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Reallexikon
(038)902/904 IiIl!IIlIIIIIIIreaV.2
der Assyriologi~4422 Unter Mitwirkung zahlreicher Fachgelehrter herausgegeben von
Erich Ebeling aord. Prof. an der Univ. Berlin
und
Bruno Meissner ord. Prof. an der Univ. Berlin
Z weiter Band Ber-Ezur und Nach träge Tafel 60-63
Walter de Gruyter & CO. vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung - J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung - Georg Reimer - KarlJ. Trübner - Veit & Comp. Berlin und Leipzig 1938
B
Unveränderter photomechanischer Nachdruck 1978
(Fortsetzung)
Ber, Gottheit noch undurchsichtigen Charakters. Die mehrfach nach Schroeder KAVI, Nr. 63, KoI. I, Z. 7 aufgestellte Gleichung dbit (?)-gi (?) = dbe-ir ist falsch (s. Weidner AK II, S. ro), daher besteht keine Beziehung zu dem Feuergotte Bilgi-Gira-Nusku. Deshalb ist es verfrüht, den Namen als akkadisch zu verstehen und mit 'Glut' o. ä. zu übersetzen (von einem Stamme, der dem hebr. "\:I\::l entspricht). Nach Schroeder a. a. O. Nr. 42, KoI. II, Z .. 23 gehört B. zu den Göttern des Tempels der IStar assuritu in Assur. In der Opferliste KAVI Nr. 174, Z. 13 erscheint B. als Mt sarri neben der IStar von Arba'il der BeIit balati und anderen Gottheiten: Er erhält Vögel als Opfer. Ein weiterer Beleg in Götterlisten ist KAVI Nr. 72a, Z. !Of., s. auch Br. 1561 und BA II S. ~67. ~n EN der mittelassyrischen PerIode finden wir B. ziemlich häufig(s. z. B. KAJI Nr. 6, 24, 28; 8,26; 147, Ebeling. 27. 35 und öfter). Ber~aiate, Ort, in einer assyrischen Geschäftsurkunde erwähnt. J ohns ADD, Nr. 64, Vs. Z. 6. Ebeling. Berapsä, Ortschaft in der Provinz .g
Ebeling.
Berg der Erde, des Sonnenaufganges und des Sonnenunterganges s. Kos-
mologie.
ISBN 3 11 004450 1 © 1938/78 -Py \Valter de Gruyter & Co" vormals G.
J. Göschen'sehe Verlagshandlung . J. Guttentag,
Verlagsbuchhandlung. Georg Reimer' Karl
J. Trübner' Veit
& Camp., Berlin 30
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Bergkristall. Nach Layard Niniveh and Babyton S. 148 benutzte man Linsen aus Bergkr. vielleicht als Vergrößerungsgläser. Es ist nämlich in den Ruinen von Kalab eine Linse aus B. gefunden worden, die eine konvexe und eine ebene Seit~ zeigt. Über Schmuck aus Bergkristall s. Reuther IvB S. 269. Ebeling. Reallexikon der Assyriologie H.
Bergsalz s. Salz. Bergwerk. Arbeit im B. scheint man
in Babylonien nicht gekannt zu haben. Wie die Assyrer zu den Bodenschätzen ihres Landes gelangt sind, ist noch nicht klar. Die Stelle, in der Sargon H. über den Fund von Kupfer, Magnesit und anderem redet, ist leider lückenhaft erhalten. Sarg. A~n., Z. 199ff. = Winckler Sargon, S. 34; Melssner BuA I, S. 265. Ebeling.
Bari, F. (ametu) von !jasabu* zur Zeit der El-Amarna-Briefe. Knudtzon VAB I1, Nr. 174, Z.3'. Ebeling.
Ber:mudarmniq, Bernadin s. Epo-
nymen. Bernstein. Unter dem Tempelturm von Assur in archaischen Schichten und in G~äbern in der Innens.tadt von BabyIon smd Perlen aus B. mIt einem Durch~esser von 9 bis 19 mm gefunden worden. Uber die Herkunft dieses B.s ist nichts bekannt, MDOG Nr. 54, S. 48; Reuther IvB S. 32, 2U, 223, 264 (s. Tf. b 95, 239i). Ebeling.
Berossos. Bn(!wa(a)6q (Bf;(}waoq, Br;ewaoq, Bf;(}oaoq; lat. Berossus, seltener Berosus, Seneca: Berosos) - die Form mit doppeltem 0 offenbar die bessere auch von dem Namensträger selbst gebrauchte - , verfaßte Baßv2wywxa oder Xa2bai'xa in 3 Büchern und widmete sie nach Juba (Tatian adv. Graecos c. 37. p. 38 Schwartz) dem Seleukiden Antiochos I. Als Mitglied der Priesterschaft des BelMarduk kann er - ein grundlegender Gesichtspunkt -nichts gelehrt und überliefert haben, was mit den Vorstellungen und Traditionen der Priesterschaft in Babyion im Widerspruch stand, also weder die Lehren anderer Priesterschaften selbst älterer Städte, sofern sie mit denen
BEROSSOS. der Priesterschaft von Babyion im Wider- dem sein Vater Naßov1la16aaoeo,; V)' r t spruch standen, noch auch Tatsachen, €y ~ltx[q, p..ee'fj uya rij,; 15VYo.pew,; andie auf das Zugeständnis hinausgelaufen vertraut, also offenbar, da Nebukadnezar wären, daß Babyion und sein Hauptgott noch 43 Jahre regierte, im Sinne von BEnicht von Anfang an die erste Rolle in ginn des Mannesalters = fjß'fj gebraucht. Babylonien gespielt hatten. Berossos' Also war B. nach griechischer VorstelEinstellung war also die stadtbabylo- lung mannbar, d. h. 18jährig, in irgendnische ("stadtbabyl. "), die sich mit der einem Jahr von Alexander des Großen reichsbabylonischen großenteils, aber kei- Regierung in Babyion. (331 -324/3 neswegs durchweg, deckte. Auch hielten v. Chr.), woraus die obige GrenzbestimEine die Babyionier und mit ihnen die Bels- mung für seine Geburt folgt. priester - abgesehen von einem später weitere Einengung wird sich uns sogleich entwickelten und nicht nachhaltigen ergeben. Antiochos, dem er sein Werk Gegensatz betreffs des Wiederaufbaus nach Juba widmete, war der dritte legides Marduktempels Esaggil zu time Nachfolger Alexanders des Großen, Alexander dem Großen. Er wurde die Zeiten des Arrhidaios-Philippos III. als Befreier vom persischen Joche be- (in Babyion 323/2-318/7) und des Antigrüßt: irgendwelche Zugeständnisse an gonos (317/6-312/r) gelten Berossos als das Perserturn sind also bei Berossos aus- illegitim. Erster berechtigter Nachfolger geschlossen. So kann auch in der eigenen ist ihm Alexander II. 323/2-312/1, dem griechischen Wiedergabe seines Namens 2. Seleukos 1. 3II/10-280/79 nach der unmöglich Persisches berücksichtigt sein, ·babyl. Seleukiden-Ära und dem 3. Anund altpers. Nadita-Bera für babyion. tiochos 1. als Mitregent seines Vaters Nidintu-Bel (Beh. & r6ff.) nicht zur Er- 293/2-280/79, allein 279/8-261/60 folgte. Die Abfassungszeit des Werkes, das klärung des r in B'fj(Jwaao,; unter der Voraussetzung einer Grundform B el- auch Astronomisches umfaßte - (eine U$ur '(0) Bel schütze' oder Bel-u$$ur gesonderte astronomische Schrift ist [so u. (Permans. II I von "I::;:~) "Bel schützt" S. 4] mit nichten anzunehmen), - , muß (Weiß bach bei Schnabel Berossos S.5) zwischen dem Regierungsantritt Antioherangezogen werden. Babyl. Bel wird chos' 1. und B.s Übersiedlung nach Kos griechisch stets mit B'fjA oder BeA, nie mit liegen. Diese wird zweifelsfrei (gegen Bije wiedergegeben. Der Forderung Leh- Richter und Schwartz) bezeugt bei mann-Haupts Neue Studien zu Berossos, Vitruv De Architectttra IX c. VI 2. Diese Übersiedlung nach Kos kann Klio XXII Heft 1/2, 1928, S. 125-160 (L.-H.), daß auf Bel in dem Namen ein (gegen Schnabel) nicht "kaum nach 280" mit r beginnendes Element gefolgt sein gesetzt werden, woraus folgen würde, müsse, dem sich dann das vorausgehende daß B. sein Werk dem Antiochos als Mitl assimilierte, wird durch Zimmerns Hin- regenten seines Vaters Seleukos gewidweis auf die häufigen, mit re'u gebildeten met hätte. Es ist unmöglich, daß B. N amen entsprochen: zugrunde liegt *B el- sein Werk dem jungen Mitregenten, re'u-ssu 'Bel ist sein Hirf, vgl. bes. mochte er immerhin die oberen Satrapien Bel-re'u-sunu und Addu-r§'ussu (L.-H. verwalten und in Babyion residieren, sub 2). - B.s Geburtsjahr bestimmt unter Ausschluß seines Vaters gewidmet haben sollte. Hätte aber die Widmung sich nach Alexander Polyhistor (fr. I Schn.: Euseb. chron. ed. Karst S.6, an Seleukos und Antiochos gelautet Z. 14ff. = Synkellos ed. Dindorf p.50, eine Formulierung, wie sie durch die 1. I sqq.): "Berossos sagt .. " er habe keil inschriftliche Formulierung der J ahgelebt seiner ~Atx[a nach zur Zeit Ale- resdatierungen bei Mitregentschaften an xanders, des Sohnes Philipps", auf die die Hand gegeben wurde - , so hätte Zeit ungefähr zwischen 350 und 340 v.Chr. auch J uba beide Herrscher als Empfänger Denn ~Atx[a, das griech. verschiedene der Widmung genannt. Diese muß also Bedeutungen hat, wird bei Berossos zunächst nach 280/79, genauer wohl (frgm. 54 Schn.) von Naßovxo15e6aaoeo,;, frühestens im Jahre 279/8, als Antiochos'
BEROSSOS. erstem vollen Regierungsjahr erfolgt sein. Doch können wir noch weiter kommen. Es ist ganz richtig, "daß der Widmung der BaßvAWytaXo. eine hohe historische Bedeutung innewohnt" (Schnabel). Aber das Werk ist nicht ein "Dank" für "die Babyion und seiner einheimischen Bevölkerung freundliche Politik", die durch einen Wiederaufbau Esaggils vor 280 bekundet worden wäre, und es war falsch, wennSchna bel 1923 schrieb : "Wannaber Esaggil von Antiochos restauriert worden ist, erfahren wir nicht genau. " Im Gegenteil, wir wissen von zwei verschiedenen Ansätzen zu einem sOlchen Wiederaufbau aus den Jahren 37 S.A. (275/4) und 43 S.A. (269/268). Der erste Versuch erfolgte im Zusammenhang mit den Vorbereitungen zum ersten syrischen Kriege und kam durch den für Antiochos unglücklichen Ausgang dieses Krieges nicht über die Vorstadien hinaus (Urkunde aus· 38 S. A., aus der sich die Bestimmung des 1. syr. Krieges ergibt). Diese Bemühung um den Wiederaufbau von Esaggil hing mit den gegen Ägypten als zeitweiligen Besitzers von Coelesyrien undPhönizien gerichteten Ansprüchen auf die Weltherrschaft, auf die ßaatJ..eia 7:ij,; ':Aafa,;, im Hinblick auf die Wiedergewinnung der syrischen Lande zusammen. Berossos ist es augenscheinlich gewesen, der Antiochos vielleicht zunächst schon persönlich, dann in seinem Werk und durch seine Darstellung auf die schon Alexander dem Großen bewußte Bedeutung der an den Tempel Esaggil geknüpften Ansprüche auf die Weltherrschaft hinwies als auf ein Kampfesmittel gegenüber den Weltherrschaftsansprüchen der Ägypter, die sich an den Kult des aus dem ägyptische!} Osiris-Apis und dem babylonischen r.,a sar-apsi synkretistisch gestalteten ägypt. Reichsgottes Sarapis knüpfte (Lehmann-Haupt Emrvfl-ßwy für H. Swoboda S. 189, Anm. 61). B.s Werk war ein Hauptmittel, durch das B. auf die dergestalt in Abkehr von der väterlichen Politik BabyIon und dessen Priesterschaft freundliche und förderliche Haltung des Antiochos hinwirkte, und dieser erkannte das an, indem er die Widmung des Werkes annahm, vielleicht I
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auch dessen Abfassung förderte oder geradezu veranlaßte. Im Jahre 43 S.A. ergaben die Vorber~itungen zum chremonideischen Kriege eme neue Gelegenheit, die Scharte des 1. syr. Krieges auszuwetzen und die syrischen sowie die in jenem Kriege verlorenen kleinasiatischen Lande wieder zu gewinnen, welch letzteres großenteils gelingen sollte (Emrvp-ß. 161ff.). Deshalb, wie Antiochos' I. Borsippa-Inschrift von Adar 43 S.A. (März 268) bezeugt, erneute Vorbereitungen zum Wiederaufbau der babylonischen Tempel, sowohl Esaggils wie Ezidas in Borsippa (s. Seleukiden und L.-H. ,Neue Studien" [so S. 2] mit dem dort Zitierten). Der Versuch von 268 aber muß für B. völlig beiseite bleiben; denn zwischen 350 und 340 geboren, wäre B. 268 v. Chr. 82- bis 72jährig ge'Yesen. Vielmehr ergibt der unglücklIche Ausgang des I. syr. Krieges und das einstweilige Versagen der damit verbundenen spezifisch babyl., den Weltherrschaftsansprüchen Bel- Marduks und seines Vaters Ea sar apsi Rechnung tragenden Politik auch die bisher vermißte plausible Erklärung für die Übersiedlung des B. aus demseleukidischen auf das ptolemäische Gebiet, von BabyIon nach Kos. Dem Ratgeber und Urheber der erfolglosen Politik kann sehr wohl gegenüber dem enttäuschten Herrscher der Boden in Babyion zu heiß geworden sein, Antiochos sich einstweilen den Beispriestern wenig günstig, vielmehr der Wiederaufnahme der väterlichen , dem babylonischen Kultus abholden, Politik geneigt gezeigt haben, bis er dann 268 oder kurz zuvor doch wieder auf das 275/4 rätlich Erschienene zurückgriff. Somit müssen B.s Baßvlwytaxa spätestens 275 4 vollendet, seine Übersiedlung nach Kos nach dem Abschluß des 1. syr. Krieges (273/2) erfolgt sein. Da nun B., wenn er 350 geboren, um 275 bereits 75 Jahre alt gewesen wäre, so haben wir innerhalb der oben gewonnenen Grenzen für seine Geburt 350-340 soweit wie irgend möglich herunterzugehen. Er wird nicht wesentlich vor 340 geboren, also 275 nicht allzuviel mehr als 65 gewesen sein.
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BEROSSOS.
Wir wissen nur von Einem Werk des Berossos, das höchstwahrscheinlich Ba· ßVAwpwxa betitelt war, wie Alexander Polyhistor, der einzige Autor, der das Werk selbst in Händen gehabt hat, es nennt, während es daneben auch als XaAbaixa (Josephos passim, Clem. Alex. fr. 58 a), als XaAOatxat lowQiat (Jos. Ant. X, S. 2I9, Ber. [Sehn.] fr. 54), als XaAOatX~ '{owe[a (Justin., Clem. Alex. fr. 58 a), als Xu},oa[a lOWe[U (Tatian) bezeichnet und mit ~ Tl]<; aeXat6r1Jw~ low(jwyQurpiu (Jos. c. Ap. I I9, § I34, Ber. fr. 54) umschrieben wird. Dieses Werk umfaßte auch die uns erhaltenen zahlreichen astronomischen Fragmente (so richtig Schnabel gegen J. D. G. Richter Berossos; C.Müller, A. v. Gutschmid Kl. Schriften IV, S.49I). Das Werk zerfiel in 3 Bücher. Über Buch I s. Gelzer (Julius Africanus n, I. Abt., S. 25f., vgl. Schnabel S. 26ff.): "Das zusammenhängende Exzerpt aus Polyhistor bei Eusebios" (S.6, Z.I4; 8,Z. 35 Karst = Ber. fr. I, 7, 8, I2 Schnabel) "zeigt, daß der chaldäische Belospriester mit vielem Geschick seinen barbarischen Stoff anordnete und den Griechen mundgerecht machte. Nachdem er über seine Person sowie seine Befähigung zur Schriftstellerei gerade über Chaldaeas Origines Auskunft gegeben, entwirft er eine geographische Skizze des Bodens, auf dem sich seine Erzählung bewegt, in knapper Kürze alles Bedeutsame treffend hervorhebend. Nun kommen die Anfänge der Kultur, welche der Fischmensch Oannes den tierisch lebenden Bewohnern des Landes übermittelt. Movers hat zuerst gesehen, daß dieser hochweise Kulturbringer ein Offenbarungsbuch sei TOP •Qapprrv :7leQt yepeik XUt :7l0AtTe[U~ Y(ja· 'ljJat . . . " (Vgl. auch Ed. Meyer Klio I903, In, S. I69). "Dem Oannes wird dann auch der Schöpfungsmythus in den Mund gelegt. Hätte B. nach Orientalenmanier sein Werk mit der Weltschöpfung begonnen, so würden die hellenistisch gebildeten Zeitgenossen dasselbe voll Verachtung als rerewo1J :Kat rpAvaQ[at beiseite gelegt haben. Durch seine geschickte" Anordnung "wird der Schöpfungsmythus in einer auch kritischen
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Geistern einigermaßen akzeptabeln Weise verwertet. Auch seine allegorischen Erklärungen der kosmogonischen und anthropogonischen Mythen zeigen das Bestreben, den gebildeten Hellenen sich gleichzustellen." In diesem ersten Buche waren im Anschluß an des Oannes Worte: ,Gegründet habe Belos die Gestirne und die Sonne und den Mond und die fünf Wandelsterne' auch die astronomischen Nachrichten (Ber. fr. I6-26 Schnabel) enthalten. Mit der ganz selbständigen Schilderung der Vegetation Babyloniens durch B. sind die. älteren Schilderungen des Hekataios, wie sie im wesentlichen unverändert bei Strabo XVI 20, I-8 C. 745 vorliegen und die von der des Hekataios abhängende, teils weniger als dieser gebende, teils über ihn hinausgehende bei Herodot.I I96-200 zu vergleichen (s. Lehmann-Haupt Festschr.f.HeinrichKiepert I898, S.30ff.; Griech. Gesch. bei Gercke-Norden nI2, S.83, Hermes Ln, I I7. S. 523, Anm. I). Für die Abgrenzung des zwei ten gegen das erste Buch ist entscheidend: "Dieses (die Erzählungen über yfj, IMAaooa, :7l(jWwY0'/-'[u, oveap6~ (Ber. fr. I, 7, 8, I2 Schnabel) hat B. im ersten Buche erzählt. Und im zweiten hat er die Könige, einen nach dem andern, darstellend beschrieben." Wenn es dann heißt: II(jwwp yeP8ot}m ßUOlUU 'AAWeOp (fr. 29, Schnabel [Polyh. apo Euseb., fr. 29b Synkellos danach]), also der erste mythische Urkönig genannt wird, so ist damit der Beginn des zweiten Buches deutlich gekennzeichnet. Das zweite Buch lief von den Urkönigen bis Nabonassar einschließlich. Es enthielt sicher: I. Die zehn Urkönige vor der Flut. 2. Den Flutberieht. 3. Die 86 vorgeschichtlichen Könige nach der Flut. 4. Die historischen Dynastien bis Nabonassar, vielleicht auch dessen 2 unbedeutende Nachfolger (Sehn. S. 23)· Die Namen der zehn Urkönige des Berossos lassen sich auf Grund der neugefundenen keilinschriftlichen Originallisten "durchweg in ihrer ursprünglichen einheimischen babyl. Gestalt erkennen, wobei sich allerdings herausstellt, daß doch allerlei Verschreibungen in den grie-
BEROSSOS. chisch überlieferten Namensformen noch über die eine und andere bereits früher angenommene Verschreibung hinaus - vorlagen" (H. Zimmern ZDMG I924, LXXVIII, S. 22, S. auch Artikel Urkönige). Die keilinschriftlichen Grundformen der Namen dieser Urkönige finden sich in den beiden Listen Weld-Blundell (W.-B.) 62 und 444 (Zimmern a. a. O. S. I9ff.). Auch betreffs ihrer Gruppierung in Dynastien bei Berossos erweisen sich diese Originallisten als förderlich (s. Zimmerns vergl. Zusammenstellung S. 26). Wenn Berossos die beiden ersten Könige nach Babyion versetzt, dagegen W.-B. 444 sie Eridu zuweist, so ist deutlich, daß bei Berossos die stadtbabyl. Auffassung vorliegt, die Babyion als älter hinstellen möchte, als es wirklich war. (Vgl. noch U. S. 6.) Eridu, die Heimat des Nationalhelden Gilgames, die Kultstätte des Ea, hat sicher ältere und begründete Ansprüche, als Heimatsort des Aloros-Alulim und des Alagaros zu gelten. Ich treffe hierin mit Langdon und Zimmern zusammen, die betonen, daß d:e BezeicJ.nung der zwei genannten als Könige von Subaru (W.-B. 62) da letzteres eng mit Eridu zusammenhängt; keine ernstliche Abweichung gegenüber W.-B. 444 bedeutet. Nr. 4-7 stammen nach Berossos, wie er uns bei Alex. Polyh. und bei Abydenos vorliegt, aus navußtßAa. Die Liste W.-B. 444, die nur acht Urkönige kennt, läßt ihre Könige 3-5, die den Nrn. 3 und 5---6 bei Berossos entsprechen, aus Badtibira stammen, in der Liste W.-B. 62, die zehn Könige kennt - von denen aber zwei einer Dynastie von Larsa angehörige Könige mit ihren Namen bei Berossos nicht vertreten sind, während dafür Ammenon (Ber. Nr. 4) und Amegalanos (Ber. Nr. 5) in ihr fehlen - , wird Bad-tibira, wie bei Berossos (Nr. 6) und W.-B. 444 (Nr. 5), als Heimat des Gott Dumuzi genannt, den alle drei als "Hirten" bezeichnen: W.-B. 444 U. 62 sumer. sib, Ber. :7lotp:fjP. Außer Dumuzi weisen W.-B. 62 (Nr. 6), W.-B. 444 (Nr. 3) aueh dem Enmenluanna Badtibira als Heimat zu. >
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Mit Langdon (Zimmern a. a. O. 20, Anm.4; 25 Anm. I) wird man IIavnßtßAa auf Badtibira zurückzuführen haben. "Und zwar wird sich" - sagt Zimmern - "die Sache so verhalten, daß dem Badtibira ursprünglich ein IIuvnßlQu entsprach, dies aber - unter Vertauschung von P mit B in IIuvnßlßa verderbt und alsdann in Anlehnung an ßtßAO~ zu IIavnßtßAa entstellt wurde." Vielleicht ist eher noch eine dittographische Wiederholung des B. IIuvnßtßeu anzunehmen, und dann - ev. mit Anlehnung an ßißAO~ - der bekannte lautliche Wandel von e zu A. erfolgt. "Möglicherweise spielte auch noch mit hinein" (vgl. KAT 3, S. 532), "daß Sippar die Stadt des EnmendurankiEuedoranchos (W.-B.444, Nr.7, W.-B.62, Nr. 8, Ber. Nr. 7) volksetymologisch m. sipru 'Sendung, Schriftstück' zusammengebaut und dies dann ß{ßAO~ übersetzt wurde. - Das übereinstimmende Zeugnis der beiden keilinschriftlichen Listen, die den letztgenannten König aus Sippar, nicht mehr aus Badtibira stammen lassen, legt es nahe, für Berossos Nr. 7 ebenfalls statt *navnßt(ja vielmehr Sippar einzusetzen. - Ber. Nr. 8 und 9 Amempsinos, Opartes und somit auch Nr. IO, des letzteren Sohn Xisuthros, "bilden bei Ber. eine Dynastie von Larancha. In W.-B. 62 gehörte nur dessen Nr. 7 (Ensibzianna) Larak an, desgleichen in W.-B. 444 nur dessen Nr. 6 (Ensibzianna) Larak a~, während Nr. 9 und IO von W.-B. 62 (Suruppag), Sohn des Uburtutu, undZiusuddu aus Suruppak stammen" und ebenso Nr. 8 von W.-B. 444 (Uburdudu) aus Suruppak hergeleitet wird, "wie ja ebenso auch der Sintflutheros des Gilgames-Epos Utnapistim ruqu (d. i. Ziusuddu),.,ßer Sohn des Ubartutu, der Mann aus Suruppak, ebendahin gehört. Auf Grund hiervon" wird auch "bei B. für dessen Nr. 9 (Opartes) und implicite auch Nr. IO (Xisuthros) an Stelle von Larancha vielmehr Suruppak herzustellen sein." Wir gewinnen also für Berossos' zehn Urkönige folgende fünf Dynastien: I. Babylon (in Wahrheit Eridu) Nr. I und 2. II. lTavnßtßAa - Badtibira Nr. 3 -7·
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BEROSSOS.
III. Sippar Nr. 7. IV. Larancha-Larak Nr. 8. V. Suruppak Nr. 9 und 10. Was die Heimat und die Einstellung der drei Listen der Urkönige angeht, wie sie sich in den abweichenden Angaben über die Herkunft der ersten Dynastien dieser Urkönige bekundet, so ist die Liste W.-B. 444, die der I. Dynastie Eridu als Ursprungsort zuweist, nach den ältesten Vorstellungen orientiert; in W.B. 62 mit der an zweiter Stelle eingeschobenen Dynastie von Larsa sprechen die Ansprüche der Priesterschaft von Larsa zu uns - die nur nicht "wagte", gleich die erste Dynastie" von ihrer alten Stelle abzusetzen"; Berossos dagegen gibt, wie das zu erwarten war, die in dieser Hinsicht irrigen "stadtbabyl." Anschauungen und Ansprüche der MardukPriesterschaft wieder (oben S. 2 . Auch die "Regierungs" -Zahlen und ihre Summen werden in allen drei Listen abweichend angegeben. Eine runde Summe 120 Sar = 432000 Jahre hat nur B., W.-B. 444 gibt 67 Sar = 241200 Jahre, W.-B. 62 126 2 / 3 Sar = 456000 Jahre. (S. unten S.91.) Auf diese zehn vorflutlichen Urkönige folgte in B.s zweitem Buch die Schilderung der Sintflut. Könige und Texte vor und nach der Flut kennen auch die Keilschrifttexte (V ~ 44 und z. B. Lehmann-Haupt Samassumukin U', Z. 18 = Streck VAB VII, S. 256 und 257, Z. 3f.). Kronos-Ea befiehlt dem Xisathros bei Ankündigung der Flut (Ber. fr. 341: Synkellos nach Eusebios) öui y(!ap}ta:lWY naYTwy a(!xa~ xal !liaa xal UACVT(i~ o(!v~ayra {}e7,yat tY no ASt
EA{}OYTa~ obY 7:OvTOV~ sk BaßvAWya 1'(1 TC tu L:tnnaeWY yeappara aYOeV~al ual nOASt~ noA.A.d~ u-di;oyra~ ual ts(!d aytÖ(!vopeyovq; nalw tntudaat l~'V Baßvlwya. B.s Sintflutbericht unterscheidet sich von dem keilinschriftlichen der Tafel XI des Gilgames-Epos
namentlich durch die "stadtbabylonisch ~" Einstellung mit ihrer Übertragung von Überlieferungen, die an südlichen Städten haften, auf Babyion (die Flut trifft den Xisuthros und die Seinen in Babyion, die Geretteten kehren wieder [naAty] nach Babyion zurück, und die alten Berichte der Weisen vor der Flut werden in dem Babyion benachbarten Sippar vergraben und wiedergefunden) und durch die vorgeschrittene Höhe der kultisch-religiösen Auffassung (Greßmann Gilgamesch-Epos I9II, S. 2I3ff.; L.-H. Neue Studien S. 135 f.). Auf den Flutbericht folgen in B.s zweitem Buche die 86 vorgeschichtlichen Könige, dann erst EV'YJxo(!Oq; - dies die bei Ael. Hist. animo XIl 21 fr. 41 [Schnabel] an Stelle von ~sv'YJXO(!O~ der Hss. durch A. V. Gutschmid korrigierte Namensform; Sehn. 268, 15 "Eii'i'JXo(!ovJ L:sv'YJXO(!OV codd. correx:" ist daher irreführend; Euseb. Karst 12, 18 [B. fr. 39 Sehn.] hat Evek<sios, zu korrigieren in Evek' oios nach Synkell. [B. fr. 39 b Schnabel] Ev~xotO;; - und sein Sohn Xwpaaß'YJAOq; waren. Hierzu Zimmern a. a. O. S. 31, Anm. 4 zu En-me-kdr als 2. Könige der Dyn. Uruk. I: En-me-kdr: "Var. En-me-ir-kar; so auch in der ,Legend of Enmerkar and L'lgalbanda' W.-B. 162 mit dem Zusatz: ,:König von Uruk, der Uruk baute'." Schnabel erblickt, wohl mit Recht, in diesem Enme(r)kar den Ev'YJXo(!o~ des Berossos. Beachte auch Gretlmann ThLZ 1905, Nr. 22, Sp. 586, der daselbst den vorletzten der Namen in der Reihe von Nimrod bis Abraham in den von Lewin herausgegebenen Scholien des Theodor bar Kön1 (bzw. mit Sachau Kewänai) "~'Ili schon mit EvrlXo(!Oq; zusammengestellt hat (es folgt dort als letzter o,':~ tll Var. b' l;Il;.l d.: wie Lewin selbst schon gesehen hat, rtAyapOq;, Gilgames). Bereits V. Gutschmid hatte ja (Kl. Schriften II 126) "den L:cv'YJXO(!Oq; bei Aelian" (s.o.), "den Großvater des Gilgamos, mit dem ersten nachsintflutlichen König des Berossos identifiziert. Sollte vielleicht auch XwpaaßrJlo~, irgendwie aus Gis-bil-ga-mes etwa mittels Umstellung (Ga-mes-bil) entstanden sein"?
BEROSSOS. Hierzu wäre Sammuges (Mar. Michael [Schnabel fr. 439J: Hammugios) aus Samas-mu-gina (Lehman'n[-Haupt] Samassumukin T. I, S. 16) zu vergleichen. In den keilinschriftlichen Listen geht der Dyn. Uruk I. noch die von Kis I. voraus, und die fünf ersten der zwölf Könige von Uruk I. heißen darin: I. Meski-im(Var. in)-ga-se-ir. 2. En-me-kdr. 3.dLugal-bdn-da. 4. dDumu-zi "der Hirte". 5. Gis-bil-ga-mes. - Die B. vorliegenden Listen begannen aho mit Uruk I. und setzten En-me-kar EV'YJxoeoq;, den Erbauer von Uruk, an die erste Stelle. Wenn Aelian den Gilgamos als Enkel, nicht als Urenkel des EvrlXo(!o~ nennt, so liegt darin eine der häufigen Zusammenziehungen vor, die schon altbabyl. begegnen (z. B. Naram-Sin "Sohn Sargons", während er in Wahrheit dessen Enkel, Sohn Manistusus war). Daß für die "stadtbabvl." Kunde oder Auffassung Kisch I. ~icht vorhanden war, ist lehrreich. Über den weiteren Inhalt von Buch II, die auf Chomasbel folgenden 84 vorgeschichtlichen Könige und B.s his tor. Könige bis auf N abonassar einschl. oder ausschl. s. unten zu B.s chronolog. System. Für Buch I und II bis Chomasbel einschl. ergibt sich nun, daß B. entweder mit den - oder gewissen "stadtbabyl." keilinschriftlichen Quellen sehr genau übereinstimmt oder doch nirgends in irgendwie ernstlicherem Widerspruch zu ihnen steht. Ganz das gleiche gilt aber auch für sein drittes, die Zeiten nach Nabonassar (ob. S. 4) umfassendes Buch. B.s Liste der Herrscher und ihrer Regierungszahlen stimmt aufs beste mit den anderweitigen ihn kontrollierenden Listen der babyl. Königsliste A, der "babyl. Chronik", dem ptolemäischen Kanon überein. Und was er über die Geschichte der einzelnen Herrscher berichtet, stimmt nicht nur zu unseren sonstigen keilinschriftlichen und den besseren klassischen Nachrichten, sondern bietet dazu die wertvollsten Ergänzungen. Seine Angaben erinnern Z. B. an Kämpfe Sinaheribs mit den Griechen in Kilikien (fr. 43, 43a Schnabel); sie erwähnen die Bauten
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und hydraulischen Anlagen des N abukodrossoros, darunter die hängenden Gärten für seine medische Gemahlin Amyitis (fr. 47, 47a, 48, 49 i. f.), mit speziellem Tadel gegen die diese und andere Wunderbauten sowie die Gründung Babylons selbst der Semiramis zuschreibenden 'EAA'YJYtUOl av"/rea
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BEROSSOS.
125, Z. 8-10). Dem· Alexander Polyhistor, der leider nicht ohne Eingriffe seiner Benützer vorliegt (s. unten), sind unsere umfassendsten und historisch wichtigsten Auszüge aus Berossos zu verdanken. Unmittelbare Benutzung des Berossos läßt sich nur noch für zwei andere bestimmt namhaft zu machende klassische Autoren nachweisen: Poseidonios und Juba. Die Stoa pflegte überhaupt enge Beziehungen zu Babyion (Schnabel 101) und so auch Poseidonios, ihr dem 2. Jh. v. Chr. angehöriger glänzender Vertreter, der Fortsetzer des Polybios (H. Diels Elementum S. II und, zunächst unabhängig von Diels, Sehn. S. 101, Anm. I). Für die astronomischen und astronomisch-chronologischen (z. B. die Weltzyklen) betreffenden Nachrichten aus B. kommt in erster Linie P.s MeTeW{}Oloytu~ OWlXelroOtr; in Betracht, ohne daß andere Werke von ihm, so IIe(]t "QUeavov und die 7ow{}[at ausgeschlossen wären. Aus Poseidomos haben dann Exzerpte aus Berossos übernommen Cicero, Diodor, Ps.-Epikur, Lucrez und im 2. Jh. n. Chr. noch Kleomedes. Wahrscheinlich durch Varros Vermittlung haben berossisches Gut aus Poseidonios entnommen: Vitruv (s. o. S. 2), Censorinus (3. Jh. n. Chr.) und Augustinus, aus dem Nachrichten aus B. zu Isidoros und über ihn zum Scholiasta Germanici gelangten. Die Fragmente des B. bei Seneca und Plinius gehen unmittelbar auf Papinius Fabinianus zurück, der gleichfalls von Varro aus Poseidonios athängig war. Zu erwähnen sind dann noch folgende z. T. weit in die spätbyzantinischeZeit hineinreichende Benutzerreihen : a) Poseidonios-Vetusta Placita-Aetios und von ihm aus einerseits PS.-Plutarch -Eusebios, andererseits Stobaios, b) Poseidonios-Anonymus anni 379 v. Chr. - Palchos und c) Pos. - Diodorus-Alexandrinus - Eudoros - Anonymi in Araturn isagoga Versio latina barbari (s. Schnabel Kap. V, S. 94ft) mit dem tabellarischen Schema der Benutzung des Berossos durch Poseidonios' Ausschreiber [So IIO]). König Juba von Mauretanien hat nach Tatian den B. bearbeitet, indem er
seine drei Bücher BaßvlwYtau&' in zwei IIe{}t 'AOOV(]{wv zusammenzog. Aus Juba schöpften Nachrichten des B. direkt Aelian und Tatian, beide 2. Jh. n. Chr., aus Tatian Eusebios und Clemens Alexandrinus, letzterer aber gleichzeitig aus einem früheren Benutzer des J uba, mutmaßlich Didymos. Auf ihn geht durch Pamphilos' Vermittlung das zurück, was Athenaios aus B. bietet, Hesychios hingegen benutzt den Pamphilos wohl durch Diogenians Vermittlung (Schnabel Kap. VII, S. 164 bis 171 mit Benutzungsschema S. 171). Daß hingegen Klitarch den B. benutzt habe, wie Schnabel in seinem auch als Diss. gedruckten III. Kap. unter Versetzung des Kleitarchos aus dem 4· Jh. v. Chr. in die Zeit zwischen 260 und 100 v. Chr. dartun wollte, war" wie Schnabel (S. 246) selbst erkannt hat, ein Mißgriff. Kleitarchs Alexandergeschichte lag bereits Ptolemaios vor, der in der seinigen gegen ihn polemisiert, und Ptolemaios 1. starb 283 oder 282 V. Chr. (J aco by RE2 XI, Sp. 622ff.; Ernst Meyer Klio 1927, XXI, Heft 2, S. I88f.). Für die bei Klitarch vorliegenden echt babylonischen Nachrichten sind zweierlei Erklärungen möglich, ohne daß man zwischen beiden so sicher entscheiden könnte wie Schnabel annimmt (S. 246): "Die Benutzung des Patrokles durch Kleitarchos ist mir nach J aco bys Ausführungen 627-628 sehr zweifelhaft geworden. Die Berührungen des Kleitarchos mit B. sind dann aber nicht mit v. Gutschmids ionischem Logographen (Kl. Schriften IV, Sp.SI9, dazu oben S. 40), den Jacoby a. a. O. 653 wieder hervorholt, zu erklären, sondern wir werden auf jene unbekannten vorberossischen Baßvlwvwu& verwiesen, die auch Eudemos von Rhodos benutzt hat und auf deren Existenz ich S. 108 und 226 dieser Arbeit hingewiesen habe." Auf "S.40" erklärt aber Schnabel A. v. Gutschmids Annahme nur deshalb für unzulässig, weil er Kleitarchos für älter hält als B., womit er ja - auch nunmehr nach Schnabel selbst - völlig im Rechte war, so daß A. von Gutschmids Ansicht auch ferner erwägenswert bleibt.
BEEOSSOS. Als unmittelbarer Benützer des B. aber keineswegs käme möglicher sicherer - Weise noch Pseudo-Eupolemos in Betracht, hinter dem sich nach Freudenthais Nachweis ein Samaritaner verbirgt und den Alex. Polyhistor und, diesen exzerpierend, Eusebios benutzt hat. Ps.-Eupolemos kann den B. auch durch eine uns unbekannte MittelqueUe benutzt haben. Beide Möglichkeiten faßte Schnabel Kap. IV, § I, S. 67f. ins Auge, läßt sie aber (S. 246) zugunsten einer dritten Hypothese fallen: "Die Benutzung babyl. Mythen bei dem Samaritaner glaube ich nicht mehr durch literarische Benutzung des B., sondern durch mündliche Tradition - die Samaritaner sind bekanntlich durch Verschmelzung babyl. Kolonisten mit den Resten der israel. Stämme des Nordreichs entstanden - erklären zu müssen." über das von Geffcken in den Sibyllinischen Büchern, besonders in Buch III, der Babylonischen Sibylle, aber auch in B. I und V nachgewiesene berossische Gut s. Lehmann-Haupt Neue Studien sub 6, Klio XXII S. 131 f. Neben seinen eigenen Auszügen aus B. hat also Alex. Pol. berossisches Gut erweislich durch Mittelquellen, zunächst Ps.-Eupolemos und die Sibyllen aufgenommen. Hinzu tritt als weitere Mittelquelle Ps.-Apollodor, und zwar so, daß Alex. Polyhistor teils aus B. selbst, daneben aber auch aus dessen Bearbeitung aus Ps.-Apollodor geschöpft haben muß. Die bei Eusebios nachweisbaren Interpolationen sind sicherlich so zu erklären, daß sie erst in später Zeit aus Ps.Apollodor in der Zeit zwischen Alex. Pol. und Eusebios in das Werk des Polyhistor eingefügt worden waren (L e h man nHaupt Neue Studien sub 7, S. I39ff.). Die Erkenntnis, daß Ps.-Apollodor von Alex. Pol. benutzt worden war, erweist sich als äußerst förderlich für das schwierige Problem von B.s babyl. Chronologie (s. u. S. 15). Das Schema der Benutzung des B. durch Alex. Pol. (Schnabel 68) erleidet somit zunächst die erhebliche Abweichung, daß nicht ein Polyhistor
interpolatus zwischen 0 und 100 n. ehr. in erster Linie anzunehmen, sondern Ps.Apollodor zwischen B. und Al. Polyhistor einzuschieben ist, welch letzterer aber auch B. selbst benutzt hat. Hyginus fällt nach Schnabels "Berichtigung (S. 246) zu S. 9°-91 als Benützer des Polyhistor fort, den dagegen (s. Schnabel) Josephus und Abydenos (100-200 n. Chr.) , ferner (200-300 n. Chr.) Hippolytos (und wahrscheinlich auch Africanus) sowie (400-500 n. Chr.) Helladios benutzt haben. Eusebios schöpfte berossisches Gut aus Polyhistor, daneben aus Abydenos und Josephus sowie aus Africanus und aus Theophilos (100-200 n. Chr.} als einem Benutzer des Josephos. Auf Eusebios gehen zurück (4°°-5°0 n. Chr.) Nach 500 Kyrillos und Panodoros. n. Chr., wo auch die Versio Armeniaca entstanden ist, hat letzteren Georgios Synkellos, Photios den Helladios benutzt. Aus Eusebios ist schließlich die syrische stark abgekürzte Übersetzung der Nachrichten von den Urkönigen bis auf Phulos geflossen, die der Patriarch Mar Michael von Antiochien (n66-99 n. Chr.) seiner Chronik einverleibt hat, ein klägliches, von Flüchtigkeiten wimmelndes Exzerpt (Neue Studien sub 8), dem für B.s Chronologie irrigerweise eine grundlegende Bedeutung beigemessen worden ist. Agathias (n. 500 n. Chr.) ist als Berger berossischm Gutes aus Al. Polyhistor zu streichen. Denn die Geschichte vom Gärtner und Dynastiengründer Beletaras (s. d.), die Agathias bringt und für die er als Quellen Bion und Al. Pol. nennt, stammt sicher nicht aus B. B.s Chronologisches Gesamtsystem (Schnabel MVAG 19°8, S. 239[9] f. vgl. OLZ. 19°1, Sp. 401/2 und S. I7Sf. siehe Berossos). B., sagt er, benutze Aufzeichnungen, die 2150000 Jahre umfaßten (fr. I Schnabel: Eus. arm. und Synkell.) und 480000 Jahre alt seien (fr. 5 [Schnabel]: Synkellos, fr. 6: PUn. CCCCLXXX lies CCCCLXXX). a) Zu den 480000 Jahren: Den Königen vor der Flut gibt B. 120 Sar = 432000 Jahre (Schnabel fr.29, Euseb. 29a, 29 b: Synkellos), den nachflutlichen
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kommen (s. sogleich) 36000 Jahre = 10 Sar zu. Das sind zusammen 467000 Jahre, die "man wohl auf 470000" (fr. 3 Schnabel: Cicero; fr. 3a: Cicero; fr. 4: Diodor) "abrunden kann", "nicht aber auf die" mehrfach bezeugten ,,480000". "Es bleibt also nur der Schluß, daß in den 480000 Jahren noch ein dritter Posten von 480000 c- 468000 = 12000 Jahre = 3 Sar 2 Ner mit enthalten ist. - b) Zu den 2150000 Jahren. Sie umfassen die Königs- und die Schöpfungszeiten. Letztere kann man durch Abzug der Königszeiten von der Gesamtsumme gewinnen. Circa 215 Myriaden -+- ca. 47 Myriaden der Königszeiten ergeben 168 Myriaden. 1680000 Jahre Schöpfungszeiten + 432000 Jahre der Könige vor der Flut 36000 Jahre der Könige nach der Flut, das sind 2148000 = rund 215 Myriaden Jahre. In Sar ergeben sich: ca. 168000 = ca. 168 Myriaden Schöpfungszeiten = 467 Sar, 432000 Jahre vorflutliche Könige = 120 Sar, 36000 Jahre nachflutliche Könige = 10 Sar: zusammen ca. 467 120 10 = ungefähr 597 Sar. Das ist aber keine zyklische Zahl. Wir kommen also zu dem bereits oben gefundenen Ergebnis, daß ein Posten fehlen muß. Die nächste zyklische Zahl wäre 600 Sar = 216 Myriaden. Es fehlen also hier ca. 3 Sar, während wir oben als fehlend 3 Sar 2 Ner ermittelt hatten. Der genauere Posten ist vorzuziehen. Wir dürfen also die Schöpfungszeiten statt auf "ca." 168 Myriaden = "ca." 467 Sar, vielmehr auf genau466 Sar 2 N er = genau 1680000 Jahr bestimmen. Der vierte Posten von 12000 Jahren = 3 Sar 2 Ner ist als eine apokalyptische Berechnung der Endzeiten zu betrachten und es ist folgendes Gesamtergebnis anzusetzen: I. 466 Sar 4 N er = 1680000 Jahre der Schöpfungszeiten; II. 120 Sar der vorflutlichen Könige = 432000 Jahre; III. 10 Sar = 36000 Jahre der nachflutlichen Könige; IV. 3 Sar 2 Ner = 12000 Jahre der Endzeiten. Zusammen 600 Sar = 'JIijeo~ oaew'JI der Weltendauer, besser (s. sogleich) der Dauer einer Weltperiode. Entstanden sind diese Zahlen durch eine Mischung des Sexagesimal- und des Dezimalsystems unter Betonung der Sieben-
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zahl. Die 216 (6 3 ) ist eine höchst bedeutungsvolle Zahl (s. Lehmann-Haupt Die babyl. Zeiteinheit von 2I6 Minuten, Zeitschr. f. Ethnol. 1919, S. 109 ff.). Ferner sind 600 Sar= 600 X 3600 Jahre; das sind 6 X 360 = 9 X 240 Jahrtausende. Von diesen erhielten die Schöpfungszeiten 7 X 240 Jahrtausende (die 7 Tage der Genesis und die 7 alw')le~ der Apokalypsen) = 466 Sar 4 Ner. Daher der merkwürdige, bis in die 'JIijeOt gehende Ansatz für die Schöpfungs- und infolgedessen auch für die Endzeiten. Den Königs- und Endzeiten verblieben 2 X 240000 = 480000 Jahre = 133 Sar 2 Ner, die in absteigender Teilung auf die vorflutlichen (120 Sar), die nachflutlichen (10 Sar) und die Endzeiten (3 Sar 2 Ner) verteilt wurden. Nun ist die Zahl 2 160000 ein Sechstel der bei den Babyioniern so wichtigen und bei Plato wiederkehrenden 12 g60 000. Nur letztere ist zudem eine Einheit erster Klasse (60 4 ), dagegen die 216000 als 10 X 60 3 nur eine ßmheit zweiter Klasse des Sexagesimalsystems. So wird anzunehmen sein, daß es sich bei den 216 Myriaden nicht um die volle Weltdauer, sondern um einen Abschnitt derselben. um ein Sechstel, d. h. um einen Doppelmonat des Gesamtweltenjahres handelt. Hätten wir nun diejenige Liste der babylonischen Könige in Händen, die die zu B.s Zeiten in Babyion geltenden Vorstellungen wiedergibt, so müßten wir B.s erste 86 Könige nach der Flut, damit auch deren Endtermin und den Beginn seiner historischen Kunde bestimmen können. Wir haben aber keine solche List~. Wir sahen bereits, daß wir in den zur Zeit der Dynastie von Isin, also vor Erhebung Babyions zur Hauptstadt, aufgezeichneten W. - B.Listen die Traditionen von Eridu und von Larsa vertreten finden und daß Kis I. (23 Könige) und der erste König von Uruk I. dem B. nicht bekannt waren. Aber selbst wenn wir diese 24 Könige weglassen, kommen wir nirgends auf eine Summe von 86 Königen. Bis zum Beginn der Herrscher von Gutium sind es dann 74, bis zum Beginn von Isin I. g6, bis zum Beginn der liammurapi-Dyna-
BEROSSOS. 'stie in Babyion entsprechend mehr Könige. So muß vorderhand bis zur Entdeckung von B.s keilinschriftlicher Vorlage der Zeitraum, den, seiner Vorstellung nach, die historischen Könige vom ersten Herrscher seiner zweiten, auf die 86 nachflutlichen Könige folgenden Dynastie bis auf Alexander den Großen einschließlich umfaßten, in anderer Weise ermittelt werden. Aus den Forschungen von A. v. Gutschmid, Lehmann-Haupt und Eduard Meyer, denen auch Schnabel in den ersten 8 Kapiteln seines Buches (S. 1-20g) ausd:ücklich beigestimmt hatte, ergibt sich, daß B. die 36000 Jahre seiner nachflutlichen Dynastien wie folgt verteilte: I. 86 Könige 340go (34091), II.-"VII" (s. u.) Ig02 Jahre, Alexander d. Gr. 330-324 (3), also 8 (7) Jahre: 34090 (34091) 1902 + 8 (7) = 36000 Jahre. Demnach ist also, da Alexanders erstes volles Regierungsjahr in Babylonien 330 v. Chr. fällt, das Jahr 2232 v. Chr. das Anfangsjahr von B.s im engeren Sinne geschichtlicher Kunde. Man muß sich aber hüten, dieses etwa als ein absolutes Datum anzusehen. So gut wie die babyl. Königsliste A die Dynastie d~s Meerlandes, trotzdem sie in ihrem Anfang mit dem Ende der Hammuraoi-Dvnastie, in ihrem Ausgang ~mit den ersten Kassitenkönigen gleichzeitig ist, mit ihren außerdem in sich viel zu hohen - Regierungsjahren für die Chronologie voll in Anschlag bringt, als sei sie der gammurapi-Dynastie gefolgt und erst durch die Kassiten-Dynastie abgelöst worden, so gut muß man solche Irrtümer auch bei B. voraussetzen. Die gammurapi-Dyn. hat nach dem immer noch wahrscheinlichsten Ansatz Fotheringharn 2169 bis 1876 v. Chi. geherrscht. Somit ist es unmöglich, B.s Datum als absolut richtig, sei es für deren Beginn, sei es für den Anfang ihres vierten Königs, Apil-Sin, sei es gar für ein Datum von ljammurapis Regierung zu verwerten. Apil-Sin hat 2105-2088 geherrscht. Er ist der erste, der in BabyIon residiert hat. So liegt es nahe, die acht Könige von B.s Dyn. II auf Nr. 4-II der gammurapiDyn. zu deuten. Dann hätteB. 2232-2105
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= 127 Jahre zuviel auf seine historischen Dynastien gerechnet. D(;n Anfang von B.s Dyn. II, seinen "acht Medern", vor die I}ammurapi - Dyn. zu verlegen, die "Meder" wohl gar mit der Fremdherrschaft der Dyn. v. Gutium zu identifi-:zie:en, verstieße, von Anderem abgesehen, gegen B.s "stadtbabyl." Grundanschauung (L.-H. sub g). Es erhebt sich nunmehr das Kernproblem für die Beurteilung von B.s Chronologie. Seine Dynastien IV-VI sind mit den einheimischen Zeugnissen absolut nicht in Einklang zu bringen, während einerseits alles, was über die Urgeschichte sowie von den Nachrichte über die ersten 86 nachflutlichen Könige aus B. erhalten ist, andererseits seine Kunde über die letzten, seiner Lebenszeit vorausgehenden vier Jahrhunderte mit den keilinschriftlichen Nachrichten aufs genaueste harmoniert. Als einzig möglicher Schluß ergibt sich daraus, daß für diese Mittelzeit bei B., wie er uns überliefert ist, eine Verwirrung, eine Verschiebung vorliegt, und das Bestreben, diese zu heilen, ist ein methodisches Erfordernis. Wie solche Verschiebungen entstehen, dafür liegen gerade in der B. betreffenden überlieferung mehrere handgreifliche und äußerst lehrreiche Belege vor. Beim armenischen Eusebios folgen einander zwei dieselbe Zeitperiode betreffende Auszüge. S. 14, Z. 14ff. (Karst) heißt es: "Denn unter Ezekia regierte Sinacherim, wie der Polyhistor darstellt, 18 Jahre; und nach ihm sein Sohn 8 Jahre; und darauf Sammoges 21 Jahre; und dessen Bruder 2I Jahre; und darauf Nabupalsar 20 Jahre und nach ihm Nabukodrossoros 43 Jahre." Alles ganz zutreffend. Später aber heißt es S. 14, Z. 28 H.: "Und nach all diesem erzählt wiederum Polyhistor etliche Werke und Taten des Senecherib und zählt im einzelnen alles auf . . . . " "Und nach Sammoges gelangte SardanapaUos zur Regierung über die Chaldäer, 21 Jahre. Dieser sandte zu Azdahak, dem Stammhäuptling und Satrapen der Marer (Meder), Heerestruppen, um als Gattin zu erhalten für seinen Sohr. Nabukodrossoros eine Tochter des Azda-
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hak (Astyages), die Amuhidin (~,uvi'ltq, s. oben). Und darauf regierte Nabukodrossoros 43 Jahre." Hier sind hinter ,,21 Jahre" die in dem früheren Zitat stehenden Worte "und dessen Bruder 21 Jahre und darauf Nabupalsar 20 Jahre" von dem armenischen Übersetzer oder schon von seiner Vorlage ausgelassen worden, offenbar in erster Linie Haplographie mit Übergehung der zweiten ,,21", sowie der fast identischen ,,20", und so entsteht der gräßliche Unsinn, daß Sardanapalos für seinen Sohn Nabukodrossoros die Tochter des Astyages zur Gemahlin erbittet. Niemand wird hier den unsinnigen Verschiebungen an der zweiten Stelle das Wort reden. Genau das gleiche hat betreffs der Verschiebungen in desselben Alexander Polyhist ors Berichte über die Dynastien des Berossos für diejenigen Forscher zu gelten, die das Vorhandensein solcher Verschiebungen bestreiten. Damit nicht genug, da Abydenos (Euseb. Karst 18, Z. 16ft) viel genauer berichtet: nach Sardanapallos habe Sarakos (Sin-sar-iskun) über die Assyrer geherrscht, gegen ihn habe sich Nabopolassar (Bupalassaros) aufgelehnt, und dieser habe die Amuhidin, die Tochter des Azdahak von Medien. seinem Sohne Nebukodrossoros verlobt, so erkennen wir, daß Alexander Polyhistor auch in dem ersten, wichtigeren der bei den obigen Zitate von Eusebios in einer Verkürzung wiedergegeben worden ist. Noch lehrreicher ist der Syrer, der statt B.s Dyn. II und III nur II nennt, aber ihr die Zahl von III (also II statt 8) gibt, wobei durch ihn oder seine Abschreiber aus der II noch eine 21 gemacht worden ist. Noch eins ist vorauszuschicken. Man könnte einwerfen wollen: da die Summierung 1902 Jahre feststehe, müßten auch säm tIiche Einzelposten als unantastbar gelten. Das trifft nicht zu. Wenn überliefert war, daß die nachflutlichen Herrscher bis auf Alexander 36000 Jahre umfaßten und daß auf die Dynastie I 34C90(I) Jahre kamen, so konnte, wenn die Zahlen, z. B. bei der Bearbeitung des Berossos durch Ps.-Apollodor, in Unordnung geraten waren, ein späterer Autor
sie so ergänzen, daß die Summe von I90Z Jahren herauskam, ja dies konnte ev. sogar nur auf Grund der Kallisthenes-Zahl geschehen. Zudem ist ja ein Posten der Summierung zu 1902, die "Dyn. VII" gar nicht überliefert, sondern nur errechnet. Die Annahme dieser vermeintlichen Dynastie VII aber ist ihrerseits nur ein Ergebnis der Verschiebung, in der uns B.s Dynastienzahlen vorlagen. Das Vorhandensein solcher Verschiebung beruht nicht auf Vermutung, sondern wird durch mehrere positive Angaben direkt erwiesen: 1. Bei Eusebios heißt es hinter den Arabern (Dyn. "y): "Nach welchen Jahren er auch von derSamiram-Herrschaft über Assyrien berichtet." B. hat nun, wie wir wissen, mit allen Mitteln die bei den Griechen seit Ktesias verbreitete Sage von der Begründung Babylons durch die Semiramis in seinem 3. Buche bekämpft (Schnabel fr. 49 a. E., [Jos. c. Ap. I 142] S. 273 Abs. 2) und die griechischen Autoren deswegen getadelt. Wenn B. also in seiner Geschichte einer Semiramis gedenkt, so kann er nur die historische Semiramis meinen, die 812-808 für ihren unmündigen Sohn Adadnirari IIr. (807-783) geherrscht hat und in die Zeit der Dyn. "H" der mit der IJammurapi-Dyn. "A" beginnenden bab)':l. Königsliste gehört. Dann kann B dIe Semiramis aber nicht auf die Araber haben folgen lassen, die nach der Überlieferung des B.-Textes, wie er jetzt vorliegt, von 1502-1258 geherrscht hätten, und nicht vor seiner Dynastie VI ansetzen, die 1257-732 geherrscht hätte, Lehmann-Haupt Klio 1901, I 251, 481 ; 1907, III 149; 1908, VIII 230; 1910 , X 486; 1919 XVI 182 f. Die jetzige Überlieferung ist also falsch. Die Araber enden, die Dyn. VI beginnt um mehrere Jahrhunderte zu früh, und zwar um ca. 1258 (I257)-8II = 447 (446) Jahre, d. h. um mehr Jahre, als der supponierten Dynastie VII mit 401 Jahren zukämen. Es kann also im echten unverschobenen B. überhaupt keine Dyn. VII gegeben haben. .. 2. Dies wird durch tolgende Uberlegung bestätigt. Vom Todesjahre Alex-
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anders des Großen 323 v. Chr. (oder selben Dynastie - den 9 Arabern dessen letztem vollen Regierungsjahre zugerechnet haben. (S. noch S. 15.) 324 v. thr.) 526 Jahre aufwärts hinzu- So erklärt es sich auch, daß B. nach rechnend, gelangen wir in das Jahr 849 seinen Arabern auf die historische Se(850 v. Chr.), d. h. ganz nah an das Todes- miramis zu sprechen kam, die als Babyjahr Nabubaliddins. Dieser starb (Klio lonierin (KIio 1901, I, S. 265ft., 270ff., XVI, S. 297, XVIII, S. 13ff.) spätestens bes. 275f.; Roschers Mythol. Lex.IV, im 8. Regierungsjahre Salmanassars III., S. 681ff.; Lehmann-Haupt Die histor. das mit Forrer (MVAG 1915/16, XX Semiramis und ihre Zeit, I9IO, S. 59ff.) Schwiegertochter Salmanassars III. und Nr. 3, S. Iff.) 851/50 zu setzen ist. Mit Salmanassars III. Eingreifen in die Gemahlin seines Sohnes Samsi-A.dad war Thronstreitigkeiten nach N abubaliddins und die für dessen und ihren unmündigen Tode zwischen dessen Söhnen Marduk- Sohn 5 Jahre als Königin über Assyrien zakirsum und Marduk-balä,(t)su-iqb1 be- geherrscht hat. Dieser Meinung ist jetzt ginnt tatsächlich eine neue Periode der auch Schnabel (S. I94f.). Nur darf man, babyl. Geschichte, die durch die Ab- im Gegensatz zu ihm. nicht annehmen, hängigkeit von Assyrien gekennzeichnet B., der ausdrücklich sagt, sie habe über ist. So kann B. (wie seine keilinschrift- die Assyrer geherrscht, habe mit ihr eine liche Vorlage) hier sehr wohl einen Ab- babyion. Dynastie beginnen lassen. Wohl schnitt in seinem 2. Buche gemacht aber konnte R - wie es z. B. die babyl. haben. Seine 9 Araber umfassen dann Königsliste A, im Gegensatz zum ptoledie ersten Könige der Dyn. H. von mäischen Kanon und dessen babyl. VorNabumuklnabli bis Nabubal ddin mit, lage im Falle Sinaberibs tut - betonen während Lehmann-l!aupt den Ein- oder zugeben, daß von 850 ab in Wahrschnitt früher hinter Samasmudammiq heit eine assyr. Suprematie bestanden hat, bei der der Babylonierin Semiramis (H Nr. 4) gemacht hatte. Von den 7 mehr oder minder epheme- eine wesentliche Rolle zukam. ren Königen der Dynastien E-G der 850/49 muß also beim echten B.der babyl. Königsliste A hat Berosses' Vor- Beginn der Dyn.VI liegen. 3. Daß der echte unverschobene B. lage also 4 - nicht, wie bisher anzunehmen war, nur 2 - beiseite gelasseh-: so gerechnet hat, wird bewiesen durch außer dem allein die Dynastie G bilden- ' Abydenos bei Eusebios (17, Z. 25 Karst, den stammfremden Elamiten wohl sicher Schnabel fr. 44): "Zu jener Zeit wurde noch Eamuklnzi~ (E Nr. 2: 5 [oder 3] als der fünfundzwanzigste endlich auch Monate) und Siriqtu-Suqamuna, der Senecherib gefunden von den Königsvierte läßt sich nicht so sicher bestimmen. herrschern, der Babyion seiner BotmäßigDa zwischen Ninurtakudurrusur I keit unterwerfend bezwang." Für Si(Dyn. F Nr. 2) und II (Dyn. H Nr. 2) naberibs Stelle als 25. unter den 45 Könachweislich verwandtschaftliche Bezie- nigen kommt nach dem Wortlaut der hungen obwalten (Lehmann-Haupt Abydenosstelle nur dessen zweite, achtZwei Hauptprobleme, 1898, S.122ff.) und jährige Herrschaft über Babylonien in da, wie Schnabel (S. 197) betont, Nabu- Betracht, die mit der Zerstörung Babysumukin I. (H Nr. 5), der den Samasmu- Ions begann (KönigsHste A: Sinaberib dammiq (H Nr. 4) beseitigte, doch der 8 Jahre, Ptol. Kanon aßaat2svm zweites gleichen Dynastie angehört haben, seines Mal), nicht etwa die erste zweijährige Vorgängers Sohn oder Bruder gewesen Herrschaft (Königsliste A: Sinaberib sein kann, so war kein Zwang zur An- 2 Jahre; Ptol. Kan. aßaat2evm erstes setzung einer neuen Dynastie mit Nabu- Mal), um so mehr, als für die erste zweikinabli (H Nr. I) vorhanden. B.s Vor- jährige B. (fr. 43 Schnabel) Sinaberibs lage kann also sehr wohl, von der Königs- Bruder nannte. liste A abweichend, die beiden NinurtaFestzuhalten ist daran (Lehmannkudurru$ur mit ihren nächsten Vorgän- Haupt Klio XVI, S. 181ft., W. DeI gern und Nachfolgern einer und der- N egro Klio XVIII, S. 15ff.), daß die
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Berliner Fragmente E und F eng aneinander anschließen, indem zwischen beiden, abgesehen von der fragmentarisch erhaltenen Zeile fürMardukzakirsum (Dyn. H Nr. 8) nurMarduk-baIa(t)su-iqbi (H Nr. 9) und Bau-ag-iddin (H Nr. 10) am Ende von Fragment E und hinter den Spuren des männlichen und des Gottes-Determinativs in Z. I vor Fragm. F der Name Nabumukinzeri (Dyn. H Nr. 13) zu ergänzen wäre. Die ersten 25 Könige von B.s Dyn. VI umfassen also: 1. die 7 Könige von Mardukbelusati bis Nabumukinzeri (H Nr. 7 bis 13). - 2. die 5 Könige der Dyn. J. 3. die 13 ersten Herrscher der Dyn. K der Königsliste von Ukinzeri bis Si,· agerib (zweite Herrschaft): 7 5 13 = 25. B.s Liste hat ebenso wie die Königsliste A die einjährige Regierung des Mardukbelusati eingerechnet, während die Berliner Fragmente ihn übergehen - eineA ')weiCl ung, dieLehmannHaupt (Klio XVI, S. 185, Abs. 2, 250f., Anm. 2, vgl. DeI N egro Klio XVIII, S. I4) schon vorher theoretisch als möglich bezeichnet hatte. Von. den 20 auf Sinagerib folgenden Königen (Nr. 2I-45) von B.s VI. Dyn. entsprechen I9 den I9 Königen, die der ptol. Kan. von Aaa(2[Ot/!o~ bis auf Alexander den Großen einschl. verzeichnete. Zu ihnen tritt als 20. der vom ptol. Kanon vor N aßoVa()lO~ ausgelassene kurzlebige Labasi-Marduk, von dem wir wissen, daß B. ihn erwähnt hatte (fr. 54 Schnabel S. 274, Z. 32 mit Anm.). Damit ist sicher erwiesen, daß des echten B. Dyn. VI die 45 Könige umfaßte, von denen Alexander der Große Nr. 45, Sanherib Nr. 25 war, sowie daß seine Aufzählung mit diesen 45 Königen schloß und für eine Dyn. VII bei ihm kein Raum war. Damit erwächst aber auch, wissenschaftlich und methodisch, der Forschung das unabweisbare Erfordernis, zu untersuchen, wie diese Verschiebung entstanden und wie sie zu heilen ist. Wäre das zur Zeit nicht möglich, so bliebe es eine der Zukunft vorbehaltene wissenschaftliche Aufgabe, keine 'geistreiche Spielerei'. Die Möglichkeit ist aber gegeben.
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B.s Dyn. II hat 8 Könige mit 224 Jahren. Nr.4 (s.oben) bis II derBammurapiDyn. (A) umfassen I8 20 43 38 28 37 2I 3I = 236 Jahre. B. weicht also von den ursprünglichen Datenlisten infolge mangelhafter Tradition, wie sie sich bereits auf den uns erhaltenen Königslisten A und B geltend macht, ab. Er hat I2 Jahre für Dyn. A 4-II zu wenig. Die 224 gehört als:? zum ursprünglichen Bestand des B. B.s Dyn. III hat II Könige, genau wie die der gammurapi-Dyn. auf den Königslisten A und B folgende MeerlandDynastie. B.s Königszahl stimmt ..also zu der traditionellen Vorstellung. Uber die Zahl der Jahre (48) s. unten. B.s Dyn. IV hat 49 Chaldäer mit 458 Jahren. Dyn. C und D der Königsliste A haben je 36 und II Herrscher, aber für C kommen mehrere Usurpatoren und illegitime Herrscher in Betracht, so daß sich bei Einreihung von zweien derselben in den Vorlagen des B. für C 38 Könige, D = 38 II = 49 Könige für C ergeben, die Zahl von B.s Dyn. IV, der "Chaldäer" . Dyn. D "von Isin" kommt aus dem südlichsten Babylonien; die Kassiten (Dyn. C) konnten nur über Südbabylonien eindringen, und ihr hauptsächlichster Titel ist Könige von Kardunias: vom 'Kaldu' -Land, wie es wohl richtig erklärt wird. Es lag also einige Berechtigung vor, beide Dynastien als "Chaldäer" zu bezeichnen, denn gegen Ende von C treten bereits akkadische Namen an Stelle der kassitischen. Eine scharfe Trennung zwischen C und D ist also nicht notwendigerweise geboten. Dyn. C und D haben nach der Königsliste A 576 Jahre 9 Monate und I32 Jahre 6 Monate geherrscht, zusammen 7c8 volle Jahre und I5 Monate also 709 volle Jahre (und bei Einrechnung der überschüssigen Monate, die aber unwahrscheinlich, ev. 7IO Jahre). Einen solchen Posten hat B nicht. Dagegen ergeben die 458 Jahre der 49 Chaldäer zusammen mit den 245 Jahren, die in B.s Dyn. V den 'Arabern' bei Eusebios beigeschrieben sind, 703 Jahre, das kommt also der tatsächlichen Summe von 709 (7IO) Jahren sehr nahe. Wir haben
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also bei B. und seinen keilinschriftIichen Vorlagen zwei Dynastien anzunehmen, die beide als Chaldäer (Kasdu oder Kaldu) oder deren eine mit einem anklingenden Namen (Kardu?) bezeichnet waren: IVa IVb entsprächen den Dyn. C und D unserer Königsliste A. Da Dyn. D der Königsliste 132 Jahre 6 Monate umfaßte, müßte bei Berossos der Einschnitt zwischen IVa und IVb so gelegen haben, daß die letzten Könige der Kassiten-Dynastie unserer Königsliste A auf 245 +- I32 = II2 Jahre hinauskämen. Und die Probe auf das Exempel ist es, daß die keilinschriftlich überlieferten Zahlen für den letzten König der Dyn. C und die ununterbrochene Reihe seiner II Vorgänger tatsächlich die Summe von II2 Jahren ergibt. Die Kassiten Nr. 25-36 regieren I4 6 I3 8 I 1/2 I 1/2 6 30 'r5 + 3 = II2 Jahre. Der echte B. hatte also eine Dyn. ("IVa") von 26 Königen mit 458 Jahren und eine weitere Dyn. ("IVb") von 23 Königen mit 245 Jahren, die in ihrer Summierung fast genau der Dyn. C und D der Königsliste A entsprachen. Die von der letzteren abweichende Zusammenfassung in B.s Vorlagen erklärt sich vielleicht durch den Einfall der Elamiten gegen Ende der KassitenDynastie. - Ein flüchtiger Bearbeiter (schon Ps.-Apollodor?) hat nun zwar die Könige der beiden bei B. getrennten, aber gleich oder ähnlich benannten Dynastien richtig summiert (26 23 = 49), dagegen die für die erste dieser zwei Dynastien (lVi) bestimmte Zahl von 458 Jahren als für die Summe beider gültig betrachtet (wie umgekehrt der Syrer die Zahl der Könige der Dyn. III II denen der Dyn. II [in Wahrheit 8J vindizierte m~t dem weiteren Fehler der 2I für II). DIe nun frei vagierenden, in Wahrheit zu Dyn. "IVb" gehörige Zahl 245 wurde heruntergerückt und geriet an die Stelle der Araberzahl, die infolgedessen ausfiel und seither fehlte. Die~ wird durch folgende Betrachtung bestätIgt. B.s Chaldäer-Dynastie und Dynastie D der Königsliste Astehen, Wie wir sahen, auf gleicher Stufe. Wir erkannten, daß B.s Dyn. VI in Wahrheit von den Zeiten der oder unmittelbar nach
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der historischen Semiramis bis auf Alexander den Großen läuft, während Dyn. D der Königsliste - und somit B.s Chaldäer-Dyn. IV bei Polyhistor-Eusebios vielmehr I039 endet. Die König!:>liste A läßt auf clie Dyn. D (Isin II) folgen: 3 Könige des Meerlandes (E Meerland-Dyn. II), 3 Könige der Dyn. von Bazi (F), I Elamiten (G), den B. nicht mitrechnete (ob. S. 13). Für die Meerland-Dyn. paßt die Bezeichnung Araber, Bazi ist ein im heutigen Arabistan oder in dessen Nähe belegenes Gebiet, wenn es freilich außerdem nach Hommel Geographie S. 345, vgl. 430, Anm. 4 eine bei Bagdad belegene Stadt dieses Namens gibt. Da ferner der erste König der Dyn. H in verwandtschaft lichen Beziehungen zur Bazi - Dyn. F steht, so konnten die Könige von Dyn. E Nr. I bis H Nr. 6 soweit sie Berossos . berücksichtigte (ob. S. I3), sehr wohl als "Araber" bezeichnet werden. Lehmann [Haupt] Zwei Hauptprobleme S. IIqff.). Die ganze Verschiebung wird durch einen einzigen fehlerhaften Ausfall bedingt und erklärt: B. hatte seine 45 Könige (mit 526 Jahren) in einzelnen Gruppen behandelt. Eine dieser Gruppen begann mit Phulos (Tiglatpileser IH.), der, da er 729 v. Chr. über Babylonien zu herrschen begann, natürlich nicht die Reihe der mit 850 v. Chr. anhebenden 45 Könige eröffnet haben kann. Vielmehr gingen dem Phulos mehrere Gruppen bei B. voraus, und es war dann ganz richtig, wenn B. (fr. 43 Schnabel) so fortfuhr, wie es Eusebios nach Alexander Polyhistor, freilich in indirekter Rede, wiedergibt: "Nach welchen gewesen sei der König der Chaldäer, dessen Name ist Phulos, welchen wiederum auch die Geschichte der Hebräer erwähnt und Phulos nennt." Dadurch, daß eine oder mehrere dieser vorausgehenden Gruppen wegfiel(en), gewann es den Anschein, als sei Phul auf die 45 Könige gefolgt, zu denen er in Wahrheit selbst gehört: sie seien ihm sämtlich vorausgegangen. Der Wegfall dieses Abschnittes oder Satzes, der die dem Phulos vorausgehenden Gruppen behandelte, ist genau so zu beurteilen wie der Ausfall der Kö-
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nige zwischen Assurbanabal und N abukudurru~ur an der oben (S. 12) besprochenen Stelle. Wie dort, wo letzterer der Sohn des ersten wurde, ist auch hier in der Dynastienfolge des B. aus Vernunft Unsinn geworden. So wird dem methodischen Grundsatz, für einen in den Wirkungen schwerwiegenden handschriftlichen V ersto~ die geringstmögliche Ursach~ ~ufzuzelgen, volle Genüge getan. DIe Übergehung der dem Phulos vorausgehenden ersten unter den 45 Königen erklärt sich aus dem spezifischen Interesse Ps.-Apollödors _ oder welchem Excerptor immer der Fehler zur Last fällt - an der jüdischen Geschichte, wie es sich in den auf Ph~ bezüglichen Worten: "von welchem SIe sagen, daß er gegen das Land Juda gezogen sei" bekundet, die kaum erst etwa Zusatz des Eusebios sind, während von den babyl. Zeitgenossen der ~emirami~ bis Nabonassar (ev. nebst semen zwel Nachfolgern) mit dem B.s Buch II abschloß und von Uktn-zer, "Phuls" unmittelbarem Vorgänger, nichts Wesentliches zu vermelden war. Bleibt noch die Regierungszahl 48 von B.s Dyn. IU zu behandeln. Da die Dyn. B (erste Meerland-Dyn.) der Königslisten A und B sich mit Dyn. A (der IJammurapi-D~.) und ~yn. C (den Kassiten) überschneIdet, so konnte man denken, B. habe auf Grund besserer Information nur die Jahre gerechnet, während derer die Angehörigen der Meerland-Dyn. tatsächlich unumschränkt in Babyion und über ganz Babylonien geboten hatten, und somit gehöre die Zahl 48 zum Bestande des echten B. Allein das ist, wie bereits angedeutet, ausgeschlossen. B.'s 1902 J!1~re, die uns für den Beginn der speZIfIsch babylonischen Geschichte - der Geschichte der Zeit, da Babyion Landeshauptstadt war - i? eine ~u frühe Zeit führen, beruhen, Wie gezeIgt, auf Vorstellungen, wie sie zu seiner Zeit gar:g und gäbe waren. Somit muß er auch dIe erste Meerland-Dyn. für die Gesamtchronologie zu hoch veranschlagt ~aben. Und da im echten, aus der VerschIebung und Verstümmelung befreiten B. im übrigen nur geringfügige Abweichungen von den
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keilinschriftlichen Überlieferungen auftreten, so ergibt sich auch aus dieser Erwägung, daß bei B. der Hauptfehler seines zu hohen Ansatzes in einer viel zu hohen Berechnung der ersten Meerland -Dynastie für die Gesamtchronologie liegen muß. Also gehört die 48 keinesfalls zum ursprünglichen Bestande des B. Dann bleibt nur eines übrig. Bei der ev. schon bei Ps.-Apollodor entstandenen Verschiebung war auch die Zahl für B.s Dyn. III verlorengegangen. Da man aber den Betrag von B.s Dyn. I 33090 (33°9 1) Jahre und die Gesamt jahre der nachflutlichen Könige als 36000 kannte, so handelte es sich für einen späteren Bearbeiter darum, die vorhandenen Zahlen so zu ergänzen, daß 36000-33°9°(1) = 1910 (1909) Jahre herauskame~: Dieser Bearbeiter stellt die gleiche Uberlegung an wie Ed. M-eyer. Er summiert die B.Zahlen 224 + 458 + 245 + 526 und fügt die Jahre für die vermeintliche Dyn. VII und Alexander dem Großen = 409 (408) Jahre hinzu. Das ergab 1862 (1861) Jahre. So fand er, daß tür Dyn. III noch 48 Jahre einzusetzen seien, um die 1910 (1909) Jahre bis zum Ende Alexanders des Großen voll zu machen. Wann die Überlegung angestellt wurde, ist schwer zu sagen, vielleicht erst sehr spät, da die 48 nur am Rande des armenischen Eusebios steht. Die ursprüngliche Zahlenreihe des echten B. läßt sich, da zwei Posten, die Jahre der Dyn. !II und die zu Dyn. V, den 'Arabern', gehörige Zahl der Jahre fehlen, nicht mit Bestimmtheit wiederherstellen. N ur eine Annäherung können wir gewinnen, indem wir - entsprechend der obigen Überlegung, daß B. die Dynastie B der Königsliste erheblich zu hoch veranschlagt haben muß - die viel zu hohe Zahl 368 der Königsliste einsetzen. Dann ergeben 224 [+ 368] + 458 + 245 + 526 zusammen 1821 Jahre, und wir erhalten für die ausgefallene Zahl der Dyn. V, 'der Araber', 1910-1821 = 89 Ja~re. Was uns von B.s astronomIschen Kenntnissen überliefert wird, betrifft nur den Mond, von seinen Vorstellungen über die Sonne, die tünf übrigen Planeten
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und die Fixsterne ist uns nichts erhalten. Über den Mond lehrte er nach den astronomischen Fragmenten aus Buch I (fr. 16 bis 26): 1. "Der Mond sei eine Kugel. 2. Diese Kugel habe zur Hälfte eigenes Licht, zur Hälfte sei sie dunkel, bläulich. 3. Der Mond habe drei Arten von Bewegungen: a) die Längsbewegung, die er mit dem Universum (x6(}f-to~) teile; b) die Breitenbewegung, die ihm wie den übrigen Planeten eigen; c) die Drehung um die eigene Achse, die dieselbe Zeit daure wie ein synodischer Monat. 4. Die Mondphasen entstehen durch die Drehung um die eigene Achse und die dadurch bedingte Änderung des für uns sichtbaren Teiles der Lichthalbkugel. 5. Die Finsternisse des Mondes werden durch den Erdschatten verursacht, wenn die ganze Lichthalbkugel der Erde zugewandt sei." Der z. B. von B 011 vertretene Gedanke, B.s Lehren über den Mond seien teilweise durch die griechische Philosophie beeinflußt, trifft nicht zu. Es gab in Babylonien drei astronomische Schulen, für deren Vorhandensein und deren Systeme wir nicht mehr auf die klassischen Nachrichten, Plinius an der Spitze, angewiesen sind, sondern die uns in keilinschriftlichen Originalberechnungen und -Tabellen entgegentreten: die von Babylon (und Borsippa), die von Uruk und die von Sippar. Das in Babylon geltende System war das 508 v. Chr. gewonnene des Naburi'anni-Naburianos, das unvollkommenste von den dreien; fortgeschrittener war das von Erech, und die Höchstleistung stellte das von Kidinnu-Kidenas 379 v. Chr. aufgestellte dar. Ihm, nicht Hippareh, gebührt das Verdienst der Entdeckung der Präzession, die in den auf seinen Namen lautenden keilinschriftlichen astronomischen Tafeln berücksichtigt und verwertet wird. - B. war "Literat, dazu Astrolog, aber kein Astronom von schöpferischem Geiste wie der um ca. zwei Generationen ältere Kidinnu aus Sippar". "Als Priester von Babyion hat er die Lehren der Schule von Babyion, mithin das System des" Naburi'annu, also das älteste und rückständigste aller drei astronomischen Systeme der Babyionier vertreten. Er Reallexikon der Assyriologie 11.
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schrieb zu einer Zeit, als "die babyion. Astronomie ihren Höhepunkt unter Kidinnu schon überschritten hatte und ihre Schöpferkraft fast erloschen war. Wohl hat ein Späterer eine Kolumne der Mond-Sonnen-Berechnungen des Kidinnu durch drei feinere ersetzt". Im übrigen waren die babyl. Astronomen der Seleukiden- und Arsakidenzeit "Epigonen, die die in ihrer Schule jeweils üblichen Systeme ruhig" weiter gebrauchten, "ohne daß eines der drei die beiden anderen zu verdrängen vermochte". Gesamtbehandlung : Pa ul Schna bel Berossos und die babyl.-hellenistische Literatur, Ig23. Dazu C. F. Lehmann-Haupt Neue Studien zu Berossos. Klio Ig28, XXII, Heft 1/2, S. 125-160. - Einzelnes: A. v. Gu tschmid Beiträge zur Geschichte des Alten Orients ;C.F. Lehmann-Ha uptZweiHauptprobleme der altorient. Chronologie und ihre Lösung, I8g8, S. I05ff., 2IOf., 2qf; Eduard Meyer Das chronolog. System des Berossos, KHo Ig03, III, S. 131/4. Zum babylon. Schöpfungsbericht bei Eusebius, ebda. S. 169; Lehmann-Haupt Die Dynastien der babylon. Königsliste und des Berossos, Klio III, S. 135/64; Berossos' Chronologie und die keilinschriftl. Neufunde, Klio Ig08, VIII, S .. 227/5I; Schnabel Die babyion. Chronologie in B3rossos' Babyloniaka, MVAG Ig08, XIII, Heft 5, S. 231 (I) --277 (47); Lehmann-Haupt B.s Chronologie und die keilinschriftl. Neufunde IX u. X, KHo 1910, X, S. 476/94; XI-XV, KHo XVI, S. 177/86, 242/30I; Eduard Meyer GA I 2"] § 320 A., S.352 (dazu Lehmann-Haupt LZ IgI5, Sp. 526 und Klio XVI, S. 296) und Die ältere Chronologie Babyloniens, Assyriens una }lgyptens, I925, S. 24, Anm. 2 (dazu Lehmann-Haupt, KHo XXI, S. 104); W. DeI N egro Zu aen babyion. Dynastien, Klio Ig22, XVII, S. 6-Ig; Zimmern Die altbabylonischen vor- (und nach-) sintflutlichen Könige nach neuen Quellen, ZDMG Ig24, LXXVIII, S. I9-35; Schnabel Kiaen7s, Hipparch und die Entdeckung aer Präzession, ZA 1925, N.F. III (XXXVII), S. I-6o. Lehmann-Haupt.
Bertin, George, geb. um 1848 in Paris, gest. 1891 in London, war Schüler J. Opperts und Journalist in Paris, seit 1871 in England. Assyriologische Aufsätze veröffentlichte er in JRAS 1882-87, TSBA, PSBA und RA, auch verfaßte er "Abridged grammars of the languages of the cuneiform inscriptions", London 1888. Bedeutungsvoll geworden ist "die sogenannte Bertinsche Liste oder Ta2
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BESTECHUNG-BETRUG.
BERU - BESRI.
fel, eine Tontafel des British Museum (Nr. 46537, früher 8I-8-3 0 , 3) aus später (persischer oder hellenistischer) Zeit mit sumerisch-akkadischen Paradigmen. Sie wurde zuerst veröffentlicht von B. (JRAS New Ser. XVII, S. 64ft), verbessert herausgegeben von Langdon (RA XIII, S. 9ISS., I9I6). Ein Duplikat ist K. 5423, vielleicht auch K. 4848. Delitzsch AG (Berlin 1889), S. 70; Weiß bach DLZ 1915. Sp. 9I7f. Weiß bach.
beru, 'Doppelstunde, Doppelstundenweg', s. Metrologie, Zeit- und Wegmaße. Weißbach. Beruf s. Beamter, Handwerker, Kaufmann, Priester, Soldat. Beruta, Stadt Phöniziens, das spätere Berytos, jetzt Bairut (VAB II, S. n83). Zur Amarnazeit herrschte dort Ammunira; Rib-Addi von Gubla suchte in B. Schutz. In den assyrischen Inschriften wird die Stadt nirgends erwähnt; sie gehörte damals vermutlich zum Gebiete von Gubla oder Sidunu. Das unter Asarhaddon erwähnte Prisma S. IU Bi'ru* ist schwerlich damit gleichzusetzen (wie Scheil BibI. de l'ecole des hautes etudes, fase. 208, S. I2ft annimmt). Honigmann.
Beruti s. B iru t i. Berutu, Sohn Ereba-Adads 1., Bruder Assuruballits 1., Großoheim Arikdenilis, verwaltet unter letzterem das Eponymat (limmu). Ebeling-Meissner-Weidner IAK. S.50 Z. 43f., Anm.4. Ebeling.
Beryll s. Halbedelstein. Beschneidung. In den Urkunden ist B. bisher nicht mit Sicherheit nachzuweisen. Auch die bildlichen Darstellungen nackter Menschen geben bisher keinen Anhalt dafür, daß man B. in Assyrien und Babylonien ausgeübt hat. Ebeling.
Beschwörung s. Magie. Besessenheit. Der Babyionier kennt einen Zustand religiöser Erregung, in der der Betroffene "bringt, was er nicht weiß", d. h. also Dinge tut, deren er
sich nicht bewußt wird. Ein solcher Mann heißt ma!J-!Ju, was man demgemäß am besten mit Ekstatiker übersetzt. Ein Vokabular erklärt das Wort durch den Ausdruck Sih anu , d. h. ein von einem se!Ju Betroff~ner. s. ist ein Synonym von saru Wind, Geist und bezeichnet gern den göttlichen Lebenshauch. In dem makku wird also die Ekstase durch den göttÜchen se!Ju verursacht, und da S. letzten Endes das Wesentliche der Gottheit ist, kann er als von Gott besessen angesehen werden (vgl. die Omina CT XXXVIII pI. 3I, Z. 20ff., die gewiß hierher gehören). Während diese Besessenheit ein Glück für den Menschen bedeutet, verursacht die Besitznahme durch einen bösen Dämon natürlich das größte Unglück, Wahnsinn und Tod. Möglich ist sie nach babylonischem Glauben ebensogut wie die durch den guten se!Ju. Die babylonischen Beschwörungstexte finden nicht Ausdrücke genug, um die Grausamkeit zu schildern, mit der der Dämon von dem Körper und Geist des armen Kranken Besitz nimmt. Hier nur eine charakteristische Stelle, die zeigt, daß der Babyionier dieselbe Vorstellung wie das Neue Testament Luc. II, 24ft. hat: CT XVI, pI. 3, Z. 8I werden die bösen sieben Dämonen "Zerstörer der Tempel, die im Körper des Kranken sind", genannt. K 82°4, Vs. Z. 12 = PSBA XVII, S I38f.; K I9I3 (Weidner AJSL XXXVIII, S. 188); Hehn ZATW, N.F. II, S. 224f. Ebeling. Be~i1a
s. Bi:?ila.
Besri, Gebirge in Syrien, erwähnt bei Tiglatpileser 1. (Prism. KoI. V, Z. 59). Es ist wahrscheinlich mit dem Gebirge Bisuru am Euphrat bei Assurna~irpal (Ann. UI, Z. 40) gleic.gzusetzen und entspricht dem jetzigen Gebel il-Bisri, der oberhalb von ed-Der bei I:Ialebije (Zenobia) und Chanuqa (assyr. !Jinqu sa Puratti) an den Euphrat stößt (Hommel GBA, S. 579; Horn ZA XXXIV, S. I46). Die Gleichsetzung mit Tell BMer (assyr. Tilbasere) am Sägur durch Delitzsch (Paradies S. 268) und Winckler (GBA, S. 332, Anm. 37) ist ganz unwahrscheinHonigmann. lich.
Bestechung. Da sowohl in Babylonien als auch in Assyrien die Verwaltung in den Händen von Beamten lag, die nur zum geringeren Teile ihre Besoldung aus der Staatskasse bzw. aus ihren Amtslehen be.zogen, sind naturgemäß zu allen Zeiten Übergriffe gegen die Verwalteten und Annahme von Geschenken im Amte häufig genug vorgekommen. Dafür liefert die nichtjuristische Literatur ein beredtes Zeugnis und namentlich die religiösen Texte bedenken den bestechlichen Richter mit göttlichen Strafen (vgl. B. Meissner BuA I S. I48). Indessen fehlt in den Rechtsbüchern eine allgemeine Erkenntnis des Begriffes der B. Das Gesetzbuch Ijammurapis bestraft nur im § 5 den Richter, der (wohl infolge B.) sein gefälltes Urteil (Streitbeendigungsvorschlag) nachträglich ändert, di-in-su i-te-ni (Z. I3; das nähere bei J. Lautner Richterliche Entscheid1fng und Streitbefestigung im altbabyl. Prozeßr. S. 45ft). Unter den Brieten ist VAB V Nr. 3I hervorzuheben, worin Ijammurapi die Untersuchung eines Bestechungsfalles anordnet. Die Geschenke (fatum) sind zu beschlagnahmen, das Urteil behält sich der König selber vor. Daraus und aus der Vorschrift des § 5 ersehen wir, daß nur die passive B. Gegen~ stand des Verfahrens ist, während von der Verfolgung derjenigen, welche die unerlaubte Beeinflussung vorgenommen hatten, nicht die Rede ist und sie wohl straflos ausgehen, eine Auffassung, die auch in anderen Rechtskreisen zu beobachten ist. Im übrigen wäre es aber falsch, aus diesem Falle allgemeine Schlüsse ziehen zu wollen, denn gewiß haben die Könige nicht immer und überall gegen die B. von ihrer freien Strafgewalt Gebrauch gemacht. Für Assyrien vgl. z. B. Harper ABL, Nr. 2. M. San Nicolo.
Bete, akk. silqu, gehörte in Babylonien
zu den Gartenpflanzen. Meissner ZA VI, S. 289ff.; CT XIV, pI. 50, Rs. Z. 40. Ebeling.
Betejarik, Stadt im Hattilande Kultort eines Tesub. ~ , Weidner BoSt VIII, S. 29, Z. 4I.
Mayer - Garstaug names S. 10.
Index
0/ hettite Ebeling.
Beten s. Kultus. Betlehern. s. Bit-Lal}ama. Bet-'orn.ri s. Bit-Ijumria. Betrug. Der Verbrechensbegriff des B. ist als solcher im Zweistromlande naturgemäß noch unbekannt gewesen. Die durch Täuschung herbeigeführte Vermögensschädigung in Bereicherungsabsicht zeitigt, ähnlich wie die in gleicher Absicht vorgenommene Ausbeutung der Notlage oder Unerfahrenheit einer Person (Wucher s. d.), nur in gewissen typischen Fällen strafrechtliche Folgen. Im Gesetzbuch Ijammurapis wird der B. nicht scharf von der Veruntreuung, die al: Form des Diebstahls erscheint (s. DIebstahl § I), abgegrenzt. Dient die Täuschung zur Verdeckung der Aneignung einer anvertrauten Sache, wie z. B. im § 265 beim treulosen Hirten, der falsche Angaben über den Tod der ihm zum· 'Weiden übergebenen Tiere macht, so spricht das Gesetz einfach von 'stehlen' (saraqu, Z. 7I). Offenkundig um B. handelt es sich m. E. trotz mancher Unklarheit im § I26. Der Depositar, dem die ihm zur Aufbewahrung übergebenen Sachen gestohlen worden sind, behauptet fälschlich, daß ihm eigene Sachen mitgestohlen worden seien, um seine Haftung abzuschwächen bzw. auszuschließen (§ I25). Wenn die Täuschung ihm nachgewiesen wird, muß er das Depositum doppelt zurückzahlen; vgl. zur Interpretation dieser schwierigen Bestimmung P. Koschaker Rechtsvergl. Studien zur Gesetzgebung .lfan::murapis, S.33ff. Andere Fälle von Ubervorteilung, die im Gesetze genannt werden, entbehren der Strafsanktion und scheinen nur zivilrechtliehe Folgen geäußert zu haben. Dafür soll hier die Anwendung von unrichtigen Maßen und Gewichten zur Sprache kommen, weil, wenn sie ~.uch nicht unbedingt die Täuschung des Ubervorteilten voraussetzt, oft also einfach eine Bewucherung darstellen mag (vgl. die Stellung der betreffenden Paragraphen im Gesetze), sie anderseits ebenso
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BETSCHEMEL - BETT.
oft als B., d. h. unter Benutzung eines vom Täter erregten oder unterhaltenen Irrtumes, ausgeführt worden sein kann. Zweifellos gegen den Betrüger wenden sich die Beschwörungstafeln, wenn sie demjenigen, 'der falsche Wage gebraucht' oder 'die Gewichtssteine ändert', göttlichen Bann und Krankheit prophezeien (B. Meissncr BuA I, S. 360); doch genügte das zur Hebung der Geschäfts-moral nicht. Ijammurapi droht dem Darlehensgeber, der bei der Auszahlung das Getreide mit kleinerem, bei der Rückzahlung aber mit größerem Maße mißt, oder Silber von geringerem Gewichte gibt und vollgewichtiges zurückverlangt, mit dem Verluste der ganzen Forderung, Poebel UP V, Nr. 93, KoI. 2, Z. IOff. (Poebel OLZ XVIII, Sp.161H. und Scheil RA XIII, S.49ft). Der Schankwirtin, welche beim Verkauf von sikdrum (Bier) ähnliche wucherische oder betrügerische Manipulationen vornimmt, steht sogar, wohl wegen der Anrüchigkeit des Gewerbes, der Tod durch Ertränken bevor (§ 108 KH.).
E. Cuq MAIBL XLI, S. 2I2f.; D. H. Müller Die Gesetze Ha-mmurabis S. !07f.; C. Stooß Schweiz. Zts~chr. f. Strafrecht XVI, S. 13. M. San Nicolo. Betschemel s. Ritual. Bett (TL 60) ; sumer. gis na(d) ; assyr. vor allem irsu und maizlu neben zahlreichen anderen Synonyma, s. CT XVIII, pI. 4, Z. 16f. = II Rp123, 52ff.; vgI. Delitzsch HW S. 141. Andere auf Teife des Bettes bezügliche Ausdrücke sind resu (MussArn. HW. S.984a) undreseti (Meissner Suppl. S. 87) = Kopfende; sepUu (Meissner Suppl. S. ql) = Fußende; sepu (Knudtzon VAB II Nr. 14, II Z. 19) = Bein, Fuß. Ferner amartu (Delitzsch HW S. 91b), bisher meist als Seitenlehne übersetzt. Da eine solche, als Lehne an der Längsseite aufgefaßt, jedoch auf keiner der zahlreichen Abbildungen anzutreffen ist, wird man unter amartu eine Art Kopfstütze, etwa unserm Keilkissen entsprechend, oder vielleicht noch besser die Armstütze (= verlängerte Polsterlehne, s. unten) zu verstehen haben. In sa resi (Meissner Suppl. S. 87) der Amarna-Briefe wohl die bekannte ägyp-
tische Kopfstütze zu erkennen (vgl. Erman-Ranke Agypten usw. [1923] S. 77/8, 213, 5n). Sie wird unter den Geschenken des ägyptischen Königs an den Köni~ von Babel erwähnt (Knudtzon VAB II Nr. 14, II Z.20, 63), war aber sonst in Assyrien und Babylonien wohl kaum bekannt. tunzu (Knudtzon VAB II Nr. 14, III Z. 24/5) ist eine Bettdecke. Und sonst gab es noch Bettzeu~ $ubdt% -. das u. U. mit zunu (Knudtzon VAB II NI. 22, IV Z. 14; 25, IV Z. 50; vgl. S. 1545) = Saum, Stickerei (??) geschmückt ist. Das babylonisch-assyrische Bett dient nicht nur als Schlaflager für die Nacht, sondern auch, zumindest in späterer Z~it, als Lager bei den Mahlzeiten, s. AOTB 2 Nr. 149. Eine große Zahl z. T. sehr gut erhaltener bildlicher Dar:stellungen des Bettes, die es allerdings infolge der bei der assyr.-babyl. Bildnerei fehlenden Perspektive stets nur von der Seite, sozusagen im Längsschnitt zeigen, erlauben uns, uns ein ziemlich genaues Bild davon zu machen. Man kann sagen, daß das assyr.-babyl. Bett in seiner Form eine sehr große Ähnlichkeit mit unserer modernen Chaiselongue besitzt. Es ist ein viereckiger horizontaler Rahmen auf vier Beinen, meist mit einer Erhöhung an der einen Schmalseite zum Auflegen des Kopfes beim Schlafen oder zur Stütze für den Ellenbogen beim Essen (vgI. AOTB2 Nr. 149). Ob über den horizontalen Rahmen Bretter gelegt oder ob, was wesentlich bequemer, zwischen dem Rahmen breite Riemen aus Leder oder festem Stoff ausgespannt waren, ist nicht bekannt. Jedenfalls lagen dann auf dem Rahmen noch ein weiches Polster und große Decken. Zum Unterschied von der modernen Chaiselongue war aber das Bett in Assyrien und Babylonien viel hochbeiniger, weshalb dann auch die Beine zum besseren Halt durchweg ungefähr im unteren Drittel ihrer Höhe untereinander durch kräftige Leisten verbunden waren. Ferner zeigt das Kopfstück 0 f t eine sehr auffällige Form. Denn die beiden Längsleisten des Rahmens sind in ihrer Verlängerung halbkreisförmig - der Durch-
BETT. messer beträgt schätzungsweise eine Elle - nach oben zurückgebogen, bis sie wieder zum Rahmen parallel gehen - s. Abbildung bei Layard Monuments of Ninive II, pt 35 = Pa terson Palace of Sinacherib pI. 53/4. - Mittlere Reihe. Das Bettgestell ist als Beutestück mit zahlreichen anderen Gegenständen auf einen Wagen gepackt -. Sie waren natürlich durch Füllungshölzer miteinander verbunden, und das Ganze diente in erster Linie als Stütze für das Kopfpolster, dann aber auch als feste Unterlage für den Ellenbogen beim Mahle, besonders dann, wenn die Stütze parallel zum Bettrahmen so weit verlängert war, daß sie das Kopfpolster fast ganz verdeckte, wie z. B. beim Ruhebett Assurbanipals (AOTB2 Nr. 149). In letzterem Fall wäre aber das Bett zum Schlafen gar nicht zu verwenden oder -wenigstens sehr unbequem gewesen. Diesem Übelstand scheint man durch eine sehr einfache Einrichtung abgeholfen zu haben. Schon beim Ruhebett Assurbanipals hat man den Eindruck, daß das parallel zum Bettrahmen verlängerte Stück der Polsterstütze, auf dem Assurbanipals Unterarm ruht, gar nicht fest mit der Polsterstütze zusammenhängt. Und dies war wirklich bei derartigen Betten der Fall, wie das Bett im Zelt des bekannten "Lager"Reliefs aus dem Berliner Museum s. AfO VII, Taf. III. Hier bereitet ein Mann das Bett zum Schlafen und hier ist dieser Teil der Polsterstütze (amartu = Armstütze ?') hochgeklappt und offenbar nur durch ein Scharnier (0. ä.) mit der eigen Wchen Kopfpolsterstü tze verbunden. Neben diesen Betten mit dem geschilderten eigenartigen Kopfstück zeigen die Darstellungen auch eine Rihe von Betten, die diese auffällige Form des Kopfstückes nicht aufweisen, sondern nur eine schräg stehende, meist etwas gebogene Stütze - s. Abbildung bei Layard a. a. O. II, pI. 24 = Paterson a. a. O. pI. 74-76. In der oberen Hälfte des befestigten Lagers, rechts, ein Zelt; darin ein Mann beim Bettbereiten - und u. U. auch nicht einmal diese - s. Abbildung bei Layard a. a. O. II, pI. 50 = Paterson a. a. O. pI. 38. Das Bett steht in I
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einem Zelt des Lagers Sanheribs, untere Hälfte, obere Reihe -. Unter den Darstellungen von Betten sind neben den bereits genannten noch zu erwähnen: a) Betten mit zurückgebogenem Kopfstück: Layard a. a. O. II, pI. 35 (Forts.; auf pI. 36) = Pa terson a. a. O. pI. 83/84, ein erbeutetes Bettgestell wird von zwei Männern weggetragen. Layard a. a. O. I, pI. 66: Erbeutetes Bettgestell von zwei Männern getragen. Layard a. a. O. I, pI. 77 Paterson a. a. O. pI. 8 (Lager Sanheribs; untere Reihe d. untere Hälfte, im zweiten Zelt ein Mann beim Bettbereiten). Pa terson a. a. O. pI. 94/5 (oben links), pI. 43 (links unten). Frank Babyl. Beschwärungsreliefs (LSS III} Tf. Abb. III: Auf den Reliefs Bund G in der Mitte je ein Bett, darauf ein Kranker (vgl. a. a. O. S. 45 f.) ; b) Betten mit einfacher oder ohne Kop±polsterstütze: Zunächst die Darstellungen auf den Bronzeschienen der Tore von Balawat, s. L. W. King Bronze Reliefs from the gates oi Shalmaneser (London I915) pI. XIX (untere Reihe links in der Festung); pI. LXXIII (obere Reihe rechts im befestigten Lager) und besonders pI. LXXVII (Die Festung Hamath wird belagert. In der Stadt ~ist Irbuleni, der Fürst von Ijamath, auf seinem Ruhebett liegend dargestellt). Ferner Layard a. a. O. II, pI. 36 = Pa terson a. a. O. pI. 85 (oben links). Layard a. a. O. I, pI. 77 = Pa terson a. a. O. pI. 8 (Lager Sanheribs; obere Reihe der unteren Hälfte im zweiten Zelt). Endlich Frank a. a. O. Tf. Abb. I = Relief A (in der Mitte ein Bett, darauf ein Kranker), ebenso Relief C: s. S. 46 (Zeichnung; vgl. MGOG Nr. 9, S. 9; Weißbach Babyl. Mise. Nr. XIV, S. 42). Die Ausführung des Bettgestells. wie auch der übrigen Möbel (s. d.), ist in älterer Zeit meist in sehr einfachen Linien gehalten, nimmt aber später sehr kunstvolle Formen an. Rahmen, Beine und Leisten werden mit zahlreichen Schnitzereien geschmückt. Bemerkenswert ist für die Zeit nach Assurna!?irpal der häufig erscheinende" traubenförmigeZapfenfuß" (vgI. AOTB2 Nr. 149). Unter den GeI
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BEWARA.
schenken Amenophis' IV. an Burnaburias wird ein Bett erwähnt, dessen Füße Schutzgötter (lamassu) darstellen (Knud tzon VABII Nr. 14, IIZ. 19). Das beiLayard a. a. O. pl. 77 = Paterson a. a. O. pI. 8 wiedergegebene Bett hat als Tierklauen (Löwe o. ä.) ausgebildete Füße. Im übrigen ist das Material, aus dem die Bettgestelle verfertigt werden, sehr verschieden. Beim gewöhnlichen Bett wird man sich mit einfachem Palmenholz begnügt haben. Prunkbetten werden dagegen aus edelsten Hölzern wie uszt-, urkarinnu-, muSUkannIi- 'dauerndem' Holz hergestellt, mit Gold, Silber oder Elfenbem oder auch allen diesen zusammen belegt und mit Edelsteinen geschmückt (vgl. K nu d tzon VAB II Nr. 5, Z. 20/21 (S. 77); Nr. 14, Ir Z. 19ft. (S. IIO), Z. 63 (S. II4); Nr. 34, Z. 20 (S. 280); Nr. 120, Z. 17 (S. 520). Ferner KB I, S. I06, Z. ~7; S. 160, Z. 13; II, S. 70, Z. 131). - HIer sind die prunkvollen Götterbetten zu nennen, die im Mt irsi der Tempel aufgestellt sind und eine große Rolle im Kultus spielen - s. Assb. Cyl. C KoI X, Z.37ff. (Streck VAB VII, S. II4); K. 24II (VAB VII, S. 292ft.), KoI. IV, Z. 13/14; K. S0l = Harper ABL I, Nr. II3. K 629 = Harper ABL I, Nr. 65; 83, 1-18, 96 = Harper ABL IV, Nr. 366. VgI. Streck VAB VII, S. 4I5ff.; ferner Jastrow Religion II, S. II3 (Text: ZA V, S. 66-76; cf. Barton Hebraica IX, S. I78ff.). - Auch Herodot I, S. I78ff. erwähnt bei der Beschreibung des Tempelturms von Babylon das dort aufgestellte Bett. Nach ScheU et Dieulafoy Esagil ou le Temple de Bet-Marduk cl Babylone (Paris 1913; vgl. OLZ Sp. I93ff.; s. a. Jeremias ATA03 S. 175) war Marduks Bett 9 Ellen la~g und 4 Ellen breit. Sargon erbeutete 1m Tempel der Bagbartu zu Ij:aldia das Götterbett und schildert dessen Kostbarkeit (Thureau-Dangin Huitieme campagne de Sargon S. 60, Z. 380). Laut Kohler-Peiser Aus dem babyl. Rechtsleben III, S. 52 (Text: Straßmaier Darius Nr. 189) war ein Bett aus Palmenholz tür 13 Schekel zu haben und nach a. a. O. IV, S. 76 (Text: Straßmaier Nabonid Nr. 171) wurden für die Her-
BEWÄSSERUNG - BEZOLD.
stellung eines Bettes bei Lieferung q.es Palmenholzes durch den Besteller 3 Schekel Arbeitslohn berechnet. Ein Syllabar (s. J ohns AISL XXXIV, S. 63) zählt verschiedene Arten von Betten auf: ummultum = ?; irsu urbati = Schilfbett ; irsu asZi = ?; irsu $upri = Bett mit Krallen (= Füßen?); irsu $upur alpi = Bett (mit Füßen), die Rinderklauen gleichen; irsu $upursu mimma = Bett mit Füßen, die irgendwelchen (Tier)klauen gleichen; irsu sa P/busikki = ein mit pfbusikku-Stoff (s. DeI. HW. S. 532 a) bezogenes Bett; irsu sa sarti enzi = ein mit Ziegenhaaren (gepolstertes ?) Bett; irsu mutakmatum = ?; irsu muhhustum = ?; irsu UrUu = Bett, wie es . in Ur üblich ist; irStl akkadUu = ein akkadisches Bett' - von einem akkadischen Bett" ist auch bei KohlerPeiser a. a. O. IV, S. 5 die Rede - ; irsu kamussaku = ? (s. DeI. HW. S. 337). Eine ganz ungewohnte Form des Bettes, vielleicht ein Palmrippen( ?)-Bett ohne Gestell, auf dem ein Kranker liegt, zeigt ein Siegelzylinder: Delaporte Catalogue d. cyl. or. du Mus. d. Louvre II, pI. 93, Nr·7· v
v
Meissner Babylonien und S. 248, 314. 406f., 418.
Assyrien I, Schawe.
Bewara. In der heute versalzten Steppe zwischen Euphrat, Ij:abur und Tharthar, in 35° 13' N. und 41° 8' Ö. Gr. liegt ein langgestreckter, schmaler Salzsee (12: 2 km), namens Bewara, der dem 'Lacus Beberaci' der Peutingerschen Weltkarte entspricht (Miller Weltkarte des Castorius, 1887, Segment XI, 4) und in welchem Namen vielleicht der Name einer assyrischen Ansiedlung steckt. Zwischen B. und dem südlich davon gelegenen Salzsee Saba'a fand man 1905 einen Pfeiler aus dem Basalt des n. von B. liegenden Bergzuges Er Roda. Er ist, gemäß dem Relief und der assyr. In: schrift, von dem Statthalter Nergaleres von Rasappa* um 804 errichtet, der als Vorlage' der Inschrift ein Denkmal des Königs Adadniriri IIr. aus der Stadt Zaban* am unteren Zab*-Flusse gewählt hatte. Das Relief ist wichtig wegen der Symbole, die Inschrift, weil daraus die A
Regentschaft der Semiramis erschlossen werden konnte. Unger Peterm. Geogr. MitteiL LXII, S. 302f.; ders. Reliefstele Adadniraris III. aus Saba' a und Semiramis: P KOM II; ders. ABK, S. 33f., Abb. 42, RLV VII, Tf. 156a. Eckhard Uriger.
Bewässerungs Bewässerungsnla_ schille. Auf Grund der klimatisch-geo-
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(Pa terson Palace o/Sinnacherib pI. 3 2f.) dargestellt ist. Auf einem am Fluß ufer aufgebauten Pfeiler liegt ein Hebebaum, dessen kürzerer Arm mit einem Gewicht beschwert ist und dessen längerer Arm an einem Seil einen Schöpfeimer trägt. Vor diesem Hebebaum steht auf einer Mauer, die den höher liegenden Kanal gegen den Fluß absperrt, ein Mann und schöpft das Wasser über diese Mauer hinweg in den Kanal. Sollte das Wasser sehr hoch gehoben werden, so mußte man, wie z. B. auf dem Relief Sanheribs, mehrere derartige Schadufs hintereinander errichten, in denen dann das Wasser Stufe um Stufe gehoben wurde. Die Anlage eines Kanalsystems zu Bewässerungszwecken war im bergigen Assyrien nicht durchführbar und im allgemeinen wohl auch nicht nötig. Doch kannte man auch dort den Schaduf (s. Relief Sanheribs). Die großen assyrischen Wasserbauten, wie die Wasserleitung Sanheribs von Bavian und der N egubtunnel Assarhaddons dienten mehr der Trinkwasserversorgung der Städte als der Bewässerung der Äcker. Die Wasserleitung Sanheribs führte vom heutigen Bavian nach Niniveh und versorgte Niniveh und noch zahlreiche andere Städte der Umgebung. Asarhaddons Tunnel leitete das Wasser des Zab nach Kalah.
graphischen Eigenart Babyloniens erforderte ein gedeihlicher Ackerbau einerseits die Beschaffung von Wasser im regenlosen Sommer und andererseits, um Überschwemmungen u:J.d Versumpfung weiter Gebiete zu vermeiden, die Verteilung der vom Euphrat und Tigris zur Zeit der Schneeschmelze aus ihrem Quellgebiet herabgebrachten Wasserrnassen. Beiden Zielen diente ein engmaschiges Netz von großen und kleinen Kanälen, bis herab zu den kleinsten Wassergräben. Diese Kanäle (s. d.) nehmen zur Zeit des Hochwassers das überschüssige Wasser auf, um es bei Tiefstand der Ströme den Feldern abzugeben. Sie leiten es aber auch auf solche Landstrecken, zu denen sonst nie ein Tropfen Wasser gelangen würde und die so erst für die Bebauung gewonnen werden. Ungezählte Schleusen und Wehre dienten im einzelnen der Regulierung des Wasserstandes und Wasserlaufs (vgl. Strabo XVI I, 9ff.). Ein ausgedehntes Kanalnetz existierte bereits in den ältesten Zeiten, und stets war es eine der Meissner BuA S. 6ff.. 191 ff.; Dela ttre wichtigsten Aufgaben verantwortungsLes travaux hydroliques en Babylonie (in Revue des Questions scientifiques I888). Über bewußter Herrscher, den Bau derartiger moderne Bewässerungsmethoden in BabyKanäle zu fördern und für ihre Instandlonien s. Koldewey Das wiedererstehende haltung zu sorgen. Schwere Strafen Babylon S. 19f. Schawe. drohten dem, durch dessen Schuld die Beweinen s. Totenklage und Kanäle Schaden trugen oder der durch schlechte Wasserregulierung fremde Fel- Klageweib. Bezilla s. B i ~ i la. der verdarb (K. Ijammurapi § 53-55). Zur Zeit, wo der Wasserstand der beiBezold, Kad, Orientalist, geb. 18. Mai den Ströme und der Hauptkanäle so r859 in Donauwörth, gest. 2I. Nov. 1922 niedrig war, daß das Wasser nicht mehr in Heidelberg, wo er seit 1894 als Uniin das übrige Kanal- und Gräbennetz versitätsprofessor gewirkt hatte. Von überging - und das war sicher rund seinen assyriologischen Büchern sind am 9 Monate der Fall - , mußte man das wichtigsten: Die Achämenideninschrijten Wasser der Ströme künstlich heben und (Leipzig 1882); KurzgeJaßter tJberblick so weiterführen. Dazu diente eine Ein- über die babylonisch-assyrische Literatur richtung, die noch heute in Ägypten unter (Leipzig 1886); Catalogue oJ cuneiJorm dem Namen Schaduf angewandt wird tablets in the KouyunJik Collection, Vols. I und auch auf einem Relief Sanheribs bis 5 (Lond. 1889-r899); The Tell el-
BIAINA -BIBLIOTHEK.
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Amarna tablets in the British Museum (Lond. 1892). B. gründete 1884 mit Hommel die Zeitschrift für Keilschriftforschung, die es nur auf zwei Jahrgänge brachte, 1886 die Zeitschrift für Assyriologie (Bd. 1-34), die er bis zu seinem Tode leitete. Ein nachgelassenes Werk 'Babylonisch-assyrisches Glossar' hat A. Götze zum Druck befördert (Heidelberg 1926). - B.s Witwe, Frau Adele Bezold, geb. Bursian, hat ein Register zu der Zeitschrift für Assyriologie (Bde. 1-34) und ihrem Vorläufer, der Zeitschrift für Keilschriftforschung (Bde. I und 2), bearbeitet (Berlin 1928). Weißbach. Biaina s. Uraqu. Biala, Stadt in Elam. Scheil DP X, Nr. 89, Z. 3.
Ebeling.
Bibarbar, Stadt in Arabien ( ?), wenn richtig gelesen. Harper ABL Nr. 262, Z. 9; Waterman Royal correspondence S. 176. Ebeling.
Bibati, Stadt in Assyrien, in einer
mittelassyrischen wähnt.
Rechtsurkunde
er-
Ebeling KAJI, Nr. 162, Z. 7 Ebeling
Bibbu, 1. Name für Planeten (s. Pla-
neten) speziell für Merkur, aber auch ein Gott der Unterwelt nach einem unveröffentlichten Text aus Assur (s. Unterweltsgötter). Ebe ing. 2. Gebirge des allanu-Baumes, in einer Liste erwähnt. II R pI. 51, Z.9a.
Ebeling.
Bibdarri, Stadt in Elam. Scheil DP X, Nr. 76, Z. 3.
Ebeling.
Bibea, F. von Bit-Dakküri* zur Zeit
Nebukadnezars H. nach einer Beamtenliste. Unger TLZ, 1925, S.484.
Ebeling.
Biber, akk. garidu (s. Thompson
JRAS 1926, S. 723), spielt in der Medizin eine gewisse Rolle (s. Thompson). Eine bildliehe Darstellung des Tieres findet sich auf einem nicht veröffentlichten Relief. Ebeling. Bib~ururia, vein Pharao Ägyptens, Zeitgenosse des Subbiluliumas von Ijatti, vielleicht = Amenophis IV.
Zimmern-Friedrich ZA XXXV, S. 37ft; Goetze OLZ XXVII, S. 581ft.; Forrer Forschungen II; Sidney Smith Early History 0/ Assyria, S. 258f., 389. Ebeling.
Bibi s. N ergal und Unterwelts-
götter. Bibitu s. Dämonen. Bibliothek. ~ Wie ich schon unter 'Archiv' ausgeführt habe, gehört zu den wesentlichsten Elementen einer Bibliothek, daß die mit Bewußtsein und für die Dauer und zum häufigen Gebrauch aufzuhebenden Bücher bzw. hier die Tontafeln, auch gebunden bzw. gut gebrannt sein müssen. Andernfalls wird die Bezeichnung B. nicht gerechtfertigt sein, sondern höchstens der Ausdruck' Archiv'. Die Tontafeln aus den sogenannten 'Tempelbibliotheken' aber sind hicht oder nur wenig gebrannt. Es fehlt ihnen auch die Systematik des Sammelns und der Aufstellung, die zuerst für die beiden Bibliotheken des Assurbanipal in Ninive durchaus verbürgt ist. Die eine B. befand sich im Palaste, die andere im N abuTempel Ezida und hieß 'Girginakku', wohl der Spezialausdruck für B. selbst. Kataloge von Serien, die Unterschriften der Tontafeln und der nachträglich mit einem Meißel (?) hinzugesetzte Eigentumsvermerk der Bibliothek, namentlich die zwei zuletzt erwähnten Notizen fehlen bei der Sammlung des Assurbänipal nicht und geben ihr Bibliothekscharakter . Frühere Staats- oder Tempelhibliotheken sind m. W. durch solche Vermerke nicht belegt. Auch die in Babyion, Borsippa, Kuta, Nippur und Uruk z. T. noch für griech. Zeit (Strabo XVI, I, 6) bezeugten Tempelschulen und -bibliotheken sind nicht systematische B. In Ninive sind seither durch Rassam. George Smith und Budge etwa 20000 Tontafeln und Fragmente ins Britische Museum nach London gelangt, nur wenige nach andern Museen oder in Privatbesitz. Der Inhalt der Urkunden ist außerordentlich vielseitig. Es sind Abschriften von historischen, astronomischen, astrologischen, medizinischen, juristischen Texten, von religiösen Epen, Hymnen und Gebeten, von Beschwörun-
BIBRABIUM - BIER UND BIERBERElTUNG IN BABYLONIEN. gen und Omina, von chemischen Rezepten, insbesondere aber gibt es wissenschaftliche Werke zur Erlernung der Keilschrift, Zeichen- und Wortlisten, zum Verständnis der verschollenen Sprachen, wie der sumerischen und kassitischen, grammatikale Texte, Listen zur Erlernung älterer Zeichen formen usw. Gerade diese Gegenüberstellung alter und jüngerer Zeichenformen aber ist meist irrig. Dies beweist, daß man damals z. Z. Assurbä.nipals die vor der endgültigen Semitisierung Mesopotamiens geschaffenen Inschriften (d. h. vor etwa 2300 v. Chr.) nicht mehr zu lesen verstand. Hierfür war man allein auf die Überlieferung angewiesen, und es ist eine interessante Tatsache, daß sich in der B. Assurbanipals keine Abschriften von Urkunden vor 2300 gefunden haben. Es scheint sogar, daß aus dem Bericht eines Schreibers (Harper ABL, Nr. 255) hervorgeht, daß er die Inschriften vor !:Jammurapi, dessen Schriftformen Assurbanipal in eigenen Inschriften kopierte, nicht lesen konnte (Meissner a. a. 0., S. 246). Zur Zeit des großen königlichen Ausgräbers und Archäologen Nabonid hatte man jedenfalls über die sumer.-akkad. Zeit ungenaue Vorstellungen, wenn man z. B. Naram-Sin zum Sohne des Sargon von Akkad machte (Langdon VAB IV, S. 226, 64; 246, 30), während er doch sein Enkel und dritter Nachfolger gewesen ist, und wenn der Schreiber Nabüzerllsir, der durch eine Kopie ins 8:Jahr des Nabonid datiert ist (CT IX, Tf. 3; Hommel Geographie, S. 402), von einer Inschrift des Sarkälisarri nur einen A bdruck herstellt und über die Inschrift selbst unbestimmte Angaben bringt (U nger Assyr. u. Babyl. Kunst, Abb. 5-6; Mus. Journ. III, S. 22-25). Diese Rückschlüsse sind für die Beurteilung der B. des Assurbänipal deshalb sehr bedeutungsvoll, weil für sie die Möglichkeit der Beschaffung von Literatur über ein bestimmtes Datum, nämlich die Hammurapizeit, nicht hinausgehen ko~nte (E. U nger Forschung. u. Fortschr. III [1927J S. 258). Streck VAB VII, S. LXVff.; Bezolcl ZB XXI (1904), S. 257f.; Delitzsch AO
XI I, S. 34f.; Unger Assyr. u. Babyl. Kunst, J927, S. 5d.; B. Meiscner Aufsätze f. Milkau, 1921, S. 244f.; E. Unger RLV II, S. 15; Dziazko RKA VII, S. 407f. Eckhard Unger.
Bibrabiuzn s. Bitum-rabium. Bibu, Stadt in Babylonien, in altbabylonischer Geschäftsurkunde erwähnt. Figulla VS XIII, Nr. 104 IV, Z.5. Ebeling.
Bibur, Stadt, in einer Städteliste erwähnt. Die Lesung ist allerdings zweifelhaft. Clay Morgan IV, Nr. 53, Z. 51; Hommel Geographie S. 1028, 4702. Ebeling. Bid~anas
s. Pitbanas.
Bidirgi, Berg, der mit dem Lara*
einen Paß bildet zwischen den Städten des Arastua* und Zamri* in Zamua. Der Paß wird von Assurnä~irpal passiert.
r
Assurn. Ann., Kol. II, Z. 60 = King AKA S. 315; Albright JAOS XXXVIII, S. 235; Streck ZA XV, S. 229. Ebeling.
Biene. Abbildungen von Bienen s. bei Tos ca n n e N otes sur quelques figurations etc. RA IX, S. 13-19. Hilzheimer. Das Verdienst, die Bienenzucht in Suhi am mittleren Euphrat eingeführt zu haben, beansprucht der Statthalter von Suhi und Ma'er, Samasresusur, für sich. Er ~erzäh1t uns, daß er die Bienen (~abu biti) aus dem Gebirge der Ijabl]a-Leute geholt und sie in den Gärten angesiedelt habe, damit sie Honig und Wachs geben. Damit stimmt überein, daß Sargon den Honig ein 'Produkt der weißen Berge' nennt. also die Biene nicht als heimisches Tier kennt. Ein an Bienenkörben reiches Land ist offenbar Ijatti gewesen, denn das hettitische Gesetz hat mehrere Paragraphen, die sich mit dem Diebstahle von solchen beschäftigen. Nach Küchler BKBM, K. 71b, KoI. II, Z. 15 wird die Biene auch in der Medizin verwandt. Weißbach Miscellen, S.13, KoI. IV, Z.13ff.; Sargon Prunkinschr., Z.170 = Winckler Sargon I, S. I32; Hrozny Code hittite, S. 70 ff. Ebeling.
Bier und Bierbereitung in Babylonien. In archaisch-babylonischen Lie-
ferungstexten aus der Zeit des Königs Lugalanda und Urukagina werden bestimmte Gewichtsmengen von Gerste,
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BIER UND BIERBEREITUNG IN BABYLONIEN.
Emmer und Gerstenmalz an die Bierbrauer angewiesen zur Herstellung gewisser Sorten Bier. Aus gleichzeitigen Rechenschaftsberichten der Braumeister an die Verwaltung über die Verwertung der angewiesenen Rohmaterialien ergibt sich der Verbrauch an Rohmaterialien für die Bereitung der einzelnen Biersorten. An Rohmaterialien werden für die Bierbereitung verwendet: Gerste se-bar-, Emmer - se-ziz-a-an, se-ziz-an, se-ziz-an-na, se-ziz-a-na - und Gerstenmalz-sim+gar, kas+gar. Von den drei den alten Babyloniern bekannten Emmersorten, dem weißen Emmer - ziz-bar-bar - dem roten Emmer - ziz-si - und dem schwarzen (dunkelbraunen) Emmer - ziz-ga-nunnuz - scheint nur der weiße Emmer für Brauzwecke verwertet worden zu sein. Der Emmer wurde zur Bierbereitung entspelzt. Se-ziz-a-an bedeutet in den ältesten Texten immer 'entspelzter Emmer'. Das Volumengewicht an Emmer in der Anweisung bestimmter Rohmaterialien für die Herstellung einer bestimmten Biersorte bezieht sich also in der Regel auf entspelzten Emmer. Wird ein und das andere Mal noch nicht entspelzter Emmer angeliefert, so ist die überwiesene Emmermenge um 50 % höher als sonst. So viel beträgt nämlich der Volumenverlust bei der Entspelzung. Das in den Lieferungstexten an die Bierbrauer -lU-kas + gar, lU-sim gar - gelieferte Malz ist immer Gerstenmalz gewesen. Emmer wurde allem Anschein nach nicht vermälzt, wohl aus dem Grunde, weil beim Entspelzen des Emmerkornes in der Regel der Keim verletzt wurde. Hätte man Emmermalz gewinnen wollen, hätte man den bespelzten Emmer verwerten müssen. Die Emmerspelzen enthielten aber wahrscheinlich irgendeinen unangenehmen Bitterstoff, der sich der Bierwürze mitgeteilt hätte. Aus den überwiesenen Rohmaterialien stellten die Brauer verschiedene Sorten Bier her. Je nach der Verwertung der Rohmaterialien, das heißt nach dem gewichtsmäßigen Vorherrschen einer Rohfrucht bei der Herstellung einer Biersorte unterscheiden wir zwei große Gattungen von Bieren schon im ältesten
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Babylonien, Gerstenbiere und Emmerbiere. Es gab wohl reine Gerstenbiere und Emmerbiere, Biere, die nur aus Gerstenmalz und Gerste und Gerstenmalz und Emmer gebraut waren. Für gewöhnlich wurden aber, wenigstens in der ältesten Zeit, beide Rohfruchtarten für die Herstellung aller Biersorten verwendet, allerdings in verschiedenen Gewichtsverhältnissen. War die Gerste als Rohfrucht vorherrschend, rechnete das Bier unter die Gerstenbiere, war aber der Emmer gewichtsmäßig vorherrschend, so zählte es unter die Emmetbiere. Der Emmer war in der ältesten Zeit als Braumaterial besonders geschätzt. Denn die Höhe des Emmerzusatzes bedingte die Qualitätsbezeichnung der Gerstenbiere. - Beim systematischen Sammeln aller Textbelege über Bier und'Biersorten lernen wir rund r6 verschiedene Biersorten kennen, die die alten Babylonier getrunken haben, zur Hälfte Gerstenbiere, zur Hälfte Emmerbiere. Natürlich wurden diese verschiedenen Biersorten nicht gleichzeitig und gleichmäßig in den babylonischen Brauereien hergestellt. Manche davon sind seltene Spezialbiere gewesen, die nur zu bestimmten Festgelegenheiten gebraut wurden. Andere mögen örtliche Bedeutung gehabt haben oder Spezialitäten irgendeiner größeren Tempelbrauerei gewesen sein. Als allgemein volkstümliche Konsumbiere kommen unter diesen r6 verschiedenen Sorten drei in Frage, das Schwarzbier, das gute Schwarzbier und das Primabier. Die beiden ersten waren Gerstenbiere, das dritte war Emmerbier oder Gerstenbier. Zur Herstellung von 80 qa Schwarzbier werden verwendet: r8 qa entspelzter Emmer, r8 qa helles Gerstenbrot, 24 qa Gerstenröstbrote und 36 qa Gerstenmalz (Genouillac Textes sumeriennes, Nr. 34 u. 0.). r8 Maßeinheiten entspelzten Emmers stehen also 78 Maßeinheiten Gerstenpr odukte gegenüber. Zur Bereitung des guten Schwarzbieres, des 'Kulmbacher' der alten Babyionier, werden den Bierbrauern für einen Monat geliefert: 90 qa Gerste für Gerstenbierbrote, 90 qa Gerste für helle Gerstenbrote, 336 qa Gerstenmalz und 336 qa weißer Emmer. Dazu
BIER UND BIERBEREITUNG IN BABYLONIEN.
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60 qa Gerste und 30 qa Emmer al~ Ar- des guten Schwarzbieres gewonnen und beitslohn (Allotte de la Fuye Docu- das Emmermischbier aus der Würze des ments presargoniques, Nr. r60). Das Brau- gewöhnlichen Emmerbieres. - Aus Liefematerial besteht auch hier zu einem rungstexten zur Herstellung von u-saDrittel aus bespelztem (einem Fünftel Bieren ergibt sich, daß dies Gewichtsaus entspelztem) Emmer. Das Verhält- verhältnis der Rohmaterialien zum Fernis zwischen Rohfrucht und gebrautem tigprodukt im allgemeinen 3: r ist. Wir Bier ist bei diesen beiden Bieren ungefähr finden zwar auch das Verhältnis von 5 : r, 6 : 5, das heißt aus 6 Maßeinheiten Roh- selbst von 7: I. Aber es ist möglich, frucht werden 5 Maßeinheiten Bier ge- daß es sich in diesen Fällen um Lieferung wonnen. Das gute Schwarzbier hat aber von bespelztem Emmer handelt, der ja einen etwas höheren Emmerzusatz und bei der Entspelzung einen Vobmenverzeichnet sich dem gewöhnlichen Schwarz- lust von 500/0 erleidet. Die u-sa- Biere bier gegenüber durch die Verwendung waren also stark eingedickte, sehr zuckerverschiedenartiger Bierbrote aus. - Für haltige Malzextrakte, ähnlich wie das die Herstellung von 60 q a Primabier wird Ptisana der klassischen Zeit, die uneinem Brauer geliefert: 24 q aEmmerkorn, gegoren aufbewahrt wurden. Der starke 24 qa Bierbrote, 24 qa Gerstenmalz (Ge- Zuckergehalt machte sie haltbar. Der nouillac 1. c., Nr. 34). Das Verhältnis semitische Name für das Emmermischzwischen Rohmaterial und gebrautem bier, das kas-u-sa-ziz-a-an, disipta!JlJu, eiBier ist also ebenfalls 6: 5. Diesen ge- gentlich Honigbier, zeigt ja schon, daß wöhnlichen Konsumbieren, die nach der es sich um eine sirupartige Masse geGärung als Jungbiere getrunken wurden, handelt haben muß, ähnlich dem Trausteht eine Klasse von Bieren gegenüber, ben-, Dattel- und Feigenhonig der oriendie sich von den Konsumbieren, abgesehen talischen Kulturvölker. Dieser 'Biervon der Artbezeichnung, vor allem da- honig' , Gersten- oder Emmermalzextrakt, durch unterscheiden, daß die Rohmate- fand in der Küche als Süßungsmittel rialien zu ihrer Herstellung das drei- bis Verwertung, spielte in der ärztlichen siebenfache der Mengen betragen, die für Diätetik eine wichtige Rolle, wurde aber die Bereitung der Konsumbiere angelie- auch, mit Wasser vermischt, der sponfert werden. Es sind dies die Mischbiere, tanen Gärung ausgesetzt und zur Bierdie u-sa-Biere der altbabylonischen Bier- bereitung verwendet. karte. Es werden uns 3 Sorten der u-saDer erste und für den Augenschein Biere genannt, das gewöhnliche Misch- i bedeutungsvollste Akt im babylonischen bier, kas-u-sa-du, das feine Mischbier, kas- Bierbereitungsprozeß war das Mälzen u-sa-sig und das Emmermischbier, kas-u- des Getreides und das Herrichten der sa-ziz-an. Nach dem bekannten Text Bierbrote. Die Brauer hatten ja von BM 2r 340 müssen wir folgern, daß die dieser Tätigkeit ihren Berufsnamen. Nur Mischbiere noch gar keine fertigen, aus- von der Gerste wurde Malz gewonnen. gegorenen Biere darstellen, sondern Malz- Der Emmer wurde, von den Spelzen bewürzextrakte, die aus der Würze der ent- freit, geschrotet und als Rohfrucht mitsprechenden Grundbiere durch Eindicken verarbeitet. Es wurde Grünmalz ver(Eindampfen) gewonnen sind. Nach dem braut und getrocknetes Luftmalz. Die erwähnten Texte ergeben nämlich roo qa Texte fordern diese Auffassung. Es wird kas-sig 75 qa kas-u-sa-sig und roo qa kaJ- manchmal Gerste zu Malzbroten geliefert, du 75qa kas-u-sa-du. Dieu-sa-Biere haben meistens aber fertiges Malz in bestimmalso 25 % weniger Volumengewicht als tem Maß angewiesen. Malz und Rohdie entsprechenden Grundbiere, sind also frucht wurden zu grobem Mehl geschrotet entsprechend dickflüssiger als jene. Dem- und zu Broten gebacken. Zur Maische nach ist das gewöhnliche Mischbier der wurden immer Malz und Rohfrucht in eingedickte Würzeextrakt vom gewöhn- Brotform verwendet. Die Malz- und lichen Gerstenbier, das feine Mischbier Bierbrote "\vurden geröstet - Malzröstwird auf demselben Wege aus der Würze brote oder Röstbierbrote - , wenn dunk-
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BIERBROT -- BIKNI.
les Bier bereitet werden sollte, oder ungeröstet verarbeitet - helle Gerstenbrote -wenn helles Bier gewünscht war. Aus den Bierbroten wurde im Maischbottich die Würze gewoD;nen. Ob durch Kochen oder durch Übergießen mit heißem Wasser, wissen' wir nicht. Allerdings spricht das Eindicken der Würze zur Gewinnung des Malzextraktes, der u-sa-Biere, für das Kochen der Maische. Ebenso die Erwähnung des Brauofens in späteren, assyrischen Kontrakten (RA VI, S. 130). Über die Läuterung der Würze, Gärung und Gärungszeit sowie über das Abfüllen in die Lagergefäße erfahren wir nichts. Wir hören nur von einem 'großen Gersten'- und 'Emmerkrug' (ZA VI, S. 157), von 'Bierkrügen' zu 10 qa, 21 2/ 3 qa, 27 qa, 30 qa, 40 qa (OM 306, 1940). Die beiden ersten sind wohl die Gärbottiche gewesen, die letzteren Gefäße für das fertige Lagerbier. Das meiste Bier wurde als Jungbier getrunken. Es gab aber zweifelsohne auch 'Lagerbier'. Denn es wird 'einjähriges' Bier erwähnt (MVAG VIII, S. 86). Die Haltbarkeit wurde erreicht durch höheren Alkoholgehalt bei der Verwendung stark eingebrauter Würze. Man hat aber auch Aromapflanzen bei der Bierbereitung verwendet, die dem Bier einen bestimmten Geschmack verliehen und sicher auch konservierend wirkten. Außer Kassia (OM 1315 u. ö.), der wohl nur der Geschmacksnuance diente, werden 'Bergpflanzen' zur Bierbereitung geliefert (OM 2159 u. ö.). Aus der späteren, talmudischen Zeit Babyloniens hören wir, daß man die Kasuta-Pflanze 'gezüchtet habe', um sie bei der Herstellung des Bieres zu verwenden. Die mittelalterlichen Talmuderklärer Gersom und Rasi haben Kasuta mit Hopfen identifiziert. Löw hat dieser Gleichung widersprochen und die Cuscuta, die Kleeseide, für die Aromapflanze der babylonischen Bierbrauerei reklamiert. Aber die Beschreibung, die der Talmud über die KaSuta und ihre Eigenschaften gibt, paßt nur auf den Hopfen, nie und nimmer auf die Kleeseide - abgesehen davon, daß sie wegen ihrer starken Giftwirkung, die den Alten auch bekannt war, unmöglich Nahrungs-
und Genußmitteln beigesetzt werden konnte. - Das Bier war natürlich in Babylonien auch Genußmittel. Es wurde, namentlich nach Tisch, 'wenn die tüch-tigen Männer sich zum Trunke setzten', oder in den zahlreichen Kneipen mit weiblicher Bedienung, der berauschenden Wirkung wegen getrunken. Aber es war doch in weit höherem Maße Lebensmittel, flüssiges Brot. Es war das Tagesgetränk des Babyloniers. Keine Mahlzeit _ohne Bier - im Palast, im Bürgerhaus und in der Hütte des Armen. Das Bier bildete einen Teil der täglichen Naturalienbezüge der Arbeiter, Angestellten und Beamten, gehörte also tatsächlich zur täglichen Nahrung. Die akkadischen Worte für Bier sind sikaru und kurunnu (Feinbier). Hrozny Getreide in Babylonien; Küchler Beitr. z. Kenntn. d. Babylonischen Medizin; Meissner BuA., I u. II; Huber Bierund Bierbereitung bei den Völkern der Urzeit_ 1. Babylonien und Assyrien. (Veröffentlichungen der Gesellschaft für die Geschichte' und Bibliographie des Brauwesens.) Huber.
BIKUMIAS - BILLERBECK. seine Kriegszüge aus 'vom Meere von BitJakin bis zum Gebirge B. des Sonnenaufgangs'. Wegen seiner Bezeichnung 'sad ukni' (Asarh. Prisma, KoI. IV, Z. 10) und der ebenfalls dort genannten Landschaft Patusarra, die man PatishvariS gleichsetzt, hält man allgemein dEm B. für den Dema>::end. Diese Gleichsetzung setzt maßlose Ubertreibung in den assyr. Berichten voraus, da der - zwar weithin sichtbare - Elbruz nie von den Assyrern erreicht wurde. B. wird stets im Zusammenhange mit Landschaften genannt, die im medisch-elamischen Grenzgebiete liegen (dort setzt auch Delitzsch den B. an), wird also als weithin kenntlicher Berg der Elwend sein, der auch tatsächlich die Ostgrenze des assyrischen Einflusses bildete.
Biggaja s. Ala sij a b.
TiglatpiI. Tontafel, Z. 3, 38; Sargon II.: AnriaI. XIV, Z. 7, .23; Prunkinschr., Z. 18; Pp I, Z. II; II, Z. 8; III, Z. II; IV, Z. 68; V, Z. 18; Asarhaddon Prisma, KoI. IV, Z. 10; zerbr. Prisma, KoI. IV, Z.4; Bu 83-1-18, 483 Obv., Z.8 (= AoF Ir, S. 15); Th. 1905-4-9, 25 (Bezold Cat., Nr. 438); K. 1657 (Bezold Cat., S. 326). -- Delitzsch Paradies, S. 108, 126; Winckler Sargon I, S. XXVII 3; Streck ZA XV, S. 362f., 368 ff. (wo weitere Lit.). König.
Biggainarissa s. P i g g a in ar iss a.
Biktmlias s. Pikumias.
Bierbrot s. Bier. Bierkneipe s. Bier und Schenke ..
Bigir~a/us, geschr. dbi-gir-!;za/us, Var. Bigirgidda, Gottheit, zu den sog'v7 Kindern des Enmesarra gehörig = Suzianna*.
Thureau-Dangin Rit. ace. S. 16, Z.5; RA XVI, S. IS0; CT XXIV pI. 4, Z. 30. Ebeling.
Bihisi, Stadt im nördlichen Palästina, erwähnt in Knudtzon VAB II, Nr. 256, Z. 8, 13, 34 und in einem neuaufgefundenenBriefe von Tell el-Amarna (Th urea uDangin RA XIX, S. 94, Nr. 256). Knudtzon- Weber VAB H, S. I3I8 [falsch dl Bi-si Nr. 250, Z. 37]; Dhorme RB 1918, S. 514; 1926, S. 305. Honigmann.
Bi~ura s. Ägyptische Beamte in Syrien (Pab-ura).
Bijustis s. Pijustis. Bikni (Bigni). Gebirge im Lande der fernen Meder. Tiglatpileser III. dehnt
Bi!, geschr. db~l, Gotthe;t in EN belegt und in einer Götterliste aus Fara erwähnt; daselbst auch noch andere mit dBil zusammengesetzte Götternamen. Bil hier Feuer, also ~bil ein Gott des Feuers = Gira? . Huber PN S. 171; Deimel Schultexte Ebeling. aus Fara S. 10.
Biläer, ein Aramäerstamm. Tiglatpileser III. siedelt 352 B. im Bezirke der Stadt Tu'imme* an. Tiglatp. Ann., Z. 147 = Rost Tiglatp., S.24; Hommel Geographie, S.433, 434. Ebeling.
Bilala s. Belili. Bildar s. Lisigun. Bilderschrift s. Schrift. Bildhauer - sumer. lu-alan (De Ge-
nouillac TSA Nr. 13 IV I), assyr. !;z.arraku oder p jburgullu. Bildhauerei = harrakutu, p/burgullutu. Der Bildhauer t~itt in Babylonien weniger hervor als in Ägyp-
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ten; da hier das Material, aus dem die Plastiken gefertigt wurden, fehlt. Häufiger ist er schon in Assyrien. Da die Könige sich jedoch bemühten, ihre Paläste durch Plastiken aller Art ausschmücken zu lassen (Assarhaddon Prisma A VI Z. 13 = Meissner-Rost Bauinschriften Assarh. in BA !II z, S. 200; Sarg. Ann. Z. 429, Sargon: Prunk-Inschr. Z. 166 = Winckler Sargon I, S. 130; Rost Tiglatpiles. S. 74, Z. 27), waren die Bildhauer gesuchte und angesehene Leute. Nach Delitzsch HW S. 524 war Ea wohl der Gott der [p jb Jurgul[liJ (s. a. CT XXV pI. 48 1. 23). Einen um die Fertigstellung des Bildes Salmanassars III. an den Quellgrotten des Tigris bemühten Bildhauer zeigt eine Schiene am Tor von Balawat: L. W. King Bronce Reliefs from the Gates of Shalmaneser pI. LIX. Der Bildhauer arbeitet mit Meißel und Schlegel und tut anscheinend die letzten Schläge. Denn die Plastik in der Nische ist schon vollkommen herausgearbeitet. Nach Harper ABL II, Nr. 151 und X, Nr. 1051 fordert anscheinend der Besteller einer Plastik erst einen Entwurf ein, bevor er den endgültigen Auftrag zu ihrer Ausführung gibt. Wie im übrigen Kunstschaffen Assyriens und Babyloniens uns kaum Namen von Künstlern überliefert sind, so fehlen uns auch solche von Bildhauern. Meissner BuA I, S. 315f.
Schawe.
Bildzauber s. Magie. Bilgar s. Girra. Bilgi s. Girra. Billazna (Gibil-la-ma), patesi von Asnunnak, Vater der Mekubi, der Gemahlin des Dan-Rub-uratir, des patesi von Susa. Thureau-Dangin VAB I, S. r80f, Nr. 3. Weißbach.
Billerbeck, Adolf, geb. 11. August 1834 in Rastenburg, Autodidakt (Oberst a. D.), gest. 3. Juni 1908, veröffentlichte: Susa. Leipzig 1893; Das Sandschak Suleimania. Ebda. 1898; Geographische Untersuchungen (MVAG 1898, H. 2); Der Festungsbau im Alten Orient (AO Bd. I, H. 4; 1900). Mit A. Jeremias: Der
BIRDU -BIRNARI.
BILLILI - BIRDASU.
3°
Untergang Nineveh's (BA III, SS. 87 bis I88. I894); Mit Delitzseh: Die Palasttore Salmanassars II. [lies: III.] von Balawat (BA VI, H. I, Ig08). Weißbach.
BilInatip, Stadt in Elam. Ebeling.
Bilsenkraut wird in der Medizin verwandt, wenn die Gleichung sakiru = syr. l:m.,::l1V richtig ist. Ebeling AGM XIV, S. 29, Anm. I, auch Thompson Assyr. Herbal S. 103. Ebeling.
S.
Biltu s. Metrologie, Gewichte. Bilu, geschr. bil-uki , Ort in Babylonien (?), in einer Urkunde aus Tello erwähnt. Delaporte ITT IV, Nr. 7845. Ebeling.
Bi'lulutu, geschr. dbi-' -Zu-Zu-tu, Gott-
heit, in einer Opferaufzählung für den Tempel Assurs in Assur erwähnt. Ebeling KARI Nr. 135, IV Z. 21. Ebeling.
BiInhiras s. Pimpiras. Bina, Ort in Babylonien. Thureau-Dangin Lettres de .ffammurapi, Nr. 19, Z.5 und 17. Grice YOS V Nr. 196, Z. 13. Ebeling.
Binaniti, Fluß, in einem babylonischen Briefe erwähnt. Lutz UP 12, Nr.59, Z.5.
Ebeling.
Binde:mittel s. Ba uma teriaI. Bin-Enlil, geschr. Ui8SINIG-den -lil, Ort
in Babylonien, in einem altbabylonischen Kontrakte erwähnt. Thureau-Dangin LC Nr. 145, Z.6. Ebeling.
Binganisarri, Sohn des Naram-Sin
von Akkad.
die im Hause und gebraucht wurden. und Schilfwerk als Mauerwerk.
Reu ther IvB S. 159ff., 58, 82, 93, 1I5, II8, 124, 129 (s. Abb. das.). Ebeling. Bin~i~i (Mendes) s. Mu~ri.
Billili s. Belili. Scheil DP X, Nr. 18, Z. 3.
Matten verarbeitet, als Leichenbettung Auch legte man B. Zwischenlage in das
Sein Siegel ist erhalten.
Thureau-Dangin VAB I, S. 168f., 1; RA IX, S. 82. Weißbach.
Binnu:m, Ort in Babylonien, der auch wohl mit dem Ideogr. für Mnu geschrieben wird. Driver OECT III, Nr. 21, Z.7; Thureau-Dangin LC, Nr. 65, Z. 10, 32. Ebeling.
Binsen. Die B., die es in den Landschaften am Euphrat und Tigris in Fülle gab, wurden von den Babyioniern zu
Binunlal s. Bi!;)ila. Binu-sa-ili, Ort in der Nähe von Nuzi. Chiera PBSch I, Nr. 44, Z. 4· Ebeling.
Bir s. B er und Adad. Bir' äer, arabischer Stamm, der sich TiglatpiIeser III. unterwirft. Tiglatp. Ann., Z. 217; Kl. Insehr. I, Z. 27 = Rost Tiglatp., S.36, 82; Hommel Geographie, S. 579 und Anm. 2; 597, Anm. 4· Ebeling. Bira~une,
Flurname bei Barsippa (?).
Ungnad VS IH, Nr. 11,7, Z·3· Ebeling.
Birat, Stadt, in assyrischen Briefen
im Zusammenhang mit Bit-Bair* erwähnt, kommt auch in neubabylonischen Texten und einem altbabylonischen Briefe vor. Auch ein Land mat bi-ra-ta-a-a findet man in einem Briefe aus gleicher Zeit. Zu erwägen ist daher, ob das Wort m.ttbi-ra-a-te(tu) bzw . .tl bi-ra-a-te bei Assurna~irpal (King AKA S. 2I7, Z. ro; 344, Z. I30; 383, Z. I24) nicht doch, wie Delitzsch Paradies S. 204 will, als Eigenname zu fassen ist. Dann läge die Stadt bzw. die Landschaft in Babylonien (Kardunias). Harper ABL Nr. 88, Z. 7; 138 , Z. 5~ 431, Z. 5; 396, Z. 8; Clay YOS IH, Nr. 37. Z. 9; Ungnad VS VI, Nr. 248, Z. 20; Scheil DP I, S. 125; Thureau-Dangin LC Nr. 146, Z. 22. Ebeling.
Birbiru, Stadt in Babylonien, in einem .
altbabylonischen Briefe erwähnt. Schroeder VS XVI, Nr. 114, Z. 19· Ebeling.
Birdadda, ein Araber, Vater des Uaite'* 1. Zum Namen s. Hilprecht Assyriaka, S. 76; Hommel Aufs. una Abhandl., S. 2Ig; Zimmern KAT 3, S. I33 f., 443. Ebeling. Birdasu, G~birge östlich von Tusban, nach Forrer Sernab-Dagh, Grenze der Provinz des Rab saqe.
3I
Forrer Provinzeint. S. 86; Rost Tiglatp. pt XXXIIf., Z. 31 = S. 46; pI. XXVII, Z. 18 = S. 84 ( ?). Ebeling.
Birgal, Gottheit, in einem religiösen Text aus Assur erwähnt.
Birdu, Gottheit, s. CT XXIV pI. 36, Z.63; n"eh PI.47, Z.28a Gatte derdManun-gal*. In CT XXV pI. 37, Z, 2I = pI. 35, Rs. Z. 25 (zu verbessern!?) wird B. als = d Mes-lam-ta-e-a, d. i. Nergal in Mar ki bezeichnet. Die Beziehung zur Unterwelt tritt auch in dem Namen d Kal-edin = Mann der Steppe hervor lCT XXV pI. 6, Z. 23). Mit der Gottheit Sarrapu bildet B. ein Paar (s. ebenda Z. 23/24). Der Name dürfte akkadisch eein und 'Kälte' bedeuten, im Ggs. zu Sarrapu = 'Hitze', s. aber die Schreibung d bi-i-ir-tum CT XXV pI. 4, Z. 4.
Birgf, Stadt in der Umgebung von Sidon, wird von Asarhaddon zu Assyrien geschlagen, nach Thompson h. Barga.
Ebeling.
Biredschik. Ortschaft am linken, öst-
lichen Ufer des Euphrats, auf der Straße zwischen Aintab und Urfa, n. von Karkarnisch, in 37° 3' nördl. Breite und 37° 59' östl. Länge von Greenwich (EngI. Generalstabskarte Nr. 2555, Ig24). B. ist noch nicht identifiziert und ungenügend erforscht. Die Zitadelle ist natürlich außerordentlich stark befestigt. Aus B. soll eine Stele im Brit. Mus. in London stammen, die eine linkshin stehende Göttin, in langem Chiton mit Gürtel, langem, hinten herabfallendem, schleierartigem Überwurf darstellt. Der zylinderartige Polos mit Hörnern, die Spiegel in jeder Hand und die oben schwebende geflügelte Sonnenscheibe lassen erkennen, daß die Sonne, als weibliche Gottheit bei den Aramäern - im Gegensatze zu den Hettitern - gemeint ist. Aufgesteckter kurzer Zopf und Schnabelschuhe sind weitere Merkzeichen für das Denkmal, das um IOoo/90o, zur. Zeit der Blüte aramäischer Macht (Unger Forsch. u. Fortschr. IV (Ig28), S. 226f.), gearbeitet zu sein scheint. Zur Erklärung s. U n ger OLZ Ig28, S. 27of. Mansell Phot. Nr. 524; Sayce TSBA VII; S. 250 (Phot.); Menant Glypt. ot'. II, S. 108; Badger Nestorians and their Ritual I, 1852, S. 352; S. Schiffer Die Aramäer, S. 67f.; Ritter Erdkunde; H. v. Moltke Bt'iefe aus der Türkei, S. 224ff.; E. Sacha u Reise in Syrien und Mesopotamien, S. 176. Eckhard Unger.
Ebeling KARI, Nr. 331, Z. 3. Ebeling.
Asarh. Prisma s. Kol. IU, Z. 13 = Scheil Le PrismeS d'Assaraddon, S. 14; Thompson Prisms of Esarh. and of Ashurh. S. 17, 4. Ebeling.
.Bir!!iluza, zu Aiadi* gehörige Stadt, WIrd von Sargon II.(8. Feldzug) erobert und ausgeplündert. Sargon 8. Feldzug, Z. 283 = Th urea uDangin 8ieme campagne de Sargon, S.44Ebeling.
Biri, Stadt, in einem neuassytischen Texte erwähnt. Rm. 70 (Bezold Catal., S. 1578). Ebeling.
Biria:maza s. Ägyptische Beam te in Syrien (Biruaza). Biridaswa, F. von Januamma in der El-Amarnazeit. Knudtzon VAB II, Nr. 196, Z. 41; 197. Z. 7, 15· 33. EbeJing.
Biridija, Stadtfürst von Megiddo zur El-Amarna-Zeit. Der Name würde mitannisch sein, falls er nicht nur mit Biridaswa, sondern auch Biriamaza und Pirizzi zusammenzustellen ist. Von B. stammen die E.-A.-Briefe Nr. 242-246. Weber VAB II, S.I305ff. F. Schachermeyr.
Biridri s. Benhadad. Birinuna (?), Land, in einem altbaby-
lonischeu. Kontrakte erwähnt (zugehörige Stadt: Sinab). Ungnad VS VII, Nr. 53, Z.2. Ebeling. Biris~adri
s. Medien, Fürsten. Birite, Land, zwischen Ariuni* und Arraphi*, von Tukulti-Ninurta 1. als erobert erwähnt. Derselbe Name kommt für eine Stadt in einem altbabylonischen Kontrakte vor. Schroeder KAHl n, Nr. 60, Z. 79; Ranke BE VI I, Nr. 12, Z. I. Ebeling.
Birnari,
ZU
Balibu* gehöriger Ort.
Johns Doomsdaybook, S. 72; Nr. 15, Z. 3. Ebeling.
BIRNBAUM -
32
BISILA.
Birnbamn. Der B. war in Babylonien bekannt (akk. kamessaru, eventuell auch lJalJlJiI). Er ist allerdings in den Euphratländern nicht heimisch und offenbar nur als Gartenbaum angepflanzt worden.
Bi'ru, Stadt in der Umgebung von Sidon, wird von Asarhaddon zu Assyrien geschlagen; nach F 0 rr e r Provinzeint. S. 65 = Beruta*. Asarh. Prisma S., Kol. IH, Z. I I = Scheil Le prisme S d'Assaraddon, S. 14. Ebeling.
Holma KBAL S. 73; Schollmeyer OLZ XXI, Sp. 174; RT XXXVI, S. 188. Ebeling.
Biriia, sutäische Göttin (distar sa su-ti) ,
in Assur verehrt.
Birqu, Name des Wettergottes Adad.
= Blitz; s. Br. 13264; Schroeder KAVI Nr. 57. Z. 4, vgl. auch Adad.
HI R pI. 66, Rv. I, Z. 19.
Birtatu, Fürst v. $ibur (Parsuas), zahlt Sargon Ir. Tribut (8. Feldzug). Sargon 8. Feldzug, Z.48 = ThureauDangin 8ieme campagne de Sargon, S. IO. Ebeling.
Birtisulani s. Birtu. Birtu s. Itu'a u. Laqe.
Ebeling.
Birtu sa AdadriInani, Stadt in Assyrien (?), in einem Briefe aus assyrischer Zeit erwähnt. Harper ABL, Kr. 44 1, Z. 7·
"
passiert
Ebeling.
Birtu sa Kar-BtH-IIlatati, Birtu sa Kinia, von Aramäern bewohnte Städte,
die Tiglatpileser IIr. unterwirft. Tiglatp. Tontafelinschr. Vs. Z. 8 = Rost Tiglatpil., S. 56; Ann., Z. 137 = Rost S. 24. Ebeling.
Birtu sa Kuna, Ortschaft, in einem
neubabylonischen Kontrakte erwähnt. Straßmaier Cambyses, Nr. I02, Z.16. S. auch Tiglatp. III Ann. Z. 137 (8 t k'nia)? Ebeling.
Birtu sa labbanat, Birtu sa sarragiti, von Aramäern bewohnte Städte in
Babylonien, die Tiglatpileser Ur. unterwirft. Tiglatpileser Tontafelinschr. Vs. Z. 8 = Rost Tiglatpil., S. 56. Ebeling.
ist B. Gottheit von dl BU-dbelti. Ein Kanal nar dbe-zil-Id wird Straßmaier Darius Nr. 194, Z. 13 erwähnt. de Genouillac Tablettes de Drehem, 5482 Vs., KoI. U, Z. 21; CT XXXII pI. 43. Rv. Z. 18. Ebeling.
Bisirain, ein Aramäerfürst z. Z. SamsiAdads V., von diesem zur Zahlung von Tribut gezwungen. I R P1.30, UI Z. 51.
Ebeling.
BisIIlaja s. Adab und Kar-Nabu. Bisru, Bisuru s. Besri.
Sargon 8. Feldzug, Z.28 = ThureauDangin 8ieme campagne de Sargon, S.8. Ebeling.
Bi(e)ruti, Stadt des Nur-Adad von
Dagara, wird von Assurnasirpal erobert. Assurn. Ann., Kol. H, Z. 29, 49 = King AKA, S. 304. Ebeling.
Bis, geschr. dbi-es, der ägyptische Gott
Außerdem dürften noch eine Reihe anderer Orte den Namen birtu = Festung gehabt haben; s. II R pI. 67, Z. 8; S traßmaier Nabuehodonosor Nr. 348, Z. 2, 13; Neriglissar Nr. 18, Z. 18; 70, Z. 15 und oft; Harper ABLNr. 534,Z. 7; 43. Z. 20; 462, Rs. Z. 13; 3II, Z. 14; 314, Z. 4; 441, Z. 7; 459, Rs. Z. 5 (d1bir-ti-su-Ia-ni). Eine Flur Birtu U ngnad VS III Nr. 188,
Z. 7.
näer, wird von Sargon U. (8. Feldzug).
'
Birs NiIIlrud s. Barsippa.
Ebeling.
Biruatti, Berg im Gebiete der Man-
Ebeling.
Bir-RaIIlana s. Eponymen.
BISIRAIN - BIT -ADINI.
Bes, in Eigennamen belegt.
Bisti, ägypt. Göttin b38t(.t), in baby-
lonischen EN belegt. Tallqvist APN, S.253.
Bistm,n, Ort in der Nähe des IJarripiqudu-Kanals. Clay UP II I, Nr. 9, Z. 6, 9; Straßmaier Nabonid, Nr. 5, Z. 14. Ebeling.
An der Straße von Kermanschah nach Hamadan liegt ein etwa 1500 m. hoher Berg, an dem Darius I. von Persien um 520 zur Feier seines Triumphes über neun Empörer ein großes Siegesrelief einmeißeln ließ. Um 514 fügte er noch die Figur des spitzmützigen Skythen hinzu. Dreisprachige Keilinschriften in Altpersisch, Elamisch und Babylonisch erzählen die Ereignisse und sind von Bedeutung für die fortschreitende Entzifferung der Keilschrift gewesen (s. dieArbeiten vonH.Rawlinson). Außer dem Darius-Relief sind noch sechs andere Denkmäler aus den verschiedensten Zeiten erhalten, s. darüber RLV s. v. Bisutun. Bisutun.
Clay Personal Names, S.167. Ebeling.
Bisaisa. Name des Nosairier-Gebirges
in Mittelsyrien in den Boghazköi-Texten; davon hat der Gott Wisaisab],:li (KBo. V, 2) seinen Namen. E. Forrer. Bis:is s. Pisas. Bisen, Landschaft, von Puzur-Susinak Von Elam unterworfen. Toscanne DP XIV pi. H., KoI. I, Z. 29; Barton RISA, S. I58f. Ebeling.
Bisi s. BibiSi. Bisia (Kassia?), Stadt in Ulluba*, von Tiglatpileser III. erobert. Tiglatpil. Platteninsehr., Z. 27 = KB II S. 8. Ebeling.
Bisi!!udir s. Medien, Fürsten. Bisila bzw. Bizila, Gottheit, in einer Dreh~m-Tafel erwähnt. Nach V R pI. 46, Z. 9 b ist das Sternbild mU1IJe-gdl-a-a die
Offenbarungsstätte der Gottheit (hier Bezilla geschrieben). Nach einer Götterliste (s. Weidner AK. II, S. 16) kommt neben den Namen Bi~/zila und Be~/zi1la auch Bezilanna vor. Eventuell ist auch der von Schneider Orientalia 8, S. 33 unter dbi(l)-U-Ium aufgeführte Gott hierher zu stellen und sein Name dbe-zal-Ium zu lesen. Nach UI R pI. 66 VIII, Z. 34
Ebeling.
33
Bitä, Stadt am Vansee, wird von Sargon 11. 714 v. ehr. (8. Feldzug) erobert. Sargon 8. Feldzug, Z.281 = ThureauDangin 8ieme campagne de Sargon, S.44. Ebeling.
Bit-Abdadani s. Abdadani. Bit-Abdia, Ort in Babylonien, in einer
neubabylonischen Geschäftsurkunde aus persischer Zeit erwähnt. Hilprecht-Clay BE IX, Nr. 79, Z. 1 Ebeling.
Bit - abilai, Ort in Assyrien (?), in Urkunden aus assyrischer Zeit erwähnt. III R pI. 50, Nr. 3, Z. 3, 15; Johns ADD, Nr. 621, Z. 3. Ebeling.
Bit abus, Ortschaft, in einer Städteliste erwähnt. II R pI. 52, Z. 63.
Ebeling.
Bit-Ada, Ort am Zirzirri-Kanal im Ge-
biet der Stadt Alnirea gelegen. King, BBSt S. 42ff.
Ebeling.
Bit-adduppi s. Barsip § 32.
Bit-Ad~ni (Wohnsitz der Dynastie Adini), Landschaft zu beiden Seiten des Euphrat in Syrien und Osrhoene. Da es nirgends als Name einer Stadt vorkommt, sind die Gleichsetzungen mit Batnai (Sachau ZA XII, S. 51) oder Atinni (Sayce PSBA 19II, S. 43) abzulehnen. Von einem Usurpator Abiababa* aus B. A. hören wir, daß er sich 884 zum Herrscher in Suru Bit-Ijalupe einsetzen ließ (Assurna~irpal Ann. I, Z.76. 82). Assurna~irpal erobert 878 Kaprabi*, eine Festung des Abuni von B. und erhält von diesem 877 reichen Tribut (Ann. III, Z. 50ff.). Salmanassar III. betritt 858 bei La'la'te* das Gebiet des Ahuni von Herzfeld Am Tor von Asien; Sarre und B. und zieht über Qi-.. -qa, Bur~ar'una* Herzfeld Iranische Felsenreliels; [King und zum Euphrat, den er unweit von KumThompson] Sculptures and Inscriptions 01 muh überschreitet. Dann zerstört er die Darius the Great; Jackson The great BeStadt Paqarbubuna * in B. und kämpft histun rock: JAOS 1903; Hüsing Der Zagros: AO IX 3/4, S. 5ff.; Sarre Die Kunst später bei Lutibu* auch gegen Truppen des Alten Persien: Kunst des Ostens V, dieses Landes. Im folgenden Jahre zieht Eckhard Unger. S. 7, 62. , er gegen die feste Hauptstadt Abunis, TilBit- s. auch Pit-. i barsip (Til-Barsip*, s. d.), vermag sie Viele mit Bit- zusammengesetzte Na- , aber nicht einzunehmen und setzt über men von Familien und Orten findet man den Euphrat nach dem westlichen Teil in den Eigennamenverzeichnissen der von B. über, wo er zahlreiche Ortschaften Textausgaben UP II I und 2; BE IX, zerstört und die sechs Festungen des X, XIV, XV; Keiser Nies eoll. I, S. 35, Abuni, [Alli]ga (? = Aligu* nach Sayce Hinke Boundary Stone S. 215 etc. PSBA 19II, S. 174), Tagi ... , Surunu*,
Reallexikon der Assyriolol!ie IL
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34
BIT-ADUR-KITII -
Paripa (Lesung unsicher), Tilbasere* und Dabigu*, also das Gebiet bis zum Nahr Quwaiq, erobert. Auch 856 zieht er gegen Tilbarsip; da AlJuni die Stadt preisgib~, fällt sie und zugleich der größte Tell von B. in seine Hände. Die eroberten Städte erhalten assyrische Namen: Tilbarsip wird in Kar-Sulmanu - asarid, Aligu* in A?batlakunu[se] ('ich fing die nicht Unterworfenen', Scheil-Amiaud Salmanasar II, S. 241)' Nappigu* in Lita Assur ('Macht des A.') und Ruguliti* in Qibit . . .. ('Befehl des ... .') umgenannt. Pitru* hieß fortan Ana-Assurutir-asbat ('für Assur habe ich es wieder in Besitz genommen'); es war wie Mutkinu eine alte assyrische Kolonie (KaryMon. Rev., Z. 37). Unter den eroberten Städten wird außerdem noch .... saguqa genannt, das Forrer (Provinzeint., S. 25) schwerlich richtig zu [Tab ]saguqa = Thapsakos ergänzen will. Erst 855 wird durch die Eroberung der Festung Sltamrat* die Macht Ahunis endgültig gebrochen; der Rest ~von B. wurde dem assyrischen Reiche einverleibt. In den Inschriften Tiglatpilesers III. werden einige Städte als in B. gelegen aufgezählt (III R pl. 10, Nr. 3, Z. 25 [? oder 26] bis 31); doch ist dieser Landschaftsname hier zweifellos als geographischer, nicht als politischer Begriff anzusehen (Schiffer Aramäer, S. 71). Auch in zwei Briefen wird es erwähnt (Harper ABL, Nr. 314, Rev. Z. 3; Nr. 642, Obv. Z. 2, vgl. Johns AJSL, XXII S. 230). Ein anderes B. in Babylonien, nach dem Ululai (Salmanassar V.) einen Feldzug unternahm, wird in einem aramäischen Briefe aus der Zeit Assurbanipals als 'Bet
Bit-Adur-kitti, geschr. E-A.GAR.GI.
NA (für die Lesung s. Br. Nr. 6854), Ort in Babylonien in der Nähe von Nippur, in einem altbabylonischen Kontrakte erwähnt. Poebel BE VI 2, Nr. 49, Z.
I, 10, 16, Ebeling.
BIT-AMMANA.
BIT -AMUKKANI.
Bit-agidda (zu lesen B2t-adur-siddi ?), Ort am Me-Enlil-Kanal in Babylonien, in einer Städteliste erwähnt. II R pI. 52, Z. 62.
Ebeling.
Bit-Agusi s. J alJan. Bit-Ahhe-iddina, elamische Stadt. Sanherib~erobert und verwüstet B. auf
seinem 7. Feldzug (693 v. Chr.). Sanh. Oriental Institute PriSID, Kol. IV, Z.75 = Luckenbill Annals 01 Sennacherib, S. 40. Ebeling.
Bit-Ahlam.e, elamische Stadt. Sanherib erobert und verwüstet B. auf seinem 7. Feldzug (693 v. Chr.). Sanh. Oriental Institute PrisID, KoI. IV, Z.62 = Luckenbill Annals 01 Sennacherib, S. 39. Ebeling.
Bit-Abularim., Ort in Bal{ylonien, in neubabyTonischer Geschäftsurkunde aus persischer Zeit erwähnt. Clay BE X, Nr. 107, Z. 5.
Ebeling.
Bit-akiti s. Assur. Bit-Akke, Ort in Babylonien, in einer neubabylonischen Geschäftsurkunde aus persischer Zeit erwähnt. Hilprecht-Clay BE IX, Nr. 86a, Z. 8. Ebeling.
Bit-Akukania. Ein B.-A., das nach Wincklers Ausgabe der Annalen Sargons vorhanden zu sein schien, gibt es nach Thureau-Dangins neuster Kollation nicht, s. RA XXIV, S. 75 f. zu Sargon Annal., Z. 168. Eckhard Unger. Bit-Albada, Ort in Babylonien, in einem Omentext erwähnt als Fundort von Kupfer. Boissier DA I, S. 267ff., Z. 7 = cr XXIX pI. 48 f. Ebeling.
Bitalpe, Ort in Babylonien, in neubabylonischem Texte erwähnt. Contenau Louvre XIII, Nr. 139, Z.20. Ebeling.
Bit-Am.m.äna, Land der Ammoniter (bibI. Bene •Ammon) im Ostjordanlande. Als Teilnehmer an der Schlacht bei Qarqar gegen Salmanassar III. wird der Fürst Ba'sa* von
Realenz. d. prot. Theol. XXP, S.703), Tiglatpileser IH. empfing von Sanipu von B. Tribut (Tontafel nschr., Z. 60), ebenso später Sanherib (Taylor-Pr. II, (Z. 52) und Asarhaddon (Pr sm , B, Kol. V, Z. 19) von Pudu-ilu und Assurbanipal von Amminadbi (Streck VAB VII, S.777). Nach Forrer (Provinzeint., S. 64) bildeten B. und Muaba unter Sanherib kurze Zeit eine assyrische Provinz; doch hat die Talmudstelle (Bab. Talm. I 101 Goldschm.), aus der er das folgert, zu geringe Beweiskraft. Honigmann. Bit-Am.ukkani. ~ 1. Von Aramäern bewohnte Landschaft im s. Babylonien in der Nähe des pers. Golfs. Die Fürsten von B. waren meist in einer gewissen Selbständigkeit von Babylonien bzw. von Assyrien. Sanherib von Assyrien zählt in dem Prisma in London .. (Br. Mus. II3203) 39 feste Städte (alani dannuti) von B. auf (s. Luckenbill Annals 0/ Sennacherib, 1924, S. 53, Z. 42-46), voran die Hauptstadt: 1. Sapia, 2. Sarrabanu, 3. Larak, 4· Parak-marri, 5. BUmIlybani, 6. AJ;udu, ,. Sa-i${ur-Adad, 8. Sa-ijarratu, 9. ManaJ;J;u, 10. Sa-Amete, 11. Dur- mAkkiia, 12. Nagitu, 13. Nurabinu, 14. ijar$uarra, 15. Dur- mRukbi, 16. DandaJ;ulla, 17. Dur- m Bir-Dada, 18. BU-Ri'e, 19. Dur- mUgurri, 20. ijindaina, 21. Dur- mUait, 22. BU- mTaura, 23. SabJ;una, 24. BuJ;arru, 25. ijirzem Iddina, 26. ijirbe- mKalbi, 27. SaBarre, 28. B1t- mBani-ilua, 29. Suladu. 30. Bu-mIltamasama', 31. BU-mDinilu, 32. Daqala, 33. ijameza, 34. Bela, 35. Tai, m, 36. Kipranu, 37. Iltaratu, 38. Aqqar(?)Sakina 0),39. Sagabatu sa Mardukia. § 2. Die Geschichte von B. in älterer Zeit ist unbekannt. B. ist wohl erst seit dem Auftreten der Aramäer (um 1200) begründet. Im Jahre 850 erhielt Salmanassar III. den Tribut des MusallimMarduk von B., das hier in der abgekürzten Form Ukani erscheint, was wohl nur auf Rechnung des Assyrers als eines Ausländers zu setzen ist (Balawat-Inschrift VI, Z.8; Stier-Inschrift, Z. 84: Delitzsch BA VI I, S. 137, 143, 147). Derselbe Fürst ist in dem Kudurru (Steinmetzer Kudurru, Nr. 65) des babyl.
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Königs MardukzakirSum vom 2. J. d. i. 850, Kol. I,Z. q-16genannt (ThureauDangin RA XVI, S. 127, wo sein Diener Zabdi-el auftritt. In derselben Urkunde kommt noch Iddin-Marduk vor, vermutlich der Sohn des Fürsten (Kol. IV, 20). Als König von Babyion regiert Ukinzer von B. von 732-729 (Streck MVAG XI, 3. S. I9f.), der durch Tiglatpileser IIL von Assyrien 729 gestürzt wird, nachdem die Hauptstadt Sapia, seit 731 belagert (Eponymenchronik: E. Forrer MVAG XV, 3, S. 32), sowie ganz B. in die Hände des Assyrers geraten war (BabyI. Chronik: F. Delitzsch BSGW XXV, I, KoI. I, Z. 21; E. Forrer Provinzeint., S. 96). Auch Sargon und Sanherib und den folgenden Herrschern war B. untertan (Luckenbill a. a. 0., S. 43, Z. 47; S. 49, Z. II; S. 53, Z. 47). Sanherib gab seinem Sohn Asarhaddon Schmuck aus der Beute von B. zum Geschenk (Kohler- U ngnad AR Nr. 13). Ein Zeitgenosse des Assurbanipal war der Fürst Eazeriqisa, dessen Mutter Ijumbusti hieß (VAB VII, S. LX. CXVII, CCXCIV; Harper ABL, Nr. 896). Er ist auf einem Epigraph für ein Relief des Assurbanipal erwähnt als sa Bit-m A -mukka-[nuJ (eT XXXV, pI. 28 [K 4453 45I5J, Vs. Z. 25). Um 570 hieß der Fürst von B. Bel-li-dar-um gemäß dem Prisma Nebukadnezars 11. in Konstantinopel (Nr. 7834), KoI. IV, Z. 30 (E. Unger TLZ 1925, S.484). In der Perserzeit, wo der Name wieder dZBU-U-ka-ani bzw. dZU-ka-nu heißt, ist nach einem Kontrakt vom 20. XII. 3. J. des Kyros als Fürst von B. Sinab-iddin genannt. Der Fürst wird am Anfang der Urkunde vor dem sakin temi der Stadt Uruk angeführt, woher di~ Tafel stammt (YOS VII, Nr. 30; vgl. 84 vom 8. J. des Kyros). - In einem assyr. Brief in London (83-1-18, 74 = Bezold Cat. S. 1860) ist die Stadt dZBU-e(!)-muka-nu erwähnt, s. dazu den Brief (a. a. O. S. 1862 = 83-1-18, 96), wo NabUibassi von den a~IBU mA-muk-a-na-a-a spricht. § 3. In einem aramäischen Brief aus dem Anfang des 7. Jh. wird B. ebenfalls neben andern südbabyl. Landschaf-
+
~*
BiT -BAIjARl - BIT-BARI.
.BIT-AMURU'TU -BIT-BAGAIA. ten genannt (Z. 4, 5, 9, 13, 15: M. Lidzbarski ZA XXXI, S. 197). Delitzsch Paradies, S.202; Hammel Geographie, S. 416; Streck Klio VI. S. 214; S. Schiffer Aramäer, S. 129. 153; VAB IV, S. 146, 3; E. Klauber LSS V 3, S. 7 1 (Harper ABL Nr. 194). Eckhard U nger.
Bit-Aznuru'tu, Ort in Babylonien, in
einem Warkatext erwähnt. Tremayne YOS VII, Nr. 13, Z. 12. Ebeling.
Bitannu, Stadt, in einem Briefe aus
der Sargonidenzeit erwähnt. Harper ABL, Nr. 1044, Rs. Z. 7· Ebeling.
Bit-Apla, Ort in Babylonien, in einer
neubabylonischen Geschäftsurkunde aus persischer Zeit erwähnt. Hilprecht-Clay BE IX, Nr.23, Z. 4· Ebeling.
Bit-Aplu-iddina, Ort in Babylonien in neubabylonischem Kontrakte erwähnt. Ungnad VS II! Nr. [51, Z.I8. Ebeling.
Bitapsu, Ort in Babylonien, in einem
neubabylonischen Kontrakte aus der Kassitenzeit erwähnt. Clay UP II 2. Nr.80, Z.
1.
Ebeling.
Bitarba, Ort in Babylonien, in neu-
babylonischem Kontrakte aus persischer Zeit erwähnt. Straßmaier Darius, Nr. 438, Z.8. Ebeling.
Bit-Ar~a', Ort in Babylonien, in neubabylonischer Geschäftsurkunde aus persischer Zeit erwähnt.
Clay BE X, Nr. 46, Z. 7.
10.
Ebeling.
Bitarti, Stadt, nach Forrer Provinz-
eint. S. 65 0= Bruttus des Itinerariums Burdigalense nach Knudtzon Bitarba z.l. Knudtzon VAB II, Nr. 79. Z. 2[ usw. Ebeling.
Bit-Asar ki, Ort in Babylonien. Thureau-Dangin Lettres de H~mmurapi Nr. 54, Z. 4. ~Ebeling.
Bit-Aspakana, Ort in Babylonien, in
einem Warkatext erwähnt. Tremayne YOS VII, Nr. 32, Z. 3. Text Bit-Pakana, aber s. S. 40. Ebeling.
Bit-Asusi, elamische Stadt. Sanherib erobert 'und verwüstet B.· auf seinem 7. Feldzug (693 v. Chr.). Sanh. Oriental Institute Prism. KoI. IV, Z.63 = Luckenbill Annals 0/ Sennacherib, S. 39. Ebeling.
Bitati, 1. Stadt zu Bit-Dakkuri gehörig, von Sanherib erobert (1. Feldzug). Sidney Smith First campaign of Sennacherib Z. 37 = S. 38; Dougherty Goucher College I, Nr. 225, Z. 3.
2. Land, aus dem Nebokadnezar II. Wein bezieht. I R pI. 65, I Z. 25 = Langdon VAB IV, S. 90, Z. 25; 154, Z. 54; Weißbach Inschriften Nebukadnezars 11. im Wadi Brisä, S. 17. Ebeling.
Bit-Ardia, Ort in Babylonien, in neubabylonischen Geschäftsurkunden aus persischer Zeit erwähnt.
Bit-Atna, Landschaft der Familie des Atna (Zeit Nabü-apal-iddinas).
Hilprecht-Clay BE IX, Nr. 63. Z.2; 94a, Z.3, 6; 107, Z. 7. Ebeling.
Bit-Atrattas, Landschaft der Familie
Bitar~a, auch Bitarqa geschrieben, Stadt nicht weit (nördlich?) von Gubla*.
Knudtzon VAB H, Nr. 79, Z. 21; 83, Z. 29; 91, Z. 9. Ebeling.
Bit-Arrabi, elamische Stadt.
Sanherib erobert und verwüstet B. auf seinem 7. Feldzug (693 v. Chr.). Ebenso Assurbanipal auf seinem 7. Feldzug (645 v. Chr.). Sanh. Oriental Institute Prism, KaI. IV, Z.65 = Luckenbill Annals 0/ Sennacherib, S.39; Assurb. Ann. Rm., KaI. V, Z·4 8 ; VII, Z. 61; K. 2802, KaI. I, Z. 10 = Streck VAB VII. S. 47, 63,197; Bez Catal.,Nr. 1994· Ebeling.
King BBSt S. [04f.
Ebeling.
des Atrattas (Zeit des Nabumukinapli). King BBSt S. 53f., 60!., 64, 67· Ebeling.
Bit-Atrim s. Blt-Dakkuri § 5. Bit-Baga'dati, Ort in Babylonien, in
einer neubabylonischen Geschäftsurkunde aUs persischer Zeit erwähnt. Hilprecht-Clay BE IX, Nr. 65, Z. 3· Ebeling.
Bit-Bagaia (Tf. 53, b), Stadt im w. Medien, die Sargon II. im Jahre 715 eroberte und deren Namen er in Kar-IStar umtaufte. B. gehörte zur assyr. Provinz Harhar. Die Bewohner haben rundgeschnittenen Vollbart, das Kopfhaar
ist nach hinten gekämmt, in dicken Strähnen herabfallend, und als besonderes Charakteristikum der hier gelegenen Landschaften tragen die Leutevein Fell auf dem Rücken (Relief in Dur-Sarrukin, Raum H. I). Forrer Provinzeint., S. 93; Streck ZA XV, S. 250; E. Unger RLV IV, S. Irr; Botta-Flandin MdeN I, Tf.76. Eckhard Unger. Bit-Ba~ari, Ort in Babylonien, in neubabylonischer Geschäftsurkunde aus persischer Zeit erwähnt.
Clay BE X, Nr. 46, Z. 12.
Ebeling.
Bit-Bahiani. Aramäischer Stamm in der Gegend des oberen Ijaburflusses. Die Hauptstadt befand sich in dem von den Assyrern Guzana* genannten Ort, dem heutigen Tell Halaf, auf dem r., also s. Ufer des Flusses. Freiherr von Oppenheim hat I9II-I9I3, 1927, 1929 diesen Ort mitErfolg ausgegraben und 186 Steinbilder aus Basalt und Kalkstein entdeckt. Hier haben die Aramäer nach der Zerstörung der alten su baräischen Hauptstadt des Reiches von Mitanni, Wassugganni, im 14. Jh., die auf dem 1., n. Ufer des Flusses bei Resaina lag, ihre eigene Stadt gegründet. D. Opitz hat (ZA XXXVII, S. 299f.) Wassugganni richtig mit Sikani identifiziert,das gegenüber von Tell Halaf lag. Die in Tell Halaf gefundenen Skulpturen teilen sich in 2 Teile, ältere mit scharfen Linien und Kanten, und jüngere in unbeholfener, provinzieller Arbeit, die älteren mehrfach imitierend. Die technische Kultur ist durch den Wagen des Kapara ins 12. bis I!. Jh. v. Chr. zu setzen. Chiton, geflügelte S?nne, Sphinxe zeigen Abhängigkeit von Agypten, das im 15. Jh. unter Tutmosis III. einen militärischen Vorstoß nach Mesopotamien machte. Die Gesichter zeigen den aramäischen Bart, Vollbart mit ausrasierten Lippen, der demnach auch als Charakteristikum der Mitannileute zu betrachten ist (s. a. E. Unger RLV IV, S. 579f.). Adadnirari II. empfängt um 900 den Tribut des aramäischen Fürsten Abisalamu* (Absalom) von B. (KAHl II, Nr.84, Z. 101). Zur Zeit des Assurna~irpal II. war B. mit dem Lande Izalla *, auch Azalla oder
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Zalla genannt, verbunden. 883 erhält Assurna~irpal II. Tribut vom Zalläer von B. (Annal. II, Z. 22-23); 877 von dem Zalläer namens Adadimme* (Annal. H. Z. 56f.); 867 aber von Itf, dem Azalläer. In die Zeit vor diesen Fürsten, und zwar etwa in die Mitte des I!. Jh. gehört der Fürst Kapara*, Sohn des Hadiani, von dem in Guzana Skulpturen i"nit Inschriften gefunden sind. Die inschriftlosen, älteren Skulpturen aber sind wohl um 1400 oder etwas früher anzusetzen, und zwar in die Zeit der Blüte des Mitanni-Reiches, das die Assyrer Ijanigalbat nannten. Im Jahre 808 eroberte Semiramis, die damals in Assyrien die Regentschaft führte, B. und schlug es zu Assyrien (Forrer Provinzeint., S. 23f.). Keilschriftbriefe, die an den in B. residierenden Statthalter Mannu-kima-matu-Assur gerichtet sind, fanden sich in B. Er war 793 Eponym. Ein anderer Statthalter, Pursagale, war 763 Eponym. 759 machte B. einen Aufstand, der 758 niedergeschlagen wurde. 727 ist ein BelIjarran-bel-u~ur Statthalter und Eponym (E. Unger PKOM III [1917], S. 12f.), 706 endlich Mutakkil-Assur. Vgl. a. den Personennamen mBa!J.ianu in einer assyr. Urkunde (Koh ler- U ngnadAR Nr. 178). Schiffer Aramäer, S. 62f., I47; Olmstead History 0/ Assyria, S. 67; E. Unger RLV IV, S.579f. Max Frh. von Oppenheim AO X, I. Eckhard Unger.
Bit-Bala!su, Ort in Babylonien, in neubabylonischen Geschäftsurkunden aus persischer Zeit erwähnt. Hilprecht-Clay BE IX, Nr. 36, Z. 6; 66a, Z. 3; Clay BE X, Nr. 35, Z. 4, 6, 9. Ebeling.
Bit-Balza, Land, in einem neuassyrischen Briefe erwähnt. Harper ABL, Nr. 637, Z.5. Ebeling.
Bit-Bani-ilua, zu Bit-Amukkani* gehörige Stadt. Sanherib erobert B. auf seinem 1. Feldzuge (703 v. Chr.). Sanh. 1. Feldzug, Z.45 = Luckenbill Annals of Sennacherib, S.53 = Sidney Smith First campaign 01 Sennacherib, S.40 = BBK I 2, S. 6. Ebeling.
Bit-barbari s. Bit-IStar. Bit-bari s. Til-bad.
BIT-BARRU(A) - BIT-DAKKURI. Bit-Barru(a), Bezirk von Ellipi*. Tiglatpileser IH. schlägt B. zeitweise zum assyrischen Gebiet. Sanherib bringt erneut B. in assyrischen Besitz (702 v. Chr). Tiglatp. Platteninschr. I, Z. 17; H, Z. 18 = Rost Tiglatp., S. 44, 50; Sanh. Oriental institute prism, Kol. H, Z. 25; Bellino-ZyI., Z·3 I ; Stierinschr., Z.15 = Luckenbill AnnaZs 0/ Sennacherib, S. 28, 59, 68; Streck ZA XV, S. 379. Ebeling.
Bit-Bazi, Landschaft oder Gut am Königskanal zur Zeit Nebokadnezars I. King BBSt S. 97, Z. 24.
Ebeling:
Bitbelti (Val'. Bit-ilti), Ort in Assyrien (?), in einer Götteraufzählung genannt, Kultort der Belit-Akkadi, s. Babylon § 103 und des Nabu, s. Unger Babylon S. 148. III R pI. 66, VIII, Z. 28 und 36; s. auch Clay BE X, Nr. 43, Z.5. Ebeling.
Bit-Bunak(k)uji. Elamische Königsstadt. Sanherib verwüstete auf seinem Zuge gegen Elam das Land von Räsi* bis Bit-Burnaki (Var. Bit-Bunakku) (Bab. Chron., KoI. IIL Z. roL). Unter den eroberten Städten nennt er (TaylorPrisma, KoI. IV, Z. 59f.) auch Naditu und die Städte des Passes von B. Also lag B. bereits im Gebirge oberhalb des mit Naditu gleichnamigen Flusses (Hommel Geographie, S. 438, Anm. 4) und bildete mit Bit-Imbi und anderen Festungen die militärische Grenze zwischen Elam und Räsi*. Auf Räsi weist auch die Erwähnung von B. neben Deri und IJal~u in K 7299 (Bezold Cat., S. 843) und die in K 3102 (Bezold Cat., S. 503; vgl. Streck VAB VII, S. CCCXXXI) hin. Von Assurbänipal wird B. erwähnt: V R pI. 5, Z. 78 und 5, Z. 55 = Streck VAB VII, S. 48, 46 (hier nur Bunaku). Bunaku-Burnaku ist Kurzform eines der vielen mit dem kassitischen Namenselemente Burna o- gebildeten Eigennamens: an Burnaburijas muß daher B. nicht unbedingt angeschlossen werden (so Hommel a. a. 0.). D~litzsch
Paradies, S. 325; Billerbeck Susa, S. 72, 88, II3. König.
(Tf. 61.) Ein Relief des Assurbänipal aus Ninive in Rom (Vatikan, Nr. 23) zeigt die Eroberung der Stadt B. Streck VAB VII, S. 778; Marucchi
BIT-DAKKÜRL
Catal. deZ Mus. egiz., Nr. 23; Descemet Studi e documenti di storia e diritto IV, Tf. I, 3; E. Unger RLV IV, S. II2. Eckhard Unger.
Bit-Burnaki s. Bit-Bunakkuji. Bit-Burutas s. Tabal. Bit-Daganna s. Asq al una. Bit-Dajjana, Ort in Babylonien, in einem neubabylonischen Kontrakte erwähnt. Clay UP II
I,
Nr.
1I!,
Z. 3. Ebeling.
Bit-Dajjanatu, Ort in Babylonien, in
neubabylonischer Geschäftsurkunde aus persischer Zeit erwähnt. Hilprecht-Clay BE IX, Nr. 86a, Z. 6. Ebeling.
Bit-Daiukkuji. Medische Landschaft. Sargon zieht (Annal., Z. I4o)'gegen Ellip, B. und Kar-Alla (714 v. Chr.). Danach liegt B. in der Nähe von Arazias* und Bit-Ramatua* oder deckt sich mit diesen Landschaften 'am oberen und unteren Flusse'. Der Mann, nach dem B. den Namen hat, hieß Daiukku und entspricht dem griech. ilrj'iox1JC;, der nach Herodotos der erste Mederkönig war, was übertrieben ist. Dieser Daiukku hatte auf Anstiften Rusäs von Urartu dem Bagdatti von Uistis Hilfe geleistet, wurde aber 716 v. Chr. gefangen und mit seiner Familie nach Hamath gebracht (Sargon Annal., Z. 76f.; Prunkinschr., Z. 49). Der Name B. verschwindet und die Landschaft heißt sa ndrti; dort treffen wir dann den Uksatar - Uaksatar (= Hwahsatara - Kva~a(!1JC;) 714 als Nachfolger des Daiukku (Sargon, 8. Feldzug, Z. 42; Rm 2, 464 Rs. Z. 6 = Harper ZA VIII, S. 358f.). Der Versuch Wincklers (UAOG, S. II7f.), Daiukku von B. zu trennen, ist mißglückt. Herodot I 16, 93, 96-102; Streck ZA XIV, S. 136,142; J. Miller Art. Deiokes in Pa uly-Wiss. RE 2 IV, Sp. 2399. wo weitere Literatur. König.
Bit-Dakkuri § 1. B., auch B1.t-Dakuru geschrieben, war ein Aramäerstaat im s. Babylonien, in der Nähe des Pers. Golfs. Auch die Bezeichnung BU-Adini kommt vor, z. B. bei Sanherib (Luckenbill Annals 0/ Sennacherib, 1924, S. 43, Z. 47). Dieser König zählt 33 mächtige
Städte von B. auf, nennt aber nur die Namen von 26 (Luckenbill a. a. O. S. 52, Z. 36-39: 1. Amatu; 2. lfauae; 3. Supapu; 4. Nuqabu; 5. BU- mSannabi; 6. Qu!at:n; 7. Kidrina; 8. Dur- mLadini; 9. Bitati; 10. Banitu; II. Guzummanu; 12. Dur- mlan$un; 13. nur- mAbiiata'; 14. nur- mRudumme; 15. BU- mRaIJe; 16. lfapisa; 17. Sadilu; 18. lfurudu; 19. .)aIJrina; 20. Iltuk; 21. Allallu; 22. Marad; 23. Iaqimuna; 24. Kubruna; 25. BU- mK2Jdurri; 26. Suqa-mMarusi. Von diesen Städten wird die 8., DurLadinna, auch von Sargon 11. (Annal. 287-8) besonders genannt. Im 9. Jh. gab es, gemäß dem Bericht Salmanassars IH. (Balawat-Inschrift VI, 6-7), noch die Städze Baqdnu und Enzudi (s. a. § 2). Eine große Stadt von B. war Marad*, w. von Nippur*. Mit Sicherheit läßt sich die 22. Stadt Marad* feststellen, die w. von Nippur gelegen hat. Guzummanu, das als II. in der Reihe als Landschaft (mdtu) gekennzeichnet wird, ist von Sanherib (Luckenbill a. a. O. S. 52, Z. 34; 56, Z. 10) als Morast- und Sumpfgegend und als Zufluchtsort des Mardukaplaiddina nach der Schlacht bei Kis angegeben (Meissner OLZ 1918, s. 220f.), doch kann nur auf s. oder sö. Lage von Kis geschlossen werden, d~. die Entfernung nicht mitgeteilt ist. Uber den 1. und 26. Ort, Amatu, bzw. Suqa(SIU.a)-Marusi, aber ist man einigermaßen orientiert, während der 6. Ort Kutain in Ku-ta-a-a (Harper ABL Nr. 246) und de'r IÖ. Ort Banitu in Banitai (Tiglatpileser IH. Annal. Z. 147) nur kurz erwähnt sind (M. Streck MVAG XI, 3, S. 28 bzw. 15). Amatu liegt nach Sargon Annal. Z. 275 am Uknu-Fluß = Kercha, der im Altertum in den Pers. Golf mündete, also damals nicht weit vom Pers. Golf selbst. Auch Tiglatpileser IIr. erwähnt Amatu und unmittelbar daneben auch Marusu am Uknu-Flusse (Tontf. -I. Vs., Z.7-8; Platt. - L, Nr. H, Z. 6; Fragm. DT 3, Z. 5-6; Hommel Geographie S. 433, 435; Streck a. a. O. S. 14, 30). Zu jener Zeit gehörten jedoch diese Ort- und Landschaften noch nicht zu B., sondern erst z. Z. des Sanherib, der beide Orte
39
in den Listen der Orte, die am Uknu gelegen hätten, nich t mehr anführt, sondern zu B. rechnet, dem sie sich inzwischen angeschlossen hatten (Luckenbill Anc. Rec. 0/ Assyria II §§ 264'v274). Die Stadt Sahrina mit der Stadt Sahrinu* (Sag.armm{', Sag.irrinu) zu identifizieren, liegt vorläufig kein Anlaß vor. Letztere wird konsequent mit s geschrieben und lag s. von Babyion am BarsippaKanal (s. Babyion § 49; Unger Babyton, die Heilige Stadt S. 89f.). Die mächtige Ausdehnung von B. um 700 v. Chr. dürfte sich daraus erklären, daß bei Tiglatpileser IIr. und Sargon II. von einer direkten Feindschaft gegen B. niemals mit Sicherheit die Rede ist. Im Gegenteil; B. bringt Tribut und Sargon baut sogar Dur-Ladinna, die 8. Stadt, von neuem auf. B. war Assyrien gegenüber freundschaftlich gestellt, und daraus erklärt sich die Vergrößerung des Landes z. Z. des Sanherib auf Kosten andrer Nachbarstaaten. In der 20. Stadt, Iltuk, ist eine Urkunde aus Uruk in Berlin (VAT 8495) vom I. XII. 20. Jahre des Assurbanipal, des Königs der Länder (tar mdtate) , ausgestellt worden; vgl. hierzu auch u. § 5. § 2. Die Geschichte und die Existenz von B. beginnt wohl mit dem Auftreten der Aramäer, um I200 v. Chr. Nabusumukin L, König von Babylon (900 bis 886), stammte aus B. (Winckler AoF I, S. 256). Im Jahre 850 eroberte Salmanassar III. Baqanu und erhielt in Enzudi den Tribut des Fürsten Adinu von B. (Delitzsch BA VI, I, S. 137, 143, 147; Balawat-Inschrift VI, Z. 6-J, Stier-Inschrift Z. 83, Zigatu aus Assur [Nr. II429]; Schiffer Aramäer, S. 61). § 3. Ziemlich gut bekannt sind die Fürsten von B. um 700. Im Jahre 729 nimmt Tiglatpileser IH. von Baläsu, Fürsten von B., Tribut (Tontf. V, Z. 26; Rost Tiglatpil., S. 61). Gemäß der Babyl. Chronik plünderte Sargon II. im Jahre 712 vermutlich B. (Delitzsch ASGW 25, I, KoI. I, 34, S. 9, 20; s. a. Sargon Annal. Z. 287f.). Das ist jedoch ganz unsicher (s. § 2). Die Assyrer hatten neuen dem Fürsten einen Oberkommissar (GU.EN.NA) eingesetzt, der
BIT-DANI - BIT-EQ1. sich aber manch1Jlal als unzuverlässig erwies. So wurden Samasibni, der Fürst von B., und [Nabu ?J-alJe-sullim, der Oberkommissar, von Asarhaddon im Jahre 678 nach Assyrien gebracht und getötet (Babyl. Chronik IV, 1-2, ASGW 25, I, S. 14; S. Smith BHT, 1924, S. 14; E. Unger ZATW, 1926, S. 315; Eponymenchronik: E. Forrer MVAG XX, 3, S. 34)' Dasselbe geschah 675 mit dem Sohn des Samasibni, namens Kudurru, und dem Oberkommissar Nadinsumi (Babyl. Chronik IV, Z. 14-15, Lit. s.o.). § 4. Nunmehr wurde der Sohn des Balasu (s. § 3), namens Nabu-usallim, als Fürst eingesetzt, der es, nach einem Kudurru (Steinmetzer Kudurru, Nr.Io, RS.Z.IO,45; ~ingBBST,S.70), noch im 9. Jahre des Samassumukm, also 659, war (Streck VAB VII, S.71O; Olmstead Hist. 0/ Assyria, 1923, S. 353). Mannukibä.bili, der Sohn des Nabu-usallim, war Fürst von B. z. Z. des Assurbanipal und hat sich vermutlich der Empörung des Samassumukin angeschlossen (VAB VII, S. 705). Assuretililani hat um 630 den Leichnam des Samasibni, den Asarhaddon 678 in Assyrien getötet hatte, zur Bestattung nach B. freigegeben, gemäß einer Inschrift (Clay YOS I, Nr. 43, Tf. 30; Olmstead a. a. O. S. 628, vgLMeissner OLZ 1918, S. 220f.). Auch in neubabyl. Zeit behielt B. eine gewisse Selbständigkeit. Bibea ist als Fürst von B. unter den Großen von Babylonien in der Beamtenliste des Prismas von Nebukadnezar II. (um 570) erwähnt, s. E. U nger TLZ, 1925, S. 484. Sonst wird B. nicht mehr häufig erwähnt, z. B. in dem Kontrakt vom 17. X. 24. Jahr des Nebukadnezar 11. (Dougherty Goucher Colt. I, Nr. 54), auch in neubabyl. Briefen (z. R. Thompson Late Babyl. Letters, Nr. 74, 30). § 5. Über die Topographie der Stadt B., deren Lage noch unbekannt ist, orientieren einige Kontrakte: Ein Feld lag nahe der Mauer von B. (eqlu ina ti!J sa duri sa B.), gemäß Vertrag aus Uruk vom 25. IX. 37. Jahr Nebukadnezars n. (Lutz, Berkeley I, Nr. 55). Ein anderer Kontrakt aus Uruk nennt dIBtt-Da-kur (Dougherty Goucher Colt. Nr. 54, Z. 6,
BIT-ERI -BIT-IjAB-?IRTI.
vom 17. V. 24. Jahr des Königs). BU mKi-na-a pt!!at (NAM) B. ist im obengenannten Vertrag (§ I) des Assurbanipal als Stadtviertel (ir$itu) , hier wohl Vorstadt, im Stadtkreis (pi!Jatu) und in 2 andern Urkunden derselben Tontafel erwähnt (VAT 8495, s. Unger, Babylon, die Heilige Stadt S. 74, Anm. 4), aber in Uruk (!) datiert. Ein Vertrag dd. dlBttAt-ri-im, vom 4. VII. II. Jahr des Nabonid (Coll. de Clercq II, TI. 26, 2; S. 120, I55I.) behandelt ein Feld der Gemarkung (ugar) der Stadt dll:fa-pi-suki , eines andern Vororts, im Stadtkreis (pi-!Jat) der Stadt dIBtt-Da-ku-ru. Die Lage der Landeshauptstadt B. ist, gemäß der Datierungen in Uruk, nicht weit von Uruk zu suchen. [Meissner setzt OLZ. 1918, Sp. 220 B. weiter nördlich an.] Delitzsch Paradies, S.202; Hommel Geographie, S. 415; Streck Klio VI, S. 218; VAB VII, S. CXLI; Forrer Provinzeint., S. 96, 99f. Eckhard Unger.
Bit-Dani, Ort in Assyrien (?), in einem
assyrischen Briefe genannt. Harper ABL Nr. r, Obv., Z. 12. Ebeling.
Bit-din-Adad, Ort in der Nähe von
Bit-eri, geschr.
in Elam.
E. gis. MA. NU,
Scheil DP U, S. 50.
Ebeling.
Bit-Eriaku, Ort, in einer altbabyloni-
schen Geschäftsurkunde erwähnt. Pinches Berens CoUeetion Nr. I02. Ebeling.
Bit-Gabaia. Vermutlich irrtümliche Schreibung der Annalen Sargons II . (Z. 87) für Bit-Bagaia*. Eckhard Unger.
Bit-Galalanu, Ort in Babylonien, in neu babylonischen Geschäftsurkunden aus persischer Zeit erwähnt. Hilprecht-Clay BE IX, NT. 99, Z. 3; Clay BE X, Nr. 17, Z. 6. Ebeling.
Bit-Garbaia (auch die Les. Blt- Sa-
baia ist möglich), Ort eines Aramäerstammes, gegenüber von Ijaridu* gelegen. Assur~a~irpal II. übernachtet daselbst auf seinem Feldzug durch Mesopotamien (879 v. Chr.). Assurn. Ann. IU, Z. 14f. = King AKA S. 350. Ebeling.
Bit - Gassisusataznu, Ort in Babylonien, in einem neubabylonischen Kontrakte erwähnt. Clay UP U
I,
NT. 128, Z. 5. Ebeling.-
Nerab. Dhorme RA XXV, S. 56, Nr. 3; 57, Nr. 5; 58, NT. 7; S. 62. Ebeling.
Bit-Dini-ilu, zu Bit-Amukkani* ge-
hörige Stadt. Sanherib erobert B. auf seinem I. Feldzug (703 v. Chr.). Sanh. 1. Feldzug, Z. 45 = Sidney Smith First campaign 0/ Sennacherib, S. 40 = BBK I 2, S. 6 = Luckenbill Annals 0/ Sennacherib, S. 53. Ebeling.
Bit-Enlilkidini, Ort in Babylonien, in Briefen aus kassitischer Zeit erwähnt. Lutz UP I 2, Nr. 53, Z. 7; Nr. 57, Z. IO; Nr.60, Z. Ir. King BBSt S. 17. Ebeling.
Bit-Epesil(an)i, Ort in Babylonien, in neubabylonischen Geschäftsurkunden erwähnt. U ngnad VS UI, NT. 9, Z. 7; IO, Z. 13; Z. II. Ebeling.
II,
Bit-eqi. Tempel der Istar in KarTukulti-Ninurta. Ebeling KARI AK I, S. 41.
Ort
NT. 139;
Schroeder Ebeling.
Bit-G:inrll-Sin, Stadt, von Rim-Sin
erobert.
.
Thureau-Dangin RA XV, S. 7, Z. 20; 31 • Ebeling.
Bit-Gira', Ort in Babylonien, in neubabylonischer Geschäftsurkunde aus persischer Zeit erwähnt. Hilprecht-Clay BE IX, Nr. 45, Z. 6. Ebeling.
Bit-Gira (bzw. Gibil) , Ort in Babylonien, mit dem vorhergenannten identisch? Thureau-Dangin LC, Nr.
Z. II, 23. Ebeling.
II,
Bit-Gisi:meia, geschr. bit-gi-si-me-ia S~adt in der Umgebung von Sidon: WIrd von Asarhaddon 676 v. Chr. zu Assyrien geschlagen. Richtige Lesung nach Thompson Prisms 0/ Esarh. and Ashurb. S. 17, Z. 5; nach dems. h. Chan Kasimijeh 7,5 km nö. von Tyros. Asarh. Prism. S, KoI. U, Z. 12 = Scheil Prisme S d'Assarhaddon, S. 14. Ebeling.
41
Bit-Gi~~i, elamische Stadt. Sanherib erobert B. auf seinem 7. Feldzug (693 v. Chr.).
Sanh. Oriental Institute Prism, KoI. IV, Z. 64 = Luckenbill Annals 0/ Sennacherib, S. 39· Ebeling.
Bit-Gubbu, Ort in Babylonien, in neubabylonischer Geschäftsurkunde erwähnt. Dougherty YOS VI, Nr. 96, Z. 12. Ebeling.
Bit-Gula, Ort in Babylonien, in Kontrakten aus der Kassitenzeit erwähnt. Lutz UP I 2, NT. 73, 20; Clay BE :XV. Nr. 34, Z. 2; Nr. 74, Z. 2; UP II 2, Nr. 83, Z. 9 (?); Boissier RA XVI, S. 162, Z. 29, Ebeling. ~it-gab.ban. Landschaft im Zagros-
gebIrge, dIe nach Forrer Provinzeint., S. 90 f. in der Gegend von Kermanschah liegen soll; doch ist die genaue Lage unsicher. B. lag vermutlich in der Nähe von Mendeli. Es wird in Urkunden in nachkassit. Zeit genannt; so auf dem Kudurru des Nebukadnezar 1. (um II25; Steinmetzer Kudurru, Nr. 6; King BBST, S. 30, Z. 36). Später ist die abgesch1lifene Namensform Bit-Hamban, Ijaban, Ijanbi üblich. Die Babyionier rechneten B. z. T. zu Babylonien, die Assyrer aber zu Medien. Salmanassar III. (Obelisk, Z. 95, 125) nennt den Fürsten von B. 'Janzu', wohl ein einheimisches Wort für 'Fürst'. Tiglatpileser III. schlägt B. zu Assyrien (Annal., Z. 49), Sargon H. (Annal., Z. 9, 90) eroberte die Stadt Kimirra in B. Andere Städte von B. sind noch nicht bekannt. B. wird anscheinend auf der babyl. Weltkarte, aber w. (1) von Babyion, genannt (ZA IV, S. 361 ; Meissner BuA II, S.378). In ZA XV, S. 322-6 hat Streck B. ausführlich behandelt. Die Götter von B. waren die Istar V0!l Akkad* und der Mondgott Sin, nach dem wohl ein Stadttor von Babylon* (§ 19) genannt ist. Um 2000 v. Chr. gehörte B. zur Landschaft Namar (Nawar), s. E. Unger Babylon 1930, S. 72, IIZ, Abb. 4. Hommel Geographie, S.498ff.; Delitzsch Kossäer, S.35; (Hinke) BE Sero D IV S. 216. Eckhard Unger.
Bit- :gab~irti, Flurname bei Barsip. Ungnad VS III Nr. 1I9, Z. 3; V Nr. 25 V Z. 92. Ebeling:
BIT-IjIRMAMI - BIT-J AKIN I.
BiT-HADDIA- BiTHILSI. v
Bit -5addia, Ort in Babylonien, in
neubabylonischer Geschäftsurkunde aus persischer Zeit erwähnt. Clay BE X, Nr. 76, Z.3.
Ebeling.
Bit- gadippe bzw. Bit- "§:udippe oder Bit-:ga(u) lupe, ein Teil von Laqe, zwi-
schen Qatni* und Sirqi*, am Ijabur gelegen. Tukulti-Ninurta II. erobert Suri*, die Hauptstadt von B., im J. 885 v. Chr. und empfängt reichen Tribut. Assurna~irpal II. zieht, als die Suräer sich gegen ihn empören und den Abi-iababa von Blt-Adini zum Herrscher über sich machen, 883 v. Chr. gegen sie, nimmt Suri ein und macht Azi-ilu zum Statthalter. Aus dem J. 879 v. Chr. hören wir von einer Tributzahlung des Landes an Assurna~irpal. Trotzdem zählt der Assyrer B. auf seinem nächsten Feldzug wieder unter seinen Feinden auf. Seheil Annales de Tukulti Ninip 11., Rv. Z. I5ff. = S. 22; ASSurn. Ann., KaI. I, Z.93ff., 75ff. = King AKA, S.280ff.; KaI. IH, Z. 6ff. und Z. 229 = King AKA, S. 348,354; Schiffer Aramäer, S. 74 und öfter (s. Reg.l; Forrer Provinzeint., S. 14, 109; JAOS XXXVIII, S. 224 = Halebieh. Ebeling.
Bit-,!Iaduru, Ort in Babylonien, in neubabylonischen Kontrakten erwähnt. Clay UP H I, Nr. 88, Z. 7; HilprechtClay BE IX, Nr. 107, Z.5. Ebeling. Bit-!la~~uru
s. Babyion § 38.
Bit - Ha'ir(i), elamische Stadt.
Sanherib erobert B. auf seinem 7. Feldzug (693 v. Chr.). B. wird in der Form Blt-Hair auch in einem Briefe der Sargonidenzeit erwähnt. Sanh. Oriental Institute Prism, KaI. IV, Z. 55 = Luckenbill Annals 01 Sennacherib, S.39; Harper ABL, Nr. 1093, Vs. Z.6; Rs. Z. 15, 24. Ebeling.
Bit-Hale, Landschaft oder Gut in Bit-
Dakkuri zur Zeit des SamaSsumukin. King BBSt S. 73.
Ebeling.
Bit-Balld, Ort in Babylonien, in einem Warkatext erwähnt. Tremayne YOS VII, Nr.22, Z. 17. Ebeling.
Bit-Ijalupi s. BH-Ijadippe. Bit-!Ja:mar, Ort in Babylonien. Ungnad VS III Nr. 60, Z 15. Ebeling.
v
•
Bit-!}a:mban s. BH-Ijabban. Bit-!:a:m:muti s. Babyion § 99. Bit ha:mri s. Adad. Bit-Ija'raau, Ort in Blt-Dakkuri, in
einem Kudurru erwähnt. CT X pI. 5, Z. 12, 16; 6, Z.29; King BBSt S. 70f., 73 f. Ebeling.
Bit- -gare, Ort in Babylonien, in einer Städteliste genannt.
+
V R pi. 12, Nr. 6 II R pi. 52, Nr. 2, IV, Z. 9, s. Hammel Geographie, S. 463. Ebeling.
Bit-:gas:mar. § I. In der Nähe des Turnatflusses (= Dijala) im Zagrosgebirge bei Zamua nennt Assurna~irpal II. ein Land Ij., vielleicht auch als Bergzug aufzufassen, der den Grenzpunkt der Eroberungen dieses Königs bezeichnet. Vielleicht ist das Ha-si-mur des Salmanassar IH. (Obelisk Z. II1) damit identisch. ASsurna.~irpal AnnaI. II, Z. 59; IH, Z. 125; KAHl H, Nr.94, V. Z.8; Hommel Geographie, S. 488.
§ 2. Ein andres B. lag südlicher in Babylonien in sumpfiger Gegend. In einem Text (BE XV, Nr. 123, Z. II) wird eine Stadt Hasmar-Sah erwähnt. Der König Eamukinsumi von der 2. Dynastie des Meerlandes* wurde im Jahre 1020 in den Sümpfen von Ij., also wohl in seinem Stammlande begraben (Chronik A[S], KoI. V, Z. 5; KB II, S. 272f.; Meissner BuA I, S. 427). Auch Sargon H. nennt ein Ijasmar als Grenzpunkt seiner Eroberungen (Annal., Z. 8). M. Streck nimmt an, daß beide B. identisch sind. ZA IV (1901), S.286f.; Hommel Geographie, S. 457, 488; Forrer Provinzeint., S. 43; E. Unger RLV IV, S·486 . Eekhard Unger.
Bit- !ilikla, auch Ikla, Ort in Babylonien, in neubabylonischen Geschäftsurkunden aus persischer Zeit erwähnt. Hilprecht-Clay BE IX, Nr. 79, Z. 6; Clay BE X Nr. 62, Z. 5, 7; 7 1 , Z. 5; 125. Ebeling. 6, 9.
Bit-Billani s. Ijillani. BitBilli!i, Tempel der Aska'ltu (Istar
von Uruk) in Uruk. Ein gleichnamiger Tempel auch in Babyion (Unger, Babylon S.14o). Falkenstein Lit. Keilschrittl. aus Uruk S. 17, Anm. 4; daselbst Belege. Ebel:ing.
Bit-Hir:ma:mi, Land in der Nähe von Kisisim*, ö. der Provinz Parsuas*, wird von Sargon II. 716 v. Chr. zu Assyrien geschlagen. Sargon Ann., Z. 69 = VV'inekler Sargon I, S.14; ForrerProvinzeint., S.9z. Ebeling.
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Bit-!Jussanni, Ort, zwischen Kutu und Az gelegen, in einem Briefe aus der Sargonidenzeit erwähnt. Harper AB L, NI. 336, Rv. Z. 6; K 644 (Bezold Catal., S. 145). Ebeling.
Bit-Jahiri. Am mittleren Laufe des Ijaburflu~es lag die Landschaft B., auch Bit-~ubba, Ort in Elam. So, nicht ] ari, ] aeri, ] auri genannt, von Aramäern wie Schroeder will Bit-qi-ba, ist nach bewohnt. Noch nicht seßhaft, werden Albrigh t zu lesen. Vgl. auch Bit-lJumbi sie von Adadnirari I. (um 1300) bekämpft (DT 237, Bezold Catal S. 1562). (Messerschmidt KAHl Nr. 3, I, Z. 22; Albright JAOS XLV, S. 227 s. Schroe- 4, I, Z. 15; 5, I, Z. 24; AOB I, Nr. XX, I, der KAVI, Nr. 92, Z. 26. Ebeling. zu KoI. I, 23). Für die Bestimmung der Bit-!Iu:mri, 'Haus der Omri', assyri- Lage von B. ist sehr wichtig die Mitscher Name des Reiches Israel. Nur Ahab* teilung des Zerbroch. Obelisken III, 21 wird in der Schlacht bei Qarqar als (King AKA S. 136), der vermutlich von 'Israelit' (AIJabbu Sir lai) bezeichnet. Tiglatpileser I. stammt, daß im Lande Schon zwei Jahre später heißt J ehü', Jari die Stadt Ma-ag-ri-si gelegen sei. obgleich er die Dynastie des Omri ge- Dabei wird die Stadt Dur-Kitlimme in stürzt hatte, Herr von (Bit-) lJumri. Laqe am Ijabur erwähnt. Nach dem Adadnirari III. nennt das Land unter Kriegszugsbericht des Tukulti-Ninurta II. den von ihm niedergeworfenen, ihm tri- von 884 (ScheU Annales; Schiffer Arabutpflichtigen Ländern (Steinpl.-Inschr. ;"11äer S. II3) lag jene Stadt zwischen von Nimrud Z. 12). Tiglatpileser III. Sadikanni = Arban am Habur und Nasieroberte eine Anzahl von Orten des Lan- pina = Ne~ibin, etwa in der Mitte. Äh~ des, deren Namen leider nur zum Teil lieh lokalisiert sie Assurna~irpal 11. auf lesbar sind (Ann. Z. 227-234): Bet- ... , seinem Feldzuge 878 (Annal. IH, Z. 3). · .. -bara (Akbara? Gabara ? Dabara ?), Auf dem Bronzetürrelief desselben KölJinatuna (s. d. Art. Ijinnatuni), Q[aJ].a ?], nigs aus Imgur-Enlil* (Balawat) ist ein · . atbite (Forrer Provinzeint., S. 61 er- Kampf gegen die Stadt [Magari]su in gänzt [Ia-]aj-bi-te = röm. Iotapate), Irru Blt-Jabiri bildlich dargestellt (King · .. (Forrer a. a. O. schlägt 'Saruna' Bronze Reliefs of shalmaneser S. 4, Tf. vor), Aruma und Marum (d. i. 'PovfA-a, 78f.; E. Unger RLV VI Tf. 7b). Dazu j. Ijirbet Rüme und Merom, j. Merön, kommt endlich die Angabe eines spätForrer a. a. 0.). 1:Jach einer anderen In- assyr. Textes, daß die Stadt Magrisu ina schrift (III R pI. IO, Nr. 2 = Kl. Insehr. I, [Ja]rie gelegen sei (J ohns Assyr. DoomsZ. 5-7) eroberte er in dieser Gegend daybook Nr. 2, II, Z. 13; Rost MVAG Raspuna (so auch -pu-na Ann. Z. 126 1897, S. 244). Danach waren also die zu ergänzen?), d. i. wohl die Stadt des Aramäer von B. im 9. bis 7 Jh. in der Reseph, Apollonia, j. Arsüf nördlich von Nähe des Zusammenflusses von Habur Jäfä (Nöldeke ZDMG XLII, S. 473; und Ijarmis* seßhaft und Magarisu war Hommel Gesch. Bab. u. Assyr., S. 665), vermutlich ihre Hauptstadt. Assurna~ir ferner Gal'aza (ergänzt nach Kl. Insehr. pal II. empfängt 882 den Tribut des III, Z. 2, d. i. Gilead), die Stadt Abilakka Fürsten Abiramu* von B. (Annal. II, im Bereiche von B. und das weite .... li Z. 22, Schiffer Aramäer S. 62, Anm. 6). (Hommel a. a. O. ergänzt [Napta]li); Magarisu wird mit dem Magrus der diese Gebiete wurden einem Statthalter Peutingerschen Weltkarte gleichgesetzt unterstellt. Vollständig wurde Israel erst (Miller Weltkarte des Castorius, Segment unter Sargon unterworfen, s. d. Art. Sa- XI, 4). Forrer Provinzeint., S. 19; E. Unger maria. Honigmann. RLV IV, S. II2. Eekhard Unger. Bit-~urab/pi, Ort, in einer assyrischen Bit-Jakini. § 1. In der Nähe des Pers. Geschäftsurkunde erwähnt. Meerbusens lag die von Aramäern besieJ oh n s ADD, Nr. 160, Rs. Z. I, 6. Ebeling. Bit-Ijisi:me s. Bit-Gisimeia.
44
BIT-IBA - BITILLA.
delte Landschaft B., und zwar an derselben Stelle, wo seit dem Anfang des 2. Jht. das Meerland* gelegen hatte, mit dem B. im Altertum geradezu gleichgesetzt wurde (s. § 2). Sanherib von Assyrien gibt in seinen Inschriften eine Liste von acht mächtigen Städten von B., die er eingenommen habe (Luckenbill Annals 01Sennacherib 1924, S. 53, Z. 48-49): 1. Bit- mZabidiia*; 2. Larsa* ; 3. Kullab*; 4· Eridu*; 5. Kissik*; 6. Nimid-Laguda *; 7. Dur- ml akini*; 8. KdrNabU*, die am Bitterfluß* gelegen habe. B. enthält zwar nur wenige Städte, darunter aber meist sehr bedeutende, die, wie Larsa und Eridu, in alter Zeit eine wichtige politische bzw. religiöse Rolle innegehabt hatten. - B. ist in griechischer Zeit unter dem Namen Agine bekannt (Arrian Ind. 42; Strabo XV, 729, s. Andreas in Pauly-Wissowa RE s. v.). B. ist auch auf der babyl. Weltkarte genannt (Meissner BuA II, Abb. 41, S. 378; Unger, Babyion, Abb. 4, S. 20, 292, Anm. 5). § 2. Erst im 9. Jht., soviel bekannt ist, tritt der Name J akin u auf, personifiziert als König des Meerlandes, der 850 dem König Salmanassar III. Tribut zahlt (Balawat-Inschrift VI, Z. 7). Im Jahre 729 bringt Mardukapaliddin* von Jakinu, König des Meerlandes, dem Tiglatpileser III. Tribut (Tontf. V, Z. 26f.; Rost Tiglatpileser, S. 6If.). Er schwingt sich 722 zum König von Babyion auf als M. II. Seine Nachkommen spielen in der Sargonidenzeit noch eine Rolle. Nach M. Streck VAB VII, S. CDLXXI hatte Mardukapaliddin U. vier Söhne: Nabft - sumi - iskun*, Nabftzerkittillsir*, Na'id-Marduk*, der von Asarhaddon zum König des Meerlandes gemacht wurde, undNabü-usallim*. Von den beiden letztgenannten Söhnen stammen Nabübelsumate bzw. Sumai als Enkel des M. ab. Sargon U. eroberte 709 B. (Annal., Z. 358ff.), ebenso Sanherib von neuem 703, wobei er einen andern Sohn des M. namens Adinu gefangennahm (Luckenbill a. a. 0., S. SI, Z. 28). In zwei assyr. Briefen, wohl aus dieser Zeit, ist B. genannt (Harper ABL, Nr. Io03, I052). Nabüli'u war z. Z. Sargons 11. Oberkom-
BIT-ILTAMASAMA' -BIT-ISTAR.
missar (GU.EN.NA) von B. (Harper ABL, Nr. 542; Klauber LSS V, 3, S. 96; Unger ZATW I926, S. 3I5). Der Name B. wird aber durch den Namen 'Meerland' verdrängt. Belibni* ist assyr. Statthalter des Meerlandes (Streck VAB VII, S. 797). Unter der Dynastie des Nabopolassar, die vom Meerlande stammte und von hier aus Babyion eroberte (E. Unger Assyr. u. Babyl. Kunst, S. 55), stand deshalb der Gouverneur des Meerlandes an der Spitze aller Großen von Babylonien, so Eadaian um 570 _nach dem Prisma des Nebukadnezar 11. Kol. IV, Z. 2I (E. U nger TLZ I925, S. 484). Weiteres s. Meerland. Hommel Geographie, S. 421-26; Schiffer Aramäer, S. II7; Forrer Provinzeint., S. 96, 99; Streck Klio VI, S. 2qf.; ders. VAB VII, S. CDLXXl; :Delitzsch Paradies, S.203. Eckhard Unger.
Bit-Ibä, Ort in Babylonien, in einem Warkatext erwähnt. Tremayne YOS VII, Nr. 84, Z. 9; K. 961 s. Bezold Catal., S. 201; K. 1351 (S. 272); K. 3102 (S. 503). Ebeling.
Bit-IddHltu, Landschaft oder Gut in Edina (Südbabylonien) zur Zeit des Enlilnadinapli. King BBSt S. 76f.
Ebeling.
Bit-Iddin-Sam.as, Ort in Babylonien in einer Urkunde des Königs Itti-Mardukbalatu genannt. Boehl AK II, S. 53, Z. 16.
Ebeling.
Bit-Iklä s. Bit-IJiklä. Bit-ikrihi s. Babyion § II1. Bit-m, I) Ort in Assyrien ( ?), in einem SChenkungs briefe Adadniraris IH. erwähnt. Schroeder KAVI, Nr. II6, Rs. Z. r. Ebeling.
2. Gott s. Baiti-ili. Bit-Ilihaia, Ort in Babylonien am AbuHa-Kanal, in einem neubabylonischen Kontrakte erwähnt. Clay UP II
I,
Nr. 109. Z. 5. 7. Ebeling.
Bitilla, Gebirge oder Berg am RadanaFluß, von Tiglatpileser 1. aufgesucht. Schroeder KAHl II. Nr. 66. Z. 12; Nr.69. Z. 17. Ebeling.
Bit-Iltarnasarn.a', zu Bit-Amukkani gehörige Stadt. Sanherib erobert B. auf seinem 1. Feldzug (703 v. Chr.). Sanh. 1. Feldzug, Z.45 = Luckenbill Annals 01 Sennacherib. S. 53 = Smith The first campaign, S. 40. Ebeling.
Bit-Ilte!!laia, Ort in Babylonien, in einem neubabylonischen Kontrakte erwähnt. Clay UP II
I,
Nr. 18o, Z.5, 8. Ebeling.
Bit-Iltebri-nuri, Ort in Babylonien, in neubabylonischen Kontrakten erwähnt. Clay UP II Nr. 34, Z. 6, 9.
I,
Nr. 41, Z. 5, 7; BE X, Ebeling.
Bit-ilti s. Blt- helti. Bit-Ilubäni, zu Bit-Amukkani gehörige Stadt. Sanherib erobert B. auf seinem 1. Feldzug (703 v. Chr.). Sanh. r. Feldzug, Z.4Z = Luckenbill Annals 01 Sennacherib, S. 53 = Smith The lirst nmpaign, S. 39. Ebeling.
Bit-Irnbi(ja). Elamische Königssstadt und Festung an der Grenze von RäSi*, schon im Gebirge. Einwohner von RäSi fliehen vor Sargon (Annal., Z. 285) nach B. Sanherib erobert es (Taylor Prisma KoI. IV, Z. 54); darauf spielt Assurbänipal (V R pI. 4, Z. I22 - pl. 5 Z. ro) an, wonach die Elamiten gegenüber dem zerstörten Alt-B. eine neue Festung mIt demselben Namen erbauten. Assurbanipal eroberte es schon auf seinem Zuge gegen Humbanhaltasch, führte den Kommandanten Imbappi und die Frau und Kinder des Teumman* von B. nach Assur, muß es aber wieder verloren haben, weil er es (V R pt 5, Z. 66) auf s. 2. Zuge gegen Humbanhaltasch wieder eroberte. Nach K 823, Rs. Z. 4f. (s. Hommel, S. 425, Anm. 3 und S. 494, Anm. 2) lag B. am Flusse Abani; im selben Texte wird auch die 'Göttin von B: erwähnt (Hommel S. 495, Anm. 2). Außer den oben genannten Stellen: V R pI. 5, Z. 48; pI. 7. Z. 58; K 2833 (Bezold Cat .• S.480); K 7589 (Bezold, S.860); K 14122 = Harper ABL XIII, Nr. 1352, Rs. Z. 4; Sm 1324 = Harper X, Nr. 1063. R:l. Z.3; Bu 91-5--9. Nr. II5 (Bezold, S. 1949); Smith Assurb., S. 205; Pinches Texts, S. 7; Streck VAB VII, S. 196 (Ann. 7, Z.23 und Ann. 8, Kol. I, Z.7 erg.); Delitzsch Paradies. S. 324; Billerbeck Susa, S.73, IIzf., II7f; Suleimania, S. 121-124;
45
Andreas in Pauly-Wiss. RE 2 I, Sp. 2186; Streck VAB VII. S. CCCXXVII, CCCXXVIII, Anm. 2, CCCXXXIf. König.
Bit-Irnbijati, Landschaft oder Gut am Sumundar-Kanal zur Zeit des MarduknadinabM· King BBSt S. 39. Z. 5-
Ebeling.
Bit-Irndira, Landschaft, gegen Salmanassar Ur. im Aufstand, wird von Samsi-Adad V. wieder unterworfen. l R pI. 29ff .• Kol. l, Z. 46 = KB l, S. 176. Ebeling.
Bit-Iqlä s. Bit-ijiklä. Bit-Iribi, Ort in Babylonien, in einer neubabylonischen Geschäftsurkunde erwähnt. Clay UP II
I,
Nr. 185, Z.7.
Ebeling.
Bitirra s. Bi tura. Bitirurne, Stadt in der Nähe von Sidon, nach Thompson (s. u.) h. Bramijeh, von Asarhaddon unterworfen. Thompson Prisma Asarh. and Ashurb. S. 17, III Z.4. Ebeling.
Bit-Istar. Zagroslandschaft in der Gegend von Bagistan, wurde 737 v. Chr. von Tiglatpileser III. erobert, der in B. ein Bild seiner Königsherrschaft aufstellte (Tiglatp. Annal., Z. IS8f. und Tont., Z.37). In Tiglatp. Tont., Z.30, 35, Platt., Kol. II, Z. 20 und Sargon, 8. Feldzug, Z. 46 wird B. neben Zakruti sa M adai dannuti genannt, ist also zu Madai zu rechnen. Madai folgt in Tiglatp. Ann., Z. ISO auf Bit-Ta~~akki*, auf das sonst, wenn Madai nicht genannt wird, B. folgt (Tont., Z. 30, 35). Nach Sargon, 8. Feldzug, Z. 42, 46 sind Sataresu Stadtherr von sa ndrti und Burburazu Stadtherr von B., nach Winckler Sargon lI., Tt. 44, B. Z. 2I-23 sind Sataresu und [Bur-pJa!-ra-su Stadtherren von Tabari und Bit-Barbari. In derselben Gegend nennt schon (ca. II75) Schilhak-Insuschnak 1. (CIE 1., Nr. 54, KoI. IU, Z. I6) Pi-it-dIS-tar neben Pit-Tasaksunkir und Pit-Parpari. Die Lage von B. am 'unteren Flusse' (Bit-Ramatua-Arazias) wird noch näher bestimmt, wenn das vOn Sargon in Kar-Istar umbenannte B lt - B agaia * (Prunkinschr., Z. 64f., Bit-Gabaia in Annal., Z. 87f.) mit B. identisch ist (baga *). Trifft das zu, dann wäre BitBagaia der Bezirk Ba-'u von B., in dem
BIT-KUDURRI - BIT-NABU-IDDINA.
BIT-KAPIRIMA-BIT-KUBATTI. Tiglatpileser (Ann., Z. 161) einen Wurfspieß zu Ehren des Ninurta aufstellt, und Bagistana nur eine Iranisierung. Vgl. noch die Semiramis-Istar am Bagistangebirge bei Diodor II, 13 und Bai'itili neben Bit-Bagaia bei Sargon Prunkinsehr. , Z. 68. Sayce JRAS N. S. XIV, S.400; Hüsing OLZ 1898, Sp. 361; Streck ZA XV, S. 328 , 350 - 352. König.
Bit-Kapirlma ist vielleicht die 'Lö-
wenstadt' in Palästina, deren Fürstin sich Ba'lat-Ur.Mah.Mes nennt (VAB II, Nr. 273f.), zu les;n und mit dem biblischen BH Kephldm gleichzusetzen (H. Bauer ZDMG LXXIV, S.2Iof.). Honigmann.
Bit-Kapsi, Zagroslandschaft, zwischen Parsua und Madai und zwischen BitSangi und Blt-Ta~~akki genannt. Ste,ts KAP-si geschrieben, so daß auch BttHup-si gelesen werden kann. Ist der Name alt wie Bit-Tassakki*, wäre es dieselbe Landschaft Wle das in elamisehen Inschriften genannte Hal-Hupsen. In B. lag der Berg Abirus und eine Stadt Karkarihuntir. Zu Tiglatpilesers Zeit werden ~ls Fürsten von B. genannt Battanu und Upas. S~rgon II. erhält von Daaukku von B. Tnbut. Tiglatpil. Annal., Z.27, 37, 4 1, 157, 161; Tontaf., Z. 30, 35; Platt. I, Z. 18; II, Z.20, 83 ---1--18, 215, Z. 12 (= AoF II, S.3); Thureau-Dangin 8ieme campagne de Sargon, Z. 45, 75; CIE I, Nr. 45, KoI. IV, Z 10' Streck ZA XV. 1900, S·3 2 7 f . . , König.
Bitkare, Ort in Babylonien, in neu-
babylonischer Geschäftsurkunde erwähnt. Tremayne YOS VII, Nr. 13, Z. 19· Ebeling.
Bitkäri, elamischer (?) Bezirk des assyrischen Reiches, mit Saparda (?) zusammen genannt. Nach Streck ZA XV, S.367 = Bit-tIa'iri*. Knudtzon Gebete an den Sonnengott, Nr. 30, Vs. Z. 4, Rs. Z. I; Harper ABL, Nr. 242, Rv. Z. 9. Ebeling.
Bit-karkar s. IM. KI. Bit-Karziabku, eine angesehene Familie, die zur Zeit Nebokadnezars 1.
großen Grundbesitz in Namar besaß. V R pl. 55, Z.25, 35, 45, 47; pI. 56, Z. 4, 30 = King BBSt S. 29 ff . Ebeling.
Bitkasbar, Ort, in einer Städteliste
erwähnt. II R pI. 52, Z. 64.
Ebering.
zar II. dem Gotte Marduk spendete, B. hier Bit-Ku-ba-tim geschrieben (VAB IV, S. 90, Z. 25; 154, Z. 53 Langdon).
Bit-Mardü, Ort oder Familie in Assyden, in einem assyrischen Briefe genannt.
Delitzsch Paradies, S. 124; HOl7lmel Geographie, S. 475. 510; Forrer Provinzeint., S. 93; Schiffer Aramäer, S. II4. Eckhard Unger.
Bit-Marudda/Marudu, Ort in Baby-
Bit-Kd~ir, Ort in Babylonien, in neubabylonischem Briefe erwähnt.
Clay YOS II!, Nr. 71, Z. 10; s. auch Ungnad VS V 34, Z.10. Ebeling.
Bit-ka~~ir(qa~l!Iir)
s. Babyion § 39·
Bit-Katpalani (Lesung unsicher), ela-
mische Stadt, von Sanherib auf seinem 7. Feldzug erobert. I R pI. 40, Z. 54; Luckenbill ~nnals
Bit-Kudurri, zu Bit-Da' kuri gehörige
Stadt. Sanherib erobert B. auf seinem Feldzug (703 v. Chr.).
1.
Sanh.
Feldzug, Z.39 = Luckenbill Annals 01 Sennacherib, S. 52 = Smith The lirst campaign, S. 39. Ebeling. 1.
0/ Sennacherib, S. 39, Z. 64. Ebebng. Bit-Kike, Ort in Babylonien, in neubabylonischer Geschäftsurkunde aus persischer Zeit erwähnt.
kunukku-bit-su), Stadt in Elam (Landschaft Rasi*). Assurbä.nipal erobert B· auf seinem 7. Feldzuge (645 v. Chr.).
Hilprecht-Clay BE IX, Nr. 86a, Z. 8. Ebeling.
Assurb. Rm, KoI. V, Z.47 = Streck VAB VII, S.46. Ebeling.
Bit-Kilamzah. Festung im Lande der Kassi und Ja;;bi, von Sanherib auf seinem 2. Feldzuge erobert und 'stärker als vorher' befestigt (Sanh. Taylor-Prisma, KoI. I, Z. 63-80 = I R pI. 37; KB II, S. 86L). - Zum Namen vgI. Kilam (CIE I, Nr. 28, Z. II, 13), Kilambati*, Sa Katta,!:ca,9 (CIE I, Nr. 54, KoI. II, Z. 39) und Sa Cahmi (ebda. Z. 41). . I~önig. Bit-kitmari s. Emasmas. Bitkittim, Ort in Babylonien. King LIH Nr. 30, 10.
Ebeling.
Vermutlich von Kassiten bewohnte Landschaft am Fuße des des Zagrosgebirges in der Nähe von Mendeli. In kassit. Zeit wird ein MarKubati erwähnt (BE XV, Nr. 37, Z. 4; 195, Z. 3 s. Clay Pers. Names: YOS I, S. 100). Im J. 702 eroberte Sanherib das Land der Kassiten und das Land Jasubigalla und deren Städte Blt-~ilam zah, tIardispi und B., der~n Geblet der Provinz Arrapha* angeglIedert wur~e (Luckenbill Annals 0/ Sennachertb S. 67, Z. 9ff.; 58, Z. 25). Die Beischrift zu einem Relief erwähnt Pa terson Palace o/Sennacherib S. 12; Luckenbill a. a. O. S. 157, Nr. XXVII; eine zweite ist III R pI. 4, Nr. 4 = Luckenbill a. a. O. S. 156, Nr. XXIV, Z. 10 (Bit-Kubat). Die Landschaft B. war wegen ihres guten Weines bekannt, den NebukadneBit-Kubatti.
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Bit-Kunukku-bits1 1 (gesehr. Bit- aban
Bit-Kurbanni-Marduk, Ort oder Gut
am Takkir-Kanal. Dougherty YOS VI, Nr.32, Z.6. Ebeling.
Bit - Kuzbän (?), Ort in Babylonien,
in einem Warkatext erwähnt. Tremayne YOS VII, Nr. 14, Z. 22. Ebeling.
*Bit-Lahamu ist wahrscheinlich der Name des~zum Gebiete von, J erusalem gehörigen, in den Amarnatafeln genannten Ortes zu lesen, der b#dNIN.I B geschrieben ist; es ist also wohl das spätere Bethlehem, j. BH lal).m (Schroeder OLZ 1915, Sp. 294f; Weidner bei PaulyWissowa s.v. Aax'iJ)' Der Name wäre dann von dem einer Göttin abgeleitet (nach Haupt Johns Hopk. Univ. Circ. Nr. 316, I919, S. 3-5 soll er jedoch 'Eßhaus' = babyl. bU akZti bedeuten). Honigmann.
Bit-Lugalbanda, Ort in Babylonien,
in einem Kontrakte aus der Zeit Nabuna'ids erwähnt. Dougherty YOS VI, Nr. 137, Z.6, 16. Ebeling.
Bit-maeirte s. Mahirte. Bit-Makki, Land, wird von TukultiNinurta 1. zur Zahlung von Tribut gezwungen. Schroeder KAHl II, Nr. 60, Z.71. Ebeling.
Harper ABL, Nr. 179, Z. 4.
Ebeling.
lonien, in neubabylonischen Geschäftsurkunden aus persischer Zeit erwähnt. Hilprecht-Clay BE IX, Nr. 9, Z. 5,7; 44, Z. 6; Clay BE X, Nr. 6, Z. 5. Ebeling.
Bit-marza s. Marad. Bit-masbari s. Pitparpari. Bit-Matti, Zagroslandschaft, von Ti-
glatpileser III. erobert und zu Assyrien geschlagen. Nach AJSL XL, S. 288 = Blt-Adad. Tiglatpil. Ann., Z. 158 = Rost Tiglatpileser, S. 26; Platteninsehr. I, Z. 17 = S. 44; II, Z. 19 = S. 50: Tontafelinschr. Vs. Z. 29, 35 = S. 62. Ebeling.
Bit-Mukinapli, Ort in Babylonien, in neubabylonischen Kontrakten erwähnt. Clay UP II 1, Nr. 76, Z. 14; BE X, Nr. 51, Z. 6, 10. Ebeling.
Bit mummu s. Mummu. Bit-Mu(i)ranu, Ort in Babylonien, in
neubabylonischen Kontrakten erwähnt. Clay BE X, Nr. 23, Z. 6, 8; 67, Z. 6; UP II I, Nr. 63, Z. II; 87, Z. 10; HilprechtClay BE IX, Nr. 2, Z. 2; 3, Z. 25; 30, Z. 3, 7; 44, Z. 9, 10; 94, Z. 4. Ebeling. Bit-Mura~ü, Ort in Babylonien, offenbar nach dem bekannten Bankier Murasu* benannt.
Clay UP II 1, Nr. 48, Z. 4; Nr. 160, Z. 3; BE X, Nr. 127, Z. 3. Ebeling.
Bit- Nabü, Ort in Babylonien. Tremayne YOS VII, Nr. 124, Z. 17; Dougherty VI, Nr. 84, Z. 2. Ebeling.
Bit-Nabübelilani, Ort in Babylonien, in neubabylonischem Kontrakte aus persischer Zeit erwähnt. Straßmaier Darius, Nr. 494, Z. 6. Ebeling.
Bit- Nabüdürma!!-ri, Ort in Babylonien in einem neubabylonischen Kontrakte erwähnt. Ungnad VS V, Nr. 121, Z.4. Ebeling.
Bit-Nabü-iddina, Ort in Babylonien, in einer neubabylonischen Geschäftsurkunde erwähnt. Clay BE VIII 1, Nr.56, Z. 15. Ebeling.
BlT-NABÜ-ITTIA- BITQA SA ILE'I-BEL. Bit- Nabu-ittia, Ort in Babylonien, in einem neubabylonischen Kontrakte erwähnt. Clay UP II I, Nr. 2II, 4.
Ebeling.
Bit- Nabuli'u, Ort in Babylonien, in
neubabylonischen Geschäftsurkunden erwähnt. Ungnad VS IH, Nr. 6, Z. I1; 7, Z. 17; 8, Z. 14; 39, Z. 22. Ebeling.
Bit-Nadir, Ort in Babylonien, in neu-
babylonischer Geschäftsurkunde aus persischer Zeit erwähnt. Clay BE X, Nr. 129, Z.4.
Ebeling.
Bit- Naialani, Bezirk des assyrischen
Reiches. J ohns ADD, Nr. 864, Z. 6; 890, Z. 10; Harper ABL, Nr. 220, Z. 9; 596, Rs. Z. 6; K. 1274, Z. 9; Forrer Provinzeint., S. II9· Ebeling.
Bit-Nana, Ort in Babylonien, in einem
neu babylonischen Kontrakte erwähnt. Clay UP II 1, Nr. ro6, Z.4. Ebeling.
Bit-Naua-ares, Ort in Babylonien, in
einem neu babylonischen Kontrakte erwähnt. Clay UP II
I,
Nr. 206, Z. 5. Ebeling.
Bit- Naniauti, Landschaft bei Bit$apr und Bit-UdaSi. King BBSt S.I08f.
Ebeling.
Bit-Napsänu, Ort, in neubabyloni-
schen Texten erwähnt, nach Hommel Geographie, S. I66, Anm. 3 = Tilmun. Pinches PSBA XVIII, S.250ff.; Ungnad VS VI, Nr. 184, Z. 21. Ebeling.
Bit- Nasar, Ort in Babylonien, in neu-
babylonischer Geschäftsurkunde erwähnt. Ungnad VS IV, Nr. 177, Z. 22. Ebeling.
Bit- Nasibi-ili, Landschaft oder Gut
bei Blt-I)a'ral!.u. King BBSt S.73, Z.20.
Ebeling.
Bit- Nasika, Ort in Babylonien, in neubabylonischer Geschäftsurkunde aus persischer Zeit erwähnt. Clay BE X, Nr. 124, Z. 2.
Ebeling.
Bit- Natue-ili, Ort in Babylonien, in neubabylonischer Geschäftsurkunde aus persischer Zeit erwähnt. Clay BE X, Nr. 54, Z. 6.
Ebeling.
BIT-QA$$IR - BIT-SA' ALLA.
Bit-Nazi-Marduk, Landschaft oder Gut bei Durzizi am Tigris. King BBSt S.25.
Ebeling.
Bit-niqe s. Babyion § Irr. Bit-Nurea, Ort in Bit-Dakkuru*, in
einer Grenzsteinurkunde erwähnt. CT X pI. 6, Z. 24, 29 = S. 70ff.
King BBSt, Ebeling.
Bit-Pa'alla, Name des Geschlechtes
des Muttallu* von Gurgum, den Sargon Ir. in seinem II. Jahre gefangennimmt. Sargon Ann., Z. 212; Prunkinschr., Z. 86 = Winckler Sargon I, S. 36, II4. Ebeling.
Bit-Pakana s. Bit-Aspakana. Bit-Parrisai, Ort in Babylonien, in
neubabylonischer Geschäftsurkunde aus persischer Zeit erwähnt. Clay BE X, Nr. 101, Z. 13.
Ebeling.
Bit-Qa~~ir s. Babyion § 39. Bit - Qulla, Land, wird von Tukulti-
Ninurta 1. zur Zahlung von Tribut gezwungen. Schroeder KAHl H, Nr.60, Z.71. Ebeling. Bit-Rab-ka~ir (kasir), Ort in Babylonien, in neubabylonischen Kontrakten aus persischer Zeit erwähnt.
Straßmaier Darius, Nr. I05, Z. 13; Clay BE X, Nr. 43, Z. 7. Ebeling. Bit-Rab-näs-pa~re, Ort in Babylonien, in neubabylonischer Geschäftsurkunde aus persischer Zeit erwähnt.
Clay BE X, Nr. 84, Z. 2.
EbeIing.
Bit-Rab-uratu, Ort in Babylonien, in
neubabylonischen Geschäftsurkunden aus persischer Zeit erwähnt. Hilprecht-Clay BE IX, Nr. 107, Z.8; Clay BE X, Nr.94, Z.4. Ebeling.
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genannten Stadt Kinzarbara am unteren Flusse entspricht (s. Thureau-Dangin RA XXIV, S. 76, Nr. IO). Asarh. Prisma, Ko1. IV, Z. 21 und ergänzt in 83-1-18, 483, Obv. Z. 4 = AoF H, S.8; Streck ZA XV, S.344f., 364; Hüsing OLZ, 1899, Sp. 139f.; Forrer Provinzeint., S. 92. König.
Bit-Rapiqi s. Rapiqu. Bitresi, Tempel Anus in Uruk.
Als Mitbewohner des Tempels werden Antum, Istar und Nana genannt. Clay YOS I, Nr. 52, S. 8Iff.; Langdon OECT I, S. 25; Thureau-DanginRit. ace., S. 62ff.; 74ff.; Baugeschichte bei Jordan Uruk-Warka, S. 5ff.; Furlani Aegyptus IO, Nr. I, S. 25 ff.; s. auch Uruk. Ebeling.
Bitresi, Ort in Babylonien, in neubabylonischer Geschäftsurkunde aus persischer Zeit erwähnt. Clay BE X, Nr. 18, Z.7. 9. Ebeling.
Bit-Pasi, vielleicht ein Ort in Baby-
Bit - Ra8e, zu Bit - Dakkuri gehörige
lonien, in: einem assyrischen Briefe an Belibni erwähnt.
Stadt. Sanherib erobert B. auf seinem 1. Feldzuge (703 v. Chr.).
Harper ABL, Nr. 400, Z. 8 = Figulla MVAG XVII, S. 86ff.; s. Streck VAB VII, S. CXI, CCCVIII. Ebeling.
Sanh. I. Feldzug, Z.38 = Luckenbill Annals 01 Sennacherib, S. 52; Straßmaier CYI'US, Nr. 240, Z. 13. Ebeling.
Bit-Pir'-Kurgal (bzw. Aznurru), Bezirk eines Stammes oder einer Familie am Königskanal bei Akkad, in einer Grenzsteinurkunde des Melisipak genannt.
Bit-R~iznInu s. Babyion § 40. Bit-Ram.annu, Ort in Assyrien (?),
Bit-Rihetu, Stadt in Babylonien, in neubabylonischen Kontrakten erwähnt.
in assyrischer Geschäftsurkunß,e genannt.
Clay UP H I, Nr. 10, Z. 4. 1; Nr. 16. Z. 8; BE X, Nr.40, Z.4. 5. Ebeling.
Scheil DP II, S. 99ff.; I, Z. 6, 25, 36; II, Z. 40, 47; III, Z. 17, 25, 32; IV, Z. 45; VI, Z. 5, 8, 12; s. auch RT XVI, S. 3 2. Ebeling.
Bit- Qattati, Stadt in Elam.
Assurbanipal erobert B. auf seinem 8. Feldzuge (639 v. Chr.). Assurb. Rm, Ko1. VII, Z.67 = Streck VAB VII, S.62. Ebeling.
Bit-qiba s. Bit-I)ubba. Bitqu apparu, nach der Weltkarte
CT XXII, P1.48 (s. PeiserZA IV S·36Iff.), ein Ort, der an der Einmündungsstelle des Euphrat in die Lagune (ndr marrati) liegt (s. auch Bab bitqi). Ebeling. Bitqa sa Ile'i-Bel, Stadt in Babylonien, in neubabylonischen Kontrakten erwähnt. S. Babyion § I2, 5· Ungnad vs III Nr. 56, Z. 14; 62, Z. I5f.; 96, Z. 15; 98, Z. 16; !I5, Z. 16; VI, Nr. 124, Z. 16. Ebeling.
Johns ADD, Nr. 64 = Nr. 152, Z. 7.
Ungnad AR; Ebeling.
Medische Landschaft 'am unteren Flusse', während Arazias, dem es benachbart ist, am oberen Flusse liegt. Als Landschaftsname nur von Sargon (Annal., Z. 72) genannt, nachdem es (Annal., Z. 83) zur Provinz I)argar geschlagen wurde. B. ist abzuleiten von einem Rama tej a (indischer Name I), der, in derselben Gegend seßhaft, von Tiglatpiles er III. 744 v. Chr. besiegt und zur Flucht ins Gebirge getrieben wird und als Herr von Arazi[as?] bezeichnet wird; von ihm ist auch Tontafel Z. 39 die Rede ([Ramate]-ja). Er ist vielleicht noch derselbe Rama[te]j[a], der noch zur Zeit Sargons neben Hwachschatara 1. genannt wird (Rm 2, 464 Rs. Z. IO = Harper ZA VIII, S. 358). Auch Asarhaddon nennt in derselben Gegend den Stadtherrn Ramateja von Urakazabarna, das vielleicht der von Sargon (Annal. Z. 85) Bit-Raznatua.
~eallexikon
der Assyriologie H.
Bit-Ri'e, zu Bit-Amukkani gehörige
Stadt. Sanherib erobert B. auf seinem I. Feldzuge (703 v. Chr.). Sanh. 1. Feldzug, Z.44 = Luckenbill Annals 0/ Sennacherib, S.53. Ebeling.
Bit-Risia, Stadt in Elam. Sanherib erobert B. auf seinem 7. Feldzuge (693 v. Chr.). Sanh. Oriental institute Prism, Ko1. IV, Z.61 = Luckenbill Annats 0/ Sennacherib, S. 39; I R pI. 40, Z. 51. Ebeling.
Bitru'aIne, Tempel in Babyion. Unger Baby/on S.I77.
Ebeling.
Bit-Sa'alla. Von Aramäern bewohnte
Landschaft im s. Babylonien, nahe dem Pers. Golf, auch Bit-Salli, Sa'alli und Sala genannt. Sanherib führt acht mächtige Städte von B. auf (Luckenbill Annals 0/ Sennacherib S. 53, Z. 40 bis 41): I. Dur-mAppe; 2. Dur-mTane; 3· Dur-mSama' ; 4. Sarrabatu; 5· $alaIJatu; 6. Dur-mAbddi; 7. SappiIJimari; 8. Sibtusa-alMakkame. Tiglatpileser nennt noch die Städte Dur-ilu Illatai und Amlilatu (Malila tu). Tiglatpileser III. nimmt den Fürsten Zaqiru von B. gefangen und bringt ihn
BtT-SABA'I-ILU -B1T-$APuNu.
50
nach Assyrien (Tontf. V, Z. 19). Auch Sargon H. unterwarf B. (Pp. IV, Z. 84). Delitzsch Paradies, S. 202; Forrer Provinzeint., S. 96, 99; Streck MVAG XI 3, S. 33; Hommel Geographie, S.417. Eckhard Unger.
Bit-Saba'i-ilu, Stadt in Babylonien. Nies Coll. I, Nr.97, Z. 15; Dougherty YOS VI 24, Z. I4; 2°4, Z.2; Tremayne YOS VII, Nr. I24, Z. 24, 31. Ebeling.
Bit-Sabaia s. Bit-Garbaia. Bitsabe s. Esabad. Bitsaddänu, Ort in Babylonien, in
neubabylonischer Geschäftsurkunde erwähnt. Contenau Louvre XIII, Nr. 183, Z.7. Ebeling.
Bitsa8uru s. Assur, Stadt, § 37. Bit-Sakbat, Stadt in den medischpersischen Bergen. Makirtu von B. zahlt Sargon H. 714 v. Chr. Tribut. Thureau-Dangin 8ieme campagne de Sargon, Z. 44; II R pI. 67, Z. 31. Ebeling.
Stadt des J anzu * von Namri. Salmanassar III. erobert B. in seinem 24. Jahre (843 v. Chr.). Bit-Sakki,
Salm. Obel., Z.114 = Amiaud-Scheil Salmanassar II., S. 62. Ebeling.
Bit-Salatutu-akki, Landschaft, deren
Truppen auf seiten Ummanmenanus* v. Elam und Suzubs* des Kaldäers gegen Sanherib in der Schlacht bei Halul~ kämpfen. ~ Sanh. Oriental institute Prism, KoI. V, Z.48 = Luckenbill Annals 0/ Sennacherib, S. 43; DeI i tz sc h Paradies S. 207 liest BU-Sala-Larakki. Ebeling.
Bit-Sallin-Bel, Ort in Babylonien, in neubabylonischer Rechtsurkunde aus persischer Zeit erwähnt. Langdon Excavations at Kish III, S. 19. Ebeling.
Bit-Salli s. Bit-Sa'alli.
Bit-SaInsi, Ort in Babylonien, am Piqudu-Kanal, in neubabylonischen Kontrakten und sonst erwähnt. Clay UP II I, Nr. I75, Z. 2; II 2, Nr. lII, Z.8; V R pI. 56, Z. r; King BBSt S.34. Ebeling.
Bit-Sa-:mu~~i-äli, Ort in Assyrien (?), in assyrischer Geschäftsurkunde genannt. Johns ADD, Nr. 64'= Ungnad AR, Nr. 152, Z. 8. Ebeling.
Bit-Sangi s. Bit-Sangibuti. Bit-Sangibutiju, Zagroslandschaft.
Von Tiglatpileser IH. hinter Namri angeführt, von Sargon Annal. Z.83 zwischen Ijarba~ und Uriakki genannt. In K. 619 steht Sungibutu neben Ellip und Matai. Eine Stadt von B. hieß Astania (Sargon Annal. Z. II3). Ungefähr in derselben Gegend (neben Bit-Kapsi,Bit-Abdadana und Bit-Ta~~akki*) lagBit-Sangi (Tiglatp. III, Annal. Z. 27, 37; Tontf. Z. 30,.35).. In dieselbe Gegend fällt auch das Sa Sangipari, genannt von Schilhak-Insuschnak I. (CIE I, Nr. 54, Kol. III, Z. 46). Tigla tpiI. AnnaI., Z. 145, 148f., 157, Tontaf., Z.29, 34; Billerbeck Suleimania, S.59, 80; Streck ZA XV, S.322, 328 und MVAG XI, 1906, 3, S. 38. König. ~73;
Bit-Sannabi, Stadt, zu Bit-Dakkfui gehörig, von Sanherib auf seinem I. Feldzug erobert. Sanherib 1. Feldzug, Z. 36 = Sidney Smith . The first c. mpaign 0/ Sennacherib, S. 38; Straßmaier Nabuchodonosor, Nr. 373, Z. 20. Ebeling.
Bit-Säni heißt in den Amarnabriefen das biblische BH Se'an, das spätere Skythopolis und jetzige Besän (VAB II, S. 1343; anders W. M. Müller MVAG Honigmann. 19°7, I, S. 291)' Bit-Sa-pani-ekalli, Ortschaft in Babylonien, in einem neubabylonischen Kontrakte erwähnt. Clay UP II 1, Nr. 137, Z. 3.
Ebeling.
Bit-~apri,
Bit-Sa:m~ari, Ort in Babylonien, in neubabylonischen Kontrakten erwähnt. Contenau Louvre XII, Nr.24, Z. II; Delitzsch Paradies, S.232. Ebeling.
Bit-Sa:m:mesilu', Ort bei Uruk? Unger Babylon S.75, 3.
BITSAPRU' - BIT-SINUBLAM.
Ebeling.
Landschaft oder Gut bei Bit-UdaSi und Bit-Naniauti. King BBSt S. lO8f.
Ebeling.
Bit-~apUnu, Ort in Babylonien, in neubabylonischer Geschäftsurkunde erwähnt.
Contenau Louvre XIII, Nr. 234, Z. 14. 25. Ebeling~
Bitsapru', Ort in Babylonien. Nies Coll. I, Nr.163, Z.14.
Ebeling.
Bitsarbabili und Bitsarri s. Ba-
bylon § 41. Bitsarräni, Ort in Babylonien, in neu-
SI
Paradies, S. 202; Forrer Provinzeint., S.99; Schiffer Aramäer, S.153; Streck VAB VII, S. CXV, Anm. 3. Eckhard Unger.
Bit-SiInustUIn s. Barsip § 34. Bit-Sin, Grenzort von Mari.
Ein
babylonischer Geschäftsurkunde erwähnt.
gle~chnamiger Ort wird in einer neubaby-
Contenau Louvre XIII, Nr. 223, Z. 15. Ebeling.
10nlschen Geschäftsurkunde als "Aramäerstadt" bezeichnet.
Bit-Sedi, Stadt des Janzu* von Namri. Salmanassar III. erobert B. in seinem 24· Jahre (843 v. Chr.).
Schroeder KAVI, Nr. 92, Z. 23f.; Clay BE VIII I, Nr. 50, Z. I5; XIV, Nr. 18, Z. 20. Ebeling.
Salm. Übel., Z. II5; Amiaud-Scheil Salmanasar 11., S. 67.. Ebeling. Bitse:mi, geschr. dMt-se-mi, Gottheit
aus dem Kreise Anus, der utukku des Hauses. CT XXIV pI. 2, Z. 10.
Ebeling.
Bit~eni,
Ortschaft in Babylonien, in einem Kontrakt aus persischer Zeit erwähnt. '
Bit-Sinasarid, Bezirk in Babylonien am Sumundar-Kanal. Scheil DP II, S. 86ff., I Z. 28; Ungnad VS I, Nr..58, Z. 2, 4; vgl. auch CT IX pl. 4, Z.22; KIng BBSt S.97. Ebeling.
Bit-Sinibni, Stadt in Babylonien (?), neben Bit-Hair in einem Briefe aus der Zeit der Sargoniden erwähnt. Harper ABL, Nr. 1093, Z. 7.
Ebeling.
Bit-Siniddina, Ort in Babylonien, in
Ungnad VS IV, Nr. 74, 13. Ebeling.
Blt-Sikka:midu, Ort in Babylonien,
auf einer Grenzsteinurkunde des Melisipak erwähnt. Scheil DP II, S. 100ff., II Z.23. Ebeling.
Bit-Sikkanu, Ort in Babylonien, in
neubabylonischem Kontrakte aus persischer Zeit erwähnt. Straßmaier Darius, Nr. 348, Z. 19. Ebeling.
Landschaft, von Aramäern bewohnt, im s. Mesopotamien in der Nähe des Pers. Golfs. Der Name wird Sillani oder Silani und Sillana geschrieben. An Städten in B. werden von Tiglatpileser IH. genannt (Tontf. V, Z. 15ft.): Sarrabanu* und Larak*, die Sanherib zu Bit-Amukkanu* rechnet, sowie zwei andere Orte Tarba~;;u* und Jaballu*. Sanherib führt B. nur einmal kurz hinter Bit-Amukkanu an (Luckenbill Annals 0/ Sennacherib 1924, S. 43, Z·47)· Tiglatpileser IH. (Tontf. a. a. 0.) tötet den Fürsten vonB., namens Nabu-usabsi. Die Stadt Larak stand damals unter einem eigenen Fürsten Nadinu (Tontf. V, Z. 26). Auch Sargon H. war B. unterworfen (Druckinschr. Z. 21). B. wird sonst wenig genannt. Bit-Sillani,
Hommel Geographie, S. 416; Delitzsch
neubabylonischer Urkunde erwähnt. Straßmaier Darius, Nr. 533, Z.7. Ebeling.
Bit-Sinlisir, Stadt in Babylonien, in neubabylonischen Kontrakten erwähnt. Clay UP II I, Nr. 16s, Z. 5; BE X, S.68; Nr. 91, Z. 5; Hilprecht-Clay BE IX, 93, Z. 3, 7· Ebeling.
Bit-Sin:magir, Bezirk in Süd-Babylonien, auf Grenzstein u. sonst erwähnt. Scheil DP II, S. 87, I Z. 28; Hilprecht BE I, Nr. 83. I Z. II, 12; II, Z. 4, 6, 13; Radau BE XVII I, Nr. II, Z. 25; 59, Z. 6; King BBSt S. 37; Unger BabyIon S.106, 290, Anm. 5. Ebeling.
Bit-Sinriba, Stadt, in neubabylonischen Geschäftsurkunden erwähnt. Clay UP II r, Nr. 140, Z. 5; HilprechtClay BE IX, Nr. 7, Z.8. Ebeling.
Bit-Sinse:me, Provinz Babyloniens am Tigris, auf einer Grenzsteinurkunde aus der Zeit Nebokadnezars 1. erwähnt. Hinke A new boundary stone 0/ Nebu-. chadrezzar I, S. 142 f.; H, Z. 20, 28; IH, Z. I, 8, 9, r6; V, Z. 9ff. Ebeling. Bit-Sin~i~ru (?), Stadt, in einem neubabylonischen Kontrakte erwähnt.
Clay UP II 2, Nr. 12, Z. 6.
Ebeling.
Bit-SinublaIn, Stadt in Babylonien, in. einer altbabylonischen Urkunde erwähnt. Pinches Berens Coll., Nr. 102. Ebeling.
BIT-SULA-BIT-UKKABA'.
5Z
Bit-Sula, Stadt in Babylonien, in neu-
babylonischen wähnt.
Geschäftsurkunden
Clay BE X, Nr. 39, Z. 5; UP II
I,
er-
Nr. 29,
Z.5; 34, Z. 3; 63, Z. 12; 87, Z. rr; 194,
Z. 5, 7; Hilprecht-Clay BE IX, Nr. 8, Z. 10; 44, Z. 13. Ebeling.
Bit-Suma, Ort am Takkir-Kanal. Dougherty YOS VI Nr.32, Z.5. Ebeling.
Bit-Sumurzu s. Sumurzu. Bit-Supuri, Stadt in der Umgebung
von Sidon, von Asarhaddon zu Assyrien geschlagen (676 v. Chr.). Nach Forrer Provinzeint., S. 65 j. 'Ain $ofar, Z1 km sö. von Beirut. Asarh. Prisma S., KaI. II!, Z. 9 = Scheil Le Prisme S d'Assarhaddon, S. 14. Ebeling.
Bit-Surraia, Stadt in Babylonien, in
neubab'ylonischen Geschäftsurkunden erwähnt. ClayUPII I. Nr. 89. Z. 5.8; HilprechtClay BE IX. 79. Z·5· X. Nr. 33. Z. 6; 7 1. Z. 4. Ebeling.
Bit-Taba(lu}lai, auch Bit-Tabaluai, Ort in Babylonien, in neubabylonischen Geschäftsurkunden aus persischer Zeit erwähnt. Clay BE X. Nr. 19. Z. 7. 10; 20. Z. 7. 8; 25. Z. 5.7; 53. Z. 5. ro; 86. Z. 4; roo. Z·4· Ebeling.
Bit-1'a.bi-B&l s. Babylon § 42.l Bit-'~ab-Uruk,
Ort am Takkir-Kanal.
Dougherty YOS VI Nr.32, Z.7. Ebeling.
Bit-Takkil-ana-ilisu, Landschaft oder
Gut in der Provinz Nippur. King BBSt S.7f.; roff.; 15, 17. Ebeling.
Bit-Tamul s. E-Samul. Bit-Taqbilisir, Ort in Babylonien, in
neubabylonischer Geschäftsurkunde aus persischer Zeit erwähnt. Hilprecht-Clay BE IX. Nr. 79, Z. 7. Ebeling.
Bit-Taranzas, Zagroslandschaft. Tiglatpileser IH. erobert B. und schlägt es zu Assyrien. Tiglatpil. Platteninschr. I, Z. 17; H, Z. 20 = Rost Tiglatpileser, S.44, 50; Tontafelinschr., Z. 29, 35 = S. 62, 64. Ebeling.
BIT-UMARGI - BIT-ZUALZAS.
Bit-Tarbi-ilimma- Harbe, Ort in Babylonien, in neubabylo-;;'ischer Geschäftsurkunde aus persischer Zeit erwähnt. Clay BE X, Nr. 126, Z. 5.
Ebelin~.
Bit-Ta~~ak(k)i, Zagroslandschaft zwischen Bit-Sangi und Madai (s. BltIStar). Der Name ist Kqrzform von Plt-Tasak-sunkir, wie Schilhak-Inschuschinak I. schreibt.
Tiglatpil. AnnaI., Z. 27, 37, 158; Tontaf., Z. 30, '35; CIE I, Nr. 54; II!, Z. 51; Streck ZA XV, S. 328. König.
Bit-Taura, zu Blt-Amukkani gehörige
Stadt, von Sanherib auf seinem zug (703 v. Chr.) erobert.
1.
Feld-
Sanh. 1. Feldzug, z.44 = Luckenbill Annals 01 Sennacherib, S.53. Ebeling.
Bitterl1uß s. Marratu. Bitterkorn s. Getreide. Bitterkraut und Bitterpflanze s.
Bit-Um.argi, Landschaft in der Gegend von Kisesim. Sargon fügt B. in seinem 6. Jahre der Provinz Kar-Ninurta hinzu (7I6 v. Chr.). Sargon Ann., Z. 69 = Winckler Sargon, S. I4. Ebeling.
Bitum.-rabium., geschr. be-tum-ra-beum, Ort in Babylonien (?). de Genouillac Trouvaille de Drehem, Nr.88. Rs. Z. 6; RT XXXVII, S. I35. Ebeling.
Bit-Unzai, Stadt in Elam, deren Einwohner sich Assurbanipal unterwerfen.
Geschäftsurkunde erwähnt, zu hörig.
Bal~u
ge-
J ohns ADD, Nr.742, Vs. Z. 4. Ebeling.
Sanh. Bavian, Z. 14 = Luckenbill Annals 01 Sennacherib, S.80. Ebeling.
Bittütu, Stadt in Bit-Jakin, bei der Sanherib auf seinem 4. Feldzuge (700 v. Chr.) Suzub den Kaldäer schlug.
Bitu-sa-Nabüm.ukin, Ort in Babylonien, in neubabylonischer Geschäftsurkunde erwähnt.
Sanh. Stierinschr., Z.33 = Luckenbill A nnals 01 Sennacherib, S. 71; Oriental insitute Prism. KaI. Hr, Z.54 = Luckenbill a. a. 0., S. 34; CT VI pI. 32, Z. 6; Hommel Geographie, S. 414. Ebeling.
Straßmaier Nabonid, Nr. 796, Z. 20. Ebeling.- -
Straßmaier Darius Nr.478, Z.7. Ebeling.
Bit-Ubia, elamitische Stadt. Sanherib
erobert und zerstört B. 693 v. Chr. Sanh. Oriental institute Prism, Kol. IV Z. 71 = Luckenbill Annals 01 Sennacherib, S. 40. Ebeling.
Bitu-e;;u, eine Landschaft Assyriens. Eine Stadt liZ bUu-es-su wird in einer
neubabylonischen Geschäftsurkunde genannt. S. auch Barsip § 33. Schroeder KAVI, Nr. 20, V Z. 62; Ungnad VS II!, 184, Z. 14; 224, Z. 2; Forrer Provinzeint., S. II2. Ebeling.
Bit-Ukkaba', Stadt in Babylonien, in einem neubabylonischen Kontrakte erwähnt. Clay UP II
I,
Nr. 76, Z. 7.
Ebeling.
Clay UP II I, Nr. 14, Z. 4, 5; 19, Z. 8, 9; 26, Z. 6; 77, Z. 5; roI, Z.7; 183, Z·5, 7; 184, Z. 5; 190, Z. 5; 192, Z. 8; HilprechtClay BE IX, Nr. 71, Z. I; 81, Z. 2; ro6, Z. 3; Clay BE X, Nr. 21, Z.6, 8; 42, Z·5, 7; 50, Z 3; 101, Z. 13. Ebeling.
Lu t z N eobabylonian administrative docum. II Nr. 38, Z. 1. Ebeling.
Biturra, Ort am Sanherib-Kanal.
persischer Zeit.
Bit-Zabi[n(i)], Stadt in Babylonien, in neubabylonischen Kontrakten oft erwähnt.
Bit-Urberu, Ort, in einer assyrischen
Bit-Tunamissan, Gut bei Dimate zur Zeit Marduk-Apaliddinas I.
Bit-Ubar, Ort am Piqudu-Kanal in
Sanh. 1. Feldzug, Z.48 = Luckenbill Annals 01 Sennacherib, S. 53. Ebeling.
Bit-Zabzab, Ort bei Uruk in Babylonien in neubabylonischer Geschäftsurkunde erwähnt.
Bitura s. Pitura.
Ebeling.
Bit-Zabidia, Stadt in Bit-Jakin. Sanherib erobert B. auf seinem I. Feldzuge (703 v. Chr.).
Assurb. Rm., KoI. VII, Z. 6I = Streck VAB VII. S. 62. Ebeling.
Mohn.
King BBSt S.26.
53
Bit-Usarta, auch Bit-Ussartum., Ort
in Babylonien, in neubabylonischen Geschäftsurkunden aus persischer Zeit erwähnt. Hilprecht-Clay BE IX, Nr. 107, Z.7; Clay BE X, 128, Z. 6; S. 68. Ebeling.
Bitusum.gal s. Babyion § 51. Bitutu s. Bittlitu. Bit-Zababa-eres, Ort in Babylonien, in neubabylonischen Geschäftsurkunden aus persischer Zeit erwähnt. Hilprecht-Clay BE IX, Nr.26, Z.3; 79, Z. 2; 95, Z. 4, 7; Clay BE X, Nr. 71, Z. 3. Ebeling.
Bit-Zabban s. Zabban. Bit-Zabragänu, Ort bei Uruk in Babylonien, in neubabylonischer Geschäftsurkunde erwähnt. Contenau Louvre XIII, Nr.223, Z.1. S. auch Unger Babyion S. 68, 90. Ebeling.
Bit-Zam.ani s. Amida. Bit-Zam.ba s. Zabban. Bit-zan~i, Stadt in Assyrien (?), in einer assyrischen Urkunde genannt.
Thompson AJSL XXVII, S. 215 (RCT, Nr. II, Z. 3). Ebeling.
Bit-Zatti, Zagroslandschaft. Tiglatpileser IH. erobert B. (744 v. Chr.) und schlägt es zu Assyrien (Provinz Parsuas. Hauptstadt: Usbari; Fürst: Kaki). Tiglatp. Ann., Z.27, 34 = Rost Tiglatpileser, S. 6, 8; Tontafelinschr. V s. Z. 29. 35 = S. 62, 64. Ebeling.
Bit-Zazakku, Ort in Babylonien, in einerneubabylonischen Geschäftsurkunde erwähnt. Clay BE VIII 1, Nr. 158, Z. 2. Ebeling.
Bit-Zera'a, Gut oder Ort bei Borsip. Ungnad VS In Nr. 130, Z.3. Ebeling.
Bit-Zerlisir, Ort in Babylonien, in neubabylonischer Geschäftsurkunde aus persischer Zeit erwähnt. Hilprecht-Clay BE IX, Nr. 32a, Z. 14. Ebeling.
Bit-zitti s. Sidon. Bit-Zualzas, Zagroslandschaft. Tiglat-
pileser IH. erobert B. im 9. Jahr und schlägt es zu Assyrien. Bumbe von B. liefert Sargon H. 714 v. Chr. Pferde als Tribut. Tiglatp. Ann., Z. 158 = Rost Tiglatp., S. 26; Platteninschr. I, Z. 17 = S. 44; Tontafelinschr. Vs. Z. 29, 34 = S.62, 64; Sargon 8. Feldz. Z. 46 = Thureau-Dangin 8ieme camp. de Sargon, S. 10. Ebeling.
54
BIT -ZUKKlTUM - BLEI GLANZ.
Bit-ZukkituID., Ort in Babylonien, in neubabylonischen Geschäftsurkunden aus persischer Zeit erwähnt.
Schicht III von Uruk (a. a. O. Abb. I5, S. 29) näher und dürften den Tafeln von Dschemdet N asr* zeitlich ebenfalls gleichgestellt werden können. Die B. stammen Clay BE X, Nr. 65, Z. 5; 66, Z. 5; 88, Z. 6. aus Uruk. Ebeling. Die B. befanden sich zuerst im Besitze Blasebalg, Blaseröhre. Neben dem Blasebalg, assyr. nappa!Jtu, wird zwecks des Kaufmanns Dr. A. Blau, eines Zuführung des nötigen Sauerstoffes zum Arztes in türkischen Diensten. Die erste Feuer die an den Mund gesetzte Blase- Erwähnung ist in PAOSI885, S. LVII, röhre - assyr. naj;pa!Ju, vgl. SAI I470 I LVIII (Zeichnung); vgl. Ward AJA IV (I888), S. 39, Tf. 4: 5; Thureau-Dan- aus Schilf verwandt. Schawe. gin RS IV, S. 43-52; Barton JAOS Der Arzt benutzte in Babylonien einen XXII, S. rr8; XXIV, S. 388/9; J. Mesulu, Heber, um damit Pulver und Flüssig- nant (Les fausses antiques de I'Assyrie: keiten dem Patienten an weniger zugäng- Petite BibI. d'art et d'arch. Paris, I888, lichen Stellen zu applizieren. S. 69-88) erklärte die B. für FälschunMeissner BuA, I S. 246, 266, II S. 313. gen. Ich habe sie (Babylonisches SchriftEbeling. tum, 1921, S. 9f.) für neubabylonische Blasenstein. Man kannte in Babylo- Nachahmungen angesehen, was angellien den B. unter dem Namen abnu oder sichts des neuen Ausgrabungsmaterials $imirtu. Näheres über die Behandlung zugunsten der obigen Erklärung aufzuder Krankheit s. in Text bei Lu t z. geben ist. Delitzsch HW, S. 8b: Holma KörperIn der Sammlung Blau befanden teile, S: 8, Anm. 8; Lutz AJSL XXXVI, sich noch andre wertvolle, wenig beachS. 67ff., II Z. 25; II R pl. 28, Z. 7 c. tete Antiken, die ich kurz aufzähle. Sie Ebeling. sind von Nikolsky in Drevnosti VostoBlau-MonUInente. Unter B. versteht schnyja I (189I), S. 166-175 und Rev. man zwei kleine Tafeln von unregel- Arch. 3. Serie, XX (1892), S. 36ff. bemäßiger Gestalt aus Schiefer, die als schrieben worden: 1. I Vase aus 'marbre Geschenk von W. Talbot Ready I889 jaune' (Nr. 186: Rev. Arch. S. 39, ins Brit. Museum in London gelangten Anm. I); - 2. 5 Terrakotten (nackte (Nr. 86260/I: Guide to the Babyl. and Frauen: a. a. 0.); - 3. Stein!afel-KuAssyr. Antiqu. I922, S. 23I; Abb. z. B. durru, dd. Uruk, 2. Jahr des SamassuA. J eremias HAOG, I929, Abb. 32; mukin (fehlt bei Steinmetzer Kudurru; King Sumer and Akkad, Tf. S. 62). Die Drev. Vos. S. I43, Tf. IX); - 4. Siegel Figuren in wechselnder, noch unverständ- mit 'Etana' (AJA II, S. 46, Abb. 10 = licher Tätigkeit, sind rasiert, also Sume- RLV II, Tf. 172, b = Sammlung Sourer, zwei tragen Schopf mit Diadem und thesk Qa 24: Helena Carnegie Catal. langen Kinnbart. Die sehr archaischen 1902); - 5. Siegelzylinder, akkadisch = Schriftzeichen sind der systematisierten Southesk Qa I; - 6. Desgl. Beischrift: sumerischen Schrift gleichartig, werden UD-DU-BIL = Southesk Qa 10; z. T. bei dieser aber, soviel sich beurteilen 7. Desgl. = Southesk Qa rr; - 8. Desgl. läßt, nicht mehr verwendet. Die B. stehen Beischrift: Lugalkalagga, dupsar (Schreialso etwa am Anfang der Systematisierung ber) = Southesk Qa 12; - 9. Ein weiteder Keilschrift, und am Ende der un- rer Siegelzylinder; alle zusammen s. Rev. systematisierten, noch wilden Bilder- Arch. S. 36 (bezeichnet als Nr. 63,128,60 schrift, die man in der archaischen (Beischrift), 70 (desgl.), 127 (desgl.), 47 Schicht IV von Uruk ausgegraben hat. (desgl.). - Über die Person des Dr. Hier kamen auch Bilder von Menschen, A. Blau s. AJA II, S. 46 und AJA IV, rasiert oder mit Schopf und Diadem so- S. 39. Eckhard Unger. wie Kinnbart, auf Siegelabrollungen zum Blei s. Metalle. Vorschein. Jordan APA I930, Nr. 4, Bleiglanz s. Metalle. S. 44ft. Abb. 34-40. Die B. stehen der
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BLICK, BÖSER-BLITZ.
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Blick, böser. Wie allgemein bei den gewidmet waren, sind uns nur geringe antiken Völkern, ist auch bei den Baby- Reste erhalten (besonders Virolleaud, Ioniern der Glaube an die Wirkung des A./Ch. Adad VI, IX, XIX, XX, XXI. bösen Blickes verbreitet. Er beruht einer- 1. Suppt. LVIII. 2. Suppt. XCV, XCVIII, seits auf der Erfahrung, daß der Blick CI; vgl. Jastrow Religion II, S. 724ft.). gewisser Menschen zu fesseln scheint, Man stellte danach die Richtung des anderseits auf der Furcht vor unnormalen . Blitzes fest, seine Farbe (weiß, schwarz, Augen. Die Machtwirkung, die der Baby- gelb, wie Feuer, wie Saggilmut-Stein; Ionier dem bösen Auge zuschreibt, ist Adad VI Sff. XX 9,17. 2. Suppl. XCV ziemlich groß. Ein sumerischer Text 10), die Zeit, da er beobachtet wurde, (Langdon Babylonian liturgies S. Ir) schließlich auch die Zahl der Blitze. In schildert sie folgendermaßen. "Dem den Ominatexten, die die Gesamtheit Himmel nähert es (das böse Auge) sich der Gewittererscheinungen in Verbindung und läßt den Wind nicht regnen. Der mit Erdbeben, also besonders eindrucksErde nähert es sich und läßt das frische volle Naturvorgänge, behandeln, wird der Kraut nicht aufsprießen. Dem Ochsen Blitz ebenfalls regelmäßig mit aufgeführt nähert es sich und trennt den Hirten (Adad XXXVI A, I ff. 1. Suppl. LVIII): (von ihm). Dem Stalle nähert es sich "Wenn im Monat . . . Adad donnert, und läßt die . . . . Milch nicht reichlich die Erde erbebt, Regen fällt, ein Regenwerden . . . . Den Wohnungen nähert bogen sich wölbt und ein Blitz zuckt." es sich und bindet die Kraft der Menschen. Eine besondere Art des Blitzes war der Dem Mädchen nähert es sich und nimmt bzrqu SAG. KUL . LA (einmal birqu sa ihm das Kleid weg." Ähnlich redet auch kZma SAG. KUL . LA), der mehrfach in der sumerisch-akkadische Text CT XVII den Texten begegnet (Adad IX 7,9. XIX pI. 33 aus neubabylonischer Zeit von dem 9,42,44f. XX 6, 8, 21. 2. Suppt. Clb). bösen Blicke. An Abwehrmitteln gegen Wie er zu erklären ist (SAG. KUL . LA das böse Auge standen dem Babyionier sonst = kippatu 'Ring' und sikkuru 'Riezunächst Amulette* zur Verfügung. Das gel') entzieht sich vorläufig der BeurteiBerliner Museum besitzt eine Menge lung (vielleicht Kugelblitz ?). ErwähnensNachbildungen von Händen mit aus- wert ist noch, daß auch in den spätbabygestrecktem Finger aus unechtem LapiS- lonischen astronomischen Beobachtungslazuli. Bei diesem Amulett wirkt sowohl texten Blitze ab und zu notiert sind. Der Blitz galt bei den Babyioniern und die Geste wie die blaue Farbe. Der Gott Marduk schützt sich gegen den bösen Assyrern im allgemeinen als ungünstiges Blick der Tiämat durch ein Auge aus Vorzeichen. Das lehren die Deutungen roter Paste. Wenn einmal der böse Blick der Ominatexte, die größtenteils Unheil schlimme Wirkung hervorgerufen hatte, voraussagen. Dazu paßt, daß in den nahm man zu umständlichen Lebens- Fluchformeln der altassyrischen Königserneuerungsriten seine Zuflucht. CT inschriften der Blitz als biriq limutti XVII pI. 33 verordnet die Abreibung 'Blitz des Unheils' bezeichnet wird (vgl. mit Brot und die Hersagung von Lebens- z. B. AOB I, S. 66f., Z. 61 f.: "Adad gebeten. Der oben zuerst genannte Text möge mit einem Blitze des Unheils sein ist in seinen Vorschriften leider nicht Land treffen"). Weidner. ganz deutlich. Es wird, wie es scheint, Blitz. b) § 1. In der sumeri;;chen mit Öl vermischtes Wasser auf das Ant- Schrift bedeutete der 'Dolch' (GIR = Ebeling. litz des Kranken getan. birqu) in übertragener Bedeutung den Blitz. a) Wie die anderen Erscheinun'Blitz' (Unger Die Keilschrift, 1929, Nr. gen des Gewitter~ wurde auch der Blitz I05; Delitzsch Sumo GI. S. 91). Eine (sumer. NIM . GIR, akkad. birqu) von Erweiterung ist NIM-GIR bzw. ENIMden Babyioniern und Assyrern sorgsam GiR, d. h. 'hoch' und 'Dolch' = von oben beobachtet und in den Kreis der Vor- (Himmel) kommender Dolch (Delitzsch zeichen gezogen. Von den Teilen der a. a. O. S. 35, 91; Howardy Clavis meteorologischen Ominaliteratur , die ihm cuneorum Nr. 419, 3). Das Abbild eines
BLITZ. Blitzes selbst aber bietet das Zeichen LAij (Howardy Nr. 374, 2; Delitzsch S. 168; U nger a. a. O. Nr. 5), das die Bedeutung 'aufleuchten (vom Feuer), aufblitzen, aufglänzen' (namaru, vgl. nuru) hat. Es ist ein von rechts oben nach links unten - d. h. in Richtung der Schrift - verlaufender Zickzack. § 2. Der B. ist das Göttersymbol des Wettergottes Adad (dlM), wie eine Beischrift zu einem B. auf dem kassitischen Grenzsteine Steinmetz er Kudurru Nt. 62 (Deleg. Perse Mem. X, Tf. 13, 2) bekräftigt. Auch Götter von Fremdvölkern wie Hadad und Teschup, haben den B. als Symbol übernommen. In Assyrien und in den westlichen Ländern war aber auch die Axt (s. Beil, § 4; Doppelaxt) als Attribut des Wettergottes üblich, an Stelle des Blitzes, aber auch neben diesem getragen (U nger Assyr. 11. Babyl. Kunst, Abb. 47,49-51; Ed. Meyer Reich . .. der Chetiter, S. 67, Abb. 56/7; RLV IV, Tf. I97c: erbeutete Götterstatuen z. Z. des Tiglatpileser III.; U nger PKOM V, Nr. 2I. Vgl. RLV, S. 4I6f. § 6, a-d). § 3. Der B. war eine Nachbildung von Flammenstrahlen in Form des Dreizacks oder des Zweizacks, also wie ein aufloderndes Feuer gestaltet. In Wirklichkeit wurde hierdurch nicht der B. an sich dargestellt, sondern das durch sein Zünden erzielte Feuer. Der Dreizack (Unger RLV 'Dreizack') kommt auf einem Siegelzylinder der akkadischen Zeit in N ew Y ork (Metrop. Mus.) zuerst vor als dreifaches nach oben und unten loderndes Flammenbündel in der Hand einer Göttin (AJA VI, Tf.XVIII 4; Weber AO I7/ I8 ,Abb.296), wozu das Siegel (Weber Nr. 297; Heuzey Mythes Chald. S. 9) zu stellen ist, wo die Göttin je einen Blitz- bzw. Feuerstrahl in jeder Hand trägt. Der nur aufwärts lodernde Dreizack aber kommt zuerst in der Hammurapizeit auf (Weber Abb. 299 = Ward Seal Cyl. Nr. I34)· In der Hammurapizeit aber war die übliche Darstellung des B. der Zweizack. Damals war der B. nicht nur das Attribut des Adad, sondern auch das des Anmartu, d. h. des Anu des Amurru-
landes. Der B. oder der Gott mit Zweizack oder Dreizack steht nicht selten auf dem Stier des Wettergottes. Vgl. Laj ard Culte de M ithra 28, 9 (Brit. Mus.); Weber AO 17/18, Abb.45I = Clercq Nr. 2II; Nicolsky Rev. Arch. 1892, sero III, Band XX (La deesse des cylindres); de Clercq Cat. Nr. II5; RLV IV, Tf. 163, b; de Clercq Cat. Nr. 173 = Jeremias: Roscher Lex. 'Ramman' 48, 7; Unger Kunstgewerbe d. Alt. Or. (Wasmuth, 1930), S. 421, II. Auch in der kassitischen Zeit begegnet der B., als Zweizack sehr häufig, als Dreizack nur gelegentlich in den Bildern der Grenzsteine (King BBST, Tf. 3, 21, 30 , 41 usw.; Meissner AO XV, Abb. I2I, 124; U nger Assyr. u. Babyl. Kunst, Abb. 4, 13, 14. B. als Zweizack; King BBST, Nr. 2 [Br. Mus. I02588], S. 4, .Tf. 107 = Steinmetzer Kudurru Nr. 2; Steinmetzer Nr. 40 = DeIeg. Perse Mem. I 176, Abb. 382, B. als Dreizack). § 4- Die weitere Entwicklung geht dahin, daß Assyrien zun~chst den Zweizack übernimmt und bis Samsi-Adad V. beibehält (8IO). Vgl. die Reliefs und Stelen: Unger Assyr. u. Babyl. Kunst, Abb. 32, 39, 40, 43. Seit Adadnirari III. aber kommt der Dreizack auf, auf Stelen und Siegeln: Unger a. a. 0., Abb. 42, 67, 103; RLV IV, Tf. 208, 209, 2IO, a, RLV VIII, Tf. 70, e. In der Provinz, die von Babylonien abhäng!g ist, ist der Zweizack üblich (Stele des Samasresu~ur: Unger Assyr. u. Babyl. Kunst, Abb. 94 = U nger Babylon, Abb. 63, Tf. 40. Das Siegel des Asarhaddon für Adad von Esagila zeigt den Zweizack, aber mit mittlerer dritter Spitze, also eine Mischung zwischen Zwei- und Dreizack (Unger Babylon, Abb. 38, Tf. 25)· § 5. In den Westländern aber wurde. der Dreizack bevorzugt. Die zwei Reliefs aus Melidia (Malatia): RLV 'Melidia' (Tf. 4I, b) und v. d. Osten Orient. Inst. Chicago Commun. 6, Abb. 103, S. 90 stammen noch aus der Zeit hettitischen Einflusses. Der aramäischen Kunst gehören die Reliefs des Wettergottes aus Sendschirli und Babyion an (Ed. Meyer Reich . . . der Chetiter, Abg. 57, 56), ebenso die Stele aus Til-Al).mar, die von
BLUT - BLUTRACHE. Th urea u - Dangin (Syria X, Tf. XXXII, S. 198ft.) gefunden wurde. § 6. Eine Verbindung von flammendem Blitz mit Waffen haben die Assyrer seit dem 9. Jh. gebraucht. Ein Dolch mit Klinge nach oben und unten, trägt je 2 Flammen auf dem sog. 'Tiamatrelief' in jeder Hand des als Adad zu deutenden Gottes (RLV 'Mischwesen' § 27, S. 204, Tf. 61, e). Die 'Tiamat' ist hier männlich (I). Derselbe Gott leistet dem Assur in seinem Kampfe gegen Mischwesen Hilfe mit dem Dreizack auf einem Siegel des Ninurtabelu:;;ur (Eponym von 877), vgl a. a. 0., Tf. 61, d; Unger Assyr. u. Bahyl. K;tnst, A;bb. 45. Hierher gehört das assynsche SIegel J eremias ATA04, Abb. 12 = Laj ard Mithra, Tf. 33, 4, von Botta erworben). Eine ähnliche Keule mit zweiflammigem Blitz nach oben und unten führt ein Gott im Kampfe gegen ein Mischwesen nach einem Siegelzylinder (Weber AO 178, Abb. 348 = A. J eremias ATA04, Abb. 8, in London Brit. Mus. 895 89). Gott Assur schießt einen Pfeil mit zwei flammigem Blitz gegen das ihm feindliche Mischwesen ab, wie es mehrere Siegelzylinder zeigen: Weber a. a. 0., Abb. 295 = J eremias a. a. 0., Abb; 6 = WardSealCyl.565; Jeremiasa.a.O. Abb. I5 = Laj ard Mithra, TL 25, 5 = Menant Glypt. II 24; Weber a. a. O. Abb. 3I~ (Sammlung Hil prech t Nr. 66); J eremlas a. a. O. Abb. 9 = Paris Musee Guimet, Nr. 98. ' P. Jacobsthal, Der Blitz in der oriental schen t·nd griechschen Kunst, Diss. Bonn, 1906; C. Frank Bilder u. S,'mbole babyl. assyr. Götter: LSS II,2; Elinkenberg, The T~underweapon in religion and folklore: Cambndge Archaeol. and ethnol. Series I9II, S. 26ff.; Unger. Dreizack: RLV; ders., GoUerbild E. 1, § 6: RLV; ders., Göttersymbol E, I, § 7: RLV IV; derr MIschwesen: RLV. Eckhard Unger.
. Blut. Nach babylonischer Auffassung 1st das B. der eigentliche Lebensstoff im Menschen. Ein unveröffentlichtes Vokabular ausAssur setzt geradezu damu 'Blut' gleich baldpu 'Leben'. Demgemäß wird der Mensch aus Blut, und zwar aus Götterblut, geschaffen (s. Enuma elis
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Tf. VI Iff.; CT VI pI. 5; KARI Nr. 4 E~eling in AO~AT2 S. I2I, I34ff.). Im Ritus bedeutet smngemäß Blut vergießen Töten. In Erneuerungsriten wird der Gläubige mit einem Messer geritzt, so daß Bl~t fließt, damit ist sein Tod gekennzeIchnet, es folgt darauf die Er~euerung . und Wiederbelebung (unveroffentl. Ritual). Gelegentlich wird auch an Stelle des Menschen ein Tier geschlachtet und sein Blut an das Lager des Menschen gestrichen. In diesem Falle tritt das Tierblut zum Ersatz für das Blut des Gläubigen ein (CT XVII pI. 5, Z. 50ff.; Zimmern BBR S. 127, Z. I7f~.; CT IV pI. 5, Z. 27). In der Omenhteratur bedeutet das Erscheinen von Blut Schlimmes für die Zukunft, so z. B., wenn die Erde Blut von sich gibt oder der Fluß Blut trägt oder blutrot ist (Jas trow Religion II, S. 739; Babylonian-assyrian Birth-omens, S. 5If.; CT XXXIX pI. 20, Z. I32f.; pI. 14, Z. 2f.). Ebeling. Blutfluß s. Anuskrankheiten. Blutrache. Babylonien hat die urrechtliche B. in prähistorischer Zeit überwunden; bereits in vorhammurapischer Zeit finden wir die Bestrafung der Bluttat vollkommen in staatlichen Händen. Dem Kodex ijammurapi sind Wergeld und B~utsühne unbekannt. Nur in gewI~sen .Überresten einer Familienhaftung zeIgt SIch noch die ursprüngliche Blutracheordnung, welche das Racherecht vo~ Täter auch auf dessen Sippe übergreIfen läßt. So wird nach § 210 KH., wenn die Abtreibung der Leibesfrucht den Tod der Frau herbeigeführt hat, die To~hter des Täters hingerichtet; der gleIche Gedanke liegt auch den Bestimmungen der §§ n6 und 230 zugrunde. Assyrien hingegen erscheint hierin konservativer; noch zur Zeit Assurbanipals ist die Blutsühne als staatlich normierte Ablösung der Blutrache belegt. Im Ablösungsfriedensvertrag Kohlerl! ngnad AR, Nr. 659, Z. 7 wird für emen getöteten Freien eine Sklavin mit ihrer Familie ku-um da-me, 'an Stelle des Blutes' (als Wergeld), dem Sohne des Ermordeten versprochen. Bei Nicht-
BLUTSCHANDE. erfüllung soll der Mörder am Grabe seines Opfers getötet werden; vgl. noch Kohler- U ngnad AR, Nr. 660. Die gesetzlichen Bestimmungen des assyrischen Kompositionensystems sind auch für die ältere Zeit nicht bekannt, da im assyrischen Rechtsbuche (mit Ausnahme des fragmentarischen § 10) die Tötungsdelikte nicht behandelt werden. Nur bei der verursachten Fehlgeburt läßt die Strafsanktion das Vorhandensein von Wergeldsätzen noch erkennen, indem es in §§ 49 und 51 (H. Ehelolf-P. Koschaker Ein altassyrisches Rechtsbuch 1922) heißt, daß der Täter für die vernichtete Leibesfrucht ein 'Leben' im vollen Werte ersetzen muß, ki-mu-u sa-a lib-bi-sa nap-sa-a-te u-ma-al-la, Z. 68 f. 72f. u. ö. Um so deutlicher tritt dafür das Wergeldsystem im ungefähr gleichaltrigen hettitischen Rechtsbuche hervor, indem hier für die Tötung eines Menschen ein nach Art des Verbrechens und nach der Rechtsstellung des Opfers verschieden abgestuftes Wergeld von einem bis vier 'Köpfen' (SAG.DU entspricht funktionell wohl dem napistu des assyr. Rechtsbuches) festgesetzt ist, §§ 1-4 nach F. Hrozny Code Hittite I (1922) und nach der Übersetzung von H. ZimmernJ. Friedrich in AO XXIII, 2 (1922). In dem etwa drei bis vier Jahrhunderte älteren Erlaß des Telipinus aus dem alten Hattireiche kommt noch der archaische Standpunkt lebendig zum Ausdruck. Die Vergeltung der Bluttat liegt in den Händen des 'Blutsherrn' (des Oberhauptes der Familie oder des Erben des Getöteten). Dieser bestimmt, ob der Mörder sterben soll oder ob er mit der Zahlung des Wergeldes die Tat sühnen darf. Die staatliche Intervention wird dabei ausdrücklich abgelehnt; § 49 der Über· setzungvon J. FriedrichinAO XXIV,3 (1925), S. 22. M. San Nicolü Beiträge. S. 73; IOd. M. San Nicolo.
Blutschande. Die B. wird auch in Babylonien sowohl vom Standpunkte der Unreinheit als auch als Verbrechen gegen die Familienrechte streng bestraft, aber eben wegen der beiden dabei maßgebenden Gesichtspunkte auch recht verschie-
den strafrechtlich behandelt. Das Gesetzbuch Ijammurapis zählt in den §§ 154 und 157 f. drei Fälle des blutschänderischen geschlechtlichen Umganges auf. Es gilt als Inzest der Geschlechtsverkehr mit der Tochter, mit der eigenen Mutter und mit der Stiefmutter. Hingegen erscheint der Beischlaf mit der Schwiegertochter (§§ 155 f.) als Ehebruch und wird beim Vater als solcher bestraft (s. Ehebruch), während die Schwiegertochter so wie die leibliche Tochter im Falle des § 154, straflos ausgeht, weil man typisch annimmt, daß sie dem paterfamilias nicht habe Widerstand leisten können (P. K 0schaker a. a. 0., S. 142). Der Vater, der seine eigene Tochter mißbraucht, wird aus der Stadt verbannt (§ 154), wird also friedlos (s. Ächtung). Den Inzest mit der eigenen Mutter na-eh dem Tode des Vaters faßt das Gesetz als schwersten Fall der B. auf und bestraft ihn mit dem Feuertode für beide Teile (§ 157). Wenn hingegen der Sohn nach des Vaters Tode mit der Stiefmutter (? raMtum, Z. 27, jedenfalls im Gegensatz zur leiblichen Mutter), die dem Vater Kinder geboren hat, geschlechtlichen Umgang pflegt, wird er aus der Hausgemeinschaft verstoßen (§ 158), verliert also seinen Erbteil und sämtliche Familienrechte (s. Äch tung). Zu Lebzeiten des Vaters wäre dieser Tatbestand zum mindesten Ehebruch gewesen und es würde dem Vater zugefallen sein, die Ehre seines Hauses zu rächen. Es bedeutet eine Verfeinerung der Rechtsanschauung, daß der Geschlechtsverkehr mit der Stiefmutter nach dem Tode des Vaters als B. aufgefaßt wird; das hettitische Rechtsbuch tut es nicht (§ 190 nach F. Hrozny Code Hittite 1922 = § 76 t nach der Übersetzung von H. Zimmern-F. Friedrich in AO. XXIII, 2, 1922). Dafür bestraft es aber als B. den Beischlaf zwischen Vater und Tochter, zwischen Sohn und Mutter und, ähnlich wie 3. Moses 20, 14 und 18, 17 auch den Verkehr zwischen dem Ehemann und der Mutter bzw. Tochter der eigenen lebenden nicht geschiedenen Ehefrau (§§ 189 und 195 = §§ 75 t und 81 t nach Zimmern-Friedrich). Weder hier noch
BOCKSKORNKLEE - BOHRER. bei Ijammurapi ist dagegen die Verbindung zwischen Bruder und Schwester unter Strafsanktion gestellt. Wie falsch es aber wäre, daraus die Zulassung der Geschwisterehe* anzunehmen, ersehen wir aus dem Staatsvertrag KBo. V, Nr. 3, KoI. 3, Z. 28ff., der eine gesetzliche Bestimmung anführt, wonach im Chattireiche die Geschwisterehe mit dem Tode bedroht wird. Im assyrischen Rechtsbuche ist die B. nicht behandelt. Die Ehe mit der Stiefmutter nach dem Tode des Vaters scheint aber gestattet gewesen zu sein, § 46, Z. I09ff. (Ehelolf-Koschaker Ein altassjrisches Rechtsbuch). Babylonien: J. Kohler HG I. S. I3I; D. H. Müller Die GesetzeHammurabis (I903). S. 129f.; H. Winckler Die Gesetze Hammurabis (1904). S. 45; P. Koschaker ilechtsvergI. Studien z. Gesetzgebung ijammurapis (1917), S. I42f. - Assyrien: Koschaker MVAG XXVI 3. S. 49; E. J aco b ZVR XLI, S. 384. Hettitisches Recht: Ring Israels Rechtsleben im Lichte der neuentdeckten assyr. und heth. Gesetzesurkunden. S. 132ff. . M. San Nicolo.
Bockskornklee, akk. (sam)baliltu, gehörte in Babylonien zu den Gartengewächsen. Meissner ZA VI, S. 289ff.; MVAG 1904, S.207, 219f.; BuA I, S. 2IO. Ebeling.
Bogen s. Waffen. Bogenland. Unter B. versteht mafl
in Babylonien zur Zeit der persischen Könige Land, dessen Besitzer die Verpflichtung haben, dem Könige Heeresdienst mit dem Bogen und außerdem gewisse Abgaben zu leisten. Möglicherweise ist die Abgabe erst durch Ablösung der Dienstpflicht entstanden. Die Besitzer des Bogenlandes bildeten eine Gemeinschaft, die als Gesamtschuldner für die zu leistenden Abgaben einzustehen hatte. Aus den gleichzeitigen Geschäftsurkunden ersehen wir nun, daß die Bogenlandgenossen gelegentlich nicht imstande waren, ihrer Pflicht nachzukommen. In diesem Falle konnte jemand anders die fällige Schuld bezahlen und dafür sich das Bogenland verpfänden lassen. Natürlich konnte der Gläubigerdann nur die Früchte als Gegenwert seiner Schuld in Anspruch nehmen, aber nicht das Land selbst. Kohler- Ungnad Hundert Rechtsurkunden, S. 76.
ausgewählte Ebeling.
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Bogenstern s. Qastu. Boghazköy s. Ijatti. Böhl, Franz Marius Theodor, Theolog
und Orientalist, geb. 16. August 1882 in Wien, wurde I9I2 Privatdozent in Berlin, 1913 Professor in Groningen, 1927 in Leiden. Außer zahlreichen Aufsätzen und theologischen Schriften verfaßte er Die Sprache der Amarnabriefe (LSS Bd. 5, H. 2). Leipzig. 1909; Kanaanäer und Hebräer. Leipzig I9II. Weißbach. Bohlenbahn s. Belagerungsma sChinen, Kriegskunst. B~hne, akk. pulilu, sumo GU. TUR nach unveröffentI. Vokabular, wurde bei den Babyioniern als Nahrungsmittel und in der Medizin verwandt. Ebeling AGM XIII i/2. S. 16; Meissner BuA II, S. 306. Ebeling.
Bohrer. Der B., für den eine assyrische Bezeichnung unbekannt ist, findet Verwendung als Holz-, Stein- und wohl auch als Metallbohrer. Für seine Verwendung beim Holz fehlen wegen der Vergänglichkeit des Materials die Belege. Wenn man ihn aber beim Stein verwandte, wird man ihn auch bei der Holzbearbeitung benutzt haben. In der Steinbearbeitung wurde er bei der Herstellung von flaschenförmigen Steingefäßen - Alabastra benötigt. "Man bohrte aus dem geformten Massiv zuerst ein zylindrisches Stück mit dem Kronbohrer heraus, so daß man für weitere Bohrinstrumente Raum hatte" (Koldewey Das wiedererstehende Babylon S. 72). Bei den deutschen Ausgrabungen in Babyion wurde ein Raum aufgedeckt, in dem eine derartige Flaschenfabrik anscheinend betrieben worden war (Koldewey a. a. 0.). Wahrscheinlich ist die Anfertigung derartiger Flaschen auf den sogenannten Blau-Monumenten* (s. Meissner Assyr.babyl. Plastik S. 7) dargestellt. Danach ist der Bohrer wohl der gleiche wie in Ägypten. Ein Stab mit unten eingesetztem Stück von härterem Stein oder ~etall (W. M. Müller in OLZ XVIII, Sp. 266f.; vgl. die allgemeinen Ausführungen Wards in Seal Cylinders S. 9 über Werkzeuge zur Steinbearbeitung). Nach MDOG 40, S. 28 sind die
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BORSIPPA - B RENNMATERIAL.
BOISSIER - BOTTA.
rechteckigen Vertiefungen an einem Säulenkapitell durch je vier Eckbohrungen mit dem Kronenbohrer hergestellt, zwischen denen dann durch Rillen die Kerne abgetrennt wurden. Schawe. Boissier, Alfred, Assyriolog, geb. in Genf 2I. Dez. 1867, studierte in Leipzig, bereiste 1894 mit E. Chan tre Kleinasien, 1928 wieder den Orient. Außer Zeitschriftenartikeln verfaßte er: Recherches sur quelques contrats babyloniens (Inaug.Diss. Leipzig). Paris 1890; Documents assyriens relatifs aux presages. Paris 1894 bis 99; En Cappadoce. N otes de voyage. Geneve 1897: Choix de textes relatifs a la divination assyro-babylonienne. V 01. 1. Vol. II fasc. I. Ebda. 19°5-6; Notesurla nouvelle publication des textes divinatoires du British Museum. Ebda 1905; Seconde note sur les publications etc. 1914; Les eUments babyloniens de la Ugende de Cain et Abel. Ebda 1909; Notice sur quelques monuments assyriens de l'universiti de Zurich. Ebda 1912. Weißbach. Boot s. Schiff. Booth, Arthur John, M. A., verfaßte The discovery and decipherment of the trilingual cuneiform inscriptions. London 1902. Weißbach. Bordell. Es gab in Babylonien Privatleute, die Sklavinnen zu geschlechtlichem Verkehr feilhielten oder anderen für diesen Zweck vermieteten. Wir haben sogar Verträge über solche unfeinen Geschäfte. Die Schenken waren wohl in der Regel auch Bordelle, wenigstens läßt eine in mehreren Exemplaren erhaltene Beschwörung, die für den Schenkwirt Gewinn herbeizwingen soll, erkennen, daß man solchen vor allem aus dem Geschlechtsverkehr mit den Schenkinnen erwartete. Außerdem hatten auch viele Tempel, insbesondere die, wo eine Muttergottheit verehrt wurde, ein Bordell, akk. bU astamme, wörtlich = Frauenhaus, oder auch Mt ru'am, sumo e-ki-dg-gd = Liebeshaus genannt. Ausdrücklich ist ein solches Bordell für den Istartempel in Assur belegt, auch das gagu der Aia in'Sippar wird, wie Jensen LZ 64, Sp. 512 annimmt, eine solche Einrichtung gehabt haben. Daß im Mt astamme geschlecht-
licher Verkehr getrieben wurde, geht aus dem § 14 des sog. Altassyrischen Gesetzes hervor. Aus dem Bordell von Assur stammen eine Reihe von unzüchtigen Darstellungen, von denen ein Teil von S. Smi th Numismatic chronicle 1922, S. I76ff. veröffentlicht worden ist. Kohler-Peiser Aus dem babylonischen Rechtsleben IV, S. 28f.; Ebeling KARI IU, Nr. 144 = MVAG XXIII, Nr. 2, S.40ff. = Zimmern ZA XXXII, S. 164ff.; Ebeling MAOG I I, S.6; AOB I, S. 91. Ebeling.
Bork, Ferdinand, Sprachforscher, geb. 26. Nov. 1871 in Forsthaus Königsbtuch,. Kr. Tuchel, Studienrat seit 1905 in Königsberg i. P., jetzt am Löbenicht-Gymnasium, verfaßte u.a. Beiträge zur (kaukasischen) Sprachwissenschaft I-III. Königsberg 1907-9. Die Mitannisprache (MVAG Bd. 14, H. I, 1909); Die Strichinschriften von Susa. Leipzig 1924. Die Sprache von Alasia. Leipzig 1930. Weißbach.
Boscawen, William St. Chad, geb. (1854 oder) 1855, gest. April 1913, beschäftigte sich schon als Schüler in RossaH mit Keilschrift und war 1875-1877 Assistent am British Museum. Er erforschte 1877 die von G. Smith mitgebrachten neubabylonischen Kontrakte, die sogenannten Egibi-Tafeln (TSBA VI pp. 1-78, 1878), besuchte 1879 und beschrieb das Mündungsgebiet des Nahr elKelb (daselbst Vol. VII pp. 331-352) und verfaßte, außer anderen Zeitschriftenartikeln, mehrere populäre Werke: British Museum lectures (London 1885); From under the dust of ages (1886); The Bible and the monuments (1895) U. a. Weiß bach.
Botta, Paul Emile, Archäolog, geb.
6. Dez. 1802 in Turin, gest. 18. April 1870 in Acheres bei Poissy. Seit 1842 französischer Konsul in Moßul, begann er in Kujundschik Ausgrabungen, am 20. Mai 1842 in Khorsabad, wo er einen großen Teil eines Palastes Sargons 11. freilegte. Die dort gefundenen Kunstdenkmäler zeichnete Flandin ab, der am 4. Mai 1844 eintraf. über seine Funde berichtete Botta in fünf ausführlichen Briefen an Mohl (JAN. VLserieTT. 2-4· I843u.44).
sowie in einem Schreiben an den französischen Minister des Innern (daselbst T. 5. 1845); auch versuchte er sich an der Entzifferung der von ihm entdeckten Inschriften (daselbst TT. 9-II. 1847 u. 48). Sein Hauptwerk bearbeitete er gemeinsam mit Flandin: Monumentde Ninive. 5 Vols. in folio, Paris 1849-5°. Weiß bach.
Borsippa S. Barsip. Botanik s. Pflanzenkunde. Brandopfer s. Opfer. Brandpfeile s. Waffen. Brandstiftung. Weder aus
den Rechtsbüchern noch, soweit mir bekannt, aus den Urkunden sind uns irgendwelche Nachrichten über die rechtliche Behandlung der B. im Zweistromlande erhalten. Wir können daher nicht einmal sagen, ob sie als kriJ:ninell verfolgbarer Delikt betrachtet wurde oder ob sie nur eine mit Strafelementen vermischte Schadensersatzverpflichtung erzeugte, sondern müssen vorderhand nur auf das hettitische Rechtsbuch als mögliche Analogie verweisen. Dieses unterscheidet zwischen dem vorsätzlichen Delikte und der fahrlässigen B. (Feuerverwahrlosung auf dem Felde). Die rechtlichen Folgen beschränken sich im allgemeinen auf Schadensersatz in natura oder in Geld; die eine Bestimmung über den bei einer eigentlichen B. eingetretenen Verlust von Tieren und Menschenleben ist noch nicht klar verständlich; vgl. §§ 98-roo und § I05f. nach F. Hrozny Code Hittite I, 1922 (§§ 99-,.101 und II § 5f. nach der Übersetzung von Zimmern-Friedrich in AO. XXIII, 2, 1922). Über die gleiche Behandlung der B. im Talmud s. Baba qamma. VI 4--6 (Die Mischna hrsg. von B eer und Hol tzmann IV 1,1913), dazu TschernowitzTraub ZVR XL, S. 277ff. Ring Israels Rechtsleben im Lichte der neuentdeckten assyr. 'Und heth. Gesetzesurkun· den, S. r60. i~M. San Nicolo.
Braten, Subst. assyr. Ur sumu, Verb. samu; vgl. Delitzsch HW S. 668a, Muss-Arnolt S. ro50, 1054; KB VI I, S. 462. Als Bratofen dient ein schätzungsweise ca. IYz m hoher und ca I m breiter,
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wohl aus Ton hergestellter, fast zylindrischer Aufbau, dessen Basis zum festeren Stand etwas größer ist als die Deckelfläche. Er wurde durch einen Deckel verschlossen, besaß aber anscheinend an der Seite in vielleicht I m Höhe eine Öffnung, aus der der Spieß oder der Pfannenstiel oder auch eine lange Gabel hervorragt, um den Braten über dem Feuer wenden zu können. Ob man nun in der Pfanne, auf dem Rost oder am Spieß briet, ist noch nicht sicher festgestellt. Irgendwelche derartige Geräte sind bisher nicht gefunden worden. Unter U mtänden, besonders in kleineren und ärmeren Haushaltungen, briet man wohl auch über dem offenen Kohlenbecken (kinunu). Es ist zu erwähnen, daß der Braten auch im Ritual als Opfer eine große Rolle spielte, Z. B. im Wahrsageund Beschwörungsritual (Zimmern BBR S. 95 unter 5d und S. 170, Nr. 56, Z. 8) und im Ritual des Anu-Tempels in Uruk (Thureau-Dangin Rit. accad. S. 90, Z. 24). Meissner BuA, S. 414ff.
Schawe.
Brauer s. Bier. Braut, Bräutigam. s. Hochzeit,
Ehe. Breccia s. Baumaterial. Brennen s. Ton(tafel}. Brennm.aterial. Babylonien
und Assyrien waren äußerst holzarm. Deshalb kam - anders als in Griechenland und noch mehr Rom, wo in der Hauptsache Holz verfeuert wurde - dieses hier nur in den seltensten Fällen als Brennma.terial in Frage. Ebenso die Holzkohle - pentu = hebr. tll;!3 s. Delitzsch HW S. 5I4b, Gesenius-Buhl Hebr. HWB S. 633 b - die, weil sie von auswärtigen Meilern her eingeführt werden mußte, sehr teuer und für den gewöhnlichen Mann kaum erschwinglich war. Statt dessen verwandte man Dorngestrüpp - e!pttu, DeI. HW S. 45; Muss-Arnolt S. 32; Ebeling AGM XIII, S. 18; KARI I, Nr. 56, Rs. 2 (vgI. ZDMG LXXIV, S. 189-191, 444); KARI II, Nr. 201, Z. 24, Nr. 234 Rs. 4; CT XXIII, pI. 26, Z. II; vgl. SAI Nr. 4307 -, insbesondere den massen-
BRENNOFEN - BRIEFE.
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haft vorhandenen asagu-Dorn - vgl. MVAG XIV, S. 149; Zimmern BBR Nr. z6 IV, Z. 38; King Magie Nr. Z1, Z. 74 (S. 79) - , der auch heute noch als s8k (und 'agzU) als Brennmaterial und Kamelfutter - daher Mk el gamal = Kameldorn - verwandt wird (s. ZA XV, S. 418 und v. Oppenheim Vom Mittelmeer usw. II, S. 376). Feuer von Schilf - isati urbati - ist nicht unbekannt (eT XXIII, pI. 34, Z. 34; Landsberger ZDMG LXXIV, S. 444), und schließlich werden noch Dattelkerne zur Feuerung benutzt (Strabo XVI I, 14)· In Fällen äußerster Not wird man für diesen Zweck auch den Kot von Tier und Mensch nicht verschmäht haben (vgl. Ezech. IV 1Z, 15)· Meissner BuA, S. 414.
Schawe.
Brennofen s. Töpferofen. Brettspiel. Es sind uns mehrere Spielbretter und auch z. T. die dazugehörigen Steine überkommen. Ein Spielbrett aus gebranntem Ton in Stärke von Yz Zoll bei einer Länge von 8 und Breite von Z Zoll ist bei Banks Bismya S. 355 beschrieben und abgebildet (s. Abb. I). Felder eines Brettspieles fanden sich auch auf dem Pfannenstein einer Tür über den Ruinen des alten Anu-AdadTempels in Assur eingeritzt. Die Zusammenstellung der Felder ist jedoch eine andere als bei dem erstgenannten Spielbrett (s. Abb. z; vgl. Andrae AAT = WVDOG X, S. 86/7). In allerletzter Zeit sind schließlich in Ur zwei sehr schöne Spielbretter nebst Spielsteinen gefunden. Eines ist davon vollständig erhalten. Zwei Serien von Spielfiguren 5 schwarze Plättchen mit je 5 Punkten und 5 Muschelplättchen mit Tierszenen - lagen unmittelbar neben dem Brett (AfO IV, S. Z41). Das zweite ist in seine aus Muschelplättchen zusammengesetzten Teile zerfallen. Diese Plättchen waren sehr reich mit Lapislazuli, Elfenbein und Perlmutter verziert. Auch hier fanden sich in der Nähe Muschelplättchen vier mit Linearzeichnungen und vier mit Tierfiguren geschmückt, die offenbar als Spielsteine anzusehen sind (AfO IV, S. II3) vgl. RLV XII, 'Spiel' D. Schawe.
Briefe (in Keilschrift). Vorbemerkung. Keilschriftbriefe haben sich aus fast allen Zeiten und Gegenden erhalten, in denen überhaupt Keilschrift geschrieben wurde. Besonders zahlreich sind Dokumente der sog. Ijammurapizeit und neuassyrische und neubabylonische Briefe auf uns gekommen. Das übliche Schreibmaterial war überall und stets die Töntafel, der häufig eine Tonhülle umgelegt gewesen sein dürfte. Schrift und Sprache der Briefe weichen von den gleichzeitigen literarischen Texten sehr oft ab, erstere ist kursiver, letztere je nach dem Bildungsgrad des Briefschreibers nicht selten laxer und vulgärer. Der Inhalt der Briefe ist von denkbar größester Mannigfaltigkeit, mangels Kenntnis der näheren Umstände bietet die Interpretation von Keilschriftbriefen oft große Schwierigkeiten. Literatur: F. Delitzsch Der Briefverkehr vor drei, vier Jahrtausenden, in: "Der Zeitgeist", Nr. 6, 7, 8, Beiblatt zum "Berliner Tageblatt" vom 7.,14. und 21. Februar 19 16 ; Weber Die Literatur der BabyIonier und Assyrer (1907), S. 263ff.
§ I. Die Übermittelung von Nachrichten geschah in den Zeiten vor der Schrifterfindung zweifellos in der Form, daß A an B einen Boten sandte, der mündlich wortgetreu A.s Mitteilung an B auszurichten hatte. Daß sich für die Eingangsworte der Meldung bald formelhafte Wendungen herausbildeten, ist anzunehmen. Für Babylonien liegen uns solche vor in Adresse und Grußformel z. B. der altbabylonischen Briefe. Auch als der schriftliche Nachrichtenverkehr, der 'Briefverkehr', eingesetzt hatte, blieb dem Boten - auch als Träger eines Briefes - oft die Aufgabe, sich mündlich seiner Meldung zu entledigen: das Geschriebene selbst diente einmal zu seiner Beglaubigung, zum anderen auch wohl als Stütze des Gedächtnisses. Den Reflex dieser Praxis bietet die Formel: ana B kibema umma A 'zu B sprich: so (sagt) A' ; ebenso das die Substantivierung einer sumerischen Verbalform (unadug) darstellende Lehnwort unnedukku ('Brief'). Auch Tafeln, die mehrere Briefe vereinigen - s. VAS XVI, Nr. 7 - waren
BRIEFE. unmöglich zur Ablieferung bestimmt, sondern sollten dem Boten eine Merkhilfe für seine mündlichen Meldungen sein. § z. Der t. t. für den Nachrichtendienst und damit auch den Briefverkehr ist der akkadische Stamm s pr; saparu I I bedeutet zunächst 'senden', 'schicken', bes. einen Boten mit einer mündlichen oder schriftlichen Meldung, daher auch 'mitteilen', 'schreiben'. Sipru bedeutet 'Sendung', 'Nachricht', 'Brief' (vgl. hebr. se/er), mar sipri, wörtlich 'Sohn des Briefes', den 'Boten', 'Briefboten' . Für den amtlichen Verkehr waren 'königliche Boten' mar sipri sa sarri eingestellt; ob man von einem Postverkehr in dem Sinne sprechen darf, daß eine planmäßige Briefbeförderung durch amtliche Boten stattfand, läßt sich kaum sagen. - Daß Schnelligkeit gefordert wurde, ersieht man aus anderen Bezeichnungen der 'Boten': rakbu, allaku und allaku hantu 'Eilbote', Schnelläufer' . ~ . § 3. Keilschriftbriefe sind bisher nur in der Form von Tontafeln bekannt geworden. Etwa auf anderem Schreibmaterial abgefaßte Briefe - erwähnt werden in späterer Zeit Pergament und Papyrus - haben sich nicht erhalten, dürften auch nicht allzuoft vorgekommen sein. Man beachte, daß das Wort für 'Tontafel' schlechthin tuppu zugleich das gebräuchlichste Wort für 'Brief' ist. Neben fuPpu begegnen noch sipru (= hebr. se/er), si'pu (s. Ungnad VAB VI, S.364), unnedukku (s. oben) und in späterer Zeit egirtu (= aram. 'iggera). Das zur Herstellung der Tontafeln verwendete Material ist je nach Ort und Zeit sehr verschieden. So kann man aus der Feinheit des Tons und der Färbung der gebrannten Tafeln u. U. Rückschlüsse auf den Herkunftsort ziehen. Das Format der Tontafeln, auch die Art und Weise der Beschriftung waren sozusagen der Mode unterworfen. In Zusammenhang damit steht die Höhe der Schriftzeilen ; auch hier kann man zeitliche und örtliche Eigentümlichkeiten feststellen. Altbabylonische Briefe z. B. sind Tafeln von ziemlicher Dicke, höher als breit, in der Regel von guten Proportionen. Dagegen sind in neuassyrischer Zeit kleine
zierliche, sehr schmale Tafelformen beliebt. Von den Tafelhüllen, die vermutlich häufiger als wir nach den erhaltenen Stücken anzunehmen wagen, um die Brief-Innentafel geformt wurden, sind nur wenige auf uns gekommen, was natürlich ist, da sie ja vom Empfänger zerbrochen werden mußte. Die Hülle enthielt die Adresse, allenfalls auch die Grußformel (s. KAVI, Nr. z06 zu ebda. Nr. IIZ). Zimmern Akkadische Fremdwörter, 2. Auf!. (I917), S. 19; Unger Babylonisches Schrifttum (1921), S. 6f. Für anderes Schreibmaterial als Ton: Breasted in AJSL XXXII, S.230ff.; Schroeder in OLZ 19I7, Sp. 264, auch ZA XXXIV, S. 158, Anm. 1. - Zu unnedukku s. Ungnad OLZ I9I8, Sp. lI5f.
§ 4. Soweit man bisher sehen kann, fehlt den Briefen aller Epochen Datum und Ortsangabe. Die Reihenfolge der üblichen Teile ist I. Adresse, z. Grußformel (Segenswunsch), 3. der eigentliche Brief. I. Die Adresse. In den sog. altbabylonischen Briefen ist die Adreßformel: ana B .... kibema umma A 'zu B sprich:. so (sagt) A', d. h. zuerst genannt ist der Empfänger der brieflichen Nachricht. Daß die Formel ein Reflex ursprünglich mündlicher Botenmeldung ist, wurde schon gesagt. An die Stelle des Empfängernamens tritt nicht selten: ana alJija, betija 'zu meinem Vater, Herrn' u. dgl. oder: ana awelim sa dMarduk uballatusu ... 'zu meinem Herrn. den Mardük am Leben erhält .. .' Als Briefempfänger werden auch 2, 3 und mehr Personen namhaft gemacht, so z. B. VAS XVI, Nr. 165 insgesamt 10 Personen. Der Absender nennt sich schlicht mit Namen ohne jeden Zusatz. - Auch die Amarnabriefe haben zumeist das gleiche Adreßschema. ·Schreibt man an den König, so heißt es: ana sarri (ev. noch sar rn4tMi!jri oder dsamsi bzw. dsamas matati usw.) a!Jija 'meinen Bruder' (falls es ein im Range gleichstehender König ist) oder betija 'meinen Herrn', wenn ein Untertan des Königs schreibt. - Die zeitlich den Amarnabriefen nicht allzu fernen Geschäftsbriefe aus dem älteren
BRIEFE .
BRIEFE.
..
Assur, z. B. KAVI, Nr. 98ft. schreiben ebenso ana B kibema A, bemerkenswert ist hier jedoch, daß dem Worte kibema eine besondere Zeile mit Einrückung eingeräumt wird. - In neuassyrischer Zeit haben wir neben der alten Form, aber ohne kibema, etliche neue. Während Ijammurapi sich mit Namen, aber nicht mit seinem Würdeprädikat nannte (also so: ana Sinidinnam kibema umma Hammurapi-ma), schreiben assyrische Kö'itige: amdt sarri ana NN 'Erlaß des Königs an NN', entsprechend schreiben Mitglieder des Königshauses. In Briefen an den König lautet die Formel: ana sarri betija arduka NN 'an den König, meinen Herrn, Dein Knecht NN'. Bei vielen anderen Briefen ist der Eingang tuppu A ana B 'Brief A.s an B', hier ist also der Absender zunächst benannt. § 5. z. Die Grußformel (der Segenswunsch). In den sog. altbabylonischen Briefen findet sich - jedoch nicht in den von Königen ausgehenden - unmittelbar hinter der Adresse eine Segensformel, meist ganz kurz: aX liballi/ka 'Gott X möge dich am Leben erhalten' bzw. dX U dY liballituka. Die hier aufgeführten Götternamen sind wertvoll, weil u. U. aus ihnen der Herkunfts- ev. auch der Bestimmungsort des Schreibens feststellbar ist. - Neben der kurzen Fassung gibt es eine längere, f~ierliche, etwa folgenden Wortlauts: dSamas U dMarduk daris umi liballituka! Zu salmdta, tu baltata! iZum nasirka reska ana damiqtim liHlI ana suimika aspuram, sulumka ma!Jar dSamas U dMarduk (u belija NN) Zu dari "Samas und Marduk mögen dich dauernd am Leben erhalten! Mögest du wohl, mögest du gesund sein I Der Gott, der dich schützt, möge dein Haupt zum Glücke halten! Deines Wohlergehens wegen schreibe ich hiermtt an dich. Möge dein Wohlergehen vor SamaS und Marduk (und meinem Herrn N N) dauernd sein I" Die Formel unterliegt gewissen Abwandelungen, so tritt hinter die den Anfang bildenden Götternamen assumija 'um meinetwillen' und hinter belija bisweilen der Name des regierenden Königs. In den Königsbriefen und amtlichen Schreiben unterblieb der Segens-
wunsch, er kann aber auch sonst fortbleiben. In das Gebiet internationaler Diplomatensprache führt uns der in EI-Amarna gefundene Teil des kgl. ägyptischen Staatsarchivs. Der Pharao und die ihm ranggleichen Großkönige, die einander als 'Bruder' ansprechen, schreiben z. B. ana jdsi sulmu; ana kdsa, mdtika, bUika, assdtika, mareka, rabutika, siseka, narkabdtika dannis lu suZmu (s. Knudtzon VAB n, Nr. 8) "Mir ist Wohlbefinden. Dir, deinem Lande, deinem Hause, deinen Frauen, deinen Kindern, deinen Großen, deinen Pferden, deinen Wagen sei in hohem Maße Wohlbefinden." Man merke: jegliche religiöse Note fehlt! Ganz anders klingen die Grußworte der syrischpalästinensischen Stadtfürsten, die im Pharao - wenigstens ihren eigenen Worten nach - ihren Herrn und Gebieter sehen. Die Betonung allergrößester Unterwürfigkeit wird m. E. erträglich durch die Berücksichtigung der göttlichen Verehrung des Ägypterkönigs als 'Sonnengott'. Als beliebig herausgegriffenes Beispiel Adresse und Gruß eines Briefes des Rib-Addi von Byblos (Knudtzon Nr. I07): Rib-Addi iqbi: ana beli, sar mdtdti, sarri rabe, sar tamhara: dBetit sa IilGubla tiden dunna ana tarri belija! ana Upe belija dsamsija 7-sU 7-ta-an am1ut . . . . "Rib-Addi sprach zu dem Herrn, dem König der Länder, dem großen König, dem König des Kampfes: Ba'alat von Gubla gebe Macht dem König, meinem Herrn! Zu den Füßen meines Herrn, meines Sonnengottes, fiel ich siebenmal, siebenmal. " Dann folgen weitere Ergebenheitsversicherungen. In manchen Schreiben nehmen diese einen unverhältnismäßig breiten Raum ein, man vgl. z. B. Nr. 1951 - Den Amarnabriefen nahe stehen Königsbriefe aus Boghazköi. Die altassyrischen Geschäftsbriefe verschmähen jede Grußformel, das liegt vielleicht weniger daran, daß es sich in der Hauptsache um Schreiben der Geschäftsinhaber an Handlungsangestellte handelt, als an Gepflogenheiten der Handelskorrespondenz überhaupt. - In neuassyrische:J. Privatbriefen heißt es bisweilen ganz kurz [u sulmu ana NN (z. B. a!Jija,
'meinem Bruder', KAVI, Nr. II3), meist aber folgt ein yv unseh: Zu, sulmu ana aIJija. Assur Esara ana a!Jija likrubu "Heil meinem Bruder! Assur von Esara sei gnädig meinem BruderI" (KAVI, Nr. IIZ); oder: Zu suZmu ana a!Jija! ina pdnAssur, ina pdndBetit, ina pdndNabU, ilisu, ana aIJija aktarba. s1f,lmu ina bU dinu. libbaka Zu !dbka. "Heil meinem Bruder! Vor Assur, vor Belit, vor Nabu, seinem Gotte, bete ich für meinen Bruder um Heil im Gerichtshause ! Dein Herz möge sich freuenl" usw. Der König. erhält natürlich entsprechend längere Segenswünsche, so bei Harper ABL, Nr. 496: tu sulmu ana sarri betija! r!.Marduk u d$arpanitum umu arkuti, sandti dardt, tub libbi u tub seri liqtsunikka "Heil dem König, meinem Herrn! Mögen Marduk und -?arpanitum langes Leben, dauernde Jahre, Gesundheit des Leibes ~nd der Seele dir schenken!" In königlichen Kundgebungen dagegen wird vom Befinden Sr. Majestät als dem für den Briefempfänger Wichtigsten gesprochen: am it sarri ana X, Y, Z. Sulmu jMi! libbakunu Zu .fdbkunu "Schreiben des Königs an X, Y, Z. Mir geht es wohl! möge euer Herz fröhlich sein I" (KAVI, Nr. II4). Es gibt zu allen Formularen zahlreiche Varianten. § 6a. Sumerische Briefe sind nur in geringer Anzahl vorhanden. Eine Zusammenfassung der verstreuten Texte ~ehlt leider bisher.;. Das älteste Beispiel 1st wohl eine aus Suruppak (Fara) stammende Tafel. In die Zeit der Dyn. von Akkad sind zwei sumerische Briefe zu setzen, die Thureau-Dangin Textes de l'ipoque d' Agade, Nr. I058 und III9 publiziert hat. Ferner seien genannt Langdon Liturgies Nr. V (s. BE XXXI, S. 25), BE XXXI, Nr. VII, Lutz UP I Z, Nr. 91-95 usw. § 6b. Briefe der Ijammurapizeit. An altbabylonischen Briefen in akkadischer Sprache besitzen wir bereits etliche Hunderte. Leider sind die wenigsten Stücke durch wissenschaftliche Grabungen ans Tageslicht gekommen, vielmehr fast alles aus dem Antikenhandel erworben worden. Das ist deswegen besonders zu bedauern, weil die Briefe Reallexikon der Assyriologie TI.
mangels Orts- und Zeitangaben nur aus
in~eren Anzeichen und dem Vergleich
mIt den äußeren Merkmalen der überaus reichen Kontrakt'literatur' einigermaßen nach Ort und Zeit eingeordnet werden können. Beachtet werden müssen Form und Farbe der Tafeln, Art der Beschriftung, stilistische Eigentümlichkeiten, die Segensformel mit den in ihr enthaltenen Götternamen. Jedenfalls dürfte aber die Hauptmasse der 'altbabylonischen Briefe' - wie auch eine Konfrontierung mit den unter ihnen enthaltenen Königsbriefen erw.eist - in die Zeit der sog. IjammurapI-Dynastie gehören und, da sie alle nur erdenklichen Vorkommnisse des täglichen Lebens, aus Familie, Handel und Wandel zum Gegenstand haben, als wertvollste Quelle für die Kenntnis der Kultur dieser Zeit zu gelten haben. Von besonderem Wert sind die bisher etwa 100 Königsbriefe, u. a. von Rim-Sin, Ijammurapi (Briefwechsel mit Sinidinam und mit Samasba~;ir), Samsu-iluna, Abiesul]., Ammidit
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BRIEFE.
kunden aus Dilbat (= BA VI 5); ders. Briefe König ijammurapis (2123 '2081 v. Chr.); Ebeling Altbabylonische Briefe (in RA X); Schroeder in ZA XXXII, S. 1ff. und in JSOR XI, S. 2IOff.; Driver OECT III; Kraus /iltbabylonische Briefe aus der Vorder.lsiatischen Abteilung lIer Pre'rßischen St r, tsm iseen zu Berlin, Teil I. (MVAeG XXXV, 2). Weitere Literatur s. bei Ungnad VAB VI; Weidner Die Assyriologie, S. II9ff.; Weber Literatur, S. 263 und 268ff.
§ 7a. Die EI-Amarna-Briefe. Die Ende 1887 in et-tell oder (tell-)el-Amarna zufällig entdeckten Keilschrifturkunden sind Teile des Archivs der Könige Amenophis' III. (1413-1377) und IV. (1377 bis 1361) in der von letzterem erbauten Residenz ijut-Aten. Abgesehen von etlichen Geschenkverzeichnissen, mythologischen Texten, Zeichenlisten und Schreibübungen enthält der Fund nur Briefe, und zwar - mit Ausnahme von 3 Stücken - solche in akkadischer Sprache. Der Briefwechsel mit den mit den Pharaonen auf Gleich und Gleich verkehrenden selbständigen Herrschern von Babel-Kardunias (Kadasmangarbe, Burnaburias), Assyrien (Assuruballit), Mitanni (Tusratta), ijatti (Subbiluliuma) und Alasia (= Zypern) führt uns in manche Einzelheiten der großen Politik jener Tage ein. Daß Keilschrift und akkadische Sprache das Verständigungsmittel des diplomatischen Verkehrs sind, dessen auch das stolze Ägypten sich bedienen mußte, verdient besondere Beachtung. (Die Sprache der nichtakkadischen Schreiben wird traditionell nach den in Frage kommenden Ländern Mitanni und Arzawa benannt.) Die Königsbriefe verstatten Einblicke in die damals sich vollziehende Mächteverschiebung im vorderen Orient: Assur ward Großmacht und verkehrt trotz Einspruches des schwachen Babyioniers durch eigene Gesandte mit dem Pharao; dieser ist zwar noch 'Eigentümer' von Kanaan, vermag aber babylonische Karawanen und Gesandte nicht vor Ausplünderung durch seine Untertanen zu schützen; der ijattikönig bemüht sich vorerst noch um gute Beziehungen zu Ägypten. Natürlich 'politische' Heiratsprojekte beschäftigen verschiedene Höfe; Gesandte kommen und gehen - oder
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werden auch zurückgehalten; Geschenke und Höflichkeiten werden ausgetauscht, sogar die Götterstatue der Istar von Ninive 'reist' zum erkrankten Pharao, und naive Betteleien um das im Nillande vorhandene Gold hält keiner der Großkönige für unter seiner Würde. Zahlreicher als die Königsbriefe sind die Schreiben der syrisch-palästinensisehen Kleinfürsten, z.' B. aus Askalon, Byblos, Jerusalem, Lakis, Megiddo, Sidon usw. Während die Königsbriefe dem Brauch gepflegter Kanzleien folgen, zeigen die Stadtfürstenbriefe durch .allerlei epigraphische Eigentümlichkeiten und ein mit Kanaanismen durchsetztes, oft verderbtes Babylonisch eine Reihe halbgebildeter Schreiberpersönlichkeiten. Der Inhalt der Briefe, soweit er sich nicht in Ergebenhei tsversicherungen' gegenüber dem Pharao und in Anschwärzung von N achbarfürsten erschöpft, gibt Zeugnis von der Ohnmacht der Ägypter in SyrienPalästina. Es herrscht sozusagen Krieg aller gegen alle, wobei als geHihrliche Feinde des Pharao die semitischen Habiri* (oder SA.GAZ) und die ijatti b~nannt werden; mit letzteren erscheint zumal Aziru, der 'Fürst von Amurru', im Bunde. Zur Abwehr der Feinde und zum Schutz der Länder des Königs wird von allen Seiten um Entsendung ägyptischer Hilfstruppen gebeten, ohne daß solche je in ausreichendem Maße gekommen zu sein scheinen. Als eine Art Kolonialminister darf ein Mann namens J angamu angesehen werden, den man mit dem Joseph des AT. zu vergleichen liebt. Wegen ihres Ursprungsortes sowie ihres bedeutsamen Inhaltes verdienen besondere Erwähnung die Briefe des Putiijepa* von Urusalimu (= Jerusalem); besonders zahlreich ist die Briefsammlung des Rib-Addi * von Gubla (= Byblos). Im Zusammenhang mit den AmarnaBriefen sind die in Palästina selbst gefundenen Schreiben zu erwähnen: aus Lachis (j. Tell-el-I:Ia~;i (?)), Ta'anach (j. Tell-el-T.) und neuerdings aus Sichern; ferner die Briefe aus der Hauptstadt des ijattireiches, j. BoghazköL Winckler Der Tontalellund von EI Amarna. NaGh den Originalen autographiert von
BRIEFE. L. Abel; (Bezold u. Budge) The Tell elAmarna Tablets in the British Museum; Bezold Griental Diplomacy; Winckler Die Tontafeln von Tell-el-Amarna (= KB V); Knudtzon Die El-Amarna-Tafeln (= VAB II); dazu als 2. Teil: Anmerkungen und Register, bearb. v. Weber und Ebeling; Schroeder Die Tontafeln von EI-Amarna (= VS XI/XII); Thureau-Dangin Nouvelles Lettres d' el-A marna; RA XXIX, S. 9Iff. 1921. Bähl Die Sprache der Amarnabriefe (= LSSt. V 2); Ebeling Das Verbum der EIAmarna-Briefe (= BA VIII 2); Niebuhr Die Amarna-Zeit (= AO I 2), 2. Aufl.; Miketta Die Amarnazeit (= BibI. Zeitfragen I IO); Bähl Kanaanäer und Hebräer (= Beiträge zur Wissenschaft vom AT. 9). Für die in Palästina gefundenen Briefe vgl. Ungnad in Greßmann Texte und Bilder I, S. 127ff., dort die Literatur für die Schreiben aus Tell el-Hasi( ?) und Tell Ta'annek; Bähl Die bei den Ausgrabungen von Sichem gefundenen Keilschrifttexte ZDPV IL, S. 32Iff. Für die nichtakkad. Amarnabriefe vgl. Messerschmidt Mitannistudien (= MVAG IV 4); Bork Die Mitannisprache (= MVAG XIV 1/2). Weitere Literaturangaben bei Knudtzon (s.o.), in Weber Literatur, S. 263 und 270ff.; Weidner Die Assyriologie, 1914--1922, S. 122ff.
§ 7b. In ungefähr dieselbe Zeit fallen die nicht sehr zahlreichen babylonischen Briefe der kassitischen Epoche. Sie sind leider in der Mehrzahl nicht gut erhalten und bieten inhaltlich nicht viel Interessantes. Hervorzuheben sind die Briefe von Ärzten an den Hof. Rada u Letters to Cassite Kings from the Temple Archives 0/ Nippur (BE XVII, I); Lu t z Selected Sumerian and Babylonian Texts (UP I, 2), Nr. 16ff.
§ 8a. Briefe aus Kültepe. Gewissermaßen als Vorläufer assyrischer Briefe kann man die sog. 'kappadokisehen' Briefe ansehen, von denen in letzter Zeit immer mehr bekannt werden. Sie sind bis auf ganz wenige Ausnahmen geschäftlichen Inhalts. Alles, was man bei einem kaufmännischen Briefwechsel erwarten kann, wird darin behandelt. Man bestellt und schickt Waren. Es wird um Blei, Silber, Kupfer, Gold, Korn, Vieh (Schafe, Esel usw.), Kleider, Wolle und Sklaven gefeilscht, Preislisten werden aufgestellt, Prozesse angedroht und durchgeführt. Der eine beklagt sich über
den andern, daß nichts geliefert oder bezahlt sei. Nur ganz selten findet man in diesen Briefen auch einen freundlichen ' persönlichen Ton. Golenischeff Vingt-quatre tablettes Cappadociennes; Delitzsch Beiträge zur Entzifferung und Erklärung der kappadokischen Keilschrilttateln; Sidney Smith Cuneiform texts from Cappadocian tablets in the British Museum I· IV; Contenau Trente tablettes Cappadociennes; Ders. Tablettes Cappadociennes; Thurea u-Dangin Tablettes Cappadociennes, Deuxieme serie; Lewy Die altassyrischen Texte vom Kültepe (Keilschrifttexte in den Antiken-Museen zu Stambul); Ders. Studien zu den altassyrischen Texten aus Kappadokien; Die K ültepetexte der Sammlung h udolf Blanckertz; Die K ültepetexte der Sammlung Frieda Hahn; Landsberger Assyrische Handelskolonien in Kleinasien aus dem 3. Jahrtausend; Cl a y Letters and transactions from Cappadocia; Stephens The Cappadocian tablets in the University 01 Pennsylvania Museum (JSOR XI, S. 10Iff.)
§ 8 b. Briefe der Sargonidenzei t. Aus Assur hat die Grabung der Deutschen Orient-Gesellschaft eine kleine Zahl altassyrischer Geschäftsbriefe geborgen, in der Hauptsache Stücke eines Geschäftsarchivs. Ungleich zahlreicher sind Briefe aus der Zeit des Sargonidenreiches auf uns gekommen. Die in der Bibliothek Assurbanipals in Ninive (Kujundjik) gefundenen Stücke gehen in viele Hunderte und bilden jetzt einen der wertvollsten Bestandteile der 'K' -Sammlung des Britischen Museums. Diese Briefe der Sargonidenzeit sind schon rein nach der sprachlichen Seite äußerst bedeutsam: es sind sowohl assyrische wie babylonische Verfasser beteiligt, die Briefe boten somit die erste Möglichkeit zum Studium der beiden Dialekte. Gleich bedeutsam sind sie inhaltlich. Wir lernen Hof und Gesellschaft der Zeit kennen, und viele Fragen der inneren wie der äußeren Politik werden vor uns besprochen. Ärzte behandeln Heilfragen, Priester Kultusangelegenheiten, Astronomen und Astrologen Beobachtungen von Vorgängen am gestirnten Himmel usf. Für die Belebung der Geschichtsquellen besonders ergiebig sind natürlich die Berichte von Diplomaten und Generalen wie etwa des BeIibni. In diesem Zusammenhange seien erwähnt die leider nur in ganz wenigen
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BRIEFSTIL - BRONZE.
Stücken bisher aufgefundenen 'Gottes- mente erhaltenen Briefe zeigen mit den briefe' , d. h. die in Briefform gekleideten im keilinschriftlichen Briefstile üblichen Originalkriegsdepeschen assyrischer Kö- Formeln solche Übereinstimmungen, daß nige für den Nationalgott Assur; das best- zur Erklärung derselben an einen Zufall erhaltene Beispiel ist der aus Assur nicht gedacht werden kann; man vielstammende Bericht über Sargons 8. Feld- mehr annehmen muß, daß mit der im 2. Jahrtausend v. Chr. in Palästina zug. üblichen Keilschrift auch ihr Stil sich § 8c. Dieneubabylonischen Briefe eingebürgert hat. Einige Beispiele werIn ihrer größten Mehrzahl sind die neuden dies am besten veranschaulichen: babylonischen Briefe geschäftlichen InWenn 1. Kg. 15, 19 der judäische König halts. Sie geben uns guten Einblick in . Asa an Benhadad 1. von Damaskus die Verwaltung der Tempel und Staatsschreibt: "Ein Bündnis sei zwischen mir güter, in Handel, Schiffahrt und Ackerund dir wie zwischen meinem und d.einem wirtschaft. Vater", so dürfte es sich hier um eine Harper Assyrian and Babylonian Letters schon seit Jahrhunderten vererbte For(= ABL); Thompson The Rep.or~s 01 the mel handeln, die wir schon in den Briefen Magicians and Astrologers 01 Nmweh and von El-Amarna (rund 500 Jahre früher) Babylon; Behrens Assyrisch-Babylonische Briete kultischen Inhalts aus der Sargonidenfinden. So heißt es hier einmal (Knudtzeit (= LSSt. II I); Klauber Assyrisches zon VAB II, Nr. 8, Z. I I f.): ,.Wie unsere Beamtentum nach Brieten der Sargonidenzeit Väter es miteinander waren, so wollen (= LSSt V 3); Ylvisaker. Zur babyloniauch wir gute Freunde sein"; oder ein schen u. assyrischen Grammahk. Eme Untersuchung auf Grund der Briete aus der Sarandermal (iM. Nr. 6, Z. 8fL): "So wie gonidenzeit(= LSStV6); FigullaDer Brieffrüher du und mein Vater miteinander wechsel Belibnis. Historische Urkunden aus gute Freunde waren, so wollen nun auch der Zeit Asurbdnipals (= MVAG XVII I); ich und du es miteinander sein." Scha we Untersuchung der Elambriele aus dem Archiv Assurbanipals (Diss.), 1927. II. Kg. 5, 6. 10, 2a. werden Briefe mit Waterman Royal Correspondance 0/ the der Formel eingeleitet: "Wenn dieser Assyrian empire. Brief an dich (bzw. euch) gelangt .... " Delitzsch Zur' assyrisch-babylonischen Diese Redewendung dürfte zurückgehen Briefliteratur (in BA I und II); C. va.n Ge.lauf die passim in altbabylonischen Briederen Ausgewählte babyl.-assyr. Brtefe (lll BA IV 4). Viele Einzelbearbeitungen in Zeitfen sich findende Formel: "tuppim anschriften, u, a. Meissner in seinen Assyrioniam ina amarim (beim Anblick dieser logischen Studien (in MVAG); Winckler in Tafel), kl,ma tuppim anniam" tamm,aru seinen Altorientalischen Forschungen, r893ff. (wenn du diese Tafel erblickst). SchheßZum 'Gottesbrief' vgl. Ungnad OLZ, lich wird auch die n. Kg. 19, 10a., I918, Sp. 72ff.; Thureau-Dangin Une Jer. 29, 24 sich findende Einleitung zu relation de la huitieme campagne de Sarg on. Weitere Angaben s. bei Weber und bei Briefen: "Also sollt ihr sagen ... " (zu Weidner a. a. O. dem und dem) folgendermaßen auf das Neubabylonische Briefe: CT XXII; Keiin keilinschriftlichen Briefen passim geser Letters and Contracts trom Erech written brauchte: "Zu dem und dem sprichI" in the Neo-Babylonian Period (= Nies I); zurückgehen. Jirku. Clay Neo-Babylonian Letters from Erech (= YOS III); R. C. Thompson Late BabyBritish Museum s. Museen. lonian Letters; Martin Lettres Neo-babyloniennes; Ebeling Neubabylonische Brie/e Bronze ist im Zweistromland schon aus Uruk. Otto Schroeder t· zu vorsargonischer Zeit bekannt (Th uBriefstil, biblischer und babyloni- reau-Dangin VAB I, S. 49, 5, Z. II; scher. Unser Bekanntwerden mit der Urukagina), allerdings nicht in der sp~ter keilinschriftlichen Briefliteratur hat uns und noch heute üblichen Kupfer-Zmngezeigt, daß auch in diesem Punkte der legierung, sondern als Verbindung von Westen Kleinasiens, und hier speziell Kupfer mit Blei oder Antimon. Wa:rn Israel, von Babylonien nicht unbeein- die Kupfer-Zinn-Legierung aufkommt, 1st Hußt blieb. Die wenigen im Alten Testa- noch nicht sicher festzustellen.
BRONZEFIGUREN. Als Bezeichnung für die in ältester Zeit aus der Verbindung von Kupfer mit Blei oder Antimon gewonnene Bronze dient sumo zabar (geschr. UD-KA-BAR) - akk. siparru (siehe: RA VI, p. 142). Später wird auch der Ausdruck sumo urudu - akk. eru, der ursprünglich nur Kupfer bedeutete, für Bronze verwandt (RA VI, p. 142, Anm. I), und in jüngerer und jüngster Zeit scheint sogar eru durchweg für Bronze und siparru für Kupfer gebraucht zu sein (Winckler AoF I, S. 159ff.). Die Bronzezeit reicht im Zweistromland bis ca. 900 V. ehr. Erst seit Assurna~irpal (885-859) ist das Eisen, das bis dahin nur ganz vereinzelt Erwähnung findet, häufiger anzutreffen. Vor diesem Zeitpunkt war Bronze das gegebene Material für alle Arten von Werkzeugen und Geräten und fand reichlichste Verwendung im Bau- und Kunsthandwerk. Bohrer, Hacken, Messer, Schwerter, Schalen, Krüge, Leuchter, Ständer (Dreifüße), Glöckchen, Gewichtskegel, -enten und -löwen, wurden daraus hefl_'estellt. Ferner Türzapfen, Schwelle~, Pie :er und Schlüssel, Beschläge und Uberzüge für Säulen und Türen. Berühmt s~nd hier die Torbeschläge, die Salmanassar III. in Imgur-Enlil (heute Balawat) anbringen ließ und die mit Darstellungen wichtiger politischer und kriegerischer Ereignisse seiner Regierung geschmückt waren (L. W. King Bronce Reliefs from the gates of Shalmaneser). Für andere Torbeschläge S. Andrae AAT Tf. XIII, V. Place Ninive et l'Assyrie IU, S. 72. Der Thron Assurnai?irpals war mit Bronze überzogen (Layard Niniveh and Babylon Tf. V B). Aus Van stammen ein in assyrischen Formen gehaltener Thron und Schemel aus massiver Bronze (Meissner BuA I, Tf. Abb. Nr. 142). Bronze diente auch zur Verzierung von Möbeln, besonders in Form von Stier-, Widderund Löwenköpfen. Schließlich sind die reinen Bronzeplastiken zu nennen, Statuen und Tierplastiken. Die riesigenWildstiere, Löwen, Greifen und andere aus Bronze, von deren Aufstellung zahlreiche Inschriften berichten, sind leider nicht erhalten oder noch nicht aufgefunden.
Was die Zusammensetzung der Bronze angeht, so schwankt je nach Verwendungszweck (und wohl auch nach vorhandenem Rohmaterial) das Verhältnis von Kupfer und den Legierungsmetallen (Zinn, Blei, Antimon einschließlich der zufälligen Beimengungen zum Rohkupfer wie Arsen, Eisen und Nickel) zwischen 80 : 20 % und 90: 10 %' wie Analysen ergeben haben (Layard Niniveh and Babylon S. 670; Zeitschrift für angewandte Chemie Jahrg. 27, Bd. I, S. 512). Dazu stimmen im ganzen auch die Angaben der einheimischen Texte (vgl. RA VI, S. 142; Meissner BuA I, S. 265). Ob die Bezeichnungen eru namru = glänzende Bronze und eru pisu=weiße Bronze irgendwelche besondere Arten der Bronze bedeuten, wie manchmal angenommen wird, ist ungewiß. Meissner BuA I, S. 265 ff., 282f. 347, 360. Schawe.
Bronzefiguren (Babylonien und Assyrien). Schon früh wurde Bronze in Mesopotamien hergestellt: ihr sumerischer Name 'zabar' kommt in den jedenfalls sehr alten Fara-Texten vor, und Analysen von Metallgegenständen aus den tiefsten Schichten von Kis und aus der ersten Nekropole von Ur ergaben von 2,5 bis 14 % Zinn. Auch für die Metalltiguren, die an der Fassade des ersten Tempels von EI 'Obeid angebracht waren und die daher mindestens aus dem Anfang der 1. Dynastie von Ur stammen. ist teilweise Zinnbronze verwendet worden. Außer Zinn benutzte man in Mesopotamien Blei, Antimon und Nickel zum Herstellen von Kupferlegierungen, wobei man manchmal mehrere Metalle zusammenschmolz. So enthielten die obenerwähnten Bronzen aus der ältesten Nekropole von Ur neben Zinn noch namhafte Mengen von Blei (0,5 bis 1,6%), die in Anbetracht ihrer Zweckmäßigkeit und des Fehlens anderer Beimischungen als absichtliche Zusätze betrachtet werden müssen. Den Gebrauch gemischter Bronzen bestätigt auch ein Text aus Tello aus der Zeit der III. Dynastie von Ur (ca. 2300-2200 V. Chr.), in dem eine aus 85,76% Kupfer, 13,{0% Blei und
7°
BRONZE FIGUREN .
0,84 % SUD. ijE (AntImon?) zusammengesetzte Legi.erung erwähnt wird. Die Verwendung der Bronze war sehr mannigfaltig, unter anderem scheint man, nach den Inschriften zu urteilen, sie ziemlich oft zu Figuren benutzt zu haben. Auch in Harappa* und Mohendjo Daro* (Nord-Indien), deren älteste Kultur mit der sumerischen stark verwandt ist, sollen nach den Angaben von Sir John Marshall Statuetten aus Zinnbronze häufig vorkommen. In den frühesten Zeiten, die der ältesten Nekropole von Ur und dem ersten Tempel von EI 'Obeid entsprechen, wurden größere Figuren aus Holz hergestellt und darüber Metallplatten gehämmert. Es ist nicht anzunehmen, daß man dazu Bronze verwendete, die sich zu einer derartigen Bearbeitung nicht eignet. Man benutzte sie wohl nur gelegentlich für die Köpfe, die meistens über einen Kern von Holz oder von Ton mit Asphalt gegossen waren. Vollguß kommt in jener Periode nur bei ganz kleinen als Amulette oder Schmuck dienenden Statuetten vor, wurde aber mit der Zeit auch für größere Objekte benutzt. Ganz große Metallstatuen in der Art des in Susa gefundenen Bronzebildes der Königin Napir-Asu, Gemahlin des Untasch Gal (um I500 v. Chr.) haben sich in Mesopotamien nicht erhalten, sie existierten jedoch ohne Zweifel, wie aus dem Inschriftenmaterial hervorgeht. So rühmen sich Nebukadnezar und Neriglissar, 'starke Wildstiere' aus Bronze an den Stadt- und Palasttoren von Babyion aufgestellt zu haben, deren Dimensionen doch in einem gewissen Verhältnis zu den Bauten gestanden haben mußten. Die meisten bis jetzt analysierten Metallfiguren bestanden aus industriell reinem Kupfer, Bronze scheint, wenigstens in frühen Zeiten seltener dafür verwendet worden zu sein. So ergaben Analysen von Fragmenten der Tierstatuetten von dem ersten Tempel von EI 'Obeid nur einmal 2,81 % Zinn, d. h. eine Quantität dieses Metalls, die man sicher auf einen absichtlichen Zusatz zurückführen kann. Daneben ist noch der Kopf einer Markhurziege aus Fara zu erwähnen, der wahr-
scheinlich aus derselben Periode stammt, wie die Tierbilder aus EI ·Obeid. Er enthielt 1,73 % Antimon, sowie geringe Mengen von Eisen und Nickel, war also aus einer antimonarmen Bronze hergestellt. Gleichfalls in frühe Zeit ist wohl die Statuette eines bärtigen Priesters oder Gottes von unbekannterHerkunft zu setzen, die sich jetzt im Louvre befindet. Ihre Analyse ergab 79,5 % Kupfer, 1,25 % Zinn und 0,8 % Eisen. Vollständig unbestimmbar ist das Alter einer kleinen Stierfigur mit Silbereinlagen und eingesetzten Augen. Sie selber wurde nicht analysiert, sondern nur ein Stück ihres Untersatzes, der sich als Zinnbronze erwies (Kupfer 82A %, Zinn II,9%, Eisen 4,91 %). Eine Kanephore mit einer Inschrift Pur-Sins (um 2260 v. Chr.) bestand aus 76,0 % Kupfer und 18,1 % Blei, aber man muß nicht glauben, daß von dieser Zeit an alle Metallstatuetten oder wenigstens alle Korbträger und -trägerinnen aus Bronze verfertigt wurden, sie kommen weiter häufig in industriell reinem Kupfer hergestellt vor, so z. B. eine von einem König aus der Dynastie von Larsa, RimSin (um 1925 v. Chr.). In den Katalogen des Louvre und des British Museums ist eine ganze Anzahl von kleinen Kunstwerken als Bronzefiguren angeführt, doch da, wo die Analysen fehlen, wird man guttun, diese Angaben, vor allem für ältere Zeiten, mit Vorsicht anzunehmen. So sind von 14 vollkommen miteinander übereinstimmenden kleinen Votivstatuetten Gudeas einige im Louvre. Sie wurden von Berthelot analysiert und das Metall als Kupfer festgestellt, trotzdem werden die übrigen, die sich im British Museum befinden, im Katalog als Bronzefiguren angeführt. Seit der zweiten Hälfte des zweiten vorchristlichen Jhts. wurde die Bronze in der ganzen zivilisierten Welt sehr intensiv gebraucht, vor allem in Assyrien, das dank seinen siegreichen Kriegen überhaupt über große Mengen von Metallen verfügte. So scheint es denn sehr wahrscheinlich, daß alle die Götter-, Dämonen-, Menschen- und Tierstatuetten, Ge-
BRONZEN, HETTITISCHE.
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welche mit dem Kunstkreise von Karkemisch Sendschirli enge Verwandtschaft zeigt, sogar ins IO. bis 8. Jahrhundert, vgl. Poulsen Videnskapselskapets-Skrifter 1920, II, N. 3. Dabei finden sich neben ganz primitiven Erzeugnissen, wie Menant RAr. I895, S.34, Fig. I und 3; Garstang Land ofthe Hittites, Tf. XL I, solche, die schon viel vorgeschrittnere Kunstübungverraten (vgl.Weber ABKK XXXIV, I913, S. 149ff.), so daß wir uns weder in stilistischer noch in technischer Hinsicht einen rechten Begriff von dem Entw:cklungsgang der hett. Kleinplastik verschaffen können. Trotzdem aber diese Denkmälergruppe, als Ganzes betrachtet, kein einheitliches Gepräge Berthelot ArcMologie et Histoire des Sciences; Helm u. Hilprecht Verhandträgt und die Feststellung ihrer gemeinlungen der Berliner anthropologischen Gesellsamen Züge unmöglich erscheint, so beschaft 16/II, S. 157ff.; A Guide to the Babysitzt doch jedes einzelne Stück für sich lonian and Ass yrian A ntiquities; Heu z e y unverkennbare Merkmale des nordmesoCatalogue des A ntiquitis Chaldiennes; Pottier Catalogue des A ntiquites Assyriennes; potamisch-syrisch-kleinasiatischen KunstPeake The Copper Mountain 01 Magan, kreises, den wir noch als hett. im weiteAntiquity Dezember 1928, S. 425ff.; Hertz sten Sinne bezeichnen. Künftige UnterL'Emploi du Bronze dans l'Orient Classique, suchungen dürften demzufolge ergeben, RAr. 1927, I S. 48ff.; Hall and Woolley Excavations at Ur, Vol. I, Al Ubeid. inwieweit diese Allgemeinheit hett. BronA. Hertz. zen in schärfer umgrenzte Sondergruppen Bronzen, hettitische. Die hettit. zu differenzieren ist, wie etwa die schon Rundplastik in Metall umfaßt größten- erwähnte syro-hett., die deutliche Beteils menschliche Figuren aus Bronze; ziehungen zu der nordsyrischen Kunst Statuetten aus Silber und Gold (Ch an tre aufweist. Unter den hett. Bronzen findet sich Mission en Cappadoce, Tf. XXIV I) sind bis jetzt, vereinzelt. Auch sind Tierpla- zahlreich der 'schreitende Mann' verstiken (Weber Hethit. Kunst, Fig. 43) treten, vgl. Thomsen RLV II, 1925, , S. I66f., doch sind solche Figuren, die noch selten. Die hettit. Bronzefiguren, deren un- ihre Attribute oder Waffen behalten hagefähr 70 Stück veröffentlicht sind, bil- ben, selten, so Weber Hethitische Kunst den eine in keiner Hinsicht geschlossene Fig. 30; Menan t RAr. I895, S. 39, Gruppe. Ihren Fundorten nach verteilen Fig. 5. Die Göttergestalten werden häusie sich auf das kleinasiatische und nord- fig auf Rücken der Tiere dargestellt, vgl. mesopotamisch-syrische Gebiet. Eine Offord LAAA IV, Tf. 20 und Weber Anzahl zweifellos hett. Statuetten wurde Hethitische Kunst, Fig. 8/9, und da eine auch außerhalb der Grenzen des hett. Anzahl anderer Figuren (z. B. PerrotKulturgebietes gefunden, so in Ägypten, Chi piez Histoire de l'art dans l'Antiquiti in Südrußland (s. Südrußland u. VA), III, Fig. 3I9f.; Froehner Coll. Tyszkiein westl. Mittelmeerländern und Mittel- wicz, Tf. VIII, Nr. II3; Ward AJA V, europa (s. Europa u. VA). Chronologisch TL III) mit Zapfen unter den Füßen sind die meisten Bronzen nur annähernd versehen ist, so dürfen wir vermuten, zu bestimmen: einige (so Weber Hethi- daß diese zum Einsetzen in den Rücken tische Kunst, Fig. I u. ro) fallen wohl eines Tieres bestimmt waren, vgl. auch noch in den Anfang des 2. Jh., die an- den Bronzestier mit Aushüllungen im deren schon in seine zweite Hälfte, die Rücken bei Ronzevalle MFOUB IV, Gruppe der sog. syro-hett. Bronzen, Tf. VIII 4/5.
wichte und Lampen in Tierform, zur Verzierung von Möbeln dienenden Tierköpfe, die aus der Blütezeit des assyrischen Reiches stammen und nach den Museumskatalogen aus Bronze hergestellt sein sollen, tatsächlich daraus bestehen. Fehlen aber Analysen, so sind wir selbst gegenüber diesen Erzeugnissen der Spätzeit zu Zweifeln berechtigt, außer in den seltenen Fällen, wo, wie bei einer für das Leben des assyrischen Königs Assurdan (wahrscheinlich des Ersten, XII. Jh. v. Chr.) geweihten Statuette (Louvre) die Figur in der darauf befindlichen Inschrift ausdrücklich als aus Bronze hergestellt bezeichnet wird.
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BRONZETECHNIK -BRUNNEN.
Vermutlich waren manche hett. Statuetten als Glieder eines größeren Ganzen verwendet worden, von dem getrennt sie zu uns gekommen sind, wie z. B. Chantre Mission en Cappadoce, Tf. XXIV 4 und Ronzevalle MFOUB I914/2I, Tf. V I, vor allem aber diejenigen, die den Bronzegefäßen als Füße gedient haben, s. Przeworski Wiadom08ci Archeologiczne X, I927. Bibliographie bei Przeworski Eos XXIX, S. 9ff., wo nachzutragen: I. KouI'im (Böhmen), Prag, Nationalmuseum; Jira, Obzor praehistorick: II, S. lo4ff.; 2. Syrien, New York, Metropolitan Museum: Kunstchronik LIX, S. 280f., hier Tf. 00; 3. Abydos (Ägypten), Brüssel, Musees Royaux du Cinquantennaire: Speleers, Syria VIII, S.46ff.; 4. Südrußland, Warschau, Nationalmuseum, Nr. 32426: Przeworski RLV XIII. Stefan Przeworski.
Bronzetechnik s. Guß. Brot s. Backen. Bruch s. Mathematik. Brücke. Die einfachste Art, die aber nur bei kleineren Flüssen in Betracht kommt, ist, Baumstämme über den Fluß zu legen. So berichtet Tiglatpileser 1., daß er in Armenien 'urumi-Bäume fällen und Brücken für den Marsch der Truppen bauen' ließ. Aus assyrischer Zeit ist uns weiter die Verwendung von Pontonbrücken bezeugt. Nach den Darstellungen auf den Reliefs von Balawat aus der Zeit Salmanassars IH. bestanden sie aus den üblichen runden Booten, den 'Guffe', über die eine aus Balken bestehende Fahrbahn gelegt wurde. Auch feste Brücken gab es, gewiß aber nur in späterer Zeit und in den größten Städten. Sanherib berichtet, daß er "gegenüber dem Stadttor inmitten der Stadt aus Platten von Kalkstein zum Passieren seines königlichen Wagens eine Brücke" baute. In Babyion hat Nabopolassar nach einer Inschrift Nebukadnezars eine Brücke gebaut: "Barnsteinpfeiler der Überschreitung des Euphrat errichtet". Koldewey hat sie wieder aufgefunden. Sie liegt in der Flucht der Prozessionsstraße an der Südseite von Etemenanki, ist also offenbar nicht des gewöhnlichen Verkehrs, sondern der Prozessionen wegen erbaut worden, wenn sie auch na-
BRUNNEN -
türlicherweise tatsächlich dem Verkehr diente; auch Sanherib baute die Brücke nicht um des Verkehrs willen, wie überhaupt die erste Anlage fester Straßen - in Mesopotamien ebenso wie in Ägypten, Griechenland und Rom - aus militärischen und sakralen Gründen erfolgte. Sieben Pfeiler, vielleicht alle ehemals vorhandenen, sind festgestellt. Sie sind 9 m dick, 2I m lang und stehen 9 m auseinander; die Gesamtlänge der Brücke beträgt I23 m. Die Pfeiler bestehen aus Ziegeln und waren wahrscheinlich mit Quadern abgedeckt, denn Herodot beschreibt sie als aus Hausteinen bestehend. Zur größeren Festigkeit sind die Pfeiler mit Balkenankern durchsetzt, die 50 cm voneinander abstehen; zwei solche Lagen sind festgestellt. Die Seiten sind gebogen und laufen gegen den, Strom zu in eine Spitze aus, eine gute technische Eigenschaft, die schon Diodor rühmt. Die Gangbahn bestand aus Holz, da Herodot berichtet, daß die Brücke nachts durch Wegnahme der Balken unpassierbar gemacht wurde. Meissner BuA I, S.99, 34d.; King Bronce Reliefs fr. the Gates of Shalmaneser, Tf. LX, LXII, LXV; Koldewey Das wieder erstehende Babylon, § 31, S. 193ff. Valentin Müller.
Brum.rn.er, Vincent, geb. 4. Jan.I876 in Mirskofen (Niederbayern), Priester der Erzdiöcese Chicago, promovierte in München I905 auf Grund einer Arbeit: Die sumerischen Verbalafformative nach den ältesten Keilinschriften bis herab auf Gudea. Leipzig. Weißbach. Brunnen. Trinkwasser holt der Orientale wenn irgend möglich aus einem Fluß. Aber für andere Zwecke, Waschen, Baden usw., auch wege~ des unregelmäßigen Wasserstandes, waren künstliche Anlagen nötig. B. gibt es daher seit den frühesten Zeiten. Außerdem haben sie sich gut erhalten, da sie durch die dauernde Erhöhung des Niveaus konserviert wurden, wenn sie außer Benutzung gekommen waren. B. finden sich in Tempeln und Privathäusern. Wenn auch die Unterscheidung von B. und Entwässerungsanlagen im speziellen Fall oft unsicher ist, so besteht doch,
wie"lReuther mit Recht meint, kein Gni'lld, B. aus übereinandergesetzten Terrakottenringen zu leugnen und nur aus Ziegeln gemauerte Schächte für B. zu erklären. Außer der Rundform kommt auch die rechteckige vor. Einige Beispiele: Eine Mündung sehr früher Zeit aus Kalkstein ist in Tell 'Obeid gefunden worden. In Fara haben Tonrohrbrunnen einen Durchmesser von I,50 m; in früher Ziegeltechnik .hergestellte B. von 2-5 m Durchmesser waren durch ein aus überkragten Horizontalschichten bestehendes Gewölbe abgedeckt. Auch in Assur hat sich ein kleines, den B. oben abschließendes Gewölbe, das allmählich aus der quadratischen Form des Hohlraums von I m Seitenlänge in die eines Kreises übergeht, gefunden. Quadratisch ist auch der B. Sanheribs im Assurtempel in Assur; die Wände bestehen aus soliden Quadern. Viereckig, aber aus Barnsteinen ist auch ein Brunnen im Ninmal]tempel in Babyion. Gut veröffentlicht ist der B. des Anu-AdadTempels in Assur, der vielleicht in die Zeit Salmanassars IH. (852-24) gehört. Er ist über 30 m tief; zum größten Teil ist er in Fels eingeteuft; über diesem liegen noch 5 m in Lehmziegelpackung. Durch die Packung geht ein Ring von gebrannten Ziegeln und reicht noch 4 1/ 2 m in den Felsschacht hinein. Darunter fehlt die Ausmauerung; nur in I5 m Höhe folgt wieder ein Ziegelring und ebenso in Höhe des Wasserspiegels. Die Verjüngung ist nur gering; oben ist der Durchmesser I,70 m, bei 5 m Tiefe I,8I m. Zum Einsteigen sind Steiglöcher in zwei Vertikalreihen ausgespart, die jederseits 80 cm, wechselseitig also 40 cm Steighöhe haben. In Babyion sind im Palast Nebukadnezars die zwei Zimmer hinter dem Thronraum der Südburg, in denen sich je ein B. befindet, vom Grundwasser bis zum Fußboden vollständig mit Ziegelbruchwerk in Asphalt und Lehm ausgemauert, um das Trinkwasser zweifellos rein zu erhalten. Ein mechanisches Schöpfwerk von der Art der heutigen Paternosterwerke sieht Koldewey in einer Anlage
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aus drei Schachten, einem quadratischen in der Mitte und je einem länglichen an jeder Seite, die er in dem von ihm für die 'hängenden Gärten' erklärten Gewölbebau auf der Südburg gefunden hat. MDOG, Nr. XV, S. 10; XVII, S.8f., 15; XXXII, S. 25; XLII, S. 31; XLIII, S.39; XLIV, S. 33f., 48; XLVIII, S. 10; Andrae Anu-Adadtempel, S. 46ff.; Koldewey Tempel v. Babyion u. Borsippa, S. 10, 53; ders., Das wieder erstehende Babylon, S. 82, 92, 1°7, H9, 232, 234, 281; Meissner BuA I, S. 292, 302, 3°7; Reuther Innenstadt v. Babylon, S. 26, 52, 86, 155. The Antiqu. Journ. IV, 1924, S.343; JAK S.38f. Valentin Müller.
Brünnow, Rudolph Ernst, Semitist, geb. 7. Febr. I858 in Ann Arbor, Mich., U.S.A., gest. I4. April I9I7 in Bar Harbor, Maine, U.S.A., wurde I890 außerordentlicher, I89I ordentlicher, 1893 Honorar-Professor an der Universität Heidelberg und schiedI904 endgültig aus dem Lehrkörper aus. Auf dem Gebiete der Assyriologie veröffentlichte er, außer mehreren kleineren Arbeiten in ZA-Bde. 3ff. das berühmte Werk: A classified List of all simple and compound ideographs. Leiden I887-89, die erste umfassende und noch heute unentbehrliche Sammlung von Ideogrammen* (I4487 Nrr.). Der I897 erschienene Band der Indices wird wenig benutzt. Weißbach. Brustschrn.uck s. Schmuck. BU, geschr. dBU (zu lesen SUD ?), zwischen Belat blri und Ninurta in einer Götterliste erwähnt (s. auch Malia'. de Genouillac RA XX, S. 98, II Z. 12. Ebeling.
Buairn.a, König von Pinti (Mendes), von Asarhaddon eingesetzt und von Assurbanipal wiederum bestätigt. Assurb. Rm KoI. I, Z. 99 = Streck VAB VII, S. IO. Über den Namen s. Ranke, Keilinsehr. Mat. z. äg. Vocalisation, S. 27. Ebeling.
Bubä s. Bubu. Bub~ (Bu-bi-e). Ort in der Landschaft Rasi* im elamischen Grenzgebiete. Von Sargon, Sanherib und Assurbanipal als erobert bezeichnet. HommelGeographie, S. 492 hält B. nur für einen Vorort von Der. Nach n R pI. 57, Z. 67a. b (vgl. Hommel, S. 497 und Anm. "3) wäre
BUDI-BA'AL- BULIANIjA.
BUBILU jA - BUDGE.
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Ninurta der Stadtgott von B. Nach BA IH, S. 238, Z. 42 (vgl. dazu S. 297 und 282 und die Verbesserungen bei Hommel, S. 493 und Anm. 4) wurde unter Asarhaddon mit Göttern anderer Städte der Gott Ris-ar!J.i von B. nach Der gebracht. Zu B. als 'Totenstadt' (?) in V R pI. 23, Z. 10a s. Hommel, S. 2S0, Anm. I. Sargon Annal., S. 285; Prunkinsehr., z. 20, 13 8 ; Sanherib Taylor-Prism. IV.
Z. 51; V R pI. 5, Z. 50 und pI. 7, Z. 60; K 2802, KoI. I, Z. 9 (erg.) bei Streck VA13 VII, S. 197 (= Ann 8); K 7496 (Bezold Cat. S. 855); Delitzsch Paradies, S·3 2 3, König.
Buhilu/a (elamisch Pupila). Elamische Königsstadt, Residenz des Usurpators Umbal].abu'a. Nach der Eroberung von Bit-Imbi durch Assurbanipal verläßt Humbanhaltasch Madaktu und UmbahabU'a B. Mit Rasi, Madaktu und Kabinak wird Bu-pi-la auch zusammen genannt in K 9482 (Bezold Cat., S. 10IS). Einwohner haben elamische Namen: Sunkik-Man (DP IX, Nr. IS2, Z. 2) und sal Mutiti (ebda. Nr. 130, Z.3)· V R pI. 5, Z. 16, 18, 54, 88; Bezold Cat. Suppl., NI. II35 (S. III); Scheil DP IX, Nr. 12, 34, 38, 40, 100, 112, 13 8 , 152, 130, 184, 2II, 223; DP IX, S. 19, Anm. zu Z. 9; Delitzsch Paradies, S.327; Billerbeck Susa, S. II2. König.
Buhu, geschr. dbu-bu, in EN belegt: vielleicht gehört hierher auch dbu-bu-bu, der nu-banda kur-ra (Lutz UP I 2, Nr. II2, Z. 29), wenn die Lesung richtig ist. Chiera UP XI 3, S. 266.
Ebeling.
Bubu, Sohn des Buba, Stadtherr von Nistun in Habhu, wurde auf Befehl Assurna~irpals Ir. hingerichtet. ASsurn. Ann. I, Z. 67f. = S.277·
King AKA, Ebeling.
Buhuab s. Ninbubuab. Buhuzi, Stadt in Armarili am Fuße des Gebirges Ubianda. Sargon H. erobert B. auf seinem 8. Feldzug (714 v. Chr.). Sargon 8. Feldzug, Z.270 = ThureauDangin 8ieme campagne de Sargon, S. 42. Ebeling.
Buch des Lebens s. Tafel des Lebens.
i
Buchsbaum.. Als B. werden im Anschluß an Holma die akkadischen Worte simessalu und urkarinnu gedeutet. Ist d as richtig, so haben die Babylonier zu Gudeas Zeit Buchsbaumholz aus dem Amanus bezogen. Nach Weidner BoSt VI, S. 64, Z. 29 war B. auch auf dem B G 1 f' d erge a asu zu 1I1 en. Der B. ist offenbar in Babylonien nicht heimisch gewesen und höchstens in Gärten angepflanzt worden. In der Medizin schätzte man B. als Heilmittel gegen verschiedene Krankheiten. v
Holma Kleine Beiträge zum ass. Lexicon, S. 85f; Gudea-StatueBV28ff. =ThureauDangin VAB I, S. 68, 5, Z. 33; CT XXIII pI. 37, Z.I2; 45, Z·7; Ebering KARI, Nr. 203, Rs. IV, Z. 52. Ebeling.
Buckelrind s. Rind. Buda'(ua), geschr. bu-da-' bzw. bu-dau-a (demgemäß ist auch die Les. gid-da-' möglich), Landschaft oder Stammesname in Bazu*. Asarhaddon besiegt den König Ijabanamru von B. Asarh. Prisma B, KoI. IV, Z. 22 = KB II, S. l48; III R pI. I5f.; Smith BHT, S. 16; K 9921 (?) (Bezold Cat., Nr. 1050). Ebeling.
Budanu,geschr. d1bu-da-nti (demgemäß wäre auch die Les. gid-da-nu möglich), Stadt in Babylonien, in einer neubabylonischen Geschäftsurkunde erwähnt. Straßmaier Nabonid, Nr. 1028, Z. 3. Ebeling.
Budge, Sir (seit 1920) Ernest Alfred Thompson Wallis, geb. 27. Juli 18S7, seit 1878 im Britischen Museum tätig, 1894 bis 1924 Keeper of the Department of Egyptian and Assyrian Antiquities daselbst. Seine Bedeutung als Gelehrter liegt größtenteils auf anderen Gebieten (Ägyptisch, Äthiopisch, Syrisch). Er bereiste wiederholt den Orient und tätigte bedeutende Ankäufe auch babylonischer und assyrischer Denkmäler, darunter zahlreicher babylonischer Privaturkunden und eines beträchtlichen Teils der Amarna-Briefe, für das Britische Museum. Im Winter 1888/9 leitete er Ausgrabungen in Kujungik, 1890 in Der (Sippar Jabruru). Die von ihm für das Bri-
tische Museum zusammengebrachten babylonisch-assyrischen Altertümer sind Bu .bezeichnet und z. T. von Bezold (Cat. Vol. IV pp. 1916ff., beginnend mit Bu. 88-S-12, II) beschrieben. B. hat zahlreiche Aufsätze (besonders in TSBA und PSBA) verfaßt. Von seinen Büchern sind hier zu nennen: The history 0/ Esarhaddon. London 1880; By Nile and Tigris 1920; The Rise and progress 0/ assyriology. 1925. Weißbach. Budi·Ba'al, S. des Jakinlu, des K. von Arwad, huldigt dem Assurbanipal auf dessen 3. Feldzug (668? v. Chr.). Assurb. Rm. KoI. H, Z. 83. 91 = Streck VAB VII, S. 18f. Ebeling.
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Bu~arru, zu Blt-Amukkani gehörige Stadt. Sanherib erobert B. auf seinem 1. Feldzug (703 v. Chr.).
Sanh. 1. Feldzug, z.44 = Luckenbill Annals 01 Sennacherib, S.53. Ebeling.
Bu!J.ia s. Puhia. Stadt in Kappadokien.
Bu~itar,
Lewy SammI. Hahn S. 32.
Ebeling.
Buhlerin s. Geschlechtsverkehr Hierodule, Sklavin. ' Buia, Fluß zwischen den Gebirgen Nikippu* und Upa* im Lande Andia*. Sargon überschreitet den B. 26 Mal auf seinem 8. Feldzug (714 v. Chr.). Sargon 8. Feldzug, Z.I7 = ThureauDangin 8ieme campagne de Sargon, S.4.
Budu s. Ubudu. Ebeling. Budu-ilu, F. von Blt-Ammana, von : Bukkunnanni'pi. I. K. v. Hathiribi*. Asarhaddon zur Zahlung von Tribut ge- 2. K. v. Ahni*. Beide werden ~voIi' Asarzwungen. haddon eingesetzt und von Assurbanipal Asarhaddon Prisma B, III R pI. 16, bestätigt. Ebeling. V, Z. I8ff. = KB H, S. 148. Büffel s. Rinder. Bugalu, Kanal beiSippar?, s. Buga tu. :Vleissner APR Nr. 42 = gnad HG ~r. 727
Kohler- UnEbeling.
Bugas. Aus dem Vergleiche der Namen Nazi-Sipak und Nazi-Burijas mit dem Königsnamen N azibugas (V ar. Suzigas!) hatte Delitzsch einen kassitic sehen Gott 'Bugas' erschlossen. Weitere mit den Elementen bu-gas zusammengesetzte Namen bei Clay. Wahrscheinlich ist gas die 3. Pers. Sg. des Perfekts einer Verbalwurzel ga (elamisch ka) und bu ein Infix vor dem Verbum in den Sätze bildenden kassitischen Eigennamen. Bis jetzt ist noch nie vor 'bugas' ein Gottesdeterminativ gefunden worden. Delitzsch Sprache der Kossäer, S.39; Hüsing OLZ 190'), Sp.33ff.; OLZ 1908, Sp. 8ff. und Memnon IV, S. 27f. (vgl. S. 23 f.); Clay Personal names 01 the cassite period, S.36 unter Bugas. König.
Bugätu, Kanal bei Sippar, in einer altbabylonischen Geschäftsurkunde erwähnt.
Assurb. Rm, KoI. I, Z. 94. 102 = Streck VAB VII, S. 10. Über den Namen s. Ranke
Keilinschriltliches 111aterial z. äg. Vokalisation, Ebeling.
S. 27, 47, 52.
Bukur17.inib, Kg. von Pabnut: (s. Mw;ri) in Agypten, wird von Asarhaddon und Assurbanipal in seine Herrschaft eingesetzt. Über den Namen s. Steindorff BA I S.353; Ranke Keilinschriltliches Material z. äg. Vokalisation, S. 27 f.; Assurb. Rm. I, Z. 105 ff. = Strec k VAB VII, S. 10f. Ebeling.
Bulala, geschr. dbu-ta-Ia, Gottheit der Unterwelt (?) von Uba~i. II R pI. 6o, p. XXVII.
Z.27; Schroeder KAVI Ebeling.
Buli. I. Stadt, in einer Urkunde aus der Zeit der 3. Dyn. von Ur erwähnt. Gehören hierher auch die Stadtnamen d1bu-lu-u, d1bu-lu-a, d1bu-li-ai, d1bu-lum? de Genouillac Trouvaille de Drehem, NI. 83, Z. 3; Harper ABL, Nr. 7°5, Rs. Z. 16; 5°6, Z. II; II2, Rs. Z. 4; Schroeder VS XVI, Nr. 142, Z. 2.
2. Gottheit, in EN belegt.
Meissner AB XI, Nr. 42 = Schorr VAB V, NI. 269, Z. 23. Ebeling.
Schneider Orientalia 8, S. 33; Clay BE XV, S. 54. Ebeling.
Bugu, Stadt im Lande Dannuna, von r. erobert und zerstört.
BUliani/a, Stadt in Kirbu (Babbu ?). Nach B. ist ein Paß benannt, den Assurna~irpal H. 883 v. Chr. passiert.
Assurna~irapli
Unger MAOG VI 1/2, S. 12, Z.32; 27. Ebeling.
Assurn. Ann., KoI. H, Z. 19 =
King
BURANDA - BÜRGSCHAFT.
BULLUTU -BURANATE. AKA, S. 3°1; Streck ZA XIII, S. 100; Albright JAOS XXXVIII, S. 229, .Anm. 45 (= ba'iani). Ebehng. Bullu~u
s. Eponymen. Bulü s. BuH. Bulu, Gottheit in neubabyloniEchen EN belegt, = paJm. ~.:l, phön. :':::, bol, ßwJ.or;. Tallq vist APN, S. 253.
Ebeling.
BUIIlaIIle s. Hamath. BUIIlerang s. Waffen. BUIIlU s. Ubumu. Bunais (Bunäsi, Bunisa), Landschaft bzw. Stadt im Lande Zamua. Nach B. ist ein Paß benannt, den SaJmanassar III. 855 v. Chr. passiert. Assurna?irpal II. erobert die Stadt B., die nach seinem Berichte am Ni!;>ir-Kinipa*-Gebirge liegt, im Jahre 882 v. Chr. Salm. Monol., Kol. II, Z. 76 = AmiaudScheil Salmanasar 11., S. 34; Forrer Provinzeint., S. 44; Assurn. Ann., KoI. II, Z. 34, 44, 59 = King AKA, S. 306 , 30 9, 3 I 5; Streck ZA XV, S.267; Albright JAOS XXXVIII, S.23; Speiser Ann. ASOR VIII, S. 18. Ebeling.
Bulua, BuluIIl s. Buli. Bunaku s. Bit-Bunak(k)u. Bunanu s. Beliqisa.
Stadt unbekannter Lage (Nähe Elams ?), von Sargon von Akkad ausgeplündert. Bunban,
Poebel UP IV I, S. 186, Z. 31. Ebeling.
Bunene, sukkal und Wagenlenker des
Samas. B.s Name schwankt in der Form. Teils findet man dbu-ne-ne (Schroeder KAVI, Nr. 42, KoI. II, Z. 15), dbu-ne-nu ebda. Nr. 72a, Z. I6f., teils dbu-ni-ni Thureau-bangin LC S. 59; BE VI I, S. 62; dbu-un-ni-in-ni KBo IV, Nr. II, Vs. Z. 6, sogar dbu-na/-ne läßt sich nachweisen (Schollmeyer Hymnen und Gebete aus Samas, Nr. 14, Z. 30). Das Ideogramm fi}r B. ist ljAR. Auch sumerisch PAP(K0R)-nun-na ist = Bunene, s. KuB IV, Nr. II, Z.5, 6 und Deimel Pantheon Nr. 1727. Eng verbunden mit dem Sonnengott als sein vertrauter Diener und Wagenlenker (s. CT XXIV pI. 31, Z. 78; XXV pI. 26, Obv. Z. 12; V R pI. 65,
Z. 33bH.; VAB IV, S. 260, Z. 33) hat er natürlich auch eine Kultstätte da, wo sein Herr verehrt wird, d. i. vorzugsweise in Sippar. Nabonid erzählt VAB IY, S.232, Z.30ff., daß er den Tempel Ekur-ra des B. in Sippar erneuert habe._ Auch in Warka (Thureau-Dangin Rit. ace. S. 92, 101) und Assur (Schroeder KAVI Nr. 63 I, Z. 33) finden wie K~1t stätten des B. Seine Fürsprache bei Samas erflehen die neubabyloniE<'hen Könige mehrere Male, s. VAB IV, S.232, KoI. II, Z. r6ft.; S. 242, Z. SI. Denn er hat großen Einfluß, er ist sa;:.kus-sa (= Entscheider). Bei Opfern an Samas gibt man ihm gern einen Anteil s. Zimmern BBR, N r. 1-20 (häufig); N r. 60, Z. 37 usw._ In EN ist sein Name seit der I. babyI. Dynastie zu finden. Deimel Pantheon, Nr. 377; Zimmern KATS, S.368. Ebeling.
Bunir s. S in. Bunisa s. Bunais. Büqi, Stadt in Assyrien (?), in einem
Briefe aus mittelassyrischer Zeit erwähnt. Ebeling KAJI, Nr. 316, Z. 16. Ebeling.
Bur, geschr. dBur, Gottheit, in einem Liede von der Mutter-Göttin erwähnt, vgI. dazu Huber PN S. 172 (Bur-an-[na J} und Schroeder KAVI Nr. 64, II Z. 29 (dbur-ga-rig( ?)-ga-gi). Thureau-Dangin Tablettes d'Uruk, Nr. 54, Vs. Z. 18. Ebeling.
Bura, Flurname in Babylonien bei
Sippar, in altbabylonischen Geschäftsurkunden erwähnt. Bu 91, 5- 9,25°9 (Waterman Business Documents Nr. 41), Z. I; eT XXXIII, pI. 36, Z. 3; Koschaker-Ungnad HG, Nr. 1444, 17II usw. Ebeling.
BuramIIlu, Ort, in einer assyrischen Rechtsurkunde erwähnt. K.
J ohns ADD, Nr.899, Kol. III, Z. II; 10 II9 (Bezold Cat., S. 1065). Ebeling.
Buranäte, F. v. Jasbuqu, wird von Salmanassar III. gefangen genommen (I. Jahr = 858 v. Chr.). Salm. Monol. I, Z. 54, Kol. H. Z. 4 = Amiaud-Scheil Salmanasar 11., S. 16. Ebeling.
Buranda s. Pur an da. Bur3:ti, Stadt bei Sippar, in einem
Briefe aus assyrischer Zeit und einem altbabylonischen Kontrakte erwähnt. Harper ABL, Nr. 1348, Z.6; KohlerUngnad HG Nr. 642 = CT VIII 4Ia. Ebeling.
Burburazu, F. v. Blt-IStar*. Sargon II. erhält 714 v. Chr. von B. Tribut. Sargon 8. Feldzug, z.46 = ThureauDangin 8ieme campagne de Sargon, S. 10. Ebeling.
Burdadda (?), F. v. Nirutakta*, wird von Tiglatpileser III. gefangen genommen. Tiglatp. Ann., Z. 162f. = Rost liglatp., S. 28. Ebeling.
Burdazi, Gottheit, in der Zeit der 3. Dyn. v. Ur verehrt. Hussey Sumerian tablets Ir 54, Z.I1. Ebeling.
Burdir, Festung der Assyrer im Lande Kammana gegen Urartu, von Sargon II. im 10. Jahre (712 v. Chr.) befestigt. Sargon Ann., Z. 191 = Winckler Sargon I, S. 32. Ebeling.
Bür-Enm, = 'Enlilsbronn', Ort, in einem altbabylonischen Briefe (ijammurapis an Sin-idinnam) erwähnt. King LIH I pI. 49ff. VI, Nr. 16, Z. 28.
Ungnad VAB Ebeling._
Burg s. Festung. Burgabu ). Purgabu. Burgarigga s. Bur. Bürgschaft. § 1. Obwohl weder das Gesetzbuch ijammurapis noch das assyrische Rechtsbuch die B. erwähnen, sind wir auf Grund des Urkundenmaterials doch in der Lage, das Wesen und die wichtigsten Entwicklungszüge dieses Instituts :n den durch die Keilschrifturkunden vertretenen Rechtskreisen Vorderasiens zu erkennen. Sehr aufschlußreich ist die Terminologie des altbabylonischen Bürgschaftsrechtes. Denn sie zeigt uns einmal ganz deutlich, daß B. und Pfand als korrelate Formen der Haftung empfunden wurden und zum Teil gemeinsamen Ursprungs sind. Der Bürge haftet dem Gläubiger mit seinem Leibe genau in der gleichen Weise wie bei der Sachhaftung das verpfändete Grund-
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stück. Daher sind in den Urkunden nicht nur die Ausdrücke für Pfand und B. gelegentlich vertauscht (PSBA XXXIII [I9 II], S. 232ft., Nr. 29, Z. I5ff. [HG VI, N r. 1465]: su-du-a-ni 5 a-sa su-ba-an-ti 'als· seine, des S(chuldners), Bürgschaft hat er (d. h. der Gläubiger) das Feld genommen'), sondern man spricht in bei den Fällen häufig von ,einsetzen', ,. 'v v· ems t e11en: suzuzu ( ra-ma-an-su emerseits VS XIII, Nr. 96 (a), Z. 4 (HG VI, Nr. 1481) und bUa, eqla usw. anderseits, wie die Serie ana ittisu lehrt), oder auch a-na man-za-za-ni S. für das Pfand, a-na qatdti-su-nu s. für die B.; vgl. M. San Nicolo Die Schlußklauseln d. altbabyl. Kauf- und Tauschverträge 1922, S. I47ff. und über den Ausdruck der Haftung in dem aus der Selbstbürgschaft des Schuldners hervorgegangenen abstrakten Verpflichtungsscheines (i' iltum) P. Koschaker Babyl.-assyr. Bürgschajtsrecht I9II, S. II3ff. und RLV II, S. 230. Daneben aber weist die für die B. technische sumerische Terminologie auf einen Handritus hin, weIcher ursprünglich die Bürgschaftsbegründung als Formalakt charakterisiert haben mag. Obwohl in historischer Zeit nur mehr die beurkundete Bürgschaftserklärung das Amschlaggebende ist, dauert die Bezugnahme auf dieses Handsymbol im Sprachgebrauche durch die Jahrhunderte weiter und ist sogar auch in neubabyl. und persischer Zeit zu belegen (P. Koschaker a. a. 0., S. 209ff.). Bereits in vorsargonischer Zeit finden wir nämlich als typischen Bürgschaftsausdruck das. Wort su-du-a ('die geöffnete Hand'), aus welchem in den Urkunden der Hammurapi-Dynastie aus Larsa die Wendung ki G-ra su-du-a S B su-ba-an-ti, 'vom Gläubiger hat die Hand bezüglich des Schuldners (oder der verbürgten Leistung) der Bürge genommen' gebildet wird, deren akkadisches Äquivalent qatdt 5 liqa in VS VIII, Nr. 26, Z. I4ff. (HG IV, Nr. 806) vorkommt; vgl. B. Landsb erger in ZDMG LXIX (r915), S. 513 und OLZ XXV (r922), S. 408f. Hing~gen erscheint es angesichts des neuveröffentlichten Materials nicht mehr so sicher, ob die andere altbabyl. Wendung qdti
BÜRGSCHAFT.
5 nashat, 'die Hand des Schuldners ist herau~gezogen' (aus der des Gläubigers, P. Koschaker a. a. 0., S. 24ff.) immer eine Verbürgung bedeutet, denn es könnte sich auch um Schuldübernahme handeln (vgl. das Schema bei B. Landsberger OLZ XXIX (1926), S. 764). Über einen dritten Terminus muktl qaqqadim s. jetzt P. Koschaker RLV II, S. 229. § 2. Was den Inhalt der Obligation des Bürgen anbelangt, so müssen wir auch für Babylonien davon ausgehen, daß der Bürge (wie das Pfand bei der Sachhaftung) die ausschließliche Haftung gegenüber dem Gläubiger übernahm; die Trennung zwischen Schuld und Haftung hat hier ebenso bestanden wie in den germanischen Rechten. Selbst nachdem die Verbindung von Schuld und Haftung in der Person des Schuldners durch die Einständerschaft für die eigene Schuld, von der uns schon in altbabylonischer Zeit Belege erhalten sind, in die Wege geleitet worden war, erscheint die B. noch immer als reine Ersatzbürgschaft, bei der also der Bürge an die Stelle des Schuldners tritt. Erst in der letzten Periode der babylonischen Entwicklung kann es auch vorkommen, daß die B. in einer Haftung neben dem Schuldner besteht, wenn wir auch deswegen keinesfalls sicher sagen .können, ob sie wirklich bloß akzessorisch bzw. subsidiär gewesen, oder ob nicht eher eine Solidarhaftung vorgelegen ist. Der Inhalt der Bürgenverpflichtung ist zunächst nur die Vollstreckungsbereitschaft des Schuldners. Der Bürge steht ursprünglich nicht für die Erfüllung durch den Schuldner ein, sondern verspricht bloß die Ge s t e 11 u n g des Schuldners an den Gläubiger bzw. das Verbleiben des Schuldners am Erfüllungsorte. Es soll durch die B. dem Gläubiger die Möglichkeit gesichert werden, gegen den nichtzahlenden Schuldner mit der Personalexekution vorzugehen. Später erst wird die Bürgenobligation dahin erweitert, daß der Bürge nunmehr auch die Erfüllung durch den Schuldner zusagt. Noch in neubabylonischer Zeit wird aber zwischen diesen verschiedenen Formen unterschieden und die
'Fußbürgschaft' (put sepi nasu, 'für den Fuß [des Schuldners] bürgen') von der Zahlungsgarantie (pUt e!eru nasu, 'für die Begleichung b.') getrennt. Der Eintritt des Bürgschaftsfalles läßt ursprünglich den Bürgen mit Leib und Leben dem Gläubiger genau so verfallen, wie sonst der säumige Schuldner, dessen Ersatzobjekt er ist. Mit der Milderung der Personalexekution gegen den Schuldner geht auch die Entwicklung eines Lösungsrechtes des Bürgen Hand in Hand, indem der Bürge durch Zahlung einer Geldsumme die Schuldknechtschaft von sich abwenden kann. Von diesem Rechte des Bürgen aus erklären sich die Urkunden, in welchen der Bürge schon im voraus für den Haftungsfall die Zahlung eines bestimmten Betrages zusagt. Von diesem Versprechen zum Versprechen der Erfüllung der verbürgten Schuld ist es nur ein Schritt, der sich leicht machen läßt. Damit war aber zugleich auch der Ausgangspunkt für eine Umgestaltung des Inhaltes der Bürgenverpflichtung gegeben, indem es den Gedanken nahelegte, das Erfüllungsversprechen des Bürgen von vorhinein in die B. aufzunehmen. Dadurch wäre für die babylonische B. der Übergang zum römischen Charakter dieses Institutes mit seiner akzessorischen Schuld auf das idem geschaffen gewesen. Allein zu einem von dieser Auffassung getragenen Umschwung ist es im babylonischen Rechte niemals gekommen; noch in den Urkunden der Perserzeit sind die ursprünglichen Formen der Gestellungs- und Stillesitzbürgschaft häufig genug vertreten und zeigen uns, daß die alten Vorstellungen vom Inhalt und Wesen der B. keineswegs ihre praktische Bedeutung verloren hatten. § 3. Ein zweiter charakteristischer Zug der babylonischen B. ist ihr Verhältnis zur Garantieübernahme. Indem der Bürge häufig zunächst gar nicht eine eigene Leistung verspricht, sondern fremdes Verhalten, eine fremde Leistung (die des Schuldners) zusagt, verbürgt er sich für den Eintritt eines bestimmten außerhalb seiner Macht liegenden Erfolges und seine B. wird zur Garantie. Das kann schon bei der Fußbürgschaft
BÜRGSCHAFT. der Fall sein, wenn gegen Flucht des Schuldners gebürgt wird; vgl. bereits in altbabyl. Zeit Koschaker- U ngnad HG VI, Nr. 1482. Die Tatsache aber, daß der I~halt des Bürgschaftsver~prechens, wie Wir gesehen haben, verschIeden war vom Inhalte der Schuld, lockerte das Band zwischen Schuld und B. (Akzessorietät), und wir haben in Babylonien die von P. Kos.chake~ festgestellte merkwürdige Erschemung emer B. ohne Schuld, indem die B. auch als selbständiges Garantieversprechen, welches eine zu erfüllende Hauptschuld nicht voraussetzt, vorkommt. Beispiele solcher von der B. für eine Schuld verschiedenen, reinen Garantieversprechen liegen schon in denjenigen Urkunden aus Larsa vor, in welchen für das Nichtentfliehen oder sogar für das Arbeiten einer bestimmten Person schlechthin 'gebürgt' wirdKoschaker- Ungnad HG VI, Nr. 1470ff. (dazu P .. Koschaker dortselbst S. 20). Ein weites Anwendungsgebiet hat aber die Garantieübernahme in der Rechtsform der B. erst in neubabylonischer und persischer Zeit gefunden, in welcher sie als Garantieklausel bei allerhand Rechtsgeschäften, worunter hier bloß die Eviktionsgarantie beim Kaufe besonders hervorgehoben sei, vorkommt. Der für den Eintritt des Garantiefalles versprochene Schadensersatz ist nicht die Schuld für die gebürgt wird, sondern die Folg; der Garantie für den verbürgten Erfolg (P. Koschaker Bürgschaftsrecht S. 156f.). Eine andere Anwendung des erweiterten Bürgschaftsbegriffes im babylonischen Rechte ist die Gestaltung der Gesamtverbindlichkeit (Solidarität) als wechselseitige B. der Gesamtschuldner, wie sie in den Urkunden der neubabyl. und persischen Zeit sehr häufig vorkommt. Danach schuldet jeder Solidarschuldner nur seinen Anteil, haftet aber zugleich als Bürge für die Erfüllung der Gesamtverbindlichkeit durch seine Mitschuldner: istfn put sani (ana et4ri) nasu, 'die Bürgen einer für den anderen (hinsichtlich des Zahlens)" oft mit an~eh.ängter Klausel: sa qerbi ittir, 'derJemge, welcher am nächsten ist, wird
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zahlen'; vgl. die aA2~Awv eyyvOl (cl~ der griechischen Papyri aus Agypten, mit welchen möglicherweise Zusammenhänge bestehen. Dagegen steht eine andere Solidarwendung, die sog. salmu-kinu- Klausel, welche sowohl in den altbabyl. Urkunden in Darlehensform (s. Darlehen § 2), als auch in etwas veränderter Gestalt in den kappadokischen Darlehensurkunden (s. Kappadokische Ton tafeln) und in Elam begegnet und später auch in den mittelassyrischen Texten aus Assur wieder vorkommt, (vgl. Landsberger ZA. NF. I (1924), S. 25 ff .; Cuq tvUlanges Corni! I (1926), S.173 ff. und Etudes sur le droitBabylonien (19 2 9), S. 304ft.; Koschaker Neue keilsehr. Rechtsurkunden a. d. El-Amarna-Zeit (19 28 ), S. II9ff. und Über einige griech. Rechtsurkunden usw. (1931), S.104, 2; andere Eisser Archiv für zivilistische Praxis CXXXIII (1931), S. 157ff.), in keinerlei Verbindung mit einer B., indem sie gerade die persönliche Haftung der Gesamtschuldner betont. Trotzdem aber müssen, wie P. Koschaker RLV II S. 230 treffend bemerkt, Zusammenhäng; zwischen Solidarität und B. schon in alter Zeit bestanden haben, denn in einer der in Betracht kommenden kappad. Urkunden wird der Solidarschuldner als Bürge (qdtdtum, s. § 4) bezeichnet TCL IV, Nr. 77, 7. ' Die Frage nach dem Regreßrechte des Bürgen bei der B. für eine Schuld und nach der Art seiner Geltendmachung, wofür namentlich die neubabyl. Urkunden einiges bieten (vgl. z. B. Nbk. 52), harrt noch der Untersuchung. § 4· Angesichts des spärlicheren und nur in geringem Umfang veröffentlichten privatrechtlichen Materials sind wir über ~ie assyrische B. viel weniger unternchtet. Den kappad. Texten ist die B. gut bekannt, der Bürge heißt, auch hier mit einem deutlichen Hinweis auf das Handsymbol (oben § I), qdtdtum= 'Hände'; Belege bei Eisser-Lewy MVAeG XXXIII (1930), S. 175f. Hingegen läßt sich vorderhand aus den mittelassyr. Urkunden aus Assurnichts über B. entnehmen, während die zeitgenössischen Kerku k-Tafeln für den Bürgen den mittelbabyl. Ausdruck ~XU(}w)
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BURNABURIAS.
BURIDA - BURN ABURIAS.
md!Ji$ puti haben und, wie später die neubaby1.Urkunden, die Solidarhaftung auch in Form der mutua fideiuss'io kennen (CT n 21, 19f.); dazu Koschaker Neue Rechtsurkunden S. 24 und S. 121 f. Dafür ist der altassyrische Terminus in den Urkunden der Sargonidenzeit in der Form bet qiitiiti erhalten; welche technische Bedeutung dem für den Eviktionsgaranten beim Kauf (aber auch sonst) begegnenden Ausdruck urkiu, 'Hintermann' (M. Schorr ZDMG L?CVIlI [19.14], S. 629) zukommt, läßt SIch noch mcht sagen. Ansonsten scheinen nach den erhaltenen Urkunden in Assyrien im allgemeinen die gleichen Rechtsformen der B. wie in Babylonien vorzuliegen; entwicklungsgeschichtlich interessant ist dabei ein Fall der Selbstbürgschaft des Schuldners in einem neuassyrischen Vertrag aus Ninive, Scheil RA XXIV (1927), S. rr6, Nr. IV. Nur daß hier die B. für eine Darlehensschuld viel früher begegnet als dort (s. Darlehen, § 4) und daß der Bürge dabei gelegentlich das gleiche verqricht, was der Schuldner zu leisten verpflichtet ist. Darin liegt allerdings ein wesentlicher Vorsprung in der Entwicklung gegenüber Babylonien. Koschaker Babyt.-assyr. Bürgschajtsrecht (19I!); ebenso HG VI, S. 20 und RLV II, S. 229f.; B. Landsberger ZDMG LXIX, S. 513f. und S. 517ft., ebenso ZA NF. I, S. 22ff.; J. Kohler AR, S. 463f.; KohlerUngnad Hundert ausgewählte Rechtsurkunden, 19I!, S. 78f.; J. Partsch GGA, 1913, S. 16ff.; E. Cuq M6langes Corni! I, S. 165ff. und Etudes sur te droit Babylonien (1929), S. 294ff.; San Nicole- Ungnad Neubaby-
ionische Rechts- und Verwaltungsurkunden I, Bem. zu Nr. 335; Schupf er Mem. Accad. Lincei, XVI (1922), S.487ff. M. San Nicole.
Burida 1. Sirrida und s. A. A. Burijas (Var. Ubrijas). Das kossäische Glossar gibt Z. 6 an: Ubrijas = Adad; ob das richtig ist, läßt sich derzeit nicht erweisen. Die Rassamsche Königsliste (I Z. 52, 55?, IV [8, 9, I] 2?) gibt übrigens für B. die Bedeutung bel miitiite an, was wohl ebenso zu beurteilen ist wie Ubrijas = Adad. Ein Gottesdeterminativ vor B. oder Ubrijas hat sich bis jetzt nicht gefunden. Gleichsetzungen mit etwa
Boeea<; (wegen Adad) sind also verfrüht gewesen. Delitzsch Sprache der Kossäer, S.20ff., 25ff.; Clay Personal Names oi the cassite period, S. 36 unter Burijas und S. 40 unter Ubrij aso König.
Burirnarna 1. Sirrigaga und s. A. A. Burkuna, Stadt in Palästina (VAB lI, S. 13rr), das ägypt. brqn (W. M. MülJer MVAG, 1907, I, S. 31f.), jetzt wohl Seb Barqän westlich von Besän (Steuernagel Einwanderg. d. isr.Stämme, S. 120). Honigmann.
Burrnar'äna, Stadt des Abuni* von
Blt-Adini. Salmanassar III. erobert B. im I. Jahre (858 v. Chr.). Salm. MonoI., KoI. I, Z. 34 = AmiaudScheil Salmanasar 11., S. 14. Ebeling.
Burnaburias (Burnaburarias, Burraburias, Bunaburias); über die v~r schiedenen Schreibungen s. TaUq VIS t APN p. 66; Clay YOS I, pp. 66f.: Name zweier Könige der IH. Dynastie von Babylon (24. Dyn.). Der Name ist, wie die Dynastie, kossäisch und wird V R 44,28 ab erklärt Kidin-[bel-matiit$l, wofür man, da Burias die kossäische Entsprechung des akkadischen Adad ist, auch KidinAdad einsetzen darf. Dieser Name kommt einige Male in der späteren Kossäer-Zeit vor (Belege unter Kidin-Ramm~n BE XIV, p. 46; XVII P. I, p. 148); m dem Amarna-Brief Knudtzon VAB I Nr. 12 steht Z. 7 wahrscheinlich Burraburias, Z.23 eine andere Persönlichkeit KidinAddi. In der babylonischen Königsliste a ist der Name der beiden Könige nicht erhalten; sie gehören in die Lücke zwischen dem 6. und dem 24. Namen. In der assyrisch-babylonischen Königsliste ist die Stelle mit B. II. auch nicht erhalten; aber B. I. nimmt hier (Col. I, z. 19) die IO. Stelle in der Dynastie ein. Die Inschriften mit dem Namen der B. haben entweder überhaupt keinen Vatersnamen, oder den Zusatz 'Sohn des KadasmanIn dem Amarna-Brief Nr. 9 Ellil'. (Knudtzon) sagt B. lI.: 'Zur Zeit Kurigalzus, meines Vaters.' Aber der Ausdruck 'Vater' ist hier nicht wörtlich zu nehmen, sondern bedeutet 'Vorgänger,
Verwandter aufsteigender Linie'. (Ähnlich nennt der assyrische Zeitgenosse Assuruballit* I. seinen Großoheim AssurnadinaM '~ein Vater'.) Der Vater des B. II. ist vielmehr Kadasman-Ellil 1., und Kurigalzu lI., Sohn eies KadasmanHarbe 1., ist allerwahrscheinliehst Vater des Kadasman - Ellil 1. und Großvater des B.II. B. 1., zehnter König der III. (24.) Dynastie, Nachfolger (ob auch Sohn?) des Agum 11., von Weidner etwa 1584-67 angesetzt. Ein Sohn des B. I. war Ulamburias, der König des Meerlands, der seinem Bruder Kastilias II. (oder III. ?), also einem anderen Sohne des B. 1., als König von Babyion folgte. Kastilias Ir. (oder IlI.?) und Ulamburias nehmen in der assyrisch-babylonischen Königsliste die 12. und 13. Stelle der III. (24.) Dynastie ein, folgten also ihrem Vater nicht unmittelbar. Der Name des rr. Königs, des unmittelbaren Nachfolgers (und ebenfalls Sohnes?) des B. 1., ist in keiner Königsliste erhalten. Aus der Synchron. Gesch. (§ 2, der aber auffälligerweise hinter dem spätere Ereignisse behandelnden § I steht) erfahren wir noch, daß B. I. mit Puzur-Assur (IV., 1575-51 Weidner) von Assyrien über die Grenze zwischen beiden Reichen verhandelt hat .. B. lI., Sohn des KadaSman-Ellil I. 66; Nr. 68, (Rilprecht BE I, Nrr.67 Co1. I, ZZ. 5 u. I4f.), Vater des Kurigalzu III., wurde wahrscheinlich als 2I. König der III. (24.) Dynastie gezählt. Sein ägyptischer Zeitgenosse, mit dem er die seit mehreren Generationen mit dessen Vorgängern unterhaltene Freundschaft weiter pflegte, war Amenhotep IV. (ca. 1370 -52 Ed. Meyer), sein assyrischer Zeitgenosse, der ebenfalls mit dem Pharao brieflichen Verkehr unterhielt, Assuruballit 1. (1380-41 Weidner.) Die Amarna-Briefe Kn ud tzon 6-rr. wahrscheinlich auch die Geschenkliste 13, sind von B. II. an Amenhotep IV. gerichtet, 14 ist umgekehrt ein Verzeichnis von Geschenken, die der Pharao für B. II. bestimmt hatte. Obwohl die Privaturkunden aus der Zeit des B. im Datum keine Andeutung darüber enthalten, welcher B. gemeint ist, unter-
+
R.eallexikon der Assvriolo17ie TT
liegt es doch keinem Zweifel, daß die bis jetzt bekannten sich samt und sonders auf B. II. beziehen, da die Daten der Privaturkunden aus der Kossäer-Zeit nur die Könige 21 -28 der Dynastie umfassen. Nach den erhaltenen Datierungen hat B. II. mindestens 25 Jahre regiert, vielleicht sogar 27, da eine Urkunde, die aus dem 27- Regierungsjahre eines Königs, dessen Name nicht erhalten ist, datiert, möglicherweise in die Zeit des B. II. gehört (Clay UP II P. 2, Nr. 134; vgl. darüber Radau und RUprecht BE XVII P. I, pp. If., Note 3). Wenn sich dies bestätigt, müßte Weidners Ansatz für B. II. (1369-1345) noch etwas erweitert werden. In den Inschriften Nabuna'ids findet sich wiederholt (z. B. VAB IV, S. 236ft.) die Angabe, daß ein alter König B. den Tempel Ebarra in Larsam 700 Jahre nach Ijammurapi (wieder) gebaut habe. Auf Backsteinen aus Senkere, die von diesem Bau herstammen müssen (KB III I, S.I5 2f.), bestätigt "B., der mä~htige König, K. von Babylon, K. von Sumer und Akkad" die Tatsache, daß er Ebarra in Larsam erbaut und wiederhergestellt habe. Weder Nabuna'id noch B. nennen den Namen des Vaters des B. Wenn aber die chronologische Angabe Nabuna'ids nicht völlig aus der Luft gegriffen ist, kann es sich auch hier nur um B. II. handeln. Denn da H. nach dem höchsten Ansatz um 2123. nach dem niedrigsten um 1955 zur Regierung gelangte, würde der 700 Jahre jüngere B. an die Jahre I423 ff . oder I255ff. kommen, was gar nicht auf B. 1., aber einigermaßen auf B. II. paßt. Ihrer Zugehörigkeit nach zweifelhaft könnten nun noch bleiben der Elfenbeinknauf Rilprecht BE I pI. 18, Nr.34 (pI. X, 23), den B., König von Babyion, für sein Leben dem EUH weihte, ferner der 'Mörser', den [Elli]l-nadin-abM, ein [Priester?] des Ellil, für das Leb~n des B., Königs von Babyion, K.s von Sumer und Akkad, einer Gottheit weihte (a.a.O. plI. I6f., Nr;..33 (p. IX, 21), und das Siegel des Uzi-Sugab, Sohnes des KassI, der sich als Knecht des B. Königs von kissati bezeichnet (a. a. O. pI. 60, Nr. 132). Doch
BURUZILIM - BUSUSU.
BURNAKKA - BURUTU.
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wird auch hier eher an B. II. als B. L zu denken sein. Über die allgemeinen geschichtlichen Zusammenhänge s. den Artikel Babylonien (Geschichte). Priv:aturkun~e~ mit Datierungen aus der Zelt des Kom~s B. (IL): ScheU RT XIX, p. 58;. Pelser, Urkunden . .. der III. Dynastze: P 120; Clay BE XIV Nos. I, 2, 3, 3 a , 4-8, 9, ga. UP II P. 2 Nos. I, 2 (und 134 ?). Weißbach.
Burnakka s. Bit-Burnakka. Burnouf, Eugime, Indolog und Iranist,
geb. 12. August I80x in Paris, gest. daselbst 28. Mai 1852, seit 1832 Professor am College de France. Bedeutungsvoll für die Entzifferung der Keilschrift wurde sein Memoire sur deux inscriptions cuneiformes trouvees pres.d'Hamadan. et qui font maintenant partze des papMrs ~u Dr. Schutz (Paris x836), in dem er die Konsonanten der altpersischen Silbenzeichen für ba, ka und za richtig beWeißbach. stimmte. Burnun(e)tasa, geschr. dbu!-nun-(e-) ta-sdsa-a, Gottheit, Kind des Ea. CT XXIV, pI. 16, Z. 35; pI. 28, Z. 84 (?). Ebeling.
Burra s. Richtergottheit. Burra:manu (besser Purramana), Teil-
nehmer am Aufstande gegen Arnmeba'la * von Zamani, wird von Assurna~irpal H. (Annal. IH R pI. 6, Z. 42 = KB I, S. 92) geschunden, seine ~aut an die ~auer ;ron Sinabu geheftet. [Sem Bruder heIßt Ilanu, s. AfO VII S. 38, nicht Arteanu, wie RLA I S. 159 angenommen wurde]. König.
Burra- Suqa:muna, weihte einen Sand-
steinblock mit fünfzeiliger Inschrift der !Star von Akkad: Scheil DP IV p. 166; pI. 18, Nr. 4; ,VII, p. 34, F~g. 37. Der Name weist in die Kossäerzelt (III. Dynastie). Weißbach. Burrattas s. Mura ttas. Bur-Sagale s. Eponymen. Bursarri, Stadt in Mesopotamien, in einer assyrischen Städte- und Länderliste erwähnt. II R pI. 53, 1, Rs. Z. 19. JRAS 1924, S. 700.
Ebeling.
Bur-Sin s. AMAR-Sin und pur-Sin. Bursipi s. Barsippa. Bursuel, Bursusal s. NinEl und
Dainkina. Burudu:m, Stadt in Kappadokien. Lewy SammI. Hahn S. 6.
Ebeling.
Burulu:mzi s. Purulumzi. Burunatu, Ort in Assyrien (?), in
assyrischer Rechtsurkunde erwähnt. Johns ADD, Nr. 584 Nr. 671, Z. 3.
=
Ungnad AR, Ebeling.
Burushanda, eine wichtige Stadt des alten Hitti-Reiches, wird zuerst in der Er;ählung sar-tamgari 'König der Schlacht' (oder etwa, dem Inhalt besser entsprechend, 'König der Kaufleute', nämlich von Burusganda?) = 2. BoTU Nr. I u. 2 U. VS XII, Nr. 193 (übers. v. E. Weidnel-' BoSt. VI), deren Held Sarrugenas = Sargon von Akkad (etwa 2633-2579) ist, erwähnt. Naram-?in von Akkad (2556-2500) hat, vermuthch nach einer Empörung, Burusganda wieder erobert (CT XIII pt 44, III Z. 5-7). In den kappadokischen Texten wird Burushanda als eine Hauptstadt des Lande~ häufig erwähnt. . Anittas (1950-1920) hat (s. seme Inschrift BoTU. Nr. 7 u. 30 § 19) den Mann von Burushanda zum Anschluß gezwungen. Wah;scheinlich Labarnas (1860 bis 1810) hat einen Bruder von Sich zu~ Prinzen von Burushanda gemacht; em solcher lehnte sich gegen Bimbiras (1780 bis 1765) auf (2. BoTU. Nr. IOy, II Z. I' bis 8'). Burushanda wurde zerstört (2. BoTU. Nr. 17 A, II Z. 6'-II' und vgl. 17 B. b Z. 12'). Seine B.edeutung hat es seitdem verloren, es Wird daher seitdem nicht mehr erwähnt. Seine Lage läßt sich aus den Boghazköi-Texten nicht E. Forrer. bestimmen. Burussasu(d)su, geschr. db~ir-us-sa, su(d)-su, Gottheit, Tochter der Belit ile*. CT XXIV pI. 13, Z.3, 4.
Ebeling.
Burutu, Stadt in Elam, von Sanherib auf seinem 7. Feldzug (693 v. Chr.) erobert.
ry,
Sanh. Oriental institute Frism, Koi. Z.65 = Luckenbill Annals 0/ Senna~herzb, S. 39, Ebelmg.
Buruzi1i:m, Stadt in der Nähe von Gubla (?), in einem Briefe Rib-Addis* erwähnt. Knudtzon VAB H, Nr. 137, Z. 64,67,85. , Ebeling.
Busaja-Kanal, wohl in der Nähe von Sippar, in einem altbabylonischen Kontrakte erwähnt. Ungnad VS VIII, Nr.60, Z.6. Ebeling.
Busa:m, patesi von Simanu* zur Zeit Amar-Sins*. Oder ließ Abusam ? de Genouillac Tl'ouvaille de Dl'e'hem, Nr. 84, Z. 3/4. Ebeling.
Buski s. Puski. , Busruna, Stadt in Mittelsyrien nach den Ämarnabriefen (VAB II, S. 1292). Clauß (ZDPV XXX, S. I6f., Nr. 25) hält es für Bostra, die spätere Hauptstadt der Provincia Arabia. Man könnte auch an' das phönizische Bostra (Nikeph. Blemmid. in Geogr. Graec. min. II 466) am Flusse Bostrenos. das jetzige Bi~r(e) denken (ZDPV 1923. S. 173, Nr. II6c). Honigmann.
Busse, Land, neben Katmugi* und Alzi* genannt, von Tukulti-Ninurta I.
unterworfen. Schroeder KAHl II, Nr. 58, Z. 24; Nr.60, Z.35: Messerschmidt KAHl I, Nr. 16, Z.25. Ebeling.
Buße. Strafgelder spielen im Strafsystem des babylonischen und des assyrischen Rechts eine große Rolle. Sie haben insoweit den Charakter von B., als sie stets dem Verletzten (als persönlich Verletzten oder als Eigentümer des verletzten Gutes) zufallen. Ansonsten aber sind in ihnen meistens zwei Elemente miteinander verquickt, der Ersatz des Schadens an den Verletzten und die Genugtuung für die erlittene Unbill bzw. für den Eingriff in seine Rechtssphäre. Am deutlichsten tritt der Schadensersatzgedanke dort hervor, wo Tier für Tier, Sklave für Sklave zu geben ist. Die B. kann in einer im voraus normierten Summe bestehen (z. B. §§ 24, 207ff., 25If. CIJ.) oder auch, namentlich bei Vermögensdelikten, in einem Bruchteil oder einem Vielfachen des Wertes der betreffenden Sache. Es ergeben sich da-
bei für den Codex IJammurapi Reihen wie 1/" 1/3, 1/2, I, 2, 3, 6, 12 oder I, 5. 10, 30. Im assyrischen Rechtsbuche sind die B. in der Regel zahlenmäßig festgesetzte Geldsummen (zwischen 10 Minen und 3% Talenten Blei), welche neben einer peinlichen Strafe zu entrichten sind. Sogenannte Wergeldbußen (in einem Bruchteil des Wergeldes bestehende B.) sind im Gesetzbuche IJammurapis, welches das Kompositionensystem nicht mehr kennt, natürlich nicht zu finden. Im assyrischen Recht, weil es die Blutsühne noch gehabt hat (s. Blutrache), mag es anders gewesen sein; möglicherweise so wie im hettitischen Rechtsbuche, in welchem für die verschiedenen Körperverletzungen B. aufgezählt werden, deren Entstehung man sich als Bruchteile eines Wergeldes von einer Silbermine denken kann. S. a. Geldstrafe. J. Kohler HG I, S. 129; Ring Israels Rechtsleben im Lichte der neuentdeckten assyr. u. heth. Gesetzesurkunden, S. I05f., 18d. M. San Nicolb.
Bußpsal:men s. Gebet. Bußriten s. Sühneriten. Bustus (Bustu, Bustis), Hauptstadt von Parsua. Von Salmanassar IH. (Obelisk, Z. 186) erobert. Von Tiglatpileser III. wird es zwischen Niparia und Ariarme, von Sargon II. zwischen Uaidaue und Agazi genannt. Der Fürst von B., der Sargon Tribut schickt, heißt Arija. (Winckler Sargon II, Tf. 44 B, Z. 26.) In chaldischen Inschriften als in Barsua liegend erwähnt. JRAS NS. XIV: Sayce, Nr.39, Z.10. 21. 36. 47. 6r; Nr. 40, Z, 44. 53; Nr.44 Rs; Streck ZA XV, S. 310. König.
Busu', Stadt in Babylonien, in einem neubabylonischen Kontrakt aus persischer Zeit erwähnt. Clay BE X, Nr. 43, Z. 6.
Ebeling.
Bususi, Stadt in Babylonien (?), in einem neubabylonischen Briefe erwähnt. Con tena u Lettres el contrats, Nr. 67, Z. 10. Ebeling. Bu~usu, Kg. von Nure auf Zypern, unterwirft sich Assurbänipal (x. Feldzug)
6*
BUSUIU zusammen mit perns.
21
anderen Fürsten Zy-
Assurb. Cyl. C. I, Z.45 = Streck VAB VII, S. I40. Ebeling.
Busutu (Pusutu), Stadt in Man, dem
Abseri* v. M. gehörig. Assurbanipal erobert B. auf seinem 5. Feldzuge (660 v. Chr.). Assurb. Cyl. B, KoI. IH, Z. 34 = Streck VAB VII, S. 100. Ebeling.
Buta, Flurname in Babylonien, in alt-
babylonischer Geschäftsurkunde erwähnt. Bu 9I, 5-9, 469 (Waterman Business documents Nr. I6); Koschaker-Ungnad HG 1720. Ebeling.
Butaxnu (Gittamu) s. Nulia. Buttim.adal, Kg. von Simurru zur
Zeit Naram-Sins. Boissier RA XVI, S. I64, Z. 34· Ebeling. Bu~ui~an, geschr. dlI:Ju-!u-ia-a-man, Stadt in Agypten, die bei den Kämpfen
BYSSOS. Nebokadnezars mit Amasis eine Rolle spielte, s. Mu!?ri. Strassmaier Nabuchodon030r, Nr. 329 = Langdon VAB IV, S. 206, Nr. 48, Z. 16.
Winckler AoF I. R, S. 512f. Ebeling.
Buunududu geschr. dbu-unu-du-du. Gottheit in einer Götterliste genannt. !II R pi. 68, Z. Ige.
Ebe1ing.
Buzai, geschr. d1bu-za-a-a, Stadt in Babylonien, am Euphrat gelegen, in einer neubabylonischen Geschäftsurkunde erwähnt. Eine Stadt Buzu (?) auch in altbabylonischer Zeit belegt. Clay UP II Z. 8.
I,
Nr. 48, Z. 5; CT VI pI: 47b, Ebeling.
Buzu s. Buzai. Buzur s. Nabu, Samas und Ningal. Byssos ass. bU$u, wahrscheinlich ägyptische Einfuhr. Jastrow AJSL XV P.79 f .
C (vgl. auch K und für
Ebeling.
Calah s. Ka1bu. Cancer, Canes venatici, Canis major, Capella, Caper, Capricornus s.
Sterne. Case-Tablets. Tontafeln mit Umhüllung in Ton, nach englischem Sprachgebrauch 'Case Tablets' genannt (Guide to the Babylon. and Assyr. Antiquities 2 , 1922, S. I03), enthalten juristische Kontrakt- und Privatbrieftexte und sind seit der Zeit der 3. Dynastie von Ur bekannt (seit ca. 2400 v. Chr.). Sie kommen auch auf den kappadokischen assyrischen Tontafeln aus Kültepe von derselben Zeit vor. Der Tex~. der Innenurkunde, vollständig oder gekurzt, wurde auf der Hülle aufgeschrieben, sowie Siegelzylinder darüber abgerollt, um die Hülle gegen unbefugtes Öffnen zu schützen. Die Hüllen für Briefe enthielten die Adresse des Briefempfängers. Abbildungen von C. s. Unger Babylonisches Schrifttum, Abb. 13, 17; Guide a. a. O. Abb. S. !O8; BE VI I (passim); vgl. ferner Unger RLV 'Tontafel' § 4; VAB VI, Nr. 244 (Briefhülle : CT XXIX 37, Br. Mus. 978I5); King Supplement Kuy. CoU. Nr. 683/4 (Briefhülle an NabU!JammatUa von KusM, mit Siegel des letzterem). Hülle hieß eremu, ermu (sa !upPi) = Hülle der Tontafel (Bezold Glossar S. 68). Eckhard Unger. Cassia, akk. kasu, kasia (wenn die Gleichsetzung richtig ist), wurde von den Babyloniern beim Bierbrauen (s. Bier) und in der Medizin (passim in mediziniEbeling. schen Texten) verwandt. Cassiopeia, Centaurus, Cepheus s.
Sterne. Cerealien s. Getreide. Chalcedon s. Halbedelsteine. Chaldaea s. Kaldu.
eh
Jj).
Cha.1der s. Baldi. Chaxnaeleon, sumo eme-sa 5 = Rotzunge, akk. $uriratu, war in Babylonien
gut bekannt und wurde offenbar als Fliegenfänger gehalten (vgl. die Fabel bei Ebeling MAOG n 3, s. 49). Aus se~em Verhalten wußte der WahrsageprIester Schlüsse für die Zukunft zu ziehen (s. KARI IX, Nr. 382). In der Medizin wurde die Haut des Tieres, beispielsweise zur Erleichterung der Geburt, verwandt (s. Ebeling AGM XIV, 3/4, S. 67; 73, Z. I6; 77f.). Ebeling. Chana s. Ana t. Chaos. Der uranfängliche Zustand der Welt nach babylonischer Vorstellung ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet: Negativer Art ist, daß in der Urzeit außer Apsu und Mummu (Muum(m)uMwvp[,;: Damascius, De primis principiis Kap. 125), die beide männlichen Geschlechts, und Apsus Weib Tiamat, einem Weibe schlechthin (deren behauptete Dr~chengestalt ein reines Phantasiegebilde 1St), daß außer diesen mit ihren sich miteinander vermischenden Wassern nicht einmal ein gipdru-Baum oder ein Rohrdickicht vorhanden war, der Himmel oben und die Erde unten noch nicht mit Namen genannt wJ.lrden, die Götter noch nicht zum Vorschein gekommen waren und ihnen, sei es noch keine Schicksale bestimmt, sei es noch keine Formen gegeben waren (s. vor allem Enuma dis I, Z. Iff. unter Schöpfungsmythen). Es läßt sich nicht sicher feststellen, ob mit dieser Aussage über Welt und Götter ihre Existenz überhaupt verneint werden soll oder nur ihre Sichtbarkeit, ihr Indie-Erscheinung-getreten-sein; und sehr wohl möglich scheint es, daß damit ihr etwaiges Dasein in der Idee oder derartiges nicht bestritten werden soll. Denn
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CHAOS.
CHAOS.
gegen die allgemeine Ansicht braucht im Anfang, da Mummu (s. u. unter m. E. 'bei Namen genannt werden' nicht Mummu) dem Anscheine nach speziell identisch mit 'existieren' zu sein; und das kalte atmosphärische Wasser u. dgl. ob nun simatu la simu in Enuma elis I, ist. Weil die von ihm abstammenden Z. 8 heißt, 'ihnen (!) waren (noch) keine neu entstandenen Götter den Apsu durch Bestimmungen bestimmt' oder 'ihnen ihre Stimmen bei 'Tage' (s. dazu o. 86af.) waren (noch) keine Gestalten gestaltet', nicht zur Ruhe und bei 'Nacht' nicht so braucht darin noch nicht zu liegen, zum Schlaf kommen lassen, darum ist daß die Götter schlechthin noch nicht er über sie erregt }!1ld darum wird ihr waren. Vielleicht könnte diese Feststel- Verderben geplant (Enuma eliS!, Z. 2Iff., lung müßig erscheinen. Vorsichtshalber 37ff., 50). Daraus folgt, daß vor der mußte das Obige aber gesagt werden. Entstehung dieser Götter Ruhe und Positiver so gut wie negativer Art ist Schweigen geherrscht hat. Und aller die weitere Feststellung, daß im Ur- Wahrscheinlichkeit nach heißt Marduk, anfang: I. Finsternis und kein Licht, der Weltsc!?-öpfer, nach Ansicht des Dich2. vermutlich Kälte und keine Wärme, ters von Enuma elis, falls nicht etwa 3. Stille und kein Lärm oder einfach in erster Linie als ein Gott der Frühe, kein Geräusch da war: Nach Enuma elis I, des Lichts, deshalb mukkis s1f:lJa(u)rratu, Z. I60 und Parallelstellen soll im Kampfe d. i. "der die Stille vertreibt" (Enuma elis von Tiamats Helfershelfern gegen Marduk VII, Z. 42), weil er derChaosstille einEnde ihr Befehl das 'Feuer' zur Ruhe bringen. machte. - Nach allem wird man wohl Folglich ist auf jener Seite das Nicht- sagen dürfen, daß man sich die Welt Feuer, somit doch wohl einerseits kein im Anfang wie das von der jetzigen bei Licht und andererseits keine Wärme. sternenloser Nacht Gesehene vorstellte. Wenigstens Berosus sagt uns ja zudem, Wirklich vorhanden in der Welt der Erdaß im Anfang alles Finsternis (und scheinungen sind im Anfang Apsu, MumWasser) gewesen sei (Eusebius Chronica I, mu (Muum(m)u), sein Minister, und Tiaed. Schoene I, Sp. I3 f.) und nach u. S. 86 b mat, d. i. Süßrneer, Mummu und Salzist ja der Überwinder des Chaos, der meer. Was mit Mummu gemeint ist, ward Gott Marduk, unter allen Umständen bisher verschieden bestimmt (s. u. unter ein Lichtgott. Daß Enuma elis I, Z. 38 . Mummu). Da von allen drei Urwesen und 50 von Tag' und 'Nacht' zur Zeit gesagt wird, daß sie ihre Wasser zuvor der Schöpfung gesprochen wird, sammenmischten (Enuma elis I, Z. 3ff.), kann natürlich nicht hiergegen angeführt so ist auch Mummu entweder etwas werden, schon deshalb nicht, weil ja die Wasserartiges oder ein Entstehungsort Sonne damals - wenigstens sichtbar von oder ein kosmischer Ort für Wasser. noch gar nicht vorhanden, also ein heller Unten wird unter Mummu gezeigt werTag neben einer dunklen Nacht doch den, daß es aller Wahrscheinlichkeit nach wohl noch gar nicht möglich war. Und im Gegensatz zum Süßwasser unten in nach CT XXIII, pI. 4, Z. I8 und Ir, der Welt das obere atmosphärische kalte Z. 40 hat ja Marduk doch wohl bei der Wasser als ein schaffendes und formendes Schöpfung 'Tag und Nacht geteilt', Prinzip bezeichnet. S. einstweilen CT d. h. doch wohl von einander geschie- XVIII pI. 23, Z. 32 r. und (mir von den. Daß aber Apsu bereits vor der Ehelolf mitgeteilt) VAT I06I3 Rs. 'III', Weltbildung als ein Herrscher mit ma- Z. 57ff., wonach mummu ein Synonym jestätischem Glanze umkleidet ist (Enuma von eridtu und kU$$u ist. Die obengen. drei elis I, Z. 68), ist eine Tatsache für sich, Wasser, später an drei verschiedenen Steldie eine Vorstellung von der sonstigen len der Welt, waren im Anfang beisamallgemeinen Finsternis nicht aufheben men. Neben ihnen aber existierten ihre würde. - Zu der Vorstellung von Kälte Repräsentanten und Personifikationen, im Anfang vielleicht auch noch die u. deren Wasser entweder überhaupt zuerörterte Idee einer Vermischung der sammengemischt waren oder vielleicht leWasser ~psus, Mummus und der Tiamat diglich zum Zweck der Zeugung zusamA
mengemischt wurden. Berosus, der anscheinend nicht von einem zusammengemischten Wasser weiß, sprich t (a. o. a. O. Sp. I3ff.) nur von einem Wasser im Anfang und der darüber herrschenden Tiamat (eAAATe; 1. dafür mit Robertson Smi th inZA VI, S.339 eAMTE) = f}&).,aaaa; von Apsu und Mummu sagt er jedoch nichts. Damascius aber kennt (De primis principiis Kap. I25) das Paar 'Anaawv und Tavf}e als Urvater und Urmutter der Götter und Mwijp,{~ als ihren einzigen Sohn. - Noch in die Zeit, die wir als die des Chaos bezeichnen können, fällt hinein (s. Enuma elis I, Z. Ioff.) zunächst das Auftreten der Götter Lahmu und Lahamu als von ersten Kindern des Urpaars': dann, ehe - eig.: bis - diese zwei groß geworden waren, das von den Göttern Ansar und Kisar 'Oberes All' und 'Unteres All', ebenfalls wohl Kindern des gen. Paares (so auch Damascius a. o. a. 0.). Mit dieser Zweiheit ist also jedenfalls die Scheidung des Chaos in eine obere und eine untere Hälfte gewissermaßen angebahnt bzw. in der Idee vorweggenommen oder wie man sonst erklären mag. Nach einer doppelten Anzahl von Jahren erzeugt danach Ansar seinen Erstgeborenen, Anu, der dann den Gott des Wassers, Ea (A-u) erzeugt. (Anders Damascius 1. c., nachdem dieser ebenso wie Anu ein Sohn Ansars ist.) Es folgt die Tötung Apsus und die Fesselung Mummus durch Ha, was soviel bedeuten muß, wie, daß der jetzige Gott des Wassers seine Herrschaft über die Wasser des Chaos antritt. Danach die Erzeugung Marduks, genannt vielleicht der 'Sonnensohn' bzw. der 'Sonnensohn der Götter' durch Ea. Wenn di.ese Benennung auch auf einer unserer Anschauung nach spielerischen Ausdeutung des Ideogramms für Marduk- beruht, so will der Dichter mit dem Ausdruck doch gewiß gesagt haben, daß Marduk zum mindesten als ein sonnenartiger Gott in die Er s c h e inung tritt, also mit ihm Licht und Wärme in der Welt erscheinen. Nun wird auch jedenfalls von ihm gesagt, daß sein majestätischer Glanz so stark wie der von zehn Göttern ist (a. o. a. O. Z. I03; dazu aber o. S.86), und außerdem v
noch (Z. 96), daß beim Bewegen seiner Lippen Feuer aufflammt. Wichtiger aber scheint und unmißverständlicher deutet wohl gerade auf diese Feuer-Licht-Natur Marduks hin, daß es (s.o.) im Kampfe gegen ihn - aber freilich auch gegen die anderen Götter - gilt, das 'Feuer' zu bezwingen. Nicht unmöglich ist es, daß der Dichter in Marduk geradezu die Sonne sieht, nicht nur irgendeine Lichtgottheit oder etwa den Planeten Jupiter, Marduks Stern. Das babylonische Schöpfungsepos berichtet nämlich in seinen erhaltenen Teilen zwar wohl von der Erschaffung der Gestirne und des Mondes durch Marduk, nicht aber von der der Sonne, und von der des Mondes, als ob die erstere schon vorher dagewesen wäre. Indes läßt Berosus (a. o. a. O. Sp. I7f.) Marduk auch die Sonne erschaffen. Andrerseits meint Berosus jedenfalls, daß durch Marduk irgendwie das Licht in die Welt hineinkam, wenn er auch nicht sagt, daß er der Lichtträger ist. Durch die von Belus vollführte Spaltung der Tiamat kam nämlich nach Berosus das Licht in die Finsternis hinein, ehe Belus Sonne und Mond erschuf (a. o. a. O. Sp. I7f.). 1\.uf die Erschaffung Marduks folgen dann (Enuma elis I, Z. I25ff.) die Vorbereitungen der Tiamat zum Kampfe gegen die Götter, die Erschaffung von Ungeheuern, darunter auch von mischgestaltigen, in unserer Welt nicht mehr vorhandenen Wesen, eine letzte Anstrengung der Schöpferkraft des Chaos, dann der Kampf Marduks gegen und sein Sieg über Tiamat und ihren zweiten Gatten, Qingu, mit ihren Ungeheuern. Mit der Spaltung der Tiamat und Herrichtung des Himmels und anscheinend auch der Erde aus den zwei Hälften (Schluß von Enuma elis IV) ist dann die Chaoszeit endgültig vorbei. Ist Marduk so oder so ein Lichtgott und ein Sohn des Wassergottes Ea, aus dessen Wasserbereich das Licht allmorgendlich hervorkommt, so vollzieht sich der Ersatz der Chaoswelt durch die jetzige ebenso nach dem Vorbilde des Tagesanbruchs, wie die Merkmale des Chaos solche der Nacht waren. Vgl. u. unter Schöpfungsmythen. P. Jensen.
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CHARSAGKALAMA- CHEMIE. Charsagkalruna s. Kis. Chatunije s. Qa tni.
Chemie. Wenn man mit Berzelius die Chemie als die Wissenschaft definiert, welche uns die Zusammensetzung der Körper und ihr Verhalten zueinander kennen lehrt, so kann der Begriff 'Chemie' nur in weitestem Sinne auf das Altertum im allgemeinen und auf BabylonienAssyrien im besonderen Anwendung finden. Die griechische Naturphilosophie, die sich mit der Materie und ihren Formen und Umwandlungen beschäftigt, konnte Grundlage späterer alchemistischer und chemischer Theorien sein, und Theoretisch-Wissenschaftliches konnte dort neben Technischem und unabhängig davon sich entwickeln, ohne allerdings mit chemischer Wissenschaft in modernem Sinne viel Ähnlichkeit zu haben. In Babylonien-Assyrien ist Chemie chemische Technologie oder gehört in anderen Beziehungen zur Heilkunde. Und wenn sich im alten Orient Vorstellungen außerhalb des rein Praktisch-Technischen oder Medizinischen u. dgl. im Zusammenhang mit Substanzen verschiedener Art zeigen, so sind es' solche, die mit der Makrokosmos-Mikrokosmos-Idee oder mit Astrologie in Verbindung stehen, wie die Entsprechung von Gold, Silber, Kupfer einerseits und Sonne, Mond, Venus andrerseits. Alchemistische Anschauungen sind bis jetzt wenigstens in Babylonien-Assyden nicht nachzuweisen. Wir haben daher hier über Chemisch-Technisches zu sprechen, mit Erwähnung von Medizinischem und Pharmazeutischem. Schon in sehr frühen Perioden der Menschheitsgeschichte, in vorgeschichtlicher Zeit, wie auch heute bei Naturvölkern, verstand man in erstaunlicher Weise, Mineralien, Erze, Pflanzen, Tiere zu verarbeiten und zu verwerten und z. B. Metalle, Legierungen, Glas, Farbstoffe, Heilmittel zu gewinnen, und es ist selbstverständlich, daß später, in Ägypten und BabylonienAssyrien technisches und chemisch-technisches Können und Wissen sehr entwickelt war. Die Quellen für unsere Kenntnis babylonisch-assyrischer Technologie u. dgl. sind Ausgrabungen und
sonstige Funde, Gegenstände verschiedener Art, z. B. aus Metall, Ton, Glas' Reste von keramischen Öfen. Dann bildliehe Darstellungen, Reliefs u. dgl., Berichte antiker Schriftsteller und schließlich babylonisch-assyrische Aufzeichnungen, chemisch-technische Re~epte auf Tontafeln von großer Wichtigkeit und hier besonders betont und verwertet. Rohprodukte, wie Erze und Mineralien, kamen in den eigenen Ländern vor oder wurden zum großen Teil von ..weither bezogen, wie etwa Gold aus Agypten und Nubien. Derartiges gehört zu den Gebieten: Lagerstättenkunde, Geologie,_ Mineralogie, Bergbau sowie Handelsbeziehungen. Chemische bzw. chemischtechnische Erfahrungen und Kenntnisse konnten bei der Gewinnung von Metallen aus Erzen zur Anwendung kommen und bei der Reinigung dieser Metalle und Metallpräparate. Manche Produkte werden allerdings schon in verhältnismäßig reinem Zustande bezogen worden sein, wie vielleicht das Gold, das in Oberägypten wohl schon in alter Zeit so gewonnen und raffiniert wurde, wie es von niodor nach Agatharchides beschrieben wird. Auch für die Gewinnung und Reinigung des Antimons, d.h. eigentlich Schwefelantimons Sb z S 3 - für die Schwärzung der Augenbrauen verwendet - brauchte man einige Kenntnisse und Manipulationen, wie etwa aussaigern des Schwefelantimons aus dem rohen Erz Antimonglanz, Grauspießglanz -. Ebenso beruhte das Legieren von Kupfer mit Blei und Antimon, später mit Zinn, also die Herstellung von Bronze, auf gründlichen Erfahrungen und auch die Herstellung von rötlichen und auch weißlichen Gold-Silber-Legierungen, die dem Elektron der Griechen entsprochen haben werden. Die babylonisch - assyrischen Goldschmiede und ihre Kunden haben sich aber mit den Eigenschaften der Edelmetalle und Ersatzstoffe sicher gut ausgekannt und haben sicher nicht allzu naiv Nachgeahmtes für Echtes genommen, sondern richtig erkannt und bewertet. .Bei Bronze und bei EdelmetallLegierungen wird auch der Wunsch maßgebend gewesen sein, verschiedene Far-
CHEMIE. bennuancen, z. B. für Schmuckzwecke, zu erzielen. In allen diesen Fällen, wie auch bei der Münztechnik, waren Erfahrungen über die anzuwendenden Metalle und Mengenverhältnisse nötig. Dabei ist bemerkenswert, daß in der ältesten Zeit Kupfer ohne Zusätze verwendet wurde, während man später lernte, es durch Blei und Antimon härter zu machen. Noch später wird eigentliche Bronze durch mit der Zeit immer größeren Zusatz von Zinn gewonnen. Eisen war noch zur Zeit IJammurapis, also um I900, ein seltenes und teures Metall. Mehr als tausend Jahre später, um 700, speicherte Sargon H. eine große Menge von Eisen, auch unbearbeitete Stücke 'Luppen' - in seinem Palast auf, was immerhin auf den Wert des Metalles hinweist. Victor Place hat in den Trümmern des Palastes in Khorsabad dieses Eisenmagazin, nach seiner Schätzung ca. I60000 Kilo, gefunden. Dieses Eisen soll hervorragende Eigenschaften gehabt haben. Chemisch-technische Kenntnisse waren auch in beträchtlichem Maße bei der Herstellung von Glas und von Glasuren auf Ton nötig, wobei allerdings rein praktische Erfahrungen vor allem in Frage kamen. Davon später. Wie der meso~ potamisehe Keramiker seine farbigen Glasuren herstellen konnte, so verstand der Weber und Färber die Gewinnung und Verwendung von Farbstoffen pflanzlicher, tierischer, zum Teil auch mineralischer Herkunft, und auch der Tuchmacher und Walker brauchte Lauge und vielleicht auch Seife - aus Öl und Lauge -. Die Kosmetik verarbeitete ebenfalls Öle und daneben wohlriechende Stoffe wie Harze, Gummiharze, z. B. Myrrhenharz (wohl von der Gattung Commiphora), die ätherische Öle enthalten und wohlriechende Pflanzen und Pflanzenteile verschiedener Art, wie z. B. Saffran. Die Verwendung von Schwefelantimon als schwarzes Schminkmittel für die Augenbrauen und AugenJiderwurde schon erwähnt. Auch gelbliche und rötliche Schminken wurden gebraucht. Die eben genannten wohlriechenden Stoffe wurden auch für den Tempeldienst gebraucht, und Herodot schreibt (I, I83) vom jähr-
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lichen Gebrauch von IOOO Talenten Weihrauch im Bel-Tempel in Babyion. Die babylonischen Präparate werden mit dem ägyptischen 'Kyphi' verwandt oder sogar identisch gewesen sein. Vielleicht wurden sie auch ganz oder teilweise aus Ägypten bezogen. Dazu kam die Verwendung solcher und anderer Pflanzen- und Mineralstoffe für medizinische Zwecke, als Heilmittel. Pflanzenprodukte wurden in erster Linie angewandt, so daß sammu 'Kraut' auch 'Medizin' bedeutete. Wenn auch die Verarbeitung von mineralischen, pflanzlichen und tierischen Stoffen für medizinische Zwecke, besonders Eintrocknen, Zerkleinern, Pulverisieren u. dgl. gewesen sein wird, so sind doch auch Manipulationen wie Lösen, Filtrieren, Vermischen, Erhitzen, Kochen u. dgl. denkbar und wahrscheinlich, die gewisse Veränderungen zur Folge hatten und zum Teil als einfache chemische Vorgänge gelten konnten. Ähnliches gilt für die Herstellung alkoholischer Getränke, Bier aus Gerste und anderen Getreidearten, und die von alkoholhaltigen Getränken aus Datteln und anderen Früchten, wobei die Bezeichnung 'Schnaps' nicht zutreffend ist, weil eine Destillation kaum in Frage kam. Der 'Rauschtrank' wurde vielmehr, wie erhaltene Texte zeigen (Meissner BuA I, S. 240f.), durch Gärenlassen von (wohl zerstampften) Datteln in Bottichen hergestellt und durch Zusätze wie Kassiablätter im Geschmack verbessert. Genaueren Einblick in die babylonischassyrische chemische Technologie ermöglichen die von H. Zimmern und von R. C. Thompson gleichzeitig, aber unabhängig voneinander bearbeiteten Texte aus der Bibliothek Assurbanipals, die in der Hauptsache die Herstellung von farbigen Glasuren für Ziegel zu~ Inhalt haben. Der Verfasser dieser Übersicht hat versucht, einen beträchtlichen Teil dieser Texte im modern-chemischen Sinne zu deuten und gibt im folgenden eine kurze Zusammenstellung nach seiner Arbeit im Archiv für Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik X, I/Z. Leipzig I927. Dabei ist zunächst an die Bedeutung
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des Lasursteins (Lapis Lazuli) und der Ersatzprodukte - blauer Glasflüsse für dieses Mineral in Babylonien-Assyrien zu erinnern. Verfasser hat in der Festgabe für O. Edm. v. Lippmann (Berlin I927) u. a. eine neue Analyse eines aus Nippur stammenden derartigen blauen Glasflusses mitgeteilt. Das Stück enthält außer Kieselsäure, Kalk und Alkali etwas Eisen und Aluminium, Kupfer und Kobalt als färbende Substanzen. Die eben erwähnten assyrischen Texte geben zunächst Vorschriften für die Errichtung des Brennofens, wobei den KupuGottheiten Trankopfer gebracht werden sollen. Über Brennöfen vgL auch W. Andrae Farbige Keramik aus Assur, Berlin I923. Die Öfen haben unten einen Feuerraum, darüber eine rostartige Decke mit Öffnungen. Hier wurden die zu brennenden Gegenstände gelagert, und den Abschluß bildete eine wohl kuppelförmige Decke mit Abzugsöffnung. Ähnlich sind römische Öfen, z. B. in der Rheinpfalz, wie sie W. Ludowici ausgegraben hat. Die Vorschriften beziehen sich weiter auf die Darstellung verschiedener Glasflüsse, vom einfachsten bis zu komplizierteren. Das erste Produkt ist offenbar ein ganz einfaches Alkalisilikat (a1Juzzu), dem der nötige Kalk vielleicht nur durch den verarbeiteten Sand zugeführt wurde. Die folgenden Rezepte schildern dann die Herstellung gefärbter, z. B. grünblauer, türkisblauer Gläser mit Verwendung von Kupferoxyd. Dann ziemlich sicher die Gewinnung von dunkelblauem Glasfluß, dem berühmten uknu, hier LasursteinErsatz. Eine weitere Vorschrift gibt nach Ansicht des Verf. die Darstellung von 'Ägyptisch Blau' an. Bei der Herstellung des uknu kann man an die Verwendung von kobalthaltigem Bleiglanz denken. Man verwendet übrigens auch heute bei der Herstellung von blauem Kobaltglas (Smalte usw.) gewöhnlich kein reines Kobaltoxyd, sondern ein Rohoxyd, durch Rösten von geeigneten Erzen gewonnen. Rote Glasuren können Kupfer und Eisen enthalten, unter Umständen auch Gold. Gelbe Glasuren: Eisen und Antimon. Weiße: Zinn. Violette: Mangan. Braune: Mangan und Eisen. Drei
Anwendungsweisen der Glasflüsse auf Ton, unter Umständen auch auf Naturstein kommen nach Ansicht des Verf. besonders vor. I. Gegenstände aus massivem, besonders dunkelblauem Glasfluß, 2. emailartiger farbiger Schmuck, durch Auf- und Einschmelzen von nebeneinandergelegten farbigen Glasstäbchen. Schließlich 3. weiße und farbige eigentliche Glasuren auf Ziegeln u. dgl. durch Auftragen des gepulverten, mit Wasser zu einer Masse angerührten Glases, Trocknen und Brennen, ganz in der Art, wie Glasuren auch heute hergestellt werden. Der erwähnte emailartige Schmuck wurde wohl auch auf Metall, als Einlage, angebracht. Alle diese Methoden setzen erhebliche Geschicklichkeit voraus und langjährige Erfahrungen, durch die man empirisch z. B. festgestellt hatte, daß bestimmte Erze und ihre Produkte bei der Verwendung bestimmte Resultate ergaben, ebenso wie bei der Anwendung von Drogen und Mineralien usw. in der Therapie. Weiteres auf allen diesen Gebieten wird hoffentlich die Durchforschung und genaue Bearbeitung der Keilschrifttexte mit der Zeit noch ergeben. Beck Geschichte des Eisens, Bd. I, 1884; Rössing Geschichte der Metalle, 19°1; N eumann Die Metalle, 1904; M. Berthelot Archeologie et Histoire des Sciences, Paris 1906; v. Lippmann Entstehung und Ausbreitung der Alchemie, 1919; Kisa Das Glas im Altertume, 1908; Tschirch Handbuch der Pharmakognosie, 1909 -27; Neuburger und Pagel Handbuch der Geschichte der Medizin, Bd. I, 1902; Sudhoff Kurzes Handbuch der Geschichte der Medizin, 3. u. 4. Aufi. von Pagels Einführung in die Geschichte der Mediein; Boson Les Metaux et les Pierres, 1914; ders. I. Metalli RSO VII, S. 379; Meissner Babylonien u. Assyrien, 1920 u. 1925; Thompson On the Chemistry 01 the Ancient Assyrians, 1925; ders. The Assyrian Herbal, 1924; Zimmern Assyrische chemisch-technische Rezepte usw., ZA NF., Bd. II; Darmstaed ter Vorläufige Bemerkungen zu den assyr. Rezepten. Ebenda. Nochmals BabyIon. 'Alchemie' a. a. O. Bd. III; Der babylon.-assyr. Lasurstein. Studien z. Gesch. d. Chemie, Festgabe Edm. O. v. Lippmann. I927; Darmstaed ter Assyrischechem.-techn. Vorschriften und ihre Erklärung, AGMNT. Bd. X, I/2. Heft, 1927; B. Neumann Der babvlon. assyr. künstliche Lasurstein, Chemikerzeitung 1927 Nr. 104; E. Darms t a e d ter Der babylon. assyr. künstliche
CHIERA-CHINA UND BABYLONIEN. Lasurstein. Chemikerzeitung 1928 Nr. 66; B. Neumann Erwiderung an gleicher Stelle; Eisler Der baby/on. Ursprung der Alchemie, Chemiker-Zeitung 1925. Nr. 83 und 86; Eisler Die chemische Terminologie der Babyionier, ZA NF., Bd. III; Hommel Geographie, 1926; Koldewey Das wiedererstehende Babyion, 1925; Huber u. Philippe Bier u. Bierbereitung bei den Völkern d. Urzeit, 1. Babylonien u. Ägypten (Veröffentlichungen der Gesellsch. f. d. Geschichte . . . Bibliogr. d. Brauwesens), I926; J eremias HAOG, 1913; Andrae Farbige Keramik aus Assur, 1923. Ernst Darmstaedter.
Chiera, Edward, geb. 5. Aug. I885 zu Rom, I9I3 Dozent, 0.0. Prof. an der Universität Pennsylvania, seit I927 Prof. der Assyriologie an der Universität in Chicago, gest. 1933. Herausgeber zahlreicher Keilschrifturkunden, grub erfolgreich aus in Nuzi bei Kerkuk und Chorsabad. Seine Werke sind: University of Pt
China. und Babylonien. Chinas Geschich te beginnt erst um 2200 v. Chr. mit der Hia-Dynastie (bis I766); es war ein feudalistischer Agrarstaat, der ursprünglich ungefähr die heutigen Provinzen Honan und Süd-Schansi am Huangho ,zwischen 32°-35° n. B. und I07°-II5° ö. L. Gr. umfaßte. Das machtlose Scheinkönigtum wurde 22I v. Chr. durch den Fürsten von Tsin beseitigt, der unter dem Namen Schihuangti ('erster erhabener Monarch') das auseinandergefallene Land einigte: durch die Tsin-Dynastie wurde Tsina (falsch China) der Name des Landes, dessen erkennbare äußere Beziehungen zum Vorderen Orient erst um 400 v. Chr. beginnen und uns deshalb hier nicht interessieren. Zahlreiche Rassenmischungen (HinterInder, Tibetaner, später Mongolen u. a.)
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lassen kein klares Bild über die ältesten Verhältnisse des Landes gewinnen; jedenfalls ist die Wiege der chinesischen K ultur in Honan zu suchen. A. Terrien de Lacouperie (Western Origin of the Early C~inese Civilisation, I894) versuchte mIt unzulänglichen Mitteln zu erweisen, daß diese Kultur durch hellfarbige Eroberer aus dem Westen begründet worden sei, in denen er Sumerer (damals noch 'Accadians') erblickte. Ball erstrebte im einzelnen den Nachweis einer engen Verwandtschaft zwischen sumerischer und chinesischer Sprache (seit I8go; Literatur bei Weissbach Die sumerischeFrage, S. I3I f.; vgl. zuletzt noch Ball The Relation of Tibetan to Sumerian in PSBA XL [19I8], 95ff.): alle diese Versuche scheiterten an der Wahllosigkeit, mit der das Material behandelt wurde. J. D. Prince hielt in der Einleitung zu seinen Materials for a Sumerian Lexicon [AB XIX, I908] insofern eine sprachliche Gemeinschaft beider Gruppen für möglich, als er für die vielen Homophone des Sumerischen Verschiedenheit der musikalischen Tonakzente annahm. Indes dürften letztere im Chinesischen erst auf Grund von Abschleifung ursprünglich mehrsilbiger Wurzeln entstanden sein, da das vorklassische Chinesisch (vor 600 v. Chr.) noch Spuren von Mehrsilbigkeit und Flexion aufweist. Eine Förderung des Problems läßt sich nur durch umfassende gemeinschaftliche Arbeit assyriologischer und sinologischer Fachleute erhoffen. Das gleiche gilt für die Schrift. Die ältesten chin. Denkmäler sind kaum früher als ca. I700 v. Chr. anzusetzen (vgl. B. Schindler Die chin. Schrift, Ostas. Ztschr. I9I4-I9I8). Die chinesische Schrift ist eine Bilderschrift, die wie alle Bilderschriften auf eine Bildschrift zurückgeht; d. h. aus einem Bild, das einen Vorgang darstellt, den man nach Belieben in Worte fassen kann, entwickelt sich eine aus Einzelbildern bestehende Schrift, die nach bestimmten Regeln in bestimmtem Wortlaut gelesen werden muß. Wie im Sumerischen gibt es im Chinesischen einfache und zusammengesetzte Ideogramme, welche auch
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für homophone Wörter verwendet werden, die mit dem Bilde nichts mehr zu tun haben. Phonetische Komplemente und Determinative sind in beiden Systemen bekannt, werden aber nur in besonderen Fällen benötigt. Da ich die Schrifterfindung als die größte Geistestat ansehen muß, die das Altertum geleistet hat, eine Tat, die unmöglich an drei Stellen (Sumer, Ägypten, China) gleichzeitig erfolgt sein .kann, so erscheint es mir unabweisbar, daß die alten Bildschriften der Ägypter und der Chinesen erst durch sumerischen Einfluß zu einer richtigen Schrift umgestaltet worden sind (s. m. Aufs. Sumerische und chinesische Schrift, WZKM XXXIV [I927], S. 76ff.; vgl. ferner über das höhere Alter der sumo Kultur gegenüber der ägyptischen C. L. Woolley The Antiquaries Journal VIII [I928], S. 26ff.). Einige Zeichen für primitive Begriffe könn ten direkt auf Entlehnung beruhen (a. a. O. 84). Auf welchem Wege die Beeinflussung vorgegangen ist, bleibt noch dunkel. Wahrscheinlicher ist es mir, daß die Schriftkenntnis bereits aus der Urheimat der Sumerer (vor 4000 v. Chr.) nach Osten wanderte, als daß dies auf dem Umwege über die indische Harappa-Kultur geschah. Das Vorkommen bestimmter südlicher Tiere als Schriftzeichen (A. Forcke Der Ursprung der Chinesen auf Grund ihrer alten Bilderschrift, I925) ist kein zwingender Beweis für südlichen Ursprung der Schrift. Auch die Zähm ung des Rindes haben die alten Chinesen der viel älteren sumo Kultur ebenso zu verdanken wie die rossezähmenden Indogermanen (N ordmänner). Das zeigt schon der altchin. Name des Rindes *ngud, *gud (ngö, ngü), den A. Conrady Alte westöstliche Lehnwörter (BSAW, phil.-h. Kl. 77, Heft 3, S. I5ft.) auf sumo gud, gu zurückführt, worauf nach G. I psen (Indog. Forsch. 4I, S. I74ff.) auch idg. gyoy beruht. Die chin. Religion ist in ihrer ältesten Gestalt animistisch wie alle primitiven Religionen. Da die hiermit verbundenen Vorstellungen in der Natur des Homo sapiens (Projizierung des Ich auf das Nicht-Ich) begründet sind, ist äußere Be-
einflussung nicht anzunehmen. Möglicherweise gilt dasselbe auch von der schon höherstehenden Weltanschauung, nach der die Welt aus einem männlichen (J ang) und einem weiblichen Prinzip (Jin) besteht: das erstere manifestiert sich im Himmel (Tien), letzteres in der Erde (Ti). Hierin stimmt die chin. Vorstellung mit der altsumerischen (vgl. A. Ungnad Wesen des Ursemitischen [I925], S. 26f.) überein, steht aber im Gegensatz zur ägyptischen. Weiteres Material bietet A. J eremias Das Alte Test. im Lichte des Alten Orients, 3. AufI. [I9I6], S. 29. 96. I33. Alle diese Fragen sind aber nicht so geklärt, daß sie für vorgeschichtliche direkte oder indirekte Beziehungen zwischen sumerischer und chinesischer Kultur etwas Sicheres beweisen könnten. In der mit der Religion eng verbundenen Himmelskunde bestehen insofern enge Beziehungen zwischen Babylonien und China, als beiderseits die Dauer des längsten Tages auf I4 Stunden 24Minuten angesetzt wird (F. Kugler Babyl. Mondrechnung [I900], S. 79ff.; M. Can tor Geschichte der Mathematik I, S. 82ff.). Diese Ansetzung paßt für 35° n. L., also für das alte China: es ist etwa die geogr. L. des Huangho in Honan (s.o.). Sie paßt aber nicht für Babyion (32° 30') und noch weniger für Indien, wo sich die gleiche Angabe findet. Da sich die indische Harappa-Kultur (Material bei W. Wüst Ober die neuesten Ausgrabungen im nordwestl. Indien, ZDMG LXXXI [I927], S. 259ff.) an altsumerische Kultur anlehnt, so werden wir den Ausgangspunkt für diese Berechnung auf eine prähistorische Periode ansetzen müssen, in der die Sumerer am 35. Grad seßhaft waren, vielleicht an der persisch-afghanistanisehen Grenze. Keinesfalls kann wegen der späteren Kultur Chinas letzteres der Ausgangspunkt sein. Ob hier überhaupt eine Beeinflussung Chinas durch den Westen vorliegt, ist sehr unsicher, da die geogr. Länge für Honan paßt und wir nichts Sicheres über die Himmelskenntnis Alt-Chinas wissen. Für den chinesischen Tierkreis muß wohl eine gemeinsame Quelle angenommen werden wie für alle Tierkreise, da hier das 'Axiom der Paral-
CHIRURGIE -CISPIS.
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Leientwicklung' völlig versagt (Material gen zur Paläethnologie des Orients (MAGW bei F. Hommel Geographie, S. 224ff.). Bde. 54, 55 U. 58) ; Das Wesen der semitiIn der chinesischen Kunst lassen sich, schen Tempora (ZSem. V); Sprach- und von prähistorischer Keramik (s. V. Chri- Kulturpsychologisches (Festschrift für P. stian Belvedere I [I926], S. 295ff.) viel- Wilh. Schmidt, I928); Entwicklungsproleich t abgesehen, keine Beziehungen zum blem8 der altmesopot. Kunst (Wiener BeiAlten Orient feststellen. Einige impor- träge zur Kunst- u. Kulturgeschichte tierte Bronzen, wie der J aekelsche 'Felis Asiens III); Die sprachliche Stellung des longujubata' (Zoo1. Anzeiger LXX [I927], Sumerischen (Bab. XII) 1932. Weißbach. S. 225ff.) zeigen starken Einfluß des Chronik S. Geschich tsschreibung. sumerischen Kulturkreises; im übrigen Chronologie S. Zeitrechnung. lehnt O. Jaekel (Mitt. vom 5. Febr. 28) Cilicien S. Ijilakku. jeden Konnex der chinesischen Bronzekultur mit Sumerien (im weitesten Sinne) Ch.ncil;lris (elam. CincakriS, bab. Sinab: die$e baue sich vielmehr hauptsäch- sabriS). Vater des Martija*, der sich lich auf südsibirische Bronzenimporte auf. gegen Darejawosch I. empörte. Die chin. Emailkunst ist verhältnismäßig Bag. § zz; Hüsing Die iranischen Eigenjung (etwa 8. Jh. n. Chr., nach chin. namen, 1897, S. 30, 3Sft; Justi Iran. Quellen sogar erst im I3. Jh. aus Europa Namenb., S. 163. (haltlose Etymologie). König. importiert). Literatur für China (ohne Eingehen auf Cis~nta~a (elam. CiSsantakma). die Beziehungen zum Alten Orient) findet Bab. Sit(i)rantabmafu gibt die medische man am bequemsten in Meyers Lexikon, Form Ciprantahma wieder. 7· Aufi., II [19ZS], I490f.; 149S; 1s03; 1SOS. I. Sagartier, 'der sich für einen NachUngnad. kommen des HwaJ:!satara ausgab, sich Chirurgie S. Anatomie und HeilV. Chr. gegen Darejawosch empörte, 52Z/I kunst. von TaJ:!maspada besiegt, gefangen und Chorsabad s. Dur-Surrukin. in Arbela gepfählt wurde. Auf dem ReChossat, Edouard de, französischer lief von Bagistan als einer der neun Assyriolog der Frühzeit, geb.I8z6 in Bourg Lügenkönige abgebildet. (Ain). Er veröffentlichte: Essai d' une clas~ Bag. §§ 33, SZ, Kl. Insehr. g.; Bartholosificat'on du syllabaire assyrien. Paris mae Air. Wb., Sp.S87; Justi Iran. Namenb., S. 164· I873; Classification des caracteres cunei2. Keilinsehr. nicht, nur griechisch formes babyloniens et ninivites. Paris (I8 74); Repertoire assyrien. Lyon I879; als T(!rwYTatXt-t'Yjt;; überliefert. Als FeldRepertoire sumerien (accadien). Lyon I882. herr genannt auf dem Griechenzuge des Weißbach. Chschejarscha L, Sohn des Artapana L Christian, Viktor, geb. 30. März I885 (= Artabanos Herod. VII I82, I2I, VIII in Wien, war I9II bis I924 in der ethno- 26) und wohl identisch mit C., Sohne des graphischen Abteilung des Naturhistori- Arp:aßaZot;; (= A(!wßaNot;;), der nach schen Museums, zuletzt als Leiter, tätig Herod. I I92 in Akkad beamtet war, aber und ist seit I924 an der Universität Wien kaum als Satrape. Professor der Semitistik (Assyriologie) König WZKM XXXIII, S. 3zf., 4Sf. König. und orientalischen Archäologie. Er ist Verfasser zahlreicher Arbeiten assyrioloCispis (bab. SispiS). Sohn des HaMmagischen, archäologischen und vor- und nis; König von Ansan. Seine beiden Söhne frühgeschtchtlichen Inhalts, Z. B. Die Na- sind Kurasch I. und Arijaramna I. Keine men der assyrisch-babylonischen Keil- eigenen Inschriften .. Er hat ung~fähr zur schriftzeichen (MVAG I8, I, I9I3); Akka- Zeit des Assurbanipal gelebt. C. wurde der und Sudaraber als ältere Semiten- dem Namen nach irrtümlich mit dem schichte (Anthropos XIV U. XV); Die Gimmirrai Teuspa zusammengebracht, deiktischen Elemente in den semitischen auf Grund d~r fehlerhaften Namensform Sprachen (WZKM XXXI); Untersuchun- TSUJJl'Yjt;; bei Herodotos, die nicht auf ein
94
CORONA BOREALIS-CUQ.
CLASSIKER -CONTENAU.
altpe~s. Caispis zurückgeht, das vielmehr nur Cispis zu lesen ist, wie auch das Elamische CisPis schreibt. Bag. § z; Kl. Insehr. a § z; V R pI. 35, Z. zr = VAB !II, S. XI und 4, Z. zr; Hüsing OLZ 1908, Sp.319. König.
Classiker s. Griechen und Vorder-
asien. Clay, Albert Tobias, geb. 4. I2. I866 zu Hanover (Pennsylvania), Ig02 Dozent für semitische Sprachen und Archäologie an der Universität Pennsylvania, seit I9IO Professor an der Yale University in New Haven (Connecticut), gest. I4. 9. I925. C.S Hauptverdienst liegt in der Herausgabe zahlreicher Keilschrifturkunden, seine Hypothese über Amurru ist dagegen ziemlich allgemein abgelehnt worden. Seine Werke sind: The babylonian expedition of the university of Pennsylvania (BE) VIII I; IX (zusammen mit Hilprecht); X; XIV; XV; University of Pennsylvania, the Museum. Publications of the babylonian section (UP) II I; 2; Yale oriental series I, III; Babylonian records in the library of I. P. Morgan I, U, IV; Babylonian inscriptions in the library of I. B. Nies, IV; Light on the oU testament from Babel, 1907; Amurru, the home of northern Semites, IglO; Personal names from cuneiform inscriptions of the cassite period, Ig12; The empire of the Amorites, I9I9; A hebrew deluge story in cuneiform, 1922; The Origi n of biblical traditions, Ig23; The antiquity of the amorite civilisation, Ig24- Eb el'mg. Clercq, Louis Constantin Henri Fran<;:. Xavier de, geb. 25. Dez. 1836 auf Schloß Oignies (Pas-de-Calais), gest. daselbst 27. Dez. IgOI, brachte auf Reisen in Syrien und durch Ankäufe aus dem Kunsthandel eine der reichsten und schönsten Privatsammlungen von Gegenständen der klassischen und der vorderasiatischen Kunst zusammen. Den Katalog dieser Sammlung begann er noch selbst I885, erlebte aber nur das Erscheinen des 1. Bandes, der, wie der 2. Bd., in der Hauptsache von J. Menan t, unter Mitwirkung J. Opperts, vollendet wurde. Diese beiden Bände, die ausschließlich armenische, babyIonische
und assyrische Altertümer enthalten, sind in Folio, die weiteren Bände wie auch der Registerband von A. de Ridder bearbeitet, in Großquart. CoUection de Clercq. Catalogue methodique et raisonne. T. I: Cylindres orientaux. Paris 1888; T. 2: Cachets, briques, bronze, basreliefs. 1903; T. 3: Les bronzes. 1905; T. 4: Les marbres, les vases peints et les ivoires. 19°6; T. 5: Les antiquites chypriotes. Ig08; T. 6: Les terres cuites et les verres. 1909; T. 7 P. I: Les bijoux. P. II: Les pierres gravees. 19II. Tables generales. 1912. Weißbach.
Codex: !!anu:nurapi s. Gesetze. Coelesyrien s. Syrien. COIDa Berenices s. Sterne. COIDana s. Kammanu. COmlJe, Etienne, Orientalist und Theolog, geb. 20. März 1881 in Granqson (Kanton Waadt, Schweiz), studierte in Lausanne (lg03 Licencie en tMologie) und Paris (1908 Docteur de l'universite), wurde I909 AttacM Ehanger libre am Institut fran<;ais d'archeologie orientale in Kairo, war 1910-14 Erzieher der Söhne des Ex-Khedive, und ist seit I916 Direktor der Bibliothek in Alexandria (Ägypten). Assyriologischen Inhalts sind nur seine ersten Arbeiten: Histoire du culte de Sin en Babylonie et en Assyrie. (These pour le doetorat.) Paris 1908; Bulletin de la religion babylonienne (Revue de l'hist. des relig. TI. 58, 60, 64, 65; Weißbach. Ig08, Ig09, I9II, IgI2). COInInagene s. QummulJ-u. Confiscation s. Strafrech t. Contenau, George, geb. 9. April 1877 zu Laon, Conservateur adjoint du musee du Louvre, Verfasser zahlreicher Werke über babylonische und hettitische Kunst und Kultur, Herausgeber von Keilschrifturkunden. Seine Werke sind: La diesse nue babylonienne, I9I4; Contribution al'histoire economique d'Umma, 1915; Umma sous la dynastie d'Ur, 1916; Trente tablettes cappadociennes, 1919; Tablettes cappadociennes (Musee du Louvre 4) Ig20; Elements de bibliographie hittite, Ig22; La glyptique syrohittite, 1922; La civilisation assyro - babylonienne, I922;
Contrats et lettres d' Assyrie et de Babylonie (Musee du Louvre 9) 1926; La civilisation phenicienne, I926; Les tablettes de Kerkouk et les origines de la civilisation assyrienne, 1926; Musee du Louvre, Antiquites orientales, 1927; Contrats neobabyloniens (Musee du Louvre 12), 192 7; L' art de l'Asie occidentale ancienne, 1928; Manuel d'archtologie orientale depuis les origines iusqu'a l' epoque d'Alexandre, 192 8. Ebeling. Corona borealis s. Sterne. Corvus, Crater, Cygnus s. Sterne. Craig, James Alexander, geb. 5. März 1855 zu Fitzroy Harbor (Ont.), war I893 bis 1915 Professor für Altes Testament, semitische Sprachen und hellenistisches Griechisch an der Michigan - Universität Ann ArboL Von seinen Büchern sind zu nennen: The Monolith inscription of Salmaneser 11. New Haven, Conn. 1887 (Leipziger Inauguraldissertation); Assyrian and Babylonian religious texts. Vols. 1 u. 2. Lpz. 1895 u. I8g7 (AB XIII); Astrological-astronomical texts copied from the original tablets in the British Museum. Lpz. I899 (AB XIV). Er begann auch eine Sammlung: The Semitic Series (New York I90Iff.), zu der er selbst eine Übersetzung von H. Wincklers Geschichte Babyloniens und Assyriens beisteuerte. Weißbach.
Cros, Gaston, Elsässer von Geburt,
französischer Offizier, nahm 1903 als chef de la Mission fran<;:aise de Chaldee in Tello (Lagas) de SarzecsArbeiten wieder auf. Die Ergebnisse der Ausgrabungen
95
bis I909 erschienen unter dem Titel Mission fran<;:aise de Chaldee. Nouvelles fouilles de TeHo par le commandant Gaston Cros, publiees avec le coneours de Leon Heuzey & Fran<;ois Thureau-Dangin. Paris 1910-14. C. ist IgI5 als Colonel und Commandeur einer marokkanischen Brigade in den Kämpfen nördlich von Arras gefallen. So Heuzey Comptes rendus de l'Acad. des inseL 1915, S. 244f. (Sitzung vom 2. Juli). Weißbach.
Cruveilhier, PieHe Louis Marie Ar-
mand, geb. 12. Sept. I868 zu St. Germain-en-Laye (Seine et Oise), Professor der Exegese am Grand Seminaire von Limoges, bereiste Palästina und Ägypten. Außer verschiedenen z. T. sehr umfangreichen Arbeiten in Zeitschriften (Museon XXXIV u. a.; Revue du Clerge franfais 1909, 1910, 1912; Revue biblique 1917, 1925, 1927) veröffentlichte er Les principaux resultats des nouvelles fouilles de Suse. Paris 1921; Recueil de lois assyriennes. Traduction annotee, etude, comparaison (Sonderdruck aus Le Museon XXXVIII, XXXIX, XLI, XLII). Paris 1930. Weiß bach.
Cuq, Edouard Ulysse Fran<;ois Leonce,
Jurist, geb. 14. Dez. 1850, Professor an der Universität Bordeaux, später Paris. Er veröffentlichte über die Rechte der Keilschriftvölker zahlreiche Einzeluntersuchungen, meist in Zeitschriften. Selbständig erschienen von ihm: Le mariage a Babylone d' apres les lois de Hammourabi. Paris 1905. Etudes sur le droit babylonien, les lois assyriennes et les lois hittites. Paris 1929. Weißbach.
DADA~DAD:RSIS
D (Für die hettitischen Namen vgI. auch T.)
Da, Gottheit, in alt- und neusumerischen Texten aus Fara, Umma und Ur belegt. Auch ein Gott von Lagas. Jean Rel. sumo S. 129 U. 207.
Ebeling.
Dia, arabische Gottheit, geschr. dda-a-a, - die Lesungen daai oder daia wären demnach auch möglich. S. dazu Ara bergotthei ten und die neue Belegstelle Thompson Prisms 01 Esarhaddon and 01 Ashurbanipal S. 20, Z. 10. Ebeling.
Daban-Fluß. Samsi-Adad V. besiegte um 818 den Marduk-bala~su-iqbi von Babyion am D., gegenüber von DurPapsukkal, nachdem diese Stadt in die Hände des Assyrers gefallen war. D. ist wahrscheinlich mit dem Ab-i-Neft-Fluß oder dem Ab-i-Gangir (Engl. Generalstabskarte Nr. 2555) gleichzusetzen, und Dur-Papsukkal mit Kala-Neft oder Mendeli zu identifizieren. Vorher hatte Samsi-Adad V. Orte am Turnat (= Dijala-Fluß) erobert, darunter Gananate. Samsi-Adad V. - Stele, Kol. IV, Z. 41; Lucken bill AR I, §§ 725/6, H R, pI. 52, 2, Kol. HI, Z. 10; Hommel Geographie S.296 (Ta-ban); Forrer Provinzeint. S. 25; DP Ir S.87, Z.25; Hinke Boundary Stone S.220; King BBSt S.57; ZDMG LXIX, S. 502. Eckhard Unger.
manassar IH. im J. 857 eroberte (Mo. Rev. Z. 17. Obv. Z. 34, wo sie »Burg von Chatti, d. i. Syrien « genannt wird. Balawatplatte J [D] 1-3 und -inschrift col. III Z. 4 »seine Stadt«, vgl. Unger MVAG XXI, S. 189; Athen. Mitt. 45, S.68).Sie entspricht dem byzantinischen l::.&ßEKOV und syr.-arab. Däbiq, dessen Name auch in der Form Däbeg (Mich. Syr. III 19; arab. marg Däbigh bei GI'än Abu'lBaqä, Reise Qä.itbäis, Bull. de l'Il,1st. frany. d'arch. or. XX [1921] S. 14 f.) vorkommt; noch heute heißen 2 Orte am Quwaiq Däbiq und Klein-Däbiq (Duwaibiq oder Toipuq), vgl. ZDPV 1923, S. 179 Nr. 151. Die Gleichsetzungen mit Dehbek (Maspero Hist. III S.3I) oder Tell Dülük (Doliche) bei 'Aintäb (Delitzsch-Billerbeck BA VI S. 22, I) sind aufzugeben. Honigmann. Dabir, Gottheit, geschr. dda-bi-ir, angeblich in einem Namen aus Drehern (neusumer. Zeit) belegt; es ist jedoch dda-gan (!) zu lesen. Langdon Drehem Nr.47, J ean Rel. Sumo S. I29.
Ebeling.
Dabirisu, Stadt in Babylonien (?), geschr. d1da-bi-ri-i-su, in einer Städteliste aus assyrischer Zeit genannt. II R pI. 53, Z. 41 a.
Ebeling.
Daban, Stadt, genannt in der Synchr. Gesch. (CT XXXIV) P1.40, Z. 29. Dazu Weiß bach ZA XXXVI S.6r. Dieses Ebeling. D. = Dabanu?
Dabu, Stadt, geschr. d1da-buk i , in einer Städteliste genannt.
Dabanu-Ort. Eine Ortschaft dl Daba-nu wird in einem Kontrakte vom 11. XI. 39. Jahr des Nebukadnezar 11. (VS III, Nr. 26; VAT 3019) genannt; ebenso DP II S.97, Z. 7.
Daburu, Stadt in Babylonien. Ein Pate si (isag) der Stadt, namens Lu-balsag-ga, ist aus dem 57. J. Sulgis für diesen Ort bekannt.
Eckhard Unger.
Dabigu, Stadt in Bit-Adini, die Sal-
Dabite s. Tabite.
Scheil DP VI S. 15.
Ebeling.
Reisner TU Nr. 104, Rs. 6 f.; De Genouillac Trouvaille de Drehern S. 12; Keiser YOS Res. IV 2, S. 16. Ebeling.
Dada. I. patesi von Nippur, Zeitgenosse der letzten beiden Könige der IH. Dynastie von Ur. Siegel in Berlin (VA 2666): Messerschmidt Amtl. Berichte 30 (1908/9) Sp. 130 Fig 85; Ward Sealcylinders 01 West Asia S. 82 Fig. 226; transkr. u. übs. v. Thureau-Dangin VAB I S. 160, Z. 12. Siegelabdrücke : Delaporte OLZ I9II, S.I54f. und RA VIII (I9II) S.I96, 20; Nies AB XXV Nr. 37A. Daten Su-Sin Jahre 5, 6, 7, 9; Ibi-Sin Jahr 2: Keiser YOS Res. IV 2 S. 23.
2. patesi von Surippak, Vater und Vorgänger des ljaladda. Rübenförmiger Koldewey Tonzylinder aus Fara: MDOG Nr. 16 (1903), S. 13; Delitzsch daselbst S. 14 Anm. *; Thureau-Dangin VAB I S. 150 III. 3· patesi von Umma, Zeitgenosse von Dada I), Vater und Vorgänger des Gududu. Siegelabdrücke Nikol'skij Dokumenty ... iz sobraniia N. P. Licha,eva II S·398 und 399 (Ibi-Sin Jahre I und 2). Daten Su-Sin Jahr 9; Ibi-Sin Jahre I und 2: Keiser YOS Res. IV 2 S. 27. Dadaga, Variante für Dada I): Keiser YOS Res. IV 2 S. 23 Nr. 35. Weissbach. __
4· Gottheit, geschr dda-da, in neusumerischen EN. genannt nach einer Götterliste = Ninurta, nach einer anderen = Etallak, nach einer dritten = Adad in Mar. J ean Rel. sumo S. 129; Schroeder KAVI Nr. 63 !II, Z. 34; 65 III, Z. Ir; Weidner AK H, S.74; CT XXIV pI. 24, Z.69; XXV pI. 16, Z. 17. Vgl.auch UPI 2, Nr.1I2, Z·54; Louvre XV, pI. XXVIII, Z.252; VS VIII, Nr. 26, Z. 29f.; Langdon Liturgzes S·43, Z. 9; 46, Z. 64; UP X 2, S_ 192, Z. 6. und den EN Dada-rabi. Ebeling.
Dadaga
S.
Dada.
Dadagula, ein göttlicher Musikant (balag-Spieler und Sänger). CT XXIV pI. 24, Z. 65-66.
Dadarsu
S.
Ebeling.
Dä.drsis.
Dadasig, zweiter König der H.. Dynastie von Kis; Zahl der Regierungsjahre abgebrochen. Reallexikon der Assyriologie.
97
OECT II W.-B. 444 S. 13; Zimmern ZDMG LXXVIII S. 32. Weissbach.
Daddl, Groß-abarakk~t zur Zeit SinsariSkuns, Eponym (s. Eponymen). I R pI. 8, 6, Z. I; CT XXXIV, pl. 4, K. 1662, Z. I. Ebeling.
Daddumania
S.
Datuhia.
Dadi, Fürst von ljubuskia, von SamsiAdad V. (3. Feldzug) zur Tributzahlung gezwungen. I R pI. 30 II Z. 37; Lucken bill AR I § 718 . Ebeling.
Dadia. Eine Gottheit Dadia, die man bisher in den Stellen King LIH III, S. 244, Z. 16; CT Ir pI. 13 Datum; II R pI. 50, Z. 9 a suchte, gibt es nicht. Es ist vielmehr zu lesen: bad bzw. e anda-sa.-a Haus bzw. Tempel, der den Himmel erreicht. Ebeling.
Dadi'idri
=
Benhadad, s. d.
Dadi-ilu, F. von Kaska, zahlt Tiglatpileser Ur. Tribut. !II R pI. 9, Z. 52; Tiglatp. Ann. Z. 152 = Ros_t Tiglatp. S. 26; LuckenbillARI§772; Delltzsch Paradies S.298. Ebeling.
Dadinna, Ort in Elam (?) von PuzurSusinak unterworfen. DP XIV pI. I f. KoI. II, Z. 15 = Barton RISA S. 158. Ebeling.
DadiuaUa, Stadt in Assyrien (?), in einer assyrischen Rechtsurkunde genannt. J ohns ADD NI'. 59, Z. 10, S. 8r.
S.
dazu Bd. III Ebeling.
Dadmus, ein mit Datuna identischer Ort, wenn die Lesung von II R pI. 50, Z. 65 ab nach Weissbac h ZDMG UII, S.656, Winckler, Handexemplar von H R in Ebelings Besitz, Hommel Geographie S.466, Anm. 3 richtig ist. Vgl. auch H R pI. 48, Z.I5 cd: da-ad-us = da-lu-nu. Hommel Geographie S. 466ff., 499, 500; Delitzsch Paradies S. 23I. Ebeling.
Dad!sis (bab. Dadarsu, elam. Tatursis, TatarsiS, aramäisch ft'"'ii). Nachfolger des an Stelle des ermordeten Bardija eingesetzten Reichshüter des Nord7
DAGALA-DAGAN
DADU-DAGAL ostens des Perserreiches mit der Residenz in Baotris, steht auf Seite des Darejawos 1* und schlä~t ~m .:3. IX. des res sarruti des DareJawos den aufständischen Frada von Margus nieder, dann kämpft er gegen FrawartiS bei Zuzu am 8. II., bei Tigra am 18. II. und bei Hujawa am 9. III. des ersten Jahres des DarejawöS, den er. da~n in Hujawa erwartet. Der Name 1st mdisch dadhrsi (= kühn).
~ag. §§ 2°6,27,28,38; Sachau Papyrus aus Elephantine Tf. 52 Z.4, 6 (= Nr. 65); Tf. 57 Stück 7, Z. 2 (= Nr. 70) und S. 198; Bartholomae Air Wb Sp. 731; Marquart Untersuchungen zur Gesch. Erans II S. 166; zur Chronologie s. Darejawos I. König.
Dadu, Gottheit in EN belegt, wohl = Adad. Clay BE XIV S.59; S. 169.
Personal names Ebeling.
Dadua, Kanal bei Telloh, in einem Text aus dieser Stadt erwähnt. ITT V, Nr. 8.
Ebeling.
Dädudu, Gottheit, geschr. dda-a-du-du, in einer Götterliste genannt. Louvre xv pI. XXVIII, Z. 247 = RA XX, S. 103, VI Z. 6.
Ebeling.
Daduhepas, Tawananna, Großkönigin von Haiti Gemahlin des Suppiluliumas. Sie Über1~bte ihren Mann und konnte sich mit seinen Nachfolgern Arnuwandas (III.) und Mursilis (II.) nicht ,:ertragen. Ihr Haß richtete sich namentlIch gegen die Gemahlin des Mursilis, deren Tod sie durch Verfluchung verschuldet haben soll. Sie wurde deshalb und wegen anderer Eingriffe in die Rechte des Königs von Mursilis gemaßregelt. Quellen: Der Name nach KUBXXVI Nr. 57. Vs. 8, wozu 2 BoTU Nr. 25.' IV Z. 8 (vgl. Forrer 2 BoTU S. *20 f.) stlmmt; So~st erscheint der Name in der offenbar 1dentlsche.n Form DanulJ.epas (anders, aber ohne Ke~~tn.:s der erstcrenannten Stelle, Sommer:A!J!JzJavaUrkunde"'n S. 300 f.). DanulJ.epas mit dem Zusatz SAL. LUGAL "Königin" Bo 4882, III Z. 15. KUB XXI Nr. 19 u. KUB ~IV Nr 7 I. Z. 20 ff., KUB XIV Nr. 4 (dieses 1m Auszug übersetzt bei Forrer Forsch. I I, S. I ff.); KBo IV Nr. 8, KUB XIV Nr. 2 Z. 4. Ferner gelegentlich in Orakeltexten : KUB XVI NI. 16, Rs. Z. I, Nr. 32, II Z. I; vgl. auch KUB XV
NI. 5, I Z. 7.-DaßD. eine AlJ.lJ.ijavä-Prinzessin gewesen sei (Forrer RA. Bd. I S. 54). hat a~ den Texten keinen Anhalt; s. Sommer A/}!Jziava-Urkunden S. 298 ff. A. Götze.
Dadum s. Dadusa. Daduna, Stadt in Assyrien (?). J ohns ADD Nr. 1093, Z. 4. Ebeling. Daduni, Land, nach Hommel Geogr. S. 466, Anm. 3 mit Datunu, Datuna identisch, das wieder = Dadus bzw. Dadmus (s. d.) ist, und in der Nähe von Arzubina liegend. Harper ABL Nr. 641, Vs. Z.5; II R pI. 48, Z. 15Cd; II R pI. 50a b, Z .. 65. Ebelmg.
Daduru, Stadt, in einem assyrischen Texte erwähnt. K. 12955 (Bezold Catal. S. 1277)' Ebeling.
Dadus s. Dadmus. Dadusa, Sohn des patesi Ibiq-Adad . von Tuplias. Weihinschrift für seme Tochter IlibSina Schroeder OLZ 1914 Sp. 246; Ziegelbruchstück in Berlin VS I Nr. II3, ergänzt von Schroeder a. a. O. Sp.247. zu Da-du-[umJ. De: richtige Name Dadusa durch Funde bel neuen Ausgrabungen in Tuplias festgestellt (s. Frankfort, Jacobsen and Preusser Tell Asmar and Khafaje S. 35, Anm. 2). W eissbach-Ebeling.
Daeba. Die elamitische Stadt D. wurde von Assurbanipal auf seinem 7. Feldzuge erobert (Rassam Zyl. KoI. V, Z·44)· Streck VAB VII, S.47; Luckenbill AR. H, § 804; Delitzsch Paradies S. 3 28 . Eckhard Unger.
Dag, Gottheit geschr. DAG, wenn wirklich so zu lesen, in Wirtschaftstexten aus Fara zu belegen. Deimel Winsch. Fara S. 26. Ebeling.
Daga, Gottheit, geschr. dda-~a; .so nach Nies Ur Dyn. S.98. Es 1st Jedoch unsicher, ob man die Zeichengruppe so zusammenzufassen hat .. Ebelmg.
Dagal, Gottheit, geschr. dda-gdl, nach Deimel Pantheon S.99 und J ean Rel. sumo S. 129; unsicher. Ebeling.
Dagala s. Daqala. Dagalsl.lbalbi s. Gula. Dagalusumgalanna
S.
Tammuz.
Dagan. Gottheit. Der Name, auch Dagana (J ohns ADD Nr. 212 Rs. Z. 13) und Daguna (Har per ABL Nr. 357 Rs. Z.5), geschrieben, im Hebräischen zu iJ1 geworden, läßt sich aus dem Assyrischen nicht herleiten, wie aus zeitlichen Gründen auch eine Zurückführung auf hethitisches tegan ,Erde' und hebräisches J., Fisch< (so Menan t, Tiele, Lagran~:, Hoffrnann, Jeremias, Volz) oder i~:} ,Getreide< (so Philo Byblios, Pietschmann, Hrozny) abwegig ist. Falls der N. nicht sumerisch ist - hier heißt dagan etwa ,Allheit' - wie dies schon Schrader und Delitzsch vermuteten und jetzt Pinches und Schlobies wollen, so bleibt uns nur die Annahme, daß er aus der Sprache eines vorsemitischen Volkes stammt, das in prähistorischer Zeit am oberen Euphrat saß. Verehrung. Ausgangspunkt des Kultes werden die oberen Euphratländer Mari, Jarmuti, Ibla und ljana sein, wo er von Sargon dem Großen an bis c. 1800 reichlich belegt ist (MJ XIV S. 234 ff. u. Poe bel HGT S. 277; AfO III S. II9; Cod. Harn. IV Z. 23 ff., ZA XXI S. 248; MDOG LIV S. 23; Thureau-Dangin LC Nr. 237, 238; Syria V S. 271; VS VII Nr. 204; MAOG IV S. I ff.; RA XI S. 136 (?) und eine Reihe von mit D. gebildeten EN). Vielleicht hat dann die Hurriterherrschaft den Dagankult verdrängt, jedoch scheint er bei Sargon II von Assur (Cyl. Z. 6) noch einmal erwähnt zu sein. In Babylonien war D. schon in sumerischer Zeit bekannt (Weihinschrift für D. von Eannatum, Gadd, Ur-Exeavations Texts Nr. 297). Sein Kult ist uns bis zum Jahre 473 (ein EN, BE VIIIr, Nr.120 Z.17) bezeugt (Gadd a. a. O. Nr. 275; BE IHr Nr. 37; RA XXIII, S. 37; Cod. Harn. IV Z. 23 ff.; I. R. pI. 4 XVI; de Clercq CataTogue S.245;
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YOS n Nr. 133; UAC S. 139; viele EN, darunter die von Königen und Statthaltern, sind mit D. gebildet). Der G. fand auch in der religiösen Literatur Babyloniens Aufnahme: lrra-Mythus CRs. H Z. 45 ff.; RA XVI S. 145 ff. ; CT XXIV pI. 6, Z. 22; VS. I 22, Z. 120; AK I S.26 Rs I Z.28. Seine besonderen Förderer waren die Könige der Isindyn. und Hammurapi. In Assyrien nennt Salim-abum (c. 2070-2050) den G. zum ersten Male (AOB I: HIx); sein Kult war im altassyrischen Großreich bekannt (ZA XXI S. 248). Inschriftliche Belege (KAVI Nr. 72 Z.12; AOB I: XXI Z. 16 (?); KAHl H Nr. 84 Rs. Z. 76 f.; KB I S.54; I R pI. 29 Z. 18 f. = 32 Z. 18 f.; MVAG 1898, 6, S.10; KB II S.38; Neubauer The Book 01 Tobit (Oxford 1878) S.20 Z.4; Luckenbill AR II § 761 B; I R pI. 17 Z. 10 f.; KARI I Nr. 25 II Z. 3 ff.; KARI HI Nr. 102, Z.32; Craig ABRT n Nr. 21; AJSL XLII S. II5 f. passim; King Magie Nr. 2, Z. 44; KAVI Nr. 42, Vs. I Z. 22ff. = 43 Vs. I Z. 3 ff.; J ohns ADD Nr. 10I3 u. 1072) ferner eine Reihe mit D. gebildeter EN, darunter drei von assyrischen Königen, zeigen die Verehrung der G. bis in die letzten Tage Assurs. Die assyrische Handelskolonie KaniS in Kappadozien (um 2000) kannte, nach dem Namen des Helden im Sar-tamgariEpos NurADaggal Nur-dDagan (Weidner Bogh. Stud. IV S. 62 ff.) und drei anderen EN, die den Namen D. führen, zu schließen, gleichfalls den Kult des G. Nach Palaestina ist D. lange vor der israelitischen Zeit gekommen. Das beweist das Vorkommen von Orten namens Beth-Dagon in einer äg. Liste asiatischer Städte, deren Ursprung in der Zeit Ramses' 11. liegt (Müller Eg. Researehes 149 pI. 68, Z. 72; Burchard Altkan. Fremdwörter Nr. 331) - Kultorte D.s, von denen einer auch Sanherib (Prisma II Z. 65 = KB n S. 93, Z. 65) und Esmunazar von Sidon (Lidzbarski Attsem. Texte I Nr. 7 Z. 16) bekannt
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DAGANBELNA~IR-DAIA(E)NE
DAGAN
war, ebenso wie die Bibel 2 Plätze dieses Namens in Juda (Jos. I5'41) und Asser (Jos. 19,27) nennt -, ferner der Name eines südpal. Stadtfürsten der Amarnazeit DDagan-takala (Knudtzon VAB II Nr. 317, Z.2, 9, 13; 318, Z.4), und die Aufdeckung eines Dagantempels in Beth-San durch die Amerikaner (MJ XVII S. 294 ff.). Die Philister unterwarfen sich nach ihrem Eindringen dem Kulte des G. so intensiv, daß das AT den D. nur als Hauptgott der Philister kennt (Ri 16,23 ff., 1. Sa. 5; 1. Chron. 10,9 f.; 1. Makk. 10,83 ff. u. II,4): Nach dieser letzten Quelle ist der Dagontempel zu Asdod erst ISO v.Chr. durch Jonathan zerstört worden. Josephus (? Ant. XIII K. 8,r), Hieronymus (zu Jes. 46,1) und Euseb (Onomastica sacra ed. Lagarde z 37 2 cf. 18914) hatten wohl von der Verehrung des G. noch nähere Kenntnis. Heute existieren drei Dörfer Beit-Degan in Pal., eins bei Akka, eins nw. von Lydda und das letzte östl. von Nabulus. In Phoenizien hat D. zur Amarnazeit und früher große Verehrung genossen. Das ist neuerdings unter Beweis gestellt durch die Funde von Ras samra. Dort wurde ein großes altphoenizisches Epos entdeckt, in dem D. als große Gottheit auftritt (Syria Bd. X pI. 67 Nr. 9 Z. 3; Bd. XII pl. 38 Z. 24). Schon vor diesen Funden besaßen wir einen Siegelcyl. aus dem 7. Jahrhundert, der in phoen. Schrift die Worte Baal Dagon aufweist. Im Etymologicon magnum (ed. Gaisdorf 1848; 196,52) wird D. als o I\Prl\lO~ {mo <1>O!V{XIOV bezeichnet, und schließlich spielt der G. in der Kosmogonie des Phoeniziers Philo Byblios als Sohn des Uranos und der Ge, als Bruder des EI, als Mitvorbild für die Erfindung der nach dem Antlitz der Götter gebildeten heiligen Schriftzeichen und als Erfinder des Getreide- und Ackerbaus - daher er als Zeus Arotrios verehrt wird - eine nicht unbedeutende Rolle (Fragm. hist. Graec. ed. C. Müller Bd. III S. 567 ff.; Fragm. 215-25)' Der G., dessen Verbreitung durch die
Eigenschaft seines Ursprungsgebietes am oberen Euphrat als Durchgangsland gefördert wurde, verdankt diese wohl auch seinem Wesen, in dem ein allgemein ansprechendes Prinzip lag, nämlich das der im Wetter über die Lande herrschenden Gottheit. In der Tat zeigt seine häufige Gleichsetzung mit dem Wetter- und Berggott Enlil (CT XXIV pl. 22, I Z.20; 6, Z. 22; KAVI Nr. 42 I Z.22), die für die Formel ,Anu-Enlil< die ,AnuDagan< eintreten läßt (Irra-Mythus C Rs. II Z. 47; UAG S. 139 Z. 8; Craig ABRT II Nr. 21 Z.2), der Charakter. seiner Gemahlin Salas als Äquivalent der Bergherrin Ninlil (CT XXIV pl. 6, Z. 23), seine ähnliche Identifizierung mit dem ausgesprochenen Wettergott Adad (dessen Gemahlin Sala mit Salas ursprünglich identisch sein dürfte), eine Gleichsetzung, die D. oft an Stelle Adads mit Samas zu einer Zweiheit zusammentreten läßt (z. B. YOS II Nr. 133, Z. 3, Thureau-Dangin LC Nr. 237 Siegelabdruck), daß man in D. einen G. sah, der in Wind und Wetter über Länder und Gebirge herrschte. Doch scheinen seine Befugnisse noch weiter gegangen zu sein. In einem Ritualtext aus Nippur (RA XVI S. 145 ff.) zeigt er sich als der einzige G., der über die große Zahl der Unterweltsgötter Macht hat. Daß sich diese aber doch vor allem auf denjenigen Weltteil erstreckt, der unter dem Himmel Anus und über dem Reiche Eas liegt, wird durch D.s Stellung als mittleres Glied der Götterdreiheiten Ninni-Dagan-Enki (AfO III S. H9) und Samas - Dagan - Iturmer (ThureauDangin LC Nr. 237, 238, VS VII Nr. 204) deutlich. In gewissen Zeiten galt D. sogar als umfassender Herrschergott, dessen Macht überall wirksam war. So wird er einmal Anu und IStar übergeordnet (AK I S. 26 Rs. I S. 28); ein Mardukhymnus gibt ihm das Attribut der ,Herrschaft< schlechthin (KARI I Nr. 25, II Z. 3); schließlich werden wir auch die Angabe des Etym. magn. (s.o.) und seine Stellung bei Philo dahin deuten können.
Ein kurzes Wort sei noch über den vermeintlichen Fischgott-Charakter D.s gesagt. Die alten Urkunden wissen von einer solchen Eigenschaft des G. nichts zu berichten, und noch der im 3. Jahrh. n. Chr. lebende Rabbi Levi sagt übereinstimmend mit Josephus, Talmud und Targum, die nichts von Fischgestalt D.s wissen, der G. sei von männlicher Figur gewesen. Erst die Rabbinen David KimJ:i (t 1235 n. Chr.) und Abarbanel behaupten, D. sei halb Mensch, halb Fisch gewesen, ohne sich aber darüber einigen zu könflen, ob oben Mensch und unten Fisch oder umgekehrt. Sicher wirkt hier das hebräische ':;~. Abbildungen von Fischgöttern auf Münzen von Arados und Askalon (Lagrange Etudes sur les rel. Sem. 131; Hoffmann ZA XI S. 279 f.) sind nicht. als solche D.s anzusprechen. Menan t Le mythe de Dagon. Revue de l'histoire des religions XI S. 295ff.; Baudissin Artikel Dagon in Prot. Realenzyklopädie 3 ; J astrow Die Rel. Bab. u. Ass. S. 21 9f. u. ö.; Moore Art. Dagon in Enc. BibI.; Paton Art. Dagon in ERE; Unger Art. Dagon in RLV; Volz Art. Dagon in BibI. Handwörterbuch; Schmökel Der Gott Dagan, Ursprung, Verbreitung und Wesen seines Kultes, Heidelberger Dissertation 1928. (Dort auch weitere Literatur und Belege für die bisher bekannten mit D. gebildeten EN.) Hartmut Schmöke!.
Daganbelna~ir, Eponym unter Assurna?irapli H. (J. 878), s. Eponymen. Ebeling.
Dagantakala, Stadtfürst in Südpalästina zur EI-Amarna-Zeit. Knudtzon VAB Ir, Z. 2. 9. 13; 318, Z. 4.
S. I351; Nr.3 1 7, Ebeling.
Dagara. Stadt (alu) und Land (matu). D. gehörte zu den größten Gauen des Landes Zamua* (Lullu*) und wurde z. Z. des Assurna~irpal II. (881) von einem Fürsten (nasiku = Scheich), namens Nur-Adad, beherrscht. Die Städte im Bereiche von D. sind Uze BirUtu und Lagalaga. Streck (ZA XV S. 276 f.) setzt D. in die Gegend östlich oder südöstlich des Kara Dagh, zwischen den Flüssen Rädänu* (= Adhem) und Turnat* (= Dijala).
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Assumä~irpal. Annalen, KoI. II, Z. 2.t, 3 1• 53; Luckenbill AR. 1, §§ 448, 449. 45 2 ; King AKA S.305. Z. 31; 312, Z.53. Eckhard Unger
Dagdadra s. Dakdadra. Daggata, ein Gebirge, das neben Alasija in BO.20IO, Vs Z.40 (= KBo IV Nr. I) als Ursprungsland von Kupfer angegeben wird. Vgl. den römischen Ort Daguta am Fuße des bethynischen Olymp? E. Forrer.
Dagtr, Gottheit, geschr. dda-gir, in neusumerischen Namen belegt. J ean Rel. sumo S. 129. Ebeling. Daglänu, Gottheit, in assyrischen Texten erwähnt. Ebeling KARI, 21 4. II Z. 34.
Nr.135.
IV, Z.15; Ebeling.
Dagu, Bruder des Kgs. von Barabsi, zur Zeit Sargons von Akkad. Poebel UP IV 1. S.186, Z.25'ff. Ebeling.
Dagusumgal s. Marduk. . Da!1muri, . Stadt bei :§arran (?), in emem assynschen Texte erwähnt. J ohns Doomsday book S. 72. Ebeling. Da!1sesra, s. Ta h ses r a.
Da!1uräte s. Ruhurater. Dai, s. Eponym. Daia(e)ne, zu den Nairi-Ländem an der Südgrenze von Urartu gehörig, von Tiglatpileser IH. (3. ].,742 v. Chr.; Sieni, Kg. v. D.) und Salmanassar IH. (3. J., 856 v. Chr.; Kg. Asia v. D.) erobert. Die Gegend des ht. Gondschalu unweit Melasgerd muß zu D. gehört haben (s. BA VI, I, S. 39, Anm. 2). Tiglatpileser 1.: King AKA S. 67, Z. 82; 70, Z. 22 = I R pI. 12, Z.82; 13, Z.22; III R pI. 5. Nr. 2, Z. 8 = King AKA S. II7; Schroeder KAHl II Nr. 68, Z. n; 7 1 • Z. 4. Salmanassar!I1.: Balawat II. Z·5 = BiUerbeck-Delitzsch BA VI I S. 134; Monolith II Z.46 = Amiaud~ Scheil Salmanasar 11. S.26; Layard Inscriptions pI. 13. Z.4 = AmiaudScheil S. 6; Lehmann-HauptMateriaUen Nr. 2of., S.3d.; BA VI I, S.145. Z.3 2 ; 148, Z. I06f.; Forrer Provinzeint. S.29; Streck ZA XIII, S. 64. 109. Ebeling.
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DAJA.NU -DAKIU
Dajlinu s. Richtergottheiten. Dajanu-Adad, Stadt in Assyrien, in assyrischen Rechtsurkunden genannt. J ohns ADD Nr.628, Z. 5; 373, Z. 3. Ebeling.
Dajanu-Assur (Dan-Assur), Turtan Salmanassars IH., Eponym des Jahres 853 v. Chr., kommt wohl durch eine Palastrevolution, die seinen erst seit Salmanassars Regierungsantritt im Amte weilenden Vorgänger Assurbelukin Verdrängt, auf diesen Posten, den er dann bis zum Ende der Regierung Salmanassars innehat. Seine Stellung und Macht ist so bedeutend, daß auf dem Obelisken Salmanassars er und nicht der König als Leiter der Feldzüge im 27.-3I.Jahr Salmanassars mit Namen genannt wird. Salm. IH. Ob. Z.45 (als Ep.), I4 1 , I49. 159. 175; Mon. Col. II Z. 78 (als Ep.); Ep. Can. A CoI. II Z. IO; 82, 5-22, 526 (s. KB III/2 S.I42). Vgl. Olmstead JAOS XXXIV S.346fI., XLI S·362/3, 377ff.; Olmstead Hist. of Assyria S. II7ff., I44ff., I52ff. Schawe.
Daiaseti, Ortschaft, eine Tagereise östlich von Hit, wo Tukulti-Ninurta IL (884) kampierte (Luckenbill AR I, § 408 = Annalen, KoI. I, Z. 58 f., s. Scheil Annales de Tukulti-Ninip II. S. 16 f.), am Ufer des Euphrats. Eckhard Unger.
Daiazuna, Stadt im Lande Aiadi*, am Urmia-See, von Sargon H. zerstört. Luckenbill AR II, § 166 (8. Feldzug, 714); Thureau-Dangin 8ieme camp. de Sargon Z. 282. Eckhard Unger.
Daiches, Samuel, Jurist und Orientalist, geboren I. Juli 1878 in Wilna, Barrister-at-Law und Professor am Jews' College in London. Von seinen assyriologischen Arbeiten sind zu nennen: Altbabylonisehe Reehtsurkunden (LSS Bd. I H. 2). Leipzig I903; Babylonian 0 il magie. London I9I3. Weissbach.
Dale, angeblich Land östlich des Tigris, in den Bergen von Bohtan, mit den Bergen Anara und Uppa, der Stadt Ukka, von Sanherib erobert. In Wirklichkeit existiert dieses Land nicht. Es
DAKKU-DAMA.NU
ist zu lesen: sad-da-ai-e la-kan-se = des unbotmäßigen Bergbewohners. Luckenbill Sanherib S. 37, 14ff.; Forrer Provinzeint. S. 87; Streck ZA XIII, S. 107. Ebeling.
Daiktu, Gottheit, vielleicht »die tötende (?) «, in einem assyrischen Texte erwähnt. EbelingKARINr.214, HZ. 27. Ebeling. Daiq~nsa. ,UDa-i-qa-an-sa (Var.: S~adt 1m Osten von Assyrien, im
su), GebIrge, von Tiglatpileser IH. 737 erobert. Tigl. Annalen, Z.180; Kl. Inschr. II, KoI. I, Z. 7; Rost Tiglatpileser S. 32, Z. 84; Luckenbill AR I, § 775, 820; Streck ZA XIV, S. II7. Eckhard Unger.
Daiukku s. Blt-Daiukku. Daizzanu, F. von Labiru, den Sargon von Assyrien in seinem I2. J. unterwirft und zur Darbringung von Tribut zwingt. Sargon Ann. Z. 281; S. 48.
Winckler Sargon Ebeling.
Dakaru, Ort in Babylonien, in altbabylonischem Kontrakte erwähnt. CT VI, pI. 2IC, Z. HG Nr. 488.
I
= Kohler- Ungnad, Ebeling.
Dakbak, angeblicher Name des Ninurta in Elam, was vielleicht Fehler fürSU ki ist (vgl. Adaene). Elamisch nicht bekannt. CT XXV. pI. 12, Z. 4 = II R pI. 57, Z. 49 c. d = Br. 6665; Jensen WZKM VI S. 55; Deimel Pantheon Nr. 668. König.
Dakdadra, elamische Gottheit, wird dem Sin gleichgesetzt (so EN. Z[U] mit Frank gegen Meissners En-n[u-gi]); von Hommel gleichgesetzt dem Tahse sra*, einem der 7 Götter, und Dirtak (Sia sum*) und dem pmn (2 K I7, 31). Wohl ein Beiname. ~T XXV, 24: K 7620, 15 = K 8219, 14; Melssner OLZ 1910, Sp. 66; Frank ZA XXVIII S. 326 Anm. 4; Hommel OLZ 1912 Sp. !I8, Geographie S. 987 und in Paul Haupt Anniversary Volume S. 159ff., 163; Deimel Pantheon Nr. 353 (Barä-datra). König.
Dakiu, Gottheit, geschr. dda-ki-u, nach einem Texte aus assyrischer Zeit im Tempel des Uras (IB) in der Innenstadt von Assur wohnen~.
lI.I R p.l. 66, Z. 6c (sowohl Brünnow 12953 Wie Delmel .Pantheon Nr. 684 haben gegen III R: dda-k~-a!). Ebeling.
Dakku, ein Volk oder Stamm, wie es scheint, Nachbarn der Kimmerier zur Zeit Asarhaddons. Harper ABL Nr.1237. Z. 12; s. dazu Streck VAB VII S. CCCLVI. Ebeling.
Dakkuri s. Blt-Dakkuri. Daklä, Stadt, in einer Städteliste verzeichnet. Vgl. Daqala. Morgan IV, Nr. 53, Z. 66; RT XX, S. 69, 10. Ebeling.
Dalaia, als Ebene bezeichnetes Land nordöstlich vonAssyrien, im Gebiete von B~t-Sangibuti* (= Baru*, Bit Barru*), mIt den Städten Tarui und Tarmakisa, von Sargon II. 714 besetzt. Luckenbill, AR II, § I59; H, § 20 (Annalen, Z. II3); Winckler, Sargon S. 23; Thureau-Dangin 8ieme camp. de Sargon Z. 189. Eckh';''rd Unger. •
Dalaimme, phönizische S.d.dt, in der Nähe von Sidon, von Asarhaddon erobert (Prisma S). Lu.ck~nbill, AR II, § 512. Forrer, Provmzemt. S.65. Thompson Prisms 01 Esarhaddon and Ashurbanipal S. I7, Z. 6. Eckhard Unger.
. Daläin, Ortschaft (Da-la-a-a-in) an emem Wasserlauf, oberhalb von Ninive dessen Wasser zu einem der 18 Kanäl; zur Vergrößerung des Jjusur-Flusses von Sanherib verwendet wurde. III R pI. 14 = Bawian-Inschrift Z. 9; Luckenbill, Annals, S. 79, Z. 9; ders., AR II, § 332; Delitzsch, Paradies S. 188. Eckhard Unger.
D.aIaova, seltener Talaova, Name zweier Orte und Länder Kleinasiens. I. Ein selbständiger Staat, der in der Fremdländerliste genannt wird und wahrscheinlich ein Lykien umfassender Städtebund war, dessen Vorort Dalaova (Talaov~) mit der S~adt Tlös, lykisch Tlava, gleIchzusetzen 1St. Zur Zeit des Todba~jas IV. (1260-I230) begann Dalaova KrIeg gegen das Jjatti-Reich; Madduv,attas von Zippasla (im östlichen KarIet;) und Kisnabilis verabredeten gememsames Vorgehen, indem ersterer ~alaova, letzterer Jjinduva (= Candyba, Jetzt Gendova) schlagen sollte. Maddu-
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vattas verriet aber den Plan, so daß die Leute von Dalaova dem Kisnabilis auf dem Wege nach Jjinduva einen Hinterhalt legen und töten konnten. Darauf bewog er sie zu Einfällen in das HattiReich (VAT. 6ZIO = KUB. XIV Nr. I. § I3-1 5)· 2. Ein wahrscheinlich zu den LuggaLändern gehöriger, mit Kovalabassa (= Kolbasa) eng verbundener kleiner Staat im nördlichen Pisidien. Ein gemeinsamer Brief der beiden an den Hatti-König ist der Text Bo. 6886. Über beide Dalaova siehe meine })Forschungen<, I. E. Forrer.
DaUtamana, Fluß oder Kanal, in einem babylonischen Briefe aus der Kassitenzeit erwähnt. Radau BE XVII
I,
Nr.6, Z.4. Ebeling.
Dallalile, Gottheit, geschr. ddalla-lil-e, in Götterliste genannt. Louvre XV pl. XXIX, Z. 302 = RA XX S. 104. VII, Z. 14. Ebeling.
DaUa (Var. Talta). Fürst von Ellipi* bei dem Kibaba von Jjarbar 716 v. Chr: Sc~utz suchte, wird von Sargon (7I3) beSIegt (?) und zur Tributzahlung gezwungen. Steht von da an bis zu seinem Seine Tode (708) auf Seite Assurs. beiden Söhne waren Nibe und ISpabara. SarlJ.on AnnaI. Z. 71, 154, 157, 166, 402, Prunkmsch Z. Ir7, Huitieme camp. Z. 42; Billerbeck Susa S. 81, 173; Streck ZA XV S. 477; Prasek Gesch. der Meder und Perser I S. 92ff., I02f., III. König.
Dam, Gottheit, geschr. ddam, in altund neusumerischen EN belegt. Identisch mit ddam-me? De Genouillac TSA S. I05; Huber Personenn. S. I73; J ean Rel. sumo S. 129; Clay BE XV S. 54. Ebeling. Damalsu~albi
s. Gula. . Daman~, 1. Kanal in Babylonien, in emem Bnefe Jjammurapis an Sinidinnam erwähnt. King LIH ur, S. 14. Nr. 71 = V AB VI, Nr. 42, Z. {, 7, 9. S. 1 8 9 . .
Hommel, Geographie Ebeling.
2 (?). Stadt m Babylonien, in einem neubabylonischen Kontrakte erwähnt. Ungnad VS III Nr. 26, Z. 3. Ebeling.
DAMGAL-DAMGALNUNNA
DAMAR-DAMDAMUSA
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Damar, Stadt, geschr. lilda-mar, in Babylonien, in einem neubabylonischen Kontrakte erwähnt. VS III Nr. 159, Z. 17.
Ebeling.
Damas, - auch die Lesung Dab/par wäre möglich - Gebirge des LAM. GALBaumes, in einer Liste erwähnt. II R. 51, Nr. dies S. 101.
I,
Z. 7; Delitzsch ParaEbeling.
Damascius s. Berossos. Damaskus, Stadt in Mittelsyrien. In der Amarnazeit, in der sie zum Lande Ube gehörte (VAB II Nr. 63), spielte sie noch eine unbedeutende Rolle (VAB H S. HI7f.). Sie geriet damals unter die Herrschaft des Aziru von Amurru (Nr. I07. Z. 28). Der Name der Stadt wird Dimasqa, Timasgi u. ähnl. geschrieben; bei den Ägyptern kommt neben tjmsqw (Thutm. IH. Rezenuliste 13) unter Ramses III. die Schreibung tjr:mskj vor (Müller Asien u. Europa S.234), die dem späteren aramäischen Darmeseq (I Chron. I8 5f.), Darmasoq entspricht und als erstes Zeichen des Vordringens der Aramäer anzusehen ist. Die Geschichte des aufblühenden Aramäerreichs von D. ist zum großen Teil nur aus der Bibel bekannt (Kraeling, Aram and Israel 46-52). Mit den Assyrern stieß es zum erstenmal in der Schlacht bei Qarqar zusammen, in der Salmanassars In. Hauptgegner Bir-idri von D. war (über diese Form des Namens des biblischen Benhadad 11. vgl. Zimmern Hilprecht-Studien S. 299ff.). Auch 848 und 845 kämpfte dieser zusammen mit Irbuleni von Hamath an der Spitze eines Staatenbundes von H2 Königen vom Gestade des Meeres« gegen Salmanassar. Ebenso zog Salmanassar 841 und 838 gegen Benhadads 11. Nachfolger Ijaza'ilu, der sich auf dem »Bergkegel Saniru (s. d.) an der Front des Libanon « verschanzt hatte, schlug ihn und belagerte D., mußte sich jedoch mit der Verwüstung der Parklandschaft um D. und des Gebietes bis zum Hauran begnügen. Mar'i von D. wurde von Adadnirari IH. in seiner Hauptstadt belagert und zur Unterwerfung gezwun-
gen; es ist fraglich, ob dieses Mar'i, d. h. aramäisch »mein Herr«, nur als Titel Benhadads IH. oder als Name seines Nachfolgers zu verstehen ist. Benhadad III. war der Hauptgegner des Zakir von Hamath, nach dessen Inschrift er an der Spitze eines Bundes von 17 Königen die Festung Chazrak belagerte (er heißt auf dieser Inschrift »Barhadad, König von Aram«). Tiglatpileser IH. schlug den letzten König von Aram, Ra~unnu (Re~ön der Bibel), eroberte den Stammsitz seines Hauses, Chadara (j. wohl
Damasu, König von Kurt (Ko,jptov) auf Zypern, leistet mit anderen zyprischen und syrisch-palestinensischen Fürsten Beihilfe' zu Bauten Asarhaddons, unterwirft sich Assurbanipal auf dessen Zuge gegen Tarqu von Ägypten (667/6) und stellt Truppen. Asarh.Prisma BVZ.67 (Thompson Tht Prims ofEsarhaddon and Ashurlnnipal S. 25) Assb. Cyl. C I Z.41 (VAB VII S.140). Streck VAB VII S. CCCLXX; Literatur zur zyprisch-syrischen Städte- und Fürstenliste Asarhaddons und Assurbanipals s. Streck aaO. S. 141 Anm. 2, cf. Anm. 1,3,4. Schawe.
Damdamusa, die Stadt D., nördlich des Kasiari*-Gebirges (Tur-'Abdin). war eine »Königsstadt« Assyriens, von Salmanassar 1. (?) zu Assyrien geschlagen
(Band I, S. 2IS), im Jahre 882 von Assurna~irpal H. aus einer Belagerung durch den aufständigen Gouverneur Ijulai von Luba befreit, später im I8. Jahre (866) dem Ilani von Zamani abgenommen (Band I, S. 217). Genaue Lage ist unbekannt. Die Schreibung ist aIDa-amda-mu-sa (Annal. KoI. I, Z. 103), Var.: Dam- (Annal. KoI. IH, Z. I05); der Monolith von Kurch (KoI. H, Z. 48 ; 53) schreibt zweimal: Dam-arn-dam-mu-si (Var.: sa). Luckenbill, AR, I, §§ 444. 445, 480, 502; Streck ZA XIII, S.73. Forrer Provinzeint. S.22f., 26f. Eckhard Unger.
DamgaI, Gottheit, ge sehr. ddam-gal, in neusumerischem EN. genannt. Deimel WF S.34.
Ebeling.
Damgah!.Unna, Gottheit, Gattin des Enki (Ea), des Gottes des apsu, des Süßwasserozeans (s. Weidner AK II S, 14, Z.25). Damgalnunna bedeutet wohl »Große Gattin des erhabenen (apsu) «. Die Akkader deuteten es sarrat apsl »Königin des apsu« (s. V R pI. 5I, Z. 24, 25 b). Ein anderer Name für D. war Damkianna, zusammengezogen Damkina, was wohl nur heißen kann: >}Gattin Erde des Himmels«. Der Name Damkina läßt sich bisher zuerst in einem EN aus Drehem aus neusumerischer Zeit nachweisen (s. Schneider Orientalia 8, S. 39). Für die Identität von Damkina und Damkianna vgl. Weidner AK H, S. 14, CT XLI pI. 44, Rs Z. 7. Der Name Damkina hat sich in der griechischen Literatur in der Form Dauke erhalten (s. Damascius De primis principiis, ed. Kopp cap. 125). Damgalnunna gehört zu den ältesten Gottheiten Babyloniens als Gattin Enkis, der in dem Zyklus altsumerischer Lieder (s. Zimmern ZA NF V, S. 245ff.) als erster genannt wird. Neusumerische Zeit: Sulgi erbaute der Damgalnunna in Nippur einen Tempel (s. Thureau-Dangin VAB I S. 1921). In Lagas und Umma erhielt die Göttin Opfergaben (s. de Genouillac ITT II, 5280, Z. 51; Umma 6053 I, Z.20; Rs. H, Z. 6). Fische des Meeres und des
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Süßwassers als Gabe für Damgalnunna werden ITT II 2941 erwähnt. Vgl. auch MVAG XXI, S.23, Z.I4. 26; S.24. Z.26. Der Name Damgalnunnas fehlt auch nicht in den neu sumerischen religiösen Texten (s. Langdon UP X 4, S. 294, 296; Thureau-Dangin RA XIX S. 178, Z. 26: e-malJ egi = Prinzessin im Emab; und die Kopien späterer Zeit Reisner SBH Nr. 48, Vs. Z. 27 [als ama es-ma~]; Nr. 21, Rs. Z. 26 [hier ist ebenfalls ama es (!) -rnalJ zu lesen]; Langdon Liturgies Nr. 46, Z. 7; 56, RS.Z.23; S.3I,Z.6;36,Z.6;73,Z.I6; 129, Z·42). Erste babylonische Dynastie: Ijammurabi setzte nach seinem Codex Opfergaben für D. fest (IV, Z. I7ff.). Außerdem wird Damgalnunna mehrfach neben Ea erwähnt (s. Kohler-Ungnad HG Nr. 979, I069, I88I; Scheil DP VI, S. 53; Schorr VAB V S. 501, Nr. I04a; Thureau-Dangin LC Nr. 83; Schroeder VS XVI S. IOI; EN. ~il1i-Damkina). Ungefähr in die Zeit der r. bab. Dyn. gehören wohl auch die Inschriften IbikBtars (s. Messerschmidt VS I Nr. 32; Sehroeder ZA XXXI, S. 9I ff.), und Takililisus (Speleers Recueil des Inscriptions Nr. 329, Z. 5 f.) nach denen Ea und Damkina Götter von Malgu waren. In kassitischer Zeit erwähnt Agum (kakrime) Ea und Damkina als dSib apsi rabt »die im großen apsu wohnen« (s. KB III I, S.I50, Z.40). In neubabylonischer Zeit kann ich die Göttin bisher unter den Namen Damgalnunna und Damki(an)na außer in dem Neujahrsfestritual Thureau-Dangin Rit. ace. S. 139, Z. 324 (damkianna bi-lat same u ir$iti »Herrin Himmels und der Erde«) in nicht religiösen Texten nicht nachweisen. Zu den Stellen Langdon VAB IV S. 66, Nr. 4, Z. 2 und S. 231, Z. 3, wo D. unter dem Namen Ninmenna vorzukommen scheint, vgl. Deimel Pantheon S. 101 und Langdon in der Anm. zu S. 231, Z. 3. In neuassyrischer Zeit läßt sich Damkina - abgesehen von Götterlisten und religiösen Texten - mehrfach belegen.
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DAMHIRSCH -DAMI Q-ILISU
Assurnasirapli II. baut Ea und Damkina einen Tempel in Kalbu (L ucken bill AR I § 524). Assurnirari VI. erwähnt Ea und Damkina neben anderen Göttern als Zeugen eines von ihm geschlossenen Vertrages (Luckenbill AR I § 760). Sanherib stellte beide Gottheiten mit anderen auf einem Bilde dar (MO VIII, S. 22 f.; Luckenbill AR II § 447). Nach Schroeder KAVI Nr. 42 I Z. 30 wohnte Damkina im Hause des Easarri in Assur, nach KAVI Nr. 43 II Z. 23 und 180 III, Z. 4 im dortigen Tempel der Gula. In der assyrischen Schilderung einer Krönungszeremonie wird auch Damkina erwähnt (Ebeling KARI Nr. 137, Z. II). Kultstätten: Assur (s. 0.); Babyion (s. Neujahrsfestritual oben); El-'Obeid (s. AK I, s. 43); Eridu (mit Ea) ; Kalbu (s.o.); Lagas (s.o.); Malgu (s.o.); Nippur (s.o.); Umma (s.o.). Namen: An Beinamen bzw. Doppelgängerinnen der D. nennen die Götterlisten CT XXIV pI. 15, Z. 55-63 und CT XXIV, pI. 27, Z. I6ff. noch: dninme-te-abzu (die Herrin, Zier des apsu), dnin-me (?)-abzu (die Herrin, ? des apsu) , dnin-gi-kug-ga (Herrin des heiligen Rohres), dnin-ti (Herrin des Lebens = b'elit bald~i) , dnin-me-dim-an-n a(Herrin der Gestaltung [Gliedmaßen] des Himmels), dnin-me-dim-an-ki (Herrin der Gestaltung Himmels und der Erde), dlJ:al-Ia-an-kug (die heilige ?), dbur-suSAL (die Alte), dbur-su-sikil (EL) (die reine Alte), dnin-I-SI-abzu (Herrin? des apsu). Für den Namen Ninki vgl. Stra ssmaier AV Nr. 1861. Von der Dienerschaft Damkinas werden CT XXIV, pI. 16, Z. 46-48 und pI. 29, Z. 95-97 das »Ohr« und der »Verstand« (uznu und l!asisu) als sukkallu genannt, zwei GUD. DUB CT XXIV pI. 17, Z. 59; pI. 29, Z. 105 f. Aus religiösen Texten der assyrischen Zeit seien folgende interessante SteHen zitiert: Ebeling KARI Nr. I02 Z. 21: die Ohren Ninurtas sind Ea und Damkina; Enuma dis I, Z. 78ff.: Ea und Damkina als Eltern Marduks nach der
Version Langdon OECT VI S. 90ff.; in Bußpsalmen Langdon OECT VI S. 3, Z. 13; 34. Z. 8; 79, Z. 14; King Magic Nr. 4, Vs. Z. 9ff.: ein Hymnus auf Damkina: D. ist danach »Königin aller Göttinnen, Gattin des Ea, die Tapfere, Irnina (I), ... ,die erhabene unter den Göttern, .. , die kluge unter den Anunnaki, die kundige unter den Igigi, die Herrin von E-engurra, die kanutu von Ea[ .. ], die bewohnt den. apsu, Herrin Himmels und der Erde«_ Im Beschwörungsritual: Zimmern ,Surpu 3, Z. 140; BBR Nr. 26, III, Z. 46f. Als Tier der Damkina wird in Ebeling KARI Nr. 54, Z.8 der Löwe genannt. Nach CT XXXVIII, PI. 31, Z. 14 deutet es auf die »Hand der Damkina« (qdt ddam-ki-an-na) , wenn eine Taube im Hause eines Mannes >}weint«. Damkina am Sternenhimmel: als kakkab, MAR. GiD. DA. AN. NA, d. i. ursa minor (s. CT XXXIII, pI. I, I Z. 20; Meissner BuA II S. 4II; Weidner Babyl. Astronomie S. 35 und MO IV S.83). Deimel Pantheon Nr. 700; J ean Rel .. sumo S.48. Ebeling.
Damhirsch s. Hirsche. Damigi, Ort in Babylonien, mehrere· Male im Obelisk des Manistusu genannt .. Seheil DP II S. SI; S.17, XV Z.24; XVI, Z. 10. Ebeling.
Damiq-ilisu (zur Schreibung vgl. Poebel UP IV I S. 139). 1. Letzter König der 1. Dynastie von Isin, Sohn seines Vorgängers Sin-magir,. herrschte 23 Jahre (I983-I96I Weidner) gemäß der Königsliste Philadelphia. CBM I9797 (Hilprecht BE 20 I Nr. 47 u. pI. XV; Poe bel UP V Nr. 5) Rev. 23· In seinen Inschriften (Tonnägel Poe bel UP V Nr. 73 und pI. C. III; Legraifr UP XV Nr. 85 pI. VIII) berichtet er den Bau der Mauer (Festung) von Isin, genannt Damiqilisu-migir-Ninurta. Rim-Sin von Larsa eroberte in seinem 26. Regierungsjahr die »Stadt des D.«' und in seinem 31. Regierungsjahr die Hauptstadt Isin selbst (Grice YOS Res_ IV 2 S. 33. 36). Daten aus der Regie-
DAMIQ-RAMMA.N -DÄMONEN rungszeit D.s Scheit RT XXIII S. 93 s. und Sippar S. I40; Hilprecht a. a. O. S. 49f.; Poe bel UP V 71 u. 72. 2. Dritter König der 1. Dynastie des Meerlandes, soll 36 Jahre (1768-1733 Weidner) regiert haben: Königsliste A (CT XXXVI 24 Col. I Z. 6 geschr. I Sig 5' An); B (Br. M. 80-II-I2, 3 Rev. Z. 3 geschr. Edam-qt-i-U-su). Der erste König der H. Dynastie des Meerlandes, Simbarsipak, entstammte gemäß Chronik Sm. (King CEBK II Sp. 52) einer Dynastie Sigs. An. Sn. Dieser Name kann Damiq-ili-su gelesen und auf einen der beiden Könige D. bezogen werden. Weißbach.
Damiq-Rammlins. Sa-Damiq-Ramman). Damka s. Adad. Damki(an)na s. Damgalnunna. Damku s. Damu. Damme S. Dam. Damnaus. Tukulti-Ninurta I. eroberte das Land D. (mdt Da-am-na-us) , das wohl im Nordosten von Assyrien lag. KAHl H, Nr.60, Z.78; Luekenbill, AR, § 166. Eekhard Unger.
Dämonen. Zwischen Göttern und Menschen ste~ hen die Dämonen, als Diener der Götter und Feinde oder Helfer der Menschen. Ein wesenhafter Unterschied besteht zwischen ihnen und den großen Göttern nicht, sondern nur einer des Grades. Sie gehören zur Götterwelt, müssen sich aber mit geringerer Macht begnügen, was nicht ausschließt, daß sie auch als wütende Gegner großer Götter auftreten. Sie sind den Soldaten vergleichbar, die im Gegensatz zu den Führern in Scharen auftreten, in denen das Individuum seine Bedeutung verliert. Die bösen Dämonen sind stark in der Überzahl. Wir finden in den Texten viele Namen solcher bösen Geister. Die heutige Wissenschaft ist natürlich bemüht, die Eigenschaften jeder Gestalt und die wesentlichen Unterschiede unter ihnen festzustellen. Ein solcher Versuch
der Scheidung und Klärung wird aber nicht immer auf Erfolg rechnen dürfen. Denn der Babyionier selbst, insbesondere der Sumerer, war nicht imstande, eine solche Trennung vorzunehmen, ja man hat den Eindruck, die Vielheit der Namen sei eine Folge der Unfähigkeit, die Quelle des bösen Einflusses, den man an sich spürt, sicher zu bestimmen. Je häufiger das Grauen vor den unsichtbaren Mächten sich meldete, um so größer wurde auch die Zahl der Namen, die man bei den verschiedenen Anlässen, bei Krankheiten und Unglücksfällen, prägte. Denn alles das war Werk der Dämonen. Diese Erkenntnis darf uns jedoch nicht hindern, das inschriftliche Material, welches für jeden Namen zur Verfügung steht, vorläufig zu sammeln. Einige Dämonen bekommen wenigstens in assyrischer Zeit charakteristische Züge (z. B. Lamastu) und wir wissen bei der J~ückenhaftigkeit unseres Materials immer noch nicht, ob dasselbe sich nicht auch bei anderen Dämonen, die uns vorläufig schattenhaft und unbestimmten Charakters erscheinen, bei Vermehrung des Materials herausstellen wird. Es würde zu weit führen, wenn man das Treiben der bösen Schar hier schildern wollte. Es ist geradezu schauerlich zu lesen, wie diese bösen Dämonen über Menschen und Tier herfallen, um ihnen ohne Gnade den Garaus zu machen (Einzelheiten bei Thom pson Devils and evil spirits in Babylonia und Fossey La magie assyrienne). Die Dämonen der sumerischen Beschwörungen. Ein sumerischer allgemeiner Name für Dämon ist udug. Unter diesem fassen die sog. sumerischen Beschwörungen (in der Hauptmasse CT XVI, XVII veröffentlicht, vgl. weiter Falkenstein • Die Haupttypen der sumerischen Beschwörung) eine Gruppe von sieben Dämonen zusammen (7 udug-1Jul-a-mes). Ihre Namen sind im speziellen nach der einen Version sumo asag, namtar, uaug, I.
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DÄMONEN
ala, gidim, galla, dingir-lJul = akk. asakku, namtaru, utukku, alu, etimmu, gallu, ilu limnu (CT XVII pl. 9 Z: 2 ff.), während eine andere anstatt asakku und namtaru vielmehr maskim (rabi$u) und dimme (lamastu) nennt (CT XVII pi 1,5 Z. 30 ff.). Sie werden Kinder Anus genannt, ihre Mutter aber ist die Erde. Sie sind Ausgeburten der Hölle, Sendboten des Namtar, des Wesirs des Nergal, dem sie voran ziehen. Ihre Wohnsitze sind die Gräber, die Einöden und die Wüste, denn sie sind im Grunde alle Totengeister oder, besser gesagt, der Tod in verschiedener Gestalt. Eine Betrachtung der einzelnen Dämonen mit Hilfe auch der Angaben außerhalb der sumerischen Beschwörungen wird das deutlich machen. Eine Verschmelzung der sieben Dämonen zu einer einzigen Persönlichkeit stellt die sog. Siebengottheit (Sibi[tti]) dar, deren Wesen allerdings auch noch andre Deutungen zuläßt, so daß sie eine Sonderbehandlung verdient (s. Sibitti und Irramythus).
a) Beginnen wir mit dem Dämon udug (akk. utukku) , dessen Name ja, wie gesagt, für alle sieben gilt. Er bedeutet sichtlich Totengeist (vgl. Gilgamesepos Taf. XII Z. 84 ff. nach Thompsons Ausgabe, wo der utukku des toten Engidu dem Gilgames erscheint). Man könnte daher auf den Gedanken kommen, udug als = ud-ug = »der tote UD(Geist)« zu erklären. b) Ein Synonym von utukku in der Bedeutung »Totengeist« ist gidim (akk. e(immu). Ich erkläre den Namen als »Gerippe « (wörtlich »Rohrgebilde «). Wenn der etimmu hier unter den »Bösen Dämonen« ~rscheint, so sind damit die Totengeister gemeint, die entweder eines Grabes und der Totenspenden nicht teilhaftig geworden sind oder das Ziel des Lebens nicht erreicht haben, weil die Menschen, zu deren Leib sie gehören, eines gewaltsamen Todes oder als Kinder (vgl. dazu kubu) oder Unverheiratete oder Kinderlose gestorben sind. c) Asakku: Der asakku ist der Tod, di.e Vernichtung, die sich vielleicht in
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einer bestimmten Seuche manifestiert (KARI Nr. 32, Z. 12: asag mutu muttabriru). Das zeigt auch die Etymologie des Wortes asag = asakku, das aus den Bestandteilen d = »Kraft« und SAG! SIG = »zerschlagen, zerschmettern« zusammengesetzt ist. Das Sternbild, in dem die Babyionier den Leib des asakku erkannten, wird daher auch sinngemäß das Leichnamgestirn genannt (V R pl. 46, Z. 28; ZA VI S. 242, Z. 12, s. Landsberger AK I S. 74). Weder Mensch noch Vieh wird von ihm verschont (Clay Deluge Story S. 63, Z. 35: issakin ana nise a-sa-ku; vgl. auch Virolleaud ACh 2. Suppl. 32, Z. 18. Für Vieh RA III, S. 125, Z. 9). Nach eT XVII pI. 9, Z. 2 packt er besonders gern des Kranken Kopf. eT XVII pl. 3, Z. 21 ff. gibt eine romantisch-schauerliche Schilderung seines Treibens, die mit unseren Vorstellungen von dem Tode gut übereinstimmen. Wie um den Gevatter Tod haben sich auch um asakku mancherlei Mythen gesponnen. Der Wichtigste ist der vom Kampfe des Ninurta mit asakku. Andeutungen davon findet man besonders im Mythus Ud-melambinergal (vgl. AOTU 14, S. 280, Z. 5; 282, Z. 37; 315, Z. 25), s. auch ZA VI S. 241 ff., RA XVI S. 148 und KARI Nr. 142 II, Z. 9, wo die asakku als kisitti Ninurtas »Beute Ninurtas« bezeichnet werden. Auch Bel-Marduk hat mit ihm zu tun (s. KARI Nr. 125, Rs., Z. 9 ff.; Zimmern Neujahrsfest I S. 132, Z. 14; AK I S. 72, Rs., Z. 27). Nach III R pl. 69, Nr. 3 tritt der asakku in neun Gestalten auf, nämlich Lugaledinna, Lataraq, Abgula, Egu, MulJra, Kusu, Silakku, Anunki, Auruki (vgl. dazu UP X 4, S.341. Kusi, MulJra, SAK.KUD, Silakki, Equ(!), Abbagula). Das sind Namen, die wir teilweise auch sonst als solche von Unterweltsgottheiten kennen. KAR Nr. 142, Vs., I, Z. 39 ff. (leider meist zerstört) hat anstatt 9 7 asakku gekannt, von denen nur die Namen Kzisu und Lllgaledinna teilweise erhalten sind (s. auch II Z. 9). Vgl. sonst noch Craig Astr. Texts S. 2(
DÄMONEN (K. 2892) Rs. 2; KARI Nr. 24, Z. 21; Rm. 275 (Bez. Catal. IV S. 1600), Thureau-Dangin Tablettes d'Uruk Nr. 47; KB VI I S. 433 (nur teilweise hierhergehörend), Lutz UP I 2, Nr. 127 IV, eT XVII pI. I-I!; Surpu IV Z. 82. d) Namtar(u). Der Dämon namtar (akk. namtaru) ist das personifizierte Todesschicksal (namtar sumo = »Geschick, Tod«). Er hat sich zu einem selbständigen Gott entwickelt, dem Wesier der Ereskigal und des Nergal. Als solcher soll er noch besonders behandelt werden (s. Unter"Veltsgottheiten). e) Alu. In den Keilschrifttexten kommen zwei Dämonen mit dem N amen alu vor. Der eine ist der sog. Himmelsstier (GUD.AN.NA), den Anu auf Wunsch der IStar erschafft, damit er gegen Gilgames kämpfe .. Der Held aber erlegt ihn mit Hilfe seines Freundes Engidu nach hartem Kampfe (s. Gilgamesepos VI, Z. 94 ff.). Der andere gehört zu den sieben lltllkke (sum. a-la, auch gal-la) der sumerischen Beschwörungstexte. Diese wissen mancherlei von ihm zu erzählen, aber deutlich wird dadurch seine Gestalt nicht. Die klassische Stelle ist CT XVII pI. 27, Z. 5 ff. Was hier an Phantasien geboten wird, kann ebensogut auf andere Dämonen bezogen werden. Jedenfalls ist alu, wie gallu, utukku, etimmu, ev. rabi$u ein Totengeist, vgl: dazu CT XV pI. 20 f., Z. 29 = Zimmern Tammuzlieder S. 222, wo er neben gallu auftritt. f) GaU u. Der gaUu (sum. gals-ld) ist ein e(immu, ein Totengeist; das spricht deutlich aus der Text eT XVI pI. 14, Z. 14 ff. : »Der gallu ist ein stößiger Stier, ein Totengeist, ... der jedes Haus übersteigt«. Damit stimmt überein, da3 er im Gefolge des Nergal in der Unterwelt sich des Sünders bemächtigt (s. eT XV pI. 14, Vs. Z. 19 f.), ja sogar vor Tammuz nicht zurückgeschreckt (s. Zimmern Tammuzlieder S. 207. 222). Deshalb wird auch Humbaba als Wächter der Unterwelt ei; gaUu la Mbil pani )>ein schonungsloser galltt« genannt (s.
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KARI Nr. 57, Rs., I Z. 18). Frank hat ZA XXIV S. 161 gemeint, daß unser gaUu in der Gestalt des griechischen Gespenstes Gello, Gelu weiter gelebt hat, jedoch ist das fraglich: Der griechische Dämon ist eher seinem Wesen nach der Lamastu verwandt, weil er Kinder raubt. g) Rabi~u. Vom Dämon maskim (akk. rabi$u) wissen wir nichts als den Namen, der »Lauerer, Aufpasser« bedeutet und sonst eine beliebte Berufsund Amtsbezeichnung ist. Ich bin der Meinung, daß damit hier der Tote(ngeist) nach der charakteristischen Hokkerstellung gemeint ist, die wir in vielen Gräbern feststellen können; vgl. dazu die Lesung rabi$u für udug. h) Ilu limnu. Vom »Bösen Gott« (sum. dingir-lJul, akk. ilu limnu) verraten uns die sumerischen Texte keine persönlichen Züge. Über sein Bild vgl. unten 2. und Dämonenbilder. Nach eT XXV pI. 22 (s. unten 3) wäre er ein großer gaUlt (galla-gal) oder der »böse Ort« (s. i. Grab, Unterwelt), sumo ki-lJul oder maskim-gig-lU-lJar-ra-an-na »der Lauerer der Nacht, der Mann des Weges« oder »ein Leiter des Geistes ( ?) « sumo kin-gal-ud-da, Appositionen, die auf einen Totengeist gut passen. i) Teils in der Gemeinschaft der bösen utukku, teils neben ihnen mit zwei anderen Dämonen, laba$u und a!J!Jazu, zu einer Dreiheit vereint, erscheint in den sumerischen Beschwörungen die Dämonin Lamastu. Über ihr Wesen erfahren wir Genaues aus einer in akkadischer Sprache verfaßten Beschwörungsserie aus assyrischer Zeit (vgl. Myhrman, ZA VI S. 141 ff., Lutz UP I 2, Nr. I!3, Falkenstein Literarische Keilschrifttexte aus Uruk, Nr. 33, S. 8 f., auch S. 6, Ebeling KARI Nr. 239, Thureau-Dangin RA XVIII S. 162 ff., von der Osten AfO IV S. 89 f.). Die Lesung des Namens, den man lange gewohnt war labartu zu lesen, steht jetzt durch die Schreibungen la-ma-as-tu (s. Ungnad ZA NF. II S. 108) und lam-as-ti (s. Falkenstein
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DÄMONEN
a. a. O. S. 6 I ) fest. Sumerisch heißt sie Dim-me. Sie ist Tochter des Anu und der Antu (d. i. der Erde). Die Eltern haben sie aber wegen ihrer unguten Taten aus dem Himmel zur Erde hinabgejagt. Ihr Aussehen ist entsetzlich. Ihr Kopf ist der eines Löwen oder Adlers, ihre Gestalt hat sie vom Esel. Hundezähne hat sie im Maule, Adlerklauen an den Füßen, ihre Hände sind ein Fangnetz. Ihre Farbe ist bleich wie kala-Ton, sie brüllt wie ein Löwe oder Panther. Mit Blut gewaschen sind ihre Brüste, sie hält Schlangen in den Händen oder an der Brust, ein schwarzer Hund und ein Schwein saugen an ihren Brüsten. Mit lodernder Flamme ist ihr Körper gefüllt, Schlangengift und Skorpionsgift hat sie im Leibe. Also ein Monstrum, eine Ausgeburt geängstigter Phantasie. Lamastu ist die Erzfeindin vor allem der schwangeren Frauen und der unund neugeborenen Kinder. Sie kommt aus dem Schilfdickicht hervor oder vom Berge herab, mordet die Männer, vernichtet die Mädchen, zerschmettert die Kinder. Sie geht hinter den Gebärenden hinterher, zählt ihre Tage, wirft eine Beschwörung auf sie und bringt Fieber und Kälteschauer in ihren Leib. Sie kehrt ihr Inneres um, reißt das Kind aus dem Mutterleib, säugt den Säugling mit giftiger Milch. Sie trinkt Menschenblut und frißt Menschenfleisch und -knochen. Ein kompliziertes Ritual gehört dazu, sie zu verscheuchen (s. Myhrman, Falkenstein, Thureau-Dangin a. a.O.). Als Genossen der Lamastu werden, wie schon oben erwähnt, Laba~u und Abbazu genannt. Ihre sumerischen Namen sind dim-me-a und dim-mehab. Über Labasu wissen wir immer ~och nicht mehr 'als den Namen, der Abbazu (»der Greifer«) manifestierte sich nach Aussage der medizinischen Texte in der amurriqanu »Gelbsucht« genannten Krankheit (s. Küchler Beitr. zur babyl. Medizin S. 60).
Im Anschluß an diese Dämonendreiheit sei auch die Dämonin Bibetu hier erwähnt, von der wir auch nichts mehr als den Namen wissen. Sie gehört hierher, weil sie den sumerischen Namen dim-me-tab führt (s. CT XXIV pI. 44, Z. 145). Ebenso vielleicht auch die Dämonin dimetu, die Surpu VII Z. I f. neben aIJIJazu vorkommt. k) Eine zweite Dreiergruppe bilden die drei Dämonen litt, liUtu, ardat liU. Sie gehören zu einer Gemeinschaft, weil sie in ihrem Wesen übereinstimmen, sozusagen die männliche und weibliche Seite ein und desselben Prinzips darstellen. Von lila (sum. lil-Ia) auch #lu lila. Mann -lilu, schweigt die Überlieferung so gut wie ganz. Die Aussage, daß er keine Gattin hat (ASKT S: 88, Z. 31), wird erst aus dem Wesen der liUtu-ardat liU dahin erklärt, daß er eine Art incubus ist. Aus dem Namen (Ul-la = saru, zaqtqu) können wir entnehmen, daß man sich den lila als etwas Luft- oder Geistartiges vorgestellt hat. Ardat liU oder kiskilili, »das lilu-Mädchen« (KARI Nr. I77 Rs., II Z. 9; III Z. 26), aus sumo ki-sikil-lil-Ia, oder auch sumo ki-sikil-sa6-ga, »das schöne Mädchen« (Langdon Sumerian liturgies S. 13 ff.) oder ki-sikil-Ul-ud-da-kar-ra, »das lilä-Mädchen, das das Licht (den Geist) wegnimmt« (Maqhl II Z. 59) ist nichts anderes als die liUtu (sum. SAL. lil-la Maqhl I Z. 138). Ihr Wesen entspricht ungeführ dem des mittelalterlichen succubus. Sie ist eine Dirne (nu-gig oder kar-li! Langdon a. a. O. S. 13). sich wählt sich (lJaru) ihren Liebhaber aus (V R pI. 50, Z. 60a) und läßt ihn nicht wieder los; vgl. für liUtu Ähnliches nach Lutz UP I 2 Nr. 122. Der unglückliche Mann findet keine Befriedigung bei ihr, denn sie ist nicht fähig einen Mann zu haben (ASKT S. 88, 30; II R pI. 35, Nr. 4; Langdon Babyloniaca IV S. 187 f.). Sie kann nicht gebären, sie hat nicht einmal Milch in ihren Brüsten. Nach Hemerologien erliegt man als Mann besonders
DÄMONEN am 7. Tage ihrem Einfluß (s. KARI Nr. 177 Rs., II Z. 30; Nr. 147, Rs. Z. 16). In einem neuen Stück aus dem sumerischen Gilgamesepos (12. Tafel) spielt die lilftu eine noch nicht klar erkennbare Rolle (vgl. Gadd BMQ VII S. 79 f.; Langdon JRAS 1932, S. '9 II ff.; Weidner AfO VIII S. 326; Opitz das. S. 329 f.). Sie hat danach ein »Haus« in der Mitte eines Baumes. Gilgames zerstört auf Geheiß der Göttin Innanna dieses »Haus «. 1) Pazuzu. In enger Beziehung zu den lila-Dämonen st~ht der Pazuzu, er ist ihr König (lugal lU-lil-la IJul-a-mes). Das archäologische und inschriftliche Material für diese Gestalt hat zum ersten Male Thureau-Dangin gesammelt (RA XVIII S. I90 ff.), nachdem Frank auf Grund einer unsicheren Lesung auf den seltsamen Namen hingewiesen hatte (RA VII S. 24). Es existieren nach Thureau-Dangin drei Statuetten von P. in französischem Besitz und vielleicht eine in englischem (Brit. Mus.), außerdem mehr als 15 Köpfe von ihm, die durchbohrt sind, also zum Aufhängen bestimmt sind und als Amulette gedient haben. Die wenigen Angaben, die wir über P. haben, kennzeichnen ihn als einen »heftigen Wind«, der vom Gebirge her, vielleicht vom Westen kommt. Er ist ein Sohn des lJanpa. 2 a. Ein etwas anderes Bild als die sumerischen Beschwörungstexte zeigt uns die Schilderung von der Unterweltsfahrt eines assyrischen Königs (s. Ebeling Tod und Leben nach den Vorstellungen der Babylonier, S.lff.). Hier ist Nergal in der Unterwelt von einer Schar Dämonen umgeben, die sich in ihrer Zusammensetzung von den sieben bösen utukku unterscheidet. Allerdings kommen darunter auch der böse utukku und der »böse Gott« vor, doch in Gemeinschaft mit anderen, die wir noch nicht kennen. Der Dichter hat sich bemüht, uns sogar eine Beschreibung jedes einzelnen zu geben. Der »böse Gott «, dingir-IJul, hat
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Hände eines Menschen, Füße eines A-SI-Vogels und tritt mit seinem linken Fuße auf eine kUsu-Schlange. Der allu!Jappu hat den Kopf eines Löwen, vier Hände, zwei Füße eines Menschen, der sagIJullJaza (ass. muktl res limuttim >>der Berechner des Debet-Kontos«) den Kopf eines Vogels, er fliegt mit ausgebreiteten Flügeln, seine beiden Hände und seine beiden Füße sind die eines Menschen. Der lJumuftabal, der Fährmann der Unterwelt, hat den Kopf des Zu-Sturmvogels, der böse utukku den Kopf eines Löwen, Hände und Füße wie der Zu-Gott, der Dämon SU.MES ist ganz und gar wie ein Löwe gestaltet, der [nam Jerim (= Bann) hat Kopf und Hinterteil einer Ziege, Hände und Füße eines Menschen, der Dämon mimma limnu (= »alles Böse«) gar zwei Köpfe, den einen vom Löwen, wem der andre gleicht, ist nicht zu erkennen, der [lugalJurra steht auf drei Füßen, zwei davon sind Vogelfüße, der dritte ein Stierfuß. Die hier erwähnten Dämonen werden übrigens auch sonst in Beschwörungsritualen genannt. 2 b. Der Verfasser der Unterweltsfahrt hat nicht alle Dämonen genannt, die in N ergals Gefolge sind. Wir können aus den assyrischen Beschwörungstexten und den medizinischen Tafeln noch einige Namen sammeln, die hierher gehören. Die Krankheiten nämlich, die die Menschen quälen, sind Dämonen, die aus der Unterwelt kommen, und zwar vor allem solche, die beim Gericht in der Unterwelt tätig gedacht waren. Es seien hier außer dem schon genannten mukil res limuttim . erwähnt: sak-kidib-ba »der die Schläfe (das Haar daran) fäßt«, also den Kranken vor den Richter schleppt, di-bal-a »der Rechtsverdreher«, d. i. der Ankläger, ka-dib-bi-da »der den Mund erfäßt« d. h. den Angeklagten zu reden hindert: zi-tar-ru-da »der Kehlabschneider«, d. i. der Henker, an-ta-sub-ba lider von oben herabwirft«, d. i. ebenfalls der Henker der den Schuldigen in den Abgrund
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DÄMONENBILDER
DÄMONEN
wirft, lJaiatu lIder Wäger«, der die Sünden und Verdienste der Menschen abwägt, s. Maqlu I Z. 90; Lutz UP 12, Nr. 133, Z. 12; Ebeling Tod und Leben, Nr. 17, 18, 21, 30; Thompson Medical Texts, Nr. I02 usw. 2 c. In dem Mythus von Nergal und Ereskigal berennt Nergal das Reich seiner Feindin mit 14 furchtbaren Dämonen. Von ihren Namen sind nur 12 erhalten; diese verraten uns, daß die Helfer des Gottes zumeist Krankheiten waren. Sie heißen nämlich mutabn'qu lIder Blitzer (~, sa'rabda ?, rabi$u lIder Lauerer« s. oben I g, ~irid »Verfolgung«, idibtu »Wehen« (des Windes), bennu »Epilepsie« (s. u. Bennu), $idanu »Fieberglut«, miqit »Fall« (Ohnmacht ?), beI upri »Herr des upru (einer Krankheit) «, ummu »Hitze«, libu »Fieben(, lJurbasu »Schüttelfrost « (s. VAB n S·97 2ff .). 3. In der Götterliste CT XXV pI. 22 (erg. durch pl. 33, Parallele dazu CT XXIV pI. 47) findet man von Z·35 bis Z.48 eine Aufzählung von Göttergestalten, die wir unter die Dämonen rechnen müssen, und zwar in der Hauptsache zu den bösen. Es sind das dug(= UD) = dumu »Lichtgeist«, du,g dingir-uru ki = dum ili dli »Lichtgeist, Gott der Stadt«, dztg (= UD)-ka-tabba( = kattellu »wütend«) »Lichtgeist mit brennendem Munde«, dug-ka-dus-a »Wütender Lichtgeist«, dsag-kal »gewaltiger Held« (akk. kattellu »wütend«), dka-ta-e »was aus dem Munde kommt« (akk. kattellu) , dmaskim-gfg-lU-lJar-ra-an-na lIder Lauerer der Nacht, Mann des Weges« (akk. ilu limnum »böser Gott« s. o. I h), nach Z. 48 = dmus-tab-ba-ab-ba »brennende Schlange des Loches « ( ?) ( = Unterwelt ?), nach CT XVIII pI. 48, In/IV Z. 27 = lJal-lu-la-ia, dki-lJul lIder böse Ort« (akk. ilu limnum) , dkin-galud-da »Leiter (des) Geist (es) (?) (akk. ilu Iimnum, s. auch Langdon UP X 4, S. 283, Anm. I), dgalla-gal lIder große gallu (akk.ilu limnztm), dud-nam-edin-na ,)Geist, Statthalter (?) der Wüste« (= Unterwelt) = dir-ra-ba-ba, dug-dib-bi-
lJus »Löwe, packender, wütenden( dmus-tab-ba-ab-ba (s. oben).
4. Gute Dämonen. Während wir noch von den »Bösen Dämonen « wenigstens einen oder den anderen seinem Wesen nach näher erkennen konnten, müssen wir uns bei den »Guten Dämonen « fast nur mit Namen begnügen. Wir hören gelegentlich von den guten sMu und den guten lamassu (fern. lamassdti). Sie stehen dem Menschen zur Seite und helfen ihm in der Not, insbesondere bei der Abwehr des Bösen. Als Wächter behüten sie die Tore der Tempel und Paläste. Bilder von ihnen aus assyrischer Zeit haben wir vielleicht in den Gestalten der Stier- und Löwenkolosse. Man nennt übrigens auch die Toten sMe , s. Virolleaud AChr. Transc. I S. 59, Z. II. Interessant mit Rücksicht auf den israelitischen Kerub sind die Schutzgeister mit den Namen kuribu und karibdti. Die Tafel KARI Nr.298 hat den Zweck, dem Interessenten die Anfertigung von Bildern gewisser Schutzgeister zu erleichtern. \\-'ir finden folgende Namen: die »7 Weisen« (vgl. Weiser), die Gottheit Narudu (s. d.), die Waffendämonen (sut kakke) , den Mdu da111qu und den la111assu da111qu (s. oben), den Gott des Hauses (il biti). ud-gal »den großen (Licht-)Geist«, talim »den Zwilling « (für seine Gestalt s. AfO V S. 218 f.), muslJussu »die wütende Schlange «, kulili »den Fischmenschen «, girtablili »den Skorpionmenschen «, ur111alJlili »den Löwenmenschen «, den Gott Lu-laI (s. Unterweltsgottheiten). den Gott Ldtardq (s. oben und Unterweltsgottheiten), urku »Hunde« in verschiedener Gestalt. Vgl. zu diesen Wesen auch Dämonenbilder. Man sieht, daß hier auch sonst als »Böse Dämonen « charakterisierte Geister für den Schutz des Menschen in Anspruch genommen werden. Das liegt in dem Wesen der assyrisch-babyloni-
sehen Magie begründet, die dem Wissenden die Gewalt verleiht, auch die Mächte der Hölle in seinen Dienst zu nehmen. Fossey La magie assyrienne; Thompson Devils and evil spirits in Babylonia; Meissner BuA II S. 44 f., 49 f., I99 ff. und öfter, s. Reg.; Frank Babylonische Beschwörungsreliefs; Falkenstein Die Haupttypen der sumerischen Beschwörung; J ean Le peche chez les Babyloniens et les Assyriens S. 32 ff. Ebeling.
Dämonenbilder. § 1. Die 7 Dämonen. - § 2. Lamastu. § 3. Pazuzu. § 4. Löwenmensch mit Adlerfüßen.
§ I. Die D. Vorderasiens, gleichzeitig mit den Mischwesen, habe ich in RLV VIII, S. 195-216 ausführlich beschrieben und illustruiert (a. a. O. Taf. 61-70). An bösen Dämonen (vgl. Ebeling, Dämonen), die vor allem die Krankheiten der Menschen hervorgerufen haben, sind folgende mit Namen aus der Keilschriftliteratur bekannt und durch bildliehe Darstellung belegt: Alu, Asakku, E timmu, Gall u, IIu limnu, Lamastu, Lihl, Lilitu, Ardat Lili, N amtaru, Pazuzu, Rabi~u, Utukku. Die gesperrt gedruckten D. bilden eine Reihe von 7 bösen n., die, je nachdem, den Kopf (Asakku), die Kehle (Na111taru), den Hals (Utukku), die Brust (Alu), die Taille (E~im111u), die Hand (Gallu) und den Fuß (!lu) befallen und krank machen (K. Frank LSS III, 3, S. 32; U nger, a. a. O. § 40 a). Diese 7 D. sind auf Bronze- und Steinamuletten der assyrischen Zeit nebeneinander dargestellt, die von Frank (a. a. 0.) und von ThureauDangin (RA XVIII, S. I6If.) zusammengestellt und besprochen sind, denen ich (a. a. O. S. 205, § 28 a) noch zwei Reliefs in Berlin (VA 8278 = Assur Nr. 15665 und VA 5289 = Assur I54I2S) und zwei Reliefs der Sammlung J. B. Nies (HRET, Nr. 13, S. I8f., Taf. 8 und 71; Nr. 14, S. I9f., Taf. 8 und 71) hinzugefügt habe. Sie gehören der Spätzeit, dem 8.-7. Jahrh. v. Chr. Reallexikon der Assyriologie.
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an und sind, nach den beigegebenen Symbolen, assyrischen Ursprunges. Diese D. sind Menschen mit verschiedenen Tierköpfen. Es sind also Adler-, Hunde-, Löwen-, Panther (Löwin ?)-, Schafs-, Schlangen- und Ziegenmenschen. Ihre Gleichsetzung mit den D. im einzelnen ist noch unbekannt. Der Löwenmensch scheint nach einer beschrifteten Bronzefigur in London (Br. Mus. 93078; Guide3, S. 171; Frank, S. 26 zu Abb. I) den Utukku vorstellen zu sollen (Unger, a. a. O. § 35, S.2IO). Der Adlermensch ist auf einem Relief des Assurna~irpal II. dargestellt (Layard, MofN, Taf. 49, 4; Unger, S. 198, § 6 a); er bändigt, im Beisein einer Löwenkentalfrin (s. Misch wesen), einen Löwenkentauren, d. h. einen geflügelten Löwen mit bärtigem Menschenkopf. Er erscheint auf einer Standarte des Sargon II. (Botta Mon. Taf. 158) und führt in jeder Hand eine Waffe. Im aramäischen Karkamis* ist er zweimal dargestellt, mit Schwert, die beiden Arme erhebend (Relief B, 26 b = RLV VIII, Taf. 66 b); einmal am Sockel der Statue des sitzenden Wettergottes, im Knielauf, zwei Löwen bändigend (B, 26 a = RLV IV, Taf. 197, b). Auf einern Siegelabdruck aus Susa steht der Adlermensch dem Stiermenschen gegenüber (Paris: S 462; Delaporte Cat. Cylindres Louvre, S.57). Dieser Adlermensch, als Dämon, ist ein Erdwesen und von dem Luftwesen, dem geflügelten ,Adlermenschen, . wohl zu unterscheiden (vgl. § 3). . Der Stiermensch, d. h. Mensch mit Stierkopf, kommt nicht unter den 7 D. vor und ist auch auf babylonischassyrischen Denkmälern nicht dargestellt. Die einzige, mir bekannte Wiedergabe eines solchen D. ist auf dem oben genannten Siegelabdruck aus Susa, der dem elamitischen Kulturbereiche angehört. Der Schafsmensch, Mensch mit Schafs- oder Widderkopf, ist anscheinend recht alt, weil er auf einer Reliefvase der Gudeazeit aus Lagas vor~ornmt, 8
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DÄMONEN BILDER
auf einer Pauke stehend (lVleissner, BuA I, Taf.-Abb. 182; RA IX, TaL 3). Zu diesen D. der Tiermenschen gehört wohl auch der Mensch mit zwei Tierköpfen, einem Ziegen- und einem Hirschkopf, den ein Siegelzylinder. in London (Br. Mus.; Harper-Memoir I, S. 370, Abb. 21) zeigt; er ist wohl um 1000 anzusetzen und dürfte der westlichen Kultur entstammen. § 2. Von den übrigen D. sind mir Lamastu und Pazuzu im Bilde, die anderen aber zurzeit nur literarisch bekannt. Die Lamastu, die Fieberdämonin, ist eine der gefürchtetsten Krankheitsdämoninnen und auf den meisten Amuletten dargestellt. Sie ist ein aus verschiedenen Tierelementen zusammengesetztes .Mischwesen. Auf dem weiblichen Oberkörper mit Brüsten sitzt ein Löwenkopf mit Eselsohren. An den Brüsten saugen ein Schwein und ein Wolf (barbaru). In jeder Hand erhebt sie eine Schlange. Ihre Beine sind die eines Adlers; sie kniet mit ihnen auf einem gelagerten Esel, der sich in einem Schifte befindet, das zu beiden Seiten in Tierköpfe ausläuft (RLV VIII, Taf. 70, e). Vgl. Unger, a. a. O. § 28 a, S. 204. § 3. Pazuzu ist ebenfalls auf den sog. »Labartu«-Reliefs dargestellt. Er steht dort in ganzer Person auf der Rückseite der Bronze dargestellt, hier in Relief, mit seinem Kopf in voller Rundplastik über den Rand zur Vorderseite des Amuletts blickend. Der D. ist geflügelt, was besagt, daß er speziell einem bösen gefürchteten \Vinde gleichzusetzen ist, und zwar dem bösen Südwestwinde (amurru = IM-MARTU), der in Mesopotamien Krankheiten hervorbrachte und für unheilvoll galt (Unger Babylon, S. 123ft.; Frank: LSS III, 3, S.8I). Auch andere D., wie LilU, LiUtu, Ardat LiU waren, wie der Name andeutet (Meissner, BuA II, S.20I), böse Winddämonen. Der Pazuzu ist auch in einer Bronzeplastik
erhalten (Frank, a. a. O. Abb. 4, S. 80; Pottier, Antiqu. Assyr. Louvre, Nr.146, Taf. 31; Meissner, BuA II, Abb. 33, S. 204; Hunger-Lamer, Altor. Kult. i. Bilde z , Abb. 103), von dessen Typus sich zahlreiche andere Köpfe erhalten haben (Thureau-Dangin RA XVIII, S.I89ft.), abgebildet auch RLV VIII, Taf. 70, a-d. Pazuzu ist auf dem Lamasturelief (RLV VIII, Taf. 70, e-f) auch auf der Vorderseite desselben Amuletts in voller Gestalt, hinter der Lamastu stehend, nochmals dargestellt. Pazuzu ist ein vierflügliger Dämon, mit menschlichem Ober- und Unterkörper; er hat fratzenhaften Kopf von Hund oder Löwe mit langen Hörnern. Der Penis gibt ihn als männlich an. Er hat Vordertatzen vom Löwen, Hintertatzen vom Adler und Schwanz' mit Skorpionsstachel. § 4. Ein besonderer Dämon ist der Löwenmensch mit Adlerfüßen. Er scheint auch zu den bösen D. zu gehören. Er kommt vor auf vier Grenzsteinen: Steinmetzer Kudurnt, Nr. 2 = Br. Mus. 102588 = King BBST, Taf. CVII; Zeit des Kurigalzu, 1340); Steinmetzer Kudurru, Nr. 44; Deleg. Perse Mem. I, Abb. 386, S. 178; Zeit des Kastilias, 1250); Steinmetzer , a. a. O. Nr. 45; Deleg. Perse. Mem. I, Abb. 387, S. 179; kassitisch); und MDOG XLII, S. 13 = RLV IV, Taf.206). Die Ohren sind spitz; die Linke faßt den Dolch und die Rechte die Keule, aber auch umgekehrt. Aus dem Palaste Assurbanipals in Ninive sind auch Darstellungen dieses D. bekannt: Br. Mus. Assyrian Saloon, Nr. 17, 18, 80, 81; RLV VIII, Taf. 69, b; Ninive Gallery, Nr. 60; Paterson, Palace of Sennach. Taf. 86; Layard, .ZvlofN, I, Taf. 82; Meissner BuA II, Taf.-Abb. 19. Hier steht ein Gott mit erhobener Rechten vor dem betreffenden D. ; zwei weitere gleichartige D. bedrohen sich gegenseitig mit Dolch und Keule. Dasselbe streitbare Paar begegnet auch auf dem Lamastu-Relief (RLV VIII, Taf. 70, e, 3. Reihe) und auf der assyri-
DAM QAR-DAMU sehen Glocke (RLV IV, Taf. 144), gleichzeitig auch der Einzeldämon, der hinter dem Gott steht. Mit einem der 7 D., dem Ilu limnu, läßt sich dieser D., wie Frank (a. a. O. S.53) will, aber nicht identifizieren, da er im Gegensatze zu jenen (§ 2) Adlerfüße trägt. Die andere These, das kämpfende Paar mit dem })kämpfenden Zwilling« , gleichzusetzen nach Frank baut sich nur auf dem Worte selbst auf und hat noch keine weitere Stütze gefunden. Vermutlich gehört auch das Relief Layard, MofN II, Taf. 82, I, vom Palaste des Sanherib zur Darstellung eines gleichartigen D. (U nger, a.a.O. §40b). Eckhard Unger.
Damqar s. Enlil. Damu, Gottheit offenbar androgynen Charakters (s. u.), geschr. daa-mu, auch ddaca-mu (s. Chiera UP XI 3, S. 266) und ddam-mu (Tallqvist APN S.254; Reisner SBH Nr. 48 Rs. Z. 14). Die ältesten Belege für D. fallen in die neusumerische Periode (s. J ean Re!. sumo S. 129; außerdem Langdon UP X 2, S. 176, Z. 7; X 4, S. 287, Z. 6, 14; 306, Z. 28; de Genouillac Tablettes de Drehem 5482; Myhrman BE III:!:, S. 90; Langdon Tammuz and Islztar S·7)· In der Zeit der I. bab. Dyn. wird D. abgesehen von theophoren EN (5. Thureau-Dangin LC S. 59; Ranke PN S. 198; BE VI I, S. 62; Ungnad Dilbat S. 89) nur selten genannt (s. Z. B. U ngnad VS II, Nr. 86a Siegel). Auch in der Kassitenzeit finden wir D.s Namen nur in Eigennamen (5. Clay Personal names S.206). Das gleiche gilt für die assyrische Zeit (s. Tallqvist APN S. 254), wenn man von den religiösen Texten absieht. Damu hat enge Beziehungen zu der »Herrin von Isin«, Ninisin, schon in neusumerischer Zeit (s. Langdon UP X 2, S. I76, Z. 4ft.;. X4, S. 287, Z. 3 ft .). Nach der einen Uberlieferung (CT XXIV, pI. 47, I Z. II) ist D. ihr Sohn (dumua-ni), nach der anderen (Ebeling KARI
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Nr. 15/16, Z. 14f.) ihre Tochter (martu). Das läßt auf eine androgyne Gottheit schließen. Ninisin ist bekanntlich = Gula, deshalb finden wir unsern D. häufig auch mit dieser Göttin genannt (s. Ebeling KARI Nr. 77, Z. 20; 88,3. Frg. Rs. r., Z. 14; II4, Rs. Z. 2) und auch im Gula-Tempel von Ur (s. Landsberg er Kult. KaI. S. 72). Vgl. auch VR pI. 31, Z. 58 a; pI. 44 Z. 49 c d (ddamu = dgu-l a ?). Zum Kreise der Gottheit Nanse scheint D. die Götterliste Louvre XV pI. XXIX, Z. 294-298 zu rechnen. In dem Texte Scheil TES III S. 37, Z. 28 steht D. mit Gestinnam zusammen. Für D.s Wesen kommen folgende Stellen in Betracht: cr XVII pI. 33, Rs. Z. 32ft. als Vertreiber von Dämonen' IV R pI. 19b, Z:,. Sft. = Surpu VII: Z. 78f: dda-mu SIM. SAR gal-la = da-si-pu ra-bu-u = })D., der große Beschwörer«; Ebeling KARI Nr. 41, Z. 8 f.: dda-mu lt'.-kud-da sa-kesda(da)-gi = dda-mu Sfr-a-nu. bat-qu i-qa$-$ar = »D. bindet die gerissene Sehne(<. Daraus ergibt sich, daß man D. als Beschwörer und Arzt verehrte. Damit stimmen die EN dda-mu-a-zu (= })D. ist Arzt«) und dda-m·u-gal-zu (»ist sehr weise«) überein (s. Thureau-Dangin LC S. 59). Da in Tammuz-Texten letzterer Gott gelegentlich dda-mu(-mu) })(mein) D.« genannt wird (s. Zimmern Tammuz S. 7), so liegt es nahe, anzunehmen, daß unser Damu· eine mit Tammuz verwandte, wenn nicht gar identische Gestalt gewesen ist. Damu heißt })Kind« (= ma-a-ru, S. Strassmaier AV Nr. 1854). Damit wird die Gottheit als zum Typus der »Sohngottheit« gehörig gekennzeichnet. Ebenso wie Tammuz ist D. })der schöne (sag-ga = damqu) und steht zu Girsu in Beziehung (s. Reisner SBH Nr. 48, Rs. Z. 14: ddam-mu sag-ga umun me-ir-si [= ddamu (tam-qa be-eI gir-su kiJ, vgl. Langdon SBP S. 160, Z.I4). Über D.s Verwandtschaft mit anderen Göttern S. oben; außerdem ist Zimmern, KL Nr. 26, II, Z. 16 zu zitieren, wo D.s R*
DAMUA-DANIA
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Schwester Gunura (Gusirra) erwähnt wird. Kultorte: Girsu (s.o.), Isin (s.o.), Larsa (s. RA XXVI, S. IOIff.), Ur (s.o.). Über Damu unter den Sternen vgl. V R pI. 46, I, Z. I9; CT XXXIII, pl. I, Z. 29; Strassmaier AV Nr. IS54; Schroeder KAVI Nr. 2IS, B III, Z. 20; Kugler Sternkunde. Erg. S. H, IS; Langdon Tammuz and Ishtar S. 3S; Weidner Babyl. Astronomie S. I6, 73. Damus Schiff: g;!ma-ab( ?)-nir-gal bei Strassmaier AV Nr. I854. Mit Damu ist m. M. n. auch die Gottheit Damqu (»der schöne«, s.o.) identisch, die man in EN und auch sonst gelegentlich findet (s. Ta 11 q v ist APN S. 254). Deimel Pantheon Nr. 687.
Ebeling.
Damua, Stadt in der Nähe von Larsa ( ?), geschr. (dl) dda-mu-u-a, in altbabylonischen Kontrakten erwähnt. Louvre XI Nr. 145, Z.6; 185, Z. 12. Ebeling.
Damumt s. !Star. Damfinu. Aramäischer Volksstamm mit dem Hauptort Amlate im südlichen Babylonien, von Tiglatpileser IH., Sargon H. und Sanherib unterworfen. Streck MVAG XI, 3, S.16; Hommel, Geographie, S.189; Delitzsch, Paradies, S. 238f.; Luckenbill, AR I §§ 772, 788; II, §§ 67, 92, II8, § 234. 252, 257, 264, 274Schiffer, Aramäer, S. 125. Eckhard Unger.
Damfisi, König von Qartibadast auf Zypern. Von ihm gilt das gleiche wie von Damasu (s. d.). Asarh. Prima B V Z. 69 (Thompson The Prisms of Esarhaddon and Ashurbanipal, S. 25); Assurb. Cyl. CI Z. 43 (V AB VII S. 140). Schawe.
Dana, Stadt in Syrien, erwähnt in einem assyrischen Briefe (Harper ABL Nr. 372 Rv. Z. 8) neben Kullania, Arpad und Isana. Nach Kraeling (Aram and Israel S. HI, I) ist es das j. Dänä westlich von Aleppo. Honigmann.
Dana, Stadt, in assyrischem Texte erwähnt, = Dana? Dania? J ohns ADD Nr. 470,
I, H.
Ebeling.
DANIBANI-DANIEL
Danab!, Stadt im Gebiete von Damaskus, die Salmanassar IH. im Jahre 837 neben 3 anderen Städten des Haza'ilu eroberte (Frg. RM 2, 97; KB- III 2, S. I44f. Vgl. Ann. Z. I03, KB I S. I43). Es ist zweifellos das spätere Danaba (vgl. über seine Lage ZDPV I923. S. I80 Nr. I52), das man aber mit Unrecht mit Dunip gleichsetzen wollte (Winckler MVAG I896, S. 207; KAT:> S. 44, 2). Dussaud (Topographie historique de la Syrie, Paris I927, S. 266-269) setzt es mit dem j. Mehln gleich. Honigmann.
Dananu I. Statthalter des Landes Mansuate Eponym des J. 680 (s. Epony~en): Ebeling.
2. Distrikt der östlichen Araber in Medien, von Sargon H. unterworfen '7I3 (mat Da-na-nu). Sargon H. Annalen, Z. 161; Winckler, S. 29; Luckenbill, AR, II, § 23. Streck ZA XV, S. 353. Louvre XII Nr. 84, Z. 8. Eckhard Unger.
Dan-Assur, s. Eponymen. DandabuUa. Zu den 39 Orten von Bit-Amukkani* gehörte die Stadt D. (dl Da-an-da-lJul-la), von Sanherib 703 unterworfen. Luckenbill Annals of Sennachel'ib S. 53. Z.43; ders. AR II, § 261. Eckhard Unger.
Dandan, Ortschaft in der aramäischen Landschaft Zame* in Südbabylonien (dl DAN-DAN, die Lesung könnte auch KAL-KAL oder Kal-dan sein). Vgl. den Kanal Me-DAN-DAN*. D wurde von Sargon n. unterworfen. Streck MVAG XI, 3, S.34; S. z8. Anm. I; Hommel Geographie S. 273; Jensen ZA XV, S. 242; Unger BabyIon S. 291, Anm.4 (zu Zame); Luckenbill AR H. § 32; Annalen Z. 274. Eckhard Unger.
Dani, Gottheit, geschr. dda-ni, in neusumerischen EN genannt. J ean Rel. sumo S. 129; YOS IV Reg. Ebeling.
Dania, Ortschaft, von Tiglatpileser Hr. 739 zerstört, neben Abrania* genannt; wohl identisch mit dem Ort (dlDa-na-a-a) bei J ohns ADD Nr.470'
Vs. Z. I, H. Tiglatpil., Annal. Z. I81; Streck ZA XIV S. H7; Luckenbill AR I, § 775, 820. Eckhard Unger.
Danibani, Ort, mit Pulua und den Hu'e zusammen in einem assyrischen Briefe genannt. Harper ABL Nr.506, Vs. Z. 12; VR pl. 54, IZb. Ebeling.
Daniel, babylonische Einflüsse auf das Bibelbuch D. Während man das Buch Daniel früher meist trotz des Sprachenwechsels und der stilistischen Verschiedenheiten als einheitlich betrachtete (als ein Vaticinium ex eventu aus der Anfangszeit der makkabäischen Erhebung, I6S/4 v. Chr.) , hat man vor allem seit den Untersuchungen von Hölscher, Haller und N oth (Theol. Stud. u. Krit. I9I9. I922 und I926) die Schichtenfolge in ihren verschiedenen Bearbeitungen herauszuarbeiten und die Stilgattungen zu unterscheiden gesucht. Hierbei ergab sich, daß die aramäischen Stücke älter sind als die hebräischen, und daß Kap. I -6 eine Gruppe von Volkserzählungen (Hofgeschichten) enthält, die erst sekundär, etwa zur Zeit Alexanders des Gr., an die Gestalt des exilischen Propheten und Höflings Daniel angeknüpft wurden. Noch weiter geht B. Eerdmans (vgl. Actes du XVIIIe Congres intern. des Orientalistes, I932, p. I98ff. und De Godsdienst van Israel II, I930, P.49ff.), der, gleichfalls mit der Annahme ständiger Überarbeitung, für die älteste Sagenschicht bis in die Zeit Sanheribs hinaufgehen will, unter Berufung auf die Tatsache, daß Ezechiel den Daniel nicht als Jungeren Zeitgenossen, sondern als Weisen der Vorzeit kennt (Ez. I4, 14.20; 28, 3). Wäre dies richtig, so ließen sich direkte babylonische Einflüsse leichter annehmen als bei der Voraussetzung seleukidischer Entstehungszeit. Jedenfalls zeigt schon das Aramäische der Kap. 2-7, das im allgemeinen wohl die Reichssprache der westlichen Hälfte des Achämenidenreichs repräsentiert, nicht nur eine (verhältnismäßig geringe)
Zahl akkadischer Lehnwörter, sondern vor allem in ihrem syntaktischen Bau durch die Vorliebe für die Nachstellung des Verbs selbst beim Infinitiv doch wohl sicher Beeinflussung durch das Akkadische, wie zuerst D. H. Müller, Die Gesetze Hammurabis, I903, S.245f., 262ff. beobachtet hat. - Den Namen Daniel (etwa als Dän-ilu statt Ilu-dän oder Dalän-ilu) für das Akkadische zu beanspruchen, ist wenig empfehlenswert. Eine syrische (safonische) Gottheit Dn-El findet sich nach Virollea ud Syria I93I, p. 23 in den epische~ Fragmenten aus Ras-Shamra als Richter und Schützer der Witwen und Waisen (idn dn almnt, isp~ sp~ itm). Der babylonische Name lautete nach I,J u. ö. Beltsa'$$ar, was am ehesten einem Balätsa(r)-u$ur entspricht, nach 4,5 vielleicht abgekürzt aus Marduk-balät-sar-usur. In der durch die LXX und Vulgat~ überlieferten Form Balthasar ist dies der einzige echt akkadische Name, der (als der Name eines der heiligen drei Könige in der kirchlichen Überlieferung seit Beda Venerabilis) in den Heiligenkalender und dadurch in unsere Namengebung gekommen ist. Die Namen der Freunde sind vielleicht, wie schon Winckler (KAD 396, 408) annahm, absichtlich verstümmelt: Sadräk aus einem mit Marduk zusammengesetzten Namen und Abed-Nego aus Abed-Nebo. Natürlich ist auch bei der Annahme einer Schichtenfolge im Aufbau der Legenden und Visionen eine Glättung anscheinender historischer Ungenauigkeiten unmöglich. Darius den Meder (6,I, nach 9,I Sohn eines Xerxes ?), wie U. a. Pinches wollte, mit GubaruGobryas zu identifizieren (vgl. über diesen Schwenzner, Klio XVIII, S. 4I ff. 226 ff.) ist ebenso unsicher wie etwa der Versuch einer Apologie von 5,H (Belsazar als Sohn Nebukadnezars) durch die (an sich nicht unmögliche) Annahme, Nabonid habe eine Tochter Nebukadnezars zur Frau gehabt. Auch für Nebukadnezars Wahnsinn (4,20 ff.) bieten die historischen Keilschriftquellen
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DANIEL
bekanntlich keinen Halt. Sucht man einen historischen (und nicht nur formgeschichtlichen) Hintergrund und geht die Schichten folge wirklich so hoch hinauf, so könnte man vielleicht an Verwechslung mit Sanherib denken, bei welchem Geistesstörung während seiner letzten Regierungsjahre nicht ausgeschlossen erscheint. Diese Annahme ist m. E. besser als die einer Verwechslung mit dem in den Kreisen der. MardukPriester vielgeschmähten (doch gerade nicht des Wahnsinns beschuldigten) Nabonid. Jedenfalls erhielt sich in 4,27 (Nebukadnezar als Bauherr BabyIons) eine durchaus richtige Erinnerung. - Über N abonidus and Belshazzar bot R. Ph. Dougherty eine gründliche Materialsammlung (YOS Res. XV, 1929), wozu aber auch B. Landsberger und Th. Bauer, ZA, N. F. III (1926), S. 96 ff. beachtenswert ist. Daß sich Nabonid wegen Krankheit oder Geistesstörung nach Teima zurückgezogen und die Regentschaft dem Kronprinzen Belsazar überlassen habe, ist unwahrscheinlich. Der Grund war eher ein politischer: er suchte seine Stütze bei den Westaramäern, die ihn, den Sohn des Fürsten und der Oberpriesterin(?) von ljarran im Gegensatz zur Marduk-Priesterschaft auf den Thron gebracht hatten. Übrigens ist er nach achtjährigem Aufenthalt (spätestens 542 v. Chr.) nach Babyion zurückgekehrt; die Besetzung der Stadt durch Gobryas erfolgte, nach der Entscheidungsschlacht im August 539, »ohne Schlacht« wohl durch Verrat der MardukPriesterschaft. Da der letzte Text, in welchem Nabonid und Belsazar gemeinsam erwähnt werden, aus dem 12. Jahr des ersteren stammt (veröffentlicht von Pinches, PSBA Jan. 1916, p. 27 f., Original jetzt in der Sammlung Böhl in Leiden), ist es nicht ausgeschlossen, daß die Ermordung des letzteren schon vor der Besetzung Babyions stattgefunden hätte, so daß die dramatisch zugespitzte Szene von Dan. 5 mit der warnenden Rätselschrift an der Wand des Thronsaals nicht gänzlich des
historischen Hintergrunds zu entbehren braucht. Die Rätselschrift (5, 25) ist nur als \Vortspiel auf Grund eines Rebus erklärlich. Schon längst beachtet ist der Gleichklang der Rätselworte mit akkadischen Gewichtsnamen (manu, siqlu und parsu). Vielleicht hat man sich nach der Meinung des Erzählers diese Gewichte (etwa in Entenform) an die Wand gezeichnet zu denken. So würde begreiflich, daß niemandem die Erklärung des Rebus einfällt, bis Daniel diese mit Hilfe einer Umbiegung der Gewichtsnamen in aramäische Verba (also in der Form eines wortspielenden Orakels) zu geben weiß. Schwieriger als die Beurteilung historischer und legendarischer Einzelheiten sind die formgeschichtlichen und stilkritischen Fragen. Zur Darstellung von \Veltreichen und Weltaltern durch Metalle (Kap. 2) und von Reichen mit ihren Königen durch Tiere (Kap. 7) haben vor allem Ed. Meyer und auch Burkitt avestische und auch hellenistische Parallelen nachgewiesen. Daß diese Gedankenkreise aber ursprünglich babylonisch sind, ist wahrscheinlich, wenngleich sich ein Nachweis im einzelnen aus Mangel an Material kaum führen läßt. Übrigens hat Eerdmans (a. a. 0.) wieder die Meinung vertreten, es handele sich in Kap. 2 nicht um die traditionellen \Veltreiche, sondern um die Einzelkönige der neubabylonischen Dynastie, wobei dann Nebukadnezar das goldene Haupt und Nabonid mit Belsazar die Mischung von Eisen mit Ton repräsentiert, während der zertrümmernde Stein die Persermacht darstellt. In ähnlicher Weise erklärt Eerdmans die vier Tiere in Kap. 7 als die vier Reiche, die Cyrus erobert: Ägypten, Medien (mit den Resten des Assyrerreichs), Lydien und Babylonien. Die zehn Hörner sind Unterkönige im Reich Nebukadnezars; das elfte Horn, das lästert und das trachtet, Zeit und Gesetz zu ändern (7,8.25), wäre dann nach der ursprünglichen Meinung (trotz eventueller späterer Umdeutung) nicht
DANIPINU-DANNU Antiochus Epiphanes, sondern Nabonid, der sich ja nach den Behauptungen des von S. Smith, Historical Texts, pI. V ff. veröffentlichten Strophengedichts genau solcher Freveltaten (allerdings gegen Marduk) schuldig gemacht hätte. Dann erhebt sich die Frage, ob und inwieweit hinter dem )iMenschensohn« und dem »Alten der Tage« gleichfalls babylonische Vorstellungen stehen. Hierzu vergleiche man einerseits den Artikel »Menschensohn «, andrerseits aber auch die Bezeichnung des Gottvaters El als mlk 'b snm (»König, Vater der Jahre«) im safonischen epischen Gedicht von Al'iyan (A I 8, B IV 24, vgI. H. Bauer, ZAW 1933, S. 82). Eine wahre Fülle von analogen Motiven, vor allem zur Erzählung vom Wahnsinn Nebukadnezarsin Dan. 3, fand C. J. Ball (Daniel and Babylon: The Expositor XIX, 1920, p. 235-40 ) im alten Mysterienlied Ludlttl bet nbneqi. Freilich wird man die anregende H ypothese etwas abschwächen müssen. Ball war geneigt, das babylonische Lied als »PrototyP« des Lobhymnus Dan. 4, 31-34 dem aus Krankheit genesenen König (dann natürlich nicht Nebukadnezar) in den Mund zu legen. Doch auch abgesehen von der Streitfrage, ob der Sprecher hier (trotz Tat. 2, Zl. 27, 31) als König zu denken ist, sind die Stellen, auf welche Ball sich vor allem berief (TaL 2, Zl. 89 f. für vermeintliches Grasessen des Kranken, und Taf. 3, Zl. 97 für vermeintliches Abschneiden der Nägel nach der Genesung) sicher anders aufzufassen (vgI. die Übersetzung Ebelings, ATAO I, S. 273 ff.). Das Bild von den Nägeln wie Adlerklauen findet sich auch Gilg. Tat. VII, KoI. 4 (E), Zl. 19; und das Bild vom Unglücklichen, der »wie ein Rind von Gras lebt« auch im Ritualtext K. 7268 (Bezold, Catalogue II, p. 841), auf welche Analogie H. Winckler bereits OLZ 1898, Sp. 71 hingewiesen hat. Auch C. Kuhl hat in seiner Monographie über Die drei Männer im Feuer (ZAW, Beiheft 55, 1930), S. 83 f. (auf Grund eines brief-
lichen Hinweises Ebelings) auf Taf. 2, Zl. 65 des babylonischen Mysterienliedes gewiesen, wo das Feuer aber, ganz anders als in Dan. 3, nur als bildliche Ausdrucksweise für schwere Krankheit gemeint sei. Beachtenswerter als solche rein formellen Analogien ist aber die Analogie der Gesichte und Erscheinungen, die in bei den Fällen die Lösung des Rätsels oder die Erlösung aus Not und Gefahr ankündigen: in Ludlul bet nemeql: die dem Leidenden in seinen Träumen un d Visionen die Erlösung bringenden Gestalten (Taf. 3), welchen im Buch Daniel der Göttersohn im Feuerofen (3,25), der Menschensohn (7,13), und in den späteren Kapiteln (die für unser Thema sonst im allgemeinen kaum in Betracht kommen) etwa noch der erklärende Engel (8,15 u. ö.) entsprechen. F. M. Th. Bähl.
Danipinu, Ort in Babylonien in einem neu babylonischen Briefe genannt. CT XXII Nr. 74 Z. I7.
Ebeling.
Dannamru s. Tannamru. Da nnani. Eine wohl in Assyrien gelegene Stadt (Dan-na-a-tz,i) ist in einer Vertragsurkunde und sonst erwähnt. Kohler-Ullgnad AR Nr. I34; Johns ADD Nr. 79, Vs. Z. 6, auch Nr. 69, Z. I5; Ebeling KAJI Nr. 48, Z.6. Eckhard Unger.
Dannat-Sulai, »Festung Sulais«, Stadt in Elam, von Sanherib erobert. Sanh. IV S. 325.
Z.52;
Delitzsch
Paradies Ebeling.
Dannatu, Ort in Babylonien = Festung, in Rechtsurkunden aus neubabylonischer Zeit erwähnt. Strassmaier NebokadneulI' Nr. I79, Z. ro; 327, Z. 10. Ebeling.
Dan-Ninurta s. Eponymen. Dannitu, Ort = Festung im Gebiet der Zikirtaaer (Urartu) in assyrischer Zeit. Harper ABL Nr. 205, Vs. Z. IO; VR pI. 54, Z. IOC. Ebeling.
Dannu, Gottheit = der mächtige, wohl Appellativ eines anderen Gottes, in EN neubabylonischer Zeit genannt.
120
DANNUNA-DARATI
Clay BE VIII, 1, Reg.; X Reg.; Nies II Reg. YOS VII S.21. Eheling.
DARATU-DA.REJAWOS
Daratu, Gottheit, in einer Inschrift Manistusus in EN belegt.
Danmma s. Dan una. Dan Ruhurater s. Rip Ruhurater. Danu, Gebirge, von Tiglatpileser III. aufgesucht.
III R pi. 10, Z. I; Tiglatp. UI Ann. Z. 181. KI. Insehr. II, Z. I5 = Rost Tiglaep. S. 32; 84; Streck ZA XIV S. XI7. Eckhard U nger.
Dapar, ein Stiergott, = dgud, im Chicagoer Vocabular Z. I35 erwähnt.
TiglatpiI. Ann. Z. 168 = Rost Tiglatpil. S. 28; Streck ZA XV S. 372. Ebeling.
Dapara, Gebirge des Lapislazulisteines, in einer Liste erwähnt.
Damtüepas, Gottesmutter (d. i. eine hohe Priesterin) zur Zeit des Mursilis. Sie wurde auf Grund eines Orakel.;. bescheides für eine schwere Krankheit der Gemahlin des Mursilis verantwortlich gemacht und ihres Amtes enthoben.
II R pI. 51, Z. 13cd; Delitzsch Paradies S. 102, 108. Ebeling.
Därejawös, Name mehrerer persischer Könige oder bereits mit dem Königstitel ausgestatteter Kronprinzen. Altiran. ddrajatwahus, medisch ddrajahwahus, pers. darejawos ist ein Programmname ; Elamisch »der das Gute festhält «. Tarijamos gibt die pers. Form wieder; hab. schwankt die Schreibung z. B. Darijamus, Dari'amus, Dari'ussu, Darimus(u), Daruessu. I. DarejawosL, Sohn des Wistaspa, aus der jüngeren Linie der Hachamaniden, pers. Großkönig von 522/I bis 486/5, starb nach Ktesias Pers. § I9 im Alter von 72 Jahren; nach Herodotos I 209 wäre er beim Tode Kuras II. 20 Jahre gewesen. Sein Privatname war (nach Hüsing Mythol. BibI. IV, 2 S. 26) Spantadata, neupers. Isfändijar, der mazdahistische Glaubensheld der iranischen Überlieferung. Von Herodotos schon zur Zeit des großen Kuras erwähnt, soll er nach ihm auch am Ägypterzuge des Kambudschija IL teilgenommen haben, befand sich aber bereits zur Zeit des Todes des Kambudschija in Persien, zu dessen Zeit sich Gömata* unter dem Namen Bardija zum Großkönige hatte ausrufen lassen. Nach dem Tode des Kambudschija, aber noch zu Lebzeiten seines eigenen Vaters Wistaspa, rief er sich zum Groß könige aus, ermordete den Gömata in der medischen Festung Sikejahwatis mit Hilfe der sechs Fürsten Windafarna, Hutana, Göbarwa, Widarna, BagabuhSa und Ardimanis (IO. VII res sarrftti). Seine Taten bis zum I. I. seines zweiten Jahres hat uns D. in der Inschrift von Bagistan ausführlich geschildert, seine Kämpfe mit den Lügenkönigen Asina von Elam, Nidit-Bel von Babel, M~rtija von Elam, Frawartis von Medien, Cisantahma von Sagartien, Fräda von Margusch, Wahjazdata von Parsa, Araba von Babel. Aus seinem vierten und fünften Jahre ist noch ein Aufstand in
Quellen: KUB XXI Nr. 19 u. KUB XIV Nr. 7; I Z. 55ff; KBo IV Nr. 8. A. Götze.
Dan-Uli s. Rip-Uli. Damms. Ass. mal Dan-nu-na; hiermit vielleicht zu verbinden griech. tl'7.YrJ.f)( und ägypt. D3-HHW (ohne -n3!) , D3m-tw-n3, D3-~-n-m-n3. Die in der ass. und meist auch in der ägypt. Form auftretende Endung -na ist an sich kein Hindernis einer Identifizierung, da der Name durch Vermittlung der vorgriechischen Bevölkerung von Kreta, der der Gebrauch der Endungen -na und -sa (letzteres bei Akaiwa-sa, s. u. § I, Griechen in Keilschrifttexten) geläufig war, nach Syrien und Ägypten gebracht worden sein kann. Im EI Amarna VAB II Nr. 15I berichtet Abimilki von Tyros von einem Thronwechsel in Da-nu-na. Dieses Land muß nach dem Wortlaute der Briefstelle nicht unbedingt in Syrien (Kinabbi) gelegen gewesen sein (Schachermeyr Klio XVII I92I S. 233). Doch wird in der Obeliskinschrift Assurna~irpals I (I048 -I029) Z. 33 Dan-nu-na als vorderasiatische, scheinbar syrische Landschaft genannt. E. U nger vermutet, daß sich zur Zeit der Wanderung von I200 Danaer in Syrien angesiedelt und bis ins II. Jh. erhalten hätten (MAOG VI r/2 S. I2. I4. 27 ff. 35). Weitere Vermutungen bei Bossert MAOG IV S. 278 ff. F. Schachermeyr.
Danziun, Ortschaft neben Dania* genannt (dIDa-an-zl-un).
Ungnad ZA NF IV S. 72.
Ebeling.
Dapini, Stadt in Babylonien, in einer Geschäftsurkunde aus persischer Zeit erwähnt. Strassmaier Camb.
Nr. 223, Z. 15 Ebeling.
Dapinu s. Sulpae. Daqala, Ort in Blt-Amukkani, geschr. d1da-qa/ga-ld(la). Louvre XI, Nr.156, Rs.(!), Z.6; Nies Ur Dyn. S. 1°3: Luckenbill Sennache,ib S. 53. Z. 46; BBK 12, S. 6, Z. 46. Ebeling.
Daque, s. Diquqina. Dar, Gottheit, geschr. ddar, in Text aus Fara genannt. Deimel SchF S. II*.
Ebeling.
Dara s. Adad und Ea. Dara-abzu s. Ea. Darabanda s. Ea. Daradim s. Ea. Daradimdim s. EnEl. DaragaI s. EnliL Darabalbal, Gottheit, geschr. tldara!Jal-!Jal, in Text aus Fara genannt. Deimel SchF S. II*.
Ebeling.
DarabiUa, Herkunftsort der Orakelpriesterin Rimute-Allatu, die für Asarhaddon Orakel verkündete. Die Stadt lag wohl in Assyrien. IV R pI. 6r; Luckenbill AR II, § 623; AOTU I 2, S. II8. Eckhard Unger.
Daramaü s. Ea. Daranna s. Sianna. Daramlnna s. Ea. Darassu s. IStar. Darati, Ort, der zur Zeit Sargons von den Assyrern besetzt wird, in einem Brief aus seiner Zeit erwähnt. Harper ABL Nr. 222, Vs. Z.3, 4, Rs. Z. 4, 10. Ebeling.
Manistusu TES I, S. 30, Z. 4; Jastrow Religion I S. 162. Ebeling.
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Elam unter einem -mamaita und die Beendigung des Sakenaufstandes unter Skunl}a bekannt (Inschrift von Bagistan KoI. V § 7I ff. ; vgl. noch Schwenzner Klio XVIII S. 248 f.). Im Anschlusse an den Sakenzug und nach Beseitigung der unzuverlässigen, vielleicht sogar aufständischen Befehlshaber in Ägypten und Lydien-Ionien unternahm D. seinen Zug nach Thrakien. - Über die reichs organisatorische Tätigkeit des D. s. Persien, Verwaltung und über seine Bedeutung als Wegbereiter des Mazdahismus s. Persien Religion. Vermählt war D. noch vo; seiner Thronbesteigung mit einer Tochter des Göbarwa, nach der Beseitigung des Gamata mit Hutösa, der Tochter des großen Kuras, von der er den späteren Thronfolger I:Isejarsa, den Ha!:amanis und die Amuhita hatte, ferner mit Faiduma, der Tochter des Hutana, mit Artystone, einer jüngeren Tochter des Kuras, und mit Parmys, der Tochter des Bardija, mit <1>p'X't'X"(OOY1j und noch mit anderen, namentlich nicht genannten Frauen. - Die Inschriften des D. von Bagistan, Naqs-i-Rostahm, Persepolis, Susa, vom Elwend, vom Sueskanal, von Hamadan und sein Siegel und Gewicht s. bei Weißbach VAB III S. 9-I07 und ZA XXXVII (N. F. IIr), S. 29I ff. (wozu Herzfeld DLZ I926 Sp. 2I05 ff. und S. Smith JRAS I926 S. 433 ff.). Genannt wird D. auch in den Inschriften seiner Nachfolger I:Isejarsa, Arta!:sassa I, H, III (sämtlich in VAB III s. I06-I29). - Über seine Bauten in Persepolis, Susa, Hamadan und sein Grabmal in Naqs-iRostahm s. Persien, Baukunst. - Für die Wirtschaft von großer Bedeutung war der Bau des Kanals zwischen dem Roten Meere und dem Nil. - Die Kontrakte aus seiner Regierungszeit reichen vom res sarruti bis in sein letztes Jahr (mit geringen Unterbrechungen aus der Zeit der Nabukudrossor III. und IV.). Sie sind veröffentlicht bei Stras smaier Dareios VS III, Nr. 88-232, IV, Nr. 87 -I90, V NI'. 59-62, 64-II5, I26, I27,
DA.REJAWÖS
I22
VI Nr. lI8-I72; BE VIII, I Nr. 102lI8, I44, 158; BRM I; vgl. noch VAT 8457 und 8459 bei Schwenzner Klio XVIH S. 243. Swoboda in Pauly-Wiss., H.Ez IV, Sp.2I84-22II; Justi Iran. Namenb. S. 78, 3; Sachau Aram. Papyrus Nr. 3 1 , 65-69; Scheil DP XX, XXIV; MVAeG 35, 1.
2. Dar e j a w OS hieß der älteste Sohn des I;Isejarsa I. und der Amisris, der designierte Thronfolger, .der zusammen mit seinem Vater von Artapana ermordet wurde. Herod. IX lO8; Ktes. Pers. § 20, 29; Diodor XI 69; Justin III I; Aristot. Pol. V 8,14; Synkell.76; Swoboda in PaulyWiss. REzIV Sp.22I1.
3. Darejawos H., persischer Großkönig 425-'405, Sohn des ArtaI:sassa I. von einer Nebenfrau (nach Ktesias Pers. § 50 44 hieße sie Qu~marti iddin K/)(jP.'lp"tlO1j\l1j), führte vor seiner Thronbesteigung den Namen Woka ~2Xf);. Nach dem Tode seines Vaters und der Ermordung des J:Isejarsa II. nahm D., unterstützt von Artarewa*, Arsama * und ArtahSara *, den Kampf gegen seinen Halbbruder Sekyndianos auf, den er schließlich in seine Gewalt bekam und ermordete. Seine ganze Regierung, wie auch schon seine Thronerhebung, stand unter dem übermächtigen Einflusse seiner Halbschwester und Gattin Porusatis*. Noch im Gefolge der Thronkämpfe empörte sich gegen D. sein Bruder AVmr,; (Ktes. § 50 f.), der von Artyphios, dem Sohne des BagabuhSa H. unterstützt, mit List gefangen ge~ommen und hingerichtet wurde. Noch vor 413 fallen die Aufstände in Kleinasien (1Itaa rJullv1j; und Amorges). - In innerem Zusammenhange stehen dann die Ereignisse in Ägypten, Medien (Xenophon. Hell. I, 2, 12) und Kleinasien in den Jahren 4IO-408, in denen die Macht der Bagabignian gebrochen wird (Tiritoul]-ma, Widarnag), wohl auf Veranlassung der Porusatis; in Verbindung damit steht auch die Ernennung seines jüngeren Sohnes Kuras zum Karanos Kleinasiens. Die Religionskämpfe, die schließlich auf dem Schlacht-
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felde bei Kunaxa ausgetragen werden sollten, haben damals ihre ersten blutigen Schatten vorausgeworfen. Ob D. den endgültigen Abfall Ägyptens noch erlebt hat, ist fraglich. - Seine Gemahlin Porusatis* hatte ihm schon vor seiner Thronbesteigung den späteren Großkönig Arsaka-Artal,lsassa II. und die Amisris geboren, die den Tiritouhma ehelichte. Unter den späteren I I Kindern war der älteste Sohn Kuras* ihr Lieblingskind, dem sie auch den Thron verschaffen wollte, doch starb D., bevor er seine Entscheidung treffen konnte. D. hat keine eigenen Inschriften hinterlassen, wird in denen seiner Nachfolger ArtahSassa 11. und HI. erwähnt. Kontrakte aus seiner Zeit (s. auch ArtaJ:.tsassa 1.) sind veröffentlicht: BE VIII, I Nr. I27, I28; X Nr. 1-I32, UP H; I; VS III Nr. I93-I95, IV Nr. 195, I96 , V I22. Swoboda in REz IV Sp. 2199-2205; Justi Iran. Namenb. S.78, 5; Sachau Aramäische Papyrus Nr. I, 2, 3, 5. 6, 8, 10; Ed. Meyer, Papyrusfund von Elephantine S. 75-97; Hüsing in Berichte des FIOO II, I9I8, S. 93 f., I32-I47·
4. Dar e j a w OS hieß der älteste Sohn des ArtahSassa H. und der Stateira, der designierte Thronfolger, der nach einem mißlungenen Anschlage auf seinen Vater von diesem gefangen und hingerichtet wurde. Plutarch Artoxerxes 26, 29 f.; Arrian I 16, 3; Swoboda in Pauly-Wiss. REz IV Sp.221r.
5. Darejawos IrI. , der letzte persische Großkönig, 335-330, Sohn eines Arsama (?) und der 2:tau"'('lp.~i~, zeichnete sich auf dem Kadusierzuge des ArtaJ:.1sassa IH. aus, wurde Satrape von Armenien und nach dem Ende des Arsa von dem Eunuchen Bagohi auf den Großkönigsthron gehoben; seine Geschichte ist mit der Alexanders' des Großen verbunden, dem er in mehreren Schlachten unterlag. Auf der Flucht vor Alexandros wurde D. von BessosArtahSassa IV. ermordet. Die Töchter seine~ Gemahlin Stateira heirateten nach seinem Tode Alexandros bzw. Hephai-
DARGIM-DARLEHEN stiem. - Keine eigenen Inschriften; für die Chronologie wichtig ist der Saroskanon bei Stras smaier-Epping in ZA X S. 66 f. (Kugier Sternkunde H 4 1 4). Swoboda in Pauly-Wiss. RE> IV Sp.2205X2ZII; Justi Iran. Namenb. S. ,8, 8. [Nachtr. s. Persien, Geschichte.] König.
Dargim s. Ea. Darbu s. TarlJu. Dari', I. F. v. Saparda, wird während des 8. Feldzuges Sargons zur Zahlung von Tribut gezwungen. Thureau-Dangin 8ü}me camp. de Sargon Z. 47. Ebeling.
z. Gottheit, geschr. dda-ri, gewöhnlich mit ddu-ri zusammen genannt, wohl eine Hypostase des Begriffes »Ewigkeit{{, = Anu und Antu.
e T XXIV pI. I, Z. 13; 20, .Z. 8 b; XXV pI. 7, Z. 6 d; Ebeling KARI Nr.233, Rs. Z. 15; 22, Z. 23; TuL S. 77. Ebeling.
Daria. Landschaft (mdtDa-ri-a) , von Tiglatpileser I. unterworfen, lag wahrscheinlich im Nordwesten von Assyrien. Vgl. Bua. r R pI. I I = Prisma, Kol. III, Z. 88; Luckenbill AR § 232. Eckhard U nger.
Dad-Bel, Stadt in Assyrien, in assyrischer Rechtsurkunde genannt. J ohns ADD Nr.5I5, Z.3.
Ebeling.
Dariga. Assyrische Stadt, die gegen Samsi-Adad V. revoltierte. Sie wird neben Zaban, am Unteren Zab, genannt (dIDa-ri-ga). \"'ohl auch genannt in einem assyr. Bericht als dlDa-ri( ?)-ki (KAVI Nr. 36, Z.7). Nach Forrer wäre D. der Hügel Tell Derudj, 25 km westlich der Mündung des Unteren Zab (= Tell Adjeri der engl. Generalsstabskarte ). Samsi-Adad V. Stele, I R pI. 29, Kol. I, Z.48; Luckenbill AR I, § 7I5; Forrer, Provinzeint. S. 12. Eckhard lTnger.
Darlehen. A. Babylonien. § I. Das Gesetzbuch ljammurapis erwähnt das D. an verschiedenen Stellen; als sedes materiae kommen die in der großen Lücke der Stele befindlichen Bestimmungen in Betracht, welche in UP V 93 col. I und 2 erhalten sind (A. Poebel OLZ. 18 (1915) S. 161 ff. und V. Scheil
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RA XIII (19I6) S. 49 ff.). Außerdem aber ist noch vom D. bei der mit einem Kreditgeschäft zusammenhängenden Antichrese (esip-tabal-Klausel, §§ 48-52 und § 66; dazu unten § 5) und bei der Haftung der Ehegatten für ihre ehelichen und vorehelichen Schulden (§ 151 f.) die Rede. Entsprechend d~r großen Bedeutung dieses Vertrages für den Geschäftsverkehr sind die Darlehensurkunden einer der am zahlreichsten vertretenen Urkundentypen und reichen bis in die vorsargonische Zeit zurück. \Vir gewinnen daraus ein bis auf wenige noch unsichere Details scharf umrissenes Bild des alt b ab y 10nischen Darlehensrechtes. Das D. ist ein Real vertrag, wahrscheinlich sogar der Urtypus desselben. Für den Realvertrag, d. h. denjenigen Vertrag, bei welchem der Empfänger einer Leistung auf Grund des Empfanges zur Rückgabe des Erhaltenen bzw. zu einer Gegenleistung verpflichtet werden soll, besitzt das babylonische Recht seit uralter Zeit ein eigenes Formular, welches folgendes (noch in nachlJammurapischer Zeit meistens sumerisch geschriebenes) Schema aufweist: »eine Leistung hat vom Gläubiger der Schuldner erhalten (ki G S su-ba-an-N, wörtlich »er hat für sich die Hand darauf gelegt{{), das Empfangene (bzw. Gegenleistung) wird er darwägen (i-lal-e, bei Naturalien i-ag-e darmessen) {<. Dieses Schema charakterisiert einen weitreichenden Urkundentypus, welcher außer dem D. noch allerhand Rechtsgeschäfte umfaßt: so vor allem Pränumerationsund Kreditkauf sowie Tauschgeschäfte mit kreditierter Gegenleistung (HG VI 1546), dann den Vertrag zwischen Kaufmann und Gehilfen (samallum) über das diesem letzteren zum Handelsbetrieb übergebene Kapital, gewisse Formen der Realsicherstellung (HG VI 1467 und 1482), die Dienstverträge der Erntearbeiter bei Vorausbezahlung des Lohnes (s. Dienstvertrag § I), den Werkvertrag (HG IH 188 und IV 889), sowie gelegentlich auch andere Rechtsgeschäfte;
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DARLEHEN
vgl. P. Koschaker HG VI S." 38f., 47 und IOO; M. San NicoloSchlußklauseln S. 78ff. und Beiträge S. 2I6ff., 246 und 249. Endlich kommt diese Urkundenform, wie in anderen Rechtskreisen, auch noch für die Beurkundung des fiktiven D. als einer dem Wesen, wenn auch nicht der Form nach, abstrakten Skripturobligation in Betracht; allerdings nicht allein, sondern neben dem Verpflichtungsscheine (darüber P. Koschaker Babyl.-assyrisches Bürgschajtsrecht 19II S. II2f. und HG VI S. 33), dem zweiten Mittler des Kreditverkehrs in den durch die keilschr. Rechtsquellen vertretenen Rechtskreisen Vorderasiens. Das fiktive D. kennen wir hauptsächlich als Rückstandsdarlehen mit Novation der früheren Schuld (z. B. eines Kaufpreises; P. Koschaker Rechtsvergl. Studien z. Gesetzgebung IJammurapis 1917 S.I5, 16; M. San Nicolo Schlußklauseln S.84f.). Dabei ist aber die Verknüpfung der Forderung mit der Urkunde nicht so weit gegangen, daß daraus ein Ordre- oder Inhaberpapier entstanden wäre. Die in einer Anzahl von Geldund Naturaldarlehenstafeln, sowohl in Babylonien seit den letzten Jahren Ijammurapis, als auch zu verschiedenen Zeiten in anderen Rechtskreisen, auftauchende Wendung, daß die Schuld nicht dem Gläubiger, sondern dem Träger der Urkunde (ana nasi tuppisu) zu zahlen sei, ist daher m. E. nicht als reine Inhaber~lausel, (so J. Kohler HG. III S. 237; E.Cuq,Etudes S. I71ff.) aufzufassen, zumal sie auch in den Verpflichtungsscheinen, wo sie am ehesten zu erwarten wäre, durchwegs fehlt. Die Klausel bekundet vielmehr die Abtretbarkeit der Forderung und macht außerdem den Überbringer auch ohne Zession zum solutionis causa adiectus. § 2. Gegenstand des D. ist meistens Geld (Silber) oder Getreide (se'u, vornehmlich Gerste), daneben kommen aber auch Wolle, Sesam, Datteln und sogar Ziegel, sowie Geld und Naturalien zusammen vor. Einen einheitlichen Namen hat das Rechtsgeschäft nicht, das
DARLEHEN
verzinsliche D. heißt lJubulium ($iptam ~t$$ap ), das zinsfreie lJubuttatum ($ipta ul isu) , im Süden auch qiptum (vgl. aber § III CH.); dazu gibt es noch einzelne den näheren Darlehenszweck nennende Bezeichnungen (z. B. ana usatim, »zur Unterstützung «). Beim verzinslichen D. ist der Zins (sum. mdS, akkad. ~iptum »Zuwachs{<) meist genau angegeben; oft wird einfach der »feste, immer gleichbleibende« (d. h. gesetzliche, sumo mdS gi-na), oder der Zins des Samas(tempels) vereinbart. In der Regel ist der Zins mit dem Kapital gleichartig, manchmal wird aber bei Gelddarlehen die Zahlung der Zinsen in Naturalien (Getreide, Datteln) ausgemacht. Die gesetzlichen Zinsen, welche im Gesetzbuch Ijammurapis gleichzeitig auch als Verzugszinsen normiert sind, stellen das zulässige Zinsenmaximum dar und sind wie oft im Zweistromlande für Geld und Naturalien verschieden. Sie betragen bei Getreide und sonstigen Naturalien 331/3%, (auf 40 Sila; I Kur: I (PI) irbi sat, also 60 so auch gegen W. Eilers, Gesellschajtsformen im altbabyl. Rechte 1931, S.14,3 und AO 31 3/4 [1932] § 88 aufrecht zu halten), bei Geld 20% jährlich: UP.V 93 coI. I, 4ff. und bereits die Serie ana ittisu (ASKT S. 55, 40 ff.; C·4523 coI. 3, 4 ff. in AOTU II I S.30). Der Zins des Samas ist niedriger gewesen; in HG IV 855 wird er für Geld mit etwa I/ Z% monatlich, in HG V II27 für Getreide mit 20% jährlich angegeben und ist hauptsächlich bei Darlehen, welche die nadftum des SamaS gewähren, zu finden. Im übrigen haben auch die vereinbarten Zinsen meistens die Höhe der gesetzlichen, und zwar seit altersher (vgl. z. B. aus der Zeit der 3. Dynastie von Ur: UDT. 30 und 180 sowie die bei E. Hub er a. a. O. angeführten Texte); als Ausnahmen kann man bei Getreide 20 und 40%, bei Geld I2 I /z und 25 % jährlich antreffen. Beim unverzinslichen D. pflegte man zur Zeit der 3. Dynastie von Ur für den Fall der nicht rechtzeitigen Rückzahlung des Kapitals
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höhere Verzugszinsen zu vereinbaren, welche aber teilweise als Konventionalstrafe zu betrachten sind. Sporadisch begegnen solche Strafsummen auch noch später. Beim verzinslichen D. bewirkt jedoch seit Ijammurapi die Überschreitung des gesetzlichen Zinsenmaximums sowohl bei Geld als auch bei Naturalien Nichtigkeit des D., also Verlust der ganzen Darlehensforderung (UP V 93 coI. I, 21 ff.). Zinseszinsen sind, sowohl in dieser Zeit, als auch später, wenigstens in der Weise genommen worden, daß man die fälligen und nicht gezahlten Zinsen kapitalisiert hat (anatocimus coniunctus) , was allerdings im Kodex Ijammurapi ohne Zustimmung des Schuldners verboten war (UP V 93 coI. 2, I ff.). Als Darlehensgeber treJen neben Privatpersonen auch die Tempel und die königliche Palastverwaltung auf. Bei einer Mehrheit von Schuldnern ist die Forderung unter ihnen geteilt. Solidarhaftung ist seltener und wird mit der aus der Serie ana ittisu (ASKT S.58, 69 f. = S.66, 24 ff.) bekannten Formel itti salme u Mni kaspam ilaqqe, »Von dem (materiell) Unversehrten und Ehrlichen (d. h. Schuldner) wird er (der Gläubiger) das Geld bekommen« ausgedrückt, welche dem Gläubiger das Recht einräumen soll, den (leiblichen) Zugriff wegen des Gesamtbetrages gegen den (oder die) geeigneten unter den Schuldnern richten zu dürfen (B. Landsberger ZA N. F. I [1924] S. 25ff.; P. Koschaker, Neue keilsehr. Rechtsurkunden a. d. El-Amarna-Zeit [1928] S. II8ff.; E. Cuq Etudes S.307ft.; s. auch Bürgschaft § 3). Die Darlehensschuld ist eine Bringschuld; nähere Bezeichnung des Erfüllungsortes kommt gelegentlich vor. Das D. wird meistens auf kurze Zeit (Monate oder Tage) abgeschlossen; aus dem engen Zusammenhang des Rechtsgeschäftes mit den agrarischen Wirtschaftsverhältnissen ergibt sich als häufigster Rückgabetermin die Erntezeit bzw. die Vermessung nach der Ernte (ina um eburim,
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saddutim) , neben welcher jedoch namentlich für Gelddarlehen auch andere Fristen zu finden sind. Seltener wird das D. auf unbestimmte Zeit oder auf Kündigung gewährt. Bei Tempeldarlehen begegnet gelegentlich an Stelle des Rückgabetermins die Wendung ina baitu u salmu, »wenn er lebt und gesund ist« (sc. wird er bezahlen; darüber zuerst V. Scheil RA XIII [1916] S. 130 ff.). In Verbindung mit dem sehr niedrigen Zinsfuß der Tempel (s. oben) betrachtet, bedeutet sie m. E., daß der Schuldner das ihm zur Unterstützung gewährte D. erst nach Besserung seiner finanziellen Verhältnisse zurückzuzahlen braucht (so auch B. Lands berger a. a. 0.; noch wörtlicher E. Cuq Etudes S. 230 und G. Boyer, Contribution cl l'histoire jurid. de Za Ire dynastie babyl. [I928J S.5If.; anders P. Koschaker HG VI zu Nr. 1540). Das empfangene D. ist in natura zurückzuerstatten, allein das Gesetz räumt dem Schuldner ein weitgehendes Recht der datio in solutum ein, kraft welches er in Ermangelung von Geld Getreide oder auch Sesam, und zwar nach dem königlichen Umrechnungskurs ($imdat sarrim), zu geben berechtigt ist (CH § 51 und UP V 93 co!. I, 14 ff.); die Serie ana ittisu (c. 4523 co!. 3, 15 ff.) setzt dabei ein Sekel Silber gleich einem Kur Getreide, eine Gleichung, die zwar wiederholt in den königlichen Normaltarifen begegnet, welche aber z. B. für die Zeit Ijammurapis beträchtlich hinter dem Marktpreis des Getreides blieb (B. Meissner AOTU II I S. 36). In Verbindung mit dem schwankenden Getreidekurs steht das ana sipMt eburim (»zur Aufschüttung der Ernte«) gegebene D., welches zu wucherischen Zwecken mißbraucht wurde und daher als verhüllter Fruchtwucher oder Upgeschäft bezeichnet wird (J. Kohler HG III S. 238ff.; M. Schorr VAB V S. 75). Spekulationszwecken diente gelegentlich auch die Vereinbarung einer Hingabe von Getreide an Zahlungsstatt bei Gelddarlehen, sowie
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DARLEHEN
der ebenfalls als Realvertrag (in Darlehensform ) konstruierte Lieferungskauf von vertretbaren Sachen, bei dem die :Menge der Ware sich erst nach dem Marktpreis der Lieferungszeit bestimmen sollte (Beiträge S. 216 ff.). Bei der Einheitlichkeit des Grundschemas dieser Rechtsgeschäfte ist es übrigens im Einzelfall oft nicht möglich, ihren wahren Charakter und wirtschaftlichen Zweck festzustellen. Jedenfalls aber konnten durch derlei Transaktionen die verschiedenen zum Schutze gegen den Wucher und die sonstige Übervorteilung der Darlehensschuldner vom Gesetze in den eingangs zitierten Paragraphen getroffenen Maßregeln leicht umgangen werden. S. auch Betrug, Wucher. Der bedrängten Lage der Dar1ehens~ schuldner haben die altbabvlonischen Könige auch durch gelegentliche Sch ulderlässe zu Hilfe zu kommen getrachtet. In den Urkunden werden häufig, namentlich in den Datierungen, solche Seisachtien erwähnt (vgl. bub~tl mati pataru, misaram sakiinu und ähnliche Wendungen, zusammengestellt bei A. W a1 t h er Altbabyl. Gerichtsverfahren 19I7 S. 87 ff.; M. Schorr SHA\V. I915, 4 S. II f.; A. U ngnad BA VI 3 S.22). Näheres darüber erfahren wir erst aus einem derartigen Gnadenakt eines der ersten Kassitenkönige, in welchem unter anderem die Forderungen der Schankwirtinnen für auf Kredit gegebenen (ana qtptim, s. § III CH.) Rauschtrank oder Getreide erlassen werden, Br. Mus. 78. 259, Rs. coI. I, 14f. (M. Schorr SHAW 1915, 4). J. Kohler HG. III S. 238 f., IV S. 92 f., V S. I2I; B. Meissner APR. S. 8; M. Schorr VAB. 5 S. 65 ff.; E. Cuq Etudes sur le droit babylonien 1929 S. 233 ff. 235 ff. und 244 ff.; E. Huber in RAnn S. 189 ff.; P. Koschaker OLZ 26 (1923) S. 65 ff.; ebenso HG. VI S. 38 ff. und 47; M. San N icolo Die Schlußklauseln der altbabyl. Kauf- und Tauschverträge 1922 S. 78 ff. und Beiträge zur Rechtsgeschichte im Bereiche der keilschriftlichen Rechtsquellen I931 S. 165 ff. und 2I6 ff.; P. Koschaker Ober einige griech. Rechtsurkunden a. d. östl. Randgebieten des Hellenismus I93I S. 95 ff.
§ 3. Aus der großen Lücke, welche in
der urkundlichen Überlieferung Bapyloniens zwischen dem Ende der Ijammurapi-Dynastie und dem Beginne des chaldäischen Reiches klafft, besitzen wir an Darlehenstexten nur einige Tafeln aus dem letzten Jahrhundert der Kassitenherrschaft, welche im allgemeinen noch dem altbabyl. Schema folgen (F. E. Peiser, Urkunden a. d. Zeit der dritten babyl. Dynastie 1905 Nr.87. 102. II5. 121 u. a.), und erst fünfeinhalb Jahrhunderte später gibt es ein Getreidedarlehen aus dem letzten Jahr des Königs Bel-ibni (701/0 v. Chr.), welches bereits ganz das neubabyl. Formular aufweist: BRM. I 29. Mit Samas-sumuukin beginnt das Material an Rechtsurkunden überhaupt wieder reichlich zu werden, und so können wir schon für die Zeit von der Regierung dieses Königs bis einschließlich NabO.-aplu-u!?ur (668-605 v. Chr.) etwa ein Dutzend Darlehenstafeln verzeichnen, die aus verschiedenen Teilen des Landes stammen. Das bis ins hellenistische Zeitalter in mehreren hundert Tontafeln belegte neubabylonische D. erscheint äußerlich nicht mehr als Realvertrag, sondern ist bereits ganz in den Verpft.ichtungsschein i'iltu (u-tl-tim) aufgegangen, der jetzt juristisch und wirtschaftlich die Rolle übernommen hat, welche im altbabyL Rechte die Urkunde in Darlehensform innehatte (oben § I). Das Schema enthält keinerlei Bezugnahme auf den Realvertrag, weil auch die Forde~ rung in keinem Zusammenhang mit einer Empfangshaftung mehr steht, sondern die aus der Selbstverbürgung hervorgegangene leibliche Haftung für die Schuld zur Grundlage hat. Es lautet: x sa G ina eli (ina mul:JlJi) 5-5 1:namdin, »x(Betrag) gehörig dem Gläubiger, zu Lasten des Schuldners - der Schuldner wird leisten «. Die causa debendi ist dabei selten genannt, und wir können nur aus den äußeren Umständen folgern, ob im konkreten Falle ein D. vorliegt. Gegenstand des Rechtsgeschäftes sind noch immer neben Geld allerhand Natu~ ralien. Verzinsliche D. kommen ebenso
DARLEHEN häufig als zinsfreie (lJubtätu) vor; bei den letzteren können aber dafür Verzugszinsen vereinbart werden. Der Zins (lJubullu) wird monatlich oder jährlich berechnet und ist verschiedentlich zahlbar. Er beträgt bis in die hellenistische Periode hinein bei Geld im allgemeinen 20%, selten weniger, dafür gelegentlich auch mehr, einmal sogar 40% (z. B. BE IX 66, Artaxerxes I.). Bei Naturalien ist eine Verzinsung wesentlich seltener, was durch die Kurzfristigkeit derartiger D. erklärlich ist. Zum Ausdrücken der Verzinsung wird jetzt die aus dem neuassyrischen Rechte bekannte F orme1: IJttbullu ina muMi-su i-rab-bi angewendet (s. § 4). Wenn der Zinsfuß nicht ziffernmäßig angegeben ist, gelten die gesetzlichen Zinsen, die allem Anscheine nach noch immer, wenigstens bei <:;eld 20% ausmachen (oben § 2). Anatozismus kommt in der gleichen Gestalt wie im altbabyl. Rechte vor; lehrreich ist hierfür auch der Vergleich mit den aramäischen Papyri aus Elephantine, A. Cowley Aramaic Papyri of the fifth century B. C. 1923 Nr. 10, 6 und II, 4f. Der Erfüllungsort ist namentlich bei Naturalien fast immer angegeben (Lagerraum, Stapelplatz des Gläubigers, am Ufer des· Kanals usw.), ebenso wird bei diesen Sachen das Maß (ifmasilJtt) bestimmt, mit welchem sie dargemessen werden sollen. Neben dem »Maß« des Gläubigers oder eines Dritten kommen auch andere Angaben vor (vgl. Augapfel, Denksehr. der Wiener Akad. d. Wiss. phil.-hist. Klo 59/3 [1917], S. 1f.). Teilzahlungen werden häufig ausdrücklich abgelehnt, Termin- und Differenzgeschäfte lassen auch in neubabyl. Zeit für Bewucherungen weitgehenden Spielraum (s. Wucher). Wird das D. an mehrere Schuldner gegeben, so haften diese fast immer solidarisch durch Übernahme einer wechselseitigen Bürgschaft (s. Bürgschaft § 3). Sehr oft ist die Darlehensschuld neben der persönlichen Haftung
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sichert. Zinsantichrese kommt dabei häufig und in verschiedener Gestalt vor (Beiträge S.247). Einen bedeutenden Einft.uß auf den Darlehnsverkehr haben in dieser Zeit die großen Handelshäuser (s. Bankhaus) besessen, welche im Geschäftsleben des neubabyl. und persischen Reiches überall stark hervortreten. J. Kohler in F. E. Peiser Babylonische Verträge des Berliner Museums 1890 S. XXXIV und S. XXXIX f.; ebenso BRL. I S.13; III S. 18 ff. und IV S.61; J. Kohler-A. Ungnad Hundert ausgewählte Rechtsurkunden 19II S. 80; P. Koschaker Babyl.-assyrisches Bürgschaftsrecht 191 I S. II1 ff.; M. San Nicolö-A. Ungnad Neubabylonische Rechts- und Verwaltungsurkunden I 1930 S. I92 ff., 232 ff. und 268 ff.
B. Assyrien. § 4. In den altassyrischen Tontafeln vom Kültepe aus dem Beginn des 2. Jahrtausends, der ältesten für uns erfaßbaren Stufe der assyr. Rechtsentwicklung (s. Kappadokische Tontafeln) , ist das Darlehensrecht ausschließlich vom abstrakten Verpflicht ungsschein beherrscht, welcher in dieser Zeit den eigentlichen Träger des Kreditverkehrs darstellt. Sein Schema ist wie dasjenige der babyl. i'iltu äußerst einfach x i 'li-ir 5 G i-su - i-sa-qal, »x(Betrag) hat auf dem Rücken des Schuldners der Gläubiger (gut) - er (der Schuldner) wird darwägen«. Es handelt sich dabei meistens um kurzfristige Gelddarlehen (Silber, gelegentlich auch Kupfer oder Blei) für welche Zinsen ($iptu) als Kapitals- oder häufiger erst als Verzugszinsen vereinbart werden; beachtenswert dabei Eisser-Lewy Nr. 65. Die im allgemeinen monatlich berechneten Zinsen bewegen sich um 30% jährlich, können aber auch höher sein, während sie nur selten bis auf 15 % heruntergehen. Bei den Verzugszinsen, die normalerweise ebenfalls 30% betragen, sind höhere Sätze (bis zum anderthalbfachen der empfangenen Valuta) häufig und haben natürlich Strafcharakter. Manchmal findet man statt eines bestimmten Zinsfußes die Wendung: ki-ma a-wa-at ka-ri-im ($i-ip-tdm) u-$a-dp,
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DARLEHEN
DARLEHEN
»er wird (die Schuld) gemäß der Anordnung des karum verzinsen«; vgl. aber Eisser-Lewy Nr. 73f. Die Urkunden enthalten zahlreiche Nebenbestimmungen über den Rückzahlungstermin und die Sicherstellung der Forderung. Zu der aus dem Verpflichtungsschein entspringenden leiblichen Haftung des Schuldners kann auch eine solche mit dem Immobiliarvermögen (Mtu) , sowie eine Haftung der Familienangehörigen (Ehefrau und Kinder) oder die Bürgschaft eines Dritten hinzutreten. Unter den Formen des Spezialpfandes wäre die dem griech. dppl'lßthy stammverwandte erub(b)atum hervorzuheben; San Nicolo Archiv Orient
(dies)er erhalten« - Leistungsversprechen. Als Gegenstand des D. kommen auch hier Geld (jetzt aber Blei statt Silber) und Naturalien (hauptsächlich Getreide), manchmal auch beides zusammen vor. Das D. wird wohl auch in dieser Zeit regelmäßig verzinslich gewesen sein (anders z. B. KAJI Nr. 46), obwohl in den Urkunden nur Verzugszinsen erwähnt werden; allein es dürften> da meistens nur eine auf wenige Monate gewährte Kreditierung vorliegt, die Zinsen vom Gläubiger bei der Hingabe des D. abgezogen oder dem Kapital zugeschlagen worden sein. Der Zinssatz ist selbst bei den Verzugszinsen niemals angegeben, es heißt stets bloß: (die Darlehenssumme ) ana $ipti illak. Ob das mit irgendwelchen gesetzlichen Vorschriften in Verbindung zu bringen 'ist, möchte ich noch dahingestellt lassen, zumal gelegentlich der Schuldner andere Leistungen »an Stelle der Zinsen({ zu machen verspricht (z. B. KAJI Nr. 77). Das D. wird fast immer als Tenningeschäft abgeschlossen, nur vereinzelt ist Fälligkeit auf Kündigung vereinbart. Beinahe alle bekannten mittelassyr. Darlehensurkunden enthalten entweder die Bestellung eines Pfandes oder andere Klauseln, welche eine weitere Haftung (kaM) des Immobiliarvermögens (oder auch der Kinder des Schuldners) bzw. die Exekutionsbereitschaft des Schuldners begründen sollen. Zum Ausdruck der letzteren wird die salmu-kenu-Formel (s. oben) verwendet, deren ursprünglicher Sinn inzwischen eine Veränderung erfahren haben muß, weil sie jetzt auch bei bloß einem Schuldner begegnet. Aus dem fast vollständigen Fehlen von schlichten Darlehensurkunden möchte Koschaker folgern, daß die Darlehensschuld im mittelassyr. Recht an sich nur eine Haftung mit der Fahrnis erzeugte, welche auf Grund Vereinbarung durch andere besondere oder allgemeine Haftungsformen erweitert zu werden pflegte. Die neuassyrischen Tontafeln des 8. und 7. Jahrhunderts zeigen uns, daß
sich in der Folgezeit am Wesen des D. nicht viel geändert hat. Die Darlehensurkunde allerdings war inzwischen ganz zur Skripturobligation geworden, indem die Empfangsquittung des Schuldners verschwunden ist. Trotzdem aber ist der Charakter des Realvertrages im Formular gewahrt, welches lautet: x sa G tna pani 5, »x(Betrag) gehörig dem Gläubiger zur Verfügung des Schuldners« woran das Leistungsversprechen angeschlossen ist. Wie lange der Realgedanke bewußt erhalten geblieben ist, können wir nicht sagen, weil die Überlieferung aus Assyrien mit dem Fall des Reiches versiegt. Jedenfalls ist jetzt die Spannung zwischen dieser Formulierung der Verpfiichtungsurkunde und dem Verpfiichtungsschein, bei dem die Leistung ina muhhi d. h. »zu Lasten« des Schuldners ste"'h't, nicht groß und es dürfte daher wohl auf assyrischen Einfluß zurückzuführen sein, wenn in dem damals ganz auf die u-il-tim (s. oben § 3) eingestellten Kreditverkehr Babyloniens, während des letzten Jahrhunderts der Fremdherrschaft und unter den ersten Chaldäerkönigen zahlreiche abstrakte Schuldversprechen mit ina pani statt ina mulJlJi vorkommen (M. San Nicolo-A. Ungnad NRV I S. 192f.). Verzinsung ist beim neuassyr. D. ganz gewöhnlich, meistens als Monatszins : kaspu x sa arlJi-su i-rab-bi, »das Silber wächst um x monatlich an «; daher heißt qaqqadu a-di ru-bi-su, »Kapital samt Zinsen «. Der Zinsfuß beträgt gewöhnlich bei Geld 25, bei Naturalien 50% jährlich; niedrigere Zinsen sind selten (20 bzw. 33 113%). Dafür sind die für den Verzugsfall vereinbarten Sätze (namentlich bei zinsfreien D.) oft bedeutend höher: 40, 80 und 100% sind nichts Ungewöhnliches und es kommen bei kurzfristigen D. sogar noch höhere Perzente vor, was sich aus der Straffunktion solcher Zinsen erklärt. Eine Gesamthaftung ist in den Urkunden dieser Periode nicht zu finden, während manchmal Pfänder und Bürgen (bel qatati, s. Bürgschaft § 4) erwähnt werden. Reallexikon der Assyriologie.
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Kappadokische Tafeln: G. EisserLewy Altassyrische Rechtsurkunden vom Kültepe (MVAeG. 33 1930) S.14-67; B. Lands berger Assyrische Handelskolonien in Kleinasien (AO. 24, 4. 1925) S. 26 ff. und ZA. N. F. I (I924) S. 30 ff.; P. Koschaker Neue keilschr. Rechtsurkunden a. d. El·Amarna-Zeit 1928 S. 128f. -Mittelassyrische Urkunden: P. Koschaker ebenda S. 92ff. und II7ff.-Neuassyrische Urkunden: J. Kohler AR. S. 459f.; P. Koschaker Babyl.-assyrisehes Bürgsehaftsreeht 19II S. III u. 238f.; Neue keilsehr. Reehtsurk. S. 93 f.; E. Cuq Etudes S.266.
J.
C. Elam. § 5. Unter den mit der r. Dynastie von Babel zeitlich zusammenfallenden Rechtsurkunden aus Susa ist das D. reichlich vertreten. Das Rechtsgeschäft ist als Realvertrag konstruiert und folgt im allgemeinen dem altbabyl. Schema (su-ba-an-ti, s. oben § I), von welchem es nur in den Nebenbestimmungen abweicht. Besonders hinsichtlich der zur Sicherung der Darlehensforderung verwendeten Realhaftungsformen erscheint der elamische Rechtskreis vielfach als selbständig (s. Pfand). Daneben ist die salmu-kenu-Formel (oben § 2) öfters belegt, und einmal findet sich auch die Überbringerklausel (oben § I) in etwas erweiterter Fassung (DP XXII 29). Das D. ist auch in Susa im allgemeinen verzinslich gewesen und selbst in den zahlreichen FäHen, in welchen eine Verzinsung nicht ausgesprochen wird, erfahren wir aus der Rückzahlungsklausel, welche Kapital und Zinsen erwähnt, daß der empfangene Betrag doch verzinst wurde (D P XXII 35,6; XXIII 180,8; 182,8 u. a. m.). Zinsfreie D. (lJubuttatum) kommen jedoch ebenfalls vor (DP XXII 28. 34; ana usati, XXII 27; qtptu, XXIII I90) und tragen eventuell erst beim Verzug des Schuldners Zinsen; DP XII 28, 13f. Beachtenswert ist dabei, daß in Elam terminologisch zwischen Geldzins und Zins aus Naturalienforderungen unterschieden wurde, indem nur für den ersteren der altbabyl. Ausdruck $iptu gebraucht wird, während bei Getreide usw. der Zins konstant lJubullu heißt, wie in neubabyl. Zeit (z. B. DP XXIII 197, 9
DARLEHEN 7; 198, IOf.; vgl. oben § 3). Als Zinsfuß werden bei Geld 20,33 I h und 40% angegeben, also durchschnittlich mehr als in Babylonien zur gleichen Zeit. Das aus den Bestimmungen der §§ 49-52 und 66 KH. bekannte, mit der Kreditgewährung in Verbindung stehende esiptabal-Geschäft (oben § I) scheint nach der großen Anzahl erhaltener Verträge dieses Typus, in Elam als besondere Form der Kapitalsantichrese sehr verbreitet gewesen zu sein; vgl. auch die tidennutu in Arrapba-Nuzi, unten § 6. Im Anschluß an die Urkunden aus Susa sind hier noch die Darlehenstafeln von Asnunnak (Tuplias, s. d.) aus der zweiten Hälfte des 19. und dem Beginn des 18. Jahrhunderts zu erwähnen, die als wichtiges Bindeglied zwischen Elam und Babylonien erscheinen, wobei der Umstand, daß Asnunnak damals unter assyr. Oberherrschaft stand, die Möglichkeit von Einwirkungen auch aus diesem Rechtskreise sehr nahelegt : H. F. Lutz Legal and economic documents from Ashjaly (Univ. of California Public. in Semitic Philology X I 1931). Die in dieser Urkundengruppe enthaltenen zahlreichen D. weisen wie diejenigen aus Susa durchweg das altbabyl. Formular auf. Es handelt sich meistens um zinsfreie Getreidedarlehen (!Jubuttatum), die erst beim Verzug des Schuldners eine Verzinsung vorsehen: 1tsetiqma $iptam u$($)ap, »läßt er (den Rückzahlungstermin) vorbeigehen, so wird er Zins hinzufügen«. Da die Höhe der $iptum niemals angegeben ist, dürften hierfür gesetzliche Zinsen in Betracht kommen. Interessant ist dabei die häufige Berufung auf eine damals für die Stadt Dur-Rimus geltende Satzung, welche offenbar die Zinsfreiheit des D. normierte: a-ar-ki mi-sar dur-ri-mus is-sa-ak-nu su-ba-an-ti (Nr. I. I7 f. 34. 104; ähnlich Nr. 20 und 55); vgl. auch das oben § 2 über misaram saktinu Gesagte. Zinsbare D. sind hingegen selten; der Zinssatz beträgt, soweit wir ihn feststellen können, für Getreide 30 oder 33'/3%, während bei SilbeJ;zweimal wie in Babylonien der »Zinsfuß des Samas«
v.ereinbart wird (Nr. 4 und 77). Bei emem solchen verzinslichen D. kommt einmal auch die salmu-kenu-Klausel in der altbabyl. Formulierung vor (Nr. 46, IOff.); dagegen fehlt bisher jede Art der Realsicherstellung. Elam: E. Cuq RA XXVIII (I931) S. 66f. XXIX (1932) S. I59 ff.; P. Koschaker Über einige griech. Rechtsurk. S. 90 ff. und S. I04, 2; M. San Nicolo Sav. Z. 53 (1933) S.479. -Asnunnak:M. San Nicolo a. a. O. S. 481 f.
~nd
D. Arrapba. § 6. Obwohl die in der Stadt und Umgebung (Nuzi) ausgegrabenen Urkunden erst nach und nach zur Veröffentlichung gelangen, so ist schon auf Grund des bereits zu Verfügung stehenden Materials möglich, das Darlehens~ recht des Gebietes von Arrapba in'seinen Hauptzügen zu erkennen. Es setzt sich wie das auch bei anderen Rechtsinstitu~ ten der Fall ist, aus verschiedenen Elementen zusammen, die zum Teil aus den benachbarten Rechtskreisen (Babylonien, Assyrien und auch Elam) stammen dürften, zum Teil aber ohne Zweifel als Eigengut anzusprechen sind. So gleicht ~er. formulare Aufbau des Vertrages demJemgen der zum Teil zeitgenössischen mitte~assyr. Urkunden aus Assur (oben §.4), 1st also stets als Realvertrag stilisiert: x S asarG il(te)qi - inandin (utar), »x(Betrag) hat der Schuldner vom Gläubiger erhalten - (der Schuldner) wird geben (zurückerstatten) «, oder: x sa G S il(te)qi, »x(Betrag) gehörig dem GI. hat der Sch. erhalten« - Leistungsversprechen. Ganz eigentümlich ist dabei die fast immer erfolgende Anführung der causa in der Empfangsquittung des Schuldners (ana lJubulli »auf Borg« oder a'!a .$ipti »au.f Zinsen« hat er erhalten), dIe m Assynen nicht vorkommt. Als Gegenstand des meistens kurzfristigen nach der Ernte rückzahlbaren D. finden ~r neben den durch die noch geringe EntWIcklung der Geldwirtschaft bedingten verschiedenen Zahlungsmitteln (hauptsächlich Getreide, dann Bronze, Blei, aber selten Silber) und anderen Naturalien noch allerhand vertretbare Sachen, wie Stoffe, Kleider, Vieh und ge-
DARM-DATENLISTEN legentlich sogar Sklaven (C. J. Gadd RA XXIII 1926 S. 49 ff. Nr. 54, 4 ff.: I amtu tum .... a-na lJubulli el-te-qi) ). Die Forderung ist oft verzinsbar, aber der Zinssatz wird selten angegeben; bekannt ist Rückgabe des verzinsten Kapitals (qadu $ipti-su) in anderthalbfacher Höhe bei Blei (Gadd Nr. 67) und Ziegeln (Gadd Nr. 65), was, da die Kreditierung sich nur auf einige Monate erstreckte, mehr als 50% jährlich ausmacht. Bürgen (ma!Ji$ puti, s. Bürgschaft § 4) werden manchmal erwähnt, und bei einer Schuldnermehrheit übernehmen diese die mutua /ideiussio in einer Art, welche an die entsprechende neubabyl. Formulierung stark erinnert; HSS V Nr. 28, 14f. : amelu a-na ameli ma-!Ji-i$ pu-ti man-an
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E. Cuq Etudes S. 419 ff. und bes. zur tidennutu: P. Koschaker Neue keilsehr. Rechtsurk. S. 131 ff. und Über einige griech. Rechtsurk. S. 83 ff.; Cuq a. a, O. S. 422 ff.; E. A. Speis er JAOS 52 (1932) S. 350 ff. M. San Nicolo.
Darm s. After. Darma, Gottheit, in einer Inschrift Manistusus in EN belegt. Manistusu TES I S. 22, VZ. 12. 36; X, Z.4; J astrow Religion S. 162. Ebeling.
Darraska, Stadt im Lande Halsu in einer assyrischen Urkunde gena~nt' '
J ohns
ADD
Nr. 742,
Provinzeint. S. II3.
Z. 7; Forrer Ebeling.
Darridu, Gottheit, geschr. ddar-ri-du, in Text aus Fara erwähnt. Deimel SchF S. U*.
Ebeling.
Dasar, Gottheit, geschrieben ada-sar, in einem EN einer altsumerischen Wirtschaftsurkunde aus Fara genannt. Ist etwa da-mu zu lesen? Deimel WF S.28*.
Ebeling.
Dasitu, Ort in Babylonien (?), in neusumerischem Texte aus Drehern genannt. De Genouillac Trouvaille de Drehem Nr. 54 II Z. 2. Ebeling.
Dasru, Stadtfürst in Syrien zur Zeit der El-Amarna-Briefe. Knudtzon VAB Ir Nr. 261, Z. 3; 262, Z. 3; S. 132I. Ebeling.
Dati s. Datana. Dätabära (Databari) s. Persien, Berufsnamen. Datana, F. v. Hubuskia zur Zeit Salmanassars III. Der assyrische König unterwirft ihn in seinem 3 0 . J. Layard Inscriptions pI. 92 f., Z. I59 ff.; Luckenbill AR I § 587 f. Ebeling.
Datebir. Die Stadt D. (al Da-ti-ebir), unweit der Stadt Gananate, wurde von Samsi-Adad V. auf dem 4. Feldzuge erobert. Stele, KoI. IV, Z. 14; Luckenbill AR I, § 724; Delitzsch Paradies S.205. Eckhard Unger.
Datenlisten. Die Fixierung der einzelnen Jahre war schon für das Rechtsleben von größter Bedeutung. Da die Babyionier keinen festen Ausgangs~ punkt für die Zählung der Jahre hatten, mußte man sie anderweitig festlegen. 9*
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DATENLISTEN
In Assyrien wurde nach Eponymen (s. d.) gerechnet, in Babylonien seit der Kassitendynastie (I7so-II7S) nach Regierungsjahren. Vorher jedoch war auch dieses nicht üblich; vielmehr gab man jedem Jahre einen bestimmten Namen (sum. mu). Von diesem Gebrauch hat das Wort mu geradezu die Bedeutung »Jahr« angenommen (genauer mu an-na Himmelsname ). Eine Zählung nach Regierungsjahren vermutete freilich Alotte de la Fuye (RA VI S. I07) in bestimmten Markierungen in Wirtschaftstexten aus dem Reiche von Lagas unter En-li-tarzi, Lugal-anda und Urukagina. F. X. KugIer hat die ~ichtig keit dieser Annahme zu erweIsen gesucht (Sternkunde u. Sterndienst n, S. 20S ff.). Da aber bei diesen durch einen wagerechten Keil und eine wechselnde Anzahl schiefer Keile bezeichneten Markierungen der Königsname fehlt, ist es auch möglich, daß sie aufeinanderfolgende Rechnungsjahre, aber keine Regierungsjahre darstellen. Eine Anzahl von Verwaltungsurkunden der Zeit des Reiches von Akkad scheint tatsächlich nach Regierungsjahren zu rechnen; vgl. bes. die im II. Bd. von Nikolskij's ,Il.oKYMeHThI X03.H:HCTBeHHoH OT'leTHOCTII ApeBHe:H XaJI)lell, Teil n (Moskau I9IS) edierten Texte I ff., wo es am Schluß immer heißt: x MU y ITU z UD, z. B. No. 7: V MU III ITU XII UD »S. Jahr, 3. Monat, 12. Tag«. Diese Art der Datierung ist wohl nur auf eine kurze Epoche beschränkt, falls sie nicht überhaupt anders zu beurteilen ist. Erst zur Zeit des Reiches von Akkad (etwa seit 27So v. Chr.) finden sich solche mit mu bezeichneten Jahre. Sie sind nach irgendeinem poli~ischen oder sakralen Ereignis benannt. Altere Texte geben meist nur den Regenten an, entweder mit bai (Königsinsignie. Regierung), so Texte aus Suruppak (z. B. bai ur-dnin-sig (1) »Regierung des UrNinsig«), oder sie geben unbestimmt mit ud-ba (zu dieser Zeit) eine ungefähre Datierung (Beispiele bei F. Th u-
rea u-Dangin, Die sumo und akkad. Königsinschrijten[Leipzig, I907J, S. 224). Formell steht das Ereignis im Genetivsatz, abhängig von mu, also »Jahr der Bezeichnung: das und das geschah«. Schon daraus ergibt sich, daß das betreffende Ereignis nicht in das danach benannte Jahr fällt. Man hätte außerdem aber keine Namen für die Zeit des Jahres gehabt, bis das betreffende Ereignis stattfand, sondern hätte immer die erste Zeit eines Jahres mit mu us-sa »Jahr folgend (auf das Ereignis) « bezeichnen müssen. So bezeichnete Jahre finden sich zahlreich, aber trotzdem ergibt sich, daß eine derartige Annahme falsch ist ,). So stammt z. B. VS XIII Nr. 22 vom 1. Nisan (also 1. 1.) des Jahres, das den Namen hat »das ganze Heer von Esnunna (wurde mit der Waffe geschlagen)« [= IJammurapi 32J. Der erwähnte Sieg muß also spätestens im 31. Jahre des Königs stattgefunden haben. War man um eine Benennung verlegen, so bezeichnete man das Jahr mit dem Namen des vorhergehenden durch us-sa »folgend«, Z. B. SamsuYluna 9 mu us-sa uruduki-Iugal-gub-ba »Jahr folgend auf (das Jahr): eine königliche Darstellung (stellte er auf) «. In solchen Fällen konnte das Jahr umgetauft werden, wenn ein wichtiges Ereignis eintrat. So findet sich für Samsuiluna 9 auch die Bezeichnung mu ugnim kaas-su-u »Jahr des Kassitenheeres«. Wir dürfen dann annehmen, daß dieses Ereignis im gleichen Jahre geschah. Wenn im übernächsten Jahre keine Jahrestaufe stattfand, so erhält das Jahr die Bezeichnung mu us-sa... (mu) ussa-(a-)bi »folgendes Jahr. ~., (und zwar) das diesem folgende«, d. h. »übernächstes Jahr«; vgl. Z. B. U (60). ~ Die wenigen aus der Zeit des Sarkali-sani und des N aram-Sin von Akkad stammenden Jahresnamen beginnen meist nicht mit mu, sondern mit ') Holma's andre Ansicht in »Zehn altbab. Tontafeln in Helsingfors« (H. 1914], S. 31 beruht auf falscher Interpretation seines Textes 5 (s. HG VI 1947).
DATENLISTEN (akkad.) in I sanat, ~obei die Zahl I noch nicht recht zu erklären ist. Sie sind meist schon in SAK, S. 225 f. angeführt. Ihre Anordnung ist unsicher. a. in I sa [nat] sar-ka-li-sarrir[i] girri (?) elamtum{kil u za-!Ja-rak{i1 in pu-ti akSakki u sak-li is-ku-n[u] isaru"-{rul »Im Jahre, da S. den Feldzug (?), den Elam und Zab-ara gegenüber Aksak und ..... unternahmen, überwältigte« RTC Nr. 130; ITT I Nr. IIIS. b. [iJn I sanat sar-ka-U-sarri ri MAR . TU (= amurra)-a-am in ba-sa-ar iksudu (?). »Im Jahre, da S. den Westländer in Basar besiegte (?)« RTC Nr.I24; vgl. 85· c. [i]n I sanat [sar-kJa-U-sarri ri [ussi MJt anun"-ni~tim [u MJt dA .MAL in Mb-iliki is-ku-nu u Isar-la-ak sar(ra) ku-ti-imld ik-mi-u »Im Jahre, da S. [das Fundament des Tempels] der Anunitu [und des TempelsJ des ..... in Babyion legte und den Sarlak, den König von Kutd, in Bande legte« RTC Nr. II8. d. in I sanat sar-ka-li-sarri rl [us-Jsi Mt den-lU [in] nippurim [Oi is-ku-nu J »Im Jahre, da S. [das FunJdament des Tempels des Enlil [in] Nippur [legte]« RTC Nr.87. e. mu kazkal (?) gu-ti-umki ba-garra (-a) »Jahr: er unternahm den Feldzug (?) nach Gutium« RTC Nr. 88; UT I Nr. 1048 . IOS3· f. mu kdzkal (?) unuKa nak-su""-a [ ..... ] »Jahr: [er unternahm] den Feldzug (?) nach Uruk und Naksu. RTC Nr. 99, 136, 176; dagegen UT Nr. II96: in I sanat girri (?) un [u . .... J. g. mu sar-ka-U-sarri ri ki-en-giKe§ im-ta-es (= DUL + DU) [ .. ]-sag-ga [m]u us-bi »Jahr: S., nach Sumer hinaufziehend (?), ..... , (und zwar) folgendes Jahr« UP V Nt. 38 (s. Poe bel, UP IV I, S.2I6). h. in I sanat dna-ra-am-dsin us-si Mt den-li! in nippurimki (u) bit dinnanna
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(in zaba)lam (?)ki (INNANNA .ABId) (is-ku)-nu »Im Jahre, da N. das Fundament des Tempels des Enlil in Nippur und der Innanna in Zabalam ( ?) legte « RTC Nr. 86 (ergänzt nach I06) u. Ö. i. mu dna-ra-am-dsin-e ka id e-erinna-ka nibruKse si im-mi-sa-a »Jahr: Narih~-Sin leitete die Mündung des Kanals E-erina nach Nippur hin« UP IX I, Nr. 2S (s. zuletzt Förtsch, OLZ 1918, S.3 I ). k. mu na-ra-am-dsin [ .... J nim-se" [ .... ]-na-a [ ..... J-gar »Jahr: Naram-Sin [ .... ] hoch hinauf (?) [ .... ] . . .. [ .... ] setzte (?) « UP IX I, Nr. IS. Für die Zeit zwischen dem Reiche von Akkad und der (3.) Dynastie von Ur sind nur wenige Jahresnamen belegt, die wir gleich hier anführen wollen (Literatur: SAK, S. 226 ff.). t. Ugme (Patesir)). a. muensirara (?) (gesehr. NINAk{i1) ba-gub [-ba J (?) »Jahr: der Oberpriester von Sirara (?) wurde eingesetzt « RTC Nr. I83· 2. Ur-Bau. 8. mu gan mus gu ( ? )-edin-na a bade-a »Jahr: das Schlangenfeld ( ?) von Gu-edina (Name eines Gebietes) wurde mit Wasser getränkt« RTC Nr. I8S. 3. Gudea. a. mu gifgu-za dnina ba-dim-ma »Jahr: der Thron der Nina wurde hergestellt « RTC Nr. 200. b. mu rig sag ninnu (dnin-gir-su- [ka])z) ba-dim-ma »Jahr: der SO-köpfige Streitkolben des Gottes Ningirsu wurde hergestellt« RTC Nr. 192-194. 199, 3. c. mu e dnin-dar-a ba-du-a »Jahr: das Haus der Gottheit Nindar wurde gebaut« RTC Nr. I9S. 199, I u. Rs. 4. d. mu tukul-mi-ib sag ninnu ba-dimma )}Jahr: die 50-köpfige ..• -Waffe wurde hergestellt« RTC Nr. 198; Var. ,) Wir behalten diesen Titel bei, der in der Regel wohl isag zu lesen ist; vgl. aber die Schreibung pa-te-su da-sur KAH II II, 5. Die Namen der betr. Patesi werden in den angeführten Urkunden erwähnt. ') Fehlt meist.
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ohne t14k14l RTC Nr. 199, Z. 5; dsgl. der Herold (?) des Ningirsu« RTC Nr. mi-ni-ib RTC Nr. 197. 199, Rs. Z.2. Nr. 243. h. 111U id dba-u-!;i-gdl-su ba-ba-al-la Nach RTC Nr. 199 folgen die Jahre »Jahr: der Kanal Bau-begalsu wurde b-d aufeinander. Nicht sicher ist, da Gudea nicht ge- gegraben« RTC Nr. 253. Vgl. L (= Larnannt wird, die Zugehörigkeit der fol- sa) 120. i. mu x')-sag-ug [dJnin-gir-su ba-dimgenden in RTC Nr. 201 nacheinander [-11IaJ »Jahr: das . . . . . des Ningirsu angeführten Jahresnamen: e. m14 id dnin-gir-su-usumgal ba-ba- wurde hergestellt« RTC Nr. 256. k. mu nin-dingir diskur mas-e baal-la »Jahr: der N ingirsu-usumgal-Kanal )} Jahr: die Hohepriesterin des pa-da wurde gegraben« RTC Nr. 201, Z.3. f. mu balag usumgal-kalam-ma ba- ISkur (= Adad) wurde durch Vordim-ma »Jahr: die Pauke 'Herrscher zeichen bestimmt« RTC Nr.257. Auch in Elam bediente man sich in des Volks' wurde hergestellt« RTC der älteren Zeit der Jahresnamen zur Nr. 201, Z.7. g. mu gis sdr-ur-ra ba-du-a »Jahr: das Datierung, unter einheimischen HerrSo ..... wurde gebaut« RTC Nr. 201, Rs. schern mit besonderen Formeln. finden wir auf einer Urkunde mit Siegel Z·3· des Idadu, der längere Zeit vor Kukh. Vgl. Ur-Dynastie, Jahr [107]. Nasur regierte 2 ), das Datum: mu us4. Ur-Ningirsu. a. mu ur-dnin-gir-su pa-te-si mu us- s~ zi-it ( ? )-na ba-!;ul »folgendes Jahr: a-bi »Jahr: »Ur-Ningirsu wurde Patesi, ZItna (?) wurde zerstört « (DP XVIII (und zwar) das darauffolgende« RTC Nr. 123). Auf eine Sammlung solcher elamischer Jahresnamen mußte hier Nr. 207. b. mu sita-ab-ba mas-e pa-da »Jahr: verzichtet werden. Vereinzelte Daten zu ordnen ist undas . . . . . wurde durch Vorzeichen bestimmt« RTC Nr. 2U. 210 I Z. 6. Dar- möglich ohne Listen, die die Jahresnamen der Reihe nach anführen. Eine auffolgend: c. 111U !tima!; dba-u mas-e pa-da »Jahr: ganze Anzahl solcher Listen ist erhalten der ... -Priester der Bau wurde durch die wir ~1ier in Umschrift bringen, und Vorzeichen bestimmt« RTC Nr. 210 I zwar mIt Erweiterungen und Ergänz~ngen aus der sonstigen Literatur. Z.8. Die Daten begegnen im praktischen 5. Herrscher unbekannt. a. 111U id gis-sub-ba ba-ba-al-Ia »Jahr: Leben oft in verkürzter Form' daß sie der Einkommenskanal wurde gegraben « ?ffiz~ell oft recht lang waren, ~eigt sich m VIelen Fällen. RTC Nr. 191. Wir numerieren die Daten nach der b. mu i dgd-tum-dug ba-du-a »Jahr: der Tempel der Gatumdug wurde ge- Jahreszahl der betreffenden Dynastie. Zur Feststellung dieser Zahlen dienen baut« RTC Nr. 205. c. 11tU i ba-ga ba-du-a »Jahr: Ebaga b.eson~ers . d~e Königslisten. Allerdings smd hier elmge Zweifel nicht zu beheben wurde gebaut « RTC Nr. 212. d. 11tU i dnin-gir-su-ka ba-du-a »Jahr: Die a.bsoluten Daten zu geben, ist un~ praktisch, solange die Zeit der ersten der Tempel des Ningirsu wurde gebaut« Dynastie von Babylon nicht sicher RTC :t)Ir. 221. e. 111U isib dnin-gir-su »Jahr: der feststeht. Möglich sind: Satz A = FoII Priester des Ningirsu« RTC Nr. 208. theringham-Langdon-Schoch (2169-187°); Satz B = Thureauf. mu !Uma!; dinnanna mas-e i-pa »Jahr: den ... -Priester der Innanna be- Dangin (2lO5-1806), von Schoch früstimmte er durch Vorzeichen« RTC her angenommen, jedoch aufgegeben; Nr. 234. x) Unleserlich. .) Vgl. A. Ungnad, g. [m Ju gu-za-ld dnin-gir-s14 »Jahr: Di/bat (BA VI 5, S. 2 ff.).
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DATENLISTEN Satz C = Kugler, Ed. Meyer (2049 bis 1750 ); Satz CI = Weidner (2057 bis 1758 ). Der Satz BI = Schoch (jetzt aufgegeben) (2II3-1814) kommt kaum in Frage. Literatur bei ThureauDangin RA XXIV, S. 181 ff. Um eins dieser absoluten Daten zu finden, ziehe man das relative Datum der 1. Dynastie von Babyion (abg. Bb), z. B. 146 (= Samsu'iluna I) von dem um I vermehrten Anfangsjahre der Dynastie ab; also Satz A = 217°-146 = 202 4; Satz B= 2106-146 = 1960 usw. Die absoluten Daten des Reiches von Isin und Larsa erhält man durch die Gleichung Babylon (abg. Bb) I = Isin (abg. I) oder Larsa (abg. L) 132 , also Differenz 131. (Vgl. Ungnad, ZDMG 74, S.425.) Beispiel L 203 (= Rim-Sin I) :2°3-131= Bb 7 2 . Bb 72 nach Satz A = 2170-72 = 2098 . Oder I 34 (= Gimil-ilisu I) :34-13 1 = -97; -97 nach Satz A = 21 70 -(-97) ~= 21 7 0 97 = 2267. Die absoluten Daten des III. Reiches von Ur (abg. U) hängen davon ab, ob diese Dynastie noch eine Zeit gleichzeitig mit I und L geherrscht hat, was nach Langdon (in The Cambridge Ancient History [I923J, S.47I) und Schoch (»Die Länge der Sothisperioden usw.« [Steglitz 1928J, S.4) wahrscheinlich ist. Dann würde Ibi-Sin noch bis I (= L) r8 offiziell Großkönig gewesen sein. Dies wäre das letzte Jahr der UrDynastie. Eine Schwierigkeit bietet sich bei der Festsetzung der Jahre der Ur-Dynastie. Nach den Königslisten (s. Langdon OECT II, S. 19 f. 25) haben wir: Ur-Nammu (früher 18 Jahre Ur-Engur) 46 oder 58 Sulgi (früher Dungi) Jahre 9 Jahre Pur-Sin (Amar-Sin) 9 od. 7 Jahre Gimil-Sin (Su-Sin) 25 oder 26 Ibi-Sin Jahre (od. 27 Jahre) Zusammen: zwischen lO5 und 121 Jahren.
+
Da auch die Gesamtzahlen der einzelnen Listen falsch addiert sind, bleibt für Mutmaßungen noch Raum. Sicher ist, daß Gimil-Sin 9 Jahre und Sulgi 46 bis. höchste~s 49 Jahre (s. Datenlisten) regIerte. Mit Vorbehalt setzen wir an Ur-Nammu 18 Jahre (sicher) Sulgi 49 1 ) Jahre Pur-Sin 9 Jahre (sicher) Gimil-Sin 9 Jahre (sicher) Ibi-Sin 27 Jahre Zusammen: II2 Jahre. Ist nach oben Ibi-Sin 27 = L 18, so beträgt die Differenz zwischen Larsa und Ur (bei Annahme von II2 Jahren) II2-18 = 94 Jahre. Am leichtesten lassen sich die Jahre aller Dynastien aus den Grundzahlen der verschiedenen Sätze (s. S. [5]) folgendermaßen berechnen. Die Grundzahlen (= Jahr ° von Babyion) sind für Satz A = 2170, Satz B = 2106, Satz BI = 2II4, Satz C = 2050, Satz CI = 2059. Bezeichnen wir das zu berechnende Jahr von Babyion mit x, von Isin-Larsa mit y, von Ur mit z, so gelten folgende Formeln: 1. für Babyion : Grundzahl-x; z. für Isin-Larsa: Grundzahl + 13 1 -V' J
'
+
3. für Ur: Grundzahl 225-z . Die zahlreichen Zitate machen folgende besondere Abkürzungen nötig: Amh = Th. G. Pinches, The Amherst Tablets ... " London 1908. Bb = Reich von Babyion ; z. B. Bb 200 = Jahr 200. BE = The Babylonian Expedition 01 the University 01 Pennsylvania. Philadelphia. BRM = Babylonian Records in the Library 01 J. Pierpont Morgan. New Haven. Ch = E. Chiera 's Texte in UP VIII (s. d.). CP = E. Chiera, Selected Temple Accounts . ... Cuneilorm Tablets in the X) Diese Zahl kann wegen der überlieferten kaum verringert werden; das medngste wäre 48; s. S. I40 zu Jahr (20). J~hr~snamen
DATENLISTEN
DATENLISTEN Library of Princeton University . . [Ohne PB = Th. G. Pinches, The Babylonian Tablets of the Berens Collection. Ort, 1922J. EG = Elih u Grant, Babylonian London I9IS. Documents of the Classical Period. PhilaPP = Th. G. Pinches, Inscribed delphia 1919. Babylonian Tablets in the possession of Fr = Th. Friedrich, Altbabylonische Sir Henry Peek. London I888. Ranke = H. Ranke, Babylonian Texte aus Sippara (= BA V, S. 413 ff.). Gautier = J. E. Gautier , Archives Legal and Business Documents ..... d' une famille de Dilbat. Le Caire 1908. (= BE VI, I). HG = Ijammurapis Gesetzbuch. RFH = Urkunden der Sammlung HLC = G. A. Barton , The Haver- R F. Harper, s. AJSL 33. ford Library Collection of Cuneiform RJ = Ur-excavations, Texts I, Royal Tablets. inscriptions by C. J. Gadd and L. LeI = Reich von Isin; z. B. I 182 = grain London I928. Jahr 182. RTC = F. Thureau-Dangin, ReJCM = C. H. W. J ohns, Cuneiform cueil de tablettes chaldeennes. Paris I903. RUL = E. M. Grice, Records from Inscriptions .... in the Library of J. P. Morgan. New York 1908. Ur and Larsa (= YOS V). Jean = Ch. F. Jean, Sumer et AkSAK = F. Thurea u-Dangin, Die kad. Paris 1923. sumerischen und akkadischen KönigsJohns = C. H. W. J ohns, A List of inschriften. Leipzig I907. SLC = E. Grant, Cuneiform Docuthe Year-Names ... of the First Dynasty of Babylon. Cambridge 1911. ments in the Smith College Library. L = Reich von Larsa; z. B. L 220 Haverford 1918. Sp = L. Speleers, Recueil des In= Jahr 220. Lau = R. J. Lau, Old Babylonian scriptions de l' Asie ... Bruxelles 1925. Temple Records. New York 1906. Str = J. N. Stra ssmaier, Die altLC = F. Thureau-Dangin, Lettres babylonischen Verträge aus Warka. Berlin 1882. et contrats. Paris 19IO (= ML I). TT = G. Reisner, Tempelurkunden Lg = L. Legrain , Le Temps des aus Telloh. Berlin 1901. rois d'Ur. Paris 1912. U = Reich von Ur III; z. B. U So LIH = L. W. King, The Letters and = Jahr So. Inscriptions of Hammurabi. London. UP = The University Museum. PubliLKis = St. Langdon , Tablets from Kis (= PSBA 19II, PI. XXVIII bis cations of the Babylonian Section. Philadelphia. XLVIII). W = L. Waterman, Business DoMAP = B. Meissner, Beiträge zum altbabylonischen Privatrecht. Leipzig cuments of the Hammurapi Period. London I9I6. 1893. YOSR = Yale Oriental Series, ResearML = Musee du Louvre, Textes cuches. New Haven. neiformes. Paris. YOS = Yale Oriental Series, BabyNies = Babylonian Inscriptions in the Collection of James B. Nies. New Haven. lonian Texts. New Haven. Nik. = M. W. Nikolskij, Doku- I. Die Jahresnamen des Reiches von Ur. menty chozjistwennoji otcetnostij drewnij a. Da tenlisten. chaldej jz sobranija N. P. Lichatschewa. I. \J\ veröff. v. H. V. Hilprecht in II, Moskau 19I5. BE I Nr. I2S (aus Nippur), entNU = J. B. Nies, Ur Dynasty hält Jahresnamen der Zeit Sulgi's. Tablets. Leipzig I920. 2. Uz, veröff. v. H: V. Hilprecht, P = A. Poebel, Babylonian Legal ebd. Nr. I27 (aus Nippur), enthält and Business Documents (= BE VI, 2).
Jahresnamen der Zeit des Pur (Amar)-Sin und des Gimil-Sin. 3. U3, veröff. von A. T. Clay in YOS I Nr. 26, enthält die Namen der ersten 8 Jahre des Pur-Sin. Ur = Datenliste BE I Nr. 12S. (Anfang abgebrochen) 4. U4, veröff. in RJ Nr. 292, ein kleines Bruchstück einer großen Tafel, das mit Jahresnamen des Ibi-Sin beginnt; die übrigen Kolumnen enthalten wohl Jahresnamen der Dynastie von Isin. (Vs.) (22) [mJu .... [ ..... J (23) mu gir nibruki [ ..... J (24) mu lugal-e uriKt[a nibruKe§ in- kur4 J (2S) mu ma dnin-lil-lti ba-dus <; (26) mu dnanna kar I)-zi-da e-a ba-tu (27) mu e-lJur-sag-Iugala ba-du (28) mu dKA .DI 2) bdd-gal-anaki e-a ba-tu (29) mu dnu-umusmuf-da 3) ka-zallUki e-a ba-tu (30) mu e-lJal-bi-lugala ba-du 10 (31) mu dnanna nibruki e-a ba-tu (32) mu en-ner-zi-an-na en dnanna mas-e i-pa (33) mu na dnin-U[l-l]a b[a-d]im (34) mu en-ner-zi-an-na en dnanna ba-lJun-ga (3S) mu ni-PIRIG DI-mi-da-su dumu-sal lugala nam-eres mar-lJa-si"i-es ba-il 15 (36) mu ubaraki ki-bi ba-ab-gi4 (37) mu dumu uriKma lu-gis-gides ka ba-ab-kes (38) mu dnin-urta pa-te-si gal denUl-la-ki (39) m [u x d]en-lil-lti dnin-lil-la-ki (40) emu k]in (?) b·a-dug-ga .. [ .. ] (Rs.) (4I) mu us .......... 4) 21 (42) mu lugal si! ( ? )-la ( ?) (43) mu gan-lJarki ba-lJul (44) mu [si]-mu-ru-um"i ba-lJul (4S) mu s[i-m]u-r[u-uJmki [a-rJa II-kam-ma-as ba-lJul
+
+
I) Original TE statt TE A = Kar. ') Lies dsatran nach Ebeling. - 3) umus = späteres Zeichen KU. 4) Unleserlich.
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(4 6 ) mu lJ[a-a ]r-siki ba-lJul (47) mu en eriduki_ga ba-lJun-ga (48) mu us-sa en eridu"i_ga balJun-ga (49) mu dumu-sal lugala pa-te-si an-sa-anki-ki ba-tug (So) mu gan-lJarki a-ra II-kam-as ba-lJul (SI) m[u sJi-mu-ru-umk; a-ra III-kam-as ba-lJul (S2) mu us-sa si-mu-ru-um a-ra III-kam-as ba-hul (53) mu an-sa-ankt ba-but (S4) mu us-sa an-sa-an"; ba-l:Jul (SS) mu dnanna kar I) -zi-daki a-ra II-kam-as e-a ba- [t]u (S6) mu Md ma-daki ba-du 2) (57) mu us-sa Md ma-daki-ba-du (S8) mu buzur-is-dda-gan- na ba-du (S9) mu us-sa e buzur-is-dda-gan-na ba-du (6o) mu us-sa e buzur- [is- J 3) ddagan-na ba-du [m]u [us ]-sa (6I) mu sa-as-ruk; ba-lJ[ulJ (62) mu e [n ]d n [anna mas-e i-Pa] (Rest zerstört.) Uz = Datenliste BE I Nr. I27. (Vs.) (68) mu dAMAR-dsin lugal-am (69) mu dAMAR-dsin lugal-e ur-bilum"i mu-hul-a (70) mu gifgu -za ''malJ den-Ul-la badim (71) mu en-malJ-gal-an- na ba-lJun (72) mu en unu 4) gal dinnanna ba-lJun (73) mu sa-as-ru'" ba-lJul (74) mu lJu-ulJ-nu-riki 5) ba-lJu1 6 ) (7S) [m]u en eriduki ba-lJun (76) emu e]n dnanna [ .... (Lücke) (Rs.) (80) emu MJd mar-t[u ba-du] (8I) [mu J x 7) us-sa-bi
2&
3(}
31>
e
I) Original wieder TE (vgl. Vs. 5). ') Daß die angeführten Regierungsjahre tatsächlich dem Sulgi zuzuschreiben sind, zeigt z. B. TT 16414: mu dsul-gi [lu]gal-e bdd ma[d]akimu-du. - 3) Das dahinter stehende sa gehört in die nächste Zeile. 4) Text Zeichen wie lfAR; gemeint ist TE mit eingesetztem UNU, d. i. unu. - 5) Im Text steht ri-ulJ1Ju-nuki , also ri und 1Ju vertauscht. - 6) Text ur statt SI UR = 1Jul. 7) Unklar.
+
40
f>
DATENLISTEN (82) mu na r) malt den-Ul-ldba-du (83) mu dSU_ dsin lugal urfß-ma-M ~) 5 ma-da za-ab-sa-liki mu-lJul-a (Rest unbeschrieben.) U3 = Datenliste = YOS I Nr. 26. (Vs.) (68) mu dpur(AMAR)jsin lugal (69) mu ur-bi-Iumki ba-lJul (70) mu dgu-za den-lil-ld ba-dim (71) mu en-malJ-gal-an-na endnanna ba-hun 5 (72) mu en u;;'u gal dinnanna unuk,. ba-lJun (73) mu sa-as-ruki ba-lJul (Rs.) (74) mu lJu-ulJ-nu-riki ba-lJul (75) mtt en eriduki ba-lJlm 8 mu dpur-dsin-kam 4. V4 = Datenliste V 7755 (RI 292). (I) mu lju-ulJ-ntf-riki KA M U ma-da nimki ci (?) dugud-bi ba-si-gin si-bi sa bi-en-gar ;; [m J1f en-ner-sz-an-na [enJ dinnanna mas-e in-pa emu eJn (?)- .. [ .. J. [di-b Ji-dsin-se ro (?) [... J .. den_ki [eridukiJ-ga 10 [mas-e ] in-pa (Rest der KoI. I größtenteils zerstört) (U) gibil x di-bi-dsin in-sig mu giJsu-nir gal den-lil dnin-lil-ra mu-na-dim mu bad-ri-im-dsin ba-du mu nin-me-an-ki 10 giJsu-nir gal dinnanna-ra mu-na-dim mu us-sa nin-me-an-ki gifsu-nir gal dinnanna-ra mtt-na-dim 15 mu en bar[a .... dUJtu (?) mas-e in-pa (Große Lücke) (lU) nut cn dinna[nna .... J mas-e in- [Pa] (50) m'u u'udualam g [tt-la ] dnin-i-si-in- [na] mu-na-dim I) Statt na-ru-a. Trennungsstrich.
»
Dahinter falscher
mu l~s-Sa urudualam gu-la dnin-i-si-in-na mu-na-dim (55; mu nin-dingir dnin-e-ni-ga gi4-li egir mas-e in-pa (Große Lücke) (IV) ...... J urikima ...... J ba-lJun-ga [mt! ..... ] den-lil-la (55) [mas -Je in-pa b. Ergänzungen zu den Datenlisten. Die Lücke zwischen U 60 und U 66 läßt sich durch Verwaltungsurkunden ausfüllen. A) U 60-64 nach eT V, 44 ff. (18358) hat die Jahre: (60) mu us-sa mu (us fehlt)-sa-bi (I 5) = Ur, Z.39. (61) mu sa-as-ru-umki ba-lJul (I 13) = Ur, Z.40 . (62) mu en dnanna mas-e i-pa (I 18) = VI, Z.4I, das hierdurch ergänzt wird. (63) mu si-mu-ur4 -ru-umki lu-lu-buumk; a-ra X-lal-I-kam-as ba-lJul (II I) = Ur, [Z.42J. (64) mu ur-bz-Zumk' ba-lJul (II 7) = Vr, [Z.43J. Die Lückenlosigkeit wird VI Z. 4 ff., bestätigt: itugan-mas I mu us-sa e buzur-isd-da-gan ba-du I mu {{,s-sa-bi-ta t ituse-il-la I mu ur-bi-Iumb' ba-lJul-sclO I itu I II (= 62 )-kam I itu diri II-am I [sJa-ba i-gal »Vom Monat Ganmas des. Jahres (60) bis zum Monat Se-illa des. Jahres (64) sind 62 Monate, darunter 2 Schaltmonate «, d. h. 12 X 5 + 2. R) Aus dem noch unveröff. Text MIO 622 (ITT II I, S.6) ergeben sich nach Thureau-Dangin (SAK, S. 229b ) die Jahre V 63-72 folgendermaßen: (63) mu si-mu-ur4-ru-umki lu-lu-buumki a-ra X-lal-I-kam-as ba-lJul (64) mu ur-bi-lum ki ba-lJul (65) mu ki-maski ba-lJul (66) mu us-sa ki-maski ba-lJul (67) mu ba-ar-siki ba-lJul (68) mu dpt1r- dsin lugal-am (69) mu dpur-dsin lugal-e ur-bi-lumki mu-lJul-a usw. wie Uz und V3.
DATENLISTEN
Cl Die Aufeinanderfolge von U 64. 65 wird auch durch NU 56 VI bestätigt; (64) mu ur-biAumki u (65) mu ki-maski mu II-kam (= 2 Jahre). D) Die Lücke V 75-78 ergänzt die Kälberliste MIO 961 (ITI II I, PI. 25), besonders Z. 10 ff. : XI (Kälber) (75) mu en eriduki (76) mu en dnanna IV (77) mu dSUAin lugal VII (78) mu ma dara abzu. E) U 75-81 finden wir in dem unv. Text Musee de Laval Nr. 3 nach Scheils Umschrift (RA XV, S. 138 f.): (75) mu en eriduki ba-bun (16) (76) mu en ga-esk; ba-lJun (I 12) (77) mu dSU-dsin lugal (I 17) (78) mu ma den-ki ba-ab-du s (II 5) (79) niu si-ma-num ki ba-lJul (II 8) (80) mu bad mar-!u ba-du (II 12) (81) mu us-sa dSUjsin lugal-e Md mar-tu mu-du (II 16). Der Text gibt an, daß V 75. 76. 77 3 Jahre, U 78-81 4 Jahre seien. Auch MIO 3772 (ITI II, Pl. 53) Z. 5 ff. s~gt: mu lJu-1Ju-nu-riki [ba-lJuIJ-tamu dS Udsin lugal uriki-ma-ke bdd mar-tu muri-iq-ti-id-ni-im mu-du-sc lO mu VII-kam i-gal )}Vom Jahre (74) bis zum Jahre 'König Gimil-Sin baute die Westmauer Muriq-Tidnim' (80) sind 7 Jahre«. F) U 76-78 bietet YOS IV Nr. 313: (76) mu en ga-eSk ; (Z. 21, ergänzt nach Z·4 1 ) (77) mzt dSUAin lugal (Z. 24) (78) mu ma dcn-ki ba-ab-du g (Z. 26). G) Die Sklavinnenliste MIO 762 (= ITT II, PI. 6) sichert die Reihenfolge U 8o-U 87: III (Sklavinnen) (80) mu (Rs.) [x Md mar-tu [x + J XIII (81) mu h-sa bad mar-tu [x XLII (82) mu na ba-du (83) mu ma-da za-ab L L (84) mu ma-gur smah (85) m;;' e dsara L (86) mu di-bijsin XLV
+]
+]
139 XLV
(87) mu en dinnanna ba-lJun. Daß die Jahre U 80 bis U 87 tatsächlich 8 lückenlose Jahre umfassen, lehrt MIO 3699, Rs. (= ITT II, PI. 52): itugan-mas mu Md mar-tu ba-du-ta itubu = lug-ku mu en dinnanna ba-a-lJun-se1H itu I XXXI (= 9I)-kam itu diri II-am sa-ba »vom Monat Ganmas (I. Monat) des Jahres (80) bis zum Monat Bulugku (5. Monat) des Jahres (87) sind 91 Monate, darunter 2 Schaltmonate, d. h. 12 X 7 5 + 2. U) RTC Nr. 276 I Z. 20 ff. führt folgende Jahresnamen an: tnu us dnin-urta , mu us dnin-urta us-sa I mu lugal-e su in-kur4 • Das letzte Jahr ist jedenfalls U 24; wir haben also hier die Jahre U 22-24. Allerdings hat Ur eine andre Formel ohne us-sa. Gerade in der UrDynastie wird die its-sa-Formel neben einer andren außerordentlich häufig gebraucht (vgl. S. 137 f.), sodaß hierdurch in unserm Falle keine besondere Schwierigkeit entsteht.
+
c. Überblick über die Jahresnamen von Ur III. In zahlreichen Jahresnamen ist hinter mu der Königsname beigefügt; wir lassen diesen hier fort, ebenso auch mu. Die vor jedem Jahre stehenden fetten Zahlen bezeichnen die Jahre der Dynastie, die im Reiche von Vr jedoch nicht völlig sicher sind. Sie stehen in (). In ( ) ist dahinter das betr. Regierungsjahr des Königs angegeben. Da Lücken vorhanden sind, haben wir unbestimmbare Daten aus praktischen Gründen an freien Stellen eingeordnet, sie aber in [J gesetzt. Soweit der König sicher ist, sind solche Urkunden statt mit Regierungszahlen mit Buchstaben (a), (b) usw. gekennzeichnet. Aus Verträgen sind längere Formeln zur Ergänzung herangezogen. Varianten sind nur in Auswahl gegeben, da der Artikel sonst zu sehr überlastet werden würde. [Nicht verwertet sind die Varianten für die Daten von Sulgi-Ibe-Sin, die
DATEN LI STEN jetzt bei Schneider Anal. orient. I, S. 12ff.; 7, S. 9ff. zu finden sind.] Literatur vor allem: Thureau-Dangin in SAK, S. 228 H.; Kugler, Sternkunde und Sterndienst H, S. I53 H.; Myhrman in BE UI, S. 28 H. I. Ur-Nammu. 1.-[14.J Nicht belegt; unsicher sind die folgenden r): [15.J (a.) ur-ab-ba pa-te-si »Pate si Ur-abba« RTC 264, Rs. II 5 f., wo es heißt: ur-ab-ba pa-te-si-ta mu en din~ nanna unuKa dumu urjnammu mas-e ba-pa- se10 , vom Jahre (a) bis zum Jahre (b), s. d. [16.J (b.) en dinnanna ~tn[uk;-aJ dumu ur-dnammu lugal[-e] mas-e ba-pa, als Hoherpriester der Innanna von Uruk wurde der Sohn des Königs Ur-Nammu durch Vorzeichen (?) bestimmt « RTC Nr.264 II Z.2; II Z.6 s. unter Jahr [I5J. [11.J (c.) [.1 (?)] dnin-sun [marad (?)K Ja ba-du,-a: [der Tempel (?)] der Ninsun von [Marad (?)J wurde gebaut« RTC Nr. 265, wo wie im Jahre [I5J Ur-abba als Patesi erscheint. [18.J (d.) ur-dnammu lugal-e sig-ta igi-nim-se 10 gir si bi-sd-a »König U. richtete den Schritt (= zog) von unten bis oben« RTC Nr. 261-263.
2. Sulgi. 19. (1.) dsul-gi lugal »Sulgi (wurde) König« RTC Nr. 273. [Beachte ein für allemal, daß solche Jahresnamen abgekürzt sein und daher auch einem späteren Jahr des Herrschers angehören können.] [20.J dsul-gi-ra d si-ma »dem Sulgi wurde Kraft gegeben« (unv., s. Radau, Early Babyl. Histary, S. 254); vgl. (ohne Königsnamen) lugala-ra d-m[ab(?)J sima »dem Könige wurde hohe Kraft gegeben« RTC Nr. 268. Möglicherweise = Sulgi I. [21.] en nam-rig dsul-gi-ra-ki ba-gub ba-bun »der Oberpriester des ..... Sul1) Vielleicht hierher auch die Jahre [104 -106].
gi's wurde eingesetzt (und) erhoben« EAH Nr. I09 (Radau, Early Babyl. Histary, S.420). Vgl. Jahr (75). (22.) (4.) us e dnin-urta ki ba-a-gar »das Fundament des Tempels des Ninurta wurde gelegt« RTC Nr.274. UI zerstört; vgl. S. 139 H, wo e fehlt. Hierher vielleicht RTC Nr.27I, wo jedoch .1 dnin-EZEN + (?) x statt dnin-urta steht; vgl. auch Jahr (41). (23.) (5.) a) gir nibruki [ ..... J »den Schritt (?) [richtete er nachJ (?) Nippur« UI. b) I) us dnin-urta us-sa »das Fundament (des Tempels) des Ni(n)-urta (wurde gelegt), folgendes (Jahr)« RTC Nr. 276 I Z. 20; vgL Jahr (22) und S. 139
H.
(24.) (6.) lugal-e uriki-ta (nibruki )s(elO in-ku7',) »der König vergrößerte (?) (das Land) von Ur bis Nippur« UI, erweitert und ergänzt durch RTC Nr. 277; verkürzt RTC Nr. 276 I Z. 21 (s. S. 139 H) u. 278-280. Unsicher, ob hierher RTC Nr. 272: luga~e nibruKta, was aus einer lärigeren Formel verkürzt ist. Vgl. auch L(arsa) Jahr 222. (25.) (7.) md. dnin-Ul-ld(-ki) ba-(ab-)dus »das Schiff der Ninlil wurde gebaut« UI, erweitert durch RTC 281 pass. [282]. (26.) (8.) a) dnanna kar-zi-da e-a(-na) ba-(an-)tu »Nannar von Karzi(d) zog in (seinen) Tempel ein« UI, erweitert durch TT 2. 3 (deutlich kar); vgl. Jahr [108]. b) us-sa «(25)z): RTC Nr. 282 f. (21.) (9.) a) e-!Jur-sag- lugala ba-du »das Berghaus des Königs wurde erbaut« Ur; lugal fehlt RTC Nr. 284 f. b) us-sa «(26»: unv. Texte, s. Lau, S·3· (28.) (10.) dKA .DI bdd-gal-anaki e-a ba-tu »der Gott Satran von Der (?) zog in den Tempel ein« UI. (29.) (11.) dnu-umusmuLda ka-za~luki e-a ba-tu »Numusda von Kazalla zog in den Tempel ein« Ur. ') Zur doppelten Bezeichnung vgl. S. I39. ') us-sa «(25» bedeutet, daß die Formel des 25. Jahres mit us-sa (s. S. 139) vorkommt.
DATENLISTEN (30.) (12.) i-!Ja~bi-Iugala ba-du »Ebalbi-lugala wurde erbaut« UI. (31.) (13.) dnanna nibruKa e-a ba-tu »Nannar zog in Nippur in den Tempel« Ur. (32.) (14.) en-ner-zi-an-na en dnanna mas-e i-pa »En-nerzi-anna bestimmte er (als) Hohepriester(in) des Nanna durch Vorzeichen« Ur; statt ner hat SA I (RA IX, PI. I) wohl irrtümlich amas (?). (33.) (15.) (giJ)nd dnin-U(l-l)d b[ad]im >>das Bett der Ninlil wurde hergestellt« Ur, ergänzt durch TT Nr. 256. (34.) (16.) a) en-ner-zi-an-na en dnanna ba-lJun-ga »En-nerzi-anna wurde als Hohepriester (in) des Nannar erhoben« UI. b) us-sa «(33) TT Nr. 257. (35.) (17.) ni-PIRIG+DI-mi-da-su du = mu-mim lugala nam-eres mar-ba-siki-es ba-tl »Ni. .midasu, die Tochter des Königs, wurde zur Königinwürde von Marbasi erhöht« UI. (36.) (18.) ubaraki ki-bi ba-ab-gi »Ubara wurde wiederhergestellt« UI. (37.) (19.) dumu uriki-ma lu-gis-gidselO ka ba-ab-kis »die Leute von Ur wurden zu Bogenschützen (?) ausgehoben (?)« UI. _ (38.) (20.) dnin-urta pa-te-si-gal denlil-Id-ke »Nin-urta, der Groß-Patesi Enlil's« Ur. (39.) (21.) [X dJen-lil-ld dnin-lil-ld-ke »[das (?) ..... J des Enlil und der Ninlil« Ur. (40.) (22.) [kJin (?) ba-dug-ga .• [ ... J »die befohlene Botschaft ( ?) .. [ .•• J « UI. (41.) (23.) us........ »das Fundament. ....... « UI; vgl. auch Jahr (22). (42.) (24.) fugal si/-la (?) »der König des (?) ..... « UI. (43.) (25.) gdn-barki ba-bul »Ganbar wurde zerstört« UI; TT Nr. 278. (44.) (26.) a) (si)-mu-ru-um ki ba-!Jul »Simurru wurde zerstört« Ur, ergänzt durch BE III Nr. 17; ITT II Nr. 763 u. ö. Hierher auch lu-lu-bu-um si-mu-ru ba-lJul »Lulubu (und) S. wurden z.« UP V Nr. 43. Vgl. Jahr (88). b) us-sa «(43): Amh. Nr. 17.
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(45.) (27.) a) s(i-m)u-r(u-u)mki (a-r)d II-kam-ma-as ba-bul »Simurru wurde zum zweiten Mal zerstört« Ur, ergänzt nach Jahr 44 a und Lg I. 2; nach letzteremsindes 16 Jahre bis zum Jahre «(60) einschließlich, was mit UI übereinstimmt. b) us-sa «(26 b)CTX, Pl.44 (14348). (46.) (28.) !J(a-a)r-siki ba-bul »ljarsu wurde zerstört{( UI, ergänzt nach BE III Nr. 156; Var. ba-ar-sumki BE III Nr. 83. 84. II2; a-ar-sik; (Var. ar-siki ) Amh. NT. 22. Oft nicht von Jahr (67) zu trennen. (47.) (29.) en eriduKga ba-lJun-ga »der Hohepriester von Eridu wurde erhoben« UI; vgl. Lau Nr. 5. (48.) (30.) »us-sa en eriduKga ba(a-)ljun-gd({ folgendes (Jahr «(47) Ur; TI Nr. 121. (49.) (3I.) dumu-mim lugala pa-te-si an-sa-anKki ba(-an)-tug »die Tochter des Königs nahm (?) den Patesi von Ansan« Ur; UP V Nr.50. SI (Var. an-saki-ke); 49 (an-saKna-M); 48 (ansaM); falsch ba-bul UP V Nr. 48. Vgl. Jahr [I03J. (50.) (32.) a) gdn-barki a-rd II-kam-as ba-hul »Ganhar wurde zum zweiten Mal zer~tört« U;; Amh. Nr.23; zahlreiche kleine Varianten. b) us-sa-«49): YOS IV Nr.3I1. (51.) (33.) a) (s )i-mu-ru-umki a-ra II I -kam-as ba-bul »Simurru wurde zum dritten Mal zerstört« UI; RTC Nr.288. b) us-sa «(50a) wohl HLC II 2, PI. 63 (Nr. 31), es fehlt aber gdn-barki . (52.) (34-) a) gdn-barki a-rd III-kam-as ba-bul »Ganbar wurde zum dritten Mal zerstört« RTC Nr. 402, Rd.; hier geht das Datum des Jahres (5Ia) unmittelbar vorher (Vs. 7), also dürfte die Einordnung gesichert sein. Weitere Beispiele: CT VII, pl. 15 (15324); CT IX, pI. 28 (20007); TI Nr. 133 I (Var. I II -kam-ma-as). b) us-sa «(5Ia): UI; RA IX, S. 158. (53.) (35.) a) an-sa-anki ba-bul »Ansan wurde zerstört« UI; Amh. Nr. 24 u. o.
DATENLISTEN b) us-sa «(5Ia) mu us-sa~bi I) »übernächstes Jahr «(5Ia)« YOS IV Nr. 87. (54.) (36.) us-sa«(53a): Ur; TT Nr. 264. 285. 295 u. o. (55.) (37.) a) dnanna kar-zi-da ki a-ra II -kam-as e-a (-na) ba- (an- )tu »N anna von Karzi(d) zog zum zweiten Mal in (seinen) Tempel ein« Ur, ergänzt nach BE III Nr. 14. Bisweilen fehlt a-ra II -kam-as, so daß das Jahr denselben Namen hat wie (26a); vgl. TT Nr. 133 I, auf Jahr (54) folgend. b) us-sa «(53a) mu us-sa-a-bi »übernächstes Jahr «(53a)
(m)u (us)sa (-bi) »übernächstes Jahr: «(58) « Ur, ergänzt nach Lg 2 u. a.; abgekürzt us-sa ba-du,-a mu us-sa-bi Lg 21, Z. 15 [folgt Jahr (61)J, oder bloß us-sa mu us-sa-a-bi TT Nr. 176. Von zahlreichen kleinen Varianten abgesehen vgl. us-sa
e
,) Wörtlich ~folgendes dann noch) sein folgendes('. gewiß.
(Jahr) ... (und Z) Lesung un-
e buzur-da-gan
ba-du mu II-kam us-bi YOS IV Nr. 99. (61.) (43.) sa-as-ruki ba-lJul »S. wurde zerstört« UI; häufig sa-as-ru-um z. B. CT V, pI. 44 (18358) I Z.3, wo Jahr 60 vorhergeht. Vollere Formel dsul-gi dingir ( ?) kalam ( ? )-ma ( ? )-M sa-suru-umk' mu-lJul »S., der Gott des Landes, zerstörte Sasru« YOS IV Nr. 92. Bei fehlendem Königsnamen leicht mit Jahr (73) zu verwechseln. (62.) (44.) a) e(n) dn(anna mas-e i-Pa) »die Hohepriester (in) des N anna bestimmte er durch Vorzeichen (? ) « Ur, ergänzt nach CT V, pI. 44 f., s. S. 138 A. mas und mas wechseln; für letzteres z. B. SA 3 (RA IX, pI. I); statt i-pa steht ip-pa CT VII, pI. 25 (13164) oder bloßes pa CT X, pi. 31 (14612). b) us-sa «62a): CT X, pi. 44 (23767); vielleicht Jahr (74 b). (63.) (45.) a) si-mu-ur4-ru-umki lu-lubu-umki a-rd X-Ial-I-kam-as ba-lJul »Simurru und Lulubu wurden zum neunten Mal (cl. h. endgültig, s. KugIer, Sternk. H, S. 194) zerstört« CT V, pI. 44 ff., s. S. 138 A. Var. si-mu-ru-um Lg 25 fC abgek. si-mu-ruki lu-Zu-buki CT III, pI. 21 (18957), Z.35 u. ö. b) us-sa «62a): BRM III Nr.48; vgl. (70b). (64.) (46.) a) ur-bi-Iumki ba-lJul Urbilum wurde zerstört« CT V, pI. 44 H., s. S. 138 A; NU 56, s. S. 139 C; ar-bi-lum"'" TT Nr. 299; längere Formel z. B. CT V, pl. 18 (12231), Koi. X: dsul-gi nita kala-ga fugal uriki-ma lugal an-ub-da limmu-ba-M ur-bf-Zumk ; si-mu-ru-umki lu-Zu-buk; U gan-tJarki-ra l-eS-SelfJ sag-bi su bUr-ra im-mi-ra I) »S., der starke Mann, der König von Ur, König der vier Weltteile, schlug U., S., L. und G. gleichermaßen (?) mit starker (?) Hand aufs Haupt«. Verwechslungen mit Jahr 69 sind bei Fehlen des Königsnamens möglich. b) us-sa «63a): TT Nr. 258; Var. IX-kam-as TT Nr. 186; vielleicht auch bloßes us-sa lu-lu-bu-umk , ba-lJul EAH I)
Nik.
I -se10 sag-bi su bUr-a bi-l'a-a ziemlich klar Nr. 456. 460; BJ 66 (unv.).
n
DATENLISTEN
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Nr. 106 (Radau, Early Bab. Hist., b) us-sa «68a): TT Nr. 154; CT X, S·428 ). pI. 43 (19053. 19778) u. o. (65.) (47.) a} ki-maski (lJu-mur-tumki (70.) (3.) a) gifgu-za malJ den-lil-lti U ma-da u 4-I-se lO ) ba-lJul(-a) »Kimas, ba-dim »der hohe Thron Enlils wurde tlumurtu und das Land wurden inner- hergestellt« Uz; dagegen U3: dgu-za (ohne halb eines Tages zerstört« MIO 622 malJ); auch sonst oft dgu-za in Ver(s. S. 138 B), ergänzt durch CT X, pI. z8 trägen, auch ku gu-za (»der strahlende (14308) I 8 u. a.; vgl. bes. CT V, pI. 26 Thron«) BRM III Nr. 131, wo das Jahr {18346), beides us-sa-Formel vom Jahre (71) im seiben Texte folgt; ferner gu-za {48). Vgl. ferner NUNr. 56, s. S. 139 C. ku BRM III Nr.151. 180; falsch ku b) us-sa «64a) Lg Nr. 30 ff., leicht za-gu Nik. II Nr. 151. Bloßes gu-za mit Jahr ((70) zu verwechseln. ITT II Nr. 2653, wonach es 4 Jahre bis (66.) (48.) us-sa «65a): MIO 622 zum Jahre sa-as-ruki [= (73)J sind. b) us-sa «69a): TT Nr.80; wenn (s. S. 138 B); für längere Formeln s. beder Königsname fehlt, leicht mit Jahr reits Jahr (65a). (65 b) zu verwechseln. (67.) (49). a) lJa-ar-siki ba-lJul »IJarsi wurdezerstört«MIO Nr. 622 (s. S. 138B); (71.) (4.) a) en-malJ-gal-an-na en länger lJa-ar-siki ki-maski lJu-mur-tiki u dnanna .ba-lJun »En-matJ.gal-anna wurde ma-da-bi u4-I-a ba-lJul »H., K., H. und als Nannars erHohepriester (in) -deren Land wurden innerhalb eines hoben« U3; verkürzt Uz; ba-a-hun Amh. Tages zerstört« Lg Nr. 297;vgl. ähn- Nr. 70-72; ebendort gal m~lJ umgelich TT Nr. 48; CT X, pI. 23 (14308) u. a. stellt); malJ oder gal fehlen oft, z. B. Oft nicht von Jahr (46) zu trennen. Lg Nr. 331; TT Nr. 268; bloß en dnanna Vielleicht ist die bessere Formel ha-ar- Lg Nr. 36, 10 [Z. 5 wird Jahr (70) er1iki ba-lJul a-ra II-kam »IJarsi (~rde) wähnt]; bloß en malJ gal ITT II Nr. 961, zum zweiten Mal (zerstört)« YOS IV, Z.6. 16. Nr.84; vgl. OLZ 1922, S.9. b) us-sa «70a): Lg 378; YOS IV 90. b) us-sa «65a) mu us-sa-a-bi »über(72.) (5.) a) en unu gal dinnanna nächstes Jahr: Kimas wurde zerstört « unuki ba-tJun »der Hohepriester des TI Nr.152; abgekürzt TT Nr. 35 u. ö. großen Sitzes der Innanna von Uruk wurde erhoben« U3; verkürzt Uz; unu 3. Pur ')-Sin. gal an-na statt unu gal ()>des großen (68.) (1.) a) dAMAR(= pur)-dsin Himmelssitzes«) TT Nr. II7 X; mit lugal-am »Pur-Sin (wurde) König« U2. 3, Königsnamen erweitert und dann in-tJun nach MIO Nr. 622 (s. S.138) auf Jahr (»er erhob«) BE I Nr. 126; hierher (67) folgend. Sehr häufig in Urkunden. wohl en-am-gal-an-na en dinnanna bab) us-sa «67a): ITT II, Nr. 923; lJun »En-amgal-anna wurde als Hoherpriester der Innanna erhoben« BE III RT XVII, S. 38. c) us-sa ki-maski ba-lJul mu us-sa-ba Nr. 41. 95; vgl. RI* Nr. 195. b) us-sa «71a) BJ 18 (unv.); vermu us-s(l.-bi »über-übernächstes Jahr: kürzt TT Nr. 231-233. Kimas wurde zerstört« Sp. Nr. 193. (73.) (6.) a) sa-as-ruki ba-!Jul »Sasru (69.) (2.) a) dAMAR(= pur)Ain urwurde zerstört« U'.3; mit Königsk bi-Zum ; mu-lJul-a »König P. zerstörte namen Lg Nr. 314; zum Unterschied Urbilum« U'; dagegen U3: ur-bz-Zum'" ba-lJul »Urbilum wurde zerstört«. Der von Jahr (61) wird manchmal a-ra in Urkunden häufige Jahresname kann lI-kam »zum zweiten Male« beigefügt: ki bei Fehlen des Königsnamens leicht mit YOS IV Nr. 282; auch sa-as-su-ru a-ra II-kam ba-lJul BRM In Nr. 45.66; Jahr (64) verwechselt werden. bes. Schreibungen noch sa-as-ru-umki YOS IV Nr. I02; sa-ru YOS IV ,) Oder Amar-Sin ?Man würde dann aber Amar-Sina erwarten. Nr. 81; sa-su-rU-1tmki YOS IV Nr. 91; as-
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DATENLISTEN
su-ruki YOS IV Nr. 97. Ist 5asuru = Assur? Vgl. das Siegel des Ibi-Sin aus Kül-tepe RA VIII, S. I44 und die dem Pur-Sin gewidmete Inschrift des Zariqu, Statthalters von Assur (KAHl II 2). b) us-sa «72a»: Lg Nr. I03. I65; statt unu gal hat Amh. Nr. 84 am gal. (74.) (7.) a) lJu-ulJ-nu-riki ba-lJul »Ijubnuri wurde zerstört« U3; in Uz (s. d.) verschrie ben; lJu-lJu-nu-ruhi, z. B. ITT II Nr.34Io; oft lJu-lJu-nu-riki TT Nr. 51. 246 u. ö. Eine vollere Form CT XXXII pl. 29: dpur-dsin lugat-e bi-tumra-bi-umki da ( ? )-ab-ruki ma-da ma-da-bi u lJu-ulJ-nu-riki mu-lJul »König P. zerstörte Bitum-rabium, Dabru (?), deren Länder und Huhnuri«. b) us-sa «73»: s. Jahr (62b). (75.) (8.) a) en eriduki ba-lJun »der Hohepriester von Eridu wurde erhoben« U2.3; Var. eriduKga ITT II Nr. 3662; en den-ki eriduki ba-lJun BE III Nr. I34 in us-sa-Datum Es. (76b)J. Vollere Formel en-nun-gal-an-na ki-ag dpur-dsin en eriduki ba-lJun »En-nungalanna, geliebt von Pur-Sin, wurde als Hoherpriester von Eridu erhoben« CT III pI. I9 (I4606); Var. nun-e oder nun-ni Lg Nr. 70. 8I; RA XVII S.207; CT I pI. 39 (95, IO-I2, 20) u. ö. Statt en-nun-gal-an-na hat Amh. Nr. I04 (fehlerhaft?) e-gal »Palast«. Ob hierher en den-ki ba-gub ba-lJun »der Hohepriester Ellki's wurde eingesetzt (und) erhoben« UP V Nr.46? VgI. Jahr [2I]. b) us-sa < (74»: Lg Nr. 235 u. ö. (76.) (9) a) en dnanna [ga-eski ] balJun »der Hohepriester des Nanna von Gaes wurde erhoben« Uz, ergänzt nach ITT II Nr. 3677; verkürzt en ga-eski ba-lJun s. S. I39 E. F. Nach YOS IV Nr. 3I3, Z. I2 sind es 3 Jahre vom Jahre [en gJa-eski ba-lJun bis zum Jahre ma den-ki ba[-ab-du s], letzeres = Jahr (78). Jahr (75) und (76) [letzteres en ga-es'" ba-lJun] auch UP V Nr. 47. Häufig en dnanna abgekürzt, z. B. CT X pI. 48 (2I 447). Erweitert Lg Nr. 303: en dnan = na dpur-dsin-ra ki~ag an-na ba-lJ$m »der
Hohepriester des N annar, dem Pur-Sin ein Himmelsgeliebter, wurde erhoben «. Besonders wichtig auch MJ I926, S. 38I, Nr. I8 (RI Nr. I96) en dnanna dpzlrdsin-ra ki-ag en dnanna kar-zi-da-ka ba-lJun »der Hohepriester des Nannar, dem Pur-Sin ein Geliebter, wurde als. Hoherpriester des Nannar von Karzida erhoben «. Karzida Schreibfehler oder mit Gaes identisch? Fraglich, ob hierher RA XVI, S. 20: dnanna ga-es-a e-a-na ba-an-tu »der. Gott N anna zog in Gaes in sein Haus«; vgl. Jahr [I08]. b) us-sa «75 a»: BE III Nr. 54· 59 u. ö.; für die mit den-ki erweiterte Formel BE III Nr. I34 s. unter Jahr (75 a). 4. Gimil-Sin (oder SU-Sin). (77.) (1.) a) dSU-dsin lugal, s. S. I39 D.E.F. b) us-sa «(76 a»: AO 5684 (RA VIII, S. I56) u. ö. (78.) (2.) a) ma dara abzu den-ki-ka ba-ab-dus »das Schiff 'Meer-Antilope' des Gottes Enki (von Eridu) wurde gebaut (?)<<: CT VII P1.38 (I8427); vgl. Lg Nr. 39, 59 u. ö. Oft verkürzt. UP V Nr. 54 den-ki-ga eriduki_ga; dar« ist oft verschrieben, vgl. YOS IV Nr. I08; UP V Nr. 53. Die Einordnung ist gesichert durch die S. I39 unter D, E, F angegebenen Texte. b) us-sa «77 a»: ITT II Nr.770 u. ö. (79.) (3.) a) si-ma-num ki ba-l;ul »Simanum wurde zerstört«; vgI. S. I39 E; Varianten si-ma-nu-umki Lg. Nr. I8; si-ma-a-numki PB 49; si-ma-num BE III Nr. 48; a-si-ma-m'tm ki YOS IV Nr. 88. Mit Königsnamen z. B. Lg Nr. 351. b) us-sa «78 a»: ITT II Nr. 62I u. o. (80.) (4.) a) bad mar-tu ba-du »die Westmauer wurde gebaut« Uz, ergänzt durch S. I39 E u. a. Voller ITT II Nr. 3772: d5U-dsin lugal uriKma bad mar-tu mu-ri-iq-ti-id-ni-im mu-du »König G. von Ur baute die Westmauer Muriq-Tidnim (= die das Land Tidnu fernhält ) «; ähnlich auch sonst, z. B.
DATENLISTEN ITT Nr. 3683. AO 5650 (RA VIII S. I57) hat bdd mar-ttf, ma-da ba-du »die Landeswestmauer w. g.i(. Oft abgekürzt, auch bdd ma-da ITT II Nr. 3683. Verwechslung mit Jahr (56 a) möglich. b) us-sa «79 a»: TT Nr.76 u. o. (81.) (5). us-sa <(80 a»: CT III pI. I I (I3884) u. 0. Nicht recht klar Uz; auch us-sa bad ma-da YOS IV Nr. I04 (mit Königsnamen), sonst Verwechslung mit Jahr (57) möglich. (82.) (6.) a) na(-ru-a) malJ den-lil-Ia ba-du »das hohe Denkmal Enlils wurde gemacht« Uz, ergänzt nach TT Nr.59 u. a. Vollere Formel: d5U-dsin lugal uri-ma-kf: na-ru-a mal; den-lil dnin-iil-ra mu-ne-dü ITT Nr. 432I; vgl. Lg Nr. 253. 357 u. ö. Kürzeste Form na ba-dü ITT II Nr. 762, s. S. I39 G. b) {ts-sa <(80 a» nut 11s-sa:'bi »übernächstes Jahr «80a»(<: SA 2I7 (= RA IX PI. VII) u. ö. Vgl. RI Nr. 209. (83.) (7.) dSUjsin lugal uriKma-M ma-da za-ab-sa-liki mu-lJul-a »Gimil-Sin, König von Ur, zerstörte das Land Zabsali« Uz; abgek. ma-da za-ab-sa-li ba-lJul ITT II Nr.4II3 u.ö.; ma-da za-ab s. S. I39 G. (84.) (8.) ma-gurs mal; ba-ab-du s »das hohe Segel ( ?)-Schiff wurde gebaut<<: Lg Nr. I85; oft verkürzt, wie S. I39 G. Auch ohne g$trs : YOS IV Nr. 89. Längere Formel z. B. Lg Nr. 337. 338 u. ö.: d.5U-dsin lugal ur1,ki-ma-ke magurg mal; den-lil dnin-lil-ra mu-ne-dim (»G. stellte ..... für Enlil und Ninlil her«). (85.) (9.) a) e dsara $tbmeki-ka ba-du )der Tempel des Sara von Ubme (= Ummal w,urde gebaut<<: Lg Nr. 142; Nik. II Nr. I90'); oft verkürzt e dsara, so auch S. 139 G. b) us-sa «84»: ITT II Nr. 4I23. 5. Ibi-Sin. (86.) (1.) di-bi-dsin lugal -am »Ibi') Mit Siegel, das dem König Ibi-Sin ge" widmet ist. Also bereits hier Postdatierung! Gimil-Sin war tot, als die Urkunde geschrieben Wurde. Reallexikon der Assyriologie.
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Sin wurde König« UP V Nr. 60 U.O.; meist ohne -am, so auch S. I39 G. (87.) (2.) a) en dinnanna (unuki_ga) ba-lJun »der Hohepriester der Innanna von Uruk wurde erhöht«, s. S. I39 G; en unuki-ga ba-lJun RA VIII S. I98. ITT II Nr. 9I5, VS. findet sich das Jahr (85 a), auf der Rs. Z. 7 das Jahr en dinnanna mas-e i-pa »der Hohepriester der Innanna wurde durch Vorzeichen (J) bestimmt «. Demnach wird dies eine Variante für unser Jahr sein; vgl. auch RTC Nr. 40I (fügt unuKga hinzu); statt i-pa hat TT Nr. 296 i-e »wurde befohlen«. b) us-sa «86a»: CP Nr.14. I6. (88.) (3?) a) si-mu-ru-umki ba-l;ul )Simurru wurde zerstört « findet sich ITT Nr.9I5, Rs. Z.9 nach dem Jahre en dinnanna mas-e i-pa s. (87 a). Es könnten jedoch ein oder mehrere Jahre fehlen. Vollere Formel si-mu-ru-u [mki ] i-bi- [dsin] mu-l;ul »1. zerstörte S. « TT Nr. 22; vgl. BE III Nr. 39. Fehlt der Königsname, so ist Verwechslung mit Jahr (44) möglich. b) us-sa dinnanna 2tnuki mas-e i-pa: PB Nr. 67; vgl. Jahr (87 a). [89.] (a.) dnin-igi-zi-bar-ra balag din = nanna-ra mu-na-dim »er stellte die Pauke Nin-igizi-barra für Innanna her«. MJ I926, S. 376, Nr. 2 RI Nr. 212. [90.J (b.), s. Jahr (9I). [91.] (b I) us-sa dnin-lil U dinnanna e-gi-na-ab-du4 kt't mu-ne- [-du J »folgendes Jahr: (für) Ninlil und Innanna [baute] er das strahlende Vorratshaus «( MJ I9 26 , S. 376, Nr. 3 (RI Nr. I97; vgl. Larsa, Jahr II8. [92.J (c.) gu-za an dnanna-ra mu-nadim »er stellte den hohen Thron für Nannar her« MJ 1926, S. 376, Nr. 4 (RI Nr. I98). I) us-sa <92) MJ I926, [93.J (c S·377, Nr. 5 (RI Nr. I99). [94. J (d.) dn anna-ar dnun-me-te-an-na mu-na-d-itn »er stellte für Nannar das göttliche (Symbol) Nun-mete-anna her« MJ I9 26 , S. 377, Nr. 6 (RI Nr. 200). [95.] (e.) di-bi-dsin lugal uriki-ma-ra dnanna-a sa ki-ag-ga-ni dalla) mu-un-
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DATENLISTEN
DATENLISTEN na-an-e-a »dem 1., dem König von Ur, erhob sich Nannar, sein Herzensfreund, herrlich« MJ 1926, S. 377, Nr. 7 (RJ Nr. 201). [96.] (t) gu-za mah den-Ut-ld ba-dim »der hohe Thron Enlils wurde hergestellt« MJ 1926, S. 378, Nr. 8 (RI Nr. Nr. 202). [97.] (g.) den-Ul-li me-ldm-a-ni kurkur-ra bi-in-tun »Enlils Glanz überwältigte die Länder« MJ 1926, S. 378, Nr. 9-II (RI Nr. 203-205). (Nr. 10 fehlt den-lU-li). [98.] (h.) mar-tu d im-gal ul-ta uruki nu-zu gu im-ma-na-am-gd-ar >}Amurru, eine Sturmesmacht (?), die seit alters Städte nicht kannte, unterwarf sich ihm« MJ 1926, S.379, Nr. 12 (R1 Nr. 206). [99.] (i). nibruki uri k; Md gal-bi mudu »die große Mauer von Nippur und Ur baute er« MJ 1926, S. 379, Nr.I3 (RI Nr. 207). Vgl. Jahr [II3]. [100.] (i I) us-sa <[99]) »folgendes Jahr [99]« MJ 1926 , S. 379, Nr. 14 (R1 Nr. 208). Hierher wohl auch BE In Nr. 133, Z. 20 ff.; vgl. Ch 157. 2) us-sa Md gal ba-du-a [101.] (i mu-us-sa-bi »übernächstes Jahr: die große Mauer wurde gebaut« MJ 1926, S.380, Nr. 15 (RI Nr. 209). [102.] (k.) susanki a-dam-dunki mada a-wa-an"'"-ka 1,(,4-dim ra bi-in-gi,. u4-I-a mu-un-gur u en-bi-lU-a mi-ni-in-dib-ba-a »Susa, Adamdun und das Land von Awan überschwemmte (?) er wie ein Wetter, beugte es in einem Tage nieder und nahm .... , gefangen({ MJ 1926, S. 380, Nr. 16 (RI Nr. 210); bloßes mu susanki ebd., Nr. 17 (RI Nr. 2II). [103.] (1.) lju-ulj-nu-riki KA M U ma-da an-sa-anKsero [d (?)] dugud basi-in-gin [•.. . ]-gim a-bi [..... ] )mach Huhnuri, ...... des Landes Ansan, z"og~ er mit gewaltiger .Macht (und) wie [..... 1 diese Macht [...... ]({ RI Nr. 290. Ebenso beginnt der erste Jahresname in U4, nur daß hier nimki »Elam({ statt »Ansan« steht; hinter gin fährt U4 (Z. 4) fort: »(und) erwirkte dessen Niederwerfung (?) «.
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[104.] (m.) en-ner-si-an-na ren] dinnanna mds-e in-pa »En-nersi-anna bestimmte er durch Vorzeichen [als Hohenpriester] der 1.« U4 (I Z. 5f.). [105.J (n.) [e]n (?) de[n-k]i (?) [di-b]idsin-se 10 [ ••• ] . . den-ki [eriduki}ga [mds-eJ in-pa »En( ?)- ..... , [der für IJ bi-Sin ..... , bestimmte er durch Vorzeichen [zum Hohenpriester] (?) des Enki von [EriduJ({ U4 (I Z.7ff.).
Anhang. Wir fügen noch einige unbestimmbare Jahre, die der Ur-Dynastie zuzuschreiben sind, hinzu; welcher Regierung sie angehören, ist fraglich. [106.] nin-dingir dlugal-gir-ra mas-e in-pa »die Hohepriesterin des Lugalgirra wurde durch Vorzeichen (?) bestimmt(<: RA XXIII, S. 44, von Soheil ohne Urschrift mitgeteilt, gehört vielleicht nicht in die Ur-Dynastie; es gab auch ein Jahr us-sa nin-dingir mu ussa-bi (ebd.). [107.] ljun-gd ( ? )lugal sa (?) gir-sukiki ba-ta-e »die Mietlinge (?) des Königs zogen aus Girsu fort« (RTC Nr.267) gehört vielleicht in die Zeit des Gude<'!.. [108.] dnanna ga-es-a e-a-na ba-an-tu »Nanna zog in Gaes in sein Haus« RA XVI S.20; vgl. Jahr (76). Dagegen hat YOS IV Nr. 98: den-ki (Fehler für dSES .KI = nanna?) ga-sa e-an-na ba-tu. Vg1. Jahr (26 a) und dazu Jahr (76). [109.] an-sa-anki a-rd II-kam ba-ljul »Ansan wurde zum zweitenmal zerstört« YOS IV Nr. 286. Vgl. Jahr (53). [110.] dumu lugal »der Königssohn ({ BRM III Nr.83. 108 u. ö. Vgl. Jahr (49)· [111.] tu-ki-in-PA -mi-ig-ri-sa dumumim lugal pa-te-si za-ab-sa-liki ba-an-tug »der Patesi von ZabSali nahm die Tukinbattu( ?)-migrisa, die Tochter des Königs, (zur Frau): RTC Nr. 4°4, ergänzt nach BE III Nr. 135 und TT Nr. 243, wo der Frauenname ausgelassen ist. Vgl. Jahr (49). [112.J id a-dnin-tu ba-al »der Kanal
»Nintu-Wassef({ wurde gegraben« RTC Nr. 270. Zeit des Ur-Nammu? [113.] bad uriki ba-du-a »die Mauer von Ur wurde gebaut « RTC Nr. 269 (gehört vielleicht in die Zeit des UrNammu oder ist Var. des Jahres 99). Hiermit-wohl identisch: Md gal [n]ibruki uriKma ba-du )}die große Mauer von Nippur und Ur wurde gebaut« BE In Nr. 133, Z. 17 ff.
H. Die Jahresnamen des Reiches von Isin. a, Datenlisten. Von Datenlisten ist außer U4 (s. S. 138) nur noch eine einzige schlecht erhaltene bekannt; sie wurde von Poebel (UP V Nr. 70) veröffentlicht und enthält auf der Vs. Daten des Damiqilisu. Die Rs. dagegen ist Rim-Sin zuzusprechen. (Vs.) [z06] emu alJa[m (?) ••••. ] [ z0 7] [mu .......... ] [z08] m[u .......... ] [ 20 9] mu [x .. ] a (?). [ ...•. ] (5) [Z1O] mu Zu mal; dn [in-in-si-na ba-ljun] I) [2II] mu e-di-ku(d)-kala[m-ma dutu-ra mu-dt't] z) [ZI2J mu us-sa e-di- [ku (d)-kalamma dutu-ra mu-du] [H3] m[u g]if(?Jsu-nir C....•• J [1I4] m[u u]s-sa [gif(?) sunir ..... . ] (10) [1.I5] emu us-sJa u[s-sa ...... J Die Rückseite enthält 7-maliges mu us-sa [ ...... ] und darunter die Summierung XXII [+ x ..... . ]. Jeder.falls handelt es sich um Jahre Rim-Sins nach der Zerstörung von Isin. Die der Isin-Dynastie angehörenden Jahresnamen der Liste U 4 lassen eine Einordnung noch nicht zu. Diejenigen der KoI. II gehören, falls die Besiegung Ibi-Sins wirklich erwähnt wird, in die Zeit des ISbi-Irra und sind dort eingeordnet. Dann folgen nach einer großen Lücke die Jahre der KoI. III: I) Ergänzung nach Ch 15 = UP V Nr. 71. ') Ergänzung nach Ch 12.
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a) »Den Hohenpriester der 1nnanna bestimmte er durch Vorzeichen« (In Z. 48 f.). b) »Ein g[roßes] bronzenes Bildnis stellte er für Nin-Isina her({ (III Z. 50-52). c) »Folgendes Jahr: ein großes bronzenes Bildnis stellte er für NinIsina her (III Z. 53-55). d) »Die Hohepriesterin der Gottheit Nin-eniga . . . . .. bestimmte er durch Vorzeichen« (III Z. 56-58). Nach einer weiteren nicht so umfangreichen Lücke sind als Schluß der Liste noch Reste von zwei Jahtesnamen erhalten: e) »[Die Hohepriesterin] (? ) von Ur [...... ] wurde erhoben« (IV Z. 23 f.). f} »[Den Hohenpriester] (?) des Enlil bestimmte er [durch Vorzeichen (?)]« (IV Z. 55 f.). b. Überblick über die Jahresnamen von Isin. Bestimmte Jahre lassen sich noch nicht festlegen; beachte für die in [ ] stehenden Zahlen S. 138 f. Für die Länge der Regierungen der einzelnen Könige vgl. den Artikel Königslisten. I. ISbi-Irra (oder -Era). Hierher möglicherweise die Jahresnamen der KoI. II von U4, die wir nur provisorisch einordnen können (etwa Jahr 4-9). Zur Umschrift s. S. 138. 1.-3. Keine Belege. [4.] (a.) »[...... ] .... schlugden(?) Ibi-Sin: U4 II Z. 1-3. [5.] (b.) »Er stellte ein großes Emblem für Enlil und Ninlil her<<: U4 II Z. 4-6. [6.J (c.) »Dur-Rim-Sin wurde gebaut
DATENLISTEN [1O.-33.J Keine Belege. 2. Gimil-ilisu. Nur zwei unbestimmbare Jahre belegt. [34.J (a.) gifgu-za (-gal) dnin[-gaIJ muna-dim »den großen Thron der Ningal stellte er her« RI Nr. 2I3, ergänzt nach Jahr [35J. [35.J (b.) us-sa gi![guJ-za gal dnin-gal [mu-n Ja-dim »folgendes Jahr: den großen Thron der Ningal stellte er her« RI Nr. 2I4, ergänzt nach Jahr [34J. [35.-43.J Keine Belege. 3. Idin-Dagan. Nur zwei unbestimmbare Jahre belegt. [44.J (a.) gifgu-za bara diskur ennigi (IM)Kra mu-na-dim »den Thron des Heiligtums stellte er für ISkur (= Adad) von Ennigi (?) her«, ergänzt nach Jahr [45J. [45.J (b.) us-sa gifgu-za bara diskur ennigi(IM)ki mu-na-dim »folgendes Jahr: den Thron des Heiligtums stellte er für ISkur (= Adad) her« RI Nr. 2I5. [46.-64.J Keine Belege. 4. ISme-Dagan. Nur vier unbestimmbare Jahre belegt. [65.J (a.) den-fil-ra gifgu-za bdra guskin gin ( ?) si VII il i-ga-gis XII ( ?) -ka mu-na-gub-ba-a »für Enlil stellte er einen Thron des Heiligtums aus Gold, dessen ..... sieben Hörner erhob (?) (und) . . . . . zwölf (?) ..... , auf« RI Nr. 2I6. [66.J (b.) en den-lil-li mas-e i-pa dninurta i-gar-ra ki-en-gi ki-uri si bi-in-sasa-a »den Hohenpriester des Enlil bestimmte er durch Vorzeichen (?) (und) ließ den Gott Nin-urta ...... Sumer und Akkad rechtleiten« RI Nr. ZI7. [67.J (c.) urudualam dnin-urta i-su--meDU-ra sero bara malJ mu-na-gub-ba-a »)er stellte ein Bildnis für Nin-urta von E. im hohen Heiligtum auf« RI Nr. 2I8; vgl. RI Nr. 220. [68.] (d.) gifmar-tag guskin ku-babbar dnin-lil-ra mu-na-dim »)er stellte ein Bettgestell (?). aus Gold und Silber für Ninlil her« RI Nr. 2I9. [69.-84.J Keine Belege.
DATENUSTEN
5. Lipit-IStar. Die Belege lassen sich noch nicht ordnen. [85.] (a). g;!gu-za guskin dnin-in-sina-ra mu-na-dim-ma dnin-in-si-na-M salJul-la i-gal-malJ ba-an-gub-ba »)einen goldenen Thron stellte er für Nin-insina her; als Herzensfreude der Nin-insina wurde er im Tempel Egalmah aufgestellt« MJ I926, S. 38I, Nr. I9 (RI Nr. 22I). [86.) (b.) en-ltin-sun-zi en dnin-x uri,kima mas-e i-pa »En-Ninsunzi wurde durch Vorzeichen (?) als Hoherpriester der Gottheit ..... von Ur bestimmt« MJ I926 S.38I, Nr. 20 (RI Nr. 222). [87. J (c.) nig-si-sd ki-en-gi ki-uri muni-in-gar »er stellte Recht im Lande Sumer und Akkad her« MJ I926, S. 382, Nr. 2I (RI Nr. 223). [88.] (d), s. Jahr [89J. [89.] (e.) us-sa lau (= LAL KAK) ki-en-gi [ki-uri] i-in-gdl-l [a ......... } ga(?)-ra [ ......... ] »folgendes Jahr: den Steuerabzug von Sumer [und Akkad], der bestanden hatte ( ?), [ ........ ] « MJ I926, S. 382, Nr. 22 (RI Nr. 224). [90.-95.) Keine Belege außer dem schwer zu deutenden akk. Jahresnamen : satta sa li-Pi-it-istar a-mu-ru-um #-ru-du-us »Jahr, da den Lipit-IStar der Amurriter (?) vertrieb« CT IV pI. 22 C (Z. n ff.), der vielleicht als Jahr 96 anzusetzen ist. Das Reich von Babyion bestand damals noch nicht. 6. (96.-123.) Ur-Nin-urta: keine Belege; vgl. aber das Vorhergehende.
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7. Bur-Sin. [124.] (a.) se-ga den-lU-ld gifsu nir g[uskin ku-babbar-bi] den-Ul-[raJ mu-na[an-dimJ »als gehorsamer (Diener) Enlils stellte er ein Emblem aus Gold und Silber für Enlil her<<: Ch Nr. 2 und 4, z. T. ergänzt nach Ch N r. 7: [ .... ]-ld gi!su-ni [r J g~t [skin ku~babbar J-bi nti4Z [agiJn (?) (= Lapislazuli) de[n ... . ]. [125.] (b.) bad. mi-girjnin-i [n-si-na J m~t-du »er baute die Mauer Migir-Nininsina« Ch Nr. I.
[126.J (c.) bad gal-gal [ ..... ] mu[du (?)J »die großen Mauern [ ..... baute (?)] er: Ch Nr. 6. [127.J (d.) urudu ki-lugal-gub id lJi-gdl tlrududus-malJ nig-di-a dnin-in-si-na-ra mu-na-an-dim »eine königliche Darstellung (aus Erz) von einem überfließenden Flusse und einen (ehernen) Altar (?) stellte er für Nin-insina her« Ch Nr. 3. [128.-144.J Keine Belege. 8. [145.-149.] Lipit-Enlil: keine Belege. 9. Irra (oder Era)-imitti. [150.] (a.) nibr'uki ki-bi bi-i [n-g]i-a »er stellte Nippur wieder her« Ch Nr. I9. [151.] (b.) nig-si-sd in-g[ar] »er machte Gerechtigkeit (= eine Gesetzgebung) « Ch Nr. 20. . [152.] (c.) ki-S2tr-ra ba-lJul »Kisurra wurde zerstört« Ch Nr. I03. [153.-157.J: keine Belege. IO. Unbekannter König (mit 6 Monaten): keine Belege. n. Enlil- b ani. 158. (I). den-lil-ba-ni lugal »Enli.l~ bani (wurde) König« Ch Nr. 8. I06. [159.J (a.) u(d)(?) gu-un erin dltmU i-si-inki-na mu-un-dus-a »zur Zeit (?), da er die Last des Volks der Isinnäer löste « Ch Nr. 9. [160.J (b.) urudu(·'}alam gal-gal ..... dnin-lwta (?) r) ..... »große Bildnisse . . . .. Nin-urta (?) ..... « RA XIV S. I52; vgI. dazu JAOS XXXVI S. 34ff. : alam guskin dnin-urta mu-un-na-an-dimdim-a »er machte ein goldnes Bildnis des Nin-urta«. [161.] (c.) mu den-lil-ba-ni [ .... J mu-un( ?)-x-di (? )-ra(?) (unklar) Ch Nr. I07. [162.-181.]: keine Belege. I2. Zambija. 182. (I.) za-an-bi-ja lugal-e »Zanbija I) Scheil gibt
lil.
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(wurde) König« Ch Nr. n; Var. za-ambi-ja lugal OLZ I907 Sp. 386. [183.-184.J: keine Belege. I3. (185.-188.) Belege.
Iter-piSa: keine
I4. Ur-dukuga. [189.J (a.) id im-gur-dnin-in-[si-naJ mu-ba-al »er grub den Kanal ImgurNin-insina« Ch Nr. IO. [190.-192.J: keine Belege. I5. (193.-203.) Sin-magir: keine Belege. I6. Damiq-ilisu. [204.] (a.) bad gal i-si-inki-na muun-du-a »er baute die große Mauer von Isin« Ch Nr. I6; vgl. dingir(!) bad gal dda-mi-iq-i-li- [suJ mu-du-a Ch Nr. I3. [205.J (b.) us-sa bad gal i-si-inK[naJ mu-du-a »folgendes (Jahr) [204] « Ch Nr. I8; vgl. RT XXIII S. 93 f. [206.-209.] (c.-f.), s. Liste (S. I47): unklar. [210. J (g.), s. ebd.: »der Prophet (?) der Nin-insina wurde erhoben«. [211.J (h.), s. ebd.: »er baute Ediku(d)kalama für Samas«. [212.J (i.), s. ebd.: »folgendes Jahr [2nJ«. [213.] (k.), s. ebd.: »ein Emblem
[ ••••• ] «. [214.] (1.), s. e bd.: »folgendes Jahr: [ein Emblem ..... ] «. [215.] (m), s. ebd.: »[übe]rnä[chstes Jahr]: [ein Emblem ..... J«. [216.-226.]: keine Belege; vgl. aber noch L [I65]ff.
m.
Die Jahresnamen des Reiches von Larsa. a. Datenlisten. I. Lr, eine große Datenliste (AO 7025), veröffenlicht und bearbeitet von Th urea u-Dangin, La Chronologie de la Dynastie de Larsa (= RA XV S. I ff.). Sie beginnt erst mit Gungunu, während sie von den ersten vier Königen der Dynastie nur die (jetzt abgebrochene) Zahl der Regierungsjahre angab.KoI. II
DATENLISTEN
DATENLISTEN ist vollständig zerstört; die Lücke reicht bis in den Anfang der Regierung des Rim-Sin. Da die Königsliste YOSR I Nr. 32 die Anzahl der Regierungsjahre sämtlicher Könige dieser Dynastie enthält, lassen sich die Jahreszahlen mit ziemlicher Sicherheit rekonstruieren. Allerdings gibt YOSR I Nr. 32 für Rlm-Sin 61, unsere Liste LI aber nur 60 Jahre. Doch dürfte dies so zu erklären sein, daß Rlm-Sin nur 60 volle Jahre regierte und daß sein 61. Jahr mit dem 1. Jahr der Herrschaft lJammurapis über Larsa, d. h. lJammurapis' 30. Jahre (= Jahr 132 der 1. babylonischen Dynastie) zusammenfiel I). Unter dieser Voraussetzung sind die hier gegebenen Jahreszahlen zu betrachten. Für Ergänzungen vgI. den Überblick, S. ISS ff. 2. V, ein Fragment (U 6958), veröffentlicht von Legrain in MJ 1926, S. 390 f. und RI Nr. 266, enthält Jahresnamen der Könige Sin-edbam bis RlmSin; es scheint indes für die Zeit von Warad-Sin lückenhaft oder sonst unzuverlässig zu sein, da es mit den durch RUL Nr. 202 (s. S. ISS) gebotenen Namen der letzten S Jahre dieses Königs nicht recht in Einklang gebracht werden kann. Nur die Vorderseite ist teilweise erhalten. Die Tafel stammt vielleicht aus der Zeit Samsullunas und ist In Ur gefunden. 3. L3, ein Fragment aus Ur (U 7144), veröffentlicht RI Nr. 26S, ist in KoI. I Duplikat von LI Jahr IOS ff., das es teilweise ergänzt, stellt aber Jahr II4 und IIS um. KoI. II ist bis 'auf mehrfaches mu zerstört. Kol. IV bietet die Reste einiger Jahresnamen von SiniqiSam bis Warad-Sin. 4. L4, ein Fragment aus Ur (U 88IOA), veröffentlicht RI Nr. 2g8, enthält Reste der Jahre 99-I05, SOWIe die Jahre 126-135. Die Liste stellt Jahr 126 und 127 um. LI = Datenliste Thureau-Dangins. (I) [XXI] z) JnU na-ap-la-ntt-u [m] ,) VgI. S. 164. ') Ergänzungen nach YOSR I, Nr. 32.
[XXVIII] 2) mu e-mi-sum [XXXV] z) mzt sa-mu-u-um [IX] 2) mu za-ba-a-a 94 [mu
J
gu-un-gu-nu-um 95mtt 11 gifgisimmar urudu e dutu-selO i-ni-in-t [u-ri] 96mu ba-si-miki ba-lJ [ul] 97mu. us-sa ba-si-miki ba-lJul 9 8mu an-sa-anki ba-hul 99mu en dutu mii-e in-p [a] IOOmu us-sa en dutu mds-e in-p [a] IOImu alam urttdu gu-la e dutu-se lO i-ni-in-tu-ri' I02mu en dutu ba-lJun-gd I03mu gifsu-nir II-a-bi e dnannaselO i-ni-in-tu-ri 1°4mu alam urudu gir-tab-ba mu-un-na-an-di [m] 1°5mu us-sa alam urudu gir-tab-ba l1tu-un-na-an-d [im] I06mu en-dnin-sun-zi en dnin-x3) ba-lJun-gd IOimu alant urudu gir-tab-ba e dnan = naselO i-ni-in- [tu-ri] lo8mu e id an-ni-pa-da i [n-si-ga] I09mu e dinnanna sa zararKm[a ba-du] IIOmu e im-gur-dsin i [n-si-ga] IIImu e dlugal-ki4)-buru-na [ba-du] II2mu dug den-fil-ld dnanna-ta ug = nim [ma-al-gira giStukul ba-ansig u] e-danna in-gi-na u id -ku [rra ka-bi ba-an-bad] [uri ki ba-du] II3mu kd-gal malJ Il4nzU bdd gal [zararki-ma ba-du] "5mu du-un-nu-Wfit ki z't id i-s[ar-tum ba-du] II6mu bad gal k [a- . .. -a?Z-na ba-du] IIimu e dnin-i-si-inKna [sa zararkC ma ba-du] I I 8mu e-gi-na-ab-du? ku dnanna [sa uriKma ba-du] I I 9mu alam kü-babbar dnanna-ra [ ..... ] 1ZOmu id dba-ä-be-gdl ba- [ba-al] Z) Ergänzungen nach YOSR I, Nr. 32. 3) Wohl = Deimel, Pantheon Nr. 25 2 5. 4) Original di.
35 5
10
40
15
45
20
60
25
55
30
60
XXVII mu g[u-u]n-gu-n[u-uJm I1i1mu a-bi-sa-ri-e lZ2mu -Ed se-ga-dinnanna-za [bal] amki ba-ba-a[l] 1Z3mu alam kü-babbar e dnanna-selO [i-ni-i]n-tu-r [i] 1Z4mu id an-ni-pa-da [b ]a-ba-a [l] IZ5mu äs-sa id an-ni-pa-da [ba ]-ba-a [I] lZ.6mu id lJi-ri-tum sa zara [rKm Ja ba-ba- [al] IZ7mu id malJ ba-ba- [al] IZ8 mu alam na'gug na'za-gin sudU7-a e dnanna-selO i- [ni-in-tu-ri] 129mu ugnim i-si-inki-na giitukul ba-a [n-sig] 13 0mu en du tlt ba-lJun-g [d] '3 I mu äs-sa en dutu ba-lJun-gd XI mu a-bi-sa-r [i-]e '3 Zmu [s]u-mu-il' '33mu alam kü-babbar e dutu-se lO i-ni-in-tu-r Ci] 134mu [u]r-malJ urudu II-a-bi ka[mab-bar ]-ra dinnanna-se lO i-ni-in-tu-r [i] 135mu a-ku-u$ki ba-lJul ü ugnim ka-zal-lu ki giftukul ba-an [-sig] 136mu id lugal-dsin-na ba-ba-al 137mu en dutu ba-tJun-g Cd] 13 8mu us-sa en dutu ba-tJun-g[d] 139mu uru'" ka-id-da ba-an- [bul] 140mu us-sa uruk [i ka-id-da] ba-an- [tJul] 141mu us-sa-bi uruk [i ka-id-da ba-an-bulJ 14Zmu ugnim kisk [i giftukul ba-an-sigJ ( ?) 143mu us-sa ugnim kisk [i giftukul ba-an-sig] (?) 144mu us-sa-bi ugnim kisk [i giftukul ba-an-sig] ( ? ) 145mu e-duru5-dna [nna-i-sa6 ki --ba-an-dibJ 146mu us-sa e-duru5jna [nna-isa6ki ba-an-dib] '47mu us-sa-bi e-duru5jna [nna-isa6ki ba-an-dibJ 14 8mu IV -kam-ma e-dt~ru5jna [nnaba-an-dibJ i-sa6ki
149mu V -kam-ma e-dltrU5 _dna [nnai-sa6ki ba-an-dib] 15 ° [mu iJd buranun-na [ba-baal] (?) 15 1 emu 1ts-s]a id buranun-na [ba- 65 ba-al] (?) '5· emu us-sa-]bi xd buranun-na [ba-ba-al] (?) 153 emu ugn Jim ka-zal-lu H ü[ .... ...... ] 154[mu ] en dnan[na ba-tJun-gd] 155 emu us-sa] en dn Canna [ba-bungdJ 15 6 [mu äs-sa- ]bi en [dnanna ba- 70 !.tun-gd] KoI. H zerstört. (IH) z08 [mu e dbara-ul-Je-gar-ra sei adabki m [u-un-dü-a J [ü alaJm guskin sin-i-di[n-n]am I [ugal zararKma mu-un-dimmal 2D9 [mu ka-gal-a II-a-b]i sa maskdn-sabra [ki mu-un-dü-a] [ü e a-sa] sa-tum-ma IV-dannabi [mu-ttn-si-ga J 2ro [mu eden J-kt: s!t uriki-ma u de[res- 5 e(? }-nim-ma J sa e-dnin-mar-ki [mu-un-du-a] 2II [mu id lagasa ki ] zag a-ab-ba-selO [mu-un-ba-al-ldJ m[mu] bald dutu-gar-r]a gä Ubu = ranun-n [a 11tu-un-dü-a] Zl3[mu 11 urudu aJlam [sub-sub]bi dr [i-imj1usin lugalJ [e] dutu-se10 i [-ni-in-tu-riJ 10 2I4 emu n]in-dingir d[iskur] sa[en -; nigiki ba-bun-gd] 21 5 [mu b]ad dne-unu-gal-gar-ra [muun-du-]a ki 216 emu ug]nim [u JnuKga i-si [-in tin-tir ]ki su-tu- [u ]mki ra-pi-qu [mk; Ü erne]-ne lugal un [u ]ki_g a [giftu ]kul ba- 15 an-sig 21 7 Lmu urukiJ ka-id- [dJa t't uruki [n Ja-za-ru-um ki ba-an-dib 2I8[mu id edJin-na id[M-gdl zaJg a-ab-ba-selO mu-un-ba-al-Id 21 9 [mu uru ki ] im-gur- d [gibiJl u urulei zi-ib-na-tumki
DATENLISTEN
20
25
30
[giJtuku]1 kala-ga d [en-lJiI muun-na-si-ma-ta in-dib-ba .lO [nm bft-dSU]_dSi [nk]i it u-zarpa-raki [giJtukztlJ kala-ga [deJn-lil muun-na-si-ma-ta in-dib-ba m [mu ididigna J id dingir- [r Ji-e-ne narn-1Jl! tun14 zag-a-ab-ba-se10 mu-un-ba-a [I-la] ZZ2 [nnt ki-sur-r Ja ki zar [arkJi-ma-selO 111u-un-na-kur4 -ra [l! giJtukul kala-ga dJen-lil mu- . ztn-na-si-ma-ta Md ki lmuun-lJul-aJ Z23 emu giJtukul kala-ga den-Ul] muwn-na-si-ma-t [a J [unuki_ga 1Nu-un-lJul-a J eren a-dalJ-bi su-ni so., bi-i [ndug-gaJ [Ztgu nam-Iu-gal-bi] su-gar muzm-gar- [ra] 224 emu dug-ga zi-da J an den-li! denki-ga-ta eid ul-ta] mu-bi nu-[sJa4-a [sib dri-i]m-dsin mu-un-ba-al-Ia eid sikil-Ia J mu-ni bi-in-sa4-a [1fru ki-di (l)-dili-bi-esJ gan da = gal-Ia bi-in-da!J-e 225 emu dug-ga an den-lit] den-ki-ga-ta [idbztranun-n Ja ti-ki-da ku-ga dnanna-ta [bizem') tum'l e-kur-rJa namti-ta-he [s'ib ziJ dri-imjsin [ki unuki_ga] zag a-ab-ba-se lO mu-un-ba-al-Ia [gu-bi-ta a-gar] dagal-la zmta-e-a [a dug sa t! ]riKes im-mi-ingar-ra »6 emu dug-ga an den-nU den-ki-ga-ta Ud mas-tab-ba] a-nag uku dagal-la-se 10 gal-la [gu-s ]i-a [-bi] !Je-gal dezenu gargar-ra-am [sib z]i dri-imjsin [Zu igiJ-gal tug ban-da-bi diri-ga ,[zag] a-ab-ba-selO mu-un-ba-al-ld
es
35
40
45
Il Zeichen 159 bei Deimel, Inschriften VgL JRAS 192I, S·58r4,
von Fara [1922].
[a-g ]ar-di (Z)-dili-bi gan-zi-de-es bi-in-tu-ri 2Z7 emu ci m ]a!J an den-Zil den-ki-ga-ta uruki dam-qi-i-U-su a-dam zagselO dib-bi i-si-inki-ka [s]ib zi d[ri-i]mjszn in-dib-ba [sag ( ?}]-gis(? )-ra Zu [ ... ] zararKma-se10 M-in-tu-ri [Z!4J ul-a-ta u-ma-a-ni mu-ungub-ba 228 emu dug zi] an den-li! den-ki-ga-ta id ztl-ta b [a-r ]a-gal-Ia !Je-gal tum4 zararki-ma-se1U [sz]b zz dr[i-iJmjsin mu-unba-al-la eid n ]ig-si-s [aJ mu-bi M-in-sa4-a [ ...... gaJI(?)-la mu-bi lJad bi-in-e-a 229 emu dug-ga an d]en-lil den-ki-ga-ta [e id ka-nun-diJ ul-ta bd-rasi-ga [gan ( ? )gi ( ? )dagal ( ? )-l]a( ?) J gan-zi nu-gal-Ia [dri-imAin J stb giS-tug kur gal-Ia [igi a-ab-ba-se10 e da-riJ in-si-ga [gu-bi-ta a-gar dagal-Ia] imta-e-a 23° emu dz'lg-ga an den-lU] den-kiga-ta [zar-bi-Iwm ki e(?) gu(? )-sag(?) 1!4J n [a-m]e Md-bi nu-un-du- [a] [sib gi-na dri-imjsin blad-bi nn!-un-du- [a ] (IV) [uku dagal-la-biJ ki-bi-e[s Min-ge4-a] [ki-tus n ]e-lJa i [m-mi-in-tus] '3' [nm ci kala-ga aJn den-lil d[en-kiga-ta] [dJu-un-nzt-mnki uruki sag-malJ i [-si-in-na-ka] [si]b ::i dri-imAsin U'l as-am [in-dib-ba] erbt nam-gt1b-bi su-ni-es Mi [n-gar-ra] nam-lu-gal-bi ki-tus-bi nu-m1tun-Mr[-ra] 23 2emu giJ]tukul mal; an den-li! denki-ga-ta 1-si-inki uruki nam-lugal-la Ü ci-dam-di (l)-dili-bi a-na me-a-bi
DATENLISTEN
50
15
5&
60
20
25
30
35
1G
sib zi dri-im-dsin in-dib-ba ugu uku dagal-bi su nam-ti-la in-gay-ra mu nam-lugal~bi du-ri-es biin-e 233mu us-sa giftukul mafi, an den-lit den-ki-ga-ta i-si-inki uruki nam-lugal-la it a-dam-di (l)-dili-bi a-na mea-bi sib zi dri-im-dsin in-dib-ba ttgu ukü dagal-bi su nam-ti-la in-gar-ra mu nam-l'Ugal-bi dtt-ri-es biin-e-a z34mu us-sa-bi giftukul mafi, an denlil den-ki-ga-ta i-si-inki uruki nam-lugal-la u d-dam-di(l)-dili-bi a-na me-a-bi [sibJ zz dri-im-dsin in-dib-ba [ug]u ukü dagal-bi su namti-la in-gar-ra mlt nam--lugal-bi du-ri-es bi in-e-a Z );mu k [i] IV zni-si-inki dib-ba 23 6mu k[i V] i-si-inki indib-ba 237mu k[i VI] i-si-inki zndib-ba Z3 8mu ki VII i-si-in ki zndib-ba Z39mu ki VIII i-si-inki indib-ba i-si-inki zndib-ba 24'nHt ki X i-si-inki zndib-ba 24'mu ki XI zn'l-si-in ki dib-ba Z43mu ki XII zni-si-inki dib-ba '44mu ki XIII i-si-inki indib-ba 245mu ki XIV ini-si-inki dib-ba i-si-inki zndib-ba 247mu ki XVI i-si-inki zndib-ba
I53
i-si-inki 2ndib-ba 249mu ki XVIII i-si-in"" zndib-ba 25 0 mu ki XIX i-si-in""- zndib-ba 25'mtt ki XX i-si-inki zndib-ba 25 2 mu ki XXI i-si-inki indib-ba 253mu ki XXII i-si-inki 2ndib-ba 254nttl ki XXIII i-si-inki indib-ba 255mu ki XXIV i-si-inki zndib-ba 25 6mu ki XXV i-si-inki indib-ba Z57mu ki XXVI i-si-inki 2ndib-ba 25 8mu ki XXVII i-si-inki indib-ba 259mu ki XXVIII i-si-inki tndib-ba z60 mu ki XXIX i-si-inki tndib-ba • 6I mu ki XXX i-si-inki zndib-ba z6·mu ki XXXI i-si-inki tndib-ba CX mu dri-im-dsin lugal 24 8m2t ki
XVII
40
45
50
Folgt Unterschrift mit Datum des 39. Jahres des IJammurapi. Da tenliste U 6958. (Anfang abgebrochen)
V (I)
'84[mu gifsu-nir kala-ga eJ dnannaselO i-ni-in-tu-ri II [mu dS]in-e-ri-ba-am lugal ,85mu d[sin-i-qi]-sa-am lugal , 86mu u~'t~a-id- [da] ü na-za-ru-um '\'r4 ba-an-dib 187mu Md gal zar[arkiJ-ma ba-du ,88m [u XI alam (?) ku-babbar (?) J u (?) I a [tam (?) guskin (?) [e dutu-ra i]-ni-in- [tu-ri] ,89 [mt' ugnim ( ? ) ] kur nim-ma gif [tukul ba-an-sig ( ? )] [ V mu] dsin-i-qi-[sa-a]m lugal '9° [mu $i-li- d ] adad nam-Iugal-ta sir-ra
5
10
DATENLISTEN
154
19' emu waradJ-dsin lugal Md gal ka-zalJ-lu'" ba-an-gul u ugnim [ ..... -t]i-ba-al sa zarar(ki) giftukul ba-sig 193 emu I I I gu-za guskin ( ?) e d]utuselO i-ni-in-tu-ri 15 I94[mu ga-mm malJ dnanna] ( ?) ba-du 195 [mu kisal malJ e dutU] ( ?) ba-du 196 [mu-en-de-du7 en dnanna] ( ?) ba( ?)-a-lJun I97[mu . ......... ] (unbeschrieben] I98[mu kisal malJ e dnanna ba-du u II g;!gu-za i-ni-in ]-tu-ri 20 I99[mu alam ku-du-ur-ma-bu-uk e dutu-se lO i-ni-in-tu J-ri I .00 [mu bdd gal uri"'-ma ba ]-du ) [ XII mu waradAin ]lugal (große Lücke) (II) Z2Imu [ ..... 2 ) ZZ2mu [ .... . '92 [mu
e
u [.... . [ .... .
[ .... .
223 emu ]giftuku Cl • •••• eren d-dal;- [bi . ... . ugu n[am .... . 224mu du [g-ga . ... . id ul- [ta . ... . sib z[i(?) .... . [i]d sikil- [ (I(est zerstört)
I;
L3 = Datenliste U 7144. (Anfang abgebrochen) I04 [mu urudualam gl,r-tab-ba d ... .-ra mu-un-n Ja-an [-di]m I05 [mu us-sa] urudualam gir-tab-ba d . . [.. -ra mu-u]n-na-an-dim 106[mu e]n-ninjsz'm-zi en dnin-x ba-lJun-gd 107m",! urudualam glr-tab-ba e dnannase10 i-ni-in-tu-ri I08mu e id an-ni-pad in-si-ga I09mu e dinnanna sa zararkCma ba-du
') Hier sind augenscheinlich wegen des gleichen Ausgangs ba-dü 2 Jahre des Königs übergangen. » Die Ergänzungen sind nach L' ohne weiteres gegeben.
DATENLISTEN
IlOmu e im-gur-dsin in-si-ga IIImu e dlugal-ki-bUru-na ba-du IlZmu dug den-lil dnanna-ta ugnim ma-al-gi4-a gi!tukul ba-an-sl,g e-dannana biin-gi [-na] u id-kur-ra ka-bi ba-an-bad Il3mu k[d-g]al mal; uriki ba-du II4m [u du J-un-nu-um i-sar-tum ba-du Il5m[u ba]d gal zara[rki]-ma ba-du II6mu b [a]d gal kd- [ .... ]-an-na . ba-du "'mu e dnin-i[n-si-na saz]ararKma ba-du II8mu e-gi-na-ab-du7 [ku] dnanna [sa] uriKma ba-du
10>
15-
20>
(Große Lücke) 189mu ugnim [..... I} V mu ds [in-i-qi-sa-am] 19 mu !ii-l [i- adad ..... I mu !i[i-li dadad] I9'mu waradjsi[n . .... mumu [bald gal k [a-zal-luki [..... -ti-]ba [-al . .... [ .... . I93mu[ . ... . 0
10> • . • • •
er· ... .
15
i- [ni-in-tu-ri .... . I94mu g[a-nun .... . I95mu kisal[ . ... . I9 6mu' [.... . (I(est zerstört)
L4 = Datenliste U 8810 A. (I) Nur Zeilenreste der Jahre 99- 105 erhalten. (II) n6mu id mal; ba-ba- [al] 127mu id lJi-ri-tum zarar k [i-ma baba-al] I28mu alam na4 nig-gul-da z [agin (?) ... ] i-ni-in-tu- [ra] IZ9mu ugni[m iJ-si-in[Kna .... I3om[u en dutU] mas-e in-[pa] I3 Imu u[s-s]a en dutu mas-e [..... ] XI mu a-bi-sa-ri [-e] I3 2 mu su-mu-il [.... ,) Zur Ergänzung vgl. L'.
5
I33mu alam ku-babbar e dutu-sc lO [ ... . I34mu uruduur-malJ II-a-bi k [a ... . 15 i-ni-in-tu- [... . 135 [mu a-ku-u ]!i'" [.... (I(est zerstört) In zahlreichen Geschäftsurkunden begegnen namentlich Daten aus der Zeit des Rim-Sin und seiner unmittelbaren Vorgänger. Sie sind besonders von E. M. Grice Chronology 0/ the Larsa Dynasty (YOSR IV I [New Haven 1919]) ausgiebig verwertet worden, nur hat die Verfasserin Rim-Sin 61 Jahre zuerteilt, während er tatsächlich im 61. Jahre bereits von der Oberherrschaft abtreten mußte (s. ZDMG 74, S. 423 ff.). Das von Grice angenommene 6. Jahr des Königs ist tatsächlich das bei ihr fehlende 5., wodurch sich alle Jahre bis zum 61. (bei uns 60.) um I verschieben. Zur Ergänzung der Lücken der Liste Lr bieten folgende Urkunden eine Handhabe. A. Die letzten 5 Jahre des WaradSin und die ersten 4 des Rim-Sin bietet RUL Nr.202: I9 8mu kisal-mal; e dnanna ba-du (Z. 2) I99mu alam ku-du-ur-ma-bu-uk guskin su-du,-a e duta-se lO i-ni-in-tu-ri (Z.{f.) ZOOmu bad gal uriKma ba-du (Z. 8) ZOImu uru'" SAG.PA +KAB+DU ki-bi-es bi-in- [gi-a] (Z. u) .02mu e dnin-e-mal;(?) sa mas-gdnsabraki m[u-un-du-a] (Z.I3) Z03mu ri-im-dsin lugal (Z. 14) 2°4mu e diskur sa zararki [ba-du] (Z. 15) Z05mu IV uyudu alam ku-du-ur-m [a-buuk] e dnanna-selO i-ni-in- [tu-ri] (Z. 17 f.) zo6 mu dinnanna dnanna U d[en-ki sa zararki] mu-[un-du-a] (Z. 18 f.). Auch RUL Nr. 207 enthält die Jahre 202-206; hiernach die Ergänzungen in A für Jahr 202. 204. 205. 206. B. RUL Nr. 15 ist datiert vom Jahre I9 Imu warad-dsin lugal und es enthält Abrechnungen über Kleinvieh vom Jahre $i-li-dadad nam-lugal-ta sir-ra (18; IV 28). ,
e
10
155
Da ~illi-Adad nur I Jahr regierte, ist es sicher, daß dieses sein einziges volles Jahr (= 190) war, in dem er beseitigt wurde; vgl. Lz und L3. C. ML X Nr.24 hat Vs. Z. 3 das Jahr mu 11 urudualam ku-du-ur-ma-bu-uk u I urud"na-ru-a sa e-gal-bar-ra-se10 i-ni-intu-ri, während es von dem KoI. III der Liste V beginnenden Jahre ( = 208) datiert ist. Jenes ist also Jahr 207. D. Bestätigungen der Liste L geben noch ff. Texte: a) PSBAXXXII S. 276 = Jahr 208-2IO, b) RUL Nr. 212 208-209, c) RUL Nr. 208 2U-2I2, d) RUL Nr. 2I7 223-224, e) RUL Nr. 150 224-225, f) RUL Nr. 223 226-227, g) RUL Nr. 218 230-231. b. Überblick über die Jahresnamen des I(eiches von Larsa. 1. (1.-21.) Naplanum: keine Belege. 2. (22.-49.) Emisum: keine Belege. 3. (50.-84.) Samum: keine Belege. 4. (85.-93.) Zabaja: keine Belege.
5. Gungunum I). 94. (1.) )}Gungunum (wurde König)« LI. 95. (2.) »2 bronzene Dattelpalmen brachte er in den Tempel des Samas hinein « LI. 96. (3.) »Basimi wurde zerstört« LI. 91. (4.) »Folgendes (Jahr): Basimi wurde zerstört « LI. 98. (5.) »Ansan wurde zerstört« LI. 99. (6.) )}Den Hohenpriester des Samas bestimmte er durch Vorzeichen « Lr. 100. (7.) »Folgendes Jahr: <99)« V. 101. (8.) a) )}Ein großes bronzenes Bildnis brachte er in den Tempel des Samas hinein « V. b) us-sa <99) mu-us-sa-bi »übernächstes Jahr <99)« MJ I926, S.382, Nr. 23 (RI Nr. 227). 102. (9.) a) »Der Hohepriester des ,) Wir begnügen uns hier im wesentlichen mit der Übersetzung der Datenliste L' und bringen die wichtigsten Varianten.
DATENLISTEN
DATENLISTEN Samas wurde erhoben« V; vgl. Jahr 130. 137 f. [164J. b) UTtedUalam na4 nig-gu (Var. gul) lu-da-ta aka e dutu-ra i-ni-in-tu-ra (Monat) mtt us-sa »ein Bildnis aus .... -Stein brachte er in den Tempel des Samas hinein; folgendes Jahr« MJ 1926, S. 383, Nr. 25 (RI Nr. 226). 103. (ro.) »Er brachte 2 Embleme in den Tempel des Nannar hinein« V. Ähnlich die Formel MJ 1926, S. 384, Nr. 29 (RI Nr. 228): stt-nir gal bizem dnanna-ra mu-na-dim »er stellte ein großes .... -Emblem für Nannar her« (kaum Jahr II9). 104. (II.) »Er stellte ein bronzenes Bildnis mit Piedestal (?) her « V; L3 noch: »für die Gottheit .... «. 105. (r2.) »Folgendes Jahr: <104)« LI. L3. 106. (13.) »En-Ninsunzi wurde als Hoherpriester der Gottheit Nin-... erhoben« V. L3. 107. (14.) »Ein bronzenes Bildnis mit Piedestal ( ?) brachte er in den Tempel des Nanna hinein« V. L3; urudu alam gu-la (= ein großes bronzenes Bildnis) e dnanna-ka i-ni-in-tu-ra RI Nr. 229; vgl. RUL Nr. 59. 108. (r5.) »Er schüttete den Deich des Anni-pada-Kanals auf« V, ergänzt nach LJ. Dafür MJ 1926, S. 383, Nr. 26 (RI Nr. 230): e gu id an-ni-pa-da in-si[-gJa-a (?) (»den Deich am Ufer des A.-Kanals«). 109. (r6.) »Der Tempel der Innanna in Larsa wurde gebaut « V; ergänzt nach LJ. 110. (17.) »Er schüttete den ImgurSin-Deich auf« LI; vgl. Jahr 229; ergänzt nach L3. 111. (r8.) »Der Tempel des LugalKiburuna wurde gebaut« V; ergänzt nach L3. 112. (19.) »Auf Befehl Enlil's und Nanna's schlug er das Heer von Malgu mit der Waffe, gründete ein Meilenhaus und öffnete die Mündung des Bergkanals« V; ergänzt nach L3; vgl. auch Jahr 189.
113. (20.) »Das hohe Großtor von Ur wurde gebaut« V; ergänzt nach L3. 114. (21.) »Die große Mauer von Larsa wurde gebaut« LI, ergänzt nach MJ 1926, S. 384, Nr. 27 (RI Nr. 231). Nach L3 jedoch Jahr II5. U5. (22.) »Dunnum und der ISartumKanal wurde gebaut« V. L3 (hiernach Jahr II4): »Dunnum (und) ISartum wurde(n) gebaut.« 116. (23.) »Die große Mauer des Tores [... ]anna wurde gebaut« V; ergänzt nach L3. 117. (24.) »Der Tempel der NinIsina in Larsa wurde gebaut« V; ergänzt nach L3. 118. (25.) »Das reine Vorratshaus des Nannar wurde in Ur gebaut« V, ergänzt nach L3 und MJ 1926, S. 384, Nr. 28 (RI Nr. 232, Var. e-gi-na-ab-du4)' H9. (26.) »Ein silbernes Bildnis [stellte er her (?)] für Nannar « V. Vgl. Jahr 103. 120. (27') »Der Bau-begal-Kanal wurde [gegraben J « V; fraglich, ob hierher: id dba-u-ri-sa-at ba-al »der Baurisat-Kanal wurde gegraben« Scheil, RT XXXIV S. 109; vgl. auch Jahr 121 und S. 134 unter 5 h. Vielleicht gehört in dieses Jahr (postdatierend) die Formel: gu-un-gu-nu-um ba-us »G. starb« Scheil, RT XXI S. 125. 6. Abisare. 121. (I.) a) »Abisare (wurde König) « V; lugal hinzugefügt RA XIV S. 153; PSBA XXXII S.274. b) us-sa id dba-u mu-bal (lies ba-al?) »folgendes Jahr: er grub den Bau-Kanal« (s. Jahr 120): RA XIV S. 153 (gehört wohl hierher). 122. (2.) »Der Kanal Imgur-IStarZabalam wurde gegraben« V; im-gur statt se-ga RT XXXIV S. 109; LC Nr. 235 (hier fehlt ba-ba-al). 123. (3.) a) »Er brachte ein silbernes Bildnis in den Tempel des Nanna hinein« V; auch MJ 1926, S. 384, Nr. 30 (RI Nr. 233). b) zls-sa (122): RI Nr. 234.
124. (4.) »Der Annipada-Kanal wurde gegraben« V. 125. (5.) »Folgendes Jahr: (124)« U. 126. (6.) »Der er schlug das Heer von Isin nieder«. 130. (10.) »Der Hohepriester des Samas wurde erhoben « V; a-bi-sa-ri-e ... en dutu mds-e in-pa »Abisare-bestimmte den Hohenpriester des Samas durch Vorzeichen (?)« RT XXXIV S.I09 und MJ 1926, S. 385, Nr. 33 (RI Nr. 236), ebenso L4. 131. (II.) »Folgendes Jahr: (130)« V; 1\1J 1926, S. 385, Nr. 34 (RI Nr. 237): zls-sa en dutu mds-e in-pa (s. Jahr 130), ebenso L4.
7. Sumu-il. 132. (I.) »Sumu-il (wurde König)« V u. L4. 133. (2.) »Ein silbernes Bildnis brachte er in den Tempel des Samas hinein« V u. L4. 134. (3.) a) »Zwei bronzene Löwen brachte er in das hohe Außen tor der IStar hinein«. V, u. L4 ergänzt nach MJ 1926, S. 386, Nr.36 (RI Nr. 239; Var. dinnana-ka-und na-an-gub-ba-a »stellte er auf«); s. Jahr 135 b. Zweifelhaft ob hierher: gifgzt- za zag-bi-zls uruduur_ma!; II-a-bi dinnanna in-ni-tu-ri »er brachte einen Lehnsessel mit (?) zwei bronzenen Löwen usw.« PSBA XXXII S. 281 (ohne Königsnamen ). b) zls-sa
e
I57
geschlagen« V u. L4; vgl. Jahr 192. Vgl. RI Nr. 242: uruki a-ku-u$ ba-lJul. b) us-sa zag-bi-us uruduur-malJ II-a-bi e dinnanna-se lO i-ni-in-tu-ri« folgendes Jahr <so 134)« PSBA XXXII S.28I. Dafür bloßes us-sa uTuduur-mah II-a-bi kd-malJ-bar-ra dinnanna-ka sa z"ararki-ma na-an- [gub-ba-a] »folgendes Jahr: zwei Bronzelöwen stellte er im hohen Außentor der Innanna in Larsa auf(<: MJ 1926, S.386, Nr. 37 (RI Nr. 240). 136. (5.) a) »Der Lugal-Sin-Kanal wurde gegraben « V; kaum hierher: I. id dsin-i-mi- [ .... ] mu-ba-al »er grub den Sin-imi[ttiJ( ?)-Kanal Str. 92; 2. lugal-dsin-na ba-an-dib RFH 39 (AJSL XXXIII S.243), was indes fehlerhaft sein könnte. b) us-sa a-ku-su( !)ki ba-lJul: MJ 1926, S. 387, Nr. 39 (RI Nr. 243). 137. (6.) »Der Hohepriester des Samas wurde erhöht« V; dagegen MJ I926, S. 387, Nr. 40 (RI Nr. 244): en-me-tean-ki ba-lJun-gd »En-mete-anki wurde erhöht«. 138. (7.) »Folgendes (Jahr): (137)« LI. 139. (8.) »Die Stadt Ka-idda (= Pinarati) wurde zerstört« LI; ergänzt nach 1\1J 1926, S. 388, Nr. 40 ff. (vgl. RI Nr. 244); vgl. Jahr 217. 140. (9.) »Folgendes (Jahr): « V; ML X Nr. I; MJ 1926, S.388, Nr. 42 (RI Nr. 245). 141. (10.) »Übernächstes (Jahr):
DATENLISTEN Samas wurde erhoben« LI; vgl. Jahr 130. 137 f. [ 164]. b) urredualam na4 nig-gu (Var. gul) lu-da-ta aka e dutu-ra i-ni-in-tu-ra (Monat) m1t us-sa »ein Bildnis aus .... -Stein brachte er in den Tempel des Samas hinein; folgendes Jahr« MJ 1926, S. 383, Nr.25 (RI Nr. 226). 103. (10.) »Er brachte 2 Embleme in den Tempel des Nannar hinein{( V. Ähnlich die Formel MJ 1926, S.384, Nr. 29 (RI Nr. 228): s1t-nir gal bizem dnanna-ra mu-na-dim »er stellte ein großes .... -Emblem für Nannar her« (kaum Jahr II9). 104. (II.) »Er stellte ein bronzenes Bildnis mit Piedestal (?) her {( V; L3 noch: »für die Gottheit .... «. lOS. (12.) »Folgendes Jahr: <104)« LI. L3. 106. (13.) »En-Ninsunzi wurde als Hoherpriester der Gottheit Nin-... erhoben« LI. L3. 101. (14.) »Ein bronzenes Bildnis mit Piedestal (?) brachte er in den Tempel des Nanna hinein« LI. L3; urudu alam gu-la (= ein großes bronzenes Bildnis) i dnanna-ka i-ni-in-tu-ra RI Nr. 229; vgl. RUL Nr. 59. 108. (ISo) »Er schüttete den Deich des Anni-pada-Kanals auf« V, ergänzt nach L3. Dafür MJ 1926, So 383, Nr. 26 (RI Nr. 230): e gu jd an-ni-pa-da in-si[-gJa-a (?) (»den Deich am Ufer des Ao-Kanals«). 109. (160) »Der Tempel der Innanna in Larsa wurde gebaut« V; ergänzt nach L3. 110. (17.) »Er schüttete den ImgurSin-Deich auf« V; vgl. Jahr 229; ergänzt nach L3. 111. (18.) »Der Tempel des LugalKiburuna wurde gebaut{( LI; ergänzt nach L3. 112. (19.) »Auf Befehl Enlil's und Nanna's schlug er das Heer von Malgu mit der Waffe, gründete ein Meilenhaus und öffnete die Mündung des Bergkanals« V; ergänzt nach L3; vgl. auch Jahr 189.
U3. (20.) »Das hohe Großtor von Ur wurde gebaut{( LI; ergänzt nach L3. 114. (21.) »Die große Mauer von Larsa wurde gebaut« V, ergänzt nach MJ 1926, S. 384, Nro 27 (RI Nr. 231). Nach L3 jedoch Jahr II5. US. (22.) »Dunnum und der ISartumKanal wurde gebaut« V. L3 (hiernach Jahr II4): »Dunnum (und) ISartum wurde(n) gebaut.« 116. (23.) »Die große Mauer des Tores [ ... ]anna wurde gebaut« LI; ergänzt nach L30 111. (24.) »Der Tempel der NinIsina in Larsa wurde gebaut « V; ergänzt nach L3. 118. (25.) »Das reine Vorratshaus des Nannar wurde in Ur gebaut« V, ergänzt nach L3 und MJ 1926, S. 384, Nr. 28 (RI Nr. 232, Var. i-gi-na-ab-du4)' 119. (26.) »Ein silbernes Bildnis [stellte er her (?)J für Nannar« Vo Vgl. Jahr 103. 120. (27') »Der Bau-begal-Kanal wurde [gegraben] « V; fraglich, ob hierher: jd dba-u-ri-sa-at ba-al »der Baurlsat-Kanal wurde gegraben« Scheil, RT XXXIV S. 109; vgl. auch Jahr 121 und S. 134 unter 5 h. Vielleicht gehört in dieses Jahr (postdatierend) die Formel: gu-un-gu-nu-um ba-us »Go starb« Scheil, RT XXI S. 125. 60 Abisare. 121. (1.) a) »Abisare (wurde König)« LI; lugal hinzugefügt RA XIV S. 153; PSBA XXXII S. 274. b) us-sa id dba-u mu-bal (lies ba-al?) »folgendes Jahr: er grub den Bau-Kanal« (s. Jahr 120): RA XIV S.153 (gehört wohl hierher). 122. (2.) »Der Kanal Imgur-IStarZabalam wurde gegraben « LI; im-gur statt se-ga RT XXXIV S. 109; LC Nr. 235 (hier fehlt ba-ba-al). 123. (3.) a) »Er brachte ein silbernes Bildnis in den Tempel des Nanna hinein« V; auch MJ 1926, S. 384, Nr. 30 (RI Nr. 233). b) us-sa <122): RI Nr. 234.
DATENLISTEN 124. (4.) »Der Annipada-Kanal wurde gegraben« V. 12S. (5.) »Folgendes Jahr: <124)« U. 126. (6.) »Der >er schlug das Heer von Isin nieder«. 130. (10.) »Der Hohepriester des Samas wurde erhoben « V; a-bi-sa-ri-e ... en dutu mas-e in-pa »Abisare bestimmte den Hohenpriester des Samas durch Vorzeichen (?)({ RT XXXIV S.lo9 und MJ 1926, S. 385, Nr. 33 (RI Nr. 236), ebenso L4. 131. (11.) »Folgendes Jahr: <130)({ V; MJ 1926, S. 385, Nr. 34 (RI Nr. 237): us-sa en dutu mas-e in-pa (s. Jahr 130), ebenso L4. 7. Sumu-il. 132. (1.) »Sumu-il (wurde König)« V u. L4. 133. (2.) »Ein silbernes Bildnis brachte er in den Tempel des Samas hinein({ LI u. L4. 134. (3.) a) »Zwei bronzene Löwen brachte er in das hohe Außen tor der IStar hinein{(. V, u. L4 ergänzt nach MJ 1926, S. 386, Nr.36 (RI Nr. 239; Var. dinnana-ka-und na-an-gub-ba-a »stellte er auf«); s. Jahr 135 b. Zweifelhaft ob hierher: gifgu-za zag-bi-us uruduur-malJ II-a-bi e dinnanna in-ni-tu-ri »er brachte einen Lehnsessel mit (?) zwei bronzenen Löwen usw.« PSBA XXXII S. 281 (ohne Königsnamen ). b) us-sa <133): MJ 1926, S. 386, Nr. 35 (RI Nr. 238). 135. (4). a) Aku~ wurde zerstört und das Heer von Kazallu mit der Waffe
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geschlagen« V U. L4; vgl. Jahr 192. Vgl. RI Nr. 242: uruki a-ku-u$ ba-lJul. b) us-sa zag-bi-us uruduur-malJ II-a-bi e dinnanna-se lO i-ni-in-tu-ri« folgendes Jahr <so 134)« PSBA XXXII S.281. Dafür bloßes us-sa uruduur_mah II-a-bi ka-malJ-bar-ra dinnanna-ka sa z"ararki-ma na-an- [gub-ba-aJ »folgendes Jahr: zwei Bronzelöwen stellte er im hohen Außentor der Innanna in Larsa auf(c MJ 1926, S·386, Nr. 37 (RI Nr. 240). 136. (5.) a) »Der Lugal-Sin-Kanal wurde gegraben « V; kaum hierher: 1. jd dsin-i-mi- [ .... ] mu-ba-al »er grub den Sin-imi[tti]( ?)-Kanal Str. 92; 2. lugal-dsin-na ba-an-dib RFH 39 (AJSL XXXIII S.243), was indes fehlerhaft sein könnte. b) us-sa a-ku-su( !)ki ba-lJul: MJ 1926, S·387, Nr. 39 (RI Nr. 243). 131. (6.) »Der Hohepriester des Samas wurde erhöht« V; dagegen MJ 1926, S. 387, Nr. 40 (RI Nr. 244): en-me-tean-ki ba-lfun-ga »En-mete-anki wurde erhöht«. 138. (7.) »Folgendes (Jahr): <137) ({ LI. 139. (8.) »Die Stadt Ka-idda (= Pinarati) wurde zerstört« LI; ergänzt nach MJ 1926, S. 388, Nr. 40 ff. (vgl. RI Nr. 244); vgl. Jahr 217. 140. (9.) »Folgendes (Jahr): <139)« V; ML X Nr. I; MJ 1926, S. 388, Nr. 42 (RI Nr. 245). 141. (10.) »Übernächstes (Jahr): <139)« LI. 142. (11.) >}Das Heer von KiS [wurde mit der Waffe geschlagen (?)]« V. 143. (12.) »Folgendes (Jahr): <142)« V. 144. (13.) »Übernächstes (Jahr) : <142)« LI. 145. (1+) e-duYU5 dnanna-t-Sa6ki baan-dib »das Gehöft Nanna-isa wurde genommen« V, ergänzt nach MJ 1926, S. 388, Nr. 43 (RI Nr. 246). 146. (15.) »Folgendes (Jahr): <145)« V~ belegt durch MJ 1926, S. 388, Nr. 44 (RI Nr. 247; hier i-sa statt i-sa 6 ). 141~ (16.) »Übernächstes (Jahr):
DATENLISTEN <145)« V, belegt MJ 1926, S. 388 , Nr.45
(RI Nr. 248). 148. (17.) )>Viertes (Jahr): (145)« V. 149. (18.) »Fünftes (Jahr): (145)« V. 150. (19.) »Der Euphrat [wurde gegraben (?)]« V. 151. (20.) »Folgendes (Jahr): (15 0)« LI. 152. (2r.) »Übernächstes (Jahr): <150)« V. 153. (22.) »Das Heer von Kazallu und
[.............. ]« V. Hierher vie~~ leicht RI Nr. 249: ugnim ka-zal-lu' gi!tukul ba-sig »das Heer von Kazallu wurde geschlagen «. 154. (23.) »Der Hohepriester des Nanna wurde erhoben« L, ergänzt nach unv. Text von Johns, PSBA XXXII S.274· 155. (24.) »Folgendes (Jahr): (154)« V. 156. (25.) »Übernächstes (Jahr): <154)« LI. 157. (26.) »[Viertes (Jahr): (154)].«· Nach Johns, a.a.O., soll sogar el~ mu VIII-kam-ma en dnanna ba-lJun-ga begegnen. Wenn di~s keine Verlesung für VII ist, würde dIese Art Aera noch im r. Jahre des Nur-Ada~ g7braucht worden sein. Die PubhkatlOn des Textes muß indes abgewartet werden. 158. (27.) »[Fünftes (Jahr): (154)], s. Jahr 157. Jetzt auch MJ 1926 S. 389, Nr. 47 (RI Nr. 250). 159. (28.) »[Sechstes (Jahr): (154)], s. Jahr 157. 160. (29.) »[Siebentes (Jahr): <154)], s. Jahr 157. 8. N ur-Adad. 161. (r.) nu-ur-dadad lugal »N. wurde König(<: Johns, PSBA XXXII S.281 (= MLC 1629, unv.); vgl. auch Jahr 157·
. , "k' gu-za zag-bl-us gu~ zn dutu-ra i-ni-tu(? )-ri »er brachte. eI?en goldenen Lehnsessel für Samas hu:em «: Str. I (auf Dupl. verkürzt). Hierher gu-za zag-us »Lehnsessel « RFH 5 (AJSL XXXIII s. 223) ? . [163.] (b.) us-sa gifgu-za zag-bl-us [162.J (a.)
gif
guskin su-du7-a (= aus Gold verfertig~) e duttt-selo (in den Tempel des Samas) i-ni-in-tu-ra, vgl. [162]: RUL Nr.I5r. [164.] (c.) en dutu ba-lJun-ga »der Hohepriester des Samas w~rde .:r~o ben(<: RUL Nr. 152-154, mIt Komgsnamen; wo dieser fehlt, ist Verwechslung mit den Jahren 102, 130, 137 möglich. 165-176. Keine Belege. Nur zur Erleichterung des Zitierens fügen wir rein willkürlich folgende Jahresnamen der Larsa-Dynastie ein: [165.] i-su-kdra( ?)kC na ba-an-dib »E. wurde erobert« RI Nr. 255. [166.] i en-ki eridu ki ba-du »der Tempel des Enki von Eridu wurde gebaut« RI Nr. 254. [167.] gisgu-za den-Ul m1!-un-dim-ma »er stellte den Thron Enhls her« Babyloniaca VII S.48 (b). [168.] [urudualam IV-bi i dutu-se lO badim] s. Jahr [169]. [169.] us-sa urudualam IV-bi e dutu-!e 10 ba-dim »folgendes Jahr: 4 goldne BIld: nisse wurden für den Tempel des Samas hergestellt« LC Nr. 58. [170.] du-nu-um ki ( ?) mu-du. »~un num wurde gebaut« LC Nr. 55; Vielleicht eher Isin-Dynastie (vgl. L Jahr 231; auch Bb Jahr 24). [171.] dnu-mus-da (1) dnam-ra-at (I) (Var . u) dlugal-a-wa-ak(ki) ba-.an-di.mme-es ka-zal-luki-se1o i-ni-in-tu-n »(Eme Statuen von) Numusda, eine von Namrat eine von Lugal-Awak wurden verfertigt, auch brachte er (sie) nach KazaUu hinein« ML X Nr.I29. 130. [172.] i-mi-tum-ma(?) s~-as mu-neen-dim-ma »er stellte fur sle ........ . her« UP V Nr. 92 = Ch Nr. 37 (auch zag-mi-ib-ba wäre möglich); gehört ev. der Isin-Dynastie an. [113. J en-temen-na id lJe-gal mu-ba-al Entemena grub den Reichtums-Kana~« ML X Nr. 128 (A und B). Sollten die ersten 3 Zeichen für id edin-na verschrieben sein? S. Jahr 218. 174.-176.: keine Belege, s. Jahr 165.
DATENLISTEN 9. Sin-idinnam. 117. (r.) dsin-i~din-nam lugal »S. (wurde) König« RUL Nr. III; Ch Nr. 105; RI Nr. 25r. [178.J (a.) bad gal mas-kdn-s~braki ba-du »die große Mauer von Maska:r:sabri wurde gebaut«: RUL Nr. 213 bls 216 u. ö. [179.] (b.) sulJus ( ?) (oder es) i-bab = bar-ra ba-du »das Fundament von E. wurde gebaut«: RUL Nr. 38,3; folgt Jahr [I80J, s. d. [180.] (c.) ugnim tin-tirki gUtukul baan-sig »das Heer von Babyion wurde mit der Waffe geschlagen«: RUL Nr. 38, 5.14; vorhergeht ebd. Z.3 Jahr [179]. [181.] (d.) ma-da as( ?)-nunki(?) ba-lJul »das Land von Tuplias (?) wurde zerstört«: BRM IIr"Nr. 17. Hi~r werden in den Siegeln Diener der Könige Sinidinnam und des Nur-Adad erwähnt«. [182.] ugnim (kur) nimki(-ma) u zaam-bi-ja lugal i-si-inki gi!tukul ba-an-sig »das Heer von Elam und Zambija, der König von Isin, wurden mit der Waffe geschlagen«. RUL ~r. 1-3, I8.u. ö., z. T. verkürzt. UnsIcher, ob Zelt des Sin-idinnam. 10. Sin-iribam. 183. (r.) "sin-i(Var. e)-ri-ba-am lugal »S. (wurde) König« RUL Nr. 155-158 u. ö. [184.J gifsu-nir kala-ga. i dnanna-selO i-ni-in-tu-ri »er brachte em großes Emblem in den Tempel des Nannar hinein« V, ergänzt nach RFH Nr. 34. 32 (AJSL XXXIII S.240). Ähnlich ist RFH Nr. 8 (ebd. 225): ididigna ba-ba-al gifsunir gal guskin e duhe-selO i-ni-in-tu-:i »der Tigris wurde (neu) gegraben; em großes goldenes Emblem brachte er in den Tempel des Samas hinein«. Wenn aber dort .wirklich dutu-se 10 steht, so gehört die Formel in ein noch unbekanntes Jahr. Ir. Sin-iqiSam. 185. (r.) dsfn-i-qfAa-am lugal
»S.
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(wurde) König«: Lz; RUL Nr. 62, 159 (Var.-sam). 186. (2.) Urtlka-id-[da] u na-za-ru-um ba-an-dib »Ka-idda (= Pl-närati) und Nazarum wurden genommen: Lz (vgl. Jahr 217). 187. (3.) bad gal zar[arkiJ-ma ba-du »die große Mauer von Larsa wurde gebaut« Lz. Längere Formel: bad gal zararki(-ma) ba-du u,I alan: ku~ba?~ar (u I alam guskin) e dutu-S~lO .l-m-zntu(-ri) I) • • • ; auch brachte e~ em.sIl?ernes Bildnis und ein goldenes BIldms m den Tempel des Samas hinein{( RUL Nr. 109; RUL 13 u. ö.; vgl. auch Jahr I88. 188. (4.) Nach den Spuren von .Lz gehören hierher oder ins Jahr 187 VIelleicht folgende, teilweise voneinander abweichende Daten (mit Nennung des Königs): iX) XI alam ku-babbar u I alam. guskin e dutu-ra(?) i-ni-in-tu-ra .»er brachte II silberne und I goldenes Blldnis in den Tempel des Samas hinein« ML X Nr. 3; in der Stellung etwas abweichend RUL Nr. 160. ß) alam. guskin ku-babbar dutu-ra m1!na-dim »er stellte ein goldnes und em silbernes Bildnis für Samas her« Ch Nr. 23; Ch Nr. 22, wo vor ku-babbar noch u al [am J steht. Vgl. auch J a?r I~7. 189. (5.) a) ugnim [ .... . t]t. mmma gif [tukul ba-sigJ »[das Heer ( ?) •...• ] ..... [wurde mitJ der [Waffe geschlagen] « L 2. L3; die Ergänzung ist se~.r ~n sicher; vgl. die Formel ohne Komgsnamen: ugnim mal(!)-ka-aki gi!tukul ba-an-sig »das Heer von Malka wurde mit der Waffe geschlagen« RFH Nr. 22. 38 (AJSL XXXIII S.233. 242) .. RUL Nr. 17 wohl ma(!)-al-gu-um, Wie MJ 1926, S. 389, Nr. 51 (RI Nr. 2~9)' Die Eroberung von Malka könnte lllS Jahr II2 gehören. ' v ' • b) us-sa alam guskin e dutu-se 10 z-n,ztu-ri »folgendes Jahr: er brachte em goldenes Bildnis in den Te~'pe~ des Samas hinein« RUL Nr.45 (moghcherweise jedoch Jahr I88b). ' 12. Silli-Adad. 190. (r.) $i-li-dadad nam-Iugal-ta sir-ra
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DATENLISTEN
»S. wurde aus der Königsherrschilft verstoßen« Lz.L3; RUL Nr.8-II. 54-57 u. ö. Abgekürzt $i-li-dadad lugal. Vgl. S. 155 B. 13. Warad-Sin. 191. (1.) warad-dsin lugal »W. (wurde) König« Lz. L3; RUL Nr.12. 15. 192. (2.) a) bad gat k(~-zal-Iuki ba-an-gul u ttgnim [ ..... t]i-ba-al sa zararki giftukul ba-sig »die große Mauer von K. wurde vernichtet und das Heer von [ ..... ] ..... in Larsa mit der Waffe geschlagen« V. L3; Var. ugnim-bi sa zararKma ba-a-tim »(und) dessen Heer in Larsa mit der Waffe überwältigt« RUL Nr. 16; vgl. PSBA XXXII S. 277 f. b) us-sa <191) RUL Nr. 161. 193. (3.) III gi!gu-za bara(?) (mal!) guskin SU-du7-a i dnanna (dnin-gal) i dutu-ra (Var. -se,O) mu-ne-in-t'u-ri (-en) )>drei aus Gold gefertigte Sessel des hohen Heiligtums (?) brachte er in den Tempel des Nannar (und) der Ningal, (sowie) in den Tempel des $amas hinein« RUL Nr. 124; ML X Nr. 14. In gekürzter Form wohl Lz. L3. Einige Texte haben als Anfang (vor der Zahl III) noch: XIV urudualam nibruki(-se10 ) »14 eherne Bildnisse für Nippur«; ähnlich eh Nr. 24: [ .... ] alam nibruki (-se lO ) alam dutu dse10-nir-da guskin SU-du7- a i dutu-da(!) i-ni-(in-)tu-ri (Var. -ra); vgl. RUL Nr. 124; ML X Nr.14. 194. (4.) a) ga-nunmalJ (6) dnanna(-selO) U 6-kalam-ta-ni-gur(-ra) 6 dinnanna za = balamki ba-du »das hohe Schlafgemach für den Tempel des Nannar und Ekalamtanigurru, der Tempel der Innanna von Zabalam, wurden gebaut« V und L3, ergänzt nach ML X Nr. 15 u. ö., z. T. abgekürzt, so auch V u. L3. b) us-sa XIV urudualam nibrukt'-se10 III gifgu-za bara (?) es 6-babbar-ra i-ni-in-tu-ri (»brachte er in das Haus E. hinein«) RUL Nr. 5 u. ö.; nur die zweite Hälfte RUL Nr. 34. 66. 195. (5.) kisal mal! 6 dutu sa zararK ma ba-du u gi!gu-za bara ( ?) mal! 6 d [ .... ] i-ni-in-t-u-ri »der große Vorhof vorn Tempel des Samas in Larsa wurde ge-
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baut; auch brachte er einen Sessel des hohen Heiligtums (?) in den Tempel des [ ..... ] hinein« RUL Nr. 131; verkürzt RUL Nr. 42-44 u. ö. So wohl auch L zu. L3 zu ergänzen. Wenn RFH 33 (AJSL XXXIII S.241) hierher gehört (gilgu-za 6 dnanna), so wäre die Lücke danach zu ergänzen. 196. (6.) en de-du7 en dnanna sa uriK ma ba-lJun-ga »En-Edu wurde zur Hohenpriester (in) des Nannar in Ur erhöhh RUL Nr. 250. 251; oft verkürzt, so wohl auch Lz. 191. (7.) Noch unbekannt; oder gehört Jahr 188 ß hierher? Fraglich ist auch die Einordnung der Formel 6malJ-gi6-par(?) sa zararki mu-un-du-a »er baute Emahgipar (?) in Larsa(' MJ 1926, S. 391, Nr. 53 (RI Nr. 257,)· 198. (8.) kisal mal! e dnanna ba-du u II gilgu-za bara mal! guskin (SU-du7-a) e bara-selO i-ni-in-tu-ri »der hohe Vorhof des Tempels des Nannar wurde gebaut; auch brachte er zwei aus Gold verfertigte Sessel für den hohen Götterthron in das Götterthronzimmer hinein (' ML X Nr. 4-6 u. ö. Einordnung gemäß S. ISS A. Vgl. V. 199. (9.) alam ku-du-ur-ma-bu-uk guskin SU-du7-a 6 dutu-se ,O i-ni-in-tu-riJra »ein aus Gold gefertigtes Bildnis des Kudurmabuk brachte er in den Tempel des Samas hinein« ML X Nr. 9 u. Ö•• z. T. abgekürzt. Einordnung gemäß S. ISS A. Vgl. Lz. 200. (10.) bad gal ur'iKma ba-du »die große Mauer von Ur wurde gebaut (, RUL Nr. 121. 123 U. 0., z. T. abgekürzt. Einordnung gemäß S. [ISS] A. Vgl. V und MJ 1926, S. 389, Nr. 48 (RI Nr. 252). 201. (n.) uru(1d) SAG. PA KAB + DU(-ga) ki-bi-is bi-in-gi4-a »die Stadt .,. .... stellte er wieder her« RUL Nr. n6 u. o. Einordnung gemäß S. 155 A. 202. (12.) i dnin-i-malJ(?) sa maskrin-sabra ki ba-du (V ar. mu-un-du-a) der Tempel der Gottheit Nin-emah (?) in Maskan-sabri wurde gebaut (Var. baute er)« RUL Nr. 127; ML X Nr. 12
+
u. o. Der Gottesname ist sehr unsicher. Einordnung gemäß S. 155 A. 14. Rim-Sin I. 203. (1.) dri-imjsin lugal(-la) »RimSin (wurde) König«RULNr. 202 (s. S. 155 A), woraus sich die Einordnung ergibt; auch sonst belegt. 204. (2.) 6 diskur sa zararKma i abdra-ul-e-gar-ra sa zar-bi-Iumki mu-undu-a u urudualam warad-dsin lugal sa i-gal-bar-ra-se1o i-ni-in-tu-ri »den Tempel Adads in Larsa (und) den Tempel des Bata-ul-egarra in Zarbilum baute er; auch brachte er ein Bildnis des Königs \\Tarad-Sin in Egalbarra hinein« RUL Nr.199; Thureau-Dangin, Chronol., S. 24 f. u. Ö., z. T. abgekürzt, z. B. RUL Nr. 202 (s. S. 155 A), woraus sich die Einordnung ergibt. 205. (3.) IV urudualam ku-du-ur-mabu-uk i dnanna-selO i-m:-in-tu-ri u dnin-marki sa as-dub( ?)-ba(?) mu-undu-a ))Vier bronzene Bildnisse des Kudurmabuk brachte er in den Tempel des Nannar hinein und baute den Tempel der Nin-mar in Asdubba (?)« RUL Nr. 202 Z. 72 f.; abgekürzt z. B. RUL Nr. 202 (s. S. 155 A), woraus sich die Einordnung ergibt. 206.(4.) i dinnanna (6) dnanna U den-ki sa zararKma mu- (un- )du-a »er baute den Tempel der Innanna, (den Tempel) des Nannar und des Enki in Larsa« ML X Nr. 23 u. ö.; abgekürzt z. B. RUL Nr. 202 (s. S. 155 A), woraus sich die Einordnung ergibt. 207. (5.) II (urudu)alam ku-du-ur-mabu-uk u (I urudu) na-ru-a (sa) e-gal-barra (-seto ) i-ni- (in- )tu-ri »zwei bronzene Bildnisse des Kudurmabug und eine (bronzene) Stele brachte er in den Tempel Egalbarra hinein« RUL Nr. 137; ML X Nr. 24 Z.3 f. u. Ö. Zur Einordnung s. S.155 C. 208. (6.) ,) »Er baute den Tempel der Gottheit Bara-ul-egarra in Adab und stellte ein goldnes Bildnis des Sin-
e
,) Umschrift für die ff. Jahresnamen bereits S.
I5I
ff.
Reallexikon der Assyriologie.
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idinnam, des Königs von Larsa, her « Lx (III I f.), ergänzt durch ML X Nr. 24. 25 u. a. (mit kleinen Varianten), oft verkürzt. 209. (7.) »Zwei Großtore baute er in Maskan-sabri und schüttete den Deich im Felde Satumma 4 Meilen (lang) auf« Lx, ergänzt durch RUL Nr. 178; ML X Nr. 28 (mu-un-si-ig-ga) u. a., oft verkürzt. 210. (8.) »Er baute den Tempel des ~nki ~n U: und (d~n) der Eres-Enimma ( ?) m Blt-Nmmar(kl)« Lx, ergänzt durch ML X Nr. 29. 30 u. a" oft verkürzt 2). 211. (9.) »Er grub den Lagas-Kanal bis zum Meere hin« Lx, ergänzt durch ML X Nr. 32-34; RUL Nr.142 u. a. 212. (10.) »Die (große) Mauer von (der Stadt) ISkun-Samas baute er am Ufer des Euphrat« Lx, ergänzt durch ML Nr. 35 B (bad gal); RUL Nr.192 -198 u. a.; Ortsname mehrfach mit uruki davor; abweichende Schreibungen: gar-rajutu RUL Nr. 192; gar-gar-radutu Str. Nr. 97; »am Ufer des Euphrat« fehlt fast immer, die Einordnung ist aber durch RUL Nr. 208, Z. 3 (= Jahr 2.n) und Z. 5 (bad uruki dutu ba-du) geslchert. 213. (n.) a) »Zwei bronzene Adorationsbildnisse des Königs Rim-Sin brachte er in den Tempel des Samas hinein« L', ergänzt durch RUL Nr. 200; Str. Nr. 5. 6. 15. 16 u. a. b) 1~s-sa (212) »folgendes (Jahr) <212)(<: RUL Nr. 231. 214. (12.) »Die Hohepriesterin des Adad in Ennigi (?) wurde erhöht« V,ergänzt durch RUL Nr. 232; MJ 1926, S.391, Nr. 53 (RI Nr. 256). 215. (13.) a) »Er baute die Mauer (der Stadt) ISkun-Nergal« LI, ergänzt durch RUL Nr. 234. 235 (hinter bad noch uruki ). Abweichende Schreibungen gar-rajne-unu-gal des Ortsnamens: RUL Nr. 235; is-ku-un-dne-unu-gal ML X Nr.37. 38. b) us-sa <214) »folgendes Jahr <214)« RUL Nr. 233. » Dasselbe gilt auch für die ff. Jahresnamen. 11
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216. (I4.) »Das Heer von Uruk, Isin, Babyion, Sutu (Var. su-ti-umki ), Rapiqu und Ernene (?), der König von Uruk, wurden mit der Waffe geschlagen« LI, ergänzt durch RUL Nr. I4I. I47 u. a. Ob er-ne-ne Eigenname ist, fragt sich. Nies II Nr.83 hat etwas abweichend: ugnim unu [h'_gaJ 11, lugal-bi 11, d-dalJ-bi gifhtkul ba-an-sig »das Heer von Uruk und dessen König und dessen Hilfstruppen wurden m. d. W. g.«. 211. (I5.) »Die Stadt Ka-idda (= Pinarati) und die Stadt Nazarum wurden eingenommen« L'; vgl. RUL Nr. 236 bis 238 u. o. Der erste Ortsname oft ka-id-da-meski geschrieben, z. B. RUL Nr. 237 f.; statt ba-an-dib gelegentlich ba-gul »wurde verwüstet« Str. Nr. 94 Vgl. Jahr I39 und I86. 218. (I6.) »Den Hochlandskanal, den Kanal des Reichtums, grub er bis zum Meere hin« LI, ergänzt durch RUL Nr. 239 u. a. Vgl. Jahr [I73J. 219. (I7.) »Die Stadt Imgur-Gibil und die Stadt Zibnatum nahm er mit der gewaltigen, ihm von Enlil gegebenen Waffe ein« L'; vgl. ML X Nr. 47; RUL Nr. I07; VS XIII Nr. 94. 95 u. ö. 220. (I8.) »Bit-Gimil-Sin und Uzarpara nahm er mit der gewaltigen ihm von Enlil gegebenen Waffe ein« L', ergänzt durch RUL Nr. 243 (e-SU-dsinna ki ) u. a. RUL Nr. 252 schreibt -u-zaar-bar-ra; OLZ I9I8 Sp. 75 hat hinter u-za-ar-pa-ra: d malJ den-lil-Id mu-nasi-ta u (d) I -as-kam in-dib-ba »eroberte er mit der hohen, ihm von Enlil gegebenen Kraft in einem Tage«. Vgl. MJ I9 26 , S.389, Nr. 50 (RI Nr. 225). 221. (I9.) »Den Tigris, den Götterstrom, der Reichtum bringt, grub er bis zum Meere hin« LI, ergänzt durch RUL Nr. 245 u. a. 222. (20.) »Kisurra vereinigte er mit Larsa und zerstörte mit der gewaltigen, ihm von Enlil gegebenen Waffe Der (?) « LI, ergänzt durch ML X Nr. 50 A u. a. (hier und oft ki-sur-ra"" ba-an-dib »er . nahm K.«). Kürzeste Form bloßes kisur-ra VS XIII Nr. 6I. bdd-ANki (d. i. Der) Str. Nr. I8; fraglich, ob hierher
den-li! bdd-ANki PSBA I9IO, S. 275 C. Statt mu-un-na-kur4-ra hat EG Nr. 4 ba-an-tug. Vgl. auch Lz. 223. (2I.) »Mit der gewaltigen, ihm von Enlil gegebenen Waffe zerstörte er Uruk, besiegte seine Hilfstruppen, übte (aber) Schonung gegen seine Bevölkerung« L', ergänzt durch RUL Nr. 79 u. a. Auch unuki ba-dib-ba RA XII S.200 (Nr. 4). Vgl. auch Lo. 224. (22.) »Auf das wahre Geheiß Anus, Enlils und Enkis grub der Hirt Rim-Sin einen Kanal, dessen Name. seit alters nicht genannt war, nannte ihn ,Schimmernder Kanal' und fügte für die an ihm (liegenden) Ortschaften weites Ackerland hinzu « L', ergänzt durch RUL Nr. I50 Z. 3; 2I7. 13 ff. u. IV 27 ff. u. a. Kürzeste Form id sikil mu-ba-al BE VI 2, Nr. 5. Vgl. auch Lz. 225. (23.) »Auf Geheiß Anus, Enlils und Enkis grub der wahre Hirt RimSin den Euphrat, den reinen Behälter, der von Nannar her Überfluß (?) nach Ekur, dem Hause des Lebens, bringt, bei Uruk bis zum Meere hin, brachte an seinem Ufer reichliches Ackerland hervor und verschaffte in der Stadt Ur gutes Wasser« LI, ergänzt durch RUL Nr. I49. I50 (auch Z. 9 ff.); ML X Nr. 6o; hinter gu,-bi-ta (Var. -a) auch gdn dagal-Ia bi-in-dalJ-e RUL Nr. I49 oder a-gar gal-gal-la im-t [a-e-a gdJn-zi bi-in-dagal-Ia-a »er brachte große Äcker hervor und erweiterte das Kulturland« MLNr. 59A. Statt bizem-tum- hat JRAS I92I, S. 579 d tum- »der Kraft .. bringt « Var. ti-igi-da für ti-ki-da (Fehler ?). z. B. RUL Nr. I49. 226. (24.) »Auf Geheiß Anus, Enlils und Enkis grub der wahre Hirt RimSin, der Weisheit besitzt und dessen Klugheit hervorragend ist, den 'Zwillingskanal', der Trinkwasser für die weite Bevölkerung beschafft und dessen ganzes Ufer Fülle des Weizens hervorbringt, bis zum Meere hin und verwandelte die an ihm (gelegenen) Äcker in Kulturland« LI, ergänzt durch ML X Nr. 63; RUL Nr. 22I. 222. 223 (Z.2ff.);
DATENLISTEN RA XII S. I99. Var. ba-an-da-bi z. B. RUL Nr.222. 227. (25.) »Mit der hohen Kraft Anus, Enlils und Enkis eroberte der wahre Hirt Rim-Sin die Stadt des Damqi-ilisu und die völlig (?) eingeschlossene (?) Einwohnerschaft von !sin, brachte ........ nach Larsa und errichtete für alle Zeit seinen Triumph« L', ergänzt durch ML X Nr. 66; RA XII S.200 (Nr. 3) u. a.; Var. da-miiq-i-U-su z. B. Ch I7· 228. (26.) »Auf das wahre Geheiß Anus, Enlils und Enkis grub der wahre Hirt Rim-Sin einen seit alters nicht (mehr) vorhandenen, nach Larsa Reichtum bringenden Kanal, nannte ihn 'Gerechtigkeitskanal' und machte dessen Namen [ ..... J•.• berühmt« LI, ergänzt durch RUL Nr. 229. 230. 242 u. a. 229. (27.) »Auf Geheiß Anus, Enlils und Enkis schüttete der dem großen Berge (= Enlil) gehorsame Hirt RimSin den Deich des Kanundi-Kanals, der seit alters nicht (mehr) aufgeschüttet war, [sodaß für ein weites Areal (?)] kein Kulturland vorhanden war, bis vor das Meer hin als einen ewigen Deich auf und brachte [an seinem Ufer reichliches Ackerland] hervor« L', ergänzt durch RUL Nr. 246-248 u. a. 230. (28.) »Auf Geheiß Anus, Enlils und Enkis baute der rechte Hirt RimSin die Mauer von Zarbilum, der mächtigen (?) Behausung, dessen Mauer seit je nicht (mehr) gebaut war, brachte ihre Bevölkerung an ihre Stätte zurück und ließ sie eine geruhige Wohnstätte finden« L', ergänzt durch RUL Nr. 224; ML X Nr. 74; VS XIII Nr. 96; Str. Nr. 95 u. a. Vgl. RUL Nr. 225 (s. Jahr 23 Ib ). 231. (29.) a} »Mit der mächtigen Kraft Anus, Enlils und Enkis eroberte der wahre Hirt Rim-Sin Dunnum, eine Hauptstadt (des Reiches) von Isin, an einem Tage, [brachte] ihre Garnison in seine Hand, änderte jedoch nicht die Wohnstätte ihrer (Zivil)bevölkerung« L', ergänzt durch RUL Nr.2I8 (wo
jedoch nicht eren nam-gub-bi, sondern eren NE RA zu stehen scheint) u. a. b} us-sa <230): RUL Nr.225. 232. (30.) a) »Mit der hohen Waffe Anus, Enlils und Enkis eroberte der wahre Hirt Rim-Sin die Königsstadt Isin und deren ganze Bevölkerung, soviel ihrer war, ließ seiner zahlreichen Einwohnerschaft Schonung des Lebens angedeihen und machte seinen königlichen Namen für alle Zeiten berühmt« L'; in zahlreichen Texten mit kleineren Varianten. Oft verkürzt, z. B. Ch Nr. 62. 67- 68: i-si-inki in-dib-ba »er eroberte !sin«. b) us-sa <23I a): ML X Nr. 75. 233. (3I.) »Folgendes Ja4r: <232 a){( L' u. a., vielfach abgekürzt. Statt us-sa findet sich auch ki II = »zweites (Jahr)«, z. B. VS XIII Nr. 66. 67. 69. 70. So auch meist in den folgenden Jahren. 234. (32.) {(Übernächstes Jahr: <232 a)« L' u. a. Var. ki III = »drittes (Jahr)« oder us-sa-bi ki III, z. B. VS XIII Nr. 7I. Dasselbe gilt für alle folgenden Jahre. 235. (33.) »4. Jahr usw.« LI. Die zahlreichen Belege für dieses und die ff. Jahre anzuführen, erübrigt sich. 236. (34.) »5. Jahr usw.« L'. 237. (35.) »6. Jahr usw.« LI. 238. (36.) »7. Jahr usw.« L'. 239. (37.) »8. Jahr usw.« LI. 240. (38.) »9. Jahr usw.« L'. 241. (39.) »IO. Jahr usw.« LI. 242. (40') »II. Jahr usw.« LI. 243. (4I.) »I2. Jahr usw.« LI. 244. (42.) »I3. Jahr usw.« LI. 245. (43.) »I4. Jahr usw.« LI. 246. (44.) »I5. Jahr usw.« LI. 247. (45.) »I6. Jahr usw.« L'. 248. (46.) »I7. Jahr usw.« Lx. 249. (47.) »I8. Jahr usw.« LI. 250. (48.) »I9. Jahr usw.« LI. 251. (49.) »20. Jahr usw.{( L'. 252. (50.) »2I. Jahr usw.« LI. 253. (5I.) »22. Jahr usw.« L'. 254. (52.) »23. Jahr usw.« LI. 255. (53.) »24. Jahr usw.« LI. 256. (54.) »25. Jahr usw.« LI. 11*
DATENLISTEN gende Jahre l ) vollständig oder teilweise aufzählen: A: 3--50. 58--77. 80--101. 103--137. 140. 141. 145--148 . 155· 157-171. 173--183. B: 116--124. 125--133. 147--164. (186--188) (?). 212--217. 233--248. 25 8. C: 103--109. 146--151. 153. 154· D: 212--264. E: 249--261. F: 108--127. 144--154. 242--255. G: 146--183. H: 212--241, unter Umstellung von 239 und 240. I: 132--152. K: 103--124. 128--145. L: 103--145. M: 1°3--145. Zur Ergänzung und Erweiterung dienen die namentlich für die Spätzeit recht zahlreichen datierten Urkunden die in dem Überblick S. 174 ff. verwertet Immerhin sind einige worden sind. Lücken (besonders die Jahre des Abiesub und die letzte Zeit der Dynastie seit den späteren Jahren des Ammizaduga) noch nicht auszufüllen. Wichtig sind diese Listen auch dadurch, daß sie uns die Zahl der Regierungsjahre der einzelnen Herrscher festzustellen ermöglichen. 1. Sn-abu, 14 Jahre: A I 15· 2. Sumu-la-el, [36 J Jahre: die Zahl wird nicht genannt; da jedoch am Anfang von A II gerade Raum für die 14 Jahre des SabUm ist, wird die letzte Zeile von A I die Summierung enthalten haben. Dazu stimmt, daß die erhaltenen Spuren zu [lugal- Je passen und daß gemäß CT VI pI. 9 unter dieser Zeile keine Spur einer Trennungslinie, wie sie sonst unter jedem Jahresnamen steht, zu erkennen ist. Zählt man die Jahre IV. Die Jahresnamen der ersten Dyna- von A I 16 bis A I 53 zusammen, so stie von Babyion. ergeben sich 36 Jahre. a. Datenlisten. 3. SabUm, 14 Jahre: A II 15· 4. Apil-Sin, 18 Jahre: A II 34. Bisher sind 12 Listen mit Jahres5. Sin-muballit, 20 Jahre: A II 55. namen dieser Zeit bekannt I), die fol6. lJammurapi, 43 Jahre: B VI 8;
257. (55.) »26. Jahr usw.« LI. 258. (56.) »27. Jahr usw.« LI. 259. (57.) »28. Jahr usw.« LI. 260. (58.) »29. Jahr usw.« LI. 261. (59.) »30. Jahr usw.« LI. 262. (60.) »3I. Jahr usw.« LI; belegt u. a. RUL Nr. 208; EG Nr. 67. Nach einer großen Pause begegnen wir noch einmal Jahresnamen eines Königs Rim-Sin zur Zeit Samsuilunas (s. A. Ungnad, ZA XXIII S. 73 ff.); ob er mit dem alten Rim-Sin identisch ist, oder ob er ein Usurpator war, steht dahin (s. A. Ungnad, ZDMG LXXIV S.428). Die zeitliche Ordnung ist unsicher. [281.J (1.) dri-imAin lugal »RimSin (wurde) König« LC Nr.233. Der hier genannte BeI-rim-ili begegnet auch im I. und 10. Jahr Samsuilunas. [282.J (a.) dri-im-dsin lugal uriKma gan ( ? )-zi ( ?) kur-ra-ke ki-edin-se10 bi-ingar-ra »König Rim-Sin machte Ur, die Kulturstätte des (Feindes)landes, zu einer Wüstenei (?)« Nies II Nr. 73; abgekürzt PSBA XXXIX, PI. IV, NU7. Der hier genannte Ellumusu begegnet auch BEVI lNr. 36 (= lI. JahrSamsuilunas); s. Langdon,PSBAXL S.13 1ff. [283.J (b.) dri-imjsin lugal dninmalJ-e e keski temen an· ki-bi-da-ta namlugal uku kis-gal-la-se10 gal-bi-ta ba-anil-la lu-kUr lu-lJul-li (Var. -gal) kur-kurselO gab-bi nu gi4-a »der König Rim-Sin wurde von Ninmab im Tempel zu Kes, dem Fundament von Himmel und Erde, zur Königsherrschaft groß (artig) über das ganze (?) Volk erhoben, (doch) trieb er den bösen Feind nicht in die Fremdländer zurück« Str. Nr. 12; oft abgekürzt, so Str. Nr. 22; RUL Nr.226f.; J ean Nr. 167. 168. 175 u. a.
r) Über Publikationen s. die einzelnen Texte.
') Wir geben die Jahre dieser Dynastie.
DATENLISTEN F II 12; KIr 19; danach auch A III 44; F VI I zu ergänzen. 7· Samsuiluna, 38 Jahre: A IV 33; B VI 9; G II 19; danach auch F VI 2 zu ergänzen. 8. Abiesub, 28 Jahre: F VI 3; danach auch B VI 10 zu ergänzen. 9. Ammiditana, 37 Jahre: B V 21; F V 21; VI4; danach auch B VI I r zu ergänzen. Die Zahl 37 ergibt sich auch durch Addition der einzelnen Jahre von D I l--II 12. 10. Ammizaduga: für ihn gibt B VI 7 nu,r IO Jahre; D zählt 16 Jahre auf, E.II 7 ßibt 13; F VI 5 aber 17 Jahre. Die Dlfferenzen erklären sich so, daß die in Betracht kommenden Listen sämtlich nur einen Teil der Jahre des Königs aufzählen. Er hat also mindestens 17 Jahre regiert, wahrscheinlich noch länger. Ob die Königsfiste B mit 21 Jahren absolut zuverlässig ist, läßt sich nicht entscheiden. II. Samsuditana: Originalangaben fehlen. Die vielleicht nicht ganz zuverlässige Königsliste B gibt ihm 31 Jahre. A. Datenliste BM 927°2 (Bu.91, 5-9, 28 4). Zuerst veröffentlicht von Th. G. Pinches in CT VI pI. 9. 10; in verbesserter Form von L. W. King, The Letters and Inscriptions of Hammurabi Nr. 101 (= Vol. II, S. 217 ff.); behandelt von E. Lindl in BA IV, S. 344 ff. und von King a. a. O. III, S. 212ff Geschrieben wurde diese auf Vorder- und Rückseite je zwei Kolumnen enthaltende Liste zur Zeit König Ammizadugas. (Vs.) r [mu bad gal ka-dingir-raki ba-du] l [mu us-sa bad gal ka-dingir-raki ba-du] 3mu ba [d k ]i-b [a ]l-ba [r-r JuM b [adu] 4mu e dnin-si-in-na ba- [du] 5 Smu e malJ dnanna ba- [du] 6mu us-sa e mah dnanna ba-du 7mu us-sa us-sa-bi e mah dnanna ba-du • 8mu gifig erin gu-Ia i dnanna-ra mu-un-na-dim-ma
r65
9mu bad dil-badki ba-du aga-an-ni kisM mu-un-nadim-ma IImtt us-sa aga-an-ni kiski mu-unna-dim-ma IZmu gilsir dingir-re-e-ne-ki muun-na-dim-ma IJmu ka-zal-Iuki ba-lJul I4mU us-sa ka-zal-Iuk ; ba-hul XIV mu su-a-b~ lugal-e rSmu su-mu-la-il lugal-e id dutu!Ji-gal mu-un-ba-al r6mu us-sa id dutu-lJe-gal mu-unba-al '7mu !Ja-Iam-bu-zt gilfukul ba-sig 18 mu us-sa lJa-Iam-bu-u [gift ukul bJa-sig I9mu Md gal kti-dingir-ra k [i bJa-du ZOmu us-sa Md gal k[a-dingir-raki bJa-du ZImu e diskur-ri [ba- ]du ZZmu us-sa e dis[kur-ri ba-du J 23mu us-sa us-sa-bi [e diskttr-ri ba-duJ 24mu nu( ?)-du-um-m[a(?) . ...... ] l~mu su-m [u-la-i Jl x nam [ ...... J z6mu id su-mtt-la-il m [u-un-ba-al] l7mu kiski [ba-lJulJ z8mu us-sa kiski b [a-lJul] 29mu us-sa us-sa-bi kiski ba-hul 30 mu IV-kam-ma kisk ; ba-hul " 3Imu V-kam-ma kiski ba-h;Z 32 mu ia-alJ-zi-ir-il sa k~-zal-lu-ta ba-ra-e 33mu Md-an-ni ki§ki ba-gul 34mu Md ka-zal-luki ba-gul u eren-bi giftukttl ba-si.g 3Smu us-sa bad ka-zal-luki ba-gut t't er en-bi giltukul ba-sig 36mu gilgu-za bara mal; guskin kubabbar-ta su-du7-a dmarduk-ra I mu-un-na-dim-ma 37mu us-sa gifgu-za Mra malJ guskin ku-babbar-ta SU-dU7 (-a) dmarduk-ra I mu-un-na-dim-ma 38mu alam d:;ar-pa-ni-tum mu-unna-dim-ma 39mu ia-alJ-zi-ir-il giftukul ba-sig 40 [m]u alam dinnanna u dna-na-a mu-un-dim-ma IOmu
10
15
20
25
30
35
40
DATENLISTEN
166
[mu badgu- ]du~-a u an-za-garib(?)-su(?) ba-du 41 emu su-mu-l]a-il sa bar-ziki i-niin-tu-ra 43 [mu bad z]irnbirki ba-dü 44 emu e-me-te-]tfr-sag ba-du 45 [mu . ... ] X-U$ki I) ba-du 46 [m11, . ....• ]-ga (?) mu-ttn-si-ig u id su-mu-la-il mu-ba-al 47 emu us-sa ...... -g]a (?) m11,-unsi-ig u id su-mu-Ia-il mu-ba-al 4 8 [mu ..... giJtuku]1 ba-sig 49[mu ............... ] .. . -ra tu-ra 50 [mu us-sa ............ ]-ra tu-ra [XXXVI nm su-mu-la-illugal-]e II 51 emu sa-bi-um lugal-e] 51 emu llS [-sa] sa-bi-um lugal-eJ 53 emu bad kar-dsamaski ba-dü] ( ?) 54[mu ltS-Sa bad karjsamaski baduJ( ?) 55[mu a-gar (?) ......... ] (?) 56 [mtt ............• ] 57[mu .............. . ] 58mu e-babbar- [ra mtHtn-dü-a] 59m1f e-i-bi z)_ [a-nu-um rnu-ttn-gibil] 60mu e-sag-U [a ba-du] 61mu alam sa-bu-um [ba-dirn J 61 mU bad ka-zal-l [U ki ...... J 63t/lU e a-ab- [ba-lJe-gdl m ]u-un [-si-ig] 64nttt us-sa e a [-ab-ba-lJ] e-gdl mu1tn-S [i-ig] ...... 3) XIV mu s[a-btt-u]m lugal-e 651mt a [-P Jil-dsin lugal-e [bald barz[ikJi ba-du 66m[u ba]d 4) kd-dingir-ra ki x x 5) ba-dü 67m [u gifgtt-za b]dra malt guskin kü-babbar-ta su-du7-a duta ds[e10-n ]ir-d [a-r]a mU-ttn-na-dim-ma 68m[u id smmtn-da]r 11ttt-tm-ba-al 69[mu bdd d]U(?)-ll[r(?)-mut(?)k]i ba-dü 41
45
50
I;
10
15
20
» Man denkt an die bekannte Stadt Aku~; doch passen die Spuren vor us nicht recht zu ku; - ' ) Auf bi folgt hier ein Zeichen wie nu. fehlte a? - 3) Noch Spuren von 4-6 Zeichen. - 4) Kein Raum für [Md malJ gib ]il. 5) Zeichen wie uS u. KAL. -
7°m [1t e-mt's-l]am m [u-u Jn-gibil 7l m[u us-sa e-mis-l]am m[u-uJngibil 72 m [u id a-pi]l-dsi [n-lfe-gdl] mu1tn-ba-al 73m[u aga guskin a-pil-ds]in dutu-ra mu-un-na-ditn-ma 74m[u gifgu-za ba]ra [ma]lf [guskin ktirbabbar ]-ta su-du7-a x ulf I) kalam-ma mu-nadim-ma 75mu [e ki-ttfS dinnanna kd-dingirraki] ba-dt't 76mu x~)[i]d buranu[nu ... ] x bi dug-ga (?) 77mu [e-tü ]r-kalam-m [a dinnanna kd-dingir-ra ki ba-dü] 8 7 mu [us-sa]e( ?)-t[ur( ?)-kalam-ma ba]-dü 3) 79mu . [ ... ]. [ ..... • mu:tt]n(?)-na[diJm (?) 80mu k [a-g ]al [kd-dingir-ra] ( ?)ki dutu-e ba-du 81mu gifgu -za bdra malf dutu kddingir-raki mu-un-nadim-ma 8zmu ltS-Sa giJgu-za bara 11lalf dutu mu-un~naka-dingir-ra ki dim-ma XVIII mtt a-piljsin lugal-e 83mu dsin-mtt-ba-li-# lugal-e bdd ru-ba-tum ba~du 84mu id dsin-mu-ba-li-i! mtt-unba-al 8Smu su-n [ir guski]n !Jus nat sikil 4)ta dutu dselO-nir-da~ra nzuull-na-dim-ma 86mu us-sa [su-ni]r g [usk ]in lJus na4 sikiI4)-ta dutu dse10nir-da-ra 87mu ba [ra] ds[i] 5)-da-da mtt-unna-dim-ma 88 m U us-sa btira dsi 5)-da-da mu-unna-dim-ma 89mu bad an-za-gar-da-da ba-dü 90mu id da-a-!Je-gal mtt-un-ba-al 91mu us-sa id da-a-lJe-gal nzu-un-baal ,) Oder lJar? - » e? - 3) Ergänzung sehr zweifelhaft. 4) Wohl nicht igi-mis. - 5) Kaum igi.
DATENLISTEN 91mu bad I)jsin-mu-ba-U-it ba-dü 93mu bad ennigiki z) ba-dü 94mu bad marad-daki ba-dü 95mu id dtu-t1t-lje-gdl mu-ttn-ba-al 96111U eren uri ki giIfuk1tl ba-si [g] 97mtt bad ereski 3) ba- [du] 50 98mu gifgu-za btira malj [dlugalgu-dus-aki llIu-un-na-dhnma] 9911111, i-si-in [H in-dib J 1001l1U bad [unt ba-zumki ba-dü] 10lmu dtdu [-iskur] 10Zmu X 4)[ ......... ] 55 XX tn [u dsin-1J1.tt-ba-li-i! lugal-e] (Rs.) I °3 [m]u lJa-am-mu-r [a-pi lugal-e] III '°4 [mJu nig-si-sd [m ]a-d [a-na tngar-ra] 1 °5 [nm J gifgu-za dnann [a kd-dingirraki 111u-un-na-dim-ma] Io6 mU bdd gd-gi-a [ba-du] 6 I07mu en ka-as-bar-ra [ ..... J 10 8mu sir ( ?) dl [a-a$ 1Jlu-un-na-dimmal 10 9mu u [n ]U ki i-si-in- [naH ba-andibJ IIOmu ma-[d]a glt id sumun 5)-da[r] IlImu id lfa-anHmt-ra-pi-lj[ e-gdl] 10 llZlI1U erbt a[-d]am 6) md-al-gi-[a] "3mu [r]a-p[iJ-q[umJki 1I4mu gifgu-za [d$a ]r-pa-ni-tm1L 1I5mu uruduki_ [lugal-gu ]b-ba 7) du gmalt-bi Il6 m ,u gifgu -za [dinnanna] kddingir-ra ki 15 Il7nzu alam-b [i i];nin-na 118 J1Ht giJgu -za dn[a-bi-u]m Il9 [mu] alam d [inna ]nna ki-ba [lb]ar-ruki 120 [mu bdra malj] den-Ul-ra lZI Emu bad i]gi-ljur-sag-ga 20 Il2 Emu giJgu -za ] diskur-ri 12 3 [mu bad unf b ]a-ziki 12 4[mu alam lJa-am- ]mu-ra-pi 125[nl1l apin bdd zimbiJrki 126 emu id ti-igi-dJa den-l [il-r]a (?) 12 7 Emu bad gal zimbi]rki 25 45
25
30
35
(0
') Hier vielleicht akk. dur zu lesen. - » I M.llI, Lesung noch unsicher. 3) Br. 4451. - 4) Zeichen wie en, malJ o. ä. - 5) BE. _ 6) So nach King, Chron. Ir, S.994. - 7) Vgl. King, Chron. II, S. roo>.
n8[mtt btira (?) gal-ga]l-la IZ9[mu su-nir mJalt 0 I3 [mu ]e-nam-[ljJe 1 13 [mu al]am d sa - [la J 13 Zmu ugnim nim-ma Eh] I33mu ma-da e-mu-ut- [ba-l1t1n] 134mu ugnim ma- [an-ki-zumki ] 135mu id lja-mu-ra-p [i-nu-lttt-USni-si] 13 6mu an dinnann[a dna-na-aJ 137mu ba [d md-rikiJ 13 8mu [e-me-te-ur-sag] '39mtt [ugnim tu-ru-u[k (?)-ku (?) 140mu [es-nun-na ki a galJ-gal-la 14I.m [u kilib gu-da-a ]-bi 142 emu e-mis-lam] '43 emu dtas-me-tumJ 144 [mu bad kar-dsamasJ k[i] '45 emu zimbirk]i uru dtt7 d[utu-ke] [XX]XXIII 1JlU lJa-am-mu-r[a-pi] '46m [u sa-alll-S ]u-i-lu-na lugal-e I47m[u ama-a]r-gi ki-en-gi ki-[ttri in-gar] 14 8 emu id s ]a-am-su-i-lu-na-(na-) I) qa- [ab-nu-ult-si] 149 [mu id sa-am-su-i-lu-na-lfc-galJ I5°[mu gifgu-za bizem-ma (?)] 15 1emu alam sub-bi] IV' 52 emu giftukul-su-nir] '53 emu uruduki-lllgal-g1fb-ba] 154[mu 1tgnim ka-as-su-liJ '55 emu ttgnim i]-da-ma-ra-as 15 6 emu bad uri]ki 157[mu kur gitJ-si-a 15 8 [mu ki-sur-ra] ü s[a-bJu-bi-da-ke '59 emu l1fgal im-k]i gu-b [a]r-ra 160 [mu bad] i-si-in-na ki ba-gul-la 161 [mu bad] an da- [d]i-a 161 emu b]dd-di (l)-dili gal-gal-la 16 3 [m]u e-babbar dutu zimbir 2 )ki 164mu gifgu-za bar [aJ ( ?) guskin II 3)-na-bi 165mu kur nu se-ga-ne [-ne] 166m [tt qfgu-za bara(!) gu 4)-I[aJ 167mu zl6-nir ki-tus malJ 168mu ti-kal ne [lJus( ?)-ra] 169mu ba[d k]is[ki] qOmtt al [a]m [giftukul sig-gi] ')Fehlt. - ')FälschlichUD.KIB.RA.3) = min. - 4) Ki ng fälschlich mu.
30
35
40
45
5
10
15
DATEN LISTEN
168 '7 ' mu
!Jur-sag [kur mar-tuJ nig babbar-ra sizkur-siz kur ')-ra] '73 [mu a]-ag- [ga den-Ul-Ia] '74mu [us-s]a a-ag-g[a den-lil-Ia] '75mu us-sa us-sa a-ag-g [a den-lil-la] 176mu alam-a-ni gifnim mu [ ..... ] '77mu id dur-ul u( ?) Ha] (?)-b [a ]-a [n mu-un-ba-a!] q 8mu uruka-ga( ?)-ra-tum[kil '79m [u] e-ga! nam-nun-na 180mu a-ma-alki ar-ku-umki 181mu eren mar-tu-a 18zmu m [a-dJa ki-uri-a 183mu u(d)-ba-nu-il-!a XXXVIII mu sa-am-su-i-Iu-na luga!-e ituafaru umu IIkam mu am-mi-za-du-ga lugal-e
20
'7 Z [mu
25
30
35
(Rest zerstört)
B. Datenliste BM 16924. Veröffentlicht von L. W. King, The Letters and Inscriptions of Hammurabi
Nr. I02 (= Vol. H, S. 228 ff.); behandelt ebd. III, S. 232 ff. Die Liste hatte je 3 Kolumnen auf Vorder- und Rückseite, ist aber stark zerstört. (Vs.) (Es fehlen etwa 13 Zeilen.) I (15)
(20)
(25)
(30)
II6 emu
gifgu-za dinnanna kadJingir-r [akJ i II7[mu alam-bi i]min-am II8[mu gifgu-za J dna-bi-um "9 [ mu alam dinnanna k] i-bal-bar-ruki 120 [mu Mra ma]!J den-lil-ra I2I [mu Md m ]a!J igi-!Jur-sag-ga m [min gifgu-z]a diskur-ri IZ3 [mu Md ur Ju ba-zumki IZ4 [mu alam !J ]a-am-mu-ra-pi [lugal nig-s Ji-sa (!) 12 5 [mu apin Md z ]imbirKra rz6[mu id ti-igi-d]a den-li[l-r]a IZ7 [mu Md gal] zimbirld ba-du 128 [mu Mra ( ? )-galJ -gal-la I29[mu su-nir maJ!J gu[sk]in ljus-a '3° [mu e-na ]m-lje '3 emu alamJdsa-la ' 13 Z[mu ug]nim nim-ma '33 [mu ma-da e-m ]u-ut-ba-Ium
•) Zeichen ZUR
+ SE.
DATENLISTEN 234mu
(Lücke = etwa I 33-34; II 1-13.) II '47mu a[ma-]a[r-g]i [ki-en-gi ki-uri im-gar] 148mu id sa-am-su-i-lu [-na-naqab-] (15) nu-uh-si '49mu id sa-a~n-su-i-Iu-na-lJe-gal I5 0 mu gifgu-Z a [bi]zem-ma I5 ' mu ala[m s]ub-bi I5 Zmu giftukul- [sJu-nir (20) '53mu uruduk[i-IugJal-g[uJb lJu[r-sa]g id-di (l)-dili [ ... ] '54mu 1tgnim ka-as-su-u '55mu ugnim i-da-ma-ra-as 15 6mu Md uriki unuki '57mu kur gu-si-a (25) 158mu ki-sur-raki sa-b [u-bi-da-ke] '59mu lugal im-gi gu-b[ar-ra] 160mU Md i-si-in [-na ki ba-gul-la] 161mu Md an d [a-di-a] I6zmU Md-di (l)-dili [gal-gal-Ia] (30) 163mu e-babbar-ra e [dutu] r64m[u gJi1g[u-za bdra guskin II-na-bi]
(10)
(15)
(20)
(Lücke = etwa II 33-34; UI 1-20) IU (I86)m[u ................ J ,) ( '8 7)mu[ ...................
(Lücke = etwa V 22-VI 3) VI 25 8[mu sfb ziJ se-ga dut[U dmarduk-
]
('88)mu gifa[s-te Mra-zag] (?) ( 189)mu i-x [ .............. ] (190 )mu silim-m [u (?) .......... J (19 1)m[u ................... ] ('9 Z )mu [ ................. ] (193)m[u . .................. ]
(25)
X mu am-mi-za-du-ga lugal
(10)
a [d-gJi-a [gu-Ia] 213mu sib ni-tug see-ga J (15) 214mu es-bar malJ- [a dingir gal-gallaJ nam-a- egal-la dmardzJk-ke] 215mu gibil e [gir nam-a-gal-Ia dmarduk-keJ 216mu alam na [m-nun-na-niJ 2I7mu gi [fgu-za ki-bad-gub-ba] (20)
X) Die Jahreszahlen dieser Daten lassen sich nur ungefähr bestimmen; sie müssen der ersten Zeit des Abiesu1;t angehören.
bi-da-ke] [ltar-ra] kalam-ma-na su biJ-in-dus-a [
(5)
(Lücke = etwa III 29-IV 12) (Rs.) IV mmu a [m-mi-di-ta-na lugal-e]
(Lücke = etwa IV 21-V 3) V Z33mu e [n sa-as-gub] id am-mi-di-ta-na- [ ... J
alam-alam-a-ni u dlamma [dlamma] 235mu sita (?) giftukul-Ia i [b-diriggi-es-aJ 23 6mu [us-sa J sita ( ?) gi!tukul-Ia [ib-dirig-gi-es-a J 237mu alam-a-ni igi-r[a eJren [k]akeJs-ke [s-da J 238m2! duras ur-sag gal ......• 239mu alam-a-ni ma [s-dJa- [r Ji-a 24 0 mu dlamma dlamma-a mas-suga (?) 24 ' mu alam-a-ni nam-nun-na-ni-dim 242mu dnin-ur [ta a]m sa [gJ a-da!Ja-ni-es 243mu Md is-k [u-u ]n-dmardukld 244mu gibil ( ?) egir (?) Md i [s-k]u ,) 245mu a [lam nam-ur-s ] ag-ga sa-amsu-i [-l]u-n [a J 246m1J M [dJ 2 )-am-mi-di~ta-naki 247mu gibil [egir J Md 2 )-am-mild ,) 24 8mu bad-da (?) Md (? )ki-ke XXXVII mu am-mi-di-t[a-na lugalJ
(5)
XXXXIII mu lJa-am-mu-ra-pf XXXVIII mu sa-am-su-i-Iu-na [XX]VIII mu a-bi-e-su-ulJ [XJXXVII mu am-mi-di-ta-na [XJ m [u a Jm-mi-za-dtt-ga
(Rest zerstört.) C. Konstantinopler Datenliste
S.16. Zuerst von E. Lindl in BA IV S. 342f. behandelt; neu ediert von L. Messerschmidt in OLZ X (1917),. Sp. r69 ff. und L. W. King, Chron. II, S. 193 (vgl. S.97). (Vs.) 103mu lJa-am-mu-ra-pi lugal-e 104mu nig-si-sa 3) kalam-ma in-gar ,) Abgekürzt. -
» Oder dur. -
3) Orig. M .
105mu gifgu-za Mra malt dnanna kd-dingir-ra mu-un-na-dim 106[m]u bdd ga-gi-a ba-du I07[mu en ka-as-bar-raki (?) m]u2tn- [n Ja-an-dim 108 emu sir ( ?) dla-a $ mu-Jun- [na- " an]-dim 1 °9 [mu unuki i-si-in-na"" ba-an-dJib
(große Lücke) (Rs.) sa-am-su-]i-lu-n [a luga!-e J 147[mu ama-Jar-gi ki[-en-gi kiur Ji in-gar ,) 14 8mu id sa-am-su-i-lu-n [a-naqabn Ju-lJu-us-ni-si m [u-u ]nba-al '49mu id sa-am-su-i-lu-na-l;e-gal m [u-u Jn-ba-al 15 0mu gifgu-za bizemz)-m[a dnaJn = na dingir sag-du- [ga-ni] (Rd.) '5 I mu alam sub dl [amma g1fskindi (I) ]-dili-bi-d [a J 146 [mu
20
'5 2 (fehlt)
153mu uruduki-lugal-gub ljur-sag 1d '54mtt zis-sa uruduki-lugal-gub
D. Datenliste VAT 5800. Veröffentlicht und bearbeitet von A. Ungnad in BA VI 3, S. IO ff.; 43 ff. (Vs.)mmu am-mi-di-ta-na lugal-e ad~gi-a gu-la dmarduk-ke 213mu sib ni-tztg se-ga den-lil-ke 2I4mu nam-a-gal-la dmarduk-ke 215mu gibil egir nam-a-gal dmarduk-ke 216mtt alam nam-nun-na-ni e-sagil-Ia-sel o in-ni-tu-ra ( ?) 217mu gi!gu-za ki-bad-gub-a 218mu alam-a-ni s1~b( ?)-sub( ?)-bi an-di-di-a 2I9mu alam nam-lugal-a-ni e-bab = bar-ra-selO in-ni-tu-ra ZZOmu mas-kdn-am-mi-di-ta-naki 221mu gibil egir mas-kan-am-mi-dita-naki 222mu bad kar-dtttuld 223mu alam-a-ni mds-ge6-a 224mu as-me gal-gal-la na4dus-sag-a X) Gehört wohl zu Jahr I47. schrieben.
') Wie il ge-
5
10
DATENLISTEN
170
[m]u alam-a-ni nam-sul-a-ni esag-Ua-selO in-ni-tu-ra ( ?) 2z6 [mu uruduk ]i-lugal-gub-ba gal-gal kur lJur-sag-ga ]-la(?) dug( ?)-ga( ?)se10 (?) nam-nin(?) U7 [m]u bad I )-am-mi-di-ta-naki gu idzi-ld-kum-ma-ta bi-indu-a 20 2zSmu d-kal malJ-a dutu dmardukbi-da-ke ZZ9mu gd-gi-a tur dagal-la dutu-ke Z30mu gis-gal guskin-ga 23 ' mu ki-tus- sa-dug-gaki l3 Zmu en ni-ib ki-dg dutu-ke 25 lJar-ra ma-da-ni ba-da-andug-a 233mu en sa-as-gub id am-mi-dita-na 234mu alam-alam-a-ni u dlamma dlamma-a ( ?) 235mtt sita( ?)z) gif(tukul)3)-la ibdiri-gi-es-a 23 6mu us-sa sita( ?)2) giI(tukul)3)-la 80 ib-dirig-gi-eS-a (Rs.) 237mu alam-a-ni igi-rd eren ka-keskes-da 23 8mu duras ur-sag gal-Ia 239mu alam-a-ni mds-da-ri-a 240mH dlamma dlamma mas-su-ga-ke 5 24 mH alam-a-ni nam-nHn-na-ni-dim ' Z4ZmH dnin-urta am sag d-da!J-ani-se,O 243mH bad iS-ku-unjmarduk-ke 244mu egir bad is-ku-unjmarduk Z45mu alam nam-ur-sag-gd sa-amsu-i-lu-na ( ?) 10 24 6 [m]u bad 3 )-am-mi-di-ta-naki gu idme-e-den-lil 247[mu gibil e]gir bad 3)-am-mi-dita-naki Z48 [mu bad-da(?) b]dd(?)ki eren dam-qi-l.-li-su-ke XXXVII] mu am-midi-ta-na lugal-e 249mu a [m-m ]i-za-du-ga lugal-e denlil-li nam-en-n [a ]-ni
15
25 0mu 'J,5 ' mu 25 Zmu 253mzt 254mu 255mu z5 6mu 257mu
225
,) Oder dar. - z) Sieht aus wie sal-ku; möglicherweise verschrieben für sita (Delitzsch, Sumer. Glossar, S. 260). - 3) Fehlt; vgl. f. Zeile.
DATENLISTE1'i!'
sibbUru-na an den-lil-bi-da-ke egir sib bzlru-na su-nir gal-gal-la e-sag-ila alam-a-ni mds igi-dus-a as-me i-ma!J-a dlamma-di(l)-dili-a gifku-gar guskin-ga alam-a-ni nam-ner-gdl-Ia-
1&
20
a-n~
.5 8mu sib se-ga dutu dmarduk(-bi)')da-he 259mu bad z)-am-mi-za-du-gaki ka idburanunu 260mu alam-a-ni mM gab-tab-ba 26Imu uruduki-lugal-gub-ba i-ma!J-a 262mu urududus-maJ; gal-gal-Ia 263mu alam-a-ni sH-silim-ma abdi-d [i-a] z64mu id-am-mi-za-dzt-gak~ 3) E. Datenliste VAT S69I. Veröffentlicht und bearbeitet von A. Ungnad in BA VI 3, S. I4 f.; 46. (Vs.) 249mu den-lU nam-en-na-ni x x ·50mu sib bUru-na 25 ' emu gibil] egir stb bUru-na 25 2 [mu s]u-nir gal-gal-la 253 [mu ala ]m-a-ni mds igi-dug-a 254 [mu a ]s-me i-ma1J-a '55 [mu d]lamma-di (l)-dili-a 25 6 [mu gi/ku-ga]r guskin-ga (Rs.)z57[mu al]am-a-ni nam-ner-gdl z5 8 [mu sib] zi se-ga [ !Jar-ra] ma-da-na .59 Emu bad]-am-mi-za-du-ga-a z6o(mu alam-a-n]i mM gab-tab-ba Z6Imu uru[du] 4) lu[gal-g]ub i-ma1J-a XIII mu am-mi-za-du-ga
F. Datenliste 80037. Veröffentlicht und bearbeitet von L. W. King, Chron. II, S. I8r ff.; 97 ff.; ursprünglich je drei Kolumnen auf Vorder- und Rückseite. (Anfang fehlt) I (Vs.),o8[mu sir (?)] dla-a$ I09[mu unuki ] i-si-in-naki IIO emu ma-d]a e-mu-ut-ba-lumki -
') Fehlt. - .) Oder dar. 4) ki scheint zu fehlen.
3) ki Versehen.
Emu i]d !Ja-am-mu-ra-pi-lJe-gdl [mu J eren d-dam ma-al-gi-a II3 [m Jtt ra-pi-qumki ü sa-li-bi II4mu giSgu-za d$ar-pa-ni-tum "5mu uruduki-Iugal-gub dus-malJ-bi rr6mu gilgu-za dinnanna kd-dingirraki 15 II7mu alam-bi imin-dm ,) TI8mu gifgu-za dna-bi-um "9mu aZam dinnanna ki(!)-bal(!)bar (!)-ru ki IZOmu bara (?) z) mal] den-lil-ra 12Imu bad igi-!Jur-sag-gd IZZmu gifgu -za di5kur-ri 20 "3 [m]u bad ttrU ba-Zum 3)ki I24[mu al]am lJa-am-mu-ra-pi lugal nig-si-sd IZ5 Emu apin bJdd zimbirki-ra IZ6 [mu id ti-igi-da] den-lil-ra 25 IZ7 Emu bad gal zimbi]r k [i]-ra (Lücke = etwa I 26 bis II 7) II 142m [u e-mis-Iam] 4) I43mu [dtas-me-tum] I44mu bdd [karjsamaski ] 10 145mu saljar zim [bir ki ] XXXXIII mu [1Ja-am-mu-ra-pi lugal-e] 146mu sa-am-su-i-lu-na Zu [g al-e] nam-en-bi kur-kur-r [a . ... J 15 I47mu ama-ar-gi ki- [en-gi ki-uriJ I4 8mu id sa-am-su-i-l [u-na-na-qd~ ab-nu-ulJ-si] '49mu f..d sa-am-su-i [-lu-na-!Je-gdIJ 15 0mu gifgu-za b [izem-nul] I5 ' mu alam su[b-sub-bi] 20 '5 Zmu giftukul-s[u-nir] I53mu uruduki_ [lztgal-gub-baJ '54mu ug [nim ka-as-su-u] 155mu u [gnim i-da-ma-ra-as] 5) 15 6mu [bad uriki ] 25 I57mu [kur gä-si-a] (Lücke = etwa II 26 bis V IZ) (Rs.) 24Zmu d [nin-urta am sag d-dal~-aV ni-es] 243mu bdd 1's-k [u-unjmarduk-ke] 15 244mu gibil egir b [dd is-ku-undmarduk] III
10
25
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5
;;.
II2
,) Am linken Rande der Zeile das hier unerklärliche Zahlzeichen X. - .) Wie sal-ku geschrieben. - 3) Irrtum für zum. I) Am linken Rande Zahlzeichen X (hier richtig, da es das 40. Jahr Hammurapis ist). - 5) Am linken Rande Zahlzeichen X.
171
245mu alam nam~ur- [sag-gd sa-amsu-i-lu-na] pab-bil-g [a-ni e-nam-ti-Ia-se1o } 246mu bad-am-m [i-di-ta-na ki ] 247m1-/, gibil egir b [dd-am-mi-di-tanakiJ 24 8mu bad-d[a(?) bad(?)ki dam-qii-U-su-he] XXXVII m[u am-mi-di-ta-na lugal-eJ 249mu am-mi-za-du-ga lu [gal-e] den_Ul-I [i nam-en-na-ni] 25 0mu sieb bU]ru-[na an den-lfl-bi~ da-ke] 25 mu gibil egir s [ib buru-na] ' z5 2mu s[u-nJir(?) x[ ..... ] 253mu alam- [a-ni mds igi-du8 -a J 254mtt as-m [e i-malz-a] 255mu d [lamma-di (l)-dili-a] (Lücke = etwa V 30 bis VI), Mitte) VII) [XXXXIII mu lj]a-am-mu-ra-pi [XXJXVIII mu sa-am-su-i-lu-na XXVIII mu a-bi-e-su-uh XXXVII mu am-mi-di-ia-na XVII mu am-mi-za-du-ga V lugal-e-ne mu-bi-ne II (x 60) XXXXIII qat ib-ni-dsamas tupsar . .. 2) (Rest zerstört.) G.
Datenliste
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5
Sams uil una's
(VAT 775r = VS XIII Nr. IOS) (Vs.) I46 mH sa-am-su-i-ltt-na lugal-e dug-dug-ga zi-da dmar = duk-t [a] nam-en kur-kurra !Ja [d-e-seIO ag-a J '47mu ama-ar-gi k [i-en-g]i ki-uri x I4 8mu id-da ]sa-am-su-i-Iu-nanaqab-nu-ulj-si I49mu id-da sa-am-su-i-Iu-na-lje-gdl 15 0 mu gifgu-za bara( ?)-ke dnannar[a]( ?) '5 I mu alam s1tb-sub-bi e-babbar-selQ" . I5 Zmu giftukul su-nir '53mu ki-Iugal-gub lJur-sag id-di(l)dili-b[i] '54mu ugnim eren ka-a[s-su-]u(?) I55mu ugnim i-d [a-ma-ra-a ]Ski I) Die Kolumne enthielt nur die Summierungen und die Unterschrift. - » 5 Könige, ihre Jahre: 163; Hand des Ibni-~amas, des • •• -Schreibers.
5
10
Md ttriki un [U ki ] 15 kztr gu-si- [a . .. ] ki-su[r-r]aki s[a-bu-um'Oi] I) Md [i-si-in-naki ] 16rmu Md an [da-di-a] r6zmu Md [-di (l)-dili gal-gal-Ia] 20 163mU e- [babbar dutU] 164mu giJgu -za Mr[a guskin II-na-bi] 165mu kur n [u-se-ga-ne-ne] (Rs.) 166mu gilgu-za b[dra gu-la] 167mu ua-nir ki-tus [-ma~] 168mu a-kal-ta(?) ~us(?)-[ra] 169mu Md kiski mu-u[n-du-a] 6 17 0mu alam giftukul sig-g ci] 17 r mu lJur-sag kur mar-t[u] 17Zmu nig babbar-ra sizkur-sizkur-[ra] 173mu a-ag-ga den-lil-Ia 174mu us-sa 10 175mu us-sa us-sa-bi 176mu alam-a-ni na4gis-sir-gal-Ia-ke r77mu gu id (dur)')-Ul u ta-ba-an mu-an-ba-al 178mu ur [uk ]a-gar-ra-tumki 179mu e-gal nam-nun-na 15 180 m U ar( ?)-ku( ?)ki bad-da nig-gulla 181mu eren kur [mar- ]tu-a 18zmu ma-da ki-uri-a r83mu dU (d)-ba-nu-il-a ( ?) XXX VIII mu sa-am-su-i-l[u-na lugal-e] 15 6mu 15 7mu 15 8mU 160mu
5
DATENLISTEN
DATENLISTEN
17 2
H. Datenliste d: 11. Veröffentlicht von F. ThureauDangin, Lettres et Contrats .. de la premiere dynastie babylonienne (Paris 1910), Nr. 159. Der Schluß der Liste ist in Unordnung, indem Jahr 240 vor 239 eingereiht ist. (Vs.) ZI2 [mu a Jm-mi-di-ta-na lugal-e adgi-a gu-la 21 3 [m Ju sib ni-tug se-ga Z 1 4 [m]u nam-a-gal-la dmarduk-ke Z15mu gibil egir nam-a-gal-la dmar = duk-ki 216mu alam nam-nun-na-ni Z17mu gifgu-zu ki-bad-gub-a zr8mu alam-a-ni sub(?) an-di-di-a ZI 9m~t alam nam-lugal-la-a-ni I) Jahr I59 ist lassen. - Z) Fehlt.
versehentlich
ausge-
ZZOmu ma-as-ka-an-am-mi-di-ta-na 22Imu gibil egir zzzmu karj(uta)ki- a I) zz3mu alam-a-ni mas-ge6-a 224mu as-me [gal-gal-la] 225mu alam nam-s[ul-a-ni] 226mu ki-lugal-gub gal-g [al] (Rs.) Zl7mu M [d-am-mi-di-ta-na ki ] 228mu a-kal ma [lJ-a J 229mu dug-[g]a(?) gu-l[a .... ] 2) 230mu gi[s-ga]l guskin-ga 23 1mu ki-tus-sa-dug-ga 23 2mu en (ni-) 3) ib gu-Ia 4) 233mu en sa-as-gub-a 234mu alam-alam-a-ni 235mu sita(?) gi1tukul-la 23 6mu us-sa 237[mu] alam-a-ni igi-ra eren kakes- [kes-d]a ( ? }-ke 23 8 [mu] duras ur-sag gal-la 240[mu d]lamma dlamma-a 5) [ ] dinnanna bal-a-na(?) 6) 239[mu alamJ-a-ni mdS-da(-ri) 3)-a5) 24 1 [mu alam J(-a-ni) 7) nam-nun-nani-dim 1. Datenliste YBC 2140. Veröffentlicht und bearbeitet vonA. T. Clay in YOS I, Nr. 33 und S. 44 f. Sie enthält die Jahresnamen des Reiches von Babylon seit dessen Eroberung durch ljammurapi. (Vs.)13 Z mu ugnim 8) nim-ma 133mu ma-da ja-mu-ut-ba-lum 134mu ugnim 8) ma-an-ki-zum( ?) ki9) '35mu id ~a-am-mu-ra-pi-nu-!Juus- I ni-si 13 6mu an dinnanna dna-na-a-a 137mu Md 11la-ri ( ? )ki(?J 13 8mu e-me-te-ur-sag '39mu ~tgnim 8) tu-ru-kum 140mu es-nun-naki a-gal-gal-Ia 141mu kilib gu-da-a-bi 142mu e-mis-lam 143mu dtas-me-tum ,) Original an-di-a statt AN. UD.KI-a. 2) Weicht von der gewöhnlichen Formel ab. - 3) Fehlt. - 4) Wohl Irrtum. - 5) Falsch eingeordnet! 6) Gehört wohl noch zum Jahr 24-0 und ist wohl für lJus-a-ki verschrieben. 7) Fehlte wohl. 8) Ungenau geschrieben. - 9) Original di statt ki.
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144 [m Ju bad kdrjsamas (Rs.)'45mu zimbirki 146mu sa-am-su-i-Iu-na-lugal I namen-bi kur-kur-ra 147mu ama-ar-gi4 148mu id sa-am-su-i-lu-na- I naqa (-ab) I )-nu-ulJ-si 149mu ~d sa-am-su-i-lu-na- I !Je-gal 15°mu g'fgu-za bizem-ma 15 Imu alam sub-bi 15 2mu giftukul-su-nir 2)
K. Datenliste ljammurapis. Veröffentlicht von V. Scheil, La Chronologie rectifiee du regne de Hammourabi; Mem. de l' Acad.XXXIX (19 14), S. II! ff. und RT XXXIV S. 105. Die Vorderseite ist stark beschädigt. (Vs.) I03mu !;a-am-mu-ra-pi lugal-e I04mu [nig-si-s Ja ma-da-na i-ni-ingar-ri-es 105mu K[ilgu-z]a dnanna kd-dingirraki 106mu ga- [g]i-a ki I07mu en(?) ka(?)-as(?)-sa(?)bar(?) ki 3) 108mu s[irJ (?) dl [a-a J$ 1 °9 [mu J unuki i-si-ink eil IIO[mu] ma-da g[u i]d su-mu-[dJar I I I [mu J i [d lJ ]a-am-mu-ra-pi . 10 IIZmu [eren a-da]m 111al-gi4-[ak]i II3mu [ra-pi-q Jum [kiJ II4mu gilg [u-za] d$ar-pa-ni-t [um] II5m [u] ki-luga [l-gu Jb-ba II6[mJu K[ilg ]u_za dinnanna kadingir-ra ki 15 II7 [m Ju alant imin-bi II8[muJ Kilgu-za dna-bi-um II9[mu] gifgu-za 4) din[nanna(?) k Ji-bal-bar-ru ki 120 [mu J Mra [deJn-lil-la-ra IZI [muJ bad igi-lJur-sag-ga 20 122 [mu] gif [gu-za] diskur-ri 12 3 [mu bad uru ba-z Ji ki 124 [mu alam lJa-am-mu J-ra-pi (Rd.) 125 [mu apin bad zimbirki ] ,) Fehlt. -
Z) Am Rande steht ni-si-ih-
ti(?) 1l1imki »Stadtexzerpt«. - 3) So SCheÜ, au~ der ~hotograp~ie s!nd die fraglichen
ZeIchen nIcht zu IdentIfizieren. statt alam.
4) So
173
1z6 [mu
id ti-igi-dajen-Ul-ra] bad gal zimbirki] (Rs.)128[mu] bara(?) g[al-gal-la] 12 9 [ muJ su-ni [r malJ] 13° [m Ju e-nam- [lJ] e 13 1emu] alant dsa-a-la 132 [m Ju ugnim nimki I33mu ma-da e-mu(-ut)l)-ba-lumki 134mu ugnim es-nun-na 135mu id lJa-am-mu-ra-pi-nu-h [uuJs-ni-si 13 6mu an dinnanna t't 2) dna-na-a '37mu bad ma-riki 138mu e-me-te-ur-sag 13911lU ugnim tu-ru-uk(? )-ki I40mu es-nun-naki a ga [1-gJal-la 141mu kilib gu-da-bi 14Zmu e-11lis-lam 143mu dtas-me-tum 144mu bad kdr-dsamas 145mu zimbirki um u [I dutu-ke] XXXXIII mu lJa-am-m[ura-pi] 1·7 [mu
25
v
10
15
L. Datenliste ljammurapis. Veröffentlicht von A. Boissier in RA XI, S. 161 ff., leider nur in Umschrift; rechts abgebrochen. 1°3 [ •••••••••••
J
104m [u] ni [gJ-si-sa [ .... I05mu gifgu -za [ .... 106m [u b]ad ga-gi4 [ •••• I07mu en ka-as-bar [. . . . 108mu sib 3)- ... [ ... . 109mu unuki i-si- [ ... . IIOmu ma-da gu i [d . .. . IIImu id lJa-am-mu-ra- [ ... . II2mu uru a-dam ma-a [I • •• ]ki II31nU ra-p [i .... J II4mu gifgu-za d$ar-pa- [ni-tu Jm II5mu ki-Iugal-gub [ .... II6 mu gifgu-za dinnanna II7m[u] alam-bi [.... II8[muJ gi[f]gu-za [ .... II9 [mu alam] dinnanna ki-bal- [ ... 120 [mu bdra malJ den-tilJ-ra I2I emu bad igiJ-!;ur-sag-ga U2 [mt~ gifgu-za ] diskur lZ3 Emu bad u]ru ba-zumki
:r:
~) ehlt . - .) Wohl so, nicht ki. BaIssIer, aber vielleicht doch sir.
3) So
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124 [mu
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DATENLISTEN
DATEN LI STEN
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at]am l;a-am-mu-ra-pi IZ5 [mu] apin Md zimbirki 126 [m~t] id ( ?) .•. I) den-lil-ld IZ7m [u] bad gal zimbirki 128mu bara z) gal-gal-la I29mu su-nir mal; 13 0mu e-nam-l;e e 13 1mu alam dsa-la 13 2mu ugnim nim-maki 133m1J ma-da e-mu-ut-ba-lumki 134mu ugnim es-nunki 135mu id l;a-am-mu-ra-pi-nu-l;uus-ni-si 13 6m1! an dinnanna dna-na-a 137mu Md md-riki 138mu e-me-te-ur-sag 139'1111t ugnim tu-ru-um(!) 3) 14 0 rmJ eS-nUnki 141mu kilib gu-da [-a-bi] 142m1t e-mis- [ .. . 143mu dtas- [ .. . 144mu bad gal[ ... 145mu[ .....
M. Datenliste ljammurapis. Veröffentlicht von A. Boissier in RA XI, S. 163 f., leider nur in Umschrift und ungenügender Photographie. 1 °3 [mu l;a-am-mu-]r [a ]-pi lugal-e 104 [ • • • • • • • • ]-na-an-ni 4) 105mu gu-za [ ..... ] kd-dingir-ra ki 106mu bad gd-gi4-aki I) 107mu en ka-as-bar-an-ki 5) 108mu sib 6) dnin 7)-az 109mu unuki i-si-in-naki IIOmu gu id su-mun(?) 8)-dar IIImu id l;a-am-mu-ra-pi 10 II2mu uru a-dam ma-al-gili "3mu ra-pi-qumki II4mu gu-za d:;ar-pa-ni-tum II5mu uruduki-ld-ab mal;-bi 9) II6mu gu-za dinnanna kd-dingir-ra ki ;
1I7mu alam-bi imin-am II8mu g~t-za dna-bi-um II9mu alam dinnanna ki-bal-bar-ruki I20mu bara mal; d [en-lil-raJ I2Im [u] ba [d]-mal; igi-l;ur-sag-gaki mm[u gu-za]diskur . U3 [mu bad #ru ba-z#mkJi I24[mu al]am l;a-am-mu-ra-pi IZ5 [mu 1 a [pin] bad zimbirki 126m [H id] ti-igi-da den-lil-Id u7[mu bad gal] zim[bir]ki u8 [m# ba]ra ( ?) gal- [gal]-la . .. IZ9mu su-nir mal; .... 130mu e-nam(-J;e) I) e disRur kddingir-raki 13 I mu alam dsa-a-Ia 13 2 [mu] ugnim nim-ma. . . 133m# ma-da e-mu-ut ..... 134m# ugnim es-nun-[nad ki 135 mu id l;a-am-mu-ra-pi-nu-l;uus-ni-si 13 6 mu an dinnanna 11, dna-na-a 137mu b [ddJ ma-riki 13 8 [m# ]us 2) [ ..... ] l;ul(?) 3) (Lücke) 143[mu d]tas-me-tum 144[mu ... ]-la(?) kar-dsamas 145mu [zimbir Jki uru ul-la ( ?) [ ....... ] ud-J;i 4)
b) Überblick über die Jahresnamen der I. Dynastie von Babyion. Im folgenden werden die J ahrnamen der Datenlisten, soweit möglich, nach den datierten Urkunden dieser Zeit ergänzt, vervollständigt und übersetzt. Die wichtigsten Sammlungen von Daten, auf die für Einzelheiten verwiesen wird, sind: E. Lindl, Die Datenliste der ersten Dynastie von Babylon in BA IV (Ig02), besonders S. 356 ff. L. W. King (in den Anmerkungen I) Boissier: ..... a- ?-li-? En-lil-ld; man zur Edition von A. B). erwartet ti-igi-da-den-lil-ld. - .) So Boissier A. Ungnad, Chronologie der Regieohne Fragezeichen. - 3) Fehler des Originals. Ammiditanas und Ammi:;adugas rung _ 4) Mir unklar. - 5) Auch auf Photo deut- , in BA VI 3 (Ig07), bes. S. 16 ff. lieh. - 6) So Boissier; doch ist wohl auch sir nicht ausgeschlossen. - 7) Nicht la. 8) Boissier: nach B. wohl das Zeichen KUL.9) Verschrieben oder verlesen für ki-lugal·gub dus-ma!J,-bi.
I) Fehlt. _ » Nur teilweise erhalten. 3) Irrtum für ma!J,? - 4) Vielleicht Rest eines Datums: am [.. ]kam(!).
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35
A. Poe bel in BE VI 2, S.56ff. (ljammurapi bis Samsuditana). C. H. W. Johns, A List 0/ the Year N ames used to date the years 0/ the First Dynasty 0/ BabyIon. Part. I (Cambridge IgII). [Mit Benutzung unveröffentlichten Materials, doch ohne Quellennachweise.] M. Schorr in VAB V S. 582 ff. Die Buchstaben Abis M beziehen sich auf die oben umschriebenen Datenlisten. Das Wort mu )}Jahr({, sowie die oft, besonders seit Samsulluna, darauffolgenden Worte NN. lugal-e lassen wir fort. Der volle Variantenapparat kann hier nicht gegeben werden. 1. Su (mu)-abum. 1. (1.) [»Die große Mauer von BabyIon wurde gebaut«]; s. Jahr .2. 2. (2.) )}Folgendes Jahr: die große Mauer von Babyion wurde gebaut({ Gautier I (Eid bei su-a-bu); Sp. 224. Da alle übrigen Jahresnamen des Sumuabum bekannt sind, ist A so zu ergänzen. 3. (3.) )}Die Mauer von Kibalbarru wurde [gebaut]({ A; zur Ergänzung s. Dhorme, OLZ IgII, Sp.34. 4. (4.) }}Der Tempel der Ninsinna wurde [gebaut]({ A. 5. (5.) )}Das hohe Haus des Nannar wurde [gebaut]({ A. 6. (6.) )}Folgendes Jahr: <S)({ A. 7. (7.) )}Übernächstes Jahr: <S)({ A. 8. (8.) )}Die große ZederntÜf für den Tempel des Nannar stellte er hef({ A. 9. (g.) }>Die Mauer von Dilbad wurde gebaut({ A. 10. (10.) )}Seine (?) Tiara in KiS stellte er hen{ A; VaI. a-ga-a-ni LKis XXV. 11. (11.) )}Folgendes Jahr:
I75
Variante eines us-sa-Datums ist wohl der akk. J ahrname e-Ie-ep iz-za-ab-r [u ( ?) )}das Schiff wurde leck (?)« VS VIII Nr. I. 2. 2. Sumu-lä.-el. 15. (1.) »~So grub den Utu-begalKanal({ A. 16. (2.) )}Folgendes Jahr: Übernächstes Jahr: (27)({ A; vgl. Gautier 6. 30. (16.) }}4. Jahr: (27)({ A. 31. (17.) )}S. Jahr: (27)({ A. 32. (18.) }>Jabzir-il zog aus Kazallu aus({ A. 33. (Ig.) }}Seine (?) Mauer in KiS wurde vernichtet({ A. 34. (20.) »Die Mauer von Kazallu wurde vernichtet und dessen Heer mit der Waffe geschlagen({ A; vgl. ka-zal-Iuki ba-J;[ul] (?) )}Kazallu wurde zerstört« Sp. 232 (Eid bei su-mu-la-il). 35. (21.) )}Folgendes Jahr: <34)({ A. 36. (22.) }}Einen aus Gold und Silber verfertigten Thron des hohen Heiligtums stellte er für Marduk her ({ A. 31. (23.) »Folgendes Jahr: <36)({ A. 38. (24.) )}Ein Bildnis der Sarpanitu stellte er her ({ A.
DATENLISTEN 39. (25.) »Jagzir-il wurde mit der Waffe geschlagen« A; vgl. LKis VIII, wo wohl statt il zu lesen ist i- eil]. 40. (26.) »Ein Bildnis der Innanna und der Nana stellte er her« A. 41. (27.) »Die Mauer von Kutu und der Turm ... wurden gebaut« A, ergänzt nach PSBA XXXII S. 280: bad gu-dus-aki (Eid bei Sumu-la-il). 42. (28.) »Sumu-la-il zog in Barzi ein« A. 43. (29.) »Die Mauer von Sippar wurde gebaut« A, ergänzt nach dem akk. Jahresnamen dur sipparimki sumu-le-el sarrum i-pu-s[u] »S. baute die Mauer von Sippar« CT VI pI. 49h • 44. (30.) »[E-meteJ-ursag wurde gebaut« A. 45. (3r.) »[Die Mauer (?) von Ak]u~ ( ?) wurde gebaut « A. 46. (32.) »[Den ..... -Deich (?)] schüttete er auf und grub den Sumula-el-Kanal« A; vgl. Jahr 26. 47. (33,) »Folgendes Jahr: <46)« A. 48. (34.) »[. . . .. wurde mit der WafJfe geschlagen« A. 49. (35.) »[ .......... ] .. brachte er hinein (?) « A. 50. (36.) »[Folgendes JahrJ: <49)« A. VgI. auch Jahr Sr. 3. Sabum. 51. (r.) »S. wurde König« A, ergänzt
nach LKis XXIII. Die akk. Jahresformel sanat sa-bu-um a-na Mt a-bi-su i-ru-bu »Jahr: S. zog in sein Vaterhaus hinein« (VS VIII Nr. 8) bezieht sich vielleicht auf sein Akzessionsjahr (= Jahr 50); vgI. Jahr 65· 52. (2). »Folgendes Jahr: <51)« A, ergänzt nach CT VI Nr. 40&. Die folgenden Daten sind nur versuchsweise hier eingeordnet. [53.] (a.) [»Die Mauer von KarSamas wurde gebaut«] s. Jahr [54J. [54.] (b.) [»Folgendes Jahr: <[53])«; vgl. Ranke Nr. 10: us-sa bad kar-dutuki sa-bu-um lugal (?) »folgendes Jahr: die Mauer von Kar-Samas (baute) König Sabum«. [55.] (c.) a-gar (?) ... (unleserlich) ...
»die Flur ........ « Gautier Nr.10 (Eid bei SabUm). [56. 57] noch unbekannt. 58. (8.) »Er baute Ebabbara« A, ergänzt nach PSBA XXIX S. 108; ebd. Var. -dim-ma statt -du-a. 59. (9.) »Er erneuerte E-ibi-Anu« A, ergänzt nach Ga u tier Nr. n: e-i-bi-a-nu-um mu-un-gibil (Eid bei Sabum). 60. (n.) »Esagila [wurde gebaut]« A, ergänzt nach VS XIII Nr. I: sa-buum lugal-e e-sag-ila mu-un( ?)-du-a; abgekürzt e-sag-ila CT VI, pI. 47 a • 61. (12.) »Das Bildnis des SabUm wurde hergestellt « A, ergänzt nach pp Nr. 13; alam guskin sa-bi-um I) mu-na-an-dim »S. stellte ein goldenes Bildnis her« Gautier Nr. 32; vgl. Jahr 62b. ~ 62. (13.) a) »Die Mauer von Kazallu [ •••••• ] « A; vgl. CT II pI. 50. b) us-sa urudualam sa-bi (oder IV -bi) e-babbar-ra-se 10 ba-dim »folgendes Jahr: ein ehernes Bildnis des Sabum (oder: 4 eherne Bildnisse) wurde(n) für Ebarra hergestellt LC Nr. 58; gehört wohl nicht hierher (s. RA XV S. 38 L), da aus Lagas; s. L (= Larsa) 168. 63. (14.) »[Er schüttete] den Aabbagegal-Deich auf« A, ergänzt nach CT Ir pI. 3: e a-ab-ba-lJe-gdl (Eid bei SabUm). 64. (15.) »Folgendes Jahr: <63)« A; vgl. CT VIII pI. 42a und Nies Ir Nr. 97: us-sa e a-ab-ba-lJe-gdl. VgI. Jahr 65· 4. Apil-Sin. 65. (r.) »A. baute die Mauer von Barzi« A. Dagegen hat VS XIII Nr. 2: bad nu-ri (?) I a-pil- dsin ba-du »die Mauer von Nuri baute A. «. Liegt ein Fehler vor? Abgekürzt a-pil-sin CT IV pI. 10 (Z. 49). VgI. Jahr 69· .. Die akk. Jahresformel sanat a-pzl-s'm a-na bi-it a-bi-su i-ru-bu »Jahr: A. zog in sein Vaterhaus hinein « (CT VI pI. 48a) bezieht sich vielleicht auf sein Akzessionsjahr (= Jahr 64); vgl. Jahr
SI.
66. (2.) »Die Mauer von Babyion ..... wurde gebaut« A. Vollständiger Il Oder lies IV-bi?
I77
DATENLISTEN CT VI pI. 44 h: bad malJ gibil kd-dingir-raki a-pil-dsin ba-du »die hohe, neue Mauer von B. baute A. «. 67. (3.) »Den aus Gold und Silber verfertigten [Thron] des hohen Heiligtums stellte er für Samas und Senirda (= Aja) her« A. Zur Ergänzung vgI. Jahr 36. 68. (4.) »Den Sumundar-Kanal grub er« A; vgl. LC 6 Nr. 60 id su-mu-dar. 69. (4.) »Die Mauer von Durrnut (?) wurde gebaut« A; vgl. CT IV pI. 47a: bad du-ur-mu-ti ba-du. PSBA XXXII S. 280 erwähnt eine Formel bad mu-tiki A. ba-du »A. baute die Mauer von Muti«. Oder ist in A. [bad nJu-r[ik]i zu ergänzen? Vgl. Bem. zu Jahr 65. 70. (6.) »Er erneuerte Emislam« A, ergänzt durch Gautier Nr. 15 (Eid bei Apil-Sin), wo irrtümlich tu. statt gibil steht. VgI. auch LC Nr. 6r. 71. (7.) »[Folgendes Jahr]: <70)« A. 72. (8.) »Er grub den Kanal ApilSin-gegal«A, ergänzt nach CTVI pI. 33b: id a-pil-sin-lJe-gdl. 73. (9.) »Eine goldene Tiara stellte A. für Samas her« A., ergänzt nach VS XIII Nr. 3a (Eid bei Apil-Sin): aga guskin AN.NA(!) (lies UD! = dutu )-ra mu-un-na-an-dim. ~ 74. (10.) »Den aus [Gold und Silber] verfertigten [Thron des ho ]hen Heiligtums, das ..... des Landes, stellte er her« A; vgl. zur Ergänzung Jahr 36. 75. (n.) »[Der Tempel, die Wohnstätte der Innanna von Babylon], wurde erbaut« A, nach unv. Texten von J ohns ergänzt. 76. (12.) »Den [Deich (?)J des Euphrat [ .... ] ..... « A. 77. (13.) »Der Tempel Etur-kalama der IStar von Babyion wurde gebaut « A., ergänzt durch Gautier Nr. 14: e-titr (!)kalam( !)-ma dinnanna kd-dingir-ra ki badu; Gautier Nr. 12: e-tur-kalam-ma. 78. (14.) »[Folgendes Jahr: <77)]«, sehr zweifelhafte Ergänzung der Spuren auf A. 79. (15.) Zerstört. Vielleicht hierher RFH I (Eid bei Apil-Sin) : gu-za dinnanna tin-ti [r ki . .... ]; das wäre nebst den Reallexikon der Assyriologie.
Spuren von A: »den Thron der Innanna von Babyion stellte er her «, 80. (16.) »Das Osttor [von Babyion] wurde gebaut« A; Ergänzung nach J ohns (ohne Quellenangabe). 81. (17.) »Den Thron des hohen Heiligtums des Samas von Babyion stellte er her « A. 82. (18.) »Folgendes Jahr <81)« A; auch VS XIII Nr. 5. Irgendwie scheint hierher die akk. Formel zu gehören: us-sa sa (oder is)-ka-ra-am a-na dsamas a-pil-dsin (?) ..... (Eid bei Apil-Sin): CT IV pI. I6a (Lesung unsicher). 5. Sin-muballit. 83. (1.) »König S. baute die Mauer von Rub:1tu « A; Var. ru-ba-tumki VS VII Nr. 3 und Gautier Nr. 3r. 84. (2.) »Er grub den Sin-muballitKanal « A; vgI. Gautier Nr. I8; VS VIII Nr.24· 85. (3.) »Ein Emblem aus funkelndem Gold und hellem Gestein stellte er für Samas und Senirda (= Aja) her« A. 86. (4.) »Folgendes Jahr <85)« A. 87. (5.) »Das Heiligtum der Gottheit Sidada stellte er her« A. 88. (6.) »Folgendes Jahr <87)« A; vgl. Gautier Nr. 19; LC Nr. 65; VS XIII Nr. 7; RA XXIV S.97· 89. (7.) »Die Mauer von Anzagar (= Dimti)-Dada wurde gebaut« A; vgl. CT VIII pI. 25a; VS XIII Nr. 8; CT IV pI. I6 b ; VS VIII Nr. 26 (dda-da)f. 90. (8.) »Er grub den Aja-gegalKanal« A; vgl. VS VIII Nr. 28. 29 u. a. 91. (9.) »Folgendes Jahr
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DATENUSTEN
eren ~trild haben LC Nr. 74, Gautier Nr.22 und CT II pI. 46 ugnim zararId (= Larsa). Liegt in A ein Fehler vor, oder ist letzteres = Jahr 20? Die Spuren von Jahr zo passen jedoch nicht dazu; s. King, History o/Sumer and Akkad, S. 3I8r. 97. (I5.) »Die Mauer von Eres wurde gebaut« A; ergänzt nach RFH Nr. 6. 9B. (I6.) »Den Thron des hohen Heiligtums des Lugal-Gudua stellte er her« A, ergänzt nach VS VIII Nr. 46. 48; Nies II Nr. 98; CT XXIII pI. 45a (zag statt bdra).CT VIII pI. 45a (Eid bei S.) hat gifgU (!) dal(?)-lat(?). 99. (I7.) a) »Isin eroberte er« A, ergänzt durch MAP Nr. 32 (Eid bei S.); vgI. CT VI pI. 24c; LC Nr. 7I. b) us-sa g~t-za bdra (oder zag) malJ dlugal-gz!-d [us-a] »folgendes Jahr (98) « CT IV pI. I4b (vom 6. Nisan). 100. (I8.) »Die Mauer von Stadt Bazu wurde gebaut« A, ergänzt durch Gautier Nr. 23. 25 (Eid bei S.); vgl. Ranke Nr. I8. I9. 101. (I9.) »Samas und Adad« A, ergänzt nach MAP Nr. 9I (Eid bei S.) u. a. W Nr. 27 hat bdra (?) gal-gal dutu diskur »die großen Heiligtümer des Samas und Adad «. 102. (20.) VgI. Bemerkung zu Jahr 96. 6. ljammurapi. 103. (I.) lJa-am-mu-ra-pi lugal-e »lj. (wurde) König« A, C, K, M, LC Nr.77 u. Ö. Diese Formel findet sich indes auch (abgekürzt aus einer längeren) für andre Jahre des Königs; vgI. ML XI Nr. I4I (aus Larsa, daher frühestens 3I. Jahr lj.'s). 104. (2.) nig-si-sa kalam-ma in-gar »er stellte Recht im Lande her « C; Var. ma-da-na »in seinem Lande« A, K, VS VIII Nr. 83, LC Nr. 79 (mit kI. Var.) r); unklar [ ....... . ]-na an-ni M; sa-ga kalam-ma nam-si-sa VS VIII Nr. 84; nig-si-sa in-gar VS VIII Nr. 85; vgI. ferner VS VII Nr. 5; VIII Nr. 86; CT VIII pI. 50a. I) Die Anführung aller kleinen Varianten ist hier und im Folgenden unmöglich.
105. (3.) gi!gu-za bara malJ dnanna kd-dingir-ra ki mu-un-na-dim )>er stellte den Thron des hohen Heiligtums des Nannar von Babyion her« C; bba malJ fehlt A, K; vgI. L, M; ednanna VS VIII Nr. 89; dnanna e-kis-sirs-gal VS VIII Nr. 93· 94· 99. IOO. 106. (4.) bad ga-gi-a ba-du, die Mauer des Klosterbezirks wurde gebaut« C; Var. ga-gi-a A, ga-gi-aki K, ga-gi4-ald L, M; bad gal ga-gi4-a VS VIII Nr. I05 u. a. Es ist fraglich, ob bad si-ra-ma!l' ba-du (Ranke Nr. 39) eine Variante dazu ist. VgI. (mu) i-si-ra-ma-al; [ .... ] VS VIII Nr.60. 107. (5.) en ka-as-bar-ra mu-un-nadim »erstellte ..... , .. her« A+C; dafür ka-as-bar-an-ki M; ka(? )-as-sa(? )-barki K; vgl. L. Zu dem unklaren Ausdruck vgl. den Namen der Belet-ili: nin-ka-asbar-ra und nin-ka-as-bar-an-ki CT XXIV pI. I2 Z. 9. IO. 108. (6.) sir (?) dla-afj mu-un-na-dim »er stellte das Band (?) der La~ her « C; vgl. F, K; sib dnin-az »Hirt der A Nin-az« soll nach Boissier (RA XI S. I04) deutlich auf M (vgl. L) stehen; indes gibt das keinen Sinn. t 09. (7.) unuki t!, i-si-inki ba-an-dib »Uruk und Isin wurden erobert« TD Nr. 8I; danach A, C, F, K, L, M zu ergänzen; Var. i statt i A, L. VgI. Ranke Nr. 24. 25· 110. (8.) ma-da e-tnu-ut-ba-lumki »das Land Emutbal« F, meist aber ma-da gu id su-mu-dar, das Land am Sumu(n)dar-Kanal« K, auch sumun (= BE)-dar (A), su-numun(KUL ?)-dar (M), zerstört L. VgI. VS VIII N r. 59: gu id sumu-da-ri; VS IX Nr. 45 (Z. IO): gu id su ( ? )-mu-un-dar; LC Nr. 60 id su-mudar. VgI. Landsberger, OLZ I9I6, Sp. 33 f. 11 L (9.) id lJa-am-mu-ra-pi-lJe-gal »der Kanal ljammurapi-b-egal (wurde gegraben)« F, A; meist nur id lJa-ammu-ra-pi K, M, vgl. L; oft in Urkunden. 112. (IO.) eren a-dam ma-al-gi-a (bagul) »Heer (und) Bevölkerung von Malgu wurden vernichtet« F, A, ergänzt nach LC Nr. 83, wo wohl zu lesen ist uru(!)
+
DATENUSTEN d(!)-dam (ma)-al-gi ba-gul; uru statt eren auch L, M; auch ma-al-gi4 (z. B. M) oder mal-gi4-[ak], (so K) oder SIG41d (so Ranke Nr. 37). 113. (H.) ra-pi-qumki u sa-li-bi1
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stellte er her« A, B, F, K, L, M, ergänzt nach VS IX Nr. I3. b) us-sa e(l) igi-lJur-sag-ga »folgendes Jahr: den Deich (?) von r. « CT VI pI. 22 a, wo e wohl Irrtum für bdd ist. 123. (2I.) bad uru ba-zumki (ba-du) »die Mauer von Bäzu (Ba~u) wurde gebaut« A, B, F, K, L, M, ergänzt nach P Nr.72; ba-ziki A, K; falsch ba-lumki F; vgI. a-la-ba-fji KAV Nr. I83, Z. 26 c. 124. (22.) alam lJa-am-mu-ra-pi lugal nig-si-sd »Bildnis ljammurapis als Königs des Rechts« F; meist nur alam haam-mu-ra-pi A, B, K, L, M. v 125. (23.) apin bdd zimbirki(-ra) »das Fundament der Mauer von Sippa[« L, M, A, B, F, VS IX Nr.22. 126. (24-) id ti-igi-da den-lil~ra (u id buranunu mu-un-ba-al) »den TigidaKanal für Enlil und den Euphrat grub er« A, B, F; den-lil-la M; desgI.VS XIII Nr. 28, wonach die Ergänzung. Unklar L. Vgl. ferner VS IX Nr. I43: id t[iig]i-da den-Ul id buranunu mu-un-baal-la. 127. (25.) bad gal zimbirki ba-du »die große Mauer von Sippar wurde gebaut« B, L, A, F, M; CT IV pI. 38c; Gautier Nr. 45. Hierher wohl VS XIII Nr. 33: ba[d g]al zi[mbirki ] dutu d[se10-nir-da]ra(?) b[a-d]u »die große Mauer von S. wurde für Samas und [Senirda] gebaut«, 128. (26.) bara gal-gal-la (guskin) »große Heiligtümer aus Gold« L, M, A, B, K, ergänzt nach LC Nr. 87. 129. (27.) su-nir malJ guskin lJus-a (igi-gin eren-na-ke dingir gal-gal-e-ne-se1o a-dalJ-a-ni-selO mu-un-ne-dim) »ein hohes Emblem aus funkendem Gold, das vor dem Heer einherzieht, stellte er für die großen Götter, seine Helfer, her« B, ergänzt nach VS IX Nr. 27 und RA XXIII S.40 (hier gifGISIMMAR statt eren, ferner dingir gal-gal a-dalJ-ne-ne-ra und mu-un-ne-dim-ma); vgl. A, B, K, L, M. 130. (28.) e-nam-lJe e diskur ka-dingirraki (ba-du) »Enamb-e, der Tempel des Adad von Babyion, wurde gebaut« 12*
DATENLISTEN
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M; vgl. A, B, K, L; zur Ergänzung vgl. VS IX Nr. 34. 35: e diskur ba-du. 131. (29.) alam dsa(-a)-la (mu-na-dim) »das Bildnis der Sala stellte er her« A, B, K, L, M; zur Ergänzung s. Jahr 132 b. 132. (30.) a) (a-gal ki-ag dmarduk-ke a-kal malJ dingir gal-gal-e-ne) ugnim nim-ma ki (zag mar-lJa-siKta su-birli gu-ti-umki es-nun-naki u ma-al-giki namdugud-bi i-im-zi-zi-es-am gar-dar-a-bi I) i-ni-in-gar-ra-a sulJus ki-en-giki-uri i-niin-gi-bi) »der Fähige, der Liebling Marduks, warf mit (?) der hohen Kraft der großen Götter das Heer von Elam von der Grenze von Marbasi aus, (ferner) Subartu, Gutium, Tuplias und Malgu, die in schwerer Masse sich erhoben hatten, nieder und festigte die Grundlagen von Sumer und Akkad« A, B, I, K, L, M, ergänzt nach OECT II, PI. V (S. 31; dort nimKma); vgl. VS XIII Nr. 20. (20 a): ugnim nimKma gar-darbi mu-un-gar-ra-bi. Statt ugnim auch
=
sikiptu »Niederwerfung«.
134. (32.) (ur-sag u-ma di-di dmarduk-ke gi1tukul kala-ga) ugnim es-nun-naki (subirli gu-ti-umki me-ta su bi-ib-sub-bi ma-da) ma-an-ki-zumki (u ma-aa gu ididigna en-na ma-da su-birli-selO su-ni sa bi-dug-ga) »der Held, der Siegverkünder Marduks, warf mit der starken Waffe das Heer von Tuplias, Subartu und Gutium im Kampf nieder und besiegte das Land Mankizu und das Uferland des Tigris bis nach Subartu hin « OECT II, PI. V (S. 32), RA XX S. I f. I); Var. eren es-nun-na g i1tukul ba-sig »das Heer von Tuplias wurde mit der Waffe geschlagen« CT IV pt 22 b; ugnim esnun-na me-ta su ( ?) bi-ib-sub-ba ML XI Nr. 144; ugnim es-nun-naki [na-mu-utba-lumk; (Irrtum ?) VS IX Nr. 41; statt en-na ma-da hat RA XX S. I f, en-na zag, bzw. zag kur »(bis zur) Grenze (des Landes) ... «. Die Datenlisten haben abgekürzt entweder ugnim es-nun-na (es-nun"'", esnun-naki ), so K, L, M; oder ur;nim maan-ki-zumki , so A, 1. 135. (33.) id lJa-am-mu-ra-pi-nu-!Juus-ni-si (sa-gi-ra-am an den-Ul mu-unba-al a da-ri !Je-gal-ka nibruki eriduki urf,u zarar-kima unuki-ga i-si-in-naki muun-gar-ra-am ki-en-giKuri bir-bir-ri-a ki-bi-se10 bi-in-gi4-a ugnim ma-riki u ma[al-giki ] me-ta bi-ib-sub-bi mq-riki u ... [ ... ] u uru-di (l)-diliki su-birli dug-ga-ni ku-li-bi bi-in-dib(?)) »den Kanal '1jammurapi ist der Reichtum des Volkes (und) der Liebling Anus und Enlils' grub er, dauerndes Wasser des Überflusses erwirkte er für Nippur, Eridu, Ur, Larsa, Uruk (und) !sin, das aufgelöste Sumer und Akkad stellte er wieder her, warf Mari und Malgu im Kampf nieder (und) brachte Mari und ..... . sowie die Städte von Subartu freundlich (?) unter seinen Oberbefehl (?) (t OECT II, PI. V (S. 33); abgekürzt: A, I-M. 136. (34.) an dinnanna dna-na-a(-a)x) Etwas abweichende Stellung im Anfang der Formel. V gl. auch VS. XIII Nr. 22: kilib ugnim es-nun-naki »das gesamte Heer von Esnunna~.
DATENLISTEN
(e-ne-bi-ta e-tur-kalam-ma mu-un-nea(?)-du(?) I)) »(für) Anu, Innanna und Nana baute er Eturkalama« A, I-M, ergänzt durch MAP Nr. 109; oft kleine Varianten; beachte ML XI Nr. 148: e an dinnanna dna-na-a mu-un-du-a )>er baute das Haus Anus, Innannas und Nanas«. 137. (35.) (dug an den-Ul-la-ta) bad ma-ri.ki (u bad ma-al-gi4-aki mu-un-gul-la) )auf Geheiß Anus und Enlils vernichtete er die Mauer von Mari und die Mauer von Malgll« ML XI Nr. 151; Var. u. a. ma-al-ka-a MAP Nr. 27; maal-gi-a ML XI Nr. 150; SIGki4 (= malgu) LC Nr. IOI; W Nr. 54; vgl. ML XI Nr. 152 f.; LC Nr. 98. 99. Abgekürzt: A, I-L u. ö. 138. (36.) e-me-te-ur-sag (mu-un-gibila u 6-nir(!) ki-tus malJ dza-ba4-ba4 din = nanna-ke sag-bi an-dim il-la mu-un-du-a me-lam d za )-ba4- ba4 dinnanna-e-ne-bi-ta zag zi-da gal-bi bi-in-diri-ga) »Emeteursag erneuerte er, und den Tempelturm, die hohe Wohnung Zababas und Innannas, dessen Spitze hoch wie der Himmel ist, baute er; den Glanz Zababas und Innannas vergrößerte er in rechtem Ausmaße ( ?) gewaltig « OECT II, PI. V (S. 34), MAP Nr. 46; abgekürzt: I-L; M nicht ganz klar, vielleicht: udnir ki-tus] malJ (?); vgI. Nies II Nr.79: u6 -nir ki-tus malJ dza-barba4 dinnanna. 139. (37.) (a-kal gal dmarduk-ka-ta) ugnim tu-ru-uk-kum (ka-ak-mu-um ki kur su-birli-bi-ta me-ta bi-ib-sub-ba) »mit der großen Kraft Marduks warf er das Heer von Turukku, Kakmu und des Landes Subartu im Kampf nieder« OECT II,PI. V (S.34); vgl.MAPNr. 47; meist abgekürzt, so A, I-M (mit kleinen Var.). Beachte ML XI Nr. 158: ugnim (!) su-tu-u tu-ru-ku-u (?) »das Heer von Sutium und T.«. 140. (38.) (dug-ga an den-lil-bi-ta namku-zu dmarduk-ke mu-un-na-an-si-ma. )-a) es-nun-naki a gal-gal-la (mu-un-gul-la [ ... ] .. . -ki tb-ta-g[i(?) ... ] »auf Geheiß
<
x) Irrtum für mu-un-ne-du-a? ') Verschrieben ma-si statt sz-ma.
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Anus und Enlils zerstörte er in der ihm von Marduk gegebenen Weisheit Tuplias mit großen Wassermassen und verwandelte (?) es in [eine Wüstenei] (?)« UP V Nr.95; vgl. ma-da es-nun-na ba-gul J ean Nr. 186; vgl. ML XI Nr. 159 ff.; ML XI Nr. 167: es-nun-na a-a g~,-la ba-gul. Abgekürzt: A, I-L u. Ö. 141. (39.) (a-kal kala-ga an den-Ul mu-un-na-si-ma-ta) kilib gu-da-a-bi (kur su-bir4K selO sag-gis bi-in-ra) »mit der gewaltigen, ihm von Anu und Enlil gegebenen Kraft schlug er die Gesamtheit der Feinde bis zum Lande Subartu hin aufs Haupt« RA XV S.57 (unten); vgl. MAP Nr.67 (sag-gis bi-ri-a) ; OECF II, PI. V (S. 35), wo si-ma-am statt si-mata, gu-da-aki statt gu-da-a-bi und kur su-bir4-bi-ta )>Und das Land Subartu«. Meist abgekürzt; so A, L, I (kilib gu-daa-bi), K (kilib gu-da-bi). 142. (40.) e-mis-lam (sag-bi lJur-sagdim mu-un-il-lti) »Emislams Spitze erhöhte er wie ein Gebirge« I-L, ergänzt durch ML XI Nr. 176; vgI. ebd. Nr. 173. 174 (teilweise verschrieben, hat -il-la). 175. 186 u. a. Hierher vielleicht die akk. Formel a-ra-al-lum »Hades« VS IX Nr. I54, da Emislam der Tempel des Unterweltgottes Nergal ist. 143. (41.) dtas-me-tum (gu-sag-sag-gaa-ni) »Tasmetu, die sein Flehen (hörte) (?)« I-L, ergänzt durch VS VII Nr. 15, Str Nr. 36. 39 u. a. 144. (42.) a) (bad gal gu ididigna sag-bi lJur-sag-dim mu-un-il-la) kar(ra- )dU tu (mu-bi bi-in-sa4 -a u bad ra-pi-qumki gu idburanunu-ka mu-undu-a) »die Spitze der großen Mauer am Ufer des Tigris erhöhte er wie ein Gebirge (und) nannte ihren Namen Kar-Samas; auch baute er die Mauer von Rapiqu am Ufer des Euphrat« Str Nr. 28, P Nr. 12 (mu-ni statt mu-bi), CT IV pI. 42 b. Auch bad gal kar-ra dutu mu-un-du-a MAP Nr. 34. ML XI Nr. 179 hat bad gal kar-dutuki u bad ra-pi-qumki mu-un-du-a. Die Worte gu id buranunu-ka nach J 0 h n s , wohl
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nur auf unv. Urkunden. Meist ab- mu-un-ba-la Str Nr.7r. Abgekürzt id sa-am-su-i-lu-na Gautier Nr. 53 u. ö. gekürzt, so [A, F], I-M. 149. (4.) id sa-am-su-i-lu-na-lJe-gdl b) wa-ar-ki sanat dta[s-me-tum] )>nach dem Jahre: Tasmetu« VS IX Nr. I40. mu-un-ba-al »er grub den Kanal' es. ist 145. (43.) zimbirki uru ul dutu-ke Überfluß' « C, kürzer B, G, I, F; Var. (bad-bi salJar gal-ta in-gar-ra) »was lJe-gal VS VII Nr. I9; lJe-ig-gal (!) Sippar, die ewige Stadt des Samas be- Nies II Nr. 94 u. a. Kürzeste Form id trifft, so stellte er ihre Mauer aus ge- lJe-gdl Ranke Nr. 54. 150. (5.) giJgu-za bizem-ma dnanna waltigen Erdrnassen her « Ranke Nr. 3I ki OECT II, PI. VI (S. 35); abgekürzt auf (kd-dingir-ra ) dingir sag-du-ga-ni (-ra ki »den Thron des mu-un-na-an-dim-ma) A, L, M; bloßes zimbirki I; salJar zimbir . . . . . . . (?) stellte er für N annar von »die Erdrnassen von Sippar« F; vgI. . ki Babyion, seinen göttlichen Erzeuger, CT VI Pl.44a; salJar gal zimbir Ranke her« C, ergänzt nach Str 48, RA XV Nr. 33. Akkadische Formel: eper sipparimki S. I9I, Ch Nr. 154 u. a. SLC Nr. 260 is-sa-ap-ku »(Jahr): die Erdrnassen von hat gilgu-za bizem-ma e-kis-sirs-gdl miSippar wurden aufgeschüttet« Ranke ni-in( ?)-ri. Meist nur gifgu-za bizem-ma (dnanna-ra) so B, F, G, I u. Ö. Nr. 32. 151. (6.) (dutu dmarduk-e;ne-bi-da-ra Anm. Die Formel ki VI lJa-(am-)mu-ra-pi (ML XI Nr. 142. I43) bezieht sich wohl auf nig-dim-dim-ma-bi al-in-na-an-gu-us-am) das 6. Jahr der Herrschaft über Larsa (= Jahr alam sub-(sub-)bi (dlamma guskin di(l)I37, s. Liste I). dili-bi-ta e-babbar igi dutu-se lO e-sag-ila igi dmarduk-se lO in-in-tu-ri) »für Samas 7. Samsulluna. und Marduk, die sein Tun anordnen, 146. (r.) sa-am-su-i-lu-na lugal-e dug- brachte er Bildnisse mit Adorationsdardug-ga zi-da dmarduk-ta nam-en kur- stellungen und goldne Schutzgötter vor kur-ra lJa [d-e-es (?) ag-a] »König Sam- Samas in Ebabbara und Marduk in suiluna übte auf das zuverlässige Geheiß Esagila hinein« C, B, F, G, I, ergänzt Marduks die Herrschaft über die Lande nach Str Nr. 62. 56. 59, Ch Nr. I32, herrlich aus« G, ergänzt durch Str Nr. Str Nr. 54 (letzterer hinter dmarduk-selO: 5I (Var.dug-ga zi-da dmarduk-ka-ta nam- ki-gub-ba-ne-ne mi-ni-gi-na »er stellte en-bi usw.; kürzer F, I; MAP Nr.66; ihre Standplätze auf; vgI. ki-gub-ba-ne-ne P Nr. 62. Meist nur sa-am-su-i-lu-na mu-un-gi-na-a RA XV S. I87). Kürzere lugal-e, so A, C u. o. Fassungen besonders alam sub-bi (so B) 147. (2.) se-ga dingir gal-gal-e-ne ama- und dutu dmarduk-e-ne-bi-da-ka Ch Nr. ar-gi ki-en-gi s uriri (in-gar) »als gehor- 132. samer (Diener) der großen Götter er152. (7.) giftukul-su-nir (nig-babbarwirkte er die Freiheit Sumers und ra guskin ku-babbar-ke me-te x-x-ke Akkads« SLC Nr. 27I; ML XI Nr. I93. dmarduk-ra a mu-na-ru e-sag-il-la e Meist abgekürzt: dmarduk mi-ni-in-mul-la-a) »ein gläna) ama-ar-gi ki-en-giKuri in-gar A,B, zendes Emblem aus Gold und Silber, C, F, G, I; i-ni-gar-ra MAP Nr. HO u. a. eine Zierde ... " weihte er dem Marduk Var. und ließ es in Esagila, dem Tempel b) se-ga dingir gal-gal(-e-ne) VS IX Marduks, erstrahlen« OLZ I90S, Sp. 3 Nr. 23, LC Nr. lO6. I07 u. ö. (s. Quarterly Statements of the Pal. Expl. 148. (3.) id sa-am-su-i-lu-na-na-qa-ab Fund 1900, S. 123); kürzer auf B, F, G, (Var. naqab)-nu-lJu-us-ni-si mu-un-ba-al I; Var. guskin ku-babbar gar-ra »aus »er grub den Kanal 'Samsuiluna ist die Gold und Silber gemacht «. 153. (8.) (urudu)ki-lugal-gub-ba lJur-sag Quelle des Reichtums des Volkes' « C. Meist nur nu-ulJ-si (ohne ni-si) B, oder fd-di (l)-dili (-bi-ta lJe-nun !Je-gal-bi tumnu-ulJ-si G, I; vgl. A. F. Var. wie tum ki-gub-ne-ne mu-un-gi-na-a) »eine
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DATENLISTEN königliche Darstellung von Bergen und Flüssen, die Fülle und Überfluß bringen, stellte er auf« G, B, C, F, ergänzt nach Str Nr. 65 und LC Nr. I25· Akkadisch: (sanat) sa-di-i u na-raa-tim »Jahr von Bergen und Flüssen« P Nr.8I. 154. (9.) a) ugnim ka-as-su-u »das Kassitenheer« B, F, G; CT II pI. 5. b) us-sa C; LC Nr. I28 u. Ö. 155. (IO.) ugnim tui-da-ma-ra-as(ki} (ja-mu-ut-ba-lum unuki i-si-in-naki ) »das Heer von Idamaras, Jamutbal, Uruk, Isin« B, A, G, F, ergänzt nach LC Nr. 130, I3I; dafür ugnim e-mu-ut-balumki OCET I, PI. I2. 156. (H.) a) (dug-ga an den-lil-la-bi-ta) bdd urfii (u) unuki (-ga mu-un-gul-la) »auf Geheiß Anus und Enlils vernichtete er die Mauer von Ur und Uruk« B, G, A, ergänzt nach P Nr. 29-34. b) Us-sa i-da-ma-ra-aski Ch Nr. I28 (vom r. Nisan). 157. (I2.) kur gu-si-a (an-ga-am muun-da-bal-es-am d-kal malJ dmarduk-ka-ke mu-na-an-si-ma-ta) )>nachdem alle Feindesländer sich wiederum empört hatten, (besiegte er sie) (?) mit der hohen, ihm von Marduk gegebenen Kraft« B, G, A, ergänzt nach Ch Nr. I35; vgl. P Nr. 38, 39· 158. (I3.) (dug den-Ul-ld-ta) ki-sur-ra{ki) (u )sa-bu-( um- )bi-da-ke (ka-si-il-la-as biin-tu-ra) »auf Geheiß Enlils brachte er Kisurra und Sabu zum Gehorsam(c A, B, G, ergänzt nach P Nr. 4 a. Dagegen P Nr. 83: mu-un-gul-la »vernichtete er«. Ch Nr. I33 ka-si-il-as i-ni-in-tlt-ra; vgl. Ch Nr. IS3. I82. 159. (I4.) (nam-d-gal gal-ne-ta) lugal im-gi gu-bar-ra (lu urfP-ke ib-ta-balbal-e-es-a giJtukul-bi... sag-giS bi-ra) »mit großer Kraft schlug er den bösen (?) Usurpator, der die Bewohner von Ur (?) zur Empörung gebracht hatte, mit der Waffe nieder« B, ergänzt nach LC Nr. 136, P Nr. 45 und unv. Texten J ohns'. Statt im-gi hat A [im-k]i (?), P Nr. 45 im-gi4 (Var. im-gig); vgl. auch Langdon, ZA XXIV S. 390 und AJSL XXXV S.228.
160. (IS.) bdd i-si-in-naki ba-gul-la (ki-bi-se 10 bi-in-gi4-ag i ( ? )-a [ ..... ] biin-KU-a) »die Mauer von Isin wurde zerstört, er stellte sie (aber) wieder her und ließ .. , [ ..... ] wohnen « A, ergänzt nach P Nr. 46; vgl. B, G. Auf unv. Texten J ohns' scheint sich die Variante zu finden: su-gibil bi-in-gi-e§-a bi-indü-a )>nachdem er sie erneuert hatte, baute er (sie neu) «. 161. (I6.) bad an-da-di-a (zimbirki[a]nig( ?)-Ul-e mu-un-du-a) )>er erbaute die mit dem Himmel wetteifernde Mauer von Sippar als ein Werk der Ewigkeit (?)) A, B, G, ergänzt nach P Nr. 8S. 162. (I7.) bad di(l)-dili gal-gal-Ia [emu-ut-ba-lum ba-gul-lu-us-a ki-bi-se10 biin-gi4-a bi-in-du-aJ »die großen Mauern von Emutbal, die vernichtet waren, stellte er wieder her (und) baute (sie neu) »A, B, G, ergänzt nach P Nr.47 und unv. Texten Johns'. 163. (I8.) e-babbar(-ra) e dutU(-ke) zimbirki (-ta su-gibil bi-in-ag us-nir gigun I )-na malJ-a-ni sag-bi an-selO mi-ni~n-us-a) »Ebabbar, den Tempel des Samas in Sippar, erneuerte er (und) ließ die Spitze seines hohen Tempelturms vom Dunkelgemach bis an den Himmel hinanreichen« A, B, G, ergänzt nach P Nr. 48. Auf A fehlt e vor dutU. 164. (I9.) gifgu-za bdra(?) guskin-na II-na-bi (dmarduk dJar-pa-ni-tum-bi-dake in-ne-si-in-dim-ma) »2 goldene Sessel des Heiligtums (?) stellte er für Marduk und $arpanitu her« A, B, G, ergänzt nach P Nr. 49, Ch Nr. ISI. 165. (20.) kur nu se-ga-ne-ne 2) (bi-insi-si-ga u ugnim ma-da as-nun-naki [giJtukul-bi . ... ] sag-gis bi-in-ra-a) »die ihm ungehorsamen Fremdländer warf er nieder und schlug das Land Tuplias mit der Waffe aufs Haupt« A, G, ergänzt nach UP V Nr. lOo (I Z. I2 ff.); vgl. auch Jahr IS9. 166. (2r.) giJgu-za bdra (?) gu-la (guskin-ta mul-dim mul-mul-la dnin-gal-ra mu-na-dim-ma) »einen großen Thron des Heiligtums(?), der wie ein Stern strahlte, ,) GI.UNU. » So eh Nr. I84; Var. ni.
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DATENLISTEN stellte er für Ningal her« A, G, ergänzt nach P Nr.55,CT VIII pI. 32b; CT VIII pI. 4IC hat zag(!) guskin gu-[la] statt bara ( ?) gu-la guskin-ta. 167. (22.) us-nir ki-tus malJ (dza-ba4ba4 dinnanna-bi-da-ke su-gibil bi-in-ag) »den Tempelturm, die hohe Wohnung Zababas und Innannas, erneuerte e[« A, G, ergänzt nach P Nr. 57, LC Nr. qo (bi-in-ag-am) . 168. (23.) a-kai lJus( ?)-ra (den-lil-le mu-un-na-an-si-ma-ta Md sa-alJ-na-a zwukf ka ( ? )-ma-da-bu-um-ma ( ?) za-ar-lJa-nam pu-ut-raki su-sa(? )-aKma(?)[ . .. ]-la(?)# ( ?) mi-ne-ib -gul-gul-la) »mit der gewaltigen (?), ihm von Enlil gegebenen Kraft vernichtete er Sabna, die Stadt ...... , Zarbana, Putra, Susa (?) (und) [ •.. ] la~:;i (?) « A, G, ergänzt nach ML XI Nr. 22I; LC Nr. I42 (schlecht erhalten) bietet: a-kal lJus den-Ul-le [ ..... ] saalJ-na-aki [ ..... ] [za ]r(? )-lJa-nuki [ ..... J uru[ ..... ] Ija-ku-u[n ..... ] ja(?)-kuun-[ ..... . ]. Vgl. auch Ranke Nr. 46, Z. I I ff. (Var. za-ar-lJa-nu-um). 169. (24.) (lugal nam-kü-zu mu-ungur10-ra) bad kiski(-a Md me-lam-bi kur-kur-ra duZ-la gu idburanun-na-ka) mu-un-du-a (u Md sa-am-su-i-lu-na{ki) ma(? )-da wa-ru-sir(? )-ke gu idgü-lJa-ande-ta (?) I) bi-in-dim-ma zag-gi(?) eren ( ? )-bi sig-gi kur-kur-ra su-ag 2) »der in Weisheit waltende König baute die Mauer von Kis, die Mauer, deren Glanz die Feindesländer bedeckt, am Ufer des Euphrat; auch stellte er Dur-Samsuiluna. . .. am Ufer des Arabtu her .... (Rest unklar)« A, G, ergänzt nach OLZ I9IO, Sp. I94 (dazu Poebel, ebd., S. 427 ff.) und unv. Texten Johns'; zur Ergänzung vgl. noch Ranke Nr. 6I (passim) und UP V Nr. 99. Einzelheiten bedürfen noch der Kontrolle. Statt waru-sir lies vielleicht wa-ru-umki )} im Lande Warum (= Erim)«. 170. (25.) alam giIfltkul sig-gi (kisag( ?)-il-la(?) mu-un-na-a) »ein Bildnis, (darstellend wie er) mit der Waffe schlägt, .......... « A, G, ergänzt ') So Johns; OLZ eher St( ?)-kib( ?)-ka( ?)tao _.) So Johns; OLZ unleserlich.
nach CT II pI. 43. Hierher wohl auch Ranke Nr. 70 (Z. 26 f.): alam giftukul g[usk]in lJus-a )>ein Bildnis mit Waffe aus funkelndem Gold«. 171. (27.) lJur-sag (gal) kur martU(ki_a piz gar I) IV kus X da-bi na4 saggi-a-ba nam mi-ni-in-ür ( ?) 2 )-ra id saam-su-i-Iu-na-na-qa-ab-nu-ulJ-si mas-bi sa ambar müS-a-ka sa mu-un-la-a ki-ingub dagal-Ia-ta im-ta-an-e-a gan-zi kddingir-raKka su mi-ni-in-pes-pes-a ... .•• 3) mi-ni-in-gar-gar-ra) »im großen Gebirge des Landes Amurru ließ er Quadersteine (?) von I '/2 Gar, 4 Ellen und IO (Zoll) Seitenlänge (?) hauen (?), füllte die Fülle (?) des Kanals Samsuiluna-naqab-nubsi in einen Stauteich ( ?), ließ sie über das weite Festland gehen, machte das Kulturland VOn Babyion üppig uud bewirkte [Reichtum und ÜberHuß (?)]« A, G, ergänzt durch UP V Nr. IOO (IV Z. 29 ff.). 172. (27.) nigbabbar-ra sizkur-sizk'Ur-ra (me-te a-ki-te du 7-sar-ra-kam) ki-Ia-bi X gu ku-babbar l1rtu-da da(g)-dag-ga diskur kd-dingir-raki-se lO en izkim-ti-Ia-ni sub-da-ni gis bi-in- [tltku-a] nam-ti-Iani-selO a mu-na-ru-a »das Glänzendste an Opfern, wie sie sich für das Neujahrsjubelfest geziemen, an Gewicht IO Talent Silber, ein strahlendes Gebilde, weihte er dem Adad von Babyion, seinem Orakelherrn, der sein Flehen [erhört], für sein Leben« A, G, ergänzt nach Ch Nr. I46; vgl. P Nr.67. 173. (28.) a-ag-ga den-Ul-la(-ka namku-zu nam-x-gaZ-bi-ta dmarduk-ke muun-na-si[-ma-ta] ja-di-lJa-bu-um u muti-lJu-ur-sa-na lugal-Zugal-la an-da-kurus-a sita lJus-a-na giS-lJas-a su-ni in-neen-ag-a) »auf Anweisung Enlils schmetterte seine Hand mit seinem furchtbaren Streitkolben in der ihm von Marduk gegebenen Klugheit und Stärke (?) die feindlichen Könige J adibabu und Mutibursan zu Boden« A, G, ergänzt nach SLC Nr. 263 und Ch Nr. 9I; vgI. auch P Nr. 64 (Jahr I74). Var. Ija-du-a-buum ü mu-ti-lJur-sag-x SLC Nr. 26r. ,) So P Nr. 59. leserlich.
') Eher al. -
3) Un-
174. (29.) us-sa : A, G, P Nr. 74 (s. Jahr I73). 175. (30.) us-sa us-sa-bi : A, G; vgI. P Nr. 86. Abweichend: gibil IIkam-ma sa egir mu a-ag-ga den-Hl-la »zweites neues Jahr nach dem Jahre: auf Weisung Enlils« CT VIII, pI. 9 b; auch nur gibil II-kam-ma CT XXXIII pI. 35; LC Nr. I45. 176. (3 I. ) alam-a-ni na'gis-sir-gal-Ia-ke »sein Bildnis aus Alabaster« G; dafür A: alam-a-ni gifnim mu [ .... J. 171. (32.) id dur-ül ü la-ba-an mu-unba-al »er grub den Durul- und TabanKanal« G, A. Auf G wohl fälschlich gu id ul statt id dur-ül. Fraglich, ob fd-da ir-ni-na (VS VII Nr. 35) hierher gehört. 178. (33.) (dug-dug-ga dutu dmardukbi-da-ta) uruka-gar-ra-tum ki (-ma sig 4 kilib-ba ki-bi-selO in-ne-en-gi4 ( ? )-a( ?)) »auf Geheiß des Samas und des Marduk stellte er für sie das ganze Lehmziegelwerk in Kagarratu wieder her« A, B, ergänzt nach LC Nr. I46, wo indes deutlich urusag(l)-ga-ra-tumki steht. Ist auf A und G auch so zu lesen? 179. (34.) e-gal nam-nun-na (e lJe-du7 [ki-tus nam-lugJal ( ? )-la-na mu-un- [du-a] »den Herrschaftspalast, einen Trag balkenbau, [baute J er [als J seine [königliche Wohnstätte (?)]« A, G, ergänzt nach P Nr. 87. 180. (35.) a-ma-alki ar-ku-umki »Amal und Arku« A; dagegen G: ar(?)-ku(?) Md-da nig-gul-la »in Arku (?) [stellte er] die zerstörten Teile der Mauer [wieder her (?) J «. 181. (36.) eren (kur)mar-tu-a »das Heer des Landes Amurru« A, G. 182. (37.) ma-da ki-uri-a »im Lande (Sumer) und Akkad« A, G. Nach Johns folgt auf unv. Text das unklare ri-ba-na lJur-sag en-ti-ki-a. 183. (38.) (d) u4-ba-nu-il-la (sita kalaga dnin-urta ur-sag gal in-na-an-gibil-a) »Ubanui1, den starken Streitkolben des Nin-urta, des großen Helden, erneuerte er ihm« A, G, ergänzt nach P Nr. 88. [183a. (?) Sa-am-su-i-lu-na lugal da-
am-gur-ti Lu »Samsuiluna, der König, RA XXVII S. 83.J 8. Abiesub. [184.] (a.) a-bi-e-su-ulJ lugal-e »A. wurde König« Fr Nr.29, jedenfalls abgekürzt aus längerer Formel, wie etwa; dug-dug-ga ci-malJ dmarduk-ke »infolge Marduks Geheiß und hoher Macht « CT IV pI. I5 b (Z. 3 f.); vgl. Nies n Nr. 95 (Z. 4 f.) ? [185. ] (b.) sib ki-ag an den-lil-bi-da-ke »der Hirt, der Liebling Anus und Enlils « CT IV pI. I5 b (hiernach vielleicht unmittelbar auf Jahr a folgend) CT VIn pt I c (Z. 3 f.). [186.] (c.) us-sa (1. gibil?) egir sib ki-ag den-rU-la »folgendes Jahr: der Hirt, der Liebling Enlils« UH Nr. I07 (Rs.). [187.] (d.) dug malJ an den-lil-bi-da-ke a-kal gal-gal dmarduk-bi-da-ke »auf das hohe Geheiß Enlils und mit den großen Kräften Marduks« CT VIII pI. I c (hiernach vielleicht unmittelbar auf Jahr b folgend und Variante von Jahr c). Statt a-kal hat Ranke Nr. 70 alam (Irrtum?). In eins der Jahre a -d gehört wohl der Formelrest [ .......... J ugnim ka-assu-u »das Kassitenhee[« J ohns, PSBA I9IO, S. 275. [188.J (e.) gifas-te Mra-zag ba-ni-u(?)ne ( ?) i-malJ-es-a »die Throne des Heiligturns ........ , die hoch sind« CT VIII, pI. 27 b; vgI. Liste B III 23; nach J ohns auf unv. Text: giJas-te Mra-zag subsub-bi i-malJ-a ba-gam-gam gis-e-ne-a u alam-a-ni guskin ( ? )-ga-ke nam-en-na-ni ib-te-ta dutu dselO-nir-da-ra mu-un-na-andim-ma »...... und ein goldenes Bildnis, wie es sich für seine Herrschaft geziemt (?), stellte er für Samas und Aja her«. [189.J (t) i-x[ ....... . ]: B. [190.J (g.) silim m[u(?) ....... . ]: B; vgl. CT VIII pI. 38 c (Z. I2) : alam( ?)a silim-ma sa-a-ke(?) (Lesung und Sinn fraglich). [191.J (h.) alam( ?)-a-ni mds( ?)-suke e-kis-sirs-gal e ki-malJ dnanna( ?)-kam »sein Bildnis als Fürst (?) (errichtete er (?)) in Ekissirgal, der Hochstätte
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Nannars (?) « CT VIII pI. 17 c; vgl. ekis-sir5-gdl e dnanna(?) CT VIII pt 38c; bloßes e-kis-sirö-gdl Ranke Nr. 66. 67; LC Nr. 147 länger e-kis-sirs[-gdIJ e-xgi-si [ ... J kd-dingir-raki mu-d [ü-a ( ?)] »er baute E. ....... in Babyion «; SLC Nr. 264: alam-a-ni mds-sag( ?)-ke. Einzelheiten noch unklar. Nach CT VIII pI. 38 c wohl unmittelbar auf Jahr g folgend. [192.] (i.) id zubi-da-bi-e-su-ul;(-ke) mi(-ni)-in-dun-na »den Zubi-Abiesub. Kanal grub er« Ranke Nr. 72 (Z. 4 ff.) und 73 (Z. 4 ff.) [193.] (k.) nimgir I )-nimgir guskin-ga kü-babbar-ra-bi-da-ke »Blitze aus Gold und Silber« Ranke Nr. 73; CT VI pI. 24 b; vgl. CT VIII pI. 17 b; Nies II Nr.90; Ranke Nr. 72, II9 (I Z. 30); Var. nim-gir Ranke Nr. 76; P Nr.94. Nach Ranke Nr. 72. 73 wohl unmittelbar auf Jahr i folgend. [194. ] (1. ) ad-na-tum-ma (N ame ?) Ranke Nr. II9 (II Z. 30); danach später als Jahr k. [195.J (m.) bdd(-da) a-bi-e-su-ul;-ke ugu kd-gal ididigna bi-in-dit-a »er baute Dur-Abiesub oberhalb des Tigristores« VS VII NI'. 43; CT VIII pI. 27 a; unv. Texte. [196.] (n.) dnanna en izkim-ti-Ia-ni-selO su-nir gal(-gal-Ia) guskin kü-babbar-a a mu-(un-)na-ru-a »dem Nannar, dem Herrn, der seine Zuversicht ist, weihte er große Embleme aus Gold und Silber« CT VIII pI. I b; VS VII Nr.4S: vgl. VS VII Nr. 44. [191.] (0.) d-kal mal; dmarduk-k[atJa ( ?) ididigna gis bi-in-kes-da »mit der hohen Macht Marduks dämmte er den Tigris ab« CT VIII pI. 33 a; vgI. W Nr. 79; zu diesem Ereignis vgI. King, Chronicles II, S. I2S, Z. 8. [198.J (p.) alam den-temen-na(-a) nam-dingir-ra-ni-selO ba-ab-du7 -a »das Bildnis der Gottheit Entemena machte er ihrer Gottheit gemäß herrlich « CT VIII pI. 33 b; vgI. VS VII Nr.46 (und 47?)· _1199.) (q.) alam gal-gal su-sar-sar I) Wohl Brünnow 6964 ff.
(oder su-mu-mu) »große betende Bildnisse « CT VI pI. 38 a. [200.] (r.) sag-dü-dü dmarduk(-ke id) a-bi-e-(su-u!J mu-un-ba-al-a) »auf den erhabenen Rat Marduks grub er den Abiesub-Kanal« Ranke Nr.77, ergänzt durch unv. Texte. [201.J (s.) nun buru-na tU dutu-ke gis in-na-an-tuk-tuk-a har-kin kalam-mani-ta »der demütige v Fürst, den 5amas erhört, hat auf das seinem Lande zuteil gewordene Orakel hin [ ...... J« P Nr. 9S· 96. [202. J (t.) d-kal sa-as-gu [b . .... ] er en ( ?) kalam-ma-se10 as-me [ ...... J »an Kraft vollkommen [ .... stellte er] für das Heer des Landes eine Sonnenscheibe [aus ..... herJ« Ranke Nr. 68; vgl. CT II pI. 24; Fr Nr.3I, [203.J (u.) alam dmarduk d~ar-pa-ni tum-bi-da-ke >lein Bildnis von Marduk und Sarpanitu« P Nr. 91 (Z. 8 f.; 2S f.). [204.] (v.) uru lu-!Ja-jaki gu id a-raah-tum-ka mu-un-dit-a »er baute die Stadt Lubaja am Ufer des ArabtuKanals« LC Nr. 148 (Z. 8 ff.; 23 ff.). [205.] (w.) alam nig-si-sd su-d~(?) gar-ra a-bi-e-su-ul; nam-nun-selO m [uun-dim-ma(?)] »ein Bildnis der Gerechtigkeit, herrlich (?) gemacht, [stellte ( ?)] Abiesub für (seine) Hoheit her « P Nr·93· [206.] (x.) alam-a-ni gab(?)-lis(?) abbi-a [ .... ] u 6-nir-ra e-babbar-ra-selO igi dutu-se 10 i-ni-tu-ra »sein Bildnis ...... . [ ••.• J brachte er in den Tempelturm von Ebabbar vor Samas hinein« P Nr. 97: vgl. Jahr 2II. [201.] (y.) [dnanJna dmarduk-bi-da inim in-ne-en-dug-dug-ga sa mu-u [n . .• ... ] sita(?) x x [ ...... ] »da Nannar und Marduk das Wort, das er zu ihnen geredet hatte, [erhörten, weihte er ihnen) (?) einen Streitkolben (?) [ ..• .... ]« P Nr.92. [208.] (z.) sag-mal; guskin !Jus-a >leinen Riegel (?) aus funkelndem Gold « Ra n k e Nr. 69, Z. S f. und Z. IS ff. (an letzterer Stelle noch unklare Zeichen hinter l;us-a). [209.] (aa.) na'as-sal na'as-sal-a na . .•
DATENLISTEN · .. bi diskur-ri Zu . ... . -bi-da-ke I) • • • • • Steine .... für Adad und ..... « J ohns, List, S. 20 (unter T) nach unv. Texten. [210.] (bb.) dsin dsak-kal(?)-bi-ta ... · . . . kak la ....... bi-ib-gi-es-a (unklar) : J ohns, List, S. 20 (unter U) nach unv. Texten. 211. (28.) alam-a-ni mas-gar-sa-a (alama-ni gis-kaI ( ?)) gab-te in-ne-da ( ?) -an[ ..... ] »sein Bildnis .... " sein Bildnis · ....... [ ...... ]« MAP Nr. 2, ergänzt nach Ranke Nr. 7S; vgI. ferner Ch. Nr. 2S0; SLC Nr. 264 (Var. sa-ba( ?)-a); Ranke Nr. 71 (Z. 3f.; 9f.); 74. 82 (Z.ISf.) Nach letzterem Text sind es S Jahre bis zum Jahre 216. Vgl. Jahr x? 9. Ammiditana. 212. (1.) ad-gi(gi4 )-a gu-Ia (dutu) dmarduk-(bi-da-)ke >lauf den erhabenen Ratschluß des 5amas und des Marduk« D, H, B, ergänzt nach CT VI pI. 24a. Abgekürzt mu am-mi-di-ta-na lugal-e CT VI pI. 26b. 213. (2.) sib ni-tug se-ga den-lil-ke »der erhabene Hirt, der Liebling Enlils« D, H, B; statt den-lil-ke findet sich dutu diskur-bi-da-ta VS VII Nr. 48, dutu dmarduk-bi-da Ch Nr. 189, dutu MAP Nr. 68. 214. (3.) es-bar ma!J (-a dingir gal-gal-Ia sag-du-a-ni an-la-al) nam-a-gdl-la dmar = duk-ke (in-ne-en-gar-ra-ta) »in der hohen Entscheidung der großen Götter erhob er sein Haupt (und) mit der ihnen von Marduk bereiteten Kraft« B, D, H, ergänzt nach MAP Nr. II9; statt in-ne-engar-ra-ta (CT IV pI. IS a) hat VAT II84 (unv.) uku kalam-ma-na >mnter (?) den Leuten seines Landes«. 215. (4.) gibil egir <214) >meues (Jahr) nach <214)« D, H, B; auch in Verträgen meist nur: gibil egir nam-d-gdl(-la) dmarduk(-ke) P Nr. 99; Ranke Nr. 91 (Z. Sf.);VAT IS4S (Z.2) (unv.) fügt das unklare in-ne-dü-su ( ?) hinzu. LC Nr. ISO hat dagegen [gibi]l sa egir es-bar mal;. 216. (S.) alam nam-nun-na-ni (gifgu -za bdra ma!J-a an-da-ri-a) e-sag-il-Ia-se1o inni-tu-ra >>ein Bildnis seiner Hoheit, das
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am Thron des hohen Heiligtums aufgestellt (?) wurde, brachte er nach Esagila hinein« D, B, H, ergänzt nach VAT 803 (unv.). 217. (6.) (dutu lugal sigs-na) gifgu-za ki-bad-gub-a (guskin-ga e-babbar-ra-se lO in-na-an-tu-ra) »für 5amas, seinen gnädigen ( ?) Herrn, brachte er einen ... -Thron aus Gold nach Ebabbara hinein« D, H, B; Ergänzung der ersten Hälfte nach VAT 6066 (unv.), der zweiten nach W Nr. So. 218. (7. ) alam-a-ni sub-sub-bi an-didi-a (gifgidru su an-du7 -a it alam-a-ni mds igi-dus-a e-sag-ila-se10 i-ni-in-tu-ra) »sein Bildnis, (das ihn darstellt, wie) er Gebete verrichtet, indem er ein Szepter hält (?), und sein Bildnis (das ihn darstellt, wie) er ein Opferlamm inspiziert, brachte er in den Tempel Esagila hinein« D, H, ergänzt nach P Nr. 102 (bloßes sub-a) und VS VII Nr. So. 219. (8.) alam nam-lugal-la-ni (alam guskin-ga-ke su-a bf-in-du7-a) e-babbarra-se lO in-ni-tu-ra »sein Königsbildnis, ein aus Gold verfertigtes Bildnis, brachte er in den Tempel Ebabbara hinein« D, H, ergänzt durch VAT 6°91 (unv.). 220. (9.) (nam (? )-gal ( ?) ki-tus dmarduk-ke) ma-ds-ka-an-am-mi-di-ta-naki (gu idburanunu) »... , die Wohnstätte Marduks, Maskan-Ammiditana am Ufer des Euphrah H, D (mas-kdn), ergänzt nach Johns, PSBA XXIX (1907), S.309. 221. (10.) gibil egir <220) >meues (Jahr nach <220)« D, H, P Nr. I03. 222. (n.) bdd kar-dutu(-a)ki D, H (fehlerhaft); dagegen VS VII Nr. SI (vgl. CT IV pI. 7 b) : karjutu-aki gu idbu = ranunu-ta bdd-a-ni bf-in-dü-a »Von KarSamas am Ufer des Euphrat baute er dessen Mauer«; vgl. VS XVI Nr. 206 (hier bad-bi bi (! )-in-dü-a). 223. (12.) alam-a-ni mas-ge6-a »sein Bildnis (das ihn) in einem Traum (darstellt)« D, H; nach Johns findet sich in unv. Texten die Erweiterung: dingir sar-sar-a alam-a-ni . .. nam-ti-Ia-ni-selO inne-en-tu-ra »... brachte er ihnen für sein Leben hinein«. 224. (13.) as-me gal-gal-Ia na'duS-sa9-a
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DATEN LISTEN
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(-ke su-nir-ra i-malJ-es-a e-babbar-ra-se lO in-ne-en-tu-ra ) »große Sonnenscheiben aus Achat, die an einem Emblem herrlich sind, brachte er nach Ebabbara hinein« D, H, ergänzt nach P Nr. 105; vgl. VS XVI Nr. 207 (Var. na'dus-si-a). 225. (14.) alam nam-sul-a-ni (za-e sub-bi) e-sag-fla-se6 in-ni-tu-ra »ein Bildnis seines Heldentum (genannt): 'du bist der Hirt', brachte er nach Esagila hinein« D, H, ergänzt nach P Nr. 106 (Var. in-na-an-dur-ra). Längere Formel PSBA XXXIII (I9II), Pl. 29: [alam] nam-sula-ni ka( ?)-Sir(?) sub-bi-a u(?) dlamma dlamma gu [skin. .. e-sag-i]la-se lO in-neen-tu-[ra) (»Und goldene (?) Schutzgötter«). Statt alam hat D alam-a-ni. 226. (15.) uruduki-Iugal-gub-ba gal-gal (-la) kur lJur-sag-gd (id id [ ... . ])-la(?) dug( ?)-ga( ?)-se lO (?) nam-nin( ?)) »große königliche Darstellungen aus Bronze von Gebirgsland, Strömen ......... « D, H, ergänzt nach LC Nr. 152; vgl. CT VIII Nr. 306: uruduki-lugal-gub(?) i(?)-malJ-a uruduki-lugal-gub kur-di (1)-diIi-a. 221. (16.) bdd-am-mi-di-ta-naki g'ä fdZi_ lci-kum-ma-ta bi-in-du-a »er baute DurAmmiditana am Ufer des Zilaku-Kanals« D,H. 228. (17.) ci-kaI malJ-a dutu dmardukbi-da-ke (a-ra-lJa-ab lu ma-da) »mit der hohen Macht des Samas und des Marduk (besiegte er ( ?)) den Mader ( ?) Arabab « D, H, ergänzt nach VAT 5914 (unv.); VAT 5963 hat wohl ra-ra-alJ-a [-bi]. 229. (18.) dug-ga gu-Ia (dutu lugala-ni-ta) ga-gi-a tur dagal-Ia dutu-ke »auf das hehre Geheiß des Samas, seines Herrn, (baute er(?)) den Klosterbezirk, den weiten Hof des Samas« D, H, ergänzt nach P Nr. 104; vgl. CT VIII pl. 30a. 230. (19.) gis-gal guskin-ga (me-te ki-bad-gub-a u aIam-a-ni lJub ab-sarsar-ri-a e-nam-ti-Ia-se1o in-ne-tu-ra) »einen goldenen Aufsatz (?), wie er sich für ein Postament ( ?) geziemt, und sein Bildnis, (das ihn darstellt, wie) er ..... , brachte er nach Enamtila hinein« D, H, ergänzt nach VAT 1227 (unv.). Ranke Nr.89 bietet gis-kaI statt gis-gal.
231. (20.) ki-tus sa-dug-gaki (gu a-raalJ-tum-ma-ta bi-in-du-a) »die 'Wohnung der Freude' baute er am Ufer des Arabtu-Kanals« D, H, ergänzt nach VAT 625 (unv.) u. a. 232. (21.) en ni-ib ki-dg dutu-ke lJar-ra ma-da-ni ba-da-an-dus-a »der Herr, der von Samas geliebte Fürst (?), durch den ·die Schuldenlast (?) seines Landes gelöst (?) wurde « D; dagegen H: en ib gu-la »der Herr, der große Fürst«, wo ib wohl fürni-ib (akk.nimru »Panter = Fürst«?) verschrieben ist; vgl. aber auch Ranke Nr. 90: en ib ul-Ia ki-dg dU [tu-kJ] lJar-ra ma-da-an-ni ab-ki-ki-da. 233. (22.) en sa-as-gub(-a) id am-midi-la-na (mu-un-ba-al-Ia) »der einzigartige Herr grub den A.-Kanal« D, H, B, ergänzt nach VS VII Nr. 55; abweichend VAT 839: id am-mi-di-ta-na mu-ni bi-in-si( ?)-am »den A.-Kanal, dessen Namen er berühmt (?) machte«. 234. (23.) alam-alam-a-ni u dlamma dlamma (e-babbar-ra-selO in-na-ru(? )-a) »seine Bildnisse und Schutzgottheiten brachte (?) er nach Ebabbar hinein« D, H, B, ergänzt nach PSBA XXIX (1907), S. IIO, wo vielleicht Verschreibung für in-na-an-tu(!)-ra(!) vorliegt. 235. (24.) sita ( ?) giftukul-Ia ib-diri-gies-a (guskin sur( ?)-ra(?) na4dus-sa9-abi-da-ke dmarduk lugal-a-na e-sag-il-laselO i-ni-in-tu-rd) »einen Streitkolben, eine übergroße Waffe aus .... Gold undAchat, brachte er für Marduk, seinen Herrn, nach Esagila hinein« D, H, B, ergänzt nach VS VII Nr. 56 und VAT 693 (unv.). 236. (25.) us-sa (235): D, H, B. 231. (26.) alam-a-ni igi-rd eren kak es-k es-da (-ke) »sein Bildnis, (das ihn darstellt), wie er vor dem Heere einherzieht« D, H, B. 238. (27.) duras ur-sag gal-Ia (giftukul malJ guskin lJus-a u dib-bu-na nim( ?)-sur gu-Ia) »dem Uras, dem großen Helden (weihte er (?)) eine erhabene Waffe aus funkelndem Gold und ........ « B, D, H, ergänzt nach CT VIII pl. 36 bund VAT 5835. 239. (28.) alam-a-ni mds-da-ri-a(su-a
an-du.z-a e-nam-ti-la-selO i-ne-en-tu-ri) »sein Bildnis, (das ihn darstellt,) wie er ein Opferlamm in der Hand hält (?), brachte er nach Enamtila hinein« B, D, H (an falscher Stelle), ergänzt nach unv. Text. 240. (29.) dlamma dlamma(-a) mas-suga-ke (nam-ti-la-ni-se1o su-am sar-sar-am guskin lJus-a na4 kal-la-bi-da-ke su-am bi-in-da-ra-du7-a bi-in-dim-dim-ma-a) din =nanna (nin gal) lJus-ki-a (sag lugal-Ia-nake an-si-in-ib-il-Ia-as in-ne-en-tu-ra) »gewaltige Schutzgottheiten, die für sein Leben beten, stellte er aus funkelndem Gold und Edelstein her und brachte sie der Innanna, der großen Herrin ..... , die sein königliches Haupt erhebt, hinein« B, D, H (an falscher Stelle); H hat dinnanna bal-a-na, letzteres wohl für lJus-a-ki verschrieben. Der lange Text nach VAT 670 (= BA VI 3, S. 47), woselbst auch Übersetzung ins Akkadische. 241. (30.) alam-a-ni nam-nun-na-nidim (e-ni-te-en-dug-se 6 in-ne-en-tu-ru) »ein Bildnis, das (dem) seiner Hoheit I) entspricht brachte er in den Tempel Nitendu(g) hinein« B, F, H, ergänzt nach VAT 5887 (unv.). Hier und sonst auch alam (1. alan)-na(-an)-ni, z. B. LC Nr. 151; P Nr. 101. 242. (3I.) dnin-urta am sag d-dalJ-a-nies (gifgu-za malJ-a sag x-la ( ?) e-nam-tila-se6 i-ni-in-tu-ra) »für Nimurta, den gewaltigen Wildstier, seinen Helfer, brachte er einen hohen Thron ..... nach Enamtila hinein« B, D, F, ergänzt nach Ranke Nr. 84. 243. (32.) bdd is-ku-un- dmardukKki (gu id-da zi-Ia-kum-ma-ta) »die Mauer von ISkun-Marduk am Ufer des ZilakuKanals (baute er)« B, D, F, ergänzt nach Ranke Nr.85; CT VIII pI. 40d. 244. (33.) gibil egir (243) )meues Jahr nach (243)« A, D, F. 245. (34.) alam nam-ur-sag-ga sa-amsu-i-Iu-na pab-bU-g(a-ni e-nam-ti-Ia-se1o u alam nam-en-na-ni alam guskin-ga-ke e-me-te-ur-sag-gd-as-selO i-ne-en-tu-ra) »ein Heldenbildnis Samsuilunas, seines Ahnherrn, brachte er nach Enamtila und :,ein (eignes) Herrenbildnis, ein Bildnis ,) s. Jahr
216.
aus Gold, brachte er nach Emete-ursag hinein« B, D, F, ergänzt nach VAT 936 (unv.; hier wohl -dur-ra statt -tu-ra); CT VIII pI. 2 a u. a. (hier pab-bil-en-na). 246. (35.) bdd-arn-mi-di-ta-naki gu id me(-e)-den-Ul (bi-in-du-a) »er baute DUr-Ammiditana am Ufer des Me-EnlilKanals« B, D, F, ergänzt nach VS VII Nr. 63; CT VIII pI. 8e. 241. (36.) gibil egir (246) )meues Jahr nach (246)« B, D, F; Ranke Nr.87. 248. (37.) bdd-da bddki(-ke eren) damqi-i-U-su-ke (bi-in-du-a bi-in-gul-la), »die Mauer von DUr, die das Volk des Damqi-ilisu gebaut hatte, zerstörte er« B, D, F, ergänzt nach Ranke Nr. 86; vgl. SLC Nr.262. P Nr. n6 hat Personendeterminativ vor dam-qi-i-li-su-ke.
w. Ammizaduga. 249. (1.) den-Ul(-le) nam-en-na-ni (dutu-dim bi-ib-gu-la) »Enlil machte seine Herrschaft sonnengleich groß« D, E, F, ergänzt nach VS VII Nr. 67 und Ranke Nr. 103; bi-ib-gu-ul-la-a VS VII Nr.68. 69· 250. (2.) sib bUru-na an den-lil-bi-dake (...... in-ne-da-gal-Ia) »der Hirt, der demütige (Diener) Anus und Enlils, ( ............ )« D, E, F, ergänzt nach VAT 5973 (unv.). 251. (3.) gibil egir (250) »lleues Jahr nach (250)« D, E, F; Ch Nr. 245. 252. (4.) (dmarduk enLUM-ra(?)])sunir gal-gal-Ia (guskin ku -babbar na4 [kalla-bi-da-ke]) e-sag-il-Ia (-a en-ne-i1't-tu-ra) »für Marduk, den ..... Herrn, brachte er große Embleme aus Gold, Silber und Edelstein nach Esagila hinein« D, E, F, ergänzt nach Ch Nr. 219; P Nr. 120-122 LC Nr.I60. 253. (5.) (den-Ul-laengal-lamu .... insa4-a) alam-a-ni mas igi-dus-a (su-a an-da-gdl-Ia u aIam-a-ni sub-bi ab-bi-a e-nam-ti-la-selO i-ni-in-tu-ra) »für Enlil, den großen Herrn, der seinen Namen .... berufen hatte, brachte er sein Bildnis, (das ihn darstellt,) wie er ein Opferlamm inspiziert, und sein Bildnis, (das ihn darstellt,) wie er Gebete verrichtet, nach Enamtila hinein« D, E, F, ergänzt
19°
DATENLISTEN
DATENLISTEN
nach VAT 5829 (unv.); Ch Nr.185 (den-li! en malJ-a) und bes. P Nr. 123. 254. (6.) as-me i-malJ-a (su-nir-ra urdim e-babbar-ra-selO in-ne-en-tu-ra) »hohe Sonnenscheiben für ein Emblem, die dem (hellen) Tage gleichen, brachte er nach Ebabbar hinein«: D,E, F, ergänzt nach VAT 5829 (unv.). VAT 6151 bietet ig gal gu-la »für die große, erhabene Tür«. 255. (7.) dlamma-di(l)-dili-a (d selO-nirda dam malJ-a e-babbar-ra-se lO in-en-tu-ra »Schutzgottheiten brachte er für Senirda, die hohe Gattin, nach Ebabbar hinein « D, E, F, ergänzt nach P Nr.I26; Ch Nr. 24I. 256. (8.) gifku-gar guskin-ga(-a ki-badgub-a-as i-Utm-ma ü alam-a-ni lJub absu-su-e-a e-nam-ti-la-se lO in-na-an-tu-ra) »einen goldenen Sessel, der für ein Postament (?) paßt, und sein Bildnis, (das ihn darstellt,) wie er ........ , brachte er nach Enamtila hinein« D, E, ergänzt nach VAT 808 (unv.). Dieses Datum wird in der bekannten Venustafel erwähnt (zuerst III R pl. 63, 8 a) und liegt den bisherigen Ansetzungen der ljammurapizeit zugrunde. 257. (9.) (dutuen-naan-ta-gdl-la) alama-ni nam-ner-gal-Ia-a-ni (zubi guskingake su-a an-da- [gdl-Ia ( ?) J e-babbar-ra-selO in-ne-en-tu-ra) »für Samas, den hohen Herrn, brachte er sein Bildnis seiner Hoheit, (das ihn darstellt,) wie er ein goldnes Sichelschwert in der Hand hält, nach Ebabbar hinein« D, E, ergänzt nach MAP Nr. 75 und VAT 5955 (unv.). In Urkunden meist alam statt alam-a-ni. 258. (10.) sib zi se-ga dutu dmardukbi-da-ke C!J,ar-ra kalam-ma-na su bi-t'n-dusa) lider wahre Hirt, der gehorsame Diener des Samas und des Marduk, löste (?) die Schuldenlast (?) seines Landes« D, E, ergänzt nach VAT 6146 (unv.) und Fr Nr. 34. 259. (Il.) (igi-gdl gu-la dmarduk lugalbi in-na-an-gar-ra) bdd-am-mi-za-du-gaki ka idburanunu-ta (mu-un-du-a) »in der großen Weisheit, die Marduk, sein Herr, ihm gegeben hatte, baute er Dur-Ammizaduga an der Mündung des Euphrat« D, E, ergänzt nach CT VI pl. 6; Var.
in-ga-an-dim-ma (= stellte her). JOSR V 3, PI. I u. a. 260. (12.) alam-a-ni mdS gab-tab-ba (su-a an-da-a u alam-a-ni ba-di [ .... J ab-bi-e-a) »ein Bildnis, (das ihn darstellt,) wie er ein Opferlamm mit .... Brust in der Hand trägt, und sein Bildnis, (das ihn darstellt,) wie er .. [ .... J spricht « D, E, ergänzt nach Ranke Nr. 99 und VAT 5989 (unv.). 261. (13.) uruduki-lugal-gub-ba i-malJ-a (lJur-sag-di (l)-dili-a id-da i-me-es-a-bi emah e-nam-he-a-ta me-te-a-as mi-ni-ingar=ra) »ein~ herrliche königliche Darstellung von Gebirgen und zahlreichen Flüssen brachte er als Schmuck im hohen Hause Enamge an« D, E, ergänzt nach Ranke Nr. 95. Nach i-malJ-a hat W Nr. 30 (Z. 5 ff.): ü ki-lugal;gub-ba kurdi(l)(?)-dili(?)-a; vgl. Jahr 262. 262. (14.) urududus-malJ gal-gal-la (lJursag id-da- [di(l)-dili ( ?)J -a-bi e-nam-ti-IaselO in-ne-en-tu-ra) »große Altäre mit (Darstellungen) von Gebirgen und Flüssen brachte er nach Enamtila hinein« D, ergänzt nach MAP Nr. 42. Eigentümlich VS VII Nr. 100: urududus-malJ gal-gal-Ia uruduki-Iugal-gub kur-di(l)-dili-a »große Bronzealtäre und (?) eine königliche Darstellung von Bergen «, sowie VS VII Nr. 101: urududus-malJ gal-gal-Ia urudu ki-Iugal-gub i-malJ-a lJur-sag-di (l)dili-a id-da in-ne-in-a-se. 263. (15.) alam-a-ni stf-silim-ma abdi-di-a (dza-ba4-ba4 dinnanna-bi-da-as e-me-te-ur-sag-selO i-ne-en-tu-ra) »sein Bildnis, (das ihn darstellt), wie er Heil verkündet, brachte er für Zababa und Innanna nach Emete-ursag hinein« D, ergänzt nach Ranke Nr. 101 (hier abdi-di-de-a-as) . 264. (16.) (dug-ga malJ-a dutu lugal-ani-ta) id am-mi-za-du-ga (-nu-lJu-us-nisi mi-ni-in-ba-al-la-a) »auf das hohe Geheiß des Samas, seines Herrn grub er den Kanal 'Ammizuduga ist der Reichtum des Volkes' « D, ergänzt nach V AT 5897 (unv.). [265.J (17 oder 17 + a.) uruduki-htgalgub (-ba) ib-diri-ga (lJur-sag-di (l)-dili-a) me-te ne-sag-gd-se1o e-malJ e-ni-te-en-dug-
selO ki-a bi-ib-us-sa >>eine gewaltige königliche Darstellung mit Gebirgen, eine für das Nesag (= Teil des Tempels), stellte er im hohen Hause E-nitendu (g) auf ( ?) « Ranke Nr. 96, ergänzt nach VS VII Nr. 124. Zahlreiche Varianten für ibNach diri-ga wie ib-si-i, ib-si-ga u. a. VS VII Nr. 131 muß dieses Datum mit ib-diri-ga später fallen als Jahr 263. Etwas abweichend auch VS VII Nr. 139: uruduki-Iugal_gub ib-diri-ga lJur-sag lJenun-na id-di (l)-dili-a (»mit Gebirgen des Reichtums und Flüssen «). [266.J (17 b.) alam-a-ni din (?)-bi i-müs-a dpab-nun-na nun as-gub-a ebabbar-ra-selO in-na-an-tu-ra »sein Bildnis ........ brachte er für Pabnunna (wohl = Aja), die einzigartige Fürstin, nach Ebabbar hinein« Ranke Nr. 105; eigentümlich VS VII Nr. 141: alam-a-ni din(?) malJ( ?)-a-ni. [267.J (17 c.) dutu-dim kalam-mani-selO zi-bi-es im-ta-e-a uku sar-ra-ba si bi-ib-sd-sd-a »gleich der Sonne ging er seinem Lande unwandelbar auf und leitete alles (?) Volk auf rechter Bahn « LC Nr. 173, ergänzt durch CT VIII pI. Il c (zi-bt" (J)-es). [268. ] (17 d.) us-nir sag uzu ( ?)-ma dutu (?)-ke e-babbar-ra-selO e-ul-mas-a-bi (su-gibil-a bi-in-ag). >}den Tempelturm, . . . . . .. des Samas (?), erneuerte er für Ebabbarund E-ulmas«VAT 5909 (unv.), ergänzt nach Johns, der jedoch am Anfang liest: us-nir eren sag-a-zu ma-adke (unklar). [2?9.J (17 c.) den-lU i(?)-malJ-a »Enhl, der erhaben ist ( ?) « CT IV pI. 29 a CT VI pI. 23 b.
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II. Samsuditana. [270.] (a.) [as-mJe-di(I)-dili-a na'dussi-a-ke (su-nir-ra u4-dim i-ddg-gi-es-a) na'za-gin-na guskin lJus-a kü ZulJ(? )-a-bida-ke su-a ma!J-bi ib-ta-an-du7-us-a biin-dim-ma-am dutu en an-ta-gdl-la-as (nam-Zugal-a-ni bi-ib-gu-la-as) e-babbarra-selO in-ne-en-tu-ra »Sonnenscheiben aus Achat, die am Emblem wie der Tag strahlen, (aus) Lapislazuli, aus funkelndem Golde und gereinigtem Silber stellte
191
er prächtig ausgefertigt her und brachte sie für Samas, den hohen Herrn, der sein Königtum großmacht, nach Ebabbar hinein« VAT 1200 (= OLZ 1905, Sp. 269 f.). Das Eingeklammerte fällt in einer kürzeren Formel (ebd.) fort. [271.] (b.) dmarduk nun gal-la »Marduk, der große Fürst« Ranke Nr. Il4. Il8. [212.] (c.) gibil egir [(271)]: Ranke Nr. Il2. Il3. [213.J (d.) dpap-nun-an-ki nin an-tagdl-la gunni ku-babbar ü-tu-da e-sag-ilaselO in-tu-ra »für $arpanitu, die hohe Herrin, brachte er ein aus Silber erzeugtes Kohlenbecken nach Esagila hinein« Ranke Nr. Il5. [214.] (e.) ci-kat gal-gal-la dtdu dmar = duk-bi-da-ke »in der großen Macht des Samas und des Marduk « eT IV pI 23 a; Ranke Nr. 109. [275.J (f.) duras en gir-ra (sa kur ma-da-na silim an-na-ra ab-bi e-a [ !J) »f~r Uras, den starken Herrn, der inmItten des Gebiets (?) seines Landes das Heil des Himmels verkündet« CT VI pI 23c, ergänzt nach PSBA XXXIX PI. XII, No. 24. [216.J (g.) dutu diskur-bi sag-ba an-selO ib-ta-an-il-es-a »(er), dessen Haupt Samas und Adad zum Himmel erhoben{( Ranke Nr. lIO. IlI. [217.] (h.) dna-bi-um en gal-Ia-as alama-ni gir ( ? )-a an-dib- [ .. . ]-a e-sag-il-la-se1o in-ni-tu-ra »für Nabu, den großen Herrn, brachte er sein Bildnis, wie er einherschreitet, nach Esagila hinein« Ranke Nr. Il6; P Nr.I3I. Vgl. Jahr [27 8 J? Die übrigen Jahresnamen Samsuditanas beruhen auf unkontrollierbaren Angaben J ohns '. Die am Ende der Formel beigefügten großen Buchstaben sind die von J ohns verwendeten. Umschrift und Übersetzung sind oft zweifelhaft. [218.] (i.) dnanna en gal-la kd-dingirraki alam-a-ni [ ... ] »für N annar, den großen Herrn, (machte er) in Babyion sein Bildnis [ ... J{( F; Irrtum für Jahr h ? [279.] (k.) alam-a-ni gu alam ... (unklar): G.
DATENLISTEN [280.] (1.) alam-a-ni ku-bi as-te-ta inda-ra-gar-ra »sein Bildnis ... machte er «
H. [281.] (m.) sita ma!J-a dmarduk-ke lugal nam-a-ni mu-un-gi-en-na-am »mit ( ?) dem hohen Streitkolben Marduks, des Herrn, der sein Schicksalfestsetzt« 1. [282.] (n.) gibil egir [<28I)]: J. [283.] (0.) den-lil en-na-tum: K. [284.] (p.) dutu en e-babbar-ra an ki-a us-sa )}Samas, Herr von Ebabbara, der den Himmel aufstellt ( ?) « L. [285.] (q.) sag sar-sar dlamma guskin )} ..... Schutzgottheit aus Gold« M. [286.] (r.) dmarduk ur-sag-ga(?) ... -gi-es-a-ni sita su an-ma!J-a e-sag-ila-selO in-ne-en-tu-ra )}für Marduk, den Helden, der. .. , brachte er für (seine) hohe Hand (?) einen Streitkolben nach Esagila hinein« 0; vgl. Jahr [287]. [287.] (s.) dmarduk ur-sag ma!J-a dingir-ri-e-ne-ke ( ?) alam-a-ni . .. e-sagila-ses in-ne-en-tu-ra )}für Marduk, den hohen Götterhelden, brachte er sein Bildnis ... nach Esagila hinein« Q; vgl. Jahr [286J. [288.] (t.) alam-a-ni guskin ku-babbarake »sein Bildnis aus Gold und Silber « R. [289.] (u.) dug-ga zi-da dmarduk-ra )}auf das wahrhafte Geheiß Marduks« S. [290.] (v.) de ... -si alam nam-en-naa-ni )}für (?) die Gottheit E ... si (machte er) ein Bildnis seiner Herrschaft« T. [291.] (w.) alam-a-ni ma1J... )}sein Bildnis .. , « U. (292.] (x.) den-lil-ld-bi dug-ga zi-da in-na-an-gibil-es-a-a (unklar): V. [293.] (y.) kar-ku ... (unklar): X. [294.] (z.) us-sa kar-ku ... : Y. [295.J (aa.) us-sa III-kam-ma kar-ku ... : Z.
v. Anhang: Jahresnamen sonstiger Herrscher. Hier bringen wir Datenformeln von Fürsten, die nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben (Kleinfürsten oder Gegenkönige). Wir führen die Herrscher alphabetisch an und numerieren die Jahre fortlaufend.
I.
Ammimadar
DATENLISTEN ( ?)
von Ijana. sarrum a-na j~kusse bU a-bi-su i-lu-u )}König A. stieg auf den Thron seines Vaterhauses« VS VII Nr. 204- Sein Vater hieß nach Z. 26: su-nu-' -ra-am-mu; ungefähr Zeitgenosse des Ijammurapil} (s. d.), etwas später als Kastilijas (s. d.). [1. J am-mi-ma-dar ( ?)
2. An-am von Uruk. [2.] an-am lugal »A. (wurde) König «( AO 3743 (= SAK, S. 238) u. ö. Er war König von Uruk, wohl zur Zeit der Isin-Dynastie; vgl. JCM, S. 26. [2a. Apil-dihi.] [2a.] a-pil-da-ri lugal )}A. (wurde) König« Frank Straßburger Keilschrifttexte S. 34, Nr. 47. Korrekturzusatz. 3. Arad-sag-sag. [3.J arad-sdg-sag lugal »A. (wurde) König« AO 3744 (= SAK, S.23 8 ); vgl. JCM, S. 27. 4. Bun-tal}tun-ila von Sippar. [4. J nig bu-un-ta1J-
ten Pagirum) ungefähr Zeitgenosse des Ammimadar (s. d.). 7. Jawium von KiS. [7.] kufd-ld j [a-wi-u-um J e dza-ba4ba4-ra mu-na-an-dim »J. stellte eine Pauke für den Tempel des Zababa her« LKis XIV; vgl. XVII, XXXI. [8.] us-sa gifgigir ja-wi-u-um mu-dim »folgendes Jahr: Jawium stellte einen Wagen her« LKis XX. [9.] ab-di-a-ra-a!J(?) ba- [an ]-dib )}Abdi-aral} (?) wurde ergriffen« LKis IV (Eid bei Jawium (?)). [10.] urudualam lugal ... )}ein bronzenes Königsbild ... «, nach J ohns, PSBA XXXIII (I9II), S. IOO auf unv. Urkunde (Eid bei Jawium). [11.] id!Ji-ri-tum kiski ba-ba-al )}der Graben von KiS wurde gegraben«, nach Johns, a.a.O. (s. Jahr [IOJ). Jawium war Zeitgenosse des Manana (s. d.) und wohl Nachfolger des Sumuditana (s. d.). 8. Ilima-Anu. [12.] us-sa i-U-ma-A [N lugal] )}folgendes Jahr: I. wurde König« Ch Nr. 87. Vgl. P N r. 68: gibil (neues Jahr) i-lima-AN lugal-e. Er war Gegenkönig unter Samsui1una und Abiesul}, s. King, Chronicles II, S. I25, Z. 6 ff. 9. Ilima-ila von Sippar. Datum nicht erhalten; er lebte etwa zur Zeit des Sumu-la-el. Eid bei ANma-i-la Ranke Nr. I. 2; F Nr. 48; ANmaji-la CT VIII pI. 26 b. IO. Immerum von Sippar. [13.] egir li-ti-es II-a-bi dutu-ra mu-
na-an-dim )>nächstes (Jahr): er stellte 2 Kesselpauken für Samas her« CT IV pI. 50a (aus Sippar; Eid bei I. und Sumu-la-el). [14.] nar a-su-lJi im-me-ru-um ilJru-zt )}I. grub den Asul}u-Kanal« MAP Nr. IO, Z. 9 ff. [15.] (sa) dur ga-gi-im im-me-ru-um i-pu-su )}I. baute die Mauer des Klosterbezirks« W Nr. 37, Rs. Z. 8 ff. Reallexikon der Assyriologie.
193
[16.J Mt dinnanna im-me-ru-um i-pusu )}I. baute den Tempel der Innanna (= !Star) « Ch Nr. I95, Z. 12 f.
II. ISarlim von Ijana. [17.] i-sar-li-im sarrum abul ekallim sa älpi-da-alJ i-pu-su »König 1. baute das Palasttor von Pidal} «: TD Nr. 237; Siegel: i-sar-li-im sar(ru) mat !Ja-na mar i-din-dka-ak-ka. Vgl. Ijammurapil}. I2. Kastilij as von Ijana. [18.] ka-as-ti-li-ja-a[s sarJrum mese-ra is-ku-nu »König K. stellte Recht her« JA I909 (Juli-August), S. 152 (und Tafel). Käufer ist der Vater des Pagirum; die Urkunde ist also wohl etwas älter als die aus der Zeit des Ammimadar und Ijammurapil} (s. d.). 13. Manabaltel. [19.] ma-na-ba-al-te-ellugal »M. (wurde) König«, s. Pinches, PSBA XXI (I899), S. I59 (und Tafel). 14. Manana von Krs (?) I). [20.] ma-na-na-a lugal-e »M. (wurde)
König « LKis XVI. [21.] dutu [ .......... ] »Samas [ .. . ....... ]«; s. Johns, PSBA XXXII (I9IO), S.279 (Eid bei Manana). [22. J sin-tab-ba ma-na-na-a mu-undim )}M. stellte die Doppelaxt her« Nies II Nr. 86. [23.] ma-na-na-a gi!gu-za i (n-tus) »Manana errichtete einen Thron « RA VIII S. 75, ergänzt nach Johns, PSBA XXXII (I9IO), S.279. [24.] us-sa <[23]): Johns, a. a. 0., S.279; vgl. LKiS XXII.XXVI. [25.J kufd-ld ma-na-na-a mu-na(-an)dim »M. stellte eine Pauke her« RA VIII S. 77; LKiS XV. [26.] us-sa kufd-ld e dnanna-ra ma-nana-a a mu-na-ru »folgendes Jahr: M. weihte eine Pauke für den Tempel des Nannar« LKis XII, XIII, XXIV, XXVIII. ,} Eher eines Nachbarorts von Kill, wo Nannar verehrt wurde. 13
194
DATENLISTEN
(27.] ka-zal-luki
ba-an-dib »Kazallu wurde erobert« RA VIII S.69 (Eid bei Manana.). Eine Tafel aus dem gleichen Fund hat das Datum ka-zal-luki sa-mua-bi-im in-dib »Sumu-abum eroberte Kazallu« RA VIII S.70 (= Reich von Babyion, Jahr 13). Manana ist also wohl Bundesgenosse des Sumu-abum. Er regierte gleichzeitig mit Jawium (s. d.), da in LKis VII geschworen wird »bei Nannar und Manana, bei Zababa und Jawium«.
15. Naram-Sin II von Sippar. (28.J bara sa dkis{?)-x-ki na-ra-amdsin ba-du »N. baute das Heiligtum des ..... « VS VIII Nr. 3 (etwa Zeit des Sumu-abum). 16. Rlm-Anum von Uruk. [29.J ri-imja-nu-um lugal-e »R. (wurde) König« VS XIII Nr. 35 ff. [30.] unuKga u a-dam-bi »Uruk und dessen Bevölkerung« VS XIII Nr. 44 ff. [31. J da-ri nam-en {? )-na-ke »der in der Herrschaft dauernde « VS XIII Nr. 55. [32.J ma-da ja-mu-ut-ba-a-Iumki Lug] = nim es-nun-naki i-si-in [k Ja-zal-lue-ne-bi-da-ke{?) [giftUJkul(?) me(?)-a in-si-DU . DU-ri-es-am [ .. J nig ul-ta x-ra la-ba-sid( ?)-a-ba [ ..... J-us-am [ .... Jx-a-ni-ta [ ... i-Jni-in-gar-ra »was das Land Jamutbal, das Heer von Tuplias, Isin und Kazallu betrifft, die mit der Waffe (?) zum Kampfe (?) gegen ihn gezogen [und] .. seit Alters nicht .... [ ... J waren, so bewirkte er . . . . . . . .. (ihre Niederlage J mit seiner ( ...... J« IV R pI. 35 Nr. 8; vgl. RT XX S. 64. Das Datum erinnert an das 31. und 32. Jahr ljammurapis. Daß Rim-Anum mit Rim-Sin gleichzeitig war, zeigt wohl VS XIII Nr. 49, Z. 3. 17. Rim-Sin 11. Siehe bereits Larsa-Dynastie Jahr [281-28 3J· 18. Sumuditana von KiS. [33.J su-mu-di-ta-na ba-us »S. starb« RA VIII S. 72 (Eid bei Jawium, dessen
DATEN VON ASCHIÄLY
Vorgänger er hiernach gewesen zu sein scheint). 19. Sumunumbim von Kazallu(?). [34.] su-mu-nu-um-1Ji-im ba-an-dus-dus dnu-mus-da mu-na-dim »das Schöpfgerät des Numusda stellte er her« Sp Nr. 251; gii(l)ba-dus-du s ku-babbar e dnu-mus-da mu-na-dim (
Nachtrag: Zu Naram-Sin, S.133 nach Unger: 1. mu na-ra-am-dsin ma-ri-da-sig ( ? )ki mu-lJul-a »Jahr: Naram-Sin die Stadt Marida-sig(?) verwüstete er«. Gebrannte Tontafel aus Nippur in Istanbul (Ni 2541): Istanbul Asariatika Ne~riyati XII, 1934 (Unger). Zu ISbi-Irra, S.I47, S. F. M. Th. Böhl, Mededeelingen uit de Leidsehe verzameling van spi jkerschrift-inscripties (Mededeelingen der koninklijke akademie van wetenschappen, afd. letterkunde, deel 76, serie B, Nr. 9), S.22f. (g) mu end innanna dis-bi-ir-ra mas-e ipa »Jahr: Den Hohenpriester der Innanna bestimmte ISbi-Irra durch Vorzeichen.« (h) (i) mu (us-sa) Md li-bur-dis-biir-ra ba-du (mu -us-sa-bi): »Jahr (nach dem Jahre), wo er die Mauer Ubur-!Sbi-Irra baute (Jahr darnach)«. (k) mu Md dis-bi-ir-ra ri-im-den-Ul ba-du »Jahr: Die Mauer ISbi-Ir~a(s) baute Rim-Enlil« [hierher gehöng?].
(1) mu dis-bi-ir-ra lugal-e 1u su-a u nim bi-ra »Jahr: ISbi-Irra, der König, schlug die Mannen von Subartu(?) und Elam«. Zu Gimil-ilisu, S.148, S. Böhl, a. a. O. S. 23. (cl mu dgimil-i-U-su-Iugal-e ma-gur8 (?) mal; dnin-urta-ra mu-na-an-du (Böhl umschreibt dus, übersetzt aber »gebouwd heeft«) »Jahr: Gimil-ilisu, der König, baute das erhabne ... -Schiff für Ninurta«. Zu Damiq-ilisu, S. 149, s. Böhl a. a. O. S. 23. (n) mu ... dda-mi-iq-i-U-su . .. »Jahr: . .. Damiq-ilisu ... « (Rest nicht erkennbar nach Böhl). Ebeling.
Daten von Aschialy.
Nach den in Aschialy (in der Nähe von Tuplias = h. Tell Asmar gelegenen) gefundenen Geschäftsurkunden (vgl. Lutz, Legal and economic documents from Ashjdly UCP. X S. 50 fi.). Zeit C. 1900 v. Chr., Einordnung ist noch nicht möglich. I. mu e-IStar ba-dim "Jahr, in dem der Tempel der !Star gebaut wurde. iAusführlicher: mu e-IStar [ ba-al]-pi-el [ ba-d]im. 2. mu gud-apin-guskin (ba-dim) "Jahr, in dem der Pfiugochse aus Gold (geschaffen wurde)." 3. mu epir zi-ku-ra-at (Var. tum) dsamas "Jahr, in dem der Staub des Tempelturmes des Samas [entfernt wurde ?]«. 4. mu eden-zu ba-dim »Jahr, in dem der Tempel des Sin erbaut wurde«. 5. mu i-ba-al-pi-et gu-za zu-am- si guskin nfg-e-d istar-ka (?) ba-dim ), J ahri in dem Ibalpel einen Thron aus Elfenbein (und) Gold als Zubehör ( ?) des Tempels der !Star errichten ließ «. 6. mu qa-ma-alki mi-ma-tum is-dusa i$-ba-tu-um [»Jahr, in dem Imatum den (Grund und) Boden von Qamal besetzte[ «. 7. rnu gimil( ?)_dsamas alu ( ?)ki isdu-sa i$-ba-tu »Jahr, in dem GimilSamas{?) den (Grund und) Boden der Stadt besetzte«.
195
8. mu nar( ?)-sin a-bu-su i1J-ru-u »Jahr, in dem Abusu den Sin-Kanal grub«. 9· mu dsamsijadad ba-us »Jahr, in dem Samsi-Adad starb«. 10. mu marat sarrim a-na ra-bi-ki-im i-l;u-zu »Jahr, in dem die Tochter des Königs nach Rabiku heiratete (!) «. 11. mu gis-mar-gid-da guskin(-kubabbar) »Jahr, in dem ein Lastwagen aus Gold (und Silber) (angefertigt wurde)«. 12. mu erim su-par (?) ba-dib »Jahr, in dem das Heer der Subaräer gefangen wurde«. Eine Variante davon ist wohl: 12 a. mu sab ma-at su-bar-tim mi-ba al-pi-el i-!Ja-~u »Jahr, in dem Ibalpel das Heer des Landes Subartu fing«. 13. mu abul (kd-gal) su-ku(r)-ri(-im) (mi-ba-al-pi-el) »Jahr, in dem (IbalpeI) das Tor des Speeres« [Lies anstatt ki-ma-ri-im su( !)-ku( !)-ri-im Lutz S. SI, Nr. 17, anstatt ba-sir su{!)-kur(l)-ri(!) Nr. 18]. 14. mu e den-Ul [ba-dim] (u $a(!)-lam lJura$i) »Jahr, in dem der Tempel des Enlil [erbaut wurde] (und ein Bild aus Gold) ... « 15. mu tum-mu gis-mar-gid-da guskin »Jahr des Wegführens (? ) des Lastwagens aus Gold« [oder »Jahr nach dem Jahre, in dem der Lastwagen aus Gold ... «, s. lI.?]. 16. mu kakki dsamas mid-du-sa u-seri-bu »Jahr, in dem Iddusa die Waffe des Samas hereinbrachte «. 17. mu gis-gigir (?) dadad »Jahr, in dem der Wagen ... Adad(s)«. 18. mu ra-bi-kum (ki) ba-lJul »Jahr, in dem Rabikum zerstört wurde. Variante davon wohl ] •.•.• 18 a. mu ra-bi-kum cf[ ba-an-hul 19. emu .... ] guskin e den-Ul Ü de- a ba-dim i>[Jahr, in dem ein ... ] aus Gold im Tempel des Enlil und im Tempel des Ea erbaut wurde«. 20. [mu .. .. ] guskin eden-zu u [ .... J ba-dim [Jahr, in dem ein .... ] aus Gold im Tempel des Sin erbaut wurde«. Oder lies anstatt den-zu den-lit = 19!? I3*
DATI-ELLIL-DATUHIJA 2I. [mu ....... ] lugal dem] ... König (wurde).
»[Jahr, in Ebeling.
Dati-EIUI wurde früher für den Namen des Vaters Sarkalisarri's gehalten. Die Inschrift Hil prech t BE I Nr. 2 (Thureau-Dangin VAB I. 164d) beginnt sar-ga-U-sar-ri Tur. Da. Tiilu En-UI. Schon Poebel (UP IV. p. 132 n. 4) hat erwogen, ob hier in Z. 2 überhaupt ein Personenname vorliegt. Die Frage darf wohl verneint werden, seitdem Legrain das Fragment CBS .. 14220 veröffentlicht hat, in dem (UP XIII Nr. I Col. VII) Sarkalisarri deutlich als Sohn seines Vorgängers NaramSin bezeichnet wird. Weissbach.
Dattelpalme,
DatteIschnaps.
Die Dattelpalme (sum. gisimmar, akk. gisimmaru) ist der wichtigste Baum Babyloniens und schon seit den ältesten sumerischen Zeiten bekannt. Reife Früchte bringt sie bekanntlich erst bei einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 21-23° C. Daher wird man in Assur von den dort nach den Darstellungen der Reliefs angepflanzten Dattelpalmen kaum Ertrag erzielt haben. Allerdings lag im Altertum die Palmgrenze vielleicht etwas nördlicher als heute, wo sie am Eufrat und Tigris bei den Städten Ana und Tekrit zu suchen ist. Denn der Fürst Samasresu~ur, der die Landschaften SulJi und Mari besaß, die ungefähr zwischen dem h. Der und Ana lagen, berichtet, daß er daselbst Dattelpalmen angepflanzt habe. Zum Wohlgedeihen braucht der Baum neben der Wärme vor allem Wasser. Deswegen lagen die Palmenkulturen meist an Flüssen und Kanälen. Man zog die Bäume aus Schößlingen (talu) auf. Die Zweigeschlechtigkeit der Palme war natürlich bekannt. Die wichtigste Arbeit des Pflanzers war daher neben der Bewässerung das Befruchten (rukkubu) der weiblichen Blüten. Zu diesem Zwecke hängte er die männliche Rispe in die weiblichen Blütenstände hinein.
DATUNA-DELATTRE
War der Baum hochgewachsen, so mußte er vermittels eines um Stamm und eignen Leib gelegten Strickes bis in die Krone hinaufsteigen. Die ersten halbreifen Früchte (tulJallu) entwickelten sich bald nach der Befruchtung. Im Tischri war die eigentliche Dattelernte. Man schnitt die Fruchtstände ab, und der Handel mit den reifen Früchten setzte ein. Die Menge der erzielten Früchte war nach Wetter, Boden und Pflege sehr verschieden. Wenn ein Baum I Kur (= 1211) brachte, so war das sehr viel. Man kannte viele Dattelsorten. Als besonders gut galt die Tilmundattel, daneben wird die Magganund die Melubba-Dattel erwähnt. Die Dattelpalme wurde in der Wirtschaft des Babyloniers bis ozur letzten Faser ausgenutzt. Die Frucht war neben dem Korn das Hauptnahrungsmittel des Landes. Aus ihrem Saft wurde ein Honig und ein Schnaps (sikdru) bereitet. Die Kerne dienten als Brennmaterial oder, aufgeweicht, als Viehfutter. Das Palmenmark (uquru} wurde als Gemüse gegessen. Aus den Blättern fertigte man Flechtwerk an, aus den Rippen allerlei Hausrat, aus dem Bast Seile und Matten. Das Holz des Stammes schließlich fand trotz. seiner Mangelhaftigkeit noch Verwendung als Bauholz. Unter diesen Umständen ist es verständlich, daß die Babyionier in der Palme den König der Bäume sahen und sie im Liede feierten. In einer Fabet die einen Wettstreit zwischen Dattelpalme und Tamariske schildert, siegt natürlich die Dattelpalme (KARI Nr. 145; Ebeling, Die babylonische Fabel und ihre Bedeutung für die Weltliteratur).
()}Zauberer«), sein eigentlicher Name war Bagapata.
Meissner BuA I, S. 202 ff.; Schwenzner MVAG XIX 3, S. 90 f.; Scheil RA X I f.; Prueßner AJSL XXXVI, S. 213 f.; Koschaker- U ngnad HG S. n8; Mei s sner MVAG XVIII 2, S. 21 ff. Ebeling.
geb. 22. Okt. 1874 zu Saint-Hilaire-duHarcouet (Manche), wurde 1903 docteur es-lettres der Universität Freiburg (Schweiz) und ist seit 1922 Professor am Institut catholique in Paris. Er unternahm wissenschaftliche Reisen nach Scharfe (1904) und Konstantinopel (1910 und 1913) und Ausgrabungen in Has Hüjük (1931). Von
Datuhija (bab. Za'tu'a). Vater des Bagabul).sa, des Genossen des DarejawöS 1. bei der Ermordung des Gomata. D. ist Bei-(Spitz)-Name
Bag. § 68; König WZKM. XXXI S. 290 bis 294. König.
Datuna s. Dadmus. Dazimua Göttin, geschr. dda-zi-mu-a, in einem altsumerischen epischen Texte erwähnt. Langdon Le poeme sumerien du paradis pI. VI, Z. 37; S. 208, 48. Ebeling.
Dazu, Stadt in Babylonien (?), in einem altbabylonischen Kontrakte im Jahresnamen genannt. Ranke BE VI I, Nr. 37 Ungnad HG Nr.440.
=
KohlerEbeling.
Deich s. Kai. Deichsel s. Wagen. Deimel, Anton, SJ., geb. 5. Dez. 1865
zu Olpe (Westfalen), Schüler J. N. Straßmaiers, seit 1909 Professor der Assyriologie am Päpstlichen BibelInstitut in Rom. Er begründete die Zeitschrift Orientalia. Commentarii de rebus Assyrio-Babylonicis, Arabicis, Aegyptiacis etc. editi a Pontificio I nstituto Biblico (Roma 1920 ff. Die NN. I, 2, 4-7, 9-17, 20, 21, 26-28, 32, 34, 35, 43-44 enthalten eine große Anzahl Arbeiten Deimels) und veröffentlichte: Die Inschriften von Fara I-lI! (WVDOG 40; 43; 45). Lpzg.1922- 24; Veteris Testamenti chronologia monumentis Babylonico-Assyriis illustrata. Roma 1912 (diese Schrift wie die folgenden in den Scripta Pontificii Instituti biblici); »Enuma dis« , sive epos Babylonicum de creatione mundi 1912; Pantheon Babylonicum. 1914; Sttmerisches Lexikon. 1925 ff.; KeilschriftPalaeographie I. 1929; Codex Hammurabi. Textus primigenius. 1930 u. a. Weiss bach.
Delaporte, Louis Joseph, Orientalist,
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seinen assyriologischen Schriften sind, außer zahlreichen Zeitschriftenaufsätzen, zu nennen Catalogue du Musee Guimet. Cylindres orientaux. Paris 1909; Catalogue des cylindres orientaux et des cachets assyro-babyloniens ... de la Bibliotheque nationale. 1910; Epigraphes arameens des tablettes cuneiformes. 1912; Textes de l'epoque d'Ur (ITT. 4). 1912; Musee du Louvre; Catalogue des cylindres, cachets et pierres gravees du style oriental. 2 Tomes. 1920 u. 1923; La M esopotamie, les civilisalions ba[;ylonienne et assyrienne. 1923 (eng!. übersetzung 1925); M anuel de la langue hitt/te. 1929 ff. Weissbach.
Delattre, Alphonse, S. J., Theolog und Philolog, geboren 6. März 1841 in Templeuve (Hainaut, Belg.), trat am 24. Sept 1860 in die Gesellschaft Jesu ein und lehrte seit 1863 an verschiedenen Schulen des Ordens in Belgien, lebte 1885-87 in Beirut (Univ. St. Joseph), dann wieder in Belgien und war 1904 bis 1906 Professor der Heiligen Schrift an der Gregorischen Universität in Rom. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Tronchiennes (bei Gent), wo er am 20. März 1928 starb. - D. war ein vielseitiger Gelehrter; in den semitischen Sprachen und in der Assyriologie hatte er sich als Autodidakt sehr achtungswerte Kenntnisse erworben. In seinen polemischen Ausführungen erwies er sich als scharfsinnig und ausdauernd, wurde freilich auch dem Gegner nicht immer gerecht (vgl. C. P. Tiele ZA.). Zahlreiche kleinere Arbeiten assyriologischen Inhalts veröffentlichte D. in Zeitschriften (Revue des questions historiques I877-1904; Revue des questions scientifiques 1882-1904; Le Museon 1883-1888; Precis historiques 1878-1885; PSBA. 1890-19°1 u. a.) oder selbständig, z. B. Un nouveau livre sur l'histoire ancienne de l'Orient. Louvain 1889; Les Chaldeens .... Pricide de considirations sur un recent livre de Mr. H~tgo Winckler. 1889; Reponse au plaidoyer de Mr. H. W inckler. 1889-
DELITZSCH-DELLUANNA Sein bestes, noch heute schätzbares Werk ist die von der Brüsseler Akademie der Wissenschaften gekrönte Preisarbeit Le peuple et I' empire des M edes. Bruxelles 1883. V. Dubar, Le Reverend Fere Alphonse Delattre, S. J. (1841-1928). Louvain 1928. Weissbach.
Delitzsch, Friedrich, »der bisher bedeutendste Assyriologe nicht nur Deutschlands, sondern der ganzen wissenschaftlichen Welt«, wurde als Sohn des Theologen Franz D. geboren am 3. Sept. 1850 zu Erlangen und starb am 19. Dez. 1922 in Langenschwalbach. Von der vergleichenden Sprachforschung ausgegangen wurde D. 1873 durch Schrader, den Begründer der deutschen Assyriologie, für diese Wissenschaft dauernd gewonnen und hat sie dann wie kein zweiter gefördert. 1874 habilitierte er sich in Leipzig, wurde 1878 außerordentlicher Professor und 1885 ordentlicher Honorarprofessor. 1893 ging er als Extraordinar nach Breslau, wurde aber noch im gleichen Jahr ordentlicher Professor. 1899 als Nachfolger Schraders nach Berlin berufen wurde er gleichzeitig und blieb bis 1919 Direktor der Vorderasiatischen Abteilung der Königl. Museen. Anfang Oktober 1920 trat er auch vom Lehramt zurück. Als Assyriolog hat D. von Anfang an das Schwergewicht auf höchste Akribie gelegt, sowohl in seinen Ausgaben der Texte wie in ihrer philologischen Erklärung, für die er die ersten brauchbaren grammatischen und lexikalischen Handbücher schuf. Die Grundsätze, die er seinen zahlreichen Schülern, zunächst der von ihm begründeten »Leipziger Schule«, einprägte, haben sich bewährt und sind längst allgemein anerkannt. Mit Paul Haupt, einem seiner ältesten und bedeutendsten Schüler, gab er seit 1881 die »Assyriologische Bibliothek« (bis 1920 25 Bde.), seit 1889 die »Beiträge zur Assyriologie« (bis 1914 10 Bde.) heraus. 1902 und 1905 bereiste D. Assyrien und Babylonien, bei welchen Gelegenheiten er die hauptsächlichsten
Ruinenstätten, insbesondere die von der DOG. ausgegrabenen (Babyion, Fara, Abü I;:Iatab, Qal'at Sergat usw.), besuchte. Bahnbrechend hat D. bei der Erforschung des Kossäischen und der »kappadokischen« (altassyrischen) Keilschrifttafeln gewirkt; auch an der Feststellung des hettitischen Wortschatzes hat er sich beteiligt. Seinen zeitweiligen Übertritt zum »Antisumerismus« J 0seph Halevys (1865-1896) hat er 1914 durch seine Arbeiten auf dem Gebiete der sumerischen Grammatik und Lexikographie reichlich wieder gut gemacht. Das folgende Verzeichnis enthält nur die wichtigsten in Buchform erschienenen Schriften D.s ohne die mehr populären Vorträge zum Thema »Babel und Bibel« (1902 ff.)' und einige kleinere Arbeiten: Assyrische Studien 1. Heft; Assyrische Tiernamen, Leipzig 1874; Assyrische Lesestücke, 1876 (die 5. und letzte Aufl. erschien 1912) ; Wo lag das Paradies? 1881; The Hebrew language viewed in the light of Assyrian research. London 1883. Die Sprache der Kossäer, Leipzig 1884; Assyrisches Wörterbuch, Lief. 1-3 (unvollendet) 1887--90; Assyrische Grammatik, Berlin 1889, 2. Auflage 1906; Beiträge zur Entzifferung und Erklärung der kappadokischen Keilschrifttafeln 1893 (= ASGW Bd. 14 Nr. 4); Assyrisches Handwörterbuch 1894-96; Das babylonische Weltschöpfungsepos, 1896 (= ASGW Bd. 17 Nr. 2); Die Entstehung des ältesten Schriftsystems, 1897, Nachwort dazu 1898; Ex Oriente lux! Ein Wort zur Förderung der Deutschen Orienf.·Gesellschaft, 1898; BabyIon, 1901 (= Sendschriften der DOG. Nr. I); Die babylonische Chronik, 1906 (= ASGW Bd. 25 Nr. I); Grundzüge der sumerischen r;rammatik, 1914; Kleine sumerische Sprach'lehre für Nichtassyriologen, 1914; Sumerisches Glossar, 1914; Sumerisch-akkadisch-hettitische Vokabularfragmente (= APAW 1914 Nr.3). Meissner Dt. biograph. Jahrbuch 1922 S. 31-35. Weissbach.
DeUuanna, Dellukalama s. Ninurta.
DELTU-DER
DeUu s. Dinikti. Dennefeld, Ludwig, katholischer Theolog und Assyriolog, geboren 11. Januar 1883 zu Zellweiler (Unterelsaß), ist z. Z. Professor der biblischen Wissenschaften des A. T., zugleich mit Vorträgen über Assyriologie beauftragt, an der Universität Strasbourg (Straßburg). D. promovierte 1913 in Berlin auf Grund einer Dissertation: Die Geburtsomenserie summa izbu: Die vollständige Arbeit (Babylonisch-assyrische Geburtsomina) erschien 1914 (= AB XXII). Außerdem: Die babylonische Wahrsagekunst, Strasbourg 1919. Weissbach.
Depesche s. Briet. Depilatorien s. Enthaarungsmittel. Depositum s. Verwahrung. Der. § 1. Die Stadt Der, bzw. Deru, Diri lag im südöstlichen Babylonien am Tigris, als Grenzfestung gegen Elam, m Bereiche des antiken Sumer. Die Lage ist noch unbekannt. Weissbach (Band I, S. 377) setzt D. s. des DijalaFlusses an, also ziemlich nördlich. Der Name muß aus vorsumerischer Zeit stammen, da er mit der sumerischen Bezeichnung BAD-ANkt' nicht zusammengeht. Diese bedeutet )}Mauer des Anu« und die Stadt wird geradezu als »Stadt des Anu« (des Himmelsgottes) bezeichnet (§ 2). Die bisherige Lesung Dur-ilu ist unrichtig und von Meissner (SA1. Nr. 2918; BA III, 2, S. 282) und Delitzsch (ASGW XXV, I, S. 32) als Der erkannt worden. Über die Lage s. Hommel, Geographie S.493; Forrer, Provinzeinteilung S.I01; Delitzseh, Paradies S. 230. Durch BAD = »LandFestung« dürfte D.s Lage charakterisiert sein, insofern als D. nicht an einem schiffbaren Fluß erbaut war (s. Band I, S·40 5 § 3)· § 2. Über die Geschichte von D. ist Einiges bekannt. Es hat ein »Königturn von D,« gegeben. Dies kommt zum Ausdruck in Omina für Mondfinsternisse, die sich, wenn sie im IX. Monate (Kisilimmu) stattfanden, auf D. be-
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ziehen sollten (Weidner: Rev. St. Or. IX, 1922, S.292). Sargon von Kis-Akkad soll gemäß Omina D. besetzt haben (King, Bab. Chr.), Rimus hat den König und den Priesterkönig von D. gefangen genommen und die Stadt zerstört (Barton RISA S. 122, 166). Die Originalinschrift eines Königs von D., dessen Name zerstört ist, ist erhalten; er baute Tempel und Stadt (VAB I, S. 174 f.; Barton, RISA S. 166, Nr. I). Als Statthalter (sakkanakku) von D. bezeichnete sich Anumutabil (a. a. 0.), der wohl in die nachakkadische Zeit, um 2600, fällt. Dungi von Ur führte die Gottheit KA-DI in ihren Tempel in D. ein, gemäß Jahresdatum vom 10. Jahre (VAB I, S. 229). In Dungis letztem Jahre ist Ur-Enzu als Statthalter von Uruk und D. genannt auf seinen Siegelabrollungen (YOS, Res. IV, Z, S. 31; RA XIII, S. 20 f.; de Genouillac, Trouv. de Drehem Nr. 74). S. Datenlisten. Ilusuma von Assur »befreite« D., wahrscheinlich von der damals aufkommenden amoritischen Dynastie von Babyion (AOB I, S. 9; U nge r, Ass. u. Bab. Kunst, S. I3, vgl. Babylonien S. 371). In einem altbabyl. Briefe des ljammurapi von Babyion an Sinidinnam wird Di-i-irki erwähnt (VAB VI, Nr. 37, Z.20). Rim-Sin von Larsa hatte es in seinem 21. Jahre vorher zerstört, gemäß einem Jahresdatum (VAB I, S.237, c; M. Grice: YOS Res. IV, I, 1919), gleichzeitig mit Kisurra. Nach einem Grenzsteine (Steinrnetze r, Kudurru Nr. 8o) hat Gulkisar vom Meerlande Ländereien an die Göttin Nina im Gebiete von [DiJ-e-ri verliehen, das zur Provinz Bit-Sinmagir* gehörte. Ist die Ergänzung richtig, bestätigt sich die nördliche Lage von D. (nach Weissbacb), zumalBit-Sinmagir nördlich gelegen haben muß, unweit von Opis, Dur-Pap'lukkal, bewässert vom Daban-Flusse, wie ein Vergleich der Angaben eines Grenzsteines (Steinmetzer a. a. O. Nr. 37) und der Be-
:wo
DER
schreibung des Kriegszuges SamsiAdads V. (814) nahelegt (Luckenbill, AR I, § 725, 726), wonach die Orte Gannanate* und Lahiru* benachbart waren. In einem Gr~nzstein der Zeit des Kurigalzu In. (Steinmetze r, a. a. O. Nr. 2) wird ein Saatfeld zwischen dem Daban- und Ennu-Fluß in D. angeführt. Als Grenzfestung gegen Elam und als Ausgangspunkt des Feldzuges von Nebukadnezar I. gegen dieses Land erscheint D. nach dem Kudurru Steinmetzer Nr. 6; vgI. dazu Deli tzsch ASGW XXV, I, S. 32, Anm. I; KB In, S. 164, Z. 14 Deimel Pantheon Nr. 88, S. 52). Damals, nm II40 v. Chr. nannte man D. )Stadt des Anu«. Um 1235 wurden D. und sein Tempel durch König Kidiugutrutas von Elam zerstört (Delitzsch, Babyl. Chronik P Kol. IV, Z. 15: ASGW XXV, I, S.46). Adadnirari II. eroberte D. (Lucken-, bill AR I, § 360) um 900 v. Chr. wahrscheinlich auch Salmanassar III. im Jahre 832, weil damals )der Große Gott aus D. auszog«, d. h. nach Assyrien verschleppt wurde (Forrer MVAG 1915, 3, S. IO). Assyrische Kriegszüge nach D. melden die Eponymenlisten für die Jahre 814 unter Samsi-Adad V., für 795 nnd 794 unter Adadnirari IU., und 785 zog )der Große Gott nach D.« (Forrer, a.a.O. S.6, 28ff.; vgl. Synchron. Gesch. KoI. IV, Z. 3; KB I, S. 203), wurde also von den Assyrern wieder zurückgeführt, vielleicht als Stadtgott der assyrischen Provinzhauptstadt. Tiglatpileser III. führte 5400 Gefangene aus der Stadt Duru fort, womit wohl D. gemeint ist (Luckenbill, AR I, § 772, Forrer, Provinz., S. 89, 96 f.). Ili (Anu)-iada' war im Jahre 724 v. Chr. unter Salmanassar V. Statthalter von D. (VS I, Nr. 70, KoI. I, Z. 2; Forrer, a. a. O. S. 1°3); Steinmetzer , Kudurru Nr. 69). Nach den Daten dieses Grenzsteins gehörte D. auch im I. und II. Jahre Sargons II. zu Assyrien. Im I. Jahre (721) fand hier die große Schlacht zwischen Sargon II. und Ummanigas von Elam
statt, der ersteren wohl besiegte (Forre r MVAG 1915,3, S. 32, vgl. Baby lonien, S.378). Die Babyl. Chronik (KoI. I, Z. 33-37) versetzt dies Ereignis irrig ins Jahr 720, ins 2. Jahr des Mardukapla-iddina II. von Babylon (Delitzsch ASGW XXV, I, 1906, S. 20; s. a. Luckenbill, AR II, § 4, § 55). Sargon hat nach seiner Thronbesteigung in Babyion die )Freiheit« von D. verkündet (a. a. O. II, §§ 78, 104). D. gehörte zum Besitze von Sanherib (a. a. O. II, § 248). Auch Assarhaddon hat die )Freiheit« von D. proklamiert(a. a. O. II, §§ 668, 674) und verschiedene Gottheiten naeh D. zurückgebracht (§ 3). Sulmu-bel-lasme war 670 Statthalter von D. (a. a. O. II, § II98, S. 439; Forrer Provinz. S. 103) bis zum Jahre 668. Unter Assurbanipal war D. im Besitz der Assyrer (a. a. O. II, §§ 879, 908). )Der liegt an der Grenze des fremden Landes « (d. h. Elams) heißt es in einem Briefe an den König (Harper, ABL Nr. 476; Klauber LSS V, 3, S. 108, Anm. I). Auch D. ist damals, Mitte des 7. Jahrh., der Ausgangsort für die Feldzüge gegen Elam (Harper, a. a. O.Nr. 4°1,430,460, 516,781, 1063; vgl. Klauber, a. a. O. S.59; Figulla MVAG 1912, I, S. 18; Scha we, Untersuchung der Elambriefe, Diss. Berlin 1927. S. 19 ff.; Streck VAB VII, S. CXXXIX, CXLIV, CCCXIV, CCCXLVIII f.; S. 98, Anm. 5, 120, 78o). Aus D. stammen wohl noch Texte der Zeit des Assurbanipal: Johns, ADD Nr.I8I, Rs. Z. 15; Bezold Cat. Kuy. Colt. 1888; King Suppl. Cat. Nr. 2563wo anscheinend ein Stadttor von D. genannt wird -. Zur Zeit Nebukadnezars II. war Iddina-agi der Oberpriester (E MAS) von D., als 6. von den )Großen von Akkad«, (U ng er Babylon, die Heilige Stadt, Urkunde Nr. 26, S. 291, KoI. IV, Z. 26, 'Hof- u. Staatskalender'). Ich nenne noch Urkunden, in denen D. vorkommt: Den neubabylonischen Brief: Thompson Late Babyl. Letters (Luzacs Sem. Texts XVII = CT XXII, Nr. 159);
DEUTERO JESAIAS-DIADEM/UND KRONE ferner Dougherthy Goucher CoU. Nr. 314, Z. 6 (4. Jahr des Nabonld); Straßmaier, Nabonid Nr.298 (vom 14. V. -8. Jahr dsgl.); a. a. O. Nr. 1024 (vom I~. I. vI7. Jahre dsgl.) Erwähnung emes SA-TAM von Kis und des Priesters (sangu) von Di-ri-? D. gelangte auch in den Besitz des Kyros von Persien nach seinem Zylinder (Z. 31; VAB III, S.7). In die Seleuzidenzeit gehört vermutlich ein gewis!Oer Anumusallim, Sohn des Anumrabi, aus der Stadt D. (BAD-ANki u), der sich in der archaistisch gehaltenen Unterschrift eines religiösen Textes nennt (Morgan Coll. IV, Nr. 18). § 3· In D. genossen verschiedene Gottheiten religiöse Verehrung. Die ausführlichste Liste der Gottheiten die er wieder nach D. zurückgebracht habe, nennt Assarhaddon von Assyrien (Meißner BA III, 2, S. 282). Ich schließe ~ich im wesentlichen der Interpretation dIeser Stelle durch Delitzsch (ASGW XXV, I, S.32, Anm. I) an. Assarhaddon führt an: )Den großen Gott « (DINGIR-GAL), die )Königin von D.«, den Schlangengott (Siru) , die )Herrin des Lebens« (betit bala~i), Durrunitum, Sakkut, die )Gottheit der Stadt Bubie{( den )Mar-biti«. DINGIR-GAL oder AN~ GAL entspricht wohl dem KA-DI dem die Stadt geweiht war (§ 2). Sein Tempel hieß Edimgalkalamma (Luckenbill, AR II, § 731). Über die Göttin Durrunltum s. U nger, Babylon S. 164, 262, Deimel, Pantheon, Nr. 800). In dem Grenzstein (Steinmetzer , KudUr1u Nr.35; King, BBSt Nr. 36 Tafel von Sippar -, Z.49; Deimel, a. a. O. Nr. 3000) sind )$zru, der glänzende (supu) , Mar-bUi von Di-e-ir« namhaft gemacht. . Als Hauptgottheit von D. galt auch KA-DI, die mit AN-GAL eins sein dürfte (Weidner: AfK II, S. 15, KoI. III, 8, 8 a) und wohl die Lesung ? ? tara-an hatte. Über KA-DI = Esir s. AOB I, S. 9, Anm. II. KA-DI war der Gott von demselben Tempel Edimgalkalamma. Er wird auch mit Uras verbun-
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den (Zimmern: ZA XXXIX, S. 266 f., 276) nach der Urkunde in Philadelphia: CBM. 19767, Kol. VIII, 1-9. lUDi-ru a-di dKA-DI heißt es in dem Hymnus K 1354, Z. 10 (unpubl.) vgl. auch Z. 38: sa dlDi-ri sa dKA-DI dGAL (?). Zwei weitere Texte, in denen der Tempel Edimgalkalamma mit AN-SAR und KI-SAR zusammengebracht wird: K 9906, Z. 9 -IO (dIDi-ri) , K 36II, Vs. Z. 3-5 (Di-ri!): Langdon : RA 28, S. 137. Die bisherige Kenntnis von D. ist also recht dürftig; insbesondere läßt sich über die Topographie der Stadt noch nichts Wesentliches ermitteln. Eckhard Unger.
Deuterojesaias s. J es ai aso Deutsche OrientgeseUschaft
s. Ge sellschaft, wissenschaftliche. Dezimalsystem s. Mathematik. Dezizu.. Stadt im Lande Aiadi*, von Sargon II. 714 zerstört. Luckenbill, AR H, § r66. Eckhard Unger.
Dhorme, Edouard Paul, französischer Assyriolog und Theolog, ist am 15. Jan. 1881 in Armentieres (Nord) geboren. Er nahm an wissenschaftlichen ~xpeditionen nach Palästina, Syrien, Agypten und Mesopotamien teil und war 1904-1931 Professor der Assyriologie und alttestamentlichen Exegese an der Ecole biblique et arcMologique francaise in Jerusalem, seit 1923 auch deren Direktor. Seit 1934 Professor in Paris. Außer kleineren Arbeiten, besonders in der RB, veröffentlichte er u. a. Choix de textes religieux assyrobabyloniens. Paris 19°7; La Religion assyrobabylonienne. 1910; Les Pays bibliques et l' Assyrie. I9II. Weissbach.
Diadem u.nd Krone.
Inhaltsangabe
am Schluß. § I. Die verschiedenen in Vorderasien vorkommenden Typen von D. u. K. habe ich bereits in RLV VII, S. I03ff. Tf. 81-84 behandelt und schließe mich der dort gegebenen Anordnung an; ich habe aber im folgenden nach Maßgabe der inzwischen aufgetauchten neuen Altertümer nicht unwesentliche Er-
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DIADEM UND KRONE
weiterungen machen können. So läßt sich die Geschichte der Hutformen mit ziemlicher Genauigkeit entwickeln und ihre jeweilige Verwendung für Göt~er und für Könige feststellen, woraus sIch interessante Momente für die Kulturentwicklung ergeben (§ 16 und 17)· § I a. Die einfache Hörnerkrone, d. h. ein Paar Stierhörner von vorn gesehen, auch mit einer Art flachen Mütze verbunden, ist Kennzeichen der Gottheit, auch bei den halbgöttlichen Wesen (Siegel: Weber AO XVII/XVIII, Abb. 186), bei den regen- und quellenspendenden Göttinnen am Weihbecken des Gudea (U nger Sumer. u. Akkad. Kunst, Abb. 47), wiederhergestellt s. IAMN = Istanbul Asariatika Muzeleri Ne~riyati VIII, 1933 (Unger). Einen Götterkopf aus späterer altbabylonischer Zeit aus Terrakotta: Bezold Ninive 1~. Babylon3 Abb. 94, Mitte. Vgl. Meissner BuA I, Tf. - Abb. 44· § I b. Die einfache Hörnerkrone, mit Federn geschmückt auch mit dem Löwenkopfe des löwenköpfigen Adlers von Sumer, ist alt sumerisch, z. B. Abzeichen der Göttin Nina von Lagas (Weber: Amtl. Ber. Pr. Mus. XXXVI, S. II6 f. Abb. 44/46; U ng er, SAK, Abb. 10, II, 20, 24; vgl. RLV VII, Tf. 81 a). § I c. Eine mehrfache Hörnerkrone, die in älterer Zeit von vorn gesehen ist, seit Ijammurapi etwa im Profil gezeichnet, ist bei Göttern als besonderes Kennzeichen verwendet: RLV VII, Tf. 140 a; Unger SAK, Abb. 9, 42, 59; RLV VII, Tf. 145 b; Meissner, BuA I, Tf.-Abb. 76, 183, 70; Unger SAK, Abb. 62 (Ijammurapi). Dieser Typ ist eine neusumerische Erfindung; man findet ihn bei der IStar des Anubanini* (Meissner BuA, I, Tf.-Abb. 204), er bleibt auch in kassitischer Zeit bei den Grenzsteinen noch in Geltung (z. B. Br. Mus. 102485; King BBST, Tf. I: beim Stiermenschen (Tf. 29), beim Skorpionsmenschen (Tf. 22) Unger RLV IV, S. 434, § 17), ebenso bei NabUaplaid-
dina (880), vgl. Meissner BuA I, Tf.Abb. I84· Zwei nach rechts und links gespreizte Hörner zeigt eine wohl aramäisch-syrische Götterstatue, die Tiglatpileser III. erbeutet hat (Unger PKOM V, Kat. Nr. 9 = RLV IV, Tf. 197, a). Es ist der Wettergott Hadad. § 2 a. Das einfache Diademband ist ein Abzeichen der Könige zu allen Zeiten und in allen Ländern. Es fällt in späterer, assyrischer Zeit, oft reich mit Rosetten verziert, in zwei langen Enden am Rücken hinab - zum Unterschied von anderen niederen Personen, bei denen das Diadem kurz gehalten endigt, z. B. bei Bogenschützen (Botta Mon. Tf. 89, 93), bei Pagen (Mansell Nr. 473, 475, 480) und an!iern Begleitern des Assurbanipal auf dem Wagen (Mansell, Nr. 498, 516), aber auch bei Fremdvölkern, z. B. in Guzana * und bei Elamitern (s. Elam u. Elamiter). Das Diademband ist vorn breit über der Stirn, aber beim rasierten Minister, dem Rabbilub (?), umgekehrt gelegt, so daß der breite Teil am Hinterkopfe sitzt (Mansell, Nr. 404), am Obelisken Salmanassars III. N ur der assyrische Großwesir (turtanu) hat das königliche Diademband mit langen Enden. Dasselbe tragen auf der Stele des Asarhaddon aus Sendschirli auch die beiden Kronprinzen Assurbanipal und Samassumukln (U nger ZA XXXI, S.236f.; RLV VII Tf. 83, b, cl. Das D. des Samassumukin, als des babylonischen Kronprinzen ist beiderseits mit spitzen Zacken besetzt. Bei Gottheiten, namentlich bei Göttinnen findet sich dies D. bei Gudea: Meissner AO XV, Abb.77; Heuzey Cat. Antiqu. chald. Nr. 28, 80, 89; RLV V, Tf. 9, c. § 2 b. Diademband mit Hörnern hat die sitzende Göttin der Gudeazeit gemäß einer Statuette in Berlin, die seitlich im D. zum Einsetzen der Hörner Löcher besitzt (RLV IV, Tf. 200, a; Weber Amt!. Ber. XXXVI, S.III, Abb.8I-83)·
DIADEM UND KRONE § 2 C. D. mit hohen Federn findet man in archaischer Zeit auf einer Reliefvase aus Adab, als Schmuck der Sumerer bei religiösem Feste (Meissner AO XV, Abb. 12; Weber MVAG XXII, S. 392, Abb. 27 - diese Abb. ist, wie ich in RLV VIII, S. 329, § 3 gezeigt habe, unrichtig rekonstruiert.) Dieser Kopfputz erscheint - wenigstens nach den Denkmälern - erst wieder auf einem von mir (RLV VIII, S. 330, § 4) aus Bruchstücken zusammengestellten Relief des Assurbanipal (a. a. O. Tf. II1 A und II1 B). Die Bruchstücke befinden sich in London, Konstantinopel, Paris (de Clercq), Rom (Baracco) und ein Teil ist verschollen. Ein Bruchstück in London (a. a. O. Tf. III a) bringt einen rasierten Assyrer mit Federkrone im Zoologischen Garten vO,n Ninive, gehört wohl nicht in die Reihe. Die Annahme, daß es sich um Darstellung der Philister (Olmstead History 0/ Assyria, Abb. 123) handele, ist ausgeschlossen. Ich habe diesen Festzug mutmaßlich auf die festliche Einholung der Mardukstatue von Assur nach Babyion gedeutet, die 668 stattfand und von Assurbanipal ausführlich beschrieben worden ist (VAB VII, S. 265 f., KoI. III, Z.7-I3; vgl. VAB VII, S. 179 d, Kol. II, Z. 18; s. U nger RLV VIII, S.330). Federschmuck tragen die Urarthäer* in Armenien, gemäß den Reliefs des Salmanassars III. um 856 v. Chr. (RLV IV, Tf. 72, b; Unger, a. a. O. S. II5 f., § 16). Eine Feder als Schmuck im D. trugen die Äthiopier (Band I, Tf. 38, a). Vgl. Unger RLV IV, S. III, § 4; Tf. 83, a-b; RLV VIII, S. 330). Bei Göttern der altsumerischen Zeit begegnet man auch diesem D., so auf einem Relief aus Lagas (Heuzey Cat. Nr. I), auf einem Siegel (Weber AO XVII/XVIII, Abb. ISO). § 2 d. Ein D. mit ringsherum herabhängenden Bändern hat die weibliche Löwensphinx von Guzana (Tell Halaf). Das Gesicht ist wie ein Ausschnitt be-
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handelt und plastisch gut sichtbar gehalten, während darüber, darunter und seitlich die unten aufgerollten Bänder voll plastisch ausgeführt worden sind. Es ist das verschleierte Bild der Königin von Guzana, deren Statue man in einem Grabe fand. A. Jeremias HAOG-. Abb. 165. M. von Oppenheim, TellHalaj 1931, Tf. II; 43,44, a; A. Jeremias AO XXXI (1931), S. 17 ff. Die Erklärung als »Göttin« ist zu weitgehend - es fehlen die Hörner! GottKönigin dürfte zutreffen. Als Torsphinx, vergöttlicht, ist die verschleierte Frau zweimal erhalten, vergleichbar mit dem Königssphinx des Königs von Ijatti in Boghazköj (U nger Forsch. u. Fortsehr. V, 1919, Abb. s. 145); vgl. § 6 a. § 3 a. Der Polos allein, glatt oder senkrecht gestreift, ist nachweisbar bei den Hettitern und zwar als Kennzeichen der Frauen, sei es als Göttinnen, wie in Jasilikaja, oder als Priesterinnen oder vergöttlichte Personen (?) (Messerschmid t MVAG 1900, 4, Tf. 22, 27 = Weber Hett. Kunst: Orbis pictus IX, Tf. 34 und 13; RLV I, Tf. 5, c) oder in andern Orten Syriens, deren Kunstwerke unter hettitischem Einflusse stehen. Gleichzeitig ist die Darstellung des Polos, der durch zwei Streifen senkrecht verziert ist auf einem kassitischen Grenzstein (King BBST Tf. 16; Br. Mus. 104405). § 3 b. Der Polos mit einem Horn kommt auf einem kassitischen Grenzstein beim Skorpionsmenschen vor (King, a. a. O. Tf. XCI; Br. Mus. 90858) ebenso auf hettitischen (?) Siegelzylindern (Messerschmidt, a. a. O. Tf. 45, 8; Weber AO 1718, Abb. 454)· Aus assyrischer Zeit nenne ich den ruhenden weiblichen Löwensphinx (Säulenbasis), s. RLV VII, TL 82, b. Es hat den Anschein, daß hier der Polos aus konstruktiven Gründen anstelle des Helmes (s. § 6 a) gegeben ist, wie dies auch bei dem wasserspendenden bärtigen Gotte (Ea) von Dur-Sarrukin* der Fall sein wird (RLV II, Tf.
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223, a); Meissner AO XV, Abb. 205 bis 206). § 3 c. Polos mit Horn und kegelförmigem mittleren Aufsatze ist auf einem Relief von Saktschegözü aus der spätaramäischen Periode dargestellt, und zwar bei einer unter der Sonne stehenden Person, die durch den Kegelaufsatz, nach assyrischer Weise als »König({ gekennzeichnet ist (Weber Hett. Kunst, Tf. 17; Unger RLV XI, Tf. 46, c, 1). § 3 d. Polos mit oberem Federbesatz, mit Federkrone, ist auf kassitisehen Grenzsteinen außerordentlich häufig, hei Gottheiten oder als Götterkronen auf Postamenten symbolisch King BBST Tf. III, verwendet. XXI, XXX, LXXXII, XCI, CIV, 16; MDOG XLII, S. 13. Auch in späterer Zeit bleibt diese Krone als Götterabzeichen, so bei den Reliefs des Samasresiu:~ur von Mari (U nger Babylan, Abb. 63, um 900), des Mardukzakirsumi (um 840). des Asarhaddon (U nger, a. a. O. Abb.37-39) und bei einem Throne aus Babyion: Meissner AO XV, Abb. 132-134, 140, vgl. RLV IV, Tf. 194, a; 195, a; RLV VII, Tf. 81, b (NabUkinapli). In Guzana (Tell-Halaf) trägt der höchste Gott, vielleicht den Mitanni zuzusprechen, die Krone mit Hörnern besetzt (M. von Oppenheim, Tell Halal, 1931, Tf. 9, b). Die Göttin Sirtu vom Obelisken des Assurna~irpal I. (U nger MAOG VI, 1/2, 1932, Tf. III [Fries A, 3]) hat im Ir. Jahrh. einen gleichen Hut. § 3 e. Polos mit Federkrone und Kegelaufsatz findet sich bei kassitischen Königen (King, a. a. O. Tf. LIV, LXXIV). Im 7. Jahrhundert ist dieser Hut Kennzeichen der assyrischen »Könige der Götter({, d. h. des Assur und der Ninlil (Be1it) , z. B. auf den Reliefs von Maltaja (RLV s. v. Maltaja und Bawian). Die Kegelspitze hat die Kennzeichnung des »Königs({ in sich. Vgl. RLV VIII, Tf. I; 2, a (Bawian). § 3 f. Polos mit Federkrone und Sternscheibe darüber gibt es bei den assyrischen Göttern von Maltaja (Mei s s-
ner AO XV, Abb. 226, vgl. § 3 e), sowie auf assyrischen Siegelzylindern: RLV IV, Tf. 196, c; Unger Assyr. u. Babylan. Kunst, Abb. 45, 47-5 1, 7 2, 74; Weber AO 17/8, Abb. 222, 257, 290, 3II; RLV VIII, Tf. 61, a-d, 62, a; 63. § 3 g. Polos mit Federn und Hörnern ist eine speziell in Assyrien beliebte Krone der Götter, z. B. beim Gott Assur (RLV VIII, TL 68, b, in Berlin, VA. 8750), als Symbol des Gottes allein (RLV IV, Tf. 209), bei den Stierkolossen als Merkmal zu beachten ~ die Kolosse mit gehörnten Helmen (§ 6 a) sind hier ergänzt(!); RLV IV, Tf. 82, c; RLV II, Tf. 222, a-b; Meissner AO. XV, Abb. 176. § 3 h. Polos mit übergehängtem, wohl schleierartigem Mantel, der meist gesäumt ist und hinten am Rücken herabfällt, getragen von der Königin von Melidia (Unges RLV s. v. »Melidia({), dem heutigen Malatia-Ordasu (Olmstead, Charles, Wrench; Cornell Expedition to Asia Minor, I, 2, S. 42, Abb. 42 - Opfer vor einem geflügelten Windgotte mit geblähtem Gewande); in Konstantinopel 12. Jahrhundert v. Chr.; Reliefs von Karkamis (drei Frauen: Weber Hett. Kunst, TI. 34); Relief aus Mar'asch (Unger RLV s. v. »Marqasi({; Messerschmidt MVAG V, 4; und XI, 5: TL 22, sog. »Grabrelief({ mit zwei Frauen) etwa 10.-9. Jahrhundert; sämtlich luvisch. Göttin oder vergötterte Königin unter der Sonne aus Biredschik. Diese Tracht beschränkt sich mithin auf die Frauen, wie die von § 3 a. § 4a. Der Kegelhut, sehr hoch und spitz, mit senkrechten Rillen, auch mit kleinen Hörnern besetzt, ist das typische Abzeichen der männlichen hettitischen Götter, z. B. in Boghazköj (lJatti) , in Jasilikaja (MVAG V, 4, Tf. XXVII; v. d. Osten Metropolitan Museum Studies II, I, 1929, S.I23, Abb.I7; Boissier RA XXVII, S. 3, Abb. I, S. I05 ff., Abb. 1-3, 5), in Fraktin (Boissier, a. a. O. S.9, Abb.2; CorneH-Expedition, I, 2, S.28, Tf. XIV,
Abb. 25/6), in Karabel (Unger RLVVI, Tf. 61 »Karabel({), in Fassiler (Jüthner, Knoll, Patsch, Swoboda: Mitt. z. Förd. deutsch. Wiss .... in Böhmen, XV, 1903, S.16/7, Abb. 4-5). Dazu zahlreiche andere Reliefs. Dieselben Kegelhüte, aber, wie es scheint, ohne Hörner, begegnen auf kassitischen Siegelzylindern, ebenfalls als Kronen der Götter; Unger RLV IV, Tf. 161, b, f; Unger ABK Abb. 8 .und 9. § 4 b. Kegelhut, geriefelt, anscheinend weich, mit nach vorn umgebogener Spitze, ist bei kleineren Göttern in Jasilikaja zu finden (Webe r Hett. Kunst, Tf. 16; Boissier a. a. O. Abb. I, S.3, S. 104 ff., Abb.I-2 = Weber a. a. O. Tf. 13, zwei den Hauptgott tragende Götter). Ähnliche, aber von Frauen getragene spitze, überfaHende Kegelhüte, quergestreift, sind aus Petsofa auf Kreta bekannt (Ann. Brit. School Athen IX, Tf. VIII). § 5 a. Der Fez, der abgestumpfte Kegelhut, ist das Abzeichen der assyrischen Priester (RLV VII, Tf. 84, b; Relief des Nergalpriesters Sibitti-rimni aus Assur in Konstantinopel, Nr. 7IOO; Mansell, Nr. 390); Lager mit Priestern des Assurna~irpal II. = Layard MofN I, Tf. 30; Priester bei de-, Denkmalsweihe am Wansee: Bronzerelief Salmanassars III. von Imgur-Enlil*, Balawat, B(A) oben, s. Unger RLV IX, S. 194 - hier ist, anstelle von A(G), richtig: B(A) einzusetzen!). Auf dem älteren Obelisken des Assurnasirpal 1. (um I04o) sind verschiedentlich Hofbeamte des Königs mit dem Fez dargestellt, die wohl aber auch eine priesterliche Funktion auszuüben hatten. Im 9. Jahrhundert beschränkte sich das Tragen des Fez auf die Priester (Unger MAOG VI, I, 1932). Eine anscheinende Verquickung von Helm und Fez zeigt der Königshut des Kassiten Meli-Sipak II. auf dem Grenzstein (Steinmetzer, Kudurru Nr. 6I = RLV IV, Tf. 202, a). Der assyrische Fez hat nichts mit dem türkischen Fez zu tun, da dieser mit einer Quaste aus-
gestattet ist und aus einer niedrigeren griechischen Kopfbedeckung künstlich geschaffen ist. Vgl. Christliebe J eremias AO XIX, Tf. III, 4. § 5 b. Der Fez mit einem mittleren Aufsatze einer kleinen Kegelspitze, als dem Abzeichen des )}Königs«, ist bei den assyrischen Königen die typische Kopfbedeckung, mindestens seit Tiglatpileser I., bei dem sie nachgewiesen ist. Der Königshut ist vom Diadem umwunden, der hinten in zwei langen Enden hinabfällt. Zuerst ist der Hut niedrig, seit Sanherib ist er um die Hälfte höher geworden (U nge r ABK, Abb. 33, 36, 38--40, 42-43, 46, 56, 59, 66, 67, 78, 79, 87, 94, I03). Die Kleinfürsten von Nordmesopotamien, am ljabur, tragen den assyrischen Königshut, so Samasresiw;mr von Mari (Unger a. a. O. Abb. 94) und Nadinabi-Ninurta, Enkel des Samanuhasarilani von Sadikanni (a. a. O. Abb. -46, vgl. S. 28; Unger RLV s. v. »Sadikanni({). § 6 a. Der He 1m, mit seitlich abstehenden Hörnern verziert, ist Königshut des vergöttlichten Naram-Sin von Akkad in der Schlacht (RLV IV, TI. 70 = Unger SAK Abb.37). Bei den Rundskulpturen liegen die Hörner auf dem Helm auf, bei assyrischen Götterstatuen (z. B. Meissner AO XV, AbbII7, 175, 205-206). Der Hörnerhelm ist Kennzeichen der assyrischen Löwenkentaurenkolosse (vgl. § 3 g): Meissner a. a. O. Abb. 177; ders. BuA I, Tf. -Abb. 190; Hunger-Lamer Altar. Kult. i. B., Abb. I02. Auch die aramäischen Götter besitzen den Hörnedlelm (Weber Hett. Kunst, Tf. 4 = Hadadstatue aus Sendschirli). Der hettitische Königssphinx und das Relief des Königs von Stadttoren in Boghazköj tragen die Höfnerhelme (Weber a. a. O. Tf. 12; Unger: Forsch. u. Fortschr. V, 1929. S. 145, Abb. vollständig) - sonst, in Jasilikaja trägt der König die Kappe mit Uräus (§ II b). Zwei Hörnerpaare übereinander hat der Fruchtbarkeitsgott des Reliefs von Iwris (UrbaHa von Tyana, 735), vgL
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Unger RLV s. v. »Iwris{( und Weber a. a. O. Tf. 5; RLV VI, Tf. 40 (luvischJ. Einfache Helme mit einer Spitze aus Kupfer sind schon altsumerisch, und werden von Soldaten getragen (Heuzey RA VI, S. 88 f. Abb. S. 89, Originalhelm) auf dem Mosaik aus Ur mit der Feldschlacht (W oolley Antiqu. Journ. VIII, 4, TL LIX, oben = RLV XIV, TL 54 B, a). Heuzey (a. a. O. S.I6) gibt noch die Abbildung eines kupfernen Helmes derselben Zeit mit zwei kurzen Buckelspitzen oben. Einen assyrischen Helm im Original s. Mansell, Nr. 586 im Brit. Museum. § 6 b. Hörnerhelm mit blumenartigem Aufsatz ist als Symbol des Gottes Assur auf assyrischen Königsstelen dargestellt. Die Blume ist wohl eine künstlerische Umgestaltung der Kegel~itze bei dem Polos (§ 3 cl. Stele des Samsi-Adad V. (U nger ABK, Abb. 43). Auch ein niederer Gott, ein Genius hat diesen Helm (Hunger-Lamer a. a. O. Abb. I04). Es handelt sich um ein späteres Relief des Sargon 11. Die von A. Jeremias (ATA04, Abb.40, S. H2) und sonst angenommene Einheit der drei Genien zu einer Gruppe (»Opferung vor dem Kerub«) ist unhaltbar, da der' Kerub ein Relief für sich bildet und mit den bei.den andern Personen nichts zu tun hat. Die Reliefs sind daher jetzt auch getrennt aufgestellt (Pottier Antiqu. Assyr. Louvre, Nr. 21 = Tf. IO, und Nr. 25 und 27 = Tf. IZ). § 6 c. Helm mit Diadem ist in altsumerischer Zeit auf der Goldhaube, in Gestalt einer Haarperrücke vorhanden, die im Original bei König Meskalamdug gefunden wurde (W oolley a. a. O. Tf. LIV = RLV, XIV, Tf. I4, b). Im Relief der Geierstele trägt Eannatum von Lagas den Helm (RLV I, Tf. 61, a = Unger SAK Abb. 21), zweimal. Als weiteren Beleg hat man einen Doleritkopf in Ur gefunden, der dieselbe Helmperrücke trägt (JEA IX, Tf. 37, 3; 1919 gefunden). Man trug diese Schutzmasken aus Gold(!) zur Abwehr magischer Einwirkungen des Feindes. Den
Helm mit Diadem hat N aram-Sin von Akkad nach einer Stele in Konstantinopel (Nr. I 027) aus Armenien, U nger SAK Abb. 38 = RLV V, Tf. 93 = Istanbul Asar'. Müzeleri Ne~riyati XII, I934, Tf. IN aa b u. U nger). Möglicherweise trägt auch noch der König SamsiAdad 1., um 2000, der Assyrien beherrschte, denselben Helm, doch ist das wegen der Kleinheit des Siegels unsicher(U nger ABK Abb. 18 = RLV IV, Tf. 160, d). Hierzu könnten die zwei ersten Reliefstelen am Nahr el-Ke1b (RLV VIII, S·423, § 3; Weissbach Denkmäler u. Inschriften an der Mündung des N ahr el-Kelb, 1922, Tf. 7), die runden Helm zeigen, gestellt werden, sowie ein mehrfiguriges Gipssteinrelief aus Assur, das noch nicht veröffentlicht ist. § 6 d. Helm mit dem Zusatz eines langen Bandes, das von der Spitze des Helms herab bis zum Gürtel fällt, ist das Abzeichen der Könige von Babyion seit dem 9. Jahrhundert und später bis zum neubabylonischen Reiche eingeschlossen. NabUapaliddina (King BBST Tf. 103), Mardukzakirsumi (RLV VII, Tf. 81 a), drei Reliefs von unbekannten Königen auf Grenzsteinen (King a. a. O. Tf. 23-24, und VA. 2H in Berlin), das Relief des Mardukaplaiddina H. in Berlin (VA. 2663: RLV VII, Tf. I6I = Unger ABK Abb.58), das des Samassumukin (?: King Tf. 93), die Reliefs des Nebukadnezar II. im Tale Wadi Brisa im Libanon (Weissbach WVDOG V, 1906). § 7. Ballonhelm, d. h. ein Helm, dessen oberer Teil in einer ballonartigen kugligen Erweiterung endigt, auch mit Hörnern besetzt ist, ist ein typischer Götterhelm der Orte in Syrien, mit 1uvischer, aramäischer Bevölkerung und Kultur. Er kommt vor in Karkamis (RLV VI, TL 66, c; Weber Heft. Kunst, Tf. 14, 21), in Sam'al (Sendsirli) s. z. B. Weber a. a. O. Tf. 3, 29, beim Wettergotte der Stele mit späthettitischer Inschrift aus Babyion (RLV VII, TL 82, a = Weber Tf. 2 = U nger
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Babyion, Abb. 56), in Til-Barsip (s. Kar-Salmanassar). § 8. Mauerkrone. Die älteste Darstellung der Mauerkrone findet man als Krone der Gemahlin des Assurbanipal, Assur-sarrat, auf ihrer Stele aus Assur (Band I, Tf. 36 a = RLV VII, Tf. 83, a = Meissner AO XV, Abb. 233). Die Krone ist wie eine Mauer mit drei zinnengekrönten Türmen gestaltet. Das Gartenrelief aus Ninive gibt eine zweite Abbildung derselben Königin, bei der die M. mit 5 Türmen ausgestattet ist (Mansell, Nr. 522 c = Paterson Assyr. Skulpt Tf. 6 I = Meissner AO XV, Abb. 232 = Meissner AOTU II, I, Abb. 1-2). § 9· Barett. Eine Mütze von mittlerer Höhe, deren Seiten schräg aufwärts steigen, so daß die Mütze sich oben verbreitert und dem Barett ähnlich sieht. Die Ränder sind auch konkav gehalten. Diese D. fanden sich bei sehr alten Mosaiken in KiS* (Langdon Excav. at Kish I, Tf. 26-29, 42-43; Meissner AfO V, Tf. II, 3; Woolley Vor 5000 Jahren, Tf. 3; vgl. Unger ABK S. n). Ich möchte die hier dargestellten Leute als Proto-Akkader bezeichnen, da sie Manches mit den späteren Akkadern gemeinsam haben, die zunächst auch von KiS ausgegangen sind. So findet man nun das Barett auch bei den Akkadern wieder (auf Siegelzylindern: Weber AO 17/8, Abb. 155, 159, 193, 499) und zwar bei fürstlichen Personen (Weber Abb. 499 = Menant Glyptique, Tf. 3, I = Br. Mus. Nr. 89137) und bei Heroen. Das Barett tragen auch die kinnbärtigen Relieffiguren der Stelen VOn Djebelet el Beda, 70 km sö. von Tell Halaf (M. Frhr. von Oppenheim, Der Tell Halaj, 193 1, S. 199 ff. Tf.63). Nach der Tracht auf die linke Schulter heraufgezogener Zottenrock - gehören sie, wie die Statue (a. a. O. TL 62), in die ältere Periode der Dynastie von Kisch-Akkad (Sargon) und sind provinzielle Erzeugnisse (um 2850 v. Chr.). § 10 a. Die Wollmütze, die in der
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Form und im Material, nämlich Wolle, der »)Rodelmütze« ähnlich sieht, ist zuerst von Gudea (2600) verwendet worden, als Perrücke für sich, gegen die Gewalt höherer, bannender, unterweltlicher Mächte, wie bei seinen dem Unterweltsgott Ningizzida und dessen Gemahlin Gestinanna geweihten Statuen (Sitzstatue in Paris: Unger SAK Abb.48 = Statue I = Heuzey Cat. Nr. 56 = Barton RISA S. 201, Nr. 9- Stehende Statue in Kopenhagen = Statue 0 = Barton RISA S. 203, Nr. 14 = Scheil RA XXII, S. 41; Woolley a. a. O. Tf. 13, rechts. Vgl. hierzu: Unger in Festschrift für M. v. Oppenheim: MAOG VIII, S.I27ff. Sitzstatue des Gudea mit drei Kolumnen Schrift: Meissner 'Atlantis' 1929, Heft 5, S·3 1 7, Abb. I). Dasselbe begegnet auch bei seinem Sohne Ur-Ningirsu gemäß seiner Statuette in Berlin(Mei ssner AfO V, Tf. IV, 2), die dem Ningizzida geweiht ist. Dem Gotte Nindara, einem unterweltlichen Gotte (Ackerbau- und Kriegsgott), hat ein andrer Ur-Ningirsu, z. Z. des Ibi-Sin von Ur, seine Statuette mit Perücke geweiht (Meissner a. a. O. Tf. VI, 1-2). Die Wollmütze als solche ist meist glatt gehalten, aber auch durch Locken gekennzeichnet (Gudeakopf aus Nippur: RLV IV, Tf. 204, a = MJ XVIII, S. 244, vgl. a. a. O. S.242/3). In späterer Zeit wurde, wie es scheint, die Wollmütze geradezu als Königshut angesehen, da sie bei Ijammurapi und andem Königen seiner Zeit unterschiedslos - im Gegensatz zu Gudea - im Gebrauch steht. § IO b. Eine Abart, die Wollmütze mit seitlichen Hörnern, ist bei der Statue des Puzur-IStar von Mari in Konstantinopel (Nr.78I3), Kopf in Berlin, festzustellen. Hierdurch sollte der Dargestellte, der durch seine Kartusche, außer einer Weihinschrift, genannt ist, wahrscheinlich als vergöttlicht charakterisiert werden. Die gleichzeitigen Könige von Ur hatten auch göttlichen Rang. Es ist möglich, daß auf den kleinen Darstellungen der Siegel die
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DIADEM UND KRONE
Hörnerattribute unterdrückt sind. Statue des Puzur-IStar: RLV VIII, Tf. 5 = Unger SAK Abb. 52; Kopf allein: RLV VII, Tf. 84, a. § II a. Die Kappe, die sich der Kopfform eng anschmiegt, ist auf hettitischen Denkmälern nachzuweisen (Messerschmidt MVAG V, 4, TL 36; 4°,7; 41, 1-2; 42, 5, 9 usw.). § II b. Kappe, mit dem aus Ägypten entlehnten Uräus, tragen die hettitischen Könige, in Jasilikaja, in Malatia (v. d. Osten Orient. Instit. Communic. (Chicago) , Nr. 6, 1929, S.90, Abb. 103; RLV VIII, Tf. 41, b, cl. In späterer aramäischer Periode wird aus dem Uräus wahrscheinlich ein runder Schmuckstein, ein Edelstein, der an derselben Stelle befestigt ist: Relief von Iwris (RLV VI, TI. 40) und Bor: (Messerschmidt MVAG XI, 5, Tf. XXXIII), beide von Urballa von Tyana (Bossert MAOG VI, 3), um 735 v. Chr. (luvisch). § II c. Kappe mit oberem Zipfel, woran eine Troddel rückwärts hängt, ist auf aramäischen Reliefs von Sendsirli der Königshut des Barrakab. ,Es scheint sich um einen künstlich zusammengelegten Hut zu handeln, da ein Relief (Weber Hett. Kunst, Tf. 33) Relief mit Streifen erkennen läßt. Schreiber: Weber Tf. 24, vgl. Ausgr. in Sendschirli Tf. 46. § II d. Kappe mit Zipfelspitze, wie § II C und Diademband. Bei dem Relief einer aramäischen Königin (Weber a. a. O. Tf. 26) aus Sendsirli ist dieser Hut zu beobachten. Auch ein älterer König derselben Stadt (a. a. O. Tf. 25), vielleicht Kalammu, trägt diesen Königshut. § II e. Kappe, ohne Zipfel~ an dem Scheitelpunkte sitzen mehrere Bänder, die abwärts fallen. Diesen Hut haben die Leute (Priester) auf der Stele des syrischen Nerab (C. Ganneau Album d' antiquitJs or. Stele Nr. I, Tf. I; Stele Nr. 2, Tf. 2). § 12. Flache Mütze, die schirmartig über die Stirn vorsteht, ist eine
in Elam übliche Kopfbedeckung, wie sie auf den Denkmälern dargestellt ist (z. B. DeIeg. Perse Mem. VII, 2, TI. XV, 4-6; XVI, 8). § 13. Das um den Kopf gewickelte Tuch, der Turban, ist als Tracht der Frauen im archaischen Assyrien üblich (Andrae AIT Tf. 46, 47, 45, 34 a-b; 35; 28 a-b; ferner Tf. 40; Unger ABK Abb. 3). Dagegen trugen die sumerischen Frauen nur ein Diademband (Frauenkopf in Berlin: Unger SAK Abb. 8; Statuette in London: BMQ XIX, Tf. I; Jeremias HAOGz, Abb. L) Die Spinnerin auf einem Relief aus Susa hat ebenfalls den Turban (Deleg. Perse Mem. I, I, Tf. XI). Es läßt sich das Relief sehr schwer datieren. Es scheint in die Il)ittelbabyIonische Zeit (um 1200) zu gehören. § 14. Es dürfte nicht uninteressant sein, festzustellen, wann Götter und Könige - nur um letztere kann es sich handeln - ohne Kopfbedeckung auftreten. Denn daß Götter mit unbedecktem Haupte auftreten, ist schon an sich unwahrscheinlich, weil gerade die Krone ihr besonderes Kennzeichen ist, an dem man die Götter von den Menschen und auch von den Königen unterscheidet. Dagegen erscheinen die Könige gelegentlich ohne jede Kopfbedeckung. In altsumerischer Zeit ist dies sogar die Regel, auch bei den Neusumern (Gudea), mit gewissen Ausnahmen (§ 6 c und 10 a) Ich möchte hier besonders die assyrischen Könige behandeln, weil man über die Motivierung dieses Auftretens orientiert ist. Tukulti-Ninurta I. (1250) ist auf seinem beschrifteten und reliefierten Altar in Berlin (Propyläenweltgeschichte I, S. 462) stehend und kniend (in kinematographischer Aufnahrne) dargestellt, in Anbetung vor dem Symbole des Nusku. Der König Assurnassirpal I. tritt barhaupt vor die Statue der Göttin $trtu (MAlf) in ihrem Tempel EnadlJi zu Ninive, gemäß seinem Obelisken (Unger MAOG VI, I, Tf. III). Die Statuen der
DIADEM UND KRONE Könige Assurna~;irpal II. (Mansell Nr. 423 = U nger ABK. Abb. 34) und Salmanassar III. (Unger Relig. in Gesch. u. Geg. III, 1929, Tf. 16, 5) sind als opfernde Hohepriester vor der Gottheit tätig. Es scheint, als ob die assyrischen Könige angesichts der Gottheit im Tempel ihr Haupt entblößen mußten, um der Gottheit die schuldige Ehrerbietung zu geben. Assarhaddon ist auf dem Schwarzen Stein gleichfalls barhäuptig (Unger ABK. Abb. 70), in Anbetung verschiedener Symbole, vor allem der Hörr~erkrone des Assur. Dagegen behalten die Könige auf den Stelen den Königshut auf dem Haupte. Auch hier beten sie zu den symbolisch dargestellten Göttern. Vgl. Unger ABK Abb. 39, 40, 42, 43, 66, 67, 71, 103. Wahrscheinlich handelt es sich hier aber gerade um Betonung der Königsherrschaft, weshalb die Königskrone unumgänglich sichtbar gemacht werden mußte. Ob diese für Assyrien geltenden Prinzipien auch für andere Völker Gültigkeit besitzen, läßt sich noch nicht feststellen. § 15. In der keilschriftlichen Literatur gibt es zahlreiche Ausdrücke für D. und K. (Delitzsch HWB.; Bezold Gl6s~ sar; Delitzsch Sumer. Glossar); es ist aber noch nicht möglich, die Spezialbezeichnungen für die verschiedenen D. und K. sicher zu ermitteln. (I) Ein alter und auch allgemeiner Ausdruck für Krone ist agu, sumerisch aga oder mer, auch mit sibbu = Binde, Gürtel gleichgesetzt. Das Schriftzeichen (Unger Die Keilschrift 1929, Nr. 135; ders.: RLV. VIII, »Mummenschanz«, § 3; Delitzsch SGl. S.7, 186, 27 8 ; Howardy Clavis Nr. 323, 13) ist das Bild eines hohen senkrecht gestreiften Hutes mit oberem Querstreifen und aufgesetzten Federn (4 Striche). (2) Das Bild einer Federkrone (vgl. § 2 c) an sich dürfte nur das in übertragenem Sinne gebrauchte - oder bisher belegte - Zeichen GAL = rabU = groß (hoch) sein (Unger Keilschrift Nr. 134; Howardy, Nr. 319). (3) Ein drittes Reallexikon der Assyriologie.
2°9
Zeichen für Krone ist das Zeichen für Scheitel, Krone und Mütze = muh oder sagsu (Unger Nr. 68), das sich später in zwei Zeichen (Howardy Nr. 395 und 401) gegliedert hat. Es setzt sich zusammen aus dem Zeichen für »Kopf« (Unger Nr. 67) und »Berg«, »Höhle« (Unger Nr. IO), wobei letzteres sich wieder in 2 Zeichen teilte (H 0wardy Nr.394 und 514), in u oder in tu. Su hat nun auch die Bedeutung »bedecken« und nach dem zusammengesetzten Zeichen für »Tondeckel« IMSU = )}Ton und bedecken«, die ursprüngliche Bedeutung »Deckel«, imsukku (Delitzsch, HWB., S. 93 b; Bezold, Glossar, S. 43 b). Das Zeichen MUIj oder sagsu heißt also wörtlich: »Kopfdeckel« (Delitzsch SGl. S. 231). (4) Ein viertes Schriftzeichen mit der Bedeutung »Krone« (agu = men) ist das zusammengesetzte Zeichen MAL und eingeschriebenem ME und EN (Howardy Nr. 251; Delitzsch SGl. S.I85). MAL habe ich (Keilschrift, Nr. 172) als hohes Gefäß mit Füllstrich erklärt, aber die eingeschriebenen Zeichen ME = Zunge (a. a. O. Nr. 81) und EN = Thron, lassen bisher noch keine Schlüsse über die Deutung des ME-EN zu. (5) Dagegen gibt es ein fünftes Zeichen, das aus 3 verschiedenen Schriftzeichen zusammengesetzt ist, die ziemlich klare Deutung besitzen, nämlich KU = Kleid (U nger, a. a. O. Nr. 133), dann BAR, das vermutlich ein »Joch« (ein senkrechter und oben daran ein wagerechter Arm nach rechts) darstellt, da es diese Bedeutung hat (= f;indu Howardy, Nr. 78, 128; Delitzsch SGl. S.64), neben dem gleichartigen Sinn »Fessel« (birtu); daraus resultieren die erweiterten Vokabeln wie »Seite«, »Genosse«, »Feind«. Das dritte Element des 5. Zeichens ist SI = Horn (U nger. Nr. 77). Insgesamt bedeutet es also »Tuch-gebundenes-Horn« und heißt als KU-BAR-SI = barsigu = Diadem (Delitzsch SGl. S.65). Aus den Schriftzeichen ergibt sich, in Übereinstimmung mit den Denkmälern. daß 14
DIAGNOSE--DIBIRINA
DIADEM DND KRONE
210
die Sumerer schon zur Zeit der Schrifterfindung die Federkrone (§ 2 c) und die Hörnerkrone (§ I) gekannt haben. Es gibt viele Synonyma für D. und K., die ich hier kurz zusammenstelle: a g u, agu qarni = »Hörnerkrone«, agttnu, abrummu (?), e(ru (?), atamu, adattu,
göttlichte Menschen. Das Barett ist nur für eine begrenzte Zeit nachzuweisen. Auch der Wollmütze begegnet man nur in einer begrenzten Periode, in der neusumerischen und altbabylonischen Zeit (§ IO). Dasselbe gilt für den Kegelhut, der bei den Hettitern und den Kassiten, wohl gleichzeitig, auftritt. Wer ihn erfunden hat, ist noch nicht bestimmbar (§ 4). Der Polos mit Federkrone ist gleichfalls erst in kassitischer Periode gebräuchlich. Er wird für Götter verwendet, gelegentlich auch für Könige, in einer begrenzten Epoche, später aber ausschließlich für die Götter reserviert (§ 3 d-g). Vor dem Jahre I400 etwa ist diese Krone !ficht nachzuweisen. Interessant ist die Kappe mit dem ägyptischen Dräus, den die Hettiterkönige entlehnt haben, und dessen Dräus später umgestaltet ist, wohl, weil sein Symbol nicht mehr verstanden wurde (§ I I b). Der Ballonhelm (§ 7) ist eine Spezialkrone der Götter im aramäischen Syrien. Die Mauerkrone (§ 8) ist, soviel bekannt, erst im 7. Jahrhundert in Assyrien aufgekommen. Da es im babylonischen Mittelalter (ca. I700 bis 900) noch allzusehr an Denkmälermaterial fehlt, so werden sich manche Resultate noch um ein Weniges verschieben können; vorher und nachher aber ist die Entwicklung der D. mit ziemlicher Genauigkeit zu bestimmen.
usastu, ba$iltu, barsigu (parsigu) , gannu, lJaziqatu, lJi$iru, karballatu, kubsu, kuseu, kusUu (?), menu (meanu), massu, nargUu, pazkaru, patinnu, sibbu, sabiku, sakkilu, sakkiu, sakdu, sukusu, zirqatu. Die gebräuchlichsten, und die, deren Deutung einigermaßen sicher ist, sind gesperrt. § I6. Die Geschichte der D. u. K, deren verschiedene Typen in den §§ I bis I3 behandelt sind, ergibt sich am besten aus der in § I7 zusammengestellten Ta belle. Ich möchte aber auf einige wichtige Grundzüge in der Entwicklung hinweisen. Die D. u. K gehören der technischen Kultur an, die eine allmähliche Entwicklung auszeichnet und mit der Kostümkunst Schritt hält, die sich ebenso stetig weiterentwickelt und somit die besten Anhaltspunkte für die Datierung schriftloser Denkmäler abgibt (D nger, SAK, S. IZ-I6). Manche Typen werden zuerst für den König verwendet, wie z. B. das Barett (§ 9) und finden später Verwendung für göttliche Wesen, oder auch für ver§
I7.
Tabelle der wichtigsten D. u. K in ihrer Entwicklung (mit Hinweis auf die Paragraphen). Gott Ib
Altsumerer (3300--2850) ........ . Altassyrer (um 3000) ........... . Proto-Akkader (um 3300) ........ . Akkader (2850--2700) .......... . Akkader (2700--2600) .......... . Neusumerer (2600--2285) ....... . Altbabyionier (2285--1850) ...... . Altassyrer (um 2000) ........... . Kassiten (1750--1400) .......... . Kassiten (1400--1300) ........... . Kassiten (1300--II72) ........... .
Ia 1a IC I C
1C
I Göttin I(Gemen) Her~en I 1
b; 2 C
ra
I
König \ Königin Priester 6 c; 14 14 9
I a; I c; 2a-b I C 1C
6a;6c;9 10 a--b 14 Ioa 6c
3d
5a
9
I
2a
2C
13
1 C
1 I
c; 4 a c; 3 b; 3d
3a
Gott Hettiter (1400--1200) ........... . [Hettiter-Lu vier s. Aramäer-Syrer] Mitanni (? um 1400) ............ . 3 d; 7 Mittelbabyionier (II 76--1000) ... . Mittelbabyionier (1000--900) .... . Mittelbabyionier (900--600) ..... . r c; 3 d Aramäer-Syrer (120o--g00) ...... . 7 Aramäer-Syrer (900--800) ....... . Ic;6a;7 Aramäer-Syrer (800--700) ....... . 6a
Göttin 3a
zu
I(Gemen) Her
6a; 11 a--b
3h 2d
3e 3 d--e 6d
11 C 3 c; rrb--d Aramäer-Syrer (7. ]ahrh.) 6a IIb Assyrer (13. ]ahrh.) ........... . 5 b ; 14 Assyrer (11. ]ahrh.) ........... . 3d 3d 5 b ; 14 Assyrer (9. ]ahrh.) ............ . 3 d ; 3 f ; 3 b ;3 d ; 3g;6a(G)2a;5b ;I4 6a--b 3 f; 3 g Assyrer (8. ]ahrh.) 3 b ;3d;3f 3 b; 3 d; 3g;6a--b 3g 3 f; 3 g (G) Assyrer (7. ]ahrh.) ..•.........• 3 d --g 3 d--g 3g;6a(G) 2a;5b ~eubabylonier (6. ]ahrh.) ...... . 6d Athiopier ......................• a; Elamiter ...................... . 2a'I2'I3 Griechen ............... " .... ' .. . Leute aus dem Volke Philister ........................ . Türken ........................ . a 5 Urar(äer ....................... . 2C
3h 3h IId Ire 5a 5a 5a 8
2 c; 5 a
2 2C} '~f
Inhalt: § I. Hörnerkrone; a) einfache; b) einfache mit Federn und Löwenkopf; c) mehrfache. § 2. Diademband: a) allein; b) mit Hörnern; c) mit Federn; d) mit Bandbehang (Schleier). -- § 3. Polos: a) allein; b) mit Hörnern; c) mit Hörnern und mittlerem Kegelaufsatz; d) mit Federkron~; e) mit Federkrone und Kegelaufsatz; f) mIt Federkrone und Stern darüber; g) mit Federn, Hörnern und Stern; h) Polos mit langem Schleiertuch. § 4. Kegelhut: a) einfach, gerillt, mit Hörnern; b) mit vorgebogener Spitze. § 5. Fez: a) einfach; b) mit Kegelspitze in der Mitte. -- § 6. Helm: a) mit Hörnern; b) Hörnerhelm mit blumenartigem Aufsatz; c) Helm mit Diadem; d) Helm mit Diadem und langem Bande. __ § 7· Ballonhelm. § 8. Mauerkrone. -§ 9· Barett. -- § 10. Wollmütze: a) allein; b) mit Hörnern. - § Ir. Kappe: a} allein; b) mit Uräus; c) mit mittlerer Spitze; d) dsgl. und mit Bändern; e) ohne Spitze mit Bändern. -- § I2. Flache Mütze. -- § 13. Turban. -- § 14. König ohne Kopfbedeckung. § 15· Die Bezeichnungen für D. u. K. § I6. Geschichte von D. u. K. -§ 17· Ta belle der wichtigsten D. u. K. in ihrer Entwicklung. L. Heuzey Les Origines orientales de l'art, S. 73ff.; ders., Les dieu:>: a turbans: eR. Ac. Inser. Paris, I906, S. 43; Valent. Müller Der Polos, die griechische Götterkrone, Diss. Berlin, 1915; I. Scheftelowitz The Horn motive in religion: Arch.
Rel. XV, 1912, S. 451--487; Heuzey Sur la signification des sujets sur quelques cylindres: Gaz. Archeol. V, S. 249ff.; Vigouroux, Dict. de la Bible, s. v. »bandeau(', »casque(,; Daremberg-Saglio, Dict. s. v. »flamen «, »galea (', »kekriphallos «, »pileos (,; Unger RLV. VII, s. v. »Krone(" S. 103 ff.; ders. RLV. VIII, s. v. »Mummenschanz«, S. 329 f. § 3 f.; ders. RLV. IV, s. v. »Götterbild(, E, I, S. 414-426; ders. RLV. IV, s. v. »Göttersymbol(, E, I, S. 435, § 17; ders. RLV. VIII, s. v. »Mischwesen(' S. 195 bis 216. Eckhard Unger.
Diagnose
s. Arzt und Heilkunde.
Diagonale s. Mathematik. Diarbekr s. Amida. Di'bina. Die Stadt D. (dl Di-'-bi-na), südöstlich des Turnat* (Dijala-Fluß) und nordwestlich des J alman *-Gebirges wurde von Samsi-Adad V. auf dem 4. Feldzuge (8I8) erobert. Stele, KoI. IV, Z. rr; Luckenbill, AR I, § 724; Delitzsch Paradies, S. 205. Eckhard Unger.
Dibirilla ( = Idibirina). Stadt im aramäischen Gebiete von Ost-Babylonien, unterwarf sich Assurbä.nipal auf seinem 7. Feldzuge. D. (dl Di-bi-ri-i-na) ist neben andern aramäischen Orten 14*
DIBUBU -DIEBSTAHL
212
1Jilmu *, Pillatu *, Labira *, Dummuqu * und Sulä. * angeführt. Prisma, KoI. IV, Z. II7 (Rassam) ; Streck VAB VII, S. 43; Luckenbill AR II, § 800; Schiffer Aramäer, S. 133. Eckhard Unger.
Dibubu, Stadt in Babylonien, in einem altbabylonischen Briefe erwähnt. YOS II Nr. II8, Z. 7.
Ebeling.
Dickmich s. Milch. Diduala. Landschaft (mai Di-du-a-la) gehörig zum Lande 1Jabbi, nordwestlich von Assyrien, am Fluß RU-lI-ru gelegen, der wohl die Grenze zum Lande Mebri bildete. KAHl II, Nr. 83, Rs. Z. 7; Luckenbill AR, I, § 382; vgI. Band I, S. 294 a. Eckhard Unger.
Diebstahl. §1. Der Tatbestand des D. ist im altbabylonischen Rechte ein sehr weiter und die Bestrafung ist teils als Nachwirkung archaischer Auffassungen, teils als Folge der entwickelten Verkehrsverhältnisse, die eine erhöhte Sicherheit des Eigentumes erheischten, eine sehr strenge gewesen. Terminologisch wird im Gesetzbuch 1Jammurapis der D. als mehr oder "weniger heimliche vom Raub (s. d.), als der off e n e n und gewaltsamen Wegnahme einer fremden Sache, deutlich unterschieden: saraqu gegenüber lJaMtu. Dafür werden aber mit saraqu auch Tatbestände bezeichnet, die sich zweifellos als Unterschlagung beziehungsweise Veruntreuung charakterisieren, auch der Kinderraub erscheint darin inbegriffen (§ I4). Das Schwergewicht liegt überall im Momente der Heimlichkeit und so findet sich, wie in den nordischen, germanischen Rechten, auch für die nicht gewaltsame rechtswidrige Besitzentziehung an unbeweglichen Sachen (Landdiebstahl) in den Urkunden gelegentlich der Ausdruck saraqu vor, eT. VIn 6b, 6 (HG. In 72I). Endlich bringt es die urrechtlichen Gedanken entsprechende Gestaltung der Eigentumsverfolgung mit sich, daß der Begriff des D. in der älteren Zeit sehr weit und in objektiv typischer Weise ab-
gesteckt ist. Der Beklagte im Eigentumsprozesse, der seinen Gewähren nicht beibringen kann, )}ist ein Dieb (sarraqum), er wird getötet« (§ IO eH.), ebenso der als Gewähre gestellte Verkäufer einer fremden Sache (§ 9). In Zusammenhang damit gilt auch derjenige, der ohne Zeugen und Urkunde etwas gekauft und sich dadurch den Beweis des eigenen redlichen Erwerbes unmöglich macht, als Dieb (§ 7 eH.; vgl. darüber P. Koschaker Rechtsvergl. Studien zur Gesetzgebung !Jammurapis I9I7 S. 73 ff. und M. San Nicolo Die Schlußklauseln der altbabylonischen Kaufund Tauschverträge I922 S. I76 ff.). Mit Rücksicht auf die Bes<;haffenheit der Tat oder der gestohlenen Sache wird im Gesetze zwischen einfachem und schwerernD. unterschieden. Alsschwerer D. gilt zunächst die Entwendung von Tempelgut oder von Sachen, die der königlichen Kameralverwaltung gehören (§§ 6 und 8 eH.), dann der Einbruchsdiebstahl (§ 2I KH.) und die Entwendung von fremdem Hausrat beim Löschen einer Feuersbrunst (§ 25), letztes jedoch, wie man aus der Art der Bestrafung ersieht, nur als handhafte Tat. Der Einbruch wird terminologisch als pilsum bezeichnet (§§ 2I und I25), worunter der Hauseinbruch (Durchbrechen der Wand, Aufbrechen der Türen) gemeint ist; vgl. auch eT n I9, 32 (VAB VI Nr. I54)Er unterscheidet sich vom bloßen des )}Hinübersteigen « (nabalkattum) § I25; dazu P. Koschaker a. a. O. S. 27, 3. Beide Ausdrücke kehren in § 76 eH. (HG n S. 36) wieder, dessen Vorlage uns vielleicht unter den Resten eines alten sumerischen Stadtrechtsbuches erhalten ist, UP I 2, 101 coL I, 22 ff. (S. Langdon JRAS I9 20 S. 489 ff. und A. Ungnad, SavignyZtschr. Roman. Abt. 4I (I920) S. 188 f. als § 4). Die im Kodex 1Jammurapi als D. bezeichneten (saraqu) Unterschlagungshandlungen betreffen die landwirtschaftlichen Verhältnisse: Verun-
DIEBSTAHL treuung von Futter und Saatkorn durch den bestellten Bewirtschafter eines Grundstückes sowie die (romanistisch als furtum usus zu charakterisierende) von ihm vorgenommene rechtswidrige Vermietung von Arbeitsrindern des Gutes an dritte Personen (§§ 253 und 255); weiter die durch Täuschung über den Besitzstand verdeckte Veruntreuung (s. auch Betrug) von anvertrautem Vieh durch den Hirten (§ 265). Daneben kennt aber das Gesetz eine zweite Reihe von Unterschlagungstatbeständen, die es zwar terminologisch nicht zum D. zählt, welche jedoch uns strafrechtlich ebenso als Veruntreuung erscheinen wie die erste Gruppe. Die Frage, wie man sie damals aufgefaßt habe (Treubruch?), kann hier nicht angeschnitten werden. Zu diesen Tatbeständen gehört die Veruntreuung des jemandem auf einer Geschäftsreise (ina J;arranim) anvertrauten Transportgutes (§ IU), die Veruntreuung von Getreide, welches (gegen Lagerzins ) in einem Speicher eingelagert ist (§ 120; vgl. auch VS VII 202, 14 ff. = VAB VI Nr. 259), das Ableugnen des Empfanges bzw. der Rückgabe eines Geschäftskapitals zwischen Kaufmann und seinem Handelsgehilfen (samallum, §§ 106 f.) und schließlich das Ableugnen von anvertrauten Sachen seitens des Depositars (§ 124). Die Bestrafung des D. ist im altbabylonischen Rechte nicht immer gleich gewesen; selbst im Gesetzbuch 1Jammurapis finden sich diesbezüglich weitgehende Unstimmigkeiten, die nur durch die Annahme verschiedener Rechtsschichten in der Kompilation erklärt werden können. Urrechtlich scheint auch für den gemeinen D. die Todesstrafe das allgemeine Strafmittel gewesen zu sein. Für den Holzdiebstahl aus einem fremden Garten finden wir allerdings bereits in einem Fragment des oben erwähnten sumerischen Rechtsbuches eine Geldstrafe in der Höhe einer halben Mine Silber, UP I 2, 101 col. I, I7ff. (A. Ungnad a. a. O. S.I88 § 3), genau wie im § 59 eH. Der ältere
2I3
Zustand ist noch im eH. besonders durch die sich auf die Eigentumsverfolgung beziehenden §§ 9-13 verkörpert; vgl. auch § 7. Später, wie lange vor 1Jammurapi wissen wir nicht, wird beim einfachen D. die Todesstrafe durch Ge 1d b u ß e n in verschiedener Höhe abgelöst. Das ist der Rechtszustand. der uns in den wenigen sich auf den D. beziehenden Urkunden vor Augen tritt und auch im Gesetze beim Holzdiebstahl (§ 59) und in den zweifellos einer jüngeren Schichte angehörenden Bestimmungen über den D. von landwirtschaftlichen Geräten (§§ 259 f.) zum Ausdrucke kommt. Auch die Veruntreuung wird meistens durch Geldbußen gesühnt. Nur für den qualifizierten Delikt (D. oder Unterschlagung) und für den Kinderraub haben wir jetzt noch die Todesstrafe bzw. Verstümmelung; aber selbst hier nicht immer primär (§§ 14, 2I und 25). sondern gelegentlich nur subsidiär, für den Fall des Unvermögens die Buße zu bezahlen (§ 8 gegenüber dem zur älteren Rechtsgeschichte gehörenden § 6; ebenso § 256). Über die Art der Todesstrafe erfahren wir aus § 256 eH., daß der treulose Wirtschafter, der die Buße nicht aufbringen kann, auf dem Acker von den Ochsen zu Tode geschleift werden soll (wenn die Lesung und Deutung der Verbalform in Z. IOO richtig ist; s. auch Strafen). Weiters wird der beim Stehlen während eines Brandes erfaßte Dieb einfach in die Flammen geworfen (§ 25). Beim Einbruch heißt es, daß der Dieb getötet und vor der Einbruchstelle (ina pani pilsim) verscharrt werden soll (§ 21). Ob es sich dabei um eigentliche Todesstrafe, oder nur um ein Tötungsrecht des den Einbrecher in flagranti ertappenden Hausherrn handelt, kann ich nicht sagen; nach eT II 19,31 f. (VAB VI Nr. 154) möchte ich eher an das letztere denken. Als Verstümmelungsstrafe haben wir das Abhauen der Hände, eine Sinnbildstrafe gegen den Wirtschafter, der Saat oder Futter unterschlagen hat (§ 253).
214
DIEBSTAHL
Die Geldbußen bestehen bei D. und Veruntreuung entweder in festen Sätzen oder in einem Vielfachen (2-, 3-, 5-, 6-, IO-und 30-fachen) des Wertes der entwendeten Sachen, haben daher sowohl Straf- als auch Ersatzfunktion. Über die Rechtsverhältnisse der neuba bylonischen Zeit sind wir wegen der Spärlichkeit einschlägiger Quellen nicht absonderlich gut informiert. Die fragmentarische Rechtssammlung des Britischen Museums (B. Meißner SPAW 1918 S. 280 ff. s. Gesetze) enthält nur eine Bestimmung über verschiedene Formen des Holzdiebstahls, der mit Naturalbußen bestraft wird, coI. 2, 24 ff. Dafür erfahren wir aus zahlreichen Verwaltungs- und Prozeßurkunden (vornehmlich aus Uruk), daß D. und Unterschlagung von Tempelgut noch immer mit der in § 8 CH. normierten Buße des Dreißigfachen bestraft worden sind. Aus BE IX 69, einer Urkunde aus der Perserzeit, ergibt sich deutlich eine zivilrechtliehe Haftung des Hausherrn für den von seinen Gewaltunterworfenen verübten D.; J. Kohler-A. U ngnad, Hundert ausgewählte Rechtsurkunden I9II S. 83. J. Kohler HG. I S. I27; D. H. Müller Die Gesetze Hammurabis
I903 S. 78 ff. I04 f. 169 ff.; K. Stoos Schweiz. Ztschr. für Strafrecht 16 (I903) S. 9 ff.; P. Koschaker Rechtsvergleichende Studien zur Gesetzgebung Hammurapis I9I7 S. 18 ff. 46 ff. und 73 ff.; F. Sch u P f er Mem. Accad. Lincei 16 (1922) S. 430 ff.; G. F ö rs te r. ZA. 28 (I914) S. 337ff.; M. San Nicolo Archiv Orientalni 4 (1933), S. 327 ff.
§ 2. Unsere Kenntnisse des assyrischen Rechtes sind nicht sehr reichhaltig. Im mittelassyrischen Rechtsbuche findet sich eine leider unvollständige Stelle über den Viehdie bstahl, welcher nach der in dieser Rechtssammlung üblichen Kumulierung von Strafen mit Geldbuße, Stockhieben und Zwangsarbeit in Gestalt der Königsfron (sipar sani) bedroht wird (KAVI 5, Rs. 3 ff.). Der sog. Frauenspiegel der gleichen Rechtssammlung enthält zwar verschiedene Bestimmungen
über den D. (KAVI I §§ 3-5 nach H. Ehelolf-P. Koschaker Ein altassyrisches Rechtsbuch 1922), sie sind aber eben auf die Frau zugeschnitten und keineswegs auch für den diebischen Mann anwendbar. Höchstens beim Tempeldiebstahl (§ I) kann es sich um eine allgemeine Satzung gehandelt haben. Das Orakel der Gottheit schleibt hier die Strafe vor. Beim einfachen D. der Ehefrau findet in der Regel kein öffentliches Strafverfahren statt. Der Ehegatte soll dem Bestohlenen den Schaden ersetzen und bestraft selber seine Frau nach eigenem Ermessen. Wenn das Entwendete den Betrag von 5 Minen Blei übersteigt, darf der Gatte die durch den Eid des Bestohlenen überwiesene Frau bei diesem )auslösen« (patdru, Z.64) und schneidet ihr dann die Ohren ab. Kann oder will der Ehemann den Schaden nicht ersetzen, so muß die Frau dem Bestohlenen ausgeliefert werden, der ihr die Nase abschneiden darf (§ 5). Der Hausdiebstahl unterliegt jedenfalls der Familiengerichtsbarkeit des Mannes, der seine Frau bis zum Abschneiden der Ohren bestrafen darf (§ 4), wenn auch das Beweisverfahren wegen der parallel laufenden Bestrafung des Hehlers (s. Hehlerei) öffentlich stattgefunden haben mag. Nur wenn die Frau aus dem Haus ihres kranken oder toten Mannes etwas stiehlt und es hinausträgt, tritt gegen sie und gegen den Hehler öffentlich-rechtliche Verfolgung mit Todesstrafe ein (§ 3). Später müssen wenigstens für den nicht qualifizierten D. die peinlichen Strafen auch in Assyrien allgemein abgekommen sein, denn in den Urkunden des 8. und 7. Jahrhunderts ist nur noch von Geldoder Naturalbußen die Rede (z. B. AR Nr. 51 und 657; von der Verfolgung eines Tempeldiebstahls handelt ABL. Nr. 429). G. Furlani Archivio giuridico 93 (1925) S. I23 ff.; E. Cuq Etudes sur le droit babylonien usw. (I929) S. 447 f.
§ 3. Auch das hettitische Rechts-
DIENSTVERTRAG buch, welches in elmgen fünfzig Paragraphen den D. von Haustieren (darunter auch Geflügel und Bienen), Obstbäumen und Nutzpflanzen sowie von allerhand Gegenständen einzeln anführt, kennt die Todesstrafe nur in einem besonders qualifizierten Fall (§ 126 nach Fr. f!:rozny Code Hittite 1922 = § 23* der Übersetzung von H. Zimmern- J. Friedrich in AO 23, 2 1922). Sonst sind nur Bußen in natura, in Getreide oder in Geld angedroht. Es handelt sich dabei entweder um feste Beträge oder um einen vIelfachen, beim D. gewisser Zuchttiere bis zum 15-fachen gesteigerten Ersatz. Interessant sind die nach Volkszugehörigkeit des Entführten und des Täters verschiedenen Normen der §§ 19 A und B über Menschenrau b, der terminologisch ebenfalls als D. bezeichnet ist. Eingehend geregelt ist weiter nach der Art des Objektes und im Anschluß an den D. die Fundverhehl ung, wobei sich zwischen der älteren und der jüngeren Redaktion (Hrozny § XXXV) des Rechtsbuches ein bedeutsamer Fortschritt durch Betonung subjektiver Elemente im deliktischen Tatbestand feststellen läßt. E. Cl1q Etudes S. 492 ff.; E. Ring Israels Rechtsleben i. Lichte d. neuentdeckten assyr. u. hethit. Gesetzesurkunden I926 S. 175 und S. I8I f.
M. San Nicolo.
Dienstvertrag. § I. Wie die Terminologie zeigt erscheint der D. im altbabyl. Rechte gewöhnlich als Personenmiete, d. h. er stellt sich juristisch als eine Abart der Miete beweglicher Sachen dar (s. Miete), mit welcher er auch genetisch zusammenhängt. Denn die Grundform der Dienstrniete ist auch in Babylonien die Vermietung eines Sklaven oder einer gewaltunterworfenen Person durch ihren Eigentümer bzw. Gewalthaber, der meistens auch den Lohn entgegennimmt. Diese Grundform ist in ihren beiden Unterarten in den Urkunden sehr zahlreich vertreten und als neue Form kommt der freie D., bei welchem der Arbeiter Selbstvermieter ist, hinzu. Das For-
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muIar ist allen drei Fällen gemeinsam und entspricht dem der Sachmiete: C itti B A (ana kif;ri) tgur, »den C hat von B der A (gegen Mietslohn) gemietet«, unter gelegentlicher Hinzufügung des Zweckes, für welchen die Arbeitskraft gemietet wird. Bei der Selbstvermietung heißt es einfach: C itti ramanisu (u pagrisu, HG III 551 und UP VIII 2, 257) A tgur, )den C hat von ihm selbst der A gemietet (c. Der Vertrag wird meistens auf eine bestimmte Zeit (zwischen IO Tagen und 2 Jahren, in der Regel auf einen Monat oder auf ein Jahr) abgeschlossen, ausnahmsweise bis zur Erreichung des Arbeitszweckes oder auf Kündigung (vgl. auch adi Pa/ar eresim in HG III 560 und UP VIII 2, I96). Der Tag des Dienstantrittes bzw. auch jener des Austrittes werden häufig besonders angegeben. Der Mietzins (wie bei der Sachmiete kif;ru oder idu genannt) wird in Geld, Getreide, Öl, oder auch teilweise in Geld und teilweise in Getreide gezahlt; fällig ist er na c h Ablauf der Mietzeit, doch können schon beim Vertragsabschluß Anzahlungen darauf geleistet werden. Im Gesetzbuch ljammurapis, dessen Auffassung des D. terminologisch mit den Urkunden übereinstimmt, sind Tarife für Arbeitskräfte der Landwirtschaft und Viehzucht, für Handwerker und für Schiffer aufgestellt (§§ 239, 257 f., 26r, 273 f.), welche aber mit den Urkunden verglichen sich als selten erreichte Höchstlöhne erweisen. Außerdem scheinen die Löhne örtlich sehr geschwankt zu haben (vgl. VV. SchwenznerMVAeG. 19, 3 (1914) S. 137 ff.). Meistens übernimmt der Mieter auch noch die Verköstigung oder die Bekleidung des Mietlings. An besonderen Vertragsklauseln sind anzuführen: die Vereinbarung, daß wenn der Arbeiter vor Ablauf der Zeit den Dienst verläßt, er den ganzen Lohn verliert, weiters die gelegentliche Stellung eines Bürgen beim freien D. und eine Klausel mit der dem Mietling drei Ruhetage (qatam i$abat) im Monat zugestanden werden (dar-
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DIENSTVERTRAG
über zuletzt P. Koschaker HG VI zu Nr. 1680). Ein zweites Schema des D. in Form des Realvertrages (s. darüber Darlehen § I) ist für den Arbeitsvertrag der Erntearbeiter in den altbabylonischen Urkunden belegt. Hier bildet der im voraus empfangene Lohn den Verpflichtungsgrund für die Arbeitsleistung: »x Sekel Silber als Erntearbeiter (ana lü se-kin-k~td) hat von A B erhalten (s~t-ba-an-ti). Zur Zeit der Ernte wird er als Erntearbeiter kommen« usw. Statt des Realvertrages kommt auch hier einmal der Verpflichtungsschein (s. Darlehen § I) vor, A. Ungnad ZA N. F. 2 (1925) S. 99 Nr. 9. Der Vertrag wird entweder mit dem Arbeiter selbst oder, da es sich meistens um die Verdingung mehrerer Personen handelt, mit einem Vormann, der dann zur Erntezeit mit den Mietlingen zu erscheinen hat, abgeschlossen. Die Arbeiter werden aber daraus immer alle persönlich (eventuell solidarisch, HG IV I004) verpflichtet, so daß also keine bloße Dienstvermittlung vorliegt. Erscheinen sie nicht, so trifft sie das königliche Gesetz, (kfma) $imdat sarrim, wie es stets in den Urkunden heißt. Darunter sind wohl die gesetzlichen Vorschriften über den Frondienst gemeint, die hier wegen der volkswirtschaftlichen Bedeutung der Erntearbeit gegen die Streikenden zur Anwendung kommen sollen. Auf die Möglichkeit den Zwangsdienst mit Geld abzulösen weist HG III 551 hin. Kein D. sondern ein Rechtsgeschäft sui generis mit familienrechtlichem Einschlag ist in dieser Zeit der Ammenvertrag (s. d.). Unter den verschiedenen auf Personenrniete beruhenden Dienstverhältnissen ist dasjenige des zur Bebauung und Verwaltung eines landwirtschaftlichen Grundstückes bestellten Wirtschafters im Gesetzbuche Hammurapis besonders geregelt (§ § 253 bis 256). Er haftet für ordentliche Bestellung des Gutes und wird bei Veruntreuungen strenge bestraft (s. Die bstahl § I). Über die ebenfalls im Ge-
setze normierte Haftung des Hirten für die ihm anvertrauten Tiere s. H ütungsvertrag. Von der Haftung des Mieters eines Sklaven spricht der letzte Absatz der sog. sumerischen Familiengesetze (Serie ana ittisu V R 25, 13 ff.), worin dem Mieter bei Tod, Flucht oder dauernder Dienstunfähigkeit des Sklaven die Verpflichtung zur Zahlung von IO Sila Getreide täglich (für die Dauer der vereinbarten Dienstzeit) auferlegt wird. Die Verschuldensfrage, die IJammurapi bei der Miete von Tieren zum Teil schon berücksichtigt (vgl. z. B. § 249), wird hier gar nicht aufgeworfen. P. Koschaker HG VI S. 99 f.; J. Kohler HG III S. 242 ff. und· IV S. 96 f.; ebenso Ztschr. f. vergI. Rechtswiss. 29 (1913) S. 427 ff.; M. Schorr VAB V S. !96ff.; W. Schwenzner MVAeG. 19.3 (1914) S. 34ff.; E. Cuq Etudes sur le droit babylonien usw. 1929 S. 12 f., S. 214 ff. und S. 232 ff.; M. San Nicolo Beiträge z. Rechtsgeschichte i. Bereiche der keilschriftl. RechtsqueUen 193I S. 242 ff.
§ 2. Die verschiedenen Arten des D. des altbabyL Rechtes kehren auch in den Urkunden der neubabylonischen Zeit wieder, natürlich in den dieser Epoche entsprechenden Formularen. Auch hier begegnet neben dem freien D. häufiger die Vermietung von Sklaven und Hauskindern. Das Schema lautet: B A ana idisu ina pani C usaziz, <<den B hat A für seinen (des Mietlings) Mietzins zur Verfügung des C gestellt»; bei der Selbstvermietung : B ana idi ina pani C u-su-zi-iz (Dar. 215) und häufiger: B naspartu sa C illak, «B wird die Weisung des C gehen (d. h. ihm Dienst leisten) ». Der Lohn (idu) wird entweder nachträglich oder ratenweise zu bestimmten Terminen gezahlt; er besteht in Geld oder Naturalien. Der Arbeitgeber hatte den Mietling zu verpflegen, doch konnte die Kost auch in den Lohn eingerechnet werden; hinsichtlich der Bekleidung scheint dies regelmäßig deI Fall gewesen zu sein. Das Verbleiben des Mietlings beim Arbeitnehmer während der Vertragsdauer wird oft durch Strafklauseln
DIEULAFOY -DIKUN
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oder Garantieversprechen in BürgschaftsDieulafoy, Auguste Marcel, Ingeform gesichert. Eine besondere Art nieur und Archäolog, geb. 3. Aug. 1844 des D. sind in dieser Zeit die Lehrver- in Toulouse, gest. 25. Febr. 1920 in träge (s. d.), in welchen der Lehrling Paris, bereiste 1881 Vorderasien und verbei einem Meister zur Erlernung eines anstaltete 1884-86 Ausgrabungen in Handwerkes oder sonstigen Berufes ein- Susa im Auftrag des Louvre-Museums, gestellt wird. Vermietung der Tochter das auch seine Funde erhalten hat. als Amme findet sich in BE. VIII I, 47; Seine Hauptwerke sind L'Art antique das Geschäft hat hier rein vermögens- de la Ferse, 5 Vols. Paris 1884-89; rechtlichen Charakter. L'Acropole de Suse. Paris 1890-92. Dienstantichrese (s. Pfand) Seine Gemahlin Mme. Jane D., nee kommt namentlich als Zinsantichrese Magre (geb. 29. Juli 1851 in Toulouse, nicht selten vor; die Arbeitsleistung gest. 1916 in Pompertuzat, Haute Gades Sklaven oder ireien Gewaltunter- ronne) begleitete ihn auf seinen Reisen worfenen des Schuldners tritt an Stelle und verfaßte u. a. La Ferse, la Chaldie der Zinsen der Forderung: idi amelUti et la Susiane. Paris 1887; A Suse. Jourianu !Jubullu kaspi ianu, »Lohn des nal des fouilles 1884- 1885. Paris 1888. Weissbach. Gesindes gibt es nicht, Verzinsung des Diginl, allgemeine sumerische BeGeldes gibt es nicht «. Antichretische Selbstverpfändung des Schuldners ist zeichnung für Gott (= akk. ilum). CT XXV pI. 18, Rs. II Z. 10. bis jetzt in dieser Periode noch nicht Ebeling. einwandfrei nachweisbar; über das VerDigmanu-Gebirge. Fundort des parhältnis zur griechischen 1tapaf1QY~ vgl. P. Koschaker Über einige griech. rum-Steins, eines noch unbekannten Rechtsurkunden a. d. östlichen Rand- Halbedelsteins, von unbekannter Lage. n R pI. 51, Z. 16; RLV XIII, S. 395. gebieten des Hellenismus 1931 S. 9 ff. M. San Nicolo-A. Ungnad NRY. I S. 182 f.; M. San Nicolo Beiträge S. 247 f.; J. Kohler-F. E. Peiser BRL. II S.52; UI S. 45 f.
§ 3. Hingegen bieten bisher die assyrischen Urkunden für den D. noch sehr wenig. Eine einzige und dazu noch beschädigte Tafel etwa aus dem Beginn des 2. Jahrtausends (VS I 103 = AR Nr. 634) scheint die Vermietung zweier Sklaven zu enthalten. Weiter erfahren wir aus dem mittelassyrischen Rechtsbuche von der Verdingung der Kinder eines Verschollenen durch ihre Mutter (KAVI I, Vs. col. 4, 94: in-nagu-u-ru), § 36 nach H. Ehelolf-P. Koschaker Ein altassyrisches Rechtsbuch 1922. Dafür ist die Dienstantichrese sowohl in den neuassyr. Urkunden des S. und 7. Jahrh., als auch in den Tontafeln aus Kerkuk-Nuzi häufig; der Zusammenhang mit der Dienstmiete dürfte aber dabei nur sehr gering gewesen sein (s. Pfand). M. San Nicolo.
Eckhard Unger.
Di\)nunu. Die Landschaft D. (mat Di-ilJ-nu-nu), oder Berglandschaft (sad) zu lesen, lag auf dem Wege von Ninive nach Blt-Adini, bzw. dessen Hauptstadt Til-Barsip (s. Kar-Sulmanuasaridu) und bezeichnete zusammen mit der Landschaft tfasämu* Nordmesopotamien. Salmanassar IH. zog im 1., 2. und 3. Jahre diesen Weg über IJasamu und D. Salm. Monolith von Kurch, KoI. I, Z. 29; KoI. H, Z. 14, 31; Luckenbill, AR I, § 599, 601, 602; Schiffer, Aramäer, S. 63, 65· Eckhard Unger.
Dijala s. Turnat. Dijate, Fürst in Amarnazeit.
Syrien zur El-
VAB II Nr. 193. Ebeling.
Dikud .... s. Richtergottheit. Dikun. Stadt (Di-ku-un), neben der Stadt Barzania*, durch Adadnirari H. erobert, lag wahrscheinlich in Nairi. KAHl Il, Nr.88, Z. 14; Luckenbill, AR I, § 399. Eckhard Unger.
DILBAT
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Dilbat. (Tf. 60). § 1. Lage und Erforschung. § 2. Quellen zur Geschichte und Topographie. - § 3. Name der Stadt. - § 4· Geschichte der Stadt. - § 5. Gewässer, Flußläufe und Kanäle. § 6. Stadtmauer, Graben, Stadttore und -pforten. § 7. Stadtviertel. - § 8. Vororte. - § 9· Tempel. Adad-Tempel. § 10. Iptebitum-Tempel. § 11. LagamalTempel. - § 12. Ninegal-Tempel. - § 13· Samas-Tempel. - § 14. Sarrat-Dilbat. § 15. Sin-Tempel § 16. Uras-Tempel, Tempel des Stadtgottes. § 17· Gizzida-Zella. § 18. Neujahrsfesttempel. - § 19. Unbestimmter Tempel. § 20. Tempelturm. § 2r. Binnenstraßen. - § 22. Landstraßen. § 23· Palast in D. - § 24. Häuser in der Stadt. § 25. Gärten. § 26. Beamte in D. § 27. Das Stadtbild. Liste der in den Paragraphen genannten geographischen Eigennamen: Adad-Pforte: 6; 8; 9; 27; Adammu(?): 8; 27; AHa-Kanal: 5; 8; Anmartu-Garten: 25; 27; Arahtum-Fluß: 5; 6; 17; 25; 27; Ass~r (Stadt): 23; A~fmu: 8; Babyion: 2; 4; 5; 8; 27; Barsippa: 4; 5; 22; 27; Ba~~anu: 8; BeIisunu: 8; Bit-Da ..... 8; Bit-Dakkfiri: 8; Bit- ... Mus: 8; Danatum (?): 8; Deläm: I; 2; 4; Dilehem: 2; 4; Ebisu-Tor: 6; Euphrat: 5; 27; Ginu( ?)-Pforte: 6; Girlab-Ort: 8; Graben-Kanal: 5; Ha-MAD-ri-MAD: 8; Hissatum: 8; u"igani: 8; Imgur-IStar-Kanal: 5; ISkilla (Iskillase): 8; Kar-aralli: 8; Kar-biti(?): 8; Kar-namkari: 8; Kar-Ninsar: 8; Kar-subti: 8; Kar-Uras: 8; Kar-Uruk: 8; Kelek-Pforte: 6; Khor Abu Sherash: 27; Kissatu (sarkissatu): 2; Königs-Flur: 8; Kunnum: 5; 6; 8;
it
DILBAT Kunnu( ?)-Pforte: 6; Kutal-Bit-ili: 8; Limitum: 8; Luhum: 8; Ma~adda: 18; Masiiati: 8; Me-Sin-Kanal: 5; 8; Mi~rum: 8; Mitra: 8; Muhattat: I' 2'
Na(?i~gfi: 8';
,
Nappasu: 8; Ninive: 16; Nippur: 2; 8; Nisinisu(?): 5; 8; Nfir-Sal;).an-Flur: 5; 8; Padda: 8; 22; 27; .. -qudu: 8; Rakibu(-Kanal): 5; 8;27; Sal;).an-Kanal: 5; 6; 8; Samas-Garten: 13; 25; Sihu des Uras: 16; Si~ah: 8; Siniq1.Sam: 8; Sirdfitim-Wassel auf: 5; Subat-BeIit-Pforte: 6; 8; Südwest-Straße: 6; 17; 22; 27; Tel Daillam: I; Tel Dehlim: I; 27; Uras-Kanal: 5; 6; 27; Uras-Tor: 6; 7; 27; Zababa-Kanal: 5; 8; Zababa-Pfor,te: 6; 8;
§ I. Lage und Erforschung. Die Lage des antiken D. sucht man an zwei benachbarten Orten: Deläm (VS VII, Vorwort; Ungnad: BA VI, 5, S IV; OLZ XIII, 1910, S. 157), das dem Tel Daillam von Ras sam (Asshur and the land of Nimrod, 1897, S. 347) und dem T et Dehlim der englischen Gen e ra 1stabskarte (Nr. 2563, 1919, Lower M esopotamia) entspricht; M u!Ja//a/, rund 5,5 km südöstlich von Deläm (Oppert Expedition en M esopotamie I, S. 239), vgl. VS VII, Vorwort). Rassam war der einzige bisherige Ausgräber in Deläm, wo er neubabylonische Briefe und Kontrakte fand. - Ich habe in: Archiv Orientalny III, S. 21-48 (Prag, 1931) D. in meinem Aufsatze Topographie der Stadt Dilbat eingehend behandelt und beschränke mich daher hier auf die notwendigsten Angaben und auf Verweise mit: Unger §§ I-76, unter Bezugnahme auf die Paragraphen meines Aufsatzes. - Die Lage von D. schwankt
daher entweder zwischen Deläm und Mub-attat, oder aber diese Ortschaften waren nacheinander - in welcher Reihenfolge bleibt noch ungewiß - zwei Stätten für die Siedlung der Stadt in altbabylonischer bzw. in kassitischer und neubabylonischer Epoche (U nger, § 2). § 2. Die Quellen zur Geschichte und Topographie von D. scheiden sich in 2 Gruppen, in altbabylonische und neubabylonische Urkunden. Die altbabylonischen Texte, Briefe, vor allem aber Verträge, stammen aus der Zeit der I. Dynastie von Babyion (21501850) und sind vorzugsweise in Berlin (VS VII, Ungnad Urkunden aus Dilbat: BA VI, 5, 1909). Andre hat J. E. Ga u tier Archives d'une famille de Dilbat in: Memoires de I'Institut franc;ais du Caire, Nr. 26 Kairo, 1908 veröffentlicht. Weitere sind in Paris (Louvre), von Thureau-Dangin Lettres et Contrats de la I. dynastie babylonienne, Musee du Louvre, 1910, publiziert. Die gesamten altbabylonischen Urkunden sind von Ungnad in Hammurabis Gesetz, Band III-VI (1923) gesammelt und übersetzt (1993 Stück) - aber nur. für juristische Zwecke verwertet und daher ohne Indices der geographischen und topographischen Namen gelassen. Dies gilt auch von der andern großen, bis 1913 fortgeführten Sammlung von E. Lindl, Das Priester- und Beamtentum der altbabylonischen Kontrakte: Studien zur Geschichte und Kultur des Altertums, Ergänzungsband 2, 1913 (1604 Stück), wo insbesondere die Beamten behandelt sind. 317 Stück umfaßt endlich die Sammlung von M. Schorr Urkunden des altbabylonischen Zivilund Prozeßrechts: VAB V, 1913. - Ein wertvoller Goldschatzfund aus Deläm in Sammlung Frau Dr. Hahn, Berlin, bietet Kunstwerke dieser Zeit (U nger, § 4, Tf· I -II). - In Istanbul befinden sich einige unveröffentlichte Texte aus Mugattat, ferner rund 3000 neusumerische Tafeln aus Dilehem (s. u. § 4). Aus der neubabylonischen Periode
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dürften etwa nur 100 Urkunden veröffentlicht sein. Sie sind z. T. in London, in Berlin (VS III - VI, auch manche unpublizierte Texte), in der Sammlung J. P. Morgan (ColI. Band I). Eine Reihe von Kontrakten hat auch Peiser Keilinschriftliche Aktenstücke, 1889, veröffentlicht. Ich füge hinzu 2 Texte der Hilprecht-Sammlung: Nr. 126, dd, D. 28. VI. 7. (so im TextI, nicht 17) Jahr des Nabopolassar, und Nr. 18, dd, D. ?, XL, ? Jahr des Nabopolassar. 2 unveröffentlichte Kontrakte sind in Istanbul aus Nippur: Ni 2577 dd. D. 28. VI b (!). 2. Jahr des Nebukadnezar II., sar babili (TIN-TIRki), sar kis-sa-tu(!) und Ni 2642: dd, D. 4. VI. 36. Jahr des Nebukadnezar rr., sar TIN-TIRki. Für die Topographie der Stadt bieten aber diese Texte nichts. § 3. Der Name von D. steht noch nicht fest; er wird DIL-BATki geschrieben und vorläufig so gelesen. Er findet sich in Personennamen der alt- und neubabylonischen Periode wieder (U nger, § I). § 4. Die Geschichte von D. in ältester Zeit ist noch unbekannt. Gegen Naram-Sin von Akkad um 27°0, soll die Stadt sich empört haben, nach Mitteilung einer späten, daher noch unglaubwürdigen neubabylonischen Schultafel (Barton RISA S. 141, Nr. 9). Rund 3000 Kontrakttafeln aus Dilehem = Deläm (?) in Konstantinopel gehören in die neusumerische Periode der 3. Dynastie von Ur, sind aber noch unpubliziert. Sumuabu, der I. König der I. Dynastie von Babyion, erbaute nach dem 9. Jahresdatum »die Mauer von D.«; Za bi um erbaute (erneuerte) im 9. Jahre den Haupttempel (§ 16); Hammurapi erwähnt Stadt und Gott Uras in seinem Kodex (KoI. Irr, Z. 162r); Ammiditana ließ in seinem 27. Jahre »eine gewaltige Waffe aus rotglänzendem Golde für Gott Uras, den großen Helden, anfertigen«; ähnlich berichtet auch Samsuditana im Datum Jahr b (Unger, § 4, S. 24). Der vergraben gewesene Goldschatz (s. § 2)
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DILBAT
zeigt in seinen 4 Siegeln eine starke Dekadenz und dürfte daher in die allerletzte Periode der I. Dynastie fallen, wahrscheinlich in die Zeit des Einfalles der Hettiter und Kassiten, die zur Eroberung von BabyIon führte. Ein Grenzstein (Steinmetzer Kudurru Nr. 68) behandelt Grundstücke von D. in 2 Urkunden, die vom 22. XI. 28. Jahre des Nabu-apal- iddina (um 860) und vom 2I. XI. II. Jahre des Mardukzakirsumi datiert sind, also in dem Jahre 840 niedergeschrieben sind. Um 740 trat D. feindlich gegen die Stadt Barsippa (s. d. § 4, 73) z. Z. des Königs Nabu-sumi-iskun auf. Tiglatpileser III. opferte als König von BabyIon auch in D. Von Belibni von BabyIon, den Sanherib eingesetzt hatte, gibt es 2 Kontrakte aus D., vom 0. Jahre und vom 3. Jahre. Sanherib hat wahrscheinlich die Stadt zerstört, obgleich er nichts darüber mitteilt. Nur eine Reliefdarstellung (Taf. 60) mit der Beischrift: DfL-BApi al-me akSud ud aslu-la sal-la-s~t ist erhalten. Es dürfte aber nicht ausgeschlossen sein, daß dieses Relief, das heute verschollen und nur in Abzeichnung erhalten ist (Paterson Palace of Sennacherib Taf. 13), für Assurbanipal in Anspruch genommen werden könnte, der D., als er 652 bis 648 gegen seinen Bruder Samas-sumiukfn in Babylonien Krieg führte, erobert haben könnte. Von Assarhaddon haben sich 4 Kontrakte erhalten. Von Samas-s umi-ukin gibt es 3 Kontrakte aus Dilbat selbst und I weiteren, der Verhältnisse in D. behandelt, jedoch in der Stadt Barsippa am 15. IV. 20. Jahre (= 648) ausgestellt ist (Colt. Morgan I, Nr. 38), da D. sich in den Händen der Assyrer befand, und zwar nach dem Kontrakte des Assurbanipal dd. Dilbat, vom 19. Jahre (= 650), s. Langdon Venus Tablets, 1928, S. 93, Anm. 8. Zu diesem Könige und zu KandaIanu, von dem sich eine Urkunde ohne Jahresdatum aus D. gefunden hat (JRAS I928, s. 324) s. die ausführlichen Bemerkungen in U nger
Babyion, 1931, S. 74, Anm. 3. Assure tiliIani baute am Tempel des Uras (§ 16), auch ein Kontrakt des Sinsarri-iskun oder des Sin-sumi-llsir - der Name ist zur Hälfte weggebrochen - soll aus D. stammen (CoU. Morgan I, S. 46, Nr. 42). Nur der IV. Monat des Datums ist hier noch erhalten. Aus der neubabylonischen Zeit sind die Kontrakte noch nicht sehr zahlreich, häufiger erst aus der persischen Periode, während sie aus der noch späteren Zeit ganz fehlen, so daß man annehmen möchte, daß in der griechischen und parthischen Epoche die Kenntnis der Keilschrift in D. bereits erloschen gewesen sei. Im einzelnen zu den Urkunden s. U nger, § 4, sowie den Nachtrag oben in § 2. § 5. Verschiedene Gewässer, Flußläufe und Kanäle werden in den in D. ausgestellten Kontrakten namhaft gemacht. Aus alt babylonischer Zeit ist der AHa-Kanal bekannt (Unger, § 6), ebenso auch der Arahtum-Kanal, der zu späterer Zeit in Babyion (s. d. § 9) nur eine Bezeichnung für den Euphrat innerhalb der Stadt war, in altbabylonischer Epoche jedoch, wie es scheint, viel weitverbreiteter für den Euphrat angewendet wurde (vgl. Barsippa § 30, 74). S. Unger, § 7. Der Euphrat (Purattu) tritt erst in späteren Urkunden in D. auf (U nger, § 8) und ist wahrscheinlich auch auf dem Relief (Tf. 6o) als einer der beiden Flußläufe wiederzuerkennen. Altbabylonisch ist ein Graben-Kanal (Unger, § 9), woran die Fluren Nur-Saban und NiSinisu (§ 8) gelegen haben. Der Imgur-IStar-Kanal nahe dem Vorort Kunnum ist altbabylonisch (Unger, § IO, 37); während der Rakibu-Kanal auch noch in kassitischer Zeit, gemäß einem Grenzstein z. Z. des Adad-sumi-u$ur (13.Jahrh.) bekannt war (Steinmetzer , Kudurru Nr. 56, vgl. Unger, § II). Nur altbabylonisch erwähnt sind der SabanKanal, der Sirdutim-Wasserlauf, der Me-Sin-Kanal, der Uras-Kanal und der Zababa-Kanal (Unger, §§ I2 bis I6). Vermutlich ist der Uras-Kanal
DILBAT aber auch auf dem Relief (Tf. 60) dargestellt. § 6. Die Stadtmauer von D. wurde von Sumuabu gebaut (§ 4). Sonst wird aber die Mauer erst in neubabylonischer (persischer) Zeit erwähnt und zwar die Mauer im SW der Stadt, die als »Alte Mauen( bezeichnet ist, neben dem Graben (bari$u) genannt, von dem es aber unsicher ist, ob er den Stadtgraben vorstellen soll (Unger, § 5). In altbabylonischer Epoche wird von den Stadttoren von D. nur das namenlose »StadttOr« oder die )}Stadtpforte « namhaft gemacht. Letztere lag nahe der SüdwestStraße (bamin amurri) und nahe dem Arabtum (Unger, § I7: Barsippa, § 30). Altbabylonisch ist die AdadPforte, nächst dem Uras- und dem Saban-Kanal (U nger, § I8). Das E-bi-su.-Stadttor (abullu) ist in einem persischen Kontrakte genannt und vielleicht mit dem Bdb musepisi (Babylon, § 22, 73; Unger Babyion, S·77, rr6), d. h. »Zauberer-Tor« oder »Meister-Tor« zu vergleichen (Unger, § I9). Neubabylonisch ist die Kelekpforte (Unger, § 20; vgl. hierzu Babylon, §22, Barsippa, §16). Die Kun(?)nu-Pforte oder Ginu-Pforte nennt ein altbabvlonischer Kontrakt. Neubabylonisch sind die Su ba t-Beli t-Pforte und vor allem das U ras- Tor (U nger, §§ 2I-23). Die Zababa-Pforte dagegen scheint zum Vororte Kunnum gehört zu haben, einem Ort, dessen Entfernung von D. natürlich nicht feststeht (Unger, § 37). § 7. Von Stadtvierteln läßt sich vorerst nur das Ur a s -Tor viertel (ir$itu abul dUras) genannt, das aber die wohl irrige Apposition sa qirib Uras (fB) erhalten hat, was wohl in sa qirib Dilbatki zu ändern sein wird, also »Stadtviertel Uras-Tor innerhalb von Dilbat« anstelle von »innerhalb des Gottes Uras» (CoU. Morgan I, Nr. 34). Allgemein das »Weichbild« (qabalti dli) kommt in dem Grenzsteine (Steinmetzer Kudurru Nr.68) vor (Unger, § 24/5). § 8. Eine ganze Reihe von Vororten
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oder Nachbarortschaften von D.lassen sich in altbabylonischer und neubabyIonischer Zeit aus den Urkunden ermitteln (Unger, §§ 26-53). Altbabylonisch sind die Ortschaften: A-da-am (?) mu(?), die AHa-Kanal-Flur (ugaru) und die Adad-Pforten-Flur - es ist natürlich nicht ausgemacht, ob es sich bei diesen und den folgenden »Fluren « um feste Ortschaften oder Wohnsitze handelt; ebenso gut könnte auch mit »Flur « die lockere Bedeutung »Gegend « verbunden sein. Der Vorsicht halber ist aber vorerst ins Auge gefaßt, daß es sich um Ortschaften handeln könnte. Neubabylonisch ist die Flur A$unu, ebenso Subat-Belit, deren »Pforte« (bdbu) genannt ist, und Ba$$anu*, das auch in Texten aus Nippur belegt ist (U nger, § § 28,30, 3I). Hinzu kommt ein Kontrakt dd. Nippur, 18. VIII. 3I. Jahr des Artaxerxes I. mit Erwähnung dieses Ortes (Hilprecht-Sammlung Nr. 465, Krückmann, Neubab. Texte Nr. 179) = BE IX, Nr. 28. Altbabylonisch kassitisch ist ein Ort dl Belisunu (U n ger, § 34); persisch sind die Orte dlBit d • •• Mus und dIBlt-Da ... als Aufenthaltsort von Ägyptern in Babylonien (Straßmaier Cambyses Nr. 85; dd. Babyion, vom 22. IX. I. Jahre des Kambyses; vgl. Unger, § 34). Ein Vorort(?) der altbabylonischen Zeit ist Da-na (?) -turn, ein ebenso unsicherer Orts(?)-Name ist Gir-labki (Unger, § 32/3). Die Flur lj:i~ $atum lag bei Kunnum (Unger, § 37). Aus einem kassitischen Texte gewinnt man einige Orte, die möglicherweise nahe bei D. gelegen haben: lfa-MAD-ri-MADki, {fu-ul-ga-niki , fs(f)-ki-il-la-se(?)ki, :ve1cher letztere Ort auch altbabylomsch recht häufig ist und nicht weit von D. gestanden haben muß (Unger, § 34). Die gewöhnliche Namensform ist ISkillaM• Als dlJs-ki-il-lu nennt den Ort auch der Text des Kambyses (s.o.). In dem erwähnten kassitischen Texte, von dem nur die geographischen Namen von Clay (UP II, 2; CBS Nr. 13488, Index) ausgezogen sind, gibt es auch noch fol-
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DILBAT
gende Ortsnamen: Kanamkariki , Kar-Nin-sarki, Kar-Uraski , KutalBit-iliM , Limit umki (s. u.), Masiiati (Unger, § 34). In altbabyIonischer Zeit gab es ein Kar -b it i ( ? )ki, ein Kar-Uruk, oder Kar-subti, oder Kaf aralli ausgesprochen (Howardy, Clavis cuneorum Nr. 2II, 3); die Stadt Kunnum ki ist sehr oft namhaft gemacht, wobei auch die )}Königsflur« (ugar sani) und die »Zababa-Pforte« (§ 6) bei Kunnum genannt sind; Limitumki , wie es scheint, auch in dem kassitischen Texte (s.o.) genannt, und nicht zu verwechseln mit dem Limetum in Bit Dakkuri (U nger, Babyion, S. 292, Anm. 2; s. a. Bit Dakkuri); Lubumki, Me-Sin-Kanal-Flur; Mi~ rum, ebenfalls eine )}Flur«, und äußerst häufig genannt; die )}Flur« Mitra und Nappasu, ähnlich auch das schlecht leserliche Ni(?)-si(?)ini(?)-su(?), und endlich die Flur (ugaru) namens Nur- Saban (Sa-lJa-an) vgl. hierzu U nger, §§ 35-45. Die Stadt Paddaki * kann nicht weit von D. gelegen haben, weil die )}Landstraße nach Padda« (lJarrdn Pad-dak ') bei D. vorbeiführte. An weiteren Ortschaften nenne ich Rakibu, Flur und Kanal (§ 5), desgleichen auch Saban-KanalFlur. Ein Ort (alu) Sin-iqiSam wird in einem Briefe aus D. angeführt, vermutlich ist auch dl Sina bki ein D. benachbarter Ort (Unger, §§46-50). Nach einem Zababa-Kanal hieß eine Flur (U nger, §§ 46- SI). Ich schließe mit einigen nur unvollkommen erhaltenen Ortschaften aus Kontrakten der späteren Zeit: .. -qu-du und tamirat(?) Na(?)-gu-u (Unger, § 52/3). § 9. An Tempeln und Kapellen lassen sich seither rund II feststellen oder erschließen. Der Adad- Tempel ist vermutlich in einer altbabylonischen Urkunde genannt, vielleicht auch Felder des Adad in der Nähe der Stadt. Auch schon aus der Existenz der Adad-Pforte könnte man auf einen Tempel des Wettergottes schließen (U nger, § 54). Vgl. u. § 15.
Zu Anmartu s. § 25. § IO. I pte bitum-Tem pel ist gleichfalls noch nicht gesichert, wird aber durch die enge Stellung des »Ministers« des Ums, des Schwurgottes in D., gefordert. Zum mindesten besaß dieser eine Kapelle im Hauptheiligtum (Unger, § 55). § II. Lagamal-Tempel, aus dem Grenzstein (Steinmetzer , Kudurru Nr. 68) bekannt. Auch Lagamal war mit Ums aufs engste verbunden. Eine Lagamal-Straße (§ 21) existierte in D., d. h. die Prozessionsstraße der Göttin (Unger, § 56). § 12. Ninegal- Tempel war ein Tempel oder eine Kapelle am Ura,s-Tempel (§ 16). Die Nin-i-gal, die »Palastherrin« (belit ekallim) war die )}Herrin von Eibianum« (des Uras-Tempels), die » Strahlende in Dilbat « und die )} Gemahlin des Uras« (Unger, § 57). Vgl. a. § 14. § 13. Ein Samas-Tempel ist zwar noch nicht direkt bezeugt, wohl aber hat es einen )}Garten des Samas« gegeben, in neubabylonischer Zeit (§ 25). § 14. Sarrat-Dilbat, wahrscheinlich eine Benennung für die Göttin Ninegal, die hier als )}Königin von Dilbat« bezeichnet ist, gemäß einem altbabylonischen Texte (Unger, § 59). § 15. Sin-Tempel, in einem altbabylonischen Kontrakte erwähnt, neben dem Adad-Tempel, wenn die Stellen richtig gelesen worden sind (Gautier , Nr. XLVI-Lindl Nr. 627, vgl. o. § 9)' § 16. Uras- Tempel. Der Gott Uras, Ackerbau- und Kriegsgott, dem Anu verwandt (s. darüber ausführlich: Unger, § 6I) war der Stadtgott von D. Der Name seines Tempels war schon in altbabylonischer Zeit: E-ib-bi-a-nu-um; er tritt auch in Personennamen auf, sowie in der Form E-i-bi-a-nu-um. In späterer Zeit ist die abgeschliffene Form: E-im-bi (Var.: bi)d A-nim häufig (Unger, § 62). Der Name enthält auch eine Anspielung auf Anu, den Himmelsgott, der sich im SW-Winde manifestierte (U nger, BabyIon, S. 132). Die Lage des Neujahrs-
DILBAT festtempels (§ 18) von D. im SW der Stadt bekräftigt diese Orientierung. Aus der Geschichte des Uras-Tempels ist nicht viel bekannt; König Zabium baute den Tempel in seinem 9. Regierungsjahre auf. Eine Erweiterung des Uras-Tempels scheint in der Zeit des Apil-Sin*, seines Nachfolgers, stattgefunden zu haben, da damals, gemäß einer Urkunde (Gautier Nr. XIII = Ungnad, HG Nr. I058 = Lindl Nr. 594), ein Privathaus durch den Grundriß des UmsTempels (i$-ra-at dUras) um I SAR verkleinert worden ist. Prozeßverfahren fanden z. Z. des Sinmuballit im UrasTempel statt (Gautier Nr. XXX = Ungnad, HG Nr. I052 = Lindl Nr. 758). König Assuretililani von Assyrien hat dann um 629 den Tempel Eibianum, die Wohnstatt (subat) von Uras und Ninegal, insbesondere den KeIlerspeicher (kalakku = p(jki = kalakkiki ) erneuert. Zu seiner Ziegelinschrift, jetzt in Oxford (Weld-Blundell-Coll. 1922, 190: Langdon OECT I, S.37, Tf. 29), gesellt sich ein Brief aus Ninive (Harper ABL Nr. 994) von Sullumu in Dilbat geschrieben, der wohl über jenen Bau handelt. Nebukadnezar II. hat dann noch einmal eine völlige Erneuerung des Tempels vorgenommen, aber in seinen Inschriften nur kurz den Neubau beschrieben (VAB IV, S.74, Nr. I, KoI. II, Z.3I usw. s. Unger, § 63). Interessant ist die abweichende Schreibung in einem Nebukadnezar-Zylinder in Philadelphia (CBS Nr. 9 = Legrain : MJ XIV, 1923, S. 280, KoI. III, Z. 9-IO): E-i-bi-an-na(!) EU dUras sa Dil-batki • Der Tempel wurde auch als Kapelle (papalJu) des Uras und der Ninegal bezeichnet, in neubabylonischer Zeit. Hier spielen auch die )}Vermesserschaft« (mandidiutu) und die Bäckerwürde (nulJatimmutu) eine große Rolle und zeigen gleichzeitig die Haupteigenschaften des Stadtgottes Uras, nämlich als Gott der Fruchtbarkeit, insbesondere des Ackerbaus und des Palmenbaus. Getreide und Datteln werden vermessen, Getreide zum Backen verwendet. Auch ljammurapi
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hatte schon die »Pflanzungen von D.« besonders hervorgehoben, die er erweitert . hat (Kodex KoI. III, Z. I6-2I). Auch auf dem Relief sind solche dargestellt, in 2 Reihen übereinander. Sie werden von den Assyrern vernichtet (Tf.60). Gemäß dem Grenzstein mit Urkunde aus der Zeit des Mardukzakirsumi (vom 2I. IX. II. Jahre = 840 v. Chr.) wird Getreideland und Pflanzung außerhalb von D. behandelt, das »an dem silJu des Gottes Uras (IB) « gelegen habe. Hierunter ist ein )}Tempelgut« zu verstehen, wie aus andern Parallelstellen hervorgeht (U nger, § 65); seine Lage aber ist nicht zu bestimmen. § 17. Die Gizzida-Zelle, auch IzzidaZella zu lesen, gab es nach einem altbabylonischen Kontrakte in Berlin (VAT 5936, unpubI.). Der Arabtum (§ 5), die )}Stadtpforte« (§ 6), die»Südwest-Straße« lag in der Nähe (§ 22). Die Textstelle ist im Artikel Barsippa § 30 vorgelegt (U nger, § 66). § 18. Der Neujahrsfesttempel (Bit AkUum) des Gottes Ums, wurde von Nabonid, gemäß einem Zylinder mit Bauinschrift an Gott Lugal-Maradda (Dhorme RA XI, 1914, S. 105 f.; CT XXXVI, 22, KoI. II, Z. 3/4), erneuert. Er lag im SW der Stadt (§ 22), wohin die Prozessionsstraße zum Neujahrsfesttempel führte (U nger, § 67). § 19. Ein unbestimmter Tempel, dessen Namen E-ZU-BAR-GI( ?)-NE-lJA in einem Kontrakte der Zeit des Sumulailu (GautierNr. VII = UngnadHG, Nr. I026 = Lindl Nr.588) vorkommt, läßt sich aber mit irgend einer Gottheit noch nicht in Beziehung bringen. § 20. Der Tempelturm, der zum Haupttempel gehörte, hieß E-gub-ba-anki = )}Tempel des Standortes von Himmel und Erde« (EU manzaz same ir$itim) vgl. Howardy, Clavis Cuneorum Nr. 299,154; II R, 50, Koi. VII, VIII, Z. 16; Weißbach: ZDMG LIII, I899, S.659; Hommel, Geographie S.397: Unger, § 69· § 2I. Die Binnenstraßen innerhalb der Stadt lassen sich noch nicht genauer
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DILBAT-DILIZIA
DILBAT
spezialisieren. Es gab »Gassen« (suqu qatnu) , »Breite Straßen« (suqu rapsu; SIL DAGAL. LA), »Plätze« (ri-bi-tum) in alter und neuer Zeit. Eine »Prozessionsstraße der Tochter des Gottes .. um« gab es nach dem altbabylonischen Vertrage Gautier Nr. XXXVI = Ungnad, HG Nr. 937 = Lindl Nr. Im 9. Jahrh. z. Z. des Nabu-a617. pal-iddina gab es eine »Lagamal-Straße« (suq dLagamal), vgl. Steinmetzer , Kudurru Nr. 68. Eine )}Sackgasse« (suqu qatnu la a$u) gab es z. Z. des Samassumukin (CoU. Morgan I, Nr. 34, dd. Dilbat, vom 23. I. 2. Jahre) im UrasTor-Stadtviertel (§ 7). Unger, § 70. § 22. Die Landstraßen (lJarranu) in der Nähe von D. sind häufiger genannt; sie lagen außerhalb der Stadt. Ich nenne die »Südwest-Straße« (TJarran amurri) , vgl. § 17, in altbabylonischer Periode, Damals gab es auch die »Landstraße nach Padda« CIJarran Padda), vgl. § 8. Der jüngeren Zeit aber gehören die »Neujahrsfeststraße, Prozessionsweg des Gottes Uras« (lJarranu sa AkUum, mutaqu dUras) an, die nach SW hin führte. Verschieden davon ist gewiß die »Landstraße des Königs zum Neujahrsfeste des Gottes Uras« (lJarran sarri sa Akttum sa dUras). Man vergleiche die getrennten, für Gott und König bestimmten Pforten im Tempel Ezida von Barsippa* (s. d. §§ 56, b-h). Auch die »Landstraße des Königs« (lJarran sarri), worunter man nicht die »Königsstraße« verstehen darf, sondern »eine Straße, die der König entlangzieht«, wird in persischer Zeit mehrfach erwähnt (Unger, § 7I). § 23. Ein Palast dürfte auch in D. gestanden haben, wenn man allein schon den Namen der Gemahlin des Stadtgottes, der »Palastherrin« (Ninegal = belit ekallim) in Betracht zieht, die z. B. in der Stadt Assur* (s. d. §§ 4I, 6I) die Inhaberin des Palastes selbst gewesen ist. (Unger, § 72.) § 24. An Häusern werden in den Kontrakten der verschiedenen Perioden mehrere angeführt, aber sie sind ohne
Bedeutung für die Topographie, da sie an namenlosen Gassen liegen. Eine Ausname macht ein Haus, dessen Grundfläche um I SAR verkleinert worden ist, wegen des Grundrisses des Uras-(TempeIs), der also damals vergrößert wurde (§ 16). Vgl. Unger, § 73. § 25. Gärten, namentlich Palmengärten, hat es in und bei D. viel gegeben; sie sind auch auf dem assyrischen Relief (Tf. 60) abgebildet. In altbabylonischer Zeit gab es den »Garten des Anmartu« am Ufer des Arahtum-Kanals (§ 5), im 6. Jahre des Samsuiluna (VS VII, Nr. 34, Z. I = Lindl Nr. 743). Neubabylonischer Zeit aber gehört die Existenz des »Gartens des Gottes Samas in Dilbat« (kiru sa Samas sa ina Dilbatki } an, gemäß dem Kontrakte vom 30. VI. 19. Jahre des Nabopolassar (Moldenke Baby? Tabl. Metrop. Mus. New York, II, Nr.15, S.91). Der »Garten des Samas« rechtfertigt auch die An.., nahme eines Samas-Tempels (§ I3) für die Stadt D. § 26. In den zahlreichen Urkunden privatrechtlichen Inhaltes sind natürlich eine sehr große Anzahl von Beamten, Priestern und Würdenträgern aller Art angeführt worden. Ich habe die wichtigsten in meiner Abhandlung U nger, § 75 genannt und verweise darauf. Erwähnenswert ist besonders, daß in altbabylonischer Zeit SamulJtum, die Mutter des Königs Ammizaduga, und Annabum, seine Tochter, in mehreren Urkunden von D. genannt sind, so daß die Stadt auch mit dem Königshofe in engerer Berührung gestanden hat. § 27. Das Stadtbild wiederherzustellen, ist angesichts des Umstandes, daß überhaupt noch nicht die Lage von D. genau bekannt ist, natürlich nicht einfach. So bleibt natürlich sehr viel problematisch. Die in U nger, § 76 vorgelegten Resultate sind kurz zusammengefaßt folgende: Ich habe angenommen, daß der Ort Tel Dehlim auf der englischen Generalstabskarte (Nr. 2563), - wozu die andre Generalstabskarte (Nr. 2555) als
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Ergänzung hinzugenommen worden ist tempel vorbei. Die Adad-Pforte befand - der Lage von D. entsprechen dürfte. sich ebenfalls am Uras-Kanal (§ 6). Bei Auf seinem Gelände fließen von Norden ihr mündete wahrscheinlich die »Paddaher ein größerer Kanal, vom Euphrat Straße« (§ 22), weil der Stadtgott von her, der sich kurz vor dem Hügel in Padda der Wettergott Adad gewesen ist 2 Teile gabelt und mit seinem östlichen und die Beziehung vom Namen des Arme im Osten des Trümmerhügels Stadttores auf die entfernte Stadt, vorbei in eine Sumpfgegend, genannt wohin der Weg auf der Landstraße »Khor Abu Sherash (flooded in spring)«, führte, für Babylonien und Assyrien zieht. Der zweite, westliche Arm aber nachzuweisen ist. Vgl. U n g er, Babylon endet nördlich des Hügels. Möglicher- 1931, S. 65 ff.; ders., Die Namen der weise ist der Ider~ östliche Arm mit dem Stadttore von Assur, Babylon und Ninive: Euphrat (= Arahtum, § 5) zu identi- Forschungen und Fortschritte V, I929, fizieren, der zweite Arm, im Westen aber S. 61 f. Man kann heute, wegen der unvollwäre ein Kanal, der mitten durch die Stadt geflossen hat. Auf der Karte 2 ständigen Überlieferung, natürlich noch (Nr. 2563) sind 3 Hügel eingezeichnet, kein irgendwie abschließendes Bild der die hintereinander von NO bis SW Stadt gewinnen, sondern zunächst vor liegen, und zwar so, daß der erste durch allem nur Streiflichter über die Örtlicheinen kleinen Zwischenraum von den keiten in und um D. Bisher ist noch nicht bei den andern getrennt ist. Diese Lücke einmal die Lage der Stadt zuverlässig könnte die Stelle für das Bett des festgestellt. Auch sind hier anscheinend zweiten Kanals, vielleicht des Uras- noch keine tieferen Grabungen vorgeTrotzdem ergibt Kanals, bezeichnen. Auf dem assy- nommen worden. rischen Relief sind auch 2 Flußläufe sich heute schon ein ziemlich ansehnliches Material, das für die Topoabgebildet (Tf. 60). Der Tempel des Uras muß die SW- graphie der altbabylonischen und neubaOrientierung gehabt haben (U nger, bylonisch-persischen Stadt wertvoll ist. D. hat wohl keine bedeutsame historische § 76, S. 45), auch die Feststellung einer )}Südweststraße« und die vermutliche Rolle in Mesopotamien gespielt, aber Gleichsetzung mit der Prozessionsstraße es ist nicht ausgeschlossen, daß D. zum Neujahrsfeste bekräftigt die An- seine BedeGtung für die Verbreitung der nahme einer südwestlichen Ortslage des Wirtschaft des Ackerbaus, gehabt Neujahrsfesttempels (§ 18, 22). An der hat, da hier der Ackerbaugott insbeMan kann SW-Seite der Stadt, die wie alle baby- sondere verehrt wurde. lonischen Städte in reiner Tiefebene, demnach erwarten, daß künftige Ausnach den Windrichtungen orientiert ge- grabungen, denen das hier gesamwesen ist, befand sich höchstwahr- melte Material als Grundlage und Rüstscheinlich auch das Hauptstadttor, das zeug dienen wird, gerade über die EntUras-Tor, sowie auch das Uras-Tor- , stehung der Ackerbaukultur in MesoStadtviertel (§§ 6, 7). Hier südwestlich, potamien bedeutsamen Aufschluß geben außerhalb der Stadt gab es in altbaby- werden. Über die Beziehungen von D. lonischer Zeit den Arahtum-Kanal oder zu Babylon s. d. §§ 20, 13I und zu -Fluß, vielleicht mit - dem Euphrat Barsi ppa s. d. §§ I3, I9, 22, 30, 59, Eckhard Unger gleichzusetzen (§ 5), den »Garten des 73, 75· Dilbat 2) s. IStar. Anmartu«, die Vororte Adammu (?) und Rakibu (§ 8), auch der RakibuDilizia. Stadt im Lande Aiadi*, von Kanal. Sargon 11. zerstört, im Jahre 7I4. Der Uras-Kanal war, wie der Name Luckenbill AR II, § r66; Thureausagt, ein Prozessionskanal für den StadtDangin 8ieme camp. de Sargon Z. 283. gott. Er floß daher nahe beim StadtEckhard U nger. Reallexikon der Assyriologie.
I5
DILL-DIMTI-EA
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Dill, akk. sibetu, als Gartennutzpflanze in assyrischer Zeit bekannt und angepflanzt. CT XIV, pI. 50, Z. 18.
Ebeling.
DiUik, ein Gebirge, in einer geographischen Liste genannt. II R pI. 51, Z.6.
Ebeling.
Dilmun s. Nabu und Tilmun. DiI~umzib s. Samas. Dim s. Ea und Samas. Dima s. Dämonen. Dimama. Landschaft in N airi, die vom König Zanzar (Za-an-zar) beherrscht wurde (mdtDi-ma-ma-a-a) , der sich auf dem 3. Feldzuge des SamsiAdad V. unterwarf (um 820). I R pI. 30: Stele, Kol. III, Z. 55; KB I, S. 183; Luckenbill AR I, § 722; Streck ZA XIII, S.65. Eckhard Unger.
Dimasqa s. Damaskus. Dimati, Stadt in Babylonien, geschr. AN.ZA.QAR.MES. IV R pI. 38 I Z. 13; Hommel Geographie S.499, Anm.3. Ebeling.
Dimdi-sa-ljaIteri, Ort in Elam(?), in einem Texte aus Elam erwähnt. Scheil DP XXII Nr. 132, Z. I. Ebeling.
nI.MES. Eine dem Ninurta gleichgesetzte fremdländische Gottheit von [SV] oder wohl besser [MAR] (Zimmern); nicht von NIM, wie gewöhnlich ergänzt wurde. Der Vergleich mit einem angeblich elamischen GotteSi-ul ?-man trifft nicht zu, weil ein solcher nicht bekannt ist und in der Inschrift von Kul-iFir'aun (DP III Tf. 23 = Nr. LXIII) Z. 4 nicht Siulman, sondern Si-mut zu lesen ist. S. Sulman. CT XXV, pI. 12, Z. I = II R, pI. 57, Z. 46 c. d. = Br. 9566; Delitzsch Paradies S·321 (Si-md); Jensen WZKM VI, S. 55, 67 f.; Zimmern KAT3 S.474 und 474, Anm. 8; Deimel Pantheon Nr. 806. König.
Dimetu, ein Dämon, der aus dem Ozean hervorkommt. Zimmern BBR S. 36, Z. 2. Ebeling.
DimgaJabzu, Gottheit, Vogt (nimgir) von gu-edina, aus der Familie des Ningirsu in Lagas.
DIMTI-ENLIL-DINDU-EK[ALLIM]
Thureau-Dangin VAB I S. 132, 12, Z. 16; 40, 4, Z. 31; MV AG XXI S.23, Z. 10; Paffra th Gölterlehre S. 107. Ebeling.
Dimgalkalama s. Edimgalkalama. Dimgulkalama s. Ninurta. Dimbus s. S in. Dimme s. Dämonen. Dimmerankia s. Marduk. Dimmerdim s. Samas. Dimmugnunna, Beiname Asariludugs (Marduks) ? Langdon Bab. Li!. Nr. 68, Z.3. Ebeling.
Dimnaus Gottheit, geschr. ddim-nas-us, in einer sumerischen Opferliste erwähnt. MVAG XXI S.23, Z. 15.
Ebeling.
Dimsar s. Na b u. Dimti-abtmi, Ort in Babylonien, in einer Städteliste genannt. Scheil RT XX, S. 70 ff. I Z. 8. Ebeling.
Dimti-Anta s. Dimtu sa Antanu. Dimti-Aweia, geschr. AN.ZA.QAR-awe-ia, Ortschaft in Babylonien, in einem altbabylonischen Personenverzeichnis genannt. VS XIII, Nr.104, Vs. II Z.5. Ebeling.
Dimti-Ba'u, geschr. AN.ZA.QARdba-u, Ortschaft in Babylonien bei Nippur( ?), in Text aus kassitischer Zeit erwähnt. BE XV, Nr. 149, Z. 21; vgl. XIV, Nr. 132, Z.20. Ebeling.
Dimti-Bubu, geschr. AN.zA.QARbu-buki , Stadt in Babylonien, in einer Städteliste genannt. Chiera SLT Nr. 213, VIII, Z. 20. Ebeling.
Dimti-Dada,
Stadt in Babylonien,
= »Turm des Dada({, in einem altbabylonischen Kontrakte im Jahresnamen genannt, s. Datenlisten (7. J. Sinmuballit). CT IV pI. 16b = Kohler-Ungnad HG Nr. 455, Z.24; Chiera SLT Nr. 213 VIII Z. 19. Ebeling.
Dimti-Ea,geschr. AN.zA.QAR-di(?)-a, Ortschaft in Babylonien bei Nippur (?), in Text aus kassitischer Zeit erwähnt. BE XV Nr. 159 c, Z. 9.
Ebeling. I
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Dimti-Enlil. I. Die Mauer (Duru) der Dimtu sa Mar-biti-etir. Elamitische vermutlich im nördlichen Babylonien Stadt, von Sanherib ze;stört, geschrieben gelegenen Stadt Dimat (AN-ZA-QAR)- dlDim-tU (Var.: Di-in-tu) sa maMdr-bUietirir • .dEn-lU'" wurde von Samsuiluna aufgebaut, für die Göttin Nin[lil] oder Luckenbill Annals S. 40, Kol. IV, Z. 66; Nin[bursagJ~-oaer Niri[fU];1,der-Mutter, ders. AR. II, § 248; Delitzsch Paradies meiner Gebärerin« (ummi Mnitiia; VS I, --- --s.J 2S·__ Eckhard Unger. . aus Dimtu sa snname. Elamitische Stadt, N r. 33, K o. 1 11, Z . I3 f .. ) Auc h em der Spätzeit des Königs ljammurapi die Assurbanipal sich unterwarf, gedatierter Brief nennt den Ort, gleich- schrieben dlDim-tu sa mSi-ma-me. zeitig auch einen Mann namens GimilV R pI. 7 = Streck VAB VII, 63 (Rassam-Prisma, KoI. VII, Z. 66), S. 197 (K Nintu, so daß vielleicht diese Göttin 2802, KoI. I, Z. 14); Luckenbill AR II, Nintu als Stadtgöttin in Frage käme § 816. Eckhard Unger. (VAB VI, Nr. I4I, Z. 3). Dimtu sa Sulai. Elamitische Stadt, Eckhard Unger. die Sanherib zerstörte, geschrieben: 2. Vielleicht ein andrer Ort gleichen dlDim-tu (Var.: Di-in-tu) sa mSuNamens AN.zA.QAR-den-lil-ltiki ge- la-a-a. schrieben, wird in einer Stadtliste und LuckenbillAnnals S. 40, Kol. IV, Z. 66; Geschäftsurkunden erwähnt. ders. AR II, § 248; Delitzsch Paradies Chiera SLT Nr. 213 VIII Z. 18; BE XIV Nr. 18, Z. 3; XV Nr. 159C, Z.-2. Ebeling.
Dimti-Gunatilla, geschr. AN.ZA.QARgu-na-til-la, Stadt in Babylonien, in einer Städteliste genannt. Chiera SLT Nr.213, VIII Z.2r. Ebeling.
Dimti-ili, Ortschaft in Babylonien, in einem alt babylonischen Briefe des Kgs. lJammurapi genannt. ML VII Nr. 4, Z.6.
Ebeling.
Dimti-Kunanu, geschr. AN.ZA.QARku-na-nu, Ortschaft in Babylonien, in einem altbabylonischen Personenverzeichnis genannt. VS XIII Nr. I04, IU, Z. I9.
Ebeling.
Dimtu, geschr. AN.ZA.QARki, »Turm({, Ortschaften in verschiedener Lage in Babylonien. Thureau-Dangin LC Nr. 65, Z.3 0 ; VS XVI Nr. 25, Z. II; Chiera SLT Nr. 21 3 VIII Z. 17. Ebeling.
Dimtu sa Antanu (Var. Dimti-An-ta), 'Ort, wohl bei Nuzi gelegen, in einem Text aus dieser Stadt erwähnt. JAOS XLVII, S.57, Z.20, S.58. Ebeling.
Dimtu sa Dume-itu. Die elamitische Stadt dlDim-tu (Var.: Di-in-tu) sa mDume-ilu wurde von Sanherib zerstört. Lucken bill Annals S. 40, KoI. IV, Z. 71; ders. AR. II, § 24 8 ; Delitzsch Paradies S.325. Eckhard Unger.
S·3 2 5·
Eckhard Unger.
Dimtu sa Tapapa. Elamitische Stadt, von Assurbanipal unterworfen. dlDimtu (AN-ZA-QAR) sa "'Ta-pa-pa. Rassam-Prisma, KoI. VII, Z.62 (Streck VAB VII, S. 63); K 2802, KoI. I, Z. 10 (a. a. O. S. 197); Luckenbill AR Ir, § 816. Eckhard Unger.
Dimtu-Tab-ana-silla-su. Ort auf einer Dimtu (AN-ZA-QAR) rdb (DUG-GA) ana $illa (Mpa)_suki • Lesung wohl nicht ganz sicher.
altbabylo~ischen' Städteliste :
Clay Morgan CoU. IV, Nr.53, Z.20; Scheil RT XX, S. 68 f.; Hommel Geographie S. 470, I028. Eckhard Unger.
Dinanu. Tiglatpileser Ur. (Kleine Inschrift II, KoI. II, Z. 3 I ; Rost Tiglatp. S. 85; Luckenbill AR I, § 82I) nennt unter den ihm untertänigen Städten eine Stadt D. (dIDi-na-nu) , die zum Lande Blt-Adini* in Syrien gehörte (Schiffer Aramäer S.71). Eckhard Unger.
Dindu-bit-re'i-atanate, Ort im Bezirk der Stadt lju(Bag)dada auf emem Grenzstein genannt. Scheil DP VI, S. 32 ff., I 28 (Lesung nach Hommel Geographie S·499 Anm.2). Ebeling.
Dindu-ek [allim] , Ortschaft in Babylonien, auf einem Kudurru des Marduknadin-abbe erwähnt, = »Turm des Palastes{{.
228
DINGIRJj:UL-DIRRA
III R pI. 43, I Z.27; Hinke Boundary Stone S.217; King BBSt S.44, Z.27; Unger Babylon S.6+ Ebeling.
DingirbuI s. Dämonen. Dingir-Martu s. Amurru. Dinikti, Stadt in Babylonien, Kultort des Gottes Nin-PES (?) und einer BauGestalt (Tempel: Enunmab nach KARI Nr. I09, Rs. Z. 9, wo gegen MVAG XXIII, I, S. 50 asipat di-nik-ti ki zu lesen ist). H R pI. 60, I Z. 23 (s. E beling Tod und Leben S. 12); K. 9906; KARI Nr. 109, Rs. Z. 9; Hommel Sumo Lesest. S. 96, Z. 4; vielleicht auch PSBA XXXIII, S. 94, pI. XII anstatt Di-el-ti.· Ebeling.
Dinitu, Göttin = IStar, mehrfach in Texten aus Assur erwähnt, im Tempel des Assur und des BelSarru wohnend.
hof aus der Zeit der 3. Dyn. von Ur aufgedeckt. Woolley Theexcavationsat Ur, 1923-24; Antiquaries Journal, Jan. 1925 S. 18. Ebeling.
Diqum, Gottheit, Bote der Nin[egal], geschr. dDI.KUD.UM, also wohl eine Richtergottheit. CT XXIV pI. 50 (K. 4349 N usw.), Ebeling.
H, Z.6.
Diratu, Kanal bei Nippur, in neubabylonischen Geschäftsurkunden aus persischer Zeit genannt. BE IX Nr. 65, Z.8; 67, Z.2, 6, 12; X Nr. 43. Z. 7; 79, Z.3, 8; 1°3, Z.3; II2, Z.4, 10. Ebeling.
Dirdir s. Ningal. Dirig s. Marduk. Diri(g)diri(g) s. Ninurta.
KAVI Nr.42, H, Z.20; 72b Z.19; 7S, Z.12; KAHl II Nr.49, Z.9, 36, 39; 52, Z. 5; Böhl Acta Orientalia I, S. 76 ff.; Lucken bill AR § lS9, 191, 192, 195, 196. Ebeling.
Diristänu. Sargon eroberte 7I3 (9. Jahr) die Stadt D. ('#Di-ri-i-is-taa-nu) in Medien. Nach Streck ist D. = Eristanu (Daristane, Dorista).
Din-Sarri. Stadt in Elam, vielleicht mit der Stadt Dun-Sarri (VAB VII S.78I Streck) identisch, deren Eroberung durch Assurbanipal nach einer fünfzeiligen Beischrift auf einem Relief aus Ninive dargestellt ist, das sich vermutlich in London befindet. Genannt in dem Grenzstein des Nebukadnezar 1. (CT IX, 4, Z.3, I8 = F. X. Steinmetzer , Kudurru, I922, Nr. 24, S. 35 f. = Brit. Mus. Nr. 92987 = King BBSt 96 ). .
AnnaI. Z. 159; Winckler Sargon S.29; Luckenbill AR H, § 23; Streck OLL IX, S.345; Hommel Geographie S.198. Eckhard Unger.
M. Streck VAB VII S. LVII; 31S f. (A), 7S1; George Smith HA S. 245f.; E. Unger RLV 4 S. 112. Eckhard Unger.
Dinza, geschr. DIN( ?).ZA.KI, in einer altbabylonischen geographischen Liste genannt. IV R pI. 36, Nr. 1, Z. 25 b. Ebeling.
Diorit s. Baumaterial. Dipalu s. Dämonen. Dipara, ein Stiergott, neben Dapar u. a. erwähnt in einer Liste (s. Dapar). Ebeling.
Diqdiqqe, Ort in geringer Entfernung nordöstlich von Ur. Hier wurde von der englisch-amerikanischen, von Woolley geleiteten Expedition ein Fried-
Diritu r) Göttin = Deritu, »die aus Der({, sonst auch Sarrat Deri genannt, ein Beiname der Ninlil. Zimmern BBR S. 10, Z. 161; Hommel Geogr. S. 490 f. Ebeling.
Diritu z) Ort in Babylonien, vielleicht bei Sippar, in einer altbabylonischen Rechtsurkunde genannt. CT II pI. 24, Z. 12 (= Kohler- Ungnad HG Nr.472). Ebeling.
Dirne s. Geschlechtsleben und IStar. Dirra. Das Land D. (mdtDi-ir-ra. bzw. mdtDi-ri, bzw. mdtDi-ra-a) lag zur Zeit des Assurna.$irpal n. (880), der es 879 und 866 bekriegte, im Nordwesten von Assyrien, nördlich von Tusban* (wohl = Kurch am Tigris) und entspricht wahrscheinlich dem Daria* des Tiglatpileser 1. und hieß im 8. Jahrh. Ulluba*. Die Hauptstadt hieß Pitura* (nach Forrer = Thalbasaris der Peutingersehen Tafel). Das Land Jj:abbi* lag benachbart. Assurna~irpal
H. Annalen, KoI. II, Z. 104, !I1; II!, Z. 100; Mon. von Kurch, KoI. II,.
DIS-DOPPELADLER Z. 22, 29, 49; Streck ZA XIII, S. 96 f. Luckenbill AR I, § 463/4,499,500,502; Forrer Provinzeint. S. 30; Band I, S. 216b und 217 b. Eckhard Unger.
Dis, als Gottesname »der Einzige({ Bezeichnung für Ea u. Anu. Vgl. dazu den Gottesnamen dDis-dingir(-ra) in neusumerischen Texten. CT xxv pI. 50, Vs. Z.6; IV R pI. 33, Z. 43 b; BA V S. 648, Z. 4. De Genouillac TrouvaiUe de Drehem Nr.25, II Z.15; Tablettes de Drehem 5559, Z. 3; Langdon Drehem Nr. 65. Z.3; Huber Personennamen S.173. Ebeling.
Distel. Die D. (asagu) wird vom Walker zum Rauhen des Wollstoffes gebraucht (s. Walker). V R pI. 14, Z. 61f.
Ebeling.
Ditar, Ditaranki Ditargal, Ditarmab, Ditarra, Ditarsisa s. Richtergötter. Dittel, Wilhelm Franzowitsch, geb. I8I6 in Kazan, war dort Professor des Arabischen und Türkischen und starb am 22. Juli (a. St.) I849 an der Cholera. Er bereiste I842-45 Vorderasien und Ägypten hauptsächlich zum Studium der modernen Dialekte, kopierte aber auch Inschriften, darunter die große obere Grabinschrift des Dareios 1. von Naqs-i Rustam (I843). Seine Abschrift stellte er Rawlinson in Bagdad zur Verfügung. Aus W. Dittels Bericht über seine Reise in Vorderasien: Archiv f. d. wissensch. Kunde von Rußland VII H. I (IS4S) S.96-lII. Franz. Übers.: Nouvelles Annales des voyages V. Sero T. 19 (r849), S.141-162. Weissbach.
DiuabU. Die Stadt dIDi-u-a-ab-li nach Forrer = Dibli, 3 km südwestlich von Hyny, in Nairi* zur Provinz Amedi* gehörig. Tiglatpileser IH. Platt.-Inschr. I, Z. 33; Rost Tiglatp. S. 47; Forrer Provinzeint. S.85; Streck ZA XIV, S. II6; Luckenbill AR I, § 785. Eckhard Unger.
Diulla. Stadt (dIDi-ul-la a-na {Ud) Na-al), am Gebirge Nal*, wohl ein Ausläufer des Taurus im Westen von Urartu, von Tiglatpileser III. erobert und zu Assyrien geschlagen. Platten-Inschrift I, Z. 27, vgI. z. 2S, vgI. Platten-Inschr. H, Z. 41; Rost Tigtatp. S.47, 53; Forrer Provinzeint. S.85; Streck ZA XIV, S. !I5. Eckhard Unger.
229
Division s. Mathematik. Dizuza, Ort in Babylonien, vielleicht bei Nippur. UP II 2 Nr. 6, Z. 6.
Ebeling.
Djocha s. U mma. Docht s. Lampe. Dolch s. Waffen. Dolmetscher. Der Beruf des D. (akk. ta / urgumanu, woraus unser Dragoman) war in Babylonien bei der Vielsprachigkeit des Landes unentbehrlich. In Assyrien gehörte er zu den Beamten des Hofes. Johns ADD Nr.865, ABL Nr. 576 Rs. Z. 5?
Z.7; Harper Ebeling.
Dombart, Theodor, Architekt und Archäolog, geb. 8. Okt. I884 in Erlangen, nahm I9I2/I3 an Frhr. v. Oppenheims Ausgrabungen in Tell Jj:alaf teil, habilitierte sich I92I in München und wurde I928 Professor an der Universität daselbst. D. beschäftigt sich besonders mit dem Ziqqurat-Problem, zu dessen Aufhellung er durch zahlreiche Arbeiten (meist in Zeitschriften erschienen) beigetragen hat. Von ihm stammt auch der erste Versuch einer maßgetreuen ReIn konstruktion von Etemenanki. Buchform erschienen von D. Zikkurrat und Pyramide (Inaug.-Diss.). München I9I5, etwas erweitert unter d. Titel: Der Sakralturm 1. (einz.) Teil: Zikkurrat. München I920; Der babylonische Turm. Weissbach. Lpz. I930 (AO 29, 2). Donner s. Wetter. Doppeladler. Wahrscheinlich ist der D. ebenso alt wie der Adler'" in der mesopotamisehen Kunst; denn der Adler mit 2 Löwenköpfen ist wenigstens auf Siegeln der neusumer. Zeit nachgewiesen, als eine Weiterbildung des Adlers mit einem Löwenkopf (Siegel des Ur-Dun aus Lagas in Paris T IIO, Delaporte Cat. des Cyl. or.; RLV IV Tf. I99 a). Sicher ist der D. in Kleinasien gebräuchlich, wo er sich auf den Reliefs bei Chatti (Boghazköj) und Oejük (RLV I Tf. 5 c, E. Meyer RKC S. 90; Macridy Bej, MVAG XIII (I908) S.20I), auch auf einem Siegel in etwas eigenartiger Dar-
23°
DOPPELAXT-DOUGHERTY
stellung (AO XVII-XVIII Abb. 278 a) findet. Wie der Adler, als König der Lufttiere das Wahrzeichen des Kriegsgottes, dürfte auch der D. ein gleichartiges Symbol bedeuten (Unger: RLV IV, S.430, § 5 [b]). Perrot-Chipiez HAA 4 S.681-3; Longperier Oeuvres I S.91-102; Sayce TSBA VII S.263; E. Unger RLV IVS.430; B. Meissner RLV I S. 22 f. Eckhard Unger.
Doppelaxt. Während in Kleinasien und besonders auf der Insel Kreta die D. häufig vorkommt, namentlich als Göttersymbol und Kultgegenstand, ist die D. in Mesopotamien verhältnismäßig sehr selten. Weihbeile (s. Beil § 4) aus Lapislazuli und Achat, die von Nippur kommen, sind meist nicht gut erhalten, so daß die Form nicht mit Sicherheit feststeht. Diese stammen aus der Kassitenzeit, um 1200 v. Chr. Aus gebranntem Ton ist eine D. in Lagasch entdeckt, wohl aus sehr alter Zeit (Sarzec u. Heuzey DC Tf. 45,5). D. aus Bronze sind in Philadelphia (Mus. Journ. 7 S. 46 f.), aus assyr. Zeit in London (G. Rawlinson FgM4 I S.459), solche aus Eisen wurden von' V. Place in Dur-Sarrukin gefunden (NA Tf.71, RLV Ir Tf. 213 d). Von den hettit. Denkmälern sei die D. erwähnt, die der Wettergott auf dem Felsrelief von Jasilikaja in Chatti (Boghazköj) trägt (E. Meyer RKC S. 89, Abb. 68, MVAG 5,4 Tf. XXVII, B), ferner das aram. Löwenjagdrelief des 9. Jahrh. aus Saktschegözü in Berlin (VA 971, E. M eyer a. a. O. Tf. 8). E. Unger RLV II S. 449 f.; H. Bonnet Die Waffen der Völker des Alten Orients 1926 S. 16-42 (passim). Eckhard Unger.
Doppelköpfige Gottheit s. Go t t h ei t. Doppellöwenzepter s. N ergal und Symbole. Doppelstunde s. Zeitrechnung. Doppeltopfgrab s. Grab(wesen). Dor, assyrisch Du'ru, Stadt an der Küste von Palästina südlich vom Karmel. Als dfr~ wird sie schon in dem Bericht des Ägypters Wen-Amon im
DRACHEN UND DRACHENKAMPF
12. Jahrh. genannt; sie wurde damals von dem Volke Zakkal (t~k:r;) bewohnt. Bei den Assyrern kommt sie nur in dem Allianzvertrage Assarhaddons mit Ba'li von Tyros (peiser MVAG 1898 Nr. 6; Winckler AoF II S. 10 f.; Weidner AfO Bd. VIII S. 32) und in Bezirkslisten (Forrer Provinzeint. S. 69) vor. D. heißt auf der Inschrift des Eschmun'azar II. von Sidon j~i und bei Polybios (V 66, I) .1oupa; durch diese Namensformen ist die Gleichsetzung der sonst Dora genannten südlichsten Stadt Phöniziens mit dem assyrischen Du'ru völlig gesichert. Sie entspricht dem jetzigen Tantura. Honigmann.
Dorf s. Stadt. Dorn(strauch) s. Brennmaterial und Fabel. Dossin, Georges, Assyriolog, geboren 4. Febr. 1896 zu Wandre pres Liege (Belgien), ist seit 1924 Professor an der Universität Lüttich. 1928 nahm er an den Ausgrabungen Thureau-Dangins in Arslan-Tas, 1931 im Tell al}mar teil und besuchte mit Thureau-Dangin und Dunand Mesopotamien, Assyrien, Babylonien und Westpersien. Außer Zeit~ schriftenaufsätzen (RA seit T. XXI, 1924; Bab. XI, 1930 u. a.) veröffentlichte er Autres Textes sumeriens et accadiens, Paris 1927 (DP XVIII); La Pdleur d'Enkidu. Louvain [193I]; (mit Thureau-Dangin u. a.) ArslanWeissbach. Tash, Paris I93I. Dougherty, Raymond Philip, amerikanischer Assyriolog und Theolog, geb. 5. Aug. I877 zu Lebanon (Pa.), lebte 1904-14 in Freetown, Sierra Leone (Westafrika), war 1918-26 Professor der biblischen Literatur am Goucher College in Baltimore, 1925/6 Annual Professor of American School of Oriental Research in J erusalem und Bagdad, leitete 1926 Ausgrabungen in Südbabylonien. Zuletzt war er Professor der Assyriologie und Kurator der Babyl. Sammlung an der Yale University (New Haven, Conn.). Er starb
13. Juli 1933. Hauptwerke: Records trom Erech, time 0/ Nabonidus. 1920 (= YOS Bab. T. VI); The ShirkUtu 0/ Babylonian deities. 1923 (= YOS Res. V 2); Archives /rom Erech, time 01 Nebuchadnezzar and Nabonidus. 1923 (= Goucher College cuneiform Inscriptions I); Cuneilorm parallels to Solomon's provisionary system. 1925; Searching tor ancient remains in Lower frag. 1927; Nabonidus and Belshazzar. 1929 (= YOS Res. XV) ; The Sealand of ancient Arabia. 1932 (YOS Res. XIX). vVei s sbach.
Drachen und Drachenkampf. § 1. Literatur. - § 2. Löwendrachen, das Göttertier des Assur. § 3. Löwendrachen, das Göttertier der BeEt (NinEl). § 4· Schlangendrachen, das Göttertier des Enlil - § 5. Schlangendrachen, das Göttertier des Ningizzida. - § 6. Andre Schlangendrachen. - § 7. Weitere Drachen.
§ 1. In verschiedenen Mythen und Epen werden die D. der verschiedenen Götter beschrieben. Die besiegten D. werden den siegreichen Göttern als ihre Göttertiere* beigesellt. Anlaß zu D. gab vor allem die Weltschöpfung, die den Hauptgöttern Enlil, Marduk, Assur zugeschrieben wurde, aber auch andre Götter hatten D. zu bestehen. über die D. im allgemeinen s. A. J eremias HAOGZ, S. 431 ff., vgl. ders. ATA04, S.780; Witzel Der Drachenkämpfer Ninib. Die Texte des D. des Marduk s. Ebeling: Greßmann ATAT2, S. I08-129, I30-I3I; die des Assur s. a. a. O. S. 13I f.; die des Enlil s. a. a. O. S. 138 f.; andre D. s. a. a. O. S. 139 ff. Dort die weitere Literatur, vgl. auch Nergal, Ninurta. Im folgenden sind diejenigen D. behandelt, die man auf den bildlichen Darstellungen beobachten kann. Sie ergänzen die literarischen überliefeüber rungen in manchen Punkten. die D. dieser Bilder habe ich in RLV VIII, »Mischwesen{(, S. I95-2I6 ausführlich gehandelt. § 2. Der Löwendrachen, von dem es feststeht, daß er dem obersten Gotte der Assyrer, dem Assur, als Göttertier
23 I
beigesellt worden ist, ist ein Löwe mit gehörntem Löwenkopf, Löwenvorderbeinen, Adlerhinterbeinen, Skorpionsschwanz und Flügeln. Dieser Drachen ist auch das Göttertier des Adad in Assyrien, der in diesem Lande eine besondere Verehrung genossen hat, da es z. T. gebirgig und den bösen Wettereinflüssen mehr ausgesetzt ist, als Babylonien. Ein D. mit diesem Tiere ist bisher noch nicht bezeugt. Er ist aber die Voraussetzung dafür, daß dies Mischwesen stets dem Assur beigegeben ist. Auf diesem Mischwesen stehend bekämpft und besiegt aber Assur ein zweites, ähnliches, aber doch in wesentlichen Punkten verschiedenes Mischwesen, das, nach der Besiegung, seiner Gemahlin, der Belit (Ninlil), zugeeignet worden ist (§ 3). Das Mischwesen gehört auch nach assyrischer Auffassung einem dritten Gotte zu, dem Sin. Ferner dem Nergal. Letzteres nur in Babylonien. Die wichtigsten Denkmäler, auf denen das beschriebene Mischwesen vorkommt, sind folgende: Der erste Gott auf dem Relief von Maltaja (RLVVIII, Tf. I, Nr. I). Der Siegelzylinder im Louvre (A 681 : RLV VIII, Tf. 6I cl. Hier ist Assur durch die Keule als »Götterkönig{(gekennzeichnet. Die Stele des Asarhaddon aus Sendschirli (VA 2708: RLV IV, TI. 208 b; hier Band I, Tf.3I). Das Relief aus Assur in Berlin (VA 8750: RLV VIII, Tf. 68 b; Meissner AO XV, Abb.224). Auf dem Mischwesen steht Assur im D. nach dem Siegel des Belemuranni aus Assur in Konstantinopel (Nr. 7831 U nger Assyr. u. Babyl. Kunst, Abb.74; RLV IV, Tf. 162 d). Solche Siegel mit denselben Kampfszenen sind häufig (Weber AO 17/18, Abb. 290, 292, 294, 295, 3II; Siegel in Berlin : VA 3885: RLV VIII, Tf. 62 b; desgl. VA 7544: a. a. O. Tf. 62, d = Unger Babylon, Abb.44, Tf. 27). Der Wettergott Adad steht nach dem assyrischen Siegel in Paris (BibI. Nat. Nr.355: RLV VIII, Tf. 62a) auf demselben Tiere, ebenso auf dem
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DRACHEN UND DRACHEN KAMPF
Relief von Maltaja (RLV VIII, Tf. I, Nr.6), wo er noch den Stier als zweites Göttertier hat. Beide Tiere dürften auch auf dem Lapislazulisiegel des Asarhaddon für Adad von Babylon gemeint sein (Unger Babylon Abb. 38; RLV IV, Tf. 195 b). Dem dritten Gott von Maltaja, d. h. dem zweithöchsten nach Assur, ist dasselbe Tier zugeeignet. Der Gott ist bestimmt der Mondgott Sin, der durch sein Symbol über der Krone charak~ terisiert ist (RLV VIII, S. 3, § 3; Thureau-Dangin RA XXI, S. 185 f., Tf. I). In Babylonien kommt das Mischwesen vor auf dem Grenzstein des NabUsumiskun (754) in Berlin (VA 3031; Steinmetzer Kudurru, Nr. 73; RLV IV, Tf. 202 b). Es liegt neben einem unbekannten bärtigen Gotte mit Bogen. N ach dem älteren Grenzstein des Meli-~ipak II. (1200) ist auf dem 2. Friese ein liegendes, ähnliches Tier dargestellt, dessen Horn anscheinend zerstört ist. Der katzenartige Kopf trägt eine Mähne. Der Vogelschwanz würde dafür sprechen, daß es das Tier in § 3 ist. Daneben befindet sich die Löwenkeule des N ergal, dem somit das Mischwesen eignet (Steinmetzer , Nr. 38; Unger ABK, Abb. 3; RLV IV, Tf. 205 b). Vgl. a. Toscanne, Le lion cornu RA XIII, S. 69 f. § 3. Ein ähnliches Mischwesen, wie in § 2 beschrieben, aber in wichtigen Punkten doch verschiedenartig gestaltet, ist der Gemahlin des Assur, der BeEt (Ninlil) zugeeignet. Es hat statt des Hornes Spitzohren und statt des Skorpionschwanzes einen Vogelschwanz, ist also in einigen Punkten als ein schwächeres Wesen gekennzeichnet. Die Göttin steht, hinter Assur, auf diesem Tiere, gemäß dem oben genannten Siegel (RLV VIII, Tf. 61 c). Dreimal ist es auf der amulettartigen Bronze im Louvre abgebildet, einmal, auf der Vorderseite als Schemel für die sitzende Göttin, zweimal, antithetisch gegenübergestellt, auf der Rück-
seite (RLV VIII, Tf. 61 a-b; Pottier Antiqu. Assyr. Nr.I72). Aus Susa stammt ein assyrisches Siegel derselben Zeit (7. Jahrh.) mit demselben Tier (Louvre, D n6; Delaporte Cat. des Cylindres, Tf. 53,12). Ein weiteres Siegel (a. a. O. A 154, Tf. 72,9) aus dem Kunsthandel, dürfte eine Fälschung sein. Dieses Mischwesen ist als Gegner des Assur auf vielen Siegeln dargestellt (s. § 2, 2. Absatz). Er bekämpft es, auf seinem eigenen Göttertiere stehend. Das Mischwesen ist aber viel älter als assyrisch, schon in Siegeln bekannt, die der spätakkadischen Periode (um 2700) angehören. Hier ist .es Zugtier vor einem Gotteswagen (Berlin, VA 242: Harper-Memoir I, Abb. 3, S.363; Greßmann ABATz, Abb. 250; Petersburg: AJSL XIV, S. 94 f. HarperMemoir I, Abb. 2, S. 362 - eine Göttin mit 3 Blitzstrahlen, s. Blitz § 3 auf dem Tier). Nur auf dem Tier steht die Göttin, ein Gott auf einem zweiten Tiere derselben Art im Siegel in London (Harper-Memoir I, Abb.5, S. 364 = AO 17/18, Abb. 297) oder der Gott allein auf dem Tier: Layard Nineveh u. Babylon, deutsch, Tf. 18 k = Harper-Memoir I, Abb. 4). Ein Siegel der neusumerischen Zeit zeigt das Tier: Louvre, T51; T73: Delaporte Cat. Tf. 8, 10 (S. 5), Tf. 8, 13. Ein Stiermensch bändigt es im D. (Louvre, T 51: Delaporte a. a. O. Tf. 8, IO), oder der »wilde Mann «, antithetisch dargestellt auf dem Siegel: Webe r AO 17/18, Abb.3IO. Vgl. a. Siegel im Louvre (T 72; Delaporte, Tf. 8, u; vgl. T 74; ders. Tf. 8,12 a-b). Die meisten Siegel stammen aus Tello (T, d. i. Lagas*). Die Gottheit des Göttertieres ist noch unbekannt. Vermutlich zweimal ist das Tier dargestellt auf dem Grenzstein des Meli-~ipak II., neben der Löwenkeule und der Doppellöwenkeule liegend, also dem N ergal und vielleicht seiner Gemahlin Las zugehörig (s. § 2, Schluß). Auch auf andern Grenzsteinen kommt
DRACHEN UND DRACHENKAMPF es vor: Steinmetzer Kudurru, Nr. 39 = Deleg. Perse Mem. I, S. 175, Abb. 381; Kudurru aus Babyion : MDOG XLII, 1909, S. 13 = RLV IV, Tf. 206, 4. Fries, neben dem Pferdekentauren. Auf dem Siegel der Zeit des Eriba-Adad (ohne Namen!) bändigt ein zweiköpfiger, geflügelter Dämon oder Genius zwei solche Tiere (Berlin: VAT 9009 = Unger ABK, Abb. 24 = RLV IV, Tf. 161 h). Neben dieser Szene stützen zwei weitere gleichartige Wesen die geflügelte Sonne, vorausgesetzt, daß die Abzeichnung von A. Bollacher richtig gegeben ist (!). Im D. des Wettergottes Adad erscheint das Mischwesen auf dem großen Relief des Assurna?irpal II. aus Kalbu (RLV VIII, Tf. 61 e). Das Tier ist durch den Penis, der in einen Tierkopf endet, als männliches Wes~n gekennzeichnet. Der geflügelte Gott, der es bekämpft, ist, gemäß dem Dolchblitze (so Blitz § 6), als Wettergott Adad anzusprechen, da andre Kennzeichen fehlen. Die Flügel und das Wolkengewand (s. Unger RLV VIII, S. 209 § 3Ib) muß hier der große Gott anlegen, da sein Gegner geflügelt ist und ihm sonst entfliegen würde (vgl. U nger RLV »Religion« § 4, S. n6). Daß Adad in Assyrien einen ähnlichen D.Mythus gehabt hat, beweist auch das oben § 2, Abs. 3) genannte Siegel, nach dem er das gleiche Mischwesen wie Assur besitzt. Er assistiert zu Fuß, den Blitz schwingend dem Gotte Assur nach dem Siegel aus Assur (VA 5180: RLV VIII, Tf. 61 d). Auch im aramäischen Gebiete ist das Mischwesen heimisch, z. B. auf Reliefs von Karkamis (Hogarth-W 001ley Carchemish II, B 29 b). § 4. Der Schlangendrachen, der sog. Mus1Jussu, die »rote Schlange«, ist ein Mischwesen mit Schlangenkopf und zwei Hörnern, von denen das zweite mehrfach vom vorderen verdeckt gezeichnet ist. Der Körper ist geschuppt, die Vorderbeine vom Löwen, die Hinterbeine vom Adler, der lange Schwanz trägt einen Skorpionstachel (RLV VIII,
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S.2I3, § 45 a). Nach einem in Nippur gefundenen Relief ist Enlil als ältester Besitzer des Göttertieres anzusprechen (RLV VIII, Tf. 63 A b; Hilprecht Ausgrab. i. Bel-Tempel, 1903, Abb.56, S.76; Meissner AO XV, Abb. I14, S.63). Der 4. Gott von Maltaja steht auf demselben Tier und dürfte Enlil sein (RLV VIII, Tf. I, Nr. 4). Als 3. Gott erscheint er auf der Stele des Asarhaddon (s. u.). In Babylonien wurde dies Mischwesen auf Marduk übertragen, und da dieser zuerst mit Na bli von Barsippa * wesenseins war, auch_ auf letzteren. Das beste Beispiel-bietet der Siegelzylinder (Band I, Tf. 58 a). Vgl. Unger RLV IV, »Götterbild« EI, §§ 7, 10, 14, 15. Auf einem Grenzstein (Steinmetzer a. a. O. Nr. 41 = Deleg. Pers. Mem. I, Abb.383, s. 177) ist ein gelagerter Mus1Jussu abgebildet, nicht ein >}Jungstier« (Steinmetzer, S. 123) oder eine Ziege (Hinke A new bound. Stone S. 38), neben dem ein bärtiger Gott mit wassersprudelnder Vase steht, den man eventuell als Enlil deuten könnte, was aber nicht sicher ist. Nebukadnezar II. ließ am IStar-Tore in Babyion solche Drachen in Relief anbringen (U nger Babylon S. 69f., S. 2I2ff. Titelbild; Unger ABK, Abb. 96). Eine Bronze, die einen Schlangenkopf darstellt und zu einem größeren Tiere gehört, dürfte zu einem solchen Wesen zu ergänzen sein (RA VI, Tf.4; Meissner AO XV, Abb. 142, S. 82). Das Mischwesen wurde auf Assur übertragen, der es neben seinem andern Mischwesen (§ 2) auf dem Relief von Maltaja (RLV VIII, Tf. I, Nr. I) und auf der Stele des Asarhaddon aus Sendschirli (Band I, Tf.31) besitzt. Assur war der Nachfolger des Enlil in Assur (s. d. § 59). Man setzt diesen Mus1Jussu mit der Tiämat gleich, die Marduk besiegt hat. Als Mus1Jusgal = »Große rote Schlange« wurde dieser Drachen von Marduk in den »Himmlischen Ozean«, d. h. unter die Sterne versetzt, neben vielen andern Tieren, den »ver-
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DRACHEN UND DRACHEN KAMPF
gangenen Göttern« (Unger, Babyion Urkunde Nr. 6, S. 254 ff., Z.I-9). Der MuslJussZt ist eine bewußte, künstliche Zusammensetzung, und zwar aus den Hauptelementen von 4 eng benach barten Tiersternbildern am Himmel (E. U nger : Atlantis 1932, S. 245 f. mit Weltbild und Tiersternbildern). Diese Bilder sind in Darstellung auf einer babylonischen Tontafel erhalten (A. Jeremias HAOG2, Abb. 133+102 130/1), mit Ausnahme des Skorpions, dessen Gestalt aber von den Kudurrus wohlbekannt ist. In der richtigen Reihenfolge, von vorn nach rückwärts, sind es: 1. Die Schlange (= Mus = LalJamu = Hydra), von der der Kopf und der Schlangenleib für den muslJussu übernommen ist. 2. Der Löwe (= URGU-LA), von dem die Löwenvorderbeine des muslJussu stammen. 3. Der Rabe (aribu) , hier als Stellvertreter des Adlers, der z. B. in der )Rabenstadt« Lagas auf den Rabenstandarten der Reliefs des Gudea als Symboltier des Kriegsgottes auftritt. Vom Raben (bzw. Adler) sind die Hinterbeine eines Raubvogels beim muslJussu übernommen. 4. Weiter rückwärts am Himmel befindet sich endlich der Skorpion, von dem der Schwanz mit dem Skorpionsstachel entlehnt ist. D.-Szenen haben sich nicht erhalten. Ein Gott, mit Gesicht in Vorderansicht, in der linken Hand eine Keule, steht auf einem solchen Tier auf dem spätakkadischen Siegel, das von einem gewissen Ur-dNin-a-zu geschenkt ist (BMQ V, Nr. 3, 1930, Tf. XLVIII b; Br. Mus. Nr.I22I25). Dies ist das älteste bezeugte Abbild des M uslJussu. Außerdem bringt dieses Siegel die älteste inschriftlich gesicherte Darstellung eines auf einem Tiere stehenden Gottes. Sie war demnach - lange vor den Hettitern bereits in Akkad, um 2700 v. Chr., bekannt. S. a. § 3,3. Absatz. Die Zueignung an einen Gott aber ist ungewiß. Vielleicht ist es Ningizzida oder Ninazu, Unterwelts- und Heilgötter (vgI. § 5).
§ 5. Eine Abart des vorigen ist der geflügelte MuslJussu des Ningizzida, gemäß dem Steatit becher des Gudea mit Schlangenstab und zwei Mischwesen, die einen gebogenen Stab mit Griff, der wie ein Säbel aussieht, in den Vordertatzen halten (Heuzey Cat. Antiqu. Chald. Nr.I25: RLV VIII, Tf. 63 A a). Auch das persönliche Siegel des Gudea zeigt denselben Gott (RLV IV, Tf. 158 a = Unger Sumer. u. Akkad. Kunst, Abb. 9). Die Benennung des Mischwesens bei Gudea aber ist nicht ermittelt (vgl. Heuzey Origines Orientales de l' Art, 1915, S. 331 ff.). Gudea (Zyl. A KoI. XXVI, Z. 24; VAB I, II9) kennt allerdings den MUSijUS. Als Zugtier auf einem Relief Gudeas kommt dieser D. aber nicht vor. Es ist vielmehr besser als Wisenttier anzusprechen. Es ist am Götterwagen angeschirrt (Relief in Berlin : VA 2904: AO XV, Abb. 73, S. 45). Vgl. hierzu RLV VIII, S. 200, § 15 a. § 6. Andre Schlangendrachen, nämlich eine Schlange mit zwei kurzen Vorderbeinen und hörnertragendem Schlangenkopfe steht im Kampfe mit dem geflügelten Gotte mit dem Dolchblitze (Blitz, § 6) nach dem Siegel in London (Weber AO XVII/I8, Abb.348; Jeremias, HAOG-, Abb. 239 b). Dieser D. ist mit LalJamu identisch, die neben basmu (Ringelnatter = MU5-5AG-TUR) undmus[mssu (= Tiamat s. § 4) als Tiersternbild (= Hydra) auftritt (U nger Atlantis 1932, S.246). Eine Schlange mit vier Füßen, wie ein Schiff gestaltet, auf dem ein Gott in einem Schemel sitzt, ist wahrscheinlich ein ähnliches Mischwesen auf einem ungenau publizierten Siegel in Haag (Menant Cylindres Orientaux du Cabinet des midailles cl la Haye 1879, N r. 29, S. 22; de rs. Glypt. Or. I, Abb. 133, S. 203: Harper-Memoir I, Abb.6, S.365). Vgl. RLV VIII, S. 213, § 43 a-b. Eine Schlange mit Adlerkopf ist auf emem nur in Zeichnung veröffentlichten Relief aus dem Palaste des
DRAHT-DRAUFGELD Tiglatpileser III. aus Kalbu bekannt, wie eine Schlange oder ein Wurm mit 1000 Füßen an der Unterseite des gewundenen und hoch aufgerichteten Körpers gestaltet; der Kopf ist adlerartig und mit Federn bekrönt. Möglicherweise ist dies Wesen im D. dargestellt. Seine Bedeutung und Bestimmung ist aber nicht gewiß (Layard Nineveh und seine Überreste, deutsch, 1854, Abb.85, S.422). § 7. Außer diesen, im allgemeinen klar gestalteten Drachen, die sich z. T. auch genauer bestimmen lassen, gibt es eine ganze Reihe von andern Wesen, die aus Mensch und Tier gemischt sind und im D. stehen. Ich erwähne zunächst den D., den nach der Inschrift der )}Frühere Marduk« (Marduk malJriia) , als geflügelter Mensch, gegen zwei Mischwesen führt (RL V VIII, S. 202 f., § 24 und 25 b; Unger Babylon, Abb.43. Tf.27, in Berlin, VA 2144; RLV VIII, Tf. 62 c). Hier zeigt sich also eine andre Auffassung der Tiamat, wenn eins der beiden Tiere als diese anzusprechen sein wird. Das eine Tier, links, ist ein geflügelter Löwe mit Adlerkopf, das zweite Tier, rechts vom Gott, hat geschuppten Leib, Adlerkopf, Läwenvorder- und Adlerhinterbeine und deutlich einen Vogelschwanz, während der Schwanz des andern Tieres undeutlich ist. Der Gott hat hier vier Flügel und ist durch ein Diadem mit vorderem Horn als Gott gekennzeichnet. Auf einem Tonrelief aus Nippur in Konstantinopel (Nr. 1659: RLV VIII, Tf. 67 b) ist das Mischwesen dargestellt. Ein Gott besiegt es im D. (Weber: AO XVII/XVIII, Abb.337, 339) oder wiederum ein geflügelter Mann, d. h. ein hoher Gott (a. a. O. Abb.336, 338; Louvre, A 667: Delaporte, Cat. Tf. 87, 13). Die Kämpfe mit Mischwesen, die man deshalb auch als Fabeltiere oder Drachen bezeichnen könnte, sind sehr mannigfaltig. Meist ist aber nicht der Kampf dargestellt, sondern der Schluß des Kampfes, d. h. die Bändigung des Mischwesens. Ich habe alle diese D.
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in meinem Artikel )}Mischwesen« (RLV VIII) nach der bildlichen Überlieferung behandelt und nenne hier nur kurz solche D., im Anschluß an meinen Artikel; für die Belege verweise ich im folgenden auf die dortigen Paragraphen. Gott bändigt zwei Fischkentauren (Fisch mit menschlichem Oberleib). Ein Siegel (a. a. O. § 4) mit Beischrift, Gebet an Marduk, zeigt diesen Gott, der einen Fischkentauren und einen Ziegenfisch bändigt (Unger BabyIon, Abb.42). Fischkentaurin (a. a. O. § 5) bändigt eine Löwenkentaurin. Löwenkentaur (geflügelter Löwe mit Menschenkopf) ist meist unterlegen einem Gott, einem geflügelten Manne, einem Adlermenschen mit Flügeln oder ohne Flügel (s. Dämonenbilder § I), oder einem Bogenschützen. Der ungeflügelte Löwenkentaur bekämpft einen Löwen (RLV VIII § 6 b). Die Löwenkentaurin (mit Flügeln) wird gebändigt von einem Manne, vom geflügelten Manne, aber sie bändigt einen Stierkentauren mit Flügeln (so in Karkamis); vgl. § 8 a. Die ungeflügelte Löwenkentaurin wird von der Fischkentaurin gebändigt (§ II). Der Pferdekentaur kämpft gegen eine Gazelle (§ 12). Der Stierkentaur (geflügelt) ist dem Menschen (Gott) unterlegen, dem )wilden Manne« und der Löwenkentaurin (§ 16). Der Vogelkentaur (Skorpionsmensch), vgl. § 20 a, bändigt einen geflügelten Stier mit Hilfe eines Gottes. Ein Bogenschütze beschießt den Pegasus (§ 41), oder ein Löwe kämpft gegen ihn. Der Adler mit Löwenkopf, das Wappen von Sumer, bändigt die verschiedenen Wappentiere der sumerischen Städte (§ 49 a und RLV )}Wappen«). Inwiefern sich diese Kämpfe mit mythischen Legenden decken, wird erst durch weitere Funde der literarischen überlieferung ermittelt werden können. Eckhard Unger. Draht s. Metalle (Kupfer, Silber). Draufgeld. Beim altbabyl. Kauf finden wir schon in vorsargonischer Zeit neben dem Kaufschilling manchmal
DUAIN-DUGGABSUGIGI
DREHEM-DUA-GEBIRGE eine als nig-dirig (0. ä.) bezeichnete Zusatzzahlung an den Verkäufer, welche z. B. in den Landkäufen auf dem Obelisken des Manistusu 6-10% der Kaufsumme ausmacht. In den Urkunden der ljammurapi-Dynastie kommt diese Zugabe, deren Höhe jetzt zwischen I 1/4 und 51/2% schwankt, sowohl beim Immobiliar-, als auch beim Sklavenund Tierkauf mehrmals vor: x siqil kaspam SI.BI (= watar-su?) iskun. Ihre Funktion ist noch unklar, wobei vielleicht zu beachten ist, daß, während die Erklärung über die Zahlung des Kaufpreises mit saqalu »darwägen({ ausgedrückt wird, bei dem im Formular (s. Kauf) unmittelbar folgenden Draufgeldsvermerk immer sakdnu »(hin)legen({ bzw. »bestimmen({ verwendet wird. Jedenfalls aber verbietet das unter den vielen Kaufverträgen eher seltene Vorkommen eines D. und sein allzu labiles Verhältnis zur Preissumme in dieser Leistung eine bloß währungstechnische Ausgleichszahlung zu erblicken, wie etwa die >hc(,(Af,7.1~ der gräko-ägyptischen Papyri. M. Schorr VAB V S. II5; E. Cuq Etudes sur le droit babylonien usw. 1929 S. 189 f.; M. San Nicolo Schiußklauseln der alibabyl. Kauf- und Tauschverträge 1922 S. 16 ff.; Fr. Schupfer Mem. Accad. dei Lincei XVI (1922) S. 503 f.
Ein atru (DIRIG) genanntes D. begegnet auch beim neubabyl. Immobiliarkauf wieder. Es wird in der Preisquittung des Verkäufers stets zum Kaufschilling hinzugerechnet (adi ..• ) und kann jetzt außer in Geld ausnahmsweise auch in Datteln, Gerste oder sogar in Kleidungsstücken bestehen (vgl. z. B. ML. XII Nr. 6; BE VIII l Nr. 3; A. Pohl Neubabyl. Rechtsurk. a. d. Berliner staatl. M1lseen I I933 Nr. 3 und 8). Seine Zweckbestimmung ergibt sich aus der betreffenden nach der Kauferklärung des Käufers (s. Kauf) eingeschobenen Klausel, die zwar meistens verkürzt ist, aber in ihrer gelegentlich auch vollständigen Fassung lautet: x §iqil kaspu ki (Pi) atri u luMri sa Mit bUi iddinsu, »x Sekel Silber als "Ueberschuß" und
(für) die Kleidung der Herrin des Hauses hat er ihm (d. h. dem Verkäufer) gegeben«. Damit scheint mir die Funktion des neubabyl. atru als Beweis- und Bestärkungsmittel des Vertragsabschlusses erwiesen, wobei das Institut als Gabe für die Frau des Verkäufers (vgl. auch den Quittungsvermerk in BE VIII! Nr. 43, 35 ff.) im Schlüsseloder Herdgeld des deutschen Grundstückskaufes eine Parallele findet. M. San Nicolo - A. Ungnad Neubabyl. Rechts- und Verwaltungsurkunden I 1930 Nr. 33, Anm. 12. M. San Nicolo.
Drehern, moderner Name eines kleinen Hügels, der wenige Kilometer südl. von Nippur entfernt liegt. Hier wurden Hunderte von Keilschrifttafeln aus der Zeit der 3. Dynastie von Ur von Arabern gefunden. Über den Inhalt dieser Urkunden vgl. Langdon Tablets Irom the Archives 01 Drehem, de Genouillac Trouvaille de Drehem und Tablettes de Drehem, ferner die zahlreichen Arbeiten von Schneider in Orientalia und Analecta Orientalia. Ebeling. Vgl. auch Puzris-Dagan. Drehscheibe s. Töpfer(scheibe). Dreieck s. Mathematik. Dreizack s. Blitz. Dreschen, Dreschschlitten s. Ackerbau. Drittelpacht s. Pacht und Ackerbau. Dritter s. Beamter und Heer. Driver, Godfrey Rolles, Assyriolog und Semitist, ist geboren am 20. August 1892 in Oxford (England) als Sohn des 'Alttestamentlers Samuel Rolles D. Er wurde 1919 Fellow of Magdalen College und gleichzeitig Tutor in Greek and Latin literat ure und ist seit I928 Reader in comparative Semitic philology an der Universität Oxford. Außer zahlreichen minder umfänglichen Arbeiten in Zeitschriften veröffentlichte er Letters 01 the first Babylonian dynasty (OECT III) 1925. Weissbach. Dromedar s. Kamel. Dua-Gebirge, von unbekannter Lage,
wo der Chrysolith, sumo dusia, akkad. dus{i, gefunden wurde (s. Ir R pI. 51 Z. I3). In assyrischen Urkunden wird eine Stadt Du-'-{t,-a genannt (KohlerUngnad, AR Nr. 334) und ein Land Du-u-a (a. a. O. Nr. 39Z). Eckhard Unger.
Duain. Stadt im Lande Aiadi, von Sargon II. 714 zerstört. Luckenbill AR II, § 166. Eckhard Unger.
Dub, Gottheit, in neusumerischem EN genannt. Reisner TU Nr. 152, I, Z. 6; J ean Rel. sumo S.129; Huber Personennamen S. 173. Ebeling.
Dubbisag S. Na bu. Dubga 1. Balagga, S. d. Dubigi, Gottheit, in einem sumerischen Texte genannt.
alt-
Nikolski Nr.23, Rs. Z. I; Jean Rel. sumo S. 129. Ebeling.
Dubkur, Gottheit, in neusumerischem EN genannt. Barton Haverford I pI. 10, Rs. Z.I58; Jean Rel. sumo S.130. Ebeling.
Dubla1mab, Tempel des Sin in Ur, Edublalmab. Dublias S. Tuplias. Dubru, Stadt in Babylonien (?), in einem Texte erwähnt, der von Kämpfen zwischen Utubegal und Tiriqan von Gutium erzählt. S.
RA IX, S. II6.
Ebeling.
Dub-sag-Unug s. Pisagunug. Dubzab (?), Name des 18. Königs der I. Dynastie von Kis. Lesung unsicher; Zimmern (ZDMG LXXVIII S. 30): M es (? )-za-muk ( ?). Er war der Sohn seines Vorgängers Barsalnunna * und herrschte angeblich 140 Jahre. Weissbach.
Dudasa, Gottheit, in einem sumensehen EN erwähnt. Barton Haverford II Nr. 61, 22I. Ebeling.
. DudbaliaS S. Tudbalias. Dudpes-Gebirge, wo man den parrumHalbedelstein fand, wie im DigmanuGebirge*. Lage unbekannt. II R pI. SI, Z. 16. Eckhard Unger.
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Dudu. I. vorletzter (10.) König der Dynastie von Akkad, herrschte ZI Jahre. Fragment einer Alabastervase im Louvre (AO 6773): Th urea u-D angin La Chronologie des dynasties de Sumer et d'Accad. S. 63; frgm. Duplikat: Poebel UP IV I, S. I33; V Nr. 39. 2. Priester (sangu) des Gottes Ningirsu zur Zeit des Entemena von Lagas (Silberne Vase Z. ZI f. Backstein A 8, Z. 8 f.). Auf der von ihm dem Gotte Ningirsugeweihten Untersatzplatte (Dec. pI. Sb;s und ep. p. XLVIII; ThureauDangin VAB I S. 34i) bezeichnet er sich selbst einmal als sangu, das andere Mal als sangu-malJ »Oberpriester« (neben seinem Bilde). Ihm sind wahrscheinlich auch zwei Gewichtsteine zuzuweisen: I. Ellipsoid aus Diorit, wiegt 497,5 g. Inschrift I ma-na / du-du / sangu uruki Nies Coll. Nr. 19 (pt VIII und pI. LXXIII); z. N ummulith, birnenförmig (genauer: Form eines Seroturns), wiegt 680,485 g. Inschrift ma-na sig-ba du-du sangu, Ashmolean Museum (Lang don JRAS 19z1 S. 575 ff.). Wenn diese beiden Gewichte der Zeit Entemenas angehören, sind sie die ältesten geeichten Gewichtstücke, die bis jetzt bekannt geworden sind, und beweisen zugleich, daß damals Wolle nach einem stark erhöhten Sondergewicht verwogen wurde. Weissbach. 3. S. Marduk, Gubaba und ISbara Dudugarturka, eine Gottheit, in einem Texte aus Fara erwähnt. Deimel SchF II*.
Ebeling.
Dudurra, Ort in der Nähe von Nuzi, m einem Texte aus Nuzi erwähnt. Pfeiffer HSS IX Nr.
II,
9. Ebeling.
Duengal, Gottheit, geschr. dDü.. EN. GAL, in einer Götterliste genannt, eine Muttergottheit ? III R pI. 67, Z. 13
C.
Ebeling.
Dugezen, Gottheit, in einem altsumerischen Texte aus Fara erwähnt. Deimel SchF Il*.
Ebeling.
DuggabSugigi, Gottheit, geschr. ddugga-ab-su-gi-gi, an-gub-ba von Ebabbar. CT XXIV pI. 32, Z. 98 b; XXV pI. 26, Vs. 36. Ebeling.
DUMUDUKUG-DUNNI (DUNNU)
DUGGAETE-DUMUDAGAL Duggaete, Ort zwischen Sadikanni und Magarisi gelegen, von TukultiNinurtas 11. Heer durchzogen. Scheil Tukulti-Ninib ll. S.24, Z. 32 f. Ebeling.
Duggagib, Name des 9. Königs der 1. Dynastie von Kis. Lesung unsicher; Zimmern (ZDMG LXXVIII S.30 ) ZU( ?)-ga-gi-ib (Varianten das. Anm·7)· Er soll 900 (Var.: 840) Jahre geherrscht haben. Weissbach. Dugganagati, Gottheit, geschr. ddugga-na-ga-ti (= bei seinem Worte will ich leben«), gu(d}-dub des Sonnengottes. CT XXIV, pI. 31; Z. 88 a; XXV, pI. 26, Z.23. Ebeling.
Duggia, Gottheit, geschr. ddu(g)-gi-a, »der große Herr, der reitet (fährt) auf der unübersteigbaren Mauen(, auf einem Siegelzylinder erwähnt. Delaporte
Catalogue
S.I37; A·47 0 . Ebeling.
Duggu, Ortschaft in Babylonien, in einem alt babylonischen Personenverzeichnis genannt. VS XIII, Nr. 1°4, IV, Z. 2. Ebering.
Dugin s. Marduk. Dugu, Gottheit, in sumerischem EN genannt. RTC Nr.288 namen S.I73.
Vs.;
Huber PersonenEbeling.
Dugudlal, Gottheit, geschr. ddugudlaI, ein lu-kar-kar, wohl ein untergeordneter Gott von Ebabbar. CT XXIV pI. 32, Z. 109.
Ebeling.
DulJalJu, Ort in Babylonien, in der Nähe von Uruk gelegen. YOS VII Nr. 84, Z. 7.
Ebeling.
Du'I-H, Ort in Babylonien, vielleicht bei Uruk, in neubabylonischer Geschäftsurkunde erwähnt. Goucher II Nr.86, Z.3.
Ebeling.
Dukug(ga) s. Apsu, Nabu, Papsukkal und Upsukkina. Dut . . . s. Til . . . Dulduli s. Tu(l)tuli. DullJatab s. Adad. Dulkurgal s. Gu ba ba. Dulliz s. Tulliz. DuHu, Stadt auf einem Kudurru der Kassitenzeit erwähnt.
Scheil DP Ir, S.97; Hommel Geogr. S.565 Anm.6. Ebeling.
Dullulu, Stadt in Assyrien (?), von Asarhaddon erwähnt. CT XXXIV, pI.
I,
I Z.9.
Ebeling.
Du(l)sirra, Ort, wohl bei LagaS. Häufig in Texten aus Telloh; Stellen und zur Lesung s. Hommel Geographie S.463 Anm. 4; 469; dazu S. 1015, 1025, 1027, 1028. Ebeling.
DUlugalua, Ort in Babylonien, in einem Texte aus Telloh erwähnt. ITT I Nr.
IIOO,
Z. I H.
Ebeling.
Dummasaqqa. Ein Bezirksherr der wohl in Elam gelegenen Stadt D. wird aus der Zeit nach der Eroberung Elams durch Assurbanipal genannt in K 580 Rs. Z.5, 6 (= Harper ABL VIII Nr. 849). Forrer Provinzeinteilung S. 102. König.
Dummetu. Stadt (dlDum-me-te; bzw. dlDum-mu-tu, bzw. dIDu-mu-tu) am Bisuru-Gebirge (Dschebel Bischri, bei Deir ez-Zör), von Assurna?irpal II. 878 oder 868 erobert (Band I, S.2I7a), gehörte zum Lande Blt-Adini* in Syrien; jetzt = Till Dhimme, I6 km südwestlich von Deir ez-Zör. Assurnasirpal 11., Annalen, KoI. III, Z.42, 44; Luckenbill AR I, § 472; Forrer Provinzeinteilung S.26, Anm.4; S. Horn ZA XXXIV, S.147, Anm.2; Schiffer Aramäer S.72, 106, Anm.4; Streck OLZ IX (1906), S.96, Anm. 5 (Dim-me-ti). Eckhard Unger.
Dummuqu. Aramäische Ortschaft im östlichen Babylonien (dIDu-um-mu-qu, bzw. dIDu-mu-qu) an der Grenze von Elam. Hierhin gehören wohl die Leute am Dam-ma-qu-te. Sargon 11., Annalen, Z. 283 (unsicher! vgI. Streck MVAG XI,3. S. 16, Anm. I); Sanherib: Luckenbill Annals, S. 43, KoI. V, Z.45; ders. AR H, § 252; Assurbanipal, Prisma (Rassam). Kolo IV. S. rr6; Luckenbill AR II. § 800; VAB VII. S. CXV. Anm.2; Streck MVAG XI,3, S.16; Harper ABL, Nr.774. Eckhard Unger.
Dummutu s. Dummetu. Dumu, Gottheit, »das Kind«, in EN genannt. BE HI I. Reg.
Dumudagal,
Ebeling.
Gottheit, geschr. ddu-
mu-da-gdl, in einem Texte aus Fara erwähnt. Deimel SchF S. II*.
Ebeling.
Dumudukug s. Marduk. Dumu-e s. MarbHi. Dumugi, Dumuki, Dumuku, Dumummna s. Sin. Dumusag, Gottheit, geschr. dumusag, in einem Texte aus Fara genannt. Deim.el SchF
s.
rr*.
Ebeling.
Dumuzi, Name zweier sagenhafter Könige: I. D. der Hirt, 5. vorsintflutlicher Herrscher, aus Bao.-tibira, herrschte 36 000 (Var. : 28 800 ) Jahre. Bei Berossos (Schnabel Berossos S. 263, Z. 33 f.) galt Lhw~ 0 1tOl}l~Y sx nW)ttß{~AWY als 6. vorsintflutlicher König, dem 36000 Regierungsjahre zugeschrieben Die werden (sßacr{Aeucre crapou;t). Form des Namens im armenischen Eusebios (Chronik übers. v. J. Karst 5, 9 und 29; I6, 4) Daonos (Var.: Davanos) wird mit Sayce (s. Zimmern ZDMG LXXVIII S.23 Anm.6) in Daozos zu verbessern sein. 2. D. »der Fischer, dessen Stadt Subaru (geschr. .lfA-Aki) war«, 4. König der 1. Dynastie von Uruk, zwischen Lugalbanda und Gisbilgames, herrschte angeblich IOO Jahre; s. Zimmern a. a. O. S.3I. Weissbach. Dumuzi(abzu) s. Tammuz. Dun s. Ba'u. Dunanapa, selbständiger, in der Fremdländerliste (s. d.) genannter Staat in Mittelsyrien. Vermutlich hiermit identisch ist das bisher Tunanat gelesene Land im Amarna-Brief Knudtzon VAB II Nr. 53, Z.43, das dann vielmehr tuna-na-ab zu lesen ist. E. Forrer. Dunanu 1. Sohn des Gambulufürsten BeIiq1Sa, übernimmt nach dem Tode des Vaters· zusammen mit seinem Bruder Sama'gunu (Samagunu) die Führung des Stammes. Dunanu und Sama'gunu müssen wegen ihres Bündnisses mit dem Elamiterkönig Teumman eine assyrische Strafexpedition über sich ergehen lassen, geraten dabei in Gefangenschaft und
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werden zu Tode gemartert (sca. 658/6 v. Chr.). Streck VAB VII S. 698; dazu kommen 80, 7-19, !02 Vs. CoI. II, Z. 5. 10, Rs. Z.3, [7] u.K3406Vs., Z. 10, beideCTXXXV pI. 32/33 bzw. pI. 44/45; Streck a. a. O. S. CCLXXXVI H., CLXXXIV. Scha we.
Dunanu 2. Aramäischer Volksstamm (amDu-na-nu, bzw. amDu-na-ni) , deren Hauptort dlPa-$i-tu hieß, nur von Tiglatpileser III. angeführt. Annalen, Z.13; Platten-Inschr. I, Z.4iTontafel Vs. Z.7; Rost Tiglatp. S. 5. 43, 57; Lucken bill AR I, §§ 764, 782, 788,805 (DT 3. Z. 6); Streck MVAG XI, 3. S.16; Schiffer Aramäer (passim); Hommel Geographie S.434; Harper ABL Nr.846, 849; Unger BabyIon S.292, Anm.6. Eckhard Unger.
Dunga, Gottheit, mit Nergal wesensverwandt = dnergal sa ri-sa-ti »des Sch mutzes«? nichtbabylonisch ? CT XXIV pI. 41. Z.70; vgl. CT XXIX, pI. 45, Z. 10: du-un-ga = dSAG. Ebeling.
s. Ea. Dünger s. Ackerbau. Dungi s. Sulgi. Dun - ijAR (1) NUN (-ab, -emab), Gottheit, Lesung des Namens vorläufig unbekannt, oft in altsumerischen Texten genannt. Vgl. Deimel Pantheon Nr. 787-789. Ebeling. Duni. Stadt, wahrscheinlich im medischen Gebirge, zu Quti* oder Bit-Sangibuti* gehörig, von Tiglatpileser III. eingenommen, der die Bewohner von D. (dlDu-na-a-a) in die Lande Tu'imme* (im Gebiete von ljamat) übersiedelt. 2.
+
Annalen Z. 146; Rost S.25; Luckenbill AR I, § 772; Forrer Provinzeint. S.59. Eckhard Unger.
DuniaS, ein Gott der Kassiten, nach dem dieses Volk Babylonien Kar-Dunias benannte. Über sein Wesen ist nichts Ebeling. bekannt. Dunib s. Tunib. Dunmus s. Dun-ljAR (?) NUN. Dunna s. Tunna. Dunni (Dunnu). I. Ort in Assyrien, genannt In einer Rechtsurkunde (dIDu-un-ni).
+
DUNNI-ADDA -DUNSAGGA(NA)
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2. Du-ni sa pi-ti Ta-i-di, Ort, am Ausgang von Taidi= Tidu*, in der Gegend des Kasiari-Gebirges in IJanigalbat, in einer assyr. Urkunde um 1200 angeführt (Ebeling KAJI, Nr. Iro). 3. Eine Ortschaft dlDu-ni des (sa) mA-su-si-ia, in assyr. Vertrag um 1200 genannt (Ebeling KAJI, Nr.Ioo). Vielleicht bedeutet Duni soviel als Dunni = Festung, wörtlich »Stärke{< (DeSolche litzsch, Paradies, S. 323). Namen waren in jener (kassitischen) Zeit auch in Babylonien sehr beliebt (Du-un-nu ki ; Du-un-ni sa mE-til-pi; Duun-ni dAdad: UP II, 2; Du-~tn-ni a-!Jiki ; Du-un-na a-!Jiki : BE XIV, XV). 4. Du-un-nu-umki , Stadt in Babylonien, von Gungunum von Larsa im 22. Jahre erbaut oder erobert, von Rim-Sin im 30. Jahre erobert (vgl. 3Ia-b-Jahr) und im 42. Jahr befestigt (Grice Chronology: YOS, Res. IV, I (I9I9).
[Kohler-Ungnad AR,Nr. II9-neben dem Ort Ka (?) -at-ka-nu.) Eckhard Unger.
Dunni-Adda, Ort in Babylonien, vielleicht bei Nippur. UP II 2, Nr. 12, Z.5, 15.
Ebeling.
Dunn(i)abi, Ort in Babylonien, vielleicht bei Nippur. BE XIV Nr. 61, Z. I; 62, Z. I; 65, Z.2; XV Nr.54, Z.8, 17. Ebeling.
Dunnibabani, Ort in Babylonien. Legrain RA X, S.59.. pI. V, Nr. 84, Z.8. Ebeling.
Dunni·§a-Asusia s. Dunni. Dunni-§a-Etitpu, Ort in Babylonien, vielleicht bei Nippur. UP II 2 Nr. 130, Z. 6.
Ebeling.
Dunnisaidi, Stadt in Babylonien, im Bezirk von Dur-Papsukkal* am D(T)aban-Kanal gelegen( ?), Kultort des Bel, Nabu, Ninurta und der !Star (Astar = Belit !jeri). Tempel Ebili. Der Name der Stadt bedeutet »Festung der Totschlägen<. Ideogramm SA.SAs.IM. Reisner SBH S. 144, Z. 19, 26 = Morgan IV Nr. 25, Z. 39, 51; VS XVI Nr. 64, Z. 19; KARI Nr. 1°9, Z. II; Straßmaier Nebukadnezar Nr. 246; CT IV pI. 23 c, Z.3 (VAB V, S.209) 4ldu-un-ne-sa-al:J-di; II R pI. 60 I Z. 16; 48, Z. I9c = CT XIX pI. 18, Rs. 19 b; II R pI. 52, Z. 61 d (s. Hommel
Geogr. S. 461); Unger Babylon S. 137f.; Langdon Studia Orientalia I fur Tallqvist S. 98 ff. Ebeling.
Dunni-Samas. Elamitische Grenzstadt (4IDun-ni- dSamas, d. h. Festung des Samas), die von Sargon II., Sanherib und Assurbanipal erobert wurde und zum Lande Rasi* gehörte, das in Elam lag. Sargon lI., Annalen, Z.285 (Winckler, Sargon S.49), Prunkinschr. Z.20; Türschwellen-Inschrift II, Z. II; UI, Z. 15 (Winckler, S.I39, 145); Luckenbill AR H, § 34, 54, 97, 98; Sanherib, Prisma (Chicago); Luckenbill Annals, KoI. IV' Z. 61; ders. AR II, § 248; Assurbanipal Prisma (Rassam), KoI. VII, Z.64: Streck VAB VII, S.63 = 4IDu-un-nu-dSa-mas; K2802, Kol.I, Z.12: a.a.O. S.197; Luckenbill AR H, § 816; Delitzsch Paradies S.323, 325; Hommel Geographie S. 437 ff. Eckhard Unger.
Dunni-sa-piti s. Dunni. Dunni~eri, Landschaft in Babylonien, am Königskanal gelegen.
DUN-SARRI-DUR-AMMIDITANA Z. 13 [So 56J; Gudea-Steintafel B [S.I44]). Er hat Anteil an den Opfern des »Malzeßfestes{< des Ningirsu, der »Nina{<, des »Getreideeßfestes« des Ningirsu, des Kisala-Festes (Belege S. bei Deimel Pantheon Nr. 786). [NB. Für Lu-alim 1. obenGdl-alim!]; Paffrath Götterlehre S.108; Hussey II 54. IO; VS X Nr. 199, Vs. I, Z. 48; MVAG XXI, S.33, Rs. Z.14. Ebeling.
Dun-sani. Elamitische Stadt, von Assurbanipal erobert und mit Din-sarri* identisch. Prisma (Rassam), KoI. V, Z. 53; Streck VAB VII, S.47, 320; Delitzsch Paradies S.328. Eckhard Unger.
Dunurraji, Gottheit, in sumerischen EN genannt. Huber Personenn. S.174.
Ebeling.
Dunusa, Stadt in Assyrien, in einer Personenliste genannt. MAOG UI I/2, S. 36,37, Z. 10. Ebeling.
VS I Nr. 37, IV, Z. 21-23, 31, 45 f.; Hommel Geogr. S.286. Ebeling.
Dunzaginna, Gottheit, eine Erscheinungsform der !Star als »Herrin der Länden<.
Dunpaamas(a), Gottheit von Emab(an-gub-ba).
CT XXV pI. 9,2; MVAG XXI S.23, II Z.4. Ebeling.
CT XXIV pI. 13, Z.53; 25, Z. 102 b. Ebeling.
Dunpae s. Sulpae. Dunpaetaria s. Bennu (Sulpaetaria). Dunpaetasua s. Sulpaetasua. Dunsagga s. Sin. Dunsagga(na) bzw. SUlSagga(na), Gottheit in Lagas, Sohn des Ningirsu, Bruder des Lu-alim, nach Gudea Cyl. B 6, Z. 24 ff. (VAB I S. 126 f.) »der Herr des Reinigungsbeckens{<, der im Tempel Eninnu des Ningirsu dazu bestellt ist, den Tempel zu heiligen und sich um die Opfer zu kümmern, »der Herr des Kinderhauses und des Feldes der Kinder{( nach U rukagina Kegel B u. C 9, Z. 17 ff. (VAB I S. 50). Sein Symboltier ist nach UP XIII S. 90 »das große Schaf{( udu-gal. Sein eigentlicher Tempel in Lagas ist ki-dur-akkil-li, der ihm von Urukagina erbaut wurde (s. Urukagina, Steint. 2, Z. 8 ff. [VAB I S. 42]; Kegel A 2, Z. 3 ff. [So 44]; ovale Platte 5,
Duppani. Bergland in Syrien, westlich des Orontes, von Assurna~irpal II. zwischen 877 und 867 durchzogen, zusammen genannt mit dem Berglande Sara-tini*. Nahebei lag die Stadt Aribua* von IJattin* und das Land Lubutti*. Nach der Kollation von Y. ",Le Gac, Inscript. d'Assurn. Annalen,' Kot III, Z. 81 aber ist sadQal-pa-a-ni zu lesen, nicht Dup-pani. Luckenbill
AR
I, § 478. Eckhard Unger.
Duppi-Tesup S. Tuppi- Tesub. Dur, ein kassitischer, mit Nergal wesensverwandter Gott. Delitzsch Kossäer S. 25, 14; Jean Rel. sumo S.130. Ebeling.
Dur-Abdai. Stadt in Blt-Sa'alla*, von Sanherib erobert. Luckenbill Annals S.53, Z.40: iil Dur-mAb-da-a-a. Eckhard Unger.
Diir-Abiata'. Stadt im Lande BltDakkuri*, die Sanherib erobert hat. Luckenbill Annals S.52, Z. 37: 4/DttrmAb-ia-ta-'. Eckhard Unger. Reallexikon der Assyriologie.
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Diir-AbiesulJ, Ort in Babylonien, von Abiesug gegründet (s. Datenlisten N r. 195), am Tigris gelegen. CT VIII pI. 27 a; VS VII Nr.43; Ungnad Dilbat S. 130. Ebeling.
Dur-Adad, Ort in Babylonien, in einem Brief aus kassitischer Zeit genannt. UP I2, Nr. 50, Z. 20,39.
Ebeling.
Diir-aduk-ana-pani S. Dur-Igitlim. Dura-Europos, Stadt am mittleren Euphrat aus hellenistischer Zeit, h. $aliqije. Daselbst sind von Cumont und der Yale University Ausgrabungen vorgenommen worden, die auch für die altmesopotamischen Kulturen von Wichtigkeit sind. Näheres darüber s. Literatur. Cumont Fouilles de Doura-Europos; Baur-Rostovtzeff The excavations at Doura-Europos; Koschaker Über einige
griechische Rechtsurkunden aus den östlichen Randgebieten des Hellenismus (ASAW phil.-hist. Kl. XLII, I); Clark Hopkins Illustrated London News Nr. 4869, 13. 8. 32, S. 239 ff.; Nr. 4919, 29. 7. 33, S. 188 ff.; Nr·49 24, 2. 9. 33, S. 36r ff.; AJA 37, S. 471 ff.; AfO VIII, S. 260 ff.; IX, S. 229 ff.; X, S. 180ff; 30d.; XI, S. 174. Ebeling.
Diir-Agum, Ort in Babylonien, vielleicht bei Nippur. UP II 2, Nr. 10, Z. 4; 16, Z. 5. Ebeling.
Diir-Akkiia, Stadt in Blt-Arnukkani* (dIDur-mAk-ki-ia: L ucken bill Annals S.53, Z.43), von Sanherib erobert. Eckhard Unger. DiiraHabi, Ort in Babylonien, in einem al tbabylonischen Briefe genannt. Thureau-Daugin (VAB VI Nr. 230).
LC
Nr. 17, Z.4 Ebeling.
Dfir-Ammi, Ort in Babylonien, in einem altbabylonischen Texte erwähnt. King LIH IU S. 252, Nr. 102, V, Z. 16. Ebeling.
Diir-Ammiditana, 1. Ort in Babylonien am Zilaku-Kanal, von Ammiditana in seinem 16. J. erbaut (s. Datenlisten Nr. 227). 2. Ort in Babylonien am Me-EnlilKanal, nach dem Namen des 35. J. des Ammiditana in diesem J. vom Könige erbaut. Bu 91, 5-9, 864 (AJSL XXIX, S. 156); Bu. 91,5-9, 608 (AJSL XXIX S. 150); King LIH II! S. 252, VZ. 15. 18;ThureauDangin LC Nr. 159, Z. 16 usw. Ebeling. 16
Dur-Ammizaduga. Orte in Babylonien. I. am Sarku-Kanal. CT II pI. 12, Z.14 (VAB VI, Nr.240}. 2.
DURBALATI-DlJRENIA
DUR-AMMIZADUGA-DUR-BABILI
24 2
an der Mündung des Euphrat.
vs
VII Nr.91 (VAB VI Nr.248), Z.9; Nr.92, Z. 21 (VAB V Nr. 148); CT VIII, pI. 3 a (VAB V Nr. 194), Z. 45 ff.; CT VI, pI. 6 (VAB V Nr.281), Z.64; King LIH IH, S. LXIII und Anm.2; ThureauDangin LC Nr.165, Z.9; Morgan IV Nr. 1, Z. 446. 3. vonAmmizadugaerbaut, II. J. = 2.
vielleicht. Ebeling.
Dur-Amnani und Dur-Amnanima (Var. Dur-Amninama) zwischen Nadi'a und Ham;lnu von Asurbanipal (auf s. Rück~arsche vom ersten Zuge gegen Humbanhaltasch) genannt, also in der Nähe von Blt-Imb! und Rasi gelegen. Mit dem Titel sar Amnanu hat D. nichts zu tun. VR pI. 5, Z. 45; Scheil Prisme 5 d'Assarhaddon, Appendice S. 45 (Var.); De litzsch Paradies S.328; Streck VAB VII S. CCLVIII, CCLIX Anm. I (zur Lit. dort noch Hommel Geographie S.263, 263 Anm.l und 438 Anm.8). König.
Dur-Amurru, Ort in Babylonien, vielleicht bei Nippur. BE XV Nr. 102, Z.13; 149, Z.24; UP Ir 2 Nr. 19, Z. I; II2, Z. II; II R pI. 52, Z. 52; Hammel Geogr. S. 344. Ebeling.
Duran 1. s. Turnat. Duran 2. Name für Bel-Enlil, s. d. Durangal s. Turnat. Duranki, Stufenturm des Enliltempels in Nippur, s. Nippur und Deru. Duranna, Gottheit, Sohn des Lisigun, in Barsip verehrt. CT XXIV pI. 26, Z. II4 a; XXV pI. 14. Z.14. Ebeling.
Dur-Anuniti, Stadt in Babylonien, zwischen Meturna und Durbeliaja (!) gelegen, in einem assyrischen Briefe erwähnt. Harper ABL Nr. 455, Rs. 7 f. Ebeling.
Dfir-Apilsin, Ort in der Nähe des Uknu-Flusses. Die unter Nebukadnezar I. von den Elamiten geschlagenen BabyIonier ziehen sich dorthin zurück.
Cambridge ancient history II S.247; VS XVI, Nr. 1S5, Z.8. Ebeling.
Dfir-Appe, Stadt in Blt-Sa'alla* (dIDur-mAp-pi-e) , von Sanherib erobert. Luckenbill Annals S.53, Z.40. Eckhard Unger.
Duraru, Ort in der Nähe von Larsa, in einer altbabylonischen Geschäftsurkunde erwähnt. ML XI Nr. 247, 3; Jean Larsa S.272. Ebeling.
Durassaba, Ort in Babylonien, in einem altbabylonischen Briefe erwähnt. YOS II Nr. 150, Z.22.
Ebeling.
Dfir-Assur, Assyr. Name der Stadt Atlila* in Zamua, die 880 von Assurnassirpa H. annektiert wurde. Luckenbill AR I, §458; vgI. Streck ZA XV, S. 285 f.; J ohns ADD, Nr. 1096; Forrer Provinzeint. S. 44; RLA I S. 216 ab u. S. 375 b. Eckhard Unger.
Dur-Assurabiddin. Eine Gründung des Königs Assurabiddin* war die Stadt D., die gemäß ihrer Bezeichnung mit Di'tru = Landfestung nicht an einem schiffbaren Flusse gelegen haben kann. Die Stadt ist nur in einer summarischen Aufzählung der Neugründungen des Königs angeführt. Luckenbill AR II, § 6II. Eckhard Unger.
Dur-Atanate, Ort im ö. Babylonien zwischen Sare und Dur-Talite gelegen in einem assyrischen Briefe erwähnt Harper ABL Nr. 635, Rs. Z. 2 ff. Hommel Geographie S.499 Anm.2. Ebeling.
Dur-Athara.
Starke, von Marduk-
apaliddin~ 11. gegen Sargon II. erbaute
Festung am Surappu*-Fluß, wahrscheinlich heutiger Tigris bei Kut eI-Amara, in der Nähe von Gambulu, von Sargon erobert (710) und in Dur-Nabu* umgetauft. Luckenbill AR II, § 3r/32 (Annalen, ZZ.247, 262, 269, 270); Forrer Provinztint. S.97; Schiffer Aramäer (Index); Delitzsch Paradies S.194; Hommel Geographie S. 422 f. (will Dur-AbilJara lesen). Geschrieben ist Dur-At-lJa-ra. Eckhard Unger.
Dur-Babili, Ort in Babylonien, vielleicht bei Uruk.
Goucher II Nr.216, z.7; vgI. auch K. 4441 (Bezold Catal. S. 633). Ebeling.
Dfirbaliti. I. Babylonische Stadt am rechten, westlichen Ufer des Euphrat, südlich von Hit, wo Tukulti-Ninurta H. 884 vorüberzieht (Annalen, Vs. Z. 55 f.; Luckenbill AR. I, § 408). D. lag I Tagereise südlich von der Stadt Rapiqu, 4 Tagereisen von Id = Hit (s. Horn ZA XXXIV, S. 128). 2. Assyrische Stadt, die von Salmanassar HI. abfällt und von SamsiAdad V. wiedergewonnen wird. Möglicherweise ist D. mit dem Balata* des Sanherib identisch (Luckenbill AR. I, § 715: Samsi-Adad V. Stele, KoI. I, Z.48; KB I, S. 177; Delitzsch Paradies S. 188). Die Ergänzung in Bawianinschrift (Delitzseh) ist Dur-IStar, nicht D. (Luckenbill Annals, S.79 Z·9)· Eckhaid Unger. Ditr-Basi-ilum, Ort in Babylonien. in einer alt babylonischen Geschäftsurkunde genannt. CT II pI. 23, Z.4; HG Nr. 494.
Kohler-Ungnad Ebeling.
Dur-Bel (EnIil?), Ort in Assyrien, in assyrischer Geschäftsurkunde erwähnt lohns ADD Nr. 500, Z. 10. Ebeling. Dfir-Bel-Jjarrinbelu~ur. In Tell Abta, westlich von Mossul, fand man 1894 die Stele des Palastvogtes der Könige Salmanassar IV. (um 775) und Tiglatpileser IH., namens Bel-t[arranbelu~ur, der die Stadt D. gegründet hat und noch im Jahre 741 Eponym war. D. lag demnach in Tell Abta. Die Stele ist, nach Bild und Inschrift, provinziellen Charakters, mit mehrfachen Fehlern und Archaismen. Der Königsname war aus »Salmanassar
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Assarhaddon 676 erhielt (K4384 II Z. 18). Es hieß nämlich vermutlich nach dem Eponym von 650, Bel-t[arransadua, der damals den Bezirk Neu-Sidon (KarAssurrabiddin) verwaltete und wohl nach der Niederwerfung des Ba'li von Tyros mit der Einrichtung des tyrischen Bezirks und der Neugründung seiner Hauptstadt beauftragt worden war. Honigmann.
Dur-Beli(b)aja. Es sind hier die unten genannten drei Stellen aus assyrischen Briefen miteinander kombiniert, in denen I. ein Ort BAD-bi-ti-ha-a-a (neben Dur-Ladini [in Blt-Dakkuri] und Lar ak ) genannt wird, 2., 3. ein Ort BAD.EN.AN.A.A (bei Dur-Anuniti und Meturna gelegen). Ob das richtig ist, muß die Zukunft zeigen. Wenn nicht, sind I. und 2., 3. zu trennen. Harper ABL Nr.1292, Z.5; 170, Rs. Z. II; 455 Rs. Z. 8. E beling.
Durbelmitati, Ort in Babylonien, vielleicht bei Nippur. BE XIV, Nr.5. Z.6; XV, Nr.64, Z. I; XVII I, Nr. 17, Z. 18,26.; UP II 2 Nr. 16, Z·4· Ebeling.
Dur-Birdada. Stadt im Lande BltAmukkani (dIDllr- m Bir-da-da), von Sanherib erobert. Luckenbill Annals S.53, Z.43; ders. AR H, § 261. Eckhard Unger.
Diir-Damqi-ilisu, Ort in Babylonien. in einer Städteliste erwähnt, vielleicht von Damqi-ilisu von Isin gegründet. Hommel Geogr. Z. 67 d.
S. 462;
II R pI. 52, Ebeling.
Dfir-Dimti-Enm s. Dirn ti-Enlil. Durdukka. Festung in Man*, von Sargon H. 719 besiegt (Annalen, Z. 3 2 ): dIDu·ur-duk-ka, auch dIZu-ur-z'u-uk-ka (Prunkinschrift, Z.48, Rost S.106) genannt. Vielleicht ist die Stadt dlDura-dtt-ku (Johns, ADD, Nr.4I7, Vs. Z.8) eines neuassyrischen Kontrakts hiermit identisch. Streck ZA XIV, S.139; Luckenbill AR II, § 6; Winckler Sargon S.9, 107. Eckhard Unger.
Dfir-Ea s. Dur-dNinnu. Durenia, Kanal bei Nippur, in einer r6*
DUR-ENLIL-DUR-JAKINI
244
Geschäftsurkunde aus persischer Zeit genannt. BE IX Nr. 102, Z.4.
Ebeling.
Dur-Enlil, Kultort desSin undAdad(?) in mittel- und neu babylonischen Texten erwähnt, vielleicht bei Nippur. Identisch mitDur-Enlile? Vgl. auch Dur-dNinnu. UP II 2, Nr. 86, Z.9; I28, Z.8; I3I, Z.4; 12 Nr. 36, Z.4; 63, Z. I6; 83, Z·4; BE XIV Nr. 5, Z. 5; I54, Z. 4; XV Nr. I02, Z. I6; Harper ABL Nr. 963, Z.5 (andrer Ort ?).; J ohns ADD Nr. 500, Z. IO; Krückmann Neubabyl. Rechts- u. Verwcilt.-Url<. Nr. I8I, Z.3; 190, Z.3 (p'iljatu). Ebeling.
Dur-Enlile, verschieden geschr. BADdEN.LiL.!;i.a.(mes.)ki, BAD.dEN.LiLli.mes, BAD.dEN.LiL. li.e.ki, BAD.dEN.LiL.mes(.ki). Ort in Babylonien, vielleicht bei Nippur, in neubabylonischen Geschäftsurkunden oft erwähnt. BE XIV Nr.5, Z.1O; 78, Z.4; !I8, Z. I,30; 127, Z. 4, 7; XV, Nr. 200, III Z. 14; XVII I, Nr. 3, Z. 33, 34, 38 , 4 I ; UP II 2, Nr.87, Z.4. Ebeling.
Dur-Eresili, Ort in Elam? Texte aus Elam genannt.
In einem
Scheil DP XXII Nr. 62, Z. 2. Ebeling.
DuretelIum, Ort in Babylonien, mehrfach in Briefen lJammurapis erwähnt. OECT III Nr. 24, Z. 5; 30, Z. 7; 70, Z. 9; RA XXI S. I ff., Nr. 29, Z.3; 42, Z.6. Ebeling.
Durgalzi, Ort in Babylonien, in einer Städteliste erwähnt, =Dur-Kurigalzu? CT XIX pI. 18, Rs. Z. 2I; Hommel Geographie S.498. Ebeling. Durga~~a (»Gipsmauer«), Ort in Babylonien, in einem neubabylonischen Briefe genannt.
CT XXII Nr. 186, Z.8.
Ebeling.
Dur-Gula, Ort in Babylonien, vielleicht bei Nippur, in Texten der Kassitenzeit erwähnt. BE XIV Nr. 101, Z. I; II2, Z. I9; XV Nr.62, Z.9; I22, Z. I; 147, Z.2; 150, Z.2; 163. Z.26; 198, Z. I04; UP II 2, Nr.95, Z.40; I2 Nr. 64, Z. 21; Hommel Geographie S.463. Anm.9. Ebeling.
Durl, eine Gottheit, geschr. ddu-ri, die Dauer bzw. die Ewigkeit darstellend, meist mit Dari zusammen genannt. CT XXIV pI. I, Z.12; 19, Z.6; 20, Z. 8 a; KARI Nr. 22, Z. 23; 233, Rs. Z. 15. Ebeling.
DUR-JAN$URI-DURISI
Dur- Jabdulim, Stadt, vom Kg. J ahdunlim von Mari und lJana an einem »Ort des Durstes« neu erbaut. RA XXXIII S. 49 ff.
Ebeling.
Dur-Jakini. Der Hauptort des sog. Meerlandes*, Dur- j., hieß vermutlich nach der Dynastie Jakinu, die seit dem 9. Jahrh. v. Chr. bekannt ist und das Königtum des Meerlandes innehatte, so daß Meerland und J akinu, b,zw. Blt-Jakini*, identisch waren. D. tritt bei Sanherib in einer Liste von 8 meist altsumerischen Städten (Larsa, Kullab, Eridu, Kissik usw.) als vorletzte auf (Bit Jakini § I). Sargon 11. eroberte D. im Jahre 709, in seinem I3. Jahr (vgl. Sargon, AnnalenZ.320ff., 358; Luckenbill AR II, § 39; Babyl. Chronik: Delitzsch ASGW XXV, I, S. IO, 20, KaI. II, Z.6), und zerstörte es. Im Jahre 707 aber wurden die Göttendes Meerlandes« wieder zurückgeführt, nach D. (Eponymenliste: Forrer MVAG I9I5, 3, S. I7; Deli tzsch a. a. O. KoI. II Z. 8). Weitere Stellen über Sargons Berichte s. Luckenbill AR II, §§ 66, 68, 92, II98, S.438). D. lag nicht weit vom Euphrat entfernt, da Marduk-aplaiddina II. einen Kanal vom Euphrat ableitete, um die Umgebung von D. in überschwemmung zu setzen (Sargon II., Annalen Z. 320 ff.). Sonst ist aber eine genauere Bestimmung der Lage noch nicht möglich. über die assyrischen militärischen Operationen betreffs D. berichten auch Briefe aus dem Archiv von Ninive: Harper ABL Nr. I3I, 865, 867, vgI. a. I003 und I052 (s. BItJakini § 2). Zur Zeit Nebukadnezars II., dessen Dynastie aus dem Meerlande stammte, hatte dies große Bedeutung in Babylonien (s. a. a. O. § 2). Nach dem Prisma des Königs (»Hof- und Staatskalender«, KoI. V, Z.4; Unger Babylon, Urkunde Nr. 26, S.292, Anm.5) war Sumkinim, der Oberpriester (E.MAS) von der Stadt D., deren Name wohl in der Inschrift z. T. weggebrochen, aber sehr wahrscheinlich zu ergänzen ist.
Literatur s. a. Bit J akini und Meerland. VgI. Siegel des Marduksakinsumi, Statth. v. Jakina, Vater des Eriba-Marduk (RLA I, S.377): Slg. SouthesqII, Qb,39. Ec khard Unger. Dur-Jan~uri. Stadt in Bit-Dakkuri*, von Sanherib erobert (dIDur_ m I a-an$u-ri).
Lucken bill
Annals S.53, Z·37· Eckhard Unger.
245
zum Aramäerlande, bzw. zu Laqe. In derselben Lage befindet sich nun die Stadt Dur-A-dug-limu (I LIM = IOOO), die Adadnirari II. um 900 für sich selbst okkupierte (KAHl n, Nr. 84, Z. U2; LuckenbillARI §373). Hierherstellt sich auch die Stadt Dur-Dug-limu (1 L1M, wie oben geschrieben), die zur . Statthalterei des Nergaleres von Ra~appa und Laqe, lJindanu usw. zur Zeit des Adadniräri In. gehörte (U nger PKOM II, S. 25, Inschrift von Saba'a Z. 24, von mir seinerzeit irrig als Dur-Karpaii erklärt). Endlich bleibt eine assyrische Privaturkunde (Kohler- U ngnad AR Nr. 2U; vgl. Johns ADD Nr. 425, Rs. Z. 24), wo neben dem Orte Qa-di-ni-e (= Qatni) auch die Stadt Dur-A-du-kulimu (I LIM) vorkommt, der nur mit unserm D. gleichgesetzt werden könnte. Der besondere Unterschied der beiden Schreibungen liegt nur darin, daß 2 Konsonanten D (T) und G(K) miteinander vertauscht worden sind. Der Sinn des Namens war jedenfalls, IOOO Jahre nach der Stadtgründung, abhanden gekommen. Eckhard Unger. Duri-Istar, Statthalter von Tusban, Eponym des j. 728, s. Eponym. Dur-Hlatai. Die »Königsstadt« von Bit-Sa'alli* hieß dlDur_ dIlldt-a-a; sie wurde von Tiglatpileser um 730 erobert und 40 500 Einwohner des Landes exportiert. D. wird neben Sarrabanu, der Hauptstadt von Blt-Sillani* erwähnt. Die Lage ist nicht bekannt.
Dur-Igitlim. Die Stadt D., d. h. »Mauer« bzw. »Landfestung« im Gegensatz zu Kar = »Hafen« - »des 19itlim«, lag am unteren Laufe des lJabur-Flusses. Igitlim (Iagit-Lim) war nach Thureau-Dangin (RA 33, I936, S.49f., I69f.) Großvater des von Hammurapi von Babylon im35. Jahregestürzten Zimri-Lim von Mari und lJana und Gründer der Stadt um 2IOO v. Chr. Ein fEint späterer kassitischer König lJammurapi von Mari ( ?) und lJana hat gemäß einem Datum den Kanal lJaburibalBugas zwischen den Städten DürIgitlim und Dur-ISarlim gegraben (ColI. Morgan IV, Nr. 52). lSarlim ist nach andern Zeugnissen als König von lJana erwiesen. Ein I-gi-it-li-im ist nach Thureau-Dangin LC Nr. 237, Z.25 als PA = aklu von A murru bezeichnet. Der Name des Kanals hängt mit dem lJabur zusammen, so daß die Lage nahe diesem Flusse gesichert ist. Vgl. Unger RLV VIII S. 29 f. § 3; ders. Assyr. u. Bab. Kunst S. I5 f. In abgeschliffener Form erscheint dieser Ort seit dem I2. J ahrh. in assyrischen Texten wieder, zuerst im »ZerTiglatpileser III., Platt. Insehr. Ir, Z. 14; brochenen Obelisken« von Tiglatpileser 1. Rost Tiglatp. S.49; Tontaf. Vs. Z.20; Rost S.59; Luckenbill AR I, § 790, (Luckenbill AR I, § 39I) als Dur806, 810; Delitzsch Paradies S.202; Kit-li-mu (KoI. III, Z.22). Auch TuHommel Geographie S. 390 Anm. I; S. 417; kulti-Ninurta II. kennt die Stadt als Forrer Provinzeint. S. 96. Dur-Kit-lim-me (Var.: mu), vgI. AnEckhard Unger. Dur-ilu s. Der. nalen KoI. n, Z. 24 f. (Luckenbill Dur-Irra, Ort in Babylonien bei a. a. O. I, § 4I2). Endlich auch Assurna?irpal II. berührt den Ort Dur-Kit- Larsa (?) gelegen, in einer altbabylonili-me auf seinem Marsche am lJabur- schen Geschäftsurkunde genannt. J ean ML XI Nr.247, Z. 8; Larsa flusse entlang (Annalen KoI. III, Z.6). S.272 fehlend. Ebeling. Hierzu vgI. Horn ZA XXXIV, S. I53; Dfir-Isarlim s. Dur-Igitlim. S. Schiffer Die Aramäer (Index). D. Durisi, ein Stadtherr aus dem »Flußlag danach etwas nördlich in der Nähe von Qatni und Sadikanni. Es gehörte gebiet «von Parsuas, von Sargon (8. Feld
DUR-LAG ABA-DUR-NINNU
DURISPARRI-DUR-KURIGALZU zug) zur Stellung von Pferden und Vieh gezwungen. Thureau-Dangin 8 Ieme camp. de SarEbeling.
gon Z.42.
Durisparri, geschr. BAD. US.BAR.RA, (akkadisch zu lesen ?), Stadt in Babylonien ( ?), in einer Städteliste genannt. IV R pI. 36, Nr. 1, III Z. 19. Ebeling.
Dur-IStar.
Eine assyr. Landstadt nördlich von Ninive*, wahrscheinlich an einem der Quellflüsse des Uu~ur*-Flusses, neben Sibaniba * genannt.
41Dur- d!Star,
Sanherib: Luckenbill Annals s.79, Bawian-Inschrift Z. 9; S. 114, Prisma, KoI. VIII, S.33 (hier gut erhalten!); Luckenbill AR, H, § 332, 4°1; J ohns ADD Nr. 960, KoI. I, Z.9; Forrer Provinzeint. S. !IS. Eckhard Unger. Dur-IStar~irat, Ort in Babylonien, vielleicht bei Nippur gelegen, in einem Briefe aus kassitischer Zeit erwähnt.
BE XVII 1, Nr. 68, Z. 28.
Ebeling.
Dur-IStartaram s. Nachtrag zu Datenlisten S. 256, 13. Durkarasu, Ort in Babylonien, oberhalb von Sippar am Euphrat gelegen. Dort starb die Mutter Nabonids. Nabonid Ann. 2, Z. 13; II R pI. S2, Nr. 2, Z. 6S; Hommel Geogr. S. 344,464; Strassmaier Camb. Nr.276, Z.I3. Ebeling.
Durkarpati u. DfirkatIimmu s. DftrIgitlim. Durkib s. Durul. Diirkibinu, Ort wohl in der Nähe von Uruk, in neubabylonischem Texte erwähnt. Pohl Analecta orientalia 8, Nr. I3, Z. 22, 30. Ebeling.
Durkita(abzu), Gottheit, Sohn des Lisigun, in einer Götterliste genannt. CT XXIV pI. 26, Z. II4 b, IIS b; CT XXV pI. I4, Z.IS. Ebeling.
Dfir-Kudurmabug, Ort in Babylonien, in einem Briefe Uammurapis erwähnt. OECT HI Nr. 9, Z. 6.
Ebeling.
Dur-Kurigalzu. § I. In dem Ruinenhügel AqarqUf, westlich von Bagdad in 33° 2I' nördl. Breite und 44° 2I' östlicher Länge von Greenwich (nach engl. Generalstabskarte) gelegen, sieht man die Stadt D., wie der Name sagt, eine Gründung von Kurigalzu IH., von dem
hier ein Ziegel für Gott Enlil und seinen Tempel E-U-GAL als einziges Denkmal zur Identifikation der Ortschaft gefunden ist (1853 von Oppert), das aber zu einer gesicherten Gleichsetzung noch nicht ausreicht. Die Ruine wurde von folgenden Reisenden besucht: 0 t t er. Olivier, Rich, Buckingham, Ker Porter, Mignan, Fraser, Oppert, Bewsher, Cernik und der Wolfe-Expedition (Fossey Mamtel d'Assyr. I. Index; vgl. Ausgrabungen für die Reisewerke). § 2. Als sumerischer Stadtname ist in H R, 50, Kot I/lI, Z. 25 . . E(?)-SAA-TIki (Var.: SAT-TJki: KoI. VII, Z. 32) genannt (WeissbachZDMGUII (I899), S.655), unvollständig erhalten und daher unerklärbar. Der- Name der Stadtmauer ist ebenfalls ungenau in derselben Liste überliefert: I S ( ? )-ME ( ?) -AN-KI (a. a. O. KoI. VIII/VII, Z. 32); nur der Name des Tempelturms von D. ist klar erhalten: E-GI-KIL (a. a. O. KoI. VIII/VII, Z.7; S.659). Über die IStar von D. s. Babylon § 9I. § 3. D. wurde wahrscheinlich durch Kurigalzu III. (ca. 1340) gegründet (Band I, S. 373), vielleicht aber auf einer alten Siedlung neu angelegt. Tiglatpileser I. (lIOO) eroberte die »große Stadt«, die er als erste Stadt Babyloniens, von Assyrien aus gesehen nennt (Luckenbill AR I, §§ 295, 309, 390; KAHl lI, Nr. 71, Z.29; Nr. 66, Z. I8 [ergänzt] ; Synchron. Gesch. KoI. H, Z. I8; KB I, S. 198; Zerbr. Obelisk. KoI. III, Z. 6. Tukulti-Ninurta H. zog 884 vom Tigris im Süden von Assyrien zunächst nach D., das, seinem Namen nach, eine »Landfestung« (Duru) , nicht an einem schiffbaren Flusse mit »Hafen« (Kdru) lag. Im Westen vonD. überschritt der König, auf dem Wege nach dem Orte Sippar* des Samas, den Patti-Enlil-Kanal* (Luckenbill AR I, § 401,408). Tiglatpileser III. aber annek,~ tierte D. (a. a. O. I, §§ 764,782,788,805) und schlug es vermutlich (Forrer Provinzeinteilung S. 96) zur Provinz Labdudu*.
An Privat urkunden mit Erwähnung von D. sind kassitische Kontrakte zu nennen (BE XIV, XV, XVII, I, ferner UP H,2, Nr. I03, Z. I9, aber ergänzt). Aus der assyrischen Epoche nenne ich den Brief Harper ABL Nr. 883. In späterer Zeit wird D. m. W. nicht angeführt. Streck in Sarre u. Herzfeld Archäol. im Euphrat- und Tigrisgebiet II, S. 96 ff.; Delitzsch Paradies S.207f., Hommel Geographie S. 344 - Ziegel des Kurigalzu: I Rpf. 4, XIV, I; KB IH, S. Issa. 2 Segel des Duriulmas, Statth. v. D.; Unger Ass. Bab. Kunst Abu. I I ; King Hist. Bab. S. 198, 4 (Br. Mus. 28799). Eckhard Unger.
Reise
Dur-Lagaba s. Laga ba. Dur-Ladinna. Eine Stadt von BitDakkuri* hieß dID~(r-mLa-di (Var.: din)na (Var.: nil, von SargonH. erobert und als Sperrfort eingerichtet. Sanherib nennt sie auch unter den Städten von Bit-Dakkuri. 11. Annalen, Z. 287-289 (WincklerSargon S. SI; Luckenbill AR H, § 35). Sanherib: Luckenbill A nnals S. S2, Z. 37; ders. AR H, § 26I; Delitzsch Paradies S. 202; Hommel Geographie S. 4IS. Eckhard Unger. Sargon
Dfir-Libur-ISbHrra s. Nachtrag zu Da tenlisten S. 256,16. Durlul, Gottheit, in einem sumerischen Texte aus Lagas genannt. Thureau-Dangin ITT I, 1448, Z.3. Ebeling.
Dfir-~uIume. Assurnä~irpal II. (880) nennt eme Stadt in Lullume (Lullubi = Zamua*) Dt'lr-Lu-lu-ma-ai = »Landfestung der Leute von Lulume« (Annalen KoI. H, Z.44; Luckenbill AR I § 450), wohl identisch mit dIDu-ra-ai (AnnaI. KoI. H, Z.59). Vgl. Streck ZA XV, S.280; Forrer Provinzein~eilM:ng S. 44. D. lag im Zagrosgebirge, ost11ch von Assyrien. Eckhard Unger.
Dfir-Madaktu. Stadt in Elam wohl gleich Madaktu*. ' 8r, 2-4, Nr. 438 (Dez. Cat. S. I7 8 9); Streck VAB VII S. CCCXXXII. König.
Durmab s. Marduk.
Dur-Mall
Ort
247 in
Babylonien,
neubabylo~ischer Urkunde erwähnt. UP II 2 Nr.7, Z.25.
in
Ebeling.
Durmabilini, Sohn des Arad-Ekua, reißt nach einem sog. Kedorlaomer-Text die Herrschaft über Babylon an sich. MVAG XXI, S.94, Z.I9.
Ebeling.
Dur-Marduk, Ort in Babylonien (?), in einem Kommentartext erwähnt. II R pI. 62, Z. IS.
Ebeling.
Dur-mliti-Assur s. Eponymen. Durmitta, Bezirkshauptstadt des tratti-Landes (s. d.). Die Bewohner des Bezirks von Durmitta waren z. T. E. Forrer. Gasgäer. Durmuti, Festung, von Apil-Sin erbaut, im II. J. Apil-Sins (vgl. Datenlisten). VAB V Nr. 305, Z.46; Hommel Geogr. S.479. Ebeling.
Durna, Stadt unbekannter Lage in einem religiösen Texte erwähnt. KARI Nr. 307, Vs. Z. 19.
Ebeling.
Dur-Nabu I. Sargon H. eroberte die Stadt Dftr-Atgara* und nannte sie dIDur-dNabU. Billerbeck (Sandschak Suleimania, S. lI3; Streck MVAG XI,3, S. I9) sieht im Ort Tschechariz die Ruine von D., nördlich von Amara. Eckhard Unger.
2. Ein anderes Dftr-Nabu in der Nähe von Uarran. J ohns Doomsdaybook Nr. 2 r, Z.I9. Ebeling.
Dur-Nana, Ort in Assyrien, in assyrischer Geschäftsurkunde erwähnt. Johns ADD Nr. 64, Z. 9 = Ungnad Al{ Nr. IS2. Ebeling.
DiirnapsiUi s. Durzizi. Dur-Nergal, Ort in Babylonien, auf einem Kudurru des Nazimaruttas genannt. Sc heil DP II pIs. 16 ff. II Z. 7. Ebeling.
Dur-Ninmab, Ort in Babylonien, zum Bewässerungsgebiet der Provinz KarNinlil gehörig, in einer Urkunde aus der Kassitenzeit genannt. UP XIII, Nr. 78, Z. 7.
Ebeling.
Dfir-Ninnu, zur Kossäer-Zeit Festung in Südbabylonien oder im Meerlande,
DURSA-DUR-SARRUUKIN
UUR-NINURTA-DURRUNA von Agum* IH. zerstört. Der Gottesname ist mit dem Zahlzeichen für 50 geschrieben, kann also eventuell Ea, Enlil oder Ninurta gelesen werden. Vgl. Dur-Ninurta u. Dur-Enlil. "Veissbach.
Dfir-Ninurta, Ort in Babylonien, vielleicht bei Nippur, in Kassitentexten und neubabylonischen Urkunden erwähnt. Kultort Sins. CT II pl. 38 b, Z. II; BE XIV, Nr. 8, Z.I5, 17; 18, Z.8; II2, 15. 17; 148, 28. Gelegentlich falsch dNIN.LIL geschrieben! UP II 2, Nr. 12, Z. 4; 95, Z. 4,5.; Hommel Geogr. S.479, Anm.4. Ebeling.
Dur-Ninurtamariddina, Ort in Babylonien, vielleicht bei Nippur. BE XIV Nr. 18, Z.7.
Ebeling.
Dur-Nusku, Ort in Babylonien, vielleicht bei Nippur, in Texten der Kassitenzeit oft erwähnt.
in
III R pI. 66 Rs. V Z. IO; CT XXIV pl. 2, Z. II; BA HI, S. 238, Z. 42; 283; U nger Babylon S. 164. Ebeling.
Z. 21 (richtig akkadisch Ebeling.
DUrSa, Ort in der Nähe von Nu~i, in Texten aus dieser Stadt erwähnt.
Durqatin, Ort in Babylonien, einer Liste erwähnt. IV R pl. 36, gelesen ?).
IIr
Dfirqurqurri. Unbekannt ist die Lage der Stadt D., sumerisch: BADTIBIRA * mit dem Stadtgott Dumuzi (Tammuz),demGattenderlnnanna(Zimmern ZA XXXIX, S. 259). Der Haupttempel hieß B-ARALI (?) = Tempel der Unterwelt. D. gehörte zu den altsumerischen Städten. D. wird von Siniddinnam von Larsa gebaut (Barton RISA S.3I5). In der Inschrift wird auch Dumuzi, der Stadtgott angerufen. Der Stadtname bedeutet »Metallarbeiter-Burg«; noch z. Z. des ljammurapi blühte dies Handwerk (VAB VI, Nr. 52, vgl. Nr. I7, 3I, 54). lfapa hieß eine Flur (ugaru) bei D'. Eckhard Unger.
BE XIV Nr. 18, Z.6; 65, Z. 19, 22; XV Nr.48,Z. IO; 54. Z. 10, I8;56,Z.2;58'Z'4; 14I, Z. ro; I44, Z. I; 192, Z. I; XVII I, Nr. 3, Z. 40; UP II 2 Nr. 10, Z.6; 66, Z. 3. Ebeling.
Dfir-Rim-Sin, Ort vielleicht bei Nippur.
Dur-Padda s. Padda.
Durrimte (?), Ort in Assyrien, in einer assyrischen Geschäftsurkunde erwähnt.
Dur-Papsukkal. Südlich vom Turnat*-Fluß (= Dijala) am Daban-Fluß* lag die Stadt dlDur- d Papsukkal, die Samsi-Adad V. um 8I8 eroberte (s. Da ban). D. lag ina ndri ina ru-ub-bi me, im Fluß (Daban), in der Wasserrnasse (Samsi-Adad V. Stele, Kol. IV, Z.24; Luckenbill AR I, § 725/6, s. Band I, S. 376 b), also wohl auf einer Insel des Flusses. D. ist vielleicht mit Men4eli gleichzusetzen. Die Eroberung ist auch Synchr. Gesch. IV, Z. 4 (KB I, s. 203) erwähnt. In dem Grenzstein aus Susa (Steinmetzer Kudurru Nr. 37. S. 50 f., 223) wird ein Feld im Gebiet der Stadt Dunnuzaidu (Sasai) im Verwaltungsbezirk von D. vom Kassiten Nazimarruttas geschenkt (um I300), gleichfalls am Daban-Fluß gelegen (Hommel Geographie S.474, Anm. I). Delitzsch Paradies, S.205; Hommel Geographie S. 295, 492, 50I; Weissbach u. Zimmern ZA XXXVI S.61. Eckhard U;nger.
in
Babylonien,
BE XV Nr. II7. Z.4; Hinke Boundarystone V Z. I7, I9. Ebeling.
J ohns
ADD Nr.66, Rd. Z.3. Ebeling.
Dfir-Rimus, Ort in der Nähe von Aschcali und Tuplias, wohl nach dem König Rimus benannt, oft in den Texten aus Aschcali genannt, Kultort der IStar. Lutz Ashjaly Nr. I, Z.5; 9, Z. ro; 16, Z. 5; I7, Z. 5; 18, Z. I3; 20, Z. 4; 3 I , Z. 4, 34, Z·5; 48, Z·4; 55, Z.5; 66, Z.6; 89; Z. 4I; I04, Z. 7; IIO, Z. 40; s. auch S. 5 f. Ebeling.
Die Stadt dlDurzu Blt-Dakkuri* gehörig, wurde von Sanherib eingenommen. Dur-Rudumme.
m Ru-du-um-me,
Luckenbill Annals S.52, Z.37; ders. AR, Ir, § 261. Eckhard Unger.
Dur-Rukbi. Ortschaft in Bit-Amukkani * (dlDur-rn Ru-uk-bi) , von Sanherib erobert. Luckenbill Annals s.53, Z.43; ders. AR Ir, § 261. Eckhard Unger.
Durruna, Gottheit, gu(d)-dub des Anu, wohl identisch mit Durrunitu. einer Gottheit von Der.
Pfeiffer HSS IX, Nr.23, Z.4. Chiera PBS I, Nr. 24, Z. 6 und oft = Tursan? Ebeling.
Dursagidanu, Ort, wohl in der Nähe von Uruk, in neubabylonischen Texten erwähnt. Pohl Analeeta orientalia 8, Nr. 62, Z. 7; Contenau ML (Louvre) XIII NI. 230, Z.22. Ebeling.
Dur-sa-Jakin s. Dur- Jakin. Dur-Sama'. Stadt in Bit-Sa'alla, die von Sanherib eingenommen wurde {dlDur-mSa-ma-'). Luckenbill Annals S. 53, Z. 40; ders., AR H, § 261. Eckhard Unger.
Dur-Samas, I. Ort in Assyrien, in der Nähe des ljusur gelegen. 2. Ort in Babylonien, wohl bei Sippar gelegen. III R pI. 14, Z. 9; Meissner-Rost Sanherib S. 72; Harper ABL Nr. 147, Rs. Z. 6; Strassmaier Nerigl. Nr.54, Z.8; Lutz UCP IX Nr. 26, Z. II. Ebeling.
Dur-Samasilubani, Ort in Babylonien, am Sumundar-Kanal gelegen, auf ,einem Kudurru des Nazimaruttas genannt. Scheil DP II pIs. 16 ff. H, Z. 12. Ebeling.
Dur-Samedi, Ort in Assyrien, neben Kakzi in einem assyrischen Briefe genannt. Harper ABL Nr. 615, Z. 3 (?), Rs. Z. 2. Ebeling.
Dur-Samsuiluna, Ort am ArahtuKanal, von Samsuiluna erbaut, ~ im 24· J. wiederhergestellt (vgl. 24· J., Nr. I69 der Datenlisten). AfO IX S. 241 ff.
Eheling.
Dur-Sani. Einwohner von D. haeen sich zusammen mit solchen von BitImbi, ljamanu usw. vor Assurbanipal auf den Saladri geflüchtet und ergaben sich ihm nach der Zerstörung von Susa. Von Hommel (Geographie S.438 Anm. 8) wurde D. mit DunSarri V R pI. 5, Z.53 und Din Sarri* vermutungsweise gleichgesetzt; Hommel S. 296, 463 Anm. 7 und 474 Anm. I
249
hält D. mit dem Orte gleichen Namens am Taban für identisch, der im Kudurru des N azimaratas II. begegnet (KoI. I, Z.33). Vgl. dazu, daß ladS a _ ladri dem iadHalihadri (TiglatPileser, Annal. 33) entspricht. VR pl. 7, Z.59; K 2802 = Streck VAB VII Assurb. Ann. 8 Kol. I Z. 8 (ergänzt); Delitzsch Paradies S.328. König. 2. Ein anderer Ort gleichen Namens in mehreren Urkunden aus Nuzi genannt.
Meek HSS X Nr.35, Z. I2; 201, Z. 6; 2°5, Z.I5. Ebeling.
Dur-Sarruken. Stadt in Nord-Babylonien, wahrscheinlich eine Gründung des Königs Sargon von Kis-Akkad, um 2850, aber in alter Zeit nicht erwähnt. In der Liste II R pI. 50, KoI. I/II, Z. 26 hat D.: A (?)-NUN-AN-A-RU-RU-KI als sumerisches Äquivalent. D. lag wohl in der Nähe von Opis. Es tritt erst in nachkassitischer Zeit hervor, auf zwei Grenzsteinen, der Zeit des Nebukadnezar 1. (II40) und des Nabukinapli (980): Steinmetzer Kudurru Nr. 24; King BBST Nr. 24, sowie Unger Babylon I93I, S. 73 f. (Kudurru aus dem Uras-Tor), s. Babyion § 20. Vielleicht begegnet D. auch im Vertrage Strassmaier Nabonid Nr. I024 als Ort (?) Dtlr-sar-uk-ku (Z. IZ) und findet Erwähnung in Strassmaier Kambyses Nr. I76, vom ? VI. 3. Jahre des Königs (Z.6). Eckhard Unger. Dur-Sarruukin, Stadt in Assyrien. § 1. Lage und Erforschung. - § 2. Geschichte der Stadt. - § 3. Stadtanlage. § 4. Palast. - § 5. Gottheiten und Tempel. - § 6. Kunstwerke aus D.
§ I. Die von Sargon 11. von Assyrien gegründete Residenzstadt D., meist Dur-Sarru-ukin (GI-NA) geschrieben - abweichend ist die Schreibung DurSar-uk-ki (Harper ABL Nr. I024, Vs. Z. IO) und Dur-Sar-ru-ki (Harper a.a.O. Nr. 558, Rs. Z.5, 9) - ist in dem heutigen Chorsabad, I6 km n. von Ninive, in 36° 28' n. Breite und 43° IZ' östl. Länge von Greenwich, wiedergefunden. Sie wurde einst an Stelle der alten Stadt Magganubba, am Fuß des Mu~ri-
250
DUR-SARRUUKIN
Gebirges gegründet. E. Botta grub D. 1842-44 aus, V. Place insbesondere die Stadt selbst von 1852-55. Layard (1845) und Oppert (1852) besuchten den Ort ebenfalls. In neuester Zeit hat das Oriental Institute Chicago durch Chiera und Frankfort seit 1928 die Wiederausgrabung von D. begonnen und dabei eine neue Liste assyr. Könige (noch unveröff.) entdeckt. Zur Zeit (1936) ist die Grabung wieder eingestellt (Univ. of Chicago, Survey XII, 1933, S.362f .). § 2. Sargon 11. erwarb im 9. Regierungsjahre (713) die Ortschaft Magganubba (Kohler- U ngnad AR Nr. 10, dd. Ninua, vom 5. VIII.) und gründete D., das er durch Tab-sar-Assttr erbauen ließ (Harper ABL Nr. 102, 487; Olmstead History 0/ Assyria S. 277). Der Bau dauerte 6 Jahre. Im UI. Monat (Simanu, »Ziegelmonat«) des Jahres 712 ließ Sargon Ausschachtungen und Ziegelbrennen vornehmen. Im V. Monat (Abu, »der günstig ist für Grundsteinlegung von Stadt und Haus{<) wurde der Grundstein gelegt (Luckenbill, AR II, §120f; § 83f.). D. bestand auch nach dem Tode des Königs fort, nicht mehr als ständige Residenz, aber als Sitz eines Provinzstatthalters von D., der das Recht erhielt, Jahreseponym zu werden. Iddina-aM (688), Nabfr-beli-u~ur (672) und Sarru-ludari (664) sind als Eponymen bekannt (Forrer Provinzeinteilung S. II4). D. wird auch in Verträgen der Zeit erwähnt, KohlerU ngnad a. a. O. Nr. i7Z, 261, 318; ebenso in Briefen (Harper ABL Nr. 138, 154 usw. s. Toff teen Res. in Assyr. and Bab. Geogr. 1908), ferner Harper Nr. 989, 990, wo ein Statthalter Ki$ir-Assur namhaft gemacht wird, um die wichtigsten Urkunden zu nennen. § 3. Die Stadtanlage ist fast quadratisch (176o: 1685 m); die Orientation ist nach den Windrichtungen, wobei der Palast im NW angelegt und teilweise vor die Stadtmauer hinausgeschoben wurde. Vgl. Unger Babylon
DUR-SARRUUKIN
S. 122 ff.; Place Tf. 2; RLV H, Tf. 220, 221. Die Binnenmauer (dltru) erhielt den Namen (Saal XIV, Z. 84 ff.): Assur musalbir (Var. nach Zylinder-Inschrift: mulabbir) pate sani episisu na$ir ummanatesu; Die Außenmauer (sallJu) hieß Ninurta mukin temen dlisu (Var.: a-du-us-si) ana labar ttme ruquti (Lukkenbill AR U, §§ 85, 121). Nach jeder Seite der Stadt befanden sich je zwei Stadttore - sie werden, wie die Stadttore von Ninive (bei Sanherib) - entgegen dem Uhrzeiger linksherum, NO, NW, SW, SO aufgezählt - in der Reihenfolge: Samasund Adad-Tore im NO, Enlil- und Ninlil-Tore im NW, Anu- und IStar-Tore im SW, Ea und Belit-ilani-Tore im SO. Das Samas-Tor hieß: Sanuts musakSid irnittiia. - Das Adad-Tor: Adad mukin (Var.: mukil gemäß Zylinder) lJegallisu. - Enlil-Tor: Enlil mukin isid aliia. Ninlil-Tor - wie das vorige am Palaste: Ninlil mudissat lJi$bi. - AnuTor: Anu musaltim ipsit qatiia. - IStarTor: Istar ·musammilJat nisesu. - EaTor: Ea muslesir naqbisu. Belit ilani-Tor: Belit ilani murappisat talittisu. Die Wunschsätze nehmen auf den König oder auf die Stadt Bezug, ähnlich, wie bei den Stadttor- und Stadtstraßennamen von Babylon (Unger Babylon S. 243 f.). - Die Namen s. bei Luckenbill a. a. O. Der Umfang der Stadtmauer wird von Sargon als 4mal SAR, 3mal NP:R, Imal US, 3 Rohr und z Ellen angegeben. In dieser Schreibung soll Sargons »Name als Maß der Stadtmauer« dienen. Diese Symbolik besteht, wie ich in »Forschungen und Fortschritte« VII (1931), S.263 (Unger Altorientalische Symbolik) nachgewiesen habe, in der einfachen Gleichung der »Anzahl« 13 der Maß angaben mit den 13 Keilstrichen, in denen die assyrische Form des Königsnamens
SAR-GI-NA «{,.rtc1~r ist.
)geschrieben
Umgerechnet beträgt die Summe
der Maße: 16280 Ellen oder rund 8140 m. Dem entspricht auch der wirkliche Befund nach den Messungen der Grabungen. Die Breite der Stadtanlage (2mal 1685 m) = 3370 m; dazu die Länge (2mal1760 m) = 3520 m; ferner der Vorsprung des Palastes (§ 4) im NW: (2mal 150 m) = 300 m; endlich die, je 4 m vor die Stadtmauer vorspringenden - berechneten - Mauertürme in der Anzahl von 156, also zmal 4mal 156 = 1248 m. So ergibt sich eine ungefähre Gesam Hänge von 8438 m, der die ebenfalls rund gerechnete überlieferte Länge von 8140 m sehr nahekommt. Binnenmauer und Außenmauer waren in Wahrheit als eine mächtige, 24 m dicke Mauer ausgeführt, bestehend aus je zwei seitlichen Kalksteinmauern von I,lO,m Höhe, von denen die äußere den sallJu, die innere den duru darstellte. Ihr Zwischenraum war mit Bruchstein ausgefüllt. Darauf erhob sich eine Lehmziegelmauer bis zur Höhe der Palastterrasse. Die Mauertürme waren je 13,5° m breit, sprangen je 4 m vor die Mauer und überragten sie. An Profangebäuden sind einige wenige im Stadtbereiche gefunden worden. § 4. Der Palast stand auf einer 15 m hohen Terrasse, die sich mit 314:194 m Ausdehnung in das Weichbild hinein erstreckte, während sie außerdem noch mit 237: 150 m Ausdehnung nach außen vor die Stadtmauer vorsprang (s. § 3). Der Palast ist ein Komplex von Räumen, die sich um zwei große und mehrere kleinere An der SW-Ecke Höfe gruppieren. des Komplexes, durch eine starke Mauer vom Palaste geschieden, standen die Tempel mit dem Tempelturm (§ 5). An der Westecke lag, zum Palaste gehörig eine nach NO geöffnete Halle mit Freitreppe davor, mit Dekoration von Lebensbaum und Genien, vermutlich das Bit IJilani (Lucken bill a. a. O. n, § 84). DieAußenfassadendesPalastes waren mit Stierkolossen, Bildern des »Wilden Mannes« versehen, die Innen-
wände aber mit hohen Reliefplatten geschmückt, wie die erstgenannten Skulpturen aus Gipsstein, nur zum kleinsten Teile aus Basalt gearbeitet. Die Bilder, in zwei Streifen, aber auch die ganzen Platten füllend, schildern das Kriegs- und Privatleben des Königs. Bei den zweifriesigen Platten ist der Mittelstreifen mit Annaleninschriften gefüllt. Kurze Beischriften erläutern die Skulpturen (Band I, Tf. I I a-b; 38 b, 53; RLV IV, Tf.71, 75 b, 76 b, 78 bis 80 a; VIII, Tf. II3 b bis d). § 5. Sargon teilt mit, daß sechs Gottheiten mit ihren Gemahlinnen in D. ihren Kult gefunden hätten: Ea, Sin und Ningal - besonders genannt - , Samas, Nabu, Adad und Ninurta (Luckenbill AR II, §§ 84, 121). Der Nabu-Tempel wird auch im Briefe Harper ABL Nr. 489, Z. 9 noch erwähnt (VAB VII, S. 272, Anm.2). An der SW-Wand des Palastes, bei der S-Ecke sind bestimmt drei Tempel ansgegraben, in ihrer Grundanlage dreischiffig gestaltet. Von ihnen sind zwei nach NW, einer aber nach SW orientiert. Bei letzterem, dem mittleren, liegt am Eingange noch ein schmaler Raum mit Nische, nach SW orientiert, an dem n. Tempel (beim Turm) befindet sich im SW ein gleicher Raum und im 0, an der N-Ecke des zugehörigen Hofes, noch ein dritter ähnlicher Raum mit Nische. Wahrscheinlich hat man auch hierin Tempel zu sehen. Ist das richtig, dann wären vier Tempel mit Orientierung nach NW, zwei mit solcher nach SW vorhanden. Man könnte wegen der ungleichen Behandlung nicht die Tempel der Gemahlinnen der genannten Götter in den drei kleineren Tempeln erblicken, sondern nur die Tempel der drei andern noch in den Inschriften genannten Götter. In welcher Weise sich die Tempel auf die Götter verteilen, ist wohl nur in einem Punkte zu ermitteln, bei dem Tempel, vor dem Karyatiden mit wasserspend~n den Göttern aufgestellt sind, die wahrscheinlich Ea repräsentieren. Sie stehen
DUR-SARRUUKIN-DUR-SIN seitlich vor dem Haupteingange, der gemeinen aber nur durch, allerdings mit Emaillefriesengeschmücktist.an ausgezeichnete Zeichnungen bekannt. jedem Turm im Gegensinne wiederholt. Die meisten Stücke besitzt der Louvre Die Symbole und Tiere, auf den Ein- in Paris, weniger sind im Brit. Museum gang des Tempels zuschreitend, sind in London, in der Eremitage in Petersan der Hauptfassade der Türme an- burg (Leningrad), in der Sammlung d e gebracht, an den Schmalseiten, am Clercq in Paris, im Vatikanischen MuEingange, rechts der König im Königs- seum in Rom und im Universitätshute, links ohne Hut mit Stirnbinde, Museum in Turin. Erwähnenswert ist d. h. zum Gebet, bzw. zum Beschwö- noch ein vorzügliches Siegel aus der rungsopfer gehend. Die betreffenden Zeit um 7°°, das einem Hofbeamten Symbole sind, gleichsam hinter dem gehörte, aber als )Siegel des Sanherib« Könige herschreitend und stehend: bekannt ist (U nger Assyr. u. Babyl. Löwe, Adler, Stier, Feigenbaum und Kunst Abb. 34, s. a. Abb. 59-6I, sowie Pflug (RLV II, Tf.223). Ihre Auf- die oben § 4, am Schluß angeführten Abteilung unter die Götter von D. ist bildungen). Der Fund der Skulpturen mit Sicherheit nicht durchführbar. Der war von großer Bedeutung, da er die wasserspendende Gott ist Ea (Frank assyrische Plastik um die Mitte des 19. J ahrh. in den Mittelpunkt des InterLSS II,2, S.I2; Unger RLV IV, S.440, § 49). Der Löwe könnte zur esses gerückt hat, so daß die WissenIStar gehören (RLV IV, S·435, § 27), schaft der Keilschriftforschung, die dader Adler zu Ninurta (a. a. O. S. 430, mals ihren Anfang nahm, dadurch so § 5 a), der Stier zu Adad (a. a. O. stark beeindruckt wurde, daß sie den S.440, § 45), der Feigenbaum, vielleicht Namen )Assyriologie« erhalten hat. Botta und Flandin Monuments de als Nebenart des )Lebensbaumes« in Ninive 1849 f.; V. Place Ninive et Z'Assyrie Form des stilisierten Palmbaumes dürfte 186 7 f.; Winckler Die Keilschrifttexte Sarzu Samas, dem Sonnengott, gehören gons1889; Wei s s bach ZDMG LXXII (19 18 ). S. 161 ff.; ders. Sargon 11.: Pauly-Wlssowa (RLV )Lebensbaum{(, und IV, S.43 I , RE; Thureau-Dangin RA XXIV S. 75 ff. § 10). Der Pflug ist in kassitischer Zeit Olmstead Western Asia in the days of Symbol der Göttin Gestinna (Bellt Sargon 1908; Olmstead History of Assyria seri), was für Assyrien aber nichts beAbb. 106, S.270; Unger ZATW XLV weist (RLV IV, S.437, § 33). Auf (1927), S. 169, Anm.2... . E. Pottier Les Antzqu~tes assynennes, einem bronzenen Türbeschlag aus D. 1\1usee du Louvre 1917; Guide to the Babyl. (Place Tf.73) kommen gleichartige and Assyr. Antiquities, Brit. Mus. 1922 ; Symbole vor. Der Tempelturm von Goleniscev Beschreibung der assyr. Altertümer (russ.), Petersburg 1897, Nr. 6-IZ; quadratischer Grundfläche (43,1 m·) J. Menant Catalogue de la Collection de zeigte Rampenaufgang (links herumClercq II (1903), Nr. 13, 15, 17, 18, 19, 25 laufend) und noch vier Stockwerke von (Tf. 12,14,16,17,18, 23) ~ F. Le?-?rmant je 6 m Höhe. Er ist wertvoll als BeiDescription de la Collectwn Raife, 1867, Nr. 468-472, vgl. Meissner AOTU II~ ~, spiel für den Rampenturm (vgl. U nger S. 22; Marucchi Catalogo del1YIuseo eg~zw Babylon S.I98; RLV )Tempelturm{( Vaticano Nr. 4,5, 18, 19, 20; Fabr~ttl.~l § 6; PI ace III, Tf.3, 7, 36; Dombart ",.,f useo di antichita della Reale Umvers~ta Sakralturm Abb.42, S.77). Der Turm di Torino, 1872, S.32; Unger RLV II, S. 474 f. Vgl. AfO X, 205 ff.; XI, 109 ff . hatte vermutlich sieben Stockwerke, Eckhard Unger. d. h. sechs Etagen mit Wendelrampe Dur-satti = Dfrr-Kurigalzu s. d. und oben darauf den Tempel als Dursimmuru, Ort in Babylonien, in siebenten Stock. Vgl. Unger MAOG einem altbabylonischeri Briefe erwähnt. VI, 1/2, S. 4 f. YOS II Nr. IS0, Z. 18. Ebeling. § 6. Die in D. gefundenen Bildwerke Dur-Sin. Die Stadt Dur-dSin (XXX)ki sind nur zum kleinsten Teil nach ist als Stadt der altbabylonischen (VAB Europa überführt worden, im all-
nUR-SINAUERiBA-DUR-TUKULTI-APAL-ESARRA VI Nr. 214 aus Sippar) und der kassitischen Zeit in Privaturkunden aus Nippur erwähnt (BE XIV, UP II, 2, Nr. 6, Z. 7 vorn 7. Jahre des Kurigalzu). Ihre Lage ist nicht bekannt. Der Name bedeutet )Landfestung des Mondgottes Sin{(; als Stadtgott käme daher der Mondgott in Betracht. S. a. Baz. Zu Kar-Sin s. Kindau. Eckhard Unger. Diir-Sina1}eriba. Eine Gründung des Königs Sanherib, eventuell Umbenennung der Stadt Elenzas in der Provinz ]jarbar im Zagrosgebirge. Sie kommt als D. im Briefe Harper ABL Nr. 1009, Rs. Z. 24 und in J ohns ADD, Nr.3I5, Rs. Z. 8 vor, während Sanherib selbst sie in seinen Inschriften (Luckenbill AR II, §§ 237, 281, 307) Kar-S. taufte. Forrer (Provinzeinteilung S. 120) identifiziert beide Orte miteinander. Gabbaru war 667 Eponym und Statthalter von D. (vgI. Kohler-Ungnad AR Nr. 502, Z. 19). Allerdings besteht ein Unterschied in der Namensgebung, da Duru = Landfestung, Kdru aber Hafen bedeutet. Eckhard Unger. Diir-Sinkasid, Ort in Babylonien, in einer Personenliste altbabylonischer Zeit genannt. ,VS XIII Nr. 104 IU Z.29. Ebeling.
Dur-Sinmuballit, Festung, von ]jammurapi am ]jammurapi-Kanal erbaut. Dort führte eine Brücke hinüber. King LIH II! S.190; YOS I! Nr. 2, Ebeling. Z. 15; UP I 2, Nr. 54, Z. 32.
Dur-Siseti. Auf dem Wege zwischen Assur* und dem Persischen Golf befand sich, hinter der Stadt Til-Arzuhina* die Stadt D., nach einem assyris~hen Itinerar. Meissner BuA. I, S.339; V R pI. 12, Nr. 6, und I! R, pI. 52, Nr. 2; ZA XV, S. 238 ff. Eckhard Unger.
Dur-Sulgi, Ort, wo Kurigalzu den König der Elamiter, ]jurbatila, besiegte. RLA I S. 250; Chronik P I! Z. I ff. RA XXXI S. 172. Ebeling.
Diir-Summugri, Ort, wohl in der Nähe von Lagas, in einer Steuerliste genannt.
Morgan IV Nr. 53 Z. 41; Scheil RT XX, S. 70 ff. n KoI.; Hommel Geogr. S.470, Anm.2. Ebeling.
Dur-Sumulael, Ort in Babylonien,. wohl in der Nähe des Gebietes des ImgurIStar-Kanals, in alt babylonischen Briefen genannt. Thureau-Dangin LC Nr.5, Z.14; 6, Z.8 (VAB VI Nr.64, Z. 14; I50, Z 8); AK Ir S.56, Z. 7. Ebeling.
Durtaabzu, Gottheit, geschr. ddur-ta -abzu, Kind des Lisigun. CT XXIV pI. 26, Z. II5 a. Ebeling.
Dur;.Ta(Te)liti. Im ö. Babylonien,. an der Grenze von Elam lag ein Ort, in amtlichen Urkunden Sargons 11. (Luckenbill AR II, §§ 41, 54, 102) Dur-Te-li-ti, in Privaturkunden (BriefenHarper ABL Nr. 408, Vs. Z. I5; Rs: Z. I; Nr. 635, Rs. Z.5, 7) aber Dur. Ta-ti-ti geschrieben. Vgl. a. Schiffer Aramäer S. I27. Identisch ist wohl das Kass. Te-li-ti!<; Slg Hoffman 177; 13. Jahr des Nazimuruttas (1316) : Rada u EBH, S. 329. Eckhard Unger. Dur-Tane. Ortschaft im Lande BItSa'alla*, von Sanherib erobert (äIDur-. "'Ta-ni-e). . Luckenbill Annals S. 53;, Z. 40; ders.~ AR H, § 261. Eckhard Unger.
Dur-Tukulti-apal-eSarra. T ig latpileser III. gründete eine nach ihm selbst benannte Stadt D. (Tontafelinschrift Vs. Z.40; Rost Keilschrifttexte Tigf. S. 64 - danach als mutmaßlich ergänzt: Annalen Z. 22; Rost a. a. O. S. 7, Anm.I;: vgI. Luckenbill AR I, §§ 765, 795). Die Lage läßt sich nicht ermitteln. Der König empfing hier im Jahre 738 Tribut. Ich habe D. vermutungsweise mit Arslan Tasch* identifiziert (U nger Die Reliefs Tiglatpilesers 111. aus Arslan Tasch: PKOM VII, 1925, S.20). Die Ausgrabungen von Thureau-Dangin (und A. Barrois, G. Dossin, M. Dunand Arslan Tash, Paris 1931, BibI. archeoL et hist. du Haut Commissariat d. 1. Rep. Franc;:. en Syrie et au Liban Band XVI) haben eine inschriftliche Bestätigung noch nicht gebracht, so daß die Frage noch offen bleibt. Jedenfalls paßt die Lage von Arslan Tasch als )Land-.
A
A
DURU-SA-BITDALULU -DUZAGAS
DURTUPPIM-DUR-UNTAS
254
festung« (duru) zur Kennzeichnung der neu gegründeten Stadt. Der einheimische aramäische Name war :ijadattu (nach Meissner). Eckhard Unger.
Diirtuppim. Ort in Babylonien, in altbabylonischem Briefe :ijammurapis genannt. Lutz UCP IX Nr.2, Z.9 (1. dur-tup-piEbeling.
im(!)).
Du'ru s. Dar. Diiru. Unter dem Namen D., d. h. »Mauen< bzw. »Landfestung« - im Gegensatz zu Kdru = »Hafen« - gab es mehrere Ortschaften in Babylonien, Assyrien und in Nordmesopotamien (s. Anaz). Es ist noch nicht möglich, alle Duru voneinander zu sondern. Altbabyl. Durum: im Kontrakt des RimSin von Larsa (Lindl Priester- u. Beamtentum: Stud. z. Gesch. u. Kult. d. Alt. Erg.-Bd. 2, I9I3; Nr. I60I; RA VIII, S. 81 f.); Brief: Thureau-Dangin LC Nr. 156, Z.27; UP VII, 4, 7· Tukulti-Ninurta I. eroberte um 1250 eine Landschaft Duri (Du-ri) , vgl. Luckenbill AR I, § 166; KAHl II, Nr. 60, Z. 74- - Assurnä~irpal 11. (um 88o) eroberte die Stadt Dura bei :ijasmar (s. Blt-:ijasmar) im Zagrosgebirge (Luckenbill a. a. O. I, § 453). Belluballit war 815 Eponym, gemäß seiner Stele aus Assur (Andrae STA Nr. 44, vgl. Assur Stadt, Band I, S. 190, § 60): Turtan und Statthalter yon :ijarrän und (u. a.) den Städten Duru (s. Anaz), sowie der Stadt Adi (EN)-ba-ni (so zu lesen, da dieses EN ausdrücklich anders geschrieben ist als das Bet(EN) im Beamtennamen; Adibäni entspricht dem in klassischer Zeit bekannten Adiabene!). - Sanherib eroberte eine Stadt Duru, die nach Elam zu lag (Luckenbill a. a. O. II, § 248). Vielleicht ist sie im Briefe Harper ABL Nr. 1223 gemeint; im neubabyion. Kontrakt VS V, Nr. II4 scheint auch eine Stadt D. genannt zu sein (vgl. weiter Tallqvist NBN; IV R pI. 36, I, KoI. II, Z.8-n). Eckhard Unger.
Diir-Uäit. Ortschaft in Blt-Amukkäni*, die Sanherib einnahm (dIDur-mU -a-a-it). Luckenbill Annals S.53, z.44; ders., AR H, § 26r. Eckhard Unger.
Durubla, geschr. d1du-ur-ub-la, Ortschaft, in einem Texte aus Nuzi genannt, wohl in der Nähe dieser Stadt gelegen. Chiera PBS Texts I, Nr. 16, Z.28. Ebeling.
Diiru-essu, Ort, wohl in der Nähe von Sippar, in einem altbabylonischen Kontrakte genannt, = »Neue Mauen<. CT VIII pI. 28a. Z.
I
(VAB VNr. 257). Ebeling.
Diir-Ugum, Ort in der Nähe von Uruk, wohl am Takkiru-Kanal, gelegen. YOS VI. Nr. 35. Z.46; Contenau ML (Louvre) XIII Nr. r83. Z. 9; Pohl Analeeta orientalia 9 Nr. 19. Z. 1.. Ebeling.
Diiruguni, Ort, zu Blt-Amukkani gehörig, von Sanherib erobert (s. BHAmukkani). Ebeling.
Diiru-Kanal, in einem altbabylonischen Briefe :ijammurapis an Sinidinnam erwähnt. VAB VI Nr. 44. Z. 6 = King LIH pI. 7f.; IH. S. 16 f. Ebeling.
Durul, ein Kanal in Babylonien, von Samsuiluna im 32. J. gegraben. Durul erscheint auch als Göttername in EN. Nach Scheil (s. u.) ist Dur-ul = Dur-kib.
Falle von D. gibt Humbanhaltasch sogar Susa preis. D. wird bereits von Su trukNahhunte I. erwähnt, der auf seinem Zuge von Ansan nach Susa die Stadt D. am Hithite miterwähnt. V R 5, 54 wird nach D. ein Dur-Undasima genannt. V R pI. 5. Z.53. 73. 94 = Streck VAB VII S. 46. 48; K 3404 = VAB VII S. 222. Annal. 18a; CIE r. Nr. 20, Z. 9; Delitzsch Paradies S. 327 f.; Billerbeck Susa S.72. 114; Scheil DP V S. 14. König.
Diiru-sa-Bitdalulu, Ort bei Uruk, in einer Geschäftsurkunde genannt. YOS VI Nr.I85. Z.20.
Ebeling.
Duru-sa-Etiri, Ort bei Uruk, in einer Geschäftsurkunde genannt. Nies I Nr. 168. Z.2. 21. 29; Strassmaier AV 2127. Ebeling.
DiirusalJ,a'diqu, Ort in Babylonien, in einer neubabylonischen Geschäftsurkunde genannt. Strassmaier Nabonid NI'.663, Z.6. Ebeling.
Diirusakar(ra)bi, Ort bei Babyion am »Neuen Kanal« vor dem Enlil-Tore. Strassmaier Darius Nr. 321, Z. 2; 335. Z. 2; ML XIII Nr. 190 Z. 2; Unger Baby/on S.87. Ebeling. Diir-u~i-ana-Irra, Ort von Samsuiluna erbaut, dem Nergal geweiht.
King LIH III S.202. Z. 56 = Nr. 97. II. Z. 54. Ebeling.
Diir-Zababa, Ort in Babylonien, in einem alt babylonischen Briefe neben Kikalla genannt. VS XVI Nr. 114. Z.5.
Ebeling.
Vgl. Datenlisten bei Samsuiluna Nr. 177; Scheil RA XVIII S. 98 f.; Craig RT I pI. 57. Z. 24; UP I 2, Nr. 43. Z. 34. RA XXX S.!'Zr. Ebeling.
Diir-Zakar, Ort bei Nippur, von Samsuiluna erbaut, der Ninbursag (Ninmab) geweiht.
Diirulmasjbar, Ort in Babylonien, in neubabylonischer Urkunde erwähnt.
King LIH III S.20I. Z. 41 = Nr. 97. Ir. Ebeling.
UP II 2 Nr. 80, Z. 7.
Ebeling.
Dfir-Ummubanit, Festung, von :ijammurapi am :ijammurapi-Kanal erbaut. Delitzsch
Paradies
S.191. Ebeling.
Diir-Untas (Assyr. Dur Undasi). Elamische Königsstadt, die ihren Namen wohl von König Unt,as-Humban hat, am Flusse Hithite gelegen, also nordwestlich von Susa. Humbanhaltasch verläßt Madaktu und flieht vor Asurbanipal nach D. am Idide; nach dem
Diirza(n)zi, Ortschaft, in Texten aus Nuzi genannt. Meek HSS X Nr.
III.
Z. 4; 155 II Z. 2. Ebeling.
Diirzizi, Stadt am Tigris gelegen, auf einem Grenzstein genannt. IV R' pI. 38 I Z. 3. 19; King BBSt S. 25; Hommel Geogr. S.499. Anm.3 (H. liest Dur-napsati). E beling.
Dusagas ein Tempel(teil) des Egimab der Suzianna in Nippur (?), in einem altsumerischen Liede auf die Haupttempel
255
Babyloniens erwähnt, auch des NinurtaTempels Esumedu. Zimmern ZA XXXIX. S.275; M' Witzel Draehenkämpfer Ninib S. 102. Ebeling.
Dl.1sanni, Fürst von Saparda zur Zeit des Assarhaddon, Bundesgenosse des Kastarita*; s. Saparda. D. ist [Ar]dusanni zu lesen (König, AO XXXIII. %. ~. 37)· Knudtzon Gebete an den Sonnengott Nr.8 und IIa. b; Streck ZA XV S.346; Pra,sek Gesch. d. Meder u. Perser I S. II7. 121. König.
Dusarra, Gottheit, geschr. ddu7-sar-ra, in Stiergestalt, als Förderer der Vegetation. IV R pI. 23. Z. 12a; ZA XXX S. 284:/I. Ebeling.
Dusi (Lesung sehr unsicher, früher auch Us-si gelesen), vierter König der IH. Dynastie von Babyion, herrschte 8 Jahre. Königsliste A (CT XXXVI pI. 24) CoI. I Z. 19. Weidner (AfO IV 74 Anm·4) will an dieser Stelle einen KaStilias H. einsetzen, dem er als Regierungszeit die Jahre 17°°-1679 zuWeissbach. weist. Du.si.KA.MES, Gottheit, Lesung nicht sicher, in Texten aus Assur erwähnt. KAVI Nr. 42 III Z. II;
180 III Z. 8. Ebeling.
Dusratta s. Tusratta. dusii - Stein s. Edelsteine. DutlJ,allias s. Tudballias. Dutma, Gottheit, geschr. ddu-tilla (nach Lesung Deimels I), in einem Texte aus Fara erwähnt. Deimel SchF S. II*.
Ebeling.
Diitu, Ort in der Nähe von Der, nach dem ein Kanal benannt ist. VS I Nr.70. IV. Z.25. 28; Harper ABL Nr. 576. Rs. Z.6; Hommel Geogr. S.492. Ebeling.
Du'ua s. Dua. Du'una s. Tubana. Du'uzu s. Tammuz und Monat. Duzagas, Gottheit, geschr. ddu-za-gas, wohl in :ijana heimisch. Ihr macht Ammurabi von :ijana ein Weihgeschenk.
DYANDRIE-DATENLISTEN (NACHTRAG) Hat man mit unserer Gottheit die Gattin Apladdas dGAB (= dus)-sag zusammenzustellen? Thureau-Dangin 5 jours de fouiUes 'Ashiirah. S.276; RLA s. v. Apladda. Ebeling.
a
Dyandrie. Die Ehe ist in Babylonien und in Assyrien im wesentlichen monoga m i s c h. Polygamische Ausnahmen hat es aber (natürlich abgesehen von den Nebenfrauen und Sklavinnen) zu allen Zeiten gegeben (s. Ehe). Von alten polyandrischen Sitten der sumerischen Bevölkerung, die nunmehr abgeschafft worden sind, spricht Urukagina von Lagas unter den auf der sog. Ovalen Platte angeführten Reformen, col. 3, 20 ff. (VAB. I S. 54 f.) »Die Frauen der früheren Zeit, zwei Männer konnten heiraten, die Frauen der (jetzigen) Zeit (wenn sie das tun) za . .AS. da-bi i-RU.« Leider ist die Sanktion für die verbotene D. noch unverständlich. M. San Nicolo.
Dygdamis s. Lygdamis. Dynastie(listen) s. König(slisten).
Nachtrag zu Datenlisten. Durch die Veröffentlichung von Stephens RA XXXII S. I4 ff. sind eine Reihe von Jahresdaten der Dynastie von Isin neu bekannt geworden. Sie werden hier anhangsweise in der Reihenfolge, wie sie Stephens angeordnet hat, wiedergegeben. ISbi-Irra (s. S. I47 f.). [10J (g) dis-bi-ir-ra lugal-e lu su-a nim bi-ra »ISbi-Irra, der König,schlug den Mann von Subartu und Elam«. [11 J (h) us-sa dis-bi-ir-ra lugal-e tu su-a ü nim bi-ra »folgendes Jahr: ISbi-Irra, der König, schlug den Mann von Subartu und Elam«. [12J (i) dis-bi-ir-ra lugal-e g;sgu-za bdra dnin-urta mu-dim »ISbi-Irra, der König, machte den Thron des Hochsitzes Ninurtas«. [13J (k) bad istar-ta-ra-am dis-biir-ra ba-dü »die Mauer IStartaram erbaute ISbi-Irra«.
[14J (1) us-sa bad istar-td-ra-am disbi-ir-ra ba-dü »folgendes Jahr: die Mauer IStartaram erbaute ISbi-Irra«. [15J (m) bad li-bur-dis-bi-ir-ra ba-du »die Mauer Libur-ISbi-Irra wurde erbaut«. [16J (n) us-sa bad li-bur-dis-bi-ir-ra ba-dü »folgendes Jahr: Die Mauer LiburISbi-Irra wurde erbaut«. [17 J (0) us-sa bad li-bur-dis-bi-ir-ra ba.-dü mu us-sa-bi »folgendes Jahr: DIe Mauer Libur-ISbi-Irra wurde erbaut: Jahr danach«. [18 J (p) dis-bi-ir-ra lugal-e dsu-nir dnin-urta mu-ne-dim »ISbi-Irra, der König, errichtete das göttliche Emblem Ninurtas«. Gimil(SU)ilisu (s. S. I48). [34! J (erstes Jahr des Königs) dGimili-ti-su lugal-am »Gimililisu wurde König«. [36J (c) dgimil-i-li-su lugal-e dsu-nir d~n ( ?) . .. »Gimililisu, der König, [ernchtete J das göttliche Emblem für En ... «. Idin-Dagan (s. S. I48). [46J (c) di-din-dda-gan lugal-e KU .. A TUM ..... an-ki ..... a »Idin-Dagan, der König, ..... «. [47J (d) d[i-diJn-dda-gan lugal-e Mt dinninni mu-un HlJ »Idin-Dagan, der König, erhob den Priester der Inninni« ISme-Dagan (s. S. I48). [69J (e) dis-me-dda-gan lugal-e (!) nin dnin-urta ba-l]un-ga-a »ISme-Dagan, der König, erhob die Priesterin des Ninurta«. Lipit-IStar (s. S. I48). [85!J (erstes Jahr des Königs) dli-Piit-istar lugal »Lipit-IStar wurde König«. [91 J (g) dli [-PiJ-it-istar lugal-e dug,. den-lil dnanna uriH ki-bi b [i-iJn-gi4-a »Lipit-IStar, der König, stellte auf Befehl Enlils, Nannars( ...... ) (von) Ur wieder her«. Dadbana (bisher nicht belegt). da-ad-ba-na-a lugal-e-ba-us-a >}Dadbana, der König, starb«. Ur-dukuga (s. S. 149). [190J (b) dur-dus-kü-ga lugal su-nir gal-gal guskin ?-a-ta min-a-bi dnanna ft dbabbar-ra mu-ne-dim »Ur-dukuga, der
DATENLISTEN (NACHTRAG) König, machte 2 große goldene Embleme aus ( ?) . . . für N annar und Babbar«. Sinmagir (bisher nicht belegt). dsin-ma-gir lugal-e bad gal gu id?_ bHr-gu-la dsin-ma-gir ... dü »Sinmagir, der König, [baute J eine große Mauer am Ufer des Kanals .... burgulaSinmagir «. Da t e n , wahrscheinlich der IsinDynastie, die keinem König zugewiesen werden können. 1. nin-si-an-na mas-e i-pa »[die PriesterinJ der Ninsianna wurde durch Vorzeichen ( ?) bestimmt «. 2. nin-dingir dnin-gi4-li-in ba-i! »die Priesterin des (der) Ningilin wurde erhoben«. 3. nin-dingir dlHgar-mdr-da ki ba-i! »die Priesterin des Lugalmarda wurde erhoben«. 4. en den-lil-ld ba-i! »der Priester des Enlil wurde erhoben«. 5. bad i-ti (VaL ti-il)-lu (!) - sH-nu ba-dü »die Mauer Itillusunu wurde erbaut«. 6. nim Hri ki tukHl-a im-ta-ed ( ?) »er zog gegen Elam und Ur mit der \Vaffe aus«. 7. nim-e bi-..... »Elam ..... «. 8. gifgu-za dnin-lil-ld ba-dim »der Thron der Ninlil wurde gemacht«. 9. gisalam dinninni ba-dim i)das Bild der Inninni wurde gemacht«.
Reallexikon der Assyriologie.
I
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10. a-sa gibil-a-ta gHb-a })das Feld wurde aufs neue ( ?) hergestellt «. 11. sit ( ! )-tab ki ba- [l] JHl »Sitab wurde zerstört«. 12. zls-sa sit-tab ki ba-!JHl »folgendes Jahr: Sitab wurde zerstört«. 13. ttruki tnar-tu ba-MulJ »die Stadt von Martu wurde zerstört «. 14. us-sa uni mar-tu ba-l]ul »folgendes Jahr: Die Stadt von Martu wurde zerstört «. 15. nin-dingir diskur ba-i! »die Priesterin ISkurs wurde erhoben«. 16. id ur-sag-gal-zu mu-~tn-ba-al »den Kanal Ursaggalzu grub er«. 17. us-sa m:n-dingir dlugal-ir-ra ba-il })folgendes Jahr: Die Priesterin Lugalirras wurde erhoben«. 18. alam(?) DU ..... 19. us-sa md-gH1's mal] dnanna ba-d [im] »folgendes Jahr: Das große Schiff Nannars wurde gebaut«. 20. ma-da es-mtn-naki ba-hul »das Land von Esnunna wurde Vzerstört «. 21. . us [-sa m Ja-da es-nun-na »folgendes Jahr: Das Land von Esnunna«. Für Varianten s. Stephens a. a. O. Die Varianten zu schon bekannten Daten Ibi-Sins, ISbi-Irras, Idin-Dagans, ISme-Dagans, Lipit-IStars, die Stephens S. I7 f. notiert, sind hier ebenfalls nicht berücksichtigt. Ebeling.
17
EAGURUS-EANASAM( !)MAtl Eagurus, geschr. e-ti-gurus"! (vielleicht nicht vollständig), Tempel, in einer Liste genannt. PSBA XXII S. 370.
E beling.
Eaiddina, Ort in Babylonien, in einem Texte aus der Kassitenzeit genannt. UP I 2, Nr. 63, Z. 6, 9,
E Ea I. s. Enki (Ea). 2. geschr. e-a (= akk. aduru, Dorf), als ersten Bestandteil sumerischer Ortsnamen lies e-dur2J u. s. dort. Ebeling. EaaggakiHburur, geschr. e-ti-ag-gtikilib-ur4 -ur4 , Tempel der Ninegal, von Simat-Innanna, Gattin des Rim-Sin, Kgs. von Larsa, erbaut. Gadd Ur excav. I Nr. 143, Z. 37; OECT I, pI. 17, II, Z. 37ft. Ebeling.
Eab, geschr. e-ab, Tempel in Girsu, dem Enlil gehörig. Lau OBTR Nr.I62, Rs. Z. I; Legrain Rois d'Ur Nr. 289. Ebeling.
Eabani. I. patesi (ensi) eines ungenannten Ortes in einer Urkunde aus Sulgi's42. Jahr: KeiserYOSIV2p.2g. 2. patesi (ensi) von Kutu, Sohn von Ne ... an, Schreiber, Vasall des Ibi-Sin. Iozeil. Inschrift eines Siegels in der Sammlung Kelekian-Khan, transkr. u. übers. v. Scheil RT XXXVII S. I28. Weissbach.
Eabzu, geschr. e-ZU.AB, I. Tempel des Enki in Eridu, von Ijammurapi erneuert. CH I, Z. 63ft.; AJSL XXIV S. 292; PSBA XXII S. 362; BA V S. 589; vgI. auch V AB I S. 241, n. abzu. Ebeling.
Eabzu, König von Umma. 2 Bruchstücke einer Statuette aus Tello im Louvre (Lagas-Zeit). de Sarzec Dec. pI. 5 Nr. 3. ThureauDangin VAB I S. I50f. II I. Weissbach.
Eabzubanda, ,geschr. ~-ab-zu-ban-da, Kapelle (KI. DUR) der Suzianna. Gadd Ur excav. I Nr. 175. Ebeling.
Eadajlln, Gouverneur des Meerlandes (Sakin mat tamtim) zur Zeit Nebokadrezars II.
Unger Babyion S. 285, Z. 2r. Ebeling.
Eadda(imsagga), geschr. e-ad-da (imsag-ga) = )HausdesVaters«, ..•. , Tempel EnliIs in Lagas. Entemena baut daran, ebenso Urukagina. VAB I S.30, Nr. 6a, Rs. I.Z. 5; 42, b) 3, Z.8f.; 32,FZ.22; Gadd Urexcav. INr. I UI Z. 6; VI, Z. 6; ITT I Nr. 1099; Doc. Pres. 43; CT X, 86900, Z. 21ft.; AJSL XXIV S. 292; Jean Rel. sumo S. 36, Anm. 7, 38; Furlani RBA I S. 122; U S. 384; Jastrow Religion I S. 53. E beling.
Eadgigi, geschr. e-ad-gi4-gi4 , Kapelle (KI. DUR) des Nusku. MVAG 1916, S. 86, Z. 20; Langdon BL Nr. 123, Z. 6; Gadd Ur excav. I Nr. 180. Ebeling.
Eadlriga, geschr. de-ae-dirig-ga, Name der Göttin Ninkarrag (s. d.). CT xxv pI. 3, Z. 56; 29, RM H, 289, III, Z. 4; XXIV, pI. 47, Z. 2a; RA XX, S. 99, VIII, Z. 42. Ebeling.
Eagamil (Schreibungen: de-a-ga-mil bab. Kön.-L. b Rs. Z. II; King CEBK Vol. II pp. 22 f.; dDIS-ga-mil ass. Kön.- L. Assur I46I6c Col. I Z. IO; abgekürzt dBE-ga Kön.-L. a CoL I Z. I4) war der II. (oder I2.) König der ersten Dynastie des Meerlandes (23. Dyn.), herrschte angeblich 30 Jahre (bab. Kön.-Liste a) und zog nach Elam, wo er vermutlich seinen Tod fand. Mit ihm erlosch die Dynastie. Sein Nachfolger wurde Ulamburias, Bruder des Kastilias III., zunächst im Meerland und später, nach dem Tode des Kastilias, Herrscher über ganz Babylonien. . Die verschiedenen Zeitansätze des Ausgangs E.s erörtert Weidner AfO III S. 72ff. Er nimmt etwa I536 v. Chr. an. Weissbach.
Ir,
16. Ebeling.
Eakkil, geschr. e-ak-ki-il, Tempel des Papsukkal in Kis; Langdon (s. u.) liest Mt akkil und erklärt den Namen als library. Craig RT S. 58, Z. 10; Langdon Excavations at Kish I S. 87ft. Ebeling.
Eakudurriibni, Gouverneur der Länder (bel Pihdti sa mdtati) zur Zeit des Marduknadinabe. King BBSt S. 44, Z. 3.
Ebeling.
e-alanki ,
Ealan, geschr. Ortschaft in Babylonien, in einer Liste genannt. RA XXXII S.164, Z.43.
Ebeling.
Eatgia, geschr. e-al-gi-aki , Ort in Babylonien (?), in einer Liste genannt. Chiera SLT Nr. 215, Obv. Z. 8. Ebeling.
Ealim, geschr. e-alim, Tempel (?) in Lagas, in einer Urkunde aus dieser Stadt genannt. ITT Nr. 833.
Ebeling.
Eamas(e)kug, geschr. e-amas(-e)-kitg, Tempel der Inninni-Istar in Der-UNU. NiG. PAk;. II R pI. 61, Z. 36gh; Zimmern SK Nr. 199, III, Z. 36; UP V Nr. 157, I, Z. 14; Landsberger Kult. Kal. S. 81; Hommel Geographie S. 496. E beling.
Eamaskalama, geschr. e-amas-kalamrna, Tempel der IStar von Babylon = Eturkalama? II R pI. 61, Z. I8g; Lehmann $amassumukln II S. 61; AJSL XXIV S. 293, 319; Weissbach AO V 4, S. 26; Unger Babyion S. 145. Ebeling.
Eamer, geschr. e-a-mer, Teil (Tempelturm?) des Eninnu-Tempel in Lagas.
259
Eamkurkurra, geschr. e-am-kur-kurra, Tempel Enlils in Assur, von Erisu erbaut, von Samsi-Adad I. erneuert. KAHl I Nr. 2, III Z. 6ft.; Luckenbill AR § 43a; Nötscher Enlil S. 13; vgl. auch MDOG Nr. 21, S. 51. Ebeling.
Eamukinsumi las Winckler (UAG I53 u. a.) den Namen, den G. Smith (TSBA Vol. 3 p. 374) und King (CEBK Vol. II p. I45) Eamukinzer lasen. Wincklers Lesung wurde von Weidner (passim) und mir (RLA I S. 375) angenommen, ist aber wahrscheinlich aufzugeben. Die Lesung G. Smi ths und Kings ist u. a. von Pinches (PSBA VI p. I96), Schrader (KB II S. 287), Tallqvist (APN p. 72) und im Guide 0/ the Bab. and Ass. antiquities3 p. 248 bevorzugt worden; s. d. folg. Artikel. Weissbach.
Eamukinzeri (zur Schreibung vgl. Tallqvist APN p. 72), zweiter König der zweiten Dynastie des Meerlandes (26. Dyn.), herrschte nach der bab. Kön.-L. a (Col. III ZZ. 7 und 9) 5 Monate, nach der Chronik S (King CEBK Vol. II pp. 52 u. I4S) nur 3 Monate (über die falsche Summierung der Regierungszahlen in dieser Chronik vgl. King a. O. p. 53 nn. I U. 2). Aus derselben Quelle erfahren wir, daß er ein Usurpator (sarru IM. GI, vgl. Zimmern ZA XXV S. 200), Sohn des (bzw. aus dem Hause Bit-) Ijasmar war und im Sumpfe von Bit ljasmar begraben wurde. Seine Regierungszeit fällt ungefähr in das Jahr I034 v. Chr. - Ob identisch mit E., Sohn des Belani, Priester von Eridu im I2. Jahre des SimbarSipak (King BBSt. p. I03 Bottom Edge I)? Weissbach. Ean, geschr. e-an, Tempel in Der.
180; VAB I E beling.
K 5°4, Z. 21, 27; Hommel Geographie S. 494. Ebeling.
Eamerkug,geschr. e-a-mer-kug, Tempel der Nintinugga in Nippur.
Eanasam(!)malJ., geschr. e-AN.AS. [A!} .AN-mah, Tempel, in einer Liste genannt.
Paffrath Götterlehre
S. II6, A, 25, Z. 12.
S.
Legrain Hist. Fragm. UP XIII Nr. 26, Z. 4; S. 61. Ebeling.
PSBA XXII S. 365, Z. 14. Ebeling. 17*
EANNAKI-EANNATUM
EANDADIA-EANNA
260
Eandadia, geschr. e-an-da-di-a, Tempelturm in Akkad, m einer Liste erwähnt. Ir R pI. 50, Z. 9ab.
E beling.
Eanki, geschr. e-an-ki, Tempel Anus in Uruk(?) und der Inninni. Ir R pI. 6l, Nr. 2, Z. 29g; King LIH I, Nr. 53. Z. 10; Morgan IV Nr. 8, Z. 17; Langdon BL S. 43, Z. 7. Ebeling.
Eankikugga, geschr. e-an-ki-kug-ga, »Station« (Kl. GUß) des Kusu (g). Gadd Ur excav. I Nr. l76.
Ebeling.
Eanna, geschr. e-an-na. 1. Tempel der Inninni in Girsu-Lagas, zur Zeit des Enannatum und des Gudea, verbrannt durch die Truppen von Umma zur Zeit Urukaginas. VAB I S. l44z., Z. 7; 12,5, Z. 26; 58, 4, Z. 5; 74, I, Z. 5; 76, 3, Z. I2f.; Barton RISA S. 24, 88, 188. CT XXI pI. 10, 90897 hierher geh.?
Tempelbezirk der Inninni-IStar in Uruk. Enannatum, Ur-Nammu, Sulgi( ?), Amar-Sin, Lipit-IStar (Ur-Ninurta ?), Anam, Singasid, (Singamil,) Karaindas, Kurigalzu, Mardukapaliddina, Sargon 11., Asarhaddon, Nebokadrezar II., Nabonid bauten daran. Die Deutsche Orientgesellschaft gräbt seit 1928/29 (bzw. 1912/13) daran. Da die Grabungen noch nicht abgeschlossen sind, hier nur einige Ergebnisse. Eanna ist ein umfangreicher, oberhalb der Stadt Uruk auf einer Terrasse gelegener, von einer Raummauer umschlossener Bezirk, in dessen Innern der Tempelturm, die Tempel der Göttinnen und die Höfe sich befanden. Die Umfassungsmauer ist von Ur-Nammu erbaut worden. Sargon II. hat dann den Bezirk im SO des Tempelturmes bedeutend erweitert und um den neuen Raum, wie um das Ganze eine Mauer gelegt, die in neubabylonischer Zeit und von Kyros erneuert wurde. Die Siqqurrat Egiparimin ist von UrNammu erbaut worden, sie ist das Resultat einer zweimaligen Vergrößerung. Zwischen der Umschließungsmauer und der SO-Seite des Tempelturmes befand sich wahrscheinlich ein Tempel in 2.
neuassyrischer und neubabylonischer Zeit, dessen Reste jetzt ganz verschwunden sind. Im NO des Tempelbezirkes lag em der Inninni geweihter Tempel aus der Zeit des Karaindas (1445-1427 v. Chr.). Zwischen der SO-Front der Umfassungsmauer und der Siqqurrat legte man Reste eines Tempelbaus des UrNammu bloß. Diese Bauten sind im 1. Jahrt. niedergelegt worden (Mardukapaliddina). Ein nicht erhaltener Neubau war darauf errichtet worden. Unter den Bauten des Ur-Nammu wurde in Schicht 5 ein auf KalksteinSockeln gegründeter Tempel festgestellt, der nach Jordan etwa 1000 Jahre älter ist als Ur-Nammu. Weiteres s. Literatur und Uruk. Jordan Die Ausgrabungen der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft in Warka: Die Deutsche Forschung 1923; Deutsche Forschung 13, S. 153 ff.; Die A usgrabungen der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft in Uruk I930!3r; 1931/32; Noeldeke-Heinrich, Die Ausgrabungen in Warka I932/33; Heinrich Kurzbericht über den Grabungswinter I933/34 in Warka; APAW 1929 Nr. 7, S. Iff.; 1930, Nr. 4, S. Iff.; 1932, Nr. 2, S. 5ff.; 1932, Nr. 6; 1933, Nr. 5, S. 5ff.; AfOV, S. 252; VI, S. 3 I 6 ff.; VII, S. l33ff ; VIII, S. 249 ff.; IX. S. 2I8f.; X, S. 94ff.; ZA XXXIX, S. 258; CT XXXVI, pI. 5; VAB I, S. 192n; 220a, 222C, Z. 8; I R pI. I, Nr. 6; pI. 5, XVII; Barton RISA S. 280, 33 2 , 334, 340, 34 8 , 358; CH 2, Z. 43; KAVI Nr. 190, A, Z. 7; IV R pI. 36, Nr. 3; Bauer Assurbanipal S. IrO; Streck VAB VII, S. 8I7f.; YOS I Nr. 38; 40, Z. 5; 41, Z. 9; BA II!, S. 351f.; Luckenbill AR Reg.; VAB IV S. 74, Z. 33; 92, Z. 55; 108, Z. 63; 170, Z. 2; 182, Z. 13; 242, Z. 18; 274, Z. 24; vgI. weiter Dougherty Nabonidus and Belshazzar Reg.; Delitzsch Paradies S. 222; AJSL XXIV, S. 293; Langdon BL S. 133; OECT I, S. l7, Z. l2.
3. Tempel der IStar-Assuritu und Dinitu in Assur. RLA I, S. 186, § 47, 48.
4. Ort in Babylonien" geschr. e-annaki , in einer Liste genannt. RA XXXII S. 164, Z. 38.
5. s. AOB I S. 122, Anm·7. Ebeling.
Eannaki, geschr. (kur)e-an-na-ki, Berg, in einer Liste genannt = Bitala. II R pI. 50, Z. 68c 1899, S. 653ff.).
K. 2035 A (ZDMG Ebeling.
Eannakurkurra, geschr. e-an-na-kurkur-ra, Tempel (?), von Enannatum erbaut (?), = Eanna. Gadd Ur excav. I Nr. 2, Z. 7, 8. Ebeling.
Eannasumiddina, Statthalter Meerlandes, wahrscheinlich zur Enlilnadinaplis. King BBSt S. 76ff.
des Zeit
Ebeling.
Eannatum (E-an-na-du) , Herrscher von Lagas, Sohn des Akurgal*, Enkel des Urnanse*. Er führte meist den Titel patesi (ensi) , in der Inschrift der Geierstele nennt er sich lugal. Sein Neffe Entemena* nennt ihn wieder patesi (ensi). Die zeitliche Ansetzung ist bei dem Mangel an chronologisch verwertbaren Synchronismen nicht festzulegen. Die Namen der von ihm genannten gleichzeitigen Herrscher Zu-zu* von Aksak* und Al-zu(?) - ., von Kis* erscheinen nicht in den bis jetzt bekannten Dynastienlisten ; sie gehören wahrscheinlich in die vor den Dynastien rr-I3liegende Zeit. Die modernen Ansätze der Zeit E.s schwanken von etwa 300 0 (Cambridge Ancient History2 I S. 669) bis etwa 2600 (Christian AfO VIII S. 208; wahrscheinlich zu spät, vgl. Lands berger OLZ 1931, Sp. rr8). Umstritten ist auch die Frage nach der zeitlichen Folge der Kämpfe E.s, die E. Meyer (SPAW 1912, S. I089ff.) und Poebel (UP IV I, S. I59ff.) zu klären gesucht haben. E. hat zunächst mit Elam*, URu+A*, Umma*, Uruk*, Ur*, Kibabbar*, Az*, Misime* und A-ru-aki (s. Aria 2: Bd. I S. 144), zuletzt mit Mari Kriege geführt. Die Feinde wurden besiegt, der patesi (ensi) von Az fiel, die Stadt A-ru-aki wurde zerstört. Ausführlichere Berichte sind von den Kriegen mit Umma, Kis und Aksak erhalten. Die Vorgeschichte der Verwicklungen mit Umma erfahren wir durch Entemena*. Der König Mesilim* von Kis hatte, vermutlich an der Dreiländerecke, wo die Gebiete von Kis,
26r
Umma und Lagas zusammentrafen, einen Denkstein errichtet. Diesen beseitigte später Us*, ensi von Umma, und fiel in das Gebiet von Lagas ein. wlJ.rde aber zurückgeschlagen. Das Gebiet Gu-edin*, das die Herrscher von Umma denen von Lagas geraubt hatten, eroberte E. wieder. Mit dem patesi (ensi) Enakalli* von Umma schloß er einen Vertrag, stellte am Grenzgraben einen eigenen Denkstein auf, und den des Mesilim brachte er an seinen alten Platz. Die Kämpfe mit KiS und Aksak endeten mit einem großen Siege E.s; die oben genannten feindlichen Herrscher fielen. E. wurde von der Göttin Innanna von KiS selbst zum König von Kis ernannt. Das Siegesdenkmal ist die berühmte Geierstele*. Bauten E.s: Wiederherstellung der Stadt Girsu*; Erbauung (Wiederaufbau?) der Stadt Nina; Erbauung der Stadtmauer von Urukugga *; Tempel der Gatumdug; Palast Tiras; Wasserbecken für Ningirsu; Kanal Lummadimsar. Inschriften (vgl. Thureau-Dangin VAB I S. IO-29) : 1. Geierstele, s. diesen Artikel. 2. Kleine Säule (Stambul): Dec. P. epigr. p. XLIV. 3. Trog (Mörser?) aus Diorit, Fragment, gefunden 1889 beim Abbruch eines im 17. Jhdt. erbauten Hauses in der Londoner City (Knightrider-Street), jetzt Br. M. 90832 (Guide3 p. 59), abgeb. King, Hist. 0/ Sumer & Akkad pI. zu P·146 . 4. »Feldsteine« (galets, pebbles): A (Louvre): Dec. P. epigr. p. XLIII. B (Stambul: MIO Nr. 1595), nicht vollständig veröffentlicht: Dec. P. epigr. p. XLIV. C (Louvre): Dec. pI. 2 ter No. 6; D (Louvre): Dec. pI. 2 NO.3; E (Stambul) Dec. P. epigr. p. XLIV, teilweise ergänzt durch ein Exemplar im Semitic Museum of Harvard University: Hussey JAOS XXXVIII (19 18 ) pp. 264ff.
EAZUGALKALAMA-EBABBARA
EANSAR-EAZERQISA 5. Backsteine: A (Louvre) Dec. pI. 31 No. 2; P. epigr. p. XL V, vervollständigt nach einem von G. eros gefundenen Exemplar. Duplikat Berlin (VA 2599): VS I Nr. 3; B (Stambul) Dk P. epigr. p. XLV (MIO Nrr. 1539 u. 1543 enthalten etwas abweichende Fassungen). 6 Exemplare des British Museum (Guide3 p. 58): 85977-85980 (eT part 9); 88283; II4404· Abgebildet: Nr. 85977 King, Hist. 0/ Sumer & Akkad pI. zu p. 154; Nr. 85979: Br. M. Guidel pI. I; Frgm. Berlin (VA 3II2): VS I N r. I. Exemplar aus Adab mit kürzerem Text Luckenbill Univ. 0/ Chicago Or. Inst. Publ. Vol. XIV Nr. 32. 6. Tonzigatu (Frgm. ) Berlin (VA 2088): VS I Nr. 2. Weissbach.
Eansar, geschr. e-an-sdr, Tempel, von Asarhaddon erbaut. CT XXXVI pI. 14, Nr. 2.
Ebeling.
Eansudur, geschr. e-ansu-dur, Tempel des Ensignun, von Ur-Bau erbaut. VAB I S. 60, 6. Z. 3; 62f., 2, Z. 3. Ebeling.
Eantasurra, ge sehr. (e-)an-ta-sur-ra, Teil des Tempels des Ningirsu in Lagas, an dem Eannatum, Entemena, Urukagina gebaut haben. AJSL XXIV S.295; sumirienne S. 73.
Jean, Religion E beling.
Eanun, geschr. e-d-nun, Tempel des Lugalgirra, in einer Liste genannt. II R pI. 61, Z. 21ab; RA XX S. 106, Z. 37; AJSL. XXIV S. 295; Mullo Weir Lexicon oj accadian prayers S. 406. Ebeling.
Eanuru, geschr. e-an-urüki , siqqurrat (Tempelturm) in Kutha, in einer Liste genannt. II R pI. 50, Z. 15; Jastrow Religion II S. 60. Ebeling.
Eanzakar, geschr. (e-)an-za-kar, Tempel der Inninni-IStar in AkSak. II R pI. 61, Z. 2g; UP V Nr. 157, I Z. 8; Zimmern SK Nr. 199, III, Z. 37; OE CT I S. 19, Z. 5f.; PSBA 1918, S. 82, Z. 37. Ebeling.
Eapin, geschr. e-apin, Tempel (?). RA VIII S. 141.
Ebeling.
Earagisbar, geschr. e-a-ra-gis-bar [, Tempel in Babyion (?), in einer Liste genannt. PSBA XXII, S. 362, II Z. 6.
Ebeling.
Earali, geschr. e-a-ra-li, Tempel des Tammuz in Badtibira. II R pI. 61, Z. 18c; ZA XXXIX S. 259. Ebeling.
Earatta(kisara), geschr. e-aratta(-kiSdr-(r)a), Tempelturm Enlils in IM. KI. Schroeder KAVI Nr. 42, Rs. Z. 20; 43, Z. 33; II R pI. 50, Z. 23a; 61, Nr. 2, Z. 5? Ebeling.
Earazugistuk, geschr. e-a-ra-zu-gis-tuk, Tempel des Marduk (?). PSBA XXIII, hinter S. 188. Ebeling.
Earu, Gottheit, geschr. de-a-ru s, guddub der Damgalnunna. CT XXIV, pI. 17, Z. 59.
Ebeling.
Eas, geschr. dle_aski, Stadt in Babylonien (?), in Liste genannt; Lesung edil, entln möglich. Chiera SLT Nr. 215, Obv. Z. 9. Ebeling.
Easanamar, geschr. e-as-an-amar(?), eine Kapelle (ki-dur) Enlils. Gadd Ur excavations I, Nr. 179. Ebeling.
Easarru s. Enki. EasartulJdi, Kanal, in einem altbabylonischen Texte genannt. Gran t Babylonian Business Documents oJ the Classical Period, Nr. 15; KohlerUngnad HG Nr. 1762. Ebeling.
Easte/u, geschr. e-as-te/tu, Tempel der Bau-Gula in Larak. Langdon SBPS. 132, Z. 12; 177, Nr. 5; 186, Z. 30; Reisner SBH S. 80, Z. 12; 94, Ebeling. Z. 30.
Eatran s. Satran. Eazerqisa, Fürst von Blt-Amukkan zur Zeit Assurbanipals, schrieb - wohl von Assyrien aus und bei Beginn des babylonischen Aufstandes - an seine Mutter Humbusti, daß er der Mitwisserschaft a; den Vorbereitungen zum Aufstand Samassumukins bezichtigt sei. Er habe sich unterworfen. Sie möge eilends eine Botschaft von der Unterwerfung Bit-Amukkans an den Hof gelangen lassen (Harper ABL IX Nr.
896). In einem Erlaß Assurbanipals an Nabu-usabSi von Uruk aus dem Eponymat des Belbarransadua (650 v. ehr.) ist von einem Sohne des E. und von der Ij:umbuste (!) die Rede; doch ist nicht recht klar, worum es sich handelt (Harper ABL V Nr. 517; der Passus über Humbuste könnte mit der Aufforderung :tazerqisa zur Unterwerfung von BItAmukkan zusammenhängen). Söhne EazerqlSas scheinen Gefangene oder wenigstens Geiseln Assurbanipals gewesen zu sein, wie aus ihrer Erwähnung in Epigraphconcep~en »die Söhne des Eazerqisa« - zu schließen ist (Rm 40 Vs. Z. 8 und K 4453 Vs. Z. 25; beide eT XXXV pI. 17/18 bzw. pI. 27/28). Klauber Beamten/um (LSS V/3) S. 12 (u. Anm. 6); Streck VAB VII S. CXVII (u. Anm. 3/4), CCXCIV (u. Anm. I); Olmstead His/. oj Assyria S. 478ff. Schawe.
Eazugalkalama, ge sehr. [e-a-Jzu-galkalam-ma, Tempel, in einer Liste genannt. PSBA XXII S. 365, Z. 10.
Ebeling.
Ebabbara, geschr. e-babbar-ra, I. Tempel des Utu (Babbar)-Samas in Larsa. Ur-Nammu erbaute den Tempel. Eannatum von Lagas opferte dort. Sinidinnam spricht mehrfach von seinen Verdiensten um E. Nur-Adad kümmerte sich um E. Rim-Sin erweiterte E. Warad-Sin spricht von Wiederherstellungen, die er am Tempel ausführte. Ij:ammurapi baute weiter an E. Welchen Tempel Sabu, Ammiditana, Ammizaduga, Samsuditana in ihren Datennamen mit Ebabbarra meinten, ist nicht sicher. Burnaburias erneuerte den zerstörten Tempel. Nebokradezar baute den wieder verfallenen Tempel wieder auf auf der Grundlage des Burnaburias, Nabonid suchte dagegen das Fundament, das Hammurapi errichtet hatte, um seinen- Bau darauf zu errichten. CT XXI, pI. 5, 90001 = I R pI. I, Nr. 7. Barton RISA S. 312, 6, Z. 6ff.; 314, 2, Z. II ff.; 3; 316, Z. 6ff.; 324, 9 Z. 10; 326, Z. 17; 328, 4, Z. II f.; 372, I, Z. 9ff., 374, Nr. 18, 2, Z. II ff.; 376, Nr.20, I, Z. Sf.; 378,3, Z. 14f.; King LIH S. 180, 183; I R pI. 4, XV, 2; CH II Z.34; XLIV, Z. 76;
LIH S. II9; I Rpl. 4, XIII; RLA II S. 176ff. Sabu 8.13. J., Ammiditana 6. 8.13.23. J.; Ammi~aduga 6.7.9. 17. d J.; Samsuditana a.; OECT II S. 29, Z. 6; VAB IV S. 74, Z. 34; 92, Z. 42; r08, Z. 64; 170, Z. 12. UP XV S. 43, II! Z. 14; I R pI. 69, I Z. 43f.; II Z. 20f.; YOS V oft. Paffra th Göfterlehre S. 99, 216.
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2. uralter Tempel des Utu-Samas in Sippar. Nach Nabonid erbaut von N aram-Sin, Sohn des Sargon. Manistusu erneuerte das Gebäude und sicherte dem Tempel dauernde Einkünfte. ljammurapi baute daran. Samsuiluna renovierte den Tempel in seinem 18. J. AbiSu' stiftete sein Bildnis dafür (oder für den T. in Larsa ?). Nach einer Inschrift des Nabuapaliddina zerstörten die Suti E. in Sippar. N. baute ihn wieder auf. Ebenso baute daran Simmassipak. Zur Zeit des Sanherib und Asarhaddon eroberten die Elamiter Sippar und zerstörten dabei wohl auch den Tempel. Ein Mann aus Sippar baute E. »für das Leben des Samassumuktn und des Assurbanipal« wieder auf. Beide Könige taten ihrerseits auch mancherlei für den Tempel. Nebokadrezar H. erzählt oft von seinen Bemühungen um E. Nabonid mußte dann wieder 45 Jahre nach Nebokadrezar Hand zur Renovierung von E. anlegen. Er fand auch den Unterbau Naram-Sins, den Nebokadrezar vergeblich gesucht hatte.
Barton RISA S. 130, 4, III Z. I ff.; CH H, Z. 30; King LIH S. 220; 244; 147; CT XXXVII, pI. I ff.; V R pI. 60, 61; BA I S. 269f.; Bab. Chronik II Z. 36f.; IV Z. 9f.; ZA III S. 416; VAB VII S. CCLXIV; VAB IV S. 74, Z. 28; 92, Z. 40; 100, Nr. 12, Z.26; 108, Z. 59; 142, Z. 23; 148, Nr. 18, Z. 7; UP XV S. 43 III Z. 4; V R pI. 64 H, Z. 47f.; CT XXXVI, pI. 22, Z. 34ff.; AJSL XXIV S. 296ff.; ZA XXXIX S. 271 f. Oft in den Urkunden von VS VI.
3. Tempel der Ninni-IStar in Sippar, wohl = 2. Ninni hier = Aja. UP V Nr. 157, Z. 4.
Ebeling.
4. geschr. e-bar-bar, Tempel des Samas in Lagas, Orakelstätte, von Leuten aus Umma entheiligt. VAB I!:'. Mf.; 56k) 2, Z. 6 (Urukagina); Z. 24f. (Gudea). Ebeling.
IOO,
EBELING-EDAM
EBADBARRA-EBE B
Ebadbarra, geschr. e-bdd-bar-ra, Tempel des Ningizzida in Lagas. ITT IV, 7310, II Z. 44fI.
Ebeling.
Ebaga, geschr. (e- )ba-ga, Kapell e des Ningirsu im Eninml von Lagas, erbaut durch Ur-Nanse. RTC 212; Ur-Nanse, Tafel E V, Z. If.; Allotte de la Fuye Doc. Prrfs. Nr. 43 I, Z. 3; 53 I, Z. Iff.; 82 VI Z. 6; 84 III, Z. 3; 206 I Z. 3; Nikolski Doc. Nr. 146 VI, Z. 8; RLA II S. 134; Howardy Clavis S. 55!. Auch das AJSL XXIV S. 298 angeführte e-ba-ti dürfte hierher gehören. Ebeling.
Ebalag, geschr. e-balag, Kapelle, vielleicht zum EU aqUu-Hause gehörig, von Sanherib erneuert. Meissner-Rost, Sanherib, Tf. 16, Z. 4; Luckenbill AR II § 444. Ebeling.
Eban, geschr. i-ba-an, Tempel (?), in sumerischen Texten genannt. RTC Nr. 19, Z. 3; 2I7 Obv. I Z. 5. Ebeling. III
Ebanda, geschr. e-banda(da) , Tempel einer sumerischen Hymne genannt. Reisner SBH S. 64, Rs. Z. 13, 15. Ebeling.
Ebappir, geschr. e-bappir, Tempel des Ningirsu in Lagas, von Entemena erbaut. Enannatum 11. und Urukagina bauen daran.
Entemena, Alabastert. Rs. i, Z. 7ff.; 3, Z. 5 ff. (V AB I S. 32); Enannatum 11. Türangelstein Z. I3ff. (S.40f.); I6ff. (S. 42); Urukagina Steintafel 2, Z. 6ff. (S. 42). Ebeling.
Ebararia, gesch. e-bar-a-ri-a, Tempel in einer Liste genannt. PSBA XXII S. 365, A, Z. 22. Ebeling.
Ebarat, ge sehr. de-ba-ra-at, Gottheit in Elam. DP XXIII, Nr. 292, Z. 6f.; RA XXII S. I58f. Ebeling.
Ebarbar, Ort bei Lagas, in Urkunden aus Telloh genannt, s. Ebabbar 4. ITT Nr. 1074, II46; 7305; 7310; 73II S. 54. Ebeling.
Ebardug/rgarra, ge sehr. e-bdr-ditg/durgar-ra, Kapelle der IStar im Enliltempel in Nippur.
+
OECT I S. 17, Z. 14; ZA X, S. 294, Z. 6 14; PSBA XXII S. 365, K 4413 K 8376, A, Z.2I; AKI S. 24, Z. 7; Jastrow Religion
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I S. 542 f.; Krückmann Neubab. Rechtsund Ve1'waltungstexte NT. 210, Z. 2. Ebeling.
Ebarguldu, geschr. e-bdr-gu-ul-dus , Tempel in Tilmun (?), dem Gotte Enki (?) gehörig. Langdon Le poeme sumhien du Paradis S. 192, Z. 35, 46; Witzel Anal. Orient 4, S. 16, Z. 18, 35, 46. Ebeling.
Ebarralal.h Gottheit (gesehr. de-barra-la!J4)' Sohn des Enmesarra, auch Abarralab. geschrieben, dem Nusku gleichgesetzt, s. d. CT XXIV pI. 5, Z. 35; Thureau-Dangin Rit. ace. S. 16, Z. 12, RA XVI S. 152. Ebeling.
Ebarsiga, geschr. e-bdr-si-ga, Tempel Ninurtas (s. Barsiga), aber auch wohl Name für andere Tempel (= kleines Throngemach, Kapelle). RTC Nr. 399, Rs. Z. 3; Reisner TU Nr. 142, Z. 2; Langdon BL Nr. 175 Rs. Z. 7. Ebeling.
Ebarsirra, geschr. e-bdr-sir-ra, Tempel, wohl der Damgalnunna, in einem sumerischen Klagelied erwähnt. Langdon BL Nr. 175, Rs. Z. 15. Ebeling.
Ebarti s. Eparti. Ebarudi, geschr. e-bdr-us-di, Tempelturm des Tammuz in Akkad. II R pI. 50, Z. IIab.
Ebeling.
Ebel), Als )Wohnsitz des Gottes Assur({ galt der Bergzug E., auch Abe!J genannt, der sich von der Stadt Assur* (s. d. § I) bis nach der Stadt Me-Turnat erstreckt hat, die am Turnat=DijalaFluß lag, und somit dem heutigen Bergzuge des Harnrin entsprochen hat. Eriba-Adad(?) erbaute auf dem E., am Tigris eine neue Stadt namens Sarru-iddina (Luckenbill, AR, I, § 56) = KAH II, Nr. 26). Tukulti-Ninurta I. nennt den Abib. (KAH II, Nr. 54 = Luckenbill, a. a. O. I, § 200). Tiglatpileser I. (Zerbr. Obelisk, KoI. IV, Z. 15; K ingAKA S.140, Luckenbill, I, § 392) jagte im Gebirge E., einem Gebirge des Landes Assyrien. Samsi-Adad V. durchzieht das Gebirge E. auf seinem 4. und 5. Feldzuge gegen Me-Turn at (I R, pI. 28, Z. 15 a; Stele KoI. IV, Z.4;
I R pI. 31; Luckenbill, a. a. O. I, § 723; AfO IX S. 96). Vgl. a. ZA XIV, S. I65· Eckhard Unger.
Auch in einer Inschrift des elamisehen Fürsten Silhak-Insusinak wird das Gebrige erwähnt. Der Gott Ebeh, für den auch die (ideographische?) -Namensform EN. TI ki belegt ist, ist natürlich mit dem Gebirge identisch. König CIE I Nr. 54 II, Z. 85; !II Z. 25; Delitzsch Paradies S.204; ZA XVIII S. I92; AfO IX S. 46; JAOS XLV S.2I4 Anm. 56; 219; Olms'Lead JAOS XXXVIII S, 263 setzt das Gebirge weiter nördlich an. Für den Gott: Br. 12811; 12817; III R pI. 66 Vs. II Z. 15 im Tempel des Anu und Adad; Rs. I Z.4; V Z.33; KAVI Nr. 42 Vs. II Z. 13 im Sin-Tempel; Vs. II Z. 5 im Anu-Tempel; dazu dEN. TI = Ea CT XXIV pI. 14 Z. 45; 27 Z. 12; = Adad KAVI Nr. 63 II Z, 47; RA XXXI S. 85; 143. E beling.
Ebeling, Erich, geb. 21. 11. 1886 zu Berlin, seit 1924 Professor an der Universität Berlin, Herausgeber des Reallexicons der Assyriologie. Schriften s. Kür s c h n e r s Deutscher Gelehrten-Kalender, 4. Ausg. s. v.
Ebenholz, wurde in Babylonien, wenn man in dem babylonischen 'Worte uUt/esu dieses Holz erkennen darf, zu mancherlei Zwecken verwandt. Das usu- Holz war wegen seiner Härte berühmt und wurde aus dem MeluhhaGebirge importiert. -KB III, I, S. 37; Thureau-Dangin 8ieme camp. de Sargon S. 53; VAB I S. 98, VIII Z. 24; 70 VI Z. 26; Meissner BuA I S. 54, 353; Delitzsch HW S. I44a. MAOG VII, r/2, S.9. Ebeling.
Eblbiru, Ort in Babylonien, in einem altbabylonischen Texte erwähnt. V AB V Nr. 63 A, Z. 2; RA VIII, S. 7of. Ebeling.
Ebil s. Egibil. Ebi 'um, geschr. e-bi-lumki , Ortschaft in Babylonien, in einer Liste genannt. RA XXXII S.I65 IV Z.I7. Ebeling.
Ebir, wohl zu lesen E!Jus, s. d. Ebirillu, Gott der Araber, s. Araber {Götter). Eine neue Stelle für den Gott,
aber in der Form da-bi-ri-il-lu s. Thompson Prisms of Esarhaddon and 0/ Ashurbanipal, S.20, Z. 11. Ebeling. Ebirnari s. Transmesopotamien. EbiSu s. Abesu'. Ebitu, Gottheit, geschr. e-bi-tu, in der Beschwörungsserie Surpu erwähnt. KARI Nr.30, Z.I4.
Ebeling.
Ebranum, geschr. Eb/p-ra-nu-U'n, König von Gutium, 15. Herrscher der 17. Dynastie, regierte ein Jahr. Zimmern ZDMG LXXVIII S.34. Wei s sbach. Eburanna, ge sehr. e-bur-an-na, Tempel der Tasmetu in Babyion (?).
Unger Babylon S. 164; KARI IIr Nr. 122 Rs. Z. 3. Ebeling.
+
Eburlal), geschr. e-bur-la!J~ (DU DU), und Eburnigdu, geschr. e-b~tr-nig du, Tempel, in einer Liste genannt. II R pI. 61, Z.3 u. 4.
Ebeling.
Eburnasua, geschr. e-bur-na-su-a, Tempel, in einer Liste genannt. Mit diesem identisch wohl e-bur-su(lies na-)su-a, ein Tempel Enlils (?).
+
PSBA XXII S. 365, K. 4413 8376, Z. 23. IV R pI. 24 Nr. 2, Z. 21 f. Ebeling.
I,
Eburnigdu s. Eburlab.. Ebursigsig, ge sehr. e-bur-sigr sig7 , Tempel in Babylon. Unger BabylonS. 164; 230; ZA NF VII S.290. Ebeling. Ebil.~i. Eine Landschaft (matu) , zwischen Qatni und Dur-Aduklime (s. Dur-Igitlim) und Qatni*, am Babur* wurde von Adadnirari 11. um 894 durchzogen. Möglich wäre auch die Lesung sade(KUR)e b(P)u-u-si = Bergland des Byssus (busu: Zimmern, Akkad. Fremdw. S. 37; Meißner BuA, I, S. 256) oder aber es handelt sich um eine weiße? (vielleich salzige) Erdart (Bezold Glossar, S. 9Ib, 224b, 246b, qaqqar bU$e), die von der Salzsteppe jener Gegend herrührt (s. Bewara).
Luckenbill, AR, I, § 373; KAHl II, Nr.84, Z. III/II2. Eckhard Unger.
EdadilJegaI = Bit akltu, s. Babyion. Unger Babylon S. 160.
Ebeling.
Edam, ge sehr. e-dam, Teil eines Tempels in Lagas, erbaut von Ur-Nanse.
EDAMALLA-EDELSTEINE
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VAB I S. 4, Tf. B, 5, Z. 4; AJSL XXIV S.299; vgl. auch e-dam-e-gar-ra Nies Ur Nr. 58, Z.135. Ebeling.
Edamalla, ge sehr. e-damal-la, ein Tempel in Isin, dem Pabilsag gehörig (?). UP XIII S. 80, Nr. 44, Z. 25· Ebeling. Edamaru~
s. Idamara$. Edamegarra s. Edam. Edam(kamgal), Tempel in einem Ort Kamgal bei Lagas (?), in einer sumeri~ rischen Opferliste genannt. Förtsch VS XIV Nr. 93, 8; Orientalia 28, S.69. Ebeling.
Edammetu, Name für IStar, s. d. KAVI Nr. 73, Z.
II;
vgl. 48 I Z. II ? Ebeling.
Edana, Ort, geschr. e-da-naki , m einem Texte aus Drehem genannt. de Geno uillac Tablettes de Drehem 5520 F., Z.5. Ebeling.
Edanna, geschr. e-KAS.GiDki, Ort in Babylonien, in Liste genannt. Chiera SLT Nr. 216, H. Z. ro; UP II 2, Nr. roo, Z.9. Ebeling.
Edara, geschr. e-dar-a (oder dara lki Ort in Babylonien in akkadischer Zeit, auch in einer Liste genannt. lTT Nr. 9382; RA XXXII S. 164, Z. 40. Eckhard Unger.
Edaranna, geschr. e-dar-an-na, Tempel in Babyion (? l, Enlil gehörig? Reisner SBH Nr. 29, Vs. Z. 14; 33, Z. 16; Nr. 4, Z. 150; 41, Rs. Z. 14; Langdon SBP S. 52, Z. 15; 108, Z. 5; 121, Z. 24; 210, Z. 14; UP X, S. 3°1, Z. 26; BL S. 29, Z. 22; :Yleek BA X I, S. 5, Nr. 2, Z. 13; Nötscher Enlil S. 96, Z. 9; Unger Babylon S. 139; Hommel, Geographie S. 309. Ebeling.
Ede, geschr. ded-e, Gottheit, in einem neusumerischen Texte aus Umma erwähnt. de Genouillac Umma 5672 I Z. 18; III Z.16. Ebeling.
Edelhirsch s. Hirsch. Edelsteine (Halbedelsteine). Unter diesem Stichwort werden die Namen aller der Steine behandelt, die nicht als Bausteine betrachtet werden können. Es ist wohl wahr, daß die Babylonier und Assyrer wirkliche Edel-
steine kannten und verarbeiteten. Da aber wenige von diesen mit Sicherheit identifiziert sind, erscheint es berechtigt~ sie mit den weniger kostbaren Steinen zusammenzustellen und von beiden unter einem Stichwort zu sprechen. Material der Ausgrabungen. Die archäologischen Ausgrabungen, die von vielen europäischen und amerikanischen Unternehmungen veranstaltet worden sind, haben ein reiches und mannigfaches Material ans Licht gebracht. Es hat ohne Zweifel in Mesopotamien eine neolithische Periode gegeben. Bei den Ausgrabungen in Fara, Surghul, Telloh,. Bismaja, Babylon, 'Oheimir, Qal 'atSchergat und Kujundschiq wurden primitive Gebrauchsgegenstände, wie Hammer, Pfeilspitzen, Sägen, B~ile aus Feuerstein gefunden. Seit den Anfängen der sumerisch-akkadischen Geschichte gibt es Gegenstände für den Hausgebrauch,. speziell Gefäße, aus Onyx, Steatit. und Alabaster. Edelsteine und Halbedelsteine setzen das Material für die zahl-reichen Siegelzylinder der verschiedenen Epochen zusammen. »Es scheint fast,. daß man die Epoche der Zylinder nach der Qualität der verarbeiteten Steine bestimmen kann. Vor der Zeit der Könige von Akkad gibt es Siegelzylinder aus Kalkstein und aus Lapislazuli. Marmor ist noch selten in der Zeit von Akkad, Steatit, Serpentin und Hämatit beginnen zu erscheinen. Der Hämatit herrscht unter Gudea und den Königen von Ur, und die Steinschneider fahren fort, Serpentin und Lapislazuli zu verwenden. Sie probieren auch gewisse Arten von Jaspis und Bergkristall aus. Der Häma-tit behält noch die erste Stelle zur Zeit der r. babylonischen Dynastie. In den Zeiten der Kassiten ist der Jaspis mehr verbreitet und Agat beginnt aufzutauchen. Der Chalzedon ist der gebräuchlichste Stein im 6. Jahrhundert bei den Siegelzylindern dieser Epoche, während Elfenbein, Quarz, Jaspis und Agat von den persischen Steinschneidern verarbeitet werden« (s. Delaporte La Mesopotamie, S. 2lO). Man kann daraus.
EDELSTEINE feststellen, daß die Völker Mesopotamiens fast alle Arten der uns bekannten Edelsteine und Halbedelsteine gekannt und verwendet haben. Inschriften. Die Inschriften, ob historische oder religiöse oder anderen Inhalts, enthalten zahlreiche Steinnamen. Man findet lange Steinverzeichnisse (s. die langen Aufzählungen CT XIV, pI. 14, IS, 16, 17 [letzteres Duplikat von ISJ II R pI. 37, 38 und 40, Chiera SLT Ne 179, I84ff.). - Der Gedanke, der den Redaktor dieser Verzeichnisse geleite~ hat, entgeht uns teilweise; hier und da merken wir, daß der Verfasser in einem und demselben Abschnitt die Steine zusammengestellt hat, die eine gute oder schlechte Eigenschaft im magischen Sinne haben (s. CT XIV, pI. 14 = K. 2376). Andere Vokabulare vereinen die Edelsteine und die Objekte, die daraus gemacht werden (s. CT VI, pI. I3a, Z. I3-I3b, Z. 15; RA XV, S. IIS-I2S, Scheil Nouveaux vocabulaires S.39ff.). In CT VI, pI. 14, Z. lOff. findet man ein Verzeichnis von Steingewichten. Von vielen Steinen gibt es in diesen Listen nur die sumerische Bezeichnung, von einigen hat man auch die akkadische Übersetzung. Identifikationen: Die Identifikation der Steine, die so zahlreich in den Inschriften vorkommen, ist sehr schwierig und oft problematisch. Das darf nicht den verwundern, der eine Geschichte der Mineralogie gelesen und studiert hat. Von den alten Erben der ägyptischen und semitischen Kulturen ist vielleicht Theophrast (c. 300 v. Chr.) der einzige Schriftsteller, der in seinem Buche »Von den Steinen« nicht so viele fabelhafte Steine und Mineralien aufgezählt hat und der über Qualität und Aussehen der Mineralien die einfachen Beobachtungen der Steinmetzen und Steinarbeiter mitgeteilt hat, Beobachtungen, die im allgemeinen auch heute noch richtig sind. Die großen. und kleinen Autoren zwischen 300 v. Chr. und 1010 nach Chr.
haben sich alle mit sagenhaften und fabelhaften Steinen abgegeben, die wie ähnliche in den assyrisch-babylonischen Inschriften Zwecken der Magie und Beschwörung dienten. Bei der Identifikation genannter Steine kann ein Vergleich zwischen der Mineralogie des Plinius und der des Dioskorides, der arabischen Autoren des Mittelalters und der Mineralogie Babyloniens von Nutzen sein. Letztere umfaßt, gleichzeitig mit der ägyptischen, aber weniger entwickelt, einen Zeitraum von über zweitausend Jahren. Daher kann es nicht Wunder nehmen, daß ein Stein, der anfänglich als Edelstein geschätzt wurde, einige Jahrhunderte später als gewöhnlicher Baustein angesehen wurde, oder auch, daß Steine, die als besonders kostbar galten, in Wirklichkeit ganz gemeine Steine sind. Die assyrische Mineralogie legt Wert nicht bloß auf den praktischen Nutzen eines Steines (als Bau- oder Schmuckstein), sondern suchte auch gute und schlechte Eigenschaften im Sinne der Magie und Alchemie in fast jedem Steine. Diese worwissenschaftliche Seite«, die in den religiösen Zeugnissen und auch in manchen Verzeichnissen vorwiegt, läßt die Mineralogie jener entlegenen Zeiten in keinem klaren Lichte erscheinen. Nur wenige Namen finden sich auch in den verwandten semitischen Sprachen wieder. Die hebräische Literatur ist zu wenig umfangreich, als daß ihr die weniger gewöhnlichen Wörter bekannt seien. Die arabische Sprache hat zwar manches Wort der akkadischen entlehnt, ist aber speziell bei den Steinnamen vom Persischen und Griechischen stark beeinflußt worden. Durch Vermittlung der Griechen haben die Araber dann die assyrisch-babylonische Alchemie übernommen. Die Identifikation ist daher nicht leicht. Nützen wird dabei die entsprechende semitische Bezeichnung, die Beschreibung, die von dem Stein in den
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EDELSTEINE
assyrisch-babylonischen Zeugnissen gegeben wird, oder der spezielle Zweck, für den man ihn verwendet. Steine, deren Iden tifika tion wahrscheinlich ist, da eine entsprechende Bezeichnung sich in den semitischen Sprachen findet: abanaspu, iaspu erscheint in den neubabylonischen Inschriften des Nabonid (s. VAB IV, S. 286, Z. 32), wo dieser Stein der königliche aban sarrutam genannt wird. Aus ihm läßt Assurbanipal die Statue des Gottes Sin herstellen. Auf Tafeln aus gleichem Stein läßt N abonid eine Inschrift einschneiden zum Lobe des gleichen Gottes. Das Wort findet sich auch im Hebräischen in der Form :-t;;l~~ und im Arabischen als ~ und hat sich auch in den modern~~ Sprachen erhalten (deutsch Jaspis, frz. jaspe, itaI. diaspro ). Manche meinen, daß der »Jaspis« der Alten dem »Beilstein« (Nephrit) der Modernen entspricht. Dieser ist ein vorzügliches Calcium-Magnesium-Silikat. Seine Farbe ist grün. Die Babyionier wandten den Jaspis als Heilmittel gegen Krankheiten und als Amulett für schwangere Frauen an. Man hat einige Amulettzylinder aus Jaspis gefunden (s. Menant Catalogue des Cylindres Orientaux, EinI.). Der subU (naZA.:--Ulj: = sumo sub), Agat (?) oder Chalcedon (?), kommt in religiösen Texten vor (s. IV R pI. 55, Z. 15; CT XXIII pl. 34, Z. 29). Hier wird er mit andren Steinen in ein Wolltuch gelegt und an die Hände und Füße des Kranken gebunden. CT XXIII pI. I. Z. 10 besagt, daß es Siegelzylinder aus subu gab. Dieser Stein entspricht dem hebr. 1::lW (Ezech. XXVIII, 19), ein Wort, das in der Septuaginta mit '1.'1.'1'1), übersetzt wird (= lat. achates, modern Achat, agata, agate). Die Übersetzung der Septuaginta wird allerdings von vielen Alttestamentlern nicht als richtig betrachtet. Von dem Achat, »dem vielfarbigen Stein«, nach den Lithica des Orpheus (IV. Jahrh. n. Chr.), V, 610ff., sagt man, er vereinige die Farben des weißen
Jaspis, des blutroten Karneols und des Smaragd in sich. In den heutigen Werken über Mineralogie wird der Achat als eine der wichtigsten Varietäten des Chalcedon angesehen. Chalcedon, der in konzentrische Streifen von verschiedener Farbe geteilt ist und mit Streifen von Amethyst, Jaspis und Quarz abwechselt, bekommt den Namen Achat. Auf diese Verschiedenheit der Farben deutet vielleicht CT XXIII, pI. 34, Z. 30 wo folgende sonderbare Einteilung gegeben wird: aban subu aban subi}' imnu aban suMj. sumelu, d. i. Achat, rechts (gestreift), Achat links (gestreift). Thompson Chemistry S. IIOf. sieht. in S. das Chalkanthum des Plinius. abansamtu (= ntigug), Karneol, ein Wort, das überall in historischen und religiösen Inschriften vorkommt. Das akkadische Wort entspricht nach Delitzsch dem hebr. 07~, nach Jensen dem hebr. o,:JiD. Beide hebräischen Wörter bedeuten einen kostbaren Stein in roter Farbe. Wenn die Etymologie das erste Wort haben darf, so ist es erlaubt, den samtu-Stein mit dem Corundum oder Karneol der Modernen gleichzusetzen. Der Name Corundum umfaßt einige Varietäten, wie den orientalischen Rubin, der eine rosa Farbe, und den orientalischen Topas, der eine gelbe Farbe hat. Der Karneol, eine Art Chalcedon, ist rot. Der samtu-Stein würde also dem arabischen 0ji4. entsprechen. Dieses 0ji4., der nach manchen Autoren dem carbunculus des Plinius und dem ciyap'1.~ des Theophrast entspricht, bezeichnet gewisse Steinarten in lebhafter roter Farbe. Ein Land U\}kaia in Elam wird als Herkunftsort dieses Steines samtu genannt. Sargon bringt bei seiner Expedition gegen Urartu und MW;;3$ir von dort eine große Menge Gegenstände aus samtu mit. Thompson a. a, O. S. 86 erklärt samtu als »cinnabar, vermilion, carnelian«. Eine Varietät des samtu-Steines scheint der ''''AN. GUG. ME zu sein, für
EDELSTEINE den man das akkadische Aequivalent nicht kennt. abanelmesu (= ""SUD. UD. AG.) Diam
liegt, in der Zeit der Ptolemäer läßt man ihn aus Nubien kommen. Man verwandte ihn in Ägypten zur Politur und Fazettierung von Edelsteinen. Brugsch glaubte, daß der Wort und der Stein semitischen Ursprungs sei; vgI. auch Thompson JRAS April 1934. abanburallu begegnet in Harper ABL Nr. 570 Rs. Z. 10ff. Nach Meissner wird der Beryll burallu »wohl, wie sein Name zeigt, seine Heimat ursprünglich in Indien gehabt haben«. Derselbe Gelehrte stellt (s. BuA I S. 351, Anm. 8) zu sansc. viiidürya, prak. verulia, paI. veluriya. aban$UrrU (naGIR. GD. GAL) , Quarz. Dieses Wort ist etymologisch dem hebr. "1:': »Felsblock« gleich. In VAT 251, XII Rs. Z. I2ff. findet sich eine kurze Beschreibung des Steines $urru. Hier heißt es, daß der $urru, von einer Seite gesehen, das Aussehen eines Edelsteines hat, von der entgegengesetzten Seite gesehen dagegen scheine er ein gewöhnlicher Stein zu sein. Der Bestandteil GiR des Ideogramms (= Dolch, Messer) könnte anzeigen (so Hrozny), daß man $urru zum Schneiden und zur Fazettierung andrer Steine benutzte. Die Identifizierung des $urru mit dem Quarz hat den Vorzug, daß sie mit der Beschreibung des assyrischen Textes übereinstimmt. Eine Varietät des $urru ist dem Anscheinen nach der abanGA. SUR. RA (s. BE XXIX Nr. 6, Rs. Z. 5, I7), von dem es heißt, er sei »der Grabstichel, der einschneidet und einsticht«. Steine, für die es keinen en tsprechenden semitischen Ausdruck gibt, aber aus noch zu nennenden Gründen eine Identifikation wahrscheinlich gemacht werden kann. abanuknu (nazagin), Lapislazuli, kommt sehr häufig in historischen und religiösen Texten von der sumerischen Zeit an vor. Obwohl das akkadische Wort in den semitischen Sprachen nicht zu finden ist, wird die Übersetzung »Lapislazuli« durch die Tatsache gesichert, daß Gegen-
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EDELSTEINE
stände, die nach den begleitenden Inschriften aus uknu sind, tatsächlich aus Lapislazuli sind; s. Hilprecht, Assyriaca, ZA VIII S. I85ff., Winckler AOF I S. I05ff., Weissbach WVDOG IV S. 16. Sowohl Ägypten und Assyrien brachten nachgemachtes Lapislazuli hervor {so Meissner BuA II S. 384 f., Thompson Chemistry S.I3 2 f.). Aus Medien, Elam und Urartu kam der echte Lapislazuli, der aus Aluminiumsilikaten, Calcium und Natrium zusammengesetzt ist, vermischt mit Calcium- und Natriumsulfat. Zum Palastbau in Susa bezog Dareios 1. den uknuStein (altper. käsika hla kapautaka, elam. kasika appa kabau[dakaJ) und den Stein sei ?-i]n ?-ga-a[b ?]-ru-u = alt-pers. si(n)kab[r]us, elam. sinkabrus aus Sogdiana. Er gehört zu der Klasse der ultramarinen Verbindungen. Auf blauem Grunde findet man manchmal goldne Punkte, die vom Pyrit herrühren; diese Art des Lapislazuli entspricht dem Sapphir des Theophrast, Plinius und der mittelalterlichen Autoren. Die andre Spezies, die jene gelben Punkte nicht hat, war bei den Griechen unter dem Namen xuGtll0;' (Theophrast), lat. cyanus (Plinius) bekannt. Die Assyro-Babylonier hatten nur ein einziges Wort für beide Gattungen, dasselbe Wort wurde auch verwendet, um die Nachahmungen zu bezeichnen, d. h. den lapis armenius. Das Biknigebirge in Medien heißt Berge des ~!knu-Steines. P. Scheil, der RA XV 3, S. II5ff. ein Steinverzeichnis veröffentlicht hat, sagt in den Anmerkungen dazu: la lazulite (ne pas confondre avec le lapis) etait une espece d' uknü, comme il ressort d'un bloc de pierre inscrit du Musee de Constantinople (Niffer) ZA VIII, p. 185 et suiv. Mais il existait nombre d'uknü qui n'etaient pas des lazulites. Par quel principe de classement trouveronsnous plus loin (in seiner Liste) des ukn ü bleu-noir, couleur de vin, grisatre etc.? Le mot, en tout cas Hait d'extension
plus grande que nous ne rentendons par la traduction lazulite et pouvait comprendre plusieurs varietes de serpentine &({. Dasselbe Vokabular gibt Z. 50-54 viele Varietäten des uknu, die sich untereinander nach Farben unterscheiden. Die Zeilen Z. 64-94 geben ein Verzeichnis von Gegenständen, die aus dem Stein hergestellt sind. abanenu (= naIGI), Augenstein. enu hat im akkadischen wie in den verwandten semitischen Sprachen die Bedeutung »Auge«. Es ist anzunehmen, daß diese Bezeichnung »Augenstein« unserem allgemeinen Worte »Juwel, Brillant« entspricht. Ein Juwel, das in Ringe, Arm- oder Halsbänder aus Gold eingesetzt ist, hat einige Ähnlichkeit mit dem Auge, daher erscheint die Metapher der Babyionier ganz berechtigt. Die Varietäten jener Augensteine sind zahlreich. Von diesen leiten manche, wie der aban en M elul,}l,}a (= naI GI melul,}l,}a) ihren Namen von ihrem Provenienzlande ab. Diese Spezies, die aus Melugga (Nordwestarabien) kommt, begegnet in einer Inschrift des Agukakrimi, des 7. Königs der Kassitendynastie (s. V R pl. 33, II Z. 36ff.) und in einer zweisprachigen, religiösen Inschrift (s. IV R pI. 18, Z. 23ff.). Andere Varietäten werden durch ein Attribut gekennzeichnet, das die besondre Bedeutung des Steines charakterisiert, so z. B. aba"enU kabtum (naIG1. SAG. GI) = »Juwel von ungewöhnlicher Größe«. Andre wie der abanen nuni (''''IG1. KuA), »Fischaugenstein«, und abanen i$$uri (naIGI. MUSEN), »Vogelaugenstein« enthalten den Namen des Tieres, dem die Steine nach der Annahme der Babyionier, sei es in der Farbe, oder in ihren magischen Eigenschaften ähneln. In der arabischen Schrift des Pseudo-Aristoteles gibt es auch einen Fischstein. Die anderen Varietäten dieses Augensteines sind tlaigi lag-ga, ''''igi za,' abanen musgarri, aba .. hultil eni. Die arabischen Autoren erwähnen einen Edelstein )'"""J\ ..:r.f', ein Name, der sich in unserer Sprache als
EDELSTEINE Katzenauge erhalten hat, d. i. eine Art Quarz. Das sei erwähnt, ohne damit das babylonische enu mit dem arabischen Edelstein gleichsetzen zu wollen. abansadtinu (naKA. GI. NA), ein Edelstein, der oft neben den Steinen uknu, dusu genannt wird und von dem IV R pl. 15, Rs. Z. I6ff. in der Anrede des Gottes Ninurta gesagt wird, daß er von dem Weisen mehr geschätzt werden müßte als das Gold. Eine Stelle aus einer historischen Inschrift Tiglatpilesers 1. I R pI. 16, VIII, Z. II, erzählt, daß dieser König aus den Nairi-Bergen Ka-Stein, /fal-ta-Stein und unseren sadtinu-Stein holen und im Schatzhause des Adad deponieren ließ. Die Achämenidenkönige bezogen den Stein aus Ijumarizma', d. i. Chiwa (s. DP XXI 8, Z.27). Der altpersische Name dieses Steines ist käsika hja a1J..Saina, elam. kasika appa akSe[na]; vgl. Weissbach AfO VII S. 42. Die Bedeutung von S. ist umstritten. Scheil übersetzt in dem oben zitierten Steinverzeichnis S. mit »roche siliceuse«. Meissner meint in BuA I, S. 351, S. sei »Vielleicht Bergkristall«, eine Übersetzung,die auch Hommel Geographie S. 166 A vorschlägt. Thompson versucht Man 1928, S. I5f.; Chemistry S. 54 zu erweisen, daß S. Magnet-Eisenstein, Haematit ist. Diesem hat sich neuerdings auch Meissner (Beitr. z. assyr. Wörterbuch II S. 62f.) angeschlossen. Es gibt vom S. viele Abarten, s. Meissner a. a. O. S.65. abanl,}ultil eni (naNINI) kommt sehr häufig in den Inschriften vor. Es ist den Assyriologen nicht gelungen, den Stein zu identifizieren. Man könnte an eine semitische Wurzel ""1'1 denken, die die Bedeutung »bohren, durchbohren({ hat, und danach glauben, daß das Wort lJultilu allein einen Talisman bezeichne, der irgendwie durchbohrt ist, damit man ihn an den Hals hängen oder an Gegenständen befestigen könne, die man vor bösen Geistern oder Einflüssen beschützen wolle. Die zahlreichen Abarten dieses Steines scheinen auch zu bestätigen, daß
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eine sehr gewöhnliche Amuletart damit gemeinschaftlich bezeichnet werde. Bei den Varietäten nämlich, denen NINIlJultilu vorangestellt wird, scheint man dieses Wort als zweites Determinativ betrachten zu müssen. Nach diesen na 1limZIZ = stisu = Motte na niniIGI = I;ultll enu = Auge, na n,n'PA MUSEN. NA = sa kappi i$$uri = Vogelflügel sieht es so aus, als wenn die Farbe dieser mehr oder weniger wertvollen Steinart zwischen Grau und Himmelblau liege. Die in CT XIV pI. 17 aufgezählten Abarten sind: NINI elallum, NINI madallam, NIN :MUS. GIR, NINI IGI MUS. GiR. Thompson Chemistry S. 87 erklärt lJ. als Ceruse, white lead. abanmusgarnt = "aMUS. G IR, sehr häufiges Wort in den verschiedensten sumerisch-akkadischen Inschriften. Identifikation unsicher. In dem sumerischen MUS. GIR kann man ein zusammengesetztes Wort sehen. MU S bedeutet im Sumerischen Schlange, G IR Dolch, Messer. Es gibt übrigens auch Steine mit dem Namen MUS = Schlangen und KU!;. MUS. KU Schlangenhaut. Man beachte, daß Plinius einen OphitisStein kennt und daß Serapion Ibn-elBaytar (gest. 1248) einen ~:J.! ß in seinem Buche »Heil- und Lebensmittel« erwähnt. Plinius sagt Hist. Nat. XXXVI, 7, der Ophitis sei »serpentium maculis similis«. Darf man unser Wort Serpentin zu dem sumo MUS. GIR stellen? Thompson Chemistry S. 95 sieht in M. »malachite«. aoandusu (naDUSIA), kommt sehr häufig, speziell in den religiösen Inschriften vor. Scheil sagt a.a.O. im Kommentar, dusu sei »)Un faux ideogramme et nom bien connu d'une matiere non identif1ee. Comme le sadtinu, le gissirgallum et l'uknu, le dusu est dit se debiter en kunukku, sibirtum et tukpitum. Le dusu et l'uknu semblent etre des matieres plus precieuses et l'on se plait a enumerer les objets speciaux qu'ils servent a fabriquer.
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EDIAL-EDINMES
EDELSTEINE
Matieres assez belles· pour etre converties en bracelets, pendants d'oreilles, emblemes divins &., matieres assez dures pour etre fa<;:onnees en petits mortiers. Le dusu ne serait-il pas une agate chalcedoine dont l'espece abonde dans nos collections de vitrines? «. Es gibt eine Abart des dusl't, den dusu parasi, oder marlJasi. Für dieses Land Parasi, Marbasi vgI. RLA I Barabsi. Eine chemische Formel (s. Babyloniaca III, 3. IgOg), die die Bestandteile festlegt, welche dazu dienen, den Stein zu polieren und glänzend zu machen, scheint die Seltenheit und Kostbarkeit des dusu hervorheben zu sollen. Thompson versucht Chemistry S. 65ft. dusu als crystal glass zu erklären. abanmusu kommt hie und da in religiösen T~xten vor (s. CT XIV, pI. I5, Z. Ig; CT XXIII, pI. ZZ, Z.38). Man unterscheidet einen männlichen und einen weiblichen 1Mt$U. Diese Bezeichnungen stammen aus der Terminologie der Juweliere und sind noch heute üblich. Die männlichen Steine sind diejenigen, welche einen lebhafteren Glanz haben, die weiblichen die mit bleicheren Farben. Die Identifikation ist nicht leicht. Man könnte denken an eine Verwandtschaft mit dem Stein ....::......,.,WI der Kosmographie des Dimischki (ed. Mehren S.67), der folgendermaßen beschrieben wird: )}Der mast-Stein (Turmalin) vereinigt alle Eigenschaften des Smaragds in sich, nämlich die Feinheit, Farbe und Leichtigkeit. Nur ein Kenner kann die beiden Steine unterscheiden. « Allerdings ist die Zusammenstellung etymologisch wenig überzeugend. Weiter macht die Tatsache, daß der Stein mU$U zu der Liste der gynäkologischen Steine gehört und daß er sonst noch allein in religiösen Texten als Heilmittel für Krankheiten der Kehle und der Füße vorkommt, die Zusammenstellung mit der Abart des Smaragds wenig wahrscheinlich.
Thompson behandelt das Wort ausführlich PRSM IgZg Nr. I3. abanasnan (naSE. TIR). Meissner sagt in BuA I, S. 350: »Der asnan-Stein (wohl Fusolinkalk), der mit Gurkensamen und Getreidekörnern verglichen wird kam in früherer Zeit nur in kleinen Stücken vor. Unter Senacheribs Regierung trat er aber bei dem Gebirge Nipur (Dschebel Dschudi) ..... so massenhaft auf, daß er mit Kalkstein zu erhabnen Stiergottheiten . .. verarbeitet werden konnte«. Man könnte bei der Beschreibung, die von dem Stein I R pI. 7e, Z. IZ und MeissnerRost Bauinschriften Sanheribs S. 52, 7 gemacht wird, meinen, daß er dem Granit entspräche, der schwarz und weiß, manchmal auch rot getüpfelt ist und aus Quarz, Glimmer und Feldspat zusammengesetzt ist. Diese Meinung könnte bestärkt werden durch die Stelle bei Asarhaddon (s. I R pI. 45, V, Z. n), wo der König sagt, daß er von den Ufern des Meeres und von 22 Königen der Hettiter Sphinxgestalten und Türschwellen aus verschiedenen Steinen erhalten hätte, aus Marmor, Breccia und unserem asnan. Bei solcher Anwendung muß man an einen harten Stein denken. abanpi $abiti (miKA MAS. KAK. KA) = Gazellenmaulstein. I R pI. 45, III, Z. Z5 ft. wird ein Land Bazu erwähnt (s. RLA I S.440), das als ein wüstes, wasserloses Gebiet beschrieben wird, wo die Schlangen und die Skorpionen sehr zahlreich sind, ein Gebiet, das auch als Fundort des pi $abiti bezeichnet wird. Identifikation ist nicht möglich. Zum sumerischen Ideogramm vgL III R. pI. I5, Z. I6. Der entspre''''SAG. GIL. MUT. chende akkadische Name ist unbekannt. Auch eine Identifikation ist nicht möglich. Der Stein kommt vor I R pI. 45, III, Z. 3I, wo es heißt, daß in den Bergen von Bazu sich ein SAG. GIL. MUTSteinberg befände: Delitzsch stellt diesen Berg mit dem oben genannten Lande Bazu und mit dem Buz aus Gen. 2Z, 2I zusammen.
n"GUG. GI. RIN Porphyr. Bei Gudea wird außer den Produkten Gold, usuHolz, und den Halbedelsteinen sdmtu und lJuldlu in ZyI. A I6, Z.22 undZyl.B I4, Z. I3 noch eine besondere Art des sdmtu, nämlich gug. gi. rin genannt, welches Thureau-Dangin mit »Porphyr« übersetzt. Das sumerische Wort girin, auch girim, heißt sonst Frucht: So Hommel in Geographie S. 570 Text und Anm. 4. naNE (abanlJipindu) ist ein Synonym von aban isdti »Feuerstein«. Verwendung der Edelsteine und weniger kostbaren Steine. Aus den Ausgrabungen, die ein reiches archäologisches Material geliefert haben, wie aus den Inschriften ergibt sich, daß die genannten Steine für eine große Menge an Gegenständen verwandt worden sind. Es genügt ein Besuch in einem der großen Museen, um sich davon zu überzeugen. Es sei auch auf das schon Vokabular von mehrfach zitierte S cheil hingewiesen. T h °m p s °n Chemistry Lexicon 0f chemistry and mineralogy, passim.
Boson.
Edial s. Edi'li. Edikudkalama s. Esakudkalama. Edi'li. Die im zentralen Zypern gelegene Stadt und Landschaft I dalion huldigte unter ihrem König E-ki-is-tu-ra* als König der Stadt alA-di-' -al (III R. I6, Prisma C, KoI. V, Z. Ig; Harper Hebraica IV, S. I8f. Delitzseh, Paradies, S. 2g2; Luckenbill, AR, II, § 54I; Streck VAB VII, S. 78z) dem Assyrer Asarhaddon. Derselbe Fürst, gleichfalls als erster von den zyprischen IO Königen, als König des Landes mafE-di-'-li (Prisma C, KoI. I, Z. 36; Streck VAB VII, S. qo; Luckenbill,AR,II, § 876), unterwarf sich auch dem AssurbanipaI. L. Palma di Cesnola Cypern, deutsch von Ludwig Stern, 1879, S. 64-89, S. 3°1, Tf. V-XVI, LXXXIV (S. 427) über die Ausgrabungen in Dali-Idalion. Eckhard Unger
Edilmunna, geschr. e-dilmun-na ein Tempel der Inninni, in Ur, auch e-es-dam genannt. Gadd-Legrain Ur excavations1. Nr. 127, Z. 32; OECT I S. 17, Z. 8; II R pI. 61, Z.9c; PSBA XXII S.367, Z.2. Ebeling. eallexikon da Assyriologie.
273
Edilmunnasa, geschr. e-dilmun-na-sa, Tempel, wohl der Inninni, in einer Liste genannt. II R pI. 61, Z.10C.
Ebeling.
Edimanna, geschr. e-dim-an-na, Tempel des Sin in Borsippa neben Ezida. VAB IV S. 130, Z.63.
Ebeling.
Edimgalanna s. Ekiimin. Edimgalkalamma, geschr. e-dim-galkalam-ma, Tempel des AN. GAL =KA. DI (= Sataran, s. d.), der Derltu und andrer Gottheiten (s.AfO IX, S.g8) inDer. BA III S. 351, Z. 20; Surpu II Z. 160; RA XXVIII S. 127; Bauer Assurb. S. IIr; BE XVII r, Nr. 89, Z. 5; KARI Nr. I09, Rs. Z. 14; ZA XXXIX, S. 266f.; AAA XX S.84, Z.69. Ebeling.
2) Name des Eninml in Lagas. VAB I S.122, r, Z.1.
Ebeling.
Edimma, geschr. e-dim-ma, Tempel, in sumerischen Hymnen erwähnt; Teil von Ekur in Nippur? Rada u BE XXX, Nr. 2, Rs. Z. 15 = UP X S. 289; Langdon SBP S. 292, Z. 14; Zimmern KL Nr. 25, I Z. II; VR pI. 16, Z. 52 (= Mt sarri). Ebeling.
Edin, geschr. dedin, Gottheit, in einer Liste aus Fara erwähnt. Deimel SchF S. II*; Hommel Geographie S. 258. Anm. 1. Ebeling.
Edina, I. Ortschaft, in alt babylonischem Brief genannt. YOS II, Nr. 152, Z. 13; King BBSt S.77, Z. Ir. . Eckhard Unger
z. Fluß, wohl bei Larsa. RA XXI, S. 18, Nr. 19, 7. 6; OECT III S. 87; YOS Res. IV, I, S. 30; RA XV S. 7, Z. 17; ML X Nr. 43, Z. 23; 44, Z. 19; 45, Z.I2. Ebeling.
Ed,tlne, ge sehr. dedin-e, Gottheit, in einer Liste aus Fara erwähnt. Deimel SchF S. II*.
Ebeling.
Editiniju, Gebirge in Tumme, das Assurnä.;;irpal II. erklimmt, in der Nähe von Zamri, jenseits des LaUu-Flusses. Nach Boudou Orientalia 36-38, S. 58 im Osten von Schehrizör. Assurna~irpal Ann. I Z. 47 = BudgeKing AKA S. 270; II Z. 48 = AKA S. 310; II Z. 62f. = AKA S. 316; ZA XV S. 271; 283; 296. E beling.
Edinmes, ge sehr. dedin-mes, Gottheit, in einer Liste aus Fara erwähnt. Deimel SchF S. II*.
Ebeling. 18
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E. DUMU.SAL.LUGAL.KI-EDURUKARASRAS
EDINNAIMSUMMA-EDULLA
Edinnaimsumma, .geschr. dedin-naim-sum-ma, Gottheit, hinter Ninahakudda und Etaedde in einer Liste genannt. RA XX S. 104, VIII Z. 4 XXX Z.342.
=
ML XV pI. Ebeling.
Ediqala, geschr. e-di-qa-la, Tempel (?), in sumerischen Texten erwähnt. Reisner TU Nr. 150, Z. 10; Nies Ur 58, Z.187. Ebeling.
Edir. Der Fluß näre-di-ir (Var.: e-di-ru) , wahrscheinlich ein linker Nebenfluß des Dijala-Turnat-Flusses, ist bei Assurna~irpal H. (Annalen, KoI. II, Z. 66) erwähnt, als er im 3. Jahre (880) nach Zamua (Lullubu) , östlich des Tigris zog (Band I, S. 2I6a). Die Gebirge Sua* und Elaniu* lagen nahebei. Luckenbill AR, I, § 454; Streck ZA XV, S.282; Delitzsch Paradies, S. 187; Le Gac Les Inscriptions d'Assttrnassiraplu, 1908, S.67. Eckhard Unger.
Edizkur = Mt akftu, s. RLA I S. 360. 'Edom. he. n. pr. des südlichen Nachbarstaates Israels. Die älteste Erwähnung dieses Volkes findet sich in einem ägyptischen Berichte aus der Zeit des Mernephta. Im Alten Testament erscheint dieses Volk als der Erbe der Horiter (ljurru). Schon vor der israelitischen Königszeit herrschten dort Könige und erst David hat dieses Land endgültig unterworfen. In den Keilinschriften werden die Edomiter zum erstenmal von dem assyrischen König Adadnirari III. (8IO bis 782) unter der Namensform Udumu erwähnt. Tiglatpileser III. (745-727) meldet die Unterwerfung des Kausmalak mätUdumai. Auch Sargon 11. (72I bis 705) meldet aus dem Jahre 7I2 einen Tribut des Landes Udu[mu]. Sanberib (705-68I) nennt als einen Tributär aus seinem syrischen Feldzug im Jahre 701 v. ehr. den Airammu mätUdu_ mai. Dem Asarhaddon (680-869) muß Kausgabri, der König des Landes Udume, bei seinen Bauten Hilfe leisten. Die babylonischen Könige, die das Erbe der Assyrer in Syrien und Palästina antraten, haben dieses Volk nicht mehr erwähnt.
Breasted Ancient Records III, 638. Gn. 36, 20. Dt. 2, 12. Gn. 36, 31 ff. II Sa. 8, 13f. KB I S. 190. KB II S. 20. Winckler Keilschrifttexte Sargons 44, D. KB II, S.90. KB II, S.148f. Jirku.
Edu, geschr. d e-du7 , Gottheit in EN belegt, s. RLA II S. I60. Ebeling.
Edub, geschr. e-dub, Tempel des Zababa in Kis = Emeteursag ? ZA XXXIX S. 268f.; VAB IV S. 184 Langdon SBP S. 346 u. Ekisibba; K 9876, Rs. Z. 22 (Zimmern, Babylonisches Neujahrsfest I S. 143); BA V S. 573, Z. 13. Ebeling.
Edubba, Ort in Babylonien, in einer alt babylonischen Urkunde erwähnt. CT VIII, pI. 25b, Z.
I
= VAB V, Nr. 96.
Ebeling.
Edubgalekurra, geschr. e-dub-gal-ekur-ra, »Station«, Wohnsitz (ki-dur) des Ninsig. Gadd Ur excavations I Nr. 181. Ebeling.
Edublalma{J, geschr. e-dub-lal-malJ. Name eines Tempels (Stätte des Richtens) des Nannar-Sin in Ur, aber wohl auch andrer Tempel, s. Ur. Gadd Ur excav. I Nr. 100, S. 22 Anm. 12, dort mehr über die Geschichte. I R pi. 4, XIV 3, Z. II; AK II S. 141; Antiquaries Journal Oct. 1925, S. 373; Contena u Manuel d'arch. orient. S. 771, 895. Ebeling.
Edugani, geschr. e-du-ga-ni, Tempel Anus (?), in einem Kommentar zu Festvorgängen erwähnt. VAT 9947, Z. 8 = Ebelin,g Tod und Leben S. 39. Ebeling.
Edugga, geschr. e-dug4-ga, Tempel, in einem Klagelied für Inninni erwähnt. Langdon BL Nr. 175, Rs. Z. 5. Ebeling.
Eduggadugga, geschr. de-dug4-ga-dugga, Gottheit, in einer Liste erwähnt, vgl. Egubidugga. RA XX S. 1°5, Z. 30 = ML XV pI. XXXI Z. 415; vgl. auch XXVII, Z. 144. Ebeling.
Edukugga, ge sehr. e-du6-ku(g)-ga, Tempel des Lugalkugga. PSBA XXIII S .. 200.
Edulla, geschr. e-dul<j-la, im Eninnu.
Ebeling. 1.
Kapelle (?)
VAB I S. II6 Zyl. A, 25, Z. 4. Ebeling.
2. ein Tempel der IStar, in einer Liste genannt (1. d. e-dul-Ia! anstatt -ma ?). II RpI. 61, Z. 25, 26 g; K. 214 HI, Z. 12 f., (s. Delitzsch SGI. S. 149); Morgan IV Nr.20, Z.61. Ebeling.
E.
DUMU.SAL.lugaI K1 , Ort in Babylonien, in Listen genannt. Chiera SLT Nr. 216, II, Z. 9; 212, VI, Z. 13; RA XXXII S.164, Z.39. Ebeling.
Eduranki, geschr. (e-)dur-an-ki, 1. Heiligtum (Tempel turm ?) der Ninni in Nippur, von Sulgi erbaut.
Legrain UP xv Nr. 42, S. 27; PSBA XXII S. 365, Z. 19; Zimmern SK Nr. 199, III Z. 31, vgl. Nr. 5, II Z. 26; Lipit- IStars Vergötflichung S.38; Hommel Geographie S.351, Anm.2. Ebeling.
2. Tempelturm in Larsa, auch e-duran-na( !) geschrieben? II R pI. 50, Z. 19a; VAB IV S. 240, !Ir Z. 7; Nies-Keiser Nr. 29 III Z. 3; Macmillan BA V Nr. II, Z. II f; Ebeling.
Edurgina, geschr. e-dur-gi-na, Tempel des Lugalasal in Ba$, an dem Nebokadnezar 11. baute. VAB IV S. 74, Z. 29; 108, S. 60; 170, Z. 69; 182, Z. 7; UP XV S. 43 III Z. 7; Unger Baby/on S. 147, 287. Ebeling.
Edur{Jenunna, geschr. e-dur-lJe-mtnna, Tempel der IStar (?), in einer Liste aus Assur genannt. KAVI Nr. 43, b, Z.
II;
s. RLA I S. 180. Ebeling.
Edurkugga, geschr. e-dur-Mt(gY-ga, Tempel einer Muttergöttin, in einer sumerischen Hymne genannt. UP X S. 329, Z. 18.
Ebeling.
Edurmes, geschr. e-dur-mes, Tempel des Marduk und der Bclit miHi in Assur in Listen genannt. '
275
Eduru, geschr. e-duruki , = »Dorf«, Ort in Babylonien, in einer Liste genannt. Chiera SLT Nr. 213, VIII, Z.9. Ebeling.
Eduruadda, geschr. e-duru-ad-daki , Ort in Babylonien in akkadischer Zeit. ITT
Nr. 1099.
Eckhard Unger.
Edurubalri, geschr. e-duru-bal-riki , Ort in Babylonien, in einer Liste genannt. RA XXXII, S. 165, V, Z. 49. Ebeling.
Edurubaza, geschr. e-duru-ba-zaki , Ort in Babylonien, in einer Liste genannt. Chiera SLT Nr. 213, VIII, Z. Ir. Ebeling.
Edurubesfza, geschr. e-duru-be-s/zaki Ort in Babylonien, vielleicht in der Nähe von Sippar gelegen, in einem altbabylonischen Briefe und Listen genannt. Ungnad UP VII Nr.l08, Z.13; 4r; IV R pI. 36, 1, III, Z. II; Chiera SLT Nr. 213, VIII, Z. 12; RA XXXII, S. 165 V, Z·46. Ebeling.
Eduruenna, geschr. e-duru-en-naki , Ort in Babylonien in akkadischer Zeit. ITT Nr. 9267.
Eckhard Unger.
Eduruensika, geschr. e-duru- PA. TE. SI-kaki, Ort in Babylonien in akkadischer Zeit. ITT Nr. 1182, Rs. Z. 4.
Ebeling.
Edurugida, geschr. e-duru-gi(d)-da ki , Ort, am Me-Enlil-Kanal gelegen = akkadisch Adursiddi. II R pI. 52, Z. 62 c; D e 1i t z s c h Paradies S. 190; Hammel Geographie S. 464; RA XXXII, S.165, V, Z.45. Ebeling.
Eduru{Jalni, geschr. Ort bei Lagas (?).
e-duru-lJal-ni"i,
ITT Nr. 1436.
Ebeling.
KAVI Nr. 42b Z. 7f.; 43b, Z. 2of., 187, Ebeling. Z. 4f.
Eduruiduh.d, geschr. e-duru-i-du-lulki , Ort in Babylonien in akkadischer Zeit.
Edursidi, geschr. e-dur-si-di (nach Steinmetzer), Heiligtum in Sippar, In vielleicht zu Ebabarra gehörig? einer Bestallungsurkunde Samassumukins erwähnt.
Edurukabbeba/e, geschr. e-duru-kab-beba/be, Ort in Babylonien (?), in Listen genannt (= Dorf Kabbeba).
Steinmetz er , ETI1TVI1ßlOV, Heinr. Swoboda dargebracht S. 32I, Z. 6. Ebeling.
Edursubba, geschr. e-dur-sub-ba, wohl Beiname des Earali (s. d.) Langdon BL Nr. VIII S. I9, Z. I ! . Ebeling.
ITT Nr. 1099.
Eckhard Unger.
IV R pI. 36, 1, III Z. 10 (danacn oben gelesen, gegen Chiera), Chiera SLT Nr. 213, VIII, Z. 13. Ebeling.
Edurukarasras, geschr. e-duru-ka-rasras"; (richtig gelesen ?), Ort in Babylonien, in einer Liste genannt (= Durkarasu?). 18*
EESIRKALAMA-EGALMAH
EDURUKIURUDU-EESGAL Hommel Geographie' S. 464. Ebeling.
Edurukiurudu, geschr. e-duru-ki-uruduki , Ort wohl in Simasgi, von Puzur-Susinak erobert. DP XIV, S. 9ff. V Z. 4 S. 158.
=
Barton RISA Ebeling.
Eduru-Nannar, geschr. e-duru-dnannarki , Ort in Babylonien, in einer Liste genannt. RA XXXII, S. 165 V, Z.47. Ebeling.
Eduruniggina, geschr. e-duru-nig-gina ki , Ort in Babylonien (= adur kitti »Dorf der Gerechtigkeit «), in Listen genannt. Chiera SLT Nr. 213, VIII, Z. 10; Hommel Geographie S. 464. Ebeling.
Edurusabra, geschr. e-durtt-PA.AL (= sabrari, Ort in Babylonien in akkadischer Zeit. Eckhard Unger.
Eduru- Sulgi, geschr. 01·(ki) e-duru- dsulki gi , Ort bei Larsa (?) ,in altbabylonischen Texten genannt. Ein Kanal ist bei diesem Orte. J ean Contrats de Larsa, Nr. 159, Z. 7; 171, Z. 17; 176, Z. 3; 187, Z. 4; OECT UI S. 86; IV R pI. 36, I. III Z. 8; vgI. auch Chiera SLT Nr. 216, IV, Z. 5; RA XXXII S.165 V, Z.48. Ebeling.
Eebar-GisgibHgames, geschr. e-e-bardgis-gibil-ga-mes, Tempel des göttlichen Gilgames, in sumerischen Texten erwähnt. Nikolski Drevnosti vastocnyja Nr. 266; Allotte de la Fuye Doc. Prtfs. Nr. 332; Foertsch VS XIV Nr. 124, F. 2. Ebeling.
Eedadibegal, geschr. e-e-da-di-lJi-gdl, Tempel in einer Inschrift Agum (kakrime)s erwähnt, = Bit akite, s. Babyion. V R pI. 33. V, Z. 43.
OECT I pI. 2, Z. 16 und öfter; NiesKeiser Nr. 23; ZA XXXIX S. 249 gegen AJSL XXXIX S. 161 ff.; N ötscher Enlil S. 71. Ebeling. 2. Tempel der Nanse in Lagas, erbaut von Entemena, ausgeraubt von den Umma-Leuten; ein Beiname von ihm (gdn) zl{-lum-ma »des Palmenhaines«.
Gadd Ur excavations I Nr. I II Z. 7; VAB I S. 30, Vs. 4, Z. 3f.; 32, F.Z. 14f.; 3 6m ) I, Z. 2; 58k) I, Z. 6; Allotte de la Fuye Doc. pres. Nr. 759, II, Z. 5. Ebeling.
Eenkar, Eninnu.
geschr.
e-en-kdr, Teil des
VAB I S. 128, ZyI. B, 7, Z. 13· Ebeling.
Edurupal s. Edurusabra.
ITT Nr. 1099.
Eengurra, geschr. e-engur-ra, I. Tempel des Enki in Eridu. Ein Lied auf den Tempel in einem altsumerischen Liederzyklus.
Ebeling.
Eedina, geschr. e-edin-na, Tempel der Aja-Belit in Sippar. VAB IV 66 II Z. 8; II R pI. 61, Z. I4g; Jastrow Religion I S. 400; AJSL XXIV S. 301. Ebeling.
Eekua s. Eeumusa. Eengurkalumma s. Eengurra 2).
Eenna, geschr. e-en-na, .Tempel der Ba'u nach Hommel. HommelGeographie S. 777.
Ebeling
Eerimkudkud, geschr. e-erim-kud-kud ,. Tempel Nergals, von Rim-Sin erbaut. Gadd Ur excavations I Nr. I4I, Z. 12;: Barton RISA S. 386. Ebeling.
Eerina, Kanal in Nippur, von NaramSin angelegt. RLA II S. I33.
Ebeling.
Eesbar-Enlilla, geschr. e-es-bar-den-Ul-ld, akk. bit pur-si-e [dJen-lil = Mt rim-k Ci], Tempel, in einer Liste genannt.. Schroeder KAVI Nr. 43, Rs. Z. 4. Ebeling.
Eesbarmelubba, geschr. e-es-bar-me-lulJlJa, Tempel in einer Liste erwähnt. II R pI. 61, Z. I3c.
Ebeling.
Eesbarzida, geschr. e-es-bar-zi-da,. Tempel Ninsiannas, von Rim-Sin erbaut. Gadd Ur excavations I Nr. 140, Z. 33;: Barton RISA S. 386. Ebeling.
EeSdam s. Edilmun. Eeserge, geschr. e-es-er-ge, Tempelt Marduks in Sippar-Aruru, in einer Inschrift Assuretililanis genannt. Analecta OrientaIia 12, S. 73, Z. 14· Ebeling.
Eesgal, geschr. e~es-gal, Heiligtum in Uruk, = »Tempelturm aller Götter in Uruk«; 1. besser e-ab-gal? Morgan IV Nr. 6, Z. 22, 26, 39; 8, Z. 13;; VS XV, Nr. 19, 27, s. S. VII. Ebering.
Eesirkalama, Tempel des Nabu(?) in Babyion (Neustadt) nach Unger. Unger Babyion S. 149.
Ebeling.
Eesmab, geschr. e-es-malJ, Tempel d.er IStar in Babyion, innerhalb des E-nam-BAD. PSBA XXII, S. 365, Z. 13; Unger Babylon S. 164, 230; Zimmern Zum babylonischen Neujahrsfest I S. I40' Z. 2; ZA NF VII S. 297; auch II R pI. 61, Z. I6a? Ebeling.
Eeumusa, geschr. e-e-~imus-a, Tempel der Nineumusa in Babylon. KARI Nr. 109, Z. 15.
Ebeling.
Egabgal, geschr. e-gab-gdl, Ort, in einer Landbeschreibung erwähnt. Lesung vielleicht zu ändern. KAVI Nr. 92, Z. 27.
Ebeling.
Egabrinutuk, geschr. e-gab-ri-nu-tuk, Tempel der IStar, in einer Liste erwähnt. II R pI. 61, Z.
2Jg.
Ebeling.
Egaburra, geschr. (e-)ga-bur-ra, Heiligtum der Gottheit Nin-EZEN ( LA) in Ur( ?), in Inschriften Lipit-IStars, [Rim-] Sins und Kurigalzus erwähnt.
+
Gadd Ur excavations I Nr. 106, Z. 21; 130 II Z. 13; 164, Z. 9. Ebeling.
Egadaria, geschr. e-gad-a-ri-a, Tempel, in einer Liste erwähnt. II R pI. 61, Z. I2C.
Ebeling. __
Egabalanki s. Egalhalanki. Egaianunbedu, geschr. e-ga-za-nun!Je-du 7 , Tempel in einer Liste genannt. PSBA XXII S. 367, Z. 6.
Ebeling.
Egalanna, geschr. e-gal-an-na, ein Tempel des Nannar-Sin in einer sumerischen Hymne genannt. Langdon SBP S. 62, Z. 9.
Ebeling.
Egalantasurra, geschr. e-gal-an(!)-tasur-ra, Tempel Ningirsus, von Entemena erbaut. YOS I Nr. 4 I Z. 9.
Ebeling.
Egalazu, geschr. de-gd-ld-zu, Gottheit, in einer sumerischen Opferliste genannt, wohl = Egalluzu. MVAG XXI, S. 23, Z. 17; ML XV pI. XXIX Z. 309: dtf-gal-lu-zu. Ebeling.
Egalbarra, geschr. e-gal-bar-ra, ein Tempel zur Zeit Rim-Sins I. RLA II S. I6I, Nr. 2°4, 207; RA XV S. 13 (6); YOS IV, I, Res. S.26, NI. 2, 6;
277
Koschaker- Ungnad HG Nr. 1511; 1792. Ebeling.
Egaldibba 1. Egalluzu, s. Egalazu. Egaledin. Tempel der IStar in der assyrischen Stadt Milkia, E-gal-edin = »Palast der Steppe«, in der Nähe von Arbailu (?), in den Inschriften Assurbanipals erwähnt. Luckenbill, AR, II, § 982; Streck VAB VII, S. 248, Anm. 8, 586 (,>eru); S. CCCLXXXIV; Tontafelinschrift (K 89I), Vs. Z. 6; Streck OLZ VIII, S. 377; ders. MVAG XI, 3, S.3I, Anm. 3; Hommel Geographie, S. 412f., 436, 472. Eckhard Unger.
Ega(l)balanki, geschr. e-gaJgdl-!Jal-anki, Tempel, in Uruk, in neubabylonischen Rechtsurkunden genannt. Anal. Orient 8, Nr. 70, Z. 5, 14; 9, NI. 33, Z. 8. Ebeling.
Eganm, geschr. e-gal-im, Tempel des Martu (Amurru). Craig RT S. 59, Z. 33.
Ebeling.
Egalkurra, geschr. e-gal-kur-ra, Tempel ( ?) ,in einem assyrischen Brief erwähnt. Harper ABL Nr. 276, Rs. Z. 8. Ebeling.
Egalla, geschr. e-gal-la, Tempel der Ninegal, in einer sumerischen Hymne genannt. BE XXXI, I, S. 17, Rs. Z. 4. Ebeling.
Egalluzu s. Egalazu. Egalmab, geschr. e-gal-malJ, Tempel der Ninisin (Gula) in Isin. Er wird schon in einem altsumerischen Liede auf die Tempel Babyloniens erwähnt. Lipit-IStar weihte einen goldenen Thron der Göttin daselbst. Hammurapi rühmt sich im eH, daß er Egalmah üppig ausgestattet habe. Sehr häufig findet der Tempel in religiösen Texten Erwähnung. ZA XXXIX S. 265f.; RLA II S. 148, Nr. 85; Gadd Ur excavations I Nr. 221; CH 2, Z. 54; KAVI Nr. 190 A, Z. I6; Nötscher Enlil S. 7I; UP XV S. 49; Ko scha k er- Ungnad HG Nr. 1933; King CEBK I S. 167; I R pI. 4 XIV 2; Langdon BL S. 124, Z. 7; UP X S. 289, Z. 19; Reisner SBH Nr. 52, Z. 15, I8; KAVI Nr. 42, Rs. Z. I2; 43 Rs. Z. 25; KARI Nr. 15/16, Rs. Z. 8; Langdon SBP S.6, Z. 22; 60, Z. 12; 132, Z. IO; I34, Z. 33; 140, Z. 7; 166, Z. 65; DT 48, Z. I5 (Bez. Cat. 1545); Jastrow Religion s. Reg. Ebeling.
27 8
EGA1UNA-EGIPAR
EGALNUN (UDZAGAG )-EGGIL
Egalnun(udzagag) geschr. de-gal-nun (-ud-zag-ag) , Gottheiten, 111 einer Liste aus Fara erwähnt. Deimel SchF S. II*.
Ebeling.
Egalriri, geschr. e-gal-ri-ri, Tempel der Gula-Ba'u, in sumerischen Hymnen erwähnt, in Isin? Reisner SBH Nr. 52, Z. 14, I6; Langdon SBP S. I66, Z. 62. Ebeling.
Egaludumesmesengab, geschr. de-galudu-mes-mes-en-gab, Gottheit, in einer Liste aus Fara erwähnt. Deimel SchF S. II*.
Ebeling.
Egambursag, geschr. e-gam-lJur-sag, ein »Sitz« (subtu) der Gottheitd[ lag-ag in Babyion. ZA NF VII S. 292.
Ebeling.
Egangadudu, geschr. e-gan-ga-durdu7 Tempelturm in Marad. II R pI. 50, Z. 17a.
Ebeling.
Egangisk[ ur ja, geschr. e-gan-gisk[ur ]-a = Mt isid [md}ti »Grundlage des Landes«, Tempel der Ninl[il], in einer Liste erwähnt. KAVI Nr. 43, Rs. Z. 5.
Ebeling.
Egannun, geschr. e-gan-nun, Tempel in einer Liste und einer sumerischen Hymne erwähnt. II R pI. 61, Z. 23a; Langdon SBP S. 262, Ebeling.
Z. 19.
Eganunmab, geschr. e-ga-nun-malJ, in einer sumerischen Hymne an Enlil erwähnt. Teil des Tempels Ekur in Nippur? CT xv pI. 13 Z. 16.
=
Langdon SBP S. 293, Ebeling.
EgasanamakaUa, geschr. e-gasan-amakaI-la, Stadt »meiner Herrin«, d. i. !Stars, von Kurigalzu, Sohn des Kadasman-ljarbat, genannt, in der Nähe von Girsu, Adattu, Mangissu und des Eufrats gelegen. CT XXXVI pI. 6, Z. 29.
Ebeling.
Egasankalamma, geschr. e-gasan-kalam-ma, 1. Tempel der !Star in Arbela, das »Haus der Feste« Mt isinndte von Asarhaddon und Assurbanipal ern~uert. MAOG III 1/2, S. 23; CT XXXV pI. 47, Z. 3; Bauer Assurbanipal S. III; Streck VAB VII S. 818; Piepkorn Historical Prism Inscriptions of Ashurbanipal I S. 28, Z. 20.; AAA XX S.82, Z. 42. Ebeling.
2. Name des !Star-Tempels Emasmas, s. d. Egestumabsudu, geschr. e-gestu-mahsu-du7 , »bit uzni ~[irti] suklulu«~ »vollendetes Haus des erhabenen Ohrs« Tempel Eas in Assur(?). ' KAVI Nr. 43, Rs. Z. 7.
Ebeling.
Egestu-Nisaba, geschr. e-gestujnisaba, der Nisaba in Babyion (?)
Tempe~
PA, 1885. S. 25; Murray Asia Minor. S. 248 (Sir Charles Wilson); L. W. King PSBA XXXV (1913), S. 68, Anm. 5. Eckhard Unger.
Egatuna, geschr. e-ga-tu(du)-na, Tempel. in einer Liste erwähnt. II R pI. 61, Nr. 2, Z.
IO.
Ebeling.
Egia s. Tasmetu. Egibi s. Bankhaus.
Relsner SBH S. I46 Rs. IV. Z. 13 ( ?); Poebel UP V Nr. 106, Rs. 4, Z. 23; PSBA XXII S. 367, Z. 26; Unger Babylon S. 158f. Ebeling.
Egibil, geschr. e-gibil, = )meuesHaus«, Name wohl für mehrere Tempel in Lagas (der Ba'u und des Ningirsu ?).
Egge, s. Ackerbau. Eggil. Etwa 8 Stunden nördlich von Amida dem jetzigen Diarbekr, liegt am südlichen, rechten Ufer des Tigris oder Argana Maden (s. Unger, s. v. Argana Maden: RLV) , der Ort E., auch Eghil geschrieben, nach der englischen Generalstabskarte (Nr. 2555, von I924) in 38° I7' nördlicher Breite und 40° 5' östlicher Länge von Greenwich. Ein altes Schloß mit Doppelmauer, mit dem Tigris durch Treppe von I77 Stufen verbunden, vom Bergzuge durch künstlichen Felseinschnitt völlig abgetrennt, ragt auf steiler Klippe empor und trägt am West ende des Schlosses auf hervortretendem Felsstück über der Straße, in einer Nische vod 6 : 4 Fuß das Relief eines assyrischen Königs, nebst Inschrift. Taylor sichtete im August I862 dies Denkmal. Sir Charles Wilson war dort und L. W. King, der I9I3 E. besuchte und die Existenz einer Inschrift negiert. Ra wlinson vergleicht den griechischen Namen Ingelene mit E. und auch Acilesene (~et. Patricius Exc. de legat. S.30). Eme erneute Untersuchung ist notwendig. Nach einer von Dr. J. P. Naab I903 aufgenommenen Photographie dürfte es sich um das Bildnis eines Gottes (Assur?) handeln.
VAB I S. 8o, 7, Z. 16; 138, 19, Z. 16; CT I pI. 3; Furlani RBA I S. 288; ITT Nr. 7537. Ebeling.
*,.
Taylor .JRGS XXXV, S. 36; ders. und Rowlinson Athena~um Nr. 1842, 1863, S. 228~. (Brief Taylors vom 6. VIII. 1862); Rawlmson PRGS IX, Nr. II; Ainthworth Euphrates Expedition, II, S. 359, 460, Appendix 30; Records of the Past I S. 32, Anm. 3; Eberhard Schrader Abh:
Egidimdim, geschr. e-gi-dim-dim, Tempel des Enlil, in religiösen Texten genannt. Craig RT S. 58, Z. 20; Langdon BL S. 39, Z. 17. Ebeling.
Egidu, geschr. e-gi-dü, Tempel in Kullab, in einem sumerischen Klagelied genannt. Langdon BL Nr. 156, Z. 3. Ebeling.
Egig, geschr. e-gig, ein Heiligtum der Inninna in Uruk (?), genannt e-en-na, von An-am gebaut. YOS I Nr. 36, Z. 16.
Ebeling.
Egigkirim, geschr. e-gi-ig-ki-ri-im ki , Ortschaft in Babylonien, in einem altbabylonischen Briefe neben Zibnatum erwähnt. ML (Louvre) VII Nr. 36, Z. 7 = RA XXI S. 29. Ebeling.
Egigkisal, ge sehr. e-gig-kisal, Tempel der IStar(?), erbaut von Lipit-IStar, lies wohl e-gi6 -par! CT XXI pI. 18, Z. 14; Barton RISA S. 306. Ebeling.
Egigunna, geschr. e-gi-gun/kiLna, Tempel der !Star-Inninna in ljallab, in Listen und Aufzählungen genannt. OECT I S. 17, W.-B. 169, IIr Z. 18; UP V Nr. 157, Z. 16; II R pI. 61, Nr. 2, Z. 3; Me ek BA X I, S. 18, Z. 18; PSBA 1918, Ebeling. S. 82, Z. 30. 2. (ebenso geschr ?). Tempelturm von Nippur, von Assurbanipal neu erbaut.
Hilprecht Explorations in Bible Lands S. 46d.; VAB VII S. 353, 818; Luckenbill AR II I019. Ebeling.
279
Egila, Gottheit, geschr. dNINegiLA, in einer Liste genannt. KAVI Nr. 64 II Z. 25f.
Ebeling.
Egimaü, geschr. e-gi-malJ, Tempel der Suzianna (in Nippur?); Kapelle darin Dusagas. ZA XXXIX, S. 25I.
Ebeling.
Eginabdu, geschr. e-gi-na-ab-du/4 •7 , 1. Tempel des Nannar in Ur. Es bauten an ihm Gungunnu und Rim-Sin. Gadd-Legrain Ur excavations I Nr. 139, Z. 26; 232; 265, Z. 22; YOS Res. IV I, S. 15, Nr. 25. Ebeling.
2. Tempel des Babbar (Samas), z. Z. Gungunnus erbaut, in Ur(?),=I? VAB I S. 206, C I b II Z. 8ff. Ebeling.
3. Tempel der Inninni in Ur, von Sumu-ilu und Ibi-Sin erbaut. Gadd-Legrain Ur excavations I Nr. II4, Z. 26; 197, Z. Iff.; s. auch RLA II S. I45, 9I. Eginabdu heißt so viel wie »Vorratshaus«. Ebeling.
Egime(a), geschr. degi-me(a) , Gottheit im Gefolge des Lil (Tammuz), zur Gruppe der Mab. als Tochter dieser gehörig, mit dieser in Adab im Tempel Emab. wohnend. RA XIX S. 181, Z. IO; K. 171 (= II R pI. 59), Vs. Z. 39 und Ki 1904-10-9, 24 (= Catalogue Suppl. S. IO), Z. 10; Jeremias HAOG2 S. 48of. Ebeling.
Egipar, geschr. e-gi6-par, 1. Haus der enati-Priesterinnen des Gottes Sin in Ur Amar-Sin (?), Lipit-!Star bauten daran: zur Zeit Rim-Sins, ebenso von Nabonid für seine Tochter Bel-salti-Nannar erneuert. Zur Lage des T." s. \Voolley Ur 01 the Chaldees S. I99 und Plan am Ende dieses Buches. Gadd-Legrain Ur excavations I Nr. 106, Z. 14; 186, Z. 3; 187, Z. 3; YOS I Nr. 45, Z. 39ff.; S. 66 Geschichte des Hauses; IR pI. 68, Nr. 7; AK II S. 38; CT XXXVI pI. 23, II Z. 14; Langdon BL S. 43, Z. 6; 46, Z. 61; IV R pI. 30, Nr. 2, Z. 4Ia; Reisner SBH S. 64, Rs. Z. 16; VAB IV S.296, Nr. 15, Z. 3. Ebeling. 2.
mit
Tempel der Inninni, wohl identisch 1.
YOS I Nr. 27, Z. 13f.
Ebeling.
3. Tempel der Ningal in ljarran, welcher Assurbanipal ein Weihgeschenk darbrachte, wohl zugehörig zu Eb.ulb.ul. VAB VII S. 286ff.
Ebeling.
280
EGIPARIMIN(BI)-EGULA
4. s. Nötscher Enlil S. 107f.; BE XXX I, S. 10 f. Egiparimin(bi), geschr. e-gis-parimin (-bi) , Tempelturm des Eanna in Uruk, von Ur-Nammu erbaut. Über sein Aussehen s. Literatur.
EGURRAKALAMMA-EHE
Egisnak, geschr. e-gis-nakki , Ort bei Lagas( ?) ITT II, Nr. 4412.
Ebeling.
Egispura, geschr. e-gis-pä-ra, Tempel Ningirsus in Lagas, von Entemena erbaut und von Urukagina erneuert.
Jordan Die Ausgrabungen der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft in Uruk 1930/31; AfO VII S. 132 ff. (S. 133 Abb.); II R pI. 50, Z. 20ab; Jensen Kosmologie S. 170; Falkenstein Lit. Keilschriftt. a. Uruk, S. 18 Anm. Il; APAW 1929. Nr. 7. S. 46; Langdon BL S. I09. Z. 14; daselbst mehr Belege. Ebeling.
VAB I S. 32, Türangelst. D Z. 6ff.; S. 42, Steint. 2. Z. 3ff. Ebering.
Egiparkug, geschr. e-gis-par-ku(g), Tempel der Ningal in Ur, zur Lage s. W oolley Ur 0/ the Chaldees, Plan am Schluß. Für seine Geschichte vgl. vorläufig "
Egisunugi, geschr. e-gi-su-nu-gi, Tempel in U ruk ( ?), neben Eanna in einem neubabylonischen Briefe genannt.
AfO III S. 86 f. und später Ur.
Ebeling.
Eglr, geschr. d EGI R, = Die Rückseite, wohl eine Unterweltsgottheit, in Listen erwähnt. CT XXIV pI. 17. Z. 54; 29. Z. IOO; RA XX S. I06. Z. 25. Ebeling.
Egirim, geschr. e-gi-rim, Tempelturm in KUR. Tlki (Dur-Kurigalzu), in einer Liste genannt. II R pI. 50, Z. 7a; Delitzsch Paradies S. 208. Ebeling.
EgirlaU( ?), geschr. e-gir-la1J(?), Tempel, in einer Liste genannt. PSBA XXII S. 362. II Z. 8.
E beling.
Egirlal [ , geschr. e-gir-lal[ , Tempel in einer Liste genannt. PSBA XXII S. 367. Z. 29.
Ebeling.
Egisapin, geschr. e-gis-apinki Ortschaft (?), in sumerischem Texte erwähnt. RTC Nr. 83. Z. 5.
Ebeling.
Egisbare, geschr. e-gis-bar-e, Tempel. PSBA XXI S. 161. Z. 4.
Ebeling.
Egisuarankia, geschr. e-gis-1Jar-an-ki-a, = bitu sei u$urdt same u ir$itim ina libbisu
uttd »Haus, in dem die Gestaltungen Himmels und der Erde gezeigt werden({, Tempel der Belit-Nina in Babylon. KAVI Nr. 42. Rs. Z. 10; 43 Rs. Z. 23; BA III S. 297. Z. 4r; ZA NF VII S. 290. Ebeling.
Egislamsarsar, geschr. e-gis-lam-sdrsdr, Tempelturm des Adad in Assur. KAVI Nr. 42. Rs. Z. 22; 43 Rs. Z. 35. Ebeling.
Egisslrgal s. Ekissirgal. Egissu, geschr. e-gis. ges ' ein Tempel ( ?) RTC Nr. 3,
I,
Z. 3; 264, r. Z. 4· Ebeling.
YOS III Nr. 8, Z. 27.
Ebeling.
Egu s. Dämonen c. Egubbaanki, geschr. e-gub-ba-an-ki. Tempelturm in Dilbat, s. Dilbat § 20, II R pI. 50, Z. r6a.
Ebeling.
Egubidugga, geschr. e-gug"-bi-dugga, I. Göttin »Haus, dessen Wort gut ist ({, ein udug e-a-ge, Gattin des Gottes 1jamunsag. ML (Louvre) XV, pI. XXXI, Z. 415; KAVI Nr. 50 I, Z. 6. Ebeling.
3. Ort in Babylonien, geschr. e-gu-laki , in einer Liste genannt. RA XXXII, S. 165, V Z. 32. Ebeling.
Egurrakalamma s. Eengurra-(sulumma). Egusidi, ge sehr. e-gä-si-di, Tempel der Gottheit dMUS, in einer Liste genannt. PSBA XXII S.367, Z.22. Ebeling.
Eijabba, geschr. e-1Jab (so zu lesen?),baki , Ort in Babylonien, in Listen genannt. Chiera SLT NI. 216, lI, Z. 11; 212, VI, Z. 15. Ebeling.
Eijadkalammasum(maju),geschr.e-(gis.) [NiG.jPA-kalam-ma-sum (-mafmu) , gedeutet als Mt hatta ana mdti iddinu Haus, ·das dem Lande ~in Szepter gegeben hat = .bit d [nabuj; Tempel des NabU, in BabyIon, von Nebokadrezar H. erneuert. Langdon VAB IV S. 74, Z. 7; 106, Z. 44; 128, Z. 21; 164, Z. 67; 178, Z. 44; 27S f., Z. 22; Weissbach Wadi Brisa S.24, IX Z. 10; KAVI Nr. 43b, Z. 14; King SEH H, UI Index; Unger Babylon S. 149; UP XV S. 42, Z. 35. Ebeling.
Thureau-Dangin Rit. ace. S. 95, Z. 26. Ebeling.
Eijalanki, geschr. e-1Jal-an-ki, Zelle -der $arpa[nitum] (Ninbargise) in Kab.ilisud. .
Eguddu, geschr. e-gud-du, Tempel Nindaras in Kes, von Gudea erbaut
PSBA XXII, S. 367. Z. 7; Bauer Assurb. S. IIl; II R pI. 61, Z. 24 ab. Ebeling.
2. Tempel (der Göttin u. I?) in Uruk.
Gadd Ur excavations I NI. 28, Z. 8; Barton RISA S. 360. Ebeling.
Egugaran, ge sehr. e-gä-ga-ra-an, Tempel des Enki in Tilmun ( ?), in einem sumerischen Texte genannt. W itzel An Or. 4. S. 16, Z. 19, 36, 47. Ebeling.
Egula, geschr. e-gu-la, I. Tempel der Gula-Ninkarrag in Borsippa, von Nebokadnezar 11. erneuert. VAB IV S. 130, Z. 54; 166, Z. 37f.; 180, Z. 41; 194, Z. IO; U nger Babylon S. 141; KARI Nr. I09, Rs. Z. 10; Weissbach Wadi Brisa S. 26; CT XXXVII pI. 15, Z. 66; UP XV S. 43; RLA I S. 414. Ebeling.
2. Name anderer ·Tempel. In Umma YOS IV Nr. 237, Z. 16o; des Ningirsu Hussey II Nr. I.45, Z. 3; der Gatumdug das. Nr. 54 Rs. Z. 17; der Ninbursag NI. 54, Rs. Z. 16. Ebeling.
EualbiIugal, geschr. e-1Jal-bi-lugal, Palast (oder Tempel), im 12. J. des Sulgi erbaut. RLA I1. S. 141, Nr. 30: über den Namen vgL AOB I S. 27, Anm. 10. Ebeling.
Eua1ijalla, geschr. e-1Jal-1Jal-la, Tempel -des Inninni-Tammuz-Kreises, in einem sumerischen Klagelied genannt. Langdon BL S.73, Z. 13· Ebeling.
Euarbilsiga, Tempel.
geschr.
RA XIX S. 193.
e-lJar-bil-si-ga, Ebeling.
Ehe. Altbabylonische Ehe. Quellen. Die Hauptquelle für das altbabylonische Eherecht ist der Codex 1jammurapi. Er wird erläutert und er.gänzt durch Eheverträge, die aus der
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Zeit der I. babylonischen und der ihr zeitgenössischen Dynastien erhalten sind. Für die sumerischen Verhältnisse sind wir auf die sog. sumerischen Familiengesetze (7. Tafel der Serie ana ittisu; Entstehungszeit vielleicht Dyn. von Ur), ein Bruchstück sumerischer Gesetze und die sumerischen Rechtsurkunden angewiesen. Scheil Delegation en Perse IV; Harper The code of Hammurabi; Ungnad Keilschrifttexte der Gesetze Hammurapis; Poe bel UP V, pI. XXXIX f., CVIII f.; OLZ 1915, Sp. 161 ff.; 193 ff.; 225 ff.; 257 ff. Winckler Die Gesetze Hammurabis in Umschrift und Übersetzung; Müller Die Gesetze H ammurabis und die mosaische Gesetzgebung; . Kohler - Peiser - Ungna d Hammurabis Gesetz; Ungnad AOTB I, 1. Auflage, S. 140 ff.; E beling 2. Auf I. S. 3So ff.; Eilers Die Gesetzesstele Chammurabis (AO XXXI, 3/4). Kohler(Koschaker-) Ungnad HG IlI-VI. Familien-Gesetze: Winckler Die Gesetze Hammurabis S. 84 ff.; Müller Gesetze Hammurabis S. 270 ff.; Kohler HG I S. 134 f . Lutz UP 12, NI. 102; Ungnad Zeitschr. der Savigny-Stiftung XLI, S. 187. Inventaire d~s Tablettes de Tello (ITT).
I. Zweck der Ehe. Die altbabylonische Ehe hat den Zweck, den Bestand der Familie durch Erzeugung männlicher Nachkommen zu sichern. Die Ehefrau, die ihrem Gatten Kinder, vor allem Söhne, geboren hat, wird daher durch das Gesetz (CH) gegen Ehescheidung gesichert, ferner braucht sie sich eine Nebenfrau nicht gefallen zu lassen, gegenüber der Kinderlosen, von der der Ehemann sich jeder Zeit scheiden kann. 11. Rechtliche Grundlagen der Ehe. Über die rechtlichen Grundlagen der altbabylonischen Ehe ist man in den Kreisen der Rechtshistoriker immer noch nicht einig. Es handelt sich dabei im wesentlichen nicht um die Frage, welchen Charakter die babylonische Ehe in vorgeschichtlicher Zeit gehabt hat, denn darin scheint man übereinzustimmen, daß sie auf den Frauenkauf zurückgeht, sondern, wie die Ehe in geschichtlicher Zeit, insbesondere im CH, zu beurteilen
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ist. Dabei spielt eine Institution der Eheschließung des alten Babyloniens, die tiryatu, gewöhnlich mit »Mahlschatz({ übersetzt, eine ausschlaggebende Rolle. Diese t. bestand in einer Geldleistung des Bräutigams bzw. seines Gewalthabers an den Muntwalt der Braut. Über das Wesen dieser tiryatu findet man in der rechtsgeschichtlichen Literatur ganz verschiedene Meinungen. Manche sehen in ihr ein Verlobungsgeschenk, das dem Muntwalt der Braut für seine Einwilligung zur Verlobung dargebracht wird (Cuq) und zugleich den Charakter einer arrha poenitentialis hat (Mazzarella), andere ein pretium virginitatis (de Meer), wieder andre ein Versorgungskapital für die Braut (David), die meisten aber wohl, sei es einen formalen (Schupfer), sei es emen effektiven Kaufpreis (Koschaker). Koschaker, der Hauptvertreter letzterer Auffassung, ist der Meinung, daß man die altbabylonis€he Eheschließung von zwei Seiten, der wirtschaftlichen und der rechtlichen, betrachten müsse. Wirtschaftlich handle es sich bei der Eheschließung im alten Babylonien nicht um einen Kauf. Denn die Frau werde natürlich nicht wie ein Stück Vieh gekauft. Das vom Kaufvertrag verschiedene Formular des Ehevertrages beweise dies deutlich. Hinzukomme, daß die Mitgift (CH: seriqtu, Urkunden: nudunntl) , die der Muntwalt der Braut gibt, die Möglichkeit ausschließe, die tirlJatu als Entgelt für die Braut anzusehen. Zu einem anderen Ergebnis komme man aber, wenn man die rechtliche Seite der Sache betrachte. Koschaker bejaht die Frage, ob für die Eheschließung kaufrechtliche Grundsätze gelten, und sieht daher in der altbabylonischen Ehe eine sog. Kaufehe. IU. Entstehung und Endigung der Ehe. A. Eheschließung. I. Der CH schreibt für die Ehe-
schließung einen Vertrag (Ehepakten ) vor; ohne einen solchen ist die Braut nicht Ehefrau (§ 128). Die Braut ist Objekt des Ehevertrages, der nicht mit ihr, sondern mit ihrem Muntwalt abgeschlossen wird. Ursprünglich bestand die Eheschließung wohl in einer einzigen Handlung, der Übergabe der Braut, gegen die Zug um Zug die vereinbarte Gegengabe (tirydtu) bezahlt wurde. In der Zeit, die wir vorläufig überblicken können, wurde allerdings zuerst der Brautpreis bezahlt. Er wurde offenbar in das Haus des Schwiegervaters gebracht und bei einem Festmahle übergeben, zu dem der Bräutigam oder sein Vater die erforderlichen Eßwaren (biblu?) lieferte. Später geschah dann die feierliche Überführung der Braut in das Haus des Bräutigams und die Übergabe an ihn. Von dem Augenblicke an, wo der Brautpreis bezahlt war, galt die Braut als Ehefrau (assatu). Der Bräutigam konnte von dem Ehekontrakt zurücktreten, mußte dann aber auf den gezahlten Brautpreis und das, was er sonst ins Haus seiner Braut gebracht hat, verzichten. Wollte der Brautvater den Vertrag nicht innehalten, war er gehalten, den doppelten Betrag des. Empfangenen zu bezahlen (§ 159/161). Der Brautpreis wurde, das sei betont, dem Muntwalt, nicht der Braut bezahlt. Ob ersterer die Verwaltung der tirydtu selbst behalten oder der jungen Frau überlassen wollte, lag in seinem Belieben. Als übliche Summe für den Brautpreis nennt der eH eine Mine Silber, einen recht beträchtlichen Wert, der allerdings nicht immer erreicht wurde. Mancherlei Anzeichen deuten übrigens darauf hin, daß der CH schon eine Ehe ohne tirhdtu kannte (§ 139). 2. Der CH kennt neben der tirhatu, dem Brautpreis, ~och die Ehes;henkung (nudunnu) , die der Ehemann der Gattin zur Sicherung ihrer Existenz nach seinem Tode durch Schenkung auf v
den Todesfall bestellt. Die Gattin gelangt also in den Besitz derselben erst mit dem Tode des Ehemannes. Bei Wiederverheiratung hat sie sie an die Kinder aus erster Ehe wieder herauszugeben. Außerdem ist diese Gabe den Söhnen verfangen, nur die Nutznießung steht der Beschenkten zu. Der Ehegatte ist zur Bestellung einer Eheschenkung verpflichtet. Das ergibt sich aus der Bestimmung, daß die Witwe an Stelle der nicht mehr erhaltenen Eheschenkung einen Sohnesteil vom Nachlaß des Mannes verlangen kann. Da es kaum denkbar ist, daß Brautpreis und Eheschenkung nebeneinander demselben Rechte angehört haben, weiterhin in den nordbabylonischen Urkunden keine Spur einer Eheschenkung sich findet, während die südbabylonischen Urkunden des sumerischen Kulturkreises (Nippur vor allem) diese Institution recht gut kennen, hat Koschaker geschlossen, daß die Eheschenkung aus dem südbabylonischen Rechte in den CH aufgenommen worden ist (ZA XXXV, S. 196 f.). Bei den Sumerern wäre dann also der Brautpreis früher in die Eheschenkung umgewandelt worden als in Nordbabylonien, das sich erst mit dem CH der Entwicklung anschloß (s. auch Koschaker, Art. Ehe RLV S. 26, Eheschenkung S. 36). 3. War die Braut nicht der Muntgewalt eines dritten unterworfen, änderten sich natürlich die Formen der Eheschließung. Wenn z. B. ein Mann eine ihm gehörige Sklavin zur Ehegattin machen wollte, genügte eine Erklärung des Mannes gleichen Inhalts. Bei der Eheschließung einer Witwe, die selbständig ist, war eine gegenseitige Übereinkunft der zukünftigen Ehegatten notwendig. 4. Nach § 175 f. waren auch Ehen zwischen einem Palastsklaven oder dem Sklaven eines muskinu und einer Freigeborenen möglich. In diesem Falle trat der Palast (d. i. der König) bzw. der Herr des Sklaven als Kontrahent mit auf. Über das in dieser Familie gemein-
sam erworbene Vermögen mußten Sonderbestimmungen getroffen werden (§ 176). 5· Eine Eheschließungsform, die in Südbabylonien ihren Ursprung gehabt zu haben scheint, ist die sog. errebuEhe. Jemand, der sich aus irgend welchen Gründen von seiner Familie getrennt hat, dort also nicht erbfolgeberechtigt ist, tritt als Gast in eine Familie ein in der kein Sohn, sondern nur ein~ Tochter ist (erebu = eintreten). Nach Bezahlung einer tirydtu von 2 Minen Silber wird er als Sohn angenommen und »ihm die Erbtochter in den Schoß gelegt(<. Er erhält damit nicht die Macht über seine Frau, sondern muß im Gegenteil sein Vermögen in das Haus seines Der Schwiegervaters einbringen. Brautvater hat das Recht ihn wegzujagen und von seiner Frau zu scheiden. Er selbst kann sich auch von seiner Frau scheiden, muß dann aber auf die gegebene tirydtu verzichten. 6. Eine ganz besondere Bestimmung trifft das Gesetzbuch für die Ehe mit einer naditu (§ 144). Diese Priesterin war offenbar nicht fähig oder wegen ihres Amtes verhindert, Kinder zu bekommen, durfte aber heiraten, ja Ehen mit einer naditu kommen recht häufig vor, wohl weil diese Priesterin sehr angesehen und in der Regel auch recht vermögend war (s. Priesterschaft). Da zudem einer Priesterin der Vater freie Verfügung über die eingebrachte Mitgift zusichern durfte (vgl. ev. § 179), so bestand ein ganz besonderer Anreiz zu solcher Ehe. Allerdings stand sie mit ihrem eigentlichen Zweck (s. I) in krassem Widerspruch. Man fand jedoch einen Ausweg aus dieser Schwierigkeit in der Weise, daß die nadUu ihrem Manne eine Sklavin gab und ihn durch diese »)Kinder gewinnen ließ({ (§ 137). Waren so Kinder erzeugt worden, so galt die nadZttt als Mutter und eine Nebenfrau (in Gestalt einer sugetu) durfte ihr nicht an die Seite gestellt werden (§ I44). Bei etwaiger Entlassung wird
EHE sie wirtschaftlich besonders sicher gestellt, um die Kinder aufziehen zu können (§ 137). B. Endigung der Ehe. a) Die babylonische Ehe ist monogam in dem Sinne, daß nicht zwei oder mehrere Frauen in einem Hause gleichberechtigt nebeneinander leben können. Damit ist jedoch Konkubinat mit Sklavinnen und Nebenehe in besonderen Fällen nicht ausgeschlossen. Über Spuren von Dyandrie s. dort. b) EinekinderloseFrau hat das Recht auf die Ehe verloren, sobald der Ehemann sich entschließt sie zu entlassen. Es steht ihr allerdings eine Abfindung in Höhe des Brautpreises (tirlyitu) zu, falls der Ehemann einen solchen bekommen hat, andernfalls nach § 138/139 die Summe von I Mine Silber, oder 1/3 Mine, wenn es sich um muskentt (Hörige) handelt (§ 140). Zieht der Ehemann es vor, die Frau nicht zu entlassen, so hat er zwei Möglichkeiten, abgesehen von der Adoption, sich die ersehnten Kinder zu verschaffen. Entweder läßt er sich von seiner Ehefrau eine Sklavin geben oder er nimmt sich eine Nebenfrau (suget~f, eine Hierodule ?) ins Haus. Beide dürfen sich aber nicht der Hauptfrau gleichstellen (§ 146/ 147). Eine solche Sklavin darf, wenn sie Kinder geboren hat, nicht verkauft werden. Eine sugetu soll in gleichem Falle, wenn sie entlassen wird, die etwa eingebrachte Mitgift (seriqtu) zurückerhalten und darüber hinaus Mittel bekommen, um ihre Kinder großziehen zu können (§ 137). Eine Frau, die Kinder geboren hat, braucht sich Scheidung und Nebenfrauen bei untadliger Lebensführung nicht gefallen zu lassen. Bei Vernachlässigung durch ihren Gatten kann sie unter Mitnahme der Mitgift sich von ihm scheiden (§ 142). Andrerseits darf der Ehemann nach § 141 seine Frau bei liederlicher Auf-
führung ohne Scheidungsgeld verstoßen, ja sie als Sklavin in seinem Hause behalten und eine andre Frau heiraten. Der § 143 setzt sogar die Strafe des Ertränkens für eine Frau fest, die ihren Mann ruiniert. Falls die Ehefrau von la'bu-Krankheit befallen wird, so darf der Ehemann sich eine zweite Frau nehmen, muß aber die Kranke unterhalten, wenn sie nicht vorzieht mit ihrer Mitgift zu ihrem Vater zurückzukehren (§ 148, 149). Über die Scheidung in einer errebuEhe s. III 5. Die südbabylonische Serie ana ittis'lt schreibt generell als Scheidungsgeld 1/2 Mine Silber vor. Über die Stellung des alten Babyloniers zum Ehebruch s. besonderen Art. IV. Rechtliche Wirkungen der Ehe. r. Persönliche Wirkungen. Die Braut der normalen Ehe wird bei der Eheschließung aus der Macht ihres Muntwaltes in die ihres Ehegatten überführt. Man darf dabei nicht glauben, daß nunmehr der Ehegatte Gewalt über Leben und Tod seiner Frau gehabt hätte. Im Gegenteil ist die Macht des Ehegatten schon in altbabylonischer Zeit durch gesetzliche Maßregeln beschnitten worden. Töten durfte der Mann seine Frau überhaupt nicht, auch dann nicht, wenn er sie beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt hatte. Ursprünglich hatte er wohl das uneingeschränkte Recht, Frau und Kinder zu verkaufen oder als Pfand hinzugeben. Der CH hat aber schon eine Milderung dieses Rechtes eingeführt. Die Ehefrau haftet zwar persönlich für die Schulden des Ehemannes mit ihrem Körper und kann vom Gläubiger gepfändet werden. Der Käufer oder Gläubiger aber durfte Frau und Kinder eines Dritten nur für den Zeitraum von 3 Jahren behalten (§ II7). Neben dem Manne hatte die Ehefrau ein Mitbestimmungsrecht über die Kinder. Das ergibt sich daraus, daß bei
EHE Adoptionen, Verkauf von Kindern, Eheverträgen die Eheleute häufig gemeinsam als Kontrahenten auftreten. Nach dem Tode des Ehemannes besitzt die Witwe ein Erziehungsrecht an den unmündigen Waisen (CH §177). 2. Vermägensrechtliche Wirkungen. Die Frau darf eignes Vermögen (Mitgift, Eheschenkung) besitzen, allerdings nicht ohne Mitwirkung ihres Gatten darüber verfügen oder deswegen (so in Nordbabyloprozessieren nien, eine Ausnahme vielleicht im älteren sumerischen Recht). Über die ihr gemachten Schenkungen kann sie letztwillig nach Belieben zugunsten eines Kindes verfügen (§ ISO). Die Verwaltung ihres Vermögens liegt in der Hand des Ehemannes. N ach dem Tode ihres Mannes hat die Ehefrau Anspruch auf Versorgung, wie ein Kind (§ 172). Über diese werden manchmal schon bei Lebzeiten des Mannes vertragliche Abmachungen getroffen (s. III 2). Beim Tode der Ehefrau gehörte ihre :Mitgift den etwa vorhandenen Kindern, nicht dem Manne (§ 162). Stirbt eine kinderlose Frau, so darf der Mann auf die Mitgift keinen Anspruch erheben, sondern muß sie der Familie der Frau zurückgeben, allerdings ist es ihm gestattet, ev. den Betrag des Brautpreises abzuziehen, falls er ihm nicht zurückgegeben worden ist (§ 163/164). Über die vermägensrechtlichen Verhältnisse in der muskenu-, errebu- und nadUu-Ehe s. oben III 4-6. Koschaker Art Ehe in RLV, daselbst frühere Literatur; David Vorm en wezen van de huwelijkssluiting naar de oud-ooslersche rechtsopvatting; Cuq Etudes sur le droit babylonien S. 20:ff. Weitere Literatur am Schluß von c) S. 292f.
b) Neubabylonische Zeit. In der neubabylonischen Zeit ist der Zweck der Ehe natürlich derselbe geblieben, dagegen haben die rechtlichen Grundlagen sich erheblich verändert. Vor der eigentlichen Eheschließung wird ein Ehevertrag aufgesetzt, und zwar, wie es scheint, vor einer Art
Standesamt (s. Strassmaier Cyrus Nr. 312, 307). Bei Lebzeiten seines Vaters bedarf der Bräutigam dessen Einwilligung, die Braut ist Objekt des Vertrages, als Kontrahent tritt daher ihr Muntwalt auf (Vater, Mutter oder Bruder). Von diesem Vertrage kann jeder Kontrahent - das wird wenigstens gelegentlich vorausgesetzt - zurücktreten; in diesem Falle ist eine vorher vereinbarte Konventionalstrafe zu zahlen. Ein Mann, der seiner Tochter eine Mitgift versprochen oder urkundlich festgesetzt hatte, konnte allerdings, falls sein Vermögen sich verringert hatte, eine Minderung der Mitgift vornehmen. Schwäher und Schwiegersohn durften in diesem Falle keine Klage gegen den Brautvater erheben (s. SPAW. 1918, XV, S. 289). Die eigentliche Eheschließung besteht in der Übergabe der Braut an den Bräutigam. Daß Eheschließung Frauenkauf bedeutet, ist bis auf geringe Überreste vergessen worden. Es ist als ein Ausnahmefall zu bezeichnen, wenn der Bräutigam dem Schwiegervater oder der Schwiegermutter »aus freien Stükken « eine Geldsumme oder einen Sklaven für seine Braut aushändigt. In der Regel bekommt die Braut von ihrem Muntwalt eine Mitgift in die Ehe (nudunnu) , die aus Geld, Hausrat. Sklaven und Grundstücken bestehen kann. Es handelt sich dabei gelegentlich um recht beträchtliche Werte. Diese Mitgift gehört der Ehefrau, wird aber vom Ehemann verwaltet und genutzt. In einem neubabylonischen Gesetz (s. SPAW 1918, XV 287) wird auch vorausgesetzt, daß der Muntwalt des Ehemannes diesem etwas (d. h. ein Vermögen) im Ehevertrage verspricht. Stirbt die Ehefrau ohne Kinder zu hinterlassen, so muß die Mitgift an die Familie der Frau zurückgegeben werden (s.o. altbabyl. Zeit). Das mag in manchen Fällen dem Ehemann recht peinlich gewesen sein. Es kommt daher
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vor, daß der Witwer die Schwester seiner verstorbenen Gattin heiratete und damit die alte Mitgift erneut, vielleicht sogar mit etlichen Zugaben, erhielt. Eine kinderlose Ehefrau, deren Mann gestorben war, konnte die Herausgabe ihrer Mitgift und der Geschenke, die ihr von ihrem Gatten gemacht worden waren, verlangen. Hatte sie keine Mitgift eingebracht, so waren die Richter gehalten, ihr von dem Vermögen ihres Mannes eine angemessene Summe, die sich nach der Höhe des Nachlasses richtete, auszusetzen (s. SPAW 1918, XV, S. 290 f.). Mit dieser Maßregel sollte die Witwe wirtschaftlich gegenüber den Ansprüchen der Erben sicher gestellt werden. Sie bedeutet einen großen Fortschritt für die Frau gegenüber der altbabylonischen Regelung. Eine Frau, die ihrem Mann Kinder geboren hatte, durfte nach dem Tode ihres Mannes, wenn sie sich wieder verheiratete, ihre Mitgift und die Geschenke ihres ersten Mannes in die neue Ehe mitnehmen und Nutzen daraus ziehen. Nach ihrem Tode erben dann die Kinder beider Ehen das Vermögen ihrer Mutter zu gleichen Teilen (s. SPAW 1918, XV. S. 292 f.). Auch diese Bestimmung macht die Frau freier als in altbabylonischer Zeit. Merkwürdig ist folgende Bestimmung: Für den Fall, daß aus zwei Ehen Kinder vorhanden sind, bekommen die Söhne der ersten Frau 2/3 des Vatererbes, die der zweiten nur 1/3 (s. SPAW 1918, XV, S. 294 f.). Über Ehescheidung ist, so viel ich sehe, aus neubabylonischen Urkunden nichts Näheres zu entnehmen. Meissner SPAW 1918, XV, S. 28off.; BuA I 169ff.; Kohler-Peiser Aus dem Babylonischen Rechtsleben I, S. 7ff.; II S. 6ff.; III S. roff.; Marx IV S. 4ff.; 13ff.; San-Nicolo - Ungnad Neubabylonische Rechts- und Verwaltungsurkunde S. I ff. Ebeling.
c) In Assyrien. 1. Quellen. Als Erkenntnisquellen des assyrischen Eherechts kommen in Betracht: das keineswegs zahlreiche
Urkundenmaterial und das assyrische Rechtsbuch (= ARB). Die Urkunden, die sich auf alle drei Perioden der assyrischen Rechtsgeschichte (die kappadokische, die mittlere und die neue; vgl. Koschaker, ASGW XXXIX, 5, 3) verteilen, sind keineswegs sehr bedeutend. Ergiebiger ist das der mittleren Periode angehörende ARB, (zitiert nach DriverMiles), das in seiner ersten Tafel (KAVI, Nr. I) geradezu »einen Rechtsspiegel für Frauen, speziell Ehefrauen« (Koschaker, MVAeG XXVI, 3, s. 65) enthält. Das ARB ist keineswegs aus einem Guß hervorgegangen. Während die Mehrzahl seiner Bestimmungen nur Verallgemeinerungen von konkreten Einzelentscheidungen darstellt, gehen einige andere Bestimmungen wahrscheinlich auf positive Gesetze zurück, vielleicht auf das Stadtrecht von Assur (Koschaker, MVAeGXXVI, 3, S. 25f., 65 f.; San Nicolo, Beiträge 90). Trotz des ansehnlichen Umfangs (828 Zeilen) vermögen wir doch dem ARB kein vollständiges Bild des assyrischen Eherechts abzugewinnen. Vor allem finden wir nämlich darin nur solche Tatbestände geregelt, die irgendwie einen Ausnahmecharakter aufweisen, während wir die für die Regelfälle geltenden Rechtssätze vermissen, wohl, da sie der Verfasser des ARB stillschweigend als allgemein bekannt voraussetzen zu können glaubte. Unklar bleibt auch das Verhältnis des ARB zum babylonischen Recht, namentlich zum Kodex Uammurabi (CH). Es läßt sich kaum bestreiten, daß sowohl das assyrische als auch das vorlJammurabische babylonische Eherecht auf das vorgeschichtliche gemein-akkadisehe Eherecht als ihren gemeinsamen Ursprung zurückgehen; dies beweist am besten die überwiegend gleiche eherechtliche Terminologie. - Der CH wird zeitweise auch in Assyrien in Kraft gewesen sein; geh6rten doch die Städte Assur und Ninive zur Zeit der Veröffentlichung des CH zum Reiche Uammurabis (Prolog zum CH, IV, Z. 58, 60;
EHE vgl. VAB VI, S.40, Z. 7f.). In Anbetracht der Stammesverwandtschaft der Babylonier und Assyrer sowie des orientalischen, im Eherecht besonders starken Konservativismus erscheint es überaus wahrscheinlich, daß, selbst wenn CH in Assyrien später formell nicht mehr gegolten haben mag, die babylonischen Rechtssätze im assyrischen Gewohnheitsrecht vielfach noch weiterlebten. Im Einklang damit steht auch die Tatsache, daß die Bestimmungen des ARB keineswegs Wiederholungen der Vorschriften des CH sind, sondern daß sie die letzteren entweder ergänzen oder aber abändern (vgl. § 37 ARB mit § 138 CH, dazu Lewy, ZA ~XXVI, S. 154; ferner § 34 ARB mit § 128 CH; vgl. auch Driver-Miles, 15). II. Allgemein kann man feststellen, daß sich das assyrische Eherecht, trotz der grundsätzlichen Übereinstimmung in der Auffassung der Ehe, in manchen nicht unerheblichen Einzelheiten von dem Eherecht des CH unterscheidet. Nach dem ARB erscheint die Stellung des Mannes in der Ehe wesentlich stärker, als sie nach dem CH war (vgl. Scheidungsrecht, Strafgewalt). Das ARB billigt der Ehefrau kein einziges Recht gegen ihren Gatten ausdrücklich zu; um so intensiver gestaltet sich jedoch ihre rechtliche Gebundenheit an die Großfamilie ihres Mannes, was sich namentlich in den Rechtssätzen über den Levirat sowie über die Einschränkung des Begriffs der gewaltfreien Witwe (almattu, § 33, Z. 67ff.) zeigt. Die zahlreichen Abweichungen lassen sich z. T. daraus erklären, daß das kriegerische Assyrien eine möglichst straffe Familienorganisation erforderte, z. T. aber auch daraus, daß die assyrische Rechtsentwicklung dem sumerischen Kultureinfluß weniger ausgesetzt war als die babylonische (vgl. Koschaker, Keilschriftrecht, S. 16). IH. Entstehung und Endigung der Ehe. A. Eheschließung. Die allgemeinen Voraussetzungen für
dIe Eheschließung werden im ARB nirgends behandelt. Gelegentlich nur erfahren wir, daß die Ehemündigkeit des Mannes, wenigstens soweit die Patrizierehe in Frage kam, mit dem vollendeten zehnten Lebensjahr eintrat (§ 43, Z. 25, 29, 31). 1. Die riksu-Ehe. Riksu (wohl gleichbedeutend mit der bab. rikistu) bildete nach dem indirekten Zeugnis des § 34 ARB eine wesentliche Voraussetzung für eine gültige Ehe; über sein Zustandekommen erfahren wir jedoch nichts. Am ehesten kann man dabei an )}Ehepakten, d. h. Vereinbarungen über die persönliche und vermögensrechtliche Stellung der Frau und der Kinder« (Koschaker, ZA XLI, S. 16 vgl. OLZ XXXIX, S.154) denken. Nach dem ARB bildete die riksu-Ehe wohl die Regel (vgl. § 34). Die Eheschließung wurde durch einen Rea~vertrag (Verlobungsvertrag) eingeleItet, welchen der Vater des Bräutigams (in der neuassyr. Urk. AR, No. 37: die Mutter des Bräutigams) oder der Bräutigam selbst mit dem Muntwalt der Braut, in der Regel mit ihrem Vater, schloß. Der Bewerber brachte dem Brautvater durch das Herkommen bestimmte Gaben (biblu, zubullu, § 30, 3 1 ) dar; indem sie der Brautvater annahm (ma!Jdru) , drückte er seine Zustimmung aus (§§ 30, Z. 29 f.). Die Braut war ledig.lich Gegenstand des Vertrags, ihre Zustrmmung war nicht erforderlich. Die Gaben setzten sich zusammen aus Wertsachen (§30: Blei, Silber, Gold; vgl. §43: Edels~eine) und aus ~ßbaren Sachen (§ 31 : GetreIde, Schafeu. A.); diese Unterscheidung war von Bedeutung, da sich eine etwaige Rückerstattungspflicht auf die eßbaren Sachen nicht erstreckte (§ § 30 f., vgl. § 43). - War der Brautvater bereits gestorben, so wurde die Braut von ihren Brüdern vergeben (§ 48, Z. 38 ff.; vgl. die kappad. Urk. TC 67 = MVAeG XXXIII, No. I). Falls der Vater die -.r:ochter seinem Gläubiger zur Sicherung emer Schuld verpfändet hatte, übte das Verfügungsrecht über das Mädchen der
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Gläubiger aus. Als ihr Vergeber (tadinanu) nahm er vom Bewerber den »Preis der Frau« (szm sinnisti, § 39) entgegen. , Eine eigene Verlöbnisform bestand für die marat awili (Patriziertochter : Driver-Miles, S. 180). Die Verlobung kam dadurch zustande, daß der Vater des Bräutigams an einem bestimmten, sonst nicht näher bekannten Tage (ina umi raki, § 42, Z. 14) das Haupt der Braut mit Öl salbte und (wohl )mnd« statt »oder«; Koschaker, MVAeG XXVI, 3, S.512f.; Driver-Miles, S. 180 f.) dem Brautvater lzuruppate beim Festmahl überbrachte. Darunter sind wohl Gaben zu verstehen, die ebenso wie biblu und zubullu teils Kostbarkeiten (Edelsteine), teils Konsumtibilien enthielten (§§ 42 f.). Nach der Annahme der Brautbewerbungsgeschenke durch den Brautvater (Verlobung) wurde die Verlobte bereits als Ehefrau (assatzt, § 31, Z. 41, 44, § 43, Z. 21), bzw. Schwiegertochter (kallatu, § 30, Z. 24) bezeichnet und unterstand rechtlich der Verfügungsgewalt ihres Schwiegervaters. Dieser konnte nötigenfalls ihre Übergabe erzwingen (§ 30, Z. 30); ebenso konnte er nach dem Tode des Verlobten sie einem anderen von seinen Söhnen (§ 43, Z. 23 ff.; vielleicht auch § 33, Z. 61) oder einem ehemündigen Enkel nach dem verstorbenen Sohne (§ 43, Z. 29 ff.) zur Frau geben (Levirat; darüber grundlegend Koschaker, MVAeG XXVI, 3, S. 46 ff.; RHA X, S. 81, ZA XLI, S. 85 ff.; anderer Ansicht Driver-Miles, S. 240 ff., 246 ff.). Der Brautbewerber war aber auch berechtigt, unter besonderen Umständen die Rückerstattung von Brautbewerbungsgeschenken (außer Konsumtibilien) zu verlangen, wenn der Ehevertrag unerfüllbar geworden war (infolge des Todes der Braut, § 31; in Ermangelung eines ehemündigen Sohnes oder Enkels, mit dem er nach dem Tode des Verlobten dessen Braut verheiraten könnte, § 43, Z. 36 ff.), oder wenn er die Übergabe der Braut von dem sich
weigernden Brautvater nicht erzwingen wollte (§ 30). Umgekehrt konnte der Brautvater durch Rückerstattung der Geschenke die Auflösung des Verlöbniss es herbeiführen, wenn er seine Tochter an einen noch unmündigen Sohn ihres vorverstorbenen Bräutigams nicht verheiraten wollte (§ 43, Z. 31 ff.). Auf Grund des Verlöbnisvertrags war der Brautvater verpflichtet, die Braut dem Manne zu übergeben (tadanu, § 30, Z. 22, 31, § 45, Z. 46); wie die Übergabe erfolgte, besagt das ARB nicht. Ebenso wird die tirJ;atu (Brautpreis nach dem CH; vgI. Koschaker, Rechtsvergl. Stud., 136 f.) nur im Zusammenhang mit der ~cheidung erwähnt (§ 38, Z. 23). Die rechtliche Natur der assyrischen Ehe ist sehr umstritten (darüber zuletzt Driver-Miles, S. 142 ff.). Soweit die bisher behandelte (riksu-)Ehe mit Hausgemeinschaft in Frage kommt, kann man m. E. die assyrische Ehe als Kaufehe bezeichnen. Dabei darf man keineswegs an eine Kaufehe im wirtschaftlichen Sinn, sondern nur an eine solche im rechtlichen Sinn denken, insoferne nämlich »für die Eheschließung kaufrechtliche Grundsätze gelten« (Koschaker, RLV IU, S.23). Der Mann erlangte durch Leistung von Brautbewerbungsgeschenken »Eigentum an der Frau«, welches jedoch kein Volleigentum war, wie er es z. B. an einer gekauften Sklavin hatte, sondern es. war »ein zweckgebundenes Eigentum, das ihm nur gestattete, die Frau zur Ehe zu verwenden« (Koschaker, ZA XLI S. 24). Folgerichtig mußte der Muntwalt der Braut die erhaltenen Gaben (außer der Konsumtibilien) zurückgeben, wenn der Verlöbnisvertrag später nicht erfüllt wurde (§ 30, Z. 36 ff., § 31, Z. 46 ff., § 43, Z. 34 f., 36 ff.). Neben der Ehe, in welcher die Gattin in das Haus des Mannes übersiedelte (»sie ist in sein Haus hineingegangen(t § 28, Z. 35, § 29, Z. II; »sie wurde in das Haus ihres Schwiegervaters genommen« § 32, Z. 52; »der Mann ließ sie ein Haus bewohnen« § 36, Z. 83»
EHE kennt das ARB auch eine Eheform ohne solche Hausgemeinschaft. Die Frau wohnte weiterhin im Hause ihres Vaters (ina Mt abisama usbat, §§ 25, 26, 27, 30, 32, 33, 36, 38) und wurde da selbst von ihrem Manne besucht (§ 27, Z. 104). Die verhältnismäßig zahlreichen Bestimmungen darüber lassen wohl auf die große Bedeutung und Verbreitung solcher Ehen schließen; sie regeln jedoch hauptsächlich vermögensrechtliche Folgen und gewähren uns darum kein klares Bild von ihrer personenrechtlichen Struktur. Aus dem § 32 (Z. 52 f.) ersieht man, daß die Umwandlung einer Ehe ohne Hausgemeinschaft in eine solche mit Hausgemeinschaft nicht unmöglich war. Über das rechtliche Wesen und die Entwicklung dieser Sonderbildung besagt das ARB nichts. Koschaker (MVAeG XXVI, 3, S. 60 ff.; ZA XLI, S.85) und Cuq (Etudes, S. 435, 438) deuten sie als eine muntfreie Ehe, die der römischen manus-freien Ehe zur Seite zu stellen wäre; allerdings zeige im ARB diese Eheform bereits deutlich die Tendenz, sich der patriarchalen Muntehe anzunähern. Ring (S. 13 ff.) weist diese Eheform dem matriarchalen Ehetypus zu. - Andererseits versuchen Driver-Miles, S. 139 ff. die Ehe ohne Hausgemeinschaft auf die besonderen wirtschaftlichen Verhältnisse der Einzelfälle zurückzuführen; sie vermuten, daß sie nur provisorischen Charakter hatte, und verweisen darauf, daß die persönliche Rechtsstellung der Frau in einer solchen Ehe keine andere gewesen sei als in einer Ehe mit Hausgemeinschaft. 2. Die esirtu-Ehe (§ 41). Eine esirtu (Konkubine, wörtlich »Eingeschlossene «; zur Bedeutung vgI. Koschaker, MVAeG XXVI, 3, S. 25 4 , Driver-Miles, S. 127 f.) wurde durch einen einseitigen Rechtsakt ihres Herrn zu seiner Ehefrau erhoben. Dieser verhüllte (Kennzeichen der Ehefrau, § 40, s. u. IV, I) sie nämlich in Anwesenheit seiner Genossen (Z. 2: tappaesu, Z. 6: $abe, Soldaten) und erReallexikon der Assyriologie.
klärte sie zugleich für seine Gattin mit den Worten ma assati SU = Fürwahr, sie ist meine Ehefrau (Z. 4, 9). 3· Die almattu-Ehe (§ 34). Die bloß tatsächliche, weil formlos (ohne riksu) eingegangene Ehegemeinschaft einer gewalt freien Witwe (almattu, darüber unten B) verwandelte sich nach zweijährigem Fortbestand ex lege in eine rechtsgültige Ehe (die assyrische Ususehe) (anderer Ansicht David Vorm en wezen, S. 7). B. Endigung der Ehe. Die assyrische Ehe wurde durch den Tod eines Ehegatten, durch die Verschollenheit oder Kriegsgefangenschaft des Mannes und durch die Scheidung beendet. Der Tod des Mannes bewirkte zwar die Auflösung der Ehe. Die hinterbliebene Gattin wurde aber als Witwe im Rechtssinn (almattu) nur dann angesehen, wenn sie keine eigenen Söhne, wohl aus der Ehe mit dem Verstorbenen, hatte (über die Schwierigkeit des § 28 ARB vgI. Koschaker, MVAeG XXVI, 3, S. 50 1 ; Driver-Miles, S. 224 ff.), und auch ihr Schwiegervater nicht mehr lebte (§ 33, Z. 67 ff.). Erst eine solche gewaltfreie Witwe konnte eigenmächtig zu einer neuen Ehe schreiten (almattu-Ehe, s.o. A 3). Andernfalls blieb die Verwitwete noch weiterhin an die Familie ihres verstorbenen Mannes gebunden. Sie war keine almattu, sondern nur >>eine Frau, deren Gatte gestorben ist« (§ 46, Z. 89: sinnistu sa mussa metuni). Die Verschollenheit des Mannes bewirkte die Auflösung der Ehe erst nach Ablauf einer fünf jährigen Wartefrist und auch dies nur für eine unversorgte und kinderlose Gattin (§ 36). Alsdann konnte sie eine neue Ehe eingehen, die durch eine etwaige spätere Rückkehr des Verschollenen in der Regel unberührt blieb (§ 36, Z. 101 f.). Wohl durch einen jüngeren Zusatz (§ 36, Z. 103 ff.) wurde es dem Zurückgekehrten ermöglicht, seine Frau zurückzunehmen, falls er seine lange Abwesenheit nicht 19
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EHE selbst verschuldet hatte; aber auch in diesem Fall mußte er dem zweiten Gatten ein anderes, gleichwertiges Weib geben (§ 36, V, Z. I). Für die unversorgte Gattin eines Kriegsgefangenen (§ 45), bei der die Voraussetzungen der almattu- Qualität zutrafen, betrug die Wartefrist zwei Jahre (Z. 49). Nach deren Ablauf wurde ihr die Witwenurkunde (Z. 7I) ausgestellt und dadurch das Eingehen einer neuen Ehe freigegeben. Kehrte jedoch ihr erster Gatte später zurück, so konnte er die Frau, nicht aber auch die Kinder, die sie dem zweiten Manne geboren hatte, zurücknehmen (Z. 72 ff.). Das Scheidungsrecht stand nach dem ARB (§§ 37 f.) nur dem Manne zu. Er konnte seine Frau verstoßen (ezebu) , ohne daß hierfür irgend welche Voraussetzungen gegeben sein mußten. Eine Ausnahme galt nur für den Verführer, der vom Vater des entehrten Mädchens gezwungen wurde, die Entehrte zu heiraten; er durfte seine Frau nicht verstoßen (§ 55, Z. 37; vgl. dazu Koschaker, MVAeG XXVI, 3, S. 28 1 f.). IV. Rechtliche Wirkungen der Ehe. r. Persönliche Wirkungen. Die assyrische Familienorganisation beruhte auf der eheherrlichen Gewalt des Mannes. Ihrem Wesen nach war diese ein durch den Ehezweck bestimmtes Eigentum an der Frau (Koschaker, ZA XLI S. 2I; vgl. oben III, AI). Im Einklang mit dieser Auffassung kennt das ARB nur den Ehebruch der Frau, nicht aber auch des Ehemannes als solchen; die Pflicht zur ehelichen Treue bestand somit nur für die Frau. Dem Mann stand eine weitgehende, jedoch nicht schrankenlose Straf- und Züchtigungsgewalt über die Frau zu. Das Tötungsrecht konnte er nur gegenüber seiner im Ehebruch ertappten Gattin sowie gegenüber ihrem Komplizen ausüben, falls er es nicht vorzog, das ehebrecherische Paar vor den König oder die Richter zu führen und dort
ihren Tod oder ihre Verstümmelung zu erwirken, oder aber Verzeihung zu üben (§ I5). - Mit Verstümmelungsstrafen (Abschneiden der Ohren, bzw. der Nase) konnte er genau bestimmte Vergehen (§§ 4, 5, I5, 24) der Frau ahnden; er konnte aber auch von jeder Bestrafung absehen. In verschiedenen anderen Fällen blieb ihm die Wahl der Strafart überlassen (§ 3; §§ I6, 23; §§ I4, 22, 23). Eine Kontrolle des Staates machte sich insoferne geltend, als bei der Vollstreckung einer Verstümmelungsstrafe die Anwesenheit eines Priesters (§ 58), bei der Vollstreckung einer anderen, wegen Textbeschädigung nicht bekannten, Strafart die Anwesenheit der Richter (§ 57) erforderlich war. Die Ausübung der Züchtigungsgewalt (§ 59: »seine Gattin prügeln, raufen, ihr die Ohren verletzen (und) durchbohren«; Übersetzung von Ehelolf, S. 44, § 58) hing jedoch völlig von seinem Ermessen ab. Die rechtliche Unterordnung der Frau zeigte sich vor allem in ihrer Gebundenheit an den ehelichen Wohnsitz. Diesen durfte sie für längere Zeit eigenmächtig nicht verlassen, widrigenfalls sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Gastgeber, in deren Hause sie Aufnahme gefunden hatte, einer strengen Ahndung seitens ihres Mannes aussetzte (§ 24). Andererseits galt die Freizügigkeit geradezu als das Vorrecht der gewaltfreien Witwe (almattu; § 33, Z. 70), wie umgekehrt das Erlöschen der Freizügigkeit als die charakteristische Folge des Zustandekommens einer neuen Ehe bezeichnet wurde (§ 34, Z. 74: assatu si-i-it la-a tU-U!Na = sie Cd. h. die bisherige almattuJ ist Ehefrau, sie darf nicht mehr hinausgehen) . Obwohl die Frau dem Manne gegenüber keine Rechte geltend machen konnte, unterschied sich ihre rechtliche Stellung doch wesentlich von der einer Sklavin. Die Ehefrau war die »Herrin des Hauses« (§ 24, Z. 47). In der Öffentlichkeit trat sie verschleiert auf und unterschied sich darin schon äußerlich
von Hierodulen, Dirnen und Sklavinnen, denen das Verschleiern streng verboten war (§ 30). - Auch gegen Dritte nahm das ARB die Ehefrau verschiedentlich in Schutz (Notzucht § IZ; Verleumdung § I7, § I8; Schlagen der Schwangeren § 50). 2. Vermögensrechtliche Wirkungen. Ein Ausfluß der eheherrlichen Gewalt war das Recht des Mannes, seine Frau und Kinder dem Gläubiger zu verpfänden. Das ARB erwähnt nur die Verpfändung der Tochter (§§ 39, 48). Aus den Urkunden geht jedoch hervor, daß der assyrische Schuldner sowohl seine Söhne und Töchter (vgl. CCT I I a = MVAeG XXXIII, Nr. pI. IOb I5; RAJI Nr. I6; I7; 66; Übers. von Da vid-Ebeling) als auch seine Frau (KAJI Nr. 28; 3I; 60; 70; AR Nr. I55) verpfänden konnte. Das ARB normiert auch eine allgemeine Haftung der Ehefrau für alle Schulden ihres Mannes (§ 32, 52 f.: lJubullu, arnu, lJitu »Schulden, Strafschuld und Strafe «). Eine solche Haftung bestand sowohl in der Ehe ohne Hausgemeinschaft, als auch in der Ehe mit Hausgemeinschaft; sie setzte lediglich voraus, daß der nudunnu, die Eheschenkung (dazu Koschaker, Rechtsvergl. Studien, S. I65 f.), bereits der Frau übergeben worden ist. Eine derartige Haftung der Frau ist um so auffälliger, als das ARB eine entsprechende Haftung des Mannes für die Schulden der Frau nicht kennt, dieselbe vielmehr gelegentlich ausdrücklich ausschließt (§ 2). Dem Ermessen des Mannes war es überlassen, ob er durch Zahlung der gesetzlichen Buße seine Frau vor Verstümmelungsstrafen, die sie sich durch bestimmte Vergehen (Diebstahl im fremden Haus § 5; Aufnahme einer fremden Ehefrau, § 24) zugezogen hatte, bewahren wollte; andernfalls mußte er sie dem durch das Vergehen der Frau Verletzten zur Bestrafung überlassen (§ 5, § 24) (Noxalhaftung). Das Recht der Ehefrau auf den nötigen Unterhalt wird im ARB nur
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mittelbar anerkannt. Die hinterbliebene kinderlose Gattin eines Verschollenen, bzw. Kriegsgefangenen durfte nämlich nach Ablauf der gesetzlichen Wartefrist (s. o. III, B) eine neue Ehe eingehen, wenn sie unversorgt war (§ 36, Z. 86 ff.; § 45, Z. 50 f., 6I). Dabei konnte die Frau des Kriegsgefangenen während der Wartefrist vom Gemeinwesen die Sicherung ihres Unterhalts verlangen, welche in verschiedenen Formen erfolgen konnte (§ 45, Z. 52 ff., 55 ff., 58 ff.). Eingehend aber wird das Recht der hinterbliebenen Gattin geregelt (§ 46). Sie sollte ihren Unterhalt vor allem aus den Zuwendungen bestreiten, die der Verstorbene für sie schriftlich angeordnet hatte (§ 46, Z. 9z; vgl. z. B. KAJI Nr. 9 = Koschaker, ASGW XXXIX, 5, S. ISS). Mangels einer solchen Regelung hatten die Söhne ihres Gatten für ihren Unterhalt (Verköstigung, Trank: Z. 95 f.) gemeinsam aufzukommen; sie selbst hatte aber die Wahl, bei welchem von ihren Söhnen sie wohnen wollte (Z. 93 f.). Für eine urkittu, die zweite Frau (nach Koschaker, MVAeG XXVI, 3, S. 49: die Frau aus zweiter Ehe; nach Driver-Miles, S. 232 f.: die dem Range nach zweite Frau) waren zunächst ihre eigenen Söhne, mangels solcher die Söhne der ersten Frau zu sorgen verpflichtet. Es war auch möglich, daß sich ein Stiefsohn entschloß, die urkittu zu heiraten und dadurch ihren Unterhalt zu sichern (Levirat) - ein Überbleibsel der alten Auffassung von der Vererbung der Witwe (vgl. Koschaker, MVAeG XXVI, 3, S. 49 und RHA X, S.82). Die Hauptaufmerksamkeit des ARB galt der Regelung von vermögensrechtlichen Auseinandersetzungen anläßlich der Auflösung der Ehe, sei es durch den Tod sei es durch die Scheidung. In der Ehe mit Hausgemeinschaft blieb sirku, d. h. das von der Frau in die Ehe eingebrachte Gut, vermehrt du~ch die etwaigen Geschenke ihres Schwiegervaters, ihren eigenen Söhnen verfangen. I9*
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EHE Die Brüder ihres Mannes hatten darauf keinen Anspruch (§ 29). Mehrere Bestimmungen befassen sich mit der Ehe ohne Hausgemeinschaft. Daselbst war es, namentlich im Falle einer kinderlosen Ehe, von Bedeutung, die einzelnen Vermögensteile dem Ehegatten (bzw. dessen Familie) zu. sic~ern, von dem sie herrührten. Die wichtIgste RoHe spielte dabei das Schicksal der dumiiqi, d. h. der Schmucksachen, die der Mann seiner Frau angelegt hatte. War der Mann vor der Frau gestorben, so fielen die dumaqi seinen Söhnen (§ 25, Z. 85, § 26, Z. 99f.), in Ermangelung von Söhnen den Brüdern des Mannes zu, wenn der Verstorbene mit den letzteren in noch ungeteilter Erbgemeinschaft gelebt hatte (§25, Z. 86 ff.), andernfalls verblieben sie der Verwitweten (§ 26, Z. 101 f.). Dabei bleibt es allerdings fraglich, ob mit diesen Vorschriften das ARB die sofortige Wegnahme oder aber nur die grundsätzliche Regelung der vermögensrechtlichen ~n sprüche anordnete, welch letztere sich erst nach dem Tode der Witwe verwirklichen sollten (Driver-Miles, S. 200). War jedoch die im väterlichen Hause lebende Frau vor ihrem Manne gestorben (so ist § 27 wohl zu verstehen), so konnte der Mann den nudunnu, seine Eheschenkung, wiederum zurücknehmen; keinen Anspruch hatte er aber a~f dasjenige Vermögen seiner Frau, das die Verstorbene von ihrem Vater erhalten hatte (§ 27). Anläßlich der Scheidung einer Ehe ohne Hausgemeinschaft konnte der Mann die dumaqi zurücknehmen, während die tirlJatu (vgl. oben III, A, I) der Frau verblieb. Daraus kann man schließen, daß im mittelassyrischen Recht die tirhatu kein reiner Brautpreis mehr war, s;ndern daß sich seine Umbildung zur Eheschenkung bereits vollzogen hatte (Koschaker, RLV III, S. 26, 37). Von der Willkür des Mannes hing es ab, ob er der verstoßenen Gattin, insbesondere in einer Ehe mit Hausgemein-
schaft, ein Scheidungsgeld geben wollte oder nicht; einen Anspruch darauf hatte sie nicht (§ 37). Aus den kappadokischen Urkunden geht jedoch hervor, daß nach altassyrischem Recht die Entrichtung eines Scheidungsgeldes (ezibtum) in den verschiedensten Formen wohl die Regel bildete (vgl. MVAeG XXXIII, Nr. 3, Z. 5 f., Nr. 4; Nr. 276, Z. 9 f.; kein Scheidungsgeld in Nr. 5)· Vermögensrechtliche Wirkungen einer almattu-Ehe regelt § 35 ARB. Darnach war es entscheidend, ob die· almattu in das Haus des Mannes einzog, oder aber ob der Mann zur Frau (Witwe?} übersiedelte. Im ersteren Fall sollte das von der almattu in die Ehe eingebrachte Gut dem Manne, im zweiten Fall dagegen das vom Manne eingebrachte Gut der Frau zufallen. Die beiden Rechtssätze dürften sich wahrscheinlich auf den Todesfall bezogen haben, wenn es sich beim zweiten nicht etwa um ein späteres Glossem handelt, da sich eine derartige rechtliche Bevorzugung der Frau auf Kosten des Mannes mit dem sonstigen Inhalt des ARE nicht gut vereinbaren läßt. Das mittelassyrische Rechtsbuch (= ARB) wurde veröffentlicht von O. Schroeder in KAVI (= 35. WVDOG, 1. H.) 1920, Nr. 1. übersetzungen (vgl. Koschaker, ASGW XXXIX, 5, S. 14a ), die mir zugänglich waren: Scheil, Recueil de lois assyriennes, 1921; Ehelolf· Koschaker, Ein altassyrisches Rechtsbuch, 1922; Lie, Gamle Assyriske Love 1923; Cru veilhier, Recueil de lois assyriennes, 1925, 1927; E beling bei Greßmann, Altorientalische Texte zum Alten Testament 2, 1926, S. 423-431; Furlani, Leggi deU' Asia Anteriore antica 1929; J. M. P. Smith, The Origin and History of Hebrew Law, 1932; Driver·Miles, The Assyrian Laws, 1935 [so auch Gesetze]. Urkundenmaterial: E isser-Lewy, Die
altassyrischen Rechtsurkunden vom Kültepe (= MVAeG XXXIII und XXXV, 3) 1930, 1935. - Ebeling, Keilschrifttexte aus Assur furistischen Inhalts (= KAJI) (= 50, WVDOG). Die übersetzung von Urkunden bei: Koschaker, ASGW XXXIX, 5, S. 149 ff.; David-Ebeling, Assyrische Rechtsurkunden (= Zeitschrift f. vergl. Rechtswissenschaft XLIV [1929], S. 305 ff.) und bei Ebeling, Urkunden des Archivs von A ssur aus mittelassyrischer Zeit (= MAOG-
VII, 1-2) 1933. Kohler-Ungnad, Assyrische Rechtsurkunden (= AR) 1913. Ausführliche Literaturangaben jetzt bei Driver-Miles, The Assyrian Laws, 1935. - Im folgenden wird nur die Literatur angeführt auf die in unserem Artikel besonders Bezug genommen worden ist. Cuq, Etudes sur le droit babylonien. Les Lois assyriennes et les Lois hittites, 1929; David, Vorm en wezen van de huwelifkssluiting naar de oud-oostersehe rechtsopvatting, 1934; Eisser, Zur Deutung der Gesamthaftungsklausel des altassyrischen Rechts (in der Festgabe für Ph. Heck, M. Rümelin, A. B. Schmidt) 1931; Furlani, Il diritto penale in Assiria (= Arch. giur. XCIII, f. I) 1925; Korosec, Polozaf zene po pravu asirske pravne knjige (= Die Stellung der Ehefrau nach dem Recht des ARB) (slov.) 1935; Koschaker, Rechtsvergleichende Studien zur Gesetzgebung IJammurapis, Königs von Babylon, 1917; Quellenkritische Untersuchungen zu den »altassyrischen Gesetzen « (= MVAeG XXVI, 3) 1921; Neue keilschriftliche Rechtsurkunden aus der El-A marna-Zeit (= ASGW XXXIX. 5) 1928; Artikel »Ehe «, »Ehebruch «, »Eheschenkung « im RLV IU, S. vv.; Zum Levirat nach hethitischem Recht (Revue Hittite et Asianique [= RHA] X [1933]. S. 77 ff. bes. S. 80 ff.); Cuneiform Law, Encyclopaedia of the Social Sciences, S. v., 1933; Fratriarchat, Hausgemeinschaft und Mutterrecht in Keilschriftrechten (= ZA XLI [1933] S. 1-89); Keilschriftrecht (= ZDMG LXXXIX [1935]); Landsberger, Solidarhaftung von Schuldnern in den babyl.assyrischen Urkunden (= ZA XXXV S. 22 ff.); Lewy TC roa, LC 242 und das Eherecht des altassyrischen Rechtsbuches KA V Nr. r (= ZA XXXVI, [1925]. 139ff.); Ring, Israels Rechtsleben im Lichte der neuentdeckten assyrischen und hethitischen Gesetzesurkunden, 1926; San Nicolo, Beiträge zur Rechtsgeschichte im Bereiche der keilschriftlichen Rechtsquellen, 1931. V. Korosec.
d) inijatti. I. Quellen. Wenn wir von gelegentlichen Angaben in den historischen Texten absehen (z. B. das Verbot der Geschwisterehe im ijuqqanasvertrag; übers. von Friedrich in MVAeG XXXIV, I, S. 124 f.), sind unsere einzigen Erkenntnisquellen für das hethitische Eherecht die eherechtlichen Bestimmungen der hethitischen Rechtssammlung (= HRS; zitiert nach Hrozny Code Hittite). Dabei enthalten die der ersten Tafel der HRS angehörenden §§ 27 (26 ?)-37 (eine Ergänzung in
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KUB XXVI, Nr. 56; vgl. Korosec, Raub- und Kau/ehe, S. 557) zivilrechtliche, die der zweiten Tafel angehörenden §§ 171 , 175, 189-198 aber vorwiegend strafrechtliche Vorschriften. Ihr Verständnis wird dadurch erschwert, daß die darin vorkommenden Bezeichnungen und Ausdrücke durch keinerlei Urkundenmaterial erläutert werden. Überdies beziehen sich die meisten Bestimmungen auf Tatbestände, die einen Ausnahmecharakter aufweisen, während wir Vorschriften über die Regelfälle vermissen. Ir. Allgemein kann man feststellen, daß das hethitische Eherecht dem patriarchalen System angehörte. Die rechtliche Stellung der Frau scheint nach der HRS weit günstiger gewesen zu sein als nach dem ARE. So übten das Verfügungsrecht über die Tochter beide Elternteile gemeinsam aus (§§ 28; 29). Nach § 171 HRS war die Mutter unter sonst nicht näher bekannten Voraussetzungen ermächtigt, ihren Sohn aus der Familie auszustoßen, sowie den Verstoßenen wieder aufzunehmen. Ob sich in dieser Vorschrift etwa Überreste einer älteren vorhethitischen mutterrechtlichen Rechtsordnung erhalten haben könnten, läßt sich nicht entscheiden. Im allgemeinen stellt das hethitische Eherecht eine selbständige Schöpfung dar, obwohl man auch zugeben muß, daß bei einigen, namentlich jüngeren, Rechtsinstituten der Einfluß des babylonischen und des assyrischen Rechts deutlich wahrnehmbar ist (z. B. Kaufehe: vgl. §§ 29f. HRS mit §§ I59f., CH; Ehebruch: vgl. § 197 HRS mit § 15 ARB und § 129 CH). III. Entstehung und Endigung der Ehe. Über die allgemeinen Voraussetzungen für das Zustandekommen der Ehe besagt die HRS nichts. Aus dem ijuqqanasvertrag erfahren wir, daß in ijattusas die Geschwisterehe sowie überhaupt der Geschlechtsverkehr unter Nahverwandten bei Todesstrafe verboten war (Übers. von Friedrich,
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EHE
MVAeG XXXIV, I, S. I24f. Z. 28ff.; grundlegend dazu Koschaker, ZA XLI S. Iff.). Auffällig ist das große Interesse, das die HRS (§§ 31-34, 35?, 36, 175) für Ehen zeigt, in denen wenigstens einer der Eheleute (nach § 33 sogar beide) dem Sklavenstand angehörte; daraus kann man wohl schließen, daß solche Ehen sehr verbreitet gewesen sein dürften. Sie wurden, soweit wir beurteilen können, als rechtsgültige Ehen angesehen, was jedoch verschiedene rechtliche Benachteiligungen nicht ausschließt (vgl. unten IV, I). Nach der jüngeren Redaktion der HRS (KBo VI, Nr. 3; dazu Korosec, SZ. LII S. 16Iff.) sind m. E. zwei Entstehungsarten der Ehe zu unterscheiden. Die Kaufehe wurde durch den Verlöbnisvertrag eingeleitet, den der Bräutigam mit den Eltern der Braut schloß, indem er ihnen küsata, den Brautpreis (= bab. tirlJatu?; KBo I, Nr. 35, Z.17: vgl. dazu Korosec, Raub- und Kau/ehe, S. 562; Götze, Kleinasien, S. 1041°; David, Vorm en wezen, S. 33, A. 88) übergab. Der einseitige Rücktritt vom Verlöbnis stand beiden Parteien offen. Die Brauteltern mußten in diesem Falle das erhaltene küsata doppelt (nach der Abschrift KBo VI, Nr. 4, II, Z.16: dreifach) zurückerstatten (§ 29); der Bräutigam aber ging durch die Ausübung des Rücktritts seines Anspruchs auf Rückgabe des Brautpreises verlustig (§ 30). Diese Regelung entspricht derjenigen der §§ 160, 159 eH und dürfte von dort in das jüngere hethitische Eherecht übernommen worden sein; in der älteren Abschrift KBo VI, Nr. 2 kommen nämlich die beiden Bestimmungen noch nicht vor (vgl. Korosec, SZ LII S. 163; Raub- und Kau/ehe, S. 560 ff.). Daneben scheint es nach § 28, Z. 5-7 noch eine andere Entstehungsart der Ehe gegeben zu haben. Dabei kam die Ehe ohne Mitwirkung der Eltern zustande (vgl. e contr. § 28, z. 8-IO), indem der Bewerber das Mädchen zur
Flucht aus dem väterlichen Hause bewog oder sie von dort entführte (§ 28, Z. 5, 6: pittenuzzi; pittenu- ist das Kausativum zu pidda- = fliehen und bedeutet somit »zur Flucht veranlassen, entführen«; vgl. Güterbock, ZA XLII S.230, Friedrich, ZA XLIII, S. 293). Allem Anschein nach handelte es sich dabei um die Raubehe (vgl. Korosec, Raub- 1md Kau/ehe, S. 562 ff.; anderer Ansicht David, Vorm en wezen, S.38ff. A.I29, vgl.Friedrich l.c.). Zugleich wird im §28 HRS vorausgesetzt, daß das Mädchen bereits einem anderen Manne zugesagt (taranza) war, der ihr (oder ihren Eltern?) das kussan, eine nicht näher bestimmbare Gabe, überbracht hatte. Falls der Entführer zugleich mit dem Mädchen auch das kussan entführte, war er verpflichtet, dem ersten Bewerber das k~tssan zurückzugeben (§ 28, Z.5-7). - Im Anschluß an diese Eheform spricht § 37 HRS von einem Helfer (sardias). Dabei dürfte wohl an die zur Befreiung des entführten Mädchens unternommenen Versuche zu denken sein. Daraufhin wird es auch verständlich, daß im § 37 die Straffreiheit für die im Handgemenge vorgefallenen Tötungen (Z. 30: )}wenn zwei Männer oder drei Männer sterben«) normiert wird (vgl. Korosec, Raub- und Kau/ehe, S. 564; anderer Ansicht David, Vorm en wezen, S. 40). Nach der Eheschließung führte der Mann die Frau in der Regel in sein Haus (pelJute-, § 27, Z.75). Aus dem § 27, Z. II, 3, wonach die Ehefrau im Hause ihres Vaters verstorben war, geht aber hervor, daß es auch bei den Hethitern Ehen gab, in denen die Gattin nach der Eheschließung weiterhin im Hause ihres Vaters verblieb (vgl. das assyrische Eherecht). Beendet wurde die Ehe durch den Tod eines Ehegatten oder durch die Scheidung. Nach dem Tode des Mannes kamen die Bestimmungen über den Levirat zur Geltung (§ 193). Darnach sollte die Witwe zuerst vom Bruder ihres ver-
EHE storbenen Mannes, nach dem Tode des Bruders von ihrem Schwiegervater, nach seinem Tode von dessen Bruder geheiratet werden; diese Regelung galt wahrscheinlich nur für die kinderlose, bzw. sohnlose Witwe (grundlegend darüber Koschaker Levirat, S.88). über das Scheidungsrecht sind wir wenig unterrichtet. Als Scheidungsgrund wird im § 31 HRS die Zerrüttung der Ehe angenommen (§ 31, Z. 18). IV. Rechtliche Wirkungen der Ehe. r. Persönliche Wirkungen. Die eheherrliche Gewalt des Mannes bildete die Grundlage der hethitischen eherechtlichen Ordnung. Die rechtliche Präponderanz des Mannes zeigt sich in verschiedenen Redewendungen, die die Begründung der Ehegemeinschaft bezeichnen sollten: der Mann »nimmt seine Gattin« (§ 27, Z. 75), )>nimmt das Weib zur Ehefrau« (§ 32), bzw. »Zu seiner Ehefrau« (§ 31, § 34, Z. 24; vgl. § 30, Z. 14) u. Ä. (sonstige Belege bei Koschaker ZA XLI S.22). Andererseits können wir auch im Levirat ein Zeugnis für die enge Verbundenheit der Frau mit der Familie ihres Mannes erblicken. Auch die HRS kennt nur den Ehebruch der Frau, nicht auch den des Mannes als solchen - eine Folge der Auffassung, daß der Ehebruch nur als >>ein Delikt gegen die eheherrliche Gewalt« (Koschaker RLV III, S.3I) bestraft wird. Der Gatte durfte das im Ehebruch ertappte Paar auf der Stelle töten (§ 197, z. 7-9), oder aber konnte er sie beide vor den König führen und daselbst das Todesurteil oder die Begnadigung für die Ehebrecherin und ihren Komplizen erwirken (§ 198). Mit dem Stande des Mannes hing es vermutlich zusammen, daß eine Freie, die von einem Schafhirten oder Salbenmischer geheiratet wurde, nach mehrjährigem (§ 35: drei Jahre, § I75: zwei oder vier Jahre) Fortbestand der Ehe zur Sklavin wurde (§ 35, § 175). -
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Umgekehrt wird im § 3I die von einem Freien geheiratete Sklavin nach der Ehescheidung als Freie (Z. 20: SAL-za) bezeichnet, woraus man erschließen kann daß sie durch Eheschließung zur Freiheit gelangt war. - Bei der Scheidung einer Mischehe wurde derjenige der Ehegatten, der beim Abschluß der Ehe unfrei gewesen war, insoferne ungünstiger behandelt, als man ihm von den gemeinsamen Kindern nur eines, dem anderen von den Eheleuten aber alle übrigen Kinder zuteilte (§ 31, Z. 20, KBo VI, Nr.2: § 32, Z. 4f.); bei der Scheidung einer Sklavenehe war in ähnlicher Weise der Gatte zugunsten seiner Gattin benachteiligt (KBo VI, Nr. 2: § 33, Z. 8 f.). Einer rechtlichen Abstufung der Kinder nach dem sozialen Range der Mutter begegnen wir in' der Thronfolgeordnung der Verfassung des Telepinus (KBo III, Nr. I, II, Z. 36 ff.; übersetzt von Friedrich AO XXIV, 3, S. 21; vgl. Götze Kleinasien S. 81). 2. Vermögensrechtliche Wirkungen der Ehe. Aus den überaus spärlichen ehegüterrechtlichen Bestimmungen der HRS geht hervor, daß man im Vermögen der Eheleute verschiedene Vermögensmassen unterschied. Eine besondere Masse bildete das i1j:,aru, (Mitgift?), welches wahrscheinlich der babylonischen seriqtu (= Mitgift) entsprach (KBo I, Nr. 38, Rs Z. 8: [se-rJi-iq-tu = i-!!.a-ru; vgl. Sommer Hethitisches II, S. 20 ff.). Das als i!!.aru bezeichnete Vermögen wurde von der Gattin in die Ehe eingebracht (§ 27, Z. II, I). Nach dem Tode der Frau verblieb es in der Regel dem Manne; der Mann hatte jedoch keinen Anspruch darauf, wenn die Frau im Hause ihres Vaters verstarb und Kinder vorhanden waren (§ 27, Z. II, 3-4). -Assu, wohl eine weitere Vermögensmasse, läßt sich noch nicht genauer bestimmen (§ 27, Z.2, dazu Götze-Pedersen Mursilis Sprachlähm~tng S. 29 und Friedrich, OLZ XXXIX, S. 305 f.; KBo VI, Nr.
EHE 2: § 32, Z.4, § 33, Z. 8; Hrozny Code Hittite, S. 26 f.1,2). Vermutlich stand es in einer näheren Beziehung zum )}Hause« (= E, § 31, Z.17, 19), dem von den Eheleuten während der Ehe erworbenen Gut (vgl. KBo VI, Nr. 2: § 32, Z. 4, § 33, Z. 8). Das letztere wurde nach der Ehescheidung zwischen Mann und Frau in gleicher Weise geteilt (§ 31, Z. 19, § 32, § 33; vgl. KBo VI, Nr. 2: § 32, Z.4, § 33, Z.8). Nach dem Tode des Mannes konnte die Verwitwete aus seinem Nachlaß einen Erbteil für sich beanspruchen (§ 192); vgl. dazu Koschaker Levirat S. 87 f.). Die hethitische Rechtssammlung (= HRS) wurde veröffentlicht von Hrozny in KBo VI (Nr. 2-22, 26) (= 36. WVDOG, 2. H.). Übersetzungen: Zimmern-Friedrich Hethitische Gesetze aus dem Staatsarchiv von Boghazköi (= AO XXIII, 2), dazu Nachträge von J. Friedrich, 1923 und (AO XXIV, 3, S. 27ff.) 1925; HroznyCode Hittite, provenant de I'Asie Mineure (vers 1350 av. J.-C.); Ebeling bei Greßmann Altorien-
talische Texte zum Alten Testament 1926, S. 423 ff.; Furlani Leggi dell' Asia Anteriore antica 1929, S.61-88; Walther bei I. M. P. Smith The Origin and History of Hebrew Law S. 246-274 (weitere Übersetzungen s. bei Götze Kleinasien S. I02 f.). - Die Übers. des lj:uqqanasvertrages bei J. Friedrich Staatsverträge des ijatti-Reiches in hethitischer Sprache II; in MVAeG XXXIV, 1, S. 103 ff. - Übers. der Telepinus-Verfassung bei J. FriedrichAusdemhethitischen Schrifttum, 1. H. (= AO XXIV 3, S. 21 f.). Ausführliche Literaturangaben jetzt bei Götze Kleinasien (über das Recht: S. 102 ff.) im Handbuch der Altertumswissenschaft. Dritte Abt., erster Teil, UI. Band, 3. Abschn. 1. Lief., 1933 sowie bei Delaporte, Les Hittites, 1936. - Von den auf unser Thema Bezug nehmenden Abhandlungen und Aufsätzen ,soll das 'Nichtigste angeführt werden. Cuq Etudes sur le droit babylonien. Les Lais assyriennes et les Lais hittites, S. 457 ff.; David Vorm en wezen van de huwelijkssluiting na ar de oud-oostersche rechtsopvatting; J. Friedrich Sprachliches zu den hethitischen Gesetzen (= Hethitische Studien, 2.); Furlani Di ~ma raccolta di leggi Hittite (= Archivio Giuridici, XC, fase. 2); Leggi assire, art. IS, e leggi hittite, art!. I97I98 (= RSO X S.293-314); GötzePedersen Mursilis Sprachlähmung (= KgL Danske Videnskabernes Selskab., Hist.filol. Medd. XXI, 1); Korosec Raub- tmd Kaufehe im hethitischen Recht (= Studi
EHE Riccobono, I S. 55I ff.); Beiträge zum hethitischen Privatrecht (= SZ LU S. 156 ff.); Koschaker Cuneiform Law (= Encyclopaedia of the Social Sciences, s. v.); Zum Levirat nach hethitischem Recht (= Revue Hittite et Asianique [= RHA] X, S. 77 ff.); Fratriarchat, Hausgemeinschaft ttnd 1\lutterrecht in Keilschriftrechten (= ZA XLI S. 1 ff.); Price The so-called LevirateMarriage in Hittite and Assyrian Laws (Oriental Studies dedic. to Paul Haupt, S. 268-271; Zit. bei Götze Kleinasien S. 10514) (mir nicht zugänglich); Ring Israels Rechtsleben im Lichte der neuentdeckten assyrischen und hethitischen Gesetzesurkunden; San Nicolo Beiträge zur Rechtsgeschichte im Bereiche der keilschriftlichen Rechtsquellen ; Sommer Hethitisches II (= BoSt VII). 1 V. Korosec.
e) in Nu z i. Das Eherech t der subaräischen Einwohner von Arrapga und Nuzi (dazu Gadd RAXXHI S.52f.; Cuq fitudes S. 410ff.; Koschaker ASGW XXXIX, 5, S. 9 ff.; Keilschriftrecht S. 7; Contenau 82; Weißbach RLA I S. 248 f.), wie es uns in einer Anzahl von akkadisch geschriebenen, in Kerkuk und Jalchan Tepe gefundenen Urkunden aus dem 15./14. Jahrhundert v. Ch. entgegentritt, lehnt sich terminologisch und inhaltlich eng an das babylonisch-assyrische Eherecht an. Die Ehe kam in der Regel als Kaufehe zustande (vgl. Koschaker ZA XLI S.26). Der Brautwerber entrichtete dem Gewalthaber des Mädchens den Brautpreis (tirlJatu, kaspu, Belege in ZA XLI S. 161; über lJasalJusennu vgl. Speiser New Kirkuk Documents S. 22 f. und Koschaker ZA XLI S. 321); nur in wenigen Eheverträgen wird kein Brautpreis erwähnt (HSS IX, Nr. 24; TCL IX, Nr. 7; vgl. Koschaker ZA XLI S.263 ). Für ein freies Mädchen von Arrapga betrug der Brautpreis gewöhnlich 40 SU Silber (kaspu sa maratArraplJe, G. 12,4; KoschakerZA XLI S. 16). Meistens wurde der Brautpreis zum Teil in anderen Metallen (Kupfer, Blei u. Ä.) oder in Naturalien (Vieh, Korn, Wolle) geleistet und entsprechend in Silberwert umgerechnet (z. B. Nuzi I, Nr. 78, Z. 9 f.; Nuzi H, Nr. 186, Z. 3 ff.; Belege in ZA XLI
S. 162 f.). Oft überließ der bisherige Gewalthaber einen Teil des Brautpreises der Braut (er »band ihn an ihren Gewandsaum [qannuJ«, z. B. HSS V, Nr. 80 Z. II ff.; G. 42, Z. 8 f.; Nuzi I, Nr.78, Z. 12 ff.) als mulugu (= Mitgift?, s. u.). - Der kaufrechtliche Charakter der Eheschließung zeigte sich besonders deutlich darin, daß der Gewalthaber dem Brautwerber gegenüber die Eviktionsgarantie für die Frau übernahm (Belege in ZA XLI S. 261; vgl. auch HSS V, Nr. 53). Immerhin unterschied sich durch ihren Zweck die Eheschließung wesentlich vom Verkauf der Tochter als Sklavin, wo der Käufer das Mädchen von ihrem Vater um einen bestimmten Kaufpreis (simu) »zur Sklavinnenschaft« (ana amtuti, G. 52, z. 7) erwarb. Der Brautwerber hingegen erwarb die Braut entweder »zur Ehefrauschaft« (ana assuti, z. B. HSS V, Nr. II, Z. 6, 13; 25, Z.5, 15), d. h. als Ehefrau für sich selbst, oder aber »zur Tochterschaft« (ana martUti) , bzw. »zur Schwiegertochterschaft« (ana kaUuti) , bzw. »zur Tochterschaft und Schwiegertochterschaft « (ana martuti u kaUiUi; Belege in ZA XLI S. 203 -4). In letzterem Falle ·erwarb der Brautwerber das Mädchen in der Absicht, es einem von seinen Söhnen (z. B. HSS V, Nr. 79, Z. 18; Nuzi V, Nr. 428, Z.7) oder einem von seinen Sklaven (z. B. Nuzi I, Nr. 26, Z·5; Nuzi V, Nr. 430, Z. 5 ff.; 433, Z. 6 ff.) zur Frau zu geben, falls er sich nicht etwa entschloß, die Braut selbst zu heiraten (Ch. 5 = Nuzi V, Nr. 432, Z. 6 ff., 10 f.). Dabei wurde -oft bestimmt, daß die Kinder, die ein solches mit einem Sklaven zu verheiratendes Mädchen gebären sollte, Sklaven des Brautwerbers sein würden .(z. B. eh. 5 = Nuzi V, Nr. 432, Z. 13 ff.; 433, Z. 20 f.); umgekehrt konnte auch festgesetzt werden, daß die Braut nicht mit einem Sklaven verheiratet werden sollte (HSS V, Nr. 80, Z.39). - In dieser Form, zum Zweck der Verheiratung des Mädchens an einen Dritten,
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konnte auch eine Frau die Braut von ihrem Gewalthaber erwerben (z. B. Nuzi V, Nr. 431, Z. 4 ff.; HSS V, Nr. II, Z. IO ff.; vgl. Koschaker ZA XLI S. 22). Im Einklang mit dem in Arrapga vorherrschenden patriarchalen Familiensystem (dazu Koschaker ZA XLI S.15) wurde die Braut in der Regel von ihrem Vater vergeben; insofern das Vergebungsrecht von der Mutter (z. B. Nuzi V, Nr. 431, Z. 2 ff.; HSS V, Nr. II, Z. 5 ff.) oder vom Bruder der Braut ausgeübt wurde, dürfen wir wohl das Vorversterben des Vaters oder eine sonstige Verhinderung voraussetzen. Verhältnismäßig oft erscheint in den erhaltenen Urkunden der Bruder der Braut als ihr Gewalthaber; es ist beachtenswert, daß dabei mitunter auch die ausdrückliche Zustimmung der Braut hervorgehoben wird (Nuzi I, Nr. 78, Z. 23 f.; HSS V, Nr. 25, Z. 14 ff.). Auch vom Bruder konnte das Mädchen entweder »zur Ehefrauschaft« oder »zur Tochterschaft «, bzw. »Schwiegertochterschaft« vergeben werden, außerdem begegnen wir aber auch der Hingabe »zur Schwester(schaft)« (ana alJati, ana alJatuti) , mag der Brautwerber das Mädchen für sich selbst als Ehefrau (HSS V, Nr. 69; dazu HSS V, Nr.25, Z. 5 f., 15 f.) oder zur Verheiratung an einen anderen (Nuzi I, Nr. 78, Z. 4 ff.) )}Zur Schwestererworben haben. (schaft) « konnte die Eheschließung auch dann erfolgen, wenn sich die Frau selbst dem Manne antraute (HSS V, Nr. 26, Z. 6 ff.; G. 31, Z. 2 ff.; vgl. Koschaker ZA XLI S.283 ). - In dieser Bezeichnung dürften sich Überreste einer älteren, fratriarchalen Familienordnung erhalten haben, die sich auf der Gewalt des ältesten Bruders aufbaute; zur Zeit der Entstehung unserer Urkunden war sie jedenfalls durch die patriarchale Familienordnung bereits überwunden (grundlegend Koschaker ZA XLI, S. 13 ff.). Über den Umfang der eheherrlichen Gewalt läßt sich unseren Urkunden nur
EHE Weniges entnehmen. Die rechtliche Stellung der Frau scheint in Arrapua günstiger gewesen zu sein, als sie nach dem mittelassyrischen Rechtsbuch (s. 0.) war. Dies zeigt sich am auffälligsten darin, daß der Ehemann seiner Frau sogar Vaterschaftsrechte (abbUtu) über die Kinder, neben sich oder nach seinem Tode, einräumen konnte (z. B. HSS V, Nr. 7, Z. 16 f.; vgl. Koschaker ZA XLI S. 15, 262 ). In zahlreichen Eheverträgen wurde der Frau verboten, das Haus des Mannes (Nuzi V, Nr. 434, Z. 7 ff.) bzw. des Brautwerbers, der sie mit seinem Sklaven verheiratet hatte (z. B. Nuzi I, Nr. 26, Z. 12 f.; Nuzi V, Nr. 430, Z. 8 ff.), Mitunter eigenmächtig zu verlassen. wurden für den Fall des Zuwiderhandelns auch bestimmte Strafen angedroht (Fesseln der Frau, Nuzi V, Nr. 431, Z. 22 ff., vgl. Nuzi V, Nr. 434, Z. 7 ff.). Der Ehemann konnte seine Frau, die ihn eigenmächtig verlassen hatte, selbst von ihrem Vater gerichtlich zurückfordern (vgl. HSS V, Nr. 49). Durch diese Regelung wollte man wahrscheinlich eine Entwicklung verhindern, die dazu geführt hätte, daß auch die Ehefrau die Scheidung der Ehe hätte herbeiführen können. - Wohl stand aber das Recht zur Scheidung dem Manne zu (vgl. G. 33). Seine allzu willkürliche Handhabung suchte man durch Vertragsbestimmungen im Interesse der Frau und Kinder einzuschränken. So wurde in manchen Eheverträgen dem Manne verboten, sich eine zweite Gattin (assatu sanitu ; oder auch eine esirtu, HSS IX, Nr. 24, Z.9) zu nehmen; das Verbot wurde entweder schlechthin aufgestellt (HSS IX, Nr. 24, Z. 6 ff.; G. SI, Z. 20 f.), oder aber nur für den Fall, daß die erste Gattin einen Sohn geboren haben sollte (G. 12, Z. 6 ff.; HSS V, Nr. 80, Z. 18 ff.; Nuzi V, Nr. 435, Z. 8 ff.). In einigen Urkunden wurden auch Sanktionen vorgesehen, die den zuwiderhandelnden Ehemann treffen würden (G. SI, Z. 20ff.; Nuzi V, Nr. 434, Z. 12 ff.; 435, Z. II ff.); insbesondere sollte dabei das Erbrecht
der Söhne von der ersten Frau gewahrt bleiben (G. 12, Z. 12 ff.). Eine Scheidungsstrafe von 40 SU Silber wird im Ehevertrag G. 12 (Z. 25 ff.) festgesetzt, gleichfalls unter der Voraussetzung, daß· die Frau dem Manne einen Sohn geboren haben sollte. Den Unterhalt der Witwe konnte der Mann durch eine Verfügung auf den Todesfall (simttt, HSS V, Nr. 70; 71 ; 73)regeln. Dabei ordnete er an, daß die wirtschaftlich bedeutenderen Zuwendungen, namentlich Immobilien, nach dem Tode der Witwe seinen Söhnen zu-fallen sollten (HSS V, Nr. 71, Z. IO ff.; 73, Z. 14 ff.), während über andere,. hauptsächlich zu ihrem persönlichen_ Gebrauch dienenden Gegenstände die Witwe frei verfügen konnte -(HSS V, Nr. 70, Z. II ff.). - Einer derart ver-sorgten Witwe blieb das Eingehen einer neuen Ehe streng untersagt, wie dies die in HSS V, Nr. 71, Z. 33 ff. und Nuzi V, Nr. 444, Z. 19 f. vorkommende Bestim-mung zeigt, wonach die Söhne des Verstorbenen einer solchen Witwe »die Kleider herunterreißen (und) sie nackt hinausjagen sollen« (Koschaker OLZ: XXXIX, Sp. 154). Ansonsten läßt sich über das Ehegüterrecht aus den bisher bekannten. Urkunden kein klares Bild gewinnen. Immerhin geht daraus hervor, daß man Teile des Vermögens der Ehefrau als mulugu und sikiltu bezeichnete. 11,1ulugu (Mitgift?, dazu Koschaker ZA XLI S. 20 1 ) wurde der Frau von ihrem Gewalthaber (Vater oder Bruder) zu eigen überlassen; seinen Inhalt bildete bald ein Grundstück (HSS V, Nr. II, Z. 17 ff.; 76, Z. 4 f.), bald aber ein Teil des Brautpreises, den der Gewalthaber bei der Eheschließung symbolisch an den Gewandsaum der Braut gebunden hat (HSS V, Nr. 80, Z. II ff.; wahrscheinlich auch G. 42, Z. 8; Nuzi 1,_ Nr. 78, Z. 12 ff.). Anderseits pflegte die Frau dem Besteller des mulugu eine Gegengabe zu geben, die qiStu genannt wurde (HSS V, Nr. 76, Z.9; G. 31,. Z. 26 f.; vgI. Koschaker ZA XLI
EHEBRUCH S.263 , 283 , ASQ-W XXXIX, 5, S. 9If.; ferner Cuq, Etudes S.4I5; Speiser New Kirkuk Documents S. 24).
Ch. = Chiera-Speiser Seleeted »Kirkuk« Documents (= JAOS XLVII, I, S. 36-60); G. = Gadd Tablets (rom Kirkuk (= RA XXIII S. 49-161); HSS V= Chiera Exeavations at Nuzi, I (= Harvard Semitic Series, V); HSS IX = Pfeiffer Excavations at Nuzi II (= Harvard Semitic Series, IX); Nuzi I, Nuzi II, Nuzi V = Chiera Joint Expedition with the Iraq Museum at Nuzi ... I, 1927; II, 1930, V, 1934; Speis er New Kirkuk Documents relating to Family Laws (= AnnuaI of the American Schools of Oriental Research, X); TCL IX = Contena u Gontracts et leUres d'Assyrie et de Babylonie (= Textes cuneiformes du filusee du Louvre, IX). Contenau La Givilisation des Hiltites el des Mitanniens; Cuq Etudes sur le droit babylonien. Les Lois assyriennes et les Lois hittites, S. 4°9-431: Les Gontrats de Kerkouk au Musee Britanniqjte et au Musee de l'Irak; Koschaker Neue keilschrijtliehe Rechtsurkunden aus der EI-A marna-Zeit (ASGW XXXIX, 5); Guneiform Law (= Encyclopaedia of the Social Sciences, s. v.); Fratriarchat, Hausgemeinschaft und .'Wutterrecht in den Keilsehrijtrechten (= ZA XLI S. I ff., bes. S. 13 ff.); )}Adoptio in fratrenH (= Studi Riccobono III S. 361 ff.); Keilschriftrecht (= ZDMG LXXXIX), S. 6 ff. V. Korosec.
Ehebruch. Alle hier in Betracht kommenden Rechtskreise kennen nur einen E. der Frau. Es erscheint also nur die Verletzung der ehelichen Treue durch die Frau und die Störung einer fremden Ehe durch den Mann als E. Der Verkehr eines verheirateten Mannes mit· unverheirateten Frauenpersonen ist als solcher nicht strafbar. Das ist die natürliche Folge der Auffassung der Ehe als Gewaltverhältnisses des Mannes über die Frau, der zufolge auch die Scheidung, die als })Verstoßung« der Frau gilt, nur von seiten des Mannes ausgehen kann, während die manchen Rechtskreisen nicht unbekannte Lösung der Ehe seitens der Frau juristisch anders gewertet wird (s. Ehe[scheidung]). Außerdem spielen noch die rechtlich gestatteten nebenehelichen Beziehungen des Mannes (s. Nebenehe) für diese einseitige Beurteilung des E. eine große Rolle. Von diesen Gesichtspunkten aus
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erscheint der E. als Privatdelikt gegen das Herrnrecht des Mannes, dem jedenfalls die Verfolgung, wenn auch nicht überall der Strafvollzug, zusteht. Unbegründete Beschuldigung des E. gegen die Frau seitens eines Dritten macht strafbar; s. falsche Anschuldigung. § 1. Im altbabylonischen Rechte widmet das Gesetzbuch ljammurapis dem E. mehrere Paragraphen. Sind die Ehebrecher in flagranti ertappt worden, so wird ohne weiteres an beiden die Todesstrafe vollzogen (§ 129). Der privatrechtliche Charakter des Deliktes kommt darin zum Ausdruck, daß der Mann seiner Frau verzeihen kann, in welchem Falle auch der Ehebrecher auf Grund königlicher Begnadigung straflos ausgeht. Bei nicht handhafter Tat greift ein Anklageverfahren durch den Mann Platz, in dessen Verlauf die Frau durch einen Reinigungseid ihre Unschuld erweisen darf (§ 131). Wenn aber ein Dritter die Frau des E. bezichtigt und so die Anklage seitens des Mannes herbeigeführt hat, kann die Verteidigung nur durch ein Wasserordal der Frau erfolgen (§ 132). Die Strafe des E. ist im CH. der Wassertod (s. Ertränken), der selbstredend von der öffentlichen Gewalt vollzogen wurde. Dieses charakteristische Strafmittel verhilft uns zur Erkenntnis, daß das Gesetz auch andere Tatbestände typologisch dem E. gleichstellt, wie der Geschlechtsverkehr des Vaters mit der Frau seines Sohnes (§ ISS, s. Blutschande), oder die Wiederverheiratung der Frau eines verschollenen Kriegsgefangenen, der seiner Frau einen genügenden Lebensunterhalt zurückgelassen hatte (§ 133 b). Dabei wird im letzteren Fall nur die Frau, im ersteren nur der Schwiegervater bestraft. Die gleiche Strafe trifft auch die Frau, welche grundlos ihrem Gatten das debitum coniugale verweigert, während ihr Lebenswandel vermuten läßt, daß sie ihm untreu sei (§ 143). Die Konstruktion des letzten Tatbestandes als E.
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EHEBRUCH
dürfte übrigens sumerischen Ursprungs sein. Das ergibt sich aus ihrem Vorkommen in den sog. sumerischen Familiengesetzen der Serie ana ittisu (V R pI. 25, col. IV, Z. I ff.; am besten bei H. Winckler Die Gesetze Hammurabis 1904, S. 84 f.), worin auch schon zum Teil die Wendungen der beiden bestimmt interpolierten §§ 142 f. CH. begegnen: die Frau »haßt« ihren Mann (P. Haupt ZA 30 [1915/16J S. 93 ff.) und erklärt ihm »mein Gatte bist du nicht«; dazu P. Koschaker ZA a. a. O. Diese Auffassung ist jedoch noch in vorbammurapischer Zeit in das akkadische Recht rezipiert worden, wie manche Eheurkunden zeigen, welche mit Varianten die gleichen Formalwendungen enthalten (z. B. HG. III Nr. 3 und 8), wenn auch in anderen, meist älteren Tontafeln als Strafe Herabstürzen von einem Turme angedroht wird (HG III Nr. I und2; IV Nr. 776). Im übrigen ist in allen diesen Verträgen wie auch in den erwähnten gesetzlichen Bestimmungen der Tatbestand gewiß sehr weit zu fassen und wird z. B. auch das böswillige und grundlose Verlassen des Mannes seitens der Frau in sich begriffen haben. Da die Verfolgung des E. und der damit verwandten Tatbestände von der Rechtsordnung dem Gatten überlassen ist, sind in anderen Urkunden gelegentlich mildere (Verkauf in die Sklaverei), manchmal sogar nur vermögensrechtliche Straffolgen für das pflichtwidrige Verhalten der Frau vereinbart (HG III Nr. 7; IV Nr. 777· 778; UP VIII 2 Nr. 252 und HG III Nr. 5 = Morgan IV Nr. 52 aus Jj:ana). Jedenfalls aber war der E. ein begründeter Anlaß zur Verstoßung der Frau, und zwar wie die di-til-la-Urkunde ITT. III 2 Nr. 5286, col. II beweist, seit alters her. § 2. Über die Bestrafung des E. im neu babylonischen Rechte wissen wir so gut wie gar nichts. Lediglich in einer Eheurkunde aus den letzten Regierungsjahren des Nabu-kudurri-u~ur (Liverp. 8 = V. Marx BA IV s. 7) findet sich die Klausel, daß wenn die Frau
einen E. begehen sollte, »sie durch den eisernen Dolch (ina patri parzilli) sterben wird«, Z. 16. Wenn darin eine geltende Rechtsnorm wiedergegeben ist, wie es in derlei Wendungen der Fall zu sein pflegt, so wäre auch in dieser Zeit der E. der Frau unter (öffentlicher) Todesstrafe, und zwar jetzt durch Erdolchen, gestanden. § 3. Für die Rechtsverhältnisse in Assyrien kann vorderhand nur das mittelassyrische Rechtsbuch herangezogen werden, weil das spärliche Urkundenmaterial noch keine Anhaltspunkte bietet. Das Rechtsbuchenthält eine Reihe von Bestimmungen über den E., welche zum Teil überarbeitet sind und durch ihren gegenwärtigen Wortlaut hindurch· einiges auch über einen älteren, der ursprünglichen F<}.ssung der Normen entsprechenden Rechtszustand erkennen lassen (P. K 0 s c h a k er, MVAeG a. a. 0.). Charakteristisch ist vor allem die schärfere Betonung des E. als Privatdeliktes. Diese gegenüber dem CH. altertümlichere Rechtsauffassung kommt vor allem darin zur Geltung, daß dem Ehemann nicht nur eine unbeschränkte Bestrafung der Frau, sondern, wenigstens bei handhafter Tat im eigenen Hause, auch der Strafvolizug gegen den Ehebrecher zusteht. Er darf beide töten oder sonst gleichmäßig bestrafen: der Frau die Nase abschneiden, den Buhlen entmannen und ihm das Gesicht zuschanden machen. Vergibt er aber seiner Frau, so muß er (also keine königliche Begnadigung wie in Altbabylonien, oben § I) auch ihren Mitschuldigen laufen lassen (§ 15)· Aus der Überarbeitung dieses Paragraphen entnehmen wir weiter die Möglichkeit eines gerichtlichen Verfahrens auf Antrag des betrogenen Gatten. Das mag zunächst nur als Stütze der dem Manne zustehenden Strafgewalt gedient haben, im jüngeren Rechte wird darin auf Grund des Schuldspruches eine der Behandlung der Frau durch ihren Mann analoge Bestrafung über den Ehebrecher verhängt beziehungsweise vollzogen.
EHEBRUCH Hervorzuheben ist die erschwerende oder mildernde Bedeutung des Tatortes, sowie des subjektiven Wissens oder Nichtwissens des Konkumbenten, es mit einer Ehefrau zu tun zu haben. Qualifiziert erscheint der E. im Hause des Buhlen, wenn sich dabei aus den Vorbereitungshandlungen die Absicht der Frau ergibt, die eheliche Gemeinschaft mit ihrem Manne zu lösen und eine neue mit dem Ehebrecher einzugehen. Die Bestrafung des Schuldigen ist in diesem Falle nicht vom Verhalten des Ehemannes gegenüber seiner Frau abhängig, sondern beide büßen von der Hand der Staatsgewalt ihr Leben ein (§ 13). Mildernd ist es hingegen für den Täter, wenn die Ehefrau sich ihm in einer Schenke oder auf der Straße hingegeben hat. Nach älterem Rechte mag er hier sogar typisch (mit Rücksicht auf den Ort) als gutgläubig gegolten haben und straffrei geblieben Später setzt die Straflosigkeit sein. allerdings voraus, daß er tatsächlich das Weib nicht für eine Ehefrau gehalten habe, sonst erleidet er die analoge Strafe wie die Frau, mit welcher der Gatte nach eigenem Ermessen (ki libbisu) verfahren darf (§ 14). Die bona fides des Ehebrechers ist noch in den §§ 16 und 22 f. für seine Bestrafung ausschlaggebend. In diesen im einzelnen nicht immer klaren und jedenfalls auch überarbeiteten Bestimmungen werden verschiedene Ehebruchstatbestände kasuistisch erörtert und außerdem (§ 23) die *Kuppelei beim E. behandelt. Während die treulose Gattin stets der unumschränkten Strafgewalt ihres Mannes unterliegt, kann der gutgläubige Partner unter Umständen ganz straflos bleiben oder nur eine Geldbuße an den Eheherrn zu zahlen haben. Ist er aber malae fidei gewesen, so trifft ihn die gleiche Strafe, die der Mann über seine Frau verhängt, kann also nur dann frei ausgehen, wenn jener seiner Gattin verzeiht. Die Kupplerin endlich wird im § 23 wie der bösgläubige Ehebrecher behandelt, außer wenn sie die Frau ki
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Pigi »mit Drohungen« (? so Th. Bauer ZA N. F. VI [1931J S. 252 f.) zur Hingabe gezwungen hat, in welchem Falle sie getötet wird. § 4. Sehr lehrreich ist der Vergleich mit den Satzungen des in der älteren Redaktion mit dem mittelassyrischen ziemlich gleichaltrigen hethitischen Rechtsbuches über den E. Auch hier ist nur das Delikt der Ehefrau unter Strafsanktion gestellt. Dabei wird typisch der außereheliche Verkehr einer verheirateten Frau nur dann als E. angesehen, wenn die Tat »im Hause« begangen worden ist, bei einer Geschlechtsverbindung »im Gebirge« wird dagegen typisch eine Vergewaltigung angenommen, und nur der Täter hat sie mit seinem Leben zu büßen. Es liegt darin die gleiche Auffassung wie bei 5. Moses 22, 23 ff., welches beim Sittlichkeitsverbrechen an der verlobten Jungfrau ebenfalls zwischen der Tat »in der Stadt« und »auf dem Felde« unterscheidet; s. a. Notzucht. Beim E. in flagranti darf der Ehemann nach dem älteren Rechte des Chattireiches die· ertappte Gattin und ihren Buhlen töten. ohne bußpflichtig zu werden (§ 197 der Ausgabe von F. Hrozny Code Hittite I 1922 = § 83 t der Übersetzung von H. Zimmern - F. Friedrich in AO 23, 2 1922). Später, oder vielleicht überhaupt bei nicht handhafter Tat, macht sich der Einfluß des staatlichen Strafrechtes bemerkbar, § 198 (= § 84 t nach H. Zimmern - F. Friedrich). Der betrogene Gatte bringt die beiden Schuldigen zum Palasttor (KA E. GAL) als Gerichtsstätte und verlangt dort entweder den Tod beider oder schenkt beiden das Leben, wobei der König derr Ausspruch der eheherrlichen Gewalt bestätigt und eventuell die Strafe vollziehen läßt. Ganz straflos dürfte freilich der Ehebrecher nicht ausgegangen sein. auch wenn der Ehemann ihm das Leberr läßt; wahrscheinlich ist er versklavt worden (Z. 12 f.). Im Gegensatz zu diesen beiden Bestimmungen sind die in den §§190 und 195 (= §§76t und.
302
EHRVERLETZUNG
Et!,EGAL(KALAMMA}-EHRVERLETZUNG
BIt nachH. Zimmern -F.Friedrich) verpönten Doppelverbindungen mit der Schwägerin, Stiefmutter, Stieftochter oder Schwiegermutter (E. Ring a. a. O. S. I29 f.; P. Koschaker RHA IO (I933) S. 82 ff.) nicht als E., sondern als Blutschande (s. d.) oder unter anderen Gesichtspunkten strafbar. Babylonien: P. Koschaker RLV III S. 3I f. und ZA N. F. I (I924) S. I99 ff.; D. H. Müller Die Gesetze Hammurabis 1903 S. II6 ff.: F. Schupfer Mem. Accad. Lincei XVI (1922) S. 426 und S. 448 f.; C. H. W. J 0 h n s Babylonian and A ssyrian Laws, -Contracts and Leiters I904 S. II7 ff.; G. Maz z arella Gli elementi irreduttibili dei sistemi giuridici I (1919) S. 297 ff.; II (1920) S. 195 ff.; H.Fehr Hammurapi und das salische Recht I9IO S. 95 f. und S. 106 f. Assyrien: P. Koschaker MVAeG XXVI, 3 (I92I) S.30 ff.; E. Cuq Etudes sur le droit babylonien 1929 S. 438 und S. 449; G. Furlani Archivio giuridico XCIII (1925) S. 128 ff.; E. Jacob Ztschr. für vergl. Rechtswiss. XLI (1925) S. 363 ff.; P. Cruveilhier Le Museon XL (1928) S. 6 ff.; XLI (1929) S. 39 ff.; E. Ring Israels Rechtsleben im Lichte der neuentdeckten assyr. und hethit. Geselzesurkunden 1926 S. 23 ff.; G. R. Driver- J ohn C. Miles The Assyrian Laws 1935 S. 37 ff. -Hethitisches Recht: A. Götze ZA N. F. Ir (I925) S. 255 ff.; E. Ring a. a. O. S. I29 ff. M. San Nicolü.
Ebegal(kalamma), geschr. e-lJe-gal ,(-kalam-ma) , = antasurra, Tempel des Ningirsuin Lagas, von Urukagina erbaut. VAB I S. 42, c, Z. 6; 44 g, Z. 7; CT V, pI. 25, Z. 3, 9; CT X, pI. 49, a; King LIH III S. 236. Ebeling.
Ehelolf, Hans, Hettitolog, geb. 30. Juli I89I in Hannover, habilitierte sich I923 in Königsberg, ist seit I926 Kustos an den Staatl. Museen in Berlin, seit I930 auch Honorar-Professor an der Universität. Außer ZeitschriftenAufsätzen und Kritiken veröffentlichte er: Ein Wortfolgeprinzip im AssyrischBabylonischen (LSS VI H. 3), Lpz. I9 I6 ; Ein assyrisches Rechtsbuch, Berlin I922. E. ist Mitherausgeber der OLZ, der KUB (deren Hefte 7,9, IO Taf. 20-50, I2, I3, I7, 20 er selbst bearbeitete) und der Kleinasiatischen Forschungen I. Weissbach.
Ebenun(na), geschr. e-lJe-nun(-na) , 'Tempel des Adad in Uruk.
MAOG I 3, S. 16; Thureau-Dangin Rit. ace. S. 93, Z. 26; Unger Babyion S. 137; Langdon BL Nr. 13, Z. I I; S. 29, Z. 27; Meek BA X I S. 6; Reisner SBH S. 73, Rs. Z. 19; Jastrow Religion II S. 21, 43. RA XIV S. 174, Z. 29. Ebeling.
Ebi, Ort, wohl in Simasgi, von PuzurSusinak erobert. DP XIV 9ff., III Z. 23 S.I58.
=
Barton RISA Ebeling.
Ebilanna s. Ebilianna. Ebili, geschr. e-!J.i-li, Tempel der IStar-Ba'u in Dunnisa'di. KAR! Nr. 109, Z. 11.
2. Beiname von Eginabdu. VAB I S. 206
b) 2, Z. 7.
Ebeling.
Ebil(i)anna, geschr. e-lJi-liJil-an-na, Kapelle der Nana in Eanna in Uruk, erbaut von Nazirnaruttas und Eriba-Marduk, erneuert von Asarhaddon. Assurbanipal führt die von Elamitern geraubte Statue der Nana nach Uruk wieder zurück. YOS I Nr. 40, Z. II; CT XXXVI, pI. 15, Z. 5 ff.; Thompson Prisms of Esarhaddon and of Ashurbanipal S. 35, Z. 31; Bauer Assurbanipal S. III; Streck VAB VII S. 818 f.; Schroeder SPAW 1916 (XLIX) S. II86; Legrain UP XIII S. 53; VS XV Nr. '13, Z 3,6; RA XI S. 96; ThureauDangin Rit. ace. S. 94. Ebeling.
Ebilikalama, geschr. e-lJi-li-kalam-ma, Tempel der Asratu in Babyion. Morgan IV Nr. 25, Z. 38; Unger BabyS. I37. Ebeling.
Ion
Ebilikugga, geschr. e-lJi-li-ku(gy-ga, Teil (e-nir=bit irsi )}Betthaus«) des Ebilianna in U ruk. Thureau-Dangin Rit. ace. S. 89, Z.4; rr8, Z. 6. Ebeling.
Ebilize, geschr. e-lJi-li-ze, Kapelle der Ningal in Ekissirgal. I R pI. 68, Nr. 6.
Ebeling.
Ebinisaa, geschr. dle-lJi-nis-a-a, Ort bei Uruk(?), in einem neubabylonischen Briefe genannt. ML IX Nr. 68, Z. 11.
Ebeling.
Ebnaton s. Ägypten. Ehrverletzung. In welchem Ausmaße bei Babyloniern und Assyrern der Begriff der Ehre als Werhing des Einzelnen im Urteil seiner Mitmenschen ausgebildet gewesen ist, können wir noch kaum sagen. Damit hängt aber die Frage der
E. als selbständiges Delikt zusammen, sowie auch die Strafbarkeit von Schimpfworten und Tätlichkeiten, wenn sie als Ausdruck der Mißachtung der Persönlichkeit eines Menschen erscheinen (vgl. die griechische ußpt;). Man darf wohl mit Berechtigung annehmen, daß die Rechtsordnung auch hier nur gewisse typische Fälle formuliert habe, ohne zu einer Begriffsbildung vorzudringen. Der Unterschied zwischen der E. im engeren Sinne, d. h. dem Ausdruck der eigenen Mißachtung, und der Ehrgefährdung als Untergrabung der Achtung in den Augen anderer Personen (Verleum-dung) scheint im allgemeinen, wenn auch nicht überall, gefühlt worden zu sein, doch werden beide Tatbestände in der Bestrafung gleich behandelt. Das gilt z. B. vom § I27 CH., indem die gegen eine Ehefrau oder gegen eine entum gerichtete falsche Beschuldigung der Unzucht beide Vergehen mindestens in Idealkonkurrenz enthalten kann; s. Verleumdung. Das mittelassyrische Rechtsbuch dagegen trennt beim Vorwurf der Homosexualität (§ I9). -die im Streite vor Leuten gegen den Betroffenen selbst vorgebrachte Tatsachenbehauptung (Z. 85 f.) von der Verbreitung eines Geredes über ihn im Geheimen (Z. 82 ff.). Wenn der Täter den (angebotenen) Wahrheitsbeweis nicht erbringen kann, so hat er in beiden Fällen neben einer anderen vielleicht auch körperlichen Strafe (gadamu, s. En tmannung) fünfzig Stockschläge, Königsfron (sipar sani) in der Dauer eines Monats und eine Buße von einem Talent Blei zu gewärtigen. Die Schwere der Sanktion erklärt sich wohl daraus, daß die behauptete Tatsache eine kriminell strafbare Handlung darstellt. Um eigentliche E. durch Schmähungen könnte es sich im § 2 des glei<:hen Rechtsbuches handeln, worin es Z. I6 ff. heißt, daß eine Frau si-il-la-ta taq-ti-bi lu-u mi-qi-it pi-e ta-ar-ti-i-si )}Vermessenes gesprochen, Ungebührliches geredet hat« (so nach H. Ehelolf-P. Koschaker, Ein aUassy-
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risches Rechtsbuch I922 S. 2I, 7), vorausgesetzt, daß nicht ein sakrales Delikt vorliege, wofür die unmittelbar vorangehende Bestimmung über Tempeldiebstahl (§ I) sprechen würde. Jedenfalls aber lesen wir in einem altbabylonischen Brief von einem Sklaven, der wegen miqit pt gegen den Sohn seines Herrn in Haft gehalten wird, UP VII Nr. 60, 7ff. (A. Ungnad Ztschr. für vergl. Rechtswiss. XXXVI (I920) S. 39f). Die Art der Bestrafung ist im Rechtsbuch nicht angegeben, das Gesetz stellt nur fest, daß die schuldige Frau allein die Verantwortung für ihre Tat zu tragen hat. Einen interessanten Prozeß wegen E., begangen durch den Vorwurf einer häßlichen ansteckenden Krankheit (iqbu, Aussatz ?), enthält die von C. J. Gadd in RA XXIII (I926) S. I05 ff. veröffentlichte Urkunde Nr. 28 aus Arrapba im su b aräischen Rechtskreise. Beleidigung durch Vorwurf des Aussatzes begegnet auch im hellenistischen Ägypten; vgl. M. San Nicolo in Epitymbion H. Swoboda dargebracht (I927) S. 275· Auch die E. durch Realin j urie scheint nicht unbekannt gewesen zu sein. So finden wir im CH. das auch im israelitischen Rechte (z. B. I. Könige 22, 24 und Micha 4, I4) als herabwürdigend empfundene Schlagen auf die Backe (Utam malJa$u) als besonderen Tatbestand geregelt (§§ 202-205) und wohl mit Rücksicht auf die enthaltene Ehrenkränkung verhältnismäßig scharf bestraft. Gegen das Ohrfeigen eines Höhergestellten sind sogar 60 Hiebe mit dem Ochsenziemer' angedroht (§ 202), der einzige Beleg für die Prügelstrafe im CH. Ein Gerichtsprotokoll über einen Fall von Utam mahtisu ist in einer aus dem Gebiet von EVsn~nna stammenden Tontafel des I9. Jhrh. erhalten: H. Fr. Lutz Univ. of Calif. Publications IX Nr. 6 [I 930] S. 379 ff. Vgl. M. San Nicolo Arch. Orientalni IV (I932) S. I89 ff. S. a. Falsche Anschuldigung und Verleumdung. M. San Nicolü.
Elj:UBBA -EIJURSAGSIKILLAjU
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Ebubba, geschr. e-lJub-ba, Tempel einer !Star-Gestalt, in einem sumerischakkadischen Liede erwähnt. Reisner
SBH
S. 139, Z. 128 f. Ebeling.
EbtdbUI, geschr. e-lJzll-lJz'd, Tempel des Sin in IJarra.n, von Salmanassar, Sohn Assurna;drpals, erbaut, von Assurbanipal und Nabonid erneuert. Bauer Assurbanipal S. III; CT XXXV pI. 22; Thompson Prisms of Esarhaddon andof AshurbanipalS. 31, Z. 31; Dougherty Nabonidus and Belshazzar S. 206; VAB IV S. 218, Nr. I, Z. 8; 284. Z. 12; 2g0, Z. 31; II Z. I, 6; VAB VII S. 8Ig; AfO VII S. 178 H.; Unger Babylon S. 225; Jastrow Religion I S. 410; II S. 146, 265. Ebeling.
Ebulbuldirdirra, geschr. e-lJl1,l-lJuldir-dir-ra, »bitu sa lJidati malu«, »Haus, das Freuden voll ist«, Tempel der !Star ( ?) in Assur ( ?). KAVI Nr. 43, Rs. Z. 12.
Ebeling.
Ebul[laI, geschr. e-lJul-[laJ, Tempel, in einer Liste genannt. PSBA XXII S. 367. Z. Ig.
ZA XXXIX S. 254;
UP XIII S. 43. Ebeling.
Ebursagankia, geschr. e-lJur-sag-anki-a, Tempel der Belit Nina (Kassitu). in Babylon. Morgan IV Nr. 25, Z. 45; Reisner SBH S. 144, Z. 21; Unger Babyion S. 138, 146. Ebeling.
Ebursaggalamma, geschr. e-lJur-sagga-lam-ma, Tempelturm von Nippur,. von Ur-Nammu restauriert. De Genouillac Tablettes de Drehern 5501, I Z. 4; II Z. 8; Legrain Les rois d'Ur Nr.256, Z. 6; 293, Z.4; 324, Z.3; 336 Z. 6; 339 Z. 6. Ebeling.
Ebursag(gal)kurkurra, geschr. e-lJursag(-gal)-kur-kur-ra, Tempel des Assur, s. RLA I S. I8r. Ebeling.
Ebursaggula = Mt sade rabi = Mt salJu-[riJ, Tempel Assurs, s. Assur a. Thompson The Prisms of Ashurbanipal and Esarhaddon S. 29, Z. Ig; Bauer Assurbanipal S. III; KAVI Nr. 43, b. 2. Ebeling.
Ebeling.
Eburankia, geschr. e-lJur-an-ki-a, Tempel in Babylon, in der sog. Stadtbeschreibung genannt. Unger
EgURSAGTILA-EID
Babyion S. 164. 230. Ebeling.
Eburkalamma, geschr. e-lJur-kalam-ma, in einem Datum genannter Tempel, = Eb.ursagkalamma ? Unger Babyion S. 153; Datum 10. J. Apil-Sin. Ebeling.
Ebursaba, geschr. e-lJur-sa-ba, Tempel der Nana (und der Gottheit Lisigun) in Babyion nach Unger, vielleicht aber nach VS V Nr. 96 in Barsippa.
Ebursagkalamma, geschr. e-lJur-sag-kalam-ma, Tempel der !Star-Ninlil in Kis. Die Tempeltürme von E. sind etwa um 2500 v. ehr. errichtet. Der Tempel wurde neuerbaut von Nebokadnezar H. und Nabonid. OECT I S. 17, Z. 20; Morgan IV Nr.25 Z. 34 = Reisner SBH S. 144, Z. 15; PSBA XXII S. 365, Z. II; II R pl. 61, Nr. 2, Z. 15; II R pI. 50, Z. 13 ab; AfO ur S. 200; V S. 188; VII S. 132; dort weitere Literatur; Unger Babylon S. 149, 153; Watelin-Langdon Exeavations at Kish III S. I H.; KAVI Nr. 84, B Z. 2 als Ort; Jastrow Religion II S. 41; ZA NF VIII S. 206. E beling.
Reisner SBH S. 144. Z. 23; 145, Z. 18; 137, Z. 51; Morgan IV Nr. 25. Z. 48; Langdon SBP S. 156, Z. 39; BL Nr. 101, Z. 7; Behrens LSSt Ir I, S. 38; PSBA XXII, S. 367; II R pl. 61, Z. Ig g; Unger Babyion S. 150; Jastrow Religion. II S. 37. Ebeling.
Ebursagkugga, gesch. e-lJur-sag-ku-ga. ein Tempel der Gula, in einer Inschrift aus der Seleukidenzeit erwähnt, in Babyion (?).
Ebursag, geschr. e-lJur-sag, Palast Sulgis in Ur.
Ebursagsikillaju, geschr. e-lJur-sag-si kil-lajlu, Tempel der Ninkarrag in BabyIon, von Nebokadnezar II. erneuert.
VAB I S. IgO b; 22g, 6; CT XXI, pI. 11. Z. 5 f.; AfO II 38; III S. 22 r.; 86 f.; UP XIII S. 74; Woolley Ur of the Chaldees; Barton RISA S. 276.
2) Tempel des vergöttlichten Sulgi(anna).
Morgan I Nr. 99,
BabyIon S. 140
Z. 28,
34; Unger Ebeling.
VAB IV, S. 77. Z. 9; 106, Z. 46; 128. Z.40 ; 164, Z. 73; 178. Z. 46; Unger BabyIon S. I39f.; Weissbach Wadi Brisa S. 24; UP XV S. 42, Z. 35; CT XXXVII pI. 13, Z.42. Ebeling.
EbursagtiIa, geschr. e-lJur-sag-tijtilla, Tempel verschiedener Götter in Babylon (NabU, Ninurta). KARI Nr. 142 II Z. 2; ThureauDangin Rit. ace. S. 133, Z. 213; Morgan IV Nr. 25, Z. 21; U nger BabyIon S. IIg, 148, 16r. 162, 201, 233. Ebeling.
Ebus, geschr. e-lJus, Tempel des Ningirsu in Lagas, wohl auch des Ninurta. Gudea Cyl. A. X, z. Ig (VAB I S. 100); PSBA XXII S. 367, Z. 21 ( ?); Reisner SBH Nr. 18, Z. 7; Hussey II Nr. 54, Rs. Z. 8. Ebeling.
Ei s. Geflügel, Strauß. Eib, geschr. e-ib, Tempel. Langdon Paradis S. 219.
Ebeling.
Eibe-Anu s. Dilba t. Eibgal, geschr. (e-)ib-gal, Tempel der Inninni-!Star in Umma. Ein ibgal auch im Eanna-Tempel der !Star in Girsu. UP V Nr. 157. I Z. 12; Zimmern SK Nr. 199, III Z. 38 und König Lipit-Htars Vergöttliehung S.40; OECT I S. 18, Z. 24; PSBA 1918, S. 82, Z. 38; Langdon BL S. 73, Z. 34; Contenau Textes econom. d' Umma 5762 I Z. 15; Thureau-Dangin RA VII S. !O8, Anm. 4. Ebeling.
Eibisugu, geschr. e-i-bi-su-gu g, Tempel, in einem sumerischen Hymnus genannt. UP X
s.
328, Z. 7.
Ebeling.
Eiche. Die E. ist bisher nicht mit Sicherheit in Babylonien und Assyrien festgestellt worden. Ebeling.
Eid, geschr. e-id, Tempel(?), in einem Texte aus Telloh genannt. ITT 7153.
Ebeling.
Eid. § I. Allgemeines und Formales über den altbabylonischen E. - § 2. Der E. im alt baby10nischenVertragsrecht. - § 3. Der E. im altbabylonischen Gerichtsverfahren. - § 4. Mittelund neubabylonische Zeit. § 5. Assyrien. - § 6. Elam. - § 7. Der E. i~ subar.ä!schen Rechtskreise. - § 8. Der E. 1m hethItIschen Recht. § 9. Der Eidesschutz.
§ I. Der in den Rechtskreisen des Zweistromlandes dem E. zu allen Zeiten inliegende Fluchcharakter ist auch in B abylonien seit jeher wahrzunehmen. Das beweisen u.a. dervonF. Thureau-Dangin RA XXIII (1926) S. 25 f. veröffentReallexikon der Assyriologie.
lichte Brief aus der Zeit der Dynastie von Akkad (AO 4419) und die von ihm angeführten Inschriften des Rimus und des Manistusu (dazu auch B. Landsberger ZA N. F. I (1924) S.2I6, 2), sowie überhaupt die Wendungen und Verbindungen mit erim »böse, Böses« in der Eidesterminologie der sumerischen di-til-la- Tafeln; A. Walther Das altbabylonische Gerichtswesen 1917, S. 224, 2. Das gleiche Fluchmoment kommt weiter in den Urkunden der ersten Dynastie von Babel in einer spezifisch nordbabylonischen Eidesformel aus Sippar zum Ausdruck: limun dsamas (u K.) sausw. »Böses (d.h.derFluch) des Gottes Samas (und des Königs soll denjenigen treffen), der« usw.; vgl. M. San N icolo Schlußklauseln der altbabylonischen Kauj- und Tauschverträge 1922 S.48, 17. Ansonsten aber weist die altbabylonische Schwurformel wenigstens seit der Dynastie von Akkad (vgl. F. Thureau-Dangin a. a. O. S.25ff.) im allgemeinen die Fassung nis (Götter- oder, bzw. und Königsnamen) zakaru oder tamu (»anrufen, nennen«, sumo mu ... pad), »bei (dem Leben des ... ) schwören«, auf, und zwar begegnet zakaru regelmäßig beim assertorischen, tamu beim promissorischen E. Daran ist der Wortlaut des E., in der Regel ein kurz gefaßter Satz, in verschiedener Weise angeschlossen; vgl. A. Walth er a. a. O. S. 224, 3. Nach der Schwurpartikel heißt auch der E., abgesehen vom seltenen tamitum, tumamZtum und mamrtum (VS VII Nr. 7, I I = HG III Nr. 755; eT VIII 12 b, 5 = HG III 713; UP VIII l Nr. 82, 12 = HG VI Nr. 1758), durchweg nisum (meist in der Form nis ilim oder niS sarrim). Die Etymologie von niS (ni-is aus na 'es) leitet F. Thureau-Dangin m. E. mit Recht von nesu gleichbedeutend mit bald/u »leben« ab (vgl. auch H. Ehelolf OLZ 1921 S. 155 f.), im Gegensatz zur noch herrschenden Meinung, die es mit nasu (qatam) verbindet und damit auf einen den Schwur begleitenden Handritus zurückführen will. Rechtsvergleichend 20
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wäre hiezu zu bemerken, daß auch in den ägyptischen Papyri sowohl das Schwurwörtchen, als auch der E. 'nI; lauten und mit 'nh »leben« zusammenhängen; es wird so~it in Ägypten ebenfalls beim »Leben« der Gottheit oder des Königs (bzw. »so wahr die G. oder der K. lebt«) geschworen. Die Ablegung des E. ist eine rechtsförmliche Handlung gewesen, die wegen ihres vornehmlich sakralen Charakters wohl immer vor einem Götterbild oder dgl. stattfand. Es gingen ihr bestimmte Reinigungszeremonien voraus; vgl. VAT 8875 der Serie ana ittisu, Vs. col. I, Z. 41 ff. und VS VIII Nr. 71, Z. I f. (dazuA. Pohl MAOG V2 [I930J S.33f.). Vom assertorischen E. im altbabylonischen Rechtsverfahren wissen wir, daß er meistens im Tempel vor der angerufenen Gottheit oder vor einem göttlichen Wahrzeichen abgelegt wurde; gelegentlich erfolgt jedoch die vom Tempel ausgehende Eidesleistung auch an anderer Stätte: z. B. auf dem Grundstücke im Liegenschaftsprozeß (RA XII [I9I5J S. II5 f. = HG VI Nr. 1752). Zu den den Eidgang begleitenden Förmlichkeiten und nicht als Ordalismus (s. Gottesurteil) ist m. E. (a. A. J. La u tner RLV III s. 43) auch das in den Prozeßurkunden öfters erwähnte »Herausreißen« (nasdl;u) des Gotteswahrzeichens zu zählen, weil in VS VIII 7I,3ff. (HG IVNr. ro66) diese Handlung unmittelbar von einer Aussage gefolgt wird (vgl. auch i-na su-ri-nim i-ga-bu-ma . in CT IV Nr. 23a linker Rand, nach A. Walther a.a. O. S. 206, I; weiter TCL X Nr. 34, ro ff.; TCL X Nr. 4 B, 31 ff.). Anders vielleicht das Abschreiten der Grenzen eines Grundstückes mit dem göttlichen Wahrzeichen, Tell Sifr 71, 16ff. (HG III Nr. 723, berichtigt von A. Walther a. a. O. S. III) und jedenfalls das ildni sutuqu »die Götter(wahrzeichen) vorbeiziehen lassen« des mittelassyrischen Rechtsbuches, welches in Gegensatz zu E. und Wasserordal gestellt wird, §25, Z. 90 ff. Inwieweit bei dem Sicherungs- und Bestärkungszwek-
ken dienenden promissorischen E. des Vertragsrechtes (unten §2), welcher beim König oder bei Gott und König geleistet wird, die Beurkundung auf der Geschäftstafel im Laufe der Entwicklung derart in den Vordergrund getreten ist, daß sie ähnlich wie beim ägyptischen Königseid der Ptolemäerzeit die mündliche Eidesablegung sogar ersetzen konnte (ZSlpl)'(p a'op tC( ), vermag ich noch nicht zu entscheiden. Im Gegensatz zum assertorischen, der immer ein Göttereid gewesen ist, wurde der promissorische E.. sowohl beim Hauptgott der Stadt, als auch beim herrschenden König, häufig auch bei beiden zusammen, gelegentlich noch unter Zuziehung anderer Gottheiten 1 geschworen. Auch der E. »bei der Stadt« (n1s dlim) , in welcher das Rechtsgeschäft abgeschlossen wird, läßt sich namentlich in Sippar (z. B. VS VIII Nr. 4/5 = HG IV Nr. 776; VS VIII Nr. 58 = HG IV Nr. 936) belegen (vgl. § 5). Diese Verschiedenhei ten stellen beim promissorischen E. örtliche Eigentümlichkeiten dar, die außerdem mit der Zeit stark wechseln. Es läßt sich aber darin insoweit eine bestimmte Entwicklungslinie wahrnehmen, als der ältere sumerische E. noch unter der 3. Dynastie von Ur ein reiner und zwar unpersönlicher Königseid ist, bei welchem also der König allein, jedoch nicht namentlich, angerufen wird (m u lug a I). Mit der Ijammurapi-Dynastie, beziehungswei se nach dem Untergang der Königreiche von Isin und Larsa wird der reine Königseid zugunsten des E. bei der Gottheit und dem König, welcher jetzt aber namentlich angeführt ist, immer mehr zurückgedrängt. Nur noch in Nippur wird auch unter den Nachfolgern Ijammurapis ausschließlich beim König ohne Nennung seines Namens geschworen; vgl. M. San N icolo a. a. O. S. 55, 3I. Ob und in welchem Umfange die der sumerischen Auffassung entsprechende Vergöttlichung des Herrschers für die größere Verbreitung des Königseides in älterer Zeit maßgebend gewesen ist,
EID muß erst untersucht werden; vgl. jetzt P. Koschaker Orientalia N. F. IV (1935) S. 59 f. Außer der im Verlauf der Darstellung angegebenen Literatur: J. Pedersen Der Eid bei den Semiten, 3. Beiheft zum Islam I9I4; S B. A. Mercer The Oalk in Babylonian and Assyrian Literature I9II; B. Meissner BuA II I925 S. 280 f.
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Gegenstand einer selbständigen Beurkundung gemacht werden. Ausnahmen von diesen Regeln kommen zwar gelegentlich nach beiden Seiten vor, haben aber kaum grundsätzliche Bedeutung; vgl. z. B. E. Gran t Babyl. Business Documents 0/ the Classical Period 19 1 9 Nr. 13 (HG VI Nr. 1544) und BIN II Nr. 83 (HG VI Nr. 1671), sowie M. San Nicolo a. a. O. S. 41, 2. Dafür findet man bei unbeeideten Rechtsgeschäften manchmal Götter, entweder allein oder neben Menschen, als Zeugen angeführt (vgl. auch § 6). Ein Ersatz des E. ist diese Zeugenschaft selbstredend nicht, zumal in den betreffenden Urkunden die Verzichtsklausel fehlt; M. San Nicolo Beiträge S. 161, 2. Gegenstand des E. ist die Verzichtsklausel selbst in ihren mannigfaltigen Fassungen, d. h. das ein- oder beiderseitige Versprechen, auf den Vertrag nicht zurückzukommen (tdru), um Klageansprüche zu erheben (ragd'nu bzw. baqdru) , oder den Inhalt des Vertrages nicht mehr zu ändern (enu, nakdru III ) usw. Die gleiche Aufgabe wie bei den erwähnten Rechtsgeschäften hat der E. auch beim Abschluß des in den duppi ld ragamim, den »Urkunden des Nichtklagens«, verbrieften Streitbeendigungsvertrages (s. Prozeß *), weil durch den beschworenen Streitverzicht auch materiell über den Anspruch verfügt wird beziehungsweise die bestehende Rechtslage durch die Parteien anerkannt wurde.
§ 2. Der E. hat im altbabylonischen Rechtsleben eine sehr große Rolle gespielt und sowohl im Vertragsrecht, als auch als Beweismittel im Prozesse, weitgehende Anwendung gefunden. Denn die darin enthaltenen sakralen Fluchelemente mußten ihn in hohem Maße geeignet erscheinen lassen, die Unverbrüchlichkeit eines Versprechens zu sichern oder einer abgegebenen Erklärung unbedingte Glaubwürdigkeit zu verleihen. Was das Vertragsrech t betrifft, so ist der E. in den' Urkunden der Ijammurapi-Dynastie, worauf sich hier die Untersuchung altbabylonischer Verhältnisse im wesentlichen beschränken muß, sehr häufig. Er begegnet als promissorischer E. 'eines oder beider Kontrahenten bei allen Rechtsgeschäften, zu deren Formular die Verzichtskla usel gehört. Das sind solche Rechtsgeschäfte, welche eine Verfügung oder Veräußerung im weiten Sinne des Wortes enthalten, also neben Kaufund Tauschverträgen auch Schenkungen und Freilassungen, Ehe-, Ankindungsu. Erbverträge, sowie Teilungsverträge bei Auflösung von allerhand Gemeinschaften. Dazu kommen noch die Urkunden, in welchen ein RechtsüberM. Schorr Urkunden des altbabyl. Zivilgang nicht unmittelbar verbrieft ist, und Prozeßrechtes (VAB V, I9I3) S. XXXIIff. sondern bloß eine bereits bestehende P. Koschaker Münchn. Krit. Vierteljahrsschrift XVI (I9I4) S. 4I2 f.; J. Lautner Berechtigung anerkannt wird (M. San Die richterliche Entscheidung und die StreitNicolo a. a. O. S. 39, I). Hingegen beendigung usw. I922 S. 7 und S. 39 f.; fehlt die Verzichtsklausel und damit auch ebenso RLV III S. 42 f.; E. Cuq Etudes der E. bei Verpflichtungsscheinen und sur le droit Babylonien 1929 S. 204; F. Schupfer Mem. Accad. Lincei XVI (I9 22 ) bei den Urkunden in Darlehensform S. 485; S. A. B. Mercer The Oath usw. (nicht so in früheren Zeiten, z. B. J. B. S. 9 und AJSL XXIX (I9I3) S. 90 ff.; M. Nies Ur Dynasty Tablets 1920 Nr. 30f.; San Nicolö Schlußklauseln S. 39ff. und Nr. 180 u. v. a.), bei Hinterlegungs-, S. IOI ff.; derselbe Beiträge S. I89. Miet-, Pacht- und Dienstverträgen soIn der gleichen Funktion wie in Bawie bei Pfand- und Bürgschaftsbe- bylonien begegnet der promissorische E. stellungen, soweit diese letzteren zum auch bei den Verzichtsklauseln der aus 20*
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Esnunna bzw. Dur-Rimus stammenden Geschäftsurkunden der ljammurapiDynastie. Wir finden ihn regelmäßig in den Kaufverträgen (H. Fr. Lutz Univ. of California Publications X I [I93IJ Nr. II, Z. 16 f.; Nr. 22, Z. 16f.; Nr. 52, Z. 15 f.; Nr. 90, Z. 15 f.; Nr. I09, Z. 16 f.) und auch in einer Freilassungsurkunde (Br. Mus. 82. 438 bei P. Koschaker ZA N.F. IX [I936J S.213). Es wird wie zu dieser Zeit in Babylonien bei verschiedenen Gottheiten und dem namentlich angeführten Herrscher geschworen; der namenlose Königseid (mu lugal) ist nur einmal belegt: H. Fr. Lutz a. a. O. Nr. 36, Z. 18 ff. Die Kumulierung von Eid und blutigen Körperstrafen weist hingegen deutlich auf elamischen bzw. assyrischen Einfluß hin (s. unten § 6). § 3. Von der Bedeutung und Funktion des E. als Beweismittel im altbabylonischen Gerichtsverfahren wird am besten bei der Darstellung des Prozeßrechtes gesprochen werden; hier geDer E. nügen einige Bemerkungen. kommt darin sowohl als Zeugeneid (s. a. * Zeuge) als auch als Parteieneid vor. Letzterer ist vielfach Hauptbeweismittel, namentlich als E. des Beklagten in Gestalt eines Reinigungseides. Dieses Rechtsins,titut ist auch im Zweistromlande uralt und läßt sich in den Urkunden viele Jahrhunderte vor dem Gesetzbuch ljammurapis, in welchem der Reinigungseid ebenfalls mehrmals vorgeschrieben wird, nachweisen. Der klägerische E. kann sowohl vom Beklagten zugeschoben sein, als auch vom Richter auferlegt werden, sei es als Hauptbeweismittel, sei es beim Versagen des Urkunden- oder des Zeugenbeweises. Auch bei den zahlreich erhaltenen Beweisurteilen spielt der E. (meistens des Beklagten) die Hauptrolle. Zur Eidesleistung wird die Partei oder der Zeuge an die Eidesstätte (oben § I) verwiesen: ana nfS ilim oder ana surinnim (bzw. anderes Gotteswahrzeichen, beides oft mit näherer Ortsangabe)
nadanu oder taradu. Dort wird der E. vor richterlichen Funktionären des Tempels als Eidesstabern in rechtsförmlicher Weise abgelegt. Der E. war immer Eineid, wurde also von dem dazu Aufgeforderten allein geschworen; die gelegentlich erwähnte Anwesenheit anderer Personen (Zeugen der Gegenpartei), die von den Richtern mit dem Schwörenden zur Eidesstätte mitgeschickt werden, ist keine Eideshilfe gewesen; vgl. aber P. Koschaker zu E. Grant a. a. O. Nr. 29 (HG VI Nr.1754). Daß man eine Schwurtaxe zuzahlen hatte, wird namentlich auf Grund von BE VI 2 Nr.49 (HG IVNr. I055) miteiner gewissen Berechtigung angenommen. Sie ist jedenfalls nicht niedrig gewesen und mag, so wie die übrigen Gerichtskosten, die Neigung zur Beilegung des Rechtsstreites durch Vergleich gefördert haben. Der Wortlaut des E. entsprach dem Beweisthema und konnte entweder vom Richter im Beweisbeschluß (bzw. Beweisurteil) vorgeschrieben oder beim zugeschobenen E. auch von der Gegenpartei formuliert werden; in beiden Fällen sagt man nisanz ina pi (sapti) saktinu »(jdm.) einen E. in den Mund (auf die Lippe) legen«; vgl. die Tafel VAT 8875 der Serie ana ittisu, Vs. coI. II, 26f. (MAOG V 2, 1930); UP VII Nr. 90, Z. 33 und II7, Z. 14 (A. U ngnad Ztschr. fürvergl. Rechtswiss.36 [I920 ] Nr. 90 und II7); VS XVI Nr. 153, Z. 25 f. und die weiteren Belege bei P. Kraus MVAeG XXXVI I (1932) S. 46 ff. Über die eidliche Aussage oder Erklärung, welche häufig wörtlich in das Verhandlungsprotokoll Aufnahme fand, konnten auch selbständige Eidesprotokolle errichtet werden (z.B. UP VIII! Nr. 82 =HG VI Nr. 1758). Eine besondere Gattung derartiger Urkunden bilden die duppi bUrti, die man mit Koschaker (HG VI s. 147) als »Urkunden über eidliche Aussagen « bezeichnet; vgI. BE VI 2 Nr. 52-54 (HG IV Nr.I069); UP V Nr. IOO (HG VI Nr. 1760) u. a. m.; dazu auch J. Lautner a. a. O. S. 14, 43 und A. Walther a. a. O. S.246.
A. Walther a. a. O. S. 19r ff. und S. J. Lautner Richterl. Entscheidung ~SW. S. 33 f. und RLV !Ir S. 43; E. Cuq Etudes S. r8 f., S. 348 ff. und S. 402; M. Schorr a. a. O. S. 348f.; J. Kahler HG HI S. 258, IV S. 98, V S. r24; M. San Nicolo Beiträge S. r86; 1. M. Price JAOS XLIX (r929) S. 22 ff. 223 ff.;
§ 4. Über den E. in der Zeit zwischen dem Ende der ljammurapi-Dynastie und dem letzten Jahrhundert vor der Gründung des neubabylonischen Reiches läßt sich mangels Materials nicht viel sagen. Bereits in der Kassitenzeit ist ein merkliches ZurGcktreten des E. in den Verzichtsklauseln der Veräußerungsgeschäfte festzustellen; vgl. z. B. die Kaufverträge BE XIV Nr. I und 7 (HG III Nr. 433 f.) und TCL I Nr.238 (HG VNr. II50) gegenüberF.E.Peiser, Urkunden a. d. Zeit der dritten babyl. Dynastie 1905 Nr. II7 und 139. In den Kudurru dieser und der nachfolgenden Zeit finden wir zur Sicherung der in der Urkunde getroffenen Verfügungen an Stelle des E. langatmige und mit reichhaltiger Symbolik ausgestattete Verwünschungen und FI uchkla useln, welche gegen jeden Anfechtenden oder Zuwiderhandelnden gerichtet sind und in ihrem Grundgedanken sich bei bestimriJ.": ten ~ategorien von Rechtsgeschäften bis in die neubabylonische Periode hinein erhalten haben; F. X. Steinmetzer Die babylonischen Kudurru (Grenzsteine) als Urkunden/arm 1922 S. 238 ff. und S. 255 ff. Daneben kommt ein E. des Verfügenden nur selten vor; so z. B. auf dem Michaux-Stein I R pI. 70, col. I, Z. 20 f. (nis ilani zaktiru). Als Beweismittel im Prozeß gelangte der E., soweit wir es aus den spärlichen Nachrichten über den Rechtsgang dieser Zeit entnehmen können, als Parteien- oder Zeugeneid so wie bisher neben Urkunden und Gottesurteil zur Anwendung; vgl. z. B. L. W. King BBSt. IO col. II, Z. 14 (S. 71 ff.), sowie die Wendung maTJar ilim qarabu »Vor der Gottheit hintreten « im § Ades königlichen Erlasses Br. Mus. 78. 259 (M. Schorr Eine Seisachthie a. d. Anlang der Kassitenzeit, SHAW 1915, 4).
In den neu babylonischen Urkunden der Chaldäer- und Perserzeit begegnet der E. sehr oft. Als Mittel zur Bestärkung rech tsgeschäftlicher Abmachungen wechselt er mit Konventionalstrafe und Fluchformeln ab (vgl. bezüglich der letzteren die Wendung erret ilani rabUti ina libbi [sc. /upPiJ sataru »den Bannfluch der großen Götter darauf Cd. h. auf die Tontafel] schreiben« in Nbn. Nr. 356, Z. 18), in der Häufigkeit und Regelmäßigkeit der Verwendung hat er aber die Vorzugsstellung, die er während der ljammurapi-Dynastie und zum Teil schon früher eingenommen hatte (oben § 2), für immer verloren. Das steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Verschwinden der Verzichtsklauseln, welche selbst beim Immobiliarkaufvertrag, bei welchem sie sich am längsten erhalten haben, nicht über die Zeit der ersten Achämeniden herabreichen. Denn die allgemeine Sicherung getroffener Verfügungen und die Erfüllung übernommener Verpflichtungen werden in neubabylonischer Zeit, ebenso wie der Schutz des Vertrages vor Anfechtung in mannigfacher anderer Weise gewährleistet. Auch die Streitverzichtsurkunden sind jetzt infolge der sich nach und nach entwickelnden Rechtskraft des Urteils selten geworden und haben teilweise eine andere (außerprozessuale) Funktion erhalten; M. San N icolo Archiv Orientalni IV [I932J S. 343. Als prozessuales Beweismittel spielt der E. auch in dieser letzten Periode der babylonischen Rechtsentwicklung eine ebenso wichtige Rolle wie ehedem. Man findet auch jetzt beeidete Zeugenaussagen (neben unbeeideten!), richterliche und zugeschobene Parteieneide, sowie beschworene Prozeßvergleiche; s. Prozeß. Auch bei den zahlreichen Beweisurteilen wird nicht selten der Ausgang des Rechtsstreites von der Abgabe einer im voraus formulierten eidlichen Erklärung abhängig gemacht. Geschworen wird bei den örtlichen
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Hauptgöttern beziehungsweise bei der Gottheit un d dem regierenden König, nur ganz selten bei diesem allein; auch göttliche Wahrzeichen werden gelegentlich beimE.erwähnt (z.B. YOS VINr.202,3; VII Nr. 22, Z. 4; 61, Z. 4; Dar. Nr. 468, Z. 8; GeeI II Nr. 395, Z.24). Die Terminologie entspricht im allgemeinen der altbabylonischen : nzs oder ina (Götternamen bzw. Götter- und Königsnamen oder auch Götternamen tt ade sa NN. sarri )m. den 'Bestimmungen' des Königs NN. «, seltener einfach sarri) zakdrtt bzw. tam?l. Beim assertorischen E. findet sich oft auch die Formel: sttm dNN. (bzw. ildni) s11l11 »den Namen des Gottes NN. (der Götter zum Himmel) emporsteigen lassen«; vgl. z. B. TeL XII Nr. 70, Z. 9; VS IV Nr. 79, Z. 15. Hingegen hat die bei Pachtansuchen um königliches Land vorkommende Wendung sarrtt $aM II! »den König anflehen« (YOS VI Nr. II, Z.2; BE IX Nr. 60, Z. 10. 18: sarm tt hbel eqli ! u. a. m.) mit dem E. nichts zu tun; so unrichtig J. Augapfel Denkschr. der Akad. d. Wiss. in Wien 59,3 (1917) S.69.
J. Kohler-F. E. Feiser BRL II S.35 und S. 68; BRL III S. 22. 55 f. und 58 f.; BRL IV S. 49 ff.; J. Kohler-A. Ungnad Hundert ausgewählte Rechtsurk~tnden 19II S.73 und 83; B. Meissner BuA I 1920 S. 374; M. San Nicolo Beiträge S. 164 f. und S. 189 f.; M. San Nicolo-A. Ungnad Neubabylonische Rechts- und Verwaltungsurkunden I (1935) Nr. 45, A. 17; S. 153 und S. 532. § 5. Der Fluchcharakter des E. kommt im assyrischen Rechtskreis in noch nachhaltigerer Weise als in Babylonien zum Ausdruck. Noch in den neuassyrischen Urkunden des 8. und 7. Jahrhunderts vertritt der unlösbare Fluch der Götter (arrat ld napsttri) gelegentlich den E. und auch bei diesem selbst äußert sich das Fluchmoment in der Klausel: »Die (angerufene) Gottheit« oder ade sa sarri l11 bel dznis-u »die 'Bestimmungen' des Königs werden fürwahr sein (d. h. der eidbrüchigen Partei) Gegner im Prozeß sein«, J. Kohler-A. Ungnad, Assyrische Rechtsttrkttnden (=AR) 1913Nr. 179, Z. 18f.; Nr. 181, Z. 16 f.; Nr. 185, Z. I I ;Nr. 650,
Z. II u. a. m., sowie in der einfachen Eidesformel nfS dNN. »bei der (angerufenen) Gottheit (sei erverflucht)«, z.B.AR Nr. I Z. 9; AR Nr. 15, Z. 63; Nr. 16, Z. 63. Geschworen wird in dieser Zeit bei Assur, Samas u. auch anderen Göttern, beim König und manchmal sogar beim Kronprinzen (mdr sarri, AR Nr. 651, Z. 10). In den sog. kappadokischen Tontafeln aus der Wende des 3. zum 2. Jahrtausend kommt neben dem E. bei der Gottheit ein solcher »bei der Stadt« (vgl. auch in Sippar, oben § I) beziehungsweise »bei der Stadt und Fürsten« nfS dlimki tt rttbd'im vor; G. Eisser-J. Lewy MVAeG XXXIII (1930) Nr. 9 A, Z. 5; Nr. 239, Z. 12; MVAeG XXXV, 3 (1935) Nr. 320, Z. 33; Nr. 325 a, Z. 17 u. a. m. Die Eidesformeln sind hier vielfach den altbabylonischen verwandt: nzs ... tam·(j, oder malJar patrim sa Asur tam~t »vor dem Dolchschwert (oder anderem Götteremblem) des (Gottes) Assur schwören«;vgl. G. Eisser-J. Lewy a. a. O. Nr. 241, Z. 6 f.; Nr. 281, Z. 15 f.; Nr. 287, Z. 4; J. Lewy, Altassyrische Texte vom Kültepe 1926 Nr. 13 b, Z. I7ff. usw. Für den E. finden sich in den Urkunden der frühen und spätesten assyrischen Rechtsentwicklung die Ausdrücke nzsu beziehungsweise mamfttt, letzteres auch im mittelassyrischen Rechtsbuch (s. unten). Ob ade (PI. »'Bestimmungen' « vgl. auch § 4) ebenfalls als eidesrechtlicher Terminus »Eid, Schwur« aufzufassen ist, scheint mir weder hier noch in der neubabylonischen Schwurklausel (oben § 4 a. E.) ganz sicher zu sein (vgl. L. 'Vaterman Royal Correspondence of the Assyrian EmpireI 1930 Nr. 350, RS.4f.). Über das Anwendungsgebiet des E. ist zunächst hervorzuheben, daß in Assyrien im Gegensatz zur babylonischen Praxis der promissorische E. als Bestärkungsmittel privater Rechtsgeschäfte seit jeher nur sehr geringe Bedeutung besessen hat. Der Prozentsatz beschworener Geschäftsurkunden der Sargonidenzeit ist nur ganz klein, und das gleiche gilt, soweit man das erst
EID jetzt nach und nach zur Veröffentlichung gelangende Material überblicken kann, auch für die älteren Perioden. So kann ich aus den sog. ka ppadokischen Tontafeln etwa bloß G. Eisser- J. Lewy a. a. O. Nr. 6, Z. 3 sowie Nr. 9 A, Z. 5 f. und Nr. 287, Z. 4 anführen, während mir unter den allerdings noch nicht sehr zahlreichen mittelassyrischen Urkunden bisher kein beeideter Vertrag bekannt ist. Die Verwendung des E. zur Sicherung der Veräußerungsgeschäfte oder von privatrechtlichen Vereinbarungen überhaupt sche:nt in Assyrien ganz subsidiär und ohne bestimmte Regeln erfolgt zu sein, indem in dieser Funktion neben blutiger Strafandrohung und Fluchklauseln zu allen Zeiten Konventionalstrafen und Multen die Hauptrolle gespielt haben; wahrscheinlkh hat übrigens der assyrische Brauch hierin auch die neubabylonische Praxis beeinflußt (oben § 4). Dafür ist der E. sehr häufig sowohl in internationalen Staatsververträgen, als auch in den mit Vasallen geschlossenen Verträgen, bei königlichen Landschenkungen und bei der Immunitätsverleihung für bestimmte Landstriche (J. Kohler AR S. 444 f.). Ob die assyrischen Beamten bei ihrem Dienstantritt wirklich einen Diensteid zu leisten hatten, wie B.MeissnerBuA. I 1920 S. 134 meint, hängt von der Bedeutung der in diesem Zusammenhang oft vorkommenden Wendungen ab: (ina libbi) ade (sa sarri) erebtt oder sakdnu »(in) die 'Bestimmungen' (des Königs) eintreten« bzw. »festsetzen«; vgl. u. a. L. Waterman a. a. O. Nr. 33, Vs. Z. I2f.; Nr. 384, Vs. Z. IIf.; Nr. 386, Vs. Z. 9 und Rs. Z. 10; Nr. 472, Vs. Z. I f.; desgleichen auch aus neu babylonischer Zeit BIN. I Nr. 93 Z. 6 (E. Ebeling Nettbabyl. Briefe attS Urttk 1930-35 Nr. 293). Über den E. als Beweismittel im Prozeßverfahren liefern uns sowohl das mittelassyrische Rechtsbuch, als auch die aus verschiedenen Perioden stammenden Urkundengruppen genügende Nachrichten, aus welchen wir ersehen, daß
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auf diesem Gebiete keine sehr großen Unterschiede gegenüber Babylonien bestanden haben. Bereits die sog. kappadokischen Tontafeln kennen in mannigfacher prozessualer Funktion beeidete Aussagen von Parteien und Zeugen: nis dlimki oder ina patrim sa Asttr tam11 oder einfach lama, meistens aber malJar ... sibuttam naddnu (vgl. dazu das altbaby!. maij,ar dU. qabdm qebU in BE VI 2 Nr. 49, Z. 29) »Vor (dem Gottessymbol) Zeugnis (ab)geben«, G. Eisser- J.Lewy Nr. 241, Z. 6 f.; Nr. 243 A, Z. 20 ff.; Nr. 245, Z. 42 f.; Nr. 266, Z. 18 ff.; Nr. 268, Z. 34 f.; Nr. 278 A, Z. 5; Nr. 281, Z. I5 f.; N r. 286, Z. 16 f. und zahlreiche andere. Der Wortlaut eines ausführlichen Parteieneides (mamitu) in subjektiver Fassung ist in Nr. 284 enthalten. Ebenso erwähnt das Rechtsbuch den E. in vier Fällen (§§ 5. 22. 47 der Haupttafel. KAVI I sowie KAVI 6, Vs. Z. 6) als Beweismittel im Prozeß. Er ist Tempeleid (anapdni ili tam11, qebU, § 47, Z. 16 und KAVI 6, Vs. Z. 6) unter priesterlicher Assistenz (? hdSipu, § 47, Z.23). An einer fünften Stelle (§ 25), deren Sinn leider nicht überall eindeutig ist (dazu P. Koschaker ZA N. F. VII [I933J S. 72 ff.), werden für einen bestimmten Fall der Erbteilung Flußordal und E. entweder überhaupt ausgeschlossen oder für nicht beweiskräftig erklärt; dazu auch E. Jacob, Ztschr. für vergl. Rechtswissenschaft XLI (1925) S. 359 ff. Aus neuassyrischer Zeit sind drei' beeidete Streitverzichtsurkunden (AR Nr. 182 und 650 f.) die einzigen mir aus dieser Periode bekannten Belege eines E. in Verbindung mit einem Rechtsverfahren, doch liegt das wohl nur an der außerordentlichen Spärlichkeit des in dieser Textgruppe erhaltenen Prozeßmaterials. J. Lautner RLV III S. 42 ff.; E. Cuq Etudes S. 442 und S. 454; J. Kohler AR S. 456 und S. 465; E. Ring Israels Rechtsleben im Lichte der neuentdeckten assyr. u. hethit. Gesetzesurkunden 1926 S. 68 ff.; B. Meissner BuA 11920 S. 140; V. Korosec Hethitische Staatsverträge 1931 S. 93 f.; G.
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Eisser-J. Lewy lIiIVAeG XXXV, 3 (1935) S.81, Anm. bund S.II9f.; G. R. DriverJ ohn C. Miles The Assyrian Laws 1935 S. 72; S. 90ff.; S.122ff.; S. 197 und S.335.
§ 6. Das Eidesrecht der in der Hauptsache aus der Zeit seit dem Untergang der 3. Dynastie von Ur stammenden elamischen Urkunden von Susa weist zahlreiche Parallelen zur babylonischen Entwicklung (§ I) auf. So vor allem im Verhältnis zwischen Herrscher-und Göttereid, indem auch in Susa der assertorische E. im Prozeß fast ausnahmslos (DP XXIII Nr. 317. Z. 15) ein reiner Göttereid gewesen ist, während beim promissorischen der unpersönliche Königseid (mu lugal, ohne Namensnennung) die ältere Art der Anrufung darstellt, welche später durch den E. bei Sukkal und König beziehungsweise durch den Göttereid verdrängt wurde. Dagegen fehlt hier die in den altbabylonischen Urkunden der IJammurapi-Dynastie vorherrschende Verbindung zwischen Götterund persönlichem Herrschereid nahezu ganz (anders vor allem in den beträchtlich jüngeren Tontafeln aus Malamir). Der letztere ist dafür entsprechend der Sukkallatsverfassung des Reiches nicht einheitlich, indem der ursprünglich unpersönliche Königseid nach und nach durch namentliche E. beim Sukkal-mag. von Elam und dem König von Susa ersetzt wird, aber es fehlt auch nicht an Urkunden, die nach dem E. bei Sukkal und König am Schluß, sozusagen als überlieferte Floskel, noch den unpersönlichen Königseid hinzufügen; vgl. z. B. DP XXIII Nr. 202, Z. 21 f. 33; DP XXIV Nr. 328, Z. 17 f. und Rand. Die Eidesformeln sind möglichst kurz: oft nur nts mit nachfolgendem Götteroder Herrschernamen ohne Zeitwort, sonst nfS (auch ina nfS) ... tamil oder, und zwar vornehmlich beim unpersönlichen Königseid, auch sumerisch geschrieben mu lug al-bi in-pad (vgl. aber gerade DP X S. 93 Nr. 44, a. d. Zeit der Dvnastie von Akkad: ni-is sar-ri-im). Als Sicherungs- und Bestärkungsmittel privatrechtlicher Vereinbarungen
und Verfügungen ist der promissorische E. einer oder beider Parteien in den elamischen Geschäftsurkunden noch mehr verbreitet als in Altbabylonien, da er auch bei solchen Vertrags~pen (z. B. Darlehen und Pacht) vorkommen kann, welche dort fast ausnahmslos ohne E. abgeschlossen werden; vgl. die Tabelle bei P. Koschaker a. a. O. S. 55. Auch ist hier der E. vielfach von Fluchformeln, Androhung von Friedlosigkeit, körperlichen Strafen und Vermögensbußen gegen den Eidbrüchigen oder überhaupt den Anfechter begleitet, welche in der altbabylonischen Notariatspraxis nur ganz vereinzelt (vgl. M. San N icolo Schlußklauseln S.2I, 32) beziehungsweise bloß in den nördlichen und östlichen Randgebieten (IJana und Dur-Rimus, oben § 2 a. E.) begegnen und so den assyrischen oder elamischen Einfluß deutlich verraten. Eine weitere Besonderheit der Urkunden aus Susa besteht darin, daß sie ohne Rücksicht darauf, ob sie beschworen sind oder nicht, regelmäßig vor einem oder zwei Göttern errichtet werden, welche als erste unter den Zeugen genannt und in deren am Schluß angegebenen Zahl auch miteingerechnet werden; anders in Babylonien, oben § 2. Im Rechtsverfahren ist der assertorische E. vielfach belegt. Er wird an der Eidesstätte im Tempel geleistet (ina Mt dninni DP XXIV Nr. 393, Z. 14f.; ina ,:skiridsamasDP XXIIINr.325, Z. 5f.) und die Aussage ist meistens durch die Klausel dsusinak ludart-t »der Gott Susinak möge ewig sein« eingeführt. In den Urkunden aus Malamir ist diese Formel noch durch den Zusatz salta lislim »(und der Fürst) Salla möge leben« erweitert. Neben dem zugeschobenen odel der Partei vom Gericht auferlegten E. (nis ili emedu DP XXIV Nr. 393, Z. 13) sind auch beeidete Zeugenaussagen erhalten; vgl. DP XXIII Nr. 325, Z.5ff. und 327, Z. 5 ff. Ein Beweisurteil mit E. und Wasserordal liegt in DP XXII Nr. 162, ein beschworenes Friedegedinge in DP XXII Nr. 160 vor.
EID P. Koschaker Orientalia N. F. IV (1935) S. 47 ff.; E. Cug RA XXVIII (I931) S.49; S.57 und 66; RA XXIX (1932) S. 181; V. Scheil RA XXVII (1930) S. 99f.
§ 7. In den Rechtsurkunden des Gebietes von Arrapg.a im subaräischen Rechtskreis ist wie in den ungefähr zeitgenössischen mittelassyrischen (§ 5) der promissorische E. zur Bestärkung von rechtsgeschäftlichen Abmachungen unbekannt; hohe Konventionalbußen und gelegentlich auch blutige Strafklauseln sollen den Vertragsbruch hintanhalten. Umso häufiger kommt dafür der E., meistens assertorisch, im Prozeß vor. Parteien und Zeugen werden, häufig in Begleitung von Ladungsboten (subaräisch hmqnzatulflu) , welche die Ablegung oder Verweigerung des E. bezeugen sollen, von den Richtern »zu den Göttern (zum Schwören vor den Zeugen) geschickt« ana ilani (ana pani stbilti ana nase) saparu; vgl. u. v. a. C. J. Gadd RA XXIII (I926) S. lOS ff. Nr. 27, Z. 8; Nr. 28, Z. 29 f.; S. Ir3 Nr. 35, Z. 26 f.; Harvard Semitic Series IX (I932) Nr. 14I, Z. 13f.; E. Chiera Joint Expedition usw. at Nuzi IV 1934 (= Nuzi IV) Nr. 332, Z. 37 f.; 383, Z. 39 ff. Sie rufen die Götter an (Harvard Semitic Series V [I929] Nr. 43, Z. 2I; 52, Z. 22; Nuzi IV Nr. 332, Z. 29; 385, Z. 32 f.) oder »schwören beim König« nis sarri zakdru (Nuzi IV Nr. 324, Z. 14; 333, Z. IO. 17. 20 u. ö.). Wie in Altbabylonien (oben § I) scheint auch in Nuzi und Arrapg.a der assertorische E. immer ein Göttereid gewesen zu sein; vgl. auch P. Koschaker, ZA N. F. IX (1936) S. 206, I. Der Wortlaut der eidlichen Aussage ist wie im mittelassyrischen Rechtsbuch verneinend mit summa, bejahend mit summa la eingeleitet; vgl. z. B. Harvard Semitic Series IX Nr. 7, Z. 3 ff. und 13 ff. sowie E. A. Speiser JAOS XLVII (I927) S. 55. Die Partei, die den ihr auferlegten oder zugeschobenen E. nicht leistet, istu (oder asar) ilani ittilra »sich von den Göttern abwendet« (vgl. die Serie ana ittisu VAT 8875, Vs. col. I, 50: is-tu
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ma-mi-ti it-tu-ra) oder la imgur )>nicht willig ist«, wird stets sachfällig. P. Koschaker Neue keilschr. Rechtsurkunden a. d. El-Amarna-Zeit 1928 S.26; ders. in G. R. Driver- John C. Miles a. a. O. S. XXII f. (zu pp. 90-2).
§ 8. Mangels an Geschäfts- und Prozeßurkunden sind unsere Kenntnisse über den E. im hethitischen Rechtskreise noch sehr beschränkt und einseitig. Das Rechtsbuch führt als einzigen Anwendungsfall im § 75 (nach Fr. Hrozny Code Hittite I 1922 = § 76 der Übersetzung von H. Zimmern und J. Friedrich in AO XXIII, 2 1922) den Reinigungseid des Mieters eines durch Zufall (»durch Gotteshand« I-NA QATI DINGIRLIM und Var.) umgekommenen Arbeitstieres an; vgl. CH §§ 249 und 266. Dafür ist aber der E. (heth. lingais, gelegentlich auch NI-ES DINGIRLIM oder MA-MI-TUM; vgl. li(n)k- »schwören«, linganu- »Vereidigen«, J. Friedrich ZA N. F. II [I925J S. 53) in den zahlreich erhaltenen völkerrechtlichen und Vasallenverträgeri (vgl. auch § 5) ein regelmäßiger Bestandteil des Formulars, weil er formell die einzige Sanktion zur Sicherung der Einhaltung und Erfüllung des Vertrages bildet. Die meist sehr umfangreiche Eidesklausel beginnt mit der Aufforderung der Götter zur Zeugenschaft (heth. kutrttwatar, akkad. sfbiltum) , ihr folgt die Liste der angerufenen Gottheiten beider Kontrahenten, - darunter manchmal auch personifizierte Naturkräfte und Naturerscheinungen (vgl. H. Bauer AfO VIII [I933] S.5), sodann die Fluchformel für den Fall der Verletzung und die Segensformel bei Erfüllung des Vertrages. Außerdem sind noch selbständige Treueide der großen Lehensträger an den Großkönig (A. Götze Archiv Orientalni II [I930J S. 153 f.) und ausführliche E. für die Vereidigung der Truppen bekannt; J. Friedrich ZA N. F. I (I924) S. 161 ff. V. Korosec Hethitische Staatsverträge 1931 S. 93 ff. mit der sonstigen Lit.; A. Götze Kleinasien 1933 S. 108 (Handb. der Altertumswi~s. III Abt. I. Teil 3. Bd. II!. A bschn. I. Lief.).
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EID
§ 9. Über die Rechtsfolgen des Eidbruches sind m. W. im Bereich der Keilschrifturkunden keine Rechtsnormen erhalten. Bei dem ausgesprochen sakralen Charakter des eine bedingte Selbstverwünschung darstellenden E. darf es nicht wundernehmen, wenn die zu gewärtigende Bestrafung seitens der den Eidbruch beziehungsweise den falschen E. rächenden Götter jederzeit und überall das Ausschlaggebende gewesen ist. Tatsächlich erfahren wir aus den mit Fluchformeln vermischten E., daß man in Babylonien und Assyrien jedes Unheil auf das Haupt des Eidbrechers herabzubeschwören pflegte. Namentlich materieller Ruin, Krankheiten (Lähmung, Aussatz, Wassersucht usw.) und auch Verlust der Mannbarkeit kommen darin, als Abschwächung der eigentlich den Tod bedeutenden Sazertät, unter den irdischen Folgen des göttlichen Bannes immer wieder vor; B. Meissner BuA II I925 S. 290 f. In den Rechtsurkunden aus Susa >>Verwirkt« der Eidbrecher >>den Schutz des Gottes Susinak« (kiden dsusinak lapatu) und in den hethitischen Staatsverträgen werden die angerufenen Gottheiten, die »Herren des Eides«, oder die zu Eidgöttern personifizierten Eide selbst ihn »packen «, verfolgen und hetzen bis zu seiner vollständigen Vernichtung. Inwieweit es daneben auch eine weltliche, etwa vom Königseid ausgegangene Sanktion gegeben hat, läßt sich nicht allgemein mit Bestimmtheit sagen. Vielleicht ist hier zwischen dem Bruch des promissorischen E. als Verletzung eines eidlichen Versprechens (assyr. mamita la na$aru) und dem falschen Schwur beim assertorischen E. zu unterscheiden. Für den ersteren Tatbestand wissen wir aus einer Reihe von duppiliiragamim, daß in alt babylonischer Zeit die rechtswidrige Anfechtung des beschworenen Vertrages oder die Verletzung des prozessualen Friedegedinges mit einer Strafe, die meist nur als arnum oder sertum bezeichnet ist, geahndet wurde. Nach den Forschungen von P. Koscha-
ker Rechtsvergl. Studien zur Gesetzgebung Ijammurapis I9I7 S. 208 ff. bestand diese vom Gericht verhängte Strafe in dem muttata gullubu, dem Abschneiden des Stirnhaares (als Zeichens der Vollfreien), war also Versklavung; a. A. B. Landsberger AfO X [I935J S. I47, 39: »Rasieren einer (Kopf-)Hälfte« als diffamierende Strafe. Nach den elamischen Urkunden zieht die Verletzung einer mittels E. gesicherten Verpflich tung Verfluchung und Bestrafung durch Gott und König (Friedlosigkeit?) nach sich. Daneben werden noch Körper- und Geldstrafen angedroht, wie in den Rechtsurkunden aus Dftr-Rimus und 1j:ana. Ich zögere jedoch, in diesen weltlichen Sanktionen spezifische Folgen des Eidbruches zu erblicken, weil sie häufig nicht allein gegen die schwörenden Parteien, sondern auch gegen jeden Dritten, der unberechtigte Ansprüche erheben sollte, gerichtet sind. Außerdem kommen derartige Strafklauseln zur Hintanhaltung des Vertragsbruches sowohl hier, als auch in anderen Rechtskreisen (Assyrien und Arrap~a), bei nich t beschworenen Verpflichtungen ebenfalls vor. Über die Verfolgung der meineidigen Aussage durch die weltliche Macht ist aus der babylonischen Überlieferung nichts Sicheres zu entnehmen. Das. Gesetzbuch 1j:ammurapis bestraft in den §§ 3 f. das falsche Zeugnis* an sich, ohne zu erwähnen, ob der Zeuge auch einen E. geleistet hatte. Ein ähnliches non liquet müssen wir vorderhand auch hinsichtlich des assyrischen Rechtskreises aussprechen. Das mittelassyrische Rechtsbuch erwähnt einmal bloß das Lösen vom E. (mamfta pasaru, § 47, Z. 26 ff.} und auch bei der in den Urkunden des. 8. und 7. Jahrhunderts gelegentlich begegnenden Wendung a-di-e. sa sarri ina qatall-su ba' u (III) »die ,Bestimmungen' des Königs aus seinen (des Eidbrüchigen) Händen fordern«, d. h. wohl »ahnden «, ist es nicht ersichtlich, welche strafende Gewalt gemeint ist ~ vgI. AR Xr. 46, Z. 17 f.; Nr. 13I, Z.
EIDECHSE-EI(M)BI-ANU 14; Nr. I83, Z. I3 f.; Nr. I84, Z. 3. Wie dem auch sei, die Furcht vor der wenn auch nur göttlichen Bestrafung des Meineides ist groß genug gewesen, um die Partei im Prozeß häufig vor dem E. zurückschrecken zu lassen, obwohl sie dadurch sachfällig wurde (s. bes. oben § 7).
J. Lautner RLV III S. 44; derselbe Richterl. Entscheidung usw. S. 62 f.; J. Kohler HG V S. Ir7 und S. 122 und AR S. 455f.; B. MeissnerBuA I 1920 S. 182f.; F. X. Steinmetzer a. a. O. S. 238 ff.; P. Koschaker Orientalia N.F. IV, (1935) S.44 S·46 , S. 54, 2 und 64; E. Cuq RA XXIX, (193 2 ) S. 152 f.; V. Korosec a. a. O. S. 97ff. M. San Nicolo. Eidechse. Die Babylonier haben mehrere Arten Eidechsen gekannt. Ihre Namen sind in der I4. Tafel der Tafelserie Ijarra-lJubullu, Z. 207-2I5, 372$75 (?) verzeichnet. Diese Tiere spielen m der Fabel, Medizin und Magie eine g~wisse Rolle. Es ist vorläufig noch mcht möglich, die einzelnen Arten mit Sicherheit zu bestimmen. Landsberger Fauna S. 113 ff. Ebeling.
Eidibanakugga, geschr. e-i-dib-anaku(g)-ga, Tempelturm in Sippar (Ebabarra), von N abonid erneuert. II R pI. 50, Z. 8 a; VAB IV S. 226, Z.4; V R pI. 64, III Z. 4 f.; Iraq I S. SI f. Ebeling.
Eidbilläd, geschr. e-id-bil-ld-a-ri, Tempel der Ningursag in Adab, in einem Tempelliederzyklus und einer sumerischen Hymne genannt. ZA XXXIX S. 264; UP X 2, Nr. 4, Rs. Z. 4. Ebeling.
Eidlusubgukalama, geschr. e-id-lusz:b-gu-kalam-ma, Tempel der Ningal (m Ur?), von Warad-Sin erneuert, ein Sinnbild der Unterwelt. Gadd Ur excavations I Nr. 126, Z. I4; Barton RISA S. 378; vgI. auch UP XII Nr·4 0 . EbeIing.
Eigenname s. Name. Eigentum s. Vermögensrech t. Eigidu(a), geschr. e-igi-dus-a, Tempel der Inninni (IStar) in Kullab. UP V Nr. 157, I, Z. II; vgI. Zimmern SK Nr. 199 III Z. 30; OECT I S. 17, Z. 10.
2. geschr. e-igi-DU, in einer Liste erwähnt.
PSBA XXII S. 367, Z. 25. Ebeling.
Eigibursag(kalama), geschr. (e-igilJur-sag-kalam-ma), Gebäude (Tempel ?), dessen Mauer 1j:ammurapi in seinem I9· J. erbaute. VAB V S. 590, s. RLA II S. 179, und de Genouillac Kich I B 223, S. 26. Ebeling.
Eigiil, geschr. e-igi-ilH , Ort bei Lagas(?), in einem Texte aus Telloh genannt. ITT Nr. 1383.
Ebeling.
Eigiilaedinna, geschr. e-igi-ila-edin-na, Name einer z. Z. Entemenas von Dudu erbauten Festung. YOS I Nr. 4 HI Z. 7.
Ebeling.
Eigikalamma, geschr. e-igi-kalam-ma, Tempel des Lugalmarada in Marad, von Nebokadrezar H. und Nabonid erneuert. VAB IV S. 80, Z.28, II I7; 108, Z. 62; 170, Z. 74; 182, Z. II; YOS I Nr. 44 I Z. 25; Legrain UP XIII S.64; Legrain UP XV S.43, III Z. II; Weissbach Wadi Brisa S. 29; CT XXXVI pI. 23 II Z. 19. EbeIing.
Eigizuen, gesch. e-igi-zu-en, Tempel, in einer Liste genannt. II R pI. 6r, Z.
II
c.
EbeIing.
Eiginimpae, alter patesi (ensi) von Adab. Kurze Weih inschrift Poebel. UP V Nr. 31.
Eilbote s. Briefe §
Weissbach. 2.
Eiters, Wilhelm Max, Jurist und Orientalist, geb. 27; Sept. I906 in Leipzig, reiste Okt. I932-0kt. I933 im Orient. Längere Aufenthalte in Warka, wo er an den deutschen Ausgrabungen I932/33 als Assyriolog teilnahm, und in Persien (bes. Schiraz und Persepolis). Außer Zeitschriften aufsätzen und Kritiken veröffentlichte er: Gesellschaftsformen im altbabylonischen Recht. Lpz. I931; Die Gesetze Chammurabis (AO XXXI, 3/4). Lpz. I932. Weissbach.
Ei(m)bi-Anu, geschr. e-ijim-bi/bi-a(n)nu, Tempel des Uras und der Ninegal (Belat ekallim) in Dilbat, s. d.
EIMIj:URSAG-EISEN
3 16
Eimbursag, geschr. e-im-lJur-sag, Tempelturm in Nippur, in einer Liste genannt. II R pI. 50, Z. 5 a b.
Ebeling.
Eimkurra, geschr. e-im-kur-ra, "Ostpalast" in einer Inschrift Assurbanipals erwähnt. Rm. 2, 120 (CT XXXV pI. 23); Luckenbill AR II IIlO. AfO VIII S.202. Ebeling.
Eimudenna, geschr. e-im-ud-en-na, Tempel, in einer sumerischen Hymne genannt. Langdon SBP S. 167, Z. 56. (hier im-bar-en-na gelesen). Ebeling.
Eingeweideschau Einninkalamma, lam-ma, Tempel Badtibira, in einer genannt.
e-
s. Opferschau. geschr. e-innin-kader IStar-Innin in sumerischen Hymne
OECT I S. 17, Z. 16;
tJp V Nr. 157, I Z. 5. Ebeling.
Einbalsamierung s. Gra b. Einbruch s. Diebstahl. Eirra, geschr. e-fr-ra, Tempel, in einer Liste erwähnt. II R pI. 61, Z. 17 c; Ebeling Tod und Leben S. 26, Rs. Z. 5.
Eisen. § 1. Name. § 2. Vorkommen in VA. § 3. Geschichte der E.-Verwertung.
§ I. Name. Ass. parzillu, ideogr. AN. BAR, was darauf hinweist, daß der Name sich ursprünglich auf meteorisches E. bezogen hat. Vgl. auch VR pI. 30, Z. 51, 52 a b (= BAR GAL bez. UD) und Hommels Versuch einer Etymologie ZDMG XLV (r89I) S. 340 AI. Hebr. "h:;;, Heth. AN BAR und AN BAR GE (s. § 3), Lesung unbekannt. § 2. Vorkommen in VA. E.-Lager finden sich in VA sowohl in Kleinasien wie in Armenien und Persien. In Kleinasien ist freilich der W hieran noch ziemlich arm und es sind nur die bescheidenen Lager von Lykien zu erwähnen. Dagegen gibt es in Ostkleinasien und den armenischen Grenzgebieten außerordentlich reiche Fundstätten, so besonders im pontischen Gebirge des Hinterlandes von Trapezunt, wozu noch die E.-Vorkommen von Setun, Saritschitschek-dagh und vom Taurus
kommen. In gleicher Weise findet sich in den n. (in Transkaukasien), wie in den s. Grenzgebirgen Armeniens (bei Palu, zu Talori und Hekkari) E. an verschiedenen Stellen. Ebenso treten E.-Erze mehrmals in den Wüstengebirgen des mittleren und ö. Persien zutage. Vgl. die Liste der Fundstätten und die Fundkarte RLV s. v. Vorderasien, Geographie § 3 (F. Schachcrmeyr). Der Reichtum VA an Eisen ist um so bedeutsamer, da die daran angrenzenden Gebiete nur wenige Fundstellen dieses Metalles aufweisen. Weder auf Kypros noch in Arabien ist mit ausgiebigerem E.-Vorkommen zu rechnen. Für Ägypten trat Äthiopien erst sehr spät als zweites Produktionsgebiet neben VA. Im Mittelmeergebiete ist Griechenland arm an E., während" die Fundstellen des übrigen Balkans größtenteils geographisch stark abliegen und erst spät erschlossen worden sind. Auch die russischen Lager fanden erst spät ihre Ausnutzung, da der dortige Steppencharakter der Landschaft den Gedanken an Schürfungen der Bevölkerung nicht gerade nahelegte. §3. Geschichte der E.-Verwertun g. Aus dem Vorerwähnten erklärt sich die anfängliche Geschichte der E.-Verwertung. Meteorisches E. dürfte ja allenthalben seit frühen Zeiten bekannt gewesen sein, und dem entspricht die Namengebung im Akk. (s. § I) und Ägypt. Auch bei den Hethitern hat sich die Erinnerung an meteorisches E. erhalten (KBo IV, I V, Z. 39). Die Verwertung von Meteor-E. in weiterem Maße ist aber infolge seiner Seltenheit nicht anzunehmen. Aus Bergwerken gewonnenes E. finden wir anscheinend das erste Mal mit Sicherheit erwähnt (vgl. Meißner BA I s. 265) in dem Kontrakte CT VI pI. 25 ader Hammurapi-Zeit. E. wird hier neben Silber genannt und scheint damals noch beträchtlichen Wert besessen zu haben. Es kann nach Mesopotamien nur aus den kleinasiatischen Gebirgen gelangt sein. Vielleicht handelt es sich bei dem
EISEN höchst seltenen Metall amutum der ka ppadokischen Tontafeln um eine Art von E. (vgl. Götze, Kulturgesch. S.73 gegen Landsberger Z. A. IV S. 279, welcher an Platin dachte). Es war fünfmal so teuer als Gold und diente zur Herstellung von Schmucksachen. Erst um die Wende vom 3. zum 2. Jh. läßt sich in Kleinasien der Anbeginn einer häufigeren E.Nutzung feststellen. Damit stimmt überein, daß die älteste Erwähnung von E. in den heth. Texten in die Zeit des Anittas (zo. Jh.) fällt (2 BO.TU 7 § 19, vgl. S·3*). Im Verlaufe des z. Jh., zumindest in dessen zweitem Teil, scheint die E.-Industrie in Ostkleinasien eine bereits beachtenswerte Stufe erreicht zu haben. Aus dem heth. Briefe K Bo I 14 (13· Jh.) erfahren wir, daß die Landschaft Kizzuwatna (im pontischen Gebiete, oder aber, nach A. Götze Z.A. N. F. II (1915) S. 305 ff., im Bereiche des Taurus; E.Lager hier wie dort, s. § 2) damals mit ihrer E.-Produktion eine ganz hervorragende, vielleicht sogar die MonopolsteIlung in VA eingenommen hat. Kizzuwatna befand sich in dem Bereiche des bis ca. 1200 in Blüte stehenden heth. Großreiches, war diesem zeitweise angegliedert (KBo I Nr. 5 Co1. 15) oder stand - von kürzeren Zeitspannen abgesehen - wenigstens mit ihm im Bunde. (Vgl. KBo I Nr. 5 und dazu F. Weidner BoSt VIII S. 88 ff., wo auch die ältere Literatur). So erklärt es sich, daß gerade im heth. Reiche und bes. in dessen Hauptstadt Ij:attusas die Verwendung von E. bald nicht ungewöhnlich war. E. wurde hier gebraucht zu Dolch- (ev. auch Schwert-)klingen (KBo I Nr. 14 Vs. Z. 23; KuB XII Nr. I. III Z. 8), zur Anfertigung von Plastiken (menschliche Figuren und Stierbilder, in Tesubtempeln aufgestellt, werden genannt KBo II, Nr. I passim; mit gleicher Bestimmung war Gold, Silber, Bronze und Blei verwendet; vgl. KBo IV, Nr. I Rs. 7), ausnahmsweise als Material für KeilschrifttafeIn (KBo IV Nr. 10 Rs. Z. 22), zur Herstel-
lung von Hämmern oder Hacken (GIS GAR GUB) (KBo IV, Nr. I Vs. 4, Z. 16), bei ritueller Grundsteinlegung (KBo IV, Nr. I passim neben Gold, Silber und Bronze). Weitere Erwähnung von E. in heth. Texten KBo II Nr. 16 Vs. Z. I I ; KuB II Nr. 3 Vs. 51. KuB XII Nr. I Col. III Z. 8 ff., KuB XII Nr. 24 Col. I Z. 8 f. und KuB XV Nr. 9 III Z. 3 (vgL auch KBo IV N r. I I Vs. Z. 39) ist von einem 'Schwarzeisen' die Rede. Es kann somit kaum zweifelhaft sein, daß im 14. und 13. Jh. E. im engeren Hethiterreiche bereits in vielfältiger Verwendung gestanden hat. Im Gegensatz hierzu ist E. in allen dem Hethiterreiche benachbarten Gebieten nur äußerst spärlich anzutreffen. Im Bereiche der mykenischen Kultur fehlt es vollkommen, wenn wir von einigen Fingerringen absehen. Auch im Mitannireich scheint E. noch selten gewesen zu sein, werden hieraus gefertigte Gegenstände in den Listen der an Amenophis III. und IV. überbrachten Geschenke doch nur ganz selten genannt, so aus parzillu ein mittu mit Gold überzogen, Handringe vergoldet und mit farbigen Steinen besetzt, eine Dolchklinge mit prunkvollem Griff und vielleicht zwei sugur (VA B II Nr. 22 I Z. 38; II Z. I. 3. 16; Nr. 25, II Z. 22) ~ aus lJabalkinu (Stahl)?) zwei Dolchklingen und zehn giakatu (22 I Z. 32 ~ III Z·7, 49)' In Assyrien spielt unter Salmanassar I (1280-61) E. bei der Grundsteinlegung eine Rolle KAHl I, Nr. 13 IV 20, im übrigen dominiert durchaus die Verwendung von Bronze. In Syrien (vgl. RLV s. v. Eisen D § 2 Thomsen) sind in der Zeit vor 1200 Gegenstände aus E. durchaus singulär, ja, wo sie unter den Funden auftreten, vielfach in ihrer Zeitstellung nicht einmal gesichert. Auch bei den im großen Tunnel von Gezer, der um 1500 verlassen worden zu sein scheint, gefundenen Axtblättern aus E. (Macalister Gezer II S. 269. Abb. 417) ist der Schluß auf deren Alter nicht absolut zwingend. In Ägyp-
EISEN ten war zwar Weicheisen (sporadisch als Schmuck verwendet) seit dem Alten Reiche bekannt, doch eignete es sich nicht zu Härtung und Verwendung als Werkzeug- und Waffenmaterial. Auch im Neuen Reich, schon gegen 1200, ist E. immer noch äußerst selten (Prähistorische Zeitschr. IV 1912 S. 449 Burchardt; RLV s. v. Eisen C, Roeder). Es tritt als Wertmetall z. B. unter den Funden des Tutenchamongrabes auf (auch eine Dolchklinge darunter; vgl. Carter Tutenchamun II Tfl. 77. 82. 87). Es wurde wohl durch Vermittlung der Hethiter aus Kizzuwatna bezogen (KBo I, Nr. 14; der Text ~.at allgemeine Beweiskraft und gilt für Agypten auch in dem Falle, daß hier als Empfänger des Briefes nicht der Pharao in Betracht kommen sollte; vgl. zu KBo I Nr. 14, Weidner AfO VI 299 und Götze, Kulturgesch. S.I02). Im weiteren Umkreise hatten die vorgeschichtlichen Kulturen der mehr w. Mittelmeerländer und des übrigen Europa noch rein bronzezeitlichen Charakter. Der hiermit dargestellte Gegensatz zwischen der verhältnismäßig häufigen Verwendung von E. im Bereiche des Hethiterreiches und der E.-Armut der Nachbarländer erklärt sich m. E. am besten unter Hinweis auf die Bedeutung, welche E. für die Kriegführung gewinnen mußte, sobald nur überhaupt die Kenntnis des Härtungsverfahrens so weit fortgeschritten war, daß unser Metall zur Waffenerzeugung herangeIm Hethiterzogen werden konnte. reiche war man aber im 13. Jh. bereits .so weit, wie KBo Nr. SI Vs. Z. 24 und KuB XII N r. I coI. III Z. 8 zeigt. Es kann daher als recht wahrscheinlich gelten, daß die heth. Könige aus machtpolitischen und militärischen Gründen die Ausfuhr von E. aus ihrem Machtbereiche, zu dem, wie erwähnt, ja auch Kizzuwatna gehörte, nicht nur nicht gefördert, sondern eher nach Möglichkeit verhindert haben. Da sie es wohl kaum versäumt haben dürften, ihre bevorzugtesten eigenen Kerntruppen
mit E.-\Vaffen zu bewaffnen (vgl. auch Hall in Anatolian Studies S. 180; Blinken berg Mem. des Antiqu. du Nord 1920-1925 S. 191 ff. und Schachermeyr Athen Mitt. XL I S. 409 ff.), so sicherten sie diesen dadurch eine nicht zu unterschätzende Überlegenheit über die nur mit Bronzewaffen bewehrten Gegner. Allerdings haben die Ausgrabungen in Boghazkoi noch keine Eisengegenstände aus der hethitischen Zeit geliefert (die von Bittel-Güterbock, Bogazköy, S. Berl. Ak. 1935, S.53 erwähnten Stücke sind nachhethitisch). Doch dürften dieselben von den Zerstörern der Stadt um 1200 mit besonderem Eifer aufgesammelt worden sein. Etwa um 1200 v. Chr. ist das heth. Reich unter dem Sturme der ägäischen Wanderung zusammengebrochen (Breasted, Ancient records IV S.64). Naturgemäß fiel jetzt jede weitere Ausfuhrbehinderung weg, und es läßt sich nun in der Tat feststellen, daß sich ein Ausgleich des früheren Gegensatzes in dem Sinne vollzieht, daß auch alle Ostkleinasien benachbarte Länder je länger desto mehr zuerst E.-Waffen und bald auch Werkzeuge verwenden. Daß schon im 12. Jh. die Verwendung von E. in den Randgebieten des östlichen Mittelmeerbeckens sich verhältnismäßig rasch einbürgert, erklärt sich daraus, daß unter den Völkern, welche an den mit 1200 einsetzenden Wanderungen teilnahmen, vielleicht auch manche kleinasiatische waren, vor allem aber solche, die auf dem Wege über Kleinasien nach Syrien und Palästina weiterzogen. Diese Völker dürften in Kleinasien die Verwendung von Eisenwaffen kennengelernt und auf ihren weiteren Wanderungen zu deren Verbreitung das Ihrige beigetragen haben. Im Einzelnen läßt sich die nunmehrige Verbreitung des E. folgendermaßen nachweisen: Zu Ostkleinasien vgI. BittelGüterbock S. 53; weiter v. d. Osten 0.1. P. VII S.98ff.; E. F. Schmidt O. 1. P. XIX S. 214 f. 264. 263 ff. In Westkleinasien, das bis 1200, soviel
EISIB-EKALLATE wir sehen, ohne E. war, wird es in der Be- dozent, 1928 Professor in Gießen, 1936 waffnung nunmehr sehr vielfach verwen- in Heidelberg), geboren II. Juli 1898 det, wiez. B. die Funde von Assarlik (F im- in Saargemünd (Lothringen). Mit men S. 96) zeigen. Vgl. weiter Körte, Julius Lewy bearbeitete er: Die altGordion S. 79 ff. In Griechenland fin- assyrischen Rechtsurkunden von Kültepe. det sich E., meist für Waffen verwendet, 1930-35. Weissbach. seit dem 12. Jh. z. B. auf Kreta und dringt Eisvogel s. Vögel. dann langsamer auf dem Festlande Ekadimma, geschr. ti-ka-dim-ma, durch. In Nordsyrien weisen nach An- Tempel in Babyion, in der sog. Stadtbegabe W oolleys, die aus der Zeit nach schreibung genannt. IIOO stammenden Gräber (Late Hittite Unger BabyIon S.164, 230. Ebeling. I-II) eisenzeitlichen Charakter auf Ekaku.g, geschr. e-ka-ku(g), Tempel, (Annals of Archaeology and Anthropologie VI (1914) S.88. 94 ff.). Im in einem Bußpsalm genannt. LangdonBLS.I25,Z.2I. Ebeling. südlichen Syrien und Palästina Ekalanna, s. Unterweltgötter. haben sich nach Ausweis der biblischen Quellen die Philister zuerst der geEkaUäte. Eine Stadt nicht weit von fürchteten E.-Waffen bedient, also ge- der Stadt Assur, genauer: von der rade eines jener Völker, die über Klein- »Binnenstadi« (Libbi dli) von Assur asien nach Syrien gekommen waren (s. Band I, S. 174, § 6) war Ekallate (I Sam 13, 19 f., vgI. Handcock, (E_gal mei). Ein Grundstück im >}StadtThe Archaeology 01 the Holy Land 1916 kreise von Assur({ berührte die »LandS. 203 ff.). Auch in Assyrien wird es straße des Königs({ (d. h. die Landseit Tiglat-Pileser 1. (Ann VI, Z.66) straße, die der König zieht; vgl. zu dieser immer häufiger, verliert dadurch seine Bezeichnung: U ng er, Babylon, S. II4, Eignung als Schmuckmetall und dient zu- zu 23). E. war durch diese Straße, somindest seit dem 8. Jh. hier und im übri- viel es scheint, mit Assur selbst vergen VA. nur mehr zur Anfertigung von bunden (s. a. Band I, S. 284 f.). Über Waffen (Pfeil- und Lanzenc;pitzen, Mes- die genauere Lage ist aber aus einem ser-, Dolch- und Schwertklingen), Ket':' Texte nichts Näheres zu ermitteln, auch ten, in Mauern eingelassenen Anhäng- nicht, wie Forrer (a. a. 0.) annimmt, ringen, Schwalbenschwänzen, Nägeln, ob E. am Tigris gelegen habe. Der StattHämmern, Äxten u. a. m. (vgl. z. B. halter Iluittiia (805 v. Chr.) war saknu für Mesopotamien V. Place, Ninive der Stadt Assur, Kar-Tukulti-Ninurta ct l'Assyrie III S. 70 ff. und v. Oppen- (nahe nördlich von Assur) und von Ekalheim, Der Tell Halat S. 190, für Syrien late, der Stadt Itu und des Landes Macalister Gezer II S. 269 ff., für Ruqabu. Dieselbe Funktion hatte AdadArmenien Lehmann-Haupt Arme- beliukin um 748, als er Eponym war nien II S. 506 ff.). Viel später als in (Andrae STA. Nr. 37, 38; Unger: den genannten Ländern hat sich E. als ZA. XXX, S. 74 f.). E. besaß gemäß Gebrauchsmetall in Ägypten durch- dem assyr. Briefe Harper, ABL Nr. 99 gesetzt (vgl. Roeder § 3). (Rs. Z.5, 9; Klauber: LSS V, 3, B. Meissner Babylonien u. Assyrien I S.32, Anm.4) einen Palast und hatte S. 265 f.; RLV s. v. Eisen (P. Thomsen); das Recht der >}Freihei t ({ (zakutu). s. v. Vorderasien, Geographie § 3 (F. Der Name von E. bedeutet in der Schachermeyr); Ders. Athen. Mitt. XLI assyr. Schreibung >}Paläste({. Hommel S.409ff. Blinkenberg 111em. des Antiquaires du Nord. 1920--25 S. 191 ff. (Geographie, S. 4II, Anm. 3; 497) glaubt, F. Schachermeyr. daß E. >}Haus der Braut({ heiße. Eisib 1. Eme u. s. d. In einem kassitischen Briefe aus NipEisser, Georg, Jurist, Professor an der pur, den Hilprecht (BE XVII, I, Universität Heidelberg (1926 Privat- Nr. I, Z. 18) der Zeit des Kurigalzu
EKIDUDE-EKISIKILBIKARZAGINNA
EKALPINARI-EKESKI
320
(um I430) zuweisen möchte, kommt eine Stadt E (! )-ka-la-tiki vor. Es ist fraglich, ob sie mit dem assyr. E. identisch ist. Denn bisher ist E. als assyr. Stadt bekannt. Sie wurde von MarduknadinabM von Babyion erobert und ihrer Götter Adad und Sala beraubt, die nach Babyion entführt wurden, von wo sie Sanherib 4I8 Jahre später (689) nach E. zurückbrachte. In der Götterliste II R, 60, Z. I I ist die Göttin dKa-nisttr-ra von E. genannt, die »Tochter von Ezida« von Barsippa (s. d. § 59; Unger, Babylon, S. I32, 266 f., 270 f.). Vgl. Sanherib, Bawian, Z. 48f. Luckenbill, Annals, S. 83; ders. AR, II, § 341. E. ist genannt in einer Soldatenliste (dlE-gal-a-ttt): N assuhi: MAOG III, I/2, Nr. XVII, Z.6; ferner in K 4384 (Forrer, Provinz, S. 52f.) und in II R, 53, Z. 34 a. Vgl. Forrer, a. a. O. S. I I ff., I04; Schlobies: MAOG I, 3, S. I9. Eckhard Unger
Ekalpinari, Stadt, Lage unbekannt, in den Annalen Assurdans II. genannt. AfO III S.152, Z.10.
Ebeling.
Ekalrua, geschr. e-kal-ru-a, Tempel einer Etar-Gestalt, in einer Liste genannt.
+
PSBA XXII S.365, K. 1443 837 6 , Z.12. Ebeling. EkaI~eri,
akit-u-Tempel der Etar m
:Ylilkia. Thureau-Dangin Rit. ace. S. !I2. Ebeling.
Ekalumma, s. Esulumma. Ekamab, geschr. e-kd-malj, Teil des Tempels Ekur in Nippur. CT XV pI. 13, Z. 15.
Ebeling.
Ekankal, geschr. e-kankal, Tempel des Lugalbanda und der Ninsun, von Singasid von Uruk erbaut. VAB I S. 222 c; II R pI. 61, Nr. I, Z. 22; Barton RISA S.33 2 , Nr. 3· Ebeling.
Ekankalamma,1. Ekasbarkalamma. Ekannanu, geschr. e - ka - an - na - nu, Tempel der Etar und Nana von Uruk, lies bft kannantt? ML XIII, Nr. 221, Z. 15.
Ebeling.
Ekargidda, geschr. e-kar-gid-da, Tempel( ?), in einem sumerischen Texte genannt. TSA Nr. 7 Rs. Kol. 6.
Ebeling.
Ekarra, geschr. c-kar-ra, Tempel in Tilmun. KAVI Nr. 84, A Z. 7; Lang don BL S. 73, Z. 9; vgI. auch RTC Nr. 399, Z. I. Ebeling.
Ekarraiqisa, Statthalter von Isin (sakin d1isin) zur Zeit des Marduknadinau.e. King BBSt S. 99, Z. 26.
Ebeling.
Ekarzagina, geschr. c-kar-za-gin-na, Kapelle Eas innerhalb Esagilas, am Ufer des Euphrat. Asarhaddon und Assurbanipal bauen daran, Nabonid stiftet einen Thronsessel dafür. V R pI. 61, IV, Z. 25; King BBSt S. 123~ VAB VII 247 6 ; 819; AK II S.23, Nr. 10; Luckenbill AR II § 687, 712, 980; VAB IV S.280, VIII, Z. 16 ff.; Unger Babylan S.174. Ebeling.
Ekarzida, geschr. e-kar-zi-da, Tempel der Ningal und des Nannar in Ur, von Sulgi erbaut, Pur-Sin baut darin eine Kapelle (?)). Sulgi Tafel D. = VAB I S. 192 k, S. 198 e; Schroeder KAVI Nr.146, Z. 2; Jastrow Religion I S. 92. Ebeling.
Ekasbar, geschr. e-ka-as-barki , in einer Routenliste genannt.
Ort.
Hommel Geographie S. 462, nach V R II R pI. 52, Nr. 2. pI. 12, Nr. 6
+
Ekasbarkalamma, geschr. e-ka-as-barkalam-ma, Tempel, in einer Aufzählung von Festen neben Esagila genannt. Morgan IV Nr.25, Z. 9.
Ebeling.
Ekaskas-Lama, geschr. e-kds-kasdl ama , Tempel vielleicht der Damkina ( ?), in einer Liste genannt. Schroeder KAVI Nr. 84, Z. 4· Ebeling.
Ekbatana s. Hagma tana. Ekddu, geschr. e-kCs-dtt, Tempel der Ninbursag in Adab. ZA XXXIX S.265; Banks Bismya S. 344. Ebeling.
Ekeski, geschr. e-kM-ki, Tempel der Ninbursag in Kes, in einem altsumerischen Liederzyklus besungen. ZA XXXIX S. 252; Z.3 (?nach S.45!).
YOS V Nr. 226. Ebeling.
Nr. 109, Z.2r; Landsberger Kult. Kai. S. 136; ZA N. F. VII S. 292. Ebeling.
Ekidude, geschr. e-ki-dtt-di-e, Tempel der Belat nipba in Assur, in Listen genannt; lies Mt k.?
EkiKUkuga, geschr. e-ki-KU (1. dur/ tus ?)-ku-ga, Tempelturm der Etar in Ninua, von Samsi-Adad 1. vollendet, von AssurMnipal neu ausgestattet (?).
KAVI Nr.42 Rs. Z. 6; 187. Z. 3. Ebeling.
Ekigar(enamtarene), geschr. e-kigar(-e-nam-tar-e-ne) , Tempel, in einer Liste genannt. KAVI Nr. 43 b, Z. 15.
AAA XIX pI. LXXXI, H, Z. 18; XX pI. XCI, Z. 36 (I. KU!). Ebeling.
EkiKUSatenbi, geschr. e-ki-KU (1. dur! tus?)-sa-te-en-bi, Tempel des Zababa (Ilbaba) in Ur, von Warad-Sin erbaut.
Ebeling.
Ekiijursab, geschr. e-ki-ljur-sab, Tempel (?) CT VII 49, Rs.
Gadd Ur excavations I Nr. 128, Z.28. Ebeling.
Ebeling.
Ekiimin, geschr. e-ki-imin, Tempel der Ninlil, in einer sumerischen Hymne genannt. Beiname des Tempels e-dimgal-an-na. ML xv Nr. I. Ebeling. EkiKUakilli, geschr. e-ki-KU(1. dur/ ttts?)-akil-li, Tempel des Dun(Sul)sagga, erbaut von Urukagina und Gudea, in Lagas; s. Dunsagga. . VAB I S.42, 44, 144 a.
Ekin, geschr. i-kin, Tempel, in einer Liste erwähnt. II R pI. 61, Z.
KAVI Nr. 42, Rs. Z. 4; 43 Rs. Z. 17. Ebeling.
Ekisaggalamma, geschr. di-ki-saggalam-ma, Gottheit, in einer neubabylonischen Geschäftsurkunde erwähnt.
EkiKUgarza, geschr. e-ki-KU (1. därj tun)-garza, Tempel der Nineanna sa tttpqat dltri in Babyion, erbaut von Nebokadrezar II.
Krückmann Neubearb. Rechts- u. Verw.E beling. Texte Nr. 240, Z. 12, 38.
Eklsat, geschr. e-kisal, Tempel der Nanse in Sirara zur Zeit des Gudea.
VR pI. 34 II Z. 9; VAB IV, S.74, Z. 9; 106, Z.49; 130, Z. 46; 164, VI, Z. 5; 178, Z. 49; 282, Z. 35 [hier falsch: ini(m) statt garza umschrieben]; "Veissbach Wadi Brisa S.25; UP XV, pI. XXVII Z.37: CT XXXVII pI. 14, Z.43; PSBA 1888 May pI. III Z.50; AJSL XXIV S.307; ZA NF VII S.292. Ebeling.
VAB I S. 92; A, 4, Z. 5.
AOB I S. 26, 5, Z. 6 ff.; ZA XXI S. 247, Rs. Z. I; Langdon BL S. 72, Z. 2.; Hommel Geographie S. 1020; Meissner SAI Nr. 7335. Ebeling.
VS VI Nr. 155, Z.20; Unger Babylon S. 82, 136, 161. E beling.
EkiKUKAzal, geschr. e-ki-KU (1. durjtttn)-KA (1. gu ?)-zal, Tempel der Nineanna sa kisad palgi in Babyion {Neustadt). Strassmaier Nebok. Nr. 247, Z.12; Langdon Excavations at Kish S.26; KARI Reallexikon der Assyriologie
Ebeling.
Ekisalmaij s. Ekurzagin. Ekisega, geschr. e-ki-sejsi-ga I) Mt kttlti (im) Tempel des Dagan in Tirqa, 2) Name andrer heiliger Stätten (= »Haus des Totenopfers«).
EkiKUgina, ge sehr. e-ki-KU (1. durj ittn)-gi-na, Tempel in Babylün (Susan?), in einer Geschäftsurkunde aus persischer Zeit erwähnt.
Datenlisten 11. J. Apil-Sin.; Unger Babylon S. 152. Ebeling.
E beling.
I C.
Ekinam, geschr. e-ki-nam, Tempel in Assur Mt asar simati »Ort der Schicksale«.
Ebeling.
Ekikugnunna s. Kikugnunna. EkiKU-lnnanna, geschr. e-ki-KU (1. dur/tttn) - dlnnanna, Tempel der 1nnanna, zur Zeit Apil-Sins in Babyion errichtet.
32I
I
EkiSibba, geschr. e-kisib-ba, I) Tempel (Siegelhaus), dem Zababa (Ilbaba) gehörig, in Kis; 1. e-dttb-ba 2) Heiligturn, dem Nannar geweiht, von Sulgi. de Genouillac Kich S. 14 ff.; VAB IV S. 184. Z. 76, 80, 81, 84; Langdon BL S. 51, Z. 41; 124, Z. 15 f.; SBP S. 141; 147; 165; 20g; 227; BE XXXI S. 18, Z. 15; Meek BA X I, S. 21; UP XV S. 45. Z. 80 f.; VAB I S. 194; ZA XXXVIII S. !I5. Ebeling.
EkisikiIbikarzaginna, geschr. e-kisikil-bi-kar-za-gin-na, Tempel einer IStargestalt, in einer Liste genannt (in Girsu ?). II R pI. 61, Nr. 2, Z. 35.
Ebeling. 2[
322
EKUG-EKUSAGGANI
EKISSIRGAL-EKUA
Ekissirgal, geschr. i-kis(gis)-sir (sirs, sir6 [= NUNJ)-gal, r) Tempel des Nannar-Sin in Ur. Englisch-amerikanische Ausgrabungen haben die Geschichte des T. zum Teil klargelegt. E. lag im nördlichen Teile des Tempelbezirkes von Ur. Aus ältester Zeit wurden Reste eines Tempels am Fuße einer kleinen Siqqurrat festgestellt. Ur-Nammu erbaute denn um 2280 v. Chr. den noch erhaltenen Tempelturm und nordöstlich davon legte er den Grund zu einem neuen, vergrößerten Gotteshaus. Ihm nacheifernd errichtete sein Sohn SUlgi den Haupteingang an der Nordostfront des Tempels und die den großen Hof umgebenden Räume. Auf dem Pflaster des Hofes wurden Altäre Ur-Nammus, Sulgis und Amar-Sins ausgegraben. Nach dem Ende der 3. Dyn. von Ur füllte ein König der 1. Dyn. von Isin die Häfte des großes Hofes mit einem Ziegelbau aus. Sinidinnam baute il!: dem Hofe ein Gebäude. Wesentliche Anderungen nahm Warad-Sin im Tempelbezirk vor. Er vergrößerte ihn nach 3 Richtungen und errichtete eine große Mauer darum. Dieser Tempel des Warad-Sin wurde - nach einer Erneurung durch RimSin - 500 Jahre später durch Kurigalzu 11. niedergerissen und durch ein neues Heiligtum, das ganz dem alten glich, ersetzt. Adadapaliddina (2. DJ:'n. von Isin) pflasterte den Hof neu, Smbalatsuiqbi, Statthalter von Ur z. Z. des Assurbänipal, erhöhte das Pflaster. Nebokadrezar H. mußte den Tempel wieder vollständig erneuern. Von ihm wurden 2 Tempel auf der SiqqurratTerrasse errichtet und der Haupteingang vergrößert. An diesem neuen Bau betätigte sich auch Nabonid, vgl. auch Egiparkug, Edublalmab, Enunmab, Etemenniila, Elugalgalgasidi. AfO V S. 187; AJ Oet. 1934, XIV Nr. 4; Delitzseh Paradies S. 227; VAB I S. 206; ZA XXXIX S. 254; CH II Z. 21; BE VI 2, S. 81; 84; Gadd-Legrain Ur excavations I, Nr. 30, Z. 14; 83, Z. 6; II8, Z. 21; 12 3, Z. 12; 131, Z. 9; 134, Z. 5; 137, Z. I; 15 2 ,
Z. 5; 153; 154; 155, Z. 8; 161, Z. 8; 166; 167, Z. 7; 170, Z. 8; 171, Z. 2; 172 IV Z. 33; 184; 185; 187, Z. 6; IV R pI. 35, Nr. 6; I R pI. 5 XXI; AfO V S. 1°3; Studia Orientalia I S. 28; Barton RISA S. 310, 318, 360,374,376,382; Weissbaeh Wadi Brisa S. 30; VAB IV S. 74, Z. 35; 92, Z. 44; 108, Z. 65; 172, Z. 15; 182, Z. 15; 200 Nr. 35, Z. 4; 242, Z. 18; CT XXXIV Pl.30; XXXVI pl. 22; YOS I Nr. 45 II Z. 23 ff.; KARI Nr. 109, Z. 8 (Ningal!); VAB VII S. CCXLIV; Gadd Monuments oj Ur; OECT VI S. 7. Z. II; 10, Z. 23; II, Z. 37.
Tempel des Sin in Babyion, von Nebokadrezar 11. erbaut bzw. erneuert, s. Babylon RLA I S. 362. 2)
Unger Babylon S. 158; CT XXXVII, pI. 13, IIZ.42; MorganIV Nr.25, Z.2I; VAB IV S. 106, I Z. 45; 128, IV S. 25 ff.; UP XV S. 42, Z. 34; Peiser Bab. Vert. Nr. 91, Z. 4 (CH II Z. 21; BE VI 2, S. 81, 84 hierher geh. ?). Ebeling.
Ekistum, Kanal in der Nähe von Nippur, in einer Inschrift eines Burnaburias genannt. BE I Nr. 33; UP XV S. 3 2 . Ebeling.
EkiStura, König von Adi' alfEdi'li ClodAto\l) auf Cypern. Näheres s. unter Damasu. Asarh. Prisma B V Z. 19 (= KB II S. 148); Assb. Cyl. C I Z. 36 (= VAB VII Sehawe. S. 140).
Ekisug, geschr. Eninnu.
i-ki-sug, Teil des
VAB I S. 120, XXVIII,Z.9. Ebeling.
Ekisugestu, geschr. i-ki-su-ges/u, Tempel der Göttin Mab in Malgu, von IbikIStar von Malgu so benannt. VS I Nr. 32, I, Z. 19 ff.; 2, Z. 10 ff.; Paffrath Götterlehre S. 222; ZA XXXI S. 99. Ebeling.
Ekiur, geschr. i-ki-ur, Tempel der Ninlil in Nippur (= (E)mibbal?), nach einer T empelliste aus Assur Mt akiilu 111alJriiku, )}Haus, wo ich das Brot empfange«. ZA XXXIX S. 250; BA V S. 573, Z. 9; X I, S.23; Langdon BL S.29, Z. 12; 138; Surpu II Z.145; IV R pI. 27, Nr. 2, Z. 25/27; OECT VI S. 17, Z. 18; Nötseher Enlil S. 20 f.; Sehroeder KAVI Nr. 43. Rs. Z. 6. Ebeling.
Ekliptik s. Sternkunde. Ekron s. Amqarruna. Ekua s. Babyion § 99 b.
Ekug, geschr. i-kurg), ein Thronsitz (arattu) der IStar in Emasmas, von Assurna$irpal 11. errichtet. S.
PSBA XXII S. 367. Z. 5; AAA XIX, IIO, Z. 36; KAHl II Nr. 49, Z. 20. Ebeling.
EKUbenunna, geschr. i-KU(l. dur/tus ?)-lJi-nun-na, Tempel der IStar ( ?), in einer Liste aus Assur genannt. KAVI Nr. 43, Rs. Z.
II,
s. RLA I S. 180. Ebeling.
EKUkar, geschr. i-KU-kar (1. vielleicht i-es-kar) , ein Heiligtum, in einer Liste genannt. PSBA XXII, S. 367, Z. 27.
Ebeling.
Ekukigarra, geschr. i-ku-ki-gar-ra, Tempel der Innanna in Isin. Böhl Mededeelingen I S. 25.
Ebeling.
EKUmes, geschr. i-KU(l. dur/tus ?)mes, Tempel der Belat mati und Wohnsitz ( subat) des Marduk, in Listen aus Assur genannt. ' KAVI Nr. 42, Rs. Z. 7 f.; 43, Rs. Z. 20 f.; 187, Z. 4 f. Ebeling.
EKUninkug, geschr. (e-)KU(1. dur/ tus ?)-nin-ku(g) , Tempel der Istar-Inninni in Girsu, in einer Liste und sumerischen Hynmen erwähnt. II R pI. 61, Nr. 2, Z. 34; Zimmern SK Nr. 199 III, Z. 33; UP V Nr. 157, I, Z. 13. Ebeling.
Ekur, geschr. i-kur, 1. Tempel des Enlil in Nippur, von einer amerikanischen Expedition (s. Hilprecht Ausgrabungen der Universität von Pennsylvania im Bel-Tempel zu Nippur) ausgegraben. Sarkalisarri, Naram-Sin, UrNammu, Amar-Sin, Warad-Sin, 1j:ammurapi, Kurigalzu (Sohn des Kadasman1j:arbat), Assurbanipal bauten daran. Tempelturm: Egigunu, Esagas, Imbursag, Duranki. Näheres s. Nippur. VAB I S. 120 IX; 162a)e); 164d); 188 k); 212 c); CH 1, Z. 62; 42, Z. 84; Gadd-Legrain Ur excavations I S. 100; Ba uer Assurbanipal S. I I I; CT XXXVI, pI. 6, Z. 10; V AB VII S. 3521; 819; AJSL XXIV S. 308; Paffrath Göllerlehre S. 120; BE XIV, XV. 2.
Tempel der Bunene in Sippar. V AB IV S. 232, Z. 30.
3. Raum im Eninnu. VAB I S. 138, 20, Z. 20.
Ebeling.
Ekurabsa, Gottheit, geschr. di-kurab-sa5, gud-dub der Mab. CT XXIV, pI. 26, Z. 131 a.
Ebeling.
32 3
Ekurda(anna) s. Akurduanna. Ekurigibarra, geschr. e-kur-igi-bar-ra, Tempel, von Kurigalzu (III.) erbaut, in einem Datum genannt. AfO X S. 93.
Ebeling.
Ekurigigal, geschr. i-kur-igi-gal, r. Tempel einer IStar-Gestalt, in einer Liste genannt. 2. ein sutummu des Enlil = r.? PSBA XXII S. 365; vgl. auch UP XIII S. 81; UP IV I, S.I45; King LIH H, !II Ind. Ebeling.
Ekurmab, geschr. i-kur-malJ, Tempelturm von Ebursagkalamma, in einer Liste genannt. II R pI. 50, Z. 13 ab; Hommel GeoEbeling. graphie S. 1017.
Ekurmesikil, geschr. e-kur-me-sikil, Tempel, in einer Liste genannt. II R pI. 61, Z. 6 g.
Ebeling.
Ekurmesarra, geschr. e-kur-me-sar-ra, Tempel des Assur in Kar-Tukulti-Ninurta, von Tukulti-Ninurta I. erbaut. KAHl II Nr. 60, Z. II4; Luckenbill AR I 168. Ebeling.
Ekurrisi, geschr. di-kur-ri-si, Gottheit, in einer Liste zwischen Nusku und Enzagga genannt. RA XX, S. 101 !Ir Z. 35 XXVI Z. 132.
=
ML XV, pI. Ebeling.
Ekurritum, Gottheit, geschr. di-kurri-tum, Name für IStar, s. d. CT XXIV. pI. 50, Z. 7 a; AK Ir S. 80, VIII Z. 1. E beling.
Ekurulanna s. Akurduanna. Ekurum,l.Equ s.DämonenIIS.I08c. Ekurzagin, geschr. i-kur-za-gin, Tempel Enlils in Nippur-Ekur, darin ein Ekisalmah. KARI-Nr. 15/16, Z. 40 f.
Ebeling.
Ekusa/u, Ort in Babylonien, in Zusammenhang mit dem Meerlande genannt. ABL IX Nr. 920, Z. 8; s. VAB VII, S. 782 u. CXXVI; Ebeling NBU Nr. 258, Z. 17. Ebeling.
Ekusaggani, geschr. i-KU-sag-ga-ni, Tempel der Belit $eri in Uruk, in einem Kontrakt der Seleukidenzeit genannt. Contenau ML XIII Nr. 244, Z. 3. Ebeling.
2r'"
EKUSGAL-ELAM
324
Ekusgal, geschr. e-kus-gal, siqqurrat des Tammuz-Tempels in Akkad. II R pI. 50, Z. 10 a b.
Ebeling.
EI, Gottesname, in EN erwähnt. Tallqvist APN S. 254; UP XI 3, S.266. Ebeling.
Elagu. Nach babylonischer Schulmeinung (angeblicher) Name der Göttin Zarpanitu* in Elam; elamisch unbekannt
CT xxv, 35 obv. 19; 360bv. 18; IIR 57 Nr. 5, 65; Br. 5852; Delitzsch Paradies 3 1 ; Deimel Pantheon Nr. 843. König.
Elal)lal.h geschr. e-lalt-lalJ, Ort der Orakel (im Tempel des Ningirsu?) in Lagas, auch Ebarbar gelesen. Gudea Cyl. A. X, Z. 24 f. und oft, s. Jean Rel. sumo S. 197,206; ITT 63 0 ,695, 853. Ebeling.
EtablablaUal, geschr. e-IalJ-lalJ-Iallal, Tempel einer Ba'u-Gestalt, in einer Hymne an Ba'u genannt. KAR! Nr. 109 Rs. Z. 4.
Ebeling.
Etal, geschr. e-W, Tempel (in Girsu ?), in einer Liste genannt. II R pI. 6r, Z. 18 a.
E beling.
Elalanna, geschr. de-lal-an-na, Gottheit, in einem Texte aus Telloh genannt. ITT Nr.
73IO/II.
Ebeling.
Elali, geschr. de-la-li Gottheit, in EN belegt. Ranke EBPN S. 199; Jastrow Religion I S. 167. E beling.
Etalia, geschr. dle-la-li-ia ki , Ort, in der Nähe von Larsa ( ?), in altbabylonischer Geschäftsurkunde erwähnt. ML (Louvre) XI Nr. 151, Z. 25· Ebeling.
Elam (Geschichte). § I. Quellen. - § 2. Name. - § 3. Geogr. und pol. Gliederung. - §. 4. Epochen. § 5. Titulatur. - § 6. Erste Nachrichten. § 7. Zeit der Dynastie von Agade. § 8. Zeit des BA. SA-Insusinak. § 9. Haus des Eparti. Die Silhaha. SukkalmalJ. und »König«. - § 10. Kasse und Subaräer. § II. Haus des Ikehalki. - § 12. Haus des Hallutuslnsusinak 1. § 13. Lücke von 1100-750. - § 14. Haus des Hupantahra.§ 15. Der Endkampf Elams mit Assyrien. § 16. Ausklang.
§ I. Quellen. Inschriften der elamischen Könige, fast ausnahmslos in elamischer Sprache. Besonders wichtig die Bauinschriften, in denen die früheren Bauherrn genannt werden. Ergänzt
durch geschäftliche und rechtliche Urkunden. Für die älteste Zeit am wichtigsten die Inschriften Sargons von Akkad und seiner Nachfolger. Für die mittlere Geschichte wichtig die Chronik P und die Inschriften Nabukudrossors I., für die neuelarnische Zeit die babylonische Chronik und die Inschriften der Sargoniden. Königslisten sind in elamisch er Sprache nicht erhalten; für Awan* und Simasch* haben wir eine Königsliste (babylonisch) ohne J ahresangaben. § 2. Name. Die biblische Namensform Elam geht auf den assyrisch-babylonischen Namen Elamtu zurück, der volksetymologisch auf das Hochland, auf den gebirgigen Teil des östlichen und nordöstlichen Babyloniens hinweist. Diese Identifikation von 'Elamtu mit »Gebirge« hat auch schon in den ältesten sumerischen Zeiten stattgefunden, wo man vom Lande NIM, dem staunenerregenden Gebirge, sprach. Schreibt man früher nur Nim, so später vorwiegend Nim-ma. Es ist oft nicht zu entscheiden, ob unter Nim oder Nimma oder Elamtu ein politischer Begriff ZR verstehen ist oder nur »Hochland« schlechthin. Wie die Übertragung stattgefunden hat, wissen wir nicht; denn schon in der ältesten Zeit werden Städte in der Ebene, wie z. B. Susa* als zu Nim gehörig bezeichnet. Wir verstehen unter E. jenes Gebiet, das die elamischen Könige als Reich von Ansan* und Susun zusammenfaßten. Dieses Gebiet umfaßt die Landschaft östlich von Babylonien, reicht im Nordwesten bis nach Hamadan und im Süden den persischen Golf entlang. Wie weit sich der Einfluß nach Osten oder N ordosten erstreckte, ist noch unbekannt; auf jeden Fall gehört das spätere Persepolis* noch mit zum Gebiet, wie uns Inschriften beweisen. § 3. Geogr. und pol. Gliederung. Die wichtigsten elamischen Landschaften sind Ansan* im oberen Seimeretal, schon im Gebirge, aber nicht allzu weit von Der*; Susa* am heutigen
ELAM Dizfulrud; in unmittelbarer Nähe von Susa lag das Gebiet von Barahse* und Awan* (Awal), von dem es bis heute fraglich ist, ob es mit Zaban identisch ist; Hapirti* (das man irrigerweise auch Hatamti liest), das spätere Ajapir, die heutige Felsenlandschaft Mal-Amir am Karun. Ein alter Name von Hapirti war wohl Simas* (Simaske ); am Karunfluß, dem alten Liruda *, späterem Ulai lag die Landschaft Kimas* mit dem Gebirge Kagalad *, das heutige Bachtiarengebiet hieß Gubin und Asgubin (Asgupen*). Die bekc>nnteste Stadt am persischen Golf war Lijan*, das heutige Bändär-Buschähr; an der Lagune des Persischen Golfes lagen Hidalu* und Pupila*. Von dem immer umkämpften babylonisch-elamischen Grenzgebiet sind die wichtigsten Landschaften Rasi* und J amutpala *. ' . Die Bezeichnung Landschaft ist eigentlich irreführend, weil es sich um die jeweilige Machtausdehnung bestimmter feudaler Herren handelt, wobei wir die Landschaft nach dem Sitz des Feudalherrn benennen. Von einem Reichsgebiet E. sollten wir nicht sprechen, denn es handelt sich nur um ein Gebiet, das jeweils von einer großen Familie ausgebeutet wurde. Dazu kommt aber noch, daß sich elamische Könige den Titel »König von Ansan und Susun« auch dann beilegen, wenn ihnen nicht einmal die Stadt Ansan gehört (vgl. dazu den Titel »König von Jerusalem« des ehemaligen Habsburgerhauses). § 4. Epochen. Die verschiedenen Epochen der elamischen Geschichte fallen zusammen mit der Geschichte einzelner Feudalhäuser. Die chronologische Aufeinanderfolge kann nur erschlossen werden aus den gleichzeitigen babylonischen, assyrischen oder sumerischen Nachrichten. Der Grund dafür liegt in der mangelhaften Ausgrabungstätigkeit in E. einerseits und in der Dürftigkeit der historischen Literatur E.s selbst. Das Gerüst der elamischen Chronologie hängt daher wesentlich von dem Aufbau der babylonischen Chrono-
logie ab. Die grundlegende Arbeit für die ältesten Zeiten ist die Bestimmung der Grabfunde von Ur (Weidner und Christian in AfO VII, 100 ff.), die sich im wesentlichen deckt mit den elamischen Quellen. Die erste Periode ist die vor Sargon; die nächste fällt zusammen mit der Geschichte der Dynastien von Agade und der Guti; die nächste beginnt mit dem Ende der Dynastie Ur III und zieht sich durch zwei Dynastien (BA. SA-Insusinak* und Eparti*) bis zum Ende der IjammurapiDynastie; die folgende Epoche (nach der Subaräer- und Kassitenherrschaft) umfaßt die Häuser des Ikehalki* und des Hallutus-Insusinak* I. (ca. 1350II50). Die letzte Epoche, gleichzeitig die Endkämpfe mit Assyrien, erstreckt sich von 770-640. Die folgende Zeit enthält die Herrschaft kleinerer elamischer Familien, die babylonische, persische und Seleukidenherrschaft. Dynastien: I. Dynastien, gleichzeitig mit Agade, ca. 2500-2400. (Hisiprasini und ISsakku's). 2. Lücke. 3. Dynastien des BA.SA-Insusinak, des Hutran-Tepti* und Eparti; ca. 2200-1750. 4. Lücke (Tepti-Ahar [I550? J und Hurpatila [I34IJ). 5. Dynastien: Ikehalki (1320-1232) und Hallutus-Insusinak I. (1210II3 0 ). 6. Lücke (Akkadische Herrschaft und 996-991 auf dem Thron von BabyIon der Elamite Marbitapalu!;mr*, 7. Dynastie von BabyIon). 7. Dynastie des Hupantahra, des Hutran-Tepti 11. und der Generale. §5. Titulatur. Der babylonischen Titulatur elamischer Könige als »Sukkalmag, Sukkal Nimma, Simas u Susim« entspricht eine elamische sunkik Ancan Susunka; daneben finden wir auch die sumerische Bezeichnung Lugal Ansan u Susim und Sukkalmag, Addalugal Ansan uSusim. Die Könige von Susa oder auch von anderen Städten sind
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ELAM
nicht identisch mit den Großkönigen von Ansan und Susa. Es zeigt sich demnach eine andere Verfassung als etwa in Babylonien oder Assyrien. Die Hauptrolle spielt der Sukkalmab, den wir als das weltliche regierende Oberhaupt einer Familie anzusehen haben, während das eigentliche Familienoberhaupt oder der Älteste den Titel Adda führt. Der Sukkalmab hat meist auch die Titel Sukkal von Elamtu, Simas und Susa. Diesen drei Ländern entsprechen· in den elamischen Inschriften die Länder Ansan, Hapirti und Susun. Die )Könige« dieser einzelnen Länder sind nicht immer identisch mit dem Sukkalmab. Der diesem entsprechende elamische Titel könnte nur in halmenik Hapirtik gefunden werden, neben dem auch der menik Hapirtik erwähnt wird. Es ist dabei zu beachten, daß der Titel halmenik Hapirtik nur gelegentlich in den langen Titulaturen auftaucht und zwar immer hinter dem sunkik AnsanSusunka. Die große Bedeutung von Hapirti und damit auch der Herren von Hapirti ergibt sich daraus, daß bei der Erwähnung der Götter von Hapirti, Ansan, Susa oder bei einzelnen Machthabern in diesen Ländern die Götter oder Machthaber von Hapirti immer an erster Stelle stehen (in erstarrter formelhafter Reihenfolge: Hapirti, Ansan Susun); unter den Königen von Susa und von Simas kehren aber Namen der Sukkalmahs wieder, in der Weise, daß der Sukk~matJ, zu einer anderen Zeit, gewöhnlich früher, auch König von Susa oder Simas war. Der König einer Stadt wie Susa oder dergl. heißt im babylonisch-sumerischenSprachgebrauch )Hirte«, im elamischen Sukkal oder Tepir. In Susa schwört man oft gleichzeitig bei dem SukkalmatJ, und dem )König«. Beide haben verschiedene Namen. Darin kommt zum Ausdruck eine gewisse richterliche Funktion. Vergleichen wir dazu, daß in der elamischen Stadt BaratJ,se der König, der Sakkanakku und der Richter genannt werden, so haben wir dieselben Institutionen
auch in Susa. Die Schwierigkeit liegt nur darin, zu entscheiden, ob dem Sakkanakku der Sukkalmab entspricht oder der Stadtkönig. Die einzelnen Könige und ihre Verwandtschaftsverhältnisse lassen sich nicht von den babylonischen Bezeichnungen her erklären. Für die Verwandtschaftsverhältnisse müssen wir sehr primitive, der Gentilordnung nahestehende Bindungen annehmen. Die Bezeichnung )Sohn der Schwester« ist nur aus der Gentilordnung her zu erklären. Bei den einzelnen )Dynastien« haben wir den Zusammenschluß mehrerer gentes zu erkennen, wobei aber die immer mehr erstarrende feudale Familienordnung in der sich entwickelnden Herrenschicht die alte Gentilordnung )stört«. Dieses feudale Familienverhältnis innerhalb der Königsfamilien ist das, was uns in E. babylonisch anmutet und darum auch von uns übersetzt werden kann. In den elamischen Namen selbst können wir noch die alten Gentilzugehörigkeiten erkennen. Die Notwendigkeit für den königlichen Feudalherren, mit sämtlichen gentes in guten Beziehungen zu stehen, führte zu Heiraten mit den Repräsentantinnen der einzelnen gentes und damit zu einer Art Haremswirtschaft. Für diese Auffassung von dem sich erst entwickelnden elamischen Feudalismus und der verschiedenen sozialen Struktur spricht es, daß die in fremden Texten genannten ))Könige« fast nie übereinstimmen mit den aus einheimischen Quellen bekannten. Den Gedanken, in E. ein Großreich erkennen zu können, müssen wir ablehnen. Es kommt nur hier und da auf kurze Zeit zu einer Beherrschung eines großen Territoriums, das aber gerade zur Not an die Kläglichkeit und politische Schwäche eines IJammurapi-Reichs heranreicht. § 6. Erste Nachrichten. Was vor der Zeit der Dynastie von Agade liegt, ist historisch nicht greifbar. Wir besitzen bloß sumerische Nachrichten
ELAM aus den Texten der Herren von Lagas, aus denen wir ersehen können, daß es bereits größere Städte in E. gab, wie z. B. Ansan; daß )rrler Mann von E.« schon eine Rolle spielt; daß es Einfälle Aus einplündernder Elamier gibt. heimischen Texten können wir nur auf den König ) .. . h« verweisen, der aus einer Strichinschrift aus Lijan bekannt ist. Das heißt wiederum, daß die Herrscherfamilien bereits elarnisch gesprochen haben. § 7. Zeit der Dynastie von Agade. Die Könige von Agade kämpfen mit Ansan, BaratJ,se, Susa und den Königen am persischen Golf. Die Hauptgegner des Sargon von Agade waren Abalgamas* von BaratJ,si und Hisiprasini* von Susa, dessen Sohn Luhisan* bereits damals (:;ine Rolle gespielt hat. Mit diesen beiden identisch sind wohl die Könige Luhisan und Hisepratep von Awan*. In der Zeit des Manistusu* lebt der patesi Uba* von E., der )Diener des Manistusu, Königs von Kis«, und Esimutte*. Damals was Ansan, ebenso wie Susa in der Hand des Manistusu. Die Kämpfe mit Rimus von Agade sind zum Teil wohl· nur Dubletten zu den Kämpfen mit Sargon und ManiStusu. In der Zeit des Naram-Sin scheint sich inE. eine Fremdherrschaft entwickelt zu haben. Der König von E. schließt ein Schutz- und Trutzbündnis (wohl gegen die Guti gerichtet) mit Naram-Sin ab. Es werden gegenseitig Geiseln gestellt. Der Sohn des Naram-Sin Binganisarri tritt hier als Pilgani besonders hervor. Außerdem wird den Mare von Agade (hier Pala Agadeki genannt) besonderes Recht eingeräumt. Das Pantheon, das zu Schwurzeugen angerufen wird, ist bereits weit entwickelt und weist auch babylonischen Einfluß auf. An der Spitze der Götter stand damals noch die Göttin Pinikir*. Bereits damals gab es eine feudale Gefolgschaft des uns leider mit Namen nicht bekannten elamischen Königs. §8. Zeit des BA.sA-Insusinak.
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Nach einer Lücke, die von der Herrschaft der Guti und wohl auch des Lullukönigs Anubanini* ausgefüllt wird, entwickelt sich das Haus des Hutrantepti*, dem die Könige Idadu-Insusinak* (auch abgekürzt als Itattu) , Kintattu* und Tan Ruhurater* angehören. Es ist die Zeit ungefähr des Sulgi. Bemerkenswerterweise kennen wir diese drei Könige auch als Könige von Simas. Von Sulgi und seinem Nachfolger werden mehrere patesi in Susa eingesetzt wie Usumgal und Zariq (identisch mit )BE. NI.« A. RI.IK und ZA.URU. GAL). Die Herrschaft der Dynastie Ur III über Elam, die auch in der Gründung der Stadt Dur-Sulgi* zum Ausdruck kommt, hat besonders nachhaltig auf die elamische Kunst der folgenden Jahrhunderte eingewirkt. Der patesi BA. sA - Insusinak*, der Sohn des Simbi-ishuk, stand noch zur Zeit des Bur-Sin unter babylonischer Fremdherrschaft. Später machte er sich selbständig, nahm die Titel )König der vier Weltgegenden« und )König von Zaban« an, eroberte und plünderte eine Reihe von Ländern im Zagros und im Zweistromland, darunter Kutha, Larsa, Babyion usw. Auf ihn müssen jene späteren Berichte zurückgehen, welche eine Plünderung Babyloniens zur Zeit der Wegschleppung des Ibe-Sin, Königs von Ur, nach Ansan melden. Der Einbruch semitischer Nomadenstämme ins Zweistromland hat die Unternehmungen des BA.sA-Insusinak gefördert, ein Vorgang, der sich später in der elamischen Geschichte mehrfach wiederholte. BE. SA-Insusinak hat eine eigenartige Schrift in seinen Inschriften verwendet, neben jener, die der Schrift von Agade nahesteht und neben jener, die der Schrift von Ur III gleich ist. Seine Zeit ist daher aus schriftgeschichtlichen Erwägungen nicht zu bestimmen, sondern wird festgelegt durch das mit den letzten Regierungsjahren Sulgi's übereinstimmende Datum, das er in zwei seiner Inschriften gebraucht [Jahr des Aufstandes (Niederwerfens) von Kimas
ELAM und Ij:urti (Ij:umurtiH In seine Zeit gehört auch die sog. protoelamische Bilderschrift. Die Texte in dieser Schrift sind meist Verkaufsurkunden, in denen das Zehnersystem bei den Zahlzeichen vorherrscht; die Schrift selbst, bisher nicht entziffert, zeigt Beziehungen zu den ältesten sumerischen Zeichen, war aber noch deutlich eine Bilderschrift, die erst hier durch den Gebrauch des Tons als Schreibmaterial keilschriftlichen Charakter angenommen hat. Ir~ gendwelche Zusammenhänge zwischen dieser Schrift und dieser Kultur in E. mit den Kulturen in Mohendscho Daro sind sicher anzunehmen. Ungefähr in diese Zeit gehört auch das Haus des Hutrantepti* 1. Leider haben wir keine festen Synchronismen. Die Einreihung des Hauses ergibt sich aus der Liste der Könige, die am Tempel des Inschuschinak in Susa gebaut haben (CIE 48, KoI. I, 48 a, 48 b.) Diesem Haus gehören an Hattu I (= Idadu Insusinak), TanRuhurater, Hattu H, Kintattu. § 9. Haus des Eparti - die Silhaha - Sukkalmab und »König({. In den Wirren, die mit dem Ende der Dynastie Ur IH. in Vorderasien einsetzten, beginnen auch in E. neue »Häuser« zu entstehen. In Babyion entwickelt sich die Ij:ammurapidynastie, deren Gründer Sumuabu gleichzeitig mit dem König Eparti* von Elam ist. In seine Zeit gehört auch das Auftreten des Semti-Silhak* des Vaters des Kuturmapuk*, des Adda von Jamutpala*. Durch die zahlreichen Geschäfts- und Rechtsurkunden aus dieser Zeit lernen wir eine überraschende Fülle von Mitgliedern dieser Dynastie kennen, ohne im Stande zu sein, sie chronologisch einzuordnen. In den Urkunden aus der Zeit dieser Dynastie schwört man in sehr vielen Fällen beim Sukkalmab und dem König von Susa. Die Beobachtung lehrt, daß der König von Susa später auch als Sukkalmab auftreten kann. Unter den Sukkalmab's befindet sich eine große Anzahl Könige, die wir aus meist ela-
mischen Berichten als Bauherren am Tempel des Inschuschinak kennen. Da diese Liste der Bauherren die Reihenfolge einhält, in der die Könige gebaut haben, was wiederum gleichbedeutend ist mit der Zeit ihrer Herrschaft in Susa, können wir die Reihenfolge der Sukkalmab's teilweise feststellen. Das gilt z. B. für die Reihenfolge Eparti - Silhaha Siruktuh* Simepalarhuppak* Kuk-Kirmes* -Attapakkat*-Temtihalki* - Tan-Uli*. Wichtig ist nun, daß Namen wieKuter-Nahhunte und Kutuculus in den Baulisten nicht vorkommen, obwohl gerade diese beiden eine große Macht in E. besessen haben und auch große kriegerische Erfolge aufzuweisen haben. Bekannt ist der Text des Temtiagun*, der für das Leben des KuterNahhunte und noch anderer einen Tempel gebaut hat. Dieser KuterNahhunte wurde schon immer jenem Kuter-Nahhunte gleichgesetzt, der nach Assurbanipal 1635 (oder 1535) Jahre vor der Eroberung Susas durch Assurbanipal (ca. 645) einen Raubzug nach Akkad unternommen hatte. Ein neuer elamischer Text berichtet uns Näheres über diesen Zug und nennt dabei den Kuter-Nahhunte und Temtiagun als jene, welche Agadum (Akkad) verwüstet haben. Dieser Kuter-Nahhunte hat also tatsächlich gelebt und geherrscht, nur wissen wir nicht, wann und wo! Wir können die Reihenfolge feststellen: Simepalarhuppak* und Kutuculus, Kutuculus und Kuter-Nahhunte, Kuter-Nahhunte und Temtiagun. Außerdem lassen sich vier Gruppen feststellen, von denen es aber nicht klar ist, ob sie nebeneinander oder hintereinander gelebt haben. Gleichzeitige Gruppen sind 1. Silhaha, Siruktuh, Simepalarhuppak, Kutuculus; 2. Eparti, Silhaha, Attapakkat; 3. Palaissan, Kuk-Kirmas; 4. Temtiagun, der eine Generation vor Tan-Uli und TemtihaJki war. Wenn wir die Namen dieser elamischen Dynastien wirklich als Eigennamen und nicht als Titel, die verschiedenen Per-
ELAM sonen angehören können, aufzufassen haben, können wir nur einen Zeitraum von ca. 3 Generationen für die Zeit von Eparti bis zum Letzten dieser Familie ansetzen. An Synchronismen liegen vor: einer für das Jahr 2057, einer für 1977 und mehrere für die Zeit des Rim- Sin von Larsa. Diese Synchronismen decken sich mit den früheren Ergebnissen. Der vierte Synchronismus Kukka-Naser und »Jahr, in dem Ammi~adugga König wurde({ widerspricht allen anderen Ergebnissen völlig. Der Synchronismus selbst ist unzweifelhaft; ebenso läßt sich aber ein nahezu gleichmäßiger Übergang unseres Urkundenmaterials von Silhaha bis in die Zeit des Teptiahar* feststellen. Daher haben wir auch das Recht, anzunehmen, daß die sogenannte Dynastie des Eparti nur die Herrschaft einer Großfamilie auf einem bestimmten Teil des elamischen Territoriums darstellte; dann müßten alle unsere Eigennamen Familien- oder Gentil-Titel sein, die unabhängig von bestimmten Personen gebraucht werden. Außerdem kann es natürlich echte Personennamen geben, wie vielleicht bei Kuter-Nahhunte. Die erste Möglichkeit der ungefähr IOO jährigen Dauer würde mit dem chronologischen Befund der kappadokischen Urkunden und auch der alten assyrischen Königslisten übereinstimmen, würde bloß die Vorstellungen von großReichen assyrischen - kappadokischen zerstören, würde aber gleichzeitig ein Aufgeben der bisher ermittelten Chronologie der ersten Dynastie von BabyIon erfordern. Solange wir die J ahreslisten der Ij:ammurapidynastie nicht als falsch nachgewiesen haben, solange können wir über die Chronologie der Dynastie von Eparti und damit auch über die Machtausdehnung der einzelnen Mitglieder dieser Häuser nichts bestimmtes aussagen. Die Lösung d~r Frage hängt ab von einer richtigen Erkenntnis der gesellschaftlichen und politischen Zustände der ersten Hälfte des 2. Jt. und erfordert eine umfassende Arbeit.
Die in der bisherigen vorderasiatischen Überlieferung wichtigste Gestalt der Silhahas ist Kuter-Nahhunte. Er war Sukkalmab, als Temtiagun, der »Sohn der Schwester des Siruktuh (t Sukkal von Susa war. Auch in nichtelamischen Bautexten des Temtiagun tritt Kuter-Nahhunte zur Zeit des Temtiagun als I. eine Art Oberfeldherr und 2. ascendenter Verwandter auf. Da Eparti, Silhaha und Siruktuh fast gleichzeitig lebten, und Kuter-Nahhunte, wenn nicht mit ihnen ebenfalls gleichzeitig, so doch knapp anschließend an sie herrschte, und da wir den Beginn der Dynastie mit ca. 2050 ansetzen können, ist die Zeit der Machtübernahme durch Kuter-Nahhunte mit annähernd 2030 und ca. 1970 zu begrenzen. Höher oder tiefer kann man auf keinen Fall gehen. Umgekehrt fällt die Machtausübung durch Kuturmapuk*, den Vater der Brüder Arad-Sin und RimSin* von Larsa in die Zeit von ca. 20301980. Dieser Kuturmapuk führt wie sein Vater einen elamischen Namen, wird nirgends König genannt sondern hat nur den Titel Adda von Jamutpala. Er ist also ein ebensolcher Adda wie etwa Eparti oder Silhaha. Die Frage ist aufzuwerfen, ob diese Kuter-Nahhunte und Kuturmapuk ein und dieselbe Person sind, da sie gleichzeitig leben, beide Elamier sind, beide große Eroberungen machen, und da die Kämpfe des Ij:ammurapi mit Rim-Sin von Larsa immer in Verbindung mit den Kämpfen gegen J amutpala genannt werden. Dazu kommen noch folgende Erwägungen. Der Temtiagun des Kuter-Nahhunte hat einen halb kassitischen Namen (Temti ist elamisch; zu Agun vgl. kassitisch agum) ; d. h. wir haben denselben kassitischen Einschlag bei den Silhahas feststellen können, wie auch bereits im Namen vonKuturmapuk's Vater Semti-Silhak (kassitisch semti = elamisch temti; vgl. SemtiiMan zu Temtihisahanes). Hieher gehört auch der Name Siruktuh (Siruktuh), zu dem man Siriqti-Suqamuna vergleiche. In der Überlieferung der spä-
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teren Babyionier wird dieser KuterNahhunte mit Kedorla'omer (»KuturLagamar{<) zusammengebracht Mit den babylonischen Schreibmätzchen, wie sie in den »Kedorla'omer-texten*{< vorliegen und in ideographischen Schreibungen sich äußern, können wir die Probleme natürlich nicht lösen. Es handelt sich hier wahrscheinlich um einen Großhäuptling, der bei verschiedenen Stämmen oder in mehreren Ländern anerkannt wurde, weshalb er an seinen »Namen{< Kutur oder Kuter die Namen der Totems jener Stämme anhängte, von denen er auch anerkannt worden ist. Diese Totems sind bereits im Übergang zu Gottheitsbegriffen. Wenn Kuturmapuk zur Familie des Semti-Silhak gehört, und Kuter-Nahhunte zum Haus des Silhaha, aber andererseits bezeugt ist, daß die beiden Väter Angehörige der gens Silhasind, so dürfte die Identität des Silhaha mit dem Semti-Silhak ebenso wahrscheinlich sein, wie die des Kuter-Nahhunte mit dem Kuturmapuk, zumal keine chronologische Schwierigkeiten bestehen. Wenn in dieser Zeit auch ein Sukkalmab. Kutir-Silhaha* auftaucht, spricht das nur für unsere Gleichsetzungen. In den Urkunden der Silhaha-Zeit kommt das Jahrdatum Gungunum 20 vor (also = Rlm-Sin 8 = 1978), das nun auf die Zeit ungefähr 2000 führt, in der Kuturmapuk bereits Adda von Jamutpala ist; vergleichen wir dazu, daß Gungunum in seinem vierten Jahr gegen Ansan marschierte (1994) und daß Sinidinnam gegen E. und Isin* zu Felde zieht, so kommen wir auf ein Datum unmittelbar vor 2006, das die Eroberung durch Kuturmapuk bedeutet. Dieses Datum steht in Übereinstimmung mit der AngabeAssurbanipals, daß Kuter-Nahhunte 1535 Jahre vor ca. 645 Akkad verwüstet hat. Dazu ist eine Erklärung nötig. In den babylonischen »Universitätskreisen« des 7. Jh. v. C. war die Berechnung vorherrschend, daß die Gründung Babylons im Jahre 2232 erfolgt sei; da wir als richtig 2057 ansetzen müssen,
ergibt sich eine Differenz von 175 Jahren, die wir nun in Abzug bringen müssen von der assyrischen Angabe: (+ 1535 645) - 175 = 2015. Das wäre das Jahr der Verwüstung Akkads. Das Ergebnis wäre also, daß das Haus des Eparti ziemlich unmittelbar auf die Herrschaft des BA.SA-Insusinak folgte, sich nach Ibe-Sin entwickelte und in der Zeit um rund 2000 seine größte Macht entfaltete. Die Familie (oder die Gens, aus der die Familie hervorgegangen ist), heißt Silha; die Abstammung von Frauen aus dieser Gens (das meint das babylonische »Sohn der Schwester des Silhaha«) berechtigt zur Übernahme gewisser Würden. Der Kampf der verschiedenen Häuser, bzw. gentes um die Herrschaft im Stammverband, gelegentlich auch nur um die Wahl des Oberfeldherrn der elamischen Stämme, spiegelt sich wieder in der Bezeichnung einzelner Herrscher als Ruhusak des Silhaha, bei gleichzeitiger Bezeichnung als sak anderer »Väter«. In diesem Zusammenhang ist nochmals darauf hinzuweisen, daß die Liste der Könige von Awan abschließt mit BA. SA-Insusinak und unmittelbar daran anschließend die Könige von Simas aufzählt, unter denen sich Eparti bereits ebenso befindet wie die Angehörigen des Hutrantepti* (Hattu, Kintatta, Tan-Ruhurater usw.) Auch hier ist die Zeitspanne zwischen BA. sAInsusinak und Eparti keine große. Wo das Zentrum der elamischen Macht in dieser Zeit lag, können wir nicht genau sagen. Wenn ein größerer Staat oder auch nur ein größerer Stammbund existierte, müßten wir den Hauptsitz nach Osten verlegen, von dem wir allerdings keine Nachricht besitzen. Auf jeden Fall sind die Könige von Larsa elamischer Abstammung, bloß untergeordnete Kleinkönige, die nicht einmal die Macht eines Emirs von Mossul aus der Kreuzfahrerzeit besessen haben. Daran ändert die Großmäuligkeit der Gegner des Rim-Sin ebensowenig, wie die hochtrabenden Phrasen des Rim-Sin selbst.
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§ 10. Kasse und Subaräer. Rein äußerlich erkennt man die nun folgenden Veränderungen in Elam an der Niederbrennung Babyions durch die lJatti und am Aufkommen der Kassitendynastie in Babel. Für den elamischen Adel bedeutete das eine Durchsetzung mit subaräischen Adeligen, welche durch jene Stürme nach Süden abgedrängt worden sind. Wir erkennen das an einer Menge subaräischer Namen in E. und an Grundstückverkäufen an Leute, welche keine echt elamischen Namen führen. Aus der Chronik King erfahren wir, daß Eagamil*, der König des Meerlandes, »llach E. ging «, was soviel heißt wie: Eagamil ist von einem plündernden elamitischen Haufen fortgeschleppt worden. Wenn es nun in der Chronik King weiter heißt: nach ihm (Eagamil) bot Ulamburas, der Bruder des Kastilias, der Kassu, sein Heer auf und eroberte das Meerland«, so schließt das nicht aus, daß Ulamburas nicht nach E. vorgedrungen wäre. Nur für den Chronikschreiber war die Angelegenheit mit der Eroberung des Daß wir Meerlandes abgeschlossen. von dieser Zeit an starke kassitische Einflüsse in E. feststellen können, spricht auch dafür. So wurde in Lijan* (am persischen Golf) eine Alabastervase gefunden, die ein kassitischer Beamter, Simutwartas, der elamischen Göttin Kiririsa* von Lijan geweiht hat. Der Beamte führt denselben Namen wie der Sukkalmab. Simutwartas aus der Zeit des Silhaha. Natürlich dürfen wir uns nicht vorstellen, daß die kassitischen Duodezkönige irgendwelche besondere Veränderungen in E. hervorgerufen hätten. Aber erst von ca. 1536 an haben eben Kassiten überhaupt etwas in E. zu reden gehabt, Kassiten, die sich ja von den Subaräern nicht trennen lassen, außer wir beschränken uns bei Kassiten auf einen bestimmten Teil der als kassitisch überlieferten Sprache. Die Macht der Subaräer zeigt uns die Erwähnung des Königs Hurpatila*, der nach der Chronik P. hundert Jahre vor Kitenhutrutas* von Kurigalzu
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besiegt wurde (1341) und damit dürfte auch die Macht der SubaräerimSüdenE.s gebrochen worden sein. Wahrscheinlich gehören in die Zeit zwischen dem Ausgang der Silhahas und Hurpatila die Urkunden von MalAmir und die dort und in ihren Inschriften aus Susa er'Yähnten ~önige Teptiahar*, Insusinak. SAR.ILANI*. Beide Könige sind wohl subaräischer Herkunft; sie gebrauchen in ihren Inschriften das berüchtigte Babylonisch von Susa. § Ir. Haus des Ikehalki. Das Ende des Hurpatila ist nahezu gleichzeitig mit dem neuelamischen Vorstoß, der sicherlich wieder vom Osten, bzw. Südosten aus erfolgt ist. Der Vorstoß ist verbunden mit dem Emporkommen einer neuen Dynastie, des Hauses des Ikehalki*, das später versuchte, sich mit den Silhahas in genealogische Verbindung zU bringen. Ikehalki's Söhne Pahirissan und Atarkittah kämpften bereits mit denselben Gegnern wie die Silhaha's. Diese Gegner, die Husahitek, dürften nomadisierende Stammverbände vorstellen, die nach Art der heutigen Bachtiaren organisiert gewesen sein dürften. Wir besitzen erst von Humpanumena I. Inschriften, aus denen sich ergibt, daß auch Lijan zu seinem Besitz gehörte, während es fraglich bleibt, ob Humpanumena schon nach Ansan übergegriffen hat. In Susa selbst hat bereits Ikehalki gebaut. Da sich aber Humpanumena als ein Vergrößerer des Reiches bezeichnet, er also doch irgendwo, wenn vielleicht auch nur Plünderungszüge gemacht haben muß, und wenn wir umgekehrt aus keiner anderen ausländischen Quelle etwas von ihm hören, so müssen diese Vergrößerungen mehr im Osten und Nordosten gesucht werden. Erst Humpanumenas Sohn und Nachfolger Untas-Humpan* hat den Einfluß der Kasse im nordwestlichen Reichsgebiet gebrochen, er hat den König KaStilias IV. besiegt, dessen Gott Immirias als Beute nach E. gebracht. Die Bedeutung dieses Sieges wird auch dadurch illustriert, daß Un-
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tas-Humpan sich in seiner Siegesinschrift bloß König von Ansan nennt. Diese Inschrift ist babylonisch, also wohl auch von einem babylonischen Schreiber verfaßt, der von seinem Standpunkt aus geschrieben hat. In seinen elamischen Texten nennt sich UntasHumpan immer »König von Ansan und Susa«. Untas-Humpan hat nach Berichten des Sutruk-Nahhunte in Ansan viel gebaut, dort Stelen, die wohl über seine Siege berichtet haben, aufgestellt. Ein gewisser Gegensatz zur späteren Entwicklung unter Sutruk-Nahhunte scheint sich daraus zu ergeben, daß Sutruk-Nahhunte berichtet, er habe Stelen des Untas-Humpan von Ansan nach Susa gebracht. Das sieht so aus, als würde dieser Untas-Humpan als feindlicher König der Vergangenheit gleich dem Manistusu oder dem Melisipak angesehen werden. Wenn das richtig ist, hätten wir aus dem Umstande, daß Untas-Humpan dem Hause des Ikehalki, aber Sutruk-Nahhunte dem Hause des Hallutus-Insusinak angehört, zu schließen, daß es fast nie eine starke Zentralgewalt in E. gegeben hat, sondern nur Familien, die auch untereinander im Kampfe lagen. Untas-Humpans Gemahlin war Napirasu* (besser als Napirakus), die Hüsing als selbständige Königin ansah, weil wir eine eigene Inschrift von ihr besitzen. Als unabhängig regierende Frau innerhalb der Familie des Ikehalki kommt sie aber nicht in Frage. Erst nach Untas-Humpan kommen die Söhne des Pahirissan zur Herrschaft. Es sind dies Unpahas-Humpan* (oder vielleicht Unpatar-Humpan*), von dem wir nur wissen, daß er in Susa gebaut hat, und Kiten-Hutran*, babylonisch Kidinhutrutas*. Von ihm berichtet die Chronik P., daß er zur Zeit des Enlilnadinsum Babylonien verwüstete, Nippur eroberte, Der zerstörte und den Enlilnadinsum stürzte (1240). Der Kampf gegen diesen ist eigentlich ein Kampf gegen die assyrische Macht, die bis an den persischen Golf vor-
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drängte. Es zeigt sich hier dasselbe Spiel wie am Ausgang der Assyrerzeit daß die Könige Babyloniens bald von Assurs, bald von Elams Gnaden abhingen. Auf jeden Fall beutete KitenHu tran die Erfolge seiner Vorgängerdahin aus, daß er den Besitz der großen über Ansan führenden Straße sicherte; Ein zweiter Einfall in babylonisches Gebiet zur Zeit des Adadsumiddin, in dessen Verlauf Isin erobert wurde, eine Schlacht bei Marattas stattfand, war ebenfalls ein Kampf gegen Assur, das. damals ähnlich wie zu Sinacheribs. Zeit die elamische Küste brandschatzte,. während die elamische Heeresmacht von Ansan aus ihre Plünderungszüge unternahm. Es ist wahrscheinlich, daß. die assyrischen Erfolge an der Küste den Sturz des Kitten-Hutrari zur Folge hatten. § 12. Haus des Hallu tus-Insusinak 1. Es folgt eine Lücke von. ungefähr 30 Jahren, die gekennzeichnet ist durch Ausdehnung der babylonischen Macht und Ohnmacht Assyriens und Elams. Dann erhebt sich das Haus des Hallutus-Insusinak *, dessen Sohn Sutruk-Nahhunte 1.* eine Art Renaissance in Elam einleitet und der der Begründer eines großen Reiches auf Kosten In-· Assyriens und Babyloniens ist. zwischen war das ganze Gebiet an der Karawanenstraße von Bagdad nach Iran verloren gegangen. Sutruk-Nahhunte kämpfte wie sein Vorgänger mit den Husahitek, eroberte Ansan und Karintas (Kärind) zurück, bringt von dort die Stelen des Melisipak und eines deIll Namen nach noch nicht bekannten Königs von Karintas nach Susa; interessanter Weise schleppt er aus Ansan auch Denkmäler fort, von denen er nicht angeben kann, wer sie hergestellt hat. Er konnte die Namen der Könige nicht lesen. Wir stehen vor der Frage, ob. wir es dabei mit besonders alten Inschriften zu tun haben oder mit den In-· schriften eines Volkes, das im Bunde mit den Kassiten stand und das vielleicht die Ursache des »militärischen
Aufschwunges der untergehenden Kassitenmacht war. So wie seine Vorgänger fällt er erst nach diesen Eroberungen in Babyion ein. Er erobert Sippar*, Babel, Nippur, Dur-Kurigalzu, Upe, Asnunak und Akkad. Auch aus diesen Städten schleppt er zahlreiche Beutestücke nach Susa; darunter ebenso Stelen des Naram-Sin, des Manistusu, wie die Gesetzesstele des IJammurapi. Er verjagt den König Zamamasumiddin, setzt wohl einen Statthalter in Babylonien ein, der natürlich in den offiziellen babylonischen Königslisten nicht auftaucht, und unternahm einen neuen Feldzug gegen Babylonien, der dem letzten Kassitenkönig Enlilnadinage das Leben kostete. Bei dieser grauenvollen Verwüstung tat sich besonders SutrukNahhunte's Sohn und Nachfolger KuterNahhunte H. hervor. Auf Stelenbruchstücken des Sutruk-Nahhunte ist öfters die Rede vom Fluß Ulai*, von der Stadt Mara, von mindestens 1700 »Städten«, die er irgendwie erobert hat, von einem wohl feindlichen König, dessen Name auf ... up -dADAD endete. Kuter-NahhuntesRegierungszeitdürfte nicht allzu lange gedauert haben; in den Inschriften seines Nachfolgers ist verhältnismäßig oft darauf Bezug genommen, daß die Bauwerke, die Kuter-Nahhunte begonnen hatte, erst vollendet wurden. Wir wissen nur über die Bautätigkeit des Kuter-Nahhunte in Susa und Lijan Bescheid. Die von Sutruk-Nahhunte und KuterNahhunte eingeleiteten Eroberungen setzte Silhak-Insusinak, der Sohn des Sutruk-Nahhunte, erfolgreich fort. Über den Umfang seiner Eroberungen geben uns seine Bauberichte mehr Auskunft als die wenigen Kriegsberichte, die auch meistens nur fragmentarisch erhalten sind. Einer dieser Kriegsberichte meldet die Eroberung von Nimettum-Martukme (d. i. Nimit-Marduk, ein Stadtteil von Nippur), erwähnt eine Schlacht bei Hussi am Tigris, einen Marsch zum Euphrat, eine Gefangennahme eines Heerführers. Ein anderer Bericht nennt
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den Ulai, die Stadt Eli, die eine wichtige Versammlungsstelle sein dürfte, und einen Zug gegen die Palahute, gegen Hupsen usw. Tentar (d. i. Tintir-BabyIon), samt der Beltija von Tentar muß wenigstens längere Zeit in unbeschränktem Besitz E.'s gewesen sein. In dem ganzen elamisch - babvlonisch - assyrischem Grenzgebiet, also eigentlich in den Landschaften Rasi und Jamutpala, werden zahlreiche Tempel wiederaufgebaut, z. B. in Ekallat, Tettum, Marattas, Perraperra und zwar fast immer Tempel elamischer Gottheiten. Mindestens bis an den großen Zab, vielleicht sogar darüber hinaus, dehnte Silhak-Insusinak die elamische Macht aus, errichtete er eigene Verwaltungsdistrikte ; davon handelt eine Steleninschrift, aus der wir sehen, daß damals das ganze Zagrosgebiet in seinen Händen war, z. B. Bit-Istar, Bit-Tazakki, Bit-Parpari, Sa Kattarcah, Tuhupuna, TurunEpeh, also eine Stadt, die nach dem Gebirge Ebig am Turnat benannt ist, mit dem Jalman-(Halman-)gebirge, Ukarsilla (Akarsallu), auch in der Nähe des Epeg-Gebirges, Nuza usw. Seine große Bautätigkeit, die wir besonders in Susa und Lijan feststellen können, zeugt von der Fülle der Sklaven und Schätze, die er nach E. gebracht hat. Er ist der einzige elamische König, von dem wir eine Inschrift aus der Gegend von Persepolis besitzen, inhaltlich mit denselben Formeln angefüllt wie seine Inschriften von Susa. In seine lange Regierungszeit fällt das Emporkommen der 4. babylonischen Dynastie, mit der es aber erst unter Na~ bukudrossor 1. zu größeren Kämpfen kam. Die Entscheidungskämpfe lieferte Hutelutus-Insusinak, der )}Sohn« des Kutur-Nahhunte und des Silhak-Insusinak. Nach anfänglich glücklichen Kämpfen gegen Nabukudrossor wurde er schließlich am Ulaifluß vernichtend geschlagen. Die Entscheidung führte ein gewisser Laktisipak (oder Ritti-Marduk) von Bit-Karziabku herbei, wohl ein kassitischer Feudalherr, der von Nabuku-
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drossor besonders reich belohnt wurde. Unter Hutelutus-Insusinak (oder Hultelutis, wie ihn Nabukudrossor nennt), nimmt die Archaisierung der Schrift und Sprache noch mehr zu, als dies bereits unter seinen Vorgängern der Fall war. Auch er hat noch verhältnismäßig viel gebaut. Nabukudrossor I. berichtet, daß er die Statue des Marduk, die sich dreißig Jahre in E. aufgehalten habe, nach Babel zurückgeführt hätte. Diese Nachricht dürfte sich auf den Zug des Silhak-Insusinak gegen Babylonien beziehen, ein Zug, von dem wir natürlich keine babylonischen Berichte haben. Doch ist Hutelutus-Insusinak nicht der letzte König, es regierte noch sein Bruder Silhinahamru-Lakamar. Unsere einzige Quelle dafür ist eine Stelle in einer Backsteininschrift des Sutruk-Nahhunte* H., der folgende drei »Könige vor ihm« aufzählt: Hutelutus-Insusinak (II41 - II32), Silhinahamru -Lakamar (II38- II30), Hupanimmenna 11. (755 -742), den Vater des Sutruk-Nahhunte H. § 13. Die Lücke von IIoo-750. Was sich in diesem 350 Jahre lang dauerndem Zeitraum in E. abgespielt hat, wissen wir nicht. Von einer babylonischen Vorherrschaft kann man höchstens in der Zeit des Nabukudrossor selbst sprechen, nachher ist die babylonische Macht ja fast ebenso bedeutungslos wie die elamische. Natürlich ist es möglich, daß im Osten E.'s irgend eine größere Herrschaft bestanden hat. Wenn vom Jahre 996-991 in Babyion eine eigene Dynastie regierte, die den Namen >x:l.er Elamite« hat, so deutet das nicht im Mindesten auf einen elamischen Machteinfluß hin. Der »Elamite« selbst hat einen babylonischen oder wenigstens babylonisch lesbaren Namen Marbitapalu~ur (auchA-mal-apal-w;mr).Dieser »Elamite«wird wohl Besitz inE.gehabt haben und ist von dort irgendwie nach Babylonien gekommen. Wahrscheinlich wird es in dieser Zeit in E. verschiedene kleine feudale Herrschaften gegeben haben, deren Macht auf einem ganz oder halb
nomadisierenden Stamm beruhte. Als Samsi-Adad V. von Assur ca. 813 seinen Zug nach Akkad unternahm, wurde Babylonien unterstützt von den Ländern Kaldu, Elamtu, Namri, Arumu. Die Annahme, daß es sich um nomadisierende Stämme handelt, ist auch hier viel naheliegender, als die Annahme, wir hätten es mit einem Staatswesen zu tun, das einen regelrechten Bündnisvertrag mit Babylonien abgeschlossen hat. Vom 9. Jh. an bringt die iranische Einwanderung im Zagros eine Umschichtung der Besitzverhältnisse. Unter dem Einfluß dieser Iranier und der Verdrängung früher herrschender Familien im Zagros nach Süden und dem gleichzeitigen Anschwellen der assyrischen Macht scheint auch neues Blut nach E. gekommen zu sein. Die' sogenannte neuelamische Periode beginnt ca. 770 und wird ausgefüllt von einer Dynastie, deren Gründer Hupantahra war. § 14. Haus des Hupantahra. Die mit Hupantahra eingeleitete neuelamische Periode ist uns aus den Kriegsberichten der Sargoniden und der babylonischen Chronik schon seit langem bekannt. Diese Quellen reichen aber bei weitem für ein klares Bild nicht aus. Die einheimischen Quellen aus dieser Zeit sind noch nicht in brauchbarem Zustand herausgegeben worden und die Versuche, die gemacht worden sind, eine Verbindung zwischen assyrischen und elamischen Quellen herzustellen, sind über Augenblickseinfälle nicht hinausgekommen. Zum Ausgangspunkt für die Bestimmung der neuelarnischen Könige wählen wir Hupantahra, den Vater des Hallutus-Insusinak H., der wieder selbst auf seinen Bruder Sutruk-Nahhunte H. folgte. Von diesem Sutruk-Nahhunte H. wissen wir, daß er 1. der Sohn des Hupanimmenna H. und 2. der >}Sohn der Schwester« des Ummanigas (Humpanikas) war, d.h.,daß Sutruk-Nahhunte von Humpanikas adoptiert worden ist (ruhusak s. Recht, Elam). Dieser Humpanikas war der Sohn des Umbadara
ELAM (Hupantahra). Daraus ergibt sich, daß ~utruk-NahhuntevonHumpanikasadop hert wurde und daß wohl Humpanimena und Hupantahra Brüder waren, dieselbe »Schwester« zur Gemahlin gehabt hatten und daß die Söhne dieser »Schwester« die drei Könige Humpanikas, SutnikNahhunte und Hallutus-Insusinak waren. Es ist interessant zu beobachten, daß wir im folgenden auch dieselben Königsnamen finden, wie früher bei HallutusInsusinak I. und daß erst andere Namen auftreten, als die Dynastie des Halkatas zu herrschen beginnt, Auf Grund dieser Bestimmungen der neuelamischen Könige sind alle Versuche, zwischen 990 und 770 elamische Könige anzusetzen, hinfällig geworden. § 15. Von Umbadara wissen wir nichts Näheres, sein Vater hieß wohl Icici eine Statue des Humpanikas schleppt~ später Assurbanipal aus Susa fort; die Art und Weise, wie er den »Ummanigas« erwähnt, zeigt, daß Humpanikas der erste bedeutende König war, der Susa wieder in Besitz hatte. Nach der babylonischen Chronik begann seine Regierung im Jahre 742. Vor ihm muß bereits Humpanimmenna 11. geherrscht haben, von dem wir wissen, daß er bereits in Susa tätig war. Diese beiden Könige machen E. wieder zu einer größeren Macht, die entscheidend in die Verhältnisse Babyloniens eingreift. So wie Jahrhunderte vorher sind auch hier Wege und Ziele E.s die gleichen; Hubanimmenna hat Karintas (Kärind) erobert, ist also bereits an die Karawanenstraße herangerückt und stellt eine unmittelbare Bedrohung des assyrischen Einflusses in Ellipi und in den Zagroslandschaften vor. Die Feldzüge der Elamier richten sich weiter gegen Babel, das nahezu ein Vasallenstaat E.s geworden ist. Als Sargon von Assur gegen Ummanigas und Akkad vorrückte, wurde er in der Schlacht bei Der geHier muß es sehr schlagen (721). sonderbar erscheinen, daß plötzlich elamische Könige solche Macht haben; wir sind daher wieder gezwungen, an-
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zunehmen, daß die Macht E.s viel weiter im Osten lag. Auch erfahren wir aus assyrischen und babylonischen Quellen zu wenig über die Unternehmungen E.s. Das zeigt sich besonders bei dem nächsten König SutrukNahhunte 11. Aus seinen eigenen Inschriften erfahren wir, daß er allein in 30 Städten seine Königsbilder aufgestellt hat. Unter diesen Städten, die großenteils noch nicht lokalisiert sind befindet sich z. B. Tinsunkik, da~ Dinsarri aus Assurbanipals Zügen. Zu ihm flüchtete 710 Mardukapaliddin. Sutruk-Nahhunte setzte den Be1ibni auf den Thron von Babel. In den Thronstreit zwischen den Söhnen des Dalta von Ellip greift er zu Gunsten des älteren, Nibe, ein, dem er ein beträchtliches Hilfskorps von Bogenschützen zusendet. Aus den Inschriften gewinnen wir den Eindruck, daß er alles, was gegen Assur gerichtet war, unterstützte; seinem Druck nachgebend, mußte Assur das schon eroberte Meerland räumen. Erst durch die Schlacht bei Kis gewinnt Sinacherib Babylonien wieder. 699 wird Sutruk-Nahhunte (IStarlJundu genannt in der babylonischen Chronik) von seinem Bruder Jj:allusu gefangen und ins Gefängnis geworfen. ljallusu (d. i. Hallutus-Insusinak oder Halludus wie er assyrisch genannt wi;d) , fällt erfolgreich in Babylonien ein, verwüstet Sippar, führt Assurnadinsum, den assyrischen Vizekönig von Babyion, gefangen nach E. Dieser Einfall ist die Antwort des Hallusu auf den Versuch des Sinacherib: die elamische Küste zu beunruhigen und die flüchtigen BabyIonier von Bit-Jakin zu vernichten. Jj:allusu setzt im Jahre 693 den Nergalusezib zum babylonischen König ein. Für den Einfluß des Hallusu haben wir ein interessantes Zeugnis, eine Vertragsurkunde, in der nach ihm datiert wird. Jj:allusu regiert sechs Jahre, dann empören sich gegen ihn seine Untertanen, sperren ihn ein und töten ihn. Den Thron bestieg in E. Kudur, auch KudurNanlJundi genannt, der einen Einfall
ELAM Sinacheribs zurückweist, aber schon nach zehnmonatiger Regierungsdauer in einem Aufruhr gefangen genommen und getötet wurde. Den Thron bestieg sein Bruder Humpanummenna III. (Ummanmenanu und bloß Menanu geschrieben; 692-689)' In der mörderischen Schlacht bei ljalule* schlägt er Sinacheribs Angriff zurück. Dies dürfte richtig sein, obwohl Sinacherib selbst sich den Sieg zuschreibt. Aber die endgiltige Eroberung durch Sinacherib konnte er nicht verhindern. Menanu wurde vom Schlag getroffen, verlor die Sprache und starb am 17. Adar nach vierjähriger Herrschaft; den Thron bestieg Humpanhaltas 1. (Umanaldasi) 688* ; wir wissen von ihm nichts Näheres als sein Todesjahr 68r. Die folgende Zeit ist gekennzeichnet durch außerordentlicheDürftigkeit der einheimischen Nachrichten, die uns die irreführenden assyrischen Berichte nur schwer aufklären lassen. Es ergibt sich nur soviel, daß wir behaupten können: die Assyrer berichten absichtlich nichts von elamisehen Großkönigen, bzw. werfen die Könige von E. mit den einzelnen Königen oder auch nur Häuptlingen noStämme zusammen. madisierender Solchen Stämmen gehören sicher die zwei folgenden »Könige{< an. Da ja die iranische Einwanderung viele Subaräer und zum Teil auch iranische Familien nach Südosten abgedrängt hatte, sind sicher auf diese Weise fremde Elemente auch in die elamischen Herrscherfamilien eingedrungen. Die in den Grenzlandschaften zwischen Babylonien und E. lebenden Stämme, zum Teil semitischen Ursprungs wie die Gambulu, zum Teil elamisch-subaräischen und damit auch Teile der Gebirgsstämme werden von den Assyrern bekriegt oder gegen den König von E. ausgespielt. § 15. Der Endkampf Assyriens mit Elams. Die babylonische Chronik nennt für das Jahr 681-676 Humpanhaltas II. (Sanft) als König, der auch in Sippar ein Blutbad anrichtete. Humpanhaltas ist identisch mit dem in
elamischen Texten genannten Halkatas und dürfte mit seinem Bruder Urtaki* (Urtagu) bereits einer Nebenlinie angehören, die subaräisch-iranische Elemente in sich aufgenommen hatte. Zwischen Urtaki und Assurahiddin bestand ein ziemlich gutes Einv;rnehmen, ja Urtaki schickte sogar die IStar und die übrigen Götter von Agade nach Hause. Auch zur Zeit einer Hungersnot sollen die Assyrer die Leute des Urtaki unterstützt haben. Wenn uns berichtet wird, daß nach Urtaki sein »Bruder{( Te-Umman regierte, so müssen wir den Ausdruck Bruder nicht wörtlich verstehen; im Gegenteil, wir haben Grund, anzunehmen, daß Te-Umman und sein Vater die eigentlichen Großkönige waren, die noch in verwandtschaftlichen Beziehungen zum alten . Königshaus standen. Te-Umman ist Kurzform zu Tepti Hupan-Insusinak; das war der Sohn des Silhak-Insusinak 11., der selbst Sohn eines Ummanini war, was vielleicht richtiger Ummanigas zu lesen wäre. Letzteren Falles könnten wir diese Familie an den Humpanikas 1. anschließen. Zumindest haben Silhak-Insusinak 11. und Tepti-Hupan-Insusinak in Susa geherrscht und uns Urkunden hinterlassen. Daher ist zur Zeit des Urtaki wahrscheinlich Silhak-Insusinak Großkönig geworden und Tepti-Hupan-Insusinak sein Nachfolger, der wohl versucht hat, )}Ordnung{< unter seinen zahlreichen )}Brüdern«, darunter auch den Kindern des Urtaki, Humparhaltas II. usw., zu machen. Die nomadisierenden Stämme, die er Palahute nennt, besiegte Te-Umman. Da aber die Fürsten dieser Palahute im Dienste der assyrischen Politik standen, so machten die assyrischen Berichte TeUmman zu einem Bösewicht besonderen Grades, zu einem Teufel; die maßlos aufgebauschten Kriegsberichte der Assyrer lassen uns noch erkennen, daß die festen Plätze in der Hand des Großkönigs liegen und daß die Kämpfe nur zwischen den von Assyrien unterstützten
ELAM Nomaden und dem elamischen Aufgebot stattfinden. Im übrigen ist der entscheidende Stoß von einer assyrischen Truppe geführt worden, die vom Meerland aus gegen Hidalu und Susa vorrückte. Te-Umman fällt und Susa wird angeblich geplündert. Wieder folgt eine Doppelherrschaft. Die Söhne des Urtaki werden vom Feldherrn des Assurbanipal zu Königen in Susa und Hidalu eingesetzt, d. s. Humpanikas* und Tammaritu, die immer dann aufs neue Assur Treue geloben, wenn assyrische Truppen in die Nähe gelangen. Sonst halten sie es ähnlich wie der berühmte Aziras aus der Amarnazeit. Der elamische Großkönig dieser Zeit war wohl AttahamitiInsusinak*, des Hutrantepti Sohn. Assyrisch heißt er Attamatu (Attametu) und wird nur als General bezeichnet. Nach seinen eigenen Inschriften muß er Susa wenigstens gelegentlich zurückerobert haben. Erst unter seinem Sohn und Nachfolger Humpanhaltas IH. kommt es zum entscheidenden Kampf um Susa. Wenn die Annalen des Assurbanipal hier einen Gegenkönig Indabigas*, den »Knecht{< des Elamierkönigs, als zweiten König ( )}Gegenkönig{<) nennen, so ist das auch sicher Denn »empört{< hat er sich falsch. sicher nur gegen die von Assur anerkannten Feudalherren der Palahute, die ja nach assyrischen Anschauungen die lirichtigen{< Könige waren. Ähnliches gilt auch sicher von dem König Pa'e*, der »zugleich mit Humpanhaltas III. die Königsherrschaft ausgeübt hatte{< ·oder von dem König Umbagabua* und Sutruk-Nahhunte*, dem König von Hidali* (das dürfte auch jener SutrukNahhunte sein, den Hanne von Ajapir in seinen Felsinschriften von Mal-Amir nennt). Erst nach dem Ende des Indabigas wird Susa erobert und gründlich geplündert. Von der ungeheuren Beute, die Assurbanipals Truppen aus Susa wegschleppten, lesen wir in seinen Annalen. Trotzdem hat sich HumpanReallexi kon der Assyriologie.
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haltas noch immer gehalten, ja er soll sogar in die verwüsteten Gebiete zurückgekommen sein. § 16. Ausklang. Die Eroberung Susas hatte auch den endgiltigen Verlust von Ansan zur Folge, wo sich inzwischen das Haus der Achamaniden (Cispis* und seine Söhne) eingerichtet hatte. Sämtliche Fürsten des Zagros, sowohl urartäische, wie medische und persische schicken um 639 Gesandte und Tribut an Assurbanipal; darunter befinden sich auch Kuras von Parsumas, das sich fast ganz mit Ansan deckt, und Pisluwie, der König von Hudimeri. Die Perser dehnen allmählich ihre Herrschaft immer weiter nach Süden aus und im Verlauf eines Jh.s ist gerade der Osten E.s persisches )}Stammland{< geworden, um dann im Achämenidenreich die Provinz Parsa zu bilden. Das Gebiet um Susa bis zum persischen Golf erhielt von den Persern den Namen Hwaja. Noch zur Zeit des großen Kuras gab es hier »Könige{< und die Aufstände unter Dareios*, dem Großen, bezeugen uns, daß elamische Familien mit e1amischen Namen noch immer Macht und Klang unter der Bevölkerung hatten. Damit ist die selbständige Rolle E.s zu Ende. Aber noch in der Zeit Alexanders des Großen gibt es elamische Familien. So heißt einer der Satrapen Abulites; ein Name, den wir in der Form Abuliti in der Zeit des Sutruk-Nahhunte 11. auch schon finden. Auch in der Seleukidenzeit gibt es noch elamische Dynasten, z. B. Pessit*. Sämtliche früheren Darstellungen sind vollkommen überholt. Für Einzelliteratur ist bei den einzelnen Königen nachzusehen. Außerdem s. bes. Religion, Recht, Sprachen, Schrift. Quellen: Alle Bände der DP, RA. eIE; Hüsing Quellen; ferner Thureau-Dangin VAB I; Barton The royal inscr. of Sume,. and Akkad; Weissbach VAB III; Streck VAB VII; King Chronicles; Weidner in AfO III 68 f., VII 1-7; Herzfeld in MAOG IV 82 ff.; Ungnad in BA VI, 5 (I908); Winckler in AOF I 534-543; Bark Strichinschriften; J eremias in MVAG 21 (I916) 69-97; König Geschichte Elams AO 29, Heft 4; König Muttp,rrecht und 22
ELAM Thronfolge im alten Elam (Festschrift d. Nationalbibliothek, Wien I926); Speiser Mesopotamian Origins. König.
Elam (ethnologisch) § I. über die vor- und frühgeschichtlichen Einwohner von E. sind wir dank den französischen Grabungen in Susa, zu denen noch Untersuchungen an einigen anderen Ruinenstätten kommen, einigermaßen unterrichtet. Ziemlich spärlich sind dagegen die Quellen für die Erkenntnis der Völkerverschiebungen, die E. in späterer Zeit trafen und die schließlich zur Besitzergreifung des Landes durch Meder und Perser (s. d.) führten. Die Grenzen E.s nach Osten und Nordosten lassen sich nicht sicher bestimmen (König AO 29, 4 S.5). Die folgende Darstellung wird daher vielfach auf Nachbargebiete übergreifen, sofern diese sich mit E. durch eine ähnliche kulturelle Hinterlassenschaft als verbunden erweisen. Einen ungefähren überblick über den Umfang E.s besitzen wir für die Zeit Silbak-Insusinak 1. (12. Jh.). Damals umfaßte es im Südosten noch die Ebene von Persepolis, im Süden war Bender Buschir inbegriffen. Auch das Land östlich des Tigris bis zum unteren Zab und das Seeland gehörten zum Bereich des genannten Herrschers (Cameron, History 0/ Early Iran S. 120 f.). Literatur: Delegation en Perse. Memoires. Tome I-XIII; tome XIV: Memoires de la Mission archeologique de Susiane. Tome XV: Publications de la Mission archeologique de Perse; ab tome XVI: Memoires de la Mission archeologique de Pel'se. Alle Bände im folgenden als DP gekürzt.
§ 2. Anthropologischer überblick: Obzwar aus fast allen Perioden, angefangen von der Nekropole in den untersten Schichten der Akropolis von Susa bis in die Achämeniden- und Partherzeit, Gräber geöffnet wurden, fehlt es an untersuchtem Skelettmaterial, dessen Erhaltung anscheinend nicht allzu viel Mühe gewidmet wurde. Nur aus der Parther-Periode Susas liegen drei sehr schlecht erhaltene Schädel vor (s.Dieulafoy, L'Acropole S. 109 ff .), ein zu spätes und zU spärliches Material,
um daraus Schlüsse auf die Bevöl;.. kerungsverhältnisse des alten E. zu ziehen. Von den in Tepe Hissar bei Damgan gehobenen Skeletten, die, obwohl aus einem Nachbargebiet stammend, für die vor- und frühgeschichtliche Bevölkerung E.s gewiß von Interesse wären (s. MJ XXIII S. 323 ff.), liegt leider noch keine Bearbeitung vor. An einem sehr spärlichen Material, das vom Tepe Dschamschidi, Tepe BadHora und Tepe Gijan stammt, glaubt Vallois (bei Contenau & Ghirshman, Fouilles du Tepe-Giyan S. 121 ff.) für das 2. Jt. v. Chr. die Anwesenheit der mediterranen und armenoiden Rasse im Gebiet von Nord-Luristan und nördlich davon feststellen zu können. Nur zum Teil für unsere Zwecke sind die Rundplastiken und Relief verwertbar, die aus der Dschemdet Nasr- und Lagasch-Periode in Susa stammen und DP XIII pI. 33 ff. veröffentlicht wurden. Teils sind die Darstellungen zu primitiv, zU schematisch oder zu zerstört, teils besteht, wie bei DP XIII pI. 40, 3, der begründete Verdacht, daß es sich nicht um bodenständiges Gut handelt. Aber ein kleiner Rest, in einer Tiefe gefunden, die der Dschemdet Nasr-Periode des Zweistromlandes entspricht, kann dank seiner guten Erhaltung und der ganz. überraschend naturwahren Darstellung hier doch herangezogen werden. Es sind dies die DP XIII pI. 39, 6, 8-10 abgebildeten Alabasterfiguren, von denen drei in Rec. Trav. XXXIII S. 52 ff. (Fig. 15, 19,21) in weit günstigeren Aufnahmen veröffentlicht wurden. Es handelt sich bei diesen Plastiken um einen Mann und drei Frauen, deren Gesichtszüge uns eigentlich gar nicht fremdartig orientalisch anmuten: die gerade Nase, der ebenmäßige Mund, die ziemliche Länge des Gesichtes bei durchaus nicht großer Breite geben diesen Menschen ein fast ~uropäerhaftes Aussehen, das von dem im frühen Zweistromlande üblichen stark abweicht. Als zeitlich und räumlich der frühgeschichtlichen Periode von Susa nahe-
ELAM stehend, darf zur Aufhellung der Bevölkerungsverhältnisse E.s wohl die Siegesstele Naram-Sin's von Akkad herangezogen werden, auf der als Gegner dieses Königs östliche Gebirgsbewohner, vermutlich die Leute von Lullubu und ihre Nachbarn, zur Darstellung gelangten. Sie tragen bemerkenswerter Weise einen Zopf und ihre Gesichtszüge, die de Morgan in DP I 153, Fig. 374378 nach einer über einem Abklatsch gefertigten Zeichnung gibt, erinnern an die von ~uropäern. Zopfträger tritt auf einem Felsrelief im Darband-i-Gawr (Qara Dagh; s. Georg. Journ. LXV S. 63 f.) auch ein namenloser König nieder, der in seiner Haltung an die Darstellung Naram-Sins auf seiner Siegesstele gemahnt; seine Kopfbedeckung, eine "Gudea-Haube", zwingt jedoch zu jüngerer Datierung des Denkmals. Anubanini, König des Landes Lullubu, der sich auf dem Relief von Seripul (s. de Morgan, Miss. scient. en Perse, IV pl.II) verewigte, unterscheidet sich in seiner Haar- und Barttracht sowie in der Kopfbedeckung kaum von den Darstellungen aus der Zeit der III. Dynastie von Ur. Zopfträger finden wir wieder auf weit jüngeren e. Denkmälern, so auf der Stele des Königs Untas-Uupan (DP XII pI. 6; Ant. Sus. Nr. 12) und auf einem Bronzerelief aus der Zeit SutrukNabbunte 1. oder Silbak-Insusinak 1. (DP I pI. 13; Ant. Sus. Nr. 229). Die Stele zeigt eine bärtige Götter (? )-Figur mit Zopf und eine bartlose Mischgestalt, der ein Zopf an der Schläfe vor dem Ohr, ein anderer dahinter herabhängt. Ähnlich werden auch die Krieger auf dem genannten Bronzerelief dargestellt: ein mächtiger Zopf wallt über den Nacken herab, ein kleinerer hängt an der Schläfe nach vorne (s. a. DP XI Fig. 18; RA XVII S.25). Allen Gesichtern der genannten Zopfträger gemeinsam ist eine gewisse EuropäerÄhnlichkeit ; mit ihrer Zopftracht erinnern sie entfernt an die Wagenkämpfer der Hettiter in der Schlacht von Kadesch, denen allerdings der Seitenzopf
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fehlt und deren Kopf im übrigen geschoren sein dürfte. Etwa der Zeit des Bronzereliefs gehören wohl auch die Figuren aus Gold, Silber und emaillierter Fritte an, die DP VII S. 131 ff. beschrieben und pI. 23, 4-6; 24, I, 2 abgebildet wurden. Die letzteren zeigen durchaus ebenmäßige Gesichts- und Körperformen, nur der starke Haar- und Bartwuchs sowie die geblähten Nasenflügel der goldenen und der silbernen Gestalt fallen auf; vielleicht darf man bei ihnen ebenso wie bei dem von Moortga t, 8. Sendsehr. d. DOG. 6, Abb. 8 besprochenen Bronzekopf an eine weddaartige Rassenform denken (vgl. v. Eickstedt, Rassenkunde u. Rassengeschichte d. Menschheit S. 3II f.). Die Bronzefiguren aus dem Insusinak-Tempel des 12. Jh.s (DP VII pI. 15; 16), die etwa aus der Mitte des 2. Jahrtausends stammen mögen, geben mit wenigen Ausnahmen ein recht vorteilhaftes Bild vom Aussehen der E. jener Epoche. Ziemlich ähnlich einigen dieser Darstellungen erweist sich endlich ein aus Ton geformter, bemalter Kopf, der dem 9.-8. Jh. zugewiesen wird (RA XXIII S. 2; pI. I, 2). Seine Nasenform, seine durch die Bemalung angedeutete dunkle Farbe der Behaarung und der Augen sowie das Zusammenwachsen der Augenbrauen an der Nasenwurzel weisen zweifellos auf einen Angehörigen der vorderasiatischen Rasse hin. An die Krieger der obengenannten Bronzeplatte erinnern die bezopften Männer der Reliefe von Malamir, DP III pi. 32 a, b, deren Erhaltungszustand leider nicht gut genug ist, um Rassenmerkmale erkennen zu lassen. Ganz anders sieht die Hauptmasse der E. später zur Zeit Assurbanipals aus. Die aus Ninive stammenden Denkmäler dieses Königs (s. Dieulafoy, L'Acropole Fig. 32, 36-38; Prop. KG 112 557, 569) zeigen uns die e. Bevölkerung als gedrungen gebaute, kurznackige Menschen von ziemlich derben Gesichtszügen. Man bemerkt vor allem eine gewisse Blähung der Nasenflügel und eine einigermaßen grobe Formung der 22*
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Mund- und Wangengegend, wogegen ich die von Hüsing, MAGW XLVI S. 233 Abb. 3, 4-5 zum Ausdruck gebrachte starke Einsattelung der Nasenwurzel an der nach einer Photographie erfolgten Wiedergabe in Prop. KG I12 55J nicht zu erkennen vermag. Das Haupthaar dieser Leute fällt ziemlich kurz in den Nacken, das Gesicht umrahmt meist ein kurzer Bart, doch finden sich auch glatt rasierte Gestalten. In diesen Bildern scheint uns doch ein verhältnismäßig primitiver Menschentypus entgegenzutreten, ohne daß man ihn, wie dies häufig geschah (s. Dieulafoy, L'Acropole S. 2Jf., 36, r02fl.; de Morgan, DP I S. r52 f.; Billerbeck, Susa S. 23; Hüsing, a. a. O. S. 233), geradezu als negroid, negritisch oder gar als pygmoid bezeichnen müßte (vgl. v.Eickstedt, a. a. 0.). Was besonders hervorgehoben zu werden verdient, ist, daß nicht nur die Masse des e. Volkes, sondern auch die Fürsten, mit denen Assurbanipal zu tun hatte, in der Regel zu diesem primitiven Typus zu gehören scheinen. Nur das Porträt des AttalJamiti-Insusinak (DP XI Fig. r2) zeigt etwas wohlgeformtere Züge; der gerade Nasenrücken, die geringe Einsattelung der Nase, die Steilheit der Stirn treten auf diesem Bilde besonders vorteilhaft hervor; Nasenflügel und Lippen weisen hingegen auch hier ziemliche Derbheit auf. In der Haartracht weicht unser Porträt von der üblichen Form ab: Der Bart wallte offenbar lang herab und das Haupthaar scheint in einem Zopf aufgebunden zu sein, ähnlich der Art, die wir von einer gleich zu besprechenden Gruppe e. Krieger kennen. In der Haartracht (langer Bart und Zopf) erinnert an diese Darstellung die Abbildung des Fürsten lJanni von Malamir (DP III pI. 23); leider ist das Gesicht hier so stark beschädigt, daß sich über sein Aussehen nichts sagen läßt. Wir besitzen aber aus dem e. Heer noch die Darstellung zweier ganz anderer Volkstypen, die beide einen europäerhaften, großwüchsigen Menschen-
schlag wiederzugeben scheinen. Die einen, meistalsBognerdargestellt, tragen einen Zopf, dessen aufgebogenes Ende unter eine Kopfbinde geschoben ist; sie erinnern in ihrem Gesichtsschnitt sehr an die schon oben erwähnten Zopfträger (s. Dieulafoy, L'Acropole, S.44, Fig. 3r); irgend einen Grund, sie mit Billerbeck (Susa S. r02) als Mongolen zu bezeichnen, sehe ich nicht. Ihnen ähnlich, nur durch reiches, frei in den Nacken herabwallendes Haar unterschieden, erscheinen auf den Abbildungen Assurbanipals die Angehörigen der anderen Type, manchmal mit Bogen und Schwert, meist aber mit Lanze und großen Hautschilden bewaffnet. Es handelt sich hier, wie auch Dieulafoy, a. a. O. S.44; Billerbeck, a. a. 0., S. I04 und Hüsing, a. 'a. O. S.232 annehmen, um Kontingente arischer Völker, die dem Machtbereich E.s angehören. Literatur: H. Dieulafoy L'Acropole de Suse, Paris 1893; A. Billerbeck Susa, Leipzig 1893; G. Hüsing Völkerschichten in Iran, MAGW XLVI S. 199-250.
§ 3. Archäologischer Überblick: Die Gliederung des aus den Grabungen der Mission arcMologique de Perse stammenden Materials stößt insoferne auf Schwierigkeiten, als die vorliegenden französischen Veröffentlichungen trotz ihres bedeutenden Umfanges nur den Charakter vorläufiger Berichte tragen und daher über die näheren Fundumstände meist nur karge Mitteilungen machen; die eingehende Verarbeitung der Grabungsergebnisse steht noch aus (s. Pottier, Rev. arch. 5. ser. t. 23 S.38). So haftet denn derzeit jedem Überblick notgedrungen etwas Vorläufiges an, das erst dann sicherer Gliederung weichen wird, wenn die genaueren Angaben über die Fundumstände mit lückenloser Beschreibung der Gegenstände vorliegen. I. Als älteste uns bekannte Kultur auf e. Boden darf vielleicht jene bezeichnet werden, deren Reste sich in jener Hügelgruppe westlich von Susa finden, die man nach dem Haupt-Tepe
gewöhnlich die Mussian-Gruppe nennt. Dort, im Tepe Mohammed Dschaffer, treffen wir auf eine handgemachte, dicke Keramik von ockergelber, roter oder dunkelbrauner Farbe, die häufig Glättung aufweist. Als Verzierung werden geometrische, dunkelrote Bemalung und eingeritzte oder erhabene Musterung erwähnt; auch Ösenhenkel kommen vor. Da nur Scherben gefunden wurden, läßt sich über die Gefäßformen nichts Sicheres aussagen. Ein wohl verwandtes Stück aus Mussian, das untere Ende eines spitzbodigen Gefäßes, zeigt dunkelrote geometrische Bemalung auf hellrotem Grund (DP VIII S.93 Fig. 134). Derselben Zeit gehört vielleicht ein Gefäßboden mit Geflechtabdruck an (a. a. O. Fig. r33), der aus den tiefsten Schichten von Mussian stammt, die auch Silexgeräte führt. Einer frühen Epoche scheinen auch die a. a. O. Fig. r35 abgebildeten Scherben zu entstammen; zu einem von ihnen vergleicht Herzfeld, Samarra, Nr. r63 wohl mit Recht ein Muster von Samarra. Durch seine Verzierung, durch Ton und Brand als nahe verwandt erweist sich wohl auch das Napfbruchstück von Chazineh a. a. O. Fig. r64. Im Tepe Mohammed Dschaffer begleiten die Keramik zahlreiche Obsidianartefakte (Klingen, Kratzer, Sichelschneiden, Nuclei); der Obsidian, der in diesen Gebieten nicht vorkommt, spricht wohl für Handelsbeziehungen zum Norden (Ararat). Auch Reste von Hütten aus Rohr und Zweigen nebst Herdabfällen fanden sich am T epe Mohammed Dschaffer. Ob es sich hier wirklich um eine noch rein neolithische Kultur handelt, läßt sich auf Grund des kargen Fundmaterials nicht entscheiden. Das Gleiche gilt von spärlichen Funden aus tiefen Schichten von Bender Buschir (DP XV S.23), wo Bruchstücke einer groben, schwarzen, primitiv gebrannten Keramik mit Reliefverzierung zutage kamen. 2. Unmittelbar über dem gewachsenen Boden fand sich nach DP XIII S. 6 ff. in der Akropolis von. Susa, von einer
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Mauer umschlossen, eine Siedlung und mit ihr auf ungefähr gleicher Höhe aD:ßerhalb der Mauern eine Nekropole mIt bemerkenswert hochentwickelter Kultur, die als Susa I bezeichnet wird. Dieses Gräberfeld muß, wenn diese Angaben stimmen, jünger als die unterste Siedlung sein, da es erst angelegt werden konnte, als das ursprünglich ja als frei anzunehmende Gelände vor der Mauer mit Schutt aufgefüllt war. Ganz anders erscheint jedoch die Situation nach der von de Mecquenem, DP XX S. roo f. gegebenen Beschreibung: Bei 23.50 m unter der Oberfläche der Ruine erhebt sich unmittelbar auf gewachsenem Boden ein Grabhügel aus harter, gestampfter Erde, der im Durchmesser ungefähr 8 m, in der Höhe 3-4m mißt. Darin eingeschlossen lagen dicht gedrängt die Bestattungen. Die Siedlungumfaßt im Durchschnitt eine I-2m starke Schicht über dem gewachsenen Boden, an den Rändern scheint sie jedoch etwas mächtiger zu sein; von einer umfassenden Mauer ist nirgends die Rede. Dann aber sind Siedlung und Nekropole gleich alt und letztere entstand als ein über der Erde aufgetürmter Tumulus. Wie in diesem bei seinem verhältnismäßig geringen Umfang aber die von de Morgan angegebene Zahl von 2000 Leichen Platz finden konnte, ist nicht ersichtlich. Charakteristisch für die Epoche Susa I ist eine ungemein dünnwandige Keramik, die auf einer primitiven, mit der Hand nur mäßig gedrehten Scheibe hergestellt worden sein dürfte (DP XIII S. 30, r6r) und in einem desoxydierenden oder wenig oxydierenden Feuer bei geringer Temperatur gebrannt wurde (a. a. O. S.16r). Der sehr fein geschlemmte Ton erhält beim Brennen eine helle Farbe, die von Hellgelb, Hellgelbbraun und Hellgrün bis Hellrötlich schwankt. Farbüberzug und Politur kommen nicht vor, doch dürfte die Oberfläche feucht geglättet worden sein. Die Gefäße sind meist in einem glänzenden Schwarz bemalt, das <;lurch
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den Brand gewöhnlich als Dunkelbraun, selten als Braunrot, Rot oder Grünlichbraun erscheint. Die Malfarbe bringt in der Regel das Muster zur Darstellung, vereinzelt finden sich Fälle, in denen sie den dunklen Grund bildet, von dem die ausgesparte Oberfläche als helles Ornament sich abhebt. Sehr selten tritt zweifarbige Bemalung (schwarz und rot) auf (DP XIII pI. 22, 4). Als gebräuchlichste Formen finden sich Becher verschiedener Größe von Kegelstumpf- und Zylindergestalt mit niedrigem Fußring ; kalottenförmige Schalen mit schmaler Fußleiste, gelegentlich aber auch mit ausgearbeitetem Fuß; kugelige oder eiförmigeTöpfe, meist mit niedrigem Hals, selten mit Ausgußrohr ; laibchenförmige Töpfe mit scharf ausgeprägtem Knick am größten Umfang, auf der Schulter häufig mit querdurchlochten Ösenhenkeln versehen. Die Bemalung zierte bei Bechern und Töpfen die Außenseite, bei Schalen die Innenseite. Sie ist mit großer Sorgfalt ausgeführt und zeigt fast ausschließlich geometrische Muster; vereinzelte naturalistische :Motive unterliegen in der Regel weitestgehender Stilisierung. Etwa die Hälfte der Keramik ist unverziert. Besonders unter den gerundeten Töpfen, von denen in jedem Grabe 2 bis 3 beigegeben waren, \veisen die meisten überhaupt keine Verzierung auf und viele schmückt nur ein einfaches Band in der Gegend des Halses (DP XIII S. 1341 ). Außer den genannten Töpfen gehören zum GrabinYentar meist große und kleine Becher, die kleinen oft in die großen gesteckt, und Schalen. Dazu gesellen sich Perlen, bei den Männern Beile und andere Geräte aus Kupfer, bei den Frauen kleine, spitzkegelige Salbgefäße und häufig ein Kupferspiegel (DP XIII S.7). Auch einfache Leinengewcbe waren bereits bekannt (a. a. O. S. 163). Ungefähr 2000 solcher Gräber wurden nach de Morgan geöffnet, die mehrfach übereinander lagen und eine Schicht yon etwa 3 m l\tichtigkl'it füllten. Von den Skeletten, die durchweg stark beschä-
digt waren, wurde kein einziges geborgen. Sie hatten nach de :\lorgan im allgemeinen eine gestreckte Lage ohne irgend eine besondere Orientierung, dagegen fand de Mecquenem diese Art der Beisetzung nur bei einem Kindergrab (L'Anthr. XL S.225), für Erwachsene erwähnt er ausschließlich sekundäre Bestattung. Hiebei lag der Kopf oft in einer Schale und die Langknochen steckten in einem großen Becher. Die Beigaben hatten ihren Platz gewöhnlich in der Nähe des Kopfes. Aus der Siedlung werden an Funden genannt: Scherben der bemalten \Vare, tönerne Menschen- und Tierfiguren, oft auch bemalt (DP XIII Fig. III, II2; L'Anthr. XLV S. I03 Fig. 5, I; DP XXV S. 186 Fig. 14, 2-4; S. 20-1- Fig. 45), Tonkugeln, ein steinerner Keulenknauf mit vier Vorsprüngen (DP XIII Fig. 1°9), Klingen aus Silber und Obsidian u. a. m. Wichtig ist, daß in dieser Kultur auch bereits Stempelsiegel in Kalotten- und Knopfform yorkommen (a. a. O. Fig. 25 bis; DP XXV S. 187 Fig. 17-19; S.204 Fig.46), Auch Töpferöfen wurden aufgedeckt (DP XXV S. 188, 204). Neben der bemalten Ware gab es aber nach de l\1ecquenem (DP XX S. 100; XXV S. 183, 204) auch eine gut gebrannte, rote und schwarze, polierte Keramik, die natürlich der Cmk\Vare des Zweistromlandes entspricht und damit Susa I als gleichzeitig mit der Stufe Ubaid II in Uruk erweist (s. dazu a. \Va telin, L'Anthr. XXXIX S.267). Als Verbindung der rotpolierten Art mit der i\Ialtechnik \'on Susa I sind Gefäße wie DP XIII pI. 19, 10; 25, 2 zu betrachten (s. a. Frankfort, Stlldit's I S. 38; pI. 3, I), die schwarze ~Ialerei auf roten, polierten Grund setzen, ihre Herkunft wird bei Frankfort, a. a. 0.38 1 mit Niwau V angegeben. (Die Akropolis yon Susa wurde von den Ausgräbern in fünf Niwau geteilt. Es liegt nach brieflicher :Mitteilung de :Mecquenems Niveau I bei 28 m, Niveau II bei 23 m, Niwau III bei 19 m, Niycau IV bei 15 m, Niveau V bei 10 m über der Höhe des
ELAM an der Ruine vorbei fließenden Schaurflusses; nach DP XXV S. 188 Fig. 20 liegt jedoch Niveau II 26 m über dem genannten Nullpunkt). De :Mecquenem fand die schvlarz bemalte rote Keramik (L'Anthr. XL S. 226) über der Ware von Susa I vergesellschaftet mit der monochrom rot engobierten \"are \'or. Ob es auch eine Zeit gab, in der nur rote und schwarze Töpferei, von keiner bemalten begleitet, in Verwendung stand, lassen die Berichte leider nicht klar erkennen. Es scheint aber doch so, als ob über Susa I, etwa bis zu Niveau IV reichend, im wesentlichen nur mehr die monochrom polierte \"are gefunden \vurde (vgI. DP XXV S. 183, 218). Dieser Periode, die ,vir wegen des Vorherrschens der roten Keramik Susa R benennen wollen, gehören Knopfsiegel an. ..1.uch Reste von Bauten aus luftgetrockneten und gebrannten Ziegeln wurden in dieser Schicht angetroffen (DP XXV S. 198 f.), ferner ein kauernder Löwe, der einen hockenden :Mann vor sich hält, aus Bitumen gearbeitet, und Geröllsteine aus Kalk, darunter einer mit Zeichen, die einer Buchstabenschrift ähneln (DP XXV pI. 10, 1-3 u. S. 202 Fig. 40). Hinsichtlich der Echtheit der "Schrift" (sowie einiger Ritzzeichnungen auf den unten en:-ähnten Knochengeräten) drängen SIch Bedenken auf. Außerhalb der Akropolis fanden sich von der Kultur Susa I Siedlungsreste in dem als Apadana bezeichneten ~-\b schnitt der Ruine yon Susa, wo sie eine etwa I m starke Schicht über dem gewachsenen Boden einnehmen (RA XXI S. IIO; Rey. arch. a. a. O. S.I6). Feine bemalte \"are wird weiters yon den Südhängen der "ille Ronle erwähnt. Als gleic11z~itig' mit Susa -I dar!; wohl auch'eine auf u;ld um :'lussian gefundene, dunkel auf hell bemalte feine Keramik betrachtet '\"erden (::\Iussian ~-\), die neben einer I\:ultur mit gröberer Töpferei I (:'Iussian B, entsprechend Susa I bis) ! YOrkolllmt; yon den Begleitfunden daselbst yerdient ein kalottenförmiges Stempelsiegel (DP YlII Fig. II2) Er-
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wähnung. Die Reihenfolge Susa I Susa Ibis glaubte de ~lecquenem auf dem in der Nähe von Susa gelegenen Tepe Dschaffer Abad (DP XX II3 f.) feststellen zu können, doch hält er jetzt an beiden Orten Susa I bis für die ältere Ware (DP XXV S. 205). Der Stufe Susa I gehören auch die in einem vorgeschichtlichen Siedlunghügel bei Persepolis erschlossenen Funde an, deren Charakteristikum gleichfalls eine monochrom bemalte Keramik bildet, neben der die unbemalte sich stark in der ~\Iinderzahl befindet. Herzfeld, Iran. Denkmäler I, hält sie z,var für neolithisch, aber ge\viß mit Cnrecht, wie das Vorkommen yon Kupfer (a. a. O. 5) und die formalen Parallelen zu Susa I lehren. Eine verwandte Keramik wurde auch bei Schiraz gefunden (AJSL LI, S.208). In Tepe Gijan bei Nihayend liegt nach Con tena u (s. unten) Susa I über Susa I bis. In Sialk bei Kaschan endlich scheint die Stufe IC gewisse Beziehungen zur Susa I-Keramik zu besitzen. Susa I bis kommt nach dem ausdrücklichen Zeugnis de :'lecquenems (L'Anthr. XLV S. 104) in Susa selbst nicht yor. In :'Iussian dagegen gibt es diese \"are, die durch grobe Paste, größere Wandstärke und flüchtige Bemalung sich yon Susa I unterscheidet und für die Pottier zuerst die Bezeichnung Susa I bis, später aber proto-iranisch yorschlug. Als :'Ialfarbe dient ein mattes Braun, Schwarz oder Rot, die :'Iuster sind teils geometrisch, teils naturalistisch mit starker Neigung zum Verschleifen der Formen. Diese gröbere \"are Susa I bis fand sich in :'Iussian, wie erwähnt, neben der feineren Keramik yom Typus Susa I. In ähnlicher Lagerung traf de :'lecquenem sie auch am Tepe Dschaffer Abad (DP XX S. II3 f.) an. Xach Contenau (Syria XIV S.Iff.: FOllillfs du Tipi-Giyan S. 79) liegt Tepe-Gijan bei Nihavend Susa I über Susa I bis. Der Stufe Susa I bis wird weiters die in tiefen Schichten in Bender Buschir gefundene bemalte Keramik (DP XV 14 ff.) zugerechnet, bei der die
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Bemalung oft auch auf rotem Tongrund aufsitzt. 3. über Susa I und R, etwa mit dem IV. Niveau beginnend, folgt auf der Akropolis von Susa eine ungefähr vier Meter hohe Kulturschicht (L' Anthr. XL S. IOI), in der Bauten aus luftgetrockneten und gebrannten Ziegeln sowie Speicher für Reis und Tennen festgestellt wurden (DP XXV S. 182 f.). Als Beigaben in Erdgräbern fand sich eine grobe, oft geritzt verzierte, niemals bemalte Ware (Näpfe, Töpfe mit vier Ösen). Hieher gehören auch die RAXXI S. I07; DP XX S. I06; XXV S. 180, 194 f. beschriebenen Funde: Töpfe mit Ausgußrohr oder Schnabel, kegelstumpfförmige Schüsseln, Knaufdeckel, Gefäße mit Schleifenhenkel (RA XXI, Fig. 12; DP XX, Fig. I; 2; XXV S. 197 Fig. 33), Sicheln und Messer aus Ton, Reibsteine, Messer, Meißel, Stichel aus poliertem Stein, Stichel und Pfriemen aus Bein, zum Teil noch in Bitumenfassung (L'Anthr. XL S. 228, Fig. 2), Klingen aus Silex und Obsidian, mikrolithische Pfeilspitzen aus Silex (DP XXV S. 198), Nadeln aus Kupfer (DP XXV S. 197 Fig. 34), ein doppelschneidiges Kupferbeil, das an Bootaxtformen erinnert (DP XXV S. 181 Fig. 4), Stichel und Bohrer aus Kupfer, Hauen aus Stein und aus Kupfer (DP XX S. I04 fig. 4) und Knopfsiegel (vgl. Delaporte, Cyl. Or. Louvre, S.29-32), ein eigenartig geformtes Stempelsiegel mit eingebohrter Menschengestalt (DP XXV S. 185 Fig. 13), eine kleine Steinfigur (a. a. O. Fig. 14, I), zu der vielleicht die DP XIII pI. 39, I abgebildete Gestalt zu vergleichen ist, kleine Obsidiangefäße und verschieden geformte Steingeräte unbekannter Verwendung (DP XXV S. 182 Fig. 6). An weiteren Funden werden aus dieser Schicht erwähnt: Tierfiguren (DP XXV S. 180 Fig. 3), Spinnwirtel, Töpfergeräte (DP XXV S. 198), kegelförmige Stifte aus Ton, ferner Knochengeräte, von denen viele Gravierungen aufweisen, darunter auch welche mit einem Reiter {L'Anthrop.
XL S. 226 Fig. I; RA XXVIII S. 191-194; DP XXV S. 198 und Fig. 38). Diese Kultur, die sich deutlich zwischen Susa I-R und Susa II einschiebt, wird häufig »Zwischenschicht« benannt, weswegen für sie die Bezeichnung Susa Z gewählt werden soll. Sie entspricht offenkundig der mittleren und endenden Uruk-Periode des Zweistromlandes. 4. Etwa mit dem III. Niveau tritt auf der Akropolis eine neue Keramik auf, die unter dem Namen Susa II bekannt ist und etwa bis zum 11. Niveau reicht. Der Abstand dieser Kultur von Susa I und R wechselt wohl je nach der Lage zwischen 5 und IO m, er ist jedoch überall vorhanden; auch im ApadanaHügel, wo Gräber der Periode Susa II über einer Susa I-Siedlung liegen, wurde er festgestellt. Die Keramik von Susa II läßt sich in zwei Gruppen gliedern. Die eine, II a, wird durch monochrom bemalte Keramik gekennzeichnet. Für die andere Gruppe II b, ist das Auftreten der mehrfarbigen Bemalung charakteristisch; zeitlich geht beiden im Zweistromlande die Dschemdet-Nasrund die Lagasch-Epoche parallel. Dafür, daß Susa II noch bis in die späte Lagasch-Periode reicht, geben der Inhalt des )}Schatztopfes« (Ant. Sus. S. 184 ff.; DP XXV S. 189 Fig.21) und die mit Susa lI-Keramik gefundenen Kupfergeräte Zeugnis (vgl. DP XXV S. 216 f., Fig. 6o; 62); Ausläufer scheinen noch bis in die Akkadepoche zu reichen (s. unten). Die Keramik von Susa II hat im Vergleich zu Susa I gröberen Ton, dickere Wandung, minder gute, matte Malfarbe und schlechteren Brand aufzuweisen. Die Ware wurde im allgemeinen auf der Töpferscheibe gedreht, nUr große Gefäße fertigte man mit freier Hand. Unter den Formen von Susa II a steht ein großer Krug mit Hals und mit flacher, gegen den halbeiförmigen Körper durch eine Leiste abgesetzten Schulter im Vordergrund (DP XIII pI. 24; 30,7; 3I). Dann gibt es mehr oder weniger kugelige Flaschen mit kurzem, zylin-
ELAM drischem Hals (pI. 25, 5, 6; 26, 4, 6 u. s. f.), die oft auch ein Ausgußrohr besitzen (pI. 25,7; 27,8 u. a.). Von gröberen Formen seien offene Töpfe mit eigenartig gestütztem Rand (pI. 26, 3, 8) genannt. Als Malfarbe, die erst nach dem Brande aufgetragen wurde, diente meist ein mattes Schwarz, das oft hellgelbbraun bis rötlich erscheint; in Verbindung damit, aber auch allein, finden sich außerdem verschiedene Abstufungen von Rot. Die Ausführung der Muster ist eine recht nachlässige. Die Verzierung umfaßt entweder die ganze Außenfläche oder beschränkt sich, besonders häufig bei den Halsflaschen, nur auf die obere Körperhälfte; horizontal verlaufende Bänder, oft in Felder geteilt, herrschen vor. Die Einzelmotive sind meist geometrischer Art, doch werden Mensch, Tier und Pflanze ausgiebig (und zwar durchaus nicht in starker Stilisierung, sondern höchstens nur in flüchtiger Schematisierung) herangezogen. Daneben gibt es Tüllenflaschen mit aufgemalten Ockerbändern, die an Gefäße der Dschemdet-Nasr-Kultur des Zweistromlandes erinnern (DP XXV S. 190 Fig. 23, I). Neben der Ware vom Typus Susa II a steht die schwarz und rot bemalte, sogenannte polychrome Keramik (Susa II b). Sie hat mannigfache Formen, doch scheint auch bei ihr der in Susa II a übliche Topf mit Leisten auf der Schulter (vgl. DP XIII pI. 24; 31) eine bevorzugte Stellung einzunehmen (s. DP XIII pI. 30,7; 29,5; XX Fig. 7, 4,5). Die verwendeten Muster sind teils geometrisch, teils der Pflanzen- und Tierwelt entnommen; hierbei wird der Körper der Tiere gerne in Felder gegliedert und gegittert (DP XX Fig. IO, I; II~ 12). Viele der Gefäße bedecken den nicht verzierten Teil (Hals, untere Körperhälfte ) mit einem roten überzug; reicht aber, wie etwa bei DP XIII pI. 30,7 die Bemalung bis zum Fuß, so verwendet sie darin soviel Rot, daß diese Farbe im Gesamteindruck entschieden hervorsticht. Damit und in der Form der
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bauchigen Töpfe mit Schulterleiste berührt sich Susa II b entschieden mit der Keramik von Tepe AU Abad (DP VIII pI. 7; Fig. 266,282-286), die ansonsten in der Musterung etwas abweicht. Auch in Tepe AU Abad bedeckt wohl wie in Susa II b in der Regel die Bemalung in umlaufenden Bändern die Wandung zur Gänze oder zum Teil, die einzelnen Motive sind aber doch zumeist andere; besonders das sogenannte »Augen«Muster spielt hier eine große Rolle, für das Susa bisher nur ein ähnliches Beispiellieferte (DP XXV S. 290 Fig. 22). Technisch erinnert die Keramik von Tepe AU Abad wie die von Susa II b zweifellos an die Dschemdet Nasr-Ware, aber die mit ihr gefundenen Kupfergeräte und Alabastergefäße (DP VIII Fig. 288-293, 295, 297, 298 , 304) datieren sie eindeutig in die LagaschPeriode, jenen Abschnitt, der auch in Susa als Datum für die polychrome Ware noch in Frage kommt. Auch die mehrfarbigen Scherben von Chazineh (DP VIII fig. 19IC; 192; 250; 251) werden gewiß dieser Periode zuzuweisen sein. Ein wesentliches Merkmal für die Kultur Susa II ist das Auftreten der proto-e. Schrifttafeln, die bis in die H. Schicht hinaufreichen; sie verraten in ihren ältesten Stücken zweifellos Zusammenhänge mit den frühesten Schriftdenkmälern des Zweistromlandes. Vielfach tragen diese Tafeln Abrollungen von Siegelzylindern, deren Abdrücke sich in dieser Schicht auch auf tönernen Krugverschlüssen finden. Das Format der Siegelrollen ist teils das kleine mit etwa quadratischem Querschnitt, teils das großer Zylinder von oft 6 cm Höhe und 3 cm Durchmesser. Zu ersterem gehören die charakteristischen Dschemdet NasrTypen der sitzenden Frauen, zu letzteren die überaus naturwahren Tierszenen. Auch Abdrücke vom Stempelsiegeln, in der Hauptsache geometrisch gemustert, kommen vor (DP VIII Fig. 8-II) , ebenso Stempel in Tiergestalt mit Zeichnungen auf der Unter-
ELAM seite, die mit Kugelschliff gearbeitet wurden. Zahlreich sind in dieser Kultur Susa II die Alabastergefäße (RA XXI s. II4), unter denen sich viele kleine tiergestaltige befinden (z. B. DP VII fig. 2-8, 10-14; XIII pI. 37, 1,2,6, 7; 38, 2, 7,9-12). Auch die vielen reliefierten Gefäße, Untersätze u. dgL aus bituminösem, zum Teil inkrustiertem Material (DP XIII pI. 33-37) sowie Alabasterfiguren (RA XXII S.5 Fig. I; DP XIII pt 39,1-3, 5-IO) gehören hierher. Neben den Krugverschlüssen aus Ton, die oft noch den Abdruck von Stoff aufweisen, gibt es tönerne »Plomben«, zum Teil mit Abdrücken von Schnüren versehen, kleine gebrannte Tongegenstände (Amulette?) in verschiedenster Gestalt und Anhänger aus Stein und Muschelschale, oft in Tierform (DP XXV S. 192 Fig. 27; 28). Aus den im Apadana-Bereich aus der LagaschZeit stammenden Gräbern verdient ein kupferner Topf mit langem Schnabel und getriebener Verzierung Erwähnung (RA XXI S. II4, fig.8). 5. Das Ende von Schicht III und der Beginn von Schicht II, also der unmittelbar unter und ober Niveau II gelegene Teil der Akropolis scheint der Akkad-Periode des Zweistromlandes zu entsprechen, obwohl gelegentlich auch die Kultur von Ur III so tief zu reichen scheint (DP XXV S. 179). In der Ville Royale liegt über Susa II eine Gräberschicht, in der die Toten hauptsächlich zwischen Matten in Gruben beigesetzt wurden (s. DP XXV S. 2II ff:; Fig. 55). Die Keramik sowohl wie auch die Kupfergeräte (s. hierzu a. Antiquity V S. 335; Fig. 2, II, 15, 16) haben vielfach in Funden des Zweistromlandes Parallelen, die dort der endenden Lagasch-Periode und der beginnenden Akkadzeit angehören. Daß wir uns hier in Susa mit dieser Schicht tatsächlich in letztgenannter Epoche befinden, wird dadurch wahrscheinlich gemacht, daß die nächst ältere Kultur, wie oben gezeigt, Beziehungen zur endenden Lagasch-Periode des Zweistromlandes besitzt. Beweisend
sind jedoch Siegel, die in dieser Schicht gefunden wurden (abgebildet DP XXV S. 217 Fig. 63,2,3), und von denen eines in den Beginn der Akkadzeit gehören kann, das andere sicher deren Ende zuzuschreiben ist. Bemalte Gefäße vom Typus Susa II scheinen vereinzelt noch in die Akkad-Schicht zu reichen (DP XX S. 106; XXV S. 213, 221). Der Akkadzeit dürften auch die aus einer Form gepreßten, mit Reliefverzierung versehenen flachen runden oder viereckigen Schalen angehören, die vielleicht als Lampen dienten (DP XII 161, Fig. 226 ff.; XIII pI. 44,4). Möglicherweise sind hierher auch die Bruchstücke einer mit aufgelegten Leisten und Tieren verzierten Keramik zu stellen (DP XII Fig. 407 ff.), deren genauer Fundort auf der Akropolis aus den Berichten leider nicht klar hervorgeht. Ähnlich geartete Topffragmente wurden auch in Bender Buschir (DP XV pl. 5) in einer Lage gefunden, die der Akkadzeit entsprechen könnte. Der Lagasch-Periode entstammen wohl gravierte und reliefierte Weihplatten (vgl. DP XIII pI. 40,3,9,; 44,3,6), ein Torso einer bärtigen Figur (DP X pI. I) ist hingegen durch eine auf Manistusu bezügliche Inschrift in die AkkadDynastie datiert. Diese Funde stammen anscheinend aus dem Bereich des Ninbursag-Tempels, wo sie über einem Fußboden lagen, dessen große, quadratische Ziegel der Akkad-Periode angehören könnten (s. DP XV 72). Für eine Beherrschung Susas durch Naram-Sin spricht ein mit Inschrift dieses Königs versehener Ziegel (DP II S.56). Dagegen muß eine Statuenbasis dieses Herrschers (Ant. Sus. Nr. 50) gemäß ihrer Inschrift als Beutestück nach Susa gelangt sein; das Gleiche könnte für das Statuenfragment Ant. Sus. Nr. SI und das Gefäßbruchstück DP IV S. I gelten,die beideNaram-Sin nennen. Auch dafür, daß eine Stele Sargon I., von der zwei Bruchstücke erhalten sind (Ant. Sus. Nr. I, 2), in Susa selbst errichtet war, besteht entgegen Came-
ELAM ron, (a. a. O. S. 29) kein Beweis. Die Bestattungen unterhalb der Gräber der III. Dynastie von Ur erfolgten im Apadana-Bereich in gestampfter Erde und in Särgen aus getrocknetem Ton; unter den Keramikbeigaben befanden :sich Gefäße vom Typus Susa II b (DP XX S. 106). Im Apadana-Gebiet kamen auch Brennöfen und Töpferei.geräte zu Tage. Am Übergang von der Akkadzeit zu Ur III scheinen die sogenannten »Spazierstockgriffe» aus Kupfer (DP XXV S.215, 221; Fig. 58, 2-6) .zu stehen, die wohl ;tls Köpfe für Hiebwaffen dienten. Die Frage, wie die älteren Funde von Susa, etwa vom Niveau II abwärts, zu gliedern und wie sie mit den bekannten Kulturen des Zweistromlandes in Beziehung zu bringen sind, hat schon ziemlich viel Erörterungen verursacht, ohne ·daß durch sie das Problem auch immer gefördert worden wäre. An einschlä.gigerLiteratur seien genannt : Christian MAGW LXI S. 134; ders. DLZ 1932 S.2475; Contenau, RA XXIX S. 33 ff.; Frankfort, Studies in early pottery 0/ the near east, I S. 22 ff.; ders. SAOC IV S. 65 ff.; Hertz, Klio, Beiheft XX S. I ff.; Pottier, Rev. arch. 5. ser. t. 23 S. I ff.; Wa telin, L'Anthr. XXXIX S. 265 ff. 6. Aus der Zeit der III. Dynastie von Ur besitzen wir aus dem Apadana-Gebiet und der Ville Royale Grabanlagen (DP XX S. 105; XXV S. 209 f., 220 f., 227 f.), die uns eine gegen früher wesentlich geänderte Kultur vor Augen führen. Sie e~thalten gerippte Tonsärge, die oft einen Überzug aus Bitumen oder Pech aufweisen. Den Schädel des Toten bedeckt meist ein Gewebe, auf das feine Blätter .aus Gold, Silber oder Bronze aufgenäht sind. Die beigegebene, in der Regel hell tonfarbige Keramik zeigt oft gedrungene Formen (DP XX S. 131, Fig. 36; XXV S. 227; Fig. 76); ein Gefäß mit rundem Boden hat meist rot gefärbten Hals (a. a. O. Fig. 76, 15). An Schmuck und Gerät fanden sich in den Gräbern ,der Ville Royale: Nadeln, Halsketten,
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aus Perlen, silberne Armringe, Ohrgehänge aus Gold und Silber, ein Anhänger in Gestalt eines Adlers aus Gold, mit Emaileinlagen, etc. (DP XXV 209 f., Fig.53), ferner Rollsiegel (a. a. O. S.233) sowie Figuren und Reliefs aus Ton (a. a. O. S.23I, 234; pI. 14, I, 3; Fig. 85, I-IO). Zur Grabausstattung gehörten auch reliefierte, zum Teil mit vollplastischen Tier- und Menschenkörpern verzierte Bitumengefäße (DP XXV S. 2II, 230 f.; pi. 12; 13), ein reliefiertes Alabastergefäß mit Einlage (DP XXV S. 231), weiters Gefäße, Dolche und Pfeile aus Kupfer (vgl. DP XXV S.231 Fig. 81). Bemalte Tongefäße sind in dieser Zeit sehr selten Aus dem (DP XXV S.2II, 230). Apadana-Gräberfeld stammen endlich reliefierte Bitumengefäße, Figuren aus gebranntem Ton und Bronzegeräte (RA XXI S. III; Fig. 4; 5); die Form der Beile und Dolche zeigt bereits eine sehr fortgeschrittene Entwicklung. Kinder wurden in Töpfen beigesetzt (DP XXV S. 228). In diese Zeit gehören auch die eigenartigen, zylindrischen, grau bis schwarzen Tongefäße mit eingeritzter, oft weiß inkrustierter Verzierung. Die Töpfe wurden offenbar an Schnüren getragen, die man durch vier vertikal durchbohrte Knopfösen an der Schulter und vier in den unteren Gefäßrand gestochene Löcher zog. Bemerkenswert ist der abgerundete Boden, über den die zylindrische Wandung vorspringt, weil darin deutlich eine Nachahmung von Gefäßen zum Ausdruck kommt, die aus einem unter- und oberhalb des Internodiums genommenen Abschnitt eines Bambus oder eines ähnlichen Gewächses bestanden (vgl. RA XXI S. IrO f.; DP XXV S. 231 Fig. 79; pl. II). Auch die anderen Proben schwarzer, gravierter und weiß inkrustierter Keramik, die sich in Susa fanden (DP Xln Fig. II8, II9), wird man unserer Epoche zurechnen dürfen. Interesse dürfen unter den susischen Funden auch einzelne mehr oder weniger fragmentierte Stein figuren beanspruchen,
ELAM die teils BA. ~A (= Puzur ?)-Insusinak darstellen oder von ihm geweiht wurden, teils namenlos sind (Ant; Sus. No. 52, 53, 6I), weil sie, bis auf Nr. 53, das in der Gewandung an die Akkadzeit erinnert, in Stil und Kleidung völlig den Schöpfungen des Zweistromlandes aus der Zeit der III. Dynastie von Ur entsprechen. Sie zeigen, daß BA. ~A Insusinak, den man meist noch der Akkadperiode zurechnet (s. RA XVIII, S. 3 f.; Cameron, a. a. O. S. 36 f.); den dagegen König (AO 29, 4 S. IO) zu einem Zeitgenossen der III. Dynastie von Ur macht, offenbar, wie ähnlich schon Thureau-Dangin, VAB I S. I77 3 annahm, beide Epochen, die jedenfalls durch keinen großen Zeitraum getrennt sein können, verbindet. Von Herrschern der III. Dynastie von Ur, denen E. wenigstens zum Teil untertan war, besitzen wir auch Bauurkunden und Ziegelinschriften aus Susa (~ulgi, Bur-Sin, ~u-Sin; s. DP X S. I2; XXV S. 2II, 236). Von dieser Zeit an bis weit in die erste Hälfte des 2. vorchr. Jt.s scheint akkadischer Kultureinfluß im Gebiet von Susa geherrscht zu haben, trotzdem der letzte König der III. Dynastie von Ur von E. geschlagen und gefangen weggeführt wurde. Der Zeit der Isin-Larsa-AmurruDynastien gehören in Susa nach RA XXI S. IIO ff. anscheinend jene Grabanlagen an, in denen meist Tonsärge ohne Rippung, in ihrer Gestalt umgestülpten Badewannen ähnlich, Verwendung fanden. Die begleitende Keramik, aus sehr feinem, gelbem Ton gefertigt, zeigt mannigfache Formen (DP XXV S. 227, Fig. 75). Als Beigaben waren Waffen (Beile, Dolche, Pfeil- und Lanzenspitzen), Gefäße aus Bronze, Schmuck aus Gold und Silber im Gebrauch, weiter wird eine reliefverzierte Bitumenschale (RA XXI S. II3 Fig. 6; vgl. DP XII S. 2II Fig. 4I4; DP XXV S. 227 f., Fig. 75) erwähnt. Im Gebiet der Ville Royale fanden sich Rechnungstafeln (DP XXV s. 209). Von größeren Plastiken werden Ant. Sus. No. 54-56,
58, 62, die etwa der Isin-Larsa-Zeit entsprechen, und No. 63 (Amurru-Dynastie) hierher zu stellen sein. Ein Kupferbeil des Attapakkat (Adda b-usu) ist ohne Angabe des Fundortes RA XXVII S. I87 veröffentlicht (s. DP XXV S. 227). Häufig sind Figuren und Relief aus Ton (DP XXV S. 227, 234; Fig. 74; 84). Wir befinden uns mit dieser Kultur, die der endenden früh-e. Periode entspricht, in der Zeit, in der das E.-tum von Emutbal aus in die Verhältnisse Babyloniens eingriff, wodurch Warad-Sin und Rim-Sin, die Nachkommen KuturMabuk's von Emutbal, in Larsa zur Regierung kamen. Es ist aber auch die Zeit, in der das Semitenturn des Zweistromlandes unter Hammurapi durch den Sieg über Rim-Sin neuerlich entscheidenden Einfluß auf E. gewann. Die zahlreichen akkadisch abgefaßten Rechtsurkunden (DP XXII-XXIV) mit ihren überwiegend semitischen, Eigennamen zeigen das Fortwirken akkadischer Vorbilder (s. Koschaker ZA 43 S. 224 f.). 7. Aus dem Beginn der mittel-e. Periode, die etwa der Kassitenzeit des Zweistromlandes entspricht, besitzen wir keinerlei Nachricht. Die Wirren, die durch den Kassiteneinbruch in Babylonien gekennzeichnet werden, scheinen sich auch in E. ausgewirkt zu haben (s. Cameron, a. a. O. 95). Die spätere Zeit ist durch eine ziemliche Anzahl von Funden belegt, ohne daß immer ihre genaue zeitliche Einordnung möglich wäre. Auf der Akropolis von Susa scheint ein Insusinak-Tempel, an dem schon ~ulgi und ~u-Sin gebaut hatten, von Untas-ljupan und ~ilbak-Insusinak 1. erneuert worden zu sein (s. Plan DP XII Fig.32). Etwa aus derselben Zeit dürfte ein Ninb-ursag-Heiligtum (Plan a. a. O. Fig.33) stammen. An der erstgenannten Stelle fand man unter einem Fußboden zahlreiche Gegenstände aus Gold, Silber, Blei, Bronze (Kupfer?), Stein, Elfenbein u. s. f. (s. DP VII S. 6I ff.; XII Plan bei S. 72). Es handelt sich bei diesen mannigfachen Dingen
ELAM verschiedenen Alters wohl nicht unmittelbar um Gründungsbeigaben, sondern eher um außer Gebrauch gekommenes Tempelgut, das hier aus religiöser Scheu beigesetzt wurde (vgl. zu dieser Sitte die jüngeren Ischtar-Tempel in Assur). Unterhalb dieser Weihgaben fanden sich zwei mächtige, lagernde Löwen aus Stein (DP VII S. 63; VIII S. I60 ff.; pI. 8), die wohl gleichfalls einem älteren Heiligtum entstammen werden. Zur Ausstattung des erwähnten Insusinak-Tempels selbst gehörten vermutlich zwei riesige lagernde Löwen aus emailliertern, gebranntem Ton (DP VIII S. 164; Fig.324. 325), die außerhalb des Heiligtums gefunden wurden. Aus irgend einem Tempel stammt gewiß auch die in Bronzeguß gefertigte, fast lebensgroße Statue der Napir-Akus (Napirasu), der Gemahlin des Untas-ljupan; von diesem selbst besitzen wir den Torso einer Kalksteinfigur (Ant. Sus. No. 59) und die Bruchstücke einer Stele aus Sandstein (DP XII pI. 6, I-4; Ant. Sus. pI. 5). Etwa derselben Periode werden auch die Funde angehören, die de Mecquenem DP VII S. 131 ff. beschreibt. Es handelt sich um Figuren aus Gold, Silber und emaillierter Fritte, einen Stab mit goldenem Löwenkopf, eine Taube aus Lapislazuli mit Goldeinlagen, einen kleinen Löwen aus Achat u. a. m. Die Dinge könnten etwas älter als die eben besprochenen Weihgaben aus dem Insusinak-Tempel sein. Eine Achatperle mit einer Weihinschrift Kurigalzu's (wohl des III., s. DP VI S. 30) besagt für die Datierung leider nicht viel. Etwa der Zeit ~utruk-Nahhunte L oder ~ilhak-Insusinak 1. wi;cf auch das Br;nzerelief mit den Kriegern (DP I pI. I3) angehören. Nicht weit von ihm kam der merkwürdige Untersatz aus Bronze (DP I pI. I2) zum Vorschein, der mit dem vorangehenden Stück etwa gleich alt sein dürfte. Sicher ~ilb-ak Insusinak L ist auf Grund einer Inschrift die sonderbare Bronzegruppe » ~it samsi« zuzuweisen (DP S. XII 143 ff.), deren Fundort im Bereich des Ninb-ursag-
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Tempels liegt. Weitere dürfte!}. dem Ende dieser Epoche zuzuweisen sein: Das Bruchstück eines Gesichtes und eine Hand, beide aus Silber, sowie zwei Perücken aus emaillierter Fritte (DP VII pI. 7-10), wohl Bestandteile von Götterfiguren. Unter den Begleitgegenständen befanden sich Eisengeräte (Fig.55-60), eine Taube aus emaillierter Fritte (Fig. 69), mehrere Siegelzylinder, darunter zwei wohl kassitische. Aus einem Tempel ~utruk-Nab-!J.unte 1. stammen die verschiedenen als Beute aus dem Zweistromland entführten und zum Teil mit einer Inschrift dieses e. Königs versehenen Stücke wie der Obelisk und zwei Statuen des Manistusu, die Siegesstele Naram-Sin's, die Gesetzesstele Hammurapi's, kassitische Kudurrus u. a. m. Aus einem Insusinak-Heiligtum Kutur-Nab-bunte Ir. und ~il!J.ak-Insusinak 1. kommen die im Apadalla-Gebiet gefundenen Reliefziegel, die einen Stiermenschen neben einer Palme und eine weibliche Gottheit zeigen (Wiederherstellungsversuche RA XIX S. 128 pI. 6; XXV S. 179 ff. Fig. 2; 3; 5; 6). Die Bestattungen dieser Epoche erfolgten teils in Grüften (s. RA XXI S. II5; Antiquity V S.334; Fig.7; DP XXV S. 226), teils in Topf- und Erdgräbern (DP XXV S. 208); im Anfange der Periode verwendete man auch noch die umgestürzten, Badewannen ähnlichen Tontröge (RA XIX S. II9 Fig. I; Antiquity V S. 334, Fig. 8). Die Beigaben lagen in diesen Fällen teils neben dem Skelett unter der Tonhülle, teils außerhalb. In der Nähe dieser Gräber fanden sich manchmal grobe, zum Teil farbige' Darstellungen menschlicher Köpfe aus Ton (RA XIX S. II8; DP XXV S. 209). Kulturgeschichtlich wichtig sind Beisetzungen, in denen Pferde und bronzerne Wagenteile angetroffen wurden (RA XIX S. 134; XXI S. III ff.). Unter den Funden dieser Periode fallen die zahlreichen meist emaillierten Frittegegenstände auf: Ziggati (DP I pI. 4; III S. 72 ff.), Ziegel, Gefäße (RA XIX S. 127; Fig. 9), Figuren (DP VII pl. 23,
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4-6 ), Siegel u. a. m. Aus Gräbern stammen eine Stein- und eine Elfenbeinfigur (DP XXV S. 208; pI. 10, 4, 5), ferner Tonfiguren (S. 226; pI. 14, 2). Von Schriftdenkmälern wird man die akkadisch abgefaßten Urkunden von Malamir (veröffentlicht DP IV; XXII; zur Datierung s. DP XXII S. VII; AO. 29,4 S. 14; Cameron, a. a. O. 7 2, der sie für älter hält) unserer Periode zuweisen dürfen. 8. Die spät-e. Periode, die man ungefähr vom Beginn des 1. Jahrt. v. Chr. bis zur achämenidischen Eroberung rechnen kann, ist auf der Akropolis von Susa durch einen Kultbau des Sutruk-Nabhunte II. vertreten (DP VIII S. 32), in dessen Nähe, etwas unter dem Niveau seines Fußbodens, die DP IX veröffentlichten e. Rechnungstäfelchen gefunden wurden. Emaillierte Fritteziegel, oft mit figuralen Darstellungen versehen (DP VII S. 38 f.), sind als Vorläufer der weit prächtigeren achämenidischen ~~ beiten von Interesse. Von AttabamlhInsusinak stammt eine Bildstele (DP XI Fig. 12, 13). Der Kleidung der Fürsten nach zu schließen, wird man auch die Reliefs von Malamir, das etwa 180 km östlich von Susa liegt, der spät-e. Periode zuweisen dürfen (s. DP III S.I33- I 4 Z). Die Bestattungen, die hauptsächlich in den Apadana und Ville Royale genannten Teilen der Ruine von Susa aufgedeckt wurden, erfolgten in gewölbten Grüften, die meist größere Ausmaße als in der früheren Periode besitzen (s. RA XXI S. II5, II7), aber auch in Erdund Topfgräbern (DP XXV S. zr8 ff.). In einer der Gruftbestattungen kamen auch keilinschriftliche Totentexte zutage, die Scheil, RA XIII S. r66 in das 7.-6. Jh. v. Chr. datiert. Unter den Beigaben werden Gefäße aus Ton, emailliert er Fritte und Glas, Schmuck und Geräte aus Bronze (s. RA XIX S. II2, pI. 4; DP. XXV S. z08) sowie Gegenstände aus Eisen genannt. Von den angetroffenen emaillierten Ton- und Frittegefäßen gibt RA XIX S. IZ4 f.,
Fig. 6; 8 Beispiele; für ein Glasgefäß s. Antiquity V S. 334 Fig. 4, 2. Eine emaillierte Tonfigur (RA XIX Fig.7) sowie eine Flasche und Fragmente von Plastiken aus emaillierter Fritte (a. a. O. pI. 5) fanden sich außerhalb der Gräber. Aus einer mit Knochen vollgefüllten Gruft des 9.-8. Jh. v. Chr. stammt ein aus Ton gefertigter, bemalter Kopf (RA XXIII S. z, pI. I; z), der deutlich vorderasiatische Züge aufweist. Geschichtlich wichtig ist die Tatsache; daß neben einigen neubabylonischen Inschriften, die man als Import aus dem Zweistromlande erklären könnte, sich in dem Ville Royale genannten Teil der Ruine von Susa an einem parthischen Bau in sekundärer Verwendung Ziegel mit dem Stempel Nebukadnezar H. fanden (RA XXI S. II7; XXIV S. 47; DP XXV S. 207 f.). Sie beweisen wohl, daß der Machtbereich dieses Königs sich in der Tat bis Susa erstreckte. § 4. Geistige und materielle Kultur, auf Grund der Funde dargestellt: Die Periode von Susa I und R wird zweifellos von Ackerbauern getragen, die bereits sich auf die Herstellung feiner Gewebe aus pflanzlicher Faser verstanden. Die Töpferei war hochentwickelt, vielleicht kannte man auch schon eine langsam gedrehte Scheibe. Zum Bauen verwendete man im jüngeren Abschnitte bereits luftgetrocknete und gebrannte Ziegel. Kupfer wurde zu mannigfachen Geräten verarbeitet, aber Stein stand noch in ausgedehnter Verwendung. Die Benutzung von Obsidian, das im Lande nicht vorkommt, spricht für das Bestehen ausgedehnterer Handelsbeziehungen. Die Salbgefäße weisen auf die Gepflogenheit einer irgendwie gearteten Körperbemalung hin. Wie die Ritzzeichnungen von Reitern lehren, verstand man sich wenigstens am Ende der Epoche bereits auf die Zähmung von Equiden, ohne daß dies~ gerade Pferde gewesen sein müssen. / Der Bewaffnung dienten Keule (darunter auch der Wurzeltypus), Schleuder und Bogen (s. die Abbildung auf einem Gefäß-
bruchstück DP. XIII Fig. I29); in den Vorstellungskreis der Jagd führen uns wohl die Vereinigung des Hundes mit Wildeseln (?) in der Bemalung einer Schale (DP XIII pI. 2,Z), ferner die Darstellung DP XXV S. 184, Fig. II, 1,2. Was die Welt der Religion betrifft, glaubte man wohl an ein Fortleben der Toten, da man sonst diese kaum mit den verschiedenen Beigaben ausgestattet hätte. Bemerkenswert ist die Sitte der sekundären Bestattung. Religiösen Charakter mögen die zahlreichen tönernen Menschen- und Tierdarstellungen gehabt haben. Der Gebrauch des Siegels bezeugt wohl in irgend einer Form das Bestehen des Eigentumsbegriffes. Den Versuchen, aus den Darstellungen der Schalenmalerei tiefere Einsicht in die Geisteswelt ihrer Verfertiger zu gewinnen, wie sie etwa W. Gärte (Anthr. XIV-XV S. I ff.) und A. Hertz (Klio, Beiheft XX S. 10Z ff.) anstellten, wird man wohl Mißtrauen entgegenbringen dürfen. Die Kunst von Susa I ist eine ausgesprochen geometrische; wo Pflanze, Tier oder Mensch wiedergegeben werden, unterliegt der Vorwurf in der Regel einer weitgehenden Stilisierung, also einer aufs Geometrische abzielenden Umformung. In Susa I bis dagegen werden die Naturformen mehr schematisiert, das heißt, einer die Wesensmerkmale betonenden Vereinfachung unterzogen. Die rote und schwarze Ware von Susa R, die mit Susa I vergesellschaftet vorkommt, zeigt wohl deutlich, daß in dieser Periode zwei verschiedene Kulturen nebeneinander bestanden, die vermutlich auch verschiedenem Volkstum angehören werden. Susa Z bringt zur roten und schwarzen Ware neue Keramik-Formen und Techniken (Töpferscheibe, Henkel). Sicheln und Speicher für Reis sind Zeugnisse des Ackerbaues, Spinnwirtel belegen die Webekunst; der Gebrauch der Siegel scheint zuzunehmen. Den großen Fortschritt, der angesichts des tiefgreifenden Kulturwandels ohne Zustrom neuen Volkstums kaum denk-
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bar ist, bringt Susa II. Nun treten Schrifturkunden auf, die man ebenso wie die Krugverschlüsse häufig siegelte; auch Ton-»Plomben{< standen in Verwendung, das Eigentum unversehrt zu erhalten. Die fortgeschrittene Technik äußert sich darin, daß man Alabaster und bituminösen Stein zu wohlgeformten Gefäßen verarbeitet und letzteres Material gerne auch farbig einlegt. Die Bestattung der Leichen erfolgt nunmehr unmittelbar nach Eintritt des Todes ohne irgend welche vorangehende Veränderung. In das religiöse Gebiet gehören wohl die kleinen Tongegenstände mannigfachster Gestalt, die vermutlich als Amulette zu deuten sind. In der Glyptik können wir eine gewisse Vorliebe für Mischund Fabelwesen feststellen, die man vielleicht auf innerasiatische Einflüsse wird zurückführen dürfen. Ein tiefgreifender Wandel der Geisteswelt offenbart sich auch auf dem Gebiet der bildenden Kunst. Die Keramik verwendet wohl vornehmlich geometrische Muster und hierin schließt sie, wie Pottier gegenüber Frankfort zweifellos richtig sah, gedanklich an Susa I an, ohne allerdings mit diesem in Susa selbst irgendwie unmittelbar zusammen zu hängen. Zu diesem geometrischen Rahmen kommen aber Motive der organischen Welt in einer durchaus naturwahren, wenn auch oft stark schematisierten Auffassung. Dasselbe Bemühen, das naturgegebene Vorbild möglichst wahrheitsgetreu festzuhalten, zeigt nun aber auch die Rundplastik und die Glyptik. Der Naturalismus erreicht hier eine ganz unglaubliche Höhe und das Einbauen des Geschehens in die Landschaft, die durch Pflanzen angedeutet wird, oder die an perspektivisches Sehen grenzende Staffelung sind in dieser Zeit durchaus geläufige Mittel der Darstellung (s. Delaporte, Cyl. Or.Louvre, S.254, S. 3Z4. S.30r). In der Glyptik findet sich nun bei der Tierdarstellung häufig ein Streben, den Körper durch Gliederung und Betonung bestimmter Teile zeichnerisch zu schmücken; es gibt sich hier also ein
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ELAM
Formempfinden kund, das geradezu land in den Plastiken, aber auch in der als die geistige Grundlage des späteren Glyptik und Keramik sowie in den Daß daneben auch e. innerasiatischen Tierstiles zu bezeichnen Grabformen. Eigenleben bestand, zeigt die sogenannte ist. Aber auch auf dem Gebiet der Eine Besonderheit E.s e. Strichschrift. Glyptik läßt sich der Hang zur Sch~ma tisierung des naturgegebenen VorbIldes scheinen auch die mannigfachen, vielvielfach verfolgen, zumal hier von der fach inkrustierten Gefäße aus bitumitechnischen Seite her, durch die Anwen- nösen Stein zu sein. Starker Einfluß dung des Kugelschliffes, dieser Neigung des Zweistromlandes bestand weiterVorschub geleistet wurde. Bemerkenswert hin während der Zeit der Dynastien ist, daß dann auf den Siegeln, aber ver- von Isin, Larsa und Amurru, was die einzelt auch auf keramischen Bildern, Plastiken erkennen lassen. Ein starkes kulturelles Eigenleben ganz ähnliche »gesträubte({ Tiergestalscheint für E. nach Ausweis der Funde ten (mit schräg nach vorne gespreizten Beinen) entstehen, wie wir sie von der erst wieder in der Kassitenzeit einzubemalten Ware Sialk I c kennen. Gerade setzen (mittel-e. Periode). Wir finden in der Glyptik können wir aber auch d~s nun eine vom Zweistromlande abweiStreben einsetzen sehen, den NaturalIs- chende Kleidung und Haartracht. Techmus formal zu binden; es entstehen Tier- nisch steht E. den westlichen Gebieten reihen von gleichmäßig rhythmischer keineswegs nach, wie die Arbeiten in Abfolge und gegenständige, nach einer Edelmetall, Bronze und Fritte, aber Symmetrieachse ausgerichtete Anord- auch die Reliefziegellehren: Die Kunst huldigt nun wieder einem auf sorgnungen. In der Skulptur, in der Glyptik und in fältigster Beobachtung fußenden Naturaden Kupfergeräten dringt gegen das lismus, der im großen wie im kleinen Ende der Periode Susa II, das mit der ganz wundervolle Schöpfungen hervorausgehenden Lagasch-Epoche des ~wei brachte. Reste von Götterfiguren lehren, stromlandes parallel läuft, der Emfluß daß man in dieser Zeit mit aus verdieses Gebietes vor. Das zeigen die schiedenen edlen Stoffen zusammenmannigfachen reliefierten und geritzten gesetzten Bildern die Heiligtümer der Weihplatten, aber auch die Siegel, Überirdischen schmückte. In der Bedie vollständig denen der Lagasch- stattung kommen neben Erd- und TopfPeriode im Iraq entsprechen, sowie die gräbern auch gewölbte Ziegelgrüfte in Äxte, Lanzenspitzen und Nadeln aus Gebrauch. Das Vorkommen von BeiKupfer. Wieweit hier für diese Epoche setzungen mit Pferd und Wagen spricht bereits vielleicht unmittelbarer politischer wohl dafür, daß auch hier in E. ähnEinfluß anzunehmen ist, lassen die ge- liche völkische Bestandteile vorhanden schriebenen Quellen bisher nicht er- waren wie unter den Hyksos Palästinas, kennen; denn die Nachricht, daß dieser wo gleichfalls Pferdebegräbnisse belegt oder jener sumerische Fürst E. besiegte, sind. Da in dieser Zeit insbesonders den Völker bedeutet noch nicht, daß er es unter- indogermanisch-arische warf. Für die Akkadzeit hingegen ist eine Kampf zU Wagen pflegen, wird man au~h zeitweilige Oberherrschaft des Zwei- hier zunächst an das Vorhandensem stromlandes bezeugt. Gerät und Kunst solcher Volksteile denken wollen. Daß beider Gebiete zeigen enge Zusammen- um diese Zeit auch semitischer Einfluß, zu mindest auf dem Gebiete der Rechtshänge. Die Zeitspanne zwischen Akkad- und pflege, noch wirksam war, zeigen die Kassiten-Dynastie fassen wir als die Urkunden von Malamir. Die spät-e. Periode erweist sich im früh-e. Periode zusammen. Die Epoche Totendienst als Fortsetzung der vorder IU. Dynastie von Ur zeigt engsten Zusammenhang mit dem Zweistrom- angehenden Epoche. Die Fritte- und
ELAM UND ELAMITEN
IN
ASSYRISCHER DARSTELLUNG
Emailtechnik wird weiter gepflegt und ihre Erzeugnisse bilden deutlich die Vorstufe zu den einschlägigen Arbeiten der Achämenidenzeit. Tonplastiken zeigen uns die Kunst in einem beachtenswerten Streben nach Naturwahrheit sich bewegend. Von den Denkmälern Assurbanipals entnehmen wir für die materielle Kultur dieser Epoche den Gebrauch eines Karren mit zwei vielspeichigen Rädern, den ein nur mit einem Zügel gelenktes Pferd zieht. Das starke Vordringen eines primitiven Menschenschlages in der Bevölkerung E.s, das uns auf den Kampfbildern Assurbanipals entgegentritt, zeigt im Vergleich zu den anders gearteten Typen der früheren Epochen, daß sich um diese Zeit offenbar ältere, rassisch ursprünglichere Bevölkerungsteile gegenüber einer körperlich höher stehenden Herrenschicht zahlenmäßig durchgesetzt haben. Darin mag auch die letzte Ursache für den raschen staatlichen Ver- . fall des einst so mächtigen Reiches von E. zu suchen sein. Christi an. Elam und Elamiten in assyrischer Darstellung. § I. Von elamitischen Städten sind folgende Städte-Darstellungen bekannt geworden: Bit Bunaki (Ti. 60), Din-sarri*, Hamanu*, Madaktu*, Naditu*, die Stadt Susa war wohl auch dargestellt, aber ihre Abbildung ist nicht erhalten. Die Annahme von Dombart, daß das Relief mit Darstellung eines Tempelturms zur Darstellung von Susa gehöre, ist nicht haltbar. Eher käme eine Deutung auf Babylon* in Frage; aber auch dies ist ungewiß (Unger Babylon S. I97, Anm 2 und Abb. 32, Tf. 22). Ein großes Reliefgemälde gibt die Darstellung der Feldschlacht am Ulai-Flusse wieder, die durch zahlreiche Beischriften gekennzeichnet ist (VAB VII, S. 332, Anm.4, S. 8I3; Brit. Mus. Guide 3 S. 54; Bezold Ninive u. Babylon 3 Abb.83, I09; Brit. Mus. Kuj. Gall. Nr. 45-47; Layard MofN II, Tf. 45-47; ManseH Phot. Nr. 438-439; Paterson Assyr. Skulpt. Reallexikon der Assyriologie.
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Tf. 74-75, I04-IIO; C. J. Gadd The Assyrian Sculptures (Brit. Mus.), I934, S. 70 f.). § 2. Die Darstellung der Elamiter zeigt bei den Männern kurzen Vollbart und kurzes strähniges, hinten herabfallendes Haar. Vielfach finden sich auch bartlose Personen, wie bei den Völkern der Keilschriftkulturen (Assyrern, Babyioniern, Urartäern). Viele Personen tragen eine Kopfbinde, hinten mit zwei kurzen Enden. Die meisten haben kurzen Chiton mit Gürtel. Vornehme Personen aber sind mit langem Chiton und Gürtel angetan. Der König trägt einen Mantel mit Fransenborte und auf dem Haupte einen ballonartigen Helm, wohl seine Königskrone. § 3. Beachtenswert ist die Beute, die von den assyrischen Königen verzeichnet wird. Sanherib erbeutete in der Schlacht bei lJalule* (Luckenbill Annals S.45, KoI. V, Z. 82 f.; S.89, Z. 48 f.) Rennwagen, Lastwagen, nahm die Großen von Elam gefangen, die goldene Dolche und Ringe trugen, sowie einen Sohn des Mardukaplaiddina II., namens Nabusumiiskun, in seinem silbernen Wagen, der mit Gold verziert war. Die ungeheure in Susa gemachte Beute verzeichnete Assurbanipal (VAB VII, S.47, KoI. V, Z. 59 ff.; Z. I33 ff.; KoI. VI, Z. I ff.; S. 53, KoI. VI, Z. 20 ff. ; S.55, KoI. VI, Z. 48 ff.), darunter 32 Königsstatuen von Gold, Silber, Bronze und Kalkstein (parutu) , Kolosse (sede, lamassi) , als »Tempelwächter({, Wildochsen, ferner Silber und Gold, Hab und Gut, was die früheren Könige von Elam in Sumer und Akkad und Kardunias (Babylonien) zu 7 Malen erbeutet hätten, Edelsteine, wertvolle Deposita, die Samassumiukin nach Elam gesandt hatte, ferner die Eß-, Sitz-, Schlaf-, Salbgeräte der Könige, der Götter, die Bewohner, Handwerker, Wagen, Lastwagen, kostbar eingelegt, sowie Pferde, große Maultiere, Rinder, Kleinvieh, Waffen, Reiter, Bogenschützen, Offizlere usw. Die Flucht des Königs Ummanaldas ist 23
ELAMA-ELFENBEIN
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auf einem Relief dargestellt (VAB VII, S. 83, KoI. X, Z. 13 f., Brit. Mus. Kuj. GalI. Nr. 34: C. J. Gadd, a. a. O. S. 7 1 ; vgI. Ellipi im Nachtrag am Schluß von E).
Eckhard Unger.
Elama. Eins der 16 von Tiglatpileser I. namhaft gemachten Gebirge der NairiLänder hieß saa E-Ia-ma (Prisma, KoI. IV, Z. 58; King AKA, S. 64; Luckenbill AR I, § 236; Streck ZA XIII, S. 63), wahrscheinlich identisch mit dem Berge fad E-Ia-mu-ni (Tiglatpileser 1., Prisma, KoI. V, Z. 68; Streck a. a. O. S.63; Luckenbill AR I, § 241) in Qumani*. Der König kam im 3. Jahre nach E., im 5. Jahre nach Elamuni*. Vgl. hierzu a. Band I, S. 281 bund 282 b. Eckhard Unger.
EI-Amarna s. Amarna. Elamisch s. Sprachen. Elamma, geschr. e-Iam-ma, Tempel der Ninlil, in sumerischen Hymnen erwähnt. Auch Nergal steht in Beziehung zu diesem Tempel. UP X S. 300, Z. 6; Langdon SBP S. 82, Z.47; Jastrow Religion I S·474· Ebeling.
Etamuni s. Elama. Elamunia-Fluß, geschr. nti'e-la-muni-ia. Der Obere Zab-Fluß hatte nach Mitteilung von Sargon I1. (714) bei den Bewohnern der Nairi-Länder und des Habhi-Landes den Namen E. -
Sargon H. 8. Feldzug, Z. 323 (Th urea uDangin, 8. campagne de Sm'gon); Luckenbill AR II, § I70. Eckhard Unger.
Elaniu, geschr. saae-la-ni-u, ein Gebirge am Edir-Fluß*, das Assurnw;;irpal II. im 4. Jahr (880) beim 3. Feldzuge gegen Zamua berührte. Die Lage ist wohl östlich des Dijala im Gebirge. Le Gac Les Inscriptions d'A. S. 67 f.; Annalen, KoI. II, Z. 66, 68; Luckenbill AR 1, § 454; Streck ZA XV, S. 27I. Eckhard Unger.
Elaqus, geschr. d1e-Ia-qu-u[SJ, Stadt in Uruatri, von Assurbelkala erobert. AfO VI S.83, Z.44.
Ebeling.
Elefant (akkadisch pzru). Im Altertum gab es Elefanten in Vorderasien, und zwar in der Gegend des mittleren Euphrat, am Chabur, das berichten
uns übereinstimmend assyrische (Tiglatpileser 1. und Assurna~irpal) undägyptische (Amenemheb unter Tutmoses III. 1501-1447) Fürsten. Die Darstellung im Grab des Rechmere (Ägypten) beweist, daß es ein asiatischer Elefant war, mit kleinen Ohren und gerade ansteigender Stirn (vgl. Hilzheimer Säugetierkunde und Archäologie, in Zeitschr. f. Säugetierkde 1. Bd. 2. Heft 1926, S. 143 ff.). Auch die Darstellung auf dem schwarzen Obelisken (C 3) stellt einen asiatischen Elefanten dar, allerdings mit etwas verzeichneten Ohren. Eine Rundplastik eines Elefanten, eine kleine Statuette, befindet sich im Museum in Konstantinopel (N. 726). Landsberger, Die Fauna des alten MesoHilzheimcr. potamiens S.89.
Elektron s. Metalle. Elenzas. Die Hauptstadt des Landes Bit-Barrua, dlel_ en - za - as = 'A,,(vCa (Ptolem. VI, 2,13; Pauly-Wissowa, I, S. 1490) setzt man Kermanschah gleich, das 34° 19' nördlicher Breite und 47° östlicher Länge von Greenwich liegt. Sanherib eroberte 702 die Stadt und taufte sie in dlKdr-SinalJer'ib* um (= Sanherib-Hafen). E. lag demnach an einem Fluß, dem heutigen Kara-Su. E. wurde der Provinz IJarbar unterstellt. Über das Verhältnis von Kar-SinaMrib zu Dur-SinaMrib s. d. Sanherib, Prisma, ·Chicago, Kol. II, Z. 27 f.; Bellino-ZyI. Z. 32; Stier-Inschrift. Z. I5 f.; Luckenbill Annals, S. 28,59,68, ders. AR, II, §§ 237, 28I, 307; dazu: K I067: Harper, ABL Nr. I39: EI(?)-en-za-a (DLZ I899, S. I826); Streck ZA XV, S. 379; Forrer Provinzeint. S. I20, 93; Toff teen Res. in Assyr. Geogr. I908, S. 45. Eckhard Unger.
-
Elfenbein, sumerisch zu-am-si, akkadisch sin p'iri (oder auch nur sinnu), Elefantenzahn, wird schon in Urkunden aus der Zeit der vorsargonischen Fürsten von Lagas, ebenso in der Zeit Sargons des Ält. erwähnt (Landsberger Fauna S. 89). In den späteren Epochen (etwa von der Mitte des 2. Jahrt. ab) ist E. ein Material, aus dem viele Gebrauchsund Schmuckgegenstände (Statuetten>
EL-HIBBA Kämme, Nadeln, Kästchendeckel usw.) ganz oder teilweise hergestellt wurden (vgl. speziell für die EI-Amarna-Zeit, VAB II S. I22, Z. 75 ff. und Glossar u. sinnu, die Lexika u. sinnu u. ptru, sowie die instruktive Zusammenstellung bei Olmstead History 0/ Assyria S. 688 u. ivory). Da Elefanten bekanntlich (s. Elefant) in alter Zeit in Syrien gejagt wurden, ist das Elfenbein z. T. sicher in Babylonien gewonnen worden. Es ist aber andrerseits auch viel E. aus Ägypten und Nubien importiert worden. Zu Dareios' I. Zeit ist Elfenbein aus Kus, Indien und Arachosien bezogen worden (AfO VII S.41). Bei den Ausgrabungen in Babylonien und Assyrien sind jetzt schon ziemlich viel Gegenstände aus .E. aufgefunden worden. Die folgenden Angaben beschränken sich auf eine Auswahl. In den alten Ruinen von Adab hat Banks mehrere Gegenstände aus E. von hohem Alter entdeckt (s. Banks, Bismya S. 54, 268 f., 272, 274, 329). In Berlin befinden sich ein paar Elfenbeinplatten aus El-Hibba u. a., die man in die Zeit um 2800 v. Chr. setzt (Verzeichnis der Vorderasiatischen Altertümer in Berlin 1889, S. 67, Nr. 1632, 179; S.68 Nr. 2099). Das British Museum besitzt den elfenbeinernen Kopf eines sumerischen (? ca. 2500 v. Chr.) Beamten (s. A Guide to the Babylonian and Assyrian Antiquities2 1908, S. 122, Nr. 182 = Guide 3 I922, Babyl. Room Nr.15). Eine Frauenstatuette aus Susa aus E. (s. DP VII Tf. 4a) könnte aus derselben Zeit sein. Ein Stier mit Einlagen aus Elfenbein soll in der Kassitenzeit entstanden sein (AK II S.42). Besonders seien erwähnt die Elfenbeinarbeiten aus Nimrud (s. Contenau, M anuel d' archeologie S. I333 ff., daselbst Literatur), aus Arslan Tasch (Contenau a. a. S. 1338 f.). Bei ihnen, die aus dem 9. Jahrhundert v. Chr. stammen, zeigt sich starker ägyptischer und ägäischer Einfluß. Das gleiche soll auch der Fall sein bei einem in Ur ge-
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machten reichen Fund (s. AfO IV S.36). Dort entdeckte man in der Schicht, die der Zeit Marduknädinabbes (III6-IIOI v. Chr.) entspricht, den Deckel eines Schmuckkästchens aus Elfenbein mit einer phönikischen Inschrift. Nicht weit davon: lag eine ganze Toilettengarnitur aus E. Sie besteht aus dem lotusförmgein Handgriff eines Spiegels, einer Büchse, einem Schminkgefäß in Gestalt einer Sphinx und einem feingezähnten Kamm mit der Darstellung eines Stiers auf jeder Seite. Meissner RLV III I, S.90. Unger RLV VII, S. I8I (§ 7). Ebeling.
EI-Hibba. In dem heute vegetationslosen Dreieck zwischen dem Tigris und dem Schatt eI-Hai fand sich in 31° 36' nördlicher Breite und 46° 20' östlicher Länge von Greenwich die Begräbnisstätte E. aus altsumerischer Zeit. Die Wolfe-Expedition besuchte sie und R. Koldewey grub hier zwischen dem 29. III. und 11. V. 1887. E. ist ausgedehnter als das 10 km südlich liegende ähnliche Surgul*. In der Mitte liegt ein Hügel von 7,30 m Höhe, der die andern überragt. Eine große Terrasse hat 125 m Breite unten, und 96 m Breite oben, zeigt also einen Absatz, der oben durch gebrannte, in Asphalt gelegte Ziegel verbrämt ist. Seitlich sind Risalite angebracht, ein Kanal leitete das Regenwasser abwärts. Auf der oberen Terrasse stand ein Gebäude, das vom Winde verweht ist. Auf einem niedrigen Hügel ist ein Gebäude erhalten. E. diente als Verbrennungsplatz für Leichen, vielleicht für die Bewohner von Lagas, das nicht weit entfernt liegt. Durch die Verbrennung der Toten entstand im Laufe der Zeit eine Unregelmäßigkeit des Hügels, die man bei Gelegenheit einer großen Verbrennung durch eine Böschungsmauer aus Lehmziegeln gleichmäßig zu einer Terrasse von 34 m Frontbreite mit einer Zugangstreppe von I,30 m Breite formte. Darauf standen die Bauten. Aus späterer Zeit stammt eine neue Terrassierung mit einem gut erhaltenen Gebäude, das einen Breitraum von 5,38 m : 2,10 m 23*
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ELLADARA-ELLITARBI
ELljIS-ELIZZADU
hatte mit einer Tür an der Langseite im Westen, dahinter befand sich ein großer, fast quadratischer Raum nach Osten zu. Im Norden und Süden schließen sich je drei kleinere Räume an, wahrscheinlich alle von quadratischen Grundrissen. Der südliche dieser Räume war durch eine Tür im Westen von außen, der nördliche nur von dem Breitraum aus zugänglich. Die Stärke der Wände beträgt 0,90 m. Diese Totenhäuser, die man neuerdings auch in den älteren Schichten von Uruk* ausgegraben hat, im Südosten des Tempelturms, enthielten zweierlei Gräber: 1. Aschengräber, die auch in Surgul auftreten, 2. Leichengräber. Die Leichen wurden, wie in Uruk, in Lehm gepackt, meist mit Schilf und Asphalt verbrannt, selten mit Holz, wie dem von der Palme, Terebinthe, Sandelholz. Nach der Verbrennung wurden sie mit Lehm oder Lehmziegeln überdeckt liegen gelassen. Jedes Grab erhielt einen Brunnen. Zahlreiche Reste von Beigaben fanden sich: Terrakotten, Tonvasen für Speise und Trank. Sie sind schwarzbemalt und durch Eindrücke verziert. Man fand Tonnägel ohne Schrift, hohle Zylinder, sog. Nagelzylinder, ferner auch Siegel, Schmuck, Arbeitsgerät, meist zerstört. Das Bemerkenswerteste waren die Funde von großer Skulptur. Stücke von Statuen im Zottenrock (RLV V, Tf. 98 d) aus der altsumerischen Zeit (Entemena von Lagas) , Fragmente eines Schemels von einer sitzenden Statue der Gudeazeit (a. a. O. Tf. 98 cl, sowie gefaltete Hände aus Diorit von einer ähnlichen Plastik (a. a. O. Tf. 98 b). Diese Reste gehören also der Periode von ca. 3100 bis 2600 an. Dementsprechend fand man Toninschriften von Eannatum (VS I, Nr. 2, als lugal, Enannatum I (Nr. 4-6), Gudea (Nr. I4, I5, I8) von Lagas. Die Antiken von E. sind in Berlin. Koldewey ZA II (1887), S. 403 ff.; III (1888)' S. 252 f.; Unger RLV V, S.322, Tf.98, b-d (VA 2187, 2188,2189). VS I, 2,4-6, 14, 15,18. Eckhard Unger.
Elljis, geschr. lad el- lJi - is, Gebirge neben Elama und Amadana* und I3 an-
dem von Tiglatpileser 1. durchzogen, in Westarmenien (N airi) , zwischen Tigris und Euphrat. Tiglatpileser 1., Prisma, Kol. IV, Z. 58, King AKA, S.64; Luckenbill AR I; § 236; Streck ZA XIII, S. 63. Eckhard Unger.
Elljunia, geschr. mdi el- lJu -ni-a; Tukulti-Ninurta 1. eroberte in seinem o. Jahre (um 1250) das Land E. im Osten von Assyrien, jemieits des Unteren Zab-Flusses, nach Gutium zu. Zur Lokalisierung s. Band I, S. 268 b. Uqumani, Sarnida und MetJ.ri lagen in der Nähe von E. KAHl, Nr. r6, Z. 23 (Luckenbill AR, I, § 149); KAHl H, Nr. 58, Z. 18 (a. a. O. I, § 143); KAHl H, Nr. 61, Z.26 (a. a. O. § 171.). Eckhard Unger.
Eliadinia. Stadt im Lande Bit-Sangibuti*, von Sargon II. 7I4 erobert. Luckenbill AR II, § 163; ThureauDangin 8ieme camp. de Sargon Z. 237. Eckhard Unger.
EUda, ges~hr. dle-li-da, Ort in Uratri, von Assurbelkala erobert. AfO VI
S.82, Z.39.
Ebeling.
EliIi, König von Ur, s. Nachtrag. Etimatum, geschr. de-li-ma-tum, Gottheit. AJSL XXXI S.288.
Ebeling.
Elimgi, geschr. dle-li-im-gi, Stadt in Babylonien, in kassitischen Texten erwähnt. Clay BE XV (1906); ders. UP H, 2 (1912). Eckhard Unger.
Eliz, geschr. dl el-iz, Ortschaft, in einem assyr. Briefe genannt. Harper ABL, Nr. IOI, Vs. Z. 19; Toffteen Res. in Assyr. Geogr. S.45. Eckhard Unger.
Elizansu, geschr. dle-li-iz-an-su und Stadt im Osten von Assyrien, im Berglande von Tiglatpileser III. im 9. Jahr (737) erobert. [dle-li]-za~an-su,
Annalen, Z.180 (Rost, S. 32); Kl. !nschr. I, Z.6 (Rost S. 84); Luckenbill AR I, § 775, 820; Streck ZA XIV, S. II7. Eckhard Unger.
Elizzadu, geschr. dlel-iz-za-du (Var. : du), Stadt in der Nähe von Urartu, in assyr. Brief erwähnt. Harper ABL, Nr. 492, Vs. Z.6, 12; Toffteen Res. in Assyr. Geogr. S. 45; Klauber LSS V,' 3, S.63; Streck ZA XIV, S.133. Eckhard Unger.
Elladara, Gottheit, gesehr. del-Ia daral?) ,Gottheit, im Gefolge des Sumuqan. CT XXIV, pI. 32, Z. II7.
Ebeling.
EUame, geschr. del-Ia-mi-e, Name des Mondgottes Sin (= die beiden Jünglinge ?). CT
xxv
pI. 42, Z. 3.
Ebeling.
Ellamesi, geschr. del-Ia-me-si, Gottheit, Gattin des Sumuqan. CT XXIV, pI. 32, Z. II6; XXV pI. 20, Z. 3. Ebeling.
Elle s. Maße. EUibir. Die Stadt dlel-li-bir wurde neben der Stadt d' si-in-da-ra-ra von Sargon 11. im 10. Jahre (7I2) als Grenzschutzfestung gegen Phrygien (?Muski oder Kaski; Annalen, Z. I93 f.) angelegt. Forrer Provinzeint. S. 75 f., sucht E. in der Ruine Halbur-Wiren, zwischen Malatia und Siwas, an der Wasserscheide und Sindarara in Sindjan, westlich von Divrik. Winckler Sargon, S. 33; Luckenbill AR Ir, § 27. Eckhard Unger.
EUipi. Die Namensform schwankt zwischen Ellipi, Illipi, Ellibi, Illibi, Elibi, Ilipi, Ellipai, Ellibai und Illipai. Zagroslandschaft zwischen Madai und Elam. Die Ausdehnung E.s schwankt natürlich im Laufe der Zeit; es hat zeitweise sogar das Gebiet von Harhar* mit umfaßt, an das es sonst ~ur ~ angrenzte. Die größte Ausdehnung hatte E. zur Zeit des Königs Dalta*. Die Herrscherschicht war kassitisch-subaräischen Ursprungs; elamische Namen lassen sich kaum nachweisen; von ca. 700 an ist iranischer Einfluß feststellbar. Der älteste uns bekannte König von E., Panl*, schickte im I6. Jahr des Salmanassar III. (842 v. ehr.; KAH II, Nr. II3, KoI. IV) an Assyrien Tribut, der ebenso wie der der späteren Könige hauptsächlich aus Pferden, Maultieren, Eseln, Kamelen, Rindern und Schafen bestand. - Adadnarari IV. zählte E. unter den »eroberten ({ Ländern auf. Auch Tiglatpileser III. erhielt Tribut von E. Zur Zeit Sargons gehörte E. zu den Assur treuen Mächten; es unterstützte unter dem König Dalta (Variante
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Talta) die assyrischen blutigen Befriedungen der Zagrosgebiete, seine beiden Söhne, Nibe* und ISpabara*, gerieten nach Daltäs Tod (708) in Kampf um den Thron. Nibe wandte sich an Sutruk Nahhunte* II. von Elam um Hilfe der ihm auch 4500 Bogenschützen zu Hilfe s~hickte. ISpabara schlug mit assynscher Unterstützung den Nibe und seine Hilfstruppen, worauf sich Nibe in die Festung Marubisti* flüchtete. Nach dem Fall der Festung wird ISpabara König von Assurs Gnaden, was ihn aber nicht hinderte, gegen Sinacherib aufzutreten. Im Jahre 702 rückte Sinacherib ins Land der Kassu* und Jasubigallai* und marschierte dann gegen ISpabara. MarubiSti und Akkuddu*, seine Hauptstädte, wurden erobert. Auch $i~irtu* und Kummahlum* sind Festungen E.s, die damals e;obert worden sind. Bit-Barn'l(a)* wurde von E. getrennt und mit der neuen Hauptstadt Elenzias* zu Assyrien geschlagen. E. stand damals und auch noch etwas später im Bunde mit Arazias*, bzw. Bit-Ramatua*. Im Namen E. dürfte wohl das Stammeswort Halla (alla) stecken, das älteste einheimische Vorbild für das semitisierte Elam(tu), daher hat Delattre's Gleichung Ellipi = EAllfL'lt'l auch im Hinblick auf den Wechsel von Lullubi und Lullume die größte Wahrscheinlichkeit Die (gegen Streck's Etymologien). von Andreas aufgestellte und von Hommel Geographie S. 209 und Anm. I unterstützte Etymologie »Ellip = elamische Pluralform von Ar (i)ja({ ist grotesk. [Eine assyrische Darstellung s. Nachtrag]. Streck ZA XV, 376-381; Billerbeck Susa; Billerbeck Sandschak. König.
Ellitarbi, geschr. dlel-li-ia-ar (Var.: iar)-bi, zu den I9 zu Hamat gehörigen Städten, die Tiglatpileser III. eroberte und zu Assyrien schlug, gehörte E. Man sucht den Ort in (el)-Terib, 30 km westlich von Aleppo = griechisch Litarba, arabisch El-Athärib, syrisch Lltäreb. Annalen, Z.I30 (Rost S.23; Luckenbill AR, I, § 770); Kleine Inschr. H Z. 47
ELMUNAKINNE-ELUljAT (Rost S. 85); Luckenbill a. a. O. § 821); Delitzsch Paradies S.277; Forrer Provinzeint. S. 58; Sachau SPAW 1892, S. 336 H.; Cumont Etudes Syriennes, S. 2 H. Eckhard Unger.
Elmunakinne, geschr. d1el-mu-na-kinni-e, Stadt nördlich von Ninive, am Fuß des MU$ri-Gebirges, woher Sanherib Quellwasser für den lju$ur-Fluß ableitete. Prisma Br. Mus. 1°3°00, KoI. VIII, Z. 32; Luckenbill Annals S. II4; ders. AR II, § 401. Eckhard Unger.
Elmuti (zur Lesung Thureau-Dangin La chronologie des dynasties de Sumer et d'Accad p.6I, L. I5; Zimmern [ZDMG LXXVIII S.33] liest Utar-mu-ti), König von KiS, 5. Herrscher der I3. Dynastie (IV. Dyn. von Kis), regierte II Jahre. Weissbach.
EI-'Obeid s. (Tell-el)-'Obeid. Elohim als Bezeichnung einer Gottheit. Der hebräische Sprachgebrauch des Alten Testamentes, den einen Gott Israels mit dem Worte 'Elohim )}Götten< zu bezeichnen, war lange Zeit rätselhaft. Ein gewisses Gegenstück dazu waren Fälle aus phönizischen und punischen Inschriften, wo einmal die Göttin 'Astoret als Elim (PI. von EI), das anderemal der Gott Nergal als Elim bezeichnet wird (Lidzbarski Ephemeris tür semitische Epigraphik I, I55; Nordsemit. Epigraphik II, 425, 3,2). Die Keilinschriften erst haben uns gelehrt, daß es sich bei diesem Gebrauch von Elohim um einen sog. )}Plural der Fülle« handeln wird. In den Briefen von EI-Amama finden wir mehrfach den Fall, daß ein syrisch-palästinensischer Fürst den König von Ägypten als iZdnia )}meine Götter« (!) anredet, wo es sich doch auch hier nur um eine Person handelt (vgl. Knudtzon VAB II Nr. 325, Z. 2; 267, Z. IO; 28I, Z. I2; 283, Z. 2). In die gleiche Linie gehören folgende Fälle, die wir ebenfalls den Briefen von EI-Amama entnehmen. Da heißt es einmal (ibd. 96, Z. 4 f. und Anmerk. S. II90): )}ildnu (die Götter) dein Heil und das Heil deines Hauses lisal (er [ ! J) möge erfragen «. Ähnlich
ELUKARERRA-EMAij
lesen wir ibd. Nr. I89, Rs. Z. I3 ff.: »Und es kommt (ellak) deine Götter (ildnuka) und deine Sonne (il Samsuka) mir entgegen. Vgl. Weissbach AfO VII S·3 8. Wenn der biblische Name Barak-el (Hiob 32,2) in den zu Nippur gefundenen Texten als Bariki-ildni erscheint (Clay BE X, S. I2 f.), so mag in dem Plural ildni eine Erinnerung an den mit Elohim verbundenen Sprachgebrauch stecken. Zum )}Plural der Fülle« in assyrischen Briefen vgl. Pfeiffer JBL XLVII S. I74 ff. Jirku.
EIsär, Fürst von Ugarit(?); Adressat eines akkadischen Briefes, den man in Ras Schamra gefunden hat. AfO X S. 183.
Ebeling.
Elteg s. Sa bri. Elteqeh s. Altaqu. Eltern s. Familie. Etudu, Kanal, in altbabylonischer Geschäftsurkunde erwähnt. RA XV S. 187, s. Ko schaker- U ngnad HG Nr. 1950. Ebeling.
Elugal, geschr. e-tugalki , Ort in Babylonien, in einer Liste genannt. Chiera SLT Nr. 216, II, Z. 8. Ebeling.
Elugalgalgasisa, geschr. e-lugal-galgasi-sil, Tempelturm von Ekissirgal in Ur, neu erbaut von Assurbanipal (Sinbalatsuiqbi) und Nabonid. I R pI. 68, I, Z. 5 f.; Gadd Ur excavations I Nr. 168, Z. 7; 170, Z. 10; 188, Z. 3; VAB IV S.250, Z.5; 296, Nr. 13, Z.3. Ebeling.
ElugaImalgasidi s. Elugalgalgasisa. Elugalumunkurkurra, Palast TukultiNinurtas 1. in Assur. AfO VI S.17; Luckenbill AR I 146, I56, 157; Weidner MVAG 1915, 4, S. 74, dort weitere Lit. Ebeling.
Elugia. Die Stadt dIE-Iu-gi-a, im Berglande, östlich von Assyrien, wurde von Tiglatpileser III. im 9. Jahr (737) verwüstet. Annalen, Z. 181; Rost Tiglatpileser S. 33; Luckenbill AR I, § 775; Streck ZA XIV, S. II7. Eckhard Unger.
Elubat. Die Stadt dIE-Iu-lJat (E-lulJa-at), - auch )}Festung« (lJalzi) Luba im 9. Jahrh. genannt, - bildete den nördlichen Grenzpunkt des Reiches von
Adadnirari 1. (I300) nördlich des Kasiari Gebirges; auch Salmanassar 1. erwähnt die Stadt. Assumä$irpal 11. bekämpfte 882 (Banei I, S. 215 b) den ]julai, den Stadtherrn (bel dli) von E., bzw. der »Festung Luba«, die Salmanassar (1.) als assyrische Kolonie gegründet habe, bei Damdamusa * und besiegte ihn. E. ist wohl $, = Salah, s. v. Mardin. Adadnirari 1. KAHl I, Nr. 3, KoI. I, 8; Nr. 5, Kol. I, 8, 12; Salmanassar 1. KAHl I, Nr. 13, KoI. UI, 3; Assurna~irpal II. Annalen, KoI. I, Z. 1°3: Le Gac Les Inscriptions d'A. S. 39; Luckenbill AR l, § 73; J16; 444; AOB I, S. 59, 61, Anm. 6; Forrer Provinzeint. S. 27 f.; Hommel Geographie, S. 262, Anm. I, 1013. Eckhard Unger.
Elukarerra, geschr. e-lU-kar-er-ra, Tempel der Ning[al] in Assur, = »Mtu sa ana lJabli( I) ibakku« »Haus, wo man über den Schlimmen weint«, oder »Mt iqbi dumqa«. KA VI Nr. 42, Rs. Z. 9; 43 Rs. Z. 22. Ebeling.
Elukarra, geschr. e-lU-kdr-ra, Tempel der IStar(?) in Dadmus* (Datuna). II R pI. 61, Z. 32 gh.
Ebeling.
Elui s. Monate. Elula, geschr. fadE-lu-la, Gebirge, eins der I6 von Tiglatpileser 1. durchzogenen Gebirge von Nairi. Prisma, Kol. IV, Z.6I; Luckenbill, AR I, ~ 23 6. Streck ZA XIII, S.63. Eckhard Unger.
Elulu, geschr. E-lu-lu, I. König von Ur, 3. Herrscher der 3. Dynastie (1. Dyn. von Ur), regierte 25 Jahre. Zimmern ZDMG LXXVIII S.32, UP IV 1, S.80. 92.
2. (Var. I-Zu-lu), König von Akkad, 9. Herrscher der I5. Dynastie, gehört zu einer Gruppe von 4 Königen, denen zusammen 3 Regierungsjahre zugeteilt werden. Zimmern ZDMG LXXVIII S·33. Weissbach.
Elulumes, König von Gutium, 5. Herrscher der 17. Dynastie, regierte 6 Jahre. ZDMG LXXVIII S. 34.
Weissbach.
Elum, Gottheit, geschr. de-lum = >>der Hohe«, Name des Enlil und BeL CT XXIV, pI. 5, Z. 45; XXV pI. 23, Z. 17 c Deimel SchF S. II*. Ebeling.
359
Eluma, Ort, geschr. d1e( ?)-lu-ma, Kultort des Sin, in einer Schenkungsurkunde Assurbänipals erwähnt. Bauer AssurbanipaZ S. 90, Z.8. Ebeling.
Elumu, eine auf einer Keilschrifttafel von Geräbis erwähnte Stadt, die wohl unweit von GargamiS lag (Carchemish n I40 f., Tafel vom Hause D Z. I9; 40). Honigmann.
Elure, geschr. mdfe-lu-ri-e; Landschaft von unbekannter Lage, die TukultiNinurta 1. im I. oder 2. Regierungsjahre unterwarf (Band I, S. 270 b). I,
KAHl II Nr. 60, Z. 81 (Luckenbill AR § 166). Eckhard Unger.
Emagarqabusa, geschr. de-ma-gar-qabu-sa, Gottheit, neben Tasmetu genannt. Craig RT S.56, Z.19.
Ebeling.
Emagur, geschr. e-ma-gurs, Tempel in Ur(?), in einem sumerischen Hymnus genannt. Langdon BL Nr. 164, Z. 6.
Ebeling.
Emab, geschr. e-malJ, Tempel I. der Nintur (Ninbursag) in Adab, erbaut von Eiginimpae. Banks Bismya S. 200; Paffrath Götterlehre S. 222; RA XIX S. 181, Z. 15; eH III Z.69; Barton RISA S.26, XII Z. 20; 92 Nr. 3.
2. der Ninmab (Ninbursag) in BabyIon, von Assurbanipal und Nebokadrezar II. erneuert. Weis s bach Babylonische Miscellen pI. 7, Z. 13 f.; S. 19; UP XV S. 42, Z. 32; VAB IV S. 74, Z.6; 84 Nr. 6, I, Z.6; 106, Z.43; 128, Z.14; 162, Z.59; 178, Z·43; 2°4, Nr.43, Z.3; 282, Z.37; CT XXXVII pI. 13, II, Z. 41; PS BA XXII S. 365; A Z.15; 359, Z.13; ZANF VII S . .z89; Unger Babylon S. 153, 154; VAB VII S.819.
3. der Ninsun in Ur, von Ur-Nammu erbaut. Gadd Ur excavations I Nr.47; AK II S.39; Barton RISA S·364·
4. Teil des Eninnu in Lagas. VAB I S.68, 5, Z. 51; J ean Rel. sumo S.154·
5. Tempel der Damgalnunna(?). UP X S.294, Z.27.
6. Tempel der Ninmab in Assur. KAVI Nr. 42 b, Z. 16; 43 b, Z. 29.
7. Tempel des Nannar-Sin ()}hohes Haus«), i::l Datum des Sumu-abum erwähnt.
EMAijGIPAR-EMELAMijUS RLA II S. 175; VAB V S.582.
8. Stadt in Babylonien, bei Larsa ( ?), in einem alt babylonischen Kontrakte und einer Liste erwähnt. ML X Nr. lI5, Z.26; RA XXXII S.165 V Z.3I. Ebeling.
Emaug1par, geschr. e-ma!J-gis-par, Tempel in Larsa. RLAII S. 160; MJ 17, S. 39I. Ebeling.
EmautHa, geschr. e-ma!J-ti-la, Zelle Nabus in Ezida in Borsippa, von Nebokadrezar erbaut. VAB IV S. 74, Z. 4; 1°4, Z. 41; 158; Z. 2I; I78, Z. 4I; K. 471, 4, Z.24; IV R pI. Ir, Z. IIa; I2b; IVR2, pI. 29, Z.29f.; PSBA XXII S. 367, Reisner SBH S. 10, Z. 148; 63, Z. 14; 73, Rs. Z. 12; 140, Z. 170; UP X S. 3°1; Langdon BL S. 134; AJSL XXIV S. 309; UP XV S.38, Z.45; CT XXXVII pl. 8, Z. 44; OECT VI S.58; Z. 29; VAB VII S. 819. Ebeling.
Emaille, s. Glas(fluß), Glasur und K uns tge wer b e. Emarza, Stadt zur Zeit Manistusu's. DP I! S.3I, Z.I7.
Ebeling.
Emasdari, geschr. e-mas-da-ri, Tempel der IStar von Akkad in Babyion (Merkes). Nabopolassar (?) und Nabonid bauten an ihm. Morgan IV Nr. 25, Z. 40; Koldewey Das wieder erstehende Babyion, S. 288 f.; AK II S. 21; RA XXII,. S. 57ff.; Reuther u. Ehelolf WVDOG XLVII S.I23ff.; Unger Babyion S. 143 f. Ebeling.
Emasdubdub, geschr. e-mas-dub-dub, Tempel der. Innanna von Babyion, so nach früheren Lesungen des Datums I4. J. des Apil-Sin. VAB V S. 587, s. aber RLA II S. In, n! Ebeling.
EmaskiS, geschr. e-mas-kiski , Ort bei Kis ( ?), oder ist zu lesen: e-mas(bar) kiski ? BE XIV Nr.I67, Z.28.
Ebeling.
Ema/isma/iS, geschr. e-mas/mis-mas/ mis, Tempel der IStar-Ninlil in Ninua, auch Egasankalama genannt. Er wird schon im eH 4, Z. 6I erwähnt. Es haben an ihm gebaut Samsi-Adad (L?), Assuruballit 1., Salmanassar 1., Assurresisi 1., Tiglatpileser 1., Assurn~irapli H., (Sanherib), Asarhaddon, Assurbanipal. AOB I S. 145, Anm. 7; King AKA S. 20-22, 124 f.; 159, Z. 2, Unger MAOG VI 1/2, S. 16, 57; KAHl II Nr. 124,
EMELAMMAij-EMMER
Z. 4; BA III S. 319, Rs. 5; Thompsun
The prisms of Esarhaddon and Ashurbanipal S. 30, Ir, Z. 7; Bauer Assurbanipal S. III; AAA XIXS.59; 60; 71; 95; 105; 109; III; VAB VII S.82 4 ; 93 8 ; 820; AJSL XXIV S. 310; Paffra th Götterlehre S. 200; AfO VII S.207. Z. Ort in Babylonien, bei Nippur? BE XIV Nr. 167, Z. 26. Ebeling.
Emasseuunu, geschr. de-mas-se-!Ju( ?)nu, Erscheinungsform der Nidaba (s. d.). CT XXIV, pI. 41, Z. 88.
Ebeling.
Emastab, geschr. de-mas-tab, Gottheit, in neu sumerischen EN belegt. Schneider Orientalia 8, S.42. Ebeling.
Eme, geschr. e-me, akk. Mt par~i, Zelle im Tempel Eanna der IStarAssudtu in Assur. RLA I S. 186, § 47: lies dort e-me! (nicht isib)... Ebeling.
Emea, geschr. e-me-a, Tempel der IStar-Innini in Kutha. OECT I S.I9, Z. 6 f.
Ebeling.
Emeanna, geschr. e-me-an-na, Tempel, in einem sumerischen Klagelied genannt. Langdon SBP S. 186, Z. 25. Ebeling.
Emegalamma, geschr. e-me-galam-ma, Tempel der Inninni in Akkad, von Kurigalzu neuerbaut. CT IX, 22457.
Ebeling.
Emeuusgalanki, geschr. e-me-!Jus-galan-ki, Tempel des GAL-alim in Lagas, von Urukagina und Gudea erbaut. VAB I S.42 b) 3, Z. 2; 56, 5, Z. rr; 142 x) Z. 8. Vgl. Hommel Geographie S. 1018. Ebeling.
Eme-KU und Eme-SAL s. Sprachen. Emelam, geschr. e-me-lam, Tempel in einer Liste ( ?) und sumerischen Wirtschaftstexten erwähnt. ITT Nr. 7852, 7147; Hussey II Nr. 127; PSBA XXII, S. 362, Z. 2. Ebeling.
Emelamanna, geschr. e-me-ldm-an-na. I. Tempel Nuskus in :ijarran, von Assurbanipal erbaut. z. Tempelturm des Anu in Assur. ZU I) Thompson Prisms of Esarhaddon and Ashurbanipal S. 32, Z. 49; Bauer Assurbanipal S. Irr; VAB VII S. 820; PSBA XXII, S. 362, Z. 1. Zu 2) Schroeder KAVI Nr. 42, Rs. Z. 21; 43, Rs. Z.34. Ebeling.
Emelambus, geschr. e-rne-lam-!Jus, Tempel des Gottes Gibil (Gira), in einer Liste genannt.
II R 61, Z. 63; PSBA XXII S. 362, Z. 6. Ebeling.
Emelammab, geschr. e-me-ldm-ma!J, Tempelturm des Enlil in Nippur? II R pl. 50, Z. 14 ab.
Ebeling.
Emelamsusigurru, geschr. e-me-ldmste-si-gur-ru, Tempel, in einer Liste genannt. PSBA XXII, S. 364, Z.3.
Ebeling.
Ememungina, geschr. deme-mu-un-gina, Gottheit, in Liste genannt. KAVI Nr. 51 Rs. Z.4.
E beling.
Emeniginsudu, geschr. e-me-nigin-sudu7 , Tempel des Ninsig (Zababa) in Nippur. PSBA XXII S.362, Z.7; VAT 13839 (unpub!.), Z. 4ff. Ebeling.
Eme-Ninni, geschr. e-mejninni, Tempel der »assyrischen IStar« in Assur. KAVI Nr. 42b, Z.3; 43b, Z.I6. , Ebeling.
Emenue, geschr. e-me-nu-e, Tempel im Gebiet von Emasmas in Ninua (s. d.), von Manistisu gebaut, von Samsi-Adad I erneuert. AAA XIX S. 59, 62, 73, 105, 106. Ebeling.
Emerzi, geschr. dIE-me-ir-zi, Stadt, in assyr. Urkunde (um 1200) genannt. KAJI, N.268, Z. I I (Eponym: Su-nuqar-dtl). Eckhard Unger.
Emesikilla, geschr. e-me-sikil-la, Tempel in Babyion, in der sog. Stadtbeschreibung genannt. Unger Babylon S. 140.
Ebeling.
Emeslam, geschr. e-mes-lam, I. uralter Tempel Nergals in Kutha, an dem Sulgi, Apil-Sin, ijammurapi, Assurbanipal, Nebokadrezar H. bauten, s. Kutha. ZA XXXIX S.269f.; VAB I S. 19of.); Barton RISA S. 276, 278; VAB V S. 586f.; CH III Z. 6; 40. J. lj:ammurapis (s. Datenlisten); Bauer Assurbanipal S. III; AK II S.98; Luckenbill AR I § 762; II 922; 924; 927; 928; 989; VAB VII S.821. VAB IV S.92, Z. 37; 108, Z.52; 170, Z·42; 182, Z.47; CTXXXVII, Pl.I5, Z.69; 16, Z.2; UP XV S.46, Z. 16. Unger Babylon S. 151, 287; Delitzsch Paradies S. 218. Ebeling.
ni-gür-ru, Tempel Nergals in einer Liste genannt. PSBA XXII, S. 364, Z.1.
Ebeling.
Emete, Gottheit, geschr. deme (e-meJte, Sohn des Ninkasi. CT XXIV, pl.
Ir,
Z.30.
Ebeling.
Emetegirra, geschr. e-me-te-gir-ra, Tempel Nergals, erbaut von Kudurmabuk, adda von MAR. TU. RA IX S. 123; XIV S. 173. BartonRISA S.324. Ebeling.
Emeteursag, geschr. e-me-te-ur-sag, Tempel des Zababa und der Inninni in Kis. Sumulail baut daran, ]Jammurapi, Samsuiluna, Ammiditana, Ammizaduga, Nebokadrezar 11. pflegen ihn. Datenlisten RLA II S. 176 ff.; CH Ir Z.55ff.; King LIH III S. 241; YOS I Nr.33, Z.7; VAB IV S.184, Z.74; UP XV S. 45; Langdon Excavations at Kish I S. 65 ff.; AfO II S. 45., 90; PSBA XXII, S.370; BA V S. 573, Z.15; Langdon BL S.5I, Z. 42; 124, Z.17; Langdon SBP S. 165, Z.52; 209, Z.I5; 227, Z.I6. Ebeling.
Emeurur, geschr. e-me-ur4 -ur4 , ein Tempel der Innanna-IStar (Nana) in Larsa (?), erbaut von Kudurmabug und Rtm-Sin. VAB I S. 220 e); UP V Nr. 157, I, Z. 15; VS I Nr. 31 I Z. 14; Langdon BL pI. XI, K. 9315, Z. 11; OECT I S 18, Z. 27 f.; Behrens LSSt S. 38 Anm. I; Unger Babylon S. 151; Reisner SBH S. 144, Z. 24; Morgan IV Nr. 25, Z. 48. EbeJing.
Emibbal, geschr. e-mi-ib-ba-al, Tempel der Ninlil in Nippur (Ekiur?) Nötscher Enlil S. lO6; Langdon SBP S.2I2, Z.7; 215, Z.16; Meek BA X I, S. 23. Ebeling.
Eminisu, geschr. [e:J-mi-ni-su, Tempelraum ( ?) in Ekur, in einem assyrischen Brief erwähnt. Harper ABL Nr.95I, Z.17. Ebeling. Emi~um, König von Larsam, z. Herrscher der zr. Dynastie, regierte 28 Jahre (zI66-ZI39 Weidner).
Thureau-Dangin, La chronologie des dynasties de Sumer et d'Accad p.2 u. Ö. YOS I Nr.32, Z.2. Weissbach.
Tempel Nergals in Tarbi-?u, von Sanherib erbaut.
EmUu, geschr. dle-mi-tu, Ort in Babylonien, in einer altbabylonischen Personenliste genannt.
Meissner-Rost Sanherib S. 92; VAB VI! S.821. Ebeling.
VS XIII Nr. lO4, II Z. 28; IV, Z. Ir; V, Z. 5. Ebeling.
Z.
Emeslamnigurru, geschr. e-mes-lam-
Emmer s. Getreide.
'EMORI 'Emori. (s. Amurru) he. n. pr. eines der Völker, die nach den Schriften des Alten Testamentes vor der Einwanderung der Israeliten das Land Palästina bewohnte. Neben den 'Emori (Amoritern) und mit ihnen gemeinsam erscheinen als vorisraelitische Bewohner Palästinas die Kana'anäer, die Hethiter, die Jebusiter, die Perizziter, die lJiwwiter und die Girgasiter (vgl. dazu Jirku Geschichte des Volkes Israel, I93I, S. 38 ff.). Während man, was die Geschichte und die Ursprunge dieses Volkes anlangt, lange Zeit allein auf die Nachrichten des Alten Testamentes angewiesen war, ist dieses ganze Problem durch die Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen und der babylonischen Keilinschriften neu aufgerollt und in ein Wir helleres Licht gerückt worden. wissen heute, daß die im Alten Testament als vorisraelitische Bewohner Palästinas erwähnten 'Emori (Amoriter) nicht mehr ein geschlossenes Volksganzes, sondern nur mehr die letzten Reste und Splitter eines in früheren Zeiten großen und mächtigen Volkes und Reiches bildeten. Diese 'Emori sind in den letzten Jahrzehnten viel diskutiert worden. Auf grund der von Fl. Petrie herausgegebenen Racial photographs Irom the ancient Egyptians pictures and sculptures (I887) hat A. H. Sayce (The races 01 the Old Testament I893, S. II3 ff.) die Behauptung aufgestellt, die Amoriter seien )}blonde Arier« gewesen. Ein Jahr vor Sayce hatte von Luschan (Korrespondenzblatt der deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte, I892, S. 97 f.) auf Grund farbiger ägyptischer Abbildungen die Amoriter als )}blonde Indogermanen « bezeichnet. Auf Sayce fußend nennt auch Penka (Politisch-anthropol. Revue Bd. IO (I9II/I2)) die Amoriter )}Indoeuropäer«, und dieser Auffassung hat sich bekanntlich auch H. St. Chamberlain in seinem Werke: »Die Grundlagen des I9. Jahrhunderts« (4. AufI. I903, S. 366 ff.) angeschlossen.
Seitdem müssen die Amoriter immer wieder dazu herhalten, wenn man das Bedeutende und Große im Alten Testament als )}auf nordische Einflüsse zurückgehend« deuten will. Gerade in einer solchen Frage wie dieser ist es notwendig, wieder einmal mit aller Nüchternheit die Quellen reden zu lassen, unbeirrt von zeitgenössischen Tendenzen. Unser literarisches Material, das uns über die Geschichte der Amoriter berichtet, ist heute recht umfangreich. Und es wird sich wohl empfehlen, erst dieses in Kürze kennen zu lernen, bevor wir uns über die ethno~ logische und rassische Herkunft der Amoriter ein Urteil zu bilden versuchen. Vorerst muß freilich ein anderer, eben schon erwähnter Punkt geklärt werden, nämlich die Frage nach den )}blonden Amoritern«. Hierzu sei erstmals festgestellt, daß auf den genannten farbigen ägyptischen Abbildungen aus der Zeit von ungefähr I600-IZOO v. Chr. niemals ein mit rotem oder rotbraunem Haar abgebildeter Ausländer direkt als Amoriter bezeichnet wird, sondern es handelt sich hier immer allgemein um irgendwelche Bewohner Syriens oder Palästinas; und es geht natürlich nicht an, jeden Syro-Palästinenser auf ägyptischen Abbildungen kurzwegs als Amoriter zu bezeichnen; ein Fehler, in den zuletzt auch Greßmann (Bilder zum Alten Testament, 2. AufI. Abb. I5-I7) verfallen ist. (Auf nichtfarbige Abbildungen von Amoritern kommen wir weiter unten noch zu sprechen. ) Wenn diese rote oder rotbraune Haarfarbe ein Zeichen indogermanischer oder nordischer Herkunft wäre, so wäre damit nur der Beweis erbracht, daß in der I. Hälfte des z. vorchristlichen Jahrtausends in Palästina und Syrien auch Volkssplitter indogermanischer Herkunft saßen; was wir seit langem auch schon aus literarischen Quellen wissen. (Jirku a. a. O. S.36). M. E. sagt aber diese Farbe des Kopfhaares auf ägyptischen Wandmalereien gar nichts über die rassische Herkunft
'EMORI ihrer Träger. Als Beweis hierfür ver- Die ägyptischen Inschriften halten bei weise ich auf verschiedene farbige Dar- der Wiedergabe dieses Namens ebenstellungen aus dieser Zeit, die zuletzt falls an den drei charakteristischen KonW. M. Müller (Egyptological Re- sonanten 'm r fest. searches I I906, II I9IO) veröffentlicht Die älteste Nachricht über ein Reich hat. Im 1. Bande dieser Publikation von Amurru findet sich in einem zu finden wir auf Tafel 8-II die farbigen Boghazköj (s. d.) gefundenen Texte Abbildungen von Bewohnern Syriens (KBo III Nr. I3, V 3, Z. IZ) in hethitiund Palästinas, die nach Ägypten ein- scher Sprache, in dem der babylonische wandern. Hier haben auf Tafel 9 die König Naram-Sin von Akkad (ca. z600 Kinder rotbraune, die Frauen hingegen v. Chr.) berichtet, er habe I7 Könige blaue (!!) Haare. Daß es sich hier nicht besiegt; unter diesen I7 Königen erum eine farbige Kopfbedeckung handelt, scheint neben dem König der Hethiter ersehen wir nicht nur aus der Art der und dem König von Aleppo auch der Darstellung, sondern auch aus Tafel I6 König ljuwaruwas von Amurru. Nach des II. Bandes, wo roten Haaren ein dieser Stelle lag Amurru im Westen roter Spitzbart entspricht. Ein Gegen- Mesopotamiens; und auch alle späteren stück zu den erwähnten blauen Haaren Nachrichten lassen den Schluß zu, daß findet sich auf Tafel I3 des 11. Bandes, wir dieses Volk und sein Reich in der wo der Fürst von Kades am Orontes Gegend des heutigen Syrien zu suchen schwarzes Haar und roten (l!) Spitzbart haben 1). Zur gleichen Zeit (ca. 2600 trägt. Wir sehen, daß es sich bei der v. ehr.) meldet ein anderer babylonischer Anwendung dieser Farben nicht um den König, Gudea von Lagas, daß er aus bewußten Hinweis auf eine charak- dem Gebirge Basalla, das in Amurru teristische Haarfarbe handelt, sondern liegt, Steine für seine Bauten geholt um das freudige Spiel mit Farben über- habe (VAB I, S. 70 f., Z. 5 ff.); damit haupt. Abgesehen davon, daß solche kanit nur das Amanos-Gebirge oder der mit rotem oder rotbraunem Haar ab- Libanon gemeint sein. IOO Jahre früher gebildete Palästinenser gar nicht als berichtet Sar-kali-sarri von Akkad Amoriter bezeichnet werden, können (VAB I S. 225 b), daß er das Land wir diese Art der farbigen Darstellung Amurru besiegt habe. gar nicht als einen Beweis nordischer Diese dauernden Kriegszüge der babylonischen Könige nach dem Westen haben die Herkunft ansehen. Eroberung Syriens und Palästinas zum Ziel, An den Anfang der Geschichte der durch welche Länder damals wie heute die Amoriter stellen wir die Frage nach dem Handelswege von Afrika nach Asien führten. N amen dieses Volkes. Hebräisch Diese geographische Lage Syrien-Palästinas heißen sie 'Emori, d. h.,der Amoriter', hatte auch zur Fol~e, daß dort immer wieder neue Völker und mit ihnen neue Kultureinwobei das -i am Ende die Form des Genti- flüsse Eingang fanden. Dieser historische Beliciums charakterisiert. Den Stamm fund spiegelt sich auch in der Keramik Sydes Namens bildeten die drei Kon- rien-Palästinas wieder, die gegenüber der Einsonanten 'm r. Wir wissen nicht mehr, förmigkeit Ägyptens und Mesopotamiens immer neue Formen und fremde Einflüsse welche appellative Bedeutung er einst in ihren Töpfen zeigt. hatte, und wir können daher auch nicht mehr sagen, auf welche Sprache dieser eine ideographische das Ideogramm für das Name zurückzuführen ist. In den baby- Land Amurru besteht aus den Silbenzeichen MAR. TU. Wir wissen auch hier nicht, weshalb lonischen Keilinschriften wird der Name der Name Amurru gerade durch dieses Ideodes Landes durch Amurru, der seiner gramm wiedergegeben wird. Bewohner durch A murru wiedergegeben1) 1) So wird in den babylonischen Keil1) Die babylonischen Keilinschriften kennen neben der syllabischen Schreibung der einzelnen Wörter für viele derselben auch noch
inschriften der Westwind direkt als AmurruWind bezeichnet (vgl. Virollea ud, eh. L'astrologie chaldeenne, II. Supp!. Texte, Nr. H8 23 f.).
'EMORI Rund 300 Jahre hören wir nun nichts über die Amoriter. Erst um 2200 V. Chr. stoßen wir auf eine Nachricht des südbabylonischen Königs Gimil-Sin von Ur, der zu einem Jahr seiner Regierung folgendes vermerkt: »Als die Mauer von Amurru errichtet wurde« (VAB I, S. 234, Z. 4). Diese »Mauer von Amurru« wird wohl als ein Schutzwall gegen dieses Volk aufzufassen sein, das von dieser Zeit an tatsächlich gegen Mesopotamien vordringt. . Um 2100 v. Chr. nennt sich der südbabylonische König Kudurmabug von Larsa einen »adda des Landes Amurru « (VAB I, S. 2IO, Nr. 6, Z. 4). Ungefähr zur gleichen Zeit meldet Ibi-Sin von Ur (im Süden Babyloniens) die Unterwerfung der Amurru, »eines Feindes .. " der niemals eine Stadt gekannt hat« (Frankfort- J aco bsen-Preußer Tell Asmar and Kha/afe I93I, S. 29). Diese Anschauung von einer gewissen Kulturlosigkeit der Amoriter in dieser Zeit tritt uns auch in einem babylonischen Psalm entgegen, wo es über die Lebensweise des Amurrü heißt (Dhorme RB 1930, S. 164): »Er ißt ungekochte Speise, während seines ganzen Lebens besitzt er kein Haus, und seine toten Genossen begräbt er nicht. « Daß diese Charakterisierung der Amoriter übertrieben sein wird, scheint aus einer, ungefähr der gleichen Zeit angehörenden kappadokischen Keilschrifttafel hervorzugehen, auf der von »amoritischem Silber« die Rede ist (Lewy ZA NF IV, S. 256); dies weist doch auf ein gewisses Kunsthandwerk der Amoriter hin. So ist auch KUB V, Nr. 10, 4 von »goldenen Kleidern« der Stadt Amurru die Rede, und Papyrus Anastasi IV. 15, 2. 16, 6 (vgl. W. M. Müller Asien und Europa nach altägyptischen Denkmälern S. 228) von »kostbaren amoritischen Stäben«. Die letzte Nachricht über die Amoriter am Ende des 3. Jahrtausends zeigt uns dieselben im Angriff gegen das obere Tigrisgebiet (Frankfort- J aco bsenPreußer a. a. O. S. 31 f.). Daß es sich bei diesem Vordringen
der Amoriter nicht um lokale Grenzstreitigkeiten gehandelt haben wird, sondern um das Streben eines Teiles der Amoriter Neuland zu erobern, zeigt uns die Tatsache, daß die sog. I. Dynastie, die um 2000 v. Chr. das babylonische Reich einigte und der auch der durch seinen Gesetzeskodex berühmt gewordenen König I]:ammurapi angehörte, eine amoritische Herrenschicht war. Immer wieder treten uns in Urkunden dieser Zeit die Amoriter entgegen, diese Könige der Babyionier bezeichnen sich als. Fürsten der Amoriter, und in Babylonien lebende Teile der Amoriter werden erwähnt (s. King UH, Nr. 66II, Z.3; Ranke Personal Names S. 33; Thureau Dangin ML VII Nr. II, Z.2I; 36, Z. 4; AJSL XL S. 230, I3; 3, 2) ; dabei wird Eduard Meyer (GA 13, § 448} zweifellos recht haben, daß es sich bei diesen Amoritern nicht um das eigentliche, im Westen gelegene Reich ,,:on Amurru handelt, sondern um eme nach Babylonien eingewanderte Herrenschicht. In unseren Nachrichten über die Amoriter folgt nunmehr eine Lücke von rund 400 Jahren. Das Dunkel, das in dieser Zeit über die Amoriter ausgebreitet ist (s. d.), hellt sich erst auf,. da die Briefe von EI-Amarna (s. d.), die ägyptischen Urkunden der 11. Dynastie und die gleichzeitigen Texte von Boghazköj zu reden beginnen. Die ~n gaben 4ieser genannten Urkunden smd. derartig, daß wir die jetzt folgende Geschichte der Amoriter in chronologischer Reihenfolge nach ihren Königen behandeln können; a.uch ~a?en uns diese Quellen gelegentlIch emlges. über den damaligen Umfang des Reiches. von Amurru. Als erster König von Amurru in der nunmehr beginnenden Epoche seiner Geschichte wird Abdi-asirta (ca. 1400 v. Chr.) genannt, der die syrischen Küstenstädte Irkata und ~imirra beherrscht und dessen. Macht bis an die Tore von Byblos reicht (VAB II, Nr. 60, 62, 85). Er wird schließlich durch See-
'EMORI leute, die in $imirra landen, getötet (VAB II, Nr. 101). Des Abdi-asirta Nachfolger und Sohn Aziru hat das Reich von Amurru auf Kosten seiner Nachbarn erweitert (VAB II, Nr. 98, 125, 132). Er la-:.iert dauernd zwischen dem König von Agypten und dem König der Hettiter hin und her, scheint aber schließlich der Vasall des Königs von Ägypten geworden zu sein (VAB II, Nr. 156, I6I, 164-166; KBo I, 8, Vs. Z.4 ff.; KUB III, 14, Z. 2 ff., 7, 122). Der Sohn und Nachfolger des Aziru, DU-Tesup, ist ein treu er Vasall der Hettiter (KBo V, 9, I, Z. 26 ff.; KUB III II9, Z. 15). Das Gleiche gilt von seinem Sohn und Nachfolger Tubbi- (so liest wohl richtig Dhorme RB 1931, S. 162) Tesup (KUB III, 14, Z. II9). Des Tubbi-Tesup Nachfolger Bentesinna, der um 1300 v. Chr. regierte, verlor wegen eines Abfalles von den Hettitern zeitweilig den Thron, wurde aber nach der kurzen Regierung eines Mannes nam~ns Sapilis wieder auf seinen Thron zurückgeführt (KBo I, 8 Vs. 16 KUB; VUr, 82). In dem ägyptischen Gedichte über die in dieser Zeit (1288 v. Chr.) zwischen Ägyptern und Hettitern ausgetragenen Schlacht bei Kades am Orontes heißt es, daß damals der Orontes die Ostgrenze des Landes Amurru bildete (Records 0/ ancient Egypt 1906, ff. III, 310). Der Nachfolger des Bentesinna namens Btarmuwas (Forrer RLA I, S. 54) ist vielleicht der letzte König des Reiches von Amurru gewesen. Denn bald nach ihm berichtet der ägyptische König Ramses III. (II98-67 v. Chr.), daß »Seevölker«, die das Land Syrien verwüsten, in Amurru ihr Lager aufgeschlagen haben (Records 0/ ancient Egypt Bd. IV, 64). Gleichzeitig mit dem tausendjährigen Reiche der Amoriter verschwindet auch das Reich der Hettiter, sowie mancher andere vorderasiatische Kleinstaat, von der historischen Bildfläche. Der Name des Reiches von Amurru
ist freilich noch lange lebendig geblieben. Wenn der babylonische· König Nebukadne$ar 1. (II46-23 v. ehr.) (KB III I, S.164f.,5) und der assyrische König Tiglatpileser 1. (II15-II03 v. Chr.) (KAVI II Nr. 68, Vs. Z. 19 ff.; 71, Vs. Z. II ff.) die Eroberung von Amurru melden, so wird es sich nur mehr um Landstriche handeln, die früher einmal zum Reich von Amurru gehörten. (Noch bis ins 7. Jahrh. v. Chr. hat sich diese Namensüberlieferung in den assyrischen historischen Texten erhalten.) Aber auch das Volk der Amoriter ist nach der Zerstörung seines Reiches durch die »Seevölker« nicht gleich spurlos verschwunden. An den verschiedensten Stellen des Alten Testamentes treten uns, wie schon eingangs erwähnt, die Amoriter als eines der Völker entgegen, das vor den Israeliten das Land Palästina bewohnte und von diesen dann verdrängt und aufgesogen wurde. Diese Reste der Amoriter sitzen im Ost jordanlande (Ge. 14; 7, Dt 3, 8, Nu 21, 13 u. ö.) sowie im Gebirge des Westjordanlandes (Nu 13,29, Jos 10,5 f.). In verschiedenen Städten des Westjordanlandes, wie z. B. in Jerusalem, haben sich noch lange Zeit Reste der Amoriter gehalten (Ge 48,22, 11. Sa 21, 2, Ez 16, 3. 4S u. ö.). Auch der amoritische Name Senir für den sonst I]:ermon genannten Berg ist uns überliefert (Dt. 3,9). Diese in Palästina uns entgegentretenden Amoriter werden wahrscheinlich nach dem Einbruch der »Seevölker« in Syrien nach Süden abgedrängt worden sein; Teile von ihnen sind vielleicht schon zur Zeit der durch den Einfall der H yksos hervorgerufenen Wirren dorthin gekommen. Es gab auch einen Gott Amurru, der uns von den ältesten Zeiten an in babylonischen wie in syro-palästinensischen Quellen entgegentritt, sei es direkt als Gottesname, sei es als Bestandteil von Eigennamen (KAR! Nr. I32. I, Z. 12. - BEVI, 2, Nr. 36. RV. Z. I5; Syria I3. S. 131, Co!. IV, 8. 13. 17.). .
Es ist zweifellos allerhand, was Wir heute über die Geschichte der Amoriter
'EMORI wissen. Nun erhebt sich aber die wichtige Frage nach der Herkunft dieses Volkes, d. h. nach seiner Rassezugehörigkeit. Die älteste Nachricht über die Amoriter geht, wie wir oben gesehen haben, in die Mitte des 3. Jahrtausends v. Chr. zurück. Das ist die Zeit, in der die Semiten, die schon im 4. Jahrtausend in Babylonien eingebrochen waren, nun auch in Syrien erscheinen. Allein wir haben schon oben gesagt, daß sich der Name Amurru-'Emori aus den semitischen Sprachen nicht erklären läßt. Und auch der erste, in der Geschichte mit seinem Namen vermerkte König der Amoriter, Ijuwaruwas, hat einen ausgesprochen nich tsemitischenNamen; sowohl nach dem Wortstamm wie nach der Endung könnte er am ehesten als hettitisch angesehen werden. Wir haben daher kein Recht, die Amoriter in ihren Anfängen als Semiten zu bezeichnen. Daß sie dann im Laufe der Jahrhunderte semitisiert wurden, ist eine Entwicklung, die alle nach Palästina und Syrien eingewanderten Völker nichtsemitischer Herkunft durchgemacht haben; klassische Beispiele dafür sind die Philister, die Hurru und die Hettiter. Von da aus ist e; auch zu verstehen, daß mancher König von Amurru in der Mitte des z. Jahrtausends v. Chr. einen Namen semitischen Gepräges trägt (z. B. Aziru, Abdi-asirta). Daneben findet sich aber auch einer namens Bentesinna, der einen ausgesprochen hurrischen (s. Ijurri(ter)) Namen sein eigen nennt. Als )}amoritisch« wird in der semitischen Philologie die Endung -änu angesehen. Hier handelt es sich schon um die Sprache der semitisierten Amoriter. Es stehen uns ferner bildliche Darstellungen von Amoritern zur Verfügung. Erstmals 2 Bilder des babylonischen Königs Hammurapi, des berühmtesten der Herrscher der I. babylonischen Dynastie, die, wie wir oben sahen, eine eingewanderte amoritische Herrenschicht war. Einmal das Bild auf seiner Gesetzesstele. (Gressmann AOTB I Nr. 318). Hier trägt der König
einen langen Bart, die Oberlippe ist glatt rasiert und das Haupt ist bedeckt. Der lange Bart verrät mesopotamische künstlerische Einflüsse, die glatt ra"' sierte Oberlippe weist uns nach Palästina und Syrien. Ein zweites Bild dieses Königs findet sich auf einer Kalksteintafel, die heute im British Museum aufbewahrt wird (s. King UH III, Titelbild). Auch hier trägt der König einen langen Bart, während die Oberlippe glatt rasiert ist. Wenn auch Hammurapi und sein Haus Amoriter waren, so ist der Künstler, der den König darstellte, jeweils einBabyionier gewesen; wir sehen an seiner Arbeit nichts weiteres, was den König besonders charakterisierte. Wir besitzen ferner eine ägyptische Darstellung aus der Zeit Ramses' III. (II98-II67 v. Chr.), die den >}Fürsten von 'm r{( zeigt, wie er dem Gotte Amon huldigt (Breasted Ancient Records 0/ Egypt IV, S. 127; Dümichen Historische Inschriften I, 28/29). Allein hier ist der Fürst der Amoriter so dargestellt, wie die ägyptischen Künstler fast immer die Bewohner Syrien-Palästinas zeichnen: langes, wallendes Haar, Spitzbart, glatt rasierte Oberlippe; eine schematische Darstellung, die immer wiederkehrt und im Einzelfalle nichts Charakteristisches erkennen läßt. Eine der wenigen Ausnahmen ist eine Darstellung aus Luxor in Oberägypten, wo uns die Verbündeten des hettitischen Königs in der Schlacht bei Kades a. Orontes (1288 v. Chr.) vorgeführt werden. Nur ein Teil von ihnen ist im Schema des Syro-Paläsfinensers gezeichnet, bei einigen anderen werden bewußt Unterschiede gemacht. Leider ist nicht gesagt, welche Völker die einzelnen Typen darstellen. Es gibt ein syro-palästinensisches Schema in der Darstellung von Ausländern neben einem libyschen und einem negroiden. Mit diesen Zeichnungen ist also hinsichtlich der Rassezugehörigkeit der Amoriter auch nichts anzufangen. Jedenfalls geht es nicht an, jeden als Syro-
EMU-ENAKALU Palästinenser gezeichneten Ausländer kurzerhand als Amoriter zu bezeichnen. Zusammenfassend können wir also nur so viel sagen: die Amoriter waren wahrscheinlich ein ni c h t semitisches Volk, das in der Mitte des 3. Jahrtausends v. Chr. im nördlichen Syrien ein Reich gründete, das vielleicht tief nach Palästina hineinreichte 1). Allmählich werden die Amoriter semitisiert2 ) und um 1200 v. Chr. werden sie ein Opfer der gegen Kleinasien und Ägypten anstürmenden )}Seevölker{{. Damit, daß es sich bei den Amoritern anfänglich wahrscheinlich um ein nichtsemitisches Volk handelte, ist noch lange nicht gesagt, daß sie Indogermanen waren; neben Indogermanen sind im semitischen Völkermeere Palästinas, Syriens und Mesopotamiens noch Völker ganz anderer Herkunft aufgetaucht. Es ist notwendig, gerade bei den Amoritern immer wieder auf diese Grenze unseres Wissens hinzuweisen. Wie eigenartig die Völkerwanderungen gewesen sein müssen, die im 3. Jahrtausend v. Chr. schon ihren Weg nach Syrien und Pal1istina nahmen, zeigen uns wieder die neuesten Ausgrabungen von Ras Samra (an der syrischen Küste nördlich von Beyrut gelegen; das alte Ugarit). Hier fand man in der Siedlungsschicht, die dem 3. Jahrtausend angehört, Scherben einer Keramik, wie sie bisher in der gleichen Zeit nur in Iran und im südlichen Mesopotamien gefunden wurde; und zwar in einer Menge, die gegen gelegentlichen Import spricht (vgl. Syria 15, S. r05 ff., r6 S. r60 ff.). Jirku.
Emu, geschr. de-mu, ein dem Nergal gleicher oder verwandter Gott in Suhi. CT XXV, pI. 35, Rs. Z. I3; 36 Rs. Z. I9; 37 Z·14· Ebering.
Emudkurra, geschr.
I - mud - kur - ra,
1) Es muß immer wieder betont werden, daß Syrien und Palästina von Anfang an eine Einheit bildeten; erst durch das Erscheinen der Israeliten kommt es zu der h istorischgeographischen Scheidung von Palästina und Syrien, die freilich bis in unsere Tage fortdauert. 2) Man begeht m. E. einen großen Fehler, wenn man deshalb, weil um 2500 v. Chr. die ersten Semiten nach Syrien-Palästina kamen, jedes dort auftauchende Volk von diesem Zeitpunkt an von vorneherein als ein semitisches ansehen möchte.
Tempel Sins in Ur, in einem sumerischen Hymnus genannt. Langdon BL NI. 27, Z. 9; UP X S. 278, Z. 6, IO; Jastrow Religion II S.64. Ebeling.
Emuqabi, Fürst des Landes Tuplias, zur Zeit Nebokadrezars H. Unger Babyion S. 291.
Ebeling.
Emuqaia s. Eponymen. Emuqat-EnUl. Stadt im kassitischen Babylonien: E-mu-qat-dEnlilki ; Cl ay BE XIV (1906) NI. r8, Z. 4; NI. 3r, Z. I I (S. 58). Der Name bedeutet: »Macht (Plural) des Gottes EnJiI«. Eckhard Unger.
Emuqat-Marduk. Eine Stadt im kassitischen Babylonien. In die Zeit des Kudur-Enlil (127°-1263) angesetzt (äIE_ mu-qd-at-dMarduk [AMAR-UD]) Hilprech t BE XVII Nr. 66, Z. 3; NI. 67, Z. 3; UP 1 2 , Nr. 50, Z.46f. Eckhard Unger.
Emuriana, geschr. I-mu-ri-a-na, Gebäude in der Nähe des Enunmah in Ur, von Su (Gimil)-Sin erbaut. VAB I S.202, Türangelst. C.; Gadd Ur excavations I Nr. 80, Z. r5; AK II S. 4°1. Ebeling.
Emuskalama, geschr. I-mus-kalam-ma, Tempel der Innanna in Badtibira. UP V Nr. I57, I, Z. 5.
Ebeling.
Emutbal s. Jamutbal. Ena, geschr. den-d, Gottheit, in einer Liste aus Fara erwähnt. Deimel SchF. S. II*.
Ebeling.
Enabzu s. Enki. Enada, geschr. I-nd-da, das ),Betthaus({ Kapelle im Eninnu-Tempel des Ningirsu zu Lagas. Gudea Cyl. A. XXV, Z. 17; Cyl. B, IX, Z. 3-I5; VAB I S. II6, I31. Ebeling.
Enagasi, geschr. den-aga-si, Name einer dem Tammuz ähnlichen Gottheit, selbständig in einem sumerischen Texte genannt, s. sonst Tammuz (EnMERsi). Crozer Theological seminary I Nr. 25, Ebeling. s. S. 28, Z. I7.
EnakaIH, Herrscher von Umma, Vater des Ur-Lumma, Zeitgenosse des Eannatum von Lagas. Entemena* gibt ihm den Titel patesi (ensi, VAB I S·38 I Z.39), Ur-Lumma bezeichnet ihn, wie sich selbst, als I ugal (dase1bst S. IS0 H Z.2). Weissbach.
ENAMTILA-ENANNADU
ENAMADIM-ENAMTAR
Enamadim, geschr. den-amaß-imdim, Name für Belit ili. CT XXIV, pI. 12, Z. 31; 25, Z. 91 a. Ebeling.
Enamas, geschr. den _a-ma-dl AMAS, »Herr der Hürde«, Gottheit, zur VaterMutter-Gruppe gehörig. CT XXIV, pI. 4, Z. 12; 21, Z. 75; KAVI Nr. 50 III, Z.5. E beling.
EnamBAD, geschr. e-nam-BAD, Tempel in Babyion, in dessen Mitte ein Esmah ist. unger- Babylon S.237, Z. 4 ff.; ZA NF VII S.297. Ebeling.
Enambarmmna, geschr. e-nam-bdrnun-na, Tempel der Muttergottheit (Bau), in einem sumerischen Hymnus genannt. Reisner SBA Nr. 52, Z.26; Langdon SBP S.I86, Z. 26. Ebeling.
Enambi(e)zida, geschr. e-nam-bi-( e-)zida, Tempel der Muttergottheit (Ninlil?), in sumerischen Hymnen genannt. Langdon SBP S. 164, Z. 48; 262, Z. 16 (erg.); BL S. 50, Z. 38; Nr. 26, Z. 3; 56, Z. 19; BA X I, S. 21, Z. 10; V S. 663, Nr. XXI, Rs. Z. 12; Jastrow Religion II S. 21, 22,41,42. Ebeling.
Enamdudu, geschr. e-nam-du-du, Heiligtum(?), in einem Texte aus Tello genannt. ITT Nr. 7145.
Ebeling.
Enamengarra, geschr. e-nam-en-gar-ra Tempel der Gottheit Ninsig, in einer Liste genannt. PSBA XXII, S. 362, Z. 8.
Ebeling.
Enamenna, geschr. e-nam-en-na, Heiligtum des Anu, von J 0 r dan auf dem Hügel Wuswas I9I2/I9I3 ausgegraben, wohl Teil des BU-res. Jordan Uruk-Warka S. IIff.; pI. 22; S. 41, pI. lOS; RA XX S. 107 ff.; YOS I Nr. 52; RA XXXI S. 145 ff.; Morgan IV Nr. 7, Z. I; S, Z.9, 10. Ebeling.
EnamlJani, geschr. e-nam-lJa-ni, Heiligtum (?) oder Gebäude, in sumerischen Wirtschaftstexten genannt. Reisner TU Nr. 5, VII Z. I; IIO, III Z.34; 119; CT V, pI. 19, 5; 49 b, Z. I; VII pI. 10, Z. 4; X pI. 19, Z. 5 und öfter. Ebeling.
EnamlJe, geschr. e-nam-lJe, I) Tempel des Adad-ISkur, in Babylon-West (Kumari) gelegen, von Ijammurapi in seinem 28. J. erbaut (s. RLA II S. I79).
Ammizaduga stiftet in seinem I3. Jh. Schmuckgegenstände für den T., Nebokadrezar II. erneuert ihn (s. RLA II S. I90). Oft erwähnt in religiösen Texten, = Egenun? King LIH III, S. 215 f., 7-9 J. Sumulail: Enam1J.e gemeint? V gI. auch RA IX S. II5 f.; VAB IV S.74, Z. S; 106, Z.47; 128, Z.36; r64, Z.76; I7S, Z. 47; UP XV, S. 42, Z. 36; CT XXXVII, pI. 14, Z. 43; Weissbach Wadi Brisa S. 25; KARI Nr. 109, Z. 19 (als Sala-Tempel); 142 I Z. 15; Unger Babylon S. I I 9, 136; Reisner SBH S. 73, Z. 16; Craig RT S. 5S, Z 23; Meek BA X I, S. 6, Z. 15; Langdon BL Nr. 13, Z. S; Morgan -IV Nr.25, Z.6; Schlobies MAOG I 3, S. 17; Jastrow Religion II S.2I. Ebeling.
2) Tempel einer Bau-Gestalt, wohl = Sala, also = I). KARI Nr. 109, Z. 19.
Ebeling.
EnammalJ, geschr. e-nam-malJ, Tempel Adads(?) in Babylon(?). Langdon SBP S. 167, Z. 60; Reisner SBH Nr. 6S, Z. II; J astrow Religion II S. 41, 43. Ebeling.
Enammu, geschr. e-nam-mu, Tempel des NabU. 81, 2-4, 25, Z. 7.
Ebeling.
Enammune, geschr. E-nam-mu-ne, Patesi (ensi) von Susa, Statthalter von Elam, als danum »der Mächtige« bezeichnet, akkad. Zeit, durch 4 Siegel bekannt: I. DPMem. XIV, 5; Barton RISA S. I55 (A), im Louvre (S 475, Delaporte, Gyl. or.). - 2. Barton a. a. O. (B), Jeanneau, Les rois d'Ur S. 35, Fig. XII (Li-bur-be-li). - 3. Barton, a. a. O. (C); DPMem. H, Tf. I2, S. 59; VAB I, S. I76 f., ein Duplikat: TSBA I, 32. - 4. in London (Brit. Mus. 89343) J ean, Religion sumerienne S. I23, Anm. 7. Abb·55. Eckhard Unger.
EnamtaggatulJa, geschr. e-nam-tag-gatulJ-a, Tempel des Amurru(?), von Asarhaddon wieder aufgebaut. BA III S. 297, Rs. Z. 40; Unger BabyIon S. 137, IS5; Luckenbill AR II § 674· Ebeling.
Enamtar, geschr. e-nam-tar, Tempel Adads ( ?), in einem sumerischen Klageliede genannt. ' Langdon BL S. 29, Z. 24. Ebeling.
Enamtila, geschr. e-nam-ti-la I) Tempel der Gula in Assur, in einer Liste erwähnt. KAVI Nr. 42, b, Z. 15.
Ebeling.
2) Tempel der Mag(?) in Malgu. ZA XXXI, S. 92; VS I Nr. 32 I, Z. 17. Ebeling.
3) Tempel des Enlil (Ninlil, Ninurta) in Nippur, wie die unten angeführten religiösen Texte beweisen. Die Tatsache, daß ein Priester von Enamtila in einer in Kumari (Babyion -West gelegen) ausgestellten Urkunde vorkommt, besagt nichts für die Lage des Tempels in Babyion, da ein gleicher Priester auch in einem Kontrakte aus Kis vorkommt. Ijammurapi hat einen Speicher (bit sutummu) für Enlil in Babyion errichtet nach einer aus dem Tempel kommenden Urkunde. Damit wird aber auch nicht festgestellt, daß E. in Babyion lag. . Ammiditana stiftet in seinem I9· J. emen goldenen Aufsatz (Thron?) und sein Bildnis dem Tempel, in seinem 28. J. wieder sein Bildnis, in seinem 3I. J. für N inurta ( !), der also wohl auch im Tempel wohnte, einen Thron in seinem 34- J. ein Bildnis Samsuilunas' ' seines Ahnherrn und sein eigenes. Ammizaduga schenkte in seinem 5. J. dem Enlil in Enamtila sein Bildnis, in seinem 8. J. einen goldenen Sessel und sein Bildnis, in seinem I4. J. ein Weihgeschenk aus Bronze, das Gebirge und Flüsse darstellte (s. RLA II S. I87 ff.). Langdon BL S. 29, Z. 13; 1°9, Z. 5; 50, Z. 31; Reisner SBH S. 6, Z. 6; 56. Rs. Z. 6; 73, Rs. Z. 5; BA X I, Nr. II, Z. 24; UP X S. 3°1; Langdon SBP S. 52, Z. 6; lOS, Rs. Z. 2; 212, Z. 6; 215. Z. 15; Craig RT I S. 5S, Rs. Z. 23; VS III Nr. 6S (sangu von E.); ML XII Nr. 19, Z. 7 (sangu von E. in Kumari) Langdon Excavations at Kish III S IS' XIVa, Z. 13 (sangu von E. in KiS); KAR! IrI Nr. 109, Z. IS (Bau-Gestalt = Ninlil in E.); King LIH S. 193; KB Irr I. S. 120 f.; Langdon Babylom'an Wisdom S. 64, Z. 7; Paffrath Götterlehre S. 121, 220; Weidner Handbuch S. 59; 144. Nötscher Ellil S.72. Ebeling.
Enamtur-Enamdumu »Kinderhaus ( ?) s. Dunsaggana. Enamzu, geschr. e-nam-zu, Tempel der Ninlil nise, einer Bau-Gestalt. Reallexikon der Assyriologie.
KARI II! Nr. 109, Rs. Z. 12. Ebeling.
Enanki, Name Eas als »Herrn des Himmels und der Erde«, s. Enki. CT XXIV pI. I4, Z. IS.
Ebeling.
Enanna, Gottheit, »Herr des Himmel~«: Zur »Vater-Muttef«- Gruppe gehong. CT XXIV, pI. 4. Z. IS; 2r, Z. 7S; KAVI Nr. 50 UI, Z. II; RA XX S. 9S,I, Z. 24. Ebeling.
Enannadu (geschr. en-an-na-du' das letzte Zeichen kann auch -tum g~lesen werden), sumer. Männername, insbesondere Name zweier Herrscher (ensi) von Lagas und eines Oberpriesters in Ur. I) E. I, ensi von Lagas, Sohn des Akurgal*, Bruder und Nachfolger der Eannadu*, Vater seines Nachfolgers Entemena* und des LUM-ma-DUMU der nicht zur Herrschaft gelangte: Seine Inschriften betreffen fast nur Bauten und Weihungen an Gottheiten des ~eiches von Lagas (Ningirsu, Lug~lenm, Inanna, Amagestinna u. a.). Em Kontrakt, der ganz singulärer Weise auf einen Backstein geschrieben ist handelt von einem Grundstückskauf: Als Großgrundbesitzer erscheint E. auch in einer Inschrift seines Sohnes Entemena*. Inschriften (vgl. ThureauDangin VAB I S.28ff.): I. Steinerner Mörser aus Telloh, dem Ningirsu geweiht: Dk ep. p. XLV (Thureau-Dangin a); 2. Bruchstück aus schwarzem Syenit, wahrscheinlich Teil einer Statue: Nies HRET p. I5, pI. V Nr. 3; 3. Bräunlich gelber Steinblock mit Inschrift, 3 Kolumnen, Brit. Mus. II4399: Gadd CT XXXVI p. 5, pI. r; 4. Schwarzer Steinblock aus Telloh in Istanbul, Vertragsurkunde : Dec. ep. p. XLIX; 5. Steinerner Streitkolben, dem Gotte Ningirsu geweiht von einem Minister Br. M. 23287, Inschrift veröffentl. V (Thureau-Dangin cl. Der Gegenstand enthält Abbildungen: das »Wappen von Lagas« (Adler auf zwei Löwen) und drei schreitende Sumerer. Der vorderste überragt die beiden anderen um Hauptes-
ci
24
37°
E-NANNAR-ENANUN
länge, stellt also offenbar den Herrscher selbst dar (s. Fr ankfort Analecta orient. 12, pp. 109ff.). Es ist aber nicht sicher, ob E. 1. oder der II. gemeint ist, weil der Vatersname in der Inschrift fehlt; E. wird zweimal genannt, einmal als »ensi von Lagas«, das anderemal als »sein König « bezeichnet; 6. Toninschrift aus el-Hibba, Berlin VA 2100: VS I Nr. 4. Transkr. u. übers. v. Langdon ZDMG LXII S. 399 f.; 7. Tonnagelinschriften, I Frgm. aus el-Hibba, 3 aus Surghul, Berlin VA 2202 u. 3057 bis 3059: VS I Nr. 5 a-d; vgl. Langdon a. O. S. 400; 8. Tonnagelinschrift, ziemlich vo11ständig, in Berlin VA 2201; gekauft, stammt wahrscheinlich aus el-Hibba: VS I Nr. 6; 9. Tonkegel aus Ur,Brit. Mus. II6988: Gadd-Legrain Ur excavations I Nr. 2; Vatersname fehlt, aber Zuweisung an E. 1. fast sicher; 10. Backstein aus Telloh mit Bauinschrift: Dec. ep. p. XLVI (ThureauDangin b); II. Zwei zerbrochene Backsteine im Brit. Museum II4706 und 7, Guide3 p. 58 Nrr. 8 und 9. Unveröffentlicht; 12. Backstein mit Kaufurkunde aus Telloh, Louvre AO 4599: ThureauDangin NFT pp. 220 S. 2) E. 11., ensi von Lagas, Sohn des Entemena*, Enkel von E. 1. Türangelstein aus Telloh von einem Bau im Tempel des Ningirsu, Dk pI. 6 Nr. 4, umschrieben u. übers. von ThureauDangin VAB I S. 40 ff .. 3) E., hoher priesterlicher Beamter in Ur zur Zeit des Gungunum*, des »mächtigen Mannes, Königs von Ur«, der sich selbst in einer Inschrift »König von Larsa, König von Sumer und Akkad« nennt. E. seinerseits bezeichnet sich als »Sohn ISme-Dagan's, des Königs von Sumer und Akkad«, war also ein Bruder des Lipit-IStar (nach Weidner um 2102-2092), der seinem Vater ISme-Dagan (um 2122-2103) auf dem Throne von Isin folgte. Wie E. in den Dienst des Gungunum von Larsa (um
2094-2068) gekommen ist, bedarf noch der Klärung. Seine priesterliche Stellung beließ ihm jedenfalls einen hohen Grad von Selbständigkeit. Er baute in Ur »für das Leben des Gungunum, des mächtigen Mannes, Königs von Ur« Tempel des Sonnengottes und des Dagan. In der Inschrift eines Sitzbildes der Göttin Ningal und in den Backsteininschriften nennt E. seinen Oberherm nicht. Inschriften: I. Stark verstümmeltes (kopfloses) Sitzbild der Göttin Ningal,aus Diorit, abgebildet AJ Vol. 6 pI. LU a, jetzt Philadelphia 16229. Inschrift GaddLegrain Ur excavations I Nr. 103; 2. Tonnagel (Gründungsurkunde des Sonnentempels), Brit. Mus. 30062, veröff. I R. pl. 2 Nr. VI I und CT XXI pH. 22 f., umsehr. u. übers. v. ThureauDangin VAB I S. 206 f. I b. Duplikat U. 6740 erwähnen Gadd-Legrain a. O. p. XXIV; 3. Tonkegelfragment, Gründungsurkunde des Dagan-Tempels (nicht in situ gefunden),FundnummerU. 8835: GaddLegrain a. O. Nr. 297; 4. Backsteine mit 6-zeiliger Inschrift, 7 Exemplare im Brit. Mus. 9°163-69, veröff. I R pI. 2 N r. VI 2 und CT XXI pI. 21 (9°166), Thureau-Dangin a. O. 206 f. 2; 3 Exemplare, z. T. mit anderer Verteilung der Schriftzeichen, Ga d dLegrain a. O. Nr. 104. Several [other?} copies erwähnt daselbst p. XXIV; 5. Backstein mit Variante in Z. 2, Philadelphia 16543, Gadd-Legrain a. O. Nr. 105. Weissbach. E-Nannar = Ekissirgal. s. d. Enannipadda (gesehr. en-an-ni-padda), Priester des Nannar in Ur, Sohn des Ur-Bau*, ensi von Lagas. Backsteine in London (einer mit 2 zusätzlichen Zeilen), Brit. Mus. II6445 und 46, II8558: Gadd-Legrain Ur excavations I Nr. 25. (Daselbst p. X, 2. Spalte, werden im Ganzen 4 Exemplare gezählt). Weissbach. Enanun, geschr. den-a-nun, eine Muttergottheit (= Gula, Inninni).
ENATljI-ENDUKUTAENE CT XXIV, pI. 21. Z. 8; XXV pI. 2. Z. 33; ML (Louvre) XV, pI. XXXI Z. 472; Reisner SBH S. 86, Z. 52; 91, Z. 2r; Zi~mern KL Nr. II, Rs. IH Z. I; Langdon' SBP S. r84; UP X, S. 173; 289, Z. 7; 304. Z. I; BE XXX I. S. 12; Landsberger Kult. Kal. S. 39. Ebeling.
Enatui, geschr. e-na-at-J;i, Lesung nicht sicher, Tempel der IStar-$irtu in Ninua.
371
Endagga, geschr. den-dag-ga. Gottheit, Gemahl der Nintinugga (Gula). CT XXIV, pI. 21. Z. 7; XXV pI. 2. Z. 32; UM X 2. S. I73. Z. 3 (in-da-ag); RA XX, S. 104 VIII, Z. 29. E beling.
Endani, Gottheit, ge sehr. den-da-ni, in neusumerischen Texten erwähnt. de Genouillac ML (Louvre) V. 6053 H. Z. 12. E beling.
MAOG VI 1/2. S. 23, 57 Thompson Temple 0/ Nabu S. I22, Nr. 58. Ebeling.
Endarabanda, geschr. den-dara-ban[da], Name Eas, s. Enki.
Enbadanki, geschr. den-bad-an-ki, Name des Sonnengottes Samas, s. d.
CT XXV, pI. 33. Z. I2; XXIV pI. I4. Z. 30. E beling.
CT XXV pI. 27, Z. 6 a; 25. Z. 29. Ebeling.
Enbanda, geschr. den-Mnda, Name des Gottes Ninurta als !;abit purusse ilani, l>der die Entscheidungen der Götter festhält«, s. Ninurta. CT XXV pI.
II.
Z. 17.
Ebeling.
Enbargisi, Gottheit, geschr. den-bdrgi-si, ni-dus (Pförtner) der· Mau. CT XXIV pI. I4. Z. I6; KAVI Nr. 150, Z. 7. Ebeling.
Enbi-Istar (gesehr. en-bf,-UGUN), König von Kiski , wurde von Ensakusanna* besiegt. E. wird in den Königslisten nicht erwähnt. Weissbach.
Enbilnun, geschr. den-bi[lJ-nun, Gottheit, in einer Liste aus Fara erwähnt. Deimel SchF S. II*.
Ebeling.
EnbUulu, Name Marduks als Gott sa J;attati, s. Marduk. Enbir, geschr. den-bir, Gottheit, in einer Liste genannt. RA XX S.98 I, Z. 19.
Ebeling.
Enbududu, geschr. den-bu-dü_du-du dü, Gottheit, Sohn der Ninmar in Listen genannt. CT XXIV. pI. 48. Z. 15 b; XXV. pI. 27, Z. 5 b; KAVI Nr.I79. H. Z. I. Ebeling.
Endaranun[ na], geschr. den- dara-nun[na], Name Eas, s. Enki. CT
xxv.
pI. 33. Z.13.
Endaruta(?), Entaruta, »Mann« der Stadt Aksapa.
Ebeling.
Intaruta,
RA XIX S. 98 ff.; CAH H. S. 315. VAB II S. 762 Nr. 223 Z. 4(!). Ebeling.
Endasurimma, geschr. den-da-surimma, Gottheit, zur Vater-Mutter-Gruppe gehörig, und Name eines Pförtners der Ereskigal. CT XXIV. pI. 4. Z. 22; XXV pI. 7, K. 7662 • Z. 3; RA XX S. 98 I. Z. 21; Langdon SBP S. 151; UP X S. 302. Z. 4; KAR! Nr. 142 IV 12; J astrow Religion I S. 353, II S·35, 64· Ebeling.
Endib, geschr. den-dib, Name einer zur )>Vater-Mutter«-Gruppe gehörigen Gottheit; lies vielleicht En-udu? CT XXIV, pI. 3. Z.35.
Ebeling.
Endibgim ge sehr. dIjAR (= gu:endi-ib-gim) , Gottheit, in einer Liste genannt. Vgl. Bunene = HAR. CT XXIX pI. 45, Z.5. -
Ebeling.
Endim, geschr. den-dim4 , Name einer zur )}Vater-Mutter«-Gruppe gehörigen Gottheit. CT XXIV, pI. 21, Z. 68 a.
Ebeling.
geschr. den-bu-ul,
Endu, geschr. den-du, Name einer zur )>Vater-Mutter«-Gruppe gehörigen Gottheit.
CT XXIV pI. 23. Z. 127; vgI. pI. 6. 33 (dort dam-bu-bu)?; Langdon SBP S. 152. Z. I6; UP X S. 3°3, Z. 21, s. Reg.; J astrow Religion II S. 36. E beling.
Endukuga, geschr. den-dus-kü (g)-ga, Titel des Enlil, aber auch Name eines Pförtners der Ereskigal.
Enbururu s. Enbududu. Enbuzur s. Samas. Enda, geschr. den-da, Name einer zur »Vater-Mutter«-Gruppe gehörigen Gottheit.
CT XXIV pI. 4. Z.24; KARI Nr.142. IV Z. 13; RA XX S. 98 I. Z. 23; de Genouillac Kick C 72; UP X S.302. Z. 5; Jastrow Religion I S. 353 ff.; H S. 64. Nötscher Ellil S. I4. Ebeling.
Enbul, Gottheit, »Sohn Esabbas«.
CT XXIV pI. 3. Z. 39.
CT XXIV. pI. 3. Z.37.
Ebeling.
Ebeling.
Endukutaede, geschr. den-dus-ku (g)-tae-de, Gottheit, »Großbäcker des Anu(,. 24*
ENGUR-ENIGINGARRA
ENDUL-ENGUBURRA
37 2
CT XXIV pI. 3, Z. 21; 21, Z. 55· Ebeling.
Endul, geschr. den-duZ, Gottheit, in einer Opferliste genannt. Landsberger Kult. Kai. S. 27. Ebeling.
Endumusanna, an-na, Gottheit.
geschr.
den-du-mus-
UP XI 3, S.266.
Ebeling.
Endursagga s. Unterweltsgottheiten. Endusuba, geschr. den-dus-suba, Gottheit Pförtner der Ereskigal. KARI Nr. I42, IV Z. I4.
E beling ..
Eneberg, earl Fredrik, finnisc~er Orientalist, 1875 Docent an der Umv. Helsingfors. Nach Paris beurlaubt wurde er Schüler J. Opperts und bearbeitete erstmalig die Tontafelinschrift Tiglatpilesers III. (II. Rawl. 67; vgl. Rost SS. I fL): Inscription de Tiglatpiliser Etude assyrienne in JA VII. serie T. 6 (1875 II) p. 441-472. Im März 1876 reiste er mit George Smith in den Orient, erlag aber unterwegs den Anstrengungen der Reise und starb am 23. Mai 1876 in Mesopotamien. Weissbach.
Enedinna, geschr. den-edin-n[a] , Gottheit der Unterwelt, »Herr der Steppe«. CT XXV pI. 46, K. I37 0 3, Z. 3· Ebeling.
Gadd Ur excavations I Nr. 46, Z.9. Ebeling.
EngaUalj, Gottheit, geschr. den-gallalJ4' »großer, hin- und hergehender Herr«; Vogt (nagiru = ligir) des Berges (= Unterwelt ?). CT XXIV pI. 26, Z. 126; inEN de Genou. illac Tablettes de Drehern 5504, II Z.8; CT I pI. 9, Z. 2; Jastrow Religion I S. 162; UP XI 3, S.266. Ebeling.
Engana, Gottheit, geschr. den-ga-nd, Barbier ( ?) oder kingal (mu-' -ir) des Sonnengottes. CT XXIV pI. 31, Z.80; XXV pI. 26, Z.15; RA XX S.102, IV, Z·44· Ebeling.
Engara, Gottheit, geschr. den_ga-ra gara(!) (GA+KAS!), Oberhirt (unugal) des Anu, = Engaras ? CT XXIV pI. 3, Nr. 232.
Z.23;· DP XXVII, E beling.
Enenura, Name Eas als enuru-Hauses«, s. Enki. CT XXIV pI. 27, Z. 7 a.
»Herr des Ebeling.
Enerimnun,geschr. iden-erim-nun, Fluß oder Kanal, bei Ur(?) gelegen, von UrN ammu angelegt.
I R pI. 30, IH, Z. 19 f.; KB I S. 180. Ebeling.
Engur-Istar, Provinzialstadt in Babylonien. Die nach E. benannte Provinz (pilJatu) liegt offenbar östlich vom Tigris. Ebeling.
Engurra, geschr. dengur-ra, Gottheit, utukku . .. , in einer Liste genannt. CT XXIV pI. 36, Z. 38.
Ebeling.
Enljal, geschr. den-lJal, Gottheit, zur l>Vater-Mutter«-Gruppe gehörig.
Engasantitamu, Name Enlils. BA V S.655, Z.
II.
Ebeling.
Engegengen, geschr. den - ge6 - gen - gen, Gottheit, Wächter von Assur. Engidu s. Enkimdu und Gilgamesepos. Engidudu l. Engegengen u. s. d.
Allotte de la Fuye in Hilpr. Ann. VoI., S. 121 ff. Weissbach.
3) s. Nammu. 4) Fürst von ~ibaru, von Sam siAdad V. zur Zahlung von Tribut gezwungen.
King BBSt S.25.
Engilsa (geschr. en-gil-sa) , ensi von Lagas, Vater eines Urukagina*, eines Zeitgenossen des Königs Manistusu* von Akkad. Obelisk des Manistusu (DP T. H pp. 6 11.) Face A Col 14, 8. Weissbach.
Engisgalanna, Name Marduks, s. d. Engu, Gottheit, geschr. den-gu , in theophoren Eigennamen der neusumerischen Zeit belegt. Ha verford Nr. 30 II, Z. 7· Ebeling.
Enguburra, Gottheit, geschr. den-gu = bur-ra so nach Radau (s. u.) gelesen; die Le~ung ist jedoch m. L. recht unsicher. Radau EBH S. 233.
Ebeling.
Deimel SchF S. II*.
dem Grab der E.: Ur Excavations II, S.212,312. 6. Siegel des Schreibers Enkendu, Schreiber U 9765 (!), Ur Excavations II, S. 205, 177, Tf. 191. MJ XX, Tf. 28, 35Eckhard Unger.
CT XXV, pI. 48, Z. 3.
CT XXIV [pI. 4, Z. 4]; 21, Z. 71; KAVI Nr. 50 H, Z. 3. E beling.
Schneider Orientalia 8, S. 43; Nies Ur Nr. 91, 171. Ebeling.
Langdon Menologies S. 80. Ebeling.
auszusprechen
Engusea, geschr. den-gu-se-a, Gottheit, in einer Liste aus Fara erwähnt.
KAVI Nr. 43 III, Z.4; 44, Z. 16; BBK II I, S.2, Z. 19 ff. Ebeling.
Enengur s. Engur 2). Ene(n)tarzi (geschr. En-e oder entar-zi, vgl. Poebel ZA XXXVIII S. 82), Richter und ensi von Lagas, Vater und Vorgänger des Lugalanda* (de Genouillac OLZ XI S. 215 Anm. 6). Zahlreiche Datierungen (23 wies 1914 Schileico RA XI p.61 u. 2 nach).
Deimel SchF S. II*.
2) geschr. den-engur, engur, Name Enkis.
Engaras, geschr. den-ga-ras, Name einer zur »Vater-Mutten-Gruppe gehörigen Gottheit.
Enedu, geschr. den-e-du, Gottheit in neusumerischen EN belegt. Enegal, geschr. den-i-gal, Gottheit, in einer Hemerologie genannt.
Engur, I) geschr. den-gur7' Gottheit, m emer Liste aus Fara erwähnt = Enki?
373
Ebeling.
Enljegal, König von Lagas. Kalkstein tafel mit 9 Kolumnen der in Lagas üblichen Strichschrift, enthaltend eine Kaufurkunde über Grundstücke u. a. Die Tafel, lange im Handel (HHprech t ZA XI, 1896, SS. 330 f.; Th ureau-Dangin das. XV, 1900, S.403 u. Anm. 2; Heuzey, Cat. p. 27 n. 1. 1902), ist jetzt in Philadelphia Nr. 10000: Barton UP IX p. II-16; Autogr. pI. II u. III; Lichtdrucke LXVI u. LXVII. Weissbach. Engulnun, geschr. den-lJul-nun, Gottheit, in einer Liste aus Fara erwähnt. Deimel SchF S.12*.
Ebeling.
Enljun(gadur), Gottheit (en), geschr. den-lJun-[ga-dur]), sukkallu, der sich mit dem Recht befaßt (alJiz deni, sumo diri-a-bi-da-gi) . CT XXIV pI. 2, 45 f.
Ebeling.
CT XXIV pI. 21, Z. 69 a; RA XX, S. 98 I, Z. 15. Ebeling.
Eniadda, geschr. i-ni ( ? )-ad-daki , Ort in Babylonien, in Listen genannt.
Enijeduanna (geschr. en-lJi-du7 -an-na), Priesterin Nannars, Gemahlin des Gottes Nannar, Tochter des [Königs] Sa[r]r[u-GI] (von Akkad?). Runder Kalkstein aus Ur mit stark beschädigter Inschrift, jetzt in Philadelphia, GaddLegrain Ur excavations I Nr. 23.
Chiera SLT Nr. 216, II, Z. 13; 212, VI, Z. 17; 1. Esadda? E beling.
Weissbach.
Siegelzylinder bzw. -abrollungen mit Bezug auf EntJ.eduanna aus Ur: 1. Siegel des Adda, Hausmeister der E.: U 9178: Ur Excavations II, S.212, 3°7; MJ XX, Tf. 28, 32. 2. Siegel des Nakudug, Schreiber: U II684: Ur Excavations II, S.212, 309, Tf. I91. 3. Siegel des dSi-du (?) _•.• U 8988: Ur Excavations II, S. 212,308; MJ XX,. Tf. 28,33. 4. Siegel des Lugal-sag-bu, Sohn des Guma. U II590: Ur Excavations H, S. 212. 3II; 5. Siegel ohne Namen (U 9291) aus
Eniberwibgina, geschr. wi-ib-lJi-na, Stadt bei Nuzi. HSS IX Nr. 135, Z.3, 6.
4ten-i-be-ir-
Ebeling.
Enigbadua, geschr. i-nig-ba-dus-a, Haus des Amurru in Assur. KA VI Nr. 42 b, Z. II; 43 b, Z. 24. Ebeling.
Enigdibdib, geschr. i-nig-dib-dib, Tempel der Gottheit Nin .. " in einer Liste genannt. II R pI. 61, Z. 14 c.
E bel in g.
Enigdua, ge~chr. i-nig-du-a, Tempel der IStar in U.RA.KI, in einer Liste genannt. II R pI. 61, Z. 33 g.
E beling.
Enigeriml)ulene, geschr. i-nig-erimlJul-e-ne, Wohnsitz (subtu) einer Gottheit dKUR.KU.DIM.K[A]. ZA NF VII S.292.
Ebeling.
Enigingarra, geschr. i-nigin-gar-ra, Name des IStar-Tempels in Suruppak. II R pI. 61, Z. 4g; UP V, Nr. 157, I, Z. 6. Ebeling.
ENIGKISAR-ENKI (EA)
374
Enlgkisar, geschr. e-nfg-ki-sdr, Tempel(?), in einem Texte aus der Zeit des Ibi-Sin genannt. MAOG IV S. 190.
Ebeling.
E.NIG.PA.kalamm.asum. s. Ebadkalammasum. Eniilu, Fürst von Ij:amat zur Zeit Tiglatpilesers III., von diesem zur Zahlung von Tribut gezwungen. III R pI. 9, Z. 51 f.; Lucl{enbill ARI. 772, 801. Ebeling.
Enikkisig, Teil des Eninnu in Lagas. Paffrath Götterlehre S. 181.
E beling.
Enimdugga, Gottheit, geschr. denimdug-ga, = »gutes Wort({, gud-dllb. CT XXIV pI. 8, Z.4.
Ebeling.
Enimekal, ge sehr. denim-e-kal[] , assyrische Gottheit, (Lesung unvollständig); vgl. dazu KAVI Nr. 42, K. II Z. 20! RA XIV 172 II Z. 20.
Ebeling.
Enimma ge sehr. de-nim-ma, Gottheit, in EN belegt. YOS V S.42.
Ebeling.
Enimmanizi, Gottheit, geschr. denimma-ni-zi, = »in seinem Worte treu «, sukkallu des Ninurta. CT XXIV pI. 7, Z. 21; RA XX S. 100 H, Z.22. E beling.
Enimsar, Gottheit, geschr. de-nim-sdr, in einer Liste genannt. CT XXIV pI. 49, Z.I6.
Ebeling.
Enina, geschr. e-nin-a (nach Lesung Radaus nina-a) , ein Tempel des Tammuz und der Innini. BE XXX, I, S. 38; Anm. I; hier mehr Stellen. E beling.
E-Ninmar s. Ninmar. Eninnfi, geschr. e-ninnu, uralter Tempel des Ningirsu in Lagas. Enannatum, Entemena, Urukagina, Ur-Ba'u, UrNingirsu, Mesilim, Gudea, Sulgi, WaradSin bauten daran, s. Lagas. AJSL XXIV S.314; Paffrath Götlerlehre S. 175 f.; J ea n Rel. sumo S. 151 ff. (dort auch die einzelnen Teile des Eninnu); YOS I Nr.4, IV, Z.8; VAB I S.34h), Z. 19; i) Z. 2; 192i); 212 c) Z. 15; 249; CH IH, Z. 46 ff.; ZA NF V S. 261. E beling.
Enir, geschr. e-nir, das »goldene Betthaus der Antum({ (im Ebilianna ?) in Uruk. Thureau-Dangin Rit. ace. S.89, Z. 4; !I8, Z.6; APAW 1933, Nr.5, S.32. E beling.
Enirgalanna, geschr.
e-nir-gdl-an-na
ENKI (EA)
oder Anu, Kapelle der !Star-Ninni im Eanna. Asarhaddon und Assurbanipal bauen daran. Schroeder SPAW 1916, XLIX S. !I85; APAW 1933, Nr. 5, S. 5 ff.; BA III S.351, Z. 6; YOS I Nr. 42, Z. 6; AfO VIII S. 51; ZA XXXI, S. 33 f.; Luckenbill AR II 730, 735. 73 6 , 73 8 , 9 6 9. Ebeling.
Enirkidurmab, geschr. e-nir-ki-durma!J, Tempelturm von Emeteursag, von Ij:ammurapi erneuert. OECT II S. 34.
Ebeling.
Enirudda, Gottheit, geschr. den-irud-da, in alt sumerischem Texte erwähnt. Nikolski Doe. Nr.125, Rs. Z.2. Ebeling. EniSa~i, Stadt in Syrien (?), in einem Texte aus El-Amarna erwähnt.
VAB
II Nr. 187, Z. 12..
Ebeling.
Enitebursag, geschr. e-ni-te-!Jur-sag, Tempel !Stars, in einer Liste genannt. PSBA XXII S. 365, Z. 25.
Ebeling.
Enitendug, geschr. e-ni-te-en-dug, Tempel, in Daten Ammiditanas und Ammizadugas genannt. RLA II S. 189 [241]; 190 [265]; Craig RT S. 58, Z. 20; Langdon BL Nr. 27. Z. 6; 156, Z. 5; 164. Z.8. E beling.
E.NLTUK.na s. Edilmuna. Enkalagga, ge sehr. den-kalag-ga, Gottheit in EN genannt. UP XI 3, S. 267; vgI. den-kal-ru RT XVI S. 188, auch Scheil Sippar S.101. Ebeling.
Enki (Ea), Gott des Süßwasserozeans, der Weisheit und der Künste. a) Ideogramme: Neben den Namensformen Enki und Ea findet man in neubabylonischen und auch in neuassyrischen (auf babylonische Originale zurückgehenden) Texten das Ideogramm dBAD (= naqbu), ferner auch dDIS, dNAR, dSAR.SAR vereinzelt (s. M ullo Weir Lexicon oj accadian prayers in the rituals oj expiation S. 394, KARI Nr. 307 Vs. Z. 35, Tallq vist NBN S. 242, Weis sbach Babylonische Miscellen S. 7 Z. 8). b) Da neben d e-a auch d a-e belegt zu sein scheint (s. Delitzsch Weltschöpjungsepos S. 942 ) und Damascius den Gottesnamen 'Ao~ umschreibt, so
ist anstatt Ea auch die Aussprache Ae möglich. c) Geschichte des Gottes. Enki gehört zu den ältesten Gottheiten des sumerisch-akkadischen Pantheons. In altsumerischer Zeit findet man ihn schon in den Bilderinschriften von Dschemdet Nasr (so nach Langdon Jemdet Nasr 238), weiter auch in den sehr alten Texten aus Fara (s. Deimel SchF. S. 12*, Wirtschajtstexte aus Fara S. 26*). In letzterer Stadt verehrt man anscheinend verschiedene Sondergestalten, vgl. die mit Enki ... zsg. Gottesnamen. In der Sammlung von Hymnen auf altsumerische Tempel aus der Zeit des KönigsEnbeduanna (s.ZA NF V S. 249f.) wird auch der Tempel Enkis in Eridu, Eengurra, gerühmt. L. EliE (s. Nachtr.), Ur-Nanse, Eannatum, Entemena, Urukagina von Lagas, Lugalzaggisi von Uruk waren seine Verehrer (s. Paffrath, Zur Götterlehre in den altbabylonischen Königsinschrijten S. IIO f., J ean Religion sumerienne S.45f.). In Eigennamen der Dynastie von Akkad erscheint ziemlich häufig der Bestandteil e-a, der im sumerischen Gebiet nur einmal vorzukommen scheint (s: J ean a. a. O. S. 18). Es sieht daher vorläufig so aus, als wenn d e-a ein Name ist, den die Akkader aufgebracht haben. In neusumerischer Zeit finden wir Enki Z. B. in den Inschriften Gudeas von Lagas. Ur-Bau von Lagas baute ihm einen Tempel in Girsu, Sulgi einen in Ur, Amar(Bur)-Sin setzte einen Oberpriester in Eridu ein, Su (Gimil)-Sin ließ für Enki das Schiff md-dara-abzu herstellen (s. J ean a. a. O. S. 47 ff). In diese Zeit gehören auch die Erwähnungen Enkis in den Texten aus Drehem und Djocha (Umma) (s.Orientalia8,S.43)· Die Form e-a ist für diese Zeit nur in Eigennamen zu belegen. Während der Zeit der Larsa-Dynastie baute Nur-Adad am Tempel des Gottes in Eridu (s. RLA II S. 158, I66), Rim-Sin einen in Larsa (RLA II S. 161, 206) und in Ur (ZI0). Eigennamen, mit
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Enki und Ea zusammengesetzt, lassen sich belegen (s. YOS V S. 42). I. Babylonische Dynastie: Ij:ammurapi und Samsuiluna nennen sich als Verehrer des Gottes (s. Paffrath a. a. O. IIO f.). Eigennamen, mit d e-a zusammengesetzt, sind jetzt häufiger als die mit den-ki (s. Ranke PN S. 198 f.) Zeit der Kassiten: Vgl. RA XXIX, S. 98, Inschrift Agu(kakrime)s. Für mit Ea (Enki) zusammengesetzte Eigennamen aus dieser Zeit vgl. Clay Personal names oj the Cassite period S. 148. Jetzt kommt auch die Verbindung d e-a-sarru auf, die bis in die neuassyrische Zeit als Bezeichnung für eine Sondergestalt Eas genannt wird. In neubabylonischer Zeit wird Ea in Inschriften Nabopolassars und Nabonids erwähnt (s. Langdon VAB IV S. 301). Mit Ea zusammengesetzte Namen sind jetzt häufig (s. Tallqvist NBN S. 242 ff.). Für die griechische Zeit vgl. Schroeder SPAW I916, XLIX, S. II82, II88. Für die assyrische Zeit braucht man nur auf die in den Registern von Luckenbill AR II S.457, Waterman Royal correspondence oj the assyrian empire IV S. I59 und Streck VAB VII, S. 74I f. gesammelten Stellen zu verweisen, um die Beliebtheit des Gottes Ea bei den Assyrern zu zeigen. d) Wesen des Gottes. Enki gehört zu der kosmischen Trias Anu, Enlil, Enki. Er ist nach der Bedeutung seines Namens »Herr des Unteren({. Wie das zu verstehen ist, ergibt sich aus dem Beinamen apsi »König des Süßwasserozeans({. Er beherrscht also das Süßwasser, auf dem die Erdscheibe ruht und zu dem man im Grundwasser gelangt. Im apsu (d. i. nach KARI Nr. 3°7, Z. 35: die »mittlere Erde({) wohnt der Gott mit seiner zahlreichen Familie. Die Quellen und Flüsse erhalten ihr Wasser aus dem apsu, demgemäß ist Enki auch Gott der Quellen und Flüsse. Seine Stadt Eridu findet man am Meere, in der Nähe der Stelle, wo der Eufrat
ENKI (EA) in das Meer (den Persischen Meerbusen) einmündet. Das Wasser spielt bekanntlich im Beschwörungsritual eine große Rolle. Es ist das Lebenswasser (me balati), das den Kranken von Befleckung und Sünde befreit, dadurch die Dämonen vertreibt und den Bedrohten aus Todesnot errettet. Enki als Gott »des Heiligen Wassers« ist deshalb auch der Hauptgott im Beschwörungsritus, der Herr der Beschwörungsformel (bel sipti). In seinem Dienste stehen die Beschwörungspriester, sie benutzen Wasser und Beschwörungsformel Eas von Eridu, des Masmasu der Götter (vgl. die Beschwörungen in CT XVI und XVII und sonst). Enki (Ea) ist aber auch Gott der Weisheit überhaupt (bel nimeqi). Eine jegliche Kunstfertigkeit, mag es die des Arztes oder des Schusters sein, wird von ihm verliehen (vgl. seine Namen unten). Er hat selbstverständlich auch die Menschen in der Schrift, dem Bau der Häuser und Städte, den Gesetzen, dem Ackerbau unterrichten lassen, kurzum Kultur und Zivilisation haben in ihm ihren Beschützer und Förderer (s. Berossos). In dieser Eigenschaft steht ihm Mummu zur Seite, ein göttliches Wesen, das das Leben in höchster Form, die Weisheit, verkörpert. Als Besitzer der schöpferischen Weisheit ist Enki (Ea) »Gott der Schöpfung « xa:t eEoX~v (d nu-dim-mud =sa nabni-ti). Bevor er Marduk, seinem Sohne, weichen mußte, hatte er überall da, wo von Schöpfung die Rede ist, irgendwie seine Hand mit im Spiele. Im Gegensatz zu anderen kriegerischen Göttern wird Enki (Ea) als friedlich und wohlwollend geschildert. Im Kampfe gegen Kingu (und Tiamat) weicht er zurück, Utnapistim wird von ihm vor der drohenden Sintflut gerettet. Allerdings bringt er auch seinen Sohn Adapa durch einen falschen Rat um die Unsterblichkeit. Gütig überläßt er seinem erstgeborenen Sohn Marduk Macht und Weisheit.
e) Namen des Gottes. Die HauptsteIle für die 40 Namen des Gottes ist vorläufig CT XXIV, pI. 14, Z. 17 ff. (hier allerdings nur 39 Namen). Dazu kommt ergänzend CT XXIV pI. 27, Z. I ff. Nach der ersten Stelle hat der Gott folgende Namen: den-ki, den-an-ki, dnu-dim-mud, den-lil-banda (da), den-(zi-ru)URU (= »schützender Herr«),dnin-uru, dlugal-id-da (»Königdes Flusses«), dlugal-zu-ab (»König des apSU«), den-zu-ab (»Herr des apsu«) , dnun-zu-ab (»Fürst des apsu«), ddara-zuab (»Steinbock des apsu«) , ddara-dim (di-im) , ddara-nun-na (»erhabner Steinbock «), ddara-bt'tnda(da) (»trotziger (?) Steinbock «), dalim (VaI. a-lim-gir )-nunna (»erhabner Starker«), dalim-banda(da) (»trotziger (?) Starken}, dalim-se-ki (Var. a-lim-gir-sig-ga) , dgis-ku-geStuzu-ab (»Weiser des apsu«) , dgis-ku [-gestu-laIJ, d nin-il [du], dnun-ur4-ra, dDUK. QA. [BUR] (= baljar?) (»Töpfen(), dnun-flI (=sar?), d".DUK.QA. BUR (s. oben), dSAR (sa-ar-"). SAR, den-ti (»Herr des Lebens«), dGAN (ga-na-si) .51 (»der das Gefilde anfüllt«), dnam (VaI. zi)-zi-da (»der das Schicksal bzw. Leben festigt«), d(na-aq-bu)IDIM (NAGBU) (»Tiefe«), dsa (sa)-kalam-ma (»Richter des Weltalls«), de-a, d,,(sana-ba-ku) 40, d40 (sd-na-bi).BI. Dazu kommen aus CT XXIV pI. 27 dn [a ?-] gug4-gug4 , d en-e-nu-ru ( »[Gott der] Beschwörung von e-nu-ru«). Eine ziemlich abweichende Aufzählung von Enki-Namen bringt CT XXV pI. 33, Z. 12 f., nämlich: den-dara-bt'tnda (da) (»Herr, trotziger (?) Steinbock «), den-dara-nun[-naJ (»Herr, erhabner Steinbock«), dam-ma-an-ki-ge (»Wildstier (?) Himmels und der Erde«), da-lim-SURIM (?)-gal, dzu(zu)-lumgar(mar) , dgis-ku-gestu (»Weisen), dnamu-ud-mu-ud, dgis-ku-gestu-d-diri (»Weiser, an Kräften überreich«), dgis-kugestu-d-gal (»Weiser mit großer Kraft«), dsu-ul-la-la, dnin-igi-ku (»Herr mit reinem Auge «), d sig7 -zi-zi-da ( »der das Grüne zum Leben bringt (?)), dkarra-e (»Retter « (?)).
ENKI (EA) Für den Namen Taltal vgl. Straßmaier AV 8733; für dki-za-za V R pI. 29 V/VI Z. 44· Welche Namen Enki als Beschützer bestimmter Gebiete und Berufsarten trägt, darüber belehrt uns a) CT XXV pI. 48 und b) CT XXIV pI. 42, Z. II5 ff. Enki heißt danach dam-ma - an-ki als »Herr Himmels und [der Erde J« (s. oben), den-g1~r16 als Herr »des Flusses« (?) (erg. na [-a-ri ?J), dnuja-dimmud als Herr »der Schöpfung « (sa nabni-ti) und »des Alls« (sa ka-la-ma) , dnin-igi-ku (s. oben) als Herr »der Weisheit« (sa ni-me-ki), dDUK-QA-BUR (s. oben = nun-är-ra) als Herr »der Töpfer« (sa pa-lja-ri) , d5IMUG (= ninti-gal) als Herr »)der Schmiede« (sa nap-pa-lji), dDiM (= mus-da) als Herr »der Maurer « (sa i-tin-ni), d NA R ( = duun-ga) als Herr »der Sänger« (sa amet nari), dDUB (= lum-lja) als Herr »der kalU-Priester « ( sa ame! kaU) , dninBU-BU als Herr »der Schiffer« (sa amel malalji), dnin-du-babar-ra als Herr der adduppu (Rohrbearbeiter), dnin-si = kangu (so!) als Herr )}der Schuster« (sa amel askapi) , dguskin-bt'tnda(da) als Herr »der Edelmetallarbeiter« (sa kuttim-me), nach b): . . . . .. gi-rim-ma als Herr »der Gärtner « ( sa nukaribbi) , dsu-nam-ri als Herr »der Erzarbeiter« (sa qurqurri), d za- [si ?- ] in als Herr »der Steinschneider« (sa sa-si-ni), den- ?-tur als Herr »der Ziegenhirten « (sa re't enzi) , dUL-ZA (?)[ ... J als Herr »der Ackerbauer« (sa ik-ka-ri), dPAD-ann [a] als Herr »der Beamten (?) « (sa puqud-di-e), dnin-malj-? als Herr »der Bewässerer« ( sa me-qi-ri) , d en- e-nu-ru (s. oben) als »Herr der Beschwörer« (sa a-si-pi). Als Herr der Zimmerleute hat Enki wohl den Namen dnin-ildu (s. oben) getragen. Außerdem hatte Enki als Beschützer der baru-Priester, der Schreiber, der Arzte, der Wäscher, der Weber und Weberinnen, der Barbiere, der Läufer, der Kanalabsperrer, der Fänger, der Bildhauer besondere Namen, die leider
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vorläufig nicht bekannt sind (vgI. CT XXIV pI. 43, Z.123-129, XXV pI. 47. Rm.483, Obv; pI. 48, Z.23). Für die Namen den-zi und dnin-[AJB( ?)-flI kennen wir die zugehörigen Berufsarten nicht. f) Enkis (Eas) Gattin ist Damgalnunna (Damkina) (s. d.). Außerdem wird Ninki neben Enki (s. Deimel Schultexte aus Fara S. 12*) und Mab neben Ea (Landsberger Kultischer Kalender S. 140 f.) offenbar als Gattin genannt. In einem in Tilmun spielenden Mythus ist Nintud (Ninsikilla) dem Enki zugesellt. Eas erstgeborener, größter Sohn ist Marduk (s. d.). Auch Tammuz, Adapa und Nanse sind u. a. seine Kinder, s. weiter auch J astrow Religion II S.1064. Des Gottes Nachkommenschaft und Diener sind aufgezählt CT XXIV pI. 16 f. Z. 30 ff. (vgL Zimmern Zur Herstellung der babyl. Götterliste AN = (ilu)Anum S. II3 f.; 97). Enkis Mutter ist Nammu (s. d.). g) Enki (Ea) in denMythen: Häufiger als jeder andre Gott spielt Enki (Ea) in den sumerischen und akkadischen Mythen eine Rolle. Dabei tritt er erstens als Schöpfer (s. oben), auf, vgl. die sumerischen Schöpfungsmythen TRS I, NI. 36 (Duplik. SEM NI. 79, 8o; UP X 2, NI. I); SEM NI. 78; Barton M iscellaneous babylonian inscriptions NI. 8 (mit Enlil Schöpfer der Vegetation); ferner W ciss bach Babylonische Miscellen NI. XII = AOTAT2 S.129; King STC I, S. 122ff. = AOTAT2 S. 136 (Ninigikug Schöpfer der Menschen); VAT 9307 = KARI NI. 4 = AOTAT2 S. 134 ff. (mit Anu, Enlil, Ninmab Schöpfer der Welt); King STC I, S. 124 ff., II Tf. 49 (mit Anu und Enli1 Schöpfer von Sonne und Mond), CT VI pI. 5 = Ebeling Tod und Leben S. 172 ff. (mit Mami Schöpfer der Menschen); !Stars Höllenfahrt Rs. Z. II f. (Schöpfer des A$usunamir); IStar und $altu (s. Zimmern BSGW 68, I, S. 19 f. als Schöpfer der $altu). Als sehr bedeutsam wird auch sein Mitwirken als Retter der Menschheit bei
ENKI (EA) der Sintft.ut geschildert, s. die sumerische Version UP IV I, Nr. I = AOTAT2 S. 198, dazu die akkadische des Gilgamesepos Tf. XI = AOTAT2 S. 176 ff.; KB VI I, S.254ff. = AOTAT2 S.200; ev. Hilprecht Babylonian Expedition 0/ the University 0/ Pennsylvania D V I, S. 33 f. = AOTAT2 S.I99; das altbabylonische Fragment des Atrabasismythus RT XX, S. 55 f. = AOTAP S. 201 f.; den griechischen Bericht des Berossos AOTAT2 S. 200 (hier Ea = Kronos). In Enuma elis tritt Ea hinter Marduk zurück, steht aber doch noch an bedeutsamer Stelle. Er besiegt den Apsu und den Mummu, muß aber vor Kingu zurückweichen (TL I, Z. 60 ff.; II Z. 55 ff.). Im Adapamythus gibt Ea seinem Schützling einen Rat, der ihn die Unsterblichkeit verlieren läßt (KB VI I, S. 94 ff. = AOTAT2 S. 143 ff.). Der Text bei Langdon Sumerian EPic 01 Paradise UP X I, pl. I f. behandelt einen Mythus von Enki und Nintud als Göttern von Tilmun. Sonst seien noch erwähnt UP V, Nr. 25; TRS Nr. 71 (dazu Duplikate UP X 4, Nr. 14; I I, Nr. 4, s. JAOS LIV, S. 418); SEM Nr. II6. h) Enkis Hauptkultstadt ist Eridu (s. dort), daselbst sein Tempel Eengurra (s. ZA XXXIX, S. 249) und der heilige kiskanu-Baum. Außerdem sind mir als Kult- und Verehrungsstätten folgende Städte und Länder bekannt geworden: Aschdschali = Dur-Rimus? (Lutz UCPSPh 10, Nr. I, S. 66), Assur (Lukkenbill AR II S. 273, § 706), Babylon (VAB IV S.280, VIII, Z.16, Unger Babyion S. 174), Bitu-essu (daselbst ein Ea-Tor, VS III, Nr. 182, Z.2; 184, Z.2; 224, Z.2), Borsippa (LehmannHaupt Samassumukin Tf. 20, Z. 67 ff.), Drehem (Orientalia 8, S.43), DurSarruukin (RLA II, S. 250, 251, RLV II, 6, S. 475f.), Hettiter (Götze Kulturgeschichte des alten Orients S.123, 125), ljarbumba (Harper ABL Nr. 74, Z. 714), ISkun-Ea (YOS V Nr, 175, Z. 27,
nach dem Namen erschlossen), KarTukulti-Ninurta (KARI Nr. 137, Vs. Z. II), Kis (Excavations at Kish S.29, KAVI Nr.84), Lagas (Girsu) (VAB I S. 60, 4, Z. n), Larsa (RLA II, S.I6I, Nr. 206), Malgu (VS I Nr. 32), Mari (AfO In, S. II4, Z. 17), Nimit-Laguda (JRAS 1926, S. 442f., Unger Babylon S.292, Anm. 4), Suruppak (Deimel W irtscha/tstexte S. 28), Susa (VAB I S.I80 oben Z.I6), Tilmun (s. oben S.378a), Umma (Orientalia 8, S. 43), Ur (RLA n, S. 161, Nr. 210), Uruk (Pohl Analecta Orientalia 9, S.3I u. sonst). i) Gebete an Enki (Ea): Sumerische: UP I 2, Nr. 105 (vgl. auch Nr. 106); BE XXXI Nr. 15; VS II Nr. 66, 67; X Nr. 145; Hymnus auf Enki und seinen Tempel in Eridu: UP X 2, Nr. 20; Nies-Keiser Nr. 23; OECT I pI. 1-4; TRS II, Nr. 52; 54, 94; SEMNr. 81-85; dazu JSOR V S. 63 ff.; AJSL XXXIX S. 161 ff.; XL S. 260 ff.; W it zel KSt Nr. 5, S. I ff.; vgI. auch SEM S. 6. Über die Reste akkadischer Beschwörungsgebete an Ea vgl. Kunstmann LSS NF II S. 85 ff.; vgl. auch VAB VII, S. 246 f. Die Stellen, wo Ea in akkadischen Gebeten vorkommt, sind von MulloW eir, Lexicon 01 accadian prayers in the rituals 01 expiation S. 394 gesammelt. k) Bilder des Gottes: Nach Unger auf den assyrischen Siegelzylindern VA 2716 und bei Layard Monuments n Tf. 69, 43. Auf beiden Darstellungen ist der Gott von seinem Ziegenfisch (s. unten) begleitet und hält einen Krummstab in der Hand. Auch die Siegelzylinder bei Delaporte Musee historique de ['Orteanais 94, Ward Morgan 67 und APAW 1935, 2, S.24 sollen offenbar nach den Beischriften Ea oder ihn und seine Gattin darstellen. Ferner wird die Karyatide eines Gottes mit wasserspendender Vase vor einem Tempel des Palastes in Dur-Sarruukin von U nger als Bild Eas gedeutet. Weitere. Vorschläge für Ea-Bilder
ENKI (EA) AM HIMMEL findet man bei Furlani Religione Babilonese-Assira I S. 133. Unger Götterbilder RLV IV
2,
S.419.
1) Die Zahl Enkis (Eas) ist 40, daher sein Name Sanabi (= 2/3, d. i. von 60) und Nimin (sum. = 40). m) Der Monat des Gottes ist der Ajaru (s. IV R pI. 33, Z. 37 a); araJ; airu sa d e-a Ml te-ni-se-e-ti). Über des Gottes Bedeutung für gewisse Tage des Monats vgl. Landsberger Kult. Kalender S. 140 f.; Lang·don Babylonian Menologies S. 75,81,132. n) Sein heiliges Tier ist der Steinbock (VAB I, S. 234, Anm. b). Daneben gehören aus der Tierwelt zu ihm auch .der Hund (s. KARI Nr. 54, Z. 6), der Esel (VAB I S. 130, 9, Z. 18) und das Käuz.ehen (qadu, s. KARI Nr. 125, Z.9), vielleicht auch Krebs und Schildkröte (s. Meissner-Rost Sanherib S.76). 0) Sein S ym bol ist entweder eine Stange mit einem Widderkopf oder der :sog. Ziegenfisch (suJ;urmasu). Beide vereint lassen sich auch nachweisen (s. Meissner BuA II S. 14). p) Ein dem Ea zugeschriebener Wind ist der sog. manitu (vgl. Thompson Prisms 0/ Esarhaddon II Z.3, S. 13). q) Steine, die besonders geeignet Bind, Ea zu besänftigen, werden KARI Nr. 213, Z. 6 f. aufgezählt. r) Eas Schiff heißt gifmd-dara-abzu Strassmaier AV Nr. 2236. s) Enkis Waffe ist das »große Netz« sastts-gal (VAB I S. 14, 19, Z. 2). Deimel Pantheon S. Ir1 ff.; Zimmern KAT2 S. 358 ff.; lVIeissner BuA II S. 12 ff.; Furlani Religione babilonese-assira I S. 122 ff.; Dougherty Se aland S.175ff.; Art. Eridu. Ebeling.
Ea am Himmel. Die Gestirne, die der Babylonier am nächtlichen Himmel sah, teilte er in drei große Herrschaftsbereiche. Die Sterne am nördlichen Himmel regierte Enlil (kakkabani sut dEnlil), die Sterne zu beiden Seiten des Äquators Anu (kakkabani sut dAnim), die Sterne am südlichen Himmel Ea (kakkabani sut dEa). Die Grenzlinien zwischen den Bereichen des Enmund Anu einerseits und des Anu und
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Ea andererseits waren dabei mindestens in der Theorie scharf gezogen: sie lagen 12° nördlich und 12° südlich vom Äquator (s. Weidner AfO VII, S. 171). Wie alt diese Dreiteilung des Sternenhimmels ist, läßt sich nicht mit Sicherheit sagen; sie begegnet jedenfalls schon in einem Text aus Boghazköi (KUB IV, Nr.47, Rs. Z. 47). a) Die 1. Tafel der Serie kakkabEpinnu beginnt mit einer Aufzählung der Hauptgestirne in den Herrschaftsbereichen der drei Götter. Hierbei werden 15 Gestirne des Ea genannt (CT XXXIII, pI. 3, Vs. II, Z. I9-35). 1. kakkabNunu = a Piscis austrini; 2. kGula = Aquarius; 3. kEridu = Vela; 4. kNinmaJ; = Puppis; 5. kffaba$irdnu = Centaurus; 6. kMaskakatu = Ara(?); 7. kNabU und kSarru = ß + a Centauri; 8. kNumusda = Grus; 9. kUridimmu = Lupus; IO. "Aqrabu = Sco~pius; 11. kLisigun = Antares; 12. "Sarur und kSargaz = A + u Scorpii; 13. kPabilsag = Sagittarius; 14. kMakurru = a + ß Capricorni; 15· kSuJ;urmasu = 1 0 Capricorni. Alle diese Gestirne standen im 1. vorchristlichen Jahrtausend mehr als 12° südlich vom Äquator, erfüllten also die Voraussetzung, als Ea-Gestirne bezeichnet zu werden. Die ersten drei (N1tnU, Gula, Eridu) werden im besonderen mit Ea identifiziert, mithin als Offenbarungsstätten des Gottes am Sternenhimmel gekennzeichnet. Der kNttnu (a Piscis austrini) erhält dabei den Zusatz: »der vorangeht unter den Gestirnen des Ea«; der helle Stern (Größe: 1.3) hat den Babyioniern und Assyrern wahrscheinlich dazu gedient, die Südrichtung genau festzulegen (s. AfO VII, S.27I, Anm. I). Eine zweite Liste von Ea-Sternen enthält der Text 82-5-22, 512, Rs. Z. 15-20 (CT XXXIII, pI. 9)' Von den dort aufgezählten 12 Gestirnen sind neun (Nunu, Gula, Eridu, NinmaJ;, NabU und Sarru, Nttmusda, Sarur und Sargaz, Pabilsag, Suburmdsu) auch in der 1. Tafel der Serie kEpinnu dem
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ENKI (EA) AM HIMMEL Herrschaftsbereiche des Ea zugewiesen, die drei anderen sind: kLU.BAD sa ina zibbdtimel lIder Planet in den (Fisch)schwänzen«, gewiß der Planet Venus, als dessen Hypsoma das Tierkreisbild der Fische galt und der auch sonst (s. u.) als »Stern des Ea« bezeichnet wird, dann kTarlHgallH = Columba (?), und schließlich kAN.U.GI.E (sonst nirgends belegt, vielleicht eine irrtümliche Schreibung [etwa für kIs li-e = AIdebaran, nach KAVI Nr. 218, B I, Z. 8 ein Ea-Gestirn ? ] ). Eine dritte Liste von Ea-Sternen enthält das Astrolab B (Assur 4488 = VAT 9416, veröffentlicht in KAVI Nr. 218; dazu wurde die Grabungsphoto Assur 564 f. verglichen, da der Text damals stellenweise noch etwas besser erhalten war). Es zählt in BI, Z. 1-27 auf:
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kfku = Cetus Ades; 2. kZapPH = Plejaden; 3. kIs ze = Aldebaran; 4. k5ibzianna = Orion; 5. kKaksidi = Sirius; 6. kBAN = Canis major; 7. kKaUtH = Vela(?); 8. kMAIj = Puppis(?); 9. kUridimmH = Lupus; 10. kZalbaüinH = Planet Mars; 11. kHaba$iranH = Centaurus; 12. kNunH - a Piscis austrini. Nur die Gestirne 7,8 (wenn kMAH = kNinma!J) , 9, II, 12 werden auch ü'; der I. Tafel der Serie kEpinnH als EaGestirne bezeichnet; dagegen erscheinen die Gestirne I, 2, 3, 4, 5, 6, 10 dort als Anu-Gestirne (CT XXXIII, pI. 2, KoI. I, Z. 40 ff.). Da auch nur ein Teil von Ades, nur ß Orionis, Sirius und Canis major im I. vorchristlichen Jahrtausend mehr als 12° südlich vom Äquator standen, konnten rechtmäßig die Gestirne 2 und 3 garnicht, I und 4 nur teilweise als Ea-Gestirne bezeichnet werden. Für die Charaktedsierung des Planeten Mars als Ea-Stern fehlt vollends jede Parallele. Das Astrolab B bietet also gegenüber den beiden zuerst behandelten Listen eine wesentlich unzuverlässigere Lehrvariante. Erwähnt sei noch, daß kKaUtH und "NunH (wie I.
ENKIBIR-ENKIIMMA
in Liste I) als Hauptoffenbarungsstätten des Ea bezeichnet werden. Das gleiche Astrolab B enthält noch eine weitere (also vierte) Liste von zwölf Ea-Sternen (KAVI Nr. 218, C I~ Z. 1-12). Sie stimmt mit der dritten Liste nahezu überein (statt kMAI:r hier kNinmal;) , läßt nur die Gestirne kIs ze und kHabasiranH aus und nennt dafür als IO~ und' 11. Gestirn: kGHla = Aquarius und kNHmHsda = Puppis. Beide kommen auch in den Listen I und 2 als Ea-Gestirne vor. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß auch das Bruchstück K II306 (CT XXVI, pI. 48) Anu-, Enlilund Ea-Gestirne aufzählt. Dem Gotte Ea werden in dem erhaltenen Teil klku = Ades Cetus (wie in den Listen 3 und 4) und kNHmHsda (wie in den Listen I, 2, 4) zugewiesen (vgL Weidner Handb. babyl. Astron., S .. 104-6). b) Der Teil des dem Gotte Ea zu-· gewiesenen Herrschaftsbereiches am Himmel, der von der Sonne in ihrem scheinbaren täglichen Lauf während der Monate Kislev, Tebet und Sebat durchzogen wurde (s; nach der baby~ Ionisch-assyrischen Theorie, die mathematisch stark fehlerhaft ist es. N eugebauer 5tHd. Geschichte Mathem. III,. S. 272], aber diesen Charakter mit vielen anderen »wissenschaftlichen«, Theorien im Zweistromlande teilt), hatte den Namen l:Jarran SHt dEa »Weg der (Sterne) des Ea« (vgl. Weidner AfO VII, S. 170, Sm 1907, Z. 7; ferner ib., S. 171-3). Er begann 12° südlich vom Äquator und endete, soweit die Sonne in Frage kam, beim Wendekreis. des Steinbockes. Wahrscheinlich führte, aber noch ein weiterer Streifen, südlich vom Wendekreis, den gleichen Namen. Da die »Wege « des Enlil und des Anu je 24° breit waren, hat Weidner (AfO VII, S. 173) angenommen, daß: das Geiche für den »Weg« des Ea gilt. Seine äußerste Grenzlinie würde dann 36° südlich vom Äquator liegen, der Höhepunkt dieser Linie unter der Breite
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von Babyion also nur 21,5°, unter der Breite von Ninive 17,7° über dem Horizont stehen. (Das Textmaterial über die »Wege« des Anu, Enlil und Ea bei Weidner BA VIII, 4, S. 3 ff.; Handb. babyl. Astron., S. 46 ff.; AfO VII, S. 17°-3·) c) In der 5. Tafel des Weltschöpfungsliedes (Ebeling AOTU II, 4, S. 52, Z. 8) wird erzählt, daß Marduk die »Standorte« (manzazH) des Nibiru, Enlil und Ea (Var . Anu) am Himmel festsetzte. Es dürfte sich hier um wichtige Punkte des Ortsmeridianes handeln. Der »Standort des Ea« war dann vielleicht der Höhepunkt der südlichen Grenzlinie des »Weges« des Ea (vgl. auch Weidner Handb. babyl. Astron., S. 33). Es ist aber auch möglich, daß mit dem »Standort des Ea« der Kulminationspunkt des Sternes a Piscis austrini, in dem sich Ea vorzugsweise, manifestierte, gemeint ist. Nach diesem hellen Fixstern legten ja, so scheint es, die babylonischen und assyrischen Himmelsbeobachter vorzugsweise die Südrichtung fest. d) In den oben behandelten Listen der Ea-Sterne werden kNunH = a I Piscis austrini, kGHla = Aquarius, "Eridu = Vela und "KaUtu = Vela (?) als Hauptoffenbarungsstätten des Ea aufgeführt. Das Sternbild Vela begegnet als »Gestirn des Ea « auch in den astrologischen Texten. So heißt es bei Virolleaud ACh, IStar XXVI, Z. 12: »Das Gestirn, das dort steht, wo der Südwind sich erhebt, ist der kKaUtu dNi-rH dE-a (das Sternbild der »Niere«, das Joch des Ea = Vela)«. ACh, IStar XXXVI, 15 = Meek RA XVII, S. 127, K 2902, Rs. Z. 3 lesen wir: "MU.BU. SARDA (= nirH raksH nach ACh, Sin XIX, Z.8 CT XII, pI. 42, K II926, Z. 7) sa tamti = dE-a [ .... ] »Das Sternbild 'Geflochtenes Joch des Meeres' = Ea [ .... J« (Vela). ACh, IStar XXI, Z. 41 findet sich das Omen: »Wenn kNir tal11ti dunkel ist, dE-a dunkel ist«. Der unveröffentlichte spätbabylonische Text VAT 7830, Vs.
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Z. 16 f. gibt dazu folgende Erklärung: »(Wenn) kNtr tamti ('Joch des Meeres') dunkel ist, (bedeutet): Mars näherte sich zur Zeit (seines) »Glanztragens« im Monat Elul gleichzeitig mit dem Aufgange des kEridH (Vela) dem Merkur; (Wenn) dE-a dunkel ist, (bedeutet): eine Verfinsterung trat im (Sternbild) GHla (Aquarius) ein «. Ea wird hier also mit kGHla = Aquarius gleichgesetzt. Als Name des Capricornus (wie in den Listen I und 2) begegnet Ea schließlich in ACh, IStar XXI, Z. 43 f.: das Omen »wenn (der Stern des) Ea dunkel ist« wird erklärt: »Merkur war im k5HhHrmasu (r 5 Capricorni) lichtschwa~h«. Auch der Planet Venus führt mehrfach den Namen »Stern des Ea« (ACh, IStar XXII, Z. 1-4, XXIII, Z. 24 f. ; 2. SuppI. LI; Z. 12, LXVIII, Rs. Z. II-I3), und zwar vorzugsweise dann "wenn er in der Nähe des klku (Aries Cetus) beobachtet wurde. Wie schon oben bei Besprechung der 2. Liste von Ea-Sternen bemerkt, war der Grund dafür wohl der, daß Venus in dem benachbarten Tierkreisbild der Fische ihr Hypsoma erreichte.
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V'iieidner.
Enkibir, geschT. den-(ki-bi-ir) kibir, Unterweltsgott, s. Unterweltsgötter. CT XXV pI. 39, Z. 29; RA XVII S. 159. Ebeling.
K. 8220, Z.9.
EnkidakiUb, Gottheit, geschr. d enin altsumerischem Texte
ki-da-kilib, erwähnt.
Nikolski Nr. 148, I, Z.
2.
Ebeling.
Enkidu s. Enkimdu und Gilgamesepos. EnkigaI = Enki. UrLUMma von Umma baut einen Tempel für den Gott. VAB I S. 150 Nr.
2.
E beling.
Enkigidugna, Gottheit, geschr. d enki-gi-dug-na; Opfergaben für diese G. werden in altsumerischen Texten erwähnt. Nikolski Nr. 23 III; TSA Nr. I, I; RTC Nr. 47, IV; Allotte de la Fuye Doc. pres. Nr. 43 III; 47 II; 53 III; VS XIV Nr. 93. Ebeling.
Enkiimma, Gottheit, geschr. den-kiim-ma; in neu sumerischem Texte wird eine Opfergabe für diese G. erwähnt.
ENLIL
ENKIKAGINA-ENLIL de Genouillac Umma (ML V) 6053 III, Z.4. Ebeling.
Enkikagina, Gottheit, geschr. d enki-ka-gi-na; in altsumerischem Texte erwähnt. Nikolski Nr. Z3 IH.
Ebeling.
Enkikigisgisir, Gottheit, geschr. denki-ki-gis-gi-sir; eine Opfergabe für diese Gottheit wird in altsumerischen Texten erwähnt. Allotte de la Fuye Doc. Pres. Nr. 55 VII; 60 II!. Ebeling.
Enkikudama, Gottheit, geschr. denki-kud-ama, in altsumerischen Texten werden Opfergaben für E. erwähnt. Allotte de la Fuye Doc. Pres. Nr. 43 I; I97 IH. E beling.
Enkikurra, Gottheit, den-ki-kur-ra, »Herr des Landes des Berges«, Name des Nergal, s. Unterweltsgottheiten. eT XXIV, pI. 36, Z.55.
Ebeling.
Enkimdu, geschr. den-ki-im-du, Gottheit, be-el i-gi[-i u pal-gi}:umun e-pap-e »Herr des Deiches und Kanals«, nach UP X 2 , S. 178, Z. 13 = VS II Nr. 8 IV Z II = Engidu, dem Freunde des Gilgames, s. Gilgamesepos. eT XXIV pI. z8, Z.58; Reisner SBH S. 9Z, Z. I6; RAXX S. 106, Z.z8; Langdon SBP S. I6z, Z. z7; UP X z, S. I78, Z. 13 (s. 0.); VS X Nr. 196; van Buren YOS Res. XVI, Reg.; UP XIV S. II7. Ebeling.
Enkinesaggasardim, geschr. den-ki-nesag-ga-sar-dim, Enkisimugsigpapmmka, geschr. nenki - simug - sig 7 -pap - nun- ka, Enkisimug~ kamunad, geschr. den-ki-simug-ka-munad, Erscheinungsformen des Enki, in einer Liste aus Fara erwähnt. Deimel SchF. S.
1Z*.
Ebeling.
Enkingal, geschr. den-kin-gal, Gottheit, zur »Vater-Mutter«-Gruppe gehörig. KAVI Nr. 50 UI Z.7; RA XX S.98 I, Z. 1I; eT XXIV pI. 4, Z. 14; ZI, Z.76. Ebeling.
Enkinun(na), Gottheit, geschr. denki-nun-(na); in neusumerischen Texten werden Opfergaben für diese Gottheit erwähnt. de Genouillac Umma (ML V) 6053 III, Z.I8; Langdon Drehem Nr. 47, H, Z.9. Ebeling.
Enkipad, s. Marduk. Enkipasir, Gottheit, geschr. den-ki-
pa5-sir; in altsumerischen Texten werden Opfergaben für diese G. erwähnt. Allotte de la Fuye Doc. pres. Nr.55 VI; 60 II; 98 VI. Ebeling.
Enkisalsi,geschr. den-kisal-si, Gottheit, in einer Liste aus Fara erwähnt. Deimel SchF. S. IZ*.
Ebeling.
Enkugga(l), geschr. den - Mg- gril/ga Gottheit, zu der »Vater-Mutter-Gruppe(l gehörig. eT XXIV pI. 4, Z. 16; Nr. 50 IU, Z. 9.
Z1,
Z. 77; KAVI E beling.
Enkum s. U sm u. Enkur, geschr. den-kur, »Herr des Berges«, Gottheit, zu der »Vater-MutterGruppe« gehörig. eT XXIV pI. 4, Z. 10; ZI, Z. 74; KAVI Nr. 50 In, Z. 3, kur; RA XX S. 98 I, Z. 9. Ebeling.
Enkurkur, geschr. den-kur-kur, Name Enlils und Ninurtas. eT XXV pI. II, Z. 15; V R pI. Z1, Z. 64 c. UP I z, S. IZO; Jastrow Religion I S. 353 f. Ebeling.
Enkurkursag, Name Enlils. BA V S.655, Z.
I.
Ebeling.
Enkursignunmeubara s. U smu-Isimu. Enlablabga, Name Enlils. BA V S.655, Z. IZ.
Ebeling.
EnUglrsi s. Tammuz. Enlil, auch EUiI, da neben »en-lil« auch als »il-lil« glossiert (V R pI. 37, Z.21; CT XXIV pI. S, Z. 38 f.; vgl. Scheil, Une saison de jouilles a Sippar S. I08, Nr. 63, Z.7), in aramäischer Umschreibung '11, bei Damascius Illinos, Emesalform Mullil, ideographisch dAb, dNab, dKur-Gal, dS O, auch dBe (dieses Ideogramm jedoch auch für andere Gottheiten gebraucht), aber nicht identisch mit Bel (AJSL XXIII, 1907, S. 269ff.), Gott der Stadt Nippur in Mittelbabylonien, eine der sumerisch-babylonischen Hauptgottheiten. Der Name En-lil bedeutet nach der gewöhnlichen Annahme »Herr des Windes«; in der Tat ist schon in der ältesten Zeit der Sturmwind das eigentliche Element des Gottes (s. u.). Die Erklärung »Hauptdämon « (Jastrow; li1 = Dämon) und »Herr des Landes« (Pinches; lil = ir$itu CT XII pI. 22 Rs. Z.7f.; PSBA 19II S. 77f.) ist wenig wahr-
scheinlieh oder höchstens für eine ganz späte Zeit zutreffend. Dagegen ist die übersetzung >}Herr der Menschen« nicht von der Hand zu weisen, zumal da der Gott auch als Schöpfer der Mensehen gilt (KARI Nr. 162Rs.Z.4 KU-li-li statt des sonstigen ku-gal-lu: »Fischmensch«; CT XXXV pI. 8, Z.43 lil = Mes = lillu). Außerdem werden Ellil gelegentlich zahlreiche andere Namen beigelegt, allerdings nicht immer so, daß sie ihm ausschließlich zukommen, sondern er hat sie oft mit anderen Gottheiten gemeinsam. Diese kennzeichnen ihn hauptsächlich als den großen Machthaber, z. B. Nu (n)namnir, als den großen Berg (Kur-gal), als den Schicksalbestimmer, z. B. Namzu, Lugal-Dukli, Dibar, oder als den Gott des Sturmes und der Zerstörung. Besonders häufig kehren in Hymnen und Gebeten, z.B. SBHNr.13 Vs.Z.I-7; I4,Rs.Z. 2-9; 21VS.Z.4-10; 44-sou.ö.in feststehender Verbindung sieben Titel Ellils wieder, die ihn feiern als »Herrn der Länder«, »Herrn des verlässigen Wortes«, »Vater des Landes«, »Hirt der Schwarzköpfigen« (Menschen), »Held, der aus sich selbst Gesichte hat«, »Herrn, der sein Heer leitet«, schließlich als »den, der dem gestörten Schlaf Ruhe gibt« bzw. als >>den, der Aufstände beruhigt«. Genealogie. In der großen Götterliste (CT XXIVpl. 3,Z.29ff.; 21,Z. 62ff.; Zimmern BSGW Bd. 63, 4. Heft, S. 107 f.) bildet der Gott von Nippur den Mittelpunkt einer ausgedehnten Gruppe von Gottheiten, die unmittelbar auf die Anugruppe folgt. Dieses künstliche genealogische Schema, das vielfach kosmologische und politische Verhältnisse und Beziehungen widerspiegelt, ist aber nicht einheitlich und feststehend, sondern befindet sich wie auch bei anderen Gottheiten im Fluß. EUiI verfügt danach über 42 Ahnen, deren älteste Enki und Ninki sind. In Uruk, dem Mittelpunkt des Anukultes, erscheint dagegen auch Anu als Vater Ellils (VAB I S. 154,3, Z. 14 ff.; vgl. BE I Nr. 87 III Z. II-14).
Ellils Hauptgemahlin ist die gleichfalls in Nippur verehrte Ninlil, später in der assyrischen Zeit auch Gemahlin Assurs, die selbst wieder unter verschiedenen Namen erscheint, die sie wohl von anderen durch sie verdrängten Gottheiten übernommen hat (CT XXIV pI. 5, Z. 6-17; 22, Z. I07-IIS). Ein eigener Hochzeitsmythus (JRAS 1919, S. 190ff.; RA XIX S. 67 ff.) erzählt von ihrer Vermählung und ihrem Einzug in Kiur (>>Unterwelt «, Name des Ninliltempels in Nippur) unter dem Geleite der So großen Götter und der 7 Schicksalsgottheiten. Der Name der Nebenfrau, der man schon in alter Zeit auch im Ninliltempelgeopfert hat (CT XXXII pI. So Vs. Z. 24), lautet Suzianna. Als Schwester (nin = a-lJatCT XXIVpl. II, Z. 40) Ellils erscheint mit Sicherheit Nin-a-ha-kudda, wohl kaum dieselbe Göttin wie jene, deren sieben Namen CT XXV pI. 10, Z. 34-41 aufgezählt undmit Sala gleichgesetzt werden (vgl. CT XXIV pI. 22, Z. 121-123; 6, 23-27). Die vereinzelt als Töchter Ellils bezeichneten Gottheiten Ninmarki (SBH Nr. S4 S. I01 Rs. Z. 7/8) und Anunitu (VAB IV S. 228, Z. 22 f.) sind im Grunde IStargestalten. Als Söhne Ellils lernen wir kennen die freilich auch vielfach in anderem genealogischen Zusammenhang erscheinenden Götter Nergal, den Seuchen- und Unterwelt sgott , den Sonnengott Samas, den Mondgott Sin, den Krieger Ellils Ninurta (eng verwandt mit Ningirsu und wohl auch mit Uras) sowie den Wettergott Adad, lauter Gottheiten, die ursprünglich allem Anschein nach in Ellils Diensten standen, dann aber mehr und mehr selbständige Bedeutung gewannen und ihn, z. T. wenigstens, schließlich praktisch überflügelten. Als Minister (sukal-malJ) steht ihm Nusku zur Seite; außerdem verfügt Ellil seiner vornehmen Stellung entsprechend über einen zahlreichen Hofstaat (CT XXIV pI. 5 ff., Z. 22 ff.), in dem neben dem »Oberpriester« u. a. auch Türschließer, Köche, Bäcker, Hirten usw. nicht fehlen.
ENLIL Stellung im Pantheon. In der alten Götterdreiheit Anu, Ellil, Ea (Himmel, Festland, Ozean) spielt Ellil bis zur Hammurabizeit ohne Zweifel die wichtigste Rolle. Die beiden anderen treten hinter ihm zurück. Oft erscheint er in den Götteraufzählungen auch selbst an der Spitze (MVAG 1914, I, S. 30; Pa ffra th, Zur Götterlehre S.7 ff.). Nicht bloß für Nippur, sondern für das ganze alte Babylonien ist Ellil König von Himmel und Erde, König der Länder, Vater der Götter (VAB I S. 14, 16, 20; 36, n. I, Z. I ff.). Auch fremde Könige, wie besonders die von Ur, nehmen sich darum um sein Heiligtum und seinen Kult in Nippur mit großer Sorgfalt an (VAB I S. 186 g; 188 k u. ö.). Hymnen und Gebete, vielfach zwar nur in später Aufzeichnung erhalten, aber in alter Zeit entstanden, bestätigen diese überragende Bedeutung des Gottes von Nippur, die sich zeitweise zu einer Art Monarchianismus im Pantheon entwickelt zu haben scheint (SBH Nr. 22; BE XXXI S. 20; KARI Nr. 25 III Z. 21ff. [MVAG 23, I, S. 16]); CT XXXVI pI. 31, Z. 15). Mit der Zentralisierung der politischen Macht in Babel durch Harnrnurabi entsteht dem alten Ellil ein mächtiger Rivale an dem bisherigen Lokalgott dieser Stadt, nämlich Marduk. Dem neuen Emporkömmling im Götterhimmel muß er seine Herrschaft überlassen (CH I Z. 1-13), so daß dieser nunmehr der en-lil ildni ist und es für Babylonien auch für immer bleibt (H e h n , BA V S. 3II Rs Z. IO; Ebeling, WeltsehöPfungslied VII Z. 129). Die übergabe der höchsten Herrschaft an den neuen Gott bedeutet es auch, wenn nach dem gleichen Weltschöpfungslied (VII Z. II6) Ellil seine 50 Namen auf Marduk überträgt. Ähnlich ist in der assyrischen Zeit das Verhältnis des Gottes Assur zu Ellil. »Ellil« ist schließlich nicht mehr bloß Eigenname, sondern auch Gattungsname, ellilUtu = Ellilschaft = oberste Herrschaft über Himmel und Erde (BA V S. 309 Vs Z. 3). Wenn aber
auch seine Bedeutung praktisch sehr gering geworden ist, theoretisch behält er seinen hohen Rang bis in die letzten Zeiten des babylonischen und assyrischen Reiches bei. Auf eine enge Verwandtschaft mit dem Vegetationsgott Tammuz hat Zimmern hingewiesen (BSGW 59· Bd., 4. Heft, S. 248ff.). Aber die Texte, die dafür in Betracht kommen könnten (besonders SBH Nr. 43 + 44 + 77; IV R pI. 30 N r. 2 + SBH N r. 37; Zimmern ebenda S. 204 ff.), sind zu fragmentarisch, bzw. die Anklänge an Elliltexte darin so gering, daß sich vorerst in dieser Beziehung nichts Sicheres sagen läßt. Wohl heißt auch Ellil öfter Hirte gleich Tammuz, jedoch jener ist Hirt der Menschen, dieser aber ausschließlich Hirt der Herden. Wesen und Wirken. Ursprünglich personifizierte Naturkraft, Repräsentant des unwiderstehlichen, Vernichtung und Verderben bringenden Windsturms, hat der alte Gott von Nippur einen ziemlich unheimlichen Charakter, den er niemals ganz abgelegt hat, solange er größere Bedeutung besaß. In Hymnen und Gebeten wird er anschaulich geschildert als Wetter von gewaltiger Kraft, welches das Land wie Mehl hinbreitet, wie Getreide hinrnäht, als losbrechende Sturmflut, wenn er nach dem Feindesland auszieht; das Land wirft er insgesamt nieder, Riegel und Schloß des Himmels öffnet er (CT XV pI. II, Z. 4ff.; VS II NI. 2; vgl. ZA. 25, pI. 201 ff.). Das >}Wort« Ellils, d. i. seine hypostasierte Macht, verursacht gleich einer )}sich erhebenden Sturmflut« (amaru ziga) Unheil und bittere Klage, wohin es gelangt (SBH NI. 4 Vs. Z. 56-60 u. ö.). In seinem Wüten wird der Gott verglichen mit einem )}stößigen Wildstier« (am dU 7 du 7 : rtmu muttakipu, VAT 7842 Vs. Z. 12; SBHNr. 29 Rs. Z. 17). Zwei eigene Serien von Liedern scheinen dieses Bild besonders auszumalen, nämlich elum gud sun und am-e bar-an-na-ra (Babyloniaca III pI. XIV. S 242; SBH NI. 21 Vs. Z. I ff.; 22 Rs. Z. I ff.;
ENLIL RA XXX, S. 145 ff.). Auch sein eigenes Land und Volk verschont Ellil nicht mit seinem Zorn und es ist der Zweck zahlreicher Gebete, diesen abzuwenden. Im Kampf der Natur gegen den Menschen, wie auch in dem Unheil, das der Kampf der Menschen unter einander anrichtet, äußert sich das Wirken des Gottes. Zu diesem Bilde paßt es, daß er auch als Schöpfer eines greulichen Ungeheuers, das die Menschen in Schrecken versetzt, des Labbu, gilt (KB VI I, S. 44, Z. I ff.) sowie als derjenige, welcher die Sintflut veranlaßt hat und dann ungehalten ist, daß nicht alle Menschen ausnahmslos vertilgt sind (Gilg. Epos XI Z.168ff.). Jedoch fehlt auch ein freundlicher Zug in seinem Wesen nicht ganz. Er zeigt nicht immer bloß ein zürnendes Gesicht, dessen Blick das Land nicht erträgt (VABIS. 100,IO,Z.2f.),zuweilen hat er auch ein gnädiges Antlitz (VAB I S. II4, 23, Z. 14 ff.). Sein Wort ist gelegentlich auch ein >}guter Hauch« und wirkt statt Vernichtung vielmehr das »Leben der Länder« (SBH NI. 22 Vs. Z. 17/18 ). Naturgemäß wird in zahlreichen Personennamen nur diese Seite seines Wesens betont, z. B. >}Ellil sei mir gnädig!« (V R pI. Z. 44, Z. 35), >}Ellil ist meine Hilfe« (UP I 2 NI. 64, Z. 2) u. a. Trotz seiner sonst so feindseligen Haltung ist er derjenige Gott, dem, freilich neben anderen, die Erschaffung der Menschen am Anfang zugeschrieben wird (UP VNr. I I Z. 12; KARI 4, Z. 22ff.; Meissner, Babylonien und Assyrien II S. 182 f.), und auf seinen Befehl treten die Menschen noch immer ins Dasein (Kin g, Magieusw.NI.I9,Z. 13; KARI 68 Vs. Z. 17 u.ö.). Ebenso kam die Rolle des Welt schöpfers und des Bezwingers -der Tiamat in der ursprünglichen Fassung des Weltschöpfungsliedes, worauf zuerst Meissner aufmerksam gemacht hat (PhiloI. Wochenschrift 1896, Sp. 694 f.), ihm zu und ist erst später durch eine spezifisch babylonische Redaktion Marduk zugeteilt worden (vgl. auch SBH Nr. I, S. 130, Vs. Z. 32-35; KARI 375 Reallexikon der Assyriologie.
Vs. II Z. 4°-44). Auch dem Gedeihen der Pflanzen- und Tierwelt wendet Ellil seine Fürsorge zu (CT XV pl.Io,Z.I2. 20ff. ; 36, Z. 27 Rs. 6; UP I 2 NI. 114, Vs. Z. 8). Sein wichtigstes Amt aber ist die Bestimmung des Schicksals für Götter und Menschen; diese Befugnis kommt ihm zu in seiner Eigenschaft als Inhaber der Schicksalstafeln. Als solcher verfügt er über die unumschränkte Gewalt. Darum wird er von anderer Seite beneidet und der Vogel Zu unternimmt es, den wertvollen Besitz dieser Tafeln an sich zu bringen; Ellil gewinnt sie aber alsbald wieder zurück, und bleibt so weiter der })König des Schicksalsgemaches« und der »Herr der Schicksale« (bel Simdte; s. King, Magie I9,Z. 6; KB VI I, S.46, Z. I ff.; Z.48, II). Kult. Den Mittelpunkt des Ellilkultes bildet der altehrwürdige Tempel Ekur (»Berghaus«) in Nippur, dessen Erbauung Sar-kali-sarri von Akkad (VAB I S. 162 c) oder bereits dessen Vater Naram-Sin (VAB I S. I64a) zugeschrieben wird, während viele andere nicht zu Nippur gehörige oder dort residierende Stadtfürsten und Könige bis herab auf Assurbanipal (VAB VII S. 353) sich rühmen, ihn erneuert oder wiederhergestellt zu haben. Daraus sieht man schon, daß es sich um ein großes Zentralheiligtum handelte und daß die religiöse Bedeutung der Stadt ihre politische Geltung, die niemals sehr groß gewesen sein wird, bei weitem übertroffen hat. Der Name )}Berghaus« steht offenbar in Zusammenhang mit der Anschauung, daß der Gott auf dem Gebirge geboren ist (CT XV. pI. II, Z. 3) oder vom Berge seinen Ausgang nimmt (CTXXXVI pI. 26,Z.2). Ebenso soll der vereinzelt gebrauchte Na,me Duran-ki für Ekur wohl andeuten, daß der Gott auf dem Berge wohnt, der bis zum Himmel reicht und so das ~Band Himmels und der Erde« bildet (s. z.B.KARI 15 + 16, Vs. Z. 27/28). Später ist Ekur auch Appellativum und Bezeichnung für Tempel überhaupt geworden (VAB IV S. 232, Z. 32). Esarra scheint nur eine andere Bezeichnung oder ein Teil von 25
ENLIL Ekur gewesen zu sein, ähnlich wie das häufig genannte Enamtila (»Haus des Lebens«). Zahlreiche andere »Häuser« des Gottes waren sicherlich nichts weiter als bloße Räume oder gar Kultgegenstände im großen Zentralheiligtum. Aufgezählt finden sich solche SBH Nr 2g, Vs.Z4f.;VRS2Nr.2,Z.4g ff.; KAR I 37S, Vs. II Z. 60ff.; VS II, Nr. 8 I Z. 12ft.; CT XV pI. 13, Z. 13-I8. Neben mehreren Kultstätten, von denen wir weiter nichts als den Namen wissen, hat Ellil außerhalb Nippurs das Eadda (»Haus des Vaters«?) in Lagas, und zwar bereits unter Entemena (VAB I S.30a, Z.32f.), in Assur das von Irisum 1. erbaute E-am-kur-kur-ra (»Haus des Wildstiers der Länden( KAHl INr.2 IIIZ.7f. ;AJSL XXVIII S. 167ff.). An manchen Orten hat er Gastrecht in Tempeln anderer Gottheiten, z. B. im Anutempel des Gudea zu Lagas (VAB I S. 138, Ig, Z. I8f.). Bei den sieben, verschiedenen Orten zugeteilten, Ellilen einer neubabylonischen Liste aus Borsippa endlich (PSBA I9II pI. I I S. 94) handelt es sich wohl nur um wenig nüancierte Erscheinungsformen des alten Gottes von Nippur. Ellilfeste. Nach Texten aus der Bibliothek Assurbanipals (Lands berger, Kultischer Kalender S. Iooff.) und solchen aus Assur (vgl. besonders KARI 178) ist der 1., 5., 12., 2S·, 30. Monatstag durch besondere Opfer an Ellil ausgezeichnet. Daß der ganze Monat Nisan ihm speziell geweiht war, scheint nicht allgemeine und ausschließliche Übung gewesen zu sein (KB VI 2, S.22 III,Z. I). Ein wichtiges Ellilfest war, nach den Opfertafeln aus Drehern zu schließen (Genouillac, Tabl. de Drehem pI. 30: AO SS27 Vs. Z. 6. 13) das Gusisu-Fest am 20. und 21. Tag des 2. Monats. Von zahlreichen anderen Feiern, die jedoch in der Hauptsache nur für die Zeit der Könige von Ur bezeugt sind, wissen wir meistens nicht, ob es einmalige oder monatlich bzw. jährlich wiederkehrende waren (Landsberger S.22ff.). Astrale Bedeutung. Die spätere theologische Spekulation hat Ellil einen
seiner hervorragenden Stellung im Pantheon entsprechenden Platz auch am Sternenhimmel angewiesen(E b e li n g, Weltschöpjungslied V, Z. 8). Freilich ist schon die alte Auffassung in diesem wie in vielen anderen Punkten keine einheitliche. Ein Himmelsstreifen, nördlich vom Äquator und parallel zu ihm verlaufend, heißt »Weg derer des Ellil«, d. i. wohl der zu Ellil gehörigen Sterne lJarran st1t dEnlil: CT XXXIII pI. Iff. IV Z. 1. 7; g, 6; RAX S.2ISff.). Was die Zahl der Ellilsterne anbelangt, so haben wir mindestens drei verschiedene Reihen mit meist verschiedenen Gliedern zu unterscheiden, deren eine 33 (CT XXXIII pI. Iff.), eine andere 12 (z. B. KAVNr. 218) Stück aufzuweisen hat, während eine dritte (CT XXVI pt 48) wieder anders zusammengesetzt ist (s. Weidner, Handbuch der Babyl. Astronomie S. IOSf.). Ziemlich regelmäßig wird der )}Pflugstern« (apin), der auch im Kult als Orientierungspunkt für den Opfernden eine Rolle spielt, (KB VI 2, S. 20, 23), Ellil zugeteilt, während andere bald diesem, bald jenem Gott zugehören, ein Wechsel, der offenbar mit den Veränderungen und Bewegungen am Sternenhimmel zusammenhängt. Embleme und Darstellungen. Vom Emblem des Gottes von Nippur kennen wir nur den Namen: abajEnlil-dim = )}Wer ist wie Ellil? « (CT XXXII pI. 41 I Z. 18f.), aber nicht die Beschaffenheit. Als Hauptwaffe, die als Jagdwaffe auf hohes Alter hinweist, führt er, wie freilich auch einige andere Gottheiten, das »große Netz, das Himmel und Erde bedeckt, das über die Länder gespannt ist « (CT XXXVI pI. 26, Z. 7; vgl. KAR I 37S II Z. g/IO u. ö.), welches wir uns nach Art des auf der Geierstele dargestellten zu denken haben werden (s. z. B. Meissner, Babylonien I Taf. Abb. 167), 'wenn es nicht überhaupt dieses selbst ist. Im letzteren Falle hätten wir in der Götterfigur auf diesem Denkmal' zugleich die älteste Darstellung Ellils. Weiter ist er aus-
ENLIL AM HIMMEL gezeichnet durch Hörnermütze (gleich der Anus) undThron (KBVI I,S.46ff.). Dieses Diadem auf dem Throne liegend ist auf Kudurrus und anderen Denkmälern (Hinke, Boundary Stone fig. 27. 28; Lu s c h an, Ausgrabungen in Sendschirli 2I: Felsrelief von Bavian) geradezu sein Symbol. Neben den schon erwähnten Schicksals tafeln kommt ihm ferner, wenn VS X Nr. IOI, Z. II; CT XV pI. IO. Z. 10 wörtlich verstanden werden darf, das )}Scepter der Götter« zu. Eine Darstellung Ellils ist die mittlere von den sieben Götterfiguren auf dem Felsrelief von Maltaja, die ihn auf seinem symbolischen Tier stehend in voller Größe zeigt (P I ace , Ninive et l'AssyrieIII S. 4S;Luschan S. 23). Auch die dritte Götterfigur auf" der Asarhaddonstele wird man in gleicher Weise zu identifizieren haben (Luschan S. 18). Dagegen lassen sich die von Hilprecht (BE IX pI. XII Nr. 23-26) veröffentlichten Terrakotta-Statuetten nicht mit Sicherheit als Ellilfiguren erweisen. C. Frank Bilder und Symbole babylonischassyrischer Götter (LSS II 2), Leipzig 1906, S. 8-10; M. Jastrow Die Religion Babyloniens und Assyriens I, Gießen 19°5, S. 52ff., 137ff., 235ff., 488ff.; B.Mei ssner Babylonien und Assyrien H, Heidelberg 1925, S. 6-8; F. N ötscher Ellil in Sumer und Akkad, Hannover 1927. Nötscher.
Enlil am Himmel. Den nördlichen der drei großen Herrschaftsbereiche, in die der gestirnte Himmel bei BabyIoniern und Assyrern eingeteilt wurde, regierte der Gott Enlil. Dazu gehörten, wenigstens in der Theorie, alle Gestirne, die mehr als 12° nördlich vom Äquator standen (kakkaMni sut dEnlil, zuerst erwähnt in einem Text aus Boghazköi: KUB IV, Nr. 47, Rs. Z.47). a) Die 1. Tafel der Serie kakkabEpinnu beginnt mit einer Aufzählung von 33 Gestirnen des Enlil (CT XXXIII, pI. I f., Vs. I, Z. 1-38, ergänzt nach Weidner, KAO IV, S.24f.): 1. kakkabEpinnu* = Cassiopeja; 2. kBarbaru = a. Cassiopejae(?); 3. kSU.GI = Perseus; 4. kGamlu = Auriga; S. kTu'-
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ame rabt1ti = a. ß Geminorum; 6. kTu'ame $i1Jruti = C AGeminorum; 7. kAL.LUL = Cancer; 8. kURGU.LA = Leo; g. kSarru = Regulus; IO. Die lichtschwachen Sterne im Schwanze des Löwen (kEru) = Coma Berenices Canes venatici; II. kSU.PA = Arcturus; 12. kIJegalai = 1) Bootis ( ?) ; 13. k Bal-tes-a* = Corona borealis; 14. kMAR. GfD.DA = Ursa major; IS. Der Stern am Zügelring(?) des kMARGfD.DA = kSelibu = g Ursae majoris; 16. Der Stern an der Vorderseite des kMAR. GfD.DA = 1) Ursae majoris; 17. "MU. BU.SARDA = Draco; 18. kMARGfD. DA.AN.NA = Ursa minor; Ig. Der Stern an der Ecke(?) des kMARGfD. DA.AN.NA = Polaris; 20. kAN.GUB. ~ BA.MES* = a. Herculis und a. Ophiuchi; 21. kAN.KU.A.MES* = vorderer Teil von Serpens südwestlicher Teil von Hercules nordwestlicher Teil von Ophiuchus; 22. kEnzu'" = Lyra; 23. kKalbu = Hercules; 24. Der glänzende Stern des kKalbu = Wega; 25· Zwei Sterne dahinter = 1) Lyrae(?) 26. kUD.KA.DU.A = Cygnus Lacerta; 27. kSalJu = Delphinus ( ?) ; 28. "Sisu = Equuleus ( ?); 29. "Lulim = Andromeda; 30. Die lichtschwachen Sterne an der Niere des"Lulim = N ebula Andromedae; 31. kKA.MUS.NI.KU.E = ß Andromedae; 32. Der Stern des Marduk-Nebiru = Canopus(? ?); 33. kSAG.ME.GAR = Planet Jupiter. Diese Gestirne standen, mit wenigen Ausnahmen, im I. vorchristlichen Jahrtausend mehr als 12° nördlich vom Äquator, erfüllten also die Voraussetzung, als Enlil-Gestirne bezeichnet zu werden. Eine Ausnahme machen vom Planeten Jupiter = Stern 33 ganz abgesehen - die Sterne 27 und 28 (kSalJu und kSisu) , deren Identifizierung umstritten ist (vielleicht besser nördlich von Delphinus und Equuleus zu suchen), sowie vor allem der Stern 32. Ob dieser, der Stern des Marduk-Nebiru, wirklich = Canopus ist, bleibt freilich Wenn die ebenfalls ganz unsicher. Gleichung zutrifft, wäre es möglich,
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ENLIL AM HIMMEL daß er, wie kNunu = a Piscis austrini, eine Ausnahmestellung als Orientierungsstern (Größe von Canopus: O.I) einnahm und außerhalb der sonstigen Einteilung des Sternenhimmels als Gegenpart von cx Piscis austrini mit Enlil identifiziert wurde. Um 700 v. Chr. konnte Canopus sich unter der Breite von Babyion nur 4,4°, unter der Breite von Ninive gar nur 0,62° über den Horizont erheben. Der helle Stern war daher noch besser als a Piscis austrini geeignet, die Südrichtung genau festzulegen. Eine zweite Liste von Enlil-Sternen in 82-5-22, 5I2, Rs. Z. I-6 (CT XXXIII, pI. g) liegt nur sehr fragmentarisch vor. Die vier allein erhaltenen Gestirnnamen kTu'iim[e ... l, kUR.GU. [LA], kSU.P[A], kEnzu begegnen auch in der oben besprochenon ersten Liste von Enlil-Sternen (Nr. 5 oder 6, 8, II, 22). Eine dritte Liste von zwölf EnlilSternen enthält das Astrolab B (KAVI Nr.2I8, B III, z. I-26): I. kEpinnu = Cassiopeja; 2. dAnunitum = Pisces E; 3. d~iru = Hydra; 4. kMAR.GfD.DA = Ursa major; 5. Der Stern an seiner Ecke(?) = Nfru ("MU. BU.SAR.DA) dEnlil = Draco; 6. kEnzu = Lyra; 7.kBarbaru = a Cassiopejae(?); 8. kNasru = Aquila; g. dDamu (= kSalJU) = Delphinus(?); IO. kSU.PA = Arcturus und kSUL.PA.E = Planet Jupi ter ; I I. kSetibu = g U rsae ma j oris ; I2. kNfr suti = Vela. Acht dieser Gestirne (I, 4, 5, 6, 7, g, IO, II) werden auch ip. der ersten Liste (Serie k Epinnu) unter den Enlil-Sternen aufgeführt, drei (2, 3, 8) dort unter den Anu-Sternen und eines (I2) unter den Ea-Sternen. Was die vier letzten Gestirne betrifft, so ist ihre Einordnung unter die Enlil-Gestirne im Astrolab B durchaus unbegründet. Es ergibt sich also, wie schon bei den Ea-Sternen (s. Enki am Himmel), daß die Serie kEpinntl gegenüber dem Astrolab als überlieferungsquelle durchaus den Vorzug verdient.
Das gleiche Astrolab B enthält noch eine weitere (also vierte) Liste von zwölf Enlil-Sternen (KAVI Nr. 2I8, C III, Z. I-2I; ähnlich ThureauDangin TU Nr. I3, Lk. Rd. Z. 2). Sie stimmt mit der dritten Liste nahezu überein, nennt nur statt der Gestirne "Nir dEnlil (5), kBarbaru (7) und '
ENLIL AM HIMMEL Himmel, der von der Sonne in ihrem liI-Gottheiten vor (I: Pinches PSBA scheinbaren täglichen Lauf während der XXXIII, 3, I9II, pI. XI = Weidner Monate Sivan, Tammuz und Ab durch- Handbo babyl. Astron., S. 58-60; II: zogen wurde (so nach der babylonisch- KARI III, Nr. I42, KoI. III, Z. 3-IO). assyrischen Theorie, die mathematisch Die Liste I lautet: stark fehlerhaft ist [so N euge ba uerStud. kSU.GI (Perseus) ist der Enlil von Gesch. Mathem. III, S. 272J), hatte den Nippur, "Selibu (g Ursae majoris) ist Namen lJarriin sut dEnlil »Weg der der Enlil von Enamtilla, "Barbaru (Sterne) des Enlil« (vgl. Weidner AfO (cx Cassiopejae?) ist der Enlil von VII, S. I70, Sm Ig07, Z. 3 f.; ferner ib., Ij:utsagkalama, kTarlugallu (Columba) S. I7I-3). Er begann I2° nördlich vom ist der Enlil von Kullaba, kAM.AN.NA Äquator und endete, soweit die Sonne (Taurus) ist der Enlil von Aratta, in Frage kam, beim Wendekreis des kIJumba (= ?) ist der Enlil von Suba (?)Krebses (etwa 24° nördlich vom Äqua- Elam, "SU.PA (Arcturus) ist der Enlil tor). Aus der Einleitung des unter b) er- von Babyion. wähnten Textes mit Angaben über Liste II stimmt mit Liste I im allFixstern-Distanzen ergibt sich nun, daß gemeinen überein, läßt nur den "IJumba auch die in der Nähe des Zenits kulmi- fort und beginnt dafür die Reihe mit: nierenden Sterne im »Wege« des Enlil "Epinnu (Cassiopeja) ist der Enlil von standen. Der Zenit ist unter der Breite [ ... J. Statt" AM.AN .NA schreibt sie von Babyion 32,5°, unter der Breite von Ninive 36,3° vom Äquator entfernt. kGD.AN.NA und nennt dazu anscheiDaraus dürfte zu schließen sein, daß nend eine andere Stadt, kSU.PA erder »Weg« des Enlil nach Analogie des scheint nicht als »Enlil von Babylon({, Anu-»Weges« (Ausdehnung von I2° sondern als »Enlil, Herr der Enlilnördlich bis I2° südlich vom Äquator) Gottheiten «. Wenn wir von dem sonst unbekannten ebenfalls eine Breite von 24° hatte. Seine nördliche Grenzlinie ging dann "Humba absehen, werden fünf der ungefähr durch den Zenit. (Das Text- übrigen sieben Gestirne auch sonst als material über die »Wege« des Anu, Enlil-Sterne aufgeführt, die beiden an, Enlil und Ea bei Weidner BA VIII, deren ("GD (AM).AN.NA = Taurus und 4,S. 3 ff.; Handb. babyl. Astron., S. 46 ff.; kTarlugallu = Columba) dagegen meist AfO VII, s. I70-3). als Anu-Sterne. Die wichtigste Rolle d) In der 5. Tafel des Welt schöpfungs- unter den astralen Enlil-Gottheiten liedes (Ebeling AOTU II, 4, S.52, spielten ohne Zweifel kEpinnu (CassioZ. 8) wird erzählt, daß Marduk die peja) mit den Beinamen »Enlil, der »Standorte« (manzazu) des Nebiru, Enlil vorangeht unter den Enlil-Sternen« (eT und Ea (Var. Anu) am Himmel fest- XXXIII, pI. I, Z. I und pI. IO = setzte. Wo der »Standort« des Enlil Weidner Handb. babyl. Astron., S. I09) am Himmel zu lokalisieren ist, läßt sich oder »Enlil, der das Geschick des Landes nicht mit Sicherheit entscheiden. Es entscheidet« (KAVI Nr. 2I8, B III, kann sich um den Höhepunkt des Z. 3) und "SU.PA (Arcturus) mit dem scheinbaren Sonnenlaufes zur Zeit der Beinamen »Enlil, der das Geschick des Sommersonnenwende (unter der Breite Landes entscheidet« (V R 46, Z. II ab; von Babyion etwa 7,5 0 südlich vom CT XXXIII, pI. I, Z. I2; Pinches Zenit) oder um den Pol der Ekliptik PSBA XXXIII, 3, pI. XI, Z. I6). (s. Jensen Kosmologie, S. Ig ff. und Auch in den zusammenhängenden KB VI, I, S.347; Weidner Handb. astrologischen Texten kommt Enlil als babyl. Astron., S.33) handeln. Gestirn vor. So heißt es ACh, !Star e) In zweifacher überlieferung liegt XXV, Z. 74: »Der rote Stern, der vor eine Reihe von sieben astralen En- Enlil gegen Osten (steht): Enlil spricht
ENLILAMAIj-ENLILBANI
39°
zum "SU.GI (d. h. steht ihm, sozusagen in 'Rufweite', gegenüber)(l. Mit dem »roten Stern (l ist wohl Aldebaran gemeint, Enlil aber wird "Epinnu (Cassiopeja) sein, der dem "SU.GI (Perseus) unmittelbar benachbart ist. F. Nötscher Ellil in Sumer und Akkad
S. 77--79. 85--90. Weidner.
Enlilamab s.
KadiSman-Enlil.
OLZ 1926. S. 762; AfO V. S.248. Ebeling.
EnUlasabsuiqbi, Ort in Babylonien, in neu babylonischen Urkunden erwähnt. UP II I. S. 41; Nr. 158. Z. 28; Krückmann Neub. Rechts- u. Verwaltungstexte. Nr. 189. Z. 23; 203. Z. 6; 147. Z. 26. Ebeling.
EnUlbanda, geschr. den-lil-banda = starker Enlil, Name Enlils und Eas; s. Enki. CT XXIV. pI. 14. Z. 20; auch pI. 49. Z. 8 b; XXV pI. 33. Z. r8; KARI Nr. 59. Z. 31 ff.; Langdon SBP S. 214. Z. 2; BE XXX I. S. 30; N ötscher Ellil S. 12. Ebeling.
Enmbani, König der 20. Dynastie (I. Dyn. von Isin). In der Oxforder Königsliste (OECT II p.21, Z.39) folgt sein Name als 10. unmittelbar auf Irra-imitti*. In der Königsliste Hilprecht (BE XX I, Nr. 47 pU. 30 u. XV; Poebel UP IV Nr. 5 pp. 82 f. Vol. V pI. IV, Rev. Z. 18) ging noch ein König vorher, dessen Name unleserlich geworden ist und dessen Regierungsdauer sich auf 6 Monate erstreckte. E. selbst herrschte 24 Jahre (um 2029-2006 nach Weidner). Seine Erhebung auf den Thron wird mit romantischen Nebenumständen erzählt in zwei späteren Chroniken (King CEBK Vol. II, pp. 12 f., 15 f.): E. sei Gärtner gewesen und von König Irra-imitti als Maskenfigur auf den Thron gesetzt und eigenhändig gekrönt worden. Irra-imitti sei (durch Unfall: Schlürfen eines heißen Breies? VgI. Meissner Könige Bab.s und Ass.s S. 46) ums Leben gekommen. E. aber sei auf dem Throne geblieben und (wirklicher) König geworden. Daß dies nicht ohne Kämpfe abgegangen sein wird, scheint die sechsmonatige
Zwischenregierung in der Königsliste Hilprecht anzudeuten. Durch Agathias (II 25; vgI. Georg. Synk. p.676 Bonn) kennen wir die von Bion und Alexander Polyhistor berichtete Sage von dem angeblichen assyrischen König Beletaras*, der ursprünglich Obergärtner in den königlichen Palästen gewesen war, aber, nach dem Erlöschen des regierenden Hauses der Semiramis unter Beleus, 7!apaA01'w, die Königsherrschaft »erntete(l (exap7ttO!1ato) und seinem eigenen Geschlecht »einpfropfte(l (avs
ENLILEPIR-ENLIL-KUDURRI-U$UR LXXVIII, S. 28 Anm. I). Bruchstücke zweier Lieder zur Verherrlichung des Königs Enlilbani veröffentlichte Langdon (BE XXXI Nr. 38 und OECT I, pll. IO-12, transkr. u. übers. pp. II-15). Bezeichnend ist, daß die Abschrift des zweiten Textes (W.-B. I60), eines 6seitigen Tonprismas, reichlich ein Jahrhundert nach dem Tode des Königs E. (im I7. Jahre des Samsuiluna) angefertigt worden ist. Weissbach.
Enlilepir, Stadt in Babylonien, in einem Texte aus der Kassitenzeit genannt. UP I 2. Nr. 78. Z.
I.
Ebeling.
EnlUgarra, geschr. den-lil-gar-ra ki , Ort in Babylonien, in einem alt babylonischen Briefe und einem Texte aus der Kassitenzeit genannt. Ein gleichnamiger Kanal in einer Liste. Die Variante den-lilli-gar-ra ki in einem Texte der Zeit Sarkalisarris. VAB VI Nr. 25. Z. 2r; BE XV Nr. 73. Z. I (lies so); Chiera SLT Nr. 216. VI. Z. 6; Lu cken bill Orient. Instit. Chicago E beling. Publ. XIV Nr. II7.
Enlillgibarra, I) geschr. den-lil-igi-barraki, Ort in Babylonien, in einem Texte aus der Kassitenzeit und in neubabyIonischen Texten genannt. UP II 2. Nr. 6. Z.5; BE XV Nr. 159c. Z.12.
2. geschr. den-lil-igi-bar-ra, in einer Liste genannt.
Kanal,
RA XXXII S. 166 Rs. I Z.33. Ebeling.
EniH-Kanat. Zwischen Dur-Kurigalzu* und dem Sippar des Samas floß der E., um 883 von Tukulti-Ninurta 11. berührt (Annalen Z.52). Er hieß Patti-Enlil. Dieser Kanal wird auch in kassitischen Texten (BE XVII, I) genannt. Eckhard Unger.
Enmkapkapu (»Enlil ist stark [?J(l), ein alt assyrischer König, der nur in einer Inschrift Adadniraris III. erwähnt wird (III R pI. 35, Nr. 3, Z. 24 = Layard Inser. in the Cuneit. Character, pI. 70, Z. 25). Adadnirari bezeichnet sich dort als »Nachkommen des I dEnlil-kap-
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ka-pi, eines Königs der Frühzeit, der da wandelte vor der Vorzeit des Königtums des Sulili(l. Wenn Sulili nach Hommels Vorschlag (OLZ I907, Sp. 485) mit Sumu-Ia-ilu, dem zweiten König der Dynastie von Amurru (20432007 v. Chr.), zu identifizieren ist, muß Enlilkapkapu im 3. vorchristlichen Jahrtausend regiert haben (vgl. W ei dn er MVAG 1915, 4, S. 30 f.; ThureauDangin RA XXXI, S. 19I). - Vgl. auch Ilukapkapu. Weidner. Enm-kudurri-u~ur
(»Enlil, schütze meinen Erbsohn[?J(l), ein assyrischer König, der 5 Jahre regierte (ungefähr II99-II95 v. Chr.; vgl. KAVI Nr.15, Rs. Z. 4 und Essad N assouhi AfO IV, S. 7, Z. 35). Nach der Königsliste Nassouhi (AfO IV, S. 7, Z.34) war er ein Sohn des Tukulti-Ninurta 1. und folgte seinem Bruder Assurnadinapli sowie dessen Sohn Assurnarari IV. auf dem Throne. Es ist nicht unmöglich, daß er seinen unfähigen Neffen, der noch einen Mitregenten (Nabudan) neben sich dulden mußte, gewaltsam beseitigt hat. Zur Zeit Assurnararis IV. hatte Assyrien ganz unter babylonischer Oberherrschaft gestanden (s. III R pI. 4, Nr.5 = Harper, ABL IX, Nr. 924). Unter Enlil-kudurri-u!;mr müssen dann die Rivalitätskämpfe zwischen beiden Reichen von neuem entbrannt sein. Wir erfahren nichts über ihren Beginn und ihren Verlauf, wohl aber berichtet die Synchronistische Geschichte (CT XXXIV, pI. 42, K 440Ib, Vs. II, Z. 3-8; s. Essad N assouhi, AfO IV, S. 8 f.) über den Ausgang der kriegerischen Auseinandersetzung. In der entscheidenden Schlacht fielen Enlil-kudurri-u!?ur und sein babylonischer Zeitgenosse Ramman-sum-na!?ir, vielleicht im Zweikampfe. Der Nachfolger Enlil-kudurri-u!?urs war Ninurta-apal-ekur 1. In einem Brieffragment, das die Zeit Ninurta-tukul-Assurs betrifft, begegnet auch der Name Enlil-kudurri-u~ur (Pineh es JRAS Ig04, S. 4I5 = Weidner AfO X, S. 5, B, Z. 6). Es ist wahrschein-
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ENLILNADINSUMI-ENLILNARA.RI
ENLILKUGA-ENLILNADINAPLI
lieh, daß es sich um den assyrischen König handelt und daß auf eine Episode aus seiner Zeit angespielt wird. Nach Landsbergers Vermutung (AfO X, S. I43) hatte Enlil-kudurri-u~ur versucht, einen langwierigen Streit zwischen den assyrischen Magnaten und den babylonischen Granden zu schlichten, doch läßt die starke Zerstörung des Textes eine Entscheidung darüber, ob diese Vermutung zutrifft, nicht zu. Weidner.
Enlilkuga, geschr. den-Ul-ku-gd, Gottheit (= Enlil?), in einer Liste aus Fara erwähnt. Deirnel SchF S. 12*.
Ebeling.
EnliUa-isa (geschr. den-lil-ld-i-sa) , ensi von Nippur, weihte dem Gotte Nannar »König von Ur{( einen Türangelstein . Gadd - Legrain Ur excavations I, Nr. 87 Weissbach.
Enlillazijza, Gottheit, geschr. denUl(-ld)-ziJza, nu-banda von Ekur; auch in neusumerischen Texten (im Tempel der N inlil) erwähnt; CT XXIV, pI. 6, 20; 22, Z. rr8; III R pI. 68, Z. 19C; de Genouillac Umma6053 n, Z. 16; Tablettes de Drehem 55°1, IIZ.22; 5513, Rs. Z. 2; RA XX S.IOO, II Z. 6; Landsberger Kult. Kai. S.28, 39; Nötscher Ellil S.32 f Ebeling'.
Enlillugalzi, geschr. d(dingir)en-lil-lu = gal-zi, Gott einer Stadt, deren Name abgebrochen ist, in einer Liste genannt. CT xxv pl. 14, Z. 16. Ebeling. Enliltupadamugi, geschr. den-Ul-lupa-da-mu-gi4 , Gottheit (= Enlil?), in einer Liste aus Fara erwähnt. Deimel SchF S. 12*.
Ebeling.
Enlilmudammiq s. Eponymen. Enlilmusallimapli, ein hoher Beamter (sakin temi matati) zur Zeit Marduknadinahes. Ki~g BBSt S.45, Z.5.
Ebeling.
EnlilnädinalJi, 36. (letzter) König der III. Dynastie von Babyion (24. Dyn.). Der Name steht noch nicht fest. In der Königsliste A (CT XXXVI, pI. 24, Col. II I5) ist er IAN EN (Ligatur) - MU geschrieben; der 3. Bestandteil des Namens ist entweder abgebrochen oder war vom Schreiber, der öfter Königsnamen abkürzte, weggelassen. In
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dem I. Bestandteil liegt einer der seltenen Fälle vor, wo fehlerhafterweise das Zeichen L1L vom Schreiber vergessen ist. Daß der Name mit Ellil begonnen haben muß, beweisen die drei anderen Texte: das Kudurru-Frgm. Br. M. II389I (CT XXXVI, pI. I3, Z. 6), wo der Königsname lAN-EN-L1L-MU-SIS geschrieben ist, der assyrische Text III R. pI. 38, 2, wo zweimal (ZZ. 63 a u. 69 a) die Schreibung IAN-BE-MU-SIS erscheint, und die ass.-bab. Königsliste Ass. I46I6 c (AfO III S.70 ,CoLII,Z.II), die noch IAN-BE-MU erkennen läßt. An Stelle von -nadin-ahi bleibt vorläufig noch die Transkription -sumU$ur möglich (Tallqvist NBN S. XIII Anm.2). E. war 3 Jahre König (nach Weidner um II73-7I). In der Inschrift des Kudurru führt er noch den Titel sar kis(sati). Er wurde von Sutruknabbunte von Elam (Hüsing Quellen z. elam. Gesch. S. I8) beseitigt. Mit ihm erlosch die Kossäer-Dynastie, die sich über 576 Jahre in Babylonien behauptet hatte. Weissbach.
EnUInädinapli, 4. König der IV. Dynastie von Babyion (25. Dyn., II. Dyn. von Isin), herrschte um II22-III7 (Weidner). In der bab. Königsliste A (CT XXXVI, pU. 24 f.) sind Name und Regierungszahl abgebrochen, in der assyrisch - babylonischen Königsliste (Weidner AfO III, S.70) Obv. II I6 ist der Name noch undeutlich zu erkennen. Schwarze Kalksteintafel in Philadelphia (CBM I3) mit Inschrift: Beschwerde des Priesters Nabusumiddin gegen den Statthalter Ekarra-iqisa von Bit-Sinmagir wegen Wegnahme eines Stück Landes, das 696 Jahre vor Nebukadnezar (I. , Vorgänger des E.) von Gulkisar*, König des Meerlandes, der Göttin N anse überlassen worden und bis zum 4. Jahre E.s (also zusammen 700 Jahre) im Besitz der Göttin verblieben war. Der König befiehlt und erreicht die Zurückgabe. Die Jahressumme hat früher als wichtiges Hilfs-
mittel zur Wiederherstellung der babylonischen Chronologie gegolten; sie ist aber offenbar um reichlich I 1/ 2 Jahrhundert zu hoch. Da in der Inschrift außer dem Statthalter von Bit-Sinmagir auch der Statthalter des Meerlandes namens Eannasumiddina erwähnt wird, letzterer aber auch auf dem KudurruFragment King BBSt Nr. XI Col. I 7 erscheint, ist es möglich, daß auch dieses Fragment aus der Zeit des E. stammt (King a. O. Text, p. 76 n. I). Steintafel Hilprecht BE I Nr. 83, transkr. u. übers. von demselben Assyriaca (Boston u. Halle 1894) S. IO ff.; Peiser KB IV, S. 64 ff. Weissbach.
Enliinadinsumi, 29. König der In. Dynastie von Babylon (24. Dyn.), herrschte I Jahr 6 Monate (Königsliste A Obv. II, Z.8), nach Weidner um I24Ijo, offenbar als Vasall des Assyrerkönigs Tukulti-Ninurta I., der den babylonischen König Kastilias, den Vorgänger E.s, besiegt und nach Assyrien geschleppt hatte. E. wurde nach den Angaben der Chronik P (Col. IV I3-I5) von dem Elamiten Kidinbutrutas, der in Akkad einfiel, bis Nippur vordrang und Der zerstörte, beseitigt. Weissbach.
2. Statthalter von Namar zur Zeit Nebokadrezars I. King BBSt S.35, Z. 23.
Ebeling.
Enlilnarari (»Enlil ist mein Helfer{(), ein assyrischer König, der IO Jahre regierte (I34I-I332 v. Chr.). Nach der Königsliste Nassouhi (AfO IV, S. 7, Rs. I, Z. I7-I9) war er ein Sohn Assuruballits I. und ein Enkel IrebaAdads I.; beide saßen vor ihm auf dem In dem gleichen Throne Assyriens. Sinne sind wohl die genealogischen Angaben der Inschriften Adadnararis I. zu verstehen (AOB I, S. 62, Z. 25-28), und auch in seiner eigenen Inschrift (AOB I, S.46, Nr. XVIII, I) wird doch gewiß in Z. I Assuruballit als Name des Vaters zu ergänzen sein. In krassem Gegensatz dazu steht das Datum der Urkunde KAJI Nr. I56, Z. 34 f.: li-mu
393
dEn-lil-narari PAli", mar Ireba-dAdad P Alim-ma. Hiernach wäre Enlilnarari also ein Sohn Ireba-Adads I. gewesen. Eine sichere Entscheidung läßt sich nicht treffen, doch liegt immerhin die Annahme am nächsten, daß wir es in KAJI Nr. I56 mit einem Irrtum des Schreibers zu tun haben. In der Einleitung der Inschriften Ad'l,d_nararis I. (AOB I, S. 62, z. 25-27) heißt es, daß Enlilnarari das Heer der Kassiten vernichtete und alle Feinde überwältigte. Die erste Angabe, die vorläufig allein historisch für uns weiter verfolgbar ist, bezieht sich auf seine kriegerische Auseinandersetzung mit dem babylonischen König Kurigalzu III. (1344-I320 v. Chr.). In der Synchronistischen Geschichte (CT XXXIV, pI. 38, Z. I8-23) wird berichtet, daß es zwischen den Heeren der beiden Fürsten bei Sugagi, gegenüber dem Tigris. zur Schlacht kam. Enlilnarari errang einen vollständigen Sieg und konnte sogar Kurigalzus Lager plündern. Beim Friedensschlusse wurden Assyriens Grenzen südwärts vorgeschoben (für die Grenzziehung vgl. Forrer RLA I, S. 255 f.). In der Chronik P (Kol. IH, 20-22; Winckler AOF I, S.30I, Delitzsch Babyl. Chronik, S. 45) kehrt die Nachricht über Ort und Ausgang des Kampfes fast wörtlich wieder, nur daß hier - Kurigalzu der Sieger ist. In einer der beiden Quellenschriften liegt ohne Zweifel ein die Tatsachen verfälschendes Plagiat vor (s. Weidner MVAG I9I5, 4, S. 57), doch kann bei Berücksichtigung der gesamten politischen Konstellation jener Zeit ein für Assyrien günstiger Ausgang des Kampfes wohl nicht in Frage gezogen werden. Andererseits dürfte die Auseinandersetzung kaum so einfach verlaufen sein, wie es der Verfasser der Synchronistischen Geschichte hinstellt. In einem leider sehr zerstörten Inschriftfragment berichtet Enlilnanlri selbst von einem zweimaligen kriegerischen Zusammentreffen mit Kurigalzu (AOB I, S. 46-49, Nr. XVIII, 2). Das Kriegs-
394
ENLILNA.$IR-ENMEDURANKI
glück hat also anfänglich geschwankt, und Assyriens Sieg dürfte nur mit schweren Opfern erkauft worden sein. Von Bauten in der Hauptstadt Assur ist in der zweiten, uns erhaltenen Inschrift Enlilnararis die Rede (AOB I, S. 46 f., Nr. XVIII, I). Er hat danach die Außenmauer mit einer der wichtigsten Toranlagen erneuert. Die Datierung dieser Bauurkunde nennt den Eponymen [ ... ] .. -Marduk, Sohn des Adad-u(?)mai (sonst unbekannt). \Veidner. Enmna~ir (»Enlil ist Schützer«), Name von zwei assyrischen Königen. 1. Enlilnfu?ir 1., der Sohn PuzurAssurs lIL, hat nach der Königsliste N assouhi (AfO IV, S. 3, Vs. lI, Z. 37) 13 Jahre regiert (ungefähr 1529-1517 v. Chr.). Er folgte seinem Vater auf dem Throne Assyriens. Nach der Königsliste Assur 14616 c, Vs. I, Z. 23 (AfO III, S. 70) war er ein Zeitgenosse des babylonischen Königs Ulamburias (1530-1510). 2. Enlilna:?ir II. war nach Angabe von Inschriften Assuruballits 1. (AOB I, S. 42, Nr. 3, Z. II f.; S. 44, Nr. 5, Z. IIf.) der Sohn seines Vorgängers PuzurAssur IV. Er hat 5 Jahre regiert (ungefähr 1442-1438 v. Chr.). In Assur ist eine Bauurkunde eines Königs Enlilnfu?ir, Sohnes des PuzurAssur, entdeckt worden, die die Erneuerung der Tortürme (namari) eines Heiligtums, wahrscheinlich des AnuAdad-Tempels, betrifft (AOB I, S. 32, Nr. XII). Da beide Könige Enlilnfu?ir Nachfolger eines Puzur-Assur waren, ist eine Entscheidung darüber, wer als Urheber dieser Urkunde zu betrachten ist, vorläufig unmöglich (Meissner AOB I, S.32 entscheidet sich für Enlilnasir lI., Forrer RLA I, S.248 für EnlÜnfu?ir L). Der als früherer Erbauer der Tortürme in dem Text genannte ISmeDagan lI., Sohn des Samsi-Adad lI., konnte von beiden genannt werden, da er bereits vor Enlilnfu?ir 1. regierte.
Weidner.
EnUlninnu, Name Enlils. CT XXIV, pI. 5. Z.40.
Ebeling.
ENMEUARRA-ENMENLUANNA
Enlilpadda, Stadt m altbabyl. Urkunde. ITT, V, Nr.9267.
Eckhard Unger.
Enlitsaga, geschr. "en-lil-sas-ga, Gottheit (= Enlil?), in einer Liste genannt. Chiera SLT Nr. 122 VI, Z. 19. Ebeling.
Enlilsara s. Enlilgarra. EnliIsi, geschr. den-lU-si, = Enlil, in Listen genannt. CT XXIV, pI. 5, Z. 41.
Gottheit, Ebeling.
EnHlsimassu s. Enliligibarra. Enlilsumibni, 1. Priester des Enlil und gu-en-na von Nippur, zur Zeit Adadnadinabis. King BBSt S. 11, Z. 45 ff.
2. Statthalter von Isin zur Zeit des Nabu-apal-iddina. King BBSt S. lOS, Z. 19 f. Ebeling.
Enlilsumiddin s. Enlilnadinsumi. Enlilzi s. Enlillazi. Enlilzisaggal (gesehr . den-lil-zi-saggdl), ensi von Tupa* im 7. Jahr des Amar-Sin. de Genouillac La Trouv. de Drehem Nr. 76 1. 4; Keiser YOS Res. IV, 2, p. 25. Weissbach.
Enlitarzi s. Ene(n}tarzi. Enlulim, Gottheit, geschr. den-lulim, der göttliche Hirschhirt Ningirsus. Gudea Cyl B X, Z. 3 ff. = VAB I, S. 130; Jastrow Religion I S.98. 106; MJ Sept. I924 S. I70. Ebeling.
Enlunugid, geschr. den-lU-nu-gid, Gottheit, in einer Liste aus Fara erwähnt. Deimel SchF S.I2*.
Ebeling.
Enmeduranki, alter (vorsintflutlicher) In dem großen König von Sippar. Dynastienprisma von Oxford (W.-B. 1923, 444 Col. I Z.26; Langdon OECT II p. 8 pI. I) ist der Name geE. ist schrieben en-me-en-dur-an-na. hier der 7. in der Reihe der 10 Könige vor der Flut; ihm wird eine Regierungsdauer von 5 Sar 5 Ner (= 21000) Jahre zugeteilt. In dem Schülertext W.-B. 62 (Langdon pI. VI u.) ist der Name geschrieben Ien-me-dur-an-na, die Regierungszeit 20 Sar (= 72000) Jahre. Der König steht hier an 8. Stelle. Die richtige Namensform en-me-dur-an-ki findet sich in einem Ritualtext (Zimmern BBR Nr. 24 S. II6 ff., Obv. ZZ. I
u.23). Dort wird ihm die Erfindung der Kunst, Öl auf Wasser zu beschauen, zugeschrieben (s. den Art. Becherwahrsagung o. Bd. I, S. 467). Bei Berossos ist EÖEOI.uPIl"(Xo~ der 7. König (Regierungsdauer 18 Sar = 64800 Jahre), wird aber noch den vorhergehenden Königen von nIlOttß{ßAWY (= Badtibira*) zugezählt. Schnabel Berossos SS. 261 ff.; .Zimmern ZDMG LXXVIII SS. 20 ff. Weissbach.
Enmebarra, geschr. den-me-!;at:-ra (richtig gelesen ?), Gottheit, in einer Beschwörung erwähnt. UP I 2, Nr. II2, Ir Z.55.
Ebeling.
Enmekar, 2. König der 1. Dynastie von Uruk (2. Dyn.), geschr. en-me-kdr, W.-B. 1923, 444 Co1. III Z. 7; W.-B. 162, IV 27} oder en-me-er-kdr (W.-B. 162 I 27; II 35; III 26; Poebel UP V Nr. 2 Co1. II Z. 13'). Nach den beiden Dynastielisten war er· der Sohn seines Vorgängers Meskemgaser*, des Begründers der Dynastie, herrschte 420 Jahre und gilt als Erbauer von Uruk. Ihm folgten Lugalbanda* der »Hirt«, Dumuzi der »Fischen< und Gisbilgames*, ohne daß in den beiden Listen ein Verwandtschaftsverhältnis der genannten angedeutet wäre. In der Legende von Lugalbanda (W.-B. 162, Langdon OE eT II pp. I ff.; Chiera Sumerian epics and myths S. I f.) rettet dieser den E., der in dem Text ständig als »Sohn des Sonnengottes « bezeichnet wird, aus Feindesnot. E. entspricht wahrscheinlich demEö~xopo~ (so verbessert Schnabel Berossos S. 268 Z. 15, mit Recht das hsl. ~EO. ), dem mütterlichen Großvater des fO',,(Il[l-o, in der bei Aelian. de nato an. XII 21 erhaltenen Königssage (Sayce bei Langdon OECT lI, p. 12 n. 3). Danach habe der babylonische König Eö. seine Tochter streng bewachen lassen, weil ihm prophezeit war, daß ihm der Sohn seiner Tochter die Herrschaft entreißen würde. Als die Tochter trotzdem einen Knaben gebar, warfen ihre Wächter das Knäblein von den Zinnen der Burg hinab, ein Adler sah es, flog rasch herbei, fing das
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Kind auf seinem Rücken auf und trug es nach einem fernen Garten, dessen Wächter den Knaben fand und aufzog. Er erhielt den Namen ro.."(Il[l-O' und wurde später König. In der Oxforder Dynastieliste (wahrscheinlich auch in der von Philadelphia) hat der Name Gibilgames noch den Zusatz »dessen Vater ein Tor want. Vielleicht ist damit auf eine der älianischen ähnliche Geschichte angespielt. Zimmern ZDMG LXXVI II S. 31 Anm. 4 JAOS XL S. 312. Weissbach.
Enmelulu, geschr. den-me-lu-lu, Name der Göttin Sala, S. d. CT XXV pI. 2I, Rs. Z. 13; KAVI Nr. I7z III, Z. 18. E beling.
Enmenanna, Zeitgenosse des NaramSin von Akkad, wahrscheinlich ein örtlicher Herrscher (von Ur)? Brit. Mus. Quarterly Vol. VI (193 I) p. 81. Weissbach.
En-men-an-na auf Siegelzylinder-Abrollung mit Widmung an dNaram-Sin, dAgade ki (Gott von Agade) auf Tontafel: ITT Nr. 1094. Original siegelzylinder aus Ur (U 9844) an E. gewidmet Ur von Ur-si, dem ni-du-Beamten. Excavations II Tf. 206. Darstellung von Göttern, darunter eines mit einem Pflug. Eckhard Unger.
Enme(n)baragisi (oder -bara-gi-gur ?), 22. König der 1. Dynastie von Kis (1. Dyn.), Vater des Ag (ga)*, unterjochte Elam, herrschte 900 Jahre. Langdon OECT II p. I I Z. 35; Zimmern ZDMG LXXVIII S.30 Anm. 16. Weissbach.
Enmengalanna s. Enmenluanna. Enmenluanna, alter (vorsintflutlicher) König von Badtibira*, in der Oxforder Dynastienliste W-B. 1923, 444 Co1. I Z. II (geschr. en-me-en-lu-an-na) der 3., in dem Schülertäfelchen W.-B. 62 der 6. in der Reihe der 10 Urkönige, herrschte nach der ersten Quelle 12 Sar (= 43200) Jahre, nach der zweiten nur halb so lange. Er ist wahrscheinlich dem König Am-me-lu-an-na gleichzusetzen, auf den KARI IX Nr. 434 Rev. ( ?) 14 ein Omen zurückgeführt wird. Auch bei Berossos beginnt der
ENME(N)NUNN A-ENMESARRA Name des 3. Königs vor der Flut, dem Berossos eine Regierungszeit von 13 Sar zuschreibt, mit a ('Ap:1JAWV, )Af1lAAClPO;, Almelon). Hieraus ist möglicherweise für das Zeichen EN ein Silbenwert ams zu erschließen (vgl. Zimmern ZDMG LXXVIII, S. 23), der besonders bei den mit EN beginnenden Namen der Urkönige anzuwenden wäre. Danach wäre wohl auch der Name des Nachfolgers des Ammeluanna, EN-meen-gal-an-na, besser als ams-me-en-galan-na anzusetzen, und bei Berossos 'Afts"(O:AO:vo; (statt der überlieferten Formen MS"(IlArLpo" ~h"(o:Ao:Yo;, Amegalarus) herzustellen. Nach W.-B. 1923, 444, Col. I, Z. 14 herrschte dieser 4. Urkönig, der zweite von Badtibira, 8 Sar (= 28800) Jahre. Berossos nennt ihn an 5. Stelle und weist ihm 18 Sar (= 64800) Regierungsjahre zu. In dem Schülertäfelchen W.-B. 62 fehlt der Name gänzlich. (An 3. und 4. Stelle erscheinen dort zwei Könige von Larsa, deren Namen unvollständig erhalten sind.) Langdon OECT II p. S pI. r; Schna bel Berossos SS. 262 f.; Zimmern ZDMG LXXVIII S. 20 ff. Weissbach.
Enme(n)nunna, 15. König der I. Dynastie von Kis (r. Dyn. nach der Sintflut) W.-B. 1923, 444 Col. II Z. 23 (660 Regierungsjahre) ; Poe bel UP Vol. V Nr. 2 ZZ. 20' f. (6rr Regierungsjahre) ; Chron. Sm. (King CEBK II pp. 46 ff.) Col. II Z. 3. Bei Berossos ist Ammenon der 4. Urkönig (vor der Flut). Statt E. ist der sumerische Name vielleicht Amme(n)nunna zu lesen (s. Enmenluanna). Langdon OE CT II p. ro pI. r; Poebel UP IV I pp. II3 f.; Schnabel Berossos SS. 262 f.; Zimmern ZDMG LXXVIII, S.23 Anm.4; S. 30. Weissbach.
Enmennunsina, geschr. den_men(me-tn; nun-si-na, Gottheit, in einer Liste genannt. Chiera SLT Nr. I2r, Z. Ir. Ebeling.
Enmersi s. Tammuz. Enmesarra, geschr. den-me-seir (oder sa)-ra, eine chthonische Gottheit nach Cr aig RT II, S. 12 Rs. Z. I f.: beI ir$itim rubU sa aralU bei asri u mdti la
tari »Herr der Erde, Fürst des Arallu. Herr der 'Stätte' und des Landes ohne Er gehört nach KARI Heimkehr«. Nr. 307 in den Kreis Enlils und Ninurtas. Reste von Mythen, in denen E. eine Rolle spielt, sind erhalten. Nach dem erwähnten Texte KARI Nr. 307 wird der Leichnam Enmesarras von Ninurta im Triumph weggeführt. E. hat sich also mit N. in einen Kampf eingelassen und ist getötet worden. Für den Tod E.s finden wir auch anderwärts eine Andeutung. Nach Sp. I, I3I, Z. 36 (ZA VI, S.24I) ist im Monat Tebet ein Weinen (bikitu) zu Ehren E.s (vgL auch Reisner SBH S. I46, Z.35, 42): Weshalb Ninurta mit E. kämpft, sagt uns ebenfalls KARI Nr. 307. Er rächt seinen Vater Enlil. In dem Texte VAT 9947 (s. Ebeling Tod und Leben I S. 37 ff.) wird E. als Gegner Anus erwähnt, der die Sieben (Sibi) , die Kinder des Enmesarra, bindet. Nach Pinches PSBA 1918, S. 80 ff. sitzt Enmesarra im Gefängnis mit seinen sieben Söhnen, und Nergal kündigt ihm im Auftrage des Marduk VernichtJ,lng an. Nach Craig RT II, S. 12 ist E. paris purusse ir$itim »Entscheider der Entscheidungen (in) der Erde«, markas. rabu sa AN.DURUN.NA »großes. Band von A. «, belu rabu sa ina balisu N ingirsu ina eqli u palgi ld ustesseru la: ibannu essena »großer Herr, ohne den N. auf dem Feld und im Kanal nichts richtig werden läßt, die Ähre nicht bildet «, beI umasi sa ina dannutisu ir$itim ibelu »Herr der Kraft (?), der mit seiner Stärke die Erde beherrscht«. rapsa ina (?) danninu »breit auf (?) der Erde«, $abit kippat kigalli »der erfaßt die Enden (Wölbungen) des Erdbodens«, nadin lJatti u pale ana Anu u Enlil »der gibt Zepter und Herrscherkleid dem Anu und Enlil«. Enmesarra hat sieben Kinder; ihre Namen findet man CT XXIV, PI.4. Z. 29 ff., IV R pI. 23, Z. I a ff., Th ureauDangin Rit. ace. S. I4 ff., 0 I75 =Tablettes d'Uruk Nr. 47, Rs. Z. I ff (vgl. dazu Zimmern ZA XXIII, S.363ft
ENMESARRA AM HIMMEL und XXXII, S. 64 ff.). Diese sieben Kinder s,ind identisch mit der SiebenGottheit (Sibi) nach Ebeling Tod und Leben I S. 38, Z. 5. Weitere Belege: Opfer für den-mesa-ra in Umma (s. de Genouillac Umma 6053 III, Z.I9), in assyrischer Zeit KARI Nr. 178 Rs. III, v. 1. Z. I9ff., II, Z. 69; Langdon Babylonian Menologies S. 93. Nach UP X 4, S.337, Z. rr ist das Symbol (?) des E. das Gold. Deimel Pantheon S. IIS.
Ebeling
Enmesarra am HiPlmel. Der Offenbarungsbereich des Gottes Enmesarra am Himmel lag in nächster Nähe des Tierkreisbildes des Stieres. In der r. Tafel der Serie kEpinnu (CT XXXIII, pI. I, Z.3, nach unveröffentl. AssurTexten ergänzt, s. Weidner KAO IV, S.25) und im Astrolab B (KAVI Nr. 218, B II, Z. 13 f., hier mit dem Zusatz dA murru) wird Enmesarra als Gottheit des kSU.GI (= Perseus Sterne des Stiers nördlich von den Hyaden) aufgeführt. Genauere Angaben finden wir in zwei astrologischen Texten und einem Vokabular. Bei Thureau-Dangin TU Nr. I8, Z.I5 heißt es: »[kSUJ.GI von seinem Unterschenkel bis zu seiner Ferse: Enmesarra (ist) [sein] Name«, und ganz ähnlich wird bei Virolleaud ACh, 2. Suppl. LIII, Rs. Z. 15 vermerkt: »[<]SU.GI bis zur Ferse (ist) [dE]nmesarra«. In dem Vokabular VAT IOI72, Vs. II, Z. 45 (D eli tzsch Sumo Glossar, S. 278) aber lesen wir: gi-gir = GIGIR = sa kNarkabtu dEn-me-sar-ra. Alle drei Angaben lassen sich vortrefflich vereinigen. Wenn Enmesarra in VAT IO 172 mit dem Gestirn des Streitwagens (Sterne des Stiers nördlich von den Hyaden) identifiziert wird, so ist zu bedenken, daß der kSU; GI als ein Mann gedacht ist, der auf diesem Streitw-"gen steht (vgl. KAO IV, S.52). Der Teil seines Körpers, der sich mit dem Wagenkasten des Streitwagens deckt, sind eben die Unterschenkel und Füße. Damit ist der Bereich des Enmesarra am Himmel aufs genaueste abgegrenzt
+
397
(s. Weidner Studia Orientalia I, S. 352 f.). Die eben gegebene Identifizierung des Gestirnes des Enmesarra wird durch eine Reihe weiterer Stellen gestützt. V R pI. 46, Z. 14 ab heißt es: »Der glänzende Stern des Feuergottes (Gira) gegenüber dem Gotte EnmeSarra = Nusku«. Es ist Aldebaran (0: Tauri) gemeint, der am Himmel unmittelbar neben dem Offenbarungsbereiche des Enmesarra steht (s. KAO IV, S.50). Eine Reihe von Enmesarra-Omina enthält die 52. Tafel der Serie Enuma Anu Enlil, überliefert ACh, 2. Suppl.LXXXV, Rs. Z. 2 ff. und Thureau-Dangin TU Nr. I8, Z. 14 ff. (hier mit wertvollen Kommentarangaben, s. W eidner Studia Orientalia I, S.352-4). Die Omina und die Kommentarangaben lauten: r. »\Venn Enmesarra sehr rot ist«, erklärt als: »Merkur glänzt im SU.GI auf« (2. Suppl. LXXXV, Rs. Z. 2 = TU Nr. I8, Z. 14; vgl. Thompson Reports Nr.246 C, Vs. Z.I-4?); 2. »Wenn der vordere Stern des Enmesarra wie Feuersglut [... und] der Stern sehr rot ist«, erklärt als: »Mars beim Glanztragen mit Venus im Sternbild [ ... ]« (2. Suppl. LXXXV, Rs. Z. 4= TU Nr. 18, Z. 16-18); 3. »Wenn der vordere Stern des Enmesarra sehr düster ist «, erklärt als: »Merkur wird im kSU. GI sichtbar« (2. Suppl. LXXXV, Rs. Z.6 = TU Nr.I8, Z. 18); 4. »Wenn Enmesarra dunkel ist«, erklärt als: »Eine Finsternis findet im kNarkabtu statt« (2. Suppl. LXXXV, Rs. 7 = TU Nr. I8, Z. I9); 5. »Wenn kManma sich dem Enmesarra nähert« (2. Suppl. LXXXV, Rs. Z. 8 = IStar XXIV, Z. 15 = TU Nr. 18, Z. 19 = Thompson Reports Nr. 184, Vs. Z.6 = CT XXXIV, pI. IO, Z.5) bei Thompson Reports Nr. 184, Rs. Z. I-3 erklärt: »Merkur (nach CT XXXIV, pI. 10, Z. 6 aber kManma = Mars) wird im Stier sichtbar und steigt ( ?) zum kSU. GI herab ( ?) «. ACh, IStar XXX, Z. 16 heißt es: »[Wenn ... ] sich dem kSU.GI nähert, (bedeutet): Venus ging zugleich mit Enmesarra
ENNUNSILIMMA-ENTE
ENMEURANNA-ENNUNNAD( ?)ANNA auf« (vgl. noch ACh, IStar II, Z. 67 = 2. Suppl. LIII, Rs. Z. 14; CT XXVI, pI. 47, K II739, Vs. Z. I4 und pl. 49, K 7069, Z. 4 f.). Alle diese Stellen bestätigen, daß Enmesarra die Gottheit des kSU.GI war, im besonderen des Teiles des kSU.GI, der sich mit dem kNarkabtu deckte. Eine Lehrvariante liegt V R pI. 46 , Z. 2I ab vor. Hier wird kLulim (Andromeda) mit EnmeSarra gleichgesetzt. Da das Sternbild der Andromeda dein kSU.GI = Perseus westlich unmittelbar benachbart ist, kann dieser Variante keine grundlegende Bedeutung beigemessen werden. Westlich neben den Sternen nördlich von den Hyaden (= kNarkabtu = EnmeSarra) stehen am Himmel die Plejaden. Jensen (Kosmologie S.62, Anm. I und 92 f.) hat sie mit den mehrfach genannten )}sieben Kindern Enmesarras« identifiziert, eine Annahme, die nicht ungeteilten Beifall gefunden hat (s. Zimmern, ZA XXIII, S. 363-6 und XXXII, S. 65-68). Die Festlegung von EnmeSarras Offenbarungsbereich am Himmel unmittelbar neben den Plejaden darf nun aber wohl als Bestätigung von Jensens Vorschlag angesehen werden. Weidner.
Enmeuranna, Gottheit, geschr. den me-ur4-an-na, )}Herr, der im Himmel regiert«, in einer Liste genannt. CT XXIV pI. 50, Z. 4 a.
Ebeling.
Enmeurur, Gottheit, geschr. den -me ur4-ur4 , )}Herr(in), der (die) regiert«, in einer Liste genannt. CT XXIV, pI. 46, Z. 3 b.
Ebeling.
EnMIRsi, geschr. den-MIR-si, Name des Tammuz (s. d.). CT XXIV pI. 19, II, Z.3; 9, Z. 4; RA XX S. I03, VI, Z.27. Ebeling.
Enmud, geschr. den-mud, Gottheit, in einer Liste aus Fara erwähnt. Deimel SchF S.I2*.
Ebeling.
Enmul, geschr. den-mul, »Herr des Sternes«, Name Enlils(?), s. auch Enul. CT XXIV pI. 3, Z. 33; 21, Z. 64; RA XX S.98 I, Z. 3; Meissner SAI 10377; Langdon SBP S. 151; UP X 4, S. 3°7; J astrow Religion II S.35. Ebeling.
Enna, geschr. Sturmvogels Zu.
den-na,
IV R pI. 14, Z. 2r a.
Sohn
des
Ebeling.
Enna, geschr. en-na, ensi von Lagas, in akkad. Zeit. ITT V, Nr.6900.
Ec khard Unger.
Ennadi, Gottheit, geschr. den-na-di, utukku der Ba'u, in einer Liste genannt. CT XXIV, pI. 36, Z.43.
Ebeling.
Ennam. Vermutlich irrige Schreibung für das Land mdtEn-zi (s. d.). KAHf, H, Nr. II3, Rs., Kol. IV, Z. (15. Jahr Salmanassars IH.). Eckhard Unger.
I
Ennam-Sulgi, geschr. En-nam-dSulgi (im Text), En-dSul-gi (d. h. EnnuPriester des Sulgi) auf der Siegelabrollung mit Widmung an König Su-Sin von Ur auf Kontrakt vom 4. Jahre des Su-Sin (Band II, S.145, 80, b).
w. M. Nesbit, Sumo Rec./rom Drehem, I9I4, Nr.23, Tf. 10. Eckhard Unger.
Ennanun, Gottheit, geschr. den-na-nun, in neusumerischem Texte erwähnt. de Genouillac 5513, Z.29.
Tablettes de Drehem Ebeling.
Enniaia, Land, im Zsh. mit Asalli ., BeIilu, IJarran genannt. Harper ABL Nr. 890, Z. 10. Ebeling.
Ennigi S. IM. Ennin(a), Name für !Star,
S.
d.
KAVI Nr. 48 H, Z.5 f.; 173, Z. 10. Ebeling.
EnninSAR S. Ninezen. Ennugi s. Unterweltsgottheiten. Ennu-Kanal, bei Der gelegen, in einer Grenzurkunde aus der Zeit Kurigalzus genannt. King BBSt S. 4 f.
Ebeling.
Ennun, geschr. den-nun, )}erhabener Herr«, gehört zu den sog. Vater-MutterGottheiten. CT XXIV pI. 4, Z.8; 21, Z.73; KAVI Nr. 50, II!, Z. I; RA XX, S.9 8 , I, Z·7· Ebeling.
EnnundagalIa, Gottheit, geschr. den nun-dagal-la, )}Herr des weiten (E)nun«, gud-dub des Marduk. CT XXIV, pI. 28, Z. 64; 15, Z. 9; MVAG XXI S.86. Ebeling.
Ennundul, geschr. den-nun-dul, Gottheit, Torhüter von Esarra (Assur). KAVI Nr. 43, I, Z.26.
Ebeling.
Ennunnad( ?)anna, 9. König der 1.
Dynastie von Uruk (2. Dyn.), herrschte 8 Jahre. Langdon ~:)ECT II p. 12; pI. H CoI. UI 29 f.; ZImmern ZDMG LXXVIII S.3I. Weissbach.
Ennunsilimma, geschr. den-nu-un-siZim-ma, )}Wache, die rettet«, Gottheit, zur Anu-Gruppe gehörig. CT XXIV, pI. 3, Z. 26; 21, Z. 6o? Ebeling
Ennununuzkidgai, geschr. den-nu-nunuzkid-gdl (oder 1. IjU. ?), Gottheit in eine.~ .Liste genannt, zur Samas-Gr~ppe gehong. CT XXIV, pI. 31, Z. 72.
Ebe ling.
Enpa, geschr. den-pa, 1. Gottheit in einer Liste aus Fara erwähnt, lies den-zdg ? Deimel SchF S.12*.
2.
S.
Enzag und Enmudur.
•
.
Ebeling.
Enpl, geschr. den-pt, Gottheit, Torwärter von Esarra (Assur). KAVI Nr. 43, I, Z.27; KARI Nr. 137, Vs. ~. 8; 2I4, I, Z.26; AfO VIII, S. II7.
Enptpi, Gottheit, geschr. den-pi-pi, Unterweltsgottheit, in Listen genannt. CT XXIV pI. 47, Ir, Z.8; XXV pI. 39 Z.25; RA XVII, S.I59, K. 8220, Z. 6. ' Ebeling.
Enridapizir s. Errid u pizir. Ensadibdib, Gottheit, geschr. den-sad~b-dib, die agrig-malJ des Sin ( ?), in einer LIste genannt, vgl. Umun-sa-ze-ib = Nusku. CT XXIV, pI. 48, Z. 10.
Ebeling
. E~saga, ?eschr. naPen-sag-a, Gotth~it, m emer LIste aus Fara erwähnt. Deimel SchF S. I2*.
Ebeling.
Ensa(g)du(g) s. Nusku. Ensakusanna (geschr. en-sa-kUs-an-na) »Herr von Kengi, König des Landes (kalam-ma)({, verwüstete Kis und nahm Enbi-!Star*, König von Kis, gefangen. Bruchstücke von Vaseninschriften : H i I P recht BE I Nr.90; I02-I04' IIO' Thureau-Dangin VAB I S.' I56f.; Poe bel UP IV I pp. 151 ff.; V Nrr. 28 u. 29. Weissbach.
Ensakusanna ist Sohn des E-li-lin [a ] nach eigener Lapislazuli-Inschrift
für den Tempel der Gottheit dDimtur(KU)-ra., s. EHli, Nachtrag.
w.
rinski,
K. Schileiko, Votivi Natpisi Sume-
s.
II,
Z. 5, Ti. III, 3. Eckhard Unger.
EnsaIdim s. Enamadim.
399
Ensar, geschr. den-sar, I. Gottheit, zu den sog. Vater-Mutter-Gottheiten gehörig, in Listen genannt. CT X~IV, pI. I, Z. 10; 4, Z. 6; 19, Z. 5; 20, Z. 7 a, 21, Z. 72; KAVI Nr. 50 H, Z. 5? . . Ebeling.
2. GottheIt, m einer Liste aus Fara erwähnt. Deimel SchF S.I2*.
Ebeling.
~ns~rnu~i, ges~hr. den-sar-nu-gi4'
GottheIt, Ir: emer LIste aus Fara erwähnt. DeiblII;el SchF S.12*.
Ebeling.
E ns Zlann.a, vorsintflutlicher König
vonLarak*, m der Reihe derroUrkönige ~ach W.-B. 1923,444 der 6. (RegierungsJahre 8 Sar = 28800), nach W.-B. 62 der 7. (Re?ierungsjahre IO Sar = 36000). Ents~nc~t (eventuell mit der Lesung Amslbzlanna, s. den Art. Enmenluanna) dem Amempsinus $x Aapinwv, den Berossos als 8. Urkönig nennt ~nd der, wie in W.-B. 62, IO Sar Jahre herrschte. Langdon OECT II, p. 8; pI. I Col. I 20 ff.; pI. VI; Schnabel Berossos SS.262 f.; Zlmmern ZDMG LXXVIII, SS. 20 ff. \oVeissbach
. E~sigga, geschr. den-sig,-ga, Gottheit, m emem sumerischen Texte erwähnt. OECT I, S. 3, Z. 19.
Ebeling.
~nsignun,
geschr. den-sig-nun, GottheIt, Eselhirt des Ningirsu. Ein Tempel Eansudur von ihm, in Girsu, von UrBa'u erbaut . CT XXIV, pI. 36, Z. 37; CT I, pI. 7, Z. I, 3; VAB I S. 130, 10, Z. I; 60, 6, Z. I; MVAG XXI, S.23, Z. 20!; ITT Nr. 7567; Paffra t}l Göiterlehre S. 123. Ebeling.
Ensuda, geschr. den-su-da, Gottheit, nach Barton, H averford Libr. GoU. Ir S. 88, 92, I in EN nachzuweisen. Ebeling. ~n~uda~,
geschr. den-sud-dg, Gottheit, m emer sumerischen Opferliste genannt, vgl. Esudga. MVAG XXI. S. 23, H, Z. 19.
Ebeling.
Ensududnuu, geschr. den-su-du-udnu-u, Gottheit, in einer Liste aus Fara erwähnt. Deimel SchF S. I2*.
Ebeling.
Ensusinak s. Susinak. Entbindung s. Geburt(shilfe). Ente. Ente und Gans sind schwer von einander zu unterscheiden, sobald
400
ENTEMENA
es sich um wilde Tiere handelt. Gehen wir bei der Definition von unserem Hausgeflügel aus, so unterscheiden sich Ente und Gans etwa durch folgende Merkmale: Bei der Ente sind die verhältnismäßig kurzen Beine weiter hinten eingesetzt, so daß der Leib mehr horizontal getragen wird. Der an der Wurzel verhältnismäßig niedrige Schnabel ist scharf von dem gewölbten Kopf abgesetzt. Dazu kommen beim Männchen die sichelförmig aufwärts gebogenen Oberschwanzdeckfedern. Die Gans hat mehr in der Mitte des Leibes eingelenkte Beine, so daß der Vorderkörper mehr aufgerichtet getragen wird, einen an der Wurzel hohen Schnabel, der allmählich in den Kopf übergeht, und verhältnismäßig längeren Hals. Da die Hausente von der wilden Stockente und die Hausgans von der wilden Graugans abstammt, gelten diese Merkmale natürlich auch für die wilden Stammväter dieser Haustiere und die sich um sie gruppierenden Verwandten. Unter den zahlreichen, auch in Vorderasien vorkommenden Enten und Gänsen gibt es aber Formen, auf welche diese Beschreibung nur unvollkommen paßt, oder die zwischen beiden Formen stehen. Das geht schon daraus hervor, daß der vom Volk als Gans, nämlich Rostgans (Casarca casarca L.) und als Brandgans (Tadorna tadorna L.) bezeichnete Schwinimvogel, "die beide in Mesopotamien vorkommen, vom Zoologen zu den Enten gezählt wird. So ist es schwer, bei den dargestellten Schwimmvögeln mit Sicherheit zu entscheiden, ob eine Gans oder eine Ente gemeint ist. In der Mehrzahl der Fälle, z. B. Weber Siegelbilder IIO, II5, auch bei einigen Vollplastiken aus Konstantinopel, wo namentlich bei Unger der Gänsekopf mit dem hochfirstigen Schnabel an der Basis gut wiedergegeben ist, scheint die Gans gemeint zu sein. In anderen Fällen freilich mag man an Ente denken, obwohl nie die eigenartigen Sichelfedenl:abgebildet sind, oder, wenn der Hals besonders lang ist, an den Schwan (s. d.). Die Sichelfedern zeigen übrigens nur die Stockenten und die
ENTEMENA
davon abgeleitete Hausenten, nicht die zahlreichen anderen Enten. Für Entengewicht s. Gewichte. Hilzheimer.
Entemena, einer der bedeutendsten Herrscher von Lagas, Sohn des Enannadu 1., Vater des Enannadu H. Die Vorgeschichte und Geschichte seiner Kämpfe und Erfolge gegen das benachbarte Stadtreich von Umma schildert er selbst ausführlich in seiner Kegelinschrift (s. u. Nr. 8): An der Grenze hatte Mesilim* von Kis einen Denkstein errichtet, den US, ensi von Umma, entfernte. US fiel dann in das Gebiet von Lagas ein, wurde aber geschlagen. Sein Nachfolger Enakalli* verglich sich mit Eannadu* von Lagas, dem Oheim des E. Eannadu stellte den Denkstein Mesilims wieder auf, außerdem einen eigenen und machte Umma tributpflichtig. Urlumma*,ensi von Umma, eröffnete wieder die Feindseligkeiten, verbrannte das Denkmal und fiel in Lagas ein. Enannadu I. trat ihm entgegen und kämpfte gegen ihn, ob mit Erfolg, sagt sein Sohn E. nicht. Dagegen schreibt sich dieser den Sieg über Urlumma, der im Kampfe fiel, zu. E. zog in Umma ein, ernannte den Priester n zum ensi von Umma und erhöhte dessen Tribut. Als er ihm befahl, den Grenzgraben wiederherzustellen, und n sich weigerte, ging E. selbst ans Werk und ließ den Graben vom Tigris bis zum »großen Flusse« (Euphrat ?) ziehen. E. hat auch sonst zahlreiche Bauten ausführen lassen, Tempel, Paläste, Vorratshäuser, Wasserbecken und Teiche, z. T. mit gepflastertem Boden. Kunstgeschichtlich von höchster Bedeutung ist die silberne Vase E.s, das älteste mit einer Inschrift versehene Kunstwerk dieser Art, dessen Reliefs zudem heraldisch wichtig sind. Zweimal ist das Stadt- und Reichswappen von Lagas (ein löwenköpfiger Adler, mit den Fängen auf den Hinterteilen zweier, einander abgekehrt stehender Löwen ruhend) abgebildet. Zwischen beiden Darstellungen sind zwei ähnliche Wappen, deren stützende Tiere ein Paar Hirsche und ein Paar
Ziegenböcke sind. Diese werden von den ihnen zugekehrten Löwen in die Köpfe gebissen. Die Gruppe mit den Ziegenböcken ist nach Ed. Meyer (GA3 Bd. I H S.356 § 370 Anm.) das Wappen der Stadt Umma, deren Niederlage im Kampfe gegen E. hier verbildlicht sein soll. Wahrscheinlich hat die silberne Vase E.s auch metrologische Bedeutung (s. u. Nr. I). Unter E. spielte das Priestertum eine große Rolle. Den Priester Dudu*, von dem auch eine eigene Inschrift erhalten ist, nennt E. noch zweimal. In Umma setzte (s.o.) E. einen Priester als ensi ein, und ein dritter Priester, Enetarzi*, der in einer Privaturkunde aus dem I9. Jahre E.s genannt wird, wurde später ensi von Lagas (VAB IV S.224 2a; Langdon ZA XXV S. 2II). Überhaupt beginnen die Privaturkunden aus Lagas erst seit E.s Zeit in reicher Fülle zu erscheinen. E. wird nach seinem Tode vergottet worden sein. Der Gott E., dem Jahrhunderte später Abiesub*, der Enkel ljammurapis, ein Bild »seiner Gottheit gemäß herrlich machte« (0. S. x86, Nr. [X98J), war doch wohl ursprünglich kein anderer als E., der ensi von Lagas. Inschriften (zum großen Teil transkr. u. übers. v. Thureau-Dangin VAB ISS. 30-4I): 1. Silberne Vase auf kupfernem Dreifuß aus Telloh, jetzt Louvre: Die. pll. 43 u. 43 bis • Heuzey in Fondation E. Piot. Monuments et mimoires T. II (Paris I895) pp. I-28 u. pI. I; Unger Sumo U. akk. Kunst (Breslau I926) S. 86; Metrologische Auswertung: Th.D. ZA XVII, SS. 94 f. und RA XXIX p. I89· 2. Kupferne Nägel, deren Kopf das Oberteil einer Göttin bildet. Sie trugen eine in der Mitte durchlochte Alabasterplatte, deren Vorder- und Rückseite mit der Gründungsurkunde für das E-KAS GAR (»Weinkeller«?) in Lagas beschrieben war. Die Nägel wurden senkrecht so weit in den Erdboden des Fundaments gesteckt, daß die Steinplatte auf die Oberfläche des
+
Reallexikon der Assyriologie.
401
Bodens zu liegen kam. Die. pI. 5bi•• Heuzey Cat. pp. 299 s. Nr. I45. U nger a. O. S.85 links ohne, rechts mit Inschrift (Exemplar in Istanbul). Von der Inschrift ist das Pariser Exemplar veröffentlicht Die. ip. p. XLVI, transkr. U. übs. v. Th.-D. VAB ISS. 30 f. a); Exemplar in Berlin (VA 3°95): VS I Nr. 8. 3· Kopflose Statue, X922/3 in Ur gefunden, jetzt im Irak-Museum Bagdad abgebildet AJ III, pI. XXXI (vgl. pp: 3I7 u. 33x), AfK II SS. 4x f. (Weidner) und Unger a. O. S. 84. Inschrift GaddLegrain Ur excavations I Nr. 1. 4. Vasenbruchstück mit Vegetationsgöttin (Bild en face) in Berlin (Nr. 7248), aus dem Kunsthandel: Unger a. O. S.84 Nr. 24. 5. Bruchstücke großer Vasen (burma!J) aus Stalagmit oder Alabaster in Philadelphia (aus Niffer). Die ersten Stücke veröffentlichte Hil prech t (BE I, Nr. II5-II7), danach Th.-D. a. O. SS. 34 f. g). Später hinzugefundene Bruchstücke (Legrain UP XV, p. x, pI. I) führen den Text noch ein wenig weiter. 6. Gründungsurkunde auf Feldstein (pebble), für zwei Mauern (Festungen), die der Priester Dudu in oder bei Lagas baute, jetzt Yale Babyl. Collection 2I83: Clay YOS I Nr.4. 7. Türangelsteine aus Telloh, Th.-D. VAB ISS. 32 f. A-F; die meisten sind im Louvre. A und B: Die. ip. p. XLVI. Ein drittes Exemplar in Berlin (VA 33II): VS I, Nr. 7. Aus dem Gebäude ES-GIGI-KA-NA; C: Die. pI. 5 fig. 2. Aus dem Tempel der Göttin GA-TUM-DUG' D, aus dem Gebäude E-GIS-PU-RA . E, 2 Exemplare im Brit. Mus.: I206~ (CT V) und 9°932, abgeb. King Hist. 01 Sumer and Akkad Vol. I, pI. zu p. I62. Aus demselben Bauwerk wie A und B' F, Brit. Mus. 86900 (CT X), nennt eine Reihe Bauten des E., zuletzt zweimal den Ningirsu-Tempel in Antasurra, aus dem der Stein wahrscheinlich stammt. 8. Tonkegel mit der längsten Inschrift, 26
ENTU-ENUNMAij
ENTE (ME)NA-KANAL-ENTMANNUNG
402
enthält wichtige geschichtliche Angaben und stammt wahrscheinlich aus der Mauer des Kanals, den E. vom Tigris zum »großen Flusse« herstellen ließ. Exemplar im Louvre: Die. ip. p. XLVII; Th.-D. a. 0., SS. 36 ff. n). Zweites Exemplar, eiförmig, hohl. Antiapex mit Netzverzierung (net-cylinder), wahrscheinlich Darstellung des mythologischen Netzes des Gottes Ningirsu, das in der Fluchformel gegen Ende der Inschrift (Col. VI, Z. 214) erwähnt wird. J. B. Nies* erwarb das Stück von einem Händler, nach dessen Angabe es zwischen Goba (Umrna) und Telloh (Lagas) gefunden sein sollte. Veröffentlicht, transkr. u. übers. von NiesKeiser HRET II Nr. I pp. I ff. pU. I-III, XLVII, XLVIII. 9. Tonkegel mit kürzerer Inschrift (IO 9 Fächer), mehrere Exemplare im Besitze von E. J. Banks* (ein Exemplar auf einem Stein gehört Mr. J. L. Kraft of Chicago), veröff., transkr. u. übers. v. Barton JAOS LI (I93I), pp. 262 ff. IO. Tonkegel im Britischen Museum mit einer wichtigen Inschrift (unveröffentlicht ?), 1930 erworben (Nr. 121 208): Br. Mus. Quarterly V, p. 19; Gadd RA XXVII pp. 125 s. I1. Tonnagel (Istanbu1 MIO 1716), Gründungsurkunde vom Tempel E-ENGUR-RA der Göttin Nanse: Th.-D. a. O. SS. 36 f. m). 12. Backsteine: A aus dem Wasserbecken des Gottes Ningirsu, Die. ip. p. XLVIII, Th.-D. a. O. SS. 34 ff. k); B aus dem Gebäude ES-GI Ningirsu's (vgl. Türangelsteine A, B, und E), Die. pI. 31 Nr. 3, Th.-D. a. O. SS. 36 f. 1); C aus der Ufermauer des Grenzgrabens, in der Yale Bab. Collection 2184: Clay YOS I, Nr. 5.
+
Weissbach.
Ente(me)na-Kanal, in einem Datum der Larsa-Dynastie erwähnt. YOS Res. IV
I
S. 42; RA XV S. 39. Ebeling.
Enthauptung s. Strafen. Enthaarung. Die Sitte, sich lästige
Haare an den Achseln und sonst zu entfernen, scheint doch in Assyrien (Baby10nien) verbreitet gewesen zu sein. Man benutzte dazu vielleicht Auripigment, wovon bei Ausgrabungen Klumpen gefunden worden sind (s. Auripigmen t). Ebeling Tod und Leben S.14. Z.15 oben und Anm. c; Meissner BuA I S. 244, Ebeling. 411.
Enti, geschr. den-ti, 1. Name Eas als »Herrn des Lebens«, auch Adads, s. ferner E beb. CT XXIV, pI. 14. Z. 45; 27, Z. I2 a; KAVI Nr. 63 H, Z. 47; Delitzsch Paradies S. I02; UP IX, Nr. 9, Z.7; XI 3. S.267.
2. Ort(?), in neusumerischem Texte genannt. Hussey Ir, Nr. 26. Z. 16.
3. s. Ebeb· Entila, geschr. wohl = Enti.
E beling.
den-ti-Ia,
KAVI Nr. 50 HI, Z. I3.
Gottheit, Ebeling.
Entintir = Marduk, s. d. Entmannung. Die E. als Verstümmelungsstrafe ist unter den erhaltenen Gesetzesdenkmälern aus dem Zweistromlande nur dem mittelassyrischen Rechtsbuche bekannt und kommt dort als spiegelnde Strafe bei dem in fiagranti ertappten Ehebrecher (§ 15, nach der übersetzung von H. Ehelolf-P. Koschaker Ein altassyrisches Rechtsbuch, 1922) und beim überwiesenen Päderasten (§ 20) vor. Der dafür verwendete Ausdruck ist (Z. 54. 97) a-na sa-ri-se-en turru, »zu einem Verschnittenen machen«. Ob die gegen den unrichtigen Vorwurf des Ehebruches oder des homosexuellen Verkehrs im Rechtsbuch §§ 18 f. zusammen mit Stockschlägen, Königsfron und einer Geldstrafe angedrohte Strafe (Verstümmelung?) ebenfalls E. ist, kann derzeit wegen der hier noch unklaren Bedeutung des Zeitwortes gaddmu (igaddimus, Z.80. 92) »abschneiden« (dazu zuletzt B. Meissner AOTU lI/I S.57f.) nicht festgestellt werden. Die Art des Deliktes würde dafür sprechen, aber dem steht sowohl die Strafenkumulierung. als vor allem auch die für eine so folgen-
schwere Bestrafung unerklärliche Reihung derselben innerhalb der Sanktion (nach Stockschlägen und Königsfron) entgegen; das Verbum könnte auch irgendwie im übertragenen Sinn verwendet sein. Im assyrischen Kriegsrecht ist das Abschneiden der Geschlechtsteile an Gefangenen ebenfalls belegt; vgl. etwa J. J eli tto, Die peinlichen Strafen im Kriegs- und Rechtswesen der BabyIonier und Assyrer (Diss. 1913) S. 57. S. a. Ehebruch, Ehrverletzung und Eunuch. M. San Nicolü.
Entu s. Priester. Enturra, geschJ.:. den-tur-ra, Gottheit des rstar-Tammuz-Kreises, wohl = Tammuz, )>der kleine Herr«. Chiera SLT Nr. 123 Rs. III Z. 7; lies auch so Nr. 122. H. Z. 13? Ebeling.
Entwässerung s. Kanalisation. Entzifferung s. Schrift (Entzifferung). Enu, Gottheit, geschr. den-u, in neusumerischen, theophoren EN zu finden. Haverford Nr. 66 I. Z.I5; Reisner TU Nr. I57 IV. Z.3; ZA XIV, S. II6. Ebeling.
Enu. Die Stadt E-nu wurde von Tiglatpileser IlI. 739 erQbert und zu Assyrien, zur Provinz des RA B-BI-LUB geschlagen. E. lag nach Forrer nördlich von Tusban (Kureh) und vom Tigris. Platten-Inschr. I. Z. 30; Rost S. 47; Forrer Provinzeint. S.86; Luckenbill AR I, § 785; Streck ZA XIV, S. II6. Eckhard Unger.
Enub, geschr. den-ub, Gottheit, in einer Liste aus Fara erwähnt. Deimel SchF S. II*.
Ebeling.
Enudtita, geschr. den-ud-ti-la, Name einer Gottheit aus der »Vater-Mutter«Gruppe als »Herrn des Tages des Lebens«. CT XXIV, pI. 4. Z. 20; UP X 4. S. 3°2; Langdon SBP S. I5I; RA XX 98 I Z. 27. Ebeling.
Enudu s. Endib. Enug, geschr. den-ug, Gottheit, »Herr des Tages ( ?) «, zu den sog. Vater-Mutter-Gottheiten gehörig.
CT XXIV [pI. 4, Z. 2;] 2I,Z. 70a; KAVI Nr. 50 II, Z. 1. Ebeling.
Enugduanna, geschr. en-ugs (? )-du-anna, erster König der II. Dynastie von Uruk (7. Dyn.), herrschte 60 Jahre. Langdon OECT H, p. 14; pI. II CoI. IV 45 f.; Zimmern ZDMG LXXVIII S. 32. Weissbach.
Enul, geschr. den-ul, Gottheit, »Herr des Sternes« (s. Enmul), zu den sog. Vater-Mutter-Gottheiten gehörig. CT XXIV pI. 3, Z. 31; 2I, Z. 63 a; RA XX S.98, I Z. 5; Meek BA X I, S.84, Rs. Z. 4; 85, Z.4; KARI Nr. 4, Rs. Z.15; UP X 4, S.302. Ebeling.
Enukki = Anunnaki, s. Unterweltsgötter. Enuma Anu Enlil s. Sternenkunde (Literatur). Enuma elis s. Weltschöpfungslied Enun geschr. i-nun, Tempel der Sala, Ningal, Manungal und des Anu (?), aber auch Name für andre Tempel (= erhabenes Haus). Langdon BI. S.27, Z.8; SBP S.96, Z. 20; VAB I. S. I30, 9. Z. 7; Barton RISA, S. 288, 6, Rs. Z.8; Hommel Geographie S. 776 ff.; UP V Nr. I06, Rs. IV Z. 19, 20, 21; BE XXXI S.37. Anm. 3. Ebeling.
Enunbadna, ge sehr. dNIN(e)-nunbad-na, Gottheit (der Unterwelt ?), in einer Liste genannt. Chiera
SLT Nr. I2I,
Rs.
Z. 4. Ebeling.
Enundagduda, geschr. de-nun-dagdu-da, Gottheit, in einer Liste aus Fara erwähnt. Deimel SchF. S. II*.
Ebeling.
Enunkimen, geschr. di-nun-ki-men, Gottheit, in einer Liste aus Fara erwähnt. Deimel
SchF.
S. II*.
Ebeling.
Enunkug, geschr. i-nun-ku(g), Tempel der Ningal in Ur(?), von Nur-Adad wiederhergestellt, s. E nun. Gadd Ur excavations I, Nr.
Z. 33 ff. Ebeling.
II I,
Enunmalj, geschr. i-nun-malJ, 1. Kapelle des Gottes N annar-Sin und seiner Gattin Ningal in EkiSsirgal (Ur). Ur-Nammu, Amar-Sin, Gimililisu, Nur-Adad, Sinidinnam, Warad-Sin, Kudur-Mabuk, Kurigalzu (1.), Marduknadinabi, Nebokadrezar II., Nabonid, Kyros 1. haben an diesem 26*
ENZINISE-ENZI (TE)
ENUNMESTAE-ENZIKARME
404
Tempel gebaut, dessen Geschichte durch die amerikanischen Ausgrabungen in Ur in ihren Einzelheiten bekanntgeworden ist. Weiteres s. u. Ur. YOS IV r. Res., S. 24 e; V AB I S. 208, 4, Z. 7; 212, a, Z. 9; Barton RISA S. 312, 318, 374, 378; Gadd -Legrain Ur excavations I Nr. 189, Z. 3; V AB IV, S. 296 Nr. 14; AK I, S.89; AfO H, S. 39 f. (daselbst S.40 Plan); M] March 1925; AfO IV S. 36 f.; Woolley Sumerians S.I45, 177; M] Octobre 1923; Ur 01 the Chald~es, oft, s. Reg. s. V.; Contena u Manuel d archtologie S. 771 ff.; N ötscher. Ellil S. 72
2. Tempel einer Ba'u-Gestalt, wahrscheinlich in Dinikti. KARI Nr. 109 Rs. Z. 8 ff.
Ebeling.
Enunmestae, geschr. de-nun-mes-ta-e, Gottheit, in einer Liste aus Fara erwähnt. Deimel SchF S. II*.
Ebeling.
Enunsagga, geschr. e-nun-sag-gaki , Ort bei Lagas{ ?), in einem Texte aus Tello genannt. ITT Nr. 639.
Ebeling.
Enuranna, geschr. den-ur-an-na, Gottheit, in Uruk verehrt. Thureau-Dangin Rit. ace. S.I14. Ebeling.
Enurta, Name für bennu (s. d.). CT XXIV pI. 13, Z. 50; 25, Z. 101 a. Ebeling.
2. s. Ninurta. Enuru Gottheiten I. geschr. den-uru »Herr der Stadt« sukkal gab-ri-ge, zum Gefolge des Samas gehörig. CT XXIV, pI. 31, Z. 79; XXV pI. 26, Z. 14.
2. Geschr. den-uru? Name Eas als )}schützender(?) Herr«, s. Enki. CT XXIV, pI. 14, Z.2r.
3. Geschr. d[e- Jnu-ru, Name Eas als )Gott der Beschwörer« sa asipi, s. Enki. CT XXIV, pI. 43, Z. 122.
Ebeling.
Enuru+lum, geschr. den-uru+lum, Gottheit, in einer Liste aus Fara erwähnt. Deimel SchF. S. 12*.
Ebeling.
Enuru + ud, geschr. den-uru+ud, Gottheit, in einer Liste aus Fara erwähnt. Deimel SchF S. 12*.
Ebeling.
EnuruuUa, Gottheit, geschr. denuru-ul-Ia, = Herr der ewigen Stadt
(Unterwelt), gehört zu den Vater-Mutter-Gottheiten, ein Torwächter der Unterwelt. KARI Nr. 49, H, Z. 5 ff.; 142 Rs. IV, Z.13; Craig RT H, S.I2, Z. 26 ff.; CT XXIV, pI. 1, Z. 20; 19, Z. II; 20, Z. 13 a.; RA XX, S.98, I, Z.33. Ebeling.
EnuSdim s. Enamadim. Enusu, geschr. den-u-sü, Gottheit, in einer Liste aus Fara erwähnt. Deimel SchF S. II*.
Ebeling.
Enza = Anu. Enzag, geschr. den-PA, oder -zag, auch in-zag, in-za-ag, Name Nabus als Gott von Tilmun, auch in Susa verehrt. CT XXV, pI. 35, Z. 20; 36, Z. 19; ~urpu VIII, Z. 20; Meek BA X r, S. 34; CT XXIV, pI. 42, Z. 107; aber CT XXV, pI. 45, Z. 10; den-PA = Nusku, also = ennzudur S. Br. 2867; Deimel Fara Wirtseh. S. 34*; DP VI, S. 25; RA XX, S. rOI, IH, Z. 36; An. Or. 4, S.22, Z.4I den-sd(g)-ag! richtige Lesung!; Delitzsch Paradies S. 229; Unger RLV XIII S. 312 f. Tf. 58 A, a-b. Ebeling.
Enzata. Tiglatpileser I. eroberte die Stadt dlEn-za-ta vom Lande ISua (KAH II, Nr. 66, Vs. Z. 5 f. Nr. 69, Z.9), nach Forrer = Til-Enzit (Band I, S. 283). Vielleicht verbirgt sich in dem Stadtnamen der spätere Name für das Land Enzi(te)*.
+
Eckhard Unger.
Enzi(da), Gottheit, geschr. den-zi (-da), in altsumerischem Texte erwähnt, = Ea, s. Enki. Deimel Fara Wirtseh. S. 26*, 34*; SchF S. II*; CT XXV, pI. 48, Z. 16. Ebeling.
Enzikalama, Gottheit, geschr. denzi-kalam-ma, )Herr(in) (des) Leben(s) des Landes«, Gemahlin des Enlil. CT XXIV pI. 6, Z. I5; 9, Z. 37; 22, Z. II3; de Genouillac Umma 6053 II, Z.23 (Opfer für E.); KAVI Nr. 50 IV, Z. 4; RA XX, S. 104, VII, Z. 48; N ötscher Enlil S. 22. Ebeling.
Enzikarme (al En-zi-kar-me), Oase in Arabien, von Assurbanipal besetzt, nach Delitzsch = Anz, südlich des Hauran. Streck VAB VII, S. 75; Rassam-Prisma, KoI. IX, Z. 30; Luckenbill AR, H, § 827; Delitzsch Paradies S. 300 f.; Hommel Geographie S. 588, Anm. 3. Eckhard Unger.
Enzinise, geschr. den-zi-ni-selO' eine Mutter-Gottheit (?), in Listen genannt. KAVI Nr.69, Z.8; RA XX S. l0S, IX Z. 14. Ebeling.
Enzi(te). Das Land Enzite (matEn_ zi-te) tritt unter diesem Namen zuerst bei Salmanassar III. (850) auf. Gemäß dem Wechsel in den Inschriften Salmanassars zwischen E. und malAlzi*, ist E. und Alzi von den Assyrern als identisch aufgefaßt worden. Die um 827 geschriebene Obelisk-Inschrift Z.42 (zweimal: matAlzi) ist zu vergleichen mit dem um 853 angefertigten Monolith von Kurch, KoI. II Z. 42, 43, 45, 65 (viermal: matE.) bei Beschreibung desselben 3. Feldzuges (856) s. Rasmussen, Salman. Indscrifter S. XXIV S. VI; Luckenbill, AR, I, §§ 6°4, 607; ebenso hat auch Stierinschrift Z. 28 und 60 (Delitzsch, BA VI, I, S. 144, 146; Luckenbill, AR, I, § 64I) Enzite. Salmanassar schrieb wohl in den älteren Texten regulär En-zi-te. In der um 847 verfaßten Balawat-Inschrift (Delitzsch, BA VI, I, S. 134), Grundtext, KoI. II, Z.5, findet man diese längere Form. Die Kurzform Enzi steht in dem auch sonst flüchtigen und fehlerhaften Duplikat (KoI. II, Z. 6: Unger, Zum Bronzetor von Balawat: Dissert. Leipzig, S. 24, Anm.2). Auch die Tigrisinschriften III und V vom 7. Jahre (852) Z. IO haben matEn-zi-te (U nger, Athen. Mitt. XLV, S. 50; Lu ckenbill, AR, I, § 688,692). Die älteste Inschrift, die matEn-zi (so wohl zu lesen, an Stelle von matEn-nam) bringt, ist die Annalen-Tontafel-Inschrift VAT 9651 (KAHl II, Nr.II3; Rs. KoI. IV, Z. I; Luckenbill a. a. O. I, § 636) in den Annalen des 15. Jahres. Da sie bis zum 16. Jahre mindestens hinabführt, stammt sie frühestens aus dem Jahre 742 (I7. Jahr). Die Gleichung Enzi = Alzi wird erhärtet durch eine unveröffentlichte Basalttafel aus Assur (AssurNr. 2919 = KAHII, Nr. 77 Phot. Nr. 5055 [rechts] Phot. Nr. 5058 Phot. 4958 [Assur Nr. 16812J
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Phot. Nr.4952 [rechts unten] Phot. Nr. 5056 [links] Phot. Nr. 500I, auf letzterem Bruchstück, Z. 6 = Rückseite des Komplexes Z. 22), wo ina !adni_ ri-be mdtAI-zi erub (TU)uo steht (3.Jahr, 856. Die Statue des Salmanassar III. (KoI. I, Z. 7: KAHl, I, Nr. 30; Luckenbill. AR, I, § 680) aber hat matEn-zi. Sie stammt aus viel späterer Zeit, um 834 (Band I, S. 174 f.), gelegentlich des Mauerbaues von Assur errichtet. Seitdem blieb die kurze Bezeichnung offiziell: bei Samsi-Adad V. (Stele, Kolo II, Z. 12; L ucken bill, a. a. O. I, § 716), der E. als nördliches Grenzland seines Reiches ansetzt, das er im Besitz hat. Tiglatpileser !II. annektierte E. als Teil einer der assyr. Provinzen Nairi oder der Provinz des Turtans (ljarran). Platt.-Inschr. I, Z. 34 (Rost, S. 47; Luckenbill, I, § 785); Kleine Inschr. II, KoI. I, Z. 23 (Rost, S. 84; Lu,ckenbill , § 820). Gegen Forrer (Band I, S. 89a) ist also die Gleichsetzung von E. mit Alzi* anzunehmen, die ich im Anschluß an Streck (ZA XIII, S. 91) schon oben (Band I, S. 90a) für richtig gehalten habe. W1:;.hrend die älteren Könige von Tukulti-Ninurta I. bis Adadnirari II. (Band I, Alzi) die Bezeichnung Alzi wählen, bringt Salmal1assar zuerst die Bezeichnung Enzite, später die Kurzform Enzi und die antiquarisch anmutende Form Alzi. Enzi hat sich in der Folgezeit durchgesetzt. In einer assyr. Privaturkunde im Briefe Harper, ABL, Nr. 444, Vs. Z.9 kehrt der Name Alzi wieder, ist also im 7. Jahrh. noch gebräuchlich. Ob die Lage von Alzi mit Forrer (Band I, S.99) zwischen Tigris und 'Wan-See anzunehmen ist, oder ob das damalige Enzite schon der späteren Anzitene gleichzusetzen ist, die zwischen Charput und dem Göldschiksee in einer breiten Tiefebene gelegen hat, dürfte nach den vorliegenden Nachrichten aber noch nicht festzustellen sein. In der Landschaft E. gab es eine Stadt aISa-Iu-ri. Monolith von Kurch,
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KAKKABENZU
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KoI. II, Z.44 (Luckenbill, a. a. O. I, § 604; Rasmussen, Salman. Indskrilter, S. VI). Die Inschrift ist an dieser Stelle verstümmelt und unklar: )}Eine Königstele {ina} dISa-lu-ri a. (I Zeichen) tao (I Zeichen) qi ri e qi u-se-ziz stellte ich auf«. Die von Craig und Peiser (ZA XIII, S. 93, Anm. I) gegebenen Erklärungen und Ergänzungen befriedigen nicht. S. auch Enzata. Streck ZA XIII, S. 91 ff.; Forrer Provinzeint., S.29, 47, 85; Ptolemaeus V, 13, 18, 19 (Anzitene); Delitzsch Paradies, S. 182 f. (YAr-Clj'tGt, eine Stadt); Ritter Erdkunde X, S. 98 f.; Tomaschek: Festschrift für Heinrich Kiepert, 1898, S. 138 und Artikel Alzi: Band I, S. 88 ff. Eckhard Unger.
kakkabEnzu, »Gestirn der Ziege«, Name zweier Sternbilder. a) Eines der wichtigsten Sternbilder am Nordhimmel führte bei den Babyioniern und Assyrern den Namen ka""abEnzu (sumer. muIUZA, bei Thompson Reports Nr. 2I2, Vs. Z. I mit Glosse: mu-ul ll-za). Seine Identifizierung haben die genauen Angaben in der I. Tafel der Serie "akkahEpinnu ermöglicht (CT XXXIII, pI. I-7, Kol. I, Z. 24-27. III, Z. 4, I9, 26, 38 f. IV, Z. 5,26,30; vgl. AJSL XL, S. I90, Vs. II, Z.5 zu III, Z.4). Danach umfaßte es in der Hauptsache das Sternbild der Lyra, außerdem wohl den südöstlichen Teil des Hereules und einige andere angrenzende Sterne. In der großen Liste der Enlil-Sterne am Anfang der I. Tafel der Serie "Epinnu erscheinen (CT XXXIII, pI. I, Z. 24-27) : I. "Enzu, die Göttin Gula = Lyra; 2. das Gestirn, das davor steht, "Kalbu = Hercules; 3. der glänzende Stern des "Emu, der Gott Lamassu, der Bote der Babu = Cl Lyrae (Wega); 4. zwei Sterne hinter ihm, die Götter Ninsar und Irragal = 7J a Lyrae (unsicher). Daß der "Enzu der Offenbarungsbereich der Göttin Gula war und zu den Enlil-Sternen gehörte, ist auch sonst bezeugt (KAVI Nr. 2I8, B III, Z. I4. C III, Z.9; CT XXXIII, pI. 9, Rs.
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Z.6). V R pI. 46, Z.53 ab wird Emu mit be-lit bi-ri )}Herrin der Schau« gleichgesetzt, wozu man die Angabe bei Thureau-Dangin Rituels accadiens, S. I39, Z. 327 stellen kann: "Enzu ba-rat same e »das Gestirn der Ziege, (die Göttin), die den Himmel beobachtet«. Bei Virolleaud, ACh, 2. Suppl. LXXIV, Z. 3 finden wir eine dritte Gleichung: "Emu dNin-lil ru-ba-[tum ... ] »"Enzu (ist) Ninlil, die erhabe[ne ... ]« (danach CT XXXIV, pI. I2, Z.2 wohl zu lesen: "Enz[u] dNin-lil(!) NIN. GAL [ ... ]). Unter den sechs göttlichen Haremsfrauen (dsekreti) wird KARI III, Nr. I42, IV, Z. 7 auch "Enzu genannt. In CT XXVI, pI. 44, Rs. II, Z. IO = pI. 49, K II267, Z.8 erscheint das Gestirn unter den I2 Sternen des Landes Akkad, nach ACh, 2. Suppl. LXXIV, Z. 5 = CT XXXIV, pI. I2, Z. 4 waren die mit ihm verknüpften Omina für das Vieh wichtig. Wie andere Gestirne des Nordhimmels spielte es auch bei den medizinischen Kultzeremonien eine Rolle (vgI. Thompson Assyrian Medical Texts, S. 4I, I, IV, Z. 38). Ein astralmythologischer Kommentar aus spätbabylonischer Zeit nennt mehrfach den "Emu, gibt allerlei seltsame Deutungen dafür und verknüpft ihn in meist schwer verständlicher Weise mit anderen Gestirnen (King, Seven Tablets 01 Creation II, pI. LXXf., Rs. II, Z. 6,7,9, I6; bearbeitet von Landsberger AfK I, S. 7I f.). So heißt es dort (Z. 6-8): »Der "Enzu, der gleichzeitig mit dem "Aqrabu (Scorpius) heliakisch aufgeht, [ ... ] ist = Ezida. Der" Enzu: Gestirn des Zaubers ist sein Name, die göttlichen Funktionen der Tiamat hält er in Händen.« Eine Beschreibung des Sternbildes, das hier allerdings unter dem Namen kakkab dGula, »Gestirn der Gula«, erscheint, ist uns in VAT 9428, Rs. I4-I6 (Weidner AfO IV, S.76) erhalten. Es heißt dort: »[Das Gest ]irn der Göttin Gula, ein Bild (in) Kleidung. A[n] ihrem [ ... ] ist ein Stern eingezeichnet. [In] ihrer rechten [Han]d trägt sie einen
ENZU-ENZUDU Stern, ihre linke Hand hat .. [ ... J. an b) Das Tierkreisbild des Caprisich. [2 Sterne] sind Seite an Seite cornus, "SulJurmasu, war bei den Babyunter dem F [undament (?) des Th Jrones Ioniern und Assyrern ein »Ziegenfisch «, eingezeichnet». Dazu ist noch die An- eine Mischung von Ziege und Fisch (s. gabe Rs. Z. IO wichtig: »Der "Kalbu: Jensen Kosmologie, S. 73 ffo, 277, 3I3, ein Hund, der auf seinem Hinterteil 540 und ZA V, S. I29; Zimmern bei (sitzend) einge [zeichnet ist, sein Gesicht Frank LSSt II, 2, S. II, Anm. I; zur Göttin G ]ula richtet. « Die Göttin Holma Kleine Beiträge z. assyr. LexiGula (Sternbild der Lyra) saß also auf kon, S. 37 f.). Der vordere Teil des einem Thron, vor ihr kauerte der Hund, Sternbildes hatte nun den gleichen Nadas ihr heilige Tier, auf »seinem Hinter- men wie die Lyra, nämlich "Enzu. Bei teil«. Wenn man nun die Darstellungen Virolleaud, ACh, IStar VI, I-3 lesen auf den Grenzsteinen vergleicht, so wir: »Wenn Venus im Monat Arabsamna (1), der Mond, Merkur [und] Mars mitten findet man dort diE. Göttin Gula als thronende Göttin und den kauernden zwischen dem Horn des k [SuliUrmasu] : Hund wieder (s. Hinke, A new Bounda- des "Emu gesichtet werden.« Dazu ry Stone, S. 24I f.). Die Übereinstim- die Erklärung ib., Z. 22: "Enzu: mung mit der Beschreibung unseres qaqqad kSulJurmasi »das Ziegen-Gestirn Textes ist so frappant, daß an dem ist der Kopf des Capricornus«. c) Es gibt eine Reihe astrologischer astralen Charakter der beiden Grenzstein-Darstellungen wohl kein Zweifel Omina, die sich an den "Enzu knüpfen, mehr sein kann. Es handelt sich um das damit ist aber weder das Sternbild der »Sternbild der Göttin Gula« (Lyra) Lyra noch der vordere Teil des Capricorund das »Sternbild des Hundes« (Her- nus, sondern derPlanet Venusgemeint. eules) , wie sie die Babyionier am Him- Nach der sogenannten Dilbat-Tafel, mel sahen (vgl. Weidner AfO IV, Z.8 (Pinches PSBA XXXI, I909, S. 84 f.; Meissner Beitr. z. assyr. pI. IV zwischen p. 24 und 25 = WeidWörterb. II, S.38). Wie die »Ziege« ner, Handb. babyl. Astron., S. II9) und in das Sternbild einzuordnen ist, läßt nach ACh, !Star VIII, Z.3 hieß Venus sich noch nicht mit Sicherheit sagen. im Monat Tebet "Enzu (vgl. auch Vielleicht stellten die babylonischen Thompson Reports Nr. 2°7, Rs. Z.7). Himmelskundigensich vor,daß di€ Göttin Die Omina, bei denen unter" Enzu wohl Gula am Sternenhimmel eine Ziege auf immer der Planet Venus zu verstehen ist, dem Arm trug oder in der Hand hielt. finden sich: ACh, !Star XXI, Z. 66-82 Der Hauptstern des "Enzu kulminierte mit den Parallelstellen 2. SuppI. LXIII, im I. vorchristlichen Jahrtausend unter I, Z. I3. LXIV, II, Z. II. LXXIII, der Breite von Babyion und Ninive Z. 50-58. LXXIV, Z. 6 f. CXIX, Z. I4, nicht weit vom Zenit. Diese Tatsache 5I f., ferner 2. SuppI. LXXXVIII, wird in der I. Tafel der Serie "Epinnu Z.7-I2 und Thompson Reports Nr. erwähnt (CT XXXIII, pI. 6, IV, Z.5), 207, Rs. Z. I; 212, Vs. Z. I; 2I2 A, Vs. in einem von Thureau-Dangin ver- Z·5· \Veidner. öffentlichten Text mit Distanzangaben Enzu s. Sin. für die in der Nähe des Zenits kulminieEnzuab, geschr. geschr. den-zu-ab, renden Sterne erscheint Wega (a Ly»Herr (des) Ozean (s) «, Name des Ea, s. rae) unter dem besonderen Namen "Betit bala(i »Stern der Herrin des Le- Enki. CT XXIV, pI. 14, Z.25. Ebeling. bens« (RA X, S. 216, Z. I6. I8). DaEnzudu. Eine Residenzstadt des mit ist gewiß die Göttin Gula gemeint (für" Betit bala(i s. auch Harper ABL aramäischen Reiches Bit-Dakuru im s. VI, Nr. 648, Rs. Z. I und XIV, Nr. I449, Mesopotamien hieß E. Sie ist auf dem Bronzerelief von Imgur-Enlil unten abVs. Z.3).
ENZULLA-EPATUTILLA gebildet, gelegentlich der Darstellung der Belagerung von Baqanu * durch Salmanassar III. im Jahre 850. Der Fürst von Dakuru, Abuni, flieht nach E., wo er sich dann dem Assyrer unterwirft. Die Lage von E. ist noch nicht bestimmt. E. Unger Athen. Mitt. 45 (1920), S. 62-67,95, Tf. 2 oben; RLV IV, S. II2, ders. Eckhard Unger.
EnzuUa 1. Enuruulla, s. d. Enzuna s. Si n. E.PA, geschr. i-PA, Tempel »dei 7 Zonen({, von Gudea in Lagas (im Gebiet des Eninnu-Tempels des Ningirsu?) (für Bau'?) erbaut. VAB I, S. 76, 2, Z. II; 78 e) I, Z.16; 84 g); 86 i) 2, Z. 12; 142 y); AfO X, S. 93; Mercer Oath S. 54; J AOS XLIII, S. 92 ff.; Paffrath Götterlehre S. 179. Ebeling.
Epadda, geschr. Adad-Rammans.
i-pM-da, Tempel
Reisner SBH S. 73, Rs. Z. 17; Langdon SBP S. 262, Z. 17; BL S. 29, Z. 25; Nr. 13, Z. 9; J astrow Religion H, S. 21; Meek BA X I, S. 6, Z. 16. Ebeling.
Epaddanunuz, geschr. i-pad-da- (nu) nunuz, Tempel der Sadarnunna, in einer Liste genannt. K 4374, Z. 5 (PSBA XXII, S. 362) Ebeling.
Epadu, geschr. dle-pa-du, in einem assyrischen Briefe, im Zsh. mit Elam und Blt-Jakin genannt. Harper ABL Nr. II3I, Z. 8.
Ebeling.
Epae, geschr. dle-pa-e, Stadt in Babylonien (?). RT XX S. 71, Z. 9.
Ebeling.
Epagomenen s. Sternkunde. Eparna, Fürst von Patusarri (Medien, am Bikni), unterwirft sich Asarhaddon und zahlt Tribut. Thompson The prisms of Esarhaddon and of Ashurbanipal S. 21, Z. 49; N asso uhi MAOG HI 1/2, S. 23; Olmstead History of Assyria S. 362; KB II S. 132, IV, Z. 13; 146 IV, Z. 6; ZA XV, S.362. Ebeling.
Eparti. Name mehrerer elamischer Dynasten, geschrieben E-pa-ar-ti, babylonisch E-ba-(ar-)ra-at, E-ba-ar-ti, NIA-ba-ar-ti, assyrisch E-pa-ar-du. Es ist fraglich, ob E., wenigstens in älterer Zeit, überhaupt ein Eigenname war oder nur ein Titel. . 1. E., König von Simas*, noch vor
EPEN-KAKKABEPINNU
der Dynastie des Hutrantepti* erwähnt, sonst nichts bekannt. Scheil in RA 28, p. S. IV.
I,
Z. 16
=
DP XXII,
2. Mitten unter Namen, die der Dynastie des Hutrantepti von Susa angehören, erscheint in der Königsliste von Simas* ein zweiter E., der möglicherweise mit E. 3. identisch ist. S. aber Elam (Geschichte) § 9. Scheil in RA 28, p. I, Z. 22 = DP XXII, S. IV.
3. Der Gründer der Dynastie der Silhaha*, Zeitgenosse des Sumuabu von Babyion. In Weihinschriften wird er als sarru bezeichnet (RA 22, p. 159); auch erwähnt als Lugal von Ansan und Susa. In Inschriften aus späterer Zeit hat E. keinen Titel. In den, Baulisten wird er als Vater des Silhaha genannt. Aus CIE I, 39 d wissen wir, daß er auch selbst am Tempel des Insusinak gebaut hat. Er ist identisch mit dem Scheilschen »Zaparti({ und dem Hüsingschen König »Lu ... ({ (Quellen Nr. 39a). Zwei Jahresdaten sind erhalten: » Jahr, in dem E. König wurde({, und» Jahr, nach dem E. König wurde({ (DP XXIII, Nr. 291-305). Obwohl E. der Gründer der Dynastie ist, bezieht man sich fast nie auf ihn selbst, sondern auf seinen Sohn Silhaha, bzw. auf die Schwester des Silhaha. In DP XXIII, Nr.29z mit dem Gottesdeterminativ geschrieben! DP XXIII, S. V; RA XXII (1921), p. I58ff.; 26, p. I; DP X, S. 22 f., Nr. 4; S. 25 f., Nr. 7; eIE I, Nr. 39 d; Nr. 48, I, 23 ff.; Nr.48 a, I5f.; Nr.48b, I7f.; König
Mutterrecht.
4. »Mederkönig.({ In der Liste der Stadtherren der Madai bei Winckler Sargon II., Tafel 44, B, Z. 14 wird ein Epardu von Sikris genannt. Statt bisherigem »Parnua({, bzw. »Eparnua dlSikrinai« ist E !-pa-ar-du! sa! dlSikrinai zu lesen. König. E.PA.TE.SI, lies E-ensi(?), Ort bei Lagas(?), in einem Texte aus Tello genannt. ITT I, Nr. II82.
Ebeling.
EpatutiHa, geschr. i-pa-tu-ti-la, Tem-
pel des Ninurta in Babyion (Suanna), gebaut von Nabopolassar. VAB IV, S. 68, Z. 22; Weissbach Bab. Mise. S. 21; Unger Babyion S. 154ff.; Furlani RBA I S. 227, Ir S. 389. Ebeling.
Epen s. Gilgamesepos, Weltschöpfungslied, Irramythos, Adapa, Etana usw. Epes-SuIgi, ein Patesi (ensi) von Ur-dUtu. RSO IX, S.473.
Ebeling.
Ephemeriden s. Sternkunde. Epilaz, geschr. e-pi-Ia-az"i, Ort an einem Kanal gleichen N amens in Babylonien. Delitzsch Paradies S. 190, II R pI. 51, Nr.2, Z.57. Ebeling.
Epilepsie. Man hat die in Kontrakten und Beschwörungen recht oft genannte Krankheit bennu als Epilepsie gedeutet. Wie weit dies richtig ist, bleibe dahingestellt. Jedenfalls aber kann der Käufer eines Sklaven vom Kaufe zurücktreten, wenn bennu bei dem neuerworbenen innerhalb einer bestimmten Zeit festgestellt wird. Sudhoff AGM IV 5, S. 353 ff.; San Nicolo Beiträge zur Rechtsgeschichte im
Bereiche der keilschriftlichen Rechtsquellen S.2II.
Ebeling.
kakkabEpinnu, das » Gestirn des Pfluges({ (zweimal mit Determinativ kakkab ~$Epinnu geschrieben, KAVI Nr. 218, B III, Z. I und C III, Z. 13). a) Für die Identifizierung des Sternbildes stehen nur wenige Angaben zur Verfügung. In der kultischen Kalenderserie Inbu bet arhim erscheint unter den Sternen, vor de~en Opfer dargebracht werden, auch kEpinnu (IV R pI. 33, III, Z. 23; 33*, III, Z.I7). Da die in der Kalenderserie erwähnten Sterne alle am hohen Nordhimmel stehen (zumeist sind es Zirkumpolarsterne, s. Landsberger, LSSt VI, 1/2, S.I27, 140), wird der kEpinnu ebenfalls dort zu suchen sein. Weiter führt eine Angabe im Astrolab B (KAVI Nr. 218, B III, Z. 1-3): »Der kakkab i!Epinnu, der dort, wo der Ostwind sich erhebt, gegenüber dem "MAR.GID.DA (Ursa major) steht, [dieses] Gestirn ist Enlil,
der das Geschick des Landes entschei[det].« Diese Positionsangabe spricht durchaus für die Gleichung kEpinnu = Cassiopeja. Die Cassiopeja steht am hohen Nordhimmel, Ursa major gerade gegenüber, und ihre Hauptsterne bilden eine Figur, die einem babylonischen Pfluge außerordentlich ähnelt (s. Weidner AfK II, S. 129). Dagegen wird die weitere Notiz im Astrolab B (KAVI Nr. 218, C III, Z. 26): "Epinnu kal sat-te iz-za-[az] »"Epinnu steh [t] das ganze Jahr da({ (zum Monat TeSrit) wohl kaum zugunsten der eben vorgeschlagenen Identifizierung verwendet werden können. Der nicht sehr kenntnisreiche Verfasser des Astrolabs B hat dabei vielmehr wohl an die Gleichung kEpinnu = Planet Mars (s. unten) gedacht. Die Beobachtung dieses Planeten kann sich ja in der Tat über das ganze Jahr erstrecken, sein heliakischer Untergang kann in allen Monaten (nicht gerade nur im Tesrit) erfolgen. Unter den astralen Enlil-Gottheiten hat kEpinnu ohne Zweifel einen bedeutsamen Platz eingenommen. Er führt die Beinamen »Enlil, der vorangeht unter den Enlil-Sternen({ (CT XXXIII, pI. I, Z. I und pI. 10 = W eidner Handb. babyl. Astron., S. 109) und »Enlil, der das Geschick des Landes entscheidet« (KAVI Nr. 218, B III, Z. 3). In KARI III, Nr. 142, III, Z. 3 erscheint er als erster einer Siebener-Reihe von EnlilGottheiten: »"Epinnu, der Enlil der [Stadt. .. ]« (vgl. auch KAVI Nr. 218, C In, Z. I und Thureau-Dangin TU Nr. 13, Lk. Rd. Z. z). Unter den zwölf Sternen des Landes Akkad ist er der erste (CT XXVI, pI. 42, Rs. II, Z. 6 = pI. 49, K II267, z. 4), einmal wird er auch mit Ansar identifiziert (V R pI. 46, Z. I ab), nach ACh, !Star XXV, Z. 2 hat er auf das Reifen des Getreides Einfluß. In dem »Mundöffnungs({-Ritualtext Br. M. 45479, Vs. 32 (S. Smith JRAS 1925, pI. In und S. 44; Ebeling Tod und Leben S. I05) werden vor kEpinnu und anderen Gestirnen, die zumeist ebenfalls hoch am
410
KAKKABEPINNU
Nordhimmel stehen, Opferzubereitungen gerüstet. b) In den zahlreichen Omina, die mit dem kEpinnu verknüpft sind, ist allerdings, soweit sich urteilen läßt, nirgends das Sternbild der Cassiopeja, sondern immer der Planet Mars gemeint. Die Gleichung ist durch mehrfache Kommentarangaben gesichert, außerdem lesen wir CT XXIV, pI. 42, II, Z. IO: kEpinnu = dNergal (Gottheit des Planeten Mars). Es kOnfinen folgende Stellen in Betracht: ACh, IStar V, Z. 16 f.; XXX, Z. II, 19; 1. Suppl. XLIX, Z.9; L., Z. 28; LV,Z. 25-31; 2. Suppl. CXIX, Z. 43; Thompson Reports Nr. I03, Rs. Z.4-6; 239, Vs. Z. I; 272, Rs. Z. I; K 1522, Rs. Z. I (Bezold Catalogue I, S.302). Ob nur auf Grund von IStar XXX, Z. 17 daneben die Gleichung kEpinnu = Merkur postuliert werden darf, bleibt ganz unsicher, da der Text zu fragmentarisch erhalten ist. c) Der Hauptstern der kEpinnu, wahrscheinlich a Cassiopejae, führte den besonderen Namen kakkabBarbaru (UR. BAR.RA) »Stern des Wolfes« (vgl. V AT 9430, Rs. I Z. 28: [kUR.BAR.RJA = bar-ba-ru; in KAO IV, S. 22 mit der falschen Lesung an-ba-ru zitiert). Die Verbindung zwischen kEpinnu und kBarbaru wird durch CT XXXIII, pt I, Z. 2 (ergänzt nach unveröffentl. AssurTexten; s. Weidner KAO IV, S.24; vgl. auch CT XXVI, pI. 47, K II25I, VS. Z.2) festgelegt: kBarbaru i'ittu sa kEpinni »Der 'Wolfs' -Stern ist der ittu des 'Pflug' -Gestirns» (für ittu s. Meissner AOTU I, I, S.34; nach Bezold Glossar S. 82: 'Pflugbaum, Grindel'). Die Angabe im Astrolab B (KAVI Nr.2I8, C III, Z.I5f.), daß kBarbaru hinter dem kEnzu stehe, ist für die Identifizierung ohne Belang. In der Siebener-Reihe von Enlil-Gottheiten erscheint k Barbaru als Enlil der Stadt lJursagkalama (pinches PSBA XXXIII, 3, pI. XI, Z. 5-'-6 es. Weidner Handb. babyl. Astron., S. 59J = KARI III, Nr. 142, III, Z. 6),
außerdem galt er als eine der »vier Enlil-Gottheiten vom Hofe der göttlichen Haremsfrauen« (KARI III, Nr. 142, IV, Z. IO). V R pI. 46, Z.2 ab wird er mit Anu identifiziert. Wie "Epinnu wird auch kBarbaru häufig als Name des Planeten Mars verwendet. Die Gleichung ist Thompson Reports Nr. 236H, Vs. Z. 5 und 237, Vs. Z. 4 ausdrücklich bezeugt: kBarbaru = dZalbatanu; ferner CT XXVI, pI. 42, II, Z. 5: kBarbaru = dNergal und II R, pI. 49, Nr. 3, Z.38 (= Langdon RA XIV, S. 24, Z. 15): kBarbaru = alJu = dZalbatanu (für abu [nicht akkadische Lesung für UR.BAR.RAJ s. Landsberger Fauna S.78, Anm. 3). Der Planet Mars ist mit kBarbaru an folgenden Stellen gemeint: ACh, IStar XXI, Z. 69 = 2. Suppl. LXXIII, Z. 53 und CXIX, Z. SI; IStar XXI, Z. 78 = 2. Suppl. LXXIV, Z. 8; IStar XXX, Z. 23; Thompson Reports Nr. 236 H, Vs. Z. I = ACh, 2. Suppl. LXIX, Z. 30; Thompson Reports 237, Vs. Z. I = 2. Suppl. LXIX, Z. 31; 81-2-4, 429 (Bezold Catalogue IV, S. 1788). Die Serie kakkabEpinnu. Aus neuassyrischer und spät babylonischer Zeit sind uns Abschriften eines Kompendiums erhalten, das das Wissen der Babyionier und Assyrer vom gestirnten Himmel in der älteren Zeit zusammenfaßt. Es ist eine Serie, die sich aus zwei Tafeln zusammensetzt, die erste beginnt mit den Worten kakkabEpinnu, daher ihr in den Texten selbst verwendeter Name. Als Ganzes betrachtet kann die Serie nicht als Beweis für einen hohen Stand der Himmelskunde im Zweistromlande vor dem Ende des assyrischen Reiches gelten. Viele Angaben sind ungenau, ja direkt fehlerhaft (wie etwa die GnomonTabellen, s. AJSL XL, S. 202), Material aus den verschiedensten Zeiten ist nicht gleichmäßig abgestimmt, vor allem aber ist der Schematisierung oft ein geradezu verhängnisvoller Einfluß eingeräumt worden. Von einer Trennung von Astronomie und Astrologie, wie
KAKKABEPINNU sie in der Spätzeit vorliegt, ist nirgends etwas zu spüren. Die Himmelsbeobachtungen, von denen in den beiden Tafeln der Serie die Rede ist, werden nur angestellt, um sie im Dienste der Astrologie oder im praktischen Leben (Kalender, Gnomon) verwerten zu können. Wie alt die Serie kakkabEpinnu ist, läßt sich nicht mit Sicherheit feststellen. Die Schlußredaktion, die uns in den neuassyrischen und spätbabylonischen Abschriften vorliegt, mag erst im 1. vorchristlichen Jahrtausend abgefaßt worden sein. Das schließt aber nicht aus, daß eine ältere, vielleicht kürzere Fassung existiert hat, die in ihren Anfängen mindestens bis in die Zeit der Dynastie von Amurru (um 2000 v. Chr.) zurückreichen mag. Für eine solche Annahme spricht jedenfalls ein Teil der rechnerisch faßbaren Zahlenangaben, die keineswegs alle aufeinander abgestimmt sind. Sie werden auf wirkliche Beobachtungen aus weit auseinander liegenden Zeiten zurückgehen, die in Einklang zu bringen das rechnerische Vermögen des Kompilators nicht ausreichte. Durch Schematisierung hat man eine scheinbare übereinstimmung zustande gebracht, welche sehr trügerisch ist und die Rekonstruktion der babylonisch-assyrischen Himmelskunde in der älteren Zeit sehr €rschwert. Die erste Tafel der Serie "Epinnu liegt in einem Hauptexemplar (CT XXXIII, pI. 1-8) und sieben Duplikaten (1-5 aufgezählt in AJSL XL, S. 186; 6 = AJSL XL, S. 190, KoI. I-IH, Z. I4; 7 = Assur 12425) vor. Sie behandelt folgende Themata (Zeilenzahlen nach CT XXXIII, pI. I-8): 1. Die 33 Sterne Enlils (I, Z. 1-39); 11. Die 23 Sterne Anus (I, Z. Io-II, Z. 18); III. Die 15 Sterne Eas (II, Z. 19-35); IV. Die heliakischen Aufgänge der wichtigsten Fixsterne (H, Z. 36-IH, Z.I2); V. Die Gegengestirne, die zu gleicher
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Zeit auf- bzw. untergehen (III, Z. 13-33); VI. Ein Fixsternkalender (zeitliche Distanzen zwischen den Aufgängen der wichtigsten Fixsterne) (III, Z. 34-50); VII. Die Gestirne, die in der Nähe des Zenits kulminieren (IV, Z. 1-9); VIII. Die wichtigsten Gestirne, die in den einzelnen Monaten zur gleichen Zeit heliakisch aufgehen, da die die Nähe des Zenits passierenden Gestirne kulminieren (IV, Z. 10-30); IX. Die Mondbahn-Gestirne (Tierkreis [so AfO VII, S. 173 f.J) (IV, Z. 3 1 -39). Zahlreiche Arbeiten sind der ersten Tafel der Serie kakkabEpinnu gewidmet worden. Erwähnt seien hier: Bezold SHAW I9I3, II; Bezold bei Boll Farbige Sterne S. 97-155; Kugler Sternkunde und Sterndienst in Babel, Ergänzungsband, S. 1-72, I4I-8I, 207-24; Weidner Handb. babyt.Astron. S. 35-51, KAO IV, S. 42-56, OLZ I9 13, Sp. I49-52,AJSL XL, S. 188-93. Von der zweiten Tafel sind bisher nur kleinere Teile publiziert worden. Das Hauptexemplar ist der Assurtext VAT 9412 (unveröffentlicht), dazu gibt es acht Duplikate (aufgezählt in AJSL XL, S. 187 f.). Die zweite Tafel behandelt folgende Themata (s. AJSL XL, S. 193-208; die Zeilenzahlen nach VAT 9412): I. Sonne und Planeten und der Tierkreis (I, Z. I-8); 11. Sirius und die vier Jahrespunkte (I, Z. 9-24); IH. Die Aufgänge einiger weiterer Fixsterne (I, Z. 25-37); IV. Die Planeten und ihre Perioden (I, Z. 38-67); V. Die vier Eckpunkte des Himmels (I, Z. 68-71); VI. Die babylonische Schaltungspraxis (II, Z. 1-20); VII. Gnomon-Tabellen (II, Z. 21-42) VIII. Die Dauer von Tag und Nacht am 1. und 15. Tage der einzelnen Monate (II, Z.43-III, Z. 15);
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EPONYMEN
EPIR-ADAD-EPONYMEN
IX. Fixstern-Omina, Kometen-Omina usw. (III, Z.I6-IV, 12). Weidner.
Epir-Adad s. Eponymen. Epirtianki, König, in einem Omentext aus Assur genannt. KARI IX, Nr. 434, Vs.(!), Z. 2; MAüG IV S.239. Ebeling.
Eponymen. Während man in Babylonien mindestens seit dem Reiche von Akkad (seit ca. 2600 v. Chr.) die einzelnen Jahre nach einem wichtigen Ereignis benannte und in der Kassitendynastie (1750 bis Ir75 v. Chr.) die Zählung nach Königsjahren einfüh~.te, die bis in die Zeit der Seleukiden-Ara üblich blieb, wurden in Assyrien die Jahre nach einem staatlichen Würdenträger, einem Eponymen, benannt. Auch die sog. Kappadokischen Urkunden aus Kül-tepe zeigen diesen Brauch 1), was sich ohne weiteres aus den engen Beziehungen zwischen der Kolonie und dem assyrischen Mutterlande erklärt. Über den Ursprung dieser Art von Jahresbezeichnung läßt sich nichts vermuten. Man könnte sie auf subaräische Gebräuche .zurückführen ; indes fehlt bisher noch jegliches Material für die Begründung dieser Ansicht. Der Name des Eponymen wird mit dem Worte li-i-mu, li-im-mu o. ä. eingeführt, das dem Worte sanat (sum. mu) in babylonischen Daten entspricht. Es ist von lawu })Umgeben « abzuleiten und bedeutet »Runde«, »Kreis (von bestimmtem Inhalt) «, »Turnus« usw. Wir können es inhaltlich enger als »Eponymatsjahr« fassen 2). (VgI. zu Uwu: 1) Die Eponymen dieser Tafeln sind hier nicht aufgenommen. 2) Das eigentliche Wort für Eponymat ist puru (eigentlich »Schale<, [mit Losen], »Los('; pura krr »das Los werfen(, Sulm.-asar. übel. 174, vgl. Namenliste unter Sulmanu-asared IV. Jahr 827; s. ferner Bei-dan 734, und Publ. d. k. ottom. Mus. H, Tafel II 23, wo statt ina lfme IUrigat-he§ (803, s. Namenliste ) [pu ]-ri U. steht. Somit dürfte, wenigstens in älterer Zeit, das Los den Beamten bestimmt haben, der E ponym wurde. Später wurde die Reihenfolge nach bestimmten Gesichtspunkten geregelt: König, Vizekönig (tartanu, s. A. Ungnad ZATW 1923, S. 204ff.), Ar-
A. Ungnad Wesen des Ursemitischen [1925], S.28). Um ein früheres Datum zeitlich festzu1egen, bedurfte man in Assyrien Listen der Eponymen, genau wie in Babylonien Listen der Jahresnamen, bzw. der Regierungsdauer der einzelnen Könige. Eine monumentale Eponymenliste scheinen die Stelenreihen gewesen zu sein, die von der Deutschen OrientGesellschaft in Assur, der kulturellen Hauptstadt des Landes, gefunden wurden. (Veröffentlicht von Andrae Die StelenreiheninAssur, 24. WVDOG, 1913). Leider sind diese nicht so erhalten, daß sie für uns chronologisch verwendbar wären. Es läßt sich erkennen, daß die ältesten Stelen im Osten, die jüngsten im Westen des Platzes standen. Alle identifizierbaren Beamten waren tatsächlich Eponymen. Es finden sich aber auch einige Statuen von Königen, die nicht Eponymen waren, sowie die Stelen von 3 Frauen (darunter die der Sammuramat). Man möchte vermuten, daß die Königsstelen gewissermaßen die monumentalen Überschriften über die zu ihnen gehörenden Eponymenstelen darstellten. Auch die inschriftlosen Stelen werden - etwa als Verweise - ihre Bedeutung gehabt haben. Als die Anlage noch intakt war, dürfte es möglich gewesen sein, durch Abzählen der Stelen die zeitlichen Differenzen der einzelnen Jahre festzustellen. Wichtiger sind für uns die auf Tontafeln verzeichneten Listen der Eponymen. Entdeckt wurden die ersten Eponymenlisten von H. Rawlinson (Athenaeum [1862], Nr. 1805, 3I. Mai; beitsminister (ndgir tkalli Palastvogt), Ernährungsminister (rabi-saqt übermundschenk ), Kultusminister (abarakku Apotheker), Satrap der Provinz Assyrien (sakin mdli) , Satrapen von Ra~appa, Na~ibina, Arrap:g.a, Kal:g.u, Mazamua (= Lullume), Si'me, A:g.i-Zu:g.ina (Arzu:g.ina), Tille, Kirruri, Tushan Amedi Ninua, Kakzu, Arbai'lu, Isan"a, Kurbail ~sw., ohne daß jedoch diese Reihenfolge streng durchgeführt wurde. VgI. die Übersicht bei Forrer Die Provinzeinteilung des ass. Reiches [1920], Tafel bei S.6.
vgl. Nr. 1812. 1869, 2055. 2068) und publiziert [I866J in II R pl. 68, 69. Der große Kanon I (Ca I) wurde [1870] mit Verbesserungen und Ergänzungen in III R pI. I wiederholt. Schrader machte diese Listen [I872J in »Keilinschriften und Altes Testament« S. 308 ff., weiteren Kreisen zugänglich. Eine zusammenfassende Arbeit veröffentlichte George Smi th The Assyrian Eponym Canon (London [1878]), in der neues Material herangezogen wurde. Einen kritisch revidierten Text gab Deli tzsch Assyr.Lesestücke, 2. AufI. [1878], S. 88 ff. Weitere veraltete Arbeiten: Oppert La Chronologie biblique (Revue Archeologique 1868); Haigh Zeitschr. f. aeg. Sprache, August 1871; Bosanquet TSBA III I; Lepsius Über den chron. Wert der ass. Eponymen (Berl. Akad. 1869); Brandes Abh. zur Gesch. d.Orients im Altertum (Halle 1874). Anfangs bezeichnete man die Eponymenliste mit Canon I, II usw. Nach ihrer literarischen Form schied Delitzsch 2 Gruppen: solche mit bloßen Namen (Ca) und solche mit historischen Bemerkungen (Cb); hierzu kommen noch die neuen Formen Ce und Cd (s. u.)., vielleicht auch Ce; ferner das Boghazköifragment O. Überblick über die Listen. Ca I (Canon I) = K 4329 (II R pI. 68, N r. I; besser III R pI. I). Hierzu gehört K 4329 b (III R pI. I, I Z. 7-13), das nicht mit den übrigen Fragmenten von Ca I vereinigt werden kann. Es gehört zu KoI. I und stellt die Anfänge der ZZ. 2-8 (nicht 7 ff. oder 9 ff.) dar, da nur bei dieser Anordnung die erhaltenen Endzeichen der Haupttafel (I Z. 3 ff.) sich mit dem Fragment vereinigen lassen. An den Schluß von Ca I gehört noch K 4329 a (= III R pI. 69, bei Nr.4), dessen Einordnung durch zeitgenössische Quellen gesichert ist (663-659). Von Delitzsch benutztes Duplikat K 14183 (unv.). 2. Ca 2 (Canon II) = K 4388 (II R pI. 68, Nr.2). 1.
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3. Ca 3 (Canon III) = K 4389 (II R pI. 69, Nr. 3). 4. Ca 4 (Canon IV) = K 4390 (II R pI. 69, Nr. 4)5. Ca 5 = 82, 5-22, 121; veröff. von J ohns, PSBA XVIII [1896] S. 206 f. und Ass. Deeds and Doc. Nr. 1098 (von mir 1912 kollationiert). 6. Ca 6 = Rm. 580 (s. Bezold Cat. IV, Nr. 1623), unveröff. 7. Cb I (Canon V) = K SI (II R pI. 52; vermehrt bei Delitzsch AL, 2. Aufl., s. 92-94); vgl. Cb 4. 8. Cb 2 = 81, 2-4, 187 K 3403 (Bezold PSBA XI [I889J S. 286 f. und PI. I, II). Hiermit ist jetzt von Rs. 10 an K 3403 sowie das Fragment 95, 4-6, 4 verbunden (ergänzt Vs. Z. 19 bis Rs. Z. 8). Eine Photographie der Rückseite bietet J ohns Ancient Assyria, Cambridge 1912 (neben S. 12) [Photo: Manzell& Co.]. Von 95, 4-6, 4 erhielt ich einige Zeilen von Sidney Smith. 9. Cb 3 (Canon VIII) = K 3202, in Umschrift veröff. von Schrader Jahrb. f. prot. Theol. 1875, S. 324 und verwertet von Delitzscb a. a. 0., S.94. 10. Cb 4 = Rm 2, 97 (Bezold PSBA XI [1889] S.287 u. PI. III), gehört wohl zur gleichen Tafel wie Cb I. Ir. Cb 5 = 82, 5-22, 526 (Bezold a. a. 0., S. 287 u. PI. III). 12. Cb 6 (Canon VI) = K 4446 (II R pI. 69, Nr. 6; Vorders. nur in Übersetzung bei Smith Ep. Can. S·43, 45; Rücks., ebd., S.53; vgI. auch Forrer MVAG XX [1915] 3, S. 18 f.). . 13. Cb 7 = K I00I7 (?); in Übersetzung bei Smith Ep. Can., S.55; vgI. J ohns PSBA XXVI [1904] S. 260f. Originaltext unveröff. 14. Cb 8 (Canon VII) in Übersetzung bei Smith Ep. Can. S. 43. 47 ff. Vorders. Namen der Eponymen 828-821, Rücks. Duplikat zu Cb I (Jahr 767-748) ohne Varianten. 15. Cb 9 = D. T. 142 (s. Bezold Cat. IV, Nr. 1555), unveröff. 16. Cb 10 = K 14304 (s. King Suppt. Nr.86I), unveröff.
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Finsternis vom 15. Juni 763 gesichert. Die Sonnenfinsternis vom 13. Juni 809 kommt nicht in Frage, wie schon Schrader (Keilinschr. u. Alt. Test. [1872J, S. 300 ff.) gegen Oppert nachgewiesen hat. Vgl. auch F. K. Ginzel Spezieller Kanon der Sonnen- und M ondfinsternisse [Berlin 1899], S. 243 ff.> Tafel 11. Man könnte indes doch noch Bedenken haben, ob die Chronologie so gesichert ist, wie es erscheint. Es läßt sich indes noch ein zweiter Beweis liefern mit Hilfe des Ptolemäischen Kanons der babylonischen Herrscher, dessen Richtigkeit durch die im Almagest des Ptolemäus erwähnten Mondfinsternisse erwiesen wird. Für uns kommen hauptsächlich folgende Finsternisse in Betracht: 1. Die vom 1. Jahre des Mapooxefl:mxoo~ am 29./30. Thoth (Almagest IV 6; ed. Heiberg, S. 302) = 19. April 721 (F. K. Ginzel a. a. 0., S. 232 f.). 2. Die vom 2. Jahre des Mapooxe!-L7taoo~ am 18./19. Thoth (Alm. IV 6; Heiberg. S.303) = 8. März 720 (Ginzel,a.a.O.). 3. Die vom 2. Jahre des MapooxE!-L7taoo~ am 15./16. Phamenoth (ebd.) = 1. IX. 720 (Ginzel a. a. 0.). N ach dem Kanon haben wir folgende postdatierte Regierungsjahre : l\IapooxE!-LT::c!Ooo 12 Jahre: 20. Febr. 1) 721-16. Febr. 709; 'APXEIJtVOi) 5 Jahre: 17. Febr. 7 09- 14· Febr. 704; dßacrO,E01:a 2 Jahre: 15. Febr. 7 04-14. Anm. VAT 10780 (5. Schroe der a. a. 0., Febr. 7 02 ; Nr. 161), der Form nach wie ca, ist wegen BlAtßOO 3 Jahre: 15· Febr. 7°2-13. der häufigen mit dPA = Nab12 zusammengesetzten Namen (neben li-ri-su: III I) Febr. 699; doch wohl ziemlich jung und schon deshalb 'AT::aplJtvlJtolOO 6 Jahre: 13· Febr. 699keine Eponymenliste. Außerdem begegnet 12. Febr. 693; ein Frauenname sa1biibu-ejira-at! 'P'l"t(Eßf,AOO I Jahr: 14· Febr. 693- 11. Der große Eponymenkanon beginnt Febr. 692; wahrscheinlich mit d. J. 9II, dem 1. Jahre des Königs Adad-nirari II. Der MEcr"1JcrtfLopoaxoo 4 Jahre: 12. Febr. 692--10. Febr. 688; Anfang ist lückenhaft, von 890 an ist die Reihenfolge jetzt gesichert bis 648. dßexcriA501:Ot 8 Jahre: II. Febr. 688-8. Febr. 680; Durch die Erwähnung einer Sonnenfinsternis unter Bur-Sagale (763; Cb I = 1) So nach dem ägyptischen Kalender; Cb 8, Cb 2: ina ara/} simani dsamas attala richtiger nach dem babylonischen jedesmal ist(lkan) ist dieses Jahr mit der zuerst vom 1. Nisan des betr. Jahres (bis zum letzten von Hin d berechneten fast totalen Adar).
17. Ce = VAT II254 ff. aus Assur (s. Schroeder KAVI, Nr. 21-24), aus verschiedenen Bruchstücken zusammengesetzt. Sie unterscheidet sich von den andern Listen dadurch, daß bei jedem Herrscher die Zahl der Regierungsjahre angegeben wird. Nach der Unterschrift (KoI. X) »[x +]2 Jahre [voJm Eponymat [des ..... bis zumJ Eponymatc [des AssurJ-gimilli-tirra« Die einzelnen (nach 648 v. Chr.). Fragmente schließen nicht überall an einander an. Da aber ein Teil der Eponymen von 871 bis 659 erhalten ist, läßt sich berechnen, daß jede Kol. über 60 Eponymen enthielt; es ergeben sich also etwa [54J2 Jahre, falls keine eponymenlose Zeiten bestanden haben. 18. Cd = VA 8249 aus Assur (s. Schroeder a. a. 0., Nr. 20), fünfseitiges Prisma mit Namen und Ti teIn der Eponymen von 719-662 v. Chr. 19. Ce = VAT 10670 aus Assur (s. Schroeder a. a. 0., Nr.19) enthält altassyrische Namen, die Eponymen seien könnten, stets mit Angabe des Vaternamens. 20. Cf = Bo 4394 aus Boghazköi (KUB IV, Nr. 93) enthält Eponymen der Zeit des Assur-uballit I (um 135 0 ). Vgl. dazu A. Ungnad OLZ 1923, Sp. 493 2 ; Schroeder AK I, S.88. Ob die Liste zur Kategorie Ca gehört, läßt sich infolge ihres fragmentarischen Zustandes nicht erkennen.
'AcrapexoiYoo 13 Jahre: 9. Febr. 6805. Febr. 667; ~(loaooox{yOO 20 Jahre: 6. Febr. 66731. Jan. 647; Hiermit vergleichen wir die babylonnische Königsliste A (= CT XXXVI pI. 24 f.) IV, Z. 10 ff. 12 Marduk-aplu-iddina (Kanon: 721 --7 10/ 0 9) ; 5 Sarru-ukin (7 09--705/4); 2 Sin-ab (be)-riba 1) (704-703/2); 2) 3 Bel-ibni (702-7°0/699); 6 Assur-nadin-sumi (699-694/3); I Nergal-uballit (693); 4 Musezib-Marduk (692- 689/8); 8 Sin-ab (oe )-riba (688-681/0); [13] Assur-abu (-iddina) (680-688/7): [20J Samas-sumu(-ukin) (667-648/7). Zur Ergänzung [I3J ist zu bemerken, daß Assur-ahu-iddina nach Chronik BM 25091 (S. S~i th Babyl. Histor. Texts, London 1924), Rs. Z. 6 f. = Babyl. Chronik (CT XXXIV, pI. 50) IV, Z. 31 f. am 10. Arabsamnu seines 12. Jahres (= 2. Nov. 669) starb; er regierte also nur 12 Jahre. Sein Sohn Samas-sumuukin wurde aber nach denselben Quellen erst nach dem nächsten Nisan König, so daß sein 1. Jahr nicht 668, sondern 667 begann (wie bei Ptolemäus). Chronologisch mußte also das Jahr 668/7 entweder als dßCXO'{AW1:0V gelten oder dem bereits toten Assur-abu-iddina zugezählt werden. Demnach stimmt die Zahl 13. Zum Vergleich mit den Eponymenlisten kommen nun hauptsächlich die Herrscher in Frage, die anerkannt gleichzeitig in Babylonien und Assyrien regierten, d. h. Sarru-ukin und Assurabu-iddina, z. T. auch Sin-aboe-riba. Es gibt eine ganze Reihe von Texten, die nach Eponymat und Regierungsjahr datiert sind. So z. B. K 3044 (= III R pI. 2, Nr. XVI): aral!sabdtu umu 24kam li-mu lmu-ta[k- .. sattu I6 kam lsarru-ukfn[ ... U sattu 4~am [ ...
Die Ergänzungen der beiden letzten Zeilen ergeben sich aus andern Texten mit ähnlichen Datierungen (s. u.): das 16. Jahr ist das Jahr des Sarru-ukm als Königs von Assyrien, das 4. Jahr als Königs von Babylonien, d. h. nach den Königslisten (s.o.) das Jahr 706/5. Der Eponym von 706 (berechnet nach der Sonnenfinsternis von 763) ist MuBeide Überlieferungen takkil-Assur. stimmen also überein ! Weitere Beispiele 1): Jahr 716. a) VAT 8807 = Ebeling KARI IV, Nr. 174, IV, Z. 33 f. : [lf,m J-mu ltab-!iil(li)-e-sar-ra amllsa_ kin ,uassur sattu 6 kam Isarru-uMn arku-u sarru mdtas_surki. b) K 2686 2687 = III R, pI. 2, Nr. I = Craig Astr. Texts 29: ebenso. Jahr 7I3· K I989 usw. = J ohns ADD 660, 809 = AR Nr. 10, Z. 61: li-mu las-sur-ba-[ni aml/sa_kin dlkalJlJi sattu 9 kam Isarru-ukin Seirru mat as-surki . Jahr 7II. K 2678 = III R, pI. 2, Nr. V: [li-mu IdnJimurta (NIN.IB)-a-li-ikpa-ni ametsa-kin dISi_' -me-e sattu I I kam lsarru-u-kin ar[ku-uJ sarru mdtassUrki. Vgl. K 2692 (Smith Ep. Can., S. 86) ; K 2690 = III R, pI. 2, Nr. VIII. Jahr 709. K 2688 = III R, pI. 2, Nr.IX: li-mu lman-nu-kijas-s[ur . .. sattu I3 !zam Isarru-uMn arku-[u ... Ein Irrtum liegt Johns a. a. 0., II4I = AR Nr. II3, Z. 58 f. vor: li-mu lman-nu-ki-as-sur-le' amelSei_kin d1til-e sattu I2 kam lsarru-uktn sarru mdtas-sur. Nach K 5277 (Smith Ep. Can., S.86) ist dieses Jahr das 1. Jahr des Sarru-ukin als Königs von Babyion, was richtig ist. Jahr 708. K 2682 = III R, pI. 2, Nr. XI:
1) Er galt als babylonfeindlich den bab. Patrioten nicht als König. 2) Dazwischen 2 Regierungen von I, bzw. 9 Monaten, die chronologisch bedeutungslos sind.
1) Nur wichtige Texte sind berücksichtigt. Die Übereinstimmung der Eponymen mit dem Königsjahre kann aus der Liste, S. 426 abgelesen werden.
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EPONYMEN
sattu I4 kam Isarru-ukt[n sarru mataS_ surkiJ [u J sattu 2 kam [sarru bdb-ilikiJ. Auch K 3070 hat nach Smith Ep. Can. S. 87: 'eponym Samas-upahhir, governor •.. 14th year of Sargina-arqu (1) king .. .'. Jahr 707. K 3074 = III R, pI. 2, Nr. XIII: li-mu Isa-das-sur-du-up-pu amllsa-kin tu-us-lJa-[anJ sattu [IJskam Isarruuktn arku-u sarru [matas-sur kiJ U sattu [3 kam sarru bdb-ilikiJ (ergänzt nach K 3055 = III R pI. 2, Nr. XV, nach Sm 2045 = Smith Ep. Can. S. 86 und nach K 3064 = III R, pI. 2, Nr. XIV). Jahr 706. K 3044, s. bereits vor Jahr 716. Jahr 704. Smith Ep. Can. S.88: Fragments of three tablets give: Month Adar, 22nd day, eponym Nabu-deniepus, governor of Nineveh, Ist year of Sennacherib, king of Assyria. VgI. K 3068 = CT XXX, pI. 25. Jahr 700. K 2856 = Meek AJSL XXXV, S. 137: [lim-J-mu Imi-tu-nu amll [sd-kin alJ isa-na sattu 6(!) kam I d sin-alJlJe-ri-ba [sar Jru( ?) mat as-sur. Jahr 698. K 398 = III R, pI. 2, Nr. XIX: li-mu I su-lum[-sarri . .. J sattu 7 kam I d sin-[ ... Jahr 694. K 75 = III R, pI. 2, Nr. XX: li-mu I ili-itti-sa amll sa-kin al sd-i-meri-su u sattu I I kam [ .... Jahr 684. Rm 167 = J ohns a. a. 0., Nr. 230 Rs., Z. 16 ff. = AR Nr. 60,30 ff.: li-mu I man-za-ar-ni-e ameJ bel-pilJat mat kul-la-ni-a sattu 22( !)kam I d sindhhemeLrfba sarru mat as-surki • Ebenso K "2670 = III R, pI. 2, Nr. XXII. Jahr 683. 82, 5-22, 34 = Johns Nr. 447, Rs. Z. 14 ff. = AR Nr. 61,31 ff.: sattu 23( 1) I d sin-d!JlJemef-rfba sdrru mat as-surki lim-me I man-nu-ki-addd sa öl $u-pi-te. Man beachte, daß die Texte nicht einheitlich das I. Jahr des Sin-abberiba = 704/3 setzen, sondern z. T. auf 7°514. Weshalb diese verschiedene
Ansetzung möglich war, läßt sich nicht erklären. Nach Cb 6 bestieg er den Thron am 12. Ab des Eponymats des Nasbur-Bel = 15. August 705. Sein volles I. Jahr begann demnach am I. Nisan 70+ Dazu stimmen die obigen Angaben für die Jahre 704, 698, 694. während die Zahlen für 700, 684, 683 um I zu hoch sind. Jahr 676. 83,1-18,269 = Johns Nr. 502, Rs.,Z. 5 ff. = AR Nr. 562,13 ff.: 5 sdttu (= MU.AN.NA) [I as-surJdlJu-iddina na sarru mat d assur [lim-mu1 I ba-an-ba-a 1). Eine Schwierigkeit bietet Ca 3, der vor dem Jahre 781 einen Eponymen mehr hat als Ca6 , Cb 2 und Ce. Forrer hat (MVAG XX, 3, S. 5 ft.) die Schwierigkeit gelöst, wie auch durch den neuen Canon Ce erwiesen wird 2). Im Jahre 786 gab es 2 Eponymen: Nabu-sarruu;;ur und Balatu (nur Ca 3). Balatu war wohl Nachfolger des N., da er Satrap von Sibaniba war, was sonst kein eponymfähiges Amt war. N. war vielleicht seines Amtes entsetzt worden oder gestorben. Ähnlich waren die Verhältnisse in den Jahren 718 und 884 (s. u.).
EPONYMEN nirari lI). Hier finden WIr folgende Eponymen: dur-mdti-das-sur (Z. 39), ili-e-(mu fehlt wohl)-qa-a-ia (Z. 42), ni-nu-a-ja (Z. 45), ur-be-ru (Z. 49) [oder: lik-be-ru J zu adad-alJa-iddina (Z. 61) sd-kin allibbidli (= assur), dadad-danan (Z. 62), ina-ili-ja-a-lak (Z. 91), AN-?- ?-ia (Z. 94), und in der Unterschrift der Tafel: ili-napista-u$ur.
417
In Ca I (IlI R, pI. I) I, Z. Ir f. finden wir zwei Namen, die beide auf -a endigen; hier ist demnach die richtige Stelle zur Ergänzung von [ili-e-(mu)-/?a-a-iJa und [ni~nu-a-ila. Der Eponym von 892 { ... J -sarra-[ . .. J ist sonst nicht bekannt. Die Lesung ist absolut sicher, wie mir Sidney Smith liebenswürdig mitteilte. Unter den einzelnen Eponymenlisten führen wir die Schreibung in der Urform an (unter Weglassung des Personen-Determinativs).
Der große Kanon Ca von 9II v. Chr. an (mit Ergänzungen aus Cb, Ce, Cd). Wir geben jetzt eine vergleichende Übersicht der Eponymen der Zeit von 9II an. Da der Kanon anfangs lückenhaft ist, ist die Zahl der Jahre nach der Zeilenhöhe berechnet. In III R, pI. I liegt insofern ein Fehler vor, als I 2 U. ff. tatsächlich I 3 u. ff. sein dürfte. Zur Ergänzung der ZZ. 2 ff. vgl. oben (S. 413) die Bemerkungen zu Ca I. Weitere Ergänzungen bietet VAT 8288 = VAT II316 (Schroeder KAVI II [I922J, Nr. 84 ; Annalen des Adad1) V gl. ferner den Synchronismus unter LiplJ.ur-iIi 729 (Namenliste S. 449) und Bel:e:arran-beIa-u~mr 727 (ebd. S. 446). 2) KugIers Einwände dagegen (Sternkunde II, S. 572 ff.) sind schon deshalb gegenstandslos.
Reallexikon der Assyriologie.
27
EPONYMEN
EPONYMEN
Jahr [91 I] [910]
[9 0 9J
[9 08 J [9°7] [906] [9°5] [9°4] [9°3] [902 ] [9°1] [900]
I
Name
[Adad-nirdri, König(?)] Se'i-Assur A ssur-danni[nann]i Assur-dfn[i-am]ur Barmu( ?) Abi-[ . .. ] A ssur-taklak Q[urdi-ili]ma( ?) ? ?
883 882
[Dur-mati-A ssm} [Ili-e(mu)qdja] [Nfnuafa] [UrJLikberuJ [ A dad-au,a-iddina J [Adad-danJ [I na-ili fa-allak J [Ili •. faJ [ Ili-napista-u~urJ [ .. • J-sarra-[ ... J Ni(m)urta-zarme( ?) [TaJb-e{er-[ AssJur(?) Assur-laMnu Tukulti-Ni( m )urta, König Taklak-ana-beli fa Abi-ilafa Ili-milki jart (Na'id-ili) 7) A ssur-sezibanni Assur-nd~ir-apli, König
881 880 879 878
Assur-iddin Meqti-ddur( ?) Sa-iltma-damqa Dagan-belu-nd§ir
877 87 6
Ni(m)urta-ptfa-u~ltr N ti(m) urta-bela-u~ur
875 874 873 87 2 87 1 870
Sangu-Assur-lilbur Samas-upau,u,ir 10) Urigal-bel IZ)-kumua Qurdi-Assur Assur-le'i Assur-natkil Bet-mudammeq Dafdn-Ni(m)urta IStar-emuqi1fa Samas-nuri M annu-dan-ana-ili Samas-bela-usur Ni(m)urta-ililja Ni( m)urta-e{iranni Assur-ildfa U rigal-iska-dannin T db-beli Sarru-balti-nisi
[899] [898] [897] [89 6 J [895] [894] [893]
89 2 89 I 890 889
888 887 886 885
884
869 868 86 7 866 865
864 86 3 862
86I 860 859 85 8
1.
ca
419
I
I (I) [ ........ J se( !)-'i [-as-surJ ,) as-sur-DAN-i[n .. nJi(?) as-sur-di-n[i-a-m]ur » 5 bar-[mJu (?) AD-dt>-[ Jt>as-su'f:ia[k( ?)J-lak q[ur( ?)- .. . -Jma(?)
[ ....... .J
10 [ •• '," ••• J
[BAD-KUR-das-surJ 3) [AN-e-qa-a-iJa 3) [ni-nu-a-jJa 3) [UR-be-rJu(?) 3) 15 [U-PAB-JAS 3) 4) [dIM-DAN-anJ 3) [i-na-AN-ja-a-lakJ 3) [AN-?-?-jaJ 3) [AN-ZI-PABJ 3) 20[ ........ J
[ ..... .J t>[ ...... -suJr(?) [as-sur-la-ki-nuJ 5)
[ ....... .J
25 [ •.•••••• J
[ ....... .J [ .....•. .J [ ......• .J [ ........ J 8) 30[ ..•.•.. . J-MAN
[ ..... . J-AS [ ..•.. . J-KU [ ..... . J-SIG. [ .... . -PJAB-ir 35 [dJMAS-KA-[iJa-PAB [dJMAS-EN-PAB [S j I D-as-sur-lil-bur [dJUD-ub-la [djMAS.MAS-EN-ku-mu-u-a 40 [q]ur-di-as-sur [as-Jsur-ZU [as-J sur-na-at-kil [e jn-mu-SIG 5 [DjI.KUD-dMAS 45 XV-ID.KA[L- .... J dUD-nu-r[iJ man-nu-DAN-an-V-AN dUD-EN-PAB dMAS-AN-a-a (II) dMAS-KAR-ir-an-ni as-sur-AN-a-a dMAS.MAS-is-ka-DAN-in HI.GA-EN 5 LUGAL-U R-UN.MES
2.
ca
2
(I) [ . . j-LUGAL-[ .. J [ . . j-MAS-zar[ .. Jme(?) [IJI( ?)J .GA-KAR-[ .. -s]ur [asj-sur-la-DU-n[uJ 6) (5) [KUJ-ti-dMA S M[ AN] tak-Iak-V-EN-j[aJ AD-AN-a-a AN-mil-ki ja-ri-i (10) assur-se-zib -a -ni as-sur-PAB-ir-TU R.US LUGAL as-sur-AS [m]e(?)-iq(?)-ti-a-KU 9) [sd.-AjN-ma-dam-qa (15) [ • • dJa-gan-EN-PAB-ir [ . . JMAS-KA-fa-PAB [dlMAS-EN- PAB [ ..... . l]il-bur [ ... . j-u-pa-If. AR (20) [ •.• • j-NE-ku-mu-u-a [ ... . J-as-sur [ ... . J-ZU [ ..... . J-kit [ ..... . -jeq
t 1. C b 5 13) (Vs.) LUGAL-UR-UN.MES
I) Ergänzung nach Schroeder a. a. O. Nr. 83, Rs. 19. _.) Ergänzung nach Schroeder a. a.O., Nr. 84, Z. 64. -3) Zur provisorischen Ergänzung s. S.417. -4) Spuren in ca 1. - 5) Ergän.zt nach Schroeder a. a. 0., Nr. 89, Z. II b . ....:.... 6) So wohl zu lesen. - 7) Auf AN-mil-ku (Scheil Tuk. Nin. Vs. 13 folgte1:id. Vs. 41 und Rs. 65 na-' -di-AN. Wir haben also 2 Eponyme für 884. - 8) Trennungsstrich unter dem Namen nicht
17.
ce
(VI) .. [ ..... .J as-sur[- ••. .] as-su[r- ...• J EN-mu-[ ... j DI.KUD-dMAS (35)X V-e-mttq-qa-a-a dUD-nu-ri man-nu-DAN-an-V[ ... J dUD-EN-[ .. J dMAS-AN-[ ... J (4 0 )dMAS-KAR-[ .... j dMAS-a( ?)-[ ... •JI')
[ ...J.[ ....] [ •...•.. .J MAN-UR-[ .. ].MES i zu erkennen. -- 9) Assur-na~;ir-apli, AnnaI. II 49: BE-a-KU; zu BE = miqtu vgl. CT XX pI. 37: 22.24 mit 32 :61f. (DUGUD;dieses = miq/u Br.9229; SA1 6.971).- IO)Ca 1: -ubla. - 11) Richtiger tipil; s. Stele 50 S. 439}. Il) GewIß Fehler für as-sur-AN-a-[ •. J. - 13) Uberschrift: [Königtum(?)] des Sulmanu-asared, Sohnes des Assur-nasir-apli.
Jahr
EPONYMEN
EPONYMEN
420
1.
Name
ca
857
Sulman-asared, König
dDI-ma-nu-1I1AS ltfAN
856 855 854
Assur-bela-ka'in(i) Assur-bunaja-u§ur Abi-ina-ekalli-lilbur
as-sur-EN-DU-ni as-sur-KAK -a-a-PA B AD-AS-E.GAL-lil-bur
as-sur-EN-D U-in as-sur-KAK-a-a-PA B 5 AD-AS-E.GAL-lil-bur
853 85 2 85 1 85 0 849 84 8 847 84 6 845 844 843 84 2 84 1 840 839 83 8 837 83 6 835 834
Dajdn-Assur Samas-abua .) Samas-bela-usur Bel-bunaja . Hadi-libbusu Urigal-d lik-pani Bur-Rdmdn(a) Ni( m) urta-muktn-nisi Ni(m) urta-nddin-sumi A ssur-bUnaja Tdb-Ni(m)urta T ak ldk-ana-sarri Adad-remanni Bel (Samas)-abua .i:iulmu-beti-ldmur Ni( m) urta-kibsi-u§ur Ni( m)urta-ilaja Qurdi-Assur Sepä-Sarri U rigal-mudammeq
10 DI.KUD-as-sur dUD-A[D}-u-a dUD-E[N}-PAB dEN-[ .... }-a !fa-di-[ . ... } 15 dMAS.MA5-D[U-5]I [ ... . -}ma-na [ ........ } [ ........ } [ ........ }
DI.KUD-as-sur dUD-AD-u-a dUD-EN-PAB 10 dEN-KAK-a-a ha-di-i-li-bu-su dMAS.MAS-DU-SI bir(!)_d[ .. -m}a-n[a} 3)
833 83 2 83 1 83 0
ja!fdlu Ululd[ja} Sar-pati-beli Nergal-ildja {lubdja Ili-muMn-a!fi 6) Sulmdnu-asared, König Dajdn-Assur A ssur-bundja-u§ur
30 [ •••••••• }
829 828 82 7
826 82 5 82 4
[ ..... . }-MAN [ ..... . }-ni [ ..... . }-a
[ ..... . -m}ur 25 [ . . . . . . . . }
........ } ........ }
[ ....... ·7 [
........ }
ja-!fa-[ . •} 40E[N}-KAK-[ . . } S[am- . .... } j[a-!f]a-lu EN-DAN-an d1I1AS-ub-la 45 dUD-AN-a-a
810 809 808 80 7
Urigal-ilaja A ssur-bundja-u§ur Sar-patt-beli Belu-baldt ]'fuseknd Ni(m)urta-asared Samas-kumua B ei-q dta-§abat Adad-nirdri, König Urigal-ildja Bel-dan
dMAS.MAS.AN-a-a as-sur-KAK-a-a-PAB (IH) ilIAN-pa-ti-i-EN EN-ba-lat mu-sik-nis dMA5-MA5 5 dU D-ku-mu-u-a EN-SU-§a-bat dI M-ZA S=-.--cG-A'-'B--clt-CC I A--'-'-N"'--dMAS.MAS-AN-a-a [ . . }-DAN-an
806
$il-beli
822 821 820 81 9 818 81 7 816 81 5 814
81 3
812 8Ir
ce
(45) XXIV MU.MESI) dDI-ma-nu-MAS MAN as-sur-EN-DU as-sur-KA K -a-a- PA B AD-A5-E .GAL-lilbur (50) DI . KUD-as-sur dUD-AD-u-a dUD-EN.PAB [ .... } -bu-na-a-a [ . . -d}i-li-b[u-s}u (55) [ •••••••• }
[ ....... ,} [ .... D}U-[ ... } [.MA}S-SE-[ . . } [ .. . -s}ur-bu-nu-u-a (60) HI.GA-dMAS t;k-lak- y -as-sur 4) dIM-LID-ni dUD-AD-u-a DI-mu-EN-SI (65) dMAS-kib-si-[ . . ] dMAS-AN-[ . .. } [ • •}-qur-d[i . .} 5) (VII) Anfang fehlt
........
[ } MA[N •..... } U+[GU}R-AN-a-[ . . } lJ[u]-ba-a-a 35 A[N]-DU-PAB ----;t[D]I -ma-n-u--M-A-5-=-M-A-.N--- 1 D[I}.KUD-as-sur as-sur-KAK-a-a-PA B
ja!fdlu Bel-bunaja Samsi-Adad, König ja!fdlu Bel-dan Ni(m)urta-ubla Samas-ildja
82 3
dDI-ma-nu-MAS
20 [ •..••••. }
[ [
17.
11. C b 5
I
______
•• • }-EN . 10 _[ -----
14. C b 8 [ . . }-DU-[ .. } [ . . }-DI-ma-nu-[ . .. } [D}I.KUD-[ ... . } [a}s-sur-KAK-a-a-[ . . } (5) a-a-!fa-a-[ .. }
421
Z.
ca
2
(Il)[ ........ } dU[D- ..... . ] EN-KAK-[ ... . } (20) lJa-di-li-b[u-s}u dMA5.MAS-DU-SI bur-dra-man dMAS-DU-UN .MES dMA5-SE-MU (25) as-sur-KAK-a-a HI.GA-dMAS i'ak-lak-a-na-LUG AL dIM-LID-a-ni EN-AD-u-a (30) DI-mu-EN-la-mur dMAS-kib-si-PAB dMAS-AN-a-a qur-di-as-sur GIRILMAN (35)dMA 5 . MA 5-mu-dameq ja-!fa-lu ITU .KIN-a-[ •. ) MAN-pa-ti-E[N) dU+GUR-[ ... . } (40) !fu-[ . .... }
10. C b 4 (Vs.)[ ........ }
[E}N-KAK-a-[ . . } ~m-si..dI[M]( ?)
[ .... . }-lu
[ ....... ·],------1 ........ ] (20) [ ...•.... }
[
12. C b 6 [ ..... . ]-a-a [ ..... . }-PAB [ .... . }-EN
........ } [ ........ } [ ........ } [ ........ } [ ........ } [
(5) [ ••.••... ]
8. C b
27)
(Vs.) E[N- ..... ] [ ........ ) . - " - - - - - [ ........ } [ ... '" .. }
__
(5) [ ••..••.. } ~.-----
'_~~
I) 24 Jahre (des Asur-m1i'ir-apli). - .) In ca 6 (unv.) fehlt diese Zeile! man. - 4) Wohl Irrtum. - 5) So! (Schroeder, pers. Mitt.).
3) C a 6 (unv.): bir-dra-
(10) [ •••••••• }
8)
EN-da-an( ?) NUN(?)-EN
.----
6) Oder Ili-kfna-u§ur, -
z. ca
2.
(III)[ ........ ) 7) Auch C b I hat Strich nach Jahr 810. -
8) Hier auch Spuren auf Ce
EPONYMEN
422
1.
Name
Jahr
ca
I
asOS[ur-ta} k-lak AN-[ .• IH}a dSI.[ ..... . ]
Assur-taklak Ili-ittija Palil-eres
as-sur-U R-[ . .. }
EPONYMEN
8. C h
2
as-S[ur- .•. . } AN-[ .... .} dSI.D[U ... .}
A ssur-balti-niSi
801 800
799
Ni{m)urta-ilaja SiJpä-IStar M arduk-ismeanni
15 d}rIA S-AN-[ . .. } GIRIL[ .. . } [dAM}AR. U[D}-lj[ AL- .•• }
(10) dJ1fAS-AN-a-a GIRlLdXV dSID-ljAL-a-ni
79 8 797 79 6
M utakkil-Marduk BiJl-taris-ilimma Assur-b"ela-u~ur
[m]u-[ta}k-kil-[ . .. } EN-LAL-A[N .. . } 20 as-sur-EN-[ .. }
mu-tak-kil-dSID EN-LAL-is-AN-ma (15) as-sur-EN:PAB
795
M arduk-sadll,ni
dSID-KUR-u-[ • . }
MuMn-abll,a Mannu-kZ-AsSll.r Musallim-Ni{m)urta BiJl-iqHanni SiJpä-Samas N i{m) urta-muMn-alfi A dad-musammer Sil-IStar Naba-sarra-u~ur; Bala{u A dad-{u ) balli~ M arduk-sarra-u~ur
DU-AD-u-[ • . } man-nu-ki-KURas-S[ur} [m}u-DI-dMA[S} 25 [ •• • ]-BA-Sd-ni [ ... J]LdUD [ .. . }-DU-PAB
........} ........ } 30 [ •••••••• ] [ ........ } [ [
Ni(m)urta-na~ir
[ .... •}-PAB [ •... . }-PAB-ir
Ilima-Ie'
[ .. . }-ma-ZU
aUur-tak( ?) -lak( ?) AN-KI-ja dSI .DU-KAM-es(?)
as-sur-U R-[ ....}
802
17.
GIRlLd[ . .} (40)dAMAR. UD-ljALa[n . .) mu-tak-kil-dS[I D } EN-LAL-AN-m[a] as-sur-EN-PA[B} "AMAR. UD-sad-du[
(25)
.. }
DU-AD-u[ .. ) man-nu-ki-KUR a{S . .} mu-sal-lim- d[ . . } El'!-BA-sd-[ .. .} GIRll.d[ • .} (50) dMAS-D[U . .. } dIM-mu-sam-[ . . } NUN-dXV dPA-MAN-PAB dIM-bal-l[it} (55) dSID-MAN-[ . . } dSID 3)-PAB-ir
35 dDI-ma-nu-MAS MAN
Sulmanu-asariJd, König 780 779
Samsi-ili M arduk-remanni Bel-USer N abll,-isdeja--uMn
776 775 774 773 77 2 77 1 77 0
Pani-Assur-lamur Palil-eres IStar-d11ri Mannu-ki-Adad
77 8 777
Assur-beta-u~ur
{S]am-si-AN [ .. S]ID-LID-a-ni [ ...• •}-GIS [ ... . }-SUljUS-DU-in
------
768
Assur-dan, König Samsi-ili Bet-ilJja Aptaja Qurdi-Assur Musallim-Ni(m)urta Ni(m)urta-mukin-nisi
764
~idqi-ili
769
76 7 7 66 765 763
762 76r 760 759
Bur-Sagali! Tab-biJli NaM-mukin-alfi7) La-qlpu PJni-Assur-lamur
dDI-ma-nu-MAS sam-si-AN (35)dAMAR. UD-LID-a-ni EN-SI.DI dAG-SUljUS-ja-D[UJ
40 [ ... . }-la-mur (Rs.) [ ....... . J [ ........ } [ . . SI.jDU-APIN-es xV-BAD [ ........ ] man-nu-ki-dIM [ ........ ] as-sur-EN-PAB 5 [ • • ]E[N ... ] ---:;-c---=c-:-c:-:---=-::-;-:~---- --=-c--'C--"-=-:-::-=-'--------45 as-sur-DAN-an MAN as-sur-DAN-an sam-si-AN sam-si-AN EN-AN-a-a EN-AN-a-a (IV) [T]UR. US-ja TUR. US-ja qur-di-as-sur 10 qur-di-as-sur m[u-D jI-dMAS mu-DI-dMAS d[ . .. • ]-UN .MES dMAS-DU-UN .MES 5 $[i ... q]i-AN $i-id-qi-AN SUljUS( ?)-sa-[ .. -Je bur-dsa-ga[l]-e {II[.GA ... } 15 HI.GA-EN dp[A-D}U-PAB dAG-DU-[ .. ] la-qi-pu la-qi-[ .. ] 10 SI-as-sur-la-mur SI-as-sur-la-[ . . ]
dDI-ma-nu-MAS MAN (60) dsa-mas-AN dSID-LID-a-ni EN-SI.DI dUD 6)-SUljUS-jaDU SI-as-sur-la-mur (65) dSI.DU-KAM
6.
ca
.) Da nicht in
ca
3
3.
ca
3
1. C h
I
6
dKU-(KUR-u-ni) » ?
? ? (EN)-BA -Sd-an-ni ?
? ?
GIS. MI-(XV) dPA-LUGAL-PAB dIM -u-bal-lit dKU-LUGAL-PAB
ca
2
[. .... .j MU.MES [XXV] IIl5) (IV) l[ ..... } (lO)UD~[
.... . ] dSU-[ ..... .) EN-[ ... .} dPA-S[U{IUS .. . ] SI-aS-§[ur . .. }
(15) d[ •. •.... ]
[
........ ]
(I) [ ........ } EN-BA-sd-an-ni GIRILdUD dMAS-DU-PAB (5)dIM-mu-sam-mer NUN-dXV ba-la-tu dI M -it-bal-lit dSU-MAN-PAB OO)dpA-MAN-PAB 4) dMAS -PA B-ir
1. C b
dDI-ma-nu-MAS MAN sam-si-AN (15)dSU-LID-a-ni EN-SI.DI dPA-SUljUS-DU [ .. . }-as-sur-SI [ .. . )DU[ ... } (20)[ •......• ]
I
(35)[ .••••... )
AN-ma-ZU
[
.... ' - ',--,.}~--
dD[I. •• .. ) sa(?)-[ .... . } d[ •.••.• .}
(40)E[N ..... .] dAG-[ ... .• ] SI-as-sur[ .. . ) dSI.D[U ... . ] dXV-[ .. . ] (45) man-nu-ki-[ . .. ] as-sur-EN-[ . . } [ [
........ ] ........ ]
(Rs.) EN-AN-a-a TUR.US-a-a qur-di-as-sur mu-DlcdMAS 5 dMAS-DU-UN.MES ~i-id-qi-AN
bur-dsa-gal-e HI.GA-EN dAG-DU-P[AB} 10 la-qi-[ •• ] S[I .. -s]ur-[ . .. }
I
I) Die erhaltene Spur paßt nach Delitzsch nicht zu KI; eher [m]e oder [Sji. extenso veröffentlicht, ist Fragliches in () gesetzt. - 3) Fehler!
3.
dlJfAS-A[N •. .} GIRlLd[ ..• .} (30)d[ ...... .)
(t5)
dAN-ma-le-'
2
as-sur-UR-U[N .. .}
2. AN-ma-ZU
ca
as-S[ur . •.• } AN-[ •.... } dSI.DU-[ .. .}
ce
(VI~)[ . . }-MAS-A[N . . }
dAMAR. UD-KUR-u-ni DU-AD-u-a man-nu-ki-i-as-sur mu-sal-lim-dMAS (20) EN-BA,-Sd-a-ni GiRll_dUD dMAS-DU-PAB dlM -mu-sam-mer (25) NUN-dXV dAG-MAN-PAB d1 M -tt-bal-lit (30) dSI D-MA N~PAB dMAS-PAB-ir
2.
12. C h 6
42 3
4) Irrtümlich für Jahr 786! -
5) 28 Jahre. -
6) Fehler! -
7) Oder -kiJna-u~ur.
EPONYMEN
EPONYMEN
I (Ana-) Bel-takl,ik
75 8 757
·Z5 6
755 754
1.
Name
Jahr
,
i5
8. C h
I
EN-tak-Iak dMAS-AS EN-KUR-u-a qi-i-su
N imurta-iddina Bet-sadua (I)qzsu
N i(m) urta-siJzibanni
ca
a-na-EN-tak-[ . .] 20 dMAS-[ •. ] E[N]-KUR-u-a i-qi-[}su
dmas-se-zib-a-ni ds-sur-ZAB.GAB MAN
dMAS-s
r ... .}
753
Assur-nirdri, König
75 2 75 I 75 0 749 74 8 747 746 745 744
Samsi-ili ]v[arduk-sallimanni Bel-dan Samas-kena-dugu I A dad-bela-uktn Sin-sallimanni N ergal-nd§ir N abu-bela-usur Bel-dan .
743
Tukulti-apil-Esarra, König
74 2 74 I 74 0 739 73 8 737 73 6 735 734 733 73 2 73 I 73 0 72 9
N aba-danninanni B et-ljarrdn-bela-u§ur N abu-etiranni Sin-tak'ldk Adad-bela-uktn Bet-emuranni Ni(m)urta-iISja A ssur-sallimanni Bel-dan Assur-danninanni N abu-bela-usur N ergal-(u) b~lli! Bet-la-ddri LipTJur 6)-ili
728
Duri-Assur
BAD-as-sur
[ ..... .s}ur 7)
72 7
Bet-ljarran-bela-u§ur
EN-KAS-EN-PAB
[ ........ }
726
M arduk-bela-u§ur
dSID-EN-PAB
72 5
MaTJde
maTJ-di-e
72 4
A ssur-ismeanni
45 as-sur-ljAL-a[n-nJi(?)
72 3
Sulmdnu-asared
(V) dD[I-mJa-n[u-MJAS [ .. J
sam-si-AN dSID-Di-an-ni EN-DAN-an 20 dUD·.DU-du-gul dJ1I,I-EN-DU dES-DI-an-ni [dj U CUR-PAB-ir dpA-EN-PAB 25 EN-DAN-an
+
KU-ti-A-E.SAR.RA dpA-DAN-in-an-ni EN-KAS-EN-PAB dpA-KAR-ir-an-ni 30 dES-Iak-lak dIM-EN-DU EN-SI.LAL-an-ni dMAS-AN-a-a as-sur-sal-lim-an-ni 35 EN-DAN-an as-sur-DA N -in-an-ni dpA-EN-PAB U CUR-u-bal-li! EN-lu-da-ri 40 nap-TJar-AN
+
3.
2
25
ca
dr ... ... } d[ ... ... }
4.
dsam-si-A[N} dSU-sal-lim-a[ . . } (5)EN-DAN-an dUD-DU-du-gu[l] eIM-EN-D[U} dES-sal-lim-a-n[i] C UR-PA B-ir dU (iO)dPA-EN-PAB EN-DAN-an
+
U( 1»)-[ . ... } 3)
........ ]
5. ca 5
+
I
(Rs.) [ ........ ] [ .. .... -PA}B [ ..... . -l]i! [ ..... . r}i 45 [ ..... • A}N
3.
ca
(III)A[N ..... .)
5. C"
I
5
Naba-tdri§
[ ... . j-LAL-i$
dPA-LAL-i$
tiPA-LA[L .. . )
Assur-iska-dannin
r ... .J-ka-DAN-in [ ... . ]-KAK
[ ... .
[
........ }
........ }
2.
ca
2
(V) dIM-EN-D[U}
dES-sal-lim-a-[ . . ) dU CUR-PAB-ir dPA-EN-PAB 5 EN-DAN-an
+
KU-ti-A-E.sAR.RA MAN dPA-DAN-in-a-ni EN-URUKAS-EN-PAB dPA-KAR-ir-an-ni 10 dES-tak-lak dIM- 5)DU-in [ . . ]-SI.LAL-a-ni [ . . -AjN-a-a as-sur-sal-lim-an-ni 15 EN-DAN-an as-sur-DA N -in-a-ni dPA-EN-PAB dU GUR-u-bal-li! [ . . j-lu-KA[Kj-ri
+
20 [ . . . . . . . . }
as-sur-is 8 )-ka-[ ..
as-sur-is-ka-DAN-in MAN-DU MAN 5 aUur-KUR-u( ?)-paTJ( ?)-
lJir( ?)
1) Irrtum! - ~) Nicht U+ [CU RJ. - 3) Auch C h r (Namen zerstört) hatte nach dieser Zeile einen Strich. - 4) Fehler der Edition? - 5) EN fehlt.
maTJ-di-e (55)
3
721
Zera-ibni 8)
........ ; ........ }
ce
(VIII) d[ . •.... ) EN-DAN-an dUD-DU-du-[ . .} dIM-EN-[ . . } (30) dES-DI-a-ni dU +CUR-PAB-ir dPA-EN-PAB dEN-DAN-an XMU.MES . . . . . . . . } KUR as- (35) SI +DUB-A-E.sAR. RA MAN sur dPA-DAN-in-an-ni EN-KAS-EN-PAB dPA-KAR-ir-an-ni dES-tak-l[ak) I (40) dIM-E[N-ju-k'in }LAL-a-ni [d}MAS-AN-a-a as-sur-sal-lim-an-ni EN-DAN-an (45) as-sur-DAN-in-a-ni dPA-EN-PAB U +CUR-bal-li! EN-lu-da-ri lip-TJur-AN
I
(Il) dMAS-AN-a-a
718
........ )
[ [ [ [
dSID-EN-PAB
[ ... . AJN-a-a
5 [ ••• • ]-CI.NA
I
EN-KAS-EN-PAB
Ni(m)urta-ildja
Sarru-( u) Mn
17.
7. C h
(50) BAD-as-sur
722
71 9
ce
ca 4
I
dM[AS ... . )
720
17.
2
(I) [ .... . }-ZAB LUCAL KUR as-sur [Sa}m-si-AN [djSU-DI-an-ni [ . . }-DAN-an5 dUD-DU-du-gul das-sur 1)_ EN-DU dES-sal-lim-an-ni dU+C UR-PA B-ir [ .. . }-EN-PAB fehlt 4) 10 [
(I) SI UM( !)-A-E .SAR. RA LUCAL dPA-DAN-in-an-ni EN-URUKAS-EN-PAB dpA-KAR-an-ni 5 ES-tak-lak U-E[N]-DU E[N-S}I.L[AL-a]n-n[i)
7. C h
ca
3
as-sur-ZAB[ . .. }
as-sur-[ .. .. .7
[
4.
3
(Il)[ ........ }
sam-[ ... . } dSID-[ . ... } EN-[ ... . } dUD-[ .... } . 30
3.
ca
as-sur-ljAL-a-ni [ .. }MU.MES [ ... '.' .}-MAS MAN [ .... . A}N-a-a [ ... •t}a-ri-i§ [ ... . ]-DAN-i[nj
.}
(60) [ • . [MU .MES (5)
MAN-DU MAN ZIR-KAK
4.
ca
(II)ZIR-KAK
4
[ . ..... NjA MAN [
........ ]
18. Cd (I. II)[ .. ... }NA Sdrru mät[as-sur] [ ....... . ]sd-kl.n ra-[$ap-paj
6) Var . .ll/apO.ar. - 7) Auch C h 3 hatte nach dieser Zeile einen Strich. - 8) Delitzsch: »(Es) scheint auf is ein Zeic.hen wie me zu folgen~. Darauf ka. - 9) Var. Assur-miUa-upalJ!Jir(?)
EPONYMEN
1.
Name
Jahr
10
ca
EPONYMEN
If[I.G]A-NUN-E.sAR.RA
IfI-GIS .MI-E.SAR .RA
[ .• . ]-lfJ;k-Y-EN XV-RAD as-sur-ba-ni MAN-SI. LA L-an-ni
tak-lak-Y-EN [X]V-[ .. . ] [ . . -s]ur-ba-[ .. ]
25 [ • • ]-MAN-an-ni
[ . . ]-PAR .MES-SU MAN' [ . . -NI]GIN-ra-EN [d] PA-di-ni-KAK-us
[
[ba-na-[ . . ]
........ ] 13. C b 7
me-[ ... . ] EN-[ ..... ] D[I ...... ]
2 10
15 d(!)[ •••.•• ]
4
[ [
5
IfI .G;A-GIS .MI-E. SAR.RA tak-Iak- ,Y-EN dXV-RAD das-sur-ba-ni LUG AL-SI .LAL-anni dMAS-a-lik-SI
gi-[bi-Iu AS-PAR.MES
dUD-u-pa-IfAR sd_dJjI-du-up-pu mu-tak-Iak4)_das-sur [N1]G1N-EN
-~~-----------I
MES-SU LUGAL X,URa[s-s]ur [ .. . ]-di-ni-[ .. . ] [ ... ].NU[N ... ] [ .. . ]-P[A[ ... ] [
........ ]
ca
3
AD-ra-ma 8) 5 ba-am-ba-a dpA-PAR .MES-SE-na » Var.
da-na-nu Ta( ?)-dIM-ni-ni dPA(?) 7)-U GUR-MANPAR AD-ra-mu ba-am-ba-[ . . ]
+
+
I
I
(15)[ ........ ]
Takkil. -
dUD-NIGIN VV mai kir-[ru-ri] sd-as-sur-dup-pi VV tus-[ba-an mu-tak-kil-as-sur VV gu-za-[na] 15 N1GIN-EN VV a-me-di sd[ .... ] dPA-D1-KAK VV ninua ki KAN.NUN-a-a VV kak-zi dPA-ZU VY arba-ili [ba-na-nu YY ....... . 20 me-UD-nu YY i-[sa-na] EN-MAN-a-ni VV [ ........ ] (Rs. IH. IV) [ ................ ]
........ 5.
man-nu-ki-i-dI M dPA-MAN-PAR dpA-PAR .MES-APIN-es (10)
dUD-RE-PAR YVar-[zu-{!i-na] man-nu-ki-as-sur-ZU VV tit-[Ii-e]
10
15 [ •••. ].
mi-tu-nu E[N ..... ] [ ]
.................]
ca
3) So Delitzsch. -
4) Wohl
(5)
.......... ] .... [ .. ]
5 [ •••••••.. • ]dim-mas-[qi]
5
(Rs). [ •....... ]
EN-SI-a-ni (5) as-sur-DAN-in-a-ni man-zer-ni-ni( !)
[ .. . ]-ki-U [ .. . ]-MAN-PAR -=-=-:·~~.~'-::-------I----'["::-.-. . J-p A R-A PI N -es [ .. . ]-PAR-AS ina ;!kusst it: tu-sib 6) (VI) da-na-nu TA-dI M-a-ni-nu U GUR MAN--PAR
dMAS-DU-SI VV si-'-me-[e]
[
........ ]
as-sur 4)-PAR MES-[ .. ]
[ . . J-SI.LAL-an-ni [ .. . -D]AN-in-an-ni 40 [ •• -a]n( ?) -ze-er-ni-e
[ta]k-Ia.k-Y-EN YY na-~ib-i[-na] XV-RAD YY arab-[lJa] as-sur-ba-ni YV kal-lJa MAN-SI.LAL-a-ni VV mat-za-mu-[a]
5
[
(IV) [ ........ ] AS-[ .... . ]
dES-PAR.MES-SU
[ ... . ]-E.sAR.RA sd-kin aS[s-ar]
10 man-nu-ki-dIfI-ZU
........ ]
3.
[ ... . I]M( ?)-as-sur amllaba[rakku]
[ ......... . ]ri-mu-[si]
20 [ . . . . . . . . ]
EN-SI.LAL-a-ni dPA-DU-PAR
18. Cd
ijI.GA-IM-das-sur
D[I . .... ] as-[Sur ... . ]
za-za-a-a
5) Schroeder (pers. Mitt.).
12 dPA-di-ni-KAK-us
KAN.NUN-a-a
3)
6.
b
(Rs.) d[ ....• .] sd-as-sur-du-up-pu 6 mu-NIGIN4)-as-sur 8 NIGIN(?)-EN
10 dPA-ZU
[ .. . ]-m!f-MAN [ . • -RJAD-PAR [ ... . ]-EN [., .-E]N-PAR 30 [ •• • -K]I-ja AS-PAR.MES
ca
dUD-EN-PAR
12. C
5 [ .• ]-tak-kil-as-sur
[ • • ]-t[U . . ]
4.
ijI .GA-NUN-E[ .. .]
Z
[ .. . ]-u-pa-IfAR
[K]AN.NUN-a-a [d]PA-Z[UJ [ . . ]-na-nu 3)
3
tak-kil-a-[ ...• ] dXV-[ ... . ]
[ ... -s]ur-du-up-pu
[d]PA-di-ni-KAK-us
I) Im Original noch auf der vorhergehenden Zeile. -
ca
2.
ca
ijI.G[A .... ]1)
(VI) [ .. . ]-EN-PAR [ .. . ]-ki-aUur-ZU
dUD-NIGIN-HAR sa-as-sur-du-p':u mu-ta.k-kil-as-sur NIGIN-EN
Irrtum. -
3.
IfI-IM-das-sur
dUD-EN-PAR 15 man-nu-ki-as-sur-ZU
35
5
[IfI.G]A-IM-as-sur
dMAS-DU-.~I
20
ca
5.
I
[ ........ ] VY( ?)[k]i( ?)-m[uj( ?)-nu5)
17.
ce
E[N-S]I.L[AL ... ] dpA-DU-PAR
(IX)[ ...... -n]i(?) [ .. . -ki-]en-PAR
gi-'( ?)-i( ?)-li(?) SE-PAR.MES
[ .. . ]-[bi-Iu [ .. . ]-din-PA R . MES (30) [ •• ] MU.MES dES-PAR .MES-SU MAN EN-SI.LAL-an-ni as-sur-DAN-in-an-ni ma 5)-an-zer-ni-e
dES-PAR .MES-SU MAN EN-SI.LAL-an-ni as-sur-DAN-in-an-ni man-zer-ni-e man-nu-ki-i- U dpA-MAN-PAR
(35)man-nu-[ .. ]_dIM d[ ... ]-PAR [ ... . ]-KAM [ .. . -n]a-nu [ ... . ]a-ni-nu (40) [ •.•• . ]-PA R A[D] 9)-ra-[m]e(?) ba-an-b[a .. . ] dPA-PAR .MES-[ . . ]
[ ......... . ]ar-pad-[da] [ ......... . ]gar-ga-miS [ ......... . ]sa-me-ri-na 10 [ •...•.••• . ][bat-ri-ka
[ ......... . ]~i-mer [ ......... . ]mdtas-sur [ . . ]-5[1 .... tar]-tan imitti as-sur-[DA]N-[ . ..... . q]u( ?)-e(?) 15 man-nu-zer-ni[ . .. . ]kul-Ia-ni-a man-nu-ki-[ . .. .]~u-[pi-te] dPA-MAN-[ . .. . ]mar-qa-si dPA-PAR-[ . ... . sa]-ma-al-li da-na-n[u .. man]-~u-a( I) 20 T A-U-a-nu( ?)[ . . m]a-gi-du-nu U+GUR-MAN-PAR [r]abi RI.LUL (=saq§) [ .. -r] a-m[usukka]llu dannu[ as]arJdu [ ....... . suk]kallu dannu [II-]u [ .... .... abarakku] raba
---6)' = [Assur]-a!J.a-iddina setzte sich auf den Thron. Was ist richtig? - 9) Kaum a [b].
7) Irrtum. -
8) ~a Delitzsch; III R pI. I
mt/.
EPONYMEN
428
1.
Name
Jahr 674 673 67 2 67 1 67 0 669 668 667 666 665 664 663 662 661 660
Sarru-mtri Atar-ili N abu-blJla-u~ur Kanundja Sulmu-biJli-lasme Samas-kdSid-ajdbi 1\1arlarme Gabbdru Kanundja l\1annu-ki-sarri Sarru-lu-ddri Bet-na'id T db-sdr-Sin Arba'ildja
659 65 8 657 65 6 655
Silim-Assur Sa-Nabu-su Ld-bdSi 1v[ilki-rdmu Amjdnu
654 653 65 2 65 1 65 0 649 [64 8 ]
Assur-ildja A ssur-dura-u~ur Sagabbu Bet-Harrdn-sadl1a Ao,i-ildja [Belsunu 6)
Gir~apunu
ca
EPONYMEN 3.
I
ca
3
17.
I
[
(45)
........ ]
(Unterschrift: ) (iJi/]al Id assur-[ .... ] [sanu] mat d[assul,ki]
[EN-su-nu] 6)
as-sur-PA B-ir as-sur-AN-a-a as-sur-BAD-PAB sa-gab-bu (10) EN-KAS-KU R-a [PA]B-AN-a-a (Unterschrift abgebrochen).
EponymenkanonCb
(Vs.)[ina li-me I as-sur-buna-a-a-u~ur Inis / sar4-pa-ti-i-bel [ I ntu-sek-nis Idni( m )urta-asared Idsamas-ku-mu-u-a Ibet-q dta-~a-bat [ina li-me Idadad-nirdri Idurigal-ila-a-a [ dbIJl-da-an (10)[ I;;il-beli [ [ ( 5)[ [ [
------
........ ]
I
I
1.
-~-
ja-na mattil-l[i-e] sa dln ]a-iji-bi-na a-na matza-ra-a-t[e] i dmtltur-ta]-nu :a-na ilu rabu a-na d1di-ri it-; dldi-ri ta-lak sa mdtk]lr-ru-ri a-na mdtao,-sa-na a-na mdtkal-di sa dIs lal-lal!) sa mdta]rap-o,a ! a-na bdb-ili ki sa dlm]a-za-mu-a i-na mati sarru -mdt]as-surk-i-- a-na mad-a-a amtltur-t] a-nu a-na mdtgu-za-na a-na mdtman-na-a-a amtlnagir] ekalli amilrabi]-saqe a-na mdtman-na-a-a
[ . . ]-IM-ES
sakin mdt das-s[ur] sakin la-o,i-r[i] sakin dur-Isarru-[ ukin] sar-ten[-nu] 10sa-kin di-ri saI)-kin az-du-[di] tar-tan-n[U] sa-kin du[r( 1) .... ] sa-kin biti essi nagir ekalli '20sa-kin ditr-Isarru[ukin] tar-tan-[nu] sa-kin ra-§ap-pa
s[i-I]im-as-sur
Die Einordnung ergibt sich durch Vergleich von Z. 37 ff. mit Ca. Anfang fehlt. In der ersten Spalte ist stets ina li-me, in der zweiti'!n der Eponymenname zu ergänzen; die 3. Spalte gibt den Amtstitel des Eponymen. Einige Varianten und Anmerkungen stammen aus Cb 10 (unv.). ~._-
(V) MAN-n[u ... ] a-tar-[ . .] 5 dPA-U-PAB ka-nun-a-a DI-mu-EN-HAL dUD-KU R-;-[ . .. ] mar-la-ri[m] 15 gab-bar ka-nun-a-a man-nu-ki-MAN MAN-lu-KAK-ri EN-I
(60)[ ........ ]
I) Noch zu erkennen. - .) Vgl. J ohns PSBA XXIX S.75, 77. 3) Vgl. J ohns PSBA XXV S. 85. - 4) Vgl. S. 414. - 5) Assur-gintilli-terra. - 6) Der Eponym von 648 muß Belsunu gewesen sein, da K 2732 [IH Rpl. 34, Z. 94 b], das zum Prisma B des Assur-tan-apli gehört (s. M. Streck VAB VII, S. XXVI), im 1.
LUGAL-nu-[ . . ] a-ta[I' . ... ]
HI.GA-IM-dES i V-AN-a-a
gir-~ap-pu-nu
(V) [s]i 3)-[ ..... ] sa-dPA-S[u . . ] la-ba-si mil-ki-ra-mu (5) am-ja-a-nu
Die Namen sind in der vorhergehenden Übersicht verwendet worden. Für Publikationen usw. s. bereits S. 413. Die sich ergebenden Jahre fügen wir rechts hinzu. Übersetzung in der Namenliste 5.440 ff. unter dem Namen des betr. Eponymen.
18. Cd
k[a .... . ] DI-m[u-E]N-[ .. . ] dUD-KU R-a-a-b[i] (50) mar-la-rim gab-ba-ru ka-nun-a-a man-nu-ki-MAN LUGAL-lu-da-ri (55) EN-I
EN-[ ... . ] IJI-L'vI-[ .... J 20 URUIV-A[N . .. ] gir-;;a-[ . ... ]
Eponymenlisten der Form C b.
ce
d[ ..... . ]
si-lirm . ... ]
IblJlu-ba-la~
17.
[L]UGAL-nu-ri a-tar-AN dPA-EN-PAB 10 ITUAB-a-a DI-mu-EN-la-as-me dU D-KU R-a-a-bi [m]ar-la-ar-me [ .. J-ab-ba-ru 15 [ .... . ]-a-a [ ... , . . }-lvI[AN] »
Assur-nd~ir
[
ce
42 9
816 81 5 81 4 81 3 812 8I! 810 809 808 80 7 806
')Lesung sal-lat provisorisch. Forrer, Provmzeinteilung, S. 36iaßt SAL+ KURalsamat (nicht =Amed).-
Rest abgebrochen. (Unterschrift:) 4 (X) [napo,ar x+]II sanati mef [is-t]u lim-me [ ......... ] [a-di l]im-me [ ... -S]U-GUR.RA5) [ .... . ]ekalli
Eponymat des BelSunu verfaßt ist, aber den Fall BabyIons nicht erwähnt, der nach dem Kanon des Ptolemäus ins Jahr 648/7 fällt (s. o. S. 415). Im Eponymenkanon ist aber kein Raum für BeIsunu vor 648. [ [ [ (15)[
las-sur-tak-lak lili-itti-ja Idpalil-eresef las-sur-balti-nisi mef
ami!] abarakku amilsakin] mati sa mdtr]a-§ap-pa sa mdtara]p-o,a
[
Idni( m )urta-ila-a-a lsepäIListar Idmarduk-isme-a-ni lmu-tak-kil-dmarduk lbet-tarisi{-ilim-ma I as-sur-bela-usur Idmarduk-sadtt-u-ni lmukin-abu-u-a lman-nu-ki-i-as-sur lmu-sal-lim-dni( m }urta lbel-iqtsafd-a-ni lsepäILdsamas ldni(m )urta-mukin-ao,i Idadad-mu-sam-mer ussu sa Mt dnabU l§il-istar
[
Idnaba-sarra-u~ur
[ [ [ [ ('20)[
[ [ [ [ (25)[
[ [ [ [ (30)[
» C b 10 ...
arJba-ilu. -
3) Cb 10 deutlich
iso
mdlar-pad-damu_ta_1 a-na dlha-za-zi a-na diba-'-li a-na eli tam-tim nu sa dIa]-hi-ndrzu-hi-na a-na alhu-bu-us-ki-a a-na m"ad-a-a sa dln];-~ib-i-nt; sa dl]a-me-di a-na mad-a-a a-na dllu-u-si-a amilrab]i-resi mef sa dl]kal-o,i a-na mdtnam-ri sa mdtki]r-ru-ri a-na man-su-a-te sa dlsa]l-lat a-na dldi-e~ri sa mdttu]s-o,a-an a-na dldi-e-ri sa dlg]u-za-na la-na mad-a-a sa dltil]-li-e la-na mad-a-a sa (ilsib]-ti-nis a-na mdthu-bu-us-ki-a sa d1i_] sa-na a-na mdti-tu-'-a sa dlni]-nu-a a-na mad-a-a sa dlka]k-zi a-na mad-a-a kar-ru sa ninu]a ki sa dlarba-i]luZ)a-namad- nabu a-na biti essi e-taa-a rab sa dlri]-mu-si a[-n]a mdtki-i[s]3)-ki
805 8°4 80 3 802 801 800
799 798 797 796 795 794 793 79 2 79 1 79 0 789
788
78 7
786
EPONYMEN
43°
EPONYMEN
785 [it-ta-jlak sa dlkur-bja-an a·na mdl~u-bu-us-ki-a [ Idmarduk-sarra-usur sa dlma-zja-mu-a a-na md1i-tu_' (35)[" Idni(m)urta-nd~i;;r [ "j I[ili-ma-le-' sa dlna-~ibj-i-na a-na m.~d~fi_-t_u_-'_ _ _ __ ---''--~''-sarru ';;dlas-sjur k; a-na mdfur-ar-ti ina li-me Idsu[lmama-nu-asared amettur-tja-nu a-na mdtur-ar-ti 3) Isaml)-[si-ili ametrabi-sjdqe a-na mdtur-ar-ti Idmarduk-rem-a-ni ametndgir-ej kalli a-na mdtur-ar-ti Ib[el-ltsir (40) amilj abarakku a-na mati_tu_' . IdnabU-[iSdi-ja-uMn amilsakin-j mati a-na mdfur-ar-ti Ipdni-as-su[r-la-mur " a-na sad e-ri-~i sa m(itra-~jap-pa Idpali[l-erese! ["j sa dlna-~ji-bi-na a-na mdtur_ar_!i mdfnam_ Idislar-[ dari ["j ri I man-nu-ki-[dadad sa dlsajl-lat a-na dldi-mas-qa 773 (45)["j Ids-sur-belu-[ u~ur sa dlkalj-~i a-na dl1fa-ta-ri-ka 772 ["j sarru mdtas-surJÜ--- a-na dlga.na-na-a~ 77I [ina li-me I as-sur-danan amlltur-tja-nu a-na dlma-ra-ad '. 770 Isam-si-ili [ sa mdtarap-1fa a-na mdti-tu_' 769 jIbel-ila-a-a (Rs.)[ " Iapla-a-a sa dlma-za-mu-a i-na mdti 768 [nj sa dla-hi-ndrzu-hi-na a-na mdfgdn-na-na-ti 5) 767 Iqur-di-as-sur • a-na mad-a-a 766 Imu-sallim.dni( m )urta sa dltil~e Idni( m )urta-muMnsa matkir-ru-ri a-na mdt1fa-ta-ri-ka "mu- 765 (5) " nisime! ta-nu "I~i-id-qi-ili sa mdttus-1fa-an i-na md~_ti_ _ _~_ _ 1 ---ina U:;ne- Ibur-dsa·---g-a""O"I--e----- sa dlgu-za-na si-1fu ina i-na aralJstmdnu dsamas d/assur attald istakanan sa dla-me-di Itdb-belu si-hu ina dlii§sur sja dlni-nu-a idnabu-muMn-a[~i j6) si-~u ina dlarap-1fa sja d1kak-zi (10) Ila-qi-[pu si-hu ina dlarap-ha jIpd[ni-as-SJur-[la-mur sja dlarba-ilt. [ si-~u ina dlgu-za-~a muta-nu sa alj i-sa-na [ Ibel-tak-lak a-na dlgu-za-na sulmu mu ina mdti sa djl kur-ba-an Idni( m) urta-iddina [ ina mdti 757 sa dlJUD.NUN.NA Ibel-sadu-u-a [ ina mati 75 6 Ii-qi-i-su (15)[ sa dlj sib-{i-ni-is a-na mdtha-ta-ri-ka 755 [a-nja ;;'dfar-pad-da Idni( m )urta-se-zib-a-ni sa dlj ri-mu-si [ 754 .... . j iS[tu d]las-sur ta-a-a[ _______________ ~ ar-tu________ 1 [ina li-me Ias-sur-nirdri sarru mdtjas-surki i-na mdti 753 i-na mdti 752 [ Isam-si-ili amettujr-ta-nu (20)[ Idmarduk-sal-lim-a-ni amilndgijr ekalli i-na mdti 751 an [Ib81-dan ametrabji -saqe i-na mdti 750 [ Idsamas-kenu-du-gul am!l] abarakki a-na mdfnam-ri 749 a-na mdtnam-ri 748 [ Idadad-bela-uMn ametjsakin mdti [ Idsin-sal-lim-a-ni sa mdtjra-~ap-pa i-na mati 747 (25)[ Idnergal-nd~irir sa dll na-~i-bi-na si-1fu ina dlkal-1fi 746 -'-[-in-a-'-:-hc-'--n-!e-IIdnaba-beta-u~ur sa jdl arap-1fa ina aralJajari umu I3 Ü;;, ~ [ Iiftukulj-ti-apil-t-sdr-ra ina ;fkusse it-tu-sib ina aral;jtasrUi a-na bi- it-ta-Iak [ rit ndri [ I b e l - d a n an sja d1kal-1fi a-na mdtnam-ri 744(30)[ Itukul-ti-apil-e-sdr-ra saJrru mdtas-surk; i-na dlar-pad-da 743 [ dji-ik-tu sa mdtur-ar-Ii diMt [ ldnabu-danni-in-a-nij amtltur-ta-nu a-na dlar-pad-da [
IIdadad-u-bal-l#
sa dIUD.NUN.NAI)a-il[urjabu a-na d1di-ri z )/ najmdl~u-bu-u[s-kji-a
l>-
amelndgir ekalli
[ [
Idnabu-e!ir-an-ni j
-~_.~-----
lamelrabi-sdqe
g:
a-na dl a-na 3 sandti mef ka-sid la-na dlar-pad-da
g:
74 1
I) SO wohl mit eh IO ... NU]N.N A. - 1) eh IO di- Je-rio - 3) Stets gesc~rieben. 4) Fraglich; vielleicht sa, also sa-[am-si-iliJ. - 5) Vs., Z. 47 bis Rs., Z. 23 zum Tell auch auf
eb
8 (unv.). -
6) Oder -kenu-u~ur.
I sin-tak-lak j
(35)[
[
Idadad-bBla-uktn j Ibel-emur-a-ni j Idni( m)urta-ila-a-a Ias-sur-sal-lim-a-nij IbBl-dan an j Ias-sur-danni-in-a-nij ldnabu-bela-u~u jr ldnergal-u-bal-Iji! Ibel-lu-da-rji Ilip-~ur-i jli Iduri-as-sjur .--.e=---Cc-::c _ __
[ina li-me
lbel-1Jarran-bBla-u~urj
[ [ [ [ (40)[ [ [ [ [ (45)[
43 1
amllabarakku a-na mdtuZ_ d/bir-tu §ab-ta-at lu-ba amllsakin mdli dlkul-la-ni-i ka-sid sa mdtra-~ap_pa a-na mad-a-a sa dlna-si-bi-na a-na sepäJI fadna-al sa mdta;ap-1fa a-na mdtur-ar-ti sa dlkal-ha a-na mdtpi-lis: ta sa dlma-;a-mu-a a-na mdtdi-mas-qa sa 4lsi-' -me-e a-na mdfdi-mas-qa sa dla-hi-närzu-hi_na a-na dlsd-Pi-ia sa dltil-e • i-na mdti sa mdtkir-ru-ri sarru qdtäIIdb81 i~§abathat sa d1t[us-1fa-an I) s[d .... (Rest zerstört) ....
l
Eponymenkanon
739 738 737 736 735 734733 73 2 73 1 73 0
72 9 728
72 7
Cb 2
Anfang zerstört. (Vs.)[ '" .) Ib[el-qdtu-~abat --[inali-mej I[dadad-nirdri [ ,,,] f[durigal-il-a-a f[bel-dan afl [ ",] (5) jI[#l-bel Ias-su[r-tak-lak . Iili-[itti-ja ldpali[l-erese! 1 as-sur-balti-[nisrme! (10) Idni( m )urta-ila-a-a 1I seNILdistar ltim' arduk-sime-a-ni I mU.-tak-kil-dm' arduk [ '" j
j j j j j j j j j j j j j j j j j j j j j j j
} fugä=ungM hiff und
später bietet C b
I
sa d]l arap 3 )-1fa a-n[a sa dla-hi-ndrzu-hi-na 4) a-n[a sa dln;-sib-i-na' a-n[a sa dla-~e-di a-n[a amilrabi-resime! a-[na IbBl~taris;f-ilim-ma sa dlkal-hi [ [ '" j (t5) Ias-sur-beta-usur sa mdtki;-ru-ri [ Idmarduk-saia-u-ni sa dlsal-lat [ Imukin-abu-u-a sa dltus-ha-an [ Iman-nu-ki-i-as-sur sa älgu-~a-n[a Imu-sal-lim-dni(m )urta sa dltil-li-[e (20) Ibel-iqiSafd-a-ni sa dlsib-ti-[ni-is IsepäILdsamas sa dli-sa-[na
}
(Rs.)[ '" [ '" -------
j
I pdni-as-sur-la-mur !ldpalil-eresef
amilsakinj mdti sa mdlra-§ap ]-pa
a-na mdtur_ar_[!i j la-na lad e-r[i-nij
I
810 809 808 80 7 806 805 80480 3 802 801 800 799 79 8 797 79 6 795 794793 79 2 79 1 790 78 9 788 78 7 786 785 78 478 3 782 781 780 779 778 777 77 6 775
l>-
I) Zur Ergänzung s. eh 3. .) Dieses Zeichen soll das ass. Dito-Zeichen g:wiedergeben. - 3) TAB. TAB. -4) So ist wohl zu lesen; Bezold's Kopie gibt a_u_ettg ur zu-lJi-na. - 5) Oder-ki1nuu~ur. _6) Z.24-32 verdanke ich einer Abschrift Sidney Smith's.
EPONYMEN
43 2
EPONYMEN
a-na mätur-ar-tri mätnam _ IdiStar-duri sa älna-~ib-i j -na [ rij a-na dld[i-mas-qaj I man-nu-ki-i-dadad sa älsajl-lat [ a-na mdt(lJa-ta-ri-ka j (5 ) [!as-~r] -b~Ltc::-u$ur __ sa dlkal-lJi sarrt-;--;;;dtas-suyki a-na[dlgan-na-na-a-ti] ina li-me Ias-sur-danan amettur-ta-nu a-n[a dlma-ra-ad] I sam-si-ili a-n[a mati-tu-' j sa dlarap-lJa lbel-ila-a-a Iapla-ja i-na sa dl[ma-za-mu-a mdti] I qur-di-as-sur sa äl[a-!Ji-n
774 773 77 2 77 1 77° 7 69 768 76 7 766 765 764 76 3 762 761 760 759 75 8 757 75 6 755 754
-~-------
753 75 2 75 1 75° 749 74 8 747 74 6
Rest zerstört
Eponymenkanon Cb 3 Nach einer Abschrift Sidney Smith's vom 25. IX. 1920. Anfang fehlt.
[ [ [ [
Isa dlsi-'-mej-e ra-na mdtdi-mas-qa j ar-na dlsd-pi-ja j sa dla-hi- ndrzju-hi-na i-[na mati j sa • dltilj- e • sa mdtkir-ruj-ri sanu [qat dbiJl i$$abatbst j (5) [ sa d1tus-lJaj-an sarru qat dbiJl iHabatbat dl[ ..... sa mdtgu_ zaj -na 3) a-na [ ........ ] [ Idsulmama-nju-asared ina 'fk[ussiJ it-tu-sib ] di i-[na ] [ sa dla-mej[sa j n'nua a-na[ ] (iO)[ sa d1kakj- zi a-[na ] [sarru mdtas_surjki a-[na ] [ Rest zerstört j
-----r---
.r
+
73 2 73 I 73°
72 9
728 72 7 726 72 5 72 4 72 3
722
x) Oder -kCnu-u~ur. -- z) Bezold bietet bloßes U, was wo~l für U GUR = Nergal verschrieben ist. - 3) Die erhaltenen Spuren sind auf Grund der Amterfolge·764 ff., 707 ff. ohne weiteres zu ergänzen.
433
Eponymenkanon Cb 4 Kol. I und II sind vollständig abge- Jahr 833. Schwierigkeiten ergeben sich brochen. Die Einordnung ergibt sich allerdings insofern, als die Annalen Sal(mit Forrer MVAG XX, S. 9 ff.) aus manassars, verglichen mit Cb 4, augenfolgenden Erwägungen. Als Zeit wird scheinlich einen Irrtum in der Berechdurch die genannten Feldzüge die Reg. nung der Regierungsjahre vom 2I. Jahre Salmanassars III erwiesen. Als abarakku an aufweisen. Die Einordnung der Rs. (Cb 4, Z. 8) ist Jabalu durch KAHJ I Nr. von Cb 4 ergibt sich durch Vergleich 28, Z.15 bekannt (li-mu Ifa-lJa-Ium amet mit Cb 6 und mit den Annalen. abarakku rabu-u). Daher ist Cb 4, Z. 8 = (Vs.) [
a-na sad eri}ni mätquj_e a-[na a-na m~ts[u( ?)-u( ?)j-lJi matda-na-bi a-na (5) a-na mdtta-ba-li malme_ti_di a-na a-na matnam-ri a-na mdtqu _e a-na mdtqu _e (10) ilu rabu istu dldi-ri it-tal-ka a-na mdtur-ar_ti mdtun_qi' a-na matut_Iu_ba a-na a-na mdtman-na-a-a (15) [ ] si-!Ju [ j si-!Ju [ ] si-!Ju [ j si-l;u [ s]i-!Ju (20) [ s}i-l)u [ j-ri-is [ j-a [ j-sum-me [ a-na ",dttil-liJ( ?)-e (25) [ a-na mdttil-liJ( ?)-e [ a-na mdttil-lij_e 5) Große Lücke, die durch e b 1-3 bis zum Jahre 723 ausgefüllt wird. (Rs.) [ttssU sa bU fiX sa dly karj-ru [ dx ana btti essi e}-ta-rab [ a-na mdttaj-ba-la [ ussu sa( . ... .) 7) dldur-IsdrruJ( ?)-uktn( ?) kar-ru (5) [ d1'[!] man-na-a-a [ amil]pa!Jdti mef sak-nu [ a-na ur-ar-j -ti dlmu-~a-~ir !Jal-di-a [ amil]rabuti mef ina mdtit-li-pa [ a-na bttji essi e-ta-rab [sa tila-hi-ntirzju-hi-na [Sa mdtJra-§ap-p;' I) [sa dla_lJi-jndrzu z )-lJi-na [sa dl] sal-lat [sa mdtki}r-ru-ri [Sa dln[i-nu-a [amUj abarakku [sa d1kakj-zi [ •••• • ja-na mdtqu_e [sa dlna-$ib-ji( ?) -na 3) [Sa tilkalj ( ?) -lJi [sa ~/arapJ( ?) -lJa [sa olma-za-muJ( ?)-a(?) 4)
83 1
830 82 9 828
82 7 826 82 5 82 4 82 3
822 821
820 819 818 81 7
816
7206 ) 71 9 7 18
71 7 716 71 5
71 4 71 3
jdlmu-~a-~ir
(10) [
[ [ [
j
] i-na mati ja-na dlmar-qa-sa a-na älbit-IziJri-i sarru ina Mski bi-e-di Isdrru-uktn qdtäII dMI i~-~a-bat dlku-mu-lJa ka-sid amilpa!Jdtu sd-kin sarru istu bdb-ili ki is-su-ulJ-ra
712 7I I
710 70 9 8 ) 708 7°7 I) Man erwartet a-me-di, s. Forrer, MVAG XX, S. 12. - .) Kopie su. -3) Die Spuren passen bess~r zu [i-s]a-na, was jedoch wohl ausgeschlossen ist. - 4) Unsichere Ergänzung auf Grund der Amterfol!5e der Jahre 8Il. 8IO und 769. 768. - 5) So sicher nach e b I, VS. I. _ 6) VgI. die RekonstruktIOn Forrers, MVAG XX, S. 17. - 7) Vielleicht keine Lücke. _8) VgI. oben S. 4 15. Reallexikon der Assyriologie. 28 (15)
[sa [sa [sa
dltit-ti-je mdtkir-ruj-ri dltus-l)a j-an
EPONYMEN
434
(20)
sd äldur-ja-kin4 na-~a äldur-ja-kin4 na-pi! a-na bUatimiLsu-nu e-tar-bu amilrabutim]e! ina mä1kar-al-li ]ma!J-ra
. . . . . sal-lu]-tu ]-ur
[ [ [
}
r
EPONYMEN
[
Einordnung der Rückseite von Cb 6 durch Vergleich mit Ca gesich ert . lim-me
(Rs.)
706
Rest zerstört
lim-me (5)
lim-me
Eponymenkanon Cb 5.
lim-me
Einordnung durch Vergleich mit Ca gesichert. (Vs,) [_-"-}_ sa Idsulmama-nu-asared [ina l]i-me Isarru-balti-nisimeI Idsulmama-nu-asared [ } I as-sur-bela-kdfnin I as-sur-buna-a-a-usur (5) [ } I abi-ina-ekalli-li l-b'ur [ } Idajan-as-sur [ ] ] Idsamas-abu-u-a [ J Idsamas-bela-usur [ ] Ibel-buna-a-a . UO) [ ] Iha-di-i-li-bu-su [ [ J]I Idurigal-alik-pani Ibir-d[ra-m}a-n[a [
r
}
Ias-sur-na~irir-apli
(10)
i·
l>-l>- [
~
I~a--:_[:--n.-Ca'------']
sarnt mdlas-surki amittur-ta-nu lamilrabi-saqe ,amilnagir ekaJli amittHr-ta-nu amilsa-kln dlna-sib-na dlkal-ha' amilnagir 8kalli sa äl[ S[a(?)
a( ?)[-na [
] }
I[
}
'[
} } }
Imar
I
l[~
l
Isa
l
I[
I I
r
_1_)_
}.
}}! }I },
858 857 856 855 854 853 852 85I 850 849 • 84 8 847
/im-me (15)
[tim-me]
810
~-.~.~.-._-----~
Eponym Eponym Eponym Bel-daan ... Eponym Zilli-bel Assur-taggil the Eponym tukultu 3) Eponym 'IIli-ki-ya Eponym Sidu-eris
80g 808 807 806 805
Große Lücke 1) Wohl
[Regierungszeit] des Sulmanu-asared, Sohnes des AsSur-na~ir-apIi .. [ .•... ]. 3) Lies abarakku.
2) Von mir ergänzt; s. C b 1.
70 5
I[
} is-tu mdl!Jal-zi !Ji-[
[ lim-me( ?)
Eponymenkanon Cb 6.
818 · .the · . ai governor of ... 81 7 · . uzur the chief 816 of ... .. bel governor of 8 1 5 [Na;;ibinaJ z) .. the tur [tanJ z) .. · . governor of [Kirrüri] 1.) 812 8II
708
Eponymenkanon Cb 7. Einordnung durch Vergleich mit Ca gesichert.
(5)
Die Vs. kann nur in der Umschrift Smith's (Ep. Can., S.43) mitgeteilt werden; auch die Umschrift der Rs. ist in den Einzelheiten unsicher.
Id[ samas-u-pa-!Jir rabati me! a-na älkat-mufp-fpi [ Isd-as-sur-du-up-pu amitsa-kin d1tus-!Ja-a[n sarru istu bab-ili ki is-su-u!J-ra ekazte 1)( ?) mef sal-lu-[tu sa ä1da1'-ja-ktn4 na-~a aralJtasrUu amu 22 keim ilame''-ni §d dldarJsdrru-uktn') [ Imu-takkiI3)-as-sur amilsa-kln älgu-za-na sdrru mu-ma( ?)-[ aralJajaru amu 6 keim dldarJsdrru-uktn ma!J( ?)-ru(?)[ Inas!Jur-bel amilsa-kln dla-me-di[ ina eli Ies-pa-i amitku-lum-ma-a-a[ sarru dtk ma-dak-tll sd sarri mdlas-surki[ aralJabu umu I2 kdm Idsin-d!Jfpeme!-rtba[ Idndba-di-ni-epusns amitsa-kin dlninua[ki dlla-rak dlsa-rab-a-nu [ ekallu sd dlkak-zi e-pi-es kar rabu ina eli[ Rest zerstört.
Rest zerstört.
(Vs.)
435
(10)
l[im-m]e
(701) 700
Imi-tH-nu amitsa-kln[ Ias-sur-nadin-sumi mar[ [duranimeIJ(?) ekal ~abal ali[ i!gusure mef rabatime! i!eri-ni[ abangissirgallH ina libbi[ ina libbi dlSe da-ar-gi-tu(?)[ [ . . . . ] a-na[ sarru[. . . .] alu[ Ib[et-sar}ra[-a-ni Rest zerstört,
699
Eponymenkanon Cb 8 Vs. bereits in der Liste (S. 420) aufgenommen; Rs., soweit erhalten (Jahr 767748), bietet keine Abweichungen von Cb 1. Die Eponymenliste
Soweit diese Eponymen des Kanons enthält, ist sie S. 419ff. verwertet (Rs. = Kol. VI ff.). Die KoI. IV. V der Vs.lassen sich durch Berechnung (s. S. 4I4) ungefähr zeitlich festlegen. Nach den AusführungenD.Schötz'inJSORIXS.ggff. (vgI. s. Diss. »Die neuen Inschriften von Tiglatpileser I [lg24J, S.2) ist KoI. III Z. 16 zu ergänzen: [tak-lak-a-n Ja(?) -as-sur. Dieses Jahr muß vor den Sieg des Marduk-apla-iddina über Tukulti-apil-ESar-
ce .
ra 1. (i. J. II07) fallen, also etwa II09. Es ergibt sich daraus mit Sc h ö t z für T. eine Regierungszeit von etwa II25IIo3. In KoI. III unserer Liste ce müssen demnach wohl wie in KoI. IV eponymenlose Jahre angeführt gewesen sein. Wir umschreiben nunmehr KoI. IU bis V von ce. Die in Klammern beigefügten Jahreszahlen sind na türlich nur annähernd richtig.
')Bedenklich; IIR eherGA.GAL.-z)Eine Änderung in Dur-]akin (Forrer, S.18) ist kaum annehmbar; denn die assyrischen Listen berichten assyrische Ereignisse. Die Rückkehr der Götter des Meerlandes, die die babylonische Chronik (H 8) für denselben Tag berichtet, hängt insofern damit zusammen, als Sargon aus Anlaß der Einweihung der Tempel von Dur-Sarrukin den aus dem Meerland fortgeführten Göttern ihre Freiheit wiedergab. 3) NIGIN (wohl Irrtum),
EPONYMEN
EPONYMEN Die Eponymenliste C
IH.
IV.
I
Idnusku-asar[ed] I) ( r0 33) ldnergal-e-a ( 103 2 ) Ina-ds-ha-a-a ( zerstört) ( r0 3 1 ) 19 ianilti meI (5) ldsulmama-nu-asared sarru (5) Itukulti-apil-e-sdr-ra [sdrru] (966) ( 10 30 ) ldMU .SID( ?)-mu-sablas-sur-bila-la-m[ur] (965) [si] (1029) [sja arki las-sur-bila-la[/~a]r( ?)-ku-ku (1028) [mur] (964) [ .... ] sa(?) -suma-u~ur [ .. ] LAL( ?)SID[ ... ]3) (r027 ) (1026) [ ] SID[ ... }3) [ .... . ]-qu S[ID(?) . .. ]3) (10)[ ...• • ]-la-mur (r025) (10)[ .. j? S[ID(?) . .. }3) [ .... . -a]s( ?)-ma (r024) [ ]
(Anfang fehlt)
.. ..
]u~ur(?)
(Ilr3) [ ••••..•••• ] ( 102 3) ]-nu (rIl2) In[i(?) ...... ] (1022) ]-di-i (I II I) U[ .....• ] (1021) (i5)]-as-du a) (IIIO) (15)/si-[ . .... ] (r020) [Itak-lak-a-n]a( ?)-as-sur sa ar[ki Isi- ..... ] (Ior9) ( Il0 9) ]-da-?-ti (II08) 12 S[andli- mef] ] sd KUR (1107) ]-su-nu (1I06) las-sur-nirdri [sarru] (lOr8) (20)[ldsulma]ma-nu-suma-iddina sa arki Ias-su[r-nirari] (lIaS) ( 101 7 ) ]-'-zu (II04) (20)2-U (Ior6) 3-[U] (1015)
(Lücke)
[ ... . j-a-[ . . ]
(954)
[ .• . tjab(?) j [ .. j
(953)
[Idistdr( ?)-du}-du-u-[a] (95 2 ) ]-ib-si ( 1I03) 5-[U] ( 101 3) (zo)[sa arki Idistjar( ?)-du-du-u[al (951) }sandti mef 6 sanilti m[ef) [ ... ) PAß IIli-ka3) (950) ---~l'a-s----C-su-r--r-a~bij,;' [sanu} (1012) [ldni( m )urta-a jpil-ekurri [ .. . ]-ki-nu (949) sarru l II 02 ) (25}l]U{(?)-[ . . ) (IIOI) [., .]-di-ni-amur(?) (948) Ias-sur-mu-se-[zibj( ?) }a~u( ?)-[ ._,"----}_ _----'---(I_I_OO--'-)
(IOIl) [ .• • j-tt-sa-kin-milti (25)Iit-tab-[si .... ) (1010) (25)[ .. , .}-qu-[, . . j las-sur-sezilJ4)-[a-ni( ?)]
(Rest der Kolo III zerstört)
( 1009)
(Lücke von etwa 4 Zeilen) Idnabu-dan an (1008) laUur-ba[l( ?)-li(( ?)}(I007) Imuk1n-a~i(?) (1006) (941) (30)Iqu-[ .... ] (1005) (30)s[a( I) arki ..... ] 2-U [arki ..... ] (940) [ ••••••.••• ] ( 100 4) Idni(m)u[rta(?) .... ] (939) [ ...... -IJit(?) ( 1003) las-sur-na-[ . .. ] (938) ]-si (1002) Itukulti-apil-[e-sar-ra] (937) }-u (1001) (936) j-ist«r (1000) (35)/iddina n[a ... ] (35) ibel-[ ..... ] (935) j-as-sur (999) Idur[igal(?) 5)- .... ] (934) j -a-ni (998) 33 [saniltime!] i-ja (997) '-----:::-:--:---;-Ias-sur:dana[n sdrru] (933) (Rest der Kalo zerstört) (40)I!ilb 6)_ ..•• ] (93 2) (Rest der Kol. zerstört)
I) SAG. KA [L). d5ES. [GAL]? - 6)
:) Oder -ukfn. G[A ... . ).
IJI.
3) Unklar; fraglich, ob Name. -
4) KAR. -
cl
ist bereits S. 425ff. umschrieben.
V.
S) L.
Die Eponymenliste Ce,
(vg1. S. 4I4). Als Eponymen sind die mit * bezeichneten auch sonst nachgewiesen; vgl. die Namenliste. Die Liste wäre keine Eponymenliste, wenn es nur einen Upru (Vs. Z. 7) gab, da auf einen Upru König Tukulti-Ni (m)urta (1.) als Eponym folgte; vgl. KA]I Nr. 240, wonach die Reihenfolge ist: Upri, Tukulti-Ni (m)urta, Qibi-Assur, l\iusallim-Adad. Vorderseite (Anfang zerstört): [I .. ]-u[ . . . [I .. ]-zu[ .... ] -ni-[.,. [I] bel-mu-b[al(?)-lit(?)] mar adddTE-[ja r )] _ [I .. ]-si-ma-ni mal' mul-[li-lu(?)] (5)[I]ki-na-z{$ur alJu- [su] Iili-pa-da z ) mar SAG-[ . .. *IUp( ar)-ru mar bdIata-la-[mur( ?)] ldsamas-suma-iddinana mar sum(uJSlt-[ . . , *lda-sur-bel-ila-mef-ni mar[ ... (10)Imar-daddd mar addd-tukul( ?)[ti( ?)] I (getilgt) Imdr-dse-ru-a alJu-su [Ia]ddd(?) 3)-mu-ra-bi mar SAG[ [I . . . ]-dadad marE (Rest der Vs. zerstört) Rückseite (die ersten 3 Zeilen zerstört). laddd-u-b[al( ?)-lit(?) . , . (5) /dsamas-ilu-u[-a(?) ... ldbe-ir-[ . .. Imu-dammeq-[ . ..
IStt-ti-u [ ... Iit- tab-si [ ... (1 o)Idsamas-suma-iddinana m[dr . . . mar[ . . . le-pir-dadad mar[ . . . laddd-bel-ila- me1-ni Idal-Ia-qu mdr[ . . . lad-lJi4) -na-da alJu-[su ] (15)/arad-ti-ri mar da-sr ur- .. lda-sur-a-bi mar{ ... x) Ein up- (oder ar )-ru mar adad- TE-ja (letzteresAdda-te-ja?) KAVI Nr. 156, {.-.) Kaum dndbU-le' i. - 3) Kaum [~]a. 4) Oder AD.HI.
437
li-din-dbe-ir mar{ . . , I[ .. ] -sarru m[dr ... Isa-da-sur-dam-q[ a . .. (zO)*laddd-dammeqr)[, .. ldbe-ir-mu-dammeq I)[ .. , lili-dajdn [ .... *[I]dbe-ir-sumu-[iddina z ), •• (Rest zerstört). Die Eponymenliste Cf
enthält (meist beschädigte) Eponymen der Zeit des Assur-uballit I. Der Anfang fehlt. (Vs.) [ld]a-sur-MU-[. , .. [ldi] llil-mu-damm[eq 3 ) • , • [Id]adad-mu-sezib4) [ ... geschr. dIMMU-KARJ [I]da-sur-suma-U$ur 5) [... (geschr. da-sur-MU-P ABJ (5)[I]da-sur-nddin-su[matime16) (geschr. da-sur-SE-lt{IU.MES] [I] ni-iq-i[li 7) ... IIi-bu[r(!)-za-nin- d a-s-ur7) . .. Ini- . . [ ... Rest fast völlig zerstört. Die Eponymen der Stelenreihe.
Vgl. S. 4I2. Wir beginnen mit den höchsten Nummern. 1. Im Steinfundament des Walls des Sulmanu-asared In. sind folgende chronologisch nicht bestimmbare Stelen vermauert: I35. [$a]-lam 8 ) I [f]dbe-ir- I [---nadinapli I [apil a]s-sttr-nddin-sumi 1[· .. ·1li-e. I34. $a-Iam ladddrsuma-iddinana I tarta-ni I apil as-sur-itti 9)-sumi-ja. I33. $a-Iam I Isin-bdni-aplzmel I apil ldaddd-[ . .. ]. I32. $a-Iam I IsuAin I apil addd-TEja (1. adda-te-ja?J. x) SIG5' _.) Vgl. Namenliste. 3) KAHl II Nr. 27 (Urkunde des das-surTI. LA); nach KAJI Nr. 60. S<,>hn des la-sa-ni. - 4) KAVI Nr. 2II (mit SIegel des A ssur-uballit) . -5 ) da-sur-M U -u-§u [r) war nach KAJI Nr. 17 Sohn des vorhergehenden Eponymen.-6 ) Es gab verschiedene Eponymen dieses Namens (s. Namenliste). - 7) Ergänzt nach KAJI Nr. 87. 168. 218. 318. - 8) Stele. - 9) Wohl KI, nicht DI (= mu = salhm).
EPONYlVIEN II. Nördlich der Stelen 88-IIZ liegen folgende: IZ9. $a-Iam I ldmard1tka-ja Isakin mdtkat-mtt-lJi I apil Ili-pa-da I sukkalli rabi I sarri mdtlJa-ni-gal-bat. Iz8. $a-Iam Ilde-ru-a-Il$ri I amelsukkalli rabi-e Isa-kin maf!Ja-Ia!J(?)-!Ji(?) I apil Isa-me-di Isa-kin alni-nu-a I apil las-sur-zera( ?)-u$ur. IOO. $a-Iam I listar-tu-[ . .. } abarakki I akil I) ekalli . .... . III. Ganz im Osten liegen die wohl der Zeit bis Adad-nirari I (um 1300) angehörenden Stelen: 127. $a-Iam I lanu-bel-ilani mef. I26. $a-Iam I ladad- ba-an-ka-al-Ia 1 ). 123. $a-Iam I Ires- as-sttr amet sukkalli. 122. $a-Iam I ladad-sutlm-li-Sir I apil sin-asared (= MAS). I21. $a-Iam I I e-tel-das-sur I apil musallim-as-sttr I apil as-sur-[mu(?) }-sab (? )-si. II9. $a-lam I las-sur-mu-sab-si I apil adad-ban-ka-la 3). II8. $a-Iam I ldas-sur- I dam-me-eq I ap~l varad-ilameLni I apil tak-Iak- I a-nadas-sur. II6. $a-lam I ldni(m)urta- I sarra(?)iddina na I [ ... } . nu-BE I [ ... .}-ri. 100. s. hinter 129. 99. $a-Iam I ldistdr-emuqameLa-a4) ami/sa-kin I dltu-us-lJa-an. 98.$a-Iam I(l]as-sur-kabta( ?)-eriba( ?)5) I apil KAR-dKU (= suzztb-Marduk). 96. $a-lam I ldas-sur- I dam-me-eq I apil la-bi-ili I apil ldas-sur-sutllttUsir 6 ) 95· [$a-Iam I ........ } i apil as-surSI (= imura)-ni. 94· [$}a-la[m ... - dm}arduk(?) I mar [s}a[k(?) ... }-ri7) I !Ju(?) ... -te S ) I sa(?) dlri-[ .. }-se(?). I ) PA. 2) Stele seines Sohnes II 9. 3) Stele seines Vaters 126. - 4) Zur Lesung (DA = emuqu) Forrer, MVAG XX S.24; kaum = Ep. vom Jahre 867. - 5) BE-SU( ?). - 6) Stele seines Enkels 63; vgl. 92. - 7) Oder rabi(?) ki( ?)-[e§]-ri? -- 8) Vgl. lju-ra-di 57. 67 ?
92. $a-lam I las-sur-sumu-li-Sir I sakin mati I apil as-sur-SI (= imura)-ni I ) I apil damurru- I nadin(?)-al:J!Jemef(?). 91. $a-Iam I lit-tab-[si- I di-en-as-sur]l) I apil (?) ..... . 90. $a-Iam I Isa-adad-ni-nu I apil sin(m)uballitJ) I apil eriba-adad4) aklim. Da Sa-Adad-ninu als Eponym unter Adad-nirari 1. (um 1300) bekannt ist (KAHl N r. 5), so haben wir hier eine chronologische Zeitmarke. IV. Stelen von der Zeit Adad-nirari's 1. und Sulmanu-asarM's 1. (13. Jh.). 88. $a-Iam Ilarad-dku-be Isakin mati I apil das-sur- I bet-ilanime1 Isakin mati I apil it-ta[b-si}- I di-en-as-sur 5) Isakin matim-ma. 86. $a-lam las-sur- I mu-KA R (= sezib) I apil adad-iSme I apil sa-adad- I ni-nu 6) 82. $a-Iam I 1[ ... }-as-s11r I apil x-ila( ?)-a( ?)-a I apil. ...... . 79. [$a}-lam I las-sur-mu-KAR (= sezib) I apil .... ja. 75. $a-[lam} I ITI.L[A(?) .... (Rest zerstört; vielleicht bala[tu). 74. $a-lam Idas-sur- I nadin-sumatimef I apil das-sur-... Isakin ..... . Dieser Eponym wird durch KAHl Nr. 14, Rs. Z. 23 (vgl. ebd. S. 76), wo er [da-suJr-SE-MU.MES geschrieben ist, als der Zeit Sulmanu-asarM's 1. angehörig erwiesen [(vgl. ZA XXX S. 77) ] V. Stelen von der Zeit Sulmanu-asa = rM's 1. (um 1280) bis Tukulti-apilEsarra II.(?) (um 950). 73. $a-Iam I Idsulmama-nu-sumailqiS(?) 7) apil mu- ..... I sa-kinmati I aldas··sur. 71. $a-lam I Imu-sa-ab-si- I das-sur I mar dajani-ja. 68. [~a-Iam} I ld[ ....... } I tar-t[aa-ni} I rabi ek[ alli j( ?) I abarakki rabi-e [ .. } Isa-kin dlab-q[a(?) ... } I apil IlJab-l:Ja-a[ .. }. 67. $a-[l}am 1 ld[ni(m)urta}-aplaI) Vgl. 95. .) Stele seines Enkels 88? 3) ES-TI. - 4) Sicher der König. -- 5) Stele seines Vorfahren 91. - 6) Stele seines Vorfahren 90. 7) SA. BA? Oder lies -sumu-iskun - ... ?
-
EPONYlVIEN id[din} I rabi [ki-i}$-ri 1 [ra}bi(?) lJu-ra-di I apil ertba-as~sur Isa-kin mati I mat dli-sa-ni I). 66. $a-Iam I las-sur-KAR (= sezib)a-ni z) I tar-ta-a-ni Isakin md1ni-nu-a 1 sakin mdtkat-mu-l:Ji Isakin mdlni-ilJri-a I [apil} Iadad(?)-ba(?)-kar(?) 64. $a-Iam I Ilu-Ia-ja-e I tar-ta-ni apil adad-suma- I iddinana . 63. $a-lam 1 las-sur-mu-dam-me-iq I sa-kin mat dlni-nu-a I apil as-sur-zeraiddina na I apil as-sur-dam-me-iq I [apil} qi-bi-as-sur I [sukkalli} raM 1 [sani mdt!Ja-ni 3)}-gal-bat. 61. lda-sur- I le(?)-i(?) 4) I mar adad-na$ir. 58. $a-lam I Iltt( ?)-mas-si-musallim(?) apil Ibar-ru-qi I rabi ki-i$-ri. 57. $a-lam I dm'arduk-uballi[ 5)-[S}U(?) 1 sei ...... a I sa I(?)tu[ku}lti-a[pi}l[i-sar-r}a 1 sarri mdtas-s[~t}r I sa-kin dl[i-sa-}ni I apil dni (m) urtaapla-iddina na I rab[ij( ?)!Ju-ra-di rabi-e I rabi ki-i$-ri I apil eribaja-sttr I Sei-kin dl[i-s} a-ni-ma. 6) Der hier genannte Tukulti-apil-Esarra dürfte T. II. sein. Wir erhalten somit einen neuen Abschnitt in der Liste der Eponymen. 52. Die Lage dieser Stele ist jedenfalls sekundär. $a-lam Ias-sur-mu-tib-kabti( ?) (gesehr. BE) Isa-kin mat dlas-sur Isa ... rahl/' I sa las-sur-resa-i-si I sdrri mdtas-st.tr 1 apil res-as-sztr sakin mat ! alas-sur-ma. Der genannte König ist möglicherweise Assur-resu-isi 11. (um IOOO). VI. Stelen aus der Zeit des Eponymenkanons. 50. (= Jahr 873) ~a-lam IldSES .GAL (= urigal)-a-pil-ku- I mu-ja amilrabi ekalli I sa eli ali sa dlkal-!Ji I amüsa-kin dlsa( ?)-me( ?)-ri( ?)-ti( ?) (oder sa( ?)ar(?)-ti(?)) letztes Zeichen nicht na. 49. Verschleppte Stele aus der Zeit Tukulti-apil-Esarras 1.; vgl. H. Holma OLZ 1913 Sp. 494. 1
I) Stele seines Sohnes 57. - .) Schwerlich der Ep. vom J. 883. - 3) Vgl. 129; Stele seines Vorfahren vielleicht 96. - 4) Sehr unsicher. 5) TI.LA. - 6) Stele seines Vaters 67. -
439
$[ a-la}m I i-na-[ili}-ja-al-lak I rabi [saqe}mef I .... (Rest zerstört). 47. (= Jahr 838) ~a-lam ldnimurtakib-si-u$ur I amilSaqu I) rabu-u I sa ldsulmama-nu-asared sarri mdtas-sur I ame/sei-kin mdtna-i-ri I dlan-di dlsi-na-bu 1 dI SU ( ?)-U!J( ?)-na(?) I dlmal-la-a-ni I mdtal_ zi 1). 44. (= Jahr 814) $a-Iam Ibel-lubalat 3) I ami/tur-ta-a-ni I amilnagiru rabu-u 1 amelsa-tam ekurratimef I amelrabi ummani rapsu fu I am eisa-kin dlta-bi-ti I dl!Jarrani ni 1 dl!Ju-zi-ri-na I dld'ur-matbel-ba-ni 4) I mdtza-al-Iu 1 d1ba-li-lJu. 42. (= Jahr 864- 851) $a-Iam ldsamasbeta-u$ztr Isa-kin dlkal-lJi I mdtlJa-me-di 1 mdtsir-ga-ni I mdfja-Iu-na. 41. ( = Jahr 831. 815) 5) $a-lam Iscirru-pa-ti-pi-li) Isa-kin d!dS-sur I dlna-$i-pi-na I dlu-rak-ka I d!ka-lJat I dlma-sa-ka( ?). 39· (= Jahr 799) $a-Iam ldm'ardukismea-ni I ami/sa-kin mdtna-'i-ri I dlan di dlsi( ?)-na-bu I d!mal-la-ni I ..... al( ?)zi(?) I m{dtlsu-ul:J-ni 6). 38. (= Jahr 804) $a-Iam lili-it-ti-ja I ami/sa-kin dlassur I älkdr-tukUltini( m)urta 7) I älekallatemef I d1i-tu I dlru-qa-!Ju. 37· (= Jahr 748. 738) $a-lam ldadadbela-ukin I am eisa-kin dlassur I dlkartukul-tijni(m)urta I älekallate me1 1 äli-tu I mdlru_qa-lJa. 34. (= Jahr 768) $a-Iam apla-a amC/sa_ kin 8) I mat-za-mu( ?)-u-a I dla-me-di I dlassur. Die Anordnung der Gruppe VII sollte sein: 50. 42. 47. 41. 41 (zweites Eponymat)9). 44. 38 . 39· 34. 37· Dem Lageplan (Tafel III bei Andrae) entspricht diese Anordnung nicht. Die Stelen sind bei der Zerstörung der Anlage durchI) SU.QA.CAB. - 1) Vgl. auch Forrer, Provinzeinteilung, S. 29. - 3) TI. LA. 4) Oder dlduri-mätbel-ba-ni. [Nach Unger RLA II S. 254 duri mäladi-ba-ni] 5) Vgl. Unger, ZA XXX S., 75. - 6) Vgl. Forrer, Prov., S. 29. - 7) KAR-KU-MAS. 8) Man kann oft zweifeln, ob man sa-kin oder sakin milli umschreiben soll; vgl. Stele 67.9) Eponymen, dia das Amt zweimal bekleideten, hatten gewiß zwei Stelen.
EPONYMEN
440
einandergeraten, was sich für einzelne, wie Nr. 501), ganz einwandfrei zeigen läßt. Ob die inschriftlosen Stelen (wie 29. 54 u. a.) gewissermaßen Verweise auf entsprechende Stelen der besonders geordneten Königsreihe darstellen, läßt sich nicht mehr erkennen. Man beachte aber, daß z. B. die Stele Assur-nasirapli's H. (Nr. 6), der 882 Eponym w"ar, nnö. von Nr. 42 (Jahr 851) steht, die der Sammuramat (Nr. 5; Mutter Adadnirari's IH.) fast nördlich von 38. 39 (Jahr 804. 799). Sonst lassen sich jedoch Beziehungen zwischen Königs- und Eponymenstelen nicht herstellen. Vor- und nachkanonische Eponymen.
Die vor 9II beamteten Eponymen bezeichnet man als vorkanonisch ; sie sind in der folgenden Namenliste durch *gekennzeichnet. Die nach 648 beamteten bezeichnet man als nachkanonisch ; sie sind durch t gekennzeichnet. Einige der nichtkanonischen Eponymen lassen sich näher bestimmen. Näheres in der Namenliste. Für die nachkanonischen Eponymen vgl. auch Streck, VAB VII, S. CDLXI ff. Namenliste.
Die Zitate aus Ca, Ce und Cd sind nicht beigefügt, aber aus der Zusammenstellung (S. 4I8ff.) unter der Jahreszahl zu finden. Die näheren Zitate aus Cb ergeben sich ebenfalls aus der Jahreszahl der Listen S. 418 ff. Soweit auf Cb nur Namen erhalten sind, ist die Zusammenstellung S. 418 ff. maßgebend. Für die Stelen (abg. St.) vgl. S. 437 ff. Weitere Abkürzungen: ADD = Johns, Assyrian Deeds and Documents; AKA = Annals 01 the Kings 01 Assyria; AR = Assyrische Rechtsurkunden (KohlerUngnad); KAHl = Keilschriltt. aus Assur hist. Inhalts (Messerschmidt, Schroeder), KAJI = Keilschr. a. Assur fur. Inhalts (Ebeling), KiAVI = Keilschr. a. Assur verschied. Inh. (Schroeder); Sarg. VIIleme= Thiu• ) Fehlt Tafel III; sie lag im O. von 27 und SO. von 28.
re a u - Dan gin, La huitieme Campagne de Sargon; VS = Vorderas. Schriltdenkmäler. Abgekürzte Königsnamen: Adn. = Adad-nirari; Asn. = Assur-nirari; Asns. = Assur-na!?ir-apli; Asr. = Assur-rabi; S = Sulmanu-asared; TN = TukultiNi (m)urta; Tp. = Tukulti-apil-Esarra. Die fetten Zahlen geben das Jahr des Eponymen; soweit sie in () stehen, sind sie unsicher. Namen, die in Genealogien von Eponymen begegnen, sind ebenfalls eingeklammert und enthalten nur den Verweis auf den betr. Eponymen. Zitate aus historischen, juristischen U. a. Quellen sind für die vorkanonischen Eponymen ziemlich vollständig gegeben; für die kanonischen und nachkanonischen dagegen nur in Auswahl: das Material ist zu umfangreich. *Abattu: a-BE-ht mar U (= addd) -sam-si KAJI Nr. 30; vgl. 316. [Lesung nach unpubl. Text.] Abi-ilaja 886. *Abi-ili: a-bi-ANVS I Nr.I03 =ARNr. 634; KAJI Nr. II9. 290. 242 (hier [mar] cl a-sur- mu-se-[zib]?); ein li-mu [sa ar-ki li-m]u a-bi-ili wohl KAHl II Nr. 156 (Vgl. *Assur-dammeq, (Zeit: S. I). *Eribtajau). Abi-ina-ekalli-lilbur 854; Palastvogt Cb 5. Abi-ram (u) 677; erster mächtiger Gesandter Cd; [sukk ]allu rabu-u Großgesandter ADD Nr. 72 = AR Nr. 129. Abi-[ ... ] (906). *Abu-tab: a-bu-IJI.GA KAJI Nr. 8. Adad-aba-iddin(a) (897), war 91O(?) Stadtpräfekt KAHl II Nr.83: Rs. Z.20 (U-PAB-AS). *Adad-asu: [dI]M( ?)-a-su mar dUDEN (= Samas-beli) KAJI Nr. 3. *(Adad(?)-bakar(?), s. *Assur-sezi = banni.) *Adad-ban-kalla: d IM-ba-an-kal-la KAJI Nr. 246; St. 126. (Vgl. *AssurmusabSi.) * (Adad-bela-eris las Schroeder den Namen *Adad-bel-siri (!) in Stud. orient . I rHelsingfors I925J, S.265.)
EPONYMEN Adad-bela-ukin 748, Satrap des Landes, (Zug) nach Namri eb I, Cb 2, Cb 8; dIM-EN-DU: Satrap von Assur, KarTukulti-Ni(m)urta, Ekallate, Itu und Ruqaba St. 37; Ca4 falsch Assur(!)bela-ukin; - 738, Satrap des Landes, Kullania wurde erobert Cb I. *Adad-beI-gabbe: U-EN-gab-be KAJI Nr. 245. *Adad-beI-ilani: U-EN-AN.MES-ni Ce Rs. Z.II. *Adad-beI-siri: U (oder d IM)-ENUZU KAVI Nr. 102. 105. 107. *Adad-dameq: U-SIG 5 [-eq] Ce Rs. Z.20; d IM-da-me-eq KAJI Nr. 34 (Z. 24)· Adad-dan (896). * (Adad-eriS, s. *Assur-mutakkil.). * (Adad-isme, s. *Assur-musezib.). * (Adad-le'i, s. * Samas-kidenu.). *Adad ( ?)-murabbi: U ( ?)~mu-ra-bi mar SAG-[ ... ] Ce Vs. Z.13. Adad-muSammer 788; (Satrap) von Kakzi (Zug) gegen die Meder, das Fundament des Tempels des Nabu von Ninua wurde gelegt Cb I, Cb 2; vgl. KAVI Nr.94· *Adad-musezib Cb Vs. Z.3; KAVI Nr. 2II mit Siegel des Assur-uballit 1.; nach KA]I Nr. 13. [58] Sohn des su-zu-ub-dAMAR.UD (Marduk), dafür KAR-d AMAR.UD KA]I Nr. 161. (Vgl. *Assur-suma-u!?ur). tAdad-nadin-abi: d IM-SE-PAB ADD Nr. 45 = AR Nr. 27 2. *Adad-n~ir: cl IM-PAB KA]I Nr.36. 173; KAVI Nr. 210 mit Siegel des Assuruballit 1. (Vgl. *Assur-le'i?) t Adad-n~ir-apli, d IM-PAB-A. Scheil, RA XXIV S. II2 II. *Adad-nirari 1. (König): d IM-GAB. ZAB KA]I Nr. 233; Schroeder, ZA XXXIV S. 164. Adad-nirari I!. (König) (911). Adad-nirari III., König 809; (Zug) gegen die Meder Cb I, Cb 2. *Adad-qarrad: cl IM-UR.SAG mar d UD-mu-se-zib KAJI Nr. 4. Adad-remanni 1) 841.-t2) U-LID-ani ADD Nr.622 = AR Nr. II9; ADD Nr. 38 f. = AR Nr. 299 f.
I
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*Adad-samsi: d IM-sam-si mar d IM sumu-li-sir KAJI Nr.56. (Vgl. *Abattu.) *Adad-suma-iddina: U-MU-SE-na. Tartan, Sohn des as-sur-KI-MU-fa (Assur-itti-sumija) St. 134. (Vgl. * Lullajau.) *Adad-sumu-lisir: U-MU-li-sir mdr dES-SAG (Sin-asared) KAJI Nr. 224 [= 296], St. 122 mar ES-MAS. (VgL *Adad-samsi.) *Adad-TE-ja, s. *Addateja. * (Adad-tukulti(?), Vater des * MarAdad und des *Mar-Serua, s. d.). *Adad-uballit(?) 1.: U-u-b[al-li(](?) ce Rs. Z.4. Adad-(u)ballit 2) 785; (Satrap) von UD.NUN.NA, (Zug) nach IJubuskia, der große Gott (=Anu) zog nach Der Cb I, Cb 2. *Adad-[ ... ], S. *Sin-bani-aplL) * (Addateja, falls so zu lesen, s. *Belmuballit(?), *Su-Sin, *Upru. *Adbi-nada (falls so zu lesen): ad-lJina-da Ce Rs. Z. 14, Bruder des *Dal= luqu ebd. Rs. Z. 13. *Agi-Tesup: a-gi-te-su-up KAJI Nr. 137, Z. 4. Abi-ilaja 649: P AP-AN-a-a Satrap von Gargamis: Quarterly Statements 01 the Palestine Exploration Fund 19°5, S. 207; wohl identisch mit PAB-li-i Harper, ABL Nr. II5I (Brief Assur-ban-apli's an Indabigas). Abi-li, s. Abi-ilaja. Amianu 655; ob a-u-fa-nu, Satrap von Babylon (??) K 24II III Z. 38; (Craig, RT., S. 76 ff.) richtig gelesen ist, unterliegt starken Bedenken; vgL Streck, VAB VII, II, S. 292 ff. *Amurrumma-i1i: d MAR.TU-ma-AN KAJI Nr. 79. 166; BM 103395 (CT XXXIII pl., 15). * (Amurru-nadin ( ?)-abbe ( ?), s. *Asursumu-lisir.) *Ana-amat-Assur-lislim: a-na-KA- dasur-lis-lim KAJI Nr. 190, wofür KA]I Nr. 274: i-na-KA-da-[ ... ] *Ana-Assur-qalla: a-na- dA. USA R-qaal-la '!'abi ekalli (palastoberst ) KAHl I Nr. 3 (Zeit Adn.1.). Ana-BeI-taklak 758, s. BeI-taklik.
442
EPONY:.vIEN
* (Anmltu-ilani, s. *Assur-ameri.) Anu ... , s. auch Ili ... *Anu-bel-ilani: AN-EN-AN.MES St. 127. *Anu-iddina: AN-SE-na zerbr. Obelisk III Z. 20 (AKA, S. 136), Zeit Tp. I. *Anutuma: a-nu-tu-ma KAVI Nr. 201. *Anu-tarissinä (aus tiridsina): ANda-ri-si-na KAHl II N r. 35, Zeit Adn. I. Aplaja 768; (Satrap) von Mazamua, im Lande Cb I, Cb 2; nach St. 34 A-a, Satrap von Ma(t)zamua, Amed und Assur. '" (Arad-ilani, s. *Assur-dammeq und *Sin-seja.) *Arad-Kube: ARAD- dku-be, Satrap des Landes, Sohn des as-sur-ENAN.MES (Assur-bel-ilani), Satrapen des Landes, Sohnes (Nachkommen) des it-tab-[si]-di-en-as-sur, ebenfalls Satrapen des Landes St. 88. * (Arad-Serua, s. *Bel-musallim.) *Arad-Tiri: ARAD- ti-ri, Sohn des Ass [ur- ... ] Ce Rs. Z. 15. Arba-ilaja 661; Groß-Abarakku ADD Nr. 782. *Arru s. Upru. * (Asanu s. *Il1il-mudammeq.) *Assur-abi Ce Rs. 16. *Assur-abukni(?): da-sur-a-bu-uk-[nJi (?) Photo Ass. 3400 (Mitt. yo!rers). *Assur-aha-iddina: da-sur-SES-i-di-na KA]I N r. 31: da-sur-SES-SE-na Assur C 2623 a I, S. 85); [KARI Nr. 14, Rs. Z.30; da-sttr-SES-SE-n[aJ KARI Nr. 15, Rs. Z. 21.J Assur-agge-[ribaJ 687, Fehler auf Ca 3 für Sin-agbe-riba. d a-sur-a-lik-pa-ni *Assur-alik-pani: KA]I Nr. 62. II3 (Z. 14). II4. *Assur-ameri: da-sur-a-me-ri mdr annu-tu [m]-AN. MES (= ildni) KA]I Nr. 47· *Assur-apla-iqisa: d a-sur-TUR.US[ ... J KAHl II Nr. 68 (unten), Zeit Tp. 1., ergänzt nach Photo Ass. 3396, I: da-sur-[TUR.]US-SA.BA (Mitt. Forrers); es folgt *Mutakkil-Assur. *Assur-asared liest Ebeling (pers. Mitt.) den zerstörten Namen da-sur- ... KA]I Nr.I46. v
EPONYMEN
*Assur-ba [Hit( ?) J (1007) Ce IV 28. Assur-balti-nisl 802; (Satrap) von Arapga, (Zug) nach dem Meerland, Pest Cb I, Cb 2. Assur-bani 713; Satrap (Guvernör) von Kalgu, s. KARI VII Nr. 252; ADD Nr. 248 = AR Nr. 455; ADD Nr. 676, Z. 3; [ ... J die Großen in Ellipi, [die Gottheit ... ] zog [in das] neue Haus ein, [ ...... ] Mu;;a;;ir Cb 4. tAssur-bani-apli (König). Sein Eponymat ist (trotz] ohns, PSBA XXXVI, S. 186; Streck, VAB VII, I, S. DIl) zweifelhaft. Assur-bela-kain (i) 856; Tartan Cb _5; nach Monolith II Z. 30 (as-sur-EN-kain) = 3. Jahr des S III. *Assur-bela-Iamur (965) Ce IV 6; Eponymat nach A. (964) Ce IV 7· *Assur-bel-apli: d a-sttr-EN-TUR.US KA]I Nr. 257. (Vgl. *Niq-ili.) Assur-bela-ukin, s. Adad-bela-ukin. Assur-bela-u;;ur I) 796, (Satrap) von Kirruri, (Zug) nach Man;;uate Cb I, Cb 2. -2) 772, (Satrap) von Kalgu, (Zug) nach Hatarikka Cb I, Cb 2. - 3) 695, Satrap- von [ ... J BM 103000 (CT XXVI pI. I ff.) V Z. 1. *Assur-bel-ilani Ce Vs. 9; nach VAT 9°06 (s. Schroeder, Z A. NF. I, S. 49) Guvernör von Assur; auch KA]I Nr. 171. (Vgl. *Arad-Kube). da-sur-EN-ka-la *Assur-bel-kala: KAVI Nr. 209 (mit Siegel des EribaAdad 1.); fraglich, ob KA]I Nr. 64. 68: da-sur-EN -k [a-la J( ?). Assur-bUnaja 844. Assur-bunaja-u;;ur I) 855; Obermundschenk Cb 5; S. Monolith Il 69 (Obel. 45 fälschlich Dajan-Assur, s. d.) - 2) 825 (= I); Aufstand Cb 4. - 3) 816 (= I); Ober [mundschenk], [Zug) nach Tille Cb I, Cb 4, Cb 6. *Assur-da'isunu (aus -dd'issunu?): jasur-da-i-su-nu KA]I Nr. 124; da-surda-i-zu(!)-nu KAVI Nr. 156. *Assur-dajan: da-sur-tf.,a-a-an [mir] ik-ka-a-ri KA]I N r. III; auch KAVI Nr. 168. (Vgl. da-sur-DI.KUD als Vater des Ep. *Assur-mutakkil.) *Assur-da (m)meq, Sohn des Abi-ili, v
Sohnes (Nachkommen) des Assur-sumulisir St. 96; as-sur-da-me-eq KAHl II Nr. 34, Zeit des S I. s. IAK I S. 131; da-sur-dam-me-eq KA]I Nr. 123; da-surda-me-eq KA]I Nr. 262. Ein andrer A., Sohn des Arad-ilani, Sohnes (Nachkommen) des Taklak-ana-Assur St. II8. (VgI. *Assur -mudammeq.) *Assur-dan II., (König), (933): Ce V 39. Assur-dan III., König, 771; (Zug) nach Gannanati Cb I, Cb 2. Assur-danninanni I) (909). - 2) 733, (Satrap) von Mazamua, (Zug) nach Damascus Cb I; als Vertrauter (SlltrMi) Tp.'s III. erwähnt in DT 3 (Rost, S. 66) und PI. 2, 27 (Rost, S. 50). 3) 685, Satrap von Que(?) Cd. da-sur-di-na-ti-i-di *Assur -dina-Hdi: VAT 8695 (Schroeder, Stud. orient. [Helsingfors 1925J, S. 264). Assur-dini-amur (908); Tartan KAHl II Nr. 84 : 64. Assur-dura-u;;ur 652; Satrap von Barbalza ADD Nr. 533 = AR Nr. 564 (hier mä!1Jal-za geschrieben) ; ametEN N AM (= bei pi1Jit) äl bar-lJal-zi in Urkunde aus Gezer (Quart. Statements 0/ the Palest. Expl. Fund 1904, S.23I) ebd. eine Urkunde aus dem Eponymat nach A. vom 17.Ajar 651. * (Assur-emuranni, s. *Assur-sumulisir; vgI. auch St. 95.) da-sur-KAM KA]I *Assur-eris: Nr. 157. 251; KAVI N r. 96. 194. [Zeit Adadniraris 1., s. AOB I, S. 75, Z. 10.] [Assur-etiranni: AfO. X, S. 7 ff. Zeit des Ninurta-tukul-Assur.] t Assur-garua-niri, Obermundschenk : as-sur-gar-u-a-ni-ri ametrabi-saqe ADD Nr. 105 = AR Nr. 649; -ga-ru-u-aADD Nr. 340 = AR Nr. 361; -gar-ru-aADD Nr. 98 = AR Nr. 229; -gar-u-a-neri BM 103392 A (CT XXXIII pI. 19), letzteres gegen Streck, VAB VII, I, S. CDLXIIz. tAssur-gimilli-terri, Groß-Abarakku: [as- ]sur-gi-mil-ter-ri amet abar [akku] rabu-u ADD Nr. 640 = AR Nr. 45; assur-SU-GUR ADD Nr. 16 =AR Nr. 270. Vielleicht ein andrer Ep. as-sur-SU-
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GUR wird VS I Nr. 96 = AR Nr. 655 als rabi aslaki )Oberbleicher({ bezeichnet. VgI.auchCcX5 (S.429): [ ... S]UGUR.RA. Assur-iddin 881; as-sur-i-din Asns. Ann. II Z. 23. *Assur-idin: da-sur-i-din KAVI Nr. 135 (wohl Zeit des Assur-uballit 1.; s. Schroeder, ZA XXXIV S. 167 f.); KA]I Nr. 150. 165 (ametSID; lies nd= giru?); KA] 151 folgt na-g[i-ru](?). Unsicher KA]I Nr. 176: da-sur-i(?)[dinJ(?) mir da-sur-ri-ba-a [mJ( ?). V gl. auch *$ina und *Samas-idin.) ASsur-ilaja I) 861. - 2) 653, Großgesandter nach ADD Nr. 387 = AR Nr. 34 vgl. mit ADD Nr. 379 = AR Nr. 35. Assur-iska-dannin 720; [das Fundament des Tempels der Gottheit. .. in der Stadt ... wurde gele ]gt Cb 4. Assur-isme'anni (oder-simanni) 724; [(Satrap) von KakJzi, (Zug) nach [ ... J Cb 3. * (Assur-itti-sumija, s. *Adad-sumaiddina. [Vgl. ein Siegel in New York (Metr. Mus.): Ward Seal. Cyl. WA Abb. 636. In der Zeichnung steht DI, nicht KI, also wie bei Stele 134 ASSMsulum-sumi-ia]) . *Assur-kabta (? )-eriba ( ?), Sohn des Suzub-Marduk St. 98. d a-stfr-ki-na-i-di *Assur-kina-idi: KAVI Nr. 212 (mit Siegel des Assuruballit 1.); Sohn des su-zu-ub- [dmard Juk KA]I Nr. 6. *Assur-kitti-idi: da-sur-ki-ti-i-di KA]I Nr.225· 182 (Z·3). 184 (Z·3)· 49(?). 59 ( ?). Ein da-sur-ki-te-i-di mir da-surLUGAL-AN.MES, Guvernör von Namur, wird KA]I Nr. II3, Z. 28ff. erwähnt. Unsicher, ob KA]I Nr. 71: da-sur-ki (? )-[ti-i-diJ(?) mir da-sur-U R. S[AGJ (= qarrdd). Assur-Iakinu 889. Assur-Ie'i I) 871. *Assur-le'i 2) da-sur-Ie-i KAVI Nr. 93, Zeit des Eriba-Adad I. (ebd. Z. 4); als mir ni-iq-ili mir su-zu-u [b- dmar= duk (?)] KA]I Nr. 20; vgI. KA]I Nr. 183.
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EPONYMEN
Sehr unsicher Stele 61: da-sur-le ( ? )-i ( ?) mdr U-PAB (= addd-nd$ir). [*Assur-mä.lik: da-sur-ma-lik AO 9°52 (aus Tirqa): Syria 1924, S. 277.J tAssur-mata-tuqqin; das-sur-KURLAL am81 bel pilJl'itid1fPu-um-muJ ADD Nr. 361 =ARNr.3n; zur Zeit des Sin-sarraiskun, s. KAVI II Nr. 132 ([ .. . J-LALin [ami! EN.J NA [M] [und AfO X S. 44; Istanbul As. Müz. N e~. IX, S. 24]. Assur-mata-upaggir (?) 718 (neben Zera-ibni, s. d.), vielleicht Satrap von Ra[;;appa] Cd. *Assur-mudammeq, Satrap von Ninua, Sohn des Assur-zera-iddina, Sohnes des Assur-dammeq, [Sohnes des] Qibi-Assur, Groß [gesandter des Königs von Ijani Jgalbat St. 63. Ein andrer da-sur-mu-SIG 5 mdr lmu-ta-qin-ni KA]I Nr. 130. tAssur-mudannin-sarri: as-sur-DANin-MAN ADD Nr. 131 = AR Nr. 323, dürfte für as-sur-DAN-in-a-ni verschrieben sein, s. 685.) *Assur-mukassid(?): da-sur-mu-KURid KAVI Nr. 2°9, Z. 3. (Zeit des EribaAdad); ein andrer da-sur-KUR-[i]d war nach KAHl I Nr. 15 Ep. zur Zeit des S L; vgl. KA]I Nr. 51. 90. *Assur-musabsi, Sohn des Adad (U)Mn (KAK)-ka-la St. rr9; vgl. KA]I Nr. 81. 108. rr8. 120. (Vgl. *EtelAssur.) da-sur-mu-se-Sir (?) *Assur-musesir: (kaum -li) KA]I Nr. 236. *Assur -musezib , I) da-sur-mu-se-zi-ib mdr ki-din-dEN.LIL KA]I Nr. 14. 148; da-sur-mu-KAR KA]I Nr.. 98 [wohl Zeit des Eriba-Adad 1., s. MAOG VII 1/2, S.63J. - 2) Sohn des Adad-isme (U-IjAL), Sohnes (Nachkommen) des Sa-Adad-ninu (sa-U-ni-nu) St. 86. 3) Sohn des ... -fa St. 79· - 4) Unsicher (1011) Ce IV 24. (Vgl. *Abi-ili.) *Assur-muStiqir ( ?) : da-sur (! )-mus-tiqir (oder-pis) KA]I Nr. 41. 69 (qir fehlt hier). *Assur-mutakkil I) da-sur-mu-ta-ki-il mdr dIM-KAM-is (= Adad-eris KA]I Nr. In. 2) da-sur-mu-ta-kit mar (= daian) KA]I da-sur-DI.KUD
Nr. 65. 163; vgl. 28. [Zeit: Eriba-Adad L oder Assur-uballit 1., s. MAOG VII, 1/2, S. 8o]. *Assur-mutib (?)-kabti(?), Satrap von Assyrien, Groß... des Assur-resa-isi. Königs von Assyrien, Sohn (Nachkomme ) des Res-Assur (SAG-as-sur) , ebenfalls Satrapen von Assyrien St. 52. *Assur-mu [ ... ] Cf Vs. Z. I (Zeit des Assur-uballit 1.). da-sur-SE-TUR. *Assur-nadin-apli: US KAVI Nr. 169; KA]I Nr. 128. *Assur-nadin-sumati, Sohn des As = sur-[ ... J, Satrap von [ ... J.St. 74~ nach KAHl I Nr. 14, Rs. Z. 23 (vgl. ebd. S. 76) Zeit des S 1. (gesehr. : [dasJur-SE-MU.MES); KAHl INr. 13 (Var. S. 76): das-sur-SE-MU.MES. Ein andrer A. (zur Zeit des Assur-uballit 1.) Cf Vs. Z.5. * (Assur-nadin-sumi, s. *Ber-nadinsumi.) Assur-na;;ir I) 654; ein General (ra birMi) dieses Namens bei Harper, ABL Nr. 965, Z. 14. *Assur-na;;ir 2) da-sur-P AB mar is-me-a-sur KA]I Nr. 143. Assur-na;;ir-apli, König, 882. Assur-natkil 870. *Assur-na[ ... ] (938) Ce V Z.33. *Assur-nirari (III., falls der König gemeint ist): da-sur-ZAB.GAB KA]I Nr. roI (Vgl. *Ber-nadin-agM.) *AsSur-nirä.ri IV. [KönigJ (1018) Ce IV Z. 18; Eponymat nach A. (1017), 2 tes (1016), 3tes (1015), 4tes (1014), 5tes (1013) Ce IV Z. 19 ff. AsSur-nirä.ri V., König, 753; im Lande Cb I, Cb 2, Ch 8. * (Assur-qarrad, s. *Assur-kitti-idi.) *Assur-ra'im-kitti: da-sur-ra-im-ki-ti KA]I Nr. 57. *Assur-ra'im-nisesu: da-sur-RAM -UNo MES-su Zeit Tp. 1., zerbr. Obel. III, 3: AKA, S.I33). *Assur-rabi 11. [König] (1012) Ce IV Z. 23. tAssur-remanni: as-sur-LID-a-ni amilrabi-rMi sa mar sani (General des Kronprinzen) VS I Nr. 94 = AR Nr.206;
EPONYMEN s. auch tNabu-remanni., [Vgl. das Siegel des dA-sur-rema(US)-ni, Sohnes des mumusezib(KAR)_da-sur in Paris (BibI. Nat. 3°7): Unger, Ass. EJ.ab. Kunst Abb.20.J * (Assur-ribam(?) s. *Assur-idin.) *[Assur-rim-niSesu, Zeit des Assur-belkala, s. AfO VI, S. 87J *Assur-sadu-nisesu: da-sur-KU R-ni-se.su BM 103445 (CT XXXIII pI. 14). Assur-sallimanni 735; (Satrap) von Arrapga, (Zug) nach Urartu Ch I. * (Assur-sar-ilani, s. *Assur-kitti-idi.) Assur-sezibanni I) 883. - 2) *(1009) <> IV Z.26. - 3) *Tartan, Satrap von Ninua, Satrap von Kummug, Satrap von Nigrija, Sohn des Adad (?)bakar(?) St. 66. -4) *as-sur-KAR-a-ni mar pa-u-zi KA]I Nr. 237; vgl. KA]I Nr. 197; wohl auch KA]I Nr. 281 as-surKAR-a[-ni] mdr pa( ?)-'u-[ziJ(?). *Assur-suma-usur Cf Vs. Z.4, Zeit des Assur-uballit 1.; da-sur-MU-u-$ur mar dIM-mu-KAR (= Adad-musezib) KA]I Nr. 17; vgl. KA]I Nr. 19. 164. *Assur-sumu-lisir, Satrap des Landes (Assyrien), Sohn des Assur-emuranni, Sohnes (Nachkommen) des Amurrunadin ( ?)-agge ( ?) St. 92; vielleicht = as-sur-MU-[ ... J KAHl II Nr. 63, IV Z. I3d zur Zeit Tp. 1. (wohl 1108). (Vgl. *Assur-dammeq.) 2) 805; Assur-taklak I) (905). Abarakku, (Zug) nach Arpadda Ch I, eh 2, Ch 6. - [Assur-uballit 1. [KönigJ s. . .... Sein Siegelabdruck in Berlin (VAT 8995): Unger, Ass. Bab. Kunst Abb. 22.] , *Assur-zera-iddina: da-sur-ZI R-SE-na VAT 8714.8926 (s. Schroeder, ZA NF. I, S. 48 f., wahrscheinlich Zeit des TN I; s. auch KA]I Nr. 103. 106 [so MAOG. IV S.200 f.J. (Vgl. *Assur-mudammeq.) * (Assur-zera (?) -u;;ur, S. *Erua-u;;ri.) tAssur- ... -u;;ur(?): as-sur- 1;:[ ]V-PAB King, Suppl. Nr. 769; Ergänzung zu dttra oder bela unmöglich. *Assur-[ ... J, S. die zerstörten Stellen KA]I Nr. 146 (Ebeling *Assurasared"s. d.) und KA]I Nr. I; (A. mar
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dEN.LIL-tdk-la-[akJ KA]I Nr. 135. (VgI. *Arad-Tiri, *Assur-nadin-sumati.) Atar-ili 673; Satrap von Lagiru Cd; vgl. ADD Nr. 8 = AR Nr. 257; Prisma Assur-ag-iddina's B VI 23 (= III R pI. 16); a-tar-AN.MES ADD Nr. rr8 = = ARNr. 315. * (Balata-Iamur (?), S. *Upru.) Balatu I) 786 (neben Nabu-sarra-u;;ur, S. S.422), nur Ca 3; nach ADD Nr. 653 = AR Nr. 2 war er Satrap von Sibaniba. 2) (s. St. 75). BamM, BanM 676 ; [zweiter] mächtiger Gesandter Cd; ADD Nr. 256 = AR Nr. 536 amU sukkallu II-u; ebenso ADD Nr. 330 =AR Nr. 195. Vgl. auch S. 426f. t (Barku-remanni verschrieben für t (Marduk-remanni.) Barmu(?) 907. * {Barruqu, S. *Lumassi-musallim.) *BE-a-KU, S. Meqti-adur. Bel-abua 840; (Zug) nachdem Zederngebirge Ch 4; nach S Obel. 99 = 19. Jahr S's III. In Ce falsch Samasabua. tBel-aga-u;;ur: EN-PAB-PAB VS I Nr. 100 = AR Nr. 539. *Bel-asared: EN ( ? )-MAS (so zu lesen?) KA]I Nr. 87 Z. 19. *Bel-balata-u;;ur VAT 8878 (Mitt. Ebelings). Bel-bunaja I) 850; Palastvogt C h 5; Balaw. IV 5: EN-bu-na-a-a (Var.-fa); nach Balaw. (vgl. mit Obel. und Stierkol.) = 9. Jahr S's III. - 2) (= I) 823; [Palastvogt ], Aufstand Cb 4. Bel-dan I) 820; [Palastvogt ] Ch 4; vgI. KAVI Nr. 75: EN-DAN-an amil na = g[ir e]kalli. - 2) (= I) 807; Palastvogt, (Zug) nach dem Mannäerlande Cb I, Cb 2. - 3) 750; Obermundschenk, im Lande Cb I, Cb 2, Cb 8; als Obermundschenk auch K 6068 (BBR No. 45). 4) 744; (Satrap) von Kalgu, (Zug) nach Namri Cb 1. Nach den Annalen (Z. 26) rechnet Tp.· III. dieses Jahr bereits als sein 2tes. - 5) (= 4) 734; (Satrap) von Kalgu, (Zug) nach Palästina; vgl. ADD Nr. 415 = AR Nr. 437: lim-mu IENDAN-an aml/sa-kin dlkal-ij,i ina II-e
EPONY.:\IEN
EPONYMEN pu-ri-slt (bei seiner 2. Aus1csung); ähnlich ADD Nr. 90 = AR Nr. 128. Bel-emuranni I) 737; (Satrap) von Ra$appa, (Zug) gegen die Meder Cb I; nach den Annalen (Z. 157) = 9· Jahr Tp. III. - 2) 691; [Satrap von] Gargames Cd. - 3) 686 (= 2?); rechter Tartan Cd; vgl. auch ADD Nr. 134 = AR Nr. 308. [Vgl. das Siegel in Istanbul (Nr. 7831): Unger, Ass. Bab. Kunst Abb·74·J Bel-ljarra.n-bela-u$ur I) 741; Palastvogt, (Zug) nach (Arpadda); es wurde (jetzt) nach 3Jahren erobert Cb I. In seiner Stele von Tel-Abta (E. U nger, Publ. d. k. ottom. Müs. III) Z. 9 nennt er sich: Palastvogt des Sulmanu-asared (IV.), was jedoch in Tukulti-apil-Esarra (III.) geändert ist. - 2) 727; [(Satrap) von GuzaJna, (Zug) nach [ ... ; SulmaJnu-asared [setzte sich] auf den Thron Cb 3 (am 25. Tebet nach der bab. Chronik). Bel-ljarran-sadua 650; Satrap von Kar-Assur-aba-iddina (bei Tyros) ADD Nr. 843, Z.3f. (hier nicht als Ep. bezeichnet); wohl = Bel-sadua 2. Bel-ilaja 769; (Satrap) von Arapba, (Zug) nach Itu'a Cb I, Cb 2. Bel-iqiSanni 791; (Satrap) von Sibtinis, (Zug) nach ljubuskia Cb I, Cb 2. Bel-llsir 178; [Palast ]vogt, (Zug) nach Urartu Ch I, Cb 2. [Vgl. das Siegel in Paris (Guimet Nr. I09): U nger Ass. Bab. Kunst Abb.51.J Bel-lu-balat, s. Belu-baIat. Bel-lu-dari I) 730; (Satrap) von Tille, im Lande CbI, Cb 3. tBel-lu-dari 2) EN-lu-KAK-ri ADD Nr. I = AR Nr. 287 wegen des erwähnten Ki$ir-Assur nicht = I. *Bel-muballit (?): EN-mü-b[al-Zit(?)] mar U-TE-[-jaJ (lies Adda-te-ja?) Ce Vs. Z.3. Bel-mudammeq 869. *Bel-musallim: EN-mu-sa-limmtlr aradjse-r'u-a KAJI Nr. 32. *Bel-musezib: EN-mu-se-z [i-ib J KAJI Nr. 40. Bel-na 'id 663; Tartan Cd; nach ADD
Nr. 309 = AR mtU[ .. . . .
J.
Nr. 56
amet tür-ta-me-
* (Bel-nfu?ir, s. * Ili-eris. ) *Bel-qarrad: EN-UR.SAG mar e-ribAN KAJI Nr. II; vgl. KAJI Nr. 22. Bel-qata-$abat !BO; (Satrap) von Mazamua, im Lande CbI, Cb 2. Bel-sadua I) 156; (Satrap) von UD. NUN.NA, im Lande Cb I, Cb 2, Cb 8.2) 650, falls = Bel-ljarran-sadua; K 1292 wird EN-KUR-u-a als ametsa_ kin $ur-ri (Satrap von Tyros) bezeichnet; das macht es wahrscheinlich, daß er mit dem Satrapen Bel-ljarransadua von Kar-Assur-aba-iddiha (bei Tyros) identisch ist. Bel-sarrani 699; Satrap von Kurban (?) ADD Nr. 37I = AR Nr. 387 (Name nicht mehr lesbar). BelSunu 648 (s. S. 428); Guvernör von ljindanu III R pI. SI, Nr. 5. Bel-taklak (bzw. Ana-Bel-taklak) 758; (Satrap) von Isana, (Zug) nach Guzanu, Frieden im Lande Cb I, Cb 2, Cb 8. Bel-tari$-ilimma 197; (Satrap) von Kalbu, (Zug) nach Namri Cb I, Cb 2. Nach I R pI. 35, Nr. 2, Z. 9 war ENtar-$i:AN-ma Satrap von Kalbu, (lj)amed, Sirgana, Temeni und Jaluna. Vgl. auch sein Siegel OLZ III, Sp. II4 [in Florenz (Nr. 14385): Unger Ass. Bab. Kunst Abb.49]. Belu-balat (Var. Bel-lu-baIat St. 44) 814; Tartan, (Zug) nach Der; der große Gott (Anu) zog nach Der Cb I, Cb 6. Nach St. 44: Tartan, Großvogt, Tempeldirektor, Großer des weiten Volks (heeres), Satrap von Tabiitu, ljarrfm, ljuzirina, Dur-mati-bel-bani, ZaHu und Balibu. [Vgl. seine Inschrift an Nergal von Tarbi$i auf Vase in London (Br. Mus. 90960): Hall, Ars Asiatica XI, TL 60.J *Bel- [ ... J (935) Ce V Z. 36. *Ber-bel-litte (Var.-laltte): dbe-ir-ENli-it-te KAJI Nr.217; -la-i-te KAJI Nr. 314. * [Bere: be-ri-e KARI Nr. 152, Rs. Z. 36: sa-kin mat (!) dlarba-iZu.] *Beri-Assur Photo Ass. 3536: Epony-
mat nach (arki) B. (Mitt. Forrers). Lies etwa nu-ri statt be-ri? *Ber-mudammeq CeRs. Z. 2I. *Ber-nadin-ahhe: dbe-ir-na-din-SES. MES KAJI N;.I74. (Vgl. *KidinKube.) [Zeit Assur-niraris III, s. MAOG VII I/2 S. 73.] *Ber-nadin-apli: dbe-ir-SE-TUR. US KAJI N r. I05; vgl. St. 13S: dbe-ir- [ ... ]TUR.US, Sohn des Assur-nadin-sumi. *Ber-suma-iddina: dbe-ir-MU-SE-na KAJI Nr. 94. I02 (Z. 3); danach wohl Ce Rs. Z. 23 zu ergänzen. *Berutu: be-ru-ti mar SU-dI M (= Eriba-Adad) war nach KAHl II Nr. 29, II Z. 44 ff. Ep. zur Zeit des Arik-den-ili. *Ber-[ ... ] Ce Rs. Z.6. Bir-Raman, s. Bur-Raman. tBullut (u): bu-lut-tu ADD Nr. 64I = AR Nr. 44; buZ-Zu-tu (ADD Nr. 373 = AR Nr. 4°°); bIt-lut BM 103393 (CT XXX pI. 17) u. a. Vgl. Streck, VAB VII, I, S. CDLXII. ADD Nr. 528 = AR N r. 606 ist sehr unsicher. Bur-Raman (a) 847; Var. bir- Cb 5. Bur-Sagale 763; (Satrap) von Güzanu, Aufstand in der Stadt Assur; im Monat Siman machte die Sonne eine Verfinsterung Cb I, Cb 2, Cb 8 (s. S. 430, 43 2 ). *Butanu, s. *pütanu. tDaddl: da-ad-di-i, Abarakku zur Zeit des Sin-sarra-iskun IR pI. 8, Nr. 6; vgL Streck, VAB VII, I S. 386. Dagan-belu-na$ir 878; Asns. Ann. III Z. I: dda-gan-EN-PAB. Dajan-Assur I) 853; Tartan Cb 5; S III. Monolith II Z. 78 (dDI.'KUD-assur); nach Monol. (vgl. mit Obel. und Stierkol.) = 6. Jahr S's III. (s. auch Assur-bUnaja-u$ur I). z) (= I) 826, [Tartan], Aufstand Cb 4. *Dajaniia: DI.KUD-ja KAJI Nr. 39, (Vgl. *Musabsi-Assur. ) Dajan-Ni (m)urta 868. *Dalluqu Ce Rs. Z. 13, Bruder *Adbinada ebd. Z. 14. Dananu 680; (Satrap) von Man$uate ADD Nr. 74 = AR Nr. I38; dagegen Cd [nzanJ-~u-a; King, Suppl. Nr. 221 ami/sa-kin dI111an_~umcf ina tar-i$
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(= zur Zeit) I as-sur-alJa-iddina '''' sarri mdtas-sur; falsch (Satrap) von dlmarqa-sa ADD Nr. 63I = AR Nr. 44I. *Dan-Assur: KAL-da-sur KAJI Nr. 96. Düri-Assur 728; (Satrap) von Tusban, (Zug) nach [ ..... J; der König ergriff die Hand Bels (von Babylon) Cb I, (b 3. Dür-mil.ti-Assur (901). tEllu-babu-eriba, s. u. tZababa-eriba! Enlil. .. ,,p. Illil .... *Epir-Adad: e-ZABjIM Ce Rs. Z. II. *Edba: e-ri-i-ba KAJI Nr. 80, Z.2. * (Edba-Adad [König], s. *Berutu, *Illil-nirari, *Sa-Adad-ninu.) [Sein Siegelabdruck in Berlin (VAT 90II): U nger, Ass. Bab. Kunst Abb. ZI. Ein andres Siegel s. Lenormant Choix Nr. 59, S.I48, Bezold Lit. S.69.J *Erib(a)-Assur: e-KALja-sur KAJI Nr. 179, (vgl. *ISme-Assur, *Marduk*Ni (m)urta-apla-iddin.) balatsu (?), [Zeit: Eriba-Adad 1., s. MAOG VII, 1/2, S. 86J. *Eriba-Sin, zur Zeit Assur-nadin-aplis, s. AfO VI S. I2. * (Erib-ili, s. *Bel-qarracl.) *Eribtajau: e-KAL-ta-ja-u mar a-biAN KAJI Nr. 159; vgl. 267. *Eriqqu (?): GIS.J..fAR.CID.DA KAJI Nr. 9. *Eris-Kube: KA1\1I-kü-be KAJI Nr.74. *Erua-.:apla~iddina: de-ru- (a fehlt)TUR.US-[SE]-na KAJI Nr. I2. *Erua-u$ri, Großgesandter, Satrap VOll ljalabbu ( ?), Sohn des Samedu, Satrapen von Ninua, Sohnes (Nachkommen) des Assur-zera ( ?)-u$ur St. 128. *Etel-Assur, Sohn des Musallim-As = sur, Sohnes des Assur - [mu ]sabSi ( ?) St. 12I. *Ete1-pi-Assur: e-BE-KA-da-sur KAJI Nr. 30I. Gabbaru 667; Satrap von Dur-Sina[bne-r]iba Cd (ergänzt nach ADD Nr. 315 = AR Nr. 502). Gabilu, Gibilu 689; Satrap von ljat (a )rikka Cd; ga-lJi-lu amilEN N AM dllJata-rik-ka The Annals 0/ Sennacherib (ed. Luckenbill, Chicago 1924), S.I87 = VI Z. 84 f.
EPONYMEN * Gimil-Ekur (?): gi-mil-i (? )-[k Jur miir ni-iq-AN KA]I Nr. 23. Gir(i)~apunu 660; [vielleicht erster Gesandter, da sein Nachfolger SilimAssur zweiter Gesandter war]. Aram. lO::':"i~ Lidsbarski, ZA XXXI S. I95, Z. 3; gi-ri-$a-pu(!)-ni ADD Nr. 362 = AR Nr. 378. *Ij:abba ist bessere Lesung als Kirba (s. d.). Ijadi-lib busu 849; (Sa trap) von [ .... J 05· Hananu 701, (Satrap) von [ ..... J Cd; [von Til-Barsip KARI Nr. III, Rs. Z. 9J; aus dem Lande Ij:alzi.. [ ..... J e b 7. *[Ha]rkuku(?) (1028) Cd IV Z. 7. Ij:ubaja 829; (Satrap) von [ArapJba(?), (Zug) nach Ulluba Cb 4; nach übel. Z. I56 = 29. (statt 30.) Jahr S.'s III. IabaJu I) 833 (= 2.3); Abarakku, (Zug) nach Que Cb 4; nach Obel. Z. I26 = 25. (statt 26.) Jahr S.'s III; ia-lJa-Ium amilabarakku rabu-u KAHL I Nr. 28, Z. I5. - 2) 824 (= I); [AbarakkuJ, Aufstand Cb 4. - 3) 821 (= I); [Abarakku J Cb 4. Er war 820 oder 807 Tartan: iacclJa-li amettar-ta-ni rabi-e KAVI Nr. 75, Z. 9; daher vielleicht in Cb 4 Tartan statt Abarakku zu ergänzen. *Iaku-limmer: ia-a-ku-li-me-ir KA]I Nr. 25; ia-ku-ZAB-ir KA]I Nr. 52. Iari 884 (neben Na'id-iIi). *Ibassi-ili wird meist der Name NI. IG(=GAL)-AN gelesen; wir haben ihn provisorisch Niq-ili gelesen. [Zeit EribaAdads 1. s. MAOG VII I/2, S.64.J Iddin-abbe 693; Satrap von Kimunu (?) Cd. Dagegen ADD Nr. 400 = AR Nr. 396 SE-na-PAB.MES sa d1dt1rIsarru-ukZn (so las noch Smith Ep. Can., S. IO; jetzt z. T. zerstört). Ein Ep. iddin-[ ... ] ADD Nr. 243 = AR Nr. 207. Er ist gewiß von Nadin-abbe [688J zu unterscheiden. *Iddina- [ ... ] (936) Ce V 35: SEn [a- . .. ]. *1 (d)din-Ber Ce Rs. Z. I7. *I(d)din( ?)-[ ... ]: i-di[n( ?) ... ] KA]I Nr. 46.
EPONYMEN
*Ikkaru: ik-ka-ru KAVI Nr. 2I8; Ass. 307I 4463 (MVAG I9I3, 2, S.7I) VI Z.87. (Vgl. *Assur-dajan.) t Ilbaba-eriba s. Zababa-eriba. Ili .... , s. auch Anu ..... * Ili-abi : AN-a-bi VAT 8967 (Mitt. Ebelings). *Ili-dajan Ce Rs. 22. t (Ili-dannianni von Que ADD N r. 274 = AR Nr. 69, wohl für tNabU-danninanni verschrieben.) Ili-e(mu)qaja (900). *Ili-eris: AN-KAM KA]I Nr. I6, auch AN-KAM-is KA]I Nr. 294; nach. KA]I Nr. 43. 294 miir EN-PAB (= Bel-
+
na~ir).
Ili-ittija I) 804; Satrap des Landes (Assyrien), (Zug) nach, Ij:azazi Cb I, Cb 2; nach St. 38 Satrap von Assur, Kar-Tukulti-Ni (m)urta, Ekallate, Itu und Ruqabu. - 2) 694; Satrap von Damascus Cd; vgl. BM I03000 (CT XXVI) VIII Z. 88: ametsa-kin d1di-mas-qa. Dafür im Doppeldatum S. 4I6 d1sa-i-meri-su. Sein Name auch AN-KI-e-a (Ili-ittea) geschrieben ADD Nr. I20 = AR Nr. 306. Ili-kina-u~ur, s. Ili-mukin-abi. Ilima-le' 782; (Satrap) von N~i bina, (Zug) nach Itu'a Cb I, Cb 2. Ili-milki 885; vgl. S. 4I8, Anm.7. Ili-mukin-abi (oder Ili-kina-u~ur) 828; (Satrap) [von Mazamu]a(?), (Zug) nach dem Mannäerlande Cb 4; nach Obel. Z. I59 = 30. (statt 3I.) Jahr S's III. Ili-napista-u~ur (893). *Ili-pada: AN-pa-da (kaum dPA_ DA = Nabu-le'i), mar SAG[ ... J Ce Vs. Z.6. (Vgl. *Mardukaja.) *Ili-qarräd:AN-UR.5AG KA]INr.73. . Ili- ... ja (894). . * Illil-asered : dEN.LI L-SAG KAVI Nr. I03. 203; KA]I Nr. II5. [308]. 3II. *Illil-mudammeq Cf Vs. Z.2, nach KAHL II ,Nr. 27 Zeit des Assur-uballit 1.; dEN.LIL-mu-SIG s miir a-sa-ni- KA]I N r. 6o; vgl. 99; -mu-SIGs-eq KA]I Nr. 27; -SIGs-eq KA]I Nr. I8. [Vgl. Siegelabdruck des 1., Sohn desArik-den-
ilu [KönigJ in Berlin (VAT 9034): Unger, Ass. Bab. Kunst Abb.23.J *Illil-nadin-apli: dEN.LIL-SE-TUR. US KA]I Nr. I07. II7. I33· 3I9; wohl Zeit des TN L (s. Schroeder, ZA NF. I, S.49 und MAOG IV, S. 2or). *Illil-nirari (König): dEN.LI-ZAB. GAB aklim lim miir (Sohn statt Enkel)LIa S[U]-dIM (=-erfba-dadad) aklimlim ma KA]I Nr. I56. *Illil-saggabbCJ. (vgl. den Namen Sa = gabba) : dEN.LIL-sag-gab-bu (kaum -res~ gab-bu) KA]I Nr. 80, Z. 4. * (Illil-taklak, s. *As~ur- [ ... J.) * Illil-tukulti : dEN.LIL-GIS.KU KA]I Nr. 80. *Ina-amat-Assur-lislim, s. unter* Anaamat-Assur-lislim. *Ina-Assur-suma-a~bat: i-na-das-surMU-a[$J-bat KAHL I Nr. I7 (und S. 76) Zeit TN's 1. Ina-ilija-allak I) (895). - 2) *Obermundschenk St. 49 = i-na-AN-ia-al(Var.a-)-lak Obermundschenk Tp. L Prisma VIII Z. 90. tlqbi-ili: E-AN.MES VS I Nr. 99 = AR Nr. 27I. Iqisu, Qisu 755; (Satrap) von Sibtinis, (Zug) nach Ij:atarikka Cb I, Cb 2,
08. Iriba ... , s. Eriba .... *ISme-Asur: is-me-da-sur-miir e-ribda-sur KA]I Nr. 53. I53·. I55· (Vgl. *Assur-na~ir.) [Zeit Eriba-Adads L, s. MAOG VII I/2 S. 60.J *IStar(?)-dudu[aJ(?) (952) CeVZ.I9; Ep. nach L (951) Ce IV Z. 20. IStar-duri I) 774, (Satrap) von N~i bina, (Zug) nach Urartu und Namri o r, Cb 2. - 2) 714; [Zug nach Urar]tu, Mu~a~ir, Ij:aldia Cb 4; nach Cd und Sarg., geme, Z. 430 war er Satrap von Arapba. IStar-emuqaja I) 867. - *2) Satrap von Tusban (kaum = I) St. 99. DAR -KAM mar *IStar-eris: dU DI(= sulma)-nu-UR.SAG (= qamid) KA]I Nr. I24 a; vgl. KA]I Nr. 2I9; KAVI Nr. II9 miir DI-ma(!)-UR.SAG. *IStar-tu [ ... ], Abarakku, Gebieter des Palastes. . . .. St. IOO.
+
Reallexikon der Assyriologie.
449
* IttabSi (folgte wohl nichts) Ce Rs. Z·9· *Ittabsi-den-Assur: St. 9I, ergänzt nach St. 88; vgl. KAVI Nr. 2°5: [it]-tabsi-di-en-d[oo .]; KA]I Nr. 279 [00 ... ]di-en-da-sur. (Vgl. *Arad-Kube.) *Ittab[si- .... ] (1010) Ce IV Z.25. Itti-Adad- (a)ninu 679; Satrap von Magiddu(na), s. KAVI Nr. 208: TAdIM -a-ni-nu sa dlma-gi-du-u; Cd [m ]agi-du~nu.
*Itti-ilija-samsu (?) : it-ti-AN-a-U-su KAHL I Nr. 4 (S. IIZ), Zeit des Adn. L Kanunaja (nicht Tebetaja) I) 671; Gerichtspraesident Cd; ADD Nr. 266 = AR Nr. 538; Eponymat nach K. = 670 ADD Nr. 499 = AR Nr. 563 (aus dem Nisan). - 2) 666; Satrap des Neuen Hauses Cd; ADD Nr. 420 f. = AR Nr. IOO(a) ameINAM(!) Mti essi. (Statt Kannunaja 703 1. Nubsaja.) *Kidin-ilani: ki-din-AN.M ES-ni KA]I N r. 253. 258. 269 ( ?) * (Kidin-Illil, s. *Assur-musezib.) *Kidi(n)-Kube: ki-di( ?)-ku-be miir be-ir-na-din-SES.MES KA]I Nr. 29. *Kidin-Marduk: ki-din-dmarduk KA]I Nr. I67 (s. S. VIII); vgl. 7. Z. 44? *(Kirba St. 68, Vater des [ ..... ], des Tartans, des Palastobersten (?), des Groß-Abarakku, des Satrapen von Ab = q[a ... J (?).) [Lies besser ljabba.] *Kurbanu: kur-ba-ni (Gen.) mdr rise-e- [ar ?) ] KA]I Nr. IO. La-basi 657 (auch NU-UR geschrieben, z. B. ADD Nr. 6I8 = AR Nr. 660); nach ADD Nr. 646 = AR Nr. I6 amilrabi KAR(-)na( ?)-du( ?). La-qipu 760; (Satrap) von Kakzi, Aufstand in Arapba CbI, Cb 2, Cb 8. *Libur-zanin-Assur: li-bur-za-nin-dasur KA]I Nr. 87. r68. 2I8. 3I8; so wohl auch Cf Vs. Z. 7 (Zeit des Assuruballit L). Likberu oder Urberu (898). Lipbur-ili (schlecht Napbar-ili) 729; (Satrap) von Kirruri; der König ergriff die Hände Bels (von Babylon) Cb r, Cb 3. Auch ADD Nr. I95 = AR Nr. 485 lip-lJur-AN; King Suppl. Nr. 26I: liplJur-AN. 29
45°
EPONYMEN
* Lullajau, Tartan, mar U-MU-SE-na (Adad-suma-iddina) St. 64; lu-la-ja-u KAJI Nr. 48. 3IO; lu-ul-la-ja-u KAJI Nr. 223. *Lumassi (? )-musallim (?): lu( ?)-massi-DI (oder ki?), Sohn des bar-ru-qi, Heerführer St. 58. Mabde 725; (Satrap) von Nlnua, (Zug) nach [ ..... ] Cb 3. Mannu-dan-ana-ili 865. Mannu-ki-Adad I) 773; (Satrap) von Sallat (Amat ?), (Zug) nach Damaskus Cb I, Cb 2. - 2) 683; (Satrap) von Supite Cd, ergänzt nach S. 416. tMannu-ki-aboe, Satrap von Simer: man-nu-ki-PAB.ME am!lsa-kin dl(IJ$i_ mer ADD Nr. 50 = AR Nr.301. Mannu-ki-Assur I) 793; (Satrap) von Guzanu, (Zug) gegen die Meder Cb I, Cb 2. [Vgl. das Siegel in Berlin (VA SII): Unger, Ass. Bab. Kunst Abb. 50.] *Mannu-kl ( ?)-Assurz) : ma-nu-x-da-sur K~JI Nr. 172; x wohl = TIM (statt DIM = kf), Ebeling liest x = gir [so MAOG VII I/2, S.79]. Mannu-ki-Assur-le'i 709; (Satrap) von Tille (s. S.415); Sarru-ukin ergriff die Hände Bels (von Babyion) Cb 4. Mannu-kl-sarri 665; Palastvogt Cd, wird ADD Nr. 128 = AR Nr. 322 ressarri genannt. Man (nu)zarne, Man (nu)zerne 684; (Satrap) von Kullania Cd (vg1. S.416). *Mar-Adad: TUR-dU mar U-KU( ?) [ ... =Adcid-tukulti?] Ce Vs. Z. IO; Bruder des Mar-Serua ebd. Z. 12. *Marduk-aba-eris: dAMAR.UD-SESKAM KAJI Nr. 91. *Mardukaja, Satrap von Katmub, Sohn des AN-pa-da, des Großgesandten des Königs von Jjanigalbat St. 129. dSID-TI.LA*Marduk-balatsu (?): [s]u(?), ..... des Tukulti-apil-Esarra (II.), Königs von Assyrien, Satrap von (Isa]ni, Sohn des dMAS-A-SE-na (= Nimurta-apla-iddina), des Obertruppenleiters und Heerführers, Sohnes des SU(= eriba)_da-sur, ebenfalls Satrapen von [Is]ani St. 57. Marduk-bela-u$ur 726; (Satrap [von Ame Jdi, im [Lande J Cb 3.
I
Marduk-ismeanni (simanni?) 799; (Satrap) von Amed, (Zug) gegen die Meder Cb I, Cb 2; Satrap von Na'iri, Andi (= Amed), Sinabu, Mallani, C. ,.,; .• ] Alzi (?) und Subni (gesehr. dSIDIJAL-a-ni). *Marduk-nadin-ahi: dAM AR. UD-SEa-!Ji KAJI Nr. 175. [Zeit Assur-uballits I. s. MAOG VII I/2, S.70.J Marduk-remanni I) 779; Obermundschenk, (Zug) nach Urartu Cb I, Cb 2. t2) Satrap von Kakzi ADD Nr.32 =AR Nr. 265, wo mit J ohns (PSBA XXXVI S. 187) statt ldlbar-ku- vielmehr [AJN. KU (= Marduk)- LID-an-ni LU lesen ist. Marduk-sadua 795; Satrap von Sallat (Amat ?), (Zug) nach Der Cb I, Cb 2. Marduk-sallimanni 75l; Palastvogt, im Lande Cb I, Cb 2, Cb 8. Marduk-sarra-u$ur I) 784; (Satrap) von Kurbai1, (Zug) nach Jjubuskia Cb I, Cb 2. - t2) Satrap von Que ADD Nr. 619 = AR Nr.47 u. o. Marlarim, Marlarme 668; Tartan Cd; ADD Nr. 472 = AR Nr. IOI amettuJrfan d1ku-mu-!Ji. *Mar-Serua, Bruder des *Mar-Adad, Sohnes des Adad-tukulti ( ?) Ce Vs. Z. 12; vg1. Z. IO. Meqti-adur(?) 880; s. S. 419, Anm. Metunu, Mitunu 700; Satrap von Isana Cd (vgl. S. 416); Assur-nadinsumi, der Sohn [des Sin-abbe-dba setzte sich in Babylon auf den Thron; die Mauern J des Zentralpalastes [ ..... J; große Balken von Zedernholz [ ..... ] weißer Kalkstein darin [ ..... ] inmitten der Farm(?) Dargltu(?) [ ........ ] für [ ........ ] König [ ..... ] Stadt [ ..... ] Cb 7. Milki-ramu 656. *Mudammeq-Bel: mu-SISs-EN KAJI Nr. 276. *Mudammeq-Marduk: mu-SIS5dAMAR.UD KAJI Nr. 215, 239. mu-SIGo["'] *Mudammeq-[ ... ]: Ce Rs. Z. 7. Mukln-abua 794; (Satrap) von Tusban, (Zug) nach Der Cb I, Cb 2.
EPONYMEN *Mukin-abi(?) (1006): DU-PAB(?) Ce IV Z.24. *(Mul[lilu] (?), s. [ ... ]-simanni und [ ... ]-klna-u$ur.) . *MusabSi-Assur, Sohn des DI.KUD-Ja (= Dajanija) st. 71. *Musabsiu-Sibi: mu-sa-ab-si-u-'IVIIbi KAHl II Nr.4I, Zeit des S 1.; vgl. Bezold Cat. IV, S. 1689 (48,II-4,280). *Musallim-Adad: mu-sal-lim-U KAJI Nr. 122. 240; mar DI(= sulma)-manu-UR.SAG (= qarrdd) KAJI Nr. 241 (Z. 14 f.). 244. Zeit des TN 1., dessen Eponymat KAJI Nr. 240, Z. 4. 12 erwähnt wird; vgl. d. Bem. zu Upru. mu-sal-lim-as-sur *Musallim-Assur: KAHl I Nr. 13, Rd., Zeit S's 1.; ferner KAJI Nr. I09. II3 (mu-sal-lim-da-sur, wohl auch KAJI Nr. 83, wo einmal mu vergessen ist. (Vgl. *Etel-Asur.) *Musallim-Marduk ( ?) : mu-sal-limdA[MAR.UD(?)J KAJI Nr. IIO. Musallim-Ni(m)urta I) (= 2) 792; (Satrap) von Tille, (Zug) gegen die Meder Cb I, Cb 2. - 2) (= I) 766, (Satrap) von Tille, (Zug) gegen die Meder Cb I, Cb 2, Cb 8. Museknis 813; (Satrap) von Kirruri, (Zug) nach Absana Cb I, Cb 6. dMU.SID(?)-musab[si] (1029) Ce: IV6 Mutakkil-Assur I) 706; Satrap von Guzanu, der König, [die Gro]ßen beor [dernd] (?) (1. muma'ir?), ..... ] im Lande Karalli; am 6. Ajar wurde DurSarrukin .. [ ... ] Cb 4, Cb 6, Cd; vgl. S. 434f. - *2) mu-DAG-kil-da-sur Photo Ass. 3396, Z. 2 (Mitt. Forrers); vorhergeht *Assur-apla-iqlSa. Mutakkil-Marduk 798; General, (Zug) nach LftSia Cb I, Cb 2. * (Mutaqqinu, s. *Assur-mudammeq.) * (Mu ... , s. *Sulmanu-suma-iSkun). Na'id(i)-ili 884 (neben Jad), s. S. 12, Anm·5· Nabium ... , s. Nabu .... Nabu-abbe-eris 681 (vgl. NabU-sarraU$ur 682), Satrap von Samallu Cd; auch ADD Nr. 127 = AR Nr. 314. Auf CaI noch: [Assur]-aba-iddina setzte sich auf den Thron. N abU-ab-be-iddina 675; Groß- [Aba-
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rakku] Cd; auch ADD Nr. 186 = AR Nr. 476 amUabarakku rabu-u. t(NabU-bela-iddin: dPA-EN-ASADD Nr. 178 = AR Nr. 486 ist wohl zu streichen und PAB (u$ur) statt AS zu lesen, da der Kontrahent Dannea in den Jahren 676 ff. auftritt; lies Nabu-belau$ur!) Nabu-bela-u$ur I) 745; (Satrap) von Arapba; am 13. Ajar setzte sich Tu= kulti-apil-Esarra (IH.) auf den Thron; im Monat Tasrit zog er nach Mesopotamien Cb 1. - 2) 732; (Satrap) von Si'me, (Zug) nach Damaskus Cb I, Cb 3. - 3) 672; Satrap von Dur-Sarrukin Cd; so auch ADD Nr. 14 = AR Nr. 259; verschrieben dur-LUGAL-uk-ka MAOG III, S. 25, Z. 40: in diesem Jahre wurde Assur-ban-apli zum Thronfolger erklärt. - *4) dna-bi-um-EN-PAB KAJI Nr. 97. *NabU-dan I) (1008): dPA-DAN-an Ce IV Z. 27. - t 2) ADD Nr. 61 = AR Nr. 127. Nabu-danninanni I) 742; Tartan, (Zug) nach Arpadda Cb I. - t 2) Satrap von Que ADD Nr. 329 = AR NL359 u. o. Verschrieben AN statt d(PA) s. t Ili-danninanni. Nabu-dini-epus 704; Satrap von Ninua; [ ..... ], Larak, Sarabanu, [ ..... ]; der Palast von Kakzi wurde restauriert; ein großer .. [. .. wurde] auf [ ........ ] Cb 6; vgl. Cd. Ca 4 hat vor dem Namen des Ep. die Zeile: [Sin-abbJe-riba, König von Assur. Vgl. auch S. 9. Nabu-dura-u$ur 697; Satrap von UD. NUN.NA Bu. 89,4-26, 177 (Bezold Cat. IV, S. 1930). N abu-etiranni 740; Obermundschenk, (Zug) nach Arpadda Cb 1. NabU-isdeja-ukin 771; Abarakku, (Zug) nach Hua Cb I, Cb 2. Nabu-kena-u$ur 690 (zur Lesung s. Ce); Satrap von Samedna Cd; s. auch N abu-mukin-ahi. Nabu-le'i 702; Satrap von Arba'ilu Cd; s. auch *Ili-pada. Nabu-mukin-abi (oder Nabu-kena29*
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EPONYMEN
EPONYMEN
u;;ur, s. d.) 761; (Satrap) von Ninua, Aufstand in Arapha Cb I, Cb 2, Cb 8. tNai..,.1-nadin-ahi(?): dPA (?)-AS( ?)PAP(?) ADD Nr. 63 = AR Nr. 126; s. Streck VAB VII I, S. CDLXIIlz. t (Nabu-remanni, General [rabi-resi] VS I Nr.9I = AR Nr. 463, wo sicher as-sur statt dPA( ?) zu lesen ist, also zu tilgen; s. tAssur-remanni). tNabU-sakip, Städtehauptmann (ra bialani): King Suppl. Nr. 766; vgI. ADD Nr. 151 = AR Nr. 319 u. o. Nabu-sarra-u;;ur I) 786 (neben Ba= latu, s. S. 422), (Satrap) von Rimusu, (Zug nach Kiski Cb I, (b 2. In Ca 3 steht er irrtümlich zwischen den Eponymen von 784 und 783. - 2) 682; (Satrap) von Marqasu Cd; in aram. Beischrift l'm rbsrs (= Vertrauter) nbsn;r. Auch 681 wird ADD Nr. 213 = AR Nr. 189 bezeichnet als [lim-mu sa j ar-kat IdPA-MAN-PAB ami! sa-kin mdtmar-qa-sa (von 5. Ajar). - t3) Palast schreiber BM 103396 (CT XXXIII pI. 15) u. ö.; ein limmu sa arki N. VS I Nr. 85 = AR Nr. 505; VS I Nr. 84 = AR Nr. 504; BM 103394 (CT XXXIII pI. 16), sämtlich aus dem Monat Nisan. tNabU-s~r(ri)-ahMsu: dPA-MAN(!)PAB.MES-su, Guvernör von Samerina III R pI. 34, Z.94; K 4773 (ADD Nr. 927) hat (nach Kollation) ir-bu sa lim[mje [ljUD-gab (s. Sagabbu 651) a-di lim-[ .... j-MAN-PAB. MES-su sa VI sanatimi:!. Demnach wäre N. Eponym von 646. Dagegen Streck, VAB VII, I, S. CDLV (zwischen 642 und 639). . tNabU-tapput-illak: dAG-tap-ZAG (Put)-DU-ak Scheil, Notes d'epigraphies LXII, 3 (RT XXIV), General (rabi-resi) , nach CT XXXIV pI. 3 (Ki. 1904, 10-9, 352) zur Zeit des Sinsarra-iskun; dPA-tap-pu-~d-DU z. B. VS I Nr. 93 = AR Nr. 508. N abU-tari;; 721. Nadin-ahM 688 (zur Lesung s. Ce), Satrap von $imer Cd. Wohl von Iddinahhe [693] zu unterscheiden. N apbar-ili, s. Lipbur-ili.
Nasbur(a)-be1 705, Satrap von Amed, [ .. , .. J wegen des Kulummäers Espai [ .. , .. J; der König wurde getötet, das Lager des Königs von Assyrien [ ..... ] ; am 12. Ab [setzte sichJ Sin-a\}M-riba [auf den Thron] (b 6; vgI. Cd; Ca 2 hat vor dem Namen des Ep. die Zeile [SinJabM-riba, König. *Nasbaja (1031) Ce IV Z.3, mit Natbaja identisch? Schreibfehler? *Natbaja: na-at-1Ja-ja (vgI. *Nasbaja) KAV I Nr. 78, aus der Zeit S.'s II (vgl. Z.2·3 6 ). Nergal. . " s. auch UrigaI... (vgI. Forrer, MVAG 1915, 3, S. 234'.) und PaliI ... *Nergalea (1032): dU GUR-e-a Ce IV Z.2. Nergal-ilaja 830; (Satrap) [von Kal]hu (?), (Zug) nach Unq i Cb 4; nach Obel. 156 = 29. (statt 28.) Jahr S's IIL Nergal-na;;ir 746; (Satrap) von Na;;ibina, Aufstand in Kal\}u (b I, Cb 2. Nergal-sarra-u;;ur 678; Obermundschenk Cd, ADD Nr. 301 = AR Nr. 535. Nergal-(u)ballit 731; (Satrap) von A\}i-Zubina, (Zug) nach Sapija Cb I, Cb 3. Nimurta-alik-pani 711; (Zug) nach Marqasu Cb 4; er war Satrap von Si'me, s. S. 415. *Nimurta-apil-ekurri IL, König (1102) : [ ... ]- A-E. KUR MAN Ce III Z. 24. *[Nimurta (? )]-apla-iddin: d[ . .. J-AM [U j, Heerführer und Truppenleiter (?), Sohn des Eriba-Assur (SU-as-sur), Satrap (en) des Landes (Assyrien) (und?) von Isana, St. 67 (VgI. *Marduk-balat= su (?)). Nimurta-asared 812; (Satrap) von Sallat (Amat ?), (Zug) nach Kaldu Cb I. [VgI. Siegel des Ninurta-belia-u;;ur, Offizier des N. (I) in Berlin (VA 5180) : U ng e r Ass. Bab. Kunst Abb.45.J Nimurta-be1a-u;;ur 876. *Nimurta-emuqaja ist wohl dN IN. I BID-ja KAVI Nr. IIO. III. 157. 158; KAJI Nr. 227. 232 und dNIN. IB-IDqa-ja KAJI Nr. 76 zu lesen. Nimurta-etiranni 862. Nimurta-iddina 757; (Satrap) von Kurbail, im Lande Cb I, Cb 2, Cb 8.
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Nimurta-ilaja I) 863. - 2) 837; (Satrap) von Abi-Zubina, (Zug) nach Danab Cb 4. Nach Obel. 102 = 21 (statt 22.) Jahr S's III. - 3) (= 2) 801; (Satrap) von Abi-Zubina, (Zug) nach ljubuskia Cb I, Cb 2. - 4) 736; (Satrap) von Na;;ibina, (Zug) an den Fuß des Berges Mal (b I. - 5) 722. Nimurta-kenu-u;;ur, s. Nimurta-mu= kin-abi. Nimurta-kibsi-u;;ur 838; (Satrap) von Ra;;appa [wohl Fehler für Amed], (Zug) nach Subi(?) Cb 4. Im Obel. S's IIL fehlt dieses Jahr versehentlich ganz. Nach St. 47 war er Großmundschenk des Königs von Assyrien Sulmanu-asared (IIL), Satrap von Na'iri, Andi (= Amed) , Sinabu, Subna(?), Mallani (und) Alzi. Nimurta-mukin-abi (oder -kena-u;;ur) 789; (Satrap) von Ninua, (Zug) gegen die Meder Cb I, Cb 2. Nimurta-mukin-nisl I) 846. - 2) 765; (Satrap) von Kirruri, (Zug) nach ljatarikka, Pest Cb I, Cb 2, (b 8. Nimurta-nadin-sumi 845. Nimurta-na;;ir 783; (Satrap) von Mazamua, (Zug) nach Itu'a (b I, Cb 2. Nimurta-pija-u;;ur 877. *Nimurta-sarra ( ?)-iddina: dM ASMAN( ?)-SE. NA St. II6. Nimurta-sezibani 754; (Satrap) von Rimusi, (Zug) nach Arpadda; von der Stadt Assur Wendung (?) Cb I, (b 2, Cb 8. Nimurta-ubla 819; vgI. Cb 4 (unklar). Nimurta-zarme ( ?) 891. *Nimu[rta(?)- ... ] (939): djl1A[S ... ] Ce V Z.32. Ninib ... und Ninurta ... , s. Nimurta ... (s. Ungnad, OLZ 1917, Sp. I ff.). Ninuaja *1) (1107) KAHl II Nr. 63, Z. I4d, Zeit Tp. 1.; nach KAHl II Nr. 66, Z. 27 Jahr des Kampfes mit Marduk-nadin-abM von Babylon; s. a. KAHl II Nr. 68 (Anm.). Ce III Z. 18 bietet hier: ]sa KUR. - 2) (899); vgI. VS I Nr. 104. *Niq-ili: Cf Vs. Z.6 (Zeit des Assuruballit 1.); KAJI Nr. 142. Als DU[P.
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SJAR bezeichnet KA]I Nr. 82. Einer ist mar ni-ru-a-bi KA]I Nr. 12, bezw. ni-ru-bi KA]I Nr. 63; ein andrer mar da-sur-EN -TU R US ( =-bel-apli) KA]I Nr. 26. 149. 152. Scheidung im einzelnen unmöglich. (Vgl. *Assur-le'i, *Gimil-Ekur. ) *(Niru-(a)bi, s. *Nlq-ili.) Nispati-beli, l. Sar-patl-beli. *Ni .. [ ... ] Cf Vs. Z. 8 (Zeit des Assuruballit 1.). Nubsaja 703; (Satrap) von Kakzi Cd. *N uri ( ?)-Assur, s. *Beri-Assur. KU*Nusku-asared (1033): dPA SAG. KA[LJ Ce IV Z. I. *Nusku( ?)- ... -balati(?): dPA K[U(?)] ... -TI.LA KA]I Nr. 300. Palil-eres, besser als Urigal-eres (s. d.). Pani-Assur-lamur I) 776; (Satrap) des Landes (Assyrien), (Zug) nach Urartu Cb I, (b 2. - 2) 759; (Satrap) von Arba'ilu, Aufstand in Guzanu, Pest eb I, Cb 2, (b 8. * (Pauzu, s. *Assur-sezibanni; vgl. [ ... ]'uzu). *PiSqija (Lesung unsicher): BIS (GIR usw.)-qi-fa KA]I Nr. 306a. *PUtanu: bjpu-ta-nu KA]I Nr.72. *Qata-arik (»Langhand«) ist vielleicht SU-BU(=GfD). DA[ ... JKA]I Nr. 44 zu lesen. * Qibi-Assur: ki-bi- da-sur KA]I Nr. 230. 289. 291; ferner 240 Z. [13]. 19, wonach er im Eponymat dem TukultiNimurta (1.) folgte; s. auch *Upru. (Vgl. *Assur-udammeq.) Qisu, s. Iqisu. Qurdi-Assur I) 872. - 2) 836; (Satrap) von Sallat (Amat?), (Zug) nach Tabal (b 4. Nach Obel. 104 = 22. (statt 23.)Jahr S's III. - 3) 767; (Satrap) von A\}i-Zubina, (Zug) nach Gannanati Cb I, (b 2, Cb 8. Q[urdi-illJma(?) (904). *Qu[ ... J (1005) Ce IV 30. *Remanni-IStar (?): re-ma-ni-dU D[ARJ( ?) mar tu-ut-ta-fa KA]I Nr. 24, formell bedenklich; es ist wohl eine männliche Gottheit zu ergänzen. *Res-Assur, Gesandter St. 123; vgl.
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EPONYMEN
SAG-da-sur KA]I Nr. 54. (Vgl. *Assurmutib (?) -kabti (? ).) *Res-[ ... ], s. *SAG[ .. . ]. *Rise[a], s. *Kurbanu. Sagabbu 651, häufig UD-gab geschrieben; Guvernör von ljarran nach K 396 (Klauber, PRT Nr. Iro). *(SAG[ ... ] oder Res-[ ... ], s. *Adad (?)-murabbi, *Ili-pada). tSai1u: sa-i-lu, Oberbäcker (GAL MU) ADD Nr. 435 = AR Nr. 447; schon wegen des Titels mit si-i-li ametGAL MU VS I Nr. 86 = AR Nr. 180 u. Ö. identisch. * (Samedu, s. *Erua-u~ri.) *Samn uga-ris : dsa-am-nu-lJa-ri-is KAVI Nr. 159. Samsi-ili, s. Samsi-ili. *Sa[ .. ]nu: sa-[ .. }.u[ . . }KAVINr.I VIII 65. Silim-Asur 659, zweiter Gesandter (am" SUKKAL II-i) nach King, Suppl. Nr. 457; aram. Z'm sZm'sr skI [ ... ] (Mitt. Lidzbarskis). tSllu, s. tSai1u. Sin-agu.e-riba, König, 687; falsch Assur-agu.e-[riba] Ca 3. tSin-alik-pani: ES-DU-SI Scheil, RA XXIV, S. Ir9 IX. * (Sin-asared, s. *Adad-sumu-llsir.) *Sin-bani-aplf: ES-KAK-A.MES mar dU- . . [ .. ] St. 133. * (Sin-muballit, s. *Sa-Adad-ninu.) *Sin-m[u ... ]: ES-m[u( ?) ... } KA]I Nr. 77. Sin-sallimanni 747; (Satrap) von Ra~appa, im Lande Cb I, Cb 2; ADD Nr. 412 = AR Nr. 334 falsch dES-sal (!)a-ni ametsa-kin mdtra-$a-pi). *Sin-sarra-iddina (? ) (oder -u$ur): ES-MAN-AS oder -PA[B]) KA]I Nr. 140. tSin-sarra-u~ur I) Palastschreiber VS I Nr. 95 = AR Nr. 70 u. Ö. - t2) Guvernör von ljindanu ADD Nr. 207 = AR Nr. 509; mit diesem wohl der Ep. Sin-sarra- U$ur amllarku-u (=der spätere) identisch, der ebenfalls den Obersten Ki~ir-Assur erwähnt ADD Nr. 414 = AR Nr. 2IO. *Sin-seja: dES-se-ja KAJI Nr. 185 ff.,
191 ff., 198 ff. u. ö.; mar arad-AN. MES-ni (= ilani) KAJI Nr. 264. [Zeit des Nimurta-tukul-Assur, s. MAüG VII, 1/2 S.26]. Sin-taklik 739; Abarakku, (Zug) nach Ulluba, eine Festung wurde genommen Cb I; ES-tak-Iak am
EPONYMEN Jaluna St. 42; s. auch Cb 5 und Balaw. IV I (= 8. Jahr S's II1. verglichen mit übel. und Stierkol.). - 2) no; (Zug) nach Bit-zeri, der König verweilte in KiS Cb 4. Nach Cd und ADD Nr. 392 = AR Nr. 31 u. a. war er Satrap von Arzugina (= A\}i-Zugina; King Suppt. Nr. 462 dafür d1ur-zu-lJi-na. * (Samas-beli, s. *Adad-asu.) t Samas-danninanni: dU D-D AN-in-ani, Satrap von Akkad V R pI. 10, Z. 122 U. Ö., nicht vor 638 (5. Streck VAB VII, I, S. CDLV). *Samas(?)-idin: ds[d( ?)-}mas-i-din KAJI Nr. 229; lies dar ?)[-surJ( ?)-i-din (s. d.)? Samas-ilaja 818; (Zug) nach [Til]le Cb 4. *Samas-ilua(?) Ce Rs. Z. 5. Samas-kasid-ajabi 669; Satrap von Azdud Cd. . Samas-kena-dugul 749; Abarakku, (Zug) nach Namri Cb I, Cb 2, Cl> 8. *Samas-kidenu: [dJUD-ki-de-nu [ma}r dIM-ID.IG (= le'i) KAJI Nr. 162. Samas-kumua 811; (Satrap) von Arap\}a (Zug) nach Babyion Cb 1. * (Samas-musezib, s. *Adad-qarrad.) Samas-nuri 866; Asns. Ann. III Z. 92. t Samas-sarra-ibni: sa-mas (Var. dUD)MAN-KAK King Suppl. Nr. 94. *Samas-suma-iddina: dUD-MU-SEna mar MU(= sum)-su-[nu? .. } Ce: Vs. Z. 8; ferner Ce Rs. Z. 10 (Vatername fehlt). Samas-ubla, s. Samas-upag\}ir(?) Samas-upa\}\}ir I) 874; Var. Samasubla. - 2) 708; (Satrap) von Kirruri, Kummuh wurde erobert, ein Guvernör eingeset;t Cb 4; vgI. Cd; [ ........ ] die Großen nach Kummu\} Cb 6. Vgl. auch S. 433 u. 435 für Jahr 708 . Samsi-Adad V., König 822; Aufstand 04· Samsi-ili I) (= 2. 3) 780; Tartan, (Zug) nach Urartu Cb I, Cb 2. - 2) 770; Tartan, (Zug) nach Urartu Cb I, Cb 2. 3) 752; Tartan, im Lande Cb I, Cb 2, Cb 8. Sa-NabU-su 658; ami/SAG (resu) ADD Nr. 48 = AR Nr. 298; eigentlich rabi-
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resi (General), vgl. u. a. ADD Nr. 890, Z.5. Sangu-ASsur-lilbur 875. Sar-patl-beli I) (= 2) 831; (Satrap) von Na~lblna, (Zug) nach Urartu Cb 4; Satrap von Assur, Na;;ibina, Urakka, Kahat und Masaka St. 4I. Lesung (ni;ht nis) gesichert durch d. Schreibung sar-p[a .... ] King Suppl. Nr. 840. Nach Obel. 141 = 27. (statt 28.) Jahr S's IH. - 2) 815; (Satrap) von Na~lbina, (Zug) nach Zarate Cb I, 0 6. Sarru-balti-nisl 858; nach Cb 5 erstes Jahr S's III. Sarru-emuranni 712; im Lande Cb 4; Satrap von Ma(t )zamua Cd; nach Smith Ep. Can., S. 85 auch als Satrap von Lullume bezeichnet, was nach Sarg., 8 eme , Z. Ir ein anderer Name für Ma(t)zamua ist. Sarru-lu-dari 664; Satrap von DurSarrukin Cd, ebenso ADD Nr. 377 = AR Nr. 399. tSarru-na'id, Abarakku ADD Nr. 87 f. = AR Nr. 142 f. u. Ö. Sarru-nuri 674; Satrap von Bar\}alza ADD Nr. 404 = AR Nr. 442; dagegen nach Cd Satrap von Assyrien. Aram. Beischrift II R pI. 70, Nr. 16: Im srnrj. Sarru-ukin H., König 719; [die Gottheit. .... ] zog [in den neuen Tempel ein] Cb 4. Se'i-Asur (910): se-'i-as-sur; Satrap von Kakzi KAHl II Nr. 83. Sepä-IStar 800; (Satrap) von N~i bina, (Zug) gegen die Meder Cb I, Cb 2. Sepä-Samas 790; (Satrap) von Isana, (Zug) nach Itu'a Cb I, Cb 2. S epa -sarri 835; (Satrap) von Kirruri, (Zug) nach l'vIelid Cb 4; nach Obel. 107 = 23 (statt 24.) Jahr S's IH. *Su-bu-da, s. * Qata-arik. *Sudniqu(?): SUD-ni-qu KA]I Nr. 255; SUD-ni-iq ebd. Z.II. *Sulman-asared 1. (König) war Ep. nach MDOG 38, S. 23. *Sulmanu-asared II., König (1030) Ce IV Z. 5. Sulmanu-asared IH., König: I) 857; (Zug) nach [ ..... ] (b 5. - 2) 827; Aufstand Cb 4. Nach übel. 174 heißt es vom
EPüNYMEN 31. (fälschlich statt 32. Jahre) S's UI.: sa-nu-te-su pu-u-r[i] das-sur dadad akru-ru »(als) ich zum zweiten Mal das Los Assurs und Adads (als Eponym) zog«. Sulmanu-asared IV., König, 781; (Zug) nach Urartu Cb I, Cb 2. Sulmanu-asared V., König, 723; (Zug) nach [ ..... J Cb 3. *Sulma(nu)-asared(?): dDI-ma(!)SAG(!) KAJI Nr. 75; lies *Sulmanuqarrad (s. d.)? *Sulmanu-qarrad: dDI-ma-nu-UR. SAG IV R pI. 39 (= AKA, S. 12), Z. 3, Zeit des Adn. I.; ebenso KAJI Nr. 3°7, Z. 4; vgl. den vorigen Namen. (Vgl. *IStar-eris, *Musallim-Adad.) *Sulmanu(? )-suma-iddina (1105): [ ... J-ma-nu-MU-AS Ce UI Z.20. *Sulmanu-suma-iskun (oder -iqiS):, dDI-ma-nu-MU-GAR (oder -MU-SA.I BA), Sohn des Mu ..... , Satrap von Assyrien St. 73. CdSulmu-beli 696; Satrap von. Rimusi IV; vgl. u. a. BM 103000 (CT XXVI, Z. 61). Sulmu-beli-Iamur 839; Satrap von Abi-Zubina, (Zug) nach Que Ch 4. Nach übel. 100 = 20. Jahr S's III. Sulmu-beli-laslI1e 670; Satrap von Der Cd (auch BAD.AN.KI geschrieben ADD Nr. 172 = AR Nr. 461). Im Nisan noch lim-mu sa arki IKanuna-a-a (s. d.). Sulmu-sarri 698; Satrap von lJal-zi-atbar King Suppl. Nr. 195; ADD Nr. 468 (= AR Nr. 439) las Johns: (Satrap von) mafbar-lJal-zu (jetzt nicht mehr leserlich). Vgl. auch S. 9. * (Sumsu [nu ... (?), s. *Samas-sumaiddina). *Sunu-qardu: su-nu-qar-du; übermundschenk KAR I Nr. 220; KAVI Nr. 1°9; KAJI Nr. II2. 178. 268. *Su-Sin: su-dES apil U-TE-ja (1. Addateja?) St. 132. * (Suzub-Marduk, s. *Adad-musezib, *Assur-kabta(? )-eriba(?), *Assur-kinaidi, *Assur-Ie'i.). *Tabulu: ta-lJu-lu KAJI Nr. 126. [I2 9J· Takkil-ana-Bel, s. Taklak-ana-Bel.
EPüNYMEN
*Taklak-ana-ASsur: [ta] k-lak-a-najasur KAHl II Nr. 73 (Zeit Tp. I. [ .... a-nJa-as-sur (1109), ebenfalls Zeit Tp. 1. Taklak(-ana)-BeI (Var. Takkil-) 715; [ ......... ] wurden als Guvernöre eingesetzt Cb 4; er war Satrap von Na$ibina Cd; ADD Nr. 382 = AR Nr. 395 (-dEN). Taklak-ana-belija 887. Taklak-ana-sarri 842. *Tukulti-apil-Esarra U., König: SI DUB-A-E.IJI.RA [MAN] I) (= 2) (966) Ce V Z. 5. - 2) (937) Ce V Z.34. Tukulti-apil-Esarra UI., König: 743; in Arpadda; ein Gemetzel Urartu's wurde veranstaltet Cb 1. *Tukulti-Nimurta 1., König: GIS.KUti-dNIN.lB KAVI Nr. [I96J; KAJI Nr. 138. 144,238.240 (Z. 4. 1;2). 272 (Z. 8). 312; in KAJI Nr. 144, 238. 272. Z. 8 mit dem Zusatz PA oder PA-lim (= ak= lim) »des Gebieters«. Für die Reihenfolge *Upru, *TN, * Qibi-Assur, *Musal = lim-Adad s. *Upru. *Tukulti-Nimurta 11., König: 888. * (Tuttaja, s. *Remanni-IStar(?).) *'Pb-Asur: IJI-GA-da-sur KAJI Nr. 37. 85(?)· 132. Tab-beli I) 859. - 2) 762; (Satrap) von Amed, Aufstand in der Stadt Assur Cb I, Cb 2, Ch 8. Tab-eter-Assur(?) 890. Tab-Nimurta 843. Tab-$il-Esarra 716; [Zug gegen die] Mannäer Cb 4; er war Satrap des Landes (Assyrien) Cd; vgl. S. 8. Tab-sar-Assur 717 ; [das Fundament von Dur-SarruJkin(?) wurde gelegt Cb 4; er war Groß-Abarakku nach ADD Nr. 391. = AR Nr. 394; Sargon 8eme , Z. 427; vgl. Cd. Tab-sar-Sin 662; Satrap von Rasappa Cd. *Ta[b- ..... ]: (932): IJI.G[A ..... ] Ce V Z.40. Tebetaja, 1. Kanunaja. Ululaja 832; (Satrap) von Kakzi, (Zug) nach Que;' [nochmals](?) nach Que; der große Gott (Anu) zog von Der fort Cb 4; nach übel. 132 = 26. (statt 27.) Jahr S's UI. tUpaqa-ana-Arba'ilu: u-pa-qa-a-na-
+-
TAB +- TAB.AN ADD Nr. 214 = AR Nr. 5IO. *Upru: up(dr)-ru mdr TIN (= ba = ld~u) -la-[mur( ?)] Ce Vs. Z. 7; (ein andrer, nicht als Ep. nachweisbarer *U. war Sohn des *Addateja KAVI Nr. 156, Z. 4 up-ru mar U-te-ja). Als Ep. noch KAJI Nr. 180. 196 (verschrieben); up-ri KAJI Nr. 240, Z. 2; auf ihn folgt *Tukulti-Nimurta I. (Z. 4. 12), dann *Qibi-[Assur] (Z. 13. 19), dann *Musal= lim-Adad (Z. 26). Urberu oder Likberu (898). Urigal-alik-pani 848; (Satrap) von [ ..... ] Cb5· Urigal-apiIJbel-kumua 873; Palastoberst, Stadtpräfekt von Kalbu, Satrap von Sameriti ( ?) St. 50. Urigal-bel-kumua, s. U.-apil-k. Urigal (besser: Palil) -eris I) (= 2) 803; (Satrap) von R~appa, (Zug) nach Ba'al Ch I, Ch 2. Nach der Stele von Saba'a (E. Unger P1tbl. d. k. osman.Mus. U [1917]), Z.23ft. ist -SI.DU-KAM Satrap von Nimid-IStar, Abku, Mare, Ra$ap, Qatni, Dur-Igitlim, I}ar-Assurn~ir-apli, Sirqu, Laqe, Ijindanu, Anat, Subi und [Assur}i$bat; s. auch S. I, Anm. I; vgl. auch die Siegelinschrift Smi th, Ep. Can., S. 82. - 2) (= I) 775; (Satrap) von Ra$appa, (Zug) nach dem Zedernberge Cb I, Cb 2. [Siegel in Paris (BibI. Nat. 354): Unger, Ass. Bab. Kunst Abb. 47.J Urigal-ilajaI) (= 2?) 817; Guvernör, (Zug) nach [Ti! ]le Cb 4, Ch 6. - 2) 808; Tartan, (Zug) nach Guzanu Cb I, Cb 2. [Vgl. das Siegel in Paris (Louvre A 678): Unger, Ass. Bab. Kunst Abb·48.] Urigal-iska-dannin 860. Urigal-mudammeq 834; (Satrap) von Ninua, (Zug) nach Namri Cb 4; nach übel. 126 = 24. (statt 25.) Jahr S's IU. *Ur[igal(?) .... ] (934) Ce V Z. 38. *Usat-Marduk: u-sa-at-dAMAR-UD KAVI Nr. 98. I04; KAJI Nr. 104. 125. tZaMba (besser: IlMba) -(e)riba: -ZA.MAL.MAL-SU ADD Nr.642 = AR Nr. 464; auch ADD N:r. 4~ = AR Nr.302 wird er mit [dKU]-KA-SU(fJ,
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d. i. [del(luJ]-baba-(eJrtba gemeint sein. Zazaja 692; Satrap von Arpadda Cd; vgl. za-zi-e ADD Nr. 158 = AR Nr. 557; za-za-ku(!) ADD Nr. 286 = AR Nr. 528. Zera-ibni 718 (neben Assur-mataupabbir(?); [Zug nach TaJbal Cb 4Nach den Annalen Sarrukin's Z. 42 fiel der Zug nach Tabal ins 4. Jahr des Königs. Z. war Palastvogt nach Harper ABL Nr. 984, Z. 4. 10. Am Anfang zerstörte Namen. *[ ... ]-Adad Ce Vs. Z.14. *[ .. . ]-a-ni (998) Ce IV Z.27. *[ .. . ]aSdu(?) (BIO) Ce IU Z. 15. *[ ... ]-Assur I) (999) Ce IV Z. 36. z) Sohn des x-ildja(?) St. 82. ~[ .. . ]-bu-ri KAJI Nr.I5. "'[ . .. ]-da- ?-ti (H08) Ce III Z. 17'I, .. ]dt (11 11) Ce IU Z. 14. *[ ... ]-dznisu (948) Ce V Z. 23. *[ .. . ]!Jdu: [ .. . ]-lJa-a-u KAHl Nr. 90, Rs. Z. 18, Zeit TN's U. *[ .. .. ]ja (997) Ce IV Z.38. (VgL auch *Assur-musezib.) *[ ... ]-ib-si(1l04) Ce IU Z.20. *[ .. . ]-iddina: [ .. . ]-Sb-na KAVI Nr. 172. *([ .. ].-ildja, s. *[ ... ]-Assur) *[ .. . ]-IStar (1000) Ce IV Z. 35. *[ ... ]-ktna-Wiur, Bruder des [ ... ]simanni, Sohnes des Mul[lilu] Ce Vs. Z·5· *[ ... ]-ki-nu (949) Ce V Z. 22. *[ .. . ]-ldmur (1025) Ce IV Z.IO. *[ ... . ]-qu (1026) Ce IV Z. 9. *[ .. . ]-qu-[ ... ] (946) Ce V Z.25. *[ .. . ]-su-nu (1106) Ce III Z. 19. [ ... ]-sarra-[ ... ] 892. *[ .. . ]-sarru Ce Rs. Z.I8. *[ .. . ]-simanni, Sohn des Mul[lilu]( ?). Bruder des [ ... ]-kina-u$ur Ce Vs. Z. 4 (vgl. Z. 5). *[ .. . ]-!uma-u$ur (1027) Ce IV Z. 8. *[ ... ]u-sdkin-mdti (letzteres kaum Titel »Satrap des Landes«) (941) Ce V Z.24· *[ .. . ]'uzu: (1104) Ce III Z. ZI; zum Namen vgl. Pa'usu? Ungnad.
ERBE, ERBRECHT, ENTERBUNG
EPPING-ERBE,ERBRECHT, ENTERBUNG
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Epping, Joseph, SJ (seit 1859), Mathematiker und Astronom, geb. 1. Dez. 1835 in Bevergern bei Rheine, wurde 1863 Professor in Maria-Laach, 1872 am Polytechnikum in Quito und lehrte seit 1876 in Holland an den Seminaren in Blijenbeck und Exaeten. In Exaeten starb er am 22. Aug. 1894. Mit J. N. Strassmaier zusammen bearbeitete er babylonische Astronomie, zuerst 1881 (in Stimmen aus Maria-Laach Bd. 21 SS. 277-292), später z. T. allein, in ZA IV-VIII. Am bekanntesten ist ihre aufschlußreiche gemeinsame Schrift: Astronomisches aus Babylon (= Stimmen aus Maria-Laach, Erg.-Heft 44). Freiburg i. B. 1889. \Veissbach.
E-Puzris-Dagan
s.
Puzris-Dagan
und Drehern. Eqi. Auf dem Berge (ina sade') ladE_qi, wahrscheinlich nahe der Stadt Nistun* im Lande IJabgi(?) im Nordosten von Assyrien, errichtete Assurna~irpal 11. in der nach ihm genannten Stadt dl m Assur-nd$ir-apli, an einer Quelle, im Jahre 884 eine Königsstele ($alam bunaniia); Annalen, Kol. I, Z. 68 f.; LeG a c Les inscriptions d' A S. 26 f. (Var!.); L ucken bill AR I, § 441; vgl. oben Band I, S. 219 a). Die Lage ist nicht bekannt. - Streck (ZA XIII, S. 93) möchte E. mit Supnat identifizieren. . Eckhard Unger.
EqilSirki, Ort in der Nähe von Tell $ifr gelegen ( ?), in einem Texte aus letzterem Orte erwähnt. AfO IX S. I32.
Ebeling.
Era s. Ira. Erab 1. Edimma u. s. d. Erabagag, geschr. e-rab-ag-ag, Tempel des Ennugi, in einer Liste genannt. PSBA XXII, S. 362, Z. IO.
Erabriri.
Eheling.
Tempel der NintinlubaNinkia-Ba'u und des Ninurta in Isin, zu Egalmag gehörig, s. d. 1.
Langdon SBP S. I34. Z. 34; I40, Z.8; 144, Z.20; 146, Z.46; 166, Z. 61; I74, Z. 49; I78, Z. II; I84. Z. 9; 228, Z. 23; BL S. 124, Z. 6; Reisner SBH S. 94. Z. 14, 16 (E-gal-ri-ri); Jastrow, Religion II S. 22, 3I.
33. 41, 42, 44, 47. 58, 84; Nötscher Ellil S.33·
2. Tempel des Ennugi. 1,
PSBA XXII S. 362, K. 4374 Z.9.
+ K. 8377,
3. Tempel des Sakkutmag, wohl UP X S. 329. Z.
= I)
Ebeling.
21.
Erau, amurritischer Mondgott, in EN belegt,
=
Arag, Rag.
VAB VI S.415; S. 76.
Bauer
Ostkanaanäer Eheling.
Eraimitti s. Iraimitti. Erbe, Erbrecht, Enterbung. I. Altba bylonische Zeit. Der sumerische Begriff ibila. »Erbe«, aus dem sich das akkadische aplu entwickelt hat, wird mit dem Ideogramm TUR.US geschrieben. Dieses kann, je nach dem Sinn, den man dem zweiten Bestandteil US unterlegt, »männliches Kind« = Sohn (= sumo dumu-nita) oder >mach folgendes Kind« (= sumo dumuus) bedeuten. Die erste Übersetzung ist wahrscheinlicher. Das sumerische Wort ibiZa wird mit »Ölverbrenner« oder »Opferspender« übersetzt. Der Erbe wäre - so meint man - derjenige, der den Ahnenkult auszuüben hat und damit Namen und Familie seines Vorfahren erhält. Ist diese Erklärung von ibiZa richtig, so kann als Erbe nur der Sohn gelten, denn Seitenverwandte und Töchter haben im Ahnenkultus keinen Platz. Einen solchen Inhalt hat das Wort ibiZa anscheinend noch in den Gerichtsurkunden (di-til-la) aus TeIlo. Das zeigt die Formel: »Weil A keinen ibiZa (= Sohn als Erben) hat, bekommt das Vermögen sein Bruder« (ITT III 2, Nr. 6439, V Nr. 6754). Die Erbfolge ist hier sichtlich auf den ibila beschränkt. Der Bruder des Erblassers erbt nicht, sondern nimmt den Nachlaß in Besitz. Anders ist es schon in den akkadischen Urkunden der 1. babylonischen Dynastie. Hier bedeutet aplu (akkadisch = ibiZa) den Erben überhaupt, gleichgültig, ob der leibliche Sohn oder ein Seitenverwandter oder gar eine familien fremde, zur Erbfolge berufene Person gemeint ist. Bei einer Frau scheint man allerdings
den Ausdruck aplu nicht immer für pas.send gehalten zu haben, man wählte daher lieber andre Umschreibungen, z.B. :ridft warkati, für die Erbin. In den sumerischen Urkunden aus Nippur aus der Zeit der 1. babylonischen Dynastie bezeichnet ibila den .erstgeborenen Sohn, der bei der Erbteilung einen Vorzugs anteil erhält. Nachwirkungen dieses Sprachgebrauches sieht Koschaker in gleichzeitigen Urkunden aus Nordbabylonien und besonders im CH (§ 170), durch den dem Vater gestattet wird, dem Erstgeborenen einen Vorzugsanteil durch Schenkung auf den Todesfall zukommen zu lassen. Ein Vorzugsrecht des Erstgeborenen ist allerdings bisher nur in Nippur, nicht in Nordbabylonien und in den sumerischen Urkunden aus TeHo nachzuweisen. Gesetzliche Erben sind also grund.sätzlich im altbabylonischen Recht die Söhne. Die Bevorzugung des ältesten Sohnes ist lokal. Den Söhnen sind gleichgestellt die Enkel, sobald der Vater derselben nicht mehr existiert; sie erhalten den Anteil ihres verstorbenen Vaters. Adoptierte Söhne haben die gleichen Rechte wie die leiblichen. Söhne aus verschiedenen Ehen des Vaters haben gleiche Rechte auf das väterliche Erbe, solche aus der Verbin·dung des Vaters mit einer Sklavin sind nur dann erbberechtigt, wenn sie vom Vater anerkannt und für frei erklärt worden sind (CH § 170-171). Brüder können nur dann in den Besitz des Vermögens voneinander kommen, wenn (männliche) Nachkommenschaft des Erblassers nicht vorhanden ist. Fehlen Söhne und Brüder, so kann der Nachlaß auf den Vatersbruder (Oheim) übergehen. über die Frage, ob die Töchter ursprünglich die gleichen Erbrechte im alten Babylonien gehabt haben wie die Söhne, ist man sich unter den Rechtsgelehrten offenbar nicht eins. Cuq, Droit babylonien, S. 62 nimmt anschei-
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nend an, daß es Unterschiede in diesem Punkte nicht gegeben hat. Nach Koschaker (Art. Erbrecht RLV IH, S. u6) war die Tochter ursprünglich vom Erbrecht ausgeschlossen. Wenn man die Richtigkeit der oben gegebenen Erklärung des Begriffes ibila (aplu) anerkennt und sich den Charakter der altbabylonischen Familie vorstellt, muß man in der Tat folgern, daß die Tochter, weil ungeeignet, den Namen und die Familie des Vaters fortzusetzen, ein Erbrecht nach dem Vater nicht besitzt. Sie wird verheiratet und geht damit in die Familie ihres Mannes über. Bei der Eheschließung erhält sie unter Umständen eine Mitgift und ist damit mit ihren Ansprüchen abgefunden (eH § 183, 184). Verheiratet sie sich nicht, so hat sie einen Alimentationsanspruch gegen den oder die Erben, der ihr möglicherweise in Höhe einer Erbportion gesichert wird. Es ist nun aber auch nicht zu leugnen, daß in den Urkunden Töchter als Erbinnen auftreten. In solchen Fällen müßte es sich um wohlbegründete Ausnahmen handeln. Das scheint auch soweit es überhaupt sich erkennen läßt der Fall zu sein. Es ist schon oben betont worden, daß die Tochter ursprünglich ein Erbrecht nach dem Vater nicht besitzt. Damit aber ist nicht ausgeschlossen, daß die Tochter ein Erbrecht an dem Nachlaß Jer Mutter hat. Weiter treten bei Erbteilungen sehr häufig Hierodulen auf. Dieser gesteht der CH § 180-182 ein volles oder gemindertes Erbteil zu, für den Fall, daß der Vater ihr keine Ausstattungsschenkung (seriqtu) gegeben hat. Das Erbteil dient also hier als Ersatz für eine Schenkung, auf die die Hierodule ihrem Vater gegenüber Anspruch hat. Einer solchen Hierodule ist bekanntlich Nachkommenschaft verwehrt. Ihr Erbteil bleibt also den Brüdern verfangen und kehrt nach ihrem Tode in den Besitz der Familie zurück (CH § 180, 181). Schließlich hat schon Gudea (Statue B VII, Z. 44f = VAB I S. 73) für
ERBE, ERBRECHT, ENTERBUNG Lagas das Gesetz gegeben, daß Töchter erben sollen, wenn Söhne fehlen. Es ist anzunehmen, daß dieser Grundsatz sich nicht auf Lagas und die Zeit Gudeas beschränkt hat. Er ist ja auch bei der sog. errebtt-Ehe (s. Ehe) vorauszusetzen. Demgemäß wird man in den Fällen, wo in alt babylonischer Zeit Töchter als Erben aufzutreten scheinen, vorläufig kaum eine Durchbrechung des Grundsatzes, daß weibliche Deszendenten vom Erbrecht ausgeschlossen sind, erkennen dürfen, denn auch da, wo die Rechtslage nicht durchsichtig ist, kann es sich um eine der oben genannten Ausnahmen handeln. Die Witwe ist vom Erbrecht ausgeschlossen. Sie hat das Recht, im Hause ihres Mannes wohnen zu bleiben, und lebt vom Ertrag ihrer Mitgift oder der Eheschenkung, wenn sie solche bekommen hat (CH § 171, 172). Für den Fall, daß eine Eheschenkung nicht gemacht worden ist, ordnet der CH § 172 an, daß der Witwe ein Sohnesteil aus der Erbmasse gegeben wird. Ein Alimentationsanspruch der Witwe gegen die Kinder im allgemeinen wird im CH nicht erwähnt, ist aber wohl aus dem Wesen der altbabylonischen Familie zu folgern. Umgekehrt hat auch der überlebende Mann kein Erbrecht an der Frau. Die Mitgift bleibt allerdings in seiner Hand, sie ist aber den Kindern verfangen (CH § 162f.). Was mit dem freien Vermögen (Paraphernal-Vermögen) der verstorbenen Frau geschieht, läßt sich nicht sicher feststellen. Es scheint, daß auch hier der Ehegatte als Erbe nicht in Betracht kommt. Es ist dem Erblasser im alten Babylonien selbstverständlich gestattet, über seine Habe durch Schenkung oder Verfügung von Todeswegen zu bestimmen. Durch solche Verfügung kann das Vermögen teilweise oder ganz unter die Kinder verteilt werden oder die Rente der Witwe sicher gestellt werden oder es kann sogar eine familienfremde
Person zum Erben bestellt werden. Näheres über Wesen und Inhalt solcher Verfügungen s. bes. Art. Schenkung> Verfügung. von Todeswegen, auch Art. Adoption. Enterbung (Entziehung des gesetzlichen Erbrechtes) ist unter gewissen Umständen möglich. Der Sohn hat allerdings ein festes Recht auf den N achlaß und kann nicht ohne Grund vom Vater dieses Rechts beraubt werden. Grundsätzlich ist die Einsetzung einer familienfremden Person als Erben bei Vorhandensein von Söhnen ausgeschlossen. Die sumerischen Gesetze (sumerischen Familiengesetze, Clay YOS I, Nr. 28) verbieten unter Androhung schwerer Strafen die willkürliche Verstoßung des Sohnes. Nach ihnen geht der Vater seines Hauses und Hofes verlustig, wenn er den Sohn seines Erbrechts zu berauben versucht. Das soll wohl bedeuten, daß er nicht mehr über sein Vermögen verfügen kann und der Sohn in seine alten Rechte eingesetzt wird. Voraussetzung für die Enterbung und Verstoßung ist unmoralisches Verhalten des Sohnes den Eltern gegenüber oder sonstige Pflichtverletzung. Die Verstoßung erfolgt auf Grund eines gerichtlichen Verfahrens, ist also an eine behördliche Genehmigung gebunden (s. ITT III 2, Nr. 5276, 6570)" Der CH erlaubt die Verstoßung des Erben sogar nur bei schwerer Verfehlung, desselben im Rückfall (§ 168,169). 2) Das neu babylonische Erbrecht ist uns in seinen Einzelheiten nicht genügend bekannt. Die Unterschiede gegenüber den altbabylonischen Verhältnissen lassen sich daher nicht in vollem Umfange feststellen. Einige Bestimmungen hat das Bruchstück eines neubabylonischen Gesetzbuchs erhalten (Meissner SPAW 1918,. XV, S.287ff.). Der § 15 desselben (V, Z.32ff.) setzt folgendes fest: Die Söhne eines Mannes. aus zwei verschiedenen Ehen erben von dem Nachlaß des Vaters nicht gleich-
ERBE, ERBRECHT, ENTERBUNG mäßig, sondern die Söhne der ersten Ehe zwei Drittel, der zweiten ein Drittel. Daran liegt eine wesentliche Abweichung vom CH. Dieselbe Regelung findet man auch in der Urkunde VS VI Nr. 3 = San Nicolo - Ungnad NBRVU Nr. I. Die Schwestern haben dem Anschein nach nach demselben Paragraphen Anspruch auf Versorgung durch ihre Brüder. Nach § 12 (III, Z. 39ff.) erbt der Ehegatte die iVIitgift der verstorbenen, kinderlosen Gattin nicht, sondern sie wird an die Familie der Frau zurückgegeben. Eine kinderlose Ehefrau, deren Gatte gestorben ist, kann nach § 12 (IV, Z. 9ff.) aus dem Vermögen ihres Mannes ihre Mitgift und die ihr vom Gatten gegebenen Geschenke herausverlangen und sich von neuem verheiraten. Hat sie keine Mi.tgift eingebracht, so soll ihr nach Schätzung der Richter ein angemessener Betrag gegeben werden. Das übrige Vermögen fällt offenbar an die Familie des Mannes. Eine Ehefrau, deren Gatte gestorben ist, die aber von ihm Kinder hat, kann ebenso Mitgift und Geschenke für sich beanspruchen und sich neu verheiraten. Nach ihrem Tode erben ihre Kinder aus erster Ehe und aus zweiter Ehe gleichmäßig den etwa gebliebenen Rest ihres Vermögens (so nach § 13, IV, Z.26ff.). Weibliche Familienangehörige können erben, wenn männliche Deszendenten nicht vorhanden sind (vgl. die interessante Urkunde bei Kohler-Peiser Aus dem babylonischen Rechtsleben II, S. I6ff.). Über sein Vermögen kann auch in dieser Zeit jeder durch Verfügung (Schenkung) auf den Todesfall bestimmen (s. San Nicolo- Ungnad NBRVU S. 18). Alllerdings sind die Bedachten zumeist Familienangehörige, was nach San Nicolo zweifellos mit der noch immer nachwirkenden Gebundenheit des Eigentums an die Familie zusammen-
hängt. Über die Arten dieser Schenkungen s. NBRVU S. 18. Enterbung des gesetzlichen Erben ist möglich, aber anscheinend auch in dieser Zeit nur dann, wenn er seine Pflicht dem Erblasser gegenüber versäumt hat (s. die Urkunde VS V Nr. 21 = NBRVU Nr. 12). Für Schulden eines Erblassers haften die Erben; das ergibt sich aus der Urkunde ML XII, Nr. 122 (s. Meissner, AfO XI S.I53f.) Die dazu gehörige Tafel Strassmaier Nabonid Nr. 668 beweist aber auch, daß der Erbe eine ihm zufallende Erbschaft ausschlagen kann, um sich etwaigen Verpflichtungen zu entziehen. Interessant ist, daß in die Terminologie dieser Zeit sich schon aramäische Elemente eingeschlichen haben (s.Meissner a. a. O. S. 154). 3) Die Quellen über das Erbrecht in Assyrien sind recht dürftig. Sie beschränken sich auf wenige Paragraphen des mittelassyrischen Gesetzbuches (KA]I Nr. I und 2) und ein paar Urkunden. Nach § 41 des Gesetzbuches (KA]I Nr. I, VI Z. lIff.) erben für den Fall, daß Söhne einer rechtmäßigen Gattin (Hauptgattin) nicht vorhanden sind, auch die Söhne der Kebsen (esirtu). § 46 (KA]I Nr. I, VI, Z. 89ff.) regelt die Stellung der Gattin eines Erblassers den Söhnen, den eigentlichen Erben, gegenüber. Die Gattin hat Anspruch auf Versorgung durch die Erben. Nach KAVI Nr. 2, II, Z. Iff. kann sich im Erbfalle der älteste Sohn vom vorhandenen Grund und Boden 2 Teile aussuchen und vorwegnehmen. Die anderen Brüder bekommen der Reihe nach je einen Teil. Auch von anderem Vermögen darf der Älteste sich einen Teil vorwegnehmen. Über den Rest wird unter Beteiligung des Ältesten das Los geworfen. Daß der älteste Sohn eine V orzugsstellung im assyrischen Erbrecht genießt, wird auch durch Urkunden be-
ERE-ERIBA-MARDUK
ERBPACHT-ERDÖL, ERDPECH stätigt (s. KAJI Nr. I, Kohler- Ungnad AR Nr. 41). Enterbung kann bei Unbotmäßigkeit des Erben vorgenommen werden. Ob dazu immer gerichtliches Verfahren notwendig war, ist nicht sicher. Über 'die Erbeinsetzung von Adoptierten und die daraus entstehenden Rechte und Pflichten s. Art. Adoption RLA I S. 37ff. 4) Die Urkunden aus Kerkuk geben uns einen Einblick in den Rechtszustand bei einem Volke mit subaräisch-akkadischer Mischkultur. Die Vorzugsstellung des erstgeborenen Sohnes bei Erbteilung besteht auch hier; er erhält zwei Teile, gegenüber seinen Brüdern, die sich mit einem begnügen müssen (s. Koschaker Neue keilschrijtliche Rechtsurkunden aus der El-Amarna-Zeit S. 25). Töchter können unter gewissen Umständen (bei Fehlen eines männlichen Nachkommen) ein Erbteil erhalten (s. Speiser New Kirkuk documents relating to jamily laws S. 31, Nr. 2). Interessant sind die sog. simtu-Urkunden, durch die ein Familienhaupt seinen Nachlaß unter seiner Gewalt unterworfene Personen (Kinder [leibliche und adoptierte], Ehefrau) verteilt (vgl. Koschaker a. a. O. 65f.). Die Terminologie der Kerkuk-Urkunden enthält subaräische Ausdrücke (z. B. Erbe = ewujiru). 5) Über das Erbrecht bei den Hettitern wissen wir so gut wie nichts. Bei Königen und Vasallen galt männliche Erbfolge, s. Goetze in Kulturgeschichte des Alten Orients III I, S. 106. Koschaker Art. Erbrecht RLV III, S. 164ft (daselbst ältere Literatur); Koschaker-Ungnad HG VI, S. 130ff.; Koschaker Neue keilschriftliche Rechtsurkunden aus der El-A marna-Zeit S. 25; 38f.; 49f.; Cuq Etudes sur le droit babylonien S. 52; 62ff.; 106; 141; 474; San Nicolo Beiträge zur Rechtsgeschichte im Bereiche der keilschriftlichen Rechtsquellen S. 85f.; San Nicolo- Ungnad NBRVU S. 17f.; Meissner BuA I S.159; 172f.; 422f. Ebeling.
Erbpacht s. Pacht.
Erbse, akk. kakku, sumo gu-tur, in Babylonien bekannt und wohl als Gemüse verwendet. Auch in magischem Texte erwähnt. Meek BA X
I,
S. 42, Z. 8 f.
Ebeling.
Erdbeben s. Omina. Erdbeerbaum, akk. girgissu, war bei den Babyioniern bekannt. Seine Früchte wurden wahrscheinlich gegessen. Meissner BuA I, S. 208. Ebeling.
Erdbestattung s. Grabwesen. Erde s. Kosmologie. Erdgöttin S. Unterweltsgottheiten. Erdlicht s. Mond und Sonne, Erdöl, Erdpech. Bitumen (Asphalt) ist in Mesopotamien bei Sumerern und Akkadern als festes Produkt (sum. esir[e-aJ) akk. kupru, ittzl) = Erdpech und als halbfestes bzw. flüssiges Produkt (akk. naPfu, saman itti) = Erdöl bekannt gewesen. Aus sumerischen Texten erfahren wir sogar von mehreren Sorten esir (s. Deimel SL Nr. 579, 457; Howardy Clavis cuneorum S. 848f. Nr. 362f.). Über die Fundorte des Stoffes besagen die Keilinschriften sehr wenig. Gudea hat aus dem Gebirge Madga Asphalt nach Lagas bringen lassen. Die Asphaltquelle von Id (heute Hit), }>dem Orte der usmeta-Steine«, war berühmt und versorgte das Land offenbar weithin. Mehr berichten uns die klassischen Quellen über die Orte, wo in Mesopotamien Bitumen gewonnen wurde. Es sei dafür auf die Abhandlung von F 0 r b e s (s. u.) verwiesen. Über Gewinnung und Verarbeitung des Bitumens erfahren wir aus den Keilinschriften nichts. Auch hier müssen wir die griechischen und lateinischen Schriftsteller zur Ergänzung heranziehen (s. Forbes S.7f.). Sumerer wie Akkader kannten für Bitumen (Naturasphalt) erstaunlich viel Verwendungsmöglichkeiten. Schon von c. 3000 v. Chr. an stellten die Baumeister des Zweistromlandes aus Bitumen einen Mörtel her, mit dem die Ziegellagen zu einer Masse verbunden
wurden. Beim Bau von Kanälen und Wasserrinnen, von Brücken, von Straßen und Fußböden, als Werkstoff bei Gebrauchsgegenständen und Waffen, als Anstrich für Wände und Türen, als Kittstoff bei Geräten und Einlegearbeiten, als Dichtungsmittel für Schiffe, bei Sargumhüllungen, für Heiz- und Beleuchtungszwecke usw. wird Bitumen in fester und flüssiger Form vielseitig ausgenutzt. Sogar die Heilkunst und Magie verschmähen es in gewissen Fällen nicht. Forbes Aus der ältesten Geschichte des Bitumens (Sonderdruck aus der Zeitschrift »Bitumen«, Heft r-3); Meissner BuA I S. 348f.; JAOS XLVI, S. 297ff. Ebeling.
Ere s. $arpanitu. Erech S. Uruk. Eres, geschr. ELTEG, Lesung nach II R pI. 52, Z. 71C und CT XI, pI. 49, Z. 17, Stadt in Babylonien, IV R2 pI. 36, Nr. I Vs. Z.14b hinter Kutha und Babyion genannt, KAVI Nr. 183 Vs. Z. 24 vor Suruppak, Oxford 1923, 277 (s. ZA XXXIX, S. 2482) zwischen Suruppak und lj:allab, Kultort der Nisaba. Art. Datenlisten RLA II S. 178, Nr. 97; ZA XXXIX, S. 274, 276. Hammel GeoEbeling. graphie S.462.
2) EreS, lies Bit-res, S. Uruk. Eresgaugga s. Unterweltsgotthei ten. Eresindub s. Ninkarrag. EreskigaI s. Unterweltsgottheiten. Eresu, König von Sillu (~6Al')t) auf Cypern. Näheres s. unter Damasu. Asarh.PrismaBVZ.21 (= KBIIS.148); Assb. Cyl. C I Z. 40 (= VAB VII S.140); Thompson The pr-isms of Ashu.rbanipal and Esarhaddon S.25, Z.67. Schawe.
Ergreifen der Hände Bels s. N eujahr (sfest). Ergreifen der ZügelIstars s. Kr ö nung. Eriaba, Ort, in einem geographi;:;chen Texte erwähnt, neben E.GAB.GAL. KAVI Nr. 92, Z. 27; JAOS XLV S.244· Ebeling.
Eriaku 1. Arad- Sin u.
S.
d.
Erib, geschr. de-rib( ri-ib), Gottheit, in einer Liste genannt. Chiera SLT Nr. I21, Z. 9.
Ebeling.
Eriba-Marduk, König der VIII. Dynastie von Babyion (29. Dyn. }}H«) um 802-763 (nach Weidner; die erste Zahl ist wohl etwas zu hoch). Nach Chronik VI bei King CEBK II ff. 66-68 war er Sohn eines (sonst unbekannten) Marduksakinsum, ergriff im 2. Jahr die Hände Marduks und Nabus, schlug die Aramäer, die (unter Mord und Aufruhr?, ina si-gil-tu u salJ ?-mastu) den Einwohnern von Babyion und Barsip ihre Äcker geraubt hatten, und gab diese den rechtmäßigen Eigentümern zurück. In Esagila und Ezida stellte er den Thron Bel (-Marduk)s auf. Mardukapliddin II. (721-709) rühmt sich seiner Abstammung von E. (Kudurru Berlin VS I Nr. 37, II Z. 43 f.; Backstein I R pI. 5 XVII, übs. von Winckler UAG S.32 und ZA VII, S. 184); wahrscheinlich war E. der Großvater Mardukapliddin's II. In der Königsliste VAT II345 (Schroeder KAHl I Nr. 13). wird E. als unmittelbarer Nachfolger der Mardukaplu~ur* genannt. Nach einer Gründungsurkunde Asarhaddon's (Clay YOS I Nr.40 Z. 13) hatte E. in Uruk Ebilianna, das papalJu der Nana im Tempel Eanna, erneuert(?). Asarhaddon fand es im Verfall und baute es wieder auf. Nabuna'id (VAB IV SS. 274: Stele III Z. I7) erzählt, daß zu E.s Zeit der IStarKult von Uruk unterdrückt, die Wohnstätte der Göttin niedergerissen und ihr Gespann gelöst worden sei. Es läßt sich nicht mit Bestimmtheit sagen, ob Nabuna'id den E. für den damals angerichteten Schaden verantwortlich machen will. Die einzige Inschrift von E. selbst befindet sich auf einem Gewichtstein (schwarzer Basalt) in Gestalt einer Ente (Brit. Mus. 91433). Der Gegenstand wiegt 15060,20 g, stellt })30 wahre Minen« dar und stammt aus dem })Palast des E. Königs von Babylon«. Vgl.
ERIDU ERIBA-SIN -ERIDU Layard Discoveries p. 600. Nords JRAS XVI (1856), pI. zu p.222 Nr. I. Weissbach.
Eriba-Sin, Vater des Königs Simbarsi PAK* von Babyion (um 1038-1021 nach Weidner), aus der Dynastie des Damiqilisu *. King CEBK II pp.
51
1.
2 U. 6r 1. 12. _ VVeissbach.
Eribsu, hoher Beamter (rab ameldti »Oberster der Frauen«) zur Zeit des Nebokadrezars II. Unger Babyion S.
285,
Z.
11.
Ebeling.
Eridu (Taf. 63). § I. Lage und Erforschung. - § 2. Antike Lage. - § 3. Name der Stadt. - § 4. Geschichte der Stadt. - § 5. Stadtgott Enki (Ea), seine Symbole und andre Gottheiten von E. - § 6. Der Baum von E. - § 7· Der Esel von E. - § 8. Der Bäcker von E. § 9. Der Tempel des Stadtgottes. § 10. Schatzhau9 des Enki von E. - § 11. Der Tempelturm. § 12. Bemerkenswerte Funde.
§ 1. Der jetzige Ruinenhügel Abu Schachrein, in 30° 49' nördl. Breite und 460 3' östl. Länge von Greenwich gelegen, bezeichnet die Stätte von E. Sie wurde 1850 von W. K. Loftus besucht, - 1855 von Taylor genauer untersucht und 1918 und 1919 von C. Thompson und H. R. Hall nur durch eine kleine Schürfung im Stadtgelände erforscht, so daß von einer wirklichen Erkundung bisher noch nicht gesprochen werden kann. Die heutige Lagebestimmung beruht auf der englischen Generalstabskarte Nr. 2563 von 1919 (Lower Mesopotamia, between Baghdad and the Persian Gulf). Eine Kartenskizze der Lage hat "LangdonWeissbach Abb.2 S.4. Eine Aufnahme des Ruinenhügels, der, soviel zu ersehen ist, nur den Komplex des Haupttempels nebst dem Tempelturm umfaßt, ist von Taylor (Taf. 63) gemacht worden. Abweichend hiervon ist die Aufnahme von Thompson und Hall. § 2. E. liegt II km südwestlich von Ur*. Letzteres lag in ältester Zeit auf einer Insel, an der Mündung des Euphrats in das Meer (MJ XXI, 2, Taf. VI). -
Auch E. lag einst am Meere, zu derselben Zeit wie Ur, um 3300 v. Chr., aber auch noch 1000 Jahre später, um 2400, z. Z. des Dungi von Ur, wie eine Chronik ausdrücklich bezeugt (King CEBK I, S. 60 f.; II, S. II; King History of Sumer S. 282; Meissner BuA I, S.3, 9; Jensen KB VI, I, S. 92; KoI. I, Z. 18 ff. )>am Ufer des Meeres«). Nach Roß und Lynch (JRGS IX, S. 446, 472) beginnt das Alluvium, d. h. befand sich die Küste des damaligen Meeres beim 33° nördl. Breite. Nach Loftus betrage der Rückgang des Meeres im 19. Jahrhundert I engl. Meile (ca. 1,6 km) in 70 Jahren (Loftus Travels S. 282), nach H. Rawlinson (JRGS XXVI, S. 186) I engl. Meile in 30 Jahren und nach E. Banse (Die Türkei, 1919, S.281) schiebt sich jetzt das Delta des SchaU el-Arab, des aus allen Flüssen gebildeten Stromes, um jährlich 50 m in das Meer vor. Vgl. die Karte: Unger Sumer. u. Akk. Kunst S.68 und die geologische Karte: RLV »Mesopotamien « C. VIII, Tf. 49 und IV, Tf. 87· E. lag am Meere, aber, soweit bekannt, nicht unmittelbar am Euphrat. Darum hat Ur-Nammu von Ur nach E. einen Kanal id-gu-bi gegraben (Barton RISA S.363, Stele aus Ur). Vgl. § 5, letzter Absatz. E. ist die einzige Stadt Babyloniens, in der die Bauwerke in größerem Maße aus miozänen Gips-, Kalk- und Sandsteinen erbaut sind, da diese hier anstehen. So besteht die Stadtmauer aus Gipsstein. E. gehörte z. Z. des Sanherib in den Bereich des Landes Bit-Jakini*, das mit dem Meerlande* eins war. Es lag damals nicht mehr am Meere, sondern im Flachlande. Von den 8 Städten von Bit-Jakini, die Sanherib als »Festungen« (bU-durdni) kennzeichnet, Blt-Zabidiia, Larsa, Kullab, Eridu, Nimid-Laguda, Dür- J akini, lag die letzte Stadt: KarNabü am »Bitterfluß« (s. Marratu); Luckenbill Annals of Sennacherib S. 53, Z. 48 ; vgl. § 4·
§ 3. Verschiedene Namen von E. sind überliefert. Der gebräuchlichste ist NUNki, d. h. »Baum-Stadt«. Das einfache Zeichen NUN (Unger Die Keilschrift, 1929, Nr. 35-37) ist nach den vorliegenden Inschriften nicht mehr in diesem eigentlichen Sinne gebraucht, sondern bedeutet in übertragenem Sinne »groß«, »Fürst«, aber die Verdoppelung von NUN hat die Bedeutung »Baum« und das verdoppelte NUN mit überschriebenen »Getreide« heißt »Wald« (vgl. Howardy, Clavis, Nr. 92, 300, 355). Eine weitere Bestätigung der Deutung als »Baumstadt« s. § 6. Vgl. Unger: Vorgesch. Jahrbuch IV, S. 3. Das Keilschrift-Bildzeichen gibt einen stilisierten Palmbaum wieder. Mit NUNki wird aber auch, wenn auch nicht sehr häufig, die Stadt Babylon* (s. d. § 3; Unger, Babylon, S.25, Anm. I) geschrieben, meist im Titel des »Königs von Babyion «, selten im Datum (dd. NUNki). Man trifft diese Schreibung bei Nebukadnezar II. {BE VIII, I, Nr. 25, Z.25; Strassmaler, Nebuk. Nr. 183, 202, 252, 314, 429), bei Nabonid (ders. Nabonid, Nr. 43, 79, 206, 254 [Datum], 399, 438 [Datum], 507, 59 2, 69 6, 807, 834, 873, 896 , 889 und TSBA VI, S. 56 (dd. NUNki vom 5. IV. 6. Jahr; nicht bei Strassmaier!). Auch Cyrus (Strassmaier, Cyrus, Nr. 124, 182,2I6,289,306),Kambyses (ders. Camb. Nr. 194, 378) und Darius 1. (ders. Dar. Nr. 46, 302) verwenden es, meist in Verträgen aus Sippar (UDKIB-NUN-KI). Die Bedeutung von E. ist unklar. Wenn es semitisch wäre, würde es »Unten«, bzw. »Untere Stadt« bedeuten (Unger, Babylon, S. II8; zu TC XIII, Nr. 196). Volksetymologisch angeglichen sind die Schreibungen: URU (ERIJ-TU-Eridu (Howard, Clavis, Nr. 41, 3) und ERI-DUG = »Gute Stadt« (vgl. Coll.Morgan IV, Nr.25, Z. rr; Unger, Babylon, Urkunde Nr. 8, S. 139,260; Harper ABL Nr. 474, Vs. Z. 3,5). Andre Gleichsetzungen, - im ganzen waren es 5, aber sie sind nicht erhalten-, Reallexikon der Assyriologie.
bot die geographische Liste II R, pI. 50, Kol. I, Z. 1-5 (Weissbach ZDMG LIII, 1899, S. 655; Delitzsch, Paradies, S. 228). Die antiken, griechischen Gleichungen für E. hat Weissbach (Pauly-Wissowa, s. v. »Euphrates« S. 1205, 2035) zusammengestellt: Te:plJOWlI, nicht weit von der Mündung des Euphrats, Atp{owtt,;, Atp6Ilwn,;, aber auch Ip{ilwt!~ bei Arrian und Rata bei Ptolemäus (vgl. Oppert, Expedition en M esop. S. 269). Eridu dürfte eine Bezeichnung seitens der vorgeschichtlichen Bevölkerung sein, ein Stadt- oder Ortsname, dem die Sumerer bei ihrer Ansiedlung den Namen NUNki oder »Baumstadt« aufgeprägt haben, ohne jedoch den alten N amen verdrängen zu können. Dort herrschte der Kult des »Baumes von E. « (§ 6). § 4. Die Ausgrabungen von Thompson und Hall haben für die Geschichte der ältesten Zeit "Von E. ergeben, daß hier eine vorgeschichtliche Rasse gesiedelt habe, die dieselbe bunte Tonware, wie sie auch sonst in Susa und Mussian und Vorderasien vorkommt, verwendet habe. Die Stadt sei dann nur in sumerischer Zeit bewohnt gewesen, habe in spätsumerischer Epoche aber als Grabstätte gedient. Der Tempel ist aber immer wieder erneuert worden, bis in die neubabylonische Zeit hinab. Dieser Befund dürfte durch die Urkunden gestützt werden; E. war Kultund Wohnstadt, solange das Meer oder ein Kanal den Ort mit der Umwelt verband. Als die Wasserverbindung fehlte, seit ca. 2200, blieb E. reine Kultstätte. Die erste Dynastie der vorsintflutlichen Könige war nach der z. Z. der Könige von Isin in Nippur abgefaßten Rezension, eine Dynastie von NUNki: »Als das Königtum vom Himmel herabkam, war das Königtum in E.« (A. J eremias, HAOG2, S. 296; vgl. H. Zimmern: ZDMG LXXVIII, 1924, S. 19-35). Nach einer andern Rezension, die wohl aus Larsa stammte, war es die Dynastie von Subaru (lfA-Aki). In beiden 3°
ERIDU Rezensionen treten dieselben beiden Könige auf: Alulim* und Alagar*, aber die Regierungsdauer ist verschieden, mit 8 SAR (28800 Jahre), bzw. I8 SAR und 4 NER (67200 Jahre) für Alulim. und mit IO SAR 36000 Jahre), bzw, 20 SAR (72000 Jahre) für Alagar. Nach E. bzw. Subaru kam die Königsherrschaft an die Dynastie von Badtibera*, bzw. von Larsa*. Berossos* setzt statt E. die »Dynastie von Babylon« ein. Seine Überlieferung kam aus späterer Zeit, als man die Schreibung NUNki (s. § 3), die für E. galt, auch für BabyIon anwandte. So konnte man entweder E. oder Babyion lesen. Berossos gibt dem 1\Awpo~ = Alulim IO SAR (36000 Jahre), dem ' AAa.7t (r )a.po, = Alagar aber nur 3 SAR (I0800 Jahre). Vgl. Barton, RISA, S.347. Da HA-A ki das mit A-HAki wechselt und a'iich mit einem Bes~ndteil (Vorort) der Stadt Babylon, Tuba*, gleichen N amens ist (U n ger, Babylon S. 92; Ungnad, Subartu, S. 30), war Berossos berechtigt, auch dieses Ideogramm durch »Babyion « wiederzugeben. Aus der sumerischen Zeit sind wenig Nachrichten bekannt. Entemena von Lagas baute den Tempel ZU-AB für Enki von E. (Barton RISA, S. 49, 5I). In Handelsurkunden der akkad. Zeit wird E. (NUNki) selten genannt: ITT Nr. I379, Z. 27. Während der Wiederherstellung des Tempels des Ningirsu und der Stadt Lagas war Gott Ningirsu nach E. gezogen; nach der Vollendung der Bauten holte Gudea ihn wieder nach Lagas. E. gehörte also in die Botmäßigkeit des Gudea von Lagas (Gudea, Zy1. B, KoI. VIII, Z. I3-I6; Barton, a. a. O. S. 243). Ur-Nammu von Ur baute in E. (Archaeologia 2. Serie XX S. II5). Dungi setzte nach dem Datum vom 26. Jahre den »Oberpriester von E.« ein (VAB I, S.230, Nr. 26/7), ebenso sein Nachfolger Bur-Sin (Amar-Sin) von Ur, nach dem Datum vom 8. Jahre (a. a. O. S. 233, 8). Dieser König baute nach zwei Ziegelinschriften in E. das Zuab des Enki (I R, pI. 3, Nr. XII, I, 2;
Archaeologie, 2. Sero XX, S. II5; VAB I, S. I97, bund c - der Ziegel b hat allgemein gehaltenen Tenor - Barton, RISA, S. 287, B, 289, D). Über einen angeblichen Patesi von E. S. TSBA I, S.32 (Rec. of the Past III, 6). Leute aus E.(NUNki) in Geschäftsurkunden dieser Zeit: T. Fish, Cat. Sumo Tabl. lohn Rylands Library, Nr. I36, Z. 2; 290, Z. 8. Die folgende Dynastie von Isin haUe zunächst die Gewalt über E., wie die Inschriften des !Sme-Dagan (Barton, RISA, S.305, 37I, Nr.2), des Lipit!Star (a. a. O. S. 3°7, Nr. I, Z. 6-7, Nr.2, Z. 6-7; S.37I, Nr. I) ,-md des Bur-Sin von Isin (a. a. O. S.309) beweisen. E. ging dann um 2IOO in die Machtsphäre von Larsa über, wie aus den Inschriften des Sin-idinnam (a. a. O. S. 375, Nr. I, Z. 5-6), der Könige Nur-Adad (Immer) von Larsa (a. a. O. S. 3I3), Warad-Sin (a. a. O. S. 3I9) und Rim-Sin (a. a. O. S. 325; 382, Nr. I, Z. I4; S. 385,Nr. 2, Z. I6; S. 386, Nr. 3, Z. 2I) erhellt, bis lj:ammurapi von Babyion, mit der Herrschaft über ganz Babylonien, auch E. in seinem Besitz bekam (Kodex, KoI. I, Z.64 - Ko1. II, Z. I; Gressmann, AOTAT2 (Ebeling), S.38I). Aus Kassitischer Zeit stammt ein Siegel (s. § I2, am Schluß). König Nabu-kudurri-usur I. (um II30) nennt sich in einem Grenzstein (King BBSt Nr. VI, KoI. I, Z. 3, S. 3I = Steinmetzer , Kud1,f,rrU Nr. 6) »Statthalter von E. «. (sakkanakdFlj I). In einem Grenzstein (King BBSt Nr. XXVII S. I03 = Steinmetzer Kudurru. Nr. 27; Unterseite Z. I), der dd. dlSalJarratu (NIGINjtu - in einer Stadt in Bit-Amukkani (s. d. § I; 8. Stadt) - ausgestellt ist am 2. VI. I2. Jahr des Königs Simmas-Sipak* (um I026), wird Eamuktnzeri, Sohn des »Beldni, als Priester von E. « (E-mas dlij. I) und als Zeuge genannt. 300 Jahre später erfährt man aber erst wieder etwas über E., das demnach als Stadt oder Heiligtum noch existiert hat. Sargon II. (um 7IO) gab E. nebst andern babylonischen Städten die Ruhe wieder (Luckenbill, AR, II, §§
ERIDU 4 0 ,54,69, usw.). Dies geschah nach der Einnahme von Dur-Jakini*. Sanherib nennt E. unter den 8 Städten von BltJakini (§ 2). Nach einer Inschriftstelle (Luckenbill, Annals 0/ Senn. S. 87, Z. 3I) wurde eine Belit von NUNE-SI (?) nebst Samas von Larsa und den Göttern von Uruk (nach Assyrien?) fortgeschleppt. E. wird als eine Stadt genannt, die sich gegen Sanherib empört habe (a. a. O. S.49, Z. IO). Nach der Babyion. Chronik (KoI. III Z. 29; Luckenbill, a. a. O. S. I6I) zogen am 3. IV. 68I die Götter von Uruk aus E. nach Uruk hinein. Aus der assyrischen Epoche stammen auch Briefe aus Ninive, die E. dlDUG = IJI, bzw. NUNki) erwähnen (Harper, ABL, Nr.474, VS. Z.3, 5; Nr.753, Rs. Z·9; Toff teen, Res. Assyr. Babyl. Geogr. Chicago, I908, S.45)· Nabonid von Babyion hat nach Archaeologia 2. Serie, XX S. II5 in E. gebaut. Aus :neubabylonischer Zeit stammen auch Urkunden in denen die Leute von E. (ame/ NUNki meJ) genannt sind, eine vom 22. I. 23. Jahr des Nebukadnezar 11. (s. § 5), eine andre vom I. Jahre des Nabonid (TC XII, Nr·75, Z.2). Ein Brief nennt den )}Oberbäcker« (s. § 8); einen Brief Nabopolassars s. § 5, erster Absatz (Schluß). § 5. Der Stadtgott von E. war Enki, bzw. Ea; dessen Gemahlin war Damgalnunna (Paffrath, Zur Götterlehre: Stud. Z. Gesch. U. Kult. d. Altert. VI, 5/6, S. IIoff.). Enki war der Vater des Marduk von Babyion; daher erklärt sich wohl auch die gleichartige Schreibung der beiden Städtenamen Babyion und E. (§ 3). Die Götter von E. zogen zum Neujahrsfeste nach Babylon und und werden, gemäß einer Ur kunde vom 22. I. 23. Jahr des Nebukadnezar II. (Lutz, Berkeley I, Nr. 42, S. I7); s. Babyion § 3), durch die Priesterschaft (amllki-na-as-tum) der Babylonier und Eriduer (ame/ NUN ki mel) ~ über Uruk - nach E. zurückgebracht, nach vollzogenem Feste, wie das Datum anzeigt. Für die Stadt E. (al IJfk i )
opferte man in Babyion am 25. VIII. (CoU. Morgan IV, Nr. 25, Z. II; Unger, BabyIon, S. I39, Urkunde Nr. 8, Z. II, S.260). Gudea bezeichnet Enki als lugal (König) von E. (Zyl. B, KoI. XIII, Z.3; Barton, RISA, S. 249). Enki war Gott der Weisheit, sein )}Hohepriester« war Nindub (Tontafelgott) nach Gudea (Zy1. B, Kol. IV, Z.4; Barton, a. a. O. S.239). Die Göttin La-a$* ist als »Herrin (belit) von E.« bezeichnet (Götterliste, KoI. IV, Z. I7; Weidner: AfK. I, S.72). Sanherib (Luckenbill. Annals, S. 87, Z.3I) nennt eine dBettu sa NUN -E-SI ( ?), als »Herrin von E. « gedeutet; diese Stelle ist aber unsicher. Die Götter KalJegal und IgilJegal nennt die Legende vom »Baum« (§ 6). Über die Beziehungen von Ningirsu von Lagas zu E.s. § 4. Ein neubabylonischer Brief (TC IX, Nr. I35) ruft Ea und Marduk (oder !Star?) an. !Sme-Dagan von Isin »bringt Licht nach E.« (Barton, RISA, S·305, S.37I, Nr. 2); Lipit-IStar von Isin ist )}der, dessen Gesicht nicht von E. gewendet war« (Barton, RISA, S. 3°7, Nr. I, Nr. 2, S.37I, Nr. r). Das Siegel des Ea von E. erwähnt ein Brief des Nabopolassar (S. Smith JRAS I926, S.442 = Br. Mus. II7666). Das »Sternbild des Ea« wird der »Vela«gleichgesetzt (s. Enki am Himmel). Es ist »das angebundene Joch des Meeres«, und es steht dort, »wo der Südostwind (sutu) sich erhebt «. Beide Bezeichnungen nehmen Bezug auf die südöstliche Lage der Stadt am Meere. Für die Topographie von E. kann man aus vier religiösen Texten, die auf E. Bezug nehmen, mancherlei entnehmen. Es sind das I. Der Adapa-Mythus (Gressmann, AOTAT2 (Ebeling), S. I43 ff.; Furlani, Il mito di Adapa: Rendiconti Real. Acad. Naz. dei Lincei, Rom, I929, Sero VI, Band V, Heft 5/6, S. I66 f. mit ausgezeichneter Erklärung). 2. Die Schöpfung von E. (und der Welt überhaupt): Unger, Babylon Ur30 *
ERIDU kunde Nr.12, S.263; GressmannEbeling, a. a. O. S. 130 f. 3. Der Baum von Eridu (kiskanu) , beschrieben in einem kurzen Texte (Gressmann-Ebeling, a. a. O. S. 328 f.; Langdon, The legend 0/ the kiskanu JRAS 1928, S. 843-848; A. Jeremias, IHAOG2, S. 353 f.; ders. AOTA04, S. 92). 4. Der Tempel Esira (Eengurra) von E., ein Hymnus; M. Witzel, Perlen sumerischer Poesie: Keil. Stud. V (1925), Fulda, Nr. I, S. I ff. Im folgenden sind die vier Urkunden mit Adapa, Schöpfung, Baum und Tempel, sowie Zeilenangabe, kurz zitiert. E. lag am Meere, wohin die Schiffe gelangen, bis an den Tempel heran (Tempel, KoI. III, Z.14). Auch der Eufrat wird erwähnt (a. a. O. KoI. III, Z. 16), der den Tempel bespült. Eventuell ist aber das Wasser des vom Eufrat abgezweiten Kanals hiermit gemeint (§ 2). Enki, der Herr des Ozeans, mußte natürlich seinen Kultort am Ozean selbst haben. Hier befand sich aber die Unterwelt (Baum, Z. 4) und der unterweltliche Ozean (ZU-AB, apsu) , der häufig erwähnt ist (Schöpfung, Z.8; Tempel, KoI. In, Z.12; Baum, Z.2, 10). Adapa (A. Z. 19) fährt vom »N eumondkai« mit seinem Schiffe von E. fort. Auch hier wird auf die südöstliche Lage Bezug genommen: Der Südostwind (su-u-tu) wehte zum Lande hin, als Adapa (B, Z. IOf.) auf das Meer hinausfuhr. Weitere religiöse, sumerische Texte betr. E. s. Or. Inst. Chic. P. XVI Nr. 31 und XV, Nr. 81-85 (Chiera). über Ea und Eridu vgI. ausführlich Dougherty The Sealand, S. 175-190. Weitere Symbole von Ea s. § 6 und 7. § 6. Eine besondere Rolle spielte der »Baum von E.«, namens kiskanu (GIS-lfAR = kiskanu; Howardy, Clavis, Nr. 272, 1322), von Bezold (Glossar S. 151) als Traganth (?) gedeutet, von A. J eremias (Roscher
Lexikon, S.583) als »Palme« ungesprochen. Das Schriftzeichen für E. NUN (§ 3) ist tatsächlich die Abbildung eines Palmbaumes. Bur-Sin von Isin hat den Baum wiederhergestellt (Barton, RISA, S. 309), ebenso auch Nur-Adad von Larsa (Barton, a. a. O. S.313) und Sinidinnam von Larsa (a. a. O. S.375, Nr. I, Z.5/6), während Warad-Sin von Larsa die »Riten (ME) des Baumes von E. « heiligte (a. a. O. S. 319), ebenso auch Rim-Sin, der dasselbe für die »Riten von E.« ausführte (a. a. O. S. 325, 382, 385, 386). Auch Ijammurapi bedient sich einer kürzeren Ausdrucksweise (§ 4; 9). Der kiskanu ist ein »schwarzer Baum«, am heiligen Orte geschaffen, er sieht aus wie Lapislazuli und befindet sich über dem apsu (Baum, Z.I-2). Ein Garten wird erwähnt (Tempel, KoI. In, Z. 7-10). An Stelle des »Baums« wird das »Rohr (i/GI) von E.« genannt (Tempel, KoI. In, Z. 6). Ur-Nanse von Lagas (3200) kennt das »Rohr des Enki von Eridu« (VAB I, S.6, h, KoI. II, Z.8). B. Meissner Beiträge z. Ass. Wb. II: OIC. Ass. Stud. Nr. 4 (1932), S. 41 f. nimmt Wortgleichheit von Kiskanu und Kastanie an, hält aber die Gleichsetzung mit dem Kastanienbaum noch für unsicher. § 7. Gudea (Zyl. B, KoI. IX, Z.I8) erwähnt das »Eselfüllen von Eridu«, das sich im Tempel des Ningirsu von Lagas befunden habe (Bart on, RISA S.245). Die Bedeutung dieses Tieres für E. ist noch unklar. Enki (Ea) besitzt sonst andre Tiere als Trabanten, bzw. Symbole, wie das Schaf (Unger RLV IV, S.438, § 37a), den Fisch (a. a. O. § II a), die Schildkröte (a. a. O. § 38) und den Ziegenfisch (Unger: RLV VIII, Mischwesen, § 50), letztere als Bewohner des Meeres. Als Mitglied der Göttertrias hat Ea die Hörnerkrone als Abzeichen (RLV IV, S. 434, § 17). Zu Ea gehört die »wassersprudelnde Vase« (a. a. O. IV S. 440, § 49) und die
ERIDU Fischmaske (a. a. O. IV, S. 432, § IIb; VIII, S. 331, § 10: »zumur nilni). über Götterbilder des Ea s, RLV IV, S. 418, § 9 »Götterbild({). § 8. Als besondere Tätigkeit des Adapa (A. Z. 10-12) wird dort breit ausgeführt, daß er ein Bäcker ist, und )}Speise und Trank für Eridu täglich bereitet «. Da dem Adapa Speise (Brot) und Trank also geläufig sind und er Überfluß daran hat, so weist er natürlich nur aus diesem Grunde die ihm von Anu dargebotenen Speise und Trank zurück und nimmt statt dessen nur Salböl und Kleidung, die ihm noch fehlten. Andre Gründe, die Jensen mutmaßt, dürfte seine Handlungsweise nicht haben (s. dazu Adapa, Band I S. 34). Adapa hat also Salböl und Kleidung als neuen Gewinn von Anu erhalten. Die besondere Kennzeichnung des Adapas als des Bäckers in Eridu dürfte auch noch auf spätere Zeiten in E. gewirkt haben. In einem Briefe aus E. (YOS III, Nr. 122, Ebeling, Neubabyion. Briefe aus Uruk Nr. 122, vgl. Nr. 165, s. U nger Babyion S. 289, Anm. 2) wird N abU-zeri-iddina der )}Oberbäcker « genannt und )}Oberbäcker« ist auch der Titel dieses Reichskanzlers des Nebukadnezar, dessen Dynastie eben aus dem »Meerlande« stammte, und dessen erster »Großer von Akkad« der Gouverneur des »Meerlandes({ war, in dem auch E. gelegen hat (Unger a. a. O. S.289, Anm. I; S. 292, Anm. 5). Vgl. § 2. Der hohe Rang des »Oberbäckers« dürfte daher mit E. zusammenhängen können. Man vgl. auch die Beziehungen Nabopolassars von BabyIon zu E. selbst (§ 5, erster Absatz, Schluß). § 9. Der Tempel des Enki in E. hieß E-ZU-AB oder E-apsu, »Tempel des Ozeans«. Entemena von Lagas baute diesen Tempel (Barton RISA S. 49, 51). Der Tempel hieß auch Esirra (Esira) , vgI. AJSL XXXIX, S. 166, 13, besser E-engurra (Zimmern ZA XXXIX, S. 249 f.). Ur-Nammu von Ur nennt ihn kurz E-dEnki, »Tempel des Enki«. Ur-Nammu und Bur-Sin bauten den
Tempel wieder auf (§ 4). Ijammurapi »reinigte die Riten des E-apsu« (§ 4). § 10. Nur-Adad von Larsa erwähnt das Schatzhaus des Enki von E., das man vor seiner Zeit (um 2IOO) geplündert hätte, und das er wieder hergestellt habe (Barton RISA S. 313, Nr. 2 = CT XXXVI, 3). § Ir. Der Tempelturm des Tempels von E. hieß nach der geographischen Liste II R pI. 50 (KoI. VII/VIII, Z. 21; Weissbach ZDMG LII!, S.659) E-U (lGI E) = ziqqurrat NUNki (f)Tempelturm von E.«) vgl. Howardy Clavis Nr. 299, 28r. In einer Variante steht wahrscheinlich E-U-NIR (?). Der Turm ist von Taylor aufgenommen und nach Nordwesten orientiert. An der Südostseite steigt eine mittlere Freitreppe empor. Die Wände sind geböscht. Stein ist allenthalben verwendet. Die Grundmaße sind 18o: IIO m (Unger Babylon S. 197, Anm. 3). Vgl. Archaeologia 2. Ser. XX, (1920), S. I04; King History 0/ Sumer I9IO, S.36; Edw. Bell Architecture 1924, S.38. - Vgl. Tf. 63. Als Bauherren für den Tempelturm kommen vor allem Ur-Nammu und Bur-Sin von Ur, sowie als letzter Nabonid von Babyion in Betracht (§ 4).
+
§ 12. An Funden sind zahlreiche Töpfereiprodukte bei den Grabungen herausgekommen (vgl. § 4). Die Fundgegenstände befinden sich in London, im Brit. Mus. (Guide Babyl. and Assyr. Antiquities3 , 1922, S. 57 f., 81 f., 237). In Archaeologia 2. Sero XX, Tf. VIII und S. 125, Nr. 1/2 S. II7 sind zwei Vasenscherben aus Alabaster abgebildet und beschrieben. VgI. a. a. O. S. II8 ff. (Vasenscherben von der Oberfläche), Tf. VI ff. (Prähistorische Steininstrumente). Die Inschriften S. § 4 und vgl. Tf. 63 (Taylors Funde). Im Kunsthandel in Athen sah ich 1925 ein Kass. Siegelzylinder mit stehendem Kassiten und springendem Bock; nach der archaistischen Inschrift: abankunukku dU(UD) -um-eres (APIN), mar msangu (SIT) lJa-za-an-nu-um sa Eridu (NUNki) ge-
ERIDUN-ERIZADE
47°
hört es dem Umeres, Sohn des Priesters, Bürgermeisters vonE. um 1300 v. Chr. Taylor JRAS XV, S. 404 ff.; Weissbach Pauly-Wissowa, Reall. »EuphrateS(I; Hilprecht, Explomtions in Bible Lands, 1903, S. 178ff.; Zehnpfund AO XI (1910), Heft 3/4, S. 59 f.; Hall Froc. Soc. Antiqu. XXXII (1919), S. 22 ff.; Thompson Archaeologia 2. Serie XX (Band LXX), 1920, S. 101 ff.; Hall JEA IX (1923), S. 177 ff.; Hall Centenary Supplement of the JRAS J923, S. 103 ff.; LangdonWeissbach AO XXVI, S. 3 ff.; R. P. Dougherty The Sealand: YOS Res. XIX, 1932, S.I5 0 , Anm.475. - Unger RLV IH, S. 120 (»Eridu(I). Eckkard Unger.
Eridun, geschr.
dle-ri-du-un, Stadt des Landes Uruatri, von Assurbelkala erobert. AfO VI S. 83, Z.37.
Ebeling.
Erim,
geschr. ERiM.KI, Ort in Babylonien, im Gebiete von Lagas, in sumerischen Texten öfter genannt. Gott: Ütgal-erim"'. CT XXXVI pI. I; Lutz UCPSPh IX S. 151; Nies Ur dynasty S. 102; UP IX I, Nr·3, VII, Z. 5; Barton RISA S.48, 50, 66, 174; Hammel Geographie S.1021f.; vgl. auch KAVI Nr. 92, Z. 20. Ebeling.
Erimenas s. Rusas (Urartu). Erimkurkurra, Geschr. derim-kurkur-ra, Gottheit, Sohn der Nin-li1ar ki , in einer Liste genannt. CT XXIV pI. 48, Z. I2b.
Ebeling.
Erimma,
Stadt, auch Arimma genannt, zum Gebiet des Kgs. Sunassura von Kizwatna gehörig. BoSt 8, S. 109; KBo IV Nr. 10, Vs. Z. 19. Ebeling.
Erimsa. Ortschaft (dIE-ri-im-s[aJ ?), aus der assyr. Soldaten stammen. Nassuhi MAOG ur, 1/2, Nr. XVII, Z. 22; s. Erisa.
Eckhard Unger.
Erini, ladErini, das »Zederngebirge (I, das mit dem Amanos* gleichgesetzt wird. Eckhard Unger.
Erinziasu. Die Stadt (dIE-ri-in-zi-a-su) ,
ERNTE-ERSITZUNG
Eriqu, geschr. de-ri-qu, Gottheit, in einer Liste genannt. KAVI Nr.64 V Z. 18.
Ebeling.
Erisa, geschr. dlE-ri-sa, Stadt nahe oder im Kasiari-Gebirge, von Tiglatpileser 1. erobert, gehörte zum tfabbiLande. Tiglatpileser I. »Zerbr. Obelisk~, KoI. III, Z.16; Luckenbill, AR I, § 390. Eckhard Unger.
Erisinni, Sohn des Mannäerfürsten Ualli, Enkel des Abseri, wird als Kronprinz an den Hof Assurbanipals als Geisel entsandt. Assurb. Cyl. A ur Z. 18 (VAB VII S. 24). VgI. Streck VAB VII S. CCCLV ff.; Bauer Assurbanipal S.III; Piepkorn AAA XIX, S. 54, Z. 93; AfO H S. I02; C T XXXV lnd. Schawe.
Eristana; Eristeiana. Landschaft und Stadt in Medien, von Sargon H. erobert 713 und von Assurbanipal nochmals verwüstet im 5. ( ?) Feldzuge. E. ist nach Streck Diristanu*. Sargon, Prunkinschrift, Z. 67 (dIE-riis-ta-na); Winckler, S. III; Luckenbill AR, H, § 58; Assurbanipal, Prisma B, KoI. UI, Z. 63 (deE-ri-is-te-ia-na); Streck VAB VII, S. I03; Luckenbill a. a. O. H, § 853. Eckhard Unger.
Eritla. Der Berg fadE-ri-ti-a, zwischen der Stadt Arzaskun* und Aramale* in Urartu, westlich des Wan-Sees, wo Salmanassar IH. im 3.]. (856) eine Stele errichtete. Die chaldische Inschrift des Ispuinis nennt eine Stadt E-ri-di-a, bzw. Ir-di-a, die wohl hierher gehört. Salmanassar, Mon. v. Kureh, KaI. II, Z. 55f.; Streck ZA XIV, S. II4; Luckenbill AR l, § 606; Forrer Provinzeint. S. 30 will E. mit Irridi des Adadnirari 1. gleichsetzen; Lehmann-Haupt-Bagel-Schachermeyr Corp. Inser. Chaldicarum, 1928, S. 41 f.; Z. 16 und 59. Hier werden dem Adad vom Bdb-E. Opfer gebracht, von der E.-Pforte, wahrscheinlich einem Stadttore der Stadt Tuspa * (Inschrift von Meher Kapussi in Wan (Tuspa). Eckhard Unger.
die dem Fürsten Kas-si-ha-dir von der Stadt dIKi-se-si* gehörte ~nd von jenem abgefallen war, wurde von Tiglatpileser IH. erobert (im 2. Jahr). S. Ara(n)zias.
Erizade, geschr. e-ri-za-de ki, Ort, in vorsargonischer Urkunde aus Nippur genannt.
Annalen, Z. 43; Rost, S. 272, Tf. 4 (I: Ki-se-s'i!); Luckenbill, AR, I, § 767; Streck ZA XV, S.337. Eckhard Unger.
Pohl Vorsargonische und sargonische Wirtschaftstexte Nr. 24, Vs. IV, Z. 3. Ebeling.
Ernte s. Ackerbau. Erridupizir (geschr. e-ir-ri-du-pi-zi-ir, einmal en-ri-da-pi-zi-ir.) , »König von Guti, König der vier Weltgegenden«. Von ihm hat Hilprecht ein Inschrift von ca. 500 Fächern in einer der NaramSin'schen ähnlichen Schrift gesehen (in Istanbul oder Philadelphia? Unveröffentlicht?). Zu der 17. Dynastie (Dyn. von Gutium*) wird E. schwerlich gehört haben, da die Namen ihrer Könige, außer dem vorletzten (2308-2302 nach Weidner) bekannt sind. Hilprecht BE Ser. D. V pp. 20ff.; Scheil CR 19II p. 324. Hrozny, WZKM. XXVI S.144. Poebel UP IV, I p. I34; UP XIII S.24; YOS I S.IL Weissbach.
ErSabunga s. Ritual. Ersatz s. Schadenersatz. Ersatzopfer s. Opfer. Ersemma s. Ritual. Ersitzung. Die Frage, ob den Rechtskreisen des Zweistromlandes die E. als eine selbständige Art des Rechtserwerbes, namentlich des Eigentumserwerbes an Liegenschaften bekannt gewesen ist, kann derzeit noch nicht beantwortet werden, weil wir auch über das Wesen und die Wirkungen von Verjährung und Verschweigung in den betreffenden Rechtsordnungen viel zu wenig unterrichtet sind. Auf Verschweigung ist allenfalls die gegenüber Retrakts- und anderen Einspruchsrechten eintretende Ausschlußwirkung des öffentlichen Aufgebotsverfahrens beim Liegenschaftskauf nach dem mittelassyrischen Rechtsbuch (KAVI 2 § 6) zurückzuführen; s. Kauf. Feststehend erscheint es weiter, daß in altbabylonischer Zeit bei der Vindikation von privatem Grund und Boden oder bei Klagen um Lehemgüter die Berufung auf langjährigen Besitz mit oder ohne Angabe der Dauer desselben eine bedeutende Rolle gespielt hat. Der langjährige Besitz wird dem Kläger oft entgegengehalten (erforderlichenfalls auch bewiesen) und scheint den Beklagten von der Erörterung seines rechtmäßigen Erwerbes durch Angabe der Vormänner beziehungsweise durch
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Vorlage der Erwerbsurkunden enthoben zu haben; vgl. E. Grant Babylonian Business Documents usw. 1919 Nr. 27 (HG VI Nr. 1755); F. Thureau-Dangin RA XXI (1924) S. Iff. Nr. 40 und Nr. 43. Die Dauer des Besitzes ist meist nicht näher angegeben (»seit altersher « is-tu la-bi-ir-tim u. dgl.: CT IV pI. 29c, Z. I = VAB 7 Nr. 262; RA XXI (1924) a. a. O. Nr. 40, Z.6f. u. a. m.), obwohl gelegentlich auch mehr oder weniger genaue Zeitbestimmungen vorkommen; vgl. E. Grant a. a. O. Nr. 27, Z.22f. (HG VI Nr. 1755); RA XXI (1924) a. a. O. Nr. 69, Z. 9 und 39 (15 Jahre); Nr. 73, Z.7 (40 Jahre). Damit dürfte jedenfalls die namentlich bei Lehensgütern häufige Bezeichnung :jibtum (eqlum) labirum oder labirtim u. ä. zusammenhängen; LIH Nr. 15, Z. 6 (VAB VII Nr. 54); RA XXI (1924) a. a. O. Nr. 2, Z. 9 und Nr. 51, Z. 20f.; G. R. Driver Letters 0/ the First Babylonian Dynasty 1924 S. 16 Nr. 43, Z. 8. Die Ungestörtheit des Besitzes wird einmal auch hervorgehoben, eT IV pI. 29c, Z.Iff. (VAB VII Nr. 262). Ob es sich hier lediglich um Besitzesschutz handelt, oder ob wir ein Institut vor uns haben, welches zum wirklichen Erwerb des Herrschaftsrechtes an der Liegenschaft geführt hat, ist schon wegen der fließenden Grenze zwischen Besitz und Eigentum (s. Vermögensrecht) schwer zu entscheiden; der langjährige Besitz könnte möglicherweise bloß eine Vermutung des Rechtes bzw. des besseren Besitzrechtes begründet haben. Jedenfalls aber ist die Entscheidung des Königs tfammurapi (?) in einem Rechtsstreit um Lehensgut, bei dem die Beklagten gegenüber der Rechtsbehauptung des Vindikanten (baqaru) ihren uralten Besitz und Genuß eingewendet hatten, bezeichnend und enthält vielleicht sogar eine typische Formalwendung. Der König läßt die Vindikation abweisen und sagt: :ji-bi-iz-zu-nu la-bi-ra-am ki-ma :ja-ab-tu-ma tu :ja-ab-tu »ihr altes Lehensgut (das schon die Vorväter innegehabt haben, Z.6), wie sie
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ERSTLINGSOPFER-ERZIEHUNG
(d. h. die Beklagten, es bisher) besessen . der Klausel vorkommende Terminus haben, sollen sie (weiter) besitzen«; napti$u »zerschmettern« (VS VIII Nr. 4, RA XXI (1924) a. a. O. Nr. 43, Z. I6ff. Z. 25 = HG IV Nr. 776) beweist. AußerM. San Nicolo Die Schlußklauseln der halb des Eherechtes wird die Strafe des altbabyl. Kauf- und Tauschverträge 1922 E. im Gesetzbuch noch über die beS.229f.; P. Koschaker HG VI S.142 trügerische, Preistreiberei verübende 2U Nr. I755. M. San Nicolo. Schankwirtin verhängt, § 108. ErstUngsopfer s. Opfer. Die Fortdauer dieser Art der TodesErtränken. Die Strafe des E., vollstrafe in den späteren Perioden der zogen durch Hineinwerfen des gefesselten babylonischen Rechtsentwicklung und Verbrechers ins Wasser (Fluß, Kanal ihr Vorkommen in anderen Rechtskreisen usw.), ana ntirim (me) nadu, ist dem des Zweistromlandes lassen sich in den altbabylonischen Rechte bekannt gekeilschriftlichen Rechtsquellen bis jetzt wesen. Sie ist dort eigentlich eine Strafe für Frauen (vgI. ebenso in den germani- nicht nachweisen. J. Lau tner RLV III S. 12rf.; J~ J elitto sch~n Rechten, Cl. v. Schwerin in Die peinlichen Strafen im Kriegs- und RechtsJ. Hoops Reallexikon der germanischen wesen der Babylonier und Assyrer (Diss.1913) Altertumskunde I S.629), trotzdem sie S.17 f . beim Ehebruch infolge des Parallelismus S. a. Betrug und Ehe bruch. M. 'San Nicolo. auch den Mann treffen kann. Bereits in der Serie ana ittisu finden wir sie Eru(a) s. $arpftnitu. gegen die Frau angedroht, die ihre eheErudi, geschr. äle-ru-di(?), Stadt in lichen Pflichten in gröbster Weise ver- Assyrien (?), in einer Urkunde aus letzt, indem sie ihrem Gatten »mein assyrischer Zeit genannt. Gatte bist du nicht« sagt und ihm das Johns ADD Nr.4II, z.7 = KohlerUngnad AR Nr.414. Ebeling. debitum coniugale verweigert; V R pI. 25, coI. IV, Z.Iff. (bei H. Winckler Die Eruggana, geschr. i-rug( ?)-ga( ?)-na, Gesetze Hammurabis 1904 S.84f.). Im Kapelle Nabus in Ezida in Borsippa, Kodex Jjammurapi ist das E. die charak- zur Zeit Nebukadrezars II. Lesung des teristische Strafe des Ehebruches und Namens sehr unsicher. derjenigen Delikte, die typologisch dieVAB IV S.204, Nr.44, Z.3; Weissbach Wadi Brisa S.40; VAB VII S.820; sem gleichgehalten werden; vgI. §§ I29. Ungnad liest tidubbisaggana. Ebeling. 133 b. 155, sowie unter Einschränkung Erziehung. Jede Erziehung zielt des erwähnten Tatbestandes der Serie darauf hin, dem jungen Menschen einmal ana ittisu auch § 143; s. Ehebruch § 1. In den Eheverträgen der ersten Dynastie einen bestimmten Wissensstoff zu vervon Babyion, welche aus dem Norden mitteln und ihn ferner mit sittlichen stammen, ist ebenfalls E. als Strafe für Idealen bekannt zu machen, nach denen die Frau, welche ihren Mann böswillig er seinem Leben einen Inhalt geben verläßt, ihm »mein Gatte bist du nicht« kann. In diesem Sinne läßt sich von E. sagt usw. öfters vorgesehen; vgl. Br. auch bei Babyioniern und Assyrern Meissner APR Nr. 89 (HG III Nr. 3); sprechen. § 1. Die eigentliche E. beginnt, wenn Nr. 90 (HG III Nr. 7) und wohl auch CT VIII pI. 7b (HG III Nr. 8). Das der Knabe der Obhut der Mutter und damit abwechselnde (vgl. CT VI pI. 26a der Wärterin entwachsen ist. Seinen = HG III Nr. I und eT II pI. 44 = HG ersten, sicher sich nur auf die allgemeinIII Nr. 2) »Herabstürzen von einem sten Anstandsregeln beziehenden UnterTurm« (dimtu, als Turm oder Pfeiler der richt bekommt er im Elternhaus. Der Stadtmauer ( ?), vielleicht auch nur ein Vater selbst lehrt den Sohn (En. elis Vorsprung des Erdbodens) ist kein Tf. VII, Z.27). Eine Darstellung einer Wassertod (etwa Stürzen vom dimtum solchen häuslichen Unterrichtsszene bei in den Fluß hinunter), wie der einmal in Meissner, BuA II, S.325, Abb.38.
ESAANA
§ 2. Jede weitere Bildung wurde in der Schule (Mt {uPPi; KARI NT. III, II, Z.6; 122, Z. IO) vermittelt. Zahlreiche Funde von Schülertafeln, deren mannigfache Fehler das Ringen des Anfängers mit den Schwierigkeiten des Stoffes zeigen, beweisen das Vorhandensein von Schulen bis in die älteste Zeit. Die Schulen waren keine staatlichen, sondern private Einrichtungen, hauptsächlich der Tempel. Der Unterricht, zu dem auch Frauen zugelassen waren, kam wohl vorwiegend nur für die Kinder der Vornehmen in Frage. In der Schule blieb man »Von der frühesten Jugend an bis zur Mannbarkeit« (KARI Nr. III, II, Z. 5). Einzelheiten über den dort abgehaltenen Unterricht (i!Jzu, ttilJUZtt; BE XVII, I, Nr. 30, Z. 10; KAR I Nr. III, II, Z. 7, 14) sind bisher wenig bekannt. Mathematik, Astronomie, die Kunst des Sehers (btirutu) , Medizin und Musik wurden offenbar in speziellen Kursen gelehrt. Im Mittelpunkt des Elementarunterrichts stand zweifellos die Kunst des Tontafelschreibens (KARI Nr. III, II, Z. 7), verbunden mit dem schulmäßigen Erlernen der eigenen Sprache, vor allem aber des Sumerischen. Zu diesem Zwecke standen dem Schüler die bekannten Syllabare und Götterlisten, ferner zweisprachige Texte in großer Zahl zur Verfügung, die er immer wieder abzuschreiben hatte. Assurbanapli, der sich neben einer gründlichen sportlichen Ausbildung auch eifrig den Wissenschaften widmete, rühmt sich seiner im Mt riduti erlernten Kunst des Tafellesens (VAB VII, 2, S. 5, 3ff. S.255f.). Großer Wert wurde auf das Auswendiglernen der durchgearbeiteten Texte gelegt (s. Ebeling, Era S.36, Z.60; KAR I Nr. 105, Rs. Z. 8). Die Funktion des Lehrers und Erziehers>übernimmt in den Tempelschulen der Beschwörungspriester. Ob es darüber hinaus einen besonderen Berufsstand von Weisheitslehrern gab, ist ungewiß. Den Gelehrten u. wissenschaftlichen
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Spezialisten stand offenbar als besondere Ausbildungsstätte eine Art Akademie (Mt mummi; KARI Nr.3I, Rs. Z.27 u. ö.) zur Verfügung. § 3. Unter den Erziehungsidealen, die man mündlich und in den sogenannten Weisheitstexten dem jungen Menschen als erstrebenswert hinstellte, steht die Ausübung des dem Menschen auferlegten Kults (dullu) der Götter im Vordergrund (IV R 60* B, Vs. Z. 23ff.; BA V, S.557, Z.I2ff.). Das gilt als seine eigentliche Lebensbestimmung (En. elis Tf. VI, Z. 5f. 26f.). Neben der Verehrung der Götter steht die Ehrfurcht vor dem )>der Gottheit gleichen König« (Harper, ABL Nr. 652, Rs. Z. IOff.; IV R 60* B, Vs. Z. 27ff.; Sarg. Zyl. Z. 74) und vor den Eltern (BA V, S. 558, Rs. Z. IOff.; KARI Nr. 300, Rs. Z. 7; Surpu VIII, Z. 42). Zur Anerziehung sozialen Empfindens dienen die Vorschriften, den Armen und Schwachen nicht zu vergewaltigen (KARI Nr. II9, Z. 3ff.; Surpu II, Z.I8f.), den Mitmenschen im Geschäft nicht zu übervorteilen oder zu betrügen (KB VI, 2, S.IOO, Z.47ff.; Surpu II, Z.42f; VIII, Z.47ff.). Dem Verbot, falsch zu schwören, zu verleumden, zu lügen (KARI Nr. II9. Z. 3f.; BA V, S. 557, Z. 4ff.; Surpu II, Z.6, 38f.) steht die Forderung nach Wahrhaftigkeit gegenüber (BA V, S. 558, Rs. Z. 10). Der Gefahr des Lügens entgeht man durch wenig Reden oder durch Schweigen (BA V, S. 557, Z. II; MVAG 1918, 2, S. 54, VI). Wieweit diese ethischen Forderungen im täglichen Leben in die Wirklichkeit umgesetzt wurden, ist schwer zu sagen. Die Tatsache, daß sie immer wieder erhoben wurden, ist eher ein Beweis dafür, wie wenig genau man es mit ihnen nahm. Meissner BuA H, S.324ft. 419ff.; Dürr MVAG XXXVI, 2 S.58ff. G. Meier.
Esaana, geschr. e-sa-ana, akk. = Mt libbi same = Mt da[-nim}, Tempel
ESABA-ESAGU QQU
474
Anus in Assur (?), in einer Liste genannt .. KAVI Nr. 43, b, Z.9.
Ebeling.
Esaba, geschr. e-sa-ba, Tempel der Ba'u-Gula (in Suruppak?), in religiösen Texten mehrfach genannt. In Beziehung zum Tempel stehen auch die Gottheiten Sudam (= Aja) und EnbuL Langdon SBP S. 152, Z. 16; 161, Z. 18; 171, Z.1o; 184, Z.7; Jastrow Religion II S. 36, 39, 43; UP X S. 288, Z. 6; 3°3, Z. 21; 306, Z.32; Hommel Geographie S.491, Anm.1. Ebeling.
Esabad, geschr. e-sa-bad, I) Tempel der Gula in Babyion, von Assurbanipal und Nebokadrezar 11. erneuert. In religiösen Texten und Tempelabgabenlisten mehrfach erwähnt. 2) Tempel der Gula in KiS ( ?) zur Zeit Naram-Sins. 3) Tempel der Gula in Assur. 1. Bauer Assurbanipal S. III; Weissbach Wadi Brisa S.25; VAB IV, S.128, Z.40; 164, Z.10; KAR! Nr.l09, Z.20; Morgan IV Nr. 25, Z. 17; Reissner SBH S.94, Z.23, 31; Unger Babylon S.140; Langdon EPic of creation S.46f. 2. RA XVI S.206. 3. KAVI Nr. 42, Rs. Z. 13; 43, Rs. Z. 26; RA XVIII, S. 43.
4) Geschr. e-sa-badki , Ort.in Babylonien, in einer Liste erwähnt. RA XXXII S. 16g, III Z. 37. Ebeling.
Esabra, geschr. e-sabra (PA. AL), f>Haus des Sehers{(, Tempel in einer Liste und oft in Tempelurkunden genannt. PSBA XXI, S. 161, Z.4; Howardy Clavis cuneorum S. 557, Nr. 176 mehr Belege. Ebeling.
Esadda, geschr. i-sa( Ort in einer Liste erwähnt, 1. Eniadda? ?)-ad-dak ",
Chiera SLT Nr. 216, Vs. II Z. 13; 212 VI, Z. 17. Ebeling.
Esadugga, geschr. i-sa-dug-ga, ein »Wohnsitz der Enlilschaft« (ki-dur nam-den-lil-a-ni) Nannars, von Sinbalatsuiqbi, dem Statthalter von Ur, erbaut. Gadd-Legrain Ur excavations I Nr. 178. Ebeling.
Esagas, geschr. e-sag-as, Name des Tempelturms von Ekur in Nippur (s. d.). II R pI. 50, Z.6 ab; Langdon SBP S. 186, Z. 24; VAT. 13841; VAB VII S. 820. Ebeling.
ESAGNITAMES-ESARRA
Esagdana s. Sagdana. Esagdimmerene, geschr.
e-sag-dimme-ir-e-ne, Tempel Ningirsus, in einer Hymne an den Gott genannt. KARI Nr. 97, Z.7.
Esagnitames, geschr. e-[saJg( ?)nita mt.eLmeS = Mt i[lu ipalasalJu = Mt d [betat mati?J, nach einer Liste ein Tempel in Assur.
Ebeling.
KAVI
Nr.42b,
Esagdul, geschr. i-sag-dul, Tempel, in einer Liste erwähnt. II R pI. 61, Z. 15c.
Ebeling.
Esaggaanki, geschr. e-sag-ga-an-k [iJ, Tempel, in einer Liste genannt. PSBA XXII S.367, Z. 18.
Esaggalkurkurra
s.
Ebeling.
Ebursaggal-
kurkurra. Esagila, s. Babyion. Esagilbunila, lJazanu von - Bit-Ada zur Zeit des Kgs. Marduknä.dinabbe, auf einem kudurru der Zeit genannt. King BBSt S.45, Z.24.
Ebeling.
Esagilsadilni wird in' der Synchron. Gesch. II 3I der Vater des bab. Königs Adadapliddin* genannt. Da dieser selbst seinen Vater anders nennt und eine Chronik (King CEBK Vol. II p. 59) einen dritten Namen angibt, wäre zu erwägen, ob E. nicht ein Spottname (etwa nach Art von französ. Badinguet im I9. Jhdt.) gewesen sein könnte. Poebel AfO V S. 103f.; Gadd-Legrain Ur excavations Texts VoI. I, Nos. 166 u. 167. Weissbach. Esagilz~ru, saknu von lj:alman z. Z. Nebokadrezars 1., auf einem kudurru der Zeit genannt.
King BBStS. 35, Z.22.
Ebeling.
Esagipada/u, geschr. i-sa-gi-pa-da/u, Tempel des Sara in Umma, schon in einer Liste altsumerischer Tempel genannt, von Su-Sin neu erbaut. 2) Tempel Enlils in Nippur? ZAXXXIX S.263;II RpI.61,Z.5c(!); OLZ 1914, S.57f.; 1915, S.20rf.; UP XV Nr. 43; YOS I Nr. 20, Z. 27; MJ March 1924, S. 78; Nies Ur Dyn. Nr. 58, 3, 87. 2. VAT7824 (Nötscher Ellil S.g6). Z.7; vgI. VS II Nr. 8, I Vs. Z. 12. Ebeling. 1.
Esagnamsar, geschr. i-sa ( g) -nam-sar, wahrscheinlich ein Tempel Nannars in Tilmun, in einem. sumerischen Hymnus erwähnt. UP X S.279, Z.14, 19.
Ebeling.
Esaguqqu, geschr. i-sa-guq4-qu, Tempel, in einer Liste genannt. PSBA XXII S.365, Z.26.
Ebeling.
Z.5; 43b,
Z.18.
Ebeling.
Esab1.dla, geschr. i-sa-lJul-la, I. Tempel der Innini in Kazallu, in einer Hymne .an die Göttin genannt. 2. Tempel' der Nana, von Kudurmabug und Rim-Sin gebaut. OECT I S. 18 IV Z. 2f.; VABI S. 220f) I Z. 14; VS I Nr. 30, I, Z.14. Ebeling.
Esakud s. Esakudkalama. Esakudkalama, geschr. e-sa (lies so!) -kud-kalam-ma, Tempel des Samas in Babylon-West oder -Neustadt, von Damiqilisu erbaut. Er wird in altbabylonischen Texten auch sonst erwähnt. Agu (kakrime) stellt daselbst -die Statuen des Marduk und der $arpaniturn auf. Nebokadrezar 11. erneuert ,den Tempel. Wohl = Esakud. RLA II S. 149, Nr. 2II; 177, Nr. 8r; VAB VI Nr. 67, Z.25; King LIR III S. 209; KB III I, S. 140, H, Z. 18ft.; VAB IV S. 128, Z. 31; 164, Z.3; 178, Z. 48; CT XXXVII pI. 14, H, Z. 43; UP XV S. 42, Z.36; Weissbach Wadi Brisa S.25; Langdon BL Nr. 36, Z.7; S. lOg, Z.7; Nr. 186, Rs. Z. 5; SBP S. 239, Z.7; 167, Z. 59; Morgan IV Nr. 25, Z. 7; Unger Babylon S.157Ebeling
ESALgiIsa,
geschr. i-SAL-gil-sa, Tempel der Ninmar ki, von Sulgi in 'Girsu erbaut, wohl auch von Ur-Nanse. I R pI. 2, Nr. II, Z. 4; VAB I S. IgO e) Z.7; Paffrath Zur Gölterlehre S.194. Ebeling.
ESALTUKna,
geschr. i-SAL-TUKTempel der IStar in Ur, in sumerischen Hymnen genannt, = Edilmunna? ~a,
UP V Nr. 157 I, Z.2; Zimmern SK Nr, 199, ur Z.32; König Lipit-IStar's Vergöttlichung S.39. Ebeling. EsamaJ~h
geschr. i-sa-malJ, Tempel des Ninurta, in Hymnen an ihn genannt. Langdon SBP S.227. Z.10; UP X S.328, Z.7; BL S.135 Nr. 9, Z.10. Ebeling.
Esamu, Ort in der Nähe von Larsa ( ?), in einem Texte aus letzterem Orte genannt. Jean ML X Nr. II7, A Z.10. Ebeling.
475
E-Samul. In seinem 24. Regierungsjahr (834 v. Chr.) zieht Salmanasar In. von Parsua* nach Jj:arbar* und erobert die Städte Kuakinda*, Tarzanabi*, E-samul, Kinablila*. Vorher hat Salmanasar in Namri die vier Städte Sihisalah, E(oder Bit)-Ta-mul, Bit-Sakki*, BitSedi* erobert. Vielleicht handelt es sich bei E-Samul und E-Tamul um denselben Namen, wobei assyrische Schreibvarianten anzunehmen wären. Salm. ObeI. Z.122; Salmanasar II, 162.
Amiaud-Scheil König.
Esangamab, geschr. e-sanga-malJ, Tempel der Gottheit Kusu(g), in einer Liste erwähnt. PS BA XXII S. 362, Z.
I!.
Ebeling.
Esapada, geschr. i-sa-pa-da, Tempel der Nanse(?) in Lagas, erbaut von Entemena (= iS-gu-tur ?). VAB I S. 32f.) Z. 19; 60, 5,Z. u; DP Nr. 43, Z. 1. E beling.
Esapar, geschr. de-sa-par, in einer Liste genannt.
Gottheit,
CT XXIV pI. 33, Z.23; RA XX S.99, VI Z.1. Ebeling.
Esaparra, geschr. i-sa-par-ra, Tempel der Ba'u-Gula, in einem Hymnus genannt. Reisner SEH Nr.47, Rs. Z. 3; Langdon SBP S. 14~, Z. Ir. Ebeling.
Esar, alter König von Adab. Inschrift eines Sitzbilds: Banks Bismya S. I9I u. I96 (Thureau-Dangin VAB I S. I52 V). Vase und Bruchstücke von Vasen: Banks pp. S. 264f. Weissbach.
Esarbi, geschr. e-sar-bi, Tempel in einer Liste genannt. II R pI. 61, Z. 21 g.
Lesung richtig? E beling.
Esarijamat, Königin,
Gattin Asarhaddons, gestorben am 6. Adar des 8. Jahres Asarhaddons. Essad Nassouhi MAOG IIr 1/2, S.21; Sidney Smith Babylonian historical texts S. 13, Z.23. E beling.
Esarimgurru, geschr. i-Mr-im (oder ni)-gur-ru, Tempel der !Star, in einer Liste genannt. II R pI. 61, Z.30g.
Esarra,
Ebeling.
geschr. e-sar-ra, Tempel der InnannajNintu in Adab, in religiösen Texten mehrfach genannt. I.
ESERIGA-E-SIMUTE
ESARRAT -ESEL
47 6
Poebel UP v Nr. 157. I. Z. 7; Zimmern VS X Nr. 199. III Z. 34; OECT I. W.B. 169, III Z. 25f.; OECT VI S. 17, Z.IS.
2. Geschr. i-sar-ra. Tempel Assurs in Assur, s. Assur § 37. 3. Geschr. i-sar-ra, Tempel Anus in Uruk, in einer Hymne an Anu erwähnt. Morgan IV Nr. 8, Z. IIf.
4. Name des Enliltempels in Nippur. J astrow Religion II Reg.
5. s. Weltbild. Ebeling.
Esarrat, Ort in Elam, in elamischer Geschäftsurkunde erwähnt. DP XXIII Nr. 194, Z.8.
Ebeling.
Esajirsagussa, geschr. i-sar (oder sir)sag-us-sa, Tempel in Borsippa (?), in Litaneien erwähnt. Meek BA X I, S.2I; Reisner SBH Nr.48, Z. 50 und Duplikate; Langdon BL S. 51, Z. 40; J astrow Religion II S. 41,42. Ebeling.
Esatena, geschr. i-sa-te-na, Tempel der Innini in Marad(?), in einer Hymne an die Göttin genannt. OECT I S. 18, Z.29f.
Ebeling.
Esaturra, geschr. e-sa-tur-ra, Tempel der ISb-ara in Babyion (Suanna). Strassmaier Nebok. Nr.247, Z.6f.; Peiser Bab. Verträge Nr. I07; Lehmann SchamaschschumukinII S.6I; U nger Babylon S.I45; Luckenbill AJSL XXIV S.293, 319; Weissbach AO V, {, S.26. Ebeling.
Esazi, Stadt in Mittelsyrien, die neben den Ländern Amki und Kinza auf einer neugefundenen Amarnatafel erwähnt wird (Thureau-Dangin RA XIX [1922J S.94). Vielleicht ist der Name aus Enischazi verschrieben, das als Ortsname vorkommt (VAB II S. 1284 nach Brief Nr. 187, Z. 12 Kn.: a1e-ni-sa$i- . .. ). Honigmann. ESbaranki, Gottheit, geschr. des-baran-ki, »Entscheidung Himmels und der Erde «, gud-dub des Samas, in Listen genannt. CT XXIV, pI. 31, Z. 89; XXV pI. 26, Z. 25. Ebeling.
ESbaranna, Gottheit, geschr. des-baran-na, »Entscheidung des Himmels«, gud-dub des Ninsubur, in einer Liste genannt. CT XXIV, pI. 2, Z.8.
Ebeling.
ESbur, geschr. es-bur, Tempel der Innin(ni), von Ur-Nammu erbaut. Gadd-Legrain Ur excavations I, Nr. 36Ebeling.
Eschatologie, s. Unterwelt. Esdar s. Etar. ESdarnunna s. Sadarnunna. Esel. Der Esel unterscheidet sich von dem ihm sonst ähnlichen Hauspferd durch den bepinselten auf zwei Drittel seiner Länge kurz behaarten »Kuh «schwanz und durch die längeren Ohren und durch stehende Mähne. In Mesopotamien haben wir zwei Arten zu unter-scheiden, den dort beheimateten Wildesel (Equus onager hemippus I. Geoffroy) der, da er durch feineren Kopf und kürzere Ohren dem Pferde ähnlicher ist. wie der Hausesei, auch als Halbesel bezeichnet wird, und der Hausesei und den vom afrikanischen Wildesel (Equusasinus atricanus Fitz) abstammenden Haus-· esel mit schwererem Kopf und sehr langen Ohren. Farbenunterschiede, erstere ist oben isabellfarben mit dunklem Rückenstreif, letztere grau mit schwarzen Schulterquer- und Rückenstreifen, kommen für Erkenntnis der auf den mesopotamisehen Denkmälern dargestellten Tiere nicht in Betracht. Vom Hausesei kenne ich nur eine einzige Darstellung Petersen, Palace 0/ Sennacherib 53/54, alle anderen als. solche gedeuteten Tiere erweisen sich bei genauer Betrachtung entweder als. Maultiere (s. Pferd) oder gar als Rind (Weber, Siegelbilder Nr. 492 = V.A. 127), wo nur in folge schlechter Abrollung: des Siegels ein Esel vorgetäuscht wird. Diese Seltenheit der Darstellung des. Esels gibt um so mehr zu denken, als. nach schriftlichen Denkmälern (Meiss-ner, Babylonien und Assyrien, Heidelberg 1920) der Hausesei schon seit den ältesten Zeiten bekannt war. Öfter ist der Wildesel dargestellt, aber erst auf den Jagddarstellungen und jüngerer assyrischer lZeit (Manzell Photo 480, 486, 487, 488, 489 u. öfter). Daß es sich wirklich um Wildesel handelt, nicht, wie vermutet worden ist ..
um Wildpferde, zeigt der deutlich dargestellte kurzbehaarte Kuhschwanz mit Endquaste. .
Name einer der Zellen von Ezida in Borsippa. VAB VII
Hilzheimer.
Eseriga, geschr. e-se-ri-ga, Tempel von Dur-Sarrukin. Assarhaddon stellt den Kult daselbst wieder her. BA III S. 321, Rs. Z. 41; 269; Tallqvist APN S.255. Ebeling.
Esessagga s. Eurusagga. ESESSESegara, geschr. i-5E5-5E5e-ga-ra, Tempel der Nanse in Lagas, erbaut von Sulgi. Sulgi Tafel B. Z.9f. = VAB I 190h); Mercer Oath S.59; Hommel Geographie S.78I; Paffrath Zur Götterlehre S.143; Landsberger Kult. Kalender S.595 . Ebeling.
Esgal, geschr. es-gal, Tempel in Uruk aus seleukidischer Zeit, s. später Uruk. AfO IX S. 2I9; X S. 98 und die dort angegebene Literatur. -E b e li n g.
Esgalmab, geschr. es-gal-malJ, Teil (Schatzhaus) des ga-mm-malJ (?), von Siniddinam von Larsa für N annar erbaut.
477
I
S. 3842; OLZ XIV S. 29I. Ebeling.
E~idu, Stadt in Assyrien (?), in einer assyrischen Urkunde erwähnt, vgl. auch den EN E-$i-da-a-a.
J ohns ADD Nr. 887, Rs. Z. 1; Tallq vist APN S. 262. Ebeling.
ESmU, geschr. i-51-DU, in einer Liste genannt. PSBA XXII S. 367, Z. 25.
Tempel,
Ebeling.
Esigga, geschr. i-sigga, Tempel, in einer Liste erwähnt. II R pI. 61, Z.20a.
Ehering.
Esiggi, Stadt, in einem assyrischen Briefe erwähnt; unsicher. Harper ABL NI. 214. Z. 8. Ebeling.
Esigmezidu, geschr. i-sig4-me-zi-du, Tempel der IStar-Innin in Isin. OECT I S. I9, Z. 9; UP V Nr. 157, Z. 10. Ebeling.
Gadd-Legrain Ur excavations I Nr.!I7. Z.14. Ebeling.
Esikil(la), geschr. i-sikil, Tempel des Ninazu, später des Tispak in Esnunna (Tuplias), von Bilalama erbaut, in einem altsumerischen Liede erwähnt.
Esgalnim, geschr. dl ki es-gal-nim, Ort in der Nähe von Larsa ( ?), in einem altbabylonischen Texte aus dieser Stadt erwähnt.
Frankfort, J aco bsen, Preusser, Tell Asmar and Khafaje S. 25ff., 45f.; ZA XXXIX, S. 267; DP I pI. 15 (e-sikil-la andrer T. ?); Frankfort Tell A,smar. Khafafe and Khorsabad S. 57.
J ean ML X Nr. 30, Z. 2.
Ebeling.
ESgaIsfddudua, geschr. es-gal-sid~du du-a, Palast des Asarhaddon, von ihm in Ninua erbaut. Thompson Prisms of Esarhaddon and Ashurbanipal S. 27, Z. {2; Luckenbill AR II § 698. Ebeling.
Esgi, Teil des Ningirsu-Tempels giKAna, s. d. Esgutur, geschr. is-gu-tur, Tempel der Nin-Mar ki , von Ur-Bau in Lagas erbaut. Ur-Bau Statue V, Z. IIf. = VAB I S.60, 5, Z. Ir. Ebeling.
Esbanna s. N anse. Esi', geschr. de-si-', Gottheit, in EN zu finden; ägyptisch = Isis? BE X, S.70; Tallqvist APN S.255. Ebelihg.
ESiddu, geschr. e-sid-du, Tempel, in einer Liste genannt. PSBA XXII S. 367, Z. 17.
ESidduanna,
geschr.
Ebeling.
e-sid-du-an-na,
2. Geschr. i-sikil-Ia, Tempel einer Ba'u-Gestalt, in einer Hymne erwähnt.
KARI Nr. 109. Rs. Z. 3.
Ebeling.
ESll, geschr. e-si-ilki , Ort bei Lagas (?), in Urkunde aus Telloh genannt. ITT Nr. 7076.
Ebering.
Esildua s. Eqadua Nachtrag. Esilsirsir, geschr. i-sil-sir-sir, Tempel der Bau in Urukugga (Lagas), erbaut von Ur-Bau, restauriert von Gudea, &Stätte der Orakel«; = Eurukug? Ur-Bau, Statue IV, Z. I ff.; Gudea Statue E II, Z. I4ff.; G V, Z. 8ff.; H III Z.2ff.; Cyl A, XXVI. Z. 9; Schroeder OLZ 1916, Z. I05f.; Pantheon von Uruk S. !I8S; Paffrath Zur Götterlehre S. 10{f.; CT XXXVI, pI. 39f. Z. 12; Lied auf den T. ZA XXXIX S. 262; Jastrow Religion I S. 396; Barton RISA S. 192, 194, 196. 198, 282; UP XIII S.47; Langdon BL S.72. Z.20. Ebeling.
E-Simute. ISsakku von Elam. In den Inschriften. Sargons von Agade wird als
ESSIG-ESURAS
ESINI-ESSETU Gegner Sargons u. a. genannt: Sa-namsi-mu-tam, patesi von Nim. In dieselbe Zeit gehört der patesi E-nam-mu-ne der Urkunde in DP XIV, S. 5, Nr. 1. Da Susa dort Su-namki geschrieben wird, also Su-simki zu lesen ist, ist der Lautwert sim auch im Namen des patesi einzusetzen;- im elamischen Friedensvertrag mit N aram-Sin hat das ne-Zeich~n immer den Lautwert te (de). Daher 1st »Enammune« eben Esimute zu lesen, wobei Simut der bekannte elamische Gottesname ist, der sonst auch Simutta geschrieben wird. Da es sich in den Sargontexten um Abschriften handelt, so stand auf dem Archetypon N AM-MU, das der Schreiber als si-mu zu schreiben angab. Daher ist si-mu im Namen »Sanam-simuttam« nur Schreiberglosse zu N AM. Offenkundig ist das sa-Zeichen aus e verlesen. Es ist also Esimutam, patesi von Elam aus der Zeit SargonRimusch, identisch mit Esimmute, patesi von Elam aus der Zeit der Dynastie von Agade, der auch den Titel sakkanak mati Elamti (DP XIV, S. 6, Nr. 3) und danum (DP XIV, S. 5, Nr. 2) führt. Zu E als Namensbestandteil vgl. Eparti*. Poebel UPII, Bd. 4/r, KoI. 12; Legrain in MJ 1923, KoI. 16, DP XVII, S.III; Barton RISA. König.
ESini, Fürst des Landes Nigimti, von Arikdenilu besiegt.
Esirnun, Gottheit, geschr. des-ir-nun, in alt sumerischem Texte erwähnt. Allotte de la Fu ye Doeuments presargonilJues Nr. 222 IH. Ebeling.
ESirnunes,
Gottheit, geschr. des-irnun-es, in altsumerischem Texte erwähnt. = Esirnun? TSA Nr. I VIII, Z.24.
Ebeling.
Esirra s. Eengurra. Esirsagussa s. Esarsagussa. Eski-Harran s. Ij:arr an. Eskug, geschr. es-kug, Tempel Nannar-Sins, in einem Hymnus an den Gott erwähnt. Langdon SBP S.296, Z. 10 = CT XV pI. 17. Ebeling.
Esmah, Gottheit, geschr. des-malj, »erhabn~s Haus«, in einer Liste genannt. CT XXIV, pI. 31, Z.65.
Ebeling.
2. Ort, zwischen Nippur und Ur einerseits, und Adab und Larsa andrerseits. IV R
pI. 36, Nr.
I,
obv.
Z.4a. Ebeling.
Esman s. Sin. Esnurma, geschr. des-nun-na, Gottheit in neusumerischem Texte erwähnt, Gott von Esnunna-Tuplias? Legrain Le temps des rois d'Ur, Nr. 367, Z. 6. E beling.
Esnunna 2. s. Tuplias. Espes, geschr. des-pes, Gottheit, in einer Liste aus Fara erwähnt. Deimel SchF 12*.
Ebeling.
Essad, Ort, wohl in der Nähe von
AOBI S. 52f.; Morgan IVNr. 49, Z. 10; CAH II S. 238; Luckenbill AR I § 69. Ebeling.
Lagas, in einem Texte aus Telloh erwähnt.
Esirara, geschr. e-sirara, Tempel der
Essabar, geschr. des-salJar, Gottheit,
Nanse (Innanna) in »NINA«, von Gudea erbaut. VABI S. 34k), III z. 8; 86i) III Z. I ff.; 92 IV Z. 5; 142V); 144g'); Barton RISA S.200, 256, 258, 260; PaffrathZurGötterlehre S.142; UPVNr.I57,IZ. 17; für die Lesung anstatt des üblichen E-sirara ki-sum vgI. Zimmern König Lipit-IStar's VergöttZiehung S. 41; CT XI pI. 35 (= V R pI. 23, Z. 31ef) und CT XV pI. 22, Z. 6 im Vergl. z. VS II Nr. 2, IV Z. 18. Ebeling.
Esirgalanna, geschr. e-sir-gall-an-na, Tempel in Lagas, in einer Liste erwähnt. II R pI. 61, Z. 37 gh.
Ebeling.
ITT Nr. II75.
Ebeling.
in einer Liste aus Fara erwähnt. Deimel SchF S. 12*.
Ebeling.
Esseku,' geschr. des-se-ku, ein dem Adad wesensähnlicher, nicht babylonischer (?) Gott. CT XXV pI. 17, Z.39.
Ebeling.
Essen s. Lebensmittel. essepu s. Priester. essesu s. Feste. Essetu, (naru) e. = der neue (Kanal), Name von mehreren Kanälen 1. in der Nähe von Uruk, 2. im Gebiet von BitSinseme.
Gadd-Legrain Ur exeavations I Nr. 165, I Z.2; Pohl Anal. Orient. 9, Nr. 3, Z.54; Hommel Geographie S.492. Ebeling. Essig, akk. emjU, wird aus Datteln
und wohl auch aus Weinbeeren gewonnen und als Getränk und in der Küche verwandt. Meissner BuA I S.206, 241. Ebeling.
Essu,
Die »Neue« (Stadt), s. dazu Babyion § 29. 2. Der neue Kanal naru essu, s. dazu a) Babyion § 12, I I und § 10, b) ein Kanal bei Uruk, an dem auch ein Ort gleichen Namens lag, vgl. YOS VII Nr. 181, Z.2; 189, Z.24 u. s. Essetu. 1.
Tallqvist NBN S. 292; Unger Babylon S. 104ff. und Reg. Ebeling.
Esubbe~estu (k), geschr. e-sub-be-gestu(k), »bit sa ik[ribz]su semu«,einTempel der Gottheit Kusu(g), in Assur (?). KAVI Nr.43, Rs. Z.1O; PSBA XXII, S·3 62 , Z. 12. Ebeling.
Esubil, geschr. e-su-bil, Tempel, in einer Liste genannt. II R pI. 61. Z. I h.
E beling.
E-SubuIa, geschr. e-dsu-bu-Ia, Tempel des Gottes Subula, in einer Liste genannt. 11 R pI. 61, Z. ub.
Ebeling.
Esuburanna, geschr. e-su-bur-an-na, Tempel, = bU ljur-se, bit nap-ta-ni i-tarra [-$u] , in Assur, in einem Verzeichnis erwähnt. KAVI Nr.42, Rs. Z.19; 43, Rs. Z.3 2. Ebeling.
Esudda, geschr. e-sud-da, Tempel des Ninazu in IM.KI (Muru? Ennigi ?), in einem altsumerischen Liede gefeiert. ZA XXXIX, S. 257f.
Ebeling.
Esudga, geschr. de-sud-ga, Gottheit, in einem religiösen Text aus neubabyIonischer Zeit erwähnt, vgl. Ensudag! Thureau-Dangin TU
Nr. 54, Z. 18. Ebeling.
Esu (d)su(d)garra, geschr. e-su (d)su (d)-gar-ra, Tempel, in einer Liste erwähnt. II R pI. 61, Z. 13g.
E beling.
Esu-EnUIIi,
geschr. e-su- den-lU-li, Tempel, in einer Liste genannt. PSBA XXII S.362. Z.3.
Esugal s. Ekusgal.
Ebeling.
479
Esugalamma, geschr. e-su-ga-Iam-ma,
Tempel.
CT IX pI. 18, Z.
Ebeling.
1.
Esugandudu,
geschr. e-su-gan (so nach Kollation Wincklers!)-du7-du7 , Tempelturm in Ur, in einer Liste erwähnt. II R pI. 50. Z. 18 ab.
Ebeling.
Esub, amurritischer Gott, in EN be-
legt.
Bauer Ostkanaanäer S. 91.
Ebeling.
Esuib, geschr. e-su-ib, Tempel der Ninlil in Ur, von Ur-Nammu erbaut. Türangelstein B XXI pI. 6, 90826.
VAB I S.I88; CT Ebeling.
=
Esukarana, geschr. e-su.-kara (?)ki- na , Ort in Babylonien (?), in einem Datum erwähnt. RLA II S. 158, Nr. 165.
Ebeling.
Esulubbatumma, geschr. e-su-Iu!J-ljatum-ma, Tempel des (r) Nin-SAR(EZEN), in einer Liste genannt. PSBAXXII, S.362,
I,
Z. 13. Ebeling.
Esumedu, geschr.
e-su-me-du (lies ra ?), Tempel des Ninurta und seiner Gattin in Nippur, schon in einem altsumerischen Liede und weiterhin bis in neubabylonische Zeit erwähnt. ZA XXXIX. S. 251; Gadd-Legrain Ur exeavations I, Nr. 218; RLA II S.148 , Nr. 67 (ISme-Dagan); BA V S.634, Z. Ir; Langdon SBP S.60, Z.6; 140, Z.4, 26; 144, Z. r8f.; 208, Z. I I f.; 226, Z.9; BL S. I35; UP X 4, S.328, Z.6; 342, Z.I3; Reisner SBH Nr. 76, Z. 10; KAVI Nr. 43. Rs. Z.8; RA XIV S.174. Z.7; Krückmann Neubab. Reehts- u. Verwaltungsurkunden Nr. 200, Z.8; 241. Z.4, 8; 266, Z.5, 6; Jastrow Religion s. Reg.; Hrozny Ninib und Sumer S. 15. (Rev. Sem. 1908 .) Ebeling.
2. s. Assur § 37 c.
II.
Esuniginsudu, geschL
e-su-nigin-sudu?, = bUu sa nap-!Jar-su suk-Iu-Iu, Tempel in Assur, in einer Liste genannt. KAVI Nr. 42 Rs. Z.18; 43 Rs. Z.3 I . Ebeling.
Esunna, geschr. e-sun-na, Tempel, wohl des Enlil, in einer sumerischen Hymne genannt; oder Appellativ? CT xv pI. 8, Rs. Z.6; Langdon SBP S. 12.
Ebeling.
Esuras, geschr. e-su-raski,
Ort in
Babylonien, in Listen genannt. Chiera SLT Nr.216, II, Z. 12; 212, VI, Z. r6. E beling.
ESURUGAL-ETALAK
Esurugal, geschr. es-urugal (gal), T empel der Ereskigal in Kutha, von Nebokadrezar H. erneuert, s. Eurugal. UP XV pI. XXIX u. S.43, Z.94. Ebeling.
ESUSBUR, geschr. di-susbur( ?), Gottheit, in einer Liste aus }'ara erwähnt, nach Umschrift Deimels. Deimel SchF S. II*.
Ebeling.
Esusdu, geschr. di-sus-du, Gottheit, in einer Liste aus Fara erwähnt, nach Umschrift Deimels. Deimel SchF S. II*.
Ebeling.
Esusianna, geschr. e-su-si-an-na, Tempel, in einer Liste erwähnt. II R pI. 6r, Z. 16g.
Ebeling.
Esusi-EnlilU, geschr. e-su-si-den-Ul-li, Tempel Nergals (?), in einer Liste erwähnt. II R pI. 6r, Z. 73e; PSPA XXII S. 364, 2.
EbeJing.
Esusiga, geschr. i-su-si-ga, Tempel des Ninsubur in Uruk und der Ninegal (Inninna), von Warad-Sin und RimSin bzw. seiner Gattin erweitert. VAB I S. 2r6, a) Z. 35ft; S. 2r8, d) Z.I2ff.; YOS I Nr. 3r, Z. 38; Paffrath Zur Götterlehre S. 160. Ebeling.
Esusigurruede, ru-e-de, wähnt.
geschr. e-su-si-gurTempel, in einer Liste er-
II R pI. 61, Z. 'f5-76c; PSBA XXII S. 364, Z.4f. Ebeling.
Esusi busria. geschr. i-su-si-1Jus-ri-a, Tempel, in einer Liste erwähnt. K 4374, Z. 4 =
PSBA XXII S. 362. Ebeling.
Esusir, geschr. i-su-sirki, Ort in Babylonien, in einer Liste genannt. RA XXXII S. 169, III, Z.42. Ebeling.
, Esustur, geschr. e-sus+tur, Gottheit, i~,e,iner Liste aus Fara erwähnt, nach Umschrift Deimels.
Deimel SchF S. II*.
Ebeling.
Esusugarra, s. Esu(d)su(d)garra. Etaedde, geschr. di-ta-ed-de, Gottheit, in einer Liste erwähnt. RA XX S. 99. VIII. Z. 3.
Ebeling.
Stadtfürst von Kinza * ( Qades) zur EI Amarna-Zeit. Die Schreibung des Namens variiert stark, vgl. VAB II S. 1560, dazu AO 7097, 9 Rev.
Etakkama.
Ass. XIX S. 95; die heth. Texte schreiben ihn A-i-tag-ga-ma KBo I Nr. I Vs. Z. 41; KBo IV Nr. 4 H Z. 6-65; Tallqvist APN S. 77. Zu seiner Etymologie Weber VAB II S. 1286; Hommel Altisr. Oberliej. S.220; KAT 3 S.468. Kinza befand sich zur EA-Zeit in der Grenzzone des sich hier überschneidenden ägyptischen und hethitischen Einflusses. Die Stadt war aus geogr. Gründen für beide Mächte von höchster Bedeutung. E. war gezwungen, sich je nach den augenblicklichen Machtverhältnissen einmal zu der einen, dann wieder zu der anderen zu bekennen, doch hatte er es wohl darauf abgesehen, schließlich von beiden unabhängig zu werden. Seine Stellung in Syrien gleicht also der des Aziru*, mit dem er zeitweise auch verbündet war (EA Nr. 140, Z. 25; 162, Z.22). In den EA-Briefen wird er als Parteigänger des Hethiterkönigs gebrandmarkt und als Feind des äg. Funktionäres Namiawaza. Aus KBo I geht hervor, daß er und sein Vater Sutatarra zuerst den Hethitern freundlich gegenüber gestanden, bei Herannahen des heth. Heeres aber abgefallen sei. Suppiluliuma hat dann den E. besiegt und wohl nur vorübergehend nach dem tfattilande fortgeführt. Später war E. wieder in Syrien und wurde hier von seinem Sohne NiG-BA-Tesup ermordet KBo IV Nr. 4 Col. II Z. 6. 65. Weber VAB II S. III8, I284ff.; Weidner BoSt 8 S. I4f.; Bila bel Gesch. Vorderas. v.z6.-zz.Jahrh. S.I44; RA XIX S.94. F. Schachermeyr.
Etalak. Elamische Gottheit, die nach fremden Quellen als )}König von Elam und :Eierr des Verschlusses (Tür)« ([dUgnim-ma"i mu-lu si-marJ-ra = ilE-ta-lak sa si-ga-ri, Reisner SBA, P.92, Z.20) bezeichnet wird. Es handelt sich also um eine Erscheinung der (aufgehenden?) Sonne (so Deimel) oder um den Morgenstern. [Nach KAVI Nr. 46, Z. 12 = Sakkud.] Früher fälschlich Etasid und Etamid gelesen; s. a. Lataräq. CT XXIV. pI. 24. Z. 69, 71; ebenda p. I I . Z.5 [dE-ta-la-ak; ebenda I. Z. 7; Langdon SBP 163. Nr. 16; Jastrow Religion II S. 39
ETAMITUM-ETANA (und Anm. II), 40; Deimel Pantheon Nr. 858. König.
Etamitum, geschr. de-ta-mi-tum, Name der ISbarra, in Listen erwähnt. CT XXIV. pI. 6. Z. 31; 23. Z. I25?; XXV pI. 45, K.2I2I, Z.5; Hommel Geographie S. r014, 1025, 1031. Ebeling.
Etamu, geschr. de-ta-mu, in einer Liste erwähnt. RA XX S. 101, IV Z. 20.
Gottheit, Ebeling.
Etana. § I. E. wird in altbabyl. Königslisten (OECT II S. 10, pl.I, KoI. II Z. I6ff.; UP lVI' S. 73, 88, u2f. S. ZA XXXIV, S.3, I, Z.28ff.) als 4. König der 1. Dynastie von KiS, als 13. König nach der Flut genannt. Seine Regierungszeit soll insgesamt 635, nach der Liste OECT II, S. 10, II, Z. 19 dagegen 1500 Jahre betragen haben. Er wird bezeichnet als )der Hirte, der zum Himmel gefahren ist« (s. auch Morgan IV, Nt. 13, Z. 33). Bei Berossos (s. Schnabel, Berossos S.26I, Z.37f.) erscheint E. als Da6nos, 4- König der Dynastie von Pautibiblion, ebenfalls mit dem Beinamen )der Hirte «. § 2. Die Himmelfahrt des E. hat eine in altbabyl. wie in neuassyr. Rezensionen vorliegende, wohl 4 Tafeln umfassende Legende zum Gegenstand, die nach der Anfangszeile den Namen: )Die Stadt bil[deten die Götter (?)J « führte. Altbabyl. Texte: I. Clay Morgan IV, Nr. 2, eine wahrscheinlich 6-kolumnige Tafel; 2. eine aus Susa stammende Tafel; s. Scheil, RA XXIV, S. 103 bis 107. Assyr. Texte: Aus der Bibliothek Assurbänaplis gehören insgesamt IO Bruchstücke zum E.-Mythus, die mit Ausnahme von K 5299 (unpubl.) sämtlich von Harper, BA II, S. 439ff. veröffentlicht sind. Ein größeres Fragment stellt die sog. Pittsfield- Tafel dar (Jastrow JAOS XXX, S. 100ff.; Frank Religion, Tafelbeil. ), jetzt verbunden mit der Marsh- Tafel (J astrow BA III, S.363ff.). Ein weiteres assyr. Fragment ist KARI Nr. 170. Sämtliche Texte sind noch einmal wiedergegeben bei Langdon Etana pI. I bis XlVI Reallexikon der Assyriologie.
§ 3. Der bisher bekannte Text der Legende läßt etwa folgenden Inhalt erkennen: Mit dem auf Erden noch nicht vorhandenen Königtum soll augenscheinlich E.s noch ungeborener Sohn betraut werden. Diese Geburt will aber nicht recht vonstatten gehen. In seiner Not wendet sich E. an Samas mit der Bitte um das Gebärkraut (sammu sa aladi). Samas verweist den hilfesuchenden E. an den Adler. Der E.-Samas-Szene geht in der Legende die Adler-Schlange-Fabel voraus. Adler und Schlange hatten bei Samas Freundschaft geschworen. Der eine besorgt dem anderen Nahrung für sich und seine Jungen. Nachdem die des Adlers groß und stark geworden sind, beschließt er, die der Schlange zu fressen. Die Warnung eines )Hochgescheiten« unter seinen Jungen hindert ihn nicht, seinen Plan auszuführen. Die betrogene Schlange geht weinend Samas an und fordert die Bestrafung des Bündnisbrechers. Auf den Rat des S. verbirgt sie sich, um den Adler in ihre Hände zu bekommen, im Leib eines Wildochsen. Der Adler geht in das Innere des Ochsen und damit in die ihm gestellte Falle. Fürchterlich zugerichtet wird er von der Schlange in eine Grube geworfen. Um ihm zu helfen, schickt Samas den das Gebärkraut suchenden E. zu ihm. Der Adler ist bereit, ihm das Kraut zu zeigen. Nachdem er wieder zu Kräften gekommen ist, fliegt er mit E. zunächst zum Himmel des Anu. Da sie hier das Kraut nicht bekommen, müssen sie die Fahrt noch höher hinauf zum Himmel der IStar antreten. Nun bekommt E. Angst, und er samt dem Adler stürzen in die Tiefe. Von dem Schluß der Erzählung sind nur noch einige Zeilenreste erhalten, aus denen jedoch der Tod des E. hervorgeht (Langdon Etana, S.52, Z.8; s. auch Thompson EPic 01 Gilg. Tf.7, IV, Z.49). Das erwartete Kind wird aber anscheinend doch glücklich geboren, denn die Königslisten (ZA XXXIV, 31
482
ETURNUNNA-EUFRAT
ETANAN-ETURKALAMMA
S.3, I, Z.3zff.; OECr II, S.IO, II, Z. zoff.) nennen E.s Sohn Balib (Walib) mit 4IO bzw. 400 Regierungsjahren. Bei dem fragmentarischen Erhaltungszustand läßt sich über die eigentliche, der Legende zugrundeliegende Idee noch nichts sic]:!eres sagen. § 4. Siegelzylinder aus verschiedenen Museen und Sammlungen mit der Darstellung von E.s Himmelfahrt - allerdings ist die Deutung nicht völlig sicher - sind zusammengestellt bei Unger RLV, Art. Daonos, Tf. I7z. Außerakkad. Legenden späterer Zeit, die vielleicht Nachwirkungen der E.Legende zeigen, sind gesammelt bei Harper BA II, S. 404ff.; Langdon Etana S.4. Literaturangaben u. eine Zusammenstellung des gesamten bisher erschienenen Materials bei Langdon The Legend of Etana and the Eagle or the Epical Poem "The City they hatea" (Separatum aus BabyI. XII, S.lff.). G. Meier.
Etanan, geschr. ae-ta-na (m )-an, Name der !Star als Göttin der Sterne, in einer Liste genannt. CT xxv pI. 31, Z. 14. Ebeling. EteUaanna, geschr. e-tel-la-an-na, Tempel, in EN erwähnt. VAB VI S.415.
Ebeling.
Etemenanki s. Babyion § I35. Etemennigur(ru), geschr. e-temen-nigur (-ru), Tempelbezirk des Enzu (Sin) in Ur (Karzida), von Ur-Nammu erbaut, von Warad-Sin, $illi-Adad, Sin-balatsuiqbi erneuert. Von einer englisch-amerikanischen Expedition ausgegraben. Über die gefu~ denen Reste berichtet W oolley Antlquaries Journal III 4, S. 3IIff. ausführlich; daselbst auch ein Lageplan. VABI S. 186 c); 188 h), Z.9; 212 c), 2Z.13; Gadd-Legrain Ur excavations I Nr. 121, Z. II; 131, Z. 38; 169, Z.10; 183, Z. II; AK II S. 36; Contenau Archeologie S. 771. Ebeling.
Etemenniil lies Etemennigur , s. d. Etendug, geschr. e-te-en-dug, Tempel Nannars, in einer Hymne genannt. Reisner SBH S. 151; Langdon SBP S.62, Z. 7. Ebeling.
Etessenni, geschr. 4Ie-te-es(tes)-se(en)-ni, Ort, in Texten aus Nuzi genannt.
v. Chr. In religiösen Texten wird er oft erwähnt. RLA II S.I77, NI. 77; 179, Nr. 1I6; 180, NI. 36; ZANFVII S.289; UPVNr. 157, I Z. 3; VS XVI NI. 156, Z.9, 15; VAB V NI. 255; AK II S. 21; Rost Tiglatpileser S.44; Nabonid-Cyrus-Chronik III Z.6; Morgan I NI. 99, Z.26; viele Belege aus relig. Texten bei VAB VII S. 228, Anm. I; 412' 822' KARI IH, NI. 1°9, Z. 17; Unger Babyion 'S. I44f.; KAVI Nr. 134 IV, Z. 3. Ebeling.
Nuzi IV NI. 32 I, Z. 29, 53; V NI. 5°2, Z. 6. Ebering.
EtiIa, geschr. e-ti-la, Tempel der Gula (Ninkarrag) in Barsip (s. d.), von Nebokadrezar 11. erneuert. VAB IV S.I08, Z.43; 130, Z.54; 164, Z·34; 180, Z.38; 194, Nr. 27b, Z.5; CT XXXVII, pI. 15, Z. 64; UP XV S. 42, Z. 58f. Unger Babylon S. 141. Ebeling.
EtiIamaü, geschr. e-ti-la-malJki, Ort, in vorsargonischer Urkunde aus Nippur genannt. Pohl Vorsargonische und sargonische Wirtschajtstexte NI. 24, Vs. I, Z. 3; 88, Vs. II, Z. 3. Ebeling.
Etini s. Edini. Etinna, geschr. e-tin-na, Tempel, in einer Liste genannt. II R pI. 61, Z. I9c.
Ebeling.
Etlras s. Tiras. Etir-Marduk s. Eulbarsakinsumi. Etiru, geschr. ae-ti-ru, der »Retter«, Gottheit, im Gulatempel zu Assur verehrt. KAVI NI.42 IH, Z.6; 43 II, Z.2I; III R pI. 66, Rs. V Z. 13. Ebeling.
Etlus s. Urartu. ETUKSITkurra, geschr. e-TUKSIT-kur-ra, Tempel einer Muttergöttin, in einem Klagelied genannt. BA V S. 534, Z. 27; Langdon SBP S. 26, Z.I6. Ebeling.
Etummal s. Tummal. Etungal, geschr. e-tu(n)-gal, Tempel, in einer Liste genannt. II R pI. 61, Z. I2g.
Ebeling.
Eturkalamma, geschr. e-tur-kalam-ma, Tempel der Innanna-IStar-Belit von Babylon (des Anu und der Nana) in Babylon, von Apil-Sin (I3. J.) erba~~, vo.n Hammurapi mit einem Thron fur die Göttin ausgestattet und im 34. J. e.rneuert. Der Tempel wird auch sonst ~ altbabylonischer Zeit erwähnt. TukultlNinurta 1. scheint ihn erneuert zu haben. Tiglatpileser III. opferte. der Göttin. Assurbanipal erneuerte WIederum den Tempel. Nabonid betrat im I7. J. den Tempel. Er existierte noch ums Jahr 94
Eturnunna, geschr. e-tur-nun-na, Tempel Sins in Uruk, in einem Ritual -erwähnt. Morgan IV NI. 6, Z. 33.
Ebeling.
EubaraUi, geschr. e-ub-a-ra-al-li, Tem'pel, in einer Liste genannt. .
PSBA XXII S. 367, K. 4714, Z. 13. Ebeling.
EUddakani, geschr. e-ud-da-ka-ni(zall), Tempel der Nana in Ur, von Sumu-ilu erbaut. Barton RISA S. 374, 17, NI. 2 = GaddLegrain Ur excavations I NI. II5. Ebeling.
Euddimma, geschr. e-ud-dim[-maJ, Tempel, in einer Liste genannt. PSBA XXII S.370, B, Z.
10.
Ebeling.
Eudemos s. Sternkunde. EudgalgaI, geschr. e-ud-gal-g~l, Tempel des Adad in IM.KI (~nnigl). lja.~ murapi läßt daselbst dIe Kultgerate -wieder herstellen. CH III Z.55ff.; Langdon BL NI. 13, Z. 7; S. 29, 23; Reisner SBH NI. 41, Rs. Z. 15; Meek BA X I, S. 6, Z. 14; Hommel Geographie S. 486,491; Paffra th Zu~ Götferlehre S. 136; BBK II I, S. 24, Z. 17: e-ud-gal derselbe Tempel? E beling.
Eudigalanna, geschr. e-u6 -di-gal-an-na, Tempelturm in IM.KI (Ennigi), in einer Liste erwähnt. II R pI. 50, Z. 22a; Hommel Geographie S.487, Anm. 1. Ebeling.
Eudikalama. geschr. e-us-di-kalamma, Tempel des Sin (= dublalma!J) in Ur, von Bur-Sin erbaut. Gadd-Legrain Ur Excavations I, NI. 71. Ebeling.
EUDIM geschr. e-UD-IM, Tempel ·der gasan-ma-gi4 -a, einer Bau-Gestalt, in einer Hymne erwähnt. . Reisner SBH NI. 5, Rs. Z. 7.
Ebelmg.
Eudimin, geschr. e-ud-imin, Kultstätte des Babbar (Sonnengottes). Vgl. auch e-ud-I5. In Texten aus Drehern beide genannt. Schneider
01'ientalia
18,
S.27f. Ebeling.
EUdoxos, s. Sternkunde. EUdsar, geschr. e-ud-sar, anscheinend Kultstätte des Sin,in Texten des DrehemArchivs genannt. Schneider
Orientalia
18,
S. 28 f. Ebeling.
Eudul, geschr. e-ud-ul, Kapelle in Esagila, in der Marduk zur Zeit des Neujahrsfestes sich aufhält. U nger umschreibt e-ulJ,.-du7 • Thureau-Dangin Rit. ace. S.I30ff.; BA V S. 378, 382, Z. 29; IV R pI. 40, NI. 2, Vs. Z. 14; Jastrow Religion I S. 509,536; Unger Babyion S. 176. Ebeling.
Euechoros s. Berossos. Eufrat. § I. Der E., akk. purattu, sumo buranunu »großer Strom« (Deli tzsch Paradies S. I69) oder »Gefäß des Himmelsozeans« (Hommel Geographie S. z66), nach Ungnad Subart~ S. 97 dagegen wahrscheinlich subarälsches LW, entspringt in z Quellflüssen auf dem armen. Hochland (Nairi-Länder). Der westl. Quellfluß führt heute den Namen Kara-su, der östl. Murad-su. Den Assyrern galt als E.quelle nur der Murad-su, der bei ihnen den Namen Arzania (Salm. Ob. Z. I4z; Mon. Rs. Z.45) führte (anders Delitzsch a. O. S. I8zf.). § z. Die zu einem Strom vereinten Quellflüsse durchbrechen in einem weiten Bogen nach W den Taurus, fließen durch die E.engen (lJinqe sa Puratti; AKA I, S. 354, UI, Z. 30, 44) und treten bei Til-Barsip (Biregik) in das obermesop. Stufenland. Der Weg des E. verläuft nun zunächst südl., dann von Kal'at Balis an östl., von Rakka ab südöstl. Die seinen Lauf begleitenden Höhenzüge nehmen an Höhe immer mehr ab, um etwa von Id (Hit) an völlig zu verschwinden. In der Alluvialebene, die der E. bei Pallukat (Felludscha; s. MVAG I, S. I86) betritt, verlief sein Bett im Altertum 31 *
EULE-EUNUCH
EUGAL-EULBARjMA55AKIN5UM weit östlicher als heute. Bei Sippar (Abu Habba) kommt er dem Tigris am nächsten. Bei Bab salimeti mündete er in den nar marrati genannten, im Altertum sich viel weiter in das Festland hinein erstreckenden Persischen Meerbusen. Heute münden E. und Tigris, sich nördl. von Basra vereinigend, in einem einzigen, Satt-el-'Arab genannten Strombett, in den Pers. Meerbusen. § 3. An hauptsächlich aus dem Osten kommenden Nebenflüssen nimmt der E. bei Rakka den Balf!Ju (Salm. Ob. Z. 54; Co. Z. 68f.; heute Belib), bei EI-Buseira den nördl. von Res-eni entspringenden Haburu (AKA I, S.85, VI, Z. JI; 180, :i', Z. 77; 24Jff., III, Z. 3, 31, heute Chabur) auf. Als rechte~ Nebenflu~ n~~n~n die Texte nur den sudl. von Brreglk m den E. einmündenden Saguru (Salm. Ob. Z. 39; Mon. Rs. Z. 36; heute Sagfu). Zahlreiche Kanäle zweigten im Altertum vom E. ab und verbanden ihn z. T. mit dem Tigris. So der Pallukatu-Kanal bei Pallukatu, der dem E. rechts bis Eridu parallel floß. Sippar, das in alter Zeit direkt am ~. lag (davon trug der E. den Na~en v na~ Sippar) , wurde durch den nar sarn (DP II, S. 8Jf., II, Z. 3, 18; II, Z. 99ff., I, Z. 5, 54) und den patti Ellil (Tuk. Nin. Ann. S.52f.) mit Upi am Tigris verbunden. Südlich von ihnen verlief der nar Kutu (Delitzsch a. O. S.I92). Babel u. Borsippa verband der Borsippa-Kanal (Sarg. Ann. Z. 302f.). Durch Babel selbst floß die südl. von Babel wieder in den E. einmündende, oder aber vielleicht Babel mit dem Tigris verbindende Arabtu. Bei Nippur finden wir den Kabaru (BE IX, Nr. 84, Z. 2; hebr. Kebar; s. z. B. Ezech. I, I; 3,3 u. ö.). § 4. Viele Städte lagen in alter Zeit am E., deren Ruinenstätten z. T. von seinem heutigen Bett weit entfernt sind. Zu nennen sind neben der aus der Sargonslegende bekannten Stadt Azupiranu (CT XIII, pI. 42, Z. 3) Sippar (Abu Habba), Nippur (Nuffar), in der Nähe der Abzweigungsstelle des Kabaru (s.o.),
die Sintflutstadt Suruppak (Fara), Uruk (Warka), die Stadt der IStar, die Kultstadt des Samas Larsa (Senkereh), Ur (Muqajjar), die Kultstätte des Sin und die durch ihren Eakult berühmte Stadt Eridu (Abu Sabrein), zur Zeit der Dynastie von Ur noch direkt am Meere gelegen (King Chronicles II, S. II, Z. 5). Babyion selbst lag auf dem linken E.-· Ufer. Delitzsch Paradies S. 169ff.; Meissner BuA I S.2ff.; Schröder RLV; Hammel Geographie S. 263ff. G. Meier.
Eugal s. Dur-Kurigalzu. Eu!, geschr. de-ul, Gottheit, in einem altbabylonischen Kontrakt erwähnt. Koschaker- Ungnad HG Nr. I497; AJSL XXXIII S. 232; Meek JAOS XLIII, S.353. Ebeling.
Eulbarjmas, geschr. e-ul-bar/mas.. I. uralter Tempel der Inninni in Akkad,. nach Nabonid aus der Zeit Sargons und Naram-Sins. Ammii?aduga erneuerte den Turm des Tempels, ebenso (Kuri-· galzu (?) und) Nabonid den TempeL ZA XXXIX S.273f.; UP V Nr.157 I Z. 9;. Zimmern VS X Nr. 199, !II Z. 39; OECT I S. 18, Z. 2If.; BE XXXI Nr. 4, Z. I I ~ CH IV Z. 48f.; Datenlisten RLA !I S.I91, Nr. 268; V AB IV S. 246, Z. 29 ff.; CT XXXIV pI. 30, Z.28ff.; VS V Nr. 153 und 157;. vgI. auch Tallqvist APN S.255; NBN S.297·
2. Tempel der Anunnitu in Sippar, vo:x Nabonid nach Zabu und 5aggarakbsurias erneuert. Sanherib scheint den Tempel zerstört zu haben. VAB IV S.228, Z.27; 248, Z.28ff.; CT XXXIV pI. 34, Z. 26ff.; AJSL XXIV S·3 I 9 f .
3. Tempel der Antu in Uruk? Morgan IV Nr. 8, Z. 15, 16; Delitzsch Paradies S. 222; IV R pI. 19 Nr. 3 = OECT VI S. 37, Z. 7; 38, Z. 5. Ebeling.
Eulbar~masna~ir. hoher Bea~ter 5saki,!, temi maü) zur Zelt des Nabumukmapli_ .
King BBSt S. 58, Z.19f.
Ebeling.
Eulbarjmassakinsum, I. König der VI. Dynastie von Babylon (2J. Dyn.) aus dem Hause Bazi, herrschte nach der großen Königsliste (CT XXXVI pI. 25 Col. III Z. 10) IJ, nach der Chronik Sm. (King CEBK Vol. II p. 54) ~s. Jahre. Er wurde im Palaste des Ettr-
marduk begraben. Erwähnt wird E. auch in Chronik VI (King a. O. pp. 6If.) und bei Nabuapliddin I 29ff., wonach er dem Samas-Priester in Sippar eine Schenkung gemacht hatte. In der kurzen Inschrift einer bronzenen Pfeilspitze (Privatbesitz) bezeichnet sich E. als König von kis(sati). Contenau
RA
XXIX
P.29. Weissbach.
Eule. Das sumerisch-akkadische Wort sudin(nu) wird in der Regel mit »Eule« übersetzt. Andre wollen in dem Vogelnamen bU$u das gleiche Tier erkennen können. S.Lexica s. obs.; Meissner BuA II S. 307f. Ebeling.
EuUa, geschr. e-ul-la, Tempel der Ninkarrag-Gula in Sippar, von Nebokadrezar 11. erneuert. VAB IV S. IIO, Z.13; 142, Z.33; 182, Z. 5; UP XV S. 43, III Z. 5; VS VI Nr. 29, Z. 10; J astrow Religion Ir S. 143. Ebeling.
Eunamtila, geschr. e-u-nam-fi-Ia, Tempel der Ninisin (Gula) in Isin (?), von Warad-Sin wiederhergestellt. VAB I S. 214 d), Z. 12; King LIH S. 212, 4· J.; UP XIII S. 53; Hammel Geographie S·453; Paffrath Zur Götterlehre S.193. Ebeling.
Eunlr, geschr. e-u6-nir(!), Tempelturm in Eridu, in einer Liste und sonst genannt, s. Art. Eridu § 11. Langdon BL Nr. 150, Z.4; 156, Z.2; Reisner SBH Nr.I8, Z.I7 (lies so!); vgl. CT XVIII pI. 28, Z. 12a. Ebeling.
Eunirkidurmab, geschr. e-us-nir-kidur-malj, Tempelturm von Emeteursag in Kis, in einer Liste und sonst genannt. Langdon BL S. 125, Z. 19; AK I S. 91; II R pI. 50, Z. I2a; King LIH !II S.24 1 ; 247; Datenlisten RLA !I S. 181, Nr. 13 8 . Ebeling.
Eunucb. Eunuchen beiderlei Geschlechts kannte man in Babylonien u. Assyrien in nicht unbeträchtlicher Anzahl. Kastraten spielten einerseits als Beamte des königl. Hofes eine Rolle, andererseits bildeten sie einen nicht unwesentlichen Bestandteil des K'ultpersonals. § 1. In der Hammurabi-Zeit erscheint. der neben dem muzaz ekaUim genannte girsequm (Gl R.SE.GA = »Höfling«),
der zur persönlichen Verfügung des Herrschers stand, als Eunuch (s. Meissner BuA I, S. 120; OLZ. ~XY, Sp.24I f.). Der Kod. Hamm. beschaftIgt sich in den §§ 192 und 193 mit der rechtlichen Stellung des girsequm. Da dieser nicht auf einen Nachkommen, der ihm nach dem Tode als »Wasserspender« dienen konnte rechnen durfte, wird bestimmt, daß da~ von ihm adoptierte Kind auf keinen Fall in sein Vaterhaus zurückkehren dürfe. In späterer Zeit haben die als sarisen und die als sa oder sutresi bekannten königl. Offiziere, wenigstens z. T. als Eunuchen zu gelten (CT XXIII, pI. 10, Z. 14; ZA XXIV, S. 109, Anm. I; ZA XXXIV, S.9If.). Namentlich unter Sargon nimmt der sutresi eine bedeutende Stellung ein. Wir finden ihn häufig in dem hohen Amt eines Statthalters (Sarg. Ann. Z. 17, 68, 138 u. ö.). Abbildungen von Offizieren auf assyr. Siegelzylindern z. B. bei Unger Babylonische u. assyr. Kunst S. nof. Als weibliche E. sind die zur Hammurabi-Zeit belegten zikrum, zikretu (s. Landsberger ZDMG LXIX, S.5 I 9 ff .) und die in einem Vokabular genannte mustarrestu (KUB IV, Nr. 96, II, Z. 2; s. Meissner BAW II, S.46f.) aufzufassen. § 2. Im Kult spielten E. unter den Bezeichnungen kulu'u (Meissner Ass. Forsch. I, S.50; ZA XXXII, S.I8I), ajisinnu, kurgaru eine Rolle. assinnu u. kurgaru treten auf als Kinäden (Zimmern Neujahr I, S. 138; CT XV, pI. 44, Z.28), aber auch als Hexenbeschwörer (Maqlu VII, Z.9 2 ). E. stehen besonders mit dem IStarKult in Verbindung (s. Frank Religion S.20). Im Mythus von der Höllenfahrt der IStar schafft Ea den Ai?usunamir, einen assinnu, bzw. kulu'u (CT XV, pI. 46, Rs. Z. 12 = KARI Nr. I, Rs. Z.6), um durch seine Schönheit die in der Unterwelt festgehaltene IStar zu befreien. Das kultische Kastratentum galt geradezu als von IStar selbst eingesetzt
486
EUNUGA-EUROPA UND VORDERASIEN
(s. Ebeling Era S.24, Z.9f.). Ein Zug; b) Funde. - § 2. Osteuropa. § 3. regelrechtes Ritual für den assinnu u. Mitteleuropa. kurgaru, das bei der babyl. Neujahrs§ 1. a) Das geogr. Lehrbuch: Schröfeier zur Anwendung gelangte, ist K 9876 der, KAVI 1920, Nr. 92, Z. 41 berichtet (s. Zimmern Neujahr I, S. 136ff.). über die Unterwerfung von Kaptara und § 3· Die Wertschätzung der E. scheint A-NA-GUki durch Sargon von Akkad eine verschiedene gewesen zu sein. Der (nicht Sargon I von Assur, wie Hommel Umstand,· daß sie bei Hofe zu hohen u. Meissner b. Schulten u. Bosch Stellungen gelangen konnten, zeigt, daß Gimpera, Fontes Hispaniae Antiquae man einerseits in ihrem Zustand durch- I, 1922, S. 126 vermuten). Die Inschrift aus nichts Entehrendes sah. King, CEBK II, 1907, 4 U. 31 erzählt Natürlicher dachte das Volk. Im in anderer Fassung (Unterwerfung lides Volkswitz heißt der E. treffend sinnisanu ganzen Westens({) über dasselbe Ereignis. (»Weibling({). Er ist nicht nur kein Da Kaptara = Kreta ist (s. Aegäis u. Mann (IV R pI. 34, Nr. 2, Z. 21), son- VA), wie richtig von Forrer, Gaceta dern sogar nur die )}Hälfte({ (KARI de Munich 1922, 2. Febr., Eisler, FLH Nr. 174, IV, Z.15ff.). 192I , S.21, Schulten, Tartessos I9 22 , § 4- Die moralische Qualität der E. S. 14 erkannt wurde, so liegt die Verwar gering. Sie ließen sich vielfach zu mutung nahe, daß als A-NA-GUki die päderastischen Zwecken gebrauchen (s. zinnreiche pyrenäische Halbinsel zu verBoissier DA S. 91, Z. 24ff.). Während stehen ist, wie auch Sayce, AE 19 24, der Höfling seinem königlichen Herrn S. 1ff. erklärt. Doch wurde eine solche zur Verfügung stand, gab sich der kul- Deutung von Ed. Meyer, AeChBAAe 2 tische Buhlknabe im Dienste der Gott- 1925, 23 u. Albright, JAOS XLV, S. 236 bestritten und bleibt auch vom heit preis. Kastration steht im altassyrischen Standpunkte der Vorgeschichtsforschung Gesetz als entehrende Strafe auf wider- unannehmbar, vgl. Bosch Gimpera, natürlichen Umgang (KAVI Nr. I, II, Ensayo de una reconstrucci6n de la Etnologid Prehisi6rica de la Peninsula Iberica Z·97)· 19 22 , S. 50f. u. MWAG LV, S. 981. Meissner MVAG 1907, S. I52ff.; BuA I, S. 120; Ebeling RLV; MAOG I, I, S.7. Wir besitzen bis nun keine vorderas. G. Meier. Funde aus dem westl. Mittelmeergebiete Eunuga, geschr. e-unugki_ga, = Tempel gebiete aus d. HI. u. II. Jht., so daß sich von Uruk, Tempel Ningirsus und Baus, nicht feststellen läßt, ob die vorderas. in einer Inschrift Urukaginas von Lagas Waren und Kaufleute damals nach dem erwähnt. "Vesten vorzudringen vermochten. VerVAB I S. 44, Olive A. Ebeling. mutlich bestanden zwischen diesen beiEuraz, geschr. e-ur-azki , Ort, in vor- den entfernten Gebieten niemals direkte sargonischer Urkunde aus Nippur ge- Verbindungen, sondern waren schon seit nannt. früher Zeit kretische Seefahrer und HanFohl Vorsargonische und sargonische deisleute als Vermittler tätig gewesen. Wirtschajtste:>:te Nr. 24, Nr. II, Z. 2. Demnach wären vielleicht die keilE beling. Eurmatt, geschr. e-ur-ma1Jki, Ort, in inschriftlichen Nachrichten über Sargons vorsargonischer Urkunde aus Nippur Eroberungen so zu verstehen, daß er Südspanien nicht direkt unterwarf, songenannt. dern sie unter seine Oberhoheit mit Kreta Fohl Vorsargonische und sargonische Wirtschajtste:>:te Nr. 24, Rs. V, Z. 2. zusammen brachte, d. h. mit der UnterEbeling. werfung der Metropole auch seinen poliEur(me)iminanki s. Barsippa § 67. tischen Einfluß auf deren überseeische Handelsplätze erstreckte. Eine mesopot. Europa und Vorderasien. § 1. Das westl. Mittelmeergebiet : a) Sargons Kolonisation im westl. Mittelmeergebiet
EUROPA UND VORDERASIEN (Aßmann, FLH 1921, S. 1ff.), als Folge dieser politischen Ereignisse, ist, ebenso wie in der Aegäis, abzulehnen. b) N ach dem Zusammenbruch der kretischen Seemacht, die im II. Jht. die ganze Mittelmeerschiffahrt und Handel beherrschte, ging die führende Rolle an die Phönikier über, die ihre Faktoreien bis nach Spanien gründeten. Dank den phönikischen Fahrten tritt der Westen von neuem in den Gesichtskreis der Assyrer: Asarhadon rühmt sich den König von Tarsisi (Tartessos, A. T. Tarsis) seiner Gewalt unterworfen zu haben, s. Messerschmidt, KAHl, I, Nr. 75, vgl. Schulten, Tartessos, S.6. Die phönikischen Kaufleute brachten nach dem Westen manche Erzeugnisse des vorderas. Kunstgewerbes. Hierher gehören die in etrusk. Gräbern gefundenen Silberteller mit phoinikischen Inschriften, Gefäße aus durchsichtigem Glas, phoinikische Elfenbeinreliefplättchen (Hanfmann, Altetruskische Plastik I, I936) sowie chaldischen Bronzegefäße (Herzfeld, FLH, I92I, S. 152 ff.). Syrisch-phönikische Einflüsse bestimmen mit geringen Ausnahmen die etruskische Kunst der Zeit von 750 bis 650 v. Chr. Man findet sie auch bei einer Anzahl von Bronzestatuetten (P eiser, SB der Altertumsgesellschaft Prussia XXII, S. 424f.), die von Etrurien bis nach Tirol (Borgo Cast el Tervasso) und Krain (Idria), sowie nach der pyrenäisehen Halbinsel reichen. § 2. Über die Beziehungen VA zu Osteuropa liegen keine hist. Nachrichten vor, dennoch lassen sie sich an Hand der Importgegenstände bis ins Ende des III. Jht. v. Chr. zurückverfolgen. Kaukasus und Kleinasien fällt dabei die Rolle der Vermittler zu. Auf ersterem Wege sind nach Polianki (an der mittl. Wolga) va Perlen aus roter und weißer Knochenpasta gelangt. Unter d~n Bronzen von Galic erscheinen Waffen von va Typus: Messer mit umgeschlagener Griffzunge und Streitäxte mit halbkreisförmigem Klingenblatt. Merkwürdigerweise treten in der Bunt-
keramik von Cucuteni B (um 2000 v.Chr.) Motive auf, die dem iran. Kunstkreise bedeutend früher geläufig sind (Dumit res cu, N ates concernant I' ornementatian peinte zoomorphe et humaine dans les civilisations a ceramique peinte de Roumanie et de la Susiane 1931). Damals kommt auch der baltische Bernstein über die Ukraine nach VA. Man fand ihn in Assur unter der archaischen Schicht von Samsi-Adad I (1892-1860), in Ninive (Mallowan, Annals of Archaeology and Anthropology XX, S. 181 u. 183), in den Gräbern der Kassitenzeit in Babyion, ferner in Iran in Tepe Hissar III (E. Schmidt, MJ XXIII, S. 434f.), sämtlich zu Perlenschmuck verarbeitet. Ein Beweis des späteren Tauschhandels mit dem Norden ist der Fund einer kleinasiatischen Bronzefigur bei Schemen, Kreis Memel (Peiser, a. a. 0., S.424, Fi. 223; Sturms, Die ältere Bronzezeit im Ostbaltikum I936, Tf. 20, I), die um I200 v. Chr. zu datieren ist und wohl über Südrußland nach dem Norden gelangte. Seit dem VII. Jhd. v. Chr. brachte die griech. Schiffahrt manche va Erzeugnisse nach Skythien. Siegelzylinder sind aus Tyras, Ker<;: und Smela bekannt, ein Kupfermedaillon aus Podolien (Przeworski, AfO IX, S. 122, Abb.6). In Gordion (Tumulus II) und Ephesos kam Sukzinit zutage, in einer späteren Schicht auch in Nippur (um 300 v. Chr.}. Aus der Zeit des persischen Weltreiches sind zahlreiche pers. Siegelzylinder von der Krim (Bd. I, TI. I9) und aus dem Gebiet um das Asovsche Meer bis nach Anapa vorhanden. Im Gouv. Orenburg kamen pers. Silberschalen mit aramäischen Inschriften (Prochorovka) und ein spätachämenidischer Siegelzylinder (Pokrovka) ans Licht. Schließlich sind Funde von parthischen Münzen in Osteuropa nicht selten; sie reichen bis nach Litauen (Nowosi61kilo Frzeworski, Swiatowit XIII, S. 32ff. u. XV, S. 23 ff., Klio XXV, S. 22 ff., sowie La Fologne au VIIe Congres International
EURSAG-EUTTAS des Sciences Historiques I. I933. S. 83 ff .• wo weitere Einzelheiten.
§ 3. Ganz im Dunkel liegt noch das Problem der Beziehungen VA zu Mitteleuropa. Vermutlich waren diese entfernten Gebiete den orientalischen Kaufleuten im. III. u. II. Jht. unbekannt. Es läßt sich auch nicht nachweisen, daß die Aegäer dort vorgedrungen sind, obwohl der baltische Bernstein in Mykenä gefunden worden ist. Es sind hier vielleicht noch unbekannte Vermittler anzunehmen, da die helladischen Funde nur bis nach Makedonien u. Thrakien reichen, vgl. St. Casson, Man XXIII S. I7off. u. ders., Macedonia, Trace and Illyria, S. 134ff., 173 f. Die spärlichen va Funde in Mitteleuropa gehören schon dem ausgehenden II. ]ht. an. Eine heth. Bronzefigur, gefunden in Koutim (Böhmen), s. Jira, Obzor Praehistoricky II, S. 104ff., Tf. 4, gelangte, wie Tallgren, La Pontide priscythique, S. 222 vermutet, dorthin über den Balkan. Va Einflüsse sind allerdings nach Skandinavien über Ukraine und Ostbaltikum gekommen. Zu nennen sind Bronzefiguren von Stockhult (Arne, Fornvännen IV, S.183ff., Fig. 15) sowie Kurzschwerter mit umgebogenem Ende von Norre und S. Aby (Forssander, BuH. de la Societe R. des Lettres de Lund I934-35, S. I75ff. u. 1935-36, Tf. XLIf.), die mit den kleinasiatischen zu vergleichen sind. In westeurop. Grabkomplexen (Norditalien, Rheingebiet) der spätrömischen Zeit (IV. Jhd. n. ehr.) sind verschiedene va Kleinfunde aufgetaucht. Ihr Gebrauch als Amulette steht mit der Verbreitung der orient. Kulte im röm. Heidentum in Zusammenhang, s. Przeworski, Archiv Orientalni V, S. 243ff. Stefan Przeworskl.
Eursag, geschr. i-ur-sag ( ?), Tempel, in einer Liste genannt. PSBA XXII. S.370, B Z. 3.
Ebeling.
E~rugal~ geschr. e-urugal, Tempel der Eresklgal m Kutha zur Zeit Nebokadrezars 11.
EUURKI-EZINA/U
VAB IV S. I82, Z.55; vgl. UI Z.2. Ebeling.
Eurukugga, I. s. Esilsirsir. 2. Tempel der Ninsun und des Urnuntaea. YOS I Nr. 29. Z. 5. 10, II Z. 10. Ebeling.
Euruma, geschr. e-uru-ma, Tempel Enlils, in Hymnen an den Gott genannt. Nötscher Ellil S.IOI. Z.62; Reisner SBH Nr. 29. Rs. Z. 8; VS II Nr. 25. I Z. 10; CT XV pI. 13, Z. 14; Langdon SBP S. 212, Z. 8; 214. Z.17. EbeJing.
Eurunaman, geschr. i-uru-na-nam, ein Tempel, in einer Liste genannt. PSBA XXII S.365. Z.24.
Ebeling.
Eurur, geschr. i-ur4-ur4' = Mt lJammuti, Tempel in Assur, in einem Verzeichnis genannt. KAVI Nr. 42. Rs. Z. 17; 43. Rs. Z. 30; Anal. Orient. I, Nr. 23, Vs. Z. 12. Ebeling.
Eurusagga, 1. geschr. i-uru-sag-ga, Tempel der Nintinluba, in sumerischen Texten erwähnt. Reisner SBH Nr. II! S.134 H. Z.22; Langdon BL S.50. Z.23.
2. Geschr. i-uru-sag-ga, Tempel, in neubabylonischem Texte erwähnt. Krückmann Neubab. Rechts- u. Verw. Ebeling. Texte Nr. 241 Z.6.
Euruuruegarra s. Esessesegara. Eusa, Stadt in Urartu, von Tiglatpileser III. erwähnt. Tiglatp. Ann. Z. I8I=Rost Tiglatpileser S.32. ZA XIV. S.II7. Ebeling.
Eusebios s. Berossos. Eusgidda(gidda), geschr. i-us-gidda (-gid-da), Tempel (der IStar?), in einer Liste genannt. PSBA XXII S. 365. Z. I7f.
Ebeling.
Eusumgalanna, geschr. i-usumgalan-na. »Standort« (ki.gub) der Gottheit Ninkasi, von Sin-balatsu-iqbi, dem Statthalter von Ur, dem Nannar erbaut. Gadd-Legrain Ur Excavations I Nr. 173. Z.6. Ebeling.
Euttas, geschr. i-ut-ta-as, Tempel des Adad, in Hynmen und Litaneien genannt. Meek BA X I. S. 6; Langdon BL S. 29. Z."26; Nr. 13. Z. 10; Reisner SBH. S.73. Rs. Z. 18; J astrow Religion II S. 21. Ebeling.
Euurki s. Eunir. Euzu, geschr. e-u-zu, Tempel, in einer Liste genannt. PSBA XXII S.367, K. 4714. Z. 12. Ebeling.
EviI-Merodach s. Amel-Marduk. Ezagina, geschr. i-za-gin-na, Tempel in Nippur nach unveröffentlichtem Texte. VAT 13841. Rs.
Ebeling.
Ezama, geschr. d1e-za- (a- )ma, Stadt, auf dem Nipur-Gebirge gelegen, von Sanherib erobert und zerstört. Sanherib III Z.67; ZA XIII. S.99; Luckenbill AR II § 295; Annals 01 Sennacherib S.36, Z.76; 64. Z.I4. Ebeling.
Ezaus, geschr. mdfe-za-a-us, von Tukulti-Ninurta I erobert.
Land,
Smith EHA S. 285; KAHl II Nr. 60. Z. 77; Luckenbill AR I § 166. Ebeling.
Ezebi, geschr. i-zi-bi, Tempel Enlils,
in einer Hymne an ihn genannt. KAR! Nr. 375. II. Z.60/6I Ellil S. 101.
=
Nötscher Ebeling.
EzechieI s. Hesekil. Ezeda s. Izzida. Ezensag, geschr. dezen-sag, Gottheit, in einer Liste genannt. RA XX S.98 I Z.41.
Ebeling.
Ezenzimabna, geschr. dezen-zi-ma1J-na, Gottheit, ein ridu des Samas. KAVI Nr. 64. IV Z. 12.
Ebeling.
Eziat, geschr. dle-zi-at, Stadt, im Zusammenhang mit Nachrichten aus Urartu in einem assyrischen Briefe genannt. Harper ABL Nr. 424. Rs. Z.
I.
Ebeling.
EzibatiIa, geschr. i-zi-ba-ti-la, Tempel der Gula in Barsippa, von N ebokadrezar 11. erneuert. VAB IV S.I08. Z.50; 130. Z.54; 166. Z·4I; 182. Z.45f.; CTXXXVII, pI. 15. Z.68; UP XV S.43.Z.72; Weissbach Wadi Brisa S. 26; Unger BabyIon S. 141. Ebeling.
EZida, geschr. i-zi-da, 1. Tempel des Nabü in Barsippa, s. d. . 2. In Kalbu. Hier setzte Adadnirari III. dem Gotte Statuen. Assuretililani stellte den Tempel wieder h~r. . I R pI. 35 Nr.2; Luckenbill AR I § 745; VAB VII S. 380; 4I4; 823; CXCIXff.
3. In Ninua, von Sinsariskun erneuAssur banipal setzte daselbst eine
ert.
Weihinschrift. Nach Streck ein Annex des Nordpalastes. VAB VII S.385. Anm.Io; 414; 823; LXX; CCCLXXXIV; PSBA XXIII S.90.
4. Kapelle in Esagila. VAB IV S.303; Hommel Geographie S. 310. Anm. 3; VAB VU S. 822f.; Unger BabyIon S. I7rf.; 203; Thureau-Dangin Rit. ace. S. I4I.
5. In Assur? VII S.823.
So nach Streck VAB Ebeling.
Ezidkanagga, geschr. i-zi (d)-ka-nagga. (so richtig gelesen ?). Tempel der Innanna (nach Langdon in Kullab), in einem Klagelied genannt. Langdon BL Nr. VIU S. 19. Z. 13. Ebeling.
Ezienna lies Enamenna u. s. d. EZikalamma, geschr. i-zi-kalam-ma, Tempel der Innanna-IStar in Hallab von ljammurapi neuerbaut ; vg( auch Egigunna und Ekalamtanigur (Nachtrag). King LIH III S.I85; CT XXI pI. 44, Z.I7; ZA XXXIX. S. 264; Paffrath Zur Götterlehre S. 200. Ebeling.
Ezina/u, geschr. dSE.TIR, sumerische Gottheit der Gerste, im weiteren Sinne des Getreides. Die Aussprache des Ideogrammes ist durch Syllabarangaben (s. Meissner SAI Nr. 5483) und durch phonetische Schreibung (e-zi-na UP X 2, S. I74, Z. 9) gesichert. . Die Gottheit empfängt nach OpferlIsten Gaben in Lagas bei den Festen der Nanse in altsumerischer Zeit und auch sonst. In neusumerischer Zeit hat sie in Lagas ein >meues« und ein »altes Haus«. Sie gehört auch zur Götterwelt von Umma. Aus gleicher Zeit ist eine Hymne an sie erhalten. In akkadischen Texten tritt an ihre Stelle die Gottheit Asnan (s. d.). Nebengestalten: dezinu-ku-su (verschmolzen aus dezinu und dkusu), dezinugur4 (des karu) , dezinu-PAP(KUR). Doc. presarg. Nr. 43 V Z. 4; 47 VI Z. II; 53 VII Z. I und sonst; TSA Nr. I V. Z. 13; RTC Nr. 47. Rs. I Z. 2; ITT II NT. 695. Rs. Z.4f.; Hussey I Nr. 40, Rs. V Z.4; 45 I Z. 3; VS XIV Nr. 34 Vs. II Fach 4; 106 Rs. III Fach 4; de Genouillac Umma 6053 I Z. 21; MVAG XXI S. 24. Rs. Z. 21; YOS
EMARZA-EQADUA
EZINU-ELLIPI
49°
IV Nr. 2°7, Z.129; 260, Z.39; ML XV Nr. 29, pI. LXVIII; pI. XXIX Z. 320 ; UP X 4, S.305, Z. 13; VAB I S. I32, XI Z.I9; CT XXXVI pI. 41, Z.6; 44, Z·5; UP XIII S.89 unten; Landsberger Kult. Kai. S. 51; Witzel KSt 5, S. I06ff.; KAVI Nr. 65 Rs. IV Z. 9; Kraus Siegelzylinder S.75; Hrozny Getreide S.65ff. Vgl. auch die Belege bei Asnan. Ebeling.
EaUUa, geschr. i-al-ti-la, Tempel in ~abylon, nach Lesung Landsbergers, m emem Tempelverzeichnis erwähnt.
EZinii, geschr. de-zi-nu-u, Gott aus dem Gefolge Enlils, in Listen genannt.
Pohl Rechts- und Verwaltungsurkunden der 111. Dynastie von Ur Nr. I27. Ebeling.
CT XXIV, pI. 23, Z. 12 b; N ötscher Ellil S. 32; Schroeder ZA XXXIII S. 133· Ebeling.
Ezinug/kur, Ezinukusu s. Ezina/u. EZira, 1. geschr. äle-zi-ra, Stadt in der Nähe von Nuzi, in einem Texte aus letzterer Stadt genannt. Nuzi IV Nr. 321, Z. 26, 54.
2. s. Sat(a)ran. Ebeling. Ezirtu s. Izirtu. Ezisukim, geschr. di-zi-su-kim, Gottheit, in einer Liste aus Fara erwähnt. Deimel SchF S.II*.
Ebeling.
Ezu, geschr. di-zu ( ?), Gottheit, zum Tempel des Ea-sarru in Assur gehörig, wohl zu lesen di-uru. KAVI Nr.42 H, Z.I7; 180 II, Z.2. Ebeling.
Ezuab s. Eridu § 9. Ezubargineba s. Dilbat § 19. Ezuganabi, geschr. äle-zu-ga-na-bi, Stadt in der Nähe von Uruk( ?), in einem neubabylonischen Text erwähnt. Goucher II Nr. 387, Z.8, 13; vgl. e-zugu-na-bu Pohl Analeeta orientalia 9, Nr. I, Z·3· Ebeling.
Ezulumma, geschr. i-zu-lum-ma, Tempel, in einer Liste erwähnt. II R pI. 61, Z.8g.
Ebeling.
Ezur s. Edizkur und Marduk. Nachtrag. Die Orte Eagdar, Ebir, Edada, Egamgam, E-Gasandamail, Egid, Ekab, Elugid, Elubbu, Emama, E-Ningusub, E-Ninmunada, E-Nisaba, E-Nibru werden in vorsargonischen und sargonischen Texten aus Nippur genannt. Pohl Vorsargonische Wirtschaftstexte S. 27.
und
sargonische Ebeling.
ZA NF VII S. 289.
Ebering.
Eda, geschr. i-da ki , Ort in Urkunde aus Nippur aus der Zeit der 3. Dynastie von Ur genannt.
EbegaUa, geschr. i-lfl-gal-la, Tempel der Nana in Eanna. APAW 1933. Nr.5. S.32 .. Ebeling.
Ekalamtanigurra, geschr. i-kalam-tani-gur-ra, Tempel der Innanna von Zabalam, an dem Warad-Sin in seinem 4. Jahr baute. RLA II. S. 160. Nr. 194.
Ebeling.
Elili, E-li-li, König von Ur, Vater des Ensakusanna*, von diesem namhaft gemacht, altsumer. König um 3100 v. Chr., erbaute dem Gott Enki, als dem )}König von Eridu« (lugal NUNki) sein apsu (ZU-AB), gemäß Original-Tonnagel aus Hidr in London (Br.Mus. Nr. 121343: S. Smith JRAS 1932, S. 306). E. gehört als Elulu* - nach der bab~lon. Überlieferung zur I. Dyn~stl~ von Ur (Mesannipadda *) und wrrd m späteren Königslisten (um 2200 v: Chr.) als 3. und vorletzter König ?ieser Dynastie mit 25 RegierungsJahren angesetzt, vor Balulu * mit 36 Jahren (Barton RISA S. 341, Kol. IH, Z. IO-I3). E~Upi in assyrischer Darstellung. Eine Gebrrgslandschaft im Zagros, nahe Elam südöstlich von IJargar*, tritt erst z. Z. des Assurna~irpal H. um 880, auf. Die Schreibung ist meist El-li-Pi, aber auch Jt:·li-pi, Ellipa und I-lip-pi. Die Tatsache eines Feldzuges des Assurna~irpal H. ist nur aus einer Bronzeplatte seines Tores von Imgur-Enlil (Balawat) ersichtlich (Unger RLV IV, S. II2, § 7: King Bronze Reliels Irom the gates 01 Shalmaneser, Tf. 78; Luckenbill , AR, I. § 542). Hier werden Gefangene von )}der Stadt Ellipi« herbeigebracht. König Ummanaldas von Elam wurde auf seiner Flucht vor Assur-
banipal im Gebirge beim Orte Mu-ruu-bi-si, wohl = M arubisti in E. gefangen genommen und zurückgebracht, was auf einem Relief dargestellt ist (Br.Mus. Kuyunjik Gallery Nr. 34; Paterson Palace 01 Senn. Tf. 67, a: Unger RLV IV, Tf. 80, b: Streck VAB VII, S. CCCXLIV, S. 836f. C. J. Gadd, Stones 01 Assyria, 1936, S. 179). Streck ZA XV, S. 376f.; Forre r Provinzeint. S. 9zf. Eckhard Unger.
Emarza, geschr. e-mar-zaki Ort öfter in Urkunden aus Nippur aus der Z~it der 3. Dynastie von Ur genannt.
49 1
Pohl Rechts- und Verwaltungsurkunden der III. Dynastie von Ur, S. 30. Ebeling.
Entu,. EnungaJ, Gottheiten, in Eigennamen 1ll U:-kunden aus Nippur aus der (vor)sargomschen Zeit genannt. ~ohl Vorsargonische und sargonische Ebering. Wzrtschajtstexte, S. z6f.
Eqadua, ?esc~r. i-qa-dus-a, Tempel des Tammuz, m emem Klagelied um ihn erwähnt. VS II Nr. 26, H, Z. 3; VI Z. 35. Ebeling.
TAFEL 60
D i 1bat.
Relief des Sanherib
""ach A. H. La verd, Monuments of Nineveh I Tf. 73
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Bit-Bunaki. Relief des Assurbanipal (Rom, Vatikan)
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Bumu. Bronzerelief Salmanassars IH. Tor von Imgur-Enlil (Balawat) Platte F (H). London (Brit. Mus.) s. Ubumu
TAFEL 63
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Erid u. Plan der Ruinen von Abu Schachrein und Fundgegenstände nach Taylor