autor: Daniel Jacobi erschienen: 02.09.1999 herausgeber: Elraanis
Lichtnahrung ist Gnade Lichtnahrung ist Gnade Die Alc...
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autor: Daniel Jacobi erschienen: 02.09.1999 herausgeber: Elraanis
Lichtnahrung ist Gnade Lichtnahrung ist Gnade Die Alchemie unterscheidet zwischen drei Stufen in der Herstellung des Goldes des ursprünglichen Bewusstseins aus dem Quecksilber und Blei des alten und veräusserlichten Ichs. Diese waren bezeichnend für die Weise, wie ich den Prozess erfuhr. Darum entsprechen die drei Kapitelüberschriften den drei Phasen des alchemistischen Vorgangs. Der 21-Tage-Prozess besteht in ähnlicher Weise auch aus drei Abschnitten zu je sieben Tagen, die da sind: I. Loslassen von alten Glaubensmustern, Emotionen und Weltvorstellungen II. Reinigung des Körpers und der Seele III. Empfangen eines neuen Bewusstseins und Vereinigung mit dem Lichtkörper Nigredo (Schwärze) in Aqua Divina September 97, London. Meine Mutter Helga ruft mich an, und schlägt vor, dass wir uns für zwei Wochen auf der kanarischen Vulkaninsel Lanzarote treffen. Sie fügt hinzu, dass sie gerade begeistert ein Buch über Lichtnahrung von der Australierin Jasmuheen lese, gemäss dem es möglich ist, ganz von Lebensenergie zu leben. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich die Idee belächle. Wieder so ein New Age Flop, mit dem des Publikums Aufmerksamkeit gewonnen werden soll. Unmöglich ! - Wie soll jemand in der hektischen Gesellschaft des ausgehenden 20. Jahrhunderts die Meisterschaft über eine so grundlegende Funktion des Daseins erlangen?
September 97, Lanzarote. In den ersten Tagen bleibe ich auf Distanz zu dem Buch, welches Helga verlockend an gut sichtbaren Orten auslegt. Doch dann fange ich langsam an, einiges zu lesen und mich mit der Idee anzufreunden. Es ist wichtig für mich, das Thema von verschiedenen Blickwinkeln zu sehen und über die dahinterstehende befreiende Philosophie zu erfahren. Schliesslich bin ich magisch von dem Buch angezogen und nehme es mit auf meine Lieblingswanderung entlang der Küste im Süden der Insel. Die kahle Landschaft fasziniert mich jedesmal, da ist kein Wald, keine grüne Wiese, wo meine Seele sich hinwenden könnte. Ich werde auf mich selber zurückgeworfen. Die Schönheit der Wahrheit ist ihre Nacktheit, das Fallen der Schleier und Vergessen der Konventionen - eine Vorahnung dessen, was das Schicksal mit mir vorhat? Ich erinnere mich noch genau, wie ich auf einem Stein sitzend die präzise Anleitung zu dem 21-TageProzess las mit dem Fragebogen, und es in mir dämmerte, dass dieser Prozess ein Meilenstein in meiner spirituellen Entwicklung sein würde, und mir etwas erschliessen würde, das ich schon immer suchte.
Daniel Jacobi
Als ich fertig war mit Lesen, fiel es mir wie Schuppen von den Augen, dass alles was ich brauche, in mir zu finden ist. Meine ganze bisherige Weltsicht war getrübt und überschattet von dem Glauben, dass ich äusserliche Dinge brauche, um zu überleben und glücklich zu sein. Wie oft las ich in Büchern: ‘Alles ist in Dir !’, wie schön sagt es Hesse in seinem ‘Siddhartha’ ! aber nie zuvor fühlte ich mich dieser Einsicht so nahe. Bevor ich die Details zu dem eigentlichen Prozess gelesen hatte, war das Ganze eine erhabene Idee. Beim Durchlesen wurde mir jedoch klar, dass dies ein praktisch nachvollziehbarer Vorgang ist, und mein Herz sagte mir: Das musst du tun! Sobald wie möglich. Diese Stimme war mir bekannt. Vor einem halben Jahr am Fuss des Tors von Glastonbury nahm ich mit etwa dreissig anderen an einem Feuerlauf teil. Wir liefen um das drei bis vier Meter lange Band mit 1400 Grad heissen Kohlen herum. Die Anweisung war, nur dann über das Feuer zu gehen, wenn eine klare Erlaubnis vom Herz gegeben wurde. Die meisten der Teilnehmer waren bereits übers Feuer gelaufen, einige der anwesenden Kinder sogar schon mehrmals, als ich endlich auch die Erlaubnis bekam. Noch nie war mir die Differenz zwischen dem Verstand - der sagt: Unmöglich! - und dem Herzen so klar geworden. Im Bereich des Herzens gelten andere Gesetze, so wie im Falle des Tautropfens, bei welchem Wasser sich biegt, sowie die Fähigkeit hat, die Spektralfarben des Sonnenlichts hervorzubringen, so scheint der Mensch ein anderer zu sein, wenn er sich auf diese noch unbekannte Dimension der Fülle und des Vertrauens einlässt. Lichtnahrung ist in gewisser Weise auch ein Gang durch das Feuer des Verstandes und der Zweifel an der Göttlichkeit und Freiheit des Menschen. Hier wie dort ist es offensichtlich, dass die innere Einstellung dafür entscheidet, was real ist. Die Feuerlaufleiterin Edwene Gaines erzählte folgende Geschichte: Eine Frau lief über die glühenden Kohlen und schaute voller Verwunderung auf ihre unversehrten Sohlen und sagte: ‘Ich kann es nicht glauben, ich habe keine Brandblasen!’ - in dem Moment begann die Haut aufzubrechen mit Verbrennungen. Ich bin fasziniert von dem Gedanken, dass die Wahrheit des Alles-ist-in-mir sich in so etwas alltäglichen und grundlegendem wie dem Essen zeigen kann. Es scheint mir eine Möglichkeit zu sein, meine geistige und unsterbliche Natur zu erfahren. Während mir all dies bewusst wird, fange ich an, die herumliegenden Steine aufzuheben und auf dem harten Boden zu zerschmettern. Es ist ein bröckliger Schieferstein, welcher in tausend Stücke fällt und ein Sinnbild ist für die Vorstellungen und Glaubenssätze, die sich in diesem Moment auflösen. Lange noch sitze ich in Gedanken versunken und schaue auf die zersplitterten Steine um mich herum. Worte von Edwene kommen mir in den Sinn - ‘ So wie ihr über das Feuer geht, so geht ihr durchs Leben - das Feuer wird deinen Lebenslauf spiegeln, wenn es dich brennt oder du Schmerz empfindest, dann wird es dies sein, was in deinem Leben dominiert.’ ‘Ihr werdet das unmögliche tun heute Nacht.’ Je mehr ich über die beiden Prozesse nachdachte, desto mehr wurde mir ihre innige Verwandtschaft bewusst. ‘Unterscheide zwischen innerer Führung und Verstand, und vertraue auf die Stimme deines Herzens. Anerkenne die Furcht, sei wachsam und schreite durch sie hindurch. Wenn du einmal den ersten Schritt gemacht hast, weiss dein Körper, wie er über die Gluten kommt. Es kann sein, dass deine innere Führung sagt, dies ist nicht der richtige Moment. Dieses Nein zu ehren, wenn alle anderen übers Feuer laufen, kann mehr Mut brauchen, als es den anderen gleich zu tun. Jeder geht alleine zu Gott. Jesus sagte nicht, wir sollen ihn anbeten, sondern ihm folgen - der erste, welcher über das Feuer geht, tut etwas ähnliches wie der Nazarener: er oder sie öffnet eine neue Dimension. Realität wird durch kollektive Überzeugung geschaffen, hier gibt es eine Mehrheit von Menschen, welche es für möglich halten, ungebrannt über das Feuer zu gehen. Schau auf dein Ziel, schaue nicht hinunter, behalte deine Freude und deinen Triumph in dir.’ Die Sonne ist hinter den Bergen verschwunden und es ist dunkel geworden. Ich gehe das kurze Wegstück hinunter zum Meer. Nachts im Meer zu baden hat etwas Spezielles. Das Wasser scheint geheimnissvoller und verschlingender. Ich überlasse mich den Wellen und verliere die Orientierung. Schwerelos bewegt sich mein Körper als wäre ich ein Fisch. Wieder das Gefühl der Auflösung und
Neugeborenwerdens. Wenn das Weizenkorn nicht in das Dunkel der Erde fällt und stirbt, kann es keine Frucht bringen. Die Schwärze des Meeres ist wie ein Mutterschoss, der mich in seiner Unendlichkeit aufnimmt, auflöst und neu formt. Ich verbinde mich mit einer grösseren Kraftquelle, als ich bisher kannte. Angst kommt herauf. Ist nicht letzte Woche ein Mann an der afrikanischen Küste von einem Hai tödlich angefallen worden? Bilder von Kali, der bengalischen Göttin, welche nackt und schwarz mit herausgestreckter Zunge auf dem liegenden Körper Shivas tanzt, drängen sich heran. Trunken vom Blut ihrer Opfer wütet sie auf dem Schlachtfeld. Innere Schleusentore öffnen sich. Die Nacht der Seele tut sich auf. Oben und unten geraten durcheinander. Das Ich schreit um Hilfe und will sofort zurück ans sichere Land. Aber mein Herz sagt: Bleib hier, lass es zu. Lauf nicht weg. Alles ist gut. Geh durch die Angst. Durch all diese Eindrücke hindurch spüre ich eine neue Gewissheit und Stimme, welche sagt: Du bist frei, unabhängig, du kannst dir jederzeit die Realität schaffen, welche du willst, du kannst die Welt bereisen und in der Natur leben, ohne dich um Nahrung sorgen zu müssen, du bist der Schöpfer deiner Welt… und immer wieder das überwältigende Gefühl von Freiheit und In-mir-selber-ruhen. Rubedo (Röte) und Prüfung
September 97, London. Zurück im Haus eines Vororts von London. Es ist kalt und unfreundlich. Die Hoffnung, dass meine Partnerin Zanna mich im 21-Tage-Prozess unterstützen würde, erfüllt sich nicht. Sie kann diesen Prozess zu diesem Zeitpunkt nicht von Herzen bejahen und hat auch bedenken, was ihre Kinder zu dieser seltsamen Aktion sagen und denken würden. Ich fühle mich in einer Zwickmühle. Einerseits möchte ich mein Leben dort wieder aufnehmen, wo ich es unterbrach, als ich nach den Kanaren abflog, anderseits ist der Entschluss, den Prozess zu absolvieren so stark, dass ich nur halbherzig zu etwas anderem fähig bin. Schliesslich nach einer Woche des Tastens und Suchens ergibt sich eine Lösung, indem sich Helga anerbietet, mich durch den Prozess zu begleiten. Oktober 97, Henggart/Schweiz Fühle mich in gespannter Erwartung der Dinge, die da kommen sollen. Zwei Wochen sind vergangen, seit ich den Entschluss fasste. Mir wird klar, dass der Prozess in jenem Moment bereits begonnen hatte, als ich lachend die Steine am Boden zerschmetterte. Seither spüre ich eine stärkere Bewusstheit und Fähigkeit, Konflikte und Emotionen zu (er)lösen, meine Wahrheit zu sprechen, und andere so anzunehmen, wie sie sind. Es zeigt sich auch, wie wichtig die geistige und emotionelle Unterstützung von nahestehenden Personen ist, sowie gegebenenfalls jenen Verwandten, welche sich bloss sorgen würden, in diesem frühen embryonalen Stadium nichts mitzuteilen, um keine negative Gedankenenergie anzuziehen. In der Woche vor Beginn, riefen mich Freunde von weither an, die ich lange nicht gesehen hatte, und gaben mir ihren Zuspruch. Ich habe den Eindruck, die Unterstützung meiner Seelengruppe zu bekommen, und dass alle in meinem Beziehungsnetz von dieser Initiation auf die eine oder andere Weise betroffen sein werden. Am Tag nach der Ankunft faste ich und nehme Glaubersalz, um den Darm so weit wie möglich zu entleeren. Seit 15 Jahren bin ich Vegetarier und rauche nicht, noch nehme ich Drogen oder pharmazeutische Medikamente, sowie nur sehr selten etwas Alkohol. Dieser Fastentag ist die einzige diätetische Vorbereitung. 1. Tag Ich beginne den Prozess um Mitternacht mit einer Meditation und visualisiere die Ziele, welche ich mir
vorher aufgeschrieben habe. Morgens mache ich meine üblichen Yoga- und Atemübungen mit anschliessendem stillen Sitzen, danach nehme ich ein Bad. Nachmittags fühle ich mich schwach, als drücke mich etwas in den Boden. Es fällt mir nicht leicht, nichts zu trinken. 2. Tag Während die physische Kraft abnimmt, nimmt die geistige zu. Ich beginne die Energie des frühen Morgens wahrzunehmen und erwache zwischen drei und vier Uhr. In der Zeit vor Sonnenaufgang fühle ich mich stark und motiviert für Yoga und Meditation. Auch Spaziergänge fallen mir leichter. Es ist gut, dass ich heute aus dem Haus gehe und mich bewege - gestern ging ich nicht hinaus. Abends während dem Meditieren spüre ich, dass da etwas ist, welches mir verunmöglicht, tiefer zu gehen. Ich habe das Gefühl, dass sich meine Partnerin Sorgen macht. Als ich sie anrufe und darauf anspreche, wird ihr die Sache bewusst und sie fängt an zu weinen. Im darauffolgenden Gespräch kann sie ihre Furcht loslassen. Sie sagt: ‘Ich glaube in das, was du tust, ich liebe und segne dich.’ Es ist für mich sehr wichtig, diese Worte zu hören. Zanna beschliesst, mich durch ein Saftfasten zu begleiten. 3. Tag Ich fühle mich sehr schwach und es fällt mir schwer, die Wirbelsäule aufrechtzuerhalten, habe jedoch keine spezifischen Schmerzen. Statt die Energie, welche aus der Nahrung kommt zu verwenden, führe ich die meisten Aktivitäten mit Intention und Willenskraft aus. 4.Tag In der Nacht vom dritten zum vierten Tag geschieht soweit mir bewusst ist, nichts Besonderes, abgesehen vielleicht von einer stärkeren Klarheit und Leichtigkeit im Bauchraum. Ich experimentiere heute mit Pranayama-Übungen wie sie Sivananda lehrt. Ich komme allerdings nicht sehr weit und bleibe schlussendlich bei jenen Asanas, welche zu meinen Täglichen gehören. Ich kann mir gut vorstellen, dass gezielte unter kundiger Anleitung durchgeführte Atemübungen den Prozess erleichtern können, weil so die Pranaaufnahme erheblich erhöht wird. 5. Tag Stehe um 0430 Uhr auf und gehe nach dem Yoga auf zwei Spaziergänge, einer im Dunkeln und der andere, als die Sonne den Frost der Nacht zum Leuchten bringt. Das gleissende Weiss des Sonnenlichts schafft eine überirdische Atmosphäre und das ganze fühlt sich wie eine Auferstehung an. Ich gehe sehr langsam und wiederhole innerlich indische Mantras, während sich ein neues Leben eröffnet. Ich habe an diesem Morgen ein Gefühl der Schwerelosigkeit und den Eindruck, dass mein Körper mehr und mehr Licht als Energiequelle verwendet. Von vorherigen Besuchen kennen mich die Leute im Dorf von meinen morgendlichen Joggingläufen. Jetzt setzte ich wie ein Neunzigjähriger einen Schritt vor den anderen. Eine Frau fragt mich: ‘Ist alles in Ordnung?’ Ich gebe ihr eine ausweichende Antwort, denn jedes Sprechen macht meinen Mund noch trockener als er schon ist, und - würde sie mich verstehen? Letzte Nacht bin ich einige Male aufgewacht von dem unangenehmen Gefühl des trockenen Mundes. Das Auspülen mit Zitrone hat seine Tücken, denn es ist das einzige mögliche Geschmackserlebnis und manchmal übertreibe ich es damit. Zuviel Zitronensäure greift meinen Zahnschmelz an. Trotz dem Frost hat es immer noch essbare Trauben an den Weinreben. Ich kann der Versuchung nicht widerstehen, meinen Mund statt mit Zitronenwasser, mit dem Saft von den Trauben und Äpfeln, die noch herumhängen, zu spülen. Noch nie hatte ich das Aroma dieser Früchte so stark empfunden. Wieder einmal etwas zu beissen und meine Zähne zu gebrauchen ist ein himmlischer Genuss. Ich bin so versunken in den Geschmack, dass ich zu spät bemerke, wie ich ein bisschen Saft herunterschlucke. Abends beim Bad geschieht mir ein ähnlicher ‘Unfall’ - als ich den Kopf unter Wasser halte, kommt etwas Flüssigkeit durch die Nase die Kehle hinunter. In der Anleitung heisst es, dass sich der Prozess bei Flüssigkeitseinnahme um 24 Stunden verzögert. Ich bete und visualisiere abends, dass der Prozess ohne Unterbruch weitergeht. Das funktioniert offensichtlich, denn ich stelle
keinen Unterbruch fest. Gegen Abend fühle ich mich unruhig und niedergeschlagen sowie mit Schmerzen in den Nieren. Helga gibt mir eine Massage und eine Wärmeflasche für die Nieren, was mich wieder herstellt. 6. Tag Der Wunsch, etwas zu trinken wird fast übermächtig. Ich beginne davon zu fantasieren, wie ich vor einem Jahr in Old Delhi an jenem Saftstand einen köstlichen Frucht- und Zuckerrohrsaft um den anderen erstand. Zanna gibt mir den Ratschlag, den inneren Necktar anzuzapfen, welcher durch Berührung der Zunge mit dem hinteren und oberen Mundraum von der Hypophyse her kommt - das göttliche Elixir, erstaunlich, wie das schmeckt! Am besten ist es mir zugänglich, wenn ich den Kopf nach hinten beuge. Mir wird klar, wie wichtig es ist, still zu sein. Die Bücher von Tashira Tachi-ren ‘Der Lichtkörper-Prozess’ und Tony Stubbs ‘Handbuch für den Aufstieg’ sind eine grosse Hilfe. Speziell die Beschreibung der zwölf Lichtkörperstufen und die Vereinte-Chakra-Meditation erweisen sich als treue und weiterführende Begleiter. Gegen abend bin ich so schwach wie noch nie. Nicht trinken zu können wird zur Obsession. Ich komme mir vor wie ein Verdurstender in der Wüste, welcher von Fata Morganas geplagt wird. Die Oase mit dem Wasser ist der kommende Tag, wann ich endlich die Erlaubnis haben werde zu trinken. Es ist einer der wenigen Momente, in denen ich an dem ganzen Vorhaben zweifle. Der Gedanke, dass ich so vielen Freunden davon erzählt hatte und mir die Gesichter vorstelle, wenn ich ihnen sage, dass ich aufgab, ist nicht sehr anziehend. Es scheint mir, dass bevor ich die Schwelle zum 7. Tag überschreiten darf, nochmal alle Verzweiflung und Selbstzweifel aufgeworfen und mir vorgespiegelt werden. Als ich heute wieder bei den Äpfeln und Trauben vorbeigehe, ist es als werde ich von der Schlange kurz vor dem Wiedereintritt ins Paradies der inneren Freiheit und Fülle versucht. Wieviele Male bin ich schon auf diese Früchte hineingefallen und habe die innere Wahrheit dem verführerischen Aussen geopfert? Abends fühle ich mich extrem schwach, hilflos und erschöpft und nehme zu dem bereits zum Ritual gewordenen Bad Zuflucht. Ich fühle mich von dem Nicht-Trinken-Können wie in Stücke zerschlagen. Ich erinnere mich an das Erlebnis auf ‘La Graciosa’, die achte kanarische Insel nördlich von Lanzarote. Ich war mehrmals vor den gefährlichen Strömungen gewarnt worden, aber der Strand und das Meer waren zu schön. Ich musste hinein und nahm mir vor, nur knietief ins Wasser zu gehen. Ohne es zu merken, wurde ich beim Spielen mit den Wellen immer mehr in die Mitte des Strandes gedrängt, wo mich schliesslich eine starke Unterwasserströmung hinausriss in die Tretmühle von drei Meter hohen Wellen. Was vorher Spiel war, wurde zum Kampf ums Überleben. Die hohen Wellen drückten mich auf den Grund, und ich brach fast unter dem Gewicht zusammen. So ähnlich fühle ich mich jetzt nach sechs Tagen ohne Essen und Trinken. Zwischen zwei Wellen hatte ich etwa zehn Sekunden Zeit, Luft zu holen, bevor die nächste auf mich herabdonnerte. Mir wurde klar, dass ich das nicht mehr lange aushalten werde, weil mir die Kraft ausgeht, Luft zu schnappen. Nun, etwas geschah, sonst würde ich jetzt nicht diesen Bericht schreiben. Meine Rettung war, dass die Wellen in Serien kamen. Ich fand mich plötzlich weit draussen und konnte relativ ungestört an Land schwimmen, wo ich erschöpft zusammenbrach. Aqua Divina, das Wasser ist ein Ort der Transformation. Es ist sanft und schön und umfängt mich als Embryo. Es ist furchtbar und zerstörerisch wie die zornige Göttin Kali. Alles Leben kommt aus dem Wasser und wird von ihm wieder verschlungen. Jeder Geburtsprozess scheint in einer Weise mit Wasser vor sich zu gehen. Das Wasser fühlt sich wie flüssiges Licht an, das in mir und durch mich fliesst. Ich werde mir zum ersten Mal meines unsterblichen Lichtkörpers bewusst. Obsession, Verzweiflung und Zerstückelung fallen von mir ab, wie die hässliche Maske der alten verzauberten
Hexe im Märchen. Ihre wahre Schönheit tritt hervor. Das Durchschreiten und Aushalten der dunklen Nacht der Seele ermöglicht die Auflösung des ‘Fluchs’, und die Heirat des Prinzen (mein bewusstes Selbst) mit der Prinzessin, die bis dahin ‘verzauberte’ Seele. Jede Liebesgeschichte gibt im Grunde dieses Urmuster der Trennung und Vereinigung innerer und äusserer Aspekte wieder. Albedo (Weissung) und Integration
7. Tag Die Waage zeigt mir, dass ich seit gestern 800 Gramm zugenommen habe. Das ist ein deutliches Zeichen, dass mein Körper zu einem grossen Teil gelernt hat, Licht und Lebenskraft als Energiequelle zu verwenden. In den vergangenen sechs Tagen habe ich mich kontinuierlich immer schwächer gefühlt und von 72 kg bei Beginn auf 63,6 kg abgenommen. Es ist für mich eine physische Bestätigung meines inneren Prozesses, dass es möglich war, fast ein Kilo von ‘Luft’ zuzunehmen, und heute 64,4 kg zu wägen. Die Idee der Lichtaufnahme und die Möglichkeit des Zunehmens dadurch, unterscheidet diesen Prozess von dem bekannten Fasten. Helga und ich zelebrieren an diesem Tag mein erstes Glas Saft aus Champagnergläsern. In den vergangenen sechs Tagen hatte ich nie das Gefühl, mein Körper würde Schaden nehmen. Er fühlte sich sehr lebendig an, und trotz der physischen Schwäche stark. Wahrscheinlich dank dem Umstand, dass mein Körper nicht viele Gifte ausscheiden musste, hatte ich praktisch keine Schmerzen und war meistens guten Mutes. Parallel dazu veränderte sich der ph Wert des Urins vom sauren Bereich (5.5) in den neutralen auf 7.0. Ich bemerke, dass mein Unterleib entspannter ist. Im Gespräch mit meiner Mutter erfahre ich, dass ich von ihr als Säugling nie genug Milch bekommen hatte, sondern dass sie immer noch mit Kuhmilch aufgestocken musste. Mir wird klar, warum ich bisher solche Mengen an fester Nahrung verdrücken konnte (und musste) ohne zuzunehmen. Mein Metabolismus hat interpretiert, dass er nie genug hat, weil was ich nach dem Eigentlichen (der Muttermilch) bekam, nicht wirklich nährend war, also auch nicht verwertet wurde. Helga erzählte mir noch einen weiteren Umstand: Als ich drei Monate alt war, liessen mich meine Eltern für ein paar Tage in einem Heim, um ein ungestörtes Wochenende mit Freunden zu haben. Ich weinte praktisch die ganze Zeit und hatte einen Nabelbruch und Heuschnupfen, als ich abgeholt wurde. Durch den Nabel findet die erste Nahrungsaufnahme im physischen Körper statt. Der Nabelbereich oder das Tan Tien/Hara wie es im Chi Kung und Tai Chi heisst, ist ein wichtiges, wenn nicht das wichtigste Zentrum zur Aufnahme von Prana. Immer wieder habe ich auch bei Behandlungen von Patienten festgestellt, wie unerlässlich es im Lichtkörperprozess ist, alte Traumata aufzulösen. Es gibt nichts zu finden. Es geht bloss darum, die Blockaden zu lösen, denn das Licht ist immer da, mich zu nähren und zu erleuchten. Mir wird bewusst, wie ich den Nabelbereich vernachlässigt und mein Zentrum im oberen Brustraum hatte. Ich beginne, in das Hara zu atmen und staune, wie diese Kindheitserlebnisse mein ganzes Leben bisher konditioniert hatten. Nahrungsaufnahme und Verbundenheit mit der Mutter sind eng verbunden. Wie oft verwenden Kinder das Thema Nahrung, um die Aufmerksamkeit der Mutter zu bekommen? Die ganze Frage des Genährtwerdens und mit der Mutter und dem Ursprung Verbundenseins, ist letztlich eine metaphysische und religiöse Frage. Ich kann mich nicht von einer feinstofflichen Quelle ernähren, wenn ich nicht vorher die Anhaftungen und Verstrickungen der grobstofflichen Nahrung gelöst habe. Es kann sein, dass mein Körper tatsächlich (‘nahrungstechnisch’) keine feste Nahrung mehr braucht, er mag jedoch gewisse emotionale oder mentale Konditionierungen immer noch durch die Nahrung ausleben. Feste Nahrung ist im Grunde
eine äussere Befriedigung wie Rauchen, Drogen, Fernsehschauen und ein schönes Auto haben es sind. Um es in einer ganzheitlichen Weise loszulassen, das heisst ohne mit etwas anderem kompensieren zu müssen, ist es unerlässlich, alle damit verbundenen Anhaftungen kontinuierlich zu lösen. Ich kann nur etwas aufgeben, wenn ich einen besseren Ersatz dafür habe. Gerade bei einer so vitalen Angelengenheit wie dem Genährtwerden, ist es besonders wichtig, alle Aspekte im Auge zu behalten und mir nichts vorzumachen. Die Integration des Schattens geschieht aus meiner Mitte. Ich muss mein ganzes Wesen ‘mitnehmen’ und Schritt für Schritt im Feuer des Herzens die dunklen Seiten sich auflösen lassen. Bin ich soweit, mich fallenzulassen in die unendliche Energie des Kosmos und meine irdischen Wurzeln loszulassen? Ertrage ich eine so direkte Verbundenheit mit dem Ursprung? Ertrage ich die hohe Schwingung und den damit verbundenen Bewusstseinsgrad? Kann ich alleine stehen mit meiner Art des Genährtwerdens?
8. Tag Fühle mich erschöpft. Mein Kopf ist wie doppelt. Im Laufe des Tages bessert sich mein Zustand und ich werde ruhig, ausgeglichen und feinfühlig. 9. Tag Ein Gefühl der Klarheit herrscht vor. Mir fällt auf, wie leicht es für mich geworden ist, in tiefe Stille zu gleiten. Die Vereinigte-Chakra-Meditation wird mit jedem Tag bedeutsamer und erlaubt mir, meine Fühler in den Lichtkörper auszustrecken. Besonders wichtig ist mir, die Vierheit (C.G. Jung würde sagen: die irdische Quaternität) meines physischen, emotionalen, mentalen und spiriruellen Körpers in Harmonie zu bringen. Ich stell mir dabei vor, dass ich die vier Saiten meiner ‘Guitarre’ stimme, um mein höheres Selbst darauf spielen zu lassen. Der beste Musiker bleibt stumm ohne Instrument. Damit Aspekte meiner Überseele wie Hellsichtigkeit, Verbundenheit mit dem Kosmos, Heilungsenergie, Aktivierung des Lichtkörpers und pranisches Genährtwerden einfliessen und sich manifestieren können, muss eine entsprechende Resonanz in der dreidimensionalen Welt geschaffen werden - welches in diesem Falle das vereinigte Feld ist, das durch die Ausrichtung der Vier entsteht. Seit dem Tiefstand am sechsten Tag habe ich zwei Kilos zugenommen. Heute ist die erste ColonHydro Therapie angesagt. Ich bin erstaunt, was da noch alles im Darm ist! Die Therapeutin erklärt, dass der Darm immer aktiv ist, auch wenn keine feste Nahrung aufgenommen wird, denn Stoffwechselvorgänge finden nach wie vor statt. Das heisst, es wird immer noch Energie umgesetzt und Abfallprodukte wie alte Zellen müssen weggeschafft werden. Die Leichtigkeit im Darm ist beflügelnd. 10. Tag Fühle mich sehr klar und lichtvoll. Träume von einer Freundin, die mich umarmt. Sitze unter dem Eichbaum in der Sonne. 11. Tag Seit mir erlaubt ist zu trinken, läuft alles einfacher. Ich verbringe viel mehr Zeit mit Körperpflege. Habe ich früher höchst selten ein Bad genommen, sondern meistens eine Dusche, und wenn ein Bad, dann mit einem Buch, um die Zeit zu vertreiben, so ist das morgendliche und abendliche Bad zu einem der wichtigsten Rituale und Erfahrungen in diesem Prozess geworden. Ich verbringe Stunden im Kerzenlicht und nur mit der Nase über Wasser fühle ich mich schwerelos in einer anderen Welt. Mein Bewusstsein ist ausgedehnt auf das ganze Haus. Ich spüre die Emotionen des Nachbarn in der oberen Wohnung. Ich beginne zu ahnen, wie sensibel der Fötus im Mutterleib auf jeden Ton, abrupte Bewegung sowie Gefühle und Gedanken sein
muss. Nach dem Bad geht es weiter mit Körper- und Gesichtssalben. Ich bin eine Schlange, die sich häutet, Hülle um Hülle fällt von mir ab. Mein Körper fühlt sich anders an. Ich entdecke ihn neu. Parallel zu der physischen Reinigung, fange ich an, meine alten Briefe, Bücher und sonstige Habseligkeiten, welche bei meiner Mutter bis zu diesem Moment ausgeharrt hatten, durchzugehen und etwa 90 % davon auszuscheiden. Der Drang, alten Ballast abzuwerfen, machte jedoch nicht bei meinen Sachen halt. Kaum hatte ich diese beendigt, fing ich an, durch die Küchenschränke und Büchergestelle von Helga zu gehen, und mit ihrer Hilfe alles auszusortieren, was sie nicht mehr wollte. Eine Colon-Hydro Therapie fürs Haus! Ein Freund in Lanzarote gab mir zwei Kassetten mit dem Vortrag ‘Beyond Miracles’ (Jenseits von Wundern) des brillanten Deepak Chopra. Mir wurde nun auch von einem wissenschaftlichen Standpunkt her bewusst, wie Gedankenprozesse physische Vorgänge sofort und nachhaltig beeinflussen. Chopras Gedanken sind wie Lichtstrahlen, welche die materielle Dichte der dreidimensionalen Welt durchdringen und transparent machen für den dahinterliegenden unendlichen Geist. Dazu kommt, dass er alles so nonchalant und witzig sagen kann. Ich frage mich, wie mein Leben wohl weitergehen wird. Mir ist, als ob ich zum erstenmal nicht mit meinem inneren Wesen unzufrieden bin. Bis zu diesem Moment hatte ich als ständigen Begleiter ein Gefühl des Ungenügens, welches mich dazu anstachelte, das was ist zu transzendieren und nach mehr zu suchen. Die Stimme sagte: Was du jetzt hast und bist, kann nicht alles sein, das ist nicht dein wahrer Zustand, etwas fehlt. Dieses Gefühl liess mich Wochen und Monate in Griechenland und Indien herumwandern und im heissen, überfüllten Ashram von Sai Baba ausharren, liess mich in Liebesbeziehungen Erfüllung suchen, tausend Bücher lesen (während fünf Jahren des Studiums der Philosophie) und ‘hundert’ Kurse in Bewusstseinserweiterung absolvieren - und jetzt verliess es mich. Ich nehme Abschied von dem unerfüllten Sucher und von der süssen Hoffnung, einmal die perfekte Frau, den ‘ultimate Guru’ und den endgültigen Kurs zu treffen. Das Ewige-Sucher-Gefühl war wie ein Boot, das mich ans andere Ufer brachte; einmal dort, brauche ich es nicht mehr. Auch dieser Prozess ist bloss ein Vehikel, eine Möglichkeit als Raupe mich zu verpuppen und meine Schmetterlingsnatur zu erkennen. Raupe und Schmetterling sind beide Aspekte meines Wesens, die eine isst Blätter und erforscht die unteren Reiche, der andere lebt im Licht und nährt sich von Necktar.
12. Tag Lese in ‘Emeralds Tablets’ (Die Smaragstafeln von Thoth, dem Atlantier) von Doreal. Fühlt sich an wie eine Massage verschütteter Erinnerungen. Die Lektüre bringt mich in tiefe Meditation. Ich sehe Bilder des sinkenden Atlantis. Es fühlt sich sehr sanft an. Ich widerstehe dem Vorgang nicht. Die ganze Stadt verschwindet in den Fluten. Ich verbinde mich wieder mit der Weisheit der atlantischen Schriften. Sie sind unermesslich. Es sieht aus, als ob sie mit Licht geschrieben sind und die Schrift selber intelligent ist. Eine starke Energie geht von ihr aus. Es scheint ein Hologramm zu sein, die Information ist dort, ich muss mich nur auf sie einstellen. Die Funktion des Buches scheint darin zu bestehen, den Inhalt an einem Platz zu konzentrieren, sodass der Zugang einfacher ist. Eine andere Besonderheit dieser ‘Schriften’ ist, dass sie unabhängig von Zeit existieren. Ich stelle mich auf das ‘Buch’ über den 21-Tage-Prozess ein und finde darin Geschehnisse, die nach der ‘Niederschrift’ stattfinden: Der 21-Tage-Prozess ist ein Geschenk für die Menschheit, welches bis anhin nur für wenige Auserwählte bestimmt war. Er ist ein sehr kraftvolles Werkzeug, um die spirituelle Entwicklung zu
fördern. Es ist umso wichtiger, dieses Hilfsmittel sehr sorgfältig zu verwenden. Um dies zu verstehen, mag es hilfreich sein, sich zu vergegenwärtigen, dass die Aspiranten im alten Alten Ägypten durch intensive Vorbereitung und Training während sieben Jahren gehen mussten, bis sie völlige Gedankenstille und Kontrolle über ihre körperlichen Funktionen erreichten, bevor sie in den Prozess eintreten konnten. Dieser war als solcher nur der krönende Abschluss. Es handelte sich um 21 Tage ohne Essen und Trinken in einer speziellen Kammer der Pyramide. Jene, welche überlebten, verliessen den Sarkophag mit voll aktiviertem Lichtkörper. Die Initiierten wussten die Grundlagen, wie Geist und Gedanke in der Materie manifestieren. Einige wurden darauf trainiert, die Steinquader für Tempelanlagen am richtigen Platz zu materialisieren. Die Kräfte, welche die Eingeweihten erlangten, waren so gross und deren Missbrauch entsprechend gefährlich, dass nur wenige sorgfältig ausgelesene Männer und Frauen diese Schulung durchliefen. Die Motivation ist auch in unserer Zeit von höchster Wichtigkeit - was auch immer ich hineinbringe, wird verstärkt und Früchte tragen. In Ägypten war es nicht so sehr eine freiwillige Entscheidung, dieses Schulung zu absolvieren. Es war eine zugewiesene Aufgabe, um spezielle Fähigkeiten zu entwickeln. Nicht nur für die Steinmetzerei wurden die Absolventen herangezogen. Sie hatten eine erhöhte Schwingungsfrequenz und Willenskraft, welche sie zu ausgezeichneten Führungspersönlichkeiten machten. Ein anderer Bereich, in welchem sie Verwendung fanden, war die Erdakupunktur. Über das ganze Land verteilt, gab es Kraftsitze, welche aus einem speziellen Stein, der den energieleitenden Graphit enthielt, hergestellt waren. Kosmische und irdische Energien flossen an diesen Stellen zusammen, und das Meridiansystem des Landes wurde hier ausbalanciert und aufgeladen, wann immer das nötig war. Wenn ein Nicht-Eingeweihter auf einem dieser Stühle platz nahm, konnte das beträchtlichen Schaden am Nervensystem des Betreffenden zur Folge haben. Das war auch der Grund, warum die Sitze mehr und mehr zum innneren Sanctum von Tempeln wurden. Mit dem Verschwinden des Wissens um diesen Prozess und dem Umgang mit Erdenergie, begannen die Leute am Hochaltar zu opfern, und versuchten so, sich und das energetische Netz aufzuladen und zu heilen. Den Absolventen war es nicht mehr erlaubt zu essen und zu trinken. Sie durften ihre höheren Kräfte nur im Dienste ihres Landes verwenden. Die meisten von ihnen wurden aufgestiegene Meister. Einige der grundlegenden Themen, welche in der siebenjährigen Vorbereitungszeit gelehrt wurden waren: -Meisterung des Verstandes und Leben aus der Stille -Meisterung der Emotionen -Öffnen der höheren Chakras und Verbindung herstellen mit dem galaktischen Zentrum -Den physischen Körper verlassen und in die Astralwelt eintreten -Den Schlaf auf zwei Stunden pro Nacht reduzieren -Mythologie, Mathematik, Heilige Geometrie, Astrologie -Aktivierung der Kundalini und des Merkaba Lichtkörpers Bevor der Prozess begonnen wurde, mussten Darm und Blase völlig entleert werden. Während des Prozesses verbrachte der Kandidat die meiste Zeit in anderen Dimensionen und erhielt dort weiteren Unterricht, der nur auf diese Weise zu empfangen war. Obwohl die Bedingungen und Voraussetzungen für diesen Prozess heute verschieden sind, kann es hilfreich sein, etwas über seinen Hintergrund in der Tradition der Mysterienschulen zu wissen. Die Frequenz des Planeten erhöht sich ständig in dem Masse, wie er in das Photonen-Band eintritt, welches er beim Untergang von Atlantis verliess. Die Bedingungen sind demzufolge sehr günstig und die Aufgabenstellung ist von jener im Alten Ägypten nicht so sehr verschieden. Es geht immer noch um einen Heilungsdienst am Land, wo ich wohne, und der Erde und die Wiederherstellung der Verbindung zum inneren göttlichen Wesen. Durch diesen Prozess wird an der Nahrungskette gerüttelt, die Jahrtausende lang die Menschheit auf einem niederen Niveau hielt. In dem Masse, wie ich Körpergewicht, emotionale und mentale Dichte fallen lasse, kommen die höheren Aspekte des
Lichtkörpers in den physischen Bereich, was dem Abstieg des Geistes in das körperliche Gefährt entspricht und eine Aufstiegsbewegung des ganzen Wesens zur Folge hat. 13. Tag Mir kommt es mehr und mehr absurd vor, grobstoffliche Nahrung zu mir zu nehmen. Der einzige vorstellbare Grund dafür, scheint mir das Bedürfnis nach Geschmack zu sein. Ich fühle mich klar und leicht - könnte das von dieser neuesten Diät kommen? Ich vergass, wie sie heisst? Ach ja, Lichtnahrung! Fühle dich leicht und licht, denn man ist, was man isst. Mir wird klar, dass jede feste Diät irgendwie defizient ist, denn sie kommt von Aussen und muss assimiliert werden. Was von Aussen kommt, sei es Nahrung oder irgend etwas anderes, kann mich nie ganz erfüllen, weil es sich bloss an das Vollkommene in mir annähern kann. In der Lichtnahrung wird aus dem immer vorhandenen pranischen Strom, in dem es weder ein Innen noch Aussen gibt, alles hergestellt, was mein Körper braucht. Energie durch feststoffliche Nahrung zu beziehen, kommt mir dem Prinzip nach vor wie ein Benzinmotor, der auch ständig von Aussen nachgefüllt werden muss und einen relativ hohen Verschleiss hat: die Kolben leiern aus, das Öl muss gewechselt werden, die Zündkerzen… wohingegen ein Solarmotor viel lichter und leichter ist in der Wartung und Umwelbesastung (gleich Null!, nicht daran zu denken, wie es wäre ohne menschliche Schadstoffproduktion sowohl bei der Herstellung wie bei der Verdauung von Nahrung). Der Alterungsprozess ergibt sich aus der Dominanz von Verschleiss über Erneuerung. Mein Körper ist so beschäftigt mir Verdauen und Assimilieren, dass er nicht genug Energie frei hat, um sich kontinuierlich und vollständig zu erneuern; mit jedem Bissen bringt sich der Mensch dem Grab näher, denn was das zeitliche Leben gibt, schafft auch den zeitlichen Tod.
14. Tag Nahm gestern nacht nochmal Glaubersalz und bin heute früh wieder einmal erstaunt, wieviel Material immer noch im Darm war. Die zweite Colon-Hydro Therapie heute nachmittag ist dann aber doch der Punkt auf dem i und eine Bestätigung, dass der Darm nun gereinigt ist. Im Kopfstand bricht eine warme, trockene Energie durch den Gaumen. In der Meditation fühle ich mich wie ein Stein. Das Gefühl dehnt sich aus von den Händen in den ganzen Körper, als ob ich durch den physischen Tod gehe. 15. Tag Ich spüre, dass sich etwas in meinem Lichtkörper tut. Ich bin müde und muss mich nachmittags hinlegen. Es fühlt sich an, als ob die Mauersteine meines dreidimensionalen Gefängnisses ständig herunterfallen und dass dieser Prozess nur eine kleine Bresche in eine riesige neue Dimension des Seins geöffnet hat. Ich bin kein ‘human doing’, ich bin ein ‘human being’ - je weniger ich tue, desto mehr kann ich erreichen, und wenn ich gar nichts tue, bekomme ich alles. Die Leiterin des Chimnoy Ladens meint, sie brauche das Essen, um sich zu erden. Was mich jedoch an diesem Prozess so fasziniert, ist das Unabhängigwerden von äusseren Dingen. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich weniger geerdet bin als vorher. Mein Bewusstsein ist in alle Richtungen ausgedehnt, falls ich mich erden will, richte ich darauf meine Aufmerksamkeit.
16. Tag Fasziniert betrete ich den Raum der neuen Lebensgeschichte, den ich mir geschaffen habe und lausche der Stimme meines erweiterten Selbst: Was du wissen musst, ist sehr einfach - bleibe in der eigenen Klarheit und folge dem inneren Licht.
Mit sechs Jahren hattest du ein Erlebnis, nach welchem es zu schmerzhaft war, weiter vom Herzen her zu leben. Du bist in den Verstand geflohen und hast dich seither hinter einer Festung von Theorien und Büchern versteckt. Steig herab vom hohen Ross des Wissens! Betrüge dich nicht mit der scheinbaren Sicherheit deines Schlosses! Die Miete, welche du bezahlen musst, um darin zu leben, ist sehr hoch - du vermisst das Zentrum des Lebens und die wahre Verbundenheit mit dir und jenen, die dich lieben. Das ist der Fluch, welcher die anima zur unansehnlichen Hexe macht. Die unbedingte Liebe des Herzens kann ihn brechen und dich aus dem Gefängnis von Verstand, Angst und Anhaftung führen. Höre auf diese sanfte Stimme und indem du dich ihr unterwirfst, lass es zu, durch sie verwandelt zu werden. Die mystische Rose der Seele öffnet sich in der Stille. Dem zu lauschen, erlaubt ihr, sich ganz zu öffnen mit all ihrem Duft. ~ Einige der ältesten Konditionierungen der Menschheit sind: im Schweisse des Angesichts das Brot zu verdienen, sich darum zu sorgen und dafür notfalls zu kämpfen. Die Notwendigkeit für feste Nahrung schafft die Frage nach dem eigenen Territorium, Gier und dem Ausgrenzen von Konkurrenten. Das Überlebensszenario wechselte mit dem Übergang von der Jäger- und Agrargesellschaft zu grösseren Stadtstaaten. Der einzelne war nicht mehr in erster Linie Selbsterhalter, sondern konnte ein spezifisches Talent entwickeln, während der Rest seiner Bedürfnisse von anderen gedeckt wurde. Es ist nicht leicht, sich die Grösse des Schrittes von der Agrar- zur Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft vorzustellen. Er entspricht bewusstseinsmässig dem Übergang von den ersten zwei Energiezentren zum dritten Solarplexus Chakra, wo die Kreativität des Ego in all seinen hellen und dunklen Seiten sich ausdrücken kann. In der weiteren Entwicklung der westlichen Welt wurde das Herzchakra übersprungen und das Zentrum im Hals (Kommunikation und Künste) und das Dritte Auge (intellektuelle und potentiell spirituelle Fähigkeiten wie tele-vision und tele-phon) entwickelt. Stell dir nun den nächsten Schritt vor vom Solarplexus ins Herz! Es ist qualitativ ein noch grösserer Sprung, weil das Herz eine andere Dimension der unbedingten Liebe und damit des Fehlens von Konkurrenz- und Eigentumsdenken eröffnet. Das Jetzt rückt in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, weil es nichts gibt, das nicht schon erreicht wäre, während in den ersten drei, im fünften und sechsten Zentrum immer ein Ziel gegeben ist. Das vierte und siebte Chakra sind reine Stille und Erfüllung. Eine ihrer Eigenschaften ist, dass die Notwendigkeit für feststoffliche Nahrung, welche einen grossen Teil des Lebens menschlicher Gesellschaften regiert(e), nicht mehr vorhanden ist. Dies ist jedoch bloss ein erster, sichtbarer Schritt. Was den Menschen schlussendlich erwartet, ist dass er immer weniger von aussen Kommendes mehr braucht, um zufrieden zu sein. Das stoppt die Bewegung der Mehrzahl derzeitiger Aktivitäten. Beginne mit kleinen Schritten. Ist es wirklich nötig, ungeduldig zu werden, wenn dich der Zug warten oder ein Freund sitzen lässt? Der Zug oder dein Freund kann dir nichts geben, was du nicht bereits schon hast. Also warum nicht in der Zwischenzeit das Ganze in dir erleben und es auf jeden Fall geniessen?
17. Tag Seit zwei Tagen habe ich das Gefühl, dass etwas im Kommen ist und fühle eine elektrische Spannung um die Wirbelsäule. Heute nacht in der Meditation mit Helga spreche ich für uns die Vereinte-Chakra-Meditation und stelle mich in die strahlende Sonne, welche sich in alle Aspekte meines Lichtkörpers ausdehnt. Ich fühle mich mehr und mehr aus meinem Körper gehoben und verliere schliesslich völlig mein Körperbewusstsein. Es fühlt sich an, als wäre ich unter einem starken Lichtstrahl, schwebend im All, ohne Grenzen. Der Vorgang ist angstauslösend. Noch nie hatte ich eine derartige Erfahrung gemacht. Während all dies geschieht, fahre ich fort, uns sprechend tiefer in die Meditation zu führen bis in das subatomare Niveau, wo sich Energie und Materie nicht mehr unterscheiden. Der Schleier, welcher sich zwischen mein Körperbewusstsein und mein unendliches Selbst geschoben hat, wird gelüftet. Der Ton meiner Stimme wechselt und es scheint, dass mein höheres Selbst nun zu uns über den
Aufstiegsprozess der Erde spricht. Indem wir ihn in uns selbst vollziehen und von innen her leuchten, verankern wir den Prozess. Am Ende sagte die Stimme: ‘Endlich ist mein Insrument bereit. Ich bin sehr zufrieden.’ Danach fühle ich wie der goldene Feuerball sanft wieder auf die Erde gesetzt wird, und ich zurück in meinen Körper komme. 19. Tag Seit der Ausser-Körper-Erfahrung erforsche ich die tieferen Aspekte meines Lichtkörpers. Gebe heute einige CranioSacral Behandlungen, und stelle fest, dass sich meine Wachheit und subtile Wahrnehmungsfähigkeit verstärkt hat. Mir fällt es leicht, einfach da zu sein, und all das geschehen zu lassen, was der Patient braucht, um sich selber zu heilen. Wieder einmal faszinierend, wieviel durch ‘Nichts-Tun’ erreicht werden kann. Ich kommuniziere, manchmal unter der Verwendung des CranioSacral Rhythmus, mit dem Unterbewusstsein des Patienten und sage ihm, dass ich hier bin, es zu unterstützen. Meistens nimmt das tiefere Bewusstsein die Chance war und bringt jene Prozesse und Traumata hoch, welche anstehen, und von denen es glaubt, dass wir sie gemeinsam auflösen können. 21. Tag Treffe heute meine gute Freundin Theresa und ihre Kinder, die 9 und 13 Jahre alt sind. Die ganze Sache ist ihnen etwas unheimlich und sie sind desswegen, obwohl sie mich schon lange kennen, etwas ängstlich mich zu treffen. Voller Neugier fragen sie mich über diese mysteriöse Sache des Lebens von Licht aus. Für die jüngere Tochter ist es ein anziehendes Konzept - wenn sie nicht mehr essen müsste, hätte sie viel mehr Zeit! Der ältere Sohn verwirft nach kurzem Überlegen die Sache dann könnte er seine Lieblingsspeise nicht mehr essen! Daniel Jacobi wurde 1965 in Zürich geboren. Nach dem Studium der Philosophie lebte er vier Jahre auf der kanarischen Insel Lanzarote, wo er sich mit Massage und Kunsthandwerk beschäftigte. Während den Jahren 96/97 hat er sich in England weitergebildet in CranioSacral Therapie, NLP und Umkehr-Haltung (Yogic Suspension), die einzige Therapie, welche in der Luft geschieht und gewissermassen die Essenz der Lichtnahrung verkörpert, denn sie führt zu einem schwerelosen Getragensein, tiefen Loslassen und Transformation. Seit Januar 98 gibt Daniel Vorträge und Workshops zum Thema Lichtnahrung. Sein nächstes Projekt ist der Aufbau eines Retreatcenters für den 21-Tage-Prozess in Lanzarote. Kontakt London: 0044 (0)1923 400 223, Schweiz: 0041 (0)52 316 20 36