Leah Levine
Licht und Schatten der Magie Wege für ein magisches Leben
Smaragd Verlag
Dem Leser zum Geleit: Dem Leser wird auffallen, daß ich häufig die männliche Personenform wähle. Zum einen zerstört ein „der/die Magier(in)“ die flüssige Optik, zum anderen sehe ich den Beruf des Magiers nicht geschlechtsgebunden. Gerade in der Magie, wo wir versuchen, unsere Grenzen zu erweitern, versuchen wir Licht und Schatten, Männlichkeit und Weiblichkeit, Oben und Unten miteinander zu verschmelzen. Das hermaphroditische Prinzip ist nicht umsonst ein Teil der Magie; ist hier doch die Einheit beider polarer Elemente in höchster Vollendung erreicht. Die These, nur ein Mann kann ein Magier, nur eine Frau eine Hexe sein, ist finsterster Aberglaube. Magier und Hexen unterscheiden sich in ihrem Handeln, nicht in geschlechtlichen Rollenklischees.
© Smaragd Verlag, Neuwied Erstauflage Februar 1999 Covergestaltung nach einem Bild von Odilon Redon XPresentation, Boppard Satz: DTP-Service-Studio, Bad Hönningen Druck: Kossuth Printing, Budapest ISBN 3-926374-65-9 99 00 01 02/04 03 02 01
Dem Leser zum Geleit: ............................................................. 3 Was für ein Geist, der mich da treibt? ...................................... 6 Magie, Mystik und Religion ................................................... 18 Magie und Kommerz .............................................................. 22 Die unendliche Vielfalt der magisch/esoterischen Welt ......... 28 Magisches Zubehör, was kann man damit anfangen?............. 41 Hexen und Magier und ihre Tiere ........................................... 46 Magie und Drogen .................................................................. 50 Die Geschichte der Magie....................................................... 54 Das magische Tagebuch.......................................................... 62 Die Grundlagen der Schutzmagie ........................................... 65 Schutz und Ritual .................................................................... 77 Kleine Zauber für den Alltag .................................................. 81 Talismane, Amulette und Fetische.......................................... 94 Der magische Spiegel.............................................................. 97 Der Magier ist Herr seines Universums − Was heißt das? ... 103 Meditation als Grundlage der Magie .................................... 108 Schwarze und Weiße Magie ................................................. 114 Die fünf magischen Praktiken............................................... 120 Die Ausstattung des Tempels................................................ 134 Die magischen Welten der Hexen......................................... 138 DIE JAHRESFESTE............................................................. 146 Die Götter der Hexen ............................................................ 149 Das Grundritual der Hexen ................................................... 152 Der Magier und die Medien .................................................. 160 Zusammensein will gelernt sein............................................ 164 Das einzig Beständige ist der Wandel................................... 169
Die Tabula Smaragdina von Hermes Trismegistos.
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Was für ein Geist, der mich da treibt? Der Regen fällt unaufhörlich. Dunkle Wolken schieben sich schwerfällig über den Nachthimmel. Der Vollmond ist die einzige Lichtquelle, die den Waldweg von Zeit zu Zeit erhellt. Den Neugierigen treibt es weiter. Es muß hier irgendwo sein. Da, ein kleiner Feuerschein zwischen den Bäumen, jetzt sind es nur noch ein paar Meter. Ein Käuzchen schreit. Der einsame Sucher hat entdeckt, wonach er strebt. Die Waldlichtung ist erhellt von einem großen Lagerfeuer. Um das Feuer haben sie sich versammelt. Etwa zwanzig bis fünfundzwanzig Menschen kann er ausmachen, die sich alle in lange schwarze Roben mit Kapuze gewandet haben und so für niemanden zu erkennen sind. Anonymität ist Pflicht und zugleich Schutz. Jetzt hört er die Stimmen. Sie singen. Seltsame Texte in fremden Sprachen. Da, plötzlich tut sich einer hervor, er steht an einem Fels, der mit allerlei Gegenständen belegt ist. Das muß der Altar sein. Die dunkle Gestalt hält einen Dolch in den Händen. Sie reißt die Arme hoch und beginnt mit durchdringender Stimme zu rufen: „Wir rufen und beschwören Dich, oh ASRAEL, Herr über Leben und Tod, wir rufen und beschwören Dich, hier vor uns zu erscheinen und dies Fest mit uns zu feiern.“ Der Boden beginnt zu vibrieren, ein eisiger Wind streicht durch die Bäume und es wird unendlich kalt. Da, wo eben noch der Altar gestanden hat, steigt dichter Nebel aus dem Boden. Wenn man genau hinsieht, erkennt man, daß er Gestalt annimmt. Ein wildes Kreischen geht durch die Menge. Da, wo eben noch kalter Fels am Boden lag, steht jetzt eine Gestalt. Groß und schön, die Augen leuchten wie brennende Kohlen. Als die Gestalt ihre Stimme erhebt, scheint die Luft zu vibrieren. „Hier bin ich nun, ihr habt mich gerufen, was ist Euer Begehr?“ Die Teilnehmer des nächtlichen Rituals -6-
scheinen nicht überrascht, sie bringen ihre Wünsche und Anliegen vor und gehen dann dazu über, das Fest weiter mit Tanz und Gesang zu zelebrieren. Der stille Beobachter kann es nicht fassen. Da ist ein Wesen aus dem Nichts erschienen, da wurden Wunder vollbracht und die Naturgesetze außer Kraft gesetzt. Als der Morgen graut, kehrt er zurück in seinen Alltag. Nichts ist mehr so, wie es vorher war.
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Hannover, ein kalter Januarmorgen. Maren hatte schlecht geschlafen und war noch immer in Gedanken bei ihren Träumen. Sie mußte sich unbedingt noch heute ein Pülverchen gegen Alpträume holen. In ihrer kleinen magischen Kräuterhandlung gab es für jedes Problem die richtigen Ritualzutaten. Man mußte nur die Pulver verbrennen oder die richtige Kerze anzünden, und schon war man alle Sorgen los. Als Maren das Haus verließ, traf sie im Treppenhaus Frau Seichert. „Sie haben ja mal wieder kräftig gefeiert am Wochenende, hat man Ihnen nicht mitgeteilt, daß das hier unerwünscht und nicht erlaubt ist? Ich muß doch darum bitten, daß Sie sich an die Hausordnung halten, und lassen Sie nicht immer Ihr Fahrrad im Flur stehen und ...“ Maren ließ sie weiterreden und eilte die Treppe hinab. Jetzt reicht's! Wo sie schon mal dabei war, Zauberkräuter zu kaufen, ließ sie sich auch gleich ein Ritualset „Bad Neighbour“ einpacken und beschloß, die Sorgen mit Frau Seichert auf ganz einfache Weise aufzulösen. In der nächsten Neumondnacht wurde eine Puppe hergestellt, die etwas Ähnlichkeit mit der verhaßten Nachbarin hatte. Die Puppe wurde mit magischen Ölen bestrichen und beim Murmeln schwer verständlicher Texte wurden fünf lange Nadeln in den Puppenleib getrieben. Als Maren am nächsten Nachmittag nach Haus kam, stand der Notarztwagen vor der Tür. Als sie ihre Post aus dem Kasten holte, kam der Rettungsdienstler die Treppe herunter und sie hörte, wie er zu seinem Kollegen sagte, daß man da nichts mehr hätte tun können. Die Frau wäre wohl schon in den frühen Morgenstunden einem Herzinfarkt erlegen. Nun, das ging ja schnell, dachte sich Maren. Glücklich stieg sie die Treppe hoch und dachte an ihren nächsten „Zauber“. Da war doch dieser nette Studienrat, verheiratet zwar, aber was machte das schon?
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Nun, diese Beispiele mögen reichen, um aufzuführen, was Magie nicht ist. Sicher haben beide Beispiele Elemente aus der magischen Wirklichkeit, doch ganz so einfach und phantastisch ist die Magie nicht. Leider wird aber genau das von der Magie immer wieder erwartet. Zum einen hat sich ein Hollywood-Denken festgesetzt, bei dem der Magier nur mit dem Finger zu schnippen braucht, und die wildesten Götter und Dämonen erscheinen leibhaftig im magischen Kreis, um nichts anderes zu tun, als dem Magier seine Wünsche von den Augen abzulesen. Zum anderen erwarten viele von den magischen Produkten und Formeln, die heutzutage leicht erhältlich sind, daß sie unmittelbar wirken, ohne Vorkenntnisse anzuwenden und vor allem, daß sie jeden ohne Verantwortungsgefühl alles erreichen lassen. Aber zum Glück schützt die Magie sich selbst. In der Praxis sieht es so aus, daß der Motor, sich mit Magie zu beschäftigen, oft in Frustration, mangelndem Selbstbewußtsein, oder Zorn begründet liegt.
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Frustration als Antrieb findet man bei den Menschen, die glauben, ihr Schicksal nicht durch eigene Kraft in den Griff zu bekommen. Sie suchen nach Lösungen, um nur nicht selbst aktiv werden zu müssen oder Verantwortung zu tragen. Sie leben in dem Irrglauben, die Aktivität, ein Ritual zu vollziehen, das auf einen Schlag all ihre Probleme für alle Zeit löst, sei weniger aufwendig, als bei sich selbst zu schauen, was die Probleme eigentlich verursacht hat, und wie man sie durch Veränderung des eigenen Lebensplanes lösen kann. Diese Menschen erwarten von der Magie wahre Wunderdinge. In ihrer Vorstellung murmelt man in einer dunklen Nacht nur einige Formeln, entzündet etwas Weihrauch, und schon steht der entlaufende Ehemann wieder vor der Tür, die Prüfung schreibt sich von selbst, oder ein steter Geldsegen sucht sie heim. Für eine andere Kategorie von Frustrierten ist das Leben einfach nicht bunt genug. Das täglich immer wieder gleich abgespulte Programm ist öde und langweilig. In ihren Gedanken öffnet die Magie die Tür zu einer anderen Wirklichkeit. Tut sie auch, aber die andere Wirklichkeit ist oft nur so bunt, wie man selbst. Zu glauben, die magischen Welten hätten etwas vom Zauberreich von OZ, ist naiv. Wer Magie als Wirklichkeitsflucht benutzt, wird schnell enttäuscht umkehren und sie häufig dann auch noch ungerechtfertigterweise verfluchen. Der Faktor mangelndes Selbstbewußtsein erklärt sich in dem Glauben, wenn man Magie praktiziert, gehöre man unmittelbar einer geheimen Elite an. Man erwartet nun, daß einem die Menschen plötzlich mit Respekt begegnen, sei es aus Angst oder Bewunderung. Ich habe viele Männer kennengelernt, die in der Zeit vor der Magie enorme Schwierigkeiten mit Frauen hatten und nun plötzlich erwarteten, daß sie durch die Magie auch gleich die Ausstrahlung eines Rasputin oder eines Richard -11-
Gere bekämen und die Frauen nun wie die Motten zum Licht flögen. Es ist sicher wahr, daß langjährig praktizierte Magie die Ausstrahlung verändert, aber bis man da erst einmal ist, sind einem diese Anfangsziele mehr als gleichgültig. Menschen, die vom Zorn verführt werden, träumen von Macht. Macht und Magie gehören zusammen, aber Macht ist keine kostenlose Beigabe zur Magie. Sie muß hart erarbeitet werden. Und wenn man sie erst einmal hat, hat man seine ursprünglichen Beweggründe längst hinter sich gelassen und geht verantwortungsvoll mit den eigenen Kräften um. Der Zorn als „Lehrer“ bringt einen häufig mit den sogenannten dunklen Seiten der Magie in Berührung. Man hat den Wunsch nach Rache und jeder, der einem dabei hilft, ohne Gewissensbisse „Böses“ zu tun, ist ein akzeptabler Ansprechpartner. Man sucht nun nach dunklen Zirkeln oder vertieft sich selbst in die Dämonenmagie. Wer hier nicht aufpaßt, sich selbst überschätzt, oder glaubt, es würde einem etwas geschenkt, der ist auf dem besten Wege, sich selbst zu zerstören. Schon Goethes „Faust“ hat uns gelehrt, daß jeder Pakt mit den dunklen Kräften seinen Preis hat. Und wie die Praxis zeigt, geht es hier in den seltensten Fällen um Kleinigkeiten. Wer glaubt, seine Seele zu verkaufen, sei kein Opfer, weil er vielleicht nicht an Wiedergeburt glaubt, oder an der Existenz der Seele als solche zweifelt, der kann sein blaues Wunder erleben. Die dunklen Kräfte leben von der Energie des Magiers und somit ist es ratsam, ein unerschöpfliches Potential davon zu haben, wenn man nicht eines Tages als kraftlose, kranke Hülle dahinvegetieren möchte. Es gibt aber auch noch die Gruppe von Menschen, die sich mit der Magie befassen, weil sie an ihrer eigenen Entwicklung -12-
arbeiten wollen, oder die ihre, vielleicht vorhandenen Gaben ausbauen und steuern lernen wollen, um anderen zu helfen. Der erste Ansatz ist sicherlich der reinste und sinnvollste. Wer die Magie erlernt, weil er sich selbst besser kennen und einschätzen lernen will, wird auch oft den richtigen Zugang finden. Diese Menschen erwarten keine Wunder von heute auf morgen. Sie sind sich häufig bewußt, daß Magie genauso zu erlernen ist, wie jedes andere Handwerk auch und dementsprechend auch genauso lange dauert. Ihnen ist es wichtig, das Pferd nicht von hinten aufzuzäumen, sondern der Reihe nach vorzugehen. Wer Magie erst mal für seine eigenen Belange verwenden will, geht automatisch den richtigen Weg der Herrschaft. „Macht“ muß man erst mal über sich selbst erlangen, bevor man sie über andere ausüben sollte. „Wer herrschen will, muß erst einmal dienen lernen!“ Nur so kann eine verantwortungsvolle Nutzung der magischen Kräfte gewährleistet sein. Wer schon von Natur aus mit den Gaben, z.B. der Hellsichtigkeit, der Heilenden Hände o.ä. ausgestattet ist, muß diese Fähigkeiten häufig noch steuern lernen, damit sie bei Bedarf − und nur bei Bedarf − auch verfügbar sind. Ansonsten können sich solche Phänomene schnell als ein „Fluch“ erweisen, der einem viel von der Lebensqualität nimmt. Etwas problematisch sind jene Menschen, die sich für begnadet halten. Sie behaupten z.B., sie seien „Weiße Hexen“, weisen somit alles Dunkle von sich, übersehen dabei leider, daß es einen Tag ohne Nacht gar nicht gibt, und drängen jedem, gefragt und ungefragt, ihre Gaben auf. Sie leiden häufig an einem ausgeprägten Helfersyndrom und bringen sich mit ihrem Tun ungewollt aus dem biologischen Gleichgewicht. Ich habe hier einige der am häufigsten auftretenden Motivationen, -13-
sich mit Magie zu beschäftigen, aufgeführt. Wie aber geht man nun vor, wenn man mit der Magie beginnen will? Der erste Weg führt einen meistens in die ortsansässige Buchhandlung oder Bibliothek, die magische Literatur in ihrem Angebot hat. Besser, und inzwischen auch recht verbreitet, sind reine Fachbuchhandlungen für Magie und Esoterik. Sie bieten, im Gegensatz zur allgemeinen Buchhandlung, oft kompetentere Fachberatung und Hilfestellung bei den ersten Gehversuchen. Häufig findet man hier auch ein schwarzes Brett, an dem andere Suchende Interesse an Erfahrungsaustausch bekunden. Aber auch bei den Buchhandlungen gibt es einen Nachteil. Wer zum ersten Mal eine solches Geschäft betritt, ist häufig von dem riesigen Angebot erschlagen. Da gibt es Literatur zur Astrologie, zum Tarot, den Runen, den indianischen, schamanischen Einweihungswegen, zur Kabbala, dem Pendeln, dem Ausbau der eigenen außersinnlichen Wahrnehmung usw.
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Wo nun beginnen?? Entweder, man nimmt sich Zeit und schnuppert in alle Themenbereiche hinein, bis man etwas findet, das einem gefällt, oder man läßt sich beraten und vertraut dem Verkaufspersonal. Ein häufig gegangener Weg ist es, erst einmal z.B. mit einem Orakelsystem (Pendel, Tarotkarten, Runen) zu beginnen und dann, durch die dazu gelesene Literatur, den Wunsch zu entwickeln, weiter in das Gebiet vorzudringen. Ich bin zwar ein Befürworter der Autodidaktik, rate aber davon ab, zu glauben, nach dem Lesen eines Buches sei man professionell genug, um anderen sein Wissen zu vermitteln oder ihnen die Zukunft vorher zu sagen. Auf diesem Wege entsteht mehr Unheil, als zu vertreten wäre und hier findet sich oft auch der Same von psychischen Konflikten und der Ursprung für den schlechten Ruf, den die Magie noch heute genießt. Der beste Weg, der sich einem zukünftigen Magier oder einer Hexe auftun kann, ist der, einen kompetenten und verantwortungsvollen Lehrer zu finden, der den Schüler da abholt, wo er steht. Diese Art der Ausbildung hat eine lange Tradition. Schon in der Frühzeit galt die Mund zu Ohr Methode. Der Schüler, oft zur Geheimhaltung des erlernten Wissens angehalten, bekam das magische Know-how des Lehrers auf direktem Wege und mußte so das Rad nicht ständig neu erfinden. Entstehende Fragen konnten und können so direkt beantwortet werden und man erhält auch gleich Einblicke in die magische Praxis. Eine magische Ausbildung sollte strukturiert sein und die Themen miteinander im Zusammenhang stehen. Das Problem mit dem Lehrer ist allerdings, den richtigen zu finden. Wenn man die Fachpresse aufschlägt, bieten sich einem da gleich Dutzende von Menschen an, die ihr Wissen entweder -16-
gegen Geld, die heute häufigste und nachvollziehbarste Variante, oder gegen Mitgliedschaft <>V O R S l C H T <> in irgendwelchen Verbindungen weitergeben wollen. Gut ist, wenn man den einen oder anderen Namen schon mal gehört hat, oder man einen Lehrer empfohlen bekommt. Sicher ist, man bekommt zu jeder Zeit den Lehrer, den man verdient. Welchen Weg man auch geht, wichtig ist, sich nicht von der eigenen Persönlichkeit zu entfernen. Magie soll einem helfen, sich und sein Schicksal besser zu meistern und nicht, den Interessen anderer zu dienen. Bei aller Begeisterung und phantastischer Vorstellung darf man sich auch bei der Magie, wie bei jeder anderen Kunst oder Wissenschaft, nicht davon abschrecken lassen, daß der Beginn oft theoretisch und trocken sein kann. Wer gleich am Anfang die „Alten Götter“ beschwören will, bevor er sich schützen gelernt hat, der wird nicht lange Freude an seinem Tun haben.
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Magie, Mystik und Religion Viele Autoren haben sich die Mühe gemacht, die wissenschaftlichen Aspekte dieser Themen miteinander zu vergleichen, ihre eigene Denkweise auf dieser Grundlage zu überprüfen und möglicherweise zu verändern. Einen interessanten Artikel habe ich vor Jahren in einer Zeitschrift für Magie gelesen. Autor war Aleister Crowley, dem viele so viel Böses unterstellen und daher kaum erwarten, daß er sich mit Philosophie auseinandersetzt. Wenn man aber seine Werke intensiv und mit offenem Geist studiert, wird man merken, daß er sich eigentlich nie mit etwas anderem beschäftigt hat. Ich persönlich mache meine Unterscheidung bei diesen Begriffen: Magie, Mystik und Religion in der Aktivität und Passivität des Vorgehens. Magie ist dabei der Bereich, der am meisten Aktivität und Einfallsreichtum erfordert. Der Magier will beeinflussen, sich seinem Schicksal nicht hilflos ausliefern. Er handelt und sein Wille ist seine stärkste Waffe. Er braucht keinen Gott und nicht einmal einen Glauben, zumindest keinen der gängigen. Er glaubt nur an sich, seine Fähigkeiten und seine Kraft, die eigene Welt zu beherrschen. Es kommt vor, daß er mit verschiedenen Glaubenssystemen spielt, heute Atheist, morgen Moslem und übermorgen Katholik ist. Alles natürlich nur, wenn es seiner Arbeit nutzt. Wichtiger ist sein Wissen um die Technik der Magie, sein Geschick, Rituale zu inszenieren und die Kraft, die Geisterwelt zu manipulieren. All sein Tun hat in erster Linie das Ziel, sein Leben im Diesseits so angenehm und aufregend wie möglich zu machen. Der Mystiker hingegen will sich mit Gott verbinden, will eins werden mit der unendlichen Kraft. Sein Streben gilt der Kontemplation (Meditation). Er richtet seine gesamte -18-
Lebensweise nach diesen Aspekten aus. Er ist Philosoph, vielleicht Kabbalalist. Während der Magier den Gott herabholt, bringt sich der Mystiker nach oben. Sein Ziel ist es, all seine menschlichen Züge, seine Fehlbarkeiten nach und nach abzulegen. Am Ende ist er ebenso rein und spirituell wie Gott, dann kann die Verschmelzung stattfinden. Die Religion hat viele Gesichter. Je nach Glaubensdoktrin steht ihr oft eine Gottpersönlichkeit vor, die selten andere Götter neben sich duldet. Ausnahmen machen da u.a. die buddhistischen und hinduistischen Religionen. Eine monotheistische Religion ist nach ganz klaren Machthierarchien strukturiert. Sie verweist den Menschen in eine untergeordnete Rolle und gibt ihm seine Lebensregeln vor. Für gewöhnlich fordert sie vom einzelnen kein besonderes Engagement, dafür gibt es Priester und andere Würdenträger.
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Obwohl sie in ihren Handlungsweisen magische Rituale praktiziert (Kommunikation mit Gott, Segnung, Weihung usw.), sind ihre religiösen Vertreter (z.B. die Kirche im Christentum) oft skeptisch bis ablehnend den Magiern gegenüber eingestellt. Es gibt aber Magier, die gerade durch ihre Religion eine besondere Kraft entfalten. Sie sind mit ihrer Gottheit durch ein unsichtbares Band verbunden und entwickeln, indem sie sich als Kanal benutzen lassen, außergewöhnliche Fähigkeiten. Ein starker „religiöser“ Glaube hat darüber hinaus eine enorme Schutzfunktion. Im Gegensatz zum „normalen“ Gläubigen, haben Magier oft spektakuläre Gotterfahrungen. Ihr Glaube wird zum Wissen. Magie, Mystik und Religion schließen sich nicht aus. Ein guter Magier befaßt sich meistens bereits in der Studienzeit mit allen Bereichen. Welchem Weg er dann die größte Aufmerksamkeit widmet, wird von Fall zu Fall verschieden sein. Am häufigsten wird er wohl eine Mischung aus allem zu seinem persönlichen Weltbild erklären.
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Magie und Kommerz Wer heute in eine normale Buchhandlung kommt, wird es kaum mehr erleben, daß es nicht irgendwo eine Ecke mit „Esoterik“ gibt. Selbst an Kiosken und Bahnhofsbuchhandlungen kann man Bücher erwerben, die einem in wenigen Lektionen die Grundlagen der Zauberei zu vermitteln versprechen. Daß sich diese Versprechen selten halten lassen, will ich später noch vertiefen. Im Augenblick ist mir wichtig, zu zeigen, daß sich in den letzten zwanzig Jahren eine Menge getan hat in Sachen Verfügbarkeit der „letzten wahren Geheimnisse“. Als ich 1978 mein erstes Tarotspiel erwerben wollte, ließ ich mich auf eine echte Odyssee ein. Erst einmal konnte man nicht einfach in jede X-beliebige Buchhandlung gehen und danach fragen. Die Verkäufer wußten entweder gar nicht, wovon man redete oder sie hielten dieses Ansinnen für höchst verwerflich. Also suchte man ein Geschäft auf, das sich von Haus aus schon für außergewöhnliche Bücher engagierte. In meiner Heimatstadt gab es zum Glück eine Buchhandlung, die eine phantastische Auswahl zum Thema Ethnologie und Kunst hatte. Hier stieß ich nicht auf taube Ohren und man bemühte sich, ein Tarotspiel zu besorgen. Es dauerte einige Zeit, da das Tarot, so weit ich mich erinnern kann, aus den USA importiert werden mußte, aber letztendlich hatte sich mein außergewöhnlicher Wunsch erfüllt. Es gab damals keine so reichhaltige Auswahl wie heute, wo man zwischen mehr als 200 verschiedenen Decks wählen kann. Dem ersten Tarot folgte natürlich der Wunsch nach Literatur zu diesem und verwandten Themen. In den Folgejahren konnte ich beobachten, wie magische/esoterische Literatur sich in zweijährigen Wellenbewegungen auf den Markt brachte und wieder zurückzog. -22-
Wenn es auch heute diese Wellenbewegung nicht mehr gibt, so ist es doch so, daß die Qualität und Vielfalt, besonders rein magischer Literatur, in der Vergangenheit erheblich besser waren. Einige wenige Verlage brachten Titel heraus, nach denen man heute vergeblich die Antiquariate durchstöbert. Heute ist es die Masse, die den Markt beherrscht. Die Wellen von damals sind heute Themenwellen und wer „IN“ sein will, befaßt sich im einen Jahr mit der Kultur der Indianer, im nächsten sind die Kelten der Renner, und wer es besonders ausgefallen möchte, kann sich in die Lebensweise der Aborigines einarbeiten. Ein breites Angebot ist einerseits phantastisch und wünschenswert, verführt aber andererseits dazu, nichts mehr wirklich intensiv zu studieren. Man steht vor prall gefüllten Regalen, kann sich kaum entscheiden und zerfranst sich auf seinem Weg. Ich selbst beneide niemanden, der heute beginnt, seinen magischen Weg zu gehen. Die geringe Auswahl und die Schwierigkeiten, die man früher hatte, bestimmte Bücher zu bekommen, haben einen den Erfolg mehr wertschätzen gelehrt. Dadurch ist man auch länger bei einem Thema geblieben und hat es intensiver gelernt, als wenn die Verlockungen der Neuerscheinungen einen gleich wieder ablenken.
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Das Problem des Überflusses gibt es aber nicht nur auf dem bibliophilen Sektor, sondern auch bei der Suche nach geeigneten Lehrern oder magischen Fachleuten. Wer heute eine Zeitschrift aufschlägt, findet Unmengen von Anzeigen, die einem wirklich alles versprechen. Da wird der abtrünnige Lebenspartner mit schriftlicher Garantie zurückgeholt, sämtliche finanziellen und gesundheitlichen Probleme verschwinden durch Zauberhand, in wenigen Wochen wird man zum Meister der Magie oder zum Diplomschamanen. Hier den Überblick zu behalten, was echte Kunst und was Scharlatanerie ist, ist nahezu unmöglich. Einen Tip, den ich Kunden immer wieder gebe, ist, sich etwas am Preis zu orientieren. Ein Zauber, der 5.000.- DM kostet, ist in den meisten Fällen völlig überteuert. Wenn man dann noch nicht einmal persönlich mit dem Magier Kontakt aufnehmen kann, sondern alles über anonyme Postfächer läuft, ist um so mehr Mißtrauen angebracht. Viele Menschen hatten das Pech, von unseriösen Scharlatanen über den Tisch gezogen zu werden, und haben nun, verständlicherweise, kein Vertrauen mehr in die magische Zunft. Menschen, die die Magie dazu benutzen, das schnelle Geld zu machen, richten einen erheblichen Schaden an und werden zum Glück meist dafür auch zur Rechenschaft gezogen. Entweder richtet sich ihre Magie gegen sie selbst und sie verlieren eine entsprechend große Summe Geldes, oder sie haben einiges an Minuspunkten auf ihrem „Karmakonto“, was es spätestens in der nächsten Inkarnation auszugleichen gilt. Ein ganz anderer Punkt, den ich eingangs schon erwähnte, sind die unhaltbaren Versprechen, in kurzer Zeit jeden Menschen zum Magier oder Hexer auszubilden. Immer wieder treffe ich auf enttäuschte Kunden, die sich buchstabengetreu an die vorgegebenen Rituale halten und trotzdem vergeblich auf -25-
den Erfolg ihrer Zauberei warten. Wer glaubt, ein Buch über Hexenrituale zu lesen, reiche aus, um Schicksal zu spielen, wird immer enttäuscht werden. Es ist nicht nur das Kopieren von Handlungen, sondern es ist wichtig, allem voran, erst einmal seine magischen Fähigkeiten freizulegen und zu trainieren. Hexerei lernt man nicht über Nacht, sondern in mühevoller Kleinarbeit. Warum haben die Druiden ihre Schüler wohl 21 Jahre ausgebildet?? Es sind die kleinen Fähigkeiten, seinen Willen zu manifestieren, seine Konzentration zu halten und Trance zu erlangen, die ein Ritual erfolgreich werden lassen, nicht die schönste Ritualdekoration mit dem besten Weihrauchduft.
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Die unendliche Vielfalt der magisch/esoterischen Welt Wenn wir hier in Deutschland auch nicht, wie in Amerika, mit Einkaufswagen durch die Gänge unserer Esoterikfachgeschäfte rollen, so kann einen so mancher Laden doch an Alice im Wunderland erinnern. Eine große Auswahl an Edelsteinen bringt den richtigen Schimmer, Kristallkugeln in allen Größen und Farben lassen einen jäh verstummen. Der Duft unzähliger Kräuter, Räuchermittel und schwerer Weihrauchsorten umnebelt unseren Geist und die Klänge ferner Sphären oder der Gesang der Wale dringt an unser Ohr. Wie erschlagen stehen wir da, alle Sinnesreize sind angesprochen und das Auge kann sich nicht satt sehen an all diesen Schönheiten aus allen Ländern der Welt. Klangschalen aus Tibet, Silberschmuck aus den Navaho-Reservaten, Magische Dolche aus den Schmieden Englands, Räucherstäbchen aus China, Indien und Südamerika, Voodooöle und Pulver aus New Orleans, Boji-Steine, vielleicht sogar als Geschenk des Kosmos durch Meteoriteneinschlag uns zugänglich gemacht. Was will man mehr??? Wer nicht die Flucht ergreift, was gar nicht so selten vorkommt, widmet sich einer genaueren Hinsicht. Die Auswahl an Büchern zu jedem erdenklichen Thema läßt einen für Stunden die Welt vergessen. Auf der Suche nach einem Tarotspiel, um sich ein wenig Einblick in die Zukunft zu verschaffen, vergehen die Stunden wie Minuten. Hatte man sich in früheren Jahren nur zwischen zwei, drei Spielen zu entscheiden, so werden einem heute Mappen mit zweihundert Kartendecks und mehr vorgelegt, in denen man mit Sicherheit sein individuelles Spiel finden kann. Ich selbst habe erst in diesem Jahr ein Spiel gefunden, in dem ich wirklich alle Karten liebe. Bisher gab es immer irgend etwas, -28-
was mir nicht hundertprozentig gefiel. Mal war der Narr zu kitschig, mal die Königin der Schwerter zu vernebelt. Sicher sollte man sich, gerade wenn man mit dem Tarot beginnt, an die Klassiker halten, zu ihnen gibt es die umfangreichste und beste Literatur, aber wer das Besondere liebt, oder einfach der Sammelleidenschaft erliegt, der braucht keine Bücher, der läßt die Bilder sprechen. Und die erzählen viel, wenn man sie läßt. Sie erzählen die Geschichten des Mittelalters genauso wie die der modernen Zeiten, sie erzählen von längst vergangenen Kulturen und alten magischen Riten. Ein besonders gelungenes Tarot erzählt die Geschichte des Mordens (Solleone), ein anderes, die Geschichte der Schuhe oder des Rauchens. Es gibt wahre Kunstwerke, darunter ein Tarot der Bildteppiche, ein anderes, dessen Karten ihre Darstellung als Hinterglasmalerei wiedergeben, da gibt es moderne Fotomontagen und inzwischen sogar interessante Fotoarbeiten von Menschen, die sämtliche Motive des Tarots künstlerisch nachgestellt und auf Zelluloid gebannt haben. Nicht alles kann man ernst nehmen, aber scheinbar findet alles seine Liebhaber. Besonders für Sammler sind die Tarotwerke bedeutender Künstler wie Dali, Haindl und Lösche interessant. Wer also ein Tarotspiel sucht, der sollte sich viel Zeit nehmen. Wenn es geht, sollte er sich einige Karten auslegen und sie auf sich wirken lassen. Nur so findet man zu seinem „richtigen“ Spiel.
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Etwas einfacher hat es derjenige, der sich ein Pendel kaufen will. Dieses Instrument, das auch die feinsten Schwingungen auffängt und durch kreisende oder eben pendelnde Bewegungen sichtbar macht, gibt es zwar auch in großer Auswahl, aber meist hat man selbst schon klare Vorstellungen davon, wie man sich ein Pendel wünscht. Die erste Entscheidung ist das Material. Will man ein Edelsteinpendel? Diese sind hochsensibel und werden oft auch gleichzeitig als Schmuckstück getragen. Wenn ja, dann muß man sich für den Stein entscheiden. Die größte Auswahl an Gewicht und Formen gibt es bei den Bergkristallpendeln. Alternativ kann man auch Fluorit, Onyx, Malachit, Amethyst oder Karneol wählen. Will man ein Holzpendel? Gibt es selten, aber es ist zu haben. Die gängigsten Pendel sind aus Messing, Kupfer oder Silber. Hier entscheidet dann die Form. Tropfen-, spiralförmig oder in Form einer schlichten Patrone. Die letzte Entscheidung ist das Gewicht. Leichte Pendel schlagen schnell an, sind aber unzuverlässig, wenn man zitterige Hände hat. Schwere Pendel verlangen mehr Konzentration, sind aber sehr sicher in der Anwendung. Wer eine Kristallkugel kaufen will, sollte sich genügend Geld mitnehmen. Hier entscheiden die Reinheit und die Größe. An beidem sollte man nicht sparen, und beides hat seinen Preis. Zehn Zentimeter Durchmesser sollten es schon sein, alles andere verursacht nach kurzer Zeit Kopfschmerzen und macht den Kauf zur Enttäuschung. Übrigens sollte man sich viel Zeit für die Arbeit mit der Kugel nehmen. Viele, die sich von der Schönheit oder dem Klischee der Kugel haben zum Kauf verleiten lassen, sind schnell enttäuscht, wenn ihnen nicht schon am ersten Abend wunderbare Visionen und Offenbarungen kommen. Kristallsehen ist im wahrsten Sinne eine Technik der Tränen. -31-
Vor den ersten Bildern hat man viele davon vergossen, manchen Kopfschmerz eingesteckt, bis man den Dreh raus hat, entspannt dazusitzen, zu meditieren und die Bilder kommen zu lassen. Wäre doch schade, wenn die Kugel aus falschen Erwartungen irgendwann zum reinen Dekorationsartikel würde. Oder man hat das Glück und das Fernsehen braucht unbedingt eine Einstellung mit Kugel, weil Wahrsager die ja „immer“ haben. Dann kann man sie vorführen, schöne Lichteffekte mit ihnen hervorzaubern und sie am Ende z.B. gegen eine Schlange eintauschen, weil man mit so einer Kugel nicht mehr arbeiten will. So erging es mir mit meiner ersten Kristallkugel, und ich muß sagen, von der Schlange hatte ich mehr. So schön die Kugel ist, wer intensiv damit arbeitet, darf sie niemals offen hinstellen, sie sollte nie von Fremden berührt werden und wenn möglich, sollte man auch nur selbst hineinschauen. So fristen die Arbeitskugeln meist ein einsames Dasein, in dunklen Samt gehüllt in einem verschlossenen Kasten.
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Besser haben es da schon magische Amulette. Auch die sollten nie von Fremden berührt werden, auch nicht von Bekannten. Man glaubt gar nicht, welche Anziehung so ein Amulett auf andere Menschen hat. Wenn die „Grabscher“ wüßten, in welche Gefahr sie sich zuweilen begeben, wenn sie ungefragt ein Amulett berühren, würden sie es vielleicht lassen, aber jeder, der eines trägt, wird merken, wie oft er plötzlich anderen auf die Finger hauen muß, weil diese Leute sich nicht beherrschen können und wie unter Zwang einem an den Hals fassen müssen. Wenn man dem entgehen will, sollte man sein Amulett unter der Kleidung tragen, aber oft möchte man es ja auch als Schmuck betrachten, und schon ist es der Öffentlichkeit preisgegeben. Amulette kann man fertig kaufen, aber man sollte sie natürlich dem Zweck entsprechend weihen oder von Fachhexen aufladen lassen. Nur so können sie ihre Kraft voll entfalten. Wer viel magisch arbeitet, kommt selten ohne Weihrauch, aus. Ein wirklicher Gewinn der heutigen Läden ist die Verfügbarkeit allerlei unterschiedlichster Räucherstoffe. Räucherstäbchen bekommt man ja inzwischen in vielen Geschäften, aber ausgewählte Stoffe für die unzähligen Rituale sind doch dem Spezialhandel vorbehalten. Wer also eine Merkurräucherung für sein nächstes Geldritual, die Venusoder Marsmischung für den Liebeszauber oder die extra für kleine Schadenszauber zusammengestellte Voodoomischung sucht, wird hier schnell fündig. Wer sich seine Räucherungen gern selbst zusammenbraut, kann auch unterschiedliche Einzelbestandteile erwerben. Die schönsten Gegenstände in den esoterischen Läden sind die Edelsteine. Sie werden als Talisman, als Schmucksteine oder für Heilzwecke verwendet. Jeder Stein hat seine ganz eigene Bedeutung und Wirkung. Wie bei den Amuletten gibt es Steine für die Liebe, Steine für die Konzentration und Steine, -34-
die bei bestimmten Krankheiten für Linderung sorgen. Die breiteste Verwendung hat der Bergkristall, der nicht nur den Kopfschmerz besiegt, sondern auch dem Magier ein vielfältiger Helfer ist. Bergkristalle haben entweder eine gebende oder eine ziehende Kraft. Sie sind als materielle Grundlage einfach ideal. Wer sich eine „Geisterfalle“ bauen will, das heißt, wer eine Energieform für einen späteren Verwendungszweck aufbewahren will, läßt die Energie in den Stein fließen und bewahrt sie darin. Das Pendel ist ein gutes Meßgerät, um den Erfolg nachzuweisen. Für die magische Arbeit haben einige Steine eine ganz besondere Wichtigkeit. Zunächst ist da der schwarze Turmalin zu nennen, der negative Energie in positive umwandelt. Er eignet sich daher besonders gut als Schutzstein und als Grundlage für Amulette. Dem Türkis sagt man Ähnliches nach. Wenn sein Träger mit zuviel negativen Energien und Krankheiten in Berührung kommt, wird er erst stumpf und brüchig und „stirbt“ schließlich ganz. Einen angegriffenen Türkis kann man noch retten, wenn man ihn, sobald er seinen Glanz verliert, in die Erde eingräbt. So mancher Stein hat sich dadurch schon völlig erholt. Viel Beachtung finden in der Magie vor allem die roten Steine, sie stehen für Kraft, Lebensenergie und das Blut. Der Amethyst, schon seit altersher ein Stein der Herrschenden, wird selten beim Magier fehlen, schenkt er ihm doch die nötige Kraft, seine Rituale und seine Magie zu beherrschen. Auch Mondsteine findet man häufig bei Menschen, die sich die magischen und heilenden Kräfte der Steine zunutze machen wollen. Besonders Hexen verehren den Mondstein, ist er doch ein Geschenk der heiligen Mondgöttin. Der Mondstein taucht in vielen verschiedenen Farben auf und ist somit leicht den unterschiedlichen Mondphasen zuzuordnen. Er sammelt viel Energie und hilft bei hellseherischen Übungen.
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In den letzten Jahren hat man oft die Chance, Regenbogenobsidiane zu erwerben. Sie bestechen durch ihre Schönheit, die sie oft erst auf den zweiten Blick und im richtigen Licht offenbaren. Sie eignen sich hervorragend als Instrument für die Hellsicht. In früheren Zeiten hat man aus Obsidianen sogenannte „Schwarzspiegel“ hergestellt. Der Schwarzspiegel ist eine Alternative zur Kristallkugel und wird genauso gehandhabt. Man benutzt die klare schwarze Fläche, um Bilder aufsteigen zu lassen, die dann vom Praktizierenden gedeutet werden. Wer heute einen Schwarzspiegel erwerben will, muß selten auf die teuren Obsidianvarianten zurückgreifen. Entweder benutzt er den geschliffenen, aber kleinen Regenbogenobsidian, oder er arbeitet mit einem handwerklich angefertigten Spiegel, dessen konvexes Glas schwarz lackiert und in einer mehr oder weniger aufwendigen Holzfassung befestigt ist. Einige Gegenstände, auf die der Magier nicht verzichten sollte, erfordern schon etwas mehr Glück beim Suchen. Für einen gut ausgestatteten Tempel oder Altar sollte man weder auf einen schönen handlichen Dolch, einen repräsentativen Kelch noch ein ansprechendes Räuchergefäß verzichten. Diese Dinge findet man auf Flohmärkten oder in Antiquitätengeschäften. Entgegen der Meinung vieler alter Magiebücher, die eine genaue Beschreibung liefern, wie diese Gegenstände auszusehen haben, bin ich der Meinung, man sollte nach seinem eigenen Geschmack gehen. Es ist nachweislich für die praktizierte Magie egal, ob der Kelch aus echtem Bleikristall, Silber oder Gold ist. Es ist eine Frage des Geschmacks und des Geldbeutels.
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Das gleiche gilt für den Dolch. Sicher haben alte Dolche eine besondere Ausstrahlung und sind oft mit viel Liebe zum Detail hergestellt, aber inzwischen gibt es wunderbare Nachschmiedungen, die sich vom Original kaum unterscheiden. Wer heute ein ganz normales Waffengeschäft aufsucht, hat garantiert Erfolg, das Richtige zu finden. Besonders beliebt sind Flammendolche, aber ich habe auch sehr gute Ritualerfahrung mit schlichten, unverzierten Stiefelmessern gemacht. Wichtig bei all dem magischen Zubehör ist zu wissen, daß jeder Gegenstand nur so gut ist, wie der, der ihn handhabt. Es ist völlig egal, ob ich einen Kreis mit einem Brotmesser oder dem Excaliburschwert ziehe, wichtig ist, wie stark meine eigene Kraft ist und ob der Kreis am Ende als veränderte Energie auch für andere fühlbar ist. Gerade in alten Magiebüchern wird ein Druck auf den jungen Magier ausgeübt, der schon viele dazu brachte, der Magie gleich am Anfang den Rücken zu kehren. Das erste Buch, das ich zu diesem Thema las, hat mich anfangs voll entmutigt. Da war die Rede davon, daß der Magier erst einmal einen ganzen Satz verschiedenfarbiger Roben braucht. Natürlich alle aus feinster Seide und zu bestimmten Sternkonstellationen hergestellt. Des weiteren habe er sich Räume in verschiedenen Farben und für die verschiedenen Götter einzurichten. Und er dürfe nicht sparen an den Materialien. Alles sei aus Gold und Silber und mit Edelsteinen verziert. Als ich das las, dachte ich, das könne ich mir nie leisten. Ich glaubte damals noch, daß der Erfolg der Magie von solchen Äußerlichkeiten abhinge. Heute weiß ich es glücklicherweise besser und kann nur jedem den Rat geben, sehr kritisch mit Anweisungen aus Büchern umzugehen, die die Magie am liebsten für jeden „Sterblichen“ unmöglich machen wollen.
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Magisches Zubehör, was kann man damit anfangen? Tarotkarten: Das Tarotorakel ist ein uraltes Orakelsystem, dessen genauer Ursprungszeitpunkt und Entstehungsland nicht bekannt sind. Legenden sind hier das einzige, worauf wir zurückgreifen können. Sie wurden nicht immer für die Weissagung benutzt, sondern haben auch eine lange Geschichte als einfache Spielkarten. Das Tarotdeck besteht aus 78 Karten, die sich in 22 Trumpfkarten und 56 kleine Karten unterteilen. Die 56 kleinen Karten bestehen aus 16 Hofkarten (Personenkarten) und 40 Zahlenkarten von As bis 10. Sie sind unterteilt in vier verschiedene Farben: Stäbe, Kelche, Schwerter und Pentakel. Diese Farben beziehen sich auf die unterschiedlichen Deutungsinhalte. Stäbe: Kelche: Schwerter: Pentakel:
Beruf, Durchsetzungsfähigkeit, Energien Gefühle, Emotionen Konflikte, Trennungen, Entscheidungen Vermögen, Geld, materielle Manifestationen
Der Tarot eignet sich hervorragend für die aktuelle Lebensanalyse. Er zeigt momentane Tendenzen auf und erlaubt bei Entscheidungsschwierigkeiten mehr Einblick in die unterschiedlichen Aspekte einer Situation oder Sachlage. Das Kartenlegen ist für jeden in relativ kurzer Zeit erlernbar und an kein magisches oder mythologisches Konzept gebunden.
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Astrologie: Sie erfordert eine lange Ausbildungszeit und eine Menge Grundausstattung. Dazu gehören die Gestirnsstandstabellen (Ephemeriden), Häusertabellen, Horoskopvordrucke, Deutungsbücher zu den Aspekten, Planeten und Häusern. Die Astrologie bietet gute Möglichkeiten für die Charakterund Partnerschaftsanalyse. Für momentane Probleme kann man die Transitastrologie heranziehen, die aber großen zeitlichen Aufwand und nur bedingt zutreffende Aussagen macht. Runen: Runen sind germanische Schriftzeichen, die sich erst mit der Zeit zu einem Orakelsystem entwickelt haben. Sie sind eingebettet in die germanische Mythologie, ohne deren inhaltliche Kenntnisse die Runen nur schwer verständlich sind. Für das Runenorakel verwendet man Runensteine oder Runenhölzer. Sie werden aus einem Beutel gezogen oder auf ein Tuch geworfen. Es sind auch Knochenrunen bekannt, die sich aus dem Werfen von Hühnerknochen ergeben. Jede Rune hat eine eigene Orakelbedeutung. Es gibt verschiedene Runensysteme. Nach den ersten sechs Runen wird das Runenalphabet FUTHARK genannt. Die Runen sind aber über das Orakeln hinaus auch in magischen Ritualen einsetzbar. Sie finden in Heilungs- und Schutzritualen häufige Anwendung. Man intoniert ihre Laute oder begibt sich in sogenannte Runenstellungen (der Körper stellt die Rune nach). Wer mit Runen arbeiten will, sollte sich seine Runen selbst herstellen und fachkundigen Rat über ihre Kraft einholen (s. Edred Thorson: Runenkunde und Runenmagie, Urania Verlags AG).
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Das anglo-friesische Futhark
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Pendel: Pendel finden in vielen Bereichen ihre Anwendung. Es gibt Menschen, die sich vor dem Genuß ihre Speisen auspendeln, um herauszufinden, ob die Speise gesund und zuträglich ist. Andere suchen mit Hilfe des Pendels vermißte Personen oder Gegenstände. Auch das Auspendeln von Schmuck oder der Wohnungseinrichtung ist gängig. Der Sinn, der dahinter steht, ist die Sichtbarmachung von positiven oder negativen Schwingungen. Ich selbst halte ein Pendel für eine Art Mikroskop. Es erschafft nichts Eigenes, Mystisches, sondern macht nur Vorhandenes besser sichtbar. Das Pendel nimmt die geringsten Schwingungen wahr und kann sie durch seine Bewegungen verstärken. Vermehrt findet man Pendel heute auch in den Praxen der Heilpraktiker. Hier werden sie benutzt, um die richtigen Medikamente, Blüten oder Edelsteine auszuwählen.
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Hexen und Magier und ihre Tiere Jeder kennt das Klischee von der Hexe mit ihrer schwarzen Katze. Manche Abbildungen zeigen sie auch mit einem Raben auf der Schulter. Ein Vorwurf, der den Hexen im Mittelalter gemacht wurde, war, daß sie Schlangen an ihrer Brust genährt hätten. Sie sollen dafür sogar eine extra Brustwarze gehabt haben. Für ihre Zaubertränke benötigten sie Frösche, Kröten und Fledermäuse. Was ist nun dran, an dem tierischen Hofstaat der Hexen und Magier? Zunächst einmal sagte man den Hexen nach, ihre Tiere seien sogenannte „Familiäre“, Hilfsdämonen, die sich zur Tarnung in den Körper eines Tieres verwandeln. Verstärkt wurde dieser Eindruck sicher dadurch, daß der Magier mit seinem Tier mehr sprach, als das allgemein üblich war. Heute ist es nicht mehr verwunderlich, die Haustiere haben im 21. Jahrhundert einen ganz anderen Stellenwert. Heute spricht man nicht nur mehr mit seinem Tier, sondern oft sind Hund und Katze schon Partner oder Kindersatz geworden. Daß besonders magisch oder mystisch interessierte Menschen sich Tiere halten, hat aber einen ganz anderen Grund. Tiere sind sehr sensibel, sie spüren Energien, bevor der Mensch diese auch nur ahnt. Diese Sensibilität läßt sich phantastisch bei Ritualen nutzen. Das Tier verändert sein Verhalten und zeigt damit an, wann eine Beschwörung Erfolg hat. So ist der Magier in gewisser Weise geschützt, da er nicht mehr Energie anruft, als er konkret verarbeiten kann. Auch am Ende eines Rituals sieht man oft Tiere den gelösten Kreis betreten, um ihrem Menschen bei der Erdung zu helfen. Das einfache Auflegen der Hände auf den Hunde- oder Katzenkörper läßt überschüssige Energie in die Erde abfließen, oder im Falle von Katzen in das Tier. Katzen -46-
lieben alle Arten von Energie. Besonders die, die für den Menschen schädlich ist. Deshalb sollte man selbst auch den Lieblingsplatz der Katze meiden und darauf achten, sich an Orte zu setzen oder zu legen, die die Katze meidet. Wer schon einmal Leibschmerzen hatte und gespürt hat, wie der Schmerz vergeht, wenn die Katze zwanzig Minuten auf dem Schoß gelegen hat, der weiß, was ich meine. Sie ziehen negative Energie an wie ein Schwamm. Katzen können aber noch mehr. Sehr oft sind sie in der Lage, beim Orakeln zu helfen. Sie zeigen mit den Pfoten die richtigen Tarotkarten an, oder erstellen wirkungsvolle Edelsteinmandalas, wenn man sie mit den Steinen „spielen“ läßt. Daß ich Katzen hier so überbetone, liegt an meiner persönlichen Erfahrung, die ich mit ihnen habe. Magier, die einen Hund besitzen, könnten sicher Ähnliches erzählen. Raben, Schlangen, Kröten und Fledermäuse werden äußerst selten gehalten und bringen sich auch sicher nicht so intensiv ein. Daß sie auch heute noch so eine Bedeutung haben und von Magiern oft verehrt werden, hat wahrscheinlich viel mit ihrem Ruf als Tiere der Nacht zu tun. Es gehört schon ein bißchen „Imagepflege“ zum Magierdasein dazu. Wenn wir diese Tiere nun auch nicht in der Wohnung finden, so haben sie aber doch auch eine starke symbolische Bedeutung. Der Kröte sagt man nach, ihr Gift sei gut für Zauberwerk. Einige Kröten sondern einen Schleim ab, der stark halluzinogen wirkt. Für manche magische Trance wird er von Menschen, die damit umgehen können, auch verwendet, aber Anfänger sollten besser die Finger davon lassen, sonst landen sie statt in der Anderswelt auf der Intensivstation des örtlichen Krankenhauses. In alten Kulturen und auch heute noch ist die Kröte ein Symbol der Fruchtbarkeit. Wer ein Ritual in dieser Richtung
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machen will, dem sei eine Krötenstatue als Altarschmuck wärmstens zu empfehlen. Die Schlange steht für die Sexualität, und ein Abbild von ihr kann so manches sexualmagische Ritual verfeinern. Raben und Eulen sind Sinnbild für Weisheit und das Enthüllen von Geheimnissen. Gut für Orakel und die eigene Vervollkommnung. Die Fledermaus mit ihrem Echolotsystem ist ein Symbol für erweiterte Wahrnehmung, für jeden Magier eine der wichtigsten Voraussetzungen. Sicher gäbe es noch viele Tiere zu erwähnen, und man würde doch keinen vollständigen Überblick bieten können. Wer sich für magische Kulturen interessiert, in denen Tieren ein besonders hoher Stellenwert zugemessen wird, sei an die indianischen Kulte verwiesen.
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Magie und Drogen Wenn man Presseberichten Glauben schenken dürfte, würden sich alle Magier ständig in wilden Orgien und im Drogenrausch befinden. Da der Magier ein Mensch ist, der sich von der Allgemeinheit dadurch unterscheidet, daß er nach seinen eigenen Gesetzen lebt, sich der Vervollkommnung verschrieben hat und für manchen etwas sonderbare Ansichten vertritt, unterstellt man ihm gern, er würde völlig gesetzlos leben und all die verbotenen Dinge tun, die man selbst nie zu tun wagen würde. Sicher ist, daß sich viele Magier intensiv mit ihrer Sexualität auseinandersetzen, teilweise sexualmagisch arbeiten und Experimenten schon aus Gründen der Erfahrung- und Bewußtseinserweiterung gegenüber offen sind. Daß sich aber nun jeder Magier der freien Liebe hingibt und wilde Perversion zum Gebot erklärt, ist üble Nachrede. Das Gleiche gilt für den Bereich der Drogen. Schamanen in allen Kulturen haben mit Drogen gearbeitet. Die Betonung liegt auf gearbeitet. Sie kannten die Substanzen, ihre Wirkungsweise und setzten sie zielbewußt zur Trancebildung ein. Es geht in der Magie absolut nicht darum, einen unkontrollierten Drogenrausch herbeizuführen, sondern man versucht, die eigenen Fähigkeiten, wie gesteigerte Wahrnehmung, Trance und Konzentration zu verstärken. Wer die Kontrolle verliert, sollte die Finger von der Magie lassen. Er hätte ihre Zielsetzung mehr als mißverstanden. Daß Schamanen nun ihre Kräfte durch Naturdrogen verstärken oder altbekannte Magier, wie Aleister Crowley, schwer morphin- und heroinabhängig waren, sollte uns heute nicht unbedingt Vorbild sein, sondern Anreiz, dieselbe Wirkung durch körpereigene Substanzen hervorzubringen. Der große Vorteil ist die Steuerbarkeit der Emotionen.
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Ein drogenabhängiger Magier ist ein Widerspruch in sich, ist es doch das höchste Ziel, die absolute Herrschaft über sich selbst anzutreten. Aber Drogen sind nicht die einzige Gefahr, der sich der Magier stellen muß. Wer sich viel mit magischen und mystischen Themen und Inhalten beschäftigt, gerät leicht mit dem Diesseits in Konflikt. Es ist gefährlich leicht, den Verlockungen der Magie zum Opfer zu fallen. Wer selbstbewußt und stark im Kreis die Energien lenkt oder die Götter beschwört, wer sein Orakel beherrscht und somit stets die Zukunft erkennen kann, wer sich im Kreise alter Meister, wie Agrippa von Nettesheim, Eliphas Levi, Rudolf Steiner, Theodor Reuss, Austin Osman Spare, Franz Bardon, Gregor A. Gregorius und Aleister Crowley wähnt, der vergesse nicht, daß seine Umwelt ganz andere Erfolgsmaßstäbe setzt. Nach seinen eigenen Gesetzen zu leben, heißt nicht, die Gesetze der anderen Menschen zu brechen. Gerade wenn berufliche Anspannungen oder partnerschaftliche Probleme den Alltag überschatten, zeigt es sich, ob der Magier in beiden Welten zu Hause ist. Wer sich entzieht, im rauchigen Duft der Räucherstäbchen der psychischen Auflösung entgegenstrebt, setzt Magie als Weltflucht ein, statt sie zu nutzen und mit ihr zu leben. Magie will nicht als Hobby nach Feierabend praktiziert werden. Sie will sich jeden Tag und in jeder Situation aufs Neue beweisen können. Es gab einen magischen Orden, der von seinen Schülern verlangte, daß er nicht nur seine metaphysischen Studien betriebe, sondern auch eine solide Lehre absolviere. Diese Forderung war eine geniale Lösung, um dem „Abheben“ des Schülers vorzubeugen. -51-
Ein Magier, der den Kontakt zur Realität verliert, ist wie ein Astrologe, der sich nicht mehr zutraut, das Haus zu verlassen, weil sein Mars ein Quadrat zu Saturn hat. Erst wer sein Schicksal außerhalb des magischen Elfenbeinturms meistert, hat die Magie wahrlich verinnerlicht. Ihm wird sie eine stete Hilfe sein und sein Leben in allen Bereichen nach vorne bringen.
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Hermes Mercurius Trismegistos bei einer Disputation mit seinen Schülern (Ausschnitt aus dem Fußboden der Kathedrale von Siena)
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Die Geschichte der Magie Ein Kapitel, bei dem man weder Anfang noch Ende kennt. Zudem ist es in jeder Kultur und in jeder Zeitepoche ein anderes. Am Anfang war das Wort ... Gehen wir also zurück und erklären den Anfang dort, wo das Buch Henoch, eines der apokryphen Bücher der Septua Ginta Bibel, ihn hin verlegt. Einst gab es Engel, die sich in das wundervolle Antlitz der Menschentöchter verliebt hatten und diese begehrten. Sie ließen sich vom Himmel herab und beschlossen, sich mit ihnen zu vermählen und Kinder zu zeugen. Samyasa, der Anführer der Engel, befürchtete, daß man ihn später für den Sturz verantwortlich machen würde und nahm seinen Gefolgsengeln einen Eid ab, der jedem die volle Verantwortung für sein Tun überließ. So stiegen denn an die zweihundert Engel herab auf den Berg Armon, der fortan „Berg des Eides“ hieß. Sie nahmen sich die schönsten Frauen zu Gattinnen und lehrten sie Magie, Zauberei und die Einteilung der Wurzeln und Bäume. Einer von ihnen lehrte die Geheimnisse der Zauberei, ein anderer die Kunst der Sterndeutung, einer die Lehre von den Zeichen, ein nächster die Bedeutung des Mondlaufes. Dank der ewig verpönten „Indiskretion“ der Frauen wurde so dieses heilige Wissen der Könige und Priester an den gewöhnlichen Menschen weitergeleitet. In der Folgezeit wurde es erweitert, verboten, wieder zu Ehren gebracht und wieder beim Tode verboten. Diesen Werdegang finden wir bis heute, im 21.Jahrhundert wieder. Der Weg ist gepflastert mit großen und kleinen Namen, die Geschichte machten. Im Mittelalter, als es besonders gefährlich -54-
war, sich offiziell mit Magie zu befassen, finden sich viele Kirchenleute, die die Magie getarnt betrieben. Entweder wollten sie „beweisen“, daß alles Teufelswerk war, oder sie stülpten den magischen Arbeiten christliche Termini über. Egal, wie sie es angingen, es blieb immer ein Spiel mit dem Tod. Eine, auch heute in magischen Kreisen noch immer verwendete Überlieferung ist die TABULA SMARAGDINA des Hermes Trismegistos. Dieser, wohl eher symbolischen Gestalt, die auch mit Henoch und dem ägyptischen Gott Thot gleichgesetzt wird, wird zugeschrieben, die Schrift erfunden zu haben. Die TABULA SMARAGDINA, auf die vor allem die Alchemisten ihrer Zeit ihre Arbeit beriefen, hat folgenden Wortlaut: „Es ist wahr, ohne Lüge und wirklich: Was oben ist, ist wie das, was unten ist, fähig, die Wunder des Einen auszuführen. Und wie alle Dinge aus Einem gekommen sind, nämlich durch das Denken des Einen, so werden auch alle Dinge aus diesem Einen durch Adoption geboren. Die Sonne ist sein Vater, der Mond seine Mutter. Der Wind hat es in seinem Bauche getragen, die Erde ist seine Amme. Dies ist der Vater aller Vollkommenheit in der Welt. Seine Stärke und Macht sind unbeschränkt, wenn sie in Erde verwandelt werden; du wirst die Erde vom Feuer, das Zarte vom Groben trennen, sanft und sorgfältig. Es steigt von der Erde zum -55-
Himmel hinauf und steigt wieder herab auf die Erde, um die Macht der höheren und niederen Wesen zu empfangen. So wird dir der Ruhm der Welt gehören, und deshalb wird alle Dunkelheit von dir fliehen. Bei ihm ist die Kraft, die stärkste aller Kräfte. Denn es wird alle zarten Dinge überwinden und in jedes grobe eindringen. So wurde die Welt erschaffen. Aus diesem werden entstehen und hervorgehen wunderbare Anwendungen, zu denen die Mittel hier gegeben sind. Darum werde ich Hermes Trismegistos genannt, und ich bin im Besitze der drei Teile der Philosophie der Welt. Und was ich über das Wirken der Sonne gesagt habe, hat sich erfüllt.“ Wenn man den Text genau studiert, wird man sich nicht weiter wundern, daß auch die Astrologen hier eine klare Bestätigung ihrer Lehre finden. Magiegeschichte ist auch immer Geschichte der Kabbalah. Die Fülle von Einflüssen, die die Magie durch sie bekommen hat, füllt viele Bücher. Dem interessierten Leser sei hier der Klassiker von Eliphas Levi „Geschichte der Magie“ empfohlen. Unsere heutige Einteilung der Magie macht sich oft am Vorgehen des Magiers fest. Man unterscheidet:
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Die dogmatische Magie, die die Magie an feste Grundregeln bindet und das Beherrschen der Naturgesetze zum Inhalt hat. Die experimentelle Magie, die sich mehr auf die praktische Arbeit fixiert. Jede Magie ist experimentell. Die rituelle Magie, die jede Form der Praxis in Rituale kleidet. Die pragmatische Magie, die von Frater V. D. ins Leben gerufen wurde. Hier geht es eigentlich mehr um den pragmatischen Zugang zur Magie, weniger um eine Neuentwicklung. Der Magier soll lernen, sich nicht vom Dogma erdrücken zu lassen, sondern Essenzen aus allen Bereichen der Magie zu ziehen, die ihm bei seiner Arbeit nützlich erscheinen. Pragmatische Magie macht sich vor allem am Erfolg bemerkbar. Was nichts bewirkt, wird verworfen. So ist es keine Seltenheit, wenn Magier ein klassisches Ritual mit dem überlieferten „Kleinen bannenden Pentagrammritual“ beginnen, dann einige Runen intonieren, um am Ende die Kraft des ägyptischen Gottes Horus zu invozieren. Hat das Ritual Erfolg, manch klassischer Zeremonialmagier wird sich im Grabe umdrehen, ist es brauchbar. Voraussetzung ist natürlich, daß man sich gut in den verschiedenen magischen Systemen auskennt und eine vielseitige Kreativität hat. Die Chaosmagie. die eigentlich weniger eine bestimmte Vorgehensweise als ein eigenes System der Magie ist. Sie zeichnet sich im Gegensatz zur traditionellen Magie dadurch aus, daß sie auf jedes System verzichtet. Darüber hinaus verwendet sie auch Dinge des Alltags in ihren Ritualen, die man sich in klassischen Ritualen nicht vorstellen kann. Der -57-
Computer hat dort genauso seinen Platz, wie statt Kerzen Stroboskoplampen verwendet werden. „NICHTS IST WAHR; ALLES IST MÖGLICH“ lautet die Maxime. In England gründete Pete Carroll 1978 den I O T, den Orden der Illuminaten von Thanateros. Seine Ideen gehen zurück auf Autoren wie Robert Anton Wilson, Robert Shea und Ray Sherwin. Die Magie des Austin Osman Spare mit seinem ZOS KIA KULT findet sich ebenso, wie Ansätze von Aleister Crowley.
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Eines der wenigen Rituale, die in der Chaosmagie regelmäßig abgehalten werden, ist die Messe des BAPHOMET. Baphomet wird als das psychische Energiefeld gesehen, das von der Gesamtheit aller Lebewesen auf der Erde erzeugt wird. Seine Darstellungsform variiert. Er kann als Pan, Shiva, Kali, als Thanatos oder Cernunnos Gestalt annehmen. Seine Geschichte beginnt in der Zeit des Schamanismus, in der die Menschen den belebten Geist aller Lebewesen erkannten. Seine Darstellungsform war die des Gehörnten Gottes. Ein Mann mit Geweih. Seine Kraft war ohne Moral. Er war nicht nach menschlichem Ermessen zu fassen. Man konnte nicht mit ihm feilschen oder ihn durch Opfergaben besänftigen. Reine Meditation über die Schöpfungskraft ließ ihn erahnen. Die doppelten Hörner symbolisieren die bipolare Kraft der Natur, aus der alles entsteht. Gut und Böse, Licht und Schatten. Im heidnischen Zeitalter, als der Mensch begann seßhaft zu werden, verlor sich der Kontakt zu dieser Naturkraft. Der Mensch begann, alle möglichen polytheistischen Theorien zu entwickeln, mit denen er sein eigenes Verhalten zu erklären suchte. Für die meisten Bereiche des alltäglichen Lebens wurden Götter erschaffen, die man um Beistand und Hilfe anging. Im monotheistischen Zeitalter wurde die Religion zum Instrument des Staates. Der „einzige“ Gott war ein idealisiertes Abbild des Mannes. Die Magie war verboten und auch die Verehrung der alten Götter. Der Gehörnte Gott wurde zum Anti-Gott. Die nächste Epoche war das Zeitalter des praktizierten Atheismus. Es gibt keinen Gott, außer dem Menschen. Technik statt Mystik, lautete die Devise. In der vor uns liegenden Zeit entwickelt sich eine neue Form, ein neues Konzept. Das Interesse an alten magischen Praktiken erwacht und gestaltet -60-
sich kreativer und chaotischer. Baphomet, im neuen Gewand, erscheint und reißt uns aus alten, verstaubten Zeremonien. Es ist Zeit, die nächsten Kapitel Magiegeschichte zu schreiben.
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Das magische Tagebuch Am besten lernt man aus Fehlern Jeder kennt aus seiner Jugend eine Zeit, in der er oder sie ein geheimes Tagebuch geschrieben hat. Man hat es behütet und versteckt, daß ja kein Fremder darin lesen möge. Die geheimsten Gedanken, die erste Liebe, der Frust des Alltags, alles, worüber man mit Freunden oder Eltern nicht sprechen konnte, oder wollte, fand hier seine Niederschrift. Und nun, wo man sich mit Magie beschäftigt, kommt es wieder zu neuen Ehren. Nicht nur, daß man ein Tagebuch schreiben soll, weil man mit niemandem über seine magische Arbeit reden kann und oft auch nicht sollte. Nein, das Tagebuch hat einen ganz anderen Sinn. Es dient als Logbuch auf der Reise zur magischen Vervollkommnung. In diesem Buch wird jedes Handeln mit allen nötigen Details verzeichnet. Als erstes natürlich das Datum, dann schreibt man auf, wie man sich gerade fühlt, was einen an Alltagssorgen plagt, vielleicht noch das Wetter − kein Scherz, oft zeigt sich im Nachhinein, daß man bei bestimmten Wettereinflüssen besonders gut oder schlecht magisch arbeiten kann. Wichtig, aus genau demselben Grund, ist das Notieren der Mondphasen. Viele von uns haben ganz besondere Fähigkeiten, wenn der Mond voll ist. Zieht man jeden Tag eine Tagesorakelkarte, gehört natürlich auch sie hier erwähnt. Wenn der ganze äußere Rahmen erstellt wurde, beginnt man damit, aufzuschreiben, was man an magischen Übungen, Zaubern, Orakeln, Sigilllenarbeiten oder sonstigem getan hat, und wann der Zeitpunkt der Erfolgskontrolle gekommen ist. Man soll hierbei sehr ausführlich vorgehen, lieber etwas zu viel als zu wenig aufschreiben. Wenn es später an die Fehleranalyse -62-
geht, wird man für jedes Detail dankbar sein, das einem hilft, herauszufinden, warum ein Experiment nicht geklappt hat. Das Tagebuch ist aber nicht nur Logbuch, es soll auch Lehrbuch sein. Es zeigt, mit welchen Übungen man sich wann, wie häufig und mit welchem Ziel beschäftigt hat, und ob das Ziel erreicht wurde. Es kann dazu benutzt werden, sich auch Jahre später vor Augen zu halten, womit man sein Studium begonnen hat. Es ist eine gute Entwicklungskontrolle, sich zu hinterfragen, ob man heute denselben Weg wieder gehen würde, oder ob man seine Einstellung in Bezug auf „Weltanschauungsfragen“ geändert hat. Wie für jedes andere Tagebuch, gilt auch beim magischen die Achtsamkeit seinen Aufzeichnungen gegenüber. Nicht nur, daß einen der Partner vielleicht für verrückt halten würde, wenn er liest, man hätte zwei Stunden die Aura eines Feuerzeugs studiert oder sich, um die traumhafte Zweizimmerwohnung zu bekommen, beim Sigillenladen in Lebensgefahr gebracht, als man sich den Kopf in einer Waschschüssel minutenlang unter Wasser hielt, um einem Nahtoderlebnis mit spasmischer Spannungsauflösung näherzukommen. Es gilt auch zu beachten, daß es Menschen gibt, denen solche Aufzeichnungen eine ganze Menge über den Schreiber und seine Fähigkeiten verraten. Und wer will schon, daß Unbefugte solches Wissen über einen selbst haben? Eine Ausnahme gibt es. Sie bezieht sich auf Lehrer/Schüler Verhältnisse. In der magischen Szene ist es nicht unüblich, daß der Lehrer sich von Zeit zu Zeit das Tagebuch zeigen läßt, um den Fortschritt des Neophyten zu überprüfen. Hier muß man selbst entscheiden, was man seinem Lehrer anvertrauen will. Möchte man sich einen privaten Rahmen erhalten, bleibt einem nur, ein zweites Tagebuch zu führen, in dem dann die Ausbildungsübungen verzeichnet sind. Doppelte Arbeit, aber zuweilen sinnvoll. Man weiß ja nie, ob der heutige Lehrer auch morgen noch volles Vertrauen genießt. -63-
Das Arbeitstagebuch gleichzeitig als Traumtagebuch zu benutzen, erweist sich als mühsam. Wer schon einmal für einige Zeit seine Träume aufgeschrieben hat, weiß, wieviel Seiten ein noch so kurzer Traum einnimmt, zumal einem ja noch tagelang später Details einfallen, die es dann einzufügen gilt. Ich empfehle, jeweils ein separates Buch zu führen. Das Traumtagebuch kann dann auch immer neben dem Bett liegen, wo man es am ehesten braucht. Wer nachts oder morgens erst seine Sachen, Buch und Stift zusammensuchen muß, hat meist schon den halben Traum wieder vergessen.
Taddeo Zuccari, Allegori der Träume
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Die Grundlagen der Schutzmagie Wer beginnt, sich mit den magischen Techniken und Ritualen zu befassen, sollte sich in erster Linie mit Schutztechniken auskennen. Schutz − wozu? Wovor? Der wichtigste Bereich ist der Körper und der Geist des Magiers selbst. Es muß also selbstverständlich sein, ihm besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Wie ein Soldat, der in die Schlacht zieht und neues unbekanntes Terrain erobern will, sollte auch er sich, im übertragenen Sinne, mit Helm, Schutzkleidung und Waffe versehen. Aura härtende Übungen ersetzen hier den Helm, die Robe das magische Gewand, die Schutzkleidung, und der Dolch dient natürlich als Waffe. Der Begriff „Waffe“ wird in der Magie vielseitiger als gewöhnlich benutzt. Auch der Stab, das Pentakel oder die Lampe werden als Waffe bezeichnet. Nun gilt es in der magischen Praxis weniger, gegen Gegner aus Fleisch und Blut anzutreten, sondern die Gefahren liegen eher im psychischen Bereich. Verwirrtheitszustände, Krankheit, Energieverluste und Halluzinationen sind häufig anzutreffende Auswirkungen, die auf Unvorsichtigkeit hindeuten. Ein auch oft zu beobachtendes Phänomen taucht auf, wenn ein Magier auf einen Gleichgesinnten trifft. Schnell kommt da der Verdacht auf, der andere wolle einem Schaden, wirke an einem Fluch oder suche den metaphysischen Kampf.
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Sei es, daß man sich zu wichtig nimmt oder an einer ausgewachsenen Paranoia leidet, 98% aller magischen Angriffe sind eingebildet. Man sollte sich einmal überlegen, wieviel Aufwand ein echter magischer Angriff macht und einschätzen, was den anderen bewegen könnte, diesen auszuführen. Sollte man aber wirklich mal Ärger mit einem „Kollegen“ haben, gilt es, die eigene Abwehr zu mobilisieren, die sollte eigentlich immer aktiv sein, und auf ungewöhnliche Ereignisse zu achten. Da ein magischer Angriff zuallererst immer die Abwehr durchlöchern muß, wird also das Immunsystem das erste Zielobjekt sein. Unerklärliche Erkältungszustände, Kopfschmerzen, Flimmern vor den Augen, eine Häufung von -66-
Unfällen sollten reichen, Alarmbereitschaft zu versetzen.
um
einen
in
höchste
Was kann man tun? Als erstes wären tägliche Schutzrituale, wie das KLEINE BANNENDE PENTAGRAMMRITUAL, anzuraten. DAS KLEINE BANNENDE PENTAGRAMMRITUAL Es ist der kleinste gemeinsame Nenner unter den Magiern der westlichen hermetischen Tradition. Es gibt viele Varianten, aber im wesentlichen sind die Unterschiede doch sehr gering. Man bezeichnet es häufig als das Grundrüstzeug des Magiers, weil es so viele verschiedene Aspekte abdeckt. Zum einen ist es ein vollständiges Schutzritual, zum anderen dient es in seinen Einzelteilen hervorragend zum Üben magischer Techniken, z.B. Imagination, Visualisation, Konzentration und Tranceschulung. Man nennt dieses Ritual auch die Glyphe der fünf Elemente: Feuer, Wasser, Luft, Erde und Äther. Es ist die Darstellung des Mikrokosmos, im Gegensatz zum Makrokosmos, der in der magischen Tradition mit den Planetenkräften gleichgesetzt wird.
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Aus der Zuordnung der Elemente ergeben sich bestimmte Bedeutungen. Das Erdpentagramm, das man als tägliches Schutzritual praktizieren sollte, wird von der Erde aus Richtung Äther, Feuer, Luft, Wasser zurück zur Erde gezogen. Ausführung: Der Magier steht Richtung Osten mit ausgestrecktem Zeigeund Mittelfinger, oder einem magischen Dolch. 1. Kabbalistisches Kreuz 2. Ziehen des Pentagramms und des Kreises 3. Anrufung der Erzengel oder Elemente, Visualisation weiterer Symbole 4. Kabbalistisches Kreuz 5. Entlassungsformel (nur am Ende eines Gesamtrituals) 1. Ziehe die Energie von oben herab auf die Stirn, berühre sie und vibriere kraftvoll ATHE Ziehe die Energie auf die Brust MALKUTH auf die rechte Schulte VE GEBURAH auf die linke Schulter VE GEDULAH kreuze die Arme vor der Brust LE OLAM falte die Hände vor der Stirn und zieh sie hinab auf die Brust AMEN Die hebräische Formel heißt in der Übersetzung: Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. So sei es. 2. Im Osten stehend, ziehe ein Pentagramm, atme ein, ziehe die Hand zur Brust zurück, strecke sie ruckartig wieder vor, mit
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dem Dolch oder den Fingern in die Mitte des Pentagramms und vibriere: JOD HE VAU HE Bewege dich mit ausgestrecktem Arm nach Süden und wiederhole alles, vibriere: AH - DO - NAI Drehe dich wie oben nach Westen, vibriere: ÄE - Hl - IAH Drehe dich nach Norden, vibriere: AH - G - LAH JHVH, ADNI, EHIH und AGLA sind die hebräischen Gottesnamen.
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3. Strecke die Arme seitlich aus, visualisiere dich als überdimensionales Kreuz, an dessen Schnittpunkt eine rote Rose blüht. Visualisiere jetzt die überlebensgroßen Gestalten der Erzengel. Wenn du sie wahrnimmst, vibriere: Vor mir
RAPHAEL
Hinter mir
GABRIEL
Zu meiner Rechten
MICHAEL
Zu meiner Linken
AURIEL
Um mich herum flammende Pentagramme und über mir strahlt der sechszackige Stern.
Alternativ können, statt der Erzengel auch die Hüter der Elemente angerufen werden. Zum Beispiel Herrscher der Luft, Herrscher des Wassers, Herrscher des Feuers und Herrscher der Erde. Als weitere Symbole werden ein gelber Stab (Luft), ein blauer Kelch (Wasser), ein rotes Flammenschwert (Feuer) und eine erdfarbende Ähre (Erde) visualisiert. -71-
Erläuterungen: Das Kabbalistische Kreuz dient zur Erhaltung und Stabilisierung der inneren Harmonie und Mittigkeit. Es sorgt für eine ausgewogene Aktivierung der feinstofflichen Körperenergien, verstärkt das Selbstvertrauen und die Selbstsicherheit und dient dem Wachsen des eigenen Willens. Die gesprochenen, vibrierten Mantras sollten nicht bewußt wahrgenommen werden, sondern man sollte ihren fremden Klang schwingen lassen. Der Schutzkreis an sich ist ein Symbol der Unendlichkeit. Weder Anfang noch Ende. Der Magier steht in der Mitte. Er ist in diesem Moment vollkommen Herr seines Universums und seiner Unendlichkeit. Der Kreis schützt ihn vor negativen äußeren Einflüssen und Ablenkung, er ist somit auch Symbol seiner Konzentration. Nie sollte man den Kreis während einer magischen Arbeit verlassen und auch immer andere Teilnehmer davon abhalten. Das Durchbrechen des Kreises ist wie das Öffnen einer Staumauer, ein ungeheurer Druck positiver und negativer Energie bricht über dem Magier zusammen und kann ihn unter sich begraben. Hier liegen die Ursachen für spätere Schmerzen und psychische Verletzungen. Eine andere Form von Bannungsritual, das man alternativ zum klassischen Pentagrammritual ausführen kann, ist der Chaosmagie entlehnt. Dieses von Pete Carroll entwickelte Ritual ist dem Pentagrammritual sehr ähnlich, verzichtet aber auf dessen sektiererisches Symbolsystem. Viele, die nicht mit dem hebräischen Mystifizismus und den kabbalistischen Studien vertraut sind, werden hier sicher mehr Kraft finden als in den alten Gottesnamen und Engelsbildern.
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Das Ritual beginnt mit einer Visualisation von Licht in den Bereichen Kopf, Hals, Herz/Lunge, Bauch und Genital/ Analgegend. Jede Visualisation wird von einem vibrierten Vokalton begleitet. Jeder Ton sollte dabei auch eine physische Empfindung im Körper herbeiführen, deshalb ist es ratsam, den Ton lange beim Ausatmen zu halten Man beginnt wieder im Osten und vibriert ein hohes IIIIIIIIII dann, mit Konzentration auf den Hals EEEE dann, mit Konzentration auf den Herz/Lungenbereich AAAA dann, mit Konzentration auf den Bauch OOOO und schließlich mit Konzentration auf die Genital/Analgegend UUUU Diese Tonleiter wird jetzt wieder rückwärts vibriert, bis man wieder im Kopfbereich angekommen ist (UUU; OOO; AAA; EEE; III). Jetzt werden mit der linken Hand die Pentagramme gezogen und bei jedem Balken die Vokale erneut intoniert.
Nun wendet man sich mit einer Vierteldrehung nach links und zeichnet erneut ein Pentagramm wie oben beschrieben. Das Ganze wiederholen, bis die Ausgangsrichtung Osten wieder erreicht ist. Dann beginnt man noch einmal die Vokale aufund abwärts durch den Körper laufen zu lassen. -73-
Talisman-Medaillen der P. aus dem „Petit Albert“, einem „Zauberbuch“ des 18. Jhs. (Köln 1722)
Dieses Ritual kann durch die Visualisation von Farben und Formen nach eigenem Gutdünken ausgeschmückt werden. Wirksamen Schutz bietet auch das Tragen eines Talismans oder Amuletts. Hier kann man auf vorgefertigte, aber speziell für die eigenen Belange geladene Amulette zurückgreifen, die man in speziellen Magiegeschäften kaufen kann. Besser ist es aber, wenn man sich sein persönliches Schutzamulett selbst herstellt. Dazu benötigt man eine materielle Basis, entweder eine Silberplatte, die man graviert, oder ein Stück Leder, das man beschriftet. Der eigenen Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist, daß man weiß, welche Symbole einem -74-
persönlich den Schutz, den man sucht, auch gewähren. Man kann hier astrologische, kabbalistische oder keltische Schutzglyphen verwenden. Sie müssen nur für einen selbst verständlich und wirksam sein. Ein besonderer Schutz für magische Praktiker ist das „andere Ich“. Hierzu erschafft man ein Abbild seiner Selbst, z.B. eine Puppe, die man mit Haaren, Nägeln und Körpersekreten erstellt. Diese Puppe wird auf den eigenen Namen getauft und einige Zeit ständig bei sich getragen. Ziel ist es, eine intensive Beziehung zu ihr aufzubauen. Sie wird in einem Ritual mit der eigenen Lebensenergie (Atem) belebt und soll fortan die fremden Energien, die an den Magier gerichtet sind, anziehen. Sie wird in ein Kästchen gelegt und an einem nahen und doch fernen Ort, z.B. im Keller aufbewahrt. Von Zeit zu Zeit empfiehlt es sich, die Puppe von diesen Energien zu reinigen. Eine ähnliche Methode ist der Schutz durch einen dunklen Kristall oder Stein. Man bearbeitet ihn so, daß er alle negativen Energien anzieht und in sich sammelt.
Auch ihn muß man von Zeit zu Zeit reinigen, oder man verwendet die gesammelte Energie in einem Ritual, in dem man beabsichtigt, negative Energie auszusenden. Diese Methode wirkt besonders gut zum Säubern und Reinhalten von Räumen. -75-
Die letzte vorgestellte Methode der Schutzmagie ist wohl die bekannteste. Man bediene sich der Kraft des Gebetes. Der Schutz eines persönlichen Gottes hat in der Magie Tradition, wenn auch keine Notwendigkeit. Wie man sieht, gibt es also eine Menge, um Problemen schon im Alltag vorzubeugen und es ist jedem anzuraten, die eine oder andere Technik regelmäßig zu praktizieren.
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Schutz und Ritual Bevor der Magier ein Ritual gestalten und es gefahrlos zelebrieren kann, muß er sich mit den verschiedenen Techniken magischen Schutzes auseinandersetzen. Es ist zu empfehlen, vor einem Ritual ein Bad zu nehmen, um den Alltag und die Sorgen symbolisch abzustreifen. Viele Hexen verwenden, entgegen allem Aberglauben, „Hexen würden Salz verabscheuen“, reines Meersalz als Badezusatz. Salz reinigt und zieht negative Energien vom Körper ab. Jede negative Energie kann in einem Ritual Nistplatz für destruktive Kräfte sein, von deren Existenz man erst dann etwas merkt, wenn es meistens schon zu spät ist. Als nächstes sollte der Raum gereinigt und geweiht werden, in dem das Ritual stattfindet. Zur Klärung der Atmosphäre eignet sich reiner Kirchenweihrauch hervorragend. Wenn alles zur vollsten Zufriedenheit vorbereitet ist, das Telefon und die Türglocke abgestellt sind, kann mit dem Ritual begonnen werden. RITUALPLAN: 1. Bannung und Ziehen des Kreises 2. Anrufung der gewünschten Energie Gottprinzips 3. Konzentration und Arbeit mit der Energie 4. Verabschiedung und Danksagung 5. Bannung 6. Entlassungsformel
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oder
des
Bannung: Sinn der Bannung ist es, den Raum noch einmal von schädlichen Einflüssen zu befreien und den Schnitt zwischen Alltagswelt und magischer Welt zu verdeutlichen. Das Aufladen mit Energie stärkt den Körper und macht ihn hart gegen Fremdeinflüsse. Das Ziehen des Kreises bewirkt eine Abgrenzung des Raumes. Alles, was außerhalb des Kreises geschieht, sollte nicht mehr interessieren. Die ganze Konzentration verlagert sich auf das Zentrum, den Kreisinhalt. Zum jetzigen Zeitpunkt sollte der Kreis nicht mehr verlassen werden. Als Bannungsrituale bieten sich an: DAS KLEINE BANNENDE PENTAGRAMMRITUAL DIE GNOSTISCHE BANNUNG Anrufung der gewünschten Energien oder Gottformen: Mit Hilfe einer, am besten selbst geschriebenen, Hymne ruft der Magier die entsprechende Energie an und betont ihre Vorzüge. Konzentration und Arbeit mit der Energie: Ziel ist es, in Verbindung mit der Energie zu kommen und mit ihrer Hilfe Zauber zu erwirken oder sonstwie Einfluß auf das Schicksal zu nehmen. Verabschiedung und Danksagung: Es ist nicht nur eine Sache der Höflichkeit, sich bei den Kräften, die einem helfen, zu bedanken. Schließlich will man ihre Hilfe ja noch öfter in Anspruch nehmen. Eine korrekte Verabschiedung soll gewährleisten, daß man nicht am nächsten
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Tag noch Restenergien im Raum hat, Kopfschmerzen oder Schlimmeres bescheren.
die
einem
Bannung: Es ist ratsam, eine gewisse Symmetrie in seinen Ritualen einzuhalten. Die Abschlußbannung schließt den Kreis und stärkt wieder den physischen Körper. Entlassung : Diese Entlassung bezieht sich auf nicht bewußt angerufene Energien. Jedes Ritual wirkt in der Anderswelt wie ein kleines Leuchtfeuer, und die unterschiedlichsten Wesen und Energien werden davon angezogen. Um sie wieder in ihre eigenen Gefilde zurückzuschicken, erweist es sich als nützlich, sie zu entlassen. Beispiel für eine Entlassungsformel: „Hiermit verabschiede ich alle Energien, die durch dieses Ritual gebunden wurden. Zieht hin in Freiheit, Friede herrsche zwischen euch und mir.“ Was immer man tut, um sicher zu sein und zu arbeiten, man tue es mit dem Höchstmaß an Konzentration und mit seinem stärksten Glauben.
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Kleine Zauber für den Alltag Es müssen nicht immer große Rituale sein, wenn man seinem Schicksal ein wenig auf die Sprünge helfen will. Magie funktioniert auch im Alltag, z.B. wenn man Wünsche nur denkt und sie unvorhergesehen, ohne eigenes Zutun, in Erfüllung gehen. Bevor das aber reibungslos klappt, nimmt man kleine Rituale, die die Energien in die richtige Richtung lenken. Besonders einfach, überall ausführbar und schön von der Atmosphäre her, ist der Kerzenzauber. Er ist eine der schlichtesten und doch wirkungsvollsten Techniken der Volksmagie. Schon immer wurden die Kerze und ihr Licht als Symbol der Erleuchtung gesehen. Manchmal setzte man die Flamme auch der menschlichen Seele gleich. Durch das Präparieren der Kerze wird diese zum magischen Instrument. Das Verwenden von Wachs hat in der Magie eine lange Tradition. Am bekanntesten dürften die Wachspuppen der VOODOO Magie sein. Man formt aus Wachs das Abbild des Menschen, für den man den Zauber wirken will, man steckt einige persönliche Gegenstände wie Haare, Fingernägel o.ä. in das Wachs hinein, tauft die Puppe auf den Namen des Klienten und verfährt mit ihr, als sei es die Person selbst. Die bekannten Nadeln, die man oft in den Körper der Puppe sticht, sollen der Person nicht unbedingt schaden. Sie fokussieren die Energie in bestimmte Körperpartien und können so auch sehr heilsame Wirkungen zeigen. -81-
Die Kerzenmagie wird häufig in der Heilungs- und Schutzmagie verwendet. Wichtig ist zu wissen, daß jede Kerzenmagie mit den energetischen Kräften des Lichts arbeitet. „Licht“ sollte hier nicht moralisch verstanden werden, sondern technisch. Man bereitet die Kerze vor, indem man sie mit dem Ritualziel entsprechenden Symbolen verziert, vielleicht noch mit kleinen Edelsteinen schmückt, sie mit dem entsprechenden Öl einreibt und auf den Namen des Klienten tauft. Während der Vorbereitung sollte der Geist auf die Zielrichtung des Zaubers ausgerichtet sein. Je tiefer die Konzentration, desto kraftvoller die Wirkung, die durch die Kerze ausgelöst wird. Zuerst muß die Kerze von Staub und negativen Energien gereinigt werden. Dazu kann man Weihwasser oder Alkohol verwenden. Danach lege man die Kerze auf eine saubere Unterlage und spreche ein Gebet über sie, bei dem man z.B. den entsprechenden Gott anruft, der der späteren Zielsetzung verwandt ist (Merkur, Mond usw.). Jetzt werden mit einer Nadel oder einem kleinen Messer die Namen und Symbole in die Kerze graviert. Das Öl sollte immer von der Mitte nach oben und von der Mitte nach unten auf der Kerze verstrichen werden. Niemals das Öl in einem einzigen Strich über die ganze Kerze verstreichen. Während des Ölens sollte man auf dem Höhepunkt seiner Konzentration angelangt sein. Benötigt man für eine Kerze unterschiedliche Öle, wasche man sich zwischendurch die Hände, damit das Öl sich nicht vermischt. Man achte darauf, daß man auf einer Kerze nicht mehrere Öle verwendet, die sich gegenseitig in ihrer Wirkung blockieren. Entsprechende magische Öle wären für die Liebe z.B. „COME TO ME“, „LOVE“ und „ATTRACTION“ ; für Einflußzauber „COMMAND AND COMPELLING“ und für Geldzauber „MONEY DRAWING“. -82-
Diese Öle kommen aus den Vereinigten Staaten, wo sie nach alter Tradition hergestellt werden. Seit einiger Zeit ist es auch in Deutschland möglich, sie in magisch/esoterischen Fachhandlungen zu beziehen. Wer seine Rituale und Zauber etwas symbolischer gestalten will, sei auf die Zuordnungstabelle im Anhang verwiesen. Das Ritual beginnt mit einer kleinen Bannung oder einem Gebet, dann entzündet man die Kerze mit dem entsprechenden Willen und der starken Imagination. Mit Entzünden der Kerze wird der Wille übertragen und durch den Rauch der Flamme dem Kosmos übergeben.
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Kerzenzauber für die Liebe: Man nehme eine rote und eine grüne Kerze. Rot für die Marskraft, den Mann, und Grün für die Venuskraft, die Frau. Man präpariere die Kerzen mit den Namen derer, für die sie wirken sollen und verziere sie den eigenen Vorstellungen entsprechend. Beide Kerzen werden jetzt in heißem Wasser zusammengebracht und, sobald das Wachs weich und formbar ist, ineinander verschlungen. Nachdem sie wieder ausgehärtet sind, werden sie rituell, d.h. unter größtmöglicher Konzentration und Imagination, entzündet. So wie die Kerzen miteinander leuchten, so wird das Paar in Liebe zueinander entbrennen. Dieser Zauber kann zur Auffrischung einer bestehenden Partnerschaft, oder zum Zusammenführen von zwei Personen verwendet werden. Es bietet sich an, diesen Zauber in ein Venusritual zu integrieren. Kerzenzauber für eine Trennung: Man nehme eine rote und eine grüne Kerze, bereite sie vor und taufe sie. Beide Kerzen werden nebeneinanderstehend entzündet. Nach einigen Minuten löscht man eine der Kerzen. Während die eine Kerze allein weiterbrennt, wird die andere alle zehn Minuten einige Zentimeter weiter weg gestellt. So fährt man fort, bis sie am Ende aus dem Licht der brennenden Kerze verschwunden ist. Um die Wirkung noch zu vertiefen, kann man einen Spiegel zwischen die Kerzen stellen, so daß die brennende Kerze ihr Licht nur noch auf sich selbst reflektiert.
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Es versteht sich von selbst, daß es nicht mit dem bloßen Agieren des oben Geschriebenen getan ist, sondern daß man natürlich in der Lage sein muß, Magie wirken zu lassen. Die Fähigkeit, als Kanal magische Kraft fließen zu lassen, muß geübt und perfektioniert werden. Sonst wäre es ja auch zu einfach, und jeder würde nur noch herummanipulieren. Ein Kerzenzauber für Gesundung: Man nehme ein Foto der Person, der man helfen möchte, und stelle es hinter eine präparierte und getaufte weiße Kerze, Während die Kerze brennt, visualisiert man ununterbrochen, wie die Energie der verbrennenden Kerze als Gesundungsenergie in die angegriffene Person übergeht. Die Kerze muß an einem Stück ausbrennen und darf nicht einmal durch Zugluft verlöschen. Da Kerzen oft eine Brenndauer von mehreren Stunden haben, sollte man sich vorher über den Kraftakt im Klaren sein und sicherstellen, daß man selbst genug Energie hat, um diesen Zauber durchzuhalten. Danach gönne man sich selbst ein paar Tage absolute Ruhe, um seinen Energiehaushalt wieder ins Lot zu bringen. Der Kerzenzauber und der Puppenzauber sind nur eine kleine Auswahl der möglichen Zauber. Gerade in der Hexentradition ist der Knotenzauber von besonderer Bedeutung. Man sagte den Hexen nach, sie hätten im Zweiten Weltkrieg den Engländern geholfen, indem sie durch Knotenzauber Sturm entfacht und so feindlichen Schiffen die Landung an der Küste unmöglich gemacht hätten. Ein Knotenzauber benötigt ein Band, in das man drei, sieben oder neun Knoten knotet. Beim Zusammenziehen werden die Energie und Zielrichtung des Knotens fokussiert. Der Zauber -86-
wird wirksam, wenn der Knoten unter bestimmten Bedingungen geöffnet wird. Es ist ratsam, sich immer einen Vorrat an solchen Zaubern anzulegen. Knotenzauber werden benutzt, um das Wetter zu beeinflussen, der Liebe neues Feuer zu geben, eine Person aus der Abhängigkeit einer Beziehung zu befreien oder eine kranke Energie in einem Knoten zu binden, damit ihre schädigende Wirkung versiege. Eine neue moderne Variante der Zauberei ist die sogenannte „Küchenmagie“. Hier verwendet der Magier die Gegenstände, die er gerade zur Hand hat und entwickelt spontan einen Zauber. Er kann einige Kieselsteine nehmen, sie auf den Namen der Menschen taufen, die er aus seiner näheren Umgebung verbannen will und sie weit ins Meer oder einen See werfen. Er kann eine Energie, die er sich zuführen will, in einen Kuchen backen und diesen verspeisen. Dinge, die er loswerden will, kann er z.B. in einen Apfel geben oder schreiben und diesen den Vögeln als Futter in einen Baum hängen. Die Grenzen dieser Zauber sind die Grenzen seiner Phantasie.
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Alles ist möglich, vorausgesetzt natürlich, er hat seinen Willen, seine Imagination und die Fähigkeit zur kontrollierten Trance perfektioniert. Eine beliebte Erweiterung jeglicher Zauber ist, sie mit einem Spruchzauber zu vervollständigen. Spruchzauber können aber auch allein, wie ein Mantra angewendet, wirkungsvoll sein. Einen Zauberspruch muß/sollte man nicht aus einem Zauberbuch kopieren, sondern selbst erstellen. Die eigene Entwicklung läßt ihn stärker sein, da er nicht auswendig gelernt, sondern aus der eigenen Seele kreiert wurde. Er sollte nicht zu lang sein und muß nicht einem Gedichtwettbewerb standhalten können. Wichtig ist, daß die Zielsetzung klar definiert und der Spruch eingängig ist. Beispiele: GELD UND MÜNZE FREUNDE MIR KOMMT HERBEI ICH WARTE HIER. LIEBE IST IN MIR ERWACHT WILL DAS „XXX“ MICH GLÜCKLICH MACHT FEUER, WASSER, LUFT UND ERDE MACHT, DASS WIRKLICHKEIT ES WERDE. MIT DER MACHT VON STEIN SCHWERT REISS ICH MEINE FEINDE NIEDER NIEMANDEM SEI ES GEWÄHRT DAS ZU TUN, WAS MIR ZUWIDER.
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UND
Um einem Zauber noch mehr Wirkung zu verleihen, ist es sinnvoll, die Mondphasen und Wochentage mit in die Planung einzubeziehen. Die Phase des zunehmenden Mondes, die Zeit zwischen Neumond und Vollmond, ist günstig für alle Zauber, die mit Wachstum zu tun haben. Das Wachsen der Liebe, des Bankkontos, der Gesundheit und ähnliches.
Peter Apian, Astronomicum Caesareum, Ingolstadt 1540
Die Phase des abnehmenden Mondes, die Zeit zwischen Vollmond und Schwarzmond, ist günstig für alles, was sich auflösen soll. Feindschaften, zerstörerische Elemente, Krankheiten, Mangel, Trennungen.
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Reine Heilungsrituale sollte man genau zu Vollmond vollziehen. Während der Schwarzmondphase, die drei Tage bis der Neumond erscheint, sollte man jede Form von Zauberei unterlassen. Dies ist die Zeit der schwarzen Magie. Die Wochentage werden jeweils von einem Planeten regiert und man kann dessen Kraft sehr gut zur Unterstützung der Magie heranziehen. SONNTAG: Sonne Dieser Tag ist günstig für Heilrituale, Reichtumsmagie, Hilfe bei Ärger mit Behörden und Ämtern, Freundschaften. MONTAG: Mond Dieser Tag ist günstig für Hellseherei und Orakel, Angelegenheiten, die mit Kindern zu tun haben, Frauenthemen, Handel und Versöhnung. DIENSTAG: Mars Dieser Tag ist günstig für Durchsetzungsrituale, Kampfmagie, das Bannen von Feinden, Selbstschutz und Aufbau von Mut. MITTWOCH: Merkur Dieser Tag ist günstig für alle Angelegenheiten, die mit Kommunikation, Handel, Heilung, Reisen, Intellekt, Verbindungen und Prüfungen zu tun haben. DONNERSTAG: Jupiter Dieser Tag ist günstig für Reichtumsmagie, Ausdehnung des Machtbereichs, Ehre, Gesundheit, Freundschaft und Großzügigkeit.
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FREITAG: Venus Dieser Tag ist günstig für alle Rituale, die mit Liebe, Schönheit, Kreativität, Sexualität und dem Reisen zu tun haben. SAMSTAG: Saturn Dieser Tag ist günstig für Erfolgsrituale bei Unternehmungen, Landwirtschaft, Konzentration, Ausbau der magischen Fähigkeiten. Meditationen über die Zeit und den Tod finden hier statt. Wer immer einen Zauber wirkt, sollte sich im Klaren darüber sein, daß er es mit seinem Gewissen vereinbaren können muß, wenn er in das Schicksal fremder Menschen eingreift. Wer glaubt, sein Zauber würde ihm schlechtes Karma bringen, oder sein Gegenüber sei so gut gegen Beeinflussung geschützt, daß die Energie verstärkt zurückschlägt, oder aber er selbst hat Glaubenssätze in sich, die ihm nach der Aktion ein schlechtes Gewissen bescheren, der lasse besser die Finger davon. Im besten Fall wirkt der Zauber nicht, weil die unbewußte Energie dagegen arbeitet, im schlimmsten Fall bringt man sich selbst zu Fall. Fazit, was immer man tut, tue man mit vollster Verantwortung. Das „Problem“ an der Magie, ist, daß sie funktioniert!
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Talismane, Amulette und Fetische Jeder, der magisch arbeitet, kommt irgendwann mit Talismanen oder Amuletten in Berührung. Sei es, daß er sich ein Schutzamulett anfertigt oder einen Zauber in einen Talisman hineingibt. Auch wenn man für seine Mitmenschen arbeitet, werden häufig Talismane als materielle Grundlage und sichtbares Ergebnis der Arbeit benutzt. Als erstes muß man den Unterschied zwischen Talisman und Amulett kennen. Ein Talisman ist für etwas, z.B. für Kraft, für Gesundheit usw. Ein Amulett ist gegen etwas, z.B. gegen Kraftverlust, gegen Krankheit usw. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist die oben angeführte Unterscheidung verschwunden. Der Begriff Talisman hat etwas leicht Negatives, er wird fast synonym für Aberglauben gebraucht. Sprechen wir also von Amuletten und meinen sowohl als auch. Ein Amulett ist ein Objekt, das durch eine „Ladung“ zum Träger bestimmter Energien wird. Es wird entweder am Körper getragen oder an der heimischen Wand befestigt, um seine Aufgabe zu erfüllen. Jeder hat schon mal die schutzversprechenden Hufeisen an Haus- und Scheunentüren gesehen. Ein echtes Amulett muß durch Energetisierungstechniken (kreative Visualisation) programmiert werden. Es ist mehr als sinnvoll, sich die Zuordnungen der Planetenprinzipien, der Elemente und die Kenntnis der Metalle zunutze zu machen. Form, Material und Ornamente sollten den magischen Regeln und Praktiken entsprechen. Ein Amulett, das darüber hinaus noch nach genauen astrologischen Gesichtspunkten, Zeitpunkt -94-
und Aspektierung der Planetenstände, geschaffen wurde, ist ein hochwirksames Werkzeug des Magiers. Es ist sinnvoll, an das Amulett zu glauben, denn der Glaube an etwas Existierendes ist der Beginn, es wahr werden zu lassen. Natürlich greift diese Grundlage auch umgekehrt. Um etwas zu zersetzen, entzieht man ihm die Glaubensenergie. Die einzige Möglichkeit übrigens, als Mensch den Göttern Gegenwehr zu zeigen. Die Zwecke, für die Amulette hergestellt werden können, sind Legion, sie werden nur durch die Grenzen des Wissens und der Vorstellungskraft beschränkt. Ein Fetisch ist eine „halbautomatische“ Wesenheit, die im Dienste des Magiers steht, und bestimmte Aufgaben für ihn übernimmt, z.B. Bewachung seines Besitzes oder seines Tempels. Fetische finden wir besonders bei naturbezogenen Kulturen. Häufig werden Bäume, die bei Ritualen immer wieder aufgesucht werden, mit der Zeit zu Fetischen. Man geht davon aus, daß sie belebt sind und bringt ihnen zu bestimmten Zeiten Opfergaben dar. Ein Fetisch kann aber jede erdenkliche Form annehmen. Eine Reliquie ist genauso möglich, wie eine extra geschaffene Figur, die während eines Rituals mit Lebenskraft erfüllt wird. Fetische muß man pflegen, sie sind nur so lange zuverlässige Helfer, wie man ihnen die nötige Aufmerksamkeit und die entsprechenden Opfer darbringt.
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Der magische Spiegel Wie schon erwähnt, ist der magische Spiegel heute nicht mehr so häufig in Gebrauch. Zu Unrecht, meiner Meinung nach. Aber es ist eine Sache der persönlichen Vorliebe, mit welchen Objekten man orakelt oder meditiert. In der Anwendung ist der Spiegel am ehesten mit der Kristallkugel zu vergleichen. Wer mit dem nachfolgenden Ritual also seine Kugel weihen will, muß das im Text nur übertragen. Das Ritual soll als Beispiel für Ladungen und rituelle Kreativität dienen. Doch zunächst möchte ich etwas über den Spiegel im allgemeinen sagen. Er ist ein Hilfsmittel zur Erkenntnis von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Er kann als Tor in die Anderswelt dienen und darüber hinaus den Kontakt mit den persönlichen inneren Führern vereinfachen. Mit dem Spiegel hat man ein Instrument, das der Entspannung der Augen dient und die Visualisationfähigkeit fördert. Um mit dem Spiegel zu arbeiten, sollte man zuerst eine Frage formulieren. Am besten, man schreibt sie sogar auf. Man entspannt den Geist und beginnt sich dann auf sein Ziel zu konzentrieren, bleibt dabei aber gelöst. Verkrampfungen führen bloß zu Kopfschmerzen. Man sollte auf seinen Atem achten und einen angenehmen Atemrhythmus finden.
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Die Augen bleiben einige Zeit geschlossen, bis sich der Körper ganz entspannt hat. Dann öffnet man sie und schaut, möglichst ohne zu blinzeln, in den Spiegel. Anfangs kann es zu einem unangenehmen Tränenfluß kommen, den man ignorieren sollte. Augenärztliche Unbedenklichkeit natürlich vorausgesetzt. Man entfokussiert seinen Blick, stellt die Augen auf Weitsicht, und läßt alles auf sich zukommen. Ohne es zu kommentieren sollte man Dinge, die man sieht, einfach nur wahrnehmen. Nach einiger Zeit schließt man die Augen und bringt sich wieder in seinen Normalzustand. Jetzt können die Augen geöffnet werden, und nun ist die Zeit da, um das Gesehene aufzuschreiben und zu deuten. Während der Spiegelarbeit sollen sich kein Licht und kein Gegenstand im Spiegel spiegeln. Man stellt zwei Kerzen leicht hinter dem Spiegel auf, die Kerzen können durch ihre Farbgebung die Zielsetzung des Rituals unterstreichen.
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Weiheritual für den Spiegel Dieses Ritual macht man nur einmal, nämlich dann, wenn man den Spiegel für die zukünftige Arbeit vorbereitet. Man nehme: Zwei Räuchergefäße Mond und Neptunräucherung Mond und Neptunöl für die Kerzen und den Spiegel Einen Mondstein Eine Kristallschale mit klarem Wasser Zwei Kerzen, silbern und weiß 1. Man salbe die silberne Kerze mit dem Mondöl und die weiße mit dem Neptunöl. 2. Man erschaffe einen magischen Kreis. 3. Man entzünde die Räucherungen in den Gefäßen und rufe dabei die Götter herbei: MOND: MOND, DU SCHIMMERNDER MOND, DU GLIMMERNDER MOND UND MONDIN ICH RUFE DICH AN SEGNE DEN SPIEGEL UND NIMM DICH SEINER AN.
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NEPTUN: NEPTUN, DU IRRER NEPTUN, DU WIRRER NEPTUN, NEPTUN ICH RUFE DICH AN SEGNE DEN SPIEGEL UND NIMM DICH SEINER AN. 4. Der Mondstein wird in die Wasserschale gelegt und ein Tropfen Mondöl beigegeben. 5. Anrufung: „OH IHR GEISTER DER WELTEN, KOMMT HERBEI, HABT TEIL AN SPIEGELZAUBEREI, ICH RIEF DEN MOND, ICH RIEF DEN NEPTUN, BEIDE MÖGEN NUN NICHT RUHN. MÖGE DER SPIEGEL SICH MEINER ERFREUN, MÖGE ICH WALTEN, OHNE ZU REUN. SPIEGEL, NIMM HIN NUN MEINEN RAT UND SETZE UM MEIN WORT IN TAT. MÖGEST DU IMMERDAR WAHRHEIT UND EINGEBUNG SCHENKEN. MÖGEST DU EIN WIDERSCHEIN DES WAHREN WILLENS SEIN UND MIT KRAFT UND STÄRKE DIENEN. MÖGEST DU IN LIEBE HANDELN, ALS FÜHRER IN UNBEKANNTEN WELTEN. MÖGEST DU FEST UND BESTÄNDIG BLEIBEN; IN WEISHEIT UND STÄRKE. SO SOLL ES SEIN!!! -101-
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Die Hände werden mit dem mondischen Wasser befeuchtet. Die Rückseite des Spiegels wird mit den Planetenölen bestrichen. 7. Man visualisiert, wie sich der Spiegel mit Licht erfüllt. 8. Der Mondstein wird auf den Spiegel gelegt und verbleibt dort für mindestens eine Nacht, besser für neun Nächte 9. Danksagung an die Planetenkräfte 10. Auflösung des Kreises 11. Nachbearbeitung durch Niederschrift Nun ist der Spiegel für seine zukünftigen Aufgaben bereit.
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Der Magier ist Herr seines Universums − Was heißt das? Für den Menschen im Allgemeinen und für den Magier im Besonderen ist es wichtig, zu erkennen, daß ER für seine Empfindungen, Stimmungen und sein soziales Umfeld verantwortlich zeichnet. Er kann sich nicht herausreden, daß er ja so schlechte Lebensvoraussetzungen, zu wenig Geld und damit keine Möglichkeiten für die individuell von ihm gewünschte Lebenssituation hat. Er muß lernen, daß es seine eigene Entscheidung ist, ob er in seinem Leben eine Opferrolle einnimmt, oder die Fäden seines Schicksals selbst spinnt. Der erste Schritt ist es, sein Denken zu ändern. Die meisten Menschen werden durch Erziehung und Umwelt erst einmal klein gehalten. Man „lernt“, daß immer andere schuld sind, und man ja doch nichts machen kann. Egal, ob es das Aussehen, die Beliebtheit, die Finanzen, der Job o.ä. ist, man gibt die Verantwortung gern ab, kann sich beklagen und wird trotzdem nie etwas verändern. Viele nähern sich der Magie in der Hoffnung, mit etwas Zauberei könnten sie plötzlich alles möglich machen. Auffallend ist bei vielen der vorrangige Wunsch, andere Menschen zu manipulieren. Aber wie soll das gehen, wenn man nicht einmal sich selbst manipulieren kann?
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Wie soll der eigene Geist Dinge bei Fremden bewirken, wenn er es nie gelernt hat, bei sich anzufangen. Sicher erwartet niemand, daß ein Magier immer gesund, gut gelaunt und steinreich ist. Aber die Grundstimmung, sein unmittelbares Umfeld sollte seinen Vorstellungen doch nahekommen. Schließlich ist Magie in erster Linie für die eigene Entwicklung einzusetzen. Daran kann man sie am besten lernen, kontrollieren und verfeinern. Erst wer dies vollständig beherrscht, sollte sich an Fremdbeeinflussung wagen. Wer herrschen will, sollte erst einmal dienen lernen! Nicht einem anderen, sondern seinen eigenen Gesetzen. Nur wer Schritt für Schritt den Weg der Vervollkommnung geht, gerät nicht ins Stolpern und beginnt auch seine, vielleicht ursprünglich niederen Beweggründe zu relativieren. Wer erst mal begriffen hat, daß er sich den zickigen Nachbarn durch Gedankenkraft selbst gewählt hat, weiß, er braucht nur sein Denken ändern, und schon verändert sich seine Realität. Dann braucht es keine dramatischen Rituale, die nur die Auswirkung von Fehldenken und nicht die wirkliche Wurzel des Übels zerstören. Lernaufgaben haben die unangenehme Eigenschaft so oft wieder zu erscheinen, bis sie bearbeitet sind. Sie immer wieder zu erschlagen, kostet nur Kraft, die man sinnvoller einsetzen kann. Man muß sich klar machen, daß man mit jedem Gedanken eine Art Bestellung an das Universum gibt, die sich früher oder später erfüllt. Dieses Wissen können wir sehr gut nutzen, um uns ein angenehmes und erfülltes Leben zu bescheren. Der Gedanke „Niemand liebt mich“ bestellt eine Welt, in der wir immer auf's Neue Lieblosigkeit und Ablehnung erfahren.
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Der Gedanke „Ich bin liebenswert“ zieht Erfahrungen an, daß man unsere Nähe sucht und wir begehrt werden. Um diese Dynamik wirklich zu erfassen, sollte man folgende Übung machen: Gehe auf eine Party oder zu einem ähnlichen Ereignis. Lasse den Kopf und die Schultern hängen und sage dir innerlich immer wieder „Ich bin unattraktiv und langweilig“. Beobachte, wie die Menschen auf der Party auf dich reagieren. Gehe einige Zeit später auf eine vergleichbare Party. Nimm eine gerade Körperhaltung an und sage dir innerlich immer wieder „Ich bin attraktiv und man sucht gern das Gespräch mit mir“. Beobachte, wie die Menschen auf der Party auf dich reagieren. Diese Übung ist phantastisch, um herauszufinden, wieviel Einfluß man selbst an einer hohen Lebensqualität hat. Wer nun den ersten Schritt, der ERKENNTNIS, hinter sich hat, widme sich dem zweiten, dem WÄHLEN. Am Anfang ist es sinnvoll, sich seine neuen Leitsätze aufzuschreiben. Am besten mehrmals. Unser Unterbewußtsein braucht einige Zeit um sich neu zu konditionieren. Also nicht gleich ungeduldig werden, wenn am Anfang nicht alles sofort klappt. Auch sollte man nicht zu viele Veränderungen auf einmal vornehmen. Jeder noch so kleine Erfolg trainiert unser Selbstvertrauen, und mit der Zeit ist es ein leichtes, sich seine gesamte Umwelt nach seinen Wünschen zu gestalten.
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Meditation als Grundlage der Magie Wenn man von Meditation hört, denkt man sicher zuerst an fernöstliche Weisheiten und buddhistische Praktiken. Aber auch unsere europäische Magie kommt nicht ohne sie aus. Das heißt, die Magie schon, aber der Magier nicht. Meditation heißt erst einmal lernen, den Geist ruhigzustellen. Für uns ist es unglaublich schwer, einmal für einen Augenblick Gedankenleere herzustellen. Versuchen Sie es mal. Schließen Sie die Augen, atmen Sie tief durch und versuchen Sie an absolut nichts zu denken. Es gelingt nicht, stimmt’s? Man glaubt gar nicht, was einem plötzlich für Gedanken kommen. Da fällt einem ein, daß die Wäsche mal wieder gewaschen werden muß. Ist die Steuererklärung eigentlich schon zurückgekommen? Hat die Katze schon gefressen? Und und und! Gedanken, die im Alltag nicht auffallen, wechseln sich so schnell ab, daß wir sie nicht mehr bewußt wahrnehmen. Um Magie zu praktizieren, muß man aber sein Unterbewußtsein steuern können. Auf Kommando muß sich alle Konzentration auf einen Punkt fixieren. Wie kann man das also lernen? Der einfachste Weg beginnt mit einer Objektmeditation. Man wähle sich einen Gegenstand, der die Vorstellungsgabe am Anfang nicht allzu sehr strapaziert. Ein handgroßer Stein bewährt sich hier oft am besten. Man nimmt also diesen Stein, befühlt ihn, betrachtet ihn von allen Seiten und macht sich mit ihm auf jede erdenkliche Weise vertraut. Die ihm innewohnenden Kräfte läßt man zum jetzigen Zeitpunkt außer acht.
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Als erstes nimmt man eine bequeme Meditationshaltung ein. Am leichtesten läßt es sich im Schneidersitz mit geradem Rücken meditieren. (Ein Kissen unterlegen). Der Stein wird mit beiden Händen gehalten, die Hände liegen auf den Oberschenkeln auf. Mit noch geöffneten Augen schaut man sich den Stein so lange an, bis man das Gefühl hat, man kann ihn leicht vor dem inneren Auge visualisieren. Dann schließt man die Augen. Ist der Stein zu sehen? Wenn nicht, bitte die Augen wieder öffnen und so lange trainieren, bis man ihn mit geschlossenen Augen sieht. Als nächstes konzentriert man sich auf nichts anderes als diesen Stein. Seine Form, seine Farbe und seine reine Existenz. Wann immer man merkt, daß die Konzentration abhanden kommt, daß sich fremde Gedanken einschleichen, kommt man sofort zum Stein zurück. Auch wenn die Gedanken noch so spannend sind, ein Thema auftaucht, über das man schon immer mal nachdenken wollte, weg damit, zurück zum Stein. Am Anfang genügen 15 Minuten dieser Übung. Man sollte aber versuchen, sie mit der Zeit etwas auszudehnen. Wenn man es schafft, die Steinmeditation einige Zeit ohne störende Gedankenunterbrechungen durchzuhalten, kann man den Stein weglegen. Er hat sich inzwischen sicher so in das Unterbewußte gebrannt, daß er wie ein Anker funktioniert. Stein = Abbruch aller Abschweifungen. Die nächsten Meditationen werden jetzt nur mit diesem Anker durchgeführt. Hat man hier eine gewisse Perfektion erreicht, kommt die nächste Übung. Statt auf ein Bild (Stein) konzentriert man sich auf einen Ton. Dies kann ein klassisches Mantra wie OM MANI PADME HUM oder eine andere, möglichst für uns sinnlose Silbe sein. In der Meditation wird nun versucht, die ganze Zeit diese Silbe zu wiederholen. Inzwischen dürfte der Geist so weit geschult sein, daß die ablenkenden Gedanken auf ein Minimum reduziert sind. -109-
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Man kann jetzt dazu übergehen, sich ein bestimmtes Meditationsthema zu wählen. Hier geht es darum, seine Gedanken themenspezifisch zu fokussieren und mit etwas Glück sogar Antworten auf tiefe Bewußtseinsfragen zu bekommen. Themen hierfür können sein: Der Sinn des Lebens. Der magische Weg. Gibt es einen Gott? Wie offenbart er sich mir? Wenn es Probleme gibt, den Übergang zwischen Alltagsgeschehen und Meditation schnell zu meistern, empfiehlt es sich, ganz einfach rückwärts zu zählen. Bei besonders großen Schwierigkeiten beginnt man bei 100, wenn man recht schnell zur Ruhe kommt, reichen meist 20 aus. Der nächste Schritt ist die kreative Meditation. Sie ist die Vorstufe zur Mentalmagie. Mentalmagie bedeutet nichts anderes, als Magie ohne äußere Hilfsmittel, nur mit reiner Gedankenkraft zu bewirken. Bei der kreativen Meditation geht es darum, innere Bilder zu erschaffen. Man beginnt mit den Elementmeditationen. FEUER: Man baut vor seinem inneren Auge eine ausgedörrte Landschaft auf. Vielleicht sieht man einen Vulkan, dessen Lava glühend über den Boden quillt. Alles, was dem Unterbewußten zum Thema Feuer und Hitze einfällt, sollte hier in Bildern und, wenn möglich, auch in Gefühlen hervorgebracht werden. Wenn man bei dieser Meditation ins Schwitzen gerät, ist das ein Zeichen für Erfolg.
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WASSER: Vor dem inneren Auge entsteht diesmal eine Landschaft, die das Element Wasser ausmacht. Ein tosender Ozean, ein Überschwemmungsgebiet oder ein mentaler Tauchgang in einem Bergsee. LUFT: Hier geht es um das Gefühl des freien Falls, des Fliegens oder der Visualisation von Sturm und Wolkenfeldern. ERDE: Wie fühlt es sich an, wenn man in einem Erdloch vergraben ist? Man kann auf mentale Art in einen Bergwerksschacht oder eine Höhle einsteigen. Der Phantasie sind bei diesen Übungen keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist, das Element so intensiv wie möglich zu erleben. Je mehr Sinne dabei zum Einsatz kommen, desto besser. Wer seine Kreativität auf diese Art vervollkommnet hat, kann sich daran machen, magische Rituale beim Meditieren zu kreieren. Es ist auch möglich, Antworten auf ein Orakel zu bekommen. Man geht mit einer Frage in die Meditation hinein und läßt dann Bilder aufsteigen, die später gedeutet werden. Ganz wichtig, und immer wieder gern verdrängt, ist die Notwendigkeit, alles, was beim Meditieren passiert, aufzuschreiben. Selbst wenn gar nichts passiert oder man die Meditation ausfallen läßt, sollte man sich darüber Notizen machen. Es kann zu einem späteren Zeitpunkt ungeheuer wichtig werden, die Erlebnisse noch mal nachzubearbeiten. Vielleicht wiederholen sich manche Erscheinungen oder -112-
Antworten aus der Meditation im Traum oder in einem Ritual. Daß es manchmal ganz schön viel ist, was man da aufzuschreiben hat, kann ich verstehen, aber aus eigener Erfahrung kann ich nur jeden eindringlich dazu animieren. Selbst wenn es manchmal Jahre dauert, bis sich die Erfahrungen auszahlen, sie zahlen sich aus!!!
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Schwarze und Weiße Magie Immer wieder werde ich gefragt, ob ich denn nun weiße oder schwarze Magie praktiziere. Was man damit genau wissen will, ist, ob ich gute oder böse Magie betreibe. Eigentlich ist die Antwort ganz einfach, aber sie wirft immer neue Fragen auf. Es ist so, daß es gar keine schwarze oder weiße Magie gibt, sondern nur weiße und schwarze Magier. Die Magie an sich ist völlig farbenlos, oder auch kunterbunt, wie man will. Aber sie ist nicht durch ein Extrem zu benennen. Vergleiche man doch die Magie mit der Energie des Feuers. Das Feuer kann wärmen, helfen, ein Essen zuzubereiten und uns von Dingen befreien, die wir verbrennen wollen. Im gleichen Atemzug kann Feuer aber auch die Dinge vernichten, die wir erhalten wollen. Ein unkontrollierter Brand richtet großen Schaden an. Ein Waldbrand, aus einer menschlichen Unachtsamkeit entstanden, verwüstet ganze Landstriche. Ist das Feuer jetzt böse??? Nein, das Feuer ist einfach nur Kraft. Wer damit umgehen kann, kann es nutzen, wer nicht, wird eine Katastrophe auslösen. Wir sprechen nicht vom schwarzen und weißen Feuer, wir sprechen vom kontrollierten und unkontrollierten Feuer. Im Grunde wäre diese Definition für die Magie ebenso angebracht. Aber die Schwarz/Weiß − Formulierung haben die Magier ja selbst in Umlauf gebracht, also darf man niemandem diese Fragen übel nehmen. Nun haben sie damit aber nicht ihre Fähigkeiten zur kontrollierten Arbeit mit magischen Kräften gemeint, sondern ihre persönliche Ausrichtung.
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Da gibt es Magier, die sich Schwarzmagier nennen, weil sie sich der destruktiven Magie verschrieben haben. Die vergleichbaren Waldbrandleger. Ihre Ziele liegen einzig darin, den Menschen oder der Umwelt zu schaden. Sie sprechen Flüche aus, manipulieren ihre Mitmenschen zum eigenen Vorteil und achten lediglich darauf, daß ihre Zauber nie auf sie selbst zurückschlagen. Eine andere Gruppe Magier sieht sich dann als Schwarzmagier, wenn sie ihre Seele dem Satan geweiht haben. Das heißt nicht unbedingt, daß sie jetzt nur destruktive Magie praktizieren. Es kommt auf die ideologische Richtung ihres Satanismus' an. Hier lehnt sich das Wort „schwarz“ mehr an der Bezeichnung des dunklen Gottes an. Ähnliche Probleme schaffen aber auch die sogenannten „Weißmagier“. Da gibt es Magier, die sich für blütenrein halten, weil sie auf den ersten Blick nur „positive“ Magie praktizieren. Sie beten für ihre Klienten und verschreiben sich der Heilung. Sie arbeiten mit Erzengeln oder Jesus Christus und sind sich sicher, den Schlüssel zum Himmelreich Gottes schon in den Händen zu halten. Häufig sind sie bei weitem intoleranter und werden richtig „böse“, wenn man sie darauf hinweist, daß das Heilen einer Krankheit aus der Sicht eines Virus pure schwarze, destruktive Magie ist. Man muß erkennen, daß alles relativ ist, und nicht nur der Mensch zum Gefüge der Natur gehört. Wer Magie betreibt muß sich klar sein, daß er für den gesamten Kosmos, in dem er manipuliert, die Verantwortung übernehmen muß. Ein anderes Problem ergibt sich für den Weißmagier, wenn er um Hilfe bei einem Fluch gebeten wird. Wer nicht weiß, wie so ein Fluch aufgebaut ist, kann ihn auch nicht außer Kraft setzen. Und schon stößt der Einseitige an seine viel zu engen Grenzen.
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Jeder Magier, der die Magie wirklich beherrschen will, muß alle Nuancen seines Fachs studieren. Er muß die Kraft in ihrer Gesamtheit beherrschen und kontrollieren lernen und kann dann entscheiden, welche Wege er persönlich gehen will. Wirkliche Ganzheit kann nur durch Annehmen aller Teile entstehen. Wer nur den Schatten verehrt und das Licht ausspart ist genauso ein Laie, wie ein Lichtanbeter, der den Schatten einfach negiert. In diesem Zusammenhang kann man auch noch gleich ein anderes Definitionsproblem klären. Es wird immer wieder von der „Hohen“ und „Niederen“ Magie gesprochen. In unserem Sprachgebrauch fließt gleich eine Wertung : Hoch = gut, nieder = schlecht, mit hinein. Von niederer Magie spricht man, wenn es um die Beeinflussung von Materie geht. Dazu zählen alle Erfolgs-, Geld-, Liebes-, und Gesundheitszauber. Aber auch Schadensund Todeszauber. Niedere Magie ist der Bereich, der wohl am meisten in der Magie praktiziert wird, ohne daß deshalb „niedere“ Beweggründe dafür vorliegen, oder??? Unter der Hohen Magie ist mehr der mystische Bereich der Magie zu verstehen. Hier geht es weniger um direkte Beeinflussung, als um Verschmelzung mit dem Göttlichen. Gleichsam aber auch um die Erlangung der Fähigkeit, die Magie der leeren Hand zu praktizieren. Damit ist gemeint, auf alle äußerlichen Hilfsmittel verzichten zu können und durch reine Gedankenkraft zu erschaffen. Was immer man in der Ausübung der Magie tut, man sollte die „Kosmischen Gesetze“ beachten.
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• SYNCHRONIZITÄT: Erkenne den Zusammenhang der Gleichzeitigkeit kausal nicht miteinander verbundener Ereignisse. • KAUSALITÄT: Erkenne Ursache und Wirkung • ANALOGIE: Erkenne die symbolischen Korrespondenzen, Entsprechungen, Ähnlichkeiten, Gleichheiten von Verhältnissen. (Z.B. Planeten zeigen Ereignisse oder Zustände an, verursachen sie aber nicht). • RESONANZ: Erkenne, daß du empfängst, was du aussendest. • SYMPATHIE: Erkenne, daß es zwischen einander ähnlichen Dingen einen feinstofflichen Zusammenhang gibt.
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Die fünf magischen Praktiken Die hier aufgeführten Formen sind die wichtigsten, die der Magier beherrschen muß. DIVINATION ... ist die Kunst, mit unterschiedlichen magischen Mitteln, wie z.B. Tarotkarten, Runensteinen, Kristallen usw., seine Wahrnehmung zu schärfen und zukünftige Ereignisse vorauszusehen. Eine gute Divination erfordert ein Ziel, auf das sie ausgelegt wird, ein Mittel, das man für die Arbeit verwendet und die Kunst der Interpretation, um das Ergebnis umzusetzen. Das Ziel darf nicht, während man sich Informationen verschafft, in den Bereich der bewußten Aufmerksamkeit gelangen, da das Ergebnis sonst von alltäglichen Gedanken, Phantasien und Mutmaßungen gefärbt wäre. Da das Unterbewußtsein aber über das Ziel informiert sein muß, ist es sinnvoll, sich seine Fragen vor der Arbeit aufzuschreiben. Der starke Wunsch nach eindeutigen Resultaten kann zu einer Blockierung der Arbeit führen. Wenn man zu befangen oder zu aufgeregt ist, sollte man die Divination verschieben. Ein entspannender Spaziergang oder eine Nacht des Überschlafens kann auf das Ergebnis Wunder wirken. VERZAUBERUNG ... heißt, die Realität mit materiellen Grundlagen oder der Kraft der Gedanken nach seinen Wünschen zu formen. Auch hier gilt, während des eigentlichen Zaubers soll der Magier nicht über das gewünschte Ergebnis nachdenken und unter Druck stehen. Es empfiehlt sich sogar der Versuch, zu -120-
abstrahieren. Im Fall eines Kerzen- oder Puppenzaubers soll er nicht an die konkreten Personen, sondern nur an die symbolischen Formen denken. Wer seine Zauber perfektionieren will, sollte seine selbst entwickelten Zaubersprüche solange abwandeln, bis sie für sein Bewußtsein keinen klaren Sinn mehr ergeben. Dies erreicht man durch schnelles Herunterbeten des Spruches, bis die Sprache verschwimmt. Diesen unverständlichen Überrest benutzt man nun wie ein Mantra. Es gibt vier Grundtypen materieller Grundlagen, die sich magisch verwenden lassen: 1. Objekte, die bestimmte Kraftreserven enthalten, z.B. Fetische, Talismane, Geisterfallen (Kristalle, die an geladenen Plätzen oder bei Personen ausgelegt werden, um deren Energie aufzunehmen) und Amulette. 2. Gegenstände, die dazu dienen, einen bestimmten Effekt an sein Ziel zu bringen, z.B. Pulver, Zaubertränke, Wachsabbilder und Knotenschnüre. 3. Werkzeuge, die als Empfangsmedium bei der Divination dienen, z.B. magische Spiegel, Tarotkarten, Runen. 4. Gefäße, die als Anker für mentale Energien dienen, z.B. der magische Kelch, der Dolch oder das Pentakel. Für die Herstellung magischer Symbolträger beim Zauber kann man auch körpereigene Ausscheidungen, wie Haare, Nägel oder Blut der betreffenden Person verwenden. Das Problem ist allerdings häufig, die Beschaffung.
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EVOKATION Hierunter versteht man die Arbeit mit Wesenheiten, die entweder selbst erschaffen oder aus einer Überlieferung beschworen wurden. Es handelt sich entweder um unabhängige Geister, Abspaltungen des Unterbewußten oder ausgewählte Gottformen. Die Evokation kann man für die Verstärkung eines Zaubers nutzen oder sie um ihrer selbst willen ausführen. Die Evokation eines Gottes kann helfen, wenn es um Veränderungen des eigenen Lebensbereiches geht oder man seine magischen Fähigkeiten ausbauen will. Gleichzeitig ist auch die Informationsbeschaffung für eine Divination oft präziser. Die Evokation einer Wesenheit unterteilt sich in drei Arbeitsschritte: 1. Verinnerlichung der Wesenheit im Unterbewußtsein. Erschaffung und Gestaltung der Form. 2. Belebung des Objekts durch rituelle Energiezuführung (Aufladung) 3. Lenkung der Wesenheit auf ihr spezielles Ziel. (Zauberspruch) ACHTUNG: Niemals Wesenheiten Aufgaben durch Sexualkraft beleben.
mit
zerstörerischen
Man muß bei all seinem Tun immer darauf achten, daß die Wesenheit nie die Gelegenheit bekommt, ihre Kräfte zu überschreiten oder Eigenschaften entwickelt, die man ihr nicht gestattet. Eine Wesenheit soll ein Hilfsdiener und kein Ratgeber sein.
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INVOKATION ... heißt, den eigenen Körper zum Gefäß einer Gottheit, einer Energieform oder einer selbst erschaffenen Wesenheit zu machen. Zuerst bereitet man sich gründlich auf diese Arbeit durch Informationsbeschaffung vor. Man muß genau wissen, welcher Energie man so viel Vertrauen entgegen bringt und sicher sein, diese auch in Krisensituationen meistern zu können. Es ist nicht nur lästig, sondern auch sehr gefährlich, wenn es einem nicht gelingt, die invozierte Energie wieder aus dem Körper herauszubekommen. Eine Invokation ist vergleichbar mit einer gesteuerten Schizophrenie. Wer hier nicht Herr seines Willens ist, kann ganz schnell in einer echten Schizophrenie gefangen sein. Am Anfang der Arbeit mit Invokationen ist es sinnvoll, mit anderen zusammenzuarbeiten. Zum einen bietet dieses Vorgehen mehr Schutz und es erleichtert auch die Arbeit selbst, wenn man jemanden bittet, die Gottheit in einen hineinzurufen. Das Bewußtsein hat in diesem Fall mehr Raum, sich zurückzuziehen und auf die Empfindungen zu achten. Je nach Erfahrung kann man die Größe des Restbewußtseins steuern. Von absoluten Volltrancen, also dem totalen Bewußtseinsrückzug, wie er in Voodoo-Ritualen vorkommt, rate ich ab. Eine gelungene Invokation ermöglicht es dem Magier, mit einem ungeheuren Potential an Macht und Energie zu arbeiten. Er kann diese Kraft für seine eigene Inspiration, für Zauber aller Art, für intensive Divination und gelegentlich auch für Evokationen nutzen. Wichtig ist die Fähigkeit, dieser Kraft Form und Ausdruck zu verleihen und den gewonnenen Kraftzuwachs zu kanalisieren. Das Abladen der Energie durch magische Ladungen ist
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wichtig, um einen Großteil der Energie wieder aus dem Körper herauszubekommen. Welche Energien man auch immer mit Vorliebe invoziert, es ist wichtig, keine Einseitigkeit zuzulassen, die sich mit der Zeit immer stärker selbst verwirklicht und den Magier zu ihrem Spielball macht. Invokation ist Besessenheit und somit macht sie am Ende der Arbeit einen Exorzismus nötig. Hier ist nicht der Exorzismus der katholischen Kirche gemeint, sondern das Lösen von der Energie. Gut, wenn ein Helfer das übernimmt und sich davon überzeugt, daß das gesamte Bewußtsein wieder Herr über den Körper des Magiers ist. Wer keine Hilfe hat, sollte klares kaltes Wasser in seinem Kreis stehen haben, das er sich ins Gesicht schütten kann. Dies klingt vielleicht etwas seltsam, hat sich aber in der Praxis schon des öfteren bewährt. ILLUMINATION ... ist die bewußt herbeigeführte Selbstverzauberung. Sie kann dazu verwendet werden, Schwächen auszugleichen oder Stärken zu fördern. Die Ziele sollten stärker von Vervollkommnung der magischen Persönlichkeit, Ausbildung magischer Fähigkeiten und dem Annehmen oder Ablegen eigener Verhaltensweisen geprägt sein. Wie bei allen magischen Operationen, basiert auch die Illumination auf dem Gebrauch des Willens, der Wahrnehmung und der Imagination. Wenn man eine Gleichung der Magie aufstellt, sieht sie folgendermaßen aus: MAGIE = IMAGINATION + WILLE + TRANCE Imagination kann man so beschreiben, daß sich Wille und Wahrnehmung gegenseitig beeinflussen. Es ist damit nicht -125-
Phantasie, sondern bewußt gesteuerte Vorstellung gemeint. Dabei umfaßt Imagination alle Sinne. Nicht nur die optischen, sondern auch die akustischen, olfaktorischen, taktilen und gustatorischen. Die Kunst der Imagination ist die Kunst, Dinge oder Ereignisse so real entstehen zu lassen, daß sie von der Wirklichkeit, die sie ja werden sollen, nicht mehr zu unterscheiden sind. Übung: Erinnere dich an ein Fest (z.B. Weihnachten) in der Vergangenheit. Erinnere dich an alle Einzelheiten des Geschehens. Schließe die Augen und laß zuerst die Bilder des Raumes auf dich wirken. Nun versuch dich an die Gerüche im Zimmer zu erinnern, laß sie erneut auf dich einwirken. Was für Erinnerungen hast du an die Musik oder Stimmen? Wie hast du dich gefühlt? usw. Nicht verwechseln darf man die Imagination mit der Visualisation. Visualisation ist eine Vorstufe, die man beherrschen muß, um imaginieren zu können. Visualisation bezieht sich nur auf die optische Vorstellungskraft. Es ist unerheblich, ob man bekannte Dinge aus der Erinnerung oder neu erschaffene Dinge visualisiert. Wichtig ist die Präzision. Übung: Visualisiere unterschiedliche Objekte: einen Baum, ein Haus, einen Tausendfüßler. Visualisiere mehrdimensional. Stell dir einen sich bewegenden Würfel vor oder kreiere ein Haus und bewege dich durch die verschiedenen Stockwerke und Zimmer.
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In der Magie ist die Wahrnehmung mit allen Sinnen wichtig. Jeder Mensch sollte über sie verfügen. Leider sind sie aber unterschiedlich stark ausgeprägt, und man muß das Defizit durch Übung ausgleichen. Wem es also schwerfällt, sich den Geruch von Mandeln hervorzurufen, muß an diesem Sinn genauso feilen wie derjenige, der beim „Kommando“: Glocke nichts als Stille vernimmt. Das Hauptwerkzeug der Illumination ist die Invokation. Die vorher genau festgelegten Glaubensinhalte oder Zielvorgaben werden im Ritual ins Unbewußte eingepflanzt. Ein so manipulierter Geist ist eine starke Kraft, die durchaus in der Lage ist, die ganze Persönlichkeit zu verändern. Deshalb ist es auch so wichtig, hier nur positive Veränderungen anzustreben.
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WISSEN − WOLLEN − WAGEN − SCHWEIGEN Diese vier magischen Worte treffen wir in der Magie und im Umgang mit Magiern immer wieder an. Was ist damit gemeint? WISSEN: Wenn ich nicht weiß, was ich tue, kann ich nichts bewirken. Es geht darum, sich auf seine Arbeit gut vorzubereiten, die grundlegenden Techniken der Magie zu beherrschen und die Inhalte der eigenen Glaubenssysteme zu kennen. Es gibt nichts, was es sich nicht lohnt zu wissen. Wissen verschafft Macht, und die will man ja vervollkommnen. WOLLEN: Wollen bedeutet nicht, möchten. Es geht hier ganz konkret um den „eisernen“ Willen, Dinge oder Ereignisse zu verändern, Magie zu betreiben, seinen wahren Willen zu finden oder seine magischen Fähigkeiten zu verbessern. Der Wille zeichnet sich aus durch die Bereitschaft, auch schwierige Situationen zu meistern und Unbequemlichkeiten auf sich zu nehmen, um zum Erfolg zu kommen. WAGEN: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“ Wer nicht den Mut hat, sein Wissen auch umzusetzen, seinen Willen Wirklichkeit werden zu lassen, der wird ein guter theoretischer Kenner der Magie, aber kein Magier sein. Magie kann gefährlich sein, ein Ritual kann schief gehen, man kann höllische Kopfschmerzen bekommen oder im schlimmsten Fall den Verstand verlieren, aber all das darf den Praktiker nicht abschrecken, wenn er wirklich etwas erreichen will. SCHWEIGEN: Nicht nur, daß es wie oben erwähnt, sinnvoll ist, sich nicht zum „Gespött“ der Mitmenschen zu machen, die die eigenen magischen Arbeiten mit Mißtrauen betrachten, -128-
sondern auch für die magische Arbeit selbst ist es wichtig Stillschweigen über das eigene Handeln zu bewahren. Ein Ritual kann zerredet werden, bevor es überhaupt zu wirken beginnt. Ein Zauber ist wie ein junges Pflänzchen, dessen Same im Ritual in die Erde gebracht wurde. Wenn man nun ständig die Erde aufwühlt und nachsieht, ob es schon Wurzeln bekommen hat und wächst, kann man sicher sein, daß nicht viel daraus wird. Genauso ist es, wenn man über seine, in Arbeit befindlichen, Praktiken plaudert. Ein anderer Aspekt des Schweigens ist der Schutz. Wir haben zwar heute, wenn wir uns mit Magie beschäftigen, nicht mit solch starker und tödlicher Verfolgung wie im Mittelalter zu rechnen, aber es kann einem auch heute ein ruhigeres Leben bescheren, wenn man nicht alles, was man tut, an die große Glocke der Öffentlichkeit hängt.
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Anrufungen MOND Silberheller Schein, Göttin des Lichts, die Du ewig bist, im Wandel der Gezeiten. Mal bist Du alles, mal bist Du nichts, Dein Glanz reflektiert der Meeres Weiten. Dich rufe ich an, erbitte Deinen Segen, steig herab und hilf meinen Wegen. MERKUR Heiler und Spieler, Narr und Weiser, Deiner Kraft bedarf ich heut. Erhelle den Raum mit dem Klang der Münze, dem Blinken des Goldes. Segne den kranken Leib und laß ihn genesen. Frei und flüchtig streifst Du meine Seele. Ich bin entzückt, verrückt – närrisch laufe ich umher, die Lasten drücken mich nicht mehr. Der Trickster ist's, der mich verwandelt, mir Geist und Körper gut behandelt. VENUS Sternengleich erscheinst in meinen Träumen mir, bringst der Liebe Freud und Glanz. Tag und Nacht such ich nach Dir, sehne mich nach Zartheit ganz. Königin, aus Schaum geboren, die der Götter Herz entflammt, ohne Dich bin ich verloren, -131-
hoffnungslos im Kopf verrannt. Öffne meines Liebsten Herz, daß beendet ist mein Schmerz. SATURN Hüter der Schwelle, Meister des Schweigens, wortlos fast, das Haupt gesenkt trete ich vor Dich, erbitte Deine Gnade, mich zu lehren. Zeige mir die Schönheit der Finsternis, die Freuden Deines Königreiches in Abgeschiedenheit und Melancholie. Laß mich den Zahn der Zeit begreifen, auf daß ich eins werde mit Dir und erfasse, was das ewige Geheimnis Deines Lebens ist.
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Die Ausstattung des Tempels Entgegen den Ratschlägen alter Grimoires, die einen nur verunsichern, erfordert ein Tempel nicht ganze Räume, die nur der magischen Arbeit vorbehalten sind. Wer einen ganzen Raum entbehren kann, der sollte sich glücklich schätzen, aber ich denke, das können die wenigsten. Mit einem Tempel ist ein Ort, eine Zimmerecke oder ein spezieller Platz im Wald gemeint, an dem man seine magische Arbeit vollzieht. Wie er zu gestalten ist, bleibt letztlich jedem selbst überlassen. Hier sind es die Phantasie und der Geldbeutel, die die Grenzen setzen. Zu einem Tempel gehört ein Altar, der entweder in der bevorzugten Himmelsrichtung an der Wand steht oder inmitten des Kreises. Ob man sich an literarische Richtlinien à la Crowley hält und einen Doppelkubus wählt oder einfach einen vorhandenen Tisch zum Altar erklärt, ist unerheblich für die Wirksamkeit der Arbeit. Man sollte den Altar mit einem schwarzen oder roten Tuch bedecken und die wichtigsten Werkzeuge griffbereit auf ihm plazieren. Zu den Werkzeugen gehören der Kelch, der magische Dolch, das Pentakel (Platte für den Kuchen oder zum Laden von Gegenständen), die Tarotkarten oder Runensteine, Edelsteine, mit denen man arbeitet, der magische Schmuck, Amulette, magische Ringe u.ä., Kerzen und natürlich ein Räuchergefäß. Kristallkugeln und magische Spiegel sollten, auch wenn es sehr schön aussähe, nicht offen auf dem Altar stehen. Sie sollen ja nur zum konkreten Arbeiten ans Licht geholt werden. Dann allerdings stellt man sie auf den Altar. Man achte darauf, daß der Altar nicht an einem zu leicht zugänglichen Ort für Besucher steht, da diese die Angewohnheit haben, immer alles anfassen zu müssen. Und -134-
das Berühren von magischen Gegenständen durch Fremde sollte man nach Möglichkeit verhindern. Wer etwas diskreter vorgehen möchte, weil vielleicht der Partner wenig Verständnis für die magische Arbeit hat, der kann sein magisches Equipment auch in einer Kommode verstauen, die beim Arbeiten dann als Altar hergerichtet wird. Um den Altar herum sollte genügend Platz sein, um einen Kreis zu ziehen. Selbst wenn man oft allein arbeitet, sollte man etwas Bewegungsfreiheit haben. Der Raum, in dem der Tempel steht, sollte nicht unbedingt derselbe sein, in dem sich Telephon und Fernseher befinden. Wenn es gar nicht anders geht, bitte beim Arbeiten die Stecker ziehen. Das schützt vor Störungen von außen und energetischen Kurzschlüssen bei heftigen Ritualen. Für sich selbst empfiehlt sich eine magische Robe. Das Umkleiden vor einem Ritual setzt dem Unterbewusstsein ein Zeichen, daß jetzt etwas Außergewöhnliches passiert und stimmt es darauf ein. Als Robe sollte man ein Kleidungsstück verwenden, das ausschließlich den magischen Arbeiten vorbehalten ist. Es sollte bequem, genügend warm und schlicht geschnitten sein. Magische Roben dienen, vor allem in magischen Orden, der Anonymität. Sie sind häufig schwarz und Tau-Form geschnitten. Man kann sie mit Kapuze oder ohne anfertigen und tragen. Die Anonymität hat den Zweck des Schutzes und die Möglichkeit der Gleichmachung. Niemand soll bevorzugt werden, egal ob arm oder reich. Auch bei der Robe bleibt es natürlich jedem selbst überlassen, sie seinen Vorstellungen entsprechend zu schmücken und zu verzieren.
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Um beim Arbeiten die angepasste Atmosphäre herzustellen, empfiehlt es sich, den Raum mit Musik zu untermalen. Hier hat man unendliche Möglichkeiten, dem Ritual schon durch die Musikrichtung eine entsprechende Färbung zu geben. Wer sich erstmals seinen Tempel einrichtet, sollte nicht gleich nach Perfektion streben. Ein Tempel wächst mit seinem Magier und es werden immer wieder neue Gegenstände dazukommen, die diesen heiligen Raum verschönern.
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Die magischen Welten der Hexen Die europäischen Hexen kann man als die Trägerinnen einer schamanischen Tradition bezeichnen, die von der Kirche im Mittelalter fast ausgerottet wurde. Über die Hexen an sich kann man ein eigenes Buch füllen, aber es gibt einiges, was ich hier anreißen möchte, um dem Leser einen kleinen Einblick in die moderne Hexentradition zu ermöglichen. Man sollte zwischen Magie und Hexerei unterscheiden. Viele Hexen betreiben Magie, aber nicht notwendigerweise. Die eigentlichen Hexenkulte der Neuzeit sind eher eine Religion als Magie im klassischen Sinne. Viele Autoren und „Hexenmeister“ berufen sich auf eine fortlaufende Traditionslinie, die seit den vorchristlichen Dianakulten ungebrochen sein soll. Diese Linie ist nicht wissenschaftlich nachweisbar und somit zumindest fraglich. Aber die moderne Hexentradition kann sich auch ohne ellenlange Ahnenkette sehen lassen. Ihre Rituale lassen die alten Götter wieder auferstehen und bieten den Menschen wieder einen lebensbejahenden Zugang zur Natur. Im Gegensatz zu manch magischem Orden, steht bei den Hexen der individuelle Mensch im Vordergrund, jeder ist sein eigener Priester. Je nach persönlichem Entwicklungs- und Wissensstand hat er damit auch die Aufgaben der Priester für die Menschen auszuführen. Die sich aus oben Gesagtem ergebenden Unterschiede lassen eine Hierarchie nicht ganz verschwinden, aber sie ist sanft und dient nur der besseren Koordination von Gruppenaktivitäten.
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Die Hexen predigen und leben Toleranz und kennen weder Kreuzzüge noch Missionierung. Sie verehren die Alten Götter und pflegen die Mystik. Vergleichbar mit den Schamanen ist ihr magischer Umgang mit der Natur, den Tier-, Pflanzen- und Steinenergien. Sie kommunizieren mit den Geistern der Anderswelt und schauen in die Zukunft. Wer sein Priesteramt ausführt, hilft den Menschen mit Rat, Zauberei, Reinigungsritualen und dem Herstellen von Amuletten. Sie unternehmen Astralreisen und lernen so von den Ahnen. Zu den Zielen des Hexenkultes gehören TRANSZENDENZ: Hexen wollen ihren Ursprung erkennen, ihre Wurzeln finden. Sie wollen wissen, woher sie kommen, wohin sie gehen und wer sie sind. Sie wollen ihre Grenzen kennenlernen und sie überwinden. Sie vertrauen sich der Führung ihrer Götter an und handeln, indem sie ihre Rituale zelebrieren. MACHT: Die altgermanische Übersetzung von „magh“ heißt: können, vermögen, Fähigkeit. Hexen wollen die Macht über ihr eigenes Schicksal. Sie benutzen die Magie für ihre Zauber. Sie müssen kein schlechtes Gewissen haben, denn ihr Glaube verlangt, daß sie alles tun können, wenn sie dabei niemandem schaden. Darüber hinaus wissen sie, was sie tun, wozu sie es tun und für wen. KONTAKT ZUR ANDERSWELT: Die Anderswelt ist kein Ort im üblichen Sinne, eher ein Zustand. In ihn tritt die Seele nach dem physischen Tod ein. Hier ist das Reich der Götter und Geister, mit denen die Hexe kommuniziert, um z.B. in die Zukunft zu schauen. Der
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Schlüssel, um dieses Reich zu betreten, ist die Fähigkeit zur kontrollierten Trance.
Einem Klassiker der Hexerei „ARADIA, the Gospel of the Witches“, von Charles Godfrey Leland (1824-1903) entnehmen wir, was die Göttin Diana den Hexen an Fähigkeiten schenkt, wenn sie ihren Weg gehen: • • • • • • • • • • •
Mann oder Frau Erfolg in der Liebe zu gewähren Freunde oder Feinde mit Macht auszustatten oder zu verfluchen Zwiesprache mit den Geistern zu halten In alten Ruinen Schätze aufzuspüren Die Geister jener Priester heraufzubeschwören, die Reichtümer hinterlassen haben Die Stimme des Windes zu verstehen Wasser in Wein zu verwandeln Die Zukunft aus den Karten zu erkennen Die Geheimnisse der Hand zu erkennen Krankheiten zu heilen Häßliche schön zu machen -141-
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Wilde Tiere zu zähmen
In der heutigen Zeit haben sich viele Hexen im WICCA-Kult zusammengetan. Wicca kommt vom altenglischen wiccian = hexen und hat heute die Bedeutung von „weise“. Der Wiccakult kennt ein drei-Grad-System und initiiert neue Hexen nach einer Probezeit von einem Jahr und einem Tag. Ein Streit, wie er scheinbar in allen Gruppen vorkommt, gibt es auch bei en Hexen. Es gibt „Gardnerians“ nach Gerald Gardner und „Alexandrians“ nach Alex Sanders, dem selbst ernannten König der Hexen. Beide Gruppen beanspruchen für sich, die längere Abstammungslinie zu haben. Die wichtigsten Symbole der Hexen:
5 Elemente, Drudenfuß
Symbol der Großen Göttin
Symbol des Großen Gottes, des Gehörnten
Der keltische Kreis, 4 Himmelsrichtungen
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Das achtspeichige Rad, Kreislauf des Lebens, Tod und Wiedergeburt
Schadenssymbol, aber auch das Herbeirufen von Energien In der Hexentradition haben die vier Himmelsrichtungen und die vier Jahreszeiten eine wichtige Bedeutung. FRÜHLING - Luft, Morgen, Denken, Entwürfe, Dinge, die man neu angehen will. SOMMER
- Feuer, Mittag, Intuition, Phantasie, Taten, Durchsetzung
HERBST
- Wasser, Abend, Gefühl, Zeit der Erinnerung
WINTER
- Erde, Nacht, Körper, Vergessen, Sterben
Die drei Mondphasen:
Jugend, Mädchen, Jägerin Diana
Reife, Frau, Fruchtbarkeit, Verantwortung, Sinnlichkeit, Sexualität, Astarte -143-
Alter, Frau nach dem Klimakterium, Weise, Tod, Hekate, Hel
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DIE JAHRESFESTE Das Leben des Gottes im Jahreslauf 1. JUL Der Sonnengott wird durch Mutter Erde geboren. 2. IMBOLC Er löst sich von der Mutter und muß gegen den alten Gott (Winter) kämpfen und ihn töten. 3. OSTARA Er wird zum Herrn der Vegetation, der Natur, Pan, rasend vor Gier nach Sexualität. 4. BELTANE Er hält Hochzeit mit der Göttin und zeugt sich selbst. 5. LITHA Er wird als Sonnenkönig gekrönt, seine Unabhängigkeit geht verloren, er muß die Herrschaft über das Land antreten und mit der Göttin herrschen. 6. LAMMAS Der Sonnengott wird getötet und sein Blut wird für die Fruchtbarkeit über die Felder gegossen. 7. MABON Er steigt hinab ins Totenreich, Übergang in die dunkle Jahreshälfte 8. SAMHAIN Er wird zum König der Unterwelt, findet seine Geliebte/Mutter wieder. Beide herrschen nun gemeinsam in dieser dunklen Welt. JUL 20.-23.12. Wintersonnenwende, die längste Nacht, Beginn der 12 Rauhnächte IMBOLC 1./2.2. Lichtmeß, Tag der Orakel OSTARA 20.-23. 3. Frühlings - Tag- und Nachtgleiche, Fest der Fruchtbarkeit -146-
BELTANE 30.4.-1.5. Walpurgisnacht, höchstes Fest der Freude, Gelage, die Nacht der wilden Frauen LITHA 20.-23. 6. Sommersonnenwende, Sonnenwendfeuer
längster
Tag,
kürzeste
Nacht,
LAMMAS 31.7.-1.8. Erntefest, Finsternis siegt über das Licht MABON 20.-23.9. Herbst - Tag- und Nachtgleiche, Erntedank SAMHAIN 31.10.-1.11. Halloween, Allerheiligen, für die Kelten der Beginn des Winters, Totenkult
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Die Götter der Hexen Anders als in der christlichen oder einer anderen monotheistischen Religion gibt es im Hexentum Gott und Göttin. Wie unten, so oben. Es gibt Mann und Frau, warum also nicht überall ein Götterpaar? Wenn wir schon der Mythologie Folge leisten und die Evolution bei der Schöpfung etwas verdrängen, dann ergibt es weit mehr Sinn, die Erschaffung des Lebens in die Hände eines weiblichen und männlichen Elementes zu legen, als zu behaupten, es gäbe nur einen – männlichen – Gott und das weibliche Element sei aus der Rippe des Prototypen erschaffen worden. Man hätte sich viele Ungereimtheiten und Emanzipationsbemühungen ersparen können, wenn man immer seinem logischen Menschenverstand gefolgt wäre. Der Gott Seine Schöpfungsgeschichte habe ich im Jahreskreislauf aufgezeigt. Es ist das Sinnbild des Jägers, die personifizierte Sexualität. Seine Hörner sind das unübersehbare Zeichen seiner Potenz. Seine Kraft schöpft er aus dem Urquell des Gefühls. Jeder Mann könnte so frei, stark und er selbst sein, wenn er sich aus den Zwängen des Patriarchats befreien würde. Seine ungezähmte Kraft und der Strom seiner Emotionen sind nicht ausagierte Gewalt, sondern Lebensenergie. Sein Symbol ist die unermeßliche Kraft der Sonne. Der Gott verkörpert die Lust und die Gier nach Vereinigung. Er ist wild und zärtlich zugleich. Doch nicht nur Eros beherrscht seine Lenden, auch Logos, der Verstand ist sein Metier.
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Die Göttin Sie, die alles Leben hervorbringt, ist die dunkle Mutter, gleichsam die helle, lichte Seite des Mondes. Ihre Kraft ist die Fruchtbarkeit und das intuitive Wissen um die Gesetze der Natur. Sie erscheint uns als Erdgöttin, als Herrin des Wassers, des Gefühls und als Sternengöttin, die den Menschen den Frieden bringt. Ihre Namen sind Legion: ISIS, ASTARTE, INNANA, HEKATE, ARADIA und viele mehr. Sie ist es, die der Hexe das Handwerkszeug der Zauberei geschenkt und sie das Wissen um die Heilkraft der Pflanzen und Steine gelehrt hat.
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Das Grundritual der Hexen Ähnlich wie alle Grundrituale in der Magie, ist dieses Ritual ein äußerer Rahmen, in dem individuelle Zeremonien oder Magie praktiziert werden kann. Sein Aufbau ist aber deutlicher als Reinigungsritual gekennzeichnet und die Polaritäten treten stärker hervor. Zur Vorbereitung errichtet man einen Altar, auf dem ein Kelch mit Wasser, eine Schale mit Salz, Kerzen, eine Athame (magischer Dolch), ein Kelch mit Wein, ein Teller mit Kuchen und ein Räuchergefäß sowie Räucherstoffe liegen. Der „Kreis“ wird auf den Boden gezeichnet oder mit Mehl erstellt. Man beginnt mit der Salz/Wasser Reinigung: Die Priesterin geht zum Altar und ergreift den Kelch. Sie hält ihn mit beiden Händen denn Himmel entgegen und spricht folgende Worte: „Sei gesegnet, Schöpfung des Wassers.“ Dann ergreift sie die Schale mit dem Salz und spricht: „Sei gesegnet, Schöpfung der Erde.“ Nun hält sie beide Gefäße mit ausgestreckten Armen und spricht die Worte: „Salz und Wasser, Innen und Außen, Seele und Leib, Seid rein! -152-
Werft ab alles Schädliche und nehmt auf die guten und heilenden Kräfte, durch die Macht der Mutter allen Lebens und ihres Geliebten, des Gehörnten Gottes. So sei es!“ Beide Gefäße werden auf den Altar zurückgelegt. Die Priesterin ergreift nun die Athame mit beiden Händen, hält sie vor die Brust und spricht: „Sei gesegnet, künstliches Geschöpf.“ Mit der Athame werden nun drei Prisen Salz in das Wasser gegeben und verrührt. Dabei werden folgende Worte gesprochen: „Möge dieses Messer gereinigt sein. Mögen dieser Altar und diese Geräte gereinigt sein.“ Nun werden einige Tropfen des Salzwassers auf den Altar gesprengt. „Im Namen des Lebens und des Todes, So sei es!“ Die Priesterin begibt sich nun mit dem Salzwasserkelch in die vier Himmelsrichtungen und reinigt sie mit den Worten: „Mit Salz und mit Wasser reinige ich den Osten.“ „Mit Salz und mit Wasser reinige ich den Süden.“ „Mit Salz und mit Wasser reinige ich den Westen.“ „Mit Salz und mit Wasser reinige ich den Norden.“
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Als nächstes wird am Altar die Räucherung in das Räuchergefäß gegeben Die Priesterin begibt sich mit dem Räuchergefäß wieder in die vier Himmelsrichtungen und reinigt sie mit den Worten: „Mit Feuer und Rauch reinige ich den Osten.“ „Mit Feuer und Rauch reinige ich den Süden.“ „Mit Feuer und Rauch reinige ich den Westen.“ „Mit Feuer und Rauch reinige ich den Norden.“ Nach der Reinigungszeremonie wird nun der Kreis mit der Athame gezogen und die vier Wächter der Himmelsrichtungen angerufen. Hierzu begibt sich die Priesterin in die entsprechende Richtung, zieht ein Pentagramm und öffnet es symbolisch wie einen Vorhang. Dazu werden die folgenden Worte Gesprochen: „Ich öffne ein Tor im Osten. Oh, ihr Geister der Luft, ich rufe und beschwöre Euch. Kommt und seid Zeuge dieser Riten.“ „Ich öffne ein Tor im Süden. Oh, ihr Geister des Feuers, ich rufe und beschwöre Euch. Kommt und seid Zeuge dieser Riten.“ „Ich öffne ein Tor im Westen. Oh, ihr Geister des Wassers, ich rufe und beschwöre Euch. Kommt und seid Zeuge dieser Riten.“ „Ich öffne ein Tor im Norden. Oh, ihr Geister der Erde, ich rufe und beschwöre Euch. Kommt und seid Zeuge dieser Riten.“
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Als nächstes folgt die Herabrufung der Göttin in den Körper der Priesterin. Hier ist es günstig, wenn man das Ritual nicht allein macht und ein männlicher Partner diese Aufgabe übernehmen kann. Die Anrufung kann man sich selbst schreiben oder aus alten Texten übernehmen. Zum Beispiel: „Oh göttliche Mutter, Herrin des Mondes, steig herab zu uns und erfülle uns mit Deinem Licht. Ich rufe Dich in dieser Stunde und erbitte Dein Erscheinen. Erfülle den Körper Deiner Priesterin mit Deinen Kräften und laß Deine Kraft Wirklichkeit werden.“
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Wenn die Invokation stark und kraftvoll ist, kann die Priesterin/Göttin Zauber wirken, Orakel sprechen oder andere Dinge tun, die dem Zweck des Rituals entsprechen. Sie kann nun auch die Kraft des Gottes in den Priester hineinrufen und zusammen mit ihm die Energien des Rituals lenken. Zum Ende des Rituals, wenn die Kräfte der Götter in den Priestern nachlassen, segnet man Kuchen und Wein. Dazu hält der Priester den Kelch mit Wein empor und die Priesterin die Athame. Während sie die folgenden Worte spricht, stößt sie die Athame in den Kelch. „So wie die Athame männlich ist, so ist der Kelch weiblich. Beide zusammen ergeben den Segen der Götter.“ Als nächstes hält der Priester den Teller mit dem Kuchen hoch und läßt ihn durch die Athame der Priesterin weihen. „Oh Göttin des Himmels, segne diese Speise, damit sie uns Friede, Freude und Wohlstand bringe und jene Erfüllung, die nur in wahrer Liebe zu finden ist.“ Kuchen und Wein werden nun verzehrt. Wie das Ritual begonnen hat, muß es nun auch enden. Die Priesterin ergreift erneut die Athame und zieht den magischen Kreis jetzt wieder ein. In allen vier Himmelsrichtungen werden wieder die Pentagramme gezogen und die Wächter verabschiedet. „Herr der Erde, hab Dank für Deine Kraft. Kehre nun in Dein Reich zurück und lasse Deinen Segen auf uns ruhen. Ich schließe ein Tor im Norden.“
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„Herr des Wassers, hab Dank für Deine Kraft. Kehre nun in Dein Reich zurück und lasse Deinen Segen auf uns ruhen. Ich schließe ein Tor im Westen.“ „Herr des Feuers, hab Dank für Deine Kraft. Kehre nun in Dein Reich zurück und lasse Deinen Segen auf uns ruhen. Ich schließe ein Tor im Süden.“ „Herr der Luft, hab Dank für Deine Kraft. Kehre nun in Dein Reich zurück und lasse Deinen Segen auf uns ruhen. Ich schließe ein Tor im Osten.“ Zu guter Letzt kann man mit der Schlussbannung das Ritual endgültig beenden: „Ich verabschiede alle Wesenheiten, die durch dieses Ritual herangezogen wurden. Kehrt zurück zu Eurem Ursprung und haltet den Frieden.“
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Der Magier und die Medien Wer sich in seinem Metier der Hexerei oder der Magie mit der Zeit einen Namen gemacht hat, braucht nicht lange warten, und die verschiedenen Medien (Printmedien, Hörfunk und Fernsehen) klopfen an seine Tür. Diese Tatsache ist ein zweischneidiges Schwert. Zum einen ehrt es einen, im „öffentlichen“ Interesse zu stehen, zum anderen kann man ganz schnell in eine Falle geraten und seinen guten Ruf verlieren. Wichtig ist, immer zu bedenken, daß die Medien ein ganz spezielles Ziel verfolgen. Es geht ihnen nicht in erster Linie um objektive Berichterstattung und dem Wunsch des Magiers gemäß, seine Arbeit vorzustellen, sondern es geht um den harten Kampf der Auflagen und Quoten. Je dramatischer und spektakulärer die Berichte sind, desto mehr Menschen kann man mit diesem Thema fesseln. -160-
Eine ganz besondere Errungenschaft der Medien ist der sogenannte „Mediensatanismus“. Hier werden Leute für dramatisch inszenierte Bilder gekauft, ein blutrünstiger Text dazu geschrieben und schon hat der brave Bürger ein neues Feindbild. Diese Artikel haben aber Nachahmungscharakter. Besonders Jugendliche, die auf der Suche nach einer „eigenen“ Identität sind und sich oft leicht beeinflussen lassen, übernehmen gern die verbotenen Rituale und beginnen dann erst mit den eigenen Praktiken. Etwas mehr Aufklärung statt Sensationsmache hätte hier positivere Wirkungen. Ich selbst habe einmal die Erfahrung gemacht, daß eine große Boulevardzeitung viel Geld dafür geboten hat, wenn sie in ihrem Bericht über mich Fotos auf Friedhöfen und Tieropfer zeigen dürfte. Auf meinen Einspruch, man möge doch erst einmal das schon gegebene Interview abdrucken, bevor man überhaupt wieder an mich heranträte, hieß es, das wollten die Leute doch gar nicht lesen, die wollten Sex and Crime. Eine ähnliche Verknüpfung wird auch gern zwischen Heidentum und Rechtsradikalismus geschaffen. Wer sich heute zum germanischen Glauben bekennt und dann auch noch mit Runen arbeitet, hat es schwer, die Fragen der Journalisten, seiner Vorstellung entsprechend, sachlich zu beantworten. Ein Zeitungsartikel über mein Magiegeschäft befasste sich einmal zu zwei Dritteln mit einer rechts angehauchten Zeitschrift, die wir gar nicht vertrieben. Dem Journalisten war lediglich ein Werbeprospekt, der einer Zeitung beilag, in die Finger gefallen, und er beschloß, seine Leser vor den großen Gefahren der Esoterikläden zu warnen, statt sachlich über das Angebot zu berichten. Wie schnell hier Pressefreiheit zum Rufmord wird, kann sich jeder denken. Aber nicht nur Printmedien arbeiten mit solchen Mitteln. Ein TV-Sender, der uns um einen Beitrag bat, bekam die Chance, unsere rituelle Arbeit zu filmen. Unser Ziel war Aufklärung. Wir wollten die absurden Vorurteile, die man praktizierenden -161-
Magiern gegenüber hat, abbauen und zeigen, daß man sehr wohl, ohne Dramatik und getötete Tiere, den Kontakt zur Natur herstellen und damit für die eigene Entwicklung viel Gutes tun kann. Als wir die Ausstrahlung dann im Fernsehen verfolgten, fiel uns nicht nur die Kinnlade herunter. Der Sender hatte es geschafft, durch eine manipulative Übermoderation des Beitrags dessen Sinn völlig zu entfremden. Sicher hatten wir keine Werbesendung für unsere Magieschule erwartet, aber die rechtfertigende Antwort auf unsere Beschwerde lautete, man dürfe Beiträge dieses Inhalts nicht positiv darstellen. Was hätten wir wohl getan, wenn man schon vor Drehbeginn so offen und ehrlich mit uns gewesen wäre??? Ich habe sicher nichts gegen Kritik, und es ist mir klar, daß eine einseitige Berichterstattung nicht im Sinne des Zuschauers oder Lesers ist, aber muß man dazu üble Tricks und Verspottung anwenden? Aber es gibt nicht nur Negatives aus dem Mediendschungel zu berichten. In den letzen Jahren ist mir aufgefallen, daß man mir bei Talkshows nicht mehr zwangsläufig den obligatorischen Priester gegenübersetzt, der alles, was ich sage, von vornherein verteufelt. Als Gegengewicht treffe ich immer häufiger auf Psychologen, die sich erst einmal anhören, was ich sage und dann ein nachvollziehbares Gegenargument bringen. So ist eine Diskussion möglich und die Betrachter haben weit mehr die Möglichkeit, sich aus diesen Informationen ein eigenes Urteil zu bilden. Ich bin in der Vergangenheit immer wieder aus den eigenen Reihen für meine Arbeit mit den Medien kritisiert worden. Doch ich lasse mich nicht beirren. Mein einstiger Anspruch, durch Offenheit und Überzeugung Ängste zu nehmen und der
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Magie den Stellenwert einzuräumen, der ihr gebührt, bleibt weiterhin bestehen. Deshalb auch dieses Buch. Den letzten Vorwurf, den ich einstecken mußte, war der der Verharmlosung. Doch damit kann ich leben. Ich weiß aus meiner Praxis, daß Magie, die der Selbstentwicklung dient, n i c h t die Klischees eines Splatterfilms bedient.
Vier magische Geheimschriftalphabete
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Zusammensein will gelernt sein Es gibt vielerlei Gründe, warum Menschen sich an Hexen oder Magier wenden. Der häufigste Grund ist ein Blick in die Zukunft. Als professionelle Kartenlegerin habe ich mit dem Tarot ein adäquates Handwerkszeug, um die Tendenzen der nächsten Monate zu durchleuchten oder bei schwierigen Entscheidungen Hilfestellung zu geben. Es ist ganz egal, mit welchem Orakel man die kommenden Zeiten erforscht, wichtig ist, daß man auf jeden Fall in einer Methode perfekt ist. Langwierige Techniken wie die Astrologie sind hier nur bedingt einsetzbar. Besser sind das Runenorakel, Handlesen oder das l Ging. Um Orakel für Klienten zu machen, gilt es einiges zu beachten. Menschenkenntnis und vor allem die Sensibilität, zu wissen, was und wie man etwas rüberbringt sind ausschlaggebend. Nicht jeder kann alles verkraften und viele haben, wenn sie es auch nicht direkt zugeben, Angst. Ich plädiere für absolute Ehrlichkeit beim Orakel und halte nichts davon, die schlechten Nachrichten einfach wegzulassen. Es ist aber besonders in den heiklen Fällen wichtig, Lösungshilfen für die Probleme zu geben und den Klienten nicht mit Tränen in den Augen gehen zu lassen. Jeder Mensch hat Einfluß auf sein Schicksal und kann auch Spannungsthemen durch eigenes Zutun entschärfen, doch das muß er erst einmal wissen. Ich empfehle meinen Klienten, das Orakel zu einem Thema nicht zu oft zu befragen. Ein vierteljähriger Abstand ist in Ordnung. Es ist günstig, wenn sich der Klient bei der Deutungssitzung Notizen macht. Die Praxis zeigt, daß vieles an Informationen erst im Nachhinein Sinn und Inhalt preisgibt. Die Aufregung der Sitzung läßt leider viel in Vergessenheit geraten, wenn man sich auf sein Gedächtnis verläßt. -164-
Von Telefonorakeln möchte ich abraten, wenn man die Klienten nicht kennt. Es ist unendlich schwierig, eine gute mentale Verbindung zu völlig unbekannten Menschen herzustellen, es sei denn, man hat ein Foto. Aber Orakel sind nicht das einzige, was Kunden und Klienten wünschen. Eine gute Hexe wird auch immer wieder um Hilfe in Partnerschaftsangelegenheiten und „Besessenheitsphänomenen“ gebeten. Manchmal fühlt sich der Klient selbst verzaubert oder verflucht, manchmal trifft es seine Wohnung. Um ein spezielles Umfeld von negativer Energie zu reinigen, empfehle ich reines Meersalz. Gibt es Störungen in der ganzen Wohnung, sollte man in jedem Zimmer eine kleine Schale Salz aufstellen. Leidet man dagegen unter schlechten Träumen oder nächtlichen Spukphänomenen, reicht oft eine Salzschale am oder unter dem Bett. Das Salz bindet die negative Energie und nimmt sie in sich auf. Aus diesem Grund sollte das Salz auch nach drei Tagen erneuert werden. Eine Alternative zum Salz sind energieziehende Bergkristalle. Sie sind nebenbei auch ein optischer Blickfang. Grünpflanzen, denen man einen Bergkristall in die Erde steckt und den man beim Gießen bewässert, blühen und gedeihen besser als gedüngt. Wenn die oben angegebenen Hilfen nicht zufriedenstellend wirken, muß man einen Schritt weitergehen. Die nächste Möglichkeit wäre, ein Schutzamulett mit entsprechenden reinigenden und heilenden Aufgaben zu versehen. Das Amulett wird an einem zentralen Punkt der Wohnung angebracht und strahlt von dort seine Kraft aus. Wenn ein noch schwerwiegenderer „Fluch“ auf der heimischen Wohnstatt liegt, bleibt nur noch die Ausräucherung. Hier wird die Hexe oder der Magier ein großes Reinigungsritual zelebrieren, bei dem die Bewohner mit einigen Unbequemlichkeiten rechnen müssen. Die Wohnung -165-
wird mit Weihrauch Stück für Stück ausgeräuchert (eigentlich ist der Duft ganz angenehm) und dann werden Hilfsgeister angerufen, die die negativen Energien vertreiben oder auflösen. Das intensive Praktizieren des „Kleinen bannenden Pentagramrituals“ kann hier wahre Wunder wirken. Die häufigsten Anfragen kommen aber, wie gesagt, zu Partnerschaftsbelangen. Sehr oft ist ein Mensch nach langer Zeit von seinem Partner verlassen worden und möchte diesen Schritt mittels Magie wieder rückgängig machen lassen. Bevor man mit der Arbeit diesbezüglich beginnt, sollte man sich selbst durch ein Orakel absichern. Um so einen starken Beeinflussungszauber zu wirken, sollte man ganz sicher sein, daß die Personen auch wirklich zusammengehören. Nicht physisch, sondern vom karmischen Standpunkt her. Sicher soll man seinem Klienten vertrauen, aber man muß bedenken, daß er die Dinge sehr subjektiv sieht. Ein Orakel kann einen über die Hintergründe der Beziehung aufklären und auch gegebenenfalls eine neue und vielleicht sehr gute Partnerschaft des „Abtrünnigen“ aufzeigen. Dort dann einzugreifen, ist moralisch bedenklich. Wenn aber alles für eine Zusammenführung spricht, kann man den Auftrag annehmen. Man sollte das Orakel auch nach der Wahrscheinlichkeit des Erfolgs befragen. Nichts ist schlimmer, als einem leidenden Menschen Hoffnungen zu machen, die man vielleicht nicht erfüllen kann. Wie man nun vorgeht, muß jeder für sich entscheiden. Ich selbst bevorzuge die Arbeit mit Fotos. Die Bilder verarbeite ich in Puppen, und spreche dann meine Zauber über sie. So ein Zauber kann zwischen unmittelbar und sechs Monaten wirken. Der Klient wird angehalten, Kontakt zu halten, um die Wirkung zu überprüfen (Feed back). Diese Kontrolle ist wichtig, aber ein guter Tip am Rande. Sagen Sie Ihren Klienten, wann sie anrufen sollen oder richten sie sich -166-
bestimmte Telefonzeiten ein, andernfalls können Sie Ihr Privatleben vergessen. Ich habe Klienten erlebt, die ohne Notlage nachts um halb eins angerufen haben. Oft sehe ich im Orakel, daß die Kommunikation der Partner nicht mehr stimmt oder andere Unstimmigkeiten die Beziehung geschädigt oder zerstört haben. In diesen Fällen ist es wichtig, dem Klienten Veränderungsvorschläge zu machen, damit er in der Zukunft nicht die Fehler wiederholt und die beste Magie dann nichts mehr ausrichten kann. Solche Veränderungen fallen den meisten Menschen schwer und sie erhoffen sich die totale Idealisierung der Beziehung durch Magie. Doch an der Einsicht und dem Wunsch, auch selbst etwas für die Harmonie zu tun, kommt man nicht vorbei, wenn Magie wirken soll. Die Götter erfordern schon „Opfer“ für ihr Tun. Vorsichtig sollte man mit Klienten sein, die von Rache getrieben sind. Ein Fluch über den untreuen Ehemann verhängen, der Nebenbuhlerin die Pest an den Hals wünschen oder gar die altersschwache Großmutter ins Jenseits zu befördern, bringt dem Magier nur Schwierigkeiten. Traurig, daß man das überhaupt erwähnen muß, aber die Nachfrage bestimmt den Markt. Die Gefahr, selbst Opfer seiner Zauber zu werden oder seine Kräfte zu verlieren, ist ungeheuer groß. Also Finger weg, selbst wenn das Geld lockt. Wenn sich der Klient nicht von der Sinnlosigkeit seines Wunsches abbringen läßt, sollte man ihn bitten zu gehen. Leider gibt es immer und überall jemanden, der auch vor gravierender Schadensmagie nicht halt macht. Nun, die Verantwortung liegt bei jedem selbst. Es gibt aber leider auch die „Hexen“, die sich nur als solche ausgeben und den Klienten von vornherein das Geld aus der Tasche ziehen wollen. Sie schaden dem seriösen Geschäft und -167-
es gibt leider keine Richtlinien, an denen man sie im Vorfeld erkennen kann. Der Klient hat also ein enorm hohes Risiko. Am besten für ihn ist es, wenn er die Adresse eines seriösen Magiers bekommt, der schon für Bekannte gearbeitet hat. Dann kann er sich wenigstens ein bißchen absichern.
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Das einzig Beständige ist der Wandel In der Magie gibt es nichts, was es nicht gibt. Nichts ist unmöglich, alles ist erlaubt. Diese Sätze, die ich der Chaosmagie entlehnt habe, zeigen deutlich, daß es keine Grenzen im Handeln gibt, außer den eigenen. Diese Grenzen können durch fehlende Phantasie oder durch mangelndes Können gesetzt sein, sollten aber von niemandem auf Dauer akzeptiert werden. Die Kunst der Magie ist in erster Linie die Kunst, Grenzen zu sprengen und sich tagtäglich einen Schritt auf seinem magischen Weg weiterzubewegen. Es ist ein Reich der unbegrenzten Möglichkeiten. Wer die Grundlagen der Magie beherrscht, Meditation, Invokation, Evokation, Zauberei, Zukunftschau und das Inszenieren von Ritualen, der kann sich aufmachen in das Abenteuer der eigenen Vorlieben. Es vergehen zwar viele spannende Jahre, wenn man sich nur mit den Grundlagen befaßt. Jede Session ist ja auch immer wieder voller Überraschungen, aber irgendwann fühlt man sich unterfordert und sucht nach seinen eigenen, ganz persönlichen Magiekonzepten. Der eine bindet seine Religion stärker in die Magie mit ein, der andere entwickelt vielleicht eine ganz neue Ritualsprache. Das Kreieren von immer ausgefalleneren Ritualen mit technischen und modernen Entwicklungen gehört genauso hier hin wie eine Magie, die Comicfiguren zum „lebenden“ Inhalt hat. Wer einmal ein „Dagobert Duck Ritual“ inklusive Geldbad gemacht hat, wird sicher sein Geldbewußtsein um einige Grade verändert haben. Magier, die ihre Computer im Ritual benutzen und dort ganz eigene Entwicklungen mit künstlicher Intelligenz erschaffen, sind heute nicht mehr wegzudenken. Ihre Erfolge sprechen für sich. -169-
Für viele mag gerade dieser Aspekt Verwirrung schaffen. Magie und Computer, ist das nicht ein Widerspruch an sich?, werde ich oft gefragt. Man stellt sich Magier und Hexen am liebsten immer noch mit langen Roben in kleinen verwinkelten Häuschen am Waldesrand vor, die in einem großen Kessel ihre Gebräue zubereiten. Sicher, diese etwas romantisch verklärte Vorstellung ist genauso real. Aber gerade Magier sollten offen für alles sein, die Technik des zwanzigsten Jahrhunderts voll ausschöpfen und alles, was von Nutzen ist, in ihre Arbeit integrieren. Magier waren es auch, die in den vergangenen Jahrhunderten den Menschen durch ihren ewig hungrigen Geist, ihre Neugier und Experimentierfreude wahren Fortschritt gebracht haben. Man denke nur an das Porzellan, das nie erfunden worden wäre, hätten nicht die Alchemisten versucht, aus Blei Gold zu machen. Die von mir entwickelte „Mediamagie“ hat z.B. fiktive Persönlichkeiten aus Filmen zum Inhalt, deren Legende man magisch für seine Arbeit gut nutzen kann. Bei Gesundheitsproblemen arbeite ich mit einem fiktiven Arzt, der mir schon mehr als einmal geholfen hat. Um aber wirklich effektive Ergebnisse zu sehen oder zu spüren, muß dieser AVATAR (erschaffene Wesenheit) gut visualisiert und gesteuert werden können. Eventuelle Eigenheiten und Eigenmächtigkeiten der Avatare sollte man streng beobachten und notfalls unterbinden. Es ist das Ziel, eine sogenannte Dienerwesenheit zu nutzen, nicht ihr am Ende selbst zu dienen. Was immer man tut, kreiert, erschafft – es muß den eigenen Fähigkeiten angemessen sein, aber soll auch eben diese ständig erweitern.
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Wenn auch vieles auf den ersten Blick wie Spinnerei aussieht und wenn man von außen auch seltsame Blicke erntet, wenn es bei einem selbst funktioniert, ist man auf dem richtigen Weg.
Und eins ist gewiß: Am Anfang macht es die Magie bunter, später dann das ganze Leben.
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Rat und Hilfe:
Leah Levine Tel. 0172/4151998 E-Mail:
[email protected] Bezugsquellen: ZAGOR:
Bücher und magisches Zubehör Grotestr. 9 30451 Hannover Tel./Fax: 0511/44 57 42
AIRDANCER:
Grossist für esoterisch-magisches Zubehör Ouche Baan 18 NL - 6101 Utrecht Niederlande Tel: 0031 - 475 - 488222 Fax: 0031 - 475 - 488257
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