Mika´s Weltreise 1999 2001
... oder in 2 Jahren von Bochum nach Australien
Inhaltsverzeichnis: Reisevorbereitung
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Mika´s Weltreise 1999 2001
... oder in 2 Jahren von Bochum nach Australien
Inhaltsverzeichnis: Reisevorbereitung
Seite 1
Der Weg zum Nordkap
Seite 1
Grenzübertritt nach Russland
Seite 2
Sonnenblumenrepublik Ukraine
Seite 3
Erschütterungen und Unterbrechungen Istanbul
Seite 4
Chicken Jam and Tea, Pamukale / Türkei
Seite 4
Am Nil entlang / Ägypten
Seite 5
Gastfreundlichkeit im Iran
Seite 5
Kurzbericht aus Pakistan
Seite 6
Neujahrsgrüsse aus Goa
Seite 6
Goa-Express Indien
Seite 6
Katmandu/Nepal
Seite 7
Wanderslust in Nepal
Seite 7
Ein Jahr ! Neu-Delhi/Indien
Seite 8
Indien und nur Raus hier...
Seite 9
Indien / Zeitalter der Zerstörung
Seite 9
Semey / Almaty in Kasachstan
Seite 11
Korruption und Steppengras / Kasachstan
Seite 12
Ulan Bator / Hauptstadt der Mongolei
Seite 13
Vladiwostock / Russland
Seite 13
Iwata (Shizuoka) / Japan
Seite 13
Koa San Road / Bangkok
Seite 14
Chiang Mai / Nordthailand
Seite 14
Saigon / Vietnam
Seite 15
Phom Penh / Hauptstadt von Kambotscha
Seite 15
Bangkok / Thailand
Seite 16
Melbourne / Australien
Seite 16
2 Jahre Langzeittourist Sydney / Australien
Seite 17
Das Mongolai Tagebuch
Seite 18
Bilder / Anhang
Seite 26
Meine Reisevorbereitung Da der Traum einer Motorradweltreise schon seid Jahren in meinem Kopf herumspukte, mußte ich mir über meine „Traumstrecke" nicht mehr viele Gedanken machen.Von einer Reise durch China und Vietnam muß ich jedoch zunächst wohl einmal Abstand nehmen. Aber noch stehe ich nicht an den Grenzen dieser Länder und dann kann ich immer noch sehen, wie es weiter geht. Ich wollte mir kein Zeitlimit oder eine Zeitvorgabe setzen, sechs Monate oder sechs Jahre, alles sollte möglich sein. Da ich oft nach der Dauer meiner Reise gefragt wurde, habe ich meistens mit einer Zeitspanne von drei bis fünf Jahren geantwortet - wir werden sehen, wann ich wieder zurück bin! Die Frage nach der Dauer der Reise ist auf meiner Hitliste der Fragen, die mir zu meiner geplanten Reise gestellt wurden, unter die Top Ten gekommen. Die absolute Nummer eins war aber die Frage: „Was sagen Deine Eltern dazu?". Am liebsten hätte ich nur geantwortet: "Fragt sie doch selbst, ich bin alt genug, um nicht um Erlaubnis fragen zu müssen.", aber dann habe ich den Leuten einfach von der positiven Einstellung meiner Mutter zu dieser Reise erzählt. Auch wollte ich meine Reise so gestalten, daß ich so wenig wie möglich auf Flugzeuge angewiesen bin, was zwar, auch mit dem Motorrad, die einfachste Art und Weise ist, einen Ozean oder unzugängliche Regionen zu überqueren, aber einen die Relation für die Entfernung verlieren läßt. Darum werde ich, soweit es möglich ist, solche Strecken mit dem Schiff zurücklegen. Aber ab und zu werde ich auf das Flugzeug wohl nicht verzichten können! Von meiner ersten Motorradreise, die mich durch Osteuropa, die USA und Zentralamerika geführt hat, brachte ich schon einige Erfahrungen mit für die Vorbereitung einer solchen Tour. Ich habe auch eine ungefähre Vorstellung von den voraussichtlichen Kosten einer solchen Reise. In einem Ratgeber für Motorradreisen hat mir der folgende Satz besonders gut gefallen: „Eine lange Motorradreise ist wie ein großes Ingenieurprojekt - sie dauert meistens länger und ist teurer wie ursprünglich geplant!". Auf meiner Weltreise wird es drei Kostenfaktoren geben, die ich leider nicht umgehen kann:
Am Abreisetag, dem 01. Mai 1999, hatte ich natürlich noch nicht alle Ausrüstung beieinander, aber beim Aufladen konnten schon einige der unnötigerweise gekauften Sachen gleich wieder entsorgt werden. Da ich nicht gerne einkaufen gehe, habe ich den größten Teil der Ausrüstung über Kataloge bestellt. Wie das allerdings bei Katalogen so ist, entdeckt man immer wieder etwas, daß man vielleicht doch noch brauchen könnte und bestellt es einfach mit. Kommt dann das Paket mit der bestellten Ware, fragt man sich meistens, warum man dies oder das eigentlich bestellt hat :-) Aber das ist schließlich der Sinn von Katalogen und ich bin natürlich mehrere Male in dies Falle getappt ;-) Ich hatte jedoch nichts vergessen, was eventuell überlebenswichtig sein könnte und bin daher, wie geplant, am 01. Mai 1999 gestartet! Daran hatte keiner geglaubt, weder meine Freunde, noch ich selber ;) Es kann auch daran gelegen haben, daß der Kater von der Abschiedsparty zu groß war, um noch einmal über da Vorhaben nachzudenken. Aber jetzt bin ich gestartet und unterwegs und freue mich auf Feedback von Euch.......
Der Weg zum Nordkap Meine Reise begann dann doch mit einem eigenartigen Gefühl, irgendwie waren die zwei Monate Vorbereitung so schnell vergangen und es hatte fast alles bis zum Abreisetermin geklappt. Doch wenn alles so reibungslos klappt habe ich meist ein ungutes Gefühl, und warte nur auf das erste Problem. Wir alle kennen das Gefühl etwas wichtiges vergessen zu haben vor der Abreise und noch einmal umdrehen zu müssen. Meine ersten Kilometer waren genau von diesem negativen Gefühl bestimmt und das muss sich wohl auf mein Tenere übertragen haben. Auf der Autobahn nach Aachen machte der Motor komische Geräusche und bald stellte ich fest, mit den Ventilen stimmt etwas nicht. Also was mache ich auf der Autobahn mit heissem Motor langsam weiterfahren. Und so erreiche ich ziemlich niedergeschlagen an meinem ersten Reisetag mein Ziel, Bernd Tesch in der Nähe von Aachen. Bernd hat für den Abend eine kleine Lagerfeuer – Party organisiert und so vergesse ich schnell über den Reisegeschichten meine Sorge um die Ventile.
Bernd ist der Motorradfernreise Guru (siehe auch meinen Bericht vom Tesch Travel Treffen) und er hat für den Abend auch weitere Motorradfernreisende eingeladen. An allen anderen Kosten werde ich natürlich versuchen zu sparen.... So lerne ich Petra und Ralf kennen, zwei in der Vorbereitungsphase Ich wollte nicht bis zum letzten Tag meiner Abreise arbeiten, da mit für ihre grosse Tour befindliche Motorradreisende. Ralf versucht bei Sicherheit entweder der Job oder die Reisevorbereitungen darunter seiner Vorbereitung keine Kompromisse zu machen, und so ist sein gelitten hätten. Daher habe ich sechs Monate vor der geplanten Motorrad eine fast neue BMW und auch sonst besteht seine Abreise meinen Job gekündigt. Für die endgültige Reisevorbereitung, Ausruestung wohl aus allem was er während der Reise benötigen zu der ich den Kauf des Motorrades und die Zusammenstellung der wird. Ralf schuettelt nur ungläubig den Kopf als ich von meinem Ausrüstung zählte, waren von mir zwei Monate eingeplant. Problem am ersten Reisetag berichte, soetwas wird ihm wohl nicht Ich habe versucht, in dieser Zeit keinen „Urlaubsstreß" aufkommen zu passieren. Auch erregen die in meiner Ausrüstung noch fehlenden lassen - was nicht bis zum Tag der Abreise erledigt war, war halt nun Gegenstände nur sein Unverständnis, er fragt sich wie man ohne teumal nicht erledigt und mußte während der Reise getan werden. res Motorradschloss und die beste Kameraausrüstung überhaupt losDa ich die ersten Monate meiner Reise noch mit Sicherheit in Europa fahren kann. Wenn er nur eine Ahnung hätte wie ich meine erste verbringen wollte, konnte ich mir alles weitere kaufen oder nachsenReise durch die USA und nach Panama gemacht habe würde er mich den lassen. vermutlich als Lebensmüde bezeichnen. Zu Beginn meiner Reisevorbereitung habe ich ernsthaft versucht, Sponsoren zu finden, die mich finanziell oder mit Ausrüstung versorAm nächsten Tag, einem sonnigen Sonntag finde ich schnell das gen konnten. Nach meinem ersten Gespräch mit einem potentiellen Problem an meiner Tenere. Es ist eindeutig auf meine eigene Sponsor kam ich mir jedoch wie ein Bettler vor und daher beschlosNachlässigkeit zurückzuführen, aber wir machen ja alle mal Fehler, sen, dieses Thema unter den Tisch fallen zu lassen, um nicht betteln auch wenn wir es nicht gerne zugeben. Aber solche Nachlässigkeiten zu müssen. bei der Wartung meiner Tenere muss ich in Zukunft vermeiden, oder ich muss mir auf der Reise dann doch ab und zu ein neues Motorrad Der bislang einzige Sponsor ist KEDO Performance Products, die kaufen. Ausrüstung für Tourenfahrer, vornehmlich aus dem Off-Road-Bereich, zur Verfügung stellen. Drei Tage verbringe ich dann bei einem sehr guten Freund in Belgien, Es ist auch sehr schwer, ohne Medieninteresse an Sponsoren zu er wohnt in einem Sommerhaus seiner Eltern an der holländischen kommen und da ich keinerlei Berichte über meine erste Reise veröfGrenze und bereitet auch gerade seine nächste längere Reise vor. fentlicht hatte, lagen auch keine Referenzen vor, die mir eventuell hätWir haben viel gemeinsam und so sind unsere Gespräche auch bis ten weiterhelfen können. Weitere Sponsoren sind natürlich immer spät in die Nacht interressant und selbst der Alkohol macht uns nicht willkommen ;-)) müde. Als es dann weiter geht fuer mich , jetzt zum ersten Mal Ein großer Teil der Vorbereitung bestand aus Lesen von einschlägiger Richtung Norden, hat sich der Himmel gegen mich verschworen und Reiseliteratur, Motorradzeitschriften und Versandkatalogen und dem es regnet Bindfäden. Doch meine Stimmung ist wirklich gut, über die Surfen im Internet. Autobahnen in Holland gleite ich fast wie auf einer glatten Viele Stunden habe ich in der Garage verbracht, um einige Umbauten Wasseroberfläche nach Norden. am Motorrad vorzunehmen, aber auch, um das Bike besser kennenzulernen. Für Impfungen und Papierkram gingen dann auch noch einige Tage drauf und so vergingen die zwei Kurz vor der Grenze nach Dänemark in Flensburg mache ich auf Monate für die Vorbereitungen wie im Fluge. einem Campingplatz halt und geniesse die frische Seeluft bei einem Kosten für Visa, Benzin und Bier :-)
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langen Spaziergang. Nach einem reichhaltigen Frühstück geht es dann weiter Richtung Dänemark. An der Grenze ist ein etwas längerer Stau und natürlich fahre ich rechts vorbei. Als ich langsam nach Dänemark hineinrolle überholt mich ein Auto mit deutschem Kennzeichen und der Fahrer brüllt mir das Wort ‘Spinner’ entgegen. Wirklich nett so aus Deutschland verabschiedet zu werden.
Grenzuebertritt nach Russland Juni 1999
Zwei Wochen in der estnischen Hauptstadt Tallinn und ich fuehle mich schon wieder richtig wohl bei Freunden. Mein Freund Siim gibt mir auch zum zweiten Mal in diesem Jahr das Dieser Tag sollte dann doch länger werden als eigentlich gedacht. Ich Gefuehl hier in Estland laenger bleiben zu koennen, wenn ich nur wollte. Seine kleine Wohnung teilen wir wie selbstverstaendlich, hatte mich entschlossen die günstigste Fähre nach Skandinavien zu schlafen in einem Bett und bringen beide den Muell nicht runter. nehmen. Eine Kneipenbekanntschaft in Flensburg erklärte mir, dies ist die Strecke von Grenaa nach Varberg in Schweden. Als ich dann Abschied nehme sehe ich in seinen Augen neben der Also war ich gegen Nachmittag in Grenaa, doch auf die nächste Muedigkeit auch Enttaeuschung. Dieser Abschied wird fuer laenger Fähre musste ich dann noch bis Mitternacht warten. Gegen sechs sein und wir werden beide die unendlichen Gespraeche über Zukunft, Uhr sollten wir dann in Schweden ankommen, was eigentlich genug Zeit zum Schlafe gelassen hatte. Aber ich weiss auch nicht wieso ich Vergangenheit, Sinn und Unsinn des Lebens vermissen. Siim wird seine Firma weiter aufbauen, neue Maerkte erschliessen, neue konnte einfach nicht schlafen, sosehr ich es auch versuchte. Die Temperaturen morgens in Schweden sind dann doch recht frisch und Geschaeftsfelder suchen und finden. Und ich werde auf meiner ich war froh zum ersten Mal meine heizbaren Griffe nutzen zu könen. Tenere versuchen die Welt zu umrunden. Nördlich von Göteburg wollte ich gerade einen Platz zum Campen suchen, als ich Leif treffe. Leif steht mit seiner BMW am Strassenrand und so vermute ich er hat eine Panne und halte an. Doch sehr schnell zeigt sich, er hat keine Panne sondern er wartet auf Freunde um zu einem BMW Motorradtreffen zu fahren. Als er mich dann zu dem Motorradtreffen einlädt, obwohl ich eine Yamaha fahre, nehme ich natürlich an. In einer Gruppe von ungefähr zehn Motorrädern fahren wir dann an der wunderschönen Küstenlinie entlang nach Kungshamn. Dort erreichen wir wohl den best ausgestattetesten Campingplatz den ich je gesehen habe. Leif und seine Freund haben eine kleine Hütte gemietet, und obwohl ich mein Zelt aufbauen will bestehen sie darauf mich in ihrer Hütte einzuquatieren. Der Abend wird gesellig und nach dem offiziellen Teil des Treffens, bei dem ich als Ehrengast vorgestellt werde und ein TShirt erhalte, fliesst das Bier in Strömen. Obwohl ich übermüde sein müsste reden und trinken wir bis in den Morgen. Der Weg nach Oslo ist dann von Schneeregen und Temperaturen um die Null Grad bestimmt. Zwei Tage erlaube ich mir dann meine Sachen zu trocknen und mir die Stadt anzusehen. Die Wettervorhersage sagt aber strahlenden Sonnenschein voraus und so fahre ich frohen Mutes weiter nach Norden. Nach Trondheim wird es dann wirklich schön, das Wetter und die Strecke entlang den Fjorden ist wirklich atemberaubend. Und so geht es weiter jeden Tag langsam nach Norden, meistens zelte ich in der freien Natur. Allen Motorradfahrer denen ich entlang der Strasse begegne ist klar ich fahre zum Nordkap und auch meine deutsche Abstammung überrascht sie nicht. Nur meine Reisegeschwindigkeit lässt sie dann meist stutzen, denn normalerweise treffen sie auf deutsche Motorradfahren die in wenigen Tagen zum Nordkap fahren und zurück fahren. Meisens starren sie mich doch sehr ungläubig an als sie von meinen weiteren Plänen hören, aber wünschen mir dann alles Gute. Am Fährhafen zum Nordkap treffe ich dann den ersten Motorradreisenden. Stefan aus Hildesheim, und er ist tatsächlich die Strecke von Hildesheim durch Schweden bis zum Nordkap in vier Tagen gefahren. Damit hatte ich also auch für dieses Klischee der Norweger ein Beispiel gefunden. Stefan ist genau wie ich sehr froh einen Motorradreisenden zu treffen und so reden wir viel. Da wir baugleiche Motorräder fahren haben wir natürlich schnell ein Gesprächsthema. Das Nordkap an sich ist nur ein Felsen mit einem Parkplatz, einem riesigem Touristencenter und einer Globusstatur, die ihr auf den Bildern sehen könnt. Da wir recht früh in der Saison dort waren, nämlich am 18. Mai, sind Parkplatz und Touristencenter noch kostenlos, aber während der Hochsaison schlagen die Preise wirklich empfindliche Löcher in die Reisekasse. Stefan schlägt vor, da es schon spät am Nachmittag ist, einen Campingplatz zu suchen. An der Strasse in Skarsvag werden wir dann auch fündig, obwohl dieser eigentlich noch geschlossen ist können wir zelten. Die Mitternachtssonne lässt es dann nicht dunkel werden, und so sitzen wir noch lange zusammen bei Tee und Kaffee und reden.
Wir beide beneiden einander, aber wir wissen auch keiner koennte das Leben des anderen fuehren und damit gluecklich werden. Es ist Montagabend im Juni, wir beide haben nicht viel geschlafen in der vergangenen Nacht. Siim ist mir im Auto bis zur Ausfallstrasse nach Narva in Richtung Osten - St. Petersburg - gefolgt. Der eigentliche Abschied ist kurz, eine Umarmung und die ueblichen Floskeln. Vor Narva zelte ich dann an einer Steilkueste der Ostsee, es hat die letzten meiner hundertfuenfzig Kilometer heute geregnet und ich war zu faul die Regenkleidung anzuziehen. Also bin ich recht nass, aber die warmen Bohnen und das kalte Bier schmecken richtig gut. Auch morgens prasselt der Sommerregen noch auf mein Zelt und erst gegen Mittag packe ich im Regen auf. Doch meine Stimmung ist wirklich ueberwaeltigend, Russland in seiner Groesse liegt vor mir und ich denke mit Visum koennen die Grenzformalitaeten nicht so schlimm werden. Als ich am Kontrollpunkt in Narva ankomme ist gerade auf der russischen Seite 'Lunchbreak', wie mir der Englisch sprechende Leibwaechter eines estnischen VIP's , Geschaeftsmann oder Politiker mit dickem Mercedes sagt. Es regnet noch immer in stroemen und ich warte in einem Hauseingang fast zwei Stunden bis die Abfertigung beginnt. Die Ausreise aus Estland macht keine Probleme, haette ich von diesem Land auch nicht anders erwartet. Da EU-Buerger seit Maerz kein Visum mehr brauchen fuer Estland sind die Grenzkontrollen einfach, doch noch immer werden Fahrzeugpapiere und Fahrgestellnummern ueberprueft, verstaendlich. Vor dem russischen Kontrollpunkt muss ich dann nochmal zwanzig Minuten warten. Wohl ein 'Teabreak'. Aber als ich dann hinter einem alten BMW mit estnischen Nummernschildern und deutschem Nationalitaetsaufkleber in den Kontrollpunkt rolle beginnen ploetzlich die Sirenen zu heulen. Aus den Baracken und Grenzbuden stuermen Soldaten und Offiziere, zum Teil mit Maschinengewehren und noch dabei ihre Uniformen anzuziehen. Fast alle stuermen bergauf in Richtung Estland. Mir stockt fuer einen Moment der Atem. Was ist passiert ? Und warum gerade jetzt, wo ich schon aus Estland ausgereist, aber noch nicht nach Russland eingereist bin. Mir schiessen tausend Gedanken durch den Kopf. Der Fahrer des BMW ist genauso ratlos und zuckt nur mit den Schultern als ich ihn anspreche. Mit meinem Pass in der Hand will ich mich dann an eine aeltere, im Grenzhaeuschenverbliebene Abfertigungsbeamtin wenden. Doch von meiner Dummheit sehr erbosst schreit sie mich nur an und deutet mir ich solle gefaelligst bei meinem Motorrad bleiben. Gut, denke ich , laechele freundlich und gehe zurueck zu meiner Tenere.
Die Sirenen heulen noch immer , aber es ist sonst Ruhe eingekehrt, keine Soldaten rennen mehr und niemand schreit mehr. Nach ungeAb jetzt beschliesse ich wird es zunächst nur noch weiter nach Süden faehr zehn weiteren Minuten hoeren auch die Sirenen auf die Ruhe am Grenzposten zu stoeren. gehen. Aber wir werden sehen.
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Die zwei älteren Grenzbeamtinnen kommen aus ihren Verschlaegen und auch ein junger Offizier in sauberer Uniform mit blonden Haaren und Foenfrisur taucht hinter einer Baracke auf. Zu Sovietzeiten haette ich ihn fuer den Polit-Offizier der Partei gehalten. In Hoerweite zu mir faengt dann das Trio ans sich zu unterhalten, aber das einzige Wort in der kurzen Unterhaltung, das ich verstehe ist 'Kosovo'.
die Produkte aus ihrem Garten, wie Gurken, Kartoffeln, Melonen und so fort, verkaufen. Doch etwas scheint anders als in Russland, hier werden auch Flaschen mit einer bräunlichen Flüssigkeit angeboten. Eine Flüssigkeit in alte Cola - Plastikflaschen gefüllt oder wie ich später merke auch in Plastik- und Metallkanistern neben der Strasse angeboten. Es dauert einige Zeit bis ich feststellte, daß es Benzin und Diesel war, welches in alle möglichen Gefässe abgefüllt worden Wieder schiessen mir tausend Gedanken durch den Kopf. Was ist war. Zum ersten Mal hatte ich soetwas 1994 in Serbien während des passiert im Kosovo ? Dann aber kommt der junge Offizier zu mir und Krieges gesehen, damals kostete der Liter Diesel ungefähr zwei deutspricht mich auf russisch an. Aber wie ich schnell merke ist er nur an sche Mark. Aber auch hier solche Zustände zu finden, überraschte meinem Bike interessiert und geht einmal herum um sich alles genau mich sehr. Auch wenn in Russland während dieser anzusehen. Reise nicht immer Benzin mit 98 oder 95 Oktan erhältlich war, so war Benzin doch nie ein Problem. Dann fragt er mich ob ich Deutsch sei, und ich antworte kurz: "ja, auf dem Weg nach St. Petersburg". Er hat wohl verstanden was ich Die erste Tankstelle, die ich dann in der Ukraine ansteuere, hat dann gesagt habe und hebt den Daumen und sagt "good". Also ich dann natürlich kein Benzin, sondern nur Diesel zu deutlich überhöhten weiter frage was jetzt hier passiert bekomme ich keine Antwort. Er Preisen. Aber der Tankwart kennt jemanden der privat Benzin vergeht nur zurueck zu den Grenzbeamtinnen, und ich verstehe soviel, kauft, und da ich schon länger auf Reserve fahre, dass er ihnen erzaehlt ich bin aus Deutschland. nehme ich das Angebot an und bekomme für umgerechnet achzig deutsche Pfennig pro Liter meinen Tank gefüllt. Der Preis ist eine Weitere zehn Minuten vergehen und nichts passiert, doch dann Verdoppelung zu Russland, aber ich bin froh überhaupt Benzin ertoent wieder die Sirene zur Entwarnung. bekommen zu haben. An der Hauptstrasse von Kiev nach Odessa Erleichtert atme ich auf, als ich die ersten Soldaten von ihrem Posten gibt es dann aber ausreichend Benzin, aber zu Preisen von umgemit geschulterten Maschinengewehren von der Grenze zurueckkom- rechnet über einer deutschen Mark. men sehe. Einer Einladung des Motorradclubs "Strangers" folgend, fahre ich Nach weiteren zehn Minuten beginnt die Grenzabfertigung wieder zum Clubhaus in Odessa und warte dort bis der Präsident Vlad anzulaufen. Mit meinem Visum ist alles in Ordnung und nur der Litvinov von der Arbeit kommt. Vlad kommt auf seiner alten CostumZollbeamte will den Inhalt meiner Alukoffer sehen. Also packe ich ab, Ural angefahren, in Lederweste mit Sonnenbrille und wehenden suche die Schluessel und oeffne einen nach dem anderen. Haaren. Wir verstehen uns auf Anhieb gut und er hilft mir, einen sehr günstigen Campingplatz in der Nähe von Odessa zu finden. Schreckensgeschichten aus Estland ueber Schmiergelder fuer nicht deklarierte Kamera's oder andere vermeintliche Wertgegenstaende Obwohl ich von allen Bekannten vor unzureichender bestaetigen sich nicht. Ich muss noch nicht einmal eine Benzinversorgung und von unverschämten Benzinpreisen gewarnt Devisenerklaerung ausfuellen oder unterschreiben. Der Zoll hat nichts werde, mache ich mich dann doch auf zu einer Rundreise über die zu beanstanden und auf die Frage ob ich 'Guns' mitfuehre antworte Krim. Aber kaum habe ich den Kontrollpunkt zur Halbinsel Krim überich mit "njet" und kann wieder aufpacken und zurueck in den Regen schritten, wird sofort der Mangel an Kraftstoff sichtbar. nach St. Petersburg fahren. Preise von umgerechnet über zwei deutschen Mark für einen Liter neben der Strasse und die meisten Tankstellen ohne einen Tropfen Wie ich Wochen spaeter in Moskau erfahre, war dieser Alarm wohl Benzin oder Diesel. Teil eines Manoevers zur Mobilmachung gegen einen vermeintlichen Nato - Angriff auf Russland. Bei meiner Ausreise aus Russland fast Auch sind kaum Autos auf den Strassen, nur vereinzelt sind Busse vier Wochen spaeter werde ich natuerlich nach meiner Devisenund LKW zu sehen. Als ich endlich eine Tankstelle finde, die 95 erklaerung gefragt, aber da ich keine habe, habe ich halt keine und Oktan Benzin verkauft, bezahlte ich zähneknirschend 25 US Dollar kann ohne Probleme ausreisen in die Ukraine. für 22 Liter Benzin. Ich war ja gewarnt worden ;-) Mika Kuhn
Sonnenblumenrepublik Ukraine Juli 1999 Was hat man für Erwartungen wenn man in die Ukraine reist? Ich hatte sehr wenig über dieses Land gelesen, auf einem Diavortrag hatte ich einmal Bilder von der Krim gesehen. Diese haben mich begeistert und ein Krimbesuch wurde zum Muss. Natürlich hatte ich auch Bilder von Odessa gesehen, von den berühmten Potemkin Stufen, aber leider nie den Film "Panzerkreuzer Potemkin". Freunde hatten mir einiges über die Ukraine erzählt, aber eine richtige Vorstellung von Land, Leuten, Sprache und Kultur hatte ich irgendwie nicht. Odessa wurde in den Erzählungen immer als eine wunderschöne alte Stadt beschrieben, das wunderschön traf dann für die Innenstadt auch zu. Aber mit zweihundert Jahren ist Odessa alles andere als eine alte Stadt. Die Hinterhöfe im Stadtzentrum haben mich dann ein wenig an meinen letzten richtigen Wohnort Berlin erinnert, aber die Renovierungsarbeiten der Häuser wohl eher an Stadtteile in Ostberlin Zufallsbekanntschaft Valodny kannte die neuesten Regeln für die Einreise mit dem eigenen Fahrzeug nicht. Auch war er überrascht von neuen Formularen und natürlich höheren Gebühren. Aber durch den Beamtendschungel an der Grenze konnte ich mich durch kleine Schmiergelder sehr schnell hindurchbewegen. Valodny war ohne Frage eine grosse Hilfe, aber auch einige Sätze in freundlichem Englisch verfehlten ihre Wirkung nicht. Um Charkiv herum wählte ich die Überlandstrasse nach Südwesten in Richtung Kiev, Odessa. Durch endlos scheinende Sonnenblumenfelder fahre ich durch kleine Ortschaften und Dörfer über flaches Land. Auch hier sitzen entlang der Strasse Menschen,
Zu meinem Schrecken fängt nach ungefähr 5 Kilometern dann das Motorrad an, sehr merkwürdige Geräusche zu machen, es geht teilweise aus und hat kaum noch Leistung. Ich bin mir sofort sicher, etwas stimmt mit dem Benzin nicht. Vermutlich habe ich nur eine sehr schlechte Qualität 76 Oktan Benzin bekommen und damit läuft mein japanischer Einzylinder natürlich nicht vernünftig. Durch Zufall komme ich nach zwei Kilometern an eine weitere Tankstelle, die laut Zapfsäule 92 Oktan Benzin hat, natürlich auch zu Wucherpreisen. Also schenke ich dem Tankwart meinen vollen Tank mit schlechtem Benzin und fülle erneut für über 20 US Dollar mit hoffentlich gutem Kraftstoff. Einige Minuten nachdem ich die Tenere dann gestartet habe, läuft sie wieder normal und ich bin erleichtert und zugleich verärgert darüber, soviel Geld für nichts bezahlt zu haben. Beim nächsten Tankstop einige Tage später, muss ich dann drei Stunden warten bis die Tankstelle wieder elektrische Energie hat um das Benzin aus den Tanks zu pumpen. Aber da ich die Monteure in der Ferne sehen kann und es kalte Getränke gibt, vergehen die Stunden bei Gesprächen mit Autofahrern recht schnell. In Sewastopol angekommen bezahle ich dann umgerechnet über drei deutsche Mark für einen Liter. Jetzt reicht es mir endgültig, da der Tankwart von Preisen von fünf deutschen Mark in Jalta spricht. Unter solchen Umstaenden und der Gefahr wieder schlechtes Benzin zu bekommen und den Motor zu ruinieren, breche ich meine Krimrundreise ab und fahre zurück nach Odessa. Wie Vlad mir erzählt, bekommt die Ukraine ihr gesamtes Benzin aus Russland und da einige Rechnungen wohl nicht rechtzeitig bezahlt wurden, hat Russland einfach den Benzinhahn zugedreht. Aber natürlich nutzen dubiose russische Geschäftsmänner die Lage aus und verkaufen Benzin zu Wucherpreisen. Auch konnte ich in den Wechselstuben jeden Tag den Verfall der
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ukrainischen Währung verfolgen und auch die steigenden Preise waren nicht zu übersehen. Das Einzige, was wirklich günstig erschien waren Sonnenblumenkerne, doch muss man recht viele davon essen, um satt zu werden.
Erschütterungen und Unterbrechungen Istanbul August 1999 Wie in allen Massenmedien zu lesen und zu hören war hatte ein Erdbeben von ungeheurer Staerke und Dauer die Erde um Izmit bis nach Istanbul beben lassen. Mich hatte dieses Beben, wie die meisten Betroffenen auch, im Schlaf erschüttert. Trotz der Dauer und der Nachbeben wurde ich nur kurz wach, und da ich einen anstrengenden Tag hinter mir hatte schlief ich sofort wieder ein. Das Haus in dem ich schlief war zum Glück stabil genug gebaut worden um die Erschütterungen zu überstehen, aber vierzigtausend Menschen hatten nicht dieses Glück und wurden unter den Trümmern begraben. Eine Woche später bekam ich die Nachricht vom Tode meiner Grossmutter in Finnland. Im Mai hatte ich sie für zwei Wochen in Nokia (Finnland) besucht und noch mit ihr gelacht. Es dauerte einige Tage bis ich diesen Schock verkraftet hatte und mich um einen Flug zur Beerdigung kümmern konnte. Es gab für mich keinen Zweifel, ich musste zur Beerdigung und meine Reise unterbrechen solange es nötig war.
schlafen. Dort treffen wir dann auch andere Motorradreisende, vier Australier, die auf Enfields von Indien nach England fahren. Sie sind wirklich einzigartige Charaktere und ihre Geschichten hören sich an wie aus dem Märchenbuch ;-)) Manche nützliche Information ist für mich auch dabei, da ich ja auch über Umwege in dieses Märchenland Indien will. Zwei Tage bleiben wir in der Baumhauskolonie und geniessen gutes Essen, kaltes Bier und viele Gespräche mit anderen Reisenden. Weiter dem Lonely Planet trail folgend fahren wir nach Capadocia, mit wirklich grossartigen Landschaftsformationen, die für mich eindeutig den Höhepunkt meiner Türkeireise bilden. Auch hier verbringen wir zwei Tage und mach einige Off Road Touren mit den Bikes. Mark, ein Holländer auf einer XT600 auf dem Weg in den Iran, schliesst sich an und so haben wirklich Spass durch diese Landschaft und die kleinen abgelegenen Dörfer zu fahren. Wenige Tage später fahren wir ins syrische Aleppo (Halab) und als wir in der Innenstadt nach dem Weg fragen wollen, bildet sich sofort eine Menschentraube von dreissig bis vierzig Männern um uns und starrt uns an. Tin dreht sich zu mir um und fragt mit seinem trockenen englischen Humor: "Sind wir Ausserirdische?" Und mir fällt sofort ein Song von Sting ein und ich dichte ihn ein wenig um.` I am an alien. I am a legal alien. I am a german biker in Aleppo. ` Tim stimmt ein, wir müssen wirklich komisch aussehen, singend mitten in Aleppo auf Motorrädern. Unsere Motorräder und unser Gepäck wird dann von allen befühlt und ich habe den Eindruck, jeder will sich überzeugen das wir auch wirklich echt sind. Unsere Fragen nach dem Weg sind vergebens, da als Antwort nur kommt. "Where are you from ? What is your name ? Change dollar ?" Aber dann finden wir den Weg zum Hotel und sind froh die Motorräder ausser Sichtweite der Menge abstellen zu können. Hier in Strassenverkehr wünsche ich mir dann zum zweiten Mal auf dieser Reise, nach Istanbul, ich hätte eine deutlich lautere Hupe, vielleicht ein Signalhorn an die Tenere gebaut.
Durch das Erdbeben und die Tourismushochsaison, war es sehr schwer einen Flug aus Istanbul heraus zu bekommen, aber ich hatte wieder einmal Glück und konnte rechtzeitig zur Beerdigung in Finnland sein. Es war ein komisches Gefühl, die Strecke, die ich in drei Monaten mit dem Motorrad zurückgelegt hatte, in einigen Froh dem Verkehr in Aleppo entronnen zu sein, fahren wir östlich in Stunden zu überfliegen. Meine innere Abneigung gegen diese Art des Richtung der syrischen Wüste. Die Gastfreundschaft überwältig uns Reisens wurde mir dann von meinem Körper durch starke Kopfhier, überall wo wir anhalten und nach dem Weg fragen werden wir schmerzen auf dem Rückflug verdeutlicht. sofort zum Tee eingeladen. Wir wollen die Gastfreundschaft aber nicht über Gebühr in Anspruch nehmen und übernachten im Gabal Aber wie hat Ted Simon noch gesagt: Rasid Gebirge, nördlich von Palmyra. "Die Unterbrechnungen sind die Reise ".
Wenn man sich in Syrien nur eine Sehenswürdigkeit ansieht sollten es die Ruinen von Palmyra sein, steht in Tims Lonely Planet. Aber wir Chicken, jam and tea. beide sind sehr enttäuscht von dieser Ansammlung von alten Steinen. Am Tempel Bel fahren wir mit den Bikes durch ein offenes September 1999 Seitentor in den Tempel und werden von einer Gruppe japanischer Touristen angestarrt und natürlich fotografiert und gefilmt. Nach einer Pamukkale (Türkei) nach Aqaba (Jordanien) kleinen Runde verlassen wir wieder dieser weitere Ansammlung von alten Steinen mit einer Mauer herum, und sind froh keinen Eintritt Hühnchen, Marmelade und Tee. Nein, mein Geschmack hat sich nicht bezahlt zu haben. wesentlich geändert. Hühnchen meide ich noch immer, Marmelade esse ich nur zum Frühstück und nicht zum Reis. Auf dem Weg nach Damaskus kommen wir dann an eine Tee trinke ich auch weiterhin ohne Milch. Strassenkreuzung mit einem Wegweiser nach Bagdad. Ich kann Tim aber nicht davon überzeugen einen Ausflug in den Irak zu machen. Aber ich passe mich ja meinen Reisepartnern an, Tee mit Milch ist in Hätte ich doch gerne die Gesichter der irakischen Grenzbeamten Ordnung, aber Reis mit Marmelade zum Abendessen ist dann wirkgesehen, wenn zwei Ausserirdische auf Motorrädern lich zuviel des Guten. Von Pamukkale in der Türkei bis nach Aqaba in versucht hätten in den Irak zu fahren. natürlich fahren wir weiter nach Jordanien war ich dann mit dem englischen Motorradreisenden Tim Damaskus, aber ich denke noch oft an diese Möglichkeit, nur 250 km Shaw unterwegs. Tim ist in London Bierfahrer, aber sieht nicht aus, vom Irak entfernt gewesen zu sein. wie man sich einen englischen Bierkutscher vorstellt. Er hat weder Bierbauch noch den rauhen englischen Umgangston, den man erwarWeiter nach Süden, durch Jordanien wählen wir den Kings Highway tet. Tim fährt auf seiner fast zwei Monate dauernden Reise eine BMW und machen Abstecher ans Tote Meer und nach Petra. Von Petra aus R100GS und will genau wie ‡ch nach Jordanien als wir uns in fahren wir dann auf dem glühend heissen Asphalt des Wüsten Pamukkale treffen. Für ihn ist es d‡e erste grosse Motorradreise, da Highways nach Aqaba. Dabei schlucken wir Unmengen von er Frau und zwei Kinder hat ist es natürlich nicht so einfach dieser Sandstaub und atmen die Dieselabgase der vielen LKW ein. Endlich Leidenschaft nachzugehen. Wir verstehen uns auf Anhieb gut und in Aqaba angekommen gehen wir sofort im Roten Meer baden, welch nach einem Blick auf die Karte stellen wir fest, wir wollen die gleichen ein Gefühl im warmen Meerwasser den Staub und Dreck abzuwaOrte besichtigen auf dem Weg nach Aqaba. Auch unsere schen und bei mehreren kalten Bier die gemeinsame Strecke Reisegeschwindigkeit ist gleich, was mich überrascht, denn normalernochmal durchzusprechen. weise bin ich für anderen Reisepartnern immer zu langsam gewesen.
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Tim ist mit Reiseführern der Reihe `Lonely Planet` unterwegs, meinen sechs Jahre alten Türkeireiseführer kann ich also getrost entsorgen. Lonely Planet empfiehlt ungefähr 100 km südlich von Antalya am Berg Olympos die `Baumhäuser` als guten Treffpunkt für Reisende und als guten Standort für Ausflüge in die Umgebung. Ich bin schnell überzeugt, also auf zu den Baumhäusern. Angekommen ziehen wir es aber vor unsere Zelte auf dem Boden aufzubauen und nicht in den überfüllten Bäumen zu
Hier trennt sich unser Weg nach fast drei Wochen. Tim wird nach Israel fahren um eine Fähre nach Italien zu nehmen und dann zurück zu Job, Frau und Kindern zu fahren. Für mich geht es erst in einigen Tagen weiter mit der Fähre nach Nuweiba auf der Sinai Halbinsel in Ägypten. Solange geniesse ich die Zeit beim Baden und Schnorcheln.
Am Nil entlang (Ägypten) Oktober 1999 Sicherlich kennt ihr alle das Gefühl, wenn ihr euch als Kind etwas gewünscht habt. Monatelang habt ihr davon geträumt und dann zu Weihnachten ist die langersehnte Puppe grösser und bunter als ihr euch das in euren Träumen ausgemalt habt. Eure Augen wurden gross und alle anderen Geschenke wurden uninteressant. So erging es mir bei meiner Reise an den Ufern des Nils in Ägypten. Seit meiner Kindheit habe ich von diesem Land geträumt, von einer Reise an den Ufern der Nils, durch die fruchtbaren Felder vorbei an Palmen, Lehmhütten und Männern in langen Gewändern. In der Schule hatte ich dann über die Geschichte des Landes einiges gelernt und im Fernsehen gespannt die Berichte verfolgt. Und nun wurde mein Traum wahr, und das Niltal ist grösser und bunter als ich es mir erträumt hatte. So fahre ich dann die fast 1000 km von Kairo nach Aswan mit grossen offenen Augen und vergesse alle Probleme und die Zeit um mich herum. Meist überlege ich erst wo ich am günstigsten Übernachten kann, als es schon fast dunkel ist. Da sich aber die Wüste an beide Seiten des Niltals anschliesst, fahre ich einfach einige Kilometer in die Wüste und übernachte unter einem tollen Sternenhimmel. Die auf der Karte eingezeichneten Strassen auch zu fahren ist dann aber nicht immer so einfach, wie man sich das vielleicht vorstellt. Da Ägypten keine Individualtouristen mag, vor allem keine mit dem eigenen Fahrzeug, war es des öfteren nötig, Polizeisperren winkend zu durchfahren oder zu umfahren. Die Begründung der Behoerden war einfach, das diese Strassen sind für Touristen zu gefährlich sein sollen. Auch gäbe es dort nichts zu sehen, ich solle doch gefälligst im Konvoi nach Luxor fahren. Dies waren die Standardantworten auf meine Fragen. Auch musste ich den Konvois mehrmals davonfahren um ungestört eine andere Route fahren zu können. Zu Touristen ist die Polizei überfreundlich, und so tat es mir manchmal sogar leid ihre Befehle nicht zu befolgen und die Offiziere vor ihren Mannschaften hilflos aussehen zu lassen. Aber eine Reise im Konvoi auf der stark befahrenen Hauptstrasse kam für mich wirklich nicht in Frage. In vielen kleinen Dörfern, die sicherlich nicht häufig Touristen auf Motorrädern sehen, wurde ich immer zu Tee, Limonade und Früchten eingeladen. Auch wenn meine arabischen Sprachkenntnisse gleich Null sind und sehr wenig Englisch gesprochen wurde, konnte man sich doch verständigen und über einiges reden. Wobei zu Fragen nach Herkunft und Namen immer gefragt wurde - ob ich verheiratet sei. Da ich diese Frage natürlich verneinte, wurde immer gefragt:" Wieso nicht ?" Und ich wurde immer recht ungläubig angesehen, wenn ich versuchte meine Gründe darzulegen.
der Suche nach günstigeren Bezugsquellen und Überwinterungsmöglichkeiten. VW Busladungen von Hippies habe ich nicht getroffen, aber viele Fahrradfahrer auf den langen Wüstenstrecken und in den preiswerten Unterkünften im Iran und in Pakistan. Ende Oktober 1999 ist es im Osten der Türkei schon recht herbstlich und kühl, also wird es für mich Zeit die Berge zu überqueren und in den Iran zu fahren. Der Iran. Ein Land, das in den westlichen Medien als gefährlich, korrupt und von religösen Fanatikern beherrscht, dargestellt wird. Doch Positives uber den Iran bekommt man aufgrund der einseitigen Berichterstattung selten zu hören. Mit einer Fläche von 1.6 mio km2, ungefähr der Hälfte von Indien, hat der Iran 64 Mio Einwohner. Mit zwei Millionen Flüchtlingen, die meisten aus Afganistan und irakische Kurden, beherbergt der Iran mehr Flüchtlinge als jedes andere Land auf dieser Welt. Mit 40 Millionen Menschen jünger als 25 Jahren ist der Iran ein junges Land, aber dieser Grossteil der Bevölkerung kennt die Zeit vor der islamischen Revolution 1979 nicht mehr. Nach der islamischen Revolution wurden Wasserversorgung, gute Verkehrswege und die Versorgung mit elektrischer Energie selbst in die abgelegensten Gebiete des Landes gebracht. Die Möglichkeit zu höherer Bildung für die breite Masse, besonders für Frauen, wurde geschaffen. Heute ist der Lebensstandard im Iran wesentlich höher als im Nachbarland Pakistan, welches auch eine islamische Republik ist. Neben all diesen positiven Dingen, darf ich natürlich nicht vergessen über die Einschränkungen und negativen Lebensumstände im heutigen Iran zu berichten. Der Iran ist fast eine reine Männerwelt, Frauen sieht man selten in den Strassen. Auch müssen Frauen sich in der Öffentlichkeit total im Tschador verschleiern. "basij", Polizisten in Zivil, wachen über die Einhaltung der moralischen Ordnung und der islamischen Gesetze. Dies sind nur einige der Schwierigkeiten im heutigen Iran. Die Einreise in den Iran war mit den richtigen Papieren für das Motorrad und einem Visum für mich dann recht einfach. Ein sogenannter Touristenführer half mir bei den notwendigen Stempeln und Unterschriften. Vor einem Schreibtisch in der Reihe warteten wir um eine benötigte Unterschrift für die Motorradpapiere zu bekommen, vor uns steht ein junger Iraner an, als plötzlich der Zollbeamte von seinem Stuhl aufspringt und den jungen Iraner mit der Hand in Gesicht schlaegt. Leider kann ich nicht verstehen wieso es dazu gekommen ist, und auch mein Touristenführer will mir später keine Auskunft geben. Nicht das beste Willkommen, schlagende Zollbeamte.
Doch die Gastfreundlichkeit im Iran liess mich diesen Zwischenfall recht schnell verdrängen. Jeden Tag bekam ich mehrere Einladungen zum Essen und zum Übernachten. In Restaurants wurde mehrfach jede Bezahlung des Essens abgelehnt mit der Begründung, ich sei Ich habe Männer auf Esel gesehen, die stolzer aussahen wie jeder Gast im Iran und den weiten Weg von Deutschland gekommen. Mercedesfahrer es nur sein kann. Frauen, die im Nil die Wäsche der Versucht euch eine solche Gastfreundschaft in in unseren westlichen Familie waschen und dabei graziöser wirken wie die meisten Modells. Ländern vorzustellen, wohl kaum vorstellbar. Kinder, die auf Eseln Unmengen an Trockenfutter für die Tiere transportieren und dabei den Esel geschickt durch den dichten Verkehr In Qazvin, 150 km östlich von Tehran, besuchte ich die Familie eines lenken. Schulmädchen, die mir, in ihre weissen Kopftücher gehüllt, iranischen Freundes, den ich in Istanbul kennengelernt hatte. Die zuwinken. Esel, die grosse Wasserpumpen tragen und in kleinen Gastlichkeit war überwältigend, zwei Tage lang wurde mir buchstäbAnhängern aus Holz das Werkzeug ziehen. Inhaber von kleinen lich jeder Wunsch von den Augen abgelesen. Auch die Gespräche an Geschäften, die jede Bezahlung der Ware ablehnten und deren den langen Abenden waren sehr abwechselungsreich und interesTöchter mich heimlich aus einer Ecke anstarren. sant. Meine Gastgeber wollten natürlich viel über Europa wissen und scheuten auch nicht davor zurück offen über Politik zu sprechen. Bei So habe ich einen kleinen Teil des Ägyptens gesehen, wie es wirklich den vielen Einladungen und ist. Aber auch Luxor, Aswan und Giza habe ich besucht und dabei Gesprächen während meiner Zeit im Iran fiel immer wieder der Name Ägypten gesehen, wie es sich den Touristen darstellt. Ich mag Ägyp- des beliebten neuen Ministerpräsidenten Mohammad Khatami, der ten, aber diese drei Orte würde ich bei zukünftigen Reisen meiden. 1997 mit 70 Prozent der Stimmen gewählt wurde. Die religösen und An den meisten für Touristen hergerichteten Sehenswürdigkeiten war eigentlichen Herrscher des Landes wurden in vielen Gesprächen sehr ich sowieso nicht interessiert, auch hätten mich meine fehlenden offen kritisiert, auch wenn das Wort "Mullah" doch oft gemieden geschichtlichen Kenntnisse diese Orte nicht richtig geniessen lassen. wurde. Die Hoffnung auf einen Unschwung in der Politik und Eine Felukka Bootstour auf dem Nil steht bei meiner nächsten Reise den Lebensumständen, vor allem bei Frauen, liegt aber eindeutig bei in dieses wunderbare Land ganz oben auf der Liste. Khatami.
Gastfreundlichkeit im Iran Oktober/November 1999 Generationen von europäischen Hippies sind vor mir auf dem Landweg nach Indien gefahren. Wohl grösstenteils in VW Bussen auf
Da ich nicht jede der Einladungen annehmen konnte, und in Isfahan auch mal froh war in einem Hotel zu wohnen, war ich doch in einer Autowerkstatt und in mehreren Villen zu Gast. In der Autowerkstatt habe ich geschmuggelte türkische Liebesfilme auf Video gesehen und in der Villa eines Fabrikbesitzers wurde mir holländisches Bier in Dosen angeboten. Im Iran herrscht absolutes Alkoholverbot, aber es ist möglich Bier und anderen Alkohol teuer zu erwerben, wenn man
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weiss wo. Wohl wie in Deutschland mit Drogen.
Seit fast acht Monaten bin ich nun mit dem Motorrad unterwegs, fast 30.000 km gefahren und habe viele tolle Leute kennengelernt. In Vor dem Süden des Irans, von Bam bis zur Grenze nach Pakistan, Indien werde ich wohl bis Mai bleiben und dann nach Kasachstan flieund dann in Pakistan bis nach Quetta, gen. Aber die nächsten zwei Monate werde ich das Strandleben hier also vor Beluchistan wurde ich immer wieder gewarnt. Von entführten, in Goa geniessen und einige Partiesmitnehmen. beschossenen Touristen, Drogenschmugglern aus Afganistan und von gesetzlosen Beduinenstämmen wurde immer wieder gesprochen. Ich wünsche Euch allen ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Aber ich hatte keine Probleme und habe sogar Fahrradfahrer auf die- Rutsch ins nächste Jahrtausend. sen Strecken getroffen. Ansonsten habe ich mich im Iran wirklich sicher und wohl gefühlt. Bei Benzinpreisen von unter 10 Pfennig pro Liter und auch sonst vielen Annehmlichkeiten, die ich mir sonst während meiner Reise nicht leisten kann. Eine Reise in den Iran kann ich nur empfehlen, vorallem mit dem Motorrad. Alleinreisende Frauen sollten jedoch besonders vorsichtig sein und sich über das Land inforGoa Express mieren. Pakistan hat mich dann mit chaotischem, agressivem Verkehr Indien und schlechten, unglaublich schlechten Strassen begrüsst. Aber auch dort ist mir eine Gastlichkeit entgegenDezember 1999 gebracht worden, die ich nicht vergessen werde. Eine meiner Ideen für diese Reise war, die Jahrtausendwende in Indien zu verbringen. Genauer gesagt in Goa, einer ehemaligen portugisischen Kolonie und Hippiehochburg, die heute ein Kurzbericht aus Pakistan Touristenzentrum an der Ostküste des indischen Subkontinents ist. Warum gerade Goa, kann ich auch nicht richtig erklären, Islamabad aber es war halt eine Idee.
November/Dezember 1999
Da ich Anfang Dezember 1999 die Grenze nach Indien überquert hatte, war für die Verwirklichung dieser Idee die Tür weit offen. Aber nicht soweit wie ich es mir gewünscht hätte. Magenschmerzen zwanin Pakistan gibt es nur zwei Verkehrsregeln, die Erste besagt: fahre in gen mich etwas ruhiger zu treten und machten das Motorradfahren der Mitte oder Links. An die Zweite kann sich keiner mehr erinnern. nicht besonders angenehm. Auch brauchte ich dringend eine Pause Aber damit die Pakistanis sich nicht zu viele Regeln merken muessen und dafür schien mir Strandleben und Parties in Goa besonders gelten diese Regeln nicht fuer Moslems, Dieselfahrzeuge und geeignet. Um die zweitausend Kilometer von Delhi nach Goa zurükFahrzeuge die mindestens zwei Hupen besitzen. Aber eine kzulgen. Verkehrsregel, die nirgendwo geschrieben steht kennt jeder: der -> Natürlich mit Motorrad. Tourist, weil reich, ist immer schuld. Wie ihr euch denken koennt hatte ich so meine Probleme hier mit In Indien ist dies möglich, wenn ich es auch niemandem empfehlen dem Verkehr. Links zu fahren waere nicht das Problem, wenn sich möchte. Das indische Schienennetz ist das grösste, aber auch unsiwenigstens auch einige andere daran halten wuerden. Achwas, heute cherste der Welt. Sieben Tage musste ich dann auf eine Fahrkarte bin ich fast dreihundert Kilometer gefahren und ich kann noch hier sit- warten, trotz Bevorzugung als Tourist, aber vor Weihnachten sind die zen und schreiben, so schlimm kann es also nicht sein. Die letzte Züge einfach nochmal so voll wie sonst. Auch wollte ich eine Woche habe ich auf dem Karakorum Highway im Norden Pakistans Fahrkarte zweiter Klasse im Liegewagen und ohne Umsteigen nach verbracht, in Kaelte und Schnee. Aber es hat sich gelohnt, und der Madgaon (sprich Madgau) in Goa. KKH ist eine der besseren Strassen und wenig befahren zu dieser Zeit hat in Indien keine Bedeutung, da jeder genug Zeit hat, also Jahreszeit (ja, auch hier ist es Winter !!), also konnte ich den Blick auch ich. So entschloss ich mich, die sieben Tage zu warten und ueber diese einmalige Landschaft schweifen lassen und es geniesmich um meine Ausreiseplaene für Mai 2000 zu kümmern. sen durch die Sonne zu fahren. Die letzten ca. 120 km bis zum Kunjerab Pass bin ich dann aufgrund von Eis und rutschenden LKW Im Zentrum von Neu Delhi gibt es einen Touristencampingplatz, kaum nicht mehr gefahren. Die Naechte waren kalt, auch wenn ich nur in zu glauben, in einer so überbevölkerten Stadt. Also konnte ich dort Hotels geschlafen habe, da die natuerlich keine Heizungen hier mein Zelt aufstellen und viele andere Reisende mit Fahrzeugen kenhaben. nenlernen. Hallo Alle,
Da mein Visum am Sonntag ablaeuft werde ich morgen einige kleine Arbeiten am Motorrad machen (Lenkkopflager festziehen, einige verlorene Schrauben ersetzen, Kette fetten usw.), eine warme Dusche nehmen und mich rasieren lassen und dann nach Lahore (in der Naehe der Grenze) aufbrechen. So, fuer heute war das genug an Info. Ich werde mich dann aus Indien wieder melden und hoffe ihr schickt mal bis dahin eine Mail an mich ;-))
Weihnachts / Neujahrs Grüße aus Goa (Indien) Dezember 1999 Hi Alle, danke für die vielen Weihnachtsgrüsse.
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Von den zwei Holländern auf einem russischen Dnepr Gespann, gekauft für 68 US Dollar in Omsk hatte ich schon in Pakistan gehört. Jetzt hatte ich die Gelegenheit die beiden kennenzulernen und ihre Maschine zu bewundern. Wie einer der beiden sagte, handelt es sich bei diesem Gespann um ein Nonstop Problem, aber sie hatten es geschafft von Russland durch Kazachstan, Uzbekistan, Turkmenistan und durch den Iran zu fahren. In Pakistan waren sie dann aufgrund fehlender Zollpapiere gezwungen, das Gespann in den Zug zu laden und in Lahore auf die richtigen Zollpapiere für die Einreise nach Indien warten. Sie erzählten Geschichten von den Steppen in Kazachstan und von Motorschäden bei Höchstgeschwindigkeitsfahrten bergab. Ohne konkrete Reisepläne und mit einem wirklich kleinen Budget sind die beiden seit sieben Monaten unterwegs und haben viel gesehen und erlebt. Aufgrund einer zu hinterlegenden Kaution für die Zollpapiere in Holland müssen sie das Gespann wohl nach Holland fahren. Aber da auch sie Zeit haben, machen sie sich nicht die meisten Gedanken über die Reiseroute oder andere Details.
9.55 Uhr am 18. Dezember 1999 sollte dann also meine sechsunddreissig Stunden Zugfahrt nach Madgoan beginnen, für die Die Zeit auf der Reise vergeht so schnell, jeden Tag etwas Neues und Formalitäten mit dem Motorrad musste ich aber schon um acht Uhr dann ist plötzlich Weihnachten und einige Tage später werde ich hier am Bahnhof sein. Züge in Indien sind recht pünktlich, zumindest bei (Goa/Indien) ins neue Jahrtausend tanzen. der Abfahrt wurde mir gesagt. Für eure ganzen Emails in den letzten Monaten möchte ich Euch auch danken, auch wenn ich nicht immer Um 9.53 Uhr hebe ich dann mit fünf Indern die schwere Tenere in zurückgemailt habe. Aber ihr könnt Euch vorstellen, es ist nicht immer den Zug, da der letzte Wagen nicht mehr am Bahnsteig steht und der so einfach einen Computer in diesem Teil der Welt zu verantwortliche Bahnbeamte entschieden hatte, meine Tenere sollte finden und dann auch noch die vielen Emails zu beantworten. in diesen Gepaeckwagen. Dick in Stroh und Jute eingepackt liegt die
Tenere auf mehreren Kisten. Zum Glück sehe ich nicht mehr, wie noch anderes Stückgut obendrauf geladen wird . 10.00 Uhr, ich sitze neben drei Engländern und zwei Indern in einem 2. Klasse Abteil in dem rollenden Zug. Der Zug ist überfüllt und fliegende Händler versuchen, alle denkbaren Produkte an die Reisenden zu verkaufen. Es geht durch die Vororte von Delhi, besser gesagt durch die Slums am Stadtrand, und vorbei an Fabriken, die aussehen wie Schrottplätze.
Anstalten, eine der Kisten auszuladen. Immer noch laut die Bahnbeamten und die Träger anbrüllend, fange ich an, die Kisten auszuladen, zwei Inder helfen mir dabei. Aber natürlich keiner der Traeger, die damit beschäftigt sind, gerade zu stehen und nicht umzufallen. Nach zehn Minuten Schwerstarbeit haben wir die Tenere unversehrt aus dem Zug, doch auf dem Bahnsteig liegen die Kisten und Säcke. Ich zeige natürlich kein Interesse alles wieder einzuladen, sondern befreie das Motorrad von der Hülle aus Stroh und Jute. Von den umstehenden Indern wird dann alles wieder eingeladen und Die drei Engländer sind Gelegenheitsarbeiter aus Manchester und der Zug setzt sich in Bewegung noch bevor die Tür geschlossen ist. Blackpool, an ihre Namen kann ich mich nicht mehr genau erinnern. Unverzüglich wenden sich die drei betrunkenen Traeger dann an mich Sie kennen Indien und Goa gut und erzählen einige Geschichten und wollen handling charge kassieren. Doch ich lache sie nur laut aus über Parties,coole Hotels und Strände. und sage sie sollen verschwinden. In ihren Augen kann ich den Hass Ihr Aussehen unterstreicht die Geschichten, sie sehen aus, als wenn auf mich sehen, da ich sie vor der Menge der Zuschauer lächerlich sie die letzten fünf Nächte nicht geschlafen haben und nur von mache. Bin ich zuweit gegangen auf dem dunklen Bahnsteig ? Hilfsmitteln am Leben gehalten werden. Auch gehen sie regelmaessig Ich lasse mir mein ungutes Gefühl nicht anmerken und versuche die rauchen am Eingang des Wagens und kommen meistens mit zufrieTenere zu starten. Sie springt sofort an und so fahre ich langsam denen Gesichtsausdrücken zurück . Doch vom vierten dieser über den Bahnsteig dem Ausgang entgegen. Geschafft . Ausflüge kommen sie in Polizeibegleitung zurück, mit einem Panik P in den Augen. Drei uniformierte Polizisten, ohne Katmandu Rangabzeichen oder Namensschildern, fangen an Hosentaschen, Nepal Rucksäcke zu durchsuchen und die Pässe zu kontrollieren. Auch ich werde durchsucht, nachdem eine verdächtige Substanz bei März 2000 einem der Engländer gefunden wird. Er behauptet allerdings in leiser Stimme, das es sich dabei um ein Lebermedikament handelt, welNamaste, ches er regelmässig einnehmen müsse. Mit lauter Stimme frage ich mit diesem Wort wird man hier von morgens bis abends begruesst die Polizisten, was sie bei mir suchen und mache den Vorschlag und verabschiedet. Nach der hektischen Zeit in Indien fuehle ich mich ihnen bei der Suche behilflich zu sein. in dem viel ruhigeren Nepal wirklich wohl und ein bisschen wie im Urlaub. Auch ist der Stadtteil Thamel voll mit Touristen Meine laute Stimme lenkt alle Aufmerksamkeit, auch die der vielen und Andenkengeschaeften, was mein Gefuehl des Kurzurlaubes von zuschauenden Inder, auf mich. Einer Indien verstaerkt. Da ich nach New Delhi zurueckfahre im Mai und der Polizisten, der noch in meinem Pass die verschiedenen Visa dann beabsichtige mit dem Motorrad nach Kazachstan zu fliegen, will ansieht, flüstert mir ins Ohr : "Drogen, Beruhigungsmittel." ich die Zeit hier besonders geniessen und dann wieder in den 'Alltag' Wieder in übertrieben lauter Stimme antworte ich : "Ich nehme keine Indien zurueckzukehren. Drogen und habe die Engländer erst hier im Zug kennengelernt, aber wenn die Herren wollen können sie Den Mount Everest habe ich bis jetzt nur auf den Whiskyflaschen gerne meine Tasche durchsuchen." gesehen, kein Wunder, denn die meiste Zeit verbringe ich im Tom and Der Polizist gibt mir meinen Pass zurück und schüttelt mir die Hand. Jerry Pub. Das wird sich aber aendern, da ich eine Trekking und eine Die drei Engländer werden gebeten in ein anderes Abteil zu kommen, Raftingtour plane und naechste Woche nach Pokkara fahren werde. und so gehen sie mit den Polizisten. Die zwei indischen Reisenachbarn erklären mir, als Polizisten und Engländer gegangen sind, ich hätte die Polizisten nach ihren Ausweisen fragen sollen und alles was sie wollten, wäre Geld. Nach ungefähr fünf zehn Minuten kommen die Engländer mit kreidebleichen Gesichtern zurück und gehen sofort wieder auf einen ihrer Ausflüge. Im weiteren Verlauf der Zugfahrt erzählen mir alle drei unterschiedliche Geschichten über die Höhe des Schmiergeldes, das sie zu zahlen hatten. Einer behauptet sogar, ihnen wären Drogen untergeschoben worden. Nur soviel kann ich über die Höhe des Schmiergeldes sagen, es ist mit Sicherheit mehr gewesen als einer der Polizisten im Jahr für seine eigentliche Arbeit bekommt! Die weiteren dreiunddreissig Stunden im Zug wird dieser Vorfall nicht mehr erwähnt. Aber bei jedem uniformierten Inder, der durch unser offenes Abteil kommt zucken die Engländer zusammen. Ich bin gespannt, welche Schmiergelder ich auf meiner weiteren Reise zu zahlen habe, bis jetzt hatte ich ja Glück. Fünf Stunden vor der Ankunft in Madgaon gehe ich zum zuständigen Gepäckbeamten im Zug und erkläre ihm, das ich das Motorrad in Madgaon ausgeladen haben will. Seine Antwort ist kurz :" kein Problem", was wohl soviel bedeutet hat wie "verschwinde".
Die zwei Motorradreisenden Kai Stietenroth und Chri Ising sind dann vor einigen Tagen von hier nach Thailand geflogen mit ihren BMW's. Wir waren uns in Pakistan auf der Grand Trunk Road nach Lahore begegnet und hatten seitdem Emailkontakt und konnten uns so hier treffen und einige Bier zusammen trinken. Das australische Paar Cathie und Marcus Easter, mit ihnen hatte ich drei Wochen in Goa am Strand verbracht, hatten in Indien einen schweren Motorradunfall mit ihrer Moto Guzzi. Der Vorderreifen hatte schlagartig die Luft verloren und sie waren mit 90km/h auf rauem Asphalt gestuerzt. Nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt fuer Cathie und drei Wochen Fahrpause sind sie aber schon wieder unterwegs. Der Verkehr hier kennt sogar Regeln und ich wurde bereits zweimal von der Polizei angehalten, wegen einer roten Ampel und fahren ohne Helm. Meine indische Fahrweise muss ich mir wohl noch abgewöhnen.
Wanderlust, Nepal April 2000
22.15 Uhr 19. Dezember 1999 Ankunft in Madgoan, Zughalt ungefähr zehn Minuten. Durch die Menschenmenge am Bahnsteig eile ich zum letzten Wagen um mein Motorrad aus dem Zug zu holen. Diesmal steht der letzte Wagen auch am Bahnsteig, doch als ich die Tenere in einem Stapel von Kisten und Säcken liegen sehe, könnte ich anfangen zu heulen.
Aus der Gangesmetropole Varanasi in Indien wollte ich sehr früh am Morgen in Richtung Norden zur Grenzstadt Sonauli aufbrechen, zum einen um dem Verkehrschaos zu entgehen und zum anderen um die Grenze nach Nepal am Nachmittag zu überqueren. Als ich schon mit einem guten Buch am frühen Abend im Bett des Hotel Buddha liege klopft es und ein Hotelangestellter deutet mir ich solle ans Telefon kommen. Daichi, eine japanische Reisebekanntschaft, kuendigt sich Einem für das Ausladen von Kisten zuständigen Traeger deute ich an, kurz fuer morgen gegen zehn Uhr zum Fruehstueck an. Er ist mit seiich will das das Motorrad ausgeladen wird. Als er versteht was ich ner Mutter für einige Tage in der Stadt und wir hatten uns bei will, macht er die Wagentür wieder zu und mir kommt eine unserer letzten Begegnung locker für hier verabredet. So ändere ich Alkoholfahne entgegen, unglaublich. meine Pläne also für den nächsten Tag und wühle mich gegen Mittag Er kann sich kaum auf den Beinen halten, so betrunken ist er und gestärkt nach einem langen Frühstueck durch das Verkehrschaos in seine Kollegen sind nicht weniger betrunken. In diesem Moment verRichtung Norden. liere ich die Beherrschung und fange an den zuständigen Bahnbeamten mit den üblesten Schimpfwörtern anzubrüllen. Die nepalische Grenze erreiche ich an diesem Tag nicht mehr, und so Wieder hilft meine laute Stimme und die Tür wird wieder geöffnet, übernachte ich in Gorakhpur aber keiner der umstehenden dreissig Inder macht auch nur die in einem günstigen Hotel. Am nächsten Tag scheint die Grenze fast
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nicht zu existieren, denn fast bin ich auf der nepalischen Seite ohne es überhaupt gemerkt zu haben. Also nochmal zurück zu den Einwanderungsbehörden und zum Zoll auf der indischen Seite wegen des Motorrades. Nach Nepal hätte ich dann ohne Probleme und ohne Visum reinfahren können, doch etwaige Probleme bei der Ausreise ohne Visum will ich dann doch vermeiden und so gehe ich und besorge mir für US Dollar bar ein Visum. Nepal begrüsst mich dann mit fast leeren und guten Strassen, im Vergleich zu Indien sind die Strassen wirklich menschenleer. Das Fahren macht wieder Spass und zum ersten Mal seit langem zeigt der Tacho wieder über 100 km/h an. Überrascht bin ich auch davon, das alle Motorradfahrer einen Helm tragen, in Indien war ich fast der einzige mit Helm. In Kathmandu angekommen werde ich dann sogar von einem Verkehrspolizisten zurechtgewiesen, da ich mir nicht die Mühe gemacht habe an der roten Ampel anzuhalten. Meine indische Fahrweise muss ich mir wohl noch abgewöhnen und auch die Hupe sollte ich in Nepal nicht so häufig benutzen.
wir dann auch hier ein.Bei mir zeigen sich weiter Anzeichen von Höhenkrankheit, ich bekomme stärkere Kopfschmerzen. Da ich aber eine Reiseapotheke nicht für nötig gehalten hatte, hilft Gary mir mit einigen Schmerzmitteln. Starke Winde und Regen zeigen mir auch, ich brauche eine Regenjacke oder zumindest einen Windschutz. Fuer einen etwas überhoehten Preis kann ich dann aber in einem der Dorfgeschaefte einen Regenponcho kaufen, der mich von diesen Problemen befreit. Da es nach Manang auch teilweise anfaengt zu schneien, traegt Ross nun seine Turnschuhe, die im vor Kaelte schuetzen, aber nicht vor Naesse und der Gefahr abzurutschen. Aber verglichen mit der Ausruestung einiger Lastentraeger sind wir wirklich perfekt ausgeruestet, man sollte alles relativ sehen.
Im Bus nach Besi Sahar, dem Startpunkt des Wanderweges, hoere ich dann von einem der anderen Wanderer den Spruch: "Was uns nicht umbringt macht uns staerker, was uns umbringt macht unsere Mutter staerker." Mir kommen erste Zweifel ob meine Vorbereitung, die gleich null ist, meine Ausrüstung, die an eine Tagestour erinnert oder mein Budget in Rupees, das sehr knapp bemessen ist, ausreichen werden. Achwas, sage ich mir, ich habe schon ganz anderes geschafft. Im Bus lerne ich dann auch meine zukuenftigen Wanderfreunde kennen, die sich zwar auch nicht besser vorbereitet haben, aber deren Ausruestung und Budget deutlich besser sind. William ist ein junger Engländer und nach dem Studium für drei Monate durch Asien unterwegs, auch er hat noch nie vorher eine Trekkingtour gemacht.Gary ist ein australischer Kranfahrer mit ein wenig Trekkingerfahrung, der seinen fünfwöchigen Urlaub in Nepal verbringt. Ross ist seit achtzehn Monaten durch Australien und Asien unterwegs, er kommt aus dem kanadischen Calgary und hat vor zwei Jahren sein Studium erfolgreich abgeschlossen. Ein Blick auf seine Schuhe, Plastiksandalen made in Thailand, verraet das seine Ausruestung auch nicht die Beste ist. Wir sind also vier Wander von drei Kontinenten und einer Insel auf dem Weg um die Annapurna Gebirgskette.
Zurück in Pokhara, nach 14 Wandertagen und 3 Ruhetagen, erfüllen wir uns den Traum des gesamten Wanderweges von einem riesigen Yak-Steak und weiterem kalten Bier. Fuer mich endet damit meine sechsmonatige vegetarische Zeit und für uns trennen sich die Wege am nächsten Tag. Ross will nach Varanasi, Gary hat eine Raftingtour gebucht, William macht sich auf in einen der Nationalparks und ich setze mich wieder auf mein Motorrad und fahre durch Westnepal zurück in die indische Hauptstadt Neu Delhi. Nepal hat mir wirklich gefallen, es war ein richtiger Urlaub von ndien und diese Wanderung werde ich wohl auch für immer in Erinnerung behalten.
Am Basecamp des La Thorung Passes angekommen wird meine Hoehenkrankheit schlimmer, Magenbeschwerden und Uebelkeit. Obwohl ich mir in Manang ein Medikament gegen Hoehenkrankheit besorgt hatte kann ich kaum schlafen und essen. Die Nacht im Base Camp ist wirklich kalt und wir tragen alle Kleidung die wir haben Thamel, der touristische Stadtteil von Kathmandu lädt mich dann und frieren trotzdem in dem ungeheizten Restaurant. Als wir am nach vier Monaten indischer Kost in unzählige "deutsche Bäckereien" nächsten Morgen erwachen liegen ungefaehr fuenfzehn Zentimeter ein. Käsecroisants, gefüllten Teigtaschen und frischem Vollkornbrot Schnee und viele der Wanderer wollen lieber noch einen Tag abwarkann ich dann unmöglich wiederstehen. Die Zeit in Thamel verfliegt, ten bis sie zum Pass aufsteigen. da die Atmosphäre entspannt ist und ich nach meiner Zeit in Indien eine Pause wirklich nötig habe. Einige kurze Ausfluege in den Osten Meine Wanderfreunde haben erst Bedenken wegen dem Schnee, des Kathmandutals und nach Bhakhtapur mache ich aber in den fast aber als ein nepalischer Führer mit seinen zwei Kunden als erster zwei Wochen dort dann doch noch. Die Abende verbringe ich meisich an den Aufstieg macht, kann uns auch nichts mehr in dem überstens mit einer Clique von trinkfesten Australiern im "Tom and Jerry" teuerten Base Camp halten. Nach einer Stunde sind wir am High Pub. Camp angekommen, ein leichter Schneesturm tobt und ohne Pause Als sich die Ausgaben für die allabendlichen Trinkgelage dann immer machen wir uns an den Aufstieg zum Pass. Trotz des hohen Schnees weiter steigern, beschliesse ich weiter nach Pokhara zu fahren und hat Ross keine Probleme mit seinen Turnschuhen und legt ein für dort eine Wander- oder Wildwassertour zu machen. Da ich weder mit diese Hoehe gutes Tempo vor. Meine Hoehenkrankheit wird immer Wandertouren, noch mit Wildwasserrafting irgendwelche Erfahrungen schlimmer, die Kopfschmerzen fast unertraeglich und den Brechreiz habe, leihe ich mir zunächst mal einen Reisefuehrer der Reihe kann ich kaum unterdruecken. Am Pass angekommen vertreibt das "Lonely Planet", der recht gut Auskunft über die möglichen Wander"Geschaffthaben" Gefuehl dann alle Schmerzen und für die obligatoriwege und Flüsse gibt. schen Fotos kann ich sogar wieder lachen. Die Bergwelt ist einmalig Die Auswahl der möglichen Wanderwege schränkt sich dann merklich und trotz Schneefalls haben wir eine Aussicht die man wirklich nicht ein, da ich vom Zielpunkt weder zurückfliegen noch die gleiche mit Worten beschreiben kann. Strecke zurücklaufen will. Die Entscheidung faellt also auf den Der Abstieg ist mehr eine Rutschpatie und mit jedem Meter nach Annapurna Rundwanderweg (Annapurna Circuit), der mit Unterkünften und Restaurants so ausgelegt ist, daß ich kein Zelt und keine unten geht es mir deutlich besser. Die noch recht verbisse Verpflegung mitnehmen muss. Lonely Planet gibt als Zeitvorgabe 14 Morgenstimmung im Base Camp hat sich nun in ein ausgelassenes kindliches Rumalbern verwandelt. Meinen Regenponcho tausche ich bis 21 Tage und rät gegen den Uhrzeigersinn zu wandern, aufgrund dann im ersten Dorf bei strahlendem Sonnenschein gegen einen der Hoehenunterschiede zum Thorung La Pass. An Ausruestung selbstgemachten Schal als Andenken. Obwohl wir einige Tage später nehme ich dann nur mit was ich als wirklich nötig erachte, zu wenig wieder im Regen wandern und ich durch und durch nass werde, wie sich bald herausstellen soll. bereue ich diesen Tausch nicht. Die heissen Quellen in Tattopani Auf dem Weg zum Busbahnhof in Pokhara überleg ich noch, ob ich laden uns dann noch zu einem weiteren Ruhetag ein und Gary wird mir nicht als Anfang ein wenig viel vorgenommen habe und ob ich von uns gefeiert wie ein König, als er vier kalte Bier zum Pool bringt. mein Vorhaben nicht lieber vergessen soll.
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Ein Jahr Neu Delhi, Indien Mai 2000
Mein Gesicht glänzt bräunlich - schwarz, meine Haare haben einen zehn Rupee Kurzhaarschnitt und mein fünf Tage Bart könnte auch mal wieder eine Klinge sehen. Braungebrannt bin ich von der Sonne, schwarz vom Strassendreck und der Glanz in meinem Gesicht kommt von der Sonnencreme, die ich noch immer ab und zu mal verwende. Die Luft um mich herum ist schwül heiss, zu heiss. Ich sitze in einem Wir verstehen uns auf Anhieb sehr gut und an den Abenden sind die Restaurant in Neu Delhi und überlege wie ich dieses Land am einGespraeche alles andere als langweilig. Taeglich wandern wir dann fachsten in Richtung Zentral-Asien verlassen kann. In den zurücklieungefaehr acht Stunden durch die atemberaubende Landschaft der genden 365 Tagen bin ich durch siebzehn Länder gefahren und habe Himalaya. Die Landschaft wird je hoeher wir kommen immer karger dabei fast 38.000km auf meiner treuen Tenere zurückgelegt. 365 Tage und die Naechte werden immer kälter. In Manang angekommen zeiund ich bin noch immer am Anfang meiner Weltreise, klingt komisch gen sich dann die ersten Schlafstoerungen, die auf Sauerstoffmangel ist aber so. Im zweiten Jahr will ich versuchen durch Südsibirien nach zurückzufuehren sind. Einen Ruhetag, um sich an den geringeren Japan zu kommen und dann Südostasien zu bereisen. Die Pläne sind Sauerstoffmangel zu gewoehnen, legen im Kopf gemacht und ich weiss ja zum Glück nicht was alles passie-
ren wird und wo ich in einem Jahr sitzen werde. Die siebzehn von mir bereisten Länder miteinander zu vergleichen ist nicht möglich, nur soviel will ich sagen: die Menschen im Iran haben mich durch ihre Gastfreundschaft, Offenheit und Ehrlichkeit sehr beeindruckt.
nach Norden. Ich schlage drei Kreuze wenn ich aus diesem Land raus bin und wenn Ihr mich im Moment fragen wuerdet ob ich jemals nach Indien zurückkommen würde ich laut: "NEIN" sagen. Motorradfahren macht keinen Spass in Indien und ich bin nicht nochmal so lebensmüde.
Mit vier Motorradreisenden habe ich im zurückliegenden Jahr viel Zeit verbracht und gemeinsam viel gesehen und erlebt. Tim Shaw, mit ihm bin ich von der Türkei bis nach Aqaba in Jordanien gereist. Während unserer gemeinsamen Wochen wusste ich immer auf Tim kann ich mich verlassen und ich möchte keinen Meter unserer gemeinsamen Strecke missen. Andreas Fick, mit ihm habe ich eine Woche in Goa zusammen verbracht und wir sind dann fast drei Wochen kreuz und quer durch Südindien zusammen gefahren. Andreas ist auf dem Weg nach Australien mit seiner TT600. Seine Art zu reisen ist meiner sehr ähnlich und wir haben viel Zeit mit Gesprächen und Erfahrungsaustausch verbracht. Wie auch bei Tim war mir bei Andreas sofort klar, wenn es ein Problem gibt kann ich auf ihn zählen. Unsere gemeinsamen Wege trennten sich dann in Kodaikanal und ich denke wir waren beide froh wieder alleine unterwegs zu sein. Cathie und Marcus Eastern, da sich unsere Wege kreuzten sind wir nicht zusammen gereist, aber wir haben drei Wochen Strand und Fuenf Sterne Hotel Leben in Goa zusammen verbracht. Cathie und Marcus sind Australier auf dem Weg nach Europa mit ihrer Moto Guzzi NX650. Leider hatten sie einen schweren Unfall in Westindien, der Vorderreifen hat bei 90km/h schlagartig die Luft verloren, und Cathie hat einige Tage im Krankenhaus verbringen muessen. Auch wenn es scih bei diesen Begegnungen immer nur um einige Wochen handelte, waren sie doch fuer meine Reise sehr prägend und die Zeit mit diesen Freunden möchte ich auf keinen Fall missen.
Und ich freue mich schon auf Kasachstan und Kirgisien, und werde mich dann wieder melden.
Indien, "Zeitalter der Zerstörung" Dez. 1999 bis Mai 2000 (ein Resümee) Was auch immer über Indien geschrieben wurde, was auch immer ich in diesen Zeilen schreiben werde, bin ich doch der Meinung Indien kann man nicht mit Worten beschreiben. Um Indien zu kennen muss man es gesehen, gerochen, gehört, geschmeckt und gefuehlt haben. Doch sicher dauert es deutlich laenger als die fuenf Monate, die ich in diesem riesigen Land verbracht habe, um es wirklich kennengelernt und ganz verstanden zu haben. Waehrend dieser fünf Monate habe ich oft gedacht, selbst wenn ich den Rest meines Lebens in Indien verbringen würde, indisches Denken und Handeln werde ich dann immer noch nicht verstanden haben. Vielleicht weil Religion die bedeutende Rolle im Leben, Denken und Handeln der Inder hat und ich mich mit der Erklaerung nicht abfinden kann, dass alles im Leben von Gott, oder wie ihn die Inder auch immer nennen, vorbestimmt ist.
Es ist unmöglich nur kurz über Religion in Indien zu schreiben ohne dabei grob zu vereinfachen. Über 80 Prozent der Inder sind Hindus, Alle besonderen Menschen, die ich auf meiner Reise bis jetzt kenaber es gibt viele bedeutende Minderheiten. 110 Millionen Muslims, nengelernt habe aufzuzählen wuerde zuweit fuehren und den 20 Millionen Christen, 18 Millionen Sikhs, 6 Millionen Buddisten und Rahmen dieses Berichtes sprengen. Aber gerade diese tollen eine Vielzahl anderer Religionen. Religion ist allgegenwärtig im Menschen haben die Reise so aussergewoehnlich fuer mich Strassenbild in Indien, oft sieht man kleine Schreine und unzählige gemacht. Sehenswuerdigkeiten kann ich mir in jedem Land Tempel, in denen so ziemlich alles angebetet wird was man sich voransehen, aber auch besondere Menschen zu treffen ist etwas stellen kann. Das Kastensystem ist im religösen und sozialen Leben schwieriger. der Inder immer noch vorhanden, doch seit der Unabhaengingkeit 1947 hat sich gerade in den Staedten diesbezueglich viel geaendert, Oft werde ich gefragt was ich von Deutschland am meisten vermisse, aber auch heute noch lassen sich fast alle Inder einer Kaste zuorddie Antwort fällt mir nicht leicht, da ich sicher meine Familie vermisse. nen. Aber am meisten vermisse ich Gespräche mit guten Freunden, die mich kennen und verstehen, denen ich nicht alles erklären muss. Das Zeitalter in dem wir heute leben, wird von Hindu Philosophen als Natuerlich vermisse ich auch gutes Moritz Fiege Pils und eine das dunkele Zeitalter, das Kaliyuga bezeichnet. Die wichtigste Rolle Bratwurst ab und zu. wird dabei für Hindus darin gesehen ' seinen Pflichten nachzugehen und Söhne grosszuziehen'. Kali, die Göttin der Zerstörung, spielt in Wirklich nennenswerte Probleme gab es bis jetzt zum Glueck nicht. diesem Zeitalter die Hauptrolle, wodurch sich dieses Zeitalter auch Den Unfall in Jordanien habe ich mit einem Kratzer ueberstanden, als 'Zeitalter der Zerstörung ' interpretieren laesst. Zerstörung, Zerfall, 9.000km durch Indien hatte ich keinen nennenswerten Unfall. Doch Abnutzung, Dreck, Krankheiten und die völlige Gleichgueltingkeit der dieses Verkehrschaos hier heil ueberstanden zu haben hat mich viel Menschen diesen Zuständen gegenüber lässt für mich den Schluss Disziplin, Konzentration, Fahrkoennen und vor allem Nerven gekostet. zu, Inder leben wirklich im "Zeitalter der Zerstörung". Uebertroffen wurden dieses Verkehrschaos nur noch von der Aggressivität mit der in Pakistan gefahren wird. Meine Tenere hat bis An die Überbevoelkerung musste ich mich auch erst einmal gewöhjetzt keine Probleme gemacht und war sicherlich fuer mich die beste nen, eine Milliarde Inder und 350 Millionen Kühe liessen oft kaum Wahl, die ich unter den vielen auf dem Motorradmarkt befindlichen Platz noch Motorrad zu fahren. Und fünfzig schaulustige Inder um Modellen treffen konnte. meine Tenere versammelt, waren wirklich keine Seltenheit, was selbst das Absteigen manchmal zum Kampf um Bewegungsfreiheit werden Abschied zu nehmen habe ich in dem zurückliegenden Jahr auch liess. Auch die gestellten Fragen über meine Herkunft und über das gelernt, den kein Tag war ohne Abschied von netten Menschen. Also Motorrad wiederholten sich zig mal pro Tag. Hier ein kurzes Beispiel hoffe ich ihr werdet meiner Reise auch weiterhin hier im Internet folfür eine solche Konversation. Die Fragen wurden meist von einem gen und mir weiter Emails schicken mit Lob und Tadel. mutigeren Inder in sehr einfachem Englisch gestellt und die Antworten dann an die umstehende Menge in die jeweilige Sprache übersetzt. " Wie heisst Du ?" , " Mika" , " Hoechstgeschwindigkeit ?" , New Delhi / Indien und nur raus hier .... " 180 km/h (wie auf dem Tacho angegeben)", ein erstes Raunen geht durch die Menge , "Durchschnittsverbrauch (in km pro Liter)", " 15" , Mai 2000 ein zweites lauteres Raunen geht durch die Menge, Benzin ist in Indien teuer und indische Motorraeder fahren 40 bis 50 km pro Liter Hallo Freunde, Benzin. " Motorrad in Indien hergestellt ?" , " Nein, in Japan" , "Du Japaner ?" , " Ja !". seit einigen Tagen bin ich wieder zurück in Neu Delhi, nein nicht weil ich die Stadt so mag, sondern weil ich mir in den Kopf gesetzt habe In Goa hatte ich mich mit dem irischen Motorradreisenden Liam von hier nach Almaty (oder Alma Ata) in Kasachstan zu fliegen. McCabe aus Belfast verabredet, wir hatten uns in Istanbul kennengelernt und damals locker für Goa verabredet. Also hatte ich eine Gestern habe ich dann auch meine Tenere verpacken lassen und Anlaufadresse in Benaulim, im suedlichen Teil Goas, nach meiner 36 zum Export Cargo Terminal am Flughafen gebracht. In NUR fünf Stunden 'Goa Express' Zugfahrt. Mit seinen jetzt blondgefaerbten Stunden hatte ich dann alle Zollformalitäten erledigt, für Indien ist das Haaren habe ich Liam kaum wiedererkannt, doch das Wiedersehen wirklich schnell. Und nur einen Zöllner musste ich leicht bestechen, ist herzlich und schnell drehen sich unsere Gespraeche nur um die damit er seine Arbeit auch macht. zurückgelegte Strecke durch den Iran und Pakistan. Liams Erfahrungen mit dem Iran waren nicht so gut wie meine, er hatte Also geht es dann in der Nacht zum Dienstag den 16.5. per Flugzeug Probleme mit dem Militaer im Grenzgebiet zu Pakistan. Leider bekam
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Liams Freundin, die mit ihm seit zwei Monaten durch Indien unterwegs war, kurz nach meiner Ankunft die Nachricht, ihr Vater haette einen Herzinfakt gehabt und würde in einem Belfaster Krankenhaus liegen. Zwei Tage spaeter sass sie dann schon im Flugzeug nach Belfast und Liams Stimmung war auch nicht mehr die beste, da er jetzt Weihnachten und den Jahrtausendwechsel ohne sie feiern würde. Weihnachten verbrachten wir dann im Guesthouse mit anderen Reisenden und abends bei einem festlichen Essen in einem der Strandrestaurants. Goa, die ehemalige portugisische Kolonie, ist vornehmlich christlich und so kam sogar ein wenig Weihnachtsstimmung auf mit Kerzen, Kreuzen und Kirchenglocken. Doch am zweiten Feiertag hatte ich dann genug von Weihnachten und machte mich auf in die Partyhochburg im Norden von Goa - nach Vagator. Durch Zufall traf ich dann in Little Vagator auf sechs weitere Motorradreisende, die Briten Don, Andy und Tue, Kerstin eine Neuseelaenderin, Tom einen Iren und Andreas ' Mad Max' einen Bayern. Und so konnten dann Parties gefeiert werden. Die grossen Parties wurden dann meist jedoch von der indischen Polizei dichtgemacht, da wohl nicht genug Schmiergelder gezahlt wurden. Zur Jahrtausendwende hatten wir Motorradreisenden dann unsere eigene kleine Lagerfeuerparty und anschliessend verteilten wir uns auf alle möglichen grossen Veranstaltungen, nur um nach einigen Stunden zurück am Lagerfeuer bis in den Morgen zu feiern. Nach zwei Wochen in Little Vagator brachen wir dann unsere Zelte ab und verteilten uns wieder in alle Himmelsrichtungen. Ich entschied mich zurück ins ruhigere Benaulim zu fahren und einfaches Strandleben ohne grosse Parties zu geniessen. Marcus und Cathie Eastern fanden dann eines Tages den Weg zu 'Simons Cottages', meiner Unterkunft in Benaulim, auf ihrer Moto Guzzi NX 650. Sie hatten Liam im Sueden von Indien getroffen und von Benaulim gehört und waren so hier gelandet. Beide sind Australier aus Sydney, Cathie ist eine wirkliche Schoenheit gebuertig aus Mauritius und Marcus ist gebuertiger Englaender, der nach seinem Jurastudium nach Australien auswanderte, wohl um in England nicht als Anwalt arbeiten zu muessen. Seit vierzehn Monaten sind die beiden nun auf dem Weg nach England und erfuellen sich damit den Traum der Motorradreise überland nach Europa. Sie haben lange Zeit in Suedostasien verbracht und konnten mir natuerlich meine Fragen zu Laos, Vietnam und Kambodscha sehr ausfuehrlich beantworten und ich im Gegenzug konnte ich ihre Fragen zu Iran, Pakistan, Syrien und Jordanien beantworten. Meist sitzen wir noch lange in der Nacht auf unserer Terrasse und reden, nicht nur über das Reisen mit dem Motorrad. Marcus Eltern haben sich dann aus England angekuendigt und ein Zimmer in einem fuenf Sterne Luxus Beach Resort gebucht. So verbringen wir einige Tage am Pool und einen Abend bei einer Cocktailparty, bei der Marcus und ich in unseren Jeans und Stiefeln doch sehr auffallen. Die Zeit verfliegt und nach drei Wochen, als Marcus Eltern schon lange wieder abgereist sind, machen auch Marcus und Cathie sich auf in Richtung Nordindien. Als auch ich dann beschlossen hatte dieses kleine Paradies unter Kokospalmen endlich zu verlassen und das richtige Indien zu erkunden, lerne ich einen weiteren Motorradreisenden kennen, den 29 jaehrigen Koch Andreas Fick. Andreas faehrt genau wie ich eine Yamaha 600, aber eine etwas neuere TT 600 S, die aber sicher genau so viele Kilometer gelaufen hat wie meine Tenere. Als erfahrener Motorradfahrer ist Andreas schon vor einigen Jahren durch Afrika gefahren und hat auf dem Weg nach Indien einen laengeren Abstecher nach Zentral Asien gemacht. Er ist jetzt auf dem Weg nach Australien um sich dort eine Stelle als Koch zu suchen, vielleicht um für die Olympiamannschaften zu kochen. Doch als ich ihn kennenlerne hat er als Sozius seine sechzigjaehrige Mutter und ist mit ihr gerade aus Katmandu nach Goa gefahren. Wer schon einmal eine TT600 gefahren ist, weiss das es für den Beifahrer keinen Komfort gibt und die Sitzbank hart wie ein Brett ist. Beilaeufig erzählt Andreas dann auch noch, dass er mit seiner Mutter schon durch Kenia gefahren ist, dazu kann ich nur sagen: ' Hut ab vor dem Mut der Mutter'.
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Andreas und ich sind uns in unserer Art zu reisen sehr aehnlich, nur koennte Andreas wohl nie mehr wie zwei Wochen an einem Ort verbringen und ich würde nie mit meiner Mutter als Sozius in Indien reisen. Wir verbringen dann noch eine Woche zusammen in Benaulim bevor wir beschliessen gemeinsam durch den Sueden Indiens zu fahren. Normalerweise sind wir beide alleine unterwegs, aber jetzt geniessen wir es auch mal abends nach einem langen Fahrtag über das gesehene und erlebte reden zu können. Auch macht es mit
Andreas doppelt so viel Spass sich über unsere 'indischen Freunde' lustig zu machen und schnell hat er mir den Spitznamen "Inderschaender" verpasst, da ich es manchmal mit meinen Spaessen zuweit treibe. Sehenswürdigkeiten gibt es in Indien unendlich viele, wohl mehr als man in einem Menschenleben sehen kann. Dies ist auch einer der Gruende, wieso ich mir für Indien einen Reisefuehrer gekauft hatte, den ersten uebrigens auf dieser Reise. Natuerlich hoere ich mehr auf die Ratschlaege von Einheimischen oder anderen Reisenden als auf ein Buch, aber es war gut einen Überblick in der Vielfalt zu bekommen und einige Hintergrundinformationen zu haben. Hier moechte ich über folgende Highlights meiner Indienreise kurz berichten. Den Tempel von Halebid, Hampi, den Schiffsschrottplatz Alang und die Leichenverbrennungen in Varanasi. Alang. In Westindien im Bundesstaat Gujarat gelegen ist Alang keine Touristenattrakton, sondern der weltgrösste Schrottplatz für ausrangierte Ozeanriesen und Schiffe aller Art. Schrottplatz ist eigentlich nicht richtig, da die Schiffe hier in Handarbeit in kleine Teile zerlegt werden und von LKW abtransportiert werden, um als Rohstoffe für andere Produkte eingeschmolzen zu werden. Die zweimal monatlich extrem hohen Gezeitenunterschiede von 22m sind der Grund, das auch Ozeanriesen hier bis an den Strand gefahren werden können. So kann also für zwei Wochen an den Schiffen am Strand gearbeitet werden ohne das das Meer die Schiffe erreicht. Mit Schneidbrennern werden ausrangierte Schiffe mit wohlklingenden Namen wie 'Ocean Star' und 'Sealord' von einer Armee indischer Arbeiter in Stuecke zerschnitten und meist zu den LKW getragen. Es dauert ungefaehr drei Monate bis ein solcher Ozeanriese in den Schmelzoefen im Inland verschwunden ist und man nur noch Teile der Schiffsausstattung an den Verkaufsständen entlang der Einfahrstrasse erwerben kann. Nachdem vor einigen Jahren ein Bericht über die Arbeitsbedingungen in den westlichen Medien über Alang erschien sind Besucher mit der Kamera nicht gern gesehen. Seit dem ist es auch aeusserst schwer eine Besuchserlaubnis zu bekommen, doch mein Rat ist einfach an den zwei Posten am Eingang vorbeizufahren und eine kleine Kamera mitzunehmen. Doch dieser Bericht hat wohl auch etwas an den Sicherheitsstandards geaendert, die Arbeiter tragen meist Stiefel und nicht wie ich vermutet hatte Badelatschen. Auch scheint soetwas wie eine Helmpflicht zu existieren, da die meisten maennlichen Arbeiter Helme tragen, doch die weiblichen Träger haben meist nur ein Tuch auf dem Kopf mit dem sie besser die schweren Lasten auf dem Kopf tragen können. Als ich an all den halbzerlegten Schiffen vorbeigegangen bin habe ich mich wie auf einem riesigen Kriegsschauplatz gefuehlt, soviel Zerstörung und Chaos hatte ich noch nicht gesehen. Leider konnte ich nicht Fotos machen wie ich gewollt haette, da ich natuerlich keine Genehmigung hatte und immer wenn ich meine Kamera auspackte alle sich wegdrehten oder ein Aufpasser auftauchte. Wenn dies auch keine Sehenswürdigkeit im ueblichen Sinne ist, war es für mich doch den langen Umweg nach Gujarat wert und ein Highlight meiner Indienreise. Halebid. Mit Andreas machte ich mich am Morgen von Belur auf zu dem Tempel in Halebid - dem Hoysalesvara Tempel. Halebid liegt in Karnataka etwas suedlich von Goa. Ein Tempel wie jeder andere dachte ich noch als wir aufbrachen zu diesem kleinen Umweg auf dem Weg nach Mysore. Vielleicht für viele auch ein Tempel wie jeder andere, doch mich beeindruckten die besonders gut erhaltenen Figurenreihen rund um die Tempelfassade. Elefanten, in der Reihe am Boden, folgt eine Reihe von Loewen und dann eine Reihe von Reitern, doch am Beeindruckensten sind die kleinen Geschichten, die durch die Figuren in Augenhoehe dargestellt werden. Mit dem Inhalt der Geschichten kenne ich mich nicht besonders aus, da ich mich nicht viel mit Hinduismus beschaeftigt habe, aber selbst nur diese Figurenreihen zu betrachten war wirklich gut. Mit dem Bau dieses Tempels ist im Jahre 1121 begonnen worden, doch ist er nach 86 Jahren Bauzeit nie fertiggestellt worden. Vielleicht ist das der Grund warum viele der Figurenreihen noch so gut erhalten sind, obwohl die meisten weiblichen Figuren im laufe der Jahre gestohlen wurden. Hampi. Obwohl von der eigentlichen Grösse dieser ehemaligen Hauptstadt des Vijayanagara Reiches (1336-1565), die wohlhabender als Rom beschrieben wird, nicht mehr viel geblieben ist, hatte sich für mich der Weg doch gelohnt. Die Steinformationen und die Landschaft
sind wohl einzigartig und haben mich am meisten beeindruckt. Einige der Tempel habe ich mir zwar auch angesehen, aber selbst dem beruehmte Vittala Tempel konnte ich nichts abgewinnen. Hampi ist in den letzten Jahren ein Zentrum für westliche Touristen geworden, die sich selbst suchen, wie man so schoen sagt. Mit drei Israelis auf zwei Enfields fahre ich dann zusammen von Bangalore nach Hampi, doch sie suchen nicht sich selbst, sondern guenstiger Bezugsquellen und ausgelassene Parties. Nach drei Tagen reicht es mir dann auch und ich habe genug von der Landschaft und den 'spirituellen Wanderern' gesehen.
Ein gutes Beispiel ist mein letzter Fahrtag nach fuenf Monaten auf indischen Strassen, der Weg von New Delhi Tourist Camp zum Flughafen, über 25 km Stadtverkehr. In einem Kreisverkehr bremst ein Roller vor mir ohne Grund, braucht man in Indien nicht, voll ab und ich fahre mit dem Vorderrad in seinen Schmutzfaenger, der in tausend Teile splittert, doch anstelle anzuhalten, fahre ich neben den Roller und brülle den Fahrer an undfahre weiter. Da ich vor dieser Fahrt schon die Spiegel abmontiert habe, um das Motorrad besser am Flughafen packen zu können, sehe ich einen neben mir fahrenden Kleinwagen nicht rechtzeitig und streife ihn beim Überholen mit meiner Alubox am Kotfluegel. Auch diesmal setze wir die Fahrt fort Varanasi. Die Stadt liegt an der westlichen Uferseite des heiligen und ich deute dem Fahrer nur an, er solle verschwinden, was er an Flusses der Hindus, des Ganges, im Bundesstaat Uttar Pradesh und der nächsten Kreuzung auch tut. Wie man sieht werden kleine hat deutlich über eine Millionen Einwohner. Sie ist Indiens Fahrfehler sehr schnell verziehen, doch Grosse enden tödlich - ganz heiligste Stadt und war schon im siebten Jahrhundert vor Christus sicher. Ampeln und Einbahnstrassen gibt es zwar in Indien, auch eine bedeutende Stadt. Schon vor einigen Jahren hatten Freunde mir andere Verkehrsregeln, doch kann man sich sicher sein, dass der von dieser Stadt, den Leichenverbrennungen und den schwimmenBusfahrer es eilig hat und sein Gott ihm sagt: diese Regeln gelten den Leichen auf dem Ganges erzählt und mein Interesse geweckt. nicht für Busfahrer, die Götter der indischen Strassen. Was für die meisten Touristen in Indien dann wohl das Taj Mahal in Agrar ist, waren für mich die 'burning Ghats' - die brennenden Stufen Doch Indien ist ein Paradies für Rucksackreisende, oeffentliche am Ganges. Verkehrsmittel sind billig und man kann herrlich den Empfehlungen in Rechtzeitig vor Holi - dem Festival der Farben - erreiche ich Varanasi den Reisefuehrern folgen und wie Andreas Fick zu sagen pflegte, und treffe mich mit dem englischen Photografen Brett Harkness (siehe wissen Backpacker immer wo es die besten Bananenpfannenkuchen auch www.brettharknessphotos.com) , den ich in Agra einige Tage zuvor zum Frühstuck gibt. Unzureichende hygenische Verhältnisse und kennengelernt hatte. Holi konnte also kommen, das Motorrad war ungewohnte Nahrungsmittel führen bei fast allen Indienreisenden zu sicher abgestellt und zum Glück hat Brett seine superteure Kamera Krankheiten, wovon Durchfall noch die Harmloseste ist. Auch gibt es an diesem Tag nicht mit auf die Strasse genommen. Mit Plastikin Indien, das ich einmal als einen anderen Planeten bezeichnet flaschen, gefuellt mit Farbe, bewaffnet machten wir uns dann auf den habe, jeden Tag etwas Neues, für uns Europäer Unglaubliches, zu Weg ins Getuemmel. Vier Japaner, die unser Hotel für nur fuenfzehn entdecken. Wichtig ist es auch, alle Rechnungen genau nachzuprüMinuten verlassen hatten, kamen von Kopf bis Fuss in Farbe fen, da mir scheint, die meisten Inder können nicht zwei Zahlen getaucht und mit zerrissener Kleidung zurück und berichteten von zusammenaddieren. Aber was soll es, wir leben ja sowieso im Schlaegereien mit betrunkenen Indern. Also nehme ich meine Zeitalter der Zerstörung, oder nach fünf Monaten Indien habe ich einKamera nicht mit und fuelle noch einige Flaschen mit Farbe, da wir fach noch nicht die richtige 'Bewusstseinsebene' um zu begreifen, als Touristen die Hauptangriffspunkte der feiernden Inder sind. Nach das eine Restaurantrechnung nicht richtig sein muss. nur fuenf Minuten in den Strassen habe ich schon ein grosses Loch im T-Shirt und Brett ist ein einziger Farbklecks. Nach einigen FastSchlägereien und teilweise unter Polizeischutz erreichen wir dann nach Semey (Semipalatinsk) / Kasachstan .... einer Stunde die Ghats am Ganges. Zu unserem Glück wird ein Ende der Juni 2000 Farbschlacht verkuendet, da uns das Geld für neue ' Munition' ausgegangen ist. Nun kann Brett auch gefahrlos einige Fotos mit seiner Hallo Alle, kleinen Kamera machen, die er als richtiger Photograf doch in der Hosentasche mitgenommen hat. da ich einige Tage hier mit Warten verbringe bis mein Russlandvisum Jedes Jahr werden 45000 unverbrannte oder nur teilweise verbrannte gültig wird, habe ich dann doch etwas sinnvolles getan, nämlich den Leichen in den heiligen Fluss geworfen, ich habe auch unzählige tote Indienbericht geschrieben. Kühe und andere Tiere in den Fluten treiben sehen und doch nutzen Auch habe ich meinem Motorrad hier mal wieder eine Durchsicht gegönnt, alles scheint ok zu sein, der Holzsplitter steckt noch immer die Hindus den Ganges zum Baden und Trinken. Mein schlauer im Hinterrad und nach dem Flug mit Air Kazakhstan habe ich einige Reiseführer sagt dazu sogar: die Cholera Bakterien überleben in mehr Beulen im Tank. Und irgendwie kann ich keine passenden destilliertem Wasser 24 Stunden, aber im Wasser des Ganges nur Reservekanister finden, die ich an den Aluboxen befestigen will um drei Stunden. Was soll man davon halten ? eine grössere Reichweite für die Mongolei zu haben, aber bis dahin ist es ja noch weit. Nach Holi machten wir uns einen Abend auf, um die Leichenverbrennungen am grössten Ghat in der Dunkelheit zu sehen, Semey liegt auf dem gleichen Breitengrad wie Deutschland, natürlich eine tausend Kilometer weiter östlich.Vielleicht ist das auch der dort brennen vierundzwanzig Stunden täglich mehrere Feuer in Grund, wieso ich seit einigen Tagen wieder Heuschnupfen habe, wie denen die Leichen verbrannt werden. Hindus aus ganz Indien komwohl in Deutschland zu dieser Jahreszeit auch. Ansonsten hat Semey men extra zum Sterben zu diesem Ghat, um nach dem irdischen nicht besonders viel zu bieten über das ich berichten könnte. Etwas Leben direkt ins nächste Leben überzugehen, was garantiert ist, ausserhalb liegt, sehr schön gelegen, ein ehemaliges wenn sie an diesem heiligen Ort sterben. Noch nie vorher habe ich Leichenverbrennungen gesehen und bei Dunkelheit war es eine ganz Atombombentestgebiet, das besonders für den Wochenendausflug mit der Familie geeignet ist - also wenn ihr noch nichts vorhabt - auf komische Stimmung, die dieser Prozedur beiwohnte. Diese Bilder gehts. werde ich sicher nie vergessen. Also werde ich heute Abend mal wieder mit Jana und Sergey in die Disco Fort Nocks gehen und die Jugend zu Über den Strassenverkehr in Indien will ich auch noch mal einige Modern Talking Songs tanzen sehen und einige Piwa trinken. Worte verlieren, das Motorrad ist sicher nicht das beste Verkehrsmittel in Indien und ich werde nicht mehr mit dem Motorrad durch Indien reisen, wenn ich überhaupt jemals wieder in dieses Land komme. Ein grosser LKW als Wohnmobil umgebaut ist wohl eher das Fahrzeug für indische Strassen, da man in so einem Almaty (Alma Ata) / Kasachstan .... Gefährt den Zusammenstoss mit einem Bus überleben kann und sein Mai 2000 eigenes Bett dabei hat und so den kleinen Mitbewohnern in den Hotelbetten entkommt. Auch will ich sagen, wer in Indien Motorrad gefahren ist, kann es wohl auch überall anders auf der Welt.Denn in keinem anderen Land Hallo Freunde, ist die Wahrscheinlichkeit so hoch, das plötzlich ein Fussgaenger, ein Radfahrer, eine Rikshaw, eine Kuh oder ein Bus nur wenige Meter vor hier nur eine kurze Nachricht. Seit Dienstag bin ich also aus Indien raus und seit Dienstag kämpfe ich hier mit dem Zoll und renne von dem Motorrad aus dem Nichts auftaucht. einem Büro zum nächsten um meine Tenere aus dem Flughafen zu bekommen. Die deutsche Botschaft hilft mir zwar, aber mehr als Bei meinen über 8000 km durch Indien hatte ich unzählige kleine Zusammenstoesse, die man in Deutschland wohl als Unfälle bezeich- Papier zu produzieren können sie auch nicht. Die kleinste Währungseinheit scheint hier der hundert US Dollar Schein zu sein nen würde, doch ist nie etwas grossartiges passiert.
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und die lokale Währung,den Tenge, nimmt man wohl nur zum Brotkaufen. Trotzdem ich bin froh aus Indien raus zu sein, auch wenn die Tage hier ein Loch in meine Reisekasse reissen und ich mir indische Preise zurückwünsche. Die Frauen verdrehen mir hier ganz schön den Kopf mit ihren Miniröcken und langen Beinen. In meiner alten Jeans und dem löcherigen T-Shirt falle ich aber dann doch als Tourist auf und werde immer wieder angelacht und auch mal zum "PIWA" eingeladen. Wünscht mir Glück mit dem verdammten Zoll oder schickt mir mehr von den kleinsten "Währungseinheiten".
Korruption und Steppengras, Kasachstan Mai - Juni 2000 Wie ein braungrauer Dreitagebart auf dem Angesicht der Welt liegt die unendlich weite Steppe vor mir, am Horizont kann ich die tiefschwarzen Gewitterwolken eines nahende Unwetters sehen, aber noch strahlt die Sonne und meine Tenere huepft leicht ueber die Schlagloecher in der geraden Strasse hinweg. Hoffentlich erreiche ich noch das naechste Haus bevor das Unwetter auf mich niederprasselt, denke ich gerade, als am Strassenrand eine Gruppe von Menschen steht und geraeucherten Fisch anbietet. Fischverkaeufer hier mitten in der endlosen Steppe ? Aber dann erinnere ich mich einen See in der Ferne gesehen zu haben. Ein Fisch zum Abendessen ist wirklich eine willkommene Abwechselung und so halte ich kurz und kann ein besonders appetitlich aussehendes Exemplar erwerben. Kasachstan ist das Land in dem ich unterwegs bin, genauer gesagt fahre ich durch die Steppen im Osten von Kasachstan von Almaty nach Semey. Besser gelaeufig sind wohl aber noch die russischen Namen dieser beiden Staedte, Alma Ata und Semipalatinsk. Dem Unwetter kann ich dann aber nicht entgehen, die Strasse fuehrt genau in die Gewitterfront und weit und breit ist kein Haus oder eine andere Unterstellmoeglichkeit zu sehen. Und so prasseln dann schnell Hagelkoerner und Regentropfen gegen meinen Helm und an weiterfahren ist nicht zu denken, da der starke Wind mich fast von der Strasse drueckt. Also bleibe ich am Strassenrand stehen und werde nass bis auf die Haut in nur wenigen Minuten, da ich natuerlich zu faul war meine Regenkleidung rechtzeitig ueberzuziehen. Zwei Wochen zuvor hatte ich noch am Flughafen von Neu Delhi gesessen und nach dem Check In Lena, eine Russin auch auf dem Weg nach Almaty, kennengelernt. Lena spricht gutes Englisch und erzaehlt mir sie lebt seit einigen Jahren in Perth Australien und will jetzt ihre Mutter in Kasachstan fuer zwei Monate besuchen. Sie ist in Kasachstan aufgewachsen, doch meine Fragen zu dem Land kann sie nur unvollstaendig beantworten,da sie schon so lange in Australien lebt und sich in den letzten Jahren nach der Unabhaengigkeit sehr vieles geaendert hat. Selbst die nationale Waehrung kann sie mir nicht nennen, aber mit US Dollar duerfte ich wohl keine Probleme haben meint sie. Auch kann sie die Durchsagen im Flugzeug in Kasachisch nicht verstehen, aber da auch in Englisch und Russisch Uebersetzungen folgen haben wir keine Probleme mit so einer internationalen Fluggesellschaft wie Air Kazakhstan.
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dem Gebaeude zu, zu dem mich diese guenstige Taxifahrt gebracht hat. Was dann folgt will ich nur kurz so beschreiben: fuenf Tage dauert es bis ich mein Motorrad aus der Lagerhalle am Frachtgebaeude holen darf. Diese fuenf Tage verbringe ich mit dem Warten vor unzaehligen Zollbueros, auf der deutschen Botschaft, bei meinem Zollagenten, bei einem Notar, bei einem anderen Zollagenten und mit dem Bezahlen von einigen der kleinsten Waehrungseinheiten, die ich bei meiner Ankunft kennengelernt hatte. Eine solche Korruption hatte ich bis jetzt selbst in Russland oder der Ukraine nicht erlebt und jeder der mir bei meinem "kleinen Problem" zu Hilfe kommen will verlangt einfach noch mehr Geld. Ausnahmen waren die Deutsche Botschaft, die mir selbst ihren Fahrer zur Verfuegung stellte und der deutsche Geschaeftsmann Herbert Zeider. Auch meinen Plan noch einen Abstecher nach Kirgisien zu machen kann ich vergessen, da in den Papieren steht ich muss nach Russland ausreisen. Zwar habe ich keine Zweifel an der Grenze koennte ich kurzerhand auch einige der kleinsten Waehrungseinheiten verteilen und nach Kirgisien ausreisen, doch habe ich schon genug bezahlt und will einfach nicht mehr, da sonst meine Reise sehr schnell zuende waere. Als Herbert mir dann anbietet eine geraeumige Wohnung im Zentrum von Almaty zu einem guenstigen Preis zu besorgen, stimme ich schnell zu und beschliesse nach zwei Wochen Hitze und Zeltleben in Neu Delhi und einer Woche beim Zoll einfach einen Kurzurlaub hier in Almaty einzulegen und einige Tagesausfluege in die Berge im Sueden zu machen. Nach, ich weiss nicht wie langer Zeit, habe ich wieder eine geraeumige Wohnung nur fuer mich und geniesse es in Ruhe zu lesen, den Kuehlschrank mit Bier und Lebensmitteln vollzuladen und nicht zu vergessen auch mal wieder deutsches Kabelfernsehen zu sehen. Danke, Herbert. Einige Tage musste ich dann auch in Semey verbringen, da ich warten musste bis mein Russlandvisum gueltig wird. Semey ist eine trostlose russische Stadt mit sehr wenigen Sehenswuerdigkeiten, und so gibt es nicht viel zu berichten. Die Abende verbringe ich meist mit Sergey und Jana, zwei russischen Freunden, bei Bier und Wodka in der Discothek Fort Nocks. Auffaellig ist hier nur die grosse Anzahl von Pakistanischen und Indischen Studenten, doch nach so vielen Monaten auf dem Subkontinent habe ich einfach keine Lust auf "Maennergespraeche" mit Pakistanis und indisches Englisch kann ich auch irgendwie nicht ertragen. Genau einen Monat habe ich in Kasachstan verbracht, die meiste Zeit in Almaty, und natuerlich hat Kasachstan eine eigene Waehrung, den Tenge. Aber bevor ich wieder in dieses Land komme kann viel Zeit vergehen und einige andere Laender stehen viel weiter oben auf meiner Liste. Der Zoll in Almaty gehoert sicher neben dem Erdbeben in Istanbul und dem Strassenverkehr in Pakistan und Indien zu den groesseren Katastrophen auf meiner Reise bis jetzt.
Der Grenzuebertritt nach Russland, noerdlich von Semey, war einfach und niemand verlangte irgendwelche Bestechungsgelder fuer die noetigen Stempel und Zollerklaerungen. Und so sitze ich gemuetlich bei einer Tasse Tee im Zollbuero auf der russischen Seite, waehrend eine junge Russin meine Motorraddaten aus dem Fahrzeugpapieren in ihren Computer eintippt. Sie macht ueberrachend wenige Fehler und fragt auch nicht zu oft nach, also werde ich nicht der Erste mit deutschen Fahrzeugpapieren hier sein. Wer nach Almaty kommt kann sich Almaty erreichen wir dann mit der aufgehenden Sonne und Lena krit- an Herbert Zeider wenden, er betreibt unter anderem eine zelt mir noch schnell ihre Telefonnummer auf mein Ticket und dann Reiseagentur, die Kasachen nach Deutschland zum verabschieden wir uns, da sie von ihrer Mutter abgeholt wird und Gebrauchtwagenkauf schickt. Hier seine Adresse: ich ja noch meine Tenere holen will. Der Taxifahrer spricht einige Worte Englisch und bringt mich bereitwillig die zwei Kilometer zum Autohandel H Zeider GmbH anderen Ende des Flughafens. Auf dem Weg erzaehlt er mir ein Strasse Abar 23/3 Ecke Kunaewa (near German Embassy) Hotelzimmer kostet zweihundert US Dollar und eine Frau, die ich Almaty sicher auch haben will kostet nur einhundert US Dollar. Meine Frage Tel and Fax: 007 3272 913588 ob Kasachstan ueberhaupt eine eigene Waehrung hat versteht er nicht. Am Frachtterminal angekommen will er dann einhundert US Dollar fuer die Fahrt haben, ich kann ein Lachen kaum unterdruecken. Als ich ihm dann zehn indische Rupees gebe, dreht er durch und beschimpft mich in Russisch und deutet mir an er werde die Mafia schicken wenn ich nicht bezahle. Nach zwei Wochen Neu Delhi und Aus einem Yamaha Buero im regnerischen dem verhandeln mit Rickshawfahrern habe ich aber gute Uebung um Iwata (Shizuoka) / Japan diese Drohung locker zu sehen und biete ihm fuenf Dollar an. Nichts zu machen er besteht weiter auf einem hundert Dollar Schein, eine Oktober 2000 kleinere Waehrungseinheit scheint hier wohl nicht zu existieren. Nachdem ich dann dreissig Mal in allen Sprachen, in denen ich das Hallo, Wort Nein kenne, deutlich mache ich werde keine hundert Dollar zahmit einer Traene in den Augen verabschiedete ich mich von den Iron len, droht er mir nochmal und faehrt in seinem Lada mit durchdrehenTigers im Hafen von Vladivostok und zum ersten Mal auf dieser Reise den Reifen davon. Dann also nicht, denke ich und wende mich gebrauchte ich die Worte: `ich werde wiederkommen, versprochen.`
Ulan Bator, Hauptstadt der Mongolei Juni 2000
Sperrgebiet kenntlich machen, ablehnte auch nur einen Tugrik zu zahlen, wurde mir eine Gefaengnisstrafe angedroht. Mein Wunsch die deutsche Botschaft anrufen zu duerfen wurde dann überhoert und nach zwei Stunden auf dem selben Stuhl wurde ich wieder in die Freiheit entlassen, da man sich wohl nicht so recht traute einen Auslaender wegen eines so kleinen Vergehens einzusperren.
Hallo Alle, zwei Monate sind vergangen seit ihr meinen letzten Bericht aus, ich glaube Semey / Kasachstan, (Richtig! d.Red.) bekommen habt. Es ist viel passiert in diesen zwei Monaten und irgendwie habe ich es einfach nicht geschafft meine Gedanken zu ordnen und euch ein Lebenszeichen zu schicken. Wo fange ich also an ? Seit drei Tagen habe ich jetzt also wieder ein gültiges Russland Visum, das dritte auf dieser Reise und nächste Woche werde ich wieder in Sibirien sein und dann auf dem Weg nach Wladivostok und Japan. Die letzten Tage habe ich mich hier ein wenig ausgeruht, nach 4000 km meistens Offroad durch den Westen der Mongolei, und einige Fotos entwickeln lassen und dringende Emails verschickt. Aber was ist in den vergangen zwei Monaten passiert ? Sibirien hat mir einfach super gefallen, die Landschaft und die Menschen. In Kemerovo hatte ich meinen ersten Fernsehauftritt, campen am Baikal See war einfach unvergesslich, russische Biker haben mich auf der ganzen Strecke eingeladen und umsorgt. Dann bin ich mit einem Schweizer Africa Twin Fahrer zusammen in die Mongolei eingereist, was auch eine Geschichte für sich war. Bei der gemeinsamen Rundreise hat er sich dann den Knöchel zweifach gebrochen bei einem Sturz, bei dem sein Fuss unter die Alubox gekommen ist. Also habe ich auch seine schwere Africa Twin durch Fluesse und Tiefsand zurück nach Ulan Bator gefahren. Mehr dann in meinen Berichten, wenn sie dann mal auf meiner Seite zu lesen sind. Gestern habe ich eine Einladung ins Yamaha Werk nach Japan bekommen und bin gespannt was man mir zeigen wird. Aber bis dahin habe ich noch einige Kilometer mit meiner treuen Tenere durch Sibirien zurückzulegen, die jetzt frischgewaschen und mit neuem Öl und neuem Hinterreifen im Hof des Gana Guesthouses steht. Also schöne Grüsse aus dem sonnigen Ulan Bator
Aus dem regnerischen und schwuelheissen Vladivostok / Russland August 2000
Abends hatte ich dann Glueck und der hoechste Offizier der Grenztruppen schaute sich gerade mein Motorrad auf dem Bahnsteig an, als der Zug ohne mich abfahren wollte. Sofort nahm ich also die Gelegenheit wahr und erzählte ihm von meinem kleinen Problem, nicht die Erlaubnis zu haben das Motorrad in den Zug zu verladen. Er liess sofort nach dem hohen Bahnbeamten schicken und fragte mich unterdessen nach meiner Weltreise aus. Da der Bahnbeamte wohl nicht richtig erklären konnte, warum ich keine Erlaubnis bekommen konnte, wurde meine Tenere in aller Eile in den Zug verladen und mein Pass zur Ausreise gestempelt. Selbst ein Fahrschein war ploetzlich nicht mehr noetig und so war ich auf dem Weg nach Naushki auf der russischen Seite. Seit einigen Tagen bin ich nun also in der russischen Hafenstadt Vladivostok zu Gast bei den Iron Tigers und wie ihr an diesem langen Bericht schnell erkennen könnt habe ich etwas Zeit bei dem Regenwetter draussen. Die Iron Tigers sind der örtliche Motorradclub und ich kann mir keinen besseren Gastgeber vorstellen. Auf einige Zolldokumente für die Einreise nach Japan, die mir von meiner Schwester aus Bochum geschickt werden , muss ich hier warten, bis ich die wöchentliche Fähre ins Motorradland Japan nehmen kann. Sibirien und die Reise von der mongolischen Grenze über Cita, Cernychevsk, Skovorodino und Havarovsk nach Vladirostok waren einfach toll. Auch wenn ich von Cernychevsk nach Skovorodino den Zug benutzen musste und manchmal das Regenwetter mich zu einigen laengeren Pausen veranlasste kann ich wirklich nur von Sibirien und den Menschen hier schwaermen. Es hat mir wirklich gefallen und ich bin sicher ich werde irgendwann wieder nach Sibirien und vor allem zum Baikal See kommen. Die Geschaeftsbeziehungen der Russen hier zu Japan haben das Bild der Stadt gepraegt, japanische Gebrauchtwagen und Geschaefte voll mit Sony Produkten bestimmen das Strassenbild. Doch die Bausubstanz hat sich nicht in dieser Geschwindigkeit an Japan angepasst und so sind die Strassen wohl die schlechtesten, die ich in russischen Grosstaedten bis jetzt gesehen habe und auch die Hochhaeuser sind nicht gerade einladend von aussen. Die Stromausfaelle und die Zeiten in denen das Wasser abgestellt wird sind manchmal auch etwas laestig.
Und wie sehen meine weiteren Plaene nach Japan aus ? Suedostasien werde ich wohl für ungefaehr fuenf Monate bereisen und die Schwerpunkte auf Thailand, Laos, Vietnam und Kambodscha Hallo, legen. Also wohl im Maerz 2001 nach Australien verschiffen. Dann hatte ich ungefaehr 2,5 Jahre keinen richtigen Job und habe die Ausreise aus der Mongolei war dann nervenaufreibender als die beschlossen in Australien mindestens sechs Monate zu jobben um schon schwierige Einreise. Es war deutlich einfacher mit betrunkenen die Reisekasse ein wenig aufzubessern Russen das Motorrad in den Zug zu verladen, als mit sturen mongolischen Beamten zu verhandeln. Zuerst hiess es, ich muesste zwei In den nächsten Tagen planen die Iron Tigers einen Ausflug zu einer Tage warten bis der richtige Zug kommt, der auch meine Tenere über vor der Stadt gelagerten Insel um eine kleine Bikerparty zu feiern und die Grenze bringen könnte, dann wollte man ein hohes Schmiergeld. den neuen Jetski auf dem Wasser zu testen, natuerlich bin ich dabei Achja, laut dem mongolischem Gesetz ist es Auslaendern nicht und einige Tage am Strand kann ich kaum erwarten. erlaubt ihr Fahrzeug über die Grenze zu fahren, sondern sie muessen einen mongolischen Fahrer anstellen oder den Zug benutzen. Fragt mich nicht warum. Ein mongolischer Fahrer kam für mich nicht in Frage, da Mongolen ungefaehr so viel technisches Verstaendnis haben wie ein sechsjaehriges Kind und mit so einem schweren Motorrad wohl auch so umgehen wuerden wie ein sechsjaehriges Kind. Ein Schmiergeld an den hohen Bahnbeamten lehnte ich dann mit einem Laecheln ab und stand nun vor der Wahl zwei Tage zu warten und mich von amerikanischen Missionaren bekehren zu lassen oder es einfach zu versuchen über die gruene Grenze nach Russland zu fahren. Meine Überlegung dauerte genau eine Sekunde. Mein Versuch dann ungefaehr eine Stunde und eine mongolische Grenztruppe, die wie Strassenraeuber in ihren dreckigen Uniformen und mit ihrer veralteten Bewaffnung aussahen, hatte mich gestellt und verhaftet. Doch ich weiss nicht wie, brachte ich es fertig dem Grenztrupp klarzumachen, sie sollten die Russen auf der anderen um die Erlaubnis fragen mich passieren zu lassen. Doch ein Defekt im Funkgeraet liess keine Antwort der Russen zu. So wurde ich zurück zur Grenzstadt SuehBator eskortiert und einem hohen Offizier vorgefuehrt, der mir dann klarmachte ich habe gegen mongolisches Gesetz verstossen und ein Sperrgebiet betreten und muesste deshalb eine hohe Geldstrafe zahlen. Als ich mit der Begruendung, es gebe keine Schilder die das
Aus einem Yamaha Buero im regnerischen Iwata (Shizuoka) / Japan Oktober 2000 Hallo, mit einer Traene in den Augen verabschiedete ich mich von den Iron Tigers im Hafen von Vladivostok und zum ersten Mal auf dieser Reise gebrauchte ich die Worte: `ich werde wiederkommen, versprochen.`
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Sibirien und der Ferne Osten Russlands haben mich wirklich in ihren Bann gezogen, die Menschen sind so unkompliziert, hilfsbereit und super gastfreundlich. Vielleicht kann ich auch das Gefuehl dort zu reisen ganz einfach mit dem Wort: Freiheit beschreiben. Und ich werde nochmal durch diesen Teil der Welt mit dem Motorrad reisen, aber noch ist es zu frueh um genauere Plaene zu machen - doch ins Auge gefasst habe ich den Sommer 2003. Die 36 Stunden Ueberfahrt auf der `Antonina Nezhdanova` nach Fushiki in Japan liess den Abschied doch schnell vergessen, da ich seit langem wieder auf vier deutschsprachige Reisende treffe und die Gespraeche ueber Eindruecke und Erlebnisse in Russland bei Kaffee und Bier sind sehr interessant. Auch der Thypoon und eine schlaflose Nacht auf der kleinen Faehre koennen meine Stimmung nicht trueben auf dem Weg in ein neues unbekanntes Land Japan zu kommen. Um die richtigen Zollpapiere fuer Japan hatte ich mich schon von Vladivostok aus gekuemmert, dank Internet und DHL kein Problem (Danke, Chris Lockwood) mehr, und so ist die Zollabfertigung eine Fuenfminuten Angelegenheit. Regen gab es dann zu meiner Begruessung in Japan, Regen, Regen und nochmals Regen. Im Fernsehen konnte ich dann auch Bilder von Ueberschwemmungen suedoestlich von Tokio sehen. Nach einem Jahr in Asien bin ich also in Japan, was so anders ist als der Teil von Asien, den ich bis jetzt bereist habe. Japan ist so geordnet, so sauber, so amerikanisch und so modern, dass ich mich fast fuehle wie in der Zukunft. Zum ersten Mal auf dieser Reise realisiere ich auch, das ich eigentlich ja arbeitslos bin. Jeder arbeitet hier hart und so hat kaum jemand Zeit sich mit einem unrassierten Reisenden auf einem uralten Motorrad zu unterhalten. Camping in Parks oder in kleinen Waldstuecken ist fuer mich die einzige Moeglichkeit der Uebernachtung, da Hotels unerschwinglich teuer sind. Ab 130DM pro Nacht aufwaerts. Und oftmals werde ich morgens von Joggern in den Parks unglaeubig angestarrt und fuehle mich, wie sich ein Obdachloser halt so fuehlt wenn er morgens im Park aufwacht. Bevor es nach Iwata zu Yamaha geht, bin ich zu einer Bikers Party suedoestlich von Tokio in Papasunchi`s Rider House eingeladen. Sake (Reiswein) fliesst in Stroemen und ich habe meine Bewaehrungsprobe mit Staebchen zu essen. Obwohl ich kein Geld fuer Strassenmaut ausgeben wollte, geht es in Tokio nicht anders. Meine Tenere wird zu heiss im Dauerstau und mich zwischen den Autos durchzuschlaengeln ist aufgrund meiner Aluboxen nicht immer moeglich. Bei Yamaha in Iwata angekommen habe ich dann einen Pressetermin nach dem Anderen und unzaehlige Einladungen zum Abendessen. Auch nahm sich Yamaha sofort meiner Tenere an fuer eine Ueberholung und stellte mir ein Ersatzmotorrad zur freien Verfuegung. Da die Tenere so nie in Japan verkauft wurde mussten aus Europa Teile bestellt werden, was die Ueberholung etwas laenger dauern liess als geplant. Mount Fuji und Hiroshima standen ganz oben auf meiner langen Liste fuer Japan und so habe ich in den letzten zwei Wochen Ausfluege dorthin gemacht. Seit gestern bin ich aber wieder hier und werde meine Tenere wohl heute oder morgen wiederbekommen, mal sehen. Gestern ist also Michael Schumacher Formel 1 Weltmeister geworden, hier in Suzuka. Gratulation. Auf der Yamaha GTS 1000, einem Sporttourer mit 100PS habe ich mich dann die letzten Wochen auch wie ein Rennfahrer gefühlt, aber ich will dann doch nicht meine Teneré eintauschen. Einige Emailadressen habe ich von meiner Liste dann gerade gestrichen, wie angekuendigt. Aber es sind auch neue dazugekommen. Gerd Arnold zum Beispiel, er hat diesen Sommer meinen Freud Semen Trofimov (siehe Bericht) in St. Petersburg besucht. Gerd habe ich ueber das Internet kennengelernt und freue mich, das er sich mit Semen so gut verstanden hat und eine tolle Woche in St. Petersburg hatte. Weitere Infos zu Japan, Ende 2000
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Am 21.März 2001 kam bei mir ein Päckchen von Mika an und den Inhalt will ich Euch nicht vorenthalten.Es enthält unter anderem eine Werkszeitung von YAMAHA (glaube ich zumindest das es das ist ;>)), ein paar Bilder von dem Aufenthalt bei YAMAHA und ein Dokument, welches die Deutsche Botschaft in Hanoi abgefaßt hat, damit Mika leichter aus Vietnam wieder ausreisen kann.
Dieses Dokument setze ich nicht ins Netz, da hier zu viele persönliche Daten von Mika drin stehen und wenn ich die rauslösche, dann fehlt mehr als die Hälfte. Aber ich hebe es auf, falls Mika doch mal wieder zurück kommt ;-) Wenn jemand Japanisch kann, würden wir uns über eine Übersetzung freuen, ich schicke dann gerne auch noch mal einen besseren Scann oder eine Fotokopie der Zeitung.Also Ihr Hobby-Japaner, lesen und übersetzen ;-)
Tourist ghetto Koa Sarn Road in Bangkok / Thailand, 04.12.2000 Hello friends, sorry, it is nearly two months since most of you got my last email. What can I say ? I was busy arranging shipping my bike from Japan ? I was busy getting it back in Port Klang Malaysia ? I was busy travelling with my girlfriend in the South of Thailand ? All that is true, but I was never to really busy - I just had not time and computer together. In the end of October I left Japan by airplane to Kualar Lumpur Malaysia and my bike was shipped to Port Klang. I had met so many nice people in Japan and I did some good biketours. And I allways asked myself why there are not more biketravellers going to Japan - it is very good and safe for motorcycling and very interesting for the sights. After arriving in Kualar Lumpur I met the Slowanian woman Benka Pulko, she is also travelling on a motorbike around the world, and we went for a weekend trip to Singapore together, but without the bikes. We both had the feeling, after having seen so many interesting places, Singapore is nothing special - but we had a good time listening to each others travelling stories. My bike arrived in time in Port Klang, but an idiot at Nippon Express had forgotten also to send the documents. And so I had to wait five days to get it out of the port. Thank you for the help Murulet. Because my girlfriend Silke was on the way form Germany to Bangkok, I went straight up to Thailand and to Bangkok. We hadn't seen for over 18 months and I was nervous to meet her at the airport. We traveled together, two up on my Tenere, to the South of Thailand for some days at the beaches. She had just returned from a year in England to Germany and had two weeks off before she would start a new job. We had a wunderful time and even did some sightseeing. Now I am back in Bangkok, she flew back to Germany two days ago, and I have to wait for my visa for Laos.Tomorrow is the birthday of the King of Thailand - so the embassy is closed for a few days, but I have time and beer is good and cheap. Since a week I got my first report for my website translated into English. Thank you Rachel. So I will attach it to this email. The report is about me travelling in Kazakhstan in June and July this year, the title is "Corruption and Plains". It is a word file, so if you have time read it. But you will find it on my website in a few weeks as well. X-mas and New Years Eve I will spend in the norths of Thailand or in Laos. I wish you all the best, where ever you are
Aus dem sonnigen und heissen Chiang Mai in Nord Thailand, 31.12.2000 Hallo Leute, auch wenn ich lange nichts von mir habe hoeren lassen, geht es mir doch gut und ich freue mich auf die Party heute abend. Doch nach fast drei Wochen in ruhigen Laos geht mir der Verkehr hier in Chiang Mai ziemlich auf die Nerven, aber morgen geht es in den Norden von Thailand und an der burmesischen Grenze entlang. Mit einem amerikanischen Biker auf einer alten Honda XL600 werde ich die naechsten Wochen viel Off Road durch die fantastische Landschaft hier im Norden von Thailand fahren. Da ich genug Tempel gesehen habe, werden wir uns mehr auf andere touristische Sehenswuerdigkeiten stuerzen, aber vor allem wollen wir Motorradfahren. Mitte Januar soll es wieder nach Laos gehen und weiter nach Vietnam. Weihnachten habe ich mit einigen Deutschen Rucksacktouristen und
einer Menge Alkohol an der Grenze verbracht. Wenn Ihr einmal nach Thailand kommen solltet, trinkt kein Chang Bier. Meine Kopfschmerzen waren am zweiten Weihnachtsfeiertag schlimmer wie in Indien nach den schlimmsten Kingfisher Trinkgelagen. Aber vielleicht lag es auch am Thai Whisky. Oder ich werde einfach aelter, was ich doch sehr bezweifele. Laos ist ruhig und beschaulich, doch einige Orte sind voll von Rucksacktouristen und auch die ersten Reiseveranstalter schicken ihre Pauschaltouristen schon nach Laos. Mit dem Motorrad war Laos einfach super, doch manchmal habe ich das gute Essen in Thailand doch sehr vermisst. Da Laos einmal franzoesische Kolonie war, gab es fast an jeder zweiten Ecke belegte Baguetts und die waren eine willkommene Abwechselung zum Reis und den Nudeln. Danke fuer die vielen Weihnachts und Neujahrsgruesse, aber im Moment bin ich etwas schreibfaul, was sich aber im Neuen Jahr aendern wird. Guten Rutsch an Euch alle, wo immer Ihr auch seit und geniesst die Zeit
Mika from Ho Chi Minh City (Saigon) / Vietnam, 18.02.2001 Hello friends, so much happend since last information, I don't know where to start. Before I left Chiang Mai (North Thailand) I met another world around biker Simon Milward (www.millennium-ride.com) again. We had met in New Delhi India in may 2000 and had irregular email contact. As we were both on the same route - Laos, Vietnam, Cambodia - so why not to travel together for some time ? First we were going southeast to the Thai border town - Nong Khai, to cross the Friendship bridge over the Mekong river into Laos. My second time in the quietest capital of the world, Vientiane. We spend two days there, arranged visas, Simon send reports to his sponsors and I could read on the riverbank and drink some 'Beer Lao'. As I wanted to see the 'plain of jars' in Xiangkhoang near Ponxavan. So we went from Vietiane first north to Vangviang and than east to Ponxavan. On all the maps I had seen, there is a road from Ponxavan to Pakxan. But after we had visited the jars, somebody told us - their is no road south to Pakxan. First we did not believe, but as we stoped in a village on the way south an old man told us in French - Simon speaks some French - that their is no road and we must turn around and go all the way back to Vientiane to go to Pakxan, about 600km the way we came from. But after the old man also told us about bandits in the area -I was sure that their is a road to Pakxan. We went south. After two days and about 100km through the jungle on some kind of 4WD only road, we reached the end of the road. But on this strech of 100km we crossed the front lines of a civil war, but we had no clue what it was all about and nobody wanted to tell us. We didn't see any fighting but we saw a lot of soldiers with kalashnikovs and mortars and people in a village told us that the day before two of their man had been killed. But still I don't know what is going on in this part of Laos - because I could not find any information in the internet. Just the news about a bomb on the Friendship bridge five days after we crossed, but no background information. Maybe one of you can tell me more ? The night we camped at the village at the end of the road and I could even buy warm 'Beer Lao' in one of the small shops. Everybody told us - we would have to load the bikes on the small boats to continue to Pakxan. So at least we had not to go back, but prices where high at about 40 USD each. Next day - Simons birthday - things changed and somebody said, if we cross the suspension bridge we could continue. We had done 23km and crossed seven rivers and at the end of the day I managed to throw my Tenere off a log bridge. There was no road !! We followed most of the time some tracks used only by waterbuffalos and people from the villages. Another night in the jungle and after crossing two more rivers in the morning we found a bigger dusty trail and we thought this is the way to Pakxan. But after 25km some village chief told us, we would have to go back this 25km because instead of going south we had gone east. Going back we came to the end of thePakxan road again. Jungle madness. We camped at the village school and again everybody told us we would have to use the boats to go to Pakxan, but nobody was willing to load the big bikes into his small wooden boat. Next morning one of the boat owners was
still around and after we agreed to his price (20 USD each) - he would give it a try. In two hours we had the bikes in the boats and than had the most peaceful and exciting part of this journey - two hours down a jungle river. Than it was easy to follow the dusty trail to Pakxan. Only Simon had some trouble with the police after he hit a girl on a bicycle and we both needed a day of rest before going further east to Vietnam. And we had to do some work on the bikes. The shaft I got made in Chiang Mai for my swingarm was broken again, good steel quality in Thailand ! So I had to get it welded. To enter Vietnam was easy, much easier than we had expacted. A biker from Belgium (Thank you Philippe !!) had told me the right border crossing - Cau Treo near Vinh. We got our carnets stamped and only had to wait for the someone to return from his lunchbreak. Simon went south and I wanted to go north to Hanoi, so we seperated at an intersection near Vinh - after two weeks and all the jungle madness we became good friends and it was a pleasure to travel with him. But the north of Vietnam is cold at this time of the year and I even had to buy a jumper and a pair of long johns inHanoi. It didn't stop to rain in Hanoi and so I decided to go south and followed the coast along the Gulf of Tonkin and the South China sea to Hue, Danang, Nha Trang down to Ho Chi Minh City near the Mekong delta over 2000km. Vietnam is so different to Laos - the traffic is quite crazy here and I have to use my horn again very two minutes. I will spend one more week here in the south of Vietnam and than go to Cambodia, but lets see. I wish you all the best, where ever you are
Aus der schwuelen Abendhitze der kambodschanischen Hauptstadt Phom Penh / Kambotscha, 27.02.2001 Hallo liebe Freunde, die Zeit vergeht so schnell auf der Reise und es passiert so viel, dass ich wenn ich vor dem Bildschirm in einem Internetcafe sitze meistens nicht weiss was ich ueberhaupt schreiben soll. Ja, ich sollte mir vorher etwas aufschreiben, aber so sortiert bin ich nun mal nicht immer. Das letzte Mail haben die meisten von euch aus Hanoi bekommen, (richtig Oli ?) und seitdem habe ich ungefaehr 3000km mit meiner Tenere zurueckgelegt. Natuerlich ist der Bolzen der Schwinge wieder gebrochen, ich hoffe ihr erinnert euch, hatte ich in Thailand anfertigen lassen und in Laos nach 1500km das erste mal schweissen lassen. Aber natuerlich war es eine Leichtigkeit hier eine Werkstatt mit Drehbank zu finden um mir gleich ein halbes Dutzend anfertigen zu lassen. Ueber mongolische Strassen dachte ich schon, sie waeren schlecht. Aber seit den ersten Kilometern in Kambodscha weiss ich was schlechte Strassen sind, in der Mongolei waren es nur Wege oder Trampelpfade, hier sind es Strassen die seit fuenfzig Jahren keine Instandsetzung gesehen haben. In Phom Penh kann man das Geld der "Entwicklungshilfe" und der unzaehligen wohltaetigen Organisationen foermlich riechen und auch der Koenigspalast ist nicht von schlechten Baumeistern. In Vietnam bin ich der Kuestenstrasse von Hanoi nach Ho Chi Minh City (Saigon) gefolgt, fuer ungefaehr 2000km. Der Norden war mir einfach zu kalt und zu regnerisch, aber vielleicht haette ich mal einen Reisefuehrer zu rate ziehen sollen bei meiner Vorbereitung auf Vietnam, den dort steht natuerlich geschrieben, das es im Januar und Februar halt winterlich ist. Nun gut, bin ich also von Hanoi aus noch drei Tage im Regen gefahren und habe mich dann einen Tag am Strand des Suedchinesischen Meeres in der Sonne getrocknet. Saigon war dann wirklich verrueckt, der Verkehr war ein totales Chaos. Warum muss ich auch gerade am Valentinstag am fruehen Abend in die Stadt reinfahren ? Einige Biker hatten mich per Internet eingeladen und so hatte ich schnell einige kalte 'Beer Saigon' vor mir stehen und der Abend endete am spaeten Vormittag mit einer langen Sightseeing Tour durch die 'nichttouristischen' Stadtteile. Die Menge an Mopeds in Saigon ist kaum vorstellbar - jemand sprach von drei Millionen, aber ich wuerde auf sechs Millionengeschaetzt haben. Auf dem Weg zum Yamaha Haendler fuer einen Oelwechsel wuehle ich mich durch den Verkehr, als mich der Fahrer der Mopeds neben
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mir locker in fliessendem Deutsch anspricht. "Bist Du von Bochum mit dem Ding hierher gefahren ?" In Vietnam wird also auch Deutsch gesprochen, aber mehr im Norden, da viele Vietnamesen in der damaligen DDR studiert oder gearbeitet haben. Aber wie wohl in den meisten Laendern Suedostasiens ist natuerlich Englisch die Verstaendigungssprache mit Auslaendern. Es gibt noch so viel zu schreiben, aber fuer heute ist es glaube ich genug und in einigen Wochen werde ich in Bangkok sein und mich wieder melden. Achja, seit Saigon habe ich eine Reiseabschnittsbegleiterin - hoert sich doch gut an oder ? - Damaris eine Schweizer Backpackerin. Gruesse an euch alle und ich wuensche euch alles Gute
Tagebuch und ein Japan Special eingefuegt und ein bisschen Farbe auf die Seite gebracht. Danke Oli. (Aber gern geschehen ;->> Die Red.) Viele Gruesse aus der Wasser- und Gipsschlacht des Neujahr feiernden Bangkoks, aber fragt mich nicht welches Jahr heute neu beginnt.
Aus dem herbstlichen Melbourne / Australien 18.05.2001 G’ day mates,
auch wenn ich es nach zwei Jahren unterwegs gelernt haben sollte mich zu verabschieden, war der Abschied von Damaris am Flughafen Mal wieder Bangkok / Thailand von Bangkok doch etwas schwer und am liebsten waere ich auch in den Flieger nach Costa Rica gestiegen. Kann man ueberhaupt je ler13. April 2001 nen sich zu verabschieden ? Mir faellt es zumindest immer schwer die richtigen Worte zu finden und sich dann endgueltig umzudrehen Hallo Freunde, und zu gehen. Mein Flug ging aber erst sieben Stunden spaeter nach Sydney und auf mein Buch konnte ich mich wirklich nicht konzentriemal wieder sind sechs Wochen vergangen seit die meisten von Euch ren und so bin ich einfach ziellos durch den Flughafen gelaufen und mein letztes Email bekommen haben (aus Phom Penh - richtig Oli ?). habe meine letzten Baht fuer eine Tom Yam Suppe und "Fishsnack" Seit dem waren wir viel unterwegs und haben nicht nur in den Bars in ausgegeben. Phom Penh rumgehangen, wie Ihr vielleicht annehmt. Sydney begruesste mich mit deutlich kuehlerem Wetter und strahlendem Sonnenschein am Ostersonntag. Da die Aussies hier unten Angst haben vor Maul und Klauensaeuche aus Europa wurde ich nach den Laendern gefragt die ich in den vergangen drei Monaten bereist habe. Wahrheitsgemaess nannte ich Kambodscha,Thailand, Malaysia und Singapur, woraufhin die Frage kam ob ich in Kambodscha auf einem Bauernhof war. Bauernhof in Kambodscha ? Ganz Kambodscha ist ein Bauernhof ! Vielleicht haette ich nur erwaehnen sollen das Kambodscha nicht in Europa liegt oder noch besser einfach meinen Mund halten sollen. Zuspaet und ich werde schon einem Inspektor zugewiesen der meine sieben Sachen gründDann ging es in stroemendem Regen ueber Bangkok (Danke, Daniel lich nach Resten von laendlichem Leben durchsuchen sollte. Alles Vetter fuer die Teile !) nach Suedthailand - Krabi - zu Strandleben und wieder einpacken durfte ich danach selbst und mit einem kurzen ‘see Sonnenbrand. Auf den Superautobahnen in Malaysia ging es schnell you’ wurde ich ins Land gelassen, ein Schnaufen der Erleichterung weiter in die Cameron Highlands um meinen Geburtstag wieder im ging durch meine mueden Knochen. Regen zu feiern. In Port Klang (bei Kualar Lumpur) stand dann schon alles bereit um die Tenere wieder Containerfertig in die Holzkiste Am Abend nachdem ich im Fernsehzimmer des Backpacker Hostels zu verpacken und nach Sydney zu verschiffen. aufwachte erinnerte ich mich, dass auch der Ostermontag natuerlich ein Feiertag ist und ich nicht im Hafen meine Tenere holen kann. So Zwangsweise auf oeffentliche Verkehrsmittel angewiesen ging es per hatte ich an diesem zweiten Feiertag Zeit Joe, einen deutschen Biker Zug nach Singapore und zurueck über Kualar Lumpur nach Bangkok. der in Sydney lebt, zu treffen und mir von ihm einiges ueber leben, Hier sind die Flugtickets und das Bier am guenstigsten. arbeiten und reisen in Australien erzaehlen zu lassen. Er wohnt in der Naehe von Bondi Beach (genau, dem bekannten Surfer Strand) und Zum zweiten Mal in diesen fast sechs Monaten Suedostasien verfehlso konnten wir einen netten Spaziergang entlang der Kueste machen. te mich dann in Hatyai - Suedthailand - wieder ein Bombenanschlag. Unverschaemt und deutlich zu hoch waren die Hafengebuehren, doch Im Januar war fuenf Tage nachdem ich die Freundschaftsbruecke mir blieb nichts anderes uebrig als zu bezahlen, da sonst mein Bike zwischen Thailand und Laos bei Vientianne überquert hatte, dort eine wohl immer noch im Lagerhaus waere und auch die professionelle Bombe explodiert. Diesmal im Bahnhof von Hatyai nur einen Tag Unfreundlichkeit war ich einfach nicht gewoehnt nach 18 Monaten in nachdem wir dort fünf Stunden auf einen Anschlusszug gewartet hatAsien. ten. Ueber staubige Schlaglochpisten und halb zerfallene Bruecken ging es mit einer Hoechstgeschwindigkeit von 30km/h von Phom Penh nach Siem Riep. Schlechtere Strassen kann man wohl kaum irgendwo finden, selbst in der Mongolei kam ich schneller vorwaerts wo es keine Strassen gab. Die Tempelanlagen von Angkor Wat zu besichtigen war selbst das sehr hohe Eintrittsgeld wert, um das wir am zweiten Tag nicht herumkamen. Auch wenn ich schon unzaehlige Tempel in Asien gesehen habe, ist es schwer die Einmaligkeit von Angkor Wat zu uebersehen.
Nach fast sechs Monaten Suedostasien und 17.000km auf dem Bike geht es morgen per Flugzeug nach Sydney - Australien. Laos mit seinen unzaehligen Kindern und dem Dschungelabenteuer mit Simon Milward hat mir ohne Frage am besten gefallen. Landschaftlich war Nordthailand sicher das Highlight. Von Vietnam war ich ein wenig enttaeuscht und in Kambodscha waren zehn Tage einfach nicht genug. Aus der Reiseabschnittsbegleiterin ist dann meine neue Freundin geworden, und Damaris fliegt morgen fuer einige Monate nach Lateinamerika bevor wir uns in Australien wiedersehen.
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Anfang Mai kam mein alter Freund und Studienkollege aus Bochum Holger nach Sydney, um mich nach zwei Jahren mal wiederzusehen und um Australien per Motorrad zu erkunden. Da er nur zwei Wochen Zeit hatte um so weit geflogen war, ging es sofort los in Sydney und nach diesen vierzehn Tagen hatten wir ueber 3000km zurueckgelegt um die Strecke von Sydney nach Melbourne (900km) ueber Umwege auf Nebenstrassen zurueckzulegen. Achja, ich hatte fuer ihn, meine Schwester und fuer zwei weitere Freunde ein zweites Motorrad in Sydney gekauft – eine Yamaha XTZ660 Tenere Bj. 1998. Wenn Ihr wollt koennt Ihr im August dieses Bike hier kaufen, leihen oder was auch immer.
Zwei oesterreichische Biker, die wir in Krabi getroffen haben, Lorenz Holger ist jetzt zurueck in Bochum und meine Schwester Katja wird und Patrick will ich dann noch erwaehnen. Wir hatten einen netten morgen hier ankommen, doch dann geht es in Richtung Norden nach Abend in Krabi bei viel Chang Bier und guten Gespraechen. Wenn Ihr Queensland – mir ist es hier einfach zu kalt und ich will nicht umbeZeit und Lust habt koennt Ihr mehr ueber ihre Reise lesen unter: dingt in Australien den ersten Winter seit zwei Jahren verbringen. Gary und Jenny, zwei Freunde und Langzeitreisende auf Heimurlaub http://www.transasia.at kuemmern sich hier um mich und wie Ihr mal wieder an dem langen Email merkt habe ich einen Computer uneingeschraenkt zur Auf der offiziellen Yamaha Motors Japan Webseite findet Ihr auch Verfuegung. etwas ueber den 'young German': http://www.yamaha-motor.co.jp/buzz/mc/tenere/index.html Oli Lorch hat auch auf unserer Seite einiges geaendert, das Mongolei
Zwei Jahre Der Langzeittourist 1. Mai 2001 Sydney Australien
um ein wenig Motorrad in Down Under zu fahren. Die ersten drei Monate habe ich also verplant und dann muss ich zusehen das Bike, dass ich vor einer Woche hier gekauft habe fuer die ‘Urlauber’ – eine Yamaha XTZ 660 Tenere Bj. 1998 – wieder zu verkaufen.
Abgesehen von all den gefahren Kilometern und all den tollen Menschen, hat eine Frau mir den Kopf doch ziemlich verdreht. Wenn es soetwas wie eine Hitparade der Lebensjahre gaebe, waere Damaris, meine Freundin. Wir hatten uns in Saigon (Vietnam) im dieses zweite Jahr meiner Reise – mein 32igstes Lebensjahr – sicher Februar 2001 kennengelernt und sind zusammen auf meiner Tenere ganz oben. Vor einem Jahr habe ich in Neu Delhi, Indien gesessen durch Kambodscha, Thailand und Malaysia gereist. Dabei haben wir mit einem Berg von Landkarten vor mir, dem Flugticket nach Almaty, beide uns ineinander verliebt und wirklich eine traumhafte Zeit Kasachstan in der Tasche und einem riesigen Haufen von Träumen gehabt, die ich nie vergessen oder missen moechte. Sie ist im über Sibirien, die Mongolei und Japan. Das erste Jahr dieser Reise Moment in Costa Rica und lernt Spanisch, bevor sie im September/ war ich über Land, mit einigen Umwegen, nach Indien gefahren, ohne Oktober nach Australien kommt. meine Tenere verschiffen oder fliegen zu muessen. In diesem zweiten Jahr standen drei teure Motorradtransporte an – von Neu Delhi nach Gestern habe ich mir nochmal das Gaestebuch auf dieser unserer Almaty per Flugzeug, von Tokio nach Port Klang, Malaysia, und wei- Internetseite angesehen, siebzig Eintraege und einige gute ter nach Sydney im Container per Frachtschiff. Aber die dazwischen Kommentare. Auch habe ich von Euch Lesern im zurueckliegenden gefahren Kilometer und die fantastischen Menschen zwischen diesen Jahr viele Emails bekommen, die ich leider nicht alle beantworten Verschiffungen, sollten unvergesslich bleiben und waren jeden Cent konnte. Wie ihr auf der Titelseite lesen koennt, ist diese Seite nicht wert, den ich ausgeben musste. als Reiseratgeber gedacht, doch natuerlich freue ich mich immer über Fragen und Anregungen. Doch oft sind diese Fragen zu allgemein Kasachstan begruesste mich im Mai 2000 mit einer Korruption, die gehalten, oder ich bin wirklich nicht die richtige Person um diese ihres gleichen auf der Welt wohl laenger sucht (naja, noch war ich ja Fragen zu beantworten. Als negatives Beispiel kann ich eine Brigitte nicht in Afrika). Sibirien und die gastfreundlichen und trinkfesten rus- (Name geaendert) aus Halle anfuehren, die mich ernsthaft fragt was sischen Biker waren nur einer der vielen Hoehepunkte in diesem Teil sie fuer eine Auswanderung nach Schweden beachten muss. von Asien. Japan und die Unterstuetzung durch Yamaha Motors war Oli und ich machen diese Seite auch fuer alle die ein Interesse an unglaublich. Suedostasien war so Abwechselungsreich wie ich es mir meiner Art zu reisen haben und dazu kommen dann auch konkrete, wuenschen konnte, von supermodernen Autobahnen in Malaysia bis durchdachte und gute Fragen, fuer die ich mir die Zeit nehme sie zu zum Wasserbueffelpfad durch Dschungel und Buergerkrieg in Laos beantworten und manchmal auch lange Emails schreibe. koennte ich viele Geschichten erzaehlen. Sydney – Australien – hat mich dann in den letzten zwei Wochen mit unverschaemt hohen Hafengebuehren und einer professionellen Unfreundlichkeit begruesst – wie ich sie von Asien nicht gewohnt bin. Mit meiner treuen Yamaha XT600 Tenere bin ich in den zurueckliegenden zwoelf Monaten ungefaehr 32.000km gefahren – insgesamt 70.000km seit ich in Bochum losgefahren bin. 13.000km durch Kasachstan, die Mongolei und Russland – 2.000km in Japan und 17.000km in Suedostasien. Dazu kommen noch ungefaehr 6000km, die ich auf Yamaha Werksmotorraedern in Japan und auf Markus Urechs Africa Twin in der Mongolei zurueckgelegt habe. Also wieder wie im ersten Jahr ein Gesamtkilometerzahl von 38.000km. Groessere Probleme hat nur die Lichtmaschine gemacht -–oder besser gesagt, macht sie immer noch, da sie mal wieder defekt ist. Aber auch mit defekter Lichtmaschine konnte und kann ich immer noch fahren – ein Hoch auf die gute alte Teneretechnik. Auch in diesem Jahr bin ich wieder mit einigen Motorradreisenden zusammen unterwegs gewesen. Mit dem Schweizer Markus Urech in der Mongolei (siehe das Mongoleitagebuch), dazu kann ich jetzt nur noch sagen: ich habe meine Lektion gelernt. Mit dem Amerikaner Don Duvall fuer zehn Tage bei einer Off-Road Tour durch Nordthailand (siehe die Fotos in der Bildergalarie) was Motorradfahren pur in toller Landschaft war. Und schliesslich von Chiang Mai (Thailand) nach Vinh (Vietnam) zusammen mit dem Briten Simon Milward auf seinem handgefertigten Bike mit Rotax Motor. Bei Don und Simon wusste ich, auf diese Biker kann ich mich verlassen, wenn es hart auf hart kommt, wie mit Simon im Dschungel von Laos. Mehr dazu wenn ich den Suedostasien Bericht fertig geschrieben habe. Andreas Fick, mit dem ich im Februar/ März 2000 in Suedindien unterwegs war, sitzt mir heute hier in Sydney gegenüber und wir haben schon das eine oder andere VB – Victorian Bitter – getrunken. Er hat ein Jahr auf den staubigsten und sandigsten Pisten Australiens mit seiner TT600S verbracht und ist jetzt auf dem Weg zurueck nach Deutschland zum Arbeiten fuer einige Monate, bevor seine Reise weiter geht nach Suedostasien und Sibirien. Auch waere er nicht Andreas, wie ich ihn kenne, wenn er nicht noch einen Abstecher fuer zwei Wochen in Aegypten auf dem Rueckflug einschieben wuerde. Seine Geschichten über Australien wecken in mir den Wunsch sofort loszufahren und mich einfach über die staubigen Pisten durch diesen riesigen fast unbewohnten Kontinent treiben zu lassen. Aber da werde ich mich noch etwas gedulden muessen, da morgen mein alter Freund Holger aus Bochum hier eintrefen wird, um seinen Urlaub per Motorrad hier mit mir zu verbringen. Anschliessend werden meine Schwester Katja und zwei weitere Freunde, Siim und Stefan, kommen um mich nach zwei Jahren mal wiederzusehen und
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Das Mongolei Tagebuch
Dieses Tagebuch ist dann etwas laenger geworden als von mir vorgesehen, aber ich konnte ja nicht vorher wissen was alles auf dieser Rundreise durch die Mongolei passieren wuerde und wie lange sie dauern wuerde. Ich kann verstehen wenn ihr nicht das ganze Tagebuch lesen wollt, oder koennt weil ihr keine Zeit habt, aber dann wuerde ich euch wenigstens empfehlen die Schlussbetrachtung am Ende zu lesen. Oder druckt euch dieses Tagebuch einfach aus und lest es meinetwegen auf dem Klo.
Tagebuch: 09 Juli 2001 - Ulan Bator - Luen Als ich aufwache ist Markus schon im Badezimmer unseres einfachen Doppelzimmers im Tsaluutschuud Hotel und die Sonne scheint durch das offene Fenster genau in mein Gesicht. Der Name dieses Hotels bedeutet soviel wie Jugendhotel, doch die einzige Verbindung zur Jugend, die ich bei diesem Hotel ziehen kann ist seine Naehe zu einigen Hochschulen hier im Zentrum von Ulan Bator.
nach der Ortschaft Luen zu suchen, da nur eine Stunde bis zur Dunkelheit bleibt. Werners Wuerstchen schmecken ueber dem Lagerfeuer gegrillt wirklich gut und auch der billige und schlechte russische Wein kann unsere gute Stimmung nicht trueben.
Tagebuch: 10 Juli 2001 - Luen - Bat-Uldsij Das morgentliche Bad im Fluss ist herrlich erfrischend und die schon recht heisse Morgensonne trocknet uns schnell bevor wir uns aufmachen um zur Hauptstrasse zurueck zu fahren. Doch mein zu schnelles Fahren quer durch die Steppe fuehrt dazu, dass ich einige Bodenwllen unterschaetze und zum ersten Mal auf dieser Rundreise auf der Nase liege.
Bis Karakorum, der antiken Hauptstadt des mongolischen Imperiums von 1220, koennen wir noch ueber asphaltierte Strassen fahren, die zwar mit einigen Schlagloechern versehen sind aber dennoch gut zu fahren sind. Ich mache einen kurzen Abstecher ins Erdene Zuu Mit Markus Urech, einem schweizer Motorradreisenden auch auf dem Kloster, waehrend Markus sich mit der Ausrede drueckt, er habe Weg um die Welt, fahre ich seit dem Baikal See zusammen. Und schon genuegend Kloester bei seiner Chinareise vor einigen Jahren heute wollen wir eine zehntaegige Mongoleirundreise beginnen, die gesehen. Also wartet er bei den Motorraedern und programmiert sein uns in den Westen bis Uliastaj, in die Wueste Gobi im Sueden und GPS Navigationssystem mit den Daten fuer unseren fuer heute vielleicht in den Norden zum Chuwsgul Nuur - See fuehren soll. Zehn geplanten Lagerplatz am Orkhon Wasserfall. Tage sind etwas knapp bemessen, aber Markus hat einen Termin im September in Australien, da er dort einen Englischsprachkurs Im Kloster treffe ich auf eine grosse Gruppe schweizer Touristen und gebucht hat. Und noch haengt das grosse Fragezeichen der kann so den Erklaerungen der deutschsprachigen Reiseleitung Reise durch China ueber seinem Kopf. Besser gesagt unseren zuhoeren. Doch mein Interesse an buddistischen Kloestern ist auch Koepfen, da wir Zugtickets fuer den 23.7. nach Peking bei einem begrenzt und so verkuerze ich diese Fuehrung und Markus und ich Reisebuero bestellt und bezahlt haben. Wir wollen versuchen auf machen uns dann auf gen Wasserfall. Bis Chudshirt ist der Feldweg diese Art nach China mit den Motorraedern einzureisen. noch recht gut zu fahren, wenn auch sehr staubig aber ohne grosse Schwierigkeiten. Erst dann wird es schwierig den richtigen Weg zu Nachdem auch ich geduscht habe machen wir uns auf zu den vor finden und der Feldweg verwandelt sich in einen Trampelpfad, der dem Hotel geparkten Motorraedern, um diese mit den fuer die Reise durch Baeche und kleinere Fluesse fuehrt. Doch zum Glueck koengekauften Lebensmitteln und unserem anderen Gepaeck zu beladen. nen wir auf das GPS und eine recht genaue mongolische Die erste Ueberraschung dieser Rundreise wartet aber schon auf Strassenkarte vertrauen. Als Strasse kan man diesen Trampelpfad uns, mein Tankdeckel ist gestohlen und von Markus Africa Twin sind dann nun wirklich nicht mehr bezeichnen, aber er ist auf der Karte einige Aufkleber abgeknibbelt. Die nun offene Tankoeffnung decke ich eingezeichnet, was uns eigentlich zu denken geben sollte. Da wir nur provisorisch mit einem Plastikdeckel ab, den ich mit Klebeband befe- sehr langsam voran kommen schaffen wir es vor dem Dunkelwerden stige. Dann machen wir uns auf um noch einige Wuerstchen in nicht mehr zu dem Wasserfall und campen auf einer Wiese am "Werners Metzgerei" zu kaufen. Diese deutsche Metzgerei haben wir Orkhon Fluss. vor einigen Tagen hier entdeckt und trotz der hohen Preise beschlossen fuer die Rundreise einige deutsche Grillwuerste mitzunehmen. Markus hat es mit seiner schweren Africa Twin nicht so einfach wie ich, dem Trampelpfad durch die Baeche zu folgen, und schimpft den Werners Metzgerei ist keine Ausnahme in Ulan Bator, die meisten ganzen Abend ueber die schlechten mongolischen Strassen. Supermaerkte sind voll mit deutschen Produkten und die beliebtesten Biere werden nach dem Reinheitsgebot gebraut. Auch trifft man auf einige Mongolen die der deutschen Sprache maechtig sind und der Grossteil der "Langnasen" Touristen sind wohl Deutsche und Schweizer. Tagebuch: 11 Juli 2001 - Bat-Uldsij - Taragt Die Wuerste sind gerade im Gepaeck verstaut als uns Enkhtur Sambuu von der 'Mongolian Automobile Motorcycle Sports Federation' anspricht. Kurz erzaehlt er ueber seine Firma Explorer Tours, die Motorradreisen in der Mongolei organisiert. Natuerlich packe ich die Gelegenheit beim Schopf und erzaehle Enkhtur von meinem Tankdeckelproblem. Ohne lange zu reden bietet er sofort seine Hilfe an und deutet uns seinem Gelaendewagen zu folgen. Nach einem Abstecher in seinem Buero fahren wir zu seiner Motorradgarage und schnell ist ein Tankdeckel gefunden, der sicher nicht beim ersten Schlagloch abfaellt. Auch kann Enkhtur uns auf der Mongoleikarte alle Tankstellen angeben die hoeherwertiges 93 Oktan Benzin verkaufen, da sonst in der Mongolei mit 76 Oktan gefahren wird, was unseren japanischen Bikes nicht so gut bekommt wie den russischen Isch - Zweitaktern der Mongolen. Auch zeigt Enkhtur uns ein Geschaeft in dem wir 'Oktan-Verstaerker' kaufen koennen, falls wir doch einmal auf 76 Oktan Benzin zurueckgreifen muessen. Danke, Enkhtur.
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Am Morgen haben wir dann keine Lust mehr zum Wasserfall zu fahren und beschliessen weiter in Richtung Sueden nach Arwajccheer wieder auf die Hauptstrasse nach Suedwesten zu fahren. Als wir wieder einige Kilometer den Trampelpfad zurueck fahren, stuerzt Markus in einem der Baeche, da er natuerlich den grossen Stein im Wasser nicht rechtzeitig sehen kann. Sein erster Sturz auf dieser Rundreise, der aber nicht sein letzter heute bleiben soll. Er schimpft wieder wie ein Rohrspatz und als er entdeckt, dass einer seiner teuren Aluminiumkoffer ein kleines Loch hat, schimpft er nur noch mehr ueber mongolische Strassen. Nach einer kurzen Pause, um die nassen Stiefel zu entleeren, geht es weiter und nur dank GPS koennen wir den richtigen Weg ueber die Berge finden.
Auch wenn der Weg nicht besonders gut ist, macht das Bergwandern mit den Enduros doch Spass und am Pass angekommen legen wir eine Pause auf einer Blumenwiese ein. Nadelbaeume bestimmen in dieser Hoehe von ungefaehr 2400m die Landschaft und es kommen Also verlassen wir Ulan Bator erst am fruehen Nachmittag auf der uns sogar einige Jeeps der russischen Marke Uaz hier oben entgeStrasse nach Norden, um dann nach Westen abzubiegen. Kurz vor gen. Dann kommt aber der schwierigste Teil der Strecke, im Tal auf der Abzweigung treffen wir dann auf die suedafrikanischen der anderen Seite des Berges verschwindet der Weg ganz und es ist Reisenden Jan und Leone, mit ihrem dreissig Jahre alten Land Rover noch nicht mal ein Trampelpfad zu erkennen. Es bleibt also nichts Wohnmobil. Dieses nette Paar hatte ich schon in Sibirien am Baikal anderes uebrig als Querfeldein, der Anzeige des GPS folgend, zu Seee kennengelernt und jetzt ihrem Abenteuer von der Einreise in die fahren. Die erstenBachdurchquerungen meistern wir noch mit vereinMongolei zu lauschen und Tee zu trinken ist wirklich ein Genuss, ten Kraeften, doch als ich mit voller Geschwindigkeit, was hier 40 denn in diesem Teil der Welt trifft man nicht auf soviele km/h bedeutet, auf einer matschigen Wiese hinten wegrutsche und Langzeitreisende. auf der Seite liegen bleibe, faengt es an hart zu werden. Wir hoeren auf die Stuerze zu zaehlen und richten meist gemeinsam Auf der gut asphaltierten Strasse nach Westen beschliessen wir dann die liegenden Motorraeder wieder auf. aber nach ungefaehr 150 Kilometern uns einen Lagerplatz am Fluss
Auch meistern wir unsere erste richtige Flussdurchquerung, doch als Markus nach einigen Stunden der Plackerei mal wieder im Wasser liegt muessen wir eine laenger Verschnaufpause einlegen und essen zur Staerkung chinesische Fertignudelgerichte, die wir in Ulan Bator sehr guenstig im Zehnerpack eingekauft hatten. Gegen Abend finden wir dann wieder einen Pfad, dem wir ueber die naechste Bergkette folgen koennen. Mein Bremspedal ist von einem der Stuerze verbogen und nur mit Gewalt kann ich es wieder in die richtige Position zurueckbiegen um ueberhaupt wieder Bremswirkung zu haben. Abends trocken wir dann unsere nassen Sachen, doch leider ist diese Bergkette nicht bewaldet, sondern nur von Steppengras ueberzogen und so finden wir nicht genug Holz fuer ein Lagerfeuer. Obwohl wir heute neun Stunden gefahren und gefallen sind, haben wir nur ungefaehr hundert Kilometer zurueckgelegt. Das chinesische Bier, das ich an einem Kiosk in Taragt noch gekauft habe, schmeckt auch ohne Lagerfeuer und Werner Wuerstchen nach den Anstrengungen des Tages einfach fantastisch.
Tagebuch: 12.Juli 2001 - Taragt - Narijnteel
koennen wir hier mit 93 Oktan Benzin auftanken und ich nutze die Gelegenheit meinen Luftfilter auszuwaschen waehrend Markus nach einem Restaurant fuers Mittagessen sucht. Bis jetzt haben wir die Erfahrung gemacht, in allen groesseren Staedten die 93 Oktan Benzin haben gibt es auch ein Restaurant und ein Hotel. Auch heute findet Markus ein Restaurant und sogar eine Bank um noch Dollar zu tauschen, zu einem unendlichen schlechten Kurs. Doch heute kommt mal wieder alles anders, wir wollten eigentlich einige Kilometer zuruecklegen und was passiert ? Wir verlieren uns aus den Augen als wir nebeneinander mit 70 km/h durch die Steppe fahren. Trotz laengerer Suche kann ich Markus nicht finden und denke mir, er wird an der naechsten Jurtensiedlung warten. Fast bis zum Dunkelwerden warte ich dann an einer Bruecke und als ein kleiner Junge mir andeutet, dass Markus hier durchgefahren ist, werde ich leicht wuetend - warum hat er nicht an dieser Bruecke gewartet, wo ich ja auch den Fluss ueberqueren muss ? Er wird doch wohl nicht bis zum Fluss an dem wir Zelten wollten in fast 100km Entfernung weitergefahren sein ? Einige Kilometer weiter in der Steppe schlafe ich neben dem Motorrad, da ich zu faul bin das Zelt aufzubauen. Morgen werde ich also versuchen ohne GPS und Karte den Fluss zu erreichen.
Den richtigen Weg nach Arwajcheer koennen wir aus der grossen Anzahl von sich verzweigenden Reifenspuren mal wieder nur anhand des GPS Geraetes richtig waehlen. Gegen Mittag erreichen wir dann Arwajcheer, eine fuer mongolische Verhaeltnisse recht grosse Stadt mit wohl 60.000 Einwohnern. Das Nadam Fest ist hier in vollem Tagebuch: 14.Juli 2001 - Bayanhongor Gange und ich mache einen kurzen Ausflug in der Mittagshitze ins Stadion um mir die Ringkaempfer und Bogenschuetzen anzusehen. Buudagan Markus sucht unterdessen ein offenes Restaurant und findet auch die einzige Bar, die heute geoeffnet hat und auch Essen serviert. Am Morgen breche ich recht frueh auf und fahre ohne Kompass nach Nachdem wir etwas laenger gewartet haben, da die Koechin noch der Sonne um tatsaechlich nach fast hundert Kilometern den Fluss Eier einkaufen musste, schmeckt das Essen wirklich gut, natuerlich zu erreichen. Die Strasse, oder besser gesagt die Piste, ist wirklich kein Vergleich zu Werner Wuerstchen am Lagerfeuer. schlecht und staubig und so brauche ich fuer diese Entfernung drei Stunden und die letzten Kilometer muss ich in einem trockenen In Richtung Suedwesten koennen wir noch ungefaehr dreissig Flussbett fahren. An der kleinen Tankstelle, an einer Bruecke ueber Kilometer der asphaltierten Strasse folgen bevor wieder eine vielzahl den Fluss, hat niemand Markus gesehen und so lege ich eine von tiefen Reifenspuren die Steppe durchschneidet. Der gestrige Verschnauf- und Denkpause ein. Auch muss ich einige Liter Wasser Fahrtag hat viel Kraft gekostet und auch die Hitze unter Helm und trinken um meinen Wasserhaushalt, der durch Schwitzen bei sicher Motorradjacke tun ihr uebriges und ich konzentriere mich nicht mehr 40 Grad im Schatten sehr strapaziert ist, auszugleichen. Wie konnte so wie noetig auf das Fahren durch die Spurrinnen. Und so rutscht ich so dumm sein und nicht auch in Ulan Bator fuer fuenf Dollar eine mein Vorderrad in einer Kurve weg und ich verpasse es rechtzeitig gute Strassenkarte kaufen? Auch muss ich Markus finden, ihm gegenzulenken und liege mal wieder. Benzin laeuft durch den nicht koennte ja etwas passiert sein. Mir bleibt also keine andere genau passenden Tankdeckel aus und ich muss alle Kraft einsetzen Moeglichkeit als nach Bayanhongor zurueckzufahren, da an ein um die Tenere im Sand wieder schnell aufzustellen. Weiterfahren sowieso nicht zu denken ist ohne Karte. Mit dieser Karte haette ich auf ein GPS Navigationssystem verzichten koennen und 130 km von Arwajcheer entfernt, kurz vor der Ortschaft Narijnteel, mit dem Kompass navigieren koennen. kommen uns auf der staubigen Piste dann zwei Wohnmobile mit deutschen Kennzeichen entgegen. Natuerlich halten wir sofort an und Also drehe um und Hitze und Staub machen das Fahren nicht wie sich herausstellt sind es fuenf "Palomniks", wie ein grosser besonders angenehm. Auch wenn ich etwas hasse ist es zurueck zu Schriftzug in russisch auf den Wagen verkuendet, also Pilger. Fuenf fahren, aber am Fluss auf Markus zu warten halte ich nicht fuer sinnBrasilianer auf dem Weg nach Ulan Bator. Manuela mit ihrem Mann voll. Marcio, Tochter Tiffani mit ihrem Freund Leo und einem weiteren Freund Iran. Manuela spricht deutsch, da sie in Deutschland geboren Kurz vor Bayanhongor kommt mir dann Markus entgegen, und wir und aufgewachsen ist, doch alle sprechen englisch und so beschlieswaeren beinahe wieder aneinander vorbeigefahren, da ich mich meisen wir schnell zusammen zu campen und Reiseerfahrungen auszustens zu sehr auf die Piste konzentrieren muss. Was bedeutet, das tauschen. ich den Blick nicht lange von der Piste abwenden kann um mich umzusehen. Aber Markus sieht mich kommen, er hat gerade wieder Wir lachen viel am Abend ueber die Erlebnisse in Russland und der aufgetankt und gegessen, und steuert auf mich zu. Tatsaechlich hat Mongolei und uns Bikern tut es gut zum zweiten Mal heute bekocht er die Nacht am Fluss verbracht und ist heute morgen zurueckgefahzu werden. Dafuer das sie als Pilger eigentlich keinen Alkohol trinken, ren, wobei wir wohl aneinander vorbeigefahren sind ohne einander zu ist meine Wodkaflasche recht schnell leer und auch sonst geben sie sehen. So sind wir also nach dreihundert Kilometern und vierundirgendwie nicht das Bild ab wie man sich Pilger allgemein so vorstellt. zwanzig Stunden spaeter wieder in Bayanhongor.
Tagebuch: 13.Juli 2001 - Narijnteel - bei Bayanhongor
Abends zelten wir dann am Fluss, an dem ich heute morgen umgedreht bin und Markus schon die letzte Nacht verbracht hat, als ein russischer Oldtimer vollbeladen mit Mongolen angefahren kommt. Wir werden als Hauptattraktion der Gegend bestaunt und unglaeubig Haferbrei haben wir zum Fruehstueck, was mich an meine angestarrt. Da ich mich gerade im Motorradspiegel rasiere und die Wandertage in Nepal erinnert, wo es jeden Tag Haferbrei zu allen Mongolen kein Wort der Begruessung von sich geben, lasse ich mich Tageszeiten gab. Danke, Palomniks. Und wieder koennen Markus und nicht stoeren und Zuschauer bin ich spaetestens seit Indien gewoich die Annehmlichkeiten des Reisens mit dem Wohnmobil geniesehnt. sen, doch ich moechte die Freiheit des Motorradnomadentums nicht tauschen. Bei Markus, einem Ordnungs und Sauberkeitsfanatiker, bin Es ist herrlich den Staub im klaren Fluss abzuwaschen und die ich mir da nicht so sicher und ich denke er bereut es manchmal nicht Makkaroni schmecken auch mit Ketchup hervorragend nach so einem mehr 'von daheim' mitnehmen zu koennen und nicht ein bisschen Tag. mehr Komfort zu haben. Am spaeten Vormittag brechen wir dann auf, weiter in Richtung Westen nach Bayanhongor. Fuer vielleicht 500km zum letzten Mal
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Tagebuch: 15.Juli 2001 - Buudagan Barbulag Zu allem Ueberfluss hatte ich gestern noch festgestellt, dass mein Vorderreifen Luft verliert, war aber abends zu muede um ihn zu flikken. Und so muss ich heute morgen einige Male anhalten und die Luftpumpe bemuehen um weiterfahren zu koennen. Gegen Mittag werden die Abstaende zwischen den Pumpstops immer kleiner und so beschliesse ich den Schlauch zu flicken.
um einen Arzt zu holen, er versteht sehr gut was ich von ihm will, doch er verlangt Geld fuer Benzin. So gebe ich ihm also genug um die kurze Strecke und zurueck fahren zu koennen. Doch er verlangt mehr und ich verspreche ihm mehr wenn er zurueckkommt, mir haette aber schon hier ein Licht aufgehen muessen. Auch einen LKW Fahrer, der zehn Minuten spaeter mit seinem sturzbetrunkenen Beifahrer kommt, schicke ich los um einen Arzt zu holen.
Markus ist auf seiner Reise in Sachen Motorradkleidung teuerstens ausgeruestet, er hat eine neue sehr gute Motorradjacke mit allen moeglichen Protektoren, seine Motorradhose ist dazu passend und auch entsprechend mit Protektoren verstaerkt. Fragt mich nicht welDa ich dann bei der Montage den Schlauch mit dem Montiereisen ches Material. Auch hat er Motorradstiefel, die fast ueberall zweimal beschaedige, muss ich die ganze Protektoren haben. Hierbei liegt die Betonung auf "fast", denn genau Flickaktion dann dreimal machen. an der Stelle wo er einen Protektor gebraucht haette, am Knoechel, Markus liegt unterdessen in der Sonne und schaut oefters auf die haben diese teuren und wasserdichten Stiefel naemlich keinen. Uhr. Nach ungefaehr drei Stunden geht es Wie ihr vielleicht wisst, beschraenkt sich meine Kleidung auf Jeans, dann weiter und mir faellt sofort Markus veraenderte Fahrweise auf. Bundeswehrstiefel und eine schon recht verschlissene Er faehrt deutlich schneller und scheint Sonderangebots Motorradjacke. Ihr koennt jetzt denken was ihr wollt, es ploetzlich eilig zu haben. aber ich bin der Meinung man kann sich nicht gegen alles schuetzen und gegen alles vorsorgen und nur weil die Bekleidungsindustrie Abends erreichen wir Barbulag und ich muss 76 Oktan Benzin tanken immer neues Zeug verkaufen will wird meiner Meinung nach unnoetig und Oktanverstaerker zugeben, da Panik gemacht. Auch bin ich der Meinung, man faehrt anders wenn mein Tank zu klein ist fuer die gesamte Strecke bis zur naechsten 93 man weiss man ist nicht von allen erdenklichen Protektoren Oktan Tankstelle in Uliastaij. geschuetzt und als Motorradfahrer irgendwie doch sehr leicht verletzlich. Wie gesagt, denkt was ihr wollt und tut was fuer euch das Heute abend haben Markus und ich unsere erste Beste und richtige ist. Auseinandersetzung, er macht sich Sorgen ueber unseren Zeitplan und deutet an das fuer ihn das Wichtigste ist, den Zug den Wir warten drei Stunden vergebens, kein Arzt und auch der wir nach Peking gebucht haben, am 23.7. zu bekommen. Auch stoe- Motorradfahrer kommt nicht zurueck. Mongolen ! ren ihn offensichtlich meine "Troedeleien". Gut denke ich, dann werIch habe eine Stinkwut und schwoere mir wenn ich ihn in der den sich unsere Wege in Uliastaij halt trennen und du kannst nach Dorfkneipe in Otgon treffe werde ich … Ulan Bator zurueck rasen. Haette ich eine vernuenftige Karte gehabt, Waehrend der Warterei macht Markus immer neue Plaene um seinen waeren unsere Wege schon morgen frueh auseinander gegangen. Zug zu bekommen und mir platzt fast der Kragen, doch ich bleibe Nur bin ich so dumm gewesen und habe keine eigene Karte in Ulan ruhig und sage nur das wir uns jetzt erstmal um den Fuss kuemmern Bator gekauft und so bin ich nun auf ihn, zumindest bis Uliastaij, und dann Plaene machen. Schliesslich will ich selbst los um einen angewiesen. Doch ich schwoere mir, soetwas wird mir nie wieder Arzt zu holen, doch zu meiner Ueberraschung will Markus selbst die passieren, schliesslich bin ich alleine unterwegs und wenn zwanzig Kilometer nach Otgon fahren und so ziehen wir seinen mein Reisegefaehrte rasen will, soll er, aber ohne mich. Stiefel wieder ueber den geschwollenen Fuss und ich stuetze ihn beim Aufsteigen. So schnell gibt er nicht auf, Hut ab. Zum Glueck sind So sage ich ihm deutlich, ich werde nicht das Motorrad kaputtfahren die zwanzig Kilometer einfach zu fahren und er braucht den, wie sich um einen Zug zu bekommen, nur weil er sich Sorgen um seinen spaeter rausstellt zweimal gebrochenen Knoechel, nicht zu stark zu Zeitplan macht oder weil ich das Ticket schon bezahlt habe. belasten.
Tagebuch: 16.Juli 2001 - Barbulag - Otgon Da Markus nun den Zeitplan bestimmt wird sehr frueh aufgestanden und ich packe unnoetig schnell zusammen, da ich ihm ja nicht als Grund dienen will den Zug naechste Woche zu verpassen.
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Am Ortseingang sehen wir ein grosses rotes Kreuz, eindeutig das Krankenhaus. Beim Absteigen und Abstellen der Africa Twin muss ich Markus natuerlich helfen und auch die wenigen Meter ins Gebaeude stuetzen. Kein Arzt ist im Krankenhaus, doch jemand faehrt los um den zustaendigen Arzt zu holen. Nach ungefaehr einer halben Stunde kommt dann die Aerztin, doch sie spricht leider kein Wort Englisch. Doch wie sie Fuss, Knoechel und Schienenbein abtastet floesst vertrauen in ihre medizinischen Kenntnisse ein.
Heute morgen muessen wir ueber einen dreitausend Meter hohen Pass und meine Tenere hat aufgrund des schlechten Benzins und der Hoehe (ich habe keine kleinere Vergaserduese montiert) kaum noch Markus und ich bekommen ein Zimmer zugewiesen und Markus eine Leistung, aber faehrt ohne Probleme zu machen auf den Pass. Spritze und Tabletten, waehrend ich unser Zeug ins Zimmer schlepMarkus folgt und klagt auch ueber Leistungsabfall bei seiner Africa pe, die Motorraeder sicher parke und unser Abendessen organisiere. Twin. Als dann unsere Dolmetscherin, eine Schwester der Aerztin, die ungefaehr zwanzig Worte Englisch spricht, versucht uns zu erklaeren Bergab treffen wir auf eine Karawane und koennen einige gute Fotos was am naechsten Tag mit Markus passieren soll, verstehen wir so machen, da ich zum ersten Mal eine richtige Karawane mit bepackten gut wie nichts. Doch irgendwann begreifen wir, das Markus morgen Kamelen und Pferden sehe zuecke ich sofort meine Knippskiste aus frueh mit einem Jeep zum Roentgen nach Uliastaij gefahren werden der Jackentasche. So steil wie der Anstieg war, so steil ist auch die soll. Talfahrt und Markus legt ein beachtliches Tempo vor, dem ich nur ungerne foge. Da wir noch nicht wissen, dass der Knoechel zweimal gebrochen ist, entschliessen wir uns die Roentgenbilder abzuwarten und dann zu Zwanzig Kilometer vor Otgon haben wir dann einige kleine entscheiden was zu tun ist. Das Krankenhaus hat kein fliessendes Bachdurchquerungen und schlechten Trampelpfaden zu folgen. Doch Wasser und keine Toilette im Gebaeude, also stuetze ich abends dann stuerzt Markus auf einem geraden Stueck recht guter Piste mit Markus mehrmals zum Plumpsklo hinter dem Krankenhaus, da es ungefaehr 35 km/h in einer Sandmulde in der ein dicker Stein liegt. auch keine Kruecken hier gibt. An dieser Stelle war er eindeutig nicht zu schnell, haette aber der Sandmulde ausweichen koennen. Doch den Stein konnte er unmoegTagebuch: 17.Juli 2001 - Otgon lich unter dem Sand sehen. Er stuerzt so ungluecklich, das sein rechter Fuss unter die Aluminiumkiste kommt und er vor Schmerz aufschreit. Kein Wunder, schliesslich liegt das gesamte Gewicht der bela- Die Nacht kann Markus vor Schmerzen kaum schlafen, das Bett haengt auch zu sehr durch, sodass er besser auf der Matratze auf denen Africa Twin (ungefaehr 300 kg) nun auf seinem Fuss. Mit dem Boden schlaeft - oder zumindest liegt. Bei Sonnenaufgang einem mongolischen Motorradfahrer, der ploetzlich aus dem Nichts aufgetaucht ist, hebe ich dann das Motorrad von seinem Fuss. erscheint dann der Jeep fuer die fuenfstuendige Fahrt, doch zu meiEr kann nicht mehr auftreten und als wir seinen Stiefel ausziehen ist nem Entsetzen ist der Wagen schon voll und Markus wird hinten zwischen die anderen Fahrgaeste gequetscht. All mein Protest, der um der Knoechel angeschwollen. fuenf Uhr morgens noch nicht so energisch ist, bleibt ohne Erfolg und die Tueren werden geschlossen. In einer Staubwolke verschwindet Den mongolischen Motorradfahrer schicke ich dann ins nahe Otgon
der Jeep dann in der Steppe. Da dies wirklich nicht die Zeit ist fuer mich aufzustehen, schlafe ich noch bis zum Mittag. Markus und ich hatten ausgemacht, er wird mir eine Nachricht zukommen lassen wenn der Befund vorliegt oder am Abend zurueck sein in Otgon. Schlafen, lesen und einige Briefe schreiben habe ich mir fuer heute vorgenommen und natuerlich eine Fahrpause einzulegen und zu entspannen.
diese scheinen ihn zu verstehen. Als ich den Ziegen aber sage sie sollen verschwinden, verstehen sie nicht - oder wollen nicht verstehen.
Heute verfahre ich mich mindestens dreimal, da mich Mongolen in die falsche Richtung schicken - oder ich einfach die falschen Abzweigungen nehme. Auch habe ich heute zwei Fluesse zu durchqueren - beim Ersten habe ich keine Probleme - beim Zweiten lade ich mein Gepaeck und die Alukisten ab und bleibe trotzdem Nachmittags bringe ich der Dolmetscherin dann noch einige Worte mitten im Fluss stehen - da der Motor einfach aus geht. Von den Englisch bei und mache einen Spaziergang mit ihr durch Otgon. umstehenden Mongolen hilft nur einer die Tenere aus dem Wasser zu schieben und die anderen begutachten meine Ausruestung, die am Abends kommt dann die Nachricht von Markus, der Knoechel ist also Ufer liegt. Mongolen ! zweimal gebrochen und der Fuss eingegipst. Keine Chance also fuer ihn weiterzufahren und er schreibt er wird nach Ulan Bator Zuerst will die Tenere nicht wieder anspringen als ich das trockene zurueckfliegen in zwei Tagen. Meinen Vorschlag, dass ich beide Bikes Ufer erreicht habe, doch nach einer kurzen Wartezeit und haarstraeunach Ulan Bator zurueck fahre, findet Markus gut. Ein Transport auf benden Diskussionen mit den Mongolen springt sie an und ich sehe zu das ich weiter komme. Da die Mongolen nicht verstehen koennen einem LKW wuerde sicher mehrere Wochen dauern und die Africa warum ich nur dem Helfer, der mit mir die Tenere aus dem Fluss Twin wuerde auch nicht in einem Stueck ankommen, kommt also nicht in Frage. Ihm bleibt also keine andere Wahl und er kann froh geschoben hat, ein wenig Geld gegeben habe und nicht allen wie sie sein, das ich mich bereit erklaere dies fuer ihn zu tun. es gefordert hatten werden sie aggressiv. Abendessen habe ich dann mit der Dolmetscherin, ihren Namen habe ich leider vergessen, doch mongolische Kueche ist nicht nach meinem Geschmack und ich wuerge mir das fettige Fleisch und die kalten Kartoffeln runter. Von Geschmack kann bei den meisten mongolischen Gerichten nun wirklich nicht gesprochen werden, da Mongolen meist nur essen um satt zu werden und keinen Wert auf Geschmack legen. Wer einmal Airag oder mongolischen Tee getrunken hat, weiss was ich meine.
Tagebuch: 18.Juli 2001 - Otgon - bei Tossenzengel Morgens versuche ich Markus telefonisch zu erreichen, was eine Stunde Wartezeit und einen Gang zur oertlichen Post erfordert. Das Gespraech ist dann kurz und ich mache mich anschliessend mit meiner Tenere auf in Richtung Uliastaij. Der Weg ist einfach zu finden und auch nicht besonders schwer zu fahren, da ich nicht die Abkuerzung durch die Berge nehme sondern der Karte folge, so gut es geht. Am Nachmittag erreiche ich Uliastaij und es dauert eine Stunde bis die Pumpe fuer 93 Oktan Benzin an der Tankstelle repariert ist und ich tanken kann. Wenn ich die Mongolen den Schraubenschluessel halten sehe, muss ich fast lachen, noch nie habe ich so ungeschickte Mechaniker gesehen dagegen sind selbst Inder wahre Meistermechaniker. Im Krankenhaus habe ich Markus schnell gefunden. Den Zustand des Krankenhauses beschreibe ich besser nicht, doch Markus ist in einem der besseren Doppelzimmer untergebracht. Sein Fuss ist eingegipst und er versucht gerade ein Ticket fuer den Flug von Uliastaij nach Ulan Bator zu organisieren. Einer der Aerzte, der losgegangen war um das Ticket zu kaufen, kommt sturzbetrunken zurueck und sagt es gibt keine Tickets fuer den Flug morgen. Ich bleibe nur kurz und gebe Markus den Ratschlag einfach morgen mit dem Taxi zum Flughafen zu fahren und seinen Gips zu praesentieren - dann wird er es schon einen freien Platz in der Maschine geben. Als ich Uliastaij verlasse kommt mir Tom, ein tschechischer Backpacker entgegen, und ich stoppe kurz um einige Worte mit ihm zu wechseln.
Weiter geht es ueber Schlaglochpisten und ueber noch im Bau befindliche Strassen. Eine Vollbremsung ist dann einmal noetig um nicht in ein zwei Meter tiefes Loch zu fallen, da ploetzlich auf er recht guten Neubaupiste eine Bruecke, von vielleicht dreissig Bruecken, fehlt und natuerlich weder Warnschilder noch irgendein Zeichen verraet, das es hier keine Bruecke gibt. Nach einer Huegelkette kommt mir ein Rotel Tours Bus entgegen und ich vermute der Fahrer ist mein Schulkollege aus Sprachkurszeiten in Malaga, Horst Mahl. Doch er ist es leider nicht, waere auch ein zu schoener Zufall gewesen. So stoppe ich nur kurz und sage dem Fahrer "Guten Tag" und er solle doch an Horst einen Gruss von mir ausrichten. Tchetcherleg erreiche ich heute nicht mehr, also campe ich hinter einer Huegelkette und versuche meine nassen Stiefel und die Jeans zu trocknen. Der Tag war hart und ich schlafe sofort im Zelt ein, nachdem ich zum Abendessen zwei Packungen Fertignudeln verspeist habe.
Tagebuch: 20.Juli 2001 - bei Tchetcherleg bei Raschant Weiter geht. Ich ziehe meine nassen Stiefel und die feuchte Jeans wieder an und fahre weiter nachdem ich zwei Mars zum Fruehstueck mit einer Tasse Tee runtergespuelt habe. In Tchetcherleg muss ich an der Tankstelle eine halbe Stunde warten, ich kann zwar nicht verstehen warum ich warten muss, aber da dies die einzige Zapfsaeule mit 93 Oktan Benzin weit und breit ist, warte ich halt. Je weiter ich nach Osten in Richtung Ulan Bator komme , umso besser wird die Piste. Teilweise ist es sogar eine richtige Strasse, asphaltiert und so. Auch wird es immer einfacher den Weg zu finden, da die meisten Fahrzeuge nach Ulan Bator unterwegs sind, oder von dort kommen. Motor und Fahrwerk meiner Tenere sind einfach super, nur muss ich auch heute eine verlorene Schraube ersetzen. Dabei gehoert die Kontrolle der wichtigen und unwichtigen Schrauben schon zum Alltag, aber die Strecke hier fordert einfach ihren Tribut.
Bis zum Dunkelwerden fahre ich dann ueber Schlagloch- und Waschbrettpisten in Richtung Tossenzengel, komme aber sehr gut vorwaerts. Vor Tossenzengel muss ich mich dann durch einige Passagen mit lockerem Tiefsand kaempfen, aber die Tenere laesst sich super fahren - obwohl der Hinterreifen fast gaenzlich abgefahren ist.
Gegen Mittag treffe ich auf Vince, einen belgischen Fahrradfahrer, der von Peking hierher geradelt ist. Er erzaehlt eine Geschichte von betrunkenen Mongolen, die ihn beim Zelten zu Pferd angegriffen haben und um ihn herumgeritten sind wie die mongolischen Reiterhorden im dreizehten Jahrhundert. Ein Lachen kann ich mir nicht verkneifen.
Als ich mein Zelt aufbaue ist es schon dunkel und nach einem einfachen Abendessen (Fertignudeln was sonst ?) schlafe ich sofort ein.
Tagebuch: 19.Juli 2001 - bei Tossenzengel bei Tchetcherleg
In Karakorum mache ich dann ein Nachmittagschlaefchen im Schatten des Kassengebaeudes einer Tankstelle und trinke mehrere Flaschen uebel schmeckender Limonade. Hilft nicht, mein Wassersack ist leer und die Tankstelle hat keinen Wasseranschluss also Limonade und mongolische Cola um meinen Wasserhaushalt wieder ein wenig in die Reihe zu bringen.
Morgens ist mein Zelt von einer Herde Ziegen umstellt und ich kann den Hirten von weitem rufen hoeren, er spricht mit den Tieren und
Von Ulan Bator bin ich noch ungefaehr dreihundert Kilometer entfernt und die Strasse ist asphaltiert und gut, also werde ich wohl morgen
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dort sein. Doch die Fahrt seit Otgon hat viel Kraft gekostet und ich bin Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen und berichten stolz von ihrer irgendwie ziemlich ausgelaugt und Fertignudeln jeden Tag sind auch Schlacht mit Behoerden und buddistischen Moenchen. nicht die beste Diaet. Mit einem leichten 'Schwipps' schlafe ich auch heute wieder frueh Am spaeten Nachmittag kommen mir dann zwei Motorradreisende ein. entgegen. Der deutsche Haiko auf einer Yamaha XT600 und der Daene Bjarke auf einer BMW R100GS. Wir beschliessen sofort Tagebuch: 23.Juli 2001 - Ulan Bator gemeinsam zu campen und fahren zusammen auf eine Anhoehe, auf der wir gut zelten koennen. Bis spaet in die Nacht erzaehlen wir Zum Sonntagsfruehstueck gehen Markus und ich, besser gesagt Reisestories und ich bekomme einige Tipps fuer meinen Weg nach humpelt Markus auf Kruecken und ich gehe, in ein nahegelegenes Vladivostok, beide sind von Europa dorthin gefahren und jetzt auf oesterreichisches Restaurant mit Sissi Bildern an der Wand und dem Rueckweg und machen einen kurzen Abstecher in die Mongolei. Wiener Schnitzel auf der Speisekarte. Eine Bratwurst mit Roestkartoffeln (kein Vergleich mit den Werner Wuerstchen von vor Mein Entschluss steht seit heute fest, ich werde nicht mit Markus vereinigen Tagen) ist genau das Richtige fuer ein ausgiebiges suchen nach China einzureisen, sondern ich werde zurueck nach Fruehstueck. Sibirien fahren und dann weiter nach Vladivostok. Sibirien hat mir einfach zu gut gefallen und ich habe zu wenig Zeit dort verbracht. Zurueck im Hotel lerne ich zwei Kiwi Maedels kennen, die gerade von einer zweiwoechigen Jeeprundreise zurueck sind. Wir verabreden uns fuer den Abend auf ein Bier. Nachmittags versuche ich dann nochmal Sonnencreme aufzutreiben, aber vergebens. Es gibt in den Geschaeften alle erdenkliche Kosmetik, aber ich bin zu bloed Tagebuch: 21.Juli 2001 - bei Raschant - Sonnencreme zu finden. Also nicht, werde ich also in der Steppe mal wieder einen Sonnenbrand im Gesicht bekommen, schlechte Ulan Bator Aussichten. Morgens fruehstuecken wir dann in einem kleinen Restaurant an der Strasse zusammen (Danke, Bjarke fuer die Einladung) und machen noch einige Abschiedsfotos. Dann fahre ich weiter nach Ulan Bator und die beiden weiter nach Karakorum. Als ich einen LKW ueberholen will, draengt dieser mich von der Strasse, da er ploetzlich auf die linke Spur faehrt um einem Schlagloch auszuweichen. Doch ich behalte die Kontrolle ueber das Motorrad und bremse auf dem unbefestigten Randstreifen, der zum Glueck vorhanden ist an dieser Stelle. Mongolen fahren ungefaehr so Auto, wie Neandertaler mit einem Mobiltelefon umgegangen waeren. Was ist also die Lehre aus diesem Ueberholmanoever ? Immer hupen bevor ich ueberhole, wie ich es sonst ja auch tue, aber heute mal wieder verpennt habe. Fehler die schnell boese enden koennen. Nachmittags bin ich in Ulan Bator, nach vier harten Tagen ueber 1200km seit Otgon. Ich bin ziemlich fertig und brauche eine Pause. Die Tenere ist total verdreckt und hat vier Schrauben eingebuesst, der Hinterreifen ist blank in der Mitte und an den Seiten von den vielen Steinen total ausgefranst. Markus liegt im Bett seines Einzelzimmers im Tsaluutschud Hotel mit Gips un seine neuen Kruecken stehen neben dem Bett. Also ich mein Gepaeck ablade kommen Leo, Iran und Tiffani, die brasilianischen Palomniks (Pilger), zu einem Krankenbesuch. Im Badezimmer stelle ich fest, das meine Augen von dem Strassenstaub ganz rot sind und ich dringend schlaf noetig habe. Es tut verdammt gut den Strassendreck abzuwaschen und in halbwegs saubere Kleidung zu schluepfen.
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Aus einem Bier werden dann viele, aus einem Wodka werden dann auch viele und ich torkele sturzbetrunken zurueck zum Hotel Markus hatte es vorgezogen frueh schlafen zu gehen.
Tagebuch: 24.Juli 2001 - Ulan Bator - Otgon Das Flugzeug geht sehr frueh und ich habe noch sicher einen Alkoholgehalt im Blut der jeden Verkehrspolizisten erschrecken wuerde. Markus meckert mich an, ich solle gefaelligst aufstehen, da ich seine einzige Moeglichkeit waere sein Motorrad nach Ulan Bator zu bekommen. Haette ich besser denken koennen mit meinem Brummschaedel, Chingis Wodka ist nicht zu empfehlen, waere ich sicher nicht geflogen nach diesem Meckerkonzert. Aber wer mich besser kennt, weiss das es bei mir morgens immer etwas dauert bis ich meinen Kopf einschalten kann, besonders wenn ich getrunken habe. Im Flugzeug bereue ich schon ueberhaupt in so einem Zustand zu fliegen, selbst die Stewardess bringt mir anstelle des bestellten Biers nur eine Sprite. Glueckwunsch Mika.
In der uralten Antonow kann ich dann aber doch eine Stunde schlafen und selbst die Zwischenlandung zum Auftanken verschlafe ich fast. Auch findet man nach einer Stunde suchen in Uliastaij mein Gepaeck wieder, so schlecht ist Miat - Mongolian International Airlines - gar nicht. Wenn es nicht die unverschaemte Nach dem Abendessen bringe ich noch die Tenere zu Enkhtur in die Diskriminierung von Auslaendern bei den Ticketpreisen gaebe. Fuer Motorradgarage, da ich keine Lust habe morgen wieder einen neuen den Flug musste ich 124 US Dollar bar bezahlen, ein Mongole zahlt nur 17 US Dollar fuer den gleichen Flug, was auch mehr der Leistung Tankdeckel zu organisieren. Todmuede schlafe ich auf dem Fussboden von Markus Einzelzimmer sofort ein als ich die ueberreiz- entspricht die man geboten bekommt. Mongolen ! ten Augen schliesse. Ins Stadtzentrum von Uliastaij, oder soll ich besser sagen in den Dorfmittelpunkt, nimmt mich dann jemand vom Flughafenpersonal Tagebuch: 22.Juli 2001 - Ulan Bator mit. Es ist Mittag und bis Otgon sind es ungefaehr fuenf Stunden mit dem Jeep, mit etwas Glueck kann ich es also heute noch dorthin Morgens mache ich einige Besorgungen, doch ich kann keine schaffen. Sonnencreme finden, da meine in der Tasche ausgelaufen ist brauche ich dringend neue. Die Fahrer der Jeeps wittern ein saftiges Geschaeft als sie mitbekomAuch Markus hat noch nirgendwo Sonnnencreme zu kaufen gesehen, men, dass ich nach Otgon will. Die Preise sind zu beginn der auch die Apotheke hat keine. Aber sonst kann ich alles einkaufen was Verhandlungen mal wieder unverschaemt, doch je laenger ich warte ich fuer die zweite Tour durch die Steppe wohl brauchen werde. und je mehr von ihnen ich frage um so geringer werden sie. Nach Am Montag morgen, also in zwei Tagen, wird ein Flugzeug nach einem ausgiebigen Mittagessen und einem Verdauungsspaziergang Uliastaij gehen und mich wieder in mitten der sind die Preise schon fast dort wo ich sie haben will. Und mal wieder Steppe absetzen. laesst mich mein Glueck nicht im Stich, ein Fahrer aus Otgon erkennt mich wieder und fragt sofort wie es Markus geht. Er faehrt nach Nachmittags sind Markus und ich bei unseren Pilgerfreunden zu BBQ Otgon und obwohl sein Jeep schon voll ist findet er noch einen Platz und Bier eingeladen - genau was ich fuer mich. jetzt brauche. Danke Palomniks. Fleischreste und Knochen verfuettern wir an die unzaehligen Falken, die unseren Grill umfliegen. Es ist Die Abkuerzung durch die Berge, die er dann nimmt wuerde ich alleiein netter Nachmittag, sonnig und gemuetlich bei netten Geschichten ne nie finden und werde wohl auch morgen die einfachere Strecke ueber die Reisen die hinter uns liegen und die noch kommen werden. fahren. Am fruehen Abend in Otgon angekommen laed mich der Irgendwie haben es dann die Pilger auch geschafft eine einjaehrige
Fahrer in seine Jurte ein und seine Frau bietet den traditionel gesalzenen Milchtee und einige mongolische Spezialitaeten an. Nach zwei Glaesern Wodka geht es dann gegen Mitternacht ins Bett.
Gepaeck und ohne den Motor laufen zu lassen durch den Fluss. Die Luftansaugung fuer den Motor liegt zu tief und so haette der Motor sicher Wasser angesaugt und ich haette ein Problem gehabt.
Tagebuch: 25.Juli 2001 - Otgon - bei Uliastaij
Kurz vor dem dunkelwerden treffe ich auf ein spanisches Paar, Joseph und Eva, auf zwei Pferden und Joseph hilft gerade einem total betrunkenen Isch Fahrer wieder auf sein Motorrad. Ich bin der erste Tourist, den die beiden nach mehr als drei Wochen in den Die Africa Twin steht dann noch dort wo ich sie hingestellt hatte, Bergen sehen und so beschliessen wir zusammen an dem neben der Jurte der Aerztin. Die ganze Kinderschar aus dem Ort ist nahegelegenen See zu campen. Als wir im Dorfladen noch einige zu meiner Verabschiedung gekommen und ich haette Otgon in guter Lebensmittel einkaufen und ich auf russisch die Produkte aufzaehle Erinnerung behalten. Wenn nicht der angetrunkene Mann der Aerztin, die ich haben will, verbessert mich Joseph und spricht fuer meine ploetzlich 20 US Dollar Parkgebuehren verlangt haette. Ungefaehr Ohren ein fliessendes Mongolisch. das Monatsgehalt der Krankenschwester. Annimiert durch meine Grosszuegigkeit dem Krankenhaus gegenueber, wollte er einfach Heute abend baue ich Markus Zelt auf, da ein Windschutz dringend auch seinen Profit aus dem reichen Auslaender schlagen. noetig ist, waehrend Joseph die Pferde traenkt . Zum Abendessen haben wir einen riessigen Topf mit Nudeln und Knoblauchsauce und Selbst wenn Markus fuer die Parkgebuehren haette aufkommen da es recht kalt wird am Wasser gehen wir frueh schlafen. Auch der muessen, denke ich nicht daran den reichen Auslaender zu spielen Tag heute hat an meinen Kraeften gezaehrt und fuer Morgen und finde eine Ausrede die Parkgebuehren nicht bezahlen zu mues- beschliesse ich einen laengeren Mittagsschlaf zu machen. sen. Den Betrag haette ich gerne der Aerztin fuer das Krankenhaus gegeben, doch sie ist natuerlich im Krankenhaus, sonst Tagebuch: 27.Juli 2001 - Taragat See - bei haette ihr Mann so eine Forderung auch nie gestellt.
Raschant
Fuer diese Fahrt habe ich mir vorgenommen die suedliche Route zurueck nach Ulan Bator zu fahren, ueberAltai und Bayanhongor. Ich habe bedenken wegen den Flussdurchquerungen und dem Tiefsand mit Markus seiner doch recht schweren Africa Twin. Zum Auftanken muss ich aber sowieso nach Uliastaij, und auch diesmal dauert es wieder laenger bis die Pumpe repariert ist und ich 93 Oktan Benzin bekomme. Die Piste nach Altai endet dann im tiefen Wuestensand, habe ich mich verfahren ? Altai ist nicht im GPS, doch auf der Karte ist eine Piste eingezeichnet, was ja bekanntlich nichts heissen soll. Nachdem ich zwanzig Kilometer durch tiefen Sand gefahren bin drehe ich um. Die Africa Twin macht ihrem Namen aber alle Ehre, sie laesst sich gut im Sand fahren was mich ueberrascht. Also dann doch wieder die noerdliche Route ueber Tossenzengel und Tchetcherleg und durch die Fluesse. Abends bin ich wieder in Uliastaij, zum vierten Mal jetzt, und etwas ausserhalb lege ich mich zum Schlafen einfach neben das Motorrad, da ich zu faul bin Markus Zelt aufzubauen. Als ich nach einem Schraubenschluessel zum Festziehen einiger Schrauben am Motorrad suche, finde ich ganz oben in seinem Gepaeck Sonnencreme, eine neue Flasche. Danke Markus, das Du mir nichts gesagt hast und ich mir die Hacken erfolglos abgelaufen habe. Um sein Gepaeck etwas zu reduzieren beschliesse ich eine Dose RED BULL (!!!!!!), die ich neben seiner Schlafmatte finde, zu trinken. Was ich besser nicht getan haette, den mir wird fast sofort schlecht. Ein Blick auf das Verfallsdatum laesst meine Augaepfel gegen die Brille springen - ueber zwei Jahre abgelaufen !!!! Wieso schleppt jemand soetwas auf einer Motorradreise mit ??
Tagebuch: 26.Juli 2001 - bei Uliastaij - Taragat See
Morgens weht ein starker Wind und es ist schwer das Zelt alleine zusammen zu legen, doch Joseph hilft mir und nach einem kleinen Fruehstueck fahre ich weiter. Joseph und Eva wollen noch einen oder zwei Tage am See bleiben, doch mir ist es entschieden zu kalt und auch sind Regenwolken am Himmel zu sehen. In Tchetcherleg esse ich zu Mittag und tanke voll. Mein Vorhaben fuer einen laengeren Mittagsschlaf vergesse ich aber. Je besser die Strasse wird um so mehr Spass macht es die Africa Twin zu fahren, da die Federung wirklich gut ist und auch die Leistung mehr als ausreichend. Abends nach ich weiss nicht wievielen Kilometern, aber nach zu vielen, schlafe ich nur neben dem Motorrad hinter einer Huegelkette noerdlich der Strasse.
Tagebuch: 28.Juli 2001 - bei Raschant Ulan Bator Kurz nach Sonnenaufgang stehen vier Mongolen neben meinem Schlafsack und bevor ich noch aufgestanden bin, wuehlt einer schon in meiner offenen Tasche. Es helfen nur einige laute Schimpfwoerter, um deutlich zu machen, dass sie mich stoeren. Sie verstehen ueberraschend schnell und galoppieren in die Steppe davon. Die verbleibenden Kilometer nach Ulan Bator fahre ich am Vormittag und sitze zum Mittagessen in dem chinesischen Restaurant neben dem Tschaluschuud Hotel, als Markus auf Kruecken reinkommt. Diesmal bin ich 1300km in weniger als vier Tagen gefahren, was bei den Pisten in der Mongolei eindeutig zu schnell ist. Die Entscheidung nach Sibirien zurueck zu fahren hatte ich schon vor einigen Tagen getroffen und auch das Geld fuer mein Zugticket nach Peking hatte ich dann fast vollstaendig zurueck bekommen. Die Reise mit Markus wird also hier enden, ich habe ihm geholfen sein Motorrad zurueck nach Ulan Bator zu bekommen und auch sonst einiges fuer ihn getan. Er hat jetzt ausreichende aerztliche Versorgung und kann sich alleine um seine Weiterreise kuemmern.
Frueh geht es weiter. Die Strecke ist natuerlich jetzt einfacher zu fahren, da ich sie kenne und mich nicht staendig verfahre. Bei Tossenzengel stuerze ich im Sand und selbst nachdem ich das Gepaeck abgeladen habe schaffe ich es nur mit Hilfe eines Mongolen die verflucht schweMorgen werde ich anfangen an meiner Tenere zu arbeiten und alles re Africa Twin wieder aufzustellen. Ich fluche und schimpfe und wuerde am liebsten die Haelfte von Markus fuer die Etappe durch Sibirien und den Fernen Osten Russlands bis nach Vladivostok herzurichten. Gepaeck einfach liegenlassen. Der Tank von Markus Bike ist gross genug um nicht einen Tropfen 76 Oktan Benzin tanken zu muessen - aber fast 40 Tagebuch: Schlußbetrachtungen Liter wiegen natuerlich auch. In Tossenzengel will mal wieder ein Mongole das Motorrad kaufen, doch also ich ihm einen Preis von 10.000 US Dollar vorschlage beginnt er bei 1.000 an zu handeln und ich winke nur ab. Und so geht es weiter, ich finde den Weg schnell und komme heute schnell vorwaerts. Auch schaffe ich es die erste der beiden Flussdurchquerungen zu umfahren und bei der zweiten schiebe ich mit einigen Mongolen das Motorrad ohne
Die Mongolei ist ein weites urspruengliches und karges Land, die Menschen sind im Grunde genommen freundlich und einfach. Leider hat der Tourismus ihre Art Fremden gegenueber veraendert und ich konnte oft die Dollarzeichen in ihren Augen sehen, wenn sie auf mich trafen. Dies gilt besonders fuer Orte in denen viele Touristen sind, wie Tchetcherleg, Karakorum und Ulan Bator. Auch haben die Motorraeder dazu beigetragen in mir den superreichen Touristen zu sehen, der es sich sogar leisten kann sein Motorrad von weit her mitzubringen.
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Ein Fahrrad oder ein Pferd sind sicher besser geeignet den Menschen naeher zu kommen und die Mongolei von einer anderen Seite kennenzulernen. Die Mongolen, die ich getroffen habe, besitzen absolut kein Verstaendnis fuer Technik und mit einem Problem am Motorrad waere ich sehr alleine gewesen. Die Ausnahme bildet natuerlich Enkhtur Sambuu. Es ist fuer die meisten Mongolen nicht verstaendlich, wieso jemand eine Privatsphaere braucht und selbst im Krankenhauszimmer ging es zu wie in einem Taubenschlag und in der Nacht mussten wir die Tuer verbarikadieren. Fuer Rundreisen in der Mongolei ohne Fuehrer ist es absolut notwendig in Ulan Bator eine Strassenkarte mit kyrillischen Schriftzeichen zu kaufen, und wer kein kyrillisch lesen kann braucht natuerlich zusaetzlich auch eine Karte mit lateinischen Buchstaben. Die Karten sind gut und im 'State Department Store' erhaeltlich. Trotzdem weichen die Namen auf der Karte von den Schildern manchmal deutlich ab, mit Schildern meine ich natuerlich Ortsschildern, es gibt so gut wie keine Wegweiser. Die Mongolen sprechen die Orte nicht so aus wie sie geschrieben werden, oder ver- Zeltlager in der Mongolei stehen mich zumindest nicht wenn ich sie ausspreche, aber sie koennen die kyrillischen Buchstaben auf der Karte lesen und wissen dann meist sofort, wohin man will. Bei den Staedtenamen in meinen Reisetagebuch habe ich groesstenteils auf einen deutschen Reisefuehrer zurueckgegriffen, da dort die Uebersetzungen am Besten waren, wie ich fand. Zu den Problemen, die ich bei der Ein- und Ausreise mit dem Motorrad hatte werde ich in meinem Sibirienbericht naeher eingehen. Nur soviel will ich schon sagen, mit mongolischen Behoerden zu tun zu haben ist ein Alptraum und ich bin fast im Gefaengniss gelandet. In Ulan Bator bin ich dann nach der Rundreise laenger geblieben als ich eigentlich wollte. Dies hatte mit der Visaagentur zu tun, die sich um mein Russlandvisum gekuemmert hat und einen Fehler mit dem Datum gemacht hat. So musste ich halt warten bis das Visum gueltig wurde. Um die Agentur Legend Tours und um Tatjana wuerde ich euch empfehlen einen grossen Bogen zu machen, wenn ihr einmal in die Lage kommt ein Russland Visum in Ulan Bator zu benoetigen. Markus Urech hatte es nicht fuer noetig gehalten mir dafuer zu danken sein Motorrad nach Ulan Bator zurueck gefahren zu haben und besass sogar die Frechheit mir 100 US Dollar fuer meine Muehe anzubieten, was mich sehr veraergert hat. Grosse Worte habe ich gar nicht erwartet, mich zu einem Bier einzuladen haette voll und ganz Mongolische Kühe ausgereicht. Mir wurde auch schnell klar nachdem er sein Motorrad sicher in Ulan Bator hatte, dass er soetwas nicht fuer mich getan haette. Aber was soll es, ich habe ihm ja freiwillig geholfen und er hat meine Hilfe gebraucht. Und viel zu lernen hat er auf seiner weiteren Reise sicher noch, auf das mansich in der Schweiz nicht vorbereiten kann. Und 'Danke' zu sagen habe ich auch schon mal vergessen, oder Bernd ? Mika Kuhn
Die Tenere in Bochum vor der Abfahrt
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Sturz in Laos
Begenung in Thailand
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Bergwandern im Himalaya
Offroad in der Türkei
Pyramiden von Gizeh
Hauptstrasse bei Moskau
Pakistan
In den Bergen von Nepal
Bergstrasse in Indien
Bergstrasse in Indien
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www.andrali.de Zusammengestellt von André Thommes