Rainer Schach | Jens Otto Baustelleneinrichtung
Leitfaden
des Baubetriebs und der Bauwirtschaft
Herausgegeben von: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Fritz Berner Univ.-Prof. Dr.-Ing. Bernd Kochendörfer
Der Leitfaden des Baubetriebs und der Bauwirtschaft will die in Praxis, Lehre und Forschung als Querschnittsfunktionen angelegten Felder – von der Verfahrenstechnik über die Kalkulation bis hin zum Vertrags- und Projektmanagement – in einheitlich konzipierten und inhaltlich zusammenhängenden Darstellungen erschließen. Die Reihe möchte alle an der Planung, dem Bau und dem Betrieb von baulichen Anlagen Beteiligten, vom Studierenden über den Planer bis hin zum Bauleiter ansprechen. Auch der konstruierende Ingenieur, der schon im Entwurf über das anzuwendende Bauverfahren und damit auch über die Wirtschaftlichkeit und die Risiken bestimmt, soll in dieser Buchreihe praxisorientierte und methodisch abgesicherte Arbeitshilfen finden.
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Rainer Schach | Jens Otto
Baustelleneinrichtung Grundlagen – Planung – Praxishinweise – Vorschriften und Regeln 2., überarbeitete Auflage PRAXIS
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Univ.-Prof. Dr.-Ing. Rainer Schach lehrt seit 1996 an der TU Dresden als Professor für Baubetriebswesen. Zahlreiche Veröffentlichungen mit Schwerpunkten zur Baubetriebswirtschaft, zu Baukosten, Baubetriebsplanung und zur Baubetriebsführung. E-Mail: [email protected] Internet: www.tu-dresden.de/biwibb Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Jens Otto war Mitarbeiter am Institut für Baubetriebswesen an der TU Dresden und ist seitdem in der privaten Bauwirtschaft tätig. Neben der Bauausführung liegen seine Tätigkeitsschwerpunkte in den Bereichen der Unternehmensführung sowie der Finanzwirtschaft. E-Mail: [email protected] Internet: www.tu-dresden.de/biwibb/
1. Auflage 2007 2., überarbeitete Auflage 2011 Alle Rechte vorbehalten © Vieweg +Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011 Lektorat: Karina Danulat | Sabine Koch Vieweg+Teubner Verlag ist eine Marke von Springer Fachmedien. Springer Fachmedien ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.viewegteubner.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Satz/Layout: Annette Prenzer Druck und buchbinderische Verarbeitung: AZ Druck und Datentechnik, Berlin Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier. Printed in Germany ISBN 978-3-8348-1399-2
Geleitwort Eine gute Baustelleneinrichtung ist Grundlage für wirtschaftliche und sichere Bauprozesse. Maßgeblich bestimmt sie die Qualität von Arbeit und Arbeitsbedingungen, bringt damit Unternehmenskultur und Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten zum Ausdruck und beeinflusst Motivation, Engagement und Einsatzbereitschaft. Eine gute Baustelleneinrichtung demonstriert auch Außenstehenden Qualität und Kultur der am Bau Beteiligten. Das vorliegende Buch ist im Zusammenhang mit einem von den Autoren durchgeführten Forschungsprojekt der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (www.baua.de) entstanden. Die BAuA befasst sich seit Jahren mit Fragen der Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten in der Bauwirtschaft, z. B. im Rahmen der „Initiative Neue Qualität der Arbeit!“ (www.inqa.de und www.inqa-bauen.de). Besonderes Augenmerk lag im Forschungsprojekt auf der Verknüpfung der Anforderungen eines effizienten Bauablaufes mit den Sicherheitsaspekten der Baustelle, vom Arbeitsschutz über Verkehrssicherungspflichten gegenüber Dritten bis zum Schutz vor Diebstahl und Vandalismus. Denn mit einer integrierenden, vorausschauenden, präventiven Gestaltung aller Schritte der Wertschöpfung wird ein optimaler Arbeitsprozess ermöglicht, der zugleich sicher, gesund und wirtschaftlich ist. Gefährdungen und Risiken können an ihrer Quelle erkannt und möglichst gering gehalten werden. Als Ergebnis des Forschungsprojektes wurden Informationsbroschüren und die hier im Kapitel 3 wiedergegebenen Checklisten als Handlungshilfe für kleine und mittlere Unternehmen, für Planer, Bauleiter und Koordinatoren nach Baustellenverordnung erarbeitet und durch die BAuA veröffentlicht. Wir freuen uns über die zweite Auflage und wünschen diesem Buch, dass es weite Verbreitung findet, sowohl in der Bauwirtschaft selbst als auch bei den angehenden Ingenieuren und Planern. Dass der Gebrauch dieses Handbuches von Nutzen sein wird, davon sind wir überzeugt.
Dortmund und Dresden
Stephan Gabriel und Ulrich Zumdick
Vorwort zur zweiten Auflage Es ist kein Geheimnis, dass die Baustelleneinrichtung einer der Schlüssel für eine gut funktionierende Baustelle ist. Kurze, schnelle Transportwege, Übersichtlichkeit, effizienter Technikeinsatz sowie ein sicheres Arbeitsumfeld garantieren in der Regel über das bekannte Maß hinaus den Erfolg einer Baumaßnahme. Deren Sicherstellung erfordert jedoch nicht selten die Lösung komplexer Fragestellungen zur Baustelleneinrichtung unter Beachtung der örtlichen Randbedingungen sowie der Faktoren technische Machbarkeit, Zeit und Kosten. Daher erscheint es mehr als sinnvoll, sich im Vorfeld und während einer Baumaßnahme intensiv mit der Wirtschaftlichkeit der zum Einsatz kommenden Elemente der Baustelleneinrichtung auseinander zu setzen. Die große Resonanz der Leserschaft auf die im Jahr 2008 veröffentlichte 1. Auflage dieses Buches konnte diesen Sachverhalt bestätigen. Die beiden Autoren erreichte eine Vielzahl an Kommentaren von Lesern, deren Anregungen gewertet und bei der inhaltlichen Überarbeitung der zweiten Auflage berücksichtigt wurden. Anliegen dieses Buches bleibt es, dem Praktiker in kurzen Abschnitten das wichtigste Faktenwissen zu den einzelnen Schwerpunkten der Baustelleneinrichtung mit dem Schwerpunkt Hochbau darzulegen. Eine Vielzahl an Tabellen, Kennzahlen, Rechenbeispielen, Bildern, Checklisten, Internetquellen und weiterführender Literatur unterstützt dieses Anliegen. Neu aufgenommen wurden ein Kapitel zur Kalkulation und ein weiteres zur Baustelleneinrichtung spezieller Baustellentypen. Außerdem wurden verschiedene Ergänzungen in bestehenden Kapiteln vorgenommen. Die Autoren hoffen, dass hierdurch die Qualität des Buches verbessert wird. Die Autoren danken der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), hier besonders Herrn Dipl.-Ing. Stephan Gabriel sowie Herrn Dipl.-Ing. Dirk Benken von der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft, für die fachliche Unterstützung bei der Überarbeitung dieses Werkes. Gleicher Dank gilt den mitwirkenden Vertretern der Bauindustrie und von Baugeräteherstellern, die durch ihr Fachwissen zur Präzisierung der fachlichen Inhalte dieses Buches beigetragen haben. Ebenso sei Frau Gudrun Radloff für die grafische und redaktionelle Bearbeitung sowie Frau Karina Danulat vom Vieweg+Teubner Verlag für die Begleitung dieser Auflage gedankt. Dresden, im Februar 2011
Rainer Schach und Jens Otto
Kontaktdaten zu den Autoren (E-Mail): Prof. Dr.-Ing. Rainer Schach Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Jens Otto
[email protected] [email protected]
Vorwort zur ersten Auflage Eine sorgfältige Planung der Baustelleneinrichtung ist Grundlage einer wirtschaftlichen Bauabwicklung und sichert eine Ausführung der Bauleistung unter Beachtung der Vorschriften sowohl für Sicherheit und Gesundheitsschutz als auch für den Umweltschutz. Grundlage ist eine ausgesprochen komplexe Prognose der wichtigsten Vorgänge des späteren Bauprozesses sowie der Ableitung von Anforderungen an die erforderlichen Hilfsmittel. Für eine erfolgreiche Umsetzung dieser Planung sind neben ausreichenden Erfahrungen vor allem auch Wissen über eine Vielzahl an Zusammenhängen und Kennzahlen erforderlich. Dabei werden oft die Potenziale unterschätzt, die durch eine koordinierte und sorgfältig geplante Baustelleneinrichtung genutzt werden können. Diese beziehen sich einerseits auf die eigentlichen Kosten der Baustelleneinrichtung, vor allem aber auch auf die Auswirkungen des Bauablaufs und die damit zusammenhängenden Termine und Kosten. Das vorliegende Buch soll für den schwierigen Prozess der Baustelleneinrichtungsplanung ein Hilfsmittel darstellen, aus dem einerseits Hintergrundwissen gewonnen werden kann, aber auch eine Vielzahl an wichtigen Auswahlkriterien und praxisnahen Vorgaben für die Dimensionierung der einzelnen Elemente der Baustelleneinrichtung abgeleitet werden kann. In diesem Zusammenhang sei auf die über 175 Abbildungen und 75 Tabellen mit zahlreichen Richtwerten und Kennzahlen sowie eine Vielzahl an praktischen Rechenbeispielen verwiesen. Ziel dieses Buches ist es auch, die durch die neuen rechtlichen Regelungen für den Arbeitsschutz aus dem Jahre 2004, insbesondere die neue Arbeitsstättenverordnung, entstandenen Verständnisschwierigkeiten und Rechtsunsicherheiten auszuräumen und diesen durch klare Vorgaben entgegenzuwirken. Die beiden Autoren danken vor allem der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), hier insbesondere Herrn Dr.-Ing. Volker Steinborn, Herrn Dr. Ulrich Zumdick und Herrn Dipl.-Ing. Stephan Gabriel, die durch die Beauftragung einer Forschungsarbeit initiierend für dieses Buch waren und die Veröffentlichung nachhaltig unterstützt haben. Unser Dank gilt auch dem Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft (RKW), hier insbesondere Herrn Dipl.-Ing. Hans Mahlstedt und Herrn Dipl.-Ing. Günter Blochmann, mit denen die Forschungsarbeit gemeinsam durchgeführt wurde. Unser besonderer Dank gilt dem wissenschaftlichen Mitarbeiter des Institutes für Baubetriebswesen der TU Dresden, Herrn Dipl.-Ing. Hagen Lorenz, der maßgeblich die Forschungsarbeit bearbeitet hat sowie Frau Doreen Fiedler und Frau Jessica Bohn, die intensiv in die Bearbeitung einzelner Abschnitte eingebunden waren. Weiterhin seien Frau Ursula Scharmer, Frau Gudrun Radloff sowie Herrn Tim Noack und Herrn Dipl.-Ing. Thorsten Huff für die grafische und redaktionelle Bearbeitung gedankt. Besonders möchten sich die Autoren auch bei Herrn Dipl.-Ing. Ralf Harms vom TeubnerVerlag bedanken, der diese Veröffentlichung sehr wohlwollend begleitet hat. Dresden, im Oktober 2007
Rainer Schach und Jens Otto
Inhaltsverzeichnis Geleitwort....................................................................................................................................V Vorwort zur zweiten Auflage ................................................................................................... VII Vorwort zur ersten Auflage ....................................................................................................... IX Inhaltsverzeichnis...................................................................................................................... XI Abbildungsverzeichnis ........................................................................................................... XIX Tabellenverzeichnis............................................................................................................... XXV Verzeichnis Formelzeichen ................................................................................................. XXXI 1 Grundlagen der Baustelleneinrichtungsplanung...................................................... 1 1.1 Abgrenzung des Begriffes Baustelleneinrichtungsplanung ...................................... 1 1.2 Ziele und Aufgaben der Baustelleneinrichtungsplanung ......................................... 2 1.3 Rolle des Arbeitsschutzes bei der Baustelleneinrichtung ......................................... 3 2 Elemente der Baustelleneinrichtung........................................................................ 11 2.1 Übersicht .................................................................................................................... 11 2.2 Geräte auf Baustellen ................................................................................................ 13 2.2.1 Überblick und Allgemeines ....................................................................................... 13 2.2.2 Turmdrehkrane ......................................................................................................... 16 2.2.2.1 Konstruktionsformen und Elemente ............................................................. 16 2.2.2.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung ....................................................... 18 2.2.2.3 Praxishinweise .............................................................................................. 31 2.2.2.4 Vorschriften und Regeln ............................................................................... 32 2.2.3 Fahrzeugkrane ........................................................................................................... 32 2.2.3.1 Konstruktionsformen und Klassifizierung .................................................... 32 2.2.3.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung ....................................................... 33 2.2.3.3 Praxishinweise .............................................................................................. 35 2.2.4 Autobetonpumpen ..................................................................................................... 36 2.2.4.1 Konstruktionsformen und Elemente ............................................................. 36 2.2.4.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung ....................................................... 37 2.2.4.3 Praxishinweise .............................................................................................. 43 2.2.4.4 Vorschriften und Regeln ............................................................................... 44 2.2.5 Bagger und Radlader als Hebezeuge ....................................................................... 45 2.2.5.1 Konstruktionsformen, Elemente und Klassifizierung ................................... 45 2.2.5.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung ....................................................... 46 2.2.5.3 Praxishinweise .............................................................................................. 49 2.2.5.4 Vorschriften und Regeln ............................................................................... 50 2.2.6 Teleskopstapler .......................................................................................................... 50 2.2.6.1 Einsatzgebiete, Konstruktionsformen und Elemente .................................... 50 2.2.6.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung ....................................................... 51 2.2.6.3 Praxishinweise .............................................................................................. 52
XII
Inhaltsverzeichnis
2.2.6.4 Vorschriften und Regeln ...............................................................................52 2.2.7 Hubbühnen .................................................................................................................53 2.2.7.1 Einsatzgebiete, Konstruktionsformen und Elemente.....................................53 2.2.7.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung........................................................54 2.2.7.3 Praxishinweise...............................................................................................55 2.2.7.4 Vorschriften und Regeln ...............................................................................55 2.2.8 Geräte des Spezialtiefbaus .........................................................................................55 2.2.8.1 Grundlagen ....................................................................................................55 2.2.8.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung........................................................56 2.2.9 Misch- und Aufbereitungsanlagen ............................................................................56 2.2.9.1 Auswahlkriterien und Dimensionierung von Beton- und Mörtelmischanlagen .................................................................................................56 2.2.9.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung von Recyclinganlagen ...................60 2.2.10 Bauaufzüge (Lasten- und Personenaufzüge) ............................................................61 2.2.10.1 Konstruktionsformen und Klassifizierung ....................................................61 2.2.10.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung........................................................62 2.2.10.3 Praxishinweise...............................................................................................64 2.2.10.4 Vorschriften und Regeln ...............................................................................64 2.2.11 Werkzeuge, Klein- und Minigeräte...........................................................................64 2.2.11.1 Überblick und Allgemeines ...........................................................................64 2.2.11.2 Werkzeuge ....................................................................................................65 2.2.11.3 Kleingeräte/Angetriebene Werkzeuge...........................................................65 2.2.11.4 Minigeräte/Kompaktgeräte............................................................................67 2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume .................................... 68 2.3.1 Überblick und Allgemeines........................................................................................68 2.3.2 Pausenräume, Umkleideräume (Tagesunterkünfte) ...............................................73 2.3.2.1 Begriffsdefinition und Konstruktionsformen ................................................73 2.3.2.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung........................................................74 2.3.2.3 Praxishinweise...............................................................................................76 2.3.2.4 Vorschriften und Regeln ...............................................................................76 2.3.3 Sanitäranlagen (Toiletten und Waschräume) ..........................................................76 2.3.3.1 Auswahlkriterien und Dimensionierung........................................................77 2.3.3.2 Praxishinweise...............................................................................................81 2.3.3.3 Vorschriften und Regeln ...............................................................................81 2.3.4 Sanitäts- und Erste-Hilfe-Einrichtungen..................................................................82 2.3.4.1 Auswahlkriterien und Dimensionierung........................................................82 2.3.4.2 Praxishinweise...............................................................................................84 2.3.4.3 Vorschriften und Regeln ...............................................................................84 2.3.5 Schwarz-Weiß-Anlagen .............................................................................................84 2.3.6 Unterkünfte .................................................................................................................85 2.3.6.1 Auswahlkriterien und Dimensionierung........................................................85 2.3.6.2 Praxishinweise...............................................................................................86 2.3.6.3 Vorschriften und Regeln ...............................................................................86 2.3.7 Büro- und Besprechungsräume.................................................................................86
Inhaltsverzeichnis
2.3.8
2.4 2.4.1 2.4.2
2.4.3
2.4.4
2.4.5
XIII
2.3.7.1 Auswahlkriterien und Dimensionierung ....................................................... 86 2.3.7.2 Praxishinweise .............................................................................................. 89 2.3.7.3 Vorschriften und Regeln ............................................................................... 90 Magazine für Kleingeräte, Werkzeuge, Betriebsstoffe und Prüfeinrichtungen ... 90 2.3.8.1 Arten und Anordnungsprinzipien von Magazinen ........................................ 90 2.3.8.2 Gerätemagazine ............................................................................................ 91 2.3.8.3 Baustoffmagazine ......................................................................................... 92 2.3.8.4 Betriebsstoffmagazine .................................................................................. 94 2.3.8.5 Baustellenwerkstätten ................................................................................... 94 2.3.8.6 Laborräume................................................................................................... 94 2.3.8.7 Praxishinweise .............................................................................................. 95 2.3.8.8 Vorschriften und Regeln ............................................................................... 95 Verkehrsflächen und Transportwege ...................................................................... 96 Überblick und Allgemeines ....................................................................................... 96 Baustraßen und Bauwege.......................................................................................... 96 2.4.2.1 Planungsgrundsätze ...................................................................................... 96 2.4.2.2 Trassierung von Baustraßen ......................................................................... 97 2.4.2.3 Regelquerschnitte von Baustraßen.............................................................. 105 2.4.2.4 Reinigung von Baustraßen und Fahrzeugen ............................................... 107 2.4.2.5 Stellflächen für PKW.................................................................................. 108 2.4.2.6 Bauwege, Flucht- und Rettungswege ......................................................... 109 2.4.2.7 Praxishinweise ............................................................................................ 111 2.4.2.8 Vorschriften und Regeln ............................................................................. 112 Baustellenzu- und -ausfahrten ................................................................................ 112 2.4.3.1 Auswahlkriterien und Dimensionierung ..................................................... 113 2.4.3.2 Praxishinweise ............................................................................................ 114 Werk- und Bearbeitungsflächen............................................................................. 114 2.4.4.1 Werk- und Bearbeitungsflächen Holz (Zimmerplatz) ................................ 114 2.4.4.2 Werk- und Bearbeitungsflächen Betonstahl ............................................... 115 2.4.4.3 Praxishinweise ............................................................................................ 116 Lager- und Stellflächen ........................................................................................... 116 2.4.5.1 Allgemeine Anforderungen ........................................................................ 116 2.4.5.2 Ausbildung des Oberbaues ......................................................................... 118 2.4.5.3 Lagerung von Mauersteinen ....................................................................... 119 2.4.5.4 Lagerung von Betonstabstahl ..................................................................... 119 2.4.5.5 Lagerung von Betonstahlmatten ................................................................. 120 2.4.5.6 Lagerung von Einbau- und Anlagenteilen .................................................. 121 2.4.5.7 Lagerung von Schal- und Rüstmaterial ...................................................... 121 2.4.5.8 Lagerung von großen Fertigteilen .............................................................. 122 2.4.5.9 Stellflächen für Mulden und Abfallcontainer ............................................. 123 2.4.5.10 Stellflächen für mobile Wechselsilos ......................................................... 127 2.4.5.11 Lagerung von Oberböden und Unterböden ................................................ 128 2.4.5.12 Lagerung von Schüttgütern......................................................................... 130 2.4.5.13 Praxishinweise ............................................................................................ 131 2.4.5.14 Vorschriften und Regeln ............................................................................. 132
XIV
2.5 2.5.1 2.5.2
2.5.3
2.5.4
2.5.5 2.5.6
2.5.7
2.5.8
2.6 2.6.1 2.6.2
Inhaltsverzeichnis
Medienversorgung und Entsorgung ....................................................................... 132 Überblick und Leitungsschutz ................................................................................132 Stromversorgung ......................................................................................................134 2.5.2.1 Elemente der Baustromversorgung .............................................................134 2.5.2.2 Kabel und Leitungen ...................................................................................143 2.5.2.3 Schutzeinrichtungen ....................................................................................147 2.5.2.4 Grundlagen der Planung des Baustromanschlusses.....................................149 2.5.2.5 Kosten der Stromversorgung .......................................................................154 2.5.2.6 Grundlagen für die Dimensionierung des Baustromanschlusses.................155 2.5.2.7 Dimensionierung des Baustellenanschlusses ..............................................157 2.5.2.8 Schutzklassen und Schutzarten von elektrischen Anlagen ..........................161 2.5.2.9 Prüfungen elektrischer Betriebsmittel und Anlagen ....................................164 2.5.2.10 Eigenstromversorgung von Baustellen ........................................................168 2.5.2.11 Vorschriften und Regeln .............................................................................171 Wasserversorgung ....................................................................................................172 2.5.3.1 Grundlagen ..................................................................................................172 2.5.3.2 Dimensionierung der Wasserversorgung ....................................................173 2.5.3.3 Praxishinweise.............................................................................................176 2.5.3.4 Vorschriften und Regeln .............................................................................177 Abwasserentsorgung ................................................................................................177 2.5.4.1 Dimensionierung der Abwasserentsorgung .................................................178 2.5.4.2 Praxishinweise.............................................................................................180 2.5.4.3 Vorschriften und Regeln .............................................................................180 Kommunikation........................................................................................................180 2.5.5.1 Auswahlkriterien .........................................................................................180 Mobile Tankanlagen ................................................................................................181 2.5.6.1 Grundlagen ..................................................................................................181 2.5.6.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung, Transport ....................................182 2.5.6.3 Praxishinweise.............................................................................................184 2.5.6.4 Vorschriften und Regeln .............................................................................184 Abfallentsorgung ......................................................................................................185 2.5.7.1 Begriffsdefinitionen und rechtliche Grundlagen .........................................185 2.5.7.2 Abfallentsorgungskonzepte, Dimensionierung der Sammelbehälter...........190 2.5.7.3 Reinigung von Arbeitsbereichen .................................................................190 2.5.7.4 Praxishinweise.............................................................................................191 2.5.7.5 Vorschriften und Regeln .............................................................................192 Druckluftversorgung ................................................................................................193 2.5.8.1 Einsatzgebiete und Drucklufterzeugung......................................................193 2.5.8.2 Grundlagen der Dimensionierung von Druckluftanlagen............................194 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen................................. 195 Überblick und Allgemeines......................................................................................195 Bauzäune und Zugangseinrichtungen ....................................................................199 2.6.2.1 Auswahlkriterien und Konstruktionsarten von Bauzäunen .........................199
Inhaltsverzeichnis
2.6.3
2.6.4
2.6.5
2.6.6
2.6.7
XV
2.6.2.2 Anforderungen an Bauzäune im öffentlichen Verkehrsraum ..................... 202 2.6.2.3 Zugangseinrichtungen ................................................................................ 203 2.6.2.4 Praxishinweise ............................................................................................ 204 2.6.2.5 Vorschriften und Regeln ............................................................................. 205 Sicherungen an/zu Verkehrswegen ........................................................................ 205 2.6.3.1 Ziele und Elemente der Sicherungen an/zu Verkehrswegen....................... 205 2.6.3.2 Maßnahmen vor Baubeginn ........................................................................ 206 2.6.3.3 Dimensionierung von Elementen der Sicherungen an/zu Verkehrswegen . 207 2.6.3.4 Kontrolle und Wartung ............................................................................... 214 2.6.3.5 Praxishinweise ............................................................................................ 214 2.6.3.6 Vorschriften und Regeln ............................................................................. 215 Baustellenbeleuchtung ............................................................................................. 216 2.6.4.1 Grundlagen ................................................................................................. 216 2.6.4.2 Eigenschaften und Richtwerte der Baustellenbeleuchtung ......................... 217 2.6.4.3 Allgemeinflächenbeleuchtung .................................................................... 219 2.6.4.4 Einzelplatzbeleuchtung ............................................................................... 222 2.6.4.5 Praxishinweise ............................................................................................ 222 2.6.4.6 Vorschriften und Regeln ............................................................................. 222 Absturzsicherungen, insbesondere Arbeits- und Schutzgerüste.......................... 223 2.6.5.1 Arbeits- und Schutzgerüste ......................................................................... 223 2.6.5.2 Absperrungen ............................................................................................. 232 2.6.5.3 Abdeckungen .............................................................................................. 232 2.6.5.4 Seitenschutz ................................................................................................ 232 2.6.5.5 Laufbrücken ................................................................................................ 233 2.6.5.6 Lastverteilende Beläge ............................................................................... 233 2.6.5.7 Schutznetze ................................................................................................. 234 2.6.5.8 Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSA).................................. 234 2.6.5.9 Leitern ........................................................................................................ 234 Persönliche Schutzausrüstung (PSA) ..................................................................... 235 2.6.6.1 Begriffsdefinitionen, Kategorien und gesetzliche Grundlagen ................... 235 2.6.6.2 Industrieschutzhelme ................................................................................. 238 2.6.6.3 Sicherheitsschuhe ...................................................................................... 238 2.6.6.4 Schutzbrillen bzw. Gesichtsschutzschilde oder -schirme ........................... 240 2.6.6.5 Schutzhandschuhe ...................................................................................... 240 2.6.6.6 Schutzkleidung ........................................................................................... 241 2.6.6.7 Gehörschutzmittel ....................................................................................... 241 2.6.6.8 Atemschutz ................................................................................................. 242 2.6.6.9 Warnkleidung ............................................................................................. 242 2.6.6.10 Persönliche Schutzausrüstungen gegen Absturz ......................................... 242 2.6.6.11 Praxishinweise ............................................................................................ 243 2.6.6.12 Vorschriften und Regeln ............................................................................. 243 Brandschutz ............................................................................................................. 243 2.6.7.1 Brandgefahren auf Baustellen..................................................................... 243 2.6.7.2 Dimensionierung von Elementen des Brandschutzes ................................. 244 2.6.7.3 Vorbeugender Brandschutz ........................................................................ 249 2.6.7.4 Praxishinweise ............................................................................................ 250
XVI
Inhaltsverzeichnis
2.6.7.5 Vorschriften und Regeln .............................................................................250 2.6.8 Lärmschutz ...............................................................................................................250 2.6.8.1 Rechtliche Grundlagen und Richtwerte.......................................................250 2.6.8.2 Berechnungsmethoden des Lärmpegels ......................................................252 2.6.8.3 Schallschutzmaßnahmen .............................................................................257 2.6.8.4 Praxishinweise.............................................................................................258 2.6.8.5 Vorschriften und Regeln .............................................................................258 2.6.9 Baumschutz ...............................................................................................................259 2.6.9.1 Gesetzliche Grundlagen ..............................................................................259 2.6.9.2 Schutzmaßnahmen von Vegetationsflächen und Bäumen ...........................260 2.6.9.3 Praxishinweise.............................................................................................263 2.6.9.4 Vorschriften und Regeln .............................................................................264 2.6.10 Gewässerschutz.........................................................................................................264 2.6.10.1 Maßnahmen des Gewässerschutzes.............................................................265 2.6.10.2 Hochwasserschutzmaßnahmen ....................................................................267 2.6.10.3 Praxishinweise.............................................................................................267 2.6.10.4 Vorschriften und Regeln .............................................................................267 2.6.11 Winterbaumaßnahmen und Witterungsschutz .....................................................268 2.6.11.1 Grundlagen ..................................................................................................268 2.6.11.2 Überblick über mögliche Schutzmaßnahmen ..............................................268 2.6.11.3 Winterbaubeheizung....................................................................................269 2.6.11.4 Praxishinweise.............................................................................................274 2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser ....................................... 275 2.7.1 Sicherung von Baugruben und Gräben ..................................................................275 2.7.1.1 Grundlagen zur Böschungssicherung von Baugruben und Gräben .............275 2.7.1.2 Mindestabstände zu/in Baugruben und Gräben, Arbeitsräume ...................276 2.7.1.3 Geböschte Baugruben und Gräben ..............................................................277 2.7.1.4 Verbaute Gräben .........................................................................................281 2.7.1.5 Verbaute Baugruben ....................................................................................286 2.7.1.6 Praxishinweise.............................................................................................291 2.7.1.7 Vorschriften und Regeln .............................................................................291 2.7.2 Baugruben im Grundwasser ...................................................................................292 2.7.2.1 Begriffsdefinitionen ....................................................................................292 2.7.2.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung von Pumpen zur Grundwasserabsenkung ...............................................................................293 2.7.2.3 Überblick über gängige Verfahren der Grundwasserabsenkung .................295 2.7.2.4 Grundwasserabsenkung in offener Wasserhaltung......................................296 2.7.2.5 Grundwasserabsenkung in geschlossener Wasserhaltung ...........................300 2.7.2.6 Grundwasserabsperrung .............................................................................305 2.7.2.7 Vorschriften und Regeln .............................................................................307 3 Planung der Baustelleneinrichtung ........................................................................ 309 3.1 Allgemeines ............................................................................................................... 309 3.2 Erforderliche Genehmigungen und zuständige Stellen......................................... 309 3.2.1 Überblick...................................................................................................................309
Inhaltsverzeichnis
3.2.2 3.2.3
3.3 3.4 3.4.1 3.4.2
3.4.3 3.5 3.5.1 3.5.2 3.5.3 3.6 3.6.1 3.6.2 4 4.1 4.2 4.3 4.4 5 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.5.1
XVII
Zuständige Stellen.................................................................................................... 310 Arbeiten an Sonn- und Feiertagen sowie Nachtarbeit .......................................... 311 3.2.3.1 Allgemeines ................................................................................................ 311 3.2.3.2 Arbeiten an Sonn- und Feiertagen .............................................................. 313 3.2.3.3 Nachtarbeit ................................................................................................. 313 3.2.3.4 Nachtlärm sowie Lärm an Sonn- und Feiertagen ....................................... 313 Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination................................................. 314 Ablauf der Baustelleneinrichtungsplanung ........................................................... 315 Phase 1: Planung der Baustelleneinrichtung bis zur Auftragsvergabe ....................... 315 Phase 2: Planung der Baustelleneinrichtung nach Auftragsvergabe bis zum Baubeginn ................................................................................................................. 315 3.4.2.1 Teilschritt 1: Übergabe der Projektunterlagen aus der Angebotsphase ...... 317 3.4.2.2 Teilschritt 2: Durchführung eines internen Projektanlaufgespräches ......... 317 3.4.2.3 Teilschritt 3: Baufeldbesichtigung .............................................................. 317 3.4.2.4 Teilschritt 4: Abstimmung der Randbedingungen mit dem Bauherrn ........ 317 3.4.2.5 Teilschritt 5: Planung der Elemente der Baustelleneinrichtung.................. 318 3.4.2.6 Teilschritt 6: Detailplanung und Erstellung des Baustellen einrichtungsplanes....................................................................................... 318 3.4.2.7 Teilschritt 7: Freigabe des Baustelleneinrichtungsplanes durch den Bauherrn...................................................................................................... 319 Phase 3: Fortschreibung der Baustelleneinrichtung nach Baubeginn ................ 319 Der Baustelleneinrichtungsplan ............................................................................. 320 Grundlagen der Planerstellung................................................................................... 320 Zusammenfassung der wichtigsten Arbeitsschritte.................................................... 321 Fallbeispiel ................................................................................................................ 324 Checklisten ............................................................................................................... 330 Checkliste 1: Baufeldbesichtigung ............................................................................ 331 Checkliste 2: Planung der Baustelleneinrichtung ...................................................... 335 Baustelleneinrichtung bei speziellen Baustellentypen .......................................... 347 Baustelleneinrichtung beim Schlüsselfertigbau ......................................................... 347 Baustelleneinrichtung beim Brückenbau ................................................................... 349 Baustelleneinrichtung beim Tunnelbau ..................................................................... 351 Baustelleneinrichtung beim Erd-, Tief- und Straßenbau............................................ 353 Kostenkalkulation der Baustelleneinrichtung ...................................................... 355 Allgemeine Anmerkungen zur Höhe der Baustelleneinrichtungskosten ................... 355 Ausschreibung der Baustelleneinrichtung ................................................................. 357 Leistungs- und Vorhaltegeräte ................................................................................... 359 Kalkulation der Baustelleneinrichtung ...................................................................... 359 Kennzahlen zu Kosten der Baustelleneinrichtung ................................................ 361 Kosten für Einzelgeräte ............................................................................................. 362
XVIII
Inhaltsverzeichnis
5.5.2 Relative Kennzahlen für die Kosten der Baustelleneinrichtung .................................362 6 Zusammenstellung der wichtigsten Gesetze und Vorschriften ............................ 365 6.1 Überblick................................................................................................................... 365 6.1.1 Landesbauordnung (LBO) ..........................................................................................365 6.1.2 Arbeitsschutzgesetz und abgeleitete Vorschriften ......................................................365 6.1.3 Sozialgesetzbuch und abgeleitete Vorschriften ..........................................................366 6.1.4 Lärmschutz-Verordnung ............................................................................................367 6.1.5 Verordnungen der Kommunen ...................................................................................367 6.1.6 Vorgaben aus der Baugenehmigung ...........................................................................368 6.1.7 Andere Vorschriften ...................................................................................................368 6.2 EG-Recht ................................................................................................................... 368 6.3 Gesetze (Auswahl) ..................................................................................................... 368 6.4 Verordnungen (Auswahl) ........................................................................................... 369 6.5 Richtlinien (Auswahl) ................................................................................................ 370 6.6 Technische Regeln ..................................................................................................... 371 6.7 Verwaltungsvorschriften ............................................................................................ 371 6.8 Regelwerke der Berufsgenossenschaften (Auswahl)................................................. 372 6.9 Normen (Auswahl) ..................................................................................................... 374 7 Literaturhinweise und Internetquellen .................................................................. 379 7.1 Literaturhinweise zur Baustelleneinrichtungsplanung ............................................... 379 7.2 Internetquellen zu Informationen zur Baustelleneinrichtungsplanung ....................... 379 Literaturverzeichnis ................................................................................................................. 387 Stichwortverzeichnis................................................................................................................ 391
Abbildungsverzeichnis Bild 1.1: Bild 1.2: Bild 1.3: Bild 1.4: Bild 1.5: Bild 2.1: Bild 2.2: Bild 2.3: Bild 2.4: Bild 2.5: Bild 2.6: Bild 2.7: Bild 2.8: Bild 2.9: Bild 2.10: Bild 2.11: Bild 2.12: Bild 2.13: Bild 2.14: Bild 2.15: Bild 2.16: Bild 2.17: Bild 2.18: Bild 2.19: Bild 2.20: Bild 2.21: Bild 2.22: Bild 2.23: Bild 2.24: Bild 2.25: Bild 2.26: Bild 2.27: Bild 2.28:
Darstellung der komplexen Zusammenhänge bei der Baustelleneinrichtungsplanung .................................................................................................................... 3 Typischer Ablauf der Ermittlung und Realisierung gefährdungsbezogener Arbeitsschutzmaßnahmen (Gefährdungsbeurteilung) ............................................ 7 CE-Kennzeichnung.................................................................................................. 9 Das Siegel Geprüfte Sicherheit (GS-Zeichen) ......................................................... 9 DGUV Test-Zeichen ............................................................................................... 9 Zusammenfassung der beschriebenen Elemente der Baustelleneinrichtung ......... 12 Allgemeine Handzeichen für die Einweisung von Geräteführern nach BGV A8.. 14 Handzeichen für die Einweisung von Geräteführern (vertikale Bewegungen) nach BGV A8 und ASR A1.3 ........................................................................................ 14 Handzeichen für die Einweisung von Geräteführern (horizontale Bewegungen) nach BGV A8 und ASR A1.3 ................................................................................ 15 Katz-, Nadel-, Biegebalken- (2. v. l.) und Knickausleger bei Turmdrehkranen ... 16 Sonderfall: Untendreher mit teleskopierbarem Ausleger ..................................... 17 Ermittlung der erforderlichen Stellfläche von Turmdrehkranen ............................ 21 Beispiel für einen stationären Kran auf einer Gleisanlage..................................... 22 Ausführungsdetail des Kranfundaments auf einer schützenswerten Oberfläche (Untendreher) ........................................................................................................ 22 Absperrungen des Schwenkbereiches am Fußpunkt eines Untendrehers ............. 23 Standort des Turmdrehkranes innerhalb und außerhalb der Baugrube .................. 25 Typische Traglastkurven eines Turmdrehkranes ................................................... 26 Einsatz eines Turmdrehkranes und zusätzlich eines Fahrzeugkranes .................... 27 Einflussparameter auf die Bestimmung der erforderlichen Hakenhöhe ................ 28 Fahrzeugkran mit Radfahrwerk und Kettenfahrwerk ........................................... 33 Aufstellung eines Fahrzeugkranes, Platzbedarf für notwendige Abstützungen ..... 35 Autobetonpumpe mit gleichzeitiger Andienung zweier Betonmischfahrzeuge ..... 36 Prinzipskizze der stationären Betonförderung im Hochhausbau .......................... 37 Stellung des Verteilmastes (Roll-Z-Faltung) beim Betonieren von Geschossdecken .................................................................................................... 39 Beispiel eines Reichweitendiagramms einer Autobetonpumpe mit einer Reichhöhe von 42 m ............................................................................................. 39 Autobetonpumpe, notwendige Abstützfläche zum Ausfahren des Verteilermastes ................................................................................................................... 40 Ermittlung der erforderlichen Stellfläche für Autobetonpumpen (schematisch) ... 40 Vergrößerung der Stellfläche durch Abstützung auf Lastverteilungsplatten ........ 41 Mobilbagger im Einsatz als Hebezeug ................................................................. 45 Reichweitendiagramm eines Hydraulikbaggers (13 t Gesamtgewicht, Verstellausleger) ............................................................................................................... 48 Seilbagger mit Raupenfahrwerk und Gittermastausleger als Hebezeug ................ 49 Beispiele für den Einsatz von Teleskopstaplern als Hebezeug auf Baustellen mit Ladegabel und Kranausleger ............................................................................... 51 Varianten der Ausrüstung eines Teleskopstaplers (Anbaugeräte) ........................ 51
XX
Abbildungsverzeichnis
Bild 2.29: Hubbühne mit einer Scherenarbeitsbühne, einer Gelenkteleskopbühne und einer teleskopierbaren Mastbühne ..................................................................................53 Bild 2.30: Ansicht und Grundriss einer mobilen Betonmischanlage mit Taschenzuteiler (Typ M 2) ..............................................................................................................58 Bild 2.31: Ansicht und Grundriss einer mobilen Betonmischanlage mit Reihensilo (Typ M 2) ..............................................................................................................59 Bild 2.32: Teil eines Trockenmörtelsilos mit angeflanschtem Mischer und Pumpe ...............60 Bild 2.33: Ansicht einer mobilen Recyclinganlage ................................................................61 Bild 2.34: Beispiel für einen Schwenkarmaufzug leichter Bauart .........................................62 Bild 2.35: Beispiele unterschiedlicher Bauaufzüge ...............................................................63 Bild 2.36: Typische Minigeräte wie Minibagger, Minidumper, Minilader und Minikran .....68 Bild 2.37: Container als Magazin und als Baustellenbüro oder Pausenraum .........................69 Bild 2.38: Zwei-/Dreifach übereinander gestapelte Container auf einer Baustelle ................69 Bild 2.39: Beispiel für zwei nebeneinander gestellte 20-ft-Container ...................................71 Bild 2.40: Einachsiger Bauwagen als Tagesunterkunft (Langsamläufer) und Container als Magazin ...........................................................................................................73 Bild 2.41: Zweiachsiger Bauwagen als Tagesunterkunft (Langsamläufer) ............................74 Bild 2.42: Tagesunterkunft als Pausen- und Umkleideraum in einem 20-ft-Container .........75 Bild 2.43: Mobile Toilettenzelle als Sanitäranlage ................................................................77 Bild 2.44: Sanitärcontainer mit Toiletten, Waschbecken und Duschen .................................78 Bild 2.45: Grundriss eines 20-ft-Sanitärcontainers mit Toilettenräumen ...............................79 Bild 2.46: Grundriss eines 20-ft-Sanitärcontainers mit Dusch- und Waschgelegenheiten .....80 Bild 2.47: Grundriss eines 20-ft-Sanitärcontainers mit Toiletten sowie Duschund Waschgelegenheiten .......................................................................................80 Bild 2.48: Grundriss eines Sanitätscontainers nach ASR 38/2................................................82 Bild 2.49: Darstellung wichtiger Rettungszeichen für Erste-Hilfe-Einrichtungen nach DIN 4844 und BGV A8 .................................................................................83 Bild 2.50: Großzügige Unterkunft mit Sozial- und Freizeiträumen auf einer Winterbau-Großbaustelle .......................................................................................86 Bild 2.51: Baustellenpersonal in Abhängigkeit von der Baustellengröße ..............................87 Bild 2.52: Grundriss eines 20-ft-Bürocontainers mit zwei Arbeitsplätzen .............................88 Bild 2.53: Beispiel für zwei zusammengeschlossene 20-ft-Bürocontainer, genutzt als Büroraum mit zwei Arbeitsplätzen sowie als Besprechungsraum ........................89 Bild 2.54: Grundriss eines Besprechungsraums aus zwei zusammengesetzten 20-ft-Containern .....................................................................................................89 Bild 2.55: Lager- oder Magazincontainer in schwerer Bauart (Seecontainer) .......................91 Bild 2.56: Lagercontainer in leichter Bauart für Baustoffe .....................................................92 Bild 2.57: Regallager für Gefahrstoffe auf einer Baustelle ....................................................93 Bild 2.58: Möglichkeiten der Erschließung von Baustellen durch Baustraßen, jeweils mit Stauraum ..........................................................................................................97 Bild 2.59: Schleppkurven eines Lieferwagens ohne Anhänger (Gesamtlänge 6,0 m) ............99 Bild 2.60: Schleppkurven eines 3-achsigen LKW ohne Anhänger (Gesamtlänge 9,45 m) ...100 Bild 2.61: Schleppkurven eines Lastzuges mit Anhänger (Gesamtlänge 18,0 m) ................101 Bild 2.62: Dimensionierung von Wendemöglichkeiten für LKW mit Anhängern auf der Baustelle .........................................................................................................102 Bild 2.63: Ausweich- und Entladestelle einer einspurigen Baustraße...................................103
Abbildungsverzeichnis
XXI
Bild 2.64: Prinzipskizze einer Höhenbegrenzungssperre mit Sperrbalken als Durchfahrtsbegrenzung ....................................................................................... 105 Bild 2.65: Baustraße aus einer Schottertragschicht .............................................................. 106 Bild 2.66: Baustraße aus vorgefertigten Betonelementen .................................................... 107 Bild 2.67: Baustraße aus Trag- und Tragdeckschicht ........................................................... 107 Bild 2.68: Beispiel einer Reifenwaschanlage ...................................................................... 108 Bild 2.69: Bautreppe und Treppenturm zur sicheren Erschließung einer Baugrube ........... 110 Bild 2.70: Darstellung wichtiger Rettungszeichen für Rettungswege nach BGV A8 .......... 111 Bild 2.71: Oberflächenschutz einer Baustellenzufahrt aus Stahlplatten und einer Bordrampe .......................................................................................................... 113 Bild 2.72: Werk- und Bearbeitungsfläche für Holz und Schalung ....................................... 115 Bild 2.73: Beispiel für eine übersichtliche Lagerhaltung ..................................................... 117 Bild 2.74: Lager- und Bearbeitungsfläche auf einer Schottertragschicht und auf Beton ..... 118 Bild 2.75: Lagerfläche für Betonstabstahl ........................................................................... 120 Bild 2.76: Vertikale Lagerung von Fertigteilen ................................................................... 122 Bild 2.77: Horizontale Vertikale Lagerung von Fertigteilen ................................................ 123 Bild 2.78: Abrollcontainer und Absetzmulde ...................................................................... 124 Bild 2.79: Beispiel für eine kranversetzbare Absetzmulde .................................................. 126 Bild 2.80: Wechselsilo auf einer Baustelle ........................................................................... 127 Bild 2.81: Übliche Ausbildung von Trapezmieten aus humosen, feinkörnigen Oberböden 129 Bild 2.82: Übliche Ausbildung von Endlosmieten aus humosen, feinkörnigen Oberböden 129 Bild 2.83: Übliche Ausbildung von Mieten aus Sandböden ................................................ 129 Bild 2.84: Rauminhalt einer üblichen Schüttfigur ................................................................ 131 Bild 2.85: Beispiel für die oberirdische Markierung eines unterirdisch verlaufenden Stromkabels ......................................................................................................... 133 Bild 2.86: Beispiel für die Markierung eines oberirdisch verlaufenden Stromkabels .......... 133 Bild 2.87: Beispiele von Leitungsbrücken für die Überführung von Leitungen................... 134 Bild 2.88: Gliederung der Elemente der Baustromversorgung ............................................. 135 Bild 2.89: Beispiel für einen Anschlussschrank für Baustrom mit Erdung ......................... 135 Bild 2.90: Typische A-Schränke – Anschlussleistung 55 kVA und 277 kVA .................... 136 Bild 2.91: Typische AV-Schränke – Anschlussleistung 24 kVA und 55 kVA ................... 137 Bild 2.92: Typische V-Schränke – Anschlussleistung 24 kVA und 69 kVA ...................... 138 Bild 2.93: Typischer Gruppenverteilerschrank – Anschlussleistung 277 kVA ................... 139 Bild 2.94: Typischer Endverteilerschrank 22 kVA, typischer Kranverteilerschrank 173 kVA ............................................................................................................. 140 Bild 2.95: Typischer Subunternehmerschrank – Anschlussleistung 69 kVA ...................... 141 Bild 2.96: Darstellung eines Strangschemas der Baustromverteilung auf einer Baustelle (Schulneubau mit drei Nebengebäuden) .............................................................. 142 Bild 2.97: Typenkurzzeichen isolierter Leitungen nach BGI 594 ........................................ 144 Bild 2.98: FI-Schutzschalter ................................................................................................ 148 Bild 2.99: Beispiele für die Baustromverteilung auf einer Kleinbaustelle .......................... 151 Bild 2.100: Beispiel für die Baustromverteilung auf einer mittelgroßen Baustelle ............... 152 Bild 2.101: Beispiel für die Baustromverteilung auf einer mittelgroßen Baustelle ............... 153 Bild 2.102: Schutzarten nach DIN VDE 0470-1 (EN 60 529), Symbole nach DIN VDE 0713-1 ................................................................................................ 163 Bild 2.103: Baustellen-Wasserversorgung für Brauchwasser mittels transportabler Wassertanks ......................................................................................................... 173
XXII
Bild 2.104: Bild 2.105: Bild 2.106: Bild 2.107: Bild 2.108: Bild 2.109: Bild 2.110: Bild 2.111: Bild 2.112: Bild 2.113: Bild 2.114: Bild 2.115: Bild 2.116: Bild 2.117: Bild 2.118: Bild 2.119: Bild 2.120: Bild 2.121: Bild 2.122: Bild 2.123: Bild 2.124: Bild 2.125: Bild 2.126: Bild 2.127: Bild 2.128: Bild 2.129: Bild 2.130: Bild 2.131: Bild 2.132: Bild 2.133: Bild 2.134: Bild 2.135: Bild 2.136: Bild 2.137:
Abbildungsverzeichnis
Beispiel für eine Wasserzapfstelle auf einer Baustelle ........................................175 Beispiel für einen C-Schlauch ..............................................................................176 Wärmedämmung einer Wasserzapfstelle .............................................................176 Beispiel für einen Abwassersammelbehälter (ca. 2,5 m³) unter einem Sanitärcontainer ...................................................................................................178 Mobile Tankanlage...............................................................................................182 Container für Metallabfälle ..................................................................................188 Beispiel für eine getrennte Abfallsammlung auf einer Baustelle mit Beschriftung der Container .......................................................................................................192 Druckluftarbeiten an Bohrpfahlköpfen für eine Tiefgründung auf einer Baustelle ..............................................................................................................193 Wichtige Warnschilder auf Baustellen nach BGV A8 (Teil 1 von 2) ..................196 Wichtige Warnschilder auf Baustellen nach BGV A8 (Teil 2 von 2) ..................197 Wichtige Verbotsschilder auf Baustellen nach BGV A8 .....................................198 Beispiel für einen offenen und einen geschlossenen Bauzaun als Sicherungseinrichtung für eine Baustelle .............................................................................200 Befestigungsmöglichkeiten geschlossener Bauzäune (schematisch) ...................201 Beispiele für geschlossene Bauzäune im öffentlichen Verkehrsraum .................201 Beispiel für eine massive Ausbildung des Bauzaunes sowie der Zugangseinrichtung ...........................................................................................................202 Schwenkbar angeordneter Bauzaun und massive Toranlage als Zugangseinrichtung einer Baustelle ..................................................................................203 Beispiel einer gut gesicherten Zugangseinrichtung für Personen und Fahrzeuge ............................................................................................................204 Beispiel für zwei Verkehrssicherungsmaßnahmen im öffentlichen Verkehrsbereich .................................................................................................................205 Beispiel für eine Fußgänger-Behelfsbrücke mit Absperrungen ...........................210 Wichtige Gefahren- und Vorschriftszeichen (Teil 1 von 2) .................................212 Wichtige Gefahren- und Vorschriftszeichen (Teil 2 von 2) .................................213 Wichtige Richtzeichen .........................................................................................214 Allgemeinflächenbeleuchtung (Hochmastbeleuchtung) am Turm eines Obendrehers ........................................................................................................220 Typische Flutlichtstrahler-Einheit für die Einzelplatz- und Allgemeinflächenbeleuchtung auf Baustellen ................................................................................221 Arbeitsgerüst als Fassadengerüst, Schutzgerüst als Dachfanggerüst und Schutzdach als Fußgängertunnel ....................................................................................223 Bauteile eines Fassadengerüstsystems nach DIN EN 12 811-1 ..........................224 Sicherung eines privaten Zugangs zu einem Gebäude ........................................225 Beispiel für die Anwendung sowie schematischer Grundriss eines Konsolgerüstes ...............................................................................................................226 Lichte Höhen und Breiten der Gerüstlagen .........................................................228 Bedeutung der Breitenklassen bei Gerüsten gemäß DIN EN 12 811-1 ...............228 Bedeutung der Höhenklassen bei Gerüsten gemäß DIN EN 12 811-1 ................229 Bedeutung der Lastklassen bei Gerüsten gemäß DIN EN 12 811-1 ...................229 Beispiel für die Ausbildung und Dimensionierung eines dreiteiligen Seitenschutzes ................................................................................................................232 Piktogramme als Hinweis zum Tragen der PSA nach BGV A8 ..........................237
Abbildungsverzeichnis
Bild 2.138: Bild 2.139: Bild 2.140: Bild 2.141: Bild 2.142: Bild 2.143: Bild 2.144: Bild 2.145: Bild 2.146: Bild 2.147: Bild 2.148: Bild 2.149: Bild 2.150: Bild 2.151: Bild 2.152: Bild 2.153: Bild 2.154: Bild 2.155: Bild 2.156: Bild 2.157: Bild 2.158: Bild 2.159: Bild 2.160: Bild 2.161: Bild 2.162: Bild 2.163: Bild 2.164: Bild 2.165: Bild 2.166: Bild 2.167: Bild 2.168: Bild 2.169: Bild 2.170: Bild 2.171:
XXIII
Kennzeichnung von Schutzhandschuhen nach EN 420 ....................................... 241 Wichtige Brandschutzschilder nach BGV A8 ..................................................... 248 Prinzipskizze zur Berechnung des Schirmwertes z ............................................. 255 Bestimmung von LZ in Abhängigkeit des Schirmwertes z für Industriegeräusche ............................................................................................................. 256 Ordnungsgemäß ausgeführter Baumschutz für Stamm und Wurzelbereich ....... 260 Schutzmaßnahmen des Wurzelbereiches sowie des Stammes bei baumnahen Lagerflächen nach RAS-LP 4 .............................................................................. 262 Schutzmaßnahmen des Wurzelbereiches sowie des Stammes bei baumnahen Baustraßen nach RAS-LP 4 ................................................................................. 263 Schutzmaßnahmen des Wurzelbereiches durch einen Schutzzaun sowie einen Wurzelvorhang nach RAS-LP 4 .......................................................................... 263 Lagerung von wassergefährlichen Stoffen und einer Baumaschine auf einer Auffangwanne ..................................................................................................... 265 Mobile Baustraße zur Erschließung ufernaher Bereiche .................................... 266 Hochwasser im Bereich einer Baustelleneinrichtung in Dresden, 13. 8. 2002 .... 267 Vollschutz des Neubaus einer Brücke durch eine Einhausung ............................ 269 Beispiele für übliche Heizgeräte auf Baustellen ................................................. 271 Zwischenlagerung von Gasflaschen auf einer Baustelle .................................... 272 Beispiel für einen üblichen Infrarotstrahler (Gasstrahler) ................................... 274 Verbauter Graben mit geböschtem Voraushub .................................................... 276 Erforderlicher Arbeitsraum b zu Böschungen oder einem Verbau ...................... 277 Varianten der Böschungsausbildung für Baugruben und Gräben mit unverbauten Wänden .............................................................................................. 277 Konstruktive Böschungsbefestigungen mit unterschiedlichen Ausführungsvarianten .............................................................................................................. 280 Lichte Mindestbreiten b für Gräben für Abwasserleitungen nach DIN EN 1610 280 Lichte Mindestbreiten b für geböschte Gräben für nicht Abwasserleitungen nach DIN 4124 .................................................................................................... 281 Lichte Mindestbreiten b für geböschte Gräben ohne betretbaren Arbeitsraum nach DIN 4124 ............................................................................................................. 281 Ausführung von teilweise verbauten Gräben ...................................................... 281 Mittig gestütztes Grabenverbaugerät .................................................................. 282 Randgestütztes Grabenverbaugerät .................................................................... 283 Schleppbox ......................................................................................................... 283 Gleitschienen-Grabenverbaugerät mit Stützrahmen ........................................... 284 Lichte Mindestbreiten b für verbaute Gräben für Abwasserleitungen nach DIN EN 1610 ...................................................................................................... 285 Lichte Mindestbreiten b für verbaute Gräben für nicht Abwasserleitungen nach DIN 4124 ............................................................................................................. 285 Übersicht gängiger Verbausysteme .................................................................... 286 Kombinierter Baugrubenverbau mit einer Trägerbohlwand und einer Spundwand ................................................................................................................... 287 Detail der horizontalen Verankerung einer Trägerbohlwand ............................. 289 Beispielhafte Darstellung einer offenen Wasserhaltung ...................................... 297 Definition der Parameter T und H für die Dimensionierung der offenen Wasserhaltung ..................................................................................................... 298
XXIV
Abbildungsverzeichnis
Bild 2.172: Nomogramm zur Ermittlung der Beiwerte m und n ............................................299 Bild 2.173: Beispielhafte Darstellung einer geschlossenen Wasserhaltung mit Flachbrunnen und Tiefbrunnen ..................................................................................................300 Bild 2.174: Beispiel geschlossene Wasserhaltung .................................................................303 Bild 2.175: Gängige Varianten der Grundwasserabsperrung .................................................306 Bild 3.1: Ablauf der Baustelleneinrichtungsplanung (schematische Darstellung) .............316 Bild 3.2: Beispiel für einen Baustelleneinrichtungsplan (Überblick) .................................326 Bild 3.3: Beispiel für einen Baustelleneinrichtungsplan (Auszug, Teil 1 von 4) ................327 Bild 3.4: Beispiel für einen Baustelleneinrichtungsplan (Auszug, Teil 2 von 4) ................328 Bild 3.5: Beispiel für einen Baustelleneinrichtungsplan, Symbolik für die Planung der Baustelleneinrichtung (Auszug, Teil 3 von 4) ......................................................329 Bild 3.6: Beispiel für einen Baustelleneinrichtungsplan – Prinzipschnitt (Auszug, Teil 4 von 4) .........................................................................................................330 Bild 4.1: Beispiele für Baustelleneinrichtungsflächen von Brückenbaustellen mit Leergerüst ............................................................................................................349 Bild 4.2: Beispiel einer Baustelleneinrichtungsfläche für eine Brückenbaustellen mit Vorschubgerüst ...................................................................................................350 Bild 4.3: Schalwagen zum Betonieren der Sohle und der seitlichen Bankette ...................351 Bild 4.4: Doppelröhriger Tunnel, linke Röhre mit Lüftungsleitungen, Sohle und Bankette betoniert, rechte Röhre noch im Ausbruch, Zwischenlagerung der Schutterung im Vordergrund ....................................................................................................352 Bild 4.5: Blick in eine mobile Werkstatt ............................................................................352 Bild 5.1: Zusammenhang zwischen Bauzeit und Kosten der Baustelleneinrichtung .........356 Bild 5.2: Positionen zur Baustelleneinrichtung ..................................................................358 Bild 5.3: Zusammensetzung der Angebotssumme (netto) .................................................360 Bild 5.4: Prinzip der Kostenumlage ...................................................................................361
Tabellenverzeichnis Tabelle 2.1: Tabelle 2.2: Tabelle 2.3: Tabelle 2.4: Tabelle 2.5: Tabelle 2.6: Tabelle 2.7: Tabelle 2.8: Tabelle 2.9: Tabelle 2.10: Tabelle 2.11: Tabelle 2.12: Tabelle 2.13: Tabelle 2.14: Tabelle 2.15: Tabelle 2.16: Tabelle 2.17: Tabelle 2.18: Tabelle 2.19: Tabelle 2.20: Tabelle 2.21: Tabelle 2.22: Tabelle 2.23: Tabelle 2.24: Tabelle 2.25: Tabelle 2.26: Tabelle 2.27: Tabelle 2.28: Tabelle 2.29: Tabelle 2.30: Tabelle 2.31: Tabelle 2.32: Tabelle 2.33: Tabelle 2.34: Tabelle 2.35: Tabelle 2.36:
Richtwerte üblicher Krankapazitäten.................................................................. 18 Ober- und Untergrenze von Kranaufwandswerten typischer Arbeitsvorgänge .. 19 Sicherheitsabstände zu Baugruben ..................................................................... 23 Sicherheitsabstände zu elektrischen Freileitungen nach DIN VDE 0105-1........ 24 Gewicht marktüblicher Betonkübel in Abhängigkeit ihres Fassungsvermögens 26 Gewicht typischer Schalungselemente ............................................................... 27 Parameter von kleineren bis größeren Turmdrehkranen ..................................... 29 Kostenansätze für den Auf- und Abbau sowie die Nutzung von Oben- und Untendrehern ...................................................................................................... 30 Parameter von kleineren bis größeren Fahrzeugkranen ...................................... 34 Kostenansätze für den Auf- und Abbau sowie die Nutzung von Fahrzeugkranen ................................................................................................................. 35 Parameter von kleineren bis größeren Autobetonpumpen (ABP) ....................... 42 Kostenansätze für den Auf- und Abbau sowie die Nutzung von Autobetonpumpen ............................................................................................................... 43 Parameter von kleineren bis größeren Hydraulikbaggern als Hebezeug ............ 47 Parameter von kleineren bis größeren Teleskopstaplern .................................... 52 Parameter von kleineren bis größeren Scherenarbeitsbühnen ............................ 54 Parameter von kleineren bis größeren Gelenkteleskopbühnen ........................... 54 Parameter von kleineren bis größeren Drehbohranlagen .................................... 56 Angetriebene Werkzeuge (nicht abschließende Aufzählung) ............................. 66 Beispiele für Minigeräte ..................................................................................... 67 Abmessungen (außen) und Massen gängiger Container .................................... 70 Maximale Belegung eines 20-ft-Containers bei unterschiedlicher Nutzung....... 71 Stand der Technik zur Ausstattung von Baustellen mit Sanitäreinrichtungen .... 81 Umfang an Erste-Hilfe-Einrichtungen auf Baustellen ....................................... 83 Richtwerte für die Wendekreisdurchmesser dWK in Abhängigkeit der Fahrzeuggröße .................................................................................................. 102 Richtwerte für die maximale Längsneigung von Baustraßen ........................... 103 Richtwerte für die Verbreiterung der Fahrbahn in Kurven für LKW mit Anhänger .......................................................................................................... 104 Richtwerte für die Querneigung von Baustraßen .............................................. 104 Kennzeichnung von Bereichen mit beschränkter Durchfahrtshöhe .................. 105 Richtwerte für die Mindestbreite von Bauwegen ............................................. 109 Fassungsvermögen, Abmessungen von Abrollcontainern, Platzbedarf LKW .. 125 Fassungsvermögen, Abmessungen von Absetzmulden, Platzbedarf LKW ...... 125 Fassungsvermögen, Abmessungen, Gewichte und Stellflächen von Wechselsilos ................................................................................................................... 127 Schüttwinkel unterschiedlicher Schüttgüter ..................................................... 130 Geometrie von Schüttfiguren für Bodenmieten nach Formel 3 ........................ 131 Leitungsmindestquerschnitte bei Baustromverteilern (für Kupferleitungen) ... 143 Motorleistung gängiger Geräte auf der Baustelle ............................................ 156
XXVI
Tabellenverzeichnis
Tabelle 2.37: Parameter und Zusammenhänge bei Einphasenwechselstrom und Dreiphasenwechselstrom .....................................................................................................158 Tabelle 2.38: Art und Anzahl der auf der Baustelle vorhandenen Geräte ...............................160 Tabelle 2.39: Typische IP-Schutzarten auf Baustellen ............................................................163 Tabelle 2.40: Beispielhafte Zuordnung von Betriebsmitteln zu ausgewählten Begrifflichkeiten gemäß DIN VDE 0100 Teil 200 und BGV A3 ......................................164 Tabelle 2.41: Wiederholungsprüfungen ortsfester elektrischer Anlagen und Betriebsmittel .166 Tabelle 2.42: Wiederholungsprüfungen ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel ........167 Tabelle 2.43: Betriebsspezifische Wiederholungsprüfungen ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel auf Baustellen ...........................................................................167 Tabelle 2.44: Prüfungen für Schutz- und Hilfsmittel ..............................................................168 Tabelle 2.45: Parameter von Geräten für die Eigenstromerzeugung (Generatoren)................170 Tabelle 2.46: Richtwerte für den mittleren Wasserbedarf auf Baustellen ...............................174 Tabelle 2.47: Übersicht der gängigen Kommunikationssysteme ............................................181 Tabelle 2.48: Verbräuche gängiger Großgeräte auf Baustellen...............................................184 Tabelle 2.49: Zuordnung gängiger Altholzsortimente zu Altholzkategorien nach AltholzV ..187 Tabelle 2.50: Richtwerte für den Druckluftbedarf gängiger Druckluftwerkzeuge und -geräte................................................................................................................194 Tabelle 2.51: Verfügbare Regelpläne nach der RSA ..............................................................207 Tabelle 2.52: Richtwerte für die mittlere Beleuchtungsstärke En und die Gleichmäßigkeit der Beleuchtungsstärke g1 für die Allgemeinbeleuchtung von Arbeitsplätzen und Verkehrswegen auf Baustellen ..........................................................................217 Tabelle 2.53: Anforderungen an die Freiflächenbeleuchtung nach der CIE S 015/E:2005 .....218 Tabelle 2.54: Beleuchtungsanordnung für eine Freiflächenbeleuchtung von 20 Lux .............219 Tabelle 2.55: Beleuchtungsstärke und Ausleuchtungsfläche von Flutlichtstrahlern ...............221 Tabelle 2.56: Anordnung eines Seitenschutzes bei unterschiedlichen örtlichen Randbedingungen ...................................................................................................... 233 Tabelle 2.57: Kategorien der Persönlichen Schutzausrüstung ................................................235 Tabelle 2.58: Kennzeichnungskategorien von Sicherheitsschuhen nach BGR 191 ................239 Tabelle 2.59: Einteilung und Bezeichnung der Brandklassen nach DIN EN 2 .......................245 Tabelle 2.60: Art, Kennbuchstabe und Eignung von Feuerlöschern nach ASR 13/1,2 und BGR 133............................................................................................................245 Tabelle 2.61: Erforderliche Löschmitteleinheiten auf Baustellen in Abhängigkeit der Grundfläche und Brandgefährdung nach ASR 13/1,2 .................................................246 Tabelle 2.62: Löschmitteleinheiten von Feuerlöscherarten nach DIN EN 3 gemäß BGR 133............................................................................................................246 Tabelle 2.63: Beispiel für die Bestimmung der auf Baustellen vorzuhaltenden Feuerlöscher an zwei ausgewählten Typen Pulverlöschern nach DIN EN 3 ..............247 Tabelle 2.64: Immissionsrichtwerte nach AVwV Baulärm .....................................................251 Tabelle 2.65: Zeitkorrekturwerte des Wirkpegels ...................................................................252 Tabelle 2.66: Grenzwerte für den Schallleistungspegel LW [dB (A)] von Baumaschinen nach EU-Richtlinie 2000/14/EG........................................................................254 Tabelle 2.67: Erforderliche Luft- und Frischbetontemperaturen für das übliche Betonieren von Beton nach DIN 1045-3 .............................................................................268 Tabelle 2.68: Heizwert und Heizäquivalent unterschiedlicher Brennstoffe ............................270 Tabelle 2.69: Parameter von Heizgeräten, betrieben mit Heizöl, Dieselkraftstoff oder Gas mit Luftgebläse..................................................................................................273
Tabellenverzeichnis
XXVII
Tabelle 2.70: Parameter von elektrischen Heizgeräten mit Gebläse....................................... 274 Tabelle 2.71: Sicherheitsabstände von Maschinen und Fahrzeugen zu Baugruben- oder Grabenrändern .................................................................................................. 278 Tabelle 2.72: Anhaltswerte für rechnerisch nachweisbare Böschungsneigungen .................. 279 Tabelle 2.73: Gängige Abmessungen von Grabenverbaugeräten ohne Gleitschienen (Verbauboxen) .................................................................................................. 284 Tabelle 2.74: Vor- und Nachteile der Grundwasserabsenkung und Grundwasserabsperrung ............................................................................................................ 293 Tabelle 2.75: Parameter von kleineren bis größeren Schmutzwasserpumpen ........................ 294 Tabelle 2.76: Parameter von kleineren bis größeren Unterwasserpumpen/Tauchkörperpumpen ............................................................................................................. 294 Tabelle 2.77: Anwendungsbereiche von Verfahren der Grundwasserabsenkung ................... 295 Tabelle 2.78: Formeln zur überschlägigen Berechnung von geschlossenen Wasserhaltungen .......................................................................................................... 302 Tabelle 3.1: Zuordnungskriterien für die Elemente der Baustelleneinrichtung .................... 323 Tabelle 5.1: Kosten der Baustelleneinrichtung (relative Kennzahlen) ................................. 362
Verzeichnis Abkürzungen ABP ADR AG AK AN ASG ASR ASU ASZ BE BGG BGI BGL BGR BGV BRI DIN DN DVGW ft GDL GISBAU GW HDI LASI LE lm MBO OK SiGe SiGeKo TGA tm TRA UK UVV VBG VDE VDEW
Autobetonpumpe Europäische Übereinkommen über die Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße Auftraggeber Arbeitskräfte Auftragnehmer Arbeits- und Schutzgerüst Arbeitstätten-Richtlinie Arbeitsschutz-Überwurfecke Arbeitsschutz-Zwischenbühne Baustelleneinrichtung Berufsgenossenschaftliche Grundsätze Berufsgenossenschaftliche Informationen Baugeräteliste Berufsgenossenschaftliche Regeln Berufsgenossenschaftliche Vorschriften Bruttorauminhalt Deutsches Institut für Normung e. V. Nennweite bzw. Durchmesser eines Rohres (engl. Diameter Nominal) Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e. V. Foot, britische Abkürzung für „Foot“ Gefahrstoffdatenbank der Länder Gefahrstoff-Informationssystem der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft Grundwasser Hochdruck-Injektion Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik Löschmitteleinheit Lumen Muster-Bauordnung Oberkante Sicherheits- und Gesundheitsschutz Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator Technische Gebäudeausrüstung Tonnenmeter (Einheit) Technische Regeln des Ausschusses für Arbeitsstätten Unterkante Unfallverhütungsvorschrift Verwaltungs-Berufsgenossenschaft, hier VBG-Vorschrift: Vorschrift der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V., hier VDENorm: Elektrotechnische Norm Verband der Elektrizitätswirtschaft e. V.
Verzeichnis Formelzeichen a a A A A a0 AE aL aM b b b b b b b B b0 bc bs c C cos M cos ijges d d d dA dWK En EV f1 g1 h h h H H H
Abstand zwischen Brunnensohle (= Unterkante des Filterbrunnens) und grundwasserführender Schicht (= OK Grundwasserleiter) [m] Länge eines Schüttkörpers [m] Abstand zwischen Schallquelle und Oberkante des Schallschirmes [m] Grundfläche [m²] Leitungsquerschnitt [mm²] horizontaler Abstand zwischen Schallquelle und Lärmschutzschirm [m] Ersatzbrunnenradius [m] Gleichzeitigkeitsfaktor der ohmschen Verbraucher [-] Gleichzeitigkeitsfaktor der induktiven Verbraucher [-] Breite Breite eines Arbeitsraumes [m] freie Durchgangsbreite einer Gerüstlage [m] Seitenbreite eines Körpers oder einer Fläche [m] Breite eines Schüttkörpers [m] Länge einer Pumpenreihe/Seitenbreite einer von Pumpen eingeschlossenen Fläche [m] Mindestbreite einer Grabensohle bei geböschten Rohr- oder Leitungsgräben [m] Abstand zwischen Oberkante des Schallschirmes und Immissionsort [m] horizontaler Abstand zwischen Lärmschutzschirm und Immissionsort [m] lichte Grabenverbaubreite [m] Gerüstfeldbreite, von Ständermitte zu Ständermitte [m] lichter Abstand zwischen den Ständern einer Gerüstlage [m] Abstand zwischen Schallquelle und Immissionsort [m] Leistungsfaktor [-] Leistungsfaktor, Verhältnis von Wirkleistung zu Scheinleistung [-] Rohrleitungsinnendurchmesser [mm] Dicke äußerer Leitungs-/Rohrschaftdurchmesser [m] Außendurchmesser einer Abwasserleitung [m] Durchmesser eines Wendekreises [m] Nennbeleuchtungsstärken [Lux] monatlicher Stromverbrauch [kWh] Faktor [-] Gleichmäßigkeit der Beleuchtungsstärke [-] Höhe Förderhöhe einer Pumpe [m] Höhe eines Schüttkörpers [m] Standrohrspiegelhöhe des Grundwassers (geschlossene Wasserhaltung) [m] vertikaler Abstand zwischen Schallquelle und Immissionsort [m] Abstand zwischen Baugrubensohle und Grundwasserspiegel (offene Wasserhaltung) [m]
XXXII
Verzeichnis Formelzeichen
h0 h0* hl h1a, h1b
Wasserspiegelhöhe im Brunnen (= benetzte Filterlänge) [m] Wasserspiegelhöhe im Brunnen [m] Abstand zwischen benachbarten horizontalen Ebenen eines Gerüstes [m] lichte Höhe zwischen den Gerüstlagen und Querriegeln oder Gerüsthaltern einer Gerüstlage [m] lichte Schulterhöhe einer Gerüstlage [m] lichte Höhe zwischen den Gerüstlagen einer Gerüstlage [m] Rohrdurchlasshöhe [m] Höhe eines Arbeitsgerüsts [m] Höhe eines Lärmschutzschirms [m] Faktor für die Verbreiterung der Fahrbahn in Kurven für LKW mit Anhänger [m] Gesamtstrom [A] vorhandene Stromstärke [A] zulässige Stromstärke [A] Beiwert zur Bestimmung des Schirmwertes z [m²] Durchlässigkeitsbeiwert des anstehenden Bodens [m/s] Länge Länge einer Leitung [m] Länge einer Pumpenreihe/Seitenlänge einer von Pumpen eingeschlossenen Fläche [m] längere Seite der Sohle einer Baugrube [m] kürzere Seite der Sohle einer Baugrube [m] Schalldruckpegel einer Geräuschquelle i [dB (A)] Beurteilungspegel [dB (A)] Gerüstfeldlänge, von Ständermitte zu Ständermitte [m] Gesamtschallleistungspegel aller Geräuschpegel [dB (A)] Schallleistungspegel einer Geräuschquelle i [dB (A)] Parameter, vgl. Bild 2.172 [-] zulässige Hakenlast bei abgestütztem Bagger [t] zulässige Hakenlast bei nicht abgestütztem Bagger [t] Anzahl an Brunnen einer Mehrbrunnenanlage [Stück] Parameter, vgl. Bild 2.172 [-] lichte Breite im Kopfbereich einer Gerüstlage [m] Anschlussleistung [W] Wärmeleistung eines Heizgerätes [W] Summe der Leistung aller ohmschen Verbraucher [W] Summe der Leistung aller ohmschen Verbraucher unter Berücksichtigung des Wirkungsgrades der Verbraucher [W] Summe der Leistung aller induktiven Verbraucher [W] Summe der Leistung aller induktiven Verbraucher unter Berücksichtigung des Wirkungsgrades der Verbraucher [W] Nennleistung einer Pumpe [W] Scheinleistung [W] Scheinleistung der induktiven Verbraucher [W] Wirkleistung [W] Wirkleistung der ohmschen Verbraucher [W]
h2 h3 hc hs hSchirm i I Ivorh Izul K kf l l l l1 l2 LPi LR ls LWges LWi m mA mF n n p P PAnschluss PL PLL PM PML PPumpe Ps PsM Pw PwL
Verzeichnis Formelzeichen
PwM Q Q Q QFB Qunvollkommen Qvollkommen r R r0 ra ra (b) Ra Reinzeln ri ri s0 t T tL tL tM tM U v V V VBRI w w x, y (xi, yi) z Į Į E ǻǻLG ǻLK ǻLS ǻLZ ǻU Ș
XXXIII
Wirkleistung der induktiven Verbraucher [W] Durchflussmenge eines Rohres [l/s] Niederschlagsmenge [l] Wasserzufluss in einen Brunnen oder eine Baugrube [l/s] Wasserzufluss in einen Filterbrunnen [l/s] Wasserzufluss/Gesamtfördermenge/Fassungsvermögen eines unvollkommenen Brunnens [l/s] Wasserzufluss/Gesamtfördermenge/Fassungsvermögen eines vollkommenen Brunnens [l/s] maximale Regenwassermenge [l] Reichweite des Absenkkegels eines Einzelbrunnens bzw. einer Mehrbrunnenanlage [m] Radius eines Filterbrunnen [m] Außenradius eines Wendekreises [m] maximales a-minütiges Regenereignis innerhalb von b Jahren [l/(s · ha)] Farbwiedergabeeigenschaft [-] Reichweite eines Absenkkegels eines Einzelbrunnens [m] Abstand zur Geräuschquelle i [m] Innenradius eines Wendekreises [m] horizontaler Abstand zwischen Schallquelle und Immissionsort [m] Regeltiefe von geböschten Leitungs- oder Rohrgräben [m] Abstand zwischen Baugrubensohle und grundwasserführender Schicht (Grundwasserleiter) [m] monatliche Einsatzdauer der ohmschen Verbraucher [h] monatliche Einsatzdauer der ohmschen Verbraucher [h] monatliche Einsatzdauer der induktiven Verbraucher [h] monatliche Einsatzdauer der induktiven Verbraucher [h] Betriebsspannung [V] Fließgeschwindigkeit in [m/s] Fördermenge einer Pumpe [l/s] Volumen [m³] Bruttorauminhalt eines zu beheizenden Raumes [m³] Breite der Gerüstlagen einschließlich der Dicke des Bordbrettes [m] Breite einer Gerüstlage [m] Geometrie des zuströmenden Grundwassers eines Brunnens (i) [m] (vgl. Bild 2.174) Schirmwert [m] spezifischer Wärmebedarf [W/(m³·K)] Schüttwinkel von Schüttgütern [°] Böschungsneigung von Baugruben und Gräben [°] Temperaturunterschied [K] Pegelminderung durch Gehölze und offene Bebauung [dB (A)] Pegelzuschlag für Lärm an zeichengeregelten Kreuzungen [dB (A)] Pegelminderung durch Abstand (Abstandsmaß) [dB (A)] Pegelminderung durch Hindernisse [dB (A)] Spannungsabfall zwischen Einspeisung und Verbraucher [V] Wirkleistung der induktiven Verbraucher [-]
XXXIV
K ȘL ȘM ț D
Verzeichnis Formelzeichen
Wirkungsgrad einer Pumpe [-] Wirkungsgrad der ohmschen Verbraucher [-] Wirkungsgrad der induktiven Verbraucher [-] Leitfähigkeit eines Kabels [m/(mm²·)] Neigung des Geländes oberhalb von Baugruben und Gräben [°]
1
Grundlagen der Baustelleneinrichtungsplanung
1.1 Abgrenzung des Begriffes Baustelleneinrichtungsplanung Unter dem Begriff der Baustelleneinrichtung wird die Gesamtheit der im Bereich einer Baustelle erforderlichen Produktions-, Lager-, Transport- und Arbeitsstätten verstanden, die für die Errichtung, den Umbau oder die Sanierung einer baulichen Anlage erforderlich sind. Einzubeziehen sind alle dafür erforderlichen technischen Ausrüstungen. Unter dem Begriff der Baustelleneinrichtungsplanung wird die Auswahl, Dimensionierung und Planung der räumlichen und zeitlichen Anordnung aller Produktions-, Lager-, Transport- und Arbeitsstätten und zugehörigen Ausrüstungen verstanden. Die Planung der Baustelleneinrichtung ist ein Teil der Arbeitsvorbereitung. Es sei darauf hingewiesen, dass sich der Begriff der Baustelleneinrichtung im Sinne dieses Buches vorrangig auf Baumaßnahmen des Hochbaus bezieht. Erfahrungsgemäß lassen sich davon jedoch auch eine Vielzahl an Inhalten auf Baumaßnahmen des Tunnel-, Straßen-, Kanal-, Rohrleitungs-, Eisenbahn- oder Erdbaus beziehen. Das Buch erhebt jedoch gerade in diesen Bereichen nicht den Anspruch der grundsätzlichen Vollständigkeit. In der stationären Industrie gibt es zur Baustelleneinrichtungsplanung eine vergleichbare Aufgabe. Sie wird dort Fabrikplanung oder Fabrikbetriebsplanung genannt. Ziele sind dort die Sicherstellung –
eines optimalen Produktionsprozesses durch einen günstigen Produktions- und Fertigungsfluss, wobei dieser durch eine optimale Anordnung der Maschinen, Anlagen, Transport- und Lagereinrichtungen erreicht wird,
–
von menschengerechten Arbeitsbedingungen,
–
einer guten Flächen- und Raumausnutzung,
–
einer hohen Flexibilität der Bauten, Anlagen und Einrichtungen.
Die Fabrikplanung unterscheidet sich von der Baustelleneinrichtungsplanung insbesondere dadurch, dass die Fabrikplanung standortgebunden, witterungsunabhängig und auf Dauer ausgelegt ist und häufig die Produktion unterschiedlicher Güter abdecken muss. Bei der Baustelleneinrichtungsplanung muss dagegen berücksichtigt werden, dass die Produktionseinrichtungen auf dem Grundstück des Auftraggebers errichtet und nach Fertigstellung der Baumaßnahme wieder entfernt werden müssen. 1
1
Aus der umfangreichen Literatur zur Fabrikplanung werden genannt: Grundig, C.-G.: Fabrikplanung – Planungssystematik, Methoden, Anwendungen, 2. Auflage, Hanser, München, 2006; Schenk, M./Wirth, S.: Fabrikplanung und Fabrikbetrieb – Methoden für die wandlungsfähige und vernetzte Fabrik, Springer, Berlin, 2004; Menzel, W.: Partizipative Fabrikplanung – Grundlagen und Anwendung, VDI, Düsseldorf, 2000.
R. Schach, J. Otto, Baustelleneinrichtung, DOI 10.1007/978-3-8348-8112-0_1, © Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011
2
1 Grundlagen der Baustelleneinrichtungsplanung
1.2 Ziele und Aufgaben der Baustelleneinrichtungsplanung Die Baustelleneinrichtungsplanung hat für die Herstellung einer baulichen Anlage zum Ziel, dass während des eigentlichen Bauprozesses Arbeitskräfte, Material, Geräte, Maschinen, Lagerflächen, Verkehrsflächen usw. am richtigen Ort, zum richtigen Zeitpunkt sowie in der richtigen Menge und Qualität zur Verfügung stehen. Dabei müssen allgemeine und baustellenspezifische Einflussgrößen beachtet werden, wobei die Art und Größe des Bauvorhabens und damit die Menge an einzubauenden Baustoffen sowie die zur Verfügung stehende Bauzeit die maßgebenden Einflussgrößen sind. Zu den allgemeinen Einflussgrößen zählen weiterhin (vgl. Bild 1.1) –
gesetzliche Einflussgrößen (z. B. Immissionsrichtwerte, Umweltschutzauflagen, Umfang an Pausen- und Sanitärbereichen auf Baustellen oder kommunale Satzungen zur Abwasserentsorgung),
–
technische Einflussgrößen (z. B. maximale Böschungsneigungen von Baugruben oder Sicherheitsabstände zu Böschungen),
–
bauverfahrenstechnische Einflussgrößen (z. B. durch das Arbeitsverfahren vorgegebener Materialeinsatz oder technologisch bedingte Stillstandszeiten),
–
gerätespezifische Einflussgrößen (z. B. begrenzte Traglasten und Reichweiten von Kranen oder erforderliche Arbeitsflächen für Großgeräte),
–
sicherheitsspezifische Einflussgrößen (z. B. Einschränkungen durch Absturzsicherungen oder Breite von einzuhaltenden Arbeitsräumen oder Gerüsten),
–
wirtschaftliche Einflussgrößen (z. B. Kosten für Geräte) sowie
–
witterungsbedingte Einflussgrößen (z. B. Einschränkungen durch Witterungsschutzmaßnahmen).
Zu den baustellenspezifischen Einflussgrößen zählen hingegen vor allem –
terminliche Einflussgrößen (z. B. Fertigstellungstermine oder maximale Ausführungsdauern),
–
wirtschaftliche Einflussgrößen (z. B. Begrenzung der Kosten),
–
unternehmensspezifische Einflussgrößen (z. B. begrenzte Personalkapazitäten oder Leistungswerte eigener Geräte),
–
örtliche Einflussgrößen (z. B. zulässige Bodenpressungen, anstehende Geländeverhältnisse, Lage zu Flüssen, geografische Höhe oder Entfernung zu Städten, Autobahnen) sowie
–
bauwerksspezifische Vorgaben (z. B. Bauweise, Qualität, Bauverfahren, Abmessungen oder vertragliche Restriktionen).
Hervorzuheben ist, dass sich viele der Einflussgrößen gegenseitig beeinflussen. So bedingen zum Beispiel häufig knappe Terminvorgaben spezielle Bauverfahren (z. B. Fertigteilbauweise statt Ortbetonbauweise) oder Bauen im Winter spezielle Winterbaumaßnahmen.
1.3 Rolle des Arbeitsschutzes auf die Baustelleneinrichtung
3
Bauweise, Bauverfahren gesetzliche Einflussgrößen
unternehmensspezifische Einflussgrößen
Ressourcen
Bauvolumen
Baustelleneinrichtungsplanung Kosten-Budget
Termine
Sicherheit und Gesundheitsschutz
Witterung
örtliche Gegebenheiten Bild 1.1: Darstellung der komplexen Zusammenhänge bei der Baustelleneinrichtungsplanung
Die Aufgabe der Baustelleneinrichtungsplanung ist es demnach, unter Beachtung aller Einflussgrößen die Arbeitsstätten auf dem Baufeld so vorzusehen und so mit entsprechenden Hilfsmitteln auszustatten, dass die bauliche Anlage möglichst in der vereinbarten Zeit, mit der vereinbarten Qualität und zu den vorgesehenen Kosten unter Sicherstellung von Sicherheit und Gesundheitsschutz und Berücksichtigung der Umweltbelange hergestellt werden kann. Im Einzelnen bedeutet dies unter anderem die Sicherung von optimalen Prozessabläufen hinsichtlich der Bewegung von Gütern und Personen (Logistik), die Reduzierung von Leistungsspitzen sowie die Nutzung der örtlichen Gegebenheiten. Im Kapitel 2 werden dazu die Grundlagen sowie die Auswahlkriterien und Ansätze für die Dimensionierung der wichtigsten Elemente der Baustelleneinrichtung erläutert. Darauf aufbauend wird im Kapitel 3 der eigentliche Planungsprozess für die gesamte Baustelleneinrichtung dargestellt.
1.3 Rolle des Arbeitsschutzes bei der Baustelleneinrichtung An dieser Stelle wird darauf verwiesen, dass die Errichtung von Bauwerken mit hohen gesundheitlichen Gefahren für die Beschäftigten verbunden ist. Aktuelle Statistiken geben für das Jahr 2009 an, dass im Wirtschaftszweig Bau 65,13 Arbeitsunfälle pro 1.000 Vollarbeiter gemeldet
4
1 Grundlagen der Baustelleneinrichtungsplanung
wurden, während im Mittel über alle gewerblichen Berufsgenossenschaften nur 24,3 Unfälle pro 1.000 Vollarbeiter angezeigt wurden. 2 Damit haben Unternehmer, leitende Personen in Bauunternehmen aber auch Architekten und Planer in Planungsbüros sowie selbstverständlich auch Bauherren eine besondere Verantwortung, um die Baustellen weniger gefährlich zu machen. Die Autoren appellieren daran, dass sich alle ihrer Verantwortung bewusst werden. Eine gute Baustelleneinrichtung ist die Grundlage für sicheres Bauen. Gerade in Deutschland kann im Vergleich zum europäischen Ausland festgestellt werden, dass noch ein riesiges Potenzial gegeben ist, Baustellen sicherer zu machen. Der Bauherr soll sich seinen Planern gegenüber zu seiner Verantwortung bekennen. Die Planer dürfen die Belange von Sicherheit und Gesundheitsschutz nicht unbeachtet lassen. Insbesondere können die notwendigen Maßnahmen ausgeschrieben und damit vertraglich vereinbart werden. Die Bauunternehmer können sich zu Sicherheit und Gesundheitsschutz bekennen und ihre Mitarbeiter auffordern, sich entsprechend zu verhalten. Durch die Baustelleneinrichtungsplanung wird die Basis für optimale Bauabläufe geschaffen. Die rechtlichen Grundlagen finden sich dazu vor allem im Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), in der novellierten Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) aus dem Jahr 2004, im Regelwerk der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft sowie in den Landesbauordnungen. Ferner sind Verkehrssicherungspflichten gegenüber Dritten zu erfüllen und weitere öffentlich-rechtliche Vorschriften zu beachten, wie z. B. das Abfallrecht und das Straßen- und Verkehrsrecht. Gemäß § 5 ArbSchG sind von allen Arbeitgebern grundsätzlich Gefährdungen ihrer Beschäftigten zu ermitteln, zu beurteilen und unter Beachtung von § 4 ArbSchG geeignete Arbeitsschutzmaßnahmen zu planen und zu realisieren. Eine Gefährdung kann sich gemäß § 5 (3) Nr. 1 ArbSchG auch „durch die Gestaltung und Einrichtung der Arbeitsstätte und des Arbeitsplatzes“ ergeben. Gemäß dieser Verordnung gelten als Arbeitsstätte sowohl alle Orte, an denen sich Arbeitsplätze befinden, als auch die Orte, zu denen die Beschäftigten im Rahmen ihrer Arbeit Zugang haben. Die Einrichtung der Arbeitsplätze auf der Baustelle, die zusammen mit dem entstehenden Bauwerk die Arbeitsstätte bilden, ist somit vom Arbeitsschutzgesetz direkt angesprochen. Gemäß Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) bestehen folgende Anforderungen an Arbeitsplätze auf Baustellen. Arbeitsplätze müssen –
den Beschäftigten ausreichenden Schutz vor Absturz, herabfallenden Gegenständen und angrenzenden Gefahrenbereichen geben;
–
in Gefahrenbereichen vor unbefugtem Betreten gesichert und ausreichend gekennzeichnet werden;
–
den Beschäftigten bei freien, unverstellten Flächen ungehinderte Bewegung bei ihrer Tätigkeit ermöglichen. Ist dies nicht möglich, muss den Beschäftigten in der Nähe des Arbeitsplatzes eine andere, ausreichend große Bewegungsfläche zur Verfügung stehen;
–
durch die Beschäftigten bei jeder Witterung sicher und ohne Gesundheitsgefährdung erreicht, benutzt und verlassen werden können;
2
Vgl. Spitzenverband der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), www.dguv.de, Stand November 2010.
1.3 Rolle des Arbeitsschutzes auf die Baustelleneinrichtung
5
–
gegen Witterungseinflüsse geschützt werden. Alternativ muss den Beschäftigten geeignete persönliche Schutzausrüstung zur Verfügung gestellt werden;
–
den Beschäftigten bei Gefahr die Möglichkeit bieten, sich schnell in Sicherheit bringen zu können;
–
so angeordnet werden, dass sie durch benachbarte Arbeitsplätze, Transporte oder Einwirkungen von außerhalb nicht gefährdet werden;
–
mit einem möglichst niedrigen Schalldruckpegel belastet werden, der vorgeschriebene Grenzwerte nicht überschreiten darf;
–
je nach Anzahl an Beschäftigten in der Nähe mit Wasch-, Umkleide-, Pausen- und Toilettenräumen ausgestattet sein;
–
nach Möglichkeit so eingerichtet werden, dass die Beschäftigten nicht schädlichen Wirkungen von außen (zum Beispiel durch Gase, Dämpfe oder Staub) ausgesetzt sind;
–
in der Nähe über Möglichkeiten der Beschaffung von Trinkwasser oder eines anderen alkoholfreien Getränkes verfügen;
–
so ausgestattet sein, dass räumliche Begrenzungen auf geeignete Weise stabilisiert sind;
–
den hygienischen Erfordernissen entsprechend gereinigt werden;
–
mit einer ausreichenden Anzahl geeigneter Feuerlöscheinrichtungen ausgestattet sein;
–
mit einer Sicherheitsbeleuchtung ausgerüstet werden, wenn das gefahrlose Verlassen der Arbeitsstätte für die Beschäftigten nicht gewährleistet ist;
–
möglichst ausreichend Tageslicht erhalten und ggf. mit einer angemessenen künstlichen Beleuchtung ausgestattet sein;
–
von ausreichend gesundheitlich zuträglicher Atemluft umgeben sein.
Zu beachten ist weiterhin, dass sich durch Bauarbeiten nicht nur Gefährdungen der Beschäftigten ergeben, sondern auch dritte Personen oder Sachen gefährdet werden können. Weiterhin können sich Gefährdungen auf die Arbeitsstätte auch von außen ergeben, z. B. durch die eine Baustelle umgebenden öffentlichen Verkehrswege. Zusammenfassend ergeben sich folgende sechs Schutzziele: (1) Schutz Dritter während der Leistungserbringung (z. B. Anlieger, Nachbarn, öffentlicher Verkehr, Beschäftigte anderer Unternehmen); (2) Schutz der Beschäftigten vor äußeren Gefahren (z. B. durch öffentlichen Verkehr); (3) Schutz der eigenen Beschäftigten auf der Baustelle vor Gefährdungen durch die Leistungserbringung; (4) Schutz der Sachen Dritter bei der Leistungserbringung; (5) Schutz der eigenen Sachen und des Bauwerkes bei der Leistungserbringung; (6) Schutz der eigenen Sachen und des Bauwerks vor äußeren Gefahren (z. B. Diebstahl, Vandalismus). Von diesen sechs Schutzzielen sind die Punkte (2) und (3) Schutzziele im eigentlichen Sinne des Arbeitsschutzes. Punkt (1) beruht teilweise auf der Baustellenverordnung (BauStellV). Gemäß § 11 der Musterbauordnung (MBO) sind Baustellen so einzurichten, dass die erforderlichen Arbeiten ordnungsgemäß ausgeführt werden können und keine Gefahren oder vermeidbare Belästigungen entstehen. Vergleichbare Regelungen finden sich in allen Bauordnungen. Damit ist die Planung der Baustelleneinrichtung das maßgebende Instrument für die Einrich-
6
1 Grundlagen der Baustelleneinrichtungsplanung
tung der Arbeitsstätte Baustelle und darüber hinaus die technisch-materielle Voraussetzung zur Gewährleistung der erforderlichen Sicherheit und des Gesundheitsschutzes für die Beschäftigten auf der Baustelle. In der ArbStättV (2004) sind dazu Mindestanforderungen und Schutzziele angegeben, für deren Einhaltung im Wesentlichen der Arbeitgeber verantwortlich ist. Zusätzlich ist dort das Verfahren festgelegt, durch das die zunächst allgemein gehaltenen Angaben durch verbindliche Regelungen untermauert werden sollen. Dies sind die Technischen Regeln des Ausschusses für Arbeitsstätten (TRA 3), die jedoch derzeit noch nicht verfügbar sind. Das heißt aber nicht, dass die Arbeitgeber bis zum Erlass der TRA aus der Verantwortung entlassen sind. Durch Gefährdungsermittlung, Gefährdungsbeurteilung und konkrete Gestaltungs- und Schutzmaßnahmen sind die eher abstrakten Schutzziele der ArbStättV (2004) umzusetzen. Bei der Anwendung der Inhalte dieses Buches ist zu beachten, dass die aktuelle ArbStättV (2004) auf detaillierte Vorschriften verzichtet und dem Arbeitgeber dadurch erweiterte Spielräume zur Erreichung der Schutzziele einräumt. Übergangsweise weiter geltende Arbeitsstätten-Richtlinien (ASR) und die alte ArbStättV (1975) können zur Gestaltung von Arbeitsschutzmaßnahmen als Orientierung herangezogen werden, da diese weitgehend die anerkannten Regeln der Technik repräsentieren. Dieser erhöhten Eigenverantwortung soll der Arbeitgeber durch die Ermittlung gefährdungsbezogener Arbeitsschutzmaßnahmen für Tätigkeiten und Arbeitsbereiche vor Beginn der Arbeiten gerecht werden. Diese Ermittlung gefährdungsbezogener Arbeitsschutzmaßnahmen erfolgt maßgeblich durch die Gefährdungsbeurteilung nach dem bereits genannten § 5 ArbSchG. Gemäß § 6 ArbSchG wird der Arbeitgeber weiterhin verpflichtet, über die je nach Art der Tätigkeiten und der Zahl der Beschäftigten erforderlichen Unterlagen zu verfügen, aus denen das Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung, die von ihm festgelegten Maßnahmen des Arbeitsschutzes und das Ergebnis ihrer Überprüfung ersichtlich sind. 4 Damit besteht für den Arbeitgeber eine Dokumentationspflicht der von ihm durchgeführten Gefährdungsbeurteilung, wobei durch das Gesetz keine Vorgaben zu Art, Umfang und Detaillierungsgrad gemacht werden. Derzeit üblich ist die Durchführung und Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung mit Hilfe von Formblättern oder geeigneter Software. 5 Dabei sei darauf hingewiesen, dass die Ergebnisse der Gefährdungsbeurteilung, also besonders das Erkennen von Gefährdungen oder Fehlern im Sicherheitskonzept von Arbeitsprozessen, genutzt werden müssen, um Sicherheit und Gesundheitsschutz auf Baustellen aktiv zu verbessern. Die Gefährdungsbeurteilung ist zu aktualisieren, wenn wesentliche Änderungen der Tätigkeit und der damit verbundenen Gefährdungen vorliegen. Bild 1.2 fasst den typischen Ablauf der Ermittlung und Realisierung gefährdungsbezogener Arbeitsschutzmaßnahmen, also auch der Gefährdungsbeurteilung, zusammen.
3
Die genaue Bezeichnung dieser neuen Regelungen wurde noch nicht festgelegt. Vgl. § 6 Abs. 1 ArbSchG. Diese Forderungen werden im weiteren Text des § 6 ArbSchG mit Ausnahmeregelungen abgeschwächt – beispielsweise gilt diese Forderung nicht für Arbeitgeber mit zehn oder weniger Beschäftigten. Auf diese Ausnahmeregelungen wird im Folgenden jedoch nicht weiter eingegangen (vgl. § 6 Abs. 1, Satz 2 ff. ArbSchG). 5 Siehe insbesondere: www.gefaehrdungsbeurteilung.de. 4
1.3 Rolle des Arbeitsschutzes auf die Baustelleneinrichtung
7
Aufgabenstellung festlegen - Untersuchungseinheit festlegen, z. B. Arbeitsbereich, Tätigkeit, Personengruppen - Mitwirkende Personen festlegen, z. B. Führungskraft, Spezialisten - Führungskräfte und Arbeitnehmer über Ziele und Vorgehensweisen informieren Gefährdungen ermitteln arbeitsstättenbezogen: - Überprüfung der Arbeitsstätten, z. B. Allgemeinbeleuchtung, Heizung, Verkehrswege, Fluchtwege, Brandschutz, Fußboden arbeitsplatz-, tätigkeits- bzw. berufsbezogen: - Ermitteln, welche Arbeitsabläufe bzw. Tätigkeiten mit welchen Arbeitsstoffen und mit welchen Arbeitsmitteln in welchen Arbeitsbereichen durchgeführt werden und welche Gefährdungen dabei auftreten arbeitsmittelbezogen: - Prüfen der vom Hersteller/Lieferer vorgesehenen Sicherheitsfunktionen bzw. Schutzeinrichtungen - Ermitteln, welche Gefährdungen bzw. Emissionen bei der Benutzung von Arbeitsmitteln entstehen können personenbezogen: - Ermitteln, welche Personengruppen bzw. einzelne Personen von welchen Gefährdungen betroffen sein können - Berücksichtigung besonders schutzbedürftiger Personen und individueller Leistungsvoraussetzungen Bewertung durch Vergleich mit dem sicheren bzw. gesundheitsgerechten Sollzustand (Schutzziel) - Vergleich mit normierten Schutzzielen, z. B. in Gesetzen, Verordnungen, Vorschriften, Normen - Vergleich mit bewährten sicheren bzw. gesundheitsgerechten Lösungen und Maßnahmen bzw. mit gesicherten arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen - erforderlichenfalls sind spezielle Analysen oder Risikobewertungen durchzuführen Maßnahmen ableiten, durchführen und deren Wirksamkeit überprüfen Ergebnisse dokumentieren - vorhandene Gefährdungen - festgelegte Maßnahmen - Ergebnisse der Wirksamkeitsprüfung
Bild 1.2: Typischer Ablauf der Ermittlung und Realisierung gefährdungsbezogener Arbeitsschutzmaßnahmen (Gefährdungsbeurteilung) 6
6
Vgl. BAuA (Hrsg.), Ratgeber zur Ermittlung gefährdungsbezogener Arbeitsschutzmaßnahmen im Betrieb, 2004, S. 20.
8
1 Grundlagen der Baustelleneinrichtungsplanung
Für weitere Vorgaben zur praktischen Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung wird auf die entsprechenden Paragraphen des ArbSchG, hier insbesondere im zweiten Abschnitt, sowie auf die Fachliteratur 7 und das Internet verwiesen. Bereits an dieser Stelle soll auf die am Ende des Buches abgedruckten Checklisten hingewiesen werden (vgl. Abschnitt 3.6.1, S. 331 und Abschnitt 3.6.2, S. 335). Diese unterstützen die Verantwortlichen nicht nur bei der Baustelleneinrichtungsplanung, sondern sind zugleich Hilfsmittel für eine Gefährdungsbeurteilung und deren Dokumentation. Eine Dokumentation der Beurteilung von Gefahrenpotenzialen sowie der sich daraus ergebenden Sicherheitsvorkehrungen ist auch ein sinnvolles Instrument zur Abwehr von Schadensersatzansprüchen. Dies gilt sowohl für die Gefährdungspotenziale der Beschäftigten als auch sonstiger betroffener Personen oder Sachen. Auf fast jeder Baustelle werden Arbeitsmittel im Sinne der „Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Bereitstellung von Arbeitsmitteln und deren Benutzung bei der Arbeit, über Sicherheit beim Betrieb überwachungsbedürftiger Anlagen und über die Organisation des betrieblichen Arbeitsschutzes“ – kurz Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) – eingesetzt. Unter Arbeitsmitteln werden dabei Werkzeuge, Geräte, Maschinen oder Anlagen verstanden. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, Gefährdungen zu berücksichtigen, die mit der Benutzung der Arbeitsmittel selbst verbunden sind oder durch Wechselwirkungen mit anderen Arbeitsmitteln oder der Arbeitsumgebung entstehen. Die BetrSichV wird durch Technische Regeln zur Betriebssicherheit (TRBS) konkretisiert. Aus der Verordnung leitet sich die Verantwortung des Unternehmers dafür ab, dass alle Arbeitsmittel sicher benutzt werden können. Dies kann er nur erfüllen, indem durch Prüfungen der Zustand der Arbeitsmittel festgestellt wird. Dabei sind die unterschiedlichsten Bestimmungen zu berücksichtigen. 8 Zu unterscheiden sind Prüfungen auf offensichtliche Mängel (z. B. einfache Sichtprüfungen durch geeignete Personen), Prüfungen aufgrund § 10 BetrSichV (z. B. Prüfungen vor der ersten Inbetriebnahme durch eine befähigte Person) und Prüfungen überwachungsbedürftiger Anlagen gemäß §§ 12 bis 23 BetrSichV. Abhängig von der Art der Prüfung ist diese durch eine geeignete Personen, eine befähigte Person oder durch einen Sachverständigen vorzunehmen.9 Gemäß der „Neunten Verordnung zum Geräte- und Produktsicherheitsgesetz“ (Maschinenverordnung) (9. GPSGV), die auf Grund des Geräte- und Produktsicherheitsgesetzes (GPSG) erlassen wurde und mit der die Maschinerichtlinie 2006/42/EG umgesetzt wurde, hat der Hersteller einer Maschine ein Konformitätsbewertungsverfahren durchzuführen. Mit der CE-Kennzeichnung (Bild 1.3) (auch fälschlicherweise „CE-Zeichen“ genannt), erklärt der Hersteller, dass das Produkt den geltenden europäischen Vorschriften entspricht und den vorgeschriebenen Konformitätsbewertungsverfahren unterzogen wurde. Mit diesem Zeichen 7
Zum Beispiel der „Ratgeber zur Ermittlung gefährdungsbezogener Arbeitsschutzmaßnahmen im Betrieb – Handbuch für Arbeitsschutzfachleute“, Hrsg.: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Dieser Ratgeber kann kostenlos bezogen werden unter www.baua.de (Stand April 2007). 8 Z. B. Berufsgenossenschaftliche Vorschriften (BGV), Berufsgenossenschaftliche Regeln (BGR), Berufsgenossenschaftliche he Informationen (BGI), Berufsgenossenschaftliche Grundsätze (BGG) und ZHSchriften. 9 Hartung: Prüfpflichtige Arbeitsmittel.
1.3 Rolle des Arbeitsschutzes auf die Baustelleneinrichtung
9
sind zum Beispiel Bagger, Bohrmaschinen oder Lastaufnahmemitteln zu versehen. Bei „besonders gefährlichen Maschinen“ 10 ist die alleinige Konformitätserklärung des Herstellers nicht ausreichend. Diese Maschinen, zu denen beispielsweise Kettensägen und Pressen gehören, müssen einer Baumusterprüfung unterzogen werden. Diese Überprüfung wird durch sogenannte „benannte Stellen“ (engl. notfied bodies) durchgeführt.
Bild 1.3: CE-Kennzeichnung
Das Siegel Geprüfte Sicherheit (GS-Zeichen, Bild 1.4) ist ein nationales Kennzeichen, mit dem eine durch die Zentralstelle der Länder für Sicherheitstechnik 11 zugelassene Prüfstelle bescheinigt, dass ein technisches Arbeitsmittel oder ein verwendungsfähiger Gebrauchsgegenstand die materiellen Voraussetzungen von § 7 Abs. 1 des Geräte- und Produktsicherheitsgesetzes (GPSG) erfüllt. Die GS-Kennzeichnung ist freiwillig. Auch Baumaschinen können ein GS-Zeichen bekommen, da sie ein technisches Arbeitsmittel und verwendungsfertig sind.
Bild 1.4: Das Siegel Geprüfte Sicherheit (GS-Zeichen)
Verschiedene Produkte, zu denen zum Beispiel Sicherheitsfahrgerüste, Arbeitskörbe und Turmdrehkrane gehören, können auf Antrag der Hersteller auch nach den Prüfregularien des DGUV 12 Test Prüf- und Zertifizierungssystems geprüft werden. Sie erhalten dann das DGUV Test-Zeichen, (Bild 1.5). Dieses löst das frühere BG-Zeichen ab. Durch das Zeichen wird bescheinigt, dass die Produkte zusätzlich zu GS-Kriterien besonders auch die Anforderungen an den Arbeitsschutz erfüllen.
Bild 1.5: DGUV Test-Zeichen
10
Gebräuchliches Synonym für Maschinen gemäß Anlage IV der Maschinenrichtlinie (MRL). Zentralstelle der Länder für Sicherheitstechnik, www.zls-muenchen.de. 12 Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung DGUV, www.dguv.de. 11
10
1 Grundlagen der Baustelleneinrichtungsplanung
Schließlich sei erwähnt, dass verschiedene Produktnormen (z. B. EN-Normen) vorsehen, dass diese Produkte, bevor sie in Verkehr gebracht werden, zu zertifizieren sind. Dies betrifft auch bestimmte Baugeräte, wie zum Beispiel Grabenverbaugeräte. Die Zertifizierung erfolgt durch das Institut für Bautechnik.
2
Elemente der Baustelleneinrichtung
2.1 Übersicht Eine wichtige Vorraussetzung für die Durchführung einer Baumaßnahme ist die richtige Auswahl der einzelnen Elemente der Baustelleneinrichtung in ihrer Art und Dimension. Dabei müssen die gegenseitigen Abhängigkeiten der Elemente untereinander, aber auch die Abhängigkeiten zu den gewählten Bauverfahren sowie zum Bauwerk selbst beachtet werden, um insbesondere eine schnelle und sichere Bewegung von Gütern und Personen auf der Baustelle und die optimale Ausstattung der einzelnen Arbeitsplätze sicherzustellen. Die Vielzahl an zu berücksichtigenden Elementen kann in folgende sechs Hauptgruppen eingeordnet werden: –
Großgeräte (Krane, Autobetonpumpen usw.),
–
Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume,
–
Verkehrsflächen und Transportwege,
–
Medienversorgung und Entsorgung,
–
Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen sowie
–
Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser.
Jedes einzelne Element der sechs Hauptgruppen wird nachfolgend ausführlich beschrieben hinsichtlich –
dessen Grundlagen bezüglich Aufbau und Einsatz,
–
dessen Auswahlkriterien und Dimensionierung sowie
–
wertvoller Praxishinweise und
–
zu beachtender Vorschriften und Regeln.
Bild 2.1 gibt einen Überblick über die nachfolgend behandelten Elemente sowie ihre Zuordnung zu den Hauptgruppen.
R. Schach, J. Otto, Baustelleneinrichtung, DOI 10.1007/978-3-8348-8112-0_2, © Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011
12
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Bild 2.1: Zusammenfassung der beschriebenen Elemente der Baustelleneinrichtung
2.2 Geräte auf Baustellen
13
2.2 Geräte auf Baustellen 2.2.1
Überblick und Allgemeines
Auf Baustellen werden Geräte unterschiedlichster Art benötigt. Unter Großgeräten werden meistens nachfolgend aufgeführte Geräte zusammengefasst, die durch ihre großen Abmessungen und ihre hohe Leistungsfähigkeit charakterisiert sind: –
Turmdrehkrane (vgl. Abschnitt 2.2.2, S. 16),
–
Fahrzeugkrane (vgl. Abschnitt 2.2.3, S. 32),
–
Autobetonpumpen (vgl. Abschnitt 2.2.4, S. 35),
–
Bagger und Radlader als Hebezeuge (vgl. Abschnitt 2.2.5, S. 45),
–
Teleskopstapler (vgl. Abschnitt 2.2.6, S. 50),
–
Hubbühnen (vgl. Abschnitt 2.2.7, S. 53),
–
Geräte des Spezialtiefbaus (vgl. Abschnitt 2.2.8, S. 55),
–
Misch- und Aufbereitungsanlagen (vgl. Abschnitt 2.2.9, S. 56) oder
–
Bauaufzüge (Lasten- und Personenaufzüge) (vgl. Abschnitt 2.2.10, S.61).
Daneben gibt es auf Baustellen zahlreiche Werkzeuge, Klein- und Minigeräte. Ausführungen dazu finden sich unter dem Abschnitt 2.2.11, Werkzeuge, Klein- und Minigeräte. Großgeräte sind für den wirtschaftlichen Erfolg der Baustelle von großer Bedeutung, da deren Einsatz sehr kostenintensiv ist und sie maßgeblich die Qualität und Quantität vieler Bauleistungen beeinflussen. Bei der Planung des Großgeräteeinsatzes auf einer Baustelle sollte daher insbesondere die Wahl der optimalen Arbeitsstandorte und erforderlichen Arbeitsbereiche sowie die richtige Dimensionierung Beachtung finden. Darüber hinaus sind sicherheitstechnische Abstände zu anderen Geräten und Gegenständen sowie Abhängigkeiten zu beachten, die sich aus deren An- und Abtransport sowie deren Auf- und Abbau ergeben. Aus nicht geplanten Einsätzen sowie unnötigen Auf- und Abbaumaßnahmen folgt oft ein wirtschaftliches und sicherheitstechnisches Risiko. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass insbesondere auch von Großgeräten eine hohe Gefahr für die Sicherheit und die Gesundheit der Arbeiter auf der Baustelle ausgeht. Deshalb kommt auch der Kommunikation zwischen Geräteführer und der einweisenden Person große Bedeutung zu. Bild 2.2 bis Bild 2.4 zeigen dafür die gängigen Handzeichen für die Einweisung von Geräteführern nach BGV A8. Es wird empfohlen, ein Plakat mit den Handzeichen an geeigneter Stelle auf der Baustelle aufzuhängen.
14
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Bild 2.2: Allgemeine Handzeichen für die Einweisung von Geräteführern nach BGV A8
Bild 2.3: Handzeichen für die Einweisung von Geräteführern (vertikale Bewegungen) nach BGV A8 und ASR A1.3
2.2 Geräte auf Baustellen
Bild 2.4: Handzeichen für die Einweisung von Geräteführern (horizontale Bewegungen) nach BGV A8 und ASR A1.3
15
16
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
2.2.2
Turmdrehkrane
2.2.2.1
Konstruktionsformen und Elemente
Ein Turmdrehkran besteht aus einem Turm mit einem Unterbau und einem Ausleger. Von besonderer Bedeutung für die Auswahl eines geeigneten Kranes ist der Auslegertyp. Turm und Unterbau sind hingegen von einer untergeordneten Bedeutung. Der Ausleger kann die Form eines Katz-, Nadel-, Biegebalken- und Knickauslegers haben, wobei der Katzausleger die heute allgemein übliche Form darstellt (vgl. Bild 2.5). Beim Nadelausleger befindet sich der Seilführungspunkt fest an der Spitze des Auslegers. Durch das Aufrichten des Auslegers zwischen 15° und bis zu über 85° über der Horizontalen wird die Reichweite des Hakens verändert. Da dadurch der maximale Drehkreisradius auf weniger als 10,0 m verringert werden kann, ist diese Auslegerform besonders bei engen Platzverhältnissen und sich kritisch überschneidenden Drehbereichen mehrerer Krane geeignet. Durch Steilstellung des Auslegers kann Hindernissen ausgewichen und gleichzeitig Hubhöhe gewonnen werden. Nachteile sind in der größeren minimalen Ausladung 13 sowie dem erhöhten Steueraufwand des Kranfahrers zu sehen. Im Gegensatz zum Katz- und Nadelausleger werden Knickausleger heute nur noch sehr selten verwendet. Der Knickausleger besteht aus einem geknickten Ausleger, wobei der vom Turm ausgehende Teil ähnlich einem Nadelausleger noch oben geneigt werden kann, der daran anschließende Teil ist gleich einem Katzausleger horizontal. Dadurch können bei reduzierter Turmhöhe Lasten noch höher gehoben werden. Durch Knicken wird also Ausladung in Höhe umgewandelt. Im Bereich des geknickten Auslegers besteht jedoch ein für die Katze nicht nutzbarer Bereich. Außerdem kann ein im Schwenkbereich stehender Turm eines anderen Kranes umfahren werden. Einsatzorte sind häufig sehr hohe Gebäude oder Türme. Krane mit Biegebalkenausleger haben durch die fehlende Turmspitze im Vergleich zu den vorher genannten Auslegertypen den Vorteil einer geringeren Bauhöhe. Deshalb können bei mehreren Obendrehern mit sich überschneidenden Schwenkbereichen die Einzelturmhöhen reduziert werden.
Bild 2.5: Katz-, Nadel-, Biegebalken- (2. v. l.) und Knickausleger bei Turmdrehkranen (v. l. n. r.) 14
Für Sonderfälle werden neben den genannten vier Auslegerformen weiterhin teleskopierbare Ausleger verwendet (vgl. Bild 2.6). Diese werden häufig dann erforderlich, wenn die örtlichen Randbedingungen eine Veränderung des maximalen Drehkreisradius des Auslegers erfordern. 13 14
Dieser Nachteil kann durch eine schienenfahrbare Aufstellung des Kranes kompensiert werden. Quelle: Liebherr (www.liebherr.com).
2.2 Geräte auf Baustellen
17
Bild 2.6: Sonderfall: Untendreher mit teleskopierbarem Ausleger 15
Turmdrehkrane unterteilen sich weiterhin in Untendreher, bei denen sich der Turm samt Ausleger dreht, und Obendreher, bei denen sich ausschließlich der Aus- und Gegenausleger dreht. Bei Obendrehern befinden sich der Drehkranz sowie das Gegengewicht des Auslegers im oberen Bereich des Kranes, bei Untendrehern hingegen am Fußpunkt im unteren Bereich. Die Untendreher werden aufgrund ihres oft falt- oder teleskopisierbaren Turmes als Selbstmontagekrane bezeichnet und sind für kleinere Lasten und Auslegerlängen sowie eine einfache, schnelle Montage und Demontage konzipiert. Die häufigsten Einsatzorte sind somit Baustellen kleineren Ausmaßes. Die erforderliche Stellfläche bei einem Untendreher ist aufgrund des sich drehenden Gegengewichtes größer als bei einem vergleichbaren Obendreher. Obendreher können in der Regel größere Lasten bei einer größeren Auslegerlänge heben. Sie müssen jedoch immer mit Hilfe von Fahrzeugkranen auf- und abgebaut werden. Dadurch ergeben sich erheblich höhere Montagezeiten und -kosten als bei Untendrehern. Obendreher werden heute meist stationär mit Unterwagen und Fundamentkreuz auf mehreren kleinen Einzelfundamenten mit einer Kantenlänge von circa 1,0 m bis 2,0 m aufgestellt. Auf Gleisanlagen fahrbare Unterwagen sind jedoch auch verfügbar. Bei beengten Platzverhältnissen kann der Turm in ein Einzelfundament oder eine Bodenplatte eingespannt werden. Der Vollständigkeit halber seien noch Mobilbaukrane erwähnt. Diese sind Turmdrehkrane, die auf einem Autokranfahrgestell montiert sind. Sie sind straßenfahrbar und somit für schnelle Einsatzwechsel geeignet. Werden auf einer Baustelle mehrere Krane eingesetzt, wird zusätzlich zum Baustelleneinrichtungsplan ein gesonderter Kraneinsatzplan in Form eines Lageplanes und eine maßstäbliche Schnittdarstellung zum Nachweis der Kollisionsfreiheit erforderlich. Turmdrehkrane werden grundsätzlich nach ihrem Lastmoment in tm (= Traglast [t] · zugehörige Ausladung [m], Angabe in Tonnenmetern) sowie ihrer Hubhöhe in m (= Abstand zwischen Oberkante Fundament oder Schiene bis zur höchsten Hakenstellung) klassifiziert. Dabei ist zu
15
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
18
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
beachten, dass durch unterschiedliche Neigung des Auslegers bei Nadel- und Knickauslegern das Lastmoment des Kranes trotz konstanter Ausladung variabel ist. 2.2.2.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung Die Auswahl eines Kranes richtet sich nach folgenden Kriterien: –
bauverfahrenstechnische Kriterien (z. B. Anzahl der vom Kran zu bedienenden Arbeitskräfte sowie Arbeitsgeschwindigkeit),
–
gerätespezifische Kriterien (z. B. Traglast, Ausladung, Höhe, Stellfläche) und
–
wirtschaftliche Kriterien (z. B. Gerätekosten, Kosten für Montage und Demontage).
a)
Bauverfahrenstechnische Kriterien
Die Anzahl der erforderlichen Krane auf einer Baustelle ergibt sich in Abhängigkeit bauverfahrenstechnischer Kriterien hauptsächlich aus der –
Größe der Baumaßnahme (zu überstreichende Baufläche, Bauvolumen usw.),
–
Bauweise (Ortbeton- oder Fertigteilbauweise usw.),
–
zur Verfügung stehenden Bauzeit sowie
–
Anzahl der Arbeitskräfte, die von einem Kran bedient werden sollen.
Die üblicherweise diesen Kriterien zugrunde liegenden Kennzahlen für Krankapazitäten können für eine überschlägige Bestimmung der erforderlichen Anzahl von Kranen in Abhängigkeit der Bauweise der Tabelle 2.1 entnommen werden. Bei Baustellen, die eine sehr hohe Anzahl an Hebevorgängen erfordern (z. B. Betonieren mit Betonkübel), sollten maximal 15 Arbeitskräfte mit einem Kran bedient werden, bei lohnintensiven Baumaßnahmen (z. B. Mauerwerksbau) maximal 25. Tabelle 2.1: Richtwerte üblicher Krankapazitäten Mischbauweise 16
Stahlbetonbauweise
Arbeitskräfte/Kran, Betoneinbau mit Kran
15
13
Arbeitskräfte/Kran, Betoneinbau mit Pumpe
25
25
Arbeitskräfte/Kran, Fertigteilmontage m³ BRI/Kran · Monat TonnageBaustoffe/Kran · Monat
3 bis 5 1.500 bis 2.000
17
TonnageBau- und Bauhilfsstoffe/Kran · Monat
2.500 bis 3.500
600 bis 700 700 bis 800
Weiterhin kann es für die Bestimmung der erforderlichen Kranstandorte hilfreich sein, die „Schwerpunkte“ der zu transportierenden Menge im Gebäudegrundriss zu ermitteln. Sind diese Bereiche als kritisch einzuschätzen, sollten diese von mehreren Kranen überstrichen werden. 16 17
Bauweise gemischt aus Stahlbeton, Mauerwerk und eventuell auch Holz. Der Baustoffbedarf pro m³ Bruttorauminhalt (BRI) kann auf 0,35 t bis 0,65 t geschätzt werden.
2.2 Geräte auf Baustellen
19
Zusätzlich sollten die wichtigsten Arbeitsgeschwindigkeiten des Kranes, also die Hub-, Drehund Katzgeschwindigkeit, berücksichtigt werden. Je nach Kran beträgt die Hubgeschwindigkeit im Durchschnitt zwischen 0 m/min und 80 m/min 18, die Drehgeschwindigkeit zwischen 0 1/min und 0,9 1/min, die Katzgeschwindigkeit zwischen 0 m/min und 80 m/min. Für die Berechnung einzelner Kranspielzeiten sind folgende Teilschritte zu berücksichtigen: Anschlagen, Heben/Drehen/Absenken, Wartezeiten (z. B. für das Entleeren des Betonkübels), Heben/Drehen/Absenken. Die Fahrgeschwindigkeit eines Turmdrehkranes auf Schienen beträgt durchschnittlich 0 m/min bis 25 m/min. Als Grundlage für die Bestimmung von Krankapazitäten für typische Arbeitsvorgänge können die in Tabelle 2.2 angegebenen Kranaufwandswerte verwendet werden. Tabelle 2.2: Ober- und Untergrenze von Kranaufwandswerten typischer Arbeitsvorgänge 19 Arbeitsvorgang
Untergrenze
Obergrenze
Schalung - konventionelle Deckenschalung
h/m² 0,020
h/m² 0,090
- Deckentische
0,020
0,030
- Stützen
0,020
0,045
- Großflächen-Wandschalung
0,040
0,080
- konventionelle Wandschalung
0,020
0,045
- Unterzüge auf Tischen
0,025
0,035
- Unterzüge auf Böcken
0,030
0,040
- Rippendecken
0,050
0,090
- Fundamente
0,010
0,020
Betonstahl - Mattenstahl
h/t 0,30
h/t 0,55
- Stabstahl
0,20
0,35
- Matten- und Stabstahl (gesamt)
0,24
0,40
- tragende Wände
0,20
0,25
- Fassadenausmauerung
0,17
0,21
- nicht tragende Innenwände
0,17
0,21
Fertigteile - Gitterträger-Deckenplatten
h/Stück 0,14 (8 m²)
h/Stück 0,165 (15 m²)
- Bimsbetonplatten
0,04 (4 m²)
- Treppen
0,40
- Unterzüge
0,70 (25 t/Stück)
Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite
18
Die Hubgeschwindigkeit ist dabei abhängig von der Traglast, dem Antrieb sowie der Führung des Tragseiles. 19 Vgl. Spranz, Arbeitsvorbereitung im Ingenieurhochbau, 2003, S. 113.
20
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
- Fassadenplatten
0,50 (bis 3 t/Stück)
- Stützen
0,90 (bis 17 t/Stück)
- T-Träger
0,60 (18 t/Stück)
- Rahmenträger
0,80 (26 t/Stück)
Betonieren - Decken
h/m³ 0,06
h/m³ 0,12
- Fundamente
0,05
0,09
- Wände
0,08
0,15
- Stützen
0,12
0,26
b)
Gerätespezifische Kriterien
Bei der Auswahl eines Kranes nach gerätespezifischen Kriterien werden in einem ersten Schritt die Bauwerksgeometrie und mögliche auf dem Baufeld zur Verfügung stehende Stellflächen untersucht. Die erforderliche nutzbare Auslegerlänge (Abstand zwischen Turmachse und Lasthaken) ergibt sich aus den maximalen Abständen zwischen den einzubauenden Gegenständen und dem gewählten Kranstandort. Dabei müssen erforderliche Abstände, wie z. B. Arbeitsräume und Sicherheitsabstände sowie Abstände zu Böschungen, Fassadengerüsten usw., beachtet werden. Der Sicherheitsabstand zwischen einem bestehenden Gebäude und der Auslegerspitze eines Kranes sollte mindestens 2,0 m betragen. Gleiches gilt für den Abstand zwischen zwei Kranen. Neben dem zu erstellenden Bauwerk müssen mit dem Kran auch die Lagerflächen sowie Teile der Baustraße überschwenkbar sein. Falls benachbarte Bestandsbauwerke oder Bäume überschwenkt werden müssen, sollte der Turm so hoch sein, dass der Ausleger über diesen frei drehen kann. In einem zweiten Schritt wird die zur Verfügung stehende Stellfläche zur Aufstellung des Kranes auf dem Baufeld betrachtet. Die Größe dieser Stellfläche ist, wie in Bild 2.7 dargestellt, abhängig von der Krangröße, insbesondere den äußeren Abmessungen des Kranes im Fußbereich, einschließlich der Kranfundamente. Bei Untendrehern müssen zusätzlich der Drehbereich sich bewegender Teile sowie der erforderliche Sicherheitsabstand zu diesen Teilen beachtet werden. Wichtige Richtwerte für die Abmessungen von Stellflächen gängiger Oben- und Untendreher sind in Tabelle 2.7, S. 29 zusammengefasst.
2.2 Geräte auf Baustellen
21
Einzelfundament Blockfundament
Ballast
Turm (ca. 1,2 m x 1,2 m bis 2,5 m x 2,5 m, je nach Typ)
Turm Verstrebung
erforderliche Stellfläche
Obendreher (eingespannt im Blockfundament)
Gleis Fahrwerk
erforderliche Stellfläche ca. 4,0 m x 4,0 m bis 10,0 m x 10,0 m, je nach Kran Obendreher (gelagert auf Einzelfundamenten) Drehkreis Ballast Ballast Einzelfundament
Einzelfundament
Turm
Turm
0,50 m Sicherheitsbereich
erforderliche Stellfläche
Breite ca. 6,0 m bis 12,0 m, je nach Kran Obendreher (fahrbar gelagert auf Schienen)
erforderliche Stellfläche Durchmesser ca. 5,0 m bis 9,0 m, je nach Kran Untendreher (gelagert auf Einzelfundamenten)
Bild 2.7: Ermittlung der erforderlichen Stellfläche von Turmdrehkranen
Die Kranfundamente werden in der Regel aus Beton hergestellt und sind nach dem anstehenden Baugrund sowie den statischen Erfordernissen zu dimensionieren. Die Ausbildung erfolgt üblicherweise als Ortbeton-Einzelfundament(e), Fertigteilfundamente, als bewehrte oder unbewehrte Schachtringe, Bohrpfähle oder Gleisanlage 20. Bild 2.8 zeigt ein Beispiel für die Ausbildung des Kranfundaments eines stationären Obendrehers auf einer Gleisanlage. Bild 2.9 zeigt ein Detail für die Ausbildung des Kranfundaments eines Untendrehers auf einer schützenswerten Oberfläche mit Kanthölzern und einer dünnen Ortbeton-Platte.
20
Die Spurweite üblicher Gleise beträgt zwischen 4,0 m und 6,0 m.
22
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Bild 2.8: Beispiel für einen stationären Kran auf einer Gleisanlage
Bild 2.9: Ausführungsdetail des Kranfundaments auf einer schützenswerten Oberfläche (Untendreher)
Turmdrehkrane, die als Untendreher ausgeführt sind, benötigen häufig eine größere Stellfläche als Obendreher, da sich bei der Drehbewegung des Turmes das sich am Fußpunkt des Kranes befindliche Gegengewicht mitdreht. An dieser Stelle ist zusätzlich zu dem sich ergebenden Drehradius ein Sicherheitsabstand von 0,50 m zwischen den beweglichen äußeren Teilen des Kranes und den festen Teilen der Umgebung (z. B. gelagertes Material) zu berücksichtigen. Dieser Bereich sollte ausreichend, am besten mit einer deutlichen Absperrung oder einem offenen Bauzaun, versehen werden, da sich der Kran z. B. bei Windeinwirkung lautlos und damit nahezu unbemerkt bewegen kann (vgl. Bild 2.10). Überschlägig kann von einer erforderlichen (Kreis-)Stellfläche von Untendrehern mit einem Durchmesser von 4,0 m bis 8,0 m, zuzüglich 1,0 m Sicherheitsabstand, ausgegangen werden.
2.2 Geräte auf Baustellen
23
Bild 2.10: Absperrungen des Schwenkbereiches am Fußpunkt eines Untendrehers 21
Obendreher benötigen in Abhängigkeit der Größe des Kranes, der Gründungsart sowie der statischen Erfordernisse üblicherweise quadratische Stellflächen von 4,0 m bis 8,0 m Kantenlänge. Ein vorgeschriebener Sicherheitsbereich ist in der Regel nicht zu berücksichtigen. Die geringste Stellfläche benötigt ein in ein Blockfundament eingespannter Kran. Diese Variante wird häufig bei Kranen angewendet, die z. B. in den Aufzugsschächten oder offen gelassenen Deckenbereichen innerhalb von Gebäuden errichtet werden. Zu beachten ist jedoch, dass die relativ teuren Ankerbolzen, in der Regel vier Stück, verloren sind. Gängige Turmstücke für Krane in Aufzugsschächten haben Abmessungen von weniger als 2,0 m x 2,0 m. Die Aufstellung eines Kranes kann nur auf ausreichend tragfähigem Untergrund und unter Beachtung von Sicherheitsabständen zu Baugruben nach Tabelle 2.3 (vgl. Abschnitt 2.7.1.3, Geböschte Baugruben und Gräben, S. 277) sowie zu Freileitungen nach Tabelle 2.4 erfolgen. Tabelle 2.3: Sicherheitsabstände zu Baugruben Sicherheitsabstand bei geböschten Baugruben und Gräben bis 12 t Gesamtgewicht
1,0 m *
über 12 t Gesamtgewicht
2,0 m *
* Der Sicherheitsabstand von der Außenkante der Abpratzung (z. B. Außenkante Holzbohlen) bis zum Böschungsfuß von Baugruben und Gräben bei rolligem oder aufgefülltem Boden beträgt das Doppelte der Baugrubentiefe, mindestens aber 2,0 m. Bei gewachsenem, nicht rolligem Boden, entspricht der Sicherheitsabstand der Baugrubentiefe, mindestens aber 2,0 m. Bei Böschungswinkeln der Baugrube größer 45° beträgt der Sicherheitsabstand ebenfalls der Baugrubentiefe, mindestens aber 2,0 m.
Sicherheitsabstände bei Baugruben mit Normverbau
21
bis 12 t Gesamtgewicht
0,60 m
über 12 t Gesamtgewicht
1,00 m
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
24
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Befindet sich der Standort eines Kranes in unmittelbarer Nähe eines Baugrubenverbaus, müssen die Lasten des Kranes bei der Bemessung des Verbaus berücksichtigt werden. Grundsätzlich sind die Vorgaben der DIN 4124 (Baugruben und Gräben) einzuhalten. Tabelle 2.4: Sicherheitsabstände zu elektrischen Freileitungen nach DIN VDE 0105-1 22 maximale Spannung der Freileitung bis 1.000 V
Sicherheitsabstand 1,0 m
1 kV bis 110 kV
3,0 m
110 kV bis 220 kV
4,0 m
220 kV bis 380 kV
5,0 m
unbekannte Spannungsgröße
5,0 m
Zu Leitungen bei Eisenbahnanlagen (z. B. Speiseleitungen, Oberleitungen usw.) ist ohne deren Abschaltung ein Mindestabstand von 3,0 m, mit deren Abschaltung ein Mindestabstand von 1,50 m einzuhalten. Für gesondert geschulte Geräteführer kann dieser Abstand reduziert werden. Werden Arbeiten in der Nähe dieser Leitungen in der Dunkelheit erforderlich, müssen diese Leitungen beleuchtet werden. Alternativ ist eine gesonderte Aufsichtsperson bereitzustellen, die den Kranführer bei Arbeiten nahe dieser Leitungen einweist. Bei der Wahl des Kranstandortes ist zu entscheiden, ob ein Kran in der Baugrube oder außerhalb der Baugrube aufgestellt werden soll (vgl. Bild 2.11). Diese Entscheidung hat einerseits Auswirkungen auf die Länge des Auslegers und des Turmes, andererseits aber auch auf die Größe der Baugrube. In der Regel werden Standorte außerhalb der Baugrube gewählt, da die Kosten für einen größeren Kran meist nicht die Kosten für den Mehraushub der Baugrube rechtfertigen. Wird hingegen ein Standort innerhalb der Baugrube gewählt, sollte der Turm durch eine Einspannung gehalten werden, um ihn möglichst nahe am Gebäude oder im Gebäude zu positionieren und dadurch die Auslegerlänge zu minimieren.
22
Für die Bemessung von Sicherheitsabständen zu elektrischen Freileitungen sind das Ausweichen von Leitungsseilen und der Bewegungsspielraum von Geräten, Maschinen usw. sowie der Bewegungsspielraum von Beschäftigten einschließlich der von ihnen bewegten Materialien zu berücksichtigen.
2.2 Geräte auf Baustellen
25
Bild 2.11: Standort des Turmdrehkranes innerhalb und außerhalb der Baugrube
In einem dritten Schritt wird zu dem gewählten Standort ein ausreichend dimensionierter Kran ausgewählt. Das maßgebende Kriterium dabei ist das maximal erforderliche Traglastmoment des Kranes, also das maximale Produkt aus erforderlicher Traglast und zugehöriger Entfernung der Last von der Turmachse. Die typische Traglastkurve eines Turmdrehkranes zeigt Bild 2.12. Dort sind ein Bereich mit konstanter Traglast (Bereich 1) und ein Bereich mit abfallender Traglast (Bereich 2) zu erkennen. Im Bereich 1 wird die maximale Tragfähigkeit des Kranes durch die Tragfähigkeit des Hubseiles bestimmt. Im Bereich 2 hingegen wird die Tragfähigkeit durch das maximale Traglastmoment des Kranes bestimmt. Die maximal erforderliche Tragfähigkeit des Kranes wird in der Regel durch die Lastfälle Betontransport und Transport von Fertigteilen, seltener durch den Transport von Großflächenschalungen oder sonstigen Montageeinheiten, bestimmt.
26
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Bild 2.12: Typische Traglastkurven eines Turmdrehkranes
Beim Lastfall Betontransport muss der Kran in der Lage sein, das Gewicht des Betonkübels (bestehend aus Eigengewicht Betonkübel, Frischbeton sowie weiteren Elementen der Lastaufnahmeeinrichtung 23) bis zum Einbauort des Frischbetons oder zum Standort des Betonfahrmischers zu tragen. Dies ist in der Regel die maximale Ausladung, für die Krane dimensioniert werden. In Tabelle 2.5 ist überschlägig das Gewicht gängiger Betonkübel ohne Personenbeförderungsmöglichkeit in Abhängigkeit ihres Fassungsvermögens zusammengefasst. Tabelle 2.5: Gewicht marktüblicher Betonkübel in Abhängigkeit ihres Fassungsvermögens Fassungsvermögen
Leergewicht Kübel
Gewicht Kübel mit Beton
500 l
150 kg bis 200 kg
ca. 1.400 kg
750 l
200 kg bis 270 kg
ca. 2.000 kg
1.000 l
220 kg bis 350 kg
ca. 2.800 kg
1.500 l
370 kg bis 450 kg
ca. 4.000 kg
2.000 l
450 kg bis 500 kg
ca. 5.300 kg
Die maximal zulässige Ausladung des Kranes im Lastfall Transport von Großflächenschalung ist abhängig von dem Gewicht der Schalung. Dabei können je nach Schalungselement beispielsweise die in Tabelle 2.6 angegebenen Gewichte für eine Überschlagsrechnung angesetzt werden.
23
Die Lastaufnahmeeinrichtung besteht aus einem Lastaufnahmemittel (z. B. Kübel, Ladegabeln oder Traversen), dem Anschlagmittel (z. B. Seile, Hebebänder oder Ketten) sowie dem Tragmittel (z. B. Kranhaken). Vgl. VBG 9a Lastaufnahmeeinrichtungen im Hebezeugbetrieb.
2.2 Geräte auf Baustellen
27
Tabelle 2.6: Gewicht typischer Schalungselemente Schalungselement Abschalelement (Rahmenschalung), z. B. TRIO 2,7 m x 2,4 m, 6,5 m²
überschlägiges Gewicht ca. 330 kg (ca. 51 kg/m²)
Standardelement (Trägerwandschalung), z. B. VARIO 2,5 m x 3,0 m, 7,5 m²
ca. 350 kg (ca. 47 kg/m²)
2-seitiges Stützenschalelement (Alu), z. B. RAPID h = 3,0 m, b = 0,8 m (mit Betonierplattform)
ca. 350 kg (ca. 115 kg/m)
Rundsäulenschalung (Stahl), z. B. SRS h = 3,0 m, d = 50 cm
ca. 350 kg (ca. 115 kg/m)
Deckenschaltisch, z. B. UNIPORTAL für Deckenstärke 30 cm, 4,0 m x 5,0 m, 20 m²
ca. 1.000 kg (ca. 50 kg/m)
Umsetzgabel/Entenschnabel für Deckentisch
ca. 1.500 kg
Bei der Bemessung des Kranes für den Lastfall Transport von Fertigteilen oder sonstigen Montageeinheiten hat es sich in der Praxis bewährt, eine Tabelle mit den schwersten Bauteilen und den zugehörigen Entfernungen ihres Einbauortes von der Turmachse der Auswahl zugrunde zulegen. Das Gewicht der Fertigteile oder sonstiger Montageeinheiten ist sehr genau zu bestimmen, da diese in der Regel später vor Ort nicht mehr teilbar sind. Gegebenenfalls sind weiterhin zum Heben erforderliche Lastaufnahmeeinrichtungen zu beachten. Bei der Auswahl des Kranes für den maßgebenden Lastfall sollte immer die Option berücksichtigt werden, einzelne Bauteile mit einem Fahrzeugkran zu versetzen. Dadurch muss der Turmdrehkran nicht für einige wenige, „schwere“ Hübe überdimensioniert werden (vgl. Bild 2.13). Sollen Gitterträgerplatten mit dem Turmdrehkran versetzt werden, so ist zu beachten, dass diese bei der üblichen Breite von 2,4 m sowie einer Länge von 6,0 m und einer Betondicke von 5 cm je nach Bewehrungsgehalt mehr als 1,9 t wiegen.
Bild 2.13: Einsatz eines Turmdrehkranes und zusätzlich eines Fahrzeugkranes
28
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
In einem abschließenden vierten Schritt muss die erforderliche Hakenhöhe und damit die Höhe des Kranes bestimmt werden (vgl. Bild 2.14). Diese ergibt sich aus der kumulierten Höhe –
(1) des maximal zu überschwenkenden Baukörpers 24,
–
(2) des Arbeitsraumes für Personen (circa 2,5 m),
–
(3) eines Sicherheitsabstandes (circa 1,0 m),
–
(4) des zu hebenden Bauteiles sowie
–
(5) der Lastaufnahmeeinrichtung (Traverse, Seilgehänge o. Ä.).
Bild 2.14: Einflussparameter auf die Bestimmung der erforderlichen Hakenhöhe
Die erforderliche Höhe des Kranes kann in Grenzen durch den Einbau von Turmstücken oder durch Teleskopierung verändert werden. Übliche Turmstücke haben eine Höhe von 2,5 m bis 5,0 m. Weiterhin sei angemerkt, dass im Vergleich zu einem freistehenden Kran die Höhe des Kranes durch horizontale Halterungen des Turmes, z. B. an der Geschossdecke des Gebäudes, erheblich vergrößert werden kann. Bei hohen Gebäuden ist es sinnvoll, den Kran nicht sofort auf die volle Höhe aufzubauen, sondern einen Kletterkran vorzusehen. Dieser kann als Turmkletterkran oder als Stockwerkkletterkran ausgeführt werden. Hinsichtlich der Lastaufnahmeeinrichtungen wird unter anderem auf die DIN 15 002 verwiesen. 24 Gegebenenfalls kann auch die Höhe der im Schwenkbereich des Kranes befindlichen Nachbarbebauung, Bäume o. Ä. maßgebend sein.
2.2 Geräte auf Baustellen
29
Einen zusammenfassenden Überblick über gängige Parameter von typischen Turmdrehkranen gibt Tabelle 2.7. Für konkretere Planungen sollten die von den Kranherstellern zur Verfügung gestellten Produktdatenblätter verwendet werden. Daraus können alle erforderlichen Maße entnommen werden. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass die größten derzeit am Markt vorhandenen Turmdrehkrane (Obendreher) ein maximal zulässiges Lastmoment von über 600 tm aufweisen, also beispielsweise bei einer Ausladung von 50 m noch ein Gewicht von mehr als 10 t heben können. Gängige Auslegerlängen liegen zwischen 40 m und 50 m. Maximale Auslegerlängen liegen bei über 65 m, in Sonderfällen bei 80 m. Übliche Turmdrehkrane größerer Bauart können bei einer Ausladung von 25 m noch Lasten bis zu 10 t heben. Tabelle 2.7: Parameter von kleineren bis größeren Turmdrehkranen Art
Untendreher
Obendreher
max. Größe des Gründungs- erforderl. 25 HakenStellfläche Kranes arten höhe Betonplatten, 5,0 m klein 20 m Stahlplatten, mittel 30 m 8,0 m Kanthölzer, groß 35 m 9,0 m Gleis klein mittel groß
Betonplatten, 4,0 x 4,0 m Block7,5 x 7,5 m fundament, 10 x 10 m Gleis
40 m
max. Ausladung
max. max. max. Traglast LastmoTraglast (Spitze) 26 ment
25 m
2,5 t
1,0 t
20 tm
40 m
5,0 t
1,7 t
50 tm
50 m
8,0 t
2,0 t
100 tm
40 m
5,0 t
1,7 t
70 tm
27
60 m
8,0 t
2,4 t
150 tm
80 m 27
75 m
16,0 t
2,8 t
350 tm
70 m
Abschließend sei noch erwähnt, dass in Abhängigkeit der Größe bzw. des Typs des Kranes bei dessen Auf- und Abbau die erforderlichen Zu- und Abfahrtsmöglichkeiten sowie Stellflächen für Fahrzeugkrane, LKW, Sattelzüge usw. berücksichtigt werden müssen. Beispielweise hat ein mittlerer Untendreher (Selbstaufbaukran) im zusammengeklappten, straßenverkehrstauglichen Zustand eine Länge von circa 16,0 m, eine Höhe von 4,0 m, eine Breite von 2,5 m sowie ein Gewicht von knapp 20 t. Ein großer Obendreher erfordert hingegen einen großen Fahrzeugkran (ca. 120-t-Klasse, vgl. dazu Tabelle 2.9, S. 34) für den Auf- und Abbau sowie circa 8 bis 10 Sattelzüge mit einer Länge von circa 18 m für den An- und Abtransport der einzelnen Teile. Bei guter Vorbereitung beträgt die Aufbauzeit eines großen Obendrehers circa 2 Tage. Kleine Obendreher können hingegen in einem Tag aufgebaut werden. Schnellaufbaukrane, auch Selbstaufbaukrane genannt, können ohne zusätzliches Gerät innerhalb von ca. 1 Stunde aufgerichtet werden. Zuzüglich einer Zeit für das vorherige Abpratzen sowie der Einrichtung des elektrischen Anschlusses können solche Krane innerhalb von einem halben Tag einsatzfertig aufgestellt werden. Damit eröffnen sie sehr gute Möglichkeiten der temporären Verstärkung von Hebegeräten auf Baustellen. Die über die Stromzuführung zur Verfügung zu stellende durchschnittliche Leistung eines mittelgroßen Turmdrehkranes beträgt ca. 80 kVA (Anlaufstrom ca. 125 kVA). Dazu ist ein 7525
Stellfläche bei Gründung des Kranes auf Beton-Fertigteilplatten, vgl. auch Bild 2.7, S. 21. Maximale Traglast bei üblichen Auslegerlängen. Diese Auslegerlängen sind kleiner als die angegebene maximale Ausladung. 27 Ohne Befestigung am Bauwerk. 26
30
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
mm²-Kabel erforderlich. Je nach örtlicher Gegebenheit kann mit einer Zuführungslänge des Kabels von ca. 100 m gerechnet werden. Bei Anschluss eines Turmdrehkranes an das öffentliche Stromnetz ist infolge der hohen Anlaufleistung vorab unbedingt mit dem Netzbetreiber Rücksprache zu nehmen. c)
Wirtschaftliche Kriterien
Bei der Auswahl eines Kranes nach wirtschaftlichen Kriterien sind die Kosten für An- und Abtransport, Auf- und Abbau sowie die Nutzung während der Bauphase zu berücksichtigen. Die Kosten für die Nutzung während der Bauphase entstehen bei Mietgeräten durch die Miete oder bei eigenen Geräten durch die Abschreibung, Verzinsung und Reparatur (A+V+R). In beiden Fällen sind zusätzlich die Lohnkosten des Kranfahrers zu berücksichtigen. Bei einem Untendreher sind in der Regel die Kosten für An- und Abtransport sowie Auf- und Abbau geringer als bei einem Obendreher. Gleiches gilt für die Kosten der Nutzung während der Bauzeit. Tabelle 2.8 fasst für Oben- und Untendreher übliche Kostenansätze für den Auf- und Abbau, Abschreibung, Verzinsung und Reparatur sowie Energieverbrauch zusammen. Tabelle 2.8: Kostenansätze für den Auf- und Abbau sowie die Nutzung von Oben- und Untendrehern
Art Untendreher Obendreher
Größe des Kranes
max. Lastmoment
klein
Kosten für Abschreibung + Verzinsung pro Monat 29 1.500,00 €
Reparatur pro Monat 29
Energie pro Monat 30
20 tm
Auf- und Abbau (4 x A) 28 1.300,00 €
700,00 €
250,00 €
mittel
50 tm
2.200,00 €
3.000,00 €
1.400,00 €
400,00 €
groß
100 tm
3.000,00 €
4.500,00 €
2.300,00 €
700,00 €
klein
70 tm
10.000,00 €
4.500,00 €
2.000,00 €
550,00 €
mittel
150 tm
20.000,00 €
6.500,00 €
3.000,00 €
1.000,00 €
groß
350 tm
30.000,00 €
12.000,00 €
5.500,00 €
1.700,00 €
Für einen Verfahrensvergleich zwischen dem Einbau von Beton mit einer Autobetonpumpe oder mit einem Kran (Betonkübel) können für den Einbau von Beton mit dem Kran 10 bis 20 Lastspiele pro Stunde angenommen werden. Abhängig von der Größe des Betonkübels ergeben sich somit Fördermengen zwischen 2,5 m³/h bis 20 m³/h. Das Befördern von Personen mit Personenaufnahmemitteln und das Arbeiten von diesen Personenaufnahmemitteln aus ist gestattet, wenn der Unternehmer geeignete Sicherheitsmaßnahmen trifft und die beabsichtigten Vorhaben der Berufsgenossenschaft schriftlich mitteilt. Für die Personenbeförderung ist die Mitteilung mindestens zwei Wochen vor der geplanten Beför28
In den Ansätzen wurden die Kosten für den An- und Abtransport des Kranes im innerstädtischen Bereich mit LKW (Transportentfernung circa 15 km) sowie die Kosten für den Auf- und Abbau mit einem Fahrzeugkran, einschließlich der erforderlichen Lohnkosten für die Montageleistungen des Kranes, kurz 4 x A, berücksichtigt. 29 Vgl. Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (Hrsg.), BGL Baugeräteliste 2007, 2007. 30 Bei ca. 150 Eh/Monat, einem pauschalen Abminderungsfaktor für die gleichzeitige Motorennutzung von 0,7 und einem Strompreis von 0,35 €/kWh (netto).
2.2 Geräte auf Baustellen
31
derung erforderlich. Die Personenaufnahmemittel müssen typgeprüft sowie von Sachverständigen und der Berufsgenossenschaft zugelassenen sein. Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass Krane mit Hubwerken, deren Getriebe über eine Leerlaufstellung verfügen oder bei denen die Last im freien Fall abgelassen werden kann, nicht für die genannten Arbeiten verwendet werden. Vgl. BGV D6 (Krane), hier insbesondere § 36. 2.2.2.3 Praxishinweise –
Jeder Kran sollte an mindestens einer Stelle über die Bauwerksgrundfläche hinausreichen und die Baustraße überschwenken, um dort Lasten aufnehmen zu können (Baugrube beachten!). Eine Übergabe von Kran zu Kran ist zu vermeiden.
–
Jeder Kran sollte Flächen gleich großer Arbeitsintensität bestreichen, um eine annähernd gleichmäßige Auslastung der Krane zu erreichen.
–
Die Krane sind möglichst so aufzustellen, dass sie sich nicht gegenseitig behindern.
–
Unterkünfte auf der Baustelle sollten möglichst nicht überschwenkt werden.
–
Der Turmdrehkran muss nicht ausschließlich auf den schwersten Lastfall ausgelegt werden. Oft ist es sinnvoll, für den Transport der schwersten Bauteile kurzzeitig einen Fahrzeugkran anzumieten.
–
In manchen Fällen kann es aus wirtschaftlicher und gerätespezifischer Sicht sinnvoller sein, zwei kleinere statt eines großen Krans einzusetzen.
–
Für den Auf- und Abbau von Obendrehern werden Fahrzeugkrane benötigt. Dies ist sowohl hinsichtlich der Kosten als auch des Platzbedarfs für den Auf- und den späteren Abbau zu beachten.
–
Bei Baustellen mit begrenzten Baustelleneinrichtungsflächen empfiehlt sich der Einsatz von Obendrehern.
–
Durch die Verwendung von Untendrehern, hier insbesondere von Schnellaufbaukranen, kann ein Kraneinsatz auch auf kurzfristigen oder kleineren Baustellen wirtschaftlich gestaltet werden.
–
Bei Turmdrehkranen, die mit modernen elektronischen Steuermechanismen ausgestattet sind, können vom Ausleger bestrichene Flächen und das maximale Lastmoment begrenzt werden.
–
Beim Einsatz mehrerer Krane auf einer Baustelle und ganz besonders bei einem Mehrkraneinsatz mit gegenseitiger Schwenkbereichsüberschneidung, müssen Vorfahrtsregeln und Aufgabenbereiche der Krane mit den jeweiligen Kranfahrern abgestimmt werden. In der Praxis hat sich bei mehreren Kranen folgende Regel bewährt: „Der niedrigere Kran hat Vorfahrt vor dem höheren Kran“.
–
Beim Einsatz mehrerer Krane auf der Baustelle sollte jeder Kran eindeutig durch eine von der Baustelle aus gut sichtbare Nummer gekennzeichnet sein. Weiterhin sollte eine schriftlich festgelegte Funkordnung für die Kommunikation der Kranfahrer untereinander vorgeschrieben werden.
–
Falls kein geeigneter eigener Kran innerhalb des Unternehmens zur Verfügung steht, kann möglicherweise ein besser geeignetes Mietgerät eingesetzt werden.
32
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
–
Wird der Kran nicht genutzt, muss in der Regel ein freies Drehen zur Vorbeugung der Umsturzgefahr sichergestellt werden. Ist ein solches ungehindertes Drehen des Kranes aufgrund von Hindernissen (z. B. durch Nachbarbebauung oder benachbarte Krane) nicht möglich, sind entsprechend den Herstellerangaben für den Ausleger Seilabspannungen mit ausreichend dimensionierten Verankerungspunkten vorzusehen.
–
Für die Aufstellung von Kranen im öffentlichen Verkehrsraum werden im Rahmen der Baustellensicherung besondere Maßnahmen erforderlich, siehe dazu auch Abschnitt 2.6.3 (Sicherungen an/zu Verkehrswegen), S. 205.
–
Die Fundamente von Kranen müssen vor Auskolkungen und Unterspülungen durch an der Geländeoberfläche abfließendes Wasser bei Starkregenereignissen geschützt werden.
2.2.2.4 Vorschriften und Regeln –
DIN 15 002 – Hebezeug; Lastaufnahmeeinrichtungen, Benennungen
–
DIN 15 003 – Hebezeug; Lastaufnahmeeinrichtungen, Lasten und Kräfte, Begriffe
–
DIN 4124 – Baugruben und Gräben – Böschungen, Verbau, Arbeitsraumbreiten
–
DIN VDE 0105-1 – Betrieb von elektrischen Anlagen
–
BGG 905 – Prüfung von Kranen
–
BGG 961 – Kran-Kontrollbuch
–
BGI 555 – Kranführer
–
BGI 556 – Anschläger
–
BGI 622 – Belastungstabellen für Anschlagmittel aus Rundstahlketten, Stahldrahtseilen, Chemiefaserhebebändern, Chemiefaserseilen, Naturfaserseilen (Einzelkartenausgabe)
–
BGR 500 – Betreiben von Arbeitsmitteln (Kapitel 2.8 Lastaufnahmeeinrichtungen im Hebezeugbetrieb mit BetrSichV, Abschnitt 2, Anhang 1 und 2)
–
BGV A8 – Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz
–
BGV D6 – Krane
–
Bausteine der BG Bau B 58 – Turmdrehkrane (Aufstellung), B 59 – Turmdrehkrane (Betrieb)
–
Bausteine der BG Bau B 60 – Autokrane
–
Bausteine der BG Bau B 69 – Lastaufnahmemittel im Hochbau
–
Bausteine der BG Bau B 146 – Lastaufnahmemittel im Tiefbau
–
Bausteine der BG Bau D 36 – Anschlagen von Lasten
2.2.3 Fahrzeugkrane 2.2.3.1 Konstruktionsformen und Klassifizierung Für den Transport von Baustoffen und Bauteilen auf der Baustelle kommen neben Turmdrehkranen auch Fahrzeugkrane zum Einsatz. Für die Auswahl eines geeigneten Gerätes gelten ähn-
2.2 Geräte auf Baustellen
33
liche Grundlagen wie bei einem Turmdrehkran. Deshalb soll nachfolgend nur auf die Besonderheiten beim Einsatz von Fahrzeugkranen eingegangen werden. Fahrzeugkrane sind fahrbare Auslegerkrane und unterscheiden sich –
nach der Art ihres Fahrwerkes in Krane mit Radfahrwerk (Auto- und Mobilkrane, 2- bis 8-achsig) und Krane mit Kettenfahrwerk (Raupenkrane; vgl. Bild 2.15) und
–
nach der Art ihres Auslegers in Gittermastkrane und Teleskopkrane.
Mobilkrane sind im Vergleich zu Autokranen meist kompakter und gedrungener, haben üblicherweise „nur“ ein zwei- bis vierachsiges Fahrwerk und einen Antriebsmotor für Fahr- und Hubbewegungen. Autokrane haben in der Regel zwei Antriebsmotoren und zwei Führerhäuser. Im Vergleich zu Turmdrehkranen können Fahrzeugkrane deutlich höhere Laste heben und sind in der Wahl ihres Standortes viel flexibler. Nachteilig sind hingegen die geringere Reichweite des Lasthakens bei steilen Anstellwinkeln des Auslegers sowie die deutlich größere Stellfläche. Insofern muss der Einsatz von Fahrzeugkranen bei der Baustelleneinrichtungsplanung auch sorgfältig geplant werden, um Störungen des Bauablaufes (z. B. durch Versperren von Zufahrten durch Fahrzeugkrane) und den Einsatz überdimensionierter Krane (z. B durch nicht mehr zugängliche Stellflächen) zu vermeiden. Fahrzeugkrane werden grundsätzlich nach ihrer maximalen Traglast in t klassifiziert. Dabei ist zu beachten, dass die maximale Traglast nur in einem sehr fahrzeugnahen Bereich gehoben werden kann.
Bild 2.15: Fahrzeugkran mit Radfahrwerk und Kettenfahrwerk (v. l. n. r.) 31
2.2.3.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung Durch die spezifischen Eigenschaften von Fahrzeugkranen werden diese häufig bei großen Lasten sowie bei Baustellen eingesetzt, bei denen, verteilt auf eine große Grundfläche, wenige Lasthübe erforderliche sind (z. B. Montage einer Halle). Die Arbeitsgeschwindigkeiten sind dabei im Vergleich zu Turmdrehkranen deutlich geringer. 31
Quelle linkes Bild: Liebherr (www.liebherr.com).
34
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Ein Fahrzeugkran kann nur auf ausreichend tragfähigem Untergrund und unter Beachtung von Sicherheitsabständen zu Baugruben nach Tabelle 2.3, S. 23 (vgl. auch Abschnitt 2.7.1.3, Geböschte Baugruben und Gräben, S. 277) sowie zu Freileitungen nach Tabelle 2.4, S. 24 aufgestellt werden. Grundsätzlich sind die Vorgaben der DIN 4124 (Baugruben und Gräben) einzuhalten. Befindet sich die Stellfläche eines Kranes in unmittelbarer Nähe eines Baugrubenverbaus, müssen die Lasten des Kranes (Stützkräfte der Pratzen) bei der Bemessung des Verbaus berücksichtigt werden (vgl. Tabelle 2.9, rechte Spalte). Weiterhin ist bei der Auswahl von Stellflächen deren erforderliche Größe bei ausgefahrenen Pratzen (vgl. Bild 2.16) zu beachten. Die Lasteintragungsflächen unter den Pratzen werden meist durch zusätzliche Kanthölzer oder Abstützplatten vergrößert. Letztgenannte Abstützplatten können Kantenlängen von bis zu 2,0 m annehmen. Die erforderliche Stellfläche für Fahrzeugkrane ergibt sich somit aus den Abmessungen des abgepratzten Kranes zuzüglich der Abstützplatten (vgl. Bild 2.22, S. 40). Einen zusammenfassenden Überblick über gängige Parameter typischer Fahrzeugkrane sowie erforderliche Stellflächen gibt Tabelle 2.9. Tabelle 2.9: Parameter von kleineren bis größeren Fahrzeugkranen Größe/Art des Kranes
Abmax. stützung erforderl. Stellfläche32 auf
kleiner Fahrzeugkran (35Tonner, 2-Achser, 24 t Einsatzgewicht) mittlerer Fahrzeugkran (100Tonner, 4-Achser, 50 t Einsatzgewicht) großer Fahrzeugkran (300Tonner, 6-Achser, 75 t Einsatzgewicht)
lxb 11 x 7 m Stahlplatten, Kanthölzer, Bohlen
lxb 13 x 8 m
lxb 20 x 10 m
max. Hubhöhe
max. Ausladung
max. Traglast
Traglast bei max. Ausladung
Stützkraft pro Pratze
45 m
35 t bei 0,5 t bei 40 m 40 m 3,0 m Ausladung Ausladung
maximal circa 300 kN (= 30 t)
75 m
100 t bei 1,0 t bei 50 m 60 m 3,0 m Ausladung Ausladung
maximal circa 700 kN (= 70 t)
115 m
300 t bei 1,0 t bei 70 m 90 m 3,0 m Ausladung Ausladung
maximal circa 1.300 kN (= 130 t)
Für konkretere Planungen sollten die von den Kranherstellern zur Verfügung gestellten Produktdatenblätter verwendet werden. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass die größten derzeit am Markt vorhandenen Fahrzeugkrane eine maximale Auslegerlänge von circa 200 m, andere wiederum eine maximale Tragfähigkeit von 700 t bis 1.000 t haben. Im Vergleich dazu können die größten Raupenkrane Lasten bis in eine Höhe von über 220 m heben. Die maximale Tragfähigkeit von Raupenkranen liegt derzeit bei 1.300 t bis 1.600 t.
32 Stellfläche bei voll ausgefahrenen Pratzen sowie Gründung des Kranes auf Abstützplatten, vgl. auch Bild 2.22, S. 40.
2.2 Geräte auf Baustellen
35
Bild 2.16: Aufstellung eines Fahrzeugkranes, Platzbedarf für notwendige Abstützungen
Fahrzeugkrane mit einer Traglast von mehr als 50 t können in der Regel nur einen Teil ihres Gesamtballastes mitführen, da die zulässige Achslast auf öffentlichen Straßen in Deutschland auf 12 t begrenzt ist. Die fehlenden Gegengewichte müssen auf einem Anhänger oder mit einem separaten Fahrzeug zur Baustelle transportiert werden. Tabelle 2.10 fasst für Fahrzeugkrane übliche Kostenansätze für den Auf- und Abbau sowie die Nutzung zusammen. Die Rüstzeit für kleine Krane beträgt circa 15 Minuten, für mittlere und große Krane circa 30 Minuten bis 60 Minuten. Tabelle 2.10: Kostenansätze für den Auf- und Abbau sowie die Nutzung von Fahrzeugkranen Größe/Art des Fahrzeugkranes
maximale Traglast
Kosten (netto) für Auf- und Abbau (4 x A) 33
Nutzung (Mietsatz)
kleiner Fahrzeugkran (35-Tonner, 2Achser, 24 t Einsatzgewicht)
35 t bei 3 m Ausladung
100,00 €
65,00 €/h
mittlerer Fahrzeugkran (100-Tonner, 4Achser, 50 t Einsatzgewicht)
100 t bei 3 m Ausladung
400,00 €
100,00 €/h
großer Fahrzeugkran (300-Tonner, 6Achser, 75 t Einsatzgewicht)
300 t bei 3 m Ausladung
1.200,00 €
200,00 €/h
2.2.3.3 Praxishinweise –
33
Der Abstand zwischen der Vorderkante der Autodrehkrane und der Achse des Mastdrehkranzes beträgt bei üblichen Fahrzeugen ca. 3,00 m.
In den Ansätzen wurden die Kosten für den An- und Abtransport des Kranes im innerstädtischen Bereich (Transportentfernung circa 15 km) sowie die Kosten für den Auf- und Abbau (Rüstzeit), kurz 4 x A, berücksichtigt.
36
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
–
Es wird empfohlen, unübliche Kraneinsätze vorab immer mit dem Krandienst abzusprechen (Auswahl Kranklasse, Zufahrtsmöglichkeiten, Platzbedarf, Lastaufnahmeeinrichtung, Einsatzzeiten usw.).
–
Die maximale Traglast eines Autodrehkranes wird erreicht, wenn der Kranmast in Längsrichtung des Fahrzeugs ausgefahren wird (Abweichung von der Längsachse max. +/- 5°).
–
In der Regel ist die Traglast des Auslegermastes deutlich größer als die zugehörige Kippsicherheit des Fahrzeuges (Fahrzeug kippt unter Last eher um, als dass der Mast knickt.).
–
Beim Abpratzen des Autodrehkrans ist immer auf ausreichende Standfestigkeit des Baugrundes zu achten. Niemals auf vorhandenen Kanälen, Leitungen oder sonstigen Hohlräumen abpratzen!
2.2.4 Autobetonpumpen 2.2.4.1 Konstruktionsformen und Elemente Autobetonpumpen sind Großgeräte, die in der Regel nur temporär auf Baustellen eingesetzt werden. Sie bestehen aus einem LKW-Chassis, auf dem eine Betonpumpe (Kolben- oder Rotorpumpe) sowie ein drehbarer Verteilermast mit einem parallel dazu verlaufenden BetonFörderrohr befestigt sind (vgl. Bild 2.17).
Bild 2.17: Autobetonpumpe mit gleichzeitiger Andienung zweier Betonmischfahrzeuge
Mit Hilfe dieser Geräte wird Beton von Fahrmischern möglichst in einem stetigen Vorgang aufgenommen und durch die Rohr- und Schlauchleitungen des Verteilermastes zu den jeweiligen Einbaustellen gefördert. Eine stetige Förderung von Beton verbessert dabei den wirtschaftlichen Einsatz dieser Geräte und senkt den Aufwandswert für das Betonieren. Insofern muss
2.2 Geräte auf Baustellen
37
der Einsatz von Autobetonpumpen bei der Baustelleneinrichtungsplanung in ausreichendem Umfang berücksichtigt werden. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass die Betonförderung auf der Baustelle auch durch stationäre Betonpumpen oder einen Fahrmischer mit integrierter Betonpumpe (Fahrmischerpumpen) oder einem Gurtförderer erfolgen kann. Eine stationäre Betonpumpe besteht in der Regel aus einem fest installierten System aus Förderrohren, an die ein stationärer Verteilermast angeschlossen sein kann. Diese Verteilmasten sind bei Hochhausbaustellen fest auf der Kletterschalung montiert und werden mit dieser gehoben. Mit jedem Hub wird die Steigleitung um einen Rohrschuss verlängert (vgl. Bild 2.18). Bei einem Fahrmischer mit integrierter Betonpumpe sind die Funktionen Transport, Mischen und Pumpen des Betons in einem Fahrzeug vereint.
Bild 2.18: Prinzipskizze der stationären Betonförderung im Hochhausbau 34
2.2.4.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung Die Auswahl einer Autobetonpumpe richtet sich nach –
bauverfahrenstechnischen Kriterien (z. B. Förderleistung),
–
gerätespezifischen Kriterien (z. B. Auslegerreichweite und -höhe sowie Stellfläche) und
–
wirtschaftlichen Kriterien (z. B. Gerätekosten).
a)
Bauverfahrenstechnische Kriterien
Die Art und Anzahl der erforderlichen Autobetonpumpen wird nach bauverfahrenstechnischen Kriterien bestimmt und richtet sich in der Regel nach der in einem Abschnitt zu betonierenden 34
Quelle: PCP Putzmeister Concrete Pumps GmbH (www.putzmeister.de).
38
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Betonmenge. In Ausnahmefällen muss auch die für das Betonieren zur Verfügung stehende Zeit berücksichtigt werden. Das Betonieren kleinerer Bauteile, z. B. Stützen, erfolgt besser mit dem Turmdrehkran und Kübel. Für Wände reicht häufig eine kleine Autobetonpumpe. Werden hingegen sehr massive Bauteile, z. B. große Bodenplatten oder Decken, betoniert, können mehrere Autobetonpumpen erforderlich werden, um die einzubauende Betonmenge auch in einer angemessenen Zeit einbauen zu können. Die theoretische Förderleistung von Autobetonpumpen beträgt zwischen 15 m³/h und 200 m³/h. Für eine überschlägige Berechnung kann ein durchschnittlicher Wert von circa 30 m³/h bis 40 m³/h bei der Andienung mit einem Fahrmischer am Aufgabetrichter und circa 60 m³/h bis 70 m³/h bei zwei Fahrmischern angenommen werden. 35 Die Einbauleistung bei üblichen Stahlbetondecken beträgt ca. 30 m³/h bei Normalbeton und kann auf ca. 50 m³/h bei Verwendung von selbstverdichtendem Beton (Self Compacting Concrete – SCC) gesteigert werden. Die Herstellung der Betriebsbereitschaft der Pumpe auf der Baustelle benötigt ca. 10 bis 20 Minuten, bei großen Pumpen bis 30 Minuten, die abschließende Reinigung dauert ca. 15 bis 30 Minuten. Da Betonpumpen in der Regel für jeden Betoniergang gesondert geordert werden, wird die Betonpumpe bezüglich Reichweite und Förderleistung für jeden Einsatz separat bestimmt. b)
Gerätespezifische Kriterien
Bei der Auswahl einer Autobetonpumpe nach gerätespezifischen Kriterien werden in einem ersten Schritt die Geometrie des zu betonierenden Bauteiles und die auf dem Baufeld zur Verfügung stehenden Stellflächen untersucht. Dabei stellen die Abmessungen, die Höhe sowie die Zugänglichkeit des zu betonierenden Bauteils die Kriterien für die Festlegung der erforderlichen Reichweite, -höhe oder -tiefe sowie die Faltungsart des Verteilermastes der Pumpe (ZFaltung, Roll-Faltung oder Roll-Z-Faltung) dar (vgl. Bild 2.19, Bild 2.20). Für die überschlägige Bestimmung der erforderlichen Länge des Verteilermastes ist die vertikale und horizontale Entfernung zwischen der Standfläche der Autobetonpumpe und der Einbaustelle zu ermitteln (vgl. Bild 2.20). Dabei ist zu beachten, dass der Auslegermast im vorderen Bereich des Fahrzeuges angebracht ist. Anhand der so bestimmten Auslegerlänge erfolgt die Auswahl der Autobetonpumpe.
35 Die angegebenen Werte werden hauptsächlich durch die Verarbeitungsgeschwindigkeit der Betonierkolonne sowie die Abgabeleistung des Mischfahrzeuges beeinflusst.
2.2 Geräte auf Baustellen
39
Bild 2.19: Stellung des Verteilmastes (Roll-Z-Faltung) beim Betonieren von Geschossdecken 36
Bild 2.20: Beispiel eines Reichweitendiagramms einer Autobetonpumpe mit einer Reichhöhe von 42 m 37
36
Quelle: PCP Putzmeister Concrete Pumps GmbH (www.putzmeister.de).
40
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Bild 2.21: Autobetonpumpe, notwendige Abstützfläche zum Ausfahren des Verteilermastes 38
In einem zweiten Schritt wird der auf dem Baufeld zur Verfügung stehende Platz zur Aufstellung der Autobetonpumpe im Detail betrachtet (vgl. Bild 2.21). Die Größe dieser Stellfläche ist abhängig von der Größe des gewählten Fahrzeuges bei ausgefahrener Abstützung (vgl. Bild 2.22). Grundsätzlich ist auf das ordnungsgemäße Ausfahren der Abstützungen auf beiden Seiten der Maschine zu achten. Bei schwierigen Aufstellungsbedingungen können entsprechend vorbereitete Maschinen (Schmalabstützung OSS = One Side Support) bei eingeschränktem Schwenkwinkel des Verteilermastes mit einseitig reduzierter Abstützung betrieben werden. Dabei sind die Stützbeinbewegungen des Fahrzeuges zu beachten (Schwenk-, Ausfahr- oder Bogenbewegung). Auch hier müssen die Lasteintragungsflächen unter den Stützen durch zusätzliche Kanthölzer oder Abstützplatten vergrößert werden (vgl. Bild 2.23). Die insgesamt erforderliche Stellfläche gängiger Autobetonpumpen fasst die Tabelle 2.11, S. 42 zusammen.
Bild 2.22: Ermittlung der erforderlichen Stellfläche für Autobetonpumpen (schematisch) 37 38
Quelle: PCP Putzmeister Concrete Pumps GmbH (www.putzmeister.de). Quelle: PCP Putzmeister Concrete Pumps GmbH (www.putzmeister.de).
2.2 Geräte auf Baustellen
41
Bild 2.23: Vergrößerung der Stellfläche durch Abstützung auf Lastverteilungsplatten 39
Die Aufstellung der Autobetonpumpe darf nur auf einem ausreichend tragfähigen, möglichst horizontalen Untergrund und unter Beachtung von Sicherheitsabständen zu Baugruben nach Tabelle 2.3, S. 23 (vgl. auch Abschnitt 2.7.1.3, Geböschte Baugruben und Gräben, S. 277) und Freileitungen nach Tabelle 2.4, S. 24 erfolgen. Grundsätzlich sind die Vorgaben der DIN 4124 (Baugruben und Gräben) einzuhalten. Befindet sich die Stellfläche in unmittelbarer Nähe eines Baugrubenverbaus, müssen die Lasten der Autobetonpumpe (Stützkräfte der Stützbeine) bei der Bemessung des Verbaus berücksichtigt werden (vgl. Tabelle 2.11, rechte Spalte). Die Annäherung des Verteilermastes an eine Freileitung kann einen Spannungsüberschlag zur Folge haben. Deshalb ist ein Mindestabstand von 5,0 m grundsätzlich dann einzuhalten, wenn keine Angaben zur tatsächlichen Nennspannung der Leitung vorliegen. Die zulässige Schrägstellung der Autobetonpumpe, also die Neigung des Stellplatzes, beträgt üblicherweise maximal 3° (= 5,24 % = 0,52 m : 10 m). Weiterhin wird von den Herstellern von Autobetonpumpen vorgeschrieben, dass die Verteilermasten nur bis zu einer Temperatur von minus 15 °C verwendet werden dürfen. Verteilermasten mit einer Reichhöhe bis zu 42 m dürfen bis zur Windstärke 8 (dies entspricht einer Windgeschwindigkeit von 62 km/h bis 74 km/h = 17 m/s bis 20 m/s) betrieben werden. Beträgt die Reichhöhe der Verteilermasten mehr als 42 m, dürfen diese nur bis zur Windstärke 7 (dies entspricht einer Windgeschwindigkeit von 50 km/h bis 61 km/h = 14 m/s bis 17 m/s) eingesetzt werden. 40 Weiterhin ist zu beachten, dass für die Aufstellung und den sicheren Betrieb einer Autobetonpumpe ein ausreichender Freiraum von mindestens 1,0 m zwischen dem schwenkbaren Verteilerarm und möglichen Hindernissen, wie z. B. Kranen, Gebäuden oder Containern, vorhanden sein muss. Abschließend ist der vorhandene Platzbedarf für die Betonfahrmischer zu überprüfen, die am Heck der Autobetonpumpe den Beton in den Aufgabetrichter übergeben. Übliche Standflächen 39
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA. Die Windstärke wird als Durchschnittswindgeschwindigkeit gemäß der Beaufort-Skala über einen Messzeitraum von 10 Minuten gemessen. 40
42
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
von Betonfahrmischern mit einem Transportvolumen von 9,0 m³ haben Abmessungen von (l x b =) 10,0 m x 3,0 m. Betonfahrmischer mit einem Transportvolumen von 12,0 m³ bis 15,0 m³ benötigen eine Standfläche von (l x b =) 12,0 m x 3,0 m. Im Idealfall können zwei Betonfahrmischer gleichzeitig am Trichter der Autobetonpumpe stehen (vgl. Bild 2.17, S. 36). Dabei ist darauf zu achten, dass die nacheinander folgenden Fahrzeuge ihren Beton möglichst ohne größere Pausen, z. B. infolge aufwändiger Rangiermanöver, an die Pumpe abgeben können. Deshalb sind auf der Baustelle möglichst ausreichende Rangier- und Warteflächen zur Verfügung zu stellen. Gleiches gilt für ausreichende Zu-, Wende- und Abfahrtsmöglichkeiten für die Autobetonpumpen im öffentlichen Verkehrsraum sowie auf dem Baufeld. Einen zusammenfassenden Überblick über gängige Parameter von typischen Autobetonpumpen gibt Tabelle 2.11. Für konkretere Planungen sollten die von den Autobetonpumpenherstellern zur Verfügung gestellten Produktdatenblätter verwendet werden. Daraus ergeben sich die genauen Achs- und Stützlasten sowie Abmessungen des Gerätes und notwendige Stellflächen. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass im Hochbau gängige Pumphöhen mit einer stationären Betonpumpe bei über 500 m liegen. Gängige Pumpweiten liegen bei über 2.000 m. Die Rüstzeit für das Auf- bzw. Abbauen von kleinen Autobetonpumpen beträgt ca. 10 Minuten, für mittlere und große Pumpen circa 15 bis 30 Minuten. Die abschließende Reinigung dauert circa 15 bis 30 Minuten. Tabelle 2.11: Parameter von kleineren bis größeren Autobetonpumpen (ABP) AbGröße/Art der pratzung ABP auf kleine ABP (2-Achser, 18 t zul. Gesamtgewicht) mittlere ABP (3-Achser, 26 t zul. Gesamtgewicht große ABP 4-Achser, 32 t zul. Gesamtgewicht
Stahlplatten, Kanthölzer, Bohlen
sehr große ABP (6-Achser, 60 t zul. Gesamtgewicht)
41
Vgl. Bild 2.20, S. 39.
maximal erreichbare erforderl. 41 41 41 Stellfläche Höhe Weite Tiefe
maximale Fördermenge
max. Stützkraft pro Pratze
lxb 10 x 7 m
27 m
24 m
15 m
80 bis 150 m³/h
vorn: 150 kN (= 15 t) hinten: 100 kN (= 10 t)
10 x 7 m
36 m
32 m
24 m
bis 160 m³/h
180 kN vorn und hinten
30 m
90 bis 160 m³/h
vorn: 250 kN (= 25 t) hinten: 350 kN (= 35 t)
46 m
100 bis 200 m³/h
vorn: 450 kN (= 45 t) hinten: 420 kN (= 42 t)
lxb 13 x 10 m
lxb 18 x 14 m
42 m
63 m
36 m
58 m
2.2 Geräte auf Baustellen
c)
43
Wirtschaftliche Kriterien
Bei der Auswahl einer Autobetonpumpe nach wirtschaftlichen Kriterien sind die Kosten für An- und Abtransport, ggf. auch Umstellung sowie die Nutzungskosten zu betrachten. In der Regel werden diese Kosten als pauschale Kosten pro Einsatz abgerechnet oder sie setzen sich aus einem von der Fahrzeuggröße abhängigen pauschalen Grundbetrag für An- und Abtransport sowie Auf- und Abbau, zuzüglich eines Betrags für die Nutzung (meist in Abhängigkeit der Menge an gepumpten Beton), zusammen. Weitere Zuschläge für Standortwechsel während des Betonierens, Pumpen von Sonderbetonen (z. B. Stahlfaserbeton) usw. sind je nach Anbieter möglich. Tabelle 2.12 fasst für Autobetonpumpen übliche Kostenansätze für den An- und Abtransport sowie Auf- und Abbau (Grundbetrag) sowie die Nutzung zusammen. Diese sind jedoch stark von der Region sowie vom vermietenden Unternehmen abhängig. Im Allgemeinen kann davon ausgegangen werden, dass der Einbau von Beton mit Kran und Betonkübel wirtschaftlicher ist als der Einbau mit Autobetonpumpe. Dies gilt unter der Bedingung, dass der Kran während des Einbaus nicht für andere Zwecke benötigt wird (z. B. Schalungsarbeiten usw.). Für einen Verfahrensvergleich zwischen dem Einbau von Beton mit der Autobetonpumpe oder mit dem Kran (Betonkübel) können für den Einbau von Beton mit dem Kran Fördermengen zwischen 2,5 m³/h und 20 m³/h angenommen werden, falls keine vertiefenden Spielberechnungen durchgeführt werden. Tabelle 2.12: Kostenansätze für den Auf- und Abbau sowie die Nutzung von Autobetonpumpen Größe/Art der Autobetonpumpe
Kosten (netto)
Reichhöhe
Grundbetrag 42
Nutzung (pauschal)
2-Achser, 18 t zul. Gesamtgewicht
27 m
120,00 €
bis 10 m³: 160,00 € ca. 100 m³: 10,00 €/m³
3-Achser, 26 t zul. Gesamtgewicht
36 m
140,00 €
bis 10 m³: 200,00 € ca. 100 m³: 12,00 €/m³
4-Achser, 32 t zul. Gesamtgewicht
42 m
150,00 €
bis 10 m³: 300,00 € ca. 100 m³: 15,00 €/m³
6-Achser, 60 t zul. Gesamtgewicht
63 m
200,00 €
bis 10 m³: 600,00 € ca. 100 m³: 20,00 €/m³
2.2.4.3 Praxishinweise –
42
Aufgrund der typenspezifischen Abmessungen einer Autobetonpumpe muss der Anfahrtsweg zur Baustelle überprüft werden. Hierbei ist besonders auf die Durchfahrtshöhe (t 4,0 m) und -breite (t 2,55 m) sowie die Tragfähigkeit von Brücken und Straßen zu achten.
In den Ansätzen wurden die Kosten für den An- und Abtransport der Autobetonpumpe im innerstädtischen Bereich (Transportentfernung circa 15 km) sowie die Kosten für den Auf- und Abbau (Rüstzeit), kurz 4 x A, berücksichtigt.
44
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
–
Für die Aufstellung von Autobetonpumpen im öffentlichen Verkehrsraum werden im Rahmen der Baustellensicherung Maßnahmen erforderlich, siehe dazu auch Abschnitt 2.6.3 (Sicherungen an/zu Verkehrswegen), S. 205.
–
Für ein kontinuierliches Pumpen sollte am Heck der Autobetonpumpe eine Stellfläche für zwei Fahrmischer vorgesehen werden. Weiterhin ist ein zügiger Wechsel der Fahrzeuge sicherzustellen.
–
Autobetonpumpen werden mit 3- bis 6-gliedrigen Verteilermasten hergestellt. Ein stärker unterteilter Verteilermast bringt eine deutlich höhere Flexibilität gerade beim Bauen im Bestand mit sich.
–
Richtwerte für die durchschnittlichen Fördermengen bei Autobetonpumpen betragen circa 30 m³/h bis 40 m³/h bei der Andienung mit einem Fahrmischer am Aufgabetrichter und circa 60 m³/h bis 70 m³/h bei zwei Fahrmischern. Betonmengen über 60 m³/h sind bei flächigen Bauteilen nur unter optimalen Bedingungen (qualifiziertes Personal, optimierte Betoniertechnik und Platzverhältnisse usw.) verarbeitbar.
–
Die durchschnittliche Transportmenge eines Betonfahrzeuges beträgt 6 m³ Beton, maximal 8,5 m³ bis 9 m³ Beton.
–
Die Reichhöhe des längsten Verteilermastes einer auf deutschen Straßen zugelassen Autobetonpumpe beträgt 63 m. Üblich sind Autobetonpumpen mit einer Reichweite von 24 m und 36 m, in seltenen Fällen auch von 52 m. Die kleinsten Pumpen haben eine Reichhöhe von 36 bis 42 m, größere bis zu 58 m.
–
Für kleinere zu betonierende Betonmengen kann es sinnvoll sein, einen Betonfahrmischer mit integrierter Betonpumpe zu verwenden (PuMi). Dies gilt insbesondere, wenn auf der Baustelle noch kein Kran vorhanden ist. Diese Geräte haben eine Pumpleistung von circa 50 m³/h und eine Reichhöhe des Verteilmasts von circa 22 m bis 31 m.
–
Falls die Betonpumpe oder das Betonfahrzeug nicht nahe genug am Einbauort des Betons stationiert werden kann, kann der Beton über eine Schlauch- oder Rohrleitung transportiert werden. Das Schlauch- oder Rohrsystem kann auch direkt an der Autobetonpumpe oder an einer stationär aufgestellten Betonpumpe befestigt werden.
–
Restbeton aus den Fahrmischern sollte im Fahrzeug verbleiben und im Betonwerk recycelt werden. Wird Restbeton aus den Fahrmischern auf der Baustelle zurückgelassen, sollte dafür ein geeigneter Ort ausgewiesen werden. Dieser sollte möglichst im Schwenkbereich des Kranes sowie in der Nähe der Abfallcontainer liegen. Andernfalls müssen die Betonreste aufwändig mit einem Bagger o. Ä. aufgenommen werden. Die Reinigung von Betonfahrmischern und Autobetonpumpen auf der Baustelle sollte sich ausschließlich auf die Reinigung des Trichters oder der Schurre beschränken.
2.2.4.4 Vorschriften und Regeln –
DIN 4124 – Baugruben und Gräben – Böschungen, Verbau, Arbeitsraumbreiten
–
BGR 182 – Umgang mit Betonpumpen und Verteilermaste
–
BGV C22 – Bauarbeiten
–
Bausteine der BG Bau B 63 – Betonpumpen und Verteilermaste
–
Sicherheitshandbuch Förder- und Verteilmaschinen für Beton
2.2 Geräte auf Baustellen
45
2.2.5 Bagger und Radlader als Hebezeuge 2.2.5.1 Konstruktionsformen, Elemente und Klassifizierung Im Industrie- und Tiefbau werden Bagger und Radlader nicht nur zum Lösen und Laden von Erdmaterial verwendet (Diese Funktionen werden in diesem Buch nicht beschrieben!), sie eignen sich auch als Hebezeuge, zum Beispiel für das Stellen von Fundamentschalungen, das Beund Entladen von Fahrzeugen sowie das Transportieren und Einheben von Fertigteilen oder Grabenverbaueinheiten (vgl. Bild 2.24).
Bild 2.24: Mobilbagger im Einsatz als Hebezeug 43
Bagger unterscheiden sich nach der Art ihrer Arbeitsweise in Stand- und Fahrbagger. Standbagger stehen in der Regel während des Löse- und Ladevorganges fest an einem Ort, Fahrbagger bewegen sich während dieser Prozesse. Ein typischer Fahrbagger ist ein Radlader oder ein Raupenlader. Die typischen Standbagger können weiter in Universalbagger und Spezialbagger gegliedert werden. Typische Spezialbagger sind Teleskopbagger und Schaufelradbagger. Die Kombination aus einem Stand- und einem Fahrbagger wird Baggerlader genannt. In Abhängigkeit des Auslegertyps unterscheiden sich Universalbagger in Seilbagger und Hydraulikbagger. Seilbagger sind in der Regel durch einen langen Gitterausleger gekennzeichnet, wobei die Last, ähnlich wie bei einem Nadelausleger, mit Hilfe eines Seils gehoben wird (vgl. Abschnitt 2.2.2, Turmdrehkrane, S. 16). Bei einem Hydraulikbagger wird die Last durch einen in sich beweglichen Ausleger gehoben. Der Ausleger kann als Verstellausleger oder als Monoblockausleger ausgeführt werden. Bei beiden Varianten befindet sich am Ende des Auslegers ein Grabgefäß. Sollen Lasten gehoben werden, so wird das Anschlagmittel (Gehänge usw.) an einem am Grabgefäß angebrachten Lasthaken oder einem Lasthaken anstelle des Grabgefäßes angeschlagen. Nach der Art ihres Fahrwerkes gliedert man Universalbagger mit Kettenfahr43
Quelle: Liebherr (www.liebherr.com).
46
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
werk in Raupenbagger und Universalbagger mit Radfahrwerk (gegebenenfalls auch mit einer Zweiwege-Fahreinrichtung zum Fahren auf Schienen) in Mobilbagger. Eine dritte Form sind Schreitbagger, bei denen der Unterwagen aus zwei teleskopisierbaren Beinen mit Abstützplatten und zwei weiteren Beinen mit Rädern besteht. Nach ihrem Leistungsvermögen unterscheidet man Bagger weiterhin in –
Kleinbagger (5 kW–50 kW, 0,5 t–10 t Einsatzgewicht, 0,1 m³–0,5 m³ Tieflöffelvolumen),
–
Mittelklassebagger (50 kW–300 kW, 10 t–60 t Einsatzgewicht, 0,5 m³–3,0 m³ Tieflöffelvolumen) und
–
Großbagger (300 kW–800 kW, 60 t–200 t Einsatzgewicht, 3,0 m³–13,0 m³ Tieflöffelvolumen).
Radlader können durch ihr luftbereiftes Fahrwerk ähnlich wie Mobilbagger problemlos schnell größere Strecken zurücklegen. Sie werden nach ihrem Leistungsvermögen unterteilt in –
Kompaktlader (10 kW–40 kW, 0,7 t–3,5 t Einsatzgewicht, 0,2 m³–0,7 m³ Schaufelvolumen),
–
Kleinlader (20 kW–70 kW, 2,5 t–7,5 t Einsatzgewicht, 0,7 m³–1,5 m³ Schaufelvolumen) und
–
Großlader (70 kW–600 kW, 7,5 t–90,0 t Einsatzgewicht, 1,5 m³–12,0 m³ Schaufelvolumen). 44
Neben Universalbaggern und Radladern sollen der Vollständigkeit halber noch Teleskopbagger, Baggerlader, Planiermaschinen und Laderaupen als Geräte genannt werden, mit denen man auch Lasten auf der Baustelle heben kann. Diese Geräte sind jedoch nur sehr bedingt dafür geeignet. Für weitere Informationen zu diesen Geräten wird beispielsweise auf König, Girmscheid oder Kunze/Göhring/Jacob verweisen. 2.2.5.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung Sollen Universalbagger oder Radlader für größere Lasten als Hebezeuge eingesetzt werden, dann sind ähnliche Kriterien wie bei der Auswahl von Turmdreh- und Fahrzeugkranen an die zulässige Tragfähigkeit, die erforderliche Höhe des Tragmittels sowie die Standortwahl (Abstand zu Böschungen usw.) zu berücksichtigen. Weiterhin ist die Eignung des anstehenden Bodens hinsichtlich der Befahrbarkeit für die Geräte zu prüfen. Werden höhere Fahrgeschwindigkeiten und eine größere Mobilität der Geräte gefordert, kommt ein Bagger mit Radfahrwerk zum Einsatz; ist eine gute Standfestigkeit und Geländegängigkeit bei geringem Bodendruck maßgebend, wird in der Regel ein Bagger mit Raupenfahrwerk vorgezogen. Der Bodendruck beträgt beispielsweise für einen Raupenbagger mit einem Einsatzgewicht von 16 t und einer Kettenbreite von 500 mm (960 mm) circa 0,05 N/mm² (0,03 N/mm²).
44
Vgl. König, Maschinen im Baubetrieb, 2005, S. 127.
2.2 Geräte auf Baustellen
a)
47
Hydraulikbagger
Bei Hydraulikbaggern entspricht die zulässige Traglast circa 75 % der Kipplast. Einen zusammenfassenden Überblick über gängige Parameter von typischen Hydraulikbaggern als Hebezeuge, insbesondere über maximale Traglasten, gibt Tabelle 2.13. Tabelle 2.13: Parameter von kleineren bis größeren Hydraulikbaggern als Hebezeug Art des Baggers/ Fahrwerk Kleinbagger mit Kettenfahrwerk Mittelklassebagger mit Radfahrwerk Mittelklassebagger mit Kettenfahrwerk
Einsatz- Motorgewicht leistung 2t
10 kW
Tieflöffelinhalt < 0,06 m³
Reichhöhe des Lasthakens 2,5 m
maximale Traglast bei einer Ausladung von 3,0 m
5,0 m
7,0 m
9,0 m
0,2 t
45
-
-
-
45
-
-
-
5t
30 kW
< 0,15 m³
5,0 m
1,5 t
10 t
65 kW
< 0,3 m³
7,0 m
3,0 t46
1,5 t 46
0,8 46
-
46
46
1,5 t 46
-
17 t
85 kW
< 0,9 m³
7,5 m
6,5 t
25 t
130 kW
< 1,4 m³
7,5 m
9,0 t 46
4,5 t 46
2,0 t 46
45
45
45
6,0 t
3,5 t
15 t
75 kW
< 0,8 m³
7,5 m
30 t
150 kW
< 2,0 m³
7,5 m
-
9,0 t 45
5,0 t 45
2,5 t 45
50 t
240 kW
< 3,0 m³
8,5 m
-
17,0 t 45
10,0 t 45
6,5 t 45
3,0 t
1,5 t
-
Daraus kann man erkennen, dass bei gängigen mittelgroßen Hydraulikbaggern die maximale Hakenhöhe circa 7,5 m beträgt, die maximale Ausladungen 7,0 m nicht überschreitet und die maximale Tragfähigkeit je nach Gerät zwischen 1 t und 9 t liegt. Die maximale Tragfähigkeit wird dabei maßgeblich von der Reichhöhe und Reichweite des Lasthakens, von der Stellung des Oberwagens zum Unterwagen sowie von der Art der gewählten Abstützung des Gerätes (abgesenktes Schild oder Pratzen) beeinflusst. In einem Reichweitendiagramm können die zulässigen Hakenlasten leicht in Abhängigkeit der Reichweite und -höhe abgelesen werden (vgl. Bild 2.25). Für konkretere Planungen sollten die von den Herstellern zur Verfügung gestellten Produktdatenblätter verwendet werden.
45
Die angegebenen Traglasten gelten bei Baggern mit Kettenfahrwerk und Monoblockausleger bei einer Stellung des Oberwagens senkrecht zur Längsrichtung des Unterwagens. Häufig können bei diesen Fahrzeugen durch ein zusätzliches Ballastgewicht die angegebenen Werte erhöht werden. 46 Die angegebenen Traglasten gelten bei Baggern mit Radfahrwerk für ein nicht abgestütztes, straßenfahrbares Fahrzeug mit Verstellausleger bei einer Stellung des Oberwagens senkrecht zur Längsrichtung des Unterwagens. Häufig können bei diesen Fahrzeugen durch Abpratzungen die angegebenen Werte erhöht werden.
48
2 Elemente der Baustelleneinrichtung m 10
mA/mF
9
mA= zulässige Hakenlast in t bei abgestütztem Bagger (2 Punkte) im gesamten Schwenkbereich (360°)
8 1,7/1,7 7 6
mF= zulässige Hakenlast in t bei nicht abgestütztem Bagger im gesamten Schwenkbereich (360°)
1,5/1,5
3,2/3,0
1,4/1,32,5/1,8
3,9/2,9
4,2/4,2
1,5/1,1 2,5/1,7
3,8/2,8
6,8/5,0
1,6/1,0
2,4/1,7
3,8/2,8
6,8/4,8
1,6/1,1
2,2/1,5
3,8/2,6
6,9/4,8
1,8/1,22,1/1,4
3,5/2,3
6,9/4,5
2,3/1,5 3,3/2,2
6,6/4,2
5 4 3 2 1 0 -1 -2 -3 -4 -5 -6
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0 m
Bild 2.25: Reichweitendiagramm eines Hydraulikbaggers (13 t Gesamtgewicht, Verstellausleger) 47
b)
Seilbagger
Seilbagger mit Raupenantrieb haben den Vorteil, dass sie sehr geländegängig, mobil und robust sind. Weiterhin verursachen sie durch ihre breiten Ketten eine relativ geringe Bodenpressung. Deshalb werden Seilbagger häufig im Tiefbau, Brückenbau, großflächigen Fertigteilbaumaßnahmen oder beim Industrie- und Anlagenbau angewendet (vgl. Bild 2.26). Für konkretere Planungen sollten die von den Herstellern zur Verfügung gestellten Produktdatenblätter verwendet werden.
47
Quelle: Eigene Darstellung unter Verwendung eines Bildes von Liebherr (www.liebherr.com).
2.2 Geräte auf Baustellen
49
Bild 2.26: Seilbagger mit Raupenfahrwerk und Gittermastausleger als Hebezeug
c)
Radlader
Radlader werden relativ selten als Hebezeug für Lasten herangezogen. Die Gründe dafür sind vor allem in der sehr geringen Ausladung zu sehen. Weiterhin können horizontale Bewegungen fast ausschließlich nur durch Bewegung des Fahrzeuges selbst realisiert werden. 2.2.5.3 Praxishinweise –
Raupen- und Mobilbagger können Fahrbewegungen unter Last ausführen. Die zulässige Tragfähigkeit kann durch eine Abstützung des Unterwagens mit dem Schild oder Abpratzungen erhöht werden.
–
Grundsätzlich muss ein Sicherheitsabstand zwischen festen Teilen und den beweglichen Teilen des Baggers von mindestens 0,5 m eingehalten werden.
Die Nutzung von Baggern und Radladern darf nur auf einem ausreichend tragfähigen Untergrund und unter Beachtung von Sicherheitsabständen zu Baugruben nach Tabelle 2.3, S. 23 (vgl. auch Abschnitt 2.7.1.3, Geböschte Baugruben und Gräben, S. 277) und Freileitungen nach Tabelle 2.4, S. 24 erfolgen. –
Die einzuhaltenden Sicherheitsabstände zu Baugruben können bei festem Straßenoberbau teilweise verringert werden.
–
Häufige Unfallursache bei der Verwendung von Baggern und Radladern ist ein Kippen des Fahrzeuges durch Grundbruch.
–
Beim Heben von Lasten mit dem Bagger muss besonders darauf geachtet werden, dass keine Beschäftigen unter der schwebenden Last arbeiten oder beim Rückwärtsfahren verletzt werden.
50
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
–
Hydraulik- und Seilbagger mit einem Einsatzgewicht von über 30 t weisen in der Regel eine Transportbreite von größer 3,0 m auf. Der Transport dieser Geräte ist genehmigungspflichtig.
–
Die zulässigen Achslasten auf deutschen Straßen betragen nach StVZO 12 t. Dabei darf der Abstand vom Lenkrad bis zur Vorderkante des Baggers in Transportstellung maximal 3,5 m betragen. Als mittlere Umsetzgeschwindigkeit für Hydraulikbagger sollte eine Geschwindigkeit innerorts von circa 15 km/h und außerorts von 25 km/h bis 30 km/h angenommen werden.
2.2.5.4 Vorschriften und Regeln –
EN 474 – Erdbaumaschinen – Sicherheit, z. B. Teil 5: Anforderungen für Hydraulikbagger
–
DIN 4124 – Baugruben und Gräben – Böschungen, Verbau, Arbeitsraumbreiten
–
BetrSichV – Betriebssicherheitsverordnung, Abschnitt 2, Anhang 1 und 2
–
StVZO – Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung
–
BGR 500 – Betreiben von Arbeitsmitteln, Kapitel 2.12 – Betreiben von Erdbaumaschinen
–
BGV A8 – Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz
–
GBV D27 – Flurförderzeuge
2.2.6 Teleskopstapler 2.2.6.1 Einsatzgebiete, Konstruktionsformen und Elemente Für den Transport von Baustoffen und Bauteilen auf der Baustelle kommen neben bereits genannten Hebezeugen Teleskopstapler, oft auch als Teleskoparmstapler (nach BGL), Teleskoplader oder Telehandler bezeichnet, zum Einsatz (vgl. Bild 2.27). Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn keine anderen Hebezeuge (Turmdrehkrane, Mobilkrane) verfügbar sind und Lasten nur in geringe Höhen, bis circa 15 m, gehoben werden müssen. Aufgrund der guten Manövrierfähigkeit, verbunden mit einer hohen Anzahl verschiedenster Anwendungsmöglichkeiten (Graben, Heben, Greifen, Transportieren), kommen diese Geräte häufig auf Baustellen zum Einsatz. Bevorzugte Einsatzgebiete sind horizontale und vertikale Materialtransporte in engen, geschlossenen Hallen sowie in höhergelegene vertikale Öffnungen. Teleskopstapler bestehen aus einem Grundgerät, in der Regel mit Allradantrieb und Allradlenkung. Die Allradlenkung erlaubt in der Regel eine Rund-, Vorderachs- und Hundegang- bzw. Krabbenlenkung und damit eine gute Beweglichkeit in engen Bereichen (Wenderadius circa 3,0 m bis 4,0 m). Auf dem Grundgerät ist mittig ein teleskopierbarer Ausleger angeordnet. An diesem Ausleger können über eine Schnellwechseleinrichtung verschiedenste Anbauausrüstungen angebracht werden (vgl. Bild 2.28). Die meisten Fahrzeuge ermöglichen weiterhin durch einen automatisierten Niveauausgleich des Grundgerätes einen konstant geraden Transport der Ladung.
2.2 Geräte auf Baustellen
51
Bild 2.27: Beispiele für den Einsatz von Teleskopstaplern als Hebezeug auf Baustellen mit Ladegabel (li.) und Kranausleger (re.) 48
Bild 2.28: Varianten der Ausrüstung eines Teleskopstaplers (Anbaugeräte) 49
2.2.6.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung Sollen Teleskopstapler für Lasten als Hebezeuge eingesetzt werden, dann sind ähnliche Kriterien wie bei der Auswahl von Turmdreh- und Fahrzeugkranen an die zulässige Tragfähigkeit, die erforderliche Hubhöhe und Reichweite sowie die Standortwahl (Abstand zu Böschungen usw.) zu berücksichtigen. Weiterhin ist die Eignung des anstehenden Bodens hinsichtlich der Befahrbarkeit für die Geräte zu prüfen. 48
Quelle: linkes Bild: Liebherr (www.liebherr.com); rechtes Bild: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA. Quelle: Liebherr (www.liebherr.com). Bezeichnung der Anbauausrüstung (v. l. n. r.), obere Reihe: Betonkübel, Arbeitsbühne, Ladeschaufel; mittlere Reihe: Ladegabel, Siebschaufel, Greifschaufel; untere Reihe: Kranausleger, Klammer/Ballenklammer. Weitere (nicht dargestellte) Ausrüstungen: Seilwinde, Schnecken-Erdbohrer, Arbeitskorb, Containerhaken. 49
52
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Einen zusammenfassenden Überblick über gängige Parameter von baustellentypischen Teleskopstaplern, insbesondere über maximale Hubhöhen, Traglasten und Reichweiten, gibt Tabelle 2.14. Daraus kann man erkennen, dass bei gängigen Geräten die maximale Traglast 5 t nicht überschreitet, die maximale Reichweite des Teleskoparms (Ausladung) circa 7,5 m bis 12 m beträgt und die maximale Hubhöhe zwischen 10 m und 15 m liegt. Die maximale Tragfähigkeit wird maßgeblich von der Reichhöhe und Reichweite des Teleskoparms sowie von der Art der gewählten Abstützung des Gerätes beeinflusst. In einem Reichweitendiagramm können die zulässigen Traglasten in Abhängigkeit der Reichweite und Hubhöhe abgelesen werden. Die durchschnittlichen Fahrgeschwindigkeiten liegen bei circa 10 km/h, maximal bei 40 km/h. Für konkretere Planungen sollten die von den Herstellern zur Verfügung gestellten Produktdatenblätter verwendet werden. Tabelle 2.14: Parameter von kleineren bis größeren Teleskopstaplern Art des max. TeleskopHubhöhe staplers kleiner Teleskopstap- 5,0 m ler (40 kW)
max. Traglast
max. Ausladung 50
Traglast bei max. Ausladung
Abmessungen (l x b x h, in [m]) Wenderadius 51
Einsatzgewicht
2,5 t
3,0 m
1,2 t
4,2 x 1,8 x 2,0 3,0 m
5t
mittlerer Teleskopstapler (60 kW)
10,0 m
3,0 t
7,0 m
1,0 t
5,0 x 2,3 x 2,3 3,75 m
7,5 t
großer Teleskopstapler (90 kW)
15,0 m
5,0 t
12,0 m
1,0 t
6,0 x 2,5 x 2,6 4,5 m
10 t
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass die größten derzeit am Markt vorhandenen üblichen Teleskopstapler je nach Typ eine maximale Tragkraft von circa 16 t, eine maximale Hubhöhe von circa 25 m und eine maximale Reichweite von circa 18 m aufweisen. Die kleinsten Geräte haben hingegen eine Breite von nur 1,50 m. 2.2.6.3 Praxishinweise Vgl. Abschnitt 2.2.5.3, S. 49. 2.2.6.4 Vorschriften und Regeln Vgl. Abschnitt 2.2.5.4, S. 50.
50 51
Maximale Ausladung = Reichweite. Dieser Wert wird gemessen ab Vorderkante des Grundgerätes. Dieser Wert wird gemessen bis zur Außenkante der Räder.
2.2 Geräte auf Baustellen
2.2.7
53
Hubbühnen
2.2.7.1 Einsatzgebiete, Konstruktionsformen und Elemente Auf Baustellen kommen Hubbühnen, auch Hubsteiger, Steiger oder Arbeitsbühnen genannt, häufig als Transportmittel für Material und als Arbeitsplatz für Personen zu höher gelegenen Stellen im bodennahen Bereich zum Einsatz, insbesondere wenn –
stationäre oder mobile Krane ausgelastet oder nicht (mehr) verfügbar sind,
–
Personen kurzfristig Arbeiten von höheren Arbeitsplätzen aus durchführen müssen,
–
die zu erreichenden höher gelegenen Stellen räumlich weit voneinander entfernt sind oder
–
sich die höher gelegenen Stellen unter einer Konstruktionsebene (Decke, Brücke oder Dach in geschlossenen Gebäuden) befinden.
Im Weiteren ähneln die Einsatzbedingungen von Hubbühnen den Einsatzbedingungen von Teleskopstaplern (vgl. Abschnitt 2.2.6, Teleskopstapler, S. 50). Hubbühnen bestehen im Allgemeinen aus einem Grundgerät mit einem elektromechanischen oder hydraulischen Antrieb auf Basis eines Elektro- oder Dieselmotors. Das Grundgerät ist durch vier Räder oder ein Raupenfahrwerk selbständig verfahrbar, auf einem LKW- bzw. schienengebundenen Chassis montiert oder als Anhängerkonstruktion konzipiert (AnhängerArbeitsbühnen). Am Grundgerät kann ein faltbarer Arm (vgl. Bild 2.29) und/oder ein teleskopierbarer Arm sowie eine Scherenkonstruktion (vgl. Bild 2.29) montiert sein. An dessen Ende befindet sich die Arbeitsbühne. Entsprechend der Konstruktion wird von Scherenbühnen, Gelenkbühnen, Teleskopbühnen, Gelenkteleskopbühnen und von Mastbühnen gesprochen.
Bild 2.29: Hubbühne mit einer Scherenarbeitsbühne (li.), einer Gelenkteleskopbühne (mi.) und einer teleskopierbaren Mastbühne (re.) 52
Hubbühnen mit einem teleskopierbaren Arm bezeichnet man auch als Teleskopstapler (vgl. Teleskopstapler im Abschnitt 2.2.6, S. 50 und Bild 2.27, S. 51). Seltener sind Mastbühnen, bei 52
Quelle: Beyer Mietservice (www.beyer-mietservice.de).
54
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
denen die Arbeitsbühne an einem vertikal teleskopierbaren Arm befestigt ist (vgl. Bild 2.29). Die erforderliche Standsicherheit bei großen Ausladungen wird bei diesen Geräten über seitlich ausfahrbare Pratzen gewährleistet. 2.2.7.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung Im Vergleich zu stationären Hebezeugen sind Hubbühnen sehr schnell einsatzbereit und erfordern nahezu keinen Aufwand für den Auf- und Abbau. Für deren Einsatz gelten die Kriterien der zulässigen Tragfähigkeit (Hublast), der Reichweite/Höhe sowie der Standortwahl (Befahrbarkeit von Stellflächen (Eigengewicht, Höhe und Breite des Gerätes), Abstand zu Böschungen, usw.). Einen zusammenfassenden Überblick über gängige Parameter von baustellentypischen Hebebühnen gibt für Scherenarbeitsbühne die Tabelle 2.15 und für Hubbühnen mit Gelenkteleskopmast die Tabelle 2.16. Scherenarbeitsbühnen haben gegenüber anderen Hubbühnen den Vorteil, dass die Arbeitsbühne bis zu mehrere Meter (max. ca. 7,0 m) horizontal zur Scherenkonstruktion verfahrbar ist. Ein Nachteil ist hingegen die nahezu ausschließlich vertikale Hubbewegung der Arbeitsbühne zum Grundgerät. Deshalb kommen Scherenarbeitsbühnen häufig bei Arbeiten in Gebäuden oder Hallen bis zu Höhen von ca. 20 m zum Einsatz. Andere Einsatzgebiete, insbesondere mit horizontaler Hubbewegung, werden bevorzugt mit Hilfe von Gelenkteleskopbühnen abgedeckt. Radgetriebene Geräte können in der Regel Steigungen bis zu 30 % problemlos überwinden und sind in Abhängigkeit des Grundgerätes auch bedingt geländegängig. Große Geräte besitzen Arbeitsbühnen mit einer Länge von über 7,0 m. Tabelle 2.15: Parameter von kleineren bis größeren Scherenarbeitsbühnen Art des Gerätes
max. Plattformhöhe 5,0 m
Breite Grundgerät 1,0 m
Traglast
Einzelgewicht
200 kg
1,0 t
mittlere Hubbühnen
10,0 m
1,8 m
400 kg
4,0 t
große Hubbühnen
22,0 m
2,3 m
500 kg
7,5 t
kleine Hubbühnen
Tabelle 2.16: Parameter von kleineren bis größeren Gelenkteleskopbühnen Art des Gerätes
max. seitliche Reichweite 6,0 m
Traglast
kleine Hubbühnen
max. Plattformhöhe 10,0 m
Einzelgewicht
200 kg
3,0 t
mittlere Hubbühnen
20,0 m
10,0 m
250 kg
10,0 t
große Hubbühnen
40,0 m
20,0 m
300 kg
20,0 t
Sehr große mastgeführte Hubbühnen erreichen Höhen von bis über 100 m und Reichweiten von bis zu 40 m, scherengeführte Bühnen erzielen Plattformhöhen bis maximal 30 m. Die maximale Traglast für schwere Bühnen liegt bei 1.000 kg.
2.2 Geräte auf Baustellen
55
2.2.7.3 Praxishinweise –
Hubbühnen mit Raupenfahrwerk weisen eine sehr geringe Bodenpressung auf und können daher sehr gut in Gebäuden mit dünneren Decken angewendet werden.
–
Bei Arbeiten in der Nähe von spannungsführenden Teilen ist eine Isolierung der Arbeitsbühne erforderlich, (vgl. auch Tabelle 2.4, S. 24).
–
Gemäß BGR 500 und BGV A1 dürfen nur unterwiesene Personen Hubbühnen bedienen. Sie müssen ihre Fähigkeit gegenüber dem Unternehmer nachgewiesen haben und von diesem ausdrücklich schriftlich einmal pro Jahr beauftragt sein. Ein Führerschein oder eine Lizenz ist für das Bedienen von Hebebühnen nicht erforderlich.
–
Falls mit personenbesetzten Lastaufnahmemitteln gefahren wird, gelten besondere Bedingungen (vgl. Kapitel 2.10 BGR 500). Gleiches gilt, falls gleichzeitig gefahren und die Arbeitsbühne bewegt wird.
–
Besonders ist auf die Zugänglichkeit der angedachten Stellflächen für die Hübbühne (vorhandene Durchfahrtsbreiten, zulässige Belastbarkeit des Bodens) sowie die maximale Hublast, Hubhöhe und seitliche Reichweite zu achten.
–
Vgl. auch Abschnitt 2.2.5.3 (Praxishinweise), S. 49
2.2.7.4
Vorschriften und Regeln
–
BGR 500 – Betreiben von Arbeitsmitteln (Abschnitt 2.10)
–
vgl. auch Abschnitt 2.2.5.4 (Vorschriften und Regeln), S. 50
2.2.8 Geräte des Spezialtiefbaus 2.2.8.1 Grundlagen Auf der Baustelle kommen häufig für die Herstellung des Baugrubenverbaus (vgl. Abschnitt 2.7.1, S. 275) sowie verschiedener Gründungen Großgeräte des Spezialtiefbaues zum Einsatz. Die gängigsten Großgeräte sind Drehbohrgeräte, Ramm-, Rüttel- und Ziehgeräte, Schlitzwandfräsen bzw. Schlitzwandgreifer, Ankerbohrgeräte und Separationsanlagen. Für die Planung der Baustelleneinrichtung sind vor allem die Größe und die Zugänglichkeit der für die Geräte erforderlichen Arbeitsfläche von Bedeutung, da die Geräte meist sehr groß sind und einen entsprechenden Bewegungsspielraum voraussetzen. Da diese Geräte nicht selten Höhen von weit über 10 m erreichen, muss weiterhin ein ausreichendes Lichtraumprofil, insbesondere zu Freileitungen (vgl. Tabelle 2.4, S. 24), Bäumen und Gebäuden sichergestellt werden. Gleiches gilt für die einzuhaltenden Mindestabstände der Geräte zu Böschungen und Baugruben (vgl. Tabelle 2.3, S. 23 und Abschnitt 2.7.1.3, Geböschte Baugruben und Gräben, S. 277). Weitere Aspekte, wie beispielsweise die Funktionsweise, der Arbeitsablauf oder Auswahlkriterien, sollen in diesem Buch nicht behandelt werden. Dazu wird auf die Fachliteratur (vgl. zum Beispiel König oder Girmscheid) sowie auf die von den Herstellern zur Verfügung gestellten Produktdatenblätter verwiesen. Nachfolgend soll exemplarisch ausschließlich auf die erforderlichen Arbeitsflächen und Lichtraumprofile von Drehbohranlagen als eines der wichtigsten Großgeräte des Spezialtiefbaus eingegangen werden.
56
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
2.2.8.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung Drehbohranlagen werden hauptsächlich für die Herstellung –
des Baugrubenverbaus (z. B. Trägerbohlwände, Bohrpfahlwände) sowie
–
von Bohrpfählen für Tiefgründungen von baulichen Anlagen erforderlich.
Einen zusammenfassenden Überblick über gängige Parameter dieser Geräte gibt Tabelle 2.17. Für konkretere Planungen sollten die von den Herstellern zur Verfügung gestellten Produktdatenblätter verwendet werden. Tabelle 2.17: Parameter von kleineren bis größeren Drehbohranlagen Art/Größe des Gerätes
max. Drehmoment
max. Motorleistung
Einsatzgewicht
max. Bohrdurchmesser
Länge
Breite 53
Höhe
kleine Drehbohranlage
60 kNm
70 kW
20 t
1.500 mm
6,0 m
3,0 m
12,0 m
mittlere 140 kNm Drehbohran275 kNm lage
200 kW
50 t
1.500 mm
8,0 m
3,5 m
20,0 m
300 kW
100 t
2.000 mm
10,0 m
4,5 m
25,0 m
575 kW
250 t
3.000 mm
12,0 m
7,0 m
35,0 m
große Drehbohranlage
450 kNm
Abmessungen der Anlage
2.2.9 Misch- und Aufbereitungsanlagen Bei sehr großen oder weit abgelegenen Baustellen kann die Herstellung von Beton oder Asphalt in mobilen Beton- oder Asphaltmischanlagen wirtschaftlich sein. Mörtelmischanlagen kommen hingegen bei vielen Hochbau-Baustellen zum Einsatz. Bei Baumaßnahmen, bei denen größere Abbruchmaßnahmen durchgeführt werden müssen, kommen weiterhin häufig mobile Recyclinganlagen zum Einsatz. Damit wird es zum Beispiel möglich, auf der Baustelle hergestelltes Recyclingmaterial zum Bodenaustausch oder im Straßen- und Wegebau einzusetzen. 2.2.9.1 Auswahlkriterien und Dimensionierung von Beton- und Mörtelmischanlagen Ab einer erforderlichen Menge Ortbeton von etwa 10.000 m³ sollten Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen zum Einsatz von mobilen Betonmischanlagen durchgeführt werden, um eine Verhandlungsbasis mit den Transportbetonlieferanten zu haben. Eventuell ist dann eine eigene Mischanlage aufzustellen, falls die dafür erforderliche Stellfläche zur Verfügung steht, eine kontinuierliche Abnahme sichergestellt ist und Zement sowie Zuschlagstoffe zu günstigen Bedingungen eingekauft werden können. Dabei ist zu prüfen, ob ein Transportbetonlieferant die Baustellenmischanlage betreiben kann und auch für die Verteilung des Betons auf der Baustelle mit Betonfahrmischern sorgt. Vor dem Aufbau einer Baustellenmischanlage ist weiterhin zu prüfen, ob die Anlage genehmigungspflichtig ist (in der Regel ab 12 Monaten Einsatzzeit) und
53
Breite bei ausgefahrenem Fahrwerk.
2.2 Geräte auf Baustellen
57
ob andere Regelungen, wie zum Beispiel Lärmschutzvorschriften (vgl. Abschnitt 2.6.8, Lärmschutz, S. 250), gegen eine solche Anlage sprechen. Beim Entwurf der Einrichtung für Mischanlagen sind zu unterscheiden: –
Angaben, die den Platzbedarf einschließlich der erforderlichen Lager- und Verkehrsflächen und ihre Einordnung in den Gesamtentwurf der Baustelle betreffen sowie
–
Angaben, die für die Aufstellung und die Zuordnung der einzelnen Elemente der Mischanlage erforderlich sind.
Für die normalerweise auf Baustellen anzutreffenden Betonmischanlagen sind folgende Angaben für den Baustelleneinrichtungsplan erforderlich: –
Anbindung der Anlage an die Verkehrswege einschließlich Angaben zum Richtungsverkehr,
–
Platzbedarf des Mischers einschließlich Beschickeraufzug und Waage,
–
Anzahl und Größe der erforderlichen Reihensilos bzw. Größe des Taschenzuteilers, 54 Aufteilung der Boxen mit Angabe der Körnungen, ggf. Größe und Anzahl der Anfahrtsrampen (ein- oder zweiseitig),
–
Platzbedarf, Anordnung und Fassungsvermögen der Zementsilos.
Dabei ist zu beachten, dass die Verkehrsfläche vor den Anfahrrampen bzw. Befüllbereichen ausreichen muss, um die einzelnen Boxen zu beschicken. Da bei den in Betracht kommenden Baustellen für gewöhnlich mehrere Krane vorhanden sind, kann der Beton nur selten unmittelbar aus der Betonmischanlage entnommen werden. Daher muss der Beton mit Fahrmischern den Kranen oder Autobetonpumpen zugefahren werden. Zu prüfen ist, ob bei der Mischanlage eine zentrale stationäre Betonpumpe aufgebaut wird, über die der Beton unter Verwendung von Verteilmasten den Betonierstellen zugeführt wird. Die erforderliche Leistung und damit die Größe einer Mischanlage ergeben sich aus den vorgesehenen Betonierabschnitten. Diese legen die maximal in einer Schicht oder Stunde erforderliche Leistung in m³ verdichtetem Beton fest, nach der die Mischanlage dimensioniert werden muss. Die durchschnittliche Leistung von mobilen Baustellenmischanlagen variiert zwischen 30 m³/h und 130 m³/h. Ergeben sich für einzelne Betonierabschnitte erforderliche Betonmengen, die wesentlich über der überwiegend erforderlichen Durchschnittsleistung liegen, so empfiehlt sich der zusätzliche Einsatz von Transportbeton. Hierdurch wird eine Dimensionierung der Mischanlage auf Spitzenkapazitäten, die nur selten ausgenutzt werden, vermieden. Für die Aufstellung der Mischanlage sind Detailzeichnungen erforderlich, die der Hersteller liefert. In Bild 2.30 ist beispielsweise in einer Übersicht der Grundriss und die Ansicht einer mobilen Betonmischanlage mit einem Taschenzuteiler des Typs M 2 der Firma Stetter GmbH gezeigt. Alternativ zeigt Bild 2.31 die gleiche Mischanlage, jedoch mit einem Reihensilo. Nach Angaben des Herstellers erfolgt die Montage der mit Tiefladern angelieferten Anlagenteile mit
54 Alternativ zu einem Reihensilo oder einem Taschenzuteiler kann auch ein Zuteilstern angeordnet werden. Übliche mobile Mischanlagen sind mit einem Reihensilo ausgestattet.
58
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
einem Fahrzeugkran. Eine Inbetriebnahme ist in circa 8 Tagen möglich. Der genannte Anlagentyp M 2 erreicht einen Betondurchsatz von 94 m³/h. 55
Bild 2.30: Ansicht und Grundriss einer mobilen Betonmischanlage mit Taschenzuteiler (Typ M 2) 56
55
Neben dem Anlagentyp M 2 wird von der Firma Stetter GmbH ein kleinerer Anlagentyp M 1 mit einem Betondurchsatz von 56 m³/h angeboten.
2.2 Geräte auf Baustellen
59
Bild 2.31: Ansicht und Grundriss einer mobilen Betonmischanlage mit Reihensilo (Typ M 2) 57
56
Quelle: Stetter GmbH (www.stetter.de). Technische Daten der Anlage: Flächenbedarf 480 m² (l x b = 22 m x 22 m, ohne Anfahrrampe), Gesamtgewicht 30 t, Betriebsspannung 400 V, Anschlussleistung 200 kVA, Zuschlag-Taschenzuteiler (Fassungsvermögen 70 m³ in 4 getrennten Kammern, Befüllung mit einem Radlader oder über eine Anfahrtsrampe mit LKW, Höhe der Einfüllkante der Kammern über Oberkante Gelände 5,1 m, Einfüllbreite je Kammer 3,3 m), Transportabmessungen der Anlage (l x b x h =) 15,5 m x 3,0 m x 3,4 m. 57 Quelle: Stetter GmbH (www.stetter.de). Technische Daten der Anlage: Flächenbedarf 690 m² (l x b = 17 m x 41 m, ohne Anfahrrampe), Gesamtgewicht 19 t, Betriebsspannung 400 V, Anschlussleistung 200 kVA, Reihensilo – je nach Ausführung – (Fassungsvermögen 192 m³ in 6 getrennten Kammern mit je 32 m³, Befüllung mit einem Radlader oder über eine Anfahrtsrampe mit LKW, Höhe der Einfüllkante der Kammern über Oberkante Gelände 4,82 m, Einfüllbreite je Kammer 3,5 m), Transportabmessungen der Anlage (l x b x h =) 12,5 m x 3,0 m x 3,4 m.
60
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Falls Mauerwerk errichtet oder Putz aufgebracht werden muss, wird Mörtel benötigt. Generell bieten sich dazu zwei Möglichkeiten: –
Bezug von fertig gemischtem Mörtel, eventuell mit Langzeitverzögerern versehen, so dass dieser Mörtel während eines ganzen Arbeitstages verarbeitet werden kann oder
–
Eigenherstellung, wobei sich heute weitgehend der Einsatz von Wechselsilos (siehe Abschnitt 2.4.5.10, Stellflächen für mobile Wechselsilos, S. 127) durchgesetzt hat, in denen werksgemischter Trockenmörtel zwischengelagert und mit einem angeflanschten Mischer aufbereitet wird (vgl. Bild 2.32).
Bild 2.32: Teil eines Trockenmörtelsilos mit angeflanschtem Mischer und Pumpe
2.2.9.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung von Recyclinganlagen Knapp werdende Deponiekapazitäten und damit ständig steigende Gebührensätze sowie die Vorschriften aufgrund des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes (KrW-/AbfG, vgl. Abschnitt 2.5.7, Abfallentsorgung, S. 185) stellen Unternehmer immer häufiger vor die Frage, wie Abbruch und sonstige Baurestmassen zu verwerten sind. Eine Lösung stellt die Aufbereitung in Recyclinganlagen und Wiederverwendung dieser Stoffe im Erd- und Straßenbau dar. Generell wird zwischen stationären, semi-mobilen und mobilen Recyclinganlagen unterschieden. Dabei spielt vor allem die Dimensionierung und wohlüberlegte Zusammenstellung von Einzelkomponenten für folgende Arbeitsschritte eine bedeutende Rolle: Aufnahme, Zerkleinerung, Separierung, Förderung, Sieben, Sichtung und Reinigung. Maßgebende Kriterien für die Auswahl der genannten Einzelkomponenten sind –
die Menge des zu recycelnden Materials,
–
deren Zusammensetzung,
–
die Anforderungen an das Endprodukt,
–
der Anlagenstandort bzw. der Einzugsbereich für zu recycelndes Material sowie
–
der Investitionsrahmen bzw. die Ergebnisse der Rentabilitätsrechnung.
2.2 Geräte auf Baustellen
61
Die einzelnen Komponenten der Aufbereitungsanlage (Aufgabetrichter, Förderer, Siebrost, Brecher, Stahlabsonderung, Antriebsaggregate) sind auf einem Sattelauflieger oder einem Anhänger untergebracht. Ein Beispiel dazu zeigt Bild 2.33. Sie sind räder- oder raupenmobil; das Aufstellen der Anlage dauert nur etwa eine Stunde. Die Beschickung der Anlage erfolgt über Radlader oder Bagger. Der Radlader kann auch für die anschließende Verteilung des Recyclingmaterials eingesetzt werden. Trotz der begrenzten Abmessungen sind Aufgabenmengen von maximal 250 t/h bis 300 t/h verarbeitbar. Zur Energieversorgung wird meistens ein mit Diesel betriebenes Stromaggregat verwendet, das auf dem Sattelauflieger montiert oder auch als separate Containereinheit beigestellt sein kann.
Bild 2.33: Ansicht einer mobilen Recyclinganlage 58
2.2.10
Bauaufzüge (Lasten- und Personenaufzüge)
2.2.10.1 Konstruktionsformen und Klassifizierung Bauaufzüge werden üblicherweise nach ihrer Zulassung unterschieden für den Transport von Baumaterial oder auch für Personen. Damit ergeben sich –
Lasten-(Material-)Aufzüge/Transportbühnen und
–
kombinierte Lasten- und Personenaufzüge
sowie unterschieden nach ihrem Leistungsvermögen –
leichte Bauaufzüge mit einer zulässigen Traglast von bis zu 500 kg,
–
mittelschwere Bauaufzüge mit einer zulässigen Traglast bis zu 1.500 kg sowie
–
schwere Bauaufzüge mit einer zulässigen Traglast deutlich über 1.500 kg.
58 Quelle: Metso Minerals, Finnland (www.metsominerals.com). Technisch Daten der Anlage: Typ Nordberg NW 105 (dieser Typ entspricht einer mittelgroßen Anlage), ausgerüstet mit einem Backenbrecher (Spaltweite 70 mm bis 200 mm), Brechleistung 200 t/h bis 250 t/h (Standardbrechgut), Stückgröße des Brechgutes bis maximal 500 mm, Größe des Austraggutes 0 mm – 160 mm, Anschlussleistung circa 200 kVA (ist bauseits über einen Generator bereitzustellen), Transportabmessungen der Anlage (l x b x h =) 12,9 m x 2,82 m x 3,62 m, Gesamtgewicht 32 t.
62
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Bauaufzüge sind hauptsächlich für den vertikalen Transport von Material und ggf. Personen in größere Höhen ausgelegt und entlasten bzw. ersetzen Turmdreh- oder Fahrzeugkrane. In der Regel werden dazu auf jeder zu bedienenden Etage besondere Einrichtungen (Zugangsschranken, Austritte usw.), oft auch mit integrierten Steuereinheiten, erforderlich. Der Abstand der horizontalen Verankerungen der vertikalen Tragelemente des Aufzuges am Gebäude beträgt je nach Gerät circa 5,0 m bis 10,0 m. Die im Hochbau verwendeten Aufzüge sind oft Personenaufzüge, die je nach Bauwerksgröße schon ab 6 bis 10 Geschossen wirtschaftlich werden. Sie transportieren nicht nur das Personal, sondern auch die Ausbauteile, wie zum Beispiel Klimakanäle, Rohrleitungen, Heizkörper, Sanitärgegenstände, abgehängte Decken, Montagewände. Bei Hochhäusern sollten schon während des Rohbaus Personen-/Materialaufzüge vorgesehen werden, da dadurch die Arbeitskräfte schnell an ihren Arbeitsplatz gelangen und insbesondere während der Ausbauphase der Turmdrehkran entlastet wird. Müssen Materialien oder Personen ausschließlich in geringe Höhen (< 10 m) gehoben werden, kommen anstelle von Aufzügen Gabelstapler, Teleskopstapler oder Hebebühnen zum Einsatz. Müssen hingegen ausschließlich kleinvolumige, leichte Materialien (z. B. Mörteleimer) gehoben werden, kommen häufig Stirnradflaschenzüge, Elektrokettenzüge oder Schwenkarmaufzüge) zum Einsatz (vgl. Bild 2.34). Für die Bedienung ganzer Fassaden werden breite Kletterbühnen (Breite circa 5 m bis 25 m) verwendet.
Bild 2.34: Beispiel für einen Schwenkarmaufzug leichter Bauart 59
2.2.10.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung Die Auswahl eines für eine Baumaßnahme geeigneten Bauaufzuges richtet sich hauptsächlich nach folgenden drei Kriterien:
59
Quelle: GEDA Star (www.geda.de).
2.2 Geräte auf Baustellen
63
(1) Sollen Personen und Lasten oder ausschließlich Lasten gehoben werden? (2) Welche maximale Traglast ist erforderlich? (3) Welche Grundfläche des Aufzuges ist erforderlich? Leichte Bauaufzüge mit einer zulässigen Traglast von bis zu 500 kg werden als Vertikal- oder Schrägaufzug angeboten. Die Kraftübertragung erfolgt bei Vertikalaufzügen häufig über eine Zahnstange, bei Schrägaufzügen über eine Seil- oder Kettenkonstruktion. Weiterhin zeichnet diese Aufzüge eine sehr schnelle Montage und Demontage aus, wobei sie teilweise auch im abgebauten Zustand als selbst fahrendes Element beweglich sind. Die Zahnstangen sind in der Regel steck- und somit erweiterbar. Die Aufzüge haben eine Fahrgeschwindigkeit von circa 25 m/min. Die Grundfläche der Hebeebene beträgt je nach Gerät circa 0,75 m x 1,50 m. Mittelschwere Bauaufzüge mit einer zulässigen Traglast von bis zu 1.500 kg werden fast ausschließlich als vertikale Zahnstangenaufzüge angeboten. Diese Aufzüge können Höhen bis zu 100 m sowie Fahrgeschwindigkeiten bis über 30 m/min erreichen. Die Grundfläche der Hebeebene beträgt je nach Gerät circa 1,5 m x 3,0 m. Schwere Bauaufzüge mit einer zulässigen Traglast von über 1.500 kg werden ebenfalls ausschließlich als Zahnstangenaufzug angeboten und sind in der Regel für den Transport von Personen sowie schweren Lasten geeignet. Eine übliche Traglast ist 2.000 kg, so dass problemlos 20 Personen auf einmal transportiert werden können. Diese Aufzüge können Höhen von über 200 m sowie Fahrgeschwindigkeiten bis über 40 m/min erreichen. Die Grundfläche der Hebeebene beträgt je nach Gerät circa 1,5 m x 4,0 m. Es sei weiterhin darauf hingewiesen, dass Aufzüge, die zur Personenbeförderung genutzt werden, eine entsprechende Zulassung aufweisen müssen. Siehe dazu auch die Vorgaben der DIN EN 12 159 (Bauaufzüge zur Personen- und Materialbeförderung mit senkrecht geführten Fahrkörben). Häufig gelten bei kombinierten Geräten mit zugelassenem Personentransport geringere zulässige Lasten und Fahrgeschwindigkeiten.
Bild 2.35: Beispiele unterschiedlicher Bauaufzüge 60
60 Quelle: linkes Bild: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA; mittleres und rechtes Bild: SteinwegBöcker-Baumaschinen GmbH (www.steinweg.de).
64
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Bild 2.35 zeigt v. l. n. r. je ein Beispiel für einen leichten Lastenaufzug (max. Traglast 500 kg), einen mittelschweren Lastenaufzug (max. Traglast 1.000 kg) sowie einen schweren kombinierten Lasten- und Personenaufzug (max. Traglast 3.200 kg). 2.2.10.3 Praxishinweise –
Die Aufstellung eines Bauaufzuges muss auf ausreichend tragfähigem Baugrund erfolgen.
–
Die Übergänge zwischen höher gelegenen Haltepunkten und dem Fahrkorb sind besonders gegen Absturz und Kollision zu sichern.
–
Soll der Aufzug für den Transport von Personen genutzt werden, bestehen höhere Anforderungen an die Ausstattung des Aufzuges (z. B. Absturzsicherung).
2.2.10.4 Vorschriften und Regeln –
DIN EN 12 158 – Bauaufzüge für den Materialtransport
–
DIN EN 12 159 – Bauaufzüge zur Personen- und Materalbeförderung mit senkrecht geführten Fahrkörben
–
BetrSichV – Betriebssicherheitsverordnung
2.2.11
Werkzeuge, Klein- und Minigeräte
2.2.11.1 Überblick und Allgemeines Neben den in den vorigen Abschnitten aufgeführten Baumaschinen gibt es zahlreiche Kleingeräte und Werkzeuge, welche die manuelle Arbeit erst ermöglichen oder stark unterstützen und so zur wirtschaftlichen Bauabwicklung beitragen. Es ist daher wichtig, dass bei der Baustelleneinrichtung auch die Ausstattung der Baustelle mit Werkzeugen, Kein- und Minigeräten sorgfältig geplant und gesichert wird. Die Begrifflichkeiten zwischen Werkzeugen, Klein- und Minigeräten (auch als Kompaktgeräte bezeichnet) ist nicht einheitlich. Nachfolgend sollen unter Werkzeugen vorwiegend handgeführte, nicht angetriebene Instrumente oder Geräte verstanden werden, mit denen Baustoffe ver- oder bearbeitet werden können. Unter Kleingeräten sollen kompliziertere Werkzeuge verstanden werden, die zudem noch häufig mechanisch angetrieben sind. Unter Minigeräten werden meistens relativ kleine Maschinen verstanden, die auch als Großgeräte in gleicher Funktionalität auf Baustellen zum Einsatz kommen. Beim Einsatz aller Werkzeuge, Klein- und Minigeräte ist darauf zu achten, dass die relevanten Vorschriften zu Sicherheit und zum Gesundheitsschutz eingehalten werden. Das betrifft sowohl die Verwendung der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) (vgl. Abschnitt 2.6.6, Persönliche Schutzausrüstung (PSA), S. 235) aber auch die Vorschriften zum Brandschutz zum Beispiel durch Funkenflug (vgl. Abschnitt 2.6.7, Brandschutz, S. 243). Beim Betrieb von elektrisch angetriebenen Geräten ist insbesondere darauf zu achten, dass die Geräte nur über eine Baustromverteilung betrieben werden dürfen und nur an zugelassene Stromzuleitungen (nur zugelassene Kabelrollen) angeschlossen werden. Damit verbunden ist, dass die Prüffristen für elektrische Anlagen und der Betriebsmittel, wie zum Beispiel der FI-Schutzschalter, eingehalten werden (vgl. Abschnitt 2.5.2, Stromversorgung, S. 134). Geräte müssen die erforderlichen Prüfzeichen aufweisen. Dies betrifft das CE-Zeichen, mit dem die Konformität nach den europäischen Vorschriften erklärt wird. Hinsichtlich des GS-
2.2 Geräte auf Baustellen
65
Zeichens und anderer Siegel wird auf Abschnitt 1.3, S. 3, verwiesen. Zu unterscheiden sind Geräte, die für den professionellen Einsatz auf Baustellen konstruiert sind und höchste Erfordernisse an Leistung, Präzision und Robustheit erfüllen, von Geräten für Heimwerker. 2.2.11.2 Werkzeuge Für jedes Gewerk gibt es zahlreiche Standard- und Spezialwerkzeuge. Dazu gehören zum Beispiel beim Zimmermann Sägen, Hämmer, Bohrer, Äxte, Beile, Zugmesser, Schaber, Zwingen und Nagelreißer aber auch zahlreiche Messgeräte wie Meterstab oder Winkeleisen. Viele Werkzeuge gibt es in zahlreichen Ausgestaltungen, zum Beispiel Hämmer für Zimmerleute, Maurer, Plattenleger oder Pflasterer. Traditionell haben die Handwerker Werkzeugkisten mit den Werkzeugen für ihren persönlichen Gebrauch. Für den Rohbau hat es sich bewährt, dass eine Standardausstattung an Werkzeugen, einschließlich der regelmäßig benötigten Vermessungsgeräte in einem Werkzeugcontainer, auch Werkzeugmagazin genannt (vgl. Abschnitt 2.3.8, Magazine für Kleingeräte, Werkzeuge, Betriebsstoffe und Prüfeinrichtungen, S. 90) untergebracht ist. Diese Container werden dann von Baustelle zu Baustelle umgesetzt. 2.2.11.3 Kleingeräte/Angetriebene Werkzeuge Mit angetriebenen Werkzeugen lässt sich wesentlich effektiver und vielfach auch genauer arbeiten. Daher haben diese angetriebenen Werkzeuge die traditionellen Werkzeuge in vielen Bereichen weitgehend abgelöst und werden heute vielfach standardmäßig dem oben angesprochenen Werkzeugcontainer beigefügt. Zu unterscheiden sind vier Arten von Antrieben: –
Elektrische Antriebe Neben dem Antrieb mit 230 V werden heute zunehmend auch Geräte mit Akkuantrieb verwendet.
–
Druckluftantrieb Zahlreiche Werkzeuge werden auch mit Druckluftantrieb angeboten. Bei gleichem Gewicht haben Druckluftgeräte in der Regel höhere Leistungsparameter als elektrisch angetriebene Geräte. Sie sind daher in der Regel aus ergonomischer Sicht vorzuziehen. Als nachteilig ist anzusehen, dass ein Kompressor benötigt wird. Universalkleinkompressoren mit Elektroantrieb (Motorleistung ca. 1,5 bis 3,0 kW) sind für kleinere Druckluftwerkzeuge meistens ausreichend (vgl. auch Abschnitt 2.5.8, Druckluftversorgung, S. 193).
–
Antrieb mit Verbrennungsmotor Bei Antrieben mit Verbrennungsmotor wird zwischen Zweitakt- und Viertaktmotoren unterschieden. Zweitaktmotoren sind leichter, einfacher im Aufbau und stellen daher bei handgeführten Werkzeugen die Regel dar. Nicht handgeführte Geräte werden aber meistens mit Benzin- oder Diesel-Viertaktmotoren angetrieben, da diese sowohl vom Geräusch- als auch vom Abgasverhalten vorzuziehen sind.
–
Hydraulikantrieb Verschiedene Kleingeräte werden auch mit Hydraulikantrieb angeboten wie zum Beispiel Kernbohrgeräte, Sägen, Trennschleifer oder Handhämmer. Hydraulisch betriebene Geräte haben eine spezifisch hohe Leistung. Notwendig ist eine hydraulische Kraftstation. Kleinste hydraulische Kraftstationen haben meistens einen 4-Takt-Motor mit einer Leistung von ca. 7 kW, mit einem Betriebsdruck von etwa 150 bar und einer Ölmenge von etwa 20 l/min.
66
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Tabelle 2.18: Angetriebene Werkzeuge (nicht abschließende Aufzählung) Geräte allgemein – Bohrer – Sägen
– – –
Trennschleifer, Trennschneider
Bohrmaschinen (zum Bohren unterschiedlicher Materialien wie Beton, Stein, Holz, Metall in unterschiedlicher Ausführung z. B. als Schlagbohrmaschine Kernbohrgeräte, Antrieb elektrisch oder hydraulisch Kettensäge mit Zweitakt- oder Elektroantrieb Kreissäge (Handkreissäge oder Tischkreissäge) in der Regel elektrisch angetrieben Trennsäge (z. B. als Steintrennsäge (Diamantsäge), Zweitaktantrieb oder mit Hydraulikantrieb)
Meistens mit Zweitaktantrieb aber auch mit Hydraulikantrieb z. B. als Steintrennschleifer, als Winkeltrennschleifer mit Elektroantrieb.
Geräte hauptsächlich für Maurer- und Betonarbeiten Abbau-, Abbruch- und Antrieb: hydraulisch, elektrisch, mit Druckluft oder mit BenzinmoAufbrechhämmer tor Betonfräse
Beton- und Estrichfräse, Universalmaschine zum Reinigen, Schleifen, Glätten, Verfugen und Beschichten mit Elektro- oder Benzinmotor
Betonglättmaschine
Antrieb Benzin oder Elektromotor
Bohrhämmer, Bohrschrauber,
230-V-Antrieb oder mit Lithium-Ionen-Akku
Bolzensetzgerät (Bolzenschussgerät)
Pneumatisch oder pyrotechnisch angetrieben
Fugenschneider
Meistens mit Benzinmotor zum Schneiden von Beton, Estrich und Asphalt
Maurerarbeitsbühnen
Arbeitsbühnen auch mit Versetzkränen
Rührwerke, Betonmischer
Handrührwerke oder Zwangsmischer)
Rüttler
Einschließlich Frequenzumformer oder als Biegewellenrüttler
Kleinmischer
(Trommelmischer
oder
Reinigungsgeräte Hochdruckreiniger Staubsauger, Kehrmaschine
Als Nass- und Trockensauger mit Elektronantrieb, größere Geräte selbstfahrend mit Benzinmotor
Sonstige Geräte Kleinkompressor
Meistens mit Elektroantrieb
Luftreinigungsgerät
Gesundheitsgefährlicher Staub wird abgezogen
Ortungsgerät
Metall- und Leitungsortungsgeräte
Pumpen
Schmutzwasserpumpen, Tauchpumpe
Schweißgerät
Autogenschweißgerät oder Elektroschweißgerät
Stromerzeuger, Stromaggregat
Beginnend bei ca. 2,5 kVA, Gewicht ca. 40 kg, Benzinmotor, tragbar, größere Geräte mit Dieselantrieb
Ventilatoren, Trocknungs- und Heizgeräte, Luftentfeuchter Vermessungsgeräte
Nivelliergerät, Rotationslaser, Kanalbaulaser
2.2 Geräte auf Baustellen
67
Zahlreiche angetriebene Werkzeuge sind nur noch bedingt mobil. Dazu gehören auch Tischkreissägen. In Tabelle 2.18 findet sich eine nicht abschließende Zusammenstellung von angetriebenen Werkzeugen. 2.2.11.4 Minigeräte/Kompaktgeräte Als Mini- oder Kompaktgeräte werden in der Regel jene Geräte bezeichnet, die in der Funktionalität weitgehend üblichen Großgeräten ähneln, jedoch besonders zum Einsatz unter beengten Bedingungen, bei nicht ausreichender Tragfähigkeit der Standorte (Dächer, Decken) oder für Arbeiten mit reduzierter Leistungsnotwendigkeit eingesetzt werden (vgl. Tabelle 2.19 und Bild 2.36 ). Da diese Geräte verhältnismäßig leicht sind (sie wiegen häufig weniger als 1 t), können diese auch einfach mit Turm- oder Mobilkränen an ihre Einsatzorte versetzt werden. Tabelle 2.19: Beispiele für Minigeräte Minibagger
Gesamtgewicht ab ca. 1.000 kg, Einsatzbreite ab ca. 700 mm, Dieselmotor ca. 7,5 kW, Grabtiefe ca. 1,6 m; auch einsetzbar mit Abbruchhammer.
Minidumper, Mini-LKW
Mini-Dumper in unterschiedlichster Ausführung, mit und ohne Ladeschaufel, mit Rad- oder Raupenfahrwerk oder als „motorisierte Schubkarre“, meistens mit geringer Transportgeschwindigkeit. Mini-LKW zum Einsatz im öffentlichen Straßenraum zugelassen vom DreiradKleintransporter (z. B. APE-Piaggio) bis zum Klein-Dreiseitenkipper mit 90 km/h Höchstgeschwindigkeit.
Mini-Geräteträger
Als Grundgerät mit zahlreichen An- und Aufbaumöglichkeiten, wie z. B. Ladekran (auch mit Greifer), Kehrmaschine, Wassertank und Sprühbalken, Räumschild, Absetzkipper für Mini-Container, Dreiseitenkipper, Spritzmaschine für Straßenbau-Bindemittel. Multicar (Hersteller) wird teilweise als Synonym für diese Geräte verwendet.
Minikran
In unterschiedlichster Bauweise und für verschiedene Einsatzzwecke, mit und ohne Fahrwerk. Häufiger Einsatz als Versetzkran beim Mauerwerksbau.
Minilader
Gesamtgewicht ab ca. 700 kg, Einsatzbreite ca. 800 mm, Motor ca. 12 kW, Hubleistung ab 250 kg, Hubhöhe ca. 1.600 mm. Der Hersteller Bobcat wird teilweise als Synonym für diese Geräte verwendet.
68
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Bild 2.36: Typische Minigeräte wie Minibagger61, Minidumper62, Minilader63 und Minikran64 (v. l. n. r.)
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume 2.3.1 Überblick und Allgemeines Neben der Planung des Großgeräteeinsatzes auf der Baustelle gehört zur Planung der Baustelleneinrichtung auch die vor Witterungseinflüssen geschützte Unterbringung von Arbeitskräften, Baustoffen, Kleingeräten, Ersatzteilen usw. Dazu können in Abhängigkeit der speziellen Belange der Baustelle folgende Räumlichkeiten erforderlich werden: –
Pausenräume und Umkleideräume als Aufenthaltsmöglichkeit für die Arbeitskräfte während der Pausen und bei Schlechtwetter (vgl. Abschnitt 2.3.2, S. 73),
–
Sanitäranlagen (vgl. Abschnitt 2.3.3, S. 76),
–
Sanitätseinrichtungen für die medizinische Erstversorgung auf der Baustelle (vgl. Abschnitt 2.3.4, S. 82),
–
Schwarz-Weiß-Anlagen (vgl. Abschnitt 2.3.5, S. 84),
–
Unterkünfte (Wohn- und Schlafunterkünfte) zur Unterbringung von Arbeitern (vgl. Abschnitt 2.3.6, S. 85),
–
Büroflächen zur Unterbringung des Aufsichts- und Verwaltungspersonals (vgl. Abschnitt 2.3.7, S. 86),
–
Magazine für die Unterbringung von Kleingeräten, Werkzeugen, Ersatzteilen oder Baumaterialien sowie zur Lagerung witterungsempfindlicher Baustoffe (vgl. Abschnitt –, S. 90) sowie
–
Labore für die Prüfung von Baustoffen wie z. B. Beton, Asphalt oder Erdmaterial.
Die genannten Räumlichkeiten können bereitgestellt werden in –
61
bereits vorhandenen oder während der Bauphase erstellten Gebäuden auf oder in der Nähe der Baustelle,
Quelle: Wacker Neuson SE (www.wackerneuson.com). Quelle: ALTRAD Lescha GmbH (www.lescha.de). 63 Quelle: Bobcat Bensheim GmbH & Co. KG (www.bobcat.de). 64 Quelle: Albert Böcker GmbH & Co. KG (www.boecker-group.com). 62
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume
–
temporär erstellten gebäudeähnlichen Anlagen (Baracken),
–
fahrbaren Bau- oder Wohnwagen oder
–
Containern.
69
Die letztgenannten Container sind heute die am häufigsten eingesetzte Variante (vgl. Bild 2.37). Sie werden als Einheit zum Einsatzort gebracht und mit dem Mobil- oder Baustellenkran versetzt. Da die Container sehr schnell einsatzbereit sind, können oft umfangreiche Montagearbeiten entfallen. Montagebeschädigungen sind weitgehend ausgeschlossen. Aufgrund der Standardisierung der Abmessung von Einzelcontainern nach der DIN ISO 668 (ISO-Container der Reihe 1) lassen sie sich horizontal beliebig erweitern und sind vertikal bis zur dreifachen Höhe stapelbar (vgl. Bild 2.38). Durch entfernbare Wände können die Einzelcontainer zu größeren, zusammenhängend nutzbaren Einheiten zusammengebaut werden.
Bild 2.37: Container als Magazin (li.) und als Baustellenbüro oder Pausenraum (re.)
Bild 2.38: Zwei-/Dreifach übereinander gestapelte Container auf einer Baustelle 65
65
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
70
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Die üblichen Abmessungen und Massen gängiger Container mit einer Breite von meist 2,44 m sind in Tabelle 2.20 zusammengefasst. Darüber hinaus gibt es Hersteller von Raummodulen, die in standardisierten Rastersystemen Längen von 3,0 m bis 14,0 m (Rasterabstand circa 1,0 m), Breiten von 2,45 m, 2,80 m, 3,00 m und Sonderbreiten bis 4,00 m sowie Raumhöhen von 2,30 m bis 3,25 m anbieten. Tabelle 2.20: Abmessungen (außen) und Massen gängiger Container 66 Containerart 67
Länge [m]
Breite [m]
Höhe [m]
Büro-/Schlaf- (a)/Aufenthaltscontainer 10 ft (b) 16 ft 20 ft (b) 20 ft 30 ft
Masse [kg]
2,99 4,89 6,06 6,06 9,12
2,44 2,44 2,44 3,00 2,44
2,59 2,59 2,59 2,59 2,59
1.300 1.700 1.900 2.100 2.700
Sanitärcontainer 10 ft 20 ft (b)
2,99 6,06
2,44 2,44
2,59 2,59
2.100 2.900
WC-Container 5 ft 8 ft 10 ft (b) 20 ft (b)
1,20 2,40 2,99 6,06
1,40 1,40 2,44 2,44
2,59 2,59 2,59 2,59
400 600 2.100 2.900
Sanitätscontainer 10 ft 20 ft
2,99 6,06
2,44 2,44
2,59 2,59
2.100 3.700
Lagercontainer 6 ft (6,7 m³ Rauminhalt) 8 ft (9,8 m³ Rauminhalt) 10 ft (15,8 m³ Rauminhalt) (b) 15 ft (18,9 m³ Rauminhalt) 20 ft (32,9 m³ Rauminhalt) (b) 30 ft (49,7 m³ Rauminhalt) 40 ft (66,4 m³ Rauminhalt) (b)
1,98 2,44 2,99 4,54 6,06 9,13 12,19
1,95 2,20 2,44 2,20 2,44 2,44 2,44
1,91 2,26 2,59 2,25 2,59 2,59 2,59
600 700 1.000 1.300 1.600 2.500 3.200
Seecontainer 20 ft Standard (32,9 m³ Rauminhalt) 20 ft High Cube (38,0 m³ Rauminhalt) 40 ft Standard (66,5 m³ Rauminhalt) 40 ft High Cube (76,0 m³ Rauminhalt)
6,06 6,06 12,19 12,19
2,44 2,44 2,44 2,44
2,59 2,89 2,59 2,89
2.300 2.500 4.000 4.200
(a) Es ist zu beachten, dass gemäß ASR A4.4 bei Unterkünften eine lichte Raumhöhe von mindestens 2,50 m gefordert wird, so dass Container für Unterkünfte eine größere Höhe aufweisen. (b) Diese Containergrößen kommen besonders häufig auf Baustellen zum Einsatz.
66 67
Die Abmessungen und Massen können teilweise je nach Hersteller geringfügig abweichen. Die Bezeichnung der Container erfolgt üblicherweise in der britischen Maßeinheit „Foot“ (ft).
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume
71
Für die überschlägige Bestimmung der erforderlichen Anzahl an Containern gibt Tabelle 2.21 Orientierungswerte für die maximale Belegung mit unterschiedlicher Nutzung eines 20-ftContainers mit den Außenmaßen (L x B x H =) 6,06 m x 2,44 m x 2,59 m (vgl. Bild 2.39). Es wird darauf hingewiesen, dass die ASR A4.4 für Unterkünfte eine lichte Raumhöhe von 2,50 m fordert. Für konkretere Planungen sollten die von den Containerherstellern zur Verfügung gestellten Produktdatenblätter verwendet werden. Tabelle 2.21: Maximale Belegung eines 20-ft-Containers bei unterschiedlicher Nutzung (b = 2,44 m) Nutzung von 20-ft-Containern als
Nutzung durch maximal
Tagesunterkunft ohne/mit Sanitäreinrichtung
8 68 /5 Personen
Büro ohne/mit Toilette
2–3/1–2 Personen
Sanitäreinrichtung
20 bis 25 Personen
Toilettencontainer ohne Duschen oder Waschräume
130 Personen
Bild 2.39: Beispiel für zwei nebeneinander gestellte 20-ft-Container 69
Container werden neben den verschiedenen Abmessungen auch in verschiedenen Ausführungen (z. B. aus Stahl oder Aluminium) und Ausstattungen (z. B. Elektroinstallationen, Sicherheitspakete, Rollläden oder Klimaanlagen) hergestellt. Die üblichen auf Baustellen eingesetzten Container sind solche leichterer Bauart. Im Gegensatz dazu gibt es in ihrer Bauart massivere Container, die für den Seeverkehr zugelassen sind (so genannte „Seecontainer“). Für kleinere oder linienförmige Baustellen können fahrbare Baustellenwagen mit fest eingebauten Einrichtungen und Installationen genutzt werden (vgl. Bild 2.40 und Bild 2.41, S. 73 f.). Diese sind schnell und einfach zu und von der Baustelle zu transportieren, benötigen jedoch ei68 69
In einem 3,0 m breiten Container können bis zu 10 Personen untergebracht werden. Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
72
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
ne im Vergleich zu Containern große Stellfläche auf dem Baufeld und sind naturgemäß nicht stapelbar. Vorteil ist insbesondere, dass kein Kran zum Auf- und Abladen benötigt wird. Bauwagen werden von verschiedenen Herstellern sowohl als Langsamläufer mit einer oder zwei Achsen (zulässige Höchstgeschwindigkeit 25 km/h) oder als Schnellläufer (zulässige Höchstgeschwindigkeit 80 km/h) hergestellt. Bauwagen als Tagesunterkünfte gibt es in den Längen von 3,5 m bis 5,0 m als Einachser, darüber hinaus als Zweiachser. Die Mindestanforderungen an Art, Umfang und Ausstattung von Sozial- und Büroeinrichtungen leiten sich hauptsächlich aus folgenden Regelungen und gesetzlichen Bestimmungen ab: –
ArbStättV (2004) – Arbeitsstättenverordnung vom 12. 8. 2004, 70
–
ArbStättV (1975) – Arbeitsstättenverordnung vom 20. 3. 1975 (nur noch als Orientierung),
–
Technische Regeln für Arbeitsstätten (z. B. ASR A4.4 Unterkünfte) sowie die
–
Arbeitsstättenrichtlinien (45/1–6 Tagesunterkünfte; 47/1–3 Waschräume; 48/1–2 Toiletten und Toilettenräume); noch gültig bis Einführung der Technischen Regeln für Arbeitsstätten, spätestens bis 31.12.2012.
Der Arbeitgeber auf der Baustelle ist für die Bereitstellung der Sozialeinrichtungen für die Beschäftigten in der erforderlichen Anzahl und Ausstattung verantwortlich. Temporäre Gebäude und Container der Baustelleneinrichtung unterliegen nicht der Baugenehmigungspflicht. Sie müssen aber standsicher und sicher zu benutzen sein. Zur Anordnung der Sozial- und Büroeinrichtungen auf Baustellen kann allgemein festgestellt werden, dass diese den Arbeitsablauf auf der Baustelle nicht behindern und möglichst außerhalb des Schwenkbereichs der Krane angeordnet werden sollten. Die Entfernung zum Bauwerk sollte jedoch so gering wie möglich gehalten werden, um die Arbeitszeitverluste vor und nach den Arbeitspausen auf dem Weg vom und zum Arbeitsplatz zu minimieren. Häufig sind auch für die räumliche Anordnung der Container auf der Baustelle die Anschlussmöglichkeit an das öffentliche Versorgungsnetz für Strom und Wasser sowie das Abwasserentsorgungsnetz maßgebend (siehe dazu auch Abschnitt 2.5, Medienversorgung und Entsorgung, S. 132). Bei der Aufstellung sämtlicher Container müssen die Mindestabstände zu Baugruben und Freileitungen nachTabelle 2.4, S. 24 und Tabelle 2.3, S. 23 (vgl. auch Abschnitt 2.7.1.3, Geböschte Baugruben und Gräben, S. 277) beachtet werden. Praxishinweise –
70
Die Beheizung der Container mit Hilfe von Strom ist teuer, so dass möglichst Flüssiggas, gelagert in Gastanks oder Gasflaschen, verwendet werden sollte. Bei ortsfesten Flüssiggastanks ist ein kegelförmiger Schutzbereich um den Tank (Radius der Grundfläche des Schutzbereiches = Höhe des Flüssiggastanks + 1 m) einzuhalten. Bei kleineren Baustellen sind Gasflaschen ausreichend.
Insbesondere die ArbStättV (2004) gibt keine hinreichend konkreten Vorgaben über Mindestanforderungen. Für eine Interpretation bzw. Auslegung der verbalen Aussagen dieser Vorschrift ist es für eine Orientierung oft hilfreich, die Vorgaben älterer Vorschriften heranzuziehen.
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume
73
–
Bei gestapelten Containern müssen Treppenaufgänge und Laubengänge als Zugang eingerichtet werden.
–
Für den Evakuierungsfall sind die Flucht- und Rettungswege ausreichend zu kennzeichnen.
Für die Planung der Stellflächen für Bauwägen und Containern sind weiterhin folgende Punkte wichtig: –
Im Lageplan ist festzuhalten, wo genügend ebene Flächen vorhanden sind,
–
Übersicht über anmietbare Flächen in der Nachbarschaft bei knappen Platzverhältnissen,
–
zu berücksichtigende bestehende Nutzungen auf dem Baugrundstück (z. B. Durchfahrten Dritter) sowie sonstige frei zu haltende Flächen (z. B. Naturschutzzonen, Überschwemmungsgebiete).
2.3.2 Pausenräume, Umkleideräume (Tagesunterkünfte) 2.3.2.1 Begriffsdefinition und Konstruktionsformen Pausenräume sind ein neuer Begriff der Verordnung über Arbeitsstätten (ArbStättV, 2004), der den Begriff Tagesunterkünfte der alten Verordnung über Arbeitsstätten (ArbStättV, 1975) ersetzt. Gesonderte Umkleideräume gemäß § 6 Abs. 2 Satz 3 ArbStättV (2004) sind trotz der besonderen auf Baustellen erforderlichen Arbeitskleidung in der Regel nicht erforderlich, da es den Beschäftigten zumutbar ist, sich im Pausenraum/-bereich umzukleiden. Daher werden die bauüblichen Tagesunterkünfte sowohl als Pausenräume als auch als Umkleideräume genutzt und bezeichnet. Tagesunterkünfte in Form von Containern (vgl. Bild 2.37 bis Bild 2.39) oder Bauwagen (vgl. Bild 2.40 und Bild 2.41) sind Bestandteil jeder größeren Baustelleneinrichtung. Tagesunterkünfte können aber auch, beispielsweise beim Bauen im Bestand, in einem festen Gebäude untergebracht sein.
Bild 2.40: Einachsiger Bauwagen als Tagesunterkunft (Langsamläufer) und Container als Magazin 71
71
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
74
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Bild 2.41: Zweiachsiger Bauwagen als Tagesunterkunft (Langsamläufer) 72
2.3.2.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung Pausenräume müssen gemäß § 6 Abs. 3 ArbStättV (2004) bei mehr als 10 Beschäftigten, oder wenn Sicherheits- und Gesundheitsgründe dies erfordern, zur Verfügung gestellt werden. Dabei gelten folgende Mindestanforderungen, unabhängig von der Größe der Baustelle und der Zahl der Beschäftigten. Die Beschäftigten auf Baustellen müssen gemäß Anhang 5.2 Abs. 1 a) bis c) ArbStättV (2004) –
sich gegen Witterungseinflüsse geschützt umkleiden, waschen und wärmen können,
–
über Einrichtungen verfügen, um ihre Mahlzeiten einnehmen und gegebenenfalls auch zubereiten zu können,
–
in der Nähe der Arbeitsplätze über Trinkwasser oder ein anderes alkoholfreies Getränk verfügen können.
Weiterhin sind auf Baustellen folgende Mindestanforderungen gemäß Anhang 5.2 Abs. 1 d) und f) ArbStättV (2004) umzusetzen: –
Sind Umkleideräume gemäß § 6 Abs. 2 Satz 3 ArbStättV (2004) nicht erforderlich, muss für jeden regelmäßig auf der Baustelle anwesenden Beschäftigten eine Kleiderablage und ein abschließbares Fach vorhanden sein, damit persönliche Gegenstände unter Verschluss aufbewahrt werden können.
–
Beschäftigte müssen die Möglichkeit haben, Arbeitskleidung und Schutzkleidung außerhalb der Arbeitszeit zu lüften und zu trocknen.
72
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume
75
Für die Beschaffenheit von Tagesunterkünften gilt derzeit noch die ASR 45/1–6, die genauere Anforderungen definiert, beispielsweise für –
erforderliche Wärmedämmung von Außenwänden usw.,
–
den Windfang an der ins Freie führenden Tür (erforderlich vom 15. 10. bis 30. 4.),
–
Fenster (Fensterfläche mindestens 1/12 der jeweiligen Grundfläche, Ausstattung mit Dreh-Kipp-Beschlägen oder als Schiebefenster) sowie
–
sonstige Ausstattung und Flächen (z. B. für jeden ständig auf der Baustelle anwesenden Arbeitnehmer 0,75 m² freie Bodenfläche; Tischfläche von mindestens 60 cm x 60 cm; Sitzgelegenheit von mindestens 60 cm x 35 cm mit Rückenlehne und Kleiderschränke und -haken; Mindestbeleuchtungsstärke von mindestens 60 Lux auf der Tischfläche und 30 Lux in 0,85 m Höhe im gesamten Raum; Abfallbehälter; lichte Raumhöhe t 2,30 m).
Tagesunterkünfte müssen beheizbar sein, um eine gesundheitlich zuträgliche Raumtemperatur zu sichern. Als Richtwert kann eine Raumtemperatur von 21 °C herangezogen werden. Detaillierte Angaben zur Raumtemperatur sind der Technischen Regel für Arbeitsstätten ASR A3.5 zu entnehmen. Orientiert man sich weiterhin an den Anforderungen der ArbStättV (1975) und den ASR 45/1–6 werden bei der bauüblichen Kombination von Pausen- und Umkleideraum pro Beschäftigten ca. 1,5 m² Fläche benötigt. Ein 20-ft-Container als Tagesunterkunft reicht somit einschließlich Windfang, Schrank- und Umkleideflächen sowie Sitzgelegenheiten für circa acht Personen (vgl. Bild 2.39, S. 71; Bild 2.42).
Bild 2.42: Tagesunterkunft als Pausen- und Umkleideraum in einem 20-ft-Container 73
73 Quelle: Ansicht: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA; Grundriss: KLEUSBERG GmbH & Co. KG (www.kleusberg.de).
76
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
2.3.2.3 Praxishinweise –
Die Tagesunterkünfte sollten in ungefährdeten Bereichen sowie außerhalb des Schwenkbereichs der Krane aber möglichst nahe zu dem zu errichtenden Bauwerk angeordnet werden.
–
Trockene Kleidung und Schuhe sind für die Erhaltung der Gesundheit in der kalten und nassen Jahreszeit besonders wichtig. Daher sollten die Tagesunterkünfte zum Trocknen der Arbeitskleidung und Schuhe über Nacht genügend gelüftet und geheizt sein. Das Trocknen von nasser Kleidung in Spinden mit Lüftungsöffnungen ist zu vermeiden.
–
Es ist sinnvoll, mehr als einen Kleiderhaken je Beschäftigten vorzusehen, denn die Beschäftigten greifen schnell zur Selbsthilfe mit Hammer und Nagel, was zu Beschädigungen an Containern führt.
–
Es hat sich bewährt, für die regelmäßige Reinigung von Containern und Unterkünften Reinigungsunternehmen zu beauftragen.
2.3.2.4 Vorschriften und Regeln –
ArbStättV (2004) – Arbeitsstättenverordnung vom 12. 8. 2004 (dort besonders § 6 und Nr. 5.2 des Anhangs)
–
Ab 2011 neu & 6 (Anhang: Anforderungen an Arbeitsstätten nach § 3 Abs. 1, Pkt. 4.2
–
ASR 29/1-4 – Pausenräume
–
ASR 34/1-5 – Umkleideräume
–
ASR 45/1–6 – Tagesunterkünfte auf Baustellen
–
ASR 47/1–3, 5 – Waschräume für Baustellen
–
ASR 48/1–2 – Toiletten u. Toilettenräume auf Baustellen
–
Technische Regeln für Arbeitsstätten (ASR A4.5, Raumtemperatur, Ausgabe: Juni 2010)
–
Technische Regeln für Arbeitsstätten (ASR A4.4, Unterkünfte, Ausgabe: Juni 2010)
–
Technische Richtlinien des Ausschusses für Arbeitsstätten (TRA, nach deren Veröffentlichung)
–
LASI (Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik) LV 40 – Leitlinien zur Arbeitsstättenverordnung
–
Hinweise zur Anwendung der Verordnung über Arbeitsstätten der Länder, z. B. des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie des Landes Brandenburg, Potsdam, Dezember 2004
2.3.3 Sanitäranlagen (Toiletten und Waschräume) Zu den Sanitäranlagen gehören Toilettenzellen, Toilettenräume sowie Waschgelegenheiten und Waschräume. Toilettenzellen und -räume beinhalten hauptsächlich Bedürfnisstände (Urinale) und Toilettenbecken (WC, Aborte). Unter Waschgelegenheiten bzw. Waschstellen sind in der Regel Waschbecken oder -rinnen mit fließendem warmen und kalten Wasser zu verstehen. Ein Waschraum beinhaltet Waschstellen und/oder Duschen.
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume
77
2.3.3.1 Auswahlkriterien und Dimensionierung a)
Toiletten
Auf den meisten Baustellen werden heute Toilettenzellen in Kunststoffbauweise angemietet, die mit dem Kran versetzt werden können (vgl. Bild 2.43). Diese Toiletten sind mit einem Fäkalientank ausgestattet und werden in der Regel wöchentlich vom Betreiber gereinigt und geleert. Für große Baustellen kommen Container mit eingebauten WCs, Urinalen und Handwaschbecken zum Einsatz. Bei ihrem Einsatz sind diese lediglich über zentrale Anschlüsse mit dem Strom-, Wasser- und Abwassernetz zu verbinden. Alternativ besteht die Möglichkeit, Abwassersammelbehälter vorzusehen, so dass sich die Container unabhängig von der Lage des Abwasseranschlusses aufstellen lassen (vgl. Bild 2.107, S. 178). Hinsichtlich des Umganges mit dem anfallenden Schmutzwasser wird auf den Abschnitt 2.5.4, Abwasserentsorgung, S. 177 verwiesen.
Bild 2.43: Mobile Toilettenzelle als Sanitäranlage 74
Pausen- und Umkleideräume sowie Unterkünfte haben teilweise auch eigene Toilettenräume. Diese sollten von den übrigen Räumen durch eine Geruchsschleuse getrennt, mit einer Wasserspülung versehen und an die Entwässerung angeschlossen werden. Heutzutage werden fast ausschließlich die im Abschnitt 2.3.1, S. 68 beschriebenen Container vorgesehen, in denen die notwendigen Toiletten aber auch Wasch- und Duschmöglichkeiten bereits installiert sind (vgl. Bild 2.44).
74
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
78
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Bild 2.44: Sanitärcontainer mit Toiletten, Waschbecken und Duschen 75
In § 6 Abs. 2 ArbStättV (2004) wird vorgeschrieben, dass der Arbeitgeber Toilettenräume bereitzustellen hat. Diese sind für Männer und Frauen getrennt einzurichten oder es ist eine getrennte Nutzung zu ermöglichen. Bei Arbeiten im Freien und auf Baustellen mit wenigen Beschäftigten sind abschließbare Toiletten (Toilettenzellen) ausreichend. Dabei ist aus juristischer Sicht nicht festgelegt, welche Anzahl unter dem Begriff „wenige Beschäftigte“ zu verstehen ist. Die ArbStättV (1975) hatte in § 48 Abs. 2 vorgeschrieben, dass Toilettenräume dann erforderlich sind, wenn auf Baustellen mehr als 15 Arbeitnehmer länger als zwei Wochen beschäftigt werden. Dieser Wert wird auch in den Leitlinien des Länderausschusses für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI) genannt. Bis 15 Beschäftigte reichen demnach Toilettenzellen, wobei für bis zu 9 Beschäftigte eine Toilettenzelle ausreicht. Die Anforderungen an und die Dimensionierung von Toilettenräumen sind in der ASR 48/1–2 genau geregelt. Danach sind bis 25 Beschäftigte zwei Toilettenbecken, zwei Bedürfnisstände und ein Handwaschwecken erforderlich. In der Technischen Regel ASR A3.5 wird weiterhin festgelegt, dass Toilettenräume auf 21 °C heizbar sein müssen. Die typischen Toilettenräume in einem 20-ft-Container haben bis zu 4 Toilettenbecken, 3 Bedürfnisstände sowie zwei Handwaschbecken (vgl. Bild 2.45).
75
Quelle: ELA Container GmbH (www.container.de).
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume
79
Bild 2.45: Grundriss eines 20-ft-Sanitärcontainers mit Toilettenräumen 76
b)
Waschräume, Waschgelegenheiten
In § 6 Abs. 2 ArbStättV (2004) wird vorgeschrieben, dass Waschräume vorzusehen sind, wenn es die Art der Tätigkeit oder gesundheitliche Gründe erfordern. Diese sind für Männer und Frauen getrennt einzurichten oder es ist eine getrennte Nutzung zu ermöglichen. Bei Arbeiten im Freien und auf Baustellen mit wenigen Beschäftigten sind Waschgelegenheiten ausreichend. Dabei ist aus juristischer Sicht nicht festgelegt, welche Anzahl unter dem Begriff „wenige Beschäftigte“ zu verstehen ist. Wenn es die Art der Tätigkeit oder gesundheitliche Gründe erfordern, sind Waschräume nach Anhang 4.1 Abs. 2 Satz 1 ArbStättV (2004) –
in der Nähe des Arbeitsplatzes und sichtgeschützt einzurichten,
–
so zu bemessen, dass die Beschäftigten sich den hygienischen Erfordernissen entsprechend und ungehindert reinigen können; dazu muss fließendes warmes und kaltes Wasser, Mittel zum Reinigen und gegebenenfalls zum Desinfizieren sowie zum Abtrocknen der Hände vorhanden sein,
–
mit einer ausreichenden Anzahl geeigneter Duschen zur Verfügung zu stellen, wenn es die Art der Tätigkeit oder gesundheitliche Gründe erfordern.
Wenn die Art der Tätigkeit oder gesundheitliche Gründe keine Waschräume erfordern, müssen nach Anhang 4.1 Abs. 2 Satz 2 ArbStättV (2004) in der Nähe des Arbeitsplatzes und der Umkleideräume ausreichende und angemessene Waschgelegenheiten mit fließendem Wasser (erforderlichenfalls mit warmem Wasser), Mittel zum Reinigen und zum Abtrocknen der Hände zur Verfügung stehen. Die Beschäftigten auf Baustellen müssen sich nach Anhang 5.2 Abs. 1 a) ArbStättV (2004) gegen Witterungseinflüsse geschützt umkleiden, waschen und wärmen können. Die übergangsweise weiter geltenden Arbeitsschutzrichtlinie ASR 47/1–3, 5 enthält keine weiteren hinreichenden Dimensionierungsregeln. Gleiches gilt für die ArbStättV (2004). Die ArbStättV (1975) hatte in § 47 vorgeschrieben, dass insbesondere Waschräume zur Verfügung gestellt werden müssen, wenn zehn oder mehr Arbeitnehmer länger als zwei Wochen auf einer Baustelle beschäftigt werden. Für jeweils höchstens fünf Arbeitnehmer musste eine Waschstelle und für jeweils höchstens 20 Arbeitnehmer eine Dusche zur Verfügung gestellt werden. Damit müssen 76
Quelle: KLEUSBERG GmbH & Co. KG (www.kleusberg.de).
80
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Baustellen mit mehr als fünf Beschäftigten mit mindestens einer Waschstelle und solche mit mehr als zehn Personen mit einer Dusche ausgestattet sein. Die typischen Waschräume in einem 20-ft-Container haben bis zu 4 Duschen sowie eine circa 4,5 m lange Waschrinne (vgl. Bild 2.46). Bild 2.47 zeigt den Grundriss eines 20-ftSanitärcontainers mit Toiletten- und Waschräumen. Wie in diesem Bild dargestellt, beinhalten solche Container üblicherweise 2 Duschen, Waschgelegenheiten, 2 Toilettenbecken sowie 2 Bedürfnisstände und sind damit für Baustellen mit bis zu 25 Beschäftigten ausreichend.
Bild 2.46: Grundriss eines 20-ft-Sanitärcontainers mit Dusch- und Waschgelegenheiten 77
Bild 2.47: Grundriss eines 20-ft-Sanitärcontainers mit Toiletten sowie Dusch- und Waschgelegenheiten 78
Tabelle 2.22 gibt unter Bezug auf die bisher geltenden Regelungen zusammenfassend Anhaltswerte für die Mindestausstattung von Baustellen mit Sanitäreinrichtungen in Abhängigkeit der Anzahl der dort beschäftigten Personen.
77 78
Quelle: KLEUSBERG GmbH & Co. KG (www.kleusberg.de). Quelle: KLEUSBERG GmbH & Co. KG (www.kleusberg.de).
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume
81
Tabelle 2.22: Stand der Technik zur Ausstattung von Baustellen mit Sanitäreinrichtungen Anzahl der Beschäftigten mehr als 5
10
20
25
30
40
50
60
(a)
1
2
2
2
3
3
4
6
7
9
10
12
2
3
5
6
7
9
11
13
21
27
33
39
45
Toilettenräume: Anzahl Toilettenbecken
(b)
(b)
2
3
3
3
4
4
6
7
8
9
10
Toilettenräume: Anzahl Bedürfnisstände
(b)
(b)
2
3
3
3
4
4
6
7
8
9
10
Toilettenräume: Anzahl Waschstellen
(b)
(b)
1
1
1
1
1
1
2
2
2
3
3
Waschräume: Anzahl Duschen Waschräume: Anzahl Waschstellen
100 130 160 190 220
Legende zur Tabelle 2.22 (a) Besondere Waschräume sind erforderlich, wenn sich mehr als neun beschäftigte Personen länger als zwei Wochen auf der Baustelle aufhalten. (b) Ab 15 Beschäftigten sind Toilettenräume erforderlich, generell muss auf jeder Baustelle eine abschließbare Toilette zur Verfügung stehen.
2.3.3.2 Praxishinweise –
Es ist sinnvoll, Toilettenzellen in der Nähe der Arbeitsplätze anzuordnen und diese entsprechend dem Arbeitsfortschritt umzusetzen, z. B. bei Schalungs- und Bewehrungsarbeiten auf die Geschossdecken oder bei ausgedehnten Baustellen im Straßenbau an die Tätigkeitsschwerpunkte. Damit können unnötige Wege der Arbeiter vermieden werden.
–
Sanitäranlagen müssen regelmäßig gereinigt werden. Bewährt hat sich der Abschluss eines Reinigungsvertrages mit einem Reinigungsunternehmen.
–
Für Hinweise zur Entsorgung des Schmutzwassers siehe Abschnitt 2.5.4 (Abwasserentsorgung, S. 177).
2.3.3.3 Vorschriften und Regeln –
ArbStättV (2004) – Arbeitsstättenverordnung vom 12. 8. 2004 (dort besondere § 6, Nr. 4.1 und Anhang Nr. 5.2 Abs. 1 a), ab 2011 neu § 6 (Anhang: Anforderungen an Arbeitsstätten nach § 3, Abs. 1.3)
–
Technische Regel ASR A3.5 (Raumtemperatur)
–
ASR 47/1–3,5 – Waschräume für Baustellen
–
ASR 48/1,2 – Toiletten und Toilettenräume auf Baustellen
82
2.3.4
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Sanitäts- und Erste-Hilfe-Einrichtungen
Sanitäts- und Erste-Hilfe-Einrichtungen dienen zur Erstversorgung von Verletzten und Erkrankten auf Baustellen. Die dafür erforderlichen Räumlichkeiten werden in Sanitätsräume (stationäre Räume) und in Sanitätscontainer (mobile Räume) unterschieden. 2.3.4.1 Auswahlkriterien und Dimensionierung Gemäß § 6 Abs. 4 ArbStättV (2004) müssen Erste-Hilfe-Räume oder vergleichbare Einrichtungen, also auch Sanitätscontainer, entsprechend den Unfallgefahren oder der Anzahl der beschäftigten Personen, der Art der ausgeübten Tätigkeiten sowie der räumlichen Größe der Betriebe vorhanden sein. Gemäß § 25 Abs. 4 BGV A1 (Grundsätze der Prävention) ist bei mehr als 50 Beschäftigten ein Sanitätsraum oder eine vergleichbare Einrichtung erforderlich. Sanitätsräume müssen eine Grundfläche von 20 m² sowie einen Eingang mit einer Breite von 1,2 m, Sanitätscontainer müssen eine Grundfläche von 5,35 m x 2,35 m sowie einen Eingang mit einer Breite von 0,80 m aufweisen. Beide sollten möglichst ebenerdig angeordnet und mit einer Krankentrage und von einem Krankenwagen leicht erreicht werden können. Sanitätsräume und -container sowie ihre Zugänge müssen als solche durch ein weißes Kreuz auf grünem Grund mit weißer Umrandung nach DIN 4844, Teil 1 bis 3 gekennzeichnet sein (vgl. Rettungszeichen E03 für Erste-Hilfe-Einrichtungen in Bild 2.49, S. 83). Weitere Anforderungen sowie Angaben zur Einrichtung und Ausstattung sind in der ASR 38/2 nachzulesen. Bild 2.48 zeigt beispielsweise die Mindestanforderungen an Grundriss und Ausstattung eines Sanitätscontainers nach ASR 38/2.
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
3 Kleiderhaken Schleifkorb und Vakuummatratze Krankentrage Bereitschaftstasche Infusionsständer Krankentrage auf Fahrgestell Untersuchungsstuhl Schreibgelegenheit
9. 10. 11. 12. 13. 14. 15.
Stuhl Anbau-System ERSTE HILFE Verbandstisch (fahrbar) Abwerfbehälter 2 Klappsitze Waschbecken Arzthocker
Bild 2.48: Grundriss eines Sanitätscontainers nach ASR 38/2
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume
83
Als Anhaltspunkt für den erforderlichen Umfang an Erste-Hilfe-Einrichtungen auf Baustellen kann die Tabelle 2.23 herangezogen werden. Tabelle 2.23: Umfang an Erste-Hilfe-Einrichtungen auf Baustellen 79 erforderliches Personal und Material
bei einer Anzahl der Beschäftigten von
Melde-Einrichtung (Telefon usw.)
bis 10 ja
bis 20 ja
ab 21 ja
ab 30 ja
ab 40 ja
ab 51 ja
ab 101 ja
ab 251 ja
ab 301 ja
ab 601 ja
Aushang „Erste Hilfe“
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
Krankentrage Sanitätsraum Verbandkasten C 80
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
1
Verbandkasten E 80 Ersthelfer
ja ja
1
1
1
1
1
2
3
6
7
13
1
2
3
4
5
10
25
30
60
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
Betriebssanitäter Verbandbuch Rettungsgeräte/-transportmittel
ja
ja
ja
ja
ja
ja
bei schwer zugänglichen Arbeitsplätzen, wie z. B. tiefen Baugruben
Bild 2.49: Darstellung wichtiger Rettungszeichen für Erste-Hilfe-Einrichtungen nach DIN 4844 und BGV A8 79
Vgl. Bausteine („Gelbe Seiten“), A 2. Verbandkasten C gemäß DIN 13 157, Verbandkasten E gemäß DIN 13 169. Zwei Verbandkästen C ersetzen einen Verbandkasten E. 80
84
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Bild 2.49 zeigt dazu die wichtigsten Rettungszeichen für Erste-Hilfe-Einrichtungen nach DIN 4844 und BGV A8. 2.3.4.2 Praxishinweise –
Die üblichen Erste-Hilfe-Einrichtungen können in einem 20-ft-Container untergebracht werden und sollten wegen der sicherzustellenden Zufahrtsmöglichkeit in der Nähe der Baustellenzufahrt angeordnet werden.
–
Anschrift und Telefonnummer der örtlichen Rettungsdienste müssen an einer deutlich gekennzeichneten Stelle angegeben sein.
–
Entscheidend für die Rettung von Personen sowie die Erste Hilfe sind die Zugänglichkeiten der Arbeitsplätze für Ersthelfer und Rettungsdienste und das Finden der Baustelle durch die Rettungsdienste. Weil oft in größeren Baugebieten Straßen-, Hausnummernschilder und Wegweiser fehlen, sollte bei den Rettungsdiensten ein Anfahrtsplan der Baustelle hinterlegt werden. Der Rettungsdienst sollte im Notfall an der Baustelleneinfahrt empfangen und bis zu dem Verletzen begleitet werden.
–
Werden auf der Baustelle besonders kritische Zustände erwartet (z. B. mit eingeschränkter Zugänglichkeit zu den Arbeitsplätzen) sollten gemeinsam mit dem Rettungsdienst mögliche Einsätze geplant werden (erforderliche Durchgangsbreiten, Rettung aus Höhen usw.).
–
Je nach Größe der Baustelle sind Flucht- und Rettungspläne sowie gesonderte Feuerwehrpläne für den Rettungsdienst zu erstellen.
–
Ersthelfer sollten mit Namen, Tätigkeitsgebiet und Bild auf der Baustelle veröffentlicht werden.
–
Krankentragen sind ab 21 Beschäftigten bereitzuhalten und an einem leicht zugänglichen, gekennzeichneten Ort zu lagern. Je nach Baustelle sind weiterhin Hilfsmittel für die Rettung aus großer Höhe oder Tiefe vorzuhalten. Ersthelfer und Unfallmelder sollten der deutschen Sprache mächtig sein.
2.3.4.3 Vorschriften und Regeln –
DIN 13 157 – Erste-Hilfe-Material – Verbandkasten C
–
DIN 13 169 – Erste-Hilfe-Material – Verbandkasten E
–
DIN 4844 1-3 – Graphische Symbole – Sicherheitsfarben und Sicherheitszeichen
–
ArbStättV (2004) – Arbeitsstättenverordnung vom 12. 8. 2004 (dort insbesondere § 6 Abs. 4 und Nr. 4.3 des Anhangs), ab 2011 neue § 6 (Anhang: Anforderungen an Arbeitsstätten nach § 3 Abs. 1, Pkt. 1.3)
–
ASR 38/2 – Sanitätsräume
–
BGV A1 – Grundsätze der Prävention (insbesondere § 25)
–
Technische Regeln für Arbeitsstätten ASR A3.5 (Raumtemperatur)
2.3.5 Schwarz-Weiß-Anlagen Falls Arbeitnehmer infektiösen, giftigen, gesundheitsschädlichen oder stark geruchsbelästigenden Stoffen oder starker Verschmutzung ausgesetzt sind, muss eine getrennte Aufbewahrungs-
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume
85
möglichkeit für Arbeitskleidung (Schwarz) und Straßenkleidung (Weiß) vorhanden sein. Ist die Aufbewahrungsmöglichkeit räumlich getrennt, ist es zweckmäßig, die beiden Teile der Schwarz-Weiß-Anlage durch Waschräume zu verbinden (ArbStätt 5.034.1-5 Mai 1976 Version 03/1999). Bei Baustellen kommen Schwarz-Weiß-Anlagen häufig beim Rückbau von asbestbelasteten Anlagen oder bei der Bergung von stark kontaminiertem Material zum Einsatz. Im einfachsten Fall können Schwarz-Weiß-Anlagen bei geringem Gefährdungspotenzial aus einer SchwarzWeiß-Trennung durch eine Hakenleiste realisiert werden. Üblicherweise bestehen sie aus einer Mehrkammerschleuse mit drei miteinander verbundenen Räumen. Der Weiß-Bereich ist dem öffentlichen Raum zugewandt und dient dem Ablegen, Aufbewahren und Wiederanlegen der Straßenbekleidung. Im mittleren Raum befindet sich der Waschbereich einschließlich der Duschen. Der anschließende Schwarz-Bereich ist dem kontaminierten Abschnitt zugewandt und dient dem Anlegen, Aufbewahren und Wiederablegen der kontaminierten Arbeitsbekleidung. Der Schwarz-Bereich kann darüber hinaus Stiefelwechselplätze, Stiefelwaschanlagen, Duschen für Schutzkleidung und Lagerflächen für kontaminierte Geräte enthalten. Gängige SchwarzWeiß-Einrichtungen mit geringeren Anforderungen an die Ausstattung können in einem 20-ftContainer untergebracht werden. Bei umfangreicheren Schutzanforderungen können diese Anlagen hingegen deutlich größere Ausmaße annehmen. Weiterführende Informationen geben unter anderem die Technischen Regeln für Gefahrenstoffe (TRGS) 524 „Schutzmaßnahmen für Tätigkeiten in kontaminierten Bereichen“ (Ausgabe 02/2010) sowie die Berufsgenossenschaftliche Richtlinie (BGR) 128 „Kontaminierte Bereiche“ (Ausgabe 02/2006).
2.3.6 Unterkünfte Unterkünfte werden in der Regel nur eingerichtet, wenn die Baustellen sehr abgelegen liegen oder eine große Anzahl von Beschäftigten aus entfernten Wohnorten eingesetzt wird, für die vor Ort keine (günstigen) Unterkunftsmöglichkeiten in Hotels oder Pensionen gefunden werden können. Nach ASR A4.4 und § 6 Abs. 5 ArbStättV sind Unterkünfte auf bestimmten Baustellen vorzusehen, wie z. B. bei Druckluft- und Taucherarbeiten oder auf Baustellen, bei denen ein unzumutbarer Zeitbedarf für die tägliche Heimfahrt vorliegt. 2.3.6.1 Auswahlkriterien und Dimensionierung Maßgebende Bestimmungen für die Unterkünfte von Arbeitnehmern auf Baustellen sind die jeweiligen Ausführungsverordnungen. Sie gelten für alle Unterkünfte für Baustellen, die lediglich für die Dauer einer Baustelle und auf einem Gelände, das in unmittelbarem Zusammenhang mit dieser Baustelle steht, errichtet werden. Gemäß § 6 Abs. 5 ArbStättV (2004) hat der Arbeitgeber für Beschäftigte auf Baustellen Unterkünfte bereitzustellen, wenn Sicherheits- und Gesundheitsgründe, insbesondere wegen der Art der ausgeübten Tätigkeit oder der Anzahl der im Betrieb beschäftigten Personen, und die Abgelegenheit der Baustelle dies erfordern und ein anderweitiger Ausgleich vom Arbeitgeber nicht geschaffen ist. Unterkünfte müssen nach Nr. 4.4 des Anhangs ArbStättV (2004) entsprechend ihrer Belegungszahl ausgestattet sein mit –
einem Wohn- und Schlafbereich (einschließlich Betten, Schränke, Tische, Stühle usw.),
86
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
–
einem Essbereich sowie
–
Sanitäreinrichtungen.
Bei Anwesenheit von männlichen und weiblichen Beschäftigten ist dies bei der Zuteilung der Räume zu berücksichtigen. Ein Beispiel für eine großzügige Unterkunft mit Sozial- und Freizeiträumen auf einer Winterbau-Großbaustelle zeigt Bild 2.50.
Bild 2.50: Großzügige Unterkunft mit Sozial- und Freizeiträumen auf einer Winterbau-Großbaustelle
2.3.6.2 Praxishinweise –
Unterkünfte sollten wenn möglich nahe dem Baufeld, jedoch nicht an Hauptverkehrsstraßen oder anderen nächtlichen Lärmquellen angeordnet werden.
2.3.6.3 Vorschriften und Regeln –
ArbStättV (2004) – Arbeitsstättenverordnung vom 12. 8. 2004 (dort insbesondere Nr. 4.4 des Anhangs), ab 2011 neu § 6 (Anhang: Anforderungen an Arbeitsstätten nach § 3 Abs. 1, Pkt. 4.4)
–
Technische Regel für Arbeitsstätten ASR A3.5 (Raumtemperatur)
–
Technische Regel für Arbeitsstätten ASR A4.4 (Unterkünfte)
2.3.7 Büro- und Besprechungsräume 2.3.7.1 Auswahlkriterien und Dimensionierung In Abhängigkeit von der Größe der Baustelle variiert die Anzahl an Personal mit einem Büroarbeitsplatz sowie der Bedarf an Besprechungsräumen (vgl. Bild 2.51).
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume
87
Bei kleineren Baustellen, bei denen außer dem Polier kein weiteres Führungspersonal dauernd auf der Baustelle anwesend ist, wird nur ein einfaches Polierbüro erforderlich. Dieses befindet sich heute üblicherweise in einem Container oder auch in einem Baustellenwagen. Bei mehrere Monate dauernden Baustellen sollte für das Polierbüro mindestens ein Telefonanschluss mit Faxmöglichkeit vorgesehen werden. Der Polier muss die Möglichkeit haben, die aktuellen Pläne auszubreiten, an die Wand zu hängen und nicht benötigte Pläne abzulegen. Bei größeren Baustellen sind separate Büros für den Bauleiter und den Polier vorzusehen. Für den Bauleiter sollte die Möglichkeit gegeben sein, kleinere Besprechungen, zum Beispiel mit dem Architekten und mit Subunternehmern, an einem separaten Besprechungstisch, besser noch in einem separaten Besprechungsraum, durchführen zu können.
Bild 2.51: Baustellenpersonal in Abhängigkeit von der Baustellengröße 81
Auf Großbaustellen sind häufig über die Büro- und Besprechungsräume für die Bauleitung des ausführenden Unternehmens und des Bauherrn hinaus noch Räume für das weitere technische Personal (Aufmaß, Abrechnung usw.), das kaufmännische Personal (Einkauf, Buchhaltung usw.), teilweise auch noch für die Arbeitsvorbereitung (Bauablaufplanung, Schalungsplanung usw.) sowie für Lager- und Bemusterungsflächen erforderlich. Angaben über den erforderlichen Flächenbedarf in Abhängigkeit von der Größe des Bauwerks lassen sich nur bedingt machen, da der erforderliche Flächenbedarf sehr stark davon beeinflusst wird, in welchem Umfang Arbeiten direkt auf der Baustelle ausgeführt oder in der Zentrale/Niederlassung durchgeführt werden. Bei größeren, über längere Zeit bestehenden Baubüros sollte überlegt werden, für welche Angestellten Einplatzräume erforderlich sind. Einplatzräume sollten möglichst vorhanden sein für –
den/die Bauleiter,
–
den leitenden Baukaufmann,
–
den Leiter des „Innendienstes“ (AV, Aufmaß, Abrechnung, Nachtragsmanagement) und
–
wenn möglich für das Sekretariat mit Anmeldung und Telefonvermittlung.
Mehrplatzräume werden häufig vorgesehen für den:
81
Quelle: Girmscheid, Strategisches Bauunternehmensmanagement, S. 616.
88
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
–
Abschnittsbauleiter,
–
Bauführer sowie
–
das kaufmännische Büro für Einkauf, Rechnungskontrolle, Buchhaltung und
–
das Lohn- und Personalbüro.
Alle Büros sind möglichst komplett auszustatten, neben den üblichen Büromöbeln mit Organisationsmitteln, einer Kopiereinrichtung, Telefon, Telefaxgerät und bereits bei mittelgroßen Baustellen mit einer Telefonanlage. PC werden wegen der Diebstahlgefahr auf Baustellen nur noch selten verwendet. Stattdessen sind die Mitarbeiter mit Laptop ausgestattet. Selbstverständlich sind dann ein Baustellennetzwerk (LAN), Drucker und Internetanschluss vorzusehen. Plotter gibt es nur auf Großbaustellen. Zur Aufbewahrung von Wert- und Verschlusssachen, z. %. für die Datensicherung, werden auf größeren Baustellen auch häufig Panzerschränke vorgesehen. Zur Einsicht und zur Aufbewahrung von Plänen sind ausreichend Tische, Regale und Hängevorrichtungen notwendig. Ist auf kleinen Baustellen ein einzelner Büroarbeitsplatz, z. B. für den Polier, ausreichend, wird dafür häufig ein 10-ft-Bürocontainer (Außenmaße 2,99 m x 2,44 m x 2,59 m) mit circa 7,0 m² Nutzfläche verwendet. Darüber hinaus können für zwei Büroarbeitsplätze in der Regel 20-ftBürocontainer (Außenmaße 6,06 m x 2,44 m x 2,59 m) mit circa 15,0 m² Nutzfläche zum Einsatz kommen (vgl.Bild 2.52).
Bild 2.52: Grundriss eines 20-ft-Bürocontainers mit zwei Arbeitsplätzen 82
Durch die Kombination mehrerer Container mit herausnehmbaren Zwischenwänden können größere Nutzflächen für Büro- aber auch Besprechungsräume geschaffen werden (vgl. Bild 2.53, Bild 2.54). Der Zusammenschluss von vier 20-ft-Containern ergibt beispielsweise eine Gesamtnutzfläche von circa 60,0 m². Eine Abschätzung der insgesamt erforderlichen Bürofläche lässt sich über die Anzahl der Angestellten mit etwa 8,0 bis 10,0 m² je Angestelltem durchführen. Bauleitungs- und Polierbüros sind möglichst so anzuordnen, dass sie nahe am Bauwerk sind und von ihnen aus sowohl das Bauwerk als auch die Ein- und Ausfahrten der Baustelle und das Magazin für Werkzeuge und Kleingeräte überwacht werden können. Die Räumlichkeiten sollten nicht im Schwenkbereich des Kranes liegen. Als besonders geeigneter Standort, vor allem auch für die Abfertigung von Lieferanten und Besuchern, ist ein Platz in der Nähe der Einfahrt der Baustelle anzusehen, wenn dort noch eine ausreichende Sicht zum Bauwerk gegeben ist. 82
Quelle: KLEUSBERG GmbH & Co. KG (www.kleusberg.de).
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume
89
Bild 2.53: Beispiel für zwei zusammengeschlossene 20-ft-Bürocontainer, genutzt als Büroraum mit zwei Arbeitsplätzen (li.) sowie als Besprechungsraum (re.) 83
Bild 2.54: Grundriss eines Besprechungsraums aus zwei zusammengesetzten 20-ft-Containern
Je nach Dauer, Lage und Größe der Baustelle ist es häufig schwierig, die notwendige Anzahl an Containern aufzustellen, da auf der Baustelle nicht genügend Fläche zur Verfügung steht. In diesen Fällen kann versucht werden, Büroräume in vorhandenen Nachbargebäuden anzumieten. Bei Bürocontainern handelt es sich um Aufenthaltsräume und Arbeitsstätten, die die Anforderungen der Arbeitsstättenverordnung und Landesbauordnung erfüllen müssen. Insbesondere bei gestapelten oder aufgeständerten Containern müssen deshalb auch die Standsicherheit nachgewiesen werden und die notwendigen Rettungswege vorhanden sein. 2.3.7.2 Praxishinweise –
83
Die Leistungsbeschreibung ist daraufhin zu prüfen, ob eingerichtete Büro- und Besprechungsräume für den Bauherrn zu stellen sind. Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
90
–
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Büro- und Besprechungsräume sollten regelmäßig gereinigt werden. Bewährt hat sich der Abschluss eines Reinigungsvertrages mit einem Reinigungsunternehmen.
2.3.7.3 Vorschriften und Regeln –
ArbStättV (2004) – Arbeitsstättenverordnung vom 12. 8. 2004, ab 2011 neu § 3a
–
Landesbauordnungen
–
Technische Regel für Arbeitsstätten ASR A3.5 (Raumtemperatur)
2.3.8 Magazine für Kleingeräte, Werkzeuge, Betriebsstoffe und Prüfeinrichtungen 2.3.8.1 Arten und Anordnungsprinzipien von Magazinen In Abhängigkeit von der Art der Baustelle können auf dem Baufeld u. a. abgeschlossene und witterungsgeschützte Räumlichkeiten erforderlich werden für: –
Gerätemagazine, beispielsweise zum Lagern von Klein- und Vermessungsgeräten, Werkzeuge, Ersatzteile oder Arbeitsschutzkleidung, Beleuchtungs-, Installations- und Absperrmaterial usw.
–
Baustoffmagazine, beispielsweise zum Lagern von Baumaterial (z. B. abgepackter Zement, Kleber, Bitumenemulsionen, Isolierstoffe oder Folien), Bauhilfs- (z. B. Kleinteile für Rüstung, Schalung oder Verbau) und Baunebenstoffe (z. B. Nägel oder Bindedraht),
–
Betriebsstoffmagazine (z. B. Benzin, Dieselkraftstoff, Heizöl oder Schmieröle) sowie
–
Werkstätten und
–
Laborräume für die Untersuchung von Beton, Asphalt, Erdmaterial usw.
In vielen Unternehmen gibt es dazu bereits bewährte Standardlösungen für voll ausgestattete Container, um das aufwändige Holen von Geräten und Kleinmaterial vom zentralen Bauhof zu vermeiden. Bei der Anordnung der nachfolgend genannten Magazine sollten folgende Gesichtspunkte beachtet werden: –
Zufahrtsmöglichkeit: Die Magazine sollten zumindest mit Kleinlastwagen erreicht werden können, um die Lieferungen und Abholungen direkt vom/zum Fahrzeug ohne große Zwischentransporte durchführen zu können. Zu- und Abfahrten zu größeren Magazinen sowie die Fläche davor sollten ausreichend befestigt werden.
–
Kontrollmöglichkeit: Die Magazine sollten in der Nähe des Polier- oder des Bauleiterbüros angeordnet werden, wenn keine verantwortliche Person für die Überwachung von Entnahmen aus den Magazinen (z. B. durch den Magazinverwalter) dauernd verfügbar ist. Wegen der Diebstahlgefahr sollten Magazine im eingezäunten Baustellenbereich liegen, möglichst nachts beleuchtet und von öffentlichen Flächen aus gut sichtbar angeordnet sein.
–
Räumliche Zuordnung: Magazine sollten in der Nähe des Bauwerkes angeordnet werden. Weiterhin sollte der Standort möglichst im Schwenkbereich der Krane liegen.
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume
91
2.3.8.2 Gerätemagazine Die Gerätemagazine sollten im Inneren durch Regale, Ablagen und Aufhängevorrichtungen so unterteilt sein, dass die zu lagernden Geräte und Materialien geordnet und schnell greifbar untergebracht werden können. Die Werkzeuge, die zur persönlichen Ausrüstung der Bauarbeiter gehören, sowie die Ausrüstung von Arbeitergruppen (Bohrmaschine, Kreissäge, Bolzenschussgerät, Nivelliergerät usw.), werden häufig in Kleincontainern (circa 2,0 m x 2,0 m) untergebracht. Diese Kleincontainer können schnell mit dem Baustellenkran umgesetzt werden, so dass die häufig benötigten Werkzeuge und Geräte den Arbeitern immer unmittelbar an ihrem Arbeitsort zur Verfügung stehen. Als klassische Gerätemagazine auf kleinen und mittleren Baustellen dienen meist 10-ftContainer in der wasserdichten und Aufbruch erschwerenden Ausführung eines Seecontainers (vgl. Bild 2.55). Müssen hingegen größere Geräte gelagert werden, kommen auch 20-ftContainer zum Einsatz.
Bild 2.55: Lager- oder Magazincontainer in schwerer Bauart (Seecontainer) 84
Auf Großbaustellen ist der Einsatz eines Magazinverwalters sinnvoll, der die Aus- und Rückgabe von Geräten kontrolliert und erfasst sowie kleinere Instandsetzungsarbeiten ausführt. Weiterhin kommen bei einer großen Menge an zu lagernden Materialien/Geräten anstatt Containern auch Schnellaufbauhallen oder Wellblechschuppen zum Einsatz. Deren Innenaufteilung richtet sich nach der Art und der Anzahl der aufzubewahrenden Gegenstände. Bewährt hat sich je nach Bedarf folgende Aufteilung: –
ein großer Raum für Werkzeuge und Kleinmaschinen (Rüttler, Handkreissägen, Bohrmaschinen usw.), Schrauben, Nägel, Kleineisenzeug, Wasserleitungsmaterial und dergleichen, alles in einzelnen Regalen übersichtlich geordnet;
–
ein abschließbarer kleinerer Raum für hochwertige Geräte und Ersatzteile;
84
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
92
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
–
ein Raum für Arbeitsschutzkleidung;
–
ein kleiner Werkstattraum mit einer kleinen Werkbank, einem Schraubstock und einer Schleifmaschine;
–
ein abgetrennter Aufenthaltsraum für den Magaziner, der nach Möglichkeit mit einem Schreibtisch und zusätzlicher Wärmedämmung ausgestattet und heizbar sein sollte.
2.3.8.3 Baustoffmagazine Auf Baustellen sind häufig in Säcken abgefüllte Bindemittel (Sackzement, Verguss- und Verpressmörtel) aber auch sonstige in Säcken, Kartons, Kanistern, Eimern oder Folien verpackte Bau- und Bauhilfsstoffe gegen Witterungseinflüsse geschützt zu lagern. Dazu werden heute regelmäßig Materialcontainer, selten noch andere Gebäude wie Baracken, eingesetzt. Da Sackware gewöhnlich auf Paletten angeliefert wird, sollten auf größeren Baustellen die Paletten mit (Teleskop)-Staplern zur Zwischenlagerung gefahren werden können. Zwischen einzelnen Paletten sollen Gänge von etwa 0,70 m bis 0,90 m Breite verbleiben. Die Sackstapel sollten von den Außenwänden einen Abstand von 10 bis 20 cm haben, um eine Durchfeuchtung der Randstapel auszuschließen. Meist werden auch die Baustoffmagazine je nach erforderlicher Größe in 10- oder 20-ftContainern untergebracht (vgl. Bild 2.56).
Bild 2.56: Lagercontainer in leichter Bauart für Baustoffe
Falls auch Gasflaschen in Containern gelagert werden sollen, sind die entsprechenden Vorschriften zu beachten. Beispielweise müssen die Gasflaschen gegen Umfallen gesichert und die Lagerräume mit Lüftungsöffnungen ( 2 x 100 cm²) versehen werden. Wenn Gefahrstoffe gelagert werden, müssen ebenfalls die einschlägigen Vorschriften über das Lagern und Handhaben dieser Stoffe beachtet werden. Dabei gibt es eine Fülle von Vorschriften, die untereinander nur bedingt koordiniert sind, wie zum Beispiel die –
Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV),
–
Gefahrstoffverordnung (GefStoffV),
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume
–
Gefahrgutverordnung Straße und Eisenbahn (GGVSE),
–
Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS),
–
Technischen Regeln für brennbare Flüssigkeiten (TRbG),
–
Verordnung über brennbare Flüssigkeiten (VbF),
–
Landeswassergesetze (z. B. SächsWG) oder das Wasserhaushaltsgesetz (WHG).
93
Grundsätzlich sind wassergefährdende Stoffe in einwandigen Behältnissen über Auffangwannen zu lagern, die den Inhalt des größten Einzelbehältnisses aufnehmen, mindestens jedoch 10 % der gesamten eingelagerten Menge. Ein Beispiel dazu zeigt Bild 2.57.
Bild 2.57: Regallager für Gefahrstoffe auf einer Baustelle 85
In Wasserschutzgebieten, soweit dort die Lagerung zugelassen ist, müssen die Auffangbehälter die gesamte Lagermenge aufnehmen können. Die Lagerwannen müssen gegenüber den gelagerten Gefahrstoffen beständig sein. Weitere Vorschriften gelten für die Lagerung brennbarer Stoffe – ab bestimmten Mengen gilt sogar eine Anzeige- und Erlaubnispflicht. So unterscheidet die Verordnung über brennbare Flüssigkeiten (VbF) zwischen der passiven Lagerung (kein Abund Umfüllen, sondern nur Lagerung) und aktiver Lagerung (einschließlich Ab- und Umfüllen). Weiterhin sind in der VbF einzuhaltende Sicherheitsabstände für die Lagerung leicht brennbarer Flüssigkeiten geregelt: –
bei maximal 200 l Gesamtlagermenge und ausschließlicher passiver Lagerung: 3,0 m zu Gebäuden,
–
bei maximal 1.000 l Gesamtlagermenge und ausschließlicher passiver Lagerung: 5,0 m zu Gebäuden. 86
85 86
Quelle: Säbu Morsbach GmbH (www.saebu.de). Für weitere Regelungen, Ausnahmen usw. siehe VbF.
94
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Zusätzliche Vorschriften sind bei der Zusammenlagerung verschiedener Chemikalien zu beachten. Beim Erwerb von Auffangsystemen und Lagercontainern sollte darauf geachtet werden, dass diese von einem anerkannten Fachbetrieb gemäß § 19l WHG stammen, nach den gesetzlichen Anforderungen zertifiziert sind sowie Werksprüfzeugnisse und Zulassungen mitgeliefert werden. 87 Weiterhin sind die zu Gefahrstoffen gemachten Angaben im Abschnitt 2.6.10.1 (Maßnahmen des Gewässerschutzes), S. 265 zu beachten. 2.3.8.4 Betriebsstoffmagazine Bei größeren Baustellen, insbesondere auch bei Erdbaustellen, kann ein besonderes Magazin zur Lagerung von Treibstoffen, Schmiermitteln und Farben nötig werden. Üblicherweise werden auch hier je nach erforderlicher Größe 10- oder 20-ft-Lagercontainer mit entsprechender Innenausstattung mit Regalen u. ä. verwendet. Diese sind dann speziell, z. B. mit Auffangwannen, ausgestattet. Solche Lager unterliegen wegen den von ihnen ausgehenden Gefahrenpotenzialen (Brandgefahr, Grundwasserverschmutzung usw.) besonderen Regelungen, wie beispielsweise der Verordnung über brennbare Flüssigkeiten (VbF), den Technischen Regeln für brennbare Flüssigkeiten (TRbF) oder dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG). Ebenso ist darauf zu achten, dass der Transport von Gefahrstoffen besonderen Regelungen, wie beispielsweise der Gefahrgutverordnung Straße und Eisenbahn (GGVSE), unterliegt. Weiterhin sind die zu Gefahrstoffen gemachten Angaben im vorherigen Abschnitt Baustoffmagazine sowie im Abschnitt 2.5.6 (Mobile Tankanlagen), S. 181 und Abschnitt 2.6.10.1 (Maßnahmen des Gewässerschutzes), S. 265 zu beachten. 2.3.8.5 Baustellenwerkstätten Im Allgemeinen werden Reparaturen an Maschinen und Geräten in zentralen Einrichtungen des Betriebes oder von den Herstellerfirmen vorgenommen. Kleinere Reparaturen und Wartungsarbeiten werden mit Werkstattfahrzeugen ausgeführt. Diese Fahrzeuge sind mit einer Werkstatteinrichtung ausgestattet. Unter diesen Bedingungen sind auf der Baustelle keine besonderen Einrichtungen für Werkstätten erforderlich. Eine Baustellenwerkstatt wird deshalb nur bei sehr großen Baustellen eingerichtet, insbesondere dann, wenn geräteintensive Bauarbeiten durchzuführen sind (z. B. bei großen Erd-, Tunneloder Wasserbaustellen). Eine Werkstatt sollte mehrere Standflächen und Montagegruben für Fahrzeuge haben. Darüber hinaus sind Werkbänke mit Schleifmaschinen und Bohrständen erforderlich. Für die Lagerung von Ersatzteilen, für das Büro des Meisters, eventuell auch für eine kleine Schmiede und die Elektrowerkstatt sind weitere Flächen vorzusehen. Zum Heben und Transportieren von Lasten ist die Einrichtung eines Brücken- oder Portalkranes mit Laufkatze vorteilhaft (erforderliche Tragkraft üblicherweise 30 kN, maximal 100 kN). 2.3.8.6 Laborräume Hoch- und Ingenieurbaustellen sind gewöhnlich Baustellen, bei denen der eingebaute Beton einer Eigen- sowie einer Fremdüberwachung unterliegt. Die zugehörigen Normen sind die DIN EN 206 Teil 1 sowie die DIN 1045, Teil 3. Für diese Überwachung müssen auf der Bau-
87
Vgl. Mansel, Umgang mit Gefahrenstoffen, 2003, S. 21–23.
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume
95
stelle Ausbreitversuche durchgeführt, Probewürfel hergestellt und diese auch gelagert werden. Die dafür notwendigen Geräte (Ausbreittisch, Probewürfelformen, Rütteltisch, Wasserbehälter zur Nasslagerung) werden zweckmäßig in einem 10-ft-Container untergebracht. In ähnlicher Form kann es sinnvoll sein, auf größeren Erdbau-Baustellen ein kleines Erdbaulabor oder bei größeren Straßenbaumaßnahmen ein Straßenbaulabor einzurichten. 2.3.8.7 Praxishinweise –
Es wird empfohlen, Seecontainer für Material- und Gerätelager zu verwenden, da diese Aufbruchsversuchen länger widerstehen. Weiterhin ist es ratsam, Schlösser mit einer höheren Aufbruchsicherheit (z. B. Blockschlösser oder Diskus-Hangschlösser) zu verwenden.
–
Für Bau- und Betriebsstoffe erlangen viele Vorschriften in der Regel erst Bedeutung, wenn Kleinmengen überschritten werden. Dennoch sind die Lager auch für Kleinmengen so einzurichten, dass die gültigen Vorschriften eingehalten werden und ein Zugriff durch Unberechtigte (Diebstahl, Brandstiftung, Vandalismus) möglichst verhindert wird. Für gefährliche Flüssigkeiten sind ggf. Auffangwannen vorzusehen. Gefahrstofflager sind zu kennzeichnen.
–
Alle relevanten Informationen für eine stoffbezogene Gefährdungsbeurteilung findet man in der Regel in den Sicherheitsdatenblättern der Stoffhersteller. Die Betriebsanweisungen für die Lagerung und Handhabung der Stoffe sollen auf der Baustelle vorhanden sein. Nützliche Hinweise enthält das Gefahrstoff-Informationssystem der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (GISBAU) 88. Informationen über Gefahrstoffe erhält man weiterhin aus der Gefahrstoffdatenbank der Länder GDL 89.
–
Für die Lagerung einiger Stoffe gelten Temperaturvorschriften, so dass ggf. ein Frostwächter vorzusehen ist. In bestimmten Fällen ist auch eine mechanische Belüftung notwendig.
–
Für später aufzubauende Container, z. B. für Ausbaugewerke, sollte die erforderliche Standfläche rechtzeitig freigehalten werden.
2.3.8.8 Vorschriften und Regeln –
WHG – Wasserhaushaltsgesetz
–
SächsWG – Landeswassergesetze, z. B. Sächsisches Wassergesetz
–
BetrSichV – Betriebssicherheitsverordnung
–
GefStoffV – Gefahrstoffverordnung
–
GGVSE – Gefahrgutverordnung Straße und Eisenbahn
–
VbF – Verordnung über brennbare Flüssigkeiten
–
TRBS – Technische Regeln für Betriebssicherheit
88 89
www.gisbau.de. www.gefahrstoff-info.de.
96
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
–
TRGS – Technische Regeln für Gefahrstoffe
–
TRbF – Technischen Regeln für brennbare Flüssigkeiten
–
VwVwS – Verwaltungsvorschrift wassergefährdende Stoffe
–
Landesspezifische Verordnungen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege 2.4.1 Überblick und Allgemeines Zu den Verkehrsflächen und Transportwegen auf Baustellen gehören: –
Baustraßen und -wege (vgl. Abschnitt 2.4.2, S. 96),
–
Baustellenzu- und -ausfahrten (vgl. Abschnitt 2.4.3, S. 112) aber auch
–
Werk- und Bearbeitungsflächen (vgl. Abschnitt 2.4.4, S. 114) sowie
–
Lagerflächen (vgl. Abschnitt 2.4.5, S. 116).
Für den vertikalen Transport von Gütern und Personen wird auf den Abschnitt 2.2.10, Bauaufzüge (Lasten- und Personenaufzüge), S. 61 verwiesen. Die Verkehrsflächen und Transportwege zu, von und auf Baustellen sind an das öffentliche Verkehrsnetz so anzubinden, dass ein geordneter und übersichtlicher Verkehrs-, Transport- und Arbeitsfluss möglich ist. Dabei müssen die örtlichen Gegebenheiten sowie die durch das Bauvorhaben gestellten Anforderungen beachtet werden. Querungen öffentlicher Bereiche sollten, soweit möglich, vermieden oder mit Lichtsignalanlagen ausgestattet werden. Die Art und Qualität der Verkehrsflächen und Transportwege beeinflussen maßgeblich die Geschwindigkeit des Baufortschritts. Nur über eine effektive und effiziente Anlieferung von Baustoffen, Fertigteilen usw. und deren schnellen Transport auf dem Baufeld können kurze Bauzeiten sichergestellt werden. Hinsichtlich der Beleuchtung von Verkehrsflächen und Transportwege wird auf Abschnitt 2.6.4 (Baustellenbeleuchtung), S. 216 verwiesen.
2.4.2 Baustraßen und Bauwege 2.4.2.1 Planungsgrundsätze Baustraßen und Bauwege sind Transportwege im Baugelände und werden in der Regel an eine öffentliche Straße über die Baustellenzu- bzw. -ausfahrt angebunden. Die Trennung von Personen- und Fahrzeugverkehr sollte dabei nicht nur bei beengten Platzverhältnissen angestrebt werden. Dies gilt insbesondere auch für die Bereiche zwischen Tagesunterkünften, Bürocontainern und des zu errichtenden Bauwerkes. Gleiches gilt für Flucht- und Rettungswege. Die Baustraßen sind zu unterscheiden in reine Baustraßen, die ausschließlich von Baufahrzeugen befahren werden, und Straßenprovisorien, die durch den privaten und öffentlichen Verkehr gemeinsam genutzt werden (z. B. Vorstufenausbau von Erschließungsstraßen). Bauwege dienen der sicheren Fortbewegung von Personen. Folgende Punkte sollten bei der Planung der Baustraßen und Bauwege beachtet werden:
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege
97
–
ausreichende Straßen- und Wegbreiten,
–
eindeutige und übersichtliche Zufahrtsbereiche und Linienführung,
–
gute Erschließung von Büroflächen, Entladeflächen, Schwenkbereichen von Hebezeugen, Lagerplätzen, Magazinen sowie Standorten von Autobetonpumpen usw. und
–
Sicherheitsabstände zu geböschten bzw. verbauten Baugruben (vgl. Tabelle 2.3, S. 23 und Abschnitt 2.7.1.3 (Geböschte Baugruben und Gräben, S. 277), Freileitungen (vgl. Tabelle 2.4, S. 24), sich bewegenden Maschinen (z. B. Bagger oder Untendreher), Bäumen, Gebäuden, sonstigen festen Einrichtungen (z. B. Stromverteilerkästen) sowie Ein- und Ausgängen zum Personenverkehr (z. B. bei Türen oder Treppen). Die Ausführung der Baustraße (Trassierung, Aufbau usw.) wird hauptsächlich von der Höhe der zu erwartenden Verkehrsbelastung (Achslasten) sowie der Verkehrsdichte, der Fahrzeugabmessungen, der Nutzungsdauer und der Linienführung bestimmt.
–
–
Wenn möglich, sollten die Baustraßen und die Bauwege so angelegt und befestigt werden, dass diese später als Unterbau für die endgültigen Straßen und Wege verwendet werden können.
–
Wird die Baustraße nahe an vorhandenen Bäumen vorbeigeführt, müssen nach RAS-LP 4 sowie nach DIN 18 920 deren Wurzeln, Stämme und Kronen vor Beschädigung geschützt werden. Auf den dafür erforderlichen Baumschutz wird in Abschnitt 2.6.9 (Baumschutz, S. 259) eingegangen.
2.4.2.2 Trassierung von Baustraßen Die Erschließung der Baustelle durch Baustraßen kann grundsätzlich durch Stichstraßen, Umoder Durchfahrten erfolgen (vgl. Bild 2.58). Aufgrund der hohen Unfallgefahr sollten die Baustraßen möglichst so geführt werden, dass planmäßig keine Wende- und Rückfahrmanöver für Fahrzeuge erforderlich werden.
Bild 2.58: Möglichkeiten der Erschließung von Baustellen durch Baustraßen, jeweils mit Stauraum
Stichstraßen erfordern in der Regel geringe Längen sowie nur einen Anschluss an das öffentliche Verkehrsnetz. Dabei muss jedoch beachtet werden, dass am Ende der Stichstraße eine ausreichend dimensionierte Wendemöglichkeit vorhanden sein sollte (vgl. Bild 2.62, S. 102), um das Rückwärtsfahren zu vermeiden. Weiterhin sind Stichstraßen möglichst so anzulegen, dass sich zwei entgegenkommende Fahrzeuge ungehindert begegnen können. Wenn es die Platzverhältnisse auf der Baustelle zulassen, ist daher die Trassierung der Baustraße als Um- oder
98
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Durchfahrt mit vorgeschriebenem Richtungsverkehr als verkehrstechnisch beste Lösung anzusehen. Sie erlaubt eine geringere Straßenbreite und vermindert die gegenseitige Behinderung der Transportfahrzeuge und die Unfallgefahr. Als nachteilig ist der höhere Aufwand für die Anbindung der Baustraße an den öffentlichen Verkehrsraum (Anzahl der Zu- und Ausfahrten) zu werten. In allen drei Fällen muss auf eine ausreichende Beschilderung der Baustraße (z. B. Geschwindigkeitsbegrenzung) geachtet werden. Die Zu-/(Ein-) und Ausfahrten einer Baustelle (vgl. Abschnitt 2.4.3, Baustellenzu- und ausfahrten, S. 112) sind so anzuordnen, dass der öffentliche Straßenverkehr möglichst wenig gestört wird und seinerseits die Baustellenfahrzeuge nicht behindert. Folgende Regeln sollten berücksichtigt werden: –
Anbindung der Baustelle möglichst über Nebenstraßen, nicht über Hauptstraßen;
–
Zu-/(Ein-) und Ausfahrt möglichst durch Rechtsabbiegen, nicht durch Linksabbiegen;
–
Stauraum für wartende Fahrzeuge vorsehen.
Die Trassierung der Baustraße, insbesondere der Radien, sollte weiterhin so gewählt werden, dass ein kontinuierlicher Verkehrsfluss auch für größere Baufahrzeuge sichergestellt ist. In der Regel ergibt sich für den Kurvenradius der Baustraßen ein Mindestwert von 10,0 m bis 15,0 m, im Ausnahmefall bei einem geringen Verkehrsaufkommen mit LKW ohne Anhänger auch von 5,0 m. Eine überschlägige Überprüfung der getroffenen Annahmen kann mit den in Bild 2.59 bis Bild 2.61 dargestellten Schleppkurven für verschiedene LKW erfolgen.90 Dazu ist die Baustraße maßstäblich in den Lageplan der Baustelle zu übertragen und mit Hilfe der im gleichen Maßstab auf Transparentpapier kopierten Schleppkurve des größten auf der Baustelle fahrenden Fahrzeuges zu kontrollieren. Dabei kann insbesondere bei kurzen Baustraßen und engen Platzverhältnissen davon ausgegangen werden, dass auf der Baustelle eine Geschwindigkeit von weniger als 30 km/h, gegebenenfalls auch Schrittgeschwindigkeit, gefahren wird. 91 Liegt die Entwurfsgeschwindigkeit für Baustraßen, zum Beispiel bei Erdbaubaustellen, deutlich über 30 km/h, sollten die Vorschriften der RAS-L und RAS-Q für alle Elemente des Straßenentwurfes zugrunde gelegt werden.
90
Die Schleppkurven sind der Richtlinie Anlage von Straße (RAS), Teil: Knotenpunkte, Abschnitt 1: Plangleiche Knotenpunkte (RAS-K-1; Ausgabe 1988) entnommen. Sie unterliegen der Annahme, dass der Kraftfahrer „sehr langsam mit sehr schnell zunehmendem Lenkradeinschlag“ in den Bogen einfährt und ihn ebenso schnell verlässt. 91 Die Durchschnittsgeschwindigkeiten von LKW auf Humusböden im Feld/Aushub betragen 5 km/h, auf nicht befestigten Transportwegen 10 bis 15 km/h und auf befestigten Transportwegen 15 bis 30 km/h. Vgl. Girmscheid: Leistungsermittlung für Baumaschinen und Bauprozesse, 2002, S. 92.
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege
Maßstab 1:250 10 m
5m
0m
1,78
3,50 0,72 6,00
Bild 2.59: Schleppkurven eines Lieferwagens ohne Anhänger (Gesamtlänge 6,0 m)
99
100
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Maßstab 1:250 10 m
5m
0m
3,01
4,89 9,45
1,55
Bild 2.60: Schleppkurven eines 3-achsigen LKW ohne Anhänger (Gesamtlänge 9,45 m)
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege
101
Bild 2.61: Schleppkurven eines Lastzuges mit Anhänger (Gesamtlänge 18,0 m)
Wendemöglichkeiten sollten, soweit es die Platzverhältnisse vor Ort zulassen, angeordnet werden, wenn während der Baumaßnahme eine große Anzahl an LKW mit Anhängern auf dem Baufeld wenden müssen. Dafür stehen die drei in Bild 2.62 dargestellten Ausführungsvarianten zur Verfügung: Wendekreis, Wendeplatte und Wendehammer. Das Bild zeigt weiterhin die gängigen Abmessungen dieser drei Varianten für lange LKW mit Anhängern oder Sattelzüge.
102
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Bild 2.62: Dimensionierung von Wendemöglichkeiten für LKW mit Anhängern auf der Baustelle
Wendekreise benötigen relativ große Flächen, erlauben aber, dass insbesondere Fahrzeuge größerer Längen ohne Anhalten wenden können. Für diese Fahrzeuge ist im Bereich des Wendekreises die Fahrbahn auf etwa 6,0 m bis 7,0 m zu verbreitern. Je nach Größe des Fahrzeuges können die in Tabelle 2.24 angegebenen Richtwerte für den äußeren Wendekreisdurchmesser angesetzt werden. Rechteckige Wendeplatten, teilweise auch Wendehammer genannt, benötigen im Vergleich zu Wendekreisen etwas weniger Platz. Sie erschweren jedoch das Wendemanöver erheblich, da das Fahrzeug erst nach mehrmaligem Hin- und Herstoßen wenden kann. Wenn es der zur Verfügung stehende Platz erlaubt, ist daher ein Wendekreis vorzuziehen. Wendehammer benötigen einen ähnlichen Platz wie Wendekreise, bedingen aber ein ähnlich schweres Wendemanöver wie bei einer Wendeplatte. Deshalb ist auch hier der Wendekreis vorzuziehen. Tabelle 2.24: Richtwerte für die Wendekreisdurchmesser dWK in Abhängigkeit der Fahrzeuggröße Größe der Fahrzeuge 2- bis 3-achsige Fahrzeuge (bis 8 t)
Wendekreisdurchmesser (außen) dwk ca. 10,0 m bis 12,0 m
LKW ohne Anhänger (8 t bis 25 t)
ca. 15,0 m bis 20,0 m
LKW mit Anhänger
ca. 20,0 m bis 22,0 m
Sattelzug
ca. 20,0 m bis 25,0 m
Die maximale Längsneigung von Baustraßen sollte sich in Abhängigkeit der Geländeverhältnisse an den Richtwerten der Tabelle 2.25 orientieren. Dabei sind Änderungen in der Längsneigung durch Ausrundungen oder Kuppen so auszugleichen, dass ein Freihängen von Rädern oder ein Aufsetzen gängiger Fahrzeuge ausgeschlossen wird. Steigungen von bis zu 10 % können noch mit größeren Geräten, z. B. einem 250-t-Autodrehkran, überwunden werden.
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege
103
Tabelle 2.25: Richtwerte für die maximale Längsneigung von Baustraßen Geländeverhältnisse
maximale Längsneigung von Baustraßen
normal
5 % bis 10 %
extrem (z. B. Hochgebirge)
bis 15 %
sehr kurze Steigungen, z. B. Rampen (nur mit Allradfahrzeugen befahrbar)
circa 40 %
Die Breite einer Baustraße ist in Abhängigkeit der Anzahl der Fahrspuren festzulegen. Einspurige Baustraßen mit üblichem Baustellenverkehr haben eine Breite von mindestens 3,0 m, üblicherweise 3,5 m bis 4,5 m. Dabei müssen gesonderte Bereiche für das Halten und Entladen, bei größeren Längen der Baustraße auch für das Ausweichen, vorhanden sein (vgl. Bild 2.63). Ausweich- und Entladestellen sollten eine Breite von 5,5 m bis 6,0 m sowie die Länge eines LKWs mit Anhänger (circa 18 m bis 20 m) aufweisen. Die Verziehungslänge der Ausweichund Entladestellen beträgt circa 4,0 m bis 5,0 m. Für Fahrzeuge mit Überbreite oder Überlänge ist ein entsprechender Zuschlag hinzu zu rechnen. Ausweichstellen sollten wenn möglich auf der Leerfahrtseite, also in der Regel in Richtung Baustellenausfahrt, angeordnet werden. Ihr Abstand sollte in unübersichtlichem Gelände 100 m, ansonsten 300 m, nicht überschreiten. Entladestellen sollten in ausreichender Anzahl für Fahrzeuge vorgesehen werden, die beispielsweise Baustoffe, Bauelemente oder Schalungen anliefern. Werden dabei Teile direkt vom Fahrzeug aus mit dem Kran eingebaut, beispielsweise Gitterträgerplatten oder Betonfertigteile, sollten für diese Fahrzeuge längere Standzeiten berücksichtigt werden. Generell ist anzustreben, dass die Entladestellen im Schwenkbereich des Kranes liegen.
Bild 2.63: Ausweich- und Entladestelle einer einspurigen Baustraße
Baustraßen mit einem zweispurigen Richtungsverkehrs sollten eine Breite von mindestens 5,5 m, üblicherweise 6,0 m bis 6,5 m haben. Für Fahrzeuge mit Überbreite ist auch hier ein Zuschlag zu machen. Die Einrichtung eines zweispurigen Richtungsverkehrs empfiehlt sich ab einer Verkehrsdichte von mehr als 10 Fahrzeugen pro Stunde. Im Bereich von Kurven wird wegen der Schleppkurven von längeren Fahrzeugen eine Fahrbahnverbreiterung i notwendig. Diese errechnet sich für LKW mit Anhänger in Abhängigkeit der Anzahl an Fahrspuren sowie des Radius der Trasse nach den Formeln 1 oder 2. Die Ergebnisse dieser Formeln sind für gängige Radien in Tabelle 2.26 zusammengefasst. –
einspurige Baustraßen
i
Radius [m] ( Radius [m]) 2 64
(Formel 1)
–
zweispurige Baustraßen
i
2 §¨ Radius [m] ( Radius [m]) 2 64 ·¸ © ¹
(Formel 2)
104
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Tabelle 2.26: Richtwerte für die Verbreiterung der Fahrbahn in Kurven für LKW mit Anhänger Radius der Baustraße
Verbreiterung i bei
15 m
einspuriger Fahrbahn 2,30 m
zweispuriger Fahrbahn 4,60 m
25 m
1,30 m
2,30 m
50 m
0,65 m
1,30 m
75 m
0,45 m
0,90 m
100 m
0,30 m
0,60 m
Von besonderer Bedeutung für die Dauerhaftigkeit von Baustraßen ist deren Entwässerung. Diese erfolgt in der Regel durch die Querneigung der Straße in die angrenzenden Flächen bzw. in vorgesehene Entwässerungsmulden. Auf die Herstellung von aufwändigen Rohr- oder Drainagesystemen wird dabei meist verzichtet. Die Querneigung der Baustraße ist abhängig von der Rauhigkeit der Straßenoberfläche und somit vom gewählten Material der Deckschicht. Tabelle 2.27 zeigt in Abhängigkeit des Materials der Deckschicht Richtwerte für übliche Querneigungen. Bei glatten Deckschichten (Beton, Asphalt usw.) mit einer Querneigung > 5 % besteht bei langsam fahrenden Fahrzeugen und entsprechenden Witterungsverhältnissen Rutschgefahr. Tabelle 2.27: Richtwerte für die Querneigung von Baustraßen Material der Deckschicht Ortbeton
Querneigung ca. 2,5 %
Fertigteilplatten
ca. 3,0 %
bituminöse Decke
ca. 2,5 %
zement-/kalkstabilisierter Boden
ca. 5,0 %
Schotterdecke
ca. 6,0 %
Die Höhe des Lichtraumprofils der Baustraße richtet sich nach den höhenbegrenzenden Besonderheiten im Umfeld der Baustraße (Brücken, Unterführungen, Durchfahrten, Leitungsbrücken, Freileitungen, Bäume usw.), sollte jedoch den für öffentliche Verkehrsflächen üblichen Wert von 4,5 m (4,0 m plus 0,5 m Sicherheitsabstand) nicht unterschreiten. Beträgt die Höhe des auf der Baustelle zulässigen Lichtraumprofils weniger als 4,5 m, müssen durch Hinweisschilder (vgl. Zeichen 265 in Bild 2.124, S. 213), besser noch mit Hilfe von Durchfahrtsbegrenzungen (vgl. Bild 2.64), die Fahrzeugführer auf diese Gefahren hingewiesen werden. Für die Dimensionierung der Durchfahrtsbegrenzungen sowie die Beschilderung können als Orientierung die Vorgaben für Lichtraumprofilrahmen für den öffentlichen Verkehrsraum nach Abschnitt 5.10.6 ZTV-SA 97 herangezogen werden (vgl. Tabelle 2.28). Gleiches gilt für die Einhaltung des Sicherheitsabstandes beim Unterfahren von Freileitungen (vgl. Tabelle 2.4, S. 24). Liegen keine Angaben zur tatsächlichen Nennspannung der Leitung vor, ist grundsätzlich ein Mindestabstand von 5,0 m einzuhalten.
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege
105
OK Baustraße
Bild 2.64: Prinzipskizze einer Höhenbegrenzungssperre mit Sperrbalken als Durchfahrtsbegrenzung Tabelle 2.28: Kennzeichnung von Bereichen mit beschränkter Durchfahrtshöhe
3,80 m – 3,89 m
Verkehrszeichen 265 92 mit Aufschrift 3,60
Sicherheitsabstand über dem Verkehrsbereich 0,20 m – 0,29 m
3,90 m – 3,99 m
3,70
0,20 m – 0,29 m
4,00 m – 4,09 m
3,80
0,20 m – 0,29 m
4,10 m – 4,19 m
3,90
0,20 m – 0,29 m
4,20 m – 4,49 m
4,00
0,20 m – 0,49 m
Lichte Höhe (Höhe des Lichtraumprofils)
Im Zusammenhang mit der Freihaltung des Lichtraumprofiles über der Baustraße (vgl. auch Bild 2.64) sollte über den vorsorglichen Einbau von Leerrohren unter der zukünftigen Baustraße nachgedacht werden. Bereits bei mittleren Baustellen lohnt es sich oft, für temporäre Leitungsführungen vorsorglich im Unterbau der Baustraße einige PVC-Leerrohre mit Durchmessern von 150 mm bis 200 mm einzubauen. 2.4.2.3 Regelquerschnitte von Baustraßen Der Aufbau der Baustraße sollte grundsätzlich so gewählt werden, dass die Befahrbarkeit mit einem minimalen Aufwand für die Instandhaltung über die gesamte Bauzeit gewährleistet ist. Die Möglichkeiten reichen dabei von einer alleinigen Verdichtung des Bodens über einen einfachen Oberbau aus verdichtetem Beton-/Ziegelrecyclingmaterial bis hin zu einem mehrschichtigen Aufbau mit einer bituminösen Deckschicht. Dabei ist eine gute Qualität der Baustraße ausschlaggebend für die Vermeidung von Verzögerungen von Transporten zu und von der Baustelle. Insbesondere bei Streckenbaustellen mit langen Baustraßen und höherer Verkehrsdichte hängt auch der Verschleiß bei den Baufahrzeugen stark von der Ebenheit der Baustraße ab. Deshalb kommt gerade dort der Instandhaltung eine außerordentliche Bedeutung zu. Baustra92
Vgl. Bild 2.124, S. 213.
106
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
ßen mit einer Nutzungsdauer von mehreren Jahren sollten hinsichtlich ihrer Bauweise nach den Vorgaben des öffentlichen Straßenbaus dimensioniert werden (RAS-Q). Für die Herstellung von Baustraßen kommen folgende Ausführungsmöglichkeiten in Frage: Erdstraßen, wassergebundene Schotterstraßen, (Kalk-/Zement-) stabilisierte Straßen, Straßen mit Schwarz- oder Betondecken sowie Fertigteilstraßen. Bei der Auswahl der unter den jeweils anzutreffenden Randbedingungen am besten geeigneten Ausführungsmöglichkeiten sind folgende Grundsätze zu beachten: –
Der erforderliche Aufwand muss in einem angemessenen Verhältnis zur erwarteten Verkehrsbelastung und der erforderlichen Nutzungsdauer stehen.
–
Der Einsatz von hochwertigen Baustoffen und Bindemitteln muss wirtschaftlich gerechtfertigt sein.
–
Die Beseitigung der Baustraße sollte nach Abschluss der Bauarbeiten ohne großen Aufwand möglich sein.
Für die konkrete Wahl und Dimensionierung des Baustraßenaufbaus sind folgende Kriterien ausschlaggebend: –
Höhe der Verkehrsbelastung,
–
Art und Gewicht der Fahrzeuge,
–
zulässiger Verschmutzungsgrad der Baustraße sowie des öffentlichen Verkehrsraumes und
–
Dauer und Größe der Baustelle.
Bei der Herstellung von Baustraßen muss der vorhandene, im Baustraßenbereich befindliche Oberboden grundsätzlich abgeschoben werden. Eventuell ist anstehender bindiger Boden auszuheben. Bei langen Baustraßen und sehr bindigen Bodenverhältnissen kann weiterhin durch eine Bodenstabilisierung mit Kalk oder Zement der anstehende Baugrund verbessert werden. Wird aufgrund des anstehenden Bodens ein Oberbau erforderlich, muss eine kombinierte Frostschutz-/Tragschicht am besten auf Geotextilbahnen eingebaut werden. Abschließend kann zusätzlich eine Deckschicht aus Bitumen, seltener aus Ortbeton, aufgebracht werden. Die gängigen Möglichkeiten für den Aufbau von Baustraßen mit Oberbau sind in Bild 2.65 bis Bild 2.67 dargestellt. Für eine leichte bis mittlere Verkehrsbelastung sowie bei kurzer bis mittlerer Nutzungsdauer reicht eine mehrere Zentimeter dicke Schottertragschicht aus Betonrecyclingmaterial aus (vgl. Bild 2.65).
Bild 2.65: Baustraße aus einer Schottertragschicht
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege
107
Der Vorteil dieser Variante ist in dem geringen Transportaufwand für das Material sowie der einfachen, kostengünstigen Herstellung zu sehen. Bei einem stark bindigen Unterboden ist diese Variante jedoch nur bedingt geeignet. Die Nutzungsdauer kann durch Aufbringen einer zusätzlichen Asphalt-Deckschicht maßgeblich erhöht werden (vgl. Bild 2.67). Alternativ dazu kann die Baustraße aus Betonfertigteilplatten auf einer 10 cm bis 20 cm dicken Bettungsschicht hergestellt werden (vgl. Bild 2.66). Diese Variante ist auch für schwere Verkehrsbelastungen bis zu mittleren Nutzungsdauern geeignet. Die Vorteile liegen vor allem in der Wiederverwendbarkeit der Elemente. Wegen des insgesamt hohen Aufwandes wird diese Lösung heute nur noch für Sonderflächen gewählt.
Bild 2.66: Baustraße aus vorgefertigten Betonelementen
Für sehr hochwertige Baustraßen mit einer hohen Verkehrsbelastung sowie langen Nutzungsdauern kommt in der Regel ein bituminös befestigter Oberbau (vgl. Bild 2.67), gelegentlich auch eine Betonfahrbahn, zur Anwendung.
Bild 2.67: Baustraße aus Trag- und Tragdeckschicht
Es sei weiterhin darauf hingewiesen, dass bei Strecken mit starken Steigungen und engen Radien, insbesondere bei Schwerverkehr, hohe Schubkräfte in der Fahrbahnebene entstehen. Diese sollten durch eine ausreichend dimensionierte und ausreichend rauhe Deck- bzw. Tragschicht aus Bitumen oder Beton in den Baugrund abgeleitet werden. 2.4.2.4 Reinigung von Baustraßen und Fahrzeugen Durch die Reinigung verschmutzter Baustraßen und Fahrzeuge wird insbesondere die Verschmutzung von an die Baustelle angrenzenden, öffentlichen Verkehrsflächen vermieden. Dies
108
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
kann durch maschinelles Kehren der Baustraße oder durch Reifenwaschanlagen nahe der Baustellenausfahrt erfolgen. Kehrmaschinen sind meist wirtschaftlicher im Einsatz, bergen jedoch die Gefahr, dass durch zu spätes bzw. nicht zeitnahes Reinigen die öffentlichen, ggf. auch baustellenbezogenen Verkehrsflächen trotzdem verschmutzt werden. Reifenwaschanlagen sind in der Regel kostenintensiver, verhindern aber bei konsequenter Anwendung weitgehend den Austrag von Verschmutzungen aus dem Baufeld. Der grundsätzliche Aufbau einer üblichen Reifenwaschanlage ist in Bild 2.68 dargestellt. Neben der Verhinderung des Schmutzaustrages sollte weiterhin auf die Eindämmung der Staubentwicklung durch das Befahren von ungebundenen Deckschichten von Baustraßen, z. B. durch Befeuchten, geachtet werden.
Bild 2.68: Beispiel einer Reifenwaschanlage 93
2.4.2.5 Stellflächen für PKW Soweit es die Größe der Baustelle zulässt, sind auf dem Baufeld auch Stellflächen für Fahrzeuge vorzusehen, die regelmäßig auf dem Baustellengelände geparkt werden sollen. Diese sind insbesondere: –
Fahrzeuge für das Bauleitungspersonal (Polier, Bauleiter usw.) in der Nähe der Büroflächen,
–
Fahrzeuge, mit denen das gewerbliche Personal auf die Baustelle gefahren wird, in der Nähe der Tagesunterkünfte sowie
–
Fahrzeuge des Bauherrn und seiner Erfüllungsgehilfen (Architekt, Fachingenieure usw.) in der Nähe der Büroflächen.
93
Quelle: Frutiger Baumaschinen (www.mobydick.com). Typ MobyDick Quick 667, 6,7 m langer Waschbereich für zwei Radumdrehungen, mit Recyclingtank, maximale Förderleistung 3.600 l/h, Zuleitung ¾ ´´, Gesamtgewicht 4.900 kg, Leistung: bis zu maximal 60 LKW/h.
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege
109
Gleiches gilt für kurzzeitige Parkmöglichkeiten für PKW und LKW, die Baustoffe o. Ä. auf die Baustelle liefern. Pro PKW ist eine Stellfläche von (l x b =) 5,0 m x 2,5 m, zuzüglich der Flächen für Rangieren und Einparken, erforderlich. Eine strikte Parkordnung mindert Gefahren im Baustellenbereich und sichert die dauerhafte Zugänglichkeit von Baustraßen, Bauwegen sowie den ausgewiesenen Flucht- und Rettungswegen. Bei sehr beengten Platzverhältnissen sollten die Termine für die Anlieferung von Materialien, Bauteilen und Geräten zeitgenau geplant werden. 2.4.2.6 Bauwege, Flucht- und Rettungswege Bauwege sowie Flucht- und Rettungswege sind gegenüber dem öffentlichen Verkehr und dem Baustellenverkehr abzutrennen und freizuhalten. Eine Sicherung kann durch Schrammborde, Schutzplanken, Prallwände, Geländer oder Bauzäune sowie durch Beschilderung und farbliche Kennzeichen auf der Oberfläche der befestigten Flächen erfolgen. Die Wege sind so herzurichten, dass sich die Beschäftigten bei jeder Witterung sicher bewegen können. Die empfohlene Mindestbreite der Bauwege in Abhängigkeit von der Anzahl von Personen, die pro Tag auf den Weg angewiesen sind, sollte den Werten in Tabelle 2.29 entsprechen. Die Höhe des freizuhaltenden Lichtraumes darf 2,0 m nicht unterschreiten. Tabelle 2.29: Richtwerte für die Mindestbreite von Bauwegen geschätzte Anzahl der Nutzer < 20
Mindestbreite 1,00 m
< 100
1,25 m
< 250
1,75 m
> 250
2,00 m
Für den Zugang zu den Arbeitsplätzen sind bei Bedarf Stege, Treppen oder Treppentürme anzuordnen (vgl. Bild 2.69). Stege und Bauwege mit einer Neigung von mehr als 11° (= 19,4 % = 1 : 5,14) sind mit Trittleisten gegen Rutschen zu sichern. Müssen Neigungen von mehr als 30° (= 57,7 % = 1 : 1,73) überwunden werden, sind Stufen vorzusehen.
110
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Bild 2.69: Bautreppe (li.) und Treppenturm (re.) zur sicheren Erschließung einer Baugrube 94
Beträgt die Absturzhöhe von Treppen mehr als 1,0 m, muss beidseitig eine Absturzsicherung in Form eines Geländers angebracht werden (vgl. Abschnitt 2.6.5.4, Seitenschutz, S. 232). Stege und Treppen sollten weiterhin mindestens für eine Belastung in Höhe von 1,0 kN/m² ausgelegt sein. Gegen herabfallende Gegenstände sind Überdachungen oder Tunnellösungen vorzusehen (vgl. Abschnitt 2.6.3, Sicherungen an/zu Verkehrswegen, S. 205). Leitern sind nur bei kurzzeitigen Bauarbeiten und nur bis zu einem zu überwindenden Höhenunterschied von nicht mehr als 5,0 m erlaubt (vgl. Abschnitt 2.6.5.9, Leitern, S. 234). Die Mindestbreite von Flucht- und Rettungswegen bemisst sich gemäß der Technischen Regel für Arbeitsstätten ASR A2.3 nach der Höchstzahl der Personen, die im Bedarfsfall den Fluchtweg benutzen. Bei maximal 20 Personen muss die lichte Breite 1,00 m, bei maximal 200 Personen mindestens 1,20 m betragen. Je nach den örtlichen Verhältnissen sollten diese ausreichend durch entsprechende Piktogramme ausgewiesen, in Gebäuden beleuchtet sowie im Fußbodenbereich farblich gekennzeichnet sein. Begrenzungen können beispielsweise mit Farbspray markiert werden. In Bauwerken muss aus allen Bereichen der Zugang zu Flucht- und Rettungswegen gegeben sein. Die Freihaltung von Flucht- und Rettungswegen ist zu kontrollieren. Bild 2.70 zeigt dazu die wichtigsten Rettungszeichen für Rettungswege. Ein Flucht- und Rettungsplan mit Verlauf der Flucht- und Rettungswege, der Lage der ErsteHilfe-Einrichtungen, der Lage der Sammelstellen und dem Standort des Betrachters ist zu erstellen. Die Beleuchtungsanlagen von Verkehrswegen auf Baustellen müssen so ausgelegt werden, dass eine mittlere Beleuchtungsstärke von mindestens 20 Lux, gemessen 0,20 m über dem Boden, sichergestellt ist (vgl. Abschnitt 2.6.4, Baustellenbeleuchtung, S. 216).
94
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege
E09 – Rettungsweg/ Notausgang
E10 – Rettungsweg/ Notausgang
(nur in Verbindung mit einem Richtungspfeil)
(nur in Verbindung mit einem Richtungspfeil)
111
E12 – Rettungsweg E11 – Sammelstelle
(Pfeil kann auch zum oberen oder unteren Eckpunkt der Türöffnung zeigen)
E13 – Rettungsweg (Pfeil kann auch zum oberen oder unteren Eckpunkt der Türöffnung zeigen)
E14 – Notausgang
E15 – Notausgang
E16 – Notausgang
Bild 2.70: Darstellung wichtiger Rettungszeichen für Rettungswege nach BGV A8
2.4.2.7 Praxishinweise –
Die Ausführung und Lage von Baustraßen sollte frühzeitig mit dem Bauherrn abgestimmt werden. Am besten wird vereinbart, dass der Baustelleneinrichtungsplan durch den Bauherrn freizugeben ist.
–
Bei größeren Baustellen mit einer hohen Anzahl an beteiligten Unternehmen empfiehlt sich die Erstellung einer Baustellenordnung, in der z. B. auch Regeln zur Verkehrsordnung enthalten sind. Die Bauordnung sollte der Bauherr erstellen und vertraglich mit allen Unternehmern vereinbaren.
–
In der Praxis hat es sich bei größeren Baustellen bewährt, für Baustellenfremde einen maßstäblichen Lageplan in DIN-A4-Format mit Darstellung der wichtigsten Informationen über die Baustelle bereitzuhalten. Folgendes sollte mindestens daraus hervorgehen: Wegbeschreibung zur Baustelle (einschließlich Straßennamen), konkrete Lage der Baustellenzu- und -ausfahrten, Linienführung, ggf. Fahrtrichtungsvorgaben, Baustraßen mit Darstellung der Bürostandorte für Bauleitung und Poliere, Entlade- und Parkflächen, Wendemöglichkeiten, besondere Gefahrenstellen, nummerierte Standorte der Turmdrehkrane, vorgesehene Standorte für Autobetonpumpen und Fahrzeugkrane sowie Telefonnummer der Baustelle. Dieser Plan sollte Lieferanten vor Anlieferung per Fax oder EMail übermittelt werden. Gegebenenfalls kann dieser Plan auch zur Orientierung in vergrößerter Form in den Eingangsbereichen der Baustelle ausgehängt werden.
112
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
–
Eine Flächenbeleuchtung für das Baufeld wird vorrangig an den Masten der Turmdrehkrane montiert. Durch die erhöhte Anordnung werden Schattenbildungen minimiert. Ist diese Form nicht möglich, sind separate Beleuchtungsmaste vorzusehen und diese bei der Baustelleneinrichtungsplanung zu berücksichtigen.
–
Müssen Baustraßen im ufernahen Bereich angelegt werden, so sind die im Abschnitt 2.6.10.1 (Maßnahmen des Gewässerschutzes, S. 265) beschriebenen Angaben zu beachten.
2.4.2.8 Vorschriften und Regeln –
ArbSchG – Arbeitsschutzgesetz
–
DIN 18 920 – Vegetationstechnik im Landschaftsbau – Schutz von Bäumen, Pflanzbeständen und Vegetationsflächen bei Baumaßnahmen
–
ArbStättV (2004) – Arbeitsstättenverordnung vom 12.08.2004, ab 2011 neu § 3a und 4 (Anhang Anforderungen an Arbeitsstätten nach § 3 Abs. 1, Pkt. 1.8)
–
StVO – Straßenverkehrs-Ordnung
–
RAS-K-1 – Richtlinien für die Anlage von Straßen – Teil: Knotenpunkte – Abschnitt 1: Plangleiche Knotenpunkte
–
RAS-L – Richtlinien für die Anlage von Straßen – Teil: Linienführung
–
RAS-LP 4 – Richtlinien für die Anlage von Straßen – Teil: Landschaftspflege – Abschnitt 4: Schutz von Bäumen, Vegetationsbeständen und Tieren bei Baumaßnahmen
–
RAS-Q – Richtlinien für die Anlage von Straßen – Teil: Querschnitte
–
ZTV-SA 97 – Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für die Sicherungsarbeiten an Arbeitsstellen an Straßen
–
BGR 113 – Sicherheit von Treppen bei Bauarbeiten
–
BGV A1 – Grundsätze der Prävention
–
BGV A8 – Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz
–
BGV C22 – Bauarbeiten (§ 15 a Baustellenverkehr, § 36 Sicherung von Verkehrswegen)
–
BGV D29 – Fahrzeuge
–
Technische Regel für Arbeitsstätten ASR A2.3 Fluchtwege, Notausgänge, Flucht- und Rettungsplan
2.4.3 Baustellenzu- und -ausfahrten Die Zu-/(Ein-) und Ausfahrten einer Baustelle im Bereich des öffentlichen Verkehrsraumes sind so anzulegen, dass der öffentliche Geh-, Rad- und Straßenverkehr möglichst wenig gestört wird und sich die Baustellenfahrzeuge ungehindert in den Verkehrsfluss einordnen können. Eine Baustellenzufahrt in einer Nebenstraße kann somit grundsätzlich Behinderungen von vornherein reduzieren. Gleiches gilt, wenn die Zu- und Ausfahrten einer Baustelle ausschließlich durch Rechtsabbiegen benutzt werden können. Bei Baustellen, die ein hohes Aufkommen an Fahrzeugen aufweisen, sollten getrennte Zu- und Ausfahrten sowie Halteflächen für Lieferfahrzeuge im öffentlichen Verkehrsraum angeordnet
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege
113
werden. Diese Halteflächen sollten in der Nähe der Baustellenzufahrt liegen, dürfen jedoch den öffentlichen Verkehrsfluss nicht beeinflussen. Müssen im Gegensatz dazu Flächen des öffentlichen Verkehrsraums für die Baustelleneinrichtung in Anspruch genommen werden, bedarf dies immer der Abstimmung mit der örtlichen Verkehrsbehörde sowie der Beantragung einer verkehrsrechtlichen Anordnung vor Baubeginn (vgl. Abschnitt 2.6.3.2, Maßnahmen vor Baubeginn, S. 206). Jede neu anzulegende Baustellenzu- und -ausfahrt, die nicht im Bereich bereits vorhandener Grundstückszufahrten angeordnet wird, bedarf ebenfalls der Abstimmung bzw. Genehmigung der örtlichen Verkehrsbehörde. Das gilt auch für provisorische Gehwegüberfahrten. 2.4.3.1 Auswahlkriterien und Dimensionierung Die Breite der Baustellenzu- und -ausfahrten muss in Abhängigkeit von der Anzahl und Breite der zu erwartenden Fahrzeuge sowie der vorgesehenen Abbiegerichtung geplant werden. Eine Mindestbreite ist nicht vorgeschrieben, sollte sich jedoch an der Breite der Baustraße sowie den Kurvenverlaufseigenschaften der Fahrzeuge (Schleppkurven) orientieren. In der Regel sollte auch hier ein Kurvenradius von mindestens 5,5 m eingehalten werden, um möglichst ein spurgetreues Ein- und Ausfahren zu gewährleisten. Weiterhin muss bei der Planung der Zu- und Ausfahrten auf ein ausreichendes Sichtfeld auf die zu befahrenden Verkehrsbereiche geachtet werden. Dies gilt insbesondere bei Ausfahrten auf öffentliche Straßen mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von über 50 km/h. Ferner müssen Verkehrs- und Hinweisschilder vor der Baustelle entsprechend der verkehrsrechtlichen Anordnung aufgestellt werden, um den öffentlichen Verkehr auf die besonderen Gefahren hinzuweisen. Um die zu überfahrenden Gehwege vor Beschädigung zu schützen, sollten folgende Schutzmaßnahmen angeordnet werden: –
Verlegung von ausreichend dicken Stahlplatten oder Gummimatten (vgl. Bild 2.71)
Bild 2.71: Oberflächenschutz einer Baustellenzufahrt aus Stahlplatten und einer Bordrampe 95
95
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
114
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
–
oder Aufbringen einer je nach vorhandenem Untergrund ausreichend dimensionierten Bodenüberschüttung oder bituminösen Tragschicht auf einer Vliesunterlage sowie
–
Anordnung einer Bordanrampung bzw. eines Bordschutzes.
Die Schutzmaßnahmen sollten für die maximal zu erwartenden Radlasten der Fahrzeuge dimensioniert werden. 2.4.3.2 Praxishinweise –
Eine getrennte Ein- und Ausfahrt aus dem Baustellenbereich stellt die Vorzugsvariante dar, da durch den gerichteten Verkehr auf dem Baufeld der Transportfluss weitgehend ungehindert erfolgen kann.
–
Vor der Aufbringung des Oberflächenschutzes bzw. der ersten Nutzung von zu überfahrenden öffentlichen Verkehrsflächen, wie z. B. Gehwegen, sollte deren Zustand am besten gemeinsam mit einem Vertreter der Straßenbaubehörde gründlich geprüft und dokumentiert werden (Beweissicherung). Dadurch ist festgehalten, ob nach Abschluss der Bauarbeiten vorgefundene Schäden auf die Bautätigkeit zurückzuführen sind.
2.4.4 Werk- und Bearbeitungsflächen Sobald die Bearbeitung und Montage von Schalungselementen, Betonstahl usw. auf der Baustelle erforderlich wird, müssen Werk- und Bearbeitungsflächen eingerichtet werden. Grundsätzliche Anforderungen an diese Produktionsstätten bestehen hinsichtlich einer ordnungsgemäßen, ggf. auch witterungsgeschützten Lagerung der zu bearbeitenden Materialien und Hilfsstoffe. Weiterhin sind Werkflächen unter besonderer Beachtung der Arbeitsorganisation und des Arbeitsschutzes witterungsgeschützt und ebenerdig einzurichten sowie mit einer wetterfesten Oberfläche zu versehen. Die Flächen sind darüber hinaus so einzurichten, dass ein effizienter Arbeitsablauf möglich wird (Durchlaufzeiten, Nutzung der Ressourcen, Einbindung in den gesamten Arbeitsprozess der Baustelle). Ferner sollte berücksichtigt werden, dass die Werkund Bearbeitungsflächen zumindest teilweise im Schwenkbereich eines Kranes liegen. 2.4.4.1 Werk- und Bearbeitungsflächen Holz (Zimmerplatz) Reine Holzschalungen kommen heute nur noch für Spezialaufgaben zum Einsatz, beispielsweise für Tunneleingangsportale oder künstlerisch gestaltete Bauteile. Solche Schalungen werden in der Regel in Spezialbetrieben angefertigt und als großflächige Teile zur Baustelle gebracht. Alle anderen Schalungen werden heute auf der Basis von Schalsystemen hergestellt, wobei insbesondere Träger- und Rahmenschalungen zu nennen sind. Die früher übliche Herstellung von Schalungen auf der Baustelle hat sich auf die Montage von Großflächenschalungselementen sowie die Herstellung von Pass- und Ergänzungsteilen reduziert. Falls Sichtschalung in Brettstruktur oder Sonderschalung traditionell in Holz zu fertigen sind, werden großflächige Elemente, auch unter Verwendung von Rahmenschalung, gewöhnlich in stationären Schalungswerkstätten hergestellt, da die Herstellung solcher Schalungselemente sehr lohnintensiv ist. Dort kann nach modernsten Gesichtspunkten eine Zimmerei eingerichtet werden mit hochwertigen Sägen (z. B. Plattensäge, Kappsäge, Bandsäge), Dickenhobel- und Abrichthobelmaschine und Reißböden, die mit einem Kran bedient werden kann. Außerdem sind größere Materiallager sowie Magazine für Kleingeräte wie Nagelmaschinen vorzusehen.
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege
115
Nur in Ausnahmefällen wird daher auf Baustellen noch ein Zimmerplatz eingerichtet. In der einfachsten Form besteht eine solche Bearbeitungsfläche aus einem Holzlager, einer Kreissäge, einer Werkbank und einem Lagerplatz für fertige Schalungselemente (siehe Bild 2.72). Diese einfache Ausstattung ist ausreichend, wenn keine komplizierten Schalungen anzufertigen sind. Entsprechend des Fertigungsflusses ist die Bearbeitungsfläche zum Bauwerk hin auszurichten. Es empfiehlt sich, die Werkbank und die Kreissäge provisorisch zu überdachen. Bei Kranbetrieb sollten Holzlager und der Lagerplatz für fertige Schalung innerhalb des Schwenkbereichs des Krans liegen. Für den Regelaufbau besonders befestigter Flächen wird auf die Angaben in Abschnitt 2.4.5 (Lager- und Stellflächen, S. 116) verwiesen.
Bild 2.72: Werk- und Bearbeitungsfläche für Holz und Schalung
2.4.4.2 Werk- und Bearbeitungsflächen Betonstahl Stabstahl und Mattenstahl werden heutzutage fast ausschließlich industriell vorgefertigt und fertig gebogen, teilweise auch schon geflochten, auf die Baustelle geliefert. Das Schneiden und Biegen von Bewehrungsstahl auf der Baustelle begrenzt sich deshalb auf wenige Ausnahmen mit einer geringen Stückzahl. Insofern ist die Einrichtung von Bearbeitungsflächen für die Bearbeitung von Stab- und Mattenbewehrung eher selten erforderlich. Sollte dennoch deren Einrichtung notwendig sein, ist ein ähnlicher Grundriss wie bei der Bearbeitung von Holz (vgl. Bild 2.72) vorzusehen. Dabei sind zur Bearbeitung des Betonstahles insbesondere Schneideund Biegeeinrichtungen erforderlich. Im Gegensatz dazu müssen auf Baustellen jedoch häufig Flächen für die Vorfertigung von Bewehrungskörben für Unterzüge, Stützen u. Ä. vorgesehen werden (Flechtplätze). Diese sind neben den Lagerflächen der Stabstahlbewehrung anzuordnen und müssen im Schwenkbereich eines, besser mehrerer Krane liegen. Die Oberfläche dieser Flächen sollte eine ebene, witterungsbeständige Deckschicht aufweisen und die Lasten der Montageböcke einschließlich der geflochtenen Bewehrungskörbe sicher in den Baugrund abtragen. Die Größe der Fläche richtet sich nach der Größe und Menge der vorzufertigenden und ggf. zwischenzulagernden Bewehrungskörbe. Für den Regelaufbau besonders befestigter Flächen wird auf die Angaben in Abschnitt 2.4.5 (Lager- und Stellflächen, S. 116) verwiesen.
116
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
2.4.4.3 Praxishinweise –
Für die Befestigung von Bearbeitungsflächen wird häufig der beim Betonieren übrig gebliebene Beton verwendet. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass dieser nach Beendigung der Baumaßnahme wieder entfernt und entsorgt werden muss.
2.4.5 Lager- und Stellflächen 2.4.5.1 Allgemeine Anforderungen Lager- und Stellflächen werden hauptsächlich für folgende Materialien und Produkte erforderlich: –
Schüttgüter (Sande, Kiese usw.),
–
Mauersteine,
–
Betonstabstahl und Betonstahlmatten,
–
Baustahl (Stahlbauteile),
–
Einbau- und Anlagenteile (Rohrhülsen, Anschweißplatten, Anlagen der TGA usw.),
–
Schal- und Rüstmaterial,
–
Holz (Kanthölzer, Dielen, Bretter für Absturzsicherungen usw.),
–
Betonwaren und Rohre,
–
Fertig- und Halbfertigteile (Treppenläufe, Gitterträgerplatten usw.),
–
Mulden und Silos sowie
–
Oberboden und anderer Boden.
Dabei kann unterschieden werden in Lagerflächen für eine kurzfristige Zwischenlagerung (z. B. für Fertigteile) und in Lagerflächen für eine langfristige Vorratslagerung (z. B. für Erdmaterial). Es sei grundsätzlich darauf hingewiesen, dass aus Kostengründen die genannten Materialien und Produkte nur kurz auf der Baustelle gelagert werden sollten und im Sinne einer Just-in-time-Lieferung sofort verlegt/eingebaut (z. B. Gitterträgerplatten) oder am Einbauplatz zwischengelagert (z. B. Mauersteine) werden. Dazu sind die Liefermengen und -häufigkeiten entsprechend abzustimmen. Ebenso ist auf den Diebstahlschutz, insbesondere für wertintensive Güter hinzuweisen. In der Planungsphase der Baumaßnahme muss abgeschätzt werden, in welchem Umfang Materialien und Elemente gelagert und an welchen Stellen diese später eingebaut werden müssen. Auf Grundlage dessen sollten für die dazu erforderlichen Lager- und Stellflächen unter Beachtung der Anforderungen an die Erreichbarkeit und Nutzungshäufigkeit deren –
Platzierung,
–
Abmessungen sowie
–
Aufbau (Dimensionierung des Oberbaus)
festgelegt werden. Weiterhin müssen die sich aus der Art der Lagergüter ergebenden Anforderungen an die Qualität der Lageroberflächen beachtet werden. Außerdem ist in bestimmten Fällen der Schutz vor äußeren Witterungseinflüssen zu garantieren. Aus arbeitsorganisatorischen Gründen sollte darauf geachtet werden, dass für ein schnelles Auffinden die Lagergüter mög-
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege
117
lichst nach Abmessungen, Qualitäten oder Positionsnummern getrennt gelagert werden (vgl. Bild 2.73). Das Auffinden wird auch durch eine eindeutige, von außen gut lesbare Bezeichnung der Elemente erleichtert. Dazu sind meist Absprachen mit dem Lieferanten erforderlich.
Bild 2.73: Beispiel für eine übersichtliche Lagerhaltung
Ein knappes Platzangebot für eine Baustelleneinrichtung führt häufig zu besserer Ordnung als ein übermäßig großes Platzangebot. Die Stapelhöhe von Materialien sollte außerdem auf ein annehmbares Maß begrenzt werden. Die Platzierung für Lagerflächen sollte in der Regel im Schwenkbereich des Krans liegen sowie je nach Bedarf eine ausreichend dimensionierte Zufahrt für An- und Abtransport mit LKW, Fahrzeugkran, Radlader, Teleskopstapler, Bagger usw. haben. Weiterhin ist bei besonders schweren Bauteilen darauf zu achten, dass die Lagerfläche gegebenenfalls im Bereich einer erhöhten Tragfähigkeit des (Turmdreh-) Kranes liegt sowie das Anschlagen großer Teile an das Kranseil durch das Ein- bzw. Unterlegen von Stapelhölzern vereinfacht oder überhaupt erst ermöglicht werden muss. Entstehen bei der Lagerung von Elementen höhere Einzellasten (z. B. bei Fertigteilen, Stahlprofilen oder Wechselsilos) sind die erforderlichen Sicherheitsabstände zu geböschten bzw. verbauten Baugruben einzuhalten (siehe Tabelle 2.3, S. 23 und Abschnitt 2.7.1.3, Geböschte Baugruben und Gräben, S. 277). Böschungskanten müssen einen lastfreien Streifen zur Böschungskante von mindestens 0,60 m aufwiesen. Gegebenenfalls ist ein statischer Nachweis für die Tragfähigkeit der Böschungen oder des Baugrubenverbaus zu erbringen. Es wird darauf hingewiesen, dass auf wenig standfestem Boden (z. B. Aufspülungen oder nicht verdichtete Bodenzwischenlager) die Standsicherheit sehr schnell nicht mehr gegeben ist und dann eine hohe Gefahr durch Grundbruch besteht. Weiterhin sind bei hohen Schüttkegeln oder Wechselsilos die Mindestabstände zu Freileitungen (vgl. Tabelle 2.4, S. 24) zu beachten. Wegen der Zugänglichkeit für das An- und Abschlagen vom Kran sollten Wege von mindestens 0,50 m Breite vorgesehen werden. Stolperstellen sind zu vermeiden. Weiterhin ist bei der Einrichtung von Lager- und Stellflächen auf einen ausreichenden Schutz von Bäumen und deren Wurzeln zu achten (siehe dazu auch Abschnitt 2.6.9, Baumschutz, S. 259). Werden Geschossdecken für größere Lasten als Stell- und Lagerflächen verwendet, muss deren Tragfähigkeit nachgewiesen werden (Frühstandsfestigkeit). In jedem Fall sind frisch betonierte
118
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Decken vor Erreichen der 28-Tage-Festigkeit ausreichend zu unterstützen. Diese temporären Stützen sind gegebenenfalls über mehrere Stockwerke zu führen. Die Bestimmung der erforderlichen Abmessungen für Lagerflächen ist den nachfolgenden Abschnitten zu entnehmen. 2.4.5.2 Ausbildung des Oberbaues Die Ausbildung des Oberbaues von Lagerflächen erfolgt in Abhängigkeit der Anforderungen an diese Flächen (Tragfähigkeit, Witterungsbeständigkeit usw.). Dabei werden hauptsächlich drei Varianten unterschieden: Variante 1: Lagerung auf dem anstehenden Boden (keine/niedrige Anforderungen) Für die meisten Lagerflächen ist es ausreichend, den Oberboden abzuschieben und den anstehenden Boden leicht zu verdichten. Dabei ist aus Gründen der Entwässerung auf eine ausreichende Querneigung der so erzeugten Flächen zu achten. Diese Ausführungsvariante ist besonders bei nicht bindigen Böden geeignet, für bindige Böden ist sie als nicht wetterfest einzuschätzen. Beispiele für Lagergüter: Betonstahl, Mauersteine, Betonfertigteile. Variante 2: Lagerung auf einer Schotter-/Betontragschicht (gehobenere Anforderungen) Bestehen insbesondere erhöhte Anforderungen an die Sauberkeit, Wetterbeständigkeit und Tragfähigkeit der Lagerfläche oder steht ein stark bindiger Boden an, ist die Lagerung auf einer circa 10 cm bis 15 cm dicken Schottertragschicht (alternativ auch aus Beton-/Mauerwerksrecycling) üblich (vgl. Bild 2.74).
Bild 2.74: Lager- und Bearbeitungsfläche auf einer Schottertragschicht (li.) und auf Beton (re.) 96
Diese Tragschicht wird auf dem verdichteten, vom Oberboden befreiten Boden aufgebracht. Ein solcher Oberbau kann als wetterfest eingestuft werden, falls die entstehenden Flächen für deren Entwässerung eine ausreichend starke Querneigung aufweisen (vgl. Tabelle 2.27, S. 104). Alternativ zum Schotter kann für diese Anwendungsgebiete auch restlicher Frischbe-
96
Quelle rechts Bild: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege
119
ton vom Betonieren von Bauteilen eingesetzt werden (vgl. Bild 2.74). Beispiele für Lagergüter: Stahleinbauteile, Schal- und Rüstmaterial, Vormontageplatz für Stahlbau. Variante 3: Lagerung auf einer gebundenen Deckschicht (hohe Anforderungen) Für höchste Anforderungen, auch verbunden mit höheren Einzellasten der Lagergüter, muss der Oberbau der Lagerfläche aus einer bituminösen Deckschicht (Dicke circa 5 cm bis 10 cm) oder einer Deckschicht aus Beton (Dicke circa 5 cm bis 10 cm) ausgebildet werden. Diese Deckschicht wird üblicherweise auf einer circa 10 cm bis 15 cm dicken Tragschicht aufgebracht. Beispiele für Lagergüter: Zuschlagstofflager für Betonmischanlagen. 2.4.5.3 Lagerung von Mauersteinen Die Abmessungen der erforderlichen Lagerflächen richten sich nach dem Umfang der auszuführenden Maurerarbeiten, der Art der Lagerung und der Art der Anlieferung. Im Allgemeinen muss ein Vorrat an Mauersteinen nur für wenige Tage vorgehalten werden, da laufend neue Steine geliefert werden können. Die Lagerflächen hierfür können deshalb relativ klein gehalten werden. Zudem ist anzustreben, bei Kranentladung die Mauersteine direkt beim späteren Einbauort zwischenzulagern. Die Mauersteine werden in Paketen auf Paletten angeliefert und in zwei, seltener drei Einheiten übereinander gestapelt. Die Pakete haben je nach Steinformat ein Gewicht von 600 kg bis 1.000 kg und Abmessungen von (l x b x h = [cm]): 100 x 75 bis 100 x 100 bis 150. Damit können pro m² Lagerfläche circa 1 m³ bis 3 m³ Mauerstein gelagert werden. Es ist zu beachten, dass die Paletten mit ausreichendem Abstand gelagert werden, um sie später mit den Lastaufnahmemitteln heben zu können. Bei größeren Baustellen, besonders des Industriebaus, werden die Steinpakete häufig mit Staplern und Teleskopstaplern zu den Verbrauchsstellen verfahren. Anforderungen an den Oberbau der Lagerflächen bestehen nur insofern, als dass die Pakete ausreichend standsicher abgestellt und die Steine nicht durch Spritzwasser zu sehr verschmutzt werden sollten. Ein besonderer Ausbau der Lagerflächen wird somit nicht erforderlich, üblich ist ein möglichst wetterfester Belag nach der beschriebenen Variante 1 oder 2 (vgl. S. 118). Die Standorte für die Lagerflächen von Mauersteinen sollten möglichst mit dem LKW auf der Baustraße anfahrbar sein, damit bei nicht verfügbaren Krankapazitäten die Steine mit dem Ladekran des Fahrzeuges abgeladen werden können. Die Ladekrane haben üblicherweise eine Reichweite von 10 m. 2.4.5.4 Lagerung von Betonstabstahl Die Standorte für die Lagerflächen für Betonstabstahl sollten an oder wenigstens in der Nähe einer Zufahrt, im Schwenkbereich des Kranes sowie nahe der Verbrauchsschwerpunkte (zu betonierende Bauteile oder Flechtplätze) liegen, um die Transporte zwischen LKW und Einbauort zu minimieren. Bei mehreren Kranen oder verschiedenen großen Bauwerkskörpern kann es weiterhin von Vorteil sein, statt eines zentralen Lagerplatzes (möglichst im Schwenkbereich mehrerer Krane) mehrere getrennte Lagerflächen anzuordnen, auf denen der Betonstabstahl für die einzelnen Krane bzw. Bauwerkskörper getrennt gelagert werden kann. Betonstahl für die Herstellung von Decken sollte nach Möglichkeit sofort vom LKW auf die Decke gehoben werden, um eine Zwischenlagerung zu vermeiden. Für einen zügigen Baufortschritt ist es auch sinnvoll, den Stabstahl so zu lagern und zu sortieren, dass die einzelnen Bewehrungspositionen schnell gefunden werden können.
120
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Die Abmessungen von Lagerflächen für Stabstahl richten sich nach den zu lagernden Mengen und den maximalen Abmessungen. Übliche Längen liegen zwischen 6,0 m und 10,0 m, die maximale Breite meist zwischen 3,0 m und 5,0 m. Wird Stabstahl als Lagerlänge (ungeschnitten) bestellt, so hat er je nach Stabdurchmesser Längen von 12 m bis 15 m, im Ausnahmefall auch bis zu 21 m. Für eine überschlägige Bemessung des Flächenbedarfs für die übersichtliche Lagerung von Betonstabstahl können Werte, je nach Lagerungsdichte und -höhe, von 0,5 t/m² bis 4,0 t/m² angesetzt werden. Um eine Verschmutzung des Stahls, insbesondere mit Erdmaterial, zu vermeiden, muss dieser auf Kanthölzern gelagert werden (vgl. Bild 2.75). Eine besondere Befestigung der Lagerflächen ist in der Regel nicht erforderlich. Die Ausbildung des Oberbaus der Lagerflächen erfolgt somit nach den beschriebenen Varianten 1 oder 2 (vgl. S. 118). Der Antransport des Betonstabstahls erfolgt in der Regel mit einem LKW. Dabei sind üblicherweise Transportkapazitäten von 20 t/LKW bis 25 t/LKW zu erreichen.
Bild 2.75: Lagerfläche für Betonstabstahl 97
2.4.5.5 Lagerung von Betonstahlmatten Für die Auswahl geeigneter Standorte sowie eines geeigneten Aufbaus der Lagerflächen für Mattenstahl wird grundsätzlich auf die Angaben beim Stabstahl verwiesen. Die Lagerung der Matten kann stehend oder liegend erfolgen. Die liegende Lagerung stellt den Normalfall auf Baustellen dar. Die Stapelhöhe sollte dabei 2,0 m, also je nach Matte circa 100 bis 150 Stück, nicht überschreiten. Eine liegende Lagerung empfiehlt sich, wenn große Mengen gleichartiger Matten gelagert werden müssen. Gegebenenfalls sind die einzelnen Stapel gegen seitliches Abrutschen zu sichern. Die stehende Lagerung empfiehlt sich, wenn eine große Anzahl verschiedener Mattensorten gelagert werden muss, da gegenüber der liegenden Lagerung die erforderliche Grundfläche geringer ist und die Matten gut greifbar sind. Es werden 97
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege
121
jedoch Stützgerüste erforderlich, um ein Umkippen der einzelnen Mattenpakete zu verhindern. Zwischen den einzelnen liegenden Mattenstapeln sollte bei der Lagerung ein Arbeitsraum von circa 50 cm freigehalten werden. Die erforderlichen Abmessungen für die einzelnen Mattenstapel ergeben sich wie folgt: –
Lagermatten
2,15 m x 5,0 m bzw. 6,0 m (Abmessungen sind genormt),
–
Listenmatten
max. 3,0 m x 12,0 m 98 (Abmessungen nach individuellen Vorgaben).
Um eine Verschmutzung des Stahls, insbesondere mit Erdmaterial, zu vermeiden, muss dieser auf Kanthölzern gelagert werden. Die Ausbildung des Oberbaus der Lagerflächen erfolgt somit nach den beschriebenen Varianten 1 oder 2 (vgl. S. 118). 2.4.5.6 Lagerung von Einbau- und Anlagenteilen Je nach Art des Bauwerks sind verschiedene Einbauteile in Fundamente, Wände und Decken einzubauen, z. B. –
Anschweißplatten, Ankerstäbe und Hülsen,
–
Rohrdurchführungen (Leerrohre) und Rohre,
–
Lager,
–
Betonwaren und
–
Einläufe (z. B. zur Entwässerung) in Decken.
Weiterhin können besondere Lagerflächen für Stahlbauteile von Stahlskelettbauten sowie einzubauenden Anlagen der TGA oder Produktionsanlagen erforderlich werden. Die erforderlichen Abmessungen richten sich nach Art, Größe und Gewicht sowie der Stapelbarkeit der Einbauteile. Diese Lagerflächen müssen unter Umständen im Bereich einer erhöhten Tragfähigkeit des Krans angeordnet werden. Um eine Verschmutzung der Einbauteile, insbesondere mit Erdmaterial, zu vermeiden, müssen diese auf Kanthölzern gelagert werden. Gegebenenfalls kann es aus Qualitätsgründen erforderlich werden, die Einbauteile auf einer befestigten Fläche oder in einem Magazin zu lagern. Je nach den Anforderungen der Einbauteile (Eigenlasten, Abmessungen, Wetterfestigkeit usw.) können für die Ausbildung des Oberbaues der Lagerfläche die beschriebenen Varianten 1 bis 3 (vgl. S. 118) zur Ausführung kommen. 2.4.5.7 Lagerung von Schal- und Rüstmaterial Für die Auswahl geeigneter Standorte sowie eines geeigneten Aufbaus der Lagerflächen für Schal- und Rüstmaterial wird grundsätzlich auf die Angaben beim Betonstabstahl verwiesen. Bei der Abschätzung des Platzbedarfs für die Lagerung von Schal- und Rüstmaterial müssen deren Einzelabmessungen und die Abmessungen bereits vorgefertigter Schalungsabschnitte, meist bestehend aus mehreren Schalungselementen, berücksichtigt werden. Letztgenannte können leicht Abmessungen von 6,0 m x 3,0 m erreichen. Das Rüst- und Schalmaterial ist aus Gründen der Beschädigung und Stabilität häufig nur bedingt stapelbar. Ein wetterfester Oberbau der Lagerflächen ist in der Regel nur für den Teil erforderlich, der für Montage- und De98 Es sollte beachtet werden, dass infolge des hohen Gewichtes einer solchen Matte (bis über 200 kg) ein manuelles Bewegen kaum möglich ist.
122
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
montagearbeiten genutzt wird. Auch hier sollte insbesondere bei Schalmaterial durch Unterlegen von Kanthölzern der Kontakt zum Boden vermieden werden. Weiterhin sollte auf der Lagerfläche für Schalmaterial ein Bereich für die Reinigung der Schalung (circa 4,0 m x 6,0 m) vorgesehen werden. Die Ausbildung des Oberbaus der Lagerflächen erfolgt somit nach den beschriebenen Varianten 1 oder 2 (vgl. S. 118). Überschlägig kann für die Bestimmung der erforderlichen Lagerfläche ein Wert von 0,35 m² Lagerfläche/m² Schalfläche angenommen werden. In Tabelle 2.6, S. 27 sind für einige gängige Schalungselemente deren Abmessungen zusammengefasst. Für große Gerüstkonstruktionen (z. B. Lehrgerüste im Brückenbau) werden teilweise größere Vormontage- und Lagerbereiche benötigt. Gleiches gilt für Systemschalungen, wenn diese als große zusammenhängende Einheiten eingesetzt werden. Für Hinweise zur Ausbildung eines Bearbeitungs-/Vormontageplatzes wird auf den vorherigen Abschnitt verwiesen. 2.4.5.8 Lagerung von großen Fertigteilen Grundsätzlich ist anzustreben, dass große Fertigteile (Stützen, Gitterträgerplatten usw.) direkt vom Transportfahrzeug eingebaut werden (Just-in-time-Lieferung). Müssen große Fertigteile auf der Baustelle gelagert werden, so sollte darauf geachtet werden, dass sich die Auflagerbedingungen im Lagerungszustand von denen im eingebauten Zustand nur wenig unterscheiden oder statisch nachgewiesen sind. So müssen zum Beispiel Fassaden- und Wandelemente stehend in Gestellen transportiert und gelagert werden. Hierbei sollte jedes Element unabhängig vom anderen unterstützt und verkeilt sein (vgl. Bild 2.76). Dies hat auch den Vorteil, dass die Elemente in beliebiger Reihenfolge entnommen werden können und ein Umstürzen der Platten unmöglich ist.
Bild 2.76: Vertikale Lagerung von Fertigteilen 99
99
Quelle: BAM Deutschland AG.
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege
123
Bild 2.77: Horizontale Vertikale Lagerung von Fertigteilen
Bei horizontal zu lagernden Fertigteilen wie Trägern, Deckenelementen oder Treppenläufen ist darauf zu achten, dass die Lagerfläche eben ist. Außerdem müssen gleich starke, ggf. auch nicht abfärbende Stapelhölzer verwendet und diese so angeordnet werden, dass sie sich möglichst genau im Bereich des Auflagers im eingebauten Zustand befinden. Werden mehrere Elemente übereinander gestapelt, müssen die Stapelhölzer genau übereinander liegen, wenn keine Schäden durch unsachgemäße Lagerung auftreten sollen (vgl. Bild 2.77). Zwischen den einzelnen, gelagerten Fertigteilen sollte weiterhin ausreichend Arbeitsraum zum Anschlagen vorgesehen werden. Für die dazu erforderlichen Zwischenräume kann ein Faktor von 1,2 bis 1,4 der eigentlichen Lagerfläche der Fertigteile angesetzt werden. Werden horizontal gelagerte Fertigteile (z. B. Stützen oder Wandplatten) vor ihrem Anheben erst vertikal aufgerichtet, müssen die untenliegenden Eckbereiche beim Aufrichten vor dem hohen Kantendruck geschützt werden. Dazu sind ausreichend dicke Holz- oder Gummiplatten zwischenzulegen. Alternativ können die Fertigteile auch in einer ausreichend dicken Sandschicht aufgerichtet werden. Die Befestigung der Lagerflächen sollte wetterfest sein. Weiterhin müssen bei der Bestimmung der Stärke des Oberbaus die Fertigteil-Eigenlasten berücksichtigt werden. Die Ausbildung des Oberbaus erfolgt nach den beschriebenen Varianten 1 oder 2 (vgl. S. 118). Überschlägig kann für die Bestimmung der erforderlichen Lagerfläche ein Wert von 1 m² bis 2 m² Lagerfläche/m³ Fertigteil angenommen werden. Falls mit dem Turmdrehkran montiert wird, sollte die Lagerfläche im Schwenkbereich des Krans liegen, um Zwischentransporte zu vermeiden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass für die zu hebenden Fertigteile die Tragfähigkeit des Kranes in dem ausgewiesenen Schwenkbereich ausreichend ist. Bei einer Just-in-time-Lieferung sollten ausreichend Entladeflächen für LKW zur Verfügung stehen. 2.4.5.9 Stellflächen für Mulden und Abfallcontainer Die Abmessungen der Stellflächen für (Abfall-)Mulden und Abfallcontainer richten sich nach der Anzahl, Art und Größe der genutzten Mulden sowie einem für den An- und Abtransport freizuhaltenden Bereich. Die Anzahl an erforderlichen Sammelbehältern richtet sich nach der Anzahl und dem Umfang der zu trennenden Abfall-Fraktionen (vgl. Abschnitt 2.5.7, Abfallentsorgung, S. 185), wie z. B. –
Bauschutt (mineralische Abfälle),
–
Wertstoffe (Folien, Kunststoffe, Pappe, Papier usw.),
–
Holz,
–
Metall,
–
Baustellenabfälle (verschmutzte Folien, Mehrschichtenholz usw.),
124
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
–
Siedlungsabfälle (Pausenabfälle, organische Abfälle usw.) oder
–
Sonderabfälle (wie Farbreste, Klebereste, Bindemittel usw.).
Zur groben Orientierung hinsichtlich des Abfallaufkommens bei Neubaumaßnahmen im Hochbau kann angenommen werden, dass pro 1.000 m³ Bruttorauminhalt (BRI) circa 20 m³ bis 40 m³ Abfall anfallen. Davon entstehen circa 25 % während des Rohbaus 100 und 75 % während des Ausbaus 101. Bei der Aufstellung von Containern/Mulden sollten weiterhin folgende Grundsätze beachtet werden: –
möglichst einen zentralen Standort für alle Sammelbehälter (Zufahrt beachten),
–
Standort möglichst nah an der Baumaßnahme und bei den Bearbeitungsschwerpunkten sowie ggf. im Schwenkbereich der Krane,
–
unter Umständen abschließbare Sammelbehälter verwenden,
–
eindeutige, leicht erkennbare Kennzeichnung der Sammelbehälter je nach Fraktion.
Zusätzlich sollten auf den Geschossdecken des Bauwerkes noch kleinere, für den Krantransport zugelassene Sammelbehälter vorgehalten werden, damit dort entstehende Abfälle direkt mit dem Kran abtransportiert werden können. Nach der Art der Container können Abrollcontainer und Absetzmulden, auch Absetzcontainer genannt, unterschieden werden (vgl. Bild 2.78).
Bild 2.78: Abrollcontainer (li.) und Absetzmulde (re.) 102
Abrollcontainer werden mit einem Volumen von 10 m³ bis 40 m³ angeboten und sind häufig mit Klapp- oder Flügeltüren zum einfacheren Beladen ausgestattet. In der Regel sind Abrollcontainer ohne Deckel. Weitere überschlägige Angaben für die Dimensionierung der Container sowie für die erforderliche Rangierfläche für LKW beim Ab- und Aufladen des Containers sind in Tabelle 2.30 zusammengefasst. Absetzmulden werden mit einem Volumen von 1,0 m³ bis 18 m³ angeboten und können mit Klapptüren zum einfacheren Beladen sowie mit einem oder zwei abschließbaren Deckeln (of100
… also circa 5 m³ bis 10 m³, dies entspricht einem Gewicht von circa 6 t bis 12 t. … also circa 15 m³ bis 30 m³, dies entspricht einem Gewicht von circa 7,5 t bis 15 t. 102 Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA. 101
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege
125
fene/geschlossene Mulde) ausstattet sein. Weitere überschlägige Angaben für die Dimensionierung sind in Tabelle 2.31 zusammengefasst. Üblicherweise werden als Sammelbehälter 5,5-m³und 7,0-m³-Absetzmulden verwendet. Tabelle 2.30: Fassungsvermögen, Abmessungen von Abrollcontainern, Platzbedarf LKW Fassungsvermögen
10 m³
30 m³
40 m³
Höhe des Containers
1,0 m
2,0 m
2,4 m 2,5 m
Breite des Containers
2,5 m
2,5 m
Länge des Containers
4,5 m
5,5 m
7,2 m
Leergewicht des Containers
ca. 1,6 t
ca. 2,7 t
ca. 3,3 t
Durchfahrtshöhe LKW
3,7 m
3,7 m
4,0 m
Durchfahrtsbreite LKW
2,7 m
2,7 m
2,7 m
erforderliche Rangierfläche vor dem Container (l x b)
8,0 m x 4,0 m
10,0 m x 4,0 m
10,0 m x 4,0 m
Tabelle 2.31: Fassungsvermögen, Abmessungen von Absetzmulden, Platzbedarf LKW Fassungsvermögen
2 m³
5,5 m³
7 m³
10 m³
15 m³
18 m³
Höhe der Mulde
1,1 m
1,3 m
1,4 m
1,7 m
2,3 m
2,5 m
Breite der Mulde
1,0 m
1,8 m
1,8 m
1,8 m
1,8 m
1,8 m
Länge der Mulde
1,3 m
3,2 m
3,6 m
4,1 m
4,7 m
4,5 m
Leergewicht der Mulde
ca. 0,2 t
ca. 0,5 t
ca. 0,7 t
ca. 0,9 t
ca. 1,3 t
ca. 1,5 t
Durchfahrtshöhe LKW
3,0 m
3,7 m
3,7 m
3,7 m
3,7 m
3,7 m
Durchfahrtsbreite LKW
2,5 m
2,7 m
2,7 m
2,7 m
,7 m
2,7 m
erforderliche Rangierfläche vor der Mulde (l x b)
5,0 m x 3,0 m
7,0 m x 4,0 m
7,0 m x 4,0 m
8,0 m x 4,0 m
8,0 m x 4,0 m
8,0 m x 4,0 m
Kleinere Absetzmulden haben den Vorteil, dass sie mit dem Kran auf der Baustelle versetzt werden können, wenn sie folgende Merkmale aufweisen: 103 –
umlaufender, gleich hoher oberer Rand (ein Behälter mit ungleich hohen Rändern darf nur bis zum niedrigsten Rand beladen werden);
–
spezielle Anschlagpunkte, -
103
bei denen sich die für den Kranbetrieb erforderlichen Anschlagmittel nicht unbeabsichtigt lösen können, die so am Behälter angeordnet sind, dass auch bei einseitiger Beladung eine Schrägstellung des Behälters und ein Herausrutschen der Last verhindert wird, die deutlich und dauerhaft als solche gekennzeichnet sind;
Vgl. dazu unter anderem VBG 9a Lastaufnahmeeinrichtungen im Hebezeugbetrieb.
126
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
–
Bemessung des Behälters für die bei bestimmungsgemäßer Verwendung auftretenden Beanspruchungen;
–
deutliche und dauerhafte Kennzeichnung des Behälters als für den Betrieb mit Kranen geeigneter Behälter;
–
möglichst keine Türen oder Klappen an den Seitenflächen.
Ein Beispiel für eine kranversetzbare Absetzmulde zeigt Bild 2.79. Sonstige Abfallcontainer (Mulden) sind nicht für den Kranbetrieb zugelassen.
Bild 2.79: Beispiel für eine kranversetzbare Absetzmulde 104
Besonders Platz sparend einsetzbar sind im Leerzustand stapelbare Sammelbehälter. Die Fremdnutzung der Behälter sollte durch eine geeignete Stellplatzwahl verhindert werden (nicht direkt am Bauzaun). Die Art und Größe der Sammelbehälter hängt von folgenden Parametern ab: 105 –
zu erwartendes Abfallaufkommen,
–
Grad der Trennung (Anzahl der Abfallarten),
–
vorhandener Stellplatz,
–
Einbeziehung bereits vorhandener firmeneigener Container.
Weiterhin ist zu beachten, dass vor den Sammelbehältern eine Rangierfläche für deren Anund Abtransport freigehalten wird. Durch eine geschickte Anordnung mehrer Behälter kann die erforderliche Rangierfläche reduziert werden. Eine Befestigung der Rangier- und Stellflächen ist in der Regel nur soweit erforderlich, dass ein Befahren durch LKW leicht möglich ist. Die Ausbildung des Oberbaus der Stell- und Rangierflächen erfolgt somit nach den beschriebenen Varianten 1 oder 2 (vgl. S. 118). 104 105
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA. Vgl. Arbeitshilfe Platzbedarf Container unter www.umweltschutz-bw.de.
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege
127
2.4.5.10 Stellflächen für mobile Wechselsilos Je nach Art und Umfang einer Baumaßnahme sind im Verlauf der Bauzeit mobile Wechselsilos, z. B. Estrich-, Mörtel- oder Putzmörtelsilos, erforderlich (vgl. Abschnitt 2.2.9, Misch- und Aufbereitungsanlagen, S. 56). Diese werden mit einem Volumen von 1 m³ bis zu maximal 60 m³, üblicherweise circa 20 m³, angeboten. Die Abmessungen, Gewichte und erforderlichen Stellflächen für auf Baustellen übliche Wechselsilos sind in der Tabelle 2.32 zusammengefasst. Der Arbeitsraum um das Silo sollte aufgrund der silonahen Tätigkeiten (Anschlussarbeiten, Entnahme, Instandhaltung usw.) ausreichend dimensioniert werden (mindestens 0,50 m, besser > 1,00 m Arbeitsraum; vgl. Bild 2.80).
Bild 2.80: Wechselsilo auf einer Baustelle Tabelle 2.32: Fassungsvermögen, Abmessungen, Gewichte und Stellflächen von Wechselsilos Fassungsvermögen
10,0 m³
12,5 m³
17,5 m³
22,5 m³
25,0 m³
Leergewicht
1,6 t
1,8 t
2,1 t
2,3 t
2,6 t
maximales Befüllgewicht
20 t
20 t
32 t
32 t
32 t
Durchmesser = Mindeststellfläche
2,5 m
2,6 m
2,6 m
2,6 m
2,6 m
Höhe
4,75 m
5,25 m
6,25 m
7,05 m
7,75 m
Mindeststandfläche, verteilt auf die Anzahl an Nutzplatten 106 (nach DIN 30 734)
keine Angaben
1,0 m²
1,2 m²
1,5 m²
keine Angaben
erforderliche Rangierfläche vor dem Wechselsilo
8,0 m x 4,0 m
8,0 m x 4,0 m
10,0 m x 4,0 m
10,0 m x 4,0 m
11,0 m x 4,0 m
106
Die Mindeststandfläche ergibt sich aus der Summe der erdberührten Grundfläche aller Nutzplatten am Fuß des Silos.
128
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Laut DIN 30 734 (Einkammer-Wechsel-Silo) dürfen Wechselsilos nur auf ebenem, waagerechtem Untergrund aufgestellt werden. Das senkrecht stehende, gefüllte Wechselsilo darf in keiner Richtung einen maximalen Neigungswinkel von 2° (= 3,49 % = 0,09 m : 2,50 m) überschreiten. Weiterhin muss der Untergrund ausreichend tragfähig sein. Dazu muss die Standsicherheit des Wechselsilos auch unter Beachtung der Vorschriften der DIN 1054 (Baugrund – Sicherheitsnachweise im Erd- und Grundbau) nachgewiesen werden. Weiterhin sollte darauf geachtet werden, dass ein Unterspülen der Fundamente, z. B. durch oberflächigen Regenwasserabfluss, verhindert wird. Die Mindestabstände zu Baugruben (vgl. Tabelle 2.3, S. 23 und Abschnitt 2.7.1.3, Geböschte Baugruben und Gräben, S. 277) und Freileitungen (vgl. Tabelle 2.4, S. 24) sind ebenfalls zu beachten. Üblicherweise muss die Stellfläche für Wechselsilos wenigstens vorverdichtet oder mit einer Schottertragschicht oder Betonfertigteilen ausgestattet werden (vgl. die beschriebenen Varianten 1 und 2, S. 118). Für konkretere Planungen sollten die von den Siloherstellern zur Verfügung gestellten Produktdatenblätter verwendet werden. Bei Mörtelsilos ist bei der Aufstellung zu beachten, dass sie im Schwenkbereich eines Krans aufgestellt werden, wenn die gefüllten Mörtelbehälter ohne Quertransport direkt zur Einbaustelle transportiert werden sollen. Außerdem sollte der Standort so in der Nähe einer Baustraße gewählt werden, dass das Silo mit dem Ladekran des Silotransportfahrzeuges aufgestellt werden kann. Neben dem Silo muss ein Sattelzug zum Nachfüllen anfahren können. Putzmörtelsilos sollten nach Möglichkeit in der Nähe der zu verputzenden Flächen liegen, um lange Schlauchleitungen zu vermeiden. Die kleinen Silos mit circa 1,0 m³ Rauminhalt können mit dem Ladekran des Silotransportfahrzeuges, dem Turmdrehkran der Baustelle, Teleskopstapler oder auch mit dem Gabelstapler bewegt werden. Abhängig vom gewählten Silotransportsystem muss vor dem Silo noch ein Rangierbereich bzw. eine Stellfläche für Lieferfahrzeuge, z. B. für das Befüllen der Silos, angelegt werden. Die an den Wechselsilos angebrachten Durchlaufmischer erfordern einen ausreichend dimensionierten Anschluss für Wasser und elektrische Energie. Der übliche Wasserverbrauch liegt bei mindestens 1,5 m³/h bis 2,0 m³/h. In Abhängigkeit von den Nutzungszeiten wird eine Beleuchtung des Silos erforderlich. 2.4.5.11 Lagerung von Oberböden und Unterböden Oberböden sind gemäß § 220 BauGB bei der Errichtung und Änderung baulicher Anlagen sowie bei wesentlichen anderen Veränderungen der Erdoberfläche auszuheben, in nutzbarem Zustand zu erhalten und vor Vernichtung oder Vergeudung zu schützen. 107 Die Zwischenlagerung erfolgt für –
humosen, feinkörnigen Oberböden mit vielen Pflanzenresten in maximal 2,0 m, üblicherweise 1,3 m hohen Mieten,
–
stark sandigen Oberböden, die arm an Pflanzenresten sind, in üblicherweise maximal 2,5 m hohen Mieten und
–
kultivierfähigen Unterböden in üblicherweise maximal 5,0 m hohen Mieten.
107
Vgl. dazu auch die entsprechenden Abschnitte in den Landesnaturschutzgesetzen.
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege
129
Diese oft in Dreiecks- oder Trapezform ausgebildeten Mieten sind durch Profilierung (allseitige Neigung 2,0 %) und Glättung vor stauender Vernässung zu schützen. Bei Lagerungszeiten von mehr als drei Monaten sind die Mieten mit tief wurzelnden und stark Wasser zehrenden Pflanzenarten (z. B. Senf, Raps, Gräser) zu begrünen. Da der wirksame Gasaustausch der Miete mit der Außenluft auch über die Seitenböschungen erfolgt, können trapezförmige Mieten kurzer Länge höher geschüttet werden (vgl. Bild 2.81) als Endlosmieten (vgl. Bild 2.82). Mutterböden von Grünland- und Waldflächen sind in der Regel nach Bild 2.81 anzulegen, da der Sauerstoffbedarf von dem Gehalt an unzersetzten Pflanzenresten abhängt. Mieten aus an Pflanzenresten armen, weniger humosen Böden können ebenso wie Mieten aus Sandböden höher geschüttet werden (vgl. Bild 2.83).
Bild 2.81: Übliche Ausbildung von Trapezmieten aus humosen, feinkörnigen Oberböden 108
Bild 2.82: Übliche Ausbildung von Endlosmieten aus humosen, feinkörnigen Oberböden 108
Bild 2.83: Übliche Ausbildung von Mieten aus Sandböden 108
Vor dem Anlegen einer Miete ist grundsätzlich der in diesem Bereich anstehende Oberboden zu entfernen. Weiterhin sollte am Fußpunkt der Mieten eine Entwässerungsmulde angeordnet werden. Es ist darauf zu achten, dass Mieten nicht auf durchnässten Flächen lagern und der anstehende Untergrund möglichst durchlässig, also nicht stark bindig, ist. Die Anordnung von Mieten in Senken sollte deshalb vermieden werden. Oberbodenmieten dürfen nicht, Mieten aus kultivierfähigem Unterboden nur mit leichten Kettenfahrzeugen befahren werden. Um Verunreinigungen beim späteren Aufnehmen des Oberbodens zu vermeiden, sollte der Untergrund der Lagerfläche keine losen, steinigen Anteile aufweisen. Vielmehr sind ebene, vorverdichtete
108
Die angegebenen Maße und Winkel sind als Richtwerte, Klammerwerte als Grenzwerte anzusehen.
130
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Böden oder befestigte Flächen geeignet. Die Ausbildung des Oberbaus der Lagerflächen erfolgt somit nach den beschriebenen Varianten 1 oder 3 (vgl. S. 118). Bei der Lagerung von Unterböden werden im Vergleich zu Oberböden geringere Anforderungen an die Art der Lagerung gestellt. Die Schütthöhe wird dabei meist von der Geländesituation sowie der verfügbaren maschinellen Ausrüstung beeinflusst. Kleinere Schütthöhen können mit Raupen hergestellt werden, größere Schütthöhen durch lagigen Einbau und Zwischenbefahren mit LKW, mit Hilfe von Förderbändern oder durch Abkippen an steilen Böschungen. Die zugehörigen Vorgaben der DIN 4124 (Baugruben und Gräben – Böschungen, Verbau, Arbeitsraumbreiten) sind zu beachten. Erdaufschüttungen neben Böschungen oder Gräben dürfen maximal mit einer Neigung von 1 : 2 angelegt werden. Für Planungshilfen zur Bestimmung der erforderlichen Lagerflächengröße wird auf die Angaben im folgenden Abschnitt verwiesen. Ober- und Unterboden sollten möglichst außerhalb des Fertigungs- und Verkehrsbereiches gelagert werden. 2.4.5.12 Lagerung von Schüttgütern Für die Lagerung von Schüttgüter, insbesondere Sande, Kiese oder Kalk, gelten keine expliziten Vorschriften, soweit diese im Rahmen der auf Baustellen üblichen Art erfolgt. Um einen Verlust durch Verunreinigung dieser Schüttgüter mit dem anstehenden Boden zu vermeiden, sollte die Lagerfläche vom Oberboden befreit, ausreichend eben und gegebenenfalls auch leicht oberflächenverdichtet sein. Werden Schüttgüter permanent von Lagerflächen ab- und aufgeladen, empfiehlt sich ein befestigter Oberbau aus Bitumen oder Beton. Die Ausbildung des Oberbaus der Lagerflächen erfolgt somit nach den beschriebenen Varianten 1 oder 3 (vgl. S. 118). Werden Schüttgüter ähnlicher Güte nebeneinander gelagert, sind diese ausreichend abzutrennen und zu kennzeichnen. Die Höhe des entstehenden Schüttkörpers wird von der Geländesituation sowie der eingesetzten maschinellen Ausrüstung bestimmt. Dabei können für unterschiedliche Schüttgüter die in Tabelle 2.33 angegebenen Schüttwinkel für eine überschlägige Berechnung der erforderlichen Lagerfläche sowie des Rauminhaltes angesetzt werden. Tabelle 2.33: Schüttwinkel unterschiedlicher Schüttgüter Schüttgut
Schüttwinkel D
tan (D
feuchter Sand
circa 25° (= 1 : 2,14)
0,4663
rundkörniger Sand mit einheitlichen Korngrößen
circa 30° (= 1 : 1,73)
0,5774
eckiger, scharfkantiger Sand
circa 33° (= 1 : 1,54)
0,6494
sandiger Kies
circa 35° (= 1 : 1,43)
0,7002
scharfkantiges Geröll/Schotter
circa 40° (= 1 : 1,19)
0,8391
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege
131
Bild 2.84: Rauminhalt einer üblichen Schüttfigur
Das Volumen V der in Bild 2.84 dargestellten Schüttfigur für die Lagerung von Schüttgütern kann nach der Formel 3 bestimmt werden. V
a bh
§ 4h · h2 ¸ ¨¨ a b tan(D ) © 3 tan(D ) ¸¹
(Formel 3)
Tabelle 2.34 gibt nach Formel 3 beispielhaft für verschiedene Höhen und Schüttwinkel den Flächenbedarf für die Lagerung von 100 m³, 500 m³ und 1.000 m³ Boden an. Demnach werden für 500 m³ Boden bei einer Länge der Miete von 20,0 m, einer Lagerungshöhe von 2,0 m und einem Schüttwinkel von 40° eine Breite von 16,5 m und insgesamt circa 329 m² Fläche benötigt. Bei einer Höhe von 4,0 m reduziert sich die Breite auf 12,5 m sowie die Fläche auf circa 250 m². Tabelle 2.34: Geometrie von Schüttfiguren für Bodenmieten nach Formel 3 Volumen V
Höhe h 1m
100 m³ 2m 2m 500 m³ 4m 6m 1.000 m³ 8m
Schüttwinkel D 25° 40° 25° 40° 25° 40° 25° 40° 25° 40° 25° 40°
Länge a 10 m 10 m 20 m 20 m 100 m 100 m
Breite b
Grundfläche A
14,7 m
146,8 m²
12,5 m
124,9 m²
12,0 m
119,7 m²
8,7 m
87,0 m²
19,8 m
396,2 m²
16,5 m
329,4 m²
17,4 m
347,5 m²
12,5 m
249,5 m²
14,2 m
1.414,7 m²
8,8 m
876,2 m²
17,5 m
1.748,1 m²
10,6 m
1.058,1 m²
2.4.5.13 Praxishinweise –
Lagerplätze können im Bauwerk, im Baufeld außerhalb des Bauwerks oder außerhalb des Baufeldes auf angemieteten Flächen angeordnet werden. Die Anordnung ist primär vom Lagergut und von der jeweiligen Bauphase abhängig.
132
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
–
Lagerflächen sollten ggf. im Schwenkbereich des Krans und im Anlieferungsbereich der Baustraße angeordnet werden.
–
Die Einhaltung von Regeln zum Ablagern von Materialien sollte schon in den jeweiligen Verträgen mit den Nachunternehmern festgeschrieben werden. Ob Materialien gelagert oder just in time angeliefert werden, ist von den Gegebenheiten der jeweiligen Baumaßnahme (vorhandene Lagerflächen, Ablaufplanung, Terminplanung usw.) abhängig. Eine umfangreiche Lagerung von Materialien sollte aber generell vermieden werden.
–
Aushubmaterial, das auf der Baustelle nicht wieder eingebaut wird, sollte gleich beim Aushub abtransportiert werden.
–
Alle Lagergüter sind ausreichend gegen Umfallen und Wegrollen, gegebenenfalls auch Wegfliegen, zu sichern.
–
Je nach Anforderung der zu lagernden oder zu bearbeitenden Materialen ist der Untergrund der Lagerflächen zu verbessern.
–
Ein knappes Platzangebot an BE-Fläche bewirkt oft eine bessere Ordnung.
–
Die Stapelhöhe auf BE-Flächen sollte grundsätzlich begrenzt werden.
–
Bei Stapelware (Betonstahlmatten, Fertigteile, Schalplatten, Paletten usw.) ist besonders auf die Ebenheit und einen horizontalen Untergrund zu achten.
2.4.5.14 Vorschriften und Regeln Siehe dazu die in den einzelnen Unterpunkten genannten Vorschriften und Regeln.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 2.5.1
Überblick und Leitungsschutz
Zur Medienversorgung gehört die Versorgung der Baustelle mit elektrischer Energie (vgl. Abschnitt 2.5.2, S. 134), Wasser (vgl. Abschnitt 2.5.3, S. 172), Druckluft (vgl. Abschnitt 2.5.8, S. 193) und Treibstoff (vgl. Abschnitt 2.5.6, S. 181) sowie der Anschluss an Kommunikationsnetze (vgl. Abschnitt 2.5.5, S. 180). Die Entsorgung betrifft insbesondere den Abfall (vgl. Abschnitt 2.5.7, S. 185) sowie Schmutz- und Niederschlagwasser (vgl. Abschnitt 2.5.4, S. 177). Da die Versorgung mit Medien und die Entsorgung häufig an Leitungssysteme gekoppelt ist (Stromleitungen, Wasserleitungen usw.), soll an dieser Stelle ausdrücklich auf den Leitungsschutz hingewiesen werden. Unterirdische Leitungen auf dem Baugrundstück und angrenzende Flächen sind ausreichend zu markieren und zu kennzeichnen (vgl. Bild 2.85); nicht nur Gasund Stromleitungen sind gefährlich, auch Wasserleitungen können besonders bei Bogen- und TStücken durch den Innendruck auseinandergedrückt werden, wenn der seitliche Halt durch Aufgrabungen in der Nähe verloren geht. Auch oberirdisch verlaufende Leitungen sind vor mechanischer Beschädigung zu schützen und sollten daher markiert werden (vgl. Bild 2.86). Revisionsschächte sind ebenfalls zu markieren und freizuhalten. Weiterhin sollten die Kontaktadressen zu Versorgungs- und Entsorgungsunternehmen für Notfälle greifbar bereitgehalten werden.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
133
Bild 2.85: Beispiel für die oberirdische Markierung eines unterirdisch verlaufenden Stromkabels
Bild 2.86: Beispiel für die Markierung eines oberirdisch verlaufenden Stromkabels 109
Bei der Kreuzung von Verkehrswegen kann auf Leitungsbrücken zurückgegriffen werden, welche jedoch eine Durchfahrtshöhe von 4,5 m gewährleisten müssen (vgl. Bild 2.87). Bei geringen Durchfahrthöhen wird auf die Angaben zum Lichtraumprofil von Straßen (Seite 104) verwiesen. Werden Leitungen unter dem Verkehrsweg hindurchgeführt, sind diese in Schutzrohren zu führen oder als erdverlegte Kabel auszuführen. 109
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
134
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Bild 2.87: Beispiele von Leitungsbrücken für die Überführung von Leitungen110
2.5.2 Stromversorgung 2.5.2.1 Elemente der Baustromversorgung Elektrischer Strom, welcher seine Richtung periodisch und in gleichmäßiger Wiederholung ändert (i. d. R. sinusförmig), wird als Wechselstrom bezeichnet. Beim Wechselstrom wird zwischen Einphasen- und Mehrphasenwechselstrom unterschieden. Beim Einphasenwechselstrom, auch Lichtstrom genannt, beträgt die Spannung 230 V (meist 3-adrige Leitungen mit Schutzkontaktsteckern). Beim Dreiphasenwechselstrom, auch Drehstrom oder Kraftstrom genannt, beträgt die Spannung hingegen 400 V (meist 5-adrige Leitungen mit CEE-Rundstecker). Auf Baustellen wird Drehstrom (400 V) zum Antrieb von Maschinen und Geräten sowie (Einphasen-)Wechselstrom (230 V) für die Beleuchtung und für Kleingeräte benötigt. Die Inbetriebnahme und Nutzung von Anschluss- und Verteilerschränken unterliegen strengen Sicherheitsrichtlinien. So müssen alle Anschluss- und Verteilerschränke sowie Unterverteilungen innerhalb der Baustelle schwer entflammbar sein, also aus Metall oder schwer entflammbarem Kunststoff bestehen (keine Holzschränke), verschließbar sein, den VDE-Bestimmungen entsprechen sowie das VDE-Prüfzeichen tragen, Hinweise zum Ursprung, zur Typ- oder der Nummernbezeichnung, der Nenngröße, der Nennspannung und ein Sinnbild für Wechselspannung tragen, Fehlerstromschutzschalter (FI-Schutzschalter, vgl. Abschnitt 2.5.2.3, Schutzeinrichtungen, S. 147) mit einem Nennfehlerstrom von maximal 0,03 A aufweisen, gegen Berührung mit Werkzeugen und das Eindringen von Fremdkörpern und gegen senkrecht und schräg einfallendes Spritzwasser geschützt sein. Die elektrische Versorgung auf Baustellen wird in der Regel durch ein Netz von Baustromverteilern sowie weiteren untergeordneten Elementen sichergestellt (vgl. Bild 2.88). Die Einteilung der Baustromverteiler erfolgt in zwei Hauptgruppen: die Anschlussschränke und die Baustellenverteilerschränke. Der Anschlussschrank (A-Schrank, vgl. Bild 2.89 und Bild 2.90) dient der Stromübergabe aus dem öffentlichen Netz bzw. von einem Transformator an die Baustelle. Anschlussschränke müssen ausreichend geerdet und unter anderem mit Sicherungen, plombierten Zählertafeln und Anschlussklemmen für Verteilerschränke ausgerüstet und ab110
Quelle rechtes Bild: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
135
schließbar sein. Die Hauptsicherung und der Hauptschalter ermöglichen das Abschalten des Stromnetzes auf der Baustelle im Gefahrenfall. In den Anschlussschränken befinden sich ein Eingangselement für den Anschluss des Netz- und Anschlusskabels und ein Abgangselement, an dem das weiterführende Kabel angeschlossen wird. Entsprechend der Zählungsart und der benötigten Stromstärke sind verschiedene Anschlussschränke auf dem Markt. Anschlussschränke sind immer direkt an einem Anschlusspunkt des öffentlichen Netzes fest aufzustellen. Da an Anschlussschränken keine beweglichen Leitungen angeklemmt werden können, wird einem Anschlussschrank immer ein Verteilerschrank nachgeschaltet.
Bild 2.88: Gliederung der Elemente der Baustromversorgung
Bild 2.89: Beispiel für einen Anschlussschrank für Baustrom mit Erdung 111
111
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
136
2 Elemente der Baustelleneinrichtung Krangriff, schwenkbar
L1 L2 L3
Kranöse, schwenkbar
Zählerfeld nach DIN 43870
Wandlerplatz für Einzel- oder Blockwandler
Zählerfeld nach DIN 43870
Zählerfeld nach DIN 43870
Kabelkanal Raumgröße vorgesehen für Zählerwechseltafeln im Quer.- oder Hochformat
Zählerfeld nach DIN 43870
NH2 NH00 NH00
NH00
NH1
NH3
Bolzenanschluß M10
NH00 BügelBügelklemme klemme 10-50 mm² 10-50 mm²
Bolzenanschluß M10 N
Klemmen 10 - 50qmm
Bolzenanschluß M10 N
N PE
N PE
PE
Tiefe 265 mm
Tiefe 390 mm
Zuleitung
Zuleitung
Bild 2.90: Typische A-Schränke – Anschlussleistung 55 kVA und 277 kVA (v. l. n. r.) 112
Für kleine Baustellen bietet sich die Verwendung eines Anschlussverteilerschrankes (AVSchrank, vgl. Bild 2.91) an, da bei diesen Baustellen der Aufbau von zwei oder mehr Baustromverteilern meist nicht zweckmäßig ist. Anschlussverteilerschränke sind eine Kombination aus Anschlussschränken und Verteilerschränken, die zusätzlich mit Steckdosen und Anschlussklemmen für bewegliche Leitungen ausgestattet sind und mit bis zu 250 A belastet werden können. Wie der Anschlussschrank muss auch der Anschlussverteilerschrank geerdet werden. Die meisten Versorgungsunternehmen erlauben bei Leitungslängen über 30 m keinen Anschlussverteilerschrank mehr, sondern ordnen die Kombination von Anschluss- und Verteilerschränken an. Auch diese Schränke müssen durch Anschlusssicherungen am Eingangsteil und einem oder mehreren FI-Schutzschaltern am Abgangsteil sowie abgesicherten Steckdosen sicher ausgestattet sein. Anschlussschränke und Anschlussverteilerschränke werden üblicherweise in folgenden Nenngrößen angeboten: 25 A, 63 A, 100 A, 250 A, 400 A und 630 A.
112
Quelle: Bosecker Verteilerbau Sachsen GmbH (www.bosecker-verteilerbau.de).
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
137 Krangriff, schwenkbar
Krangriff, schwenkbar
LS LS
LS
LS LS LS LS LS Zählerfeld nach DIN 43870
Zählerfeld nach DIN 43870
5/63
NH00
5/16
5/32
NH00
NH00 L1-L3 N
FI 40 30mA
5/32
5/32
5/16
5/16
5/16 5/16
PE Tiefe 3
Tiefe 360 mm
Zuleitung
Zuleitung
Bild 2.91: Typische AV-Schränke – Anschlussleistung 24 kVA und 55 kVA (v. l. n. r.) 113
Bei größeren Baustellen und bei Leitungslängen über 30 m werden innerhalb der Baustelle zusätzliche Baustellenverteilerschränke benötigt, welche der Einrichtung von verschiedenen Speisepunkten für elektrische Energie innerhalb der Baustelle dienen. Verteilerschränke können nur an einen Anschlussschrank oder einen Anschlussverteilerschrank angeschlossen werden. Sie sind mit Schutzkontaktsteckern und CEE-Drehstromsteckdosen für den Anschluss von Geräten von 125 A bis 630 A ausgestattet. Jeder Stromkreis, der durch den Anschluss von Geräten oder Anlagen an die Verteilerschränke entstanden ist, muss gegen Überlastung abgesichert werden. Zu diesem Zweck enthalten Verteilerschränke Haupt- und Schmelzsicherungen, einen Lastschalter, einen Leistungsschutzschalter sowie einen FI-Schutzschalter, sofern dieser nicht bereits im Anschlussschrank integriert ist. Bei Baustellenverteilerschränken unterscheidet man Gruppenverteilerschränke (GV-Schrank), Hauptverteilerschränke (HV-Schrank) und Verteilerschränke (V-Schrank). Die Verteilerschränke werden nochmals in Geräteanschlussschränke, Verteiler-Endverteilerschränke, Untervertei-
113
Quelle: Bosecker Verteilerbau Sachsen GmbH (www.bosecker-verteilerbau.de). Legende zum AVSchrank (55 kVA): 1: Leitungsschutzschalter für CEE-Steckdosen bis 32 A; 2: Zählerfeld in Schutzart IP 54; 3: Schutzkontaktsteckdose in Schutzart IP44 mit 180° Öffnungswinkel des Klappdeckels; 4: selbsteinrastender Fallriegelverschluss mit Vorrichtung für Vorhängeschloss; 5: durch Vorhängeschloss abschließbarer NH-Lasttrennschalter; 6: CEE-Steckdose 16 A und 32 A; 7: Anschlussraum, NH00 bzw. NH1 bis NH3; 8: schutzisolierte Zugentlastungsschelle.
138
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
lerschränke (UV-Schrank), Subunternehmerschränke (SU-Schränke) und Steckdosenverteiler unterteilt (vgl. Bild 2.92 bis Bild 2.95). Krangriff, schwenkbar
5/63
5/63
Krangriff, schwenkbar
LS LS LS LS LS LS
FI 63 500mA FI 40 30mA
NH00
5/32
NH00 L1 L2L3 N PE
L1L2 L3 N PE 5/16
5/16
5/32
5/32
5/16
5/16
Tiefe 360 mm
Tiefe 360 mm
Zuleitung
Zuleitung
Bild 2.92: Typische V-Schränke – Anschlussleistung 24 kVA und 69 kVA (v. l. n. r.) 114
An Gruppen- oder Hauptverteilerschränken (vgl. Bild 2.93) werden mehrere Baustromverteilerschränke angeschlossen. Ihr Einsatz ist ab zwei Baustromverteilern zu empfehlen. Hauptverteilerschränke kommen oft auf Großbaustellen zur Anwendung und werden im Normalfall einem Anschlussschrank nachgeschaltet. Gruppen- oder Hauptverteilerschränke dienen in Baustromnetzen mit großem Leistungsbedarf zur Aufteilung der elektrischen Energie auf mehrere Energiebereiche und können mit Stromstärken bis 630 A belastet werden. Hauptsächlich kommen aber Gruppenverteilerschränke bis 250 A und 400 A zur Anwendung. Auf Großbaustellen müssen gegebenenfalls auch die Gruppenverteilerschränke geerdet werden. Die standardmäßige Ausstattung besteht aus einem Eingangsteil mit Sicherungen und einem Hauptschalter, einem Abgangsteil mit mehreren gesicherten Schaltern und einem Stahlblechgehäuse (alternativ auch einem Kunststoffgehäuse) mit Fußgestell und Sicherungszubehör. Die Geräteanschlussschränke werden bei der Versorgung von Verbrauchern mit hoher Leistungsaufnahme eingesetzt. Sie werden i. d. R. einem Anschlussschrank oder Gruppen- bzw. Hauptverteilerschrank nachgeschaltet. Die Standardausrüstung dieser Verteilerschränke besteht aus dem Eingangsteil mit Klemmstein oder Sammelschienen und dem Abgangsteil mit Leistungsschutzschalter oder einem FI-Schutzschalter mit Vorsicherung. Je nach Typ haben die Ge114
Quelle: Bosecker Verteilerbau Sachsen GmbH (www.bosecker-verteilerbau.de).
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
139
räteanschlussschränke verschiedene FI-Auslöser. Schränke vom Typ T haben einen FISchutzschalter, der bereits bei einer Stromstärke von 0,03 A ausgelöst wird, beim Typ K wird der FI-Schutzschalter erst bei einer Stromstärke von 0,3 A bis 0,5 A ausgelöst. Kranöse, schwenkbar
NH00 NH00
NH00 NH00 NH1
NH2
NH2
Bolzenanschluß M10
Bolzenanschluß M10
Bolzenanschluß M10
N
N
N PE
Klemmen 35° N
PE
PE
Tiefe 390 mm
Zuleitung
Bild 2.93: Typischer Gruppenverteilerschrank – Anschlussleistung 277 kVA 115
Unter den Geräteanschlussschränken nehmen die Kranverteilerschränke (vgl. Bild 2.94) eine besondere Stellung ein. Es ist zweckmäßig, den Kran getrennt von allen anderen Geräten der Baustelle anzuschließen, so dass im Falle einer Störung der Kran weiterhin mit Strom versorgt wird. An die Kranverteilerschränke können Krane mit CEE-Drehstromsteckdosen von 63 A und 125 A angesteckt oder direkt an Klemmen fest angeschlossen werden. Werden Krane mit Frequenzsteuerung eingesetzt, müssen vor den Steckdosen spezielle Allstrom-Sensitiv-FISchutzschalter angeschlossen sein. Zum Anschluss von Wechsel- und Drehstromverbrauchern kommen Verteiler-Endverteilerschränke zur Anwendung. Auch sie werden entweder Anschlussschränken oder Gruppenverteilerschränken nachgeschaltet und sind standardmäßig mit einem Stahlblechgehäuse (alternativ auch einem Kunststoffgehäuse) mit Fußgestell und Sicherungszubehör ausgestattet. Das Eingangsteil enthält einen Hauptschalter und Sicherungen. Das Abgangsteil weist Steckvor-
115
Quelle: Bosecker Verteilerbau Sachsen GmbH (www.bosecker-verteilerbau.de).
140
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
richtungen mit vorgeschalteten FI-Schutzschaltern sowie mehreren Steckvorrichtungen zum Anschluss von Geräten auf. An die Endverteilerschränke (vgl. Bild 2.94) werden über Steckvorrichtungen ebenfalls Wechsel- und Drehstromverbraucher angeschlossen. Sie werden einem Baustromverteiler mit einem FI-Schutzschalter nachgeschaltet, welcher bei einem Nennfehlerstrom von höchstens 0,5 A auslöst. Zur Standardausrüstung der Endverteilerschränke gehört das Eingangsteil mit einem CEE-Gerätestecker, das Abgangsteil mit mehreren CEE-Steckvorrichtungen, Vorsicherungen und meistens mehreren Steckvorrichtungen zum Anschluss der Geräte mit vorgeschalteten FI-Schutzschaltern. Krangriff, schwenkbar
NH 1 - 250A
Kranöse, schwenkbar N L1 L2 L3 Bolzen M10
N L3L2 L1 70-150°
5/32
N
PE
LS LS LS
5/16
5/16
5/16 Tiefe 360 mm
Tiefe 360 mm Zuleitung
Bild 2.94: Typischer Endverteilerschrank 22 kVA, typischer Kranverteilerschrank 173 kVA (v. l. n. r.) 116
Die tragbaren Unterverteilerschränke werden meist über Steckvorrichtungen an vorgeschaltete Anschlussverteilerschränke und Verteiler-Endverteilerschränke angeschlossen. Sie dienen der Stromversorgung von Kleingeräten von 25 A bis 63 A. Die ebenfalls tragbaren Steckdosenverteiler bestehen meistens aus Kunststoff und werden wie die Unterverteilerschränke an vorgeschaltete Anschlussverteilerschränke oder VerteilerEndverteilerschränke angeschlossen. Auch sie können die Stromversorgung von Geräten von 25 bis 63 A aufnehmen. Eine besondere Stellung nehmen die Subunternehmerschränke (SU-Schrank) ein (vgl. Bild 2.95). Diese ermöglichen die individuelle Messung des Stromverbrauches, wenn mehrere Unternehmen gleichzeitig auf einer Baustelle tätig sind oder Nachunternehmer eingesetzt werden. Wird lediglich der Hauptunternehmer vom Energieversorgungsunternehmen belastet, besteht 116
Quelle: Bosecker Verteilerbau Sachsen GmbH (www.bosecker-verteilerbau.de).
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
141
so die Möglichkeit der korrekten Abrechnung des Stromverbrauches der einzelnen Unternehmen. Die Subunternehmerschränke enthalten abschließbare Felder mit individuellen Verbrauchsmessern. Neben den Baustellenverteiler- und Anschlussschränken kommen auf Baustellen als weitere Verbindungsmittel Steckvorrichtungen zum Einsatz, welche dem Verbinden von Leitungen dienen. Steckvorrichtungen müssen spritzwassergeschützt und für den Einsatz unter erschwerten Bedingungen geeignet sein. Auf Baustellen werden ausschließlich Schutzkontakt(Schuko-) steckvorrichtungen und CEE-Rundsteckvorrichtungen eingesetzt. Krangriff, schwenkbar
DS
DS
1
2
3
Bauform D306
Bauform D306
Bauform D306
FI 63 30mA
DS
FI 63 30mA
FI 63 30mA
NH00-100A LS
LS
LS
NH00
N PE
5/32
5/32
5/32
Tiefe 390 mm Zuleitung
Bild 2.95: Typischer Subunternehmerschrank – Anschlussleistung 69 kVA 117
Die nachfolgende Abbildung zeigt eine mögliche Verteilung von Baustromverteilern in einem Strangschema für eine Baustelle eines Schulneubaus (vgl. Bild 2.96).
117
Quelle: Bosecker Verteilerbau Sachsen GmbH (www.bosecker-verteilerbau.de).
142
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Bild 2.96: Darstellung eines Strangschemas der Baustromverteilung auf einer Baustelle (Schulneubau mit drei Nebengebäuden)
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
143
2.5.2.2 Kabel und Leitungen Die Verbindung zwischen den einzelnen Elementen der Baustromversorgung sowie dem Endverbraucher erfolgt mit Kabeln und Leitungen. Ein Verbund mehrerer Litzen oder isolierter Drähte, der durch eine zusätzliche Isolation zusammengehalten wird, wird als Kabel oder Leitung bezeichnet. Je nach Bauart, Verwendungszweck und zu übertragender Spannung wird zwischen Kabeln und Leitungen unterschieden. Generell kann man sagen, dass Kabel stärker isoliert und thermisch belastbarer sind als Leitungen. Weiterhin dürfen Leitungen nicht dauerhaft in der Erde verlegt werden, wohingegen Kabel immer fest zu verlegen sind. Auf Baustellen kommen vor allem Gummischlauchleitungen, Kabel und Freileitungen als Zuleitung zu Transformationsstationen zum Einsatz. Elektrische Leitungen werden in folgenden genormten Querschnitten [mm²] angeboten: 1,5; 2,5; 4; 6; 10; 16; 25; 35; 50; 70; 95; 120; 150; 185; 240 und 300. Auf Baustellen eingesetzte Kabel oder Leitungen müssen mindestens einen Querschnitt von 2,5 mm² haben. In Abhängigkeit der Nenngröße der Baustromverteiler ergeben sich die in Tabelle 2.35 zusammengefassten Mindestquerschnitte für zugeführte Leitungen aus Kupfer. Tabelle 2.35: Leitungsmindestquerschnitte bei Baustromverteilern (für Kupferleitungen) Nenngröße [A]
25
63
100
160
250
400
630
Mindestquerschnitt [mm²]
10
16
35
50
120
150
2 x 150
Unterscheidungsmerkmale von Leitungen sind die Leiteranzahl, das Material der Adern der Aderisolierung und der Ummantelung sowie die Art der Verlegung und Beanspruchung. Die Leiteranzahl beschreibt die Zahl der Strom führenden Drähte, welche auch Adern genannt werden. Für Kleinspannungen (bis 42 V) kommen i. d. R. zweiadrige Kabel zum Einsatz. Bei Niederspannungskabeln (230 V) ist neben den beiden Adern zusätzlich ein Schutzleiter vorhanden, der direkt geerdet ist (insgesamt 3 Adern; Phase (L): Farbe braun bzw. nach veralteter Norm schwarz; Neutralleiter (N): Farbe blau; Schutzleiter (PE): Farbe grüngelb). Bei Kraftstrom (400 V) sind in der Regel fünf Adern vorhanden (drei Phasen (L1, L2, L3): Farbe L1 – braun, Farbe L2 – schwarz und Farbe L3 – grau; Neutralleiter (N): Farbe blau; Schutzleiter (PE): Farbe grüngelb). Die Adern elektrischer Kabel bestehen meist aus reinen Metallen (häufig Kupfer oder Aluminium) mit einem möglichst niedrigen spezifischen Widerstand, um die Verluste bei der Übertragung der elektrischen Energie so gering wie möglich zu halten. Zur Adernisolierung der auf Baustellen eingesetzten Leitungen, welche hohen mechanischen und thermischen Belastungen sowie hohen Spannungen ausgesetzt sind, wird Gummi oder Silikongummi eingesetzt. Für die Ummantelung der hoch beanspruchten Leitungen wird Gummi verwendet. Durch die Typenkurzbezeichnungen von Leitungen und Kabeln werden deren Bauart und Art der Verwendung angegeben. Da in den verschiedenen Ländern unterschiedliche Kennzeichnungsschemata verwendet wurden, unterscheidet man heute zum einen die international harmonisierte Kennzeichnung und zum anderen die Kennzeichnung nach den nationalen Normen. Die harmonisierten Bezeichnungen sollten die nationalen Kennzeichnungen schnell ablösen, allerdings sind bei manchen Leitungstypen weiterhin die nationalen Kennzeichnungen üblich.
144
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Die Kurzzeichen der harmonisierten Leitungen sind in Deutschland in der DIN VDE 0292 (System für Typkurzzeichen von isolierten Leitungen), der DIN VDE 0293-308 (Kennzeichnung der Adern von Kabeln/Leitungen und flexiblen Leitungen durch Farben), der DIN VDE 0281 (PVC-isolierte Leitungen) und der DIN VDE 0282 (gummi-isolierte Leitungen) geregelt. Die Typenkurzzeichen sind eine Folge aus Buchstaben und Zahlen, z. B. H 07 RN H – F 3 G 1,5, deren vollständige Bedeutung nach BGI 594 ausführlich in Bild 2.97 erläutert wird.
Bild 2.97: Typenkurzzeichen isolierter Leitungen nach BGI 594
An erster Stelle steht die Kennzeichnung der Bestimmung: –
H: harmonisierter Typ.
Die darauf folgende Zahl gibt die Bemessungsspannung an. Dabei bestimmt der erste Wert den maximal zulässigen Spannungswert U0 zwischen Außenleiter und Erdung und der zweite Wert den höchstzulässigen Spannungswert U* zwischen zwei Außenleitern derselben Leitung. –
07: 450 V/750 V
Der Buchstabe an der dritten Stelle beschreibt das Material der Aderisolierung. –
R: Natur- und/oder Styrol-Butadienkautschuk
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
145
Hiernach folgt optional die Angabe für Aufbauelemente. Im oben genannten Beispiel ist diese Angabe nicht vorhanden. Als nächstes wird das Material der Ummantelung angegeben. Dabei gelten neben weiteren Angaben dieselben Bezeichnungen wie bei der Adernisolation. –
N: Polychloroprenkautschuk (dauerhafte Verwendung im Freien möglich)
Danach kann optional die Aufbauart angegeben sein. –
H: flache teilbare Leitung (Zwillingsleitung)
Dann wird das Material der Adern aufgeführt: –
ohne: Kupfer
Anschließend folgen ein Bindestrich und die Angabe zur Leiterart: –
F: feindrähtig für flexible Verlegung (Leitungen flexibel)
Die darauf folgende Zahl gibt die Adernanzahl an. –
3: 3 Adern
Danach wird die Farbe des Schutzleiters angegeben: –
G: mit grüngelbem Schutzleiter
Schließlich gibt eine Zahl den Adernquerschnitt in mm² an: –
1,5: 1,5 mm² Leiterquerschnitt
Häufig verwendete Leitungstypen sind Gummischlauchleitungen mit folgender Kennzeichnung und Eignung: –
H05RR-F für geringe mechanische Belastungen, nicht für die dauerhafte Verwendung im Freien geeignet,
–
H05RN-F für geringe mechanische Belastungen, auch für die dauerhafte Verwendung im Freien geeignet,
–
H07RN-F für mittlere mechanische Belastungen, auch für die dauerhafte Verwendung im Freien geeignet.
Auch in Deutschland gibt es Leitungskennzeichnungen nach der nationalen Norm. Diese werden in der DIN VDE 0250 (isolierte Starkstromleitungen) benannt. Die dortige Kennzeichnung ist in vier Teile gegliedert: Der erste Buchstabe ist ein „N“ und gibt an, dass es sich um eine Normenleitung handelt. Die weitere Kombination aus Buchstaben und Zahlen beschreibt den Aufbau des Kabels von innen nach außen. Nachfolgend sind einige typische Bezeichnungen aufgeführt: –
NY
N: Norm, Y: Kunststoffisolierung innen
–
NYM
N: Norm, Y: Kunststoffisolierung innen, M: Mantelleitung
–
NYY
N: Norm, Y: Kunststoffisolierung innen, Y: Kabel mit Kunststoffisolierung innen und Kunststoffmantel außen
–
NYCY
N: Norm, Y: Kunststoffisolierung innen, CY: Kabel mit konzentrischem Leiter und Kunststoffmantel
–
NYCWY
N: Norm, Y: Kunststoffisolierung innen, CWY: Kabel mit konzentrischen, wellenförmigen Leitern und Kunststoffmantel
146
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Der zweite Block, mit dem Aufbau „Zahl x Zahl“ bezeichnet den Leiterquerschnitt. Hierbei bedeutet: –
die erste Zahl die Anzahl der Adern,
–
x: „mal“ sowie
–
die zweite Zahl den Adernquerschnitt in mm².
Der dritte Block beschreibt den Leiteraufbau und der vierte Block gibt an, ob ein grüngelber Schutzleiter vorhanden ist. Das Kurzzeichen NYY-J 4x70 bezeichnet somit ein Kabel mit Kunststoffisolierung innen, Kunststoffmantel außen (J bedeutet, dass ein Kabel mit einem grüngelbem Schutzleiter gekennzeichnet ist) und 4 Adern mit einem Einzelquerschnitt von je 70 mm². Häufig verwendete Leitungstypen sind für: –
Gummischlauchleitungen NSSHÖU-J (für sehr hohe mechanische Beanspruchungen)
–
Erdkabel
NYY-J
–
Mantelleitung
NYM-J
Alle auf Baustellen verwendeten Leitungen sind durch geeignete Maßnahmen wie Hochlegen, Abdecken oder Verlegen im Schutzrohr vor Beschädigungen zu schützen. Aus Sicherheitsgründen sollten beschädigte Leitungen ausgesondert und keinesfalls selbst repariert werden. Um ein Wiederverwenden der beschädigten Leitungen zu vermeiden, sollten diese sofort vom Stromnetz getrennt und mit einem Messer oder Beil zerteilt werden. Auf Baustellen sollten zur Verwendung im Freien generell nur Gummischlauchleitungen vom Typ H07 RN-F (für mittlere mechanische Belastungen) oder mindestens gleichwertige Leitungen verwendet werden. Für Leitungen, die während der Bauzeit häufig bewegt werden oder mechanischen Belastungen, z. B. durch Kanten, ausgesetzt sind, werden vorzugsweise wetterfeste, starke Leitungen eingesetzt, die zudem ölfest und schwer entflammbar sind. Gummischlauchleitungen vom Typ H05 RN-F (für geringe mechanische Belastungen) können in geringen Anschlusslängen für den Einsatz von Elektrowerkzeugen und Beleuchtungsanlagen verwendet werden. Gummischlauchleitungen dürfen nicht im Erdreich verlegt werden, da sie nicht gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt sind und sich wegen der ungenügenden Umlüftung unzulässig stark erwärmen könnten. Außerdem dürfen Gummischlauchleitungen nicht auf Wegen verlegt werden. Lässt sich dies nicht vermeiden, müssen sie mit abgeschrägten Bohlen abgedeckt werden, um so ein sicheres Überrollen oder Betreten zu gewährleisten. Um Aderbrüche zu vermeiden, müssen die Leitungen zugentlastet sein, worauf insbesondere im Bereich von Kupplungen zu achten ist. Bei besonders hohen mechanischen Beanspruchungen sind die Leitungen durch Abdeckungen oder durch Hochnehmen zu schützen. Zur Vermeidung von Unfällen durch blank gescheuerte Adern sind die Ummantelungen außerdem gegen Verdrehen und Abstreifen zu sichern. Des Weiteren sollten oberirdisch verlegte Leitungen zugfest sein und eine Ummantelung aufweisen, die vor ultravioletter Strahlung schützt. Bei der Verlegung von Kabeln im Erdreich ist darauf zu achten, dass die Kabel mindestens 60 cm, unter Fahrbahndecken mindestens 80 cm, unter der Geländeoberkante in Sand oder steinfreiem Erdreich verlegt und zusätzlich durch Ziegel oder Kabelformsteine gegen Beschädigungen geschützt werden. Die Grabensohle soll hierbei fest, glatt und steinfrei sein. An Abzweigungsstellen müssen die Kabel hoch geführt und in einem Verteilerkasten abgezweigt
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
147
werden. Besonders wichtig ist außerdem die ausreichende Umlüftung der Leitungen, um eine zu starke Erwärmung zu vermeiden. Um Beschädigungen an den Kabeln durch Erdarbeiten zu verhindern, muss die Kabelführung auf der Baustelle vollständig kenntlich gemacht werden (z. B. durch Folienbänder oder Holzpflöcke) und im Baustelleneinrichtungsplan eingezeichnet werden. Besonderes Augenmerk ist auf die Beweglichkeit der Kabel an den Verteileranschlüssen zu legen. Ist ein Baustromverteiler beweglich, so muss auch das anzuschließende Kabel beweglich sein, um Schäden und damit einhergehende Störungen zu vermeiden. Ist der Baustromverteiler hingegen fest verankert, so können auch starre Kabel verwendet werden. Oft findet man auf Baustellen bewegliche Leitungsroller, so genannte Kabelrollen, welche für den Einsatz unter erschwerten Bedingungen geeignet (Hammersymbol) und für schutzisolierte Betriebsmittel gebaut sein müssen. Leitungsroller, die für den Privatgebrauch ausgelegt sind, dürfen somit auf Baustellen nicht eingesetzt werden. Tragegriff, Kurbelgriff und Trommelgehäuse müssen aus Isolierstoff bestehen oder mit isolierendem Material umhüllt sein, so dass die Übertragung einer gefährlichen Berührungsspannung von einer möglicherweise fehlerhaften Leitung auf diese Konstruktionsteile verhindert wird. Leitungsroller müssen schutzisoliert und spritzwassergeschützt sein und einen Thermoschutzschalter aufweisen. Werden an den Leitungsroller Betriebsmittel mit einer Leistung von insgesamt mehr als 1 kVA angeschlossen, so ist die Leitung vor der Inbetriebnahme vollständig abzurollen, um Temperaturschäden zu vermeiden. 118 Werden lange Versorgungsleitungen benötigt, bietet sich die Anwendung von Freileitungen an. Alternativ können auch erdverlegte Kabel verwendet werden. Erdverlegte Kabel sind meist kostengünstiger herzustellen als Freileitungen. 2.5.2.3 Schutzeinrichtungen Die verschiedenen Stromversorgungsgeräte und elektrischen Anlagen einer Baustelle weisen unterschiedliche Schutzeinrichtungen auf. Zu nennen sind der Basisschutz, die Fehlerstromschutzschaltung, die Schutztrennung, die Schutzisolation und die Schutzkleinspannung. Der Basisschutz bietet Schutz vor Gefahren, welche aus einer direkten Berührung spannungsführender Teile durch den Menschen resultieren. Diese Schutzfunktion besteht permanent und greift im Gegensatz zu den Schutzmaßnahmen gegen indirektes Berühren nicht erst bei Eintritt eines Störfalles. Als Schutzmaßnahmen gegen direktes Berühren gelten die Isolierungen aktiver Teile, das Abdecken oder Umhüllen der elektrischen Betriebsmittel mindestens nach Schutzart IP X2, Hindernisse wie Abschrankungen oder Gitter, welche zufällige Annäherung an spannungsführende Teile oder deren Berührung verhindern, und Schutz durch genügend großen Abstand von Baumaschinen zu aktiven Teilen durch Begrenzung ihrer Reichweite oder Reichhöhe. Dazu gehört auch das Einhalten von Sicherheitsabständen zu spannungsführenden Teilen (vgl. Tabelle 2.4, S. 24). Die Fehlerstromschutzschaltung, auch FI-Schutzschaltung oder RCD (Residual Current Protective Device, deutsch: Reststromschutzgerät) genannt, ist eine Schutzeinrichtung in elektrischen Stromnetzen, welche den angeschlossenen, zu überwachenden Stromkreis unterbricht, 118
Vgl. BGI 594, Abschn. 3.3.2, 2003.
148
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
sobald Strom den überwachten Stromkreis auf falschem Wege, z. B. über eine Person, verlässt. Die Funktionsweise des FI-Schutzschalters beruht auf dem Prinzip des Summenstromwandlers. Vereinfachend kann gesagt werden, dass die Ströme im Außenleiter und im Neutralleiter gleich groß sind und durch diese beiden Ströme im Eisenkern des Schutzschalters jeweils gleich große aber entgegengesetzte Magnetfelder induziert werden, welche in der Summe Null ergeben. Kommt es nun an einem Teil der Leitung zu einem Störfall, so dass Strom gegen Erde abgeleitet wird, verringert sich das Magnetfeld im Neutralleiter. Die so entstehende Stromdifferenz löst den Fehlerstromschutzschalter aus, was die Abschaltung der Stromzufuhr zur Folge hat. Neben einem geringen Nennfehlerstrom von 5 mA bis 30 mA ist auch eine extrem kurze Auslösezeit von maximal 20 ms bis 30 ms von großer Bedeutung, da es bei längeren Auslösezeiten zu unkontrollierten Bewegungen der betroffenen Person kommen kann, was wiederum zu weiteren Unfällen führen könnte. FI-Schutzschalter müssen regelmäßig auf Funktionsfähigkeit hin überprüft werden (vgl. für die Prüfintervalle Tabelle 2.41, S. 166). Bild 2.98 zeigt einen typischen FI-Schutzschalter. In Abhängigkeit der Verbraucher müssen unterschiedliche Bauarten von FI-Schutzschaltern eingesetzt werden. Energieeffiziente Motoren mit FU-Antrieb (Frequenz-Umrichtertechnik), wie sie in modernen Turmdrehkranen zum Einsatz kommen, benötigen andere FI-Schalter-Bautypen als die üblichen Verbraucher von Wechsel- und Drehstrom, bei denen die einfache Messung der Differenzströme ausreicht.
Bild 2.98: FI-Schutzschalter 119
Bei der Schutztrennung wird der Stromkreis eines Verbrauchers bei einem Störfall durch einen Trenntransformator oder Motorgenerator vom Stromnetz getrennt. Bei Berührung kann so keine Berührungsspannung gegen Erde abgeführt werden. An den Trenntransformator darf nur ein Verbrauchsgerät mit höchstens 16 A angeschlossen werden, ansonsten muss zwischen den einzelnen Verbrauchern ein erdfreier örtlicher Potenzialausgleich hergestellt werden. Dieser verhindert das Entstehen einer Berührungsspannung, wenn bei mehreren Geräten gleichzeitig ein Störfall auftritt. Die Schutzisolation wirkt durch die Trennung spannungsführender Leiter durch Isolierstoffe oder Abdeckungen und Abschrankungen, so dass ein direktes Berühren aktiver Teile der elektrischen Betriebsmittel unterbunden wird. Diese organischen oder anorganischen Isolierstoffe sind nicht leitende Materialien mit sehr hohem elektrischem Widerstand und einer sehr hohen elektrischen Durchschlagfestigkeit. Aus konstruktiven Gründen bleibt die Anwendung der Schutzisolierung auf Leitungen und kompakte Geräte wie Elektrowerkzeuge, Trans119
Quelle: Hager Electro Ges.m.b.H. (www.hagergroup.at).
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
149
formatoren, Kleingeräte aber auch Baustromverteiler beschränkt. Bei der Schutzkleinspannung werden Stromkreise mit geringen, ungeerdeten Spannungen betrieben; bis 50 V bei Wechselspannung und bis 120 V bei Gleichspannung. Stromkreise für Schutzkleinspannung müssen also sicher von Stromkreisen höherer Spannung und vom Primärnetz getrennt werden. Dies wird durch eine separate Verlegung erreicht. Gleichzeitig gewährleistet die Schutzkleinspannung bei Spannungen bis 25 V (Wechselspannung) bzw. 60 V (Gleichspannung) Schutz gegen direktes und indirektes Berühren. Auf Baustellen beschränkt sich die Anwendung dieser Schutzmaßnahme hauptsächlich auf Elektrowerkzeuge und Leuchten. 120 Eine elektrisch leitfähige Verbindung zwischen elektrischen Geräten, Anlagen und Leitungen mit dem Erdboden zum Schutz gegen Gefährdungen durch zu hohe Berührungsspannungen wird als Erdung bezeichnet. Erst durch das Erden können Schutzeinrichtungen wie z. B. Fehlerstromschutzschalter wirksam werden. Aus diesem Grund dürfen Erdungsanlagen nur von einer Elektrofachkraft erstellt werden und sind von dieser vor Inbetriebnahme zu prüfen. Eine Erdung besteht aus drei Teilen: den Erdern, Anschlussleitungen und Klemmen. Der Erder ist ein nicht isolierter Leiter, welcher als elektrische Kontaktfläche in den Boden eingebracht wird. Man unterscheidet Ringerder (Sonderform: Fundamenterder), die einen waagerechten Ring bilden, Strahlenerder, die waagerecht strahlenförmig auseinanderlaufen und Tiefenerder, die senkrecht in den Boden eingebracht werden. Die bekannteste Form des Tiefenerders ist der Staberder, welcher üblicherweise als Flussstahl, Winkelstahl, U-Stahl, T-Stahl und Kreuzstahl auf Baustellen Anwendung findet. Die Erdungsleitung muss grüngelb ummantelt und flexibel sein sowie einen Mindestquerschnitt von 16 mm² aufweisen, um eine ausreichende mechanische Festigkeit zu gewährleisten. Besonderes Augenmerk ist auf die Wahl des Materials des Erders zu richten, da dieser durch die Bodenfeuchte korrodieren und somit zerstört werden kann. Mindestmaße und Werkstoffe von Erdern bezüglich Korrosion sind in der DIN VDE 0151 geregelt. Weitere Kriterien sind die Größe des Querschnittes und die Länge der Erder. Die Erderlänge richtet sich nach der Bodenart und dem erforderlichen Widerstandswert des Erders. Dieser ist wiederum von der Auslösestärke des FI-Schutzschalters abhängig. Für die Berechnung des Erders wird auf die Fachliteratur verwiesen. 121 Um die Gesamterdung bei der Anwendung von Fehlerstromschutzschaltungen zu verbessern, können große Maschinen, z. B. Turmdrehkrane, zusätzliche Einzelerdungen erhalten. 2.5.2.4 Grundlagen der Planung des Baustromanschlusses a)
Rolle des Energieversorgungsunternehmens und des Elektroplaners
Der erste Schritt des Planenden sollte zum Energieversorgungsunternehmen bzw. zum Netzbetreiber führen, um abzuklären, ob für das geplante Bauvorhaben Elektroenergie zur Verfügung gestellt werden kann und um den Baustromanschluss anzumelden. Das Versorgungsunternehmen benötigt zur Anmeldung vor allem Angaben zur maximalen gleichzeitig benötigten Gesamtleistung der Baustelle und Informationen zu den maximalen Nennleistungen der eingesetzten Großgeräte, vor allem Krane, und zu deren Nenn- und Anzugsstrom bezogen auf die Netzspannung. Abhängig davon kann es entscheiden, ob die Stromversorgung über das Ortsnetz erfolgen kann oder ob andere Leitungen zur Speisung der Baustelle herangezogen 120 121
Vgl. Hoffmann, Zahlentafeln für den Baubetrieb, 2006, S. 942. Zum Beispiel Hoffmann, Zahlentafeln für den Baubetrieb, 2006, S. 940.
150
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
werden müssen. Außerdem ist die Lage der Baustelle von Bedeutung, daher benötigt das Energieversorgungsunternehmen einen qualifizierten Lageplan. Mit dieser Information kann über den Einspeisepunkt und die benötigte Leitungslänge vom Anschlusspunkt zur Baustelle entschieden werden. Um die Stromversorgung einer Baustelle vor allem bei mittleren oder großen Bauvorhaben problemlos und sicher herzustellen, ist die Beauftragung eines Elektroplaners sinnvoll. Im Normalfall wird das beauftragte Unternehmen das komplette Baustromsystem mit allen dazugehörenden Anschlüssen, Baustromverteilern, der Beleuchtung und Heizung sowie dem entsprechenden Leitungsnetz planen, errichten und betreuen. Je nach Größe und Umfang des Bauvorhabens variiert der Planungsaufwand zum Teil erheblich. Viele Elektroplaner übernehmen darüber hinaus die notwendigen Anmeldungen und Terminierungen mit den Energieversorgungsunternehmen oder sind dabei behilflich. Für die Planung der elektrischen Anlagen größerer Baustellen benötigt der Fachplaner üblicherweise folgende Angaben: grobe Leistungsermittlung der Geräte auf der Baustelle (Anzahl der eingesetzten Krane sowie sonstige Großgeräte, vgl. Abschnitt 2.2, Großgeräte, S. 13), Umfang der Beleuchtung- und ggf. Heizungsanlagen, Bauablaufplan (zur Ermittlung von Gleichzeitigkeiten), Bodengutachten (für Planung der Erdung) sowie die Termine des Baubeginns und Bauendes. Außerdem sind Angaben zu möglichen Spitzenzeiten mit erhöhtem Leistungsbedarf bedeutsam, da für diese Bauabschnitte möglicherweise zusätzliche Anschlüsse und weitere Baustromverteiler eingeplant werden müssen. b)
Planung von Kleinbaustelle (bis circa 30 kVA)
Für die Stromversorgung auf der Baustelle eines kleineren Bauvorhabens, z. B. eines Eigenheimes, wird normalerweise ein Baustellenanschluss bis 63 A benötigt. Eine solche Baustelle mit einem Kran benötigt eine Leistung von etwa 30 kVA. Dieser Bedarf kann meistens problemlos aus dem Ortsnetz des Energieversorgungsunternehmens gedeckt werden. Der Anschluss der Baustelle an das öffentliche Energieversorgungsnetz erfolgt hierbei entweder über einen Anschlussschrank und einen nachgeschalteten Verteilerschrank oder über einen Anschlussverteilerschrank. Daneben besteht außerdem die Möglichkeit des so genannten Bauanschlusses im Vorwege. Dies bedeutet, dass der Bauanschluss im Zuge der Erschließung direkt an das Netzkabel des späteren Hausanschlusses angeschlossen wird. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Baustellenanschluss aus einem Straßenverteilerschrank, einer Netzstation eines vorhandenen Hausanschlusses oder einer Freileitung zu realisieren. Keinesfalls dürfen Baustellen über Steckvorrichtungen von bestehenden ortsfesten Anlagen gespeist werden. Zwei Beispiele für die Baustromverteilung auf einer Kleinbaustelle gibt Bild 2.99.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
151
Beispiel 1:
Verteilerschrank
Kleine Baustelle, z. B. Eigenheimbau EVU-Messung und Steckvorrichtungen in getrennten Schränken
mit FI-Schutzschalter, allstromsensitiv
Verteilerschrank
(Verteiler-Endverteiler)
Anschlussschrank
Festverlegte Verbindungsleitung
N
N
Steckdosenverteiler
Festverlegte Verbindungsleitung
Zuleitung vom EVU
Verteilerschrank
mit FI-Schutzschalter, allstromsensitiv
Beispiel 2: Kleine Baustelle, z. B. Eigenheimbau EVU-Messung und Steckvorrichtungen in einem Schrank
Anschluss-Verteilerschrank (Anschluss-Verteiler-Endverteiler)
Festverlegte Verbindungsleitung
Zuleitung vom EVU
Steckdosenverteiler
Bild 2.99: Beispiele für die Baustromverteilung auf einer Kleinbaustelle 122
c)
Planung einer mittelgroßen Baustelle (bis 150 kVA) oder einer Großbaustelle (größer 200 kVA)
Der Strombedarf mittelgroßer Baustellen, z. B. Neubau einer Schule mit Turnhalle, oder Großbaustellen ist sehr individuell. Allgemein kann man bei mittelgroßen Baustellen von einem Leistungsbedarf von 100 kVA bis 150 kVA ausgehen. Dieser Bedarf kann üblicherweise noch über das Ortsnetz abgedeckt werden. Für die Dimensionierung des Hauptanschlusses der Baustelle sind vor allem der Gesamtstrombedarf sowie die Anlaufströme der Motoren von Großgeräten wie Kranen, Pumpen oder Aufzügen zu berücksichtigen. Bei üblichen HochbauBaustellen sind die Krane sowie die Baustellenbeleuchtung die größten Verbraucher. Da der 122
Quelle: Bosecker Verteilerbau Sachsen GmbH (www.bosecker-verteilerbau.de).
152
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
maximale Anlaufstrom vom Energieversorger begrenzt wird, ist eine rechtzeitige Abklärung mit dem Versorgungsunternehmen nötig. Überschlägig kann man annehmen, dass der Anlaufstrom je nach Netzgestaltung und Anschlusspunkt zwischen 63 A und 120 A liegt. Der Baustellenanschluss an das öffentliche Versorgungsnetz erfolgt hier über einen Anschlussschrank mit nachgeschalteten Verteilerschränken. Der Einsatz von Anschlussverteilerschränken ist hierbei nicht mehr üblich. Ein Beispiel für die Baustromverteilung einer mittelgroßen Baustelle gibt Bild 2.100 und Bild 2.101. Verteilerschrank
mit FI-Schutzschalter, allstromsensitiv
Anschlussschrank
L1
L2
L3
N
N
Verteilerschrank Zuleitung vom EVU
Festverlegte Verbindungsleitung
(Verteiler-Endverteiler)
Festverlegte Verbindungsleitung N PE
Steckdosenverteiler
Endverteilerschrank mit steckbarem Zugang
Steckdosenverteiler
Bild 2.100: Beispiel für die Baustromverteilung auf einer mittelgroßen Baustelle 123
123
Quelle: Bosecker Verteilerbau Sachsen GmbH (www.bosecker-verteilerbau.de).
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
153
Anschluss-Verteilerschrank L1
L2
Verteilerschrank mit FI-Schutzschalter, allstromsensitiv
L3
Zählerfeld nach Zählerfeld nach Zählerfeld nach DIN 43870 DIN 43870 DIN 43870
meter space
meter space
meter space
Kabelkanal
Raumgröße vorgesehen für Zählerwechseltafeln im Quer.- oder Hochformat
NH3
NH00
NH1
Bolzenanschluß Bolzenanschluß Bolzenanschluß M12 M12 M10
NH00
35 mm²
35 mm²
N
N
N
PE
PE
PE
Festverlegte Verbindungsleitung
Verteilerschrank Zuleitung vom EVU Festverlegte Verbindungsleitung
Verteilerschrank (Verteiler-Endverteiler)
NH 1 - 250A
Festverlegte Verbindungsleitung
250A L1 L2 L3 Bolzenanschluß M10
N L3 L2 L1 N PE
Endverteilerschrank mit steckbarem Zugang
N PE
Bew eine eglich Gro m festa e Leitun ßger n ät, z geschlog zu . B. s Kra senen nanl Steckdosenage verteiler
Bild 2.101: Beispiel für die Baustromverteilung auf einer mittelgroßen Baustelle 124
Bei einer Großbaustelle kann der Leistungsbedarf 200 kVA durchaus überschreiten. Für die Bereitstellung eines Anschlusses an das Versorgungsnetz sind detaillierte Absprachen mit dem Netzbetreiber und dem Energieversorgungsunternehmen nötig. Oft muss zwischen dem Anschluss an das öffentliche Netz und dem Anschlussschrank eine Transformationsstation zwischengeschaltet werden, für die ein erhöhter Platzbedarf einzuplanen ist. Übliche Abmessungen für diese Transformatorstationen (bei offenen Türen) sind (l x b =) 2,5 m x 3,5 m bis zu 3,5 m x 4,5 m. Der Einsatz einer Transformatorstation ist mit Kosten in Höhe von 25.000,– € bis 200.000,– € sehr kostenintensiv.
124
Quelle: Bosecker Verteilerbau Sachsen GmbH (www.bosecker-verteilerbau.de).
154
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
2.5.2.5 Kosten der Stromversorgung Überschlägig kann für die Einrichtung der Baustellenstromversorgung sowie deren Unterhalt und Wartung (Miete) mit etwa 0,6 % der Gesamtsumme des Projektes gerechnet werden. Für die Miete und die Wartung der Anschluss- und Verteilergeräte können für kleine Baustellen mit einem Kran schätzungsweise Kosten von 1.200,– € bis 1.800,– €/Jahr angenommen werden. 125 Die Kosten für große Baustellen können nur bedingt abgeschätzt werden. Die Anschluss- und Versorgungskosten werden für jede Baustelle individuell mit dem Energieversorgungsunternehmen ausgehandelt. Da Geräte und Maschinen auf Baustellen mit großen Unterbrechungen betrieben werden, ergibt sich ein ungünstiges Verhältnis zwischen bereitgestellter Leistung und tatsächlich abgenommener elektrischer Arbeit. Aus diesem Grund ist elektrische Energie auf Baustellen im Gegensatz zu stationären Betrieben mit ähnlichen Anschlusswerten teurer. In Abhängigkeit der regionalen Lage sowie der Menge an verbrauchten kWh liegen die Kosten zwischen 0,20 €/kWh und 0,50 €/kWh. Die Energiekosten einer Baustelle können nach verschiedenen Tarifen berechnet werden. Hierbei sind besonders der Zähler- oder Festpreistarif, der Grundpreistarif, der Zonentarif, der Staffeltarif, der Maximumtarif und der Nachttarif zu erwähnen. In Ausnahmefällen kann mit dem Energieversorgungsunternehmen auch ein Sondervertrag abgeschlossen werden. Bei dem Zähler- oder Festpreistarif wird der Energieverbrauch in kWh gemessen und mit einem fest vereinbarten Einheitspreis pro kWh multipliziert. Zusätzlich fällt meist ein monatlicher Pauschalbetrag für die Zählermiete an. Der Grundpreistarif ist mit dem Zähler- oder Festpreistarif gleichzusetzen. Beim Zonentarif variiert der Einheitspreis je kWh mit der Verbrauchsmenge. Wird eine vereinbarte Verbrauchsmenge überschritten, wird eine günstigere Preiszone erreicht, in der für den darüber liegenden Stromverbrauch ein geringerer Einheitspreis zu zahlen ist. Beim Staffeltarif sinkt der Preis je kWh ähnlich dem Zonentarif mit steigendem Verbrauch, allerdings wird hier im Gegensatz zum Zonentarif der gesamte Stromverbrauch mit dem Einheitspreis der höchsten erreichten Staffel berechnet. Dieser Tarif kann zur absichtlichen Stromverschwendung führen, wenn der normale Verbrauch knapp unter einer Staffelgrenze liegt und durch zusätzlichen Verbrauch diese Grenze überschritten werden kann. Baustellen, bei welchen die zu erwartende Größe der maximal aufgenommenen Leistung mit großer Genauigkeit abgeschätzt werden kann und die Schwankungen des Verbrauchs gering sind, eignen sich für die Abrechnung nach dem Maximumtarif. Hierbei wird der größte viertel- oder halbstündige Mittelwert der monatlich aufgenommenen Leistung berechnet. Zusätzlich fällt ein Arbeitspreis je kWh an. Das Maximum wird mit einem Maximumzähler kontrolliert, welcher die entnommene elektrische Arbeit einer zuvor festgelegten Zeiteinheit anzeigt. Um den geringen Strompreis beizubehalten ist es wichtig, das Maximum nicht zu überschreiten. Hierzu werden Maximumwächter eingesetzt, welche bei der Gefahr einer Überschreitung rechtzeitig Warnsignale aussenden, so dass innerhalb der Messperiode durch Abschalten bestimmter, zuvor festgelegter Maschinen die Überschreitung verhindert wird. Die hierfür in Frage kommenden Ma125
Für eine überschlägige Kalkulation können folgende Mietkosten (inkl. USt.) angenommen werden: für A-Schränke mit einer Anschlussleistung von ca. 50 kVA ca. 40,– €/Monat, ca. 175 kVA ca. 100,– €/Monat; für AV-Schränke mit einer Anschlussleistung von ca. 50 kVA ca. 50,– €/Monat; für V-Schränke mit einer Anschlussleistung von ca. 50 kVA ca. 50,– €/Monat, ca. 100 kVA ca. 70,– €/Monat, ca. 160 kVA ca. 80,– €/Monat.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
155
schinen sollten so ausgewählt werden, dass durch ihre Abschaltung der Baustellenbetrieb nicht ernsthaft gestört wird. Nachtstrom wird von vielen Energieversorgungsunternehmen erheblich preiswerter angeboten als Tagesstrom, so dass der Nachttarif für manche Baustellen mit größerem nächtlichem Stromverbrauch, z. B. bei Wasserhaltungen, von Interesse sein kann. Wie groß der Anteil des Nachtstromverbrauches vom Gesamtstromverbrauch sein muss, um den Nachtstromtarif zu erhalten, wird von den Energieversorgungsunternehmen vertraglich geregelt. Um den Nachtstromverbrauch zu überprüfen, werden Doppelzähler mit einer Umschaltung zur getrennten Bestimmung von Nacht- und Tagesstromverbrauch installiert. Die an das Energieversorgungsunternehmen zu zahlenden Gebühren bestehen aus der einmalig zu entrichtenden Einrichtungsgebühr bzw. den Netzanschlusskosten sowie einer Gebühr für das Bereitstellen und Anbringen von Messeinrichtungen und den monatlich entstehenden Verbrauchskosten, in denen eine Grundgebühr enthalten ist. Die Einrichtungskosten sind abhängig von der benötigten Anschlussleistung und vom Anschlussaufwand, welcher so gering wie möglich gehalten wird. Das Energieversorgungsunternehmen legt den Übergabepunkt fest, wobei es bemüht ist, die Anschlussleitung bis zur Messeinrichtung so kurz wie möglich zu halten (meist weniger als 30 m). 2.5.2.6 Grundlagen für die Dimensionierung des Baustromanschlusses Um Leitungen zu bemessen, sollten verschiedene physikalische Grundbegriffe wie Strom, Spannung, Widerstand, Leistung, Wirkungsgrad und Gleichzeitigkeitsfaktor sowie deren Zusammenhänge bekannt sein. Die Spannung [V] bewirkt, dass ein elektrischer Strom [A] von der Stromquelle über eine Leitung zu einem elektrischen Gerät und über die Rückleitung wieder zur Stromquelle zurück fließt. Hierbei handelt es sich um einen geschlossenen Stromkreis. Im Stromkreis muss der Strom einen bestimmten, in jeder Leitung und in jedem elektrischen Gerät vorhandenen Widerstand [:] überwinden. Der Widerstand hängt u. a. vom Leitungsquerschnitt und der Leitungslänge, der Leitfähigkeit des Materials der Adern und der Temperatur ab. Die Zusammenfassung der Widerstände innerhalb eines Gerätes wird mit dem Leistungsfaktor [-] beschrieben. Für einzelne Motoren wird ein Leistungsfaktor von 0,8 bis 0,9 angenommen. Werden alle Verbraucher einer Baustelle betrachtet, geht man von einem Leistungsfaktor von 0,6 bis 0,8 aus. Die Leistung [W], welche ein Strom erbringen kann, ist die Kennzahl, mit der ein Gerät betrieben werden soll. Das Verhältnis von zugeführter und abgegebener Leistung innerhalb eines Verbrauchers wird Wirkungsgrad [-] genannt. Hier wird also die energetische Ausnutzung eines Verbrauchsgerätes bewertet. Für einzelne Motoren kann ein Wirkungsgrad von 0,5 bis 0,9 angenommen werden, werden mehrere Verbraucher zusammengefasst, liegt der Wirkungsgrad bei 0,75 bis 0,85. Da auf einer Baustelle nie alle Geräte gleichzeitig betrieben werden und somit die tatsächlich benötigte Leistung geringer ist als die Summe der Leistung aller vorhandenen Verbrauchsgeräte, wird ein so genannter Gleichzeitigkeitsfaktor [-] eingeführt. In der Literatur wird überschlägig meistens ein Wert zwischen 0,5 und 0,75 angenommen. Es hat sich in der Praxis jedoch gezeigt, dass der Gleichzeitigkeitsfaktor meist deutlich darunter liegt. Um einen Baustellenanschluss zu dimensionieren und Angaben zur Leitungsbeschaffenheit machen zu können, muss bekannt sein, wie groß der Leistungsbedarf der Baustelle ist. Dazu werden Leistungsangaben der einzelnen, auf der Baustelle zu betreibenden Geräte und Maschinen benötigt. Diese findet man in den Datenblättern der Hersteller oder in der Baugeräteliste. In Tabelle 2.36 sind die Leistungen einiger typischer Baugeräte zusammengefasst. Die maßgebenden Geräte sind Krane, elektrische Heizungsanlagen sowie sonstige Großverbraucher (Misch-/Brechanlagen usw.).
156
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Tabelle 2.36: Motorleistung gängiger Geräte auf der Baustelle 126 Kenngröße
Motorleistung
6,3 tm bis 125 tm
7 kW bis 50 kW
Turmdrehkran mit Laufkatzausleger
30 tm bis 3.150 tm
19 kW bis 380 kW
Turmdrehkran mit Knickausleger
140 tm
115 kW bis 130 kW
Schrägaufzug
Traglast 0,15 t bis 0,3 t
1,2 kW bis 9,6 kW
Vibrostampfer mit Elektromotor
12 kg bis 100 kg
0,2 kW bis 3,0 kW
Flächenrüttler mit Elektro-Motor
Fliehkraft: 6 kN bis 24 kN Arbeitsbreite: bis 53 cm
1,10 kW bis 3,0 kW
Zweiwellen-Trogmischer
Nenninhalt: 0,5 m³ bis 6,0 m³
15 kW bis 200 kW
Trommelmischer
Trockenfüllmenge: 400 l bis 750 l
2,9 kW bis 7,5 kW
Handrührwerkzeug
1 oder 2 Rührwerkzeuge
0,7 kW bis 1,3 kW
Betonpumpe
Volumenstrom · Betondruck [m³/h · bar]
0,5 kW bis 432 kW
Vibrationsbär elektrisch
80 kN bis 2000 kN
8 bis 292 kW
Verpresspumpe
2 · 12 bis 500 · 24 [l/min · bar]
0,2 kW bis 30 kW
Hochdruck-Injektionsanlage
100 · 420 bis 180 · 500 [l/min · bar]
110 kW bis 250 kW
Hebezeuge Schnellmontagekran Laufkatzausleger
Geräte für Bodenverdichtung
Geräte zur Betonherstellung
Ramm- und Injektionsgeräte
Druckluftgeräte Druckluftstation (2 bis 3,5 bar)
16 m³/min bis 57 m³/min
75 kW bis 250 kW
Kolbenkompressor (7 bar)
8 m³/min bis 18 m³/min
45 kW bis 90 kW
Werkstattkompressor (10 bar)
0,2 m³/min bis 2,0 m³/min
1,5 kW bis 18,5 kW
Druckstutzen DN 25 bis 150 mm
0,5 kW bis 110 kW
Schmutzwasserpumpe
Motorleistung
1,1 kW bis 30 kW
Membranpumpe, langsam
Volumenstrom: 5 m³/h bis 90 m³/h
0,5 kW bis 6 kW
Vakuumanlage für Grundwasserabsenkung
Motorleistung
5 kW bis 50 kW
Pumpen Kreiselpumpe
Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite 126
Vgl. Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (Hrsg.), BGL Baugeräteliste 2007, 2007.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
157
Kenngröße Maschinen und Geräte für den Werkstattbetrieb Sägeblattdurchmesser Baustellen-Tischkreissäge 315 mm bis 500 mm
Motorleistung 2,2 kW bis 5 kW
Biegemaschine
Blechstärke 1,5 mm bis 6,0 mm
1,5 kW bis 5,5 kW
Elektrohammer, schlagbohrend
Gewicht 6 kg bis 11 kg
1,0 kW bis 1,5 kW
Baustellenbeleuchtung Vgl. Abschnitt 2.6.4, Baustellenbeleuchtung, S. 216.
2.5.2.7 Dimensionierung des Baustellenanschlusses Für die Dimensionierung ist es vorab erforderlich, die Leistungsaufnahme aller Verbraucher zu ermitteln. Da die Ermittlung der Leistungsaufnahme nur überschlägig vorgenommen wird, sollte im Zweifelsfall eher etwas überdimensioniert werden. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass eine Überdimensionierung die Kosten stark erhöht. Bei der Ermittlung der Leistungsaufnahme erfolgt die Betrachtung der Verbraucher getrennt nach Licht- (L) und Kraftstrom (M), da bei Verbrauchern mit Lichtstrom (ohmsche Verbraucher) die Wirkleistung PwL und bei Verbrauchern mit Kraftstrom (induktive Verbraucher) die Scheinleistung PsM ermittelt wird. Die erforderliche Anschlussleistung P ergibt sich aus der graphischen Addition von Schein- und Wirkleistung nach folgenden Formeln. P
PsM cos M PwL 2 PsM sin M 2
[W]
(Formel 4)
In der Praxis genügt häufig die näherungsweise Berechnung durch Addition von Schein- und Wirkleistung: P
PsM PwL [W] mit
(Formel 5)
PsM
Scheinleistung der induktiven Verbraucher PsM = PwM / cos ij [W]
PwM
Wirkleistung der induktiven Verbraucher PwM = PM · aM / K [W]
PM
Summe der Leistungen aller induktiven Verbraucher (Motorleistung gemäß Typenschild) [W]
K
Wirkleistung der induktiven Verbraucher (Verhältnis von abgegebener und zugeführter Leistung, liegt zwischen 0,6 und 0,9) [-]
cos ijges
Leistungsfaktor, Verhältnis von Wirkleistung zu Scheinleistung cos ijges = (PwM + PwL) / P; Mittelwert 0,6 bei Kraftstrom und 1,0 bei Lichtstrom) [-]
aM
Gleichzeitigkeitsfaktor der induktiven Verbraucher aM = 0,2 bis 0,5 bei Großbaustellen aM = 0,5 bis 0,65 bei mittelgroßen Baustellen aM = 0,65 bis 0,8 bei kleinen Baustellen
158
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
PwL
Wirkleistung der ohmschen Verbraucher PwL = PL · aL [W]
PL
Summe der Leistung aller ohmschen Verbraucher [W]
aL
Gleichzeitigkeitsfaktor der ohmschen Verbraucher aL = 0,8 bis 1,0 bei Lichtstrom
In Tabelle 2.37 sind für Einphasenwechselstrom und Dreiphasenwechselstrom nochmals die wichtigsten Parameter und Zusammenhänge zusammengefasst. Tabelle 2.37: Parameter und Zusammenhänge bei Einphasenwechselstrom und Dreiphasenwechselstrom Stromart gebräuchliche Bezeichnung Spannung
Einphasenwechselstrom
Dreiphasenwechselstrom
Lichtstrom
Dreh- oder Kraftstrom
230 V
400 V
Wirkleistung
Pw [W]
U I cosM
3 U I cosM
Scheinleistung
Ps [W]
U I
3 U I
Gesamtstrom
I [A]
Ps / U
Ps / 3 U
Leistungsfaktor cos ij = Pw / Ps Für die Leitungsbemessung hängt die Größe des Leitungsquerschnittes von der benötigten Leitungslänge, der notwendigen Scheinleistung, der Betriebsspannung einschließlich der Spannungsverluste sowie der Leitfähigkeit und thermischen Belastbarkeit des Kabels ab. Der Zusammenhang stellt sich folgendermaßen dar:
A mit
l I cosM [mm²] 127 N 'U A
Leitungsquerschnitt [mm²]
l
Länge der Leitung [m]
I
Gesamtstrom (abhängig von der Stromart, nach Tabelle 2.37) [A]
ǻU
Spannungsabfall zwischen Einspeisung und Verbraucher [V] bei einer Begrenzung des Spannungsabfalls auf maximal 6 % der Betriebsspannung ergibt sich - bei Lichtstrom: 'U 6 % 230 V / 2 6,90 V - bei Kraftstrom: 'U
N
127
(Formel 6)
6 % 400 V / 3
13,86 V
128
Leitfähigkeit des Kabels [m/(mm² · )] mit 57 m/(mm² · ) für Kupferadern und 35 m/(mm² · ) für Aluminiumadern
Hinweis: Durch Umstellen der Formel kann man auch bei gegebenem Strom I [A] den Spannungsabfall 'U [V] errechnen. 128 Teilweise werden auch folgende Grenzwerte angegeben: 5 % bei Kraftstrom und 3 % bei Lichtstrom.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
159
Da der Leitungsquerschnitt nur eine gewisse Stromstärke sicher aufnehmen kann, muss kontrolliert werden, ob die vorhandene Stromstärke Ivorh geringer als die zulässige Stromstärke Izul ist. Die vorhandene Stromstärke lässt sich aus der Anschlussleistung P [W] und der Betriebsspannung U [V] ermitteln. Hinzu kommt ein Faktor f1 = 1,0 bei Lichtstrom und f1 = Kraftstrom. I vorh
P [A] U f1
3 bei
(Formel 7)
Um mit dem Energieversorgungsunternehmen den günstigsten Tarif aushandeln zu können, ist es wichtig, den monatlichen Stromverbrauch (EV) in kWh abschätzen zu können. Hierfür werden alle auf der Baustelle vorgesehenen Verbraucher getrennt nach Kraft- und Lichtstrom zusammengestellt und deren abgegebene Leistung aufsummiert und durch den Wirkungsgrad dividiert. PML PLL
mit
PM
KM PL
KL
[W]
(Formel 8)
[W]
(Formel 9)
PM
Summe der Leistung aller induktiven Verbraucher [W]
PL
Summe der Leistung aller ohmschen Verbraucher [W]
KM
Wirkungsgrad der induktiven Verbraucher (KM = 0,8)
KL
Wirkungsgrad der ohmschen Verbraucher (KL = 1,0)
Zusätzlich muss die Benutzungsdauer der induktiven und ohmschen Verbraucher geschätzt werden, z. B. tM = 100 h/Monat für die induktiven Verbraucher (Kraftstrom) und tL = 50 h/Monat für die ohmschen Verbraucher (Lichtstrom). Der monatliche Stromverbrauch EV für Kraft- und Lichtstrom ergibt sich zu: EV
PML t M PLL t L [kWh]
mit
tM
monatliche Einsatzdauer der induktiven Verbraucher [h]
tL
monatliche Einsatzdauer der ohmschen Verbraucher [h]
(Formel 10)
Beispiel: Für eine Baustelle mit den in Tabelle 2.38 angegebenen Geräten und Maschinen sollen die Anschlussleistung P, der benötigte Leitungsquerschnitt A für Drehstrom und der Spannungsabfall 'U sowie der monatliche Stromverbrauch EV ermittelt werden.
160
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Tabelle 2.38: Art und Anzahl der auf der Baustelle vorhandenen Geräte Motorleistung Anzahl
Gerät
einzeln 400 V
gesamt 400 V
2
Turmdrehkrane
40 kW
80,0 kW
1
Betonanlage
23 kW
23,0 kW
2
Fahrbare Kompressoren mit elektrischem Antrieb
45 kW
90,0 kW
2
Kreissägen
1
Schweißumformer
1
3 kW
6,0 kW
14,8 kW
14,8 kW
Betonstahlbiegemaschine
2,2 kW
2,2 kW
1
Betonstahlschneidemaschine
2,2 kW
2,2 kW
1
Schalungsreinigungsmaschine
5,0 kW
5,0 kW
100
Leuchtmittel
Wirkleistung gesamt 230 V
je 60 W
6,0 kW
4
Flutlichtlampen
je 2 kW
8,0 kW
2
Kranleuchten
je 1 kW
2,0 kW
1
Heizlüfter
je 2 kW
2,0 kW
Summe
223,2 kW
18,0 kW
Ermittlung der Anschlussleistung P Ermittlung der Wirkleistung der induktiven Verbraucher PwM: PwM
223,2 kW 0,5 0,8
139,5 kW mit aM = 0,5 und K = 0,8
Ermittlung der Scheinleistung der induktiven Verbraucher PsM: PsM
139,5 kW 0,6
232,5 kW mit cos M = 0,6
Ermittlung der Wirkleistung der ohmschen Verbraucher PwL: PwL
18,0 kW 0,9 16,2 kW mit aL = 0,9
Näherungsweise Ermittlung der erforderlichen Anschlussleistung P (vereinfachtes Verfahren): P
232,5 kW 16,2 kW
248,7 kW
Exakte Ermittlung der erforderlichen Anschlussleistung P (exaktes Verfahren): P
232,5 kW 0,6 16,2 kW 2 232,5 kW 0,8 2
242,6 kW
Wegen cos M = 0,6 ist M = 53,1° und folglich sin M = 0,8.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
161
Ermittlung des Gesamtleistungsfaktors cos Mges:
cosM ges
139,5 kW 16,2 kW 242,6 kW
0,64
Ermittlung des Leitungsquerschnittes A (Drehstrom) Es wird angenommen, dass der Netzanschluss des Energieversorgungsunternehmens 100 m von der Baustelle entfernt liegt. Das Adernmaterial ist Kupfer. Es wird von einem zulässigen Spannungsverlust von 6 % der Betriebsspannung ausgegangen. Ermittlung des erforderlichen Leitungsquerschnittes A (Drehstrom): A
100 m 335,6 A 0,6 57 m/( mm ² :) 13,86 V
25,5 mm ² mit I = 232,5 kW 103 / 3 400 V
335,6 A ,
N = 57 m/(mm² · ) und U = 400 V Betriebsspannung Bestimmung des Spannungsabfalls 'U (Drehstrom) Annahme für den Leitungsquerschnitt A = 35 mm² 'U
3 l I cosM NA
3 100 m 335,6 A 0,6 57 m/( mm ² :) 35 mm ²
17,5 V (17,5 V von 400 V = 4,4 %)
Ermittlung des monatlichen Stromverbrauches Ev Die monatliche Einsatzdauer der induktiven Verbraucher soll 100 h und die der ohmschen Verbraucher 50 h betragen. EV
223,2 kW 18,0 kW h h 100 50 0,8 1,0 Monat Monat
28.800
kWh Monat
mit KM = 0,8 für Kraftstrom und KL = 1,0 für Lichtstrom 2.5.2.8 Schutzklassen und Schutzarten von elektrischen Anlagen
Für das Baugewerbe und das Betreiben von Baustellen ist eine Reihe von sicherheitstechnischen Unterlagen vorhanden. Um einen sicheren Baustellenbetrieb gewährleisten zu können, sollten die relevanten Unterlagen auf der Baustelle vorhanden und jederzeit einsehbar sein. Für das Betreiben elektrischer Anlagen gelten hier im Besonderen die Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaften (UVV), Bestimmungen über elektrische Installationen (VDERichtlinien) sowie Arbeitsstättenrichtlinien. In der DIN VDE 0106 Teil 1 werden die unterschiedlichen Arten des Schutzes bei indirektem Berühren von elektrischen Betriebsmitteln durch drei zugelassene Schutzklassen gekennzeichnet. Entsprechend ihrer Schutzklasse erhalten sie Symbole nach DIN 40 100. Schutzklassen dienen in der Elektrotechnik der Einteilung und Kennzeichnung elektrischer Betriebsmittel bezüglich der vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen zur Verhinderung eines elektrischen Schlages. Die Kennzeichnung ist in der DIN VDE 0106 Teil 1 festgelegt.
162
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Betriebsmittel der Schutzklasse 0 sind lediglich mit einer Basisisolierung ausgestattet und besitzen keine Anschlussmöglichkeit für Schutzleitereinrichtungen. Derartige Geräte sind in Deutschland nicht zugelassen. Betriebsmittel der Schutzklasse I sind mit einer Betriebsisolierung (Basisisolierung) ausgestattet und müssen in bestimmten Fällen geerdet sein. Des Weiteren müssen alle leitfähigen Teile einen Schutzleiteranschluss besitzen. Betriebsmittel der Schutzklasse II sind zusätzlich zur Basisisolierung vollständig spezialisoliert und brauchen daher nicht geerdet werden. Bei Betriebsmitteln der Schutzklasse III beruht der Schutz auf der Anwendung der Schutzkleinspannung (z. B. durch Anschluss an Kleinspannungstransformatoren). Die in der DIN 40 050 festgelegten Schutzarten kennzeichnen den Schutz gegen direktes Berühren und das Eindringen von Fremdkörpern und Wasser. Dabei werden die entsprechenden Geräte mit der Bezeichnung IP (International Protection) und zwei Ziffern gekennzeichnet. Hierbei zeigt die erste Ziffer die Schutzart gegen das Eindringen von Fremdkörpern und Staub sowie gegen das Berühren spannungsführender Teile an, die zweite Ziffer beschreibt den Schutz gegen eindringendes Wasser. Ist der Schutz gegen Fremdkörper oder Wasser freigestellt, so steht anstelle der entsprechenden Kennziffer ein „X“. Folgende Schutzarten sind in der DIN 40 050 beschrieben (IP-Schutzarten): (1) Schutzart gegen das Eindringen von Fremdkörpern und Staub sowie gegen das Berühren spannungsführender Teile –
Schutzart 0:
kein besonderer Schutz gegen Berühren, kein besonderer Berührungsschutz gegen Fremdkörper
–
Schutzart 1:
Schutz gegen großflächige Berührung mit der Hand und dem Handrücken, Schutz gegen Fremdkörper mit einem Durchmesser von mehr als 50 mm (keine Schutz vor absichtlichem Zugang)
–
Schutzart 2:
Schutz gegen Berührung mit den Fingern, Schutz gegen Fremdkörper mit einem Durchmesser von mehr als 12 mm (Fernhalten von Fingern o. Ä.)
–
Schutzart 3:
Schutz gegen Berührung mit Stäben und Drähten, Schutz gegen Fremdkörper mit einem Durchmesser von mehr als 2,5 mm (Fernhalten von Werkzeugen, Drähten o. Ä.)
–
Schutzart 4:
Schutz gegen Berührung mit Drähten, Schutz gegen kornförmige Fremdkörper mit einem Durchmesser von mehr als > 1 mm (Fernhalten von Werkzeugen, Drähten o. Ä.)
–
Schutzart 5:
vollständiger Berührungsschutz, staubgeschützt
–
Schutzart 6:
vollständiger Berührungsschutz, staubdicht
(2) Schutzart gegen das Berühren spannungsführender Teile –
Schutzart 0:
kein besonderer Schutz gegen Wasser
–
Schutzart 1:
Schutz gegen senkrecht tropfendes Wasser
–
Schutzart 2:
Schutz gegen schräg einfallendes Wasser
–
Schutzart 3:
Schutz gegen Sprühwasser
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
163
–
Schutzart 4:
Schutz gegen Spritzwasser
–
Schutzart 5:
Schutz gegen Strahlwasser
–
Schutzart 6:
Schutz gegen starken Wasserstrahl und schwere See
–
Schutzart 7:
Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen
–
Schutzart 8:
druckwasserdicht, Schutz gegen drückendes Wasser bzw. dauerndes Untertauchen bis zur angegebenen Tiefe [m]
In diesem Zusammenhang gelten auf Baustellen folgende typische IP-Schutzarten (vgl. Tabelle 2.39). Bild 2.102 zeigt die Symbole der Schutzarten nach DIN VDE 0470-1 (EN 60 529). Tabelle 2.39: Typische IP-Schutzarten auf Baustellen Abzweigdosen
IP X4
Krane
IP 23
Steckvorrichtungen
IP X4
Hebezeuge
IP 23
Baustromverteiler
IP 44
Leitungsroller (Kabeltrommel)
IP X4
Ersatzstromversorgungsanlage (im Freien) IP 54
Leuchten
IP 23
handgeführte Elektrowerkzeuge
IP 2X
Bodenleuchten
IP 55
Handleuchten
IP 55
Schweißstromquelle (im Freien)
IP 23
staubgeschützt, d. h. keine Staubablagerung (IP 5X)
staubdicht, d. h. kein Staubeintritt (IP 6X) tropfwassergeschützt, Schutz gegen hohe Luftfeuchte und tropfendes Wasser (IP X2) sprühwasser-/schrägwassergeschützt (IP X3) spritzwassergeschützt (IP X4) strahlwassergeschützt (IP X5) wasserdicht, d. h. Schutz gegen Eindringen von Wasser ohne Druck und gegen zeitweiliges Untertauchen (IP X7) druckwasserdicht, d. h. Schutz gegen eindringendes Wasser unter Druck (IP X8) Bild 2.102: Schutzarten nach DIN VDE 0470-1 (EN 60 529), Symbole nach DIN VDE 0713-1
164
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
2.5.2.9 Prüfungen elektrischer Betriebsmittel und Anlagen a)
Begriffsdefinition Betriebsmittel und Anlage
Alle Gegenstände, die als Ganzes oder in Teilen der Anwendung elektrischer Energie dienen, werden als elektrische Betriebsmittel bezeichnet (z. B. Baustromverteiler). Elektrische Anlagen werden durch den Zusammenschluss mehrerer Betriebsmittel gebildet. Werden an Schutz- und Hilfsmittel Anforderungen hinsichtlich der elektrischen Sicherheit gestellt, so gelten auch diese als elektrische Betriebsmittel. Bei elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln werden ortsfeste und ortsveränderliche Betriebsmittel sowie sowohl stationäre als auch nicht-stationäre Anlagen unterschieden. Dabei gelten fest angebrachte Betriebsmittel ohne Tragevorrichtung und mit einer solch großen Masse, dass sie nicht ohne Weiteres bewegt werden können, als ortsfeste Betriebsmittel. Dazu gehören auch Betriebsmittel, die nur zeitweise fest angebracht sind und über bewegliche Leitungen betrieben werden. Dies sind u. a. alle Betriebsmittel, welche fest in eine Anlage eingebaut sind, z. B. Motoren, oder Betriebsmittel, welche mit einer Steckvorrichtung ausgestattet oder mit beweglichen Anschlussleitungen fest angeschlossen sind (z. B. A-Schränke). 129 Ortsveränderliche Betriebsmittel können leicht, auch während des Betriebes, von einem Platz zum anderen gebracht werden, während sie an den Stromkreis angeschlossen sind (z. B. Bohrmaschinen oder Winkelschleifer). 130 Nach diesen Definitionen gelten Baustromverteiler je nach Bauart als Teil einer ortsfesten oder ortsveränderlichen elektrischen Anlage einer Baustelle. Tabelle 2.40: Beispielhafte Zuordnung von Betriebsmitteln zu ausgewählten Begrifflichkeiten gemäß DIN VDE 0100 Teil 200 und BGV A3 Betriebsmittel/Anlage
Beispiele
ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel
-
Bohrmaschine, Winkelschleifer usw. Steckdosenverteiler Baustromverteiler (vgl. Bild 2.88, S. 135) 131
ortsfeste elektrische Betriebsmittel
-
Baustromverteiler (vgl. Bild 2.88, S. 135) 131 Generator großer Bauart (z. B. 200 kW)
stationäre Anlage (das Zusammenwirken mehrerer elektrischer Betriebsmittel ergibt die elektrische Anlage)
Installationen in Unterkunftscontainern (z. B. Sicherungskästen)
nicht stationäre Anlage (das Zusammenwirken mehrerer elektrischer Betriebsmittel ergibt die elektrische Anlage)
gesamte Anlage der Stromversorgung auf Baustellen (im Sinne der Summe aller elektrischen Betriebsmittel der Baustromversorgung)
-
Stationäre Anlagen sind solche, welche mit ihrer Umgebung fest verbunden sind. Darunter fallen z. B. Installationen in Gebäuden, Containern und Fahrzeugen. Nicht stationäre Anlagen
129
DIN VDE 0100 Teil 200, Abschnitte 2.7.6 und 2.7.7. DIN VDE 0100 Teil 200, Abschnitte 2.7.4 und 2.7.5. 131 Je nach Bauart des Baustromverteilers kann der als Teil der ortsfesten oder der ortsveränderlichen elektrischen Anlage einer Baustelle zugeordnet werden. 130
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
165
können nach ihrem Einsatz wieder abgebaut (zerlegt) und an anderer Stelle erneut errichtet (zusammengeschaltet) werden, wie z. B. Anlagen auf Bau- und Montagestellen. 132 Zusammenfassend ergibt sich nach diesen Definitionen die in Tabelle 2.40 dargestellte beispielhafte Zuordnung elektrischer Betriebsmittel zu ortsveränderlichen/ortsfesten elektrischen Betriebsmitteln bzw. stationären/nicht stationären Anlagen. b)
Begriffsdefinition Elektrofachkraft, elektrotechnisch unterwiesene Person usw.
In der Regel sind Prüfungen an elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln von Elektrofachkräften vorzunehmen, in bestimmten Fällen darf hingegen auch eine elektrotechnisch unterwiesene Person unter Verwendung geeigneter Mess- und Prüfgeräte die Prüfung durchführen. „Als Elektrofachkraft im Sinne der UVV gilt, wer aufgrund seiner fachlichen Ausbildung Kenntnisse und Erfahrungen sowie der Kenntnis der einschlägigen Bestimmungen die ihm übertragenen Arbeiten beurteilen und mögliche Gefahren erkennen kann.“ 133 Diese fachliche Qualifikation wird normalerweise durch den erfolgreichen Abschluss einer entsprechenden Ausbildung, z. B. zum Elektroingenieur, Elektromeister oder -gesellen, nachgewiesen. Eine mehrjährige Tätigkeit bzw. betriebliche Ausbildung auf dem betreffenden Arbeitsgebiet in der Elektrotechnik sowie die zusätzliche Kenntniss von wesentlichen theoretischen Grundlagen der Prüfung elektrischer Betriebsmittel mit einer anschließenden betriebsinternen Abschlussprüfung können als fachliche Qualifikation gewertet werden, um als Elektrofachkraft für begrenzte Aufgabengebiete eingesetzt werden zu können. Eine elektrotechnisch unterwiesene Person soll sich im Umgang mit elektrischen Betriebsmitteln und Anlagen fachgerecht verhalten können und die ihr übertragenen Maßnahmen fachgerecht ausführen. Um diese Bedingungen zu erfüllen, wird sie von einer Elektrofachkraft über die ihr übertragenen Aufgaben und die damit verbundenen Gefahren unterrichtet, eingewiesen und bei Bedarf angelernt sowie über die erforderlichen Schutzeinrichtungen und Schutzmaßnahmen belehrt. Mögliche Aufgaben für elektrotechnisch unterwiesene Personen sind zum Beispiel das Reinigen elektrischer Anlagen, das Arbeiten in der Nähe unter Spannung stehender aktiver Teile, das Feststellen der Spannungsfreiheit sowie bestimmte Prüfungen, wie z. B. Prüfungen bei der Ausgabe und Rücknahme von Geräten, Sichtprüfungen besonders beanspruchter Geräte und Wiederholungsprüfungen, bei denen Prüfgeräte verwendet und die Prüfaufgaben sowie der Maßstab für die Bewertung der Prüfergebnisse vorgegeben werden. Elektrotechnische Laien sind weder als Elektrofachkraft noch als elektrotechnisch unterwiesene Personen qualifiziert. Sie dürfen beim Errichten elektrischer Anlagen unter Aufsicht einer Elektrofachkraft mitwirken, elektrische Betriebsmittel und Geräte mit vollständigem Berührungsschutz benutzen und Arbeiten in der Nähe unter Spannung stehender Teile ausführen, solange die entsprechenden Schutzabstände eingehalten werden. Ist dies nicht möglich, so haben diese Tätigkeiten unter der Leitung und ständigen Aufsicht einer Elektrofachkraft zu geschehen.
132 133
BGV A3, § 5. BGV A3, § 2 Abs. 3.
166
c)
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Prüffristen
Der Unternehmer hat die Pflicht, dafür Sorge zu tragen, „dass die elektrischen Anlagen und Betriebsmittel auf ihren ordnungsgemäßen Zustand geprüft werden.“ 134 Ziel der Prüfungen ist es, Geräte und Betriebsmittel in einem einwandfreien Zustand zu halten und entstehende Mängel, mit denen gerechnet werden muss, frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls zu beseitigen. Da evtl. Defekte und damit verbundene Gefahren nicht immer offensichtlich sind, tragen regelmäßige Kontrollen in entscheidendem Maße dazu bei, die Arbeitssicherheit zu erhöhen und Unfälle sowie Schäden an Sachgegenständen oder am Bauwerk zu vermeiden. Um sicher zu sein, dass von eingesetzten Betriebsmitteln keine Gefährdung ausgeht, sind Prüfungen an elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln vor der ersten Inbetriebnahme und der Wiederinbetriebnahme nach Änderungen oder Instandsetzungen sowie in bestimmten Zeitabständen vorzunehmen. 135 Generell kann angenommen werden, dass alle Anlagen und Betriebsmittel im Abstand von 6 Monaten zu prüfen sind. In Tabelle 2.41 werden die Fristen der Wiederholungsprüfungen ortsfester elektrischer Anlagen aufgeführt, wie sie in der BGV A3 vorgeschrieben sind. Tabelle 2.41: Wiederholungsprüfungen ortsfester elektrischer Anlagen und Betriebsmittel 136 Betriebsmittel/Anlage
Prüffrist
Art der Prüfung
Prüfer
Elektrische Anlagen und ortsfeste Betriebsmittel
4 Jahre
auf ordnungsgemäßen Zustand
Elektrofachkraft
Elektrische Anlagen und ortsfeste Betriebsmittel in „Betriebsstätten, Räumen und Anlagen besonderer Art“, z. B. Baustellen
1 Jahr
auf ordnungsgemäßen Zustand
Elektrofachkraft
auf Wirksamkeit
Elektrofachkraft oder elektrotechnisch unterwiesene Person
auf einwandfreie Funktion durch Betätigen der Prüfeinrichtung
Benutzer
Schutzmaßnahmen mit FISchutzeinrichtungen in nichtstationären Anlagen FI-/ Differenzstrom, Fehlerspannungsschutzschalter in - stationären Anlagen - nicht-stationären Anlagen
134
1 Monat
137
- 6 Monate - arbeitstäglich 138
BGV A3, § 5 Abs. 1. BGV A3, § 5 Abs. 1, Nr. 1 und 2. 136 Nach BGV A3. Vergleiche zur Erklärung der Begrifflichkeiten von ortsfesten und ortsveränderlichen Betriebsmitteln sowie stationären und nicht stationären Anlagen auch Tabelle 2.40, S. 164. 137 Die Prüfung wird mit einem geeigneten Messgerät an jeder Steckvorrichtung des Verteilers durchgeführt. Nur so kann sichergestellt werden, dass alle Schutzleiterverbindungen, auch innerhalb des Verteilers, durchgängig vorhanden sind. Zusätzlich sollte bei dieser Gelegenheit der Verteiler auf äußerlich sichtbare Fehler geprüft werden. 138 Bei dieser Prüfung wird durch Betätigung der Prüftaste die elektromechanische Funktion des Schalters getestet. Der Schalter muss in der Regel bei Betätigung der Taste sofort auslösen. Ist der Schalter jedoch ein selektives Gerät, wird die Auslösung einige Millisekunden verzögert. Ein kurzes Tippen der Prüftaste genügt bei diesen Geräten nicht. Die Prüftaste muss bis zum Auslösen des Schalters gehalten werden. 135
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
167
Diese Forderungen sind für ortsfeste Anlagen und elektrische Betriebsmittel auch dann erfüllt, wenn sie von einer Elektrofachkraft ständig überwacht werden. Dies bedeutet, dass die Anlagen und Betriebsmittel kontinuierlich von Elektrofachkräften instandgehalten und durch Messungen während des Betriebes (z. B. durch Überwachen des Isolationswiderstandes) geprüft werden. Für ortsveränderliche elektrische Anlagen und Betriebsmittel sowie für Schutz- und Hilfsmittel kann die ständige Überwachung keinen Ersatz für die Wiederholungsprüfung bieten. Hier sind die in Tabelle 2.42 angegebenen Prüffristen einzuhalten. Tabelle 2.42: Wiederholungsprüfungen ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel 139 Betriebsmittel/Anlage
Prüffrist
Art der Prüfung
Prüfer
(1) ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel (soweit benutzt) (2) Verlängerungs-, Geräteanschlussleitungen mit Steckvorrichtungen (3) Anschlussleitungen mit Stecker (4) bewegliche Leitungen mit Stecker und Festanschluss
Richtwert 6 Monate, auf Baustellen 3 Monate. Bei einer Fehlerquote bei Prüfungen < 2 %, kann die Prüffrist verlängert werden. Auf Baustellen oder unter ähnlichen Bedingungen maximal jedoch 1 Jahr.
auf ordnungsgemäßen Zustand
Elektrofachkraft oder elektrotechnisch unterwiesene Person
Abhängig vom Einsatzort gelten die in Tabelle 2.43 angegebenen Fristen für Wiederholungsprüfungen ortsveränderlicher Betriebsmittel auf Baustellen. Tabelle 2.43: Betriebsspezifische Wiederholungsprüfungen ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel auf Baustellen 140 Betriebsbedingungen sehr hohe Beanspruchungen
normaler Betrieb
139
Beispiel
Frist
Schleifen von Metallen, Verwendung in Bereichen mit leitfähigen Stäuben
wöchentlich
Stahlbau, Tunnel-/Stollenbau, Kernbohren, Nassschleifen nicht leitender Materialien
3 Monate
Hochbau, allg. Tiefbau, Innenausbau, Elektro-, Sanitär-, Heizungsinstallation, Holzausbau
6 Monate
BGI 531. Vergleiche zur Erklärung der Begrifflichkeiten von ortsfesten und ortsveränderlichen Betriebsmitteln sowie stationären und nicht stationären Anlagen auch Tabelle 2.40, S. 164. 140 BGI 531. Vergleiche zur Erklärung der Begrifflichkeiten von ortsfesten und ortsveränderlichen Betriebsmitteln sowie stationären und nicht stationären Anlagen auch Tabelle 2.40, S. 164.
168
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Auch Schutz- und Hilfsmittel sind entsprechend der Angaben in Tabelle 2.44 in bestimmten Abständen zu prüfen. Tabelle 2.44: Prüfungen für Schutz- und Hilfsmittel Prüfobjekt
Isolierende Schutzkleidung (soweit benutzt)
isolierende Werkzeuge, Kabelschneidegeräte, isolierende Schutzvorrichtungen, Betätigungs- und Erdungsstangen
Prüffrist
Art der Prüfung
Prüfer
vor jeder Benutzung
auf augenfällige Mängel
Benutzer
12 Monate, 6 Monate für isolierende Handschuhe
auf Einhaltung der in den elektrotechnischen Regeln vorgegebenen Grenzwerte
Elektrofachkraft
vor jeder Benutzung
Spannungsprüfer, Phasenvergleicher
auf äußerlich erkennbare Schäden und Mängel
Benutzer
auf einwandfreie Funktion
Des Weiteren sind Prüfungen ebenfalls durchzuführen, wenn bei täglichen Kontrollen ein beschädigtes oder möglicherweise defektes Gerät erkannt wird, ein Gerät benutzt wird, auf welchem sich kein Hinweis über die ordnungsgemäße Durchführung einer Prüfung (Prüfmarke o. Ä.) befindet, ein betriebsfremdes Gerät entdeckt wird oder ein Gerät nicht ordnungsgemäß funktioniert. Elektrofachunternehmen empfehlen außerdem, bei jeder Störung eine Elektrofachkraft zu konsultieren. Hierdurch kann zum einen die Ursache der Störung ermittelt und behoben werden, zum anderen werden Unfälle oder Schäden vermieden, welche durch unsachgemäßes Eingreifen von Laien verursacht werden könnten. 2.5.2.10 Eigenstromversorgung von Baustellen
Baustellen werden in den meisten Fällen aus dem Netz der Energieversorgungsunternehmen mit elektrischer Energie versorgt. Es ist jedoch nicht immer möglich, Baustellen aus dem öffentlichen Netz zu versorgen oder daraus die benötigte Leistung zu entnehmen. Gründe hierfür können der Einsatz besonders leistungsstarker Geräte und Maschinen, die große Entfernung der Baustelle zum bestehenden Versorgungsnetz, ständig wechselnde Einsatzorte oder Havarien sein. In solchen Fällen kommen zum Bereitstellen elektrischer Energie Ersatzstromerzeuger zum Einsatz. Bei der Eigenstromversorgung werden die gänzliche Eigenstromerzeugung und die unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) unterschieden. a)
Eigenstromerzeugung
Kann das Energieversorgungsunternehmen einer Baustelle nicht die nötige Leistung bereitstellen oder ist die Entfernung zum bestehenden Versorgungsnetz sehr groß, muss die Baustelle mittels Eigenstromerzeugung mit elektrischer Energie versorgt werden. Diese baustellengebundenen Stromerzeuger bzw. Ersatzstromerzeuger gelten auf den Baustellen als Speisepunkte,
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
169
so dass auf einen Baustromverteiler verzichtet werden kann. 141 Die Bestandteile der im Regelfall verwendeten Stromversorgungsanlagen sind Maschinensätze, bestehend aus Generator und Dieselmotor sowie die zugehörige Steuerung und Schaltanlage. Außerdem wird eine ausreichend dimensionierte Tankanlage zur Lagerung des benötigten Kraftstoffes, i. d. R. Dieseloder Benzinkraftstoff, benötigt (vgl. Abschnitt 2.5.6, Mobile Tankanlagen, S. 181). Die notwendige Anzahl und erforderliche Leistung der Maschinensätze resultiert aus dem ermittelten Leistungsbedarf der Baustelle. Hierbei sind besonders beim Betrieb von Hebezeugen die Herstellerempfehlungen zu beachten. Bei der Auswahl der zu verwendenden Maschinensätze kann es unter Umständen sinnvoll sein, zusätzlich zur eigentlichen Anlage eine weitere mit geringerer Leistung vorzusehen, welche z. B. den Leistungsbedarf im Nacht- oder Wochenendbetrieb deckt. Der Standort der Stromversorgungsanlage sollte nach Möglichkeit das Zentrum des Energiebedarfes sein, um lange Versorgungsleitungen zu vermeiden. b)
Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV)
Durch die Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV), auch Notstromversorgung genannt, soll sichergestellt werden, dass trotz eines teilweisen oder vollständigen Ausfalls der öffentlichen Stromversorgung die Energieversorgung der Baustelle gewährleistet ist. Dieses wird vor allem dann erforderlich, wenn z. B. der auch nur kurzfristige Ausfall der Energieversorgung aus dem öffentlichen Netz zu Schäden am Bauwerk, den Geräten oder zur Gefährdung von Personen führt. Deshalb werden USV bzw. Notstromversorgungsanlagen häufig auf Baustellen mit Wasserhaltung, bei Arbeiten unter Druckluft, umfangreichen Betonarbeiten oder zur Sicherstellung der Sicherheitsbeleuchtung vorgehalten. Dabei genügt es, aufgrund hoher Bereitstellungskosten, die Notstromversorgung nur für die relevanten Baugeräte und Anlagen auszulegen. c)
Ersatzstromerzeuger
Ersatzstromerzeuger sind Niederspannungs-Stromerzeugungsanlagen, welche als stationäre oder mobile Anlage zur Versorgung einzelner Geräte, bestimmter Baustellenbereiche, der ganzen Baustelle oder bei Ausfall des öffentlichen Netzes zur Einspeisung in das Baustellennetz angewendet werden können. Sie bestehen im Wesentlichen aus einer Energiequelle, einem Generator und den Schalt-, Steuer- und Hilfseinrichtungen. Als Energiequellen werden insbesondere Verbrennungsmotoren eingesetzt. Ersatzstromerzeuger sind mit einer Trage-/Hebevorrichtung und ab einem Gewicht von circa 50 kg mit Anschlagvorrichtungen für den Transport mit Hebezeugen ausgestattet. Wird der Schwerpunkt des Gerätes durch zusätzliches Ausstattungszubehör verändert, so ist der Hebepunkt entsprechend anzupassen. Bei Ersatzstromerzeugern mit Kurbelstarteinrichtung, z. B. bei Dieselmotoren, müssen geeignete Sicherheitskurbeln oder Rückschlagsicherungen verwendet werden, um Verletzungen durch Rückschlag zu verhindern. Bei Stromerzeugern mit Seilstarteinrichtung muss eine Seilfangvorrichtung vorhanden sein und das Starten gegen die Drehrichtung des Motors unterbunden werden. 141
BGI 867, Teil 3.4.
170
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Ersatzstromerzeuger müssen durch den Aufstellort oder die Beschaffenheit des Gehäuses vor sicherheitsgefährdenden Einwirkungen durch Fremdkörper, Wasser oder Feuchtigkeit geschützt sein. Um für die uneingeschränkte Nutzung im Freien geeignet zu sein, müssen sie mindestens der Schutzart IP 54 und für die Verwendung in Gebäuden mindestens der Schutzart IP 43 entsprechen. Werden Geräte geringerer Schutzart verwendet, müssen weitere Schutzmaßnahmen getroffen werden. Ersatzstromerzeuger müssen mindestens der Schutzart IP 23 entsprechen. Um einen sicheren Baustellenbetrieb zu gewährleisten, müssen auch bei der Ersatzstromversorgungsanlage spezielle, auf das vorhandene Netz abgestimmte Schutzmaßnahmen wirksam werden, wenn nicht sichergestellt ist, dass die im dauerhaften Netz vorhandenen Schutzeinrichtungen auch nach einem Stromausfall wirksam sind. Folgende Schutzmaßnahmen dürfen angewendet werden: –
Schutz durch Abschaltung der Stromversorgung,
–
Schutztrennung,
–
Schutzkleinspannung (vor allem für Handleuchten),
–
Schutzisolierung (vor allem für den Einsatz von ortsveränderlichen Ersatzstromerzeugern und ortsveränderlichen elektrischen Betriebsmitteln). 142
Dabei ist darauf zu achten, dass bei der Schutzmaßnahme „Schutztrennung“ das Gerät nicht geerdet sein darf, beim Einsatz einer FI-Schutzeinrichtung eine Erdung jedoch unbedingt erforderlich ist. 143 Einen zusammenfassenden Überblick über gängige Geräte der Eigenstromerzeugung gibt Tabelle 2.45. Tabelle 2.45: Parameter von Geräten für die Eigenstromerzeugung (Generatoren) Typ
Größe/Art des Generators kleiner Generator
Leistung
Gewicht Betriebszeit 144
Einsatzmöglichkeit bzw. Abmessungen 145
2 kW (230 V)
50 kg 15 h
mittelgroße Elektrowerkzeuge (Bohrmaschinen usw.)
Handgerät transportabel mittlerer (Benzin/ Generator Diesel) großer Generator
6 kW (400 V) 5 kW (230 V)
100 kg 7h
größere Elektrowerkzeuge (Schweißanlagen, Pumpen usw.)
10 kW (400 V) 5 kW (230 V)
200 kg 3h
große Elektrowerkzeuge (Kompressoren, Baumaschinen usw.)
kleiner Generator
20 kW (400 V) 20 kW (230 V)
900 kg 35 h (3,5 l/h)
(l x b x h =) 2,0 m x 1,0 m x 1,1 m
mittlerer Generator
200 kW (400 V) 200 kW (230 V)
3.000 kg 12 h (30 l/h)
(l x b x h =) 3,5 m x 1,4 m x 2,0 m
großer Generator
500 kW (400 V) 500 kW (230 V)
6.500 kg 8 h (75 l/h)
(l x b x h =) 5,0 m x 2,0 m x 2,5 m
Großgerät fahrbar/ stationär (Diesel)
142
BGI 867, Teil 3.3. BGI 531, Blatt C 206. 144 Betriebszeit pro Tankfüllung bei Halblast. 145 Schallgedämmte Ausführung. 143
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
d)
171
Betrieb
Der Standort der Ersatzstromerzeuger muss so beschaffen sein, dass der Stromerzeuger bestimmungsgemäß betrieben werden kann und seine Schutzart den Anforderungen, welche sich aus dem Standort ergeben, genügt. Außerdem ist auf ausreichende Standsicherheit des Stromerzeugers zu achten. Aufgrund möglicher Funkenbildung dürfen motorbetriebene Stromerzeuger nicht in der Nähe explosiver Stoffe betrieben werden. Werden Ersatzstromerzeuger mit Verbrennungsmotoren in Gebäuden betrieben, so ist für sie ein separater Raum mit ausreichender Belüftung vorzusehen. Die entstehenden Abgase müssen über geeignete Rohre oder Schläuche ins Freie abgeleitet werden. Außerdem müssen beim Betrieb eines Stromerzeugers in geschlossenen Räumen alle Brandschutzvorschriften erfüllt sein. Weiterhin ist darauf zu achten, dass Ersatzstromerzeuger nur im Stillstand betankt werden und während des Tankens keinesfalls geraucht werden darf. Die Kosten für die Stromerzeugung mit Hilfe eines Eigenstromerzeugers sind grundsätzlich relativ hoch. Dazu folgendes überschlägiges Beispiel zu den monatlichen Energiekosten eines mittelgroßen Generators mit 180 kW Nennleistung. Annahme: abgenommene Leistung 50%. Betriebsstoffkosten: 30 l/h · 10 h/Tag · 1,20 €/l · 21 Tage/Monat = ca. 7.560,- €/Monat; Schmierstoffe 10 % Abschreibung, Verzinsung, Reparatur BGL-Nr. R.0.10.0200 ca. 1.200,00 € incl. 20 % Zusatzausrüstung (7.560 + 1.200) / (10 h/d · 21 d/Mon. · 180 kW) = 0,50 €/kWh Für eine Vergleichsrechnung können Stromkosten öffentlicher Netzbetreiber in Höhe von ca. 20 ct/kWh bis 25 ct/kWh incl. Steuern und sonstigen Abgaben kalkuliert werden. 2.5.2.11 Vorschriften und Regeln
–
DIN 18 382 – Nieder- und Mittelspannungsanlagen mit Nennspannungen bis 36 kV (VOB/C)
–
DIN VDE 0100 – Bestimmung für das Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V, hier sind insbesondere Teil 200 (Begriffe), Teil 410 (Schutzmaßnahmen, Schutz gegen gefährliche Körperströme), Teil 430 (Schutz von Kabeln und Leitungen gegen Überstrom), Teil 551 (Niederspannungs-Stromerzeugungsanlagen), Teil 704 (Baustellen), Teil 706 (Begrenzte, leitfähige Räume), Teil 728 (Ersatzstromversorgungsanlagen) und Teil 737 (Feuchte und nasse Bereiche und Räume; Anlagen im Freien) von Belang
–
IEC/EN 60 364-7-704 ist die internationale Norm entsprechend der DIN VDE 0100-704
–
DIN VDE 0105-1 – Betrieb von elektrischen Anlagen
–
DIN VDE 0250 – Isolierte Starkstromleitungen
–
DIN VDE 0281 – Starkstromleitungen mit thermoplastischer Isolierhülle für Nennspannungen bis 450/750 V
–
DIN VDE 0282-4 – Starkstromleitungen mit vernetzter Isolierhülle für Nennspannungen bis 450/750 V – Teil 4: Flexible Leitungen
–
DIN VDE 0292 – System für Typkurzzeichen von isolierten Leitungen
172
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
–
DIN VDE 0293-308 – Kennzeichnung der Adern von Kabeln/Leitungen und flexiblen Leitungen durch Farben
–
DIN VDE 0470-1 – Schutzarten durch Gehäuse
–
DIN VDE 0660-501 – Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen – Teil 4: Besondere Anforderungen an Baustromverteiler
–
DIN VDE 0701 – Instandsetzung, Änderung und Prüfung elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke
–
DIN VDE 0740-1 – Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge – Sicherheit – Teil 1: Allgemeine Anforderungen
–
BGI 531 – Installationsarbeiten; Heizung, Lüftung, Sanitär
–
BGI 594 – Einsatz von elektrischen Betriebsmitteln bei erhöhter elektrischer Gefährdung
–
BGI 600 – Auswahl und Betrieb ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel nach Einsatzbereichen
–
BGI 608 – Auswahl und Betrieb elektrischer Anlagen und Betriebsmittel auf Bau- und Montagestellen. Diese Regeln sind eine für den Praktiker interessante Zusammenfassung der DIN VDE. Außerdem sind in dieser Regel zusätzliche Festlegungen aufgeführt, welche in der DIN VDE 0100-704 nicht berücksichtigt werden. Von besonderer Bedeutung ist hier vor allem Abschnitt 3: Maßnahmen zur Verhütung von elektrischen Gefährdungen auf Bau- und Montagestellen
–
BGI 867 – Auswahl und Betrieb von Ersatzstromerzeugern auf Bau- und Montagestellen
–
BGV A3 – Elektrische Anlagen und Betriebsmittel
–
BGV C22 – Bauarbeiten, § 43: Elektrische Anlagen und Betriebsmittel
–
VDE – Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V. – Regelwerk
–
Weiterhin ist zu beachten, dass Elektroinstallationen an Baustellen den Bestimmungen der DIN 43 868 sowie den „Technischen Anschlussbedingungen“ des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft e. V. (VDEW) entsprechen müssen.
2.5.3 Wasserversorgung 2.5.3.1 Grundlagen
Um eine Baumaßnahme erfolgreich durchführen zu können, wird eine den qualitativen (Trinkoder Brauchwasser) und quantitativen Anforderungen entsprechende Versorgung der Baustelle mit Wasser vorausgesetzt. Trinkwasser wird in der Regel in Sanitäranlagen zum Waschen und Duschen sowie in Unterkunftscontainern für die Zubereitung von Mahlzeiten verwendet und muss frei von gesundheitsschädigenden Stoffen sein. Im Vergleich dazu sind die qualitativen Anforderungen für Brauchwasser geringer. Häufige Einsatzgebiete für Wasser bei Baumaßnahmen sind: –
Anmachwasser für die Beton-, Estrich-, Putz- und Mörtelherstellung,
–
Nachbehandlung von Frischbeton,
–
Anfeuchten oder Einschlämmen von Boden,
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
–
Anfeuchten von Bauteilen bei Abbrucharbeiten,
–
bestimmte Bauverfahren des Spezialtiefbaus sowie
–
Reinigung von Fahrzeugen, Baumaschinen und Geräten.
173
Üblicherweise wird der Bedarf an Wasser aus dem öffentlichen Trinkwasserversorgungsnetz gedeckt. Alternativ kann das Wasser aus Brunnenanlagen, Gewässern oder Quellen gewonnen werden, wobei dieses meist wasserrechtlich genehmigungspflichtig ist. Besteht keine der genannten Entnahmemöglichkeiten, muss das Wasser in separaten Behältern (Wasserwagen, Tanks o. Ä., vgl. Bild 2.103) bereitgestellt werden. In seltenen Fällen müssen je nach den örtlichen Verhältnissen zusätzliche Anlagen der Wasserfassung (z. B. Auffangbauwerke/Sammelbecken), der Wasserförderung (z. B. Druckerhöhungs-/Pumpenanlagen) oder Wasseraufbereitung (z. B. Filteranlagen) vorgesehen werden.
Bild 2.103: Baustellen-Wasserversorgung für Brauchwasser mittels transportabler Wassertanks
2.5.3.2 Dimensionierung der Wasserversorgung
Die Dimensionierung der Wasserversorgung erfolgt üblicherweise über den stündlichen Maximalbedarf, der circa 50 % über dem mittleren Stundenbedarf liegt. Zuzüglich sind Leitungsverluste in Höhe von 5 % bis 20 % zu berücksichtigen. 146 Der Wasserbedarf auf Baustellen ist in der Regel relativ gering, wenn keine Anlagen mit einem hohen Wasserverbrauch angeschlossen werden müssen (z. B. für die Betonherstellung usw.).
146
Es sei darauf hingewiesen, dass wasserverbrauchende Großgeräte (z. B. Durchlaufmischer von Mörtelsilos oder Betonmischanlagen) oder besondere Bauverfahren besondere Anforderungen an die Menge und die Druckverhältnisse von Leitungswasser und damit die Dimensionierung der Wasserversorgung haben. Beispielsweise benötigt die manuelle Betonherstellung in Betonmischern einen Wasserzufluss, der 1/5 des Nenninhaltes des Mischers innerhalb von 20 Sekunden bereitstellt.
174
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Für eine überschlägige Bestimmung des mittleren Wasserbedarfs können die Richtwerte aus Tabelle 2.46 zugrunde gelegt werden. Für kleine Baustellen kann ein mittlerer Gesamtwasserbedarf von pauschal circa 50 Liter pro Person und Tag angenommen werden. Tabelle 2.46: Richtwerte für den mittleren Wasserbedarf auf Baustellen mittlerer Wasserbedarf für WC und Waschen WC, Waschen und Duschen Abortspülung
Richtwert 20–30 Liter/Person und Tag 40–70, max. 100 Liter/Person u. Tag 7 Liter/Spülung
Anmachwasser Beton
100–200 Liter/m³
Anmachwasser Mörtel
200–250 Liter/m³
Wechselsilos für die Herstellung von Mörtel o. Ä. Herstellung von Mauerwerk Sichtbetonschalung aus Holz nässen Nachbehandlung des Betons durch Nässen Verblendmauerwerk abwaschen Reinigungsvorgang von größeren Geräten zur Herstellung von Estrich oder Mörtel, Betonpumpen usw. Reinigung von Arbeitsgeräten per Hand Baustraßenreinigung
1,5–2,0 m³/h 80–100 Liter/m³ 5 Liter/m² Schalungsfläche 30 Liter/m² Betonfläche 15–20 Liter/m² 100–130 (200) Liter/Stück 20 Liter/Stück 40 Liter/m²
Die Wasserverteilung auf der Baustelle erfolgt von der zentralen Versorgungsleitung (die an das öffentliche Versorgungsnetz direkt oder über Hydranten anschließt) über ein Netz an Verteilungsleitungen bis zu den Zapfstellen (Wasserhähne, Endgeräte usw.; vgl. Bild 2.104). Dieses Netz sollte für einzelne Bereiche abstellbar sein, um bei Havarien einen größeren Wasserschaden zu vermeiden. Weiterhin ist darauf zu achten, dass insbesondere ein direktes Überfahren von Wasserleitungen durch Eingraben oder Überführen verhindert wird. Zapfstellen bzw. Anschlüsse für Wasser werden grundsätzlich an Unterkunfts-, Büro-, Sanitär- und ggf. Sanitätscontainern sowie eventuell an Magazincontainern, Flächen für die Schalungsbearbeitung, bei der Mörtel- und Betonverarbeitung sowie auf jeder Etage in Abhängigkeit der durchzuführenden Baumaßnahmen erforderlich.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
175
Bild 2.104: Beispiel für eine Wasserzapfstelle auf einer Baustelle 147
Der erforderliche Rohrleitungsinnendurchmesser d berechnet sich überschlägig nach folgender Formel. 148 d
mit
4Q 100 [mm] v S 10
(Formel 11)
d
Rohrleitungsinnendurchmesser [mm]
Q
Durchflussmenge (stündlicher Maximalbedarf) [l/s]
v
Fließgeschwindigkeit [m/s], wobei gilt: 0,50 m/s < v < 1,5 m/s
S
3,14 (gerundet)
Beispiel: Dimensionierung der Wasserversorgung (auf den stündlichen Spitzenbedarf): 50 Arbeitskräfte in Tagesunterkünften und Duschen (mittlerer täglicher Wasserbedarf 50 Liter pro Arbeitskraft), sonstiger Wasserverbrauch auf der Baustelle 1,0 m³/Tag, v = 0,8 m/s, Leitungsverluste 10 %, stündlicher Spitzenbedarf = 1,5-facher mittlerer Stundenbedarf.
(1) Berechnung des stündlichen Maximalbedarfs an Wasser Q Q = 1,5 · [(50 AK · 0,05 m³/AK·Tag) + 1,0 m³/Tag] · 1,1 = 5,78 m³/Tag Q = 5,78 m³/Tag / 9 h/Tag = 0,64 m³/h = 0,18 l/s (2) Berechnung des erforderlichen Leitungsdurchmessers d der Hauptleitung d
147
4 0,18 l / s 100 16,9 mm , gewählt 3/4–Zoll-Leitung (19,05 mm) 0,8 m / s S 10
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA. Formel ist nicht dimensionsrein. Hinweis: ¼ Zoll = 0,635 cm, ½ Zoll = 1,270 cm, ¾ Zoll = 1,905 cm, 1 Zoll = 2,540 cm; 1¼ Zoll = 3,175 cm; 1½ Zoll = 3,810 cm; 1¾ Zoll = 4,445 cm. 148
176
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Für bautechnische Großgeräte mit einem hohen Verbrauch an Wasser (z. B. HDI-Anlagen) ist häufig die Zuführung von Wasser von der Zapfstelle mit Hilfe eines „C-Schlauches“ (vgl. Bild 2.105) erforderlich (Innendurchmesser 42 oder 52 mm). Dabei ist besonders auf die Passfähigkeit der Anschlussstücke beidseitig des Schlauches zu achten (Sturzkupplung).
Bild 2.105: Beispiel für einen C-Schlauch
Während der Winterperiode sind Leitungen frostsicher, also gedämmt, mit Begleitheizung oder mindestens 80 cm unter der Geländeoberfläche zu verlegen. Gegebenenfalls sind die Wasserleitungen mit einem entwässerbaren Tiefpunkt (z. B. in einem Schacht) auszustatten. Auch Wasserzapfstellen können mittels einfacher Konstruktionen wärmegedämmt werden (vgl. Bild 2.106).
Bild 2.106: Wärmedämmung einer Wasserzapfstelle
2.5.3.3 Praxishinweise
–
Die Leitungsführung, die Unterverteiler auf dem Baufeld, die Zapfstellen für Wasser und die Einleitungsstellen für Abwasser sollten im Baustelleneinrichtungsplan eingezeichnet werden. Zapfstellen für Brauchwasser müssen dauerhaft gekennzeichnet werden mit „Kein Trinkwasser“.
–
Für Notfälle sollte die Telefonnummer des Wasserversorgers griffbereit sein.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
177
–
Es ist zu prüfen, ob bei der Dimensionierung der Wasserversorgung wasserverbrauchende Großgeräte oder z. B. auch die Bereitstellung von Löschwasser berücksichtigt werden müssen.
–
Die in späten Bauphasen erforderlichen Wechselsilos (Estrich, Mörtel, Putz) müssen bei der Planung der Wasserversorgung bezüglich Standort und Verbrauch berücksichtigt werden.
–
Es ist zu prüfen, ob die im Bauprojekt gegebenenfalls enthaltene endgültige Wasserversorgungsanlage oder Leitungen für die Wasserversorgung der Baustelle genutzt werden können.
2.5.3.4 Vorschriften und Regeln
–
Anschlussbedingungen der Versorgungsunternehmen
–
Für Trinkwasseranlagen: Regelwerk des DVGW – Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches 149
–
BGR 236 - Rohrleitungsbauarbeiten
2.5.4 Abwasserentsorgung Unter dem Begriff Abwasser wird im Sinne dieses Abschnittes Schmutz- und Niederschlagswasser sowie aus dem Boden austretendes Grundwasser verstanden. Das während einer Bauausführung anfallende Schmutz-, teilweise auch Niederschlagswasser, muss mit Hilfe einer geeigneten Entwässerungsanlage gesammelt, eventuell gereinigt und schließlich abgeführt werden. Besondere Beachtung erhalten dabei die Forderungen des Umweltschutzes im Hinblick auf die Reinhaltung des Grundwassers und der Vorfluter sowie die Forderungen nach dem Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-/AbfG, vgl. Abschnitt 2.5.7, Abfallentsorgung, S. 185). Eine Ableitung von Niederschlagswasser erfolgt in der Regel von befestigten Flächen sowie von Dachflächen der Container und zu erstellenden baulichen Anlagen auf nicht versiegelte Flächen zur freien Versickerung. Ist dies aufgrund zu großer Wassermengen nicht möglich, so muss das anfallende Wasser gefasst und gezielt abgeleitet werden. Ein Ausspülen oder Auskolken des anstehenden Bodens ist dabei zu vermeiden. Das Schmutzwasser auf Baustellen fällt in der Regel als Abwasser folgender Einrichtungen an: –
Wasch- und Toilettenanlagen,
–
Mischanlagen für Beton, Mörtel usw. sowie
–
Reinigungsplätzen für Baumaschinen, Fahrzeuge, Schalung, Werkzeuge usw.
Bei der Einleitung des Schmutzwassers gelten die Regelungen der Abwassersatzungen des jeweiligen Gebietes sowie die allgemeinen Umweltschutzgesetze. Heutzutage ist es häufig nicht möglich, aus geschlossenen Wasserhaltungen gewonnenes Grundwasser in die Vorflut einzuleiten. Gleichermaßen ist eine Einleitung in das Abwassernetz
149
Hinweise zu Vorschriften und Regeln für Trinkwasseranlagen unter www.dvgw.de.
178
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
meist verboten oder mit sehr hohen Auflagen verbunden, so dass das Wasser über Schluckbrunnen zu versickern ist. Neben chemischen Analysen des Grundwassers können von den Behörden besondere Maßnahmen der Wasseraufbereitung vor der Wiedereinleitung gefordert werden. 2.5.4.1 Dimensionierung der Abwasserentsorgung
Bei der Wahl einer geeigneten Abführungsanlage für Abwässer sind die örtlichen Verhältnisse, anfallende Wassermengen, Dauer des Bauvorhabens sowie besondere Auflagen zu berücksichtigen. Den Regelfall stellt die Abführung von Schmutz- und Niederschlagswasser in das öffentliche Kanalisationsnetz oder in Abwassersammelbehälter (z. B. Rückhaltetanks, Kleinkläranlagen) dar. In Sonderfällen kommt auch die Einleitung in natürliche Vorfluter oder die Versickerung in Frage. Schmutzwasser sollte aufgrund wirtschaftlicher und hygienischer Kriterien in ein öffentliches Kanalisationsnetz eingeleitet werden, wenn dieses in der Nähe der Baustelle existiert, keine unzulässigen Beimengungen im Schmutzwasser enthalten sind und es die Kosten für die Herstellung des Anschlusses zulassen. Die Einleitung von Schmutzwasser in öffentliche Kanalsysteme ist durch die jeweilige Kommune genehmigungspflichtig und kostenpflichtig. Der Anschluss auf dem Baugelände erfolgt üblicherweise durch die Verlegung von Kunststoffrohren. Bei der Einleitung von Schmutzwasser aus Bautätigkeiten in die öffentliche Kanalisation sollte als Übergabestelle ein Sinkkasten vorgesehen werden, um ein Einleiten von Feststoffen zu vermeiden. Falls größere, stark verschmutzte Abwassermengen nicht zu vermeiden sind, muss vor Ort gegebenenfalls auch eine Vorbehandlung durch Abtrennung der absetzbaren Bestandteile erfolgen. Dafür werden mobile Behandlungsanlagen eingesetzt, auch Absetzcontainer genannt, die auf dem Prinzip der Schwerkraftabscheidung und bei Bedarf mit Hilfe von Fällungsoder Flockungsmitteln arbeiten. Die Sammlung von Schmutzwasser in offenen (Sicker-) Gruben wird heutzutage kaum angewendet und unterliegt umfänglichen behördlichen Auflagen.
Alternativ dazu kann die Einleitung des Schmutzwassers, insbesondere von Sanitäranlagen, in spezielle Abwassersammelbehälter erfolgen. Diese sind meist aus Stahl oder Kunststoff hergestellt und haben ein Fassungsvermögen zwischen 2 m³ und 10 m³ (vgl. Bild 2.107).
Bild 2.107: Beispiel für einen Abwassersammelbehälter (ca. 2,5 m³) unter einem Sanitärcontainer
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
179
Die Tanks besitzen Einlauf- und Entleerungsöffnungen, so dass in bestimmten zeitlichen Abständen eine Leersaugung durch Fäkalienfahrzeuge möglich ist. Für die Dimensionierung der Abwassersammelbehälter für Sanitäranlagen kann ein Richtwert von 50 l/Person und Tag bzw. 0,25 m³/Person als Vorhaltevolumen angenommen werden. Damit wäre der in Bild 2.107 dargestellte Abwassersammelbehälter mit einem Fassungsvermögen von circa 2,5 m³ für circa (2,5 m³/0,25 m³) = 10 Personen ausreichend und müsste 1-mal wöchentlich geleert werden. Weiterhin können als Richtwerte für die Menge an anfallendem Schmutzwasser aus dem Bauprozess auch die in Tabelle 2.46, S. 174 angegebenen Zahlen genutzt werden. Niederschlagswasser wird in der Regel auf unversiegelte Flächen oder in natürliche Vorfluter entwässert, bei größeren Mengen aber auch in die öffentliche Regenwasser- oder Schmutzwasserkanalisation eingeleitet. Für die Dimensionierung von Leitungen, in denen das Niederschlagswasser abgeführt werden soll, verwendet man üblicherweise die Wassermenge r15 (1) 150, die maximal bei einem jährlich vorkommenden Regenereignis mit einer Dauer von 15 Minuten anfällt. Die Wassermenge r15 (1) schwankt zwischen 80 l/(s · ha) und 100 l/(s · ha) im nord-, mittel- und westdeutschen Raum und 100 l/(s · ha) bis 130 (150) l/(s · ha) im süd- und südwestdeutschen Raum. 151 Soll anstelle der maximalen jährlichen Regenspende die halbjährliche maximale Regenspende, also r15 (0,5), angesetzt werden, so sind die angegebenen Werte um 25 % zu reduzieren. Soll hingegen die 2-jährige maximale Regenspende, also r15 (2), angesetzt werden, so sind die angegebenen Werte um 30 % zu erhöhen. 152 In Abhängigkeit der vorliegenden Oberfläche kann noch ein zusätzlicher Abminderungsfaktor angesetzt werden. 153 Beispiel: Bestimmung der Niederschlagsmenge für ein maximales, 15-minütiges Regenereignis, das alle 2 Jahre vorkommt: Das Baufeld bestehend aus einer 1.500 m² großen, fugenlosen Oberflächenbefestigung (Abminderungsfaktor 0,85); r15 (1) = 120 l/(s · ha).
(1) Berechnung des maximalen, 15-minütigen Regenereignisses innerhalb von 2 Jahren r15 (2): r15 (2) = r15 (1) · 1,30 = 120 l/(s · ha) · 1,30 = 156 l/(s · ha) (2) Berechnung der auf dem Baufeld in 15 Minuten anfallenden Niederschlagsmenge Q Q
0,85
156 l/(s ha) 900 s 1.500 m² 10.000 m²/ha
17.901 l, gerundet 18 m³
Aus Q = 18 m³ kann die abzuführende Wassermenge von (18 m³/15 Minuten =) 1,2 m³/min = 20 l/s ermittelt werden. Mit den Ergebnissen dieser Berechnung kann nun eine Rohrleitung, eine Pumpe oder ein Rückhaltebecken dimensioniert werden.
150
Interpretation von r15 (1): r = maximale Regenwassermenge; 15 = Dauer des Bemessungsregens, hier 15 Minuten; (1) = Häufigkeit, mit der die maximale Regenwassermenge pro Jahr anfällt, hier 1-mal pro Jahr. 151 Hinweis: 166,7 l/(s · ha) = 1 mm/min = 1 l/(m² · min); 15 Minuten = 900 Sekunden; 1 ha = 10.000 m². 152 Beispiel: Beträgt die maximale 15-minütige Regenspende pro Jahr 100 l/(s · ha), so beträgt die maximale 15-minütige Regenspende pro 6 Monate (100 l/(s · ha) · 0,75 =) 75 l/(s · ha). 153 Dachflächen: 0,85 - 0,95; fugenlose Oberflächenbefestigung (Asphalt- und Betonstraßen, Pflaster mit Fugenverguss): 0,80 - 0,90; Pflaster ohne Fugenverguss: 0,50 - 0,70; Schotterdecken: 0,40 - 0,50; Sandund Kieswege: 0,15 - 0,30; unbefestigte Flächen: 0,10 - 0,20; Rasenflächen: 0,00.
180
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
2.5.4.2 Praxishinweise
–
Der Betrieb von Abwasserbehandlungsanlagen (Absetzbecken, Neutralisationsanlage usw.) ist in der Regel genehmigungspflichtig.
–
Bei natürlicher Versickerung sollte beachtet werden, dass das Wasser nicht in Baugräben oder Arbeitsräume läuft und somit in das Gebäude eindringen kann oder sonstige Schäden anrichtet.
–
Bei provisorischer Entwässerung der (Rohbau-)Gebäude ist an eine ausreichende Fortleitung der anfallenden Regenwassermengen zu denken.
–
Werden Fassaden durch nasse Reinigungsverfahren mit Reinigungsmitteln gesäubert, so ist das anfallende Schmutzwasser gesondert zu sammeln und zu entsorgen.
–
Es ist zu prüfen, ob der im Bauprojekt gegebenenfalls enthaltene Abwasseranschluss bereits für die Abwasserentsorgung während der Bauzeit genutzt werden kann.
2.5.4.3 Vorschriften und Regeln
–
KrW-/AbfG – Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz
–
SächsWG – Landeswassergesetze, z. B. Sächsisches Wassergesetz
–
WHG – Wasserhaushaltsgesetz
–
kommunale Abwassersatzungen
–
BGR 126 – Arbeiten in umschlossenen Räumen von abwassertechnischen Anlagen
–
TRBA 220 – Sicherheit und Gesundheit bei Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen in abwassertechnischen Anlagen
2.5.5 Kommunikation Für den reibungslosen Ablauf des Bauprozesses ist die ständige Informationsübermittlung von Daten und Informationen sowohl innerhalb der Baustelle als auch nach außen von großer Bedeutung. Somit muss zur Leitung und Steuerung des Bauablaufs auch auf der Baustelle eine leistungsfähige Kommunikationsanlage vorhanden sein. Dafür kommt nach dem heutigen Stand der Technik eine Vielzahl geeigneter Kommunikationssysteme zum Einsatz, so dass ein Informationsaustausch ohne Zeitverluste gewährleistet werden kann. In der Regel sind dies: Festnetztelefone, Mobiltelefone, Fax-Anlagen, E-Mail/Internet sowie Sprechfunkanlagen. Bei den einzelnen Systemen wird zwischen drahtgebundenen und drahtlosen Anlagen unterschieden. Drahtgebundene Anlagen kommen meist für die Kommunikation der Baustelle nach außen, drahtlose Anlagen vor allem für die Kommunikation innerhalb der Baustelle in Frage. 2.5.5.1 Auswahlkriterien
Als Kommunikationsmittel reichen bei kleinen Baustellen oftmals Mobiltelefone aus. Bei Baustellen, bei denen Gebäude und Container für die Bauleitung vorgehalten werden, sollte immer ein Festnetzanschluss mit Anschlüssen für Telefon, Fax und Internet eingerichtet werden. Dabei hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, Telefone als schnurlose Telefone vorzusehen, da dann das Personal auch bei Baustellenrundgängen zu erreichen ist. Sprechfunkanlagen werden meist beim Einsatz von Obendrehern für die Kommunikation zwischen Kranführer und Arbei-
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
181
ter sowie zwischen Kranführer und Kranführer erforderlich. Bestimmte Frequenzen von Sprechfunkanlagen müssen genehmigt werden. In Tabelle 2.47 sind die wichtigsten Vor- und Nachteile der gängigen drahtgebundenen und drahtlosen Kommunikationssysteme dargestellt. Tabelle 2.47: Übersicht der gängigen Kommunikationssysteme Drahtgebundene Systeme
Drahtlose Systeme
Beispiel
Fernsprechanlagen (Telefon über Festnetz, Fax)
Mobiltelefone, Sprechfunkanlagen
Vorteile
Mobilfunk-Endgeräte (Handys) können durch die Personen immer mitgeführt i. d. R. störungsfreie Sendung von Nachwerden; kein Montageaufwand; schnell richten über große Distanzen; kosteneinsatzbereit; bei Pauschaltarifen (Flatragünstiger im Vergleich zu Mobiltelefote) kostengünstig bei Gesprächen ins nen; Internet/E-Mailanschluss möglich Festnetz (meistens nicht in Mobilfunknetze)
Nachteile
Anschlusszwang an Kabel oder Freileitungen; Zeit- und Kostenaufwand für Installation und Leitungsverlegung; stationäre Anordnung
Mobiltelefone: je nach Tarif und Anbieter kostenintensiv im Vergleich zu Festnetzanlagen; derzeit noch relativ geringe Übertragungsraten für Daten; Telefax kaum möglich; abhängig von Akkukapazitäten; nicht in allen Gebäudeteilen (z. B. UG) funktionsfähig
2.5.6 Mobile Tankanlagen 2.5.6.1 Grundlagen
Für die Versorgung von Maschinen mit Verbrennungsmotoren wird Kraftstoff benötigt. Wenn diese Versorgung mit Hilfe von Kanistern nicht sichergestellt werden kann, kommen häufig mobile Tankanlagen (vgl. Bild 2.108) oder bei sehr großen Mengen Tankfahrzeuge zum Einsatz. Bei großen Erdbau-Baustellen werden die Maschinen in der Regel direkt von einem Tankfahrzeug betankt, das unmittelbar an die Arbeitsstelle der Maschine fährt. Da es sich bei Kraftstoff um einen Wasser gefährdenden Stoff handelt, bestehen an dessen Transport und Lagerung und damit an mobile Tankanlagen besondere Anforderungen, wie beispielsweise eine gültige baurechtliche Zulassung. An mobile Tankanlagen für Benzinkraftstoffe werden besonders hohe Anforderungen (z. B. eine explosionsdruckstoßfeste, doppelwandige Bauweise) mit der Folge gestellt, dass sie im Vergleich zu Tankanlagen für Dieselkraftstoff nur sehr selten zum Einsatz kommen. Es sei noch darauf hingewiesen, dass für Großbaustellen neben den mobilen Tankanlagen auch stationäre Tankanlagen mit bis zu mehreren 10.000 l Fassungsvolumen angeboten werden. Diese werden nachfolgend nicht näher betrachtet. Erforderliche Informationen dazu können über die Hersteller bezogen werden.
182
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Bild 2.108: Mobile Tankanlage
2.5.6.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung, Transport
Die Auswahl einer mobilen Tankanlage richtet sich neben der Art des zu bevorratenden Kraftstoffes (Benzin- oder Dieselkraftstoff) hauptsächlich nach folgenden drei Kriterien: (1)
Wird die Tankanlage ausschließlich im leeren oder auch im gefüllten Zustand transportiert?
(2)
Wird die Tankanlage in einem Wasserschutzgebiet aufgestellt?
(3)
Welches maximale Befüllvolumen und welche Ausstattung sind erforderlich?
Der Transport von leeren Tankanlagen unterliegt ausschließlich den Vorschriften üblicher, nicht gefährlicher Güter auf öffentlichen Straßen. Insofern bestehen mit Ausnahme der bekannten Einschränkungen für Gewicht und Abmessungen keine Regelungen für deren Transport. Im Vergleich dazu bestehen für den Transport im öffentlichen Straßenverkehr auch von nur teilweise befüllten Tankanlagen/-behältern sehr strikte Vorgaben in dem europäischen Übereinkommen über die internatonale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße (ADR) und in der Gefahrgutverordnung Straße und Eisenbahn (GGVSE). Wer nur kleine Mengen gefährlicher Güter transportiert, braucht nicht alle Vorschriften zu beachten. Die Verpflichtung zur Einhaltung dieser Verordnungen haben im Wesentlichen der Fahrzeughalter, der Absender, der Verladende sowie der Fahrzeugführer. Ohne einen Gefahrgüter-Führerschein darf im öffentlichen Straßenverkehr Benzinkraftstoff grundsätzlich nur bis zu einer Menge von 333 l, Dieselkraftstoff bis zu einer Menge von 1.000 l transportiert werden (vgl. Abschnitt 1.1.3.6.3 ADR). Werden diese Mengen überschritten, liegt ein kennzeichnungspflichtiger Gefahrguttransport vor und der Fahrer braucht den ADR-Gefahrgutführerschein. Weiterhin ist neben der StVO und StVZO unter anderem folgendes zu beachten:
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
183
–
Ausrüstung der Beförderungseinheit mit einem Feuerlöscher nach Abschnitt 8.1.4 ADR;
–
Unterweisung aller an der Beförderung beteiligten Personen nach Abschnitt 1.3 ADR;
–
Mitführen des Gefahrzettels Nr. 3 sowie Kennzeichnung des Behälters mit der UNNummer 154;
–
weitere gesetzliche Vorgaben beim Befahren von Wasserschutzgebieten.
Mobile Tankanlagen können mit einem Volumen bis zu 1.000 l auch gefüllt auf speziellen Anhängern mit dem PKW transportiert und mit dem Kran, Gabelstapler oder Teleskopstapler verladen werden. Beim Aufstellen von Tankanlagen kleiner 1.000 l innerhalb von Wasserschutzgebieten ist zu beachten, dass diese immer mit einer doppelwandigen Behälterwand ausgestattet sein müssen. Alternativ muss eine ausreichend dimensionierte Auffangwanne vorgesehen werden. Erfolgt das Aufstellen außerhalb von Wasserschutzgebieten, reicht bei der Lagerung von Dieselkraftstoff eine einwandige Ausführung. Tankanlagen für Benzinkraftstoff sind immer doppelwandig auszuführen. Das erforderliche Befüllvolumen und die Ausstattung richten sich nach den Erfordernissen der Baustelle. Angeboten werden mobile Tankanlagen aus Stahl mit einem Befüllvolumen von 400 l (Leergewicht circa 150 kg für einwandige Ausführung, 200 kg für doppelwandige Ausführung) bis zu 980 l (Leergewicht circa 200 kg für einwandige Ausführung, 300 kg für doppelwandige Ausführung). Die erforderliche Menge an zu bevorratendem Kraftstoff richtet sich nach den einzelnen Verbräuchen der Großgeräte sowie der Häufigkeit von Kraftstofflieferungen auf die Baustelle. Die Verbräuche gängiger Großgeräte sind in Tabelle 2.48 zusammengefasst. Dieser Tabelle ist bei Berücksichtigung üblicher Baustellenbedingungen ein Dieselkraftstoffbedarf von circa 0,15 l/kWh bis 0,19 l/kWh zugrunde gelegt. 155 Das Befüllen der Geräte von der mobilen Tankanlage kann mittels Elektropumpe (circa 50 l/min bis 70 l/min) oder Handpumpe (25 l/min bis maximal 40 l/min), optional auch mit Zählwerk, erfolgen. Wird die Tankanlage im Freien aufgestellt, bestehen erhöhte Anforderungen an die Pumpenhaube zum Schutz der Bedienausrüstung (z. B. Abschließbarkeit). Weiterhin sei noch auf die wiederkehrenden Prüfungen der mobilen Tankanlage hingewiesen. Nach Abschnitt 6.5.1.6.4 b ADR müssen alle metallenen mobilen Tankanlagen einer „die zuständige Behörde zufriedenstellenden Inspektion unterzogen werden“. Nach der Inspektion vor Inbetriebnahme müssen doppelwandige Konstruktionen aller 2,5 Jahre überprüft werden. Verantwortlich dafür ist der Betreiber der Anlage. Beim Aufstellen von mobilen Tankanlagen ist ein Mindestabstand von 10 m zu Gebäuden einzuhalten. Bei allen Tankanlagen müssen weiterhin die Aufstellfläche sowie der Tankbereich aus einem festen, undurchlässigen Oberbau (z. B. Beton, Asphalt oder Pflaster) hergestellt sein. Der Durchmesser des Tankbereiches ergibt sich aus der Schlauchlänge zuzüglich 2,0 m.
154
UN-Nummer für Dieselkraftstoff: 1202; UN-Nummer für Benzinkraftstoff: 1203. Angaben aus Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (Hrsg.), BGL Baugeräteliste 2007, 2007 sowie von Plümecke, Preisermittlung für Bauarbeiten, 2004, S. 68. 155
184
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Tabelle 2.48: Verbräuche gängiger Großgeräte auf Baustellen Großgerät
Leistung
durchschnittlicher Verbrauch
Fahrzeugkrane max. Lastmoment 65 tm max. Lastmoment 150 tm max. Lastmoment 360 tm
140 kW 190 kW 340 kW
25 l/h 35 l/h 55 l/h
Hydraulikbagger Motorleistung 80 kW Motorleistung 160 kW Motorleistung 300 kW
80 kW 160 kW 300 kW
15 l/h 25 l/h 50 l/h
Radlader Motorleistung 50 kW Motorleistung 100 kW Motorleistung 200 kW Motorleistung 300 kW
50 kW 100 kW 200 kW 300 kW
10 l/h 17 l/h 35 l/h 50 l/h
Planierraupen Motorleistung 50 kW Motorleistung 100 kW Motorleistung 230 kW
80 kW 160 kW 300 kW
15 l/h 30 l/h 50 l/h
LKW 6 x 4 zul. Gesamtgewicht 20 t zul. Gesamtgewicht 26 t zul. Gesamtgewicht 33 t
160 kW 200 kW 260 kW
25 l/h 35 l/h 45 l/h
Stromaggregat Leistung 50 kVA Leistung 100 kVA Leistung 200 kVA Leistung 400 kVA
50 kW 90 kW 180 kW 350 kW
10 l/h 15 l/h 30 l/h 60 l/h
2.5.6.3 Praxishinweise
–
Beim Erwerb mobiler Tankanlagen sollte darauf geachtet werden, dass diese von einem anerkannten Fachbetrieb gemäß § 19 l WHG stammen, nach den gesetzlichen Anforderungen zertifiziert sind sowie Werksprüfzeugnisse und Zulassungen mitgeliefert werden.
2.5.6.4 Vorschriften und Regeln
–
GGBefG – Gefahrgutbeförderungsgesetz
–
SächsWG – Landeswassergesetze, z. B. Sächsisches Wassergesetz
–
WHG – Wasserhaushaltsgesetz
–
BetrSichV – Betriebssicherheitsverordnung
–
GefStoffV – Gefahrstoffverordnung
–
GGVSE – Gefahrgutverordnung Straße und Eisenbahn
–
VbF – Verordnung über brennbare Flüssigkeiten
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
185
–
ADR – Europäische Übereinkommen über die Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße
–
TRbF – Technische Regeln für brennbare Flüssigkeiten
–
TRGS – Technische Regeln für Gefahrstoffe
–
VwVwS – Verwaltungsvorschrift wassergefährdende Stoffe
–
Landesspezifische Verordnungen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen
–
Betriebs- und Verhaltensvorschriften nach der Lagerordnung des jeweiligen Bundeslandes
2.5.7 Abfallentsorgung 2.5.7.1 Begriffsdefinitionen und rechtliche Grundlagen
Das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-/AbfG) definiert Abfälle als bewegliche Sachen besonderer Art, deren sich der Besitzer entledigt, entledigen will oder entledigen muss. Es gilt insbesondere für Erzeuger 156 und Besitzer 157 von Abfällen, für Einsammler oder Beförderer von Abfällen sowie für Unternehmen, die Abfälle in einem Verfahren nach Anhang II KrW/AbfG entsorgen. Abfälle werden grundsätzlich in Abfälle zur Verwertung und in Abfälle zur Beseitigung unterschieden. Dabei sind nach § 3 Abs. 1 KrW-/AbfG Abfälle zur Verwertung Abfälle, „die verwertet werden; Abfälle, die nicht verwertet werden, sind Abfälle zur Beseitigung“. Abfälle werden weiterhin nach § 3 Abs. 8 KrW-/AbfG unterschieden in gefährliche Abfälle und nicht gefährliche Abfälle. Dabei sind Abfälle gefährlich, wenn diese „durch Rechtsverordnungen nach § 41 Satz 2 bestimmt worden sind“. Nicht gefährliche Abfälle im Sinne des KrW-/AbfG sind alle übrigen Abfälle. Die dahingehend relevante Rechtsverordnung ist die Abfallverzeichnisverordnung (AVV). Diese Verordnung umfasst über 800 Abfallarten, von denen mehr als 400 als gefährlich eingestuft sind. Das KrW-/AbfG unterscheidet im Umgang mit den (Bau-)Abfällen neben der Pflicht zur Getrennthaltung vor allem zwischen der Registerpflicht (§ 42 KrW-/AbfG) und der Nachweispflicht (§ 43 KrW-/AbfG). Für gefährliche Abfälle besteht generell die Nachweis- und Registerpflicht, für nicht gefährliche Abfälle hingegen ausschließlich die Registerpflicht. Bei der Führung eines Registers (Registerpflicht) müssen gemäß § 42 KrW-/AbfG neben der Menge, der Art (z. B. Bezeichnung nach AVV) und dem Ursprung des Abfalls weitere erforderliche Angaben zur Gewährleistung einer ordnungsgemäßen Entsorgung dokumentiert werden (z. B. Beförderungsmittel oder Art der Behandlung der Abfälle). Dies erfolgt in Listenform oder unter Verwendung von fortlaufenden Praxisbelegen (Lieferscheinen o. Ä.). Für nicht gefährliche Abfälle unterliegen in der Regel ausschließlich die Entsorger der Registerpflicht. Dabei muss beachtet werden, dass Abfallentsorger auch (Bau-)Unternehmen sind, wenn diese z. B. mineralische Abfall-Stoffe (z. B. Betonrecycling) einbauen. Dies ist häufig im Straßenbau 156
Erzeuger sind vor allem natürliche oder juristische Personen, durch deren Tätigkeit Abfälle angefallen sind, z. B. Bauunternehmen im Rahmen ihrer Bautätigkeit. 157 Besitzer sind die Erzeuger von Abfällen oder die natürlichen oder juristischen Personen, in deren Besitz sich die Abfälle befinden, z. B. Bauunternehmen oder Bauherren.
186
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
oder im Hochbau für die Herstellung von Baustraßen oder sonstigen Tragschichten der Fall. Für gefährliche Abfälle unterliegen sowohl Erzeuger und Besitzer, als auch Entsorger der Registerpflicht. Bauunternehmen sind somit registerpflichtig, wenn sie –
nicht gefährliche Abfälle entsorgen, die einem Verfahren nach Anhang II B KrW-/AbfG entsprechen oder
–
Erzeuger, Besitzer o. Ä. von gefährlichem Abfall sind.
Die Führung eines Nachweises (Nachweispflicht) ist nur beim Umgang mit gefährlichen Abfällen erforderlich. Nach § 43 KrW-/AbfG haben die Erzeuger, Besitzer, Einsammler, Beförderer und Entsorger gefährlicher Abfälle der zuständigen Behörde und untereinander die ordnungsgemäße Entsorgung gefährlicher Abfälle nachzuweisen. Der Nachweis wird geführt, –
(1) vor Beginn der Entsorgung in Form einer Erklärung des Erzeugers, Besitzers oder Einsammlers zur vorgesehenen Entsorgung, einer Annahmeerklärung des Abfallentsorgers sowie der Bestätigung der Zulässigkeit der vorgesehenen Entsorgung durch die zuständige Behörde und
–
(2) über die durchgeführte Entsorgung oder Teilabschnitte der Entsorgung in Form von Erklärungen der nach Satz (1) Verpflichteten über den Verbleib der entsorgten Abfälle.
Bauunternehmen sind somit nachweispflichtig, wenn sie im Sinne des § 43 KrW-/AbfG Erzeuger, Besitzer, Einsammler oder Beförderer von gefährlichen Abfällen sind. Der Oberbegriff für alle Abfälle, die bei Bauarbeiten jeglicher Art anfallen, lautet Bauabfälle. Weitere Begrifflichkeiten sind: –
Bauschutt: Mineralische Stoffe mit einem Störstoffanteil von weniger als 5 Vol.-Prozent. Nach der europäischen Abfallverzeichnis-Verordnung (AVV) gehören dazu Beton, Mörtel, Mauersteine, Kalksandsteine, Fliesen, Keramik, Gips usw.
–
Bau- und Abbruchholz: Holzabfälle, die bei Abbruch, Um- und Neubau anfallen. Nach AVV Bezeichnung wird Bau- und Abbruchholz als Holz bezeichnet. 158
–
Metallabfälle: Alle Eisen- und Nichteisen-Metalle, die bei Abbruch, Um- und Neubau anfallen.
–
Verpackungsabfälle: Verkaufs- und Transportverpackungen von Bau- und Bauhilfsstoffen.
–
Sonderabfälle: Gefährliche Abfälle gemäß § 3 Abs. 8 KrW-/AbfG, die den Menschen und die Umwelt in besonderem Maß gefährden können (in der AVV mit einem Sternchen gekennzeichnete Abfälle).
–
Baustellenabfälle: Beliebiges Gemisch aus nichtmineralischen und mineralischen Abfällen die bei Abbruch, Um- und Neubau anfallen. Nach AVV sind dies Bau- und Abbruchabfälle.
Auf jeder Baustelle sollte aus rechtlichen und wirtschaftlichen Gründen eine Grundtrennung des Abfalls vorgenommen werden. Wie diese umgesetzt werden kann, hängt vom Baustellentyp, der Konstruktion bzw. der Bauweise und von den Platzverhältnissen auf der Baustelle ab.
158
Weitere Hinweise unter www.altholzverordnung.de.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
187
Das als Abfall anfallende Altholz wird in Abhängigkeit von der Belastung mit Schadstoffen in vier Altholzkategorien eingeteilt: A I bis A IV (vgl. Tabelle 2.49). Tabelle 2.49: Zuordnung gängiger Altholzsortimente zu Altholzkategorien nach AltholzV 159 Gängige Altholzsortimente Paletten Verpackungen
Altholz aus dem Baubereich
AS
AI
15 01 03
Transportkisten, Verschläge aus Vollholz
AI
15 01 03
Transportkisten aus Holzwerkstoffen
A II
15 01 03
Kabeltrommeln aus Vollholz (Herstellung vor 1989)
A IV
15 01 10 *
Kabeltrommeln aus Vollholz (Herstellung nach 1989)
AI
15 01 03
naturbelassenes Vollholz
AI
17 02 01
Holzwerkstoffe, Schalhölzer, behandeltes Vollholz (ohne schädliche Verunreinigungen)
A II
17 02 01
Dielen, Fehlböden, Bretterschalungen aus dem Innenausbau (ohne schädliche Verunreinigungen)
A II
17 02 01
Türblätter und Zargen von Innentüren (ohne schädliche Verunreinigungen)
A II
17 02 01
Profilblätter für die Raumausstattung, Deckenpaneele, Zierbalken usw. (ohne schädliche Verunreinigungen)
A II
17 02 01
Baustellensortimente
Altholz aus dem Abbruch und Rückbau
Paletten aus Vollholz, wie z. B.: Europaletten
Zuordnung
Dämm- und Schallschutzplatten, die mit Mitteln behandelt wurden, die polychlorierte Biphenyle enthalten
Beseitigung 17 06 03 *
Bauspanplatten
A II
17 02 01
Konstruktionshölzer für tragende Teile
A IV
17 02 04 *
Holzfachwerk und Dachsparren
A IV
17 02 04 *
Fenster, Fensterstöcke, Außentüren
A IV
17 02 04 *
Imprägnierte Bauhölzer aus dem Außenbereich
A IV
17 02 04 *
A IV
17 02 04 *
Bau- und Abbruchholz mit schädlichen Verunreinigungen Bahnschwellen Imprägniertes Alt- Leitungsmasten holz aus dem AuSortimente aus dem Garten- und Landschaftsbau ßenbereich
A IV
17 02 04 *
A IV
17 02 04 *
A IV
17 02 04 *
Gemäß § 10 AltholzV müssen Erzeuger und Besitzer von Altholz, das in Mengen von insgesamt mehr als 1 m³ loses Schüttvolumen oder 0,3 Tonnen pro Tag anfällt, an der Anfallstelle nach Herkunft und Sortiment gemäß Anhang III AltholzV oder nach Altholzkategorien getrennt 159
AS = Abfallschlüssel nach AVV; Die angegebene Zuordnung von Altholz in die Altholzkategorien trifft für den Regelfall zu. Die mit einem Stern gekennzeichneten Abfälle sind gefährliche Abfälle gemäß § 3 Abs. 8 KrW-/AbfG.
188
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
erfassen sowie getrennt sammeln, bereitstellen, überlassen, einsammeln, befördern und lagern. Deshalb sollte Holz getrennt von anderen Abfällen in einem Container gesammelt werden. Die Sortierung in die unterschiedlichen Altholzkategorien kann in der Regel auch dem Entsorger überlassen werden. Erdaushub sollte vorrangig zum späteren Verfüllen oder Ausgleichen des Bodens genutzt werden (Bodenmassenausgleich). Oberboden muss zur Wiederverwertung getrennt gelagert werden (vgl. Abschnitt 2.4.5.11, Lagerung von Oberböden und Unterböden, S. 128). Beim Antreffen von kontaminierten Böden ist die Arbeitsstelle vor Ort zu sichern und der Bauherr sowie die zuständigen Behörden (Gewerbeaufsichtsamt, Umweltamt und BG-Bau) zu informieren. Erst nach Beprobung und Genehmigung eines Entsorgungsplanes darf der kontaminierte Boden entsorgt werden.
Wichtig für die problemlose Verwertung von Bauabfällen ist die sortenreine Sammlung nach den Annahmebedingungen der Bauschuttaufbereitungsanlage. Metallabfälle können zu Vergütungen durch den Entsorger führen und sollten auf jeden Fall getrennt abgegeben werden (vgl. Bild 2.109).
Bild 2.109: Container für Metallabfälle
Aus dem Bereich der Verpackungen sollten auf allen Baustellen zunächst Folien, Pappe, Papier und Papiersäcke als wesentliche Verpackungsabfälle getrennt gesammelt werden. Für Baustellenabfälle, wie z. B. Gipskarton oder Dämmstoffe, sollte ein eigener Behälter vorgesehen werden. Sonderabfälle (z. B. Farben oder Lösungsmittel) müssen vom Verantwortlichen auf der Baustelle gesammelt oder zur Zwischenlagerung auf den Betriebshof gebracht oder direkt zu einem Entsorger oder einer Sonderabfallannahmestelle transportiert werden.
Nach der Abfallverzeichnisverordnung (AVV) erhalten die einzelnen Bau- und Abbruchabfälle einen sechsstelligen Abfallschlüssel. Dabei sind die mit einem Stern gekennzeichneten Abfallarten gefährliche Abfälle im Sine des § 41 KrW-/AbfG.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
189
17
Bau- und Abbruchabfälle (einschließlich Aushub von verunreinigten Standorten)
17 01 17 01 01 17 01 02 17 01 03 17 01 06*
Beton, Ziegel, Fliesen und Keramik Beton Ziegel Fliesen, Ziegel und Keramik Gemische aus oder getrennte Fraktionen von Beton, Ziegeln, Fliesen und Keramik, die gefährliche Stoffe enthalten Gemische aus Beton, Ziegeln, Fliesen und Keramik mit Ausnahme derjenigen, die unter 17 01 06 fallen Holz, Glas und Kunststoff Holz Glas Kunststoff Glas, Kunststoff und Holz, die gefährliche Stoffe enthalten oder durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind
17 01 07 17 02 17 02 01 17 02 02 17 02 03 17 02 04* 17 03 17 03 01* 17 03 02 17 03 03* 17 04 17 04 01 17 04 02 17 04 03 17 04 04 17 04 05 17 04 06 17 04 07 17 04 09* 17 04 10* 17 04 11 17 05 17 05 03* 17 05 04 17 05 05* 17 05 06 17 05 07* 17 05 08 17 06 17 06 01* 17 06 03* 17 06 04 17 06 05*
Bitumengemische, Kohlenteer und teerhaltige Produkte kohlenteerhaltige Bitumengemische Bitumengemische mit Ausnahme derjenigen, die unter 17 03 01 fallen Kohlenteer und teerhaltige Produkte Metalle (einschließlich Legierungen) Kupfer, Bronze, Messing Aluminium Blei Zink Eisen und Stahl Zinn gemischte Metalle Metallabfälle, die durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind Kabel, die Öl, Kohlenteer oder andere gefährliche Stoffe enthalten Kabel mit Ausnahme derjenigen, die unter 17 04 10 fallen Boden (einschließlich Aushub von verunreinigten Standorten), Steine und Baggergut Boden und Steine, die gefährliche Stoffe enthalten Boden und Steine mit Ausnahme derjenigen, die unter 17 05 03 fallen Baggergut, das gefährliche Stoffe enthält Baggergut mit Ausnahme desjenigen, das unter 17 05 05 fällt Gleisschotter, der gefährliche Stoffe enthält Gleisschotter mit Ausnahme desjenigen, der unter 17 05 07 fällt Dämmmaterial und asbesthaltige Baustoffe Dämmmaterial, das Asbest enthält anderes Dämmmaterial, das aus gefährlichen Stoffen besteht oder solche Stoffe enthält Dämmmaterial mit Ausnahme desjenigen, das unter 17 06 01 und 17 06 03 fällt asbesthaltige Baustoffe
190
17 08 17 08 01* 17 08 02 17 09 17 09 01* 17 09 02* 17 09 03* 17 09 04
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Baustoffe auf Gipsbasis Baustoffe auf Gipsbasis, die durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind Baustoffe auf Gipsbasis mit Ausnahme derjenigen, die unter 17 08 01 fallen Sonstige Bau- und Abbruchabfälle Bau- und Abbruchabfälle, die Quecksilber enthalten Bau- und Abbruchabfälle, die PCB enthalten (z. B. PCB-haltige Dichtungsmassen, PCB-haltige Bodenbeläge auf Harzbasis, PCB-haltige Isolierverglasungen, PCB-haltige Kondensatoren) sonstige Bau- und Abbruchabfälle (einschließlich gemischte Abfälle), die gefährliche Stoffe enthalten gemischte Bau- und Abbruchabfälle mit Ausnahme derjenigen, die unter 17 09 01, 17 09 02 und 17 09 03 fallen
2.5.7.2 Abfallentsorgungskonzepte, Dimensionierung der Sammelbehälter
Wichtige Grundlage für die Dimensionierung der Sammelbehälter ist die Ermittlung der Abfallarten und -mengen. Anhand der zu erwartenden Gesamtmenge und der einzelnen Anfallzeiten kann die Art, die Größe und die Einsatzzeit der Sammelbehälter gewählt werden. In der Praxis werden häufig 5,5-m³- und 7-m³-Container oder Kleincontainer (1 m³ bis 2 m³) eingesetzt. Nähe Informationen dazu im Abschnitt 2.4.5.9, Stellflächen für Mulden und Abfallcontainer, S. 123. Für jede Abfallart muss in der Regel ein Behälter vorgesehen werden. Auf kleinen Baustellen oder bei fehlendem Stellplatz kann der Einsatz von tragbaren Abfallbehältern (z. B. Säcke oder Eimer) eingeplant werden, die direkt auf ein Fahrzeug entleert oder dort abgestellt werden können und über den Betriebshof entsorgt werden. Auf Großbaustellen kann die direkte Entsorgung von Verpackungsabfällen über Rücknahmesysteme (z. B. INTERSEROH) erfolgen. Die Wahl des Sammelbehälters sollte in Absprache mit dem beauftragten Entsorger erfolgen, um den günstigsten Entsorgungsweg zu ermöglichen. Für Großbaustellen ist die Beauftragung eines Containerdienstes vorrangig zu wählen. Bei kleineren Bauvorhaben, bei denen die Abfallmengen einzelner Abfallgruppen gering sind, kann der Betriebshof in die Entsorgungslogistik mit eingebunden werden. Eine Alternative ist die Verwendung von Kleincontainern für die direkte Entsorgung von der Baustelle, insbesondere auch bei Platzmangel auf innerstädtischen Baustellen. Für alle Entsorgungsfragen auf der Baustelle und auf dem Betriebshof sollte ein Verantwortlicher (z. B. Vorarbeiter oder Polier) bestimmt werden, der auch Kontrollen durchführt. Die eventuelle gemeinsame Nutzung von Abfallbehältern sollte zwischen den beteiligten Firmen vertraglich geregelt werden. 2.5.7.3 Reinigung von Arbeitsbereichen
Abfall entsteht auf der Baustelle unter anderem auch bei der Reinigung von Arbeitsbereichen. Dabei muss beachtet werden, dass keine partikelförmigen Gefahrstoffe in der Atemluft (also vor allem gesundheitsgefährliche Stäube, wie z. B. quarz- oder holzhaltige Stäube sowie mineralische Stäube) entstehen bzw. geeignete Schutzmaßnahmen für die Beseitigung dieser Gefahrstoffe vorgesehen werden. Gemäß Anhang III Nr. 2 Abs. 2.3 Nr. 6 Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) gelten folgende Schutzmaßnahmen für Tätigkeiten mit Exposition gegenüber einatembaren Stäuben: „Ablagerungen von Stäuben sind zu vermeiden. Ist dies nicht möglich,
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
191
so sind die Staubablagerungen mit Feucht- oder Nassverfahren nach dem Stand der Technik oder saugenden Verfahren unter Verwendung geeigneter Staubsauger oder Entstauber zu beseitigen. Das Reinigen des Arbeitsbereiches durch trockenes Kehren oder Abblasen von Staubablagerungen mit Druckluft ist grundsätzlich nicht zulässig.“ Gemäß Abs. 4.8 BGI 5047 (Mineralischer Staub) werden diese Schutzmaßnahmen erreicht, wenn –
„… staubbeseitigende Maschinen oder Geräte verwendet werden,
–
feucht gewischt oder nass gereinigt wird,
–
beim Kehren das Kehrgut ausreichend mit Bindemittel, wie Wasser … versetzt wird …“
Demnach sind seit 2005 das Trockenkehren „mit Schaufel und Besen“ sowie das Abblasen von Arbeitsbereichen mit Druckluft verboten. Stattdessen sind staubbeseitigende Maschinen oder Geräte (z. B. Entstauber, Industriestaubsauger oder Kehrsaugmaschinen) einzusetzen, wenn diese von einer zugelassenen Prüfstelle bauartgeprüft sind. Sie müssen mindestens der Staubklasse M (siehe Anhang AA der DIN EN 60 335-2-69/VDE 0700-69 (Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke) entsprechen. 160 Lassen sich aus arbeitstechnischen Gründen die aufgeführten Maßnahmen nicht realisieren, sind persönliche Schutzausrüstungen zu benutzen (Schutzkleidung, Atemschutz Partikelfilter P 2 oder partikelfiltrierende Halbmasken, vgl. Abschnitt 2.6.6.8, Atemschutz, S. 242). Im Übrigen gelten die genannten Vorgaben für Arbeiten mit gesundheitsgefährlichen Stäuben insbesondere auch für Arbeiten mit handgeführten Maschinen, die ein starkes Staubemissionsverhalten haben (z. B. Schlitz- und Mauernutfräsen, Winkelschleifer, Schleif-, Polier- oder Bohrmaschinen). 2.5.7.4 Praxishinweise
Folgende Priorisierung sollte bei der Bestellung von Material sowie beim Umgang mit Abfällen beachtet werden: 1. Abfälle vermeiden, - sparsam disponieren, - überschüssige Liefermengen zurücknehmen lassen. 2. Abfälle wiederverwenden, - innerhalb der Baustelle, - über Lieferanten/Nachunternehmer zurückgeben, - verkaufen/verschenken frei Baustelle. 160
Maschinen und Geräte entsprechen nach DIN EN 60 355-2-69 unter anderem der Staubklasse M, wenn diese für die Aufnahme von gesundheitsgefährlichen Stäuben geeignet sind und einen Durchlassgrad von weniger als 0,1 % aufweisen. Folgende Saugertypen (Sicherheitssauger) entsprechen beispielsweise der Staubklasse M: Typ NT 35/1 ECO M (Hersteller: Alfred Kärcher Vertriebs-GmbH, www.kaercher.de); Typ IS ARM-1250 E-EW (Hersteller: ELECTOSTAR Schöttle GmbH & Co. KG, www.starmix.de); Typ ALTO ATTIX 360-2M (Hersteller: Heine Vertriebs-GmbH Alto Reinigungssysteme, www.wapalto.de).
192
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
3. Abfälle entsorgen/beseitigen, - sortieren/trennen, - sortenrein sammeln (Information, Erziehung, Übung). Stehen mehrere Abfallcontainer nebeneinander, sollte die schnelle Zuordnung des Abfalls möglich sein (vgl. Bild 2.110) und ggf. durch eine schnell lesbare, eindeutige Beschriftung der Container unterstützt werden. Folgende Beschriftung wird vorgeschlagen: –
Bauschutt (Mörtel und Zement, Fliesen, Keramik, Mauerbruch und Betonreste usw.);
–
Holzabfälle (Bretter, beschädigte Paletten, Verschnittreste usw.);
–
Schrott (Rohrabschnitte, restentleerte Blechgebinde, Umreifungsbänder aus Stahl usw.);
–
Baustellenabfälle (Baufolien, verschmutzte Verpackungen, Abdeckpapier, Gipskarton usw.);
–
Sonderabfälle – Sammelstelle, Abgabe nur in Anwesenheit des Poliers;
–
Verpackungsabfälle, ggf. noch getrennt nach Papier-Verpackungen, StyroporVerpackungen, Folien-Verpackungen, Kunststoff-Umreifungen, Kunststoffgebinde (Fässer, Kanister usw.).
Bild 2.110: Beispiel für eine getrennte Abfallsammlung auf einer Baustelle mit Beschriftung der Container 161
2.5.7.5 Vorschriften und Regeln
–
BBodSchG – Bundes-Bodenschutzgesetz
–
BImSchG – Bundes-Immissionsschutzgesetz
–
KrW-/AbfG – Kreislaufwirtschaft- und Abfallgesetz
161
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung
193
–
AbfallrechtÜberwVereinfG – Gesetz zur Vereinfachung der abfallrechtlichen Überwachung
–
DIN 18 459 – Abbruch- und Rückbauarbeiten (VOB/C)
–
AbfRÜbVereinfV – Verordnung zur Vereinfachung der abfallrechtlichen Überwachung
–
AltholzV – Altholzverordnung
–
AVV – Abfallverzeichnisverordnung
–
GewAbfV – Gewerbeabfallverordnung
–
BestüVAbfV – Verordnung zur Bestimmung überwachungsbedürftiger Abfälle zur Verwertung (nur zur Information, Verordnung ist aufgehoben)
–
TgV – Transportgenehmigungsverordnung
2.5.8
Druckluftversorgung
2.5.8.1 Einsatzgebiete und Drucklufterzeugung
Druckluft wird auf Baustellen als Energieträger zum Antrieb von Maschinen oder für spezielle Bauverfahren (z. B. Druckluftarbeiten unter Tage) benötigt. Typische Einsatzgebiete sind zum Beispiel Abbrucharbeiten (Abbruchhämmer, vgl. Bild 2.111), Betoninstandsetzungarbeiten (Sandstrahlen usw.) oder Tunnelbauarbeiten (Bohrhämmer usw.).
Bild 2.111: Druckluftarbeiten an Bohrpfahlköpfen für eine Tiefgründung auf einer Baustelle 162
Zur Herstellung von Druckluft werden in der Regel fahrbare Kompressoren verwendet. Stationäre Anlagen werden heute nur bei speziellen Baumaßnahmen eingesetzt, zum Beispiel bei 162
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
194
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Druckluftschilden oder bei Druckluftgründungen. Falls ölfreie Druckluft, zum Beispiel für die Belüftung von Arbeitskammern, benötigt wird, sind geeignete Kompressoren oder Ölabscheider einzusetzen. Bei größerem Druckluftbedarf werden Windkessel (Druckluftbehälter) zur Zwischenspeicherung und zum Druckausgleich benötigt. Der Inhalt des Windkessels in m³ sollte, je nach Regelungskomfort des Kompressors, 10 % des Luftbedarfs in m³/min betragen. Insbesondere bei erheblichen Schwankungen der Abnahme kann die Kennzahl jedoch bis 30 % des Luftbedarfs betragen. Im Windkessel werden auch Öl und Wasser abgeschieden. Die berufsgenossenschaftliche Sicherheitsanweisung Nr. 64 „Verdichter und Druckbehälter“ ist zu beachten. 2.5.8.2 Grundlagen der Dimensionierung von Druckluftanlagen
In der Tabelle 2.50 ist der Luftbedarf für ausgewählte Druckluftwerkzeuge und -geräte zusammengestellt. Auch bei der Dimensionierung von Kompressoren ist zu überlegen, ob alle Verbraucher gleichzeitig in Betrieb sind oder ob mit einem Gleichzeitigkeitsfaktor (< 1) gerechnet werden kann. Tabelle 2.50: Richtwerte für den Druckluftbedarf gängiger Druckluftwerkzeuge und -geräte Luftbedarf 163
Werkzeuge, Geräte
Kenngröße
Abbauhämmer
Gewicht bis 15 kg
1,2 m³/min
Aufbruchhämmer
Gewicht bis 35 kg
2,0 m³/min
Bohrhämmer
Gewicht bis 25 kg Gewicht bis 40 kg
3,5 m³/min 6,0 m³/min
Gesteinsbohrhämmer
Bohrdurchmesser bis 75 mm bis 120 mm
13,0 m³/min 16,0 m³/min
Druckluftmotoren
circa 5 PS circa 10 PS
2,5 m³/min – 4 m³/min 8 m³/min – 10 m³/min
Sandstrahlgebläse
Düsendurchmesser 3 – 20 mm
1 m³/min – 17 m³/min
Betonspritzgeräte
Leistung 3 m³/h – 4 m³/h mit Elektromotor mit Druckluftmotor Leistung 7 m³/h – 9 m³/h mit Elektromotor mit Druckluftmotor, Leistung 7 m³/h – 9 m³/h mit Druckluftmotor
Nagler Betonrüttler, außen
6 m³/min – 8 m³/min 9 m³/min – 12 m³/min 12 m³/min – 14 m³/min 18 m³/min – 20 m³/min 20 m³/min – 24 m³/min 0,03 m³/min 1 m³/min – 2 m³/min
Für die Bemessung der erforderlichen Rohrleitungsquerschnitte sind Kenntnisse aus der Drucklufttechnik, so zum Beispiel über Druckverluste durch Krümmer, Bögen, Ventile und T-Stücke, unerlässlich. Verluste entstehen außerdem durch Undichtigkeiten in der Leitung, die deshalb 163
Bei einem zugehörigen Betriebsdruck von circa 600 kPa bis 700 kPa.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
195
möglichst klein zu halten sind. Für weitere Informationen wird auf die entsprechende Fachliteratur verwiesen. 164
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 2.6.1 Überblick und Allgemeines Die Aufgaben sowie Funktionen der „allgemeinen Baustellensicherung“ lassen sich wie folgt konkretisieren: –
Sicherung der Umgebung vor den Gefahren und Beeinträchtigungen durch die Bautätigkeit (nach außen): z. B. Gefahren durch Überschwenken der Nachbargrundstücke, Beschädigungen von fremden Leitungen, Gewässerschutz, Lärmschutz (besonders bei empfindlicher Nutzung in der Nachbarschaft von Krankenhäusern, Wohngebieten usw.), Staubschutz insbesondere bei Abbruch und Bauen im Bestand (z. B. durch Folienabhängung von Fassaden, Errichtung von Staubwänden, Einhausung von Containern unter Schuttrutschen), Verschmutzung der Nachbarbauten (z. B. durch Abdeckung von gefährdeten Bereichen bei Nachbargebäuden oder Nachbargrundstücken bei Verschmutzungsgefahr), Absperrung und Absturzsicherung zu Nachbarn und Verkehrswegen, Verkehr von und zur Baustelle, Nutzung von Verkehrsflächen für Bauarbeiten, Sicherung des Verkehrs auf angrenzenden Straßen und Wegen.
–
Sicherungsmaßnahmen auf der Baustelle: Absturzsicherung, Persönliche Schutzausrüstung (PSA), Beleuchtung der Baustelle, Leitungsschutz, Brandschutz, Sicherungen im Schwenkbereich von Großgeräten (Krane, Bagger usw.), Baumschutz, Schutz vor Sturmschäden (vor allem bei Dacharbeiten und in Küstennähe), Freihalten von Revisionsschächten, Berücksichtigung von betrieblichen Tätigkeiten und Nutzungen auf dem Baugrundstück, z. B. bei Umbaumaßnahmen in genutzten Gebäuden oder in Betrieb befindlichen baulichen Anlagen (Kanalsanierung usw.).
–
Sicherung der Baustelle, der Bauarbeiten, der Beschäftigten und des entstehenden Bauwerks vor Gefahren von außen: z. B. Betreten der Baustelle durch Unbefugte, Diebstahl, Vandalismus, Gefahren durch benachbarte Leitungen (Gas, Wasser usw.), Gefahren durch fließenden Verkehr neben der Baustelle (Anpralllasten usw.) und durch weitere betriebliche Tätigkeiten auf benachbarten Grundstücken, Gefahren durch Wind, Gewässer und Starkregenereignisse.
Ausführlichere Angaben zu den verschiedenen Arten von Schutzzielen im Zusammenhang mit der Baustelleneinrichtungsplanung sind in Abschnitt 1.3, Rolle des Arbeitsschutzes bei der Baustelleneinrichtung, S. 3 zusammengefasst. In den Bildern 2.112.bis 2.114 sind dazu die wichtigsten Warn- und Verbotsschilder nach BGV A8 zusammenfasst, die häufig auf Baustellen angewendet werden. Weitere Hinweise zur Sicherheits- und Gesundheitskennzeichnung gibt auch die Technische Regel für Arbeitsstätten ASR A1.3. 164
Girmscheid, Leistungsermittlung für Baumaschinen und Bauprozesse, 2002, S. 38 - 44 oder Rosenheinrich, Baustellen-Einrichtungsplanung, 1996, S. 172 - 181.
196
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
W00 – Gefahrstelle
W01 – feuergefährliche Stoffe
W02 – explosionsgefährliche Stoffe
W03 – giftige Stoffe
W04 – ätzende Stoffe
W05 – radioaktive Stoffe oder ionisierende Strahlen
W06 – schwebende Last
W07 – Flurförderzeuge
W08 – gefährliche elektrische Spannung
W09 – optische Strahlung
W10 – Laserstrahl
W11 – brandfördernde Stoffe
W12 – elektromagnetisches Feld
W13 – magnetisches Feld
W14 – Stolpergefahr
W15 – Absturzgefahr
W16 – Biogefährdung
W17 – Kälte
W18 – gesundheitsschädliche Stoffe
W19 – Gasflaschen
Bild 2.112: Wichtige Warnschilder auf Baustellen nach BGV A8 (Teil 1 von 2)
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
Bild 2.113: Wichtige Warnschilder auf Baustellen nach BGV A8 (Teil 2 von 2)
197
198
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
P00 – Verbot (nur in Verbindung mit einem Zusatzzeichen)
P01 – Rauchen verboten
P02 – Feuer, offenes Licht und Rauchen verboten
P03 – Für Fußgänger verboten
P04 – Mit Wasser löschen verboten
P05 – Kein Trinkwasser
P06 – Zutritt für Unbefugte verboten
P07 – Für Flurförderzeuge verboten
P08 – Berühren verboten
P09 – Nicht berühren, Gehäuse unter Spannung
P10 – Nicht schalten
P11 – Verbot für Personen mit Herzschrittmacher
P12 – Nichts abstellen oder lagern
P13 – Personenbeförderung (Seilfahrt) verboten
P14 – Mitführen von Tieren verboten
P15 – Betreten der Fläche verboten
P16 – Verbot für Personen mit Implantaten aus Metall
P17 – Mit Wasser spritzen verboten
P18 – Mobilfunk verboten
P19 – Essen und trinken verboten
Bild 2.114: Wichtige Verbotsschilder auf Baustellen nach BGV A8
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
199
Bezüglich der Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen wird nachfolgend auf folgende Punkte eingegangen: –
Bauzäune und Zugangseinrichtungen (vgl. Abschnitt 2.6.2, S. 199),
–
Sicherungen an/zu Verkehrswegen (vgl. Abschnitt 2.6.3, S. 205),
–
Baustellenbeleuchtung (vgl. Abschnitt 2.6.4, S. 216),
–
Absturzsicherung, insbesondere Arbeits- und Schutzausrüstung (vgl. Abschnitt 2.6.5, S. 223),
–
Persönliche Schutzausrüstung PSA (vgl. Abschnitt 2.6.6, S. 235),
–
Brandschutz (vgl. Abschnitt 2.6.7, S. 243),
–
Lärmschutz (vgl. Abschnitt 2.6.8, S. 250),
–
Baumschutz (vgl. Abschnitt 2.6.9, S. 259) sowie
–
Gewässerschutz (vgl. Abschnitt 2.6.10, S. 264).
An dieser Stelle soll noch einmal ausdrücklich auf die Beachtung der Ergebnisse von Gefährdungsbeurteilungen bei der Planung der Baustelleneinrichtung, vor allem der Sicherheits- und Schutzeinrichtungen, hingewiesen werden. Die zu beachtenden Grundlagen bei der Gefährdungsbeurteilung sind in Abschnitt 1.3, Rolle des Arbeitsschutzes auf die Baustelleneinrichtung, S. 3 zusammengefasst. Gleiches gilt für die allgemeinen Anforderungen an Arbeitsplätze auf Baustellen. An dieser Stelle sei noch grundsätzlich auf das Hausrecht, auch Platzrecht genannt, auf Baustellen hingewiesen. Dieses Hausrecht übt entweder der Bauherr aus oder, wie in der Regel der Fall, er überträgt dieses auf einen (General-)Unternehmer. Im letztgenannten Fall sichert sich der Bauherr in der Regel ein vertraglich gesichertes Zugangsrecht zur Baustelle. Mit dem Hausrecht ist auch die Verkehrssicherungspflicht der Baustelle verbunden, welche die Befugnis einschließt, bei Störungen die Polizei zu rufen. Ohne diesen Ruf wird die Polizei nur bei Gefahr im Verzug tätig.
2.6.2 Bauzäune und Zugangseinrichtungen Die Abgrenzung des Baufeldes gegen die Umwelt durch einen Bauzaun, soll –
den gefahrgeneigten Baustellenbereich eindeutig abgrenzen,
–
den Zutritt Unbefugter zur Baustelle verhindern,
–
gegebenenfalls die Beobachtung des Baugeschehens durch Dritte unterbinden (Sichtschutz) sowie
–
Störungen der Bautätigkeit durch Dritte vermeiden.
Neben diesen primären Aufgaben müssen Bauzäune je nach den örtlichen Anforderungen den Staub- und Verschmutzungsschutz sowie gestalterische Funktionen übernehmen. Das Aufstellen von Bauzäunen im öffentlichen Bereich erfordert eine behördliche Genehmigung. 2.6.2.1 Auswahlkriterien und Konstruktionsarten von Bauzäunen
Da Bauarbeiten generell gefahrgeneigte Tätigkeiten sind und Baustellen in der Regel Gefahrenquellen aufweisen, sind Baustellen zu öffentlichen Straßen und Nachbargrundstücken ein-
200
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
zuzäunen. Deshalb sollten Bauzäune auch nur an den Zugängen zum Baufeld (Ein- und Ausfahrten usw.) unterbrochen und dort besonders durch Zugangseinrichtungen gesichert werden (Tore, Schranken, Kontrollgebäude usw.). Bei großflächigen Baustellen im Außenbereich werden meist nur die Gefahrstellen selbst sowie zu sicherndes Eigentum eingezäunt und abgesichert. Zu Verkehrswegen ist immer eine Abgrenzung der Baustelle erforderlich (Warnfunktion). Absperrband oder Baken sind allerdings nur bedingt ausreichend und auch nur, wenn die Bautätigkeit nicht in unmittelbarer Nähe der Fahr- und Gehwege durchgeführt wird. Ein Bauzaun kann grundsätzlich ausgeführt werden als –
offener Bauzaun mit Holzlatten, Drahtgitter, Maschendraht, Bewehrungsmatten usw. (vgl. Bild 2.115, linkes Teilbild) oder
–
geschlossener Bauzaun mit großformatigen Holzplatten, Brettschalung, Blech, Planen usw. (vgl. Bild 2.115, rechtes Teilbild).
Die in Deutschland weit verbreiteten offenen Bauzäune aus Drahtgitter haben eine Breite von 3,50 m und eine Höhe von 2,00 m bzw. 2,10 m. 165 Die circa 17 kg schweren Zaunfelder werden untereinander verbunden und durch transportable Fußpunkte aus Beton (Gewicht circa 30 kg) oder Recyclingkunststoff (Gewicht circa 17 kg) gehalten. Diese Zäune zeichnen sich durch einen relativ schnellen Aufbau aus. Sie bieten jedoch keinen Sichtschutz und halten Staub ebenfalls nicht zurück. Außerdem besteht häufig Stolpergefahr durch die Fußpunkte.
Bild 2.115: Beispiel für einen offenen (li.) und einen geschlossenen (re.) Bauzaun als Sicherungseinrichtung für eine Baustelle 166
Geschlossene Bauzäune sind im Ausland vielfach Standard. Da diese Zäune dem Winddruck widerstehen müssen, bieten sich neben der in Bild 2.117 (linkes Teilbild) dargestellten Variante, die wegen den in den öffentlichen Raum ragenden Abstützungen nicht empfohlen wird, zwei weitere Bauweisen an (vgl. Bild 2.116):
–
165
Montage von Platten an eingerammten oder an in vorgebohrte Löcher eingesetzte Pfosten (vgl. Bild 2.116, linkes Teilbild und Bild 2.117, rechtes Teilbild) oder
Elemente mit einer Höhe von 1,10 m sind ebenfalls erhältlich. Diese erfüllen jedoch häufig nicht die geforderte Schutzfunktion. 166 Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
–
201
auf dem Baufeld aufgestellte Platten mit einer Rückverankerung/Gegengewicht (vgl. Bild 2.116, rechtes Teilbild).
Die letztgenannte Rückverankerung kann durch Gegengewichte (circa 50 kg) oder Erdnägel (Länge circa 0,5 m bis 0,8 m) erfolgen.
Bild 2.116: Befestigungsmöglichkeiten geschlossener Bauzäune (schematisch)
Bild 2.117: Beispiele für geschlossene Bauzäune im öffentlichen Verkehrsraum 167
167
Quelle: linkes Bild: PROCOM Verkehrstechnik KG (www.procom-verkehrstechnik.de); rechtes Bild: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
202
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Gängige Höhen und Breiten der Platten liegen bei circa 2,0 m. Als Material haben sich häufig Holzplatten, im Ausland auch leichte Trapezbleche, durchgesetzt. Diese werden einfach mit Draht oder selbst schneidenden Schrauben an den Pfosten befestigt. In der Praxis hat es sich häufig bewährt, die Baustelle durch eine massive, geschlossene Einfriedung (geschlossene Bauzäune und Zugangseinrichtungen) zu sichern. Dadurch wird einerseits ein ungestörtes Arbeiten auf dem Baufeld ermöglicht, andererseits kann dadurch die Diebstahlgefahr deutlich gesenkt und der „äußere Eindruck“ der Baustelle verbessert werden. Ein Beispiel für eine solche Ausführung gibt Bild 2.118.
Bild 2.118: Beispiel für eine massive Ausbildung des Bauzaunes sowie der Zugangseinrichtung
2.6.2.2 Anforderungen an Bauzäune im öffentlichen Verkehrsraum
Für die Aufstellung von Bauzäunen im öffentlichen Verkehrsraum gelten nach den Abschnitten 5.10.10 und 6.11.6 ZTV-SA 97 weiterhin folgende Regelungen: –
Bauzäune ersetzen keine Absperrgeräte gemäß StVO (vgl. dazu auch Abschnitt 2.6.3, Sicherungen an/zu Verkehrswegen, S. 205).
–
An winddurchlässigen Bauzäunen dürfen Verkehrsschilder, Verkehrseinrichtungen und Werbeträger nur angebracht werden, wenn dadurch die Standsicherheit nicht gefährdet ist. Werbeträger dürfen die Sichtbarkeit und Erkennbarkeit von Verkehrszeichen und -einrichtungen nicht beeinträchtigen. An Bauzäunen, die auf der Fahrbahn stehen, dürfen keine Werbeträger angebracht werden.
–
Bauzäune müssen zum Verkehrsbereich, unabhängig von der Bauzaunausführung, wie Arbeitsstellen abgesichert werden (Quer- und Längsabsperrung, Beschilderung, Beleuchtung). Dabei kann die Kennzeichnung zum Fahrbahnbereich mit kleinen Leitbaken (500 mm x 125 mm, vgl. Richtzeichen 605 in Bild 2.125, S. 214) an Stelle von normalgroßen Leitbaken erfolgen (Abstand Unterkante Leitbake zur Straßenoberfläche zwischen 0,40 m und 0,60 m).
–
Der Bauzaun muss mindestens 1,2 m, bei dahinter befindlichen tiefen Baugruben oder Gefahrenstellen mindestens 1,8 m hoch sein. Im Abstand von 10 m sind grundsätzlich Warnleuchten Typ WL9 gemäß TL-Warnleuchten 90 anzubringen. Bei Bauzäunen, die länger
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
203
als 30 m sind, muss jede zweite Warnleuchte an einen anderen Stromkreis angeschlossen sein oder es müssen batteriebetriebene Warnleuchten eingesetzt werden. Wird die Warnung bereits durch Warnleuchten auf Leitbaken oder einem Schrammbord übernommen, entfallen die Warnleuchten am Bauzaun. –
Zwischen Bauzaun und Fahrbahn ist ein Sicherheitsabstand von mindestens 0,30 m einzuhalten. Die Fahrbahnbegrenzung muss als Markierung (Z 295) oder innerorts auch als Leitschwelle oder -bord deutlich erkennbar sein.
–
Bei Bauzäunen im Bereich von Geh- und Radwegen dürfen deren Mindestbreiten nicht unterschritten werden (Gehwege 1,0 m, Radwege 0,8 m, kombinierte Geh- und Radwege 1,6 m, Fußgängerzonen 3,5 m). Aufstellkonstruktionen dürfen nicht mehr als 0,25 m in diese Verkehrsflächen hineinragen.
2.6.2.3 Zugangseinrichtungen
Die Zugangseinrichtungen sind nach den Erfordernissen und der Größe der Baustelle sowie der örtlichen Umgebung auszuführen. Die Bandbreite der Lösungsvarianten für kleinere Baustellen reicht von schwenkbar angeordneten Bauzäunen bis hin zu eigens für die Baustelle angefertigten Toranlagen für Personen und Fahrzeuge (vgl. Bild 2.118 und Bild 2.119). Für größere Baustellen wird die Kombination einer Tor-/Schrankenanlage mit einem elektronischen Zutrittskontrollsystem für Personen, ggf. auch mit Unterstützung eines Wachschutzes, empfohlen (vgl. Bild 2.120). Dabei sollte beachtet werden, dass die Sicherung der Baustelle, insbesondere vor Diebstahl, nur so sicher ist, wie das unsicherste einzelne Element. Weiterhin ist zu beachten, dass unbefugte Einzelpersonen oder Fahrzeuge nicht ungehindert durch achtlos offen gelassene Einfahrtsbereiche das Baufeld betreten oder befahren können. Der Zugangsbereich sollte außerdem genutzt werden, um die Arbeiter sowie Besucher mit Hilfe von Hinweisschildern mit den auf dem Baufeld gültigen Vorschriften vertraut zu machen (z. B. Helmpflicht, vgl. Bild 2.120).
Bild 2.119: Schwenkbar angeordneter Bauzaun (li.) und massive Toranlage (re.) als Zugangseinrichtung einer Baustelle 168
168
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
204
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Bild 2.120: Beispiel einer gut gesicherten Zugangseinrichtung für Personen und Fahrzeuge 169
Weiterhin sollte bedacht werden, dass beispielsweise in der Ausbauphase von Hochbaumaßnahmen eine Vielzahl an Gewerken tätig sind. Zu diesem Zeitpunkt ist es dann häufig von Vorteil, eine Kontrolle der Zugangsberechtigung von Personen durchzuführen. Dabei hat sich bewährt, bei der Ausgabe der dazu erforderlichen elektronischen Zugangskarten auch den Beschäftigten eine Unterweisung in die spezifischen Gefahren der Baustelle zu erteilen. 2.6.2.4 Praxishinweise
–
Das Baustellentor sollte in jedem Fall abschließbar sein. Weiterhin sollte die gesamte Einfriedung der Baustelle einen soliden Eindruck machen, um Vandalismus sowie Diebstahl vorzubeugen. Der Einsatz von Wachdiensten kann erforderlich werden, wenn Gefahren durch Vandalismus und Diebstahl gegeben sind. Dies gilt besonders in der Schlussphase der Baustelle. Überwachungskameras im Eingangsbereich sowie auf dem gesamten Baufeld suggerieren Dritten eine professionelle Baustellenüberwachung.
–
Eine Zugangskontrolle ist besonders bei Großbaustellen sinnvoll. Näheres sollte in einer Baustellenordnung geregelt sein.
–
Ein Bauzaun sollte regelmäßig auf seinen ordnungsgemäßen Zustand überprüft werden, da durch Veränderungen oder Beschädigungen Gefahren entstehen können.
–
Werden offene Bauzäune durch Planen o. Ä. geschlossen, müssen die dadurch entstehenden, höheren horizontalen Windlasten bei der Abstützung beachtet werden.
–
Werden Bauzäune zur Absicherung von Arbeitsstellen von längerer Dauer an Straßen aufgestellt, besteht nach Abschnitt 7 Abs. 3 ZTV-SA 97 eine erhöhte Kontrollpflicht (2mal täglich, an arbeitsfreien Tagen 1-mal täglich sowie unverzüglich nach Unwetter und Sturm; vgl. dazu auch Abschnitt 2.6.3, Sicherungen an/zu Verkehrswegen, S. 205).
169
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
205
2.6.2.5 Vorschriften und Regeln
–
§ 823 Abs. 1 BGB 170
–
SächsBO – Bauordnungen der Bundesländer, z. B. Sächsische BO 171
–
StVO – Straßenverkehrs-Ordnung
–
ZTV-SA 97 – Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für die Sicherungsarbeiten an Arbeitsstellen an Straßen (insbesondere Abschnitt 5.10.10)
–
ASR A1.7 Türen und Tore
2.6.3 Sicherungen an/zu Verkehrswegen 2.6.3.1 Ziele und Elemente der Sicherungen an/zu Verkehrswegen
Die Baustellensicherungen an/zu Verkehrswegen sollen dem Schutz der Baustelle vor Gefährdungen durch Verkehr auf angrenzenden Straßen, z. B. durch zusätzliche Leitplanken und Anprallschutz (insbesondere auch für die Fußpunkte von Gerüsten an Hauptverkehrsstraßen) sowie der Warnung der Verkehrsteilnehmer vor den Gefahren der Baustelle dienen. Besondere Maßnahmen zur Baustellensicherung sind bei der Inanspruchnahme von öffentlichen Verkehrsflächen, vor allem bei Arbeiten im Verkehrsraum unter laufendem Verkehr, zu treffen (vgl. Bild 2.121). Das Ziel dieser Sicherung ist die sichere Trennung des öffentlichen Verkehrs von den Bauarbeiten und damit der Schutz der Bauarbeiter, Geräte und Maschinen (Arbeitsbereich) sowie die Warnung und der Schutz der Verkehrsteilnehmer (Verkehrsbereich).
Bild 2.121: Beispiel für zwei Verkehrssicherungsmaßnahmen im öffentlichen Verkehrsbereich 172
170
„Wer vorsätzlich oder fahrlässig das Leben, den Körper, die Gesundheit, die Freiheit, das Eigentum oder ein sonstiges Recht eines anderen widerrechtlich verletzt, ist dem anderen zum Ersatz des daraus entstehenden Schadens verpflichtet.“ Dies heißt, wer eine Gefahrenstelle schafft, muss diese so sichern, dass Niemandem Schaden zugeführt wird. 171 Zum Beispiel § 11 Abs. 2 Satz 2 SächsBO: „Bei Bauarbeiten, durch die unbeteiligte Personen gefährdet werden können, ist die Gefahrenzone abzugrenzen oder durch Warnzeichen zu kennzeichnen. Soweit erforderlich, sind Baustellen mit einem Bauzaun abzugrenzen, mit Schutzvorrichtungen gegen herabfallende Gegenstände zu versehen und zu beleuchten.“
206
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Die Gestaltung der Sicherungsmaßnahmen richtet sich hauptsächlich nach der RSA sowie der ZTV-SA 97. Die Verkehrssicherungspflicht obliegt demnach Demjenigen, der im öffentlichen Verkehrsraum Arbeiten ausführt. Sie betrifft den gesamten Arbeitsstellenbereich sowie die Kennzeichnung und Beschilderung von Umleitungsstrecken. Die Maßnahmen sind immer zu treffen, wenn durch Arbeitstellen an Straßen eine Gefährdung des Verkehrs bzw. durch den Verkehr zu erwarten ist. Nach der RSA werden als Arbeitsstellen an Straßen solche Stellen bezeichnet, bei denen Verkehrsflächen vorübergehend für Arbeiten abgesperrt werden. Anlass hierfür können Arbeiten an der Straße selbst, Arbeiten neben oder über der Straße, Arbeiten an Leitungen in oder über der Straße sowie Vermessungsarbeiten sein. Die Arbeitsstellen sollten so geplant werden, dass die für den Verkehr wirksame Baustellenlänge und -breite sowie die mit der Baumaßnahme zusammenhängenden Beeinträchtigungen so gering wie möglich gehalten werden. So sollten, wenn erforderlich, Arbeiten zu verkehrsschwachen Zeiten (Schulferien, Wochenende usw.) und möglichst in mehreren Schichten pro Tag ausgeführt werden. Für die Sicherungsarbeiten an Arbeitsstellen an Baustellen werden unter anderem folgende Elemente verwendet: 173 –
Verkehrsschilder,
–
vorübergehende Markierungen,
–
Absperrgeräte (z. B. Leitbaken, Warnbaken, Leitkegel (vgl. Bild 2.125, S. 214) usw.),
–
Warneinrichtungen (z. B. Vorwarneinrichtungen, Warnleuchten, Warnfahnen usw.),
–
transportable Lichtsignalanlagen und
–
Schutzeinrichtungen (z. B. Stahlschutzplanken, Lichtraumprofilrahmen, Behelfsbrücken, Schrammborde, Bauzäune, Durchlaufgerüste, Fußgängertunnel, Schutzdächer usw.).
2.6.3.2 Maßnahmen vor Baubeginn
Sind Arbeiten im öffentlichen Verkehrsraum erforderlich, muss gemäß § 45 Abs. 6 StVO durch den Bauunternehmer mindestens 2 Wochen, bei größeren Arbeitstellen 174 4 Wochen, vor Baubeginn ein Antrag auf verkehrsrechtliche Anordnung bei der zuständigen Behörde (Straßenbaubehörde, Straßenverkehrsbehörde o. Ä.) eingereicht werden. 175 Dabei sind üblicherweise ein Verkehrszeichenplan, einschließlich Signallage- und -zeitenpläne, sowie Umleitungspläne beizulegen, sowie ein nach MVAS 99 geschulter Verantwortlicher zu benennen. Für gängige Baustellensituationen längerer und kürzerer Dauer, im innerörtlichen und außerörtlichen Verkehrsraum sowie im Bereich von Fahrbahnen, Geh-, Radwegen und Schienenbahnen gibt es in
172
Quelle: linkes Bild: PROCOM Verkehrstechnik KG (www.procom-verkehrstechnik.de); rechtes Bild: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA. 173 Vergleiche dazu Kapitel 5 ZTV-SA 97. Dort sind zu den einzelnen Elementen teilweise auch detaillierte Ausführungsvorschriften, Mindestabmessungen, Materialanforderungen usw. beschrieben. Auszugsweise werden diese nachfolgend im Text wiedergegeben. 174 Definition des Begriffes „größere Arbeitstellen“ unter Abschnitt 1.3.1 Abs. 4 RSA. 175 Vergleiche dazu auch Abschnitt 4.2 ZTV-SA 97 sowie Abschnitt 1.4 f. RSA.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
207
der RAS (Teile B, C und D) bereits ausgearbeitete Mindestanforderungen und Regelpläne (vgl. Tabelle 2.51). Diese sind gegebenenfalls projektspezifisch zu ergänzen.
176
Die Behörde erlässt daraufhin eine schriftliche, verkehrsrechtliche Anordnung. Mit den Arbeiten zur Sicherung einer Arbeitsstelle darf erst begonnen werden, wenn diese Anordnung mit dem Verkehrszeichenplan an der Arbeitsstelle vorliegt. Weiterhin gilt der Grundsatz, dass Verkehrszeichen, Lichtsignalanlagen u. Ä. nicht ohne Genehmigung aufgestellt werden dürfen. Die Sicherungsmaßnahmen werden in der Regel von der Anordnungsbehörde abgenommen. Jede Änderungen der Verkehrsführung zu einem späteren Zeitpunkt muss erneut beantragt werden. Tabelle 2.51: Verfügbare Regelpläne nach der RSA Innerörtliche Straßen Arbeitsstellen von längerer Dauer 177 im Fahrbahnbereich (Regelpläne B I) Arbeitsstellen von längerer Dauer im Geh- und Radwegbereich (Regelpläne B II) Arbeitsstellen von längerer Dauer im Bereich von Schienenbahnen (Regelpläne B III) Arbeitsstellen von kürzerer Dauer 178 (Regelpläne B IV) Landstraßen Arbeitsstellen von längerer Dauer (Regelpläne C I) Arbeitsstellen von kürzerer Dauer (Regelpläne C II) Autobahnen Arbeitsstellen von längerer Dauer ohne Überleitung auf die Gegenfahrbahn (Regelpläne D I) Arbeitsstellen von längerer Dauer mit Überleitung auf die Gegenfahrbahn (Regelpläne D II) Arbeitsstellen von kürzerer Dauer (Regelpläne D III)
2.6.3.3 Dimensionierung von Elementen der Sicherungen an/zu Verkehrswegen
Beim Einrichten der Baustellensicherungen an/zu Verkehrswegen ist darauf zu achten, dass nur Verkehrszeichen entsprechend den StVO-Mustern mit RAL-Gütezeichen verwendet werden. Weiterhin sind folgende Grundsätze, unter anderem aus der ZTV-SA 97, zu beachten: –
176
Zwischen dem Arbeitsbereich der Arbeitsstelle (z. B. Grabungskante, Baugeräte) und dem Verkehrsbereich sind folgende Mindestabstände (Richtwerte) einzuhalten, soweit
Vergleiche dazu auch Abschnitt 2 Abs. 10 ZTV-SA 97 sowie Abschnitt 4.4 ZTV-SA 97. Arbeitsstellen von längerer Dauer sind in der Regel Arbeitsstellen, die mindestens einen Kalendertag durchgehend und ortsfest aufrechterhalten werden (vgl. Abschnitt 2 Abs. 6 ZTV-SA 97). 178 Arbeitstellen von kürzerer Dauer sind alle Arbeitsstellen, die nur über eine begrenzte Stundenzahl, in der Regel bei Tageshelligkeit eines Kalendertages, bestehen, auch wenn die Arbeiten an den folgenden Tagen fortgesetzt werden, unterschieden in kurzzeitig stationäre (z. B. Arbeiten an Ver- und Entsorgungseinrichtungen oder Schutzplanken) und bewegliche Arbeitsstellen (z. B. Grasschnitt, Markierungsarbeiten; vgl. Abschnitt 2 Abs. 7 ZTV-SA 97). 177
208
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
nicht vom Auftraggeber andere Maße vorgeschrieben werden: 0,3 m auf innerörtlichen Straßen, 0,5 m auf Straßen außerorts, 0,15 m auf Geh- und Radwegen. –
Bei der Einrichtung einer Arbeitsstelle dürfen in keiner Phase Gefährdungen oder unklare Situationen entstehen. Halteverbotszeichen (Zeichen 283, vgl. Bild 2.124, S. 213) müssen beispielsweise mindestens 72 Stunden vor ihrer Wirksamkeit aufgestellt werden. Die zu diesem Zeitpunkt im Halteverbot stehenden Fahrzeuge sollten nachweislich dokumentiert werden (Zeitpunkt der Aufstellung der Schilder, Namen der damit beauftragten Personen, Kfz-Kennzeichen der parkenden Fahrzeuge). Zusatzzeichen mit Zeitangaben sollten zu Beginn der Gültigkeit entfernt werden.
–
Aufgrabungen, Baugruben und Gräben sind, sofern sie neben Fahrzeug-Verkehrsflächen liegen, gegen Absturz von Fahrzeugen zu sichern.
–
Eine Verkehrsführung in zwei Richtungen ist nur möglich, wenn eine Breite der Restfahrbahn von 5,5 m vorhanden ist. Bei der Umleitung von Geh- und Radwegen sollten die vorhandenen Wegbreiten weitergeführt werden – ist dies nicht möglich, sollten folgende Mindestbreiten eingehalten werden: Gehweg 1,0 m, Radweg 0,8 m, kombinierter Gehund Radweg 1,6 m, Fußgängerzone 3,5 m.
–
Bereiche mit einer beschränkten Durchfahrtshöhe von weniger als 4,5 m sind nach den Vorgaben des Abschnittes 5.10.6 ZTV-SA 97 ausreichend zu kennzeichnen (vgl. Tabelle 2.28, S. 105).
–
Die Aufstellung von Verkehrsschildern muss gut sichtbar, nicht spiegelnd, stand- und sturmsicher, verdrehsicher, senkrecht zur Straßenoberfläche im Verkehrsbereich und fest (wackelfrei) erfolgen. Sie sind weiterhin mit einer maximalen Belegung von 2 bzw. 3 179 Stück pro Pfosten am rechten Fahrbahnrand aufzustellen. Bei zwei oder mehreren Fahrstreifen in gleicher Richtung, schlechten Sichtverhältnissen usw. sollten diese Zeichen auch am linken Fahrbahnrand oder im Mittelbereich aufgestellt werden.
–
Wird pro Pfosten mehr als ein Zeichen angebracht, ist die Sicherung der Verkehrszeichen gegen Windlasten mit Fußplattenträgern mit 2 voreinander liegenden Fußplatten im Vergleich zur Sicherung mit mehreren übereinander gestapelten Fußplatten von Vorteil.
–
Der Abstand zwischen Aufstellpfosten und Fahrbahnbegrenzung sollte innerorts mindestens 0,5 m, aber keineswegs weniger als 0,3 m, außerorts 1,5 m betragen.
–
Der Abstand zwischen Unterkante Verkehrszeichen und Aufstellfläche sollte auf nicht zugänglichen Fahrbahnteilen (Mittelinseln usw.) 1,5 m, Radwegen 2,2 m und Gehwegen 2,0 m betragen. Im Bereich von Arbeitsstellen kann die Aufstellhöhe bis auf folgende Werte reduziert werden, soweit die Schilder nicht im Bereich von Geh- und Radwegen aufgestellt werden: 1,5 m innerorts (wenn die Verkehrsschilder nicht durch parkende Fahrzeuge verdeckt werden können, z. B. auf Mittelinseln, Grünstreifen, Parkstreifen oder abgesperrten Fahrbahnteilen), 0,6 m außerorts bei zweistreifigen Straßen sowie 1,5 m außerorts bei drei- und mehrstreifigen Straßen.
–
Werden Verkehrszeichen auf Geh- und Radwegen aufgestellt, sollten die Aufstellvorrichtungen sowie die Pfosten auch im Dunkeln ausreichend sichtbar sein.
179
Vgl. Abschnitt 2.2. Abs. 2 RSA.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
209
–
In den Boden einzuschlagende Aufstellvorrichtungen dürfen in der Regel nicht tiefer als 50 cm eingeschlagen werden.
–
Leitbaken (vgl. Richtzeichen 605 in Bild 2.125, S. 214) müssen so aufgestellt werden, dass die schrägen Streifen nach der Seite hin fallen, auf der vorbeizufahren ist. Der lichte Abstand zwischen Fahrstreifen- bzw. Fahrbahnbegrenzung und der Kante von Leitbaken muss mindestens 0,25 m betragen. Wenn möglich, sollte ein Mindestabstand zwischen den Leitbaken von 1,0 m angestrebt werden. Leitbaken dienen nur zur Verkehrsführung auf der Fahrbahn (Längs- und spitzwinklige Querabsperrung). Zur Absicherung von Baugruben oder auf Geh- und Radwegen sind sie unzulässig.
–
Warnbänder (rot-weiße Bänder) sind keine nach StVO zugelassenen Sicherungsmaterialien und dürfen deshalb im öffentlichen Verkehrsraum nicht für diesen Zweck verwendet werden. Sie dürfen nur an innerörtlichen Arbeitsstellen als zusätzliches Element der optischen Führung und Kennzeichnung verwendet und nur außerhalb von Fahrbahnen angebracht werden (a) auf Geh- und Radwegen zur Längsführung, wenn keine Aufgrabungen vorhanden sind, (b) zur Kenntlichmachung von Arbeitsgeräten und Materiallagerungen innerorts.
–
Wird eine Verkehrsfläche (z. B. ganze Fahrbahn, ein Fahrstreifen) in einer Fahrtrichtung völlig gesperrt (Vollsperrung), so sind mindestens fünf Warnleuchten (rotes Dauerlicht) auf, jedoch nicht vor der Absperrschranke bzw. den Leitbaken anzubringen. Der Abstand der Warnleuchten untereinander darf nicht mehr als 1,0 m betragen.
–
Bei der Teilsperrung einer Fahrbahn – also auch, wenn ein entsprechendes Zusatzzeichen zu Zeichen 250 (vgl. Bild 2.124, S. 213) bestimmte Verkehrsarten zulässt – sind mindestens drei Warnleuchten (gelbes Dauerlicht) pro gesperrten Fahrstreifen auf der Absperrschranke oder den Leitbaken anzubringen.
–
Bei Längsabsperrungen sollte mindestens alle 10 m eine Warnleuchte angebracht werden.
Für Fußgänger-Behelfsbrücken gelten u. a. folgende Vorschriften gemäß Abschnitt 5.10.8 ZTV-SA 97 (vgl. Bild 2.122): –
Bei Aufgrabungen vor Hauseingängen oder quer zur Gehrichtung und in Bereichen, wo durch unebene oder lose Untergründe eine Stolper- oder Absturzgefahr besteht, sind Behelfsbrücken für Fußgänger vorzusehen. Bei kleineren Aufgrabungen sowie losen oder unebenen Untergründen können als Boden auch Stahlplatten verwendet werden.
–
Die lichte Breite der Fußgängerbrücken muss mindestens 1,0 m betragen. Auf Gehwegen mit hoher Verkehrsstärke sowie in Fußgängerstraßen und -zonen sind ggf. entsprechend breitere oder mehrere Behelfsbrücken in der Leistungsbeschreibung zu vereinbaren. Fußgängerbrücken müssen auch für Radfahrer, Rollstuhlfahrer und Blinde geeignet sein.
–
Fußgängerbrücken müssen Absturzsicherungen gemäß DIN 4420, Teil 1 haben, bestehend aus einem glatten, grat- und splitterfreien Geländerholm in 1,0 m Höhe, einem Zwischenholm in 0,5 m Höhe und einem Bordbrett von 0,25 m Höhe oder, in Abweichung von DIN 4420, Teil 1, einer Tastleiste für Blinde in Form einer Absperrschranke von 100 mm Höhe (Unterkante in 150 mm Höhe). Die Holme müssen eine rot-weiß-rote (Folie Bauart Typ 1 nach DIN 67 520, Teil 2) oder leuchtorange (RAL 2005)-weiße Sicherheitskennzeichnung besitzen. Als Holme können auch Absperrschranken (vgl. Richtzeichen 600 in Bild 2.125, S. 214) verwendet werden.
210
–
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Die Bodenbeläge dürfen keine Längsfugen von mehr als 10 mm Breite aufweisen. Absätze von mehr als 15 mm sind anzurampen. Rutschsichere Oberflächen sind in der Leistungsbeschreibung zu vereinbaren.
Bild 2.122: Beispiel für eine Fußgänger-Behelfsbrücke mit Absperrungen
Für Gerüste, Durchlaufgerüste, Fußgängertunnel gelten u. a. folgende Vorschriften gemäß Abschnitt 5.10.11 ZTV-SA 97: –
Gerüste, Durchlaufgerüste und Fußgängertunnel, die im öffentlichen Verkehrsraum stehen, sind wie Arbeitsstellen abzusichern und zu beleuchten. Sie müssen zum Verkehrsraum so gestaltet werden, dass Verkehrsteilnehmer und parkende Fahrzeuge zuverlässig gegen Staub, Wasser oder andere Flüssigkeiten sowie gegen herabfallende Gegenstände geschützt sind.
–
Die lichten Durchgangsmaße bei Durchlaufgerüsten und Fußgängertunneln sind mindestens (h x b =) 2,2 m x 1,0 m. Eine größere Breite ist anzustreben, wenn es sich um längere Strecken mit Begegnungsverkehr handelt. Die Zugänge müssen oben und seitlich mit Leitmalen versehen werden. Darüber hinaus müssen alle vorstehenden Ecken, freistehenden Ständer und Pfosten sowie überstehende Teile im Fußgängerverkehrsbereich eine rotweiß-rote Sicherheitskennzeichnung erhalten. Im Bodenbereich sind führende Elemente für Blinde vorzusehen, z. B. Tastleisten.
–
Fußgängertunnel können zum Fahrbahnbereich auch mit kleinen Leitbaken (500 mm x 125 mm, vgl. Richtzeichen 605 in Bild 2.125, S. 214) an Stelle von normal großen Leitbaken gekennzeichnet werden (Abstand Unterkante Leitbake zur Straßenoberfläche zwischen 0,4 m und 0,6 m).
–
An den Zugängen (Ober- und Seitenkanten) können zusätzlich Warnleuchten Typ WL9 gemäß TL-Warnleuchten 90 in der Leistungsbeschreibung vereinbart werden.
–
Geländer und Seitenwände bei Fußgängertunneln müssen glatt sein. Die Bodenbeläge dürfen keine Stolperstellen aufweisen. Der Übergang vom Gehweg auf den Bodenbelag muss bündig verlaufen. Absätze von mehr als 15 mm Höhe sind anzurampen. Der Innenraum
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
211
muss nachts ausreichend ausgeleuchtet sein. Eine ggf. auch tagsüber notwendige Beleuchtung von Fußgängertunneln ist in der Leistungsbeschreibung zu vereinbaren. –
An Arbeitsstellen, die mit höheren Geschwindigkeiten als 50 km/h befahren werden dürfen, sind zum Schutz von einsturzgefährdeten tragenden Bauteilen oder Teilen von Bauwerken (z. B. Gerüste, Schilderbrücken) an Verkehrsflächen Stahlschutzplanken oder transportable Schutzeinrichtungen mindestens der Aufhaltestufe T3 und der Situation entsprechendem Wirkungsbereich vorzusehen, wenn dieser Schutz nicht auf andere Weise erreicht wird (z. B. Lehrgerüst auf massiven Betonsockeln gemäß DIN 1072). Die Grundsätze und Festlegungen in den „Richtlinien für passive Schutzeinrichtungen an Straßen (RPS)“ sind zu beachten.
–
Sind bei Aufstellung von Gerüsten auf Geh- und Radwegen die geforderten Mindestbreiten nicht einzuhalten, sind Durchlaufgerüste oder Fußgängertunnel anzuordnen, im Ausnahmefall Notwege anzulegen.
–
Bei Gerüsten auf der Fahrbahn ist zur Fahrbahnseite hin ein Sicherheitsabstand von 0,5 m bis in eine Höhe von mindestens 4,5 m einzuhalten. Schutzeinrichtungen sind zur Fahrbahnseite anzuordnen, wobei aufgrund der zu erwartenden Verformung einer Schutzeinrichtung beim Anprall auch größere Sicherheitsabstände gewählt werden müssen.
Für Schutzdächer gelten u. a. folgende Vorschriften gemäß Abschnitt 5.10.12 ZTV-SA 97: –
Schutzdächer, die im öffentlichen Verkehrsraum stehen, sind wie Arbeitsstellen abzusichern und zu beleuchten.
–
Schutzdächer sind über Fahrbahnen, Geh- und Radwegen anzubringen, wenn Verkehrsteilnehmer durch Materialien oder herabfallende Gegenstände gefährdet werden können. Die Schutzdächer sind so zu gestalten, dass gefährdende Stoffe sicher von den Verkehrsflächen ferngehalten werden.
–
Über Geh- und Radwegen ist eine lichte Höhe von mindestens 2,2 m und über Fahrbahnen von mindestens 4,5 m einzuhalten. Schutzdächer im Fußgänger- und Radfahrerverkehrsbereich, die länger als 10 m sind, sind wie Fußgängertunnel auszuleuchten.
Für Hinweise zu Bauzäunen wird auf den Abschnitt 2.6.2, Bauzäune und Zugangseinrichtungen, S. 199 verwiesen. Alle auf der Baustelle Beschäftigten, die außerhalb von Gehwegen und Absperrungen im Verkehr eingesetzt oder neben dem Verkehrsbereich tätig und nicht durch eine geschlossene Absperrung vom Verkehrsbereich getrennt sind, müssen eine Warnkleidung nach EN 471/RSA (Warnweste) tragen. 180 Alle Geräte und Fahrzeuge, die in den öffentlichen Verkehrsraum hineinragen, sind mit einer Sicherheitskennzeichnung nach DIN 30 710 zu kennzeichnen (z. B. beidseitig weiß-rote Streifen am Heck des Fahrzeuges). Werden Abfallcontainer im öffentlichen Verkehrsraum abgestellt, sollten diese ausreichend, z. B. mit einem Absperrgerät mit 3 gelben Warnleuchten, markiert werden. Für die konkreten Auswahlkriterien sowie die Dimensionierung der Sicherungsmaßnahmen wird auf die ZTV-SA 97 (hier insbesondere das Kapitel 5) sowie die von den Herstellern zur 180
Es wird empfohlen, dass generell alle Beschäftigten auf der gesamten Baustelle verpflichtet werden, eine Warnweste zu tragen. Im Ausland ist dies häufig schon Pflicht.
212
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Verfügung gestellten Produktdatenblätter verwiesen. Bild 2.123 bis Bild 2.125 zeigen die wichtigsten Verkehrszeichen für die Sicherung an/zu Verkehrswegen. Ein Verzeichnis und die Abbildung aller zugelassenen Verkehrszeichen finden sich auf der Homepage der Bundesanstalt für Straßenwesen. 181
Bild 2.123: Wichtige Gefahren- und Vorschriftszeichen (Teil 1 von 2) 181
Bundesanstalt für Straßenwesen - BASt (www.bast.de).
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
Bild 2.124: Wichtige Gefahren- und Vorschriftszeichen (Teil 2 von 2)
213
214
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Bild 2.125: Wichtige Richtzeichen
2.6.3.4 Kontrolle und Wartung
Im Rahmen der Kontrolle und Wartung hat der Auftragnehmer Kontroll-, Unterhaltungs-, Instandsetzungs- und Reinigungsarbeiten an den Verkehrsschildern, Markierungen, Leitelementen, Verkehrs-, Beleuchtungs- und Schutzeinrichtungen regelmäßig durchzuführen. 182 Der in der verkehrsrechtlichen Anordnung benannte Verantwortliche oder dessen Beauftragter muss bei Arbeitsstellen von längerer Dauer mindestens zweimal täglich (bei Tagesanbruch und nach Eintritt der Dunkelheit, z. B. Warnleuchten, Retroreflexion von Verkehrsschildern, Markierungen und Leitelementen), an arbeitsfreien Tagen mindestens einmal täglich sowie zusätzlich unverzüglich nach einem Unwetter oder Sturm, die Arbeitsstelle kontrollieren. Der Zeitpunkt der Kontrolle ist aufzuzeichnen. Zusätzlich ist eine Rufbereitschaft/Notdienst durch das Bauunternehmen sicherzustellen und die entsprechenden Rufnummern für Dritte von außerhalb der Baustelle gut lesbar zu veröffentlichen. 2.6.3.5 Praxishinweise
–
Auch an privaten Verkehrswegen sind entsprechende Sicherungsmaßnahmen notwendig.
–
Im Fall einer Nutzung von öffentlichen Verkehrsflächen für Sicherungsmaßnahmen, z. B. für Gerüste, ist ein Antrag auf Nutzungsgenehmigung zu stellen (gebührenpflichtige Sondernutzung).
182
Eine Beschreibung der bei der Kontrolle und Wartung durchzuführenden Tätigkeiten findet sich in Abschnitt 7 Abs. 6 ZTV-SA 97.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
215
–
Besondere Sicherungsmaßnahmen bei Arbeiten in der Nähe von oder an Gleisanlagen sind mit dem Bahnbetreiber abzustimmen.
–
Bei Baustellen an öffentlichen Verkehrsflächen muss ggf. ein Winterdienst für die Bürgersteige gewährleistet werden.
–
Verkehrswege, insbesondere Fußwege an öffentlichen Straßen, müssen bei Gefährdung durch herabfallende Gegenstände überdacht werden. Fußgängertunnel müssen nachts beleuchtet werden.
–
Halten Lieferfahrzeuge zum Entladen auf der öffentlichen Straße, so ist beim Überschwenken nicht im Baufeld liegender Fußwege häufig nach verkehrsrechtlicher Anordnung eine Überdachung der Fußwege als Schutzdach auszubilden.
–
An Baugruben und Gräben müssen Absturzsicherungen zu öffentlichen Verkehrsflächen, zur Baustelle und zu Nachbarn vorgesehen werden, wenn ein Bauzaun (s. o.) nicht ausreicht.
–
Die Straßenbeleuchtung muss bei Tiefbauarbeiten innerorts sichergestellt werden, auch wenn dort nur Fußgängerverkehr zugelassen ist.
–
Sichtbarkeit bedeutet Sicherheit!
–
Die Verkehrszeichen usw. sollten insbesondere in den Wintermonaten regelmäßig gereinigt werden.
–
Grundsätzlich sollte das Betreten des öffentlichen Verkehrsraumes während der Bauausführung für die Beschäftigten vermieden werden.
–
In Abhängigkeit der örtlichen Gegebenheiten können Sandsperren (Sandhaufen) einen wirksamen Schutz gegen von der Fahrbahn abkommende Fahrzeuge bilden. Sandsperren sollten circa 1,0 m hoch sein und eine Kronenbreite, senkrecht zur Absperrrichtung, von 1,0 m aufweisen.
2.6.3.6 Vorschriften und Regeln
–
§ 823 Abs. 1 BGB 183
–
SächsBO – Bauordnungen der Bundesländer, z. B. Sächsische BO 184
–
StVO – Straßenverkehrs-Ordnung (insbesondere verkehrsrechtliche Anordnungen und Sicherungsarbeiten im Straßenraum gemäß §§ 44 f. StVO bei Einschränkung und Gefährdung des Verkehrs auf öffentlichen Straßen)
–
StVZO – Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung
183
„Wer vorsätzlich oder fahrlässig das Leben, den Körper, die Gesundheit, die Freiheit, das Eigentum oder ein sonstiges Recht eines anderen widerrechtlich verletzt, ist dem anderen zum Ersatz des daraus entstehenden Schadens verpflichtet.“ Dies heißt, wer eine Gefahrenstelle schafft, muss diese so sichern, dass Niemandem Schaden zugeführt wird. 184 Zum Beispiel § 11 Abs. 2 Satz 2 SächsBO: „Bei Bauarbeiten, durch die unbeteiligte Personen gefährdet werden können, ist die Gefahrenzone abzugrenzen oder durch Warnzeichen zu kennzeichnen. Soweit erforderlich, sind Baustellen mit einem Bauzaun abzugrenzen, mit Schutzvorrichtungen gegen herabfallende Gegenstände zu versehen und zu beleuchten.“
216
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
–
RiLSA – Richtlinien für Lichtsignalanlagen; Lichtzeichenanlagen für den Straßenverkehr
–
RMS – Richtlinien für die Markierung von Straßen
–
RPS – Richtlinien für passive Schutzeinrichtungen an Straßen
–
RSA – Richtlinien für die Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen
–
ZTV-SA 97 – Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für die Sicherungsarbeiten an Arbeitsstellen an Straßen
–
BGV C22 – Bauarbeiten
–
HAV – Hinweise für das Anbringen von Verkehrszeichen und Verkehrseinrichtungen
–
MVAS – Merkblatt über Rahmenbedingungen für erforderliche Fachkenntnisse zur Verkehrssicherung von Arbeitsstellen an Straßen
–
StVwV – Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung
–
VZKat – Verkehrszeichenkatalog
–
Kommunale Satzungen, z. B. für Sondernutzungserlaubnisse, bei der Inanspruchnahme von öffentlichen Flächen, z. B. für Gerüstaufstellung
2.6.4 Baustellenbeleuchtung 2.6.4.1 Grundlagen
Der Beleuchtung von Baustellen wird insbesondere während der Wintermonate sowie bei Arbeiten in den Morgen-, Abend- und Nachtstunden erforderlich, da die richtige Beleuchtung Grundvorrausetzung für eine gute Arbeitsleistung, Konzentrationsfähigkeit sowie sicheres Arbeiten ist. Die für die Beleuchtung der Baustelle erforderlichen Leuchten enthalten Lampen. Diese Lampen können in zwei Hauptgruppen unterteilt werden: –
Thermische Strahler, bei denen die Lichterzeugung durch elektrischen Strom erfolgt, der einen dünnen Draht zum Glühen bringt. Beispiel: Glühlampen und Halogenglühlampen.
–
Nicht thermische Strahler (Entladungslampen), bei denen die Lichterzeugung durch elektrischen Strom erfolgt, der Gase oder Metalldämpfe anregt. Beispiel: Hochdrucklampen (Halogen-Metalldampflampen, Quecksilberdampflampen, Natriumdampf-Hochdrucklampen) oder Niederdrucklampen (Leuchtstofflampen, Kompaktleuchtstofflampen, Natriumdampf-Niederdrucklampen, Induktionslampen).
Glühlampen sind im Vergleich zu Entladungslampen kostengünstiger, leichter und haben eine bessere Farbwiedergabe. Die Nachteile sind in ihrer kürzeren Lebensdauer und in dem höheren Energieverbrauch pro erzeugter Lichtmenge zu sehen. 185 Das Licht von Natrium-Niederdruckdampflampen ist monochromatisch und kann deshalb keine Farben wiedergeben.186 Mit Aus185
Hinweis: Energieverbrauch pro erzeugter Lichtmenge von Glühlampen: < 18 lm/W, HalogenGlühlampen: < 26 lm/W, Quecksilber-Hochdrucklampen: circa 60 lm/W, Metall-Halogenlampen: > 80 lm/W, Natrium-Hochdrucklampen: < 130 lm/W, Natrium-Niederdrucklampen (SOX): < 180 lm/W. 186 Vgl. Parker, Freiflächenbeleuchtung, 1981, S. 96 f.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
217
nahme von Glühlampen und Halogen-Glühlampen (230 V) benötigen alle Lampen ein Vorschaltgerät oder einen Transformator, um die elektrische Spannung zu regulieren. Dies ist mit höheren Kosten und einem höheren Gewicht verbunden. Einige Entladungslampen sind mit metallischen Gasen gefüllt. Diese erfordern eine Anlaufzeit, damit die chemische Reaktion der Gase voll aufgebaut werden kann. Zusätzlich reagieren diese Lampen empfindlich auf die Brennstellung, z. B. die horizontale oder vertikale Stellung des Sockels. 2.6.4.2 Eigenschaften und Richtwerte der Baustellenbeleuchtung
Die DIN 5035 Teil 2 gibt für Baustellen Richtwerte für die Nennbeleuchtungsstärken En, Gleichmäßigkeit der Beleuchtungsstärke g1 sowie die Stufe der Farbwiedergabeeigenschaften Ra vor (Auszug siehe Tabelle 2.52). Diese sind der Planung und Bewertung einer Beleuchtungsanlage mindestens zugrunde zu legen. Tabelle 2.52: Richtwerte für die mittlere Beleuchtungsstärke En und die Gleichmäßigkeit der Beleuchtungsstärke g1 für die Allgemeinbeleuchtung von Arbeitsplätzen und Verkehrswegen auf Baustellen Arbeitsplätze und Verkehrswege auf Baustellen
Richtwerte für die mittlere Beleuchtungsstärke En
Gleichmäßigkeit der Beleuchtungsstärke g1
Hochbau
20 Lux
0,2
Tiefbau
20 Lux
0,2
Stahl- und Metallbau
30 Lux
0,2
Tunnelbau
30 Lux
0,2
Pausen-, Umkleide- und Sanitärräume
100 Lux
keine Angaben
Büro- und Sanitätsräume
500 Lux
keine Angaben
Besprechungsräume
300 Lux
keine Angaben
Arbeitsstellen an Straßen 187
100 Lux
0,2
Die Nennbeleuchtungsstärke En ist für Arbeitsstätten im Freien der Nennwert der mittleren Beleuchtungsstärke für die zu beleuchtende Fläche der Arbeitsstätte, für die die Beleuchtungsanlage auszulegen ist. Sie bezieht sich u. a. auf die horizontale Arbeitsfläche in 0,85 m Höhe über dem Boden, bei Verkehrswegen, Werkstraßen und Verkehrsflächen auf deren Mittellinie in maximal 0,20 m Höhe über dem Boden. Die Messung der Beleuchtungsstärke wird mit Beleuchtungsstärkemessgeräten (Luxmeter/Lichtmesser) durchgeführt. Die Gleichmäßigkeit der Beleuchtungsstärke g1 ist der Quotient aus dem Minimalwert und dem Mittelwert der horizontalen Beleuchtungsstärke auf der zu beleuchtenden Fläche. Die Farbwiedergabeeigen-
187
Nach Abschnitt 6.14 ZSV-SA.
218
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
schaft Ra leitet sich aus der Art der Lampe ab. 188 Für die Erkennung von Sicherheitsfarben sind Lampen mit einer Farbwiedergabestufe 1 bis 3 erforderlich. Natrium-Hochdrucklampen mit einer Farbwiedergabestufe 4 sind für die Allgemeinbeleuchtung bis 200 Lux zulässig.
Von der internationalen Beleuchtungskommission CIE 189 wurde weiterhin ein Standard für die Beleuchtung von Arbeitsplätzen im Freien veröffentlicht: CIE S 015/E:2005 – Beleuchtung von Arbeitsplätzen im Freien. Die wichtigsten darin enthaltenen Anforderungen an die Freiflächenbeleuchtung von allgemeinen Verkehrsbereichen an Arbeitstätten im Freien sowie explizit an Baustellen sind in Tabelle 2.53 zusammengefasst. Tabelle 2.53: Anforderungen an die Freiflächenbeleuchtung nach der CIE S 015/E:2005 Art der Fläche, Aufgabe oder Aktivität Allgemeine Verkehrsbereiche an Arbeitstätten im Freien Fußwege
Richtwerte für En
Richtwert für g1
Richtwert für Ra 190
5 Lux
0,25
20
Verkehrsbereiche für langsame Fahrzeuge (max. 10 km/h), z. B. Fahrräder, LKW, Baumaschinen
10 Lux
0,40
20
allgemeiner Verkehr (max. 40 km/h)
20 Lux
0,40
20
Fußgängerübergänge, Kehrtwenden, Lade- und Abladeplätze, Inspektion
30 Lux
0,40
20
Baustellen Räumung, Aushub und Beladung
20 Lux
0,25
20
Bauflächen, Verlegung von Abflussleitungen, Transport-, Hilfs- und Lagerarbeiten
50 Lux
0,40
20
Anbringung von Gerüstelementen, einfache Versteifungsarbeiten, Anbringung von Holzformen und -rahmen, Verlegung von Elektrorohren und -kabeln
100 Lux
0,40
40
Verbindung von Elementen, anspruchsvolle Montagen von Elektroteilen, Maschinen und Rohren
200 Lux
0,50
40
Bei der Planung der Baustellenbeleuchtung muss beachtet werden, dass Scheinwerfer sehr robust und wetterbeständig ausgebildet, leicht zu installieren und vor allem schnell und ohne spezielles Werkzeug zu warten sein sollten. Weiterhin ist zu berücksichtigen, dass die auszu188
Die Farbwiedergabeeigenschaft Ra einer Lampe beschreibt, wie natürlich die Farben eines Körpers unter deren Licht erscheinen. Zur Ermittlung des Ra-Wertes werden 8, manchmal 14 Testfarben ausgewählt, die jeweils mit der Lampe und einem Bezugslicht (Temperaturstrahler gleicher Farbtemperatur) beleuchtet werden. Je geringer die Farbabweichungen sind, desto besser ist die Farbwiedergabe. Der Index für die beste Farbwiedergabe beträgt 100. Nach DIN 5035 werden 6 Farbwiedergabestufen angegeben: 1A, 1B, 2A, 2B, 3 und 4. Dabei bedeutet die Farbwiedergabestufe 1A eine perfekte Farbwiedergabe und die Farbwiedergabestufe 4 eine schlechte Farbwiedergabe. 189 Vgl. www.cie.co.at. 190 Eine Farbwiedergabe Ra in Höhe von 20 entspricht etwa der Farbwiedergabestufe 3, ein Wert in Höhe von 40 der Farbwiedergabestufe 2 bis 3.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
219
leuchtende Grundfläche nicht als homogene Fläche gesehen werden kann, sondern aufgrund ihrer Nutzung sowie von Einbauten wie Gerüsten, Lagerflächen oder Wänden in Teilflächen gegliedert werden muss. Grundsätzlich wird dabei in Allgemeinflächenbeleuchtung und Einzelplatzbeleuchtung unterschieden. 2.6.4.3 Allgemeinflächenbeleuchtung
Die Leuchten für die Beleuchtung der Allgemeinflächen sollten so angeordnet werden, dass eine gleichmäßige, ausreichende Beleuchtung der Arbeitsstätten erreicht wird. Dies geschieht in der Regel alternativ durch eine konventionelle Freiflächenbeleuchtung für kleine bis mittelgroße Flächen, bei der Leuchten mit einer breit strahlenden oder asymmetrischen Lichtverteilung in ausreichender Höhe am Rande von Flächen angebracht und auf das Baufeld ausgerichtet werden. Übliche Masten haben eine Höhe von circa 8,0 m bis 12,0 m über Oberkante Gelände. Wird dabei eine gleichmäßige Beleuchtung gefordert, müssen die Masten jedoch in einem relativ engen Abstand zueinander stehen. Das Verhältnis zwischen Mastabstand zu Lichtpunkthöhe sollte je nach verwendeten Scheinwerfern den Wert von 3 bis 4 nicht überschreiten. In Tabelle 2.54 wird diesbezüglich ein Überblick gegeben, welche Mastabstände und welche Lichtpunkthöhe in Abhängigkeit der Art und der Anzahl an Scheinwerfern pro Mast gewählt werden müssen, um eine mittlere Beleuchtungsstärke En auf einer Freifläche von 20 Lux und eine ausreichende Gleichmäßigkeit der Beleuchtung zu erhalten.
–
Tabelle 2.54: Beleuchtungsanordnung für eine Freiflächenbeleuchtung von 20 Lux 191
Scheinwerfer 500 W, halogen 1.000 W, halogen
Anzahl pro Mast, horizontaler Winkel zwischen Scheinwerfern 3 Stück, à 120° 4 Stück, à 90°
1.500 W, halogen
4 Stück, à 90°
2 x 400 W SON/T
3 Stück, à 120°
2 x 400 W SON/T
4 Stück, à 90°
2 x 400 W SON/T
8 Stück, à 45°
1.000 W SON/T
8 Stück, à 45°
–
191
Lichtpunkthöhe 8m
10 m
15 m
20 m
25 m
30 m
40 m
Mastabstand 20 m 40 m 60 m 80 m 100 m 130 m 160 m
eine Hochmastbeleuchtung für große Flächen, bei der eine geringe Anzahl an leistungsstarken Leuchten in großer Höhe über dem Baufeld angebracht und einzeln ausgerichtet wird. Dadurch kann mehr Bewegungsfreiheit auf dem Baufeld geschaffen und Installationsaufwand für Masten, Leuchten und Kabel reduziert werden. In der Regel werden die Leuchten an den Türmen der Krane befestigt (vgl. Bild 2.126). Müssen hingegen geson-
Vgl. Parker, Freiflächenbeleuchtung, 1981, S. 96. Die Abkürzung SON/T ist die Bezeichnung für einen speziellen Typ einer Entladungslampe.
220
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
derte Masten aufgebaut werden, beträgt die günstigste Masthöhe für eine Fläche, die mit circa 20 Lux beleuchtet werden soll, zwischen 15 m und 30 m. Bei größeren Höhen steigen die Kosten für die Masten rasch an. Bei Hochmastbeleuchtungen kommen im Allgemeinen Hochdruck-Entladungslampen in Scheinwerfern mit relativ geringer Bündelbreite zum Einsatz. –
eine Kombination aus beiden vorgenannten Varianten. Dann sollte eine begrenzte Anzahl an leistungsstarken Leuchten an Hochmasten den inneren Teil des Baufeldes und die Randgebiete ein konventionelles System beleuchten. 192
Bei der Einrichtung der Leuchten sollte weiterhin darauf geachtet werden, dass keine Blendung sowie störende Helligkeitsunterschiede oder Schattenbildungen entstehen. Dies kann insbesondere durch die hohe Anordnung der Lampen unter Beachtung der Lichteinfallrichtung, den Einsatz mehrerer Lampen mit geringerer Lichtleistung sowie zusätzliche Einzelplatzbeleuchtungen erreicht werden. Weiterhin sollte darauf geachtet werden, dass Gefahrenquellen, wie z. B. Treppenläufe, Baustraßen, Kreuzungsbereiche, Öffnungen, Böschungen, Rampen usw., im Vergleich zum übrigen Baufeld deutlich stärker beleuchtet werden. Im Gegensatz dazu sollten die dem Baufeld benachbarten Flächen nicht zu stark ausgeleuchtet werden.
Bild 2.126: Allgemeinflächenbeleuchtung (Hochmastbeleuchtung) am Turm eines Obendrehers 193
Einen Anhaltswert für die überschlägige Bemessung der (Einzelplatz- und) Allgemeinflächenbeleuchtung mit Hilfe von häufig auf Baustellen eingesetzten Flutlichtstrahlern (mit HalogenGlühlampe) bieten die in Tabelle 2.55 angegebenen Werte. Demnach beleuchtet beispielsweise der Lichtkegel eines 1.000-W-Flutlichtstrahlers eine 20 m entfernt stehende und senkrecht zur Strahlrichtung angeordnete Wand auf einer Fläche von maximal (b x h =) 30,0 m x 16,0 m mit 25 Lux.
192 193
Vgl. Parker, Freiflächenbeleuchtung, 1981, S. 95 - 99. Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
221
Tabelle 2.55: Beleuchtungsstärke und Ausleuchtungsfläche von Flutlichtstrahlern 194 HalogenGlühlampe 300 W 5.000 lm 500 W 9.000 lm 1.000 W 22.000 lm 1.500 W 33.000 lm 2.000 W 44.000 lm
Entfernung Beleuchtungsstärke [Lux] 3,0 m 6,0 m 9,0 m
Ausleuchtungsfläche b x h [m] 12,0 m 15,0 m 18,0 m
277 4,4 x 2,8
69 8,8 x 5,6
31 13,0 x8,4
17 18,0 x 11,0
11 22,0 x 14,0
8 26,0 x 17,0
3,0 m
6,0 m
9,0 m
12,0 m
15,0 m
18,0 m
525 4,4 x 2,8
131 8,8 x 5,6
58 13,0 x 8,4
33 18,0 x 11,0
21 22,0 x 14,0
15 26,0 x 14,0
5,0 m
10,0 m
15,0 m
20,0 m
25,0 m
30,0 m
395 7,5 x 4,1
99 15,0 x 8,3
44 23,0 x 12,0
25 30,0 x 16,0
16 38,0 x 21,0
11 46,0 x 24,0
8,0 m
16,0 m
24,0 m
32,0 m
40,0 m
48,0 m
226 14,0 x 6,5
57 28,0 x 19,0
25 42,0 x 23,0
14 56,0 x 26,0
9 70,0 x 32,0
6 84,0 x 38,0
10,0 m
20,0 m
30,0 m
40,0 m
50,0 m
60,0 m
196 20,0 x 5,7
49 40,0x 12,0
22 60,0 x 17,0
12 80,0 x 23,0
8 100 x 28,0
5 120 x 33,0
Bild 2.127 zeigt ein typisches Beispiel für den Einsatz von transportablen FlutlichtstrahlerEinheiten für die Einzelplatz- und Allgemeinflächenbeleuchtung auf Baustellen.
Bild 2.127: Typische Flutlichtstrahler-Einheit für die Einzelplatz- und Allgemeinflächenbeleuchtung auf Baustellen 195
194
Quelle: Tridonic GmbH & Co. KG (www.tridonic.com). Die in der Tabelle angegebenen Werte sind dem Katalog Lichtquellen 2005/2006, S. 114 - 117, entnommen.
222
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
2.6.4.4 Einzelplatzbeleuchtung
Zusätzlich zur Allgemeinbeleuchtung muss für spezielle Tätigkeitsbereiche, z. B. für die Montage von Lüftungskanälen in dunklen Räumen, eine Einzelplatzbeleuchtung eingerichtet werden. Die dort geforderten mittleren Beleuchtungsstärken En richten sich nach der „Feinheit“ der Arbeiten. Überschlägig können Werte für grobe Arbeiten von 200 Lux und Werte für feine Arbeiten bzw. Arbeiten an Maschinen von 500 Lux angesetzt werden. 196 Der Wert von 500 Lux für eine Einzelplatzbeleuchtung in geschlossenen Räumen wird beispielsweise mit zwei Leuchtstofflampen mit einer Leistung je Lampe von 58 Watt erreicht. Für die Einzelplatzbeleuchtung kleinerer Flächen sind Halogen- oder Leuchtstofflampen ausreichend. Für größere Flächen sollten hingegen Lampen mit einer höheren Lichtleistung (z. B. Hochdrucklampen) eingesetzt werden. Die ASR 7/3 gibt in Abschnitt 3.1 eine überschlägige Berechnungsmethode für Räume, mit deren Hilfe man anhand der installierten Leistung der Beleuchtungskörper bzw. der Lampen die dabei installierte Beleuchtungsstärke grob abschätzen kann. Für die konkreten Auswahlkriterien sowie die Dimensionierung der Baustellenbeleuchtung wird auf die einzelfallspezifische Fachplanung verwiesen. 2.6.4.5
Praxishinweise
–
In Abhängigkeit der Baustelle kann es erforderlich werden, Art und Umfang der Baustellenbeleuchtung dem Baufortschritt anzupassen.
–
Überschlägig kann im Hochbau mit einer erforderlichen Leistung für die Beleuchtung von 0,8 W/m² zu beleuchtende Fläche gerechnet werden. Im Brückenbau sollte ein Wert von 1,1 W/m² zu beleuchtende Fläche angenommen werden.
–
Die Planung der Beleuchtung größerer Baustellen kann durch Software unterstützt werden.
2.6.4.6 Vorschriften und Regeln
–
DIN 5035, Teil 2 – Beleuchtung mit künstlichem Licht; Richtwerte für Arbeitsstätten in Innenräumen und im Freien
–
ASR 41/3 – Künstliche Beleuchtung für Arbeitsplätze und Verkehrswege im Freien
–
ASR 7/3 – Künstliche Beleuchtung
–
ZTV-SA 97 – Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für die Sicherungsarbeiten an Arbeitsstellen an Straßen (insbesondere Abschnitt 6.14)
–
BGI 759 – Künstliche Beleuchtung an Arbeitsplätzen und Verkehrswegen im Freien und auf Baustellen
–
BGR 131 – Natürliche und künstliche Beleuchtung von Arbeitsstätten
195 196
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA. Vergleiche dazu auch die Werte in Tabelle 1 der DIN 5035.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
223
2.6.5 Absturzsicherungen, insbesondere Arbeits- und Schutzgerüste Abstürze bei Zugang zu und Arbeiten an hochgelegenen Arbeitsplätzen bilden nach wie vor einen Schwerpunkt im Arbeitsunfallgeschehen auf Baustellen. Um diese Arbeitsunfälle zu verhindern, werden hauptsächlich folgende Absturzsicherungen eingesetzt: Absperrungen, Abdeckungen, Seitenschutz, Laufbrücken, lastverteilende Beläge, Arbeitsgerüste, Schutznetze, Hubarbeitsbühnen, Persönliche Schutzausrüstungen und Leitern. 197 Von den genannten Absturzsicherungen wird nachfolgend vor allem auf Arbeits- und Schutzgerüste als deren wichtigstes Element eingegangen. 2.6.5.1 Arbeits- und Schutzgerüste a)
Begriffsdefinitionen und Arten von Arbeits- und Schutzgerüsten
Arbeits- und Schutzgerüste im Sinne der Vorschriften sind temporäre Baukonstruktionen, die an der Verwendungsstelle mit Gerüstlagen veränderlicher Länge und Breite aus Gerüstbauteilen zusammengesetzt und ihrer Bestimmung gemäß verwendet und wieder auseinander genommen werden können. Nach ihrem Verwendungszweck werden Gerüste in folgende drei Arten gegliedert (vgl. Bild 2.128): –
Arbeitsgerüste, von denen Arbeiten ausgeführt werden und teilweise die dazu benötigten Materialien zwischengelagert und transportiert werden,
–
Schutzgerüste, welche in Form eines Fanggerüstes oder Dachfanggerüstes Personen vor tieferem Absturz schützen,
–
Schutzdächer, welche über Verkehrswegen oder Arbeitsplätzen errichtet werden und Personen, Maschinen oder Geräte vor herabfallenden Gegenständen schützen sollen.
Bild 2.128: Arbeitsgerüst als Fassadengerüst, Schutzgerüst als Dachfanggerüst und Schutzdach als Fußgängertunnel (v. l. n. r.) 198
Nach ihrem Tragsystem gegliedert, werden Gerüste unterschieden in Standgerüste, Hängegerüste, Auslegergerüste und Konsolgerüste. Unterscheidet man hingegen nach der Art der Aus-
197
Vgl. Zentrum für Sicherheitstechnik und Fachausschuss „Bau“ (Hrsg.), Leitfäden zur Absturzsicherung, 2001. 198 Quelle mittleres Bild: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
224
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
führung, gliedern sich die Gerüste hauptsächlich in Stangengerüste, Stahlrohr-Kupplungsgerüste, Raumgerüste, Standgerüste und Hängegerüste. Unter einem Systemgerüst ist ein Gerüst aus vorgefertigten Bauteilen zu verstehen, bei dem einige oder alle Systemmaße durch die Bauteile oder die Verbindungen vorbestimmt sind. Ein Stand- und Hänge-/Konsolgerüst mit längenorientierten Gerüstlagen vor Fassaden wird als Fassadengerüst bezeichnet. Ein Arbeits- oder Schutzgerüst, das beim Aufkommen von Wind mit Geschwindigkeiten von mehr als 12 m/s verankert ist, in den Windschatten verfahren oder bei Schichtschluss völlig abgebaut wird, wird Tagesgerüst genannt. Als Gerüstlage wird die Summe der Belagflächen in einer horizontalen Ebene bezeichnet. In Bild 2.129 sind die üblichen Bauteile eines Fassadengerüstsystems dargestellt und benannt.
hs bs ls hl
Höhe des Arbeitsgerüsts Gerüstfeldbreite, von Ständermitte zu Ständermitte Gerüstfeldlänge, von Ständermitte zu Ständermitte Abstand benachbarter horizontaler Ebenen
1 2 3 4 5 6 7 8 9
Vertikalaussteifung (Querdiagonale) Horizontalaussteifung (Horizontaldiagonale) Konsolstrebe Knoten Vertikalaussteifung (Längsdiagonale) Ständer Querriegel Längsriegel Belagfläche
10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
Geländerholm Zwischenholm Geländerpfosten Bordbrett Seitenschutz Konsole Geflecht Fußplatte Fußspindel Überbrückungsträger
Bild 2.129: Bauteile eines Fassadengerüstsystems nach DIN EN 12 811-1 199
199
Quelle: Eigene Darstellung unter Verwendung eines Bildes der Hünnebeck GmbH
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
225
Bild 2.130 zeigt an einem Gebäude ein Fassadengerüst mit Bekleidung, einen eingehausten Eingangsbereich mit einer Überbrückung des Fassadengerüstes sowie ein Schutzdach zur Sicherung des Zuganges und der vorgelagerten Verkehrsflächen vor herabfallenden Teilen.
Bild 2.130: Sicherung eines privaten Zugangs zu einem Gebäude 200
Weiterführende Erläuterungen zu dem in diesem Abschnitt Genannten sowie umfassende Informationen über das allgemeine Thema Gerüstbau finden sich bei Hertle/Motzko. 201 b)
Klassifizierungen von Arbeits- und Schutzgerüsten
Im Rahmen der Planung des Gerüsteinsatzes müssen die wichtigsten Angaben zu den Nutzungsanforderungen des Gerüstes ermittelt werden. Die Informationen über die Gebäudestruktur, den Gebäudezustand, die Gründung (Böschungen) und den Umgebungszustand zum Zeitpunkt des geplanten Gerüstaufbaues sowie darüber hinaus sind dabei von Bedeutung. Erforderlich sind weiterhin genaue Informationen zur Gerüstbelastung sowie geometrischen Anordnung (Grundriss, Ansichten usw.). Bei Rohbau-Baustellen und Baustellen mit geböschten Baugruben werden fast ausschließlich Konsolgerüste eingesetzt, die an konstruktiven Vorrichtungen der jeweiligen Deckenebenen angesetzt werden (vgl. Bild 2.131). Vorteil von dieser Art der Gerüstnutzung ist, dass die Baugrube nicht zwingend mit Beginn der Arbeiten im EG und 1. OG usw. verfüllt sein muss und Arbeiten wie Dichtung aufbringen und Leitungsdurchführung herstellen parallel zum weiteren Baufortschritt erfolgen können. Das Konsolgerüst kann als Schutz- und Arbeitsgerüst ausgebildet werden. Es wird zusammengefaltet auf der Baustelle angeliefert und kann mit wenigen Handgriffen aufgeklappt und mit dem Kran in einbetonierte Verankerungen eingehängt werden. Der Einsatz von Konsolgerüsten, insbesondere die Lage der Verankerungen und die Ausbildung der Ecklösungen, sind sorgfältig zu planen. (www.huennebeck.de) Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA. 201 Hertle, R., Motzko, Chr.: Gerüstbau in: Beton Kalender 2007, Ernst & Sohn, S. 599 – 689. 200
226
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Bild 2.131: Beispiel für die Anwendung sowie schematischer Grundriss eines Konsolgerüstes 202
Für Gerüste ist immer die Standsicherheit nachzuweisen. Dafür muss der Nachweis erbracht werden, dass vor allem die Tragsicherheit und die Lagesicherheit, also auch die Sicherheit gegen Gleiten, Abheben und Umkippen, gegeben ist sowie die wirkenden Lasten sicher in den Untergrund bzw. in die tragenden Bauwerksteile eingeleitet werden können. Abweichend von der grundsätzlichen Regelung darf auf einen Standsicherheitsnachweis verzichtet werden, wenn das Gerüst entsprechend einer allgemein anerkannten Regelausführung errichtet wird. Diese ist in einer Aufbau- und Verwendungsanleitung des Herstellers, den DIN-Normen oder Berufsgenossenschaftlichen Informationen (BGI) beschrieben. Für die Abweichung von der Regelausführung erfolgt die Beurteilung auf der Grundlage des Baurechts, nach den technischen Baubestimmungen, der DIN EN 12 811, der DIN 4420, der DIN EN 1004, der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung, einer Typenberechnung oder einem Entwurf und einer Bemessung. Weiterhin sind die Gefährdungen zu beachten, die sich aus der vielgestaltigen Tätigkeit des Auf-, Um- und Abbaus von Gerüsten und die gleichzeitige Nutzung durch verschiedene Gewerke und Unternehmen während einer Baumaßnahme ergeben. Ein Gerüst muss dabei auch während des Auf- und Abbaus (z. B. durch einen vorlaufenden Seitenschutz, ein Montagesicherheitsgeländer (MSG) im Aufstiegsfeld oder durch PSA) sowie während notwendiger Anpassungsmaßnahmen (z. B. beim Einsatz von Schrägaufzügen und Bauaufzügen) alle Forderungen an die Betriebssicherheit erfüllen. Gerüstsysteme werden gemäß DIN EN 12 810-1 nach den nachfolgend genannten Klassifizierungskriterien unterschieden. –
Nutzlast (Lastklasse):
2, 3, 4, 5 und 6 nach Bild 2.135
–
Beläge und Auflager:
D (bemessen mit Fallversuchen) N (bemessen ohne Fallversuche)
202
Quelle: PERI GmbH (www.peri.de). Abkürzungen: ASG – Arbeits- und Schutzgerüst, ASZ – Arbeitsschutz-Zwischenbühne, ASU – Arbeitsschutz-Überwurfecke.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
227
–
Systembreite (Breitenklasse):
SW06, SW09, SW12, SW15, SW18, SW21, SW24 nach Bild 2.133 (Hinweis SW = W)
–
Durchgangshöhe (Höhenklasse):
H1 und H2 nach Bild 2.134
–
Bekleidung:
B (mit Bekleidung) A (ohne Bekleidung)
–
Art des vertikalen Zugangs:
LA (mit Leitern) ST (mit Treppen) LS (mit Leitern und Treppen)
Die Bezeichnung von Gerüstsystemen muss analog der im folgenden Beispiel angegebenen Daten erfolgen: Beispiel für eine Gerüstbezeichnung: EN 12 810 – 5D – SW12/250 – H2 – A – ST.
Hier wird somit ein Gerüstsystem beschrieben, das folgende Eigenschaften gemäß DIN EN 12 810 aufweist: –
5
Lastklasse nach Bild 2.135 – hier Lastklasse 5;
–
D
Fallversuche auf Belagfläche – hier Bemessung mit Fallversuchen;
–
SW12/250
Systembreite nach Bild 2.133/Feldlänge in cm – hier Breitenklasse W12 (1,2 m w < 1,5 m)/Feldlänge 250 cm;
–
H2
Klasse der Durchgangshöhe nach Bild 2.134 – hier Höhenklasse H2;
–
A
Art der Bekleidung – hier ohne Bekleidung;
–
ST
Art des vertikalen Zugangs – hier Zugang mit Treppe.
Dabei können die Faktoren Systembreite (vgl. Bild 2.133), Durchgangshöhe (vgl. Bild 2.134) und maximale Nutzlast (vgl. Bild 2.135) beliebig miteinander kombiniert werden. 203 Das bedeutet, dass ein Gerüst mit hoher Verkehrslast und schmaler Arbeitsbreite bzw. ein Gerüst mit geringen Verkehrslasten und größerer Arbeitsbreite erstellt werden kann. Die lichten Höhen und Breiten der Gerüstlagen werden schematisch im Bild 2.132 dargestellt. Der Abstand zwischen dem Bauwerk (z. B. Außenkante Vormauerschale) und dem Gerüst darf maximal 30 cm betragen. Preiswerte Systemgerüste werden hauptsächlich in den Breitenklassen W06 und W09, in der Höhenklasse H1 und bis einschließlich zur Lastklasse 6 angeboten. Arbeitsgerüste der Lastklasse 2 und der Breitenklasse W06 werden üblicherweise für Arbeiten eingesetzt, die kein Lagern von Materialien und/oder Bauteilen erfordern. Arbeitsgerüste der Lastklasse 3 und der Breitenklasse W06 werden hingegen für Arbeiten eingesetzt, bei denen kleinere Mengen Materialien und/oder Bauteile gelagert werden müssen (z. B. für Putzarbeiten, Dachdeckungsarbeiten, Fassadenarbeiten). Arbeitsgerüste der Lastklasse 4 bis 6 und der Breitenklasse W09 und höher werden für Arbeiten eingesetzt, bei denen größere Mengen Materialien und/oder Bauteile gelagert werden müssen (z. B. für Maurerarbeiten, Montagearbeiten).
203
Bei 7 Breitenklassen, 2 Höhenklassen sowie 6 Lastklassen entstehen 84 Kombinationsmöglichkeiten.
228
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
b
freie Durchgangsbreite (b > 500 mm und b > c – 250 mm)
c
lichter Abstand zwischen den Ständern (c t 600 mm)
h1a, h1b
lichte Höhe zwischen den Gerüstlagen und Querriegeln oder Gerüsthaltern
h2
lichte Schulterhöhe
h3
lichte Höhe zwischen den Gerüstlagen (h3 t 1.900 mm)
p
lichte Breite im Kopfbereich (p > 300 mm und p > c – 450 mm)
w
Breite der Gerüstlagen einschließlich der Dicke des Bordbrettes bis maximal 30 mm
(Angaben in mm) Bild 2.132: Lichte Höhen und Breiten der Gerüstlagen 204
Bild 2.133: Bedeutung der Breitenklassen bei Gerüsten gemäß DIN EN 12 811-1 205
204 205
Quelle: BGI 633, Bild 7. Zur Maßangabe w vergleiche Bild 2.132.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
229
Höhenklassen für Gerüste
H1
Lichte Höhe zwischen Gerüstlage und Querriegel 1,75 m h1a < 1,90 m Lichte Höhe zwischen Gerüstlage und Gerüsthalter 1,75 m h1b < 1,90 m Schulterhöhe h2 1,60 m Lichte Höhe zwischen den Gerüstlagen h3 1,90 m
H2
Lichte Höhe zwischen Gerüstlage und Querriegel Lichte Höhe zwischen Gerüstlage und Gerüsthalter Schulterhöhe Lichte Höhe zwischen den Gerüstlagen
h1a 1,90 m h1b 1,90 m h2 1,75 m h3 1,90 m
Bild 2.134: Bedeutung der Höhenklassen bei Gerüsten gemäß DIN EN 12 811-1 206
Bild 2.135: Bedeutung der Lastklassen bei Gerüsten gemäß DIN EN 12 811-1 207
Die Belagteile der Gerüste dürfen einen lichten Abstand von maximal 25 mm haben und sollten eine rutschhemmende Oberfläche aufweisen. Sie sind weiterhin so zu verlegen, dass sie weder verrutschen noch wippen oder abheben. Bei einer Neigung der Belagsfläche von mehr als 1 : 5 (circa 11°) müssen über die gesamte Breite reichende Trittleisten fest angebracht sein. c)
Seitenschutz und Leitern von Arbeits- und Schutzgerüsten
Der Seitenschutz von Gerüsten muss grundsätzlich dreiteilig sein und angeordnet werden, wenn der Gerüstbelag mehr als 2,0 m über dem Boden liegt. Er besteht aus einem Geländerund einem Zwischenholm sowie einem Bordbrett. Geländer- und Zwischenholm haben eine Leit- und Brüstungsfunktion bei der Nutzung der Gerüstlage als Verkehrsweg und Arbeitsplatz. 206 207
Zur Maßangaben h1a, h1b, h2 und h3 vergleiche Bild 2.132. Zur Interpretation des Begriffes Teilflächenfaktor vergleiche Abschnitt 6.2.2.4 DIN EN 12 811-1.
230
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Das Bordbrett erfüllt gleichzeitig zwei Funktionen: es dient als Leitbrett, damit eine auf dem Belag gehende Person nicht von der Belagsfläche mit dem Fuß abrutschen kann, und es soll verhindern, dass auf der Belagsfläche liegendes Werkzeug oder Material herunterfallen und somit andere Personen gefährden kann. Der Seitenschutz muss weiterhin gegen unbeabsichtigtes Lösen gesichert sein. Die Ausführung muss wie in Bild 2.136, S. 232 sein, das Bordbrett muss jedoch bei Arbeits- und Schutzgerüsten statt 3 x 10 cm hier 3 x 15 cm ausgeführt sein. Es ist weiterhin darauf zu achten, dass Arbeitsgerüste einen Sicherheitsabstand zu elektrischen Freileitungen nach Tabelle 2.4, S. 24 einhalten müssen. Für die weiteren Bemessungskriterien wird auf die am Ende des Abschnitts aufgeführten Vorschriften, vor allem die DIN EN 12 811-1, verwiesen. Werden Leitern als Aufstiege bei Gerüsten verwendet, dürfen diese als Innenleitern nur bis zur nächsten Ebene reichen. In der Regel sind Gerüstinnenleitern in einem Gerüstfeld übereinander versetzt angeordnet. Eine Leiter kann auch als Außenleiter aufgestellt werden, wenn diese auf eine ausreichend tragfähige Ebene gestellt wird und der Aufstieg nicht höher als 5,0 m beträgt. Als Zugänge sollten bevorzugt Treppen in Form eines separaten Treppenturmes vor dem Gerüst oder integrierte Treppen verwendet werden. Für weitere Angaben wird auf die gültigen Vorschriften sowie auf die Angaben der Hersteller und die Fachliteratur 208 verwiesen. Der Vollständigkeit halber soll neben den Arbeits- und Schutzgerüsten in den nachfolgenden Abschnitten 0 bis 2.6.5.9 noch kurz auf die weiteren wichtigsten Absturzsicherungen eingegangen werden. d)
Praxishinweise (nur für Arbeits- und Schutzgerüste)
–
Auf Baustellen, bei denen Baumaterial oder Bauhilfsstoffe temporär durch Winden, Schrägaufzüge oder Hublader über das Gerüst in die Etagen gebracht werden, sollten die Gerüste regelmäßig auf Um- oder Rückbauten geprüft werden. Änderungen sind umgehend wieder zu korrigieren.
–
Integrierte Lastenaufzüge oder Winden sollten an den Zugangsstellen zu den Gerüsten ein Schließungsgestänge mit elektrischer Verriegelung aufweisen.
–
Die Erschließung eines Fassadengerüstes über einen Treppenturm reduziert die Belastung für die Arbeitnehmer und trägt zur Beschleunigung der Arbeitsprozesse bei.
–
Nach der Fertigstellung des Gerüstes wird seitens des Erstellers der ordnungsgemäße Zustand festgestellt. Die Ergebnisse sollten in einem Protokoll dokumentiert werden. Anschließend erfolgt die Übergabe des Gerüstes an den Nutzer. Es ist ratsam, diese Übergabe gemeinsam durchzuführen und die Ergebnisse ebenfalls zu dokumentieren. Sinnvoll ist die Zusammenfassung des Prüf- und Übergabeprotokolls in einem Dokument.
–
Arbeitsgerüste der Lastklasse 2 und der Breitenklasse W06 nach DIN EN 12 811 entsprechen der ehemaligen Gerüstgruppe 2 nach DIN 4420-1 (alt). Arbeitsgerüste der Lastklasse 3 (gleichmäßig verteilte Last 2,00 kN/m²) und der Breitenklasse W06 nach DIN EN 12 811 entsprechen der ehemaligen Gerüstgruppe 3 nach DIN 4420-1 (alt). Arbeitsgerüste der Lastklassen 4, 5, 6 (gleichmäßig verteilte Last 3,00 kN/m²) und der Breitenklassen
208
Z. B. Stypa: Arbeits- und Schutzgerüste, 2004.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
231
W09 und höher nach DIN EN 12 811 entsprechen den ehemaligen Gerüstgruppen 4, 5 und 6 nach DIN 4420-1 (alt). –
Beim Einsatz von Konsolgerüsten ist die Nutzung der vom Hersteller angebotenen Ecklösungen empfehlenswert. Beim Abbau von Konsolgerüsten ist immer eine offene Seite am Gerüst (Gefahrenstelle) vorhanden, beim letzten Element sind es sogar zwei. An diesen Stellen muss die PSA verwendet werden.
–
Beträgt der Abstand zwischen Gerüst und Gebäude mehr als 0,30 m, weil z. B. noch Fassadenelemente vorgehängt werden müssen, so können (Konsol-)Verbreiterungen zum Einsatz kommen. Diese gewährleisten den Maximalabstand von 0,30 m und können später schnell wieder entfernt werden.
–
Bei der Ausschreibung von Gerüstarbeiten sollte die ATV DIN 18 451 Gerüstarbeiten der VOB/C beachtet werden.
e)
Vorschriften und Regeln (nur für Arbeits- und Schutzgerüste)
–
DIN 4420-1 – Arbeits- und Schutzgerüste – Teil 1: Schutzgerüste – Leistungsanforderungen, Entwurf, Konstruktion und Bemessung
–
DIN 4420-2 – Arbeits- und Schutzgerüste – Leitergerüste; Sicherheitstechnische Anforderungen
–
DIN 4420-3 – Arbeits- und Schutzgerüste – Teil 3: Ausgewählte Gerüstbauarten und ihre Regelausführungen
–
DIN 4421 – Traggerüste (wurde zurückgezogen, vgl. DIN EN 12812 Traggerüste 12/08)
–
DIN 4422 – Fahrbare Arbeitsbühnen (vgl. DIN EN 1004 03/2005 Entwurf)
–
DIN EN 12 810 – Fassadengerüste aus vorgefertigten Bauteilen
–
DIN EN 12 811-1 – Temporäre Konstruktionen für Bauwerke – Teil 1: Arbeitsgerüste – Leistungsanforderungen, Entwurf, Konstruktion und Bemessung
–
DIN EN 12 812 – Traggerüste – Anforderungen, Bemessung und Entwurf (2008)
–
BetrSichV – Betriebssicherheitsverordnung (insbesondere §§ 10 und 11)
–
BGI 663 – Handlungsanleitung für den Umgang mit Arbeits- und Schutzgerüsten – auch veröffentlicht als LASI-Veröffentlichung LV 37
–
BGR 184 – Seitenschutz und Dachschutzwände als Absturzsicherung bei Bauarbeiten (nur zur Information, BGR wurde zurückgezogen)
–
BGV C22 – Bauarbeiten )§ 6/1 Standsicherheit und Tragsicherheit, § 12/1 Absturzsicherungen)
–
„Bausteine“ der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft B8 – Absturzsicherung auf Baustellen
–
„Bausteine“ der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft B9 – Fanggerüste
–
„Bausteine“ der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft B45 – Fassadengerüste
–
„Bausteine“ der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft B46 – Schutzdächer
232
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
2.6.5.2 Absperrungen
Eine Absperrung wird in einem Mindestabstand zu einer absturzgefährdeten Stelle auf Flächen mit einer Neigung kleiner gleich 20° (= < 36,40 % = < 1 : 2,75) und Absturzhöhen von t 0 m bei Wasser o. Ä., t 3,0 m bei Dächern und t 2,0 m bei sonstigen Anlagen angeordnet, damit die Gefahrenstelle nicht erreicht werden kann. Die Absperrung muss dabei mit festen Elementen, z. B. Geländern, Ketten oder Seilen erfolgen und mehr als 2,0 m von der Absturzkante entfernt sein. 2.6.5.3 Abdeckungen
Mit einer Abdeckung werden horizontale Öffnungen und Ausschnitte geschlossen, aber auch nicht durchtrittsichere Beläge in Flächen während der Arbeit gesichert. Öffnungen in Dächern oder Böden müssen unabhängig ihrer Absturzhöhe immer mit einer Abdeckung versehen werden. Sie müssen unverschieblich sowie begehbar bzw. befahrbar sein. Werden für die Abdeckung Bretter oder Bohlen eingesetzt, müssen diese eine Dicke von mindestens 3 cm aufweisen. Alternativ kommen Bleche oder Netzkonstruktionen (als Unterspannung) zum Einsatz. Eine auffällige farbliche Markierung der Abdeckung ist empfehlenswert. 2.6.5.4 Seitenschutz
Der Seitenschutz bei Gefahrenstellen auf horizontalen Flächen (z. B. bei Böschungen, Wasserflächen, auf Schalungen oder Betonierbühnen) muss in Abhängigkeit der örtlichen Randbedingungen (vgl. Tabelle 2.56) angeordnet und nach den Vorgaben in Bild 2.136 ausgeführt werden. Er kann entfallen bei Öffnungen und Vertiefungen bis zu 9,00 m² und Kantenlängen bis zu 3,0 m, wenn diese mit fachgerechten Abdeckungen versehen sind. Auf einen dreiteiligen Seitenschutz kann weiterhin verzichtet werden, wenn die Gerüstlage weniger als 2,0 m über sicherem Untergrund angeordnet ist und wenn der Abstand auf der Gerüstseite zwischen der Kante der Belagsfläche und dem Bauwerk nicht mehr als 0,30 m beträgt.
Bild 2.136: Beispiel für die Ausbildung und Dimensionierung eines dreiteiligen Seitenschutzes
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
233
Tabelle 2.56: Anordnung eines Seitenschutzes bei unterschiedlichen örtlichen Randbedingungen örtliche Randbedingungen
Ein Seitenschutz ist erforderlich,
- über und an Wasser oder allen Stoffen, in denen man versinken kann, - an Öffnungen und Vertiefungen in Böden, - an Öffnungen in Decken und Dächern
unabhängig von der Absturzhöhe.
- Seitenschutz auf Dächern - Wand- und Maueröffnungen, die ins Leere führen - Treppen und Treppenpodesten
bei mehr als 3,0 m Absturzhöhe. bei mehr als 1,0 m Absturzhöhe.
- an Laufstegen - auf nicht begehbaren Bauteilen (unter Verwendung von lastverteilenden Belägen) - an offenen Kanten, z. B. Baugruben - an sonstigen Arbeitsplätzen
bei mehr als 2,0 m Absturzhöhe.
- Mauern „über die Hand“ 209 - Arbeiten an Fenstern (z. B. Maler-/Reinigungsarbeiten, jedoch kein Ein- und Ausbau)
bei mehr als 5,0 m Absturzhöhe.
Bei geneigten Flächen mit einer Neigung größer 20° (= 1 : 2,75) bis zu 60° (= > 1,73 : 1) muss ein Seitenschutz bei einer Absturzhöhe größer 3,0 m vorgesehen werden. Der Seitenschutz muss eine Bauhöhe von mindestens 1,0 m, eine Höhe über der geneigten Fläche von mindestens 0,8 m, einen Winkel zur geneigten Fläche von 90° aufweisen und mehr als 2,0 m über die zu sichernden Arbeitsplätze reichen. Bei Neigungen größer 60° (= > 1,73 : 1), z. B. bei Dächern, müssen weitere besondere Schutzvorkehrungen getroffen werden. 2.6.5.5 Laufbrücken
Laufbrücken sind Verkehrswege zur Überbrückung von z. B. Gräben, Baugruben, geringen Höhenunterschieden oder nicht begehbaren Bauteilen. Sie müssen bei einer möglichen Absturzhöhe von mehr als 2,0 m einen Seitenschutz sowie bei Neigungen ab 1 : 5 (circa 11°) mit Trittleisten im Abstand von 0,5 m und bei einer Neigung von 1 : 1,75 (circa 30°) mit Trittstufen (unabhängig von der Absturzhöhe!) ausgestattet sein. Die Breite muss bei der Benutzung der Laufbrücken durch Personen mindestens 0,5 m betragen. Statische Anforderungen (Standfestigkeit, Tragfähigkeit usw.) sind gegebenenfalls nachzuweisen. 2.6.5.6 Lastverteilende Beläge
Lastverteilende Beläge dienen der Schaffung von trittfesten und tragfähigen Untergründen für Verkehrswege und Arbeitsplätze auf nicht begehbaren Dächern und sonstigen Bauteilen. Häufig sind diese in Kombination mit weiteren Maßnahmen der Absturzsicherung, z. B. Seitenschutz, anzuwenden. Bei zu belägenden Flächen mit einer Neigung bis zu 20° (= 36,40 % = 1 : 2,75) sollten einzelne Holzbohlen mit den Abmessungen von mindestens (b x d x l =) 25 cm x 2,4 cm x 3,0 m, bei einer Neigung größer 20° verbundene Holzbohlen mit den Abmessungen 209
Beim Mauern „über die Hand“ mauert der Arbeiter mit dem Gesicht zur Absturzkante.
234
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
von mindestens (b x d x l =) 50 cm x 2,4 cm x 3,0 m verwendet werden. Dabei sind Trittleisten und Trittstufen nach den vorher gemachten Angaben (siehe Laufbrücken) sowie eine Absturzsicherung nach Tabelle 2.56 vorzusehen. Gegebenenfalls sind die Gefahrenbereiche unter der Arbeitsstelle abzusperren und zu kennzeichnen. 2.6.5.7 Schutznetze
Schutznetze werden an Öffnungen und Kanten sowie an nicht begehbaren Bauteilen und Absturzhöhen 210 nach innen von größer 2,0 m im Allgemeinen, von größer 3,0 m bei Dächern und größer 5,0 m bei Dachöffnungen eingesetzt. Sie können zum Auffangen abstürzender Personen eingesetzt werden, wenn sich aus arbeitstechnischen Gründen keine Absturzsicherungen verwenden lassen. Dabei liegen die zulässigen Absturzhöhen bei maximal 3,0 m im Randbereich der Netze 211 sowie bei maximal 6,0 m in den übrigen Bereichen. Die erforderliche Fangbreite der Schutznetze 212 beträgt mehr als 2,0 m bei einer Absturzhöhe bis zu 1,0 m, mehr als 2,5 m bei einer Absturzhöhe bis zu 3,0 m und mehr als 3,0 m bei einer Absturzhöhe bis zu 6,0 m und bei Flächen mit einer Neigung größer 20° (= > 36,40 % = > 1 : 2,75). Der Freiraum unter den Netzen muss mindestens 3,0 m betragen. Weiterhin dürfen die Netze eine Fläche von 35 m² nicht unterschreiten und müssen eine Kantenlänge von mindestens 5,0 m haben. Weiterhin sind die Angaben der Hersteller zu beachten (Prüfung, Anbringung usw.). 2.6.5.8 Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSA)
Vgl. Abschnitt 2.6.6, Persönliche Schutzausrüstung (PSA), S. 235. 2.6.5.9 Leitern
Die häufig auf Baustellen zur Anwendung kommenden Leitern werden grundsätzlich unterschieden in Anlegeleitern und Stehleitern. Anlegeleitern dürfen als Arbeitsplatz generell nur für kurzfristige Arbeiten eingesetzt werden. Arbeiten auf Leitern mit einer Absturzhöhe von mehr als 2,0 m dürfen maximal 2 Stunden dauern. Der Standplatz auf einer Leiter darf nicht mehr als 7,0 m über dem Leiterfuß liegen. Werden Anlegeleitern als Verkehrsweg genutzt, darf der zu überwindende Höhenunterschied maximal 5,0 m betragen. Der Anstellwinkel von Anlegeleitern sollte zwischen 60° und 70° bei Stufenanlegeleitern und zwischen 65° und 75° bei Sprossenanlegeleitern liegen. Der Leiterüberstand muss an der Austrittsstelle mindestens 1,0 m betragen. Der Leiterkopf und der Leiterfuß sind durch geeignete Maßnahmen (z. B. Fußverbreiterung, Leiterfüße, Einhängevorrichtungen, Anbinden des Leiterkopfes usw.) gegen Verrutschen, Umfallen, Einsinken und Ausgleiten zu sichern. Stehleitern dürfen nicht als Verkehrswege verwendet werden. Für die Nutzung als Arbeitsplatz gibt es keine Einschränkung hinsichtlich Höhe und Arbeitsdauer. Weiterhin gelten hinsichtlich der Standfestigkeit die für Anlegeleitern gemachten Angaben – zusätzlich sind die Vorgaben der Hersteller zu beachten.
210
Die Absturzhöhe ist der Abstand zwischen der Absturzkante und der Oberkante des Schutznetzes. Als Randbereiche der Netze sind die Bereiche von Schutznetzen definiert, die bis zu 2,0 m von Randbereichen bzw. Aufhängepunkten entfernt sind. 212 Die Fangbreite ist der Abstand von der Absturzkante bis zum nächst gelegenen Randbereich. 211
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
235
2.6.6 Persönliche Schutzausrüstung (PSA) 2.6.6.1 Begriffsdefinitionen, Kategorien und gesetzliche Grundlagen Persönliche Schutzausrüstung im Sinne der PSA-Benutzerverordnung (PSABV) ist jede Ausrüstung, die dazu bestimmt ist, von den Beschäftigten benutzt oder getragen zu werden, um sich vor einer Gefährdung ihrer Sicherheit und Gesundheit zu schützen sowie jede mit demselben Ziel verwendete und mit der persönlichen Schutzausrüstung verbundene Zusatzausrüstung. Nach der EG-Richtlinie 89/686 EWG wird im Artikel 8 die PSA entsprechend ihrer Schutzwirkung in drei Kategorien gegliedert (vgl. Tabelle 2.57). Auf Baustellen kommen in der Regel PSA der Kategorie II und III zum Einsatz. Tabelle 2.57: Kategorien der Persönlichen Schutzausrüstung Kategorie
Risiko
Kennzeichnung 213
, Bezeichnung Kat I
Beispiel
Kategorie I
geringes Risiko
CE-Zeichen
Gartenhandschuhe
Kategorie II
mittleres Risiko
CE-Zeichen, vierstellige Nummer oder Piktogramm, Bezeichnung K II
Schutzhelm, Gehörschutz
Kategorie III
tödliches Risiko
CE-Zeichen, vierstellige Nummer oder Piktogramm, Bezeichnung K III
Anseilschutz, Atemschutzgeräte
Persönliche Schutzausrüstungen sind immer dann vom Unternehmer funktionsbereit und in ausreichender Anzahl zur Verfügung zu stellen und von den Beschäftigten zu tragen, wenn Unfall- oder Gesundheitsgefahren durch betriebliche oder organisatorische Maßnahmen nicht ausgeschlossen werden können. 214 Weiterhin muss der Unternehmer die Beschäftigten mindestens einmal jährlich während der Arbeitszeit über die Gefahren an ihrem Arbeitsplatz und über den Einsatz der PSA informieren und zwar bei deren Einstellung, einer Veränderung des Arbeitsbereiches und der Einführung neuer Arbeitsverfahren oder Arbeitsmittel. Diese Unterweisung der Beschäftigten muss mindestens umfassen: die bestimmungsgemäße Benutzung, die Reinigung und Pflege, die ordnungsgemäße Aufbewahrung und das Erkennen von Schäden. Der Unterweisung sind vor allem die Benutzerinformation des Herstellers zugrunde zu legen. Die Beschäftigten hingegen müssen die PSA vor Arbeitsbeginn auf augenscheinliche Mängel hin überprüfen (Sicht- und Funktionsprüfung) und diese gegebenenfalls unverzüglich melden. Beispiele für Mängel sind z. B. Risse in oder schadhafte Bebänderung von Industrieschutzhelmen, zerkratzte Gläser von Schutzbrillen, beschädigte Laufsohlen von Schuhen, aufgescheuerte Nähte bei Auffanggurten oder defekte Polster bei Gehörschutzkapseln. 213
„CE“ – Communauté européenne = Europäische Gemeinschaft. Mit der CE-Kennzeichnung bestätigt der Hersteller die Konformität des Produktes mit den zutreffenden EG-Richtlinien und die Einhaltung der darin festgelegten „wesentlichen Anforderungen“. Die CE-Kennzeichnung besteht aus dem Kurzzeichen CE, den beiden letzten Jahreszahlen, in dem das Zeichen angebracht wurde, sowie der Kennnummer der benannten Prüfstelle, z. B. CE-0721, (vgl. auch Abschnitt 1.3, S. 3). 214 Die Bereitstellung der PSA stellt eine Maßnahme gemäß § 3 Arbeitsschutzgesetz dar. Gemäß § 3 Abs. 3 ArbSchG darf der Arbeitgeber die Kosten für diese Maßnahmen nicht den Beschäftigten auferlegen.
236
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Nachfolgend wird auf die wichtigsten Kriterien für die Auswahl und Dimensionierung gängiger PSA eingegangen. Grundlage dafür sind in jedem Fall die Ergebnisse der Gefährdungsbeurteilung für die jeweiligen Arbeiten (vgl. Abschnitt 1.3, Rolle des Arbeitsschutzes auf die Baustelleneinrichtung, S. 3). Weiterführende Informationen sind den jeweiligen BGR zu entnehmen (vgl. die Aufzählung der BGR am Ende des Abschnittes). Bild 2.137 fasst die Piktogramme nach BGV A8 zusammen, die zur Anwendung der wichtigsten persönlichen Schutzausrüstung auf Baustellen auffordern.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
Bild 2.137: Piktogramme als Hinweis zum Tragen der PSA nach BGV A8
237
238
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
2.6.6.2 Industrieschutzhelme 215
Bei allen Arbeiten und Tätigkeiten, die Gefährdungen des Kopfes beinhalten, sollen Industrieschutzhelme, die den Grundanforderungen der DIN EN 397 (Industrieschutzhelme) genügen, entsprechenden Schutz bieten. Alle Industrieschutzhelme müssen die Grundanforderungen an folgende Schutzfunktionen erfüllen: Stoßdämpfung, Durchdringungsfestigkeit, Beständigkeit gegen eine Flamme und Gewährleistung des Sitzes. Ein fester Sitz am Kopf kann nicht nur durch eine verstellbare Innenausstattung gewährleistet werden, sondern – je nach auszuführender Arbeit – auch durch zusätzliche Benutzung eines Kinnriemens. Neben Helmen mit den genannten Schutzfunktionen werden für nachfolgend genannte Einsätze bzw. Gefährdungen Industrieschutzhelme mit speziellen Eigenschaften angeboten: –
Einsatz bei sehr niedrigen Temperaturen bis -30 °C,
–
Einsatz bei sehr hoher Temperatur, 150 °C,
–
Gefährdung durch kurzfristigen, unbeabsichtigten Kontakt mit Wechselspannungen bis 440 V,
–
Gefährdung durch Spritzer von geschmolzenem Metall oder
–
Gefährdung durch seitliche Beanspruchung.
Industrieschutzhelme müssen mit einer eingeprägten oder eingegossenen Kennzeichnung versehen sein. Die allgemeine Kennzeichnung nach Norm muss folgende Informationen enthalten: –
die angewendete Norm (EN 397 für Industrieschutzhelme),
–
Name oder Zeichen des Herstellers,
–
Jahr und Quartal der Herstellung,
–
Typbezeichnung des Herstellers (auf der Helmschale und der Innenausstattung),
–
Größe oder Größenbereich (Kopfumfang in cm, auf der Helmschale und der Innenausstattung) sowie
–
das Kurzzeichen des verwendeten Helmmaterials.
Helme sollten grundsätzlich eine Signalfarbe haben und nicht älter als 4 Jahre bei Helmen aus thermoplastischem Material bzw. 8 Jahre bei Helmen aus duroplastischem Material sein. Helme können mit integriertem Gehörschutz und Sichtschutz ausgestattet sein. Für weitere Informationen zur Benutzung von Kopfschutz wird auf die BGR 193 (Benutzung von Kopfschutz) sowie die einschlägigen Herstellerangaben verwiesen. 2.6.6.3 Sicherheitsschuhe 216
Zum Fußschutz, als Teil der PSA, zählen neben den Sicherheitsschuhen (Kurzbezeichnung S), Schutzschuhe (Kurzbezeichnung P) sowie Berufsschuhe (Kurzbezeichnung O). Dabei weisen die Sicherheitsschuhe die höchste sicherheitstechnische Ausstattung auf. Innerhalb dieser Schuhausführungen wird nach zwei weiteren Klassifizierungen unterschieden: 215 216
Vgl. BGR 193. Vgl. BGR 191.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
239
–
I:
Schuhe aus Leder oder anderen Materialen, hergestellt nach herkömmlichen Schuhfertigungsmethoden und
–
II:
Schuhe vollständig geformt oder vulkanisiert (z. B. Gummistiefel).
Tabelle 2.58 zeigt die Kennzeichnungskategorien von Sicherheitsschuhen nach DIN EN ISO 20 345 bzw. BGR 191. Je nach Art der Baustelle werden für die Beschäftigten Sicherheitsschuhe der Kategorie S 3 oder S 5 vorgeschrieben. Tabelle 2.58: Kennzeichnungskategorien von Sicherheitsschuhen nach BGR 191 Kategorie
Grundanforderungen Zusatzanforderungen
SB
I oder II
S1
I
geschlossener Fersenbereich, Antistatik, Energieaufnahmevermögen im Fersenbereich
S2
I
wie S 1, zusätzlich: Wasserdurchtritt, Wasseraufnahme
S3
I
S4
II
S5
II
wie S 2, zusätzlich: Durchtrittsicherheit, profilierte Laufsohle Antistatik, Energieaufnahmevermögen im Fersenbereich wie S 4, zusätzlich: Durchtrittsicherheit, profilierte Laufsohle
Alle Sicherheitsschuhe müssen mit einer Kennzeichnung versehen sein. Die allgemeine Kennzeichnung nach Norm muss folgende Informationen enthalten: –
die angewendete Norm (DIN EN ISO 20 345: 2004),
–
Schuhgröße (z. B. 43),
–
Zeichen des Herstellers (z. B. OP),
–
Typenbezeichnung/Artikel des Herstellers (z. B. BOWES),
–
Herstellungsdatum (mindestens Quartal und Jahr, z. B. 4/2007)
–
zusätzliche Kennzeichnungssymbole, falls die Schuhe zusätzliche sicherheitstechnische Ausrüstungen enthalten (z. B. Schutz gegen Kettensägenschnitte oder elektrisch isolierte Schuhe zum Arbeiten unter Spannung).
Vor der Auswahl von Sicherheitsschuhen hat der Unternehmer gemäß § 2 PSABV eine Bewertung des zum Einsatz kommenden Fußschutzes vorzunehmen, um festzustellen, ob diese –
für die am Arbeitsplatz gegebenen Bedingungen geeignet sind und beispielsweise ausreichenden Schutz gegen Ausrutschen und Verletzungen durch Stoßen, Einklemmen, Hineintreten in spitze Gegenstände usw. bieten;
–
Schutz gegenüber den abzuwehrenden Gefahren bieten, ohne selbst eine größere Gefahr mit sich zu bringen und
–
ergonomische Anforderungen erfüllen.
Für weitere Informationen zur Benutzung von Fuß- und Knieschutz wird auf die BGR 191 (Benutzung von Fuß- und Knieschutz) sowie die einschlägigen Herstellerangaben verwiesen.
240
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
2.6.6.4 Schutzbrillen bzw. Gesichtsschutzschilde oder -schirme
Schutzbrillen sind auf Baustellen vor allem dann erforderlichen, wenn eine mechanische oder optische Gefährdung der Augen vorliegt, z. B. bei Verputz- oder Betonarbeiten, Schleif-, Schweiß- oder Schneidarbeiten, Stemmarbeiten oder Arbeiten mit heißen Massen. Grundsätzlich müssen für diese Arbeiten alle Schutzausrüstungen für das Auge mindestens der Kategorie II nach Tabelle 2.57, S. 235 angehören. Des Weiteren sind die Mindestfestigkeiten der Sichtscheiben zu beachten. Bei Arbeiten, die nicht fortwährend eine Schutzbrille erfordern, sollte möglichst ein Industrieschutzhelm mit integriertem Schutzschild verwendet werden. Für nähere Informationen zu Schutzbrillen bzw. Gesichtsschutzschilden oder -schirmen wird auf die BGR 192 (Benutzung von Augen- und Gesichtsschutz) sowie die einschlägigen Herstellerangaben verwiesen. 2.6.6.5 Schutzhandschuhe
Mit Arbeitsschutzhandschuhen sollen zahlreiche Schutzziele erreicht werden, wie Schutz gegen mechanische und thermische Einwirkungen (Hitze oder Kälte), Schutz gegen Einwirkungen durch Chemikalien, Elektrizität, Vibrationen, Kontamination oder Einwirkung von Mikroorganismen. Entsprechend der Schutzziele gibt es eine große Zahl von unterschiedlichen Schutzhandschuhen. Nach § 4 (2) VGB 1 werden Schutzhandschuhe für den Körperschutz erforderlich, wenn bei Arbeiten Verletzungen im Handbereich entstehen können. Auch aus arbeitsmedizinischer Sicht wird angeraten, für zahlreiche Tätigkeiten Schutzhandschuhe zu tragen, so dass bei zahlreichen Bauarbeiten ganztägig Schutzhandschuhe getragen werden sollten. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass bei bestimmten Arbeitsprozessen, z. B. bei Arbeiten an der Kreissäge die Verwendung von Schutzhandschuhen das Verletzungsrisiko erhöhen kann. Bei Arbeiten an Bohrmaschinen ist das Tragen von Schutzhandschuhen sogar verboten. Das Tragen von Handschuhen wird teilweise aus falsch verstandener Stärke oder Stolz abgelehnt, teilweise wird auch über unzulänglichen Tragekomfort oder schlechte Hautverträglichkeit (Schwitzen) geklagt. Durch Aufklärung sollte auf die Risiken hingewiesen werden, die entstehen, falls Schutzhandschuhe nicht getragen werden. Auf größeren Baustellen kann es notwendig und sinnvoll sein, zwanzig und mehr unterschiedliche Schutzhandschuhe (z. B. leichter Schutzhandschuh, schwerer Schutzhandschuh, Schweißerhandschuh, Strickhandschuh, Nitrilhandschuhe in verschiedenen Ausführungen und verschiedenen Stulpenlängen, Winterschutzhandschuhe, Einmalhandschuhe) in den verschiedenen Größen (Schutzhandschuhe werden in der Regel in den sechs Größen 6 bis 11 hergestellt) vorzuhalten, um einerseits die unterschiedlichen Schutzziele abzudecken und gleichzeitig einen guten Tragekomfort zu gewährleisten. Generell werden Schutzhandschuhe hinsichtlich des Schutzes gegen Verletzungen in drei Kategorien eingeteilt: Kategorie I:
Minimale Risiken, geringe Schutzanforderungen – Leichte mechanische Tätigkeiten, – schwach wirkende oder in der Wirkung nachlassende Reinigungsmittel, – Gefahr durch Hitze nicht über 50 °C;
Kategorie II:
Mittlere Risiken, somit Risiken, die nicht den Kategorieen I und III zuzuordnen sind;
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
Kategorie III:
241
Hohe Risiken, Schutz gegen irreversible Schäden, tödliche Gefahren oder Schädigungen durch Chemikalien – Für den zeitlich begrenzten Schutz gegen chemische Einwirkungen oder ionisierende Strahlungen, – Einsatz in heißer Umgebung von 100 °C und mehr, – Einsatz in kalter Umgebung von -50 °C und weniger.
Die EN 420 schreibt vor, dass die Schutzwirkung durch Piktogramme auf den Handschuhen anzugeben ist. Daher müssen sie auch das CE-Kennzeichen (siehe Abschnitt 1.3, Seite 3) zur Konformitätserklärung tragen, vgl. Bild 2.138. Für nähere Informationen zu Schutzhandschuhen wird auf die BGR 195 (Einsatz von Schutzhandschuhen) sowie die einschlägigen Herstellerangaben verwiesen.
Schutz gegen mechanische Gefahren
Schutz gegen Hitze und Flammen
Schutz gegen bakteriologische Kontamination
Schutz gegen Kälte
Schutz gegen ionosierende Strahlung
Schutz gegen chemische Produkte
Schutz gegen radioaktive Kontamination durch Partikel
Schutz vor elektrostatischer Aufladung
Bild 2.138: Kennzeichnung von Schutzhandschuhen nach EN 420 2.6.6.6 Schutzkleidung Schutzkleidung wird auf Baustellen besonders für die Personen erforderlich, die beispielsweise Umgang mit heißen Massen, Säuren oder Laugen haben. Für nähere Informationen zu Schutzkleidung wird auf die BGR 189 (Einsatz von Schutzkleidung) sowie die einschlägigen Herstellerangaben verwiesen. 2.6.6.7 Gehörschutzmittel Zu den Gehörschutzmitteln zählen vor allem Gehörschutzstöpsel, Gehörschutzkapseln sowie eine Kombination aus Gehörschutzstöpseln und -kapseln. Diese Gehörschutzmittel sind ab einem Beurteilungspegel von 90 dB (A) 217 von den Beschäftigten zu benutzen. Ab einem Beurteilungspegel von 85 dB (A) müssen diese vom Unternehmer zur Verfügung gestellt werden. Auf die Industrieschutzhelme mit integrierten Gehörschutzkapseln wird ausdrücklich hingewiesen. Für nähere Informationen zu Gehörschutzmitteln wird auf die BGR 194 (Einsatz von Gehörschützern) sowie die einschlägigen Herstellerangaben verwiesen. 217
Vgl. zur Interpretation dieser Werte Abschnitt 2.6.8, S. 250.
242
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
2.6.6.8 Atemschutz
Das Tragen von Atemschutz wird beim Vorhandensein von Schadstoffen in der Luft erforderlich, vor allem bei Mikroorganismen und Enzymen, Dämpfen oder Stäuben sowie bei Sauerstoffmangel. Dabei unterscheidet man vor allem Filtergeräte, die abhängig von der Umgebungsatmosphäre funktionieren, und Isoliergeräte, die unabhängig von der Umgebungsatmosphäre funktionieren. Weiterhin kann man die Atemschutzgeräte in Vollmasken, diese schützen die Augen, Atemorgane und Gesichtshaut, und in Halbmasken, diese schützen ausschließlich die Atemorgane, unterscheiden. Für nähere Informationen zum Atemschutz wird auf die BGR 190 Benutzung von Atemschutzgeräten sowie die einschlägigen Herstellerangaben verwiesen. 2.6.6.9 Warnkleidung
Der Einsatz von Warnkleidung (reflektierende Weste) ist erforderlich, falls das rechtzeitige Erkennen von Personen erforderlich ist. Grundsätzlich wird dabei empfohlen, dass alle Beschäftigten auf der Baustelle Warnkleidung tragen. Diese gibt es in verschiedenen Ausführungen auch mit einem Netzgewebe, so dass die Warnkleidung bei sommerlichen Temperaturen getragen werden kann. Gegen einen relativ kleinen Aufpreis kann die Warnweste auch mit einem Firmenaufdruck versehen werden. 2.6.6.10 Persönliche Schutzausrüstungen gegen Absturz
PSA gegen Absturz umfasst Systeme, die Personen vor dem Abrutschen oder Abstürzen bewahren oder abstürzende Personen sicher auffangen sowie eine sichere Rettung gewährleisten. Sie kommen immer dann zur Anwendung, wenn eine kollektive Absturzsicherung, z. B. ein Seitenschutz, aus arbeitstechnischen Gründen nicht möglich ist. Der Einsatz der PSA ist nur für kurzzeitige Arbeiten gestattet und wird in fünf Systemarten unterschieden: –
Rückhaltesystem (Haltegurte mit Verbindungsmittel und Verbindungselementen) zur Verhinderung, dass Bereiche mit Absturzgefahr erreicht werden können,
–
Haltesystem als Arbeitsplatzpositionierungssystem (Haltegurte mit Verbindungsmittel und Verbindungselementen), mit dem Arbeiten so ausgeführt werden können, dass ein Sturz verhindert wird,
–
Auf- und Abseilsysteme zum Erreichen von Arbeitsplätzen einschließlich Absturzsicherung,
–
Auffangsysteme zur Verhinderung eines Absturzes, indem die Person aufgefangen wird, z. B. Auffangsystem
–
-
mit Auffanggurt (ausgestattet mit Falldämpfer, Verbindungsmittel und Verbindungselementen),
-
mit mitlaufendem Auffanggerät einschließlich beweglicher Führung,
-
mit mitlaufendem Auffanggerät einschließlich fester Führung (Steigschutzeinrichtung) oder
-
mit Höhensicherungsgerät.
Rettungssystem, mit dem Personen sich selbst retten können oder durch Dritte aus Höhen oder Tiefen gerettet werden können.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
243
Für nähere Informationen zu PSA gegen Absturz wird auf die BGR 198 (Einsatz von persönlichen Schutzausrüstungen gegen Absturz) sowie die einschlägigen Herstellerangaben verwiesen. 2.6.6.11 Praxishinweise
–
Siehe dazu die BGR sowie die in den einzelnen Unterpunkten genannten Hinweise.
2.6.6.12 Vorschriften und Regeln
–
8. GPSGV – Verordnung über das Inverkehrbringen von persönlichen Schutzausrüstungen
–
PSABV – PSA-Benutzungsverordnung
–
BGI 515 – PSA – Informationsschrift für Unternehmer und Versicherte zur Auswahl, Bereitstellung und Benutzung von persönlichen Schutzausrüstungen
–
BGI 870 – Haltegurte und Verbindungsmittel für Haltegurte
–
BGR 189 – Einsatz von Schutzkleidung
–
BGR 190 – Benutzung von Atemschutzgeräten
–
BGR 191 – Benutzung von Fuß- und Beinschutz
–
BGR 192 – Benutzung von Augen- und Gesichtsschutz
–
BGR 193 – Benutzung von Kopfschutz
–
BGR 194 – Einsatz von Gehörschützern
–
BGR 195 – Einsatz von Schutzhandschuhen
–
BGR 196 – Benutzung von Stechschutzbekleidung
–
BGR 198 – Einsatz von persönlichen Schutzausrüstungen gegen Absturz
–
BGR 199 – Benutzung von persönlichen Schutzausrüstungen zum Retten aus Höhen und Tiefen
–
BGR 201 – Regeln für den Einsatz von persönlichen Schutzausrüstungen gegen Ertrinken
2.6.7
Brandschutz
2.6.7.1 Brandgefahren auf Baustellen Brandgefahren auf Baustellen entstehen durch die Brennbarkeit von Materialien sowie durch brandgefährliche Arbeiten. Da oft insbesondere auf Baustellen kein geschlossenes Brandschutzkonzept vorliegt, ergibt sich eine große Brand- und Brandausbreitungsgefahr. Die Verantwortung für die Einhaltung des Brandschutzes auf Baustellen trägt in der Regel der Bauleiter oder der Brandschutzverantwortliche. Brandgefährliche Arbeiten sind vor allem
–
Heißarbeiten, wie z. B. Schweißen, Schneiden, Löten, Trennschleifen, Flammstrahlen, Auftauen, Wärmen oder Farbabbrennen,
–
Arbeiten mit leichtentzündlichen Stoffen, wie z. B. Teer-, Asphalt-, Bodenlege-, Dachdecker-, Spengler- und Farbspritzarbeiten,
244
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
–
Elektroinstallationsarbeiten und
–
Arbeiten mit mobilen Heizanlagen (vgl. Abschnitt 2.6.11.3, Winterbaubeheizung, S. 269).
Die häufigsten Gefahrenpunkte auf der Baustelle sind vor allem: –
alle Lagerungen von brennbaren Stoffen, insbesondere Kraftstoffen, Dämm- und Isoliermaterialien, Verpackungen, Kabel sowie Farb- und Lösungsmittel,
–
Baustellenabfälle sowie Abbruchmaterial,
–
alle feuergefährlichen Arbeiten und Arbeiten mit leichtentzündlichen Materialien,
–
Druckgasbehälter,
–
Behelfsbauten und Behelfskonstruktionen,
–
offene und geschlossene Feuerstellen sowie Heizungsanlagen,
–
elektrische Anlagen und Gasgeräte,
–
Unterkunfts- und Bürocontainer sowie
–
Testphasen und Inbetriebnahmen von technischen Anlagen.
2.6.7.2 Dimensionierung von Elementen des Brandschutzes
Arbeitsstätten müssen je nach Abmessung und Nutzung, der Brandgefährdung vorhandener Einrichtungen und Materialien und der größtmöglichen Anzahl anwesender Personen mit einer ausreichenden Anzahl geeigneter Feuerlöscheinrichtungen und erforderlichenfalls Brandmeldern und Alarmanlagen ausgestattet sein. Gemäß § 1 Abs. 1 i. V. m. § 2 Abs. 5 ArbStättV (2004) umfasst das Einrichten von Arbeitsstätten auch die Ausstattung mit Feuerlöscheinrichtungen sowie das Anlegen und Kennzeichnen von Fluchtwegen und brandschutztechnischen Ausrüstungen. Auch die DIN EN 3 Teil 4 betrachtet Baustellen als Arbeitsstätten und schreibt an diesen Feuerlöscheinrichtungen vor. Die konkrete Umsetzung der ArbStättV (2004) wird weiterführend in der ASR 13/1,2 (Feuerlöscheinrichtungen) sowie der BGR 133 (Ausrüstung von Arbeitsstätten mit Feuerlöschern) geregelt. Demnach haben Baustellen ohne Feuerarbeiten eine mittlere Brandgefährdung 218, hingegen Baustellen mit Feuerarbeiten eine große Brandgefährdung 219. Entsprechend der vorhandenen Brandgefährdung, Brandklasse sowie der Geometrie des Gebäudes kann nach den genannten Regelwerken die Anzahl an vorzuhaltenden Feuerlöschern bestimmt werden. Der Tabelle 2.59 können dazu die Einteilungen und Bezeichnungen der Brandklassen sowie der Tabelle 2.60 die Arten, Kennbuchstaben sowie Eignungen von marktüblichen Feuerlöschern entnommen werden.
218
Mittlere Brandgefährdung liegt nach ASR 13/1,2 vor, wenn Stoffe mit hoher Entzündbarkeit vorhanden sind und die örtlichen und betrieblichen Verhältnisse für die Brandentstehung günstig sind, jedoch keine große Brandausbreitung in der Anfangsphase zu erwarten ist. 219 Große Brandgefährdung liegt nach ASR 13/1,2 vor, wenn Stoffe mit hoher Entzündbarkeit vorhanden sind und durch die örtlichen und betrieblichen Verhältnisse große Möglichkeiten für eine Brandentstehung gegeben sind und in der Anfangsphase mit großer Brandausbreitung zu rechnen ist oder eine Zuordnung in mittlere oder geringe Brandgefährdung nicht möglich ist.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
245
Tabelle 2.59: Einteilung und Bezeichnung der Brandklassen nach DIN EN 2 Einteilung
Symbol
Bezeichnung
Klasse A
Brände fester Stoffe, hauptsächlich organischer Natur, die normalerweise unter Glutbildung verbrennen
Klasse B
Brände von flüssigen oder flüssig werdenden Stoffen
Klasse C
Brände von Gasen
Klasse D
Brände von Metallen
Klasse F
Brände von Speiseölen/-fetten (pflanzliche oder tierische Öle und Fette) in Frittier- und Fettbackgeräten und anderen Kücheneinrichtungen und -geräten
Tabelle 2.60: Art, Kennbuchstabe und Eignung von Feuerlöschern nach ASR 13/1,2 und BGR 133 Eignung für Brandklasse (nach DIN EN 2, vgl. Tabelle 2.59) Art des Feuerlöschers/Füllmenge
Löschergröße
Löscherbauart
A
B
C
D
Pulverlöscher mit ABC-Löschpulver (6 kg und 12 kg)
III IV
PG 6 PG 12
ja
ja
ja
nein
Pulverlöscher mit BC- Löschpulver (6 kg und 12 kg)
III IV
P6 PG 12
nein
ja
ja
nein
Pulverlöscher mit MetallbrandLöschpulver (12 kg)
IV
PM 12
nein
nein
nein
ja
Kohlensäureschnee- und -nebellöscher (6 kg)
II
K6
nein
ja
nein
nein
Kohlensäuregaslöscher (6 kg)
II
K6
nein
nein
ja
nein
Wasserlöscher (auch mit Zusätzen) (10 l)
III
W 10
ja
nein
nein
nein
S
ja
ja
nein
nein
Schaumlöscher
Unter Beachtung der vorliegenden Vorschriften ergibt sich für gängige Baustellen mit den Brandklassen A, B und C die in Tabelle 2.61 zusammengefasste Anzahl an erforderlichen Löschmitteleinheiten (LE) 220. Aus den Löschmitteleinheiten kann dann die Anzahl und Art der erforderlichen Feuerlöscher abgeleitet werden. Dazu macht Tabelle 2.62 Angaben zu den 220
Die Löschmitteleinheit LE ist eine eingeführte Hilfsgröße, die es ermöglicht, die Leistungsfähigkeit unterschiedlicher Feuerlöscherbauarten zu vergleichen und das Löschvermögen der Feuerlöscher zu addieren.
246
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Löschmitteleinheiten von nach DIN EN 3 zugelassenen Feuerlöscherarten, die beispielsweise für einen ABC-Pulverlöscher mit den Angaben „21 A 144 B“ wie folgt zu interpretieren sind: gemäß Tabelle 2.62 ergeben sich aus der Abkürzung 21 A sechs LE für die Brandklasse A und aus der Abkürzung 144 B neun LE für die Brandklasse B - ein solcher Feuerlöscher beinhaltet damit sechs LE für die Brandklassen A und B. Tabelle 2.61: Erforderliche Löschmitteleinheiten auf Baustellen in Abhängigkeit der Grundfläche und Brandgefährdung nach ASR 13/1,2 Erforderliche Löschmitteleinheiten (LE) für
Grundfläche der Arbeitsstätte
Baustellen ohne Feuerarbeiten
Baustellen mit Feuerarbeiten
50 m²
12
18
100 m²
18
27
200 m²
24
36
300 m²
30
45
400 m²
36
54
500 m²
42
63
600 m²
48
72
700 m²
54
81
800 m²
60
90
900 m²
66
99
1.000 m²
72
108
je weitere 250 m²
12
18
Tabelle 2.62: Löschmitteleinheiten von Feuerlöscherarten nach DIN EN 3 gemäß BGR 133 Löschmitteleinheiten
Eignung für Brandklasse (nach DIN EN 2, vgl. Tabelle 2.59) A
B
1
5A
21 B
2
8A
34 B
3
-
55 B
4
13 A
70 B
5
-
89 B
6
21 A
113 B
9
27 A
144 B
10
34 A
-
12
43 A
183 B
15
55 A
233 B
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
247
Eine beispielhafte Zusammenstellung für die nach den Vorschriften erforderliche Anzahl an zwei ausgewählten Feuerlöschern (Typ 21 A 113 B C 221 und Typ 43 A 183 B C 222) für Baustellen gibt Tabelle 2.63. Demnach müssen für eine Baustelle mit Feuerarbeiten der Brandklassen A, B und C sowie einer Nettogrundfläche des zu errichtenden Gebäudes von 400 m² 54 Löschmitteleinheiten vorhanden sein. Dies entspricht beispielsweise fünf Feuerlöschern des Typs 43 A 183 B C oder neun Feuerlöschern des Typs 21 A 113 B C. Dabei muss beachtet werden, dass in jedem Geschoss mindestens ein Feuerlöscher bereitzustellen ist. Tabelle 2.63: Beispiel für die Bestimmung der auf Baustellen vorzuhaltenden Feuerlöscher an zwei ausgewählten Typen Pulverlöschern nach DIN EN 3 LE/Anzahl an zwei ausgewählten Typen Pulverlöschern mit ABC-Löschpulver für (nach DIN EN 2, vgl. Tabelle 2.59) Grundfläche
Baustellen ohne Feuerarbeiten Löschmitteleinheiten (LE)
Anzahl Typ 21 A 113 B C
Typ 43 A 183 B C
Baustellen mit Feuerarbeiten Löschmitteleinheiten (LE)
Anzahl Typ 21 A 113 B C
Typ 43 A 183 B C
50 m²
12
2
1
18
3
2
100 m²
18
3
2
27
5
3
200 m²
24
4
2
36
6
3
300 m²
30
5
3
45
8
4
400 m²
36
6
3
54
9
5
500 m²
42
7
4
63
11
6
600 m²
48
8
4
72
12
6
700 m²
54
9
5
81
14
7
800 m²
60
10
5
90
15
8
900 m²
66
11
6
99
17
9
1.000 m²
72
12
6
108
18
9
je weitere 250 m²
12
2
1
18
3
2
Die Standorte der Feuerlöscher sind allen Beschäftigten bekannt zu geben, müssen leicht zugänglich sowie ausreichend gekennzeichnet sein. Feuerlöscher sollten in einem Intervall von zwei Jahren sowie nach Gebrauch von einem Sachkundigen überprüft und gewartet werden. Die wichtigsten Brandschutzschilder sind der DIN 4066 und der BGV A8 zu entnehmen. Einen Auszug daraus gibt Bild 2.139.
221 222
Der Typ 21 A 113 B C entspricht z. B. einem 4 kg ABC-Pulverlöscher. Der Typ 43 A 183 B C entspricht z. B. einem 12 kg ABC-Pulverlöscher.
248
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Bild 2.139: Wichtige Brandschutzschilder nach BGV A8
Auf der Baustelle sollte ein funktionsfähiger Brandschutzplan (Alarmplan), ggf. auch in mehreren Sprachen, vorliegen. In diesem sind die Meldekette im Brandfall sowie die Aufgaben jedes Einzelnen zu definieren. In der Regel sind Brände über Funksprechgeräte oder Telefone dem Brandschutzverantwortlichen und der Bauleitung sowie der Feuerwehr (Notruf 112) zu melden. Im Brandfall ist weiterhin die Torwache der Baustelle zu informieren. Bei Großbaustellen kann eine Alarmeinrichtung (Sirenen usw.) sinnvoll sein. Alle Regelungen, vor allem auch die Notrufnummern (Feuerwehr, Notarzt, Bauleiter, Brandschutzverantwortlicher, ErsteHilfe-Verantwortlicher, Torwache usw.) sollten in der Baustellenordnung festgehalten, den auf der Baustelle tätigen Unternehmen nachweislich mitgeteilt und ausreichend öffentlich durch Aushänge bekannt gegeben werden. Eine erhöhte Beachtung erfordert der Brandschutzplan insbesondere bei Bauarbeiten im Bestand sowie in Produktionsbetrieben. Eine Abstimmung mit den örtlich für den Brandschutz Zuständigen ist unbedingt zu empfehlen. Gleiches gilt für Turm- und Tunnelbaustellen. Soweit erforderlich, sollte die Löschwasserversorgung durch eine temporäre oder die frühzeitig fertiggestellte endgültige Löschwasseranlage sichergestellt werden. Dabei muss die erforderliche Menge an Löschwasser pro Zeiteinheit garantiert werden. Die Löschwasserversorgung sollte regelmäßig auf Funktion überprüft werden. Die örtliche Lage der Entnahmestellen muss bekannt sein und deren Zugang ständig freigehalten werden. Einspeisungen in Trockenleitungen sind bereits in der Bauphase für die Feuerwehr kenntlich zu machen und ebenfalls freizuhalten. Flucht- und Rettungswege sind ausreichend zu dimensionieren, zu kennzeichnen und ständig freizuhalten. Gleiches gilt für Feuerwehrzufahrten. Weitere Angaben dazu siehe Abschnitt 2.4.2.6, Bauwege, Flucht- und Rettungswege, S. 109.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
249
2.6.7.3 Vorbeugender Brandschutz
Zur Reduzierung der Brandgefahr sollten folgende Punkte des vorbeugenden Brandschutzes bei der Planung der Baustelleneinrichtung sowie der gesamten Bauablaufplanung berücksichtigt werden: –
Brandwände in Gebäuden sind möglichst frühzeitig geschossweise zu errichten. Temporäre Öffnungen in Brandwänden sollten vermieden werden.
–
Treppenhäuser sind im Rohbau sofort geschossweise mit auszuführen, damit Flucht- und Rettungswege geschaffen werden.
–
Brandschutztüren mit automatischen Türschließern sind möglichst frühzeitig funktionsgerecht in Betrieb zu nehmen.
–
Blitzschutzanlagen sind so früh wie möglich fachgerecht zu installieren und anzuschließen. Gegebenenfalls müssen temporäre Blitzschutzanlagen geschaffen werden.
–
Die Lagerung von Bauabfällen, insbesondere von Verpackungsabfällen, im Gebäude ist zu vermeiden.
–
Besondere Vorsicht gilt bei brandgefährlichen Arbeiten. Befinden sich brennbare Stoffe im Bereich dieser Arbeiten, sind diese im Umkreis von circa 10 m zu entfernen oder fachgerecht abzudecken. Weiterhin sind Kontrollgänge nach Abschluss der Arbeiten durchzuführen.
–
Bei Bitumenschweißarbeiten auf Dächern o. Ä. sollten die Menge an auf dem Dach vorhandenen Gasflaschen minimiert werden, um im Brandfall die Brandlast zu reduzieren.
–
Brandgefährliche Arbeiten in besonders gefährdeten Bereichen sind circa 2 Stunden vor dem regulären Arbeitsschluss zu beenden. In der folgenden Arbeitszeit ist die Arbeitsstelle ausreichend zu beaufsichtigen.
–
Bei brandgefährlichen Arbeiten sollte immer eine zusätzliche Person als Brandwache vorhanden sein. Weiterhin sollten ausreichend Feuerlöscher in greifbarer Nähe stationiert werden.
–
Elektrische Schaltschränke sind wenn möglich abzuschließen und zum Arbeitsschluss spannungslos zu schalten.
–
Auf der gesamten Baustelle ist in brandgefährdeten Bereichen sowie bei Brand- oder Explosionsgefahr, Rauchverbot zu erlassen.
–
Die Beschäftigten sollten in der Handhabung von Feuerlöschern sowie den richtigen Löschtechniken unterwiesen sein.
–
Brandschutzübungen, insbesondere die Evakuierung der Baustelle, sollten in einem festen Intervall durchgeführt werden.
–
Die Baustelle sollte zu jeder Zeit ausreichend durch Bauzäune usw. gesichert werden, um insbesondere nach Arbeitsschluss baustellenfremden Personen den Zutritt zu verwehren.
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass alle Maßnahmen des Brandschutzes entsprechend dem Baufortschritt zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen sind. Gleichermaßen muss gegebenenfalls der Lastfall Brand im Bauzustand bei der konstruktiven Durchbildung des Gebäudes berücksichtigt werden.
250
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
2.6.7.4 Praxishinweise
–
Zur Brandmeldung auf Baustellen reicht je nach Größe ein zugängiges Telefon aus. Die Zugängigkeit bzw. Verfügbarkeit muss zu jeder Zeit möglich sein.
–
Brennbare und explosionsgefährliche Materialien sollten als solche gekennzeichnet, getrennt und möglichst in einem ausreichenden Abstand von Gebäuden und Anlagen gelagert werden.
–
Flucht- und Rettungswege sind ständig freizuhalten.
–
Insbesondere auf kleinen Baustellen sowie beim Bauen im Bestand müssen besondere Brandschutzvorkehrungen getroffen werden, da diese Baustellen häufig unüberschaubarer und in unmittelbarer Nähe von bzw. in bestehenden/eingerichteten Gebäuden sind.
–
Feuerlöscher sollen so angebracht werden, dass die Griffhöhen zwischen 0,8 m und 1,2 m über dem Boden liegen.
–
Zu Beginn größerer Baumaßnahmen kann eine gemeinsame Besichtigung der Baustelle mit den Verantwortlichen der zuständigen Feuerwehr sinnvoll sein.
–
Im Internet kann unter www.institut-aser.de (Stand Dezember 2010) kostenfrei eine Software genutzt werden, mit deren Hilfe die erforderliche Anzahl und Art der Feuerlöscher in Abhängigkeit der Art der Arbeitsstätte ermittelt werden kann.
2.6.7.5 Vorschriften und Regeln
–
DIN 14 406 – Tragbare Feuerlöscher
–
DIN 4066 – Hinweisschilder für die Feuerwehr
–
DIN EN 2 – Brandklassen
–
DIN EN 3 – Tragbare Feuerlöscher
–
ArbStättV (2004) – Arbeitsstättenverordnung vom 12. 8. 2004
–
ASR 13/1,2 – Feuerlöscheinrichtungen
–
BGR 133 – Ausrüstung von Arbeitsstätten mit Feuerlöschern
–
BGV A8 – Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz
2.6.8 Lärmschutz 2.6.8.1 Rechtliche Grundlagen und Richtwerte
In diesem Abschnitt wird ausschließlich der Aspekt Lärmschutz der Umgebung vor Baulärm behandelt. Auf den Lärmschutz am Arbeitsplatz wird nicht eingegangen. Von Baustellen ausgehende Schallemissionen spielen bei der Planung der Baustelleneinrichtung insofern eine Rolle, da diese durch gesetzliche Vorschriften, insbesondere das Bundes-
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
251
Immissionsschutzgesetz (BImSchG) 223 sowie die dazu erlassene Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Schutz gegen Baulärm (AVwV Baulärm), begrenzt sind. Verschiedene Kommunen (z. B. Kurorte) haben darüber hinaus häufig eigene verschärfende Lärmschutzvorschriften erlassen. Kann die Einhaltung von Vorschriften nicht sichergestellt werden, müssen Schallschutzmaßnahmen durchgeführt werden. In der AVwV Baulärm werden neben Beispielen für technische Schallschutzmaßnahmen vor allem die zulässigen Immissionsrichtwerte für den Beurteilungspegel im Anwohnerbereich sowie das Verfahren für die Ermittlung des Beurteilungspegels vorgeschrieben. Tabelle 2.64 fasst die einzuhaltenden Immissionsrichtwerte zusammen. 224 Dabei ist zu beachten, dass zur Ermittlung des Beurteilungspegels von dem Wirkpegel die in Tabelle 2.65 angegebenen Zeitkorrekturwerte unter Berücksichtigung der durchschnittlichen täglichen Betriebsdauer der Baumaschinen abzuziehen sind. Mittagsruhezeiten sind dort nicht explizit festgelegt. Tabelle 2.64: Immissionsrichtwerte nach AVwV Baulärm Immissionsrichtwerte Gebiete, in denen
tags (7 bis 20 Uhr)
nachts (20 bis 7 Uhr)
… nur gewerbliche oder industrielle Anlagen und Wohnungen für Inhaber und Leiter der Betriebe sowie für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen untergebracht sind.
70 dB (A)
70 dB (A)
… vorwiegend gewerbliche Anlagen untergebracht sind.
65 dB (A)
50 dB (A)
… gewerbliche Anlagen und Wohnungen vorhanden sind, in denen aber weder vorwiegend gewerbliche Anlagen noch vorwiegend Wohnungen untergebracht sind.
60 dB (A)
45 dB (A)
… vorwiegend Wohnungen untergebracht sind.
55 dB (A)
40 dB (A)
… ausschließlich Wohnungen untergebracht sind.
50 dB (A)
35 dB (A)
… Kurgebiete, Krankenhäuser und Pflegeheime untergebracht sind.
45 dB (A)
35 dB (A)
223
Baustellen und Baugeräte sind nicht genehmigungsbedürftige Anlagen im Sinne des § 3 Abs. 5 BImSchG. Sie müssen jedoch gemäß § 22 Abs. 1 Nr. 1 f. BImSchG so errichten und betrieben werden, dass (1) schädliche Umwelteinwirkungen verhindert werden, die nach dem Stand der Technik vermeidbar sind, und (2) nach dem Stand der Technik unvermeidbare schädliche Umwelteinwirkungen auf ein Mindestmaß beschränkt werden. 224 Hinweis zum Begriff Immissionswert: Der Schalldruckpegel LP gibt den Luftschallpegel für einen Messort an, also die Luftschallbelastung = Luftschallimmission an einem Messort. Eine Erhöhung des Schalldruckpegels um circa 6 dB (A) wird vom Menschen subjektiv als eine Verdopplung der Lautstärke empfunden. Zum Vergleich nachfolgend Näherungswerte für die Lautstärke von alltäglichen Vorkommnissen: 20 dB (A): Ticken einer Armbanduhr; 40 dB (A): leise Musik; 45 dB (A): übliche Geräusche in der Wohnung; 50 dB (A): Kühlschrankgeräusche; 60 dB (A): Nähmaschine, laute Unterhaltung; 70 dB (A): Schreien, Rasenmäher; 75 dB (A): Verkehrslärm; 80 dB (A): starker Verkehrslärm; 90 dB (A): Autohupe, LKW-Fahrgeräusch; 100 dB (A): Kettensäge, Presslufthammer; 120 dB (A): Flugzeug in geringer Entfernung. Die Kennzeichnung (A) bedeutet, dass der physikalisch gemessene Schalldruck dem menschlichen Hörempfinden angepasst ist. Tiefere und höhere Frequenzen werden dabei weniger stark berücksichtigt.
252
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Weiterhin gilt der Samstag als Werktag. Für die Ruhezeiten von 6 bis 7 Uhr und 19 bis 22 Uhr können die öffentlichen Behörden zusätzlich Auflagen hinsichtlich einzuhaltender Immissionsrichtwerte erteilen. Tabelle 2.65: Zeitkorrekturwerte des Wirkpegels Durchschnittliche tägliche Betriebsdauer in der Zeit von 7 Uhr bis 20 Uhr
20 Uhr bis 7 Uhr
Zeitkorrekturwert
bis 2,5 h
bis 2 h
10 dB (A)
über 2,5 h bis 8 h
über 2 h bis 6 h
5 dB (A)
über 8 h
über 6 h
0 dB (A)
Wirkt das von der Baustelle ausgehende Geräusch auf ein zum Aufenthalt von Menschen bestimmtes Gebäude ein, so hat die Messung des Schallpegels, z. B. mit einem Schallpegelmesser, 0,5 m vor dem geöffneten, von dem Geräusch am stärksten betroffenen Fenster zu erfolgen. In anderen Fällen ist der Schallpegel in mindestens 1,2 m Höhe über dem Boden und in mindestens 3,0 m Abstand von reflektierenden Wänden zu messen. Bei folgenden Arbeitsverfahren ist erfahrungsgemäß mit einem erhöhten Beurteilungspegel zu rechnen: –
Abbrucharbeiten, insbesondere mit Abbruch- und Bohrhämmern,
–
Holzbearbeitung, insbesondere mit Kreis- oder Kettensägen, Fräsen,
–
Metallbearbeitung, insbesondere mit Winkelschleifern, Hämmern,
–
Flammstrahlarbeiten,
–
Schalungsarbeiten und Schalungsreinigung,
–
Arbeiten mit Schlagbohrmaschinen, Naglern oder Bolzenschussgeräten,
–
Betoneinbau, insbesondere durch das Verdichten mit Rüttlern,
–
Betonspritzarbeiten,
–
Ramm- und Bohrarbeiten im Erdbau und
–
Arbeiten mit Bodenverdichtungsgeräten.
2.6.8.2 Berechnungsmethoden des Lärmpegels a)
Allgemeine Berechnungsregeln
Die Emissionen von Baumaschinen werden angegeben als: –
Schalldruckpegel der Geräuschquelle i LPi (Immission an einem Messort, die mit zunehmender Entfernung zum Emittenden abnimmt) oder
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
–
253
Schallleistungspegel der Geräuschquelle i LWi (unabhängig vom Messabstand). 225
Ist der Schalldruckpegel LW1 [dB (A)] in einem Abstand r1 [m] bekannt, so lässt sich der Pegel LP2 im Abstand r2 [m] nach folgender Formel berechnen. 226 LP 2
§r · LP1 20 log ¨¨ 1 ¸¸ [dB (A)] © r2 ¹
(Formel 12)
Entspricht der Abstand r2 in etwa den Geräteabmessungen, so gilt näherungsweise §r · LP 2 | LP1 15 log ¨¨ 1 ¸¸ [dB (A)] © r2 ¹
(Formel 13)
Der Schallleistungspegel wird ermittelt, indem an rund um die Schallquelle verteilten Messpositionen der Schalldruckpegel gemessen wird. Hierbei wird die Fläche einer Halbkugel auf eine Bezugsfläche von 1 m² umgerechnet. Ist der Schallleistungspegel einzelner Geräuschquellen i LWi bekannt, so lässt sich die Gesamtschallleistung LWges aller Einzelgeräusche wie folgt berechnen. 227 n
LWges | 10 log
¦10
0,1LWi
[dB (A)]
(Formel 14)
i 1
Die Berechnung des Schallleistungspegels LW aus dem Schalldruckpegel LP kann nach folgender Formel durchgeführt werden. LW
b)
§ 2 S r 2 · ¸ [dB (A)] LP 10 log ¨¨ 2 ¸ © 1 [m ] ¹
(Formel 15)
Schallleistungspegel Lw von Baugeräten
In Tabelle 2.66 sind die nach der EU-Richtlinie 2000/14/EG zulässigen Schallleistungspegel für die ab 2006 „in Verkehr gebrachten oder in Betrieb genommenen Geräte und Maschinen“ in Abhängigkeit ihrer installierten Leistung zusammengefasst. Dabei kann davon ausgegangen werden, dass neu hergestellte Maschinen diese Grenzwerte unterschreiten. Genauere Angaben zum Schallleistungspegel der Geräte sind in den Produktblättern der Hersteller enthalten.
225
Vgl. Spessert, Geräuschreduktion bei Baumaschinen, 1995. Beispiel: Der Schalldruckpegel LP eines Minibaggers beträgt in einem Abstand von 10 m 70 dB (A). In einem Abstand von 7,5 m beträgt der Schalldruckpegel (70 dB (A) + 20 · log (10 / 7) =) 72,5 dB (A). 227 Beispiel: Gerät 1: LW1 = 94 dB (A), Gerät 2: LW2 = 93 dB (A), Gerät 3: LW3 = 90 dB (A). Gesamtschalleistungspegel LWges = 10 · log (109,4 + 109,3 + 109,0) = 97,4 dB (A). 226
254
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Tabelle 2.66: Grenzwerte für den Schallleistungspegel LW [dB (A)] von Baumaschinen nach EURichtlinie 2000/14/EG
Geräte- oder Maschinentyp
installierte Nutzleistung P in kW/ elektrische Leistung Pel in kW/ Masse m in kg
zulässiger Schallleistungspegel in dB (A)
P8
105
Verdichtungsmaschinen (z. B. Vibrationswalzen, Rüttelplatten oder Vibrationsstampfer) Planierraupen, Kettenlader, Kettenbaggerlader Planiermaschinen auf Rädern, Lader auf Rädern, Baggerlader auf Rädern, Muldenfahrzeuge, Grader, Gegengewichtsstapler mit Verbrennungsmotor, Fahrzeugkrane, Verdichtungsmaschinen (nicht vibrierende Walzen), Straßenfertiger, Hydraulikaggregate Bagger, Bauaufzüge für den Materialtransport, Bauwinden, Motorhacken handgeführte Betonbrecher, Spatenhämmer
8 < P 70
106
P > 70
86 + 11 · lg P
P 55
103
P > 55
84 + 11 · lg P
P 55
101
P > 55
82 + 11 · lg P
P 15
93
P > 15
80 + 11 · lg P
m 15
105
15 < m < 30
92 + 11 · lg m
m > 30
94 + 11 · lg m
Turmdrehkrane
96 + lg P Pel 2
Schweißstrom- und Kraftstromerzeuger 228
Kompressoren
c)
95 + lg Pel
2 < Pel 10
96 + lg Pel
Pel > 10
95 + lg Pel
P 15
97
P > 15
95 + 2 · lg P
Beurteilungspegel am Immissionsort
Nachfolgend wird ein überschlägiges Berechnungsverfahren für die Bestimmung des Schallpegels am Immissionsort aus dem Schallpegel der Schallquelle vorgestellt. Der Beurteilungspegel LR am Immissionsort lässt sich gemäß DIN 18 005 wie folgt berechnen: LR
LW 'LS 'LZ 'LG 'LK [dB (A)]
(Formel 16)
Die einzelnen Werte für LS (Pegelminderung durch Abstand; Abstandsmaß), LZ (Pegelminderung durch Hindernisse (Schirmwert z)), LG (Pegelminderung durch Gehölze und offene Bebauung) und LK (Zuschlag für Lärm an zeichengeregelten Kreuzungen) können der 228
Pel für Schweißstromerzeuger: konventioneller Schweißstrom multipliziert mit der konventionellen Schweißspannung für den niedrigsten Wert der Einschaltdauer nach Angabe des Herstellers.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
255
DIN 18 005 entnommen werden. Bei der Betrachtung von Baumaschinen auf Baustellen ist LK = 0. Das Abstandsmaß LS kann mit folgenden Formeln ermittelt werden (vgl. Bild 2.140). 'LS x
8,8 8,2 x
lg s02 H 2
x2 [dB (A)] mit 2
lg a0 b0 2 H 2
Schirm
(Formel 17)
(Formel 18)
Immissionsort
B
H
Schallquelle
a0
hSchirm
b0
Bild 2.140: Prinzipskizze zur Berechnung des Schirmwertes z
Der Wert für die Schallpegelminderung durch Hindernisse LZ, z. B. durch Schallschutzwände, kann vereinfacht mit Hilfe des Schirmwertes z aus dem Diagramm in Bild 2.141 abgeleitet werden. Die geometrischen Eingangsgrößen zur Berechnung des Schirmwertes z sind in Bild 2.140 dargestellt. Der Wert z lässt sich mit z = A + B – C berechnen, bei a, b > heff gilt jedoch näherungsweise auch nachfolgende Formel. z|
2 heff §1 1· ¨ ¸ [m] 2 ©a b¹
(Formel 19)
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Lz
256
Bild 2.141: Bestimmung von LZ in Abhängigkeit des Schirmwertes z für Industriegeräusche
d)
Beispiel 1: Bestimmung des LZ-Wertes von einer Schallschutzwand
Ausgangswerte (vgl. Bild 2.140): a0 = 10 m, b0 = 20 m, H = hSchirm = 3 m, Į = arctan [3,0 m / (10 m + 20 m)] = 5,71° Bestimmung des LZ-Wertes: Aus den geometrischen Verhältnissen ergibt sich heff = cos Į · (H – tan Į · a0) = 1,99 m; a = a0 / cos Į = 10,05 m; b = b0 / cos Į = 20,10 m. z|
2 heff §1 1· ¨ ¸ 2 ©a b¹
1,99 m 2 §¨ 2
1 1 · ¨ 10,05 m 20,10 m ¸¸ © ¹
0,30 m
K | heff a b | 1,99 m 10,05 m 20,10 m 60 m 2 (Formel in Bild 2.141)
LZ = 10 dB (A) (abgelesen aus Bild 2.141) Die Pegelminderung der Schallschutzwand LZ beträgt circa 10 dB (A). Die Wirksamkeit von Schallschutzwänden lässt sich beispielsweise durch Immissionsmessungen prüfen. In der Praxis hat sich gezeigt, dass die Wand möglichst nah an der Schallquelle angeordnet sein, keine Spalten haben und zumindest ein Flächengewicht von 10 kg/m² haben sollte. e)
Beispiel 2: Bestimmung des Beurteilungspegels LR
Für eine Baumaßnahme ohne besondere bauseitige Schallschutzmaßnahmen werden ein Bagger mit einem Schallleistungspegel von 95 dB (A) und ein Radlader mit einem Schallleistungspegel von 91 dB (A) eingesetzt. Zu berechnen ist der Immissionswert an einem Immissionsort, der bezogen auf das Bild 2.140 folgenden Abstand von der Schallquelle hat: (a0 + b0 =) 220 m und (H =) 21 m.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
257
Bestimmung des Beurteilungspegels LR: Bagger
LWBagger
= 95 dB (A)
Radlader:
LWRadlader
= 91 dB (A)
n
LWges | 10 log
¦10
0,1LWi
10 log (10 0,195 10 0,191 )
96,46 dB( A)
i 1
lg 220 2 212
x2 2
8,8 8,2 4,69
lg a 0 b0 2 H
x 'LS
8,8 8,2 x
2
4,69
4,69 2 2
58,24 dB ( A) (Minderung durch Abstands-
maß) LR
LWges 'LS
96,46 dB( A) 58,24 dB( A)
38,22 dB( A)
Der berechnete Beurteilungspegel LR in Höhe von 38,22 dB (A) kann nun direkt mit den zulässigen Immissionswerten nach Tabelle 2.64, S. 251 verglichen werden. 2.6.8.3 Schallschutzmaßnahmen
Grundsätzliche Schutzmaßnahmen vor Lärm können durch folgende drei Maßnahmen umgesetzt werden: –
Eindämmung der Schallemission an der Entstehungsstelle,
–
Eindämmen der Schallimmission beim Empfänger und
–
Eindämmung der Schallübertragung in seiner Ausbreitungszone.
Für die Planung der Baustelleneinrichtung sind die Punkte 1 und 3 relevant. Dazu gibt unter anderem Fleischmann weiterführend folgende praktische Hinweise: 229 –
Neue Baumaschinen sind in der Regel leiser als ältere, schlecht gewartete Maschinen.
–
Gut geschärfte Sägeblätter oder spezielle, geräuscharme Sägeblätter sind leiser als abgenutzte Sägeblätter.
–
Durch den Einsatz von selbstverdichtendem Beton können lärmintensive Verdichtungsarbeiten mit Rüttlern vermieden werden.
–
Kleine Maschinen wie Kompressoren usw. können ggf. provisorisch eingehaust werden, um die Geräuschemission zu mindern.
–
Schallschutzzelte können ebenfalls Geräuschemissionen mindern. 230
–
Schallschirme wirken schallreflektierend oder schallabsorbierend, sollten möglichst schallundurchlässig sein, nahe am Emissionsort stehen und den direkten Weg des Schalls zwischen Emissionspunkt und Immissionspunkt möglichst stark verlängern (großes heff).
229 230
Fleischmann, Bauorganisation, 1997, S. 139 f. Weiterführende Informationen dazu auch in der AVwV Geräuschimmissionen, Anlage 5.
258
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Zu Grundlagen und Berechnungsmethoden von Schallabschirmungen siehe VDI 2714 (nur zur Information) und VDI 2720. –
Der Standort lauter Maschinen und Geräte sollte soweit wie möglich von den Immissionsorten entfernt sein. Dabei sollten schallmindernde Hindernisse genutzt (Erdwälle, Gebäude usw.) und schallverstärkende Wirkungen beachtet werden.
–
Ungünstige Standorte für die Schallreduktion sind beispielsweise Standorte vor schallharten Wänden, da dort neben dem direkten Schall ein zusätzlicher schallreflektierender Anteil hinzukommt.
–
Als überschlägiger Wert für die Schallausbreitung ohne nennenswerte Abschirm- oder Reflexionseinflüsse wird ein Abstandsmaß von LS = 5 dB (A), ausgehend vom 10-mEmissionspegel der Maschine, genannt, d. h. bei einem Abstand des Emissionspunkts zum Immissionspunkt von 20 m (40 m) reduziert sich der Lärm um 5 dB (A) (10 dB (A)). Bei engen Straßen mit geschlossener Bebauung sollte wegen der Reflexionswirkung ein Wert LS von 3 dB (A) angesetzt werden.
–
Bei der gleichzeitigen Verwendung von in unmittelbarer Nähe stehenden Baumaschinen kann von folgenden Zusammenhängen ausgegangen werden: bei zwei gleich lauten Maschinen erhöht sich der Gesamt-Emissionspegel um circa 3 dB (A); bei unterschiedlich lauten Maschinen liegt der Gesamt-Emissionspegel um weniger als 3 dB (A) über dem der lauteren Maschine; bei Schallpegelunterschieden zwischen den beiden Maschinen von mehr als 20 dB (A) liegt der Gesamt-Emissionspegel auf dem Pegel der lauteren Maschine.
–
Schallintensive Arbeiten auf der Baustelle sollten wenn möglich vor allem dann durchgeführt werden, wenn auch der Schallpegel der Umgebung, z. B. durch Straßenverkehr, hoch ist.
–
Generell ist dem Einsatz von lärmarmen Baumaschinen der Vorzug gegenüber passiven Lärmschutzmaßnahmen wie Lärmschutzwänden zu geben, da Baumaschinen beweglich sind und äußere Einflüsse, wie z. B. Wind, die Wirksamkeit passiver Lärmschutzmaßnahmen negativ beeinflussen können.
2.6.8.4 Praxishinweise
–
Der Auftrageber darf die Verantwortung zum Schutz der Umgebung vor entstehendem Baulärm nicht pauschal an den Auftragnehmer abgeben. Vielmehr ist er dazu angehalten, soweit erforderlich, Lärmschutzmaßnahmen oder lärmarme Bauverfahren auszuschreiben bzw. diese als besondere Leistungen nach VOB zu vergüten.
–
Lärmarme Baugeräte sind häufig mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ ausgezeichnet. Die Emissionswerte für lärmgeminderte Baumaschinen werden laufend fortgeschrieben und liegen etwa 10 dB (A) unter den Werten der am Markt üblichen Baumaschinen.
2.6.8.5 Vorschriften und Regeln
–
BImSchG – Bundes-Immissionsschutzgesetz
–
LImSchG BB – Landesimmissionsschutzgesetz , z. B. Brandenburg
–
DIN 18 005 – Schallschutz im Städtebau
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
259
–
32. BImSchV – Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung
–
EU-Richtlinie 2000/14/EG – Richtlinie zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedsstaaten über umweltbelastende Geräuschemissionen von zur Verwendung im Freien vorgesehenen Geräten und Maschinen
–
VDI 2714 – VDI-Richtlinie: Schallausbreitung im Freien (nur zur Information, Richtlinie wurde zurückgezogen)
–
VDI 2720, Blatt 1 – VDI-Richtlinie: Schallschutz durch Abschirmung im Freien, in Räumen, im Nahfeld; teilweise Umschließung
–
AVwV Baulärm – Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Schutz gegen Baulärm – Geräuschimmissionen
–
TA Lärm – Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm
2.6.9 Baumschutz 2.6.9.1 Gesetzliche Grundlagen
Gehölze sowie Wurzeln, Stämme und Kronen von Bäumen sind oft durch Baumaßnahmen gefährdet und müssen besonders geschützt werden. Dies gilt insbesondere, wenn Baustraßen, Lagerflächen, Baugruben, Gräben usw. in der Nähe von Bäumen angeordnet werden müssen. Die gesetzlichen Vorgaben zum Baumschutz in Deutschland sind aufgrund unterschiedlicher Ländergesetze, Baumschutz- und Gehölzschutzsatzungen in Städten und Gemeinden 231 sowie sonstigen Vorgaben (z. B. im Bebauungsplan, Grünordnungsplan usw.) nicht einheitlich geregelt. Wenn im Einzelfall keine dieser Gesetze oder Satzungen vorhanden sind, müssen mindestens die Vorschriften des §§ 18 f. BNatSchG 232 beachtet werden. Dabei ergibt sich aus § 19 BNatSchG, dass auch bei Baumaßnahmen eine Beeinträchtigung der Natur vermieden bzw. minimiert werden muss. Im Allgemeinen kann davon ausgegangen werden, dass diese Vorschrift bei Baumaßnahmen eingehalten ist, wenn mindestens die Vorgaben in der DIN 18 920 (Schutz von Bäumen bei Baumaßnahmen) eingehalten werden und die Bäume in einer angemessenen Zeit nach der Baumaßnahme keine Schädigungen aufweisen. Gleichermaßen ist die RAS-LP 4 (Richtlinie für die Anlage von Straßen, Teil Landschaftspflege, Abschnitt 4: Schutz von Bäumen, Vegetationsbeständen und Tieren bei Baumaßnahmen) zu beachten. Die Richtlinie enthält neben der verbalen Beschreibung von Schutzmaßnahmen auch schematische Darstellungen zu deren Durchführung. Da der Wert von Bäumen in der Regel nach deren Funktion ermittelt wird, können Schadensersatzansprüche bei zerstörten Bäumen schnell in Höhe von mehreren tausend Euro geltend gemacht werden. Der mittlere Wert eines Stadtbaumes beträgt circa 3.000,– €.
231
Die genannten Satzungen enthalten beispielsweise die Arten der geschützten Bäume, Vorgaben zu Fällungen sowie zum Genehmigungsverfahren. 232 Titel des § 18 BNatSchG: Eingriffe in Natur und Landschaft; Titel des § 19 BNatSchG: Verursacherpflichten, Unzulässigkeit von Eingriffen.
260
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
2.6.9.2 Schutzmaßnahmen von Vegetationsflächen und Bäumen
Müssen Baustraßen oder Lagerflächen nahe an vorhandenen Vegetationsflächen oder Bäumen eingerichtet werden, sind nach DIN 18 920 und RAS-LP 4 deren Wurzeln, Stämme und Kronen vor Beschädigung wie folgt zu schützen (vgl. Bild 2.143, S. 262 bis Bild 2.145, S. 263). Grundsätzlich dürfen Vegetationsflächen nicht durch pflanzen- oder bodenbeschädigende Stoffe, z. B. Mineralöle oder Zement, verunreinigt werden und sind in einem Abstand von 1,5 m mit einem etwa 2,0 m hohen ortsfesten Zaun zu umgeben. Bäume sind zum Schutz gegen mechanische Schäden während der Baumaßnahme durch einen etwa 2,0 m hohen ortsfesten Zaun in einem Abstand von 1,5 m vom Wurzelbereich zu umgeben (vgl. Bild 2.142). Als Wurzelbereich gilt die Fläche des Bodens unter der Baukrone (Kronentraufe) zuzüglich 1,5 m nach allen Seiten, bei säulenförmigen Bäumen (z. B. Pappeln) zuzüglich 5,0 m (vgl. Bild 2.145, S. 263). Kann aus Platzgründen nicht der gesamte Wurzelbereich geschützt werden, sollte der zu schützende Bereich möglichst groß sein und insbesondere die offene Bodenfläche umfassen. Ist dies nicht möglich, ist der Stamm mit einer gegen den Stamm abgepolsterten, mindestens 2,0 m hohen Bohlenummantelung zu versehen, die nicht unmittelbar auf die Wurzelanläufe aufgesetzt werden darf (vgl. Bild 2.142 und Bild 2.144, S. 263). Die Krone ist ebenfalls vor Beschädigung zu schützen, gegebenenfalls sind Äste hochzubinden (Bindestellen abpolstern) oder zurückzuschneiden. Im Wurzelbereich sollte der Auftrag von Böden oder anderem Material vermieden werden. Ist dies nicht möglich, muss sich die Dicke des Auftrages an der Widerstandsfähigkeit des Baumes orientieren. Dabei ist nur grobkörniges, luft- und wasserdurchlässiges Material zugelassen. Der Bodenauftrag sollte nur zu zwei Dritteln des Wurzelbereiches erfolgen, um eine gute Belüftung zu gewährleisten. Vor dem Auftrag sind organische Stoffe unter Schonung des Wurzelwerkes zu entfernen. Der Wurzelbereich darf beim Boden- oder Materialauftrag nicht befahren werden (vgl. Bild 2.143, S. 262).
Bild 2.142: Ordnungsgemäß ausgeführter Baumschutz für Stamm und Wurzelbereich 233
233
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
261
Gräben, Mulden und Baugruben sollten nicht im Wurzelbereich hergestellt werden. Ist dies nicht zu vermeiden, darf die Herstellung nur unter Schonung des Wurzelwerkes erfolgen. Der Abstand vom Stammfuß soll mehr als das Vierfache des Stammumfanges, gemessen in 1,0 m Höhe, mindestens jedoch 2,5 m, betragen. Leitungen sollten durch Unterfahrung unter dem Wurzelwerk von Bäumen verlegt werden.
Die Trennung von Wurzeln sollte ausschließlich durch Schneiden erfolgten, wobei die Schnittstellen anschließend zu glätten sind. Die entstehenden Wurzelenden mit einem Durchmesser bis 2 cm sind mit wachstumsfördernden Stoffen, mit einem Durchmesser von mehr als 2 cm mit Wundbehandlungsstoffen, zu versorgen und vor Austrocknung sowie Frosteinwirkung zu schützen. Wurzeln ab einem Durchmesser von 2 cm sollten grundsätzlich nicht mehr durchtrennt werden. In Abhängigkeit des Wurzelverlustes sowie der Abgrabungstiefe und Bodenart können weitere Maßnahmen, wie z. B. Schnittmaßnahmen in der Krone (Kronenauslichtung oder Kronen-einkürzung) oder eine Spundung des Baumes, erforderlich werden. Bei Abgrabungen mit Wurzelverlust soll ein Wurzelvorhang erstellt werden (vgl. Bild 2.145, S. 263). Der Wurzelvorhang verhindert das Austrocknen und Absterben der beim Aushub der Baugrube angeschnittenen Wurzeln und soll die Wurzelneubildung fördern. Er ist möglichst eine Vegetationsperiode vor Baubeginn herzustellen, damit er bis zu diesem Zeitpunkt weitgehend durchgewurzelt ist, spätestens jedoch unmittelbar nach der Abgrabung. Die günstigsten Zeiträume für den Einbau von Wurzelverhängen entsprechen den Pflanzzeiten im Frühjahr und Herbst. In etwa 0,30 m Abstand von der zukünftigen Baugrube wird ein Graben entsprechend der Durchwurzelungstiefe in Handarbeit ausgehoben, in der Regel jedoch nicht tiefer als 1,5 m, falls die Baugrube nicht flacher vorgesehen ist. An der dem Baum zugewandten Seite des Grabens werden alle Wurzeln abgeschnitten. Die Schnittstellen sind mit einem scharfen Messer nachzuschneiden und bis über den Wundrand hinaus mit einem Mittel zur Förderung des Wurzelwachstums zu bestreichen. An der baugrubenseitigen Grabenwand werden Pfähle im Abstand von circa 1,0 m eingeschlagen, darauf ein unverzinktes Drahtgeflecht genagelt und an dem Draht ein Ballentuch aus Jute befestigt. Darauf wird der Graben, sofern die Baugrube in der Vegetationsperiode mehr als 6 Monate offenliegt, bis circa 0,40 m unter der Oberfläche mit aufbereitetem Unterboden gefüllt. Bewährt hat sich folgendes Substrat: der ausgehobene Unterboden bzw. schwach bindiger Füllboden wird mit circa 1/5 Reifkompost, circa 7,5 kg/m³ organischem Handelsdünger und circa 2,5 kg/m³ Bodengranulat auf Algenbasis gut vermischt und ohne Verdichtung eingefüllt. Für die oberen 0,40 m wird der ausgehobene Oberboden mit den o. a. Kompost- und Düngermengen gut vermischt und ebenfalls ohne Verdichtung eingefüllt. Bleibt die Baugrube weniger als 6 Monate offen, wird der Unterboden ohne Zusätze eingebaut. Der Wurzelvorhang ist bis zur Wiederverfüllung der Baugrube feucht zu halten. Gründungen im Wurzelbereich sollten nicht vorgenommen werden. Ist dies nicht zu vermeiden, sind statt durchgehender Fundamente Punktfundamente herzustellen. Diese sollten einen lichten Abstand von mindestens 1,5 m voneinander und vom Stammfuß haben sowie die Erhaltung von Wurzeln mit wichtiger statischer Funktion zulassen.
Weiterhin ist darauf zu achten, dass der Wurzelbereich nicht durch eine befristete Belastung (z. B. ständiges Begehen, Befahren oder Abstellen von Maschinen und Fahrzeugen, Baustelleneinrichtungen oder Materiallagerung) beschädigt wird. Lässt sich das Befahren oder eine befristete Belastung des Wurzelbereiches nicht vermeiden, ist eine Schadensbegrenzung vorzusehen durch Auflegen von dränschichtgeeigneten, bodendruckmindernden Platten oder Matten, Kies, Schotter o. Ä. (Mindestdicke 20 cm) auf Trennvlies, ggf. auch in Verbindung mit einem Stammschutz und Stammschutzzäunen (vgl. Bild 2.144). Die Maßnahme soll maximal auf eine
262
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Vegetationsperiode begrenzt sein. Danach ist der Boden unter Schonung der Wurzeln in Handarbeit flach zu lockern. Bei entsprechendem Schwerlastverkehr wird zusätzlich eine Abdeckung mit Stahlplatten oder Bohlen erforderlich. Bei länger als 3 Wochen dauernden Grundwasserabsenkungen sind Bäume während der Vegetationsperiode ausreichend zu wässern. Gegebenenfalls können weitere, ausgleichende Maßnahmen, wie z. B. ein Verdunstungsschutz oder das Auslichten der Krone, erforderlich werden. Für Grundwasserabsenkungen, die über eine Vegetationsperiode hinausgehen, sind diese Maßnahmen zu intensivieren bzw. zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Beispielsweise können Löcher ( 15 cm bis 20 cm, bis zu 0,50 m tief bei Flachwurzlern und 1,0 m tief bei Tiefwurzlern) in den Boden gebohrt und mit Kies (8/16) verfüllt werden. Die Löcher sollten in einem Abstand von circa 1,5 m kreisförmig im Bereich der Baumtraufe sowie zwischen Stamm und Baumtraufe hergestellt werden. Je nach Niederschlag sollte die Bewässerung ein- bis zweimal wöchentlich erfolgen. Im Wurzelbereich von Bäumen sollten möglichst keine Beläge (Asphaltschichten usw.) verlegt werden. Ist dies nicht zu vermeiden, sollte der Wurzelbereich möglichst wenig beeinträchtigt werden, z. B. durch eine geringe Schichtdicke oder einen geringen Verdichtungsgrad. Dabei ist zu beachten, dass versiegelnde Beläge weniger als 30 % und offene Beläge weniger als 50 % des Wurzelbereiches überdecken sollten. Gegebenfalls sind weitere, konstruktive Maßnahmen, wie z. B. Baumroste, ein Stammschutz oder ein Rammschutz, vorzusehen. Weiterhin sind nach DIN 18 920 folgende Punkte zu beachten: Feuerstellen dürfen nicht näher als 5,0 m von der Kronentraufe von Bäumen und Sträucher entfernt unterhalten werden. Offene Feuer dürfen nur in einem Abstand von mindestens 20 m von der Kronentraufe entzündet werden. Dabei ist die Windrichtung zu beachten. In Wurzelbereichen von Bäumen und Vegetationsflächen dürfen durch baubedingte Wasserableitung keine Aufstauungen und Verschlämmungen mit der Folge von Staunässe entstehen.
Die wichtigsten, in den vorherigen Abschnitten genannten Maßnahmen für den Schutz des Wurzelbereiches, des Stammes und der Krone eines Baumes sind in Bild 2.143 bis Bild 2.145 zusammengefasst.
Bild 2.143: Schutzmaßnahmen des Wurzelbereiches sowie des Stammes bei baumnahen Lagerflächen nach RAS-LP 4
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
263
Bild 2.144: Schutzmaßnahmen des Wurzelbereiches sowie des Stammes bei baumnahen Baustraßen nach RAS-LP 4
Bild 2.145: Schutzmaßnahmen des Wurzelbereiches durch einen Schutzzaun sowie einen Wurzelvorhang nach RAS-LP 4
2.6.9.3 Praxishinweise
–
Es sollte geprüft werden, ob Schutzauflagen für zu erhaltende Bäume in der Baugenehmigung beschrieben sind. Die Nichtbeachtung dieser Auflagen kann zur Erlöschung der Baugenehmigung, Strafen oder gar Baueinstellungen führen.
–
Vorhandene Bäume sollten immer in ihren tatsächlichen Ausmaßen im Baustelleneinrichtungsplan eingezeichnet sein. Wichtig sind die tatsächlichen Kronenausmaße (Kronentraufe), da diese auch Hinweise über die Lage der Wurzeln liefern.
264
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
–
Insbesondere beim Baumschutz ist es wichtig, die Schutzmaßnahmen rechtzeitig zu planen und alle Beteiligten ausreichend zu informieren. Die Durchführung einer Baumaßnahme sollte immer auf die Erhaltung des Baumbestandes ausgerichtet sein.
–
Böden nicht mit Öl, Chemikalien oder Zementwasser verunreinigen.
–
Bodenab- und Bodenauftrag im Wurzelbereich sollte vermieden werden. Freigelegtes Wurzelwerk sollte mit Jute oder Frostschutzmatten abgedeckt und ggf. bewässert werden.
–
Bei Leitungsverlegung im Wurzelbereich sollte geprüft werden, ob eine Verlegung durch Unterfahrung (Durchbohren) möglich ist.
–
Arbeiten an Bäumen sollten nur von Fachpersonal durchgeführt werden.
–
Eine Fällung von Bäumen ist häufig nach den Baumschutz- oder Gehölzschutzsatzungen der Städte und Gemeinden genehmigungspflichtig. Der Antrag muss in der Regel eine Begründung, einen Lageplan, eine Artbezeichnung, den Stammumfang und den Kronendurchmesser enthalten. Die zuständige Behörde ist meist die Untere Naturschutzbehörde.
2.6.9.4 Vorschriften und Regeln
–
BNatSchG – Bundesnaturschutzgesetz
–
SächsBO – Bauordnungen der Bundesländer, z. B. Sächsische BO 234
–
Naturschutzgesetze und Verordnungen der Länder oder Kreise
–
Baumschutz- oder Gehölzschutzsatzungen der Städte und Gemeinden
–
DIN 18 920 – Vegetationstechnik im Landschaftsbau – Schutz von Bäumen, Pflanzbeständen und Vegetationsflächen bei Baumaßnahmen
–
RAS-LP 4 – Richtlinien für die Anlage von Straßen – Teil: Landschaftspflege – Abschnitt 4: Schutz von Bäumen, Vegetationsbeständen und Tieren bei Baumaßnahmen
–
Nachbarrecht (z. B. § 910 BGB 235)
2.6.10 Gewässerschutz Der Gewässerschutz bei der Planung der Baustelleneinrichtung bezieht sich –
primär auf den Schutz des Grundwassers und der Oberflächengewässer vor Emissionen der Baustelle sowie
–
sekundär auf den Schutz der gesamten Baustelle vor Hochwasserereignissen.
234
Zum Beispiel § 11 Abs. 4 SächsBO: „Bäume, Hecken und sonstige Bepflanzungen, die aufgrund anderer Rechtsvorschriften zu erhalten sind, müssen während der Bauausführung geschützt werden.“ 235 § 910 BGB: (1) Der Eigentümer eines Grundstücks kann Wurzeln eines Baumes oder eines Strauches, die von einem Nachbargrundstück eingedrungen sind, abschneiden und behalten. Das Gleiche gilt von herüberragenden Zweigen, wenn der Eigentümer dem Besitzer des Nachbargrundstücks eine angemessene Frist zur Beseitigung bestimmt hat und die Beseitigung nicht innerhalb der Frist erfolgt. (2) Dem Eigentümer steht dieses Recht nicht zu, wenn die Wurzeln oder die Zweige die Benutzung des Grundstücks nicht beeinträchtigen.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
265
Infolge des Gewässerschutzes können besondere Maßnahmen bei der Planung der Baustelleneinrichtung notwendig werden, wie z. B. einzuhaltende Uferabstände, Sperrvorkehrungen, aufgeständerte Bauwege oder höher gelegene Stand- oder Lagerflächen usw. Dies gilt insbesondere bei Baustellen in der Nähe von Gewässern, Wasserschutzgebieten, Einzugsgebieten der Trinkwassergewinnung sowie in Überschwemmungsgebieten. Eingriffe in Oberflächengewässer und deren Uferbereiche sowie Eingriffe und Einleitungen in das Grundwasser sind im Grundsatz nicht zulässig. Sie bedürfen einer wasser- und landschaftsrechtlichen Genehmigung. Weiterhin sind in der Regel Wasserentnahmen aus oberirdischen Gewässern oder dem Grundwasser sowie Grundwasserabsenkungen genehmigungspflichtig, da sie eine Gewässernutzung darstellen. 2.6.10.1 Maßnahmen des Gewässerschutzes
Die Maßnahmen des Gewässerschutzes werden in der Regel durch die Behörden vorgeschrieben und sind abhängig von der Art und örtlichen Lage der Baustelle, insbesondere der Entfernung zu Trinkwasserschutzgebieten sowie zu Gewässerrändern. Sie beziehen sich hauptsächlich auf die Reduzierung oder Verhinderung von Emissionen der Baustelle in Gewässer. Beispielsweise können in Schutzgebieten für die Lagerung von Kraftstoff doppelwandige Tankanlagen oder Auffangwannen erforderlich werden (vgl. Abschnitt 2.5.6, Mobile Tankanlagen, S. 181). 236 Zwei Beispiele für die Lagerung von wassergefährlichen Stoffen sowie einer Baumaschine auf einer Auffangwanne sind in Bild 2.146 dargestellt. In der Trinkwasserschutzzone II und III ist in der Regel das Einrichten und Betreiben von Baustellen, Baustelleneinrichtungen sowie das Lagern von Baustoffen und Baumaschinen verboten oder unterliegt besonderen Auflagen. Für den Fall, dass sonstige Gewässerschutzmaßnahmen bei Baustellen in der Nähe von Gewässern erforderlich sind, müssen diese mit der Unteren Wasser- oder Landschaftsbehörde (meist beim Landkreis oder der kreisfreien Stadt) abgestimmt werden. Bild 2.147 zeigt dazu ein Beispiel für eine mobile Baustraße zur Erschließung von ufernahen Bereichen.
Bild 2.146: Lagerung von wassergefährlichen Stoffen und einer Baumaschine auf einer Auffangwanne
236
Für weitere Hinweise zu den Anforderungen an die Lagerung von wassergefährdenden Stoffen wird auf den Abschnitt 2.3.8.3, S. 92 und Abschnitt 2.3.8.4, S. 94 verwiesen.
266
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Bild 2.147: Mobile Baustraße zur Erschließung ufernaher Bereiche 237
Grundsätzlich sollten bezüglich des Gewässerschutzes folgende Punkte beachtet werden. –
Die Betankung von Baumaschinen muss auf besonders abgedichteten Flächen erfolgen.
–
Es sollten immer biologisch abbaubare Schal- und Sägekettenöle verwendet werden.
–
In offenen Gewässern arbeitende Baumaschinen, die mit hydraulischen Antrieben u. ä. versehen sind, müssen biologisch schnell abbaubare Hydrauliköle verwenden.
–
Baustellenabwässer sind grundsätzlich als verschmutzte Abwässer einzustufen und gesondert zu entsorgen.
–
Wenn möglich, sollte immer ein Abstand der Baustelleneinrichtung zum Gewässer von mindestens 10 m eingehalten und ausreichend markiert bzw. gesichert werden (Schutzzone des Uferbereichs).
Bei der Entsorgung von Schmutzwässern der Baustelle sind die in Abschnitt 2.5.4, Abwasserentsorgung, S. 177 gemachten Angaben zu beachten. Dies betrifft insbesondere Schmutzwässer von –
der Reinigung von Betonmisch- und Betontransportgeräten,
–
der Reinigung von Fahrzeugen und Maschinen,
–
Reifenwaschanlagen sowie
–
Sanitäranlagen.
Das auf der Baustelle anfallende Regenwasser sollte gegebenenfalls aus Baugruben sowie von Böschungsoberkanten gezielt abgeleitet werden. Dazu sind entsprechend dimensionierte wasserleitende bzw. wasserabweisende Konstruktionen auszubilden. Gleiches gilt auch für das gesamte Baufeld, wenn die Gefahr von Schäden durch unkontrollierbares, oberflächig abfließendes Regenwasser gegeben ist (z. B. bei Unterspülung von Fundamenten, vgl. Abschnitt 2.5.4, Abwasserentsorgung, S. 177).
237
Quelle: linkes Bild: Emunds + Staudinger (www.es-verbau.com); rechtes Bild: Tiefbau-BG (Hrsg.): Tiefbau, Erich Schmidt Verlag GmbH & Co, Heft 5, 05/2002, S. 268.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
267
2.6.10.2 Hochwasserschutzmaßnahmen
Liegt die Baustelle in einem Überschwemmungsgebiet, sind entsprechende Hochwasserschutzmaßnahmen, wie z. B. Aufständerung von Stromanschlussschränken, Sicherung von Baumaschinen, Unterkunfts-, Magazin- und Bürocontainern, Bereitstellung mobiler Hochwasserschutzanlagen usw., vorzubereiten. Weiterhin ist zu prüfen, ob in Abhängigkeit des Baufortschrittes eine Flutung des zu errichtenden Gebäudes erforderlich wird, um zu verhindern, dass das Gebäude aufschwimmt. Notwendige Überlegungen zum Hochwasserschutz sollten immer angestellt werden, auch wenn das Hochwasserrisiko eher niedrig ist. Wie die Erfahrungen zeigen, können Hochwasser auch überraschend auftreten (siehe Bild 2.148). Für solche Fälle sollte ein exakter Alarmplan ausgearbeitet werden.
Bild 2.148: Hochwasser im Bereich einer Baustelleneinrichtung in Dresden, 13. 8. 2002
2.6.10.3 Praxishinweise
–
Bei Baumaßnahmen an Gewässern sollten immer die zuständigen Behörden (i. d. R. die Untere Wasserbehörde) eingeschaltet werden.
–
Bei Arbeiten an offenen Gewässern sind gegebenenfalls Maßnahmen des Sicherheitsschutzes vor Ertrinken erforderlich.
–
Liegt die Baustelle in einem Überschwemmungsgebiet, sollte vorsorglich erkundet werden, bei welchen Stellen zeitnahe und prognostizierte Hochwasserstände erhältlich sind.
2.6.10.4 Vorschriften und Regeln
–
WHG – Wasserhaushaltsgesetz
–
AbwAG – Abwasserabgabengesetz
–
Landeswassergesetze
–
AbwV – Abwasserverordnung
268
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
–
Verordnungen über die Festsetzungen von Wasserschutzgebieten und Überschwemmungsgebieten der Länder
–
Landschaftsschutzverordnungen der Länder usw.
2.6.11 Winterbaumaßnahmen und Witterungsschutz 2.6.11.1 Grundlagen
Heute ist es schon fast üblich, dass Baumaßnahmen auch über die Wintermonate durchgeführt werden. Diese Aussage gilt insbesondere für den Hoch- und Ingenieurbau, naturgemäß weniger für den Erdbau. Dabei ist insbesondere während der Monate November bis März mit teilweise erheblichen, witterungsbedingten Erschwernissen in Form von Kälte (niedrige Temperaturen, Frost), Niederschlägen (Bodennässe, Regen, Schnee) und starkem Wind zu rechnen. Der Bauablauf sollte deshalb wenn möglich so ausgelegt sein, dass bis Anfang November bei HochbauBaustellen der Rohbau einschließlich der Fassadenkonstruktion fertig gestellt ist, um die Bauleistung im Inneren des Gebäudes witterungsunabhängig fortsetzen zu können. Ist dies in diesem Rahmen nicht möglich, müssen Schutzvorkehrungen für die bereits erstellten Leistungen sowie bei Fortführung der Arbeiten für den Schutz der Arbeitsplätze und einzubauenden Materialien vorgenommen werden. Bereiche, die besonders kritisch werden können, sind der Baugrund, Mauerwerk und Putz, Dachabdichtungen, bituminöse Decken sowie Anstriche. Betonund Stahlbetonarbeiten dürfen gemäß DIN 1045-3 weiterhin nur bei den in Tabelle 2.67 angegebenen Luft- und Frischbetontemperaturen verarbeitet werden. Tabelle 2.67: Erforderliche Luft- und Frischbetontemperaturen für das übliche Betonieren von Beton nach DIN 1045-3 Lufttemperatur
Frischbetontemperatur d +30 °C
allgemein t +5 °C +5 °C bis –3 °C < –3 °C
wenn der Zementgehalt im Beton t 240 kg/m³ ist
t +10 °C wenn der Zementgehalt im Beton < 240 kg/m³ ist oder bei Verwendung von Zement mit niedriger Hydratationswärme t +10 °C
zum Zeitpunkt des Einbringens des Betons sowie an den 3 darauf folgenden Tagen
Ein anderer Witterungsschutz kann während der Sommermonate erforderlich sein, wenn das Bauwerk vor Schlagregenereignissen oder starken Sonneneinstrahlungen zu schützen ist. Im Folgenden soll ausschließlich auf die Möglichkeiten von Schutzmaßnahmen sowie die Winterbaubeheizung eingegangen werden. 2.6.11.2 Überblick über mögliche Schutzmaßnahmen
Die möglichen Schutzmaßnahmen auf Baustellen werden in drei Arten eingeteilt: –
Vollschutz, indem ein Bauwerk oder Teile eines Bauwerks voll vor Witterungseinflüssen gesichert werden, z. B. durch Winterbauhallen oder Winterbauzelte (vgl. Bild 2.149);
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
269
–
Teilschutz, indem ein Bauwerk oder Teile eines Bauwerkes so hergerichtet werden, dass ein Weiterarbeiten im Bauwerksinneren möglich wird, z. B. durch provisorisches Verschließen von Öffnungen oder Aufbau von Schutzdächern;
–
Einzelschutz, indem ausgewählte Arbeits- und Fertigungsstätten sowie Lagerplätze außerhalb eines Bauwerks so ausgestattet werden, dass ein Weiterarbeiten möglich ist, z. B. durch leichte Einhausung.
Üblicherweise werden diese genannten Schutzmaßnahmen durch Planen, Folien, Schutzwände, Schutzdächer oder Auslegen des Bodens mit Lattenrosten realisiert. Als Tragkonstruktion für Schutzmaßnahmen werden häufig verstärkte Fassadengerüste eingesetzt. Dabei ist grundsätzlich zu prüfen, inwieweit diese Maßnahmen die Arbeiten behindern – gegebenenfalls können beispielsweise Hebezeuge nicht mehr eingesetzt oder die geschaffenen Arbeitsräume zu klein werden.
Bild 2.149: Vollschutz des Neubaus einer Brücke durch eine Einhausung
2.6.11.3 Winterbaubeheizung a)
Überblick über Brennstoffe und Heizgeräte
Neben den erforderlichen Temperaturen für die Beschäftigten müssen im Winter auch die erforderlichen Temperaturen bei der Verarbeitung von Baustoffen, wie z. B. für Mörtel, Beton, Estrich, Dichtanstriche oder Farben, sichergestellt werden. Für eine Winterbaubeheizung kommen dafür in Frage: –
die vorgezogene Inbetriebnahme der für das Gebäude vorgesehenen stationären Heizungsanlage oder raumlufttechnischen Anlage oder
–
die Installation von eigens für die Winterzeit installierten, temporären Heizgeräten.
Die erstgenannte Variante kommt häufig infolge technischer und juristischer (Gewährleistung) Probleme nicht in Betracht, so dass die Baukonstruktion in der Regel mit provisorischen Heizgeräten beheizt werden muss.
270
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Zur Wärmegewinnung wird auf Baustellen üblicherweise Propan-/Butangas, Heizöl, Benzinoder Dieselkraftstoff sowie elektrische Energie eingesetzt. Mit Ausnahme der elektrischen Energie werden diese Stoffe in einem Heizgerät verbrannt, wobei die entstehende Wärme über Konvektion, Strahlung oder ein Gebläse an die Umgebung abgegeben wird. Dabei sind vor allem folgende Punkte entscheidend für die Auswahl des richtigen Heizgerätes: –
Art der verfügbaren Quellen für Wärmeenergie,
–
Einsatzdauer,
–
Kosten der Brennstoffe und Geräte sowie deren Instandhaltung und Bedienung,
–
Menge an erforderlicher Wärmeenergie (erforderliche Raumtemperatur, Raumgröße),
–
Gefahren und Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit dem Brennstoff (Lagerung usw.) und
–
Heizwert des Brennstoffes (vgl. Tabelle 2.68).
Tabelle 2.68: Heizwert und Heizäquivalent unterschiedlicher Brennstoffe Heizwert (Energiedichte) 238
Brennstoff
Heizäquivalent, bezogen auf 1 kg Propan
Propan
46 MJ/kg
12,8 kWh/kg
1,0 kg
Butan
46 MJ/kg
12,8 kWh/kg
1,0 kg
Stadtgas
20 MJ/m³
5,6 kWh/m³
2,3 m³
Erdgas
35 MJ/m³
9,7 kWh/m³
1,3 m³
Heizöl
40 MJ/kg / 35 MJ/Liter
11,1 kWh/kg / 9,7 kWh/Liter
1,15 kg / 1,3 Liter
Dieselkraftstoff
35 MJ/Liter
9,7 kWh/Liter
1,3 Liter
Benzinkraftstoff
32 MJ/Liter
8,9 kWh/Liter
1,4 Liter
Strom
3,6 MJ/kWh
-
12,8 kWh
Braunkohlebriketts
20 MJ/kg
5,6 kWh/kg
2,3 kg
Holz
15 MJ/kg
4,2 kWh/kg
3,0 kg
Bild 2.150 zeigt übliche Heizgeräte auf Baustellen. Von links nach rechts sind mobile Heizgeräte für Ölbetrieb (circa 40 kW), für Gasbetrieb (circa 105 kW) sowie ein Großgerät für Gasbetrieb (circa 175 kW) und ein tragbares Gerät für elektrischen Strom (circa 10 kW) dargestellt.
238
3,6 MJ entspricht 1 kWh.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
271
Bild 2.150: Beispiele für übliche Heizgeräte auf Baustellen 239
b)
Dimensionierung der erforderlichen Wärmeleistung von Heizgeräten
Für eine überschlägige Dimensionierung der erforderlichen Wärmeleistung von Heizgeräten für die Erwärmung von Räumlichkeiten auf Baustellen kann folgende Formel verwendet werden. 240 PAnschluss [kW ]
mit
D
VBRI [m ³] ' - [ K ] D 1.000
(Formel 20)
PAnschluss
Wärmeleistung des Heizgerätes [kW]
VBRI
Bruttorauminhalt des zu beheizenden Raumes [m³]
'-
Temperaturunterschied [K]
spezifischer Wärmebedarf [W / (m³ · K)] D W / (m³ · K)
für Innenausbauten bei geschlossener Fassade sowie Werkstätten und Lagerräumen
D bisW / (m³ · K) für Räume mit leichter Einhausung mit Folien oder Zelten usw. Beispiel: Beheizung eines 4-geschossigen Bürogebäudes, 5.000 m³ BRI, '- = 20 K (Außentemperatur –10 °C; Innentemperatur +10 °C), geschlossene Fassade: D = 2 W / (m³ · K) PAnschluss [kW ]
5.000 m ³ 20 K 2 W /( m ³ K ) 1.000
200 kW
Die gewählten Heizgeräte sollten zusammen eine Wärmeleistung von 200 kW haben (vgl. Tabelle 2.69).
239 240
Quelle: Kroll GmbH (www.kroll.de). Formel ist nicht dimensionsrein.
272
c)
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Wärmegewinnung mit Gas, Öl oder Dieselkraftstoff (Warmluftgebläse/ Infrarotstrahler)
Die Wärmegewinnung mit Gas (i. d. R. Propan/Butan) oder Öl (i. d. R. Heizöl) hat den Vorteil, dass dieser Brennstoff im Vergleich zu anderen einen hohen Heizwert hat und somit eine große Wärmemenge produziert (vgl. Tabelle 2.68). Als nachteilig sind neben der hohen Geräuschemission der verbrennenden Geräte die entstehenden Abgase sowie der Verbrauch an Sauerstoff zu sehen. Deshalb sind beim Einsatz dieser Brennstoffe in geschlossenen Räumen besondere Vorsichtsmaßnahmen zu beachten, wenn kein separater Rauchabzug möglich ist. Weiterhin kann die Bereitstellung der Brennstoffe Probleme mit sich bringen (Explosionsgefahr usw.). Bei der Wärmegewinnung durch Gas werden durch den Verbrennungsprozess größere Mengen Wasserdampf freigesetzt. Diese verlängern häufig Trocknungsprozesse von Bauteilen (z. B. Betondecken, Estrich) und können damit zu entsprechend längeren Bauzeiten führen. Zu Hinweisen für die Bevorratung von Gas oder Öl in Behältern wird unter anderem auf den Abschnitt 2.5.6, Mobile Tankanlagen, S. 181 verwiesen. Größere Gaslagerbehälter sollten mit einem möglichst durch einen Zaun gekennzeichneten Sicherheitsabstand zu anderen Elementen der Baustelleneinrichtung gelagert werden. Bei ortsfesten Flüssiggastanks ist ein kegelförmiger Schutzbereich um den Tank (Radius der Grundfläche des Schutzbereiches = Höhe des Flüssiggastanks + 1 m) einzuhalten. Wenn möglich sollte dieser Schutzbereich mindestens 5,0 m betragen. Die Behälter sind oberirdisch, im Freien, an gut belüfteten Stellen und geschützt vor mechanischen Beschädigungen (z. B. durch Anprall von Fahrzeugen oder auch durch herabfallende Gegenstände) aufzustellen. Deshalb sind Stellflächen in der unmittelbaren Nähe von Baustraßen oder im Schwenkbereich von Kranen auszuschließen. Für weitere Hinweise wird auf die Technische Regeln zur Druckbehälterverordnung, TRB 610 (Druckbehälter, Aufstellung von Druckbehältern zum Lagern von Gasen) verwiesen. Wird das Gas in Gasflaschen gelagert, dann sind ebenfalls erhöhte Sicherheitsanforderungen an den Transport, die Lagerung sowie die Anwendung gestellt (vgl. Bild 2.151).
Bild 2.151: Zwischenlagerung von Gasflaschen auf einer Baustelle 241
241
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen
273
Einen zusammenfassenden Überblick über gängige Geräte, betrieben mit Heizöl, Dieselkraftstoff oder Gas gibt Tabelle 2.69. Tabelle 2.69: Parameter von Heizgeräten, betrieben mit Heizöl, Dieselkraftstoff oder Gas mit Luftgebläse Typ, Brenn -stoff Handgeräte Heizöl/ Diesel
Handgeräte Gas
Großgeräte Gas/ Heizöl
Größe des Heizgerätes
NennWärmeleiswärmetung leistung
Verbrauch
TankinElektroGewicht halt/Luftanschluss strom 150 W 15 kg 10 l 230 V
kleines Heizgerät
35 MJ/h
10 kW
1 kg/h
mittleres Heizgerät 242
170 MJ/h
40 kW
4 kg/h
500 W 230 V
60 kg
60 l
großes Heizgerät
375 MJ/h
105 kW
9 kg/h
1.000 W 230 V
100 kg
100 l
kleines Heizgerät
60 MJ/h
15 kW
1 kg/h
60 W 230 V
10 kg
mittleres Heizgerät
190 MJ/h
50 kW
4 kg/h
150 W 230 V
20 kg
großes Heizgerät 243
375 MJ/h
105 kW
8 kg/h
900 W 230 V
65 kg
kleines Heizgerät
375 MJ/h
105 kW
8 kg/h 244 1.250 W 10 kg/h 245 230 V
160 kg
5.000 m³/h
mittleres Heizgerät 246
625 MJ/h
175 kW
14 kg/h 244 1.900 W 18 kg/h 245 230 V
250 kg
9.000 m³/h
großes Heizgerät
800 MJ/h
220 kW
15 kg/h 244 3.000 W 20 kg/h 245 230 V
350 kg
12.000 m³/h
externe Gasbehälter
Alternativ zu Heizgeräten mit einem Warmluftgebläse werden zur Beheizung von einzelnen Arbeitsplätzen häufig auch Geräte mit Infrarotstrahlern verwendet (vgl. Bild 2.152). Diese Geräte heizen üblicherweise mit Gas (Gasstrahler), seltener aber auch mit elektrischer Energie. Die direkt an 5-kg- oder 11-kg-Gasflaschen montierbaren Infrarotstrahler haben eine Leistung von bis zu 5 kW und einen Gasverbrauch von 200 g/h bis zu 350 g/h. Ihr Gewicht beträgt üblicherweise unter 5 kg (ohne Flasche).
242
Vgl. Bild 2.150 (1. v. l.). Vgl. Bild 2.150 (2. v. l.). 244 Brennstoff Gas. 245 Brennstoff Heizöl. 246 Vgl. Bild 2.150 (3. v. l.). 243
274
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Bild 2.152: Beispiel für einen üblichen Infrarotstrahler (Gasstrahler) d)
Wärmegewinnung mit elektrischer Energie
Die Wärmegewinnung mit elektrischer Energie hat den Vorteil, dass die Geräte ohne größeren Aufwand an die örtliche Stromversorgung anschließbar (entsprechende Anschlusskapazitäten vorausgesetzt) und leicht sind sowie ohne größere Emissionen arbeiten (Geräusche, Abgase). Die Nachteile sind vor allem in den hohen Kosten für elektrische Energie sowie der im Vergleich zu alternativen Wärmeenergiequellen niedrigeren Leistungsfähigkeit von Geräten mit Stromanschluss zu sehen. Insofern kommen diese Geräte häufig in der Übergangszeit mit Kurzbetrieb in Büro- und Unterkunftsräumen oder lokalen, abgeschlossenen Arbeitsplätzen (Magazincontainer usw.) zum Einsatz. Einen zusammenfassenden Überblick über gängige elektrische Heizgeräte mit Gebläse gibt Tabelle 2.70. Tabelle 2.70: Parameter von elektrischen Heizgeräten mit Gebläse Typ
Größe des Heizgerätes kleines Heizgerät
elektrische mittleres Heizgerät 247 Handgeräte großes Heizgerät
Nennwärmeleistung
Elektroanschluss
Gewicht
Luftstrom
2 kW (13,5 A)
230 V
6 kg
200 m³/h
10 kW (16,5 A)
400 V
15 kg
800 m³/h
20 kW (24,5 A)
400 V
25 kg
2.000 m³/h
2.6.11.4 Praxishinweise
–
Folgende Maßnahmen sollten beim Witterungsschutz vor Sturm beachtet werden: (1) Sicherung von Gütern auf Lagerflächen, Materialpaketen auf Gerüsten, Abfall in Containern und halbfertigen Konstruktionen gegen Sturmschäden, (2) Bereithalten von Befestigungsmaterialien auf der Baustelle (z. B. Netze), (3) Vorsicht bei „zu leichten Beschwerungen“ von Dämmstoffpaketen.
–
Für Hinweise zur Lagerung von Benzin- oder Dieselkraftstoff als Brennstoff für Heizgeräte wird auf die Abschnitte 2.5.6, Mobile Tankanlagen, S. 181 und 2.6.10, Gewässerschutz, S. 264 verwiesen.
247
Vgl. Bild 2.150 (1. v. r.).
275
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser 2.7.1 Sicherung von Baugruben und Gräben 2.7.1.1 Grundlagen zur Böschungssicherung von Baugruben und Gräben
Baugruben und Gräben können entweder geböscht oder mit Hilfe eines Verbaus Platz sparender mit vertikalen Wänden ausgeführt werden. Dabei kommt bei verbauten Gräben üblicherweise ein Grabenverbaugerät und bei verbauten Baugruben bzw. sehr tiefen, breiten verbauten Gräben eine Verbaukonstruktion zum Einsatz. Die beim Aushub freigelegten Erd- bzw. Felswände von Baugruben und Gräben sind so abzuböschen, zu verbauen oder anderweitig zu sichern, dass sie während der verschiedenen Bauzustände standsicher sind. Einflüsse, welche die Standsicherheit der Baugruben- bzw. Grabenwände beeinträchtigen, sind zu berücksichtigen. Diese sind insbesondere Auflasten, aber auch Abbaggerungen. Außerdem ist zu beachten, dass Standsicherheit und Gebrauchstauglichkeit von benachbarten Gebäuden, Leitungen, anderen baulichen Anlagen oder Verkehrsflächen nicht beeinträchtigt werden. Erfolgt der Aushub im Bereich benachbarter baulicher Anlagen, ist dieser unter Beachtung von DIN 4123 (Ausschachtungen, Gründungen und Unterfangungen im Bereich bestehender Gebäude) vorzunehmen. 248 Die pauschalen Angaben in nachfolgenden Abschnitten gelten insbesondere nicht, wenn folgende Zustände im Bereich der Baugrube bzw. des Grabens vorliegen: –
Störungen des Bodengefüges wie Klüfte oder Verwerfungen,
–
nicht oder nur wenig verdichtete Verfüllungen oder Aufschüttungen,
–
Grundwasserabsenkung durch offene Wasserhaltung oder bei Zufluss von Schichtenwasser,
–
fehlender lastfreier Schutzstreifen bei Baugruben und Gräben mit mehr als 0,80 m Tiefe,
–
starke Erschütterungen aus Verkehr, Rammarbeiten, Verdichtungsarbeiten oder Sprengungen.
Weiterhin ist die Standsicherheit geböschter Wände insbesondere nach DIN 4084 oder durch Sachverständigengutachten nachzuweisen, wenn –
eine Böschung mehr als 5,0 m hoch ist,
–
vorhandene Gebäude, Leitungen, andere bauliche Anlagen oder Verkehrsflächen gefährdet werden können,
–
unmittelbar neben dem Schutzstreifen von 0,60 m eine stärker als 1 : 2 geneigte Erdaufschüttung bzw. Stapellasten von mehr als 10 kN/m² zu erwarten sind.
Übergänge (Laufbrücken) sind bei Gräben mit einer Breite von mehr als 0,80 m erforderlich und müssen eine Breite von mindestens 0,50 m haben. Für Gräben mit einer Tiefe von mehr als 2,0 m müssen die Übergänge beidseitig mit einem dreiseitigen Seitenschutz versehen werden. 248
Vgl. DIN 4124, S. 6.
276
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Weiterhin sind bei Grabentiefen größer 1,25 m als Zugänge Bautreppen oder Bauleitern zu verwenden. Bei Baugruben-/Grabentiefen größer 2,0 m und Böschungswinkeln größer 60° (> 1,73 : 1) bzw. verbauten Baugruben oder Gräben muss die obere Böschungskante in einem Abstand von mehr als 2,0 m mit einem dreiteiligen Seitenschutz gegen Absturz abgesichert werden (vgl. Abschnitt 2.6.5, Absturzsicherungen, insbesondere Arbeits- und Schutzgerüste, S. 223). Müssen Baugruben oder Gräben mit Fahrzeugen erschlossen werden, dann sind Rampen erforderlich. Diese sind entsprechend der Art der Fahrzeuge in ausreichender Breite und mit einer maximalen Längsneigung (vgl. Tabelle 2.25, S. 103) zu dimensionieren. Bei einer Fahrzeugbreite von 2,5 m, einem Sicherheitsabstand (Fahrungenauigkeiten, Überbreite usw.) von 0,50 m und einem Sicherheitsabstand zur Böschungskante von 2,0 m (z. B. für LKW, Bagger oder Krane mit einem Gesamtgewicht von 12 t bis 40 t) ergibt sich eine Rampenbreite von insgesamt 5,0 m. Für weitere Angaben dazu wird auf Abschnitt 2.4.2, Baustraßen und Bauwege, S. 96, insbesondere auch auf Tabelle 2.25, verwiesen. 2.7.1.2 Mindestabstände zu/in Baugruben und Gräben, Arbeitsräume
In Bereichen, wo entweder der Rand einer Baugrube bzw. eines Grabens oder die Baugrube bzw. der Graben selbst betreten werden muss, sind die in Bild 2.153 dargestellten Mindestabstände durch Schutzstreifen zu beachten. Dabei kann bei Gräben bis zu einer Tiefe von 0,80 m und ohne geböschten Voraushub auf einer Seite auf den Schutzstreifen verzichtet werden. 0,601
0,601
0,601
1
lastfreier Schutzstreifen Maße in Meter
h
Bild 2.153: Verbauter Graben mit geböschtem Voraushub
Mit Rücksicht auf die Sicherheit der Beschäftigten, aus ergonomischen Gründen und um eine einwandfreie Bauausführung sicherzustellen, müssen Arbeitsräume mindestens 0,50 m breit sein. Als Breite b des Arbeitsraums gilt nach DIN 4124: –
bei geböschten Baugruben der waagerecht gemessene Abstand zwischen dem Böschungsfuß und der Außenseite des Bauwerks sowie
–
bei verbauten Baugruben der lichte Abstand zwischen der Luftseite der Verkleidung und der Außenseite des Bauwerks (vgl. Bild 2.154).
Als Außenseite des Bauwerks gilt die Außenseite des Baukörpers zuzüglich der zugehörigen Abdichtungs-, Vorsatz- oder Schutzschichten oder zuzüglich der Schalungskonstruktion des Baukörpers. Jeweils die größere Breite ist maßgebend.
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser
277
Bild 2.154: Erforderlicher Arbeitsraum b zu Böschungen oder einem Verbau
2.7.1.3 Geböschte Baugruben und Gräben
Baugruben und Gräben können bis zu einer Tiefe von 1,25 m mit senkrechten, unverbauten Wänden nach Bild 2.155 (linkes Teilbild) ausgebildet werden, wenn Fahrzeuge, Maschinen und Geräte die in Tabelle 2.71 angegebenen Sicherheitsabstände (lastfreier Schutzstreifen) zu Baugruben- oder Grabenrändern einhalten. Baugruben und Gräben können bis zu einer Tiefe von 1,75 m mit senkrechten, unverbauten Wänden und geböschten Kanten nach Bild 2.155 (rechtes Teilbild) ausgebildet werden, wenn die dort dargestellten Angaben sowie die in Tabelle 2.71 angegebenen Sicherheitsabstände (lastfreier Schutzstreifen) zu Baugruben- oder Grabenrändern eingehalten werden.
Bild 2.155: Varianten der Böschungsausbildung für Baugruben und Gräben mit unverbauten Wänden 249
249
Ein Boden ist nach DIN 1054 nicht bindig, wenn der Massenanteil der Bestandteile mit Korngrößen unter 0,06 mm 15 % nicht übersteigt. Bei größerem Massenanteil als 15 % wird der Boden als bindig bezeichnet. Nach DIN 4022-1:1987-09, 8.13 galt weiterhin: a) Weich ist ein Boden, der sich leicht kneten lässt. b) Steif ist ein Boden, der sich schwer kneten, aber in der Hand zu 3 mm dicken Walzen ausrollen lässt, ohne zu reißen oder zu zerbröckeln.
278
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Tabelle 2.71: Sicherheitsabstände von Maschinen und Fahrzeugen zu Baugruben- oder Grabenrändern Sicherheitsabstand 250 von Maschinen u. ä. zu Baugruben- oder Grabenrändern belastete Böschungs- oder Grabenränder (allgemein)
0,60 m
Gesamtgewicht bis 12 t
1,00 m
Gesamtgewicht über 12 t bis 40 t
2,00 m
Gesamtgewicht 12 t bis 18 t (nur für Böschungen/Gräben bis 1,75 m Tiefe nach Bild 2.155 (linkes Teilbild))
Baugrubenoder Grabentiefe
Gesamtgewicht 12 t bis 18 t (nur für Böschungen/Gräben bis 1,75 m Tiefe nach Bild 2.155 (rechtes Teilbild) sowie einem festen Straßenoberbau mit d 15 cm bis zur Böschungs- oder Grabenkante)
1,00 m
Gesamtgewicht 12 t bis 18 t (nur für Böschungen oder Gräben mit einem Böschungswinkel ȕ 60°)
1,25 m
Für abgepratzte Baumaschinen (Turmdreh-, Fahrzeugkrane, Autobetonpumpen usw.) bzw. nahe der Böschungskante eingetragene Einzellasten gilt zusätzlich: Der Sicherheitsabstand von der Außenkante der Abpratzung (z. B. Außenkante Holzbohlen) bis zum Böschungsfuß von Baugruben oder Gräben bei rolligem oder aufgefülltem Boden beträgt das Doppelte der Baugrubentiefe, mindestens aber 2,0 m. Bei gewachsenem, nicht rolligem Boden entspricht der Sicherheitsabstand der Baugrubentiefe, mindestens aber 2,0 m. Bei Böschungswinkeln der Baugrube größer 45° beträgt der Sicherheitsabstand ebenfalls der Baugrubentiefe, mindestens aber 2,0 m.
Werden geböschte Baugruben mit einer Tiefe größer 1,75 m ausgehoben, müssen deren Wände geneigt ausgebildet werden. Ein lastfreier Schutzstreifen im oberen Bereich der Böschung nach Tabelle 2.71 ist erforderlich. Ohne rechnerischen Nachweis der Standsicherheit dürfen folgende Böschungswinkel nicht überschritten werden: –
ȕ = 45° bei nicht bindigen oder weichen, bindigen Böden,
–
ȕ = 60° bei mindestens steifen, bindigen Böden sowie
–
ȕ = 80° bei Fels.
Werden Böschungen nicht mit diesen Böschungswinkeln ausgebildet, müssen sie rechnerisch nachgewiesen werden. Tabelle 2.72 gibt dafür als Anhalt eine Größenordnung für das zu erwartende Ergebnis der rechnerisch nachweisbaren Böschungsneigungen ȕ in Abhängigkeit der anstehenden Bodenart und der Baugrubentiefe, falls keiner der im Abschnitt 2.7.1.1, Grundlagen zur Böschungssicherung von Baugruben und Gräben, S. 275, genannten Zustände im Bereich der Baugrube oder des Grabens vorhanden ist.
250
Als Sicherheitsabstand zählt der Abstand zwischen der Außenkante der Aufstandsfläche (z. B. Außenkante Holzbohlen für Abpratzung) bis zur Böschungsoberkante der Baugrube bzw. des Grabens.
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser
279
Tabelle 2.72: Anhaltswerte für rechnerisch nachweisbare Böschungsneigungen 251 Bodenart
reiner, locker gelagerter Sand
reiner, mitteldicht gelagerter Sand
lehmiger Sand
verkitteter Kiessand
weicher Lehm
steifer Lehm
halbfester Lehm
Baugrubentiefe 1,0 m 2,0 m 3,0 m 4,0 m 5,0 m 1,0 m 2,0 m 3,0 m 4,0 m 5,0 m 1,0 m 2,0 m 3,0 m 4,0 m 5,0 m 1,0 m 2,0 m 3,0 m 4,0 m 5,0 m 1,0 m 2,0 m 3,0 m 4,0 m 5,0 m 1,0 m 2,0 m 3,0 m 4,0 m 5,0 m 1,0 m 2,0 m 3,0 m 4,0 m 5,0 m
Böschungsneigung max E
max tan E
53° 45° 41° 38° 36° 70° 59° 53° 48° 45° 79° 63° 57° 53° 50° 85° 70° 63° 59° 55° 90° 61° 45° 37° 32° 90° 79° 63° 55° 50° 90° 90° 82° 69° 60°
1 : 0,75 1 : 1,00 1 : 1,15 1 : 1,25 1 : 1,40 1 : 0,35 1 : 0,60 1 : 0,75 1 : 0,90 1 : 1,00 1 : 0,20 1 : 0,50 1 : 0,65 1 : 0,75 1 : 0,85 1 : 0,10 1 : 0,35 1 : 0,50 1 : 0,60 1 : 0,70 1:f 1 : 0,55 1 : 1,00 1 : 1,30 1 : 1,60 1:f 1 : 0,20 1 : 0,50 1 : 0,70 1 : 0,85 1:f 1:f 1 : 0,15 1 : 0,40 1 : 0,60
Höhere oder steilere Böschungen sollten immer zusätzlich mit konstruktiven Maßnahmen gesichert werden, wie z. B. Geotextilien, Folien, Schilfmatten, Spritzbetonschalen, Vernagelungen
251
Vgl. Schnell, Verfahrenstechnik zur Sicherung von Baugruben, 1995, S. 61.
280
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
oder Bewuchs (vgl. Bild 2.156). Für weiterführende Informationen sowie Grundlagen für deren Dimensionierung wird auf die Fachliteratur verwiesen. 252
Bild 2.156: Konstruktive Böschungsbefestigungen mit unterschiedlichen Ausführungsvarianten
Stirnwände von Gräben in mindestens steifem, bindigem Boden dürfen bis zu einer Tiefe von 1,75 m senkrecht abgeschachtet werden. In allen anderen Fällen, auch in Bauzuständen, sind Stirnwände entweder durch Böschung oder Verbau zu sichern, sofern dort Beschäftigte tätig werden.
Für geböschte Rohr- und Leitungsgräben gelten gesonderte Vorschriften hinsichtlich der Mindestgrabenbreiten b (b = Breite der Grabensohle zwischen den Böschungsfüßen). Dabei wird grundsätzlich zwischen Abwasserleitungen und sonstigen Leitungen oder Rohren (nicht Abwasserleitungen) unterschieden. Die wichtigsten Angaben für Abwasserleitungen sind in Bild 2.157 und für sonstige Leitungen oder Rohre (nicht Abwasserleitungen nach DIN EN 1610) mit betretbarem Arbeitsraum und nicht verbauten Böschungen in Bild 2.158 zusammengefasst. Weitere Angaben dazu, insbesondere auch zu Mindestgrabenbreiten von Gräben mit Mehrfachleitungen, sind in der DIN 4124, Abschnitt 9 sowie in der DIN EN 1610 geregelt.
Bild 2.157: Lichte Mindestbreiten b für Gräben für Abwasserleitungen nach DIN EN 1610 253
252 253
Vgl. beispielsweise Schnell, Verfahrenstechnik zur Sicherung von Baugruben, 1995, S. 62 ff. dA = Außendurchmesser der Abwasserleitung [m].
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser
281
Bild 2.158: Lichte Mindestbreiten b für geböschte Gräben für nicht Abwasserleitungen nach DIN 4124
Bei Gräben ohne einen betretbaren Arbeitsraum mit senkrechten Wänden bis zu einer Höhe von 1,25 m müssen in der Regel die in Bild 2.159 angegebenen Mindestbreiten b in Abhängigkeit der Regelverlegetiefe t eingehalten werden. Die Werte gelten nicht für Abwasserkanäle und -leitungen nach DIN EN 1610, sondern beispielsweise für Drainageleitungen.
Bild 2.159: Lichte Mindestbreiten b für geböschte Gräben ohne betretbaren Arbeitsraum nach DIN 4124
2.7.1.4 Verbaute Gräben
Zur Sicherung von Baugruben mit geringen Abmessungen sowie für Gräben eignen sich insbesondere Grabenverbaugeräte sowie ein waagerechter oder senkrechter Grabenverbau. Üblicherweise werden ausschließlich Grabenverbaugeräte (Verbauplatten oder Verbauboxen aus Stahl oder Aluminium) eingesetzt. Der früher übliche waagerechte oder senkrechte Grabenverbau mit Hohlbohlen oder Kanaldielen wird heute nur sehr selten angewendet, da er sehr lohnintensiv ist (vgl. für weitere Angaben DIN 4124). Ein teilweiser Verbau von Gräben mit einer Tiefe von maximal 1,75 m kann entsprechend den Angaben in Bild 2.160 erfolgen.
Bild 2.160: Ausführung von teilweise verbauten Gräben 254
254 Ein Boden ist nach DIN 1054 nicht bindig, wenn der Massenanteil der Bestandteile mit Korngrößen unter 0,06 mm 15 % nicht übersteigt. Bei größerem Massenanteil als 15 % wird der Boden als bindig be-
282
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Grabenverbaugeräte sind Einrichtungen zur Sicherung von Grabenwänden. Sie bilden den fertigen Verbau eines Grabenteilstückes und bestehen in der Regel aus zwei Verbauplatten, die mit einer Spindel miteinander verbunden sind. Es werden nach DIN 4124 sowie DIN EN 13 331-1 vor allem folgende Geräte unterschieden:
–
mittig gestützte Grabenverbaugeräte (Plattenpaare, die über mittig angeordnete Aufrichter durch Stützbauteile verbunden sind; vgl. Bild 2.161),
–
randgestützte Grabenverbaugeräte (auch Verbauboxen genannt; Plattenpaare, die über an den Rändern der Platten angeordnete Aufrichter durch Stützbauteile verbunden sind; vgl. Bild 2.162),
–
Schleppboxen (randgestützte Grabenverbaugeräte, die waagerecht gezogen werden; vgl. Bild 2.163) sowie
–
Gleitschienen-Grabenverbaugeräte (Platten, die in Einfach- oder Mehrfach-Gleitschienenpaaren geführt werden, die durch gelenkige oder steife Stützbauteile verbunden sind) bzw.
–
Gleitschienen-Grabenverbaugeräte mit Stützrahmen (Grabenverbaugeräte, bei denen in der Höhe verschiebliche Stützrahmen dafür sorgen, dass sich der Abstand gegenüberliegender Gleitschienen und Platten zueinander beim Absenkvorgang nicht verändert; vgl. Bild 2.164).
Bild 2.161: Mittig gestütztes Grabenverbaugerät 255
zeichnet. Nach DIN 4022-1:1987-09, 8.13 gilt weiterhin: a) Weich ist ein Boden, der sich leicht kneten lässt. b) Steif ist ein Boden, der sich schwer kneten, aber in der Hand zu 3 mm dicken Walzen ausrollen lässt, ohne zu reißen oder zu zerbröckeln. 255 Quelle: Emunds + Staudinger (www.es-verbau.com).
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser
Bild 2.162: Randgestütztes Grabenverbaugerät 256
Bild 2.163: Schleppbox 257
256 257
Quelle: Emunds + Staudinger (www.es-verbau.com). Quelle: Emunds + Staudinger (www.es-verbau.com).
283
284
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Bild 2.164: Gleitschienen-Grabenverbaugerät mit Stützrahmen 258
Die wichtigsten Auswahl- und Bemessungskriterien für Grabenverbaugeräte sind vor allem die Grabentiefe, die geologischen Verhältnisse, der Grundwasserstand, die äußeren Belastungen (z. B. aus Verkehr oder angrenzenden Bebauungen), kreuzende Leitungen und andere Hindernisse (z. B. Schächte), die Länge und Nennweite der zu verlegenden Rohre sowie die Art des eingesetzten Verbaumaterials. Die einzubauende Rohrlänge bestimmt, wie groß der lichte Abstand zwischen den Spindeln und somit die Verbauplattenlänge sein muss. Dabei können kürzere Verbauplatten deutlich größere Lasten aufnehmen und damit in größeren Tiefen eingebaut werden als längere Platten. Bis zu einer Tiefe von ca. 4,00 m (max. 6,0 m) werden häufig Grabenverbaugeräte ohne Gleitschienen (Verbauboxen) eingesetzt, ab einer Tiefe von 4,0 m Systeme mit Gleitschiene. Die Abmessungen von üblicherweise eingesetzten Grabenverbaugeräten ohne Gleitschienen (Verbauboxen) sind in Tabelle 2.73 zusammengefasst. Das Gewicht eines einzelnen Elementes beträgt je nach Abmessung und Bauart zwischen 0,3 t und 3,0 t. Viele Produkte lassen dabei zu, dass mit diesen Grabenverbaugeräten Rohre mit einem Durchmesser von 1,0 m bis 1,5 m (maximal 2,5 m) verlegt werden können (Rohrhöhendurchlass hc). Tabelle 2.73: Gängige Abmessungen von Grabenverbaugeräten ohne Gleitschienen (Verbauboxen)
258
Höhe der Elemente (Grabentiefe)
Breite der Elemente (Grabenbreite b)
Länge der Elemente
0,60 m bis 4,0 m
0,50 m bis 4,5 m
2,0 m bis 5,0 m
Quelle: Emunds + Staudinger (www.es-verbau.com).
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser
285
Grabenverbaugeräte mit Gleitschienen sind im Vergleich zu den üblichen Verbauboxen massiver und werden bei Gräben mit größerer Tiefe (meist > 4,0 m) sowie bei auslaufendem Boden eingesetzt. Sie können Höhen bis maximal 8,5 m erreichen, wobei Rohre bis zu einem Durchmesser von 3,0 m verlegt werden können. Gängige Längen der einzelnen Elemente liegen dort zwischen 1,0 m und 6,5 m. Da diese Elemente kraftschlüssig miteinander verbunden werden, entstehen oft Probleme, wenn bei Baumaßnahmen in der Trasse viele Rohr- und Kanalquerungen vorkommen.
Für verbaute Rohr- und Leitungsgräben gelten gesonderte Vorschriften hinsichtlich der Mindestgrabenbreiten b (b = Breite der Grabensohle zwischen den Böschungsfüßen). Dabei wird grundsätzlich zwischen Abwasserleitungen und sonstigen Rohren oder Leitungen (nicht Abwasserleitungen) unterschieden. Die wichtigsten Angaben für Abwasserleitungen sind in Bild 2.165 und für sonstige Leitungen oder Rohre (nicht Abwasserleitungen nach DIN EN 1610) mit betretbarem Arbeitsraum in Bild 2.166 zusammengefasst. Weitere Angaben dazu sind in der DIN 4124, Abschnitt 9 sowie in der DIN EN 1610 geregelt.
Bild 2.165: Lichte Mindestbreiten b für verbaute Gräben für Abwasserleitungen nach DIN EN 1610 259
Bild 2.166: Lichte Mindestbreiten b für verbaute Gräben für nicht Abwasserleitungen nach DIN 4124
259
dA = Außendurchmesser der Abwasserleitung [m].
286
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Für weitere Einzelheiten zu Auswahlkriterien sowie die Dimensionierung von Grabenverbaugeräten, insbesondere zu deren Einsatzvoraussetzungen sowie Einstell-, Absenkund Einbauverfahren, wird auf die DIN 4124, Abschnitt 5 sowie auf die DIN EN 13 331-1 verwiesen. Einen zusammenfassenden Überblick über gängige Verbausysteme sowie die Parameter für deren Anwendung gibt Bild 2.167.
Bild 2.167: Übersicht gängiger Verbausysteme 260
2.7.1.5 Verbaute Baugruben
Verbaute Baugruben werden immer dann notwendig, wenn für eine Baugrubenböschung nicht ausreichend Platz vorhanden ist, große Setzungsgefahr besteht oder wenn ein Baugrubenverbau wirtschaftlicher ist als der Mehraushub an Boden für die Baugrubenböschung. Bei innerstädtischen Baumaßnahmen aber auch im Ingenieurbau ist diese Situation regelmäßig gegeben, falls neben dem zu errichtenden, neuen Bauwerk bereits Bestandsbauwerke stehen oder Straßen, Eisenbahnlinien oder Leitungen (Strom, Wasser, Gas, Abwasser usw.) vorhanden sind. Da der Verbau in der Regel durch Spannanker rückverankert wird, müssen im Erdreich hinter dem Verbau ausreichend Freiräume für diese Anker vorhanden sein. Sind diese nicht vorhanden 260
Quelle: SBH Tiefbautechnik GmbH, Heinsberg
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser
287
(z. B. wegen zu dichter Medienführung oder tief gegründeter Nachbarbebauung), muss die Baugrube in Deckelbauweise hergestellt oder der Verbau durch eine innenliegende Aussteifung gesichert werden. Je tiefer eine Baugrube ist, desto größer werden die Böschungen. Daher wird bei einer Baugrube ab einer Tiefe von etwa 5,0 m meistens ein Baugrubenverbau vorgesehen, unabhängig davon, ob eine Nachbarbebauung vorhanden ist. Die Kosten für den Mehraushub und das Wiederverfüllen steigen mit zunehmender Tiefe überproportional an. Zu beachten ist außerdem, dass Turmdrehkrane mit größeren Auslegern notwendig sind, falls diese außerhalb der Baugrube aufgestellt werden sollen (vgl. Bild 2.11, S. 25). Der übliche Verbau von Baugruben erfolgt durch die vier nachfolgend dargestellten Konstruktionsformen. Neben deren grundsätzlichen Herstellungsverfahren werden dort auch gängige Abmessungen für die einzelnen Elemente sowie zur Herstellung erforderliche Baumaschinen benannt. Die dargestellten Verbaumöglichkeiten sind bei nahezu allen Bodenarten, ausgenommen Fels, anwendbar. Die wichtigsten Auswahlkriterien für eine Konstruktionsform sind neben den Kosten und den zur Verfügung stehenden Geräten die Verformungsbeständigkeit (verformungsarmer und nachgiebiger Verbau) und die Wasserdurchlässigkeit (wasserundurchlässiger und wasserdurchlässiger Verbau) 261 des Verbaus. Bild 2.168 zeigt einen kombinierten Baugrubenverbau mit einer Trägerbohlwand (linker Bereich) und eine Spundwand (rechter Bereich).
Bild 2.168: Kombinierter Baugrubenverbau mit einer Trägerbohlwand (li.) und einer Spundwand (re.) 262
Die konkrete Dimensionierung sowie die konstruktive Durchbildung eines Baugrubenverbaus müssen statisch nachgewiesen werden. Dafür wird auf die Fachliteratur verwiesen. 263
261
Dieses Kriterium ist nur bei Baugruben im Grundwasser relevant. Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA. 263 Z. B. Schnell, Verfahrenstechnik zur Sicherung von Baugruben, 1995 oder Arz/Schmidt/Seitz/Semprich, Grundbau, 1991, S. 192 ff. 262
288
a)
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Trägerbohlwand (Berliner Verbau o. Ä.)
Querschnitt: Vorteile:
Gute Anpassungsfähigkeit an die örtlichen Gegebenheiten (z. B. Leitungen), schneller Baufortschritt, Wiederverwendbarkeit der Bauteile.
Nachteile:
Nicht im Grundwasserbereich anwendbar (wasserdurchlässig), nachgiebige Verbau (Gefahr von Setzungen), Zug-um-Zug-Aushub mit Herstellung der Ausfachung.
Herstellungsverfahren:
Einrammen/Einrütteln/Einsetzen von Doppel-T- oder U-Trägern, Zug-um-Zug Baugrubenaushub und Einbau der horizontalen Bohlen/Kanthölzer (spätestens, wenn der Aushub 1,25 m Tiefe erreicht hat oder eine freie Böschungshöhe bei steifen oder halbfesten bindigen Böden d 1,0 m, bei nicht bindigen Böden d 0,5 m, entsteht), Verankerung der Bohlen mit Keilen o. Ä., ggf. Verankerung der Doppel-T-Träger mit Gurten und Spannankern (vgl. Bild 2.169) bzw. Druckstreben oder Absteifungen.
Baumaschineneinsatz:
Großgeräte zur Herstellung der Trägerbohlwand: Einrammen/ Einrütteln: siehe nachfolgend bei Spundwand (anstelle von Rammhämmern/Schnellschlagbären werden hier eher Vibrationsbären/Vibrationsrammen, seltener Dieselbären mit Mäklerführung, verwendet); alternativ Einsetzen in Bohrlöcher: zum Bohren der Löcher kommen spezielle Bohrgeräte (vgl. Abschnitt 2.2.8, Geräte des Spezialtiefbaus, S. 55) oder an Hydraulikbaggern mit Mäklern eingesetzte Bohrgeräte zum Einsatz; ggf. Bohr- und Verpressgeräte für die Herstellung der horizontalen Verankerung.
übliche Abmessungen:
Trägerabstand 1,5 m bis 3,5 m, Länge der Träger 4,0 m bis 20 m, Profilgrößen (bei Baugrubentiefen von 8 m bis 15 m) IPB 300 bis IPB 500 (IPB 1000), Ausfachung: Kanthölzer (Dicke 12 cm bis 16 cm), Holzbohlen (Dicke t 5 cm), Rundbohlen (Durchmesser t 10 cm) oder Spritzbetonausfachung.
Bild 2.169 zeigt das Detail einer Trägerbohlwand. Erkennbar sind die horizontale Verankerung der Stahlprofile (hier zwei U-Profile) mit Ankerplatte und Spannanker sowie die Ausfachung mit Holzbohlen und Keilen.
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser
289
Bild 2.169: Detail der horizontalen Verankerung einer Trägerbohlwand 264
b)
Spundwand
Querschnitt: Vorteile:
Gute Anpassungsfähigkeit an örtliche Gegebenheiten, schneller Baufortschritt, Wiederverwendbarkeit der Bauteile, zügiger Baugrubenaushub, auch im Grundwasser anwendbar (wasserundurchlässig bei Verwendung besonderer Profile), durch den Einsatz von Doppelbohlen kann im Vergleich zu Einzelbohlen ein deutlich höheres Widerstandsmoment der Spundwand erreicht werden.
Nachteile:
Vergleichsweise lautes Herstellungsverfahren, wenig flexibel bei Leitungskreuzungen usw., nachgiebiger Verbau.
Herstellungsverfahren:
Einrammen/Einrütteln/Einpressen von Spundwandprofilen, Baugrubenaushub, ggf. Verankerung der Träger mit Gurten und Spannankern bzw. Druckstreben oder Absteifungen.
Baumaschineneinsatz:
Kurze Spundwandbohlen (bis circa 7,5 m, circa 1 t je Doppelbohle) können mit einem am Löffelstiel eines Hydraulikbaggers (ab circa 85 kW Motorleistung) frei hängenden Vibrationsbären/Vibrationsrammen (statisches Moment circa 50 Nm) oder einem Rammhammer/Schnellschlagbären (Schlagenergie circa 4.000 Nm) eingebracht oder gezogen werden. Längere Spundwandbohlen (z. B. 12 m, circa 1,5 t je Doppelbohle) können kaum noch vom Bagger eingefädelt werden, so dass der Einsatz eines Grundgerätes mit Mäkler und eines Rammhammers/Schnellschlagbären (Schlagenergie circa 6.000
264
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
290
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Nm) oder eines Vibrationsbären/Vibrationsramme erforderlich wird; ggf. Bohr- und Verpressgeräte für die Herstellung der horizontalen Verankerung. übliche Abmessungen:
c)
Ausbildung üblicherweise mit Spundwandprofilen (z. B. Larssen), Breite der Profile circa (400 mm bis) 600 mm (Gewicht circa 60 kg/m bis 85 kg/m).
Bohrpfahlwand
Querschnitt: Vorteile:
Vergleichsweise leises Herstellungsverfahren, auch in schwer rammbaren Böden einsetzbar, verformungsarmer Verbau, praktisch keine Tiefenbegrenzung, in Abhängigkeit der gewählten Konstruktion wasserundurchlässig (wegen Fugen jedoch oft problematisch), ggf. als Teil der baulichen Anlage verwendbar.
Nachteile:
Verlorene Bauteile, teuer, Platzbedarf im eingebauten Zustand im Vergleich zu Schlitzwänden etwas größer.
Herstellungsverfahren:
Abteufen des Bohrloches (verrohrt/unverrohrt), ggf. Einbringen des Bewehrungskorbes, Betonieren des Pfahles usw. Baugrubenaushub, ggf. Verankerung der Pfähle mit Spannankern.
Baumaschineneinsatz:
Dimensionierung der Bohrgeräte vgl. Abschnitt 2.2.8, Geräte des Spezialtiefbaus, S. 55; ggf. Bohr- und Verpressgeräte für die Herstellung der horizontalen Verankerung.
übliche Abmessungen:
Pfahldurchmesser 60 cm bis 100 cm. tangierende Bohrpfähle: lichter Abstand zwischen den Bohrpfählen 5 bis 10 cm. überschnittene Bohrpfähle: Überschnitt circa 15 cm, jeder zweite Pfahl bewehrt (zuerst Herstellung der unbewehrten Pfähle, danach der bewehrten Pfähle). Aufgelöste/ausgefachte Bohrpfähle: lichter Abstand zwischen den Bohrpfählen circa 1,0 m bis 2,0 m, Dicke der Spritzbetonausfachung (5 cm bis 8 cm) 10 cm bis 20 cm, seltener auch als Holzausfachung (siehe Trägerbohlwand).
d)
Schlitzwand
Querschnitt: Vorteile:
Verformungsarmer Verbau, praktisch keine Tiefenbegrenzung, wasserundurchlässig (weniger Fugen als Bohrpfahlwand), im Vergleich
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser
291
zur Bohrpfahlwand muss nicht erhärteter Beton angeschnitten werden, ggf. als Teil der baulichen Anlage verwendbar. Nachteile:
Sehr aufwändiges Bauverfahren (z. B. wegen Bentonit-Einsatz), verlorene Bauteile, teuer, großer Flächenbedarf für Baustelleneinrichtung (z. B. für Bentonitmisch- und -regenerierungsanlage).
Herstellungsverfahren:
Voraushub bis circa 1,5 m und Herstellung einer Leitwand aus Ortbeton, Aushub einer Lamelle (mit Schlitzwandgreifer, Bentonit als Stützflüssigkeit), Einbau einer Fugenkonstruktion, Einbringen des Bewehrungskorbes, Betonieren der Lamelle und Abpumpen oder Verdrängen der Stützflüssigkeit, Rückbau der Leitwände usw.
Baumaschineneinsatz:
Schlitzwandgreifer an einem Grundgerät (z. B. Hydraulikbagger).
übliche Abmessungen:
Lamellenlängen circa 2,0 m bis 5,0 m, Lamellenbreite circa 0,60 m bis 0,80 m (minimal 0,40 m, bis maximal 2,0 m, je nach Aushubgerät), Lamellentiefe bis zu 30 m (50 m).
Neben den genannten vier Verbauarten gibt es weitere, eher seltener eingesetzte Arten, wie zum Beispiel Injektionswände, Frostwände oder Elementwände. 2.7.1.6 Praxishinweise
–
Bei geböschten Baugruben kann die Anordnung von Bermen für die Begehung der Böschung, für die Anordnung von Geräten der Grundwasserabsenkung sowie für das Auffangen von abrutschenden Böschungsteilen oder Steinen erforderlich werden. Für letztgenannte Funktion werden Bermen häufig in jeweils 3,0 m Baugrubenhöhe mit einer Breite von mindestens 1,5 m angeordnet.
–
Für die Herstellung eines Baugrubenverbaus werden oft umfangreiche Flächen für die Baustelleneinrichtung erforderlich. Zu nennen sind insbesondere die Be- und Entladeflächen für den An- und Abtransport, Arbeitsflächen der Geräte, Baustraßen sowie Lagerflächen für die Zusatzausrüstung (z. B. Bohrer, Gestänge) und einzubauende Bauteile (z. B. Spundwand- oder Doppel-T-Profile). Dabei müssen insbesondere auch die häufig sehr hohen Lasten auf diesen Flächen berücksichtigt werden. Weiterhin muss entsprechend der Ausschreibung die Bereitstellung von Baustrom und Bauwasser, teilweise auch in größeren Mengen, berücksichtigt werden.
2.7.1.7 Vorschriften und Regeln
–
DIN 1054 – Baugrund – Sicherheitsnachweise im Erd- und Grundbau
–
DIN 18 303 – Verbauarbeiten (VOB/C)
–
DIN 4084 – Baugrund – Geländebruchberechnungen
–
DIN 4123 – Ausschachtungen, Gründungen und Unterfangungen im Bereich bestehender Gebäude
–
DIN 4124 – Baugruben und Gräben – Böschungen, Verbau, Arbeitsraumbreiten
–
DIN 4126 – Nachweis der Standsicherheit von Schlitzwänden
–
DIN EN 13 331 – Grabenverbaugeräte – Teil 1: Produktfestlegungen
292
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
–
DIN EN 1610 – Verlegung und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen
–
BGR 161 – Arbeiten im Spezialtiefbau
–
BGR 176 – Sicherheitsregeln für Grabenverbaugeräte (nur zur Information, BGR wurde zurückgezogen)
–
BGR 236 – Rohrleitungsbauarbeiten
2.7.2 Baugruben im Grundwasser 2.7.2.1 Begriffsdefinitionen
Befindet sich die Baugrubensohle unterhalb des Grundwasserspiegels werden besondere Maßnahmen erforderlich, um die zu errichtende bauliche Anlage ohne Einfluss des Grundwassers herstellen zu können. Grundsätzlich gibt es dafür drei übliche Ausführungsvarianten: –
die Grundwasserabsenkung,
–
die Grundwasserabsperrung sowie
–
die Grundwasserverdrängung.
Falls Arbeiten im Grundwasser erforderlich werden, ist generell eine Genehmigung von den zuständigen Behörden einzuholen. Die Grundwasserabsenkung wird in die offene und geschlossene Wasserhaltung unterteilt. In beiden Fällen wird der Grundwasserspiegel auf ein Niveau unterhalb der Baugrubensohle durch Abpumpen des während der Bauzeit in die Baugrube einströmenden Grundwassers abgesenkt. Bei einer offenen Wasserhaltung wird das Grundwasser oberflächennah in Rinnen, Sickergräben oder Drainageleitungen gesammelt und durch Pumpenanlagen an die Geländeoberfläche befördert. Bei einer geschlossenen Wasserhaltung wird hingegen das Grundwasser bereits im Erdboden neben der Baugrube in Brunnen gesammelt und abgepumpt, so dass in der Regel in der Baugrube selbst kein Grundwasser an die Oberfläche tritt. Wenn bei schwer durchlässigen Böden die Schwerkraft des Wassers nicht für das Abfließen des Grundwassers ausreicht, dann kann der Fließvorgang durch einen Unterdruck beschleunigt werden (Vakuumverfahren). Bei nahezu wasserundurchlässigen Böden erfolgt die Entwässerung des Bodens durch Elektro-Osmose-Verfahren. Die Grundwasserabsperrung erfolgt durch die Abdichtung der Baugrube durch einen vertikalen, wasserdichten Verbau (Spund-, Bohrpfahl- oder Schlitzwand), der ausreichend tief in eine wasserundurchlässige Bodenschicht eingebunden ist. Liegt im Baugrubenbereich keine geeignete, wasserundurchlässige Bodenschicht vor, muss diese durch eine horizontale, an den vertikalen Verbau anschließende Dichtsohle (z. B. HDI-Sohle) ersetzt werden. Alternativ zu einer konstruktiven Absperrung kann der Boden der Baugrubenböschung auch vereist werden. Die Grundwasserverdrängung wird seltener angewendet und basiert auf dem Fernhalten von Grundwasser durch Druckluft, beispielsweise beim Abteufen eines Senkkastens für Brückenpfeilerfundamente oder beim Tunnelbau im Grundwasser. Nachfolgend soll deshalb ausschließlich auf die gängigen Verfahren der Grundwasserabsperrung sowie der Grundwasserabsenkung eingegangen werden. Die Auswahl einer der beiden genannten Ausführungsvarianten richtet sich vor allem nach der Größe der Baugrube, den anstehenden Baugrundverhältnissen, der Höhe der Absenktiefe des Grundwassers, Art und Um-
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser
293
fang der Nachbarbebauung sowie der Platzverhältnisse auf der Baustelle. Die wesentlichen Vor- und Nachteile beider Varianten sind in Tabelle 2.74 zusammengefasst. Tabelle 2.74: Vor- und Nachteile der Grundwasserabsenkung und Grundwasserabsperrung 265 Ausführungsvariante
Grundwasserabsenkung
Grundwasserabsperrung
Vorteile - kostengünstig - in vielen Böden anwendbar - technisch einfach durchführbar - mit jedem Verbau kombinierbar - Verbauwände sind nicht durch Wasserdruck belastet
Nachteile - Vorlaufzeit vor Aushubbeginn erforderlich - Platzbedarf für Brunnen - großer Einzugsbereich - wasserhaushaltrechtliche Probleme - Gefahr von Setzungen für benachbarte Bauwerke - in Kiesen wegen des starken Wasserandranges häufig nicht anwendbar
- keine Entnahme von Grundwasser erforderlich - keine Setzungsgefahr für benachbarte Bauwerke infolge Wasserhaltung - vertikale Abdichtung in allen Böden anwendbar
- Verbauwände müssen wasserdicht sein und auf Wasserdruck bemessen werden - wirtschaftlich häufig nur, wenn eine undurchlässige Schicht in geringer Tiefe vorhanden ist - vertikale Abdichtungen (z. B. durch Schlitzwände) können häufig nicht entfernt werden und beeinträchtigen die Grund wasserströmung auf Dauer
2.7.2.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung von Pumpen zur Grundwasserabsenkung
Auf Baustellen werden meistens Vakuumpumpen und Tauchmotorpumpen eingesetzt. Während Vakuumpumpen üblicherweise an der Geländeoberfläche positioniert werden und das Wasser aus der Baugrube oder einen Brunnen saugen, werden Tauchmotorpumpen am Fuße der Baugrube oder des Brunnens positioniert und drücken das Wasser an die Geländeoberfläche. Da Vakuumpumpen mit 8,0 m eine begrenzte Förderhöhe und schon bei geringen Undichtigkeiten in der Saugleitung eine starke Abminderung des Wirkungsgrades aufweisen, werden auf Baustellen üblicherweise Tauchmotorpumpen eingesetzt. In Abhängigkeit ihrer Konstruktion können diese Regen-, Schmutz- oder auch Schlammwasser fördern. Die gängigen Tauchmotorpumpen werden unterschieden in Schmutzwasserpumpen und Unterwasserpumpen/Tauchkörperpumpen. Dabei werden Schmutzwasserpumpen häufig zur Entwässerung von Pumpensümpfen o. Ä. eingesetzt, Unterwasserpumpen/Tauchkörperpumpen hingegen in Brunnenanlagen (Brunnenpumpen) zur Grundwasserabsenkung. Unterwasserpumpen unterscheiden sich von Schmutzwasserpumpen hauptsächlich durch ihr langes, schlankes Äußeres sowie einen nach oben auslaufenden Druckstutzen. Insbesondere die Schmutzwasserpumpen sind in ihrer Funktionsfähigkeit sehr beständig (Schlürfbetrieb, Trockenlaufen usw.). Die gängigen Parameter für Schmutzwasserpumpen und Unterwasserpumpen/Tauchkörperpumpen sind in Tabelle 2.75 und Tabelle 2.76 zusammengefasst. Es sei darauf hingewiesen, 265
Vgl. Schnell/Vahland/Oltmanns, Verfahrenstechnik der Grundwasserhaltung, 2002, S. 18.
294
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
dass die maximale Förderhöhe der Pumpen nur bei einem sehr geringen Volumenstrom erreicht werden kann und umgekehrt. Tabelle 2.75: Parameter von kleineren bis größeren Schmutzwasserpumpen Größe der SWPumpe kleine SW-Pumpe
Nennleistung
Druckstutzen
max. Förderhöhe
max. Volumenstrom
Gewicht
1,5 kW
50 mm (2 ´´)
20 m
50 m³/h
20 kg
mittlere SW-Pumpe
20 kW
150 mm (6 ´´)
50 m
200 m³/h
150 kg
große SW-Pumpe
55 kW
250 mm (10 ´´)
90 m
900 m³/h
500 kg
Tabelle 2.76: Parameter von kleineren bis größeren Unterwasserpumpen/Tauchkörperpumpen Größe der UWPumpe kleine UW-Pumpe
Nennleistung
max. Förderhöhe
max. Volumenstrom
Durchmesser
Gewicht
Bauhöhe
3 kW
35 m
50 m³/h
120 mm
20 kg
70 cm
mittlere UW-Pumpe
10 kW
80 m
100 m³/h
200 mm
100 kg
150 cm
große UW-Pumpe
50 kW
150 m
150 m³/h
250 mm
250 kg
250 cm
Für eine überschlägige Dimensionierung der erforderlichen Nennleistung von Pumpen PPumpe für die Förderung von Grundwasser kann folgende Formel verwendet werden. 266 PPumpe [kW ] mit
V [l/s] h [m] 102 K
PPumpe
Nennleistung der Pumpe [kW]
V
Fördermenge [l/s]
h
Förderhöhe [m]
Ș
Wirkungsgrad [-]
(Formel 21)
Ș = 0,7 für gängige Tauchmotorpumpen Beispiel: Grundwasserabsenkung mit einer Tauchmotorpumpe in einem Filterbrunnen, V = 38,6 l/s, h = 6,4 m, Ș = 0,7 (vgl. Beispiel in Abschnitt 2.7.2.5, Grundwasserabsenkung in geschlossener Wasserhaltung, S. 300).
266
Formel ist nicht dimensionsrein.
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser
PPumpe [kW ]
38,6 l / s 6,4 m 102 0,7
295
3,5 kW
Die für den Filterbrunnen gewählte Tauchmotorpumpe sollte eine Leistung von 3,5 kW haben (vgl. Tabelle 2.76). Bei vielen Baumaßnahmen ist darauf zu achten, dass bei der Wasserhaltung eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) für die Pumpen sichergestellt ist (vgl. Abschnitt 2.5.2.10, Eigenstromversorgung von Baustellen, S. 168). Im Fall eines Stromausfalles würde sich ansonsten die Baugrube mit Wasser füllen, was gegebenenfalls ein Aufschwimmen des Bauwerkes zur Folge haben kann. 2.7.2.3 Überblick über gängige Verfahren der Grundwasserabsenkung
Grundsätzlich ist bei einer Grundwasserabsenkung zu beachten, dass diese häufig wegen des Eingriffes in den Grundwasserhaushalt (z. B. durch Trockenlegung benachbarter Versorgungsbrunnen), der Einleitung von Grundwasser in den Vorfluter (vgl. Abschnitt 2.5.4, Abwasserentsorgung, S. 177), der Setzungsgefahren bei der benachbarten Bebauung oder auch aus Gründen des Wasserrechtes untersagt ist. Tabelle 2.77 zeigt die üblichen Anwendungsgebiete von Verfahren der Grundwasserabsenkung in Abhängigkeit der Art des anstehenden Bodens. Tabelle 2.77: Anwendungsbereiche von Verfahren der Grundwasserabsenkung 267 Bodenart
Kies grob
Sand
Schluff
mittel
fein
grob
mittel
fein
grob
mittel
fein
Ton
Korngröße von/bis mm
20
6
2
0,5
0,2
0,05
0,02
0,005
0,002
60
20
6
2
0,5
0,2
0,05
0,02
0,005
< 0,002
kf -Wert 268 m/s
>1
10–1
10–2
10–3
10–4
10–5
10–7
10–8
10–10
<10–10
offene Wasserhaltung (Anwendbarkeit in Abhängigkeit der Absenkhöhe) geschlossene Wasserhaltung (Ausnutzung der Schwerkraft) Vakuumverfahren Elektro-Osmose-Verfahren
267
Vgl. Schnell/Vahland/Oltmanns, Verfahrenstechnik der Grundwasserhaltung, 2002, S. 13. Die in der Tabelle angeführten kf -Werte stellen die üblichen Durchschnittswerte dar. Der kf -Wert kann überschlägig auch aus der Korngrößenverteilung des Bodens abgeschätzt werden: z. B. nach HAZEN: kf = 0,0116 · d102 in m/s mit d10 in mm (Beispiel: d10 = 0,18 mm, kf = (0,0116 · 0,182 =) 3,76 · 10–4 m/s). Überschlägige Annahme für d10 in mm für Grobkies: 0,8; Feinkies: 0,3; Grobsand: 0,1; Feinsand: 0,03 und Schluff: 0,006. Nach DIN 18 130 (Tabelle 1.1) wird die Durchlässigkeit von Böden mit k < 10–8 m/s als sehr schwach durchlässig, mit 10–8 m/s d k d 10–6 m/s als schwach durchlässig, mit 10–6 m/s < k d 10– 4 m/s als durchlässig, mit 10–4 m/s < k d 10–2 m/s als stark durchlässig und mit k > 10–2 m/s als sehr stark durchlässig bezeichnet. 268
296
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Es ist zu erkennen, dass insbesondere bei Kies-, Sand- und leichten Schluffböden eine offene Wasserhaltung und bei feinen Kies- und Sandböden eine geschlossene Wasserhaltung angewendet werden kann. Bei schluffigen Böden kommen hingegen Sonderverfahren (Vakuumverfahren, Elektro-Osmose-Verfahren) zum Einsatz. 2.7.2.4 Grundwasserabsenkung in offener Wasserhaltung
Eine offene Wasserhaltung (vgl. Bild 2.170) ist üblicherweise nur dann sinnvoll, wenn die Menge des in der Baugrube anfallenden Grundwassers gesammelt und abgepumpt werden kann. Dies ist in der Regel der Fall, wenn standfeste Böden im Böschungsbereich anstehen und die Mengen an zuströmendem Grundwasser gering sind (z. B. wenn die Baugrubensohle nahe dem Grundwasserspiegel in wenig durchlässigen Böden liegt oder ein dichter, vertikaler Verbau ausreichend in eine wasserundurchlässige Bodenschicht einbindet). Wirtschaftlich ist die offene Wasserhaltung bei bindigen Böden mit einem geringen kf -Wert (10–9 m/s d k d 10–6 m/s) bis zu einer Absenktiefe des Grundwassers von 5,0 m; bei rolligen Böden (10–4 m/s d k d 10–1 m/s) hingegen bis maximal 3,0 m. 269 Besteht die Gefahr des Abspülens von Boden aus der Böschung sowie aus dem baugrubennahen Boden durch zu hohe Fließgeschwindigkeiten kann dieses Verfahren nicht eingesetzt werden. Bei Baugrubenbreiten bis circa 20 m reicht häufig eine Ringleitung nach Bild 2.170, darüber hinaus werden zusätzliche Entwässerungsstränge erforderlich, die den inneren Bereich der Baugrubensohle erschließen. Sind die Gräben zur Ableitung des Grundwassers, insbesondere im mittleren Bereich der Baugrube, nicht ausreichend, muss auf der gesamten Baugrubensohle eine Flächenfilterschicht (Dicke circa 50 cm) eingebaut werden (vgl. Bild 2.170). Bei einer offenen Wasserhaltung muss beachtet werden, dass bereits beim Ausheben der Baugrube ab Erreichen des Grundwasserspiegels das Grundwasser abgeführt werden muss. Eine ausschließliche Ableitung des Grundwassers am Ende des Baugrubenaushubes ist in der Regel nicht ausreichend. Für die Dimensionierung einer offenen Wasserhaltung sollten folgende Punkte berücksichtigt werden (vgl. Bild 2.170): –
Baugrubensohle: Neigung zu den Sickergräben circa 2,0 %.
–
Sickergräben: minimales Längsgefälle mindestens 0,5 % bis 1,0 %; bei standfesten Böden als offene Gräben, bei nicht standfesten Böden als verfüllte Gräben mit Drainagerohr, Sand-/Kiesfüllung und Filterflies, Abmessungen (b x h =) 0,6 m x 1,0 m.
–
Drainagerohre: Durchmesser 100 mm bis 300 mm.
–
Pumpensümpfe: Durchmesser 1,0 m; Tiefe 1,0 m bis 1,5 m; Abstützung mit Brunnenringen, Bohlen oder einem perforierten Fass. Es empfiehlt sich, die Sohle der Pumpensümpfe mit einer 40 cm dicken Kiesschicht auszubilden, um ein Verschlammen zu vermindern.
–
Pumpen: im Pumpensumpf als Tauchmotorpumpe (Schmutzwasserpumpe); an der Geländeoberfläche als Vakuumpumpe (maximale Saughöhe circa 8,0 m). Das dabei an die Oberfläche geförderte Grundwasser kann grundsätzlich versickert, verregnet oder in einen Vorfluter (Gräben, Kanäle, Sammelbecken o. Ä.) abgegeben werden.
269
Vgl. Schnell/Vahland/Oltmanns, Verfahrenstechnik der Grundwasserhaltung, 2002, S. 47.
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser
297
Bild 2.170: Beispielhafte Darstellung einer offenen Wasserhaltung
Für die überschlägige Dimensionierung einer offenen Wasserhaltung kann die Baugrube als ein großflächiger Einzelbrunnen geringer Tiefe angesehen werden. Grundsätzlich ist bei der offenen Wasserhaltung infolge des flacheren Verlaufs der Grundwasserabsenkung eine geringere Wassermenge zu fördern, als bei einer Grundwasserabsenkung mit einer geschlossenen Wasserhaltung. Vereinfachend kann diese Wassermenge für Baugruben, deren Sohlbreite l2 im Verhältnis zur Sohllänge l1 nicht vernachlässigbar klein ist (also l1 = längere Seite, l2 = kürzere Seite, l1 > l2), nach der Formel von DAVIDENKOFF ermittelt werden. Demnach ergibt sich der Zulauf des Grundwassers in die Baugrube Q nach folgender Formel (vgl. Bild 2.171).
298
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Q
ª§ l § t · t ·º k f H 2 «¨1 ¸ m 1 ¨1 n ¸» [m³/s] H¹ R © H ¹¼ ¬©
dabei gilt
(Formel 22)
t = H für T > H sowie t = T für T < H mit
mit
H
Abstand zwischen Baugrubensohle und Grundwasserspiegel (Normalzustand) [m]
T
Abstand zwischen Baugrubensohle und grundwasserführender Schicht (Grundwasserleiter) [m]
Q
Zulauf in den Brunnen (hier: Zulauf in die gesamte Baugrube) [m³/s]
kf
Durchlässigkeitsbeiwert des anstehenden Bodens [m/s] (vgl. Tabelle 2.77)
l1
längere Seite der Baugrube [m]
R
Reichweite des Absenkkegels [m]
m, n
Parameter aus Nomogramm in Bild 2.172
Bild 2.171: Definition der Parameter T und H für die Dimensionierung der offenen Wasserhaltung
Die Reichweite des Absenkkegels R errechnet sich nach folgender Formel. R 1.500 s k f [m] 270
mit
s
(Formel 23)
in [m], dabei gilt für eine offene Wasserhaltung s = H
H Abstand zwischen Baugrubensohle und Grundwasserspiegel [m].
270
Formel ist nicht dimensionsrein.
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser
299
Bild 2.172: Nomogramm zur Ermittlung der Beiwerte m und n 271
Beispiel: offene Wasserhaltung, Baugrube (l1 x l2 =) 30,0 m x 15,0 m (Sohlabmessungen), Tiefe der Baugrube 5,0 m, OK GW-Spiegel = 2,0 m unter OK Gelände (Normalzustand), OK GWführende Schicht (Grundwasserleiter) = 18,0 m unter OK Gelände, kf = 1 · 10–5 m/s.
(1) Nebenrechnung: T = 18,0 m – 5,0 m = 13,0 m H = 5,0 m – 2,0 m = 3,0 m damit gilt T > H und t = H = 3,0 m (2) Abschätzung der Reichweite des Absenkkegels R für Einzelbrunnen (vgl. Formel 23): R 1.500 3,0 m 0,00001 m / s
14,23 m
(3) Bestimmung der Beiwerte m und n: l2/R = 15,0 m / 14,23 m = 1,05 t/R = 3,0 m / 14,23 m = 0,21 aus dem Nomogramm (vgl. Bild 2.172) ergibt sich m = 2,45 und n = 1,5 (4) Abschätzung des Grundwasserzuflusses Q der gesamten Baugrube (vgl. Formel 22): Q Q
ª§ ·º 3,0 m 30,0 m § 3,0 m · ¸¸ 2,45 ¨¨1 1,5 ¸¸» 0,00001 m / s 3,0 m 2 «¨¨1 3,0 m 14,23 m © 3,0 m ¹ ¹¼ ¬© 0,0092 m ³ / s 0,92 l / s
In der gesamten Baugrube fallen demnach pro Stunde (0,92 l/s · 3.600 s =) 3,3 m³ Wasser an.
271
Vgl. Smoltczyk, Grundbau-Taschenbuch, Teil 2, 6. Auflage, 2001, S. 379.
300
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
2.7.2.5 Grundwasserabsenkung in geschlossener Wasserhaltung
Eine geschlossene Wasserhaltung (Schwerkraftanlage) erfolgt üblicherweise über Brunnen, die außerhalb der Baugrube, bei sehr großen Baugruben auch innerhalb der Baugrube oder im Bereich der Böschung auf einer Berme, angeordnet werden (vgl. Bild 2.173). Die Brunnen werden in vollkommene und unvollkommene Brunnen unterschieden. Vollkommene Brunnen binden in eine wasserundurchlässige Schicht ein, so dass das Grundwasser nur seitlich in diese eindringen kann. Bei einem unvollkommenen Brunnen hingegen dringt das Wasser auch von der Sohle des Brunnens ein. Die grundwasserführende Schicht (Grundwasserleiter) liegt dabei erheblich tiefer als die Brunnensohle.
Bild 2.173: Beispielhafte Darstellung einer geschlossenen Wasserhaltung mit Flachbrunnen (re.) und Tiefbrunnen (li.)
Die bei einer geschlossenen Wasserhaltung einsetzbaren Brunnenanlagen werden in Flach-, Tief- und Punktbrunnenanlagen unterschieden. Flachbrunnenanlagen werden üblicherweise durch Bohren abgeteuft. Dazu wird ein Rohr ( 300 mm bis 600 mm) in den Boden eingebracht, in dem später das Brunnenrohr (Filterrohr, 200 mm bis 400 mm, abhängig von dem Fassungsvermögen des Brunnens) eingelassen wird. Nach dem Verfüllen des zwischen den beiden Rohren entstandenen Hohlraumes mit Filterkies wird das äußere Rohr gezogen. Das im Filterrohr einströmende Grundwasser wird anschließend über eine Saugleitung an die Geländeoberfläche gefördert. Dabei ist zu beachten, dass Vakuumpumpen in der Regel nur eine Saughöhe von circa 7,0 m bis 8,0 m haben. Damit können Grundwasserabsenkungen von bis zu circa 4,0 m erreicht werden. Reicht diese Höhe für die Grundwasserabsenkung nicht aus, muss eine abgestufte Anlage vorgesehen werden. Dort werden zusätzliche Brunnen auf einer Berme der Böschung abgeteuft. Die Vorteile von Flachbrunnenanlagen sind in der schnellen Herstellung (geringer Bohrdurchmesser, geringe Tiefe) sowie in der hohen Flexibilität der Anlage (stark an örtliche Gegebenheiten anpassungsfähig) zu sehen. Nachteile hingegen liegen in der begrenzten Absenktiefe sowie dem Ausfall von Saugleitungen bei undichten Stellen.
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser
301
Tiefbrunnenanlagen werden nach dem gleichen Prinzip abgeteuft. Im Vergleich zu einer Flachbrunnenanlage wird hier eine Tauchmotorpumpe eingesetzt, die sich am Fuße des Brunnens befindet. Der Vorteil liegt dabei in der nahezu unbegrenzten Förderhöhe des Wassers sowie in der Unanfälligkeit des Systems bei undichten Leitungen. Die Durchmesser der Filterrohre gängiger Tiefbrunnen liegen bei 200 mm bis 1.250 mm (abhängig von dem Fassungsvermögen des Brunnens sowie den Abmessungen der Pumpe). Damit ergeben sich Bohrlochdurchmesser von circa 400 mm bis 1.500 mm. Üblicherweise ergibt sich der Brunnendurchmesser somit aus dem Durchmesser der Pumpe, dem Freispiel (2 x 50 mm) sowie dem Kiesfilter (80 mm bis maximal 200 mm), also
Tiefbrunnen [mm] = Pumpe [mm] + 2 · 50 mm + 2 · (80 mm bis d 200 mm) bzw. Tiefbrunnen [mm] = Pumpe [mm] + 260 mm bis 500 mm. Punktbrunnenanlagen (Wellpoints) ähneln den Flachbrunnenanlagen mit der Ausnahme, dass die Filterrohre gleichzeitig als Saugleitung (Filterbereich nur im unteren Teil des Rohres) genutzt werden. Dazu werden die Filterrohre in der Regel durch Einspülen eingebracht. Gängige Durchmesser liegen bei 50 mm bis 100 mm, gängige Brunnenabstände liegen bei circa 1,5 m bis 3,0 m. Erreichbare Absenktiefen liegen je nach anstehendem Erdreich bei weniger als 6,0 m. Punktbrunnenanlagen sind für Böden mit einem kf -Wert > 10-4 m/s geeignet. Für das Einspülen ist je nach Bodenart ein Wasserbedarf von 10 m³/h bis 100 m³/h mit einem Druck von 3 bar bis 30 bar erforderlich.
Die überschlägige Dimensionierung (Zulauf in den Brunnen Q, Absenkung y (vgl. Bild 2.174, S. 303) oder Reichweite des Absenkkegels R) einer geschlossenen Wasserhaltung als Einzelbrunnen- oder als Mehrbrunnenanlage bei ungespanntem Grundwasser 272 ergibt sich nach den Formeln in Tabelle 2.78. Der Berechnungsprozess dazu erfolgt in der Regel iterativ. Für eine erste Annahme ist jedoch der nachfolgend gezeigte Ablauf des ersten Iterationsschrittes als ausreichend anzusehen. Für die Dimensionierung einer geschlossenen Wasserhaltung mit einer Mehrbrunnenanlage muss in einem ersten Schritt der Ersatzbrunnenradius AE eines vergleichbaren „einzeln stehenden Ersatzbrunnens“ (vollkommener Brunnen) ermittelt werden. Dieser Ersatzbrunnenradius errechnet sich in Abhängigkeit der um die Baugrube angeordneten Pumpen entsprechend der Brunnenachsen (l x b mit l > b, vgl. Bild 2.174, S. 303) nach folgenden Formeln: l b
quadratische Baugruben (l = b):
AE
Brunnenreihen (l >> b):
AE
l [m] 3
(Formel 25)
längliche Baugruben (l > b):
AE
l § · ¨ 0,2 0,37 ¸ b [m] b © ¹
(Formel 26)
272
S
[m]
(Formel 24)
Ungespanntes Grundwasser liegt vor, wenn sich der Grundwasserspiegel, z. B. bei Zufluss von Niederschlägen, frei anheben kann. Gespanntes Grundwasser liegt hingegen vor, wenn sich der Grundwasserspiegel, z. B. infolge einer wasserundurchlässigen Deckschicht, nicht frei anheben kann und somit unter Druck steht (Grundwasserüberdeckung).
302
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Tabelle 2.78: Formeln zur überschlägigen Berechnung von geschlossenen Wasserhaltungen 273 Einzelbrunnen (axialsymmetrischer Fall) Zulauf Q [m³/s]
Q
Absenkung y [m]
y
Reichweite R [m]
R
mit
k f S
H2
Mehrbrunnenanlage
H 2 h02 ln R ln r0
Q ln R ln x k f S
Q
y
k f S
ln R
1
H 2 h02 ln x1 x2 ... x n
1 § · Q ¨ ln R ln x1 x 2 ... x n ¸ n © ¹ 2 H k f S
3.000 H h0 k f
R
2 2 Reinze ln AE
Q
Zulauf in den Brunnen [m³/s]
kf
Durchlässigkeitsbeiwert des anstehenden Bodens [m/s] (vgl. Tabelle 2.77)
H
Standrohrspiegelhöhe des Grundwassers [m]
h0
Wasserspiegelhöhe im Brunnen (= benetzte Filterlänge) [m]
r0
Radius des Filterbrunnens [m]
x, y
Geometrie des zuströmenden Grundwassers [m] (vgl. Bild 2.174)
Die benetzte Filterlänge h0 errechnet sich überschlägig nach folgender Formel: h0
h0* 0,1 AE [m] 274
mit
(Formel 27)
*
h0 Wasserspiegelhöhe im Brunnen in m
Das Fassungsvermögen eines Filterbrunnens ergibt sich nach folgender Formel: Q FB
2 S r0 h0 k f [m³/s] 275 15
(Formel 28)
Der für einen vollkommenen Brunnen errechnete Zulaufwert Q kann mit Hilfe eines Zuschlages für die zusätzliche Strömung in den Brunnen von der Sohle, berechnet mit nachfolgenden Formeln, in den Zulaufwert für unvollkommene Brunnen umgerechnet werden. Dabei ist a der Abstand von der Brunnensohle (= Unterkante des Filterbrunnens) bis zur grundwasserführenden Schicht (= OK des Grundwasserleiters). a < H:
273
Qunvollkommen
1,1 Q vollkommen
(Formel 29)
Formeln sind teilweise nicht dimensionsrein. In der Literatur wird der in der Formel angegebene Faktor von 0,1 teilweise von der Bodenart abhängig gemacht: Sandboden: 0,1; Kiesboden: 0,2. 275 Formel ist nicht dimensionsrein. 274
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser
303
H < a d 2 · H:
Qunvollkommen
1,2 Q vollkommen
(Formel 30)
a > 2 · H:
Qunvollkommen
1,3 Q vollkommen
(Formel 31)
Beispiel: geschlossene Wasserhaltung als Mehrbrunnenanlage mit unvollkommenem Brunnen, Abmessungen der Pumpenachsen (l x b =) 30,0 m x 20,0 m, Tiefe der Baugrube 5,0 m, kf = 4 · 10–3 m/s, OK GW-Spiegel (Normalzustand) = 2,0 m unter OK Gelände, Durchmesser des Filterrohrs: 0,7 m, Unterkante Filterrohr = Tiefe des Brunnens = 11,0 m unter OK Gelände, Absenkziel des Grundwassers = 0,5 m unter OK Baugrubensohle, OK GW-führende Schicht (Grundwasserleiter) = 18,0 m unter OK Gelände (vgl. Bild 2.174). (1) Nebenrechnung: H = 11,0 m – 2,0 m = 9,0 m r0 = 0,7 m / 2 = 0,35 m a = 18,0 m – 11,0 m = 7,0 m (2) Abschätzung des Ersatzbrunnenradius AE (vgl. Formel 26): AE
§ · 30,0 m ¨¨ 0,2 0,37 ¸¸ 20,0 m 20,0 m © ¹
13,4 m
(3) Abschätzung der Reichweite des Absenkkegels R (vgl. Tabelle 2.78, S. 302, 2. Spalte): Für die Vordimensionierung wird ein fiktiver Brunnen in der Mitte der Baugrube zugrunde gelegt. Für diesen gilt
h0 R
h0*
11,0 m - 5,0 m - 0,5 m 5,5 m
3.000 9,0 m 5,5 m 0,004 m / s
Bild 2.174: Beispiel geschlossene Wasserhaltung
664,1 m
304
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
(4) Korrektur der Reichweite des Absenkkegels R für die Mehrbrunnenanlage (vgl. Tabelle 2.78, S. 302, 3. Spalte): R
664,1 m 2 13,4 m 2
664,2 m
276
(5) Abschätzung des Zulaufs in den Brunnen Q der Mehrbrunnenanlage (Gesamtfördermenge aller Brunnen, vgl. Tabelle 2.78, S. 302, 3. Spalte): 277 Für die Vordimensionierung wird auch hier angenommen: h0 Q
0,004 S
9,0 m 2 5,5 m 2 ln 664,2 m ln 13,4 m
h0* .
163,4 l / s
(6) Umrechnung der Gesamtfördermenge Qvollkommen (vollkommener Brunnen) in die Gesamtfördermenge Qunvollkommen eines unvollkommenen Brunnens (vgl. Formel 29): a = 7,0 m, H = 9,0 m, damit a < H und Qunvollkommen
1,1 163,4 l / s
179,2 l / s
Diese Wassermenge muss näherungsweise entnommen werden, damit sich für die Baugrubenmitte ein h0* von 5,5 m einstellt. (7) Bemessung des Fassungsvermögens QFB eines Einzelbrunnens (vgl. Formel 28): Durch die Überlagerung der Absenktrichter ergibt sich die benetzte Filterhöhe am Einzelbrunnen h0 (Standrohrspiegelhöhe, vgl. Formel 27) näherungsweise zu: h0 Q FB
5,5 m 0,1 13,4 m
4,16 m
2 S 0,35 m 4,16 m 0,004 m / s 15
38,6 l / s
(8) Ermittlung der erforderlichen Brunnenanzahl n: n
Qunvollkommen Q FB
179,2 l / s 38,6 l / s
4,6 Stück, gerundet 5 Stück
Da bei rechteckigen Baugruben eine gleichmäßige, symmetrische Anordnung der Brunnen ratsam ist und mit 5 Brunnen keine ausreichende Überlagerung der Absenktrichter zur Erreichung des Absenkzieles in der Baugrubenmitte erreicht werden kann, werden 6 Brunnen mit einem Gesamt-Fassungsvermögen von (6 · 38,6 l/s =) 231,6 l/s gewählt. Diese sind möglichst in gleichen Abständen um die Baugrube zu verteilen (vgl. Bild 2.174, S. 303). Für eine exakte Berechnung müssten die Ergebnisse dieses 1. Iterationsschrittes unter Verwendung der Formeln für die Mehrbrunnenanlage nach Tabelle 2.78 kontrolliert werden. Im Rahmen der Vorbemessung wird an dieser Stelle jedoch darauf verzichtet. 276
Die Korrektur hat in der Regel nur Einfluss bei größeren Baugrubenabmessungen sowie bei kleinen kf -Werten. 277 Anstelle des Radius des Filterbrunnens r0 ist hier der Radius des Ersatzbrunnens AE einzusetzen.
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser
305
Für weitere Angaben zur detaillierten Dimensionierung sowie zur konstruktiven Durchbildung einer geschlossenen Wasserhaltung wird auf die Fachliteratur verwiesen. 278 2.7.2.6 Grundwasserabsperrung 279 Grundwasserabsperrungen üblicher Abmessungen zählen zu den grundwasserschonenden Bauweisen, da durch diese die Ausbildung des Grundwassers nur sehr wenig beeinflusst wird. Eine Grundwasserabsenkung wird dabei nicht erforderlich. Grundwasserabsperrungen werden üblicherweise durch einen vertikalen, wasserdichten Verbau der Baugrube sowie gegebenenfalls einer Dichtsohle erreicht. Die Dichtsohle kann entfallen, wenn der Verbau ausreichend tief in eine wasserundurchlässige Bodenschicht einbindet und somit ein Umströmen ausgeschlossen ist. Für den vertikalen Verbau eignen sich vor allem Spundwände, überschnittene Bohrpfahlwand oder Schlitzwände (vgl. Abschnitt 2.7.1.5, Verbaute Baugruben, S. 286). Alternativ sind auch Gefrier-, Injektions- oder Düsenstrahlwände möglich. Die vertikale Absperrung kann neben der dichtenden auch eine statische Funktion übernehmen. Wird eine Dichtsohle erforderlich, muss diese dicht an den Verbau anschließen und gegen Auftrieb gesichert werden (Eigenlast oder Verankerungen). Man unterscheidet Unterwasserbetonsohlen und Injektionssohlen. Unterwasserbetonsohlen können bei allen Arten von Baugruben verwendet werden. Sie sind meistens unbewehrt. Durch ihr Eigengewicht kompensieren sie den Wasserdruck. Bei Baugruben, die tief in das Grundwasser reichen, kann daher die Unterwasserbetonsohle mehrere Meter dick sein. Um die Dicke zu reduzieren, kann die Unterwasserbetonsohle mit dem Untergrund verankert werden. Die Anker werden in einem Abstand von etwa 1,0 m bis 3,0 m gesetzt. Sie müssen nach dem Aushub unter Wasser eingerüttelt und gleichzeitig durch Einpressen einer Betonsuspension mit dem Untergrund verankert werden. Erst nachdem alle Anker gesetzt sind, kann die Unterwasserbetonsohle betoniert werden. In Bild 2.175 (rechtes Teilbild) ist das Prinzip einer verankerten Unterwasserbetonssohle dargestellt. Injektionssohlen bestehen hingegen aus einer Baugrubensohle, bei der durch Injektion von erhärtendem Injektionsmittel (auf Basis von Zement, Bentonit, Ton oder chemischen Lösungen auf Wasserglasbasis) das Porenwasser ersetzt wird, die Poren damit verschlossen werden und damit der Grundwassereintritt in die Baugrube verhindert wird. Übliche Dicken von Injektionssohlen liegen zwischen 1,0 m und 1,5 m. Einen zusammenfassenden Überblick über gängige Grundwasserabsperrungen gibt Bild 2.175.
278
Z. B. Schnell/Vahland/Oltmanns, Verfahrenstechnik der Grundwasserhaltung, 2002. Vgl. Arz/Schmidt/Seitz/Semprich, Grundbau, 1991, S. 145–147 sowie Schnell/Vahland/Oltmanns, Verfahrenstechnik der Grundwasserhaltung, 2002, S. 111 ff. 279
306
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
Bild 2.175: Gängige Varianten der Grundwasserabsperrung
Der grundsätzliche Bauablauf zur Herstellung einer einfachen Grundwasserabsperrung mit einer Dichtsohle aus Unterwasserbeton gestaltet sich wie folgt: –
Einbringen des vertikalen, wasserdichten Verbaus (z. B. Spundwand).
–
Voraushub bis knapp über den Grundwasserspiegel,
–
Gegebenenfalls kann jetzt die horizontale Verankerung des senkrechten Verbaus eingebaut werden.
–
Unterwasseraushub: Dabei steht der Bagger auf der Ebene des Voraushubs. Zum Einsatz kommt meistens ein normaler Hydraulikbagger, der mit einer Anzeige ausgestattet sein sollte, auf der der Baggerfahrer die Löffeltiefe ablesen kann. Falls die Aushubtiefe groß ist, kann der Bagger mit einem Langstiel ausgestattet werden. Es ist wichtig, dass die Aushubsohle möglichst plan hergestellt wird.
–
Falls eine nach unten verankerte Dichtsohle aus Beton vorgesehen ist, müssen jetzt die Anker eingebracht werden. Meistens werden diese von einem Fahrzeugkran aus frei hängend eingerüttelt. Sobald der Anker eine vorgesehene Tiefe erreicht hat, wird eine Betonsuspension durch Injektionsrohre, die am Anker angeschweißt sind, eingepresst. Es wird darauf hingewiesen, dass die Tragfähigkeit des Ankers in der Regel durch einen Auszugversuch nachzuweisen ist.
–
Reinigen des vertikalen Verbaus (Spundwand) durch Taucher in dem Bereich, in dem der Unterwasserbeton eingebracht werden soll.
–
Einbringen des Unterwasserbetons mit einem Rohr (Kontraktorrohr) oder dem Schlauch der Betonpumpe, um eine Entmischung des Betons zu verhindern. Meistens wird das Rohr von einem Ponton aus geführt, um sicherzustellen, dass überall die geforderte Betondicke erreicht wird.
–
Warten, bis der Unterwasserbeton die erforderliche Festigkeit erreicht hat.
–
Auspumpen der Baugrube.
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser
307
Die Dimensionierung sowie die konstruktive Durchbildung von Grundwasserabsperrungen müssen statisch nachgewiesen werden. Dafür wird auf die Fachliteratur verwiesen. 280 2.7.2.7 Vorschriften und Regeln –
WHG – Wasserhaushaltsgesetz
–
DIN 18 301 – Bohrarbeiten (VOB/C)
–
DIN 18 302 – Arbeiten zum Ausbau von Bohrungen (VOB/C)
–
DIN 18 305 – Wasserhaltungsarbeiten (VOB/C)
–
DIN 4093 – Baugrund; Einpressen in den Untergrund; Planung, Ausführung, Prüfung
–
DIN 4095 – Baugrund; Dränung zum Schutz baulicher Anlagen; Planung, Bemessung und Ausführung
–
DIN 4126 – Nachweis der Standsicherheit von Schlitzwänden
–
DIN 4127 – Erd- und Grundbau; Schlitzwandtone für stützende Flüssigkeiten; Anforderungen, Prüfverfahren, Lieferung, Güteüberwachung.
280
Zum Beispiel Schnell/Vahland/Oltmanns, Verfahrenstechnik der Grundwasserhaltung, 2002; Arz/Schmidt/Seitz/Semprich, Grundbau, 1991 oder Schnell, Verfahrenstechnik zur Sicherung von Baugruben, 1995.
3
Planung der Baustelleneinrichtung
3.1 Allgemeines In Abhängigkeit von der Art und Größe des Bauvorhabens, der Ausdehnung und der Lage der Baustelle, der Länge der Bauzeit, den zu erwartenden Witterungsverhältnissen und dem durch das Bauverfahren bedingten Maschinen- und Geräteeinsatz kann der Umfang und die Anordnung der Baustelleneinrichtung einen wesentlichen Einfluss auf das wirtschaftliche und sichere Arbeiten sowie die Minimierung von Gefährdungen ausüben. Deshalb muss jede damit verbundene Einzelentscheidung umfassend auf ihre Auswirkungen hin geprüft werden. Grundsätzlich ist möglichst sofort nach der Auftragserteilung mit der konkreten Baustelleneinrichtungsplanung zu beginnen. Sie sollte einen ausreichenden Vorlauf haben und im Wesentlichen abgeschlossen sein, bevor mit den ersten Arbeiten auf der Baustelle begonnen wird. Der Umstand, dass Baustelleneinrichtungspläne in der Regel keiner behördlichen Prüfung unterliegen, darf nicht zu einer minderen Sorgfalt bei deren Planung führen. Auch eine Prüfung des Baustelleneinrichtungsplans (BE-Plan) durch den Bauherrn und seinen Koordinator nach Baustellenverordnung entbindet den Arbeitgeber nicht von seiner Verantwortung für eine sichere Baustelleneinrichtung seiner eigenen Arbeiten zu sorgen. Die Ergebnisse der Baustelleneinrichtungsplanung sind immer zu dokumentieren. Dabei ist das zentrale Instrument der Baustelleneinrichtungsplanung der Baustelleneinrichtungsplan. Dieser sollte durch Personal- und Geräteeinsatzpläne, Ausrüstungs- und Gerätelisten oder Bauablaufpläne ergänzt werden. Diese Instrumente gehören zum Leistungsbereich der Arbeitsvorbereitung und sollen an dieser Stelle nicht näher behandelt werden.
3.2 Erforderliche Genehmigungen und zuständige Stellen 3.2.1 Überblick Spätestens zwei Wochen vor Baubeginn muss gemäß Baustellenverordnung (BaustellV) bei den durch diese Verordnung betroffenen Baumaßnahmen der Ausführungsbeginn bei der zuständigen Behörde (i. d. R. dem Gewerbeaufsichtsamt oder einer anderen, länderspezifisch zuständigen Behörde) angezeigt werden. In dieser Zeit kann mit dem Einrichten der Baustellen begonnen werden. Je nach Landesbauordnung muss zusätzlich der Ausführungsbeginn eine Woche vorher der länderspezifisch zuständigen Behörde, i. d. R. der Bauaufsichtsbehörde, schriftlich mitgeteilt werden. Ist eine zeitweise Sperrung von öffentlichen Verkehrsflächen erforderlich, muss dies bei der Kommune (Amt für öffentliche Ordnung) beantragt werden. Wenn zum Beispiel bei beengten innerstädtischen Platzverhältnissen öffentliche Flächen als Stell- oder Lagerflächen genutzt werden sollen, sind diese ebenfalls beim Amt für öffentliche Ordnung zu beantragen. Hier empfiehlt es sich, Alternativen zu untersuchen, da für solche Flächen häufig recht hohe Mieten zu entrichten sind. Mit dem Beginn der Baustelleneinrichtung sollten dem Bauunternehmer auch die Genehmigungen der Medienträger für die erforderlichen Ver- und Entsorgungsanschlüsse und die
R. Schach, J. Otto, Baustelleneinrichtung, DOI 10.1007/978-3-8348-8112-0_3, © Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011
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3 Planung der Baustelleneinrichtung
Schachtscheine vorliegen. In der Regel benötigt man einen Bauwasseranschluss mit dazugehörigem Zähler. Ein Anschluss an die Kanalisation ist ebenso erforderlich. Außerdem benötigt man einen Baustromanschluss, welcher beim zuständigen Energieversorgungsunternehmen zu beantragen ist. Für den Aufbau der Baustelleneinrichtung ist zu beachten, dass für bestimmte Maschinentransporte amtliche Ausnahmegenehmigungen einzuholen sind. Fahrzeuge mit Überlängen, Überbreiten oder Überhöhen brauchen die Genehmigung der Straßenverkehrsverwaltung; diese Transporte sind dann unter Umständen mit Begleitfahrzeugen und nur zu bestimmten Zeiten erlaubt. Die Einholung der Genehmigungen liegt in der Regel im Verantwortungsbereich der Speditionen oder Spezialunternehmen. Stationäre Anlagen wie Betonmisch- und Recyclinganlagen sind nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) genehmigungspflichtig. Ortsveränderliche Baustellenanlagen, die weniger als 12 Monate aufgestellt und betrieben werden, benötigen jedoch keine Genehmigung (vgl. § 1 Abs. 1 der Vierten Verordnung zur Durchführung des BImSchG (4. BImSchV) vom 15. 7. 2006). Auch hier sind jedoch die gültigen Vorschriften über Baulärm einzuhalten.
3.2.2 Zuständige Stellen Im Verlauf der Baustelleneinrichtung ist es notwendig, die Behörden, Unternehmen und Institutionen zu kennen, bei denen Genehmigungen einzuholen oder Anzeigen zu machen sind. Nur dann ist sichergestellt, dass alle Formalitäten ohne Zeitverluste erledigt werden können. Soweit relevant, sollten dabei folgende Stellen berücksichtigt werden: –
die Bauaufsichtsbehörde, bei der die Bauarbeiten angemeldet werden müssen und welche die Bauarbeiten überwacht;
–
das Wasserwirtschaftsamt, das bei Baustellen, die ins Grundwasser einbinden, Vorschriften bezüglich einer Grundwasserabsenkung macht. Außerdem ist mit dem Wasserwirtschaftsamt zu klären, wie Oberflächenwasser abgeführt werden kann und welche Maßnahmen zu beachten sind, wenn die Baustelle an offene Gewässer anschließt;
–
das Straßenbauamt, das Arbeiten an öffentlichen Straßen und Flächen überwacht und die Ausführung vorschreibt;
–
das Amt für öffentliche Ordnung, welches die Verfügbarkeit von öffentlichen Flächen regelt. Mit ihm müssen sämtliche Eingriffe in den öffentlichen Verkehrsraum abgestimmt werden;
–
das Vermessungs- oder Katasteramt oder ein amtlich zugelassenes Vermessungsbüro markiert im Bereich der Baustelle Festpunkte und stellt Lagepläne zur Verfügung;
–
Versorgungsunternehmen für Elektrizität, Wasser, Abwasser, Gas, Heizung und Abfall;
–
bei einer Telefongesellschaft muss ein Telefonanschluss beantragt werden; bei der Deutschen Post AG muss für länger dauernde Baustellen eine Postanschrift gemeldet werden;
–
die Berufsgenossenschaft überwacht die Vorschriften bezüglich Arbeitssicherheit;
–
das Gewerbeaufsichtsamt oder die länderspezifisch zuständige Behörde kontrolliert die Einhaltung der Vorschriften für die Arbeitsstätten; außerdem ist mit dem Gewerbeaufsichtsamt zu klären, ob Nachtarbeit oder Sonntagsarbeit möglich ist. Das Gewerbeaufsichtsamt überprüft außerdem die Einhaltung der Baustellenverordnung (BaustellV);
3.2 Erforderliche Genehmigungen und zuständige Stellen
311
–
die Umweltämter bestehen auf Einhaltung von Lärmschutzmaßnahmen nach dem BImSchG;
–
Bei Einbau von Beton nach den Überwachungsklassen 2 und 3 gemäß DIN 1045-3 (früher B-II-Baustelle) muss eine Anmeldung bei der Güteüberwachung Beton oder anderen zugelassenen Stellen erfolgen.
3.2.3 Arbeiten an Sonn- und Feiertagen sowie Nachtarbeit Die Umsetzung von Baumaßnahmen verlangt häufig die Ausführung von Bauleistungen auch in Zeiten, die außerhalb der regulären Arbeitszeiten liegen. Gründe dafür liegen häufig in terminlichen oder bauablaufbedingten Zwängen, wie zum Beispiel. –
die Fertigstellung einer Bauleistung bis zu einem bestimmten Termin (terminsichernde Maßnahmen),
–
die Absicherung von zeitaufwendigen Großbetonagen oder
–
die Ausführung von Bauleistungen im Zusammenhang mit dafür erforderlichen Straßenoder Gleissperrungen, die ausschließlich nachts oder an Wochenenden genehmigungsfähig sind.
Bei Nachtarbeit sowie Arbeiten an Sonn- und Feiertagen sind vor allem die Belange des Arbeitszeitgesetztes (ArbZG) sowie des Lärmschutzes (BImSchG) zu beachten. In der Regel sind behördliche Ausnahmegenehmigungen erforderlich, wenn diese Vorschriften nicht eingehalten werden. Es wird dazu angeraten, rechtzeitig die zuständigen Behörden ausfindig zu machen, Kontakt aufzunehmen und dabei zu versuchen, die jeweiligen Belange einvernehmlich zu klären. 3.2.3.1 Allgemeines Transporte von und zur Baustelle spielen bei der Einrichtung, Unterhaltung und Räumung der Baustelle sowie bei der Belieferung mit Material und Großgeräten eine wichtige Rolle. Neben Einschränkungen bei Großraum- und Schwerlasttransporten sind dabei zeitabhängige Fahrverbote von LKW zu beachten. Grundsätzlich ist es Arbeitnehmern gemäß § 9 Abs. 1 ArbZG untersagt, an Sonn- und gesetzlichen Feiertagen in der Zeit von 0.00 Uhr bis 24.00 Uhr, also in einem Zeitraum von 24 Stunden, zu arbeiten. Im regelmäßigen Schichtbetrieb kann der Beginn oder das Ende der Arbeiten an Sonn- und Feiertagen um sechs Stunden nach vorne oder hinten verschoben werden, wenn für die auf den Beginn der Ruhezeit folgenden 24 Stunden der Betrieb ruht. Für gewerbliche Kraftfahrzeugführer kann diese Arbeitsruhe um bis zu zwei Stunden vorverlegt werden. Demnach beginnt die Sonntagsarbeit für gewerbliche Kraftfahrer frühestens am Sonnabend 22.00 Uhr und endet dann bereits am Sonntag um 22.00 Uhr (vgl. auch Sonntagsfahrverbot gemäß § 30 Straßenverkehrsordnung). Das Fahrverbot für LKW nach StVO mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 7,5 t (z. B. LKW-Belieferung von Baustellen) gilt in Deutschland gemäß § 30 StVO grundsätzlich an Sonn- und Feiertagen von 0.00 Uhr bis 22.00 Uhr. Ähnliche Regelungen gelten gemäß Ferienreiseverordnung (FerReiseV) auch an Sonnabenden in den Haupt-Ferienzeiten (01.07. bis 31.08.) im Zeitraum von 7.00 Uhr bis 20.00 Uhr für ausgewählte Autobahnen und Bundesstraßen (Ferienreiseverbot). Eine Auflistung der gesperrten Strecken findet sich in der FerReiseV.
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3 Planung der Baustelleneinrichtung
Ausnahmegenehmigungen vom Sonn- und Feiertagsfahrverbot gemäß § 46 StVO können in bestimmten Einzelfällen bei den örtlichen Straßenverkehrsbehörden beantragt werden. Darüber hinaus gelten erweiterte Einschränkungen für Großraum- und Schwerlasttransporte281. Grundsätzlich werden vier Arten dieser Transporte unterschieden: Großraumtransporte (große Abmessung, kleine Last; z. B. Heizkessel), Schwertransporte (kleine Abmessung, große Last, z. B. Fertigteile, Kranballastelemente), Großraum- und Schwertransporte (große Abmessung, große Last; z. B. Turbinen) sowie Langtransporte (Längen über 20 m; z. B. Stahlträger, Holzbinder, Rohre). Grundlage für die Genehmigung ist der § 29 Abs. 3 der Straßenverkehrsordnung (StVO). Voraussetzung für eine Erlaubnis nach § 29 Abs. 3 StVO ist jedoch eine Ausnahmegenehmigung nach § 70 StVZO. Dabei ist zu beachten, dass die weiterführende Vorschriftenlage in den einzelnen deutschen Bundesländern unterschiedlich ist. Vereinfachend kann davon ausgegangen werden, dass gemäß der genannten Vorschriften eine Genehmigung bereits bei Überschreitung eines der nachfolgenden Kriterien erforderlich wird:
–
Gesamtgewicht des LKW über 40 t 282,
–
Gesamthöhe des LKW über 4,00 m,
–
Gesamtbreite des LKW über 2,55 m.
Großraum- und Schwerlasttransporte sind gemäß der Richtlinie zum Antrags- und Genehmigungsverfahren für die Durchführung von Großraum- und Schwertransporten (RGST 92) nur zu bestimmten Zeiten, in der Regel montags 9.00 Uhr bis freitags 15.00 Uhr, ausgenommen der Zeiten 6.00 Uhr bis 8.30 Uhr sowie 15.30 Uhr bis 19.00 Uhr, und auf bestimmten Verkehrswegen genehmigungsfähig. In der Urlaubszeit (01.07. bis 31.08.) sowie an gesetzlichen Feiertagen sind Transporte meist nur von Montagabend bis Freitagfrüh, jeweils 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr, zulässig. Demnach können Großraum- und Schwerlasttransporte in diesem Zeitraum nur an 4 x 8 h pro Woche durchgeführt werden. Diese Einschränkungen können den Feinterminplan, z. B. von großgeräteintensiven Bauabläufen oder der Montage von Fertigteilen, maßgeblich beeinflussen. Für Transportbreiten von mehr als 3,50 m ist zumeist darüber hinaus außerhalb von Bundesautobahnen Polizeibegleitung erforderlich. Teilweise genügen auch mit Hinweiszeichen ausgestattete Begleitfahrzeuge (BF2 bzw. BF3). Genehmigungen erteilt das zuständige Ordnungsamt, die Antragstellung erfolgt in der Regel über das Internetportal VEMAGS 283 (www.vemags.de).
281
Großraum- und Schwertransporte sind Frachtguttransporte, die gemäß StraßenverkehrsZulassungs-Ordnung (StVZO) nicht maß- und/oder gewichtsgerecht sind: höchstzulässige Breite gemäß StVZO: i. d. R. 2,55 m, höchstzulässige Länge gemäß StVZO: je nach Fahrzeugtyp 15,50 m bis 18,75 m (vgl. § 32 StVZO Abmessungen von Fahrzeugen und Zügen); höchstzulässige Achslast gemäß § 34 StVZO Achslast und Gesamtgewicht (Kennzahl für Einzelachslast: 10,0 t). 282 Beispiel: Gesamtgewicht Zugmaschine mit Sattelauflieger: 22 t, maximale Zuladung ohne Genehmigung (40 t – 22 t =) 18 t. 283 VEMAGS = Verfahrensmanagement für Großraum- und Schwertransporte.
3.2 Erforderliche Genehmigungen und zuständige Stellen
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3.2.3.2 Arbeiten an Sonn- und Feiertagen Das Arbeitszeitgesetz lässt zum Verbot der Arbeit an Sonn- und Feiertagen gemäß § 10 ArbZG eine Vielzahl an Ausnahmen zu. Diese Ausnahmen sind jedoch gemäß ArbZG grundsätzlich genehmigungspflichtig. Für die Baubranche treffen häufig Ausnahmen gemäß § 10 Abs. 1 Nr. 2 ArbZG (Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung in Sperrpausen) zu sowie Ausnahmen gemäß §§ 13 bis 15 ArbZG (z. B. Arbeiten, deren Unterbrechung erhebliche Schwierigkeiten bereiten). Für den Fall von genehmigter Arbeit an Sonn- und Feiertagen sind folgende Vorgaben zu beachten: –
Trotz Sonn- und Feiertagsarbeit sind mindestens 15 Sonntage im Jahr frei zu halten.
–
Für die Arbeit am Sonntag ist ein Ausgleich durch einen freien Werktag innerhalb von 2 Wochen, bei Feiertagen innerhalb von 8 Wochen zu schaffen.
–
Vorgaben von gültigen Tarifverträgen oder Betriebsvereinbarungen sind einzuhalten.
Für die Genehmigung ist ein zumeist formloser Antrag auf Genehmigung einer Ausnahme der Sonn- und Feiertagsarbeit bei der zuständigen Behörde zu stellen, an der das Unternehmen seinen (Haupt-)Betriebssitz hat. In der Regel sind dafür, wie auch für die Überwachung der Arbeiten an Sonn- und Feiertagen, die nach Landesrecht zuständigen Behörden (in der Regel Arbeitsschutzämter, je nach Bundesland z. B. Landesamt für Gesundheit und Arbeitsschutz, Staatliches Amt für Arbeitsschutz, Landesamt für Arbeitssicherheit, teilweise auch die Landesdirektionen oder auch Stadtverwaltungen oder Landratsämter) 284 zuständig. Auf einzuhaltende Fristen ist zu achten (in der Regel Einreichung 10 Arbeitstage vor Beantragungsbeginn). Der Antrag sollte folgende Fragestellungen beantworten: Wann ist die Sonn- und Feiertagsarbeit geplant? Wo? Welche Leistungen sind auszuführen? Welche Umstände führen zur Notwendigkeit? Warum ist die Arbeit nicht an Werktagen ausführbar? Welcher Schaden kann durch die Sonn- und Feiertagsarbeit vom Unternehmen abgewendet werden? Wie viele Arbeitnehmer sind betroffen? Liegt eine Zustimmung des Betriebsrates vor? 3.2.3.3 Nachtarbeit Als Nachtarbeit definiert sich gemäß § 2 ArbZG jede Arbeit zwischen 23.00 Uhr und 6.00 Uhr (Nachtzeit). Außerdem muss sie mindestens 2 Stunden in dieser genannten Zeitspanne andauern. In der Regel darf nur 8 Stunden in der Nacht gearbeitet werden, nur in Ausnahmefällen 10 Stunden (§ 8 ArbZG). Eine behördliche Genehmigung für die Nachtarbeit ist grundsätzlich nicht notwendig, solange die Rahmenbedingungen eingehalten werden (Tarifvertrag, Zustimmung Betriebsrat, Jugendarbeitsschutzgesetz usw.). 3.2.3.4 Nachtlärm sowie Lärm an Sonn- und Feiertagen An Sonn- und Feiertagen sowie bei Nachtarbeiten sind neben den grundsätzlichen Genehmigungen gemäß ArbZG auch behördliche Genehmigungen für möglicherweise durch diese Arbeiten überschrittene Grenzwerte der Geräuschentwicklung (Lärm) erforderlich. Auf den Ab-
284
Weitere Hinweise sind gegebenenfalls auch in den auf Grund dieses Gesetzes erlassene Rechtsverordnung zu finden (z. B. Arbeitszeitzuständigkeitsverordnung – ArbZGZustVO).
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3 Planung der Baustelleneinrichtung
schnitt 2.6.8, Lärmschutz, S. 250, in dem die allgemeinen Vorschriften und Möglichkeiten zur Einhaltung der Grenzwerte dargestellt sind, wird ausdrücklich verwiesen. Der Schutz der Nachtruhe ist im Landes-Immissionsschutzgesetz (LImSchG) geregelt. Danach sind in der Zeit von 22:00 Uhr bis 6:00 Uhr grundsätzlich alle Betätigungen verboten, die geeignet sind, die Nachtruhe zu stören. Gemäß ArbZG, insbesondere aber auch des Gesetzes über den Schutz der Sonn- und Feiertage (Feiertagsgesetz - FTG) ist gleichermaßen an Sonntagen entsprechende Feiertagsruhe einzuhalten. Darüber hinaus können gemäß § 9 Abs. 2 LImSchG, gemäß § 7Abs. 2 der 32. BundesImmisionsschutzverordnung (BImSchV) und gemäß § 24 Bundes-Immisionsschutzgesetz (BimSchG) auf Antrag Ausnahmen von dem Verbot zugelassen werden, wenn die Ausübung der Tätigkeit während der Nachtzeit im öffentlichen Interesse oder im überwiegenden Interesse eines Beteiligten liegt (Nachtarbeitsgenehmigungen). Ein öffentliches Interesse liegt beispielsweise bei wiederkehrenden Instandsetzungsarbeiten an öffentlichen Ver- und Entsorgungssystemen oder Gleiskörpern vor. Gleiche Ausnahmen können gemäß ArbZG und FTG für lärmintensive Arbeiten an Sonn- und Feiertagen erteilt werden. Die zuständigen Genehmigungsbehörden sind in der Regel die kommunalen Behörden (z. B. Umweltämter der Stadtverwaltungen), teilweise auch die Bezirksregierungen oder Landratsämter. Normalerweise sind bereits im Internetauftritt dieser Behörden entsprechende Antragsformulare erhältlich. Darin enthalten sind üblicherweise alle erforderlichen Angaben sowie einzuhaltende Fristen. Zu beachten ist, dass Planungsgründe oder terminliche Probleme generell keine Ausnahme vom Nachtarbeitsverbot rechtfertigen.
3.3 Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination Nach der Baustellenverordnung (BaustellV) ist der Bauherr verpflichtet, Sicherheit und Gesundheitsschutz auf der Baustelle (soweit die Baustelle unter die BaustellV fällt) zu koordinieren. Im Einzelnen hat er dazu bei größeren Baustellen –
einen Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan (SiGe-Plan),
–
eine Unterlage für spätere Arbeiten an der baulichen Anlage zusammenzustellen,
–
einen Koordinator für die Koordinierung der Belange nach der BaustellV während der Bauzeit zu bestellen und
–
die Baustelle der zuständigen Behörde mindestens 14 Tage vor Beginn der Baustelleneinrichtung anzuzeigen.
Generell kann er die Arbeiten selbst durchführen oder durch einen geeigneten Dritten ausführen lassen. Da der Koordinator nach BaustellV die verschiedenen, auf der Baustelle tätigen Unternehmer hinsichtlich Sicherheits- und Gesundschutz zu koordinieren hat, sollte er rechtzeitig darauf achten, dass alle von den verschiedenen Unternehmern gemeinsam genutzten Einrichtungen der Baustelle übergeordnet geplant und auch rechtzeitig bereitgestellt werden. Dies bezieht sich insbesondere auf Gerüste und Absturzsicherungen, Verkehrsflächen, Zugänge und Zäune, Meldelinien und Maßnahmen für den Brandschutz und die Erste Hilfe. Die gemeinsam genutzten Einrichtungen sollten übergeordnet durch den Bauherrn bereitgestellt werden. Der Bauherr sollte dies in der Ausschreibung konkret darlegen. Außerdem sollte eine Baustellenordnung,
3.4 Ablauf der Baustelleneinrichtungsplanung
315
der SIGE-Plan und ggf. andere Unterlagen, die Sicherheit und Gesundheitsschutz betreffen, zum Bestandteil der Ausschreibungsunterlagen gemacht werden. Damit können die jeweiligen Festlegungen in den privatrechtlichen Bauvertrag eingebunden werden. Falls der Bauherr Gerüste zur gemeinsamen Nutzung durch verschiedene Unternehmen zur Verfügung stellt, wird er diese Leistungen als eigene Vergabeeinheit (Gerüstbau) vorsehen. Andere Teile der Leistungen wird er häufig dem Rohbau-Unternehmer zuweisen. Damit der Koordinator seine Koordinierungsaufgaben erfüllen kann, wird er in engem Kontakt mit den einzelnen Bauunternehmen deren Maßnahmen hinsichtlich Sicherheit und Gesundheitsschutz mit den Maßnahmen des Bauherrn sowie der anderen Unternehmen abstimmen. Diese Koordinierungsaufgaben werden erleichtert, wenn die Unternehmer vertraglich verpflichtet werden, ihre eigene Gefährdungsbeurteilung dem Koordinator zur Verfügung zu stellen. Hinsichtlich der Planung der Baustelleneinrichtung sollte daher jeder Unternehmer die Ausschreibungsunterlagen genau durchsehen, um hieraus Erkenntnisse für seine eigene Baustelleneinrichtungsplanung zu erhalten.
3.4 Ablauf der Baustelleneinrichtungsplanung Die Planung der Baustelleneinrichtung kann bei üblichen Bauvorhaben in Abhängigkeit des Baufortschritts in drei Phasen gegliedert werden. –
Phase 1: Planung der Baustelleneinrichtung bis zur Auftragsvergabe
–
Phase 2: Planung der Baustelleneinrichtung nach Auftragsvergabe bis zum Baubeginn
–
Phase 3: Fortschreibung der Baustelleneinrichtung nach Baubeginn
3.4.1 Phase 1: Planung der Baustelleneinrichtung bis zur Auftragsvergabe Für die Ermittlung des Angebotspreises müssen in der ersten Phase (Planung der Baustelleneinrichtung bis zur Auftragsvergabe) unter anderem die Grundlagen des gewählten Bauverfahrens sowie der Bauablauf festgelegt werden. Damit im Zusammenhang steht die Planung der Baustelleneinrichtung. Dazu muss ein Grobkonzept entwickelt werden, in dem der grundsätzliche Bauablauf, das gewählte Bauverfahren sowie der Einsatz von Großgeräten unter Beachtung der örtlichen Gegebenheiten berücksichtigt sind. Dieser Planungsschritt ist erforderlich, um die Grundlagen für die Kalkulation (Einsatzdauer sowie Leistungs- und Kostenansätze für Personen und Geräte) zu bestimmen.
3.4.2 Phase 2: Planung der Baustelleneinrichtung nach Auftragsvergabe bis zum Baubeginn Die zweite Phase (Planung der Baustelleneinrichtung nach Auftragsvergabe bis zum Baubeginn) beinhaltet die ausführungsreife Planung der Baustelleneinrichtung. Das in der ersten Phase entwickelte Konzept wird weiter vervollständigt und konkretisiert bzw. unter Berücksichtigung eventueller, neuer Entscheidungen zu den Bauverfahren grundsätzlich neu überarbeitet. Unternehmensinterne Anlaufgespräche, Baufeldbesichtigungen sowie Abstimmungen mit dem Bauherrn bzw. seinen Planern liefern wichtige Informationen für die Planung der Elemente der Baustelleneinrichtung sowie der Erstellung des Baustelleneinrichtungsplanes. Nachfolgend
316
3 Planung der Baustelleneinrichtung
werden für diese zweite Phase sieben Teilschritte definiert, die zum Erfolg des Planungsprozesses führen (vgl. Bild 3.1). Grobkonzept der Baustelleneinrichtung Wahl des Bauverfahrens Kalkulation der Baustelleneinrichtung
Für die Planung der Baustelleneinrichtung können zu diesem Zeitpunkt die Annahmen und Ergebnisse aus der Angebotsphase des Bauobjektes genutzt werden.
1. Übergabe der Projektunterlagen aus der Angebotsphase
Grundlage der Baustelleneinrichtungsplanung sind die Ergebnisse der Arbeitsvorbereitung zu folgenden Punkten:
2. Durchführung eines internen Projektanlaufgespräches
- Ressourcenplanung (Personal, Maschinen, Nachunternehmer, Material, Betriebsmittel)
Projektleiter
- Bauablaufplanung (Terminplan) - Gefährdungsanalyse
Bauleiter
- Umweltschutzplanung
Polier
Arbeitsvorbereitung
Sicherheitsfachkraft
Bauhof
- Arbeitskalkulation - Mengenermittlungen - Schalungsplanung
Einkauf
- kalkulatorischer Verfahrensvergleich
Kalkulation
3. Baufeldbesichtigung (siehe Checkliste 1 in Abschnitt 3.6.1)
4. Abstimmung der Randbedingungen mit dem Bauherrn
5. Planung der Elemente der Baustelleneinrichtung (siehe Kapitel 2 und Checkliste 2 in Abschnitt 3.6.2) 6. Detailplanung und Erstellung des BE-Planes (siehe auch Kapitel 2 und Abschnitt 3.5)
7. Freigabe des BE-Planes durch den Bauherrn
Beschreibung der Elemente (siehe Abschnitt 2.2) - Großgeräte - Gebäude und Container - Verkehrs- und Transportwege - Lagerflächen - Medienversorgung - Baustellensicherung - Schutz- und Arbeitsgerüste Koordination des Bauherren: - SiGeKo, Bauherrenbauleiter
Fortschreibung des BE-Planes bei Bedarf
Bild 3.1: Ablauf der Baustelleneinrichtungsplanung (schematische Darstellung)
3.4 Ablauf der Baustelleneinrichtungsplanung
317
3.4.2.1 Teilschritt 1: Übergabe der Projektunterlagen aus der Angebotsphase Mit der Übergabe der Unterlagen aus der Angebotsphase werden alle bislang gesammelten Informationen, die Vertragsunterlagen, Absprachen aus der Vertragsverhandlung sowie sonstige durch den Bauherrn oder das Bauunternehmen getroffene Festlegungen der zuständigen Person (Bauleiter, Arbeitsvorbereiter) übergeben. Diese Unterlagen sind Ausgangspunkt für die weitere Planung der Baustelleneinrichtung. 3.4.2.2 Teilschritt 2: Durchführung eines internen Projektanlaufgespräches In einem internen Projektanlaufgespräch werden alle in die Ausführung der Baumaßnahmen einbezogenen Personen und Abteilungen über die anstehende Bauaufgabe informiert. Teilnehmer sind neben dem verantwortlichen Bauleiter der Oberbauleiter und alle in das Projekt involvierte Personen und Abteilungen (Arbeitsvorbereitung, Kalkulation usw.). Übergeordnetes Ziel ist die Bereitstellung eines einheitlichen Informationsstandes für alle Beteiligten. Gleichzeitig werden in diesem Gespräch die wichtigsten organisatorischen Zuständigkeiten sowie grundsätzliche Randbedingungen zur Umsetzung der Baumaßnahme festgelegt. 3.4.2.3 Teilschritt 3: Baufeldbesichtigung Grundlage für die Planung der Baustelleneinrichtung sollte immer eine Baufeldbesichtigung sowie eine umfassende Informationsrecherche über die Randbedingungen der Baumaßnahme sein. Die Baufeldbesichtigung sollte vom Bauleiter selbst durchgeführt werden. Sofern eine eigenständige Abteilung Arbeitsvorbereitung im Unternehmen existiert, ist diese mit einzubinden. Vor Ort sollte grundsätzlich die vorhandene Situation erfasst, der verfügbare Lageplan auf Richtigkeit geprüft und gegebenenfalls ergänzt werden. Daher sind Vermessungsgeräte (Maßband, Nivelliergerät usw.) mitzunehmen. Die Anfertigung von Fotos kann dabei sehr nützlich sein, um spätere Baufeldbesichtigungen zu vermeiden. Weiterhin ist besonderes Augenmerk auf die Richtigkeit der vertraglich zugesicherten Randbedingungen vor Ort sowie die Umsetzbarkeit der während des Projektanlaufgespräches getroffenen Annahmen zu legen. Die Checkliste 1 (vgl. Abschnitt 3.6.1, S. 331) stellt ein Instrument dar, um bei der Baufeldbesichtigung alle später erforderlichen Informationen zu erfassen. Im Rahmen der Informationsrecherche sind weiterhin alle Informationsträger des eigenen Unternehmens zu konsultieren, die bereits relevante Kenntnisse über das Bauvorhaben haben (z. B. Bauleiter, die in der Nähe des Baufeldes bereits Baumaßnahmen betreut haben). Je nach Sachlage können auch Gespräche mit unternehmensfremden Personen, z. B. mit den Grundstücksnachbarn des Baufeldes, dienlich sein. Dabei geht es immer darum, möglichst alle relevanten Randbedingungen zum Bauvorhaben, insbesondere aber zum konkreten Baufeld, zu erfassen. 3.4.2.4 Teilschritt 4: Abstimmung der Randbedingungen mit dem Bauherrn Falls sich Rahmenbedingungen der Baustelle gegenüber den Ausschreibungs- und Vertragsunterlagen vor Ort anders oder verändert darstellen und dies maßgeblich die Situation für den geplanten Bauablauf verändert, sind die Differenzen in einem Gespräch mit dem Bauherrn abzustimmen. Weiterhin ist es empfehlenswert, die Kernpunkte der Baustelleneinrichtung, die ge-
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3 Planung der Baustelleneinrichtung
wählten Bauverfahren sowie sicherheitstechnische Belange mit dem Bauherrn bzw. dessen Koordinator gemäß § 3 Abs. 1 BauStellV (SiGeKo) abzustimmen. Ansprechpartner dafür ist meist der zuständige Bauherrenbauleiter (Architekt). Auch Abstimmungsgespräche mit der Berufsgenossenschaft können hilfreich sein. 3.4.2.5 Teilschritt 5: Planung der Elemente der Baustelleneinrichtung Mit den Erkenntnissen aus dem internen Projektanlaufgespräch sowie der Baufeldbesichtigung müssen die Elemente der Baustelleneinrichtung unter Berücksichtigung der weiteren Zwischenergebnisse der Arbeitsvorbereitung bestimmt und deren räumliche Lage geplant werden (z. B. Anordnung der Großgeräte, Baustraßen, Container, Lagerflächen). Dafür liegen zwei Arbeitshilfen vor, die den Planer der Baustelleneinrichtung bei der Zusammenstellung aller erforderlichen Informationen unterstützen sollen. Eine Arbeitshilfe ist die im Kapitel 2 dieses Buches zusammengefasste Beschreibung der wichtigsten Elemente der Baustelleneinrichtung. Diese fasst die wichtigsten Fakten zusammen, die bei der Planung der einzelnen Elemente berücksichtigt werden müssen. Im Einzelnen wurde jedes Element kurz beschrieben, deren Auswahlkriterien und Dimensionierung erläutert und deren Anwendung durch praxisnahe Hinweise sowie durch die zu beachtenden Vorschriften und Regeln ergänzt. Eine weitere Arbeitshilfe ist die in Abschnitt 3.6.2, S. 335 enthaltene Checkliste 2. Diese soll alle Informationen bereitstellen, die zusätzlich für die nachfolgend beschriebene Detailplanung der Baustelleneinrichtung erforderlich werden. Sie hinterfragt vor Planungsbeginn offene Problemstellungen, deren Lösung weder durch die Baufeldbesichtigung noch durch das Projektanlaufgespräch geklärt werden können. Unter Beachtung der Checklisten 1 und 2 stehen nunmehr alle wichtigen Informationen bereit, die für die Planung der Baustelleneinrichtung sowie die Aufstellung des Baustelleneinrichtungsplanes erforderlich sind. Die Baustelleneinrichtungsplanung greift weiterhin auf die Ergebnisse der Arbeitsvorbereitung mit ihren Instrumenten, wie Mengenermittlung, Ressourcenplanung, Bauablaufplanung, Gefährdungsbeurteilung, Umweltschutzplanung, Arbeitskalkulation, Schalungsplanung oder kalkulatorischer Verfahrensvergleich zurück. Die Koordination und Verantwortung für die Planung der Baustelleneinrichtung sollte der projektverantwortliche Bauleiter haben. Wird der Entwurf der Baustelleneinrichtung von einer zentralen Abteilung für Arbeitsvorbereitung vorgenommen, so empfiehlt es sich, bereits sehr frühzeitig und regelmäßig den mit der Ausführung beauftragten Bauleiter, eventuell auch die Poliere, mit heranzuziehen und deren Erfahrungen und Vorstellungen mit zu berücksichtigen. 3.4.2.6 Teilschritt 6: Detailplanung und Erstellung des Baustelleneinrichtungsplanes Die Detailplanung der Elemente der Baustelleneinrichtung sowie die Erstellung des Baustelleneinrichtungsplanes stehen im direkten Zusammenhang mit den Ergebnissen der vorangestellten Teilschritte, insbesondere mit den ausgewählten Elementen der Baustelleneinrichtung und den Ergebnissen der Checklisten 1 und 2. Sie ist häufig ein iterativer Prozess, der von gerätespezifischen, wirtschaftlichen und sicherheitsrelevanten Kriterien beeinflusst wird. Dabei sind bei jeder Entscheidung auch die Auswirkungen auf benachbarte Bereiche der Baustelleneinrichtungsplanung zu berücksichtigen. Wichtige Grundlagen, wie die allgemeine Vorgehensweise bei der Detailplanung und bei der Erstel-
3.4 Ablauf der Baustelleneinrichtungsplanung
319
lung des Baustelleneinrichtungsplanes, werden bei den einzelnen Elementen im Kapitel 2 näher beschrieben. Das Ergebnis der Detailplanung ist der endgültige Baustelleneinrichtungsplan (vgl. Abschnitt 3.5, Der Baustelleneinrichtungsplan, S. 320), gegebenenfalls ergänzt durch weitere Detailpläne in einem kleineren Maßstab (1 : 50; 1 : 10 oder noch kleiner). 3.4.2.7 Teilschritt 7: Freigabe des Baustelleneinrichtungsplanes durch den Bauherrn Der erarbeitete Baustelleneinrichtungsplan stellt die Grundlage für die Einrichtung der Baustelle, aber auch für die Koordination der Arbeitsprozesse verschiedener Unternehmen, dar. Eine Veränderung der Randbedingungen führt oft zu Störungen des Bauablaufes. Dies wiederum kann zu einer Erhöhung des wirtschaftlichen Risikos und der Reduzierung der Arbeitssicherheit auf Baustellen führen. Eine Freigabe des Baustelleneinrichtungsplanes durch den Bauherrn fixiert die Planung und schafft eine Grundlage für etwaige Ansprüche bei einer nachträglichen Veränderung, falls diese durch den Bauherrn gefordert wird.
3.4.3 Phase 3: Fortschreibung der Baustelleneinrichtung nach Baubeginn Die dritte Phase der Planung der Baustelleneinrichtung (Fortschreibung der Baustelleneinrichtung nach Baubeginn) hat hauptsächlich deren Fortschreibung nach Baubeginn zum Inhalt. Dies kann durch zusätzliche oder geänderte Bauleistungen (§ 2 Nr. 5 und § 2 Nr. 6 VOB/B) und damit geänderte Bauverfahren oder durch sonstige geänderte Randbedingungen (z. B. Winterbau) erforderlich werden. Dabei gelten die für die Phase 2 genannten Grundsätze. Die notwendige Unterhaltung und Kontrolle der Baustelleneinrichtung sollte in der Baustelleneinrichtungsplanung mit aufgeführt werden. Außerdem ist darauf hinzuweisen, dass im Rahmen von schlüsselfertigen Baumaßnahmen häufig nach der Herstellung des Rohbaus der Baustelleneinrichtungsplan maßgeblich geändert werden muss. So werden insbesondere die Hochbaukrane abgebaut und die Baugruben verfüllt. Stattdessen werden Fassaden-Standgerüste und Bauaufzüge erforderlich. Für die Subunternehmer werden weiterhin Flächen für Tagesunterkünfte und Materialcontainer benötigt. Gleichzeitig hat die Erstellung der Außenanlagen, der endgültigen Wege und Plätze usw. einen maßgeblichen Einfluss auf die zur Verfügung stehende Fläche der Baustelleneinrichtung. Häufig sind auch die Phasen des Roh- und Ausbaus bei Baumaßnahmen nicht mehr eindeutig voneinander zu trennen. Im Ergebnis gehen die drei genannten Phasen häufig fließend ineinander über, wobei der Baustelleneinrichtungsplan ständig angepasst und weiterentwickelt werden muss. In solchen Fällen sind BE-Pläne häufig in Form von Bauphasenplänen notwendig, in denen die spezifischen Anforderungen an die Baustelleneinrichtung zu den unterschiedlichen Bauphasen dargestellt sind.
3.5 Der Baustelleneinrichtungsplan
320
3.5 Der Baustelleneinrichtungsplan 3.5.1 Grundlagen der Planerstellung In dem Baustelleneinrichtungsplan sind die Lage und die Standflächen aller Elemente festgelegt. Die wichtigsten Elemente sind: –
Großgeräte: Krane, Autobetonpumpen, ggf. auch Geräte des Spezialtiefbaus, Bagger, Radlader sowie Misch- und Aufbereitungsanlagen;
–
Sozial- und Büroeinrichtungen, Magazine: Büro-, Unterkunfts-, Sanitär- und Sanitätscontainer, Unterkünfte sowie sämtliche Magazine;
–
Verkehrsflächen und Transportwege: Baustraßen, Zu- und Ausfahrten, Werk- und Bearbeitungsflächen, Lager- und Stellflächen sowie Bauaufzüge;
–
Medienversorgung und Entsorgung: Anschluss- und Verteilerschränke der Stromversorgung, Zapfstellen für Wasser, Abwasserentsorgung, einschließlich sämtlicher Leitungsführungen, Stellflächen für Abfallcontainer, ggf. mobile Tankanlagen, Kommunikationsanlagen sowie Druckluftversorgung;
–
Baustellensicherung: Baustellenbeleuchtung, Bauzäune, Zugangseinrichtungen, Gerüste, Absturzsicherungen, Baum- und Gewässerschutz, Winterbaumaßnahmen sowie Maßnahmen des Brand- und Lärmschutzes;
–
sonstige Elemente: Baugruben, Gräben, Verbaue, Böschungen, Grundwasserabsenkungsanlagen, bestehende Leitungen, Schächte usw.
Die Ausgangsbasis für Baustelleneinrichtungspläne sollten nach Möglichkeit Übersichtspläne des Architekten, bei Baustellen mit einem Gefälle von mehr als 2 % auch eingemessene Höhenpläne des Baugeländes, sein. Aus diesen Plänen können im Regelfall die angrenzende Bebauung, vorhandene Verkehrswege und Geländeunregelmäßigkeiten (Gräben, Böschungen usw.) entnommen werden. Für die Positionierung der Elemente der Baustelleneinrichtung sind die Lage und die Geometrie des zu errichtenden Bauwerks sowie des Baufeldes von Bedeutung. Die Lage des Bauwerks und die Baufeldgrenzen müssen mit Bezug auf Grundstücksgrenzen oder Vermessungspunkte in den Baustelleneinrichtungsplan eingezeichnet sein. Die Bemaßung der Gebäudeachsen, des Baufeldes und der Sicherheitsabstände sollte in einen Baustelleneinrichtungsplan ebenfalls von Anfang an mit eingezeichnet werden. Sinnvoll erscheint weiterhin, dass aus den Planunterlagen des Projektes nachfolgende Angaben maßstäblich in den Baustelleneinrichtungsplan übertragen werden: –
Geländeform: Höhenlinien, Einschnitte, Wasserläufe, Gräben usw.
–
zu schützende Vegetation: Bäume, Schutzgebiete, Uferlinie, ggf. Hochwasserstände usw.
–
Erschließung des Baugeländes: Straßen mit Breitenangaben und Richtungspfeilen sowie einer örtlichen Einordnung bzw. Straßennamen, Versorgungsleitungen für Wasser und Strom, Entwässerungsleitungen, ggf. Hochspannungsleitungen. Mögliche Entnahme- und Einleitungsstellen sind besonders zu kennzeichnen.
–
Grundstücksgrenzen;
–
Bebauung der Nachbargrundstücke einschließlich grober Angaben von Dach- und Giebelhöhen, eventuell vorhandene Bebauung auf dem Baugelände;
3.5 Der Baustelleneinrichtungsplan
–
321
Grundriss des zu erstellenden Bauwerks.
In diesen überarbeiteten Lageplan werden die einzelnen Elemente der Baustelleneinrichtung maßstabsgerecht eingetragen. Dabei ist zu beachten: –
Bei allen Elementen sind die wichtigsten Abmessungen einzutragen. Dabei ist die Bemaßung soweit durchzuführen, dass die Einrichtung im freien Gelände danach aufgebaut werden kann, das heißt, dass die Abstände von vorhandenen Festpunkten und Grenzen festzulegen sind, ebenso die Abstände vom künftigen Bauwerk.
–
Die einzelnen Elemente sind durch Symbole und Beschriftungen eindeutig zu kennzeichnen. Die Verwendung von Symbolen ist nur dann sinnvoll, wenn sie eindeutig und auch für Laien verständlich sind (vgl. Bild 3.5, S. 329).
–
Werden für die Aufstellung einzelner Anlagen genauere Angaben, zum Beispiel für die Herstellung von Fundamenten, benötigt, so sind dazu Detailzeichnungen M 1 : 50, 1 : 20, 1 : 10 oder 1 : 5 mit allen Maßen, den erforderlichen Aussparungen und sonstigen erforderlichen Angaben entweder auf dem Einrichtungsplan oder auf einem besonderen Detailplan darzustellen. Bei Verwendung besonderer Detailpläne sollte im Baustelleneinrichtungsplan an der entsprechenden Stelle auf diese hingewiesen werden.
–
Ist das Umsetzen eines Teils der Einrichtung während der Bauzeit vorgesehen (z. B. bei Kranen), so sind die sich dadurch ergebenden Änderungen in den Entwurf einzuzeichnen.
Das Planformat ist so zu wählen, dass alle Informationen dargestellt werden können. Brauchbare Maßstäbe für die Darstellung von Baustelleneinrichtungen im Grundriss sind: –
Maßstab 1 : 100 für kleinere Objekte und
–
Maßstab 1 : 200 für größere Objekte (Ingenieurbauwerke auch Maßstab 1 : 250)
Bei großen, längenorientierten Objekten (Linienbaustellen) des Tief-, Straßen- und Gleisbaus werden die Baustelleneinrichtungspläne im Maßstab 1 : 500 erstellt, die durch weitere Pläne im Maßstab 1 : 100 oder 1 : 200 ergänzt werden. Dazu kann eine Gesamtübersicht im Maßstab 1 : 2.500 oder 1 : 5.000 kommen, aus der die weitere Umgebung der teilweise örtlich verschiedenen Einrichtungsflächen und vor allem die Möglichkeiten für ihre Verkehrserschließung zu ersehen ist. Bei Baustellen, auf denen Krane oder Autobetonpumpen eingesetzt werden und somit die Höhe der Nachbarbebauung sowie des zu errichtenden Bauwerkes maßgebend werden kann, ist eine schematische Schnittdarstellung notwendig, welche die Bezüge der Geräte untereinander und in Bezug auf die Umgebungsbebauung darstellt (vgl. Bild 3.6, S. 330). Bezüglich des BE-Planes sei noch bemerkt, dass auch dieser Plan mit einem ordentlichen Planspiegel (Plankopf) analog beispielweise der Ingenieurbaupläne zu versehen ist. Darin sollten unter anderem der Maßstab, Ersteller, Freigabe, Datum der Erstellung sowie der Änderungsdienst (Index) vermerkt sein. Bei Veränderung der Anforderungen an die Baustelleneinrichtung sollte der Baustelleneinrichtungsplan fortgeschrieben werden. Dies gilt insbesondere, wenn mit Abschluss der Rohbauarbeiten die Hochbaukräne abgebaut werden und stattdessen die Baustelleneinrichtung an die Anforderungen der Ausbaugewerke angepasst wird.
3.5.2 Zusammenfassung der wichtigsten Arbeitsschritte Zusammenfassend sind nachfolgend nochmals die wichtigsten Schritte bei der Erstellung des Baustelleneinrichtungsplanes genannt.
322
3 Planung der Baustelleneinrichtung
–
Bereitstellung eines geeigneten Lageplanes mit Darstellung von Grundstücksgrenzen, ggf. Höhenlinien, Nachbarbebauung, Bewuchs, Straßen, Gewässer, Leitungen Dritter sowie sonstigen freizuhaltenden Flächen usw. Durchsicht und Prüfung des Leistungsverzeichnisses und der zu den Ausschreibungsunterlagen gehörenden Pläne daraus sind konstruktive Einzelheiten, besondere Auflagen und die einzuhaltenden Bautermine zu entnehmen.
–
Darstellung der zu errichtenden baulichen Anlage auf dem Lageplan mit dem maßgebenden Geschoss (KG oder EG) sowie sonstige maßgebende Bauteile (z. B. Auskragungen), Anschlüsse von Medienträgern, vorhandene Schächte usw.
–
Dimensionierung und Anordnung der Baugrube einschließlich Böschungen und Baugrubenverbau, der freizuhaltenden Sicherheitsabstände (vgl. Abschnitt 2.7.1, Sicherung von Baugruben und Gräben, S. 275) sowie ggf. der Geräte der Grundwasserhaltung (vgl. Abschnitt 2.7.2, Baugruben im Grundwasser, S. 292).
Grundsätzlicher Hinweis zu den Punkten (4) bis (7): Bei den Festlegungen für die Auswahl und Zuordnung der einzelnen Elemente untereinander und in ihrer Lage zum Bauwerk müssen neben der Beachtung der Lage zum Fertigungsschwerpunkt meist eine ganze Reihe von Verträglichkeitsbedingungen eingehalten werden (vgl. Tabelle 3.1). In den wenigsten Fällen lassen sich alle für die Anordnung der einzelnen Elemente wünschenswerten Gesichtspunkte optimal berücksichtigen. –
Dimensionierung und Anordnung der Großgeräte, insbesondere der Krane (vgl. Abschnitt 2.2, Großgeräte, S. 13), einschließlich Abschätzung der Kapazitäten (Personal, BRI, Bauzeit usw.), Autobetonpumpen, Bagger, Misch- und Aufbereitungsanlagen sowie Prüfung der bauverfahrenstechnischen Abhängigkeiten. Aus der Terminplanung und der zu erbringenden Bauleistung ergeben sich die erforderliche Belegschaftsstärke und die erforderlichen Geräteleistungen.
–
Dimensionierung und Anordnung der Verkehrsflächen und Transportwege sowie Sozialund Büroeinrichtungen (vgl. Abschnitt 2.4, Verkehrsflächen und Transportwege, S. 96 und Abschnitt 2.3, Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume, S. 68), insbesondere Baustraßen, Gehwege, Zu- und Ausfahrten, Be- und Entlademöglichkeiten, Parkplätze, Bearbeitungs- und Lagerflächen (für Schalung, Betonstahl, Mauersteine, Fertigteile, Oberboden, Erdaushub, Abfallcontainer, Wechselsilos usw.), Bauaufzüge sowie Büro-, Sanitär-, Unterkunfts- und Magazincontainer.
–
Dimensionierung und Anordnung der Medienversorgung und Entsorgung (vgl. Abschnitt 2.5, Medienversorgung und Entsorgung, S. 132), insbesondere Baustrom, Wasser und Abwasser einschließlich der Kreuzungsbereiche mit Verkehrsflächen (Über- oder Unterführungen), ggf. auch mobile Tankanlagen und Geräte der Druckluftversorgung; Erstellung eines Abfallkonzeptes und Darstellung von Flächen für Abfallcontainer.
–
Dimensionierung und Anordnung der Baustellensicherung sowie der Sicherheits- und Schutzeinrichtungen (vgl. Abschnitt 2.6, Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen, S. 195), insbesondere Bauzäune, Beleuchtungen, Absturzsicherungen (Treppen, Brücken, Abdeckungen usw.) sowie Baum- und Gewässerschutzmaßnahmen.
–
Erarbeitung eines Konzeptes für den Brandschutz (vgl. Abschnitt 2.6.7, S. 243), Lärmschutz (vgl. Abschnitt 2.6.8, S. 250), ggf. auch für Winterbaumaßnahmen (vgl. Abschnitt 2.6.11, S. 268).
3.5 Der Baustelleneinrichtungsplan
323
Plausibilitätsprüfung, insbesondere auf Funktionsfähigkeit der einzelnen Bauabläufe und deren Wirtschaftlichkeit. Tabelle 3.1: Zuordnungskriterien für die Elemente der Baustelleneinrichtung Element
Zuordnungskriterien
Turmdrehkrane
–
alle Teile des Bauwerks müssen durch Hochbaukrane erreicht werden
–
alle Lagerflächen müssen überstrichen werden
–
Material sollte möglichst ohne Übergabe von Kran zu Kran transportiert werden
–
Entladung von LKW möglich
–
jeder Kran bestreicht Arbeitsbereiche gleicher Arbeitsintensität
–
sollte Unterkünfte nicht überschwenken
–
ausreichende Sicherheitsabstände einhalten
–
Gleislänge an beiden Enden etwa 3,0 m verlängern
–
ausreichende Sicherheit zu Böschungskanten
–
nahe am Verbrauchsschwerpunkt
–
Zuteilstern mit LKW gut erreichbar
–
nahe am Bauwerk, kurze Wege für Arbeiter
–
außerhalb des Schwenkbereichs von Kranen
–
nahe bei Tagesunterkünften
–
Wasser und Abwasser gut anschließbar
Polierbüro
–
gute Übersicht auf Baustelle und Zufahrt
Baustraßen
–
gute und sichere Zufahrt
–
günstige Verkehrsführung
–
Entladepunkte nahe am Bauwerk
–
teilweise im Schwenkbereich von Hochbaukranen
–
Anordnung längsseits zum Bauwerk
–
Sicherheitsabstände (zu beweglichen Maschinen und Fußwegen)
–
im Schwenkbereich der Krane
–
direkt durch LKW anfahrbar (Entladung durch Fahrzeugkrane)
–
Zufahrtsmöglichkeit (mindestens Kleinlastwagen)
–
möglichst nahe bei Bearbeitungsschwerpunkten
–
Kontrollmöglichkeit vom Polierbüro aus
Kranbahn
Betonmischanlage
Tagesunterkünfte
Sanitäranlagen
Lagerflächen
Magazine
324
3 Planung der Baustelleneinrichtung
3.5.3 Fallbeispiel Nachfolgend wird anhand eines Beispieles ein Baustelleneinrichtungsplan entwickelt. Die Ergebnisse sind in Bild 3.2 bis Bild 3.5, S. 326 ff. dargestellt. Bei der dargestellten Baumaßnahme handelt es sich um einen fünfstöckigen Erweiterungsbau mit Kellergeschoss, der direkt an ein bestehendes Büro- und Laborgebäude angeschlossen werden soll. Damit sind bei der Baustelleneinrichtungsplanung sowohl Belange des Bauens im Bestand, als auch des allgemeinen Hochbaus zu berücksichtigen. Das Gebäude wird in monolithischer Stahlbetonbauweise hergestellt. Die Baugrube wird an zwei Seiten geböscht ausgeführt. Entlang der dritten, nördlichen Seite muss ein Berliner Verbau hergestellt werden. Dies wird notwendig, da der geringe Abstand zu der angrenzenden Hauptstraße und dem zu erhaltenden Baum keine Böschung zulässt. Auflagen aus der Baugenehmigung geben vor, dass die volle Nutzung der Straße während der Baumaßnahme sichergestellt werden muss. Entsprechend den Auflagen der Baugenehmigung sollen weiterhin zwei der drei Bäume erhalten und dementsprechend geschützt werden. Dies erfolgt durch die Abtrennung der Bäume vom übrigen Baufeld mittels Bauzäunen in einem Mindestabstand von 3,0 m vom Stamm. Falls eine Überfahrt über den Wurzelbereich notwendig wird, muss dafür eine Aufschüttung auf einem Geotextil in Höhe von 30 cm bis 40 cm realisiert werden. Aufgrund der Gebäudegeometrie und der sich aus dem Fertigstellungstermin ergebenden engen Terminplanung werden Standorte für zwei Krane (TDK 1 und TDK 2) untersucht. Hauptaugenmerk bei der Auswahl der Krane ist, dass ein Kran (TDK 1) das komplette Baufeld überstreichen kann und zeitgleich mit dem Aufbau der Baustelleneinrichtung montiert wird. Somit können Arbeiten für die Fundamente, die Bodenplatte und erste Arbeiten an den Kellerwänden erfolgen, ohne dass Vorhalte- und Betriebskosten für einen zweiten Kran anfallen. Der TDK 1 wird mit einem Abstand von 2,0 m zur jeweiligen Böschungskante aufgestellt. Damit ergibt sich eine benötigte Auslegerlänge von circa 45 m. Maßgebender Lastfall ist ein voller Betonkübel mit einem Volumen von 1,0 m³ (circa 2,8 t) beim Betonieren von Außenwänden, der von der Betonübergabestelle bis an die gegenüberliegende Bauwerksseite gefördert werden muss. Der zeitlich nach dem TDK 1 aufgestellte TDK 2 an der Westseite wird vorrangig für das Fördern von Schalungselementen und Bewehrungsmatten eingesetzt. Daher ist an dieser Stelle eine Lagerfläche eingerichtet. Diese Lagerfläche grenzt unmittelbar an die Nebenstraße. Gegebenenfalls kann so auch ein LKW direkt von der Nebenstraße aus entladen werden. Dafür ist jedoch eine temporäre halbseitige Sperrung der Straße erforderlich. Aufgrund dieser beiden Kranstandorte können kurze Kranspielzeiten mit dem TDK 2 beim Fördern von Schalungselementen und Betonstahl erreicht werden. Der TDK 1 kann ebenfalls auf diese Lagerfläche zugreifen, so dass eine Flexibilität der Förderwege gegeben ist. Eine weitere Lagerfläche befindet sich am südöstlichen Rand der Baustelle. Die Fläche ist deutlich kleiner als die erstgenannte Fläche und dient fast ausschließlich für das Abstellen von vormontierten, gereinigten Schalungselementen und Einbauteilen. Die zwei Turmdrehkrane werden in verschiedenen Höhen mit unterschiedlichen Auslegerlängen geplant. Damit kann eine Kollision der Ausleger vermieden werden. Der Turm des TDK 1 wird bedeutend höher als der Turm des TDK 2 gewählt, so dass Lasten über den Ausleger des TDK 2 gehoben werden können. Die unterschiedlichen Einsatzbereiche sowie die Maximallasten, kombiniert mit notwendigen Auslegerlängen, bedingen
3.5 Der Baustelleneinrichtungsplan
325
die verschiedenen Arten der geplanten Turmdrehkrane. Einerseits kommt ein Obendreher zum Einsatz, andererseits ein Untendreher als Schnellaufbaukran. Die Baustraße, die direkt durch Rechtsabbiegen von der Nebenstraße befahren werden kann, wird aus Recyclingmaterial hergestellt. Für das Betonieren der Decke soll eine Autobetonpumpe eingesetzt werden. Die Baustraße ist deshalb so breit dimensioniert, dass die Autobetonpumpe und die Betonmischfahrzeuge diese sicher befahren und als Standfläche nutzen können. Für das Betonieren der Wände ist in dem Bereich direkt vor dem TDK 1 eine Betonübergabefläche vorgesehen, wo der Betonkübel vom Fahrmischer aus befüllt werden kann. Diese Fläche kann örtlich variiert werden, um aufgrund etwaiger Änderungen im terminlichen Ablauf auch mit zwei Turmdrehkranen betonieren zu können. An der Einfahrt zum Baufeld stehen die Container für den Polier und den Bauleiter sowie für Pausen- und Umkleideräume, Sanitäranlagen und Magazine. Somit hat sowohl der Polier, als auch der Bauleiter die Übersicht über ankommende und abfahrende Fahrzeuge und Lieferungen. Hier befinden sich auch die Übergabepunkte für Wasser, Abwasser, Strom und Telefon. Bei der Anordnung der Container muss bedacht werden, dass ein Überschwenken durch die Turmdrehkrane mit Lasten weitestgehend ausgeschlossen ist. An dieser Stelle sei weiterhin auf eine separate Parkzone für Anlieferfahrzeuge (LKW) außerhalb des Baufeldes hingewiesen, um diese kurzzeitig zwischenparken zu können (im Plan nicht dargestellt). Damit wird einer Staubildung im Kreuzungsbereich vorgebeugt und Gefahrenpotenziale werden reduziert. Für den Rohbau werden auf dieser Baustelle vorrangig Abfallmulden für den Bauschutt, Holzabfall und Metallabfall benötigt. Daher wurden drei 7-m³-Mulden vorgesehen und an dem südlichen Rand der Baustelle angeordnet. Eine normale Abfalltonne, die in der Nähe der Container aufgestellt wird, dient für den anfallenden Hausmüll. Drei Parkplätze (PKW) für die Bauleitung, den Polier und die Gäste sind im Bereich der Lagerfläche am Eingang der Baustelle geplant. Diese Anordnung stellt hinsichtlich der Größe und des Standortes nicht die Vorzugslösung dar, kann in diesem Fall jedoch nicht anders umgesetzt werden. Dabei ist besonders nachteilig, dass eine wichtige Lagerfläche verkleinert werden muss und die Krane über diesen Bereich schwenken können. Zwischen den Abfallmulden und den Containern ist ein Gastank angeordnet. Dieser Gastank dient der Beheizung der Container in der Übergangs- und Winterzeit. Der Einsatz einer Gasheizung stellt aufgrund der Kostenersparnis eine wirtschaftliche Lösung dar. Sie sollte in der Gesamtplanung der Baustelleneinrichtung berücksichtigt werden, auch wenn die Aufstellung des Gastanks erst später oder bei Bedarf erfolgt. Ein Bauzaun umschließt das gesamte Baufeld. Der kontrollierte Zugang und die Anlieferung zu der Baustelle erfolgt durch ein großes zweiflügeliges Bautor. Der Bauzaun wird direkt an den Bestandbau angeschlossen und verankert, so dass der unbefugte Zutritt erschwert wird.
Bestand OK Dach + 13,75 m
F
P
P
BL
P
W
W
M
Gas
A V
Bild 3.2: Beispiel für einen Baustelleneinrichtungsplan (Überblick) tt hu sc
ll bfa bfa talla lza Ho Me
ll
OK Baumkrone + 9,00 m
u Ba
Betonübergabefläche
55,70
2,00
7,25
V
WC
Du
AL G = = 33,0 1,4 0 m t
2,00
~
T
P
GA
Lagerfläche ca. 210 m²
2,00
7,25
21,10
Gehweg Hy
Hauptstraße
TDK 2 Liebherr 42 K.1 Hk = 21,00 m OK Fundament = 112,20 m üNN
Bestand OK Dach + 14,00 m
AL G = = 45,0 2,55 0 m t
TDK 1 Liebherr 112 EC-H 8 Hk = 29,00 m OK Fundament = 112,20 m üNN
V
OK Gebäude + 12,60 m
5m
Lagerfläche ca.110 m²
10 m
15 m
Bestand OK Dach + 12,60 m
OK Baumkrone + 6,00 m
20 m
MK ABP
Autobetonpumpe Auslegerlänge
Magazin (M)
Schrägaufzug Traglast
vertikaler Bauaufzug Traglast
7,25 GA
Wasseranschluss
Kabelbrücke
Stromanschluss Stromverteiler (Anschluss-, Verteiler- oder GeräteAnschlussschrank) frei verlegte Leitung erdverlegte Leitung
Telefonanschluss
Abwassereinleitung
+ 14,00 m
Metallabfall
Holzabfall
Bauschutt
0,00 m
Tonnen, z. B. für Baustellenabfall
Metallabfall
Holzabfall
Bauschutt
Mulde, z. B. für
+ 12,60 m
+ 21,00 m
0,00 m = 112,20 m üNN
+ 9,00 m
Baustelleneinrichtungsplan keine maßstäbliche Darstellung
10 m 20 m 30 m 40 m
+ 13,75 m
z. B. Achtung, Baustelle
Verkehrsschilder z. B. Halteverbot
Bauschild
Verbandskasten
Feuerlöscher
Schächte
Vermessungspunkt
Höhenpunkt
Grundstücksgrenze
Böschung
Bestandsbauten
Strauch (roden)
Strauch (erhalten)
Abfallentsorgung
F
OK Dach = ..... m
Baum (fällen)
Baum (erhalten)
Baumschutz
Baustellentor
Bauzaun
Baustellensicherung
TDK 1 Liebherr 112 EC-H 8
freizuhaltende Fläche
Parkplatz
+ 38,50 m
P
Baustraße
Baustellenzufahrt
Flucht- und Rettungsweg Sammelpunkt
Laufsteg
Straße, Fußweg überdachter Fußweg
Verkehrs- / Transportwege
T
~
Wasser (Hydrant)
Medienversorgung Hy
A
Gefahrgüterbereich z. B. leicht entzündlich Silo
+ 27,00 m TDK 2 Liebherr 42 K.1
+ 29,00 m
Prinzipschnitt
200 kg
2t
Treppenturm Schwenkarmaufzug
Aufzüge
Konsol-, Hängegerüst, Arbeitsbühne
Standgerüst
Schutz- u. Arbeitsgerüste
Gastank (Heizung)
Sanitätsraum
M
Gas
Tagesunterkunft (W) Umkleiden
Toilettenzelle (San.)
WC, Duschen (San.)
W
WC
Du
Büro Polier
P WC
Büro Bauleiter
BL
Gebäude und Container
AL = .... m
Mutterboden
Turmdrehkran TDK (fahrbarer Obendreher auf Gleis) Mobilkran Baustoffe
Turmdrehkran TDK (Obendreher)
Ziegel
Lagerfläche für z. B. Schalung, Gerüste Kies, Sand, Aushub
Lagerflächen
Turmdrehkran TDK (Untendreher)
Großgeräte
326 3 Planung der Baustelleneinrichtung
Nebenstraße
Gehweg
3.5 Der Baustelleneinrichtungsplan
327
Bestand OK Dach + 14,00 m
Hauptstraße TDK 2 Liebherr 42 K.1 Hk = 21,00 m OK Fundament = 112,20 m üNN GA
7,25
21,10
AL = G = 33,00 1,4 m t
Gehweg
Gehweg
Nebenstraße
2,00
Bestand OK Dach + 13,75 m
Lagerfläche ca. 210 m²
P
P
7,25
P
Betonübergabefläche F A
Du
V
Hy
P T
~
BL
W
W
M WC
Gas
utt ch us Ba
fall ll ab bfa tall lza Ho Me
OK Baumkrone + 9,00 m
Bild 3.3: Beispiel für einen Baustelleneinrichtungsplan (Auszug, Teil 1 von 4)
328
3 Planung der Baustelleneinrichtung
OK Baumkrone + 6,00 m
55,70
21,10
=3 3,0 ,4 t 0 m
OK Gebäude + 12,60 m
Bestand OK Dach + 12,60 m
Betonübergabefläche
2,00
V
7,25
V
7,25
2,00 GA
utt ch us Ba
TDK 1 Liebherr 112 EC-H 8 Hk = 29,00 m OK Fundament = 112,20 m üNN AL = G = 45,00 2,55 m t
Lagerfläche ca.110 m²
fall ll ab bfa tall lza Ho Me
OK Baumkrone + 9,00 m
Bild 3.4: Beispiel für einen Baustelleneinrichtungsplan (Auszug, Teil 2 von 4)
3.5 Der Baustelleneinrichtungsplan Großgeräte
329 Lagerflächen
Turmdrehkran TDK (Untendreher)
Lagerfläche für z. B. Schalung, Gerüste
Turmdrehkran TDK (Obendreher)
Kies, Sand, Aushub Mutterboden
MK
Turmdrehkran TDK (fahrbarer Obendreher auf Gleis) Mobilkran
ABP
Autobetonpumpe
Gefahrgüterbereich z. B. leicht entzündlich
Auslegerlänge
Silo
AL = .... m
Ziegel
Gebäude und Container Büro Bauleiter
BL
Büro Polier
P
Hy
Wasser (Hydrant)
~
Wasseranschluss
W
Tagesunterkunft (W) Umkleiden
M
Magazin (M)
Gastank (Heizung)
Stromanschluss Stromverteiler (Anschluss-, Verteiler- oder GeräteAnschlussschrank) frei verlegte Leitung erdverlegte Leitung
A
Straße, Fußweg überdachter Fußweg
Konsol-, Hängegerüst, Arbeitsbühne
Laufsteg Flucht- und Rettungsweg
Treppenturm
Sammelpunkt
Aufzüge
Baustellenzufahrt
Schwenkarmaufzug
Schrägaufzug 200 kg Traglast
Baum (fällen) Strauch (erhalten) Strauch (roden) OK Dach = ..... m
Baustraße P
Parkplatz freizuhaltende Fläche
Bestandsbauten Böschung Grundstücksgrenze Höhenpunkt Vermessungspunkt Schächte
F
Feuerlöscher Verbandskasten Bauschild Verkehrsschilder z. B. Halteverbot
Verkehrs- / Transportwege
Standgerüst
2t
Baum (erhalten)
Kabelbrücke
Schutz- u. Arbeitsgerüste
vertikaler Bauaufzug Traglast
Baumschutz
Telefonanschluss
T
Sanitätsraum Gas
Baustellentor
Abwassereinleitung
Toilettenzelle (San.)
WC
Bauzaun
Baustoffe
Medienversorgung
WC, Duschen (San.)
Du
WC
Baustellensicherung
z. B. Achtung, Baustelle
Abfallentsorgung Mulde, z. B. für Bauschutt
Bauschutt Holzabfall
Holzabfall Metallabfall
Metallabfall Tonnen, z. B. für Baustellenabfall
Bild 3.5: Beispiel für einen Baustelleneinrichtungsplan, Symbolik für die Planung der Baustelleneinrichtung (Auszug, Teil 3 von 4)
330
3 Planung der Baustelleneinrichtung
+ 38,50 m
TDK 1 Liebherr 112 EC-H 8
+ 29,00 m + 27,00 m TDK 2 Liebherr 42 K.1 + 13,75 m
+ 14,00 m
+ 21,00 m + 9,00 m
+ 12,60 m
0,00 m 10 m 20 m 30 m 40 m
0,00 m = 112,20 m üNN
Bild 3.6: Beispiel für einen Baustelleneinrichtungsplan – Prinzipschnitt (Auszug, Teil 4 von 4)
3.6 Checklisten Die in den beiden folgenden Abschnitten dargestellten Checklisten dienen als Hilfe für die Planung der Baustelleneinrichtung für kleine und mittelgroße Baustellen. Die Checkliste 1 stellt ein Instrument dar, um bei der Baufeldbesichtigung alle später erforderlichen Informationen zu erfassen. Die Checkliste 2 soll hingegen alle Informationen bereitstellen, die zusätzlich für die Detailplanung der Baustelleneinrichtung erforderlich werden. Sie hinterfragt vor Planungsbeginn offene Problemstellungen, deren Lösung weder durch die Baufeldbesichtigung noch durch das Projektanlaufgespräch geklärt werden können.
3.6 Checklisten
331
3.6.1 Checkliste 1: Baufeldbesichtigung Baufeldbesichtigung
Datum:
_________________________
Bearbeiter:
_________________________
Bauvorhaben:
________________________________________________
Ansprechpartner des Bauherrn:
________________________________________________
Geplanter Baubeginn:
________________________________________________
1
Allgemeines/Beschaffenheit des Baufeldes
1.1
Einordnung des Baufeldes in die Umgebung - Wohngebiet, Mischgebiet, Gewerbegebiet, keine Bebauung in der Nähe des Baufeldes, Krankenhaus, Schule, Seniorenheim, Kurgebiet (zutreffendes unterstreichen) - Immissionen (Lärm, Staub, Erschütterungen) könnten Probleme hervorrufen Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
1.2
Neigung des Baufeldes - gerade, geneigt (Höhendifferenz Nord/Süd ........ m, Höhendifferenz Ost/West .......... m), - eben, uneben (zutreffendes unterstreichen)
1.3
Zustand des Baufeldes - trocken, nass, größere Wasserflächen sichtbar, weich, hart, .................................................. (zutreffendes unterstreichen)
1.4
Art des Baugrundes Ƒ zu klären - sehr bindig, bindig, sandig, steinig, felsig, ............................................................................... (zutreffendes unterstreichen)
1.5
Anzeichen von Schutt und Bauteilen an oder unter der Oberfläche? Ƒ zu klären - Schutt, Mauerwerk, Beton, Stahlteile, Kabel, ....................................................................... (zutreffendes unterstreichen)
1.6
Muss augenscheinlich Erdmaterial abgetragen werden? Ƒ ja Ƒ nein - Wenn ja, ca. wie viel cm? ...................cm Ƒ nicht bestimmbar
Ƒ zu klären
1.7
Anzeichen von Altlasten? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären - Wenn ja, welche? ..................................................................................................................
1.8
Stimmen die Angaben im Lage- und Höhenplan mit den örtlichen Gegebenheiten überein? (Grundstücksgrenzen, Baumbestand usw.) Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären - Wenn nein, was stimmt nicht? .................................................................................................
1.9
Stimmt die Höhe der Nachbarbebauung und Bäume (falls vorhanden) im Lageplan mit den örtlichen Gegebenheiten überein? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären - Wenn nein, was stimmt nicht? ...............................................................................................
1.10
Ist das benachbarte Grundstück besonders zu schützen? (Nachbarbebauung, Leitungen an der Grundstücksgrenze usw.) Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
332
3 Planung der Baustelleneinrichtung
1.11
Eigentümer/Ansprechpartner der benachbarten Grundstücke? .................................................................................................................................................... ....................................................................................................................................................
1.12
Befinden sich in der Nähe des Baufeldes Gewässer (Seen, Flüsse, Bäche), welche die Bautätigkeiten beeinflussen könnten? (Überschwemmungen, Ufer-Schutzzonen, Wasserschutzgebiete, Naturschutzgebiet usw.) Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären - Wenn ja, welche und wo? Art der Beeinflussung? ...................................................................
1.13
Ist auf dem Baufeld eine bestehende Nutzung Dritter zu beachten? (z. B. beim Bauen im Bestand) Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
1.14
Könnten in benachbarten Grundstücken augenscheinlich weitere Flächen angemietet werden? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären - Wenn ja, welche, wo und von wem? .....................................................................................................................................................
1.15
Könnten in benachbarten Gebäuden augenscheinlich Büroflächen/Pausenräume angemietet werden? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären - Wenn ja, welche, wo und von wem? .....................................................................................................................................................
1.16
Ist eine Beweissicherung zur Dokumentation des Zustandes der Umgebungsbebauung sinnvoll? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären - Wenn ja, Dokumentation für? ...................................................................................................
1.17
Müssen augenscheinlich Grünflächen oder Baumbestand gesichert werden? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären - Wenn ja, welche und wo? .........................................................................................................
1.18
Müssen augenscheinlich Bäume, Sträucher oder Bewuchs gerodet werden? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären - Wenn ja, welche und wo? .........................................................................................................
1.19
Müssen augenscheinlich Gebäude/Bauwerke auf dem Baufeld abgebrochen werden? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären - Wenn ja, welche und wo? .........................................................................................................
1.20
Sind Vermessungspunkte vorhanden?
1.21
Befinden sich im Baufeld Freileitungen oder sonstige Masten? Ƒ ja Ƒ nein Wenn ja, sind diese im Lageplan richtig dargestellt?ҏ Ƒ ja Ƒ nein
Ƒ ja
1.22 1.23
1.24
Ƒ nein
Ƒ zu klären Ƒ zu klären Ƒ zu klären
Ist die Löschwasserversorgung der Baustelle gewährleistet? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären Könnte die bestehende Einfriedung des Baufeldes (Zäune, Tore) als Baustellensicherung genutzt werden? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären Wenn ja, welche und wo? ........................................................................................................... Sind Antennenanlagen (Funkantennen o. Ä.) auf dem Baufeld oder in der Nähe des Baufeldes? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären - Wenn ja, wo? Eigentümer der Anlage? .....................................................................................
1.25
Sind Anzeichen für mögliche Kampfmittel auf dem Baufeld vorhanden (Aussagen von Nachbarn o. Ä.)? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären - Wenn ja, welche und wo? .........................................................................................................
3.6 Checklisten
2
Verkehrserschließung
2.1
Ist das Baufeld über öffentliche Straßen erreichbar? Ƒ ja
333
Ƒ nein
Ƒ zu klären
2.2
Vorhandene Breite(n) der öffentlichen Straße(n)? Straße ...................................................................... Gehweg auf der Seite des Baufeldes ...................................................................... Gehweg gegenüber dem Baufeld ...................................................................... Grünstreifen ...................................................................... .......................................................... ......................................................................
2.3
Gibt es Einschränkungen auf den öffentlichen Verkehrswegen? - Durchfahrtshöhen bei Brücken o. Ä. Ƒ ja (......... m) Ƒ nein Ƒ zu klären - Durchfahrtsbreiten Ƒ ja (......... m) Ƒ nein Ƒ zu klären - Kurvenradien Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären - Tragfähigkeit von Straßen/Brücken o. a. Ƒ ja (......... t) Ƒ nein Ƒ zu klären - Steigungen (Rutschgefahr im Winter) Ƒ ja (......... %) Ƒ nein Ƒ zu klären - Staugefahr in der Nähe der Baustelle Ƒ ja (......... m) Ƒ nein Ƒ zu klären - starker Fußgängerverkehr Ƒ ja (......... m) Ƒ nein Ƒ zu klären - ..............................................................................................................................................
2.4
Ist im unmittelbaren Baufeld eine Einschränkung durch Schienenfahrzeuge zu erwarten? (Straßenbahn, DB AG usw.) Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären Wenn ja, welche und wo? ...........................................................................................................
2.5
Könnten augenscheinlich öffentliche Verkehrsflächen für die Baustelleneinrichtung genutzt werden? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
2.6
Können die Zufahrten auch bei ungünstiger Witterung benutzt werden? Ƒ ja Ƒ nein
- Wenn ja, welche und wo? ......................................................................................................... Ƒ zu klären
2.7
Können vorhandene Straßen/Wege auf der Baustelle genutzt werden? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären - Wenn ja, welche und wo? .........................................................................................................
2.8
Sind Gehwege oder andere öffentliche Flächen zu überfahren und somit vor Beschädigung zu schützen? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären - Wenn ja, wo? ............................................................................................................................
2.9
Ist eine Beweissicherung zur Dokumentation des Zustandes der öffentlichen Flächen sinnvoll? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären - Wenn ja, Dokumentation für? ...................................................................................................
334
3 Planung der Baustelleneinrichtung
3
Stromversorgung
3.1
Ist ein Stromanschluss vorhanden? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären - Wenn ja, wo (Ort/Entfernung)? ................................................................................................ - Wenn nein, wie könnte die Versorgung augenscheinlich gesichert werden? .....................................................................................................................................................
3.2
Sind Straßen oder Zufahrten zu überbrücken? Ƒ ja
Ƒ nein
Ƒ zu klären
4
Wasserversorgung
4.1
Ist ein Wasseranschluss vorhanden? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären - Wenn ja, wo (Ort/Entfernung)? ................................................................................................ - Wenn nein, wie könnte die Versorgung augenscheinlich gesichert werden? .....................................................................................................................................................
4.2
Sind Straßen oder Zufahrten zu überbrücken? Ƒ ja
Ƒ nein
Ƒ zu klären
5
Abwasserentsorgung
5.1
Ist eine Möglichkeit der Abwasserentsorgung vorhanden? (z. B. öffentliche Kanalisation) Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären - Wenn ja, wo (Ort/Entfernung)? ................................................................................................ - Wenn nein, wie könnte die Entsorgung augenscheinlich gesichert werden? .....................................................................................................................................................
5.2
Sind Straßen oder Zufahrten zu queren?
Ƒ ja
Ƒ nein
Ƒ zu klären
6
Telefonanschluss
6.1
Ist ein Telefonanschluss vorhanden? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären - Wenn ja, wo (Ort/Entfernung)? ................................................................................................ - Wenn nein, wie könnte die Versorgung augenscheinlich gesichert werden? .....................................................................................................................................................
6.2
Sind Straßen oder Zufahrten zu queren?
Ƒ ja
Ƒ nein
Ƒ zu klären
7
Einsatz von Hebezeugen (Krane o. Ä.)
7.1
Falls Hebezeuge (z. B. Krane) zum Einsatz kommen, welche kritischen Punkte sind augenscheinlich auf dem Baufeld vorhanden? - Freileitungen, Masten, hohe Bäume, Nachbarbebauung, Neigung des Geländes, Baugrundverhältnisse ................................................................................ (zutreffendes unterstreichen) - Warum? ....................................................................................................................................
3.6 Checklisten
335
3.6.2 Checkliste 2: Planung der Baustelleneinrichtung Vorgaben für die Planung der Baustelleneinrichtung
Datum:
______________________
Bearbeiter:
______________________
Bauvorhaben:
_________________________________________________
Ansprechpartner des Bauherrn:
_________________________________________________
SiGe-Koordinator:
_________________________________________________
Geplanter Baubeginn:
_________________________________________________
Legende: 1
Wer: verantwortlicher Bearbeiter
bis: zu erledigen bis
Allgemeines/Herrichtung des Baufeldes
1.1 Sind Grünflächen/Bewuchs/ Baumbestände zu sichern?
Ƒ nein
Ƒ ja Wer: .................. Wie? bis: .................... ........................................................ erledigt? Ƒ ja ........................................................
1.2 Sollen Bäume, Sträucher oder Bewuchs gerodet werden?
Ƒ nein
Ƒ ja Genehmigung erforderlich? Ƒ nein Ƒ ja
1.3 Sollen zusätzliche Flächen für die Baustelleneinrichtung angemietet werden?
Ƒ nein
Ƒ ja Wer: .................. Wo? bis: .................... ........................................................ erledigt? Ƒ ja .......................................................
1.4 Sind Sondernutzungserlaubnisse für öffentliche Flächen erforderlich?
Ƒ nein
Wer: .................. Ƒ ja bis: .................... Welche? ........................................................ erledigt? Ƒ ja ........................................................ Wo zu beantragen? ........................................................ ........................................................
1.5 Müssen besondere Immissions- Ƒ nein schutzmaßnahmen getroffen werden? (Lärm, Erschütterungen, Staub, Straßenverschmutzung usw.)
Wer: .................. Ƒ ja bis: .................... Welche? ........................................................ erledigt? Ƒ ja ........................................................ ........................................................
1.6 Sollen Maßnahmen des Winterbaus (Einhausungen usw.) berücksichtigt werden?
Ƒ ja
Ƒ nein
Wer: .................. bis: .................... erledigt? Ƒ ja
Wer: .................. bis: .................... Welche? ........................................................ erledigt? Ƒ ja ........................................................
336
3 Planung der Baustelleneinrichtung
1.7 Fehlt ein Lageplan für die BEPlanung?
Ƒ nein
Ƒ ja Wer: .................. Wo ist dieser erhältlich? bis: .................... ........................................................ erledigt? Ƒ ja ........................................................
1.8 Müssen Auflagen der Medienträger (Leitungspläne, Schachterlaubnisse, -hinweise usw.) beachtet werden?
Ƒ nein
Ƒ ja Wer: .................. Von wem? bis: .................... ........................................................ erledigt? Ƒ ja Was beachten? ........................................................
1.9 Soll das benachbarte Grundstück/Gebäude besonders geschützt werden?
Ƒ nein
Wer: .................. Ƒ ja bis: .................... Was? ........................................................ erledigt? Ƒ ja Wie? ...................................................... ........................................................
1.10 Ist ein Beweissicherungsverfahren „Nachbarbebauung“ erforderlich?
Ƒ nein
Wer: .................. Ƒ ja bis: .................... Wofür? ........................................................ erledigt? Ƒ ja Wie? ........................................................ ........................................................
1.11 Ist auf dem Baufeld eine bestehende Nutzung Dritter zu beachten? (z. B. beim Bauen im Bestand)
Ƒ nein
Wer: .................. Ƒ ja bis: .................... Welche? ........................................................ erledigt? Ƒ ja Wie? ........................................................
1.12 Soll auf der Baustelle ein Bau- Ƒ nein schild aufgestellt werden?
Wer: .................. Ƒ ja Welche Standfläche? bis: .................... ............... m x ............... m erledigt? Ƒ ja Wo? ........................................................
1.13 Ist zu prüfen, ob vorhandene Ƒ nein Antennenanlagen in unmittelbarer Nähe zur Baustelle die Bautätigkeiten beeinflussen?
Ƒ ja Wer: .................. Welche? bis: .................... ........................................................ erledigt? Ƒ ja Ansprechpartner Antennenanlage? ........................................................ ........................................................
1.14 Muss vor Aufnahme der Bautätigkeit eine Kampfmittelbeseitigung durchgeführt werden?
Wer: .................. Ƒ ja Welche? bis: .................... ........................................................ erledigt? Ƒ ja Ansprechpartner Kampfmittelbeseitigung? ........................................................ ........................................................
Ƒ nein
3.6 Checklisten
2
337
Verkehrserschließung
2.1 Müssen verkehrsrechtliche Anordnungen für die äußere Baustellenerschließung beantragt/berücksichtigt werden? (Hinweis auf Baustelle, Umleitung usw.)
Ƒ nein
Ƒ ja Wer: ............. Welche? .................................................. bis: ............... ................................................................. erledigt? Ƒ ja Bei wem? ................................................ .................................................................. ................................................................
2.2 Sollen Zufahrtsmöglichkeiten auf die Baustelle eingerichtet werden?
Ƒ nein
Ƒ ja Wie viele? Wie breit?
2.3 Sollen Baustraßen auf der Baustelle angeordnet werden?
Ƒ nein
Ƒ ja Wer: ............. bis: ............... Wo? ...................…............................... Wie breit? ............... m erledigt? Ƒ ja Querneigung? ......... % Aufbau? .………………..........................
2.4 Sollen Wendemöglichkeiten für Fahrzeuge auf der Baustelle eingerichtet werden?
Ƒ nein
Wer: ............. Ƒ ja Wo? ....................……............................. bis: ............... Abmessungen? ........................................ erledigt? Ƒ ja
2.5 Sollen Stellflächen eingerichtet werden für: - Autobetonpumpe, - Betonfahrmischer, - Anlieferung von Material? ………….............................
Ƒ nein Ƒ nein Ƒ nein Ƒ nein
............... Stück ............... m
Abmessungen? Ƒ ja, .............. m x .............. m Ƒ ja, .............. m x .............. m Ƒ ja, .............. m x .............. m Ƒ ja, .............. m x .............. m
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
2.6 Sollen Stellflächen für PKW eingerichtet werden?
Ƒ nein
Ƒ ja Anzahl?..................…Stück Abmessungen insgesamt ............... m x ............... m
2.7 Sollen zu überfahrende öffentliche Gehwege/Flächen geschützt werden?
Ƒ nein
Ƒ ja Wer: ............. Wo? ...................….................................. bis: ............... Wie? ..................….................................. erledigt? Ƒ ja Abmessungen? ........................................ Ist ein Beweissicherungsverfahren über den Zustand der öffentlichen Flächen erforderlich? ………………..…..............
2.8 Müssen Stellflächen für Schutz- und Arbeitsgerüste berücksichtigt werden?
Ƒ nein
Ƒ ja Wo? ......................................................... Typ? ........................................................ erforderl. Tragfähigkeit? …..... kN/m² lfm?.................................... m Breite? ............................... m
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
338
3 Planung der Baustelleneinrichtung
2.9 Sind zur Erschließung des Ƒ nein Bauwerkes Treppentürme erforderlich?
Ƒ ja Wo? ......................................................... Wie viele? ............................................... Typ? ....................................................... Abmessungen? ......... m x …..... m Höhe? ....................... m
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
Ƒ ja Wie? .............................…....................... erforderl. Anschlusswert? …........ kW vorh. Anschlusswert? .............. kW Ansprechpartner Energieversorger? ................................................................. ................................................................. Entfernung zur Baustelle? ....... m Ort des Übergabepunktes auf der Baustelle? ......................................................
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
3.2 Ist eine eigene Stromversorgung Ƒ nein bzw. eine Notstromversorgung erforderlich?
Ƒ ja erforderl. Leistung? .................. kVA Abmessungen? ......... m x …..... m
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
3.3 Müssen Stromleitungen über Straßen oder Zufahrten geführt werden?
Ƒ nein
Ƒ ja Wie? ........................…............................ Auf welcher Länge? ............... m
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
3.4 Müssen erd- und freiverlegte Stromkabel o. Ä. gesichert werden?
Ƒ nein
Ƒ ja Wie? .......................……......................... Auf welcher Länge? ............... m
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
Ƒ ja Wie viele? .................... Stück Wo?........................................................
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
Ƒ ja Anschluss an?...….................................. ................................................................ erforderl. Anschlusswert? ........ m³/h vorh. Anschlusswert? ........... m³/h Ansprechpartner Wasserversorger? ................................................................. Entfernung zur Baustelle? ..... m Ort des Übergabepunktes auf der Baustelle? ......................................................
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
3
Stromversorgung
3.1 Soll ein Stromanschluss für die Baustelle eingerichtet werden?
Ƒ nein
3.5 Sind mehrere Baustromverteiler Ƒ nein für die Baustelle erforderlich?
4 Wasserversorgung 4.1 Soll ein Wasseranschluss für die Ƒ nein Baustelle eingerichtet werden?
3.6 Checklisten
339
4.2 Müssen Wasserleitungen unter Straßen oder Zufahrten geführt werden?
Ƒ nein
Ƒ ja Wie?........................…............................ Auf welcher Länge? ............... m
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
4.3 Müssen Wasserleitungen vor Überfahrt geschützt werden?
Ƒ nein
Ƒ ja Wie? ........................…............................ Überdeckung? ................... m
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
4.4 Müssen Wasserleitungen gesichert/frostsicher verlegt werden?
Ƒ nein
Ƒ ja Wie gesichert? ........................................ Wie tief verlegt? ................. m
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
4.5 Sind Zapfstellen (Wasserhähne) für die Baustelle erforderlich?
Ƒ nein
Ƒ ja Wie viele? ................... Stück Wo? .........................................................
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
4.6 Sind Zwischenzähler für die Baustelle erforderlich?
Ƒ nein
Ƒ ja Wie viele? ................... Stück
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
5.1 Soll ein Abwasseranschluss für die Baustelle eingerichtet werden?
Ƒ nein
Ƒ ja Wer: ............. Anschluss an? ……...….......................... bis: ............... ................................................................. erledigt? Ƒ ja Durchmesser? DN ................................... Ansprechpartner Abwasserentsorger? ................................................................. Entfernung zur Baustelle? ....... m Ort des Übergabepunktes auf der Baustelle? .................................................................
5.2 Müssen Abwasserleitungen vor Überfahrt geschützt werden?
Ƒ nein
Ƒ ja Wie? ........................……........................ Auf welcher Länge? ................. m
5.3 Müssen Abwasserleitungen gesichert/frostsicher verlegt werden?
Ƒ nein
Wer: ............. Ƒ ja Wie gesichert? ......................................... bis: ............... erledigt? Ƒ ja Wie tief verlegt? ....................... m
5
Abwasserentsorgung
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
5.4 Ist ein Abwassersammelbehälter Ƒ nein erforderlich?
Ƒ ja Wie groß? .............…............... m³ erforderl. Fläche? ........ m x …..... m Entsorger? ...............................................
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
5.5 Muss das anfallende Oberflächenwasser/Niederschlagswasser entsorgt werden?
Ƒ ja Wie?................................................ .........................................................
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
Ƒ nein
340
3 Planung der Baustelleneinrichtung
5.6 Sind Genehmigungen z. B. wegen Wasserhaltung (Grundwasserabsenkung/Einleitung) erforderlich? 6
Ƒ nein
Ƒ ja Genehmigungsbehörde? ........................…....................................
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
Ƒ nein
Ƒ ja Wer erhält einen Anschluss? .................................................................
Wer: .............
Telefonanschluss
6.1 Soll ein Telefonanschluss für die Baustelle eingerichtet werden?
.................................................................
bis: ............... erledigt? Ƒ ja
Ansprechpartner beim Anbieter? ................................................................. Entfernung zur Baustelle? …... m Ort des Übergabepunktes auf der Baustelle? ...................................................... 6.2 Müssen Telefonleitungen über Straßen oder Zufahrten geführt werden?
Ƒ nein
6.3 Müssen Telefonleitungen gesichert/vor Überfahrt geschützt werden?
Ƒ nein
7
Ƒ ja Wie? ........................…............................
Wer: .............
Auf welcher Länge? ................. m
erledigt? Ƒ ja
Ƒ ja Wie? ........................…............................
Wer: .............
Auf welcher Länge? ................. m
erledigt? Ƒ ja
Ƒ ja Anzahl .............. Stück
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
bis: ...............
bis: ...............
Einsatz von Hebezeugen (Krane o. Ä.)
7.1 Soll ein stationärer Kran eingesetzt werden?
Ƒ nein
Höchster Punkt des zu errichtenden Bauwerkes: Maximale Höhe der überschwenkbaren Nachbarbebauung: Maximale Höhe von Bäumen und Bewuchs:
........ m ........ m ........ m
Kran 1: Wichtige Entscheidungsparameter max. erforderl. Hakenhöhe: ........... m max. erforderl. Auslegerlänge: ........... m zugehörige Traglast: ........ t max. erforderl. Traglast: ........... t zugehörige Auslegerlänge: ........ m sonstige Lastkombinationen: .................................................................................. Kran 1: Dimensionierung Typ?...........….............................................................. (Obendreher/Untendreher?) Standort?.................................................................................................................. erforderliche Gleis-/Stellfläche? ............... m x ............... m vorhandene Auslegerlänge? ............... m vorhandene Hakenhöhe? ............... m erforderlicher Stromanschluss ............... kW
3.6 Checklisten
341
Kran 2: Wichtige Entscheidungsparameter max. erforderl. Hakenhöhe: ........... m max. erforderl. Auslegerlänge: ........... m zugehörige Traglast: ........ t max. erforderl. Traglast: ............ t zugehörige Auslegerlänge: ........ m sonstige Lastkombinationen: .................................................................................... Kran 2: Dimensionierung Typ? …............….......................................................... (Obendreher/Untendreher?) Standort? …............................................................................................................... erforderliche Gleis-/Stellfläche? ............... m x ............... m vorhandene Auslegerlänge? ............... m vorhandene Hakenhöhe? ............... m erforderlicher Stromanschluss ............... kW 7.2 Sollen für den Auf- und Abbau Ƒ nein des Turmdrehkranes besondere Standflächen eingerichtet werden?
Ƒ ja, .............. m x .............. m
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
7.3 Soll ein mobiler Kran eingesetzt werden?
Ƒ ja
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
Ƒ nein
Für welche Aufgaben? 1. ....................................................................................................................................... 2. ....................................................................................................................................... 3. ....................................................................................................................................... 4. ....................................................................................................................................... Dimensionierung Typ? ...........…............................................................................................................... Standort? ....................................................................................................................... erforderliche Stellfläche? ............... m x ............... m Entfernung Standort Kran – Einbauort? ............... m erforderliche Traglast? ............... t erforderliche Hakenhöhe? ............... m Ƒ nein 7.4 Müssen Freileitungen oder Masten auf dem Baufeld beachtet werden?
Ƒ ja Wer: ............. Wo? ...........…....................................... bis: ............... Wie? ..................................................... erledigt? Ƒ ja
7.5 Benötigt der Kran einen Schwenkbereichsbegrenzer?
Ƒ ja
Ƒ nein
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
342
3 Planung der Baustelleneinrichtung
7.6 Sind besondere Maßnahmen zur Ƒ nein Sicherstellung der Standsicherheit des Kranstandortes erforderlich (Bodengutachten, Bodenverbesserung, besondere Fundamente usw.)?
Ƒ ja Welche? .....…...................................... .............................................................. .............................................................. ..............................................................
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
7.7 Sind Lastenaufzüge vorgesehen (Schrägaufzug, Schwenkarmaufzug, Vertikalaufzug usw.)?
Ƒ nein
Wer: ............. Ƒ ja Typ? ...........…...................................... bis: ............... Standort?............................................... erledigt? Ƒ ja Stellfläche? .......... m x .......... m Erforderliche Traglast? .......... t Zulässige Traglast? ............... t
7.8 Sind Personenaufzüge erforderlich?
Ƒ nein
Wer: ............. Ƒ ja Typ?...........…....................................... bis: ............... Standort?............................................... erledigt? Ƒ ja Stellfläche? .......... m x .......... m Erforderliche Personenzahl? ................ Zulässige Personenzahl? ......................
Ƒ nein
Ƒ ja Wer: ............. Welche? .....…...................................... bis: ............... Was schreiben diese vor? ..................... erledigt? Ƒ ja ..............................................................
7.9 Autobetonpumpen siehe unter 2.5 Stellflächen 8
Abfallentsorgung
8.1 Sind bei der Entsorgung von Baustellenabfällen besondere kommunale Abfallsatzungen zu beachten? 8.2 Sollen Stellflächen für folgende Abfallmulden vorgesehen werden? - Mauersteine, - Holz, - Plastik, - Metall, - Mischabfälle, - ...............................................?
Ƒ nein Ƒ nein Ƒ nein Ƒ nein Ƒ nein Ƒ nein
Entsorger? ............................................ Wer: ............. .............................................................. bis: ............... Ƒ ja, ......... m x ......... m erledigt? Ƒ ja Ƒ ja, ......... m x ......... m Ƒ ja, ......... m x ......... m Ƒ ja, ......... m x ......... m Ƒ ja, ......... m x ......... m Ƒ ja, ......... m x ......... m
8.3 Fällt gefährlicher Abfall nach AVV an? (Asbest o. Ä.)
Ƒ nein
Ƒ ja Welcher? .....…..................................... ..............................................................
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
8.4 Sind Genehmigungen für die Entsorgung zu beantragen?
Ƒ nein
Ƒ ja Wer: ............. Wofür/Welche? .................................... bis: ............... Wo? ...................................................... erledigt? Ƒ ja
3.6 Checklisten 8.5 Sollen die Abfallmulden vom Kran überstrichen werden?
9
343 Ƒ nein
Ƒ ja
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
Container und Gebäude
9.1 Welche Container sind erforderlich? - Büro (AN) - Büro (AG) - Besprechungsräume - Tagesunterkünfte - Magazine - Sanitär - Sanitätsraum - ........................................ - ........................................
Ƒ nein Ƒ nein Ƒ nein Ƒ nein Ƒ nein Ƒ nein Ƒ nein Ƒ nein
Ƒ ja, ………… Stück Ƒ ja, ………… Stück Ƒ ja, ………… Stück Ƒ ja, ………… Stück Ƒ ja, ………… Stück wofür? ......................... Ƒ ja, ………… Stück Ƒ ja, ………… Stück Ƒ ja, ………… Stück
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
Welche Stellfläche ist für alle Container erforderlich? ................ m x ................ m Wie viele gewerbliche Angestellte sind vermutlich gleichzeitig auf der Baustelle? ......... Stück Wie viele Sanitäranlagen werden benötigt? Anzahl Waschbecken ............., Anzahl Duschen .........., Anzahl Aborte .............? 9.2 Sollen Einzelaborte (z. B. Dixi, Ƒ nein ToiToi) auf der Baustelle vorgesehen werden?
Ƒ ja Standorte?........................................... Anzahl ........... Stück
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
10 Lager-, Stell- und Bearbeitungsflächen 10.1 Sollen Lagerflächen für folgende Materialien berücksichtigt werden? - Schalung - Lagerung Betonstahl - Flechtplatz Betonstahl - Fertigteile
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ nein Ƒ nein Ƒ nein
Ƒ ja, ......... m x ......... m Ƒ ja, ......... m x ......... m Ƒ ja, ......... m x ......... m Ƒ ja, ......... m x ......... m
- Holz - Gerüste - Steine - Sand/Kies o. Ä.
Ƒ nein Ƒ nein Ƒ nein Ƒ nein
Ƒ ja, ......... m x ......... m Ƒ ja, ......... m x ......... m Ƒ ja, ......... m x ......... m Ƒ ja, ......... m x ......... m
- Oberboden - Aushubmaterial - Verfüllmaterial - Rohre, Schächte
Ƒ nein Ƒ nein Ƒ nein Ƒ nein
Ƒ ja, ......... m x ......... m Ƒ ja, ......... m x ......... m Ƒ ja, ......... m x ......... m Ƒ ja, ......... m x ......... m
- ......................................... - .........................................
Ƒ nein Ƒ nein
Ƒ ja, ......... m x ......... m Ƒ ja, ......... m x ......... m
344
3 Planung der Baustelleneinrichtung
10.2 Sollen Wechselsilos auf der Baustelle aufgestellt werden?
Ƒ nein
Ƒ ja Standorte? ............................................ ............................................................ Stellfläche? .......... m x .......... m
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
10.3 Bestehen Anforderungen an die Ausbildung dieser Lagerflächen? (Tragfähigkeit usw.)
Ƒ nein
Ƒ ja Welche? ............................................... Aufbau? ...............................................
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
10.4 Sollen sonstige frei zu haltende Flächen vorgesehen werden?
Ƒ nein
Ƒ ja Wofür? ................................................. Wie viele m²? ................... m²
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
10.5 Sollen mobile Tankanlagen vorgesehen werden?
Ƒ nein
Ƒ ja Standort? ............................................ Tankinhalt? ................... l
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
10.6 Sind Gefahrenbereiche, z. B. für Gefahrstofflager, Gastanks oder Treibstofflager, zu beachten?
Ƒ nein
Ƒ ja Wofür? ................................................. Wie viele m²? ................... m
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
11.1 Soll die Baustelle ganz oder teilweise eingezäunt werden?
Ƒ nein
Ƒ ja Wer: ............. Wie? ..................................................... bis: ............... Wo? ...................................................... erledigt? Ƒ ja Zaunlänge ................. m
11.2 Können vorhandene Einfriedungen genutzt werden?
Ƒ nein
Ƒ ja Wer: ............. Wo? ...................................................... bis: ............... .............................................................. erledigt? Ƒ ja
11.3 Sind bei großflächigen Baustellen einfache Abgrenzungen oder Absperrungen (Warnfunktion) erforderlich?
Ƒ nein
Ƒ ja Wer: ............. Wie? ..................................................... bis: ............... Wo? ...................................................... erledigt? Ƒ ja Länge ................. m
11 Baustellensicherung
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
11.4 Sollen die Baustellenzufahrten Ƒ nein durch abschließbare Tore gesichert werden?
Ƒ ja Wie viele?............................................ Wie groß? ........... m x ........... m
11.5 Ist die Baustelle zu beleuchten?
Ƒ nein
Ƒ ja Wer: ............. Wie (Baufeld)? ..................................... bis: ............... Wie (Bauzaun)? ................................... erledigt? Ƒ ja
11.6 Müssen ebenerdige Absturzsi- Ƒ nein cherungen auf der Baustelle angeordnet werden? (Böschungssicherung, offene Schächte usw.)
Wer: ............. Ƒ ja Wo? ...................................................... bis: ............... Wie? ..................................................... erledigt? Ƒ ja ..............................................................
3.6 Checklisten
345
11.7 Müssen für zu begehende Bö- Ƒ nein schungen Treppen oder Laufstege mit Trittleisten vorgesehen werden?
Ƒ ja Wer: ............. Wo? ...................................................... bis: ............... Wie? ..................................................... erledigt? Ƒ ja
11.8 Müssen Feuerlöscher auf der Baustelle bereitgehalten werden?
Ƒ nein
Ƒ ja Wer: ............. Wie viele? ............................................ bis: ............... Wo? ...................................................... erledigt? Ƒ ja
11.9 Müssen weitere Maßnahmen des Brandschutzes berücksichtigt werden?
Ƒ nein
Ƒ ja Wer: ............. Welche? ................................................ bis: ............... ……....................................................... erledigt? Ƒ ja
11.10 Müssen Fluchtwege, Sammelplätze usw. eingerichtet werden?
Ƒ nein
11.11 Müssen öffentliche Verkehrsflächen vor herabfallenden Teilen gesichert werden? (z. B. durch Überdachung)
Ƒ nein
Ƒ ja Welche? ............................................... Wo? ...................................................... Abmessungen? ..................................... Ƒ ja Wo? ..................…................................ Wie? ..................…............................... Welche Länge/Fläche? .......... m/m²
11.12 Sollen Schächte, Öffnungen, Hydranten usw. gesichert werden?
Ƒ nein
Ƒ ja Wer: ............. Welche? ............................................... bis: ............... Wie? ..................................................... erledigt? Ƒ ja
11.13 Müssen Vermessungspunkte Ƒ nein auf der Baustelle besonders gesichert werden? (Höhen-, Vermessungspunkte, Schnurgerüste)
Ƒ ja Wer: ............. Welche/Wo? ......................................... bis: ............... .............................................................. erledigt? Ƒ ja Wie? ..................................................... ………………………………………...
11.14 Ist für die BaustellensicheƑ nein rung an bzw. in Verkehrswegen eine verkehrsrechtliche Anordnung zu beantragen und umzusetzen?
Ƒ ja Wer: ............. Straßenverkehrsbehörde ...................... bis: ............... Verkehrszeichenplan? erledigt? Ƒ ja .............................................................. Schutz vor Anpralllasten? ....................
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
12 Unterhaltung, Reinigung und Überwachung 12.1 Ist für die Baustelle/Baustelleneinrichtung bzw. Baustellensicherung eine gesonderte Überwachung/Bewachung erforderlich?
Ƒ nein
Ƒ ja Wer: ............. Was muss überwacht/bewacht werden? bis: ............... .............................................................. erledigt? Ƒ ja Wann? .................................................. Wer überwacht/bewacht? .............................................................. Bereitschaftsdienst? ….........................
12.2 Ist eine besondere Zugangskontrolle zur Baustelle erforderlich?
Ƒ nein
Ƒ ja Wer kontrolliert? ................................. .............................................................. Wann? ..................................................
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
346 12.3 Sollen Reinigungsleistungen (z. B. für Toiletten) vergeben werden?
3 Planung der Baustelleneinrichtung Ƒ nein
Ƒ ja Was soll gereinigt werden? .............................................................. Wie oft? ............................................... Wer reinigt? .........................................
Wer: ............. bis: ............... erledigt? Ƒ ja
4
Baustelleneinrichtung bei speziellen Baustellentypen
Unter „speziellen Baustellentypen“ sollen nachfolgend solche Baustellen verstanden werden, die keine Hochbaubaustellen sind. In den Kapiteln 2 und 3 dieses Buches wird hauptsächlich auf die Grundlagen der Baustelleneinrichtung von Hochbaubaustellen eingegangen. Andere Baustellentypen, wie zum Beispiel Baustellen des Erd-, Straßen-, Gleis-, Wasser-, Spezialtief- und Schlüsselfertigbaus aber auch von Großbaustellen, fordern in der Regel eine Baustelleneinrichtung, die teilweise maßgeblich von den Baustelleneinrichtungen des Hochbaus abweicht. Im Folgenden soll deshalb ein kurzer Überblick über die wichtigsten dabei zu beachtenden Besonderheiten gegeben werden. Vorab ist festzustellen, dass sich diese Baustellen untereinander häufig derart unterscheiden, dass allgemeinverbindliche Aussagen nur bedingt zu treffen sind. Grundsätzlich sei erwähnt, dass die Aussagen in den beiden vorigen Kapiteln auf die nachfolgend exemplarisch aufgeführten, speziellen Baustellentypen zu übertragen sind. In der Regel dominieren bei den speziellen Baustellentypen einzelne spezifische Großgeräte die Planung der Baustelleneinrichtung. Dies kann beim Tunnelbau die Tunnelvortriebsmaschine und bei einer Brückenbaustelle die Vorschubrüstung sein. Ein wichtiger Grundsatz gilt dabei für alle Baustellentypen gleichermaßen: Für jeden einzelnen Arbeitsschritt (Erdaushub, Herstellung Verbau, Bohrarbeiten, Betoniervorgänge, Hebevorgänge usw.) müssen die Zugänglichkeit und die erforderlichen Platzverhältnisse von Personal, Gerät und Material zum Baufeld im Grundriss sowie im Aufriss sorgfältig durchdacht werden. Gleiches gilt für die Interaktion mit den vor- und nachgelagerten Arbeitsschritten sowie die dabei erforderlichen Medien (Strom, Wasser, Licht usw.). Das vorliegende Buch kann und will die Breite der Einflüsse auf die Baustelleneinrichtung der zahlreichen speziellen Baustellentypen nicht in voller Tiefe bearbeiten. Es soll jedoch auszugsweise in Stichworten auf allgemein gültige Prinzipien eingegangen und auf die Spezialliteratur verwiesen werden.
4.1 Baustelleneinrichtung beim Schlüsselfertigbau Beim Schlüsselfertigbau übernimmt ein Unternehmer die schlüsselfertige Erstellung eines Gebäudes und erbringt in der Regel auch zahlreiche Planungsaufgaben. Bedingt hierdurch ist es ihm möglich, solche Bauverfahren einzusetzen, die sich unter den jeweils aktuell gegebenen Randbedingungen als besonders wirtschaftlich darstellen. Dieser komplexe Entscheidungsprozess beeinflusst maßgeblich die Ausführungsplanung und die Planung der Baustelleneinrichtung. So kann es zum Beispiel bei einer Baumaßnahme für ein Bürogebäude sinnvoll sein, in großem Maße Fertigteile einzusetzen. Bei einer anderen, technisch ähnlichen Baumaßnahme kann sich jedoch eine Ortbetonbauweise als besonders wirtschaftlich darstellen. Die jeweils zugehörige Baustelleneinrichtung ist auf diese Entscheidung anzupassen. Der Schlüsselfertigbau ist auch dadurch geprägt, dass in der Regel die Baumaßnahme in kürzerer Zeit erstellt wird als bei Einzelvergaben. Die kürzere Bauzeit ergibt sich hauptsächlich da-
R. Schach, J. Otto, Baustelleneinrichtung, DOI 10.1007/978-3-8348-8112-0_4, © Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011
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4 Baustelleneinrichtung bei speziellen Baustellentypen
durch, dass die zahlreichen Nachunternehmer während des Ausbaus in größerem Maße parallel arbeiten. Dies ist nur dadurch möglich, indem der Hauptunternehmer die Nachunternehmer intensiv koordiniert, in größerem Maße die Baustelleneinrichtung gemeinsam genutzt wird und die Logistik der Baustelle optimiert wird (Transport, Lagerflächen, Medienzuführung usw.). Bei der Baustelleneinrichtung sind folgende Punkte besonders zu beachten: –
Für den Ausbau stehen meist die Hochbaukräne nicht mehr zur Verfügung. Es ist zu prüfen, ob die Versorgung der Nachunternehmer bis zum Schließen des Gebäudes (Dach/Fassade/Transportöffnungen) noch über auskragende Plattformen vor der Fassade möglich ist. Besonders bei höheren Bauwerken können während des Rohbaus AußenBauaufzüge (vgl. Abschnitt 2.2.10, Bauaufzüge (Lasten- und Personenaufzüge), S. 61) genutzt werden. Nach Fertigstellung des Rohbaus ist zu prüfen, ob die endgültigen Aufzüge für die Bautransporte genutzt werden können. Selbstverständlich sind die endgültigen Aufzüge dann gegen Beschädigung zu schützen.
–
Da während des Ausbaus gleichzeitig zahlreiche Ausbaugewerke auf der Baustelle tätig sind, ergibt sich die maximale Anzahl an gewerblichen Arbeitskräften während des Ausbaus. Für diese Personalspitze sind die Pausenräume und die Sanitäranlagen zu dimensionieren (vgl. Abschnitt 2.3, Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume, S. 68). In der Regel stellt dann der Hauptunternehmer diese Räumlichkeiten dem Nachunternehmer zur Verfügung. Eventuell bietet es sich an, Pausenräume im Bauwerk einzurichten.
–
Die Möglichkeiten zur Einrichtung von Zwischenlagern sind in der Regel sehr begrenzt. Die Nachunternehmer erwarten jedoch, dass für einzubauende Bauteile (z. B. Kabel, Sanitärobjekte, Leuchten, Türen, TGA) abschließbare Räume (Bautüren) zur Verfügung gestellt werden. Alternativ muss Platz für Lagercontainer bereitgestellt werden.
–
Die Baulogistik spielt eine besondere Rolle, daher müssen Transportwege innerhalb des Gebäudes dynamisch (tageweise Anpassung der Transportwege) geplant werden. Infolge der während des Ausbaus geschlossenen Gebäudehülle ist dabei auch auf ausreichende Beleuchtung und die Freihaltung von Flucht- und Rettungswegen zu achten (vgl. Abschnitt 2.4.2, Baustraßen und Bauwege, S. 96 und 2.6.4, Baustellenbeleuchtung, S. 216).
–
Eingebaute Bauteile (z. B. verlegte Fußbodenbeläge, Treppen, Geländer) sind sofort sorgfältig vor Beschädigungen zu schützen. Daher sind geeignete Schutzmaßnahmen zu planen.
–
Die Anforderungen an den Brandschutz sind während des Ausbaus besonders zu beachten, da zahlreiche brennbare Bauteile um Gebäude lagern oder bereits eingebaut sind (vgl. Abschnitt 2.6.7, Brandschutz, S. 243).
–
Infolge der Vielzahl an auf der Baustelle tätigen Gewerken ist auf ein strenges Regime für die Abfallentsorgung zu achten (vgl. Abschnitt 2.5.7, Abfallentsorgung, S. 185). Ansonsten besteht Gefahr, dass der Abfall der Nachunternehmer auf anonymen Müllbergen im Gebäude gelagert wird und letztlich auf Kosten des Hauptunternehmers zu entsorgen ist.
Weiterführende Literatur: Langen/Schiffers, Bauplanung und Bauausführung, 2005
4.2 Baustelleneinrichtung beim Brückenbau
349
4.2 Baustelleneinrichtung beim Brückenbau Der Brückenbau ist nicht einheitlich zu betrachten, da sich die Bauaufgaben in vielfältiger Hinsicht unterscheiden. Neben den zahlreichen kleineren Unter- und Überführungen von Straßen und Eisenbahnen finden sich die verschiedensten Großbrücken, wie Schrägkabelbrücken oder große Bogenbrücken. Brücken unterscheiden sich auch maßgeblich hinsichtlich des verwendeten Baustoffes. Während bei kleineren und mittleren Brücken Beton als Hauptbaustoff dominiert, werden Großbrücken meist in Stahl oder im Verbund Stahl-Beton hergestellt. Auf die Baustelleneinrichtung hat auch der Bauort einen maßgeblichen Einfluss. Öfters dürfen während der Bauphase sensible Bereiche unter den neu herzustellenden Bauwerken nicht genutzt oder können nur unter Beachtung von Auflagen überbaut werden. Derartige Hindernisse können aus Wasserflächen, Industrie-/Wohngebieten, Straßen, Eisenbahnlinien oder Naturschutzgebieten bestehen. Andererseits müssen teilweise auch Pfeiler zwischen Eisenbahngleisen, in einem Fluss oder gar auf See errichtet werden. Diese Randbedingungen beeinflussen maßgeblich das gewählte Bauverfahren (Taktschieben, Freivorbau, Leergerüst). Alle Bauverfahren haben spezifische Stärken und Schwächen. Auf das gewählte Bauverfahren und die damit zusammenhängende Gerätetechnik sind die zugehörige Baustelleneinrichtung und die Transportlogistik eng abzustimmen. Je nach Lage der Baustelle und dem gewähltem Bauverfahren sollten folgende Punkte bedacht werden: –
Temporäre Hilfskonstruktionen (z. B. Leergerüste (siehe Bild 4.1), Taktschiebeanlagen, Vorschubrüstungen (siehe Bild 4.2), Freivorbaugeräte) erfordern zumeist ausgedehnte Flächen für deren Aufbau. Neben dem Stellplatz für große Hebezeuge (vgl. Abschnitt 2.2, Geräte auf Baustellen, S. 13) sind dafür meist großräumige Zwischenlager- und Vormontageflächen erforderlich.
Bild 4.1: Beispiele für Baustelleneinrichtungsflächen von Brückenbaustellen mit Leergerüst 285
285
Quelle: Hentschke Bau GmbH (www.hentschke-bau.de).
350
4 Baustelleneinrichtung bei speziellen Baustellentypen
Bild 4.2: Beispiel einer Baustelleneinrichtungsfläche für eine Brückenbaustellen mit Vorschubgerüst 286
–
Neben dem Aufbau der temporären Hilfskonstruktionen ist die Baustelleneinrichtung für deren Um- und Rückbau zu planen.
–
Die Planung der Baustelleneinrichtung sowie die Logistik im Bereich von Eisenbahnanlagen sowie im innerstädtischen Bereich sollte besonders sorgfältig geplant werden. Hier ist ein enger Kontakt mit den Eigentümern der Grundstücke, verantwortlichen Medienträgern und Trägern öffentlicher Belange erforderlich.
–
Problematisch kann bei Baustellen in unerschlossenen Gebieten neben der Transportlogistik (vgl. Abschnitt 2.4.2, Baustraßen und Bauwege, S. 96) auch die Zuführung von Baustrom sein (vgl. Abschnitt 2.5.2, Stromversorgung, S. 134).
–
Der Einsatz von Turmdrehkränen richtet sich nach dem gewählten Bauverfahren. Wird eine Brücke mit Leergerüst erstellt, ist eine flächige Abdeckung des herzustellenden Brückenbauwerkes mit Turmdrehkränen erforderlich. In vielen Fällen wird somit an jedem Pfeiler ein Kran vorzusehen sein. Beim Freivorbau ist es dagegen häufig sinnvoll, das Hebezeug auf dem Brückenüberbau im Bereich des Freivorbaus anzuordnen. Die dabei verwendeten Hebezeuge unterscheiden sich maßgeblich, ob es sich um eine Stahl- (z. B. Derrickkran) oder Stahlbetonbrücke (z. B. Turmdrehkran) handelt. Bei der Herstellung im Taktschiebeverfahren wird hingegen eine stationäre Fertigungsanlage mit einem Turmdrehkran an einem Ende des Bauwerkes eingerichtet.
Weiterführende Literatur: 287, 288, 289
286
Quelle: Hentschke Bau GmbH (www.hentschke-bau.de). Mehlhorn, Brückenbau, 2007 288 Handbuch Eisenbahnbrücken, 2008 289 Holst, Brücken aus Stahlbeton und Spannbeton, 2004 287
4.3 Baustelleneinrichtung beim Tunnelbau
351
4.3 Baustelleneinrichtung beim Tunnelbau Generell deckt der Begriff Tunnelbau ein sehr breites Feld von unterschiedlichsten Baumaßnahmen ab. Zu nennen sind zum Beispiel Tunnel für Straßen und Bahnanlagen im Fels aber auch im Lockergestein. Tunnelbau umfasst jedoch auch kleine Tunnelquerschnitte zum Beispiel als Erkundungsstollen, für Rohrleitungen oder spezielle Transportaufgaben, sowie das Microtunneling 290. Als Bauverfahren kommen insbesondere der Sprengbetrieb (NÖT 291), der mechanische Vortrieb mittels Bagger, Rippergeräten und Teilschnittmaschinen sowie der Vortrieb mit Tunnelbohrmaschinen in Frage. Die Sicherung des Gebirges hat eine große Rolle auf das gewählte Bauverfahren. Zu nennen sind Sicherungen mit Spritzbeton, mit Schirmgewölbesicherungen und mit Tübbingen. Eine besondere Bedeutung beim Tunnelbau spielt auch die Methode, die zum Transport des Ausbruchmaterials gewählt wird. Üblich sind der Transport mit Muldenkipper, aber auch Gleisförderung oder Förderung mit Stetigförderern. Wichtigste Elemente der Baustelleneinrichtung beim Tunnelbau stellen die Geräte dar, die zum eigentlichen Vortrieb und zur Sicherung benötigt werden, dann die Geräte zur Schutterung und zum Transport des Ausbruches und schließlich alle Geräte, welche die Lüftung (Bewetterung) des Tunnels und die Versorgung mit Strom sicherstellen. Außerdem werden aufwändige Schalwagen meistens dann erforderlich, wenn der Tunnel mit einer Betonschale auszukleiden ist, siehe Bild 4.3 und Bild 4.4. Da bei vielen Tunnelbaustellen mehr oder weniger Wasser im Tunnel anfällt, muss die Entsorgung und Aufbereitung des Wassers sichergestellt sein.
Bild 4.3: Schalwagen zum Betonieren der Sohle und der seitlichen Bankette
290
Unter diesem Begriff Microtunneling werden verschiedene Bauverfahren zusammengefasst, die Querschnitte erzeugen, die nicht mehr begangen werden können. 291 NÖT = Neue Österreichische Tunnelbauweise.
352
4 Baustelleneinrichtung bei speziellen Baustellentypen
Bild 4.4: Doppelröhriger Tunnel, linke Röhre mit Lüftungsleitungen, Sohle und Bankette betoniert, rechte Röhre noch im Ausbruch, Zwischenlagerung der Schutterung im Vordergrund
Typisch für Tunnelbaustellen ist, dass unmittelbar am Tunnelmund die Pausen- und Sanitärräume für die Mineure aber auch Büroräume aufgestellt werden. Da Tunnelbau in der Regel im Schichtbetrieb durchgeführt wird, sind auch Schlafunterkünfte vorzusehen (vgl. Abschnitt 2.3, S. 68). Bei größeren Tunnelbaustellen werden größere Werkstätten benötigt, die mit einer kompletten Schlosserei, einer Elektrowerkstatt, einer Wartungs- und Reparaturwerkstatt für die Bagger, LKW, Dumper und sonstige Baugeräte sowie mit Spezialwerkstätten zum Beispiel für die Reparatur von Hydrauliksystemen ausgestattet sind (siehe Bild 4.5).
Bild 4.5: Blick in eine mobile Werkstatt
4.4 Baustelleneinrichtung beim Erd-, Tief- und Straßenbau
Weiterführende Literatur: siehe z. B. Girmscheid Zanoskar 296, Kolymbas 297, König 298
353
292
, Kolymbas 293, Eichler 294, Willmann 295,
4.4 Baustelleneinrichtung beim Erd-, Tief- und Straßenbau Erdbau, Tiefbau und Straßenbau umfassen Baumaßnahmen, die hinsichtlich Aufgabe und Größe extrem streuen. Bei der Baustelleneinrichtung haben diese Baustellen jedoch oft große Ähnlichkeit, da es sich häufig um Linienbaustellen handelt. Hieraus ergibt sich die Fragestellung, an welcher Stelle die wichtigsten Elemente der Baustelleneinrichtung (z. B. Container, Mischanlagen, Brecheranlage, Zwischenlagerflächen, Werkstatt) angeordnet werden. Maßgebliche Kriterien hierfür sind insbesondere die zentrale Lage in Bezug auf die Arbeitsprozesse und die Nutzung von Zuwegen für die Ver- und Entsorgung der Baustellen. Dies betrifft insbesondere die Massentransporte (z. B. Erdstoffe, Mineralgemische, bituminöse Mischgüter, Betone). Innerhalb der Baustelle kommt den Baustraßen eine besondere Bedeutung zu, da diese maßgeblich die Effektivität der eingesetzten Transportgeräte beeinflussen (vgl. Abschnitt 2.4.2, S. 96). Dabei stellt sich zuerst die Frage, ob eine Bodenstabilisierung erforderlich ist (Kalk oder Zement). Alternativ dazu kann eine Baustraße mit einem Mineralgemisch hergestellt werden. Die Wahl des Aufbaus der Baustraße bestimmt den Aufwand für deren Unterhaltung sowie die Wetterbeständigkeit. Bei der Einrichtung der Baustelle ist außerdem zu beachten, dass in Verbindung mit dem eigentlichen Erd-, Tief- und Straßenbau häufig weitere Baumaßnahmen auszuführen sind. Zu nennen sind zum Beispiel Stützwände, Durchlässe, Tiefgründungen, Entwässerungsanlagen einschließlich umfangreicher Rohrverlegearbeiten. Für diese Leistungen ist die erforderliche Baustelleneinrichtung zu planen. Zum Lösen von Erdstoff kommen Universalbagger aber auch Flachbagger (z. B. Planierraupen, Scraper oder Schürfkübelraupen), Lader und Spezialbagger (z. B. Fräsen, Saug- und Nassbagger) zum Einsatz. Der Transport erfolgt in der Regel mit straßenzugelassenen 4-Achs-LKW oder mit Dumpern. Für den Einbau werden Raupen und Walzen benötigt. Die konkret gewählte Gerätekombination ist insbesondere abhängig von der Bodenklasse, der zu bewegenden Erdkubatur, den Transportentfernungen sowie den topografischen Verhältnissen. Typisch für größere Erdbaustellen ist, dass an möglichst zentraler Lage der Baustelle eine Wartungs- und Reparaturwerkstatt für die Bagger, LKW und Dumper und die anderen Geräte vorzusehen ist (siehe Bild 4.5). Neben Flächen für Geräte und Personal sind häufig weiträumige Flächen für die Zwischenlagerung von gewonnenem oder einzubauendem Material erforderlich.
292
Girmscheid, Baubetrieb und Bauverfahren im Tunnelbau, 2000 Kolymbas, Geotechnik: Bodenmechanik, Grundbau und Tunnelbau, 2008 294 Eichler, Fels- und Tunnelbau, 2000 295 Willmann, Vorarbeiten, Erd-, Grund-, Straßen- und Tunnelbau, 2010 296 Zanoskar, Stollen- und Tunnelbau, 1982 297 Kolymbas, Geotechnik: Tunnelbau und Tunnelmechanik, 1998 298 König, Maschinen im Baubetrieb, 2011 293
354
4 Baustelleneinrichtung bei speziellen Baustellentypen
Die Baustelleneinrichtung bei Straßenbaustellen ergibt sich maßgeblich durch die konkrete Bauaufgabe. So wird sich die Baustelleneinrichtung bei einer kleinen innerstädtischen Straßenbaustelle deutlich von der Baustelleneinrichtung unterscheiden, die für den Neubau einer Ortsumgehung oder den Neubau einer Autobahn erforderlich ist. Die zu lösenden, zu transportierenden und einzubauenden Baustoffmengen beeinflussen Größe, Art und Anzahl der einzusetzenden Baugeräte. Neben dem An- und Abtransport der Geräte ist insbesondere die Dimensionierung der Geräteketten vorzunehmen. Dies betrifft zum Beispiel Größe und Anzahl der Bagger für das Lösen und Laden des Erdbaustoffes, Anzahl der LKW oder Dumper zum Transport sowie Größe und Anzahl von Raupen und Walzen zum Einbau des Materials. Bei der Herstellung einer bituminösen Straßendecke besteht die Gerätekette aus dem Zusammenspiel von Mischanlage, LKW, Fertiger und Walzen. Weiterführende Literatur: Kolymbus 299, Kunze/Göhrung/Jacob 300, Rosenheinrich/Pitzsch 301, Henz 302, Richter/Heindel 303, Lorenz 304, König 305.
299
Kolymbas, Geotechnik: Tunnelbau und Tunnelmechanik, 1998 Kunze/Göhring/Jacob, Baumaschinen: Erdbau- und Tagebaumaschinen, 2002 301 Rosenheinrich/Pietzsch, Werner-Ingenieur-Texte, 1998 302 Henz, Praktische Anleitung zum Erdbau, 2010 303 Richter/Heindel, Straßen- und Tiefbau, 2007 304 Lorenz, Das Baustellenhandbuch für den Tiefbau, 2010 305 König, Maschinen im Baubetrieb, 2011 300
5
Kostenkalkulation der Baustelleneinrichtung
5.1 Allgemeine Anmerkungen zur Höhe der Baustelleneinrichtungskosten Die Kosten, die durch die Baustelleneinrichtung entstehen, können in der Regel nicht pauschal als Fixbetrag oder als ein bestimmter Prozentsatz der Baukosten ermittelt werden, da sie sich bei verschiedenen einzelnen Baustellen teilweise sehr stark unterscheiden. Sie werden maßgeblich durch folgende Faktoren beeinflusst: –
Art der Baumaßnahme Verschiedene Hochbaustellen weisen ähnliche Grundstrukturen bei der Baustelleneinrichtung auf. Dies betrifft insbesondere die eingesetzten Hebezeuge und die temporär erforderlichen Pausenräume, Büros und andere Räumlichkeiten. Diese Elemente dominieren bei vielen Baustellen die Kosten der Baustelleneinrichtung. Es ist aber offensichtlich, dass zum Beispiel ein flächenmäßig ausgedehntes Bauwerk, für das zahlreiche Kräne benötigt werden, andere Krankosten verursacht als ein Bauwerk mit geringerer Grundfläche, das zahlreiche Geschosse aufweist und das somit nur einen Kran benötigt, auch wenn die Bausumme und der Bruttorauminhalt der beiden Gebäude vergleichbar sind. Darüber hinaus verursachen die Mietkosten für Verkehrs- und Lagerflächen, aber auch die Kosten für eine eventuell benötigte Wasserhaltung, für die elektrische Energie und für Gerätetransporte deutlich unterschiedliche Kosten auf verschiedenen Baustellen. Die Kosten der Baustelleneinrichtung werden sich noch wesentlich stärker unterscheiden, wenn Hochbaubaustellen mit Baustellen des Erd- und Straßenbaus, des Brückenbaus oder des Tunnelbaus verglichen werden. Erd- und Tiefbaustellen zeichnen sich durch eine hohe Mechanisierung mit einem intensiven Geräteeinsatz aus und sind somit weniger personalintensiv. Hochbaustellen sind dagegen relativ gering mechanisiert und sind daher als personalintensiv anzusehen. Die personalintensiven Baustellen werden prozentual höhere Kosten für die Personalunterkünfte aufweisen als geräteintensive.
–
Dauer der Baumaßnahme Die Dauer einer Baumaßnahme hat einen nicht unbeträchtlichen Einfluss auf die Kosten der Baustelleneinrichtung. Falls vom Bauherrn eine besonders kurze Bauzeit verlangt wird, so führt dies zu einem erhöhten Aufwand bei der Baustelleneinrichtung. Da mehr Geräte über eine relativ kurze Bauzeit benötigt werden, ergeben sich wegen der damit verbundenen Transport- und Aufbaukosten tendenziell höhere Kosten für die Baustelleneinrichtung. Wird dagegen eine ungewöhnlich lange Bauzeit zum Beispiel aus organisatorischen oder betrieblichen Gründen des Auftraggebers gefordert, so erhöhen sich wiederum die Kosten der Baustelleneinrichtung überproportional und zwar wegen einer nicht effektiven Nutzung der Baustelleneinrichtung bei verlängerter Vorhaltung. Der Zusammenhang ist in Bild 5.1 dargestellt
R. Schach, J. Otto, Baustelleneinrichtung, DOI 10.1007/978-3-8348-8112-0_5, © Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011
356
5 Kostenkalkulation der Baustelleneinrichtung
Kosten für die Baustelleneinrichtung
zu kurze Bauzeit
optimale Bauzeit
zu lange Bauzeit
Bauzeit
Bild 5.1: Zusammenhang zwischen Bauzeit und Kosten der Baustelleneinrichtung
–
Örtliche Lage der Baumaßnahme In Abhängigkeit der örtlichen Lage der Baustelle können die Kosten der Baustelleneinrichtung durch folgende Kriterien beeinflusst werden: innerstädtische oder ländliche Lage, Zufahrtsmöglichkeiten, Länge der baustelleninternen Transportwege, Medienerschließung oder sonstige die Logistik beeinflussende Faktoren (Bahnstrecken, Hochspannungsleitungen, Naturschutzgebiete, Flüsse usw.).
–
Festlegungen des Auftraggebers Der Auftraggeber bestimmt in vielen Bereichen, wer die Baustelleneinrichtung errichtet. So kann es außerordentlich sinnvoll sein, dass der Bauherr zahlreiche Elemente der Baustelleneinrichtung zentral errichten lässt. Durch eine zentrale Organisation sorgt er dafür, dass Elemente der Baustelleneinrichtung von mehreren Unternehmern genutzt werden können. Als Beispiel werden die Tagesunterkünfte genannt. So kann der Auftraggeber am Anfang der Baumaßnahme Container für die Pausenräume selbst errichten lassen. Er kann dann die einzelnen Unternehmen vertraglich verpflichten, die Container anzumieten. Anfangs wird der Erdbauunternehmer die Pausenräume nutzen, später der Rohbauunternehmer und zum Schluss die Ausbauunternehmen. Dadurch werden mehrfache Auf- und Abbaukosten eingespart und insgesamt somit die Kosten für die Baustelleneinrichtung reduziert. Die zentrale Bereitstellung bietet sich neben den Containern (Pausenräume, Büroräume sowie Sanitärräume) insbesondere auch für die Baustellenumzäunung, für Gerüste und für Lagerplätze an. Durch die Art der Ausschreibung beeinflusst der Auftraggeber, inwieweit die Kosten der Baustelleneinrichtung offen ausgewiesen werden oder in anderen Preisen eingerechnet werden. Siehe hierzu Abschnitt 5.2.
–
Festlegungen des Auftragnehmers Der Auftragnehmer bestimmt in nicht unbeträchtlichem Maße die Kosten der Baustelleneinrichtung. Beim Hochbau ergeben sich zum Beispiel große Unterschiede durch die
5.2 Ausschreibung der Baustelleneinrichtung
357
Wahl der Hebezeuge. Der Unternehmer bestimmt Zahl, Größe und Bauart der eingesetzten Hochbaukrane im Rahmen seiner Baustelleneinrichtungsplanung. Mehr und größere Krane erhöhen die Kosten der Baustelleneinrichtung. Es ergeben sich jedoch Einsparungspotenziale, da die gewerblichen Arbeitnehmer jederzeit mit Kranunterstützung arbeiten können und somit effektiver sind. Aber auch durch die Wahl bestimmter Bauverfahren wird häufig Umfang und Art der Baustelleneinrichtung maßgeblich bestimmt.
5.2 Ausschreibung der Baustelleneinrichtung Es stellt sich die Frage, wie sich die Art der Ausschreibung auf die Kosten der Baustelleneinrichtung sowie auf die Vergütung, die der Unternehmer für die erbrachten Leistungen erhält, auswirken Zur Beantwortung dieser Frage ist zuerst auf § 2 (1) VOB/B zu verweisen. Dort ist festgelegt: „Durch die vereinbarten Preise werden alle Leistungen abgegolten, die nach der Leistungsbeschreibung, den Besonderen Vertragsbedingungen, den Zusätzlichen Vertragsbedingungen, den Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen, den Allgemeinen Technischen Vertragsbedingungen für Bauleistungen und der gewerblichen Verkehrssitte zur vertraglichen Leistung gehören.“ Somit ist auch zu hinterfragen, was in den Allgemeinen Technischen Vertragsbedingungen für Bauleistungen (VOB/C) geregelt ist. In der für alle Gewerke geltenden DIN 18299 ist festgelegt: „4.1 Nebenleistungen: Nebenleistungen sind Leistungen, die auch ohne Erwähnung im Vertrag zur vertraglichen Leistung gehören (§ 2 Abs. 1 VOB/B). Nebenleistungen sind demnach insbesondere: 4.1.1 Einrichten und Räumen der Baustelle einschließlich der Geräte und dergleichen. 4.1.2 Vorhalten der Baustelleneinrichtung einschließlich der Geräte und dergleichen …“ Daraus ergibt sich eindeutig, dass der Unternehmer alle Elemente der Baustelleneinrichtung zu kalkulieren und in seine Preise einzurechnen hat. Es stellt sich somit noch die Frage, warum in verschiedenen Ausschreibungen spezielle Positionen für die Baustelleneinrichtung im Leistungsverzeichnis vorgesehen sind. Zu verweisen ist in diesem Zusammenhang auf § 7 Abs. 1 Nr. 7 VOB/A. Dort ist geregelt: Die „Hinweise für das Aufstellen der Leistungsbeschreibung“ in Abschnitt 0 der Allgemeinen Technischen Vertragsbedingungen für Bauleistungen, DIN 18299 ff., sind zu beachten.“ Dort wiederum ist unter 0.4.1 festgelegt: „Nebenleistungen (Abschnitt 4.1 aller ATV) sind in der Leistungsbeschreibung nur zu erwähnen, wenn sie ausnahmsweise selbständig vergütet werden sollen. Eine ausdrückliche Erwähnung ist geboten, wenn die Kosten der Nebenleistungen von erheblicher Bedeutung für die Preisbildung sind; in diesen Fällen sind besondere Ordnungszahlen (Positionen) vorzusehen. Dies kommt insbesondere für das Einrichten und Räumen der Baustelle [fett durch Autoren] in Betracht.“ Ergänzend ist festzuhalten, dass nicht nur für das Einrichten und Räumen der Baustelle separate Positionen vorgesehen werden sollten, sondern insbesondere für das Vorhalten. Damit ist nämlich eine Vergütung geregelt, falls sich die Bauzeit aus Gründen, die der Auftraggeber zu verschulden hat, verlängert.
358
5 Kostenkalkulation der Baustelleneinrichtung
Das Standardleistungsbuch Bau (StLB-Bau) 306 unterstützt die Ausschreibenden bei der Erstellung von Ausschreibungstexten. Leistungsbeschreibungen können für verschiedene Leistungsbereiche (LB) generiert werden. Insgesamt gibt es zurzeit rund 60 Leistungsbereiche. Der Leistungsbereich LB 000 dient dazu, Ausschreibungstexte für die Baustelleneinrichtung zu erstellen. In Bild 5.2 sind als Beispiel zwei Positionen für das Einrichten der Baustelleneinrichtung, die mit dem StLB-Bau erstellt wurden, dargestellt (vgl. Pos. 1.1.10). Als zweite Position wurde ein Text für einen Bauzaun auf der Basis eines StLB-Bau-Textes als sogenannter Freitext erstellt, da ein geschlossener Zaun nicht direkt über das Standardleistungsbuch-Bau erstellt werden kann (vgl. Pos. 1.1.20). 1. 1.1.
Baustelleneinrichtung Baustelleneinrichtung
1.1.10.
STLB-Bau: 04/2010 000 DIN276 neu 391 Baustelleneinrichtung Baustelle einrichten freimachen Geländefläche
Baustelle einrichten, freimachen der erforderlichen Geländefläche, herstellen erforderlicher Baustraßen, Lager- und Arbeitsplätze, Flächen sind im Lageplan ausgewiesen, zusätzliche Flächen sind anzumieten 1.1.20.
1,000 psch
.........................
DIN276 neu 391 Baustelleneinrichtung Bauzaun H 2m aufstellen räumen
Bauzaun, auf unbefestigtem und befestigten Untergrund, als geschlossener Bretterzaun oder aus Trapezblechen, Zaunoberkante über Oberfläche Gelände 2 m, aufstellen und räumen.
123,000 m
.........................
.........................
Bild 5.2: Positionen zur Baustelleneinrichtung
Zusammenfassend kann festgehalten werden: –
Der Auftraggeber sollte separate Positionen für die Baustellenausschreibung im Leistungsverzeichnis vorsehen.
–
Der Bieter (Auftragnehmer) hat alle Kosten für die Baustelleneinrichtung zu kalkulieren, unabhängig davon, ob Positionen für die Baustelleneinrichtung im Leistungsverzeichnis vorgesehen sind oder nicht.
–
Falls keine separaten Positionen für die Baustelleneinrichtung in einer Ausschreibung vorhanden sind, muss der Bieter seine Kosten für die Baustelleneinrichtung dadurch decken, indem er die Preise der anderen Positionen mit Zuschlägen versieht. Damit werden die Baustelleneinrichtungskosten Bestandteil der sogenannten Umlage. 307
306 307
Weitere Informationen unter www.gaeb.de Siehe Berner/Kochendörfer/Schach, Grundlagen der Baubetriebslehre, Band 1, Kap. 5.
5.4 Kalkulation der Baustelleneinrichtung
359
5.3 Leistungs- und Vorhaltegeräte Die Kalkulation von Baupreisen geht von dem Grundprinzip aus, dass die Kosten kostenverursachungsgerecht den jeweiligen Positionen zugewiesen werden. Das bedeutet zum Beispiel, dass die Kosten für einen Bagger, der für einen Baugrubenaushub benötigt wird, in der Position „Baugrubenaushub“ kalkuliert werden. Geräte, die einzelnen Positionen zugewiesen werden können, werden Leistungsgeräte genannt. In vielen Fällen werden die Kosten dieser Positionen maßgeblich durch die Leistungsgeräte bestimmt. Leistungsgeräte werden somit nicht Bestandteil der Kosten der Baustelleneinrichtung. Im Gegensatz zu Geräten, die eindeutig einer Position zugewiesen werden können, gibt es jedoch insbesondere im Hochbau zahlreiche Geräte (z. B. Kräne, Container), die keiner Position eindeutig zugewiesen werden können. So werden zwar die Kräne für den Baugrubenaushub nicht benötigt, es gibt jedoch eine große Zahl von Positionen, bei denen die Kräne in unterschiedlicher Weise eingesetzt werden. Dies betrifft zum Beispiel alle Positionen, in denen Schalungsarbeiten ausgeschrieben sind, aber auch Positionen, die das Betonieren oder Maurerarbeiten zum Leistungsinhalt haben. Solche Geräte werden Vorhaltegeräte genannt.
5.4 Kalkulation der Baustelleneinrichtung Generell ist festzustellen, dass es zwei prinzipielle Verfahren der Kalkulation von Baupreisen gibt: –
die Kalkulation mit vorberechneten Zuschlägen und
–
die Kalkulation über die Angebotssumme (Endsumme).
Vertiefende Informationen hierzu können der einschlägigen Fachliteratur entnommen werden. 308, 309 Nur so viel sei an dieser Stelle erläutert: Die Kalkulation mit vorberechneten Zuschlägen kann nur dann sicher durchgeführt werden, wenn sich die Baumaßnahmen, die kalkuliert werden, in der Baustelleneinrichtung nur gering unterscheiden. Dies ist meistens bei Handwerksbetrieben der Fall. Handwerksbetriebe benötigen zwar in der Regel Spezialwerkzeug, jedoch im Gegensatz zu Bauunternehmen, die Rohbauarbeiten oder Bauarbeiten für Infrastrukturmaßnehmen durchführen, keine teuren Vorhaltegeräte. Somit kann die „Kalkulation mit vorberechneten Zuschlägen“ für all jene Baumaßnahmen, die sich in der Art der Baustelleneinrichtung unterscheiden, nicht angewandt werden. In diesen Fällen kommt die „Kalkulation über die Endsumme“ zur Anwendung. Kennzeichen der Kalkulation über die Angebotssumme ist, dass in einem ersten Schritt die Einzelkosten für alle Teilleistungen – getrennt nach verschiedenen Kostenarten – ermittelt werden. Typische Kostenarten sind Lohnkosten, Sonstige Kosten (hierunter fallen z. B. Stoffkosten), Gerätekosten und Kosten für Fremdleistungen (siehe Bild 5.3). Danach müssen die „umzulegenden“ Kosten ermittelt werden, die sich aus den Baustellengemeinkosten (BGK), den Allgemeinen Geschäftskosten (AGK) sowie aus Ansätzen für Wagnis (Risikoansatz) und für 308 309
Vgl. Berner/Kochendörfer/Schach, Grundlagen der Baubetriebslehre, Band 1. Vgl. Drees/Paul, Kalkulation von Baupreisen.
360
5 Kostenkalkulation der Baustelleneinrichtung
Gewinn (W + G) zusammensetzen. Wie aus Bild 5.4 zu entnehmen ist, sind die Kosten der Baustelleneinrichtung Bestandteil der Baustellengemeinkosten. Neben den Kosten der Baustelleneinrichtung werden unter den Baustellengemeinkosten z. B. Löhne und Gehälter für die Bauleitung, Mietkosten, Entsorgungskosten und Kosten für Versicherungen zusammengefasst. Löhne +
Sonstige Kosten (incl. Stoffkosten)
+
Gerätekosten
+
Fremdleistungen
=
Summe der Einzelkosten der Teilleistungen
+
Baustelleneinrichtungskosten
+
Bauleitungslöhne und -gehälter
+
Mieten, Energiekosten, Versicherungen, etc.
=
Herstellkosten
+
Allgemeine Geschäftskosten
=
Selbstkosten
+
Wagnis und Gewinn
=
Angebotssumme (netto)
Getrennt für die ausgeschriebenen Positionen
Baustellengemeinkosten (interne Positionen)
Bild 5.3: Zusammensetzung der Angebotssumme (netto)
Methodisch werden die Baustellengemeinkosten in einzelnen Positionen kalkuliert, die gegenüber dem Auftraggeber nicht offengelegt werden. Daher werden diese Positionen auch häufig als interne Positionen bezeichnet. Selbstverständlich werden dabei jene Leistungen der Baustelleneinrichtung, die der Auftraggeber in seiner Ausschreibung bereits aufgeführt hat, nicht erneut aufgeführt. Alle internen Positionen werden in den Kostenarten (z. B. Lohnkosten, Gerätekosten, Kosten für Fremdleistungen, Sonstige Kosten), kalkuliert. Die Summe der Baustellengemeinkosten (diese enthalten die Kosten der Baustelleneinrichtung), der Allgemeinen Geschäftskosten (AGK) sowie von Wagnis (W) und Gewinn (G) werden dann auf die Normalpositionen umgelegt (siehe Bild 5.4). Der Umlagebetrag bei weitgehend identischen Baustellen stark davon abhängig ist, ob überhaupt – und wenn ja – welche Positionen der Baustelleneinrichtung der Auftraggeber als Normalpositionen in seiner Ausschreibung vorgesehen hat. In der Folge des schwankenden Umlagebetrags variieren zum Beispiel relative Angaben der Baustelleneinrichtungskosten in Bezug auf die Summe der Einzelkosten der Teilleistungen. Durch die sich verändernden Umlagebe-
5.5 Kennzahlen zu Kosten der Baustelleneinrichtung
361
träge können aber auch die Einheitspreise identischer Teilleistungen bei verschiedenen Baustellen relativ stark schwanken. Bei einer Baustelle, bei der der Auftraggeber alle Leistungen der Baustelleneinrichtung separat ausgeschrieben hat, werden die Einheitspreise niedriger sein. Bei Baustellen, bei denen alle Kosten der Baustelleneinrichtung umgelegt werden müssen, sind die Einheitspreise höher. Kosten von Leistungsgeräten Preis Pos. n
Preis Pos. 2
AGK + W + G
EKTn
EKT4
EKT3
EKT2
Baustellengemeinkosten Kosten der Baustelleneinrichtung
EKT1
Pos. 1 Pos. 2 Pos. 3 Pos. 4 ... Pos. n
Umlage
EKTn
EKT4
EKT3
EKT2
EKT1
Preis Pos. 1
Pos. 1 Pos. 2 Pos. 3 Pos. 4 ... Pos. n
Bild 5.4: Prinzip der Kostenumlage
Für die Kalkulation über die Angebotssumme ist kennzeichnend, dass in einem ersten Schritt die Angebotssumme ermittelt wird, indem die Summe aus den Einzelkosten der Teilleistungen, die BGK, die AGK sowie für W + G ermittelt werden (Bild 5.4, linker Teil). Danach wird in einem zweiten Schritt der Umlagebetrag (Summe aus BGK, AGK, W + G) mittels einer prozentualen Bezuschlagung der Kostenarten auf die EKT der ausgeschriebenen Positionen „umgelegt“. Man spricht daher auch von der Umlagekalkulation. Durch diese Methode ist sichergestellt, dass alle Kosten, die planmäßig durch eine Baustelle entstehen, auch kalkulatorisch berücksichtigt werden. Zusammenfassend kann festgehalten werden: –
Sind die Leistungen der Baustelleneinrichtung in separaten Positionen ausgeschrieben, dann sind die dort erwarteten Kosten in diese Positionen als Einzelkosten der Teilleistung zu kalkulieren.
–
Nicht in Positionen beschriebene notwendige Leistungen für die Baustelleneinrichtung sind über „interne Positionen“ zu kalkulieren. Diese Kosten werden Bestandteil der Umlage, die über Zuschläge in die übrigen Positionen eingerechnet werden.
5.5 Kennzahlen zu Kosten der Baustelleneinrichtung Aus den Erläuterungen in den vorigen Abschnitten wurde deutlich, dass eine seriöse Kalkulation der Kosten der Baustelleneinrichtung über pauschale Ansätze oder über Kennzahlen nicht möglich ist. Unabhängig davon ist es üblich, dass regelmäßig Kennzahlen gebildet werden, um eine Kalkulation auf ihre Stimmigkeit hin zu überprüfen.
362
5 Kostenkalkulation der Baustelleneinrichtung
5.5.1 Kosten für Einzelgeräte Im Kapitel 2 wurden für verschiedene Großgeräte Kosten angegeben. So wird zum Beispiel auf Tabelle 2.8, S. 30 verwiesen. Dort sind Kosten für Kräne angegeben. Aus der Tabelle kann entnommen werden, dass ein „mittelgroßer Obendreher“ (max. Lastmoment 150 tm) bei einer angenommenen Bauzeit von 12 Monaten etwa folgende kalkulatorische Kosten verursacht: Auf- und Abbau
20.000,- €
A+V+R für 12 Monate
12 · (6.500,- + 3.000,-) =
Energiekosten
12 · 1.000,-
114.000,- € 12.000,- €
Summe
146.000,- €
Vergleichbar lassen sich überschlägig relativ einfach die Kosten für Standardcontainer (20Fuss) ermitteln. Bei einer angenommenen Bauzeit von 12 Monaten kann ungefähr mit folgenden Kosten für einen Bürocontainer oder einen Container für Pausenräume gerechnet werden: Transport bei Transportentfernung < 100 km und einfachen Bedingungen für Auf- und Abbau
ca. 500,- €
+V+R für 12 Monate
12 · (100,- bis 150,- ) =
Stromkosten (ohne Heizung)
12 · ca. 10,- €
ca. 1.400,- € 120,- €
Summe
ca. 2.000,- €
Mit Hilfe solcher Kennzahlen können die Ansätze für die Baustellengemeinkosten einfach überprüft werden.
5.5.2 Relative Kennzahlen für die Kosten der Baustelleneinrichtung Wie in den obigen Abschnitten dargelegt, sind die Kosten der Baustelleneinrichtung von zahlreichen Faktoren abhängig. Daher sind prozentuale Kostenkennzahlen der Baustelleneinrichtung mit äußerster Vorsicht zu betrachten. Trotz dieser Vorbehalte sind in Tabelle 5.1 relative Kennzahlen zu den Baustellengemeinkosten – bezogen auf die Angebotssumme und bezogen auf die Summe aus Einzelkosten der Teilleistungen – angegeben. Tabelle 5.1: Kosten der Baustelleneinrichtung (relative Kennzahlen) Art der Baustelle
% der Angebotssumme
% auf die Summe aus Einzelkosten der Teilleistungen, (ohne AGK und W + G)
Hochbau - Geschäfts- oder Mehr- 3 % bis 4,5 %, familienhaus (Rohbau) in Einzelfällen bis 8 %
3,5 % bis 5 %, in Einzelfällen bis 10 %
Hochbau - Geschäfts- oder Mehr- 2 % bis 8 %, familienhaus (schlüsselfertig) in Einzelfällen bis 15 %
2,5 % bis 10 %, in Einzelfällen bis 20 %
Erd- und Ingenieurbau
3 % bis 8 %, im Durchschnitt 5 %
2 % bis 7 %, im Durchschnitt 4 %
5.5 Kennzahlen zu Kosten der Baustelleneinrichtung
363
Der prozentual höhere Wert bei schlüsselfertig zu erstellenden Bauwerken ergibt sich aus der funktionalen Ausschreibung, bei der die Kosten für Spezialtiefbau und Wasserhaltung in die Baustelleneinrichtungskosten einzurechnen sind. Es wird jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass im Einzelfall die Kosten der Baustelleneinrichtung von den angegebenen Werten deutlich abweichen können. Der Kalkulation der Baustelleneinrichtung und der anderen Kostenansätze, z. B. Personalkosten der Bauleitung, Mieten, Versicherungen, Kosten für Rechtsberatung und für Gutachten, die in der Summe zu den Baustellengemeinkosten führen, sollte hohe Bedeutung zugewiesen werden, da immer wieder festzustellen ist, dass fehlende oder zu niedrige Ansätze in diesen Bereichen zu schmerzlichen Verlusten bei der Schlussbilanz von Baustellen führen.
6
Zusammenstellung der wichtigsten Gesetze und Vorschriften
6.1 Überblick 6.1.1 Landesbauordnung (LBO) Die Landesbauordnungen bilden die äußeren rechtlichen Grundlagen für bauliche Maßnahmen. In den Landesbauordnungen werden grundlegende Anforderungen und Vorschriften definiert, die bei einem Bauvorhaben zu berücksichtigen sind. Mit den enthaltenen Vorschriften werden gewisse Qualitätsstandards garantiert. Beispielsweise sind gemäß § 11 (1) der Sächsischen Landesbauordnung (SächsBO) Baustellen so einzurichten, „… dass bauliche Anlagen ordnungsgemäß errichtet, geändert oder beseitigt werden können und Gefahren oder vermeidbare Belästigungen nicht entstehen.“ Der ausführende Bauunternehmer ist gemäß § 55 SächsBO verpflichtet, für die „ordnungsgemäße Einrichtung und den sicheren Betrieb der Baustelle“ zu sorgen. Im § 61 Abs. 1 Nr. 12 SächsBO wird festgelegt, dass die eigentliche Baustelleneinrichtung mit Gerüsten, Unterkünften und Lagerhallen genehmigungsfrei erstellt werden darf. Sie gehört also nicht zu den „Fliegenden Bauten“ (§ 76 SächsBO), welche vor dem ersten Aufstellen einer Ausführungsgenehmigung bedürfen und deren Gebrauch vor jedem Einsatz durch die Bauaufsichtsbehörde des Aufstellungsortes anzuzeigen ist. Für Baumaschinen und Geräte gelten Unfallverhütungsvorschriften, technische Vorschriften und Betriebsanleitungen. Kontrolliert wird die Baustelleneinrichtung nicht von der Bauaufsichtsbehörde, sondern von der Gewerbeaufsicht und den Berufsgenossenschaften. Sie überwachen häufig in Kooperation die zum Schutz der Arbeitnehmer und der Allgemeinheit erlassenen Vorschriften. In diesem Zusammenhang sind insbesondere die Unfallverhütungsvorschriften (UVV) sowie die Arbeitsschutzbestimmungen zu nennen.
6.1.2 Arbeitsschutzgesetz und abgeleitete Vorschriften Die Verordnungen und Richtlinien für Arbeitsplätze und Unterkünfte auf Baustellen sind Vorschriften, die auf dem Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) basieren. Die rechtlichen Regelungen für den Arbeitsschutz wurden 2004 durch die Einführung einer neuen Arbeitsstättenverordnung ArbStättV (2004) geändert. Diese Änderungen folgen einer neuen Konzeption für Regelungen im Arbeitsschutz: Anstelle detaillierter Schutzmaßnahmen und Verhaltensvorgaben für die Gestaltung von Arbeitsstätten, so wie in der alten ArbStättV (1975) ausgeführt, wurden allgemeine Schutzziele und Anforderungen formuliert. In der ArbStättV (2004) sind somit die Mindestanforderungen und Schutzziele global angegeben, für deren Einhaltung im Wesentlichen der Arbeitgeber verantwortlich ist. Die zunächst allgemein gehaltenen Angaben werden durch verbindliche Regelungen untersetzt. Mit Stand Januar 2011 sind durch den Ausschuss für Arbeitsstätten (ASTA) sechs Technische Regeln für Arbeitsstätten (ASR) bekannt gegeben worden. Weitere Regeln werden in naher
R. Schach, J. Otto, Baustelleneinrichtung, DOI 10.1007/978-3-8348-8112-0_6, © Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011
366
6 Zusammenstellung der wichtigsten Gesetze und Vorschriften
Zukunft folgen. Aktuelle Informationen hierzu finden sich auf der Homepage der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) 310 und der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BGBau) 311. Zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes auf Baustellen wurde in Umsetzung der EG-Baustellenrichtlinie in deutsches Recht die Baustellenverordnung (BaustellV) erlassen, welche am 1. 7. 1998 in Kraft trat. Im Rahmen dieser Verordnung hat der Bauherr für den Arbeitsschutz auf Baustellen zu sorgen. Er kann mit diesen Aufgaben einen Dritten, den Koordinator für Sicherheit und Gesundheitsschutz, häufig auch SiGeKo genannt, beauftragen (vgl. Abschnitt 3.3, Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination, S. 314). Nach der BaustellV ist für Baustellen ab einer gewissen Größe ein Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan (SiGe-Plan) zu erstellen. Dieser Plan muss die für die Baustelle anzuwendenden gewerkeübergreifenden Arbeitsschutzbestimmungen erkennen lassen. In dem SiGe-Plan sind als Mindestanforderung die gewerkespezifischen Gefährdungen zu nennen, weiterhin die Erfassung aller für die Baustelle zutreffenden Bestimmungen zu Sicherheit und Gesundheitsschutz, Hervorhebung spezifischer Maßnahmen zur Gefährdungsabwehr, Nachweis der zeitlichen Verfügbarkeit der geplanten Mittel sowie die Koordinierung gemeinsam genutzter Sicherheitseinrichtungen. Der Plan ist während der Ausführung zu aktualisieren und anzupassen.
6.1.3 Sozialgesetzbuch und abgeleitete Vorschriften Die Sicherheitsbestimmungen für Hoch- und Tiefbau werden durch ein umfangreiches Regelwerk sichergestellt. Mit der BGV A1 „Grundsätze der Prävention“ ist zum 1. 1. 2004 eine Unfallverhütungsvorschrift (UVV) als Basisvorschrift geschaffen worden, in der grundlegende Positionen zur Umsetzung des berufsgenossenschaftlichen Auftrags nach dem Sozialgesetzbuch VII zur Verhütung von Arbeitsunfällen und arbeitsbedingten Berufskrankheiten festgelegt sind. Eine Konkretisierung erfolgt bedarfsorientiert im BG-Regelwerk (BG-Regeln, BGInformationen und sonstige Schriften). Durch die BGV A1 wird das berufsgenossenschaftliche Vorschriftenwerk mit dem staatlichen Arbeitsschutz verzahnt. Die Tätigkeit der Berufsgenossenschaften leitet sich aus dem Sozialgesetzbuch VII ab. Mit Einführung der BGV A1 ist eine große Zahl von Unfallverhütungsvorschriften (UVV) außer Kraft gesetzt worden (z. B. die VBG 40 „Bagger, Lader, Planiergeräte, Schürfgeräte und Spezialmaschinen des Erdbaus - Erdbaumaschinen“ oder die VBG 14 „Hebebühnen“). So lange für die Betriebssicherheitsverordnung noch keine technischen Regeln erarbeitet sind, kann der Unternehmer davon ausgehen, dass er die Anforderungen der Betriebssicherheitsverordnung erfüllt, wenn er die Vorschriften der zurückgezogenen UVV einhält. Besteht hinsichtlich der Sicherheitsvorschriften Unklarheit, ist eine Nachfrage bei den zuständigen Bauberufsgenossenschaften zu empfehlen. Zu beachten sind auch die BG-Regeln (auch als ZH-Schriften bezeichnet), in denen der Fachausschuss „Bau“ die VBG detailliert hat. Zum Beispiel wird durch die ZH 1/45 „Regeln für Sicherheit von Treppen bei Bauarbeiten“ der § 10 „Verkehrswege“ der VBG 37 untersetzt. Zu beachten sind auch andere technische Regeln, z. B. VDEund VDI-Vorschriften, DIN-Normen und Technische Regeln für Gefahrstoffe.
310 311
www.baua.de. www.bgbau.de.
6.1 Überblick
367
Zentrale Aufgabe bei der Planung der Baustelleinrichtung ist die Einhaltung der Unfallverhütungsvorschriften (UVV). Der Bauunternehmer hat entsprechend seiner Mitgliedschaft in der Bauberufsgenossenschaft die Pflicht, für die Verhütung von Arbeitsunfällen Einrichtungen, Anordnungen und Maßnahmen zu treffen, die den Bestimmungen der UVV entsprechen. Neben der BGV A1 sind spezifische UVV zu beachten, wie z. B.: –
BGV A3 (alt: VBG 4) – Elektrische Anlagen und Betriebsmittel
–
BGV D6 (alt: VBG 9) – Krane
–
BGV C22 (alt: VBG 37) – Bauarbeiten
Bei der praktischen Anwendung und Umsetzung der UVV hilft die Vorschriftensammlung „Bausteine – Sicher arbeiten – gesund bleiben“ sowie eine Informations-CD, welche bei der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft abgefordert werden können.
6.1.4 Lärmschutz-Verordnung Lärm wird nach der technischen Anleitung Luft (TA Luft) als Schall definiert, der Nachbarn oder Dritte stören kann oder stören würde. Von Baustellen ausgehende Schallemissionen können unter Umständen zusätzliche Maßnahmen wie das Aufstellen von Schallschutzwänden erfordern. Die Immission lässt sich am Immissionsort messen und nach der Umrechnung auf einen Mittelungspegel mit Immissionsrichtwerten vergleichen (vgl. Abschnitt 2.6.8, Lärmschutz, S. 250). Insbesondere Kurorte erlassen häufig eigene Verordnungen mit strengen Grenzwerten.
6.1.5 Verordnungen der Kommunen Für die Planung von Baustelleneinrichtungen sind auch verschiedene kommunale Verordnungen von Bedeutung. Diese Verordnungen sind kommunal unterschiedlich und daher im Zweifelsfall rechtzeitig bei den kommunalen Ämtern anzufordern. Besonders zu nennen sind: Baumschutz- und Grünflächenverordnung In den von vielen Kommunen erlassenen Baumschutz- und Grünflächenverordnungen sowie Gehölzschutzsatzungen ist regelmäßig festgelegt, dass Bäume nur mit besonderer Genehmigung des Grünflächenamtes gefällt werden dürfen. Dieser Baumschutz hat dann einen erheblichen Einfluss auf die Baustelleneinrichtungsplanung, wenn im Baugelände und auf Nachbargrundstücken Bäume stehen und Turmdrehkrane zum Beispiel dann so gewählt werden müssen, dass diese frei über den Bäumen drehen können. Auf Einschränkungen beim verfügbaren Lagerplatz und bei der Einrichtung von Baustraßen durch Bäume wird ebenfalls hingewiesen (vgl. Abschnitt 2.6.9, Baumschutz, S. 259). Abfallverordnung Die Errichtung von Bauwerken ist mit mehr oder weniger großem Anfall von Erdaushubmaterial, Bauschutt, Baustellenabfällen und Baustellenmischabfällen verbunden. Generelle Regelungen zur Wiederverwendung (Recycling) und zum Umgang mit Abfall sind dem Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-/AbfG) zu entnehmen. Die Wiederverwertung und Beseitigung von Abfällen ist jeweils konkret in den Satzungen der Kreise und Gemeinden zu finden. Die Vorschriften können sich im Detail zwischen den verschiedenen Ländern, Kreisen und Kommunen deutlich unterscheiden (vgl. Abschnitt 2.5.7, Abfallentsorgung, S. 185).
368
6 Zusammenstellung der wichtigsten Gesetze und Vorschriften
6.1.6 Vorgaben aus der Baugenehmigung In den Baugenehmigungen sind häufig Festlegungen enthalten, welche die Baustelleneinrichtung beeinflussen. Als Beispiele sind genannt: –
Hinweise zu Wasserschutzzonen,
–
Angaben zur Genehmigung einer Grundwasserabsenkung,
–
Festlegung von zu schützenden Biotopen oder
–
Vorgaben über die Zufahrt und Belieferung der Baustelle über bestimmte Straßen.
6.1.7 Andere Vorschriften Neben den genannten Gesetzen und Vorgaben gibt es eine große Zahl weiterer Vorschriften, die im Einzelfall einen großen Einfluss auf die Baustelleneinrichtung haben. Besonders hingewiesen wird auf die Straßenverkehrsordnung (StVO), in der maximale Fahrzeuggewichte und Schwertransporte geregelt sind. Zu nennen sind aber auch das Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG), die Gefahrstoffverordnung (GefstoffV), die Lasthandhabungsverordnung, die Verordnung über brennbare Flüssigkeiten (VbF), die Technischen Regeln Gefahrstoffe, Asbest (TRGS 519) und die Technischen Regeln Gefahrstoffe, Faserstäube (TRGS 521).
6.2 EG-Recht Abkürzung
Bezeichnung (Kurztitel)
89/686/EWG
Richtlinie des Rates vom 21. Dezember 1989 zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten für persönliche Schutzausrüstungen
16. 3. 2006
Stand
2000/14/EG
Richtlinie zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über umweltbelastende Geräuschemissionen von zur Verwendung im Freien vorgesehenen Geräten und Maschinen
8. 5. 2000
ADR
Europäische Übereinkommen über die Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße
1. 1. 2007
6.3 Gesetze (Auswahl) Abkürzung
Bezeichnung (Kurztitel)
Stand
Abfallrecht ÜberwVereinfG
Gesetz zur Vereinfachung der abfallrechtlichen Überwachung
01. 02. 2007
AbwAG
Abwasserabgabengesetz
31. 07. 2009
ArbSchG
Arbeitsschutzgesetz
05. 02. 2009
ASiG
Arbeitssicherheitsgesetz
31. 10. 2006
6.4 Verordnungen (Auswahl)
369
Abkürzung
Bezeichnung (Kurztitel)
BauGB
Baugesetzbuch
31. 07. 2009
Stand
BBodSchG
Bundes-Bodenschutzgesetz
09. 12. 2004
BGB
Bürgerliches Gesetzbuch
28. 09. 2009
BImSchG
Bundes-Immissionsschutzgesetz
11. 08. 2009
BNatSchG
Bundesnaturschutzgesetz
29. 07. 2009
FStrG
Bundesfernstraßengesetz
31. 07. 2009
GGBefG
Gefahrgutbeförderungsgesetz
07. 07. 2009
GPSG
Geräte- und Produktsicherheitsgesetz
07. 07. 2005
HStrG
Hessisches Straßengesetz
08. 06. 2003
KrW-/AbfG
Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz
11. 08. 2009
LImSchG BB
Landesimmissionsschutzgesetz , z. B. Brandenburg
27. 05. 2009
RGST
Richtlinie zum Antrags- und Genehmigungsverfahren für die Durchführung von Großraum- und Schwertransporten (RGST 92)
Nov. 2003
SächsWG
Landeswassergesetze, z. B. Sächsisches Wassergesetz
19. 05. 2010
WHG
Wasserhaushaltsgesetz
31. 07. 2009
6.4 Verordnungen (Auswahl) Abkürzung
Bezeichnung
Stand
4. BImSchV
Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen
8. GPSGV
Verordnung über das Inverkehrbringen von persönlichen Schutzausrüstungen
6. 1. 2004
32. BImSchV
Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung
6. 3. 2007
AbfRÜbVereinfV
Verordnung zur Vereinfachung der abfallrechtlichen Überwachung
1. 2. 2007
AbwV
Abwasserverordnung
AltholzV
Altholzverordnung
20. 10. 2006
ArbStättV (2004)
Arbeitsstättenverordnung vom 12. 8. 2004
19. 07. 2010
ArbStättV (1975)
Arbeitsstättenverordnung vom 20. 3. 1975
außer Kraft
AVV
Abfallverzeichnis-Verordnung
15. 7. 2006
BaustellV
Baustellenverordnung
BestüVAbfV
Verordnung zur Bestimmung überwachungsbedürftiger Abfälle zur Verwertung (nur zur Information, Verordnung ist aufgehoben)
BetrSichV
Betriebssicherheitsverordnung
11. 8. 2009
31. 7. 2009
23. 12. 2004 außer Kraft
18. 12. 2008
370
6 Zusammenstellung der wichtigsten Gesetze und Vorschriften
Abkürzung
Bezeichnung
FerReiseV
Ferienreiseverordnung
13. 05. 1985
Stand
GefStoffV
Gefahrstoffverordnung
18. 12. 2008
GewAbfV
Gewerbeabfallverordnung
20. 10. 2006
GGVS
Gefahrgutverordnung Straße
GGVSE
Gefahrgutverordnung Straße und Eisenbahn
MBO
Musterbauordnung
PSABV
PSA-Benutzungsverordnung
4. 12. 1996
SächsBO
Bauordnungen der Bundesländer, z. B. Sächsische BO
28. 5. 2004
StVO
Straßenverkehrs-Ordnung
StVZO
Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung
21. 4. 2009
TgV
Transportgenehmigungsverordnung
12. 2. 2009
VbF
Verordnung über brennbare Flüssigkeiten
30. 6. 2005
23. 6. 1999 24. 11. 2006 11/2002
5. 8. 2009
6.5 Richtlinien (Auswahl) Abkürzung
Bezeichnung
ASR 38/2
ASR – Sanitätsräume
10/1986
Stand
ASR 41/3
ASR – Künstliche Beleuchtung für Arbeitsplätze und Verkehrswege im Freien
11/1993
ASR 45/1–6
ASR – Tagesunterkünfte auf Baustellen
11/1977
ASR 47/1-3,5
ASR – Waschräume für Baustellen
11/1977
ASR 48/1,2
ASR – Toiletten u. Toilettenräume auf Baustellen
11/1977
RAS-K-1
Richtlinien für die Anlage von Straßen – Teil: Knotenpunkte – Abschnitt 1: Plangleiche Knotenpunkte
11/2001
RAS-L
Richtlinien für die Anlage von Straßen – Teil: Linienführung
1995
RAS-LP 4
Richtlinien für die Anlage von Straßen – Teil: Landschaftspflege – Abschnitt 4: Schutz von Bäumen, Vegetationsbeständen und Tieren bei Baumaßnahmen
1999
RAS-Q
Richtlinien für die Anlage von Straßen – Teil: Querschnitte
1996
RiLSA
Richtlinien für Lichtsignalanlagen; Lichtzeichenanlagen für den Straßenverkehr
2010
RMS
Richtlinien für die Markierung von Straßen, Teil 1 und 2
je nach Teil
6.7 Verwaltungsvorschriften
371
Abkürzung
Bezeichnung
RPS
Richtlinien für passive Schutzeinrichtungen an Straßen
Stand 2009
RSA
Richtlinien für die Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen
2008
ZTV-SA 97
Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für die Sicherungsarbeiten an Arbeitsstellen an Straßen
17. 8. 1999
6.6 Technische Regeln Abkürzung
Bezeichnung
Stand
ASR A1.3
Sicherheits- und Gesundheistschutzkennzeichnung
07/2007
ASR A1.7
Türen und Tore
06/2010
ASR A2.3
Fluchtwege, Notausgänge, Flucht- und Rettungsplan
09/2007
ASR A3.4/3
Sicherheitsbeleuchtung, optische Sicherheitsleitsysteme
07/2009
ASR A3.5
Raumtemperatur
06/2010
ASR A4.4
Unterkünfte
TA Lärm
Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm
TRB 610
Druckbehälter, Aufstellung von Druckbehältern zum Lagern von Gasen
TRbF
Technische Regeln für brennbare Flüssigkeiten
je nach Einzelregel
TRBS
Technische Regeln für Betriebssicherheit
je nach Einzelregel
TRGS
Technische Regeln für Gefahrstoffe
je nach Einzelregel
TRGS 524
Schutzmaßnahmen für Tätigkeiten in kontaminierten Bereichen
06/2010 26. 8. 1998 9/2002
02/2010
6.7 Verwaltungsvorschriften Abkürzung
Bezeichnung
Stand
AVwV Baulärm
Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Schutz gegen Baulärm – Geräuschimmissionen
CIE S 15/E:2005
Beleuchtung von Arbeitsplätzen im Freien
2005
HAV
Hinweise für das Anbringen von Verkehrszeichen und Verkehrseinrichtungen
2003
19. 8. 1970
372
6 Zusammenstellung der wichtigsten Gesetze und Vorschriften
Abkürzung
Bezeichnung
LASI LV
Leitlinien zur Arbeitsstättenverordnung des Länderausschusses für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik
je nach Einzel-Leitlinie
Stand
MVAS
Merkblatt über Rahmenbedingungen für erforderliche Fachkenntnisse zur Verkehrssicherung von Arbeitsstellen an Straßen
3/2000
VwV-StVO
Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur StraßenverkehrsOrdnung in der Fassung vom 17.07.2009
22. 10. 1998
VwVwS
Verwaltungsvorschrift wassergefährdende Stoffe
VZKat
Verkehrszeichenkatalog
27. 7. 2005 7. 8. 1997
6.8 Regelwerke der Berufsgenossenschaften (Auswahl) Abkürzung
Bezeichnung
Stand
BGG 905
BG-Grundsatz – Prüfung von Kranen
8/2004
BGG 961
BG-Grundsatz – Kran-Kontrollbuch
8/2005
BGI 515
BG-Information – PSA – Informationsschrift für Unternehmer und Versicherte zur Auswahl, Bereitstellung und Benutzung von persönlichen Schutzausrüstungen
9/2006
BGI 531
BG-Information – Installationsarbeiten; Heizung, Lüftung, Sanitär
7/2010
BGI 555
BG-Information – Kranführer
7/2006
BGI 556
BG-Information – Anschläger
2008
BGI 594
BG-Information – Einsatz von elektrischen Betriebsmitteln bei erhöhter elektrischer Gefährdung
3/2006
BGI 600
BG-Information – Auswahl und Betrieb ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel nach Einsatzbereichen
8/1998
BGI 608
BG-Information – Auswahl und Betrieb elektrischer Anlagen und Betriebsmittel auf Bau- und Montagestellen
6/2004
BGI 622
BG-Information – Belastungstabellen für Anschlagmittel aus Rundstahlketten, Stahldrahtseilen, Chemiefaserhebebändern, Chemiefaserseilen, Naturfaserseilen (Einzelkartenausgabe)
2009
BGI 663
BG-Information – Handlungsanleitung für den Umgang mit Arbeits- und Schutzgerüsten
10/2010
BGI 759
BG Information – Künstliche Beleuchtung an Arbeitsplätzen und Verkehrswegen im Freien und auf Baustellen
9/1999
BGI 867
BG-Information – Auswahl und Betrieb von Ersatzstromerzeugern auf Bau- und Montagestellen
3/2006
6.8 Regelwerke der Berufsgenossenschaften (Auswahl)
373
Abkürzung
Bezeichnung
Stand
BGI 870
BG-Information – Haltegurte und Verbindungsmittel für Haltegurte
10/2003
BGI 897
BG-Information – Tauchereinsätze mit Mischgas
BGI 5047
Mineralischer Staub
BGR 113
BG-Regel – Sicherheit von Treppen bei Bauarbeiten
1/1996
BGR 128
Kontaminierte Bereiche
2/2006
BGR 131
BG-Regel – Natürliche und künstliche Beleuchtung von Arbeitsstätten
10/2008
BGR 133
BG-Regeln – Ausrüstung von Arbeitsstätten mit Feuerlöschern
1/2010
BGR 161
BG-Regel – Arbeiten im Spezialtiefbau
8/2006
BGR 176
BG-Regel – Sicherheitsregeln für Grabenverbaugeräte (nur zur Information, BGR wurde zurückgezogen)
BGR 182
BG-Regel – Betonpumpen und Verteilermaste
BGR 184
BG-Regel – Seitenschutz und Dachschutzwände als Absturzsicherung bei Bauarbeiten (nur zur Information, BGR wurde zurückgezogen)
BGR 189
BG-Regel – Benutzung von Schutzkleidung
10/2007
BGR 190
BG-Regel – Benutzung von Atemschutzgeräten
11/2009
BGR 191
BG-Regel – Benutzung von Fuß- und Beinschutz
1/2007
BGR 192
BG-Regel – Benutzung von Augen- und Gesichtsschutz
2/2006
BGR 193
BG-Regel – Benutzung von Kopfschutz
1/2006
BGR 194
BG-Regel – Einsatz von Gehörschutz
9/2008
BGR 195
BG-Regel – Einsatz von Schutzhandschuhen
10/2007
BGR 196
BG-Regel – Benutzung von Stechschutzbekleidung
10/2003
BGR 198
BG-Regel – Einsatz von persönlichen Schutzausrüstungen gegen Absturz
10/2004
BGR 199
BG-Regel – Benutzung von persönlichen Schutzausrüstungen zum Retten aus Höhen und Tiefen
4/2004
BGR 201
BG-Regel – Einsatz von persönlichen Schutzausrüstungen gegen Ertrinken
10/2007
BGR 236
BG-Regel – Rohrleitungsbauarbeiten
1/2006
BGR 500
BG-Regel – Betreiben von Lastaufnahmeeinrichtunge im Hebezeugbetrieb
4/2008
BGV A1
BG-Vorschrift – Grundsätze der Prävention
1/2004
BGV A3
BG-Vorschrift – Elektrische Anlagen und Betriebsmittel
1/2005
1/2007 12/2006
2/2005 -
374
6 Zusammenstellung der wichtigsten Gesetze und Vorschriften
Abkürzung
Bezeichnung
BGV A8
BG-Vorschrift – Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz
Stand
BGV C22
BG-Vorschrift – Bauarbeiten Prävention Tiefbau
BGV D36
BG-Vorschrift – Leitern und Tritte
1/2006
BGV D6
BG-Vorschrift – Krane
4/2001
1/2002 10/2002
6.9 Normen (Auswahl) Abkürzung
Bezeichnung
Stand
DIN 1045-3
Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton – Teil 3: Bauausführung
7/2001
DIN 1054
Baugrund – Sicherheitsnachweise im Erd- und Grundbau
1/2005
DIN 4066
Hinweisschilder für die Feuerwehr
7/1997
DIN 4084
Baugrund – Geländebruchberechnungen
DIN 4093
Baugrund; Einpressen in den Untergrund; Planung, Ausführung, Prüfung
9/1987
DIN 4095
Baugrund; Dränung zum Schutz baulicher Anlagen; Planung, Bemessung und Ausführung
6/1990
DIN 4123
Ausschachtungen, Gründungen und Unterfangungen im Bereich bestehender Gebäude
9/2000
DIN 4124
Baugruben und Gräben – Böschungen, Verbau, Arbeitsraumbreiten
10/2002
DIN 4127
Erd- und Grundbau; Schlitzwandtone für stützende Flüssigkeiten; Anforderungen, Prüfverfahren, Lieferung, Güteüberwachung
8/1986
DIN 4420-1
Arbeits- und Schutzgerüste – Teil 1: Schutzgerüste – Leistungsanforderungen, Entwurf, Konstruktion und Bemessung
3/2004
DIN 4420-2
Arbeits- und Schutzgerüste – Leitergerüste; Sicherheitstechnische Anforderungen
12/1990
DIN 4420-3
Arbeits- und Schutzgerüste – Teil 3: Ausgewählte Gerüstbauarten und ihre Regelausführungen
1/2006
DIN 4421
Traggerüste (wurde zurückgezogen, vgl. DIN EN 12 812 Traggerüste 12/2008)
12/2008
DIN 4422
Fahrbare Arbeitsbühnen (vgl. DIN EN 1004 03/2005 Entwurf)
Entwurf 3/2005
DIN 4844
Graphische Symbole – Sicherheitsfarben und Sicherheitszeichen, Teil 1 bis 3
je nach Teil
11/2002
6.9 Normen (Auswahl)
375
Abkürzung
Bezeichnung
DIN 5035
Beleuchtung mit künstlichem Licht; Richtwerte für Arbeitsstätten in Innenräumen und im Freien, Teil 2 bis 8
Stand
DIN 13 157
Erste-Hilfe-Material – Verbandkasten C
8/1996
DIN 13 169
Erste-Hilfe-Material – Verbandkasten E
8/1996
DIN 14 406
Tragbare Feuerlöscher
1/2007
DIN 15 002
Hebezeug; Lastaufnahmeeinrichtungen, Benennungen
4/1980
DIN 15 003
Hebezeug; Lastaufnahmeeinrichtungen, Kräfte, Begriffe
2/1970
DIN 18 005
Schallschutz im Städtebau, Teil 1 und 2
je nach Teil
DIN 18 299 bis 18 459
VOB, Teil C, insbesondere
je nach Teil
DIN 18 301 – Bohrarbeiten
10/2006
DIN 18 302 – Arbeiten zum Ausbau von Bohrungen
10/2006
DIN 18 303 – Verbauarbeiten
12/2002
DIN 18 305 – Wasserhaltungsarbeiten
12/2002
DIN 18 382 – Nieder- und Mittelspannungsanlagen mit Nennspannungen bis 36 kV
12/2002
DIN 18 459 – Abbruch- und Rückbauarbeiten
10/2006
Lasten
und
je nach Teil
DIN 18 920
Vegetationstechnik im Landschaftsbau – Schutz von Bäumen, Pflanzbeständen und Vegetationsflächen bei Baumaßnahmen
8/2002
DIN 30 734
Einkammer-Wechsel-Silo (Freifall) für Silo-Absetz- und Abrollkipper-Fahrzeuge – Anschlussmaße, Anforderungen
12/1998
DIN 43 868
Baustromverteiler; Anschlussschrank 400 V
7/1992
DIN EN 2
Brandklassen
1/2005
DIN EN 3
Tragbare Feuerlöscher
DIN EN 206-1
Beton – Teil 1: Festlegung, Eigenschaften, Herstellung und Konformität
7/2001
DIN EN 397
Industrieschutzhelme
5/2000
DIN EN 474
Erdbaumaschinen – Sicherheit, Teil 1 bis 12
DIN EN 1004
Fahrbare Arbeitsbühnen aus vorgefertigten Bauteilen – Werkstoffe, Maße, Lastannahmen und sicherheitstechnische Anforderungen
3/2005
DIN EN 1610
Verlegung und und -kanälen
3/1984
Prüfung
von
Abwasserleitungen
je nach Teil
376
6 Zusammenstellung der wichtigsten Gesetze und Vorschriften
Abkürzung
Bezeichnung
DIN EN 12 158
Bauaufzüge für den Materialtransport
1/2001
DIN EN 12 159
Bauaufzüge zur Personen- und Materialbeförderung mit senkrecht geführten Fahrkörben
1/2001
DIN EN 12 810
Fassadengerüste aus vorgefertigten Bauteilen
3/2004
DIN EN 12 811-1
Temporäre Konstruktionen für Bauwerke – Teil 1: Arbeitsgerüste – Leistungsanforderungen, Entwurf, Konstruktion und Bemessung
3/2004
DIN EN 12 812
Traggerüste – Anforderungen, Bemessung und Entwurf
DIN EN 13 331-1
Grabenverbaugeräte – Teil 1: Produktfestlegungen
11/2002
DIN EN 20 345
Persönliche Schutzausrüstung – Sicherheitsschuhe
10/2004
DIN EN ISO 668
ISO-Container der Reihe 1 – Klassifikation, Maße, Gesamtgewichte
10/1999
DIN VDE 0100
Errichten von Niederspannungsanlagen, unterschiedliche Teile und Beiblätter
je nach Teil
DIN VDE 0105-1
Betrieb von elektrischen Anlagen
6/2005
DIN VDE 0151
Werkstoffe und Mindestmaße von Erdern bezüglich der Korrosion
6/1986
DIN VDE 0250
Isolierte Starkstromleitungen, unterschiedliche Teile und Beiblätter
je nach Teil
DIN VDE 0281
Starkstromleitungen mit thermoplastischer Isolierhülle für Nennspannungen bis 450/750 V, unterschiedliche Teile und Beiblätter
je nach Teil
DIN VDE 0282-4
Starkstromleitungen mit vernetzter Isolierhülle für Nennspannungen bis 450/750 V – Teil 4: Flexible Leitungen
2/2005
DIN VDE 0292
System für Typkurzzeichen von isolierten Leitungen
DIN VDE 0293308
Kennzeichnung der Adern von Kabeln/Leitungen und flexiblen Leitungen durch Farben
1/2003
DIN VDE 0470-1
Schutzarten durch Gehäuse
9/2000
DIN VDE 0660501
Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen – Teil 4: Besondere Anforderungen an Baustromverteiler
6/2005
DIN VDE 0701
Instandsetzung, Änderung und Prüfung elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke, unterschiedliche Teile und Beiblätter
je nach Teil
DIN VDE 0740-1
Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge – Sicherheit – Teil 1: Allgemeine Anforderungen
5/2006
VDI 2714
VDI-Richtlinie: Schallausbreitung im Freien (nur zur In-
1/1988
ISO
Stand
9/2004
10/1999
6.9 Normen (Auswahl)
Abkürzung
377
Bezeichnung
Stand
formation, Richtlinie wurde zurückgezogen) VDI 2720
VDI-Richtlinie: Schallschutz durch Abschirmung im Freien, in Räumen, im Nahfeld; teilweise Umschließung, Blatt 1–3
je nach Blatt
7
Literaturhinweise und Internetquellen
7.1 Literaturhinweise zur Baustelleneinrichtungsplanung Literaturhinweise zur Baustelleneinrichtungsplanung sind im Literaturverzeichnis am Ende des Buches integriert.
7.2 Internetquellen zu Informationen zur Baustelleneinrichtungsplanung Hinweis: Die nachfolgenden Auflistungen von Institutionen, Herstellern, Lieferanten und Dienstleistern erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Allgemeine Informationen Berufsgenossenschaft
Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften: (Einsicht und Download aus Datenbanken), www.hvbg.de Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft: (Einsicht und Download von berufsgenossenschaftlichen Regelungen usw.), www.bgbau.de
Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, www.baua.de
Unfallversicherung
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, www.dguv.de
Gefahrengüter
Gefahrstoff-Informationssystem der Bauberufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (GISBAU) www.gisbau.de Gefahrstoffdatenbank der Länder GDL www.gefahrstoff-info.de
Hersteller, Lieferanten und Dienstleister (Stand Januar 2011) Turmdrehkrane (siehe Abschnitt 2.2.2) www.breuer-wasel.de
BREUER&WASEL GmbH
www.liebherr.com
Liebherr-International Deutschland GmbH
www.potain.de
Manitowoc
www.terex.com
Terex Peiner GmbH
www.wolffkran.de
WOLFFKRAN GmbH
Fahrzeugkrane (siehe Abschnitt 2.2.3) www.bkl.de
BKL Baukran-Logisitk GmbH
www.breuer-wasel.de
BREUER&WASEL GmbH
www.liebherr.com
Liebherr-International Deutschland GmbH
R. Schach, J. Otto, Baustelleneinrichtung, DOI 10.1007/978-3-8348-8112-0, © Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011
380 www.marchetti.it
7 Literaturhinweise und Internetquellen MARCHETTI AUTOGRU SpA
www.sennebogen.de
SENNEBOGEN Maschinenfabrik GmbH
www.faun.de
FAUN GmbH
www.demagcranes.de
Demag Cranes & Components GmbH
Betonpumpen, Autobetonpumpen (siehe Abschnitt 2.2.4) www.cifa.com
CIFA S.p.A.
www.elba-werk.com
ELBA-WERK Maschinen-Gesellschaft mbH
www.putzmeister.de
Putzmeister Concrete Pumps GmbH
www.reichpumps.com
Reich Baumaschinen GmbH
www.schwing.de
Schwing GmbH
www.waitzinger.de
Waitzinger Baumaschinen GmbH
Bagger und Radladersiehe (siehe Abschnitt 2.2.5) www.newholland.com
New Holland Construction
www.ahlmann-baumaschinen.de
Mecalac Ahlmann Bayern GmbH
www.atlas-rhein-main.de
Atlas Rhein Main GmbH
www.bobcat.de
Bobcat Bensheim GmbH & Co. KG
www.deutschland.cat.com
Caterpillar
www.komatsu-kohag.com
Komatsu Hanomag GmbH
www.liebherr.com
Liebherr-International Deutschland GmbH
www.volvo.com
Volvo Construction Equipment Deutschland
Teleskopstapler (siehe Abschnitt 2.2.6) www.ahlmann-baumaschinen.de
Mecalac Ahlmann Bayern GmbH
www.zeppelin.de
Zeppelin GmbH
www.deutz-fahr.com
SAME DEUTZ-FAHR Deutschland
www.komatsu.eu
Komatsu Europe International
www.wackerneuson.com
Wacker Neuson SE
www.liebherr.com
Liebherr-International Deutschland GmbH
www.de.manitou.com
Manitou Deutschland GmbH
www.weidemann.de
Weidemann GmbH
Hubbühnen (siehe Abschnitt 2.2.7) www.beyer-mietservice.de
Beyer Mietservice KG
www.bueter-hubtische.de
Büter Hebetechnik GmbH
www.hubarbeitsbuehnen-bielefeld.de
Hubarbeitsbühnen Bielefeld GmbH
www.kreitzler.de
Kreitzler Industriebühnen GmbH
www.hinowa-deutschland.de
Hinowa Deutschland GmbH
7 Literaturhinweise und Internetquellen
381
Geräte des Spezialtiefbaus (siehe Abschnitt 2.2.8) www.bauer.de
Bauer AG
www.bbdtiefbau.de
BBD Spezialtiefbau- und Baumaschinen Vertriebs GmbH
www.boart-longyear.de
BOART LONGYEAR GmbH & Co. KG
www.boramtec.de
BORAMTECH Drilling Piling GmbH
www.drillmat.com
BMB Baumaschinen Beyer GmbH
www.pfahlkoenig.de
König GmbH
www.pst-spezialtiefbau.de
PST Grundbau GmbH
www.spezialtiefbau.bilfinger.de
Bilfinger Berger AG
www.spt.zueblin.de
Züblin Spezialtiefbau GmbH
www.stds.de
STDS-Jantz GmbH & Co. KG
www.stump.de
Stump Spezialtiefbau GmbH
www.wendt-grundbau.de
Wendt Grundbau GmbH
Misch- und Aufbereitungsanlagen (siehe Abschnitt 2.2.9) www.ammann-group.ch
Ammann Schweiz AG
www.aubema.de
Sandvik Mining and Construction Crushing Technology GmbH
www.benninghoven.com
BENNINGHOVEN GmbH & Co. KG
www.elba-werk.de
ELBA-WERK Maschinen-Gesellschaft mbH
www.liebherr.com
Liebherr-International Deutschland GmbH
www.metsominerals.de
Metso Minerals (Deutschland) GmbH
www.mogensen.de
Mogensen GmbH & Co. KG
www.nkf-ms.de
NKF Fördertechnik
www.stetter.de
STETTER GmbH
www.vecoplan.com
VECOPLAN AG
Sozial- und Büroeinrichtungen, Lagerräume (Container) (siehe Abschnitt 2.3) www.algeco.de
Algeco GmbH
www.alho.com
ALHO Systembau GmbH
www.chs-container.de
CHS CONTAINER Handel GmbH
www.container.de
ELA Container GmbH
www.cs-raum.de
C/S RaumCenter GmbH
www.kleusberg.de
KLEUSBERG GmbH & Co. KG
www.kms-mietcontainer.de
KMS Mietcontainer GmbH
www.oecon.de
OECON Mobilraum GmbH
www.renz-container.com
RENZ GmbH
www.saebu.de
Säbu Morsbach GmbH
www.siko-container.de
Siko Containerhandel GmbH
382
7 Literaturhinweise und Internetquellen
Bauaufzüge (Lasten- und Personenaufzüge) (siehe Abschnitt 2.4.6) www.alimakhek.com
Alimak Hek GmbH
www.boecker-group.com
Böcker Maschinenwerke GmbH
www.geda.de
GEDA-Dechentreiter GmbH & Co. KG
www.simplex-hebezeuge.de
Simplex vom Brocke Hebezeugebau GmbH
www.th-lift.de
TH-Lift GmbH
Stromversorgung (siehe Abschnitt 2.5.2) www.bosecker-verteilerbau.de
Bosecker Verteilerbau Sachsen GmbH
www.elektra-tailfingen.de
ELEKTRA TAILFINGEN Schaltgeräte GmbH & Co. KG
www.din-stromerzeuger.de
Metallwarenfabrik Gemmingen GmbH
www.gifas.de
GIFAS ELECTRIC GmbH
www.merz-elektro.de
MERZ GmbH
www.mvs-zeppelin.de
MVS Zeppelin GmbH & Co. KG
www.neugebauer-baustrom.de
Neugebauer GmbH
Wasserversorgung/Wassertanks (siehe Abschnitt 2.5.3) www.behaelter-kg.de
Behälter KG Bremen GmbH & Co.
www.regenwassertanks.de
Firma Eduard Peplau
www.rikutec.de
RIKUTEC Richter Kunststofftechnik GmbH & Co. KG
www.speidel-behaelter.de
Speidel Tank- und Behälterbau GmbH
www.tanksystem.de
Krampitz Tanksystem GmbH
Schmutzwasserentsorgung (siehe Abschnitt 2.5.4) www.cardo.com
Cardo Flow Solutions Germany GmbH
www.dixi-online.de
ADCO Umweltdienste Holding GmbH
www.lomac.de
LOMAC GmbH
www.vogelsang-gmbh.com
Hugo Vogelsang Maschinenbau GmbH
Mobile Tankanlagen (siehe Abschnitt 2.5.6) www.chemo.de
CHEMOWERK GmbH
www.direkthandelskontor.de
Direkt-Handelskontor GmbH
www.graf-tank.de
GRAF Tankschutz GmbH
www.seppeler.de
Seppeler Holding & Verwaltungs GmbH & Co. KG
www.tanksystem.de
Krampitz Tanksystem GmbH
Sicherheitssauger (siehe Abschnitt 2.5.7) www.kaercher.de
Alfred Kärcher Vertriebs-GmbH
www.seelbach-international.de
Seelbach International GmbH
www.starmix.de
ELECTROSTAR GmbH
www.wapalto.de
WAP-ALTO Reinigungssysteme
7 Literaturhinweise und Internetquellen
383
Druckluftversorgung (Kompressoren) (siehe Abschnitt 2.5.8) www.atlascopco.de
Atlas Copco Holding GmbH
www.bauer-kompressoren.de
BAUER COMP Holding AG
www.bibus.de
BIBUS GmbH
www.jab-becker.de
J.A. Becker&Söhne Neckarsulm GmbH & Co. KG
www.kaeser.de
KAESER KOMPRESSOREN GmbH
Bauzäune und Zugangseinrichtungen (siehe Abschnitt 2.6.2) www.bas-verkehr.de
B.A.S. Verkehrstechnik AG
www.bauzaunverkauf.de
Bernfjord Bauzaun
www.heintzmann-si.de
Heintzmann Holding GmbH
www.heras-mobilzaun.de
Heras Mobilzaun GmbH
www.mac-mietbauzaun.de
MAC Miet-Bauzaun
www.mueba.de
Müller + Baum GmbH & Co. KG
www.mutanox.de
MUTANOX GmbH
Sicherungen an/zu Verkehrswegen (siehe Abschnitt 2.6.3 und 3.2.3.1) www.bas-verkehr.de
B.A.S. Verkehrstechnik AG
www.plank-gmbh.de
Mobile Baustellenabsicherungen Plank GmbH
www.fvsgmbh.de
F.V.S GmbH
www.garant-mockenhaupt.de
GARANT-Mockenhaupt eK
www.heintzmann-si.de
Heintzmann Holding GmbH
www.procom-verkehrstechnik.de
PROCOM Verkehrstechnik KG
Baustellenbeleuchtung (siehe Abschnitt 2.6.4) www.bas-verkehr.de
B.A.S. Verkehrstechnik AG
www.erso-indulux.de
ERSO-indulux Wäller GmbH & Co. KG
www.gifas.de
GIFAS ELECTRIC GmbH
Absturzsicherungen, insbesondere Arbeits- und Schutzgerüste (siehe Abschnitt 2.6.5) www.brinck.de
Ernst Brinck & Co. GmbH
www.coweise.de
C. O. Weise GmbH & Co. KG
www.doka.com
Doka GmbH
www.harsco-i.de
Harsco Infrastructure Deutschland GmbH
www.hymer.de
Hymer-Leichtmetallbau GmbH & Co. KG
www.krause-systems.de
KRAUSE-Werk GmbH & Co. KG
www.layher.com
Wilhelm Layher GmbH & Co. KG
www.mueba.de
Müller + Baum GmbH & Co. KG
www.peri.de
PERI GmbH
www.plettac-assco.de
ALTRAD plettac assco GmbH
384
7 Literaturhinweise und Internetquellen
Persönliche Schutzausrüstung (PSA) (siehe Abschnitt 2.6.6) www.absturzsicherung.de
ABS Safety GmbH
www.certex.de
Certex Lifting & Services GmbH
www.masonline.de
M·A·S GmbH
www.psa-sicherheitstechnik.de
PSA Sicherheitstechnik GmbH & Co. KG
www.steigschutz.de
Sperian Fall Protection Deutschland GmbH & Co. KG
www.tractel.com
Greifzug Hebezeugbau GmbH
Brandschutz (Feuerlöscher) (siehe Abschnitt 2.6.7) www.brandschutzshop.net
GGS Brandschutz und Sicherheit
www.cosmos-feuerloescher.de
COSMOS Feuerlöschgerätebau GmbH
www.fln-neuruppin.de
FLN Feuerlöschgeräte Neuruppin Vetriebs-GmbH
www.gloria.de
GLORIA GmbH
www.institut-aser.de
Institut für Arbeitsmedizin, Sicherheitstechnik und Ergonomie e.V.
www.murer-feuerschutz.de
MURER-Feuerschutz GmbH
www.wenner-brandschutz.de
Wenner Brandschutz Service GmbH
www.zanzerl.de
Zanzerl Feuerschutz
Heizgeräte www.einhell.com
EINHELL Germany AG
www.kroll.de
Kroll GmbH
www.wilms.de
Hans Wilms GmbH & Co. KG
Sicherung von Baugruben und Gräben (siehe Abschnitt 2.7.1) www.es-verbau.com
Emunds + Staudinger
www.europile.nl
EUROPILE B.V.
www.euroverbau.de
EURO VERBAU GmbH
www.ischebeck.de
Friedr. Ischebeck GmbH
www.fritsch-systemverbau.de
Fritsch Systemverbau e.K.
www.kloeckner-stahl-undmetallhandel.de
Klöckner Stahl- und Metallhandel GmbH
www.kopras-verbau.de
KOPRAS sp. z o. o.
www.ltw-verbau.de
LTW Tiefbauvertriebs GmbH
www.sbh-tiefbautechnik.com
SBH Tiefbautechnik GmbH
www.spundwand.de
HSP Hoesch Spundwand und Profil GmbH
www.tkgftbautechnik.com
ThyssenKrupp GfT Bautechnik
Grundwasserhaltung (Pumpenhersteller) (siehe Abschnitt 2.7.2) www.flygt.de
ITT Water & Wastewater Deutschland GmbH
7 Literaturhinweise und Internetquellen
385
www.heide-pumpen.de
Heide-Pumpen GmbH
www.huedig.de
HÜDIG GmbH & Co. KG
www.ksb.com
KSB AG
www.pracht-pumpen.de
Pracht Pumpen und Kompressoren GmbH
www.tsurumi-europe.com
TSURUMI (Europe) GmbH
Absetzmulden/Rollcontainer www.behaelterbau-kilb.de
Kilb Multec GmbH
www.containerdienst-laakmann.de
Containerdienst Laakmann GmbH
www.contall.de
CONTALL Container- & Behälterbau Kretschmer GmbH
www.ellermann-container.de
Hermann Ellermann Containersysteme GmbH
www.laudon.de
LAUDON GmbH & Co. KG
www.umweltzukunft.com
Energie- und Umwelttechnik
Literaturverzeichnis Hinweis: In diesem Literaturverzeichnis ist sowohl weiterführende Literatur aufgeführt, als auch solche, auf die in diesem Buch Bezug genommen wird. Arz, P.; Schmidt, H. G.; Seitz, J.; Semprich, S.: Grundbau, Ernst & Sohn Verlag Berlin, Sonderdruck aus dem Beton-Kalender 1991. BAuA (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Hrsg.): Ratgeber zur Ermittlung gefährdungsbezogener Arbeitsschutzmaßnahmen im Betrieb, 4. Auflage, Dortmund, 2004. Berner, F.: Sicherheit und Gesundheitsschutz auf Baustellen, Bauwerkverlag Berlin, 2000. Berner, F.; Kochendörfer, B.; Schach, R.: Grundlagen der Baubetriebslehre, Band 1: Baubetriebswirtschaft, B. G. Teubner Verlag, Wiesbaden, 2007 Berner, F.; Kochendörfer, B.; Schach, R.: Grundlagen der Baubetriebslehre, Band 2: Baubetriebsplanung, B. G. Teubner Verlag, Wiesbaden, 2008 Berner, F.; Kochendörfer, B.; Schach, R.: Grundlagen der Baubetriebslehre, Band 3: Baubetriebsführung, Vieweg + Teubner Verlag, Wiesbaden, 2009 BG Bau: Bausteine, Sicher arbeiten – gesund bleiben, 07/2008. Böker, L.; Dörfel, H.-J.: Baustellenmanagement – Handbuch zur optimalen Baustellenabwicklung, Expert, Renningen-Malmsheim, 2000. Böttcher, P.; Neuenhagen, H.: Baustelleneinrichtung, Bauverlag, Wiesbaden, 1997. Dressel, K.-M.; Walker, H.: Vorbeugen ist besser – Moderner Arbeits- und Gesundheitsschutz am Bau, Herausgeber: RG-Bau im RKW, Eschborn, 1994. Eichler, K.: Fels- und Tunnelbau II: Verfahren und Kenngrößen, Expert-Verlag, Renningen, 2007 Fleischmann, H. D.: Bauorganisation, Ablaufplanung, Baustelleneinrichtung, Arbeitsstudium, Bauausführung, 3. Auflage, Werner, Neuwied, 1997. Frieden, W.: Abfallvermeidung und Abfallorganisation beim Bauen, Herausgeber: RG-Bau im RKW, Eschborn, 1999. Girmscheid, G.: Baubetrieb und Bauverfahren im Tunnelbau, 2. Auflage, Ernst & Sohn Verlag, Berlin, 2008 Girmscheid, G.: Leistungsermittlung für Baumaschinen und Bauprozesse, 3. Auflage, Springer, Berlin, 2004.
R. Schach, J. Otto, Baustelleneinrichtung, DOI 10.1007/978-3-8348-8112-0, © Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011
388
Literaturverzeichnis
Girmscheid, G.: Strategisches Bauunternehmensmanagement, 2. Auflage, Springer, Berlin, 2010. Hartung, P.: Prüfpflichtige Arbeitsmittel , Universum Verlag, Wiesbaden, 2009. Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (Hrsg.): BGL Baugeräteliste 2007, 1. Auflage, Bauverlag, Wiesbaden, 2007. Henz, L.: Praktische Anleitung zum Erdbau, Nabu Press, 2010 Hertle, R., Motzko, Chr.: Gerüstbau in: Beton Kalender 2007, Ernst & Sohn Hoffmann, M. (Hrsg.): Zahlentafel für den Baubetrieb, 7. Auflage, Teubner, Stuttgart, 2006. Holst, K.-H.; Holst, R.: Brücken aus Stahlbeton und Spannbeton: Entwurf, Konstruktion und Berechnung, 5. Auflage, Ernst & Sohn, Berlin, 2004 König, H.: Maschinen im Baubetrieb, 1. Auflage, Teubner, Wiesbaden, 2005. Kolymbas, D.: Geotechnik: Bodenmechanik, Grundbau und Tunnelbau, 2. Auflage, Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, 2008 Kolymbas, D.: Geotechnik. Tunnelbau und Tunnelmechanik, 1. Auflage, Springer Verlag, Berlin, 1998 Krauß, S.: Die Baulogistik in der schlüsselfertigen Ausführung, Dissertation, Institut für Baubetriebslehre, Universität Stuttgart, 2005. Kunze, G.; Göhring, H.; Jacob, K.: Baumaschinen, Erdbau- und Tagebaumaschinen, 1. Auflage, Vieweg, Braunschweig, 2002. Lange, P.; Nagel, J.: Elektrosicherheit auf Bau- und Montagestellen, Herausgeber: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Dortmund, 2004. Lorenz, M.; Lorenz, J.: Das Baustellenhandbuch für den Tiefbau, 2. Auflage, Forum Verlag Herkert, Merching, 2010 Ludwig, E.; Balke, H.; Wand, G.: Baustelleneinrichtung, VEB Verlag für Bauwesen, Berlin, 1979. Mansel, M.: Umgang mit Gefahrenstoffen erfordert große Sorgfalt, in: Baugewerbe, Heft 4/2003, S. 21 – 23. Mehlhon, G.: Handbuch Brückenbau: Entwerfen, Konstruieren, Berechnen, Bauen und Erhalten, Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, 2007 Opfermann, R.; Streit, W.; Pernack, E.-F.: Arbeitsstättenverordnung 2004, Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm, Heidelberg, 2004. Parker, D.: Freiflächenbeleuchtung, in: Internationale Licht Rundschau, Heft 4/1981, S. 95 – 99.
Literaturverzeichnis
389
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Stichwortverzeichnis Abbauhammer.......................................................... 66 Abbauhämmer ........................................................ 194 Abbruchhammer ....................................................... 66 Abdeckungen .......................................................... 232 Abfallcontainer ............................................... 123, 211 Abfälle ............................ 123, 124, 185, 192, 244, 249 Besitzer .............................................................. 185 Erzeuger............................................................. 185 gefährliche Abfälle ............................................ 185 Nachweispflicht ................................................. 186 nicht gefährliche Abfälle ................................... 185 Registerpflicht ................................................... 185 Vorschriften und Regeln .................................... 192 zur Beseitigung .................................................. 185 zur Verwertung .................................................. 185 Abfallentsorgung ............................................ 185, 348 Abfallmulden .......................................................... 325 Abfallverordnung ................................................... 367 Abfallverzeichnisverordnung ................................. 188 Abrollcontainer ....................................................... 124 Absenkkegel ................................................... 299, 303 Absetzcontainer ............................ Siehe Absetzmulden Absetzmulden ................................................. 124, 385 Krantransport ..................................................... 125 Absperrgeräte ......................................................... 206 Absperrungen ......................................................... 232 Absturzhöhe............................................................ 233 Absturzsicherungen ................ 110, 195, 223, 276, 383 Abwasserentsorgung .............................................. 177 Abwasserleitungen ......................................... 280, 285 Abwassersammelbehälter ....................................... 178 Akku ......................................................................... 65 Alarmanlage ........................................................... 244 Alarmplan ....................................................... 248, 267 Allgemeinflächenbeleuchtung................................ 219 Altholz .................................................................... 187 Altholzverordnung ................................................. 187 Amt für öffentliche Ordnung.......................... 309, 310 Anlagen (Stromversorgung) nicht stationäre .................................................. 164 stationäre ........................................................... 164 Anlaufströme .......................................................... 151 Anlegeleitern .......................................................... 234 Anschlagmittel.......................................................... 26 Anschlussschränke ................................................. 134 Anschlussverteilerschränke .................................... 136 Antrieb Druckluft ............................................................. 65 elektrisch ............................................................. 65 hydraulisch .......................................................... 65 Verbrennungsmotor ............................................. 65 Arbeiten an Sonn- und Feiertagen ................. 311, 313 Arbeits- und Schutzgerüste ............................ 223, 383
Auf- und Abbau ................................................. 226 Regelausführung ................................................ 226 Standsicherheit................................................... 226 Arbeitsgerüste ......................................................... 223 Arbeitsmittel ............................................................... 8 Arbeitsplätze .......................................4, 206, 207, 234 Arbeitsräume........................................................... 276 Arbeitsschutz .............................................................. 3 Arbeitsschutzgesetz ................................................ 365 Arbeitssicherheit ............................................. 310, 319 Arbeitsstättenverordnung ..........................72, 89, 365, Arbeitszeitgesetz (ArbZG) ..................................... 311 ASR84, 86, 90, 110, 112, 195, 205, 222, 245, 246, 250, 365, 370, 371 Atemschutz ............................................................. 242 Auf- und Abbau ........................................................ 29 Aufbereitungsanlagen ............................................... 60 Aufbrechhammer ...................................................... 66 Ausfahrten......................................................... 98, 112 Auslegergerüste ...................................................... 223 Ausleuchtungsfläche............................................... 221 Ausweichstellen ...................................................... 103 Autobetonpumpen ............................................ 36, 380 Auf- und Abbau ................................................... 42 Bauverfahrenstechnische Kriterien ..................... 37 Dimensionierung ................................................. 38 Einsatzkriterien .............................................. 38, 41 Elemente .............................................................. 36 Förderleistung ...................................................... 38 Gerätespezifische Kriterien ................................. 38 Kosten .................................................................. 43 Praxishinweise ..................................................... 43 Reichweitendiagramm ......................................... 38 Standorte .............................................................. 41 Stellfläche ............................................................ 40 Übersicht .............................................................. 42 Wirtschaftliche Kriterien ..................................... 43 Autogenschweißgerät ............................................... 66 Autokrane ................................................................. 33 Bagger ................................................45, 46, 289, 380 Bahnschwellen ........................................................ 187 Basisschutz ............................................................. 147 Bau- und Abbruchholz ............................................ 186 Bauabfälle ............................................... Siehe Abfälle Bauanschluss im Vorwege ...................................... 150 Bauaufsichtsbehörde...............................309, 310, 365 Bauaufzug ............................................................... 348 Bauaufzüge .........................................61, 96, 348, 382 Baufeldbesichtigung ...............................315, 317, 330 Baugenehmigung .................................................... 368 Baugruben .......................................233, 261, 275, 324 Arbeitsräume ..................................................... 276 geböschte ........................................................... 277
R. Schach, J. Otto, Baustelleneinrichtung, DOI 10.1007/978-3-8348-8112-0, © Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011
392 im Grundwasser ................................................. 292 Sicherheitsabstände ..................................... 23, 278 verbaute ............................................................. 286 Baugrubensicherung ............................................... 275 Baugrubensohle ...................................................... 296 Baugrubenverbau .................................................... 287 Bohrpfahlwand .................................................. 290 Schlitzwand ....................................................... 290 Spundwand ........................................................ 289 Trägerbohlwand ................................................. 288 Bauherr ................... 4, 87, 89, 108, 111, 188, 317, 319 Baulärm .................................................................. 250 Baulogistik .............................................................. 348 Bäume ..................................................... 260, 324, 367 Baumschutz ...................................................... 97, 259 Baumschutzverordnung .......................................... 367 Bauphasenpläne ...................................................... 319 Bauschutt ........................................................ 123, 186 Bauspanplatten ....................................................... 187 Baustellenabfälle .................... 123, 186, Siehe Abfälle Baustellenbeleuchtung.................................... 216, 383 Baustelleneinrichtung Begriff .................................................................... 1 Brückenbau ........................................................ 349 Elemente .............................................................. 11 Erdbau ................................................................ 353 Schlüssselfertigbau ............................................ 347 Schutzziele ............................................................. 5 Straßenbau ......................................................... 353 Tiefbau ............................................................... 353 Tunnelbau .......................................................... 351 Baustelleneinrichtungsplan .................... 309, 319, 320 Beispiel .............................................................. 326 Maßstab ............................................................. 321 Planformat ......................................................... 321 Planspiegel ......................................................... 321 Baustelleneinrichtungsplanung ...................... 309, 315 Aufgaben ............................................................... 2 Begriff .................................................................... 1 Einflussgrößen ....................................................... 2 rechtliche Grundlagen ........................................... 4 Ziele ....................................................................... 2 Baustellenordnung .......................... 111, 204, 248, 314 Baustellensicherung........................................ 195, 322 Baustellentor ........................................................... 204 Baustellenunterkünfte ............................................... 85 Baustellenverordnung ........................5, 309, 310, 366, Baustellenverteilerschränke.................................... 137 Baustellenwagen, fahrbar ......................................... 71 Baustellenwerkstätten ............................................... 94 Baustoffmagazine ..................................................... 92 Baustraße ................................................................ 353 Baustraßen ....... 96, 260, 276, 291, 323, 325, 348, 350 Aufbau ............................................................... 105 Ausweich- und Entladestellen ........................... 103 Breiten ............................................................... 103 Fahrbahnverbreiterung ...................................... 103 Längsneigung .................................................... 102 Leerrohre ........................................................... 105
Stichwortverzeichnis Lichtraumprofil ..................................................104 Mindestradien ......................................................98 mobile Baustraßen .............................................266 Planungsgrundsätze .............................................96 Querneigung.......................................................104 Regelquerschnitte ..............................................105 Reinigung ...........................................................107 Stichstraßen ..........................................................97 Trassierung ...........................................................97 Um- und Durchfahrt ............................................98 Wendemöglichkeiten .........................................101 Baustromanschluss .........................................149, 310 Baustromverteiler ...................................................134 Anschlussschränke.............................................134 Anschlussverteilerschränke ...............................136 Baustellenverteilerschränke ...............................137 Endverteilerschränke .........................................140 Geräteanschlussschränke ...................................138 Gruppenverteilerschränke..................................138 Kranverteilerschränke ........................................139 Steckdosenverteiler ............................................140 Subunternehmerschränke...................................140 Unterverteilerschränke.......................................140 Verteiler-Endverteilerschränke ..........................139 Baustromverteilung...................................................64 Bautreppen ............................................. Siehe Treppen Bautüren ..................................................................348 Bauwagen..................................................................73 Bauwege............................................................96, 109 Beleuchtung ....................................................... 110 Bauzäune .................................................199, 211, 383 geschlossene Bauzäune......................................200 im öffentlichen Verkehrsraum ...........................202 offene Bauzäune ................................................200 Bearbeitungsflächen ............................................... 114 Begleitfahrzeug .......................................................312 Behörden113, 114, 183, 188, 206, 207, 252, 264, 265, 267, 292, 309, 310, 314 Belagfläche (Fassadengerüst) .................................224 Beleuchtung ................... Siehe Baustellenbeleuchtung Beleuchtungsstärke .................................................217 Benzinkraftstoff ....................... 90, 169, 181, 182, 270 Berliner Verbau .......................................................288 Bermen ....................................................................291 Berufsgenossenschaft30, 161, 310, 318, 365, 366, 367 Besitzer (von Abfällen) ...........................................185 Besprechungsräume ..................................................86 Betonfräse .................................................................66 Betonherstellung .......................................................56 Betonierbühnen .......................................................232 Betonkübel ............................................. 18, 26, 30, 43 Betonmisch- und Recyclinganlagen .........................56 Betonmisch- und Recyclinganlagen .......................310 Betonmisch- und Recyclinganlagen .......................323 Betonmischer ............................................................66 Betonpumpe, stationär ..............................................37 Betonpumpen ..........................................................380 Betonspritzgeräte ....................................................194
Stichwortverzeichnis Betonstabstahl ........................................................ 119 Betonstahlmatten .................................................... 120 Betriebsmittel ......................................................... 165 Betriebsmittel (Stromversorgung) ortsfeste ............................................................. 164 Betriebsmittel(Stromversorgung) ortsveränderliche ............................................... 164 Betriebssicherheitsverordnung ................................... 8 Betriebsstoffe............................................................ 90 Betriebsstoffmagazine .............................................. 94 Bewetterung............................................................ 351 BGR 500 Betreiben von Arbeitsmitteln (April 2008) ......... 55 Biegebalkenausleger................................................. 16 Bitumenschweißarbeiten ........................................ 249 Blitzschutzanlagen.................................................. 249 Bodenstabilisierung ................................................ 353 Bodenvernagelung .................................................. 279 Bohrer ....................................................................... 66 Bohrhammer ............................................................. 66 Bohrhämmer ........................................................... 194 Bohrmaschinen ......................................................... 66 Bohrpfahlwand ............................................... 290, 305 Bohrschrauber .......................................................... 66 Bolzenschussgerät .................................................... 66 Bolzensetzgerät ........................................................ 66 Bordbrett ......................................................... 224, 229 Böschungen ............................................ 232, 275, 278 Böschungsbefestigung ............................................ 279 Böschungswinkel.................................................... 278 Brandgefahren ........................................................ 243 Brandklassen .......................................................... 244 Brandmelder ........................................................... 244 Brandschutz .................................... 243, 249, 314, 384 Brandschutzplan ..................................................... 248 Brandschutztüren .................................................... 249 Brandwache ............................................................ 249 Brauchwasser.......................................................... 172 brennbare Flüssigkeiten............................................ 93 Brennstoffe ..................................................... 269, 270 Brückenbau ............................................................. 349 Brunnen unvollkommene Brunnen .......................... 300, 302 vollkommene Brunnen .............................. 300, 302 Büroausstattung ........................................................ 88 Büroräume ................................................................ 86 Butan............................................................... 270, 272 CEE-Rundstecker .................................................. 134 CE-Kennzeichnung .................................................... 8 CE-Zeichen ............................................................. 235 Checklisten ............................................................. 330 Chemikalien.............................................................. 94 Container ............................................ 69, 90, 325, 381 Container, Werkzeug ................................................ 65 C-Schlauch ............................................................. 176 Dächer (Absperrungen) ......................................... 232 Dämmstoffe ............................................................ 188 DGUV Test-Zeichen ................................................... 9
393 Diamantsäge ............................................................. 66 Dieselbären ............................................................. 288 Dieselkraftstoff .................. 61, 90, 169, 170, 181, 270 Doppelbohlen.......................................................... 289 Drähte (Stromversorgung) ...................................... 143 Drainagerohre ......................................................... 296 Drehbohranlagen ...................................................... 56 Drehstrom ............................................................... 134 Dreiphasenwechselstrom ........................................ 134 Druckbehälter ......................................................... 272 Druckluftantrieb........................................................ 65 Drucklufthammer...................................................... 66 Druckluftversorgung ............................................... 193 Druckluftwerkzeuge ............................................... 194 Dumpern ................................................................. 353 Durchfahrtshöhen ........................................... 104, 208 Durchlaufgerüste .................................................... 210 Durchtrittsicherheit ................................................. 239 EG-Recht ............................................................... 368 Eigenstromerzeugung ............................................. 168 Einbahnstraßenregelung ........................................... 98 Einfahrten ................................................................. 98 Einhausung ............................................................. 269 Einphasenwechselstrom ......................................... 134 Einzelbohlen ........................................................... 289 Einzelplatzbeleuchtung........................................... 222 Eisenbahnlinie......................................................... 349 Elektrofachkraft ...................................................... 165 Elektrohammer ......................................................... 66 Elektroinstallationsarbeiten .................................... 244 Elektro-Osmose-Verfahren ............................. 292, 296 Elektroplaner........................................................... 149 Elektroschweißgerät ................................................. 66 Elektrotechnisch unterwiesene Person ................... 165 Elektrotechnischer Laie .......................................... 165 Elektrowerkstatt ...................................................... 352 E-Mail ..................................................................... 180 Endverteilerschränke .............................................. 140 Energieversorgungsunternehmen ........................... 149 Entladestellen.......................................................... 103 Entladungslampen .................................................. 216 Entsorgung .............................................................. 132 Erdaushub ....................................................... 128, 188 Erdbau ..................................................................... 353 Erdung..................................................................... 149 Ersatzbrunnenradius ............................................... 303 Ersatzstromerzeuger ............................................... 169 Erste-Hilfe-Einrichtungen ........................................ 82 Erzeuger (von Abfällen) ......................................... 185 Fabrikplanung ............................................................ 1 Fahrbagger ................................................................ 45 Fahrbahnverbreiterung ........................................... 103 Fahrmischerpumpe ................................................... 37 Fahrverbote LKW ................................................... 311 Fahrzeugkrane................................................... 32, 379 Konstruktionsformen ........................................... 32 Kosten .................................................................. 35 Stellfläche ............................................................ 34
394 Übersicht.............................................................. 34 Fallbeispiel.............................................................. 324 Farbwiedergabeeigenschaft .................................... 218 Fassadengerüst ........................................................ 224 Fax-Anlagen ........................................................... 180 Fehlerstromschutzschalter ..... Siehe FI-Schutzschalter Ferienreiseverbot .................................................... 311 Ferienreiseverordnung ............................................ 311 Fertiger.................................................................... 354 Fertigteile .......................................................... 27, 122 Festnetztelefone ...................................................... 180 Festpreistarif (Stromtarif) ....................................... 154 Feuerlöscheinrichtungen ........................................ 244 Feuerlöscher....................................244, 245, 247, 384 Feuerstellen ............................................................. 262 Feuerwehr ............................................................... 248 Filterbrunnen .......................................................... 295 Filterkies ................................................................. 300 FI-Schutzschalter ............................................ 134, 147 Flachbagger ............................................................ 353 Flachbrunnenanlagen.............................................. 300 Flammstrahlen ........................................................ 243 Flatterbänder ........................................................... 209 Flucht- und Rettungspläne........................................ 84 Flucht- und Rettungswege .............................. 110, 248 Flüssiggastanks ....................................................... 272 Flutlichtstrahler....................................................... 220 Fräse ........................................................................ 353 Freiflächenbeleuchtung .................................. 218, 219 Freileitungen ................................................... 143, 147 Freivorbau ....................................................... 349, 350 Frischbetontemperatur ............................................ 268 frostsichere Leitungsverlegung .............................. 176 Fugenschneider ......................................................... 66 Fußgänger-Behelfsbrücken..................................... 209 Fußgängertunnel ..................................................... 210 Fußplatte (Fassadengerüst) ..................................... 224 Fußschutz ................................................................ 239 Gas ......................................................................... 272 Gasstrahler .............................................................. 273 Gebühren (Stromversorgung) ................................. 155 Gefährdungsbeurteilung .......6, 95, 199, 236, 315, 318 Gefahrgutverordnung ............................................. 182 gefährliche Abfälle ................................................. 185 Gefahrstoffe ........................................................ 92, 95 Geh- und Radwege ................................................. 203 Gehörschutzkapseln ................................................ 241 Gehörschutzmittel................................................... 241 Gehörschutzstöpsel ................................................. 241 Geländerholm (Fassadengerüst) ............................. 224 Geländerpfosten (Fassadengerüst) ......................... 224 Genehmigungen ...................................................... 309 geneigte Flächen ..................................................... 233 Generator ................................................................ 169 Geräte auf Baustellen ............................................... 13 Geräte des Spezialtiefbaus................................ 55, 381 Geräte- und Produktsicherheitsgesetz ........................ 8 Geräteanschlussschränke ........................................ 138 Gerätekette .............................................................. 354
Stichwortverzeichnis Gerätemagazine ........................................................91 Geräteträger ..............................................................67 Gerüstbau ................................................................225 Gerüste ....................................................................210 Belag ..................................................................229 Bezeichnung.......................................................227 Breitenklassen ....................................................228 Höhenklassen .....................................................229 Klassifizierungskriterien ....................................226 Lastklassen .........................................................229 Leitern ................................................................230 Seitenschutz .......................................................229 Gerüstlage ...............................................................224 Gesetze ....................................................................368 Gesichtsschutzschilde .............................................240 Gesichtsschutzschirme ............................................240 Gewässerschutz .......................................................264 Gewerbeaufsichtsamt ............................. 188, 309, 310 Gipskarton ...............................................................188 Gittermastkrane .........................................................33 Gleichzeitigkeitsfaktor (Stromversorgung) ............155 Gleitschienen-Grabenverbaugeräte ........................282 Glühlampen .....................................................216, 217 Gräben .................................................... 233, 261, 275 geböschte ...........................................................277 ohne Arbeitsraum ...............................................281 verbaute ......................................................276, 281 Grabenverbaugeräte ........................................281, 282 mit Gleitschienen ...............................................285 ohne Gleitschienen.............................................284 Großflächenschalung ................................................26 Großgeräte ..............................................................183 Großraumtransport ..................................................312 Grundpreistarif (Stromtarif)....................................154 Grundwasser .................................. 264, 275, 288, 292 Abführung ..................................................177, 295 gespanntes ..........................................................301 ungespanntes ......................................................301 Grundwasserabsenkung ......... 262, 292, 293, 294, 295 Grundwasserabsperrung ........................ 292, 305, 306 Grundwasserhaltung ...............................................384 Grundwasserleiter ...........................................300, 302 Grundwasserverdrängung .......................................292 Grünflächenamt ......................................................367 Grünflächenverordnung ..........................................367 Gruppenverteilerschränke .......................................138 GS-Zeichen .................................................................9 Gummischlauchleitungen ...............................143, 146 Gurtförderer ..............................................................37 Güteüberwachung Beton ........................................ 311 Halogenglühlampen ...............................................216 Halteverbotszeichen ................................................208 Handkreissäge ...........................................................66 Handschuhe .............................................................240 Handzeichen..............................................................13 Hängegerüste ..................................................223, 224 Hauptverteilerschränke ...........................................138 Hausrecht ................................................................199 HDI-Sohle ...............................................................292
Stichwortverzeichnis Heißarbeiten ........................................................... 243 Heizgerät................................................................... 66 Heizgeräte .......................269, 270, 271, 273, 274, 384 Heizöl ............................................................. 270, 272 Heizwert ................................................................. 270 Helme ..................................................................... 238 Hilfskonstruktion .................................................... 349 Hochdruckreiniger .................................................... 66 Hochmastbeleuchtung ............................................ 219 Hochwasserschutzmaßnahmen .............................. 267 Hubbühne, Hubsteiger, Steiger, Arbeitsbühne ......... 53 Hubbühnen ....................................................... 53, 380 Hydraulikbagger ......... 45, 47, 288, 289, Siehe Bagger Hydraulikhammer ..................................................... 66 Immissionsrichtwerte............................................. 251 Korrekturwert .................................................... 252 Industrieschutzhelme .............................................. 238 Industriestaubsauger ............................................... 191 Infrarotstrahler ........................................................ 273 Injektionssohlen...................................................... 305 Internet .................................................................... 180 Internetquellen ........................................................ 379 IP-Schutzarten ........................................................ 163 Kabel.............................................................. 133, 143 Kabel im Erdreich .......................................... 132, 146 Kabelrollen ............................................................. 147 Kabeltrommeln ....................................................... 187 Kalk ........................................................................ 130 Kalkulation ............................................................. 355 Kanalbaulaser ........................................................... 66 Katasteramt ............................................................. 310 Katzausleger ............................................................. 16 Kehren .................................................................... 191 Kehrmaschine ........................................................... 66 Kernbohrgerät ........................................................... 66 Kettensäge ................................................................ 66 kf-Wert .................................................................... 295 Kies ................................................................. 130, 295 Kleingeräte ............................................................... 64 Kleinkompressor ...................................................... 66 Kleinspannung ........................................................ 143 Knickausleger ........................................................... 16 Knieschutz .............................................................. 239 Kommunikation ...................................................... 180 Kompaktgerät ........................................................... 67 Kompressor .............................................................. 66 Konformitätsverfahren ............................................... 8 Konsole (Fassadengerüst) ...................................... 224 Konsolgerüste ......................................... 223, 225, 231 Konsolstrebe (Fassadengerüst)............................... 224 Kontamination .......................................................... 85 Kontraktorrohr (Unterwasserbeton) ....................... 306 Korngröße ............................................................... 295 Kostenkalkulation................................................... 355 Kraftstoff ...... 182, Siehe Benzin- oder Dieselkraftstoff Kraftstrom....................................................... 134, 143 Kranbahn .......................................................... 21, 323 Kraneinsatzplan ........................................................ 17
395 Krankapazitäten ........................................................ 18 Krankentragen........................................................... 84 Kranverteilerschränke............................................. 139 Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz .................. 185 Laborräume .............................................................. 94 Lader ....................................................................... 353 Lagercontainer .................................................. 94, 348 Lagerflächen ...................116, 260, 291, 309, 323, 324 Abfallcontainer .................................................. 123 Allgemeine Anforderungen ............................... 116 Ausbildung des Oberbaues ................................ 118 Betonstabstahl.................................................... 119 Betonstahlmatten ............................................... 120 Einbau- und Anlagenteile .................................. 121 Fertigteile ........................................................... 122 Mauersteine ....................................................... 119 Mulden ............................................................... 123 Oberböden.......................................................... 128 Schal- und Rüstmaterial .................................... 121 Schüttgüter ......................................................... 130 Unterböden ........................................................ 128 Wechselsilos ...................................................... 127 Lagerräume ....................................................... 68, 381 Lampen ................................................................... 216 Landesbauordnung.................................................. 365 Längsabsperrungen ................................................. 209 Langsamläufer .......................................................... 72 Längsriegel (Fassadengerüst) ................................. 224 Langtransport .......................................................... 312 Lärmpegel Berechnung ........................................................ 252 Lärmschutz ..................................................... 250, 313 Richtwerte .......................................................... 250 Lärmschutz-Verordnung ......................................... 367 Lastaufnahmeeinrichtungen ..................................... 26 Lastaufnahmemittel .................................................. 26 Lastenaufzüge .....................................61, 96, 348, 382 Lastverteilende Beläge ........................................... 233 Laufbrücken .................................................... 233, 275 Laufstege................................................................. 233 Leergerüst ....................................................... 349, 350 Leistung (Stromversorgung) ................................... 155 Leistungsaufnahme (Stromversorgung) ................. 157 Leistungsfaktor (Stromversorgung)........................ 155 Leitbaken ........................................................ 202, 209 Leiteranzahl (Stromversorgung) ............................. 143 Leitern ............................................................. 230, 234 Leitungen ................................................143, 280, 285 Leitungsbemessung ................................................ 158 Leitungsbrücken ..................................................... 133 Leitungsgräben ........ Siehe Rohr- und Leitungsgräben Leitungskennzeichnung .......................................... 143 Leitungsmasten ....................................................... 187 Leitungsortungsgerät ................................................ 66 Leitungsroller.......................................................... 147 Leitungsschutz ........................................................ 132 Leitungstypen ......................................................... 143 Leuchtstofflampen .................................................. 216 lichte Höhe .............................................................. 104
396 Lichtraumprofil....................................................... 104 Lichtsignalanlagen .................................................. 206 Lichtstrom ............................................................... 134 Linienbaustelle ....................................................... 353 Literaturhinweise .................................................... 379 Litzen (Stromversorgung)) ..................................... 143 Löschmitteleinheit .................................................. 245 Löschtechniken ....................................................... 249 Löschwasserversorgung ......................................... 248 Löten ....................................................................... 243 Luftentfeuchter ......................................................... 66 Luftgebläse ............................................................. 273 Luftreinigungsgerät .................................................. 66 Lüftung ................................................................... 351 Magazin Werkzeug ............................................................. 65 Magazine .......................................................... 90, 323 Mäkler ............................................................. 288, 289 Markierungen.......................................................... 206 Maschinentransporte............................................... 310 Maschinenverordnung ................................................ 8 Masken.................................................................... 242 Massentransporte .................................................... 353 Maste....................................................................... 220 Mauersteine ............................................................ 119 Maurerarbeitsbühne .................................................. 66 Maximumtarif (Stromtarif)..................................... 154 Medienträger ........................................................... 309 Medienversorgung .......................................... 132, 322 Meldekette .............................................................. 248 Metallabfälle ........................................................... 186 Metallortungsgerät .................................................... 66 Microtunneling ....................................................... 351 Mieten ..................................................................... 129 Mindestabstände ........ Siehe auch Sicherheitsabstände Baugruben.......................................................... 276 zu Druckbehältern ............................................. 272 Minibagger................................................................ 67 Minidumper .............................................................. 67 Minigerät .................................................................. 67 Mini-Geräteträger ..................................................... 67 Minikran ................................................................... 67 Minilader .................................................................. 67 Mini-LKW ................................................................ 67 Misch- und Aufbereitungsanlagen ................... 56, 381 Mischanlagen ............................................................ 56 Mobilbagger.............................................................. 46 Mobilbaukrane .......................................................... 17 Mobile Tankanlagen ............................................... 181 Mobilkrane................................................................ 33 Mobiltelefone.......................................................... 180 Montagesicherheitsgeländer ................................... 226 Mörtelmischanlagen ........................................... 56, 60 Mörtelsilos .............................................................. 128 Motorleistung ......................................................... 156 Mulden .................................................................... 123 Multicar .................................................................... 67 Mutterböden............................................................ 129
Stichwortverzeichnis
Nachtarbeit .....................................................311, 313 Nachtlärm................................................................313 Nachttarif (Stromtarif) ............................................155 Nachweispflicht (nach KrW-/AbfG) ......................186 Nadelausleger............................................................16 Nagler ......................................................................194 Nassbagger ..............................................................353 Naturschutz .............................................................259 Naturschutzgebiet ...................................................349 Nennbeleuchtungsstärke .........................................217 Netze .......................................................................234 Neue Österreichische Tunnelbauweise ...................351 nicht gefährliche Abfälle ........................................185 Niederschlagswasser .......................................177, 179 Niederspannung ......................................................143 Nivelliergerät ............................................................66 Normen ...................................................................374 Notstromversorgung ...............................................169 Obendreher................................................ 17, 23, 180 Oberböden .......................................................128, 188 Oberflächengewässer ..............................................264 offene Feuer ............................................................262 öffentlichen Verkehrsflächen ..................................309 Öffnungen .............................................. 232, 233, 234 Ordnungsamt ...........................................................312 Ortungsgerät..............................................................66 Paletten ...................................................................187 Parkplätze................................................................325 Pausenräume .......................................................73, 74 Personalspitze .........................................................348 Personenaufzüge ................................ 61, 96, 348, 382 Personenbeförderung ................................................63 Persönliche Schutzausrüstung 64, 195, 234, 235, 384 Begriffsdefinition ...............................................235 Kategorien ..........................................................235 Piktogramme ......................................................237 Persönliche Schutzausrüstungen gegen Absturz ....242 Piktogramme PSA ..................................................237 Planierraupe ............................................................353 Plattform .................................................................348 Platzrecht.................................................................199 Polierbüro................................................................323 Polizei .....................................................................199 Postanschrift............................................................310 Projektanlaufgespräch.............................................317 Propan .............................................................270, 272 Prüffristen .................................................................64 Prüffristen (Stromversorgung) ................................166 Prüfung von Arbeitsmittel ..........................................8 Prüfungen (Stromversorgung) ................................164 Pulverlöscher ..................................................245, 247 Pumpe .......................................................................66 Pumpen ...........................................................293, 384 Pumpenhersteller ....................................................384 Pumpensümpfe........................................................296 Punktbrunnenanlagen .............................................301 Querriegel (Fassadengerüst) ..................................224 Radlader .............................................. 45, 46, 49, 380
Stichwortverzeichnis Rammhämmer ................................................ 288, 289 Rampen ................................................................... 276 Rauchverbot............................................................ 249 Raum abschließbar ....................................................... 348 Raumgerüste ........................................................... 224 Raupe ...................................................................... 353 Raupenbagger ........................................................... 46 Raupenkrane ............................................................. 33 RCD ........................................................................ 147 Recyclinganlagen ..................................................... 60 Regelpläne (RSA)................................................... 207 Regelquerschnitte (Baustraßen) ............................. 105 Regelwerke der Berufsgenossenschaften ....... 366, 372 Regenspende ........................................................... 179 Regenwasser ........................................................... 266 Registerpflicht (nach KrW-/AbfG) ........................ 185 Reifenwaschanlagen ............................................... 108 Reinigung von Arbeitsbereichen ............................ 190 Reparaturwerkstatt.......................................... 352, 353 Rettung von Personen............................................... 84 Rettungswege ................................................. 110, 248 Rettungszeichen................................................ 84, 110 Richtlinien .............................................................. 370 Rohr- und Leitungsgräben geböschte ........................................................... 280 verbaute ............................................................. 285 Rohre .............................................................. 280, 285 Rollcontainer .......................................................... 385 Rotationslaser ........................................................... 66 Rührwerk .................................................................. 66 Rüttler ............................................................... 66, 194 Sammelbehälter ..................................................... 190 Sand ................................................................ 130, 295 Sandsperren ............................................................ 215 Sandstrahlgebläse ................................................... 194 Sanitäranlagen .................................. 76, 172, 179, 323 Sanitäreinrichtungen................................................. 80 Sanitätseinrichtungen ............................................... 82 Saugbagger ............................................................. 353 Schal- und Rüstmaterial ......................................... 121 Schallausbreitung ................................................... 258 Schalldruckpegel LP ............................................... 251 Schallemissionen .................................................... 250 Schallleistungspegel Grenzwerte ........................................................ 254 von Baugeräten .................................................. 253 Schallschirme ......................................................... 257 Schallschutzmaßnahmen ........................................ 257 Schallschutzwände ......................................... 255, 256 Schalung ................................................................. 114 Schaumlöscher........................................................ 245 Scheinleistung (Stromversorgung) ......................... 157 Schichtbetrieb ................................................. 311, 352 Schilderbrücken ...................................................... 211 Schirmgewölbesicherung ....................................... 351 Schirmwert ............................................................. 255 Schleppboxen ......................................................... 282 Schleppkurven .......................................................... 98
397 Schlitzwand..................................................... 290, 305 Schlitzwandgreifer .................................................. 291 Schlosserei .............................................................. 352 Schluff ..................................................................... 295 Schlüsselfertigbau ................................................... 347 Schmutzwasser ...............................................177, 178 Schmutzwasserentsorgung...................................... 382 Schmutzwasserpumpen .......................................... 293 Schnellaufbaukrane .................................................. 29 Schnellläufer ............................................................. 72 Schnellschlagbären .........................................288, 289 Schrägaufzug ............................................................ 63 Schreitbagger ............................................................ 46 Schuhe..................................................................... 238 Schürfkübelraupe .................................................... 353 Schüttfigur .............................................................. 131 Schüttgüter .............................................................. 130 Schüttwinkel ........................................................... 130 Schutzarten ............................................................. 162 Schutzbrillen ........................................................... 240 Schutzdächer ................................................... 211, 223 Schutzeinrichtungen ...............................147, 195, 206 Schutzgerüste .......................................................... 223 Schutzhandschuhe .................................................. 240 Schutzhelme ............................................................ 238 Schutzisolation (Stromversorgung) ........................ 148 Schutzklassen (Stromversorung) ............................ 161 Schutzkleidung ................ 74, 168, 191, 241, 243, 373 Schutzkleinspannung .............................................. 149 Schutzmaßnahme .................................................... 348 Schutznetze ............................................................. 234 Schutzrohr ............................................................... 146 Schutzschuhe .......................................................... 238 Schutztrennung (Stromversorgung)........................ 148 Schwarz-Weiß-Anlage .............................................. 84 Schweißen ............................................................... 243 Schweißgerät............................................................. 66 Schwenkarmaufzug .................................................. 62 Schwerlasttransport ................................................ 312 Scraper .................................................................... 353 Seilbagger ................................................................. 48 Seitenschutz ....................................224, 229, 232, 276 Sicherheit und Gesundheitsschutz ............................ 64 Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination .. 314 Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator .... 309 Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan ........ 314, 366 Sicherheitsabstände ..93, Siehe auch Mindestabstände zu Baugruben ............................................... 23, 278 zu Freileitungen ................................................... 23 Sicherheitseinrichtungen ........................................ 195 Sicherheitskennzeichnung ...................................... 211 Sicherheitssauger ............................................ 191, 382 Sicherheitsschuhe ................................................... 238 Sicherheitswesten ................................................... 242 Sicherungen an/zu Verkehrswegen ................. 205, 383 Sicherungsmaßnahmen ........................................... 214 Sickergräben ........................................................... 296 Silos ................................................Siehe Wechselsilos Sonderabfälle .................................................. 186, 188
398 Sonn- und Feiertage ........................................ 311, 313 Sozial- und Büroeinrichtungen...68, 72, 322, 348, 381 Sozialgesetzbuch .................................................... 366 Spannung ................................................................ 155 Spezialbagger.................................................... 45, 353 Spezialtiefbau ........................................................... 55 Sprechfunkanlagen ................................................. 180 Sprengbetrieb .......................................................... 351 Spritzbeton .............................................................. 351 Spritzbetonschale .................................................... 279 Spundwand ..................................................... 289, 305 Staffeltarif (Stromtarif) ........................................... 154 Stahlrohr-Kupplungsgerüste ................................... 224 Stamm ..................................................................... 260 Stammschutz ........................................................... 261 Standbagger .............................................................. 45 Ständer (Fassadengerüst) ........................................ 224 Standgerüste.................................................... 223, 224 Stangengerüste ........................................................ 224 stationäre Betonpumpe ............................................. 37 stationäre Industrie ..................................................... 1 Stäube ..................................................................... 190 Staubsauger ............................................................... 66 Steckdosenverteiler................................................. 140 Steckvorrichtungen ................................................. 141 Stege ....................................................................... 109 Stehleitern ............................................................... 234 Stellflächen ....................................Siehe Lagerflächen Stellflächen für PKW ............................................. 108 Stichstraßen .............................................................. 97 Strangschema .......................................................... 141 Straßen ..............................................Siehe Baustraßen Straßenbau .............................................................. 353 Straßenbauamt ........................................................ 310 Strom............................................................... 155, 270 Stromaggregat ........................................................... 66 Stromerzeuger ................................................... 66, 168 Stromverbrauch ...................................................... 159 Stromversorgung ............................................ 134, 382 Dimensionierung ............................................... 157 Kosten ................................................................ 154 Stromzuführung ........................................................ 29 Stromzuleitung.......................................................... 64 Subunternehmerschränke ....................................... 140 Symbole (Stromversorgung) .................................. 163 Systemgerüst........................................................... 224 Tagesgerüst ............................................................ 224 Tagesunterkünfte ........................................ 73, 75, 323 Taktschiebeanlage........................................... 349, 350 Tankanlagen ............................................ 181, 265, 382 Tanks ....................................................................... 173 Tarife ....................................................................... 154 Tauchkörperpumpen ............................................... 293 Tauchmotorpumpen ................................................ 293 Technische Regeln .................................................. 371 Technische Regeln für Arbeitsstätten ... 72, 76, 84, 365 Teilschnittmaschinen .............................................. 351 Teilsperrung ............................................................ 209 Telefonanschluss..................................................... 310
Stichwortverzeichnis teleskopierbare Ausleger...........................................16 Teleskopkrane ...........................................................33 Teleskopstapler .................................................50, 380 Auswahlkriterien..................................................52 Dimensionierung..................................................52 Übersicht ..............................................................52 Tiefbau ....................................................................353 Tiefbrunnenanlagen ................................................301 Tischkreissäge ...........................................................66 Toiletten ..............................................................76, 77 Toilettenzellen ...........................................................77 Ton ..........................................................................295 Trägerbohlwand ......................................................288 Tragmittel ..................................................................26 Transformationsstationen........................................143 Transporte ............................................................... 311 Transportwege...........................................................96 Trennschleifen.........................................................243 Trennschleifer ...........................................................66 Trennschneider ..........................................................66 Treppen ...................................................110, 233, 276 Trinkwasser .............................................................172 Trinkwasserschutzgebiete .......................................265 Trocknungsgerät .......................................................66 Tübbing ...................................................................351 Tunnelbau................................................................351 Tunnelbohrmaschine ...............................................351 Turmdrehkran .........................................................350 Schnellaufbaukrane..............................................29 Turmdrehkrane ................................. 16, 323, 324, 379 Arbeitsgeschwindigkeiten ...................................19 Ausleger ...............................................................16 Bauverfahrenstechnische Kriterien .....................18 Beförderung von Personen ..................................30 Dimensionierung..................................................25 erforderliche Hakenhöhe .....................................28 Gerätespezifische Kriterien .................................20 Konstruktionsformen und Elemente ....................16 Kosten ..................................................................30 Kranaufwandswerte .............................................19 Kranstandortwahl .................................................24 Obendreher...........................................................23 Praxishinweise .....................................................31 Stellfläche ............................................................20 Traglastkurve .......................................................25 Übersicht ..............................................................29 Untendreher .........................................................22 Vorfahrtsregeln.....................................................31 Vorschriften und Regeln ......................................32 Wirtschaftliche Kriterien .....................................30 Typenkurzbezeichnung (Leitungen) .......................143 Überwachungskameras ..........................................204 Umkleideräume .........................................................73 Umleitungspläne .....................................................206 Ummantelung (Stromversorung) ............................143 Umweltämter .......................................................... 311 Unfallverhütung ........................................................64 Unfallverhütungsvorschriften ................ 161, 365, 366 Universalbagger ................................................45, 353
Stichwortverzeichnis Untendreher ........................................................ 17, 22 Unterböden ............................................................. 130 Unterbrechungsfreie Stromversorgung .......... 169, 295 Unterkünfte ............................................................... 85 Unterverteilerschränke ........................................... 140 Unterwasserbetonsohlen................................. 305, 306 Unterwasserpumpen ............................................... 293 USV ........................................................................ 169 Vakuumpumpen..................................................... 293 Vakuumverfahren ........................................... 292, 296 Vegetationsflächen.................................................. 260 Ventilator .................................................................. 66 Ver- und Entsorgungsanschlüsse ............................ 309 Verbau ............................................................. 281, 305 Verbauboxen ................................................... 281, 282 Verbotsschilder ....................................................... 198 Verkehrsflächen ................................................ 96, 322 Verkehrsführung ..................................................... 208 verkehrsrechtliche Anordnung ............................... 206 Verkehrssicherungspflicht ...................................... 206 Verkehrswege ......................................... 205, 207, 234 Verkehrszeichen..............202, 206, 208, 212, 213, 214 Verkehrszeichenplan............................................... 206 Vermessungsamt ..................................................... 310 Vermessungsgerät ..................................................... 65 Verordnungen ......................................................... 369 Verpackungen ................................................. 187, 188 Verpackungsabfälle ........................................ 186, 249 Versetzkran ............................................................... 66 Versorgungsunternehmen ....................................... 310 Verteiler-Endverteilerschränke ............................... 139 Verteilerschränke .................................................... 134 Vertikalaufzug .......................................................... 63 Verwaltungsvorschriften......................................... 371 Vibrationsbären .............................................. 288, 289 Vibrationsrammen .................................. 288, 289, 290 Vollsperrung ........................................................... 209 Vorfluter .................................................................. 179 vorlaufender Seitenschutz ...................................... 226 Vormontagefläche ................................................... 349 Vorschubrüstung ..................................................... 349 Wachdienste .......................................................... 204 Walze .............................................................. 353, 354 Wärmegewinnung .......................................... 270, 272 Warmluftgebläse ..................................................... 272 Warnbänder............................................................. 209 Warneinrichtungen ................................................. 206 Warnkleidung ................................................. 211, 242 Warnleuchten .......................................................... 203 Warnschilder ........................................................... 196 Warnwesten ............................................................ 242 Wartungswerkstatt .......................................... 352, 353 Waschgelegenheiten ................................................. 79 Waschräume ....................................................... 76, 79
399 Wasser ..................................................................... 172 Wasserbedarf auf Baustellen .................................. 173 Wasserfassung......................................................... 173 Wasserfläche ........................................................... 349 wassergefährdende Stoffe ................................. 93, 265 Wasserhaltung geschlossene ...................................................... 292 geschlossene Wasserhaltung .............................. 300 offene ......................................................... 292, 296 Wasserlöscher ......................................................... 245 Wasserschutzgebiete ............................................... 183 Wassertanks .................................................... 173, 382 Wasserversorgung ........................................... 172, 382 Dimensionierung ............................................... 173 Wasserverteilung..................................................... 174 Wasserwagen .......................................................... 173 Wasserwirtschaftsamt ............................................. 310 WC ............................................................................ 76 Wechselsilos...................................................... 60, 127 Wege .................................................... Siehe Bauwege Wellpoints ............................................................... 301 Wendehammer ........................................................ 102 Wendekreise ............................................................ 102 Wendemöglichkeiten .............................................. 101 Wendeplatten .......................................................... 102 Werk- und Bearbeitungsflächen Betonstahl .......................................................... 115 Holz.................................................................... 114 Werkflächen ............................................................ 114 Werkstätte ............................................................... 352 Werkstätten ............................................................... 94 Werkzeugcontainer ................................................... 65 Werkzeuge ................................................................ 64 Werkzeugkisten......................................................... 65 Westen ..................................................................... 242 Widerstand .............................................................. 155 Windkessel .............................................................. 194 Winterbaubeheizung ............................................... 269 Winterbaumaßnahmen ............................................ 268 Wirkleistung (Stromversorgung) ............................ 157 Wirkungsgrad (Stromversorgung) .......................... 155 Witterungsschutz .................................................... 268 Wurzelbereich .................................................260, 261 Wurzelvorhang........................................................ 261 Zählertarif (Stromtarif) .......................................... 154 Zapfstellen .............................................................. 174 Zimmerplatz ............................................................ 114 Zonentarif (Stromtarif) ........................................... 154 Zufahrten........................................................... 98, 112 Zugangseinrichtungen .................................... 203, 383 Zugangskontrolle .................................................... 204 Zwischenholm (Fassadengerüst) ............................ 224 Zwischenlager ......................................................... 348