PROJEKT/SEMINAR WS 2001/2002
Seminararbeit PDF, eBook, EBX Betreuer: DI Harald Krottmaier
Damjan Ekert, 9630496
INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort 1 Adobe Portable Document Format (PDF) 1.1 Allgemeines 1.2 Eigenschaften 1.2.1 Graphikmöglichkeiten 1.2.2 Dateistruktur 1.2.3 Font-Behandlung 1.2.4 Kompression 1.2.5 Inkrementelle Änderung 1.3 Sicherheit 1.3.1 Verschlüsselung 1.3.2 Digitale Signaturen 1.4 Neuerungen im PDF Format 1.4 2 Elektronische Bücher 2.1 Allgemeines 2.2 Hardwarebasierende Leseeinheiten 2.2.1 Rocket eBooks 2.3 Softwarebasierende Leseeinheiten 2.2.1 Adobe eBook Reader 2.2.2 Microsoft Reader 2.2.3 Open eBook Format 2.4 Anforderungen an eBooks 2.4.1 Konsument 2.4.2 Autor 3 Electronic Book Exchange System 3.1 Allgemeines 3.2 Einige Begriffe die im Zusammenhang mit EBX benutzt werden 3.3 Rollen im EBX System 3.4 Der Weg vom Verleger zum Konsumenten 3.5 TRUST Modell 3.6 Übertragungsprotokoll 3.6.1 EBX im Internet 3.6.2 Protocol Engine und Voucher Engine 4 Zusammenfassung 5 Quellenverzeichnis
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Vorwort Das PDF (Portable Document Format) Format hat sich zum meist verbreitetsten Standard für die Verteilung elektronischer Dokumente entwickelt. In dieser Arbeit werden einige ausgewählte Funktionen beschrieben: Mit der Version 1.4 von PDF sind einige Verbesserungen in Sachen Sicherheit erfolgt. Im Abschnitt werden Verschlüsselung von Dokumenten beschrieben und analysiert. Viele stellen sich unter dem Begriff eBook die elektronischen Geräte (Leseeinheiten) vor, die ein normales Buch ersetzen sollen. Der Begriff eBook wird im Zusammenhang mit Hard- und Software Leseeinheiten erklärt. Die meist-verbreitetsten Formate werden kurz beschrieben und die Anforderungen an eBooks werden kurz diskutiert. Im letztem Kapitel werden einige Eigenschaften des EBX (Electronic Book Exchange) Systems beschrieben. EBX definiert wie Bücher in elektronischer Form verteilt werden, beschreibt die Anforderungen an elektronische Leseeinheiten und die elektronischen Bücher.
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1. Adobe Portable Document Format (PDF) 1.1 Allgemeines Adobe PDF ist ein universelles Dateiformat, das alle Schriften, Formatierungen, Farben und Grafiken jedes Ausgangsdokuments beibehält, unabhängig von der Anwendung und der Plattform, die zur Erstellung verwendet wurden. Das Ziel war den Benutzern das Austauschen und das Betrachten elektronischer Dokumente leicht und zuverlässig zu ermöglichen. Das Adobe PDF Format ist unabhängig von der Hardware und des Betriebsystems des Benutzers.
1.2 Eigenschaften 1.2.1 Graphikmöglichkeiten PDF enthält alle graphischen Möglichkeiten von Postscript (Level 1 und 2) zur Beschreibung einer Seite. Dazu zählen die Pfadoperatoren zum Aufbau von Linien- und Kurvensegmenten, Anweisungen zum Zeichnen von Linien, das Färben von Flächen, verschiedene Textoperatoren und die Ausgabe von Rastergraphiken. Wie in Postscript arbeiten all diese Operatoren unabhängig von der jeweiligen Auflösung und sind also nicht auf ein bestimmtes Pixelraster festgelegt. 1.2.2 Dateistruktur Der Aufbau einer PDF Datei ist streng strukturiert. Im Header ist vermerkt um welche Version es sich handelt. Danach folgt ein Body mit den Beschreibungen der Objekte und Kommentaren, die cross-reference-table mit Informationen über die einzelnen Objekte und abschliessend ein Trailer mit der Information, wo sich in der Datei die Crossreference Table befindet.
::= ::= {} :: ( | <stream dictionary> <stream>)
Objekte im PDF bestehen aus einfachen und komplexen Daten Typen: Einfache Daten Typen Beispiel Boolean true Numeric 3.1415926 Object reference 23 0 R Name /ProcSet String (Contents) * Stream {binary data} * *- der Inhalt kann verschlüsselt werden Komplexe Daten Typen Array Dictionary
Beispiel [23 0 R /XYZ null] <>
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1.2.3 Font-Behandlung Grundsätzlich muss der Empfänger eines Dokumentes den Font besitzen der im Originaldokument verwendet wurde. Ist das nicht der Fall so wird normalerweise der fehlende Font durch den Courier Font ersetzt. Dadurch ändert sich meistens die Formatierung des Dokumentes. PDF benutzt einige Methoden zur Font-Behandlung: ! Es besteht die Möglichkeit das der benutzte Font in die Datei eingebettet wird. Dadurch Vergrößert sich aber die Datei um ca. 30-40Kb pro Font. ! Um Platz zu sparen kann man auch nur die Zeichen des Fonts mitspeichern die im Dokument auch tatsächlich benutzt werden (Font subsets). ! Damit die Formatierung eines Dokumentes erhalten bleibt, ohne dass der Empfänger den Originalfont hat, werden Font Deskriptoren benutzt. Damit werden die Metrik und die allgemeine Eigenschaften der Schrift charakterisiert. Der Originalfont wird durch einen Multiple Master Font angenähert. 1.2.4 Kompression Zur Reduzierung der Dateigröße von PDF Dokumenten werden Standard KompressionAlgorithmen verwendet: ! JPEG zur Kompression von Farb- und Graustuffen-Bildern. Der Kompressionsfaktor beträgt 10:1 und mehr. ! CCITT (Group 3 und Group 4), run-length-encoding, und (neu in PDF 1.4) JBIG2 Kompression für monochrome Bilder. Mit der neuen JBIG2 Kompression können monochrome Bilder um einen Faktor von 20 bis 50 komprimiert werden. ! LZW (Lempel-Ziv-Welch) und (beginnend mit PDF 1.2) Flate Kompression zur Komprimierung von Text, Graphiken und Bildern. Die LZW und Flate Kompression erzielen einen Faktor von ca. 2:1. 1.2.5 Inkrementelle Änderungen Damit bei Änderungen (z.B. dem Einfügen von Anmerkungen) und Erweiterungen (z.B. dem Einfügen einer zusätzlichen Seite) nicht die gesamte Datei neu geschrieben werden muss, ermöglicht PDF inkrementelle Änderungen. Die Änderungen und Erweiterungen werden ans Ende der Datei angehängt. Der ursprünglicher Inhalt wird bei diesen Änderungen nicht gelöscht, er wird nur ungültig gemacht. Damit kann jederzeit das ursprungliche Dokument wieder hergestellt werden. Ein Nachteil ist aber, dass mit jeder Änderung die Datei größer wird.
1.3 Sicherheit PDF hat zwei Sicherheitsfeatures die in einem Dokument separat oder zusammen genutzt werden können: 1.3.1 Verschlüsselung Das Dokument kann so verschlüsselt werden, dass nur autorisierte Benutzer Zugriff darauf haben. PDF benutzt zur Verschlüsselung den MD5 Message-Digest Algorithmus (genauer Beschrieben in RFC 1321) und den RC4 Algorithmus. Es werden nur die String- und Stream-Objekte verschlüsselt. Dadurch, dass es sich beim RC4 um einen
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symmetrischen Algorithmus handelt, wird der selbe Schlüssel für das Verschlüsseln und Entschlüsseln verwendet. Der Algorithmus verändert nicht die Länge der Datei. Bis zur Version 1.3 war der RC4 Schlüssel 40 Bit lang. Ein Grund dafür war die USExportbeschränkung, laut welcher Verschlüsselungsprodukte einen maximalen Schlüssellänge von 40 Bit verwenden dürfen. Anfang 2000 wurde diese Bestimmung gelockert, so das im PDF-Format 1.4 ein Schlüssel von maximal 128 Bit verwendet werden darf. Es werden zwei verschiedene Passwörter erzeugt, eines für den Eigentümer des Dokuments und eines für den Benutzer (Leser). Nur der Eigentümer kann Änderungen am Dokument vornehmen. Es können auch Sicherheitsoptionen separat vom Passwort eingestellt werden mit denen man bestimmte Teilfunktionen verbietet, z.B. Drucken, Kopieren von Text, Bearbeiten... Die Sicherheitsoptionen können mit Cracker Tools leicht umgangen werden. Es existiert ein Programm namens GuaPDF das laut Webpage (www.passwordcrackers.com/crack/guapdf.html) verschlüsselte Dokument im Acrobat Reader 3.x und 4.x in wenigen Stunden (Tagen) entschlüsselt. 1.3.2 Digitale Signaturen Ein Dokument kann von einem Benutzer digital unterzeichnet werden um dessen Echtheit zu garantieren. Einerseits kann die Digitale Signatur als sichtbare Unterschrift ins Dokument eingefügt werden, anderseits kann eine Seite oder die gesammte Datei nicht sichtbar signieret werden. Dokumente können von mehreren (auch unterschiedlichen Personen) signiert werden. Jede Änderung im Dokument macht die Unterschrift ungültig. Die Signatur wird mittels dem Public/Private Key Verfahren verschlüsselt. Zum Verschlüsseln wird der PKCS#7 Algorithmus von RSA verwendet. Einige Arten von Manipulationen können nicht verhindert werden: ! ! !
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Ein benötigter Font ist nicht eingebettet, sondern wird vom Betriebssystem angefordert Der Betrüger installiert eine anderen (manipulierten) Font mit dem gleichen Namen Acrobat benutzt den gefälschten Font für Anzeige und Ausdruck Beispiel: Vertauschen von Ziffern.
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1.4 Neuerungen in PDF Format 1.4: ! ! ! ! ! ! ! !
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JBIG2 Komprimierung für monochrome Bilder Vergrößerung des encryption Keys von 40 auf 128 Bit. PDF-Dokumente können als RTF exportiert werden. Ganze Seiten oder die enthaltenen Bilder können als TIFF, JPEG oder PNG exportiert werden. Tagged PDF, Strukturinformationen werden in das PDF geschrieben. Formulardaten können als XML-Daten in Back-End-Systeme integriert werden. Eingabehilfen für Behinderte Menschen Die Farbmanagement-Engine ist jetzt mit der von Illustrator 9 und Photoshop 6 identisch. Neu ist eine Kommentarfunktion, welche die Arbeit in Gruppen erleichtert. Mehrere Nutzer können gleichzeitig über das Intra- oder Internet mit PDFDateien arbeiten und diese mit Kommentaren versehen. Zudem lassen sich bereits vorhandene Anmerkungen nach getrennter Netzwerk-Verbindung synchronisieren Anmerkungen kann man jetzt direkt im Browser machen. Man kann sogar online mit mehreren Personen gemeinsam an einer einzigen PDF-Datei arbeiten
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2 Elektronische Bücher (eBooks) 2.1 Allgemeines Der Begriff eBook oder E-Book steht für ein Buch in digitaler Form, dessen Daten für das Lesen am Computerbildschirm, PocketPC, PDA oder einem speziellen Lesegerät aufbereitet wurden. Die meisten Bücher liegen mittlerweile beim Verleger schon in digitaler Form vor, für den Verleger entstehen somit keine zusätzlichen Kosten. Man unterscheidet zwischen auf Hard- und Software basierenden eBook Leseeinheiten.
2.2 Hardwarebasierende Leseeinheiten Dies sind speziell für eBooks entwickelten Lesegeräte. Die bekanntesten darunter sind das Rocket eBook und die Nachfolgemodelle von Gemstar das ReB1100, Reb1200 und das neueste GeB 2200. Das ReB1100 verfügt bereits über ein eingebautes Modem, so. dass eBooks direkt auf das Lesegerät geladen werden können. Die Topmodelle ReB1200 und GeB 2200 verfügen sogar über ein Farbdisplay und Ethernet Anschluss. Der Preis für das GeB 2200 Beträgt ca. 700 Euro. 2.2.1 Rocket Edition RocketEditions sind digitale Bücher für das Rocket eBook. Einen großen Vorteil bietet dabei die Handlichkeit des Gerätes. Da es klein und leicht ist, kann man es überall hin mitnehmen. Zur Zeit gibt es aber noch wenig deutsche Bücher die das RocketEdition Format unterstützen.
2.3 Softwarebasierende Leseeinheiten eBooks können auch mittels einer speziellen Software auf den verschiedensten Hardware und Software Plattformen gelesen werden, also zum Beispiel auf PCs, PocketPCs, Handhelds und PDAs. Zur Zeit gibt es noch kein einheitliches Format für eBooks. Die „Open eBook Forum Publication Structure Working Group“ arbeitet an einem einheitlichem Format, welches von zahlreichen großen Firmen wie Adobe, Microsoft oder Intertrust unterstützt wird. Die meisten Bücher werden im Adobe PDF und Microsoft Reader Format angeboten. 2.3.1 Adobe eBook Reader Der Text ist mittels des kostenlosen Adobe Acrobat Reader der Firma Adobe zu lesen. Zuletzt verstärkte Adobe sein Engagement im eBook Bereich gewaltig. So übernahm Adobe den eBook-Produzenten Glassbook mit dessen Publikations- und Vertriebstechnologie und entwickelte einen eigenen eBook-Reader - den kostenlos erhältlichen Acrobat eBook Reader. Der eBook Reader unterstützt das Electronic Book Exchange (EBX) Protokoll. Der Adobe eBook Reader wird für das MS Windows und MAC OS System angebotten.
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2.3.2 Microsoft Reader Der Softwaregigant Microsoft hat ein eigenes eBook-Format entwickelt. Dafür benötigt man den kostenlos zur Verfügung gestellten Microsoft Reader. Einen entscheidenden Marktanteil hat sich Microsoft dadurch geholt dass Software auf dem Betriebssystem Pocket PC2002 (früher Windows CE) läuft. Die .lit Dateien für den Microsoft Reader können mittels Word und einen Plug-In erstellt werden. Amazon.com bietet ausschließlich Bücher im Microsoft Reader Format 2.3.3 Open eBook Standart Die Zielsetzung der Open eBook Publication Structure ist, eine einheitliche Spezifikation für den Inhalt von eBooks zu Verfügung zu stellen. Die Spezifikation soll minimale und einheitliche Richtlinien definieren, die Genauigkeit, Zugänglichkeit und Darstellung des elektronischen Inhalts über verschiedene elektronische Buchplattformen sicherstellen. Das Ziel ist, den eBook Händlern (Verleger, Vertreter, Autoren) ein Format für mehrere Lesesysteme zur Verfügung zu stellen. Open eBook basiert auf XML, da dieses Format aufgrund seiner Einfachheit, seiner weiten Verbreitetung und seiner gut definierte Richtlinien für die Syntax von Dokumenten. Die Kosten für die Implementierung sind geringer und KompatibilitätsProbleme werden vermieden. OEB bietet keine eigene Verschlüsselung.
2.4 Anforderungen an eBooks: 2.4.1 Verbraucher Preis - eBooks sollten in der Regel wesentlich billiger als herkömmliche Bücher sein da nahezu die gesamte Logistik, Material und Druckkosten wegfallen. Bedienung - Das Lesen mit einem eBook muss genauso einfach sein wie mit einem gedruckten Buch. Lesbarkeit – Die Schrift bei einem eBook sollte gestochen scharf sein. Auserden sollte man beim eBook Unterstreichungen vornehmen, Lesezeichen setzen und Notizen hinzufügen können. . Mobilität - Ein Buch kann man überall mit hinnehmen. Bei eBooks trifft das zurzeit nur auf die Hardwarebasierenden Lesegeräte bzw. Pocket PCs, PDAs mit entsprechender Software. Ein PC oder Laptop ist dafür eher ungeeignet. Kompatibilität – Es darf nicht geschehen das die eBooks von heute auf den Lesegeräten von morgen nicht mehr lesbar sind. Anonymität – Es soll die Möglichkeit existieren eBooks auch anonym zu kaufen bzw. die Daten sollten vertraulich behandelt werden.
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Zusätzliche Eigenschaften: Verfügbarkeit- Man kann sich jederzeit von zu Hause aus über das Internet gewünschte Titel laden; der Weg in die Buchhandlung fällt weg, bzw. bei Online-Bestellung das Warten auf die Zustellung. Hilfsfunktionen – eBooks ermöglichen die suche nach Wörtern, Phrasen, Kapitel Man kann sich den Text nach eigenem Wunsch (Schriftart, -größe) formatieren. Ökologie - Es muss kein Papier erzeugt werden, und somit müssen keine Bäume geopfert werden. 2.4.2 Autoren Kopierschutz – Autoren sind auf Copyright Gesetze angewiesen, da sie für jedes eBook das Verkauft wird Geld kriegen. Es muss also ein System geben welches das freie Kopieren von eBooks nicht erlaubt. Selbst Publizierung – Einige Autoren möchten die Möglichkeit nutzen selbst Bücher zu publizieren. Interaktiver Inhalt – Einige Autoren möchten auch zusätzlich zum Text noch Animationen, Video und Audio Information hinzufügen.
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3 Electronic Book Exchange (EBX) system Die „Electronic Book Exchange System Specification – Draft 0.8“ beinhaltet die vollständige technische Spezifikation von EBX, einige herausragende Eigenschaften wurden beschrieben.
3.1 Allgemeines Das EBX System definiert, wie Bücher in elektronische Form vom Verleger zum Buchhändler, vom Buchhändler zum Verbraucher und zwischen Verbrauchern oder Verbrauchern und Bibliotheken verteilt werden können. Es beschreibt die Anforderungen an die elektronischen Leseeinheiten (electronic book reading device) und die elektronischen Bücher selbst. Es beschreibt auch, wie die einzelnen Komponenten des EBX zusammenwirken, um ein komplettes Kopierschutzsystem zu bilden, welches das geistige Eigentum der Autoren und Verleger schützen soll. Es werden auch die nötigen Ressourcen beschrieben, die der Leser braucht um eBooks sinnvoll verwenden zu können. Das EBX System ist nicht auf ein Dateiformat festgelegt. EBX wird von der “EBX Working Group” spezifiziert. Mitglieder dieser Gruppe sind: Adobe Systems Incorporated, the American Library Association, Audible, ContentGuard, DigitalOwl.com, Glassbook, GlobalMentor, Nokia, RightsMarket.com, SoftLock.com, Thomson Consumer Electronics, Versaware, and Yankee Rights Management.
3.2 Einige Begriffe die im Zusammenhang mit EBX benutzt werden „Voucher“ - Ein digitales Objekt das die Benutzungsrechte, Urheberrechte und Verbreitungsrechte eines elektronischen Buches beinhaltet. Ein Voucher kann von einer Einheit zu einer anderen übertragen werden z.B. ein Verleger kann einen Voucher benutzen um die Verkaufsrechte eines eBooks an einen Buchhändler weiter zu geben, ein Konsument kann einen Voucher einer Bibliothek nutzen um das eBook für eine gewisse Zeit lesen zu können usw. Ein eBook Voucher beinhaltet folgende Information: ! ! ! ! ! ! ! ! !
ID – ISBN oder “Digital Object Identifier” (DOI) “ContentKey” – Inhalts entschlüssungs Schlüssel „CopyCount“ – Anzahl der Kopien die der Eigentümer des Voucher machen darf. „Permissions“ – Verschiede Rechte die der Eigentümer des Voucher hat. „Lendable“ – Darf der Eigentümer das Buch ausleihen „Givable“ – Darf der Eigentümer das Buch schenke „Sellable“ – Darf der Eigentümer das Buch an jemand anderes verkaufen „LendingTimeout“ – Zeit die das Buch ausgeliehen sein kann XXX „PersonalUseCopies“ – Maximale Anzahl der persönlichen Kopien pro PersonalUseTime
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„PersonalUseTime“ – Tag, Woche, Monat, Jahr „PersonalUseCopySize“ – Absätze, Seiten, Kapitel, ganzes Buch
„Voucher Engine“ - Die Software oder Hardware die einen Voucher erstellt, importiert, ließt und ändert. „Voucher Server“ - Ein Computersystem das für die Vergabe von Voucher zuständig ist. „Content Server“ - Das Computersystem das für die Auslieferung eines eBooks zuständig ist (nur der Inhalt).
3.3 Rollen im EBX System EBX System führt den Begriffe der Rolle ein: Rollen sind Funktionen innerhalb des Systems, welche sich gegenseitig beeinflussen. Das EBX System umfasst folgende Rollen: !
Verleger - Erstellt eBooks und die dazupassenden Voucher beide werden an einen Buchhändler oder eine Bibliothek (direkt oder über Zwischenhändler) verkauft. Der Verleger ist für die Verschlüsselung der Elektronischen Bücher und das erstellen dazupassender Voucher zuständig. Der Verleger betreibt einen Voucher Server.
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„Voucher Distributor“ – Erhaltet Voucher vom Verleger und verteilt (verkauft) sie weiter an Buchhändler, Verbraucher und Bibliotheken
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„Content Distributor“ – Erhält den Inhalt von eBooks vom Verleger und verteilt sie weiter an Buchhändler, Verbraucher und Bibliotheken. Der Content Distributor betreibt einen content server.
!
Buchhändler – Verkauft Bücher an Verbraucher und Bibliotheken.
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Bibliothek – Kauft Bücher vom Verleger oder Buchhändler und leiht aus. Der Verbraucher erhält einen Voucher der nach einer gewissen Zeit abläuft.
!
Verbraucher - Kauft ein eBook vom Buchhändler oder leiht sich eins von der Bibliothek aus. Das eBook Lesegerät wird aktiviert sobald der Verbraucher ein Buch kauft oder ausleiht. Das System kommuniziert mit dem Voucher und/oder content server. Ein Verbraucher kann auch ein eBook einem anderen Verbraucher schenken oder borgen. Die Lesegeräte können den Inhalt und den Voucher zwischeneinender austauschen.
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Eine Einheit (eine Einzelperson oder eine Organisation) kann mehr als eine Rolle annehmen und eine Rolle zu einer anderen Einheit beauftragen. Rollen können über mehr als eine Einheit verteilt werden.
3.4 Der Weg vom Verleger zum Konsumenten Damit ein Verleger ein EBX zertifiziertes eBook erstellt müssen folgende Punkte absolviert werden: !
Eine EBX Verleger Lizenz, eine EBX Publisher Software Utility und ein EBX Server, Plug-in für einen Webserver werden benötigt. Beide Software Pakete enthalten einen EBX zertifizierten Public/Private Key.
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Mittels der EBX Publisher Utility wird der Inhalt verschlüsselt. Dazu wird ein zufällig generierter Schlüssel benutzt. Weil ein symmetrischer Verschlüsselungs Algorithmus benutzt wird, ist der encryption Key zugleich der decrpytion Key. Der Verleger erstellt dann ein Voucher template in dem der Schlüssel für das decodieren des Inhalts steht. Der Voucher wird mit Public Key vom Verleger verschlüsselt.
!
Die verschlüsselten Inhalte und die dazupassende Voucher werden dann den Buchhändlern mittels eines EBX Webservers zur Verfügung gestellt.
Verlegers Public Key
unverschüsselter eBook Inhalt
EBX Verleger
Vom Verleger verschlüsselter Inhalt des eBooks. Public Key verschlüsselter voucher mit dem decryption Key für den Inhalt
Quelle: EBX Spezifikation Ver 0.8
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Wie kommen die Bücher vom Verleger in den Online Shop eines Buchhändlers ? ! !
! ! !
Vom Buchhändler wird ein EBX Webserver und ein EBX Server Administrator Browser addin benötigt. Die Kommunikation mit dem EBX Server vom Verleger wird ausschließlich mit dem EBX Administrator XXX Der Buchhändler bestellt die gewünschten Bücher. Der EBX Server beim Verleger nimmt die Bestellung auf. Der verschlüsselte Inhalt wird heruntergeladen und die Voucher der Ausgewählten Bucher werden mit dem Private Key vom Verleger entschlüsselt. Für jedes Buch wird dann ein Voucher generiert, die Rechte werden auf den Buchhändler übertragen das CopyCount Feld wird mit der Anzahl der bestellten Nummer gesetzt. Der Voucher wird jetzt mit dem Public Key vom Buchhändler verschlüsselt. Die Bücher werden im Online Shop vom Buchhändler Angeboten.
Vom Verleger verschlüsselter Inhalt des eBooks. Public Key verschlüsselter voucher mit dem entschlüsselung Key für den Inhalt
Verlegers Private Key
EBX Server
Vom Verleger verschlüsselter Inhalt des eBooks. Buchhändlers Public Key verschlüsselter voucher mit dem entschlüsselung Key für den Inhalt
Buchhändlers Public Key
Buchhändlers Web browser EBX Administrator
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Der Weg vom Buchhändler zum Konsumenten ! ! ! ! !
Ein EBX zertifizierte Leseeinheit (z.B. Adobe eBook Reader) installiert ein Addin für den Browser. Im Online Shop des Buchhändlers sucht sich der Konsument ein Buch aus. Der Inhalt und der Voucher werden mit dem Private Key vom Buchhändler entschlüsselt. Es wird ein neuer Voucher kreiert und mit dem Standart Rechten eines Verbrauchers gefühlt. (keine Ausdruck möglich, eine Kopie...). Das Buch wird dann mit dem Public Key vom Konsumenten verschlüsselt. Die Leseeinheit hat den Private Key mit welchen sie Seite für Seite des Buches entschlüsselt.
Vom Verleger verschlüsselter Inhalt des eBooks. Konsumenten Public Key verschlüsselter voucher mit dem entschlüsselungs Key für den Inhalt
Konsumenten Private Key
EBX Leseeinheit
Angezeigte Seiten Angezeigte Seite
Konsumenten können Bücher auch untereinander austauschen und verschenken. Handelt es sich um ein Geschenk so werden alle Rechte an die andere Leseeinheit übertragen. Wird das Buch jemandem geliehen so werden die Rechte nur für eine gewisse Zeit übertragen.
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3.5 TRUST Modell Das Trust Model in der EBX Spezifikation ist für die Sichere Authentifizierung und Übertragung von Daten zwischen EBX Einheiten zuständig. Dabei darf es zu keinem Missbrauch von Kopierrechten kommen. Das Trust Modell definiert sechs SicherheitsLevels, 0 (niedrigste) und 5 (höchste). Der Verleger kann z.B. für die Verbindung zur einer anderen Einheit einen Trust Level von mindestens 4 verlangen.
Beispiel für ein Subset das ein Trust Level von 4 oder mehr von Einheiten verlangt.
3.6 Übertragungsprotokoll Das EBX System hat ein Protokoll definiert welches für die Übertragung von eBooks von einer Einheit zur anderen zuständig ist. Das Übertragungsprotokoll beinhaltete Anforderungen für die Reihenfolgen und den Inhalt von Datenübertragungen zwischen Einheiten. In der Tabelle 1 werden die Zuständigkeits Bereiche des EBX Protokolls angezeigt.
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Verleger Verleger Voucher Distributor Content Distributor Buchhändler Bücherei
Voucher Content Buchhändler Bücherei Distributor Distributor zuständig Nicht zuständig Noch nicht spezifiziert Nicht Noch nicht zuständig spezifiziert Noch nicht spezifiziert Noch nicht spezifiziert
Konsument
Konsument
Zuständig Zuständig Nicht zuständig Noch nicht spezifiziert Zuständig
Tabelle 1: Protokoll Zuständigkeiten im EBX System 3.6.1 EBX im Internet Wenn es im Internet benutzt wird ist das EBX häufig als eine erweiterte Form von HTTP 1.1 (RFC 2068 und RFC2969) implementiert. HTTP wird verwendet weil: ! Es wird von Firewalls durchgelassen. Ein neues Protokoll würde vorrausichtlich einen neuen Port benutzen. ! Sehr viele High-level APIs sind bereits vorhanden. ! Das hinzufügen von EBX Services zu einen bestehendem Web server wird erleichtert (z.B. Benutzung von Servlets oder Active X Komponenten) EBX ermöglicht auch das sich zwei Konsumenten über eine irDA kompatible InfrarotSchnittstelle eBooks von einander ausleihen oder verschenken. Die Infrarot-Schnittstelle kann auch benutzt werden um eBooks in dafür ausgestatteten Buchhandlung zu kaufen. Auch das WAP (Wireless Application Protocol) Protokoll kann für die Übertragung genutzt werden. 3.6.2 Protocol Engine und Voucher Engine Das EBX Übertragungsprotokoll umfast zwei Domänen: die Protocol Engine und die Voucher Engine. Die Protocol Engine wird lediglich dazu verwendet Vouchers von einer Voucher Engine zur anderen zu übertragen. Die Voucher Engine sendet, empfängt, entschlüsselt und verschlüsselt alle Vouchers.
Dazu ein Beispiel wie ein eBook gekauft wird: !
Der Konsument wählt über den Online Shop vom Buchhändler eins oder mehrere eBooks aus.
!
Ab einem gewissen Punkt, unabhängig vom Design der Seite, muss der Konsument Angaben zu Seiner Person und Adresse machen und die Art der 17
Bezahlung auswählen. Die Information wird normalerweise mittels einer HTML Form zum Webserver übertragen. !
Bevor es zum Download kommt, wird meistens noch die Nummer der Kreditkarte überprüft.
!
Der Einkauf wird dann als Eintrag in eine Datenbank gespeichert. der Voucher Distributors Webseite.
!
Nach dem Eintrag in die Datenbank, generiert der Voucher Distibutors Server eine URL mit dem link zum Voucher.
!
Der Voucher und der verschlüsselte Inhalt werden als link zum Download angeboten. Vorher wird normalerweise noch einen Bestätigung des Einkaufes kommen z.B. „Danke für ihren Einkauf“.
!
Hier wird erst die Protokoll Engine involviert: Der Benutzer überträgt das eBook und den Voucher.
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4. Zusammenfassung Ein direkter Vergleich zwischen PDF und eBook ist schwer, da die Benutzer völlig verschiedene Anforderungen an das jeweilige Format stellen. Das PDF Format hat sich schon als das meist verbreiteste Format für elektronische Dokumente etabliert. Die Herausforderung des eBooks ist es herkömmliche Bücher zu ersetzen, wobei es folgende Überlegung bedarf: Die Lesegeräte sind für den Grossteil der Konsumenten noch nicht lukrativ. Ein Problem der eBooks ist auch das Fehlen eines einheitliches Formates. Weiteres sind sowohl Verkauf als auch Promotion von eBooks noch in den Kinderschuhen. Vor kurzem wurde auf der Hacker Konferenz Def Con Nine das Acrobat eBook Reader Format entschlüsselt. Der Programmierer Dmitry Sklyarov, der das Tool vorgestellt hat, wurde gleich nach dem Vortrag vom FBI verhaftet. Später wurde dann die Anklage von Adobe fallen gelassen. Das Kopieren ganzer Bücher war bis jetzt umständlich und mit Kosten verbunden. Wenn aber das kopieren von Büchern so leicht wird wie das kopieren von Dateien, dann wird Piraterie ein großes Problem. Dabei kann das MP3 Format als Vorschau dienen, was mit eBooks geschehen könnte.
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5. Quellenverzeichnis PDF Reference third edition, Adobe Portable Document Format version 1.4, http://partners.adobe.com/asn/developer/acrosdk/docs/filefmtspecs/PDFReference.pdf Die Postscript-@Acrobat-Bibel, Thomas Merz Sicherheitsaspekte zu Acrobat und PDF, Thomas Merz, http://www.itl.de/media/pdf/acroconf_2/SicherheitsaspektePDF.pdf “Was sind eBooks ?”, www.ebooks.at eBooks security – theory and practice,ElcomSoft, presented at the Def Con Nine, http://www.download.ru/defcon.ppt Open eBook Publication Structure (OEBPS) specification. Version 1.0.1, http://www.openebook.org/ Gemstar White Paper “Werterhaltung von digitalen Inhalten”, http://www.rocket-ebook.de/downloads/about_gemstar/Gemstar_WP_Werterhaltung.pdf Electronic Book Exchange System Specification – Draft 0.8, http://www.ebxwg.org/ PDF Public-Key Digital Signature and Encryption Specification, http://partners.adobe.com/asn/developer/pdfs/tn/ppk_pdfspec.pdf The Promise of eBook Publishing, Paul Papanek Stork, http://www.writerswrite.com/journal/oct00/stork.htm CHIP Online „DTP-Profi für PDF und das Web“, Mark Schröder, http://www.chip.de/produkte_tests/produkte_tests_140813.html Index of ElcomSoft, Dmitry Sklyarov, Adobe, US Government and DMCA-related articles from around the Web, http://www.planetebook.com/mainpage.asp?webpageid=170 GuaPDF, www.password-crackers.com/crack/guapdf.html RFC 1321, http://deesse.univ-lemans.fr:8003/Connected/RFC/1321/ RFC 2068, http://www.freesoft.org/CIE/RFC/2068/ RFC 2969, http://www.faqs.org/rfc/rfc2969.txt
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