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MR.PRESIDENT – Die Biografie _______________________________________________________________ HALLO MR.PRESIDENT Acht Jahre darf ein amerikanischer Präsident höchstens im Amt bleiben, dann muss er das Weiße Haus verlassen. Die meisten Dance-Pop Acts halten sich gerade mal zwei Jahre in den Charts, dann werden sie vom Erfolg und von ihren Fans verlassen. Für Mr.President gelten diese Regeln nicht. Die Wurzeln des Trios reichen zurück bis 1991 – beinahe ein ganzes Jahrzehnt. Und seit über sechs Jahren regieren die Presidenten überall auf der Welt die Dancefloors – eine Wiederwahl ist garantiert! Damit ist Mr.President eine der erfolgreichsten deutschen Pop-Gruppen. Und ihr neues Greatest-Hits-Album "A Kind Of... Best" nicht nur eine Sammlung von Chart-Erfolgen, sondern eine musikalische Reise durch die 90er Jahre und ein Blick auf die lange Geschichte dieser Gruppe.
Die Vorarbeit Alles begann im Mai 1991 in Bremen. Zwei junge Mädchen, für die Musik und Tanz alles bedeuteten, wollten es bis ganz nach oben schaffen: T alias Judith Hildebrandt und Danii alias Daniela Haak. Während die beiden Mädchen, die sich damals noch nicht kannten, mit ihren Träumen beschäftigt waren, arbeiteten die zwei DJs Jens Neumann und Kai Matthiesen bereits an der Verwirklichung von T’s und Daniis Hoffnungen – ohne zu wissen, dass es die beiden Girls gibt. Jens und Kai kannten sich aus der Bremer Diskothek U2, wo sie gemeinsam beschlossen, nicht mehr länger die Hits anderer Bands aufzulegen, sondern selbst Hits zu machen. Gemeinsam planten sie die Technogruppe "Satellite One". Das dynamische Duo war die perfekte Zusammenstellung für das harte Popgeschäft: Jens (33), der Manager mit dem Talent zum Reden, Verkaufen und Organisieren - Kai (40), der Produzent mit dem Gespür für musikalische Trends und der Gabe, Hits zu schreiben. Kai: "Wir haben uns erstklassig ergänzt. Ich konnte mich auf den künstlerischen Teil konzentrieren, während sich Jens um die geschäftlichen Angelegenheiten gekümmert hat. Ohne ihn hätte ich meine Musik nie verkaufen können und ohne mich hätte er nichts zum Verkaufen gehabt.“
T Während Kai in seinem eigenen Tonstudio bereits die ersten Songs für "Satellite One" produziert hatte, machte sich Jens 1991 auf die Suche nach einer Tänzerin für die Gruppe... und begegnete Judith Hildebrandt in einem Club. "Ich wusste von Freunden, dass Jens und Kai dieses Technoprojekt hatten und wollte unbedingt mitmachen", erinnert sich T an das erste Treffen mit ihrem zukünftigen Manager. "Aber Jens wollte mich zunächst nicht in der Gruppe haben... weil ich damals erst 14 war." Doch T ließ sich 1
nicht entmutigen. Willensstärke und Engagement für Dinge, die sie interessieren, gehören zu ihren hervorstechendsten Charaktereigenschaften – Judith ist eben ein typischer Skorpion (geb. am 26. Oktober 1976 in Bremen). Und tatsächlich setzte sich Judith schließlich durch: Sie durfte bei Jens vortanzen. Kaum legte die Tochter einer klassischen Balletttänzerin los, war auch Bandmanager Jens von der Begabung der 14-Jährigen überzeugt und nahm sie bei "Satellite One" auf. "Schon als ich fünf war, meldete mich meine Mutter bei einer Ballettschule, der 'Royal Dance Academy’, an", erklärt T ihre Fähigkeiten. "Später lernte ich auch noch Lateinamerikanische und Standard-Tänze. Außer Reiten und Singen gibt es nichts schöneres für mich als zu Tanzen – so denke ich auch heute noch."
Danii Auch Danii begegnete Jens Neumann im Bremer Nachtleben. "Ich war damals in der HipHop-Szene unterwegs und nahm mit einer Freundin an Tanz-Wettbewerben teil." Das musikalische Talent hat Danii von ihren Eltern mit in die Wiege gelegt bekommen – beide sind gestandene Hardrocker. Am Anfang wurmte es vor allem Daniis Vater, dass seine Tochter Techno, HipHop und Dancefloor machen wollte – schließlich hatte er ihr bereits mit acht Jahren das Gitarrespielen beigebracht, damit aus Daniela auch einmal eine Hardrockerin wird. "Aber er hat schnell gelernt, dass seine Tochter ihren eigenen Stil hat", versichert Danii schmunzelnd. "Bei einer Party traf ich auf Jens, der mir von seiner Technogruppe erzählte. Über Bekannte kam ich schließlich an seine Telefonnummer und nervte ihn so lange, bis er mich ins Team holte." Als die Sängerin von "Satellite One" einen Autounfall hatte, bekam Danii ihre Chance. "Ich sollte bei einem Auftritt für sie einspringen – allerdings schon am nächsten Tag. Ich fuhr sofort ins Studio, um die Songs und Choreographien mit der Gruppe einzustudieren... und erlebte eine böse Überraschung." Im Studio erkannte die damals 17-jährige Daniela in ihrer zukünftigen Partnerin Judith das Mädchen wieder, das ihr ausgerechnet am Abend zuvor so unangenehm aufgefallen war. "Das war eine typische Frauengeschichte", erklärt Judith die Situation. Wir kannten uns bis zu diesem Tag nicht, aber durch Zufall sind wir uns am Abend bevor Danii zur Band kam in der Bremer Diskothek 'Lila Eule’ begegnet. Ich stand auf hohen Plateausohlen und mit einem Glitzerturban auf dem Kopf in der Disco und habe mich tierisch gefreut, dass ich durch mein Outfit den anderen Gästen aufgefallen bin..." "Und dann kam ich in die Disco: kurzer Mini, hohe Plateausohlen und einen Turban auf dem Kopf", ergänzt Danii (geb. am 14. Juli 1973) lachend. T: "Ich dachte, mich tritt ein Pferd! Wir hatten beinahe das gleiche Outfit an – und für eine Frau gibt es fast nichts Schlimmeres. Also gifteten wir uns eine Weile mit Blicken an und sprachen kein Wort miteinander. Als Danii dann am nächsten Tag bei uns im Studio auftauchte und mir als meine neue Partnerin vorgestellt wurde, sah ich sie zunächst als Rivalin an. Doch ich habe schnell gemerkt, dass Danii einer der liebsten Menschen auf der Welt ist – und wir wurden Freundinnen.“
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Die ersten Erfahrungen Verstärkt durch einen Rapper, zogen die neuen Freundinnen T und Danii als "Satellite One" durch die Diskotheken in Deutschland und machten sich durch ihre energiegeladene Techno-Dance-Show schnell einen guten Namen in der Clubszene. In dieser Zeit produzierte Kai Matthiesen, der übrigens in jedem Mr.President-Video einen Gastauftritt hat, die ersten beiden Singles der Gruppe: "Enterprise Techno" lief im Frühjahr 1991 als Hintergrundmusik für die TV-Trailer von "Raumschiff Enterprise" auf Sat.1, die Folgesingle "Young Indiana" wurde die Titelmusik der Sat.1-Serie "Die Abenteuer des jungen Indiana Jones". Doch für eine Chartplatzierung reichte es noch nicht. Im Gegenteil: Die Presidenten lernten das Showgeschäft in ihrer Anfangsphase von ganz unten kennen. "Die Zeit damals war hart", erinnert sich Daniela. "Zu Beginn hatten wir zwar an jedem Wochenende einen Auftritt – was für einen Newcomer-Act nicht selbstverständlich ist – aber wir mussten oft Hunderte Kilometer dafür fahren und bekamen gerade mal 600 bis 700 Mark Gage pro Nacht, die wir unter allen aufgeteilt haben... und davon gingen auch noch die Benzinkosten, das Geld fürs Essen und die Übernachtungen ab." Aber jeder in der Gruppe glaubte fest an den Erfolg, und so versuchten alle zu sparen, damit die Band weiter existieren konnte. Danii: "Zwei Auftritte werde ich nie im Leben vergessen: In Rostock mussten wir nach der Show in einem Seemannsheim übernachten, weil wir uns ein Hotel nicht mehr leisten konnten. Dort gab es einen Automaten, in den man 50 Pfennig für warmes Wasser zum Duschen und für das Licht im Zimmer werfen musste. Und nach einem Auftritt in München haben wir direkt hinter der Diskothek im Zelt übernachtet. Wenn ich heute darüber spreche, kann ich über die Zeit lachen, aber damals war es sehr anstrengend." "Dazu kam", ergänzt Judith die Erinnerungen an die Anfangszeit, "dass unsere Manager Jens mich jedes Mal durch den Hinterausgang rausschmuggeln musste, wenn während unserer Show Polizei in der Disco war – schließlich war ich noch nicht einmal 16 Jahre alt."
Der Wandel Nach zwei Jahren Bühnenerfahrung beschlossen T, Danii, Jens und Kai im Sommer 1993, das Konzept von "Satellite One" zu ändern. Die Mädchen bekamen einen neuen Rapper (Sir Prophet) zur Seite gestellt und der musikalische Stil wurde von Techno auf Dance-Pop geändert. Mit dem Wechsel der Musikrichtung musste auch ein neuer Name her – die Geburtsstunde von Mr.President! Der Name war nicht zufällig gewählt. Judith erklärt: "Das ‚M’ steht für ‚Music’, das ‚R’ für ‚Rhythm’ und ‚President’ für die höchste Position, die man erreichen kann. Mr.President bedeutet also ‘Music and Rhythm on the highest level!’” Tatsächlich lief es für das Trio diesmal weitaus besser. Mit ihrer ersten Single "MM" sollten sie im September 1993 in einer großen ZDF-Show auftreten – das hätte für die Band der Durchbruch sein können. Doch ein Geisterfahrer auf der A 45 bei Siegen schien ihnen den Erfolg nicht zu gönnen. Während das Trio im Band-BMW auf dem Weg von Bremen nach Frankfurt zur ZDF-Show war, 3
rauschte ihnen der Geisterfahrer mitten in einem Tempo-60Baustellenbereich mit der Zielsicherheit eines Heckenschützen in den Presidenten-Wagen – ein Unfall mit Folgen: Der Wagen hatte einen Totalschaden, die Band musste mit Rippenprellungen und Schleudertrauma über Nacht ins Krankenhaus und der Auftritt war geplatzt. "Wir haben Glück gehabt, dass wir diesen Unfall überlebt haben", bekräftigt T. "Wären wir 20 bis 30 km/h schneller gewesen, hätte es Mr.President nicht mehr gegeben." Nach diesem Unfall und der verpatzten Chance dauerte es noch einmal ein Jahr, bis sich all die Mühen und Opfer der Gruppe endlich auszahlen sollten.
Der Durchbruch Im Juni 1994 erschien die zweite Single von Mr.President: „Up’n Away“, die Erkennungsmelodie des Jugend-Werbeprogramms der Lufthansa. Auf einer großen Belegschaftssitzung der Fluggesellschaft stellten T, Danii und Sir Prophet ihre Single in Frankfurt vor. Unter den Zuschauern damals: der dreifache Formel 1-Weltmeister und RTL-Rennexperte Niki Lauda. Das Video zum Song wurde auf dem Flughafen Frankfurt gedreht und lief bei allen Auslandsflügen der Lufthansa. Mit dieser Werbung im Rücken sollte diesmal nichts und niemand den langersehnten Erfolg von Mr.President aufhalten können. Am 26. September 1994, drei Monate nach Veröffentlichung, schaffte „Up’n Away“ den Sprung in die deutschen Single-Charts (Platz 48).
Lazy Während sich die Up-Tempo-Nummer in den Media-Control-Charts Stück für Stück nach oben kämpfte (bis auf Platz 12), mussten Mr.President mit einem neuen Problem fertig werden: Sir Prophet. Nach dem Charterfolg wollte der Band-Rapper nur noch in den besten und teuersten Hotels wohnen, stellte ungeheure Forderungen und benahm sich, schlicht ausgedrückt, einfach daneben. Daniela erinnert sich: "Es gab viel Streit damals. T und mir war klar, dass wir auch weiterhin hart arbeiten müssten, um im Musikgeschäft dauerhaft Erfolg zu haben. Wir konnten uns plötzlich nicht wie Mega-Stars aufführen... aber Prophet hat das nicht begriffen. Ihm ist der Erfolg einfach zu Kopf gestiegen." Die logische Konsequenz: Die Band trennte sich von Sir Prophet. Ein Glücksfall für Lazy alias Delroy Rennalls (geb. am 30. Oktober 1967 in Birmingham), denn der englische DJ füllte die Lücke in der Gruppe bereits wenige Tage nach der Trennung von Prophet aus. Und mehr als das: Der quirlige Sänger und Rapper war die ideale Ergänzung für die Gruppe: witzig, talentiert, sexy und der geborene Entertainer. Eine Mischung aus Will Smith, Eddie Murphy und Bill Cosby – seine großen Idole, die er bei jeder Gelegenheit imitiert. Sein einziger Schwachpunkt: Pünktlichkeit! "Lazy ist eben lazy, wie der Name schon sagt", verrät T schmunzelnd. "Dass man früh aufstehen muss, wenn die Gruppe den ersten Flieger am Morgen erreichen will, musste Delroy noch lernen. Aber im Laufe der Jahre haben wir ihn ganz gut erzogen, denke ich." Tatsächlich verdankt Lazy diesen Spitznamen seiner Unpünktlichkeit. 4
"Meine Schulfreunde in England haben mich Lazy getauft, weil ich damals immer zu spät zum Unterricht oder zu Verabredungen kam", gesteht der Sohn jamaikanischer Eltern. Bis auf diese kleine Pünktlichkeits-Lektion von T und Danii fiel Lazy die Integration in Mr.President aber nicht schwer. Erfahrungen auf der Bühne konnte er bereits mit seinem Bruder Errol sammeln. Gemeinsam hatten sie die Zwei-Mann-Gruppe "Flesh & Fly", mit der Errol und Delroy 1991 von der britischen Insel nach Deutschland kamen. Die Geschwister blieben in Hannover hängen und arbeiteten weiter in der Musikbranche. Während Errol Partner von House-Guru Mousse T. wurde, machte sich Lazy in Hannover einen Namen als DJ und arbeitete mit verschiedenen Tonstudios zusammen. "Daher kannte ich auch Kai Matthiesen, den Produzenten der Gruppe", erzählt Lazy, "der mich nach der Trennung von Prophet in die Gruppe holte."
Das erste Album Mit ihrer Top-20-Single "Up’n Away" im Gepäck starteten die neuen Presidenten ihre Promotiontour durch Deutschland – mit Erfolg. In Ausgabe 44/94 berichtete BRAVO zum ersten Mal über Mr.President – über 100 Artikel sollten noch folgen. "Up’n Away" verkaufte sich 300.000 Mal und die Band wurde am 7. Februar 1995 mit ihrer ersten goldenen Schallplatte ausgezeichnet – insgesamt bekamen sie bis heute 15 Goldene und 7 PlatinAuszeichnungen in 11 Ländern. Durch den Erfolg von "Up’n Away" und der Folgesingle "I´ll Follow The Sun" in ihrer Arbeit bestätigt, veröffentlichten Mr.President am 24. März 1995 ihr erstes Album! "Up’n Away – The Album" hielt sich neun Wochen in den LP-Charts und Mr.President koppelten noch zwei weitere Singles aus dem Album aus ("4 On The Floor" und "Gonna Get Along (without you now)") – auch diese Songs schafften es in die Top-40 der Charts.
Die erste Tour Von Mai bis August 1995 ging das Trio dann zum ersten Mal auf große Deutschland-Tournee und verbesserte mit jedem Auftritt seine Choreographie. Auch an ihrem Outfit veränderten besonders T und Danii immer wieder etwas. Auf der 95er-Tour überraschten die Girls ihre Fans mit einem sexy Look, wobei sie am Ende der Show nur mit Minirock und Wonderbra bekleidet auf der Bühne standen. T’s persönliches Lieblingsoutfit während dieser Tour waren allerdings die Klamotten, mit denen sie "Gonna Get Along (without you now)" präsentierten. "Wir trugen damals total schrille 70er-Jahre-Monturen – das war geil! Ich liebe diesen Style." Damals war ihr Bühnenname noch T Seven, eine Anspielung auf Judiths Leidenschaft für Techno-Musik (T) und den Look der Siebziger Jahre (Seven). "Im Laufe der Jahre verschwand das 'Seven_ aus meinem Namen. Die Leute haben mich sowieso nur T zu mir gesagt... weil es kürzer ist.“
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Der Stil So bunt gemischt wie die musikalischen Einflüsse in den Mr.PresidentSongs (Techno, Rap, Reggae, House, Pop, Rock) waren auch die Outfits und der Look der Bandmitglieder. Insbesondere T und Danii haben im Laufe Ihrer Karriere jeden erdenklichen Stil in Punkto Frisuren ausprobiert: Ganz kurze, kurze, mittellange, lange und ganz lange Haare – rot, blond, braun, schwarz – glatt, gelockt, Rasta-Zöpfe... selbst Lazy zeigte sich 95/96 mit blonden Haaren. Ein nahezu unveränderlicher Look kam dann im Mai 1996 dazu: Im Bremer Tattoo-Studio "David" ließen sich die Girls Tiermotive in die Haut stechen – als Symbole für ihre Persönlichkeiten. Judith entschied sich für einen schwarzen Panther auf dem rechten Oberarm ("Der ist wie ich – wild und immer auf dem Sprung"), Danii wurde ein Löwenbaby auf den linken Busen tätowiert. Daniela: "Der kleine Löwe passt zu mir. Süß, verspielt und knuddelig – aber er kann jederzeit die Krallen ausfahren." Nachdem die Mädchen das Tätowieren ohne Probleme überstanden hatten – abgesehen von einem kleinen Schwächeanfall bei T – entschied sich auch Lazy kurz darauf für ein Tattoo: Er trägt einen weißen Skorpion auf der rechten Schulter
Der Erfolg Etwa zur gleichen Zeit, am 29.03.1996, veröffentlichten Mr.President ihren bislang größten Hit: "Coco Jamboo". Die Single hielt sich wochenlang auf Platz 2 der deutschen Charts und wurde der Sommerhit `96. Für Mr.President bedeutete dieser Erfolg nicht nur den endgültigen Durchbruch als Top-Act der Musikszene, sondern auch das Ende jeglichen Privatlebens. "Coco Jamboo" und das nachfolgende Album "We See The Same Sun" (21 Wochen in den Charts) waren von Kiel bis München, von Finnland bis Spanien, von Japan bis Mexiko ein Dauerbrenner in den Charts und die Band war beinahe jeden Tag in einer anderen Stadt oder in einem anderen Land unterwegs. Zum Beispiel in Finnland, wo die ‚Presis’ beim Mittsommernachts-Festival "Ranta-Rock" vor 70.000 Fans auftraten. Oder in Dubai, einem steinreichen Scheichtum der Vereinigten Arabischen Emirate am Persischen Golf, wo sie wegen des strengen islamischen Glaubens zum ersten Mal auf ihren erotischen Look verzichten mussten: Statt Wonderbra war hier hochgeschlagene Kleidung Pflicht!
Die Jahre an der Spitze Nach "We See The Same Sun" und den ausgekoppelten Singles "Coco Jamboo", "I Give You My Heart_ (im Videoclip präsentierten sich Mr.President im Look der 50er Jahre) und dem Love-Song "Show Me The Way" folgte am 25. August 1997 das dritte Album der Band, "Nightclub": mit der Hit-Single "JoJo Action", die einer der Sommerhits von 1997 wurde (Platz 4 in den Media-Control-Charts), und der gemeinsamen Single mit der Münchner Freiheit, "Where Do I Belong", mit der die beiden Gruppen in Deutschlands erfolgreichster TV-Show "Wetten, dass..." auftraten. Die dazugehörige "Nightclub"-Deutschland-Tournee vom 4.- bis 19. November `97 war einfach zauberhaft: T, Danii und Lazy wurden auf der Bühne 6
erstochen, aufgespießt und zerstückelt – zum Glück gingen sie vorher bei einem richtigen Zauberer in die Lehre, so dass die drei auch diese Tour unbeschadet überstanden haben und im Mai 1999 ihr viertes Album „Space Gate“ veröffentlichen konnten. Und auch diesmal – fünf Jahre nach ihrem Durchbruch – schafften es Mr.President mit ihrer galaktischen MusikMission wieder ganz nach oben: "Space Gate" stieg innerhalb weniger Wochen bis auf Platz 5 der LP-Charts.
Die Projekte Vier erfolgreiche Alben in fünf Jahren – das reichte T, Danii und Lazy nicht. Im Frühjahr 1997 brachte Danii ihre Solo-Single "You´ve Got The Key" mit Reset (feat. Danii) heraus, was von viele Fans und Journalisten als ein Zeichen für Daniis baldige Trennung von der Band gedeutet wurde. "Trennungsgerüchte gab es eigentlich in jedem Jahr", erinnert sich die im Sternzeichen Krebs geborene Daniela Haak. "Aber wie man sieht, bin ich immer noch bei der Band", fügt sie lachend hinzu. 1997 produzierten die Presidenten für das Album "Queen Dance Tracks" eine 90er-Jahre-Version von "A Kind Of Magic". Und während all dieser Jahre beteiligte sich das Trio immer wieder an karitativen Projekten, mit denen die Kinderkrebshilfe und andere gemeinnützige Hilfsorganisationen unterstützt wurden – darunter "Love Message", "Children Need A Helping Hand" und "Children Of The World" mit Hand in Hand For Children und "Let The Music Heal Your Soul" mit den Bravo Allstars. Bei diesem Projekt der Bravo sangen Mr.President unter anderem mit den Backstreet Boys zusammen. Mit der US-Boyband verbindet Danii, T und Lazy ein langjährige Freundschaft – genau wie mit den Florida-Boys von *N Sync (diese unterbrachen auch schon mal ihre Promotion-Tour, nur um ein Konzert der Presidenten zu sehen... zum Beispiel während der Nightclub-Tour im November 1997, wo *N Sync bei der Show in München Gäste waren. Die Erotik Damit haben Danii, T und auch Lazy nie gegeizt! Ob Danii im Wonderbra auf der Bühne stand, Judith sich mit nahezu entblößten Brüsten beim "Echo"-Award 1998 zeigte oder Lazy seinen durchtrainierten Oberkörper beim Fitnesstraining fotografieren ließ – das Trio war immer ein Fest für die Augen ihrer Fans. Am 21. Mai 1998 erfüllten T und Danii ihren männlichen Fans schließlich den größten Wunsch: Die beiden Frauen entblätterten sich für den Playboy. Portraitiert von Starfotograf Marco Glaviano zogen sich Judith und Daniela auf den Bahamas aus und verhalfen dem Playboy damit zu einer der bestverkauften Ausgaben der vergangenen Jahre (Heft 6/98). Zwei Monate später zog auch Frauenschwarm Lazy nach. Zum ersten Mal in der 26-jährigen Geschichte des Edel-Erotik-Magazins ließ ein Mann für den Playboy alle Hüllen fallen. Lazy, der sich auf dem Foto in BurtReynolds-Pose auf einem Tigerfell räkelte: "Ich konnte die Mädels doch nicht alleine lassen."
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Die Highlights Mr.President veröffentlichten ihre Songs in 50 Ländern – darunter die USA, Mexiko, Japan und Russland. In über 30 dieser Länder waren sie live auf Tour. Ihren größten Live-Auftritt hatten Mr.President 1997 als einzige deutsche Band bei einem Festival auf Teneriffa vor über 200.000 Leuten. Den verrücktesten Promotion-Termin erlebten die Presidenten in Japan. Für den Auftritt bei einer TV-Show mit 60 (!) Millionen Zuschauern flogen Lazy, Danii und T für drei Stunden nach Japan – und anschließend sofort wieder zurück nach Deutschland. Würde man die weltweit verkauften CDs von Mr.President nebeneinander auslegen, könnte ein Fußgänger von München bis nach Paris auf diesen CDs laufen, ohne einmal den Boden zu berühren. Für ihre Leistungen wurden Mr.President mit jedem wichtigen Musikpreis Deutschlands ausgezeichnet: 1997 und 1998 mit dem "Echo"-Award als "Dance Hit des Jahres" und "Bester Künstler Export", 1997 mit dem "VIVA Comet" für die "Beste Dance Single" und in den Jahren `97 und `98 erhielten sie die "RSH Gold"-Trophäen als "Ohrwurm des Jahres" (ebenfalls RSH-Preisträger war in diesem Jahr Phil Collins) und "Beste Live-Show" für die Nightclub-Tour. Im Ausland bekamen die Presis außerdem noch den "Finnish Music Award", den "Acapulco Musicfestival Award" und den "Rantarock Festival Award".
Die Zukunft Im Februar 2000 verließ Judith Hildebrandt alias T die Band. "Es gab keinen Streit oder so etwas, aber nach acht Jahren in einer Gruppe will ich es jetzt einmal als Solo-Sängerin versuchen", erklärte T ihren Entschluss. Das Ende für Mr.President? Wohl kaum! Die Zukunft steht vor der Tür, und mit Nadia haben Danii und Lazy nicht nur eine würdige Nachfolgerin, sondern ein echtes Goldjuwel in die Band geholt. Die 24 jährige „Bruchsaalerin“ hat über zwei Jahre beim Stuttgarter Musical „Miss Saigon“ die Hauptrolle der „Ellen“ gespielt bis sie von dem Weggang der alten Sängerin Judith (T) bei MR.PRESIDENT hörte und keinen Moment zögerte, ihre Unterlagen dem Management zu schicken. Über 12 Monate tüfftelte das Team an neuen Songs, denn mit der herrausragenden Stimme Nadias ergaben sich neue Wege und Möglichkeiten, die Songs noch besser zu machen. Doch im Gegensatz zu Bill Clinton und seinen Vorgängern können diese Presidenten auch nach beinahe acht Jahren Amtszeit wiedergewählt werden. Die Wahlurnen werden in Frühjahr 2002 in jedem CD-Store geöffnet sein – mit einer hohen Wahlbeteiligung darf, kann und muss gerechnet werden!
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