VON DEN
WUNDERBAREN HEILWIRKUNGEN DES
KOHLBLATTES VON
CAMILLE DROZ HERBORIST - BOTANIKER MITGLIED DER SCHWEIZ. BOTANI...
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VON DEN
WUNDERBAREN HEILWIRKUNGEN DES
KOHLBLATTES VON
CAMILLE DROZ HERBORIST - BOTANIKER MITGLIED DER SCHWEIZ. BOTANISCHEN GESELLSCHAFT, ZÜRICH, DER SOCIÉTÉ BOTANIQUE DE GENEVE, DES SCIENCES NATURELLES NEUCHATELOISES, DER SOCIÉTÉ NATIONALE D'ACCLIMATATION DE FRANCE.
ERHÄLTLICH BEIM VERFASSER
LES GENEVEYS-SUR-COFFRANE (NEUENBURG Schweiz)
VORWORT ZUR DEUTSCHEN 14. AUFLAGE (ca. 1976) Nachdem die dreizehnte Auflage dieser Broschüre vergriffen ist lassen wir ihr eine vierzehnte folgen; wir sind überzeugt, dass sie ebensoviel Erfolg haben wird, wie die vorhergehende. Beinahe täglich erhalten wir Zuschriften mit Beweisen für die Wirksamkeit der Kohltherapie. Alle beglückwünschen mich, mit meiner Broschüre das schon beinahe vergessene Werk, resp. die Ideen Dr. Blancs, wieder verbreitet zu haben. Alle sind voll des Lobes über die wunderbaren Heilwirkungen des Kohls. Wir sind ehrlich erfreut über alle diese begeisterten Zeugnisse. CD.
DER KOHL Unser Kohl (brassica oleracea) scheint eine der wenigen Kulturpflanzen zu sein, die in Europa ihre Heimat haben. Diesem Umstande muss man vielleicht die ungeheure Zahl von Varianten zuschreiben, die man in jahrhundertelanger Züchtung erhalten hat. Im ursprünglichen Zustand zäh, hart und scharf, können die Kohlblätter damals noch nicht als Nahrung gedient haben. Der Züchtung ist es aber gelungen, diese Nachteile zu beseitigen. Sie zwang die Kohlblätter, sich gegenseitig zu bedecken; dadurch blieben die innersten Blätter zart und wasserhaltig und waren gegen Belichtung weitgehend geschützt; denn das Licht ist ja die Hauptursache der pflanzlichen Verholzung. Das Ziel der Gärtner ist, diese eigentliche Verkümmerung immer vollständiger zu erhalten und so dem Kohlblatt einen immer besseren Geschmack zu geben. Der Kohl ist heute sicher eines der gebräuchlichsten Nahrungsmittel. Aber nicht vom ernährungstechnischen Standpunkt aus habe ich diese Broschüre zusammengestellt. Wenn der Kohl schon ein gutes Volksnahrungsmittel ist, so ist er ein noch viel besseres Volksheilmittel.
vermutlich Buchdruckerei Wicky in Le Landeron Alle Rechte vorbehalten
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Dass man mit Kohlblättern Umschläge machen kann, überrascht vielleicht im ersten Augenblick. Ich darf aber behaupten, dass es kein wirksameres und zugleich schmerzlinderndes Hautreinigungsmittel gibt, als die Blätter unseres bescheidenen Kohls. Es bestätigt sich hier, dass verschiedene Krankheiten am besten einem einfachen Nahrungsmittel zugänglich sind und ihm gegenüber bessere Heilungstendenz zeigen als gegenüber den verschiedensten chemischen Heilmitteln.
Im allgemeinen zeugen Beweise eher für eine Sache, als große Worte und Beteuerungen. Für die Heilkraft des Kohls aber haben wir Beweismaterial genug. Schon Plinius sagt, dass Chrysipus, Dieuches, Pythagoras und Cato sich verschiedentlich über den heilenden Wert des Kohls geäußert haben. Aus unserer Zeit dagegen stammt das bemerkenswerte Werk des Dr. Blanc, der uns die zahlreichen Heilerfolge mit Kohl aus seiner eigenen Praxis beschreibt. Diese Erfolge haben sich in meiner Praxis immer wieder aufs Beste bestätigen lassen und ich wage zu behaupten, dass in den nachstehend beschriebenen Fällen der Kohl tatsächlich das beste Heilmittel ist. Ich bin mit Dr. Blanc vollkommen einverstanden wenn er sagt: «Der Kohl ist der Arzt der Vorsehung. Durch genaue Beobachtung der erzielten Resultate lernen wir seine Wirkungsweise kennen». Das lehrreiche, kostbare Werk Dr. Blancs ist leider vergriffen. («Les propriétés médicales de la feuille de chou»). Da es jammerschade wäre, wenn ein so vorzügliches Werk einfach in Vergessenheit geraten würde, habe ich es unternommen, einige wichtige Stellen daraus wieder zu veröffentlichen. Dr. Blanc von der Faculté de Paris, Arzt am Hospice de Romans, Drôme, sagt in seinem 1881 erschienenen Werk: «Der Kohl könnte in der Heilkunde das sein, was das Brot in der Nahrung ist; der Kohl ist der Arzt der Armen. Der Kohl ist ein Heilmittel von großer Wirksamkeit und sehr weitbegrenzter Anwendungsmöglichkeit. Diese Behauptung beruht auf reicher, eigener Erfahrung. Durch Kohl geheilte Patienten waren von dieser Methode derart begeistert, dass sie mir nahelegten, die Sache zu veröffentlichen, ihre «Fälle» niederzuschreiben und damit der Menschheit einen großen Dienst zu erweisen. Schließlich gab ich nach, obschon das nicht meine ursprüngliche Idee gewesen war. Zuerst hatte ich nämlich meine Erfolge, Heilungen von Krankheiten schwerer und schwerster Art, der Académie de médicine unterbreiten wollen; die Anerkennung von Seiten einer so erlauchten Gesellschaft hätte der Methode viel schöner und rascher zum Durchbruch verholfen. Meine Bemühungen waren leider vergeblich; so ging ich den bescheideneren Weg. Möge mein Werk dies erfüllen: Nützlich sein denen, die den Mut haben, sich versuchsweise einer so gewöhnlichen Pflanze zu bedienen: des Kohls.
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In der Tat: Seltenheit, Herkunft aus fernen Landen, merkwürdiger Name, Giftigkeit, das sind Eigenschaften, die für gewöhnlich den «Wert» eines Heilmittels ausmachen. Der Kohl hat keine dieser Eigenschaften. Gibt es eine gewöhnlichere, bekanntere Pflanze als den Kohl? Die Behauptung, dass dieser Kohl nun ganz gewaltige Heilkraft besitzt, müsste als ein tollkühnes Unterfangen erscheinen, wenn nicht... eben Beweise dafür vorhanden waren; sehr viele Beweise sogar. «Hier sind sie: «Es dürfte im allgemeinen nicht bekannt sein — auch ich wusste es lange Zeit nicht — dass der Kohl schon im Altertum ein großes Ansehen genoss; er war geradezu Universalmittel. Die Römer kannten während sechs Jahrhunderten sozusagen kein anderes Heilmittel als den Kohl. Den aber verwendeten sie als inneres und äußeres Reinigungsmittel, zu Umschlägen, zur Wundbehandlung ihrer Legionäre; Cato hat ihn sogar als spezifisch gegen die Pest bezeichnet und verwendet. Die Römer schienen den Kohl zum Hüter ihrer Gesundheit erkoren zu haben und diese Gesundheit blühte seinethalben und der guten römischen Sitten wegen sechs Jahrhunderte lang. Dann aber kam der Zerfall, neue Krankheiten kamen und man brauchte neue Mittel, sie zu heilen. Der Kohl, der ihnen so gute Dienste erwiesen hatte, geriet in Vergessenheit. «Als ich meine eigenen Versuche begann war ich weit entfernt davon zu wissen, dass ich auf den Spuren der alten Römer wandelte. Hätte ich es gewusst — es hätte mir zwar geholfen, Spott und Hohn etwas leichter zu ertragen, die mir der Kohl eingebracht hat; es hatte mich anderseits aber auch abgelenkt und ich wäre wohl niemals zu den Erfolgen gekommen, über die ich mich jetzt freuen darf. Hätten aber erst die Römer die Wirkungsweise des Kohls so gekannt, wie ich sie jetzt kenne, der Kohl wäre niemals so in Misskredit und Vergessenheit geraten. «Mein erstes und entscheidendes Erlebnis mit dem Kohl trug sich folgendermaßen zu; im Jahre 1851 hatte ich ein Geschwür an einem Bein zu behandeln. Ich wusste, dass es vollständig abgekapselt und jeder mögliche Abfluss verstopft war. Die Haut darüber war rot, geschwollen und teilweise sogar verkrustet; eine Spontanheilung war ausgeschlossen. Ein künstlicher Abfluss war nötig. In der Absicht diesen herbeizuführen, machte ich Umschläge
und zwar mit Blättern von Wiesensalbei. Weshalb gerade Wiesensalbei weiß ich selbst nicht; ich hatte einfach ein Ziel und suchte ein Mittel, es zu erreichen. Meine erste Wahl war nicht glücklich; nach mehreren Tagen Salbei-Behandlung war keinerlei Besserung eingetreten. Als zweites Mittel versuchte ich nun das Kohlblatt, wiederum rein willkürlich, ohne Grund zur Bevorzugung. Schon nach halbtägiger Behandlung beobachtete ich ein Phänomen, das mich erschreckte und wunderte. Haut und Geschwür, die bis dahin ein ausgesprochen ausgetrocknetes Aussehen gehabt hatten, begannen nun plötzlich, offenbar unter dem Einfluss der Kohlblätter, eine reichlich fließende, jauchige Flüssigkeit abzusondern, die schon in den ersten Stunden eine Menge Unreinkeiten herausschwemmte. Die Umschläge wurden unter immer denselben Erscheinungen fortgesetzt; die Ränder des Geschwürs senkten sich und wurden schön rosafarben, das Bein, vorher gerötet und geschwollen, nahm wieder normale Form und Farbe an. Endlich vernarbte das Geschwür und zwar war die Narbe außerordentlich sauber und schön. Der Kohl hatte alle meine Erwartungen und Hoffnungen weit übertroffen. Das Geschwür hatte sich nicht nur prompt geöffnet, sondern das ganze Bein war in erstaunlich kurzer Zeit geheilt worden. «Neue Versuche waren vom gleichen Resultat gefolgt; ich fragte mich, weshalb Geschwüre, die sonst jeder Behandlung hartnäckig widerstehen, unter dem Einfluss des Kohls so leicht und sauber heilen. Meine erste Erklärung war diese: Die bis dahin geheilten Geschwüre hatten alle einen flechtigen oder rheumatischen Ausgangspunkt gehabt, über den der Kohl, so meinte ich, dank seinem Schwefelgehalt leicht Herr werden kann. Nachdem ich dann während mehrerer Jahre mit gleichem Erfolg die gleiche Behandlung angewendet hatte und zwar bei allen Geschwüren, die im Hospice von Romans überhaupt behandelt wurden und die alle ungefähr dieselben Ursachen hatten, musste ich meine Theorie etwas anders fassen: Durch das Kohlblatt wurde, und zwar unmittelbar und immer nach Beginn der Behandlung, eine überaus reichliche Sekretion bewirkt, der dann regelmäßig die Heilung zu folgen pflegte. Diese erstaunliche Regelmäßigkeit ließ mich vermuten, dass allen diesen Geschwüren eine gemeinsame oder verwandte Krankheitsursache zu Grunde liege und dass nach der Beseitigung dieser Ursache durch den Kohl natürlich auch die Krankheit, also —8—
das Geschwür, verschwinden müsse. Die erfolgreichen Heilungen von Geschwüren durch Kohl haben mich bestimmt, die Versuche auf eine große Zahl von anderen Krankheiten auszudehnen. «So kann als Komplikation der Geschwüre beispielsweise eine erysipelartige Entzündung auftreten; der Kohl lässt diese Komplikation prompt verschwinden. Ich schloss daher auf die Nützlichkeit des Kohls bei reinem Erysipel, bei phlegmonösem und gangraänösem Erysipel. Der Erfolg bei angestellten Versuchen gab mir Recht. Meine Versuche erstreckten sich weiter auf Gangrän, Wunden, akute Verletzungen. Auch diese Versuche waren von Erfolg gekrönt. Weiter dachte ich bereits an die mögliche Heilung von infizierten Wunden und Bisswunden, an die Bekämpfung von Milzbrand, eitrigem Fieber, Tollwut. Die ersten dieser meiner Ableitungen sind durch Tatsachen gerechtfertigt, während die letzten etwas gewagt erscheinen, weil das Heilmittel zunächst in gar keiner Beziehung zur Krankheit zu stehen scheint; inzwischen allerdings haben auch sie sich als richtig erwiesen. «Vorläufig war meine Erklärung der Wirkungsweise des Kohls immer noch die, dass das Kohlblatt eben eine starke Affinität zu den krankhaften Prinzipien habe, die eine Krankheit im menschlichen Organismus erzeugen. Durch immer weitere Beobachtungen an Geschwüren konnte ich den Heilungsverlauf noch genauer analysieren: «Ein Geschwür entsteht oft aus Bläschen oder Pusteln; so muss aber der Kohl, der Geschwüre heilt, natürlich auch Bläschen oder Pusteln, die zu Geschwürbildung neigen, heilen und damit also die Geschwürbildung verhüten. Konstante Erfolge haben diese Ableitung gerechtfertigt. Die Heilung der mit Kohl behandelten Geschwüre scheint durch eine regelmäßige, seröse oder eitrige Sekretion bedingt zu sein, die offenbar durch den Kohl hervorgerufen wurde. Daraus schloss ich, dass der Kohl auch die Eiterung der Pockenbläschen unterstützen müsse, was der Versuch bestätigte. Bei den Pocken, wie bei den anderen Exanthemen entsteht ein Durchbruch durch die Haut; der Kohl, der diesen Vorgang begünstigt, trägt folglich zur Heilung der Krankheit bei. Die Richtigkeit dieser Überlegung bestätigte sich bei Röteln, Frieselfieber, Gürtelrose. Die Natur ist einfach in ihren Mitteln:
es besteht kein Zweifel darüber, dass der Scharlach und der Karbunkel den gleichen Gesetzen folgen. Gleich verhält es sich mit mehreren Arten von Flechten und Schorf. «Das Erysipel kann vollständig spontan heilen oder durch verschiedene andere Mittel geheilt werden, lässt nach seiner Heilung aber mitunter nervöse Schmerzempfindungen zurück, besonders an behaarten Hautstellen. Diese Schmerzen werden durch Kohlblätter augenblicklich beseitigt. Es drängt sich die Frage auf, ob nicht auch andere neuralgische Affektionen ähnlich reagieren würden. In der Tat habe ich Gesichts- und Zahnneuralgien mit Kohlblättern zum Verschwinden gebracht. Idiopathisches Kopfweh, unabhängig von Fieber oder Darmstörungen, ebenso rheumatische und rheumaähnliche Schmerzen sind gleichfalls einer recht günstigen Beeinflussung durch den Kohl zugänglich. «Wenn der Kohl nun so wirksam ist gegen Neuralgien, selbst intermittierender Art, könnte er dann nicht auch gegen Malaria verwendet werden? Es wäre zu versuchen. Auf alle Fälle würde er, als Bauchumschlag, die Chininbehandlung wirksam unterstützen. «Bis dahin wurden noch keine Eingeweidekrankheiten erwähnt; ich dachte auch gar nicht daran, sie etwa mit Kohl zu behandeln, bis ich auf Anregung von Patienten dazu veranlasst wurde. Das war im Mai und Juni 1874. Ich werde im Folgenden über diese zugleich merkwürdigen wie lehrreichen Versuche noch zu berichten haben. «Die Reihe der durch Kohl heilbaren Krankheiten wird manchem vielleicht bereits überfüllt erscheinen. Und doch sind z. B. die Tumoren noch nicht erwähnt, die gleichfalls der Wirkung des Kohls zugänglich sind. Noch mehr: jeder könnte die Reihe eigentlich selbst beliebig weit fortsetzen, wenn er Beobachtung, Erfahrung und guten Willen zu Hilfe zieht. In der Tat ist nichts einfacher, als dass jeder Zweifler selbst Versuche anstelle: der Kohl ist im Überfluss vorhanden und die Krankheiten, die ich erwähnte sind ziemlich häufig; die Anwendung geschieht nur äußerlich, ist also leicht, die Wirkung ist eine sofortige, sie ist vollkommen unschädlich und man kann sie ausgezeichnet feststellen und verfolgen. Man sieht, die Überlegungen, die für einen Versuch sprechen, sind zahlreich; man wird keine einzige finden, die dagegen spricht. — 10 —
«Für die Wirksamkeit des Kohls stehen mir nun äußerst zahlreiche Beweise zur Verfügung. Da es mir nicht möglich ist, sie hier alle anzuführen, habe ich eine Auswahl getroffen. Meine Beweise werden stichhaltig und einleuchtend sein: es sind Berichte über geheilte Fälle, teilweise äußerst schwerer Natur, die oft keinem anderen Heilmittel zugänglich waren. Die meisten Beispiele stammen aus meiner Praxis im Hotel-Dieu in Romans. Dort habe ich meine Versuche begonnen und entwickelt, ohne je einem Kranken zu schaden. Die Versuche trugen mir anfänglich in- und außerhalb des Spitals alles andere als Lob ein. Wie die Meinungen sich geändert haben, mag daraus hervorgehen, dass nun seit mehreren Jahren im Spitalgarten zu Romans alle möglichen Arten von Kohl gepflanzt werden. Verschiedene meiner sehr geehrten Kollegen bringen un-umwunden ihre volle Befriedigung über die geniale Kohl-Therapie zum Ausdruck.» Dann bringt das Werk die Mehrzahl der von Dr. Blanc erzielten Heilungen. Alle diese Heilungen können ohne Ausnahme als wunderbar bezeichnet werden. Jeder Bericht führt den Namen des Patienten an, Datum der Behandlung, Eintritt jeder festgestellten Heilungsreaktion u.s.w. Dass ernste, schwere, sehr oft als unheilbar bezeichnete Krankheiten durch dieses einfachste aller Heilmittel geheilt werden können, das jedermann zur Verfügung steht: das Kohlblatt... doch urteilen wir lieber nach den folgenden Auszügen aus einigen Briefen, die von wirklich überraschenden Heilungen sprechen! EINIGE VERBLÜFFENDE HEILUNGEN Mr. Loviat, Pfarrer von St. Claude in Besancon, erzählt aus seinem vertretungsweisen Dienst in Mancluans, nahe der Isle-sur-leDoubs, dass ein Jüngling, sein Pfarrkind, auf einem Karren den er führte einschlief, herunterfiel und dass ihm ein Rad über ein Bein fuhr. Der Junge wurde zu ihm gebracht und von zwei Ärzten der Insel untersucht. Der Zustand des verletzten Gliedes schien ihnen die Amputation zu fordern. Immerhin, sagten sie der Mutter des Verletzten, wäre es wünschenswert, noch einen dritten Arzt zuzuziehen. Man einigte sich und ließ einen Chirurgen von Montbéliard kommen. Dieser kam, begleitet von den zwei Ärzten
der Insel, um den Patienten zu untersuchen. Nach der Untersuchung schlossen alle drei zusammen auf die Notwendigkeit der Amputation, die ihnen so dringend schien, dass sie beschlossen, sie am nächsten Morgen auszuführen. Nachdem sich die drei Ärzte verabschiedet hatten, riet Mr. Loviat der Mutter des Verunfallten, das verletzte Bein mit Kohlblättern zu bedecken, was sie sogleich tat. Das war gegen 5 Uhr nachmittags. Alsbald wurden die Schmerzen des Jungen geringer, er schlief ein und der Schlaf dauerte ohne Unterbruch bis gegen acht Uhr morgens. Schon beim Erwachen rief er: «Mutter ich bin geheilt; ich kann das Bein bewegen!». Im selben Augenblick kam einer der Ärzte der Insel; er kam etwas zu früh und wollte die Vorbereitungen zur Amputation treffen. «Mein Sohn ist geheilt» rief die Mutter, als sie ihn erblickte. «Unmöglich» sagte der Arzt, «immerhin, sehen wir nach». Man entfernte die Kohlblätter; sie waren von einer blutigen Flüssigkeit durchtränkt. Das Bein wurde gereinigt. Die Geschwulst war vollständig verschwunden und die Farbe war die des gesunden Beins. «Die Amputation ist nicht nötig», sagte der Mann der Heilkunst und ging. Acht Tage später nahm der Junge dann seine Arbeit wieder auf. Am 29. Juni 1877 schrieb M. Dufay, Aufseher der Findelkinder in Lyon an Dr. Blanc; «Mein Vater litt einige Zeit an Nierenrheuma. Dieses Rheuma verschwand und seitdem fühlte er große Beschwerden beim Wasserlassen. M. Philippeau behandelte ihn auf Blasenkonkremente. Er glaubte, dass der verlängerte Aufenthalt des Harns in der Blase, der zur Steinbildung Anlass gegeben hatte, auf Blasenkatarrh zurückzuführen sei und versuchte mehrmals vergeblich zu sondieren und mit der Sonde in die Harnblase zu gelangen; die Entzündung der Prostata und der Krampf der Harnröhre bildeten ein unüberwindliches Hindernis. Alle von unseren Ärzten empfohlenen Mittel blieben erfolglos. Man erwartete auch keine völlige Heilung mehr, aber doch wenigstens eine Linderung der peinlichen Schmerzen. «Dr. Blanc antwortete auf diesen ersten Brief: «Der Kohl kennt keine Ausnahme! Im übrigen scheint ja die Krankheit ihres Vaters rheumatischen Ursprungs zu sein, Rheuma ist aber der Wirkung des Kohls zugänglich. — 12 —
Wenden Sie daher ohne Bedenken Kohl an. Machen sie Umschläge auf Unterleib und Nierengegend.» Man begann die Behandlung erst am 9. Juli. Am 11. Juli berichtete man Dr. Blanc: «Flüssigkeitsabsonderung so intensiv, dass Blätter, Verband und Bettwäsche davon durchtränkt sind. Auf der Außenseite der auf die Nierengegend aufgelegten Blätter ein weißliches Pulver, ähnlich einem Salzniederschlag. Lebhafte Röte auf der Bauchhaut, wie nach Senfpflaster. Blasenbildung und starker Juckreiz.» Weist dieses Pulver, das wohl sicher ein Salz war, nicht auf die Harnkonkremente hin, die durch den Kohl ausgetrieben wurden? Am 13. Juli schrieb man Dr. Blanc: «Der Schleim, der durch sein Festwerden in den Harnwegen die Harnentleerung so behinderte und so schmerzhaft machte, verflüssigte sich wieder im Harn und der Harn wird wieder viel leichter entleert». Und am 19. Juli: «Die Besserung macht Fortschritte, und wenn wir auch das Wort Heilung nicht so kühn wie Sie anwenden möchten, so ist doch eine ganz unbestreitbare und greifbare Erleichterung festzustellen.» Im selben Brief schreibt der Kranke selbst an Dr. Blanc, und fügt seinen Dankesbezeugungen bei, dass die Wirkung des Kohls, dieses so einfachen Heilmittels wirklich frappant und wunderbar sei. Am 10. August schrieb M. Benedech, der Korrespondent seit dem 11. Juli, der Schwiegersohn des Patienten: «Wir haben die Behandlung fortgesetzt. Die Besserung hält an. Die Absonderungsflüssigkeit ist spärlich, oft null. Die Blätter sind oft grün, oft braun und dann wiederholt sich der Bläschenausschlag. Die Temperatur ist veränderlich, die Julihitze hat weder Krise noch Rückfall verursacht. Wir können die unerwartete Besserung ganz dem Kohlblatt zuschreiben und sie füglich als Wunder bezeichnen. Die Therapie des Kohls wird damit einen neuen und schlagenden Beweis ihrer Wirksamkeit erhalten, umsomehr, als unsere Ärzte und Apotheker jede Hoffnung auf Heilung aufgegeben hatten». Die endgültige Heilung wurde Dr. Blanc am 11. Oktober bekanntgegeben, in welchem Brief M. Benedech außerdem einen neuen Beweis für die Heilkraft des Kohls anführt: «Ein Schwerarbeiter hatte sich eine Darmentzündung, verbunden mit Hämorrhoidalblutungen zugezogen. Einen Monat lang schrie der Mann vor Schmerzen; er hatte weder bei Tag noch bei Nacht
Ruhe, konnte ohne die wahnsinnigsten Schmerzen weder stehen, sitzen, noch liegen. Auf meinen Rat entschloss er sich nach vier weiteren, qualvollen Tagen, auf Lenden- und Aftergegend Kohlblätter aufzulegen. Nach der ersten Auflage: intensive Sekretion einer ekligen Flüssigkeit unter den Blättern. Bei der zweiten Auflage fühlt der Mann am Abend ein weiteres, starkes Feuchtwerden des Verbandes; er steht auf, findet die Blätter durchtränkt mit blutiger Flüssigkeit, füllt damit ein weiteres halbes Gefäß und ist geheilt.» «Angesichts dieses klaren Beweises» fährt M. Benedech fort, «sollte man sich um Ihr Werk über die Kohltherapie eigentlich direkt schlagen!» Einige Referenzen von Dr. Blanc. Epernay, 23. Juni 1877. Ich habe seit einem Monat in sieben verschiedenen Fällen, darunter einem vom letzten und fast hoffnungslosen Stadium, so erstaunliche Heilungen mit dem Kohl erzielt, dass ich es für eine humanitäre Pflicht halte, die Entdeckung Dr. Blancs öffentlich bekanntzumachen. Ch. Camus, Waldinspektor in Epernay.
Nantes, 30. März 1878. Verehrter Herr Kollege, Ich habe mit lebhaftestem Interesse Ihr Werk über den Kohl gelesen und habe ihn bei verschiedenen Patienten mit gangränösen Wunden, rheumatischen Beschwerden und hartnäckigen Kopfschmerzen angewendet; dabei habe ich überall gute Resultate bekommen. Dr. med. Eugène Thiébaud. Nantes, 3. April 1880. Von den vor allem in Nantes erzielten Heilungen möchte ich Ihnen hier drei anführen: Im letzten Sommer war ein Fräulein von Ille-et-Vilaine eben erst bei einer Freundin, die auf einem Gut bei La Vendée wohnte angekommen, als ein Telegramm eintraf mit der Mitteilung, dass sie sofort zurückkehren müsse, wenn sie ihre Nichte noch vor dem
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Tode sehen wolle. Sie reiste auf der Stelle wieder ab und fand ihre Familie in voller Verzweiflung; das Kind lag in der Agonie, der Arzt hatte es aufgegeben. Die Tante ließ den Arzt kommen und fragte ihn, ob sie nun, da die Wissenschaft doch nichts mehr für ihre Nichte tun könne und sie aufgegeben habe, das Kind nach eigenem Gutfinden behandeln dürfe, unter Umstanden sogar mit Kohl. Da der Arzt zustimmte, wickelte man das Kind sofort von Kopf bis zu Fuß in Kohlblätter ein. Keine Änderung während der ersten Nacht. Trotzdem setzte man die Behandlung fort. Acht Tage später befand sich die Kranke in voller Genesung und nach vierzehn Tagen war sie geheilt. Man nannte sie fortan «petite perdrix aux choux». Eine junge Frau hatte sich bei der Geburt ihres letzten Kindes eine innere Risswunde zugezogen. Der Arzt brannte sie zwölfmal und sie litt grauenhaft, sowohl liegend als auch sitzend und stehend. Da erinnerte sie sich dessen, was ich ihr einmal über den Kohl erzählt hatte. Sie wagte den Versuch; die Blätter bewirkten eine Ausscheidung von Flüssigkeit und zersetztem Blut. Nach vierzehn Tagen war sie geheilt. Ein kleines, zweijähriges Töchterchen hatte Drüsenschwellungen am Hals, unterhalb der linken Schulter und unter der Achselhöhle. Die Ärzte sagten der Mutter, die Krankheit sei skrofulöser Natur und brauche lange Zeit, um auszuheilen. Eine Dame, der ich vom Kohlblatt gesprochen und die seine Wirkung selbst erprobt hatte riet der Mutter, auch bei diesen Drüsen Kohl anzuwenden. Drei Monate später waren diese Drüsen narbenlos geheilt. Ich könnte Ihnen noch viel mehr Heilungen aufzählen; es sollte aber für diesmal genügen. Mercier. So sind nun noch eine Unzahl von Heilberichten von zum Teil bekannten Personen angeführt. Aber auch wir müssen uns des knappen Raumes wegen beschranken. Im übrigen dürften wir nun über die Erfolge Dr. Blancs, d.h. über den Heilwert des Kohlblattes genügend informiert sein. Aus der Statistik von etwa hundert Fällen, die sich unter den von Dr. Blanc überlieferten finden, führe ich die folgenden an. Es wurden geheilt oder wesentlich gebessert:
Bläschenausschläge Ekzem Zuckerkrankheit Feuchte Schuppen Asthma Muskelquetschungen Krebs Blasenkatarrh Flechten Verrenkungen
Hirnhautentzündung Typhus Gicht Augenentzündung Lähmungen der Blase und der unteren Extremitäten einfache und hochkomplizierte Wunden Pusteln Röteln Bauchtumor
Kopfweh Seitenstechen Brustfellentzündung Akne Schussverletzungen Bronchitis Krebsgeschwüre Geschwüre Eklampsie einfache, geschwürige, phlegmonöse, gangränöse Erysipele Gangrän Nierenentzündung Wechselfieber Nagelgeschwür
Gesichtsneuralgie Zahnschmerzen Rheuma Karbunkel Risse Verbrennungen Augenkrebs akute Wunden Frostbeulen
rissige Haut Neuralgien Frieselfieber Venenentzündung
Wie man die Kohlblätter walzt ...
Blutergüsse Biss eines verdächtigen Hundes Syphilis Nesselfieber
Schorf Pocken
... sie auf die schmerzhafte Stelle auflegt...
Wie man das Kohlblatt anwendet Ich habe es für nützlich erachtet, hier die genaue «Gebrauchsanweisung» von Dr. Blanc wiederzugeben weil ich glaube, dass sie die beste sei und die besten Resultate garantiere: «Die Römer, die den Kohl äußerlich und innerlich anwendeten, gebrauchten die ganze Pflanze und kochten sie. Ich selbst habe in meiner Praxis den Kohl dagegen stets im natürlichen, rohen Zustande verwendet, ohne jede Zutat. «Alle Arten von Kohl können verwendet werden; mir persönlich schien der Mailänder-Kohl von allen versuchten Arten der wirksamste zu sein. Die grünsten, dicksten, freien Blätter sind die wirksamsten. Der Rotkohl, der so viel gepriesen wird, ist lange nicht so viel wert, wie der Mailänder. Es ist gut, wenn man das Blatt vor Gebrauch wäscht. Will man einen breiten Umschlag machen, etwa auf die Brust, Rücken, Bauch, Schulter, so lässt man die Blätter ganz. — 16 —
... und mit einem Verband gut fixiert. Retelast Verbandstoff um die Kohlblattumschläge fixieren. Nr. 0 für Finger Nr. 1 für Arme, Beine, Füße, Hände und Vorderarme Nr. 3 für Knie Nr. 5 für Kopf und Nacken Nr. 6 für Armhöhle, Brust-, Rücken-, Nieren- und Lebergegend. (Retelast ist beim Verfasser erhältlich).
Man entfernt den vorstehenden Teil der Blattachse und walzt dann die Blätter., z.B. mit einer Flasche, um sie recht weich zu machen und die Blattrippen zu zerquetschen. Vor Gebrauch wärmt man die Blätter etwas an; man kann dann mehrere aufeinander schichten und zum Schluss fixiert man das ganze mit einem Verband. «Ist der Umschlag aber für eine Fläche mit kleiner Ausdehnung bestimmt, so schneidet man die Kohlblätter in mehr oder weniger lange Streifen, je nach der Größe der zu behandelnden Stelle, walzt sie, wärmt sie etwas und legt sie übereinandergeschichtet auf. Auch hier beschließt ein Verband die Prozedur. Größte Vorsicht ist bei Umschlägen auf Wunden und Geschwüre_ geboten. Blätter mit vorstehenden Blattrippen würden, auch wenn sie sorgfältig gewalzt sind, der Wunde schaden und heftige Schmerzen verursachen. Für solche Umschläge soll man Blätter junger Pflanzen wählen und daraus, seitlich der Blattachse, drei bis vier Zentimeter breite Streifen verschiedener Länge schneiden. Stehen keine jungen Pflanzen zur Verfügung, so wählt man die glattesten Blätter älterer Pflanzen und schneidet die Streifen entweder vom Blattrand oder zwischen den Seitenrippen dieser Blätter. Die Streifen werden dann gewalzt und endlich dachziegelartig aufgelegt. Dank dieser dachziegelartigen Anordnung steht dann die Wunde oder das Geschwür überall mit dem Kohl in Berührung und das Sekret findet zwischen den Streifen seinen Abfluss. Diese müssen die Wunde in jeder Richtung überdecken und dürfen keine Falten bilden. Eine Falte, auch eine ganz unscheinbare, könnte unerträgliche Schmerzen verursachen. Das gilt übrigens für alle Arten von Umschlägen. «Normalerweise erneuert man den Kohlumschlag morgens und abends. In besonders schweren Fällen häufiger. Beim Wechseln geht man so vor: Man macht alles bereit, was zum neuen Umschlag nötig ist; ganze und halbe Blätter, Streifen und Streifchen, lauwarmes Wasser, dem man im Falle eines Geschwürs oder einer Wunde eine keimtötende Substanz beifügt, etwa Chlorkalklösung oder ein paar Tropfen Karbolsäure. Diese Zugabe ist zwar nützlich, aber nicht unbedingt notwendig. Man wäscht alle Stellen, die vom Kohl bedeckt waren, trocknet, wenn es sich um Wunden oder um Geschwüre handelt, sorgfältig ab und legt alles Material des neuen Verbandes auf, alles unter Beachtung des Vorhergesagten. Das ist das ganze Geheimnis.» — 18 —
17 Punkte über die Wirkungsweise des Kohls 1. Das Kohlblatt erzeugt oder fördert die Sekretion oder Eiterung bei Geschwüren, Bläschen, Pusteln, auf erysipelatös oder furunkulös entzündeter Haut, aber auch auf gesunder Haut, die tieferliegende, kranke Gewebe bedeckt. 2. Diese Förderung der Eiter- oder Flüssigkeitsbildung ist; regelmäßig von einer Besserung und oft von einer Heilung gefolgt und ist somit die einzige zu diesem Resultat nötige Bedingung. Die Eigenschaft des Kohls, diese Förderung zu bewirken, ist also eine indirekte Heileigenschaft. Die Förderung der Eiterbildung durch die Kohlblätter kann in einigen Fällen von Geschwüren und (auch blasenziehenden) Wunden die Schmerzen und die Entzündung vergrößern, der Eiter kann blutig werden. Diese alarmierende Tatsache ist dann etwa durch die Anwesenheit von z. B. rheumatisch vergifteten Säften bedingt. Diese Säfte werden durch den Kohl angezogen und auf der Wunde angehäuft; so können sie dieselbe reizen und je nach Schärfe und Menge entzünden. Während dieser Zeit hat sich aber der Kranke seiner Genesung genähert, Wunde oder Geschwür heilen nun sehr leicht, welche Mittel auch dazu verwendet wurden. Nur die Kohlumschläge sollen dann unterbrochen werden. 3. Die Heileigenschaft des Kohls besteht nicht in einer Absorption, sondern in einer Affinität zu allen giftigen Säften. 4. Der Kohl übt diese Affinität aus auf Geschwüre, nackt oder verkrustet, auf verdickte Haut, auf einfache oder zusammenfließende Pocken, und zwar durch totes Gewebe, durch entzündete Haut hindurch, aber auch durch gesunde Haut, die leicht resorbierbare Tumoren bedeckt. 5. Wenn die Krankheit sich auf große Teile oder gar auf die ganze Haut erstreckt, so ist die Wirkung des nur auf einige Stellen aufgelegten Kohls eine allgemeine, d. h. sie erstreckt sich auf die ganze Körperoberfläche. 6. Flüssigkeit unter den nicht von Kohlblättern bedeckten Stellen der Haut wird absorbiert und unverzüglich an die bedeckten Stellen geleitet, um dort ausgeschieden zu werden.
7. Die Behandlung einer eitrigen Affektion mit Kohl verhindert mit Sicherheit die Resorption des Eiters und eine anschließende Sepsis. 8. Die durch eine solche Behandlung erzielte Heilung ist vollständiger und sicherer als nach jeder anderen Behandlung, weil sie nur eintritt, wenn die Krankheitsursache vertrieben und ihre Folgen am Körper verschwunden sind. 9. Die Behandlung mit Kohl harmoniert völlig mit den natürlichen Heilkräften. Die Natur will Ursachen und Folgen der Hautaffektionen aus dem Körper verstoßen; der Kohl aber unterstützt diese Tendenz von außen her. 10. Die Heilung eines Geschwürs jeder Grosse und jeden Alters ist mit Kohl absolut gefahrlos und Rückfälle sind seltener. 11. Unter Einfluss des Kohles entstandene Narben zeichnen sich durch ihre Schönheit und Sauberkeit aus. 12. Pocken, Masern, Scharlach, etc., die mit Kohl behandelt werden, hinterlassen wenig oder keine Nachkrankheiten. Tuberkulose ist z. B. hier nicht zu befürchten. 13. Die Eigenschaft des Kohls, die eigentliche Ursache einer Krankheit zu neutralisieren, die Folgen zu beseitigen, zeigte bisher kein anderes Heilmittel; die Heilung tritt während der durch die Kohlblätter bewirkten Sekretion und Eiterung so deutlich zu Tage, dass man folgendes schließen muss: a) Die eigentliche Ursache der Krankheit wurde durch die Eiterung und Sekretion gewissermaßen ausgeschwemmt. b)Viele Krankheiten haben als eigentliche Ursache eine spezifische Vergiftung der Körpersäfte. c) Die Natur sucht die Heilung dadurch herbeizuführen, dass sie die vergifteten Säfte zur Haut hintreibt und sie in Bläschen, Pusteln oder in geschwürigen, entzündeten Hautstellen ansammelt. 14. All das kommt in einem kranken Organismus zustande; von da an sind es also Krankheitserscheinungen, deren Projektion die besonders veränderte, von einer einfachen, blasigen oder pustulösen Entzündung affektierte Haut ist. 15. Die Kohlblätter fördern die günstige Entwicklung der Krankheitserscheinungen, und zwar dank ihrer Affinität zu allen vergifteten Säften. — 20 —
16. Wenn der Abfluss dieser Säfte beendet ist, verschwinden ihre Abflusswege, die ja jetzt keine Funktion mehr haben; mit anderen Worten: die Hautaffektion verschwindet, die Haut heilt. 17. Ich möchte diese Art der Behandlung und Heilung Hautreinigung (dépuration cutanée) nennen. Analyse des Kohlblattes, Eigenschaften, Wirkungsweise Begreiflicherweise möchte man nun endlich gerne wissen, was denn im Kohl eigentlich der Träger aller dieser wunderbaren Kräfte sei, und man erwartet am ehesten vom Chemiker Aufschluss über diese Frage. Nach Berselin wurde der Kohl nicht ganz untersucht, sondern nur sein Saft und Schrader hat darin in Prozenten folgendes gefunden: 0.63 Stärkemehl 0.29 Pflanzeneiweiß 0.05 Harze 2.89 gummihaltigen Extrakt 42.8 wasser- und alkohollösliche Stoffe. Außerdem enthält der Saft K-Sulfat und K-Nitrat, Eisen- und Magnesiumoxyd. Endlich haben andere Analysen die Anwesenheit von Schwefel und eines tierischen Stoffes erwiesen. Neuere Untersuchungen ergaben, daß der Kohl ebenfalls Phosphor, Magnesium und Zink enthält, sowie die Vitamine C, B1, B2, PP und U. Auf 100g frischen Kohl entfallen 71 Kalorien, 2.4g Proteine und 101mg Vitamin C. Keiner dieser Stoffe oder auch eine Kombination davon lässt zunächst die Wirksamkeit des Kohls erklären. Übrigens habe ich die Kohlblätter ja völlig ohne Zutaten verwendet und nur, zur Schonung der erkrankten Körperoberfläche, die Blattachse entfernt und die kleinen Blattrippen zerquetscht, was natürlich an den physikalischen und chemischen Eigenschaften absolut nichts ändern kann. Da der Kohl Schwefel und anorganische Substanzen enthält, schrieb ich diesen Stoffen meine ersten Erfolge zu. Da diese Erfolge sich an Geschwüren zeigten, glaubte ich, sie seien flechtenartiger Natur. Als ich aber dann die Anwendung des Kohls auf Erysipel ausdehnte und hier beobachtete, dass eine äußerst intensive Eiterung der Heilung voranging, glaubte ich, die Wirksamkeit bestünde in der Saugfähigkeit der Kohlblätter. Nach weiteren Beobachtungen befriedigte mich aber diese Erklärung aus folgenden Gründen nicht mehr:
Bei der Behandlung von Gesichtsneuralgien, Zahnweh, Kopfweh usw. folgt auf die ersten Auflagen von Kohl eine mehr oder weniger reichliche Flüssigkeitsabsonderung, die dann in gleichem Masse wie die Krankheitserscheinung abnimmt und schließlich mit ihr verschwindet. Was hat sich nun im Gewebe abgespielt? Denn schließlich sind doch Gefäße jeder Größe vorhanden, die den Flüssigkeitsstrom leiten, und so müsste eigentlich, nach der obigen Vorstellung der Kohl ständig Flüssigkeit absaugen. Das Gegenteil ist aber der Fall, denn, wenn man die Auflagen fortsetzt, so trocknen die Blätter aus. Woher dieser Unterschied im Verhalten der Blätter? Einfach daher, dass dann, wenn die Krankheit geheilt ist, d.h. die sie verursachenden Säfte ausgeschieden sind, ihre Tätigkeit nicht mehr nötig ist; sie haben ihr Ziel erreicht und können nun ruhig verdörren. So musste ich mir denn sagen, dass die Heilkraft des Kohls offenbar ausschließlich seiner Affinität zu den für den Körper giftigen Säften zuzuschreiben ist. Nachfolgend die Zusammenfassung einiger weiterer Erfahrungen: 1. Um voll wirken zu können, muss das Kohlblatt in vollem Saft sein. Je grüner und dicker es ist, desto wirksamer wird es sein. Ausgetrocknet ist es unwirksam. 2. Wenn das Blatt während zwölfstündiger Auflage seine frische und seine grüne Farbe behält, so ist es immer noch brauchbar und wirksam, ob nun die Sekretion oder Eiterung schon eingesetzt hat oder nicht. 3. Wenn das Blatt bräunlich wird, enthalten Eiter oder Sekret äußerst scharfe Stoffe und die Nützlichkeit des Kohls ist umso offensichtlicher. 4. Wenn das Blatt gelb, trocken, welk wird, so ist: die Krankheit entweder sehr hartnäckig, oder sie ist: durch die vorangegangenen Umschläge bereits geheilt worden. Sekretion und Eiterung unter dem Einfluss des Kohls gehen jeder Heilung voraus, sind notwendige Bedingung, der Grund dazu. Noch zwei weitere, scheinbar gegensätzliche Erscheinungen verdienen Erwähnung. Einerseits lindert der Kohl die Schmerzen einer Krankheit,. vor allem, wenn sie sehr heftig sind; anderseits verursacht er Schmerzen, wenn die Krankheit empfindungslos ist. Gleichzeitig leitet er aber einen Prozess ein, der zur Heilung notwendig ist. — 22 —
Auch im letzteren Falle wirkt also der Kohl im Interesse des Patienten und seiner Genesung. Das Wesen der Gangrän und ihre Heilung Ich hatte es übernommen, nach eingehender Untersuchung aller Symptome eines Falles, das Zustandekommen der Gangrän und ihre Heilung aus noch nicht allzu fortgeschrittenem Stadium zu beschreiben. Die Mutter Chanat hatte an einer Fingerspitze eine Gangrän im Anfangsstadium. Die zwei vordersten Glieder des Fingers, der Affektion am nächsten, waren gräulich und von Hitzblätterchen bedeckt. Die Haut wurde unter den Kohlblättern teigig, blätterte dann ab und das folgende Geschwür vernarbte. Die krankhafte Veränderung wurde durch den Kohl begrenzt und aufgehalten. Das dritte Fingerglied war bräunlich und schmerzte ungleich mehr als die beiden anderen; man sah hier keine Hitzblätterchen. Die Haut nahm unter dem Einfluss des Kohls zuerst eine rötliche, schwarzgefleckte Färbung an. Diese Flecken wurden immer kleiner, schließlich punktförmig; auch diese Punkte verschwanden dann und die Haut war jetzt gleichmäßig rot. Sie heilte und starb nicht ab. Die Bildung der Gangrän aber erklärt sich etwa folgendermaßen: Wenn an irgend einer Stelle der Körperoberfläche von außen oder von innen her eine Reizung, eine Vergiftung entsteht, so sammelt sich dort Blut an, das die venösen Kapillaren zum Rückfluss nicht mehr aufnehmen können. Dieses Blut verbreitet sich im Gewebe, tritt also aus dem Kreislauf aus, wird schwarz und teilt diese Farbe dem umliegenden Gewebe, also auch der Haut mit; zugleich erstickt es dieses Gewebe statt es zu ernähren. Ein solcher Zustand heilt dann nur recht langsam. Wenn das Gewebe noch nicht erstickt ist, besteht die Möglichkeit, es am Leben zu erhalten und dem Fortschreiten der Gangrän Einhalt zu gebieten: Das Kohlblatt vermag, dank seiner Affinität zu vergifteten Säften, dem erkrankten Gewebe das schädliche Prinzip zu entziehen und bald wird die Blutzirkulation wieder normal; das Blut tritt nicht mehr ins Gewebe aus, die bestehenden Extravasate werden nach und nach resorbiert, das Gewebe nimmt allmählich wieder gesundes Aussehen an. Einen weiteren Fall sah ich 1875 im Hospiz von Romans bei einem 75jährigen Greis, Mr. Sauvageon, der eine sterile
Gangrän hatte, die man mit Kataplasmen behandelt hatte. Anfangs April war der unterste Teil des rechten Fußes auf einer Gesamtlänge von 20cm ringsherum schwarz. Die Epidermis war im Umkreis von 7 bis 8cm losgelöst; darunter sah man die vollkommen schwarze Lederhaut. Dank dem Kohl konnte die ganze Haut, auch die von der Epidermis entblößte Stelle, am Leben erhalten werden. Die Farbe wechselte allmählich und fast unmerklich von schwarz nach braun, von braun nach rot und wurde dann wieder normal. Die ganze Heilung dauerte nur zirka drei Wochen; am 23. April war jene am ärgsten mitgenommene Stelle, die natürlich am langsamsten heilte, bereits rotbraun. Nach der Erfahrung, die ich mit zahlreichen anderen Krankheiten machte und deren Heilung von den Patienten selbst oft als Wunder bezeichnet wurden, glaube ich behaupten zu dürfen, dass es gegen die meisten der folgenden Affektionen kein besseres Heilmittel gibt, als den Kohl: Pocken Masern Scharlach Nesselfieber Zona (Gürtelrose) Pusteln, Blasen Akne, Ekzeme flechtige Affektionen nicht parasitärer Schorf Erysipel (phlegmonös, gangränös, traumatisch) Entzündungen von Kapillaren, größeren Gefäßen, Lymphknoten Verletzungen Wunden Schlangenbisse Gangrän Syphilis Geschwüre große, schmerzhafte Wundflächen (Verhütung von Tetanus und Eiterresorption) Risse, Geschwüre der Brust von Stillenden. Wechselfieber Typhus Fieber Kindbettfieber Neuralgien jeder Art Frieselfieber Muskelrheuma Gelenkrheuma Hüftschmerzen Diabetes Hämorrhoiden Gicht Erwiesenermaßen leistete der Kohl ausgezeichnete Dienste bei: verschiedenen Eingeweideaffektionen, Migräne Katalepsie Epilepsie Hysterie Asthma Schnupfen Bronchitis Lähmungen Augenentzündung
Ferner wurden durch Kohl geheilt: 15jährige Stummheit, Taubheit. Schließlich hat der Kohl einen normalisierenden Einfluss auf die Körpertemperatur, sowohl auf Untertemperatur als auch auf Fieber. Diese Beispiele, die ich aus den ersten Ausgaben wiederhole, enthalten recht schwere Krankheiten. — 24 —
Ich gebe zu, es ist fast unmöglich an eine solch ungeheure Heilkraft des Kohls zu glauben. Seit der zweiten Auflage sind nun unzählige neue Fälle hinzugekommen, teils selbsterlebte, teils mitgeteilte; auch sie könnten in beliebiger Zahl angeführt werden. Alle diese Beweise dürfen den Kohl doch mit Recht als das weitaus beste aller Heilmittel erscheinen lassen, deren die ärztliche Kunst sich rühmt. Er übertrifft alle, sowohl in der spezifischen Wirkung, in der Sicherheit, in der Vollkommenheit der Heilung (weil er eben die eigentliche Krankheitsursache aus dem Körper entfernt), als auch in der Kürze der Heilungszeit. Alle diese Angaben werden viele Ungläubige finden, die sich zuerst auf eigene Erfahrung stützen mochten. Sie werden glauben wenn sie es gesehen haben. Noch eine Bemerkung: Die Geschwüre, von denen oben die Rede war, wurden, welcher Art sie auch waren, allein durch Kohl geheilt. Wenn ich dazu noch dieses oder jenes Mittel anwandte so nur, um einer mehr oder weniger wohlwollenden Kritik zu begegnen, um zu beschwichtigen, niemals aber, um dem Kohl gewissermaßen nachzuhelfen.
Schlussbetrachtungen Natura morborum curationes ostendit. (Hippokrates). Die Krankheiten, von deren Heilungen bis jetzt die Rede war, hatten gewisse giftige Elemente als Ursache, deren Ausscheidung durch die Haut der Wirkung des Kohls zu verdanken war. Diese Ausscheidung habe ich, um Charakter und Ziel gleichzeitig auszudrücken, Hautreinigung genannt (dépuration cutanée). Diese Art Reinigung ist ein neues und äußerst fruchtbares, therapeutisches Prinzip. Während des Verlaufes gewisser Krankheiten zeigt der Harn qualitative und quantitative Schwankungen. Der Harn ist dann für die Krankheit von entscheidender Bedeutung, weil er die Krankheitsursache ausschwemmen kann. Dann ist die Heilung der Reinigung durch die Harnorgane zu verdanken. Außerdem gibt es ferner Krankheiten, deren Heilung eine wiederholte und gründliche Darmreinigung vorausgeht. Als Beispiel sei hier der Typhus erwähnt.
Ebenso gut könnten natürlich Diarrhöe, Dysenterie, etc., genannt werden, wo allerdings die Darmreinigung eher Hauptsymptom als Reinigungsmittel zu sein scheint. Auf diesem Prinzip der Darmreinigung beruht die Methode des Purgierens, die oft sehr nützlich ist, häufig gebraucht, oft aber auch missbraucht wird; die Zahl der gebräuchlichen Abführmittel ist denn auch entsprechend außerordentlich groß. In solchen Reinigungsphänomenen handelt die Natur spontan und oft allein. Ihr genaues Vorgehen lenken und es nachahmen wäre höchste ärztliche Kunst. Damit hatte man ein Mittel in der Hand, der heilenden Natur stets wirksame Hilfe gewähren zu können. Gewiss, nicht alle Krankheiten sind mit diesen erwähnten Reinigungen zu kurieren. Es gibt Krankheiten, gegen die die Natur ohne Waffe ist. Es muss unser Ziel sein, deren Zahl ständig zu verkleinern. Die Heilungen, die ich Reinigungen nannte, dürfen nicht mit den sogenannten Krisen verwechselt werden, auch wenn teilweise ähnliche Züge beiden Phänomenen eigen sind. So haben z. B. Krise und Reinigung einen gemeinsamen Grund, nämlich die Anwesenheit von bestimmten Giftstoffen, Krankheitskeimen im Organismus. Ebenso ist beiden das Ziel gemeinsam: die Entfernung dieser Giftstoffe aus dem Körper und mit ihnen natürlich die Entfernung der erzeugten Krankheit. Durchaus verschieden ist aber den beiden pathologischen Funktionen ein Zug, der die Praxis am meisten interessiert: die Krise ist nämlich gewissermaßen außerhalb der Aktionssphäre des Arztes. Die Heilkunst besitzt kein Mittel, sie herbeizuführen; der Arzt kann sie leider höchstens noch in irgend einer Form behindern. Dagegen steht die Reinigung dem Arzt stets zu Diensten und ist schon deshalb sicherer und wichtiger. Er kann sie nach seinem Willen entstehen lassen und zwar dank eines treuen und mächtigen, wahrhaft wunderbaren Heilers: des Kohls. Diese Reinigung mit dem Kohl ist im allgemeinen bei allen Hautkrankheiten anwendbar. Außerdem kann sich ihre Wirkung aber auch auf zahlreiche innere Krankheiten erstrecken. Wenn eine Krankheit durch Darmreinigung heilen soll, so leitet die Natur die schädlichen Säfte zur Oberfläche des Darmtraktes, damit sie dort zur Ausscheidung gelangen. Diese Säfte können aber unter Umständen stark reizende Eigenschaften haben und damit in der Darmschleimhaut eine lebhafte Entzündung oder Geschwürbildung — 26 —
hervorrufen, die den Darm in seiner normalen, lebenswichtigen Tätigkeit behindert. Diese Gefahr ist nicht zu befürchten, wenn Entzündung und Schwellung ihren Sitz auf der Körperhaut haben; die Haut ist in dieser Beziehung weniger lebenswichtig. Aus diesem Grunde wäre es ein unschätzbarer Vorteil, die genannten entzündungsbildenden Säfte an die Körperoberfläche ziehen zu können. Man könnte damit Heftigkeit, Ausbreitung, Dauer und demzufolge Gefahr einer Krankheit wesentlich verringern. Wir haben aber eben vorhin erkannt, dass der Arzt es in der Hand hat, die Darmreinigung wenigstens teilweise durch die Hautreinigung zu ersetzen, und zwar mittels des Kohls. Ebenso wissen wir bereits, dass der Kohl einen normalisierenden Einfluss auf die Körpertemperatur eines Patienten ausübt und zwar durch entsprechende Erhöhung oder Senkung auf die Normaltemperatur. Ist es nicht einleuchtend, dass die durch Kälte- oder Hitzegefühl im Fieber verursachten Spannungen der Haut, die die normalen Funktionen dieses Organs behindern, sich wieder ausgleichen, sobald der Kohl ihre Ursachen, eben Fieberhitze oder Kälte beseitigt hat? Diese Überlegungen lassen den Unterschied zwischen der Wirkung des Kohls und derjenigen der blasenziehenden Mittel erkennen: der Kohl mindert die Fieberhitze; ein blasenziehendes Mittel kann sie höchstens noch steigern und infolgedessen die Funktionstüchtigkeit der Haut beeinträchtigen. Daher soll man bei heftigem Fieber Kohl anwenden, und wenn man schon auf blasenziehende Mittel nicht verzichten zu können glaubt, diese doch erst bei abklingender Krankheit zur Anwendung bringen. Schon die Römer haben sich den Kohl dienstbar gemacht; ich wundere mich nur immer wieder darüber, wie er so vollends in Vergessenheit geraten konnte, wenn doch schon die Römer seine Eigenschaften gekannt haben sollen. Nach den Heilungen des Kohls, wie ich selbst erlebt habe, würde ich ihn für fähig halten, die schwersten Krankheiten, die die Menschheit plagen, sicher zu heilen. Das Kohlblatt wirkt desinfizierend. Diese Eigenschaft zeigt sich besonders bei Pocken, Gangrän, Krebs, etc. Es wirkt außerdem als Beruhigungsmittel und büßt wunderbarerweise auch bei lang-
andauerndem Gebrauch diese Eigenschaft nicht ein, wie dies ja bekanntlich z. B. bei Opium und Nachtschattenpräparaten der Fall ist. Meine Freude und mein Erstaunen waren grenzenlos, als ich bei Charles Tiquet hässliche Narben sich unter Einfluss von Kohlblättern ganz bedeutend verschönern sah. Dieses Phänomen war nicht das einzige seiner Art; ich konnte es unter denselben Umständen jedesmal beobachten. Der Kohl linderte einerseits die heftigen Schmerzen des Geschwürs eines Laliné, und aktivierte anderseits bis zum Schmerz das leblose, reaktionsträge Geschwür von Meyer: zwei entgegengesetzte Wirkungen, aber beide nötig zur Heilung der beiden Fälle. Ist das nicht wunderbar? Als Wunder betrachte ich auch die Heilung eines schwammartigen Auswuchses bei Herrn Montasson und die eklatante Besserung und vielleicht Heilung des Diabetes von Sabatier. Solche wunderbaren Wirkungen waren den Römern sicher nicht bekannt ! Nachträge Die Säfte, die Geschwüre bilden und unterhalten, müssen aus dem Körper entfernt werden; dann erst ist die Heilung vollständig. Narbenbildungen, die man unter Einfluss des Kohls erhält, sind sauber und schön. Gegen Asthma und schleimige Schwellung der Bronchien ist die Kohltherapie absolut dominierend. Morgens und abends auf Brust und obere Bauchgegend einen Umschlag aus vier größeren Blättern, die vorher gut gewalzt, im lauwarmen Wasser etwas erwärmt, und schließlich zwischen zwei Tüchern getrocknet wurden. Vor Auflage des Kohls ist die betreffende Körperstelle gut zu waschen. Kohlblattstreifen sind als Umschläge bei Riss- und Quetschwunden sehr zu empfehlen. Bei Bronchitis lege man breite Kohlumschläge auf die Brust. Kohlumschläge gegen feuchte und trockene Flechten. Wenn auch das Problem der Krebsheilung durch Kohl noch keineswegs gelöst ist, so erleichtert der Kohl doch immerhin die Schmerzen, verringert die Eiterung, wenn sie sehr stark ist, löst sie aus, wenn das Geschwür durch seine brennende Trockenheit Schmerzen verursacht; außerdem beseitigt er den unangenehmen Geruch. — 28 —
Bei Verbrennungen lindert der Kohl die unter Umständen heftigen Schmerzen. Er verhütet Fleischknospenbildung, oder hält sie mindestens zurück; so können die nachträglichen sehr schmerzhaften Ausbrennungen vermieden werden. Die Narben sind sauber und wenig entstellend; das ist besonders wichtig, wenn Gesicht, Hals oder Hände von der Verbrennung betroffen waren. Kohlumschläge auf Arme und Beine ziehen das Blut in diese Körperteile und vermindern den Blutandrang im Kopf. Das ist wichtig bei Wechselfieber und Kindbettfieber. Nach der Niederkunft Waschungen und Kohlumschläge auf den Unterleib. Bei allen Magen- und Darmstörungen Kohlumschläge auf den Bauch, sorgfältige Waschungen. Gicht: Umschläge auf die schmerzhaften Stellen. Sind Zehen betroffen, so wickelt man die Füße in Kohlblattstreifen ein, fixiert mit einer Binde, umhüllt mit Watte und zuletzt mit einem Stück Nesseltuch. Bei Metritis, sowie bei Menorrhagie empfehlen sich regelmäßige Umschlage auf Unterleib und Nierengegend. Wegen seiner beruhigenden Wirkung ist Kohl auch bei chronischer Metritis sehr angezeigt. Auf Unterleib und Nierengegend aufgelegt ist er außerdem von günstigem Einfluss auf die Menstruation, lindert die Schmerzen, fördert oder hemmt, je nach Bedarf, die Blutung. Die Behandlung ist mehrere Monate lang kontinuierlich durchzuführen, wenn man eine Heilung oder doch wenigstens eine wesentliche Besserung der Metritis erreichen will. Neuralgien: Umschläge auf Schläfen, Beine oder sonstige schmerzhafte Stellen. Bei Hüftschmerzen unterstützt der Kohl wirkungsvoll die Tätigkeit des Zugpflasters. Augenentzündungen verlangen, wenn sie stark sind, Umschläge Tag und Nacht; leichtere nur nachts. Panaritien: Man umwickelt den ganzen Finger und erneuert den Umschlag morgens und abends. Lähmungen von Extremitäten werden von Kohl in erstaunlicher Weise gebessert. Ganze Extremität einwickeln! Alle einfachen und komplizierten Wunden heilt der Kohl ausgezeichnet; vor allem verhindert er Infektionen, z.T. Tetanus.
Röteln: Kohlumschläge, morgens und abends erneuert, auf die Extremitäten. Blätter zuerst etwas anwärmen. Zugleich als leichten Heiltrank: Lindenblüten-, Veilchen-, Kamillentee. Rheuma: Umschläge auf die schmerzhaften Stellen. Schorf: Zuerst die kranke Stelle in ihrer ganzen Ausdehnung von Haaren befreien, dann Auflage von Kohlblattstreifen. Um dieselben in engem Kontakt mit der erkrankten Haut zu halten, fixiert man das ganze mit einer gutsitzenden Mütze. Wechsel zweimal täglich; wenn der Schorf reichlich fließt, öfter Wechsel des Umschlages, sonst wirkt der Saft als schädlicher Reiz. Bei jedem Wechsel ist der Kopf gut zu waschen. Von den ersten Umschlägen an kann die Lederhaut, der Krusten entblößt, rot und stellenweise geschwürig aussehen. Dann nur fortfahren mit Umschlägen! Der Kranke wird bald genesen, sein Haupt wird sich wieder behaaren, seine Gesundheit wird ausgezeichnet sein. Milchschorf (der Säuglinge) behandelt man ganz ebenso. Wenn der Ausschlag sich vom Gesicht auf den Kopf ausbreitet, genügt es, Umschläge auf den Kopf aufzulegen. Auch das Gesicht wird dadurch von Ausschlag befreit. Wenn das Kind sich mit den Nägeln die Haut aufgekratzt hat, so ist junger, zarter Kohl das beste Heilmittel. Das Kohlblatt hat die Eigenschaft, beim Patienten die Körpertemperatur auf ihren Normalstand zu bringen, je nach Bedarf durch Erhöhung oder Senkung. Dieses gegensätzliche Verhalten ist schwer zu verstehen: Hauptsache aber ist, dass die Praxis es festgestellt hat. Unzweifelhaft ist die Wirkung des Kohls auf Hirnhautentzündung und Typhus, wo die stark erhöhte Temperatur die eigentliche Gefahr ist. Die temperatursenkenden und -erhöhenden Eigenschaften harmonieren aber trotzdem und entsprechen eigentlich den bereits erwähnten anregenden und beruhigenden Eigenschaften. Die beruhigenden Eigenschaften zeigten sich beim Geschwür Caliné, wo die außerordentlich heftigen Schmerzen wesentlich gelindert wurden, während in der Aktivierung des trägen reaktionslosen Geschwüres Meyer die anregenden Eigenschaften zum Ausdruck kamen. Das dritte gegensätzliche Merkmalspaar besteht schließlich in der Bekämpfung einer erysipelatösen Entzündung, beziehungsweise in der Herbeiführung einer Entzündung in einem scheinbar leblosen Gewebe. — 30 —
Verschiedene äußerst schwere Tumoren konnten mit Kohl geheilt werden. Als Ergänzung der Hautreinigung des Kohls ist eine gleichzeitige innere Reinigung (harntreibender Tee, Abführtee) immer angezeigt. Nesselfieber, Geschwüre und alle anderen Hautkrankheiten können mit Kohl geheilt werden. Ebenso verhalten sich Schwindelanfälle, Kopfschmerzen, Jähzorn, nervöse Spannungszustände; Beine in Kohl einwickeln, Umschlag morgens und abends wechseln. Zum Abschluss unserer Betrachtungen und Auszüge des Werkes von Dr. Blanc sei noch darauf verwiesen, dass auch viele andere erfahrene und berühmte Praktiker aller Zeiten die Heilkraft des Kohls selbst festgestellt und bestätigt haben. Wir können viele Römer und Griechen zitieren, die die Verdienste des Kohls bei den ersten Völkern der Erde bezeugen. Z. B. hat der ernste Cato, verschworener Feind aller Ärzte, aber dafür sein eigener Arzt, in seinem ganzen Haus ohne Unterschied alle Krankheiten mit Kohl behandelt. Und seine Leute sollen auf diese Weise immer bei ausgezeichneter Gesundheit gewesen sein. Nach Plinius war der Kohl sogar während einiger Jahrhunderte das einzige Heilmittel der Römer. Der Leibarzt der deutschen Kaiser Maximilian II und Rudolf, Rembert Dodens, ein Holländer, der von 1517 bis 1585 lebte, schreibt in seiner «Histoire des Plantes», erschienen 1557, über den Kohl: «Der Saft des Kohls macht den Bauch weich und fördert den Stuhlgang. Er reinigt und heilt alte Geschwüre. Mit Honig vermischt ergibt er einen gegen Husten und Heiserkeit ausgezeichneten Sirup. Leicht gekochter und zu Salat zubereiteter Kohl wirkt wie ein schwaches Purgativum und beeinflusst den Harn. Gekochter Kohl bessert und heilt nagende Geschwüre. Grüne, leicht zerstoßene Blätter heilen Wunden und Tumoren.» Die HH. Drs. Mérat und de Lens von der medizinischen Fakultät in Paris schreiben in ihrem «Dictionnaire universel de matière médicale», Paris 1829, über den Kohl: «Der Kohl ist eine der wertvollsten Pflanzen, die dem Menschen zur Verfügung stehen. Er dient Arm und Reich als Nahrung.
Weit angesehener war er im Altertum; denn der Kohl bekämpft erfolgreich Skorbut und Gicht; der erste wässerige Extrakt wirkt abführend, der letzte zusammenziehend. Zarte Blätter wirken wundheilend und der Samen ist ein gutes Mittel gegen Würmer.» In einem anderen «Dictionnaire botanique», 1802 von einer Gesellschaft von Pariser Ärzten, Naturärzten und Apothekern herausgegeben, wird gesagt: «Der Umschlag aus weißen Kohlblättern ist auf dem Lande ein bekanntes Hausmittel, vor allem gegen Brustfellentzündung. In Holland wird Rheuma mit Kohl bekämpft. Kohlsuppe ist ein gutes Mittel gegen Betrunkenheit. Kohl in Wein gekocht soll sich gegen Hautkrankheiten bewährt haben. Auch fortgeschrittener Skorbut wurde mit Kohlsuppe geheilt. Extrakt aus Kohlsamen beseitigt Spulwürmer. Camerarius versichert, dass Kohl in Wein gekocht von wunderbarer Wirkung gegen Hautgeschwüre und selbst gegen Aussatz sei. Nach Platerus heilt das Salzwasser, worin man in Deutschland den Kohl konserviert, beginnende Halsentzündungen.» Gaspard Bauhin (1550 bis 1624, Basel) schreibt in seinem Werk «L'histoire des Plantes» vom Kohl. «Der Kohl mäßigt und reinigt; er hat eine wohltuende Wirkung auf das nervöse Zittern der Glieder. Kurze Zeit gekocht und als Bouillon genossen wirkt er purgierend, lange gekocht stopft er. Bouillon von zermahlenen Kohlsamen lindert Kolikschmerzen. Außerdem wirkt der Kohl harntreibend und heilt Gicht.» Dr. Chomel sagt in seinem «Abrégé des plantes usuelles», Paris 1782: «Alle Arten von Kohl sind gute Brustmittel. Im allgemeinen verwendet man den Rotkohl zu Heiltränken und Bouillons für Lungenkranke. Einen solchen Heiltrank stellt man her, indem man zirka 1,5 Liter Kohlabsud etwa ein Achtelpfund hellen, schaumig erhitzten Honig beimischt. Zu einer Bouillon wird der Kohl einfach zusammen mit dem Fleisch, z. B. der Kalbslunge, gekocht. In Weißwein gekochte Rotkohlblätter sind ein hervorragendes Mittel gegen Gichtgeschwüre; sie wirken erweichend und schmerzlindernd. Rotkohlblätter sind wundheilend und reinigend. Der Weißkohl ist aber in der Heilkunde nicht weniger nützlich. In Holland braucht man für Kataplasmen gegen Rheuma eine Art Salbe, hergestellt aus einem Weißkohl und Töpferton, beides in einem Tongeschirr mit genügend Wasser angerührt. — 32 —
Der Brei wird dann gekocht, bis der Kohl weich ist und dann lauwarm auf die schmerzhafte Stelle gelegt. In Paris kannte ich mehrere Personen, die damit geheilt worden waren. Ein ähnliches Kataplasma, das Kohl und in Weißwein weichgekochten Lauch enthält, gilt auf dem Lande als gutes Hausmittel gegen Brustfellentzündung.» Der weise Benediktiner Nicolas-Alexandre (1654 bis 1728) sagt in seinem «Dictionnaire botanique et pharmaceutique» vom Kohl: «Die Kohlblätter wirken Rotkohl ist in der Heilkunst seinen Saft auf Geschwüre Blatt (nachdem es etwas Brustseitenwand aufgelegt, Brustfellentzündung.
austrocknend und wundheilend. Der der gebräuchlichere, ob man nun nur und Wunden gießt, oder das ganze erwärmt wurde) auflegt. Auf die lindert er die Schmerzen bei
Der Kohl wirkt im ersten Aufguss laxierend, in den weiteren zunehmend stopfend. Rotkohl ist gut gegen Phthisis der Lunge, Kohlsamen gegen Würmer. Das Wasser des eingemachten Kohls verwende man gegen Verbrennungen. Kohl gibt gute Heiltränke und Sirup gegen Asthma und andere Brust- und Lungenkrankheiten.» Dr. Lemery spricht sich in seinem «Dictionnaire universel des drogues simples» 1759, wie folgt über den Kohl aus: «Der erste Aufguss des Kohls wirkt etwas purgierend, später etwas stopfend. Der Kohl ist wundheilend; sein Samen ist gut gegen Würmer. Rotkohl ist ein gutes Brustheilmittel, z. B. gegen Lungenphthisis; außerdem dient er als Kräftigungsmittel.» Dr. Gilbert in seinen «Demonstrations elementaires de botanique», Lyon: «Der Kohl ist im Norden ein vielgebrauchtes Nahrungsmittel; besonders wichtig ist er, weil die Bevölkerung dem Land-Skorbut stark ausgesetzt ist. Aber auch gegen See-Skorbut ist Kohl das beste Vorbeugungsmittel. Aus den Kohlblättern macht man Kataplasmen, oder man gewinnt den Saft. Auch die Samen dienen zu Kataplasmen gegen kalte Tumoren.» Dr. Gauthier sagt (1822): «Der Geschmack des roten Kohls ist zwar nicht sehr verschieden von dem des weißen, vielleicht etwas weniger bekannt und charakteristisch. Im allgemeinen schätzt man aber als Heilmittel Dinge umso weniger, je bekannter und
gebräuchlicher sie sind; und der Weißkohl ist eben der gebräuchlichere. Deshalb und wegen seiner Farbe zieht man den Rotkohl meist vor. Kohlsirup gibt man als Brustheilmittel gegen Husten, Heiserkeit, chronischen Katarrh und vor allem gegen Lungenentzündung. Das Altertum brauchte den weißen Kohl gegen sehr viele Krankheiten, während wir ihn heute meist nur noch äußerlich anwenden. Er fördert die Eiterbildung in blasigen Ausschlägen; er erweist sich als wirksam gegen Seitenstechen oder (etwas gewärmte Blätter) gegen hartnäckige Kopfschmerzen. Der Rotkohl hat genau dieselben Eigenschaften, vielleicht etwas weniger ausgeprägt.» Im «Dictionnaire Diderot», (Genève 1788) verlautet über den Kohl: «Cato hat in seiner Familie mit Kohl erfolgreich die Pest bekämpft. Plinius erzählt, dass Pythagoras den Kohl außerordentlich hoch einschätzte. Es ist jammerschade, dass ein Werk von Dieuches über den Kohl nicht mehr erhalten ist; Dieuches wurde von Galen zu den ersten Ärzten des Altertums gezählt. Die Schule von Salerno bestätigt, dass der Kohlsaft purgativ (abführend), die Substanz aber eher stopfend wirke. Viele rühmen den Kohl als wundheilend, als Skorbut und Wassersucht bekämpfend, vor allem aber als Brustheilmittel und Hustenmittel.» Dr. Roques «Nouveau Traité des plantes usuelles», (Paris 1832) sagt: «Der Kohl wurde von den Ärzten immer etwas verachtet. In der medizinischen Fachliteratur findet höchstens ab und zu sein süßer Geschmack Erwähnung. Für diese verächtliche Behandlung ist der Kohl aber kulinarisch reichlich entschädigt worden. So gewöhnlich er immer aussehen mag, er entzückt doch das Auge aller Feinschmecker, und zwar nicht nur auf dem Teller, sondern schon im Garten. Man sehe sich einmal so einen prächtigen, taufrischen Kohl an, in dessen Blattfalten noch die kristallklaren, von Sonnenlicht durchfluteten Tropfen liegen. Welches Leben, welche Kraft und Gesundheit strahlt da von dieser Pflanze aus! Kein Kenner, dem bei solchem Anblick nicht das Wasser im Munde zusammenläuft, besonders, wenn sein Magen leer ist! In den nördlichen Landen ist der Kohl Nahrungsmittel für Arm und Reich. Sind nicht die Deutschen, die so viel Sauerkraut essen, zum Teil dank dieser gesunden Pflanze so gesund und stark, so immer froher Laune? — 34 —
Kapitän Cook hat nachgewiesen, dass Sauerkraut nicht nur ein gutes Nahrungsmittel ist, sondern auch eines der besten AntiSkorbutmittel, das man kennt. Der berühmte Seefahrer hat auf einer dreijährigen Fahrt durch alle Klimazonen der Welt von seiner 118köpfigen Mannschaft nicht einen einzigen Mann durch Krankheiten verloren. Diese Tatsache ist wohl dem Kohl und der peinlichsten Sauberkeit, die auf dem Schiff herrschte, zu verdanken. In der Schweiz, in Holland, in Belgien isst man sehr viel Kohlgerichte und man fühlt sich gesund dabei. In Frankreich, besonders in der Normandie, der Bretagne, in Limoges, in der Auvergne, im Haut-Languedoc mischt man den Kohl mit Kastanien und erhält damit ausgezeichnete und nahrhafte Gerichte. Auch die chemische Analyse lässt den Kohl als hochwertiges Nahrungsmittel erscheinen: Stärke, Eiweiß, zuckerhaltiger Saft; der oft etwas scharfe Geschmack verschwindet beim Kochen, Rotkohl ist im allgemeinen etwas süßer, auch etwas leichter verdaulich, weswegen ihm viele Kenner den Vorzug geben. Früher war der Kohl berühmt wegen seiner besonders auf Lungenkrankheiten gerichteten wirksamen Komponente; man braute aus Rotkohlsaft, Safran und Honig einen Sirup, der besonders gut war gegen Schnupfen, Husten, Heiserkeit, Katarrh, usw. Rezept: ½ 1 filtrierter Rotkohlsaft 3g Safran je ¼ kg Honig und Zucker Sirup bis zum Eindicken kochen. Dosierung: 3-4 mal täglich einen Teelöffel voll in einer kleinen Tasse Brusttee gelöst. Äußerst empfindliche, schwächliche Leute haben diesen Sirup mit bestem Erfolg verwendet. Morgagni bewahrte sich und seine Familie viele Jahre lang vor epidemischen Erkältungskrankheiten, die in Padua jeden Winter zahlreich sind, durch den allabendlichen Salat gekochten Kohls.» Dupiney de Vorepierre (Paris 1875) sagt in seinem «Dictionnaire»: «Von jeher war der Kohl ein bekanntes, hervorragendes Mittel gegen chronische Entzündungszustände der Lungen; oft braucht man ihn in Form von Sirup.» Dr. Antonin Bossu in seinem «Traite des plantes médicinales»: «Wie alle Kruziferen hat der Kohl eine leicht stimulierende
Wirkung; außerdem ist er ein ausgezeichnetes Antiskorbutmittel. Rotkohl dient als Brustheilmittel gegen Heiserkeit, chronischen Katarrh, Phthisis. Man verwendet Kohlsirup. Kohlblätter werden roh auf Blasenbildungen gelegt, um in diesen die Eiterbildung zu fördern. Auf dem Lande braucht man den Kohl gegen Seitenstechen und, etwas erwärmt, gegen Kopfschmerzen. Im Altertum war die pflanzliche Kost noch höher eingeschätzt als heute, und entsprechend war auch der Kohl noch ein begehrteres Kraut.» Cazin gibt an, stark konzentrierte Kohlbouillons mit Erfolg gegen chronischen Katarrh und Phthisis verwendet zu haben. Chelin empfiehlt gegen Milchschorf der Kinder: 16g grüner Kohl in einer Tasse Milch gekocht, morgens und abends, außerdem Umschläge von Kohlblättern auf die erkrankten Hautstellen. Clement sagt: «Der Kohl ist als allgemeines Brustheilmittel zu empfehlen. Man fügt ihn der Bouillon bei, die man gegen Heiserkeit, chronischen Katarrh, Phthisis gibt.» Abbé Neuens empfiehlt in seinem ausgezeichneten Werk: «La médecine naturelle scientifique» den Kohl als inneres, wie als äußeres Heilmittel. «Es gibt wenige Heilmittel, die so leicht zu haben und so nützlich, so wirksam sind, wie der bescheidene Kohl.» Im «Ouvrage de Botanique médicale du Presbytère» (Ed. Arthur Solveti, Paris) lesen wir: «Der gewöhnliche Kohl mit seinen vielen Arten, der im Kapitel Ernährung einen so wichtigen Platz einnimmt, hat auch ebenso wichtige Heileigenschaften. Der im allgemeinen bevorzugte rote Kohl ist ein Brustheilmittel, hat wundheilende, reinigende und vor allem antiskorbutische Wirkung, wie übrigens alle Kruziferen. Mit Vorteil gibt man ihn zu Hustenmitteln oder man macht einen Sirup, der gut ist gegen Heiserkeit und chronischen Katarrh. Rezept: man kocht bis zum Dickwerden zirka 500g Zucker in 250g gereinigtem Rotkohlsaft. Rohe, mit Schweineschmalz bestrichene Blätter werden auf blasige Ausschläge aufgelegt, um deren Eiterbildung anzuregen. Gleichfalls als Kataplasmen verwendet man etwas erwärmte Kohlblätter gegen Seitenstechen, rheumatische oder Gichtschmerzen; oft werden sie zum gleichen Zweck in Weißwein gekocht.» — 36 —
Bezüglich der diversen Kohlarten wiederhole ich, dass ich persönlich, wegen der schon erwähnten größeren Wirksamkeit dem Weißkohl den Vorzug gebe. Die allgemein größere Beliebtheit des Rotkohls kommt wohl ausschließlich von seiner Farbe her; offenbar weckt eine schöne Farbe im Kranken ein größeres Vertrauen. Im übrigen hat man auch im Altertum den Weißkohl verwendet. Tun wir es ebenso! Die Erfolge des Altertums sind uns Garantie für die richtige Wahl. Abschließend möchte ich, wenn auch wie gesagt, alle Kohlarten gut sein mögen, meine letzte Bevorzugung dem Mailänder Kohl geben, als dem wirksamsten den ich kenne. Ebenso wiederhole ich, dass die dicksten und grünsten Blätter die heilkräftigsten sind. Nur in der ständigen Beobachtung mit irgend einer Heilpflanze erzielten Resultate können wir ihre tatsächliche Wirkungsweise kennen lernen. Wer bei solchen Untersuchungen zum Ziel kommen will, muss sich hüten, außerhalb der als absolut sicher festgestellten und bewiesenen Tatsachen etwas aufbauen zu wollen. All diese unzähligen Beweise von Heilungen mit der KohlTherapie und zwar von berühmten Ärzten vom Altertum her bis in die Gegenwart müssen doch unser Vertrauen wecken; wir dürfen nicht nur, wir müssen uns in unserer Krankenpflege wieder des Kohls bedienen. Nachdem ich nun während mehr als vierzig Jahren unzählige Patienten mit Heilpflanzen behandelt habe, kann ich mit vollster Überzeugung behaupten, dass es wenige Heilpflanzen gibt, über die man so viel Gutes sagen kann, wie über den Kohl. Wer ihn einmal versucht hat, wird ihn bestimmt nicht mehr missen wollen, weder für sich noch für seine Familie. Beizufügen wäre noch, dass die äußere Kur mit Kohl oft nützlicherweise, meist aber notwendigerweise durch eine innere Reinigung mit einem Purgativum und Diureticum ergänzt werden soll. So bewirkt man eine vollständige, durchgreifende Entgiftung des Organismus. CAMILLE DROZ.
WARUM HABEN WIR VERTRAUEN IN DIE HEILKRÄFTE DER PFLANZEN ? Man suche die Wahrheit mit einfachem Sinn. Sie ist nur in der Natur zu finden.
Wir haben Vertrauen in die Heilkräfte der Pflanzen, weil wir wissen, dass der Mensch ohne dieselben nicht bestehen könnte. Die Pflanzenwelt spendet uns reichlich alles, was wir nötig haben. Die verschiedenen Getreidearten, mit ihrem einfachen, bescheidenen und schmucklosen Wuchs, sind die allerersten unserer Nutzpflanzen. Von ihnen kommt das Brot, das für unsere Nahrung ebenso unentbehrlich ist wie die Steinkohle für unsere Industrie, wie Luft und Licht für unser Leben. Andererseits bilden die grünen Gemüse die Basis unserer täglichen Nahrung. Und unsere Kleider? Sie bestehen zum guten Teil aus Flachs, Hanf und Baumwolle. Allerdings kommt die Seide nicht von den Pflanzen, aber diese sind doch unentbehrlich dazu, da der Seidenwurm sich von den Blättern des Maulbeerbaumes nährt. Ohne Unterbruch wendet sich der Mensch an das Pflanzenreich; der eine spinnt die Seide, der andere Flachs und Baumwolle; das ganze Leben des Menschen beruht auf der Ausnutzung der durch die Pflanzen gebotenen Hilfsmittel. Wir haben Vertrauen in die Pflanzen, weil wir wissen, dass jede Pflanze eine oder mehrere sehr schätzenswerte medizinische Wirkungen besitzt; die einen sind abführend, brechreizend, vorbeugend andere sind beruhigend, erweichend, schmerzlindernd. Tausend verschiedene Pflanzen sind gegen jede unserer Krankheiten erschaffen und tragen zu ihrer Heilung bei. Wir haben Vertrauen in die Pflanzen, weil wir überzeugt sind, dass das höchste Wesen, der allmächtige Gott, seine Werke liebt, dass er ihr Bestehen und ihr Fortdauern sichert und ihnen seine Liebe nicht entzieht. Auch können wir nicht glauben, dass er den Menschen nach seinem Ebenbilde geschaffen habe, um ihn verteidigungslos den bösen Kräften auszusetzen, denen er auf seinem Lebensweg ausgesetzt ist, ohne ihm die Mittel zur Verfügung zu stellen, deren er bedarf. — 38 —
«Wir haben Vertrauen in die Heilkräfte der Pflanzen, weil wir wissen, dass gegen jede Krankheit ein Kraut gewachsen ist, das sie heilen soll und heilen kann. Nur handelt es sich darum, diese Pflanzen und ihre Kräfte zu kennen.» (Chouquet-Guillon.) Wir haben Vertrauen in die Heilkräuter, weil wir wissen, dass sie nicht betrügen, aber ihre Versprechen immer getreulich halten. Und wenn schon vieles in unserer armen Menschheit sich geändert hat, so hat sich doch die Natur nicht verändert. Die guten Pflanzen heilten während tausenden von Jahren tausende von Menschen und tun es auch jetzt noch. Und so haben wir Vertrauen in die Pflanzen, weil wir wissen, dass die Natur immer unsere beste Führerin ist und dass diejenigen Leute, die ihre Warnungen nicht befolgen wollen, die Folgen zu tragen haben. Wenn wir von diesen bescheidenen Pflanzen mit ihren wohltätigen Wirkungen sprechen, die von uns nur gepflückt zu werden brauchen um unsere zahlreichen Leiden zu mildern, so denken wir an die schon weit entfernten Zeiten zurück, als unsere guten Vorfahren, in den Heilkräutern und den Feldblumen wirksame und wenig kostende Heilmittel suchten und fanden. Jeder Bauer hatte in der Ecke seines Gemüsegartens einen Ort, an dem er solche Heilkräuter anpflanzte. Das war das goldene Zeitalter einer Therapeutik, die auf alle Fälle so viel wert war wie jede andere. Anstatt der sofortigen, aber kurzdauernden Wirkung der Mineralgifte, wandte man sich an die weniger brutale, aber andauernde Wirkung der Heilkräuter. Nur die Erfahrung leitete unsere Vater in der Auswahl und Herstellung ihrer Arzneien. Da die Chemie zu jener Zeit noch unbekannt war, so besaßen unsere Vorfahren noch kein Mittel, um die Elemente der Körper voneinander zu scheiden, und dennoch bewirkte diese sachgemäße Heilkunst das Aufkommen starker und langlebiger Generationen. Erinnern wir uns doch, wie es unsere Großmutter zu tun pflegte; jeden Frühling ging sie in den Wald und sammelte Tannenzapfen, junge Wacholderzweige, Wundkraut, Waldmeister, Quendel usw.
die sie zu Aufgüssen brauchte; und mit diesem Heiltee machten Jung und Alt eine neun Tage dauernde Kur, nach der sie sich auf alle Fälle bedeutend wohler fühlten als zuvor. Mit welcher Zuversicht dürfen wir uns also mit diesen Pflanzen die gesuchte Heilung verschaffen, da diese einfachen und natürlichen Mittel allein dauernd wirksam und außerdem den Vorzug haben, dass ihre Anwendung mit keiner Gefahr verbunden ist. Die Vorsehung hat eine wunderbare Ordnung in der Natur geschaffen, und die Menschen haben diese Ordnung zerstört. An wem liegt die Schuld ? Kommt dieser Fehler nicht in allererster Linie von der Unwissenheit her, in der man uns lässt, indem man uns nicht mit der Heilkraft der Medizinalpflanzen bekannt macht, die unser Land besitzt? Es gibt in der Schweiz 850 Heilpflanzen; wohlverstanden: genau achthundertfünfzig Heilpflanzen; und die meisten Leute kennen davon nur vier oder fünf: Linde, Kamille, Boretsch, Salbei; das ist alles. Es wäre geradezu lächerlich, wenn es nicht so traurig wäre. Ist die Gesundheit nicht unser höchstes irdisches Gut? Und dennoch wissen wir sie am wenigsten zu leiten und zu erhalten. Wozu dient es, die alte Geschichte mit ihren Kriegen zu studieren oder andere solche Dinge, die praktischerweise erst in zweiter und dritter Reihe stehen? Wäre es nicht besser, man würde die zahlreichen Kräfte unserer duftenden Heilpflanzen kennen lernen, sowie gewisse nützliche Verfahren der praktischen Medizin? Was denkt unser Leser dazu? Wieviel Unglück könnte vermieden werden, wenn ein jeder einen kleinen Grundstock elementarer Kenntnisse besäße, die genügten, um Heilung zu bringen oder doch wenigstens die Ankunft des Arztes abzuwarten. Es gibt medizinische Kenntnisse, die ein jeder besitzen sollte: alle intelligenten Leute, jeder Haushaltungsvorstand, aber besonders die Familienmutter und alle diejenigen, die den Kranken gerne Dienste leisten. Alle diese Leute müssen die verschiedenen, aus mehreren Pflanzen zusammengesetzten Teearten kennen lernen und anzuwenden wissen, außerdem die Umschläge, Senfpflaster, die Bäder, gewisse Wasseranwendungen und noch viele andere Mittel, die man fast jeden Tag anzuwenden Gelegenheit findet. — 40 —
Eine wohlverstandene Erziehung vermittelt auch gründliche Kenntnisse in der botanischen Wissenschaft; handelt es sich dabei doch um den sozialen Fortschritt der Rasse. Reich und Arm sollen die Heilbotanik kennen, wie sie die Musik, das Zeichnen und verschiedene Handarbeiten kennen. Es ist dies die Ergänzung einer jeden modernen Erziehung. Mit allen Kräften sollen wir uns bemühen, dass diese anziehende Kunst voller Poesie und Schönheit, die zugleich einen so außerordentlich praktischen Nutzen hat, immer mehr und mehr verbreitet werde. In der Natur finden wir die idealen Bedingungen zur Erhaltung und Wiedererlangung der Gesundheit. Wir suchen Wunder für die Heilung, und unser Instinkt sagt uns, dass die ganze Natur solche Wunder in sich birgt; also müssen wir uns an sie wenden, um die Schätze an Gesundheit zu finden, die sie uns durch den Willen dessen bietet, der die Welt in seinen größten Schöpfungen, wie in seinen kleinsten Werken so wunderbar eingerichtet hat. Machen wir einen Spaziergang in den Garten vor unserem Hause; besteigen wir die hohen Berge! Da finden wir die Pflanzen, die uns in unseren Leiden Trost und Heilung bringen. Die Kuh, die Ziege, das Schaf suchen ihre Nahrung nach freier Wahl in den reichlichen Kräutern unserer Weiden, und die Pflanzen unserer Alpen verschaffen diesen Wiederkäuern ein reiches und reines Blut, eine kräftige Milch, durch die sie auch uns Menschen so schätzenswert werden. Im Reich des Lebens, und besonders in der Rolle der Pflanzen, welche dem Menschen sein Bestehen sichern und ihm, wie den pflanzenfressenden Tieren, von denen der Mensch sich ebenfalls nährt, die Nahrung sichern, ist eine Lebenskraft geschaffen worden, die uns vor der Pflanze jene Hochachtung einflossen muss, zu der sie ihre Rolle in der Natur berechtigt, denn sie ist unsere Nahrung und erneuert unsere Lebenskraft alltäglich. Die Pflanze ist die Trösterin der Kranken; sie reinigt unser Blut. Gott hat sein Werk nicht in unvollkommener Weise geschaffen, denn der Saft der Pflanzen, der in unser Blut übergeht, gibt dem Menschen die verlorene Kraft und Gesundheit zurück. Gott hat den Menschen nicht verteidigungslos den Übeln aussetzen wollen, die auf seinem Lebenswege auf ihn lauern. Es genügt, einen Blick auf die unsere Erde verschönernde Pflanzenwelt zu werfen, um sich davon zu überzeugen, dass der Allmächtige überall Hilfe und Trost für uns bereit gestellt hat.
Hier stoßen wir auf die Familie der verschiedenen Grasarten mit ihren nährenden und heilenden Substanzen, ihrem Zuckergehalt, ihren wertvollen Stoffen, die so leicht in unsere Organe übergehen, sie kräftigen, entwickeln und ihre Lebenskraft erhalten. Dann sehen wir die saftigen Früchte, die frischen und zarten Kräuter, die Wurzeln mit ihren heilsamen Bitterstoffen, die Blumen, die mit ihrem Aroma den Geruch und den Geschmack erfreuen, ferner eine Unmenge von Pflanzen mit all ihren wunderbaren Kräften. Die Pflanzen sind dem Menschen unentbehrlich; ohne sie könnte er nicht bestehen, denn wenn er isst, trinkt und in einem Wort, das Leben genießt, so geschieht dies zum Teil dank der Eigenschaften gewisser Pflanzenarten; andere Pflanzen wiederum, die er mit Unrecht nicht kennt, sind ihm ebenfalls nützlich; wenn sie ihm zwar weder Hunger noch Durst stillen, so können sie doch seine Krankheiten mildern und heilen. Wir sprechen hier von den Medizinalpflanzen, den sogenannten Heilkräutern und ihren wunderbaren Eigenschaften und Wirkungen. Gewisse Leute wollten zwar mehr als einmal behaupten, die Pflanzen besäßen keine Heilwirkungen. Aber immer wieder kam man dazu, den Heilwert der Pflanzen anzuerkennen und ihnen den gebührenden Platz unter den nützlichsten und einfachsten Heilmitteln zuzugestehen, durch welche unsere wichtigsten Organe am wenigsten angegriffen werden. Oft kam es sogar vor, dass Leute unheilbar erklärt wurden und zwar von solchen, welche die Heilwirkungen der Pflanzen angezweifelt hatten, und gerade durch diese Pflanzen fanden die scheinbar Unheilbaren wieder ihre Genesung! Übrigens haben wir ja tagtäglich Beispiele vor den Augen, welche die Ungläubigsten überzeugen müssen. Wir brauchen nur zu schauen, was um uns herum geschieht. Als Beispiele wollen wir nur die Haustiere nehmen: die Hunde, die Katzen usw. Sobald sich diese unwohl fühlen, so fressen sie sofort instinktiv gewisse Pflanzen und werden so wieder gesund, ohne dass sie irgendwie ihre gewohnte Lebensweise zu ändern gehabt hätten. Gewisse Leute werden uns sagen, wir hätten nicht jenen unfehlbaren Instinkt, mit welchem die Tiere die nützlichen von den schädlichen Stoffen unterscheiden, worauf wir antworten: «Nein, der Naturtrieb ist bei uns nicht so hoch entwickelt wie bei den Tieren, — 42 —
aber dafür besitzen wir unsere Intelligenz, welche jenen in allen Fällen vorteilhaft ersetzen kann.» Im ersten Stadium der Medizin war die Heilkunst von bewunderungswürdiger Einfachheit; Priester, Gelehrte, Weise studierten zuerst das immer offene Buch der menschlichen Leiden; sie suchten und pflückten gewisse Pflanzen, gewisse Blumen, gewisse Wurzeln; dies waren die sogenannten «einfachen Heilmittel»; man dörrte sie an der Sonne oder im Schatten; man bewahrte sie mit Hilfe der Austrocknung auf, und dies bildete die ganze Apotheke. War die Arzneikunde zu jener Zeit weniger erfolgreich als in unserer? Man muss heutzutage der alten Heilmethode alles abnehmen, was sie Weises und Gutes hatte; man muss wieder auf sie zurückkommen, denn sie ist jedermann leicht verständlich. Diese alten guten Rezepte, welche heute unglücklicherweise meist vergessen sind, wurden regelmäßig vom Vater auf den Sohn überliefert, und man hat seither zugeben müssen, dass die verschiedenen Pflanzen, die sie anwendeten, in der Tat einen oder mehrere wichtige chemische Bestandteile enthalten. «Das Glaskraut enthält Laugensalz, die Seegräser und Flechten Jod und Bromür, die Kresse Schwefel, andere Gattungen enthalten Phosphor. «In den Pflanzen findet man sogar antiseptische Stoffe, wie Tanninsäure, Gallussäure oder ihre Derivate. «Im gleichen Blatt, in der gleichen Frucht, findet man verschiedene Elementarstoffe, die sich scheinbar bekämpfen, aber in Wirklichkeit ihre Anstrengungen vereinigen, um den Zweck, den sie zu erfüllen bestimmt sind, zu erreichen.» (Dr. Madoef.) «Trotzdem diese Heilmittel in Hülle und Fülle in der Natur vorkommen, will man sie nicht mehr verwenden, wie der Schöpfer sie uns spendet; man will sein Werk verbessern; man verwandelt und verändert sogar diejenigen, welche alle Jahre auf unseren Wiesen und in den Wäldern wachsen und die das Vieh durch seinen einzigen Instinkt so gut erkennt.» (J. Favrichon.) Man lässt diese kostbaren Heilmittel der Vergessenheit anheimfallen, um andere vorschreiben zu können, die wohl eine Zeit lang in der Mode sind, aber doch darauf verschwinden, um wiederum anderen Produkten Platz zu machen, von denen Wunder
versprochen werden, bis zu dem Augenblick, wo die Reklame aufhört, ihr Loblied zu singen, so dass sie, wie ihre Vorgänger, wieder in die Vergessenheit geraten. Es ist doch so einfach, mit Erfolg einen kränklichen Zustand zu bekämpfen, wenn man sich dieser einfachen Heilmittel, wie die Natur sie uns spendet, bedient; denn man findet sie in Hülle und Fülle und kann sie ohne Kosten pflücken. In seinem bewundernswürdigen Werk: « Die Naturheilkunde » sagt Neuns: «In keinem Fall verursacht die Naturheilmethode einem Kranken Schaden; sie heilt ihn, ohne anderen Krankheiten Vorschub zu leisten.» Die Pflanze allein besitzt alle medizinischen Eigenschaften; sie ist tonisch, abführend, blutreinigend und fördert den Auswurf. Die Pflanze wurde zur Heilung des Menschen erschaffen, wie das dem Erdinnern entquellende Wasser zu seiner Linderung. Im Blute wohnt das Leben und die Kraft der Lebewesen, und deshalb muss auf das Blut eingewirkt werden, wenn man alle Übel der Menschheit vernichten will. Und wenn das Leben im Blut liegt, wie das schon so oft gesagt wurde, so hält sich auch der Tod in Gestalt von ansteckenden Mikroben und anderen Krankheitskeimen darin verborgen und sucht unsere Erbübel zu entwickeln, den Blutumlauf zu hemmen und unseren Körper zu zerstören. Im Blut wohnt das Leben; es liefert den Eingeweiden, jedem Glied, der Haut usw., die ihnen eigenen Säfte; das Blut ist der wichtigste Lebenssaft; es ernährt den ganzen Organismus; das Blut führt die Lebenskräfte in alle Teile unseres Körpers. Vom Blut hängt unsere Gesundheit ab, denn jede akute oder chronische Krankheit wird von einer primären oder sekundären Veränderung unseres Blutes begleitet. Von der Kraft, dem Reichtum und der Reinheit des Blutes der Eltern hängt die Körperbeschaffenheit ab, die den Kindern übermittelt wird; man nennt das die Vererbung. Das verdorbene und unreine Blut der Eltern, die mit Neurosen, Syphilis, Skrofeln, Flechten, Ekzema, Gicht, Rheumatismen usw., behaftet sind, wird auf die Kinder übertragen, und die Kinder erben damit die Keime all dieser Krankheiten. Im latenten Zustand entwickeln sich diese Krankheitskeime mit der Zeit, das heißt, in der Übergangszeit vom Kindesalter zur — 44 —
Pubertät oder im Greisenalter. Ihm folgt ein ganzer Zug von Gebrechen aller Art und macht aus dem jungen Mann einen Greisen. Da alle Krankheiten von einer Veränderung und Störung des Blutes herkommen, so ist es unmöglich, durch oberflächlich wirkende Maßregeln oder durch eine eingebildete, trügerische Behandlung der Krankheit zur Heilung zu gelangen, sondern die krankheitserregenden Keime und Säfte, die das Blut vergiften, müssen aus ihm ausgeschieden werden. Fast alle chronischen Krankheiten sind die Folge einer falsch verstandenen Behandlung, die sie nicht heilen kann, die nicht imstande ist, die innere Zersetzung des Blutes zu vertreiben, es zu reinigen, in einem Wort die verdorbenen Säfte, die eben die Krankheit unterhalten, auszustoßen. Auch von den äußerlich wirkenden Mitteln muss man sich hüten; zwar scheinen sie die Haut zu heilen, treiben aber den Krankheitsstoff, den die Natur im Gegenteil auszustoßen versuchte, ins Innere des Körpers. Einzig der blutreinigenden Behandlung ist es vorbehalten nicht nur zu heilen, sondern auch allen Krankheiten vorzubeugen, indem sie dem Blut Kraft, Stärke und Leben verleiht. Durch das Blut werden die Individuen, sogar die Nationen veredelt oder entartet. Wir wollen uns hier bemühen, die Grundregel der Gesundheit, die in der Reinheit des Blutes liegt, zu geben. Das Blut ist der wichtigste Stoff unserer ganzen Lebenskraft; es ist die Quelle des Lebens und verleiht ihm Wärme und Stärke. Alles, was unser Körper enthält, kommt vom Blut, sowohl die festen Körperbestandteile, die Knochen, Zähne, Haare, wie auch die weichen Teile, Haut und Fleisch, ferner die flüssigen Stoffe, Galle, Lymphe, usw. Wie die Nahrung, so das Blut; die gute Beschaffenheit der Nahrungsmittel bewirkt die gute Beschaffenheit des Blutes. Nahrung nennt man jede feste oder flüssige Substanz, die dem Körper zu seiner Erhaltung und Kräftigung zugeführt wird. In der Nahrung sind also die Stoffe enthalten, welche den Reichtum des Blutes erhalten sollen. Wie die Nahrung, so das Blut; wie das Blut, so das Leben der Nerven; wie das Leben der Nerven, so die Gesundheit. Wie eine Lampe nur gut brennen kann, wenn sie gutes Öl enthält, so kann der
Organismus nur gut bestehen bleiben, wenn gutes, reichliches und reines Blut vorhanden ist. Ist das Öl aber von schlechter Art, so brennt die Lampe schlecht, und der Organismus, der unreines Blut enthält, kann nur schlecht seine Aufgaben erfüllen. Aus verschiedenen Ursachen kann die Reinheit des Blutes getrübt werden, so dass wir krank werden. Sehr häufig kommt dies allerdings von den Speisen her, die nicht immer von tadelloser Beschaffenheit sind, oder weil man zu viel oder zu wenig isst, was zur Blutarmut oder zur Erschöpfung führt. Aber auch durch alle Exzesse und Ausschweifungen werden unsere wichtigsten inneren Organe vorzeitig abgenutzt. Die verschiedenen Krankheitsstoffe, diese unsichtbaren Gifte, die sich an gewissen Orten entwickeln, wie an Sümpfen, in ungesunden, feuchten oder schlecht gelüfteten Wohnungen und öffentlichen Lokalen und an Orten, wo sich viele Kranke aufhalten usw., schleichen sich durch die Lungen, sogar durch die Haut, ins Blut ein. Beweise dazu sind überflüssig. Jedermann weiß, wie gefahrvoll die schlechte Luft ist, durch welche die beste Gesundheit, manchmal sehr schnell, zerstört wird. Auch seelische Ursachen, wie Kummer, Sorgen, Langeweile, können Krankheiten verursachen, da durch sie das Blut schwach und krank wird. Nach dem Vorgesagten können wir also folgende Schlüsse ziehen 1. Alles, was den menschlichen Körper bildet, kommt vom Blute her. 2. Infolge der natürlichen Abnutzung erneuern sich alle Körperteile unaufhörlich. 3. Das Blut stößt die verbrauchten Teile aus, indem es sie durch die Eingeweide, die Nieren, die Blase an die Hautoberfläche treibt. 4. Das Blut ersetzt die verbrauchten Teile durch neue Substanzen. 5. Die verdaute Nahrung ist die Quelle, wo das Blut seine Stoffe holt, die es den Organen vermittelt. Da nun die verschiedenen Krankheiten von der schlechten Beschaffenheit des Blutes herstammen, so muss auf das Blut eingewirkt werden. Die Ursachen, und nicht die Folgen, müssen ins Auge gefasst werden. Die beste Methode, um das Blut in vollkommenen Zustand zu versetzen, besteht darin, dass man ihm hilft, alle von ihm — 46 —
enthaltenen Säfte durch die dazu bestimmten Organe auszuscheiden. So ist denn die Blutreinigung durch die Pflanzen das wichtigste Hilfsmittel in der Bekämpfung der Krankheiten. Welches auch die Krankheit sei, gegen die man ein gutes, passendes Blutreinigungsmittel gebraucht, so wird man bald eine Besserung empfinden, wenn auch nicht immer direkt dort, wo die Krankheit sich eingenistet hat, so doch wenigstens im allgemeinen Gesundheitszustand. Selten kommt es vor, dass man nicht schon am zweiten oder dritten Tag, manchmal sogar am ersten, fühlt, dass der Körper viel freier, die Bewegungen viel leichter geworden sind. Fast immer bekommen die Kranken von der ersten Woche an ein viel besseres Aussehen, das kommt offenbar davon her, dass das Blut gereinigt wurde. Übrigens kann man auch im Urin die gute Wirkung der Blutreinigungsmittel feststellen; man wird bemerken, dass der Urin viel dunkler ist als gewöhnlich. Andererseits sind gewisse Blutreinigungsmittel, die einzig aus nicht heftig wirkenden, abführenden Pflanzen zusammengesetzt sind, ebenso nützlich wie die harntreibenden Teearten, denn ihre Aufgabe ist es, durch die natürlichen Körperöffnungen die Säfte auszustoßen, die den Körper verunreinigen und vergiften. Untersucht man die durch die Eingeweide ausgestoßenen Verdauungsprodukte so entdeckt man darin eine große Menge schädlicher Stoffe. Außer der Galle und dem Schleim findet man darin sehr verschiedene Mischungen dieser beiden Säfte. Gewisse Ausscheidungsstoffe gleichen dem reinen, rohen oder gekochten Eiweiß; in diesem Falle handelt es sich um vergärte oder verkochte Schleime, über die der Kranke nicht besonders zu erschrecken braucht. Wir wollen hier noch eine kleine Bemerkung machen, um zu zeigen, dass der Begriff der Stoffausscheidung durch den Körper im Geist aller Menschen natürlich ist. Man öffne irgend ein Lexikon in irgend welcher Sprache und man wird finden, dass in allen Ländern das Wort Medizin gleichbedeutend ist mit dem Begriff der natürlichen Stoffausscheidung durch den Körper, also gleichbedeutend mit Heilkunst. Ist das nicht ein schlagender und allgemein gültiger Beweis der Behauptung, dass die Blutreinigung von den allermeisten Menschen als die allerbeste Medizin angesehen wird?
Deshalb müssen wir das Blutreinigungssystem als die natürliche Medizin und die blutreinigenden Pflanzen als die nützlichsten Mittel in der ganzen Heilkunst betrachten. Im Blute liegt die Veredlung und der Verfall der einzelnen Menschen sowohl als auch ganzer Völker. In jedem Alter, in jeder Lebenslage ist gewiss die Gesundheit unser höchstes Gut. Wir dürfen daher nichts übersehen, was ihr schaden, nichts vernachlässigen, was sie wiederherstellen kann, wenn sie gelitten hat. Die Gesundheit kann durch verschiedene Ursachen beeinträchtigt werden. Schwere Krankheiten können nicht immer vermieden werden, doch kann man ihren schädlichen Folgen steuern. Auch fällt die natürliche Schwäche oder die durch Überanstrengung irgendwelcher Art verursachte Erschöpfung der Kräfte in Betracht. Vor allem ist zu untersuchen, ob das Blut nicht die roten Kügelchen verloren hat, welche ihm Kraft und Stärke verleihen. Das ist der wichtigste Punkt, denn die Blutarmut öffnet allen möglichen Krankheiten Tür und Tor: Blutarmut, Bleichsucht, allgemeine Entkräftung, woraus eine ganze Reihe von Krankheiten und Leiden entstehen können, welche oft den Tod nach sich ziehen. Zarte und schwache Naturen, welche alle Mittel zu ihrer Heilung erschöpft und sich dadurch oft unheilbar gemacht haben, werden von dem System der Blutreinigung anders denken lernen, denn ohne sich noch mehr abzuschwächen und ohne ihren Magen zu einem pharmazeutischen Laboratorium zu gestalten, werden sie damit in kürzester Zeit wieder eine blühende Gesundheit erlangen. In diesen Fällen ist die Blutreinigung das einzige Mittel zur sicheren Verlängerung des Lebens. Um sicher zu wirken, muss sie mit Sicherheit und Vertrauen und während mehrerer Tage hintereinander durchgeführt werden. Je kräftiger und entschlossener sie angewendet wird, desto gewisser ist auch im allgemeinen ihr Erfolg. Und was bei der Blutreinigung ganz besonders bemerkenswert ist und beweist, dass sie ganz und gar mit den Lebensäußerungen und der Ernährung übereinstimmt, das ist, dass Kraft und Gewicht mit ihrer Anwendung wieder zunehmen, dass man seine körperliche Frische und alle anderen Anzeichen der Gesundheit wieder erlangt. So manches schwere Übel könnte vermieden werden, wenn man das System der Blutreinigung schon bei den ersten Anzeichen eines Leidens in Anwendung brachte! Die meisten Krankheiten würden dadurch vor — 48 —
ihrem Ausbruch vermieden. Man würde die Folgen schlecht geheilter Krankheiten vermeiden, welche gar leicht zu chronischen Gebrechen ausarten und die Kranken meistens nach langen und schmerzhaften Leiden in ein allzufrühes Grab führen. Jede Krankheit gibt ihr Entstehen durch irgendwelche Anzeichen kund, wie Kopfschmerzen, Frost, Schnupfen, Rheumatismus, Bauchschmerzen, Appetitmangel, übelriechender Atem, Zahnweh, wie Krämpfe, Nervenstörungen, Schlaflosigkeit usw. Alle diese Anzeichen weisen auf den nahen Ausbruch einer Krankheit oder auf eine unsichere Gesundheit hin und fordern uns zwecks Vermeidung schwerer Folgen zu einer Blutreinigung auf, welche um so heilbringender sein wird, als die ausbrechende Krankheit oft in ihrem Keime erstickt wird oder man doch wenigstens bei deren Ausbruch vor üblen Folgen gesichert ist. Viele Krankheiten, selbst solche, welche den Tod zur Folge haben, könnten mit Sicherheit rasch geheilt werden, wenn man ihnen von den ersten Anzeichen an kräftig entgegenträte. Die Krankheiten sind unzählig, und doch ist ihre Ursache fast immer dieselbe; durch Nachdenken wird man zum gleichen Schlusse gelangen wie auch wir, nämlich dass man seine Zuflucht zur Blutreinigung zu nehmen hat, denn wenn jemand kräftiges und reines Blut besitzt, so kann nur selten eine ernsthafte Krankheit zum Ausbruch gelangen. Camille DROZ.
Hier sei noch bemerkt, dass die vorsichtige Natur uns immer das Gute zur Bekämpfung des Schlechten in die Hände gegeben hat, dass die Krankheiten der heißen oder kalten Zonen von den unseren verschieden, und dass die amerikanischen Pflanzen der Tropen, Perus, Brasiliens oder anderer abgelegenen Gegenden denjenigen unseres Klimas gar nicht ähnlich sind. Es wird darum geraten, wenn man mit Krankheiten unseres Landes zu tun hat, nur einheimische Pflanzen anzuwenden (Zentraleuropa). Es handelt sich hier also darum, sehr genau über die Herkunft der medizinischen Pflanzen unterrichtet zu sein; denn es werden oft sogenannte Jura- und Alpenteesorten angeboten, welche meistens aus anderen Gegenden stammen, oder Pflanzen, welche sehr alt sind und fast oder ganz ihre tätige Eigenschaft verloren haben.
Die jährlichen Pflanzen müssen alle Jahre erneuert werden, die zweijährlichen behalten ihre Eigenschaften zwei Jahre, die Wacholderbeeren brauchen drei Jahre bis zur Reife, können also während einer ebenso langen Zeit aufbewahrt werden usw. Es ist auch sehr wichtig, dass man die Jahreszeiten und sogar die Stunden des Tages kenne, während welchen die verschiedenen Pflanzenteile gepflückt werden müssen, sowie auch die Pflege, die das Trocknen und Aufbewahren derselben erheischt; denn von einer richtigen Behandlung hängt die Wirksamkeit der Kräuter ab, und wenn das Fehlschlagen gewisser Heilpflanzen oft die Ursache ist, dass das Publikum ihnen gegenüber gleichgültig geworden ist, so ist das nur dem Umstand zuzuschreiben, dass dieselben unter ungünstigen Verhältnissen gepflückt und gepflegt worden sind. Man soll sich also belehren lassen und sich nicht ungerechte Vorurteile darüber machen. Alle meine Teesorten und Blutreinigungsmittel werden aus Kräutern hergestellt, welche ich selbst auf den entlegensten Jurabergen oder in den Alpen sammle oder sammeln lasse. Ich kann mich so vertieften Studien dieser Pflanzen hingeben, die denjenigen in der Ebene sehr überlegen sind, des Nährstoffes des Erdreichs und der fast gänzlichen Reinheit der Luft dieser Höhen wegen. Alle Kräuter werden mit Sorgfalt im Schatten und an der Luft getrocknet.
Nr. 1.
GROSSE JURA- UND ALPENTEE-MISCHUNG
Beste Blutreinigung ......................................................................12.— Nr. 4.
JURATEE-MISCHUNG Blutreinigung.
Personen, die den bitteren Geschmack nicht vertragen, sehr empfohlen, (und Kinder) ........................................................................................12.— Der immer größere Erfolg dieser blutreinigenden Teemischungen ist allein auf eine richtige Verteilung der verschiedenen Kräuter, Blumen und Wurzeln erster Qualität, aus denen sich dieser Tee zusammensetzt, zurückzuführen. Dadurch geht hervor, dass die Einwirkung der einen die Tätigkeit der anderen verstärkt. Sie sind leicht einzunehmen und ermüden trotz ihres bitteren Geschmackes den Magen nicht, werden von diesem aufgenommen, gut vertragen und verdaut und erfüllen also ihren Zweck vollkommen. Sie schwächen nicht, denn sie sind nicht abführend; sie vernichten, bis in die kleinsten Winkel, die Bazillen und die krankhaften Keime des Blutes und läutern und stärken es. Das Blut klären und es auf seinen natürlichen chemischen Zustand bringen, es nachher stärken, dies ist die einzige Aufgabe, die sich hier stellt, um alle Ansteckungen des Blutes, wie: Flechten, Ekzema, krampfaderige Geschwüre, Blutaderentzündung, aufgeschwollene Beine, störrische Wunden, Eiterknötchen, Kopf- und andere Krusten, Hand- und Busenschrunden, Hautjucken, Psoriasis, Ohrenfluss, Gesichtsrose, Frostbeulen usw. zu heilen; alle diese Krankheiten werden durch den Druck der verdorbenen Säfte in der Blutmasse gegen die Hautoberfläche erzeugt. Wenn man gesund sein will, muss man es sich zum Grundsatz machen, zu jeder Jahreszeit eine gute Blutreinigung zu nehmen; denn, wie man durch die Blutreinigung gesund werden kann, kann man auch die Krankheiten verhüten und ihnen ausweichen (Blutreinigung im Frühling und Herbst). Man bedenke, dass es leichter ist, eine Krankheit zu verhüten, als zu heilen. Nr. 7.
BEHANDLUNG DER CHRONISCHEN LEIDEN wie Blutarmut, Albuminurie (Eiweißstoffausscheidung, Bright'sche Krankheit), Magenkrankheiten, Neuralgie und Migräne, Flechten, Rheumatismus, Gicht, Leber-, Nieren- und Herzkrankheiten, Erschöpfung des Nervensystems, Krampfadergeschwülste, Krankheiten der Wechseljahre, Fettleibigkeit, Eingeweidewürmer, Verstopfung, Katarrhe, Darmentzündung (Enteritis), Arteriosklerose usw., usw. Für eine jede dieser Krankheiten besteht ein besonderer Heiltee, hergestellt aus Heilpflanzen biologischer Herkunft. — 50 —
STÄRKENDE TEEMISCHUNG
Besonders empfehlenswert gegen Blutarmut, Blässe und Schwäche
12.-
Nr. 8. ACHTUNG ! FAMILIENTEE Da der China-Tee, sowie der schwarze Kaffee für die Nerven aufregend und schwächend ist, mache ich ganz besonders auf meinen Familientee aufmerksam, der aus einheimischen Pflanzen besteht wie Erdbeerblätter, Waldlinde, Waldmeister, Eisenkraut, Bergehrenpreis, Huflattich, Quendel und den chinesischen Tee vorteilhaft ersetzt. Seine tonischen, erfrischenden und verdauungsfördernden Eigenschaften sowohl als sein ausgezeichneter Geschmack würden ihm einen großen Erfolg zusichern, wenn die Pflanzen aus denen er besteht, aus fernen Ländern kämen, anstatt in
unseren Feldern und Waldungen gepflückt zu werden. Für eine Tasse ist durchschnittlich eine Fingerspitze und auf einen Liter Wasser eine Handvoll zu verwenden. Man lässt ihn während 10 Minuten ziehen, worauf man ihn durch das Teesieb gießt und je nach Geschmack zuckert. Er kann auch mit Milch getrunken werden 12.—
Nr. 9. TEE-MISCHUNG
Nr. 18. TEE-MISCHUNG
Schleimlösend. Ausgezeichnet gegen Halskrankheiten, Brustkatarrhe und Verschleimung, Atmungsbeschwerden. Von sehr wirksamer und andauernder Wirkung für Schleimlösung.............................................................. 12.—
Abführend. — Dieser Tee bekämpft mit Erfolg die chronische Verstopfung, ist eine milde und leichte Laxierung und erzeugt keine Kolik. 12.—
Nr. 10. TEE-MISCHUNG Harntreibend. - Dieser Tee verhindert den Lympheansatz bei Wassersüchtigen und reinigt die Nieren. Seine Wirkung ist schmerzstillend und er verursacht bei der Herzwassersucht reichlichen Abfluss durch den Harn ............................................................................... 12.—
Spezialtee zu Einspritzungen, gegen den weißen Fluss. — Dieser Tee ist empfehlenswert gegen den weißen Fluss ; dazu gehört ein Paket aromatischer Pflanzen für Einspritzungen allabendlich vor dem Zubettgehen oder dreimal wöchentlich, je nach dem Fall. Preis von 2 Schachteln, zu einer Kur genügend . . . . 14.—
Nr. 11. TEE-MISCHUNG
Nr. 20. BLUTTREIBENDER TEE
Gegen Verdauungsstörungen. — Dieser Tee ist ein Universalmittel für Personen die Magenleiden und schlechten Appetit haben und auch schwer verdauen .............................................................................................. 12.—
den Monatsfluss herbeiführend. — Dieser Tee besteht aus lauter unschädlichen Pflanzen und besitzt die Eigenschaft, den seit einiger Zeit verschwundenen Monatsfluss wieder herbeizuführen . . . . 14.—
Nr. 12. TEE-MISCHUNG Gegen Blähungen. — Dieser Tee ist sehr wirkungsvoll gegen Kopfweh, Schwindel, Blähungen, Bauchschmerzen und Verdauungsstörungen
Nr. 21. TEE-MISCHUNG
12.—
Nr. 13. TEE-MISCHUNG Gegen Blutungen (Hämorrhagie). — Dieser Tee ist ausgezeichnet gegen Blutungen, wenn der Blutfluss nicht zu stark ist oder wenn man die Wiederholung der Blutungen verhüten will ..................................... 12.—
Nr. 14. TEE-MISCHUNG Nervenberuhigend. — Dieser Tee wird mit Erfolg angewendet gegen Trübsinn, Herzklopfen, Überreiztheit der Nervenkongestion . . 12.—
Nr. 15. TEE-MISCHUNG Gegen Gicht und ähnliche Krankheiten. — Dieser Tee ist ausgezeichnet gegen Gicht, Gelenk-Rheumatismus oder -Entzündungen. Er wirkt durch die Harnorgane, indem er die Harnsäure, welche den Rheumatismus erzeugt, abführt ............................................................................................... 12.—
Nr. 19. TEE-MISCHUNG
Gegen Grippe. Erkältung (schweißtreibend, fiebersenkend) .
.
12.—
Nr. 22. TEE-MISCHUNG Gegen Zuckerkrankheit (Diabetes), blutzuckersenkend
12.—
Nr. 23. ABMAGERUNGSTEE (dieser Tee wirkt appetithemmend und ist vor den Mahlzeiten einzunehmen) ............................................................................................................12.—
Nr. 24. BLUTZIRKULATIONSTEE (fördert den Blutkreislauf, verhindert Ameisenlaufen in Händen und Füssen) ............................................................................................................ 12.—
Nr. 25. SPEZIALMISCHUNG für FUSSBÄDER (mit entspannender und belebender Wirkung. Dieses Bad Giftausscheidung durch die Poren. Nicht zum Einnehmen). Kur (32 Bader) ................................................................................. halbe Kur (2 Wochen).......................................................................
fördert 48.— 27.—
Nr. 26. SPEZIALMISCHUNG gegen SEXUELLE SCHWÄCHE 17.—
Nr. 16. TEE-MISCHUNG Gegen Gallenkrankheiten. — Dieser Tee ist gut gegen Leberkrankheiten (Gallenstein, Verstopfung usw.). Er hat eine spezielle Wirkung auf die Leber und führt die verdorbenen Substanzen durch den Harn ab 12.—
Nr. 17. TEE-MISCHUNG Gegen Halskrankheiten. — Dieser Tee wird als Gurgelmittel gegen alle Halskrankheiten angewendet.......................................................... 12.—
— 52 —
die
Nr. 27. TEE-MISCHUNG gegen HOHEN BLUTDRUCK 12.— Nr. 28. Mischung gegen Haarausfall (zum Einreiben) . . . Nr. 29. Spezialmischung zu Inhalationen bei Schnupfen . . .
Nr. 30. Teemischung gegen Darmparasiten (Würmer) .... Nr. 31. Spezialmischung zur Behandlung überanstrengter und entzündeter Augen, mit beruhigender Wirkung Nr. 32. Sitzbäder gegen Hämorrhoiden Nr. 33. Waschungen für offene Wunden, - Ekzem – Psoriasis Persönliche Teemischung gegen alle Schmerzen, die Sie im Brief beschrieben haben Nr. 34. Beruhigende, entschlackende Bäder, Monatskur Nr. 35. Tee zur Förderung der Milchbildung (einnehmen ab 7.. Schwangerschaftsmonat) Nr. 36. Tee zur Erleichterung der Niederkunft (ab 6. Schwangerschaftsmonat) Nr. 37. Vollbäder gegen Fettpolster und Fettleibigkeit (Monatskurs) Nr. 38. Tee gegen Durchfall Ein solches Bad nehmen Sie maximal 3 mal wöchentlich. Die Bäder wirken beruhigend auf das Nervensystem und auf Ausschläge und Pickel, sie entziehen außerdem dem Körper latente Giftstoffe, indem sie vor allem die Funktion der Leber sowie der Nieren unterstützen. Sie fördern auch das Ausscheiden rückständiger Säuren und wirken sich deshalb positiv auf Rheumaleiden, Psoriasis und Epilepsie aus.
BÜCHER Neuauflage des Werkes «DIE HEILPFLANZEN». Diese ausführliche Beschreibung von 120 Medizinalpflanzen mit farbigen Abbildungen ist zum Preise von Fr. 12.— + Porto erhältlich. In Vorbereitung: Die Natur, eine wunderbare Vorratskammer. Die gesunde und natürliche Ernährungsweise. Diese Preise sind unverbindlich und können Änderungen erfahren, bedingt durch erhöhte Gestehungskosten.
Korrespondenz an Hrn. Camille DROZ, Herborist-Botaniker, Villa des Tilleuls, 2206 Geneveys - sur - Coffrane NE (Schweiz). Telephon (038) 57.11.06 — 54 —
Spezialmischung für Fußbäder Wie die Nahrung, so das Blut; wie das Blut, so das Nervenleben, wie das Nervenleben, so die Gesundheit.
Lebenskraft - Wohlbefinden Funktioneller Ausgleich
Über die Vorgänge im menschlichen Organismus Unser Körper gleicht einem Fluss: an seiner Quelle ist er ein Bach, rein und klar, entsprungen in den Alpen. Der Bach wird zum Fluss, nach und nach wird er mit Abfällen beladen, er wird breit und trübe, er ist belastet mit Geschiebe, das seinen normalen Gang hemmt. Schließlich verliert er seine Reinheit und Klarheit, er befindet sich im Zustand fortwährender Verunreinigung. Der Mensch ist vergleichbar mit diesem Fluss. — Wieso oder weshalb sollte er nicht während seines Lebens seinen «inneren Fluss» reinigen und dies durch einen natürlichen Vorgang, welcher ihm Lebenskraft, Wohlbefinden und funktionellen Ausgleich gewährt? — Wieso nicht mit Hilfe von Pflanzen versuchen, dem Körper seine ursprüngliche Lebenskraft wiederzugeben? Diese wesentliche Forderung betrifft den Unterhalt der Zelle und des Zell-Lebens: der menschliche Körper muss entschlackt werden, um ihm seine ursprüngliche Form und Spannkraft wiederzugeben, um die Bildung von Schlacken zu vermeiden und um zu verhindern, dass sich Funktionsstörungen einstellen. Durch die unumgängliche Reinhaltung, ermöglichen wir unseren Organen dank normalen Zellfunktionen ihre Aufgaben vollständig zu erfüllen; unsere Zellen werden länger arbeiten und unser Leben wird verlängert werden. Die Anreicherung von Schlacken ist ein Feind unserer Gesundheit. Wir alle sind voller Schlacken und es fehlt uns die Lebenskraft. — 54a —
Lebenskraft, Wohlbefinden, funktioneller Ausgleich Im Durchschnitt wiegt ein Mensch 70kg und 70% davon entfallen auf die gesamte Körperflüssigkeit, aufgeteilt in Blut, Lymphe, Interzellular- und Zellflüssigkeit. Diese gesamte Körperflüssigkeit ernährt jede einzelne Zelle und ist auch Mineralreserve zur Bildung von Hormonen, welche die Abwehrkräfte des Körpers gewährleisten. In diese Körperflüssigkeit werden schließlich auch die Abfallstoffe der Zellen ausgeschieden. Diese Abfallstoffe stammen aus der Zellneubildung, den Verbrennungsprozessen in den Zellen, dem Stoffwechselgeschehen, aber auch aus der körperlichen und geistigen Aktivität. Diese regelmäßige Bildung von solchen Abfallstoffen belädt und belastet die gesamte Körperflüssigkeit. Wird die Konzentration an Ausscheidungsstoffen zu groß, so wird die Körperflüssigkeit überlastet und erstickt somit den Organismus. Dadurch wird die normale Neubildung von Zellen verhindert und die Gefäße werden verstopft. Die Folgen davon sind vielfältige Funktions- und Drüsenstörungen. Der ganze Organismus wird aus dem Gleichgewicht gebracht und dies führt rasch zum Erliegen der Lebensfunktionen und zum Tod. Um diese schädlichen Wirkungen zu vermeiden, empfehle ich Ihnen, täglich ein Fußbad zu nehmen. Dieses Bad basiert auf Pflanzen biologischer Herkunft. Es wirkt reinigend und baut den Überschuss von Abfallstoffen in der Körperflüssigkeit ab, indem die Ausscheidung durch die Poren der Fußsohle ermöglicht wird. Dadurch wird dem Organismus die Lebenskraft, das Wohlbefinden und der funktionelle Ausgleich zurückgegeben.
Monatskur (4 Wochen = 32 Bäder a 1.50) Halbe Kur (2 Wochen = 16 Bäder) . . .
Wert der Bäder Nr. 25. Diese Bäder enthalten 55 bis 80 Pflanzen, die zum Teil aus tropischen Ländern stammen, also schwer zu beschaffen und dementsprechend teuer sind. Die Pflanzen dringen durch die Poren der Haut in den lymphatischen Kreislauf ein und vermögen damit alle Zellen des Organismus zu erreichen und zu reinigen, vor allem in den kranken Organen. Durch die Füße und Hände sowie durch ausgiebiges Schwitzen werden die im Körper befindlichen Rückstände an Schlacken und Giften, welche sonst die normale Funktion der verschiedenen Organen beeinträchtigen würden, ausgeschieden. Die Pflanzen üben auch einen guten Einfluss auf die Blutzirkulation aus, entspannen allgemein den Körper, was sich immer positiv auf das Verdauungs- und Nervensystem auswirkt. Warum nimmt man Fußbäder In der Fuß-Sohle enden zahlreiche Nervenstränge; sie stehen alle in Verbindung mit gewissen inneren Organen (siehe Schema). Machen Sie jeden Morgen eine 10-Min.-Massage, indem Sie mit den Fingerspitzen die Stelle, wo die Nerven des kranken Organs am Fuß zusammenlaufen fest drücken. z.B. Wenn Sie leberkrank sind: massieren Sie die Stelle Nr. 7 (Siehe Abbildung) Camille Droz, Herboristerie, CH - 2206 Les Geneveys-sur-Coffrane
Dieses Bad hat keine medikamentöse Wirkung. Es stellt sich einer Verwendung von natürlichen (pflanzlichen), homöopathischen und allopathischen Heilmitteln keinesfalls entgegen. — 54c — — 54b —
48.— 27.—
EINIGE DANKSCHREIBEN AUS TAUSENDEN, ÜBER ERFOLGE VON KOHLBEHANDLUNG UND JURA-ALPENTEE 1. In der Nähe von Merges hatte ein Mann einen Pferdehufschlag in den Unterleib erhalten. In der Folge öffnete sich eine eitrige Fistel, die sich nicht mehr schließen wollte. Man erwog eine Operation, die natürlich in dieser Körperregion ziemlich gefährlich erschien, da man eine Darmperforation befürchtete. Man fragte mich um Rat. Ich riet zu Kohlumschlägen und zu einem bittern Trank. Nach drei Wo chen solcher Behandlung war der Patient geheilt. 2. Ein Uhrmacher in Le Locle, ein Mann im sechsten Dezenium, hatte an beiden Händen ein Ekzem. Er litt mehr als ein Jahr Tag und Nacht und konnte keine Arbeit verrichten. Er kam in einem erbarmungswürdigen Zustand zu mir: die Hände waren stark entzündet, die Nägel hatten sich gelöst und drohten abzufallen. Ich riet ihm, die Hände vollständig mit Kohl umwickeln zu lassen, was er alsbald tat. Starke Sekretion trat ein. Die Behandlung wurde Tag und Nacht fortgesetzt. Entzündung und Schmerzen ließen zuerst nur unmerklich nach. Am dritten Tag fiel der Patient endlich in einen wohltätigen Schlaf, den er mehrere Monate hatte entbehren müssen. Nach zweimonatiger, ununterbrochener Behandlung waren die Hände wieder normal und vollständig geheilt. 3. Frau B. in Biel, 50, hatte ein schweres Magen- und Leberleiden; die Ärzte hielten sie für verloren. Da sie Kenntnis hatte von der wunderbaren Wirkung des Kohls, folgte sie meinem Ratschlag und machte sich Tag und Nacht Kohlumschläge auf Leber-, Magen- und Nierengegend. Dazu trank sie einen harntreibenden Tee. Die Wirkung war so glänzend, dass sie sich schon nach drei Wochen in vollster Genesung befand. Ich war selbst unzählige Male Zeuge der frappanten Wirkung des Kohls; ich sah, wie er bei den verschiedensten Krankheiten, wie Rheuma, Gicht, Hüftweh, Neuritis, Krämpfe, Neuralgien, Ekzem, Geschwüre, Augenentzündung, Frostbeulen, Verbrennungen, Panaritien, lokale und allgemeine Entzündungen, geradezu Wunder wirkte. Ich führe wieder einige Auszüge aus Briefen von Patienten an, die selbst Versuche mit dieser Behandlung angestellt haben. — 55 —
— 54d —
Die Briefe sind hier aus Diskretionsgründen nur mit Initialen unterzeichnet; doch stehen die Originale jedem Interessenten in meinem Büro zur Verfügung. Mézières. Sehr geehrter Herr, Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass sich mein Gesundheitszustand wie die Nacht in den Tag geändert hat. Wunde und Drüsenschwellungen am Hals sind vollständig verschwunden und ich verspüre nicht mehr den geringsten Schmerz. Auch die fortwährend offenen Lippen sind sozusagen geheilt und zwar in erstaunlich kurzer Zeit. Dies verdanke ich Ihren guten Ratschlägen; dabei hatte ich mich ja in kurzer Zeit verloren geglaubt. L. H. La Tour-de-Peilz. Geehrter Herr, Mit Gegenwärtigem möchte ich Ihnen bestens danken und Ihnen mitteilen, dass mein Bein völlig geheilt ist und dies durch die Behandlung mit Kohlblättern. 2 Jahre lang schmerzten Knie und Bein; dann wendete ich 2 ½ Monate lang Ihre Behandlung an und nun verspüre ich absolut keinen Schmerz mehr. In den letzten Tagen machte ich einige größere Märsche ohne die geringste Ermüdung. Senden Sie mir bitte gegen Nachnahme zwei Ihrer Broschüren über den Kohl; ich brauche sie für zwei meiner Freunde. J.B. Le Locle. Geehrter Herr, Ich schätze mich außerordentlich glücklich, Ihren Rat befolgt und mein Krampfadergeschwür am Bein mit Kohl und Ihrem Heiltrank behandelt zu haben. Schon nach einigen Tagen wurde die dunkelrote Farbe der Wunde rosa, die Wunde selbst wurde enger und jetzt nach drei Wochen bilden sich Krusten, der Zustand des Beins bessert sich von Tag zu Tag. Empfangen Sie meinen besten Dank... L. G. Vich s. Nyon. Geehrter Herr, Ich habe in letzter Zeit sehr viel über die erstaunliche Heilwirkung des Kohls erzählen hören. Senden Sie mir bitte einige Ihrer bekannten Broschüren. P. I. Agiez. — 56 —
Geehrter Herr, Seitdem ich mein an zwei Stellen, vor allem am Knöchel offenes rechtes Bein, das mir große Schmerzen bereitet hat und mich zwang, am Stock zu gehen mit Kohlumschlägen behandelte, kann ich mit Vergnügen feststellen, dass die wunden Stellen immer kleiner werden. Ich habe die Hoffnung, mit dieser Behandlung bald völlig geheilt zu sein. A. B. Le Locle. Geehrter Herr, Da mein kleiner Junge ein Ekzem an den Händen hat und mir ein Bekannter sagte, dass Sie sein kleines Töchterchen so gut kuriert hätten, möchte ich Sie höflichst anfragen, wann ich zu einer Konsultation bei Ihnen vorsprechen dürfte. C. R. Paris. Geehrter Herr, Senden Sie uns bitte sechs Exemplare Ihrer stark begehrten Broschüre: «Die wunderbaren Heilwirkungen des Kohlblattes». Librairie Brentanos, Avenue de 1'Opéra. Nice. Geehrter Herr, Am dritten August habe ich Sie wegen eines alten Beinekzems konsultiert. Sie haben mir damals einen Tee (blaues Paket) gegeben und mir die Anwendung von Kohlblättern verordnet. Am 25. August haben Sie mir anlässlich einer zweiten Visite wieder einen Tee (rosa Packung, Spezialtee) verabreicht und mir geraten, mit den Kohlumschlägen fortzufahren. Gegen Ende September habe ich mit der Behandlung aufgehört, da das Ekzem völlig verschwunden war. So hat Ihre Kur ein Übel in zwei Monaten beseitigt, das vorher ein Arzt mit seiner langen Behandlung nicht heilen konnte. Seien Sie meines Dankes und meiner Anerkennung versichert... A. R. Lausanne. Geehrter Herr, Nach Ihren Anweisungen habe ich auf entzündete Stellen Kohlblätter aufgelegt und zwar nur sechs Tage lang; länger war es nicht nötig. Der Versuch war sehr interessant: Während der ersten drei Tage vergrößerten sich die entzündeten Stellen und die Blätter waren jeden Morgen von einer braunen Flüssigkeit
durchtränkt. Am fünften Tag waren sie völlig trocken und von einem gelblichen Pulver bedeckt. Am sechsten Tage habe ich die Behandlung beendet, die Haut war noch einige Zeit etwas empfindlich, ist aber jetzt geheilt. Ich danke Ihnen von ganzem Herzen. Mme. E. F. Couvent de Colombey (Valais). Geehrter Herr, Wir verdanken Ihnen Ihre Sendung vom 2. 2.; es ist eine merkliche Besserung eingetreten. Senden Sie uns bitte zwölf Ihrer Broschüren über den Kohl. Sie rühmen darin die Güte Gottes. In der Tat hat Gott es Ihnen gegeben, viel Gutes zu tun. M. G., Oberschwester. Genf. Geehrter Herr, Ich danke Ihnen für Ihre interessante Broschüre über das Kohlblatt. Wir haben Umschläge auf das kranke Knie meines Mannes gemacht. Bäder, Massagen, Inzisionen haben nichts genützt im Vergleich zum Resultat mit Kohl, obgleich uns in dieser Jahreszeit nicht die geeignetste Sorte Kohl zur Verfügung stand. Wir sind überzeugt, dass die Resultate mit Wirsing noch bessere sein müssten. Mir selbst hat Kohl mein Kopfweh erstaunlicherweise besser beseitigt, als vorher sämtliche Tabletten. Indem ich Ihnen herzlich danke... E. R. Les Curnilles, près Chardonne. Geehrter Herr, Mit Vergnügen teile ich Ihnen mit, dass ich keinerlei Schmerzen mehr verspüre. Die Geschwulst am Oberschenkel ist durchgebrochen und die Wunde hat die Neigung, sich allmählich zu schließen. C D. Rolle. Geehrter Herr, Ich besitze Ihre Broschüre über die Heilwirkungen des Kohls. Jeden Herbst bekomme ich an den Beinen zwischen Wade und Ferse zuerst rote, dann violette, oft eiternde Beläge. Kohlumschläge beseitigen das Übel jeweils in Kürze. Natürlich kann ich, angesichts dieses Resultates, diese Broschüre allen Leidenden nur empfehlen. — 58 —
Einer meiner Verwandten leidet an einer Fußgangrän. Im Januar hat man ihm die kleine Zehe amputiert, das Übel schritt fort. Die Ärzte stellten ihm in Aussicht, dass das ganze Bein amputiert werden müsse... Wir haben ihm dann Kohlumschläge gemacht. Zeitweise konnte er sie vor Schmerzen kaum ertragen, merkte aber, dass sie ihm gut taten. Wir haben alle Hoffnung, ihn zu heilen. J. M. Yverdon. Geehrter Herr, Mit Vergnügen kann ich Ihnen mitteilen, dass ich als Folge der mir von Ihnen am 6. März empfohlenen Behandlung eine merkliche Besserung feststellen kann. Diese Behandlung meiner Arme mit Kohl — ich führe sie regelmäßig durch — wirkt geradezu Wunder und ich sehe mit großer Hoffnung der Heilung entgegen. Ich bitte Sie... L. B. rue du Midi. Von meinem Bekannten wurde mir viel von dem Guten gesagt, das Sie der Menschheit tun; darum sende ich Ihnen von meinem Urin und bitte Sie usw. Féchy. M. F. B. Wir sind Ihnen sehr dankbar für all das Gute, das Sie meinem Mann getan haben. Ohne Ihren Tee, den er von Zeit zu Zeit einnimmt, hätte er seine Arbeit schon lange aufgeben müssen. Biel. J. A. S. Da Ihre Behandlung meinem Marine und meiner Schwester sehr gut getan hat, so wende ich mich auch meinerseits an Ihre Wissenschaft. Villard-Vollard. J. S. Ich sende Ihnen wieder von meinem Urin und danke Ihnen für Ihr Paket Tee, das mir sehr gut getan hat; ich konnte sofort aufstehen und fühlte nicht mehr diese brennenden Schmerzen, an denen ich litt. Treyvaux. W. E. Ich sende Ihnen wieder vom Urin meiner 13 ½ jährigen Tochter und kann Ihnen sagen, dass Ihr Tee ihr sehr gut getan hat. Sie hat wieder guten Appetit, und die Drüse ist bald verschwunden. Sorvilier. L. F. Mit Vergnügen kann ich Ihnen sagen, dass mein Gesundheitszu- stand jetzt gut ist. Ich leide nicht mehr und danke Ihnen unendlich. Morens. S. B.
Nach Beendigung meines zweiten Pakets Tee finde ich, dass die Kräuterkur wunderbar ist. Sie hat mir unglaublich wohl getan, und ich kann sie jedermann empfehlen. Zürich. L. C. Wir bitten Sie, uns ein Paket vom gleichen Kräutertee zu senden, wie denjenigen, den Sie Herrn E., Vater, gesandt haben. Wir können Ihnen sagen, dass jener Tee einen wunderbaren Erfolg gehabt hat. Neuenstadt. J. E. Wir sind mit unserem Tee zu Ende. Herr E. S. befindet sich besser. Ich selber kann nun gehen, und die Beine sind nicht mehr geschwollen. Neue-Welt, bei Basel. L. S. G. Ihren Tee habe ich erhalten und bin damit zu Ende; ich danke Ihnen bestens. Ich leide gar nicht mehr. Zwei Tage nur, nachdem ich mit Ihrem Tee angefangen hatte, verschwanden die Schmerzen. Auch die schweren Entzündungen, die ich hatte, sind nun verschwunden. Mit meinen besten Grüssen danke ich Ihnen tausendmal. Lausanne. M. D. Mit großer Freude kann ich Ihnen schon heute eine große Besserung meines Zustandes mitteilen. Ich habe den Tee regelmäßig genommen und auch Ihre vorgeschriebenen Verhaltensmaßregeln sorgfältig befolgt. Der Appetit ist gut, ich kann besser schlafen und arbeite mit Leichtigkeit. Ich möchte gerne einen neuen Tee und darf Sie gleichzeitig um eine Ihrer Broschüren bitten. Oberkirch. K.-A. Von neuem sende ich Ihnen meinen Morgenurin; es geht mir viel besser. Wie glücklich ich mich fühle, kann ich nicht in Worten ausdrücken. Wenn Sie finden, dass ich die Kur noch fortsetzen soll, bitte ich Sie um das Nötige. Ihnen für alles bestens dankend. Münster (Wallis). V. Ich konsultiere Sie vertrauensvoll über meinen Gesundheitszustand, denn Sie haben auch meinen Nachbar, V.C., geheilt, während er von den Ärzten aufgegeben worden war, die glaubten, dass er nur noch einige Tage leben würde. Chavannes-sur-Orsonnens. A. B.
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Von neuem wende ich mich an Sie, da Sie mir schon so oft die Gesundheit verschafft haben mit Ihrem ausgezeichneten Tee und ich danke Ihnen für all das Wohl, das Sie so vielen Kranken verschafften; auch in meiner Familie sind mehrere solche. Denezy sur Moudon. C. C. Die Behandlung durch Ihren Tee gegen die Gicht hat mir sehr wohl getan, und mit Vergnügen kann ich Ihren Tee empfehlen; er ist eine wahre Wohltat für die Menschheit. Bern. B. C. Hiermit sende ich Ihnen von neuem den Urin meiner Tochter. Ich bin wirklich glücklich, festzustellen, dass in ihrem Allgemeinzustand eine große Besserung eingetreten ist. Die Bronchien werden nach und nach stärker; vorher haben sie mir viel Sorgen verursacht. Über Ihren Heiltee bin ich wirklich ganz erstaunt, darum danke ich Ihnen aufrichtig. Siviriez. M. B. Ich kann Ihnen sagen, dass ich mich wieder ganz hergestellt fühle. Ich empfinde kein Unwohlsein mehr, auch keine Rheumatismen und danke Ihnen bestens dafür. Freiburg. V. A. Ich habe das Vergnügen, Ihnen mitzuteilen, dass ich mich viel besser fühle und stärker geworden bin. Der einzige Nachteil Ihres Tees ist, dass er einen ungeheuren Appetit verschafft. Genf. A. K. Die Behandlung, die Sie mir im Sommer 1928 vorschrieben, ist Meister über die Krankheit geworden, an der ich litt. Ich danke Ihnen darum für das Wohl, das Sie mir verschafft haben. Meine Pflicht ist es, Sie in meinem Bekanntenkreis zu empfehlen. Empfangen Sie die Versicherung meines Dankes und meiner Hochachtung. La Joux. J.C. Mit Vergnügen wende ich mich vertrauensvoll an Sie, da meine von Ihnen behandelte Frau genesen ist. Montana (Wallis). A. C. Gott und Ihnen sei Dank, dass ich von meinen Schmerzen genesen bin. Wirklich, ich muss sagen, Ihr Heiltee ist wunderbar und wohltätig. Gilly. F. B.
Mein dreijähriges Töchterlein hat ihr Paket Tee beendet. Ich bin verwundert über die Änderung; wirklich, man kann sagen, dass es ihr viel besser geht. Sie hat einen guten Appetit, schläft gut und beginnt, im Haus herum zu laufen, während sie früher immer in einem Winkel blieb. Ich hätte nie gedacht, dass sie sich so ändern könne. Es ist wie Tag und Nacht. Ich kann Ihnen nicht genug danken. Conthey (Wallis). C. P. Ihre Teesendung für meine siebenjährige Tochter hat ihr sehr gut getan, besonders für den Hals, wo sie jetzt ganz geheilt ist. Ihr Tee ist wirklich ein Wunder, und ich kann Ihnen nicht genug danken. Winterthur. M. B.
Das Herzleiden hat sich auch gebessert. Ich muss Ihnen sagen, dass trotz aller Bemühungen der Ärzte meine Frau keine Besserung empfunden hatte. Darum empfangen Sie, geehrter Herr, den Ausdruck meiner Dankbarkeit und meiner Hochachtung. La Sagne près Ste-Croix, E. W.
Wir danken Ihnen lebhaft für den guten Erfolg, den der Tee gehabt hat, den Sie für mein kleines Kind gesandt haben. Sein Schädel bildete eine einzige Kruste, und nun ist es fast oder ganz genesen. Darum teile ich es Ihnen mit und danke Ihnen bestens dafür. Yverdon, M. P.
Vor einigen Tagen habe ich die Schachtel Tee, den Sie mir gesandt haben, beendigt; er hat mir sehr gut getan, und ich danke Ihnen lebhaft dafür. Das Nasenbluten und die Schmerzen im Hals haben vollständig nachgelassen. Auch das Kopfweh, wie die Sehstörungen sind fast gänzlich verschwunden. Saussivue, P. S.
Mit gleicher Post sende ich Ihnen wieder den Urin meiner kleinen Tochter. Das erste Paket Ihres Tees hat ihr ungeheuer gut getan, und ich bin glücklich, Ihnen unseren Dank auszusprechen. Wir haben nur dies einzige Kind, darum waren wir in ständigen Sorgen. Nun ist das Kind wieder frisch und rosig und viel lebhafter und fröhlicher. Am Anfang hatten wir ein wenig Mühe, es zum Trinken Ihres bittern Tees zu bewegen, aber nach und nach hat es ihn lieb gewonnen, so dass es sich auf ein zweites Paket freut. Wir danken Ihnen im voraus für Ihre Mühe. M. P. Vollständig genesen, nachdem ich die von Ihnen vorgeschriebene Behandlung durchgemacht habe, erlaube ich mir, Ihnen meinen aufrichtigen Dank auszusprechen. An Sie, geehrter Herr, werde ich mich mit vollem Vertrauen wenden, wenn es mir wieder nötig scheinen wird. La Chaux-de-Fonds, M. A., Lehrerin. Mit diesem Brief teile ich Ihnen mit, dass Ihr Tee auf die Gesundheit meiner Frau eine ausgezeichnete Wirkung ausgeübt hat. Auch Ihre Vorschriften haben einen wohltätigen Erfolg gehabt. — 62 —
In wenigen Worten will ich Ihnen Nachrichten von mir zukommen lassen. Ich kann Ihnen sagen, dass ich mich durchaus wohl fühle und keine Schmerzen mehr habe. Ich danke Ihnen für Ihren guten Tee. Wirklich muss man eine Kur damit machen, um den Wert dieser guten, mit so viel Sorgfalt geernteten und getrockneten Pflanzen ausdrücken zu können. Bois-de-1'Halle, C. B.
Was meine kleine Tochter anbelangt, so kann ich Ihnen sagen dass es ihr viel besser geht. Sie beginnt nun, regelmäßigen Stuhlgang zu haben; sie hat guten Appetit und ist munter und fröhlich. Ich bin mit dieser Änderung wirklich sehr zufrieden. Boudry, J. W. Ich kann Ihnen nur sehr aufrichtig danken für Ihren Tee, der uns ungemein gut getan hat. Les Granges de Dompierre, L. C. Ich muss Ihnen sagen, dass die Krankheit, die ich an der Zunge hatte, verschwunden ist; es bleibt nur noch die Narbe. Les Devens, B. R. Der Gesundheitszustand meines Mannes ist gut; Ihre Teekur hat ihm sehr wohl getan. Le Locle, R. J.
Ich kann Ihnen sagen, dass ich mich viel wohler fühle und bin so glücklich über diese Änderung, nachdem ich so viel zu leiden hatte. Steingrube (Solothurn), H. M. Ich muss Ihnen danken für den Tee, der mich sehr schnell geheilt und mich fast geändert hat. Früher war ich bleich und mager; jetzt sehe ich wieder gut aus, und auch das Körpergewicht hat zugenommen. Bursinel, E. M. Dank Ihres guten Tees sind meine Furunkel fast verschwunden und der Urin ist normaler geworden. Ich bitte Sie, mir von neuem den nötigen Tee zu senden. Meilen (Zürich), B. G. Mit großer Freude teile ich Ihnen mit, dass es meiner Tochter viel besser geht; sie hat ihre Arbeit wieder aufnehmen können. Das danke ich nächst Gott Ihrem vortrefflichen Tee. Mit innigstem Dank grüßt Basel, C. Mit großer Freude und mit einem großen Gefühl der Dankbarkeit kann ich feststellen, dass meine Tochter Emma geheilt wurde durch Ihre so ausgezeichnete Teemischung; sie kann wieder ausgehen und einige Spaziergänge unternehmen, ohne Ermüdung zu verspüren. Der Doktor, sowie der Professor, die sie behandelten, können fast nicht verstehen, wie meine Tochter so schnell wieder die Gesundheit erlangte und besonders, wie sie die Krankheit überstehen konnte, die in ähnlichen Fällen zum schlimmsten Ende führt. Der Professor, der sie zuletzt behandelte, hatte keine Hoffnung mehr; aber letzthin ist durch die X-Strahlen bewiesen worden, dass sie radikal geheilt ist. Sie hustet nicht mehr und im Allgemeinen befindet sie sich in jeder Beziehung wohl. Also unsern wärmsten Dank. Wie können wir Ihnen unsere Dankbarkeit beweisen, nach all dem, das wir Ihnen nun schuldig sind! Auf alle Fälle werden wir nicht verfehlen, Sie jedermann zu empfehlen. Basel, S. C. Mit Vergnügen kann ich Ihnen sagen, dass es mir viel besser geht. Ich kann sogar sagen, dass es mir dank Ihrem Tee sehr gut geht. Darum danke ich Ihnen für alle Ihre Bemühungen. Niederbipp, B. F. — 64 —
Ich kann Ihnen sagen, dass es mir jetzt sehr gut geht. Zunächst danke ich Gott, und dann Ihnen, mein Herr, der Sie mich mit Ihrem guten Tee so gut gerettet haben. Zürich, F. E. Mit meinem Tee bin ich nun zu Ende und kann Ihnen sagen, dass ich sehr zufrieden bin mit der guten Wirkung auf meinen allgemeinen Zustand. Darum danke ich Ihnen für Ihre Hilfe sehr aufrichtig. Altstetten, A. S. Mit Gegenwärtigem danke ich Ihnen sehr aufrichtig und kann Ihnen sagen, dass mein Mann dank Ihrer guten Hilfe gänzlich geheilt ist. Er kann wieder mit Mut arbeiten, während ihn früher das Asthma, woran er litt, an der Arbeit hinderte. Wir haben uns von der ausgezeichneten Wirkung Ihrer Teemischung überzeugen können; sie ist so wohltuend, und ich danke Ihnen nochmals bestens. Bern, L. L. Mit Vergnügen kann ich Ihnen Nachrichten von meinem Manne geben. Eine große Besserung ist eingetreten. Er hat keine Krisen mehr in der Speiseröhre und auch keine Schmerzen mehr im Magen, an denen er früher zu bestimmten Stunden zwischen 10 und 4 Uhr nachmittags litt; auch hat sein Körpergewicht etwas zugenommen. Er hat ein ziemlich gutes Aussehen und ist weniger gelblich als vorher. Jetzt ist er voller Mut und arbeitet viel. Ich danke Ihnen tausend und tausendmal für Ihre gute Pflege. Riaz, D. A. Ich verdanke Ihre Adresse Herrn G. M. O. in Davos, der mit Ihrem Heiltee einen wunderbaren Erfolg erzielte. Da ich ungefähr an den gleichen Schmerzen leide, so wende ich mich an Sie. Davos-Platz, O. R. Es geht mir immer besser, und ich danke Gott, wie auch Ihnen, lieber Herr, für meinen besseren Gesundheitszustand. Empfangen Sie meinen besten Gruß und den Ausdruck meines aufrichtigen Danks. Mendrisio, S. L. Wie glücklich bin ich, Ihnen danken zu können und Ihnen zu sagen, dass es mir besser geht. Nachdem ich eine Woche lang Ihren Heiltee eingenommen und mir Gesicht und Hände mit Ihren Kräutern gewaschen habe, bin ich ein ganz anderer Mensch geworden.
Manchmal war ich fast wie verrückt wegen dieses schrecklichen, Tag und Nacht dauernden Hautreizes. Jetzt fühle ich mich wohl; und wenn ich daran denke, dass ich vier Monate lang von mehreren Ärzten behandelt wurde und doch keine Besserung eintreten wollte! Nach einigen Tagen wurde ich aber durch Ihren Kräutertee geheilt. Ja, mein Herr, ich bin Ihnen sehr dankbar, erlauben Sie mir, dass ich Sie meinen Retter nenne. Genf, H. B. Mit Dankbarkeit kann ich Ihnen sagen, dass Ihr Tee mir unendlich wohl bekam. Darum danke ich Ihnen von ganzem Herzen für das große Wohlbefinden, das ich nun spüre, seit ich Ihren Tee einnehme. Nant-Vully, H. B. Sehr geehrter Herr! Ich kann Ihnen sagen, dass Ihr Heiltee für mich sozusagen wunderbar war. Alle chemischen Produkte und andere Heiltees, die ich während drei langen Jahren einnahm, haben mir nicht so wohl getan wie die einzige Schachtel Tee, die Sie mir gesandt haben. Dafür danke ich Ihnen tausendmal. Darum beeile ich mich, Ihnen vier andere Schachteln Ihres wunderbaren «Spezialtees» zu bestellen, denn ich wünsche vollständig zu genesen, trotzdem ich sechzig Jahre alt bin, da es mir nun durch Sie möglich geworden ist. Nochmals von Herzen Dank. Mit vollkommener Hochachtung, Bern, O. W.-S. Ihre werte Teesendung verdanke ich Ihnen bestens und kann Ihnen mit Freude mitteilen, dass bereits eine ziemliche Besserung eingetreten ist. Die Schwielen sind fast verschwunden. Nach Untersuchung meines beiliegenden Urins wollen Sie mir von neuem einen Tee senden. Burgdorf, O. L. Mit der gleichen Post erhalten Sie eine Urinprobe meines Gatten; ich möchte Ihnen so recht von Herzen danken für die gute Pflege und dass Sie ihn gerettet haben, denn ich hatte wirklich keine Hoffnung mehr, während der Arzt ihn behandelte. Ich danke Gott, dass die Vorsehung mich zu Ihnen geführt hat, denn seither ist die Gesundheit meines Mannes wieder ganz hergestellt. Nochmals Dank! Basel, H. C. — 66 —
So bringt uns die Post jeden Tag zahlreiche Bestätigungen von Heilungen, die infolge der Pflanzenbehandlung erzielt wurden. Beweisen die vorstehend abgedruckten Briefe unter vielen tausend anderen, die ich besitze, nicht den Nutzen und den unbestreitbaren Wert unserer einheimischen Pflanzen? Wer behaupten will, dass er recht habe, muss es auch beweisen können. Die Beweise, die in der großen Menge von Kranken liegen, die durch die Heilkräutermedizin ihre Gesundheit wieder erlangten, verlangen keine weiteren Erklärungen und zeigen überall, dass die Naturmedizin unbestreitbar die Heilmethode ist, wie sie von unseren Vätern angewandt wurde und auch von unseren Nachkommen wieder aufgenommen werden wird, was man auch sage, was man auch tue und zwar trotz aller Verleumdungen und aller Manöver, mit denen man die Entwicklung der Menschheit hinausziehen und verhindern möchte. CAMILLE DROZ.
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Der Kohl ............................................................................... Einige verblüffende Heilungen ........................................ Wie man das Kohlblatt anwendet ..................................... 17 Punkte über die Wirkungsweise des Kohls .................. Analyse des Kohlblattes, seine Eigenschaften, seine Wirkungsweise ................................................. 21 Das Wesen der Gangrän und ihre Heilung........................ 23 Schlussbetrachtungen ......................................................... 25 Nachträge ............................................................................. 28 Warum haben wir Vertrauen in die Heilkräfte der Pflanzen 38 Einige Dankschreiben aus tausenden über Erfolge von Kohlbehandlung und Jura-Alpentee ...................... 55