechen Sie mit ihm. Erzählen Sie ihm, was Sie beschäftigt, was Ihnen vielleicht Sorgen macht. Stellen Sie ihm eine für Sie wichtige Frage. Vielleicht bekommen Sie eine Antwort, vielleicht bekommen Sie etwas gezeigt, vielleicht bekommen Sie ein Geschenk … Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie mit ihm/ihr brauchen … und verabschieden Sie sich dann wieder. Das Tier geht seiner Wege und Sie sind weiterhin in Ihrer vertrauten Landschaft. Ruhen Sie sich noch einen Moment aus und machen Sie sich dann ganz allmählich bereit, die Übung zu beenden. Lassen Sie die inneren Bilder verschwinden wie im Kino, wenn der Film zu Ende ist, konzentrieren Sie sich wieder auf Ihren Körper, Ihren Atem, die Geräusche in Ihrer Umgebung. Öffnen Sie die Augen, orientieren Sie sich im Raum. Sorgen Sie vielleicht durch sanfte Bewegung dafür, dass Sie wieder ganz auf der Alltagsebene ankommen. Malen Sie ein Bild zu dieser Übung, schreiben Sie auf, was Sie erlebt haben, oder erzählen Sie es einer Person Ihres Vertrauens. 38
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Als ich beschloss, mich meinem Schoß mit inneren Bildern zu nähern (siehe Imaginationsübung 8, S. 116), war ich ängstlich und unsicher. Ich fürchtete, es könnten Körperbotschaften zutage treten, die die Beziehung zu meinem Freund infrage stellen oder mich mit Wut auf meine Mutter und ihre Form der Sexualerziehung konfrontieren würden. Umso überraschter war ich, als sich der Bereich ganz anatomisch darstellte. Die Vagina war mit durchscheinendem Gewebe ausgekleidet, wirkte weißlich beschichtet, vermittelte eher Angeschlagenheit und Verletztheit. Sie wünschte sich, gefettet zu werden, was mich zunächst in seiner Direktheit und Banalität eher verunsicherte als bestärkte. Im Gegensatz dazu sah ich die Gebärmutter wie eine Röhre, die zwar eng, aber warm und lebendig wirkte. Da wurde gearbeitet, ruhig und zuverlässig. Zwischen diesen beiden Bereichen gab es jedoch keine Verbindung. Ich setzte den »banalen« Teil der Imagination als regelmäßige Intimpflege um und freute mich über die Vorstellung, dass einem Kinderwunsch wohl keine Hindernisse vonseiten der Gebärmutter entgegenstehen würden. Blieb »nur« unser brachliegendes Liebesleben, das derzeit keine Verbindung von A nach B zuließ. Ich erinnerte mich in dieser Zeit durch einen Traum an die Situation, als ich mit 16 das erste Mal sexuell mit jemandem aktiv war. Wir hatten einen schrecklichen Film gesehen und mir war eigentlich nur nach Festhalten zumute. Ich konnte das jedoch nicht vermitteln und meinem Gegenüber fehlte das Gespür dafür. Kein gutes Erlebnis. Da muss sich in meinem Kopf festgesetzt haben, dass ich mich der sexuellen Verfügbarkeit nur durch Krankheit entziehen kann, was jetzt beim Gedanken an eine gemeinsame Wohnung und Kinderkriegen wieder mobilisiert wurde (siehe Körperweisheit 9, S. 84).
Der Körper zeigt sich anatomisch oder symbolhaft
Ungute Erfahrungen werden im Körper gespeichert
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Mit Frauentantra die eigene Lust entdecken
Körperbilder verändern sich
Die kleinen Freuden im Alltag genießen
Das mochte ich nicht hinnehmen und besuchte ganz allein für mich einen Frauentantrakurs, den ich sehr schön und sehr intensiv in Erinnerung habe. Ein Bild tauchte während des Seminars auf, das ich heute als ein Krafttier bezeichnen würde: ein Reh, das ich sofort mit Zartheit und Behutsamkeit in Verbindung brachte. Das war es, was meine Vagina brauchte und was ich wollte: in der Sexualität mit meinem Freund Rituale der Achtsamkeit einführen, mit denen ich mich vergewissern und ihm signalisieren konnte, dass das, was gerade passiert, auch wirklich in meinem Sinne ist und mir Freude bereitet. Signale, Verabredungen, kleine Gesten und vor allem jede Menge Zeit und Raum, damit ich mich spüren kann. Das Bild meiner Vagina veränderte sich auch auf der Ebene der inneren Bilder in dieser Zeit. Die weiße Schicht verwandelte sich in einen Schmetterling, unter dem das ganze Maß meiner Verletztheit zum Vorschein kam. Ich hörte nicht auf, diesen Bereich liebevoll zu berühren, zu cremen, zu pflegen und exakt ein Jahr später, wir wohnten bereits zusammen, passierte ein »Verhütungsunfall«. Wir hatten bewusst oder unbewusst »geschlampert« und ich wurde schwanger. Inzwischen sind wir zu dritt und uns geht es ziemlich gut. Ich habe in den letzten Jahren mehr gelernt, auch die kleinen Freuden des Alltags bewusster wahrzunehmen und die Gegenwart intensiv zu genießen, statt den Genuss immer auf den Zeitpunkt zu verschieben, wenn meine vielen Aufgaben und Projekte erledigt sind. Da könnte ich sonst bis an mein Lebensende warten. Durch meine Krankheit habe ich erfahren, wie wichtig und hilfreich es ist, die Signale meines Körpers als unterstützende Mitteilung anzunehmen, als Hilfe besser wahrzunehmen, was ich gerade für mein Wohlbefinden brauche. Sehr wichtig ist es für mich geworden, regelmäßig Yoga 40
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zu üben, nicht nur, um meine verschiedenen Körperfunktionen zu stärken, sondern auch, um mich zu »erden«, zur Ruhe und zu mir selbst zu kommen.
Yoga hilft, zur Ruhe zu kommen
Körperweisheit 3: »Würde«- und »Hätte«-Fragen bringen nicht weiter Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen heißt auch zu akzeptieren, dass wir an dem Punkt stehen, an dem wir uns nun einmal befinden. »The place you are, is the best place to be.« Dieses Sprichwort geht sogar noch weiter und behauptet, der momentane Punkt sei der optimale. Solange wir über uns selbst viel im Konjunktiv sprechen (»ich würde ja gerne dies und das wollen« oder »hätte ich doch damals«), machen wir andere für unser Schicksal verantwortlich. Es kann Teil eines Heilungsprozesses sein, sich auf solche Sätze hin zu beobachten und sie sich einfach zu verbieten. Sie helfen nicht weiter, sie tun nicht gut und sie hindern am Handeln. Wie auch immer Ihre Geschichte gewesen ist, das Leben findet jetzt statt und wird von dem Ausgangspunkt aus gestaltet, an dem Sie jetzt stehen.
Heilung beginnt damit, zu akzeptieren, was ist
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K APITEL 3
Dysmenorrhoe – Sich selbst vertrauen
Anna erzählt: Seit ich mich erinnern kann, hatte ich immer Schwierigkeiten mit meinem Zyklus. Meine erste Mens bekam ich mit zwölf und ich wollte »das« nicht haben. Kein Wunder, ich fiel regelmäßig im Schulunterricht in Ohnmacht vor lauter Schmerzen. Ich war verzweifelt trotz aller sachlichen Aufklärung durch meine Mutter. Mein Bruder ignorierte den »Weiberkram«, so gut es ging, meinem Vater tat ich gelegentlich leid mit meinen Schmerzen, aber helfen konnte er mir auch nicht. Mit 17 bekam ich dann vom Frauenarzt die Pille. Er hatte bei der Untersuchung nichts gefunden und konnte mir nichts anderes anbieten. Ich war es von klein auf gewohnt, still und unauffällig zu sein, mein ungebärdiger Bruder brachte oft genug das Familiengefüge ins Wanken. Mit auffälligem, aggressivem Verhalten stand er im Mittelpunkt der elterlichen Bemühungen. Mein Job war es, zu beschwichtigen und Frieden zu stiften. Da war eigentlich gar kein Raum, auch mir noch Aufmerksamkeit zu schenken. In meinen ersten Partnerschaften setzte sich mein Muster, bescheiden den mir zugewiesenen Platz auszufüllen, mich den Wünschen der anderen zu fügen, nicht unbequem zu sein und nicht auf meiner Meinung zu beharren, weiter
Die erste Menstruation – nicht immer freudig erwartet
Töchter müssen oft zurückstecken
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Die Pille ist keine Dauerlösung
fort und damit lebte ich lange Zeit ganz passabel – nur eben mit monatlichen Schmerzattacken, immer wenn ich die Pille absetzte. Dabei brauchte ich sie zu Verhütungszwecken irgendwann gar nicht mehr. Ich hatte den Mann meines Lebens kennengelernt, mit ihm zusammen festgestellt, dass wir keine Kinder wollen, und er hatte sich, um mir Hormoneinnahmen zu ersparen, sterilisieren lassen. Ich war inzwischen Mitte 30 und die Menstruation war zu allem Überfluss auch noch sehr stark geworden. Ich bekam Zwischenblutungen und war im Monat vielleicht noch 14 Tage blutungsfrei. Das war kein Zustand und ich wusste wirklich nicht, wie es weitergehen sollte mit mir. Nach wie vor fand die Gynäkologin nichts, was dieses Chaos erklären konnte, und bot mir erneut die Pille an. Da wurde mir mit einem Mal klar, dass ich mich selbst auf die Suche nach Alternativen machen musste.
Medizinischer Hintergrund
Jede Fünfte hat Mensbeschwerden
Nebenwirkungen von Medikamenten beachten
Dysmenorrhoe, eine schmerzhafte Regelblutung, ist die häufigste Diagnose, die Frauen in die gynäkologische Praxis treibt. Man schätzt, dass 20 % aller Frauen ihre Menstruation als unangenehm erleben, und nicht wenige nehmen hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille, um diesen Schmerzen aus dem Wege zu gehen. Manche Frauen fühlen sich mit diesem Medikament wohl, andere nehmen für die Schmerzfreiheit unangenehme Nebenwirkungen wie Migräne, Gewichtszunahme, Libidoverlust oder Gallenbeschwerden in Kauf. Einige wenige bezahlen diese Wahl mit schweren Erkrankungen oder gar mit dem Tode. Es ist inzwischen nachgewiesen, dass die Einnahme künstlicher Hormone bei manchen Frauen die Blutgerinnung dahingehend verändert, 44
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dass sie Thrombosen, Embolien, Schlaganfälle, Herzinfarkte entwickeln. Es wird vermutet, dass eine Einnahme über mehr als fünf Jahre die Wahrscheinlichkeit erhöht, später an Krebs zu erkranken, unabhängig davon, ob es sich um eine noch so niedrig dosierte Kombination aus einem Östrogen- und einem Gestagenanteil oder um ein reines Gestagenpräparat handelt. Die Schmerzen haben in den seltensten Fällen eine organische Ursache. Es sollte auf jeden Fall immer abgeklärt werden, ob ein Myom (siehe S. 111) oder Verwachsungen infolge einer Endometriose (siehe S. 85) dahinterstecken, die eine spezifische Behandlung erfordern. Da der Körper ein gutes Schmerzgedächtnis hat, fürchten betroffene Frauen das Herannahen der nächsten Mens, was wiederum die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass auch diese Blutung zur Qual wird. Neben dem Herbeiführen eines künstlichen Zyklus mithilfe der Pille bleiben aus schulmedizinischer Sicht nur Schmerzmittel zur Linderung der Beschwerden. Manche Frauen kommen mit einfachen Mitteln wie Paracetamol klar, andere müssen zu Stärkerem greifen, Ibuprofen oder Naproxen. Aspirin wird während der Menstruation nicht empfohlen, da es blutverdünnend wirkt und die Blutung verlängern und verstärken kann. Die psychosomatische Medizin erkennt an, dass auch seelische Faktoren bei der Schmerzentstehung eine Rolle spielen. Ernährungswissenschaftler vermuten, dass Fehlernährung mit einem zu hohen Anteil an tierischen Fetten und Eiweißen sowie ein Säure-Basen-Ungleichgewicht (verursacht durch Chips, Pommes, Cola & Co.) Schmerzen begünstigen.
Schmerzen haben nur selten organische Ursachen
Erwartungsangst verstärkt die Beschwerden
Große Mengen Omega-6Fettsäuren meiden
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Ganzheitliche Möglichkeiten
Die Menstruation als Zeichen weiblicher Potenz
Das Weib ist schuld?
Gebärmütter lieben Wärme und Aufmerksamkeit
Aus ganzheitlicher Sicht hat das Heilen oft mit dem Erinnerungsprozess zu tun. Erinnern Sie sich an das »erste Mal«, Ihre Menarche, die erste Mens? Wie waren Sie vorbereitet? Gab es ein Willkommen im Kreis der Frauen, wie es in alten Zeiten üblich war? Wurde gefeiert, vermittelt, dass die Monatsblutung sichtbarer Ausdruck weiblicher Potenz, der Fähigkeit, Leben hervorzubringen, ist? Welche Namen wurden dem Geschehen gegeben? Wurden Sie beglückwünscht, verwöhnt, von Alltagspflichten befreit? Gab es eine Selbstverständlichkeit, dass die »Tage« eben nicht wie alle Tage sind, sondern die meisten Frauen zurückgezogener und ruhebedürftiger sind? Erhielten Sie sachliche/neutrale Informationen, wie mit Binden und Tampons umzugehen ist, aber es wurde keine Ermutigung, keine Freude am Frausein vermittelt? Oder wurde Ihnen erzählt, diese lästige Angelegenheit gehöre nun mal zur Bürde, eine Frau zu sein, oder sei gar eine Strafe für den Sündenfall, an dem ja bekanntlich das Weib Schuld trägt? Beschwerden rund um die Menstruation fordern Frauen heraus, sich mit dem Verhältnis zur eigenen Weiblichkeit ein wenig auseinanderzusetzen. Was ist erstrebenswert daran, Frau zu sein, wo stecken die Nachteile? Wie wurde das Vorbild Mutter erlebt, wie wurde sie von den männlichen Familienmitgliedern behandelt? Wie wurden Sie als Mädchen oder jetzt als erwachsene Frau in Ihren Beziehungen geschätzt und gewürdigt? Solche Denkanstöße können individuell präzisiert werden, indem man den Körper selbst befragt (siehe Imaginationsübung 9, S. 129). Die Wünsche der weiblichen Organe sind oft gar nicht so überzogen, als dass sie im Alltag nicht zu erfüllen wären: ein wenig Wärme, Ruhe, Aufmerksamkeit und vor allem Liebe und Wertschät46
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zung. Wie auch immer das praktisch aussieht. Manche Frauen entdecken ganz banal ihre Wärmflasche, einen schönen, heißen Tee und kuscheln sich in ihre Sofaecke. Manche schaffen sich hierfür Auszeiten während der Tage, üben sich in Selbstliebe und Selbstannahme (siehe Körperweisheit 10, S. 97) oder lassen den weiblichen Organen heilsames Licht zukommen (siehe Imaginationsübung 6, S. 92). Die Kraft dieser Rituale kann helfen, die Menstruation als Bestandteil weiblicher Natur zu akzeptieren oder gar zu genießen. Bewusstseinsprozesse und ihre Umsetzung im Alltag brauchen jedoch Zeit und haben ihre Zeit. Nicht jede Erkenntnis ist zu jedem Zeitpunkt im Leben erträglich, nicht jedes Vorhaben immer gleich umsetzbar. Da ist es gut, Beschwerden auch naturheilkundlich lindern zu können. Einer eventuellen Belastung des Organismus durch Nahrungs- oder Umweltgifte kann mit ausleitenden Maßnahmen (Basenfasten, Entgiftungskuren von Heel oder Phönix) begegnet werden. Übersäuerung kann durch basenbildende Nahrungsmittel und/oder Basenpräparate entgegengewirkt werden. Frauen berichten, dass allein das Weglassen von Milchprodukten oder Kaffee ein paar Tage vor den Tagen ihnen Erleichterung brachte, dazu ein Leberwickel oder alternativ zweimal im Jahr eine Kur mit einem Lebertee.
Leberwickel Sie brauchen: ein bequemes Plätzchen, eine Wolldecke, Schafgarbentee, ein Baumwoll- und ein Wolltuch, eine Wärmflasche. Kochen Sie sich einen kräftigen Tee aus Schafgarbenkraut: 2 gestrichene TL mit 250 ml kochendem Wasser aufgießen. Zehn Minuten zugedeckt zie-
Rituale der Selbstfürsorge finden
Den Körper entlasten
Wärme stärkt die Leberfunktion
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Ruhen und Nachruhen
Kräuter für die Leber
hen lassen. Bereiten Sie eine Wärmflasche vor. Tauchen Sie das Baumwolltuch in den Tee, warten Sie einen Moment, bis die Hitze etwas nachlässt, oder benutzen Sie Gummihandschuhe und wringen Sie es vorsichtig aus. Legen Sie das Tuch so heiß wie möglich auf den rechten Rippenbogen und fixieren Sie das Ganze mit dem Wolltuch. Halten Sie den Wickel mit der Wärmflasche auf einer angenehmen Temperatur und legen Sie sich gemütlich in die Wolldecke gehüllt (am besten nach der Hauptmahlzeit des Tages) 20 bis 30 Minuten hin. Schauen Sie in dieser Zeit weder fern noch lenken Sie sich durch Lesen ab, sondern widmen Sie sich voll und ganz dem Körper und seiner Selbstheilungsfähigkeit. Entfernen Sie anschließend den Wickel und ruhen Sie noch 20 Minuten nach.
Teemischung zur Leberstärkung Löwenzahnwurzel 30 g Artischockenblätter 20 g Mariendistelsamen 30 g Pfefferminzenblätter 20 g Machen Sie mit dieser Mischung eine Teekur über sechs bis acht Wochen. Trinken Sie drei Tassen täglich, immer 15 Minuten vor den Mahlzeiten, und lassen Sie dazu 1 TL pro Tasse zehn Minuten zugedeckt ziehen. Dieser Tee darf nicht gesüßt werden, da sonst die heilsamen Bitterstoffe, die bereits im Mund zu wirken beginnen, neutralisiert werden. Der Grad an Bitterkeit kann durch die Länge des Ziehens reguliert werden und seien Sie sicher, Sie
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gewöhnen sich an den Geschmack und werden die vitalisierende und verdauungsfördernde Wirkung bitterer Tees oder Nahrungsmittel wie Chicorée, Endivien, Radicchio wertschätzen lernen.
Ein Hormonausgleich in der zweiten Zyklushälfte mit Mönchspfeffer (jeden Morgen vom zwölften bis 26. Zyklustag 40 Tropfen Agnucaston oder Agnolyt einnehmen) lässt die Blutung entspannter einsetzen. Auch Yamswurzelcreme wirkt in diesem Sinne. Sie tragen von dieser ebenfalls vom zwölften bis 26. Zyklustag eine haselnussgroße Portion auf den Bauch oder die Innenseite der Oberarme auf. Die Grundregel heißt jedoch vor allem, sich Ruhe und Wärme zu gönnen. Unterstützend gibt es folgende Möglichkeiten: • Eine geniale Teemischung bei Dysmenorrhoe besteht aus Schafgarben-, Frauenmantel- und Gänsefingerkraut zu gleichen Teilen. Beginnen Sie schon ein paar Tage vor der Menstruation, drei Tassen täglich zu trinken. • Krampflösung verspricht auch eine andere Heilpflanze, die Pestwurz (Ceres Petasites D 6; nehmen Sie mehrmals täglich fünf Tropfen ein). • Gehen die Krämpfe mit Stauungsgefühl einher und hören die Schmerzen auf, sobald es fließt, sorgen Mutterkraut oder Beifuß als Tee oder Tinktur für den nötigen Impuls. • Auch Homöopathie oder traditionelle chinesische Medizin (TCM) haben ihre Mittel und Maßnahmen. Bewährt hat sich Magnesium Phosphoricum D6 als Schüßler-Salz, zehn Tabletten in einem Glas heißem Wasser mit einem Plastiklöffel aufgelöst, heiß und schluckweise getrunken.
Auch Mönchspfeffer beugt Krämpfen vor
Mit dem Haustee rechtzeitig beginnen
Die heiße 7
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b Entspannung durch sanfte Berührung
Gedanklich in die Natur
Einen Lieblingsbaum finden
Imaginationsübung 3: Baummeditation • Suchen Sie sich einen Raum, in dem Sie eine halbe Stunde ungestört zubringen können, und setzen oder legen Sie sich bequem hin. • Schließen Sie die Augen, atmen Sie ein paarmal tief ein und aus und wandern Sie in Gedanken durch Ihren Körper. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit nach und nach auf jedes Körperteil, atmen Sie hinein oder stellen Sie sich vor, diese Stelle wird zart berührt, wie bei einer sanften Massage, bei der sich alle Muskeln entspannen und sich tiefes Wohlgefühl einstellt. Lassen Sie sich für jedes Körperteil einige Atemzüge Zeit und gehen Sie erst zum nächsten über, wenn Sie ein Gefühl von Schwere und Entspannung verspüren. Beginnen Sie bei den Füßen und enden Sie beim Kopf oder umgekehrt. Lassen Sie alle Gedanken und Gefühle mit dem Ausatmen aus sich herausfließen. • Wenn Sie bereit sind, dann stellen Sie sich vor, Sie gehen von dem Raum, in dem Sie liegen, in eine Landschaft hinein. Sie gehen aus der Tür durch das Treppenhaus auf die Straße, gehen diese und vielleicht noch eine weitere Straße entlang, bis Sie aus der Stadt herausgelangen … Die Landschaft öffnet sich vor Ihnen, eine reale oder eine Fantasielandschaft. Lassen Sie sie auf sich wirken, finden Sie Ihren Weg über Wege und Wiesen … durch Bachläufe … Wald und Feld … Spüren Sie den Boden unter Ihren Füßen, den Wechsel des Untergrundes … • Lassen Sie Ihren Blick über die Landschaft schweifen, bis er an einem Baum hängen bleibt. Dieser Baum zieht Sie an. Gehen Sie auf ihn zu und nehmen Sie Kontakt auf. Schauen Sie ihn genau an. Kennen Sie ihn? Was ist seine Qualität, seine Stärke? Spüren Sie seine Rinde, seine Äste, seine Blätter. Riechen Sie sei50
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nen Geruch, hören Sie den Wind, wie er durch das Blattwerk weht … Möchten Sie sich an diesen Baum anlehnen, an ihm hochklettern und sich einen Überblick über die Welt verschaffen oder sich darunter eine Ruhepause gönnen? Wählen Sie in Ruhe, wonach Ihnen ist, und lassen Sie sich von Ihrem Baum einladen … Vielleicht möchten Sie sich sogar einmal vorstellen, Sie wären dieser Baum. Versetzen Sie sich mit einem großen Schritt oder einem tiefen Atemzug in diesen Baum hinein und werden Sie zu diesem Baum. Wie ist es, dieser Baum zu sein? Spüren Sie Ihre Wurzeln … wie die Säfte durch Ihre Adern fließen … den Wind, der Sie bewegt … die Tiere, die Sie vielleicht bewohnen. Können Sie genießen, einfach nur zu sein? Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit für dieses Spüren und kommen Sie dann mit einem großen Schritt oder einem tiefen Atemzug wieder aus dem Baum heraus. Lassen Sie Ihren Blick noch einmal auf dem Baum, auf der Landschaft ruhen und machen Sie sich dann wieder auf den Heimweg … Sie nehmen denselben Weg zurück, Weg um Weg, Straße um Straße, bis Sie wieder vor Ihrem Haus stehen. Sie betreten das Haus und gehen den Weg zurück bis zu dem Raum, in dem Sie liegen oder sitzen. Lassen Sie die inneren Bilder verschwinden wie im Kino, wenn der Film zu Ende ist, spüren Sie Ihren Körper wieder, Ihren Atem, bewegen Sie sich ganz allmählich ein wenig und öffnen Sie dann Ihre Augen. Orientieren Sie sich im Raum und notieren Sie, was Sie erlebt haben.
Ihren Baum genießen
Wie ist es, ein Baum zu sein?
Bewegung bringt zurück ins Hier und Jetzt
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Der Körper zeigt sich von einer ungemütlichen Seite
Zu viel, zu schnell …
Sich gelegentlich zurückziehen
Ich begann mithilfe von Visualisierungen Kontakt zu meinem Körper aufzunehmen (siehe Imaginationsübung 8, S. 116) und entdeckte in meiner Gebärmutter warme, heimelige Aspekte, aber auch spitze, verletzende, die einem schaden konnten, wenn man nicht aufpasste. Ich hatte in dieser Zeit viele Diskussionen mit meinem Partner. Er stemmte einen 60-Stunden-Job, arbeitete oft noch zu Hause, ein Energiebündel. Dieses »Vorbild« erinnerte mich total an mein Elternhaus, ließ mich glauben, nur mit viel Arbeit und wenig Klagen könnte ich Anerkennung und Liebe gewinnen. Keinesfalls, indem ich Aufmerksamkeit forderte oder gar ein anderes, eigenes Tempo einschlug. Ich hatte schon immer das Gefühl gehabt, zu langsam zu sein, dabei war das Leben, das ich mir auferlegt hatte, einfach zu schnell. Ein eigener Betrieb mit vier Angestellten, eine anstrengende Zusatzausbildung. Ich hechelte meinen tatsächlichen wie meinen vermeintlichen Verpflichtungen nur so hinterher und fügte mich in einen Rhythmus ein, der nicht meiner war. Bei der Imagination durfte ich mich gegen einen Baum lehnen, einfach nur ausruhen und nichts tun. Ich verspürte ein Gefühl von Ruhe und Entspannung wie schon lange nicht mehr. Zudem bekam ich bei einer Übung von einer klugen alten Frau (siehe Imaginationsübung 5, S. 77) ein wunderschönes Geschenk – ein großes perlmuttfarbenes Schneckenhaus. Wie durch ein Wunder fand ich ein identisches ein paar Tage später in einem Laden. Es steht seitdem auf meinem Schreibtisch und erinnert mich daran, mein Tempo nicht zu übertreiben und mich gelegentlich buchstäblich in mein Schneckenhaus zurückzuziehen und zu mir zu kommen. Auch mein Mann musste akzeptieren, dass ich meine Auszeiten und Erholungspausen brauche. Das war anfänglich nicht leicht, ich hatte permanent ein schlechtes Gewis52
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sen, wenn ich ihn ackern sah und selbst die Hände in den Schoß legte. Auch Nein zu sagen habe ich dadurch gelernt, was mir nicht immer leichtfällt. Die Menschen in meiner Umgebung waren nicht immer erfreut darüber, dass ich auf einmal sperriger, unbequemer wurde. Aber ich durfte auch erleben, dass die Welt nicht untergeht, wenn einen nicht alle mögen. Mein Körper hat es mir mit zunehmendem Wohlbefinden gedankt. Parallel zu der »inneren Arbeit« versorgte ich mich mit Pflanzenmedizin. Eine Freundin hatte mir Frauenmanteltee empfohlen und von meiner anthroposophischen Ärztin hatte ich Menodoron bekommen, wovon ich dreimal täglich 20 Tropfen einnahm. So hatte ich vor den Tagen weniger Brustspannen und es fühlte sich alles entlasteter an. Auch über die Naturheilmittel bekam ich einen neuen Zugang zu meinem Körper. Machte ich früher die Erfahrung, dass nur ein Schmerzzäpfchen Linderung brachte, konnte ich jetzt spüren, wie mein Körper auf die zarten Impulse von Tee und Tropfen reagierte. Ich experimentierte mit regelmäßigen Heil-Imaginationen, bei denen heilsames, orangefarbenes Licht durch meinen Unterleib strömte und ihn mit liebevoller Energie versorgte (siehe Imaginationsübung 6, S. 92). Meine Beschwerden haben mir letztendlich gezeigt, dass der Körper Signale sendet, die immer in die richtige Richtung weisen. Das ist es auch, was ich anderen Frauen gern weitergeben würde. Ich möchte sie ermutigen, Rituale zu finden, um bei sich selbst zu bleiben, sich ernst zu nehmen, einen »gesunden Egoismus« zu entwickeln und sich selbst zu vertrauen. Nur wenn ich die Dinge tue, die sich für mich richtig anfühlen, bin ich dabei, mein eigenes, selbstbestimmtes Leben zu leben.
Die Umgebung mag es lieber, wenn man funktioniert
Naturheilmittel geben zarte Impulse
Der Körper weist die richtige Richtung
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Körperweisheit 4: Symbole finden und präsent halten
Das Urlaubsbild erinnert daran, auch faul sein zu dürfen
Oft wissen wir selbst, was für uns gut ist oder uns guttun würde. Mehr Ruhe, öfter mal Nein sagen, sich auch für kleine Dinge loben, sich annehmen, wie man ist. Leichter gesagt als getan. In Visualisierungen, aber auch über bloßes Nachdenken fällt Ihnen vielleicht ein Bild oder ein Gegenstand ein, das/der die ersehnte Qualität symbolisiert. Ein Foto aus dem letzten Urlaub, wo sie faul am Strand liegen, könnte für Ruhepausen stehen. Ein (weibliches) Vorbild kann Mut machen, ungewohnte Wege zu gehen. Ein Schmetterling kann Sie lehren, loszulassen und weiterzufliegen, wenn es an der Zeit ist. Ein Schneckenhaus kann Sie daran erinnern, dass man sich gelegentlich zurückziehen, für sich sein muss, um dann wieder für andere da zu sein. Finden Sie dieses Symbol oder ein Bild davon und sorgen Sie dafür, dass Ihr Blick täglich mehrmals darauf fällt. Suchen Sie einen geeigneten Platz dafür. Manchmal passt es in die Hosentasche oder es kann um den Hals gehängt werden, um Ihnen die Qualität, für die es steht, immer wieder nahezubringen.
Körperweisheit 5: Regelmäßig entgiften Entgiften, entlasten, Ballast abwerfen
Entgiftungs- und Entschlackungskuren werden gewöhnlich einmal im Jahr über sechs bis acht Wochen durchgeführt, in unseren Breiten gern im Frühjahr. Beim Saft- oder Teefasten wird nur ge54
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trunken, bei anderen Kuren wird neben bestimmten Heilmitteln nur auf eine gute, basenbetonte Ernährung geachtet und stark säurebildende Lebens- und Genussmittel wie Alkohol, Kaffee, Schwarztee, Fleisch- und Milchprodukte werden zumindest stark eingeschränkt zugunsten frischer, nicht vorbehandelter Nahrung mit hohem Obstund Gemüseanteil. Manche Menschen beschränken sich in dieser Zeit ganz auf Rohkost, was nur geeignet ist, wenn der Wärmehaushalt einer Person ausgeglichen ist. Getreidekuren oder Basendiäten wie nach F. X. Mayr sind zu Hause durchführbar, es kann aber auch sinnvoll sein, in einer Kurklinik oder einer ambulanten Fastenbegleitung mit anderen Patienten zusammen zu entgiften und den Prozess durch Wickel und Massagen unterstützen zu lassen. Trinken Sie während jeder Entschlackungskur ausscheidungsfördernde Tees und darüber hinaus genügend stilles Wasser, je nach Jahreszeit kalt oder warm. Während einer Kur sollten alle Ausscheidungsorgane angeregt werden: Nieren, Leber, Lunge, Darm und Haut. Jedem Organsystem sind bestimmte Heilpflanzen und andere Maßnahmen zugeordnet: • Niere: Goldrutenkraut, Brennnessel, Birkenblätter, Ackerschachtelhalm, Löwenzahnkraut. • Leber: Löwenzahnwurzel, Mariendistel, Benediktenkraut, Odermennig. • Darm: Leinsamen, Flohsamen, Bauchmassage, Einläufe. • Lunge: Spaziergänge und Atemübungen, durch Bewegung ins Schnaufen kommen. • Haut: Schwitzen mit Holunder- oder Lindenblüten, durch Bewegung, Sauna oder Dampfbad.
Zufuhr einschränken, Ausfuhr fördern
Trinken, trinken, trinken
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K APITEL 4
Dysplasie am Gebärmutterhals – Seelische Verletzungen können heilen
Leyla berichtet: Ich bin ein Scheidungskind. Auch wenn das nun schon lange her ist und ich längst das Erwachsenenalter erreicht habe, steckte mir die Erkenntnis lange Zeit in den Knochen, dass auf Beziehungen eben kein Verlass ist. Ich war acht, als meine Eltern sich getrennt haben, an Kontakt zu meinem Vater war nicht zu denken. Als ich mir mit 18 langsam zugetraut hätte, das Tabu zu brechen, war er nicht mehr am Leben. Meine Mutter sah sich gern als Powerfrau, die alle anderen in den Schatten stellt, und versuchte, ohne nachzudenken, in das Leben ihrer einzigen Tochter einzugreifen. Ich habe den Kontakt zu ihr eine Zeit lang vollständig abgebrochen, das tat mir in diesem Moment gut. Es gehörte aber zu meinem Heilungsprozess, nicht nur mir meine Unzulänglichkeiten und Irrungen zu vergeben, sondern auch meiner Mutter. Ich bin überzeugt, dass sich Feindseligkeit und Hass wie selbst erzeugte Gifte letztlich gegen einen selbst richten. Ich habe in der Zeit, über die ich berichten will, gelernt, die volle Verantwortung für mich zu übernehmen und aus der Opferrolle herauszutreten. Mein Körper hat mir dabei den Weg gewiesen. Neben einigen anderen Beschwerden wurde bei mir mit 38 Jahren bei einer gynäkologischen Vorsorgeuntersu-
Trennungserfahrungen können lange in den Knochen stecken
Sich selbst und anderen verzeihen
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Viren als mögliche Ursache für Zellveränderungen
Auch schlechte Befunde können sich wieder normalisieren
chung ein Pap 3d, der auf stark veränderte Zellen hinweist, festgestellt. Die Frauenärztin war zunächst nicht weiter beunruhigt, bestand aber auf einer Kontrolle drei Monate später und einem Test auf HPV. Bei der zweiten Untersuchung gab es keine Veränderung, aber im Virentest fand man sogenannte »high-risk«-Viren. Ich wollte jedoch die angeratene Konisation nicht machen lassen, sie schien mir zu verletzend für meinen Körper. Einzig auf eine Miniausschabung des Gebärmutterhalses konnte ich mich im Jahr darauf einlassen. Die so gewonnenen Zellen wiesen auf eine leichte Dysplasie hin. Daraufhin wurde meinem Wunsch nachgegeben, noch weiter abzuwarten. Ich glaubte auch ohne eingreifende Maßnahmen an die Möglichkeit von Heilung und hatte auch später nie das Gefühl, ernsthaft in Gefahr zu sein, obwohl es allen Grund zur Besorgnis gab. Ich hatte bereits verschiedene alternative Heilungswege begonnen, als sich der Befund zwei Jahre später weiter verschlechterte. Die Uniklinik, die hinzugezogen worden war, fand im Gebärmutterhalskanal einen Pap 4a, der auf schwer veränderte Zellen hinweist, und riet mir erneut dringend zu einer Konisation, am besten gleich zu einer Gebärmutterentfernung, was ich nach wie vor ablehnte. Da ich gleichzeitig Myome hatte, die zu einer Veränderung der Lage der Gebärmutter geführt hatten, konnte der Abstrich zeitweilig nicht kontrolliert werden. Doch ich gab nicht auf und hielt an meinem Heilungsprogramm fest. Wieder ein Jahr später war die Kontrolle plötzlich wieder möglich und seitdem sind die Werte in Ordnung. Sogar mein skeptischer Frauenarzt meint, ich sei geheilt. Ich lebe in einer wohltuenden Partnerschaft und habe eine respektvolle Beziehung zu meiner Mutter. Vieles hat sich lösen können, alte Wunden sind geheilt.
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Medizinischer Hintergrund Die routinemäßige Untersuchung auf Zellveränderungen am Muttermund (zervikale Dysplasien) wird in der medizinischen Literatur erst seit etwa 50 Jahren beschrieben. Schwere Dysplasien gelten als Vorstufen zu einem Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom), nicht zu verwechseln mit einem Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom), der eine andere Krebsart darstellt. Bei der Untersuchung werden von der Oberfläche des Gebärmutterhalses und vom Muttermund Zellen mit einem Watteträger oder Bürstchen entnommen, gefärbt und unter dem Mikroskop untersucht. Diese Untersuchung wird nach ihrem Entdecker, dem griechischen Gynäkologen George N. Papanicolaou, Pap-Abstrich genannt und gehört seit den 1960er-Jahren zur in Deutschland jährlich empfohlenen gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung. Pap 1 und Pap 2 sind Normalbefunde, Pap 3 beschreibt leicht veränderte Zellen, wie sie nach anhaltenden Infektionen oder anderen Reizungen vorkommen, während ein Pap 3d bereits stark veränderte Zellen bezeichnet, die jedoch ebenso wenig wie ein Pap 4a schon als Krebs zu bezeichnen wären. Erst ein Pap 4b beschreibt ein oberflächliches Karzinom in situ. Ergänzend zu diesem Abstrich sollte mithilfe einer Art Lupe und verdünnter Essigsäure das Gebiet um den Muttermund von einer Gynäkologin genau untersucht werden (Kolposkopie). Diese Untersuchung wird heute immer seltener durchgeführt, scheint aber eine gute Ergänzung zum Pap-Abstrich zu sein. Manche Autoren behaupten, die Aussagekraft der Kolposkopie, durchgeführt von einem erfahrenen Arzt, sei noch höher als die des Abstrichs, wenn damit auch die Bezirke im Gebärmutterhalskanal nicht beurteilt werden können.
Der PapAbstrich als Krebsvorsorge
Immer auch Kolposkopieren
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Auffällige Befunde machen Angst
Risikofaktoren meiden
Der jährliche Pap-Abstrich ist nicht unumstritten. Wissenschaftliche Untersuchungen bezweifeln, dass der Rückgang der Gebärmutterhalskrebsrate in den vergangenen Jahrzehnten wirklich diesem Test zu verdanken ist. Auffällige Ergebnisse lösen (oft zu Unrecht) Krebsangst in den Betroffenen aus, da ihnen Ursachen, Vorbeugung und Behandlung leichterer Veränderungen nur unzureichend erklärt werden. Jeder auffällige Abstrich sollte von einem zweiten Untersuchenden beurteilt werden und manche Ärzte gehen davon aus, dass ein zweijähriger Turnus der Untersuchung völlig ausreichend sei. Als Risikofaktoren gelten mangelnde Hygiene der Männer, wechselnde Geschlechtspartner ohne Schutz durch Kondome, Rauchen, Verhütung mit Pille oder Spirale sowie immer wiederkehrende Vaginalinfekte. Umgekehrt können Frauen (und Männer) durch Vermeidung dieser Risikofaktoren zur Gesunderhaltung beitragen. Partnerinnen beschnittener Männer haben ein deutlich reduziertes Risiko, sowohl an Vaginalinfekten als auch an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Die Schulmedizin kennt keine Behandlung leichterer Veränderungen, sondern empfiehlt in einem solchen Fall engmaschigere Kontrollen. Ergeben mehrere Abstriche im Laufe eines Jahres einen Pap 3d oder verschlechtert sich dieser Befund, wird das kegelförmige Herausschneiden des verdächtigen Bezirks empfohlen, eine Konisation.
Ganzheitliche Möglichkeiten Abstriche immer in der Mitte des Zyklus
Eine ergänzende Sichtweise beginnt mit dem Zeitpunkt der Untersuchung: Wenn Sie für den Abstrich die Tage rund um den Eisprung wählen, an denen der Muttermund leicht geöffnet ist, erhöhen Sie die Aussagekraft 60
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und Genauigkeit des Ergebnisses. Bestehen Sie bei verdächtigen Befunden entweder auf einer Zweitbegutachtung oder lassen Sie den Abstrich nach sechs bis acht Wochen (früher ist kein Untersuchungsmaterial zu gewinnen) von einem anderen Arzt wiederholen, der Ihnen vielleicht von einem Frauengesundheitszentrum in Ihrer Nähe empfohlen wurde. Bedenken Sie, dass ein Pap 1 ein Befund ist, der nur bei Frauen ohne heterosexuelle Kontakte zu finden ist. Für alle anderen ist ein Pap 2 ein Normalbefund! Ein Pap 3 weist auf eine Reizung oder Entzündung hin, mit der gut ernährte Zellen und ein ausgeglichenes Vaginalmilieu fertig werden sollten: • Sorgen Sie eine Zeit lang mit Kondomen dafür, dass keine Spermien mit der sie begleitenden basischen Samenflüssigkeit die Zellen weiter irritieren. • Machen Sie sich klar, dass Nikotin die Durchblutung vermindert und die Zellatmung behindert. • Reizungen können beruhigt werden durch Vorlegen eines Stückes Mullbinde (Gaze), getränkt mit Weizenkeimöl plus 5 % Sanddornöl von Primavera (Achtung, färbt die Wäsche!). • Bekämpfen Sie Pilz- oder Bakterieninfektionen mit verdünnten ätherischen Ölen, z. B. mit Thymian-Vaginalzäpfchen 2 % oder mit einem keimwidrigen Öl, bestehend aus Johanniskrautöl plus insgesamt 2 % ätherisches Lavendel- und Thymianöl (siehe Kapitel 2, S. 32), mit dem Sie mehrmals täglich mit dem Finger vorsichtig die Vaginalwände bestreichen. • Verbessern Sie die Durchblutung des Beckenbereiches (siehe Körperweisheit 7, S. 69). Päppeln Sie Ihr Immunsystem durch Kaltwasseranwendungen, Sauna, Stoßtherapien mit hoch dosierter Sonnenhuttinktur (Echinacea purpurea oder pallida) auf.
Auch chronische Entzündungen verändern das Zellbild
Infektionen ausheilen
Die Durchblutung verbessern
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Stellen Sie sich eine Kur zusammen
Diese Maßnahmen gelten grundsätzlich auch für Pap3d-Befunde. Diese sollten jedoch noch konsequentere Selbstfürsorge nach sich ziehen: • Sorgen Sie durch eine Fasten- oder Entgiftungskur für eine Entschlackung des Gewebes (siehe Körperweisheit 5, S. 54). • Gleichen Sie Ihren Hormonhaushalt mit Mönchspfeffer oder Yamswurzel aus. • Fügen Sie der lokalen Behandlung zu 1 % antivirale ätherische Öle wie Melissenöl hinzu oder verwenden Sie Majorana/Melissa-Vaginalzäpfchen von Weleda jeden Monat nach der Menstruation fünf Tage hintereinander. • Verbessern Sie die Zellatmung durch regelmäßige Entspannung und Heil-Imagination. • Schauen Sie, was es in Ihrem Leben zu heilen gilt. Eine Grenze zum Körperinnern hat sich als verletzt zu Wort gemeldet. • Gönnen Sie sich eine unterstützende Teekur über 6–8 Wochen.
Unterstützender Tee bei Dysplasien Frauenmantelkraut 25 g Ringelblumenblüten 15 g Schafgarbenkraut 25 g Ackerschachtelhalm 30 g Mistelkraut 25 g Melissenblätter 25 g Majorankraut 25 g Trinken Sie von dieser Mischung 3 Tassen täglich vor den Mahlzeiten. 1 TL pro Tasse, zehn Minuten zugedeckt ziehen lassen.
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Hormonausgleich mit Yamswurzelcreme Dioscorea villosa, eine in Mittelamerika wild vorkommende Yamswurzelart, wird seit alters zur Krampflösung bei Asthma oder während der Geburt, zur Schmerzlinderung bei Arthritis und zum hormonellen Ausgleich, besonders zur Förderung des Gelbkörperhormons (Progesteron), verwendet. Ihr Diosgenin wird gut über die Haut aufgenommen und vermag prämenstruelle Beschwerden, eine schmerzhafte Menstruation zu lindern und unterstützt bei allen Erkrankungen, bei denen ein Östrogenübergewicht vorliegt. Yamswurzeltinktur 5g Vitamin E 1g ätherisches Rosengeranienöl 5–10 Tropfen Basislotion 45 g Alle Zutaten in einer Kunststoffflasche mit weitem Hals und Klappverschluss mischen, datieren und etikettieren. In den Tagen vor den Tagen einen haselnussgroßen Klecks auf Bauch und/oder Brust verstreichen. Achtung, bei manchen Frauen wirken Hormonpflanzen paradox. Sollte die Creme Ihre Beschwerden verschlimmern, ist sie für Sie nicht geeignet.
Imaginationsübung 4: Dem inneren Kind begegnen Sorgen Sie dafür, dass Sie diese berührende Imagination mit einer teilnahmsvollen Begleiterin durchführen oder zumindest die Gelegenheit haben, anschließend mit einer Person Ihres Vertrauens über das Erlebte zu sprechen. Diese Person kann eine Freundin sein, die nicht
b Sich durch Übungen geleiten lassen
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Die Kleine, die Sie einmal waren, einladen
Als Erwachsene das Kind an die Hand nehmen
Der Körper entscheidet, was er zeigen möchte
zu tief mit Ihrer Geschichte verbunden sein sollte, besser ist eine professionelle Begleiterin. • Beginnen Sie die Übung mit den üblichen Vorbereitungen und der Imaginationsübung 7 (siehe S. 105) mitsamt der angemessenen Pausen. • Wenn Sie in Ihrem Freiraum angekommen sind, sich orientiert und ausgeruht haben, können Sie nun das Mädchen, das Sie einmal waren, zu sich in diesen Freiraum einladen. Es empfiehlt sich, mit einer Periode in Ihrem Leben zu beginnen, als »die Welt noch in Ordnung war« … Betrachten Sie die Kleine, die Sie einmal waren, unterhalten Sie sich mit ihr, fragen Sie sie, ob sie etwas braucht, was ihr Erwachsenen-Ich ihr geben kann oder ob sie umgekehrt für Ihre momentane Lebenssituation einen Rat weiß … • Anschließend bitten Sie das Mädchen zu sich, das Sie in einer schwierigen familiären Situation waren. Nehmen Sie Kontakt auf, fragen Sie auch diesmal, ob Sie ihm als die erwachsene Person, die Sie jetzt sind, etwas Liebes tun können, etwas heilen können … Bleiben Sie eine Weile mit den beiden zusammen, so lange, wie es stimmig erscheint, und verabschieden Sie sich dann wieder mit dem Versprechen, den beiden einen Platz in Ihrem Herzen einzuräumen … • Entlassen Sie die beiden in ihre jeweilige Zeit und ruhen Sie sich in Ihrem Freiraum noch etwas aus, bis Sie explizit aus der Welt der inneren Bilder wieder auftauchen und sich im Hier und Jetzt orientieren … Erzählen Sie das Erlebte, schreiben Sie es auf, lassen Sie es sich setzen. • Es kann sein, dass Sie sich den Kontakt anders vorgestellt haben oder dass er gar nicht erst möglich war. Der Körper ist sorgsam mit dem, was er dem Bewusstsein zumutet. Manche Eindrücke sind Lebensphasen vorbehalten, in denen Sie noch mehr Boden 64
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unter den Füßen haben. Dann ist es sinnvoll, zunächst durch Körperarbeit wie Yoga oder Qi Gong, bewusstes Gehen und andere stabilisierende Maßnahmen für mehr Bodenhaftung zu sorgen und die Übung bei Gelegenheit zu wiederholen. Als ich das erste Mal die Diagnose »Zellveränderung« erhielt, lebte ich allein und hatte eine Beziehung hinter mir, die die alten Kindheitswunden wieder aufgerissen hatte. Ich entschied, nie wieder einen Menschen so nah an mich herankommen zu lassen. Es war, als sei das Fass der Verletzungen übergelaufen. Ich fühlte mich als Opfer und es dauerte eine Weile, bis ich diese geistige Haltung aufgeben konnte. Ich suchte mir Unterstützung aus verschiedenen Therapierichtungen. Auch traten auf mehreren Ebenen Veränderungen in mein Leben. Ich wechselte die Wohnung, weil sie von schädlichen Wasseradern durchzogen war. Ich trennte mich von Menschen, die mir nicht guttaten. Ich verlor meinen Arbeitsplatz. Ein großes Loslassen begann. Ich ließ mich naturheilkundlich beraten und die Methode, mit inneren Bildern zu arbeiten, stärkte mein Vertrauen in die Selbstheilungskräfte des Körpers. Ich begann mein naturheilkundliches Programm mit einem Dysplasie-Tee (siehe S. 62), den ich regelmäßig dreimal am Tag zu mir nahm. Eine Hirsekur zur Entschlackung (siehe Körperweisheit 5, S. 54) sensibilisierte mich für eine bessere Ernährung. Ich fühlte mich gestärkt, meine Verdauung flutschte, ich war vor meinen Tagen ausgeglichener und hatte weniger Kopfschmerzen. Ich bestrich meine Vagina und meinen Muttermund mit einem heilsamen Öl und hatte den Eindruck, mein Körper lechzte nach dieser Berührung, liebte den Kontakt. Ein Zäpfchen wäre nicht dasselbe gewesen. Ich musste meinen Gebärmutterhals spüren, als würde ihm über meine
Das Opferdasein aufgeben
Loslassen lernen
Ein Selbstheilungsprogramm durchführen
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Sanft mit sich sein
Heilung braucht Zeit
Das innere Kind in sich entdecken
Hände Liebe und Heilung zufließen. Das habe ich über Wochen zweimal am Tag gemacht. Auch hatte ich mir ein paar Luna-Yoga-Übungen zusammengestellt. Am besten hat mir dabei die Entspannung gefallen, das Nichts-tun-Müssen und die Vorstellung, ganz sanft mit mir zu sein, statt eine bestimmte Haltung perfekt ausführen zu müssen. Um besser zu verstehen, was mein Körper von mir will, was diese seltsamen, nicht zu spürenden Zellveränderungen mit mir und meiner Geschichte zu tun haben, entschloss ich mich zu einem Visualisierungszyklus nach der Methode Wildwuchs, ein Beratungszyklus, der aus verschiedenen Visualisierungsübungen und dazugehörenden Gesprächen besteht (siehe Anhang, S. 179). Ich erschrak erst einmal gehörig, als mein Unterleib sich darstellte wie eine ausgetrocknete Wüste, die schon lange auf Wasser wartet. Auch wenn ich mir vorstellen konnte, wie warmer Regen sich mit der Erde verbindet, wusste ich, es würde viel Zeit und viel Regen brauchen, damit da etwas wachsen kann. In meiner Visualisierung sah ich mich blumenbekränzt und barfuß in der aufgeweichten Erde tanzen. Ich wusste, da sind noch andere Menschen, die sich mitfreuen, dass endlich Regen gekommen ist. Nach dem Aufwachen aus der Entspannung war ich aber überhaupt nicht freudig gestimmt, sondern traurig, dass ich als Kind solche »schmutzigen Abenteuer« nie hatte erleben dürfen. Ich erinnerte mich an ein Kind, das viel allein war, sich vor allem Möglichen gefürchtet hat, sich wenig traute aus Angst vor etwaigen Folgen. Eine Reise zu meinem inneren Kind bestätigte diese Erinnerung. Ich war allein, keiner umsorgte mich, kein Arm, in den ich mich schmiegen, kein Schoß, in den ich mich einmal plumpsen lassen konnte. Disziplin und Tüchtigkeit waren die Tugenden, die mir vorgelebt worden wa66
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ren. Da hatte ich einiges nachzuholen. Es ging außerdem um Wasser und darum, mich einer sorgenden Hand zu überlassen, und ich gönnte mir in den nächsten Wochen mehrere Sitzungen Wasser-Shiatsu, wo man mit einer Nasenklammer versorgt an der Wasseroberfläche und unter Wasser bewegt wird, ohne selbst einen Finger rühren zu müssen. Nach anfänglichen Ängsten genoss ich die Stunden immer mehr, konnte loslassen und mich entspannen. Ich hatte Zeiten, wo ich aus Stressgründen Termine wieder absagen musste oder es nicht schaffte, meinen Tee regelmäßig zu trinken. Meine Behandlerin nannte das Pannen (siehe Körperweisheit 6, S. 68) und wir konnten darüber lachen und überlegen, wie ich es mir einfacher machen könnte, an meinen Vorhaben festzuhalten. Ich fand diesen Begriff so nett, er löste etwas in mir, was vorher durch Disziplin einerseits und mangelnde Selbstfürsorge andererseits festgehalten wurde. Ich habe auf meinem Heilungsweg verschiedene Methoden der Unterstützung in Anspruch genommen: Homöopathie, Ayurveda, Phytotherapie, Psychokinesiologie, Psychotherapie, Akupunktur, Energiearbeit, Craniosacrale Therapie, um nur einige zu nennen. Ich spürte es, wenn eine Behandlung »ausgereizt« war und ich einen neuen Schritt gehen musste. Und ich habe angefangen zu beten. Ich habe um Heilung gebeten, wenn ich nicht mehr wusste, was ich noch für meine Gesundung tun konnte. Dabei habe ich vertrauen gelernt, Gott vertrauen, und konnte darüber die geistige Haltung, die mich in der Opferrolle festhielt, verändern. Es heilten erst die seelischen Wunden, dann folgte der Körper nach. Wenn es etwas gibt, das ich anderen Frauen weitergeben möchte, dann ist es, dass es aus meiner Erfahrung keinen richtigen oder falschen Heilungsweg gibt. Wir müssen die eigenen Vorstellungen von Heilung immer
Sich einer sorgenden Hand überlassen
Verschiedene Heilungswege in Anspruch nehmen
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Der richtige Weg zur richtigen Zeit
wieder loslassen, sie dürfen nie zum Dogma erstarren. Ich halte es für gefährlich zu sagen, ich würde mich nie operieren lassen oder nur eine bestimmte Methode ist die richtige. Alles, was ich im Laufe der Jahre an Unterstützung erfahren durfte, hatte zu diesem Zeitpunkt seinen Sinn und seine Berechtigung. Hilfsangebote können mit dem Herzen geprüft werden, wir müssen nur lernen, auf diese innere Stimme, die Stimme unseres göttlichen Selbst, zu hören.
Körperweisheit 6: Pannen
Seien Sie freundlich zu sich selbst
Hüterinnen für Ihr Vorhaben ernennen
Sie haben sich etwas vorgenommen, wissen genau, dass es Ihnen guttun wird, und dann schaffen Sie es doch nicht. Seien es Veränderungen in Ihrer Ernährung, in den Bewegungsgewohnheiten, im Verhalten anderen Menschen gegenüber. Die Grundregel lautet, seien Sie freundlich und nachsichtig mit sich und lassen Sie dennoch nicht davon ab, es wieder zu versuchen. Vielleicht gibt es einen einfachen Trick, wie Sie sich bei der Stange halten können. Vielleicht bitten Sie eine Freundin, Sie am Abend oder am Ende einer Woche in einem kurzen Telefonat zu fragen, wie es gelaufen ist. Es ist ein großer Ansporn zu wissen, da ist eine, die denkt mit, der ist es nicht gleichgültig, ob ich mein Vorhaben umsetze oder nicht. Sie wartet nicht mit einem ultimativen Ratschlag auf, wie sie es machen würde, sondern fragt mich, wie ich es mir leichter machen kann.
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Körperweisheit 7: Schwung ins Becken bringen Die Durchblutung der zarten Gewebe im weiblichen Becken ist eine Grundvoraussetzung für Gesundheit und Fruchtbarkeit. Die meisten Kulturen dieser Erde, außer der westlichen, kennen traditionelle Tänze, Bewegungsarten, Übungen, mit denen Frauen ihre Beckenkraft stärken können. Das ist einerseits traurig, aber wir können ja über den kulturellen Tellerrand schauen und übernehmen, was uns gefällt. Adelheid Ohlig hat sich bei ihren Reisen rund um den Globus umgesehen und zur Stärkung der Beckenkraft ihr Luna-Yoga kreiert. Das chinesische Qi Gong kennt ebenfalls spezielle Übungen für Frauen. Der Bauchtanz ist dafür erfunden worden, dass Frauen sich stärken und ihre sexuelle Lust steigern. Bringen Sie Bewegung, liebevolle Energie, Atem, Schwung ins Becken, ganz nach Temperament und momentanem Bedürfnis. Finden Sie Ihren Tanz, Ihre Übungsfolge, die Sie regelmäßig praktizieren.
Bewegungsarten zur Stärkung der weiblichen Organe
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K APITEL 5
Eierstockzysten – Sich neu entdecken
Beata berichtet: Ich war ein wildes Mädchen, sagt meine Mutter. Ich hätte immer Risse in den Hosen gehabt und aufgeschlagene Knie und hätte mich geweigert, Röcke zu tragen. Das weiß ich alles nicht mehr. Meine Erinnerung setzt ein, als ich in die Schule kam. Alle redeten auf mich ein, ich müsse still sitzen, niedlich aussehen und mich gesittet benehmen. Dass ich das schrecklich fand, weiß ich noch genau. Als ich älter wurde und mir mit elf oder zwölf vorstellte, ein Hausfrauenleben wie meine Mutter zu führen, gruselte mir. Nur das nicht. Aus dieser Zeit habe ich abgespeichert, dass Frauen nichts zu melden haben und Männer sagen, wo es langgeht. So war das bei uns zu Hause und in den Familien meiner Freundinnen auch. Also wollte ich auf keinen Fall später einen Mann haben und Kinder kriegen, das schien mir die Falle zu sein. Eine Frau allein kann machen, was sie will. Als ich mit 15 meine Tage bekam, später als alle meine Mitschülerinnen, hatte ich jedes Mal Schmerzen und fluchte über mein Schicksal. Erst viel später, letztendlich durch meine Krankheitsgeschichte, habe ich mühsam gelernt, was Weiblichkeit auch heißen kann und was es zu gewinnen gibt, wenn man nicht immer mit sich und dem eigenen Körper ha-
Nur nicht werden wie die Mutter
Weiblichkeit hat viele Facetten
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Operationen sind nicht immer die Lösung
Der Körper macht, was er will
dert. Bis dahin war mir mein Körper, mein weiblicher Rhythmus fremd wie der Mond. Ich war 30, als bei einer gynäkologischen Routineuntersuchung eine 6 cm große Zyste am Eierstock festgestellt wurde. Bei der Kontrolle einen Monat später hatte sie schon 11 cm und mein Gynäkologe malte mir den Teufel an die Wand, wenn ich sie nicht schleunigst entfernen ließe. Sie könnte platzen und zu einer Entzündung im Bauch führen. Ich solle mir keine Gedanken machen, das sei heutzutage ein Routineeingriff. Ich stimmte zu, auch wenn ich keinerlei Beschwerden hatte. Kaum hatte ich alles überstanden, wurde bei der Nachuntersuchung festgestellt, dass sich auf derselben Seite eine neue Zyste gebildet hatte. Diese tat im Unterschied zur ersten ab Mitte des Zyklus scheußlich weh. Der Vorschlag, die Eierstöcke ein paar Monate ruhigzustellen und die Pille zu nehmen, behagte mir gar nicht. Auch irritierte mich zunehmend der Gedanke, dass da in mir unbemerkt so ein großes Gebilde wachsen konnte. Wo war meine Körperwahrnehmung geblieben oder hatte ich noch nie eine gehabt? Mir schien die Tatsache, dass sich die Zyste sofort wieder gebildet hatte, ein Hinweis zu sein, dass sich da etwas nicht einfach entfernen ließ. Gleichzeitig fühlte ich mich hilflos nicht erklärbaren körperlichen Prozessen ausgesetzt, zu denen ich keine Verbindung hatte. Auf viele Fragen hatten meine behandelnden Ärzte keine Antwort: Wie kam ein solches hormonelles Ungleichgewicht als Auslöser für die Zystenbildung zustande? Was in meinem Leben war noch im Ungleichgewicht und wie konnte ich mich wieder ins Gleichgewicht bringen? Da musste ich mir wohl oder übel jemanden suchen, der mir auf ganzheitliche Weise helfen konnte.
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Medizinischer Hintergrund Funktionelle Zysten am Eierstock sind ein häufiges Phänomen. Wenn die Eierstöcke durch Einnahme der Pille über längere Zeit an ihrer Tätigkeit gehindert wurden (Ovulationshemmer unterdrücken, wie der Name sagt, den Eisprung), scheint es für den Körper vieler Frauen mühsam zu sein, wieder damit zu beginnen. Es bildet sich ein Eibläschen, das »Signal zum Sprung« durch die Hypophyse bleibt jedoch aus und der Körper lagert in die schon bestehende Blase (griechisch cystis) weiter Flüssigkeit ein. Auch aufgrund hormoneller Schieflagen, die man sich nicht erklären kann, können solche funktionellen Zysten entstehen. Kleinere Zysten platzen gelegentlich während einer gynäkologischen Untersuchung oder von ganz allein und bleiben verschwunden. Der Körper ist in der Lage, die in der Zyste enthaltene Flüssigkeit zu resorbieren und die Hülle mithilfe des Immunsystems zum Verschwinden zu bringen. Bei größeren Zysten möchte man nicht riskieren, dass sich die Flüssigkeit in den Bauchraum ergießt. Dies könnte zu abakteriellen Entzündungen, nachfolgenden Verklebungen und zu einer Undurchlässigkeit der Eileiter führen. Das Entstehen einer Schwangerschaft auf natürlichem Wege wäre dann ausgeschlossen. Eine weitere Gefahr ist die sogenannte Stieldrehung. Dreht sich eine Zyste durch innere oder äußere Bewegung um sich selbst, schneidet sie sich die Blutzufuhr ab. Das Gewebe stirbt ab und bewirkt starke Schmerzen, ein Zustand, der lebensbedrohlich sein kann. Das schulmedizinische Vorgehen kann aus einfachem Abwarten bestehen, ob das Gebilde nach der nächsten Menstruation verschwunden ist, was häufig vorkommt. Hormongaben können den Eintritt einer Blutung beschleunigen. Manche vertreten die Ansicht, dass die Ein-
Zysten kommen und gehen
Große Zysten können gefährlich werden
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nahme der Pille über einige Monate einen hormonausgleichenden Effekt hat. Viele Mediziner wollen jedoch (aus Angst vor Klagen) auf Nummer sicher gehen und empfehlen in jedem Fall eine operative Entfernung.
Ganzheitliche Möglichkeiten
Der Zyklus ist anfällig für Störungen
Umweltbelastungen verstärken hormonelle Ungleichgewichte
Hormonelle Ungleichgewichte fallen nicht vom Himmel. Es zeigt sich immer wieder, dass die Hormonausschüttung nicht die Ursache, sondern die Folge eines inneren Gleichgewichts ist, das durch innere und äußere Faktoren störanfällig ist. Der amerikanische Mediziner John Lee vertritt die Ansicht, dass die Eierstöcke der Frauen, die in den 1960er-Jahren und später geboren wurden, durch die Hormoneinnahmen ihrer Mütter (die weite Verbreitung hormoneller Verhütungsmittel fällt in diese Zeit) bereits während der Schwangerschaft Schäden erlitten. Die zunehmende Belastung der Umwelt mit östrogenwirksamen Umweltgiften kommt erschwerend hinzu. Nehmen Frauen dann selbst in jungen Jahren über längere Zeit die Pille, belasten sie mit ihren Ausscheidungen nicht nur das Grundwasser, sondern laufen Gefahr, nach Absetzen unter hormonellen Störungen zu leiden. Aus chinesischer Sicht hängen solche unnatürlichen Wasseransammlungen wie in Zysten mit einer Schwäche der Nieren, also einem Energieverlust des NierenChi zusammen. Die Niere gilt nicht nur, wie in der westlichen Medizin, als Ausscheidungsorgan, sondern auch als Sitz einer Art Lebensenergie, deren man durch ungesunde Lebensführung verlustig geht und die man durch Harmonisierung der Meridiane, durch Ernährung, Atem, Geist (geführte Gedanken) und gezielte Bewegung auffüllen kann. 74
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Die westliche Naturheilkunde vermutet in der zystischen Flüssigkeitsansammlung (neben dem schon beschriebenen hormonellen Aspekt der Zystenbildung) den Versuch, ausscheidungspflichtige Stoffwechselprodukte »endzulagern«, und empfiehlt eine Nierenanregung durch Heilpflanzen wie Goldrute (Solidaginis herba), Brennnessel (Urticae herba), Birkenblätter (Betulae folium) und andere mehr. Eine Entgiftung über die Haut kann mit warmen Heilerdewickeln unterstützt werden, die zudem wärmend, krampflösend und schmerzlindernd wirken. Eine Anregung der Eierstock-Hypophysen-Schiene durch Mönchspfeffertinktur oder -kapseln bzw. -dragees ist möglich. Mönchspfeffer ist auch in den bewährten PhytoL-Tropfen enthalten (siehe Kapitel Zyklusstörungen, S. 161). Frauenmantel (Alchemillae herba) als Tee oder Tinktur harmonisiert nicht nur den Hormonhaushalt, sondern verbindet Frauen auf sanfte Weise mit ihrem Frausein. Eine ganzheitliche Sicht im Sinne des (oft unbewussten) Zusammenspiels von Körper und Geist beachtet, dass jede Erkrankung, jedes Körpergebilde seine Geschichte hat und auf eine ungelöste Lebensaufgabe hinweisen kann. Hormonelle Dysbalancen, die sich in Zystenbildung ausdrücken, können insbesondere auf eine Unausgewogenheit zwischen männlicher und weiblicher Energie hinweisen. Nicht selten empfinden Frauen eine eigenartige Fremdheit gegenüber ihren weiblichen Organen oder lehnen ihre Weiblichkeit sogar ab. Frauen in den modernen Industriegesellschaften leben ohne Vorbilder. In die Fußstapfen der eigenen Mutter zu treten scheint wenig attraktiv, die Vorbilder aus den Medien ebenfalls unangemessen oder unerreichbar. Wie also kann ich als Frau leben? Darf ich selbstständig und anlehnungsbedürftig, stark und schwach, durchsetzungsfähig und nachgiebig zugleich sein? Halten potenzielle Partner das aus? Unterstützen sie Frauen in diesen diffi-
Zysten als Endlager
Progesteronphase unterstützen
Im Frausein zu Hause?
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Wo sind die weiblichen Vorbilder?
Die Nieren stärken, die Durchblutung fördern
Tiefe Wärme lindert Beschwerden
zilen Auslotungen ihrer Weiblichkeit oder erwarten sie ein bestimmtes Verhalten? Ist es da nicht gleich besser, eine Frauenbeziehung zu leben? Ist in einer Frauenbeziehung alles anders und besser? Lassen Sie sich einladen, auf Entdeckungsreise zu gehen, wie »Frausein« individuell gelebt werden möchte und ob eine Umdeutung, ein Füllen des Begriffs mit neuen, eigenen Inhalten nicht eine lohnenswerte Aufgabe ist. Innere Begleiterinnen wie die große Mutter können Frauen bei einer solchen Reise an die Hand nehmen und neue Wege des Umgangs mit sich selbst weisen.
Ausscheidungsfördernder, bauchwärmender Heiltee Birkenblätter 20 g Ingwerwurzel 30 g Zimtrinde 25 g Salbeiblätter 20 g Beifußkraut 20 g Löwenzahnkraut 20 g Machen Sie mit dieser Mischung eine vier- bis sechswöchige Teekur. Drei Tassen täglich, jeweils vor den Mahlzeiten, 1 TL pro Tasse, sieben Minuten zugedeckt ziehen lassen.
Wie mache ich einen Heilerdewickel? Am schönsten ist es natürlich, wenn Sie sich »wickeln lassen«. Besorgen Sie sich Luvos Heilerde äußerlich oder in der Schweiz Ajon A, ein heilkräftiges Gesteinsmehl. Sorgen Sie für eine ruhige, ungestörte Stunde und richten Sie sich einen Platz zum Liegen her, 76
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wo Sie sich warm zudecken können. Legen Sie sich ein Wolltuch oder einen Schal, ein trockenes oder feuchtwarmes Geschirrtuch und eine gefüllte Wärmflasche bereit. Rühren Sie 2 EL Heilerde mit heißem Wasser oder Schafgarbentee an. Achtung, man braucht weniger Wasser, als man denkt. Legen Sie sich nun bequem hin, streichen Sie den Heilerdebrei mit einem Löffel auf den Unterbauch, decken Sie das Ganze erst mit dem (feuchten) Geschirrtuch ab und wickeln Sie dann noch das Wolltuch um sich, bevor Sie mit der Wärmflasche obenauf warm zugedeckt 20–30 Minuten ruhen. Entfernen Sie dann den Wickel, so gut es fürs Erste geht, und ruhen Sie noch ein Viertelstündchen nach. Heilerdereste auf der Haut schaden nicht, lassen sich später von der Haut leicht abwaschen und aus der Wäsche herausrubbeln.
Imaginationsübung 5: Reise zur großen Mutter • Sorgen Sie für eine ungestörte halbe Stunde und suchen Sie sich einen bequemen Platz zum Sitzen oder Liegen. Schließen Sie die Augen oder schauen Sie blicklos vor sich hin und beginnen Sie, Ihren Atem wahrzunehmen. • Atmen Sie ruhig in Ihrem Rhythmus und beobachten Sie, wie die Bauchdecke sich hebt, der Brustraum sich weitet. Verweilen Sie ein paar Atemzüge nur bei dieser Beobachtung. Sie werden bemerken, wie Sie mit jedem Atemzug ruhiger werden, die Alltagsgedanken in den Hintergrund treten, der Körper sich mehr und mehr entspannt.
Heilung von Mutter Erde
b Bewusst atmen, zur Ruhe kommen
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Den Körper wahrnehmen
Ein Ausflug in die Berge
Das Reich der Groß-Mutter
• Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit nach und nach auf alle Teile des Körpers und stellen Sie sich vor, der jeweilige Körperteil wird durch sanfte Berührung zart massiert und entspannt. Beginnen Sie mit den Füßen und arbeiten Sie sich langsam nach oben bis zum Kopf vor. Wenn Ihnen die Vorstellung des Berührtwerdens nicht angenehm ist, richten Sie ein paar Atemzüge lang einfach nur Ihre Aufmerksamkeit auf den jeweiligen Teil Ihres Körpers und lassen Sie Spannungen mit dem Ausatmen wie mit lauter kleinen Seufzern aus sich herausfließen. • Stellen Sie sich dann vor, Sie befinden sich in einem vertrauten Raum. Ein Ort, an dem Sie sich gut auskennen oder auszukennen scheinen. Erkunden Sie diesen Ort genau und mit allen Sinnen. Beachten Sie, ob Sie an diesem Ort am liebsten ein wenig allein sind oder ob Sie sich mit Menschen umgeben möchten … • Schnüren Sie sich sodann ein Bündel für einen kleinen Ausflug in die Berge. Sie gehen von Ihrem vertrauten Ort in die Landschaft hinein, immer weiter, bis Sie in weitgehend unberührte Natur kommen … Das Gelände steigt an, Sie folgen einem Pfad, der bergan führt. Er schlängelt sich durch Wald und Feld und Sie wissen, am Ende des Weges steht das Haus der großen Mutter … Sie erblicken es zunächst aus der Ferne, gehen darauf zu, schauen sich das Haus in Ruhe von außen an, betrachten den Eingang und klopfen dann an. • Eine weibliche Stimme bittet Sie herein. Sie betreten das Reich der großen Mutter. Schauen Sie sich um. Betrachten Sie alles in Ruhe, den Raum, seine Ausstattung, werden Sie seiner Besitzerin gewahr und nehmen Sie Kontakt zu ihr auf. Wie zeigt sie sich? Geben Sie sich Zeit, in Kontakt zu kommen, wie auch 78
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immer Sie sich diesen Kontakt wünschen und wie er im Moment möglich ist. Wenn Sie eine Frage mitgebracht haben, können Sie diese nun stellen. Vermeiden Sie Fragen nach dem »Warum« und fragen Sie lieber nach einem »Wie« oder »Was kann ich tun?«. Warten Sie mit Geduld auf eine Antwort und beachten Sie, dass diese Antwort nicht immer in Worten zu Ihnen kommt. Vielleicht bekommen Sie etwas gezeigt oder es entsteht ein Bild. Vielleicht entspinnt sich ein Gespräch. Lassen Sie sich etwa drei Minuten Zeit. Nun sollten Sie sich allmählich wieder verabschieden. Gehen Sie durch die Landschaft zurück zu Ihrem vertrauten Ort, wo Sie sich noch ein wenig ausruhen von Ihrem Ausflug. Verabschieden Sie sich dann ausdrücklich von der Ebene der inneren Bilder, als wäre im Kino der Film zu Ende, die Leinwand wird dunkel und das Licht geht an … Kehren Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit in den Raum zurück, in dem Sie es sich bequem gemacht hatten. Spüren Sie Ihren Körper, nehmen Sie Ihren Atem wahr. Beginnen Sie, sich leise zu bewegen, und wenn Sie gleich Ihre Augen öffnen, sind Sie wieder voll orientiert im Hier und Jetzt. Nehmen Sie sich nach Beendigung der Übung Zeit, Ihre Eindrücke zu notieren, geben Sie sich einige Tage zum Nachwirken und beginnen Sie dann, vielleicht mithilfe einer Freundin oder Begleiterin, den Rat der großen Mutter in alltagstaugliche Handlungsschritte zu übersetzen. Sie wissen, im Tun liegt die Kraft und Übung macht die Meisterin.
»Warum«Fragen bringen nicht weiter
Umsetzung im Alltag ist gefragt
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Eigenmacht heißt, zu wissen, ich kann etwas tun
In Gedanken einen schönen Ort aufsuchen
Einfach nur da sein dürfen
Ich fand eine naturheilkundlich arbeitende Behandlerin und so durcheinander wie ich war, beruhigte es mich ungemein zu wissen, dass eine Einflussnahme auf meinen Körper überhaupt möglich war. Ich begann, mir Heilerdeumschläge auf den Bauch zu legen, ein- bis zweimal in der Woche und nach dem Eisprung öfter. Ich spürte eine unmittelbare Linderung der Krämpfe und Schmerzen, die Wärme und Ruhe taten mir gut. Zudem trank ich einen ausscheidungsfördernden Tee, der mir empfohlen worden war. Ich musste darauf achten, immer eine Toilette in Reichweite zu haben, wenn ich ihn getrunken hatte. Die eigentliche Magie meines Heilungsprozesses begann jedoch, als ich mithilfe eingehender Entspannung lernte, in Gedanken einen Urlaubsort auf Mallorca aufzusuchen (siehe Imaginationsübung 7, S. 105). Ich zauberte mir diesen Ort menschenleer und saß an einem heißen Sommertag auf einer Terrasse im Schatten. Sinneseindrücke überwältigten mich. Im Hintergrund das Läuten der Glöckchen, die die Ziegen am Halsband trugen, die leuchtenden Bougainvilleen, die sich über das Geländer rankten, der Duft von Lavendel und Thymian in der Luft. Die Zeit stand still. Einfach nur da sein, vollendeter Frieden, keine Gedanken. Ich atmete und war Teil eines großen Ganzen. Ich hätte heulen können vor Glück und konnte mir selbst im Alltag diesen Frieden und das Gefühl von Verbundenheit immer wieder wachrufen. Es tat mir gut, überhaupt an Schönes zu denken in meiner Alltagswelt, die hauptsächlich darin bestand, dass ich gut funktionierte. Ich arbeitete viel und hatte mir einen Partner gesucht, der weit entfernt wohnte. So lief ich zwar nicht Gefahr, mich in einer Familiensituation wiederzufinden, aber diese aus dem Alltag herausgerissenen Begegnungen befriedigten mich zunehmend weniger. Ich fragte mich, ob es überhaupt so etwas wie 80
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ein »Wir-Gefühl« gab. Wäre der Preis hierfür nicht Selbstaufgabe? Alles, was an Weichheit und Sanftem in mir schlummerte, war so zwangsläufig an das Gefühl von Unterdrückung gekoppelt, dass ich gar nicht daran zu denken wagte, befriedigende Sexualität könnte etwas mit Hingabe zu tun haben. Auch wenn ich irgendwie spürte, dass ein Öffnen meinerseits nötig war. Das war alles schrecklich angstbesetzt (siehe Körperweisheit 8, S. 83). In meinem Innern tat sich ein Weg auf, vor dem ich zurückschreckte, und gleichzeitig hätte ich gar nicht gewusst, wie ich ihn hätte beschreiben sollen. Den Durchbruch brachte dann die Begegnung mit einer inneren Begleiterin bei einer meiner Imaginationen (siehe Imaginationsübung 5, S. 77). Ich traf in tiefer Entspannung eine geschäftige alte Dame mit grauen Löckchen, angetan mit Wanderschuhen und einem Rucksack. Sie hatte es eilig und ging zunächst an mir vorbei. Ich traf sie wieder in einer Art mittelalterlichem Chemielabor, wo ich erst einmal angewiesen wurde, etwas für sie zu halten. Dann durfte ich sie etwas fragen: »Wie kann ich heil und ganz werden?«, platzte es aus mir heraus. Daraufhin schickte sie mich in einen leeren Raum, in dem ich mich auf den Boden setzen sollte. Eine Stimme sagte, ich solle nicht hören, sondern schauen lernen. »Lerne, genau hinzugucken!« Dieser Gedanke war mir erst einmal ziemlich fremd und gleichzeitig stimmig. Mir war klar, wie viel mit Sprechen verwischt wird, wie mit Worten verschleiert wird, worum es eigentlich geht. Ich beschloss, dem Rat der alten Dame zu vertrauen und »das Schauen zu lernen«. Konkret nahm ich mir vor, mir dreimal wöchentlich eine halbe Stunde die Ohren zu verschließen und nur schauend durch die Welt zu gehen. War das schön! Tiefe Ruhe kehrte in mir ein in dieser Zeit, kein Wortgeklingel mehr, kein Geplapper, keine Gespräche mehr, die mich eigentlich nichts angingen.
Sich öffnen macht Angst
Eine innere Begleiterin finden
Das Schauen lernen
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Viele Worte verschleiern
Alte Überzeugungen verwandeln
Innere Arbeit bewirkt Heilung
Ich entdeckte Schönheit, kleine Dinge, die mir sonst nie aufgefallen wären. Ich erfreute mich an Himmel und Wolken, Gras und Blumen und war so bei mir, wie schon lange nicht mehr. Nur durch das Betrachten lernte ich, Situationen früher und besser einzuschätzen, als wäre meine Wahrnehmung klarer und wäre zuvor durch die vielen Worte getrübt gewesen. Ich konnte mir trauen und plötzlich machte mir vieles, was ich gefürchtet hatte, keine Angst mehr. Ich hatte das Gefühl, mit mir, mit meinen zarten Seiten experimentieren zu können, ohne dass gleich etwas Schlimmes passierte. Diese Befürchtungen, die ich immer mit mir herumgeschleppt hatte, formulierte ich schriftlich (siehe Körperweisheit 9, S. 84): »Meine Gefühle gelten nichts« oder »Ich bin immer zuständig und ansprechbar« oder »Ich muss immer diplomatisch sein«. Ich habe viele Überzeugungen entdeckt, die mich behinderten und die ich gerne loswerden wollte. Ich habe sie zunächst verwandelt in förderliche Aussagen wie »Meine Gefühle sind wichtig« oder »Wenn ich um etwas gebeten werde, prüfe ich, ob ich zuständig bin und die richtige Ansprechpartnerin« oder »Ich äußere meine Gefühle, wenn ich das möchte, unabhängig von der Reaktion der anderen«. Diese neuen Sätze passten gut zu mir als »Schauender« und ich sagte sie mir oft vor. Noch während ich diese neuen Erfahrungen machte, hatte ich bei meiner Gynäkologin eine Ultraschall-Untersuchung und die Zyste war verschwunden. Ich triumphierte und war (und bin) der festen Überzeugung, durch meine innere Arbeit etwas bewirkt zu haben. Es gab danach noch eine weitere gesundheitliche Herausforderung in meinem Leben, ein aus unerfindlichen Gründen schmerzhaftes Knie. Ich wusste aus meiner »Zysten-Erfahrung«, dass es für mich wichtig ist, eigene Wege zu gehen, was für die behandelnden Ärzte nicht leicht zu ertragen war. Eine Familienaufstellung hat mich 82
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in diesem Zusammenhang sowohl meinem Vater, der im Sterben lag, als auch meiner Großmutter, einer ebenso taktlosen wie aufrichtigen Dame, nähergebracht. Wenn ich etwas an andere Frauen weiterzugeben habe, dann ist es, Verantwortung für den eigenen Körper zu übernehmen und zu schauen, wie man aktiv am Gesundwerden teilnehmen kann. Das braucht Mut, einen langen Atem und ist nicht immer einfach. Gelegentlich brechen Beziehungen daran auseinander. Doch es lohnt sich, weil es zu einem eigenständigen Leben führt und man auf diesem Weg erstaunliche Menschen trifft, mit denen ein neues Netzwerk entsteht.
Verantwortung für den eigenen Körper übernehmen
Körperweisheit 8: Angst ist normal, wenn etwas in Bewegung gerät Angst vor etwas zu haben gilt als nicht besonders chic. Dabei dient Angst vor allem dazu, uns zu schützen. Bewährtes Verhalten ist eben bewährt, neues muss sich erst beweisen. Bewegen wir uns (emotional) auf neuem, unsicherem Terrain, probieren wir neue Verhaltensweisen aus oder gehen Wagnisse anderer Art ein, dann setzt Angst ein. Das ist normal. Wir haben die Wahl, trotz Angst an dem festzuhalten, was wir uns vorgenommen haben, oder es zu lassen. Macht man mit dem neuen Verhalten gute Erfahrungen, wird sich die Angst legen. Ist die Angst groß, was kann schlimmstenfalls passieren? Versuchen Sie, über Worst-caseSzenarien zu lachen. Meistens sind es recht banale Dinge, die man wirklich fürchtet, oder solche, die sich ebenso gut rückgängig machen lassen.
Angst schützt, Angst haben ist normal
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Körperweisheit 9: Überzeugungen erkennen und verändern
Erwachsensein heißt, sich neu entscheiden zu dürfen
Neue Überzeugungen können geübt werden
Das Gute am Erwachsensein ist, dass man überprüfen und sich entscheiden kann, ob Verhaltensmuster, die in der Kindheit geprägt wurden, noch immer tauglich sind. Das menschliche Gehirn funktioniert in Bahnungen. Einmal getriggert, immer getriggert. Ein Beispiel: Wenn eine Person immer ein grimmiges Gesicht macht, denken Sie womöglich, es hat etwas mit Ihnen zu tun, und fragen sich, was Sie falsch gemacht haben. Das klingt ganz nach dem kleinen Mädchen, das Sie einmal waren, oder? Die Überzeugung würde etwa lauten: »Ich beziehe alles auf mich, was andere so von sich geben.« Ihr Erwachsenen-Ich weiß, dass dem nicht so ist, die Überzeugung ist nur noch nicht so richtig vom Kopf in den Bauch gerutscht. Neurophysiologisch ist es jedoch möglich, dem Gehirn neue Möglichkeiten aufzuzeigen, wie es bei einem erneuten »Knopfdruck« das Signal in veränderter Form weitergeben könnte. Etwa mit einem »Fragen wir doch mal nach, was los ist, und kümmern uns nicht weiter darum, wenn es mit uns nichts zu tun hat«. Der Trick ist, den alten Satz in möglichst knapper Form und ohne Negation zu transformieren wie zum Beispiel: »Andere Menschen sind für ihre Gefühle selbst verantwortlich«. Dieser neue Satz sollte präsent gehalten werden, sodass Ihr Blick im Alltag öfter darauf fällt. Wenn Sie ein Übriges tun wollen, »entmachten« Sie den alten Satz, indem Sie ihn verbrennen oder auf andere Weise entsorgen.
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K APITEL 6
Endometriose – Meine Geschichte, mein Potenzial
Hannah erzählt: Starke Menstruationsblutungen hatte ich schon seit meiner ersten Periode. Ab etwa Mitte 20 hatte ich dazu einmal im Jahr seltsame Schmerzattacken. Es fühlte sich an wie Mensschmerzen, nur stärker, völlig außerhalb meines Rhythmus und am falschen Ort. Mit 30 hatte ich in der Nacht mal wieder einen Schmerzanfall, aber diesmal bekam ich dazu noch Schüttelfrost und Fieber und war tagelang wie gerädert. Diese Anfälle häuften sich, teils im Zusammenhang mit der Mens, teils danach. Die Schmerzen reichten vom Rippenbogen bis zu den Knien, hielten stundenlang an, der Bauch war angespannt, die Temperatur erhöht. Ich habe mich natürlich gefragt, was hinter meinen Beschwerden stand und war nicht sonderlich verwundert. Schon bei anderen Beschwerden konnte ich einen Zusammenhang mit meiner Missbrauchsgeschichte erkennen. Die ersten Schmerzattacken begannen in einer Zeit der Bewusstwerdung, der Aufarbeitung, des Erlebens meiner Wut und meines Schmerzes. Ich hatte heftige Träume, in denen ich den Täter (meinen Vater) mit einer zerschmetterten Glasflasche angriff, ihm den Bauch zerschnitt und mich gleichzeitig vor Schmerzen krümmte. »Wer soll der Mutter beibringen, dass er tot ist, das hält
Schmerzen zur falschen Zeit, am falschen Ort
Beschwerden im Zusammenhang mit sexueller Gewalt
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Erschöpft von starken Blutungen
Schulmedizin oder Naturheilmittel?
sie nicht aus, davon stirbt sie«, war mein Gedanke. Ein unlösbarer Konflikt. Durch die starken Blutungen war ich irgendwann nur noch erschöpft, ein starker Eisenmangel wurde diagnostiziert. Es dauerte dann noch zwei Jahre, bis ein Arzt eine Zyste am Eierstock entdeckte, die mit einer Flüssigkeit gefüllt war, dicker als Wasser, und der Verdacht einer Endometriose im Raum stand. Als mich wenige Monate später eines Nachts die nächste Schmerzwelle überrollte, wusste ich, dass ich ins Krankenhaus musste. Die Bauchspiegelung erbrachte, dass der ganze Bauchraum mit Endometrioseherden übersät war, die in ihrer Menge nicht entfernt werden konnten. Mir wurde eine Hormontherapie vorgeschlagen, die mich für ein halbes Jahr in künstliche Wechseljahre versetzen sollte. Ich wollte aber erst einmal mit Naturheilmitteln versuchen, den Prozess aufzuhalten und die Schmerzen zu lindern. Mit Mistelspritzen, Heiltee, Bauchwickeln und natürlichem Progesteron hatte ich durchaus schmerzfreie Perioden, auch die Blutung schwankte in ihrer Stärke. Vielleicht hätte ich die Mittel auch noch konsequenter anwenden können, aber ich hatte irgendwann die Nase voll vom Kranksein und wollte nicht immer an die Einnahme irgendwelcher Mittel denken. Ich beschloss daraufhin, mithilfe innerer Bilder und einer Psychotherapeutin das Thema sexuelle Gewalt anzugehen.
Medizinischer Hintergrund Bei der Erkrankung Endometriose wächst Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ähnelt, außerhalb der Gebärmutter, meist im kleinen Becken in Form von gutartigen Wucherungen oder Zysten. Sehr selten werden Endometrioseherde auch an anderen 86
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Körperstellen gefunden. In manchen, nicht in allen Fällen führt der hormonabhängige Auf- und Abbau dieser Zellinseln zur Reizung der Umgebung mit der Folge von Verklebungen und Verwachsungen. Diese können starke Schmerzen bereiten und die Fruchtbarkeit einschränken. Nicht wenige Frauen werden mit ihren zum Teil massiven Beschwerden lange Zeit nicht ernst genommen, bis per Ultraschall endometriosetypische Zysten oder bei einer Bauchspiegelung Herde entdeckt werden. Die betroffenen Frauen sind durch Schmerzen in ihrem Allgemeinbefinden oft stark beeinträchtigt, fühlen sich schlapp und ausgelaugt, verlieren die Lebenslust bis hin zu Depressionen. Die schulmedizinische Therapie besteht in der operativen Entfernung der Herde, dem Lösen der Verklebungen und der Wiederherstellung von Durchgängigkeit und Beweglichkeit der Eileiter, sofern dies möglich ist. Daneben besteht die Möglichkeit, die Frauen mit Medikamenten vorübergehend in die Wechseljahre zu versetzen, in der Hoffnung, das Ausmaß der Endometriose zu vermindern und das Wachstum zu stoppen, um bei einer zweiten Operation, die, wenn möglich, per Bauchspiegelung durchgeführt wird, den Rest entfernen zu können. Manche Frauen erreichen Beschwerdefreiheit durch die Einnahme der Pille oder eines reinen Gestagenpräparates. Die Wahrscheinlichkeit eines Wiederauftretens von Beschwerden nach Operationen oder Hormongaben liegt bei 40 % nach einem Jahr und 80 % nach vier Jahren. Es werden verschiedene Entstehungstheorien erwogen: Endometriumzellen könnten während der Monatsblutung über die Eileiter in den freien Bauchraum gelangen und sich dort ansiedeln. Eine Verschleppung der Zellen auf dem Blut- oder Lymphweg wird erwogen, eine Fehlentwicklung schon im Mutterleib, ein Immundefekt. En-
Endometrioseherde können die Umgebung reizen
Künstliche Wechseljahre – keine Lösung auf Dauer
Hohe Rezidivrate
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Unklare Ursache
Seelische Faktoren
dometriose galt lange als Erkrankung von »Karrierefrauen«, Frauen, die sich der klassischen Rollenzuweisung verweigern oder aus verschiedenen Gründen einen Konflikt mit ihrem Frausein haben. Eine psychosomatische Untersuchung zeigte, dass von Endometriose Betroffene aggressiver und auch depressiver sind als andere Frauen, ob als Ursache oder als Folge, blieb dahingestellt. Beobachtungen aus der Frauenberatungsarbeit deuteten eher in die Richtung, dass diese Frauen überdurchschnittlich oft als Mädchen unerwünscht waren, eigentlich der ersehnte »Stammhalter« sein sollten oder gar nach Abbruchversuchen auf die Welt kamen. Eine Gemeinsamkeit scheint eine »zerstreute Lebensweise« zu sein und die Tendenz, sich über die Grenzen der körperlichen und seelischen Belastbarkeit hinaus zu viel zuzumuten. Christiane Northrup beschreibt Endometriosebetroffene als überdurchschnittlich gestresst von tatsächlichen oder vermeintlichen Rollenanforderungen.
Ganzheitliche Möglichkeiten
Naturheilverfahren hemmen das Wachstum und beruhigen die Beckenorgane
Es gibt unterschiedliche Ansätze zur Behandlung von Endometriose, die auch Akupunktur und Homöopathie umfassen können. Die allgemein regulierende Behandlung mit Heilpflanzen beruht auf: • der Entgiftung über Leber (Löwenzahn, Artischocke, Wegwarte), Niere (Brennnessel, Goldrute, Birkenblätter), Darm (Bärlauch, Korianderkraut), Haut (Linden-, Holunderblüten) und Lymphe (Ringelblume, Gundermann), siehe Körperweisheit 5, S. 54; • der Wachstumshemmung (Injektionsbehandlung mit Mistelpräparaten); 88
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• der Stärkung des Immunsystems (Mistel, Engelwurz, Propolis); • der Hormonregulation (Frauenmantel, Schafgarbe, Mönchspfeffer, Yamswurzel, Leinöl, Nachtkerzenöl); • der Verdauungsregulierung mit Bitterstoffdrogen und Quellmitteln; • der Reizminderung (Ringelblume, Taubnessel, Kamille, Leinsamen); • der Durchwärmung des Beckenbereichs (Ingwer, Beifuß, Majoran, Wickel mit Johanniskrautöl); • der seelischen Unterstützung (Johanniskraut, Melisse, Passionsblume, Baldrian, Herzgespann). Es wäre zum Beispiel möglich, die Behandlung mit einer sechs Wochen langen Entgiftungskur zu beginnen. In dieser Zeit wäre es sinnvoll, Genussmittel, Fleisch, aber auch Milchprodukte zu meiden oder stark einzuschränken. Parallel kann mit durchwärmenden Bauchwickeln begonnen und versucht werden, Entspannung, Gelassenheit und Schmerzminderung durch Entspannungsübungen, Luna-Yoga oder Qi Gong zu fördern. In einer zweiten Behandlungsphase steht dann die Ernährungsumstellung weiterhin im Vordergrund, unterstützt durch einen schleimhautberuhigenden Tee, hormonellen Ausgleich und, falls erwünscht, eine Mistel-Injektionstherapie. Sobald wie möglich sollte die Beeinflussung der Beschwerdesituation durch Heil-Imagination begonnen werden. Auf lange Sicht sollten jährliche Entgiftungskuren, eine dauerhafte Ernährungsumstellung und ein endometriosespezifischer Tee beibehalten werden.
Hormonausgleich, Wärme und seelische Unterstützung
Erst mal entgiften
Ernährungsumstellung
Heilsame innere Bilder
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Schmerzlindernd, wärmend, strukturierend
Akute Beschwerden mildern
Rheumapflanzen wirken gegen Endometrioseschmerzen
Endometriose-Tee Schafgarbenkraut 20 g Weidenrinde 25 g Ackerschachtelhalmkraut 30 g Ringelblumenblüten 15 g Majorankraut 20 g Melissenblätter 20 g Mistelkraut 30 g Trinken Sie drei Tassen täglich außerhalb der Mahlzeiten, 1 TL pro Tasse, zehn Minuten zugedeckt ziehen lassen. Machen Sie nach sechs bis acht Wochen zwei Wochen Behandlungspause.
Die symptomatische Behandlung besteht vor allem aus: • der Schmerzlinderung (Hamamelis, Weidenrinde, Phytodolor-Tropfen, Teufelskralle, Weihrauch); • der Krampflösung (Gänsefingerkraut, Mutterkraut, Schafgarbe, Pestwurz, Magnesium); • der Blutstillung (Hirtentäschel, Blutwurz); • der Blutbildung (Brennnessel, Löwenzahn, Rote Bete, Kräuterblutsaft oder -dragees). Verwenden Sie schmerzlindernde und blutstillende Pflanzen als Tee, Tinktur oder Fertigpräparat immer dann, wenn Sie sie brauchen, in ausreichender Dosierung. Bei schmerzhafter Regelblutung drei bis vier Tage vor der erwarteten Menstruation mit drei bis vier Tassen Tee oder dreimal 20 bis 40 Tropfen beginnen. Bei blutungsunabhängigen Schmerzen kann an eine Therapie mit 1500 mg Teufelskrallenextrakt täglich über mehrere Wochen durchgeführt werden. Gelegentliche Behandlungspausen sind sinnvoll. Blutbildende Maßnahmen 90
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werden über vier bis acht Wochen durchgeführt, bis die Werte des roten Blutfarbstoffs (Hb) und auch der Eisenspeicher (Ferritin) wieder annähernd normale Werte aufweisen.
Blutbildung nicht vegessen
Blutbildungsdrink Mischen Sie Apfel-, Orangen- und Rote-Bete-Saft zu annähernd gleichen Teilen auf 200 ml und rühren Sie 1 EL Brennnesselfrischsaft darunter. Sie können die Eisenaufnahme im Darm noch verbessern, indem Sie dem Drink noch einen gestrichenen TL Heidelbergers Siebenkräuterpulver beifügen. Dreimal täglich vor den Mahlzeiten genossen, verbessert er Blutbild und Vitalität.
Die Ernährungstherapie empfiehlt die Vermeidung tierischen Eiweißes, Fettes und der verschiedenen Genussgifte, um eine Schmerzminderung zu bewirken. Man sollte auf eine Regulierung der Verdauung achten, einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt und eventuell die Nahrung ergänzen um gute Öle mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren und Mineralien wie Kalzium, Magnesium und Kieselsäure. Die Bewegungstherapie widmet sich der Verbesserung der Durchblutung und Erhöhung der Aufmerksamkeit für die Beckenorgane. Dafür geeignet sind Luna-Yoga, Hormon-Yoga, Bauchtanz, Tai Chi, Qi Gong uvm. Unterstützend wirken auch psycho-neuro-immunologische und psychotherapeutische Verfahren. Die Beeinflussung des Immunsystems, der Wundheilung und von Schmerzzuständen durch Entspannung und Imagination wird seit den 1980er-Jahren stärker erforscht und erfolgreich angewandt. Imaginative Verfahren sind ebenfalls
Tierisches Eiweiß meiden, die Verdauung regulieren
Innere Bilder gezielt einsetzen
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gut geeignet, die Wechselwirkung zwischen Körper und Geist, Biografie und Erkrankung herauszuarbeiten. Vorstellungen aus schamanischen Kulturen können einfließen. Der Übergang zur Psychotherapie ist fließend, in der mithilfe verschiedener, auch körperorientierter Verfahren traumatische Erfahrungen sowie wichtige Lebensthemen aufgearbeitet und geheilt werden können.
b Heilende Energie – heilsames Licht
Übungen sollen angenehm sein
Imaginationsübung 6: Heilsames Licht Wichtig ist, dass Sie diese Übung über einen längeren Zeitraum täglich durchführen, womöglich sogar mehrmals. Wenn Sie merken, dass Ihnen eine andere Vorstellung besser gefällt, zum Beispiel eine andere Lichtquelle, dann arbeiten Sie mit dieser. Die Übung lässt sich gut kombinieren mit dem Aufsuchen eines angenehmen Ortes wie dem inneren Freiraum (siehe Kapitel Gebärmutterpolypen, S. 99). Achten Sie sorgfältig darauf, dass die Übung Sie stärkt. Tauchen Zweifel auf oder irritierende Bilder, fühlen Sie sich danach nicht eindeutig besser, dann suchen Sie eine Expertin für innere Bilder auf, die Ihnen hilft, angemessene, heilsame Bilder zu kreieren. Der Zeitrahmen für diese Übung beträgt etwa 20 bis 25 Minuten, wovon zehn Minuten darauf verwendet werden sollten, zur Ruhe zu kommen und Spannungen abfließen zu lassen. • Sorgen Sie für eine ungestörte halbe Stunde. Setzen oder legen Sie sich bequem hin, schließen Sie die Augen und atmen Sie zunächst ein paarmal tief ein und aus … • Stellen Sie sich dann vor, wie mit den nächsten Ausatemzügen alle Spannung von Ihnen abfällt und im Boden versickert … Gehen Sie in Gedanken durch alle Teile Ihres Körpers und wann immer Sie auf Span92
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nungen stoßen, lassen Sie sie abfließen oder sich auflösen … Sie können alle Gedanken und Gefühle, alles, was sich in Ihrem Kopf noch dreht, auch nach außen wegatmen … mit jedem Atemzug ein wenig mehr … Vielleicht stellt sich ein Gefühl der Leere ein, vielleicht der Leichtigkeit, wenn Sie alles losgelassen haben, was Sie im Moment ablenken oder stören könnte … Lassen Sie sich Zeit und wann immer Ihre Gedanken abschweifen, lenken Sie sie zurück zum Atem, zum Gefühl des Loslassens und der Leichtigkeit … • Nun lassen Sie vor Ihrem inneren Auge eine Quelle von Licht entstehen. Sie müssen nichts denken oder tun, ganz von selbst zeigt sich Ihnen eine Quelle strahlenden Lichts, vielleicht die Sonne, vielleicht ein göttliches Licht, vielleicht eine Quelle von Licht in Ihrem Innern, in Ihrem Herzen, Ihrem Schoß … Warten Sie einfach ab, welche Lichtquelle Sie heute nutzen möchten … • Stellen Sie sich vor, wie dieses heilsame Licht in Sie hineinstrahlt … Strahlendes Licht breitet sich in Ihrem Körper aus, von den Füßen bis zum Kopf … Sie baden in heilsamem Licht, sind umhüllt von Licht … Heilsames Licht breitet sich bis in jede Zelle aus … • Stellen Sie sich vor, wie Ihre Abwehrzellen gestärkt werden, das gesunde Gewebe genährt wird von diesem Licht … mit jedem Atemzug mehr. Wenn Ihnen die Vorstellung angenehm ist, dann können Sie sich auch vorstellen, dass dieses Licht im Körper umherschweift und kranke Zellen zerstört oder heilt … Nehmen Sie die Vorstellung, die Ihnen gefällt, lassen Sie sich Zeit, sorgfältig die Gesundheit Ihres Körpers zu fördern und ihn zu befreien von allem, was ihm schaden könnte … Geben Sie sich etwa drei Minuten, damit das Licht seine Arbeit tun kann …
Gedanken und Gefühle loslassen
Eine Lichtquelle finden
Licht heilt, Licht nährt
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Unabhängig vom Ergebnis freundlich zu sich selbst sein Die Familie konfrontieren
Sich auf die eigene Wahrheit konzentrieren
• Dann stellen Sie sich allmählich darauf ein, sich von der Welt der inneren Bilder wieder zu verabschieden und in den Raum, in dem Sie sitzen oder liegen, zurückzukommen … Verabschieden Sie sich vom Körperinnern und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Außen, die Geräusche in Ihrer Umgebung, auf Ihren Körper, der sich zu bewegen beginnt … • Öffnen Sie Ihre Augen, orientieren Sie sich im Raum … und beenden Sie diese Übung im Bewusstsein, dass Sie Ihr Bestes gegeben haben, unabhängig davon, wie konzentriert Sie heute waren, wie gut etwas geklappt hat. Seien Sie freundlich zu sich. Ich hatte schon zu Beginn meines Heilungsprozesses die Vermutung, dass eines meiner Hauptthemen die Wut ist. Eine tierische Wut. An meinem 30. Geburtstag hatte ich ein langes Gespräch mit meinem älteren Bruder und ich bat ihn, mich dabei zu unterstützen, wenn ich meine Eltern konfrontierte. Es ging nur noch darum, wie. Meine Mutter war nach einer Brustkrebserkrankung ängstlich geworden, auf den Vater fixiert, depressiv. Vielleicht waren dies schon die ersten Zeichen ihrer späteren Demenzerkrankung. Trotzdem sprach ich mit ihr über meine Erinnerungen. Jetzt wussten schon zwei in der Familie Bescheid und mein Vater begann, nachdem ich ihn unmissverständlich dazu aufgefordert hatte, den Anfang meiner Therapie zu bezahlen. Ich hatte die Dinge offen gelegt, die notwendige Abgrenzung geschaffen, mit dem Täter gebrochen. Jetzt konnte ich mich auf mich und meine Wahrheit konzentrieren. Ich wusste, jetzt bin ich dran, meine Zukunft, mein Leben, meine Heilung, und die begann damit, den Auswirkungen des Missbrauchs, dem Ausmaß der Verletzung ganz klar ins Auge zu sehen. Dabei half mir die Arbeit mit inneren Bildern. Ich formulierte zunächst mein Anliegen. Ich 94
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wollte in kleinen Schritten von der Verletzung wegkommen und wieder Zugang zu meiner Kraft bekommen. Ich wollte vorerst keine Psychotherapie und verbrachte einige Zeit mit meiner Ärztin, um herauszufinden, wie ich mich stabilisieren kann. Was kann ich tun, wenn meine Stimmung abrutscht? Ich kann Freundinnen anrufen, in die Natur gehen, mit Tieren in Kontakt kommen, mich erinnern, was ich an mir mag. Eine Reise in meinen Bauch (siehe Imaginationsübung 8, S. 116) zeigte eine in goldenes Licht getauchte Höhle, der eine schützende Hülle fehlte. Meinem ganzen Körper fehlte die Begrenzung, ein Zustand, der ihm nicht gefiel. Ich hatte aber Angst, wenn ich mich abzugrenzen lernte, völlig von jedem Kontakt abgeschnitten zu sein. Im Gespräch mit meiner Haut wurde die Notwendigkeit, mich in angemessener Weise zu schützen, deutlich und ich visualisierte mich eingehüllt in blaues Licht (siehe Imaginationsübung 10, S. 143). Das hört sich einfach an, es war aber ein heftiger innerer Konflikt, der ganz offensichtlich mit meinem Missbrauch zu tun hatte. Ich bekam eine kraftvolle Helferin zur Seite, eine Wölfin (siehe Imaginationsübung »Ein Krafttier finden«). Sie war einerseits aufs Äußerste gereizt, verletzt, zähnefletschend, verkörperte aber auch geballte Kraft. Auf gewisse Weise identifizierte ich mich mit dieser Wölfin, sie wusste von meiner dauernden Alarmbereitschaft, meiner Hochspannung. Die Wölfin stand aber auch für die Möglichkeit selbstbestimmter, freier Sexualität. Ich beschäftigte mich mit Wölfen, ihrem Geschick, ihrer Kraft, ihrem Spiel und träumte immer wieder unter wechselnden Aspekten von ihnen. Sie sind frei, in ihrer Bewegung nicht gehemmt und haben das Potenzial zuzubeißen, ihre eigenen Grenzen zu setzen. Was die medizinische Betreuung betrifft, entschloss ich mich zwei Jahre nach der ersten Bauchspiegelung zu ei-
Zugang zur Kraft bekommen
Sich abgrenzen und schützen lernen
Eine Wölfin als kraftvolle Helferin
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Schulmedizinische Unterstützung
Trauerarbeit
Das eigene Potenzial erkennen
ner Operation, bei der Verklebungen gelöst und Herde entfernt wurden. Ein Wunder, dass das nun möglich war. Der operierende Arzt hatte nicht geglaubt, dass das Bauchfell zuvor mit Endometrioseherden übersät war. Ich ließ mich für drei Monate auf eine Hormontherapie ein und in der darauffolgenden »Second-look-Operation« wurden noch einmal Endometriosezysten entfernt. Jetzt nehme ich immer noch eine gestagenbetonte Pille, bin beschwerdefrei und auf dem Weg zu einem wirklich guten Leben. Um dies zu erreichen, war der ganze innere Prozess notwendig. Durch die inneren Bilder war ich mit mir selbst wieder in Kontakt gekommen und war bald mutig genug, mich auch einer Psychotherapie zu stellen. Fünf Jahre lang haben wir Schwerstarbeit geleistet, wie es meine Therapeutin einmal ausdrückte. Ich verstand im Verlauf der Therapie immer tiefere Aspekte der inneren Bilder, je mehr Zugang ich wieder zu mir und meiner Kraft bekam. Viel Wut und Angst, Trauer und noch mal Trauer galt es zu bewältigen. Zentral war eine bestimmte Sitzung, in der wir beide, die Therapeutin und ich, eine Hand auf meinen Bauch legten, um so mit der Endometriose in Kontakt zu kommen. Niemand anders hätte mich berühren dürfen. Von unseren Händen ging eine violette Schwingung aus, die sich heilsam im Bauchraum ausbreitete (siehe Imaginationsübung 6, S. 92). Jetzt, am Ende der Therapie, habe ich die Möglichkeit, mein Potenzial zu sehen, es teilweise zu leben, auch wenn ich hin und wieder Mühe habe, von alten Verhaltensmustern wegzukommen. Ich habe gelernt, mich abzugrenzen, die goldene Höhle gelebter Weiblichkeit zu schützen. Mein gesamtes Potenzial zu leben ist noch Zukunftsmusik, aber ich spüre, was alles möglich ist, und habe Vertrauen, dass auch eine lebendige Sexualität irgendwann wieder zu mir gehören wird. 96
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Die Arbeit mit den inneren Bildern und die Psychotherapie haben mir den sicheren Rahmen gegeben, die massiven Auswirkungen sexueller Gewalt buchstäblich zu sehen und haben meinen Heilungsprozess mit ermöglicht. Jedes innere Bild, das einmal aufgetaucht ist, ist da, bleibt da und ist meins. Das bin wirklich ich, meine Geschichte, mein Potenzial, meine Antworten, meine Lösungswege, meine Wahrheit. Ich habe gespürt, wie Kraft sich anfühlt, auf wie viele verschiedene Kräfte ich in mir zurückgreifen kann (die ich in früheren Phasen meines Lebens zum Teil auch schon gelebt habe). Es gibt eine ernste Kraft, die sehr klar sieht, an der Betrug, Selbstbetrug, das Verdrehen oder Beschönigen der Wahrheit nicht vorbeikommen. Und es gibt eine zutiefst lebendige, sprühende, tanzende Kraft, die leben will und es auch tut. Eine Kraft, die für Selbstbestimmung sorgt und wenn nötig für Selbstverteidigung.
Innere Bilder ermöglichen Heilung
Die eigene Kraft wieder spüren
Körperweisheit 10: Sich wertschätzen lernen Viele Frauen sind sehr selbstkritisch. Das ist einerseits eine segensreiche Eigenschaft, befähigt sie uns doch, das eigene Verhalten zu reflektieren. Andererseits artet Selbstkritik nicht selten dahingehend aus, den Schwerpunkt der Wahrnehmung zu sehr darauf zu konzentrieren, was man nicht an sich mag oder was man in den eigenen Augen schon wieder falsch gemacht hat. Ist eine Person (durch traumatische Erfahrungen) sehr geschwächt, kann Selbstablehnung die Folge sein. Eine gute Möglichkeit, den Fokus der Wahrnehmung zu verschieben und sich zu kräftigen, besteht darin, eine Liste anzulegen, was man an sich mag, und diese Liste täglich mehrmals durchzulesen. Oder sich
Wertschätzung und Annahme
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Ein Lobtagebuch schreiben
täglich schriftlich (!) für Dinge zu loben, auch Kleinigkeiten, die man erfolgreich erledigt, bewältigt hat. Mit der Zeit entdeckt man auf diese Weise seine Stärken, seine Fähigkeiten, sein Potenzial. Die Grundhaltung wird optimistischer und freundlicher zu sich selbst.
Körperweisheit 11: Einen Brief schreiben
Gefühle loswerden, Energie freisetzen
Gibt es zwischen Ihnen und anderen Menschen Ungeklärtes, hat es sich sehr bewährt, dies in Briefform zu einem Abschluss zu bringen. Formulieren Sie schriftlich, was Sie diesem Menschen noch zu sagen haben. Dieser Brief kann Wut ausdrücken, Trauer, Dank, was auch immer. Er kann auch an Menschen gerichtet werden, die schon längst nicht mehr leben. Teilen Sie sich mit, bringen Sie Ihre Gefühle zu Papier, was auch immer Sie dann mit diesem Brief machen. Sie können ihn wirklich an den Adressaten abschicken, falls das möglich ist, ihn einem Fluss übergeben oder ihn an einem Ballon in die Lüfte steigen lassen. Sie werden merken, wie erleichternd dieses Ritual ist und wie viel Energie es freisetzt, die Sie auf Ihre Weise für sich verwenden können.
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K APITEL 7
Gebärmutterpolypen – Sich Raum nehmen
Maria erzählt: Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen. Es hat mich nie in die Stadt gezogen, die Natur war mir wichtig, seit ich denken kann. Dass man sie gelegentlich auch in Ruhe genießen darf, statt sich nur mit ihr zu umgeben, musste ich erst lernen. Ich bin mit 16 von zu Hause ausgezogen, um meinen Traumberuf Krankenschwester zu lernen. Meine Mutter konnte mich nur schwer loslassen, bekam schwere Depressionen und ein Nierenkarzinom, welches rechtzeitig erkannt und operiert wurde. Mich plagten Schuldgefühle und ich stand unter einem hohen Leistungsdruck, sollte die Ausbildung möglichst gut absolvieren. Ich wurde immer nervöser und bekam Herzbeschwerden, denen, wie sich herausstellte, eine hochgradige Überfunktion der Schilddrüse zugrunde lag. Die heißen Knoten wurden operativ entfernt und trotzdem hatte ich immer wieder Herzrasen sowie Magen-Darm-Beschwerden. Meiner Mutter ging es wieder besser, ich hatte mein Examen geschafft und lernte meinen späteren Ehemann kennen. Kurze Zeit später erkrankte sein Vater an einem Hirntumor und verstarb innerhalb von neun Monaten und hinterließ seine Ehefrau mit einem landwirtschaftlichen Anwesen, welches sie nicht allein bewirtschaften
Ablösung von der Mutter
Familiäre Pflichten
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Körperliche und seelische Erschöpfung
Der Kinderwunsch bleibt unerfüllt
Immer für andere da sein?
konnte. Mein Mann und ich übernahmen die Verantwortung. Ich war gerade mal 23 Jahre alt, als wir das komplette Haus mit viel Eigenleistung renovierten. Die vielen Belastungen in meinem Beruf als Krankenschwester, die ständigen Wechselschichten, Nachtschichten, der Hausumbau – ich fühlte mich körperlich und seelisch völlig erschöpft. Das Herzrasen verstärkte sich, eine Erholungskur stellte meine Leistungsfähigkeit notdürftig wieder her. Ein Jahr später heirateten mein Mann und ich und unsere Freunde und Bekannten freuten sich auf baldigen Nachwuchs. Aber der Kindersegen blieb aus und ich fühlte mich viele Jahre als Frau minderwertig und nicht anerkannt. Ich hatte eine Leere in mir, die mich zutiefst schmerzte. Wir erwogen eine Adoption, entschieden uns aber dagegen und nach mehreren Arztbesuchen beschlossen mein Mann und ich, die Situation so, wie sie war, zu akzeptieren. Auch wenn unser Kinderwunsch unerfüllt blieb, waren wir mit sieben Patenkindern doch reich beschenkt und hatten Freude, sie auf ihren Lebenswegen zu begleiten. Allerdings war ich noch immer überlastet und mein Körper geriet immer mehr aus dem Gleichgewicht. Mit gerade mal 35 hatte ich Anfälle von Drehschwindel, Tinnitus und wusste, dass ich so nicht weitermachen konnte. Ich reduzierte meine Arbeitszeit im Krankenhaus, um mich mehr um meine Gesundheit kümmern zu können, statt als »kranke Schwester« für andere da zu sein. Ich begann, mich mit alternativen Heilmethoden zu beschäftigen, und absolvierte eine Heilpraktikerausbildung. Zeitgleich mit der Eröffnung meiner Naturheilpraxis erkrankte meine Mutter erneut an schweren Depressionen und Leukämie; sie brauchte Unterstützung, Begleitung, Hilfestellung. Meine Schwiegermutter, die bei uns im Haus lebte, erlitt eine Woche vor Praxiseröffnung einen Schlaganfall. Wen wundert es, dass ich 100
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schon in die nächste Überforderung hineinrutschte und mein Körper mich mit einem Polypen, der in meiner Gebärmutter wuchs, beunruhigte. Ich erfuhr zwar von meiner Ärztin gleich, dass diese Gebilde an und für sich harmlos sind, aber das Auftauchen des Polypen zu diesem Zeitpunkt schien mir doch ein Signal, das ich nicht ignorieren wollte.
Der Körper setzt ein Signal
Medizinischer Hintergrund Polypen sind gutartige Schleimhautwucherungen, die im Körper an verschiedenen Stellen entstehen können. Im Nasenrachenraum, im Darm, wo sie allerdings als Krebsvorstufe gelten, in der Gebärmutter. Überall, wo Schleimhaut vorhanden ist, kann diese aus verschiedenen Ursachen wuchern und wachsen. Dieser Wachstumsimpuls geht oft mit einer Schwäche des Lymph- und Abwehrsystems einher. Im Falle der Gebärmutter wird eine Überstimulation des Schleimhautwachstums durch das Eierstockhormon Östrogen angenommen. Hormoneinnahmen wie die Pille können hierfür verantwortlich sein, die Belastung des Grundwassers durch die Östrogenausscheidung der Hormonkonsumentinnen allgemein, aber auch sogenannte Fremd- oder Xenoöstrogene in Pestiziden, Kunststoffen etc. Östrogen sorgt in der Pubertät für die Ausbildung der typisch weiblichen Silhouette, die Reifung der weiblichen Organe und veranlasst, wenn es einen genügend hohen Spiegel erreicht, regelmäßige Eisprünge sowie das zyklische Schleimhautwachstum. Bei einem Östrogenüberschuss kann es dagegen zu übermäßigen Wachstumsprozessen kommen wie der Ausbildung von Polypen. Beschwerden machen solche Polypen in Form von irregulären Blutungen, die im Zusammenhang mit Sexualität
Gebärmutterpolypen sind lästig, aber harmlos
Östrogenüberschuss fördert Wachstumsprozesse
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Irreguläre Blutungen als häufigstes Anzeichen
oder körperlicher Belastung oder auch unabhängig von beidem auftreten können. Gelegentlich verursachen Sie Ausfluss. Manche Frauen erfahren nur durch die jährliche Routine-Vorsorgeuntersuchung, dass im Ultraschall oder bei der vaginalen Untersuchung ein Polyp gesichtet wurde. Sie können im Gebärmutterinnern auftreten oder auch durch den Muttermund in die Vagina ragen. Selten verursachen sie Schmerzen. Polypen der Gebärmutterschleimhaut haben keine Entartungstendenz, dennoch möchten viele Ärzte sichergehen, dass das entdeckte Gebilde auch wirklich harmlos ist. Die schulmedizinische Behandlung besteht in einer Ausschabung (Abrasio), bei der in Voll- oder Lokalanästhesie die überflüssige Schleimhaut abgetragen wird. Eine weitere Behandlung oder Vorbeugung neuer Schleimhautwucherungen wird meist nicht erwogen.
Ganzheitliche Möglichkeiten Einem Östrogenübergewicht entgegenwirken
Blutungen stillen
Ausgehend von einem relativen Östrogenübergewicht besteht ein Eckpfeiler der Behandlung aus progesteronwirksamen Pflanzen, die, in der zweiten Zyklushälfte eingesetzt, einen Ausgleich schaffen. Diese können sein: Mönchspfeffer, Frauenmantel, Schafgarbe oder Yamswurzel. So können zum Beispiel vom zwölften bis zum 26. Zyklustag täglich zweimal 20 Tropfen eines Mönchspfeffer-Fertigpräparats oder einer Frauenmanteltinktur eingenommen werden. Die Yamswurzel wird eher als Creme angewandt, es gibt sie auch als Trockenextrakt in Kapselform zu kaufen. Neigt ein Polyp dazu zu bluten, wäre an Schafgarben- oder auch Hirtentäscheltinktur, mehrmals täglich zehn bis 20 Tropfen, zu denken, unterstützt von Eichenrindenzäpfchen (Quercus 1 % Zäpfchen von Weleda), die entgegen der Pa102
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ckungsbeilage (sie sind auch bei Hämorrhoiden geeignet) in diesem Fall vaginal verwendet werden können. Teemischungen und Reibesitzbäder gleichen den Hormonhaushalt aus, stärken die Gebärmutter und stabilisieren die Schleimhaut.
Gebärmuttertonisierender Tee Je 40 g Frauenmantelkraut, Eisenkraut, Hirtentäschelkraut, Beifußkraut Trinken Sie von dieser Mischung drei Tassen täglich. Nehmen Sie, was zwischen drei Finger passt, auf eine große Tasse und übergießen Sie den Tee mit kochendem Wasser. Zehn Minuten zugedeckt ziehen lassen. Achtung, dieser Tee darf nicht während einer Schwangerschaft getrunken werden.
Das Reibesitzbad … ist eine fast in Vergessenheit geratene Kneipp’sche Anwendung, die vielfältige positive Auswirkungen auf den weiblichen Unterleib hat. Es wird angewendet bei Zyklusstörungen, hormonellen Ungleichgewichten, chronischen oder immer wiederkehrende Blasen- und Vaginalentzündungen, Zysten, unerfülltem Kinderwunsch und Wechseljahresbeschwerden. Durch eine aktive Durchblutungsverbesserung der weiblichen Organe und des gesamten kleinen Beckens vermag das Reibesitzbad • die Stabilität von Haut und Schleimhaut zu verbessern,
Die Gebärmutter stärken
Hormonausgleich durch kaltes Wasser
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Nicht im, sondern über dem Wasser sitzen
Nachruhen und die Wärme genießen
Was in Ihnen will wachsen?
• die Eierstöcke anzuregen, • den Hormonhaushalt auszugleichen, • die Lust zu fördern. Sorgen Sie für warme Füße (Wollsocken) und finden Sie eine Konstruktion, bei der Sie nicht in, sondern über einem Gefäß mit kaltem Wasser sitzen können. Pfarrer Kneipp empfahl einen Eimer mit einem darübergelegten Brett. Dann schöpfen Sie mit der hohlen Hand oder mit einem Waschlappen das kalte Wasser und reiben mit kleinen kreisenden Bewegungen die Innenseiten der Oberschenkel und den gesamten Genitalbereich, nach vorne bis knapp oberhalb der Haargrenze und nach hinten bis zum Anus, ein paar Minuten lang ab. Dann trocknen Sie sich ab, packen sich warm ein, ruhen nach und genießen das Wärmegefühl, das sich reaktiv einstellt. Bitte beachten: Eine Anwendung während der Menstruation kann die Blutung verstärken!
Neben der naturheilkundlichen Herangehensweise bietet sich bei jedem krankhaften Wachstumsprozess, jeder »Raumforderung« die Frage an, wie es um das innere Wachstum bestellt ist. Was in Ihnen will wachsen und wird durch Konvention, Verpflichtungen, Rollenzuweisungen daran gehindert? Ein Körpergebilde nimmt vielleicht ungefragt Raum ein, stellvertretend für Ihr eigenes Bedürfnis, nach Zeit für sich selbst, für die eigene Kreativität, für die Dinge, die Sie in Ihrem Leben wirklich interessieren und inspirieren? Es gibt viele Möglichkeiten, die individuelle Botschaft des Körpers zu entschlüsseln und zu ergründen, wie das eigene Leben noch voller und selbstbestimmter gelebt werden kann. 104
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Imaginationsübung 7: Innerer Freiraum • Sorgen Sie für eine ungestörte halbe Stunde, setzen oder legen Sie sich bequem hin, schließen Sie die Augen und atmen Sie zunächst ein paarmal tief ein und aus … • Stellen Sie sich dann vor, wie mit den nächsten Ausatemzügen alle Spannung von Ihnen abfällt und im Boden versickert … Sie können alle Gedanken und Gefühle, alles, was sich in Ihrem Kopf noch dreht, nach außen wegatmen … mit jedem Atemzug ein wenig mehr … Vielleicht stellt sich ein Gefühl der Leere ein, vielleicht der Leichtigkeit, wenn Sie alles losgelassen haben, was Sie im Moment ablenken oder stören könnte. • Nun konzentrieren Sie sich ein paar Atemzüge lang auf das Einatmen und stellen Sie sich vor, wie Ihnen mit dem Einatem neue Energie zufließt … Sie müssen hierfür nicht aktiv werden, ganz von selbst fließt Ihnen mit dem Einatem frische, unverbrauchte Energie zu und breitet sich wie eine Welle im Körper aus … vom Kopf bis zu den Füßen oder umgekehrt, wie es einfacher für Sie ist … • Wenn Sie ganz durchströmt sind vom Atem, lassen Sie Ihr Bewusstsein wie mit einem Fahrstuhl tiefer und tiefer hinuntersinken von dem Raum, in dem Sie sich befinden, bis auf die Ebene der inneren Bilder, des tiefen inneren Wissens … • Nun taucht wie auf einer inneren Leinwand das Bild eines Ortes auf, an dem Ihnen ganz wohl ist … Vielleicht ist es ein Ort, den Sie schon kennen, vielleicht ein neuer, noch unbekannter Ort … Das Bild entsteht von ganz allein, lassen Sie sich Zeit, es entstehen zu lassen … ein angenehmer Ort, ein Ort zum Entspannen und Kraftschöpfen …
b Der Ausatem nimmt Spannungen mit
Der Einatem belebt und entspannt
Einen angenehmen Ort entstehen lassen
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Diesen Ort mit allen Sinnen wahrnehmen …
… und gestalten
Dieses Gebilde ist mir nicht geheuer
• Nun stellen Sie sich vor, Sie sind an diesem Ort … Sie schauen sich um, betrachten diesen Ort ganz genau … Sie spüren den Boden, auf dem Sie stehen, fühlen die Luft dieses Ortes, riechen seine Gerüche … Können Sie etwas hören? • Sie können diesen Ort wie mit Zauberhand mit allem ausstatten, was Sie für Ihr Wohlbefinden brauchen. Machen Sie es sich ganz bequem und genießen Sie diesen Ort eine Weile. Sie können dort Kraft schöpfen und sich ausruhen … Nehmen Sie sich Zeit (etwa drei Minuten Stille). • Kommen Sie nun allmählich wieder in die Gegenwart zurück. Stellen Sie sich vor, wie Ihr Bewusstsein von der Ebene der inneren Bilder wie mit einem Fahrstuhl nach oben schwebt, Stufe um Stufe, bis Sie wieder ganz zurück sind in dem Raum, in dem Sie sich körperlich befinden … • Öffnen Sie nun Ihre Augen, orientieren Sie sich, strecken Sie Ihre Glieder und notieren Sie, wenn Sie möchten, was Sie erlebt haben, oder malen Sie ein Bild dazu. Meine Frauenärztin setzte mich Gott sei Dank nicht unter Druck, sofort etwas zu unternehmen. Doch mir war dieses Gebilde in meinem Bauch nicht geheuer. Da ich schon seit Jahren an den Tagen vor den Tagen schrecklich gereizt war und außerdem in schöner Regelmäßigkeit am dritten Tag der Menstruation einen Migräneanfall bekam, leuchtete mir die Idee meiner Ärztin, dass diese Beschwerden und auch der Polyp mit einem hormonellen Ungleichgewicht zu tun haben könnten, unmittelbar ein. Ich ahnte aber, dass da noch mehr dahintersteckte. Ich war so beschäftigt im Außen, dass ich gar nicht spürte, wie es in mir drin aussah. Ich funktionierte, doch es fehl106
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te mir an Kraft und Energie, ich fühlte mich leer und ausgebrannt. Während einer Visualisierung erkannte ich, dass es darum geht, mir einen inneren Freiraum (siehe Imaginationsübung 7, S. 105) zu schaffen, einen Platz, an dem ich einfach sein kann und nichts leisten muss, wo ich Kontakt mit mir und meinen Gefühlen aufnehmen kann, wo ich Zeit für mich habe. Nachdem ich einmal ein Bild dieses Raumes entwickelt hatte, probierte ich die Übung zweimal täglich aus. Morgens war eine gute Zeit für mich und ich schöpfte Kraft für den bevorstehenden Tag. Vor dem Einschlafen klappte es überhaupt nicht, da wurde ich zu schnell müde und schlief dabei einfach ein. Schon bald erkannte ich, dass mein innerer Raum auch eine Entsprechung im Außen brauchte. Ich entschloss mich, mein früheres Arbeitszimmer, das seit meiner Praxiseröffnung leer stand, neu zu gestalten. Zu Beginn hatte ich nur eine Yogamatte darin, aber nach und nach füllte sich die Leere und es tat mir gut, einen Raum der Stille und Ruhe zu haben, in den ich mich zurückziehen konnte. Wenn es mir in der Wohnung zu turbulent ist, kann ich einfach die Tür hinter mir zumachen. Mit viel Freude habe ich in den folgenden Wochen Wände gepinselt und einen schönen Teppich verlegen lassen. Ich wollte wenig Möbel, viel Platz, damit ich auch mal einfach für mich tanzen, meditieren oder Körperübungen machen kann. Ich habe mir selbst verordnet, jeden Tag mindestens eine Stunde in diesem Raum zu verbringen, es sei denn, mir ist danach, die Zeit draußen in der Natur zu sein, spazieren zu gehen oder auf einer Bank in der Sonne zu sitzen. Das war aber noch nicht alles. Meine Schwiegermutter lebte ja bei uns im Haus. Sie war sehr präsent, setzte sich gern zu uns, wenn wir auf der Terrasse saßen, und unsere Privatsphäre war ernsthaft gestört. Ich war es
Einfach sein dürfen
Einen Raum der Stille und Ruhe haben
Täglich Zeit für mich
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Ich darf mich wichtig nehmen
Mich als Frau spüren, die ihre Stärke lebt
Alles zu seiner Zeit
nicht gewöhnt, Nein zu sagen, und hatte auch keine Worte dafür, freundlich, aber bestimmt meinen/unseren Raum zu behaupten. So lange schon war ich verantwortlich für das Wohl anderer, im Beruf und in der Familie. Tief in mir saß ein Verbot, mich und meine Bedürfnisse wichtig zu nehmen. Ich schlug meinem Mann vor, uns wöchentlich zusammenzusetzen nach dem Muster der Zwiegespräche von M. L. Moeller, der mir empfohlen worden war. Wir erlebten dadurch neue Nähe und ich konnte ohne Vorwurf deutlich machen, wie wichtig mir das Zusammensein mit ihm ist. Wir fanden einen Kompromiss, dass mein Mann seine Mutter regelmäßig besuchte, unsere Wohnung, unsere Terrasse aber wirklich uns gehörte. Sie ist inzwischen verstorben und wir haben in Frieden Abschied genommen. Der Polyp hat mich gelehrt, wieder in Kontakt mit mir zu kommen. Die Kinderlosigkeit, mein Beschäftigtsein im Außen, die anderen immer wichtiger zu nehmen, hatte in mir den meisten Platz eingenommen. Jetzt konnte ich diesen Raum mit meinen Wünschen und Bedürfnissen füllen, mich als Frau spüren, die ihre Stärke, ihre Weiblichkeit lebt. Was ich an andere Frauen weitergeben möchte, ist, dass sie sich wirklich ihren Freiraum nehmen, innerlich und äußerlich. Und der Polyp, der war irgendwann auf dem Ultraschallbild einfach nicht mehr zu sehen.
Körperweisheit 12: Den optimalen Zeitpunkt für heilsame Rituale finden Menschen sind nun mal verschieden. Es gibt Morgenmuffel und Nachteulen und darüber hinaus hat jeder einen eigenen Tagesrhythmus mit Arbeit, 108
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Kindern, Haushalt, sozialen Kontakten etc. Wenn Sie sich vorgenommen haben, ein Bewegungsoder Ruheprogramm in Ihren Alltag einzubauen, ist es eine große Hilfe, die beste Tageszeit dafür herauszufinden. Am besten, Sie probieren Verschiedenes aus und bleiben dann bei der Zeit, die Sie sich gut einrichten können. So erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, bei der Stange zu bleiben und Ihr Programm einen festen Bestandteil Ihres Lebens werden zu lassen.
Tageszeiten ausprobieren
Körperweisheit 13: Ein Zimmer für sich allein Virginia Woolf schrieb über dieses Recht für Frauen, über dieses Grundbedürfnis, um Eigenheit und Kreativität leben zu können. Sie formulierte, dass alle ein Recht auf einen solchen Raum haben, und ging so weit zu sagen, dass Frauen ihr volles Potenzial nur dann leben können, wenn sie einen Rückzugsraum ihr Eigen nennen können. Diese Tatsache bewahrheitet sich im Leben vieler Frauen. Nur wenn ich für mich bin, ungestört von den Dingen des Alltags, kann Neues entstehen, komme ich zu mir, meinen Gefühlen und Bedürfnissen. Ist kein eigener Raum möglich, kann es eine eigene Ecke, können es ungestörte Stunden sein. Seien Sie findig.
Zu sich kommen
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K APITEL 8
Myome – Kreativität leben
Johanna erzählt: Als politisch denkender Mensch habe ich viele Jahre an Projekten mitgearbeitet, die sich für eine lebenswerte Zukunft einsetzen. In dieser Zeit machte ich jedoch auch die Erfahrung, dass eine ökologisch-politische Zielsetzung noch nicht heißt, dass die in diesem Bereich engagierten Menschen auch mit sich selbst auf gesunde und verträgliche Weise umgehen. Im Klartext gesprochen arbeitete ich zu viel, »stand meinen Mann« neben den männlichen Kollegen und machte mir herzlich wenig Gedanken um mein Frausein. Dass ich mich damit von meiner Mutter abgrenzte, die ich als schwach und angreifbar erlebt hatte, wurde mir erst später klar. Ich habe keine eigenen Kinder und ich habe mich mit dem Kinderkriegen, um ehrlich zu sein, immer nur dann beschäftigt, wenn eigentlich eine berufliche Veränderung anstand. Ich lebte und lebe mit einem liebevollen Partner, dessen einziger Fehler aus meiner Warte darin besteht, dass er entschieden zu viel arbeitet. Was für ein Zufall! Ich war es also gewohnt, gut zu funktionieren, meinen Job 200-prozentig zu machen und nicht darüber nachzudenken, was mein Körper dazu sagt, oder zu träumen, was das Leben außer Arbeit denn noch so zu bieten hat.
Viel arbeiten und »seinen Mann« stehen
Nicht darüber nachdenken, was der Körper dazu sagt
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Starke Menstruation, kurze Zyklen
Ein Zusammenhang der Myome mit nicht gelebter Weiblichkeit?
Meine Menstruation war schon immer stark gewesen, mein Zyklus war sehr kurz, zwischen 22 und 26 Tagen, und bevor die Mens einsetzte, hatte ich oft eine unerträgliche Spannung in meinen Brüsten. Ich war 41 Jahre alt, als ich mit schöner Regelmäßigkeit Bauchschmerzen registrierte, die ich nicht einordnen konnte. Sie wurden schlimmer, wenn ich sehr gestresst war oder extrem kalte Füße hatte, was ich im Übrigen so oft hatte, dass es mir schon fast nicht mehr auffiel. Die Frauenärztin stellte zunächst ein Myom, später sogar zwei fest und schlug vor, sie in regelmäßigen Abständen zu beobachten, mehr nicht. Ich war, gelinde gesagt, alarmiert und hatte gleichzeitig das Gefühl, dass diese Gebilde eine Aufgabe für mich bereithielten. Worin diese bestehen könnte, war mir unklar. Um ehrlich zu sein, graute mir sogar vor einer Veränderung. Ich hatte nur das vage Gespür eines Zusammenhangs zwischen diesen Myomen in meiner Gebärmutter, meiner nicht gelebten Weiblichkeit, dem unklaren Kinderwunsch und meiner beruflichen Situation. Ich sollte den Myomen nochmal von Herzen danken, dass sie mich auf den richtigen Weg gebracht haben.
Medizinischer Hintergrund
Myome wachsen unter Östrogeneinfluss
Myome sind gutartige Geschwulste in oder an der Gebärmutter, bestehend aus Muskel- und Bindegewebe. Sie treten meist ab dem 35. Lebensjahr auf, wenn die Eisprünge bereits gelegentlich aussetzen und entsprechend weniger Progesteron gebildet wird. Sie können unter dem dadurch ungebremsten Östrogeneinfluss eine erhebliche Größe erreichen, vereinzelt oder zu mehreren auftreten. Myome, die außen auf der Gebärmutter aufsitzen, machen gelegentlich Probleme, indem sie auf 112
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die benachbarten Organe drücken. Myome in der Gebärmutterhöhle oder -wand können die Menstruation verstärken und Schmerzen verursachen. Die Monatsblutung kann heftige Ausmaße annehmen, zum Teil große dunkle Gerinnsel bilden oder so schwallartig auftreten, dass es erschreckend und beunruhigend auf die Betroffenen wirkt. In der Folge leiden viele Frauen mit Myomen an einer Blutarmut (Anämie), die sich in zunehmender Blässe, Müdigkeit und Antriebsschwäche zeigt. Myome können in einer Schwangerschaft unter den erhöhten Hormonspiegeln mitwachsen. Sie können auch ein Hindernis sein, überhaupt schwanger zu werden, weswegen viele Ärzte bei Kinderwunsch eine prophylaktische Myomentfernung anraten. Ein weiterer Grund für diese Empfehlung ist, dass Myome in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft gern mitwachsen und gelegentlich für eine Fehlgeburt verantwortlich gemacht werden. Hebammen berichten jedoch, dass die meisten Frauen mit Myomen eine unproblematische Schwangerschaft und Geburt erleben, vorausgesetzt, das Gebilde sitzt nicht ungünstig. In den Wechseljahren, wenn die Östrogenspiegel sinken, hören Myome auf zu wachsen, sie können sogar schrumpfen. Das übliche Vorgehen im Rahmen der Schulmedizin besteht im besten Fall und wenn keine Beschwerden vorhanden sind, in wohlwollendem Abwarten. Bei Schmerzen oder verstärkten Blutungen wird operiert. Besteht ein Kinderwunsch, werden Myome meist per Bauchspiegelung sorgfältig herausgeschält und entfernt. Erscheint dies zu kompliziert oder hat eine Frau das 40. Lebensjahr überschritten, ist die vorherrschende Meinung, dass die Gebärmutter ganz entfernt werden sollte. Frauen haben nicht selten ihre liebe Mühe, ihren Frauenarzt davon zu überzeugen, dass die Gebärmutter,
Myome können die Menstruation verstärken und zu Blutarmut führen
Myome hören in den Wechseljahren auf zu wachsen
Oft soll die ganze Gebärmutter entfernt werden
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auch wenn sie Beschwerden bereitet, für sie dennoch kein überflüssiges Organ darstellt. Dabei gibt es neben der Entfernung der Gebärmutter in jedem Alter sowohl operative, organerhaltende als auch naturheilkundliche Möglichkeiten der Behandlung.
Ganzheitliche Möglichkeiten
Hormone ausgleichen, die Leber unterstützen
Wärme und Bewegung
Blutstillung und Schmerzlinderung
Die Naturheilkunde bemüht sich immer um einen Organerhalt. Auch im Falle eines Myoms gibt es unterschiedliche Behandlungsansätze: • Man kann versuchen, das Östrogenübergewicht mit progesteronwirksamen Pflanzen wie Frauenmantel, Schafgarbe, Mönchspfeffer oder Yamswurzel auszugleichen und die Leberfunktion (Entgiftung, Hormonabbau) mit einem guten Lebertee (siehe S. 48) zu unterstützen. • Da Frauen mit Myomen oft selbst einen Energiemangel im Beckenbereich verspüren (Kälte, Gefühl von Abgeschnittenheit, Kraftlosigkeit), gilt es, die Durchblutung mit einem wärmenden Balsam zu verbessern, aber auch durch Bewegungsarten wie Luna-Yoga, Qi Gong oder physikalische Maßnahmen wie das Reibesitzbad (siehe S. 103). • Eine Ernährungsumstellung in Richtung vollwertige, fleischarme Kost mit einem hohen Anteil an Vitalstoffen vermag krankhaften Wachstumsimpulsen im Körper entgegenzuwirken. Möchten Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten verändern, hilft es, die Umstellung mit einer Entschlackungskur einzuleiten. • Gleichzeitig sollte eine verstärkte Blutung mit Hirtentäschelkraut oder Blutwurz eingedämmt werden. • Schmerzlinderung bringen Gänsefingerkraut, Beifuß, Pestwurz (Petadolex Kapseln oder Ceres Petasites D 114
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6 Tropfen, mehrmals täglich eine Kapsel oder fünf Tropfen) und die bewährten Ammi visnaga comp. Zäpfchen von Wala.
Herstellung einer Hirtentäscheltinktur Übergießen Sie in einem Marmeladenglas 20 g getrocknetes Hirtentäschelkraut mit 200 ml gutem Schnaps (Obstler oder Korn mit mindestens 30 % Alkoholgehalt). Das entspricht einem Verhältnis von 1:10, wie es für Tinkturen aus Kräutern üblich ist. Wurzeln wie Echinacea oder Yams benötigen mehr Alkohol (70 %) zur Extraktion und werden 1:5 oder gar 1:3 angesetzt. Lassen Sie den Ansatz zwei Wochen am Licht, aber nicht in der direkten Sonne stehen und seihen Sie ihn dann ab. Tinkturen werden in braunen Tropfflaschen aufbewahrt. Die Dosierung während verstärkter Menstruationsblutungen lautet: mehrmals täglich 20 bis 40 Tropfen in etwas Wasser einnehmen.
Hirsekur zur Entgiftung Mindestens sieben Tage lang zu 70 % nur Hirse und zu 30 % rohes oder gedünstetes Gemüse oder Obst essen. Dazu ab und zu einen Esslöffel Öl, ein paar Kräuter, etwas Kräutersalz. Die Hirse ist nach zehn Minuten Köcheln gar und kann süß oder herzhaft genossen werden. Morgens zum Beispiel einen klein geschnittenen Apfel und ein paar Rosinen mitkochen, abends eine Tomate, einige Pilze dazu, fertig. Die Hirse wirkt mild entwässernd und entsäuernd.
Eine Tinktur selbst machen
Zur Ernährungsumstellung erst mal entgiften
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Psychosomatische Zusammenhänge auch bei Myomen
Der Körper signalisiert, wenn etwas Neues ansteht
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Konzentration auf den Atemrhythmus beruhigt
Wer auf seinen Körper hört, kann auch in diesem Fall oft einen körperlich-seelischen Zusammenhang feststellen und somit einen Heilungs- und Entfaltungsprozess in Gang setzen. Frauen mit Myomen berichten häufig von nicht gelebter oder unbefriedigender Sexualität, von Energiemangel im Beckenbereich, der sich in Kältegefühlen ausdrückt, oder von Unzufriedenheit im beruflichen Leben. Wenn es eine Lebensaufgabe von Menschen ist, ihr ureigenes Potenzial zum Erblühen zu bringen, steht dem gelegentlich die Lebensrealität entgegen. Frauen fühlen sich oft in (Selbst-)Verpflichtungen gefangen. Das Sicherheitsbedürfnis steht dem Risiko, etwas Neues zu beginnen, entgegen. Der Körper weiß dagegen oft nicht nur, was genau im Leben einer Frau nach Umsetzung drängt, sondern hält sogar Informationen bereit, wie dies im Einzelnen geschehen kann.
Imaginationsübung 8: Körperreise zum Schoß • Sorgen Sie zur Durchführung der Übung für eine ruhige halbe Stunde. Stellen Sie Telefon und Klingel leise oder ganz ab und bereiten Sie sich einen bequemen Platz zum Sitzen oder Liegen. • Schließen Sie die Augen oder schauen Sie blicklos vor sich hin und beginnen Sie, Ihren Atem wahrzunehmen. Atmen Sie ruhig in Ihrem Rhythmus und beobachten Sie, wie die Bauchdecke sich hebt, der Brustraum sich weitet … Wann immer Ihre Gedanken abschweifen, lenken Sie sie sanft, aber bestimmt zum Atem zurück. Sie werden bemerken, wie Sie mit jedem Atemzug ruhiger werden, die Alltagsgedanken in den Hintergrund treten, der Körper sich mehr und mehr entspannt. 116
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Richten Sie dann Ihre Aufmerksamkeit nach und nach auf alle Teile des Körpers und entspannen Sie diese bewusst, von den Füßen bis zum Kopf, so weit, wie es im Moment möglich ist … Denken Sie an Ihre Füße, erst die eine Seite, dann die andere Seite und lassen Sie alle Spannung los. Denken Sie dann an Ihre Beine, an Ihr Becken, an Bauch, Rücken, Oberkörper, Brüste, Schultern, Arme, Hals und Nacken und schließlich an Ihren Kopf und Ihr Gesicht. Geben Sie sich für jedes Körperteil ein paar Atemzüge, eventuell vorhandene Spannungen lösen sich einfach auf oder fließen in den Boden ab. • Richten Sie dann Ihren Blick, Ihr Augenlicht vom Außen zum Innen, in Ihren Körper hinein. Wie mit einem Scheinwerfer leuchten Sie hinunter in Ihr Becken, in den Raum Ihrer weiblichen Organe. Wie zeigt sich dieser Bereich? Anatomisch korrekt oder symbolhaft? Vertrauen Sie darauf, dass der Körper sich auf seine Weise zeigt. Sie können mit Ihrem suchenden Licht in diesem Bereich herumspazieren und sich alles genau ansehen … Sie können die Strukturen dort auch berühren, ihren Geruch wahrnehmen … Achten Sie auf die Atmosphäre in diesem Bereich. Wann immer Ihnen ein Eindruck unangenehm ist, rücken Sie das Bild wie mit einem Zoom ein wenig weiter weg. Sie können die Übung auch jederzeit beenden, wenn Sie merken, dass Ihnen etwas zu viel wird. Sie brauchen nichts durchzuhalten. (Zum Beenden einer Reise ins Körperinnere stellen Sie sich einfach vor, wie Ihr Licht wieder zu den Augen zurückkehrt und Ihr Bewusstsein wieder ans Tageslicht emporsteigt wie über eine Treppe. Sie öffnen die Augen und sind wieder ganz im Hier und Jetzt, voll orientiert in Raum und Zeit.) • Wenn Sie Ihre weiblichen Organe in Ruhe und mit allen Sinnen wahrgenommen haben, soweit es im Mo-
Jedes Körperteil entspannen
Den Blick ins Körperinnere richten
Die weiblichen Organe zeigen sich auf ihre Weise
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Der Körper teilt seine Bedürfnisse mit
Erlebnisse im Körperinnern notieren
Wahrnehmen, wie es mir eigentlich geht
ment möglich ist, fragen Sie diesen Bereich im Stillen, was er sich wohl wünscht, was ihm fehlt zu Gesundheit und Wohlbefinden. Beachten Sie, dass eine Antwort auch ohne Worte zu Ihnen kommen kann, Sie vielleicht etwas gezeigt bekommen oder sich ein Körpergefühl einstellt … • Anschließend können Sie diesem Bereich im Stillen noch etwas sagen oder in der Vorstellung aktiv werden und etwas für ihn tun, wenn Sie den Impuls dazu haben … Dann verabschieden Sie sich von Ihrem Schoß, das Licht Ihrer Aufmerksamkeit wandert wieder zurück in den Kopf. Lassen Sie die inneren Bilder ausdrücklich verschwinden, wie im Kino, wenn nach der Vorstellung das Licht angeht … Nehmen Sie Ihren Körper wieder wahr, beginnen Sie, sich leicht zu bewegen und öffnen Sie die Augen in Ihrem Tempo … • Orientieren Sie sich im Raum, bleiben Sie noch ein wenig für sich und nehmen Sie sich bei einer Tasse Tee Zeit, das Erlebte aufzuschreiben oder den einen oder anderen Eindruck in einem Bild festzuhalten. Vielleicht möchten Sie auch mit jemandem sprechen, erzählen, was sich gezeigt hat, und beratschlagen, ob und wie Sie die Bedürfnisse, die der Körper geäußert hat, im Alltag in Form von heilsamen Ritualen umsetzen möchten. Achten Sie in der Folgezeit auf Ihre Träume und was Ihnen im Außen begegnet. Als ich ernsthaft begann, mich meinem Körper, meinen weiblichen Organen, mich überhaupt meiner Weiblichkeit zuzuwenden, bemerkte ich überhaupt erst, wie erschöpft ich war. Ich schlief schlecht, mein Sexualleben lag brach. Mit Gänsefingerkraut als Fertigpräparat hatte ich meine Schmerzen einigermaßen im Griff, die Blutung mit Gänseblümchen (Ceres Bellis perennis Tropfen), aber das Gefühl, einen Stein im Unterleib mit mir 118
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herumzuschleppen ließ nicht nach. Allmählich wurde mir klar, dass ich mich beruflich verändern wollte. In meinem bisherigen Job sah ich keinen Spielraum, meine weibliche Seite stärker einzubringen. Eine Körperreise (siehe Imaginationsübung 8, S. 116) brachte Licht ins Dunkel. Die Gebärmutter, ein schöner Ort, zeigte sich wie eine mit weicher Schleimhaut ausgekleidete Höhle, von der ein schmaler Gang zu dem Myom führte, das sich fest anfühlte und die Form eines Eis hatte. Sofort tauchte das Gefühl von Traurigkeit auf, das Ei hatte Angst, nicht geboren zu werden, nicht zum Zug zu kommen. Ich malte Bilder dazu und es drängte sich mir eine ganze Bilderfolge auf. Sie schlüpfte sozusagen aus meiner pinselschwingenden Hand. Ein Ei, wie kurz vor dem Aufspringen, darunter viel Buntheit, ein Potenzial, das von mir nicht gelebt wird. Ein Traum in einer der folgenden Nächte machte mir deutlich, wofür mein Herz eigentlich schlägt: Eine Designerin fragte mich, ob ich ihr helfen könne. In einem Raum standen selbst entworfene Möbel und ich fand wunderschöne Stoffe. Beim Aufwachen wurde mir klar, wie lange ich meine Kreativität nicht gelebt hatte. Dass es eigentlich ein alter Traum von mir war, Möbel zu entwerfen, und ich mir nur nie zugetraut hatte, etwas in dieser Richtung umzusetzen. Zunächst war in mir ein großes Bedürfnis, in Ruhe diesen Träumen nachzuhängen, allein zu sein, unansprechbar für andere zu sein. Die Lust, »mein Ding« zu entwickeln, wurde immer größer. Eine Weile überwog beim Pläneschmieden mein Sicherheitsbedürfnis und ich bewarb mich bei Ergotherapie-Schulen in der Hoffnung, damit Kreativität und einen festen Job zu vereinen. Ein Krafttier (siehe Imaginationsübung 2, S. 37), das ich in einer Imagination entdeckt hatte, ein kleiner Fuchs, versprach, mir zur Seite
Berufliche Veränderung steht an
Kreatives Potenzial wird sichtbar
Neues wagen statt Sicherheitsbedürfnis
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Einen Fuchs als Begleiter
Das Thema Kinderkriegen taucht nochmal auf
Leben mit Kindern ist auf vielerlei Weise möglich
zu stehen, wenn ich Angst bekäme. Im Spiel mit diesem freundlichen Tier oder auch einfach nur beim ruhigen Nebeneinandersitzen kam meine Zuversicht zurück. Eine Energiewelle umgab uns, ein helles warmes Licht verwies auf eine lichtvolle Zukunft. Ich kündigte meinen Job und wurde erst mal krank. In dieser Zeit holte mich ein anderes Thema ein, das Kinderkriegen. In den letzten beiden Jahren, bevor das Myom entdeckt wurde, hatte ich oft von Kindern geträumt, es mir letztlich aber nie zugetraut, selbst Kinder zu haben. Da von meinem Partner auch kein Impuls in diese Richtung kam, verging Jahr um Jahr, bis sich das Thema mit 46 schließlich von allein erledigt hatte. Während meiner Krankheitszeit wühlte es dennoch noch einmal in meinen Eingeweiden mit vielen Gedanken, die alle mit »hätte« oder »würde« anfingen. Vielleicht kein zentrales Thema in meinem Leben, aber ich denke, für jede Frau auf die eine oder andere Weise ein wichtiges. Wenn in manchen psychologischen Ratgebern Myome allerdings automatisch mit uneingestandenem oder unerfülltem Kinderwunsch in Verbindung gebracht werden, so trifft das auf mich sicher nur bedingt zu. Vielleicht musste ich das Thema nur in Ruhe abschließen. In dem Maße, wie ich wieder auf die Beine kam, rückte das Thema eigener Kinder wieder in den Hintergrund. Ich liebe Kinder, bin gerne mit ihnen zusammen, höre ihnen gerne zu und nehme sie ernst. Und manchmal ereilt einen der Kindersegen aus einer ganz unerwarteten Ecke. Eine junge alleinerziehende Mutter in unserem Bekanntenkreis freut sich nun schon einige Jahre darüber, dass wir als »Adoptiveltern« nicht nur einspringen, wenn Not am Mann ist. Eine ganz eigenständige Beziehung zu dem kleinen Bengel hat sich entwickelt, die mich sehr froh macht. 120
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In Bezug auf meine berufliche Zukunft schwankte ich noch eine Weile. Plan A, die Ergotherapie-Ausbildung, verhieß Sicherheit, Plan B, ein Leben als Filzkünstlerin (so weit war ich in der Zwischenzeit immerhin) versprach lebendige Kreativität. In dieser Zeit bekam ich wieder Zugang zu meinen spirituellen Wurzeln. Mein Elternhaus war streng katholisch gewesen mit all seinen Schattenseiten. Jetzt konnte ich an meinem Vertrauen in eine höhere Macht, das ich einmal hatte, anknüpfen und lernte wieder das Beten um Klarheit, wie mein Weg weitergehen sollte. Nach drei Jahren intensiver Prozesse beschloss ich, mich nun doch von meinen Myomen zu trennen. Eines drückte auf die Blase und ließ mich nachts aufwachen. In einem kleineren Krankenhaus in meiner Nähe mit ausgezeichnetem Ruf wurden die beiden Gebilde mithilfe einer Bauchspiegelung abgetragen und entfernt. Die hormonelle Schieflage mit den prämenstruellen Spannungen ist mir geblieben, mit einer Yamscreme habe ich sie aber gut im Griff. Wenn man mich fragt, was ich durch die Myome gelernt habe, so fällt mir in erster Linie ein, dass ich meiner Intuition heute viel mehr traue. Gefühle oder Körperreaktionen sind für mich heute ernst zu nehmende Ratgeberinnen. Ich fühle mich anderen Frauen viel näher und ich habe viele Bereiche für mich neu entdeckt wie das Feiern der Jahreskreisfeste, die Beschäftigung mit Kräutern und natürlich mein Kunsthandwerk. Wenn ich anderen Frauen mit oder ohne Myom etwas mit auf den Weg geben sollte, dann ist es, ihre Gefühle und Bedürfnisse ernst zu nehmen. Elementare Dinge melden sich manchmal nur sehr zaghaft, wenn wir noch nicht so geübt sind, auf uns selbst zu hören, und gerade diese zarten Ahnungen sind manchmal die wichtigsten.
Meine Spiritualität wiederentdecken
Körperreaktionen sind ernst zu nehmende Ratgeberinnen
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Körperweisheit 14: Die eigene Spiritualität entdecken
»Glauben an« oder »Vertrauen in«?
Wiederanbindung an ein große Ganzes
Viele Menschen im christlich geprägten Abendland haben die Religionsausübung mit ihren Kinderschuhen abgelegt. Die Kirchenaustritte beweisen, dass die institutionalisierte Spiritualität vielen Menschen nicht entspricht, als erstarrt und unzeitgemäß angesehen wird. Es bleibt dennoch bei manchen der Wunsch, sich einer höheren Macht anzuvertrauen, die Sehnsucht nach einer spirituellen Praxis für sich oder zusammen mit anderen. Viele fühlen sich zu östlichen Weisheitslehren hingezogen, manche finden sich mit ihrer Sehnsucht in ausbeuterischen Sekten wieder. Das Bedürfnis bleibt und sollte spätestens mit dem Älterwerden auch ernst genommen werden. Finden Sie für sich eine wirkliche »Religion« im Sinne des Wortes, eine Wiederanbindung an ein großes Ganzes in einer Form, die Ihnen die Freiheit lässt, eine höhere Macht zu benennen oder die Schöpfung zu preisen, wie Sie es wollen und vertreten können. Niemand sollte Sie zwingen, an etwas oder jemanden zu glauben.
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Körperweisheit 15 : Die Bedeutung einer Krankheit individuell ergründen Erlauben Sie keinem Außenstehenden, ihrer Erkrankung eine feste Bedeutung zuzuordnen, selbst wenn er Bücher darüber geschrieben hat. Welche Herausforderung sich Ihnen durch eine Krankheit stellt, können letztlich nur Sie beurteilen, indem Sie ehrlich mit sich sind oder sich zum Beispiel mit einer Körperreise dem Geschehen selbst nähern. Eine Deutung durch andere Menschen kann ein Denkanstoß sein, nicht mehr. Jeder beurteilt die Dinge vor dem Hintergrund seines Lebens und seiner Erfahrungen. Lassen Sie sich nichts einreden.
Auch Myome bedeuten nicht dies oder das
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K APITEL 9
Polyzystische Ovarien – Die Familiengeschichte verarbeiten
Gabriele erzählt: Nie hätte ich mir träumen lassen, dass ich einmal glückliche Mutter von zwei Kindern sein würde. Zu viele männliche Hormone, hatten die Ärzte gesagt, als der Zyklus immer unregelmäßiger kam. Ich solle erst mal die Pille nehmen, dann würden wir weitersehen. Über eventuelle Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, Depression oder sexuelle Unlust wurde kein Wort verloren. Als ich davon betroffen war, konnte ich das erst mal gar nicht einordnen. Meine Mutter stammt aus einer Bauernfamilie. Als ich das erste Mal mit 15 meine Menstruation bekam, wurde da nicht viel herumgeredet. Ich bekam ein Paket Binden in die Hand gedrückt, das war’s. Sie war auch viel zu beschäftigt mit der unglücklichen Beziehung zu meinem Vater. Meine Schwester und ich waren ja schon auf der Welt, als er sich endlich von seiner damaligen Frau scheiden ließ und sich zu uns, seiner neuen Familie, bekannte. Gut ging es ihnen nicht, den beiden. Als die Ältere habe ich manches Mal vermittelt, war brav und angepasst, um den Familienfrieden nicht zu gefährden. Dabei hatte sich der Vater auch noch einen Sohn gewünscht. Prompt ist meine Blutung, auf die ich ja doch ein bisschen stolz war, dann gleich ein Jahr wieder aus-
Zu viele männliche Hormone
Bei der ersten Mens ein Paket Binden, das war’s
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Mit der Pille erst mal zugenommen
geblieben und kam auch danach nie so regelmäßig, wie ich das von meinen Freundinnen kannte. Monatelange Pausen waren eher die Regel als die Ausnahme. Erst als ich schon mein Studium begonnen hatte, ging ich zum Frauenarzt. Sonst hatte mir ja nichts gefehlt. Der sah dann auch an beiden Eierstöcken gleich mehrere wassergefüllte Bläschen und untersuchte mein Blut. Da war’s dann klar: zu viele männliche Hormone, Hyperandrogenämie. Die weiblichen Hormone waren völlig unterrepräsentiert. Der Arzt erklärte mir, dass deshalb kein Eisprung stattfinden würde und sich die Eizellen in Zysten verwandelten. Mit der Zeit würde der ganze Eierstock verhärten, ich könnte dann keine Kinder mehr kriegen und ich solle erst mal die Pille nehmen, um die Eierstöcke ruhigzustellen. Ich legte fünf Kilo zu und musste mich jeden Morgen förmlich aus dem Bett stemmen. Und wann ich das letzte Mal mit meinem Mann geschlafen hatte, wusste ich schon gar nicht mehr.
Medizinischer Hintergrund
Viele kleine und größere Zysten
Zu viele männliche und zu wenig weibliche Hormone im Blut sowie mehrere Zysten in beiden Eierstöcken sind typische Kennzeichen für das Syndrom der polyzystischen Ovarien, kurz PCO-Syndrom, eine Erkrankung, deren Ursache unbekannt ist. Die Eierstöcke sind aufgrund der hormonellen Schieflage nicht in der Lage, Eizellen reifen und springen zu lassen, der Follikel wandelt sich in ein mit Flüssigkeit gefülltes Bläschen, eine Zyste um, während gleichzeitig der Monatszyklus nahezu völlig zum Erliegen kommt. Gleichzeitig bemerken manche Betroffene einerseits Haarausfall auf dem Kopf, andererseits eine verstärkte Behaarung im Gesicht, auf Brust und Bauch, an Armen und Beinen. Es besteht die 126
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Tendenz, eine Zuckerkrankheit (Diabetes) zu entwickeln, manche Frauen nehmen stark zu, jedoch bei Weitem nicht alle. Die schulmedizinische Therapie besteht aus dem Verschreiben einer Antibabypille mit antiandrogenem Anteil. Die Hoffnung, die hinter dieser Hormontherapie steht, ist, die Eierstöcke »ruhig zu stellen«, damit der Prozess nicht weiter fortschreitet, einer Osteoporose vorzubeugen und der Patientin einen (wenn auch künstlichen) Menstruationszyklus, ein Stück Normalität zu vermitteln, um dann zum gegebenen Zeitpunkt medikamentös Eisprünge auszulösen, was jedoch nicht immer gelingt.
Mit einem künstlichen Zyklus ein Stück Normalität vermitteln
Ganzheitliche Möglichkeiten Um den Eisprung anzuregen, ist es möglich, einen östrogen- und beckendurchblutungsfördernden Tee mit einem wärmenden Bauchöl zu kombinieren und in der zweiten Zyklushälfte durch Progesteron(-pflanzen) zu ergänzen. Eine solche Behandlung kann fühlbare Reaktionen in den weiblichen Organen hervorrufen, z. B. das Gefühl eines Rumorens, eines »Ziepens und Zubbelns« im Bauch.
Den Eisprung anregen, Progesteron ausgleichen
Eisprunganregender Tee 30 g Himbeerblätter und 20 g Rotkleeblüten (östrogenwirksam), 30 g Beifußkraut (durchblutungsfördernd), je 20 g Damianablätter und Basilikum (wärmend, aphrodisisch) mischen. Pro Tasse 1 gestrichenen TL mit heißem Wasser übergießen und zugedeckt sieben Minuten ziehen lassen. Trinken Sie dreimal täglich eine Tasse.
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Progesteron oder progesteronwirksame Pflanzen
Wärmendes Bauchöl
Einen Balsam selbst herstellen
Der Tee wird ungefähr in der Mitte des Zyklus abgelöst oder ergänzt durch eine progesteronwirksame Pflanze wie Mönchspfeffer (morgens 40 Tropfen eines Fertigpräparats) oder reines Progesteron mit 30–100 mg täglich (als Creme oder Scheidenzäpfchen). Progesteronzubereitungen können ab einer bestimmten Konzentration nur von einer Ärztin verschrieben werden. Diese Behandlung kann kombiniert werden mit einem wärmenden Bauchöl, das morgens und abends in den Unterbauch und den unteren Rücken (Reflexzone der weiblichen Organe) einmassiert wird. Hierfür können 50 ml süßes Mandelöl mit fünf Tropfen ätherischem Kardamomöl, vier Tropfen Koriander, zwei Tropfen Vetiver, vier Tropfen Palmarosa und vier Tropfen Rosengeranie vermischt werden. Auch ein entspannender, durchblutungssteigernder Balsam kann für diesen Zweck leicht selbst hergestellt werden.
Wärmender Balsam Je 10 g Gänsefingerkraut, Beifuß und Majoran werden mit 300 ml Olivenöl drei Wochen in einem Schraubglas an einen warmen, nicht zu sonnigen Platz gestellt. Danach den Ansatz in einen Topf geben, zehn Minuten köcheln lassen und anschließend durch ein Tuch abseihen. 25 g geraspeltes gelbes Bienenwachs hinzugeben, eventuell noch einmal kurz erwärmen, bis das Wachs geschmolzen ist, und den noch flüssigen Balsam in Salbentöpfchen zu 50 ml füllen. Der Balsam ist, wenn sie sich Ihre Wochenportion mit einem sauberen Löffel in ein kleineres Gefäß umfüllen, ein bis zwei Jahre haltbar und muss nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden.
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Bei polyzystischen Ovarien liegt die Vermutung nahe, dass auch biografische Zusammenhänge dafür sorgen, dass ein Überschuss an männlichen Hormonen den weiblichen Zyklus durcheinanderbringt. Nicht wenige Frauen waren bei ihrer Geburt als Mädchen unerwünscht und sollten der ersehnte »Stammhalter« werden. Ein Versöhnungsprozess mit den elterlichen Vorgaben und ein Anfreunden mit dem eigenen (abgelehnten) weiblichen Geschlecht können Zeit und therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen. Weiblichkeit kann sich in vielerlei Weise ausdrücken und Frauen füllen diesen Begriff sehr unterschiedlich. In manchen Fällen möchten Frauen ihre weibliche Seite durch beckenbetonte Bewegung (siehe Körperweisheit 7, S. 69) fördern, andere wagen es im Rahmen ihres Entfaltungsprozesses zum ersten Mal, feminine Kleidung oder womöglich eine neue Frisur zu tragen, die ihre weiche weibliche Seite betont, die in der Vergangenheit Verletzung erfahren hat. Ist dem Problem nicht durch Gespräche beizukommen, kann es sinnvoll sein, den Körper selbst zu fragen, was er braucht.
Imaginationsübung 9: Körperdialog • Vor Beginn dieser Übung lohnt es sich, ein symbolisches Bild von Ihrem Körperinnern, von einem erkrankten Organ oder einem Organ, das Ihnen Beschwerden macht, zu erstellen. Sei es, dass Sie, ohne zu viel zu überlegen, dieses Organ malen oder ihm mit Knetmasse oder Ton eine Gestalt verleihen. Allein diese Art, mit dem Körper in Kontakt zu treten, kann außerordentlich heilsam sein. • Machen Sie dann eine Art Liste, auf der Sie alles festhalten, was Sie von diesem Organ wissen möchten.
Biografische Zusammenhänge?
Abgelehnte Weiblichkeit
b Den Körper selbst befragen
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Was wünscht sich der Eierstock, die Gebärmutter, die Schilddrüse?
Große Themen mit psychotherapeutischer Hilfe angehen
Die Pille hatte jede Menge Nebenwirkungen
Vermeiden Sie in jedem Fall Fragen, die mit »Warum« beginnen, sie sind rückwärtsgewandt und unproduktiv. Fragen Sie nach Bedeutung, Wohlbefinden, Wünschen, Ängsten, Hoffnungen dieses Bereiches etc. Besprechen Sie sich am besten eine Kassette mit einer ausführlichen Entspannung wie in den anderen Imaginationsübungen und formulieren Sie dann die Fragen an das Organ, eine nach der anderen, mit der Anweisung, genau hinzuhören, was das Organ antwortet. Lassen Sie zwischen den Fragen genügend Pausen, in denen eine Antwort aus den Tiefen Ihres Bewusstseins aufsteigen kann. • Beenden Sie die Übung sorgfältig wie in anderen Übungen beschrieben und führen Sie sich wieder zurück auf die Alltagsebene. • Diese Übung ist noch wirkungsvoller, wenn sie mit einer Freundin, noch besser mit einer erfahrenen Therapeutin gemacht wird, die den entworfenen Text für Sie spricht und anschließend für ein Gespräch zur Verfügung steht. Tauchen große Lebensthemen wie Angst oder Trauer auf, sollten Sie sich zu deren Bearbeitung ohnehin therapeutische Hilfe holen. • Schreiben Sie in jedem Fall auf, was Sie erfahren haben, und richten Sie beim neuerlichen Durchlesen Ihre Aufmerksamkeit besonders darauf, wie Sie die Wünsche des Körpers im Alltag umsetzen können. Jung wie ich war, habe ich natürlich gemacht, was der Arzt empfohlen hatte. Ich kam anfangs auch gar nicht auf die Idee, dass es einen Zusammenhang zwischen der Einnahme der Pille und meiner Gewichtszunahme, sexuellen Unlust und Freudlosigkeit geben könnte. Ich hatte eine richtige Depression, würde ich heute sagen. Ich brauchte eine Weile, bis ich mir endlich Unterstützung holte, zunächst in Gestalt einer Psychotherapeutin. 130
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Ich hatte sowieso vor, mich mehr damit auseinanderzusetzen, was in unserer Familie so los war. Meine Eltern hatten sich inzwischen scheiden lassen, aber der Druck, der auf mir als Kind gelastet hatte, war irgendwie nicht weggegangen. Die Therapeutin brachte mich dann darauf, dass die Pille meinen Zustand vielleicht noch verschlimmerte. Da habe ich sie einfach abgesetzt. Es ging mir auch wirklich besser ohne, obwohl der Zyklus wieder unregelmäßig war und sich größere Eierstockzysten bildeten. Eine Gynäkologin brachte mich darauf, es doch einmal mit Luna-Yoga zu probieren, das die Beckendurchblutung verbessern soll. Es machte richtig Spaß, mit anderen Frauen die Übungen zu praktizieren. Die Entspannung tat mir gut und siehe da, die Menstruation kam nach einer Weile immerhin regelmäßig alle acht bis zwölf Wochen. Inzwischen hatte ich mein Studium beendet und eine längere Beziehung zu einem Mann begonnen. Es dauerte eine Zeit, bis wir uns wirklich aufeinander einlassen konnten, aber zum ersten Mal tauchte der Gedanke auf, vielleicht einmal Kinder zu bekommen. Dann müsste aber noch ein bisschen mehr passieren, als nur alle drei Monate eine Mens zu haben, und irgendwie dachte ich, dass vielleicht alles miteinander zusammenhing. Meine Familie, meine Geschichte und meine Beschwerden. Zu viele männliche Hormone? Könnte schon sein, dass ich tapfer »meinen Mann gestanden« hatte, bevor ich mich nach Unterstützung umgeschaut habe. Durch eine Körperreise (siehe Imaginationsübung 8, S. 116) in meinen Schoß wurden die Zusammenhänge dann klarer. Es fiel mir nicht leicht, die Alltagsgedanken beiseitezuschieben, ein Teil von mir war immer mit der Realität beschäftigt oder mit dem, was ich dafür hielt. Die Begegnung mit meinen weiblichen Organen während der Körperreise war dann eine echte Überra-
Was war in unserer Familie los?
Luna-Yoga verbessert die Beckendurchblutung
Sich unterstützen lassen
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Mehr Aufmerksamkeit für den weiblichen Bereich
Entscheidung für gemeinsame Kinder
Lernen, die eigenen Bedürfnisse zu spüren
schung. Die Eileiter sahen noch ganz lustig aus, elastische Röhrchen mit kleinen Fransen am Ende. Die Eierstöcke sah ich wie einen Schwamm, in dem die Eibläschen wie kleine Perlen saßen. Es war dunkel drum herum, dunkel und einsam wie im Weltall. Die Gebärmutter sah dagegen sehr schön aus, voller Energie und bereit, den Eierstöcken von ihrer Energie abzugeben. Als ich mich im Rahmen eines Körperdialogs (siehe Imaginationsübung 9, S. 129) mit ihr unterhielt, war sie grundsätzlich bereit, ein Kind zu beherbergen. Sie wünschte sich aber für den ganzen weiblichen Bereich mehr Aufmerksamkeit und vor allem mehr Ruhe. Es war gut, über dieses Erlebnis zu sprechen. Mir wurde klar, dass ich beruflich in einer Weise engagiert war, die mir zwar die finanzielle Unabhängigkeit brachte, die sich meine Mutter in ihrer unglücklichen Ehe immer gewünscht hatte, die mir aber gar keinen Raum für eventuelle Kinder ließ. Ich fing an, mit meinem Partner darüber zu sprechen, wie wir mehr gemeinsam planen könnten, mit Betonung auf gemeinsam. Ich erlaubte mir, meine Berufstätigkeit auf 75 % zu reduzieren, und wir heirateten – eine Entscheidung, die für mich symbolisierte, dass ich in der Lage bin, ein Leben zu führen, das sich von dem meiner Eltern unterscheidet. Mit täglichen, später wöchentlich durchgeführten Entspannungsübungen ließ ich meinen Eierstöcken heilsames Licht (siehe Imaginationsübung 6, S. 92) zukommen und gönnte meinen weiblichen Organen Aufmerksamkeit durch achtsames Auflegen der Hände. Ich nahm immer noch regelmäßig an psychotherapeutischen Sitzungen teil und entdeckte mein inneres Kind (siehe Imaginationsübung 4, S. 63), das Mädchen, das ich einmal war und das sich durch Kontrolle, Leistung und Funktionieren schützte. Ich hatte nie gelernt, meine eigenen Bedürfnisse zu spüren, und mich fast automa132
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tisch nach den Anforderungen der anderen gerichtet. Ich entdeckte Überzeugungen (siehe Körperweisheit 9, S. 84) in mir, nach denen ich lebte: »Ich funktioniere wirklich gut und pausenlos« oder »Wenn ich ein bisschen loslasse, fällt mir alles aus den Händen«. Neue Glaubenssätze wurden geschaffen: »Ich brauche meine Pausen und darf auf meine Bedürfnisse achten«, »Ich darf immer wieder loslassen«. Sie auf im Haus verteilten Zetteln präsent zu halten half, sie mehr und mehr zu verinnerlichen. Mehr Luft und Raum im Leben, ein richtiges Aufatmen war die Folge. Im Zuge dieses Prozesses erfüllte ich mir einen lange gehegten Herzenswunsch: Ich nahm Gesangsstunden, was zusätzlich für Entspannung und Lebensfreude sorgte. Eine Familienaufstellung brachte zudem eine bislang verborgene Dynamik ans Licht: Mein Vater hatte mit früheren Partnerinnen zwei Abtreibungen vornehmen lassen, sich dafür aber innerlich nicht verantwortlich gefühlt. Die Verantwortung dafür hatte ich anscheinend unbewusst übernommen, was sich zusätzlich blockierend auf meinen Kinderwunsch auswirkte. In der Lösungsaufstellung gab ich meinem Vater die Verantwortung zurück. In der Nacharbeit zur Aufstellung gab ich meinen Eltern einen Platz in meinem Herzen und lernte, sie mit ihrer eigenen Geschichte zu achten. So konnte ich mich mit meiner Familiengeschichte aussöhnen und meinem Kinderwunsch innerlich mehr Raum geben. Stück um Stück gab ich Kontrolle auf, lernte, mich dem Leben anzuvertrauen, erkennend, dass ich eine Schwangerschaft nicht »machen«, sondern lediglich empfangen kann. Die Temperaturkurven zeigten schließlich bei etwa der Hälfte der Zyklen einen Eisprung. Die Länge hatte sich zwischen 22 und 32 Tagen eingependelt. Richtig gut ging es mir mit meiner Kombination aus Naturheilmit-
Alte Überzeugungen über Bord werfen
Eine Familienaufstellung enthüllt die verborgene Dynamik
Mit der Familiengeschichte aussöhnen
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Wer sind wir als Paar ohne Kinder?
… und dann doch auf einmal zu dritt
Eine liebevolle Beziehung kann Traumata heilen
teln, natürlichen Hormonen und den heilsamen Schritten, die ich für mich gefunden hatte. Und dann geschah das Wunder. Ohne weitere Maßnahmen stellte sich eine Schwangerschaft ein. Das weiß ich alles noch sehr genau, weil wir in dieser Zeit über »Plan B« sprachen: Wer bin ich, wer wollen wir als Paar sein, wenn sich der Kinderwunsch nicht verwirklichen lässt? Es war Samstag, kurz vor unserem Urlaub, und ich hatte so ein komisches Ziehen im Unterleib. Ich befürchtete schon, dass sich neue Zysten gebildet hatten, und vereinbarte einen Akuttermin bei meiner Ärztin. Sie stellte dann die Schwangerschaft fest, ich befand mich in der sechsten Woche. Klara Sophia 2760 Gramm 49 Zentimeter Wie ein Regenbogen bist du zu uns gekommen, ersehnt, überraschend, verheißungsvoll. Was ich an andere Frauen mit Kinderwunsch weitergeben möchte, lässt sich sicher nicht immer verallgemeinern. Ich denke, dass die heilenden Pflanzen sowie die Auseinandersetzung mit den körperlich-seelischen Zusammenhängen meinen weiblichen Rhythmus wieder hergestellt haben. Das Einlassen auf eine liebevolle Beziehung zu meinem Mann, zu sehen, wie er sich in der Familie engagiert, sorgte dafür, dass die Traumata meiner Herkunftsfamilie heilen konnten. Ich bin immer wieder erstaunt und glücklich, wie gut ich bzw. mein Körper, der mich doch so herausgefordert hatte, nun so mühelos und überschwänglich unsere Klei134
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ne auf die Welt brachte und nährte. Zudem war die Erfahrung, zu Hause zu gebären, einzigartig. Ich glaube, das Daheimsein, auch Muttersein tut mir gut … Ich spüre viel Sicherheit, Aufgehobensein, Kompetenz, fühle mich im Fluss und vertraue darauf, dass ich meinen Weg finde bzw. genau richtig unterwegs bin.
Muttersein tut mir gut
Körperweisheit 16: Zyklusbeobachtung Einen Zykluskalender zu führen, die morgendliche Aufwachtemperatur zu messen und in eine Tabelle einzutragen, wie sie in allen Apotheken erhältlich ist, kann Frauen dazu anregen, sich mehr mit ihrem individuellen weiblichen Rhythmus auseinanderzusetzen. Darüber hinaus ist die Ausschüttung der Eierstockhormone Östrogen und Progesteron im Verlauf des Monatszyklus mit dieser Methode einfach und genau zu erfassen. Neben der Aufwachtemperatur können bei individueller Gestaltung der Tabelle noch weitere Kriterien notiert werden: seelische Gestimmtheit, sexuelle Lust oder Unlust, Geselligkeit oder Zurückgezogenheit, aber auch körperliche Dinge wie Brustspannen, Kopfoder Bauchschmerzen. Die Veränderungen des Muttermundes, die Lage der Gebärmutter, die Konsistenz des Vaginalschleimes können durch Tasten mit dem Finger in der Vagina beobachtet und notiert werden. So lernen sich Frauen als zyklische Wesen kennen mit ihren individuellen Rhythmen. Vielleicht merken sie, dass sie sich in den Tagen vor den Tagen lieber mit einem guten Buch zurückziehen, als mit Freunden auszugehen, lernen, Vorstellungsgespräche besser in die erste Zyklus-
Auseinandersetzung mit dem weiblichen Rhythmus
Zyklische Veränderungen beobachten
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hälfte zu legen oder rund um den Eisprung dafür zu sorgen, dass ihre Liebsten nicht gerade auf Geschäftsreise sind.
Körperweisheit 17: Plan B
Bei Kinderwunsch an nichts anderes denken können?
Was kann ich vielleicht nur ohne Kind verwirklichen?
Frauen mit Kinderwunsch, die schon eine Weile probieren, diesen Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen, laufen Gefahr, sich in diesen Wunsch zu verbeißen. Sie können an nichts anderes mehr denken. Jeden Monat, wenn wieder eine Menstruation einsetzt, stürzen sie in eine Depression, das Liebesleben richtet sich nach dem Zykluskalender. Sie tun sich und ihrem Partner damit keinen Gefallen und können es dennoch nicht ändern. Das Zauberwort in diesem Zusammenhang heißt Loslassen, der Tatsache ins Auge schauen, dass der Wunsch vielleicht wirklich nicht in Erfüllung geht. Was nicht daran zu hindern braucht, bestimmte medizinische oder naturheilkundliche Maßnahmen weiter durchzuführen, solange sie die Nerven nicht zu sehr strapazieren. Eine wichtige Übung für Paare an einem solchen Punkt ist, über einen »Plan B« nachzudenken. Wer sind wir füreinander, wenn wir kein Kind bekommen sollten, und was würden wir verwirklichen wollen in der nächsten Zeit (zusammen oder jeder für sich), was mit Kind deutlich erschwert wäre? Wie viele Kinder sind schon entstanden, nachdem eben eine Ausbildung begonnen oder eine große Reise angetreten wurde – nur durch Loslassen!
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K A P I T E L 10
Schilddrüsenerkrankungen – Sich schützen lernen
Theresa berichtet: Meine Familie stammt aus dem heutigen Polen, dem ehemaligen deutschen Osten. Viele der Schlesier waren ja nach dem Zweiten Weltkrieg als Angehörige eines Volkes, das große Verheerung über Europa gebracht hatte, vertrieben worden, auch wenn nicht alle begeisterte Anhänger der Nazis gewesen waren. Diejenigen, die blieben, waren nicht gut gelitten. Meine Mutter war in den 1970er-Jahren nach Deutschland gegangen. Sie hatte uns Kinder überzeugt, dass da alles besser wäre, und uns nach zwei Jahren nachgeholt. Ich bin als Erwachsene noch ein paarmal nach Polen gefahren, doch die Besuche haben keine Sehnsucht in mir ausgelöst und jetzt war ich schon viele Jahre nicht mehr dort. Nur ein Gefühl von Heimatlosigkeit, nirgendwo verwurzelt zu sein, ist mir geblieben und eine große Sehnsucht nach Geborgenheit. Meine Eltern hatten sich schon vor meiner Geburt getrennt und ich bekam einen Stiefvater, als ich sechs war. Diese Konstellation hat sich auf magische Weise in meinem Leben wiederholt. Auch mein jetziger Freund ist nicht der Vater meiner Kinder und ich kämpfe selbst jetzt, wo sie groß sind, oft mit Schuldgefühlen, ihnen keine »intakte Familie« geboten zu haben. Meine Arbeit im Krankenhaus ist sehr anstren-
Wo oder was ist Heimat?
Trennungen wiederholen sich
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Schlecht Nein sagen können
Da stimmt etwas nicht
gend. Ich werde auf verschiedenen Stationen eingesetzt, immer da, wo gerade jemand gebraucht wird, und habe auch dort keinen festen Bezugsrahmen. Ich kann schlecht Nein sagen und dann wird man eben herumgeschoben, ob es einem passt oder nicht. Ich war schon über 40, als ich merkte, dass ich immer nervöser wurde und mein Hals immer dicker. Als dann mein Freund fragte, was denn mit meinen Augen los sei, konnte ich sie nicht mehr davor verschließen, dass da etwas entschieden nicht stimmte. Morbus Basedow lautete die Diagnose und ich fand mich in einer intensiven schulmedizinischen Behandlung wieder. Da ich schon immer dafür offen war, Krankheit in einem größeren Zusammenhang zu betrachten, ließ ich mich parallel naturheilkundlich unterstützen und versuchte, mithilfe innerer Bilder zu verstehen, was mein Körper da ausdrücken möchte.
Medizinischer Hintergrund
Die Schilddrüse, klein, aber wichtig
Die Schilddrüse ist ein kleines schmetterlingsförmiges Organ, das sich um den Schildknorpel des Halses schmiegt. Sie ist gut durchblutet und gibt ein Hormon, Thyroxin, in das Blut ab, das verschiedene wichtige Funktionen im Körper reguliert: Herzschlag, Körpertemperatur, Stoffwechsel. Thyroxin zirkuliert im Körper in einer inaktiven Form als T4 (Tetra-Jod-Thyronin) und wird durch Abspaltung eines Jod-Atoms zum aktiven T3 (Tri-Jod-Thyronin). Beide Hormonwerte können im Blut gemessen werden, ebenso wie das übergeordnete TSH (Thyreoidea stimulierendes Hormon). Alle drei zusammen geben Aufschluss über die Schilddrüsenfunktion. Eine Ultraschalluntersuchung zeigt Zysten oder Verdichtungen des Gewebes, mit einem Radio-Jod-Test erkennt 138
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der Arzt, welche Teile der Schilddrüse aktiv oder gar überaktiv sind. Erkrankungen der Schilddrüse betreffen zu 90 % Frauen und nur zu 10 % Männer. Sie treten gehäuft in Zeiten hormoneller Veränderungen wie Pubertät, Schwangerschaft, Prämenopause oder während der Wechseljahre auf. Man kennt eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose), die sich durch Gewichtszunahme, Trägheit, Depressivität und einen allgemein verlangsamten Stoffwechsel zeigt. Der weibliche Zyklus kann länger, die Blutung schwächer werden, Symptome eines prämenstruellen Syndroms können auftreten. Die Überfunktion der Schilddrüse zeigt das genaue Gegenteil: beschleunigter Herzschlag, Unruhe, Schlafstörungen, Schwitzen, Gewichtsabnahme trotz großem Appetit, verstärkte Menstruationsblutungen. Bei beiden Funktionsstörungen können die Beschwerden in unterschiedlicher Kombination und Intensität auftreten. Eine Sonderstellung nehmen die Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse ein, wie z. B. die Hashimoto-Thyreoiditis, bei der ein fehlgeleitetes Immunsystem das Schilddrüsengewebe zerstört. Die Funktion ist anfänglich wechselhaft und geht mit zunehmender Zerstörung in eine Unterfunktion über. Die Morbus Basedow genannte Erkrankung, benannt nach ihrem Entdecker im 19. Jahrhundert, gehört ebenfalls zu den Autoimmunstörungen. Ihre Symptomatik ist die klassische Trias beschleunigter Herzschlag, verdickter Hals und hervortretende Augäpfel. Daneben kann eine Überfunktion bestehen, muss aber nicht. Die schulmedizinische Therapie versucht, die Schilddrüsenfunktion durch Hormongaben zu unterstützen oder sie medikamentös zu drosseln. Schilddrüsenvergrößerungen können operativ verkleinert, Knoten können entfernt werden. Auch eine Zerstörung wuchernden Gewebes mit einer RadioJod-Therapie gehört zum Repertoire.
Die Schilddrüse meldet sich in Zeiten hormoneller Veränderung
Ein fehlgeleitetes Immunsystem
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Ganzheitliche Möglichkeiten
Wolfstrapp beruhigt die Schilddrüse
Schwung ins Leben bringen bei Unterfunktion
Autoimmunerkrankungen ähneln Allergien
Funktionsstörungen eines Organs, deren Ursachen weitgehend im Dunkeln liegen, laden ein, über den Tellerrand der universitären Sichtweise hinauszuschauen. Eine der bekanntesten Heilpflanzen, die nachweislich eine Überfunktion beruhigt, ist der europäische Wolfstrapp (Lycopus europaeus). Er kann als Tee oder Tinktur kombiniert werden mit dem beruhigenden Herzgespann (Leonurus cardiaca) und dem nervenstärkenden Baldrian (Valeriana officinalis). Da Wolfstrapp wie jede Schilddrüsenmedikation in seiner Dosierung langsam gesteigert werden sollte und nie abrupt abgesetzt werden darf, gehört seine Anwendung in erfahrene Hände. Die Symptome einer Unterfunktion werden mit jeder Maßnahme gelindert, die Schwung ins Leben bringt. Seien es anregende Heilpflanzen wie Rosmarin oder Thymian, der überdies noch Jod enthält, Kneipp’sche Anwendungen oder regelmäßige Bewegung. Auch antidepressives Johanniskraut ist angezeigt oder andere jodhaltige Pflanzen wie der Blasentang (Fucus vesiculosus). Die naturheilkundliche Behandlung der Autoimmunerkrankungen ist schon schwieriger, ähneln sie doch den Allergien, die das Immunsystem gegen harmlose Reize mobil machen. Nur dass in diesem Fall Jagd auf körpereigenes Gewebe gemacht wird. Eine systematische Entgiftung und die Beruhigung der entzündeten oder überaktiven Schilddrüse durch Wickel haben sich bewährt. Magerquark mit ätherischem Lavendelöl oder auch Molke sind dafür geeignet.
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Schilddrüsenberuhigende Tinktur Wolfstrappkraut 10 g Herzgespannkraut 10 g Baldrianwurzel 10 g Setzen Sie die getrockneten Kräuter bzw. Wurzeln mit 150 ml eines guten Schnapses an (mindestens 40 % Alkohol) und lassen Sie den Ansatz (zum Beispiel in einem Marmeladenglas) 14 Tage hell, aber nicht zu sonnig stehen. Abseihen und in eine braune Tropfflasche abfüllen. Nehmen Sie von dieser Mischung dreimal täglich 20 Tropfen. Achtung, diese Tinktur ersetzt keine Hormonbehandlung, kann sie aber ergänzen. Wolfstrapp sollte nie abrupt abgesetzt werden und sollte auch vor Schilddrüsenuntersuchungen behutsam abgesetzt werden.
Entzündungshemmender Halswickel Rühren Sie 1 bis 2 TL Molkepulver mit einer Tasse körperwarmem Wasser an. Tränken Sie ein Geschirrtuch oder eine Mullwindel mit der Flüssigkeit, wringen Sie sie aus und wickeln Sie sie locker um den Hals. Schlingen Sie einen Wollschal drum herum, damit der Wickel nicht auskühlt oder die Kleidung nass macht. Sie können diesen Wickel über Nacht anbehalten oder ihn nach einer halben bis ganzen Stunde ablegen. Die Temperatur des Wickels ist individuell variierbar, sollte aber keinesfalls zu heiß sein. Beginnen Sie die Behandlung mit einer 14-tägigen Intensivkur, in der Sie täglich wickeln. Geben Ihnen der Erfolg und Ihr Wohlbe-
Die Schilddrüse und die ganze Frau beruhigen
Die Entzündung auch von außen angehen
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finden recht, bleiben Sie bei einer »Erhaltungsdosis« von zweimal wöchentlich. Nutzen Sie die Zeit für heilsame Imaginationen oder gute Gedanken statt Fernsehen oder andere Ablenkungen.
Das Immunsystem über die Vorstellungskraft beeinflussen
Rituale der Heilung im Alltag
Eine ganzheitliche Sicht schließt jedoch speziell bei einer Beteiligung des Immunsystems mit ein, sich psycho-neuroimmunologischen Aspekten zuzuwenden. Jeanne Achterberg (siehe Literatur) hat in mehreren Untersuchungen gezeigt, wie das Immunsystem über die Vorstellungskraft beeinflusst werden kann. Sie hat nachweisen können, dass die Haut von Verbrennungsopfern mithilfe von Imagination besser heilt, Hauttransplantationen besser angenommen werden, Infektionen deutlich seltener vorkommen. Bei gesunden Versuchspersonen konnte nachgewiesen werden, dass allein mit der Vorstellungskraft die Anzahl der weißen Blutkörperchen gesteigert werden kann. Neben dieser Art von aktiver Imagination, die bei einer entzündeten Schilddrüse das Immunsystem z. B. lehren könnte, das körpereigene Gewebe in Ruhe zu lassen, lässt sich mit Imaginationsübungen wie der Körperreise zum Schoß (S. 116) natürlich auch die Schilddrüse besuchen. Erkrankte Organe berichten beim Körperdialog (S. 129) von Ihren Bedürfnissen und Wünschen. Allein der Name Schilddrüse gemahnt, dass dieses Organ etwas mit Schutz zu tun haben könnte. Schilddrüsenerkrankungen beinhalten aber auch unter anderem die Themen Überforderung, Leistungsdruck, Heimatlosigkeit oder mangelnde Selbstfürsorge. Sind Betroffene geneigt, den Bedürfnissen des Körpers entgegenzukommen, sind heilsame Schritte im Alltag vonnöten. Rituale der Heilung, wie Jeanne Achterberg sie nennt. Stressabbau, Selbstliebe, Selbstschutz 142
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bedürfen konkreter Maßnahmen, den Körper zu besänftigen. Eine Änderung des Lebensstiles ist daher also dringend angeraten. Eine Drüse, die so eindeutig Lebenstempo und Lebensenergie reguliert, sollte deshalb unbedingt im Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele betrachtet werden.
Imaginationsübung 10: Sich umhüllen und schützen Um sich in Situationen, wo dies nötig ist, zu schützen, sind nur Übungen geeignet, die das schützende Feld notfalls binnen Sekunden aufbauen. Wie schnell ist man von einer Begegnung überrascht, einer verbalen Attacke überrumpelt. Sie können diese Imagination vor unangenehmen Gesprächen mit Ihrem Chef, zum Schutz vor übergriffigen Menschen, aber auch in so banalen Situationen wie in überfüllten Straßenbahnen einsetzen. Es gibt mehrere Varianten, wie sich eine schützende zweite Haut um Sie herumlegen kann. Probieren Sie aus, welche Ihnen am besten gefällt oder welche bei Ihnen am besten funktioniert. • Eine ganz simple Methode ist es, in einem geschützten, ungestörten Rahmen für einige Augenblicke die Augen zu schließen und sich vorzustellen, wie strahlendes (nicht zu helles), wärmendes (nicht zu heißes) Sonnenlicht auf Sie herabstrahlt und Sie sich in dieses Licht hüllen, sich umhüllen lassen. Vielleicht spüren Sie einmal mit geschlossenen Augen mit Ihren Händen nach, ob Sie die Hülle spüren können, und lenken dann bei Bedarf noch etwas mehr Licht an Stellen, die sich noch zu dünn anfühlen. Schutzhüllen können eine bestimmte Farbe annehmen, sie können von ätherischer, aber auch von nebelhafter oder ganz handfester Konsistenz sein.
b Lernen, sich zu schützen
Sich mit Licht umhüllen
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Lichtquellen im Körper nutzen
Da will sich etwas in Ruhe entwickeln
• Eine weitere Möglichkeit ist es, sich wieder mit geschlossenen Augen auf eine Körperstelle zu konzentrieren, die Sie selbst als besonders kraftvoll erleben. Für Frauen bietet sich der Raum der weiblichen Organe an, ihre Beckenkraft, oder auch ihr Herz, ihr Solarplexus. Manche stellen sich im Gehirn eine leuchtende Kugel vor, die sich dann über den ganzen Körper versprüht, ergießt und ihn umhüllt. Stellen Sie sich vor, wie von dieser Körperstelle Energie (vielleicht einer bestimmten Farbe) ausstrahlt und sich als leuchtendes Band um Ihren Körper legt, so lange, bis Sie gut umhüllt und geschützt sind. Alle Energie-, Kraft- und Lichtquellen innerhalb und außerhalb Ihres Körpers sind geeignet, Ihnen in diesem Zusammenhang zu dienen. Experimentieren Sie mit verschiedenen Varianten und legen Sie sich dann, zumindest für eine Weile, auf eine fest, die mit etwas Übung, ohne groß zu überlegen, abrufbar sein wird. Bei einer Körperreise (siehe Imaginationsübung 8, S. 116) zeigte sich mir die Schilddrüse wie ein rötlichbrauner Hügel, der nach innen immer heißer wurde wie ein Vulkan. Befragt nach seiner Aufgabe, erzählte er, er sei zum Schutz da. Er schütze das weiche Innere, wie eine Muschel ihren Körper schützt. Außerdem sei da auch noch eine unausgereifte Perle, die es zu beschützen gelte, damit sie sich in Ruhe entwickeln könne. Diese Aufgabe sei aber allein fast nicht leistbar, deshalb sei da etwas »heiß gelaufen« vor lauter Anstrengung und es wäre gut, von außen durch Halten mit den Händen Unterstützung zu geben. Das habe ich dann tatsächlich ausprobiert. Ich legte meine Hände regelmäßig auf die Schilddrüse auf, um sie zu unterstützen. Diese kleine Geste und das Bild von der Perle haben mich immer wieder sehr berührt. Es gab so viel 144
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Schönheit in meinem Innern, so viel Zartes und Schutzbedürftiges. Mir wurde klar, dass ich diesen Schutz nicht der armen Schilddrüse allein überlassen musste, sondern mich selbst drum kümmern konnte. Mir wurde bewusst, wie ich mich bei der Arbeit, aber auch sonst bei vielen Gelegenheiten zum Spielball der Interessen anderer machen lasse und ihnen dann übel nehme, wenn sie mehr von mir verlangen, als ich eigentlich zu geben habe (siehe Körperweisheit 18, S. 146). In den Wochen und Monaten, in denen sich meine Schilddrüse ganz allmählich beruhigte, habe ich für mich zwei Rituale entdeckt, die ich seitdem regelmäßig anwende: Meine Schilddrüse bekommt dreibis viermal in der Woche einen Quarkwickel, was ihr gut bekommt, und dann schütze ich nicht mehr nur meine Schilddrüse und ihre Schätze, sondern mich als ganze Person. Ich übe, mich durch die Vorstellung einer schützenden Hülle auch gegenüber meinen Kindern und meinem Partner besser abzugrenzen. Seit ich diese Schutzhülle um mich herum weiß, reagiere ich nicht jedes Mal gleich, wenn jemand was will oder braucht, und merke, dass es oft ganz prima auch ohne mich geht. Es war halt gerade für meine Familie immer am einfachsten, mich zu fragen, statt etwas selbst in die Hand zu nehmen. Wahrscheinlich habe ich mich mit meiner grenzenlosen Nachgiebigkeit auch ein bisschen beliebt machen wollen und staune jetzt, dass ich, wenn ich öfter Nein sage, sogar mehr respektiert werde als früher. Ich habe außerdem gemerkt, dass ich zum Gesundwerden viel Ruhe brauche, mehr als ich mir bislang gegönnt habe. Ich habe in den Ferien angefangen, jeden Tag zwei Stunden für mich zu beanspruchen, und versuche das jetzt im Alltag beizubehalten. Es gelingt nicht immer. Wenn ich am Ende eines Tages merke, dass ich nicht aufgepasst habe, versuche ich freundlich mit mir zu sein. Das Wort »Panne« (siehe Körperweisheit 6, S. 68) für solche Versäumnisse gefällt mir gut. Es
Den Schutz nicht nur der armen Schilddrüse überlassen
Wenn ich öfter Nein sage, werde ich sogar mehr respektiert
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klingt so reparabel und weniger nach Selbstvorwurf. Das ist es im Grunde auch, was ich anderen Frauen mit auf ihren (Heilungs-)Weg geben würde: Grenzen setzen lernen und nicht verzagen, wenn’s mal nicht hinhaut.
Körperweisheit 18: Opfer der Umstände? Heimisch in der Opferrolle
Die anderen sind schuld
Über das eigene Leben bestimmen lernen
Provokativ ausgedrückt, haben sich Frauen seit langer Zeit ein Selbstverständnis als Opfer zugelegt. Da sie in patriarchalen Zeiten wie den heutigen nur bedingt an politischer und ökonomischer Macht teilhaben, was eine Tatsache ist, haben sie verlernt, sich als Handelnde, als Schöpferinnen ihres Schicksals zu begreifen. Dieser Zustand hat neben einer Menge Nachteile auch einige Vorteile. Frau fühlt sich nicht verantwortlich für das, was mit ihr geschieht. Die anderen sind schuld, wenn etwas nicht klappt: der Mann, die Kinder, der Chef. Wir richten uns ein in einer Identität als lebendiger Vorwurf und erwarten (vielleicht ein Leben lang) einen Prinzen, der uns in ein besseres Leben entführt. Seien Sie ehrlich mit sich. Hören Sie auf, in Erwartung zu leben, und loten Sie Ihre Möglichkeiten aus. Es sollte in jeder Lebenssituation eine Menge davon geben. Stellt sich Ihnen eine ganz und gar verfahrene Lage dar, nehmen Sie ein Blatt Papier und spinnen Sie darauf los. Sie werden auf mehr als eine Handvoll Lösungen kommen. Ob die Ihnen nun angenehm sind oder nicht, sie sind machbar. Werden Sie zur Bestimmerin über Ihr Leben. Wer weiß, ob es mehr als dieses gibt. Die Schöpfung hat uns »in ihrem Bilde« als Schöpferinnen geschaffen, lassen wir uns diese Lebensaufgabe nicht aus der Hand nehmen.
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Körperweisheit 19: Eine Auszeit nehmen Ein Urlaub auf einer Insel oder einer Hütte im Schwarzwald, eine Weile den Jakobsweg gehen … Nur in der Leere begegnet man sich selbst, begegnet Gott, erhält Visionen für die Zukunft, wie viele Beispiele aus den großen Weltreligionen zeigen. Kündigen Sie Ihren Liebsten Ihr Vorhaben an. Erzählen Sie auch von Ihren Ängsten. Bleiben Sie in Kontakt, wenn Sie mögen, in Abständen, die Sie bestimmen. Wenn Sie aus Ihrem Rückzug wieder auftauchen, werden Sie den nächsten Schritt tun können, wie klein dieser Schritt auch sein mag. Große Vorhaben beginnen manchmal mit dem Kauf einer Briefmarke.
Kreativer Rückzug bringt Neues hervor
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Wechseljahre – Werden, die ich bin
Marie Margarete erzählt: Ich bin jetzt 49 Jahre alt, habe keine Kinder und wollte auch nie welche. Ich bin verheiratet mit einem wunderbaren Mann und arbeite zu 50 % als Angestellte im medizinischen Bereich. Parallel bin ich als Therapeutin in eigener Praxis tätig, wofür zwar mein Herz schlägt, ich aber in der letzten Zeit wenig Energie aufwenden konnte. Vielleicht durch den anstrengenden Broterwerb, vielleicht auch durch die inneren Prozesse, die gerade bei mir ablaufen – ich bin nämlich voll in den Wechseljahren. Vor ungefähr vier Jahren traten rund um die Mens zum ersten Mal nächtliche Schweißausbrüche auf, die aber nach drei bis vier Nächten wieder vorbei waren, sodass ich mich nicht weiter drum kümmern musste. Heftig wurde es dann mit Anfang 47 im Rahmen einer neuen beruflichen Aufgabe in einem sehr stressigen Umfeld (Notfallaufnahme in einer Klinik). Ich bekam Konzentrationsstörungen, konnte mir plötzlich keine Namen mehr merken, vergaß von einer Sekunde zur anderen, was ich gerade getan hatte, konnte mich auch an verschiedene weiter zurückliegende Dinge nur mit großer Anstrengung erinnern. Dazu trat Nachtschweiß auf, Schlafstörungen, Herzrasen (vor allem auch beim Hinlegen), Ge-
Eine heiße Zeit beginnt
Oh je, mein Gedächtnis
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Innere Unruhe und trockene Schleimhäute
Mal mehr körperliche, mal mehr seelische Beschwerden
Mich unterstützen lassen
lenkbeschwerden mal in diesem, mal in jenem Gelenk. Sehr belastend war auch ein häufig auftretendes Gefühl von leichtem Druck auf dem Schädeldach, als hätte ich ein Käppchen auf, welches mich sehr irritierte. Oft fielen mir Gegenstände aus der Hand oder ich stieß ständig irgendwo dagegen. Immer wieder traten große innere Unruhezustände auf, mein Gemüt war sehr leicht zu bewegen, z. B. durch Musik, die mich sehr ergriff, und ich hatte oft gegen Tränen anzukämpfen. Dazu kam immer wieder das Gefühl, häufig Wasser lassen zu müssen, trockene Scheidenschleimhaut, leichte Missempfindungen der Haut, z. B. der Nasenspitze oder auch an Armen und Beinen. Ich litt unter Kreislaufschwäche, manchmal hatte ich vorübergehend das Gefühl, gar nicht richtig laufen zu können. Die Augen wurden innerhalb von Wochen schwächer und ich brauchte eine Brille zum Lesen. Hitzewallungen am Tag kamen ebenfalls hinzu, mit oder auch ohne körperliche Belastung. Die Beschwerden traten nicht alle gleichzeitig, sondern abwechselnd auf. Mal überwogen die körperlichen Beschwerden, mal hatte ich Probleme mit meinem Konzentrations- und Erinnerungsvermögen. Auch pendelte ich immer wieder zwischen Aktivität und Passivität, mal hatte ich sehr viel Energie und dann auch wieder Zeiten, wo mir nichts von der Hand ging und ich einfach so dahinplemperte … Die Mens, zeit meines Lebens immer regelmäßig, begann vor einem Jahr in größeren Abständen zu kommen, die letzte kam vor einem halben Jahr. Irgendwann blieb die Mens weg und das war’s. Um mit meinen wechselnden Beschwerden klarzukommen, suchte ich mir Unterstützung bei einer psychosomatisch orientierten Heilpraktikerin. Wir arbeiteten mit Kinesiologie, Schüßler-Salzen und Bachblüten, was in jedem Fall unterstützend war, aber nie einen durchgrei150
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fenden Erfolg mit sich brachte. Ich versuchte es auch mit anthroposophischen Heilmitteln, konnte aber wenig Veränderung spüren und die Heileurythmie sprach mich überhaupt nicht an. Bei den gängigen Tees (Schafgarbe, Frauenmantel, Salbei) fehlte es mir ein wenig an Konsequenz, ich hatte zwischendurch einfach keine Lust auf sie. Alles, was die Leber-Gallen-Funktion unterstützte, tat mir gut: Wermuttropfen, ionisierte Leber-Galle-Globuli von Biomed, grundsätzlich alle Bitterstoffe, auch Leberwickel mit Schafgarbentee nach dem Essen. Ich komme mithilfe innerer Bilder schon lange in Kontakt mit meiner Kraft, lerne verschiedene Aspekte eines Problems kennen und beziehe aus ihnen Anregungen für neue Lösungsmöglichkeiten. Als die Wechseljahre mich phasenweise so heftig beutelten, lag es nahe, auch diesmal damit zu arbeiten.
Bitterstoffe tun gut
Mit inneren Bildern wieder in Kontakt mit meiner Kraft kommen
Medizinischer Hintergrund Der Begriff Wechseljahre wird von Profis wie von Laien unterschiedlich benutzt. Grundsätzlich markiert die letzte Menstruation (Menopause) einen Eckpunkt in einer Zeit von zum Teil heftigen hormonellen Veränderungen. Die Medizin unterscheidet entsprechend eine Prä-, eine Peri- und eine Postmenopause. Die Prämenopause, die ich an anderer Stelle (siehe S. 139) als Zeit der hormonellen Umschwünge in der Lebensmitte bezeichnet habe, ist durch hohe Östrogenspiegel und ein Nachlassen der Progesteronproduktion gekennzeichnet. Verstärkte Regelblutungen, verkürzte Zyklen, prämenstruelle Beschwerden, Myome und Zysten können die Folge sein. Ab einem bestimmten Zeitpunkt, der individuell zwischen 40 und 55 Jahren liegen kann, erreicht die Ermü-
Zu wenig Progesteron oder zu wenig Östrogen?
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Das große Auf und Ab
Bewegung, Ernährung, Interessen pflegen
Hormontherapie birgt Risiken
dung der Eierstöcke einen Punkt, an dem auch die Östrogenspiegel unter großen täglichen oder wöchentlichen Schwankungen stetig absinken. Manche Frauen erleben Phasen mit Hitzewallungen, Kreislaufschwankungen, Herzrasen, Haut- und Schleimhauttrockenheit, Schlafsowie Konzentrationsstörungen und erheblichen Stimmungsschwankungen. Viele Frauen haben keinerlei Beschwerden, andere leiden sehr. Ich bezeichne diese letzte Phase als die eigentlichen Wechseljahre, die zwischen wenigen Monaten und einigen Jahren dauern können. Statistisch gesehen haben die Frauen die geringsten Probleme, die jenseits ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter eigene (berufliche) Interessen verfolgen, mit den körperlichen Veränderungen des Älterwerdens ausgesöhnt sind, sich regelmäßig bewegen und sich vitalstoffreich ernähren. Seit den 1960er-Jahren gibt es vonseiten der Pharmaindustrie die Möglichkeit, Hormone industriell herzustellen. Etwa zur selben Zeit wurden durch Gynäkologen im Dienste dieser Industrien die Wechseljahre der Frau als behandlungsbedürftige Krankheit definiert (siehe Jörg Blech: Frauen wurden großflächig Hormonpräparate als einzige Möglichkeit angetragen, gesund und munter älter zu werden). Bereits zehn Jahre später gab es die ersten Studien, die belegten, dass langfristige Hormongaben das Risiko, an Gebärmutter- und Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, erhöhen. 2002 und 2003 wurden diese Fakten in groß angelegten Studien erneut bestätigt mit der Ergänzung, dass auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt. Von einigen Gynäkologen werden diese Zahlen ernst genommen, sie raten ihren Patientinnen zumindest von einer längeren Einnahme ab. Andere sind der Meinung, dass der Nutzen den Schaden überwiegt, und verschreiben bei Beschwerden weiterhin Hormone. Aus amerikanischen 152
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Statistiken geht hervor, dass davon nur jedes dritte Rezept eingelöst wird. Die Frauen sind alarmiert und tendieren zu natürlichen Lösungen. Präparate auf der Basis von Traubensilberkerze oder Soja werden inzwischen auch von vielen Gynäkologen empfohlen.
Frauen tendieren zu natürlichen Lösungen
Ganzheitliche Betrachtungen Das Ende der biologischen Fruchtbarkeit stellt im Leben einer Frau einen wichtigen Eckpunkt dar, unabhängig davon, ob sie eigene Kinder gewünscht und geboren hat oder nicht (siehe Körperweisheit 20, S. 160). Zeitgleich können sich schon ab 40 allgemeine Alterungserscheinungen bemerkbar machen, die beunruhigend sind. Der Rücken, die Gelenke tun weh, das Gedächtnis war auch schon besser, ohne Lesebrille geht gar nichts mehr. Frauen sind schneller genervt, weniger belastbar. Die Körpersilhouette verändert sich, Fältchen werden unübersehbar. Statt fünf Sachen gleichzeitig zu erledigen, sind es nur noch drei. Innerlich bewegt sich dagegen umso mehr. Langjährige Beziehungen werden infrage gestellt, die berufliche Tätigkeit hinterfragt, grundsätzliche Dinge wie Liebe, Freundschaft und der Sinn des Lebens treten in den Vordergrund. Immerhin ist die Hälfte des Lebens schon vorbei, da ist es normal, dass man nicht alles einfach weiterlaufen lassen möchte wie gehabt. Abwägen, was wirklich wichtig ist, genau hinschauen, was trägt und was man in diesem Leben unbedingt noch erleben möchte. Diese inneren Prozesse brauchen Zeit und Energie. Es ist, als wäre der Blick vom Außen auf das Innen gerichtet, weswegen viele Frauen berichten, dass sie schlechter »funktionieren«. Je eher Frauen bereit sind, sich diesen grundsätzlichen Fragen zu stellen, desto größer ist die Chance, dass sie
Was merken Frauen vom Älterwerden?
Grundsätzliches tritt in den Vordergrund
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Seine »inneren Hausaufgaben« machen
Gesund älter werden
Östrogenwirksame Heilpflanzen
eine harmonische, erfüllte zweite Lebenshälfte erleben. Neben diesen inneren »Hausaufgaben« verlangt der Körper als solcher mehr Aufmerksamkeit als mit 20 oder 30. Bewegung, gesunde Ernährung, Seelenpflege brauchen einen Platz im geschäftigen Alltag, wie schon Pfarrer Kneipp erkannte. Gesundheit kommt nun mal nicht von kleinen weißen Pillen, sondern von einer gesunden Lebensführung. Gesund älter werden beruht für Frauen auf acht Säulen: • sich wieder mehr um sich selbst zu kümmern, • sich gesund zu ernähren, • sich regelmäßig zu bewegen, • nicht zu rauchen, • mit alkoholischen Getränken zurückhaltend zu sein, • sich (mit Yoga o.Ä.) in Gelassenheit zu üben, • genügend Gelegenheit zum Austausch mit anderen Frauen zu haben, • die eigene Spiritualität zu entdecken. Trotz aller Seelenpflege und gesunder Lebensführung neigen westliche Frauen eher zu Wechseljahresbeschwerden als ihre Schwestern in vielen asiatischen oder indigenen Gesellschaften, wo das Älterwerden (von Frauen und Männern) mit einem Zuwachs an Ansehen verbunden ist. Eine Reihe von Naturheilmitteln ist geeignet, diese Beschwerden zu lindern: • Dazu zählen östrogenwirksame Heilpflanzen wie die Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa), der Rotklee (Trifolium pratense), Salbei (Salvia officinalis) oder Hopfen (Humulus lupulus). • Auch Nahrungspflanzen wie die Sojabohne (und andere Hülsenfrüchte), der Leinsamen und das fette Öl von Leinsaat, Nachtkerze, Borretschsamen oder Granatapfelkernen sind geeignet, hormonelle Schwankungen auszugleichen. 154
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• Die mittelamerikanische Yamswurzel mit ihrem Gehalt an Diosgenin wirkt ausgleichend auf Progesteron- und Östrogenspiegel. • Hitzewallungen verlangen nach angemessener Bekleidung, abgekühltem Salbeitee, kühlenden Waschungen und Sprays sowie Stressabbau und viel Gelassenheit. • Haut und Schleimhäute wollen gut durchblutet und regelmäßig gepflegt werden mit guten Ölen, eventuell angereichert durch hormonell ausgleichende ätherische Öle wie Rosengeranie oder Muskatellersalbei. Beckenbewegung, aktive Sexualität mit und ohne PartnerIn fördern die Durchblutung. Wird auch das Vaginalinnere empfindlich, verwenden sie zweimal wöchentlich und vor Liebesdingen Rosenvaginalzäpfchen. • Gesunde Knochen verlangen nach Bewegung, Kraftund Beweglichkeitstraining sowie mineralienreicher, basenbetonter Ernährung. • Das älter werdende Herz profitiert von Weißdorn (Crataegi folium cum flore), Herzgespann (Leonurus cardiaca) und moderatem Ausdauersport wie Joggen, Walken oder Skilanglauf.
Hitzewallungen sind stressabhängig
Die Schleimhäute pflegen
Bewegung schützt das Herz
Kühlende Tropfen für heiße Frauen Salbeitinktur Weißdorntinktur Traubensilberkerzentinktur Die Tinkturen werden zu gleichen Teilen auf 100 ml gemischt und in eine Tropfflasche mit Sprühaufsatz gefüllt. Sie verwenden die Tropfen wie ein Mundspray und brauchen je nach Beschwerdegrad dreibis fünfmal täglich fünf bis sieben Sprühstöße.
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Wenn die Wallungen nachlassen, machen Sie eine Woche Pause. Sollte nach vier Wochen keine Besserung eingetreten sein, greifen Sie auf eine andere Mischung zurück.
Ab 50 wird Intimpflege wichtig
b Das eigene Leben wie einen Garten gestalten
Nährende Intimpflege Granatapfelkernöl 10 ml Sanddornfleischöl 1 ml ätherisches Muskatellersalbeiöl 15 Tropfen Mandelöl 20 ml Weizenkeimöl 20 ml Pflegen Sie den Intimbereich mit dieser wohlriechenden Ölmischung täglich morgens und abends nach dem Waschen und bei Bedarf nach dem Toilettengang. Beginnen Sie die »reife« Schleimhaut zu pflegen, am besten, bevor Trockenheits- oder Wundheitserscheinungen auftreten.
Imaginationsübung 11: Der innere Garten • Sorgen Sie in der nächsten halben Stunde für einen ungestörten Raum ohne Telefon und Klingel, legen Sie sich Schreib- und Malutensilien bereit und folgen Sie den Stationen dieser inneren Reise im Sitzen oder Liegen mit geschlossenen oder halb offenen Augen. • Entspannen Sie nach und nach den ganzen Körper, indem Sie Ihren Atem oder Ihre Aufmerksamkeit langsam durch jeden Teil Ihres Körpers wandern lassen. Verlassen Sie die Alltagsebene, indem Sie sich mit ei156
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nem Aufzug oder über eine lange Treppe hinunterbegeben in den Raum der inneren Bilder, des inneren Wissens … und lassen Sie um sich herum einen Garten entstehen … Lassen Sie sich alle Zeit, die Sie brauchen, und erkunden Sie diesen Garten mit allen Sinnen Stück für Stück. Wie ist er gestaltet, gibt es verschiedene Teile? Hat er eine Begrenzung, eine Hecke, einen Zaun, eine Mauer? Gibt es einen Eingang? Ist Ihr Garten eher nützlich oder eher schön? Ist er gepflegt oder verwildert? Sieht er nach Arbeit aus oder nach Ausruhen? Finden Sie Bereiche in diesem Garten, die sind wie Ihre Arbeit, wie Ihr Zuhause, wie Ihre Beziehung(en) oder andere Lebensbereiche … Gibt es Platz für Menschen, für Tiere? Wachsen bestimmte Pflanzen, die zu Ihrem Wohlergehen, Ihrer Gesundheit beitragen möchten? In einer Ecke entdecken Sie eine kleine Anhöhe, von der aus Sie über die Grenze Ihres Gartens hinausschauen können auf Bereiche, Landschaften, die Sie in Ihrem Leben noch kennenlernen könnten. Schauen Sie sich diese noch ungelebten Möglichkeiten an. Lassen Sie sie auf sich wirken, ohne Zensur, ohne Überlegungen, wie das wohl zu verwirklichen wäre … Wenn Sie möchten, können Sie einen Ausflug dorthin wagen. Sie können den Weg und dieses Neuland näher erkunden … Nutzen Sie hierfür all Ihre Sinne. Lassen Sie sich Zeit mit diesem Ausblick und kommen Sie dann in Ihren Garten zurück. Ruhen Sie sich noch einen Moment aus, verabschieden Sie sich dann von Ihrem inneren Garten und kommen Sie mit Ihrem Aufzug oder über die Treppe nach oben auf die Alltagsebene zurück. Orientieren Sie sich über die Geräusche des Raumes, Ihren Atems, die allmähliche Bewegung Ihres Körpers wie-
Die Gegenwart erkunden
Welche Bereiche hat Ihr Garten?
Neue Möglichkeiten im Leben erschließen
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der im Raum, in dem Sie sich befinden, und öffnen Sie dann die Augen. • Nehmen Sie sich Papier und Farben, um Ihre Eindrücke als Bild und als Bericht festzuhalten. Sprechen Sie mit einer Person Ihres Vertrauens über das Erlebte und was Sie für Ihr Leben daraus lernen und umsetzen möchten. Mein etwas verwilderter Garten
Unkraut jäten, neuen Raum schaffen
Eine Bilderreise zeigte mir meinen inneren Garten (siehe Imaginationsübung 11, S. 156). Er war etwas verwildert, was einerseits nicht einer gewissen Romantik entbehrte, andererseits kam aber auch nichts richtig zur Geltung. Es herrschte ein Wildwuchs, bei dem einige Pflanzen nicht genügend Licht bekamen, weil andere Bäume und Büsche sich zu weit ausgebreitet hatten. Ein Teich war vorhanden, aber die Wasserfläche war zugewachsen und konnte nichts mehr spiegeln, das Gras war stellenweise von Moos überwuchert. Es hatten sich aber auch Wildpflanzen (z. B. der Storchenschnabel) eingefunden und einige Büsche und Bäume wuchsen quasi in den Himmel. Vor lauter Gebüsch konnte ich das hinter dem Garten Liegende erst gar nicht erkennen. Dieser Garten zeigte mir sehr deutlich seinen Bezug zu meinem Körper und meiner Seele. Wie der Garten einer regelmäßigen Pflege bedarf, zu der es auch gehört, Unkraut zu jäten und neuen Raum zu schaffen, zu düngen und zu gießen, und dieser sich im Rahmen der Jahreszeiten seinen natürlichen Rhythmen gemäß präsentiert, so geschieht dies auch in meinem Körper und meiner Seele. So wie die Harmonie des Gartens zumindest an verschiedenen Stellen unausgewogen ist, so erlebe ich dies eben auch im »Körpergeist«. Ich kann dies sehr gut in Bezug setzen und sehe, woran ich arbeiten kann, darf, muss und will! Um wieder in meine Mitte zu kommen, möchte ich »meinen inneren 158
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Garten« bearbeiten. Dies bedeutet zunächst, eine Bestandsaufnahme zu machen, zu sehen, was grundsätzlich vorhanden ist, auszusortieren, was »ausgewachsen ist«, was zu wenig Licht und Raum bekommt, aber auch, was bei guter Pflege gedeihen kann (was ich wirklich pflegen möchte). Mein innerer Garten ist das Synonym für meinen inneren Reichtum, der wahrlich vorhanden ist. Dies macht mich sehr froh, gibt mir Mut und Selbstvertrauen. Es ist alles vorhanden, also mach was draus und lass dich nicht von äußeren und verinnerlichten Anforderungen ablenken. Das erlebte Bild der Zukunft, der Ausblick, gab mir eine Ahnung, wie es sein könnte. Ich erlebte mich auf einer großen Wiese. Diese lag etwas erhaben und bot einen schönen Blick in die Weite. Einige kraftvolle Bäume auf der linken Seite, davor eine Menschengruppe, welche sich mir entspannt und vergnügt zuwandte. Mich selbst erlebte ich mit jugendlicher Ausstrahlung (Kleidung, Frisur, Bewegungen). Ich erklärte etwas zu den Heilpflanzen, welche in großer Fülle vor mir auf einem Tisch lagen. Dabei fühlte ich mich heiter, gelöst und ohne jede Anspannung. Ich weiß jetzt besser, was für mich richtig ist. Mein Stressjob wird mich nicht mehr lange belasten und ich werde mich mehr meinen eigentlichen Interessen zuwenden, der Praxis und dem Unterrichten. Naturheilkundlich entdeckte ich ein diosgeninhaltiges ionisiertes Öl, das meine Symptome deutlich lindert. Nordic Walking durch den Wald erlebe ich als sehr entspannend, ich versuche, es regelmäßig einzurichten. Sehr wohl tut mir auch das meditative Tanzen. Ich brauche insgesamt mehr Ruhepausen, stelle weniger Ansprüche an mich selbst und versuche, nicht immer alles auf einmal zu machen.
Was in meinem Leben möchte ich pflegen?
Ausblick auf neue Tätigkeitsfelder
Mich meinen eigentlichen Interessen zuwenden
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Mir die Chance geben, die zu werden, die ich bin
Was ich an andere Frauen weitergeben möchte, ist, die Körpersymptome auch als Symbolsprache verstehen zu lernen, um dadurch mit den eigenen Ressourcen in Verbindung treten zu können, der inneren Heilerin oder der weisen Frau in uns dadurch Raum zu überlassen – uns selbst die Chance zu geben, die zu werden, die wir sind.
Körperweisheit 20: Abschiedsrituale Älterwerden hat auch mit Abschieden zu tun
Rituale setzen Energie frei
Der 40. Geburtstag bewirkt bei vielen Frauen, dass ihnen das Thema Kinderkriegen noch einmal mächtig durch den Kopf geht. Für manche bedeutet es, dass sie noch eigene Kinder bekommen möchten und sich mit Vehemenz an die Umsetzung machen, was nicht immer gelingt. Bei anderen kann es, unabhängig davon, ob sie bereits Kinder haben, darum gehen, mit diesem wichtigen Thema noch einmal umzugehen, es gut abzuschließen. Vielleicht sollten Sie sich die Gelegenheit verschaffen, noch einmal traurig sein zu dürfen, wenn es im Leben nicht so gekommen ist, wie Sie es sich erträumt haben. Manche Frauen machen allein, mit einer Freundin oder ihrem Lebenspartner ein kleines Abschiedsritual. Sie setzen ein Papierschiffchen in einen Fluss oder lassen einen Ballon fliegen, um ein Seelchen zu verabschieden, das womöglich gern mit ihrer Hilfe zur Welt gekommen wäre. Rituale der Trauer oder des Abschieds heilen und setzen Energie frei, die sonst womöglich blockiert wäre. Natürlich sind sie auch für andere Themen geeignet.
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Zyklusstörungen – Den eigenen Rhythmus finden
Louise erzählt: Ich verlor meinen Vater, als ich zehn Jahre alt war. Ganz plötzlich war er nicht mehr da – Herzinfarkt. Ich müsste aber lügen, wenn ich behaupten wollte, wir Kinder hätten viel Kontakt zu ihm gehabt. Er hat viel gearbeitet und war selten daheim. Trotzdem denke ich heute, dass es mit diesem Verlust zusammenhängen muss, dass ich mit 20 einen zehn Jahre älteren Mann geheiratet habe, der immer genau wusste, was gut für mich ist. Wenn mir etwas nicht passte, verhielt ich mich mehr wie ein trotziges Kind denn als erwachsene Frau, verweigerte dies und das. Im Großen und Ganzen habe ich mich aber immer angepasst, würde ich heute mit 45 sagen. Meine Zyklusstörungen begannen vor zehn Jahren. Mal kamen meine Tage nach drei Wochen schon wieder, mal erst nach sechs Wochen. Die Blutungen wurden immer stärker und es kam schon mal vor, dass sie zwischendurch gar nicht richtig aufhörten. Mit 40 wurde dann eine Zyste am Eierstock entdeckt. Als der Arzt mir vorschlug, sie mitsamt dem Eierstock (»Da ist sowieso nicht mehr viel dran«) zu entfernen, war ich nicht begeistert, habe die Operation aber machen lassen.
Wenig Kontakt zum Vater
… wie ein trotziges Kind
Immer stärkere Blutungen
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Medizinischer Hintergrund Östrogen und Progesteron im weiblichen Zyklus
Östrogendominanz möglich ab 35
Prämenopausales Syndrom
Der weibliche Zyklus wird auf der Ebene der Eierstöcke von zwei Hormonen reguliert, Östrogen und Progesteron. Östrogen sorgt in der ersten Zyklushälfte für den Schleimhautaufbau, es ist für das quantitative Wachstum zuständig. Hohe Östrogenspiegel in der Zyklusmitte geben dem luteinisierenden Hormon (LH) der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) das Signal, ein Ei springen zu lassen. Erst mit dem Eisprung wird zusätzlich Progesteron (Gelbkörperhormon) ausgeschüttet, das dafür sorgt, dass die hoch aufgebaute Schleimhaut gut durchblutet und mit Nährstoffen versorgt wird, es ist also für die Schleimhautqualität zuständig. Im Zusammenhang mit Nahrungs- und Umweltgiften, denen die Frauen der Industriegesellschaften heute bereits in der zweiten Generation ausgesetzt sind, kann dieses Gleichgewicht ab ca. 35 (mit den ersten Ermüdungserscheinungen des Organismus) gestört sein. Es wird relativ gesehen zu wenig Progesteron ausgeschüttet, die Gebärmutterschleimhaut wird unter dem ungebremsten Östrogeneinfluss hoch aufgebaut und ist ohne hinreichende Stabilität. Es kommt vermehrt zu starken Blutungen (Hypermenorrhoe), Dauerblutungen (Menorrhagien), verkürzten Zyklen und den typischen prämenstruellen Beschwerden wie Brustspannen, Wassereinlagerungen, Depression und Gereiztheit. In der Zeit ab Mitte 30 entwickeln Frauen Myome oder Eierstockzysten, die biologische Fruchtbarkeit nimmt ab. Diese Beschwerden haben noch nichts mit den Wechseljahren zu tun, sie werden gelegentlich als prämenopausales Syndrom bezeichnet. Ich nenne sie die charakteristischen Symptome der Lebensmitte. Diese hormonelle Konstellation ändert sich erst wieder, wenn mit den eigentlichen Wechseljahren auch die Östrogenspiegel fallen. 162
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Die schulmedizinische Therapie besteht in der Empfehlung der Pille, was die Situation nicht selten verschlimmert. Bei Dauerblutungen wird die Gebärmutter ausgeschabt (Abrasio) und wenn auch das auf lange Sicht nichts hilft, wird eine operative Entfernung der Gebärmutter angeraten (Hysterektomie). In den USA hat bereits jede zweite Frau über 45 keine Gebärmutter mehr und auch in Deutschland ist die Gefahr groß, aufgrund einer sogenannten weichen Indikation (Blutungsstörungen oder Myome im Gegensatz zu einer Krebserkrankung) die Gebärmutter zu verlieren.
Zu häufig wird die Gebärmutter entfernt
Ganzheitliche Möglichkeiten Hormonelle Ungleichgewichte mit Zyklusstörungen können naturheilkundlich auf verschiedenen Ebenen behandelt werden. Ebene Nr. 1 besteht darin, das Östrogenübergewicht wieder einzupendeln. Dies geschieht am besten mit progesteronwirksamen Heilpflanzen, die meist ausschließlich in der zweiten Zyklushälfte eingesetzt werden. Mönchspfeffer (Agni casti semen), meist als Fertigpräparat, bietet sich an, die mexikanische Yamswurzel (Dioscoreae villosae rhizoma) in Form einer Creme oder Lotion, aber auch Frauenmantel (Alchemillae herba) und Schafgarbe (Millefolii herba) als Tee oder Tinktur. Ein bewährtes Fertigpräparat zur Zyklusregulierung sind Phyto-L-Tropfen, durchgehend über mehrere Monate dreimal täglich 20 bis 50 Tropfen.
Die zweite Zyklushälfte unterstützen
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Zyklusregulierender Tee bei verstärkten Menstruationsblutungen Mönchspfefferfrüchte, Frauenmantel-, Schafgarben- und Hirtentäschelkraut zu gleichen Teilen. Übergießen Sie 1 gestrichenen TL pro Tasse mit heißem Wasser und lassen Sie ihn zugedeckt sieben Minuten ziehen. Trinken Sie drei Tassen täglich, vor oder zwischen den Mahlzeiten.
Blutstillung bei zu starker Mens
Stress verschlimmert
Zusätzlich kann Hirtentäschelkraut (Bursae pastoris herba) während der Menstruation als Tinktur mit mehrmals täglich zehn bis 40 Tropfen eingenommen werden (Herstellung siehe S. 115). Bei verstärkter Mens oder Dauerschmierblutungen sollte auch die Blutbildung im Auge behalten werden. Floradix Kräuterblut als Saft oder Dragees, Anaemodoron-Tropfen von Weleda oder Brennnessel-Frischsaft, zur Verbesserung der Resorption in Orangensaft eingenommen, wirken einer Anämie entgegen. Bei Dauerblutungen entwickeln Frauen auch leichter Vaginalinfekte. Die abendliche intravaginale Anwendung von 1–2 ml Joghurt oder Thymian-Vaginalzäpfchen 1 % über fünf Tage stabilisieren das Vaginalmilieu. Verschlimmert werden solche hormonellen Ungleichgewichte durch Stress. Hohe Spiegel des Stresshormons Cortisol greifen in die Synthese von Progesteron ein. Methoden für mehr Gelassenheit wie Yoga oder Qi Gong halten dagegen. Neben besagten Umwelt- und Stressfaktoren, die zu erhöhten Östrogenspiegeln führen, scheint es auch emotionale Ursachen für ein solches Ungleichgewicht zu geben. Susan Love, die amerikanische Gynäkologin, nennt Östrogen provokativ ein Zähmungshormon. Frauen, die 164
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es gewohnt sind, ihre eigenen Interessen hintanzustellen, die ohne viel nachzudenken, immer für andere da sind, sich in den meisten Belangen ihres Lebens nach anderen richten, scheinen gefährdeter zu sein als Frauen, die ihr Leben eigensinniger gestalten. Wer seine Kräfte schlecht beisammenhält, blutet buchstäblich leichter aus. Wer sein Herzblut nur für andere vergießt, erhält erstaunlich wenig zurück und findet sich körperlich und emotional geschwächt wieder. Die Lebensenergie wird immer weniger, die Frauen immer müder und schwächer, bis ein Ereignis oder eine energische Freundin sie aufrüttelt und zum Nachdenken bringt. Dann ist es Zeit, Herz und Schoß wieder in Einklang zu bringen.
Imaginationsübung 12: Gebärmutter und Herz verbinden • Suchen Sie für die nächste halbe Stunde einen ungestörten Ort auf und stellen Sie Klingel und Telefon ab. Legen Sie sich Schreib- und Malutensilien bereit und suchen Sie sich einen bequemen Platz zum Sitzen oder Liegen. • Entspannen Sie den ganzen Körper, wenden Sie den Blick vom Außen auf das Innen. Richten Sie die Aufmerksamkeit nach und nach auf alle Körperteile, von den Füßen bis zum Kopf und lassen Sie das Augenlicht wie einen Lichtstrahl oder einen Suchscheinwerfer hinunter zu Ihrer Gebärmutter wandern. Nehmen Sie sie, einerlei ob anatomisch oder symbolhaft, mit allen Sinnen wahr (Sehen, Fühlen, Riechen, Hören, Schmecken) … • Lassen Sie das Augenlicht zum Herzen wandern und nehmen Sie auch dieses mit allen Sinnen wahr. Leh-
Wer seine Kräfte nicht zusammenhält, blutet aus
b Eine halbe Stunde unansprechbar sein
Die Gebärmutter mit allen Sinnen wahrnehmen
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Wie zeigt sich Ihnen die Verbindung zwischen Herz und Gebärmutter?
Innere Bilder aufschreiben, malen oder erzählen
nen Sie sich innerlich zurück wie im Kino und lassen Sie eine Verbindung zwischen Herz und Gebärmutter entstehen … Worin besteht die Verbindung? Wie läuft der Energiefluss? Was wissen Herz oder Gebärmutter darüber, was Sie für ein harmonisches Gleichgewicht tun können? Worauf können Sie im Alltag achten, um dieses Gleichgewicht immer wiederherzustellen? – Wie oft? Wie lange? Mit welchen Hilfsmitteln? • Merken Sie sich die Antworten oder was Sie gezeigt bekommen. Dann lassen Sie ganz allmählich Ihr Augenlicht, Ihren Suchscheinwerfer wieder zurück an seinen Ausgangspunkt wandern und nehmen die Umgebung, in der Sie sich befinden, wieder wahr. Achten Sie auf die Geräusche im Außen, spüren Sie den Körper wieder, bewegen Sie sich leicht, öffnen Sie die Augen und orientieren Sie sich im Raum. • Setzen Sie sich auf und halten Sie das Erlebte zunächst in gemalten Bildern fest, dann schreiben Sie es möglichst gleich im Anschluss genau auf, jedes Detail ist wichtig. Lassen Sie sich ein paar Tage Zeit, damit sich die Erfahrung setzen kann. Erzählen Sie gern einer Person Ihres Vertrauens, einer Freundin, Therapeutin, Beraterin, was Sie erlebt haben, und überlegen Sie mit ihr gemeinsam, ob und wie die gefundene Verbindung zwischen Herz und Schoß gepflegt werden sollte. • Achten Sie in der Folgezeit auf Ihre Träume (siehe Körperweisheit 21, S. 170). Nicht selten knüpfen sie an das Erlebte an und fördern zusätzliche Informationen zutage. Diese Übung kann auch für andere Verbindungen im Körper genutzt werden wie Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) und Eierstöcke bei Zyklusstörungen, oder Schilddrüse und Immunsystem bei Autoimmunthyreoiditis. 166
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Ich befand mich als die Beschwerden auftraten, in einer großen Beziehungskrise. Die folgende Szene ist typisch für die Stimmung, die zu dieser Zeit zwischen mir und meinem Mann herrschte. Ein Streit aus »nichtigem Anlass«, wie wir sie oft austrugen, fühlte sich für mich dieses Mal grundsätzlicher an. Ich hatte, wie es damals mein Muster war, Werkzeug aufgeräumt, das er benutzt hatte. Wie immer hatte er, ohne bei mir nachzufragen, danach gesucht, es schließlich gefunden und mit mir geschimpft. Ich fühlte mich durch diese bloße Tatsache gerügt wie ein Kind und gleichzeitig in meiner Art, zu leben, zu wohnen und Ordnung zu halten, bevormundet und infrage gestellt. Am liebsten hätte ich alles liegen und stehen gelassen. Mein Zyklus war außer Rand und Band, mal kurz, mal lang, die Menstruation unglaublich stark und ich beschloss dieses Mal, keine schulmedizinische Hilfe zu beanspruchen, sondern es erst einmal naturheilkundlich zu probieren. Mein Körper reagierte sofort mit einer Verminderung der Blutung. Ich war unglaublich erleichtert und hatte gleichzeitig das Gefühl, dass dies noch nicht alles war, dass da noch mehr dahintersteckte. Ich kam zu der Überzeugung, dass etwas passieren musste, und begann, mit Entspannungsübungen und inneren Bildern zu arbeiten. Eine Fantasiereise (Imaginationsübung 7, S. 105) versetzte mich nach Ägypten – mein Traumland. Eine Oase, in der die Welt für mich in Ordnung war, mit Palmen, dem Geräusch von Wellen und Wasser. Ich hatte mich (und die Oase) ans Meer versetzt, was für mich, die ich vom Meer komme, ganz wichtig ist. Ich wusste sofort, an diesem Ort kann ich ich selbst sein, eine echte innere Zuflucht. Eine imaginäre Reise ins Körperinnere (siehe Imaginationsübung 12, S. 165) zeigte mir mein Herz. Ein kraftvoller Ort, groß, mit einer Respekt heischenden, strengen
Beziehungskrise – streiten aus nichtigem Anlass
Ich fühlte mich gerügt wie ein Kind
Eine innere Zuflucht
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Dem Schoß fehlt es an Nahrung
Ein Wasserfall bringt Kraft und Frische
Über mich selbst hinauswachsen
Atmosphäre. Man durfte kaum stören und dennoch fühlte sich das Herz einsam und wärmebedürftig an. Vage Erinnerungen an meinen Vater begleiteten das Bild. In meinem Schoß fand ich dagegen trockene, rissige Erde statt Leben spendender Schleimhaut. Kein Leben war dort möglich, der Boden leidend. Das war richtig schmerzhaft zu sehen. Ein Ort, dem alle Nahrung fehlte. Wie zwischen diesen beiden Orten eine Verbindung entstehen sollte, war mir zunächst völlig schleierhaft. Ganz von selbst tauchte das Bild eines Wasserfalls auf, der sich von oben nach unten ergoss. Mit sanftem, organischem Fluss brachte er Kraft und Frische in meinen Schoß und im Herzen setzte ein Gefühl von Erleichterung ein. Es freute sich richtiggehend, endlich von seiner Kraft etwas abgeben zu dürfen und dafür eine Verbindung herstellen zu können. Die ganze Strenge wich einem Gefühl von Sanftheit und Milde. Ich habe viele Wochen mit diesem Bild gearbeitet, mein Herz mit meiner Gebärmutter verbunden und mich jedes Mal aufs Neue leicht und froh gefühlt. Ich begann wieder zu malen, Bilder von Ägypten und vom Meer natürlich. Nach einer Weile hatte ich sogar eine kleine Ausstellung. Ein Unfall meines Mannes sorgte dafür, dass ich plötzlich einiges selbst in die Hand nehmen musste, was er sonst getan hätte. Ich packte die ungewohnten Aufgaben mit großer Unsicherheit an – und wuchs über mich selbst hinaus. Da wusste ich, die kleine Unselbstständige würde ich nie wieder sein. Ich suchte mir einen Job, das heißt, er wurde an mich herangetragen. Das Arbeiten mit Kindern machte mir viel Freude, auch wenn es anstrengend war. Plötzlich hatte ich viel mehr Zutrauen und innere Ruhe. Ein kleiner Trick half mir dabei: Ich lernte, meine Wortwahl zu untersuchen. Wie oft hatte ich in der Vergangenheit gesagt, «Ja, das wäre schön, aber …«. Wann immer ich mich bei diesem 168
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»aber« nun erwischte, verwandelte ich den Satz und sagte mir: »Ja, das wäre schön und jetzt packe ich es an« oder »Ja, das wäre schön und es wird noch ein wenig warten müssen«. Diese kleine Veränderung der Wortwahl gab mir eine eigenartige Kraft und der Satz bekam einen völlig neuen Sinn (siehe Körperweisheit 22, S. 171). Eine weitere Heil-Imagination brachte mich mit meinem inneren Kind in Kontakt (siehe Imaginationsübung 4, S. 63). In einer Höhle traf ich die Fünfjährige, die ich einmal war. Die war so frisch und lebendig, wir haben zusammen getanzt und gespielt. Dann kam noch die Zehnjährige dazu, die ich einmal war und die gerade ihren Vater verloren hatte. Wir haben zusammen geweint und uns nebeneinander auf einen Felsen ans Meer gesetzt. Dem Rhythmus der Wellen zu lauschen hat uns beruhigt. Alles hat seinen Rhythmus, Kommen und Gehen. Zum Abschied haben beide gewinkt und ich wusste, ich werde die beiden von nun an in meinem Herzen tragen. In dem Maße, wie ich aufblühte, wurde mein Mann immer depressiver. Am Anfang versuchte ich noch erfolglos, ihm zu helfen, aber insgeheim wusste ich, er musste selbst etwas für sich tun, sich Hilfe holen, was er schließlich auch tat. Ich kümmerte mich um mich selbst, verschiedene Aktivitäten waren in mein Leben getreten, Schwimmen, Tanzen, und ich hatte eine Methode gefunden, wie ich bei mir bleiben konnte, wenn unsere Beziehungsschwierigkeiten wieder aufflammten, wir in alte Muster verfielen, ich die Belehrungen meines Mannes als Zumutung empfand. Ich ließ im Geist einen Bach entstehen, der bei Bedarf zu einem reißenden, unpassierbaren Gebirgsbach anschwoll und mich schützte. Auf der Körperebene hatte sich mein Zyklus wieder eingespielt, bis die Menstruation irgendwann wegblieb und
Mit dem inneren Kind spielen
Ich kümmere mich um mich selbst
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Das Eigene darf im Familienleben nicht verlorengehen
ich mich ohne Beschwerden in den Wechseljahren wiederfand. Ich lebe ein gutes Leben mit meiner Arbeit, meinen Hobbys und meiner Familie und wenn ich etwas an andere Frauen weiterzugeben hätte, was ich von meinem Körper gelernt habe, dann ist es, sich nicht zu weit von sich selbst zu entfernen. Eine Familie erfordert immer Kompromisse, aber das Eigene darf darüber nicht verloren gehen.
Körperweisheit 21: Träume beachten Träume erinnern kann geübt werden
Auch Traumfetzen notieren
Träume sind der Königinnenweg zu unterbewussten Kräften (frei nach Freud). Sie zeigen Verbindungen auf, geben Hinweise, machen auf Dinge aufmerksam. Sie sind bunt und deutlich und sie sind flüchtig, wenn man sie nicht in irgendeiner Weise festhält. Manche Menschen behaupten, sich nie an ihre Träume zu erinnern. Sie träumen dennoch und man kann lernen, sich zu erinnern. Legen Sie sich immer ein Blatt Papier und einen Stift neben Ihr Bett und wenn Sie mit einem Traum, und sei es nur ein Traumfetzen, erwachen, raffen Sie sich auf und schreiben Sie mindestens stichwortartig auf, was Sie erlebt haben. Sie werden am nächsten Morgen anhand der Notizen den Rest rekonstruieren können und merken, dass Ihnen jeder kleine Eindruck etwas sagen will. Sowie Sie Ihre Träume eine Weile auf diese Art würdigen, werden Sie sich besser an sie erinnern können.
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Körperweisheit 22: Das kleine Wörtchen »aber« »Ich würde ja gerne, aber …« Lassen Sie sich einmal ein paar Sätze dieser Art auf der Zunge zergehen. Was merken Sie? Das kleine Wort hebelt den ganzen Satz aus. Macht ihn ungültig, sorgt dafür, dass mit Sicherheit nicht eintritt, was zuvor gesagt wurde. Man kann sich so richtig schön selbst blockieren damit. Probieren Sie stattdessen einmal aus, »aber« durch »und« zu ersetzen, und Sie werden merken, was für ein Unterschied das ist. Möglichkeit über Möglichkeit tut sich auf und mit ein bisschen Übung merken Sie nach einer Weile selbst auf, wenn Ihnen mal wieder ein »aber« entschlüpft ist. Sie werden lachen und sich selbst korrigieren.
Sich so richtig schön selbst blockieren
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ANHANG
Wichtige Hinweise zu den Imaginationsübungen »Stellen Sie sich vor, heilsames Licht durchströmt Ihren Körper …« oder »Stellen Sie sich vor, Sie begegnen Ihrem inneren Kind und können als Erwachsene der Jetztzeit Verletzungen der Vergangenheit heilen …« oder »Nehmen Sie doch einmal Kontakt mit einer Beschwerde/einem erkrankten Organ auf, statt die Signale Ihres Körpers immer nur zu bekämpfen …« – Imaginationsübungen, Visualisierungen, Heiltrancen werden seit Tausenden von Jahren in der Medizin verwendet. Mit ihrer Hilfe können Menschen auf symbolhafter Ebene mit dem (Körper-)Innern in Kontakt treten. Sie bekommen eine individuelle, sehr persönliche Vorstellung davon, wie ihr Körper inwendig funktioniert, aber auch, wie er besser funktionieren könnte. Imagination setzt einen Zustand der Entspannung voraus, in dem aus tiefen Schichten des Bewusstseins wichtige Informationen in Form von Bildern zutage gefördert werden. Sie kennen Ähnliches aus Tagträumen beim Autofahren, Bügeln, Dösen. Gezielt eingesetzt erhalten Sie Informationen über den Körper und seine Beschwerden, über praktische Schritte auf dem Weg zu Heilung und Entfaltung des eigenen Potenzials. Sei es in Selbsthilfe oder mit Unterstützung durch eine Begleiterin, die in den einzelnen Kapiteln aufgeführten Übungen bieten Anleitung für einen Zugang zu diesen Kraft- und Wissensquellen. Wenn Sie sich an die Anlei-
Imagination wird seit Jahrtausenden in der Medizin verwendet
Imagination setzt Entspannung voraus
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Anleitungen auf Kassette sprechen
Das Unterbewusstsein reguliert den Bilderfluss
Auch sparsame Eindrücke ernst nehmen
tungen halten, können Sie viel über sich selbst erfahren. Sie können sich die Imaginationsübungen auf Kassette sprechen oder sprechen lassen, wenn Sie meinen, dass eine akustische Anleitung Ihnen hilft, bei der Sache zu bleiben. Sie können sich aber auch die einzelnen Stationen der Übungen merken und sie für sich anlaufen. Lesen Sie die Übungen erst in Ruhe durch und bauen Sie Pausen ein, damit die Bilder und Eindrücke sich in Ruhe entfalten können. Entspannen Sie sich, indem Sie alle Aufmerksamkeit auf Ihren Atem lenken und die Alltagsgedanken immer mehr in den Hintergrund treten lassen. Wichtig ist, die Übungen in einer ungestörten Atmosphäre durchzuführen. Vertrauen Sie darauf, dass Ihr Unterbewusstsein Sie nur mit Bildern konfrontiert, die im Moment relevant sind, und Sie nicht überfordert werden. Beenden Sie eine Übung wie angegeben, wenn Sie sich in der Durchführung als unangenehm herausstellt. Lesen Sie sich am besten alle Übungen einmal durch, da bestimmte Tipps nicht jedes Mal wiederholt werden. Lassen Sie jede Übung einige Wochen nachwirken und bedenken Sie, dass kleine, sparsame Eindrücke von größerer Relevanz sein können als opulente »Storys«. Wenn die Vorstellung von tiefer Entspannung oder inneren Bildern Sie schon von vornherein ängstigt, sollten Sie Imaginationsübungen nur mit Anleitung durch eine professionelle Begleiterin machen.
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Imaginationsübungen 1. Visionssuche 2. Ein Krafttier finden 3. Baummeditation 4. Dem inneren Kind begegnen 5. Reise zur großen Mutter 6. Heilsames Licht 7. Innerer Freiraum 8. Körperreise zum Schoß 9. Körperdialog 10. Sich umhüllen und schützen 11. Der innere Garten 12. Gebärmutter und Herz verbinden
Brustkrebs Chronischer Vaginalinfekt Dysmenorrhoe Dysplasien Eierstockzysten Endometriose Gebärmutterpolypen Myome Polyzystische Ovarien Schilddrüsenerkrankungen Wechseljahre Zyklusstörungen
S. 20 S. 37 S. 50 S. 63 S. 77 S. 92 S. 105 S. 116 S. 129 S. 143 S. 156 S. 165
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Körperweisheiten 1. Das Beste aus allen Schulen 2. Neue Gewohnheiten vier Wochen lang durchhalten 3. »Würde«- und »Hätte«Fragen bringen nicht weiter 4. Symbole finden und präsent halten 5. Regelmäßig entgiften 6. Pannen 7. Schwung ins Becken bringen 8. Angst ist normal, wenn etwas in Bewegung gerät 9. Überzeugungen erkennen und verändern 10. Sich wertschätzen lernen 11. Einen Brief schreiben 12. Den optimalen Zeitpunkt für heilsame Rituale finden 13. Ein Zimmer für sich allein 14. Die eigene Spiritualität entdecken 15. Die Bedeutung einer Krankheit individuell ergründen 16. Zyklusbeobachtung 17. Plan B 18. Opfer der Umstände? 19. Eine Auszeit nehmen 20. Abschiedsrituale 21. Träume beachten 22. Das kleine Wörtchen »aber«
Brustkrebs Brustkrebs
S. 25 S. 26
Chronischer Vaginalinfekt Dysmenorrhoe
S. 41 S. 54
Dysmenorrhoe Dysplasien Dysplasien Eierstockzysten
S. 54 S. 68 S. 69 S. 83
Eierstockzysten
S. 84
Endometriose Endometriose Gebärmutterpolypen
S. 97 S. 98 S. 108
Gebärmutterpolypen Myome
S. 109 S. 122
Myome
S. 123
Polyzystische Ovarien Polyzystische Ovarien Schilddrüsenerkrankungen Schilddrüsenerkrankungen Wechseljahre Zyklusstörungen Zyklusstörungen
S. 135 S. 136 S. 146 S. 147 S. 160 S. 170 S. 171
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Weiterführende Literatur Achterberg, Jeanne: Gedanken heilen, Hamburg 1990 Achterberg, Jeanne: Rituale der Heilung, München 1996 Achterberg, Jeanne: Lightning at the Gate, Boston 1999 Bauer, Joachim: Das Gedächtnis des Körpers, Frankfurt 2002 Béliveau, Richard & Gingras, Denis: Krebszellen mögen keine Himbeeren, München 2008 Blech, Jörg: Die Krankheitserfinder, Frankfurt 2004 Brustkrebs: Eine Broschüre des FFGZ Stuttgart, 2007 Damasio, Antonio: Der Spinoza-Effekt, Berlin 2005 Damasio, Antonio: Descartes’ Irrtum, München 1995 Damasio, Antonio: Ich fühle, also bin ich, München 2000 Dossey, Larry: Die Medizin von Raum und Zeit – Ein Gesundheitsmodell, Reinbek 1987 Dossey, Larry: Heilende Worte – Die Kraft der Gebete und die Macht der Medizin, 1995 Endometriose: Eine Broschüre des FFGZ Berlin, 2007 Francia, Luisa: Starke Medizin, Berlin 1995 Gawain, Shakti: Stell Dir vor, Basel 1984 Gendlin, Eugene: Focusing, Hamburg 2001 Hüther, Gerald: Die Macht der inneren Bilder, Göttingen 2006 Hüther, Gerald: Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn, Göttingen 2006 Jung, C. G.: Der Mensch und seine Symbole, Düsseldorf 2003 Koppe, Angelika: Mut zur Selbstheilung, Würzburg 2004 Lazarus, Arnold: Innenbilder – Imagination in der Therapie und als Selbsthilfe, Stuttgart 2006 LeShan, Lawrence: Diagnose Krebs. Wendepunkt und Neubeginn, Stuttgart 2000 LeShan, Lawrence: Psychotherapie gegen Krebs, Stuttgart 2001 Levine, Stephen: Sein lassen – Heilung im Leben und im Sterben, Kamphausen 1992 Lückert, Heinz-Rolf: Selbstheilung durch geistige Kräfte, Zürich 1999 Masters, Robert & Houston, Jean: Phantasie-Reisen, München 1984
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Moeller, Michael Lukas: Die Wahrheit beginnt zu zweit: Das Paar im Gespräch, Reinbek 2003 Myome: Eine Broschüre des Frauengesundheitszentrums München Olbricht, Ingrid: Brustbilder. Sinn und Sinnlichkeit eines weiblichen Körperteils, Berlin 2002 Pert, Candace: Moleküle der Gefühle: Körper, Geist und Emotionen, Reinbek 2001 Reddemann, Luise: Imagination als heilende Kraft, Stuttgart 2007 Rodewald, Rosemary L.: Magie, Heilen und Menstruation, München 1978 Rossi, Ernest L.: Die Psychobiologie der Seele-Körper-Heilung, Essen 1991 Seemann, Hanne: Freundschaft mit dem eigenen Körper schließen, Stuttgart 2005 Siegel, Bernie: Prognose Hoffnung: Liebe, Medizin und Wunder, Berlin 2003 Simonton, O. Carl: Wieder gesund werden, Hamburg 2001 Simonton, O. Carl: Auf dem Wege der Besserung, Hamburg 2001
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Hilfreiche Adressen Dachverband der Frauengesundheitszentren in Deutschland www.frauengesundheitszentren.de Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr www.biokrebs.de Beratung, auch per Telefon, zu ergänzender naturheilkundlicher Behandlung Plaisir Concave www.plaisirconcave.de Seminare und Einzelberatungen für Frauen zum Thema Sexualität Dr. Birgit Mayer Luna-Yoga www.luna-yoga.com Seminare in frauenspezifischem Yoga Methode Wildwuchs www.angelikakoppe.de Beratungen und Ausbildungen in Selbstheilungsarbeit für Frauen Wildwasser www.wildwasser.de Beratungsstellen für Mädchen und Frauen, die von sexueller Gewalt betroffen sind
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Bezugsquellen Grundsätzlich sind Heilpflanzen, Tinkturen, Bachblüten und homöopathische Mittel in jeder Apotheke erhältlich oder können von dieser besorgt werden. Gewisse Grundstoffe oder Heilmittel müssen jedoch in größeren Mengen angeschafft werden, sodass manche Apotheken davor zurückscheuen und dankbar sind, dass andere sich spezialisiert haben und Rezepturen vorrätig halten. Bromberg-Apotheke Freiburg (D) Tel. 0761-700 000 Anfertigung von Teemischungen, Vaginalzäpfchen, Yams-Creme etc. Zieten-Apotheke Berlin (D) www.ZietenApotheke.de Großes Angebot an Heilpflanzen, Teedrogen, auch aus biologischem Anbau Bahnhof-Apotheke Kempten (D) www.bahnhof-apotheke.de Aromamischungen und andere Produkte nach Ingeborg Stadelmann Kräuter-Schulte, Gernsbach (D) Tel. 07224-3876 Versand von Tees und Tinkturen, z. T. aus biologischem Anbau La Luna Kräutermanufaktur www.lalunakraeuter.de Versand von Tees und Teemischungen in Demeter-Qualität Biomed Oswald Bartel, Bremerhaven (D) Tel. 0471-42821 Diosgenin-Öl 9 % und andere mit einem speziellen Verfahren ionisierte Heilmittel
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L´arome, Karlsruhe (D) www.larome.de Herstellung von aromatischer Intimpflege, Hitzewallungsspray, Zäpfchengießformen etc.
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Dank Dieses Buch wäre nicht entstanden ohne die Bereitschaft der erzählenden Frauen, sich dem Erleben eines wichtigen Abschnitts ihrer Geschichte noch einmal zu stellen, meine Fragen geduldig zu beantworten und die von mir geschriebenen Versionen wieder und wieder durchzulesen und zu ergänzen. Die Imaginationsübungen danken ihre Entstehung der fundierten Ausbildung durch Angelika Koppe, mit der ich das Vergnügen hatte viele Jahre zusammenzuarbeiten. Unschätzbar an Wert ist der wissenschaftliche Hintergrund, den Dr. Jeanne Achterberg als Pionierin der Psycho-Neuro-Immunologie für eine Körper-Geist-Medizin und den gezielten Einsatz von Imagination in Heilungsprozessen liefert. Mein Dank gilt auch Sabine Jaenicke, die dazu beigetragen hat, die Konzeption dieses Buches in eine für ein größeres Publikum interessante Form zu bringen. Meiner Lektorin Verena Pritschow ist es zu verdanken, dass die einzelnen Kapitel eine leserinnenfreundliche Systematik erhielten. Nicht zuletzt möchte ich meinen Patientinnen und den Menschen in meiner Umgebung dafür danken, dass sie meine Auszeiten, ohne die dieses Buch nicht entstanden wäre, toleriert und unterstützt haben.
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Register Abrasio 102, 163 Absonderungen aus der Brustknospe 11 Achterberg, Jeanne 142 Ackerschachtelhalm 55, 62, 90 Alkoholkonsum 12, 91 Allergische Reaktion 30 Aloe-Vera-Gel 18 Älter werden 154 Ammi visnaga comp. Zäpfchen 115 Anaemodoron-Tropfen 164 Anämie 113, 164 Angst 23, 60, 66, 83 Angst vor Eingriffen 16 Anthocyane 15f. Anthroposophische Mittel 53, 151 Artischocke 16, 48, 88 Aspirin 45 Atemübungen 36, 50f., 55, 69, 77f., 116f. Ausscheidungsorgane, Anregung der 55 Auszeit nehmen 147
Bauchtanz 69, 91 Behaarung im Gesicht 126 Beifuß, -kraut 49, 76, 89, 103, 114, 127f. Beten 67, 121 Bewegung, Bewegungsmangel 8, 12, 18, 36, 38, 55, 69, 91, 95, 104, 114, 129, 140, 154f., 157, 159 Blasentang 140 Blech, Jörg 152 Blutbildung 90f., 164 Blutbildungsdrink (Rezept) 91 Blutstillung 16, 90 Blutwurz 90, 114 Brennnessel 34, 55, 75, 88, 90f., 164 Brustkrebsarten 10f. Budwig, Johanna 14 Budwig-Creme (Rezept) 15
Bachblüten 150 Bachblüten-Notfalltropfen 16 Bakterielle Infektion 29 – Behandlung von 32ff., 61 Baldrian 16, 89, 140f. Balsam, wärmender (Rezept) 128 Bärlauch 88 Basenpräparate 47 Bauchöl, wärmendes 128 Bauchspiegelung – bei Endometriose 86 – bei Myomen 113, 121
Darm 15, 17, 55, 88, 99, 101 Dauerblutung 162ff. Depression 87f., 125, 130, 139, 162 Diabetes 127 Diosgenin 63, 155, 159 Döderlein’sche Stäbchen 31 Duktales Karzinom in situ (DCIS) 10 Durchblutung des Beckenbereiches 61, 69, 89, 103, 114, 155 Dysmenorrhoe-Tee 49 Dysplasie-Tee (Rezept) 62
Candida-Infektionen 29 Chemotherapie 12 – Behandlung nach 16 Chips & Co. 13, 45 Cortisol 164
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Echinacea-Behandlung 34 Eichenrindenzäpfchen 102 Eierstöcke 72ff., 86, 104, 126f., 132, 152, 161f., 166 Eileiter, Undurchlässigkeit der 73, 87 Einfluss auf Erkrankung 13, 142 Einschlafhilfe 16 Eisen 91 Eisenkraut 103 Eisprung anregen 127 Endometriose-Frau, typische 88 Endometriose-Tee (Rezept) 90 Engelwurz 89 Entgiften des Körpers 18, 47, 54f., 62, 115 Entspannung 20, 50, 52, 62, 66, 80f., 89, 91, 130ff., 167, 173f. Entwässernde Wirkung 115 Ernährung, falsche 12, 30, 45 Ernährungsumstellung 13, 89, 114f. Familienaufstellung 82, 133 Fisch 14 Fleischkonsum, hoher 12, 91 Floradix Kräuterblut 164 Frauenmantel, -tee, -tinktur 49, 53, 75, 89, 102, 114, 151, 163f. Frauentantra 37, 40 Frausein heute 75f., 88, 111 Gänseblümchen 118 Gänsefingerkraut 49, 90, 114, 118, 128 Ganzheitliche Methoden siehe Naturheilkundliche Therapien Gardnerellen 29
Gebärmutter 39, 52, 58, 86, 101, 103, 112ff., 119, 132, 135, 152, 163, 165f., 168, 175 Gebärmutterhalskrebs 59ff., 152 Gebärmutterkrebs 59, 152 Gelbkörperhormon 162 Gelenkbeschwerden 150 Genitalwärzchen 34 Gereiztheit 106, 162 Gestagenpräparat 45, 87 Gewalterfahrung 85f., 94ff. Glaubenssätze, neue 133 Globuli siehe Homöopathische Mittel Goldrute 55, 75, 88 Granatapfelkernöl 14, 35, 154, 156 Grüntee 15 Halswickel, entzündungshemmender (Rezept) 141 Hamamelis 90 Hashimoto-Thyreoiditis 139, 166 Haut, Ausscheidungsorgan 55 Heilerdewickel 75, 76 (Rezept) Heil-Imagination 19, 53, 62, 89, 142, 169 Heiltee, ausscheidungsfördernder (Rezept) 76 Heimatlosigkeit 142 Herausforderung durch Krankheit 8, 82, 123 Herpes 34 Herz 144, 155, 165ff. Herzbeschwerden 45, 99f., 149, 152 Herzgespann 89, 140f., 155 Herz-Kreislauf-Erkrankungen 15, 152 Hirsekur (Rezept) 115
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Hirtentäschel, -tinktur 90, 102f., 114f., 164 Hirtentäscheltinktur (Rezept) 115 Hitzewallungen 17, 150, 152, 155 Holunderblüten 55, 88 Homöopathische Mittel 16, 17f., 49, 114f., 151 Hopfen 154 Hormonelle Störungen 72ff., 103, 106, 121, 126, 163f. Hormontherapie in den Wechseljahren 12, 17, 87, 152 Hülsenfrüchte 14, 154 Hygienemangel der Männer 30, 60 Hyperandrogenämie 126 Hypophyse 73, 75, 162, 166 Hysterektomie 163 Immunsystem, geschwächtes 28, 30, 91, 142 Immunsystem, Stärkung 13, 15, 18f., 61, 89 Ingwer, -tee 16, 76, 89 Innere Bilder 8, 19, 37ff., 50f., 64, 78f., 86, 93f., 96f., 105f., 117f., 138, 151, 157f., 164, 174 Intimpflege, nährende (Rezept) 156 Intimsprays 29 Joggen 155 Joghurt 31, 164 Johanniskraut, -öl 16, 32, 61, 89, 140 Kamille 89 Kardamomöl 128 Karottensaft 14, 16 Kinderwunsch 39, 100, 103, 112f., 120, 133f., 136
Kinesiologie 150 Kneipp’sche Anwendungen 18, 103, 140 Knoblauch 14, 32 Knochen 10, 155 Knoten in der Brust 10f. Kolposkopie 59 Konisation 58, 60 Kontakt mit dem Körper 24, 39, 46, 52, 95, 116, 119, 129, 131f., 142, 144, 165, 167f., 173 Konzentrationsstörungen 149f., 152 Koriander, -kraut 88, 128 Körpersignale 28, 30f., 46, 52f., 71f., 99ff., 111f., 116 siehe auch Psychosomatische Faktoren Kraftsuppe (Rezept) 17 Krampflösende Wirkung 49, 75, 90 Kreativität 104, 109, 111, 119, 121 Kurkuma 14 Kuschelbedürfnis 39, 47 Lavendelöl 32f., 35, 140 Leber 10, 16, 55, 88, 151 Lebertee (Rezept) 48 Leberwickel (Rezept) 47f., 151 Lee, John 74 Leinöl 14f., 89, 154 Leinsamen 15, 55, 89, 154 Leistungsdruck 142 Leukoplakie 28, 35 Lindenblüten 55, 88 Loslassen 136 Love, Susan 164 Löwenzahn 16, 48, 55, 76, 88, 90 Luna-Yoga 66, 69, 89, 91, 114, 131, 179f.
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Lunge 55 Luvos Heilerde 76 Lymphknoten 11f. Magerquark 14f., 140 Magnesium 49, 90f. Majoran 62, 89f., 128 Mammografie 11 Mandelöl 128, 156 Meditation 50ff. = alle Imaginationsübungen 175 (Übersicht) Melissensalbe, -öl 35 Menodoron 53 Menopause 151 Menstruationsschmerzen, starke 43ff., 63, 90 Migräne 44, 106 Milchsaures 15, 17 Mistelpräparate 13, 88 Misteltherapie 13 Moeller, M.L., Zwiegespräche nach 108 Mönchspfeffer 49, 62, 75, 89, 102, 114, 128f., 163f. Morbus Basedow 138f. Muskatellersalbeiöl 155f. Mutterkraut 49, 90 Myome – Auswirkungen 112f. – in den Wechseljahren 113 Nachtkerzenöl 154 Naturheilkundliche Therapien – bei Brustkrebs 13ff. – bei Vaginalinfekten 31ff. – bei Dysmenorrhoe/ schmerzhafter Menstruation 46ff. – bei Dysplasien bzw. Gebärmutterhalskrebs 60ff. – bei Endometriose 88ff. – bei Gebärmutterpolypen 102ff.
– bei Myomen 114ff. – bei Schilddrüsenerkrankungen 140ff. – bei polyzystischen Ovarien 127ff. – bei Wechseljahresbeschwerden 153ff. – bei Zyklusstörungen 163ff. Nein sagen 36, 53f., 108, 138, 145 Nieren 55, 74f., 88 Northrup, Christiane 88 Ohlig, Adelheid 69 Olivenöl 32, 35, 128 Omega-3-Fettsäuren 14 Operation bei Brustkrebs 16 – Behandlung nach 16 Operation bei Endometriose 87 Operation bei Schilddrüsenerkrankungen 139 Opferrolle einnehmen 67, 146 Orthomolekulare Medizin 13 Osteoporose 127 Östrogen 29, 45, 101, 113, 135, 152, 155, 162 Östrogene in der Umwelt 74, 146 Ovarien, polyzystische 129 Palmarosa 128 Pap 3 bis 3d 61f. Pap-Abstrich 59f. Papanicolaou, George N. 59 Passiflora 16 PCO-Syndrom 126 Pestwurz 49, 90, 114 Phyto-L-Tropfen 75, 163 Pille, die 43ff., 60, 72ff., 87, 101, 125ff., 130f. – Nebenwirkungen 44, 125 Pilzerkankung 28f.
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– Behandlung von 32ff., 61 Polypen 101 Potenzial 85, 95ff., 109, 116, 119, 173 Prämenopausales Syndrom 162 Prämenstruelles Syndrom 63, 139 Probeentnahme von Gewebe 11 Progesteron 63, 86, 112f., 128, 135, 155, 162, 164 Progesteronwirksame Pflanzen 102, 114, 128, 163 Propolis 35, 89 Psychologische Hilfe 12, 27, 36, 86, 91, 96, 130 Psychosomatische Faktoren 35ff., 45, 85f., 88 siehe auch Körpersignale Pubertät 14, 101, 139 Qi Gong 18, 65f., 69, 89, 91, 114, 164 Radio-Jod-Test 138f. Radio-Jod-Therapie 138f. Rauchen 12, 61, 91, 154 »Raumforderung« 104 Reibesitzbad (Rezept) 103 Rezidive, Vorbeugung 13, 18 Ringelblumensalbe 18, 88f. Rituale des Abschieds 16 Rituale durchhalten 26 Rituale in persönlichen Rhythmus einbauen 108f. Rosengeranienöl 63, 128, 155 Rosenvaginalzäpfchen 155 Rosmarin 140 Rote Früchte, Gemüse 15f., 90 Rotkleeblüte 127, 154 Rötung der Haut nach Bestrahlung 18 Rückzugsraum 109
Saftfasten nach Breuss 18, 22 Salbe, antimykotische 29 Salbei, -tee, -tinktur 76, 151, 154f. Sanddornfleischöl 35, 156 Sanddornprodukte 14, 61 Säure-Basen-Gleichgewicht 14, 91 Schafgarbentee, -tinktur 16, 47, 49, 77, 89, 102, 151, 163f. Schilddrüse 138, 142 – Unterfunktion der Schilddrüse 139f. – Überfunktion der Schilddrüse 139f. – Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse 139f. Schilddrüsenberuhigende Tinktur (Rezept) 141 Schlafstörungen 27, 139, 149, 152 Schleimhautwucherung 101f. Schmerzlinderung 45, 53, 63, 75, 80, 86, 89ff., 114, 154 Schmerzmittel bei Menstruationsbeschwerden 45 Schulmedizinische Behandlung – von Brustkrebs 11f. – von Vaginalinfekten 29 – bei Dysmenorrhoe 44f. – von Dysplasien bzw. Gebärmutterhalskrebs 59f. – von Eierstockzysten 73f. – von Endometriose 87 – von Gebärmutterpolypen 102 – von Myomen 113f. – von Schilddrüsenerkrankungen 138f. – bei polyzystischen Ovarien 127
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– von Wechseljahresbeschwerden 152 – von Zyklusstörungen 163 Schulmedizinische Untersuchung – bei Brustkrebs 11f. – bei Vaginalinfekten 28f. – bei Dysplasien bzw. Gebärmutterhalskrebs 59f. – bei Endometriose 87 – von Gebärmutterpolypen 102 Schüßler-Salze 150 Schutzhülle aus Licht 143f. Schwangerschaft 73f., 103, 113, 133, 139 Schweißausbrüche 149 Sekundäre Pflanzenstoffe 14 Selbstablehnung 97 Selbstheilungskräfte des Körpers 18, 19, 48, 65 Sensibilität von Ärzten etc. 22, 25 Sexualität, weibliche unterdrückte 36, 39, 80f., 116 Simonton, Carl und Stephanie 19 Sitzbäder 34f. Skilanglauf 155 Slipeinlagen 30 Spannung in den Brüsten 112, 135, 162 Spiritualität, eigene 122, 154, 176 Spirituelle Hilfe 94f. = Imaginationsübungen 175 (Übersicht) Stieldrehung bei Zysten 73 Stimmungsschwankungen 17, 152 Strahlenschäden 18 Strahlentherapie 12 – Behandlung nach 17f.
Stress 7, 30, 67, 88, 112, 149, 159, 164 Symbole für Ruhephasen 54 Tai Chi 18, 91 Taubnessel 34, 89 Tee, eisprunganregender (Rezept) 127 Tee, gebärmuttertonisierender (Rezept) 103 Tee, zyklusregulierender (Rezept) 164 Teufelskralle 90 Thrombosen 45 Thymianöl 32f. 61 Thymian-Vaginalzäpfchen 61, 164 Thymuspräparate 13 Thyroxin 138 Traditionelle Chinesische Medizin 18, 49, 74 Traubensilberkerzenwurzel 17, 154 Träume 170 Triggern, neu 84 Trinken, genügend 14, 16, 17 Tropfen, kühlende (Rezept) 155 Übelkeit nach Chemotherapie 16 Übelkeit nach Narkose 16 Überforderung 27, 101, 142 Übergewicht 12 Überzeugung, Kraft der 18 Ultraschall bei Brustkrebs 11 Ultraschall bei Polypen 102, 108 Ultraschall bei Zysten 82, 87, 138 Unausgewogenheit 75, 149f. Unterstützerin 68
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Unterstützung durch alle Schulen 12, 25 Unterstützung, seelische 19, 89 Untersuchung von ... siehe Schulmedizinische Untersuchung Untersuchung, mikroskopische des Gewebes 11 Ursachen – von Brustkrebs 12 – von Vaginalinfekten 29f. – von Dysplasien/Gebärmutterhalskrebs 60 – von Eierstockzysten 73 – laut westlicher Naturheilkunde 75 – von Endometriose 87 – von Gebärmutterpolypen 101 – von Myomen 113 – von Schilddrüsenerkrankungen 139 – von polyzystischen Ovarien 126 – der Wechseljahresbeschwerden 151 Vaginalabstrich 28 Vaginalinfekte 27ff., 60, 164 – Tee bei (Rezept) 34 Vaginalschleim 29, 135 Vaginalschleimhaut 35 Vaginalspülungen 31 Vaginalzäpfchen 31ff., 35, 61f., 155, 164, 180 Vaginalzäpfchen, antimykotische (Rezept) 33 Verantwortung für das eigene Leben 41 Verhärtungen des Brustgewebes 11 Verhütungsmittel, hormonelle 12, 30, 44, 60, 74 Vetiver 128
Viren – Behandlung bei 34ff. Viscum album 13 Visualisierung 19, 20ff., 52, 54, 66, 107, 173 Vitamin A 14 Vorstellungskraft, Einfluss der 142 Wahl des Naturheilkundeverfahrens – was ist wichtig 18 Walken 155, 159 Wassereinlagerungen 162 Wechseljahre 12, 86, 113, 139, 149ff. – Folgen der 151 Wechseljahresbeschwerden 149ff. Weiblichkeit hinterfragen 46, 71, 75f., 129 Weidenrinde 90 Weihrauch 90 Weißdorn 155 Weizenkeimöl 61, 156 Wolfstrapp 140f. Woolf, Virginia 109 Wundheilung 16, 91 Yamswurzel, -creme 49, 62, 63, 89, 102, 114, 155, 163 (Rezept) Yoga 18, 40, 65, 91, 154, 164, 179 Zellveränderungen am Muttermund 59ff. Zusammenhänge, biografische 129 Zwiebel 14 Zyklus – weiblicher ab 35 162 – weiblicher, Verlauf 162 Zykluskalender führen 135f.
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