ÄGYPTEN UND ALTES TESTAMENT Studien zu Geschichte, Kultur und Religion Ägyptens und des Alten Testaments
BEITRÄGE ZUR ZEITGESCHICHTE DER ANFÄNGE ISRAELS Dokumente- Materialien- Notizen
herausgegeben von Manfred Görg
Band2 von
BEITRÄGE
Manfred Görg
ZUR ZEITGESCHICHTE DER ANFÄNGE ISRAELS Dokumente - Materialien - Notizen von Manfred Görg
1989
In Kommission bei OTTO HARRASSOWITZ · WIESBADEN
1989
In Kommission bei OTTO HARRASSOWITZ · WIESBADEN
VORWORT Die Geschichte Israels beginnt vor der Geschichte Israels. Ein Versuch zur Rekonstruktion der Prozesse, die zmn Werden der :politischen Größe und Einheit "Israel" geführt haben, muß längerfristige Entwicklungen im Nahen Osten und ma.cht:politische Strukturveränderungen im Bereich der -wechselseitigen Beziehungen zwischen den altorientalischen Gro&nächten Vorderasiens und Ägyptens im Auge behalten.
W~
Israel auch nicht einfach als Produkt
bestinmter zeitgeschichtlicher Konfigurationen und Verschiebungen gesehen werden darf, so dürfte doch unbestreitbar sein, daß es einen wesentlichen Teil seiner Existenz geschichtlichen Konditionen verdankt, die ein augenfälliges Machtvakuum im Zentrum Syrien-Palästinas bewirkt haben, zugleich aber auch der Bildung und Konsolidierung einer besonderen Einheit förder-
lich sein konnten. Seit die Bibel, insbesondere das Spektrum der Traditionen über Israels CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek
Prädis:position im Alten Testament, imner mehr in der Perspektive interpre-
Görg, Manfred:
tierender Schau in die Vergangenheit, und zwar um der gegenwärtigen sowie
Beiträge zur Zeitgeschichte der Anfänge Israels I von Manfred Görg. - Wiesbaden : Harrassowitz, 1989 (Ägypten und Altes Testament; Bd. 2) ISBN 3-447-02185-3 NE: Görg, Manfred: [Sammlung]; GT
zukünftigen Orientierung willen, begriffen worden ist und auch dazu im Unterschied zu ihrer irreführenden Rezeption als primär realienkundlieh und historisch interessiertes Quellenwerk ihre eigentliche Verstehensqualität als Zeugnis von Erfahrungen im Spannungsfeld zwischen Menschbeit und Gottheit zurückzugewinnen beginnt, ist das Interesse an außerbiblischen Informationen zu den Wegen der Volkwerdung Israels unter Einschluß der zeitgeschichtlichen Voraussetzungen und Begleiterscheinungen gewachsen, da sich
© 1989 MANFRED GÖRG, MÜNCHEN Als Manuskript gedruckt. Alle Rechte vorbehalten, insbesondere die des Nachdrucks und der Übersetzung. Ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers ist es auch nicht gestattet, dieses urheberrechtlich geschützte Werk oder Teile daraus in einem photomechanischen, audiovisuellen oder sonstigen Verfahren zu vervielfältigen und zu verbreiten. Diese Genehmigungspflicht gilt ausdrücklich auch für die Verarbeitung, Vervielfältigung oder Verbreitung mittels Datenverarbeitungsanlagen. ISSN 0720-9061
von daher Antworten auf Fragen erwarten lassen, die Analysen und Exegesen von Bibeltexten nicht im gewünschten Ausmaß lösen können und wollen. Die vorliegende Kollektion von Einzelbeiträgen will nicht mehr als einen Blick in die Werkstatt längeren Umgangs mit außerbiblischem Material geben, und zwar in erster Linie mit Hilfe von Doktmlenten aus dem Bereich der ägyptischen Kultur zur historischen Topographie und Etlmographie des
Druck: Offsetdruckerei Kurt Urlaub, Bamberg
'1 (,
vorderasiatischen Raums. Es handelt sich um Beiträge, die in den "Bibli'Schen Notizen" (BN) erschienen sind, aber auch um einschlägige Nachträge
und ergänzende Studien. Dazu treten Arbeiten, die sich mit bisher nur unzureichend oder noch gar nicht publiziertem Material befassen. Für alle hier gebotenen Untersuchungen steht die Notwendigkeit weiterführender Forschung außer Frage. Eine Fortsetzung dieser thematischen Zusarrmenstellung mit zwischenzeitlich erschienenen und neuen Veröffentlichungen zur Zeitgeschichte der Anfänge Israels soll zu gegebener Zeit im Rahmen der Reihe "Ägypten und Altes Testament" {.ÄAT) folgen.
München, im Mai 1989
INHALT
Manfred Görg
SYRIEN IM BLICKFELD AMENOPHIS I • • • • • • • • • •
1
"FREMDLÄNDER" UND "REBELLEN" IN EINER ÄGYPTISCHEN NAMENLISTE • • • • • • • • •
6
WEITERES ZUR ASIENLISTE IV
...
• 11
SYRISCH-MESOPOTAMISCHE TOPONYME IM FRÜHEN NEUEN REICH
15
ZUR REKONSTRUKTION DER ASIENLISTE III
• 22
ZUR ÜBERLIEFERUNG TUTHMOSIDISCHER NAMENGRUPPEN • VON "TAHSI" NACH "ijATTI" • 1
• • • 27
........
• 35
TRANSJORDANISCHE ORTSNAMEN UNTER AMENOPHIS III. ~INZA
40
(QADESCH) IN HIEROGLYPHISCHEN NAMENSLISTEN ?
\ NORDPALÄSTINISCHE ORTSNAMEN UNTER AMENOPHIS III •• AMENOPHIS III. UND DAS ZENTRUM DER KASSITEN
54
...
• 58
• • • • 74
ZU EINEM SIEGEL MIT DEM NAMEN KURIGALZUS VON BABYLONIEN IN HIEROGLYPHEN • • • • • • • • • • • • • • • • • • • 88 DREI WEITERE BELEGE FÜR BEKANNTE ASIATISCHE ORTSNAMEN AUS ÄGYPTEN • • • • • • • • • • • • • • • • • •
..
• 90
WEITERES ZU DEN NAMENBLÖCKEN SÜDWÄRTS DES 10. PYLONS VON KARNAK • • 93 -,f
SIDON IN HIEROGLYPHEN
• 99
NEUE IDENTIFIKATIONEN ASIATISCHER NAMEN IN DEN TOPOGRAPHISCHEN LISTEN RAMSES' II. IM TEMPEL VON AMARA
• 101
WEITERE ASIATISCHE TOPONYME IN DEN LISTEN VON AMARA-WEST
108
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FRÜHE MOABITISCHE ORTSNAMEN • • • • •
G
0
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• • • 11 5
/ WEITERE BEOBACHTUNGEN ZUM SOGENANNTEN MOAB-FELDZUG RAMSES I II. •
< ZUR IDENTITÄT DER "SEIR-LÄNDER"
• • 123
....
;( DOR, DIE TEUKRER UND DIE GIRGASITER "BUNDESTERMINOLOGIE" IM SEEVÖLKERTEXT RAMSES' III.
• 135 141 Auf die Verdrängung u:r:d Entmächtigung der Hyksos, des für lange Zeit
149
. . . . . . . • 157 < S3SW-BEDUINEN UND SUTÜ-NOMADEN . . . . . . . . . • • 161 EIN KANAANÄER IM SINAI . . . . . . . . . . . . . . . . • 164 ZUM NAMEN DES PRINZEN VON TAANACH • . . . . . . • • 167 x ABRAHAM - HISTORISCHE PERSPEKTIVEN . . . . . . . . • 171 EIN ASIATISCH - ÄGYPTISCHER INSPEKTOR IN TIMNA . . . . • 175 JAHWE - EIN TOPONYM ? . • . . . . . . . . . . . . . . 180 ZUM PROBLEM EINER FRÜHBEZEUGUNG VON ARAM
~
.,. ,
PUNON - EIN WEITERER DISTRIKT DER S3SW~BEDUINEN ? EIN GOTT AMALEK ? .
. . .
.......
EIN WEITERER ZEITGENOSSE: TUKULTI-NINURTA I. VON ASSUR NAMENSREGISTER
SYRIEN IM BLICKFELD AMENOPHISu I.
....................
188
nahezu traumatische Befürchtungen hinterlassenden Regimes varde:~;asiati
scher Provenienz, folgt die erste Phase einer neuen Asienpolitik in der frühen 18. Dyn., die vor allem an die Pharaonennamen Amenophis I .. SCMie 'I'ut.hirosis I. geknüpft ist. Der Orientierung nach Syrien unter Amenophis I. gilt dieser Beitrag, der zunächst einen Abschnitt mit einschlägigen Ausführungen aus BN 14 (1981) 26f wiederholt, um weitere Beobachtungen daran anzuschließen. Eine kürzlich von D.R. REDFOID publizierte Inschrift des 3. Pylons von 1 Karnak nennt neben teilweise aus de:n Mittleren Reich bekannten Toponymen wie Qdm, T3·ntr, Rtnw, Twnp auch noch eir.en analog zu Qdm und TWnp in
~
nen rechteckigen "Festungsr.ing" eingeschriebenen Nalren folgender Gestalt:
• 195 • 197 • 218
-\\
TAFELN 1-40 Ol:w:>hl der obere Teil nicht erhalten ist und eine "rawte possibility" zu 2 der Rekonstruktion eines längeren Namensbestandes besteht: , entsc.'1eidet sich REDFORD für die Lesung
"~3iwny',
deren Schreibung er eingehend behan-
delt und deren Identifikation ihm trotz sorgfältiger Zitation und Beurteilung mehrerer "Kandidaten" nach eigenem Eingeständnis r.icht gelingen will.
Als ''Vorlage" ni5chte er ~ $/Za 1 Öne, "?/Zo 1 ne oder •$/Zi 1Öne, \'Jeiliger wahrscheinlich ein" $/Za 1 äne ansetzer?; zur Identifikation bieten sich ihm die Ncuoon za 1 inu (in Gurgum) , ~un 1 a (im Libanon)., ~a 1 u (bei Ugarit) , Zi{ 1 (bei Ugarit) und Siyannu (jetzt: Siano) a."'l , oJ:me daß einem
dieser 'lbpanyme
4 der sichere Zuschlag gegeben werden kann •
zur
Bewertung von Namensschreibung und Position scheint mir r.icht oJ:me
1 D.R. REDFORD, in: JAOS 99 (1979), 270-287. 2 Vgl. REDFORD (1979)1 272 mit Pl. 2. . 3. Vgl. REDFORD (1979), 272. 4 Vgl. REDFORD (1979), 273.
1
Ohne den vorstehenden Deutungsversuch zum Namen 1_23 j w.ni zu kennen, hat Belang zu sein, daß wir es mit einer in ihren Umfang gewiß zutreffend re-
konstruierten Fratönamenwiedergabe zu tun haben, die schon durch die Art ihrer Einfassung von der sonst im Neuen Reic.."'l üblichen "Rahnung" frenrler 5 Orts- urx1 V6lkernamen unterschieden ist • Am Anfang sollte auch bei diesem Identifikationsversuch die Analyse der Graphie stehen6 • ,
Von den drei erkennbaren Gruppen
t!3,
jw und nl entspricht die erste
sem. s/z, die zweite anlauten:ie:n 'u, aber auch, wie anscheinend schon in
. .
.
7
der 11. Dyn. bezeugt, unter Entwertung des Alef dem bloßen Vokal u , die
mittlerweile M. GTI.tJLA. einen anderslautenden Vorschlag zur Identifikation 14 eingebracht : Im Blick auf die noch zur Diskussion stehende Frage, ob der Landesname "Upper Retenu is a term applied to Lebanon and Southern Syria, or to the Palestinian central mountain range as against the lower part of the country, i.e. the coastal plain", möchte er eine Gleichsetzung mit dem biblischen Zion (~i.yyÖn) vertreten: "a ready-rnade location which answers perfectly the de:nands of vocalisation and is well within the boundaries of . 15 Retenu, perhaps even Upper Retenu" •
dritte ·schließlich in der Regel sen. ni, 't«>bei aber - Ul'd dies ist fßr unseren Fall besarX!ers relevant - damit zu rechnen ist, daß ägypt. n seit
einer erneuten Präsentation des eigenen Identifikationsversuchs Anlaß ge-
alters auch für sen. 1 und sogar für r stehen kann8 • Eine gewisse Vorsicht
ben. Zunächst wären graphische vorbehalte gelterrl zu machen. Die Gruppe
bei der Festlegung des ägypt. n auf den Lautwert des sem. n wird um so
kann noch am ehesten den Ansprüchen genügen, da sie für sich genarmen ohne
mehr geboten sein, als auch die Beobachtung einer SUbstitution des sem. n 9 durch ägypt. r gilt •
weiteres auch die Silbe !ji abbilden kann, ohne mit ihr absolut verbunden 16 zu sein • Dagegen sollte die Gruppe jw, die ·in unserer Schreibung von ~3
In lautlicher Hinsicht 'Wäre also auch eine Gleichsetzung unserer Schl:ei10 bung mit dem im MR belegten ~~ ~~ ~~'y· bzw. der u.a. :1m NR nach-
deutlich getrennt erscheint, auf keinen Fall in eine Wiedergabe der Laute
weisbaren Fol:m
~ )). }
? ~
11
als bekannten Graphien für den Nanen der
Stadt Tyrus nt)glich. Es wird auch zu bedenken sein, daß die hier belegte Namensschreibung offenbar noch in die Frü."'lphase der Gruppenschreibug im 12 NR (Amenophis I.?) gehört, wo das T.ranskriptionssyste:n noch nicht voll ausgebildet erscheint. Die geographische Zuordnung von Tyrus zu den im Kontext genannten 'tf.'eiteren Toponymen ist proble:nlos. Uber die historischen Konsequenzen einer
Zitation der Stadt im frühen NR soll anderenorts 5
6 7
8 9
10 11 13
2
Gegen diesen Vorschlag erheben sich jedoch einige Bedenken, die uns zu
ge..~t
13 wenlen. •
Zu der archaischen Dekoration vql. REDFORD (1979), 280, n. 4. Zum methodischen Vorgehen vgl. u.a. M. GÖRG, in: Fs E. Edel, 1979, 152ff. Vql. dazu E. EDEL, OTA 64. Vgl. u.a. F. CALICE, Grundlaqen der ägyptisch-semitischen Wortverqleichunq, Wien 1936, 91 bzw. 233. Vql. z.B. die äg. Wiedergaben des ON 1~ n~~ (dazu M. GÖRG, BOSt 29, 1974, 56ff) mit btsr u.ä. Daß der Ägypter eine durchgehende "Schreibung mit Schluß-Lamed" verfolgt habe (so H. SEEBASS, in: ZDPV 95, 1979, 171), ist allerdings eine irrefuhrende Feststellung. Vgl. G. POSENER, Princes et pays, Bruxelles 1940, 82 (Nr. E 35); dazu EDEL, OTA 18. Vql. KRI.I,29.62A; II,177.33. 12 Zur Datierung vgl. REDFORD (1979),273. Zur Bewertung der Inschrift vgl. vorläufig REDFORD (1979), 273ff.
j
~3
(für san. yy) + w (für san. w) aufgespalten werden, um in ihr eine will-
karmene Entsprechung zur san. Silbe yu/o zu sehen, der auf Seiten der hieroglyphischen Schreibweise sowohl im MR wie auch im NR das Doppelschilf18 17 blatt zu entsprechen pflegt . Ausnahmen bestätigen hier die Regel • Auch die letzte Gruppe ni verträgt sich keineswegs ohne weiteres mit einer Wiedergabe, wie sie für ein auslautendes n (ohne Vokalandeutung) IX>Stuliert 19 werden müßte , obwohl die graphische Entsprechung zum san. Nasal auf den ersten Blick eine glücklichere Interpretation berleutet, als sie unser Vorschlag zu fordern scheint. Stattdessen wird für die Gruppe ni am ehesten .,.. trotz fehlender Eindeutigkeit des Doppelstrichs 20 - eine Affinität zur san. Silbe ni angesetzt werden dürfen, wobei aber das hieroglyphischen auch für ein san. r stehen kann. Gerade für die letztgenannte Unschreibungspraxis karm hier über die gelieferten Beobachtungen hinaus ein graphisch und chronologisch unmi ttelba.r passender Vergleichsname angeführt werden, der dazu auch noch räumlich benachbart ist. Es handelt sich um die Schreibung rrbni (Liste IV, 7') , deren 14 15 17
Vgl. M. GILULA, 23iwny = Zion?, in: S. ISRAELIT-GROLL (Hrsg.), Pharaonie Egypt, The Bible and Christianity, Jerusalem 1985, 48-49. GILULA (1985) 49. 16 Vgl. dazu u.a. EDEL (1966) 74. Vgl. dazu u.a. w. HELCK, Die Beziehungen Ägyptens zu Vorderasien im 3. und 2. Jahrtausend v. Chr. , Wiesbaden 21971 , 544f,- wo: . allerdings eine
3
Auslautgestalt ebenfalls den Doppelstrich aufweist und auf die Wiedergabe
wegs notwendig an eine best:im:nte Stationenfolge .im Verlauf der Kampagne ge-
einer vokalischen Endung hinzudeuten scheint. Die .im Nachtrag zum folgen-
dacht werden, die sich .im Textzusamnenhang wiederspiegele, wie REDFORD an-
den Beitrag begründete Beziehung dieses Namens auf das obennesopotamische
zunehmen scheint: "The reute Keden, Tunip, Q3iwny, suggests a line of march,
Toponym Lilimmar in Verbindung mit den Ethnikon Lilimmarajti ·kann für unseren Zusanmenhang verdeutlichen, daß wir auch bei dem hier anstehenden Na-
presumably starting at Byblos, which crossed the Lebanons and proceeded 26 down the valley of the Orontes" • Die drei in 'Festungsrechtecke' gefaßten
men mit einer Graphie zur Substitution eines hieroglyphischen n +Doppel-
Toponyrne werden vx:>hl nichts anderes als eine geographische und allenfalls
strich für sem. r +Vokal rechnen dürfen, vx:>bei in beiden Fällen an eine
noch ansatzweise administrative Orientierung der ägyptischen "Daninanz im 27 Werden" zum Ausdruck bringen vx:>llen. Dabei kann Qdm den ägyptischerseits
Art Ubergangsschreih.mg bis zu den Fennen der Transkriptionspraxis für sem. 21 r .im NR gedacht werden kann • D3jwni entspricht sanit sen. surri;sör 22 • Nach allen sehen wir keinen überzeugenden Grund, von der phonetischen Verbindung mit den überlieferten Schreibungen für Tyrus abzusehen. Im Gegenteil mehren sich die Anzeichen, daß wir es mit einer Belegschreil:ung zu tun haben, die zwischen der MR- und NR-Graphie anzusetzen ist. zu den phonetischen Bedenken gegenüber einer Verbindung mit den biblischen Zion
noch unerforschten Bereich Ostsyriens und Obennesopotamiens .im Visier haben, während
Tnp
28
an die Region Nord- und Mittelsyriens denken läßt. Mit Tyrus
sollte dann die Küstenregion ins Auge gefaßt werden. Von einer . ausgErlehnten Einbeziehung Nordpalästinas oder gar Mittelpalästinas in die ägyptische Kontrollgewalt sollte zu dieser Zeit keine RErle sein, von einer gezielten Daninanz über den Raum des späteren Juda ganz zu schWeigen.
karmen aber auch die geographischen Schwierigkeiten, die einer so weit .im
Mit der Kontrolle über das sich vornehmlich von der Hafenstadt. Byblos
Süden der sonst in der Inschrift anvisierten Ortslagen gelegenen Stätte
her für die Ägypter öffnende Asien ist ein erster Schritt in Richtung auf
kaum den Zuschlag geben. lassen. Das angesprochene Interessengebiet Pharao
die .imperiale Machtausweitung .im Verlauf der 18. Dyn. getan. Die Fixierung
Arnenophis
1
I. liegt unzweideutig .im Raum und .im Hinterland von Byblos, ohne
daß Zentralpalästina cxler gar das judäische Bergland in irgendeiner Weise 23 berührt v;orden wären • Obwohl Zion bereits in vorisraelitischer Zeit eine spezielle Funktion in Entsprechung zur .späteren Rolle Jerusalens als der 24 erwählten Stadt getrageri haben kann , sollte doch eine gezielte Einbezie-
der Hoheitsansprüche Ägyptens auf die syrische Zone ist nicht nur den seit 29 dem AR andauernden Interessen am Hinterland von Byblos verpflichtet , sondern bErleutet vx:>hl auch ein Bemühen um wachsame Sicherung jenes Territori30 ums, das allen Anschein nach das Herkunftsgebiet der Hyksos darstellt • So ist mit den Aktionen Arnenophis 1 I. auch eine politische Reaktion auf
hung des Ortes in die auf. Phönikien, Syrien/Obennesopotamien beschränkte
die zeitweilige, aber doch nachhaltig wirksame Daninanz der Hyksos verbun-
Interessenssphäre der. frühen 18. Dyn. ausgeschlossen werden, zumal es auch
den, die nunmehr in ihrem Kerngebiet heiro:Jesucht werden, um so einer poten-
.im Süden Palästinas kaum eine bewußte Ausweitung der ägyptischen Kontroll-
ziellen BErlrohung von vorneherein einen Riegel vorzuschieben. Was den Vor-
gewalt nach Vertreibung der Hyksos über den Raum Scharuhen hinaus gegeben 25 haben wird . So kann hier neben der geographischen auch die historische
gängern des Pharao mit der Vertreibung der Hyksos gelungen ist, setzt jetzt Arnenophis I. mit den Versuch fort, der asiatischen Gefahr den Wurzelbcxlen
Unverträglichkeit einer qualifizierten Hervorheb.mg Zion/Jerusalems in der
zu entziehen, ein Unternehmen, das mit den großen Expeditionen der Nachfol-
Inschrift Arnenophis werden.
1
I. mit den sonstigen Befund der frühen 18. Dyn. betont
Wenn aber Tyrus gemeint ist, karmt die geographische Ausdehnung der Ex-
ger unter erheblicher Ausweitung des Kontrollanspruchs in Vorderasien fortgeführt werden sollte. 23
peditionsinteressen des Pharao deutlicher zum Vorschein. Dabei nru.ß keines24
18 20 22 4
unvertretbare Eingrenzung der vokalischi:m Mehrdeutigkeit der Gruppe jj angenommen wird. Vgl. dazu EDEL (1966) 21 u.ö. 19 Vgl. die· Sch:teibimg,·n + 3 Striche. Vgl. dazu. EDEL (1966) 67. 21 Hierzu u.a. EDEL (1966) 83-85. Vgl. .. die. ,Keil:schriftbelege EA 77,15 89, 11.18. 23.44.48 92,34 114,13 u.C)<.
25 27 28 30
Vgl. dazu auch F.-J. SCHMITZ, Amenophis I. (Hildesheimer Ägyptologische Beiträge 6), Bildesheim 1978, 182-186. Vgl. dazu zuletzt B. OCKINGA, The Inviolability of Zion - a Pre-Israelite Tradition? in: BN 44 (1988) 54-60. Vgl. SCHMITZ ( 1978) 185. 26 .REDFORD (1979) 275. Näheres dazu im 2. Kap. meines EdF- Bandes über die "Beziehungen Israels nach Ägypten" (im Druck) • Vgl. dazu REDFORD (!979) 271. 29 Vgl. dazu ü.a. -w. HELCi< -c1971) 116. Vgl. dazu ·u.a. M. BIETAK, Hyksos, in: Lexikon der Ägyptologie III,100.
5
9 ' • m!n ( ~.?11 ) 10' • rwn [rw ]
BN 22 (1983) 16-20
11' • J'[~] swr
12 macht wenigstens der Identifikation mit bekannten Topon:ymen keine Mühe , 13 zurnal auch die Konstellation mehrfach belegt ist . Hier sollen vorerst
"FREMDL!~NDER"
UND "REBELLEW1 IN EINER ÄGYPTISCHEN NAMENLISTE
nur die Namensformen h3swt ( 3' ) und snsn ( 5' ) zur besonderen Behandlrmg ... anstehen. h3~wt "'
= "Frem:lläncler"
Angesichts des unentschiedenen Karmentars von SIM::NS zur Schreibung 14 Im vorgriff auf eine eingehende Neubearbeitung des von J. SIMJNS sei-
nerzeit als Liste IV der "Egyptian Topographical Lists relating to Western Asia" behandelten und knapp karmentierten
Fragments~
eines allem An2 schein nach nicht mehr gänzlich rekonstruierbaren Listenbestandes · soll
schafft d& Blick auf das Foto Klarheit: es ist zweifellos h3swt zu lesen, ... eine Lautung freilich, die der Pluralfenn der im Ägyptischen geläufigen Frem:llandbezeichnrmg h3s. ... t zu entsprechen scheint. In diesem Fall hätten
im folgenden mit Hilfe eines Deutrmgsversuchs zu zwei m.W. noch nicht in
wir es allerdings mit einer phonetischen Schreibung eines Wortes zu trm, 15 das zumeist ideographisch geschrieben erscheint • Mit der besonderen
befriedigender Weise geklärten Namenseinträgen ein Phänanen aufgewiesen 3 werden, das im Verlauf einer "Identifikation von Frercrlnamen" besondere
Graphie wäre imnerhin ein gewisser Verfrem:lrmgseffekt erzielt worden, der die Einreihung der Form rmter Transkriptionen von Frem:inamen erleichtert
Beachtung finden sollte.
hätte. Darüber hinaus dürfte die Vennutung gerechtfertigt sein, daß auch
Die an der Westseite des 5. Pylons (Nordtunn) im Amunteropel von Karnak 4 befindliche Namenreihrmg zeigt in den beiden Registern des noch erhalte5 nen Bestandes (vgl. Taf. 2) , näherhin in dessen linksläufigem Bereich,
der Schreibung die Wiedergabe eines Frem:lnamens suggerieren wollen. Ohne
einige originelle Schreibrmgen, die sich dem Bemühen um eine phonetische
hier die vergleichbaren Fälle außerhalb unserer Liste erfassen zu können,
und sachliche Gleichsetzung mit bekannten Toponyrnen bisher erfolgreich wi6 dersetzt haben. So ist von den in der oberen Reihe erkennbaren Graphien :
sei doch auf frühere Er.wägungen zu den "Namen" wntjs und mnnws verwiesen, 16 wo auch schon unser Eintrag {)3swt zum Vergleich herangezogen worden ist •
3'. -?J3swt neben dem problemlosen "Mitanni"
7
2'. m_En
1'.
gwt
und dem zweimal "entdeckten" "Gutiurn"
8
mit dem Eintrag Nr. 3' ein noch der Deutung harrender Name gegeben. Auch in der rmteren linksläufigen Reihe mit den Einträgen:
7' . rrbni
6' • t3mnw 5' • snsn
ist der erstzitierte Name bislang rätselhaft geblieben, während die fol9 genden Graphien einer Verbindrmg mit den Toponyrnen "Tannana" bzw. "Lilim10 mar" wenigstens nicht widerraten. Die rechtsläufige Reihe: 1 3 4
5 7 9 10
6
Vgl. J. SIMONS (1937) 40f; 26. ·. -:.,2 Vgl. dazu den nächstfolgenden Beitrag. Dazu vorläufig M. GÖRG (1979a) 152-173. Vgl. B-.-- PORTER- R. MOSS (1972) 85 (Nr. 217). Eigene Aufnahme (1982). 6 Zählung gegen SIMONS (1937) 126. Dazu zuletzt M. GÖRG (1979b)17. 8 Vgl. W.M. MÜLLER (1899) 176f und oder: "Tilmun" (??), s. auch u. E. EDEL (1975) 59f. Vgl. M. ASTOUR (1968) 746; EDEL (1975) 59 mit der Zitation "Lilibara".
eine Art archaisierender Tendenz wirksam gewesen sein mag. Der Steirmetz hat jedenfalls (im oder ohne Auftrag eines kanpetenteren SUpervisors) in
Dazu ließe sich ferner auf die Deutrmg des rmter afrikanischen Namen be17 gegnenden jnbt als "Festung(sgebiet)" durch E. EDEL aufmerksam machen • Denkbar ist schließlich auch, daß die Bezeichnung lediglich dazu dienen
soll, weitere Frem:lländer, die aus Platzgrürrlen o.ä. nicht mehr zitiert werden konnten, surrmarisch einzubringen und so .in:merhin global einer ina.gischen Bewältigrmg zuzuführen. snsn
= "Rebellen"
Die Schreibung dieser Eintragrmg läßt trotz des Abbruchs im rmteren 11 12 14
15 17
Zum Problem der Schreibung im unteren Teil vgl. GÖRG (1979b) 17f. "Mitanni", "Lullu", "Assur". 13 Dazu vgl. R. GIVEON (1977) 177f. Vgl. SIMONS-(1937) 126, der sichtrotz eines ihm zur Verfügung stehenden Fotos von DÜMICHEN und der richtigen Wiedergabe MARIETTEs am Ende doch zu einer falschen Präsentation der Schreibung bewegen läßt. Vgl. WB III, 234. 16 Vgl. M. GÖRG (1978) 16f mit n.15. Vgl. E. EDEL (1976) 86f; s. auch M. GÖRG (1982a) 128.
7
Teil keinen Grund zum Zweifel, ist aber auf den ersten Blick noch befrem:llicher als die zuerst behandelte. Schon W.M. MULLER, der im übrigen diese beiden Graphien mit "ya-su-t" bzw. "sin-s(in) 11 zitiert hat18 , konnte sich allem Anschein nach zu keiner Identifikation verstehen, was ihm angesichts manch kühnen Zugriffs doch wohl recht schwer gefallen sein muß. Eine genauere Betrachtung der Fonn des Eintrags könnte jedoch einen wichtigen Schritt weiterführen. Die Gestalt gibt sich den Anschein einer Bildung mit Reduplikation, die wiederum äußerlich gesehen der rröglichen Schreibung einer Dualfenn nahesteht. Der Dualis kann nämlich im Ägyptischen, vor allem in arc~ isierendem Duktus, mit der schlichten Doppelsetzung eines Zeichens crler ei19 ner Zeichengruppe ausgedrückt werden • Rechnet man mit dieser Mög-lichkeit, wäre bei unserem Problem wiederum nicht von der Existenz eines noch nicht erkannten FremJnamens gleicher Bauart auszugehen, sondern von der innerägyptischen Erweiterung eines Grundworts mit der Lautung zn crler von einem AusdrUck, der in der Varicmtschreibung eines scheinbaren Duals ausgeführt werden kann.
stenkamposition getreten. Die originelle und zugleich archaisch anmutende Schreibweise der beiden Bezeichnungen könnte über das Gesagte hinaus ein weiteres Anzeichen dafür sein, daß wir bei der linksläufigen Reihung insgesamt mit einer Namenstradition rechnen dürfen, die von der Überlieferung der rechtsläufigen Namen zu unterscheiden wäre. Das hervorstechende Signal für eine mögliche Kamposition der jetzigen Liste IV aus mindestens zwei Namenssträngen war ohnehin schon die Duplizierung des Mitanni-Namens gewesen, die bei einer rela-
tiv frühen zusamnenstellung als ein KriteritD.U für "literarkritische" Scheidung ein größeres Gewicht besitzt als in jüngeren Listen belegte Doppelungen. Die Schreibung des Namens Mitanni ist auf der linksläufigen Seite in konsonantischer Fassung, auf der rechtsläufigen dagegen teilweise in der 23 Art der 1 Gruppenschreibung 1 ausgeführt : auch dies kann als Indiz für unterschiedliche Provenienz gewertet werden. Außerdem ließe sich auf die besondere Neigung zu phonetischer Präsentation überhaupt hinweisen, wie sie bei den Einträgen Nr. 1 1 crler 7 1 augenfällig ist. Hier kamnt der Graphie . .
Da eine ausgiebige Operation mit der Basis zn/znj zunächst nicht weiter-
des Namens t3mnw(Nr. 6 1 ) wohl noch spezieller Wert zu, da sich in ihr mit
führt, wäre das Phänanen des scheinbaren Duals noch näher zu betrachten.
der Vertretung t3 für semitisches tr/1 rrögliche.rweise eine Schreibpraxis
Unter den verschiedenen Schreibungen für den alten Frem:lvölkernamen sn!;w20
des Mittleren Reiches bei Transkription von Frem:lnamen erhalten haben könn-
mit der Bedeutung "Rebellen" sind auch solche zu finden, die mit einer En-
te24. Nach allem scheint es gewisse Anzeichen zu geben, die die
dung tj ( ' ; ) ausgestattet, sich nicht nur als Nisbefonnen zu erkennen ge-
ge Reihe im Vergleich mit der rechtsläufigen zeitlich früher einstufen las-
ben, sondern auch den Anschein einer Dualbildung erwecken können. Sollte es
sen.
angesichts dieser Varianten nicht rröglich sein, daß der verantwortliche Listenautor in unserem Fall einer Schreibung eben dieses sntw den Vorzug gab, die auch diese bekannte Bezeichnung im Ra.hriten der heterogenen Frarrlnamen unterbringen ließ?
Ob mit der gebotenen Schreibung auch den Gesetzen der
Naninalbildung Genüge getan ist crler nicht, dürfte den Autor und erst recht den Schreiber nicht sonderlich gestört haben, zuraal Nisbeendungen und Dualendungen auch sonst graphisch deckungsgleich sein können21 • Es sei daher vorgeschlagen, den Eintrag Nr. 5 1 ebenfalls im Sinne einer
linksl~ufi
Die Datierung der Liste IV dürfte daher neu beurteilt werden müssen, zumal die Meinungen dazu in der Literatur geteilt sind. Während STh'DNS die 25 Aufstellung insgesamt der Zeit TUt:h:rrosis 1 III. zuordnet , läßt W. HELCK 26 sie in der Zeit Amenophis 1 II. entstanden sein , eine Auffassung, der ich 27 mich ebenfalls zeitweise angeschlossen habe . Die strukturellen und graphischen Beobachtungen lassen indessen zu der Annahme neigen, daß die Liste in der Zeit TUthmosis 1 III. aufgebracht wurde, in ihrem linksläufigen Teil jedoch auf eine äitere, wohl noch aus der Zeit TUthmosis 1 I. startinende Zu-
archaisierenden 1Verfrem:lung 1 zu verstehen und ihm die Bedeutung "Rebellen"
samnenstellung zurückgeht, was von der rechtsläufigen Reihe nicht unbedingt
zu unterstellen. Damit wäre wiederum eine verallgemeinernde Bezeichnung, diesmal der "feindlichen Nachbarvölker Ägyptens" 22 , in den Dienst der Li-
gelten muß.
18 20 21
8
Vgl. W.M. MÜLLER (1893) 280. 19 Vgl. u.a. S.A. GARDINER (1957) 58f. Vgl. dazu u.a. K. SETHE in: L. BORCHARDT (1913/1981) 80. Vgl. GARDINER (1957) 60 (§77~1). 22 WB III, 462,4.
23 25 27
Vgl. dazu GÖRG (1979b) 17f. 24 Zu dieser Praxis vgl. EDEL (1966)21. Vgl. SIMONS (1937) 40f; 26. 26 Vgl. W. HELCK (1955) 1336 (Nr.386). Vgl. GÖRG (1978) 17; (1979b) 17. ZuR. GIVEON (1983) 95 trage ich hier nach daß ich auch beim Berliner Namenfragment eher an Amenophis II. gedach~ habe. zu weiteren Kriterien einer Zuweisung vgl. GÖRG (1982~ 16.
9
WEITERES ZUR ASIENLISTE IV
Zitierte Literatur ASTOUR, M.C.,
Mesopotamian and Transtigridian Place Names in the Medinet Habu Lists of Ramses III: JAOS 88 (1968) 733-752. DÜMICHEN I J. , Photographische Resultate einer archäologischen Expedition nach Ägypten, II, Berlin i871. EDEL, E., Die Ortsnamenlisten aus dem Totentempel Amenophis III. (Bonner Biblische Beiträge 25), Bonn 1966. EDEL, E., Neue Identifikationen topographischer Namen in den konventionellen Namenszusammenstellungen des Neuen Reiqhes: SAK 3 (1975) 49-73. EDEL, E. I Die afrikanischen Namen in der Völkerliste Ramses' II. auf der Westmauer des Tempels von Luxor (Simons, Liste XXI) und ihre Parallelen in anderen afrikanischen Völkerlisten: SAK 4 (1976) 75-101. GARDINER, S .A. Egyptian Grammar, Third Edition, London 1957. GIVEON, R. I Remarks on the Transmission of Egyptian Lists of Asiatic Toponyms: Fragen an die altägyptische Literatur. Studien zum Gedenken an Eberhard Otto (hrsg. von J. Assmann, E. Feucht, R. Grieshammer), Wiesbaden 1977, 171-183. GIVEON, R. I A Date Corrected: If it is Hebrew to you: GM 69 (1983) 95. GÖRG, M. I Namenstudien II: Syrisch-mesopotamische Toponyme: BN 7 (1978) 15-21. GÖRG, ,M. I Identifikation von Fremdnamen. Das methodische Problem am Beispiel einer Palimpsestschreibung aus dem Totentempel Amenophis III.: Festschrift Elmar Edel (Ägypten und Altes Testament 1), Samberg 1979, 152-173. (=1979a). GÖRG, M. I Mitanni in Gruppenschreibung: GM 32 (1979) 17-18 (=1979b). GÖRG, M. I Rezension von: w. Helck, Die Beziehungen Ägyptens und Vorderasiens zur Ägäis bis ins 7. Jahrhundert v. Chr., Darmstadt 1979: Welt des Orients 13 (1982) 127-131 (= 1982a). GÖRG, M. I -Ein ägyptisches Listenfragment mit asiatischen Toponymen: ZDPV 98 (1982) 9-16 (= 1982b). HELCK, w. I Urkunden der 18. Dynastie, Heft 17, Berlin 1955. MARIETTE, A. I Karnak. Etude topographique et archeologique, etc., Leipzig 1875. MÜLLER, W.M. I Asien und Europa nach altägyptischen Denkmälern, Leipzig 1893. MÜLLER, W.M. I Länder des äussersten Nordostens in ägyptischen Inschriften: OLZ 2 (1899) 176-178. PORTER,B.-MOSS,R., Topographical Bibliography of Ancient Egyptian HieroglyphicTexts, Reliefs and Paintihgs II, Theban Temples; Second Edition, Oxford 1972. SETHE, K. I Die Inschriften, in: L. BORCHARDT, Das Grabdenkmal des Königs Sa3hu-Rec, Band II: Die Wandbilder, Berlin 1913 (= Osnabrück 1981) , 72-132. SIMONS, J. I Handbock for the Study of Egyptian Topographical Lists relating to Western Asia, Leiden 1937.
.
Der vorstehenden Konzentration auf die Listeneintragungen h3swt (3') und
snsn (5') soll hier zunächst eine genauere Betrachtung der Toponyme t3mnw
( 6' ) und
( 7' ) angeschlossen werden, um zugleich auch dem Befund des
linksläufigen Teils der Liste, soweit erhalten (vgl. Taf. 1), in größerem Maß
gerecht zu werden.
t3•mnw
= Tarmanu/i
Von den seinerzeit zur Wahl gestellten Identifikationsmöglichkeiten Til1 nun (Bahrein) und (mit Präferenz) Tarmana (Obennesopotamien) möchte ich nurmehr mit größerer Zuversicht einer Gleichsetzung mit dem letztgenannten
Toponym den Zuschlag geben, mögen beide Namenbildungen weiterhin in phonetischer Beziehung mit der Graphie des hieroglyphischen Belegs kan:pa.tibel sein, dessen anscheinend archaisierende Schreib.mg bereits Anlaß zu einer relativen Datierung gegeben hat2 • Die Argumentation zugunsten von Tarmana, 4 richtiger: Tarmani (J.-R. KUPPERh bzw. ,.Tarmänu (B. GKJNEBERG ), bezieht sich vor allem auf die geographische Position des Ortes, der nach Ausweis der Mari-Texte Sitz eines Herrschers namens Tamarzi im obennesopotamischen Land Idamaraz ("englobant le triangle du !Jabur et s'etendant dans la direction du Balih jusqu'au :pa.ys de zalmaqum" 5 ) ü:;t~. Ein noch unedie:tter- Mari-
..
Text (M. 5885) bietet offenbar den gleichen Ortsnamen iil der Schreibung tar- [ma]
-an-ni-ya 7~ Die obennesopotamische Orientierung ist nicht zuletzt
we:ren der Vergesellschaftung unserer Belegschreibung mit den folgenden Toponym von Interesse. rrbnJ.
= ;Lilinlnar
Diese Namensschreibung ist seinerzeit von M.C. AS'IOUR mit "R-r-b-n" wiedergegeben und mit einertr Ethnikon· in den Mari-Texten . '(ARM· VII 191 , 7' ; XIII 30, 7) verbunden worden, das AS'IOUR "ID( .MES) Li-li-ba::·ra-ya"gi:üesen 8 hat • Auch E. EDEL vertritt diese Verknüpf'Ung unseres Namens mit den Leuten "aus Lilibara", um zugleich auf die eindrucksvolle Nachbarschaft der "Lilibaräer und Gutäer" in den Mari-Tafeln und unserer Liste IV (vgl. IV, 1 ' ) 9 aufmerksam zu machen • Die Graphie, die EDEL als "Llbn mit Dissimilation 1 2
10
rrbnl.
Zur keilschriftliehen Bezeugung vgl. u.a. J.-R. KUPPER (1979) 39; B. GRüNEBERG (1980) 237f; K. NASHEF (1982) 261. Vergleichbare Archaisierungen sind vielleicht auch sons:t in :,der: 18. -~Dyn. nachweisbar (vgl. EDEL, 1966, 21.79} der Belege aus der Zeit Tuthmosis' III. und Amenophis' II. beibringt. 11
für 'l'rLlbr" deuten möchte
10
, läßt sich nun m.E. auch dann noch mit den be-
glyphe in Liste III, 11
sagten Keilschriftnachweisen aus Mari verbinden, wenn man hier nicht mehr Li-li-ba-ra-ju, sondern im Anschluß
an KOPPER und GRONEBERG
Li-li~ma-ra-ju
11 liest und diese Bildung mit dem Tbponym Lilimmar in Verbindung bringt ,
19
) identifizieren lassen, muß dahingestellt bleiben.
Von den in diesem Nachtrag behandelten Namen kann lediglich rrbni =Lil:immar mit genügender Sicherheit in einer späteren Belegschreibung wiedergefunden werden, nämlich in rrbr (Liste XXVIII, 102), welchen Namen AS'IOUR
für welchen Namen besonders KOPPER weitere Belege aus den Mari-Texten benennt, um auch seine Beziehung auf eine obermesopotamische Ortschaft zur 12 Gelt:u.rB zu bringen • Der zuletzt von KUPPER beigebrachte Beleg für das
sowohl mit unserer Listenschreibung als auch mit einer transtigridischen 20 Lokalisation verbunden hat • Vielleicht liegt in Liste XXVII, 50 eine Verschreibung des gleichen Namens vor. Für t3mnw = Tannanu kann notfalls auf
Ethnikon "Lil.llnaräer" in den "Documents administratifs de la salle 135 du 13 Palais de MARI" in der Fonn LO[L]i-li-ma-ra-yuki (ARM XXII 170,16') ist wiederum in näherer Nachbarschaft zur Erwähnung der "Gutäer" (Lu Qu-tu-u} zu finden (vgl. ARM XXII 170,5). Für die Möglichkeit einer Vertretung eines keilschriftliehen oder semitischen m durch ein hieroglyphisches oder
die Namensschreil:ung t j-r 1 -m-n -n3 ( = trmnn) in Tutlmosis ' III •. "Syrienliste" I~125verwiesen
werden, wenn das doppelten dieses Namens nicht als zu sehr
störend anpfunden wird. Die für diesen Ort in der Regel vorgeschlagene Lo21 kalisierung (westlich von Aleppo) muß nicht zwingerid gelten. Die Gleichsetzung von t3mnw mit trmnn wäre freilich sehr viel attraktiver, wenn für
ägyptisches b und umgekehrt sollte hier nicht noch ein eigener Beweisgang 14 angetreten werden müssen • Es ist aber auch daran zu erinnern, daß auch
den in Liste I, 126 folgenden Namen rgb eine Verschreibung aus rrbr/n ange22 narmen werden könnte, ~zu aber kein unmittelbarer Anlaß besteht •
keilschriftliche Top(:>nymfassungen diesen Wechsel kennen, wie etwa das Bei15 spiel des Namens ~t-Lullube/i neben ~t-Lullume/i zeigt , den man übri-
Das Studium beider Namen kann auch nach diesem Befund den Eindruck be-
gens nicht mit unserer Schreibung IV, 7' verknüpfen sollte, auch wenn die-
stätigen, daß es sich um Toponyme handeln wird, die schon mit der Orientie-
ser ebenfalls eine keilschriftliche Vergesellschaftung mit dem Gutäer-Land 16 aufzuweisen hat und bis auf die Auslautschreibung mit dem hieroglyphi-
rung Tutlmosis I. zum mesopotamischen Raum hin in den Gesichtskreis Ägyp-
schen Namen kanpa.tibel erscheinen kann. Die hieroglyphische Auslautschrei-
an der Tanpelwand zu finden. Uber die Konsistenz und Uberlieferung der nach
bung
-ni steht:.in unserem Fall allem Anschein nach ebenso für dieSilbe
-ri
wie in der offenbar frühen Belegschreil:ung für Tyrus in der im voraufgehenden Beitrag behandelten Inschrift Amenophis' L
tens getreten sind, um freilich
12 13
bzw. Uberlieferung der Namensfenn und damit auch der linksläufigen Liste IV sehen. Leider ist von den beiden linksseitig anschließenden und die jE:Meilige Reihe beendenden Namen bis auf das Frarrllanddeterminativ und einigen Einkerbungen darüber im unteren OVal nichts Verwendbares mehr erhalten. Der 17 von u. BOURIANT angesetzte Doppelstrich oberhalb des Determinativs kann 18 nicht verifiziert werden ; ob sich die stattdessen noch erkennbaren Einkerbungen (eine über der linken! zwei über der rechten 'Erhebung' des De-
14 15 16 17 18 19 20
terminativs) als Spuren eines "Vierbeiners" (vgl. etwa die "Esel"-Hiero3 5 7 9 11
12
Vgl. J.-R. KUPPER (1979) 34. 4 Vgl. B. GRüNEBERG (1980) 234. KUPPER (1979) 17. 6 Vgl. KUPPER (1979) 34 bzw. 2ü2. Vgl. G. BARDET (1984) 50. 8 M.C. ASTOUR (1968) 746. E. EDEL ( 1975) 59. 10 EDEL (1975) 6ü mit Anm.9. Vgl. KUPPER (1979) 21 ; GRüNEBERG (198ü) 153 mit Belegschreibungen.
erst unter Tutlmosis III. ihren Platz
rechts laufenden Namengruppe ist in einem späteren Beitrag die Rede.
Vielleicht darf man auch in
dieser graphischen Besonderheit ein Indiz für eine relativ frühe .Abfassung
~hl
21 22
Vgl. KUPPER (1979) 21: ARM I 4.5 1 dazu ein unedierter Beleg: Li-li-immarki; Weitere Belege zum Ethnikon: ARM XVIII 55 iii 11; iv 2 1 ; vgl. folgende Anm. KUPPER (1983) 288·. Die iil~'I'ext".1:70 genannten Töpoitl.yme:clauten(:(nach;~der Reihenfolge des Textverlaufs) : Tui:ukku (1 1 ) 1 ~amdadu (4 1 ) 1 Iamhadu (7 1 ) 1 KA.DINGIR.RA.KI (13 1 ) 1 [L]i-li-ma-ra-yu (16 1 ) 1 §imurrum (19 1 ) 1 Hur~itum (21 1 ) 1 Karana (Rev. 2) 1 Qutt1·:(5) 1 Suti (8), Apqa •• (14), I[aJ. (16). E:i:fle Zusammensteilung:)der Belege für die wechselseitige Substitution ist vorgesehen. Vgl. dazu u.a. K. NASHEF (1982) 188f• Vgl. dazu NASHEF (1982) 188. Vgl. U. BüURIANT (1889) 156. Vgl. dazu auch SIMONS (1937) 126. Vgl. dazu den nächsten Beitrag. Vgl. ASTOUR (1968) 745f. In der jetzigen Fassung des Namens XXVIII 1 1ü2 möchte ASTOUR eine Emendation zu "R*-ru-b»-ril" vornehmen, ohne daß diese jedoch zwingend geboten ist. Die konsonantische Struktur der jetzigen Zeichenfolge steht dem Vergleich mit der Schreibung IV,7 1 absolut nicht im Wege. Vgl. dazu u.a. ASTOUR (1963) 222; W. HELCK (1971) 140. Zu diesem Namen vgl. ASTüUR (1963) 222 und HELCK (1971) 14ü. Eine zufriedenstellende Identifikation steht freilich noch aus. Für I,125 und 126 ist eine Ansetzung im oberen Euphratbereich durchaus erwägenswert.
13
Literaturnachtrag:
BN 7 (1978) 15-21
ASTOUR, M.C., Place Names from the Kingdom of Alalah in the North Syrian List of Thutmose III. A Study in Historical Topography, in: JNES 22 (1963) 220-241. BARDET, G., Textes n°1 a 90, in: G. BARDET- F. JOANNES- B. LAFONTD. SOUBEYRAN - P. VILLARD, Archives Administratives de Mari I (Archives Royales de Mari XXIII), Paris 1984, 1-81. BOURIANT, U., Notes de Voyage: Recueil de Travaux 11 (1889) 131-159. GRONEBERG. B, Die Orts- und Gewässernamen der altbabylonischen Zeit (Beihefte zum Tübinger Atlas des Vorderen Orients B 7/3), Wiesbaden 1980. HELCK, w., Die Beziehungen Ägyptens zu Vorderasien im 3. und 2. Jahrtausend v. Chr. (Ägyptologische Abhandlungen 5), Wiesbaden 21971. . KUPPER, J.-R. Noms Geographiques, in: M. BIROT- J.-R. KUPPER- 0. ROUAULT, Repertoire Analytique .(2e volume) Tomes !.,-XIV, XVIII et Textes Divers Hors-Collection. Premiere Partie: Noms Propres, (Archives Royales de Mari XVI/1), Paris 1979. KUPPER, J.-R. Documents administratifs de la salle 135 du Palais de MARI (Archives Royales de Mari XXII/II), Paris 1983. NASHEF, Kh~ Die Orts- und Gewässernamen der mittelbabylonischen und mittelassyrischen Zeit (Beihefte zum Tübinger Atlqs des Vorderen Orients B 7/5), Wiesbaden 1982.
SYRISCH-f·1ESOPOTN~ISCHE
TOPONYME
~~~
FROHEN NEUEN REICH
Eine fragmentarisch erhaltene Liste asiatischer Namen im Bereich der Hat1 schepsutobelisken von Kamak soll hier mit einer Auswahl zur Diskussion 2 stehen (vgl. Abb. 1/2). Die Zitation folgt der Zähhmg von SIMONS • III , 1o
wn [ ••• ]
W.M. MULLER scheint Spuren eines auf
wn
3 folgenden r (o.ä.) zu erkermen ;
dieser Eindruck beruht aber wohl auf dem Verlauf einer mehrere Namenringe berührenden Querrille im Stein. R. GIVOON hält eine Identifikation mit dem 4 unter Rainses II. zweimal belegten wntjs (SIMONS XX,9; XXI,2) für möglich • Dieser Name wiederum hat sich bislang einer überzeugenden Deutung entzogen.
Nachtrag: Zum Vergleich mit unserer Taf. 1 gebe ich .hier die seinerzeit noch einen
Nach MULLER ist er "very nwsterious and not free fran suspicion of sane 5 6 streng disfigurements" , nach w. HELCK "nicht identifizierbar" • Auch die
vollständigeren Befund spiegelnde und im wesentlichen korrekte Wiedergabe
nachstehenden Erwägungen nehmen für sich nicht in Anspruch, das Problem
A. MARIETTEs, Karnak. ttude topographique et archeologique, Leipzig 18 75, Taf. 27 C:
wntjs lösen zu wollen; es geht nur um Wiederaufnahme der Diskussion.
Unter den mittlerweile kaum übersehbaren ON-Bildungen des Alten Orients findet sich anscheinend ·keine Fo:rm, deren Schreibung sich mit dem Konsonantenbestand von wntjs ohne weiteres zur Deckung bringen ließe. Von den lautlich noch am ehesten passenden Namen wäre allenfalls auf die bekannte Residenz des Elamiters Untash-Napirisha (ca. 1275-124o v.Chr.) zu verweisen, 7 der seine Hauptstadt Al-Untash bzw. Dur-Untash benannte • Da die Gründung
1
2
3 4 5
Abb. 1
14
6
7
Literatur: B. PORTER - R. MOSS, Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs and Paintings, II, Theban Temples, Oxford 21972, 83 (213). Zeit: 18. Dyn. (vermutlich Amenophis II.). J. SIMONS, Handbook for the Study of Egyptian Topographical Lists relating to Western Asia, Leiden 1937, 125. w.M. MÜLLER, Egyptological Researches, II, Washington 191o, 112. R. GIVEON, Les Bedouins Shosou des Documents Egyptiens, Leiden 1971, 25. MÜLLER, o.c., 95; Vgl. auch GAUTHIER, DNG I, 199: "Region de Syrie (?), dont le nom meme est incertain". Der von J.A. KNUDTZON in EA 234,15 gelesene Name alu{u]n •• ist leider zu fragmentarisch. w. HELCK, Die Beziehungen Ägyptens zu Vorderasien im 3. und 2. Jahrtausend v. Chr. I Wiesbaden 2 1971,, 3o7 I der allerdings nur einen Deleg nennt. Vgl. w. HINZ., Das Reich Elam, Urban TB 82, Stut:tgart 1964, 96f.
15
der Stadt z.Z. Rainses II. erfolgte, wäre eine Zitation so überraschend
wn t j s nichts anderes als eine ägyptische Namenbildung mit der Bedeutung
nicht. Doch würde man bei der hieroglyphischen Wiedergabe des Toponyms 8 einerseits wohl eine Transkription des vollständigen Narnens , andererseits
"altbekanntes Festungsgebiet" ist. Ägyptische Bezeichnungen im Kontext heterogener Listennamen sind durchaus nichts Ungewöhnliches, wie etwa das
ohne hier freilich ein zwingendes Postulat aufstellen zu können. Ferner
Beispiel {}3 swt aus der Liste IV (Amenophis II.) als Bezeichnung für "Fremd15 ländern lehrt • Der zeitgenössische Beleg eines ägyptischen Eintrages
vennißt man weitere Daten über etwaige Beziehungen zwischen Ägypten und
läßt zugleich auch eine ägyptische Deutung des fragmentarischen wn unserer
Elam, die einen entsprechenden Eintrag in einer topographischen Liste
Liste als nicht isoliertes Phänomen erscheinen. Im übrigen ist ja wohl
eindeutiger rechtfertigen würden. Schließlich wäre eine Verbindung mit
auch die verbreitete Bezeichnung rtnw (für Palästina/Syrien) eine ägypti-
dem Namenfragment der hier thematisierten Liste Ameri.ophis II. aus zeitli-
sche Benermung, ohne daß wir hier freilich eine gü1tige Etyroc>logie ausmachen können 16 •
innerhalb der Schreibung selbst statt der Folge t+j die Gruppe tj eruarten,
chen Gründen ausgeschlossen. Eine andere Interpretationsmöglichkeit ergibt sich, werm man wntjs mit der gleichennaßen inmer noch ungeklärten Namenbildung mnnws
9
vergleicht
Nun ist das Problem wntjs damit noch nicht ausdiskutiert. Es besteht ja
noch die Möglichkeit, daß der Ägypter ein von Haus aus frem:lsprachliches
(nicht: gleichsetzt!) • Beide Namenformen zeigen nämlich in zweierlei Hin-
Toponym durch eine lautlich assoziierbare Bildung seiner Sprache wiederge-
sicht eine interessante Parallele: 1 • sie endigen beide mit einem im NR
geben hat. Vielleicht verbirgt sich hinter wntjs doch ein Frerrrlname?
gleichlautenden Sibilanten; 2. sie enthalten jeweils in ihrem Konsonantenbestand ein Wort gleichgerichteter Semantik. Sowohl wnt (WbÄS I, 315,2)
Nach GIVEXJN beruht die Erwähnung des Landes Punt (pwntJ in asiatischem Kon17 text auf einer "confusion possible avec" wntjs . Wäre nicht auch der um-
wie auch mnnw (WbÄS II, 82,2) sind altbekannte Bezeichnungen für eine Fe-
gekehrte Vorgang denkbar? Nur daß ein [p] wn t j s [ t] vorausgesetzt werden
stung oder befestigte Siedlung. Dazu ist wnt schon im AR zur Bezeichnung 10 asiatischer Festungen (in Südpalästina?) im Gebrauch • Für den Ägypter
müßte, sozusagen ein "Alt-Punt"? Von der graphischen Seite her gesehen,
wäre also zumindest eine klare lautliche Assoziation mit einem festen Be-
vor kurzer Zeit E. EDEL an einigen Listenbelegen des Namens Tunip deutlich 18 machen konnte • Der Ausfall des p hätte um so leichter verkraftet werden
griff seines sprachlichen Repertoires gegeben. Wie aber ist der auslauten11 de Sibilant einzuordnen? Bleibt man auf der Ebene der ägyptischen Deu12 tung, nöchte man weniger an das nicht selten bezeugte s-Suffix als an
ist das Fehlen der
1
kleinen 1 Zeichen p und t nicht ungewöhnlich, wie noch
können, als mit dem Hauptwort wnt und dem beigefügten Attribut inmer noch ein verständliches Gebilde übrig blieb.
ein Attribut denken, das das ägyptische wnt ägyptisch qualifiziert. Bil13 dungen von wnt mit Attribut sind dem ON-RepertOire des AR nicht frem:1 •
Nun ist zuzugeben, daß hier eine Reihe Fragen offen bleiben. Dazu zählt
In unserem Fall liegt das Attribut j s ( t) "alt, altbekannt" nahe, wie im
für ein asiatisches Territorium mit der südlichen Ansetzung des Landes Punt
übrigen die Stadt Qades im berühmten Poem Ramses II. mit dem Zusatz t3 jst 14 versehen ist • Ich möchte es daher für nicht ausgeschlossen halten, daß
vertragen könnte. Ob hier eine doppelte Orientierung der Siedlungsräume der
nicht zuletzt das Problem, wie sich eine solche Bezeichnung wie "Alt-Punt"
Phönizier eine Rolle spielt? Da wir spätestens hier den Boden der Spekulation betreten, möchte ich doch hier einstweilen lieber bei der oben ver-
8
9 10 11 12 13
14
16
Vgl. etwa die Zitation der Stadt Dur-Kurigalzi unter Amenophis III.; vgl. dazu M. GÖRG, GM 16 (1975) 7f.; Ders., zur Westpolitik der babylonischen Kassiten, in: UF 1o (197S). Vgl. dazu u.a. HELCK (1971) 258f.; 284. Vgl. HELCK (1971) 16-18 (mit Anm. 41). S. auch J. OSING, Or 46 (1977)17of. KRI I,34.41 bietet sogar die Schreibung mnnw (ohne s)! Vgl. dazu J. OSING, Die Nominalbildung des Ägyptischen, Mainz 1976, 33o - 332. Ich bin hier Frau Dr. K. ZIBELIUS, Tübingen, für die Einsichtnahme in ihren in Kürze erscheinenden Aufsatz "Zu Form und Bedeutung der Ortsnamen des Alten Reiches" zu Dank. verpflichtet.- (vgl. ÄAT 1, 1979,456-477. WbÄS I, 128,_17; S. jetzt KRI II, 115 (§ 64), 8-11.
suchten ägyptischen Deutung des Namens wntjs (und des Fragments wn) stehen bleiben. 15 16 17 18
SIMONS (1937) 126 aibt hier fälschl..ich,l}Js3t. also ein 3 statt des richtigen w. Vgl. dazu HELCK (1971) 266f. GIVEON (1971) 25. E. EDEL, Neue Identifikationen topographischer Namen in den konventionellen Namenszusammenstellungen des Neuen Reiches, in: SAK 3 (1975) 61f. Bei einer an den Rand gedrängten Schreibung des p in der Graphie pwnt (vgl. etwa Q.ie von ABDEL MONEM A.H. SAYED in RdE 29, 1977, Taf. 13e;16b
17
III,11
s3
+Esel
eigentliche Bedeutung freilich immer noch nicht überzeugend geklärt ist
SIIDNS liest den Namen s-i-?
19
; HELCK transkribiert S3.{1
20
Daß • Während SIIDNS
demnach mit einer Wiedergabe des Zeichens GARDINER E 9 rechnet, denkt HEICK offenbar an GARDINER E 31. Beide Interpretationen treffen jedoch nicht den Sachverhalt, da auf das Zeichen s3 die Hieroglyphe des !':.Esels" folgt. Diese ·Beobachtung hat E. EDEL bereits zu einem früheren Zeitpunkt (rndl.) vorgetragen;* das beigefügte Photo (Taf. 2 u. ) bestätigt die Interpretation. Für den so gewonnenen Namen scheint es zunächst nur eine Erklärung zu geben:
"Rücken des Esels". Damit läge wiederum eine ägyptische Bezeichnung einer Landschaft vor, deren genauere Identifikation noch aussteht. Es kann auch kein Zweifel sein, daß der Ägypter beim Zitieren dieser Namenbildung an
21
.
imeru/~mwr
als semitisches Fremdwort in Ägypten Eingang gefunden hat, 22 kormte übrigens W.A. WARD nachweisen •
Ob ein keilschriftlicher Beleg älteren Datums existiert, ist allerdings un-
sicher. Imnerhin weist A.L. OPPENHEIM auf die Namenbildung sa-i-me-ri-e 23 (Sa-imeri) in der Stele des Shilhak-Inshushinak und in Nuzi-Texten hin • Sollte unser Gleichsetzungsvorschlag Anklang finden, hätten wir neben den 24 beiden Listenbelegen für Damaskus selbst auch einen Beleg für die offenbar zugehörige Region. Un es aber noch einmal zu sagen: daß ni:5glicherweise
eine einheimische Fassung semitischer Provenienz zugrunde liegt, hindert nicht, daß der Ägypter die hieroglyphische Wiedergabe nach seinem Begriffspotential ( "volksetymologisch") deuten konnte.
den Eselsrücken denken konnte, wcmit er lediglich die Vorstellung einer Berglandschaft mit wartäglich zwei den hervortretenden Schulterknochen des Esels entsprechenden Erhebungen assoziieren m:x::hte, ohne sich dabei der
III,12 k3[ ••• ]n3
(vgl. Taf. 4 oben und Abb. 2)
einheimischen Namengebung bedienen zu müssen. In diesem Fall. bleibt die
Sichemtrad:j.tion mit der Erwälmung des angeblichen Ahnherrns Ha!ror (Gen
Der anschließende Name beginnt mit einer Gruppe, deren silbischer Wert mit 25 ku beschrieben wird. , und endet mit der mehrdeutigen Gruppenschreibung für n (na,ni,nu) 26 • Aus dem beigefügten Photo (vgl. Taf. 4 ·o.:) geht hervor,
33,19 u.ö.) ins Spiel zu bringen, d.h. an eine Namenbildung skm-hmwr ("Rük.-
daß der Zwischenraum für eine größere Zeichenfolge keinen Platz läßt, so
Frage, welche charakteristische Gegend Palästinas oder Syriens gemeint sein könnte. Nach einigem Suchen habe ich früher erwogen, die alttestamentliche
ken eines Esels"
> "Sichern .des Ha!ror"
"
o. ä.) zu denken, die den geographi-
sehen Besonderheiten der Iage Sicheros (zwischen den Bergen Ebal und Garizim) Rechnung trüge und im AT mit der Filiation Sichern, Sohn des Ha!ror, personalisiert wäre. Inzwischen ist mir aber eine andere und vielleicht überzeugendere Deutungsni:5glichkeit eingefallen. Das Element
s3
muß ja für sich gencmren nicllt von
daß nach einer höchstens ein Quadrat füllenden Ergänzungsmöglichkeit zu
suchen ist. Setzt tnan eine r-haltige Gruppe an, ergibt sich die Lesung ku-r-n, wofür aus dem asiatischen Namenarsenal das ebenfalls in assyrischen Texten bezeug27 beigezogen werden könnte. Es ist allerdings te Toponym ku-la-ni (u.ä.) zu bedenken, daß diese Stadt oder ihre unmittelbare Umgebung in älterer
Haus aus Wiedergabe des ägyptischen Wortes für "Rücken" sein, sondern kann
Zeit kaum jene Bedeutung gehabt hat, die eine Zitation im Kontext unserer
lediglich hieroglyphische Transkription des keilschriftliehen sa (Detenni-
Liste hätte postulieren können.
nativpronanen) sein; daran würde sich einfach die semitische Bezeichnung
Es sei daher eine meinem Eindruck nach überzeugendere Deutung vorgeschlagen.
für den Esel, .IJmwr (hebr.) bzw. imeru (akk.) angeschlossen haben, die in
Mit etwas Phantasie lassen sich die schwachen Einkerbungen oberhalb des n
hieroglyphischer Umsetzung nur ideographisch angezeigt wäre. Zur Identifi-
auch zu einem b, besser noch zu einem p, ergänzen. Dies führt auf eine Le-
kation bietet sich dann die aus den neuassyrischen Urkunden bekannte Be-
sung ku-p-n, die unschwer mit Byblos zu verknüpfen wäre.
zeichnung des Aramäerstaates von Damaskus, nämlich sa-imeri u.ä., an, deren * vgl. den Nachtrag s. 20
19 2o
18
beigebrachten Formen der 12. Dyn., die er folgendermaßen charakterisiert: "letter p upon the rear part of the hare and not in front of it when· written horizontally ,. or upon its middle when written vertically" 16o) ließe sich ein Wegfall desp noch leichter nachvollziehen. SIMONS, o.c., 125. W•. HELCK, Urkunden der 18. Dynastie. Überset:zU:ng zU: den Heften 17-22,
.
.
21 22
Berlin 1961, 48. Belege bei s. PARPOLA, Neo-Assyrian Toponyms, AOAT 6, Kevelaer-Neu:kirchen 197o, 328.Dazu R. BORGER, Geographisches und Topographisches, in: ZA 66 (1977) 277f. Literatur u.a. bei M. WEIPPERT, ZDPV 89 (1973) 39. W.A. WARD, Notes on Some Semitic Loan-Words and'Personal Names in Late Egyptian, in: Or 32 (1963) 417 ·zu Hier. Ostr. pl. 3, Nr. 3,1, wo eine Alternativentscheidung zwischen den Lesungen j oder ~ am Wortanfang an-
19
Trifft diese Interpretation das Richtige, hätten wir den einstweilen frühesten Beleg für Byblos innerhalb einer topographischen Liste des I\iR vor 28 . Angesichts der Variantschreibungen des Namens wäre die hier befürlli1S 29 wortete Rekonstruktion der Schreibung keinesv1egs auffällig .
III,13 [ .•• ]g3r' (vgl. Taf. 4 untenundAbb. 2) Das Fragment dieser Schreibung (mit deutlichem Strich unterhalb des r
30
)
läßt sich wohl bedenlcenlos zum hieroglyphischen Äquivalent des hebr.iY Jill 31
ergänzen
• Diese schon von W.M. !1ÜLLER vorgencmnene Gleichung mit der
32 ägyptischen Bezeichnung für Babylonien betrifft ein Toponym, das in den 33 topographischen Listen häufig genug bezeugt ist • Mit dem vorliegenden Beleg wäre aber wiederum der innerhalb dieses Genres früheste Nachweis 3
gegeben
~.- ON innerhalb des Bereichs von
sngr selbst scheinen wohl erst
unter Arnenophis III. Eingang in die topographischen Listen gefunden zu haben35.
Abb. 1
Nachtrag: Zur Lesung des Namens III, 11 vgl. mittlerweile di·e- -B~bachtungen von --E. EDEL, Ägyptische Namen für vorderasiatische Orts-, Berg- oder Flußbezeichnungen, ERETZ-ISRAEL 15 (1981) 10-12, wo allerdings eine anderslautende Deutung gegeben wird.
23 24 25 26 27 28 29
30 31 32 33 34 35
20
geboten wird. WARD entscheidet sich für die dem akk. imeru entsprechende Lesung 'i-mi-ir, da bei Ansetzung der Gruppe ~3 pu-ma-ar zu lesen sei, "which gives an incorrect vowel in the first syllable". Die Gruppe ~3 ist jedoch nicht vokalisch definiert (vgl. dazu u.a. E. EDEL, Die Ortsnamenlisten aus dem Totentempel Amenophis III, Bonn 1966, 76), so daß auch eine westsemitische Entlehnung möglich ist! ANET2 278, n. 8. Vgl. EDEL (1966) 11. Dazu u.a. EDEL (1966) 78f. Dazu u.a. EDEL (1966) 74f. Belege bei PARPOLA, o.c., 213. Zu Byblos vgl. sonst HELCK (1971) 3o1f. Zu den Schreibungen s. M.BURCHARDT, Die altkanaanäischen Fremdworte und Eigennamen im Ägyptischen, II, Leipzig 1910, 5o (Nr. 975). Zur Schreibung mit p vgl. schon K. SETHE, ZÄS 45 (19o8) 9. SIMONS' Wiedergabe (o.c. 125) ist entsprechend zu korrigieren. Zur lautlichen Situation vgl. u.a. A.H. GARDINER, Ancient Egyptian Onomastica, I, Oxford 1947, *21off. MÜLLER, o.c., 112. Vgl. zur Bezeichnung vor allem HELCK (1971) 278. Vgl. dazu SIMONS, o.c. (Index); ferner EDEL (1966) 2; KRI I,34.1o(sgr!). Der im übrigen früheste Beleg: Urk. IV, 7oo,16 (Tutl'unosis III.). Zu Babel vgl. EDEL (1966) 32f.; Pers. 1 SAK 3 (1975) 54, n.6. Vgl. ferner oben Anm. 8. G. HAENY zeigte mir im Frühjahr 1972 ein weiteres Fragment, auf dem ich die Äquivalente für die keilschriftliehen Namen Suhi ... (Suhaja) ... [vgl. PARPOLA, o.c., 316] und Tuttul (?) erkennen möchte.
I
,__
Abb. 2
21
ZUR REKONSTRUKTION DER ASIENLISTE III Im Anschluß an die vorstehende Diskussion der Namen III, 10-13 (Zählung
nach SIIDNS) mögen einige Beobachtungen zur versuchsweisen Identifikation des restlichen Namenbestands der Liste mitgeteilt sein (vgl. Taf. 2-6) •
unserem Fall wäre eine Auslautschreibung gegeben, wie sie für Naharina bis6 lang nur noch in den Listen XXIV, 24 un:1 Aksha 1 nachweisbar ist • Entgegen der Meinung
Charakter aufs erste keine Gleichsetzungen mit bekannten Namen nahezulegen scheint. Ein Vergleich mit a.rrleren Toponymfolgen läßt uns jedoch einige Vorschläge namhaft machen. III,14
j r ...
(vgl. Taf. 5 oben)
Der Namensanfang wird von W.M. MtiLLER un:1 SIMJNS. wiedergegeben, ohne daß
könnte mit unserer Fragmentschre:il:llng der älteste Li-
I
7
stenbeleg vorliegen • III,16
Die behandelte Namenreihe findet ihre Fortsetzung mit vier weiteren Eintragungen bis zur linken Begrenzung (III, 14-17) , deren fragmentarischer
snms
...
w(?)
(vgl. Taf. 6 oben)
MtiLLER und SIMJNS wollen an dieser Stelle der Liste allen Anschein nach einen zur Gänze verlorenen Namen ansetzen, um dann noch zwei weitere Namenseinträge zu benennen. Die Kontrolle des Listenverlaufs ergibt aber, daß nur noch Platz für III,16 urrl III,17 ist, wovon III,16 offenbar noch Spuren eines auslautenden w zu erkennen gibt urrl damit der zeichnerischen Wiedergabe 8 entspricht, die .MU!..LER für seine zweitletzte Namensform bietet und die auch Grundlage der Angaben bei SIMJNS geworden ist. Eine Identifikation erscheint
eine befriedigende Deutung erfolgt. MtiLLER sieht in diesen Namen neben III,
bei diesen spärlichen Restbestand aussichtslos; doch läßt ·sich vielleicht
10,11 einen "very strange" Bestand, der "makes us suspect a streng admixture 1 of African names" • Daß hier aber 'WOhl kaum ein a.rrlerer Name als der des
auch hier mit einen Vergleich weiteroperieren. Im Anschluß an die Vierer-
Larrles Arzawa anzusetzen sein wird, lehrt eine Zusarrmenstellung von Babylo-
Amarah.,urrl Soleb begegnet un:1 für Kaptara, Kaphtor (wohl Kreta) in Anspruch
nien (Sngr) und Arzawa ( 'r;w) , wie sie etwa in der Aksha-Liste Ramses' II.
genarmen werden kann. Die Schreibung kann mit einen ausgeführten w am Errle
anzutreffen ist, die wiederum auf eine Kanbination der 18. Dyn. zurückgehen 2 wird • Neben den problematischen ~eg für das La.rrl Arzawa in der Syrien3 Liste Tuthmosis' III. (I,175) ha.rrlelt es sich in unserem Fall um einen Be-
erfolgen, wie ein Blick auf die Belegschreibung in den Arnenophis-Listen von Kan el-Heitan
leg, dessen einschlägige Identifikation am ehesten Anspruch auf Bestätigung
stenschreirung enthalten hat, um später als Vorlage für die Erwähnung unter 10 Ramses II. dienen zu können • Es sei aber auch zugestanden, daß man hier
hat. Diese Beobachtung verdient besorrleres Interesse, da der Name Arzawas 4 nach E. EDEL "nicht vor Arnenophis III. in ägyptischen. Quellen auftaucht" •
gruppe der Aksha-Liste trifft man auf den Namen Kftw, ·der wie:lerum auch in
9
ist nicht auszuschließen, daß unsere Liste den Namen Xftw als früheste Li-
vx:>hl über die Möglichkeit dieses AnSatzes kaum hiriauskarinen wird. III, 17
III, 15
.. . n3
geböten un:1 so auch von SIMJNS eingetragen, ohne jeweils mit einer Kcmnentierung versehen zu werden. Auch hier kann allen Anschein nach. ein Vergleich mit der Namenskonstellation der Aksha-Liste weiterhelfen, so daß ~ehesten an Naharina (Nhrn) zu denken sein wird, welcher Name den Anfang einer Vierergruppe in Aksha bildet (Nhrn, fft, 'r,tw, Sngr), die auch in Amarah un:1 5 Soleb - teils mit Modifikationen in der Reihenfolge - anzusetzen ist • In
22
... t3
(?)
(vgl. Taf. 6 unten)
(vgl. Taf. 5 unten)
Das Namensende wird von MtiLLER im Arlschluß an A. MARIEI'I'Es Wiedergabe
1 3
cx:ler auch auf die Ramses-Liste von Abydos (XXV, 5) zeigt. So
W.M. MÜLLER (1910) 112. 2 Vgl. dazu E. EDEL (1980) 65. Vgl. dazu P. FUSCALDO (Vortrag beim V. Ägyptologen-Kongreß 29~10~ ... 3.11. 1988 in Kairo, dessen. Manuskript die Autorin mir freundlicherweise zur
Für den nach unserer Kollation letzten Namen der horizontalen Reihung
sirrl die Angaben heranzuziehen, die MtiLLER in seiner karrnentierten Nach11 zeichnung gegeben hat • Dannach sei man versucht, die Schreibung ("perhaps") zu " [ Khej ta" zu ergänzen, ein Vorschlag, der sich mit den. Zeichenrest oberhalb des Frarrlla.rrldetenninativs urrl vielleicht auch den jetzigen Bruchstet~ len hinlänglich in Einklang bringen läßt. Damit läge aber auch für den bekannten Namen
~tti
die früheste Listeneintragung vor, die dann zugleich
auch wieder der schon zum Vergleich herangezogenen Konstellation zu Beginn 4 6
Verfügung gestellt hat, wofür ich ihr sehr herzlich danke). EDEL (1966) 7; 5 Vgl. EDEL (1980) 65 (auch FUSCALDO). Vgl. dazu SIMONS (1937) 131. 7 Nach SIMONS: VIII,1 (Tuthmosis IV.).
23
der Aksha-Liste nahestünde, wo Hatti ebenfalls erscheint, wenn auch an zweiter Position hinter
12
Naharina .~Daß
auch hier nur eine hypothetische Identi-
fikation vorgenarmen werden kann, liegt nach dem jetzigen Befund. auf der
In Verbindung mit unseren früheren Identifikationsversuchen läßt sich nach allem die folgende Reihe von Namensgleichungen und. -deutungen ansetzen~ (vgl. auch die Nachzeichnung der Liste in Abb. 3 17 ).
Hand.
Die Diskussion der Namen III, 13-17 in deren Verhältnis zu jüngeren Li-
III,9
stenbeständen kann im übrigen auf eine Parallele verweisen, die im Zusarrmenhang der Besprechung des Listenfragments IV Interesse gefunden hat. Auf die Verwandtschaft der dortigen Namenskonstellation der rechtsläufigen Folge Mi13 tanni, Lullu, Assur (IV,8-10; Zählung nach SIM:>NS ) mit der ramessidischen Reihung dieser Ländernamen in der Liste XXIIg,4-6 hat R. GIVEDN aufmerksam gemacht, nicht ohne auch weitere Hinweise auf die Kontinuität der Uberlie14 ferung dieses Toponymverband.s zu geben • Mit der nötigen Zurückhaltung ist · daher eine Begründung bestimnter Namensfolgen in den tuthmosidischen Listen
?
k (?) •• •
wntjs
"alte'Festung"?
~a
Damaskus??
10
wn •••
11
s3
12
k3 ••• n3
kpn(?)
Byblos?
13
•• • g3r'
sngr
Babylonien
14
jr •..
jr"E_w
Arzawa
15
•• • n3
nhrn(?)
Naharina?
16
••• w(?)
kftw(??)
Kaptara??
17
••• t3 (?)
ht ....
Hatti?
+Esel
imeri (?)
.
auszumachen, ohne daß mit deren Zitation in jüngerem Kontext eine spezielle zeitgeschichtliche Beziehung verbunden gewesen wäre. Abschließerrl sei der Blick auf den erhaltenen Anfängsbestäil:d der Redhung gerichtet,. der neben den unterschiedlich' bewahrten Fragmenten zweier Gefangenerrlarstellungen zu den Namen III, 7. 8 auch noch ein teilweise erhaltenes Gefangenenprofil mit fragmentarischem Namensoval als III,9 zeigt. Wie schon 15 MtlLLER gesehen hat , kann man das oberste Zeichen mit seiner gestreckten
Zitierte Literatur
Fonn wohl am ehesten mit der k-Hieroglyphe verbinden, wanit wir aber auch
EDEL, E.,
schon unsere Möglichkeiten erschöpft sehen (der jetzt in die Lücke eingeschobene Block mit dem Fragment eines Vogelhinterteils karrot für eine Ergänzung nicht in Frage). Auch die Vergesellschaftung des Namens
wntjs,
der
'WOhl in III, 10 anzusetzen ist, mit Nachbarnamen seines späteren Belegspek-
trums läßt keine brauchbare Assoziation zu, so daß die Frage der Identif izierung vorerst als unlösbar erscheinen muß. Möglicherweise haben wir es auch riti.t einen künstlichen Toponyrn zu tun, wie dieses etwa bei den zitierten wntj s
(= wnt j s { t)'
"alte Festung"' o. ä.) gegeben sein mag. Uber den eigent-
lichen Anfang der Liste III mit den vollständig verlorenen Namen 1-8 ist
' Die Ortsnamenlisten aus dem Totentempel Amenophis III. (BBB 25), Bonn 1966. EDEL, E., Die Ortsnamenlisten in den Tempeln von Aksha, Amrah und Soleb im Sudan: BN 11 (1980) 63-79. FUSCALDO, P. Aksha (Serra West): The Topographical List of Ramesses II (unv. Manuskript eines Vortrags auf dem V. Weltkongreß für Ägyptologie 29 .lO:i.~3. 11. 1988 in Kairo) • GIVEON, R., Remarks on the Transmission of Egyptian Lists of Asiatic Toponyms: J. ASSMANN, E. FEUCHT, R. GRIESHAMMER (Hrsg.), Fragen an die altägyptische Literatur. Studien zum Gedenken an E. OTTO, Wiesbaden 1977, 171-183. MÜLLER, W.M.,Egyptological Researches II, Washington 1910. SIMONS, J., Handbook for the Study of Egyptian Topographical Lists relating to Western Asia, Leiden 1937.
vorerst überhaupt nicht mehr zu sagen, als daß die Namensfolge fm:mal der Reihung afrikanischer Namen an der südlichen Parallelwa.rid entsprochen haben wird. 8 Vgl. MÜLLER (1910)7112, Fig.37. 9 Vgl. EDEL (1966) Taf. III (EN re.1). 10 Ygl. dazu. auch die Bemerkungen EDELs (1966) 56f. 11 Vgl. MÜLLER X1910) 112, Fig.37. 12 Vgl. EDEL (1980) 65 (auch FUSCALDO).
24
13 14 15 16 17
Vgl. SIMONS (1937) 126 und den nächstfolgenden Beitrag. Vgl. R. GIVEON (1977) 174-178. Vgl. MÜLLER (1910) 112, Fig.37'~· Vgl. dazu einstweilen noch SIMONS (1937) 39f. Für die Nachzeichnung danke ich Herrn D. MORSCH, München.
25
ZUR OBERLIEFERUNG TUTHMOSIDISCHER NAMENGRUPPEN
Unter den einschlägigen Studien des u .a. um die Erforschung der ägyptisehen Listen mit Orts- und Völkernamen Vorderasiens verdienten R. GIVOON findet sich auch eine anregende Untersuchung zum "process of transmission" 1 hieroglyphischer Namenslisten • Am Beispiel einer Toponyrnkonstellation aus der Zeit Tuthmosis' III. ist dabei eine augenfällig kontinuierliche Konsistenz der Namengruppe bis in die ramessidische Zeit beobachtet worden, so daß es sich anpfehlen mag, auf dem von GIVEDN vorgezeichneten Weg weiter-
zugehen und eine noch ·breitere Grundlage für einen Überlieferungsvorgang darzustellen, der über die bekannte Tradition der Vennittlung konventioneller Namen hinausgreift. Das Listenbeispiel bezieht sich auf den rechts-
.
~
t~
C.;l__ ~
läufigen Teil der von uns in einem vorangehenden Beitrag dieses Bandes· beha.rrlelten Liste IV (Zählung nach S!M)NS), deren wohl von der linksläufigen Gruppierung mit ihrer wohl noch älteren Tradition aus der frühen 18. Dyn. abzuhebender Bestand bereits eben jene Reihung der Namen Mitanni, Lullu, Assur aufweist, die nicht nur auf einer unter Scheschonq I. neubeschrifte-
I
I
I·
I I
I
ten Statue Tuthmosis' III., sondern auch in der Liste XXII Ramses' II. mit gleicher Sequenz, werm auch mit Schreibvarianten,
wiederkehrt~. Die offen-
bare Konsistenz der Namencjruppe erlaubt es GIVEDN sogar, die nicht mehr erhaltene Fortsetzung der Liste IV nach rechts hin mit Namenbelegen zu ergänzen, die sowohl auf der Tuthmosisstatue wie auch auf der Rainsesstatue von 3 Luxor auf die genannte Dreiergruppe folgen: Pabahhi und Artuka • Eine noch
....
intensivere Betrachtung der Namengruppen im Kontext der jeweiligen Listen und weiterer Entsprechungen kann uns gleichwohl zu einigen M:ldifikationen
und Ergänzungen der Beobachtungen GIVOONs führen.
Unser Ausgangspunkt soll der rechtsläufige Bestand der Liste IV (vgl. Taf. 1) sein, der nur noch fragmentarisch erhalten ist, von A. MARIEITE aber allem Anschein nach wenigstens mit der zitierten Dreiergruppe noch 1 3
26
R. GIVEON (1977) 171-183. 2 Vgl. GIVEON (1977) 174-178. Die Identifizierung des letztgenannten Toponyms ist allerdings erst E.
27
4 kanplett gesehen worden ist . Die Schreibung der Namen bereitet keine Pro-
stand asiatischer Namen, die auf einem verbauten Block der nördlichen Aus-
bleme, wenn man von der in der Literatur unterschiedlich wiedergegebenen
senwand der ränischen Kaimauer an der Nilinsel Elephantine bei· Assuan auf-
Auslautgraphie des Namens Mitanni (IV,8) absieht, die von uns nach erneu-
getragen sind (vgl. Taf. 8: oben und unten) und bereits zu einem früheren 11 Zeitpunkt von uns diskutiert worden sind •
ter Kollation als ~ ,, beschrieben und als Entsprechung zur hurri tischen 5 Endung -ni interpretiert werden konnte . Die Wiedergabe Assurs mit doppel6 ten s entspricht anscheinend tuthmosidischem Standard • Lullu - als Listenname erstmals hier belegt- ist bereits in einer Fassung geboten, die weitestgehend stabil geblieben ist7 .
Die nachstehende Wiedergabe der fragmentarischen Namenliste (Abb. 2)
12
zeigt noch vier rechtsläufige und zwei linksläufige Graphien von Namenteilen, dazu ansatzweise einen weiteren linksseitigen Namen, der bisher noch keine Identifikation gefunden hat. Für unseren Zusarrmenhapg ist jedoch die
Die Namenfolge Mitanni, Lullu, Assur begegnet nun in der Tat zur Eröff-
Deutung des ersten Namens der rechtsläufigen Reihe von besonderer Wichtig-
nung - was die Parallelität unterstreicht - einer kurzen Namenliste, die
keit, da sich erst darin die Parallelität mit den zitierten Namenfolgen er-
in linksläufiger Reihung auf dem Sockel einer Tuthmosis-Statue aufgetragen 8 ist (vgl. Taf. 7 mit Nachzeichnung s.u. ) und bis auf die Schreibung für
weisen läßt.
Mitanni keine graphischen Abweichungen von der Liste IV aufzuweisen scheint. Die sonst nicht mehr belegte Mcdalität der Wiedergabe Mitannis hat bereits zur Diskussion gestanden, so daß sich hier ein Karmentar erübrigt9 • Auch
die beiden restlichen Namen dieser Liste, Pabahhi und Artuka, sind im Blick . . auf ihre besondere Graphie schon von E. EDEL erschöpfend behandelt worden10 ~~
Mit dieser Liste wird man nun aber auch eine weitere Namenreihung zusam-
Die Schreil:ung zeigt unterhalb der Wellenlinie, die zunächst lediglich das n, daneben aber auch Teil der Gruppe mw sein kann, die Zeichen Stößel und Schilfblatt, die. für die Gruppe tj stehen. E. EDEL hat nun diese Rest... schreibung mit einer Namenbildung aus der "Syrienliste" Tuthmosis' III. , nämlich m-w... tj-jj
r=
mtj) (I,218) und zu einem Toponym-:der Ortsnamenlisten
Amenophis' III. von Kan el-Heitan, nämlich mw-t'
(=
mt) (CN li.14)~ in Ver-
menstellen dürfen, die in der Untersuchung GIVEONs keine eigene Beachtung
bindung bringen wollen, da eine Ergänzung des oberen Bestandes unseres Na13 mens zur mw-Gruppe "gerade den verfügbaren Raum ausfüllt" • In der beson-
gefunden hat. Es handelt sich um Teile eines rechts- und linksläufigen Be-
deren Graphie unseres Namens möchte EDEL dazu eine interessante
"vennit~
telnde Rolle" erkennen, die "diese Schreibung zwischen der Schreil::ung der 14 Thutmosisliste und CN einnähme" • Während EDEL hier die Frage der Datierung offenläßt, bleibt es für ihn anscheinend noch bei einer späteren Be15 zugnahme auf die Liste unentscheidbar 1 welcher Zeit sich die Schreibungen der Liste insgesamt verdanken. An der Richtigkeit des Rekonstruktionsversuchs EDELs hatte ich bereits
vor Jahren Zweifel geäußert 1 um dafür meine Deutung des Namensrestes auf 16 eine weitere Variantschreibung für Mitanni einzubringen Diese Interpretation scheint mir jetzt noch größere Gewißheit beanspruchen zu können 1 da Abb. 1
die Position der Schreibung im Ralnten der sonstigen Graphien des Namens in der 18. Dyn. ebenso wie im Kontext der al'lderen Listennamen kaum eine Alter-
4 6 8
28
EDEL (1975) 58f gelungen. Die Argumentation M.C. ASTOURs (1981) 25, der stattdessen eine Beziehung auf "the town of Ard±hi near Nuzi" vorschlägt, überzeugt nicht. Näheres s.u. w Vgl. A. MARIETTE (1875) Taf. 27c. 5 Vgl. dazu M. GÖRG (1979) 17f. Vgl. auch EDEL (1966) 31. 7 Dazu u.a. ASTOUR (1981) 26. Für die freUndliche Übermittlung der Aufnahme danke ich vor allem den ·
9 11 12
Herren Dr. M. SALEH (Kairo) und Dr. E.B. PUSCH (Hildesheim). Für die Nachzeichnung (Abb. 1). bin ich Frau Gudrun PUSCH (Hildesheim) zu herzlichem Dank verpflichtet. Vgl. dazu GÖRG (1979) 18. 10 Vgl. EDEL (1975) 51ff bzw. 58f. Vgl. GÖRG (1983) 12f,. dazu aber auch schon EDEL (1966) 25, (1975) 57. Für die freundliche Aufnahme der Liste (mit Teleobjektiv) danke ich
los identifizierbar sirx1 (]
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19
. Die Aufeinanderfolge von Lullu und PäbablJi
det sich unter Zwischenschaltung von Assur schon in der Liste des Statuen-
---.6
~n
sookels Tuthmosis' III . ; statt der Reihung PaJ::>a.tlbi-Artupa.tlb.i beobachteten
~I
wir dort die Folge Pabahhi-Artuka. Diese Sequenz, die ohne -weiteres durch
ßDLl
.....
Auswechselung eines Namens mit einem solchen verwandter Gestalt erklärbar ist, hat wiederum ihr Gegenstück in einer Liste aus der Zeit des Haremhab,
Wo p:::>h::ohhi und Artuka unter Zwischenschaltung von Hatti auf Lullu folgen und ~.JL.t ... den Abschluß der Liste (XI, 7 .8) darstellen
20
• Vielleicht läßt sich auf die-
ser Grundlage die noch fehlende Identifikation des Namensrestes in Liste XI,4 als Bestarxlteil von Assur vollziehen, welcher Namedarm wiederum mit LUllu vergesellschaftet· wäre. Es ist freilich bemerkenswert, daß die Fügung Abb. 2
lösung zu Mitanni gestattet. Dabei muß in Rechnung gestellt werden, daß einer Darstellung der Gruppe tj zuliebe das. n der En:lung graphisch vorgezogen worden sein wird, und zwar in älmlicher Weise, wie dies angesichtsder Variantschreibung für Mitanni in der soeben besproohenen Liste zu beobachten ge17 wesen war • Die Auslautschreibung hat hier wie dort lediglich eine Unsteilung erfahren. Ob über diese Parallelität hinaus auch eine Dependenz zu konstatieren ist, kann vorerst nicht nur wegen des fragmentarischen Charakters der Elephantine-Schreibu.ng, sorxlern vor allem wegen der (allerdings unbedeuterxlen) :tJiodifikationen in der Graphie der untersten Gruppe und des Detenninativs nicht ohne weiteres entschieden werden18 • Die hier danna.ch anzusetzerxle Erwähnung Mitannis karrot als erste Namens-
der Dreiergruppe in der Haremhab-Liste ihr erstes Glied eingebüßt hat, was allem Anschein nach mit zeitgeschichtlichen Gegebenheiten zusarrmenzubringen 21 ist • Schließlich führt die Elephantine-Liste als zweiten linksläufigen Namen allem Anschein nach ein "Großhatti" ...
(Ht ..
c 3) an, welches Toponym gegen-
über den landläufigen Wiedergaben des Lärxlernamens !}atti lUer rttC.glicherweise 22 erstmals als Listenbeleg nachweisbar ist • Damit ist auch §atti grundsätzlich in den Verbund einbezogen, der sich allem Anschein nach als "alternative" Dreiergruppe besteherxl aus der Folge gatti . ;. Arzawa - Assur spätestens in der Zeit Amenophis' III. bereits existenten Formationen hinzugesellt bzw. 23 diese abgelöst hat • Von hierher ist zu vennuten, daß der letzte, nur nooh in Restspuren erhaltene und nooh nicht identifizierte Name der lihken Hälfte mit den Namensschreibungen für Arzawa zu verbirxlen ist, werm auch nicht auszuschließen wäre, daß analog .zur-Folge Hatti-Artuka in der Amenophis-Liste ~ re.14.1s 24 .auch in unserem FalLein jr-E,w-g anzusetzen ist, das wiederum
nermung des rechtsläufigen Bestarxles in Betracht, der ·zunächst den Namen
nicht nur wegen der Graphie
Lullu folgen läßt, was exakt der Sequenz der beiden zitierten Namenfolgen
zes, sorxlern auch wegen einer Nachbarschaft der· Namen tlatti und Artuka wie
entspricht. Der dort anschließerxle Name Assur steht in unserer Liste an er-
in der Liste XI (6 bzw. 8) einige Attraktion besäße. Eine definitive Ent. . ht rrog .. 1"1ch 25 scheidung ist hier wohl noch .m.c . •
ster Stelle der linksläufigen .Reihung, also Mi tanni gegenüber. Trotz einer
(mit~)
und des zur Verfügung steherxlen
Plat~
mit dieser Anordnung gegebenen "Irritation" bleibt die Zusarrmengehörigkeit der Namen unübersehbar. Die Elephantine-Liste gibt aber nooh zu weiteren Feststellungen Anlaß, die te:ilweise schon von EDEL getroffen worden sirxl, der. bereits auf die mit der Ramses-Liste XXIIg kanpatible Reihenfolge der Namen Lullu, Pababhi und Artupa.1:1lri ........ hingewiesen hat, die als weitere rechtsläufige Graphien bedenken... Herrn Pfr. P. ENGELHART (Remseck-Aldingen) und für die Nachzeichnung (~b. 2) Frau Christine SCHURAT (Bamberg) sehr herzlich.
30
13 15 17 19 21 22 24 25
EDEL (1966) 25. 14 EDEL (1966) 25. Vgl. EDEL (1975) 51.57. 16 Vgl. GÖRG (1983) 13. Vgl. dazu GÖRG (1979) 18. 18 Zur Dependenzfrage s.u. Vgl. EDEL (1975) 57. 20 Vgl. J. SIMONS (1937) 134. Vgl. auch die hierzu passenden Beobachtungen von GIVEON (1977) 182f. Vgl. dazu GÖRG (1983) 13. 23 Vgl. dazu EDEL (1966) 7. Dazu EDEL (1966) 6; vgl. auch: .Ders. (1975) 58. Auch in der Haremhab-Liste erscheint Arzawa (XI,3), wenn IX,4 zu Assur zu ergänzen ist, sogar in engster Nachbarschaft zu diesem Namen, der seinerseits wieder nur durch Lullu von Hatti (6) getrennt ist. ,.;
31
Die Anfangsgruppe der Liste XXIIg mit der Namensfolge Naharina-Tavsi-
Während die Vergesellschaftung von Assur und Lullu über die tuthmosidisehen Belege hinaus auch in der Solebliste Amenophis' III. und in den mit
Sangar stellt allem Anschein nach eine Fügung dar, die 'WOhl erst unter
dieser teilweise kanpatiblen Listen Rainses' II. von Amara und Aksha begeg:-
Atnenophis II. konstituiert wurde; vielleicht hat das möglicherweise in
net26, um schließlich nicht zuletzt in der Luxerliste XXIIg 5-.6 vertreten
der Liste III zwischen Sangar und Naharina genannte Arzawa seinen Platz
zu sein, firrlet sich die Kanbination Assurs mit Arzawa und Hatti über die ... vermutete Zusarrmenstellung in der Elephantine-Liste hinaus in den Karnak27 Listen Amenophis' III. (XIIc 7-9 bzw. JIRKU VI,3-5 ) und in der hiervon 28 abhängigen Liste XXXVI, 7-9 (Taharqa) • Beide Fonnen der Zuordnung von As-
an Tah~i abtreten müssen, um über eine andere Listenüberlieferung doch 34 s " wie in der .Aksha-Liste, m . d er sp1.t zengruppe zu ersch e1nen . wieier, • o
~
der zeitgenössischen .Aksha-Liste (und entsprechend 'WOhl auch in der Amara-
können daher auf Differenzierungen beruhen, die bereits in der Zeit ~tti
der Liste XXIIg die Namen Arzawa und !jatti ganz am Ende stehen, sirrl in Liste) ijatti und Arzawa gleich hinter dem Erstnamen Na.hal:[ina genannt. Ob
Tuthmosis 1 III. vorgenarmen 'l'tVOrden sirrl. Da die Amenophislisten von Kan el-Heitan
haben wir unter Rainses II. konträre Listenpositionen vor uns: während in
:gatti einen Starrmplatz zwischen Naharina und Sangar beanspruchen darf, wie
und Artuka aufeiil.ander folgen lassen, ist es wenig wahr-
A:N
der Namensnennung von Arzawa und Assur 29 wieierum tratti hätte vorangehen lassen, wie dies EDEL angenannen hat • Im
etwa die Liste X suggeriert, erscheint zweifelhaft (vgl. folgenden Exkurs).
Anschluß etwa an die Nainen der Haremhab-Liste XI wäre auch an Lullu zu denken, welcher Name ·sonst in der fraglichen Liste nicht belegt ist, soll-
sockels Ramses 1 II. sirrl linksseitig noch einige asiatische Namen erkenn. 35 bar, auf die an dieser Stelle erneut aufmerksam gemacht werden soll • Es
te nicht ein ganz arrlerer Name dagestarrlen haben. Von Assur gelöst begeg-
harrlelt sich um Fragmente der gleichen Gruppe, die auch an der Spitze der
net die Zusammenstellung von. Arzawa und Hatti wieier in der Ramses-Liste ...
Liste XXIIg steht. Als vierter Name ist "iVVhl Mitanni -mit gleichartiger
XXIIg (15. 16) ,
Auslautschreibung wie in XXIIg,4 - anzusetzen; vgl. die folgende Nachzeichnung CAbb._ 3)_3 6- des angeherrlen Teils iifi;;erer ,Aufnahme (Taf. 22 -:- oben) und
scheinlich, daß die gleiche Liste
'liVO
die Namen zugleich das Schlußlicht bilden. Gleich in der
Spitzengruppe erscheinen sie dagegen in .den Ramses-Listen von .Aksha und "iVVhl auch von Amara, eingerahmt von den Ländernamen Naharina und Sangar
30
,
Auf der vordersei te eines im Vorhof des Luxorterrpels lagernden Statuen-
zum Vergleich mit dem Anfangsbestarrl der Liste XXIIg unsere Aufnahme
1\bb •.
die wieierum in der Liste XXII in der dortigen Spitzengruppe (1 • 3) belegt
4~
um nur durch Ta.!foi voneinarrler getrennt sirrl. Die zusamnenstellung der
darstellungen der linksläufigen Reihe, die neben der in diesem Beitrag an-
Namen Naharina, lfa,tti, Arzawa und Sangar firrlet sich in arrlerer Reihenfol31 ge allem Anschein nach schon in der Solebliste Amenophis 1 III. , ja sogar 32 "iVVhl bereits in dem versuchsweise rekonstruierten Bestarrl der Liste III , 'liVO
_ Ein weiterer Block (Taf.
~2..,
unten) enthält noch Reste von Gefangenen-
fangs beharrlelten Gruppennamen Lullu und Assur einen Extrakt aus dem Bestarrl .von Liste XXIIq enthalten haben wird.
wir möglicherweise Sangar, Arzawa und .Naharina aufeinanderfolgend anzu-
setzen haben (III, 13-15) , um dort auch, wie in Liste XXII, Hatti als letz.., ten Namen vermuten zu dürfen (III, 17) • Ich möchte daher nicht ausschließen, daß die Zusammensetzung der Liste XXII über den konsistenten Bestarrl der Namen g4-6 bzw. 4-8 hinaus auch an weiteren tuthmosidischen Konstellationen partizipiert, von einer Integration der hurritischen Ländernamen mit 33 der Endung ,.../}i und deren -1 Li.sterischicksal 1 einmal ganz abgesehen • 26 28 30
32
32
Vgl. EDEL (1980) 66.71. 27 Vgl. dazu EDEL (1966) 7. Dazu SIMONS (1937) 187. 29 Vgl. EDEL (1966) 7. Vgl. dazu EDEL (1980) 65; P ..FUSCALDO, Aksha (Serra West): The Topographical List of Ramesses II (noch unveröffentlichter Vortrag-"·vam 5 .11. 1988 in Kairo). 31 Vgl. dazu EDEL (1980) 66. Vgl.-. unseren l-etzten; Beitrag. 33 Hierzu vgl. besonders EDEL (1975) 57.
Abb. 3
34 36
Vgl. die Synopse bei EDEL (1980) 65. 35 Vgl. bereits GÖRG (1981) 27f. Für die Zeichnung danke ich Herrn D. MORSCH, München.
33
Literatur:
BN 45 (1988) 22--25
ASTOUR, M.C., Toponymic Parallels between the Nuzi Area and Northern Syria, with an Appendix: Nuzi Place Names in Egyptian Topographical Lists: M.A. MORRISON- D.I. OWEN (ed.), Studies on the Civilization and Culture of Nuzi and the Hurrians (in Honor of E.R. LACHEMAN), Winona Lake, Ind. 1981, 11-26. EDEL, E., Die Ortsnamenlisten aus dem Totentempel Amenophis III. (BBB 25) Bann 1966. EDEL, E. I Neue Identifikationen topographischer Namen in den konventionellen Namenszusammenstellungen des Neuen Reiches: SAK 3 (1975) 49-73. EDEL, E., Die Ortsnamenlisten in den Tempeln von Aksha, Amarah und Soleb im Sudan: BN 11 (1980) 63-79. GIVEON, R., Remarks on the Transmission of Egyptian Lists of Asiatic Toponyms: J. ASSMANN - E. FEUCHT - R. GRIESHAMMER (Hrsg.), Fragen an die altägyptische Literatur (Studien zum Gedenken an Eberhard OTTO)., Wiesbaden 1977, 171-183. GÖRG, M., Mitanni in Gruppenschreibung: GM 32 (1979) 17-18 mit 2 Abb. GÖRG, M., Namenstudien IX: Fragmente von Fremdnamen: BN 14 (1981) 26-9. GÖRG, M., Noch einmal zu den Namenslisten von Elephantine: BN 22 (1983) 12-15. MARIETTE, A., Karnak, Etude topographique. et archeologique, Leipzig 1875. SIMONS, J., Handbook for the Study of Egyptian Topographical Lists Relating to Western Asia, Leiden 1937.
" VCN "TAHSI" NACH "HATTI" "' ..,
Die Überschrift will keine Reisebeschreib..mg anzeigen, sondern auf den möglicherweise kuriosen Weg einer Verschreibung oder Verlesung eines sehr gut bekannten und belegten Ländernamens zu einem anderen nicht minder gut ausgewiesenen Toponym aufmerksam machen, wobei eine nicht unerheblicheM:>difikation im Gefüge tradierter Namenszusarrmenstellungen beobachtet werden könnte. Den vorliegenden Identifikationen zufolge erscheint der Name des Landes
gatti in einer graphischen Doppeltradition, sCMeit das Gros der ägyptischhieroglyphischen Schreibungen eine Aufteilung erlaubt. Von Einzelvarianten 1 einmal a.b:Jesehen , begegnen in den topographischen Listen vor allem folgende zwei Schreibfo:rmen: (t~ä.:
Liste XI,6 XIIc,7 XIII,22 XIV,20 XV,10 XXIIg,16
u.ä.:
Liste Ixa,8 X,2 - Aksha
2
3
über die merkwürdige Diskrepanz der Schreibungen hat man sich bislang zwar geNUildert, ohne aber der Sache auf den Grund zu gehen. So hat z.B. J.
SIMJNS unterschiedliche Graphien vor allem bei der Auslautschreib..mg fest4 gestellt . Bezüglich der ersten Gruppe will er in Ixa,8 "the only ex:arnple" sehen, "in which the first consonant is followed by" ", um freilich anschließend gleich die Richtigkeit der Kopie seines Gewährsmannes LEPSIUS 5 in Zweifel zu ziehen . Auch E. EDEL, der die Wiedergabe von LEPSIUS mit Recht unterstützt, bemerkt zur Gruppe~ des Namens, den er mit Hatti ve:bindet, daß "man das i viel lieber hinter Abb. 4
1q dem
tj
sähe", um allerdings
im gleichen zusarrmenhang für den Doppelstrich als versetztes Zeichen zu votieren, wobei "günstigenfalls vielleicht von sekundärer Auseinanderzie1 2
Vgl. etwa die Namensschreibung in der Elephantine-Liste: :GÖRG(1983) Weitere Be;Lege bei J. SIMONS (1937) 212;:EDEL (1966) 6 u.a.
13~"
35
hung ursprünglich raumfüllender Zeichengruppe.n'' die Rede sein könne 6 . Es
ansetzen:
scheint nach diesem Urteil so zu sein, als hätten wir es ausscrüießlich
>
mit einer graphischen Notlösung zu tun. Dennoch möchte ich EDELs Erkenntnis zur Möglichkeit einer Setzung des Doppelstrichs "lediglich zur Ausfüllung leeren Raums"
7
auch für unseren Fall reklamieren, was allerdings
nicht ohne Einbeziehung einer weiteren Namensschreibung geht, die jedoch einem ganz anderen Namen gilt.
Die Schreibungen der venneintlichen Variantfennen für Hatti haben allem V Anschein nach ihre eigene Geschichte. Der Ausgangspunkt der 'Namensmetamor-
Die jeweils frühesten Listenbelege für die beiden Hauptvarianten der
phose' ist wahrscheinlich die Irritation gewesen, die sichangesichtsder
Schreibungen des Namens ßatti weisen in die Zeit Amenophis 1 III. (vgl. ~
Fehlschreibung .tht eingestellt haben mag. Statt der zweiten Stößel-Hiero-
re. 15
~-t3
bzw. IXa,8 X 2 o-tj)a. In die gleiche Zeit gehört nun eine ei-
" glyphedie Berechtigung abzusprechen, hat man offenbar lieber auf das er-
gentümliche Graphie, deren Gestalt partiell durchaus mit den Schreibfor-
ste Exemplar verzichtet, vielleicht schon unter der stillschweigenden Vor-
men der zitierten zweiten 'ija.tti-Gruppe 1 vergleichbar ist. Es harrlelt sich
aussetzung, es könne sich ja doch um keinen anderen Namen als Hatti handeln. .... Der kaum merkliche Unterschied in
um die Listenschreibung XIIa, 8 bzw. XIIc, 12, die nach der Kollation EDELs
~ ~' d ~
zu lesen
sehen Ver lesen
ist~.
", o aus a "
r_I,
gion TabSi anzusetzen ist
Nach EDEL-· ist dieser Name -11 aus _dem Hierati-
X, 2 mit der variierenden Setzung des Doppelstrichs zeigt, daß man sich ein-
daß hier eigentlich die syrische Re-
mal für die Beibehaltung des Doppelstrichs unterhalb des h.... (Ixa,8), ein andennal für die Auslassung an gleicher Stelle (X,2) entschied. Die Fixie-
? Eine Gegenüberstellung der Fehlschreibung für
rung der Namensschreibung auf !Jatti ist spätestens in der Amara-Liste Rain-
~
II f
S0
1
..
T~i urrl der für I}atti in Anspruch gencmnenen Fonnen der zweiten Gruppe
ses' II. greifbar, da hier die Belegschreibung für Tahsi (Nr. 18) erhalten
zeigt nun, daß man bei der Graphie ti]t nur von dem ersten Stößel-Zeichen
geblieben ist, obwohl ijatti selbst nicht mehr bewahrt, wohl aber durch die
absehen Im.lß, um eine Schreibung vorzufinden, die man auch für Hatti re.... klamieren könnte, wenn man ebenfalls an der Setzung des ersten der beiden
Parallele in der Amara--Liste in Nr. 2 erschlossen werden kann, ·während an11 dererseits Nr. 18 TabSi in der Aksha;..Liste rekonstruiert werden darf • Es
hier erkennbaren Doppelstriche keinen Anstoß nimnt.
ist aber wahrscheinlich, daß schon die Soleb-Liste Amenophis' III. neben
Von hierher läßt sich_ fragen, ob die Schreibungen der zweiten Gruppe von Haus aus wirklich :tJatti meinen oder nicht weit eher Verlesungen .:xler Verschreibungen aus der Namensschreibung für Ta.gSi darstellen, wenigstens soweit es die Belegfennen unter Amenophis III. betrifft. wenn man in der von EDEL erkannten Fehlschreibung t?]t nicht nur die korrekte Grundgestalt tgs wahrnircmt, sondern auch eine Ubergangsfonn zu einer weiteren Verken-
..
dem 'neugeschaffenen 1 Beleg für Hatti (IXa,8 bzw. V a 3) auch für TahSi ~
der Listen zeigt, wenn hier auch, .wie in Aksha, der Beleg selbst nicht mehr 12 erhalten ist . Wie sehr die Namensschreibung für Tahsi ... Anlaß zu einer Mißdeutung geben konnte, zeigt im übrigen noch die Amara-Graphie Nr. 18, die offensichtlich ohne den zweiten Doppelstrich auskommt. Eine weitere Legitimation für unsere kritische Rückfrage nach der Ori-
nung, die s<:::>vJOhl eine 'Verschl.imnbesserung' wie aber auch eine Brücke zu einer anderen Identifikation darstellte, könnte man folgende Entwicklung
V
einen Platz bereitgehalten hat, wie EDELs synoptische Gegenüberstellung
ginalität bestimmter Schreibungen für Hatti kann vielleicht mit dem Blick .... auf die Listenposition gewonnen werden. In der Soleb-Liste erscheint Hatti ~
3
4 6 8 10
36
Vgl. SIMONS (1937) 132f. Zum Beleg der Aksha-Liste Ramses•· II. vgl. P. FUSCALDO (noch unveröffentlichtes Manuskript eines Vortrags aniäßiich des V. Ägyptologenkongresses in Kairo vom 29.10. bis 5.11.1988, von der Autorin mir dankenswerterweise zugänglich gemacht). VgL. SIMONS (1937) 132f. 5 Vgl. R. LEPSIUS (1849) 88. EDEL (1966) 68. 7 EDEL (1966) 68. Vgl. u.a. EDEL (1966) 6. 9 Vgl. EDEL (1966) 20 mit Anm. 27, vgl. EDEL (1966) 20, Anm.27, 50, Anm.68. I auch unsere AOb. 1 und 2 (S.39).
im Anschluß an die Ländernamen Sangar und Naharina, während die Anordnung
der Ramses-Listen von Aksha und Amara eine Erwähnung direkt hinter dem ersten Namen Naharina bewerkstelligt hat. Auch in der Liste X aus der Zeit Amenophis 1 III. findet 11
"~atti"
Vgl. dazu .EDEL (1980) 65f.
einen Platz zwischen Naharina und Sangar, 12 'Vgi. EDEL (1980) 66.
37
wied.erum an zweiter
. Im Gegensatz hierzu
bewußte ListeXXIIgaus der Zeit Ramses' 11.
13
im Anschluß an den Länderna-
men Naharina an der Spitze der Liste den Namen Ta!}si, um dann den Ländernamen Sangar folgen zu lassen. Die gleiche Reihenfolge erscheint auch auf der Vorderseite der 'neuen' Ramses-Liste im Vorhofbereich des Luxortempels, de14 ren asiatische Namen von uns bereits vorgestellt vvorden sind. • Die Positi-
.
on des Namens TahSi in der Anfangsgruppe einer Liste find.et nicht zuletzt in der Anordnung der hypothetischen Liste auf den Blöcken südwärts des 10. Pylons von Karnak ein Gegenstück, vvo Tahsi sogar den Erstlingsnamen der Li-
ste überhaupt zu bilden scheint15
V
Nach allem niSchte ich die Vennutung wagen, daß auch in dem Listenbestand, der den Namen "Hatti" im Anschluß an Naharina angeführt sein läßt, von Haus V
aus eigentlich an gleicher Stelle die Erwähnung von Tagsi vorgesehen geweX:ric,12
sen ist. Diese Intention ist vvohl den angehenden Amenophis-Listen vorgegeben, in diesen selbst aber allem Anschein nach nicht mehr bewußt vollzogen
Abb. 1
worden. In jedem Fall ist uns eitle künstliche Genese der Zweitschreibung für !jatti wahrscheinlich, so daß als die echte und ursprüngliche Schreibung
diejenige zu gelten haben wird, die wir oben als erste Variante gekennzeichnet haben. Literatur: EDEL, E., Die Ortsnamenlisten aus dem Totentempel Amenophis III., Bann 1966. EDEL, E., Neue Identifikationen topographischer Namen in den konventionellen Namenszusammenstellungen des Neuen Reiches: SAK 3 (1975) 49-73. EDEL, E., Die Ortsnamenlisten in den Tempeln von Aksha, Amarahund Soleb im Sudan: BN 11 (1980) 63-79. GÖRG, M., Noch einmal zu den Namenslisten von Elephantine: BN 22 (1983) 12f. LEPSIUS, R., Denkmäler aus Ägypten, Äthiopien etc., III,. Berliil. 1849~ REDFORD, D.B., A Head-Smiting Scene from the 10th. Pylon: ÄAT 5 (1983)362-73. SIMONS, J., Handbook for the Study of Egyptian Topographical Lists Relating to Western Asia, Leiden 1937.
·xrra,s
Abb. 2
13 14 15 38
Vgl. dazu EDEL (1975) 49-73. Vgl. dazu den vorangehenden Beitrag. Vgl. dazu D.B. REDFORD (!983) 362f.
39
Beo:bachtung HAENYs zur "untere.1. Hälfte des Feldes" entsprechen, daß hier
s
0
N
R
"vor w ein schmales, senkrechtes Zeichen gestanden zu haben" scheine, 3 "das jetzt getilgt ist" , eine Spur, die EDEL im Anschluß an li.6 ~~un 4 willkürlich als[q] deuten" möchte • Nebenher sei bemerkt, daß die Kollek-
HS I
EN
tion ägyptisch& Namenbelege von S.
..
in dem Eintrag "MUSUNU Im Zuge einer früheren 1 vorwiegend methodelogisch orientierten Abhandlung
1~r.l"
~neben
anderen Ungenauigkeiten
die seinerzeit von EDEL versuchsweise rekon-
tempels Amenophis' III. in Kam el-Heitan (Theben-West) ist neben dem Versuch
struierte Fassung fälschlich als "Palimpsest" kennzeichnet und der Defi5 nition HAENYs zuschreibt • Als Pal.llnpsestschreibung im eigentlichen Sinn 6 muß auch in diesen Fall die jüngere Fassung gelten • Die ältere Version
einer Rekonstruktion und Identifikation der ursprünglichen Eintragung im Na-
wird schließlich noch mit schwachen Spuren eines linksseitigen n greifbar.
mensoval ~ li. 4 - an erster Position des seitlichen Abschnitts des links-
Mit EDEL wird sieolmedas Frarrllanddetenninativ ausgekcmnen sein.
zu einer Palimpsestschreibung innerhalb der topographischen Listen des Toten-
läufigen Listenbereichs (vgl. Taf. 9 unten) - auch eine Stellungnahme zu dem folgenden Namen und dessen "Genese" vorgetragen \'X)rden, \'X)bei beide Namensfassungen in ihrer vermuteten Originalschreibung auf Ortschaften im nördli1 chen Transjordanien bezogen "WOrden sind . Statt der in diesem Zusamnenhang ebenfalls versuchsweise angesetzten Bezugnahme auf die Schreibungen der Namen ~ li. 6 bzw. li. 5 sollte nunmehr nach dem Studium besser gelungener Aufnahmen (vgl. Taf. 10) vor allem für den Namen ~ li. 5 eine 'listen.irrma.nente' Lösung in Gestalt der nachstehenden Anordnung der Zeichenfolge als einer hypothetischen Originalschreibung vorgeschlagen werden können (Nachzeichnung nach Taf. 10 unten von D. MJRSCH) :
Weshalb eine Revision der älteren Fassung vorgenarmen -wurde, ist aller-· dings imner noch nicht völlig klar. Denkbar ist, daß der Revisor an einer übennäßigen Konzentration der Zeichen im unteren Drittel des Ovals Anstoß
nalm, eher vielleicht aber, daß es ihm dannn ging, nach Ilf)glicbkeit Platz für die Setzung eines Frarrllanddetenninativs zu schaffen, wie dies beim nächsten Namen li. 6 von vornherein problanlos ni5glich war. Dann jedoch fragt es sich, weshalb die Korrektur nicht auch beim Namen li.4 auf eine Ergänzung des Detenninativs hinauslief. Hier werden die Dinge doch "WOhl nach wie vor so liegen, daß eine i•verschl.imnbesserung" aufgrurrl irrtümlicher Anlehnung an li. 5 vonstatten gegangen ist.
\
Die Frage der Identifizierung des Namens li. 5 · ist in· dem. vorstehenden Beitrag mit dem Hinweis auf A. MALAMATs Gleichsetzung. mit den aus den Mari-Texten belegten Namen Muzunnum entschieden "WOrden. Diesem Vorschlag steht N. NA"' AMAN skeptisch gegenüber, 11 since. nothing is kn.own of the early history of the town nor is there any evidence for cannercial: exchange between cities of the Bashan and thE! kingdan of Mari 117 •. Auf der
Die oberste Hieroglyphe entspricht einer auch von EDEL benannten Alternativlesung, "WObei die "unterste Horizontale mit dem neu eingesetzten
/)..._...fj
zu-
2
sarrmengefallen. wäre" • Darunter aber möchte ich anstelle der von HAENY und EDEL vermuteten, kleiner dimensionierten Gruppe qJ lediglich einen originären w-Vogel ansetzen, dessen Gestalt in der Jetztfassung des Vogels der qJ-
anderen Seite versucht NA.. AMAN eine vorsichtige Gleichsetzung mit einen hypothetischen ma-zu-nu in EA 220,3, gesteht aber ein, daß diese 11 restauration11 11 by no means certain11 sei, um schließlich auch aUf des Mari..JI'op6riymS·.Muz.unnum nach Nordsyrien durch M.C.
~die·
'J\C'IT1t"'\1'1n .t=.Lvv.n
Zuweisupg \..~-~-.-~ u.u..u.u.~sen8 •
MALAMA.Ts Identifikation gewinnt· freilich dadurch an Plausibilität, daß ·Jd in der Nachbarschaft des Beleges in Text A.1270,19 die Namen ea-la-ab
Gruppe aufgegangen wäre. Eine qJ -Gruppe der Erstfassung erkenne ich dagegen im unteren Ovalbereich. Dabei könnte das hier eingesetzte Mörserzeichen der
40 1
Vgl. M. GÖRG (1979) 152-173.
2
E. EDEL (1966) 17.
3 5 7
EDEL (1966) 17. S. ~ITUV (1984) 145. N. NA~AMAN (1983) 50.
4
EDEL (1966r 17.
6
Vgl. den vorhergehenden Beitrag.
8
M.C. ASTOUR (1973) 73f.
.i
41
bzw
o
be:rei ts im
zumindest nichJc ausschließt" Die
Konstellation des Mari~Textes von
9
findet eine weitere
in eLnem
M~T noch nicht verwerteten Wirtschaftstext 7 ebenfalls aus Mari 10
wo der Name mu-zu-un-ni·-iki.
§
in der Nähe des Toponyms la-ya
1266IV,
belegt ist, wenn auch festgestellt werden muß, daß im Textverlauf un-
..
mittelbare Nachbarschaft zum nordsyrischen Ländernamen ia-am-ha-adki (19
-
N N
II
II
II
II
N II
II
II
II
bzw. 25) besteht, was jedoch wiederum einer Lokalisierung von Muzunni im 11 nördlichen Basehangebiet nicht im Wege stehen muß • Von einer Identifikation mit dem biblischen
Mädön
(Jos 11 , 1 12, 19) kann wohl trotz der augen-
-
.
fälligen Vergesellschaftung mit Häsör . in beiden Belegstellen dieses Namens
...~
aus Gründen der Textkritik und Phonetik nicht ohne großen Vorbehalt die 12 Rede sein
im erstgenannten Mari-Text angezeigt
(li.6) und durch die Sequenz
. Um die topographische Fixierung
z:
c:o
~
~
N
~
CIO
~
Q)
s..
~
Q)
s..
-
überzeugender zu betreiben, hätte AijiTW die Reihenfolge der Toponyme in der Liste
exakter ins Auge fassen sollen. Da er aber auf eine kritische
. .t;.. I
Untersuchung der jetzigen Schreibung des Namens li. 4 verzichtet, während
~
allem Anschein nach von mittel-
syrischen zu südsyrischen Ortslagen und im Ostjordanland gelegenen Stätten 16 übergeht, ohne daß "Rücksprünge" damit ausgeschlossen sein sollen . So ist bei der linksläufigen Reihe zunächst mit den mittelsyrischen Namen j~p '1 17 (1), rg~ {2) und kn~ 't (3) begonnen worden, um dann mit den südsyrischen Toponymen
c r ( ~) n
( 4)
'-
9 10 12
42
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II
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II
II
-J
~ •r-;, '-
'-
- ~I
gerichtet sein, soweit hier noch keine Ubereinstim
Vgl. dazu G. DOSSIN (1970) 97-106 (Neubearbeitung: P. VILLARD (1984) 528f. Vgl. dazu VILLARD (1984) 509f. 11 Zu Yamhad vgl. H. KLENGEL(1965)102ff. Vgl. auch J.M. SASSON ("1971 )172. 13 Vgl. Al/ITUV (l984) 145.
s..
Q)
·~
Im Gefolge dieser Beobachtungen möge auch ein Blick auf die weiteren ~
Q)
...
und mdn ( 5) in das nördliche Basehangebiet zu führen.
Eintragungen der Liste
~
j
•r-;, '-
one dare to suggest that the scribe intending to write the name cAluna 14 has mistakenly added an extra d3 to the name?" , und dazu einen merkwürdi-
er auch nicht erkennen, daß die Liste
..... .....
0
('.,
)~
NA" AMAN immerhin - ohne meine Ausführungen zu kennen - anfragt: "Would any
gen Vorbehalt gegen die Anerkenntnis der offenbaren Tatsache einer Palim15 psestschreibung sowohl in I,27 wie auch in % li.4 entwickelt hat , kann
I
f ·~
. . . . . . . . . ......
.,...
13
l)r,) ~(I)
I ·~
durch die Position des Namens in der Palästinaliste (I ,20), den FolgenaListe~
f f
~
Nach AI}ITUV ist eine wahrscheinliche "location in the land of Bashan" men "Ziri-basani" in der angehenden
l)r,)
...
"''j
'-
.....
0
.....
..... .....
-.... -.... -.... - -.... -.... -.... .-... .... -. - -.... .,..
.....
,..
.,...
....
·-43
2 für Ugarit danonstriert hat l?. Nach den Transliterationsmodalitäten des MR kann die Gruppe k3 nur als Wiedergabe der Konsonantenfolge k+r/1 aufgefaßt dS1l.
Namen
1=
dx- J
einen ON. bi.etet.
den dl!r:!:t~~ Im Anschluß an EDEL muß allerdings auch damit gerechnet werden,
de.-c \Atüh1
daß die Schreibung mit der Gruppe k3 zwar beibehalten, zugleich aber auch
des 11..nd
die
werden, eine Deutung, die auch auf einige Beispiele des NR ausgedehnt wer-
meinen dürfte wie 10 7
das keilschriftliche ~ir Lbasani ·
,
urd
Dagegen ist für den nächsten ON li. 7
Um den Ausdruck eines r 11 nach den Regeln des NR ergänzt werden konnte, so etwa in der Nonnalschreibung für Ugarit im NR28 • Einen solchen Fall der Be-
k3-m-w-ri-m ('='kmrm) noch keine plausible Lösung gefurrlen -worden. Zu einen
wahrung der Schreibfenn k3 mit kanplementärer Wiedergabe des Konsonanten r
früheren Zeitpunkt habe ich hier bereits eine Zusanmenstellrmg mit einen
bzw. 1 könnte die Schreibung k3-r '-m-n in der Palästinaliste darstellen, so
Eintrag der Palästinaliste, nämlich I,96 k3-r '-m-n vorgeschlagen, um hier
daß wir hier ein weiteres Beispiel für archaisierende Schreibfennen ·im NR
auch die MÖglichkeit einer nicht ungewöhnlichen Metathesis der Labiallaute ins Auge zu fassen 20 . Einer Identifikation des tuthmosidischen Namens mit
hätten. Auch an der Namensdeutung "Weinbergen", die gleichwohl nicht auf ei29 nen Plural, sondern auf eine Lokativendrmg -ajn zu beziehen wäre , bräuch-
den biblischen Abel Keramim ist in jüngerer Zeit verstärkt befürwortet wor-
te nicht gerüttelt zu werden. Etwas kanplizierter stellen sich die Dinge im
den21. Der Ort wäre demnach im "Gebiet zwischen Jabbok rmd Arnon" zu suchen,
Blick auf die Schreibung in der Amenophisliste dar, wenn man bei der Annah-
näherhin vielleicht mit dem heutigen sa~äb oder Ga1Ü1 in der Nachbarschaft von .Amnan zu verbinden 22 • Dazu soll seine Funktion aufgrund einer etymolo-
me einer graphischen Differenz bleiben
gischen Verknüpfrmg mit dan Nanen krm und der damit gevJOnnenen Bedeutrmg
unter der Voraussetzurig anzusetzen, daß die Metathesis von r und m ein nach-
um
keinen . anderen Ortsnamen rmter-.
stellen möchte. Eine Kanplementärschreibung der genannten Art wäre hier nur
"Weinbergen" als Anbaustätte zu best:im:nen sein, die erst in der Eisenzeit
. träglicher Prozeß wäre, was nicht zuletzt wegen der Ausschreibung des w im
über die nichturbane Bevölkerrmg zu "Weinbergsauen" geworden sei. Beobach-
Sinne einer Andeutung des u-Vokals im Anschluß an den Labial nicht gerade
tungen dieser Art können allerdings nur dann weiterhelfen, wenn die phone-
auf der Hand liegt. Ausgeschlossen ist eine solche Entwicklung jedoch v.ohl
tischen Schwierigkeiten einer Verbindung von (Abel) Keramim mit den hiero-
nicht, so daß man auch die Schreibung
ßN~:li:.,
n · als
aus den Grundwort krm
H
glyphischen Toponymen aus dem Wege geräumt sind. Soll etwa der tuthmosidi23 sche Beleg .. Karamen zu rekonstruieren sein , stößt sich dies mit der Fest-
gebildet und mit den Schreibphasen k3-ri-m-w-m und k3-m-w-ri-m versehen in-
stellung, daß die hieroglyphische Gruppe k3 noch am ehesten eine Affinität 24 zur Wiedergabe der Silbe ku offenbart • Von diesen vorbehalt ist auch die
einer Mirnation rechnen, wie sie schon im Bereich der Ächtungstexte (etwa bei den Namen Sichern und Jerusalem30) zu beobachten ist, wenn auch Zw~ifel
Deutung des Namens
% li. 7 betroffen, der ebenfalls die Anfangsgruppe
k3
aufweist. Sollte dieser Name dazu nicht als Variantschreibung des tuthmo25
sidischen Toponyms aufzufassen sein und. mit den Grundwort kmr bzw. den . ' verb·'UlMen ·-..:J .. 26 , v· . ganz anNanen komaer "Pr1ester' werd en mussen J'..Onnt e nur e1n
terpretieren könnte. Als ursprüngliche Endung sollte man in diesen Fall mit
im Blick auf die vokalanzeigerrlen Hieroglyphen wund i nicht ganz ausge-
räumt werden können. Es sei darum vorbehalten, am Ende dieser Nachträge im Zusammenhang mit dem letzten Namen der linksseitigen
Reihe~der Liste~
eine
weitere Möglichkeit zu diskutieren.
derer Ort zur Debatte stehen. Ein brauchbarer Vorschlag hierzu steht frei-
Der folgende Name di-jw (
= d ') (li.8) ist in unserer Tabelle mit den
lich noch aus. Das phonetische Problern beider Listentoponyme läßt sich al-
Namen
lerdings mit einau Hinweis auf eine archaisierende Schreibpraxis erträgli-
AijiTUV Anstoß genanrnen, obv.ohl die auf EDEL zurückgehende Gleichung nach
cher machen, die EDEL u.a. am Beispiel der hieroglyphischen Schreibungen
wie vor sowohl phonetisch vertretbar ist3·1 • Dazu kcmnt aber auch, daß sich
14 16 18 19
44
NA'AMAN (1983) 51. 15 Vgl. A~ITUV (1984) 4, Anm.6; 58f.68. Vgl. dazu unten. 17 Vgl. den folgenden Beitrag. Vgl. dazu die auch diesem Beitrag beigegebene Übersicht (Synopse) $. 43. Vgl. u.a. A~ITUV (1984) 181, der eine Lokalisation bei Naveh vorschlägt.
20 21 23 25
'2.7
t.J'
der Palästinaliste (I, 74) zusarrmengestellt worden. Daran hat
Vgl. M. GÖRG (1977) 180, n.l (von Vgl. u.a. E.A. KNAUF (1984) 120. So KNAUF (1984) 120. Hierzu vgl. EDEL (1966) 18. Vgl. EDEL. (1966) 21.
A?ITUV und NA'AMAN übersehen). 22 Vgl. dazu KNAUF (1984) 120f. 24 Dazu v.a. EDEL (1966) 78f. 26 Hierzu vgl. A~ITUV (1984) 128. 28 Dazu EDEL ( 1966) 21.79. 45
auch in diesem Fall das von uns eigens betonte und von se für sich reklamierte
1
~ITUV unnötigerwei~
den Vorschlag EDELs aufnahm und die südpalästinische 11Skorpionenstiege" ge40 meint sehen wollte , scheint es doch nunmehr eine plausible Alternative zu
Kontextprinzip 1 , d.h. die Berücksichtigung der in
Nachbarschaft des Listenplatzes vorfindliehen Toponyme.
ATfiTUV
hat offenbar
sein, wenn auch diese Ortslage im Ostjordanland gesucht wird, ohne daß damit die früher vertretene Lösung ganz ausgeschlossen wäre 41 • Die semantische Be-
nicht gesehen, daß der Name I, 74 nur um drei Einträge von den Toponymen 78 und 79 geschieden ist, die ihrerseits unzweifelhaft mit den Namen und li. 2 identisch sind
32
% li.
1
ziehungdes Ortsnamens deutet ohnehin nicht auf eine ausschließlich fixier-
. Es ist danlit auch keineswegs gesichert, daß in
bare Lokalität, auch nicht innerhalb der Wüstengegenden
dem Eintrag I, 74 ein Ort "probably in the Beqacn gemeint sei, den man nicht 33 mit dem Namen~ li. 8 verwechseln dürfe • Dieser Name, den bereits K.A. 34
daß der Name mit einem "Aqrabe near es-s~ in the northern Bashan" zu kn"' f . 43 • ver up en 1st ; daß diese Identifikation jedoch durch "a milestone fran
, kann daher ohne weiteres auch topographisch
the year 50J
mit dem tuthmosidischen Namen zusamnengestellt werden, dessen Kontext eine
mit einem Eintrag in der Solebliste Amenophis' III. (IXg,6) Abstarrl genan35 . d'' men u wo mit EDEL die nordmesopotamische .Stadt Ta1. ta genannt sem urft e Nach dem unproblematischen Eintrag
%
li. 9 (Aschtarot) soll das Inter-
esse noch einmal auf den folgenden Namen hw-jj-k3-r'-jj-n3
r=
hjkr/ljnJ
36
gerichtet werden, den EDEL mit Recht mit dem tuthrrosidischen hjkr/ljm (89a) zusarrmengestellt hat (vgl. auch unsere Tabelle). Die Lokalisierung bereitet Schwierigkeiten, da sCMOhl EDELs Ansetzung im Süden Palästinas wie aber auch 37 A?ITUVs Zuweisung des ON nach Galiläa keinen Rückhalt im Kontext der Namenbelege finden. Eine brauchbare Alternative zur Lokalisation im mittleren oder nördlichen Ostjordanlarrl unter Einschluß der Baschan/Hauran-Regionen besteht allem Anschein nach nicht. So wird man doch am ehesten bei der Zusammenstellung des Namens mit dem assyrischen
~ukkarina
vorlieb nehmen müs-
sen, welcher Ort nördlich von dem ebenfalls in beiden anstehenden Listen genannten Fdrei im nördlichen Ostjordanlarrl (I,91 bzw. BN re. 4) zu lokalisieren sein wird, wogegen AI}ITUVs Ansetzung von I, 91 in Galilä.a voll.kcmnen ab. 1s . t38 weg1g
c .E.
found at Aqrabe, mentioning MrrcP0XO)J.La. •.A:HI:xlßn, as well as
by many other Greek· inscriptions" bewiesen ("proven") sei, karm angesichts
ausschließliche Fixierung auf den Raum der Beqac nicht erlaubt. Mit Recht hat EDEL inzwischen von einer weiteren Gleichsetzung der Namensschreibung
daß
man auch hier auf die Kontextnamen zurückgreifen muß. so ist es zwar ni:)glich,
KITCHEN wohl mit Recht mit dem späteren Dion im nördlichen Ostjordanlarrl
in Verbindung gebracht hat
Paläs~s42, so
der hieroglyphischen Namensfenn (mit Wiedergabe einer fern. Loka:tivendung44) und der auch von AI!ITUV angedeuteten Pluralität des Namens Aqrabe 45 nicht gelten.
Für den folgenden Namen li.12 eJ~r'~Ei-tj r= ~rtt) ist bislang keine befriedigende Identifikation mit einer bekannten hieroglyphischen Schreibmg oder einer passenden Ortslage gefunden \\Orden, wenn auch EDEL in dem bibli_ sehen Toponym ljRDH (Num 33, 24} als Name einer südpalästinischen Wüstenstation ein "befriedigendes Äquivalent" entdeckt zu h.aber}. glaubte46. Gleichwohl ist EDELs zutreffende Transliteration eigens hervorzuheben, da dieneuere Diskussion des Namens ganz unbefangen von der Auffassung des t als Wiedergabe eines Sibilants auszugehen scheint, wie die Zitationen u ~a ~ bei AHITUV ( IIU7\n"C"m no'1n") 47 od be' "' II 48 • ...~J. er 1 NA AMAN ( ?arasta") zeigen. Nach AHITUV soll sich der Name "probably" auf das Wort 0'1n ("Sonne") beziehen, urri so "probably" mit "Kafr Shams near cAqraba" im Basehangebiet gleichgesetzt werden zu können, eine Annahme, deren Phantasie. respektabel ist.
Erns~er zu nehmen,
wenn auch aus· phonetischen Gründen ebenfalls nicht problemlos, ist 'NA"' AMANs These, der Name "seems to have been preserved in the village Harasta si tuated f' km 49 • lVe • northeast of Darnascus" , da hier imnerhin eine Ortsnamentradition
Während unsere frühere Zuweisung des Namens li. 11 c3-q3-r'-bw-~j, den 39 wir seinerzeit mit dem Eintrag I,94 identifiziert haben -wobei es sich
als Kriterium gelten wüi:'de. Dennoch ist der "Sprühregen(ort)" so wenig spe-
um eine simple Verlesung von I,94a in 94b.c harrleln dürfte und nicht, wie
tion in wasserarmer Gegend erkennen will, um rni t HELCK an das "Transjorda50 nische Gebiet" denken zu können • Im vorhergehenden Beitrag hatte ich versuchsweise (mit Fragezeichen, was AIJITUV übersehen hat51 ) den Namen hw-di-tj
AHITUV fälschlich unterstellt, um eine eigenwillige Korrektur meinerseits/-, 29 31 33 35
46
Zur Endung vgl. auch EDEL (1966) 20f. Vgl. EDEL (1966) 19f. A?ITW (1984) 4, n.6; 87, n.142. Vgl. EDEL ( 1980) 70f.
30 32 34 36
Dazu Dazu K.A. Dazu
G. POSENER (1940) 68.86. EDEL (1966) 14f. KITCHEN (1965) 3,n.1. EDEL (1966) 20-22.
zifisch wie der "Skorpionen(ort) ", wenn man Konkreteres als eine Lokalisa-
(=
lydt) aus der Palästinaliste (I, 76) hinzugezogen, zweifellos ein
37 Vgl. AijiTUV (l984) 104. B9 Vgl. GÖRG ('1974) 508f.
38 40
W~gnis,
Vgl. A?ITUV (1984) 91. Vgl. EDEL (1966) 22.
47
dem keilschriftliehen Toponyrn Qu-ra-~i-ti zu operieren, das sowohl in die57 56 ser Fassung wie auch mit der verkürzenden Variantschreibung Qu-~i-ti belegt ist. Auf der phonetischen Ebene scheinen die Schwierigkeiten eiiles
machen möcht_e ohne weiteres
fo:rm. ist
Vergleichs mit unseren hieroglyphischen Fonnen leichter behebbar zu sein,
mit~
und "'most
rctLt Cler
als dies nach dem ersten Eindruck gelten mag. Die Kanpatibili tät in der
· tur -.. d .1.esen · gelten Inuß, daß eine.r~ , d a auch ~ ~, sei ts eine vokalische Fixierung mit größter Zurückhaltung anzusehen ist
Anlautschreibung kann mit dem Hinweis auf einen möglicherweise zugrunde-
und andererseits eine Plazierung der Ortslage nur in Abstimmung mit den
q und hieroglyphisch als .Q bzw. {: realisiert worden wäre. Eine brauchbare
Nachbarnamen geschehen kann. Fü.r die Frage der Lokalisation kann daher hier der Hinweis auf die Informationen zum Namen I, 74 genügen, zUma.l die
Parallele liegt vielleicht in der EntspredAung des ebenfalls neuassyrisch T :.:......::~ Q , •• 58 . emer . L.1ste Ramses I II. bezeugbelegten · .wa.J..LI.ernamens. a-a-u-eu.a. zum m
Position des Namens I, 7 6 eine noch größere Nähe zu den beiden Toponyrnen
ten Namen
I, 78 und 79 mit deren mittelsyrischer Orientierung ausweist. Auf der pho-
Gegenüberstellung des keilschriftliehen
zu
netischen Ebene läßt sich eine ÄqUivalenz der beiden Namen
~ li. 12 und
liegenden aspirierten Postvelar begründet werden, der keilschriftlich als
~wt (XXII, 14) vor 5 9 • Ähnlich könnten die Verhältnisse bei einer
!i liegen, wobei
~i
mit dem hieroglyphischen di bzw.
man sich hüten muß, die Schreibung der Amenophisliste vor-
I, 76 dann erzielen, wenn man den Unterschied in der jeweiligen Artikula-
schnell mit der keilschriftliehen Fassung ineinszusetzen, da -wie schon
J:) nicht übergewichtet und be-
bemerkt- die hieroglyphische Gruppe t i nicht einfach zum Ausdruck eines
tion des anfänglichen Hauchlautes (h bzw.
60
Au~
stenfalls als Signal für eine leichte Differenz zum gemeinten Phonem be-
vokalisierten Sibilanten dient
trachtet, dazu aber das Fehlen eines r im tuthmosidischen Namen entweder
den gegebenen Schreibungen zugrundeliegenden aspirierten Laut rechnen, so
mit Variantschreibungen des Narhens außerhalb des hieroglyphischen .Materi-
etwa mit einem emphatischen Dental
als oder mit dem gelegentlichen verzieht auf die hieroglyphische Wieder-
lisiert worden wäre, nachdem er hi&oglyphisch zünächst mit der umstritte-
gabe eines
nen Hand-Hieroglyphe ausgedrückt werden konnte, um dann auch mit einer an-
r
erklärt, wobei hier nicht notwendig auf eine archaisierende
•
in diesem Fall sollte man mit einem
E, der keilschriftlich später als ß. rea-
Schreibform rekurriert werden muß, wie das Beispiel kntw (I,34bc) gegenüber knrtw (I,34a) zeigt 54 . Die verbleibenden graphischen Verschiedenhei-
deren Dentalgruppe (ohne weitere Artikulationsdefinition) wiedergegeben
ten können als gewöhnliche Variantschreibungen aufgefaßt werden· Ein LÖ-
daß ein Ausfall der Silbe mit dem Konsonanten r auch in den möglichen Keil-
sungsvorschlag für I,76, wie ihn A.F. RAINEY mit der Gleichstellung des
schriftbelegen nachweisbar ist.
werden zu können. Von nicht unerheblicher Wichtigkeit ist schließlich auch,
Namens mit "ha-di-<sa:;-ta" (XXIII,22) bietet, um dennoch eine Lesung wie . 55 "Hadet" bzw. "•Hadlta-i?"anzusetzen , schafft eher noch mehr Probleme, so
nicht ohne weiteres gelingen, obwohl aus dem Zusarmnenh.ang deutlich wird,
d~ w~ nach einer ~öglichkeit Ausschau halten müssen, ob sich nicht doch
daß Qutra)t}iti in der syrisch-arabischen Wüste, näherhin auf dem Wege nach
beide Listenschreibungen unter Beziehung auf einen bestimmten Ortsnamen
und eine geeignete Ortslage unter einen Hut bringen lassen. Auch hier könnten vielleicht die Annalen Assurbanipals weiterhelfen, die allem Anschein nach auch Namenbildungen aus dem Bereich der syrischarabischen Wüste präsentieren. Fü.r unseren Fall sei einmal versucht, mit 41 42 44 46 48 50
48
Vgl. auch meinen Beitrag "AKRABBIM .. in: ABD I (im Druck). 43 AHITUV (1984) 64. Dazu HELCK (1971) 261. 45 Vgl. AHITUV (1984) 64 mit Anm.71. Vgl. dazu EDEL (1966) 86f. 47 AHITUV. (1984) 115. EDEL (1966) 22. 49 NÄ'AMAN (1983) 48. NA'AMAN (1983) 48f. 51 Vgl. AHITUV (1984) 4, Anm.6. HELCK (1971) 261.
Die lokale Fixierung des Keilschriftnamens der assyrischen Annalen will
Damaskus gelegen sein sollte, welche Stadt als nächste Station des Fuanar61 sches der Truppen Assurbanipals zitiert wird • Eben diese Stadt hat ihren besonderen Platz aber auch in der Liste rechts weisenden Namenfolge belegt fst 52 54 56 58 59 60 61
6
~'
wo sie als dritter Ort der nach
~. Imnerhin
AMITUV (1984) 4, n.6 bzw. 109. 53 Vgl. dazu SIMONS (1937) 111.116.55 Vgl. dazu M. STRECK (1916) 793. 57 Vgl. dazu u.a. W.F. ALBRIGHT (1950) Vgl. dazu EDEL (1975) 64f; M. GÖRG Vgl. hierzu u.a. auch M. BURCHARDT Vgl. dazu STRECK (1916) 72f. 62
erscheint als eine der wei-
A?ITUV (1984) 4, n.6 bzw. 109. A.F. RAINEY (1982) 354. Vgl. dazu STRECK (1916) 72. 23, n.10. (1976) 53-55. (1909) 46; HELCK (1971) 561. Vgl. dazu EDEL (1966) 11.
49
einstweilen nicht von der Hand zu -weisen, -wenigstens solange nicht geklärt ist, aus welcher Ursprungsregion die in den neuassyrischen Quellen genann-
ts
der Name der darL l'I!Öglicherweise läßt sich Station nach dem von Damaskus zitierten Ortes
zuvor
liti" (hul-hu-li-ti) 64 hinzugesellen wenn sich eine phonetische liLel<:::m:;te "' "' ) als mit dem Namen H3-r'-k3-r' (= ijr/lkr/1) der Palästinaliste 65 berechtigt erweisen.könnte Der letzte Name der linksläufigen Folge der Liste ~, m-ri-~w (= mr/1~)
(li.13), von EDEL seinerzeit als "Salz"-Gebiet bestinmt und in Südpalästina gesucht 66 , ist erst in jüngster Zeit mit einer alternativen Deutung verse-
ten Aramäerstämme Südbabyloniens starrrnen. Wenn die Aramäer "VJOhl van Beginn des 1 • Jahrtausends v. Chr. an van Westen her das zweistranland unterwandert 73 und eigene Fürstentümer gebildet" ha.J:::>en sollen , eine Annahme, die mit dem Hinweis auf eine Früherdatierung aramäischer Präsenz im mesopotamischen Be-
. h rev1'd'1ert -werden könnte74 , ist mit Migrationen ' im Ramn der syr. -arab. re1c Wüste zu rechnen, die vielleicht schon in der Spätbronzezeit eingesetzt haben, mn frühzeitig auch transjordanisches Territorium zu erfassen. Ob die ägyptischen Aktivitäten im Verlauf der militärischen Operationen in Südsyrien und im Ostjordanland vor allem seit Tuthmosis III. ihren Beitrag zum
hen VJOrden, die einer Zuordnung zum darnaszenischen Raum den Zuschlag geben
Rückzug von Stanmesgruppen aus diesem Territorimn geleistet haben, bedürfte
will: es soll das in assyrischen Quellen genannte MalalJ.a gemeint sein, eine
noch eingehender Untersuchungen.
"royal city of Hazael of Damascus" bzw. eine Stadt "belonging to the kingdan of Aram oamascus" 67 , die vielleicht sogar mit einer fragmentarisch erhalte68 nen Namenbildung in der sef!re-Stele (I B, 10) zu verbinden sei • Näherhin krnme das Gebiet von el-Qarjaten im östlichen Antilibanon für eine Lokali-
an
I~teresse ~ewinnen, -wenn
sich auch für -weitere Namen der Liste
~
hypo-
wäre es gleichennaßen diskutabel, bei dem noch ungelösten Problem der Iden-
Diese Interpretation paßt recht gut zu den zuvor beha.ndelten Toponymen und deren geographischer Orientierung. Dennoch scheint es nicht zwingend
geboten zu sein, sich auf die von der soeben skizzierten Identifikation anvisierte Ortslage fixieren zu lassen. Ein Blick auf die assyrischen Namenbildungen, die sich phonetisch mit unserer hierog1yphischen Schreil:)fonn am 69 ehesten vertragen, zeigt, daß es neben der benannten Ortschaft Ma-la-ha 70 auch noch die vergleichbaren Toponyme Ma-la-hu und Ma-li-hu gibt, d:e in w
~
der Regel miteinander identifiziert und nach Südrnesopotarnien verlegt -wer-
71 den, so daß sie mit dem darnaszenischen Mala:t;a nichts zu tun haben sollten • Obw:>hl also die Schreibfenn Ma-li-!Ju am leichtesten mit der hieroglyphischen Fassung kanpatibel wäre, da nicht nur de:n i-Vokal im Inlaut, sondern auch de:n auslautenden u entsprochen würde, könnte doch eine Identifikation aus geographischen Gründen nicht vertreten werden, es sei denn,· man dürfte 72 aus dem Umstand, daß das assyrische Malihu ... einen aramäischen Starrun meint , auf eine gewisse Flexibilität schließen und eine einstmalige Präsenz des Stam:nes in der Darnaszene oder südlich davon ansetzen. Diese Möglichkeit ist
50
im transjordanischen Raum unter Einschluß südsyrischen Territorimns könnte .. thetische Bez1ehungen zu Namen späterer Aramäerstämme herstellen ließen. so
sierung in Frage.
63 65 66 68
Der Blick auf einen möglicherweise früh- oder voraramäischen Stamm Malihu
STRECK (1916) 75. 64 Vgl. STRECK (1916) 74f mit Anm.1. Vgl. dazu den nächstfolgenden Beitrag. Vgl. EDEL (1966) 22f. 67 NA'AMAN (1983) 47. Vgl. NA'AMAN (1983) 48. 69 Vgl. auch S. PARPOLA (1970) 234.
tifikation von k3-m-w-ri-m
(=
kmrm)
(% li. 7) in Verbindung mit dem mögli-
chen Äquivalent dieses Namens in der Palästinaliste (I,96) an einen
einst~
maligen Zusarrmenhang ·mit dem Aramäerstanm Gu-ru-mu (mit der bezeichnenden . 75 Variante Gu-mu-ru) zu denken, dessen assyrisdle Bezeugung unter Sanherib zwar einen Aufenthalt "im babylonisch-elarnischen Grenzgebiet" und zuvor un-
ter Tiglatpilesar III. eine Präsenz "nahe dem unteren Zab im ma.nnäischen 76 Grenzgebirge" im Auge hat , über die primäre Abkunft dieses Sippenverbands jedoch keine eindeutige Infonnation liefert. Ich rröchte es daher auch hier nicht ganz ausschließen, daß auch dieser Ararnäerstanm in der Spätbronzezeit in syrischem Einzugsbereich gesiedelt hat und den Ägyptern unter dem Toponym Gumuru bzw. Gumuraim o.ä. bekannt wurde. Eine über die augenfällige Kanpa.tibilität auf der phonetischen Ebene derart hinausgehende sachliche Korelation ist freilich noch so spekulativ, daß auch hier -weitere Klärungen not.. 77 . wend1g waren 70 Vgl. PARPOLA (1970) 234. 71 Vgl. etwa E. MICHEL (1949) 269f. 72 Vgl. dazu u.a. M. DIETRICH (1970) 11. 73 DIETRICH (1970) 5. 74 75 Vgl. PARPOLA (1970) 76 M. DIETRICH (1957-71) 705. 77 Zu den Ursprüngen der babylonischen Aramäer.: BRINKMAN (1968) 28l-285.
51
Literatur: A?ITUV, :näcb..ste
hinzu f welcher Name z-war nicht in
aber mit dem
der Amenophisliste 1
Vorbehalt in der
belegbar erscheint 1 und zwar unter der Schreibung 'w-b3-r' 'br/1)
1
90 bzw.
t
Palä~
(=
d.h. in enger Nachbarschaft zu den Namen Iv89.91.
die ihrerseits in der Liste
~
nachweisbar sind. Da wir die Vorgeschichte
des Aramäerstarrmes nicht kermen, sollte zumindest erwogen werden, ob auch hier eine Herkunft aus dem westlichen Teil der syrisch-arabischen Wüste rröglich ist. Ganz unwahrscheinlich ist dagegen die Zuordnung des tuthmosi79 dischen 'bl (I, 90. 92) :Zu galiläischem Gebiet, die Af!~ vorgenarmen hat Abschließend sei ein knapper Kcmnentar zu einzelnen Namen der rechtsläufigen Reihe gegeben. Die von mir eingebrachte Gleichung tw-n-bw (re.7) 80
= tw-b-jj
(I,22) wird auch von NA'AMAN befürwortet , von AijiTUV aber als 81 "imi?Ossible equation" angesehen • Der Fall ist jedoch für NJITUVs mangeln-
de EinSicht in die Identifikationsprobleme charakteristisch, da für seinen vorschlag, den Namen
~
re. 7 mit "DUNUBU" zu transkribieren und mit "Daniba 82 in the Bashan" zu verbinden , keine phonetische Legitimation besteht. Die
Gruppe 'n + drei Striche' steht keineswegs für die Konsonantenfolge nw bzw. 83 gar für die Silbe nu , sondern ganz eindeutig für silbenschließendes n , so daß es bei der Lesung tunbu bleiben muß, der ich weiterhin tuthmosidisches tbj mit beidseitiger Beziehung auf das biblische !ob zuordnen möchte.
.
AHITUV will ferner unsere Gleichung
j-tw-r' (re.8)
=
j-tj-j-rw (I,14) in
Zweifel ziehen, da ersteres in "the land of Ga-<Sw-ri", letzteres in die 84 Dama.szene gehöre • An der phonetischen Kanpatibilität beider Schreibungen gibt es freilich nichts zu deuteln. Auch spricht nichts gegen eine lokale Identifizierung, da I, 14 zwar unmittelbar auf die Zitation von Damaskus folgt, dieser Name aber in der Liste aber, da I , 14 nur
% unter re. 3 vorausgeht, vor allem
zwei Einträge von dem Namen j qdw (I, 17) getrermt ist, . t85 welcher Name mit den auf % re.8 folgenden jqd zu verb 1'nden 1s
78 80 81 83 85
52
1..1Il1
Vgl. R ~ BORGER (1963) 63. 79 Vgl. AHITUV (1984) 46. Vgl. dazu NA'AMAN (1983) 49f (Identifikati~n mit Tubu). AHITUV (1984) 4, n.6. 82 AHITUV (1984) .89. Vgl. dazu u.a. GÖRG (1974) 124. 84 Vgl. AHITUV (1984) 4, n.6. Diese Gleichung ist schon von EDEL (1966) i3 zu Recht vertreten worden, worauf AIJITUV (1984) 64 nicht:hiil.weist. Dessen Lesung "'AQIDU 1j7~" ist natürlich ganz hypothetisch.
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53
zum gleichen Raum erkenntlich wäre. Die Tuthmosisliste läßt im Falle I,93 vielmehr eher an eine Konstellation mit Ortsnamen des mittleren und süd.li11 chen Ostjordanlandes denken , wogegen die Liste BN rni t ihrer rechts- und
1\1
In der
' III ~ findet sich mi
der
1 ein Name p dessen Identif izie....nmg bislang noch nicht in befriedigender Weise gelungen istv ol:Jvvohl mit der Form ki-n--~3-jw-tj (= knt't) ein offenkundig weiterer Beleg in den Listen des Totentempels
2 Amenophis' III. in Theben-West (~ li.3) erkannt werden konnte . Im Rah-
linksläufigen Orientierung offensichtlich sowohl Ostjordanische (auch süd.12 palästinische?) wie auch mittel- und süd.syrische Toponyme führt • Die Vergesellschaftung in der Arnenophisliste kann rröglicherweise transparenter werden, wenn man einen Blick auf die topographischen Beziehungen in den zeitgenössischen Amarn.abriefen wirft. Der unserer Namenbildung be-
men der Diskussion etwaiger keilschriftlicher Entsprechungen hat bisher
nachbarte Name rgt;J. entspricht der keilschriftliehen Fassung Ruhizzi EA 13 V ' 53,36.56; 54,26 bzw. Ru~iza EA 191,2 • Nach EA 54,26-29 bildet Ruhizzi
vor allem die Bildung gam-ti-e-ti der Amarnabriefe (EA 295,7) Interesse
eine Koalition
gefunden, eine SchreiJ:::>urB, die sich freilich zur Not mit der tutlmosidi3 schen Fassung zusarrmenstellen läßt , kaum dagegen mit dem jüngeren hie-
mit dat! bekannten Qidsu (Qadesch) ineinsgesetzt wird. Wie auch imner die 14 phonetische Beziehunc~r·.(qinsa qidsu? > und die literarische Verbreiturl:l (heth. bzw •. sanit. Form? 15 > zu beurteilen sein rrögen, beide Toponyme sind.
roglyphischen Beleg, wie dies in jüngster Zeit E.A. KNAUF in einem Kurz4
beitrag für wahrscheinlich gehalten hat , um zugleich die seit langem
u~a.
mit Kinza, welcher Ortsname in der Regel kannentarlos
<
allem Anschein nach austauschbar, so daß auch die beiderseits wechselnden 16 Stadt- und Landdetenninative kein Kriterium für eine Scheidung hergeben •
vertretene Interpretation ~Gi.ntöt· "(Place of) Wine-Presses" kcmnentarlos einzubringen5 . So attraktiv diese Deutung des Namens auch sein mag, den
Bleibt man nun bei der nächstliegenden Lesung Kinza, erfüllt ein Vergleich
D.B. REDFORD etwa als "a technical tenn in west Asian canaanite society
dieser Lautung mit der anstehenden Graphie der Liste
for 'royal (or state) agricultural estate' 11 verstehen möchte, um hiennit
einer Identifikation bis auf das in der hieroglyphischen Fassung angefügte
auch "the relatively wide-spread use of the tenn in Levantine toponymy" begründet zu sehen6 , ist doch auf die Schwierigkeit einer Vertretung des semitischen t durch die ~3-Gruppe im Ägyptischen hinzuweisen, deren Verwendung nach den Erkenntnissen E. EDELs gerade dort beobachtet werden kann, wo es darum ging, "ein unmißverständliches Zeichen für !:_ zur Wie7 dergabe des semitischen s un::1 z" festzulegen . So scheint wenigstens im
~
alle
Erforderniss~
Lokalaffennativ. Das Fehlen dieser Endung in der Keilschriftfenn ist indessen kein schwerwiegendes Hindernis, da etwa die semitischen Belege für den 6 Ortsnamen AstarÖt, dem im übrigen ein hieroglyphisches Gegenstück in der 17 gleichen Liste~ entspricht (li.9) , auch eine Kurzbildung cA~tarä zur 18 19 Seite haben • Kinza wäre demgemäß lediglich eine Kurzfenn von Kinzuta , 20 welche Vollfenn keilschriftlich freilich bisher nicht belegt ist • Wenn dazu eine sanitische Interpretation des Namenskerns gesucht wird, kani1 man
Blick auf dieses phonetische Problem M.C. ASTOURs Gleichsetzung des Na8 mens mit dem nordsyrischen Kanzata (PRU IV,66) mehr für sich zu haben,
mit der sowohl zur keilschriftliehen wie zur hieroglyphischen Fassung kan-
wäre nicht die in der hieroglyphischen Fassung eindeutig markierte u-
patiblen Lesung Ginz(uta) einer Beziehung auf das hehr. Nanen gnz "Schatz21 haus" folgen
Vokalisation in der vorletzten Gruppe, die auf das Lokalafformativ -~ta/ 9 -Öt hirrleutet . Die Probleme der lokalen Zuordnung müssen auf getrennter Ebene diskutiert werden, zumal der 'Kontext' der Namen in der Palästinaliste eine andere Gestalt hat als in der Amenophisliste
10
• So folgt die Belegfenn
in der Liste ~unmittelbar auf die Namen jsp- 'r und rg<J noch an der Vorderseite des Sockels, während die Tuttmesisliste zwar ebenfalls ein Nacheinander dieser Toponyme bietet (I, 78 bzw. 79), unseren Namen jedoch erst erheblich später nennt, ohne daß damit auch eine lokale Zuordnung 54
Im Blick auf die geopolitische
Qidsu
= Qadesch
und strategische Bedeutung von K/Ginza-
ist daran zu erinnern, daß der Kontrollbereich des Fürsten
von Qadesch in-palästinisches Gebiet hineinreichte und nach Ausweis von 22 Urk. IV 665~2 auch das 'WOhl Ostjordanische Halkuru erfaßte • Damit kann ...
auc.h eine Zusarrmenstellung unseres Toponyms mit Namen ostjordanischer Ausrichtung wie in dem angehenden Teil der Palästinaliste verständlicher werden, als es auf den ersten Blick erscheint. Erklärt man sich auch bei die55
20
dieser Name trotz variierender 'Iutl'mosis' IIL er-wähnten
H-rn-·k·-nv (=Hlkr)
kaum von dem
zu trennen sein
0
Eir1e
des Namenseintrag-s zu einer , wie sie auf je ver-~ 25 schiedene Weise W~ HELCK 24 u_nd D.Bo REDFORD vorg-eschlag-en haben, ist dat1· nach nicht mehr g-eboten, zumal eine derart einschlägige Listenkonzeption
im Vorfeld plausibler Identifikationen eher geeignet ist, unnötige Hinder-
21
nisse für eine ange:nessene Interpretation von Toponymlisten un:i deren Teilen aufZubauen. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
11 12 13
14 15 16 17 18 19
56
Vgl. J. SIMONS, 'Handbook for the Study of Egyptian Topographical Lists relating to Western Asia, Leiden 1937, 112. Vgl. E. EDEL, Die Ortsnamenlisten aus dem Totentempel Amenophis III. (BBB 25), Bonn 1966, Taf.I. mit Kommentar 15f. Vgl. bereits J.A. KNUDTZON~- Die El-Amarna-Tafeln~ Leipzig 1915, 1346. W. BOREE, Die alten Ortsnamen Palästinas, 2. A., Bildesheim 1968, 44. Vgl. E.A. 'KNAUF ~ C.L. LENZEN, Notes 6n Syrian Toponyms in Egyptian Sources I : Göttihge~ Miszellen 96 (1987) 59-64, hier 59. Vgl. auch u.a. D.B. REDFORD, A Bronze Age Itinerary in Transjordan (Nos. 89-101 of Thutmose III's List of Asiatic Toponyms): The Journal of the Society for the Study ofEgypt'ianAntiquities 12/2 (1982) 55-74, hier 61. REDFORD (1982) 61. EDEL (1966) 83. Vgl. M.C. ASTOUR, Place-Names from the Kingdom of Alalab in the North Syrian List of Thutmose III: A Study in Historical Topography: JNES 22 (1963) 220-241, hier 237. Vgl. EDEL (1966) 16. Vgl. dazu u.a. M. GÖRG, Identifikation von Fremdnamen. Das methodische Problem am Beispiel einer Palimpsestschreibung aus dem Totentempel Amenophis III.: Festschrift Elmar Edel (ÄAT 1), Bamberg 1979, 152-173, bes. 168ff. Vgl. dazu vor allem REDFORD (1982) 60-63. Vgl. u.a. EDEL (1966) 23; GÖRG (1979) 172f. Vgl. dazu EDEL (1966) .15 mit Diskussion der Schreibung uhd Hinweis auf die erstmalige Gleichsetzung von rgd und Ruhizzi durch W.F. ALBRIGHT, JEA 10 (1924) 6, n.3. ~ Dazu u.a. bereits KNUDTZON (1915) 1119, Anm. 2. Vgl. dazu bes. A.F. RAINEY, A Front Line Report from Amurru: UF 3 (1971) 131-149, hier 143, Anm. 75. Vgl. bereits KNUDTZON (1915) 1119, Anm. 1 und 2. Vgl. dazu EDEL (1966) 20. Vgl. dazu u.a. BOREE (1968] 48f; H.P. _MÜLLER, ThWAT VI/3-5, 1987, 462. Die hieroglyphische Fassung stellt die Lesungen Kinzuta und Kanzuta frei (vgl. dazu EDEL, 1966, 64). Die Lesung Kinzuta entspricht jedoch einer qualifizierten Mehrheit von Belegen für den Gebrauch des Doppelstrichs zur Wiedergabe des Vokals i, so daß es sich nicht mehr als empfehlenswert erweist, ausgerechnet unseren Namen als Belegschreibung für "regelwidrige Fälle, wo II für a verwendet wird" (EDEL, 1966, 67) anzuführen.
22
23
24
25
Vgl. auch K.A. KITCHEN, Rezension von EDEL (1966) in: BO 26 (1969) 198 -202, hier 199. Nach A.H. GARDINER, Ancient Egyptian Onomastica I, Oxford 1947, 137"'ist damit zu rechnen, daß die Namen "Kinza" und "Kidsi" "really distinct" sind: "the former being the true name and the latter an appellation meaning 'the sanctuary'". Vielleicht ist darüberhinaus die erschlossene Namensform K(G)inzuta (s. folgende Anm.) eine der Kurzform K(G)inza vorausgehende Bildung. Zur Verbreitu~g der Namensform in der bekannten Fassung vgl. u.a. H. KLENGEL, Geschichte Syriens II, Berlin 1969, 139-177; G.F. DEL MONTE - J. TISCHLER, Die Orts- und Gewässernamen der hethitischen Texte (Beihefte zum Tübinger Atlas des Vorderen Orients, Reihe.B 7/6), Wiesbaden 1978, 209. Vgl. KITCHEN (1969) 199. Im Südsemitischen ist auch eine homonyme Basis in der Nominalbedeutung ,.assembly, congregation" bezeugt (vgl. A.F.L. BEESTON- M.A. GHOL- W.W. MÜLLER - J. RYCKMANS, Dictionnaire sabeen (anglais - francais - arabe), Louvain-la-Neuve/Beyrouth 1982, 50), so daß sich eher die Interpretation "Versammlung,(sort)" o.ä. :empfiehlt als die in Verbindung mit dem relativ spe:üaJ:isierten Bedeutungsgehalt von gnz als "Schatzhaus" (vgl. u.a. Ges 225) gegebene Erklärung des Toponyms als "Ort des Schatz{hauses)" o.ä. Die Anregung zu dieser Modifikation verdanke ich einem mdl. Votum von E.A. KNAUF {4.11.1988). Vielleicht kann man auch auf die formale Trennung zweier Basen GNZ, wie sie das oben:zitierte Sabäische Wörterbuch vornimmt, zugunsten der '(;rundbedeutung' "sammeln, sich versammeln" verzichten, von der sich sowohl die Bedeutung "storeroom", "treasury" wie auch die Sinngebung "assembly, congregation" herleiten ließe. {vgl. auch Ges 225). Mit KNAUF wäre eine Namengebung "Versammlungsstätte" o.ä. angesichts der politischen Funktion des Ortes·:bzw. des von diesem kontrollierten Territoriums wohl verständlich. Vgl. dazu u.a. W. HELCK, Die Beziehungen Ägyptens zu Vorderasien im 3. und 2. Jahrtausend v. Chr. {Ägyptologische Abhandlungen 5), 2.A., Wiesbaden 1971, 133. Anders REDFORD (1982) 63 mit n.97, der fÜr eine Identifizierung des Belegs der Palästinaliste mit dem moabitischen Kerak votieren möchte, was aber bereits aus Gründen der Phonetik auf Schwierigkeiten stößt. Vgl. HELCK (1911) · 127f, der mit einem "Vorstoss auf das Gebiet jenseits des.Jordans" rechnet, der "durch Rückkehr auf das Westufer beendet wurde". Vgl. REDFORD {1982} 73, der "a known and travelled north-south route leading from Damascus to points far to the south" voraussetzt.und die Stationenfolge des Itinerars in einem "conspectus of conclusions" zu den Toponymen I,89-101 zu .erfassen sucht {74). Die Vorschläge REDFORDs bedürfen im einzelnen einer ausführlichenDiskussion, die an dieser Stelle nicht erfolgen kann.
Die Überlegungen EDELs zur geographischen Orientierung der Liste CN insgesamt knüpfen an seinen Vorschlag an, den Namen li. 14 mit "Mudue im Kö-
NORDPALASTINISCHE ORTSNAMEN UNTER AMENOPHIS
nigtum von Alalah am Unterlauf des Orontes" gleichzusetzen un:i damit auch
III~*
ein von Ägypten nicht kontrolliertes Herrschaftsgebiet einbezogen sein zu 5 lassen . Wegen "des schlechten Erhaltungszustandes der Liste" ließe "sich sonst nur feststellen, daß sie Namen aus Palästina und Syrien enthält". Dagegen will HELCK mit der Möglichkeit rechnen, daß die "Ortschaften auf der
Die nachfolgenden Beobachtungen wollen sich auf einen fragmentarisch
linken Seite der Basis" "auf der Linie von der Litani-Quelle bis zum Hula6
erhaltenen Listenbestand konzentrieren, der zu den Ortsnamenlisten aus
see gelegen haben" • R. GIVEON möchte sich dafür verwenden, daß die "liste,
den Totentempel Amenophis' III. in Kan el... Heitan (Theben-West) zählt un:i
pour autant qu' on puisse identifier les nans qui la canposent, semble se
:im Rahnen der Gesamtbearbeitung der Listen durch E. EDEL eine karnnentier-
referer
1
a la Palestine du Nord,
region de Dothan"?, da ihm offenbar an ei-
te Publikation erfahren hat. Es handelt sich l.IDl die Liste CN , die in ih-
ner Gleichsetzung des Namens li. 13 mit den biblischen Dothan gelegen ist.
ren rechtsläufigen Teil noch vier Toponyme zu erkennen gibt, während der
Ein Urteil über den Beziehungsral.IDl der Liste darf jedoch weder van Inter-
linksläufige Teil imnerhin noch sechs Namenbildungen vorweisen kann. Von den beiden Reihungen soll die letztgenannte Fonnation :im Vordergrund un-
esse an einer regionalen Konzentration noch von einer eklektischen Gewich8 tung der Namenfolge ·bestirrrot sein • Unsere Behandlung der Toponyme folgt
seres Interesses stehen, da die rechtsläufige Reihe mit den Toponymen Ar-
der von EDEL eingeführten Zählung (vgl. auch Taf. 1J ).
wad (?), Amnija, Irqata und Byblos (!) von uns bereits in einer eigenen
2
Untersuchung behandelt worden ist • Dan angehenden Teil haben sich nach
.
li. 10 h3-w-pi-s3
3
der Erstbearbeitung durch EDEL vor allem noch W. HELCK und R. GIVEON ge4
widmet , freilich ohne gerade im Blick auf das Problem der Identifikationen über die Ergebnisse EDELs wesentlich hinauszukarrnen. Die Stellungnah-
men, die sich auf Einzeleintragungen der Liste beziehen, können im Einzelkarmentar naniniert werden.
i..'TI klaren Gegensatz :zUm rechtsläufigen Bestand (vgl. Taf.
14 unten; Taf.
.
hps)
(vgl. Taf. 13 oben)
EDEL fragt an, ob der bisher unbelegte Name unklarer Bedeutung "etymologisch zu ~nn "durchsuchen" gehörig" sei 9 • Ein Toponym von dieser Bedeu-
tung herzuleiten, erscheint etwas problematisch. Der graphische un:i lautliche Bestand erlaubt aber auch eine Verbirrlung mit den vieldiskutierten Nanen
Leider sind van linksläufigen Teil der Liste CN (vgl. Taf. 1 2 oben) -
(=
.,0nn, '$"1'
akk. hupsu, ugar. hb/pt, wanit Angehörige einer Unterschicht .., " -
geneint sind, "in die mandann geriet, wenn man als Sklave freigelassen 10 . h ]ungerer ... wurde " • E'm l't 1 erar1sc Sprachgebrauch kann gegenüber dieser
i 4 unten) - auf_den ,ersten Blick ka'UIU gut,bekannte::Namen erhalten. geblie-
relativ frühen SinngeJ:.ung (vgl. Ex 21 ,2-6) eine eher positive Konnotation
ben, ein Befun:i, der auch nicht durch einschlägige Eintragungen auf der
vennitteln, wenn etwa IJ.opsl :im Sinne von "Freigelassener" o.ä. verstanden
Rückseite des Sockels wettgemacht werden konnte, ol:N.:öhl hier gegenüber der
wird (vgl. etwa Ex 21,26.27 u.a.). So sirrl auch :v6n {:lpsy aus gebildete zu-
rechtsläufigen Reihe irtmerhin die Namensovale - freilich ohne jemals mit
samnensetzungen wie bet haiJ.opslt (2Kön 15,5) sanantisch positiv besetzt,
Eingravierungen versehen zu sein -mit den Gefangenendarstellungen bewahrt worden sind (vgl. Taf. 1 4 oben) • Eine topographische Fixierung tirrl
zumal hier an ein "Haus des Befreitseins von Amtspflichten= königlicher 11 RuhesitZ'' gedacht werden könnte • Doch auch diese von uns eingebrachte
Gesamtbeurteilung der Liste ist jedoch von hinreichend gesicherten Ein-
Assoziation hat gegen sich, daß es anscheinend keinen Ortsnamenbeleg gibt,
zelidentifikationen abhängig.
der nur aus den Grun:lwort {lps besteht, wenn man nicht unseren Namen als
* 1 2 4
58
Erweiterte Fassung eines in BN 45 ( 1988) 51-61 erschienenen :Dei tragE;. Vgl. E. EDEL (1966) 23-26; Taf. II. VgL M: GÖ:(ZG (1987) 45f. 3 Vg1. EDEL_ (1966) 25f. Vgl. W. HELCK (1971) 261; R. GIVEON (1971) 22f.
5 7
ß 11
EDEL (1966) 26. 6 HELCK (1971) 261. GIVEON (1971) 23. 8 Vgl. dazu auch GÖRG (1979) 152ff. EDEL (1966) 26. 10 N. LOHFINK (1982) 126. LOHFINK (1982) 126; vgl. auch ugar. bt bP~t (dazu u.a. LOHFINK 125f).
59
its very heart" gehandelt habe
17
• Auch wenn man der Möglichkeit eines Wech18 sels p/b in der Transkriptionspraxis nicht allzu skeptisch gegenübersteht ,
klasse
auch für ein. Terrttoriurn , de.ren sernax1tische
e:rneut zu
LLL~~"'u
sein
aufgefallen
stehe hier et-wa beirn nächsten
; ur1s aber schon früher wegen ihrer
karmen die beiden Toponyme doch wohl wegen ihrer politischen Distanz kaum für eine Identifikation mit unserem J;ps in Frage. Währerrl ljbs als wohl un-
uui'-'1--'=;..!..
2 ~ .Möglicherweise läßt sich hier auch auf einen
bedeuterrle Ortschaft in der Nachbarschaft von Ugarit keiner Zitation in
.
der Amenophisliste gewürdigt sein wird, Wäre .ein kleinasiatisches Habisse
scheinbar ausschließlichen Territorialbegriff in der großen '"Palästinaliste""
bei aller Beziehung zu Ugarit für einen "Listenplatz" zu wenig profiliert,
Tuthmosis' III. verweisen, nämlich auf das zweimal belegte c pr mit den dif-
wenn man nicht doch bei einer weiterhin diskutablen Ansetzung im Bereich
ferenziererrlen Attributen wr (I,53) bzw. srj (I,54), \\Otli.t nicht unbedingt
der südlichen Nachbarregionen und Handelspartnern Ugarits verbleiben wi11
nur eine "große" bzw. "kleine" Erhebung in der Landschaft geneint sein sollte13 , was reichlich unspezifisch wäre, sondern vielleicht doch eher eine Be-
Eine Gleichsetzung dieses Habisse mit Hagbisse/Hagmisse wird ebensowenig w
zeichnung für eine größere bzw. kleinere territoriale Einheit gegeben sein
den ägyptischen Qbs, für welches Toponym die viel plausiblere Verbindung 20 mit den kleinasiatischen Ki~puwa durch EDEL vorliegt , wenn ich auch hier
könnte, deren Bev..ohnerschaft (in erster Linie?) aus cpr-Leuten bestünde, d.h. aus jener keilschriftlich als J;;apjbiru (SA.GAZ) ausgewiesenen Bevölkerungs- h h'1er um e1ne . "uml'l gruppemit einen niErlrigen Sozialstatus14 • Wenn es s1c ra
19
~
V
aufrechterhalten werden können, wie eine Identifikation des Ortsnamens mit
nicht ausschließen. möchte, daß man.- ohne zu ·einer durchaus rröglichen Meta-
che Konzentration von cpr-Siedlungsstätten oder Aufenthaltsorten unterschied-
thesis in der Wie:iergabe Zuflucht nehmen zu müssen ..., das nordrnesopotamische 21 KipNu 1 Kiptuna heranziehen darf. Unter Al:Mägung des Für und Wider sollte
licher Ausdehnung handelte, wäre auch im Blick auf unseren Namen J:ps an eine
es vorerst erlaubt sein, unseren Namen
(insbesondere) für die Bevölkerungsklasse der J:psj reservierte Lokalität zu
namen und .Bevölkerungsbezeichnung anzusehen und anscheinend ebenfalls ambi-
denken.
valenten Namen wie S3sw und cpr zur Seite zu stellen. Eine geographische
Der altorientalische Namenbestand kann einstweilen anscheinend nur mit
zwei Namenbildungen aufwarten, die eventuell für eine Gleichsetzung in die
li. 10 als eine Misehung aus Orts-
Orientierung wäre freilich damit noch nicht erzielt, sollte nicht auch der folgende Name unserer Reihe einschlägige Hinweise geben.
engere Wahl kcmnen könnten. Es handelt sich um Toponyme aus dem ugaritischen Ortsnamenarsenal, einmal um das syllabisch geschriebene Ija-bi-is-se, dann um
~
li. 11
c3 -JJ-n ·· s"3' -sw
(-:c. ~"3') ]n s. sw
=
(vgl. Taf. 13 oben)
das alphabetisch überlieferte Hb~, deren Identität seinerzeit von H. KIENGEL vertreten worden ist15 • Gegen die Beziehung beider Namen auf die gle.i.che Ort-
Unsere Kollation der Namensschreibung hat ergeben, daß die von G. HAENY 22 starrmerrle Nachzeichnung in der Publikation EDELs bis auf eine vielleicht
schaft hat gleichwohl M.C. ASTDUR Stellung bezogen, indem er den erstgenann-
nicht ganz unbedeutende Kleinigkeit korrekt ist. Unterhalb des auslautenden
ten Namen "perhaps" mit dem ägyptischen Qbs als einem hethitischen Bündnis-
wdes
partner in der Qadesch-Schlacht verbinden und ebenfalls "perhaps" als "a
OVals zu erkennen, das hier die Funktion eines geographischen Determinativs
variant of the well-knc:wn Hagbisse/Hagmisse in northeast Anatolia" betrach., ... ten möchte16 • Dagegen könne das nur einmal belegte Ifbs "never have servErl as
zu s3sw haben wird uni damit auch dieses Element als Bezeichnung einer mit
zweiten Namensbestandteils
S3;w
sind m.E. noch Platz und Spuren eines
mit den "modern hamlet Habis in the foothills of the Bargylus range, south
einer bestirrmten Bevölkerung ~hnten Region ausweist (vgl. die Nachzeich23 nung Abb. 1) • Mit diesen Befund sollte man statt der von EDEL gegebenen 24 Namensdeutung "Quelle der Nanaden" eher "Quelle der Schasu-Region" o.ä.
of the road Latakia-Slenfeh" , wobei es sich nur um "a modest settlenent in
übersetzen, um damit wie:ierum eine zwar ortsbezogene, aber doch unter Ein-
12 14 15
17 19 ?1
the capital of a subkingdan": es sei vielmehr erlaubt, es zu identifizieren
60
Vgl. u.a. GÖRG (1976) 426f. 13 Vgl. u.a. HELCK (1971) 131. zu_ dieser Deutung vgl. auch die Beobachtungen von J. BOTTERO (1975) 21. Vgl. H. KLENGEL (1969) 419. 16 M.C. ASTOUR (1980) 107.
ASTOUR (1980) 107. 18 Vgl. auch EDEL (1966) 13. Hierzu vgl. KLENGEL (1969) 404.20 Vgl. EDEL (1983) 92-94. Dazu K. KESSLER (1980) 170fi Kh. NASHEF (1982)
61
•
li. 12 " Die licht zwar die geographische Perspektive des Nam~ns ~3sw, ist aber auf der anderen Seite nicht geeignet 1 die These D. IORI'ONs zu Bezeichnung ethnicon"
25
11
begrÜnd~n ~
'WOnach die
as a geographical term i_n Dyn. XVIII is not derived fran an
s3-k3-r' (= skr)
Von EDEL seinerzeit als "völlig neuer Name" unklarer Bedeutung präsentiert3\ h.at· das Toponym zwischenzeitlich zu allerlei Spekulationen Anlaß gegeben, ohne daß es zu einer befriedigenden Lösung der Identifikationsfrage gek.cm:nen wäre. Während HELCK der Namenszitation "sa-ka-ra" lediglich 32 ein "unbest:i.rrmt" hinzufügt , möChte G:rv:EX)N eine Rückführung der Namens-
•
V " Das Vorkanmen der Bezeichnung c jn s3sw unter d er emend'1ert en F assung c n 26 §Jsw bereits in der Palästinaliste Tuthmosis' III. zeigt deutlich genug
an, daß wir es mit einem Orientierungspmkt zu tun haben, der schon über eine stabile Tradition verfügt. Eine lokale Identifikation bereitet dennoch 27 Probleme, wenn man etwa an die Vorschläge GIVEONs (Südpalästina) oder M. 28 WEIPPERI's (libanesische Biqäc) denkt. Trotzdem muß der sonstigen Belege
fenn auf das hebr. Nanen ""'iUO, enceinte" vertreten und dafür auf die Wen33 dung sgr n "Ekw "enceinte de Tjek.ou" in Pap. Anastasi V, 19,7 verweisen • Außerdem will er eine Verbindung zu einer Namensfenn -sgrr herstellen, die 34 in der Liste XXII( Zählung nach SIMJNS) unter Rainses II. belegt sein so11 • Der letztgenannte Gleichsetzungsversuch ist allerdings mit der plausiblen
35 DeUtung der Namensschreibung Sgrrh (XXiiT,9) als "Sag(r)urahhi" durch EDEL V
~-
für den Namen sJsw in der 18. Dyn. wegen wohl in erster Linie an eine nord-
obl;;olet geworden, so daß auch GIVOONs Meinung, das auslautende !; sei auf
palästinische Präsenz der Region und Bevölkerungsgruppe sJsw gedacht werden,
eine ngraphie fautive au lieu de 0
die allem Anschein nach zu Beginn der 18. Dyn. noch über keinen zweiten Auf-
37 rückzuführen36, nicht mehr gestützt werden kann. Ein eigener vorschlag
enthaltsbereich im Süc1en Palästinas, wie dieser sich vor allem in der 19. Dyn. herausgebildet haben wird, verfügen konnte,
dieser Richtung nicht auszuschließen sein werden
wenn auch Bestrebungen in 29
. Es ist allenfalls damit
zu rechnen, daß sJsw-Verbände aus dem nordpalästinischen Raum im Verlauf
lief seinerzeit darauf hinaus, den Namen skr der Schreibung tkr in der 38 "Syrienliste" Tuthmosis' III. (r-,136) zur Seite zu stellen~ welcher Name freilich von A. JIRKU versuchsweise mit dem "Volk der !]
der fortgeschrittenen 18. Dyn. den Weg nach Südostpalästina fanden, wo sie dann - vielleicht unter den gleichen Sippennamen - zu den den Ägyptern bedrohlich erscheinenden Konzentrationen bzw. den ökonanischen Interessen der Ägypter als Konkurrenz begegnenden Formationen angewachsen sein könnten
30
•
, detenninatif de mur, enceinte" zu-
Die Beziehung unseres Namens auf die '!:,kr sollte zumindest einer kurzen Betrachtung wert sein. Die Gegenargumentation mit der differierenden Anlautschreil:ung sollte nicht allzuviel wiegen, da :i.rrmerhin gerade bei der Wiedergabe jenes Namens, den man mit EDEL mit der Bezeichnung des "Seevolks" 40 der "Sikeloi" gleichstellen sollte , im Keilschriftbereich ein Zischlaut geschrieben wird, der wiederum nur durch Annahme einer assyrisierenden . Graphie zu einem mit dem ägypt. "E}_-Zeiehen kanpatiblen Sibilanten (si ) 17 41 umfunktioniert werden kann • Mit den keilschriftliehen Belegen der Stadt Sikila (kur.urusi-ki-la) bzw. der von dort starrmenden Sikeloi (kur.uru sie! )t. -1 a-~u-u . , ) 42 l,'' . h e1ne . .. t.lSCh e w.1 edergabe !-'k.r b zw. !-'k.rJ.4 3 ~~-ka~ hOnnt e SlC agyp leichter vertragen, wenn der zugrundeliegende Sibilant eine phonetische Zwischenstellung einnälme, die etwa der Position des ugaritischen
Abb. 1
22 24 26
62
Vgl. EDEL (1966) Taf. II. 23 von D. MORSCH, München. EDEL (1966) 25. 25 D. LORTON (1971/72) 148f. Vgl .. dazu.A.F. RAINEY (1970) 91; M. WEIPPERT (1970) 263-265.
27 29 30 31 33 B5
!: nahe-
Vgl. GIVEON (1971) 24. 28 Vgl. WEIPPERT (1974) 273. Vgl. dazu auch unsere weniger zurückhaltende Position (1976) 428. Vgl. dazu u. a. auch unsere :vöriäufigen:· Bemerkungem (1979) 202. EDEL (1966) 25. 32 HELCK (1971) 261. GIVEON (1971) 23. 34 Vgl. GIVEON (1971) 23.89. EDEL (1975) 55f; vgl. auch GÖRG (1976) 247 (= Sagurru).
63
sollte. Zugunsten dieser These läßt sich möglicherweise der immer noch
~
strittene St.armnesname "l.:JVW" (Issachar) heranziehen, dessen Etymologie noch ... 11'. Tkr-Namens
einen älteren S-tatus der Belege bereits den Wandel zum Zischlaut
rend die Ausdruck
nach Meinung der jüngst erschienenen Neubearbeitung des GESENIUS (51 mit ?)
brächten~
s
zum
über die Annahme einer Kanbination aus den naninalen Elanenten 'y~ und skr 48 zu bestimmen ist • Gerade am Beispiel dieses Starrmesnamens und der ilm un-
Es versteht sich hiernach aber von se1bst, daß es für
diese A.nnahme noch an überzeugenden Kriterien mangelL
terleg-ten Bedeutung "Lohnarbeiter, Tagelöhner" ist auch eine evolutive Genese eines Teils der späteren Größe "Israel" dem::>nstriert worden, indem in
Einer Verbindung des Seevolknamens der Sikeloi mit dem hier angehenden Toponym CN li. 12 steht phonetisch nur dann nichts im Wege, -wenn man unterstellt, daß der frarrle Anlaut nicht nur mit der Gruppe mit einfachem
s
bzw. mit der Gruppe
s3
~3 ,
der Geschichte des Starrmes eine Funktionsveränderung von nanadischer Existenz zu einem Dienstverhältnis im :Gegenüber Z:ur Stadtstaatenaristokratie · 49 beobachtet werden konnte • Für diesen Vorgang, der als sal.cher u. a. auch
sondern auch
wiErlergeg-eben werden konnte. Daß
der Ägypter eine ihm nicht geläufige Lautgestalt mit benachbarten Phone-
schon in den Amarnabriefen bezeugt zu sein scheint (vgl. FA 365,25f) 50 , ist
men darstellen konnte, muß hier nicht eigens danonstriert werden.
der Issachar-Spruch des Jakobsseg-ens Gen 49, 14f bezeichnend, dessen sp5ttische Tendenz in einer positiven Wertung des gleichen Stanmes innerhalb des
Die Einwände geg-en eine derartige Beziehung werden daher -wohl eher aus
sog. :M:)seseg-ens (Dtn 33, 18f) eine Kontrastierung erfährt, die es wahrschein-
der Richtung der historischen Geographie kcmnen, wenn es auch gilt, daß einige der späteren Seevölkernamen bereits in der 18. Dyn. bezeugt sind
45
.
Daß die Sikeloi sowohl unter Tuthmosis III. wie auch unter Amenophis III. gerade in dem Raum belegt sein sollen, auf den sie später als Teilnehmer der Seevölkerinfiltration in der Levante unter Rainses III. bzw. als dani46 nante Bevölkerungsschicht (vgl. etwa die Wen-Arnun - Erzählung) bezogen werden, ist doch kaum wahrscheinlich. So wird man im Blick auf die Verhältnisse in der 18. Dyn. doch -wohl weiterhin mit den Sikeloi als Invasoren aus dem "südlichen Ägäisraum" zu rechnen haben, die um 1200 v.Chr. den 47 Bewohnern der Levanteküste zu schaffen machen . Es wird sich daher empfehlen, noch nach einer anderen Identifikations-
lich machen kann, daß die Issachariten zu "Proselyten des Jahweglaubens" 51 geworden sein könnten . Ob man allerdings soweit gehen kann zu meiilen, der Name Issachar sei "ebensowenig issacharitl.sch wie. der Spruch" (des Jakobs52 segens) , erscheint mir nicht ganz so selbstverständlich. SOllte es nicht auch möglich sein, daß sich der Name Issachar zwar als
'is
sakar
verstehen
läßt, auch im Sinne von "Lohnarbeiter" o.ä., aber doch so, daß zunächst an eine Herkunft aus· -cxler eine Zuordnung zu einer geographi_schen Konzentration dieser Bevölkerungsgruppe mit einer qualifizierten- Dienstfunktion zu denken wäre, wie etwa im Falle der grabungstechnisch bewanderten Arbeiter aus Quft (dem antiken Koptos), der sog. Quftis, die jeder Ägyptologe
,.
kennt~
Uber die-
sen Vergleich hinaus könnte der Ortsname Skr auch in seiner Sanantik gerade
möcglichkeit Ausschau zu halten. Wenn es im Blick auf die vorangehenden
der Tätigkeit der Bewohner des Ortes entsprochen haben, so daß man auch der
Namen der Liste möglich erschienen ist, daß sie eine Art soziographische
Notwendigkeit entginge, für den Ortsnamen eine anderslautende Etymologie zu
Lokalbezeichnungen beinh:üten, könnte diese Hypothese vielleicht auch auf
suchen. Das Toponym stünde dann auf einer ähnlichen Ebene wie die Bezeich-
~kr ausgedehnt werden, wenn sich eine passende
nungen 1Jps,
Man
" Etymologie
benennen läßt.
könnte hier an das hebr. Nanen '1.:JV "Lohn (des Lohnarbeiters) " (GesB
786b) denken und eine (im AT nicht beleg-te) Nisbebildung skrj "Lohnarbei-
64
GIVEON (1971) 89; vgl. dazu auch EDEL (1975) 56. 38 Vgl. J. SIMONS (1937) 113.119. Vgl. GÖRG (1976) 247. 40 Vgl. EDEL (1984) 7f. A. JIRKU (1937) 19, Anm.3. 42 Vgl. dazu G.A. LEHMANN (1985) 33. Vgl. dazu EDEL (1984) 8. 44 Dazu S.Z. HARRIS (1939) 41 u.a. Vgl. dazu EDEL (1984) 8. Vgl. u.a. P.W. HAIDER (1988) 47ff mit weiteren Literaturhinweisen.
0
pr, soweit hierfur auch im oben bezeichneten Sinn ei-:-
ne ambivalente Sinngebung ·beansprucht werden darf. Sollte in unserer Liste ein weiterer Beleg dieser sozio-geographischen Namenklasse belegt sein?
ter" ansetzen, die wie:lerum eine bestimmte Bevölkerungsschicht darstellen 36 37 39 41 43 45
s3sw und
Einer immerhin denkbaren Beziehung· unserer Namensfenn auf die späteren Issachariten mag man natürlich die geographische Zuordnung des Stanmesge46 47 48 ~9
Vgl. G.A. Vgl. Vgl.
hierzu u.a. HELCK (1971) 234. LEHMANN (1985) 35; vgl. auch HAIDER (1988) 74f.225-227. dazu. u. a. auch C. HOUTMAN (1986) 91 • dazu zuletzt H. DONNER (1984) 139.
65
ten,
hängigkeit über zeitweilige Dienstverpflichtungen in ein kontinuierliches
Issach.ar
darni
in der Bucht von Be-L'Jschean und viel~· 53 leicht auch der Ebene von Megiddo begeben hat'" . Dennoch ist es noch keine
Lohnarbeitsverhältnis übergegangen sein. Der Unterschied zum Schicksal Is-
ausgenachte Sache v daß der Stanm seit
sen der Ägypter .Widerstand entgegengesetzt haben, was ihnen wiederum eine
von den
in dieser Region existiert habe
sachars bestünd.e freilich darin, daß die Seiriten den ökonanischen Interes-
unCl den Schritt in die soziale Dependenz nur in.nerhalb seines originären
Strafsanktion in Gestalt pharaonischer Expeditionen und Deportationen (wie
Aufenthaltsbereichs hätte vollziehen können, zumal in der Überlieferung ei-
auf der nördlichen Außenwand des großen Säulensaales im Amuntempel von Kar57 nak dargestellt ) eingetragen haben wird. Ob die Seiriten ihrerseits von
gens Signale für eine nomadische Existenz Issachars gegeben zu sein 54
schei~
einer Migration in das Territorium gelangt sein, in dem sie ihre Selbstän-
Haus aus mit den SJsw-Verbänden Nordpalästinas zu tun haben, eventuell gar 5 selbst aus dieser Region starrmen ß, kann gegenwärtig noch nicht mit brauch-
digkeit aufgegeben haben, um schließlich dem Verband. "Israel" über Assozi-
baren Argrnnenten entschieden werden, so daß auch. dahingesteilt bleiben muß,
ationen mit benachbarten und ebenfalls nicht der kanaanäischen Herrschafts-
ob die Seiriten auf einschlägige Erfahrungen der Issachariten zurückgreifen
schicht zugehörigen Bevölkerungselanenten beizutreten, w::>bei der Weg auch
konnten.
nen
• Die Issachari ten könnten also auch aus einer anderen Gegend im Zuge
über eine gemeinsame Kultorientierung (vgl. die "Kultganeinschaft" mit dem Stamn Sebulon55 ) geflirrt haben kann. Die Ursprungsregion der gerade nicht
lästina in den Bereich des galiläischen Kontrollgebietes kanaanäischer Stadt-
aus dem urbanen Bereich stamnenden Issachariten sollte in dem nordpalästi-
staaten kann vielleicht noch mit einem weiteren ·Migrationsgeschehen zusam-
nischen Aufenthaltsbereich der sJsw-Leute gesucht werden dürfen, ohne daß
mengestellt werden, das sich ebenfalls von der nordpalästinischen sJJw-Re-
der ihnen w::>hl von Haus aus eigene Trend zur freiwilligen Übernahme von
gion zur Nachbarschaft von Bet-Schean vollzogen haben wird. zu denken wäre
Dienstverhältnissen als Merkmal einer SJsw-Existenz überhaupt gelten müßte.
hier an die Bewegung des Rhm/n-Starrmes, der w::>hl im Zusanmenhang einer Vor-
Das Gebiet in und um Skr wäre so als eine Art ursprünglicher Sanrnelpunkt von Nomaden aufzufassen, die sich von hier aus zu zunächst periodischen
geschichte der israelitischen Überlieferungsfigur des Abraham eine bestimmte 59 Rolle gespielt hat • Unter Beziehung auf den Namen des in den jüngeren Äch-
und zwanglos wiederholten Arbeitsverhältnissen verdingt haben werden, urn
tungstexten erwähnten Fürsten .Jbwrhnj von smtPnw (E 55) 60 kann auf eine~
diesen Status relativer Abhängigkeit aber mit zunehrnerrler Orientierung zu den südlicher gelegenen Kanaanäerstädten hin und der damit verbundenen Prä-
heimatung eines Abraham als "Vater des Rhn-Stamnes" in einem durch den Ortsnamen smwcnw = (hebr.) simcÖn fixierten Raurn geschlossen werden 61 • Eben die-
senzverpflichtung allmählich in den Zustand der versklavung hinüberführen
ses simc;;n erscheint aber allem Anschein nach auch in der hier angehenden
zu lassen.
Liste CN (li.15), so daß sich die Annahme einer Nachbarschaft zum Kontroll-
Daß solche Erwägungen zur Veränderung einer sozialen Schichtung in der
Die mögliche Verschiebung der Konzentration der Issachariten von Nordpa-
bereich der S3sw nahelegt. Die Rhn-Leute begegnen dann aber wieder unter dan
vorisraelitischen Bevölkerungsstruktur nicht reine Spekulation sind, kann
leicht modifizierten Namen Rhm in der sog. Kleinen Steleninschrift Sethos' I. ,
das Beispiel einer anderen sJS'w-Fonnation zeigen, nämlich das der "Seiriten", d.h. der Bewohner des Stamnesterritoriurns Seir im edanitischen Berg-
die von einen Vorgehen von cprw-Leuten gegen die "Asiaten" von Rhm berichtet 62 (Z.10f) • Mit diesem Sethosdokument werden wir in den Raum von Bet-Schean
land, die allem Anschein nach als Hilfsarbeiter in den Dienst des ägypti-
geführt, der als besondere Interessenssphäre der Ägypter angesprochen werden
scherseits kontrollierten Kupferbergbaus getreten sind, urn w::>hl auch zu
muß.
unverzichtbaren Facharbeitern zu avancieren und so in räumliche Distanz zu ihren originären Wohngebieten zu geraten 50 52 54 S6
66
56
• Auch hier kann primäre UnalY-
Vgl. A. RAINEY (19 ) 26. 51 DONNER (1984) 139. DONNER (1984) 139. 53 DONNER (1984) 139. Vgl. dazu DONNER 139 mit Anm.40.55 Vgl. dazu DONNER 140. Vgl. dazu bereits GÖRG (1982) 15-21.
Es ist selbstverständlich, daß den vorstehenden Erwägungen zur Differenzierung der Bevölkerungsstruktur Nordpalästinas jener vorbehalt entgegengebracht werden muß, der sich aus der bescheidenen Quellenlage ergibt. 57 59 61
Vgl. GIVEON (1971) Pl. V. Dazu .GÖRG (1988) 11-14. Vgl. GÖRG ( 1988) 13f.
58 60 62
Vgl. M.C. ASTOUR (1979) 22f. Vgl. G. POSENER (1940) 91. Vgl. KRI I 16,8-9.
67
Wie bereits EDEL
hat;
wie in der Palästina-Liste Tuthrnosis
hier offenbar 1
gleiche Name vor,
IIL unter I,9 (tw-ty-n3)
63 1
nur mit
dEm Unterschied, daß unsere Schreibung "den aus der Kontraktion des Diph64 thongs aj hervorgegangenen Vokal e" anzuzeigen scheint . Wenn es sich 1lffi mehr als bloße Namensgleichheit handeln soll, wird man freilich ka1lffi mit
65
reklamieren gestattet. Man wird freilich auch damit rechnen dürfen, daß die nach dem archäologischen Befund schon in der FB-Zeit besiedelte Ortslage70 den Namen Dothan im Sinne einer strategisch bedeutsamen Festung bereits vor dem Dat.mn des Auftretens von 1 protoisraelitischen 1 Starrmesverbänden im Einzugsbreich getragen hat, muß aber dann die voneinander unabhängige Existenz zweier Ortslagen namens Dothan/Dothain71 in Kauf nehmen. Ob sich mit den
gEmeint sehen dürfen, da 66 der Kontext der Tuthmosisliste nach Nordpalästina und Syrien führt . Für
biblischen Traditionen zur Verbindung Dothans mit Ruhen und der Bezeichnung
eine nördliche Lokalisierung unseres dtn spricht auch die Vergesellschaf-
m:>sidischen ttyn mit dem To:ponyrn r '-b3-n3
EDEL das "südlich von Taanach gelegene Dotajin"
Datans als Rubenit einerseits oder gar mit der Vergesellschaftung des tuth-
tung mit dem Toponyrn li. 11, das ja ebenfalls in der Nachbarschaft des Be67 leges in der Palästina-Liste nachweisbar ist (!,5) • Damit erübrigen sich
(I, 10), das in der Regel mit dem Amarnanamen La-ba-na (EA 53/54) identifiziert wird72 , von seiner Graphie her aber eine Verknüpfung mit dem Namen Ruben nicht ausschließt73 ,
auch die Spekulationen über eine venneintliche Analogie zur Zusarrmengehö-
irgerrlein plausibler Zusarrmenhang zur Rekonstruktion weiterer Prozesse oder
rigkeit beider Ortslagen in der biblischen Josefsgeschichte, wie sie GIVEON
auch nur zur Bestätigung der vermuteten 'Nord-Süd-Bewegung herstellen läßt,
im Blick auf die "citerne qui est au desert" in der Region Dothan (Gen 37,
muß einstweilen völlig offenbleiben.
22) geäußert hat
68
. Wenn das Toponym li. 13 auch in Nordpalästina bzw. im
'libanesischen' Raum gesucht werden muß, fragt es sich gleich'WOhl, weshalb
li. 14
mw-t! (= mt)
(= rbn)
(vgl. Taf. 13 unten)
Die Schreibung mit der hier gegebenen Transliteration weist aufs erste
das südlich der Jesreelebene gelegene Dothan der Bibel (tell dÖtän} ganz zufällig den gleichen Namen tragen sollte wie ein weiter nordwärts anzuset-
nicht auf einen bekannten Namen, werm man nicht mit EDEL das in der Syrien-
zerrler Ort. Das Problem ge.winnt an Gewicht, wenn man sich daran erinnert, Isrnaeliterkarawane von Gilead nach Ägypten darstellt. Das biblische Dothan
Liste Tuthmosis' III. belegte Toponyrn m;.;,.w-tj-jj (= mtj) (!,218) zu Rate 74 zieht • Die Gleichsetzung führt zu einer Verbindung mit "Mudue im Königt.mn 75 von AlalatJ. am Unterlauf des Orontes" ; wanit eine relativ weit im Norden
wird damit auch in enger Verbindung mit dem Raum von Bet-Schean gesehen wer-
gelegene Stadt anvisiert wäre. Es fragt sich aber, ob man nicht nach einer
den müssen, um so u.a. auch wenigstens in die Nachbarschaft des Kontroll69 gebiets der Issachariten zu geraten .
südsyrischen (libanesischen) Ortschaft Ausschau halten sollte, um dem Kon-
daß das biblische Dothan nach Gen 37 ,25.27f eine Station auf dem Wege einer
'
text der Liste besser zu entsprechen. EDEL möchte neben der zitierten Graphie der Syrien-Liste auch noch eine Fragmentschreibung von einer Namens-
Es sollte daher nicht ausgeschlossen werden, daß das biblische Dothan seinen Namen von jenem originären Dothan hat, das in dem Bereich des Territoriums der nördlichen S3;w-Verbände anzusetzen wäre, und die Namengebung
liste auf der ränischen Kaimauer von Elephantine (vgl. unsere Taf.
a)
bei-
ziehen, um auf diese Weise insgesamt eine dreifache Variantschreibung für den gleichen Namen erkennen zu "WOllen:
eben der Bevölkerungsgruppe verdankt, die eine Verlegung ihres Aufenthalts-
bereichs in den Raum westlich von Bet-Schean vorgenarmen haben wird. Zur semantischen Deutung des Toponyms kann man vielleicht auf den PN DTN verweisen, der 'WOhl "Starker", "Kriegerischer"
(vgl. keilsehr. datnu AHW 165)
Liste !,218
bedeutet, mithin auch den Aspekt der Wehrhaftigkeit für den Ortsnamen zu
Kaihlauerliste
~
li.14
Die Schreibung der Kaimauerliste, deren Ergänzung nach EDEL "gerade den ver63 65 67 69
68
SIMONS (1937) 111. 64 EDEL (1966) 25. EDEL (1966) 26. 66 Vgl. auch WEIPPERT (1970) 261. Vgl. WEIPPERT (1970) 260ff. 68 GIVEON (1971) 23f. Zur Rolle Dothans als Karawanenstation vgl. auch GIVEON (1971) 24.
70 71 72
74
Vgl. u.a. di.e bibliographischen Hinweise bei GIVEON (1971) 23. Zu den hehr. Variantschreibungen des Toponyms vgl. u.a. HAL 225. Vgl.. u.a. ASTOUR (1979) 23. 73 Zur' für ru vgl. EDEL (1966) 84. Vgl. EDEL (1966) 25. 75 EDEL (1966) 26.
69
Dabei muß dem Umstand., daß auch die Varianten von I, 18 mit Gruppen zur Be-
urn
noch näher
, 4 hera:nzurUcke.YJ
~Es
tst~
beden.ker:c
zeichnungdes Labials m operieren, ohne daß dem Guttural c eigens entspro-
daf::'l zur Ergänzung des Namensbestandes in der Kaimauerliste neben weiteren
chen zu sein scheint, nicht allzuviel Gewicht beigemessen werden, da wir es
JV1ög·lichkei ten auch die Zeichenka:nbination [
entweder mit einer Haplographie des
] dienen kann, was wiedertmt
zu einer Iderltifikation des Namens mit Mitanni führt, ein LärJdername, der
bestens zu den
benachbar~cen
Lärldernamen der Liste passen würde, ohne daß
c
oder mit einer einfachen Konsonanten-
schreibung des m zu tun haben, die ein ursprüngliches und eigenständiges c isolieren ließe. Bei den Schreibungen des Namens I, 18 ist die durchgängige 84 Setzung des Wegedeterminativs auffällig • Vielleicht darf sie mit einer
man im Blick auf die Schreibung an dem wohl aus kalligraphischen Gründen 78 vorgezogenen n Anstoß nehmen müßte . Der Vergleich mit diesem Namen soll~
Auffassung der Ortslage als einer Karawanen- cder Expeditionsstation verbun-
te daher besser aus der Diskussion ausscheiden.
den werden. In diesem Fall sollte nicht mit einer befestigten Siedlung, son-
Wenn der Name I, 218 aus topographischen Gründen und der Elephantinename
dern- wie etwa im Anschluß an die Funktion des Ortes cyn s3sw- mit einer
herstellen läßt, sollte eine andere Identifikationsrröglichkeit diskutiert
bloßen Versorgungsanlage zu rechnen sein. Ob es bei der durchaus möglichen 85 An.setzung am tell es-semen nö. des T;IUle-Sees bleiben Imlß, sei angesichts
werden.
der noch weiter nördlich zu sucherrlen Nachbarorte unserer Liste einstweilen
EDEL hat die Gruppe ~ zunächst mit t ', später aber mit t3 wiedert ' l 79 gegeben , um zugleich aber deutlich hervorzuheben, daß wir nicht mit einer
dahingestellt; es scheint mir mittlerweile nicht ausgeschlossen, daß man
aus graphischen Erwägungen keine zwingende Parallelität zu unserem Namen
silbischen Interpretation mit genuinem Vokalismus zu rechnen haben. Setzen wir die Lesung t3 an, sollten wir - wieder im Anschluß an einige von EDEL benannte Analogien80 - auch die Möglichkeit einer archaisierenden Schreibung ins Auge fassen und den Namen mtr lesen dürfen. Diese Lesung könnte
man dann problemlos mit zwei gleichlautenden Belegschreibungen eines unter Rainses II. vorkarmenden Toponvms
den Amarnanamen sam-9una (EA 225,4), der vielleicht in der Bezeichnung des HUle-Sees als Samachonitis bei Josephus erhalten ist und phonetisch mit un~erem smcn zusarrmengestellt werden darf 86 , eher auf den tutlmosidischen Namen I,35 beziehen sollte, werm dieser ebenfalls mit einem ursprünglichen c ausgestattet wäre. Nach Ausweis der Palästinaliste steht dieser Name imnerhin in der Nachbarschaft u.a. von Hazor (I,32), dessen Fürst der Absender der Briefe EA 227 und 228 ist. Das iil .~ li.15 gemeinte smcn könnte demnach auch unabhängig von dem genannten Stadtstaat der Amarnazeit zu deuten sein
(KRI II 156,5 bzw. 176,8)
und so· eher mit einer noch weiter nördlich gelegenen Wegestation auf libane-
sischem Territorium verbund.e:h werden. verbinden, das wohl mit Recht im Bereich der libanesischen Beqac-Ebene gesucht wird und vielleicht mit "Imltarije, 17 km ostwärts el batrun" zu identifizieren ist81 . Von den in diesem Zusanmenhang auf lautlicher Ebene noch beiziehbaren hieroglyphischen Formen möchte ich demnach mit Rücksicht auf die Kontextlage keine weitere Schreibung zum Vergleich bemühen. li. 15 Den
s3-m-cw-n3 (= smcn)
(vgl. Taf. 13 unten)
82 Beobachtungen EDELs zu diesem Namen sei hier lediglich hinzugefügt,
daß zwar nicht mit einer Identität mit dem Namen I,35 der Palästina-Liste 83 Tuthmosis' III. , wohl aber mit I, 18 dieser Liste gerechnet werden sollte . 76 78 80 82 70
EDEL Vgl. Vgl. Vgl.
(1966) 25. dazu bereits S. EDEL (1966) 21. EDEL (1966) 25f.
77 79 81 83
Vgl. auch EDEL (1966) 80. Vgl. EDEL (1966) 25 mit 80. HELCK (1971) 211. Vgl. die 'Belege :Oei SIMONS (1937) 111.
So kanmt vielleicht doch zu Recht ein Zusanmenhang mit dem Starrmesnamen sJFN des Alten Testaments in den Blick karmen87 • Die Herklmft des Stamnes ist freilich noch weitgehend ungeklärt, so daß sich noch mancherlei Erwägungen zu seinen Ursprüngen anstellen lassen. Der mittelpalästinische Bezug (Sichan) Imlß ebensowenig originär sein wie die südkanaanäische Orientierung; vielleicht gehört auch dieser Starrm jenen s3sw-Verbänden von Haus aus an,. die einstinals in Nordpalästina operierten, um dann mit mehr oder weniger großem Erfolg eine Modifikation ihres Aufenthaltsbereichs zu betreiben. Es Imlß hier leider bei spekulativen Überlegungen sein Bewerrlen haben. 84 Vgl. 86 Vgl. 8~H1lgl. B•r':cloch
auch HELCK (1971) 129. 85 So u.a. HELCK (1971) 129. dazu auch EDEL (l966) 25; HELCK (1971) 261. auch die von GIVEON (1971) 23 angesetzte Namensgleichheit, die jenicht für weitere Assoziationen genutzt wird.
71
Literatur: ASTOUR, M.C.
eherweise auf der Ächtungstexten
88
geboten werden dürfen, vvenn man diese Namen_sgestalt 89 mit dan Sta:rrmesnamen in Verbindung bringt zugleich de.n beigefügten Für~ stennamen Jbrhnj mit der Vorgeschichte der biblischen Abrahamstraditionen soziiert
90
as~
• Dabei dürfte über die Berührungs:punkte der Namensdeutung Jbrhnj
(= "Vater des Rhn-Sta:rrmes" o.ä.) mit der ramessidischen Erwähnung einer Rhm-
Gruppe hinaus zu bed.enken sein, daß der Ächtungsname E 55 einerseits unmittelbar lin Anschluß an einen Ortsnamen der Schreibung c Jqtm (E 54) erscheiilt, der seinerseits mit dem Namen crq(t) unserer Liste CN (re.13) gleichzusetzen 91 sein wird ur:rl das nö. von Tripolis gelegene Irqata (EA 72,4 u.ö.) meint , andererseits aber auch von Namen gefolgt wird, von denen q3q3m (E 56) allem 92 Anschein nach ein am Orontes gelegenes Karkar betrifft und ~wsw (E 57) gewiß eine den NR-Zitaten voraufgehen::le Erwähnung des angestanmten Territori93 ums der sJsw darstellt , v;anit wir uns doch 'WOhl deutlich genug in einem Raum bewegen, der nach dem bisherigen Befund unserer Listenanalyse als ein Operationsgebiet instabiler und saninomadischer Bevölkerungselemente angesprochen werden kann. Nach diesem Durchgang durch die linksläufige Namenfolge der Liste CN ist eine gewisse Revision der von EDEL als "geographische Zusamnenfassung" gekennzeichneten These zur Orientierung der Liste am Platz. Der Bestand erfaßt 94 'WOhl kaum einen Bereich lin "Königtum von AlalalJ am Unterlauf des Orontes" , ebenscwenig eine "südlich von Taanach" gelegene Ortschaft. Auch ist zu bezweifeln, ob die Liste mit ihrer vennutlichen Konzentration auf "libanesische" Toponyme grur:rlsätzlich "anders beurteilt werden" müsse "als Liste
~",
da auch in unserem Fall von einer politischen Depen::lenz des bereits in der frühen 18. Dyn. anvisierten nordpalästisch-südsyrischen Raums von Ägypten die Rede sein darf. Die spärlichen Infonnationen aus der Zeit Amenophis' I. und Tuthmosis' I. reichen imnerhin dazu aus, das über die Hafenstadt Byblos
(~ re. 14) erreichbare Hinter land mit sukzessiver Ausweitung der Dcminanz als traditionelles Kerngebiet ägyptischer Kontrollierungsinteressen anzusehen95. 88 90 92 94
Vgl. dazu EDEL (1966) 26. Dazu GÖRG (1988) 11-14. Trotz HELCK (l971) 59. EDEL (1966) 26.
89 91 93 95
Anders etwa HELCK (1971) 59. Vgl. dazu EDEL (1966) 24. Dazu GÖRG (1976) 424-428. Vgl. unseren ersten Beitrag
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73 72
das Zeichen
mit Strich ist noch gut auszumachen. Während die Zeichenkanbination -~--:-:- als "vollere Schreibunq der beiden Konsonanten kn" 8 t3
(=t)
II
•
•
I
anzusprechen sein wird, in der
NTR!m DER Kt\,SS I
AMENOPH S II. UND DAS
au aber auch; als hieroglyphische
Variante~
Entsprechung der keilschriftliehen Silbe gaL genom:nen -werden kann, ohne mit dieser im Blick auf den Vokalismus deckungsgleich sein zu müssen, läßt sich die Gruppe
Unter den erstmalig belegten Toponymen in den Listen Amenophis
1
III. von
~3
mit besonderer Rücksicht auf die orthographische Entwicklung
zur Zeit Amenophis' III. als eine "deutliche Kennzeiclmung des Konsonanten~"
dessen Totentempel in Theben-West erscheint eine aufs erste rätselhafte Na-
-wertes
mensschreibung, deren fragmentarischer Charakter uns zu einem früheren Zeit-
liches Zeichen für t zur Wiedergabe des semitischen s und z" erforderlich ge9 v.orden war • Die hi~ gegebene Zeichengruppe (~3 + S~ich) kann problemlos
punkt zu einer versuchsweisen Identifikation mit dem Namen einer profilierten Stadtgründung bzw. Stadterweiterung mit urnbenennung unter dem Kassitenkönig Kurigalzu I. , Sohn des Kada&narl-Harbe I. , veranlaßt hat 1 . Es handelt
.
sich nach dieser Vennutung um den nach seinem Gründer bzw. Erweiterer ausgewiesenen Ort Dur-Kurigalzu, der "on the site of the older town Parsa (or 2 3 Daksa)" gelegen Und im heutigen CAqar Quf zu suchen ist . Nachdem auch die
verstehen, wie eben bei der Frerrrlwortwiedergabe "ein urnnißverständ-
als 1\quivalent der keilschriftliehen Silbe
zo
aufgefaßt -werden, ohne daß in
diesem Fall an eine Kurzwortbildung mit geprägter Lautung (im Sinne W.F. AL10 BRIGHI's ) gedacht werden müßte. Die für unseren Namen angesetzte Zeichenfolge findet sich im übrigen noch einmal in den Amenophislisten, und zwar im be-
politische Bedeutung der mit einer königlichen Residenz ausgestatteten Metro-
dauerlicherweise noCh imrrer nicht zufriedenstellend identifizierten Namen~ 11 li.3 ki-n-~3-jw,..,~j (= kn~ 1 t) , was freilich nicht bedeutet, daß die für das
pole im Blick auf die "Westpolitik" der Kassiten, insbesondere auf die Bezie4 hungen nach Ägypten, näher belichtet worden ist , sollte es an der Zeit sein,
kassitische Namenselement galzu gültige Lautung auch dort unterstellt werden 12 müßte . Rechtsseitig von der Gruppe r 1 ( :;::r) im Namen ~ li. 10 sollte unserem
die hieroglyphische Fassung des Namens Dur-Kurigalzu noch präziser zu erfas-
früheren Vorschlag gemäß und nun. auch nach der Aufnalmle das Zeichen ku wieder-
sen, zurnal ein weiterer Namenseintrag aus dem Bestand der Amenophislisten zu einem kritischen Vergleich der Schreibungen herausfordert 5 .
en:tcleckt werden können, das allerdings nur noch in seinem linken und unteren
Die beigefügten Aufnahmen (Taf .1 7 ) und die NaChzeichnung ( · .Abb. 1 , links ) 6
Teil erhalten zu sein scheint. Der I.esung des Elements kur stünde damit nichts 13 nehr im Wege, zurnal die Gruppe r 1 auch für vokalloses r stehen kann • Der
ntigen den Identifikationsversuch stützen und darüberhinaus Details der Gra-
noch zur Diskussion .stehende Zeichenrest im linken oberen Teil des Narnensfrag-
phie ins rechte Licht setzen, wie sie sich zunächst bei der fragmentarischen Fassung des Beleges DN li.10 (Signatur nach EDEL) 7 herausstellen. Die seiner-
ments, in der Erstpublikation als dann von uns als "Determinativ für 14 den umschlossenen Raum" gedeutet , läßt sich jetzt 'WOhl am ehesten als unte-
zeit angesetzte Lesung läßt sich im wesentlichen aufrechterhalten; nur in be-
rer Bogenteil des r erklären, die am gleichen Ort befindliche vertikale Ein-
sonderer Betrachtung des zuoberst erhaltenen Zeichenrestes wäre eine Al terna-
kerbung wird kaum als Strich (etwa der Gruppe r
tivlösung einzubringen.
auch für den Auslaut des nominalen Elements DÜr ein hieroglyphisches Gegen-
ru ,
1
)
aufzufassen sein. So wäre
stück erkennbar, wenn auch mit Vorbehalt. Der untere Namensbestand läßt im Anschluß an die fragmentarische Gruppe r ' (=
r) das Zeichen
k
Eine gewisse Bestätigung unserer Rekonstruktion kann sich nun von einer
und darunter n erkennen, wom±t ein seitlich erhaltener
Strich allem Anschein nach zur Gruppe ~
(= n/1)
zu ergänzen ist. Auch
gleichfalls fragrrentarisch erhaltenen Nanensschreibung ergeben, die zu den noch nicht bearbeiteten Teilstücken des Listenmaterials gehört und hier nur
1 3 4 6 7 74
Vgl. M. GÖRG (1975) 7f. 2 J.A. BRINKMAN (1980-83) 369. ca. 17 km westl. von Bagdad; vgl. u.a. E. UNGER (1938) 246f. Vgl. M. GÖRG (1978) 79-82. 5 Vgl. schon GÖRG (1978) 80 mit Anm.13. Für die Nachzeichnungen danke ich Herrn Dieter MORSCH, München. Vgl. dazu E. EDEL (1966) 32 mit Taf. II.
8 10 12 13
EDEL (1966) 32. 9 EDEL Vgl. W.F. ALBRIGHT (1934) 25f. 11 Vgl. Zum Element galzu vgl. die Beobachtungen Vgl. dazu EDEL (1966) 83. 14 GÖRG
(1966) 83. dazu vorläufig EDEL (1966) 15f.32. von K. BALKAN (1954) 131f. (1975) 7.
75
Zusammenhang darf jedenfalls der Befund vorausgesetzt werden, daß sich der Ägypter zum Ausdruck des semit. d auch des ägypt. "d" bedienen konnte, zudesse.t1. unterer Teil nüt der Die mittlere
ist,
läßt nun deutlich. die Gruppe.,.'!. k3 u_nd r'
darunter ein auf der
Seite lädiertes
nb
oder
k,
unterhalb desse_n der
gleich
~1
nicht ohne bleibenden Vorbehalt angesichts des provisorischen
Charakters dieser Transkription. Das Beispiel DTYN kann aber auch zum Anlaß genc:mren werden, im Wechsel der hieroglyphischen Wiedergabe des Dentals ei-
Rest eines n auszumachen ist. Nimmt man damit einmal die Konsonantenfolge
ne größere Affinität des ägypt. "d" zum
krkn als gegeben an, tritt die gleiche Graphie zutage, die auch für den re-
durch ägypt. t zu vennuten, wenn ein solcher Ersatz des Phonems keineswegs 20 auch in allen Fällen belegt werdeh kann • Die hier anstehende Schreibung
konstruierten
Namen~
li.10 angesetzt worden ist, so daß sich die Frage
semit~ d
gegenüber der Substitution
stellt, ob wir es nicht mit dem gleichen Ortsnanen zu tun haben. Dagegen
bezeugt allem Anschein nach, daß der Ägypter die Hieroglyphe "d" für geeig-
scheint nun aufs erste die Schreibung im oberen Drittel des OVals zu spre-
net hielt, dem Anlaut des Nanens dur partiell zu entsprechen, freilich nicht
chen,
~
ohne jeden Zweifel die Graphemfolge mdw -+ r• zu identifizieren ist.
IImrerhin ist aber unbestreitbar, daß bis auf das problematische Zeichen für m
mit der Folge d-w-r'
(= dur)
Phonems verzichten zu können glaubte.
eine passende Entsprechung für den ersten
Teil des ToPJnyms DÜr-KurigalZ'l vorliegt. Wenn wir im übrigen damit rechrien dürfen, daß im untersten Teil des OVals das hieroglyphische .f\quivalent für 16 , zu etwa in Gestalt des Nestlings wie bei ~ li. 1 0 zu rekonstruieren wäre sollte einer Identifikation der Gesamtschreibung des Nanens mit dem Toponym DÜr-Kurigalzi
ohne daß er in diesem Fall auf eine besondere Charakteristik des gemeinten
Eine augenfällige Variabilität bei der Wiedergabe eines frenrlen Dentals im Ägyptischen ist seit langem bekannt: die perserzeitlichen Transkriptionen
des Nanens Darius. Unter den Graphien, die schon M. BURCHARDl' als "ungewöhn21 liche Schreibungen" gekennzeichriet. hat , findet sich auch eine Fassung mit 22 einem dem ägyptischen "d" vorangesetzten n
r-· L) \.._~~a:=s
nichts :rrehr bis auf das Problem des Namensanfangs in der hiero·
glyphischen Fassung im Wege stehen.
Der Nasal soll hier offenkundig den stimmhaften Charakter des frenrlen Den..,.
Hier scheint mir nun folgender Weg gangbar zu sein. Die Wiedergabe eines
tals zum Ausdruck bringen. Sollte damit zu .reclmen sein, daß das Bemühen um
semitischen d ist allem Anschein nach für den Ägypter wegen des offenbaren
die Wiedergabe des stirmihaften Dentals unter Zuhilfenahme eines dem ägypt.
Fehlens eines gleichwertigen Phonems im ägyptischen Lautbestand ein Problem
d vorangestellten Nasals in der Perserzeit ältere Versuche als Vorläufer
gewesen, dem man sich nur unter Zuhilfenahme der benachbarten Dentale unter Einschluß des Lautwerts der sogenannten Handhieroglyphe stellen konnte 17 • In
hat?
den Amenophislisten wird denn auch das anlautende d eines semitischen Toponyms wie DTYN in ON li.13
dw-~i-nJ
(= dtn)
behelfsmäßig mit der üblicherwei-
se mit d bezeichneten Hieroglyphe wiedergegeben, während der Anlaut des gleichen Namens noch in der Palästinaliste Tuthrrosis' III. (Nr. 9) mit t darge18 stellt worden ist • Wenn freilich auch von einer Deckungsgleichheit des äg. Phonems "d" mit semit. d nicht die Rede sein kann, sollte man doch nicht das
Auf eine gewisse Nähe der hieroglyphischen Wiedergabe des Nanens Assur
in der Liste% zu den perserzeitlichen Wiedergaben des ToPJnyms hat bereits 23 EDEL aufnerksam geroacht • tlber die Wiedergabe des Zischlauts:~_mit· ägypt.
s
hinaus beobachtet EDEL auch eine in der Perserzeit wiederkehrende "junge 24 . Schreibung. mit b3" im Nanen Babylons (vgl. auch Taf. 16 unten ) • Es muß darum nicht verwundern, wenn auch weitere sonst erst in der Perserzeit beleg25 te Schreibeigentümlichkeiten früher angesetzt werden können
Kind mit dem Bade ausschütten und eine Inkompatibilität beider Phoneme derDie Voranstellurig des labialen Nasals m in der neuen Belegschreibung hat
art suggerieren, daß das semit. d seinerseits nirgendv.o und zu keinem Zeit-
punkt dem ägyptischen "d" zur Wiedergabe gedient haben könnte 15 16 18 19
76
19
• Für unseren
Auch diese Nachzeichnung verdanke ich Herrn D. MORSCH , München. d.h. mit Strich. 17 Vgl. dazu 0. RÖSSLER (1971) 272. Vgl. EDEL (1966) 25. Näheres dazu soll an anderer Stelle dokumentiert werden.
dermla.ch wohl .nur die Funktion der genaueren Kennzeichnung des stimnhaften 20 21 23 25
Vgl. die (vermutlichen) Wiedergaben des Ortsnamens Dibon im Ägyptischen. M. BURCHARDT (1911) 80. 22 Vgl. H. SCHÄFER (1899) 72. Vgl. EDEL (1966) 30f. 24 EDEL (1966) 30.33. Die Begründung solcher "Vorwegnahmen" bedarf·,noch eigener Diskussion.
77
der machtpolitischen Verhältnisse im Kassitenreich gerechnet werden, wanit
sich in Gestalt der , daß die Variant md
für
nd
wählt \NOrden sein
um der besonderen Artikulation des franden. Dentc:tl.s
ge~
INObei analog zur Hervorhebung des Dentals in dem
persischen Namen nunmehr auch bei der Wiedergabe eines ToJ?Onyms; das
Liste~
eine 'Weitere wichtige Infonnationsquelle für
die Erhellung der sogenarmten Kassitennacht anbietet, ohne die einschlägi31 ge Kapazität der Liste, die m.m eindeutig nicht als Stationenfolge interpretiert werden karm, überfordern zu wollen. Die bedeutendere Position der
ZlftJar
ON Dur-Kurigalzu und Babylon im Verlauf der Liste ist natürlich nach Aus-
mit dem akk. Norren dÜru gebildet ist, aber eine kassitische und damit auch 26 eine nichtsemitische Aussprache des Dentals geboten haben dürfte , ein In-
VJeis des neuen Fragmentstücks der Listenanfang; die Wiederholung der Narren-
teresse an der möglichst exakten Realisation des Phonems zu beobachten ist,
den klassischen und konventionellen Nanenszusamrrenstellungen in topographi. d 32 • . s chen L1sten naeh:we1'sbar sm
das über die Modalitäten bei der Wiedergabe der stimmhaften semitischen Den-
folge an den bekarmten Stellen entspricht Doppelungsbelegen, die auch bei
tale hinausgreift. Damit können sich u.a. auch Perspektiven für eine Rekonstruktion der noch weithin
unerforsch~
kassitischen Phonetik ergeben, die
r.in Unterschied zu den vennutlichen Graphien für Dur-Kurigalzu, die sich im Blick auf den jeweils erhaltenen Zeichenbestand hinlänglich zur Deckung
in ähnlicher Weise wie die Phonetik des Minoischen auf dem Wege über ägypt. .. 27 Transkriptionen beleuehtet werd en k onnte .
bringen lassen, sind die beiden Schreibungen für Babylon trotz des fragrren-
Die bisherige Betrachtung des offenbaren Zweitbelegs für die kassitische
einst.i.nmand, ohne freilich damit ihre Kompatibilität einzubüßen. Die Beleg-
Metropole erlaubt nun auch eine kritische Beurteilung einer Deutung des Toponyms, wie sie jüngst M.C. ASTGUR vorgelegt hat. ASTGUR liest den Eintrag
schreibungen für Babylon, die EDEL unter Einschluß der hier anstehenden Be33 zeugungen zusamrrengestellt hat , dürfen "V>Ohl auch unter der Rücksicht be-
im OVal als zwei Namenbildungen, und zwar (in der von ilim praktizierten Um-
trachtet werden, daß sie die kassitische Aussprache reflektieren können,
schreibungsweise) als erstes Toponym Ma-du-r Ma-da-ra • • • ,
zweites
("probably
= Ma-da-ra-a
••
I
now Madar south of Kerh (Kur:t}) on the upper Tigris") und als
Ku-n-ka-n~:
"Despite the incomplete phonetic correspondence, the
only rapprochernent that suggests itself is with Ku-ur-ru-ba-an-ni/ Gur-ru28 . Dieser Versuch einer Identifikation ist geradezu ha-an-ni .. near Nuzi" "'
ein Musterbeispiel für die sich bei Nichtbeachtung der phonetischen Entsprechungen einerseits und der Vergesellschaftung von Toponymen andererseits 29 einstellenden Irritationen . Dagegen karm sich die Identifikation des von AS'IOUR mit
"D~F
left side, No.Ib" gekennzeichneten Ortsnamens mit
~
li.10
tarischen Zustands des Natrens im OVal des Eintrags
DN
li. 2 nicht ganz über-
w:>bei EDELs Beobachtung, daß die Schreibungen in den perserzeitlichen Wie34 gaben des Toponyms gewisse Parallelen haben , wiederum für die Charakteristik der Phonemfolge in der ~sÜ:ischen Namehsfassung genutzt werden karm. Vielleicht soll die graphische Artikulation in Gestalt der Gruppe b3-3 in
DN
li. 2 und der einfacheren AusführUng b3 in
DN
li. 11 der Hervorhebung des
stimmhaften Labials im Anlaut dienen, wie sie sich in der kassitischen Aus35 sprache dargestellt haben mag • DOch. sollte hier vor einem Rückschluß auf die genaueren phonetischen Verhältnisse größte Zurückhaltung geübt werden, zumal das Ägyptische im Unterschied zum stinrohaften Dental den stimmhaften
unseren Beobachtungen zufolge im direkten Vergleich der Zeichenpositionen
labial kennt. Auf die bekarmte Problematik der Entsprechungen der semiti-
im OVal ebenso bestätigen lassen wie mit der Vergesellschaftung mit dem be-
sehen labiale zu den ägyptischen labialen soll dennoch hingewiesen werden,
karmten Toponym Babylon, das bezeidmende:r:weise in beiden Fällen der neuen Residenz nachgeordnet ist30 . Wenn die neue kassitische Gründung sogar an
so daß es nicht
Kennzeichnung des Labials im Anlaut der Umschreibungen für Babylon in den
der Spitze der Liste erscheint und mit Babylon an zweiter Stelle die Folge
Amenophislisten zu fragen.
~ig
sein wird, nach einer M::>tivation für die spezielle
mesopotamischer Ortslagen fortgeführt wird, darf mit einer Wiederspiegelung Neben der besonderen Aussprache des Toponyms Babylon im Kassitischen 26
Zum Konsonantenbestand im Kassitischen vgl. u.a. J.A. BRINKMAN (1976-80) 473. 27 Vgl. M. GÖRG (1980) 24-28.
hat es allem Anschein nach auch eine kassitische Nanengebung in Gestalt 36 eines "*Babalum, Pambalu" gegeben , die jedoch in den hieroglyphischen
28 30
M.C. ASTOUR (1981) 25. 29 Vgl. dazu M. GÖRG (1979) 152-73. Dazu bereits GÖRG (1978) 80 mit Anm.14.
31 Zur Konzeption der Liste vgl. bereits GÖRG (1978) 82.
78
79
müßte. Die Suche nach einer Alternative errpfiehlt sich gleichwohl vor allem '\'Negen der besonderen Orientierung der Liste ter der Annahme problemlos zur Deckung gebracht werden, vvenn man die
% in den rnesopotamischen Raum.
ohne daß damit eine Vokalandeutung unterstellt werden müßte. Wie EDEL ge-
Hier sei darum auf ein Toponym hinge\Niesen, das von uns schon in anderem Zu45 sarrm.enhang eingebracht worden ist . Unter den mittelbabylonischen Ortsnamen 46 begegnet auch der kassitische Ve:rwaltungsbezirk *ljudadu , dessen Zentrum 47 bereits in altbabylonischer Zeit belegt. zu sein scheint . In der Literatur 48 erscheint der Ort in deutlichem Zusanmenhang mit DÜr-Kurigalzu ; seine Lage 49 wird mit "sanewhere between Sippar and the Tigris" beschrieben • Die Lesung
zeigt hat, ist diese besondere Graphie bereits in der 18. Dyn. nachweisbar, 41 um dann in der 19. Dyn. eine breitere Verwendung zu finden • Wenn auch die
der Anlautsilbe des Namens ist freilich nicht unbeanstandet geblieben. Wäh50 rend man schon seit langem auch mit der Lesung Bagdadu operiert hat , um so
anstehenden Schreibungen mit dieser Gruppe und deren Funktion ausgestattet 42 sein sollten, müßte man sich mit der Transkription Bbr 11 zufriedengeben ,
frühe Belege für den Namen der jetzigen Hauptstadt des Iraq nachweisen zu
roglyphischen An- und Auslautgruppen keiner syllabischen Fixierung
38
aus39 setzt und im Doppelstrich der Mittelgruppe eine Vokalandeutung erkennt .
Zu bedenken ist freilich auch, daß die beiden Belege mit einer Zeichengrup40 pe aufwarten, die auch als silbenschließendes r/1 aufgefaßt werden kann ,
wobei mit einem Silbenschluß nach Art des biblischen BBL oder des rrodernen
können, · ist man doch angesichts der altbabylonischen Schreibungen zurückhal51 tender geworden , 'iNeilil sich auch weiterhin St:irmren nelden, die vor allem
Bäbil zu rechnen wäre. Von einer Allgleichung an die volksetyrrologische Deu-
2 aufgrund der. vennuteten Lage des Ortes eine Lesung Bagdadu befürworten5 • Da
tung Bab-ili in der ägypt. Fassung der Atrenophislisten kann jedenfalls kaum
die anstehende hieroglyphische Schreibung gerade die Anfangsgruppe vermissen
die Rede sein, da das semit. 'il "G:>tt" in hieroglyphischen ToponyrrMiederga43 ben der 18. Dyn. entweder als oder als ~ erscheint . Aus der
läßt, kann von hier aus keine Lösung des Problems e:rwart.et werden; es ist je-
q
q<;>
relativ
1
<;=>
ausführlichen' Schreibung Babylons in den Airenophislisten ist nach
allem keine definitive Infonnation über Gestalt und Aussprache zu gewinnen. Die Behandlung der kassitischen Hauptorte Dur-Kurigalzu und Babylon soll nun auch Anlaß genug sein, den weiteren Bestand der Liste
~
einer teilweise
erneuten Betrachtung zu unterziehen, um dazu einigen noch nicht diskutierten Fragmentschreibungen die Aufmerksamkeit zu widmen. Da das Fragmentstück des Listenanfangs keine Spuren weiterer Toponyme erkennen läßt, sei das Interesse zunächst auf einige noch offene Probleme der von EDEL behandelten lin-
%
.•.
d3-tj
{= •••
dt)
ist nach dem Vorschlag EDELs um
schriftlich bezeugten Stadt Ardata .im Gebiet von Tripolis zu verbinden, ob44 qleich Sicherheit hier nicht zu erzielen sei . Wie die Aufnahme (vgl. Taf. 17 unten ) zeigt, bleibt für die Ansetzung einer entsprechenden Gruppe im
obersten Teil des OVals noch genügend Platz, wenn auch eine 'ausführlichere 1 Schreibung (mit "Mann mit Hand am Mund") wohl doch sehr gedrängt erscheinen
80
Toponyrrgruppe auftaucht,· .die der Liste Atrenophis' III. im Tempel von Soleb
53
zugehört und von .uns bereits versu~ise mit nesopotamischen Narrenbildun54 gen verbunden worden ist • Dabei ko~te auch die Möglichkeit einer Ergänzung von !Jw- zu einem lautlichen Äquivalent für das keilschriftliche *lfudadu zur
Sprache karrm:m,
~auch
eine Entscheidung darüber angesichts der theoreti-
schen Möglichkeit einer Verbindung des .Namensfragments von Soleb mit einem vollständig erhaltenen Toponym suspendiert. wurde, das mit der Schreibung .f}3-bw-s3 (=lJbs) wiederum
in der Liste ~ (li.12) erscheint und noch einer ge-
noch plausibleren Identifikation zugeführt werden kann, die auch der Vokalili.8
die Anlautgruppe jr zu ergänzen und mit der sowohl hieroglyphisch wie keil-
32 34 36
lJw- in einer
naueren Betrachtung unterzogen werden muß. Da dieser Narre mittlerweile einer
ken Sockelseite gerichtet. Der Name
doch von Bedeutung, daß gerade der postulierte Nam:msanfang mit
Vgl. dazu GÖRG (1978) 80f. Vgl. EDEL (1966) 30.33. Vgl. Kh. NASHEF (1982) 47.
33 35 37
Vgl. E. EDEL (1980) 75. Vgl. oben Anm. 26. Vgl. NASHEF (1982) 47-49.
sation der zweiten Silbe eindrücklich entspricht, wird man sich im Falle des Solebnarrens getrost für !Judadu entscheiden dürfen, während nichts im Wege stehen dürfte, im obersten Teil des 38 40 42 43 45 47 48 50
OVals~
li.8 eine Gruppe l}w.,.. anzusetzen und
Gegen W. HELCK (1971) 262. 39 Vgl. dazu EDEL (1966) 65.93. Vgl. EDEL (1966) 68f. 41 Vgl. EDEL (1966) 69. Im übrigen kann auch die Gruppe r_' bereits .für vokalloses t:/1 stehen. Vgl. dazu EDEL (1966X 14. 44 Vgl. EDEL (1966) 31f. Vgl. GÖRG (1986) 39f. 46 Belege bei NASHEF (1982) 129f. Vgl. W. RÖLLIG (1972-75) 479f; B. GRüNEBERG (1980) 100. Vgl. NASHEF (1982) 130. 49 J.A. BRINKMAN (1968) 271, Anm.1745. Vgl. schon F. DELITZSCH (1881) 206; vor allem E. FORRER (1928) 391.
81
auf eine qualifizierte Rolle des Landes Ku:rrrne in der Kassitenzeit hindeuten, der Silbe
sehe nüge..YJ.d Platz r
\Nelli1
ohne daß Genaueres angezeigt wäre. Strenggenorrmen liegt eigentlich auch kei-
biete-t der
man nicht einer sehr gedrängten und
i:11
keinem Verhältnis
zur übrigen
. So
auch auf diesem ungewöhnlichen Wege die bisherige
Arg~tation
für eine
ne Zitation eines Landes vor, wenn man die Schreibung des Doppelschilfblatts im Auslaut nicht im Anschluß an die hethitischen Fassungen (Kummija)
pretiert, sondern als Andeutung eines Ethnikons versteht
61
60
inter-
• Ob daher nicht
werden können. Nur am Rande sei vermerkt, daß der Wechsel der hieroglyphi-
so sehr al1 die geographische Region im nördlichen Osttigrisland, ~hin an - - - 62 das "Flußtal des iraq;ischen !jabur, v.ohl in Zaho" , zu denken sein wird als
schen Wiedergaben der Dentale des Namens lediglich ein weiteres Signal für
viel.rrehr an den oder die. 11 K'lllll'Oäer 11 1 deren Präsenz auch im näheren Kontroll-
die ägyptische Verlegenheit angesichts der beiden stirrmha.ften Dentale in
bereich der Kassiten vermutet werden könnte, sollte einstweilen noch zur Dis-
der keilschriftliehen Fassung darstellt.
kussion stehen. Vielleicht hängt die Erwähnung der "Kurrmäer" aber auch mit
Lesung des keilschriftliehen Namens als *Hudadu (statt *Bagdadu) gestützt "'
In
~
li. 9 folgt eine weitere Fragmentschreibung, die ebenfalls einer
Ergänzung im oberen Teil des OVals bedarf. Wegen des erhaltenen Senkrechtstriches (vgl. Taf. 16 unten und Taf. 1 7 oben) möchte EDEL die Gruppen k3 oder r' ansetzen, was folgende Möglichkeiten freisetzt: "[k3)-m-m-jj (=
der direkten Anwesenheit von Kassiten in Nordmesopotamien zusanmen, wie sie etwa für den Zeitraum 1550-1100 v.Chr. bezeugt ist63 • In den keilschriftli-
ehen Quellen zur Geschichte der Kassiten ist Kurrme leider bis zur Stunde nicht nachweisbar. Auf die Wiederholung der beiden Hauptorte Dur-K\lrigalzi und Babylon in
(k}mmj) oder (r'}-m-m-jj (=tr}mmj), also entweder *(Kulmmija oder *[Ra]mmi-
55 ja/Rimmija bzw. Lammija/Limmija" • Außerdem läßt EDEL offen. ob am Namens-
der Liste
beginn nicht doch "noch ein weiteres Zeichen vorherging" und ob die Folge
(Taf.i8oben), dessen Lesung hJ..:.bw-53
der beiden (graphisch differierenden) Schreibungen für m als Ausdruck einer 56 Doppelkonsonanz oder unter Einschluß eines Trennvokals zu verstehen ist . Mit Rücksicht auf die Interpretationsbreite der Graphien und unter Beachtung der mesopotamischen Orientierung der Listennamen scheint es uns hier IDhl nach wie vor das Gegebene, bei einer Identifikation des Toponyms mit 57 Kummija/Kumme zu bleiben . Während wir seinerzeit nur auf die keilschrift58 liehen Belege aus neuassyrischer Zeit hinweisen konnten , ist es nunmehr
~
folgt dann ein wiederum ka:nplett erhaltener Eintrag in ~
(= hbs) V
~
li. 12
EDEL seinerzeit mit der Bemer64
kung "Völlig neuer Name 1 Bedeutung unbek.armt" ka:nmentiert hat
• Ebenfalls
ohne Identifikationsversuch beläßt w. HEICK diesen Nanen., den er "ha-bu-sa" "' lesen möchte65 , freilich ohne sich der Engführung einer syllabischen Interpretation voll bewußt zu sein. Ein eigener Vorschlag zur Gleichsetzung lau66 tete bereits auf die in neuassyrischen Texten belegte Stadt HubuSkia , eine 67 Namenbildung, für die von uns später eine hurritische Vorf~nn (mit Fragezeichen) angesetzt worden ist, die mit der angehenden Schreibung leichter
angesichts der zur Verfügung stehenden Sanmlungen möglich, auf die altba59 bylonischen Belege für Kurmne aufmerksam zu machen und zugleich festzu-
k.arpatibel sein sollte. Dieser weiterhin nicht unproblematischen Verbindung
stellen, daß der Name unter den mittelbabylonischen und mittelassyrischen
fert, wenn zugleich eine Ortslage unterstellt werden karm, die sich besser
Toponyrren nicht erscheint. Letzteres karm freilich angesichts der späteren
mit dem zuvor genarmten Babylon verträgt. Da kein Ethnikon angezeigt ist,
Belege allenfalls die Frage nach der politischen Relevanz des Landes akut
wird man hier um so eher nach einer in Babylonien gelegenen Stätte Ausschau
werden lassen. Immerhin würde der hieroglyphische Nachweis des Namens in
halten dürfen. Hier karm. wiederum der altbabylonische Ortsnarrenbestand wei-
unmittelbarer Nachbarschaft des Zweitbeleges für DUr-Kurigalzu in der Liste
terhelfen. Nach D.O. EDZARD wird ein altbabylonischer Ort lJa-bu-uski u.a.
51 52 53 55 57 59 82
Vgl. etwa W. RÖLLIG (1972-75) 479f. Vgl. etwa NASHEF (1982) 130. Zum Anlaß der Identifikation vgl. vor allem BRINKMAN (1968) 271, Anm.1745. Vgl. E. EDEL (1980) 67. 54 Vgl. M. GÖRG (1986) 39f. EDEL (1966) 32. 56 Vgl. EDEL (1966) 32. Vgl. GÖRG (1975) 8. 58 Vgl. S. PARPOLA (1970) 215. Vgl. GRüNEBERG (1980) 144; auch W. RÖLLIG (1980-83) 336.
ist man jedoch mit einer anderslautenden Identifikation nicht mehr ausgelie- .
:Un Zusarro:nenhang mit einer Nachricht zitiert, "v.onach die Mauer dieser Stadt 68 [erbaut oder zerstört?] wurde" • Die keilschriftliche Fassung läßt sich mit der anstehenden Hieroglyphenfassung bestens zusarnrrenstellen: die u-Voka69 lisation der zweiten Silbe ist eigens repräsentiert ; die Schlußgruppe ~3 60
Vgl. dazu H. OTTEN (1980-83) 337f. mit weiterer Literatur.
83
northwestern border of Babylonia11 , in altbabylonischer Zeit "a region tributary to Babylonia11 und in mittelbabylonischer Zeit Stationieiungsort einer 11
71
habuz · ' doch vvohl eher mit der Auslautsilbe -us aus~'"
vermeintlichen.
~
zustatten sein. werden. Obwohl
im. keilschriftliehen Material der Kassi ~.
tenzeit kei..n Nachweis dieses Ortsnamens gefunden hat, sollte man nach
Dominanz - nicht notwendig auch als Verwaltungszentrum - eine Rolle gespielt hat, wo er auch imrer lokalisiert werden müßte. Vielleicht kann auch die von EDZARD angedeutete Alternative in der Deutung der Nachricht von der Befestigungsmauer der Stadt (Bau oder Zerstörung) zugunsten einer Entscheidung für eine Stabilisierung der Stadtmauer aufgehoben werden, wenn unsere Annahrre einer Weiterexistenz der Stadt in mittelbabylonischer (kassitischer) Zeit zutreffen sollte. ~,
näherhin zur linksläufigen Narrenfolge, gehören noch zwei
weitere Fragrnentschreibungen, die an dieser Stelle kommentiert werden sol72 len . Die Frage der Einpassung des entsprechenden Sockelteils in den Gesamtuntersatz kann hier nicht zur Debatte stehen, obwohl eine definitive Auskunft darüber bei der Festlegung der Position der Namen innerhalb der Liste hilf-
reich sein könnte. Wir begnügen uns hier mit der vorläufigen Ansetzung der beiden Namen im Bereich
~
li. 3-7 bzw. 13-14.
Die erste der beiden Fragmentschreibungen (vgl. Taf. 18 unten und die bei73 gegebenen Nachzeichnungen ) läßt sich unschwer zur Lesung sw-h3-? -jj (= ... swhj} ..,
tung von Region und Bevölkerung in der .Kassitenzeit ist anscheinend nichts
bekannt.
unse·~
remBefunddamit rechnen dürfen 1 daß der Ort auch unter der kassitischen
Zur Liste
group of troops from the Hiranu tribe';n. über weitere Details zur Bedeu-
ergänzen, wobei in dem weggebrochenen Teil des Ovals noch ein Zeichen
wie etwa der Doppelstrich für i ergänzt werden kann, wenn diese Gruppierung 4 sonst auch nicht mehr belegt erscheint7 . Ein Blick in die Toponymsamrnlungen
Leider ist von dem folgenden Narren nur mehr die Anfangsgruppe erhalten geblieben, deren Lesung Tw- unzweifelhaft ist und einen mit der Silbe Tu/Du be8 ginnenden Namen ansetzen läßt. Der mittelbab./assyr. Naxrenbestand Tu/Du •
.1
läßt etwa bei Tuplijas (Diyälagebiet), Turukku oder Dunm:l innehalten, während an :Brühen ON am ehesten die 'lbponyrre Turukku, Tutub und Tuttu1
79
zur Auswahl
stehen. Mit Turukku ist ein Nanadenstamn östlich des Tigris, mit Tutub ein Ort im Diyalagebiet gerreint80 , während Tuttul (Tultul) als ON mit mehreren IDkalisierungsvorschlägen aufwartet, u.a. aber auch einer Stadt am mittle81 ren Euphrat gilt • Diese Ortslage würde sich wohl am besten mit der Region sühi ..., in der Nachbarschaft vertragen, wenn die Vergesellschaftung in unserer
Liste ein Kriterium darstellt. Alternativen sind nicht ausgeschlossen. Mit diesem Namenbestand ist der bisher greifbare Teil der linksläufigen Folge der Liste
~·
erschöpft. Die Orientierung des Listenteils in den meso-
potamischen Raum .ist unabweisbar, eine Beziehung auf die politische Konstellation z. z. der Kassiten höchstwahrscheinlich. Auch die rechtsseitige Folge der 'lbponyme hat unzweifelhaft mit dem mesopotamischen Raum zu tun, wie dies bereits von uns begründet worden ist. Zu den im einzelnen noch diskutablen 82 Vorschlägen der Nanensidentifikation kann ein inzwischen entdecktes Frag:-
,
m:mt des rechtsläufigen Listenanfangs mit dem bekannten 'lbponym S3-ngr (= 83 sngr) "Babylonien" einen Beitrag leisten, da sich vor allem für die mit dem Artikel p3 ausgezeichneten Narrenbildungen
~
re. 7-11 eine IDkalisation
belehrt jedenfalls, daß kaum etwas anderes als das Ethnikon zum ON SÜ!Ji/um ge75 76 meint sein kann, der SO'WOhl altbabylonisch wie mittelbabylonisch belegt
die' Zuordnung des Namens
ist. Das Land SÜhi ... war nach J.A. BRINKMAN "strategically located near the
84 Aram bzw. die Aramäer ein weitgespanntes Interesse gefunden hat • Wie be-
in Mesopotamien nicht mehr in Abrede stellen läßt. Dies ist vor allem für
% re. 7 wichtig, der wegen seiner Beziehung auf
deutsam die Orientierung der Gesamtliste für ein Urteil über den "Aramäer"61 63 64 66 68 70 72 73 74 76 84
Vgl. Vgl. EDEL Vgl. D.O. Vgl. Vgl. Vgl. Vgl. Vgl.
dazu GÖRG (1983) 27. 62 W. RÖLLIG (1980-83) 337. J.A. BRINKMAN (1976-80)469f. (1966) 33 65 W. HELCK (1971) 262. PARPOLA (1970) 166f. 67 Vgl. GÖRG (1986) 40. EDZARD (1972-75) 31. 69 Vgl. dazu EDEL (1966) 61f. EDEL (1966) 77f. 71 B. GRüNEBERG (1980) 85. schon GÖRG (1978) 20, Anm.35. Abb. 2 (Zeichnung nach Aufnahme: D. MORSCH, München). HELCK (1971) 556. 75 Vgl. GRüNEBERG (1980) 210. NASHEF (1982) 235f (unter Einschluß der mittelassyrischen Belege). 0
Beleg ist, erweist u.a. der Konmentar von R. DE
VAUX~ 5 "Malheureuserrent,
les
autres noms de cette liste fragnentaire ne sont: pas identifiables et .le 77 79 81 83 85
BRINKMAN (1968) 183f. Vgl. GRüNEBERG (1980) 238-242. Vgl. GRüNEBERG (1980) 242. Vgl. EDEL (1980) 75. R. DE VAUX (1971) 198.
78 80 82 84
Vgl. Vgl. Vgl. Vgl.
NASHEF (1982) 83-100;262-266. GRüNEBERG (1980) 241. zuletzt GÖRG (1978) 82,Anm.30. auch M. GÖRG (1976) 499f.
85
de:t:o Liste
schafft
auch darin Klarheit,o daß von e.:Lnem
mus in den alttestamentlichen Vätertraditionen mit der Zitation der
Ara~
mäer nicht mehr ohne weiteres die Rede sein sollte. ALBRIGHT, W.F.,
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Abb. 1
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86
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Abb. 2
-87
steht es auch mit der Kontinuität eines eind.eutigen u-Vokalismus der Gruppe rw + Strich nicht zum Besten; bereits M. BURCHARJJI' hat auf den Beginn einer
8 "Verwilderung" schon in der 18. Dyn. aufmerksam ganacht • Auf den späten GeUnsere Beobachtungen zur vermutlich doppel ter1 Bezeugung des kassi tischeo.'1 Toponyms Dur-Kurigalzi in der Liste
DN kön11en
den Nachweis einer hie-
brauch des Zeichens für bloßes r/1 sollte in diesem Zusammenhang freilich nicht rekurriert werden, da eine solche Beziehung der Genese der Gruppengra-
roglyphischen Wiedergabe des Königsnamens Kurigalzu bereichert werden
den 1 B. PIOTROWSKY auf einem in Annenien gefundenen Siegel identifiziert hat
phie nicht Rechnung trägt • Auch die einfache Gleichsetzung des Un.~teten 10 3-Vogels mit den Konsonanten r, 1 kann nicht ohne Beachtung der im NR übli-
Die Beischrift zu einer Szene, die anscheinend einen Abgesandten des Pharao
chen Transkriptionspraxis vorgenarmen werden. Die Wiedergabe des Labials
2 3 ('iNOhl Amenophis' III.) vor dem Kassiten zeigt , lautet der Nachzeichnung
PIOTROWSKXs zufolge:
9
durch das hieroglyphische 3 entspricht des Gepflögenheiten des Mittleren Reichs urrl dürfte in unserem Fall als archaisiererrle Unschreibung zu werten sein, wie diese in analoger Weise u.a. auch bei Toponymen in der 18~ Dyn. 11 vorkcmnt • Die mit unserem PN gebildeten Toponyme scheinen dagegen jeweils 12 . d er Gruppe d es s1"lbenschl"1eß~.....::l . Inlt ~:::u.A.en n f"" ur -1 zu oper1eren. Insgesamt wird die Schreibung des PN Kuriga1zu in hieroglyphischer Fas-
sung gegenüber den mit dem PN gebildeten Toponymwiedergaben ein älteres und roch nicht ausgereiftes Transkriptionsstadium repräsentieren, das
.)'.;.,,,,...,(
.I J I
gleic~hl
charakteristische Elemente wi-e die Schreibung von Anlaut uirl Auslaut des PN
~z:;J <:::::::::=>
geprägt hat.
nn
JVV1
übrigen trifft sich die Kennzeichnung des Kassitenkönigs als "Herr-
scher von Babylonien" urmittelbar mit der syrmnetrischen Anordnung der Topo-
Der Text nennt die Titulatur Mr n Sngr "Herrscher von Babylonien" urrl
nyme Dur-Kuriga1zi
den Namen in einer Schreibung, die über die Bemerkungen PIOTROWSKis hinaus
%
li.1 urrl Sangar
~
re.1 auf der Vorderseite des allem
Anschein nach dem kassitischen Herrschaftsbereich gewidmeten Statuensockels. -
noch einiger Diskussion bedarf, zumal Übereinstimnungen und Abweichungen von den Graphien der Ortsnamensliste
DN notiert
und gewertet werden müssen.
Allen Schreibungen ist offenbar die Anfangsgruppe k3 = ku ·gemeinsam; beachtenswert ist auch, daß sich die Schreibung der Auslautsilbe des Namens mit
BURCHARDT, M., Die altkanaanäischen Fremdworte und Eigennamen im Aegyptischen Leipzig 1909. PIOTROWSKy, B., in: Istoriko-filologisz~s~j schurnal (Akademia Nauk Armjanskoi SSR), 1984, No.4 (107), :59-65.
dem Nestlingszeichen t3 und dessen Affinität zur Wiedergabe des·semitischen z
4
sovx:>hl im PN wie
i~ dem
ON li.10 find.et, im PN freilich ohne Beistrich5 •
Ein erstes Problem ergibt sich mit der Gruppe rw, die sonst allem Anschein 6
nach auf "Konsonant + vokalandeutendes w" progranmiert ist • Die Vokalisation des PN ist nach den keilschriftliehen Belegen im Blick auf die zweite 7 Silbe nicht konstant , so daß sich schon von daher eine relative Offenheit bei der Wiedergabe nahelegt, wie sie auch bei den ON zum Ausdruck karrot,
'iNO
man sich jeweils mit der Zeichengruppe r' begnügt haben wird. Andererseits 1
88
Vgl. B. PIOTROWSKy (1984) 59-65. Der Autor hat mir nach seinem einschlägigen Vortrag anläßlich des V. Ägyptologenkongresses in Kairo (29.10.3.11.1988)' einen Sonderdruck überlassen, wofür ich ihm herzlich danke.
2. Vgl. das leider etwas undeutliche Foto in der Publikation, das nur eine partielle Nachzeichnung erfahren hat. 3 Vgl. PIOTROWSKI (1984) 62. 4 Vgl. dazu EDEL (1966) 82f und unsere obigen Notizen. 5 Eine unterschiedliche vokalische Affinität läßt sich aus dieser Divergenz nicht ableiten. 6 Vgl. EDEL (1966) 89. 7 Vgl. BRINKMAN (1980-83) 369. 8 Vgl. M. BURCHARDT (1909) I 29 § 80. 9 Vgl. die Gegenüberstellungen PIOTROWSKis (1984) 62f. 10 Vgl. PIOTROWSKI (1984) 62f. 11 Vgl. dazu die Diskussion einiger Fälle bei EDEL (1966) 21. 1~ Vgl. die opige Diskussion der Schreibungen. 89
BN
(2)
k3p..
(= kpn): Byblos (Abb.2)
Das Namenoval ist im oberen Teil erhalten illld enthält zweifelsfrei den
D I
RE BELEGE FOR BEKANNTE ASIATISCHE ORTSNAMEN AUS ÄGYPTEN
Namen der bekannten phönizischen Hafenstadt, dessen Schreibungen im Hieroglyphischen zwar variieren, mehrfach jedoch die hier vertretene Anfangs8 graphie erkennen lassen • Während HELCK in seiner Zusarrmenschau der Namenlisten von Aksha, Amarah illld Soleb dreimal kamnentar.los ein Kup..:.ni ansetzt 10 9 und keine Identifikation gibt , zeigen die Synopsen WEIPPERI's illld jetzt EDELs die Identität der drei Namenbelege {trotz der Fehlschreibung in der
Südwärts des 1o. Pylons des Großen Armmtempels von Karnak, zu Anfang
Aksha-Liste Nr. 24) an. Zu diesen drei Listenbelegen kcmnen die von
1.IDS
lungen aus dem asiatischen Raum hier Interesse finden sollen, weil sie
bei früherer Gelegenheit versuchsweise angesetzten beiden Vorkarmen in 11 einer Liste Amenophis' II. {?) und in einer ptolemäischen Zusanmenstel12 lung hinzu wie auch die hier einzubringende. Fragmentschreibung des Na-
m.E. noch nicht in die einschlägige Literatur eingegangen sind. über die
mens, dessen Zugehörigkeit zu einer Liste auch in diesem Fall offenkundig
Herkunft und ursprüngliche Anordnung der allem Anschein nach zusammengehörigen Fragmente kann ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Auskunft geben,
ist. Daß der Narre Byblos nach HELCK, der nur auf den Beleg der Solebliste 13 hinweist, "in den stereotypen Listen kaum" erscheine , läßt sich demgemäß
hoffe aber, in Kürze darüber Infonnationen zu erhalten. Hier soll es zu-
nicht mehr aufrechterhalten.
nächst nur darum gehen, die Namen selbst, ihre Schreibung illld Identifika-
(3)
des Weges in Richtung auf den Mut-Bezirk lagern gegenwärtig noch einige Inschriftenblöcke, von denen diejenigen mit erkennbaren Ortsnamendarstel-
tion mitzuteilen. Auf Nachzeiclmilllgen 'WUrde angesichts der beigegebenen 1 Photos verzichtet (vgl. Taf. 1) . (1)
tj-l:J-sl
(= tl:Js):
Tabsi (Abb.1)
Im Alten Testarrent erscheint dieses südlich der Gegend von Qadesch ge-
legene Land als vnn (Gen 22,24). Zu den zuletzt von M. WEIPPERI' aufgeführ2 ten Belegen sind zunächst die zwischenzeitlich bekanntgewordenen Vorkommen des Namens auf dem Koloßsockel vor dem 10. Pylon von Karnak (fragmentarisch erhaltene, aber zweifelsfrei rekonstruierbare Schreibung tj-I:J-sl 3 (= tl:Js)) und in der jüngst publizierten Liste von Arnarah (Nr. 18) (nach 4 KRI II 216 mit der Schreibung tj-l].i-s (= t{}s) , wozu die über WEIPPERI's und HEI.CKs Mitteilungen über die Arnarah-Liste illld deren Beziehungen zu 5 den Namenlisten von Soleb und Aksha hinausführenden Beobachtungen von E. 6 EDEL (im vorliegenden Heft) zu vergleichen sind) hinzuzufügen • Der auf dem angehenden Block stehende Namenbeleg ist karrplett erhalten und zeigt 7 keine der Abarten, die zu Mißverständnissen Anlaß gegeben haben • 1 2
Für freundliche Mithilfe bei der Aufnahme bin ich Herrn K~O. BARTELS, Darmstadt, zu Dank v~rpflichtet. M. WEIPPERT, Edom: Studien und Materialien zur Geschichte der Edomiter auf Grund .schriftlicher und archäologischer Quellen, Tübingen 1971,609.
t()n~t
(= tnp): Tunip (Abb.3)
Wieder liegt ein Namenfragment vor, olme daß eine Ergänzung besondere Mühe bereitet. Zur rechten Seite des t ist allem Anschein nach ein so gut wie ganz abgebrochenes w anzusetzen, während der rechte obere Winkel des p ebenso erkennbar ist wie die Kopf- und Halspartie des w zum Namensende. Die 14 bisherigen Belege des Namens sind bei WEIPPERI' aufgeführt ; dazu treten 15 die Verschreibungen von Aksha illld Amarah (jeweils Nr. 7) • Der Namensfonn am nächsten karmt illlter den sonstigen Listenbelegen KRI II 169 d 1 •
Vgl. P. CLERE-L.MENASSA-P.DELEUZE, Le socle du colosse oriental dres~e devant le X.e Pylone de Karnak, in: Karnak V (1970-1972), Kairo 1975, Fig. 10. 4 mit irrtümlich verdrehtem (so KITCHEN im Anschluß an FAIRMAN). 5 WEIPPERTs Synopse der Listen von Aksha, Amara und Soleb (o.c.,6-9) und sein eingehender Kommentar (o.c.,11...;34) sind erheblich aufschlußreicher als HELCKs Zusammenschau in dessen "Beziehungen" (1971) 262-264. 6 Zu Ta{lsi vgl. zuletzt A.F. RAINEY, Amenhotep IIs Campaign to Takhsi, in: JARCE 10 (1973) 71_;74. 7 Vg~. dazu u.a. EDEL, OTA 20, Anm.27. 8 Zu den Belegen vgl. GAUTHIER, DNG V 197f.; WEIPPERT, o.c.,22f. u.a. 9 HELCK, o.c., 263. 10 VgL WEIPPERT, o.c., 7 mit 22f. 11 Vgl. BN 7 (1978) 19f. 12 Vgl. BN 10 (1979) 18. 13 HELCK, o.c., 301. 14 WEIPPERT, o.c., 17f. 15 Dazu vgl. jetzt die Ausführungen E. EDELs (im vorliegenden Heft). Vgl. ferner auch EDELs Beobachtungen zu den Formen ww/wnw in SAK 3 (1975)61f.
3
s
91
WEITERES ZU DEN NAMENBLöCKEN SüDWÄRTS DES 10m PYLONS KARNAK
~ON
Die vorstehende Behandlung von drei asiatischen Toponymen auf einzelnen 1 Blöcken südwärts des 10. Pylons von Karnak. ist voh uns mittlerweile durch eine Präsentation von Fragmentschreibungen "konventioneller" Namen ergänzt vvorden. Inzwischen ist aber auch eine Gesamtdarstellung der interessieren2 den Namenblöcke durch D. B. REDFORD versucht vvorden , der nicht nur zwei zusätzliche Blöcke einer Deskription unterzieht, sondern auch die :Möglichkeit einer Datierung der Namenfolge in Verbindung mit deren Aufbringungsart diskutiert, um schließlich der späten 18. Dyn. den zuschlag zu geben. Zu dieser Ansetzung hat insbesondere die Beachtung der zeitgeschichtlichen Rolle einzelner To:ponyme der hypothetischen Liste geführt. Trotz der wei terleitenden Beobachtungen REDFORDs ist doch der innere Zusammenhang der Toponymreihe unklar geblieben, so daß noch imner genügend Anlaß zu weiterem Studium der Blöcke besteht. Abb. 1
Abb. 2
Bevor ein Einblick in den Konnex der Liste versucht werden soll, sollte ein bisher weder von mir noch von REDFORD beh.ä;mdelter Namenblock zur Diskussion gestellt werden, den ich erst bei einem späteren Besuch an Ort und Stelle ausfindig machen konnte. Es handelt sich um einen nunmehr umgestürzt daliegenden Block, dessen Vorderseite Reste von zwei Namensovalen erkennen 3 läßt, vvovon eine Fragmenb:;chreibung die Zeichenfolge
~
. .n....... a. . . .n.. . zeigt, die unschwer als Beginn der Namensnennung rw-n-. (rw) d.h. Lullu auszumachen ist. Es besteht kein Gruirl, für die fehlende Restschreibung etwas arrleres zu unterstellen als die Normalschreibung, wie sie in Gestalt eines weiteren rw-Löwen in den publizierten Listen Simons IV,9 XI,S XV,43 XX,S 4 belegt ist . Während die noch nicht in Hieroglyphenfassung veröffentlichte Liste von Soleb eine Emendation der Schreibung tnr (X a 3) zu Rwnr fordert und die jüngere Liste von Aksha eine Ergänzung an entsprechender Position Abb. 3
92
1 3
Vgl. M. GÖRG (1981) 28f. 2 Nachzeichnung: D. MORSCH, München 4
Vgl. D.B. REDFORD (1983) 362-373. Vgl. dazu E. EDEL (1980} 71f.
93
..
den nicht mehr erhaltenen Paralleleinträgen von TahSi in den Listen von einer 6 pelschilfblatt (jj) 1 die
mit
.Ra:mses' II" in1
Anschein nach eine semitische Nisbebildung 7
zum Namen Lullu darstellt v wie eine solche Form auch sonst in der 8 Liste nachweisbar sein dürfte .
"Damaskus" mittelbar (~) bzw. unmittel14 bar (Amarah und Parr.) folgen lassen . Unter den sonst mit TahSi zusam-
Aksha und Soleb) den Namen
Aksha~
Mit dan hier vorgestellten Namenblock verbindet sich aber auch eine ge-
Tmsq
..
mengestellten Namen sollte aber auch Tunip in die engere Wahl karmen, um so mehr als dieses Toponym (vgl. etwa S:imons XV,32.38 neben XV,33.3s 15 ) auch auf einen der benachbarten Blöcke fragmentarisch, aber leicht rekon-
wisse Möglichkeit, einen genaueren Einblick in die originäre Abfolge der
struierbar belegt ist, wie bereits oben ausgeführt -wurde. Die Dekoration
Toponyme zu gewinnen. Von dan rechts anschließenden Namen ist anscheinend
des Tunip-Blocks zeigt deutlich, daß ein Zwischenglied vorliegt; ol:Mohl
noch die linke Partie eines r erkennbar, so daß sich ein Konnex zum schon
eine Identifizierung des lihksseitigen Namens nicht m.el'n::' nöga;icli:
bekannten Namenbestand in Gestalt des Blockes mit den Rtnw-Namen nahelegen
Scheint, ist die Annallne nicht abwegig, daß der TabSi-Block und der Tunip-
könnte. Dieser Namenblock, von uns bereits
Block 'Werligstens in engere Nachbarschaft zu rücken wären, ob ein weiterer
identifizier~ 9 ,
zeigt auf der
linken Seite eine Bruchstelle, die auch das anlautende r des Eintrags
R"~Jnw
zu sein
Name einzuschieben ist oder nicht.
..
tangiert, so daß es nicht ausgeschlossen sein sollte, hier das passen• de Anschlußstück zum "Lullu-Block" zu sehen, zumal auch die jeweiligen Re-
sollte auch ein wiederum von mir zunächst nicht, aber auch vori REDFORD
ste der Gefangenendarstellungen einander kanplementär zu sein scheinen. In
nicht einbezogener Block beschrieben werden, der ebenfalls in der unmit-
dan "Retenu-Block" seinerseits hat REDFORD wohl zu Recht einen Block gese-
telbaren Nähe gelagert ist. Dieser Block (vgl. Taf. 20 unten), wiederum
hen, dem der von uns ebenfalls schon vorgestellte Block mit dem fragmenta-
umgestürzt liegend, zeigt Reste. eines Namenovals und einer Gefangenen-
Da· mit dem TahSi-Block der Anfang einer Namenreihung angezeigt ist,
hrt)
10
rischen Kp(n) "Byblos" als J;"echtsseitiges Anschlußstück zuzuordnen sein 11 wird . Damit hätten wir irrrnerhin schon eine bescheidene Sequenz von vier
darstellung, dazu aber auch eine deutliche Begrenzungslinie, so daß der
bekannten Namen
schlossen hätte. Leider liegt auch hier keine Identifikation auf der Hand,
hier anzusetzende Name zumindest eine Reihe der hypothetischen Liste beobwohl man bei den schon bekannten Namenblöcken an den Byblos-Block denken
Lullu - Ober-Retenu - Unter-Retenu - Byblos,
könnte, dessen rechte OValbegrenzung nicht mehr erkennbar ist. Dennoch ist eine Folge freilich, die kein unmittelbares Gegenstück in den bekannten Listen der 18. Dyn. zu haben scheint. Vielleicht lassen sich aber auch noch weitere Blöcke koordinieren.
vorgestellte Block mit dem Toponyrn Ths "TahSi" ., u
12
bildet zweifellos den An-
fang einer Namenreihung ab, wie REDFORD zu Recht gesehen hat. Eine solche Position von TaQ5i ist freilich nicht singulär; ;auch die Liste
~
5
7 9 10 11
94
Vgl. Vgl. Vgl. Vgl. Vgl.
die Liste
~
als auch die Amarah-Liste (mit
dazu EDEL (1980) 66.71. 6 Vgl. KRI II,216; EDEL (1980) 66. EDEL (1980) 71. 8 Vgl. dazu bereits GÖRG (1983) 23f. GÖRG (1981) 28f; REDFORD X1983) 363 mit Taf. 7b. auch REDFORD (1983) 363 mit Taf. 7c. REDFORD (1983) 363. 12 Vgl. REDFORD (1983) 362f mit Taf. 7a.
Byblos~Block
denken müßte. Da auch der Tunip-
Block rechtsseitig abgebrochen ist, kann grundsätzlich auch dieses Toponym als Abschlußname fungiert haben. Es besteht jedoch kein Anlaß, von dan gegebenen Vorschlag zur Vergesellschaftung von Tunip abzuweichen.
vom To-
tentempel Amenophis' III. sieht in ihrer rechtsseitigen Folge unseren Na13 men an erster Stelle • Welcher Name sich angeschlossen haben wird, ist al~hl
Errle doch wohl zu weit van Festungsring entfernt, als daß man an ein unmittelbares Anschlußstück zum
Der von uns nur im Blick auf den Namen urrl von REDFORD in seiner Gänze
lerdings offen, obwohl
die Bruchstelle des hier VOrgestellten Blocks van Listen- (oder: Reihen.;.)
Im Unterschied zu dieser noch offenen Lokalisation des 'Abschlußblocks'
sehen die Verhältnisse bei den bereits von mir und von REDFORD behandelten Blöcken mit den "Neun-Bogen-Namen" etwas günstiger aus. An der Identität des erhaltenen Namensanfangs auf dem ersten 'Neun-Bogen-Block' mit dem Be-
.
ginn des konventionellen HJw..-nbw kann kein Zweifel sein, um so weniger, "
als REDFORD mitteilt, den Namensrest auf einem anderswo lagerrrlen Block 13 14
Vgl. EDEL (1966) 11 mit Taf. 1. Dazu auch.EDEL (1980) 71.
15
Vgl. SIMONS (1937) 144f.
95
besond.erern Interesse abe:r y
~velche:r
in den Listen der Statuensockel Amenophis' III. am 10. Pylon (XII, a 1 • 2 23 bzw. XII, c 1.2) ergibt Leider ist in den beiden letztzitierten Listen-
Name
zu verbirrlen sein
. Der Zeichenrest (vgL Taf. 2'1 oben) ist seinerzeit
varianten die Anfangsschreibung von
Sngr
nicht erhalten, so daß ein Ver-
von mir und im Anschluß daran auch von REDFORD als Teil der "Vogelkralle"
gleich mit der von uns supponierten Graphie nicht möglich ist und die Fra-
gedeutet und als Elanent der Schreibung des "Neun-Bogen~Namens" S3t ver~· 17 standen vvorden . Dieser Interpretation stehen nach erneuter Prüfung des
ge einer Dependenz ungelöst bleibt. Eine brauchbare Parallelität ist aber
Sachverhalts doch einige Schwierigkeiten entgegen. Dabei wäre die Argumentation nicht einmal besonders zwingend, die sich auf die in der Regel
auf jeden Fall gegeben, werm man den angehenden Block mit dem verbleibenden rechtsorientierten "Neun-Bogen"-Block zusarrmenstellt, der den Anfang 24 der Namensbildung Sht-j3m bewahrt hat •
..
angenommene Beziehung des Toponyms auf ein afrikanisches Territorium (so 18 etwa Obernubien ) stützen würde, da ja auch auf benachbarten Listen die Reihungen mit asiatischen Namen mit Toponymen afrikanischer Provenienz 19 durchsetzt sein können , um so auch bei unserer hypothetischen Liste einen cder mehrere Namen des afrikanischen Festlandes genannt sehen zu lassen. Auch die "asiatische" Liste Ramses' II. in dessen Tempel von Abydos nennt ja S3t unter den nördlich und nordöstlich von Ägypten gelegenen Re20 gionen (XXV, 7) . Größere Beachtung mag der Unstand finden, daß besonders dort, wo eine Folge von "Neun-Bogen-Namen" belegt ist, der Name S3t niemals am Anfang der Reihe, sondern im Falle seiner Bezeugung bestenfalls im Anschluß an
erscheint, -was zugleich als die 'klassische' Vergesell21 schaftung ~gesehen werden kann . Am schwersten wiegt aber wohl die BeobH3w-nbw
achtung, daß das horizontal gestreckte, mit einer Wülstung versehene, dann aber doch spitz zulaufende Zeichen so gar nicht mit dem rechtseitigen Teil
Dieser Block (vgl. Taf .~~ unten) läßt mit dem linksseitigen Rest einer Gefangenendarstellung eine Anknüpfung an den soeben besprochenen Block zu, dessen zum Namen
.
H3w nbw
gehörige Dekoration gerade den Ansatz des Oberanus
zeigt, der sich allem Anschein nach auf der Vorderseite des Sf;lt-jJm-Blocks fortsetzt. Da dieser Block nach REDFORDs zutreffender Beobachtung zugleich 25 das Ende einer Namenreihung signalisiert , wird man nunmehr in der Erwähnung zweier aufeina.iderfolgender "Neun-Bogen"-.Namen den'Abschluß'.einer wei-
teren Reihe unserer hypothetischen Liste sehen dürfen, die nach dem bisherigen Befund schon einen rechtsseitigen Absehluß aufzuweisen hat. Eine Aufeinanderfolge gerade der genannten "Neun-Bogen"-Namen findet sich im übri26 gen auch bei der oben genannten Listenvariante XII,c 2.3 , nicht zuletzt aber auch in der von der Liste XII abhängigen, unter Taharqa im Mut-Tanpel
von Karnak aufgebrachten Liste
xxxvr 27 •
In der Rückschau auf unsere Beobachtungen vor allem zu den Randpartien
der Hieroglyphe "Vogelkralle" zusarrmenzupassen scheint. Auf der anderen Seite läßt sich auch eine Alternative nicht ohne weiteres beibringen. Den-
der Blöcke lassen sich anscheinend zwei Reihen einer Namenliste ausfindig
noch möchte ich nicht ausschließen, daß es sich um die Restschreibung ei-
ma.chen. Eine erste Folge kann die Namen
ner liegenden Pfeilhieroglyphe cder der Pfeilspitze handelt, die nach der 22 "Sign-list" den phonetischen Wert sn hat . Sollte diese Interpretation zutreffend sein, käme man ohne besondere Mühen auf eine Ergänzung des Toponyms zu dem bekannten
Sngr
sngr
sonst in ver-
tikaler Position geschrieben wird (z.B. IX,a 6; X,3). Eine Voranstellung des bekannten Namens für Babylonien vor Erwähnung der
IJ3w nbw
ist nun gut
vertretbar, wie sich etwa aus der unserer Ortslage benachbarten Anordnung
96
Vgl. Vgl. Vgl. Vgl.
umfaßt haben, ·eine zweite die Namen Lullu- Ober-Retenu- Unter-Retenu - Byblos - x?,
"Babylonien", freilich nicht ohne die Feststel-
lung, daß die Pfeilspitze im Fall ihrer Graphie im Namen
16 18 19 21
TahSi - Tunip- Sangar - Neunlx:gen - Neunbogen 'tl
REDFORD (1983) 364. 17 GÖRG (1981) 28; REDFORD (1983) 364. dazu u.a. D. WILDUNG (1982) 472 (s3tjw = "Obernubier?"). dazu EDEL (1966) 50f. 20 Vgl. SIMONS (1937) 162. auch'WILDUNG (1982) 472. 22 Vgl. A.H. GARDINER (1957) 514 (T 23).
wobei lediglich die Blöcke berücksichtigt sind, die Namenseintragungen erhalten haben. Die Liste kann ohne weiteres an den angezeigten Stellen (z.B. zwischen
Tah~i ol
und Sangar) um weitere Toponyme angereichert werden, ohne
daß erhebliche Modifikationen zu erwarten sein werden .. Für eine Zuordnung
des von REDFORD zwar zitierten, aber nicht abJebildeten Blocks Nr. 19/16 28 mit "parts of two torsos sunrou.nting ovals; names erased" , den ich auch 23 25
Vgl. SIMONS (1937) 135f. Vgl. REDFORD (1983) 365.
24
Vgl. GÖRG (1981) 28f; REDFORD (1983) 365.
97
be:iin
habe
Stelle
Besucb an
ren könnenv ist nach allen
ZINa.r
der gewünschte Raum
BN 2 8 ( 1 9 8 5) 15-1 6 . v
doch eine
konkrete Vergesellschaftung erscheint einstweilen nicht diskutabel.
Schließ~
lieh ist auch zu bedenken, daß unsere rechtsseitige Namenfolge von
wenigst~
SIDON IN HIEROGLYPHEN
zwei Reihen auch ein linksläufiges Gegenstück zur Seite gehabt haben kann, wie der von REDFORD vorgestellte Block Nr. 100 mit dem Namensfragment des "Neun-Bogen"-Namens TJ-§mcw anzeigt, welcher der erste und einzig bewahrte 29 Name einer linksläufigen Namenfolge zu sein scheint . Auch die neu hinzugekcmnenen Namenblöcke können in Verbindung mit unserem Versuch einer vorläufigen Koordination noch kein überzeugendes Kriterium zur zeitlichen Fixierung der Liste einbringen, das zu einer über REDFORDs Angaben hinausführenden genaueren Datierung beitrüge. Die Voranstellung von Ta.QSi 30 nicht zuletzt nach den Unternellnungen unter Amenophis II. begreiflich hat in der Liste Amenophis
1
III. von Theben-West
(~)
ihr Gegenstück, wie
auch die vermutliche Nennung der beiden "Neun-Bogen"-Namen im Anschluß an Sangar-Babylonien ihre Parallele auf den Statuensockeln Amenophis
1
III. am
Die Identifikation einer ägyptischen Namensschreibung in hieroglyphischer bzw. hieratischer Fassung mit einem Orts- oder Volksnamen aus dem Raum Palästina-Syriens wie Vorderasiens überhaupt bedarf nach wie vor einer methodi1 2 sehen Reflexion • Unter den besonders zur Beachtung anstehenden Problemen müssen die graphischen und phonetischen Verhältnisse mit Vorrang diskutiert werden. Vorgang und Chance einer Identifikation lassen sich nicht ohne wei3 teres mit "Gesetzen" einer übergreifenden Systanatik erfassen , sondern bedürfen weiterhin in erster Linie kritischer Beobachtungen am Namenma.terial
10. Pylon haben wird. Die Erwähnung von Lullu geschieht nach der Erstbezeu-
selbst, wobei hier wie auch sonst der "Ausdrucksseite" die Präzedenz vor der 4 "Inhaltsseite" gebü.hl:'t • Ein Verzicht auf Textkritik ist ebenso unangemessen
gung unter Tuthmosis III. (Liste IV, 9) in der 18. Dyn. sonst nur noch in Li-
wie eine eilfertige, wie auch imner geartete "syllabische" Fixierung einer
sten Amenophis' III. Auch Byblos scheint während der 18. Dyn. nur in Listen
Schreibfonn, da man sich nur bei Zurückhaltung in der Wertung einer Deskrip-
Tutlnnosis' III. (III, 12?) und Amenophis' III. beleg-t zu sein. Daraus mag ge-
tion des Bestandes die Weg-e für Identifikationsrröglichkeiten offenläßt.
schlossen werden, daß als terminus a qua der Anbringung unserer Liste vvohl am ehesten die Zeit Amenophis' III. in Frage kcmnt. Weitere Präzisierungen, die REDFORD vor allem mit den Blick in die Emphasen der 18. Dyn. ervK:Jgen hat, lassen sich allein auf der Basis unserer Namenszusarrmenstellung nicht
Da die ägyptische Bezeugung des bekannten Ortsnamens Sidon noch vor kur- · zem auf das geläufige Spektrum (mit den beiden Beleg-en pArlast I, 28,8 und Wen5 arnun 1 ,x+24) festgeschrieben worden ist , soll die Aufmerksamkeit hier erneut
gewinnen.
einer Schreibung gelten, die von uns bereits an früherer Stelle - in einen 6 Nachtrag - mit einem Deutungsvorschlag versehen worden ist , um zugleich die
EDEL, E.,
Notwendigkeit einer kritischen Betrachtung vor allem der Graphie zu dem:>n-
Die Ortsnamenlisten in den Tempeln von Aksha1 Amarahund Soleb im Sudan: BN 11 (1980) 63-79. GARDINER, A.H. .. , Egyptian Granunar, Third Edition, Oxford-London 1957. GÖRG, M., Namenstudien IX: Fragmente von Fremdnamen: BN 14 (1981) 26-29. GÖRG, M., Neue Identifikationen asiatischer Namen in den topographischen Listen Ramses II. im Tempel von Amara: BN 20 (1983) 22-28. REDFORD, D.B., A Head-Smiting Scene from the 1oth Pylon: M. Görg (Hg.), Fantes atque Pontes (Fs H. Brunner), ÄAT 5, Wiesbaden 1983, 362373. WILDUNG, D., Neunbogen: Lexikon der Ägyptologie IV, 1982, 472f. 26 28 30
98
Dazu SIMONS (1937) 136. 27 Vgl. dazu SIMONS (1937) 187. REDFORD (1983) 364. 29 Vgl. REDFORD (1983) 364. Über die oben genannte Literatur hinaus vgl. jetzt bes. P. DER MANUELIAN, Studies in the Reign of Amenophis II (Hildesheimer Ägyptologische Studien 26), Hildesheim 1987, 47-56.
strieren. In den Listen von Amara-West (Ramses II.) findet sich die Schrei.J::Aln:J eines CN !ftwk (23) , die E. EDEL seinerzeit mit Recht zu den fragmentarischen 1 Vgl. dazu bereits M. GÖRG (1979) 152-173. Die neuerdings von S. ~ITUV (1984) 4 n.6 dazu gebotenen Bemerkungen gehen z.T. gänzlich an dem gemeinten Sachverhalt vorbei. Hier sei nur darauf hingewiesen, daß ~ITUV offenbar nicht weiß,was eine "Palimpsestschrei:bung" ist., da er sie für eine "faulty orthography" zu halten scheint_ (vgl. schon die Kritik K.A. KITCHENs, 1976, 315f, dessen Klarstellung ~ITUV 189 n.582 wohl noch immer nicht verstanden hat). Für das Faktum einer Palimpsestschreibung im Falle von Tuthmosisliste Nr. 27 (dazu GÖRG, 1974, 19f) hätte ~ITUV nur sein Photo Pl.1
99
BN 20 ( 1983)
twk
Wie EDEL ferner
muß man gerade bei der Amara-Liste 8 ser Fehlschreibungen gewärtig sein , die neu aufgekcmnen oder bereits
diver~"""
über~
liefert sein können. So ist es auch angesichts der singulären Kombinations-
NEUE
schreibung !lc angs:nessen 1 an eine Verschreibung aus der Gruppe Qi zu denkenl' die wiederum auf eine tradierte Verlesung des Doppelstrichs zl'lffi Arm
22-28
zurück~
ASIATISCHER NAMEN IN DEN TOPOGRAPHISCHEN LISTEN RAMSES' II. IM TEMPEL VON AMARA
IDE~TIFIKATIONEN
zuführen wäre. Auch die nur in Amara greifbare Schreibung der Auslautgruppe darf nicht ohne weiteres unkritisch fixiert werden, da sich hier spätestens 9 z. z. Rainses II. eine Fehlschreibung aus der Gruppe n3 etabliert haben kann •
,
,
So war versuchsweise die Lesung Qi · twn • 3 rekonstruiert worden, deren Gleichsetzung mit Sidon keinerlei Probleme bereiten würde. Die Richtung auf diese Identifikationsmöglichkeit wäre hin:,:regen vollkanmen verschlossen, wenn textkritischen Erwägungen keine Kanpetenz zugetraut würde. Wie seinerzeit weiter gezeigt werden konnte, verträgt sich unser Vorschlag mit den Nachbarnamen Tyrus (22) urrl Byblos (24) aufs allerbeste. Die Frage nach der Konstellation ~
Kontext steht freilich in der Rangordnung der Schritte zur Identifikation
nicht an erster Stelle, so sehr sie sich auch aufdrängen mag. Wenn mit EDEL für die Amara-Namen 1-28 mit einer "Urliste" zu rechnen ist,
Die vor wenigen Jahren erfolgte Publikation der topographischen Listen Rainses II. aus dessen Tempel von .Amara-west im sudanesis<~::hen Nubien durch 1 K.A. KITOIEN hat mit der alsbald veröffentlichten Erstbearbeitung des Li2 stenbestands mit hauptsächlich asiatischen Namen durch. E. EDEL eine Reihe einzelner Stellungnahmen un::1 Beobachtungen ausgelöst, die auch in die3 ser Zeitschrift vorgetragen worden sind • Da die Listen eine nicht geringe Anzahl bisher nicht oder nicht eindeutig belegter Wiedergaben asiatischer Toponyme aufweisen, zugleich aber auch mehr oder weniger bekannte Namenbildungen in originellen Variantschreibungen oder gar offenkundigen Verschreibungen bieten, bleibt vorerst mit dem Problem der Deutung der bis-
die sogar der Solebliste voraufgeht, darf daran gedacht werden, daß der Orts-
her nicht oder nur versuchsweise identifizierten Namen Anreiz genug, sich
name Sidon in hieroglyphischer Fassung eher existent war, als es bisher nach
imner wieder erneut an eine Interpretation heranzuwagen. Die vorläufigen
den Belegen der EA-Briefe und deren Bezug auf die Präsenz Tuthmosis' IV. den
Früchte dieses fortgesetzten und auch fortzusetzenden Bemühens sollen hier
Anschein haben mochte.
mitgeteilt werden. Von dem gesamten Listenbestand erweckt die Namenkette
Zitierte Literatur
.
AHITUV, s., , BOREE, w., EDEL, E.,
Canaanite Toponyms in Ancient Egyptian Documents, Jerusalem 1984 Die alten Ortsnamen Palästinas, 2. Auflage, Bildesheim 1968. Die Ortsnamenlisten in den Tempeln von Aksha, Amarahund Soleb im Sudan: BN 11 (1980) 63-79. GIVEON, R., Sidon: Lexikon der Ägyptoloqie V/6, Wiesbaden 1984. 922-923. GÖRG, M., Zur Valenz der Gruppe -:-:-7"?: Göttinger Miszellen 10 (1974) 19f. GÖRG, M., Identifikation von Fremdnamen: Fs Edel (ÄAT 1) 1979, 152-173. GÖRG, M., Namenstudien VI: BN 11 (1980) 14-17: KITCHEN, K.A., Two Notes on Ramesside History: OA 15 (1976) 311-315.
2 5
7
zu konsultieren brauchen. Wie er aber offensichtlich um Originaleinsicht nicht bemüht ist, ist er auch nicht ernsthaft an textkritischen Problemen interessiert, wie sich auch sonst in seiner Kollektion zeigen läßt, die weithin nicht über W. BOREE (den er nicht kennt!) hinausführt. Vgl. GÖRG {1979) 153. 3 Gegen A~ITUV (1984} 4. 4 Vgl. GÖRG (1979) 154. Vgl. R~ GIVEON (1984) 922f; ~ITUV (1984) 177. 6 Vgl. GÖRG (1980) 16. Vgl. E. EDEL (1980) 66. 8 Vgl. EDEL (1980) 73. 9 Dazu GÖRG (1980) 16.
29~45
allein wohl
deswegen schon besonderes. Interesse, weil sie in den Listen von Soleb un::1 4 Aksha keine nachweisbaren Entsprechungen zu haben scheint • Dazu handelt es sich mehrheitlich um Namenbildungen, die im bislang bekanntgewordenen Toponymnaterial eine singuläre Position einnehmen. Innerhalb der Folge 29
- 45 stehen wir zunächst bei den Einträgen 29
~
31 vor dem Identifikations-
problem, da mit den Namen 32 und. 33 bekannte libysche Völkernamen gegeben 5 sind • Die Hetere>genität dieser Namen rechtfertigt den Versuch, die drei noch offenen Einträge 29 - 31 nicht nur wegen ihres singulären Lautbestandes, sondern auch wegen ihres Kontextes gesondert zu kcmnentieren. 1 3 4
K.A. KITCHEN (1979) 215-217. Vgl. M. GÖRG (1980) I (1982). Vgl. dazu EDEL (1980) 66.
2
E. EDEL (1980) 63-79.
5
Vgl. dazu EDEL (1980) 69 bzw. 72.
101 100'
Identifikation kann der Kontext der Liste ein weiteres Kriterium bereitstellen, das freilich behutsam gehandhabt werden muß: es darf nicht Kontinuität einer geographischen Orientierung unterstellt werden, wo keine ist. Urmittelbar vorauf geht mit mw-qd (28) eine Bezeichnung, die irrmer noch am ehesten der Euphratregion gilt und ihrerseits eine Kette mesopo17 tamischer Namen hinter sich hat • Dieser Befund läßt einer Gleichstellung unseres Namens mit dem mesopotamischen
kas~u.
gegenüber der kleina-
siatischen I.Dkalisierung die vorläufige Priorität geben. Im Gefolge des ist offensichtlich im wesentlichen ungestört geblieben, was allerdings in
Bergvolkes der Lullu (26) wären damit auch. die .Ka8su . . erwähnt, deren Di-
keiner Weise zum. Ausweis graphischer Korrektheit dienen kann. Methodisch
18 . . Striktbezeichnung zeJ.. twe1.se synonym für' Bab":!1omen s teht
zulässig ist jedoch nur ein Identifikationsversuch, der zunächst an der 7 gegebenen Schreibung orientiert ist • Die M:Sglichkeit einer Verschreibung
(30) twr-r '-s3-tjj (= twrrst) =
nuß aber im Falle einer "Sackgasse" bedacht werden, sie sollte sogar be-
.t
ouru-Ra.Sdu ~
rei ts bei augenfällig aus dem Rahmen fallender Graphie frühzeitig el:WOCJen
Die Schrei.bunj des Namens seheint lediglich im unteren Teil leicht lä19 diert zu sein, was der Lesung aber wohl kein Problem bereitet • Stattdes-
werden.
sen und anstelle .besonderer Fragen zur Graphie gibt diesmal die Identifi-
(29)
k3-s3-jj
<= ksj) =
und ~
Die Setzung der beiden Zeichen c::7" rung gegenüber der häufigen Gruppe
kation mit einem bekannten Namen.. größere Rätsel auf. Die Schreibung mit
Ka5su
U
dem doppelt gesetzten r läßt sich wohl am ·ehesten so verstehen, daß zwikann eine Differenzie-
andeuten, die weitestgehend für die Wiedergabe der Silbe ku reklamiert werden darf 8 . Bei grundsätzlicher Offenheit der vokalischen Bestinmmg9 kann bei der Gruppe ~ ~ eine er1
höhte Affinität zur Wiedergabe der Silbe ka konstatiert werden
10
• Die 2.
Gruppe s3 kann theoretisch zur Unschreibung von sa/si/su, aber auch des 11 vokallosen s Verwendung finden , zeigt aber eine größere statistische 12 Affinität zu sa/su • Das in der Graphie auslautende Doppelschilfblatt steht zwar in der Regel für j, muß aber nicht zwingend Namensbestandteil sein, wie ein Seitenblick auf die Schreibung ~ ~ ~
Qq ~
(26) für
'Lullu' zeigt, dessen Wiedergabe sonst ohne die 'Endung' auszukcmnen vermag13 Der Name scheint hieroglyphisch sonst nicht belegt zu sein. Unter den
14 asiatischen Namensbildungen kann man die hethitischen Fonnen kasaj a und 15 ka/isija zum Vergleich heranziehen. Bei Verzicht auf ein 1\quivalent für 16 die Gruppe jj kann aber auch das babylonische kassu bEmüht werden. zur 6 Zeichnung nach KITCHEN 216. 8 Vgl. E. EDEL (1966) 78f; 89. 10 Vgl. W.F. ALBRIGHT (1934) 59f.
102
7 9 11
Zur Methode vgl. M. GÖRG (1979) 153. Vgl. dazu EDEL (1966) 79.
sehen dem. Namensbestandteil twr und den Element rst eine Zäsur anzusetzen ist. Für die. Graphie mit anlautendem und auslautendem t kann jeweils auch die Wiedergabe eines nichtägyptischen
a~Phonans
·unterstellt werden. Alle
diese Erwägungen führen jedoch aufs erste nicht zu einer Identifizierung mit· einer belegten Namensbildung. Dennoch sollte man hier die Flinte nicht ins Korn werfen. Hinter den beiden Namensteilen könnten· sich nämlich die 20· akkadischen Lexeme duru ("Festung" u.ä.) und rasdu. ("fest gegründet") verbergen, die zusarrmengencmnen eine. Bezeichnung. darstellten, die von den Ägyptern als Name einer Stadt aufgefaßt wUrde •. Sollte auch diese Stadt in
Mesopotamien gesucht werden dürfen, könnte man an eine· der bedeutenderen Festungen denken, vielleicht auch an das bekannte Dur""Kurigalzu, das den Ägyptern allerdings schon unter seinem 'richtigen' Namen bekannt geworden 21 ist • zum Vorgang einer hieroglyphischen Namensfenn mit semitischen Ele12 13 14 15 17 19
ALBRIGHT (1934). 54 erkennt offenbar nur den Wert sa an. Vgl. die Aufstellung der Belege (demnächst in BN.). G.F. DEL MONTE - J. TISCHLER (1978) 187. DEL MONTE - TISCHLER (1978) 188. 16 B. GRüNEBERG. (1980) 135f. Vgl. EDEL (1980) 71f. 18 Vgl. z.B. EA 76,15. Vgl. KITCHEN (1979) 216. 20 Vgl. AHW 961 (Adj. zu rasadu).
Vgl. EDEL (1966) 76-78.
103
rnente,n ohne
in der einschlägigen Literatur bereits miteinander verglichen worden sind, hier aber in methodisch anscheinend nicht ganz einwandfreier Weise mitein-
gleichen;
schon in der Palästinaliste Tuthmosis IIIo auftritt
und mit der Bedeutung "heiliges Vorgebirge" ohne lautliches und
48)
semanti~
sches Äquivalent im außerhalb Ägyptens überlieferten Namengut dasteht
22
.
ander verquickt wurden. So vervveist J .A. WII.SON anläßlich der Zitation des 26 ersten Namens der großen Liste Rainses' III. von Med.inet Habu auf einen Namenseintrag bei M. BURCHAROI', der unter Nr. 464 die erhaltene Namens-
Es ist denkbar, daß die Ägypter auch in diesem Fall eine ( z. B. für den
schreibung m3rl aus der Syrienliste Tuthrrosis' III. anführt, ohne auf die
Karmel) umlaufende Bezeichnung bewahrt haben, die sich in der semitischen
Graphie
Topographie und Onanastik nicht durchgesetzt hat, für den Ägypter aber
Darstellung: "J. Wilson, following Burchardt, restored.
ein spezifisches Charakteristikum zum Ausdruck brachte. Wie das "heilige
Anschein, als habe BURCHAROI' bereits auf. die Ergänzungsmöglichkeit vervvie-
Vorgebirge" wird auch die "fest begründete Festung" dem Transkribenten
sen; einen Hinweis ·auf die Schreibung der .Tuthnosisliste gibt ASTOUR an 29 der zitierten Stelle. nicht • w•. HEICK zitiert den Namen I 299 mit sylla-
bzw. dem Vermittler der semitischen Bezeichnung noch problemlos identifizierbar gavesen sein. Es darf jed.enfalls mit gutem Grund angencmnen werden, daß unser "Name" Twr-rtft
= Duru-rasdu
für eine den Zeitgenossen
m3~
in der Liste Ramses' III. Bezug zu nehmen
27
• Nach M. ASTOURs
M r"
28
hat es den
bischer. Deutung: "ma-ri .••• "30, stellt aber seinerseits keine Verbindung zum Namen XXVII 1 her, den er mit nma- ( •• )" wied.ergibt 31 : für beide Namen
bekannte und bedeutsam erscheinende Stadtanlage in der mittleren Euphrat-
setzt er keinen Identifikationsvorschlag an. Für den Namen XXVII 1 hat in-
region in Anschlag gebracht wurde.
dessen ASTOUR angenarmen, er sei "in all probability" der Name "of the
(31) m3-w-r ;. (= mwr) = Mari
fcnrous city of Mari, no longer. a great capital after i ts sack by Harrmlrabi,
Die Schreibung mit der Graphemfolge
7 iJ
ist im Bereich der Grup-
penschreibung ein Unikum, da für die Wiedergabe der Konsonantenfolge mw andere Möglichkeiten zur Verfügung stehen
23
• Man sollte daher in diesem
but still iroportant enough to be .Jmown. at. Nuzu in the fifteenth century as 32 KURMa-ri, KURMa-ri-ge-e" • Ich möchte nun keinen Anlaß· sehen, den deutlich mit r geschriebenen Namen aus der 'l'Uthrrosisliste von dieser m.E. berechtigten Namensgleichung fernzuhalten; überdiesnfuhte ich .in dem anstehenden Na-
Fall von vornherein im Auge behalten, daß das w aus einem 3-Vogel ver le-
menseintrag der Amaraliste eine. erstmals kanplett erhaltene Wiedergabe des
sen oder verschrieben sein· kann, wofür Beispiele aus unserer Namenliste 24 benannt worden sind . Da auf der Basis der jetzt vorliegenden Graphie
Namens der berühmten. Stadt am Mittel-Euphrat erkennen.. Wir hätten dann ins-
keine Identifikation mit einem bekannten ägyptisch oder außerägyptisch
Zeit des Neuen Reichs von der 18. Dyn. bis. zur 20. Dyn. abdecken
überlieferten Namen rröglich erscheint, ist man um so mehr gehalten, die25 ser Emendation in die geläufige Gruppenschreibung zu folgen • So
bedarf i.rrlessen hier keiner ausführlichen Begrürrl.ung, weshalb aus diesen Zi-
dürfte von der Transkription mr auszugehen sein, die nun einer interessan-
ten.
Jh
gesamt bereits drei. Belege für dieses Toponym anzusetzen, die zugleich die
gleichlautendem Beginn stellen wohl die beiden jeweils nur erhaltenen Namen 21 22 23 24 104
m3ri~
fragmen~isch
(Liste I 299) und mJ% (Liste XXVII 1) dar, die
Vgl. dazu M. GÖRG (1978) 79-82. Dazu u.a. W. HELCK (1971) 126. Zum Problem der silbischen Deutung und Ableitung der Gruppe vom Kurzwort "Wasser" vgl. die (ablehnende) Stellungnahme EDELs· (1966) 89. Vgl. EDEL (1980) 73. 25 Zur Gruppe vgl. auch HELCK 550.
:==:
Es
tationen keine weitreichenden historischen Folgerungen gezogen werden soll-
ten Namensidentifikation die Wege öffnen dürfte. Die im ägyptischen überlieferungsbestand asiatischer Namen einzig vergleichbaren Graphien mit
würden.
Die bisher vennuteten Namensgleichungen lassen .sich topographisch der Region ·.des mittleren Euphratgebiets zuordnen •. Daß die Amaraliste diese Gegend berührt, muß nicht wundernehmen, wenn man bed.enkt, daß Babylon (89) und ni5g33 licherweise auch Uruk (88) in der Flußnied.erung erwähnt sind • Es bedarf 26 27 28 30 32 33
W.F. EDGERTON- J.A. WILSON (1936) 109. M. BURCHARDT (1910) 24 ; vgl. auch den Hinweis bei. KITCHEN (1972) 94. M~ ASTOUR (1968) 738. 29 Auch. nicht in Ders. (1963) 20ff! W. HELCK (1971) 147. 31 HELCK (1971) 235. ASTOUR (1968) 738. Vgl. dazu EDEL (1966) 32f; Ders. (1980) 75f. 105
noch weiterer den
zum Problem
für die
scher Namen auf die Spur zu kcmnen
Zitierte Literatur
mesopotami ~
von 34
.
NB: Zur Schreibung des Auslauts des soeben diskutierten Namens Nr. 31 mit den drei Pluralstrichen bleibt nachzutragen, daß es sich 1JVC.rnÖglich um 35 eine Verschreibung des hieratischen Doppelstrichs handelt . Damit könnte eine Fassung vorausgesetzt werden, die bis auf den Strich beim r mit der erhaltenen Graphie des tuthnosidischen Belegs deckungsgleich wäre. Es ist freilich auch zu bed.enken, daß schon die Gruppe ~
für sich genarmen
zur Wiedergabe von r i genutzt werden kann, ohne natür lieh in dieser Rich36 tung prograrnniert zu sein Vielleicht mag daher mit der Schreibung ~ 1 - unter der Voraussetzung, daß sie der ursprünglichen Fassung entspricht 37 eine deutliche Fixierung auf den Vokalwert i intendiert worden sein • In diesem Zusarrmenhang darf auch noch einmal die mit dem Doppelschilfblatt geschriebene 'Endung' der Namen Nr. 26 (Lullu) und 29 (Ka58u) zur Diskussion stehen. In diesen Fällen könnte man mit EDEL an eine "semitische Nis38 befonn" denken , deren hieroglyphische Wie:lergabe sanit von der bloßen Andeutung des Vokals i durch den Doppelstrich zu unterscheiden wäre. Ich nöchte allerdings auch an das im Akkadischen belegte Affennativ -ajum er39 innern, das zur Bildung von "Völker- und Einwohnerbezeichnungen" dient , westsemitischer Herkunft sein könnte und 1IlCglicherweise schon in hieroglyphischen Unschreibungen mesopotarnischer Namen unter Amenophis III. durch das Doppelschilfblatt vertreten ist40 • Daß das auslautende j j nicht nur Völkernamen charakterisiert, sond.ern auch für die Kennzeichnung der Einwohnerschaft eines Ortes (wie in den akkadischen Belegen mit -ajum) verwendet werden kann, sollte sehr schön mitder (freilich jetzt zu tj ver41 schriebenen) Endung j j im Namen Rlj.b/ (Amara 104) gezeigt werden dürfen, der im Unterschied zur verbreiteten Fassung des Ortsnamens Rehob nur hier mit einer 'einschlägigen' Endung ausgestattet zu sein scheint. 34 35 36 38 40 41 106
Vgl. vorläufig. dazu die Erwägungen bei EDEL (1980) 65, der für den Namenbestand ab Nr. 29 die Annahme einer einzigen "Urliste" ausschließt. Zum Vorgang vgl. etwa EDEL (1966) 13. Vgl. dazu EDEL (1966) 83f. 37 Vgl. zu II auch EDEL (1966) 65f. EDEL (1980) 71. 39 W. VON SODEN (1969) 69f (§ 56p). Dazu etwa M. GÖRG (1975) 31ff. Wieder anders liegen die Dinge bei Umschreibungen indogermanischer Ländernamen, wie etwa bei Drdnj für das Land der Dardaner (Dardanya), dazu EDEL (1966) 50; ders. (1983) 98. Vgl. dazu EDEL (1980) 67f; 77.
ALBRIGHT, W.F., The Vocalization of the Egyptian Syllabic Orthography (American OrientalSeries 5), American Oriental Society, New Haven, Connecticut 1934 (= New York 1966). ASTOUR, M., Place-Names from the Kingdom of Alalah in the North Syrian List of Thutmose III: A Study in Historical Topography: JNES 22 (1963) 220-241. Mesopotamian and Transtigridian Place-Names in the MediASTOUR, M. I net Habu Lists of Ramses III.: JAOS 88 (1968) 733-752. Die altkanaanäischen Fremdworte und Eigennamen im AegypBURCHARDT, M. tischen II, Leipzig 1910. DEL MONTE, G~F. -TISCHLER, J., Die Orts- und Gewässernamender hethitischen Texte (Beihefte zum Tübinger Atlas des Vorderen Orients, B 7/6), Wiesbaden 1978. EDEL, E., Die Ortsnamenlisten aus dem.Totentempel Amenophis III. {Bonner Biblische Beiträge 25), Bonn 1966. EDEL, E., Die Ortsnamenlisten .in den·. Tempeln von Aksha, Amarahund Soleb im Sudan: BN 11 (1980) 63-79. EDEL, E., Kleinasiatischeund·semitische Namen und Wörter aus den Texten der Qadesschlacht in hieroglyphischer Umschrift: Fontes atque Pontes. Eine Festgabe für Hellmut Brunner {Ägypten und Al.tes Testament 5) , Wiesbaden 1983. EDGERTON, W.F. - WILSON, J.A., Historical Records of Ramses. III: The Texts in Medinet Habu, Volume I/II, Translated with Explanatory Notes, Chicago 1936. GÖRG, M., Dur-Kurigalzi in hieroglyphischer Wiedergabe? : Göttinger Miszellen. Beiträge zur ägyptologischen Diskussion 16 (1975) 7-8. GÖRG, M., Zur Westpolitik der babylonischen Kassiten: UF 10 (1978) 79-82. GÖRG, M., Identifikation von Fremdnamen. Das methodische Problem am Beispiel einer Palimpsestschreibung aus dem Totentempel Amenophis III. : Festschrift Elmar Edel (Ägypten und Altes Testament.!), Bamberg 1979, 152-173. Namenstudien VI: Drei weitere Belege für bekannte asiatiGÖRG, M. I sche·Ortsnamen aus.Ägypten: BN 11 (1980) 14-17. Namenstudien VII:. S3sw-Beduinen und Sutu-Nomaden: :BN 11 GÖRG, M~, (1980) 18-20. Namenstudien VIII: Südpalästinische Ortsnamen: BN 12 (1980) GÖRG, . M.' 18-19. Punon - ein weiterer Distrikt der S3sw~Beduinen: BN 19 GÖRG., M.' (1982) 15-21. GRONEBERG, B., Die Orts-, und Gewässernamen der altbabylonischen Zeit (Beihefte zum Tübinger Atlas des Vorderen Orients, B 7/3), Wiesbaden 1980. Die Beziehungen Ägyptens zu.Vorderasien im 3. und 2. JahrHELCK, W., tausend v. Chr., 2. Auflage, Wiesbad~n 1971. KITCHEN, K.A., Ramesside Inscriptions, Oxford 1972; 1979. VON SODEN, W. 1 Grundriß der akkadischen Grammatik (AnOr 33), Rom 1952. 107
BN 3 5
( 1 9 8 6)
4- 2 0
zur Zitation des S3sw-Landes Pwnw'O reichen (34.,-45). Da die Namen 29-31 in den mesopotamischen Raum zu weisen scheinen, liegt es wohl nahe, auch bei den anstehenden Namen zunächst die Toponymie des Gebiets an Euphrat und Ti-
WEITERE ASIATISCHE TOPONYME IN DEN LISTEN VON AMARA-WEST
gris im Auge zu behalten. (34)
nw! -b3-r'
(= nbr) = Nippur?
Nabula?
Die Namenlisten im Tempel Rainses II. von Amara-West im sudanesischen Nu-
In der Schreibung des Namens erscheint nach der Publikation K.A. KITCHENs 7 ein o , das gewiß in den nw-Topf zu emendieren sein wird und eine bekanrit?
bien bieten neben bekanntem Material der Toponanastik auch eine respektable
Variante der nw-Gruppe rekonstruieren läßt. Auf eine silbische Interpretati-
Reihe von Einträgen, die bisher nicht oder nicht eindeutig belegt sind und
on dieser Gruppe als Wierlergabe ·eines nu kann man allerdings nicht ohne wei-
eines Identifikationsversuchs bedürfen. Dieses Bemühen gestaltet sich teil-
teres setzen, da die Zeichenkanbination auch dort belegt ist, wo in keil-
weise leichter, wenn es gelingt, eine Synopse mit den Schreibungen des Na-
scliriftlichen Entsprechungen eine anderslautende Silbe begegnet, wie z.B. in 8 hieroglyphischen Graphien für den ON Tunip • Während M. BURCHARIJI' die "rela-
meninventars des Tempels Amenophis III. von Soleb herzustellen, wie dies E. 1 EDEL richtungweisend vorgenamnen hat . Leider ist eine nicht unerhebliche Anzahl von Namen der Amara-Listen ohne erkermbares Gegenstück im älteren Na-
menbestand von Soleb zu konstatieren, wie auch andererseits der eine oder an-
tiv seltene Verbindung" nur insoweit deutet, daß sie "stets einen Vokal nach 9 sich" habe , will W. HELCK an dan silbischen Wert n.u festhalten, wobei er im
dere Eintrag der Solebliste im Verlauf der Amara-Listen nicht oder nicht nach-
Falle der ab;,veichenden Schreibungen für Tunip arininmt, daß "bei vorausgehen10 dem -u- ein folgendes -i-:- in -u- (tl-?) verändert wurde" • Ein eindeutiges
weisbar wiederzukehren scheint.
Irrliz für HELCKs Schlußfolgerung, das "vorangehende -u-" habe "das folgende
zu den Namen der Solebliste, die auch noch in den Amara-Listen repräsen-
-i- so stark gerlunkelt, dass man es als -u- arpfinden konnte", ist freilich
tiert gewesen sein mögen, ohne eine graphische Spur zu hinterlassen, zählen
sonst nirgends greifbar, so daß man fast an ein ad hoc gebildetes Lautgesetz
allem Anschein nach auch einige mesopotamische Toponyme, deren Identität so2 eben erst festgestellt werden konnte und die die seinerzeit von EDEL benann3 te Präsenz der Namen Babylon und Uruk in So leb und Amara zu bestätigen ver-
denken müßte, will man sich nicht zu der einfachen Erkenntnis verstehen, daß
mögen. Auf der anderen Seite gibt der Amara-Bestand seinerseits eine Kette von Namensschreibungen her, die sich u. a. auf mesopotamisch-syrische Orte beziehen, ohne daß diese Namen zuvor in der Solebliste erwähnt gewesen sein müs-
die Gruppe nw eben nicht mit einer silbischen Definition versehen werden Im.lß. Mit dem Konsonantenbestand des Namens läßt sich eine Verbindung mit dem mesopotamischen ON Nippur herstellen, der in den zahlreichen keilschriftliehen 11 Bezeugungen als Nibru (en.lil) erscheint und mit heutigem Nuffar zu identifizieren ist. Nach Kh. NASHEF war Nippur in der Kassitenzeit "ein Hauptzen12 trum in Babylonien und bildete auch einen Verwaltungsbezirk" • Graphie und
sen. Ein Teil dieser Namenkette (Amara Nr. 29-45) , die von EDEL als "Einschub :~_ .. iimerhalb des Rahmens von Soleb XI" bestimnt worden ist4 , hat bereits ei5 ne Bearbeitung in dieser Zeitschrift gefunden . Die Identifikationsversuche
bedeutsamen Stadt nicht im Wege. - Vgl. auch den Nachtrag (zu Nabula).
sollen hier fortgesetzt werden.
(35)
Zitation des ON in der Amara-Liste stehen einer Identifikation mit der hoch-
Zur Diskussion stehen die Namenseinträge, die der Unterbrechung des Namensstrangs 29-31 durch zwei libysche Stammbezeichnungen (32-33) folgen und bis 1 2
Vgl. E. EDEL (1980) 65-68. Dazu M. GÖRG (1986). Zu dem dortigen Identifikationsvorschlag für die Bil~ dung ;3npr-smsm (VI b 4) [ = Sippar ( < Zimbir) des Sonnengottes .trage. ich nach, daß auch M.C. ASTOUR (1981) 26 zu keiner Gleichsetzung gefunden hat.
108
J
r'-~3
(=
r~) =Ra~ (?)
Es besteht kein Anlaß, an der Richtigkeit der überlieferten Schreibung zu zweifeln. Die Graphie (mit Frarrl.volk- und Fremilanddetenninativ) scheint un3 5 7 9 11
Vgl. EDEL (1980) 67f. 75f. 4 Vgl. M. GöRG (1983) 22-28. 6 Vgl. K.A. KITCHEN (1979) 216. 8 M. BURCHARDT 11909) 23 (§ 69). 10 Vgl. u.a.· Kh. NASHEF (1982) 208ff.12
EDEL (1980) 72 (vgl. auch 64). Vgl. dazu M. GöRG (1982) 15-21. Vgl. W. HELCK (1971) 552. HELCK (1971) 552. NASHEF (1982.) 210.
109
:mit an~ versehrt lautende:n r od& 1 sowie folgende:n s oder z im keilschriftliehen Toponymarse=-
(38)
~-
d3- •••
.. ) = ?
nal zu Rate gezogen werden. Die Durchsicht aller Kollektionen ergibt nur eine
Die Anfangsgruppe der Graphie läßt keilschriftliche Namenformen mit be=. . Samur~. oder Subetu 23 I oder z, WJ.e . Zabban, Z~qunu . gJ.nnend em s, WJ.e u.a. 24 '
Namenseintragung 1 die den phonetischen und topographischen Erwartungen genü-
zum Vergleich zu.
gen könnte. Es handelt sich um den in neuassyrischen Texten belegten Stadtna13 men Ra-!fa-a 1 einen Ort im östlichen Grenzbereich (non the border of Elam")
(39)
Da der ON in den älteren Keilschriftquellen bisher nicht begegnet 1 so auch in
dem Namenbestand der mittelbab.
und mittelass. Zeit nicht, darf
man einen Vor-
'-bw-..
.
w3-p3-t'
Uqupta?
(= wpt) =
Ob die Schreibung korrekt überliefert ist, wird. nicht auf Anhieb zu entscheiden sein. Die Deutung nru.ß von der Jetztfassung ausgehen. Eine unmittelbar entsprechende Namensgraphie in Hieroglyphen findet sich sonst nicht. Es
behalt geltend machen. (36)
.
(= 'bw •• ) = Abu(m)?
enpfiehlt sich aber·, einen Vergleich mit der Namensschreil:mlg '-pw-tj (= 'pwt) 25 aus einer Liste im Tempel. Sethos I~ von Qurna (KRI I ,34;. Nr. 28) vorzuneh-
' h ; TTTml'"'t]'[;'ll.l Die Graphie des Namens ist im unteren Drittel problanatJ.sc n.L..I......,.J.I.,;II.~ WJ.' 11 Spuren eines Zeichens erkennen14 , das wir als p cder auch als m (Kopfpartie
mit dem keilschriftliehen IDUkupta in Verbind.ung bringen urrl als "Ukupta-
der Eule) deuten könnten, wenn es sich nicht doch bloß um einen Rest des Det.
fluß- (Land) " deuten möchte
für Frardländer handelt. Die Interpretation kann sich jedenfalls nur auf die
schreil:ung aus eben diesem ON zugrunde. Wenn dies zuträfe, hätten wir inmer-
beiden Gruppen Qj
hin auch eine Anlautschreil:ung, die den u-Vokal zum Ausdruck brächte, der
· urrl j
»
stützen, von denen die erste am ehesten einer
alefhaltigen Anlautsilbe mit dem Vokal a entspricht, ohne darauf festgelegt werden zu können15 , die zweite mit- der Schrei.bmg des w wohl ein:leutig auf eine Wiedergabe des Vokals u hinzielt16 •· Arrlere hieroglyphische Schreibungen
men~
Nach EDEL ist diese Graphie aus dem Namen 'qwptj verderbt, den er mit 26
• Vielleicht liegt auch in unsera:n Fall eine ver-
27
sonst in den Belegschreibungen des ON nicht ein:leutig erkennbar ist
• Den-
noch sollte man noch andere W:Sglichkeiten im Auge behalten. Da die Schreirung gerade im unteren Drittel fragwürdig ist, könnte man auch an eine Wie-
verwandter Art scheinen nicht greifbar zu sein. Das zeitgenössische Namenma17 terial in Keilschrift kennt den ON Abu , der einmal im zusamnenhang mit DÜr-
dergabe des Landesnamens upi denken, müßte aber dann eine Lösung für die
Ninurta erscheint, welcher Ort wiederum "unter der Verwaltung einer im Bereich
den. Vielleicht ist noch eher an SIMJNS I 232 ( '-b3..;.tj
18
• Ältere Texte nennen da19 gegen ein Ab um, das in Obennesopotamien gesucht wird • Eine Entscheidung ist
von Nippur gelegenen Siedlung" gestanden haben so11
(nicht mehr benöti9ten> Zeichen des unteren Drittels oberhalb des Det. fin-
(40)
'-dw-ni~tw
. (= 'dwntw) =
Adana?
=
'bt) zu denken.
Ardukka?
Auch diese Schreil:ung gibt nicht den Anschein korrekter Uberlieferung
vorerst wohl nicht möglich.
28
•
Für EDEL scheint eine Deutung "nur möglich zu sein, wenn man die Vogelhiero(37)
'-r .. . jj-b3
(= 'r .. yb) = Arijabe?
Die Namensschrei.bmg zeigt eine Zerstönm:.:r im Mittelteil; zur Lesung des 20 b3 im letzten Drittel des OVals bemerkt KITOIEN: "b3 rather than s3" • Mit den erhaltenen Resten kann
man
im Blick auf keilschriftliche Entsprechungen
glyphen für w urrl tjw als Verlesung aus je einem Alef betrachtet; ein so zu 29 gewinnendes 'dn könnte für Adana an der Südküste Kleinasiens stehen" • Ich nöchte .allerdings nicht ·völlig ·ausschließen, daß wir es. mit einer noch gravierenderen Verderbnis zu tun haben. In der zu (39) · zitierten Sethosliste er-
=
gleich beim ersten Eintrag der Kollektion der ON von NASHEF innehalten, ei-
scheint neben 'pwt
ner fragmentarischen Bildung, die gewiß mit NASHEF zu Arijabe zu stellen ist,
die EDEL als "Schreibvariante zu 'rtwg", d.h. zum ON Ardqkka gedeutet hat
21
welcher ON offenbar die mehrfach belegte hurritische Endung -be enthält • Es Mrv-<-1'J.C1.11'-el. :t-.1, 't . handelt sich um eine Ortschaft in Assyrien22 • Mehr al s d'J.e L"""-":J eJ.ner Gleichung ist nicht gegeben. 13 15 17 110
S. PARPOLA (1970) 292. Vgl. E. EDEL (1966) 72. Vgl. NASHEF (1982) 3.
14 16 18
KITCHEN (1979) 216. Vgl. EDEL (1966) 61-63. NASHEF (1982) 95.
Ukupta (Nr. 28) eine Namensschreibung Artinu (Nr. 29) , 30
•
AuslaSsung des r ist nicht ungewöhnlich; Verlesung eines n aus g ist allem 19 Vgl. B. GRONEBERG (1980) 2. 21 Vgl. NASHEF (1982) 1. 36f. 23 Vgl. NASHEF (1982) 238. 25 Vgl. J. SIMONS (1937) 144f. 27 Vgl. dazu EDEL ( 1975) 60.
20 22 24 26 28
KITCHEN (1979) 216 (gegen FAIRMAN). Vgl. E •. FORRER (1932) 148. Vgl. NASHEF (1982) 279ff. E. EDEL (1975) 60f. Vgl. KITCHEN (1979) 216, letzte z. 111
Anschein nach über Zwischenstadien möglich
31
Da Amara (42) den Angaben KITCHENs zufolge ganz verloren ist, Amara (44)
, sollte nicht ein k statt g
= Kizwatna45
im Auslaut der hieroglyphischen Fassung vorausgesetzt werden dürfen, so daß
und (45) - Q
ein Fall vorläge, wie er in umgekehrter Richtung beim Amaranamen Nr. 23 ge32 1 1 geben sein wird (Qctwk < * !Ji twn 3 = Sidon) • Gegen 'rtwg als Wiedergabe
derenorts besprochen (43)
~rden
und T3
1
sJ 1 ~
Pwnw
= Schasula:nd
46 Punon -an-
sind, bleibt zur Diskussion noch
m-w3... (= mw ... ) = :Muwa. •• ?
von Ardukka wendet M.C. ASTOOR ein, die Ortslage führe in das auch für die Für den fragmentarisch erhaltenen Namen bietet sich keine hieroglyphi-
Ägypter abseits gelegene Westanatolien, um seinerseits für ein "Ardihi near 33 Nuzi" zu plädieren, zumal hurritischan h hieroglyphisches g entspreche •
sche oder keilschriftliche Vergleichsrröglichkeit ohne weiteres an, will man
Eine überzeugende Alternative stellt dieser vorschlag m.E. freilich nicht
nicht bei den ebenfalls fragmentarischen Toponym mu-u-wa-a-. • KUB XIV 13 I 47 14 irmehalten • Da das kleinasiatische Kizwatna folgt, sollte eine hethiti-
dar, da die kleinasiatische Geographie den Ägyptern ausreichend bekannt ge34 wesen sein muB und Ardukka (oder: Arduqqa.?) in KUB XXIII 21 neben dem in 35 Ägypten gut bezeugten Arzawa erwähnt wird • Insgesamt bleiben unsere Erwä-
sehe Lokalisation nicht problematisch sein, zumal mit Amara (48) und (49) 48 weitere ON des hethitischen Kontrollbereichs folgen (Kilikien?) • Die Namenkette des "Einschubs" Amara (29) bis (45) umfaßt nach allem an-
gungen zur Ansetzung von Ardukka in ( 40) allzu hypothetisch, so· daß man gut daran tut, noch nach anderen Möglichkeiten Ausschau zu halten. Vielleicht ist vorläufig auch nochmit keilschriftliehen Namenfennen wie Adnätum
.37
Ad aen~
(41)
36
oder
(= mk(r/l?)s} = Mukis?
Ma.grisi?
Die offenbar korrekt überlieferte Schreibung ist von EDEL mit M.ukis in 38 Verbi.rrlung gebracht ~rden • Das Problern dieser Gleichung, das auch EDEL artikuliert hat, besteht in der bestens bezeugten Affinität der Gruppe
U'
zum Silbenwert ku, von W.F. ALBRIGHI's Identifikation mit di~em Silbenwert 39 gar nicht zu reden • Doch kann man hier ·an EDELs in anderem Zusarrmenhang getroffene Feststellung erirmern, daß die Gruppe
U'
gelegentlich auch in ar-
chaisierender Weise die Konsonantenfolge kr wiedergeben kann, wie z.B. in '-k3-ti für Ugarit in der Karnakstele Amenophis II. 40. Möglicherweise sind.
in der Amara-Liste zWei weitere Belege für k3
= kr
gegeben, und zwar im Namen
Nr. 98 Qnt-k3mr, den EDEL versuchsweise mit dem EA-Namen Ginti-kiL·mil verbun-
41 den hat , und in der anstehenden Schreibung, die mit der keilschriftliehen 42 43 bzw. Magt:isi Fonn Makrisa verknüpft werden körmte. In diesem Fall hätten 44 wir es mit einer Ortschaft in d~ Habur-Region zu tun _. V
29 31 32 33 35 36 38 40 41 43
112
syrien.
...
zu oper1eren.
m3-k3-s
scheinend mehrheitlich Toponyme im Raum zwischen ·Südm.esopotamien und Nord-
EDEL (1980) 73. 30 EDEL (1975) 69. Vgl. die textkritischen Erwägungen EDELs (1975) 69f. Vgl. dazu GÖRG (1980) 16; Ders. (1985) 15f. ASTOUR (1981) 25. 34 Vgl. EDEL (1975) 58; P.W. HAIDER Vgl. G.F. DEL MONTE - J. TISCHLER (1978) 40. (1984) 9-14. Vgl. GRüNEBERG (1980) 3. 37 Vgl. NASHEF (1982) 3. Vgl. EDEL (1980) 66.73. 39 Vgl. W.F. ALBRIGHT (1934/1966) 60f. Vgl. E. EDEL (1953) 149fi Ders. (1966) 21. 79. EDEL (1980) 78. 42 Vgl. GRüNEBERG (1980) 156. Vgl. NASHEF (1982) 181. 44 Dazu NASHEF (1982) 181.
ALBRIGHT, W;F., The Vocalization of the Egyptian Syllabic Orthography (AOS 5), New Haven, Conn•. 1934 = New York 1966. ASTOUR, M.C., Mesopotamian and Transtigridian Place Names in the Medinet Habu Lists of Ramses III: JAOS 88 (1968) 733-752. ASTOUR, M.C., Toponymic Parallels between the Nuzi Area and Northern Syria, with an Appendix: Nuzi Place Names in Egyptian Topographical Lists: M.A. Morrison - D.I. Owen (ed.), Studies on the Civilization and Culture of Nuziand the Hurrians (in Honor of E.R. Lacheman), Winona Lake, Ind. 1981, 11-26. BURCHARDT, M., Die altkanaanäischen Fremdworte und Eigennamen im Aegyptischen I. Die kritische Analyse der Schreibung, Leipzig 1909. EDEL, E., Die Stelen Amenophis' II. aus Karnak und Memphis mit dem Bericht über die asiatischen Feldzüge des Königs: ZDPV 69 (1953) 97-176. EDEL, E., Die Ortsnamenlisten aus dem Totentempel Amenophis III.(BBB 25), Bonn 1966. Neue Identifikationen topographischer Namen in den konventioEDEL, E. I nellen Namenszusa~enstellungen des Neuen Reiches: SAK 3 (1975) 49-73 .• EDEL, E., Die Ortsnamenlisten in den Tempeln von Aksha, Amarah und Soleb im Sudan: BN 11 (1980) 63-79. FORRER, E., Arijabe: Reallexikon der Assyriologie I, Berlin/L~ipzig 1932, 148. GÖRG, M., Namenstudien VI: Drei weitere Belege für bekannte asiatische Ortsnamen aus Ägypten: BN 11 (1980) 14-17. V / Punon- ein weiterer Distrikt der SJsw-Beduinen?: BN 19 (1982) GÖRG, M. I 15-21. Neue Identifikationen asiatischer Namen in den topographischen GÖRG, M. I Listen Ramses II. im Tempel von Amara: BN 20 (1983) 22-28. GÖRG, M., Sidon in Hieroglyphen - Zum Problem einer Namensidentifikation: BN 28 (1985) 15-16. 45 47
46 Vgl. GÖRG (1982) 15-21. Vgl. EDEL (1980) 66.73. Vgl. DEL MONTE-TISCHLER (1978Y 277 {s-~. dört auch das Oronym Muwari).
GÖRG, M.,
Zu einigen mesopotamischen Toponymen in der Liste Amenophis' III. im Tempel von Soleb: GM 94 (1986) 39-40 ·. GRONEBERG, B., Die Orts- und Gewässernamen der altbabylonischen Zeit (Beihefte zum Tübinger Atlas des Vorderen Orients, B 7/3), Wiesbaden 1980. HAIDER, P.W., Die hethitische Stadt Arusna in ägyptischen Ortsnamenlisten des Neuen Reiches: GM 72 (1984) 9-14. HELCK, w., Die Beziehungen Ägyptens zu Vorderasien im 3. und 2. Jahrtau·send v. Chr., 2. Auflage, Wiesbaden 1971. KITCHEN, K.A., Ramesside Inscriptions Historical and Biographical II, Oxford 1979. DEL MONTE, G.F., -TISCHLER, J., Die Orts- und Gewässernamen der hethitischen Texte (Beihefte zllffi Tübinger Atlas des Vorderen Orients, B 7/6), Wiesbaden 1978. NASHEF, Kh., Die Orts- und Gewässernamen der mittelbabylonischen und mittelassyrischen Zeit (Beihefte zum Tübinger Atlas des Vorderen Orients, B 7/5), Wiesbaden 1982. PARPOLA, S., Neo-Assyrian Toponyms (AOAT 6), Kevelaer/Neükirclien~Vluyn 1970. SIMONS, J., Handböok for the Study of Egyptian Topographical Lists relating.to Western Asia, Leiden 1937.
BN 7 (1978) 7-14
FROHE MOABITISCHE ORTSNAMEN
Unsere Kenntnis der Toponana.stik des alten
M::)ab
ist durch die Publikation
einiger Reliefs Ramses II. von der nördlichen Außenwand östlich des großen Hofes im Luxortempel durch K.A. KITCHEN nicht unwesentlich bereichert worden1 • Die Ausführungen KITCHENs haben gleichwohl nicht nur Zustilnmung 2 geftmden; vor allem s. AI}ITUVs Bedenken sind beachtet worden • Doch hat KITCHEN selbst erneut den besonderen Befund des unteren Registers .dargestellt und geltend gemacht, daß hier z.T. Palilrpsestschreibungen vorlie3 gen, wobei die Erstfassungen Toponyme aus Moab repräsentieren sollen • Im folgenden werden einige ergänzende und kritische Beobachtungen beigesteu-
Nachtrag Zl1 (34): Da dem Studitnn der Graphie eines Namens die Erfassung und Prü:fu.r:g etwa-
iger hieroglyphischer .Äquivalente folgen sollte, sollte die Aufmerksamkeit auch auf den Eintrag Nr. 64 der großen Liste Ramses' III. von Medinet Habu
ert, die die Diskussion um die Identifizierung einzelner Namen weiterführen rcKSchten. Die ältere Beischrift der am weitesten nördlich gelegenen Szene A lautet:
mit der Schreibung N3-bw...r' (= Nbwr) gerichtet werden49 • ASTOUR will hier die keilschriftliehen Fonnen Nabula und Nabulu "of the Assyrian royal inscriptions" für "nodern Nibl near the source of the ~ggag" heranziehen50 •
"Stadt, die der mächtige .A:t:m Pharaos ••• plünderte 4 im Lande Moab, (rumüich:) Bwtrt" •
Nach NASHEF war Nabula "eines der Zentren des Mitanni-Staates" 51 • Graphie
Während die Schreibung des Landesnamens Moab schon von einer topographi5 sehen Liste Ramses' II. aus Luxor bekannt und daher leicht identifizier-
und Position von Nabula lassen den ·Ort durchaus als einen ernsthaften Kon-
bar ist, begegnet erstmalig der Name bwtrt. KITCHEN hat dieses Toponym ver-
kurrenten von. Nippur in der Amara-Liste erscheinen, so daß nicht mehr auf
suchsweise mit (Raba) -Batora aus der Tabula Peutingeriana verbunden~, nach
einer Beziehung von (34) auf die s~opotamisch.en Stadt als einziger
neiner eigenen früheren Deutung handelt es sich venm.Itlich um eine Kanbina-
LÖ-
sungsni5glichkeit insistiert werden muß.
tion der Elemente bwt und rt, die die Interpretation der Namenbildung als 7 "WoJ:msitz des I.Dt" zulassen • Diese Erklärung niSchte ich weiter stützen. Die Schreibung bwt, die in der hieratischen Fassung des ON bwtw-smsw ( llJi'JW
48
49 51 114
HAIDER (1984) 9ff macht mit Recht auf die Erwähnung des von ihm mit Amara 49.86 geglichenert ON Arusna in Orakeltexten aufmerksam, die den ON u.a. "zwischen Kumanni und Adanija/Adana, beides Städte in Kizzuwadna/Kilikien" (9} nennen, ohne eigens zu vermerken, daß Kizwatna und Adana (vgl. dazu auch EDEL, 1975, 63f.) in (44) bzw.: (48) begegnen. Vgl. SIMONS (1937) 165. 167f. 50 ASTOUR (1968) 742. NASHEF (1982) 201 mit Hinweis auf eine ON-Reihung bei Adadnirari I.
=
n '::J. ) aus dem Bestand der sog. jüngeren khtungstexte eine ältere
Entsprechung findet 8 , hat anscheinend auch im Nordwestsemitischen eine 1 · Vgl. K.A. KITCHEN, JEA So (1964) 47-7o, Taf. 3-6; Ders. 1 Ramesside Inscriptions (= KRI) II/3 (197o) 179-83. 2 2 S. ~ITUV, IEJ 22 (1972) 141-2; Vgl. u.a. H. WEIPPERT, BRL 57a. 3 KITCHEN, OrAnt 15 (1976) 313-4. 4 Hieroglyphischer Text zuletzt in KRI II/3 (197o) 181. 6 KITCHEN, JEA So (1964) 64f. 5 Vgl. KRI II/3 (197o) 185.14 (Statue C) 8 Dazu GÖRGl o.c., 31. 7 Vgl. M. GÖRG~ GM 19 (1976) 31f.
9 Parallele, da das Ugaritische den Plural bwtm neben bhtm kennt • Ob bwt
über die genauere Lokalisation des vermuteten "Wohnsitz des Lot" im Be-
demnach als eine selbständige Nebenform oder sogar als Vorform von b j t 10 angesprochen werden kann, bedarf noch näherer Prüfung . Das Element rt
reich von Moab läßt sich aus dem Kontext des Toponyrns wohl keine weitere
unterliegt dagegen einer gewissen Mehrdeutigkeit; unter den mit Moab in
die Szenenfolge einer Stationenreihung eines Feldzugs Ramses II. ins Ge-
Verbindung stehenden Namen wäre auch an den PN
n 11 zu denken, dessen
Bedeutung freilich nach M. NOI'H "undurchsichtig" ist
11
• Doch sind mit
diesem PN gebildete ON nicht zu e:r:warten, während immerhin für den Namen 12 Haran, Lots Vater, die ON-Bildung 11 i1 n., :J. belegt ist (Num 32,36) . Zudem rnöc::hte man hier an die bekannte These anknüpfen dürfen, nach welcher der Name des im AT als Sohn des Seir geführten Stammesfürsten
1'0 17
(Gen 36,2o.22.29; 1 Chr 1 ,38f.), der etyrrologisch mit dem PN '017 ver-
13
Information beibringen und auswerten, wenn man nicht unterstellt, daß biet von Moab entspricht, wobei Bwtrt dann den wohl südlichsten Punkt des Unternehmens im Lande selbst darstellen würde. Nach R. KILIAN war Lot zunächst der "Ahnherr der vo:rmoabitischen Bewohner des östlich vom Toten Meer gelegenen Berglandes", um nach der Land18 nahme der Moabiter zu deren Ahnherrn zu werden" • Wenn Beth-Haran eine 19 Oasensiedlung am "Austritt des wädi .pesbän in den Jordangraben" war, mithin am Nordende des Toten Meeres, rnöc::hte man für das angenamnene Beth-
, die Erinnerung an die in ägyptischen Texten sehr 14 häufig verwendete Bezeichnung rtnw für Palästina/Syrien bewahrt . Diese
Lot ebenfalls eine Oasensiedlung veranschlagen, vielleicht in der Nach20 barschaft jener Höhle bei Zoar am Südende des Toten Meeres , an welche
(ägyptische) Benennung weist unter ihren Variantschreibungen auch eine 15 unserer Schreibung rt entsprechende Kanbination auf • Im übrigen ist
die älteste Überlieferung Lots geknüpft zu sein scheint (vgl. Gen 19, 3ob-38) 21 • Ob ferner der Ort Sodom, wo Lot nach Gen 19, 3 ein Haus ( n ., :J. )
wandt zu sein scheint
wohl zu beachten, daß die Wiedergabe eines semit.
t
durch ägypt. t kei-
besitzt, mit dem "Wohnsitz des Lot" in Verbindung zu bringen oder gar
neswegs mehr noch so auffallend ist, um die hier vorgeschlagene 1\quiva16 lenz ernsthaft zu gefährden •
Da für bwtrt die Zugehörigkeit zum Lande Moab eigens bezeichnet wird,
Natürlich kann mangels eines weiteren Belegs der hypothetischen ON-Bildung
bei den folgenden Namen aber eine ebensolche eindeutige geographische Be-
'01 7
n ':J.
eine letztgültige Absicherung nicht erzielt werden. Sollte sich
identisch ist, läßt sich einstweilen nicht erhellen.
unsere Gleichsetzung jedoch mit einem höheren Wahrscheinlichkeitsgrad emp-
st:i.nlmung fehlt, hat man schließen wollen, daß hier nunmehr eine andere, 22 nichtmoabitische Lokalisierung angezeigt sei . Diesem Problem soll im
fehlen, als dies für die Deutung KI'ICHENs gilt, gäbe es immerhin den er-
folgenden Abschnitt nachgegangen werden.
sten außerbiblischen Hinweis auf den Namen Lot, wenn man von der indirekt signifikanten Beziehung rtnw 1 lwtn absieht. Dazu würde die jüngst von Th.
c.
THOMPSON vorgetragene Behauptung, Namen wie "Lot" seien "originally not
narnes of eponyrrous ancestors", sondern "rather names of folk heroes" spä17 terer Zeit , noch weniger akzeptabel, als sie ohnehin schon ist. 9
10
11
116
Vgl. dazu zuletzt M. DIETRICH- 0. LORETZ - J. SANMARTIN, Untersuchungen zur Schrift und Lautlehre des Ugaritischen (III): w als Mater lectionis in bwtm und kwt, in: UF 7 (1975) 559, nach welchen offenbleibt, ob w im Falle bwtm als "mater lectionis für [ä] steht oder als Schreibfehler für h zu betrachten ist. Siehe dort auch weitere Lit. Vgl. vorläufig noch M. GÖRG, Or 45 (1976) 427 n. 22. Es sei hier darauf hingewiesen, daß M. SEKINE, JSS 18 (1973) 214 mit anderen Gründen annimmt, daß "the characteristics of Moabite are inherited from an old North-West Semitic dialect". M. NOTH, Die israelitischen Personennamen im Rahmen der gemeinsemitischen Namengebung, BWANT III/1o, Stuttgart 1928, 1o mit Anm. 6. Nach H.W. HERTZBERG, BHH III, 163o: "Palindrom von tÜr?". G.E. MENDENHALL, The Tenth Generation, Baltimore-London 1973, 162f. nimmt luwische Abkunft (Ruth < Ruwanda) an.
12 13 14
15 16 17 18 19 20 21 22
Vgl. M. GÖRG, GM 19 (1976) 32. Vgl. u.a. E. ~ffiYER, Die Israeliten und ihre Nachbarstämme, Halle 19o6 (Tübingen 1967) 339; HAL 497b. Vgl. A. LODS, La caverne de Lot, in: RHR 95 (1927) 214f.; A.H. GARDINER, Ancient Egyptian Onomastica I, Oxford 1947, 142* ff.; W. HELCK, Die Beziehungen Ägyptens zu Vorderasien {m 3. und 2. Jahrtausend v. Chr., Wiesbaden 21971, 266f. Ablehnend (ohne überzeugende Begründung) äußern sich MEYER, o.c., 339 und M. NOTH, Überlieferungsgeschichte des Pentateuch, Stuttgart 2 196o, 169 n. 436. Vgl. H. GAUTHIER, Dictionnaire des noms geographiques, III, 141. Vgl. u.a. Y. AHARONI, The Land of the Bible, London 2 1968, 1o3; M. NOTH, ZDPV 64 (1941) 3o3 n.1o5, nennt weitere Fälle, obwohl er sonst die Vertretbarkeit der hier gemeinten Dentale ablehnt. Th.C. THOMPSON, The Historicity of the Patriarchal Narratives, BZAW 133, Berlin-New York 1974, 299. R. KILIAN, Zur Überlieferungsgeschichte Lots, in: BZ 14 (197o) 34. NOTH, Überlieferungsgeschichte, 167. Vgl. NOTH, Überlieferungsgeschichte, 168. Dazu KILIAN '( 197o) 29f. So A~ITUV (1972) 142, im Gegensatz zu KITCHEN.
11 7
kaum nur mit einer einzigen Siedlung bekannt gewesen sein, wenn es schon
Die Beischrift der benachbarten Szene B enthält folgende Fassung:
mit zwei voneinander unabhängigen Belegen zitiert ist "Stadt, die der mächtige Arm Pharaos .•. plünderte • Gebl.rge • Yn ( ! ) d [ • • • ] I l.In von Mrrn 11 23 •
28
• Wir müssen daher
gerade hier mit dem Auftauchen auch bisher unbekarmter Namenbildungen rechnen.
Nach KITCHEN ist links van Doppelschilfblatt (jj=y) eine Spur, "that could
Die gleiche Verlegenheit erwächst aus der zugeordneten Erwähnung des Ge-
well be the end of """"""" • If so, one carmot now say whether ~
birgsnamens mrrn, obgleich dieses Toponym wenigstens zur Gänze erhalten
or ~
ist. Auch hier helfen die bekarmten ON aus dem Raum Moab nicht weiter,
constituted the whole group to the left of y. The only possible alterna24 tive to n and ccmplement would be a ~ or ~ " • W. HEICK liest kanm:mtarlos "j [u]d[ ••• ] auf dem Gebirge von
ma-r--ru~n"
25
• Auch
so daß man ebenfalls versucht ist, in ein anderes, wcmöglich nordpalästinisches Gebiet zu gehen. So sollte der Name nach AHITUV "rather be equa29 ted with kwrmrrn in the vicinity of Tahsi and Qade~h on the Orontes" • 30 Diese Gleichsetzung ist indessen nach KITCHEN rein hypothetisch ; doch
R. GIVEON
verbindet die Schreibungen j j und d miteinander und vennutet dazu eine Gleichsetzung mit dem aus der Schoschenq-Liste bekarmten ON yd-hmlk (SIz..ms XXXIV,29) 26 • Nach unserem Photo (vgl. Taf. I.2) scheint das je-
sollte sie zumindest diskutiert werden •. Die in pAnast. I, 22,3 belegte
doch deutlich genug erkermbar zu sein, wani.t die Konsonantenfolge yn zunächst gesichert sein dürfte. · So bleiben wohl nur die beiden Möglichkeiten ~ oder
:::r-
,
zur Ergänzung der Gruppe. Zugleich wird fraglich, ob
der Konsonantenbestand
y+n
notwendig mit dem folgenden d unmittelbar zu-
Schreibung kwrmrrn mag eine verderbte Nebenfonn zu dem ebenfalls in der 31 Nachbarschaft von Qades gelegenen krmjn (u.ä.) sein; es ist allerdings nicht völlig auszuschließen, daß .wir es hier mit einer kanbinierten Namenbildung bestehend aus den "Elementen" kwr und mrrn zu tun haben, wobei
sammengehört. Es ließe sich wenigstens erwägen, ob sich hinter yn nicht
der erstgenarmte Bestandteil auf einer verseheutliehen tlbernahme des im
das semitische ON-Element cyn "Quelle" verbirgt; man müßte darm freilich
übrigen nicht gelesenen Detenninativs KUR in die Transkription beruhen
mit einem ·nicht unbedenklichen Ausfall des anlautenden c in der Schreibung rec:tmen. In diesem Falle könnte der insgesamt offenbar vier Quadra-
könnte, wie ja ein solches Phänanen bereits an den Schreibungen einiger 32 mesopotamischer Namen unter Amenophis III. erkermbar zu sein scheint •
te umfassende Name in zwei Bestandteile aufgeteilt werden, wie dies ja
Dennoch ist auch hier keine Sicherheit zu gewinnen.
.
auch bei dem vennuteten *Byt-Lwt zu beobachten war. Das Nanen rectum hät-
Ist sanit eine nördliche Ansetzurig des Gebirges mrrn .inmerhin denkbar,
tedarm mit einem Dehtal begonnen. Uber dessen Identität mag man weiter
!OOchte man bei näherer Betrachtung des Namens selbst doch fragen dürfen,
spekulieren, da keine weiteren Namenspuren identifizierbar sind. Bleibt
ob es nicht gleichgewichtige Argumente gibt, die einen "Verbleib" des
man im Lande
M:>ab, ließe sich etwa an eine längere Namenbildung wie das u .a.
27 aus der Mesa-Stele bekarmte Diblatan denken, das allerdings mit dem
Toponyms im Raum Moab stützen könnten. Unter den .im AT diesem Gebiet zugeordneten Bevölkerungsgruppen findet man die Bezeiclmung der levitischen ~
ten Namen des Raums östlich des Toten Meeres findet sich kein passendes
., J J , welche ihre Kcmpetenz auf das Siedlungsgebiet in der südlichen 33 Hälfte des Ostjordanlandes ausde:tmen sollen (Jos 21, 34-4o) • Ob 'ii~
1\quivalent. Dies ist aber noch kein Anlaß, in eine gänzlich andere Region
von Haus aus den Bewohner des dortigen Berglandes meint und mrrn demzufolge
Grundwort bt versehen ist. Wie man den Fall auch sieht, unter den bekarm-
., i i
auszuweichen, zumal ein rundum geeignetes Toponym auch sonst nicht auffindbar zu sein scheint. Das noabitische Bergland karm z.Z. Rainses II. 23 24 25 26
27
118
Hieroglyphischer Text zuletzt in KRI II/3 {1970) 181. KITCHEN (1964) 53. HELCK (1971) 212. R. GIVEON, Footsteps of the Pharaos in Canaan (Essays on the Relation between the Land of Israel and Ancient Egypt), Tel Av,iv 1974, 52. Ähnlich auch M. WEIPPERT (mit Brief v. 7.4.1976). Vgl. dazu u.a. A.H. van ZYL, The Moabites, POS 3, Leiden 196o, 172 bzw. 1921 S. MITTMANN, ZDPV 89 (1973) 15-18.
28
29 3o 31 32 33
Vgl. oben Anm. 5. J.M. MILLER (in: Israelite and Judaean History, ed. J.H. HAYES- J.M. MILLER, London 1977, 25of.) verkennt den Sachverhalt, wenn er den Ergebnissen KITCHENs als Schwäche anrechnet, daß u.a. Moab "could be read only after prolonged study which involved some reconstruction of the text". Meine eigene Kollation bestätigt KITCHENs Identifikation. AHITUV, o~c. 142. KITCHEN (1976) 314. So M. GÖRG, Zum Wechsel k/q in ägyptischen Transkriptionen, in: JEA 63 (1977) 179. Vgl. dazu M. GÖRG, Ninive in Ägypten, in: GM 17 ( 1975) 31-3. Vgl. dazu M·. NOTH, Das Buch Josua, HAT I/7, Tübingen 1953, 129. 119
eine der Bezeichnungen dieser Region (mit Lokalsuffix -una) darstellt? Da
tpn
allerdings weitere Indizien fehlen, wird man es lediglich bei der Möglich-
Verlegung des Toponyms nach Norden gestützt 1. durch die "proximity to
keit belassen müssen, daß die in Frage stehende ON-Fügung an ein Gebiet im
k/qrmn/m, since in the topographical list of Seti I the northern context
Raum Moab
geknüpft ist. Es scheint auch, daß KITCHEN dem Umstand zu wenig
is found (Nos. 8o-1o2), refers to a Galilaean region". Ferner sei die
of qrmn is indisputable" , 2. durch die Bezeugung des Namens im Kontext
Bedeutung beimißt, daß zwar der Schriftduktus der Erstfassungen vorfindbar
nördlicher Namen einer Liste aus dem Totentempel Arnenophis III. , wani t
ist, in diesem Falle aber eine Palimpsestschreibung fehlt. Sollte der spätere "überarbeiter" sich bei unserem Toponym unschlüssig gewesen sein und
schließlich eine Gleichsetzung des Toponyms mit dem moabitischen Dibon "should be ruled out" 38 . KITCHENs Antwort besteht auf der von ihm vorge-
eine Abänderung im Hinblick auf die nordpalästinischen und syrischen Sta-
tragenen Identifikation des neugefundenen Namens mit dem Dibon Moabs, ver-
tionen der Feldzüge Rainses II. hier nicht unbedingt für nötig befunden ha-
wahrt sich aber gegen eine Gleichsetzung dieses Beleges mit den übrigen zi-
ben? Es mag daher zu weitgehend formuliert sein, wenn KITCHEN behauptet,
39 tierten ON • Für eine abschließende Stellungnahme ist die Zeit noch nicht reif, da wei-
es gebe "absolutely no direct geographical connection between the Upper 34 Register and the first version of the I.ower Register" . Da die Identität des Toponyms noch nicht feststeht, ist ein solches Urteil zum gegenwärti-
tere Infonnationen noch ausstehen. Diese berühren vor allem den archäolo-
gen Zeitpunkt meinem Eindruck nach verfrüht.
gischen Tatbestand. Den bisherigen Untersuchungen. nach scheint es, daß der 40 Tell von Diban zwischen der FB- und E-Zeit nicht besiedelt war . Doch be-
Karmen wir bei der Diskussion des ersten ON der Szene B über divergierende
steht Anlaß zur kritischen Nachfrage, ob ein solches Urteil festgeschrieben
Beobachtungen und Wertungen nicht hinaus, so stehen wir bei der Beurteilung des zweiten Namens der Szene B, der hier Interesse finden muß, nur schein-
werden darf. Gegenüber den Beobachtungen KITCHENs und AI}ITUVs sind gleichwohl einige Mo-·
bar auf gesicherterem Boden. Diesen Eindruck vermitteln schon fo:rmal der
difikationen am Platz. Die Zuweisung des Namens
Tatbestand einer Palimpsestschreibung einerseits und der Schriftduktus der
in galiläisches Gebiet durch beide Autoren ist keineswegs überzeugend, da 41 der Kontext mit mehreren Belegen ins Ostjordanland weist • Ferner unter-
älteren Fassung andererseits, Beobachtungen, die bereits an der Beischrift von Szene A zu machen waren. Dazu tritt die Namenbildung selbst, die sich
tpn
aus der Tuthmosisliste
die Kontroverse um Identifikation und Bewertung des ON verschärft ausgetra-
liegt AHITUVs Beiziehung des Namens qrmn aus graphischen Gründen erheblichen B~enken 42 • Schließlich ist der ON tpn [ ••• ] van Totentempel Arnenophis 43 III. in Theben-West nicht kanplett erhalten · und deshalb anderen Deutungen
gen worden, aber nach wie vor nicht abgeschlossen.
nicht verschlossen.
Im ursprünglichen Zustand lautet die Kolumne:
Aufs Ganze gesehen darf es v.ohl bei der These KITCHENs bleiben, daß in der
mühelos dem Kontext moabitischer ON zuordnen läßt. Dennoch ist gerade hier
"St(adt, die) der mächtige Ann Pharaos •.. (plünder)te, .. 35 T'b wnw •
Erstfassung der Szene B das moabitische Dibon zitiert ist. Daß die These eine Hypothese ist, schmälert nicht ihren Wert für die weitere Diskussion.
Für KITCHEN steht die Identität des Namens mit dem moabitischen Dibon von
vomherein außer Frage
36
• Dagegen will AI}ITUV einer Gleichsetzung des ON
mit dem in der Palästinaliste Tuthmosis III. bezeugten
tpn
das Hort reden und eine nördliche I.Dkalisierung vertreten
37
(SIMONS I, 98) • Nach ihm hat
Y. AHARONI "convincingly sh01.vn that the whole group of toponyms in which 34 35 36 37
120
KITCHEN (1976) 314. Hieroglyphischer Text zuletzt in KRI II/3 (197o) 181. KITCHEN (1964) 55. AeyiTUV (1972) 141 mit Hinweis auf Y. AHARONI, The Land of the Bible, London 1966, 151.
38 39 40 41 42 43
AHITUV (1972) 142. KITCHEN (1976) 313f. 2 Vgl. u.a. H. WEIPPERT, Dibon, in: BRL 57b. Dazu demnächst eine ausführlichere Stellungnahme. Vgl. dazu M. GÖRG, JEA 63 (1977) 178-8o. Vgl. die Angaben in der Publikation von E. EDEL, Die Ortsnamenlisten aus dem Totentempel Amenophis III., BBB 25, Bonn 1966, 24.
121
WEITERE BEOBACHTUNGEN ZUM SOGENANNTEN MOAB-FELDZUG RAMSES II. 1
II 0
Daten und Dimensionen jenes Feldzugunternehmens z. z. Rainses' II. , dessen Verlauf nach Ausweis der Dekoration auf einem nördlichen Teilstück der östlichen Außenwa.rrl des Luxar-Tempels die Einnahme moabitischer Ortschaften in Südostpalästina eingeschlossen haben soll, sind noch imner nicht zufriedenstellend geklärt 'WOrden. K.A. KITCHEN hatte seinerzeit mit der Veröffentlichung der einschlägigen Szenen und Beischriften auch eine Theorie zur zeitlichen und räumlichen Ansetzung des Feldzuges geboten, der im Zusamnenhang mit palästinischen Unruhen während des zweiten Regierungsjahrzelmts Rarnses' II, notwendig gev..orden sei, so daß "the Edanite and Moabite undertakings 1 within this pericxl" angesetzt werden könnten • Einen detaillierteren Rekonstruktionsversuch liefert KITCHEN später, indem er Rainses' Auseinanderset-
Abb. 1
zungen mit Ostpalästina bereits im ersten Regierungsjahrzelmt beginnen läßt und ein strategisches Konzept vorstellt. Nach einem erfolgreichen Kontroll-
zug gegen Kanaan mit Vertreibung der
sr3~w-Verbände
im Regierungsjahr 7/8
2
. ..
sei unter der Führung des Kronprinzen Jmn-hr-hps=f (AmunherchopsGhef) mit einem Heeresteil der Negev durchquert und das Sierllungsgebiet von Edan/Seir erobert worden, v;orauf dann ein Weiterzug "into the heartland of Moab and along the traditional 'King' s Highway' to conquer Butartu (Raba Batora)" gefolgt 3
sei • Der Pharao selbst habe das moabitische Kerngebiet mit der Ortschaft · Dibon van judäischen Bergland aus an Jerusalem und Jericho vorbei von Nor-
~nn
den her erreicht und sich nach Einnahme Dibons wierler mit dem Prinzen zusam-
I
mengetan. Gegenüber dieser Darstellung hat nun jüngst P. HAIDER den Versuch
J
unternamnen, einen Moab-Feldzug Rainses' II. zu definieren, der "vielleicht schon in seinem 4. Regierungsjahr, wahrscheinlich aber erst im 9. cxler noch später" zur Einnahme der "befestigten Sierllungen der Emiter" als der 'vorrroabitischen' "Stadtbevölkerung" geführt habe, v;obei sich im "vorliegenden Queller:unaterial. •• kein einziger Hinweis dafür" finde, "daß die Ägypter in 4 einer Zangenbewegung gegen Moab vorgegangen wären" • Abb. 2
1 3
K.A. KITCHEN (1964) 69;i(1975) 268. 2 KITCHEN (1985) 67. 4
D.h. wohl im Jahr 1272 v. Chr. P.W. HAIDER (1987) 116 bzw. 121f. 123
122
Un die Diskussion zur Datierung und genaueren Orientierung des Zuges g8"'"'
gen Moa.b weiterzuführen, anpfiehlt es sich zunächst, auf die Informationen zurückzugreifen, die vor der Publikation der einschlägigen Szenenfolge des Luxor-Ta:npels erreichbar waren. Nach HAIDER besitzen wir den "einzigen zusätzlichen Beleg für diesen Moab-Feldzug Rarnses' II. ..• derzeit in einer
~
Ortsnamenliste auf dem Sockel des westlichsten kolossalen Standbildes Ramses' II. vor dessen Pylon in Luxor, auf der neben Hatti, Naharina, Assur 5 und. anderen zum Teil verlorenen Namen Mu-j-b (Moab) genannt" werde • Die
0
(...._
___
)
hier gemeinte Liste ist die von SIMONS als Liste XXIId geführte Zusammen6
Abb. 1
stellung von Ländernamen (darunter auch Neun-Bogen-Namen) , die bereits von G. DARESSY und G. KYLE kopiert "WOrden sina? und. zuletzt von K.A. KIT-
wird. Es stellt sich die Frage, ob hier nicht eine bewußte Konstellation von
CHEN' nachgezeichnet wurden (KRI II 185, 10f), hier freilich noch ohne eigene
zwei ganz unterschiedlichen Landesteilen Palästinas vorgenarmen wurde, "WObei
Sicht des mittlerweile wieder zugänglichen unteren Bestandes eines Beteichs
der Blick auf die Berührung beider Regionen anläßlich eines Feldzugsunterneh-
der partiell verschütteten Namenreihe. Da bisher nur unzureicherrle Aufnahmen
mens gerichtet sein sollte.
greifbar sind, sei neben den Teilwiedergaben unserer Taf. 24 mit den Namenskonstellationen
Mntjw-Stt
(Neun-Bogen-Name) und
gtJ
(fiatti) - oberes Bild -
und Js-s3-rw (Assur?) und Mw-jb (Moab) - unteres Bild - auch eine Nachzeich8 nung -dieser Namen gegeben, die u. a. auch zur Korrektur des bei KITCHEN ver-
sehentlich falsch wiedergegebenen Neun-Bogen-Namens dienen kann
9
Daß in der
Namenliste Ha.tti erscheint, ist natürlich nicht verwurrlerlich, währerrl die ... Vergesellschaftung M::>abs mit einem Namen, der meist mit Assur identifiziert 10 wird , doch einigermaßen erstaunlich ist. Während die Zusamnenstellung der Namen
Mntjw-stt; ·Ht3 .,
und des folgerrlen Nhrn (Nordmesopotamien; hier nicht
eigens aufgenamnen, vgl. SIIYDNS, XXIId, 7, KRI II 185,11, Nr. 12) schon un11 ter Sethos I. mehrfach belegt ist , kamnt der Konstellation mit Moa.b doch 'WOhl ein unkonventioneller Charakter zu. Schaut man genauer auf die Schreibung des linksseitigen Namens, der unter den diversen Wiedergaben von Assur 12 im Ägyptischen mit einer absolut einzigartigen Graphie dastünde , sollte man doch weiterhin zur Diskussion stellen, ob nicht ein Name, der dem bib-
lischen Starrmesnamen Ascher vorausgeht, gemeint sein könnte, wobei durchaus offen wäre, ob es aufgrund graphischer Ähnlichkeit zu einer Verwechselung mit Assur hätte kcmnen können. Eine Identifikation mit Ascher, wie sie 13 u.a. von SIMONS und .A.H. GARDINER vorgenamten wurde , kann zu weiteren Erwägungen Anlaß geben, wenn die eigentümliche Verbindung mit Moa.b reflektiert 5 7 8
124
HAIDER (1987) 111. 6 Vgl. J. SIMONS (1939) 68.70f.155f. Vgl. G. DARESSY (1894) 50; G. KYLE (1908) 223. Vgl. Abb.1 (Die Nachzeichnungen- nach Photo- verdanke ich D. MORSCH).
In jüngster Zeit ist die Aufstellung der Standfigur Ramses' II. mit unserer Namenfolge an der östlichen Sockelseite - es handelt sich um das ganz an der rechten Seite postierte Exefq?lar einer FigUrengruppe vor dem ersten Tempelpylon .... einer kritischen Betrachtung und einem Datierungsversuch unterzogen "WOrden. Nach Chr. STRAUSS-SEEBER soll die Errichtung der "Standfigur Nr. 12" im Kontext der "3 anderen Standfiguren, die auf dem Relief auf der westlichen Südwand des 1. Hofes gemeinsam mit den beiden Obelisken und den Sitzfiguren dargestellt sind" zum "Zeitpunkt des 2. Sedfestes" Rarnses' II., d.h. 14 im Regierungsjahr 33 vollzogen w::>rden sein • Sollte sich diese Ansetzun.g in anderer Weise bestätigen, wäre der zeitliche Abstand zu den historischen Geschehnissen in Palästina doch außerordentlich groß, erst recht wenn man mit einer Datierung des Moab-Feldzuges in das erste Jahrzehnt Ramses '. II. operieren :rröchte. Einer zusamnenstellung mit einem anderen, mehr oder weniger bekannten Ländernamen müßte man dann keine signifikative Rolle mehr beimes..,,, sen, wenn sich· nicht ein weiterer Anhaltspunkt für die besondere Tradition einer Vergesellschaftung Moa.bs mit einem waröglich nordpalästinischen Territorium gewinnen ließe. von HAIDER nicht erwähnt, aber doch für unseren Zusarnnenhang bedeutsam ist. ein weiterer Beleg für Moa.b in einer Liste Ramses' II. , und zwar in der 9 11 13 14
Vgl. Dazu Vgl. Chr.
dazu bereits GÖRG (1981 28. 10 Zuletzt von HAIDER (1987) 111. bereits GÖRG (1981b) 30. 12 Vgl. E. EDEL (1966) 31. SIMONS (1939) 198; A.H. GARDINER (1947) 193*. STRAUSS-SEEBER (1987) 42.
125
.Ama:cah ab
~·
wenn auch
nach nicht mehr iden··
tifizierbaren Einträgen (N:c. 12-1
7
von der Möglichkeit einer 'synoptischen'
Erschließung der Namen mit Hilfe der Parallellisten von Aksha und Soleb ein16 mal abgesehen , vor den zweifelsfrei erkennbaren Toponymen Tahsi und Damaskus (Nr. 18.19) erscheint (Nr. 17), ohne daß die Nachbarlisten eine Identi-
s.
AI}ITUJ2
1
unangreifbar zu sein, zumal der von AI}ITUV zugunsten eines im
Norden gelegenen Ortes dieses Namens angeführte Beleg aus dem Listeninven-
tar des Totentempels Amenophis' III. in Theben-west (CN re. 14) nach meiner . Byblos melll . t23 , Kollation nicht tpn 22 sondern kpn zu lesen ist und darrut , 24 wie aus Taf. 14 unten mit folgender Nachzeichnung zu ersehen ist :
tätskontrolle an der entsprechenden Position zulassen. Wenn Moab gemeint ist, -wogegen kein überzeugendes Indiz spricht, hätten wir eine Vergesellschafb.mg
0 ·.) .•·
mit Tahsi vor uns, einem Land, das wiederum auf syrischem Territorium zu suchen ist und erneut die Frage aufwerfen läßt, ob nicht eine bewußte Sequenz der zwei auseinander liegenden Regionen gegeben ist. Die Sachlage wird aller-
................
dings dadurch erschwert, daß bei einer halbwegs strengen Symmetrie der dtei Listen von .Arnarah, Aksha und Soleb das Land Moab auch bereits in der z. Z. Amenophis' III. aufgebrachten Liste von Soleb erwähnt worden sein müßte, so daß man mit einer schon vorgegebenen Konstellation des südostpalästinischen Gebiets mit einem syrischen rechnen müßte. Dies wiederum wäre so erstaunlich nicht, wenn man etwa an die Zusammenstellung der "Seir-Länder" mit dem nordpalästinischen Gintikil:mil in Dokumenten der 18. Dyn. 17 denkt und zugleich die wohl schon in der 18. Dyn. ansetzenden Kontakte (Migrationen?) des nordpalästinisch-südsyrischen Raums mit der südostpalästinischen Region im Auge 18 hat . Eine Nachbarschaft von Moab und Ascher (?) auf dem Sockel der Standfigur Nr. 12 von Luxor muß daher nicht allzusehr aus dem Rahmen fallen, wenn es sich über eine zeitgenössische Verbindung hinaus möglicherweise auch um eine traditionsgebundene Orientierung handelt. Die Szenenfolge auf der östlichen Außenwand des Luxor-Tanpels bedarf deshalb noch weiterer Betrachtung, da die Identität der zu moabitischem Gebiet zu zählenden Ortsnamen noch immer nicht zweifelsfrei sichergestellt ist. So steht weiterhin zur Debatte, welcher Ort mit dem als Teil von Moab gekennzeichneten
Bwtrt
der Szene A gemeint ist, den ich mangels überzeugenderer
Alternativen mit einem hypothetischen B~t-LWT ("Wohnsitz des Lot") zu deuten 19 20 versucht hatte und auch nach den einschlägigen Erörterungen KNAUFs noch mit keiner in höherem Maße zufriedenstellenden Identifikation versehen kann. Dagegen scheint die Gleichsetzung des in der Beischrift zur Szene B erwähnten
.·
~-·
Das eigentliche Problem unter den TOJ::lOnymen der Szenen A und B stellt die Deutung und Identifikation der Namenskanbination
?
jn' d ••• p3
il_w
n Mrrn
der Koltmiile B.III dar, wo im Unterschied zu den zitierten linksläufig ge25 schriebenen Toponymen keine Pal_impsestschreibung vorliegt • Unsere frühere Interpretation hatte Argumente für eine nördliche und eine südliche Lokalisierung zusammengestellt, ohne ein eindeutiges Votum gelten lassen 26 zu wollen • Inzwischen scheinen jedoch die Indizien für eine nordpalästinische Ansetzung an Gewicht gewonnen zu haben, so daß man damit rechnen sollte, daß die Szene B auch in ihrem linksläufigen 'Grundbestand' bereits über Moab hinaus auf nordpalästinisches Territorium hin orientiert gewesen ist. unsere Verbindung der zweiten Namenbildung.
Mrrn
mit dem Toponym
kwrmrrn
des Papyrus Anastasi. I ( 22,3) nnter Einschluß der Deutung des Elements kwr als Wiedergabe des keilschriftliehen Detenninativs KUR, die nunmehr auch 27 von H.-w. FISCHER-ELFER!' vertreten wird , scheint dadurch an Interesse zu gewinnen, daß FISCHER-ELFER!' die phonetisch bestens passende Variant28 schreibung ~ der LXX für MI' MDWN in Jos 11 , 1 beigezogen hat • Eine textkritische Betrachtung des Sachverhalts spricht in der Tat dafür, daß "the Hebrew Vorlage •• • did contain 11,t.l at this point, which was accurately 29 reflected by the translator" • Dazu mag auch die Namenskanbination 01'lt.l- 'm
Tbn
mit dem moabiti.schen Dibon trotz der etwas hartnäckigen Bestreitung durch
(Jos 11 ,5. 7) mit ihrer LXX-Entsprechung ufup ~ stimmen, sollte sie auf 30 den gleichen Ortsnamen zu beziehen sein • Mit der Gleichsetzung von Maran
15 17 18
Vgl. KRI II 216,2. 16 Vgl. dazu E. EDEL (1980) 65f. Vql. dazu meinen B~itrag "Zur Identität der 'Seir-Länder'" (~3.>135-140). Vgl. dazu meinen Beitrag "Nordpalästinische Ortsnamen unter Arnenophis III." ( s. 58-73).
19 21 23
126
Vgl. M. GÖRG (1976) 31t. Vgl. S. A~ITUV (1984) 189. Dazu GÖRG (1987) 45L :
20 22
Vgl. E.A. KNAUF (1985) 45-48. Nach EDEL (1966) 24 mit Tat. II.
127
und Maron hat zuletzt N. NA"AMAN eine topographische Identifikation mit
der Szene B neigt, kann man unter der Voraussetzung, daß die beiden Szenen
Qa.:rnei Hittin" verbunden: nThis is a rocky 1 high moundu strategically placed
A und B in ihrer Erstfassung eine Spiegelung eines bestimnten Feldzugunter-
on the main road connecting the Jordan valley with Lower Galilee and the 31 Jezreel and Acco plains" . Wo man auch immer das biblische Maran/Maron an-
nehmens darstellen, eine Weiterführung der Operation bis in nordpalästini-
setzen will, es sollte jedenfalls ein Höhenzug im obergaliläischen Bergland gemeint sein32 . Eben dieses Gebiet könnte in vorisraelitischer Zeit den in
problematisch ist. Nach KITCHEN" konnte Rainses "continue up the 'King' s Highway' by Heshl:on, Amnon, past Ashteroth-Qarnaim and so to Dama.scus and
Ägypten mit
over to Kumidi, restoring the lost province of Upi to Egypt", um erst im
Mrrn
wied.ergegebenen Namen getragen haben, so daß auch der zuvor ?
genannte Fragmentname j ( n · ) d.
•
daselbst gesucht werden müßte.
Unsere Taf. 25 oben zeigt in Verbindung mit der von KITCHEN" gebotenen Wiedergabe33 deutlich, daß der noch zu ergänzerrle Raum über mehr als zwei Quai• dratereicht. Es sollte daher zur Auffüllung über die nötige Kanpatibilität mit den lesbaren Anfangszeichen hinaus nach einem längeren Top:mym Ausschau gehalten werden. Brauchbare Vergleichungen haben sich bisher offensichtlich nicht nachweisen lassen.
'AMAN zitierte Toponymfolge "Hinnatuna (Hannathon), Yatbite (Jotbah), Aruma 35 :ufmerksam machen, vvobei ~ie Verge~ellschaftung (Rumah) and Marum (Maran) n (uruMa-ru-um)
mit JotJ:>ah <[urui.:J
-at-bi-te)
36
besonderes Interesse
verdient. Vielleicht darf der letztgenannte Name mit dem hieroglyphischen ?
j (n" )d •••
folgenden Jahr (8/9) "the last flickers of resistance in the north of
cana-
39 an, dissidents in the Ga.lilean hil,.ls (Maran, Beth-Anath)" zu schlagen • Ob diese Rekonstruktion zutrefferrl ist, erscheint nach den bisherigen Beobachtungen zweifelhaft, da Rainses auch im Anschluß an das M:)ab-Unternehmen ohne weiteres über das mittlere Ostjordanland zum galiläischen Bergland vorgestoßen sein kann, sollte er nicht auf der Rückkehr von einem Kontrollunternehmen nach Mittelsyrien die galiläischen Höhen durchquert haben. Wie man die Folge der Stationen auch sieht, von einer zeitlichen und organisatori-
Mit einem Blick auf die in unserem Zusarrmenhang schon mehrfach bEmühten 34 Annalen Tiglat-Pilesers III. läßt sich m.E. hier auf die zuletzt von NA-
von Marum
sches und syrisches Gebiet annehmen, vvobei der konkrete Verlauf allerdings
zusarmnengestellt werden, wenn auch zu beachten wäre, daß das von
uns gelesene n dieser Fassung in der Keilschriftform allem Anschein nach kei-
sehen Trennung der Züge nach MJab und Nordpalästina in zwei differiererrle Unternehmungen muß nicht zwingerrl die Rede sein. Sollte dies dennoch im Sinne KITCHEN"s der Fall gewesen sein, müßte man die originären Informationen der Szenenfolge A und B in eine Zeit datieren, da die Distanz zu den Geschehnissen selbst eine kanbinierte Sicht von zwei zeitlich benachbarten Zügen zugelassen hätte. Es ist selbstverständlich, daß die Palimpsestschreibungen der Szenen einen "eigenständigen militärischen Vorstoß der Ägypter"
ne Entsprechung hat. Sollte hier bereits eine Assimilation des n vorauszuset-
signalisieren, der nach HAIDER "vielleicht erst nach dem 10. Regierungsjahr" 40 anzusetzen ist • Moab und Galiläa sollten jed.enfalls zwischen dem 7. und 9.
zen sein?
Jahr vom Pharao
Die Gestalt des keilschriftliehen Jotbah könnte im übrigen jed.en•
falls ohne weiteres in den noch offenen Quadraten der hieroglyphischen Kolumne zum ägyptischen Äquivalent komplettiert werden. Da die genannten Toponyme der assyrischen Annalen ebenfalls im obergaliläischen Bergland zu suchen sein werden37 , steht einer geographischen Identifikation kaum etwas im Wege, wenn man zugleich erwägt, ob die Bezeichnung Marum nicht von Haus aus den Oberbe-
1
heimgesucht 1 worden sein.
Auf eine Datierung des Feldzuges gegen Moab auf das "8. Jahr als terminus post quem" nöchte HAIDER nicht zuletzt wegen der ursprünglichen Beischriften zur zweiten Szene kcmnen, vvonach "Hatti" und "Qode" als "besiegt" zu gelten 41 hätten . Dieser Hinweis läßt sich nunmehr auch mit einem Blick auf weitere Eigenheiten der Beischriften zur Szene A aufnehmen und fortführen.
griff für die Zuordnung einer Ortschaft wie Jotreh dargestellt hat. Wenn sich die Waage mittlerweile eindeutiger zugunsten einer nordpalästinischen Lokalisierung der ohne Überschreihmg verbliebenen Namenskanbination 24 25 27 28 30 128
Für die Wiedergabe (nach Aufnahme) danke ich Herrn D. MORSCH, München. Vgl. dazu KITCHEN (1964) 52f. 26 Vgl. den vorhergehenden Beitrag. Vgl. H.-W. FISCHER-ELFERT (1986) 185 mit Bezug auf H. CAZELLES. Vgl. FISCHER-ELFERT (1986) 185. 29 L.J. GREENSPOON (1983) 132. Dazu GREENSPOON (1983) 132. 31 N. NA'AMAN (1986) 123.
32 33 35 36 37 38
Vgl. dazu die Beobachtungen von H. RÖSEL (1975) 176ff. Vgl. KITCHEN (1964) 52, Fig. 3. 34 Vgl. P. ROST (1893) I,39 (II,Taf.18). NA'AMAN (1986) 125 im besonderen Anschluß an H. TADMOR (1967) 63f. Vgl. ROST (1893) 38,233; dazu u.a. RÖSEL (1975) 178 mit Anm.104. Nach NA'AMAN (1986) 125 "in a well-defined area, the inheritance of Zebulun". Wenn das in der Liste XIX (Ramses II.) erwähnte mrm (SIMONS 149) mit dem zitierten Marum zu verbinden wäre (vgl. dazu jedoch RÖSEL, 1975, 177), könnte man das in der gleichen Liste genannte kwr (=kwrmrrn?) beiziehen. 129
Die mittlerweile dem Betrachter zugängliche, z.z. der Aufnahme KITCHENs noch verschüttete unterste Partie der Szene A (vgl. unsere Taf. 25 unten) , 42 deren Schriftbestand einerseits die Fortsetzung der Kolumne A.IV , arrlererseits aber auch eine bisher m.W. nicht ausgewertete Texteinheit bietet, läßt uns zunächst beide Zeilen von A.IV (vgl. Taf. 26 oben mit Abb. 2) in
~
~
folgender Weise wiedergeben:
~
.
Z.1
Nsw d_d.f n jrj-pct s3 nsw smsw Jmn-hr-hps.f ..
Z.2
Mdw mdj wrw
Z.1
Der König spricht zum Kronprinz und ältesten Königssohn Arro.lnher-
~3stjw
jmj sj3 bjn
chopschef z. 2
Worte von seiten der frem:Uändischen Großen: Gewähre, daß eingesehen wird das Ubel
Nach KITCHEN, der in dem verschütteten Bestand der z. 1 noch "the name 43 of the secorrl prince, plus :wrds of the king" venruten :wllte , könnte die Erklärung Z.2 als "acctisation issuing fran the Crown" paraphrasiert weräen.!l.!l_ In Z.1 geht es freilich nur um einen Aäressaten, äen mit seinen Titeln versehenen Amunherchopschef, und auch anscheinend nur um den Vorgang der Rede des Königs zum Prinzen, da auf die Wiedergabe einer persönlichen Anred~
Beauftraoun.q o .. ä. verzichtet wird .J wegen. fehJ Emden Platzes ?.l~ .. st~tt ·
dessen bringt
z. 2
eine Erklä:i::ung der besiegten Fürsten, die allem Anschein
nach eine Bitte um Erkenntnis eines Ubels zum Inhalt hat. Nach der gegebenen Konstellation ist
n.t.~n:t ~Uf:l.denkb:~,
daß die zweite Zeile die königliche
Rede wiedergibt, die ihrerseits ein Zitat enthält, VJCJdurch die Feirrle als Bittsteller charakterisiert werden, die um Einsicht in ihre schlechte VerAbb. 2
-
jedoch zugestanden werden, daß die Beischrift aus sich heraus noch nicht
~ ~ p ß ::~ nn ~ ~~/ p l ~ ~!-?~
~
0
::::::.------:/
/'I'NfW;
4.
# C7
LJ2 ~
~
c:::::>(J·
Ii' Abb. 3
130
fassung nachsuchen, d.h. vielleicht zugleich um ihr Leben betteln. Es muß
~ l l~ ~l oc::7
0
.c::::::::>
~0
<:::::::>
0
~
~
transparent genug ist, so daß man die weitere Diskussion darüber erst nach Behandlung der seitlich der beiden Zeilen angebrachten Inschrift (vgl. Taf. 26 unten mit Abb. 3) führen sollte, die in inhaltlicher Verbindung zu A.IV
zu stehen scheint.
(o 4
Der Erhaltungszustand dieses kleinen Textstücks
39 41 42 43 45
45
ist mit besorrleran
KITCHEN (1982) 67f. 40 HAIDER (1987) 119. HAIDER (1987) 120 mit Beziehung auf die Inschrift B.I. Vgl. dazu KITCHEN (1964) 49 (Fig.2) 1 aber auch KRI II,180, 7f. KITCHEN (1964) 50. 44 KITCHEN (1964) 51. Die Nachzeichnungen Abb. 2 und 3 verdanke ich Herrn D. MORSCH, München. 131
Blick auf die letzte
KolunLne, aber auch auf die
und 3 beklagenswert p wenn sich auch sonst
Lesbarkeit
der Kolumnen
angesiedelt sind (vgl. WB III,447). Dabei mag die Bezeichnung eines gewis-
. Selbst
sen Vertrauensverhältnisses intendiert sein, das über eine politische Uni-
für die beanstandeten Stellen läßt sich m.E. ein Lesungsvorschlag einbrLn-
on hinausgreift. Wenn nun für eine internationale Beziehung, wie zwischen
gen, der jedoch besonders hinsichtlich der Schlußkolumne mit großEm Vorbe-
Ägypten und tlatti nach dan Kriegszustand, eine solche Wendung gewählt wird,
halt zur Diskussion gestellt sei.
sollte bereits eine Phase gemeint sein, in welcher die Wege für den bekann-
Zur Transliteration des im Anschluß an KITCHENs Zählung hier mit A. 5 ge-
setzt werden kann, ergibt sich aus dan speziellen Vokabular der ägyptischen 46 Übersetzung des Vertrages zwischen Rainses II. und ija.ttu.sili III. , in dan 47 mehrfach von "gutan Frieden" und "guter Bruderschaft" u.ä. die Rede ist ,
kennzeichneten Textes sei vorgeschlagen: ?
(1)
jw
(2)
bw rh. ., tw
bjn
(3)
nfrw.k· _hr.tw
d.h. eine noch tiefergehende Verbindung der Nationen angesprochen wird, die 48 ja dann später auch durch eine diplanatische Heirat besiegelt werden kann •
(4)
m pr c3 cnh wd3 snb zm3.
Ohne hier Sicherheit zu erlangen, mag man doch annehmen dürfen, daß in un-
(5)
nk hnc p3 Ht3 ...
(6)
kjj bjn
(7)
?
... -
.
. nn ?
?
m
seran Text ein besonderer Grad der Kontaktnahme erreicht ist, der die Beendigung des Krieges um einige Zeit hinter sich läßt und vielleicht der Ebene
?
?
jb.k. nb·
der Entwicklung nahesteht, die im Hethitervertrag mit dan Hinweis auf vorher49 gehende Vereinbarungen unter Muwatallis, dan Bruder ( 1) des fii:tttüsili III. ,
Zur Wiedergabe sei vorläufig angeboten:
angezeigt ist. Damit käme man wiederum auf einen Zeitpunkt, der danletzten Lebensjahr des Muwatallis (ca.
(1)
Übles (?) (und) Unrecht,
(2)
nicht weiß man (davon),
(3)
(nur) Gutes (?) (von) dir sagt man
(4)
als Pharao - LHG -, (da) vereinigt
(5) (6) (7)
hast du dich mit dan Hatti;
..
nicht (existiere es) in all deiner Vorstellung (??)
nungsversuch gewesen sind. Trotz der noch problanatischen Rekonstruktion ist die Inschrift in den besonders für unseren Zusarnnenhang relevanten Teil hinreichend instruktiv, da hier von einan Prozeß der Vereinigung mit tlatti die Rede ist.
Zeitpunkt vorausgesetzt, der bereits einige Distanz zu den Auseinandersetzungen um Qadesch erwarten läßt. Der Ausdruck
zmJ
in Verbindung mit der Prä-
pölitischen Kontext auch zur Bezeichnung der Reichseinigung
• gebraucht (WB III 446,4), dient offenbar mehrheitlich zur Charakteristik von
Begegnungsvorgängen, die eher im gesellschaftlichen und persönlichen Bereich 132
Unternehmen in Verbindung mit weiteren Operationen in Nordpalästina hinreichend fixiert werden.
stück aber auch noch weitere Informationen, wenn unsere Rekonstruktion eine gewisse Plausibilität beanspruchen darf. Es handelt sich allan Anschein nach - Diktion und Dekoration unterstützen die Annahme - um eine Rede der unterlegenen Asiaten, d.h. doch 'WOhl der M:)abiter, -welcher ethnischen Gruppe diese auch zuzurechnen sein mögen.
Unter Berufung auf die Versöhnung zwischen
Ägypten und Hatti bitten sie offenbar um mhlmllende Behandlung. Mit einer ~
captatio benevolentiae
verschaffen sie sich einen günstigen Ausgangsstatu.s,
der zugleich die Überlegenheit .des Pharao in einan noch helleren Licht er-
Unterschied zu den Angaben in B. I wird hier allan Anschein nach ein
hnc, im
entsprechend etwa im 9. Regierungs-
über eine rrögliche Schützenhilfe für die Datierung hinaus bietet das Text-
in Taf. 27 oben und unten verwiesen, die auch Grundlage für den Nachzeich-
position
1295~1282)
jahr Ramses' II. (1282/81) anzusetzen wäre. Mit dieser Datierung, die auch 50 für HAIDER die wahrscheinlich unterste Grenze darstellt , könnte das Moab-
Ein weiteres Unrecht,
Zur Kontrolle der Lesungsvorschläge sei hier auf die Ausschnittaufnahrnen
Im
ten Friedensvertrag geebnet 'WOrden sind. Daß nicht dieser selbst vorausge-
strahlen läßt. Das Anliegen der Moabiter, denen es um eine Venneidung von bjn
"Unrecht" geht, wird unter Verwendung des gleichen Begriffs in der oben
46 47 48 49
Vgl. dazu E. EDEL (1983) 143-153. Vgl. vor allem die Formulierungen in § 3 des Vertrages (EDEL 146) • Vgl. dazu vor_allem E. EDEL Der Wortlaut des § 5 spricht - vielleicht versehentlich - vom "Vater" (vgl. KRI II 228,21mit Anm.). Anders EDEL (1983) 146 mit Anm. Vgl. HAIDER (1987) 120~122. 133
50
Rede des Pharao
einer
Paraphrase wiedergegeben. Ob die spielern
1
der Szene mit den drei 'Mit=
ZUR IDENTITÄT DER
(Pharaov Kronprinzu Moabiter) in Verbindung mit den hier präsen-
"SEIR-L~NDER"
tierten Beischriften geeignet istv KITCHENs These von dem Moab-Unternehmen mit geteilter Strategie zu unterstützenu darf zumindest bezweifelt werden. Schließlich sei dahlngestelltv ob der Feldzug gegen Moab in Verbindung mit einer Auseinandersetzung mit den
!nsw (Ed.an) zu sehen ist (KITCHEN)
eine davon getrennte Unternehmung darstellt (HAIDER). der
SJ sw-Distrikte unter einer gewissen
oder
Da die Aufzählung
Daninanz von Seir in der Amarahliste
In einem der Briefe des Stadtfürsten Al::duhepa von Jerusale:n an den ägyp"' 1 tischen Königshof ist von einer militärischen Spannungslage die Rede, die den Stadtfürsten u.a. mit den "Lärrlern
v~n Seru
(Seir)" (KUR.!ji.A se-e-riki}
Rainses' II. ohne Vergesellschaftung mit Moab auskarrnt, ist ein strategischer
und mit der Ortschaft Gintiki.rmi.l (uruGin-ti-ki-ir-mi-il) konfrontiert (EA
Konnex eher unwahrscheinlich, zumal auch die hier behandelte Dekoration der
288,26). Die keilschriftliche Erwähnung der Seir-Länder ist zuletzt von M. 2 WEIPPERI' .im Anschluß an die traditionelle Zuordnung auf einen "wahrschein-
".Moab-Wand" keinen Hinweis auf die
sJsw hergibt.
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lich südlich an die damalige ägyptische Provinz Kanaan anschließenden" Regionalverbarrl gleichen Namens bezogen und zugleich auf eine "interne Aufglie3 derung des Gebietes Seir" gedeutet 'IMJrden • Dieser Lokalisierung der "Lärrler" hat in jüngster Zeit E.A. KNAUF eine Alternative gegenübergestellt, indem er das zitierte Seir als ein "zweites Seir" (gegenüber Seir als Landschaftsbezeichnung des östlichen Gebirgsabfalls .im Bereich des Wadi cArabah} "auf dem Rücken des judäischen Gebirges" ansetzen möchte, um zugle.i,.ch auch den Ort Gintiki.rmi.l auf das "judäische Kannel" zu beziehen, -welches "etwa den Punkt" . . .. 4 bezeichne, "an dem ehernals Waldland in Steppe übergegangen sem mag Dieser neue vorschlag einer Zu-weisung sovx:>hl der Seir-Länder wie Gintikinnils in die "südliche Nachbarschaft Jerusalans" bedarf gleichwohl einer kritischen Betrachtung, da .im Blick auf die Bezeichnung "Länder (akk. mä tä.ti) von Seir" nicht gut damit zu rechnen sein wird, daß es auch .im judäischen Gebirge eine territoriale Gliederung unter dem Regionaltoponym Seir gegeben haben sollte. Es liegt auch nicht auf der Hand, ein weiteres Gintikinnil süd-
lich von Jerusalem zu postulieren, wenn gleich .im folgenden Brief Al::dU:V.epas wiederum von einem Gintikinnil (Vollfonn} bzw. von Ginti (Kurzform} die Rede 5 ist (EA 289,18f) , welche Ortschaft angeblich eine Besatzung in Bet-Schean stellt (289,20), so daß man hier doch -weiterhin zunächst an das gleiche, .im Norden gelegene GT KRML denken sollte
6
Es gibt aber m.E. noch einen überzeugenderen Hinweis auf die Identität der Seir-Länder, der in unserem Zusarrmenhang noch keine gebührende Beachtung 1 3
Wohl an Amenophis IV: M. WEIPPER~ (1982) 292.
2 4
Vgl. u.a. 0. WEBER (1915) 1340. E.A. KNAUF (1988) 64. 135
haL Seil1e
9
de:r
daß die
Seir~
eine i_nnere Differenzierung der gemeinten reits WEIPPERI' mit der Beobachtung
verbinden~
weiteren Seir südlich Jerusalems muß in diesen Kontext keine Rede mehr sein. Aber auch um die Identität des in EA 288,26 genannten Gintikinni.l mit einer
daß in der bekannten
Aufzäh~
lung von S3sw-Ländern in der topographischen Liste Ramses w II. van Tempel
Ortschaft dieses Namens, die auf der Höhe oder nordwärts des Ka.rmelgebirges zu suchen sein sollte10 , müßte man nicht weiter besorgt sein.
in Amarah-West (sudanesisches Nubien) eben der Name Seir - in einer durch Doppelschreibung des
r
gekennzeichneten Version - am Anfang steht, VJObei
die Zitation "nach Analogie anderer ägyptischer Ortsnamenlisten zugleich als eine Art Überschrift fungiert haben dürfte, die den allgemeinen geogra7 phischen Rahmen der folgenden Namen ... angab" • Die Bearbeitung dieser Liste durch E. EDEL hat nun freilich zeigen können, daß der Sequenz der sJsw-Namen die Erwähnung eines Toponyms folgt, das er mit guten Gründen als Äqui8 valent des keilschriftliehen Gintikirmil identifiziert • Während die Amarahliste auf die besagte Gruppe mit der Listenposition 92-97 an der Tempelnerd-
wand unmittelbar den Namen mit der Schreibung q-n-tj-k3-m-r (= qnt-kJmr/1) (98), d.h. Gintikinni.l (mit offenbar archaisierender Verwendung der Gruppe k3 (=kr)), folgen läßt, findet sich in der älteren Version der Liste, die
im Tempel Amenophis 1 III. in So leb (ebenfalls sudanesisches Nubien) aufge-
bracht wurde, bedauer lieherweise kein Eintrag mehr, der den ramessidischen Beleg direkt entspräche. Die rechtsläufige Reihe der Säule IV von Soleb ist mit drei erhaltenen Namen der sJsw-Länder analog zu Amarah 95-97 in urrgekehrter Abfolge besetzt (a 1-3); die nicht mehr erhaltene Folge a 4-6 sollte mit 9 EDEL der Sequenz Amarah 92-94 in gegenläufiger Reihung entsprochen haben • Die linksläufige Reihe der Säule IV beginnt mitdanhier einzig erhaltenen Namen Bt-cnt ='Bet-c.A.nat (b 1). Ob in b 2 mit EDEL als Analogon zu Amarah 98 Gintikinni.l anzusetzen ist, erscheint nöglich, aber nicht zwingend. Dennoch ITU.lß mit einer benachbarten Erwähnung der
S3 ~w-Länder
und Gintikinni.ls schon
in der Solebliste Amenophis' III. gerechnet werden. Schon die Vergesellschaftung der angehenden Namen in der Amarahliste Rain-
Es bleibt allerdings die Frage, weshalb in EA 288, 26 eine solche Beziehung zu zwei relativ weit auseinanderliegenden, ja konträren Regionen Palästinas hergesteilt wird. Der Versuch einer Antwort darauf fordert zunächst noch einmal einen Blick auf. den syntaktisch-sanantisehen Zusarrmenhang, den sich m.W. bisher nur M. WEIPPERI' in besonderer Weise zugewandt hat. Im Unterschied zu der gewöhnlichen Auffassung der zweifachen, jeweils mit der Präposition adi "bis" gebildeten Lokalbestimmung als eines zum vorangehen}!' • • II g eh"" • Syntagmas 11 W1'11 den Satz nukurtu ana iasi "Feindschaf t 1st ffi1r or1gen 12 WEIPPERI' - analog zur Interpretation J .A. KNUDTZONs - eben dieses Syntagma zum folgenden Satz salmu ana gabbi {:aziani:iti ziehen, um diesen Satz, der "andernfalls in der Luft" hinge, folgendermaßen -mit gegenüber KNUDI'ZON anderslautender Deutung des Prädikats salmu - wiederzugeben: "Bis hin zu den Ländern von ~eri (und) bis nach Ginti.:..Kii:mil hin ist man Freund mit allen 13 Stadtfürsten" • Zugunsten der Beziehung des angehenden Syntagmas auf den folgenden Satz läßt sich auf die in diesem Fall rahmende Funktion der gleichlautenden Wendung nukurtu ana :f.asi (Z.25 bzw. 28) verweisen, die dann den konträren Sachverhalt in
z.
26f noch klarer zum Vorschein bringen würde. Es
ist jedoch ohne weiteres :rröglich, die Ortsbestinmung zur Erklärung nukurtu ana iasi zu ziehen, ohne damit den folgenden Satz unsachgEmäß zu isolieren.
So versteht sich M>hl W.L. IDRANs Wiedergabe unseres Textes: "Je suis en
a
guerre depuis le pays de Seru jusqu I Gintikirmil. Tous les maires sont en 14 paix, mais je suis en guerre" • Welche Beziehung man auch herstellt, syntaktisch bleiben beide Lösungen vertretbar. In sanantischer Hinsicht wird man gleichwohl der letztzitierten Wiedergabe den Vorzug geben, da hier die
ses' II. wird einer Loslösung der Seir-Länder von den südostpalästinischen
stilistisch überzogene Klage des AbdUbepa über seine Isolation im Unterschied
Seir im Wege stehen. Sollten darüber hinaus nicht nur die SJsw-Länder, son-
zu seinen Amtskollegen deutlicher zum Ausdruck kamnt.
dern auch Gintikinni.l an benachbarter Stelle in der Namenssequenz der Säule IV in Soleb eingetragen ge-wesen sein, hätte man sogar ein zeitgenössisches
Zeugnis sowohl für die territoriale Gliederung der sJ;w-Region wie auch für
Als stilisierte Übertreibung wird man denn auch die Lokalbest:imnung werten dürfen. Da es um die Charakterisierung der Gegnerschaft als einer umfassenden Opposition zu gehen scheint, kann deren Ausdehnung mit den Hinweis
die lokale Identität des östlich der cArabah befindlichen Seir. Von einen 5 7 9
136
Vgl. hierzu WEIPPERT (1971) 47f. WEIPPERT (1982) 292. Dazu EDEL (1980) 68 bzw. 78.
6 8
Vgl. zuletzt G. SCHMITT (1980) 78. Vgl. E. EDEL (1980) 68 bzw. 78f.
10 12 14
Vgl. WEIPPERT (1971) 47f. 11 Vgl. u.a. KNAUF Vgl. J.A. KNUTDTZON (1915) 871. 13 WEIPPERT (1971) w.L. MORAN (1987) 515. Die Wiedergabe des ersten adi phischen Unterschieds mit dem zweiten identisch) mit
(1988) 64. 39. (trötz leichten gra"depuis" ist irrig.
137
aus der Sicht des
vor allem muß jerloch zu bedenken geben, daß die Sequenz der s3sw-Stärrmena.-
sten umschrieben werden, irrlern der Südosten mit dem Nordwesten Palästinas parallelisiert und so eine Vorstellung nach Art des biblischen "von Dan bis Beerscheba" suggeriert wird. Daß der Brief des AbdU!fepa dazu neigt, solche global-geographischen Bezüge herzustellen, geht m.E. auch aus einer :i1n Text kurz darauf folgenden Erwähnung zweier Ländernamen hervor, nämlich des gut bekannten
Nahrima ...
der wohl in
(Nordmesopotamien) und eines
Ka-pa-si
geschriebenen Namens,
zu emendieren sein wird und mit dem afrikanischen Land 15 Kusch zu verbinden ist (EA 288,35f) • Diese Assoziation von zwei derart Ka-a-si
auseinanderliegenden Ländern kann kaum anders als einen Versuch darstellen, die äußerste Ausdehnung des ägyptischen Herrschaftsgebietes 11 vor Augen zu 16 führen . Angesichts dieser :imperialen Machtstellung, die offenbar für den 11
men in der Amarahliste mit besonderer Rücksicht auf ihre Vorgängerin in der Solebliste Amenophis' III. und den jeweiligen Kontext zum mindesten nicht bei der Ramsesliste mit einer syrischen Ansetzung rechnen läßt, sofern man die eigentümliche Konstellation mit Gintikirmil als politische Vergesellschaftung in der aufgezeigten Perspektive begreift. Die weitere Einbettung der sJsw-Namengruppe der Amarahliste in eine Folge von überwiegern südpalästinischen Namen kann ein Indiz dafür sein, daß man in der Ra.:rressidenzeit von der südostpaläst:i.n:ischen Konzentration der Se:ir--Länder gewußt hat, ohne mit Gintikinni.l (98) und Aschta.rot (102) als sicher nördlich 20 lokalisierbaren Orten fehlgeleitet zu werden Eine andere Problemlage könnte sich
Vorgänger des Adressaten, Amenophis III. , reklamiert wird, muß es dem Stadt-
gleic~hl
ergeben, wenn man den
fürsten von Jerusalem um so bedrückender erscheinen, wenn ihm (und damit in-
besonderen Verhältnissen in der 18. Dyn. unter Amenophis III. und IV. ge-
direkt dem Pharao) in einem Kontrollbereich mit kleinerem Maßstab eine feind-
recht werden will. Wenn man in Rechnung stellt, daß die Säule IV von So-
selige Aktivität entgegenzUwirken scheint, die dadurch noch an Intensität gewinnt, daß es den anderen Stadtfürstentümern Palästinas scheinbar besser ergeht. Die überladenen Ausblicke auf die zeitgenössische Lage dienen doch wohl
leb außer den S3 sw-Namen nur noch das im Norden gelegene Bet-CAnat (b 1 ) . 21 erkennen läßt und rcöglicherweise Gintikirmi.l unter b 2 aufgeführt hat , daß ferner vor Amenophis III. ansebeinern kein sicherer Hinweis auf süd-
22
, ließe sich doch erneut die Fra-
nur dazu, den Pharao zugunsten der Interessen AbdulJepa.s zum Einschreiten zu
ostpa.lästinische s3sw-Präsenz vorliegt
bewegen.
ge nach einer Identität der Seir-Länder von EA 288,26 aufwerfen. Neben der
Die hier rni thin aufrechterhaltene Annahme einer Konzentration von
.;
.
S3 sw-
Verbänden unter der politischen Führung von Seir im südöstlichen Palästina könnte nun auch einer Hypothese zu schaffen machen, die M.C. AS'IOUR im Blick auf eine 'libanesische' Präsenz der in den Listen Amenophis' III. und Rainses II. zitierten s3sw-Verbände aufgestellt hat
17
• ASTOUR möchte dabei vor allem
das in der Amarahliste genannte Seir (mit der erwähnten Doppelschreibung des r) mit dem syrischen Stadtnamen SelJlal zusanmenstellen, der sowohl keilschrift-
lieh (EA 62,11 • 16. 20.31 f. 34. 46) bezeugt ist wie auch hieroglyphisch in der Syrienliste Tuthmosis' III. 'Unter der Fragmentschreibung s-c-r'-r' ... (I,233) 18 belegt sein so11 . Die letztere Identifizierung ist jedoch, wie ich mich durch eigene Kollation vergewissert habe, wegen des nicht mehr erhaltenen tinteren Ovalteils mit rcögliche:rweise weiterem Zeichenbestand (1'-.bb. 1) fraglich. Schwerer wiegt aber, daß die differierenden Schreibungen (u.a. mit 19 wechselnder Wiedergabe des Sibilanten) rni teinander kanpa.tibel sein sollen 15 16 18
138
Vgl. H. KLENGEL (1977) 232, auch M. GÖRG (1986) 330, Anm.12. KLENGEL (1977) 232. 17 Vgl. M.C. ASTOUR (1979) 17-34. Vgl. ASTOUR (1979) 22. 19 Dazu ASTOUR (1979) 23.
oben beschriebenen Möglichkeit könnte man erwägen, ob nicht auch im Keilschriftbrief an eine nordpa.lästinisch-südsyrische Präsenz der Seir-Länder gedacht ist, ohne hier dem Identifikationsvorschlag AS'IOURs für Seir folgen zu wollen. Eben diese sJsw-Gr:uppen oder ein Teil davon könnten später - vielleicht noch währerrl der 18. Dyn.- den Weg nach dem Südosten Palästinas gefunden haben, ohne daß uns einstweilen ausreichem Material für die
Annahme einer solchen Migration zur Verfügung steht. über die mit dieser Idee verbundene Weitergeltung der Identität der Seir-Länder hinaus sollte nicht unbedingt· damit gerechnet werden, daß· sich die Bevölkerung dieser Seir.-Länder seit jeher in einem gleichbleiberrlen Territorium aill;gehalten hätte. was in der 18. Dyn. als sJsw-Region gelten konnte, wird dies auch in der 19. Dyn. und später gewesen sein, ohne jedoch ausgeschlossen sein zu lassen, daß es auch sukzessiv zu alternativen Schwerpunkten der sJsw-
Präsenz, vor allem in Südostpa.lästina, kamnen konnte. Über die Möglichkeit einer Bewegung von s3sw-Gruppen von Südwestsyrien nach Südostpalästina ist jedenfalls das letzte Wort noch nicht gesprochen. 20 22
Hierzu EDEL (1980) 78f. 21 Vgl. EDEL (1980) 68. Vgl. dazu zuletzt M. GÖRG (1988) 55.
139
Literatur:
BN 2 8 ( 1 9 8 5) 7-1 4
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DOR, DIE TEUKRER UND DIE GIRGASITER
Der in mehrfacher Hinsicht problematische Beitrag von J .P. BRCMN zu "The
Mediterranean Seer and Shamanism"
1
hat soeben mit besonderem Blick auf eine
dort vertretene Identifikation, nämlich der orte Dor und En-Dor, die berech2 tigte Kritik 0. MARGALI'l'Hs gefunden • Im Kontext der Zurückweisung der unannehmbaren These BIDWNs karrot auch dessen Gleichsetzung der "Girgasi wi th the Teucrians in Dor of Ven-Amon 1 s story" zur :Sprache3 , ohne allerdings eine detaillierte und gleichennaßen kritische Behandlung zu erfahren. Es ist jedoch dringend. geboten, auch in diesem Punkt die Unhaltbarkeit der Position B:E\OWNs aufzuweisen. Für BRCMN ist die Ortschaft Dor der Küstenebene "not an ancient city" u:rrl
4 wahrscheinlich "named after the Dorian invaders! " • Dor erscheine erstmals in "the narrative of Wen-Arnon of the eleventh century, who canes to 1 Dor a tcM.n of the Tjeker, and Beder its prince"', 'WObei die "Tjeker" im Anschluß
an J. WILSON mit den "Teucrians" zu identifizieren wären. BIDWN will schließlich, sollten eben diese "Teucrians" nicht nur "Cilicia and Cyprus, but also Palestine" erreicht haben, Grund genug sehen, um "their tribe of Gergithes wi th the Palestiman Girgashi tes" gleichzusetzen. Zunächst gilt es, die imner wieder gern behauptete Identität der tkr-Leute mit den Teukrern zurückzuweisen, zumal die These auch in o. KEELs "Studien5 reiseführer" Einzug genarmen hat • Gegen die Identifikation sirrl vor allem die Bedenken E. EDELs geltend. zu machen, dessen Beobachtungen zur Phonetik vieJmehr allen Anlaß geben, die Gleichsetzung der
~kr-Leute
mit den "Sikeloi"
zu favorisieren urrl dieses Seefahrervolk saNC>hl in den ägyptischen Seevölker6 texten wie auch in Keilschrifturkurrlen bezeugt zu sehen • Auch in der Erzäh1 3 5 Abb. 1
6
J.P. BROWN (1981) 374-400. 2 0. MARGALITH (1985) 109-111. MARGALITH (1985) 109. 4 BROWN (1981) 399. 0. KEEL - M. KÜCHLER - Chr. UEHLINGER (1984) 509. Zum Alter dieser Gleichsetzung vgl. E. EDEL (1984) 7. Vgl. EDEL (1984) 7f.
141 140
Wenamun :muß de:nnach
schriftliche Erwähnung vorweisen könne
werden 1 daß mit Dor eine
der "Sikeloi" erwähnt wirdu deren Verhältnis zu den Teukrern vorerst als
un~
13
• Während A. ALT noch die Meinung ar-
tikulierte, daß Dor "in den Schriftdenkmälern des ägyptischen Neuen Reiches nirgends genannt" sei und erst aufgrund seiner Erwähnung im Reisebericht des
geklärt eingestuft werden sollte. Des weiteren kann die These einer Identität der "Gergithesn als einer Un7 tergliederung der Teukrer mit den im Alten Testament erwähnten Girgasitern (grgsj) kaum aufrechterhalten werdenu da sich zu den phonetischen Problernen
einer solchen Ineinssetzung auch die besondere Schwierigkeit gesellt, daß alle Nachrichten über die Girgasi ter ihrerseits keinen Zusanmenhang dieser Volksgruppe mit den Teukrern erkennen lassen. Die Girgasiter sirrl vielmehr
wenamun aus "der nächsten Folgezeit" als ein früherer Verwaltungssitz der Pharaonen erkennbar werde
14
, war mit der Identifikation unseres Ortsnamens mit
einer Namensschreibung aus der Amara-Liste Ramses' II. inmerhin ein Beleg der 19. Dyn. namhaft gemacht worden, den v. FRITZ seinerzeit für die "erste in15 schriftliche Erwähnung" erklärte • Die lange Zeit nur in mehr oder weniger transparenter Umschrift vorgelegte Schreil::ung16 ist numtehr durch die Publi17 kation K.A. KITCHENs zugänglich geworden • Zugleich aber hat das Problan
allem Anschein nach mit der aus hethitischen Texten bekannten Region Karkisa 8 in Kleinasien in Verbindung zu bringen und zugleich mit dem aus ägyptischen 9 Texten geläufigen Völkernamen qrqs zusanmenzustellen . Die Präsenz der Girga-
wieder aktuell werden können, ob sich entgegen der herrschenden Ansicht nicht doch ein älterer, und zwar in die Amarnazeit führender Beleg ausfindig machen lasse.
siter in Palästina muß im übrigen nicht erst auf die Bevölkerungsmigrationen In der Namensschreibung tw-j3-r'
zurückgehen, die auf Druck der Seevölkerbewegungen im mediterranen Raum zu-
von Amara-west hatte R. G!VEX)N
seinerzeit eine Graphie erkennen wollen, "qui ressanble au twirc de 1a colonne 18 II B.4 de Soleb, sauf le c final" • Da die Listenfolge von Soleb noch nicht
standekamen, sondern kann schon als eine Folgeerscheinung der Beziehungen Ägyptens mit dem Hethiterreich im 13. Jahrhundert betrachtet werden, oJ:me . so1110 daß dazu hier das letzte Wort gesagt se1n
vollständig publiziert ist, kann eine vergleichen::'ie Kontrolle der Schreibungen
Schließlich muß BROWNs Behauptung des Fehlens von Dor in den älteren für die Toponanastik Palästinas wichtigen Quellen sowie der Namengebung durch
noch nicht erfolgen. Dennoch ni:)chte ich· die zitierte Solebschreibung - einen 19 eigenen vorschlag aufgreifen:i - eher mit den Beleggraphien für den CN Edrei in Zusarrmenha:ng bringen, natürlich mit den Vorbehalt, den das .Ausstehen der
dorische Einwanderer entschieden zurückgewiesen werden. In den neueren Nachschlagewerken, die dem Stichwort "Dor" eine relativ eingehende Behandlung
(= tw'r)
ZU-
karmen lassen, kann man sich leicht darüber informieren lassen, daß der Ort in der topographischen Liste von .Amara-West im sudanesischen Nubien (aus der 11 Zeit Ramses' II.) bezeugt ist • Auch oJ:me das ebenfalls signifikative Zeug12 nis des archäologischen Befundes heranzuziehen , kann die Hafenstadt unter keinen Umständen als dorische Gründung angesprochen werden, von einer ein-
Veröffentlichung auferlegt. Wir können uns aber im Blick auf eine Repräsentation des CN Dor auf eine Aufstellung E. EDELs berufen, der die Amaraschreibung Tw 'r
mit einer anderen Fragmentschreil::ung. der SOlebliste, nämlich (nach EDELs Wiedergabe)
w'r (III B.4), parallelisiert hat20 • Ohvohl auch diese Graphie noch nicht kontrollierbar ist, können wir doch damit recJ:men, daß die Hafenstadt Dor zwar nicht in der Amarna-Korrespondenz, wohl aber in einer bedeutenden topographischen· Liste Amenophis' III. vorkcmnt.
schlägigen Namengebung ganz zu schweigen. Zur Diskussion gestellt werden sollte wenigstens noch eine andere SChreiIn diesem Zusanmenhang wird es von Interesse sein, das Alter der Bezeugung von Dor erneut zur Debatte zu stellen, zurnal Einigkeit darin zu bestehen scheint, daß die Stadt während der 18. Dynastie (Amarnazeit) keine in7 9 10 11 12
Dazu Vgl. Vgl. Vgl. vgl. Vgl.
BROWN (1981) 397. 8 Vgl. zuletzt G. NEUMANN (1979) 433. zuletzt M. GÖRG (1976) 54~ E. EDEL (1983) 93 mit Anm. 5. dazu einstweilen GÖRG (1976) 55; EDEL (1983) 93. u.a. G. FOERSTER (1975) 334~ K. GALLING (1977) 62. Zum Beleg selbst B. MAZAR (1963) 140; R. GIVEON (1964) 242~ E. EDEL (1980) 67.77. dazu die Angaben von FOERSTER (1975) 334-337; GALLING (1977) 62f.
bung aus der Zeit Aroenophis' III. Innerhalb der von G. IEGRAIN plblizierten 21 Listen der Kolosse an der Nordseite des 10. Pylons von Karnak fin:let sich jeweils irmitten afrikanischer Namen je eirmal die Schreibung twr (XII a/c 8 13 14 16 18 20
So auch BROWN (1981) 399, da "unknown in the Amarna texts". A. ALT (1951) 103 = (1959) 112. 15 V. FRITZ (1969) 153. 17 K.A. KITCHEN (1979) 216. Vgl. die Lit. in Anm. 11. GIVEON ( 1964) 242. 19 GÖRG (1974) 13f. EDEL (1980) 67. 21 Vgl. G. LEGRAIN (1914) 42f.
143 142
s.
kanisches Toponym mit noch fehlender topographischer Identifikation zu den-
Aip:TUV (1984) vorzunehnen. Da das Buch 33 mit dem offenbaren Anspruch auftritt, ein Referenzwerk darzustellen , muß
ken, wie dies offenbar auch von K. ZIBELIUS in ihre:n Karmentar zum Eintrag
un::l soll es einer konsequenten Prüfung unterzogen werden, zumal schon eine
tr mit einer Zusammenstellung weiterer vergleichbarer Schreibungen in fast
erste Durchsicht außerordentlich viele Mißverständnisse, aber auch Vor- un::l
bzw. V Ca 50/f:IJ,
. Es ist natürlich naheliegend, auch hier an ein
durchweg "afrikanische:n" Kontext vorgeschlagen wird
23
• Dennoch darf mit al-
le:n Vorbehalt daran erinnert werden, daß gerade der soeben zitierten Liste
in altägyptischen Dokumenten von
Fehlurteile erkennen läßt. Wir beschränken uns hier zunächst auf den anste34 henden Eintrag "DOR '1N'1" •
XII c eine Schreibung zugehört, die nach E. EDEL zum asiatischen drdnj "ergänzt werden muß, da es einen hall::Megs vergleichbaren afrikanischen Namen 25 24 bislang nicht gibt" • Wie in der "asiatischen" Liste XII c zwei afrika26 nische Namen (msws un::l tmJ;l) erscheinen , so könnten u.E. auch in den "afrikanischen" Teil der Liste zwei "nordische" Namen geraten sein, das von EDEL mit Recht erkannte Dardaniya
27
der Namensschreibungen der Liste XII zu den von K. ZIBELIUS angeführten wei29 teren Belegen (V Aa 220,11; VI Aa 120,3; VI Aa 190,116 ) keine ein::leutigen 30 Dependenzen erkennen läßt , muß man es vorerst bei der bloßen MÖglichkeit - Eine Aufnahme des Namens XII,8 ist beigefügt (Abb.1).
In Abänderung einer' 'Idee GIVEONs
12, 23; Ri , 1 , 27; 1Chr 7, 19) , so daß weder das phonetische Problem der Beziehung d 'r : dwr mit den denkbaren Konsequenzen für die Identifikation noch die Frage des Verhältnisses zum Toponym '1'1'1 1"Y ('11'{'1 1"Y) in den Blick kanmen35
un::l - vielleicht - der Name der Hafen-
stadt Dor, der den Ägyptern ebenso nicht erst im Laufe der 19. Dyn. bekannt 28 gev.orden sein dürfte wie das Lan::l der Dardanoi • Da aber das Verhältnis
bewen::let sein lassen.
Die Überschrift unterläßt den Hinweis auf die Schreibung '1'1'1 (Jos 11 ,2;
31
ließe sich durch eine Textkorrektur in
der Großen Liste Ramses' III. von Medinet Habu ein weiterer Beleg für unser 32 Dor gewinnen, wenn der Namenseintrag r'-wl-j3-i-r' (= rwJJr) (XXVII, 111)
~TUV
gibt zwei Belegschreibungen, den Namen Amara 76 (ohne Hinweis auf
das in KRI II, 216 gesetzte Fragezeichen beim Schilfblatt) urrl den Namen der Wenarrun-Erzählung (I,8). Eine Differenzierung nach hieroglyphischer bzw. hieratischer Wiedergabe firrlet nicht statt, so daß ein ungeschulter Adressat auf eventuelle Besonderheiten in der jeweiligen Schreil::Meise gar nicht erst aufmerksam gemacht wird. Ohne kritische Reflexion zur unterschiedlichen graphischen Gestalt der Belege, auf die R. GIVEOO imnerhin eigens hingedeutet 36 hat , setzt ~TUV drei Aussprachevarianten an: "Du'r(a), Do'r or DÖr" , wobei er wohl dem unbefangenen Leser die Auswahl überläßt. Von der keilschrift-
in tw:' r emen::liert würde, da sich die hieratischen Fonnen von r un::l t imner-
liehen Bezeugung (Du 'ru) un::l deren Signifikanz ist keine Rede, von der alt37 hebräischen Fassung auf dem Siegel des "Priesters von Dor" ganz zu schwei-
hin sehr ähnlich sein können. Sollte sich die Identifikation auch dieses Na-
gen, obNohl der Autor sonst gern Nebenüberlieferungen benennt. Dafür wird
menseintrags mit Dor bewähren, was allerdings noch kritischer Rückfrage be-
die Grün::lung von Dor in LB behauptet, und vor allem- voreilig definitiv -
darf, wäre imnerhin noch ein Beleg auszumachen, der älter als die bekannte
auf erst:maliger El:wähnung unter Ramses IL insistiert. Die Erkenntnis, daß
Bezeugung im Wenamun ist. Einstweilen fehlen jedoch Kriterien, die auf der
Dor in der Amaraliste belegt sei, ist zwar auf B. MAZAR zurückzuführen, aber
Gleichung insistieren lassen. - Zum Namen twr
nicht erst auf dessen Werk "Cities and Districts in Eretz-Israel" (1976), so
( XXVII, 11 6) vgl. Taf. 30 unten.
Die vorstehende (kritische) Durchsicht möglicher Belegschreibungen für Dor kann nicht zum Abschluß gebracht werden, ohne eine erste (kritische) Positionsbestinmung zu der jüngst erschienenen Kollektion kanaanäischer Namen
~
in Anm. 152, sondern bereits auf BIES 27 (1963) 139ff, was der Schüler
hätte notieren müssen. Die Anmerkungsziffer (152) bei den "Aussprachevarianten" unterstellt zudem, daß MAZAR nicht nur dieselben vorgeschlagen, sondern überhaupt erst die hieroglyphische Bezeugung von Dor entdeckt habe, was die-
22 23 25 27
144
Vgl. die Zählungen bei SIMONS (1937) 135 bzw. K~ ZIBELIUS (1972) 29. Vgl. ZIBELIUS (1972) 174. 24 EDEL (1966) 50. Datierung nach EDEL (1966) 51. 26 EDEL (1966) 50; ZIBELIUS (1972) 29. Vgl. dazu EDEL (1966) 48ff, (1983) 97ff. Zur Forschungsgeschichte sei hier ergänzt, daß die von H. BRUGSCH ins Gespräch gebrachte (aber von ihm abgelehnte) Identifikation m.W. erstmals von C.W. GOODWIN (1867) 85 bewußt vertreten worden ist.
28 30 31 33 35 37
Vgl. dazu EDEL (1966) 48ff. 29 Vgl. ZIBELIUS (1972) 174 mit n.14. Zum "Beleg" VI Aa 190,116 (= XXVII,116) vgl. zuletzt M.C. ASTOUR (1979)26. Vgl. GIVEON (1979) 138. 32 Vgl. unsere Abb.2 (unten, ganz links). Vgl. ~ITUV (1984) vii; 2. 34 ~ITUV (1984) 88f. Dazu jetzt MARGALITH (1985) 111. 36 Vgl. GIVEON (1964) 242f, (1983) 138. Dazu vgl. die Angaben u.a. bei N. AVIGAD (1975) 101-5; KEEL (1977) 144f.
145
ser gewiß in
das phonetische
renGruppeder Amaraschreibung und deren Bestimmung als "Silbe.nwert" 'e/'i 39 geht
A?ITtJV überhaupt nicht ein, wie
ihn die Probleme der phonetischen Ent-
sprechung (Gruppenschreibung, Vokalismus etc. ) auch sonst nicht sonder lieh beschäftigen. Stattdessen erlaubt er sich in Anm. 151 - noch im Vorfeld der ausstehenden Publikation der Solebliste - eine definitive Ablehnung der von GIVEON vorgeschlagenen Beziehung zu Soleb II B. 4. Meinen Vorschlag hierzu von 1974 kennt der Autor nicht, wie er auch trotz eirnnaliqer Verweiszitation 40 des Buchtitels kein einziges Mal auf das Buch einJeht, sich offenbar nicht die Mühe gemacht hat, die dortigen BeobachtunJen und Argt.mtentationen ernsthaft zu prüfen und zu diskutieren. Auch GIVEONs Idee einer ni:Sglichen Kanbination des Amaranamens mit einer Schreibung eines 00 der Liste XXVII ( 111 ) , die von AI;IITUV mit hybrider ZurückweiSUIB bedacht wird, hätte eine gerechte und faire Behandlung verdient. Des weiteren besteht der Autor darauf, daß "the c.runara-West list was at least in part copied fran the Soleb list of Amenhotep III.", während er in der einleitenden Vorstellung der "sources" zu den Listen von Amara, Akscha und Soleb mit der Erklärung aufwartet, es sei "probable that 41 the three lists have a carrron source" • Was gilt denn nun? Mit keinem Hinweis erfährt der Leser, daß EDEL bereits eine ansprechende Theorie zur Depen42 denz der Listen zur Sprache gebracht hat • Schließt man sich der Auffassung an, daß das Namernnaterial aller drei Listen auf eine ältere Quelle zurückgeht, wie dies AI;IITUV zunächst vertritt, der von irgendwelchem Sondergut der Listen sonst nichts zu berichten weiß, muß man sich erst recht fragen, weshalb AI;IITUV auf Indizien für einen oder mehrere vor-ramessidische Belege keinerlei RÜcksicht nitrmt. - Angesichts dieser Serie von Unstimnigkeiten, Ungenauigkeiten und Fehlern fällt es gar nicht eirnnal so sehr ins Gewicht, daß AI;IITUV - irrmer
noch zum Stich\t,.lort "Dor"-aus dem Tempelbeamten Wenamun einen "priest" macht, von "Sekel" redet, statt die "Sikeloi" zu benennen, und die Allerweltsbezeichnung "Philistine pottery" gebraucht, ohne neueren DifferenzierunJen zu folgen. Zum Abschluß dieses ProbedurchganJs durch ein (! ) Stichwort des Namenskatalogs von AI;IITUV muß leider festgestellt werden, daß eine in hohem Maße unzureichende Dokumentation zu "Dor" in ägyptischer Wia::lergabe vorliegt. 38 Vgl. etwa W.M. MÜLLER (1893) 388. 39 Dazu vgl. aber EDEL (1980) 77. 40 llgL AEJITUV .{1984 ). 4 n. 5, 41 ~ITUV (1984) 20 mit ausdrücklicher Infragestellung der Kopie-Hypothese. 42 Vgl. EDEL (1980) 65 mit dem dortigen "Stammbaum" für Amara 1-28. Nach EDEL konunt man insgesamt mit der Annahme einer einzigen "Urliste" nicht aus. 146
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BN 4 2 ( 1 9 8 8 ) 1 9- 2 6
"BUNDESTERMINOLOGIE" IM SEEVöLKERTEXT RAMSES' III.
Als unverzichtbare Quelle ztir zeitgenössischen Sicht der Seevölkerinvasion in ägyptisches Hoheitsgebiet hat die bekannte Siegesinschrift Ramses' 1 III. van 8. RegieruiBsjahr im Blick auf eine bestimnte Textsequenz gerade in der jüngsten Vergangenheit eine kontroverse Interpretation gefunden, so daß sich die Aufmerksamkeit erneut auf die Notwendigkeit einer der Syntax und Semantik des Textes entsprechenden Wiedergabe gerichtet hat. Nachdem
2 W. HELCK eine alternative Wiedergabe gegenüber der Übersetzung zur Edition 3 gegeben hatte , hat E. EDEL den hier angehenden und mittlerweile in KRI V, 39,14-40,5 bequem zugänglichen Textbereich einer syntaktischen und semantischen Revision unterzogen, um freilich zu einer von HELCK al::Meichenden Be4 stiJilrn.ung der Satzstruktur und einzelner Lexeme zu gelangen . Daraufhin hat jüngst wiederum HELCK in einer Studie seine Deutung unter Einschluß eini5 ger Modifikationen aufrechterhalten wollen • Da die Auseinandersetzung in erster Linie um die lexikographische und syntaktische Position zweier Ausdrücke geht, die der Deutung EDELs zufolge in den Bereich der Bundestenninologie gehören, bei dem Alttestamentler aber auch Erinnerungen an eine Abb. 1
qualifizierte Diskussion zur bryt-Problematik g~en
wachrUft~
möchte ich im fol-
den Fragen zum Verständnis der beiden Begriffe das Hauptaugenmerk
schenken, um anschließend aber auch einige kritische Beobachtungen zu der Kritik HELCKs an EDELsAuffassung des Textinhalts beizufügen. Zunächst soll das Lexem
~dtt
(ER! V, 39, 14) zur Debatte stehen. Nach
EDEL hat das mit dem Detenninativ des redenden Mannes versehene Wort mit einem Koordinierungsvorgang vor dem Anstunn auf Ägypten zu tun, wobei der Verbalstam:n dem Nanen
Abb. 2
148
1 2 3 5
~dj
~dtt
"vorlesen, rezitieren" zugrundeliegen könne, der dann bei an die "'Rezitation' von Eidesfonneln, gegenseitigen Ver-
Im Tempel von Medinet Habu (0berägypten) 1 vgl. unsere Taf. 30 oben. Vgl. W.F. EDGERTON - J~.A WILSON ( 1936) 53. Vgl. W. HELCK (1976) 14. 4 Vgl. E. EDEL (1985) 223-237. Vgl. HELCK (1987) 129-145.
149
Wenn das Nanen sdtt theoretisch auch auf ein ägyptisches Grund'WOrt sdj
sprechungen urrl Verabredungen'' denken ließev. Mit "leicht weiterentwickelter Bedeutung" wäre der Ausdruck "(Eides)rezitationen machen" durch nein Bündnis machen/ schliessen" wiederzugeben, was zum Kontext eines weiteren Beleges bestens passen würde, 'WO ebenfalls die Wendung jrj §dtt begegnet7 • Mit dieser Interpretation bewegt sich EDEL, wie er selbst betont, in der 8 Nähe der älteren Deutung auf "conspiracy" , welcher HELCK bereits in seiner ersten Stellungnahme die Ubersetzung "Trennung" gegenübergestellt hat, 9 um sie nunmehr erneut ins Gespräch zu bringen . Unter Annahme einer "Ideo-
zurückgeführt werden kann, sollte man doch mit der .Möglichkeit rechnen dürfen, daß es sich auch um ein Frarrl'WOrt handeln kann, das als solches 14 nicht zwingend durch 'Gruppenschreihmg' ausgewiesen sein muß • Zur Legitimation dieser Orientierung sei nicht nur auf das semantische Defizit der bisherigen Lösungen sondern auch auf das breite Spektrum von Frarrl15 'WOrtbildungen in den Texten von Medinet Habu hingewiesen. Die Suche nach einem phonetischen und semantischen .Äquivalent wird sich naturgemäß auf den asiatischen Raum ausrichten, aus dem die absolut überwiegende An-
granmärrlerung" rröchte er als Grundwort das Verbum sdj ridt der Bedeutung "nehmen, fortneJ:men" ansetzen, um so auf eine Wiedergabe "entfernen" bzw. 10 "Trennung vollziehen" zu karmen . Aus der Deutung des Ausdrucks jrj sdtt
zahl der Frarrlwörter belegt zu sein scheint. Das Akkadische Handwörterbuch kennt ein Nanen sÜdGtu mit der Bedeutung
als "eine Entfernung machen" wird darmder Ubersetzungsvorschlag "eine
"Ankü:rrligung, Kurrlmachung" (AHW 1259), 'WObei eine öffentlich-rechtliche
11 Auswanderung machen" , wie ihn HELCK in seinem jüngsten Beitrag einbringt •
Wirksamkeit intendiert sein kann. Das Nanen leitet sich von edu "wissen"
Wenn HELCK aber zuungunsten der Wiedergabe EDELs meint, der Weg von einer
mit der Starrmbildung sÜdu ab, welche die Bedeutung "to announce, proclaim,
Grurrlbedeutung "lesen" zu "ein Bündnis schließen" stelle eine "weitläufige
to make recognizable, to mark" (CAD VII,33) trägt und ebenfalls eine ju-
Bedeutungswandlung" dar, so fordert er selbst doch eine empfirrlliche Be-
ristische Konnotation aufweist. Auf der phonetischen Ebene läßt sich gegen
deutungsverschiel:ung, irrlern er von eiiler Grurrlbedeutung "nehmen, fortneh-
eine Gleichstellung von hieroglyphischem sdtt und keilschriftlichem
men" auf ein naninales Derivat "Auswanderung" schließt. Dabei wird weder
schwerlich argumentieren, zumal dem auslautenden
~üdGtu
die transitive Valenz des angenarmenen Grundworts zur Genüge bedacht noch
der ägypt. Schreibung 16 "für die Aussprache keine Gültigkeit" zukarmen wird • Auch auf der seman-
berücksichtigt, daß der mit "Auswanderung" gemeinte Sachverhalt des Wegzu-
tischen Ebene gibt es keine Kanplikationen, zumindest nicht derart, daß
ges an der anderen Belegstelle bereits ausdrücklich benarmt ist (tfy Thnw), 12 so daß eine synonyme Wiederholung ganz unnötig wäre • Bei der Annahme. ei-
eine hypothetische Bedeutungserweiterung mit einer speziellen Konnotation
nes Grundworts "nehmen" sollte man dem üblichen
Spra~hgebrauch
von sdj ent-
unterstellt werden müßte. So kann einfach eine "verbindliche Erklärung" gemeint sein, die zugleich als eine "Verabredung" untereinander aufgefaßt werden kann. Damit käme man der Bedeutung "conspiracy" (EDGERION-w:rr.BOO)
sprechend mit der Angabe von Objekt und dislokativer Bestimnung rechnen, was sich nicht leicht mit dem Hinweis auf "syntaktische Ungereimtheiten"
'-t
13
bzw. der Wiedergabe "Bündnis" (EDEL) durchaus nahe, ohne freilich eine
beiseiteschieben läßt •. Für beide Belegstellen muß vielmehr eine sCM::>hl syn-
deckungsgleiche Sinngel:ung zu erzielen. Der möglicherweise intendierte
taktisch wie semantisch ver.tretbare Lösung gesucht werden: im Blick auf
Zusammenschluß der Interessen muß inhaltlich nicht soweit gefüllt sein,
dieses Postulat empfiehlt sich nach wie vor die im Anschluß an die ältere
daß er bereits einem "Bündnis" crl.er gar einer "Verschwörung" gleichkäme.
Wiedergabe vollzogene Deutung auf eine gemeinschaftliche Erklärung, deren konkreter Inhalt sich vielleicht auf einem Wege über eine anderslautende Etymologie von ~dtt noch näher definieren lassen karm. 6 8 9 10 12 13
150
EDEL (1985) 231. 7 KRI V, 12,3 (dazu EDEL 231f). EDGERTON-WILSON (1936) 53; die Übersetzung ist u.a. auch von A. STROBEL (1976) 16 ("Verschwörung") rezipiert worden. Vgl. HELCK (1976) 14 im Vergleich mit HELCK (1987) 131. HELCK (1976) 14~ 11 HELCK (1987) 132. Nach EDELs und HELCKs Wiedergabe: die "Libyer zogen fort". HELCK (1987) 132. Vgl. auch die Argumentation EDELs (1985) 231f, der bereits auf die hier ertorderliche Ortsangabe hingewiesen hat.
Es ist hier der Ort, eine vergleichbare Fonnulierung der Medinet HabuTexte einzubringen, die sich eines von uns an anderer Stelle ausführlich 17 diskutierten Frem:l'WOrtes bedient, nämlich des Ausdrucks brt • Die beiden Belege für dieses mit dem semitischen bryt zu gleichende Wort scheinen 14 15 16 17
Vgl. dazu u.a. M. GÖRG (1979) 238. Vgl. dazu u.a. M. GÖRG (1975) 75f; Ders. (1984) 35-42. EDEL (1985) 230, n.12. Vgl. M. GÖRG (1977) 25-36; K.A. KITCHEN (1979) 453-458. Pie Stellungnahmen berühren eine über die Ägyptologie hinaus auch in der Bibelexegese relevante Kontroverse. 151
mir imuer noch am ehesten
Kennzeichnung einer kollektiven
"Ergebenheits~
adresse 1 von Seiten der zur Kapitulation genötigten Gegner Ägyptens zu
di~
nen, ohne daß hier bereits von einer Art "Bund" oder gar "Vertrag" die Rede 18 sein müßte . Es handelt sich also um kaum etwas anderes als eine mit Gaben 19 unterstützte Bitte um Frieden, der das über leben der unterleg-enen Partei
das EDEL bereits geg-en HELCKs frühere Lesung
0
ulmaka erhoben hat
26 • Die
relativ seltene Gruppe 'jwn + n + Pluralstriche 1 ist wie bei der Gr-aphie des Ländernamens Ullaza im Ägyptischen auch bei der hieroglyphischen Fassung des hebr. Wortes 'lwn weg-en des in der Unschreibung jeweils folgenden r als '1 zu lesen, ohne daß ein zwingender Anlaß besteht, sowohl die
garantieren soll, so daß die für beide Merlinet-Habu-Beleg-e geltende Phrase 20 jrj brt nicht einfach mit dem hebr. krt bryt parallelisiert werden kann ,
Konsonantenfolge wie auch den Vokalismus einer bestinmten Etymologie zu-
vielmehr zum Ausdruck einer gemeinsamen Entschließung der Betroffenen im
stinmen.
liebe auch im vorlieg-enden Fall von vornherein auf die Lautung 'al einzu-
Vorfeld einer .Al::rnachung dient. Auf der Ebene einer gemeinsamen Manifestation
Eine wichtige Stütze für seine Lösung möchte HELCK nurmehr in einer
dürfte sich auch die Senantik des Sprachgebrauchs beweg-en, der mit dem Nauen
"mittelägyptischen Fassung" in der zweiten Kamosestele sehen, in der
sdtt operiert. brt unterscheidet sich von sdtt nur insoweit, als zur Konno-
von einem Anlauf der Asiaten "gegen Ägypten, ihre Herrin" die Rede sei,
tationvon brt die Nötigung aufgrund einer besonderen äußeren Z\'rcmgslage zu gehören scheint, während sdtt lediglich die kollektive Absprache im Sinne
mithin die gleiche syntagmatische Konstellation wie in unserem Fall ge27 geben wäre • In der Merlinet Habtl-Fassung handele es sich gar um "ein Zi-
einer strateg-ischen Überleg-ung im Auge haben wird.
tat ••• ins Neuägyptische übersetzt", so daß dem älteren hnw. t "Herrin" in
Ein weiteres lexikalisches Problem stellt der Ausdruck jnmkt (KRI V,40,3) 21 dar, der mit dem Possessivartikel t3y-w versehen ·ist • Während die Edition
der Kamasestele nunmehr eine jüngere Wiedergabe gleichgerichteter Senan-
der Merlinet-Habu-Texte den mit dem Hausdetenninativ ausgestatteten Terminus 22 mit "conferleration" wierlergibt , will HELCK an eine Apposition zur vorange-
ge, wie dies HELCK glauben machen möchte. über den Charakter des Ausdrucks
henden Erwähnung Ägyptens denken. Einem ersten Vorschlag zufolge soll damit 23 eine "Zwingburg" (mit ? ) gemeint sein • Demgeg-enüber kann EDEL auf der Ba-
Erwähnung Ägyptens kann in der Tat kein Zweifel sein. Aber ITUlß, was dort
sis einer differierenden Satzabgrenzung auf einer Bedeutung insistieren, der
lichen Äquivalenz der Phraseologie alles andere als gut bestellt ist?
die Erstwiedergabe als die "einleuchtendste Übersetzung" nahesteht, um so
Nach der Bearbeitung des Textes der Karrosestele durch L. HABACHI ist nicht
mit der Wiedergabe "Bund" auch die Frage zu verbirrlen, ob jnmkt "wanöglich
von einem Anlauf der Asiaten gegen Ägypten, sondern von einem Überrennen
die 'ägäische' (oder libysche?) Bezeichnung für diesen Zusamnenschluss ver24 schierlener Völkerschaften" gewesen sei Dies will HELCK wiederum mit ei-
Ägyptens die Rede, was durchaus sachgemäß mit dem Verbum bt3 (WB I, 485,8) 28 ausgedrückt wird • Wenn HABACHI also zu Recht übersetzt: "when they over-
ner alternativen Lösung beantworten, indem er zwar bei seiner Auffassung
ran Egypt, their mistress", besteht doch gewiß keine augenfällige Deckungs-
bleibt, der fragliche Ausdruck sei als Apposition zu Ägypten zu nehmen, in
gleichheit mit einer Fonnulierung, die lediglich van Vorwärtskarmen nach
der Bedeutungsfrage aber eine Anhindung an einen semitischen Begriff unter
Ägypten (jw m
Einschluß einer etymologischen Deperrlenz versucht. Die neuer liehe Argumen-
den eingeschobenen Satz jw p3 rkh grg(w) r-h3tsn ("obwohl die Flamme vor 29 ihnen bereitet war" > beim venn~intlich vb~gegebenen Wortlaut ganz zu
tation HELCKs bedarf gleichwohl ihrerseits kritischer Rückfragen. Zunächst möchte HELCK die UnsehrEübung 3al-m( )-ka(-t) einbringen, um zugleich zugunsten der Lesung 'al auf das ägyptische Äquivalent für semit. 11?1'< "Eiche" zu verweisen25 . Doch hier ITUlß das gleiche Bedenken gelten, 18 20
152
Gegen KITCHEN (1979) 454. 19 Vgl. schon WB I, 467,1. KITCHENs Meinung, meine Kritik an den Befürwortern der Bedeutung "Vertrag" unterstelle diesen bloße Argumentation mit dem "Gleichklang" der Begriffe (454, n.14) I ".must •. obe ruled out as being itself invalid".
tik entsprechen müsse. Doch liegt die Parallele keinesweg-s so offen zuta-:hnw. t=sn "ihre Herrin" in der Kamasestele als Apposition zur vorangehenden
gilt, auch für unseren Fall zutreffen, vor allem, wenn es mit der angeb-
9r. w r
T3-mrj) redet, von dem Fehlen einer Entsprechung für
schweigen. Im Grunde genarmen würde sich die von HELCK vermutete Parallele lediglich auf die Apposition in der Kamasestele reduzieren lassen müssen, womit aber keinerlei Beweiskraft für die syntagmatische und syntaktische Interpretation unseres Zusarrmenhangs gegeben wäre. 21 22 24 26
Dieser ist in HELCKs Wiedergabe EDGERTON - WILSON (19 3 6) 53 • EDEL (1985) 231. Vgl. EDEL (1985) 230, n.12.
(133) versehentlich nicht enthalten. 23 Vgi. dazu HELCK(· (1976) 14. 25 HELCK 132 zitiert ~'?N statt 1~?1'
153
Eine letzte Bestätigung für seine These will HELCK schließlich mittels einer konkreten Etymologie des strittigen Ausdrucks finden, um mit dessen Semantik dann eine angeblich eindeutige Parallele zur Bedeutung von
~nw.t
hehr. i1.::>17n wie auch von hehr. ilYnm 11 Königtum" zwar als Besonderheit w:>hl 32 phönikischer Provenienz belegt ist , aber eben doch nicht zur daninanten Sinngebung beider Lexaue gehört. Dazu müßte man eine Sinnverschiebung von
in der Kamasestele nachzuweisen. Imn erscheint es "nicht zufällig, daß die
"Königsherrschaft" zu "Herrsch3.ft" (so HELCK) und eine weitergehende Ana-
Konsonanten dieses singulären Wortes die gleichen sind wie die WUrzel mlk 30 :im Semitischen, nur mit Umstellung der ersten beiden Konsonanten" . Die
logie zu einer deutschen Sprachregelung unterstellen, die weder für das Sanitische noch für das Ägyptische ohne weiteres veranschlagt werden darf.
ägyptische Fonn ließe sich "aus einen ursprünglichen m l(.!.)ka ableiten,
Aus diesem Grund wird man auch von einer Einbeziehung des san. mlkt "Köni-
das über ml (.:.) ka zu ;aml (.:.) ka wird und dann bei der Uberna.hme ins Ägypti-
gin" Abstand nemnen dürfen, welches Nanen sanantisch aUf. einer verwairlteh
sehe eine Metathese zu ,alm(.!.)ka erfährt". So liege "eine Ableitung von einen Wort nahe, das auch Ausgangsfenn für das hehr. h:J17n "(Königs) Herr-
Linie wie äg. hnw. t liegt, aber eben doch primär die "Königin" meint, wäh33 rend hnw. t zunächst die "Herrin" :im allganeineren Sinn bedeutet • Jedwede
schaft" gewesen" sei. Dabei könne man "annemnen, daß dieses Abstraktum in
Operation mit einen Derivat von der semitischen Basis MLK aber leidet von
gleicher Weise auch die Herrschaft ausübenden Person(en) bezeichnen konnte
vornherein unter dan Vorbehalt mangelnder phonetischer Kanpatibilität mit
wie :im Deutschen, w::> "Herrschaft" als Personengruppe der Dienerschaft ge-
den hieroglyphischen jnmkt, so daß sich auch hier die Frage nach einer Al-
genüberstehen kann" •
ternativlösur:tg' einstellt, die wenigstens mit einer geringeren Zahl von Be-
In diesem Urteil sind gleichwohl diverse hypothetische Sprünge enthal-
.
denken auskcmnt. Von der Notwerrligkeit einer sanantisehen Entsprechung zu
ten, die zu größter Zurückhaltung mahnen. So ist bereits der Ausgangspunkt
.{mw. t in der Kamosestele Imlß jedenfalls keine Rede mehr sein. Das Problau
mit einen Vorverständnis belastet, da die vorausgesetzte Äquivalenz der
der mit HE:ICKs Auffassung verl:::undenen Satzabgrenzung (mit der Interpreta-
Konsonanten äg. n und sem.
tion der folgenden Präposition m :im Sinne des satzeinleitenden jn} sollte 34 .. gar nicht erst aufgeworf en werd en mussen •
1
in unserem Fall doch erst bewiesen werden Imlß.
wenn dann noch mit einer Unstellunq der ersten beiden Konsonanten gerechnet werden soll, kann es doch schon :im Ansatz nur bei einer vagen Möglichkeit
SUcht man also nach einem anderen Urrl hinlänglich· überzeugenden Äqui-
bleiben, die weitere Konsonantengruppierungen als Entsprechungskandidaten prinzipiell nicht ausschließt. Noch waganutiger ist freilich der Versuch,
chen Ableitung von der akkadischen WUrzel magäru(m) "einwilligen, zust:im-
eine sanitische Lautentwicklung der zitierten Art anzusetzen, die dann noeh eine weitere Modifikation bei der übernal:m1e ins Ägyptische :im Gefolge gehabt hätte. Der von HELCK hier angenarmene phonetische Prozeß ist durch keine semitistische Beobachtung zu den Derivationsfeldern der Basis MLK
31
gestützt, wie auch die Annalnle einer Metathese :im Ägyptischen nicht mehr als eine M::Sglichkeit bietet. Schließlich läßt sich fragen, warum HELCK, gesetzt den Fall, die Ableitung des Ausdrucks von der Sanitischen Basis MLK
sei gerechtfertigt, nicht um des direkten Vergleiches mit dem Nanen
hnw. t
willen auf das feminine Gegenstück zu sem. mlk "König" in Gestalt
des Nanens il:J?n (> ~malkat) zurückgreift, um wenigstens die sanantisehe Kauplikation zu vermeiden, die sich mit der Annal:m1e einer Personifikation der
1
valent für jnmkt :im Semitischen, könnte man vielleicht bei einer vennutli-
Königsherrschaft 1 verbindet, einer Idee, die :im Sprachgebrauch von
men" (AHW 575f) innehalten, das :im N-Statrm unter der Bedeutung "sich einverstanden erklären" bzw. "sich einigen" oder "eine Vereinbarung treffen" 35 (AHW 576) belegt ist • W. VON SODEN bringt sogar ein Nanen namgurtum mit der fraglichen Bedeutung "Vereinbarung" (AHW 727), das in der für unseren zusamnenhang recht interessanten Bildung a-na-am-gus-ra-ti-ni zum Ausdruck 36 einer urkundlichen Einigung belegt sei • Steht dieser Beleg auch wohl auf 37 schwachen Füßen , ist es nach den Regeln der akk. Naninalbildung durchaus möglich, ein Nanen namgurtum cx:ler gar ahamgurtum mit der Bedeutung "Vereinbarung" cx:ler "Bund" anzusetzen. Vergleicht man nun diese Bildung mit dem
hieroglyphischen jnmkt, müßte man nur das fehlender reklamieren, das aber 38 auch bei anderen Umschreibungen ausgelassen werden kann • M::Sgen auch hier Fragen offenbleiben, in der Sanantik trifft sich die hier zur Diskussion
28 30 31
154
Vgl. L. HABACHI (1972) 38. 29 Nach EDEL (1985) 225.233-235. HELCK (1987) 133. Vgl. dazu etwa GesB 429; HAL 559.
32 34 35 37
Vgl. Vgl. Vgl. Ygl.
HAL 556 bzw. 563. 33 Vgl. WB III1 107-109. dazu EDEL (1985) 230 gegenüber HELCK (1987) 134f. auch CAD 10/1 1 42f. 36 Vgl. aber auc::h AHW 576 (la! für a). a,uch CAD 11 1 226. 38 Vgl. etwa knt für knnrt. 155
gestellte Erklärung des Ausdrucks jnmkt voll mit der Interpretation EDELs,
BN 9 (1979) 7-10
dessen Wiedergabe des zugehörigen Satzes: "ihr Bund bestand aus Philistern, 39 Sikelern und Sakrasäern, Danu (nä) ern und wasasäern" uneingeschränkt überncmnen werden kann.
ZUM PROBLEM EINER FROHBEZEUGUNG VON ARAM
zum Abschluß dieser Beobachtungen möge noch ein Blick auf den Kanpetenz-
bereich der literarischen Info:rmation des Seevölkertextes insgesamt geworfen werden. Die methodische Trennung zwischen der Tendenz der Darstellung und einer Rekonstruktion historischer Abläufe ist für den Exegeten nahezu
selbstverstä.nd.lich, wird aber auch in der Auswertung außerbiblischer Texte mehr und mehr beachtet. Auch EDEL hat sehr deutlich und wiederholt auf den
Standpunkt des Verfassers .und damit auf die literarische Perspektive40 aufmerksam gemacht. So ist es gewiß nicht zutreffend, daß EDEL nach Meinung HELCKs "die alte Vorstellung beibehalten hat, daß wir es bei den Seevölkern mit einer Wanderbewegung in der Art der gennanischen Völkerwanderung zu tun 41 haben" . Die Zurückhaltung des Historikers präsentiert sich nicht zuletzt im Zuge der ausgev,ogenen Gesamtdarstellung, die jüngst G.A. LEBMANN versucht
hat42.
turns sind aus verständlichen Gründen noch einer kritischen Diskussion ausgesetzt. Besondere Skepsis scheint dort angebracht, wo als solche betrachtete Nachweise von Aram vor Beginn des 13. Jh. ins Feld geführt werden, um gesicherte Orientierungspunkte zu setzen1 • Es kann auch kein Zweifel sein, daß der Gesamtbefund der alles in allem hyp::>thetischen Hinweise noch kein überzeugendes und kontinuierliches Bild der Aramäerbewegungen erstellen hilft. Dennoch ist es z.
z.
noch zu früh, die verstreut gelieferten Daten
zur relativen Frühbezeugung von Aram kumulativ auszuklammern, um zugleich das Aufkcm:nen des Aramäerturns definitiv mit der Erscheinung Israels in der
EDEL, E.,
Der Seevölkerbericht aus dem 8. Jahre Ramses' III. (MH II, pl. 46, 15-18): .Melanges Gamal eddin Mokhtar (BdE 97/1), Le Caire 1985, 223-237. EDGERTON, w.F.- WILSON, J.A., Historical Records of Ramses III, Chicago 1936. Beobachtungen zu einem kanaanäischen Fremdwort im Ägyptischen. GÖRG, M., Studien zur altägyptischen Kultur 2 (1975) 75-78. GÖRG, M., Etymologisch-semantische Perspektiven zu n'7'J~: Bausteine biblischer Theologie (Fs G.J. Botterweck), BBB 50, Köln-Bonn 1977, 25-36. GÖRG, M., Bericht über die Arbeit an einem Wörterbuch der semitischen Fremdwörter im Ägyptischen: Schriften zur Geschichte und Kultur des Alten Orients 14 (1979) 237-241. GÖRG, M., zu einig.en semitischen Fremdwörtern in den Texten des Totentempels Ramses' III. in Medinet Habu: Studi Epigraphici e Linguistici 1 (1984) 35-42. HABACHI, L., The Second Stela of Kamose and his Struggle against the Hyksos Ruler and his Capital: Abhandlungen des Deutschen Archäologischen InstitmsKairo, Ägyptologische Reihe 8, Glückstadt 1972. HELCK, w., Die Seevölker in den ägyptischen Quellen: Jahresbericht des Instituts für Vorgeschichte, Frankfurt am Main 1976, 14/15. HELCK, w., Nochmals zu Ramses' III. Seevölkerbericht: SAK 14 (1987) 129-45. KITCHEN, K.A., Egypt, Ugarit, Qatna and Covenant: UF 11 (1979) 453-464. LEHMANN, G.A., Die mykenisch-frühgriechische Welt und der östliche Mittelmeerraum in der Zeit der "Seevölker"-Invasionen um 1200 v.Chr.: Rhein.-Westf. Akad. der Wissenschaften, Vorträge, Opladen 1985. STROBEL, A., Der spätbronzezeitliche Seevölkersturm (BZAW 145), Berlin 1976. 39 EDEL (1985) 225. 41 HELCK (1987) 137. 156
Die bisher aufgebotenen Daten zur Erhellung der Frühgeschichte des Aramäer-
40 42
Vgl. EDEL (1985) 223.235-237. Vgl. G.A. LEHMANN (1985) 20-25.70.
Geschichte chronologisch (Ende des 2. Jt.) zu parallelisieren. In dieser Sache hat kürzlichE. LIPrNSKI allem Anschein nach eine u.E. zu apodiktische Entwertung der angencmnenen Frühbelege von Aram betrieben, ohne den einzelnen Daten in vergleichbarer Weise gerecht zu werden. Nach ihm "lösen sich die Richtpunkte in nichts auf, die man setzen zu können glaubte, um in die Frühgeschichte der Aramäer einzudringen und ihr parallel zu der angencm:nenen Frühgeschichte der Israeliten zu folgen" 2 • Natürlich erlaubt ein Wörterbuchartikel nicht jedwede Klarstellung möglieher Mißverständnisse; um so mehr sind Hinweise auf anderwärts eingehender durchgeführte Studien des Sachverhalts erforderlich, um nicht den Eindruck aufkcm:nen zu lassen, eine weitere Diskussion der hyp::>thetischen Daten sei eigentlich nicht mehr vonnöten. Die Skepsis LIPrNSKis erstreckt sich nun auch auf zwei für Aram in Anspruch gencm:nene Belege aus hieroglyphisch/ hieratischem Namenmaterial Ägyptens: "Das Toponym p (n) lrmw schließlich, das in einer topographischen Liste des Totentempels Amenophis' III. (1417~1379) und in dem in den Papyrus Anastasi III eingegangenen Tagebuch eines Grenzbeamten (TGI2 38f; ANET 259a) aus der Regierungszeit Merneptahs (1236-1223) belegt ist, bezeichnet eher den Clan der Oase Elim (Ex 15,27; 16,1; Num 33,9f) als Aram, in Anbetracht dessen, 1 2
Vgl. die Zurückhaltung bei A. MALAMAT, The Aramaeans, in: D.J.WISEMAN (ed.), Peoples of Old Testament Times, Oxford 1973, 135. E. LIPINSKI, Aramäer und Israel, in: Theol. Realenzyklopädie III,1978,591. 157
daß die "Stadt des Merneptah", die der Papyrus hier lokalisiert, im Sinai gelegen haben muß. Es ist zudem bekannt, daß das ägyptische r gleicherweise die westsemitischen Phoneme /r/ und /1/ wiedergeben kann"3.
Es wird hier zu zeigen sein, daß der neue Identifikationsvorschlag LIPrNSKis keineswegs auf besseren Füßen steht, als der frühere, dessen Urheberschaft 4 (mit den behutsamen EI:wägungen E. EDELs} bei ihm nicht zur Geltung kcmrrt . Daß die "Stadt des Mr-n-ptJ;l-J;ltp-!lr-m3c t p3- 'rm
(Memeptah) , welche im Gebiet von
liegt" (pA.nast. III Rs. 5,5) im Sinai gesucht werden müsse, ist m.E.
erkannt 13 und u.a. von
BOREE
übemcm:nen worden
14
, ohne daß hier freilich
eine Diskussion der Schreibung geboten wäre. Die Graphie mit silbenschließendem
r
rechtfertigt die Trennung der Elemente q_r und r(w)m, bestätigt
aber auch die Deckungsgleichheit des ersten Elements mit dem hieratischen ~valent für Tyrus 15 • Der Weg von hier bis zur attributiven Kennzeichnung einer besonderen Iokalität im Bereich von Tyrus ist nicht mehr allzuweit. Wie es mehrere "Burgen des Merneptah" gegeben haben wird
16
, ist auch der
durch kein eindeutiges Indiz gesichert. Die Folge der Eintragungen in das "Postregister eines Grenzbeamten" 5 läßt eine räumliche Begrenzung der dort
Titel "Stadt des Merneptah" gewiß nicht nur auf einen einzigen Ort im Ein-
aufgeführten Orte durch die Fixpunkte Silu und Gaza (Ostgrenze Ägyptens/
gerade in Palästina/Syrien ON-Bildungen bezeugt, die nach dem Schema "Stadt
Südpalästina) keineswegs zu. Gleich der erste "Gefolgsmarm" (smsw)- in "ra-
des Ramses, die in x liegt" geformt sind. Möglicherweise liegt der relati-
messidischer Zeit oft ein tlberbringer von mündlichen oder schriftlichen Nachrichten" 6-,den das Register nennt, hat u.a. ein Schreiben an den Fürsten
vischen Beifügung ein Differenzierungssystem zugrunde, das sowohl eine Do-
von Tyrus bei sich. Ferner sind die offenbar befestigten Brunnenstationen
chische Gliederung des Stützpunktwesens zuließ. Auf jeden Fall haben Kanpositionenwie "Ramses, die Stadt, die im Zederntale liegt" 17 oder "Ram-
des Memeptah nach Ausweis u. a. von Jos 15 ,9; 18,5 nicht zwingend auf den
flußbereich Ägyptens übertragen worden. Für den Vorgänger Rainses II. sind
kumentation des weitreichenden Einflusses des Pharao wie auch eine hierar-
sesstadt, die Stadt, die in Upi liegt"
18
bzw. "Ramsesstadt, die Stadt, die
engeren Bereich des "Horusweges", der traditionellen Expeditionsroute der 7 Ägypter nach Südpalästina, verteilt zu denken • Ein anderer "Gefolgsmarm", 8 der "hinaufreist" (d.h. nach Syrien unterwegs ist) , stamnt aus "der Burg
Ausland unkundigen Ägypter eine gesicherte Präsenz der Besatzungsmacht
des Mr-n-ptl;z-J;ltp-J;lr-m3ct (Memeptah) in der Nähe von "B_rrm" (5,2). Diese
an den Brennpunkten Vorderasiens, wie Kadesch, Damaskus oder Gaza, sugge-
9
in Kanaan liegt"
19
eine Orientierungshilfe gewährt, die vor allem dem im
Festung mag "direkt südl. von Gaza anzusetzen" sein , wobei E_rrm hebr. ?rrm
rieren konnte. Nicht anders läßt sich auch die angehende Namenbildung ver-
"Steine" entsprechen und eine "Iandschaftsbezeichnung" sein könnte, doch
stehen, die die "Stadt des Merneptah" in das Gebiet p3 'rm setzt. Der um-
ist gerade die gewiß (noch) nicht verwilderte Schreibung des ON ein Indiz
strittene Ausdruck meint zweifellos in Analogie zu den genannten Bildungen
für eine andere Iokalisation, die bereits A. ALT in Vorschlag gebracht hat, 10 um zudem auch eine Analyse der Namenbildung vorzunehmen • Statt der hier
die größere geographische/politische Einheit. EDEL hat den lange als Textfehler ( 'rm für
eingebrachten Verbindung mit hebr. ~lc "Rippe", wanit auf die "kahlen Steil. . lt . ,,.. :t 11 abfälle der Vorgebirge" an der Tyrisch en I.e1.ter angesp1.e sem .r..onn e , rröchte ich doch einer m. W. zuerst von BREASTED (allerdings ohne philologi12 sehen Nachweis) gebotenen Deutung des ON als "Upper Tyre" den Vorzug geben. Dazu st:ilmrt die Schreibung des ON ebenso wie die Fonn als zusanmenge-
setzte Bildung. Die Kanposition aus hebr. ~r und rm ist schon von BURCHARDT 3 4
LIPINSKI, o.c., 591. Vgl. E. EDEL, Die Ortsnamenlisten aus dem Totentempel Amenophis II!., BBB 25, Bonn 1966, 28f.Der Titel fehlt auch im Literaturverzeichnis zum Artikel LIPINSKis (o.c. 589f.). 5 Vgl. u.a. die Wiedergabe in TGI 37-39 (E. EDEL). 6 EDEL, TGI 38,n.2. 7 Vgl. auch EDEL, TGI 38, n.4. 8 Vgl. EDEL, TGI 38, n.1. 9 EDEL, TGI 38, n. 9. 1o A. ALT, Das Stützpunktsystem der Pharaonen an der phönikischen Küste und
158
11
* 'mr = Amurru)
interpretierten Namen als "der Aramäer" ge-
im syrischen Binnenland, in: ZDPV 68 (1950) 104ff. (= Kleine Schriften zur Geschichte des Volkes Israel III, München 1959, 114ff.). ALT hat wohl mit Recht eine graphisch weitgehend ähnliche Bildung in pAnast. I 21,3 (grcm) zu Rate gezogen, diese aber zur richtigen Vorlage erklärt (Kleine Schriften III, 114 mit Anm. 5; vgl. aber auch schon Ders., Neuesaus der Pharaonenzeit Palästinas, in: PJ 32 (1936) 33 mit Anm. ·2). ALTs Annahme, es könne mit dem "vielleicht verschriebenen oder verlesenen Namen Drr(?)m dieselbe Örtlichkeit gemeint'' sein, mag darin· eine Stütze finden, daß bei zu großzügigem Ansatz der Strichführung ein hieratisches c wohl zu einem r geraten kann. Leichter aber kann umgekehrt ein r zu einem c verkannt werden, wenn der erste Bogenstrich zu knapp ausfällt. So ließe sich denn auch jenes drcm als Verlesung aus drrm deuten, was allerdings ALTs Identifikation des ON mit einer Lokalität im Bereich von Tyrus nicht entgegensteht. ALTs weitergehende Identifikation des ON mit dem in Urk. IV 691,1 als geographischem Bezugspunkt von Ullaza genannten und von ihm D(?)rn gelesenen Toponym ist allerdings problematisch. Ob der Name mit-WILSON, ANET 239, "l!feren" zu 159
deutet illld gefragt, ob
BN 11 (1980) 18-20
es sich dabei etwa um Damaskus handelt, dessen Kö20 nige später 'Könige von Aram' schlechthin heißen" • Unter Memeptah würde 11
diese Stadt dann eine Umbenennilllg erfahren haben, die nicht nur den Namen V
'
h
S3SW - BEDUINEN UND SUTU - NOMADEN
des aktuellen Herrschers,sondem wcmöglich auch geänderte politische Machtverhältnisse zur Geltung brachte. Das Land Upi konnte um so eher ein .Machtvakuum und ein offenes Territorium für östliche Wüstenstämme darstellen, als sich Rarnses II. nach seiner Niederlage bei Kadesch hierhin zurückzog, wohin der Hethiter Muwatallis dann auch seine zerstörerische Aktivität ausdehnte, ohne sich freilich auf Dauer in den Besitz von Upi zu bringen
21
•
Das Problem des gegenseitigen Verhältnisses der hieroglyphischen (s3sw)
Das Land um Damaskus blieb ein gefährdeter Grenzbereich. Mit Recht spricht
und keilschriftliehen (sutu) Bezeichnungen nicht-seßhafter Bevölkerungs-
EDEL davon, daß "Jahrhunderte der alllllählichen Infiltration der Errichtung 22 aramäischer Staatengebilde vorausgegangen sein müssen" •
gruppen im Vorderen Orient kann noch nicht als gelöst gelten. In die Be-
Noch weniger als diesem m.E. immer noch ansprechenden Beleg für Aram wird
als es um die Identifikation der Y'll!l in Ez 23,22 und vor allem der nl!l ').).)
LIPINSKI der zweiten Erwähnung dieses Namens gerecht, die wiederum E .EDEL 23 in den Amenophislisten von Theben-West ausfindig gernacht hat • Im Anschluß
in Num 24,17 geht. Während eine mehr oder minder behutsame Gleichsetzung 1 der sutu insbesondere mit den nl!l ., .:J.:l im allgemeinen Anerkennung findet ,
an EDEL will W. HEICK erkennen, daß wir uns bei den mit dem Artikel p3 ge-
wird eine Verknüpfung der sutu mit den S3sw der ägyptischen Quellen nur 2 vereinzelt in Frage gestellt • Auf dem Wege zu einer etwaigen Differen-
bildeten Namen der Liste ~ "sicher im Bereich der aramäischen Stämme etwa 24 um Damaskus" befinden • Wie man auch immer die Aramäerregion beschreibt,
lange der Alttestamentlichen Exegese spielt die Frage insc:Meit hinein,
zierung zwischen diesen beiden Bezeichnungen, die ja nun lautlich keines-
der engere und weitere Kontext der Liste ~ weist allem Anschein nach in 25 syrisch-mesopotamische Richtung • Von einer Möglichkeit der Versetzung
wegs deckungsgleich sind, könnte man ein erhebliches Stück weiter gehen,
des p3 'rm in den Sinai kann nach den bisherigen Erkenntnissen zur Struk-
häufig genug z:i,.tierten s3sw auch eine oder mehrere Wiedergaben des keil-
tur der Amenophislisten legitimerweise nicht die Rede sein.
schriftlichen sutu geroten hätten. Hier sollen nun einige rrögliche Äqui-
werm sich erweisen ließe, daß die Ägypter neben und unabhängig von den
valente zur Diskussion stehen. 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 160
lesen ist, sei hier dahingestellt. BREAStED, AR III, 633. BURCHARDT, Altkanaanäische Fremdworte, II, 1237. W. BOREE, Die alten Ortsnamen Palästinas, 21968, 98 (§ 26.4). Vgl. die Belege bei BURCHARDT, o.c. II, 1227. Auch der Annahme A. GARDINERs, JEA 6 (1920) 111, die hier diskutierte "Burg" sei mit derjenigen Sethos' I . am "Horusweg" identisch, vermag ich nicht zu folgen. Dazu E. EDEL, Weitere Briefe aus der Heiratskorrespondenz Ramses' II., in: Geschichte und Altes Testament, A. Alt zum 70. Geburtstag dargebracht /Beiträge zur Historischen Theologie 16), Tübingen 1953, 45;63. Dazu EDEL, Weitere Briefe, 44-46. Dazu EDEL, Weitere Briefe, 50f. EDEL, Ortsnamen, 29. Vgl. dazu EDEL, Weitere Briefe, 45. EDEL, Ortsnamen, 29. Vgl. EDEL, Ortsnamen, 28f. W. HELCK, Die Beziehungen Ägyptens zu Vorderasien im 3. und 2. Jahrtausend v.Chr. (Ägyptologische Abhandlungen 5), Wiesbaden 21971, 262. Vgl. dazu u.a. M. GÖRG, Aram und Israel, in: VT 26 (1976) 499f. (dort weitere Lit.); Ders., Zur Westpolitik der babylonischen Kassiten, in: UF 10 (1978) 79-82. Vgl. auch den Beitrag in diesem Band S. 74-87.
1. Swtw (Ächtungstexte E 52) 3 Diese Namenswiedergabe aus der Zeit des Mittleren Reiches ist u.a. von 4 5 H. CAZELLES im Anschluß an J.R. KIJPPER mit den sutu verbunden worden , die wiederum schon im Alten Reich durch die Bezeichnungen sttyw und Stt 6 repräsentiert seien • Dabei sollen die angenorrmenen Schre~ianten ~uf dialektisch oder terrq::oral bedingte Modifikationen zurückgehen. Auch ohne Einbeziehung der vennuteten Entsprechungen im AR, deren Äquivalenz wegen der lautlichen Differenzen doch noch überzeugender begründet werden müßte, werm sich dann auch eine Parallele zur Geschichte der S3sw-Bezeugun8 gen ergeben könnte , läßt sich eine Parallelisierung von swtw und sutu 1 2 3 4
Vgl. Dazu Vgl. J.R.
schon GESENIUS-BUHL 866b; ferner u.a. H. CAZELLES, VT 8 (1958)318. R. GIVEON, Les bedouins Shosou, 1971, 5. dazu zuletzt M. GÖRG, Orientalia 45 (1976) 426f. KUPPER, Les nomades en Mesopotamie au temps des rois de Mari, 161
in lautlicher Hinsicht dann rechtfertigen, vvenn man den Unterschied der
sung swtjw, die einer Verbindung mit den sutu nicht mehr so fern stünde.
Sibilanten nicht zu schwer gewichtet oder auch mit jener 'WOhl dialekti-
Der ganze Ausdruck würde dann einfach "die Sutäer" meinen. Obwohl der Kon-
sehen Variante rechnet, die zur Phonetik des hebräischen !WJ geführt hat.
text noch einige Rätsel aufgibt, ist es doch bezeichnend, daß in der vor16 hergehenden Zeile die "Leute von Seir" genannt sind , eine Nomadengruppe
Eine Eingrenzung des Lebensraums der swtw/Sutu auf das Gebiet des moabi9
tischen Berglandes, wie sie für die tli!J '>.l.::J. angenomnen wird ,sollte natürlich für die weitaus früheren Nomadenformationen gleicher oder zumindest
also, deren Aufenthaltsbereich auch nach dem Alten Testament im "Gebirge 17 Seir" d.h. in Südpalästina zu suchen ist • Da der Text überdies der 21.
verwandter Namenbildung nicht angesetzt werden. Stattdessen ist v.ohl auf
Dyn., also der frühen Königszeit Israels entsprechend, zugeschrieben wird,
den ersten Blick an einen Aufenthaltsraum der swtw/Sutu im Bereich der
ließe sich denken, daß in dieser Phase bereits eine Gleichsetzung der hier
syrisch-arabischen Wüste zu denken. Den Ächtungstexten scheint vor allem
genannten swtjw mit den im
jener Bezirk wichtig gewesen zu sein, der an das palästinische Kulturland
Uber hypothetische Armahmen kanmt man aber m.E. hier noch nicht hinaus.
heranreicht. Im Alten Testament ist anscheinend nur noch ein Restbestand gegenüber einer ehemals umfassenderen Verbreitung in Erinnerung. Werm die swtw wirklich mit den sutu gleichgesetzt werden dürfen, ergibt sich eine Konkurrenz z.u den S3sw, die allem Anschein nach ebenfalls in den Ächtungstexten genannt sind (E 57}
10
• Eine Identifikation der swtw/Sutu
Raume~
befindlichen tli!J '>.l.:l vorgenctrmen wäre.
3. stw (Amarah 47 ~ 84; Soleb XI a 4} 18 In der vollen Fonn lauten die unterschiedlich erhaltenen Listeneinträge / ' nach analcx; zu verg1e1.\.;J.ll.)CU.en '~1-.1-~~ Vanb' p3-stw, die allem Ansehern ~ 1.nat'1.onen19 20 als mit dem Artikel (m.} versehene Namenbildungen zu deuten sind • Hier
mit den S3sw wäre nach diesem Befund nicht ohne weiteres legitimiert.
wäre es das Einfachste, an eine si:ilgularische Entsprechung zu den soeben
2. Swtjw (pMoskau 127,5,6} 11
als Pluralbildung angesetzten Namen zu denken. Der "SUtäer" entspräche
Die Lesung des Ausdrucks ~ ~ ~ ~ 'J)
dann auch dem "Aramäer", wie dieser allem Anschein nach schon unter Amen-
j e ~ ~
im Schlußabschnitt
21 ophis III. bezeugt ist • Van Kontext der Listen her, wenn dies angesichts
des "Literarischen Briefs" Pap. Moskau 127 ist umstritten. Während die 12 Edition von KOROSTOVCEV sbtjw liest , nöchte M. WEIPPERI' im Anschluß an s. ALLAM die Gruppe jt j für s statt für sh stehen lassen13 und eine Ver-
des Zustandes der Listen von Amarah und Soleb überhaupt als Kriterium gewertet werden kann22 , karmt am ehesten eine Ansetzung im Norden Palästina23 Syriens in Frage. Werm dazu in Amarah 45 nach einer ~njektur E. EDELs
bindung mit dem Landesnamen ~ .A ~q
ein (bisher nicht belegtes} S3sw-Land P3-wnw (?} genannt ist, rröchte man
herstellen. Der zitierte Ausdruck
wäre nach WEIPPERI' demnach vielleicht mit "die Leute von 'sy" zu inter. 14 pret 1.eren . Obwohl nun noch nicht alle Fragen um die Schreibung
h. j
geklärt sind,
.
~
.
einerseits wiederum eine deutliche Differenzierung zwischen S3sw und stw beobachten, andererseits aber auch die Nachbarschaft beider Beduinenformationen zumindest im Norden Palästina-Syriens erkermen dürfen.
nöchte ich doch vennuten, daß -:/); nur dort, v.o es für sich steht, 's und 15 nicht als bloßes s zu lesen ist , während die Kanbination h j ohne an-
Aufs Ganze gesehen wäre von Ägypten aus doch noch recht deutlich zwischen
lautendes ' zu deuten wäre. In unserem Fall kämen wir also auf eine I.e-
stärker ins Blickfeld der Ägypter geraten sind. Die hier angesetzten Bele-
BFPLUL 142, 1957, 83ff. 5 CAZELLES, o.c., 319. 6 Mit dieser Verbindung geht CAZELLES über KUPPER hinaus, der die Sutu nicht mit den Sttyw gleichsetzen möchte (o.c.,141). 7 CAZELLES, o.c.,-319. 8 Vgl. GÖRG, o.c., 425. 9 Vgl. u.a. E. MEYER, Die Israeliten und ihre Nachbarstämme, 1906, 219. 10 Dazu GÖRG, o.c., 425f. 11 Vgl. M.A. KOROSTOVCEV, Ieraticeskij papirus 127 iz sobranija GMII im. A.S. Pu~kina, Moskau 1961, 68f. - Den Zugang zum Verständnis der russischen Bearbeitung des Papyrus verdanke ich meinem Vater, Dr. Rudolf GÖRG. 12 KOROSTOVCEV, o.c., 46.
162
den s3sw und den stw
=
sutu unterschieden 'WOrden, wenn auch erstere viel
ge könnten überdies dafür sprechen, daß die SUtäer im Norden, aber 'WOhl " / angesehen wurden. auch im Süden Palästinas als östliche Nachbarn der S3sw 13 WEIPPERT, o.c. (S. 14, Anm.2) 529. 14 WEIPPERT, o.c., 36. 15 Vgl. auch OSING, Nominalbildung, 528. Die von WEIPPERT zitierte späte Schreibung des Landesnamens'Isj in Kom Ombo (übrigens mit Trennung von --und .1:::. geschrieben!, vgl. BN 10,20) ist also nur defektiv. 16 Vgl. dazu WEIPPERT, o.c., 36.529. 17 Vgl. auch BN 9 (1979) 51ff. 18 Vgl. die Synopse EDELs (in d; Heft) 19 Vgl. EDEL, OTA 27-29. 20 Vgl. den Kommentar EDELs. 21 Vgl. EDEL, OTA 28f. 22 Vgl. den Kommentar EDELs. 23 Zu KRI II, 216, Nr.45.
163
BN 20 (1983)
19-21
hier lediglich der Restbestand. der Schwanzpartie einer Eule auszumachen, den GIVEON gewiß mit Recht mit der Schreibung eines Gottesnamens mit dem Auslautkonsonanten m in Verbindung bringt. Man karrnt allerdings ein wenig ins Gedränge, wenn man GIVEON folgend nicht nur die Wiedergabe des m,
EIN KANAANÄER IM SINAI
sondern auch die beiden "Gruppen" I.!,LJ
'?
in dem verbleibenden " läßt sich alRamn unterbringen will. Die Ansetzung des Gottesnamens Slm und
lem Anschein nach nur dann mitvollziehen, wenn man die zitierten "GrupUnter den in letzter Zeit bekannt gewordenen Fundobjekten aus dem Gebiet
pen" mit j.e:Neils stark reduzierter Gestalt übereinander eingeschnitten
der Türkisminen von Seräbit. el-Hadim im Westteil der Halbinsel Sinai befin..,
sein läßt oder gänzlich auf die M:Sglichkeit einer Graphie in "Gruppen-
det sich auch eine der Göttin Hathor als der Schutzpatronin des Minengebie-
schreibung" verzichtet, mn der alphabetischen Schreibung (etwa:~ ) den nötigen (in diesem Fall zwanglos ausreichenden) Ramn zu geben. Dem letzt-
tes gewidmete "Mini-Stele" (Maße: 11 x 7,3 x 1,5 an), die bereits ihre Publikation und Bearbeitung durch R. GIVOON erfahren hat 1 . Das Stück verdient
genannten Rekonstruktionsversuch dürfte allerdings. ein schwer verständli-
vor allem deswegen unser besonderes Interesse, weil es unterhalb einer Sze-
ches Mißverhältnis zwischen den Graphien des ersten und zweiten Teils der
ne mit sitzender Gottheit und Opfertisch sowie der Beischrift ljt{lr nbt mfkt
Namenbildung entgegenstehen.
("Hathor, Herrin des Türkises") einen zweireihigen Hieroglyphentext bietet,
Nach allem scheint .GIVEONs versuch .einer Rekonstruktion des Namens wei-
der von GIVEON mit vollem Recht als WUnschfonnulierung für den Ka eines Ka2 naanäers interpretiert worden ist • Bedauerlicherweise ist nun der Text der 3 beiden Reihen rechtsseitig je etwa zu einem Drittel zerstört , so daß jetzt
daß es gestattet sein darf, noch. nach einer anderen Interpretation Ausschau
eine Rekonstruktion der Zeilenanfänge der linksläufigen Inschrift versucht
wollen. Die Durchrmlsterung der semitisch-kanaanäischen Götternamen und de-
werden mußte. Nach dem Vorschlag GIVEONs ist der Text der ersten Zeile ana-
ren (soweit vorhanden) ägyptischen 1\quivalente. in hieroglyphisch-hierati-
log zu Parallelwendungen in anderen Inschriften von SeräbJ..t• el-Hadim zu dem w
scher Fassung kann vielleicht ebenso weiterführen wie eine Überprüfung des
~rtlaut dl.s cnp nfr J;st mr(t) n k3 n ("may she give good life, praise and
bekannten. Inventars an theophoren Personennamen semitischer Provenienz in
4
love to the Ka of .•. ") zu ergänzen , während die zweite Zeile mit der erhaltenen Fassung
J
am ehesten mit der hieroglyphischen Wiedergabe eines Personennamens semitischen Ursprungs, nämlich Slm..,.ßmc (" (the god) Shalem hears"), interpretiert 5 werden könne • Neben der einwandfrei identifizierbaren Schreibung smC und
terhin denkbar, jedoch nicht ohne Probleme nachvollziehbar zu sein, so zu halten, ohne freilich mit einer zwingenden Alternativlösung aufwarten zu
Ägypten. Dabei .. kcmnt alsbald der mit dem Auslautkonsonanten m .versehene Gottesname ....Hammu in den Blick, der bereits einen Bestandteil semitischer Personennamen in ägyptischen Texten des Mittleren Reichs darstellt. So findet sich in der Sinuheerzählung der vieldiskutierte Name cm(m)wnnsj für einen syrischen Beduinenfürsten6 , wobei die Schreibvarianten des PN auf ramessidi7 sehen Ostraka auf eine graphische Gemination des m zu verzichten scheinen •
der leicht lädierten Gestalt des Personendeter.minativs (sitzender Mann) ist
Die Ansetzung · des·. Gottesnamens gammu in unserem Fall würde. sanit lediglich
1
eine graphische Entsprechung für das anlautende h.... erforderlich machen, die analog zu der ramessidischen Schreibung des zitierten PN mit dem Zeichen
2 4
R. GIVEON (1981) 168-171 mit Pl. 28B. Ich danke Herrn Prof. GIVEON herzlieh dafür, daß er mir im Oktober 1982 das Stück zur Ansicht zugänglich gemacht hat. GIVEON (1981) 170f. 3 Vgl. GIVEON (1981) Pl. 28B. GIVEON (1981) 170. 5 GIVEON (1981) 171.
6 7
Vgl. Sinuhe B 30.142/3 bzw. R 54.169; s. dazu J. OSING (1979) 305. Vgl. J.J. CLERE (1939) 22; OSING (1979) 305 n.19.
165 164
,__o
oder eher noch mit der im zweiten Namensbestandteil belegten "Gruppe"
BN 41
(1988) 15-18
~ ausgeführt worden sein könnte. Mit einer zweifachen Alphabetschreibung
des m einerseits und. einer ebenfalls zweifachen "Gruppenschreibung" des c
ZUM NAMEN DES FORSTEN VON TAANACH
andererseits ergäbe sich so eine graphische Syrnnetrie innerhalb der Wiedergabe des Namens, dessen Eingravierung von keinerlei Platznot begleitet gewesen wäre. Die Bedeutung des denmach supponierbaren Personennamens cm-smc mit der hieroglyphischen Schreibung
~
tl I4J
Der keilschriftliche Name des
~-:=-:, ~
sollte unter Beachtung des allem Anschein nach gegebenen "perfektischen 8 Sachverhalts" mit ":ganmu hat gehört" o.ä. angesetzt werden dürfen. Leider findet sich bislang kein weiterer Beleg für den hier vennuteten Namen, obiJohl auch schon die Ächtungstexte des Mittleren Reiches Namensbildungen mit dem Primärelement cmmw (= .gammu) aufzuweisen scheinen9 •
ln den Briefen von Taanach genannten Adres-
saten und Fürsten der Stadt (Nr. 1 , 1 ;· 2, 1 ; 5, 1 ; 6, 1 ) ist bis in die jüngste Vergangenheit einer wechselvollen Deutungsgeschichte ausgesetzt gewesen, abwohl das Belegspektnnn jeden .Zweifel an der Graphie als solcher ausschließt. 1 Die Erstedition gibt die Zeichenfolge RI.WA.AS-SA und. liest I~tar-wa-~ur , eine Interpretation, die in der Folgezeit in jedem Bestandteil Revisionen 2 3 erfahren hat. Statt Istar ist der GN Asirat bzw. cAsta:rt supponiert worden, um eine kanaanäische Göttin genannt sein zu lassen; der verbleibende
mag, von dem Träger gilt GIVEC.Ns Feststellung: "he knew the significance
Teil wurde alsbald yasur bzw. yasur gelesen, um eine akkadische bzw. kanaanä4 ische Verbfenn zu erkennen • so hat etwa A. GUSTAVS. die akkadische Deutung
of Hather as goddess of turquoise and goddess of the necropolis and there-
"I~tar ließ Heil widerfahren" neben der kanaanäischen Erklärung
fore left a IIIE!liDrial stela for the benefit of his soul in the mining dis tr~'ct"10 .
blickt gnädig an" gelten lassen wollen • Einen Durchbruch zu einer ganz an-
Wie auch imner der theophore Name des Kanaanäers rekonstruiert werden
Zitierte Literatur: CLERE, J.J., Three new Ostraca of the Story of Sinuhe: JEA 25 (1939) 16-29. GIVEON, R., A New Kingdom Stela from Sinai: IEJ 31 (1981) 168-171. HELCK, w., Die Beziehungen Ägyptens zu Vorderasien im 3. und 2. Jahrtausend v • Chr. , 2. Auflage, Wiesbaden 197 L HUFFMON, H.B., Amorite Personal Names in the Mari Texts: A Structural and Lexical Study, Baltimore/Maryland 1965. OSING, J. , Zur Entstehung der. mittelägyptischen Negation ~ : Festschrift Elmar Edel (ÄAT 1), Samberg 1979, 302-313. RICHTER, W., Grundlagen einer althebräischen Grammatik. B.Die Beschreibungsebenen III.Der Satz (Satztheorie),.St. Ottilien 1980.
"AStart
5
deren Deutung schien W.F. ALBRIGHT erzielt zu haben, der zunächst noch einer 6 I.esung 6Astar--:yasur zuneigte , um später aber - nach eingehender Diskussion der bis dahin eingebrachten I.ösungsvorschläge - die Lesung Re-wa-as-sa einzubringen, die er zugleich mit der ägyptischen Namensfassung Rc-wsr "Rec is mighty" zu identifizieren suchte7 • Mit dieser Interpretation hat sich die einschlägige Namensforschung jahrzehntelang begnügt, bis erst die neuesten Kollationen die(Aufmerksamkeit erneut auf die Problematik der Lesung richten ließen. A.E. GIOCK stellt die Schreibung "RI.WA-shur" fest und gibt folgende Deutung: "The first element ma.y be read ri/e- or tal~. The second ma.y be.. 8 wi/e- or ya" • Nach A.F. RAINEY ist im Anschluß an GIOCK mit einer Lesung 9 zu rechnen, die den Nainen mit "Talwishar" wiedergeben läßt • Die aufs erste so beeindruckende Deutung ALBRIGHTs ist jedoch auch von
8 9 10
Vgl. W. RICHTER (1980) 219. Vgl. w. HELCK (1971) 46. Zu. beachten ist freilich auch die Diskussion der mit ]Jamm-/--..camm bzw. mit dAm beginnenden Keilschriftnamen und deren Distinktion bei H.B. HUFFMON (1965) 196-198 bzw. 166f. GIVEON (1981) 171.
ägyptologischer Seite her in Zweifel gezogen worden. Im Zuge einer Behandlung 1 2 3 ~
166
7
Vgl. E. SELLIN - F. HROZNY (1904) 113f mit Taf. X bzw. (1906) 36ff. Vgl. A. UNGNAD (1909) 128f; E. EBELING (1927) 371. Vgl. A. GUSTAVS (1928) 45. 4 Vgl. dazu GUSTAVS (1928) 46. GUSTAVS (1928) 46. 6 Vgl. W.F. ALBRIGHT (1924) 140. Vgl. ALBRIGHT (1944) 16f.n.20. 8 A.E. GLOCK (1978) 1143.
167
des bei den Grabungen in Kämid el-LÖz gefundenen Steingefäßes mit der hieroglyphischen Namensfassung Rc-wsr hat E. EDEL gegen ALBRIGHI's Gleichung u.a.
zugrunde liegt, der in Keilschrift etwa mit *Ta-ri-ib-~ar-ri . . .. de " 16 • Eben d'1eses Naroens Wl'edergegeben werden wur oder *Ta-r~-~b-LUGAL
mit dem Hinvveis auf die keilschriftliehen Wiedergaben des in syntaktischer
Trwsr hat sich auch EDEL angenomnen, um ihn nach ausführlicher Diskussion
Hinsicht vergleichbaren PN Rc-nfr Bedenken erhoben, um zu dem Ergebnis zu
der bisherigen Interpretationen mit der Deutung Tulbi-sarri zu versehen,
kcmnen: "Re statt Re-a ist unerfreulich und wassa für wasa (Adjektiv) Olme 10 Parallele bei Re-a-na-pa" • Wegen der Möglichkeit, das Zeichen RI auch tal zu lesen, denkt EDEL auch an eine hurritische Deutung 11 , eine Idee, die er
welche Namenbildung er mit der keilschriftliehen Fassung tu1 5-bi-sar-ri belegt findet und als eine "sehr schöne hurritische Naroengleichung" ansehen 17 möchte •
mit dem Hinweis auf RAINEYs Wiedergabe bestätigt finden kann
12
*Tariw-~arri
•
Die von EDEL hier vertretene Gleichung soll als Möglichkeit von uns weiAus dem Beitrag RAINEYs geht nun nicht eindeutig hervor, weshalb nunrrehr
terhin offengehalten werden, wenn es auch näherliegen könnte, den hiero-
"Talwishar" statt etwa Tal-wasur o.ä. zu lesen sein soll. Hinweise auf ent-
glyphischen Namenbeleg Trwsr mit der auch von EDEL unterstützten Iesung
sprechende PN aus dem hurritischen Sprachbereich liegen m. W. noch nicht vor,
des Keilschriftnamens "Talwishar" der Taanachbriefe zusammenzustellen. In
so daß man gespannt sein darf, welche Belege hier benannt werden können.
diesem Fall sollte es keine schwerwiegenden Problerne geben. Zunächst wäre
O~hl
nun mit der Aufkündigung der Iesung ALBRIGHTs der aufs erste so
attraktive Vergleich mit der hieroglyphischen PN-Fassung dahingefallen ist, sollte man doch fragen dürfen, ob sich nicht für die jüngst angesetzte Interpretation aus dem Hurritischen ein hieroglyphisches .ÄqUivalent finden läßt. Wenn dieses Gegenstück dann auch noch geE:ignet wäre, den Erfordernissen einer chronologischen Beziehung standzuhalten, könnte auch die Argum:mtation für die neuerliche Lesung des Keilschriftnamens davon profitieren. In der von G. STEINOORFF publizierten "Liste syrischer Sklaven" begegnet
unter den Naroen der Rückseite des Ostrakons auch der PN (Nr. 19) :
das Zeichen
e
der hieratischen Fassung kein zwingendes Indiz für den Vo18 kal u, wie EDEL selbst an anderem Material derronstriert hat • Die Gruppe r ' kann ebenfalls EDELs Beobachtungen zufolge zum Ausdruck der Vokallosig19 keit verwendet werden • Angesichts einer gewissen vokalischen Indifferenz 20 der KvK-Zeichen in der Keilschrift und des auch dort belegten Wechsels 21 der Labiale b und w erscheint es schließlich nicht ausgeschlossen, daß auch der Narre des Fürsten von Taanach Tulwisar (= Tulbi-sarri ?) gelautet 22 haben könnte, wenn an einen Kurznarren zu denken wäre • Die Gleichung des hieroglyphischen Belegs der Narrenliste und des keilschriftliehen Naroens der Taanachbriefe ist aucll chronologisch vertretbar, da beide in die Zeit
(vgl. Taf. 28 unten) den STEINDORFF selbst mit der Bemerkung: "Trwsr
=
,I!J1,n; statt des , ließe
sich auch ; , statt I!J auch o setzen" kcmnentiert hat
13
•
w•.M.
MULLER wollte
den Naroen Tu.".ra-wa.-s(e)-ra lesen, um ihn dann mit der Erklärung "Höchst 14 wahrscheinlich ;~·ei~ ,':J' 'um den sich Gott bekürmert "' zu versehen • Eine weitere Deutung liefert A. GUSTAVS, der die konsonantische Gestalt beläßt 15 und "eine für subaräische. Naroen typische Bauart" wahrnehmen will • Nach ilnn ist es "in hohem Grade wahrscheinlich, daß dem Trwsr ein subaräischer Narre 9 11 12
168
Vgl. A.F. RAINEY (1981) 63*. 10 E. EDEL (1986) 152. Vgl.. EDEL (1987) 152, n.17, wo er u.a. auch auf einen Deutungsversuch B. LANDSEERGERs (1954) 59, n.124 - Ri-ia -lfur als "Mann des Re", d.h. eine 8 ägyptisch-indoarische Bildung - eingeht. In einem versehentlich nicht ausgedruckten Nachtrag zu seinem Beitrag, den EDEL mir dankenswerterweise zugänglich gemacht hat, fügt EDEL u.a. hinzu "Ich freue mich, daß mich mein Unbehagen gegenüber Albrights Gleichung Rewassa mit Rc-wsr nicht getrogen hat, so verführerisch die Zusam-
des NR bzw. die SB-Zeit fallen, ohne daß man freilich an eine Identität der Naroensträger glauben müßte.
ALBRIGHT, W.F., ALBRIGHT, W.F., EBELING, E., EDEL, E., EDEL, E., EDEL, E.,
13 15
Egypt and the Early History of the Negeb: JPOS 4 (1924) 131-161. A Prince of Taanach in the Fifteenth Century B.C.: BASOR 94 (1944) 12-27. in: H. GRESSMANN, Altorientalische Texte zum Alten Testament, 2. A., Berlin-rJeipzig 1926. Die Ortsnamenlisten aus dem Totentempel Amenophis III. (BBB 25), Bonn 1966. Hethitische Personennamen in hieroglyphischer Umschrift: Fs H. OTTEN, Wiesbaden 1973, 59-70. Zwei Steingefässe mit Hieroglypheninschriften: R. BACHMANN (Hg. ) , Bericht· .über die·. E:tgebrtisse .der .. Ausgrabungen in Kamid el-LOz in den Jahren 1977 bis 1981, Bonn 1986,149-53.
menstellung mit dem Rc-wsr aus Kamid el-Loz auch gewesen wäre". G. STEINDORFF (1900) 17f. 14 W.M. MÜLLER (1902) 227 bzw. 229. A. GUSTAVS (1929) 55. 16 GUSTAVS (1929) 56. 169
GLOCK, A.E., GUSTAVS I A.
I
GUSTAVS, A., LANDSBERGER, B. r MÖLLER, W.M., RAINEY I A.F.
RENGER, J. SELLIN, E.
I
I I
SELLIN, E. HROZNY, Fr.,
STEINDORFF I G. UNGNAD, A. I
I
Taanach: Encyclopedia of Archaeological Excavations in the Holy Land IV, Jerusalem 1978, 1138-1147. Die Personennamen in den Tontafeln von Tell Tacannek. Eine Studie zur Ethnographie Nordpalästinas zur El-Amarna-Zeit 1 Leipzig 1928. Subaräische Namen in einer ägyptischen Liste syrischer Sklaven und ein subaräischer (?) Hyksos-Name: ZÄS 64 (1929) 54-58. Assyrische Königsliste und "Dunkles Zeitalter": JCS 8 (1954) 31-73 und 106-133. Eine ägyptische Liste kanaanäischer Eigennamen: OLZ 6 ( 1903) 225-230. The Military Camp Ground at Taanach by the Waters of Megiddo: Eretz-Israel. Archaeological, Historical and Geographical Studies 15, Jerusalem 1981, 6P''-66"'· Überlegungen zum akkadischen Syllabar: ZA 61 (1971) 23-43. Tell TaCannek (Denkschriften der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Phil.-Hist. Kl. 50/4), Wien 1904. Eine Nachlese auf dem Tell TaCannek in Palästina (Denkschriften der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Phil.-Hist. Kl. 52/3), Wien 1906.- Bearbeitung der Keilschrifttafeln: Fr. HROZNY. Eine ägyptische Liste syrischer Sklaven: ZÄS 38 (1900) 15-18. in: H. GRESSMANN, Altorientalische Texte und Bilder, 1. A., Tübingen 1909.
BN 4 1 ( 1 9 8 8 ) 11 -1 4
ABRAHAM - HISTORISCHE PERSPEKTIVEN
Die vielfältigen Probleme im Bereich der überlieferungsgeschichtlichen Studien zur Position und Funktion der Abrahamsgestalt können das Postulat einer Rückfrage nach den historischen Grundlagen nicht verdecken, wenn es auch angesichts des .noch .:i.Imer spärlichen Materials aus. dem Raum außerhalb des Alten Testa:rrents geraten erscheinen mag, mit größtmöglicher Behutsamkeit vorzugehen, um die bekarmten Infonnationen neu gewichten, originell koordinieren Un.d u.U. um weitere Beobachtungen ergänzen zu können. Es versteht sich von· selbst, daß jeder neue Zugang, der den Anspruch erhebt, der historischen Verankerung der Abrahamsfigur nähertreten zu lassen, einer besonders kritischen Sicht ausgesetzt werden muß. Zu den bemerkenswertesten Perspektiven der jüngsten Vergangenheit ist eine Beobachtung zu zählen, die M. LIVERANI zum Stellenwert einer Namens-
Dem Wiederabdruck dieses Beitrags ist mit Taf. 28 eine Aufnahme beider Seiten des Ostrakons mit der "Liste syrischer Sklaven" beigefügt. Für die Genehmigung zur Reproduktion der mir vom Ägyptischen Museum der Karl-MarxUniversität Leipzig freundlicherweise überlassenen Aufnahmen des Stückes (Inv. 495) danke ich Herrn Konservator Horst ETZOLDT und für die Vermittlung Frau Dr. Elke BLUMENTHAL sehr herzlich. Eine umfassende Neubearbeitung dieser Namenliste ist in Vorbereitung.
17 18 19 20 21 22
E. EDEL (1973) 69. Vgl. dazu EDEL (1966) 63-; s. aber auch Ders. (1973) 68. Vgl. dazu EDEL_ (1966) 83. Vgl. dazu die Bemerkungen von J. RENGER (1971) 34 mit Anm. 27. Vgl. auch das von EDEL ( 197 3) 69f zitierte Beispiel kumarbi)kumarwi. zur Kurznamenbildung mit dem Element tulbi- vgl. EDEL (1973) 70.
angabe in der sog. Kleinen Stele Sethos I. von Bet-~ean (" stele scythopolitaine" 1 ) beigesteuert hat2 • Der Stelentext spricht von den c prw des "Ge-
birges Jrwmt" 3, die in Verbindung-mit den Tjrw-Ieuten 4 den "ASiaten" von 5 Rwhm zu schaffen machen (Z. 10f) • Mit der Bezeichnung Rwhm (= Rhm) soll 6 Abraham in Verbindung zu bringen sein : "Questa designazione tribale, o piu esattamente questo toponimo dal quale e designato un gruppo tribale ("gli CAmudi Rahamu"), non e stato finora in alcun modo identificato. Tuttavia.una proposta puo essere qui avanzata. Gli appartenenti a tale gruppo tribale si saranno naturalmente definiti, secondo il diffuso uso semitico occidentale, come i "figli di Rhm", qualcosa come *banÜ-Rahämi, richiamaridosi dunque ad un antenato eponimo - non importa se fittizio o reale- ehe sara il "padre (di) Rhm", qualcosa come *abu-Rahämi, _.cioe Abrähäm" •
Die Hypothese LIVERANis, in der einschlägigen Diskussion bereits mit
~hl~llendem Interesse bedacht', bedarf insbesondere
tifikation des Eigennamens Rwhm 1.md die darangeknüpften historischen Erwägungen einer kritischen Würdigung. Die hieroglyphische Schreibung des Nam:ms 1 2
170
im Blick auf die Iden-
4
Publikationen: B. GRDSELOFF (1949); W.F. ALBRIGHT (1952) 24-32. KRI I,16. M. LIVERANI (1979) 9-18. 3 Dazu vorläufig M. GÖRG (1974) 132f. Vgl. dazu GÖRG (1982) 129. 5 Vgl. KRI I,16,8-9.
171
(~)
läßt zunächst bei dem Zeichen rw gewöhnliche Schreibung für
innehalten, das nach W. HELCK "die 8 darstellt . Strenggenorrrrnen gilt dies aber
-ru-"
bestenfalls für die Gruppe bestehend aus der
~ieroglyphe
und dem Bei-
Tribaistruktur reklamiert werden dürfen, die das Amt eines Sippenältesten mit dem Titel "Vater des Rhn-Stam:nes" gekannt haben wird. Auf dieser Ebene kann man demnach mit einer ortsgebundenen Kontinuität einer Titulatur
strich, die als "Zweikonsonantenzeichen, also Konsonant + vokalandeutendes 9 w" fungiert . Für das bloße rw-Zeichen wird man wohl schon in der 18. Dyn.
reclmen, die lautlich dem biblischen PN Abraham zumindest sehr nahesteht.
keine auschließliche Fixierung auf eine u-Vokalisation ansetzen dürfen; in
karpliziert, daß es einen im Zusamne.nhang der Suche nach außerbiblischen
der Ramessidenzeit kann man sich auf rw als Anzeiger für die Silbe -ru- zunehmend weniger verlassen, bis die Hieroglyphe auch für vokalisch indiffe10 rentes r I 1 stehen kann . Ein ähnlich gelagerter Fall liegt bei der Graphie jj-rw-rritw
muta vor
11
(= jrwmt)
für den im Stelentext zuvor erwälmten Gebirgsnamen Jari-
. Für die Auslautgruppe stellt W. F. ALBRIGHI' die Lesungen ma und
mu zur Wahl, meint aber: "the a is preferable, owing to the characteristic
canaanite dissimilation of vawels after u"
12
• Doch auch hier gilt, daß eine
vokalische Definition mit der hieroglyphischen Schreibung nicht indiziert 13 ist . Alles in allem muß es wohl bei der Transkription R (w) hm bleiben, olme daß Spekulationen an einen qualifizierten Vokalismus geknüpft werden sollten. So steht der These einer Verbindung des Stammesnamens mit dem meiten Be-
standteil im PN Abraham van Standpunkt der Phonetik nichts ernsthaft im Wege. Auch der Annahme, daß es einen Titel "Vater des Rhm-Starrmes", der als solcher
Die Argumentation mit dem ON der Ächtungstexte wird allerdings dadurch Äquivalenten gern zitierten Fürstennamen aus den jüngeren Ächtungstexten gibt, der mit Jbwrhnj wiederzugeben ist und als Herrscher von smwCnw vorgestellt wird (E 55) 19 . Dieser Fürst.ennarre ist von ALBRIGHI' als Aburahana gelesen und als "a dissimilated fonn of the name Abraham (because of the b)" gedeutet w:>rden, ohne daß damit eine definitive Identität beider PN ausge20 sprochen wurde • Während J. VAN ~El'ERS olme Bedenken sagt, daß "the name Abraham actually appears in the nineteenth century B.c. in the Egyptian 21 execration texts" , will etwa Th.L. THOMPSON definitiv erkennen: "The 22 difficulties of derronstrating the parallel are great" Weshalb THOMPSON allerdings meint sagen zu. müssen, daß die Schreibung der Ächtungstexte "w:>uld be a very peculiar transliteration or 'dissimilation' of the nane tJll"U~ " 23 , wird nicht recht einsichtig, da er keine phonetischen Bedenken
im Stelentext freilich nicht auftaucht, gegeben haben sollte, wird man kamn
geltend machen kann. Diese können sich vielrrehr bei einer Vergleichung des 24 PN Abraham mit dem akk.. PN Ipiranni einstellen, den THCMPSON bemüht hat •
Widerstand entgegensetzen können. Aber bedeutet dies schon einen isolierbaren
Wenn es also bei der Möglichkeit bleibt, daß der Fürstenname mit Abraham
Haftpunkt für den historischen Abraham?
geglichen werden kann, ergibt sich auch die Chance, die ägyptische Wieder-
Der. Stanmesnarne R (w) hm begegnet allem Anschein nach nicht erst im 13. Jh.
v.Chr., sondern bereits im MR, und zwar in den älteren Ächtungstexten mit 14 der Schreibung jrhnw (e 30; f 20) , w:>bei die Hieroglyphe ~ im Anlaut vermutlich ein Lokalpräfix vertritt 15• Das auslautende n im Ächtungsnamen läßt. der Gleichung kein Problem erstehen, so daß wir mit einem älteren Beleg für
gabe als Übertragung des semitischen "Vater des Rhn-Starrmes" zu deuten. Es steht hier dann aber die Schwierigkeit einer anderslautenden I.Dkalbeziehung im Ramn, wenn man sich nicht damit zufriedengibt, der Ortsname smwCnw sei II
ja ebenfalls einer Region zuzuorcmn, die nicht allzuweit von Bet-Sean ge25 legen 1st: •
den Tribalnamen reclmen dürfen, der sich dem Detenninativ zufolge auf eine bestimmte, wenn auch nicht mit stabilen Grenzen versehene Region oder terri16 toriale Einheit bezieht • Der 'Kontext' des Ächtungsnamens zeigt überdies eine gewisse Zuordnung an, die mit dem Namen chmt (= hmt) 17 w:>hl ebenfalls in die Region von Bet-Sean weist 6 8 10 12 14 172
18
LIVERANI ( 1979) 14f. W. HELCK (1971) 553. Vgl. auch LIVERANI (1979) 14. W.F. ALBRIGHT (1952) 27, n.10. Vgl. K. SETHE (1926) 54.58.
• Auch für 7 9 11 13 15
d~eses
ä'i.tere Rhn sollte eine
Vgl. u.a. H. ENGEL (1983) 53. E . EDEL ( 1966) 89. Vgl. dazu GÖRG (1974) 132f. Vgl. auch HELCK (1971) 549f. Vgl. dazu M. GÖRG (1974) 167-170.
Nun ist das hier betroffene Toponym bereits von E. EDEL mit einem Orts-
namen der Listen Amenophis III. in dessen Totentempel von Theben-West zusammengestellt worden, nämlich mit s3-riPw-n3
(=
smcn) (CN li.15)
I
welches Topo-
nym wiedermn lautlich mit dem keilschriftliehen Namen samguna verb\.1nden werden konnte 26 • Die IDkalisierung dieser Ortschaft ist leider noch nicht end16 17 19 21 23 25
So mit größerer Zurückhaltung gegenüber meiner Stellungnahme (1974) 171. Dazu GÖRG (.1974) 99-103. 18 Vgl. dazu GÖRG (1974) 106. Vgl. G. POSENER (1940) 91. 20 ALBRIGHT ( 1941) 34 mit n.13. 22 Th.L. THOMPSON (1974) 31. J. VAN SETERS ( 1975) 42. 24 THOMPSON ( 197 4) 33. THOMPSON (1974) 32. 26 Vgl. EDEL (1966) 25f. Vgl. dazu GÖRG (1974) 183. 173
gültig gesichert,
auch eine Ansetzung in Nordpalästina/Südsyrien auf27 grund der Namenskonstellation in der Amenophisliste cN naheliegt, wobei 'Wei1l1
EIN
an ein Fortleben des Namens in der Bezeichnung des HUle-Sees als Samachonitis bei Josephus gedacht werden kann
28
• Der
Fürs~
ASIATISCH-~GYPTISCHER
INSPEKTOR IN TIMNA
körmte in der Ver-
bindung mit dem nordpalästinischen Ort auf eine südsyrische/ 'libanesische 1 Präsenz der Rhn-Leute schließen lassen, die entweder dem Aufenthalt im BeUnter den Persönlichkeiten asiatischer Herkunft, die im ägyptischen NR
reich von Bet-Sean voraufging oder sich zu gleicher Zeit vollzog. Die Ver.rm.Itung einer südsyrischen Herkunft des Rhn-Starrmes verträgt sich jedenfalls ohne Mühen mit Erwägungen, die spezifische Randgruppen des Kul-
zu professionellen Staatsdienern und VJOhlgeachteten Würdenträgern am Pharaonenhof aufgestiegen sind1 , ist auch eine Gestalt zu finden, deren Biographie, Tätigkeitsfelder und Ftfuktionen gerade im Blick auf die während
turlandes in Gestalt der sJsw z.Z. des Mittleren Reiches und auch noch im 29 Neuen Reich in Nordpalästina und Südsyrien ansetzen • Die Liste cN nennt
der Rarnessidenzeit anwachsende Autonomie vorderasiatischer Regionen sowie
in der gleichen linksläufigen Narnenfolge neben !mcn (15) auch das Toponym "Quelle der S3sw v , II ( 11 ) , so daß. der Gedanke an eine Zugehörigkeit der Rhn-
Interesse beanspruchen können. Aus der Perspektive dessen, der nach histo-
Sippen zu den SJsw-Verbänden nicht a.bwegig sein mag. Bemerkenswert ist immerhin, daß die besagte Stele Sethos I. die "Asiaten" von
R(w)hm
als Kon:...
trahenten der cprw-Leute erscheinen läßt, deren Rivalität mit den SJ~w-For mationen trotz einer verwandten Interessenlage bereits zur Sprache gekamnen 30 ist • Mit den vorstehenden tlberlegungen ist vielleicht ein weiterer Hinweis auf eine Zuordnung der Abrahamgestalt zu den SJ sw-Sippen und deren Migra-
der zunehmenden Emanzipation best:imnter Bevölkerungsgruppen ein spezielles rischen "Leitfiguren" mit traditionsbildender Bedeutung Ausschau hält, ist der "königliche Truchseß" Rcmssw-m-pr-Rc von besonderer Attraktivität, da dieser allen Anschein nach als Asiat in. ägyptische Dienste getreten ist, um während einer langdauernden Tätigkeit als hoher Beamter in der Administration u.a. auch als Inspektor auf asiatischem Territorium eingesetzt zu werden, noch dazu in einer Gegend, die für die Entwicklung eines Teils der vorstaatlichen Größe "Israel" von einer nicht zu unterschätzenden Relevanz gewesen ist.
tion gewormen. Das außerbiblische Material kann hier sowohl die Armahne einer historischen Nord-Süd-Bewegung als auch die Konzeption der Verdichtung rrehrerer 1Abraharce 1 in der biblischen tlberlieferungsgestalt unterstützen. ALBRIGHT, W.F., The Land of Damascus between 1850 and 1750 B.C.: BASOR 83 (1941) 30-36. ALBR~GHT, W.F., The Smaller Beth-Shan Stele of Sethos I (1309-1290 B.C.): BASOR 125 (1952) 24-32. EDEL, E., Die Ortsnamenlisten aus dem Totentempel Amenophis III.,1966. ENGEL, H., Abraham bei Bet-Schean: Bibel und Kirche 38 (1983) 53. GÖRG, M., BOS 29;:(1.974); Or 45 (1976) 424-28; WdO 13 (1982) 127-131. GRDSELOFF, B., Unestele scythopolitaine du roi Sethos rer, Le caire 1949. HELCK, W., Die Beziehungen Ägyptens zu Vorderasien, Wiesbaden 1971. LIVERANI, M., Un' ipotesi sul nome di Abramo: Henoch 1 (1979) 9-18. POSENER, G., Princes et Pays d'Asie et de Nubie, Bruxelles 1940. VAN SETERS, J., Abra~am in History and Tradition, New-Haven/London 1975. SETHE, K., Die Achtung. feindlicher Fürsten, Völker und Dinge, APAW 1926. THOMPSON, Th.L., The Historicity of the Patriarchal Narratives, Berlin 1974. WEIPPERT, M., Assyrische Prophetien: Or.Ant.Coll.XVII, 1981, 71-115. 27 29 30
174
Vgl. EDEL (1966) 23~26. 28 Trötz M. WEIPPERT (1981) 102. Vgl. dazu u.a. M. GÖRG (1976) 424-28. Zu den Stammesfehden vgl. auch die Beobachtungen LIVERANis (1979) 12f.
Die cAraba-Expedition des Museums Ha- 1Are!?, Tel Aviv, konnte im Winter 1972 eine mit Beischriften versehene Felsdekoration in T:irona ausfindig machen, die Rainses III. vor der
1
Lokalgottheit 1 Hathor als Schutzgöttin des
dortigen Bergbau- und Kupfergewinnungsgebietes zeigt und unterhalb beider 2 Figuren eine einzeilige Inschrift präsentiert (vgl. unsere Taf. 29 ) . Die Interpretation dieses teilweise nur schwer identifizierbaren Hieroglyphentextes hat in der bisher erschienenen Literatur zu einer kontroversen Behandlung geführt, so daß zunächst ein genauerer Blick auf den Zeichenbestand und die Lösungsversuche geworfen werden soll. Während in einer ersten Mitteilung von 0. LIPSCHITZ noch lediglich davon 3 die Rede war, daß die gemeinte Inschrift "cannot readily be deciphered" , hat R. VENTURA auf der Grundlage der im folgenden wiedergegebenen Zeichnung 1 2
Vgl. dazu u.a. J. JANSSEN (1951) 50-62;;W. HELCK (1971) 342-369. Für die Vermittlung der Aufnahmen danke ich dem Ägyptologischen Seminar der FU Berlin sehr herzlich. 3 0. LIPSCHITZ (1972) 158 (Pl. 27).
175
?!B
t
8 '6
die 'begradigte' Fassung ~ ~ ~ ~~ ~ ~ l\_ ~ ~ mit der Übersetzung " ... arrival (?) · by (the) Royal Butlers Ramesu, ... deceas4 ed (?) n geboten . Gegenüber der hier vermuteten Lesung .. jj jn wb3-nswt
m
Abb. 1
Rcmssw•.. <.m3c)-!Jrw, die u.a. einen weiteren, jetzt verlorenen Namen genannt
wissen wollte, hat K.A. KITCHEN mit Recht geltend gemacht, daß nur ein einziger Name, nämlich der des R0mssw-m-pr-Rg erwähnt wird 5 • Dazu will er den Anfang der Zeile, für den VENTURA statt jj inmerhin auch "sane other infinitive derived fran a verb of motion" als weitere .f\f)glichkeit veranschlagen 6
wollte , nunmehr aufgruni von Spuren, die "rnay suit a p3 bird arrl a hieratic stroke for the 3 bird as its phonetic canplement", p3 jj "the caning" lesen und so die ganze Zeile mit
mit einer Basis l}j verstarrlen werden, von der hier eine naninale Wortartbildung, vielleicht ein substantivierter Infinitiv vorliegen dürfte. Die Schwierigkeit besteht nun darin, daß das Ägyptische Wörterbuch keine geeignete Basis bereitzuhalten scheint. Dennoch findet sich die interessante Naninalfonn hj, die mit dem Auge determiniert wird, .im Neuägyptischen öelegt ist und mit ;
Aufsichtsbehörde o.ä." wiedergegeben wird (WB III 37 ,2). Es harrlelt sich
1
offenbar um eben dieses Wort, das im Koptischen Handwörterbuch als Gl:urrllage
h rw p3 jj jn wb3-nsw Rc mssw-m-pr-Rc <m3 c>-..
des koptischen Verbums noa ,2 awa (B) "verharrleln, erörtern, disputieren" etc.
"the caning by the King s CUpbea.rer, Ramesses- ( en~-Per-Re~<justi>fied"
unter der Bedeutung "Inspektor" zitiert wird
1
7 wiedergeben • Eine {]J'leiichzeitigveröffentlichte Nachzeichnung KITCHENs selbst scheint diesen Lesungsvorschlag bestätigen zu können8
12
• Die eigentliche Basis dieses
Ausdrucks sollte aber l_lj bzw. J:jj mit der Sinngebung "inspizieren, eine Uberrüfung vornehme.ll, beaufsichtigen" u.ä. sein, wobei statt des Auges oder auch zusätzlich zum Auge die Beine als Determinativ ( "Untersuchungsgang") denkbar sind. unsere Inschrift könnte demnach wie folgt wierlerzugeben sein:
Einen wiederum arrlerslautenden Lesungsversuch bietet A.R. SCHUlMAN, wonach "the text rnay be restered with full confidence as follows: h<3> y in wb3 nswt RC-ms-sw-[m]-pr- [Re m3c]-.erw "Carming by the royal butler, the justified Ra9 messesemperre '! • Die Schreibung des Zeilenanfangs soll deutlich "the infi-
nitive of a III inf. verb of motion" enthalten: "with saue difficulty, the preserved traces suggest
fiJ
in which case the verb is hry "cane", "arrive"
in i ts carmon Late Egyptian spelling" 10 • Die mir zur Verfügung stehende Aufnahme läßt jedoch noch eine weitere Möglichkeit diskutabel erscheinen, die nach meinem Eindruck noch besser den erkennbaren Zeichenresten gerecht wird. Der nachstehenden Nachzeichnung 11 zufolge kann der Zeilenanfang auch als eine Kanbination des Infinitivs jrj. t
"Vollzug einer Inspektion durch den königlichen Truchseß, den seligen
c ,, .R mssw-
c m.;..pr-R ".
Person und Funktion dieses hohen Beamten, der sich nach Ausweis der Szene allem Anschein nach als Abgesarrlter des Pharaonenhofes (Rainses 1 III.) in T.imna aufgehalten hat, um dort nach dem Rechten zu sehen, verdienen noch nähere Inspektion. Wenn, was doch das Wahrscheinlichste ist, dieser Funktionär und Diplanat mit jener Gestalt identisch ist, die unter dem gleichen ägyptischen Namen, aber auch unter dem Zweitnamen Mr-jwn, vor allem jedoch mit seinem (= Bn '~n) belegt ist, und 13 . h wohl um emen . beruzwar in .einem Text der Zeit Merneptahs , sollte es s1.c
offenbar originär semitischen Namen
B3-n-jw-~3-n3
fenen Kenner der pa.lästinischen Szene harrleln, was um so mehr gilt, als der 4 5 7 9 11 176
R. VENTURA (1974) 60.bzw. 62. VENTURAs Nachzeichnung ist auch von 0. KEEL - M. KÜCHLER (1982) 304 übernommen worden. Vgl.,K.A. KITCHEN (1976) 311f. 6 VENTURA (1974) 62. KITCHEN (1976) 312. 8 Vgl. KtTCHEN (1976) 315; KRI V,257,11. A.R. SCHULMAN (1976) 118. 10 SCHULMAN (1976) 118. Vgl. Abb. 1. Die nach der Aufnahme (Taf.29) gefertigte Nachzeichnung verdanke ich Herrn D. MORSCH, München.
Mann mit der Ortschaft D3-r '-b3-s3-n3 (= J2rbsn), d.h. dem auch keilschrift-
lieh 12 14
-
bezeugtensiri-Ba~ani
. 14 (EA 201 ,4) verbunden wrrd
W. WESTENDORF (1965/74) 358. Vgl. KRI IV,104,15.
13
Vgl. KRI IV,104 (mit Literatur).
177
Die Schreibung des PN Bn 'tn auf der hier geneinten Stele von Abydos, die SCHULMAN allan Anschein nach-lieber in die 20. Dyn. datieren möchte 15 , läßt angesichtsder Gruppe
~V:
für silbenschließendes n und der Gruppe
~
Schicksal in Ägypten keineswegs nur dauernde Versklavung war, sondern Aufstieg in höhere Gesellschaftsschichten und Teilnahme an der Administration bedeuten konnte?
zum Ausdruck des Stimmabsatzes eine Aufteilung des Namens in die Elanente bn und
·~n
zu, wobei der mit
·~n
offenbar geneinte Vatersname wegen der Gra-
phie mit einan 'Nestling' einen Sibilanten, jedenfalls keinen Dental enthalten haben sollte. Von den Möglichkeiten einer Interpretation oder Identifikation, die R. GIVIDN diskutiert hat, können die Bezugnahmen auf ein dental16 ha.ltiges Narren im Sanitischen daher außer Betracht bleiben, während man seinan Hinweis auf den biblischen PN 'ZNY (Num 26, 16) besonderes Interesse entgegenbringen darf, um so mehr, als es sich bei dieser Gestalt um "the head of the family of Oznites, a subdivision of the tribe of Gad in Trans17 jordan" handelt • Da 'ZNY eben auch "Osniter" (Ges 31) bedeuten kann, steht die Starrmesbezeichnung dochdanhieroglyphischen PN Bn- ·~n sehr nahe, wanit vielleicht ein Indiz zur Bestimmung der ethnischen Herkunft des späteren Inspektors gegeben wäre.
Im Zuge derartiger Spekulationen, die immerhin den Vorzug haben, u.a.
auch Vorgänge, wie sie in den biblischen Traditionen um die Gestalt des Jakobssohnes Josef zur Darstellung kcmnen, hinreichend zu illustrieren, ohne zugleich historische Beziehungen zu konstruieren, mag man im Zusammenhang mit unserem Inspektor auch die Position und Funktion des Mose verständlich machen können, sofern man in diesem einen semitischen Ägypter mit admini-
., ,
strativen Kontakten zu Asiaten in Ägypten einerseits und zu den S3sw-Leuten im Einzugsbereich von T.imna andererseits zu erkennen bereit ist, dessen
überlieferungsgeschichtliche Beziehung zum Ostjordanland ohnehin deutlich 20 genug markiert ist • Selbst unter dem Vorbehalt, daß man von einer irgendc ,, c wie begründbaren geschichtlichen Anhindung der Mosegestalt an R mssw-m-pr-R Ireilenweit entfernt ist, kann man in dem angehenden Inspektor eine interessante Vergleichsfigur entdecken, die nicht nur einen mit der ägypt. Basis
Nun wird man das einstige Stam.nesgebiet von Gad zwar im transjordanischen
msj gebildeten Namen trägt, sondern auch eine zeitgenössische Funktion in
Territorium, aber doch nicht in der Baschan-Region suchen dürfen, in dandie
einem für die Mosegruppe relevanten Raum wahrn:imnt. Daß ein solcher Sanito-
Ortschaft Qrbsn zu lokalisieren ist, die der überwiegend geographischen Ori-
Ägypter in den Augen der beiden Kulturnationen Ägypten und Israel in unter-
entierung der Liste
~
im Totentempel Amenophis' III. in Theben-West zufol-
schiedlicher und unterscheidbarer Perspektive gesehen wird, versteht sich
ge - hier mit der Schreibung IJ.T-r ' ( = Qr) ( l i {6) - einem schon in der 18.
von selbst. Es scheint .jedenfalls geboten, die segar in Ägypten geschätzte
Dyn. bevorzugten Kontrollbereich ägyptischer Expeditionen zuzugehören scheint
Persönlichkeit des Inspektors Rcmssw-m-pr-R~als eines möglichen Sympathi-
und nach Ausweis von EA 201 um pharaonisches Wohlwollen besorgt zur Stellung
santen asiatischer Emanzipationsversuche im .Auge zu behalten.
von Hilfstruppen bereit ist
18
. Die Osniter als Angehörige des Stammes Gad da-
gegen werden ehemals auf moabitischem Gebiet präsent gewesen sein, wie dies 19 u.a. mit einem Hinweis der Mesa-Stele begründbar zu sein scheint . Sollten daher die Dinge so liegen, daß man mit einer Integration der Osniter als eines WCI!Öglich "retribalisierten" Verbands in den Stamm Gad zu rechnen hätte, so daß sich hier ein Ausschnitt aus dem frühisraelitischen Prozeß der Verschmelzung von Stadt- und Landflüchtigen zu erkennen gäbe? Wäre unser Inspektor danentsprechend ein Repräsentant jener Gruppen gewesen, die sich ägyptischer Kontrollgewalt zu entziehen suchten und teilweise in Gefangenschaft geraten sind? Könnte er also zu den cprw-Leuten gehört haben, deren 15 16 18
178
Vgl. SCHULMAN (1976) 121; zur Stele vgl. auch J. BERLANDINI-GRENIER (1974) 7ff. Vgl. R. GIVEON (1965) 201. 17 GIVEON (1965) 2o1. Vgl. auch oben s. 44. 19 Dazu H. DONNER (1984) 142.
..
' J., Le dignitaire ramesside Ramses-em-per-re: BASOR 74 (1974) 1-19 (4 Pl.). DONNER, H., Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen (ATD Ergänzungsreihe 4/1), Göttingen 1984. GIVEON, R., Two Egyptian Documents concerning Bashan. from the Time of Ram~ ses II: RSO 40 (1965) 197-202. HELCK, w., Die Beziehungen Ägyptens zu Vorderasien im 3. und 2. Jahrtausend v. Chr. (ÄgAbh 5), Wiesbaden 21971. , JANSSEN, J., Fonctionnaires semites au service de l'Bgypte: CEg 26 (1951) 50-62. KEEL, 0. - KÜCHLER, M., Orte und Landschaften der Bibel II, Zürich 1982. KITCHEN, K.A., Two Notes on Ramesside History: OA 15 (1976) 311-315. LIPSCHITZ, 0., Timnca: IEJ 22 (1972) 158. _ SCHULMAN, A.R., The Royal Butler Ramessesemperrec: JARCE 13 (1976) 117-130. VENTURA, R., An Egyptian RockStela in Timnac: TelAviv 1 (1974) 60-63. WESTENDORF, w., Koptisches Handwörterbuch, Heidelberg 1965/74. BERLANDINI~GRENIER,
20
VgL auch die Überlegungen von DONNER (1984) 112f.
179
BN 1 (1976)
4
lieh isoliert da. Dennoch läßt sich einiges erheben, wenn man die einzeln beurteilt. Die Anlautgruppe
JAHH[ - EIN TOPONYM ?
Die Diskussion um die Provenienz des Tetragramms hat bekanntlich durch einige als solche vennutete Entsprechungen aus dem Bestand der historisch-
~i scheint
11
Gruppen"
sowohl im MR wie auch im
NR durchgehend nicht einfach einem semitischen j, sondern dem ' (Aleph) zu entsprechen6 . Für den Bestand der Ächtungsnamen ist dies von G. Posener verdeutlicht worden7 . Unter den Varianten des Namens jsjpj der jüngeren Ächtungstexte (E12) ist indessen zwar nur ein bedeutungsloser Wechsel von 8 und ~j belegt , im ganzen entspricht ilmen jedoch zweifellos eine
Q
geographischen Texte Ägyptens neue Nahrung erhalten. Die bisherige Deutung
Fo:rm der älteren Ächtungstexte (e 31 f 21), die das für semitisch j stehen9 de dreifache Schilfblatt zeigt . So bleibt imnerhin eine vage Möglichkeit,
der beigebrachten Belege läßt freilich schon auf ägyptologischer Seite noch
trotz der anderslautenden Regel mit der Gruppe
manche Fragen offen. Erst recht liefert die neuere exegetische Literatur
j
QJ.
auch ein semitisches
ausgedrückt zu sehen. Die zweite Gruppe ist bei vokalischer Wertung des
z. T. unzureichende und auch unzutreffende Infonna.tion über den realen Be-
}, zweifellos hu zu lesen; problematisch ist wiederum die dritte Gruppe,
fund und die Probleme der Auswertung. Hier sollen nun einige kritische Hin-
die indes wohl mit E. Edel als MR-Beleg für eine pleonastische Schreibung 1 gelten darf, wie sie im NR rrehrfach anzutreffen ist 0 • Insgesamt gesehen
weise gegeben werden. Eine Anzahl beachtenswerter Schreibungen ist von 1 R. Giveon vorgelegt worden • Beobachtungen zu Graphie und Position im Kon-
könnte die Schreibung nach Edel "etwa für
text führen allerdings zu einer unterschiedlichen Gewichtung, die hier zu
wir uns bis auf die angedeutete schwache Möglichkeit der Wiedergabe eines
begründen ist.
j-Anlauts anschließen dürfen.
1 . Als frühesten Beleg nennt Giveon eine Schreibung aus der 1 . Zwischen-
Der Name ist nach Edel "noch nicht identifiziert" 11 • Von K. Zibelius 12
zeit (Grab des Htjj in Theben; 11. Dyn.), die er kcmnentarlos mit dem Te2 tragranm glei~etzt. Der auf einer Stele des Grabbesitzers befindliche
wird er gemeinsam mit dem benachbarten Namen b3t (Z.9) Ländern zugeordnet,
Name (Z. 10) in der Fonn
~jfU J?.~.
gilt bereits für A.H.Gar3 diner als "a fine early example of the so-called syllabic writing" . Die j-hw-jw
mit größerer Berechtigung als "Gruppenschreibung" bezeichnete Technik der Umschreibung frerrrler Namen findet jedoch vor allem nach Ausweis der sog. Ächtungstexte schon im Mittleren Reich eine relativ unterschiedliche Ausprägung4. Erst recht ist äußerste Vorsicht angeraten, wenn es um einen Vergleich von Transkriptionen aus dem MR mit solchen aus dem Neuen Reich geht, 5 da bestirrrote Umschreibungsregeln Übertragungen nicht zulassen . Nun steht die zitierte MR-Schreibung selbst im Vergleich mit den Ächtungsnamen ziem1 2 3 4
5 180
R. Giveon, Toponymes ouest-asiatiques a Soleb, VT 14 (1964) 244; ders., Les bedouins Shosou des documents egyptiens, Leiden 1971, 27. Abb.: JEA 4, 1917, Pl. IX. A.H. Gardiner, The tomb of a much-travelled Theban official, JEA 4 (1917) 36. Vgl. z.B. die Umschreibung des semit. j in den älteren und jüngeren Ächtungstexten (s. dazu zuletzt M. Görg, Megiddo in den Ächtungstexten? ZAW 88 (1976) 95). Eine Übersicht über die Modalitäten der Transkription b1etet W.Helck, Die Beziehungen Ägyptens zu Vorderasien im 3. und 2. Jahrtausend v.Chr.
6
7 8 9 10 11 12
* 'ahu
stehen", ein Urteil, dem
2 Wiesbaden 1971, 84-86 (MR) und 539-575 (NR). Die hier getroffenen Feststellungen bedürfen z.T •. noch einer eingehenden Überprüfung. Vgl. Helck (1971) 84 bzw. 541, wo allerdings zugleich eine vokalische Definition ('a) vertreten wird. Anders E. Edel, Die Ortsnamenlisten aus dem Totentempel Amenophis III., Bann 1966, 72. G. Posener, Princes et pays d'Asie et de Nubie, Brüssel 1940, 63 u.ö. Vgl. Posener ( 1940) 71. Zur Identifikation dieses Namens soll anderenorts Stellung bezogen werden. Vgl. K. Sethe, Die Ächtung feindlicher Fürsten, Völker und Dinge auf altägyptischen Tongefäßscherben des Mittleren Reiches, Berlin 1926, 54 bzw. 58. Beispiele bei Edel (1966) 64. Edel (1966) 64. K. Zibelius, Afrikanische Orts- und Völkernamen in hieroglyphischen und hieratischen Texten, Wiesbaden 1972, 10. Vgl. auch schon H. Gauthier, Dictionnaire des noms geographiques contenus dans les textes hieroglyphiques I, Kairo 1925, 102. Während Gauthier eine Gleichsetzung mit dem offenbar afrikanischen Jh •• w (Urk.IV 806, 259) erwägt, enthält sich Zibelius eines Identifizierungsversuchs. Mit der Lokalisierung "außerhalb von Ägypten" begnügt sich zuletzt W. Helck, Wirtschaftsgeschichte des alten Ägypten im 3. und 2. Jahrtausend vor Chr., Leiden/Köln 1975, 179.
181
eine
die
bung vonnöten. Die hieroglyphische Fassung ;
~·t 1t> ~ ~ flJ
-'1_ ~
. . . . . ..
asiatische Lokalisierung nicht ausgeschlossen zu haben; immerhin hält er
t3 s3-sw-w jj-h-w3-w stellt sich als eine Kanbination dar, die mit einem
eine Verbindung von b3t mit einer transjordanischen wie mit einer nubi13 schen Region für gleichermaßen denkbar . Das besondere Expeditionsgebiet
lautlichen und einem syntaktischen Problem aufwartet. Die ersten beiden Elemente bereiten keine aus dem üblichen Rahmen fallen-
des !!_tjj war nun das "Erzgebiet" (Z.2), womit mit großer Wahrscheinlich14 keit der Sinai gemeint ist . Nach Gardiner besteht kein Anlaß anzunehmen,
den Schwierigkeiten: es ist t3 s3sw ("land der Schasu-Beduinen") zu lesen;
daß die Reisen "extended beyond the limits of the Sinaitic peninsula";
2. Gruppe (sw) enthält einen eigens kanplementierten u-Vokal. Dafür ist
die mitgebrachten Güter, darunter eben auch "glänzendes Erz von Ihwjw"
15
im Namen der s3sw ist die 1. Gruppe (s3) vokalisch nicht definiert, die
der hier angehende Name im 3. Element schwerer umzusetzen. Die Gruppe j j
Tauschhandel zuschreiben. Zu erwägen ist allerdings, ob die als erstes
ist vokalisch zwar nicht definiert, zeigt aber sonst eine größere Affi19 nität zu ja ; nicht absolut zu klaren ist,· ob die Verbindung w3 noch
erwähnten Güter, namentlich die Erze, nicht doch am ehesten dem zuvor so
'konsonantisch 1 oder bereits
herausgehobenen "Erzgebiet" {Sinai) entstail"aren, wobei freilich in Rech-
lische Interpretation der Gruppe scheint bereits in dem unter 'futhnosis 20 III. belegten Schreibung wJ-nr-!:_3 (=*u-1-!:_) für Ullaza vorzuliegen . In
TIÖchte er bei einer Begrenzung der Aktivitäten auf das Sinaigebiet dem
1
vokalisch 1 gedeutet werden soll. Eine voka-
nung gestellt werden Irn.lß, daß eine etyrrologische Beziehung zwischen den 16 Bezeichnungen für die Erze und das Erzgebiet unwahrscheinlich ist .
diesem Fall wäre etwa jahu (mit kanplementiertem Vokal) zu lesen. Es
Da die Steleninschrift auch die formelhafte Wendung "Ich schlug die Asia-
bleibt aber auch die .Möglichkeit einer
ten in ihren Ländern" {Z. 7) enthält, könnte man auch an im Osten des
etwa jah .. w.. oder jahw.- zu lesen wäre, wobei ..., die offenen Vokalstellen be-
Sinaigebietes angrenzende Bereiche denken. Diese Überlegungen sind jedoch
zeichnet21. Einer lautlichen Verbindung mit dem Tetragranm steht bei bei-
spekulativ, so daß vorerst Sicherheit über die geographische Iage nicht . . t17 zu gew1nnen 1s
den Möglichkeiten nichts im Wege.
Fazit: Der Beleg läßt sich lautlich nur mit Mühe dem Tetragrarrm gleichstellen; eine Lokalisation im südpa.lästinischen (transjordanischen) Gebiet
1
konsonantischen 1 Wertung, so daß
Die syntaktische Frage ist nach dem 1 klassischen 1 Vorgang des Ausdruckes t3-wr Jbdw "Thinitischer Gau, Abydus" 22
klären ~ Es
= "Abydus
im Thinitischen Gau" zu
handelt sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um die Figur
kann nur als möglich, keineswegs als bewiesen gelten. 2. Das NR bietet zunächst :rrehrere Belege, die als im Komplex behandelt werden können. Mittlerweile häufiger zitiert ist eine Schreibung aus einer auf :rrehrere Säulen verteilten Frerrdnamenliste im Tempel Amenophis III. in 18 Soleb/Nubien . Zur Interpretation ist gerade hier eine genauere Beschrei13 14 15 16 17 18
182
Gardiner (1917) 36f. Gardiner (1917) 36; E. Graefe, Untersuchungen zur Wortfamilie bj3-, Diss. phil., Köln 1971, 35. So die Wiedergabe von W. Schenkel, Memphis - Herakleopolis - Theben, Dieepigraphischen Zeugnisse der 7.-11. Dynastie, Wiesbaden 1965, 284. Ebenso Helck (1975) 180. Vgl. Graefe (1971) 87 f. Die Lesung des Zeichens ist nicht bj3; die richtige Lesung ist noch offen. Es sei angemerkt, daß Giveon sich nicht definitiv über die geographische Lage äußert. Vgl. J. Leclant, Les fouilles de Soleb (Nubie soudanaise): Quelques remarques sur les ecurions des peuples envoßtes de la salle hypostyle du secteur IV, NAWG ,. Phil hist. Kl. , Göttingen 1965, Fig. 15. Eine Über-
19 20
21
(J
22
sieht über die Literatur bietet.M. Weippert, Semitische Nomaden des zweiten Jahrtausends. Über die S3sw der ägyptischen Quellen,Bibl 55 (1974) 270, Anm. 5; 271, Anm. 2. Zu dieser Funktion der Gruppe Q~ vgl. Helck (1971) 544 f. Vgl. E. Edel und M.Mayilofer, Notizen zu Fremdnamen in ägyptischen Quellen, Or 40 (1971) 6, Anm. 29. Ein Beispiel aus der Zeit AIDenophis III. scheint in dem Namen p3 rsw~ (DN re. 10) aus Korn el Heitan (vgl. E. Edel, die Ortsnamenlisten aus dem Totentempel Amenophis III., Bonn 1966, 29) vorzuliegen, den ich an anderem o~t (GM 17, 1975, 32) mit "Mann aus Susa" gedeutet habe. Vgl. auch Helck (1971) 546 mit weiteren Beispielen. Bei der Rolle, die einer vokalischen Wertung des w unter Amenophis auch sonst zukommt (vgl. Edel (1966) 61 f.) ist es das Wahrscheinlichere, daß eine auslautende u-Vokalisation akzentuiert werden soll. Die von M. Weippert, "Heiliger Krieg" in Israel und Assyrien. Kritische Anmerkungen zu Gerhard von Rads Konzept des "Heiligen Krieges im alten Israel", ZAW 84 (1972) 491, Anm. 144 gebotene Interpretation "Yahwi" ist möglich, aber wohl nicht zutreffend (vgl. auch unsere Anm. 26). Vgl. E.Edel, Altägyptische Grammatik, Ro~ 1955/64, 132 (§ 314); A.H. Gardiner, Egyptian Grammar, London 1957, 68 (§ 90.3). 183
einer "scheinbaren Apposition": "Land der Schasu, Jhw"
= uuJahu
(o.ä.) im
dem Rest des [/ -Zeichens genügend Raum für das komplementierende w.
Land der Schasu". Ähnliche Konstruktionen bei geographischen Bezeichnungen 23 sind vor allem in dem Bestand der großen Schoschenq:Liste zu finden • Die
Eine dritte Fassung der zitierten Konstellation schließlich ist mit der
Ausdrucksfenn liefert jedoch noch keine eindeutige G=währ dafür, daß es
aus dem Tempel Rainses II. von Amara-West (Nubien) gegeben, wo die Namen-
sich bei Jhw um einen Regionalnamen handelt: schQn im AR gibt es die Ver24 bindung Jrtt nhsjw "Nhsjw- (Hamiten) aus Jrtt (Gege..J.d in Nubien) n , d.h. es ließe sich auch der Name der Bevölkerung unterstellen. In diesem Fall
bildung in einer geschlossenen Liste und innerhalb einer gleichgestalteten 30 Folge von 6 mit t3 s3sw eingeführten Verbindungen begegnet • Das Zeichen 31 0\<sonst mit dem phonetischen Wert Jr (3j) behaftet) dürfte auf dem
wäre es jedoch wahrscheinlicher, daß ma.n sich mit der Folge s3sw tni t Det.)
Ürrweg
-
jhw3
0
0
-
begnügt hätte. So aber ist es das Nächstliegende, parallel zur Ver-
Schreibung
übe~
YfNI, ~ ]> ~ QfL/ ~~
t3 s3-sw-w jj-h-3r (! )-3
eine schlechte hieratische Wiedergabe aus
ob auch eine Verschreibung
von~aus ~vorliegt,
i{
entstanden sein;
wage ich zu bezweifeln,
das.~
wendung des NaJrens S3 sw mit dem Doppelaspekt der Region und deren Bevölkerung25 auch in jhw3 beides wahrzunehmen: Gebiets- und Bewohnername26 •
da der Schreiber der Amaranamen sonst recht klar
Die Position des Namensgebildes im Kontext ist ein weiteres Kriterium. In
tion, im Gegenteil, eine anzusetzende Form
Soleb sind noch die begleitenden und mit dem gleichen weiträumigeren Begriff 27 "Land der S3sw" eingeführten Namen twrbr (IV N 4 11-1) und smt (IV N 4ct 28 3} erhalten. Auch hier wird es sich um Teilbereiche aus der umfassenden
indifferenten Graphien mit 'entwertetem' 'Aleph
aber wohl auch deutlich, daß die Amarafenn keineswegs nur als Kopie des
sJS'w-Region handeln, wobei aber ebenso der Name der Bevölkerung mitgemeint
Die 6 Amarabildungen bedürfen zum größten Teil noch der Identifikation.
sein dürfte.
tlber den erhaltenen Solebbestand enthalten sie die Namen scrr, rbn und
erkennt und iden-
tifiziert. Das Fehlen eines komplementierenden w bedeutet keine Komplika-
*-f/. ~entspricht den vokalisch 32
• In diesem Fall würde
Solebnamens zu fassen ist.
wobei letzterer Name auf einem weiteren Block von Soleb fragirentarisch erkennbar ist (B II 79) 33 • Mit einem gewissen Grad an Wahrschein-
Auf einem weiteren Block von soleb findet sich die gleiche Folge t3 ~Jsw 29 J-h-w () (II, 69) , die lediglich eine Variante in der Zeichenanordnung
pjspjs,
darstellt. Im nicht mehr lesbaren Teil des angehenden Namens ist über den
lichkeit lassen sich die Namen in Transjordanien und Südp:tlästina lokalisieren. Für scrr 34 ist die Identifikation mit dem edcmitischen Gebirge
23
24 25 26
27 28
29 184
Vgl. die Verbindungen mit p3-ngb, p3-~r u.a.; M. Noth, ZDPV 61 (1938) 290 f., wendet sich gegen die These, es handele sich um "appellative Grundworte", die "jeweils durch ein folgendes Bestimmungswort differenziert worden wären", er kennt aber mit dieser Formulierung offenbar nicht die häufiger belegte grammatische Situation. Edel (1955/64) 132 (§ 314). Vgl. dazu meinen demnächst erscheinenden Aufsatz "Zur Geschichte der S3sw". (Nachtrag: Der Beitrag ist erschienen in: Or 45 (1976) 424-428). Weippert (1972) 491.144, erklärt sich zuletzt für einen "hypokoristischen Personennamen *Yahwi (-GN) (verwendet als Stammesname)". Wenn aber der Name S3sw selbst ambivalent ist und im Kontext auch ein später eindeutig als Landschaftname bezeugtes scr begegnet, kann die neuerliche Alternativlösung Weipperts nicht überzeugen. Zur Identifikation s.u. B. Grdseloff, "Edom, d'apres les sources egyptiennes", Revue de 1' Histoire Juive en Egypte 1 (1947) 79, denkt an die "Shimeathites" (1 Chron 2,55). Vgl. auch Giveon (1971) 27. Anders Weippert (1974) 271, der "einen Zusammenhang mit der edomitischen Tribus Samma des Stammes R•cii'el (Gen 36,13.17; 1 ehr 1,37)" erwägt. Vgl. J. Leclant (1965) 215, Abb. e.
30 31 32 33 34
Vgl. Giveon (1971) 75f. Abb.: teilweise erkennbar in JEA 25 (1939) Pl. XIV I 4. 3 Vgl. S.A. Gardiner, Egyptian Grammar, London 1957, 512 (T 12). Eine Vokalisation, wie sie Helck (1971) 266 vorschlägt (ja-h-wa) scheint uns dahe~ nicht zwingend. Vgl. Leclant (1965) 215, Abb. f.; Weippert (1974) 427. Das doppelte r hat Schwierigkeiten bereitet. M. Weippert (1974) 271, Anm.1 nimmt im Anschluß an Grdseloff (1947) 79f. "das erste r als Verschreibung für das Zeichen 'Papyrusrolle'".Duplikation desristaber durchaus nichts Ungewöhnliches und begegnet sogar bei normalen ägyptischen Wörtern der Ramessidenzeit (vgl. zuletzt K.A.Kitchen, GM 20, · 1974,20, Anm. 10). Mit Recht wendet sich Weippert gegen Mazars Annahme einer "Lang(Doppel)konsonanz". Es sei hier auch auf die Schreibung SgrwrlJ (Simons XXII g 9) für einfaches SgwrlJ (Simons XXX 13) "Sagurfluß-Land" (vgl. E. Edel, Neue Identifikationen topographischer Namen in den konventionellen Namenzusammenstellungen des Neuen Reichs, SAK 3, 1975, 55) hingewiesen. Eine "ältere Namensform des Flusses als *Sagrur", wie sie Edel vermutet, glauben wir nicht postulieren zu müssen.
185
Seir unstreitig; rbn könnte im Anschluß an Grdseloff mit dem transjorda35 nischen Namen Laban zu verbinden sein ; für pjspjs schließlich ließe sich
denken dürfen, die im AT als Söhne Ismaels gelten (Gen 25, 15; 1 Chr 1 ,31}. 39 Auf das anlautende j kann nach Boree gelegentlich verzichtet werden • Mit
mit größtem Vorbehalt eine Verbindung mit dem Namen näpls, einem Sohn
allem Vorbehalt wäre auch zu bedenken, ob nicht in 111
Ismaels (Gen 25, 15; 1 Chr 5, 19) herstellen, wenn man eine reduplizierte 36 Bildung des Stammes NPS ("zahlreich sein") in Erwägung zieht •
rw 'r11 trotz des fehlenden c Aj in eine Entsprechung zum biblischen Namen des R"cü 'el (LXX: c.Pt~.tovtzA.) vorliegt, der als Sohn Esaus gilt (1 Chr 1,35.37
Fazit: Die Belege aus Solebund Amara-West lassen sich lautlich ohne
u.ö.). In älmlicher Weise könnte man bei dem letzten Namen 122 krn an
Schwierigkeiten mit dem Tetragranm vergleichen. Der Kontext spricht für
x•rän (Gen 36,26; 1 Chr 1 ,41) denken, welcher Name im Starmnba.um von Seir
eine Ansiedlung des Namms im südlichen Palästina.
auftritt.
3. Die jüngsten Belege ve:rmutet Giveon in zwei Listennamen der Zeit Ramses
~ ~ Q~\\ c::>.JJ. 1~
Fazit: Eine Beziehung der jüngsten Schreibungen auf das Tetragranm ist lautlich nöglich; eine
Bezieh~g
des Namens auf eine Region im südlichen
III. aus Med~t Habu. Dabei deckt sich die Schreibung~~ QfiJ ~~ (Ltste XXVII 115) mit der Fo:rm in Liste XXIX 13, ·die offenbar eine Kopie dar-
Palästina ist unter Beachtung des Kontextes wahrscheinlich.
stellt. Der ältere Beleg von M:rlinet Habu ist für eine Interpretation in
Die ägyptologische Perspektive läßt demnach in dem Tetragranm einen Namen
Richtung auf das Tetragranm durchaus offen; sowohl das Zeichen'' (das hier
ve:rmuten, der eine Alternativentscheidung Regionalname oder Stanmesname
wohl lediglich ornamentale Funktion hat) wie das 'entwe:ft:ete' 'Aleph sind
nicht erlaubt. Beide Aspekte werden wahrzunehmen sein. Uber die Qualität
für eine weitergehende· {vokalische) Auswertung unbrauchbar.
des Tetragranms als Gottesname gibt die Analyse nichts her. Wie aber Assur
Der Kontext des Namens in Liste XXVII läßt einen Teil vom Gesamtbestand
Stan'rres-, Landes- und Gottesname sein kann, ist der Weg zur Benennung der 40 regionalen Schutzgottheit mit "Jahwe" nicht allzuweit •
der Liste Ramses III.ablösen, dessen Herkunft nach Helck "ganz unklar ist"3? Hinter die Umschreibungsversuche eines jeden Namens der Kette 111-122 setzt Helck ein Fragezeichen. Es scheint uns jedoch nicht ausgeschlossen, daß es sich wenigstens teilweise um südpa.lästinische Namen hand.elt. Giveon :rri:5chte bei 116 einen Vergleich mit dem Solebnamen twrbr vornehmen, er enthält sich jedoch einer weitergehenden Prüfung38 • Im nachhinein ließe sich erwägen,
Nachtrag: Zur Illustration der vermutlich frühesten Bezeugung des
Jahwe-Na~
mens füge ich hier die beiden Belegschreibungen von Soleb in der Nachzeichnung von J. LECLANT, NAWG, Phil.-Hist. Kl. 1965/3, 215, Fig. c und e, bei:
ob in dieser Bildung twr und br zu trennen sind, d.h. statt eines Namens lägen zwei Bezeichnungen aus dem
S3 sw-Bereich vor' die ihrer Kürze wegen
unter dem regionalen Oberbegriff subsurrmiert wären. Imnerhin stehen in der Liste XXVII unter 112 eine Fonn bwr und unter 116 eine Fo:rm twr. Während die Fo:rm bwr (br) eine Gleichstellung mit einem der diversen Brunnenorte nicht unmöglich rna.cht - die Gruppe
~
1 drückt nicht die Silbe ir, sandem lediglich silbenschließendes r aus -, möchte man bei twr an die Ituräer IV N 4 .C. 2 35 36 37 38
Vgl. Grdseloff (1947) 80. Giveon: "Libona, 1' actuel Khirbet el Libben, au sud d'Amman". Vgl. die akkad. Bildung pulJpulJl:Ju von napa{].um "blasen" {s. W.von Soden, Grundriß der akkadischen Grammatik, Rom 1969, §57 b 8}. Helck (1971) 237. Giveon (1964) 244.
39
Vgl. W. Boree, Die alten Ortsnamen Palästinas, Hildesheim
2
1968,100
(§ 29) • 40
186
II 69
Vgl. zu diesem Problem meinen in Kairos erscheinenden Aufsatz "Anfänge israelitischen Gottesglaubens". - Nachtrag: Dieser Aufsatz ist erschienen in Kairos, Zeitschrift für Religionswissenschaft und Theologie 18 (1976) 256-264. Weitere Perspektiven auch in M. GÖRG, MThZ 37 (1986) 97-115. 187
Gerade im Blick auf eine rrögliche Differenzierbarkeit innerhalb eines im
BN 1 9 ( 1 9 8 2 ) 1 5- 2 1
Raum südwärts des Toten Meeres gelegenen Aufenthalts- bzw. Migrationsbereichs von S3sw-Beduinen täte man vielleicht besser daran, von Stamnes-
PUNON -
EI~
"" ,
WEITERER DISTRIKT DER S3SW-BEDUINEN ?
sektionen mit lokalen Konzentrationspunkten, aber ohne fixierbare territoriale Einheit zu reden7 . Es dürfte auch sinnvoll sein, bei solchen Untergliederungen des von den Ägyptern nur sehr vage als ",SJ;w-Land" (mit dan für weitere sanantisehe Spezifikation offenen Ausdruck t3 oder auch
Für die Rekonstruktion der frühisraelitischen Religionsgeschichte und
der Anfänge des Glaubens an JHWH ist die wahrscheinliche Bezeugung eines 1 mit dan Gottesnamen in seiner Vorfenn JHW lautlich kanpatiblen Toponyms als einer Teilregion des "s3sw-Landes"
2
im Kontext analog strukturierter
mit dem ebenfalls nicht rein geographisch interpretierbaren Detenninativ · 8 des Frem:Uandes ) bezeichneten Bereichs mindestens zum Teil auch an Kontrollräume für qualifizierte Stamnesinteressen zu denken. zu solchen Kontrollräumen mag u. a. auch das Kupfergewinnungsgebiet von Tiron.a gehört haben, das als Zielpunkt ägyptischer Kupferexpeditionen vor
Einträge im teilweise zugänglichen Listenmaterial der 18. und 19. Dyna3 4 stie Ägyptens von weittragender Bedeutung • Im Vorfeld der Diskussion
allan in der Zeit des 13.-11 • Jh. gedient hat und so zu einem ökonanischen
um eine rrögliche topographische Dimension im frühisraelitischen Verständnis des Gottesnamens und nicht nur der Gottesidee selbst steht allerdings
laß geben konnte, in deren Kontrollbereich das Abbaugebiet von T.irona gelegen wäre9.• Freilich wissen wir nicht, welche Sektion der S3;w-Beduinen in
die Frage nach einer plausiblen Lokalisation der .5-J.Sw-Distrikte, deren Zu-
dieser Gegend Eigeninteressen hätte geltend machen wollen oder können; es
gehörigkeit Zum Einzugsbereich vor allan der cArabä-Senke südwärts des To-
ist jedoch denkbar, daß es gerade die in ägyptischen Quellen mehrheitlich 10 zitierten S3sw-Leute von Seir wareri , denen an einer Art Eigenbeteiligung 11 an der wirtschaftlichen Ausbeute gelegen sein konnte . Dies schließt in-
ten Meeres zunächst durchweg für wahrscheinlich geb.alten~··::.j.Ungst·::.j~öcl'{'. 5 in Zweifel gezogen worden ist • Oie einzige bisher vorgeschlagene Alterna-
Interessengegensatz zwischen den Ägyptern und jenen Beduinensektionen
An~.
tivlösung besteht in der Zuweisung der sJsw-Distrikte zu Gegenden Nordpa6 lästina/Syriens , freilich ohne daß man schon allgarein eine Neigung ver-
dessen nicht aus, daß auch Nachbarstänme beteiligt sein wollten, was wie-
spüren würde, dieser versuchten Neuansetzung zu folgen. Eine weiterführen-
der feindlichen Stoßkraft beschert hätten. Obgleich dies wegen bisher feh-
de Behandlung des Problans müßte vor allan die Belege des S3sw-Namens mit
lenden Materials noch weitgehend spekulativ erscheinen muß, ist doch nicht
und ohne weitere Differenzierung aus danZeitraumvor Beginn der 19. Dyn.
damit zu rechnen, daß die Ägypter "mit der einheimischen Bevölkerung zuerst 12 in einem gesparmten Verhältnis gelebt" haben , um dann einer Kooperation
einer Untersuchung unterziehen und dabei den S3sw-Belegen und deren Kontext z. z. Amenophis III. besondere Aufmerksamkeit schenken. Das GEMicht der Argumentation würde sich wohl ohne Zweifel zugunsten Südpalästinas verschieben, werm es gelänge, die bisher weithin nur venmtete Anhindung der sJsw-Toponyme an bekannte und mehr oder weniger exakt lokalisierbare Ortsbezeichnungen des Südens überzeugender abzusichern, obwohl man sich der bleibenden Schwierigkeit einer adaequaten Ein- und Abgrenzung nauadiseher Lebensräume oder auch Reservate bewußt sein sollte. 1 Vgl. dazu zuletzt M. ROSE (1978) 22-30. 2 Dazu M. GÖRG (1976a) 9-12. 3. Vgl. M. GÖRG (1982) 9f. 4 Vgl. vorläufig M. GÖRG (1976b) 256-264. 5 Vgl. M.C. ASTOUR (1979) 17-34. 6 ASTOUR (1979) 28ff mit Kartierunq. 188
derum zu Stamnesfehden führen konnte, die den Ägyptern eine Teilabsorption
die Wege zu ebnen. Die befestigten Lager deuten eher auf eine allmählich ~ 13 provozierte Rivalität und damit auf ein Sicherungsbedürfnis der .tigypter
hin, das allerdings auf die Dauer der zunehmenden Intensität der sJsw-Präsenz nicht gewachsen war und der beherrschenden Kontrolle der "Midianiter" weichen mußte. Mit dem Rückgang der ägyptischen Machtposition in der Rainessidenzeit geht auch eine Art Emanzipation der Nanadenstämne konfonn, deren 7 9 11
i3
Vgl. dazu schon GÖRG (1976b) 261. 8 Vgl. GÖRG (1982) 14 n35 mit Vgl. M. WE!PPERT (1974) 277. 10 Zitate bei GÖRG (1979) 52f. Vgl. auch WEIPPERT (1974) 271. 12 0. KEEL - M. KÜCHLER (1982) Im Zusammenhang mit diesem Sicherungsbestreben ist wohl . . , schön die· Sethos I. eingeleitete spektakuläre Wegführung von S3sw-Leuten zu ~
Lit. 295. unter sehen. 189
"Nadelstichpolitik" neben weiteren bekannten und (noch) unbekannten Fakto-
sollten unter Einschluß des an fünfter Stelle zitierten Teilgebiets jjhw3(=
ren das Ende der Kontinuität ägyptischer Dcminanz im Osten beschleunigen
yhw)
und zur Heranbildung stabiler Organisationsformen auf dem Wege "van Stam:n
den dürfen, ohne zugleich unterstellen zu wollen, diese für die Rainsesliste
zum Staat" wie etwa im Falle von Edan, Moabund schließlich Israel führen 14 konnte •
angesetzte Perspektive sei ohne jeden Vorbehalt auch für die Solebliste der 21 Zeit Amenophis III. anzunehmen . Angesichts der sonstigen Belege des sJtiw-
Ein von vorneherein noch stärker unter der Kontrollgewalt der Beduinen
20
in unmittelbarer oder mittelbarer Nachbarschaft von Seir gesucht wer-
Namens in der 18. Dyn. mit seiner doch sehr wahrscheinlichen Orientierung
im Einzugsgebiet der c arabä stehendes Kupfergewinnungsgebiet dürfte aller-
nach Nordpalästina/Syrien bleiben bei einer Lokalisierung der in der Soleb-
dings das Gegenstück zu Timna auf der Ostseite, nämlich Punon sein, dessen
liste nur zur Hälfte (?) erhaltenen SJsw-Reihe in Südpalästina Zweifel, die
Kupfervorkarmen nach dem vorläufigen Stand der Untersuchungen in den Perio15 den FB und EZ abgebaut wurden • Der Ort, dessen Name im Alten Testament
nicht ohne weiteres behoben werden können.
llHl lautet (Nurn 33,42f), was allerdings u.a. mit textkritischer Argurnen-
ganz anderer Stelle der gleichen Liste ein weiterer Name einer S3S'w-Sektion
tation gern in 1.l"!l emendiert wird
16
, findet im Kontext von Stationen der
Wüstenwanderung Israels Erwähnung und scheint dabei den Schauplatz eines Ereignisses herzugeben, das mit der Errett\mg Israels von einer Schlangenplage durch den Anblick einer von .Mose in JHWHs Auftrag geschaffenen Kup-
zu der in der Amarahliste Rainses II. gebotenen Sechsergruppe tritt nun an hinzu, deren korrumpierte Schreilmlg (Abb. 1) im Rahmen einer ersten umfas-
senden Bearbeitung der Liste in eine Fassung emendiert worden ist, die hier 22 unser besonderes Interesse verdient • Der nur in der Amarahliste belegte Na" .. . me (Nr. 45) 1st T3 ! S3sw P3-w.nw/Pw.nw zu
ferschlange (Nurn 21 ,6-9) einen Vorgang darstellt, der allem Anschein nach
V
I
lesen und als "Pw.nw van Land der SJsw-Be23 duinen" zu interpretieren • Ol:Mohl nicht
dem zur Königszeit verbreiteten Serafenktilt als aitiologische Episode her17 halten muß • Es ist denkbar, daß es wiederum in erster Linie die SJsw-
gänzlich ausgeschlossen erscheint, daß
Leute von Seir gewesen sind, die den Kupferabbau von Punon zu kontrollie-
die so rekonstruierte Fassung noch eine
ren trachteten, um so eher, weil sie durch ihre Haftung an der östlichen
weitere Textverderbnis enthält, wofür
Gebirgsgegend sozusagen hautnah von möglichen Interessenten westlicher
sich allerdings kein Signal findet, kann
Herkunft betroffen sein mußten; awägenswert ist auch, ob in Timna nicht
auf der Basis der neuen Lesung operiert
vor allem deswegen
sJsw-Leute
von Seir beteiligt gewesen sein mögen, weil
ihnen in Punon ein älteres Abbaugebiet zum Erfahrungsgewinn zur Verfügung stand. Die
S3sw
von Seir könnten so etwas wie Facharbeiter für den Kupfer-
werden, die noch des Versuchs einer Idenaus: KITCHEN (1979) 216 Abb.1
abbau gewesen oder geworden sein. Vielleicht läßt sich diese Ve:r:mutung noch von einer ganz anderen Seite her stützen. Auf die relativ häufige Erwähnung von ·Seir in ägyptischen Zeugnissen
tifikation mit einem bekannten Namen aus 24 25 dem Bereich der 00 oder m harrt • Es steht nun nichts im Wege, das alttesta-
mentliche 1.l1!l zunächst einmal in lautlicher Beziehtll'B mit der ägyptischen Schreibung zusam:nenzustellen. Dabei sollte gegenüber einer vorschnellen Änderung von 1.l1!l (TM) in 1.l"!l größere Zurückhaltung am Platze sein dürfen, ob-
ist bereits hingewiesen worden. In der Folge der Untergliederungen des S3s'w-Larx1es im Rahmen der Ortsnamenliste Rainses II. von Amarah West18 hat 19 Seir die erste Position , was analog zu anderen Listenkonstellationen ei-
grundsätzlich auch aus dem Doppelschilfblatt (jj} verschrieben sein könnte26 ,
nen begründeten Bekanntheitsgrad ausdrücken kann. Die folgenden Sektionen
v;ogegen in unserem Fall aber die sonstige Schreibpraxis der Amarahliste spre-
14 16 18 19
20 22 24
190
Vgl. Dazu Vgl. Vgl.
u.a. WEIPPERT (1974) 280. 15 WEIPPERT (1971) 433f. 17 die jüngst erfolgte Publikation die Aufstellung und Bearbeitung
Vgl. KEEL-KÜCHLER (1982) 274. Vgl. dazu GÖRG (1978) 36. von K.A. KITCHEN (1979) 217. der Liste von E. EDEL (1980) 68.
gleich das Zeichen '({' der korrumpierten Fassung im Ägyptischen statt aus
26
-6{
Vgl. GÖRG (1976a) 12. 21 Vgl. dazu schon GÖRG (1979) 51f. Vgl. EDEL (1980) 73f. 23 EDEL (1980) 74. Zur Verbindung von SJsw-Namen mit alttestamentlichen PN vgl. schon B. GRDSELOFF (1947) 80f. 25 Vgl. EDEL (1980) 74. Oder aus dem Doppelstrich(''): beides deutete auf einen Diphthong (aj).
191
eben würde, wo mehrfach ein
l}
anstelle von
f(
erscheint
27
. Das gegen-
nen, nicht nur unseren Namen, sondern auch die beiden folgend.en, mit dem Ar-
über der Amarahfassung zusätzliche n im Auslaut des hebr. ON geht wahrschein-
tikel p3 ausgestatteten - eine andere Interpretation empfiehlt sich nicht -
lich auf das Konto einer Angleichung an n-haltige ON'-End.ungen; im übrigen ist
Top::>nyme als weitere Unterfonnationen bzw. Distrikte des in Nr. 45 nur ein-
daran zu erinnern, daß etwa der bekannte ON
117Pid~
dergabe ohne das auslautende n erscheinen kann
28
in früher ägyptischer Wie-
mal zitierten S3sw-Landes zu verstehen, wobei dann das von uns schon früher 36
• Es sei dahingestellt, ob
sich hinter dem Prozeß der Anfügung der geläufigen ON-End.ung -ön ( <-anu/una)
behandelte p3-stw (Nr. 47) der höheren territorialen Einheit zu subordinie37 ren wäre , ist doch Vorsicht geboten, weil eine Badalapposition dieser Kon-
in unserem Fall die Konsolidierung des Nanadenstamns oder eine partielle Seß-
sequenz, d. h. in Gestalt der im Unterschied zur regierend.en Gebietsbezeich-
haftwerdung an Ort und. Stelle greifen läßt. Es bedarf ind.essen keiner beson-
nung artikulierten und detenninierten Frem:lnamen nicht eben geläufig zu sein 38 scheint • Eine Notwend.igkeit, unseren Namen in der besagten Weise aufzutei-
deren Begründung, daß man für den Namen des s3s'w-Distrikts selbst keine sozusagen klassische ON- End.ung erwarten muß: die Gestalt der Namen der bekannten 29 S3sw-Sektionen in Amarah Nr. 92-97 zeigt ohnehin, daß die Namenbildung aus
len, besteht je:lenfalls nicht: nur für ihn gilt mit Sicherheit, daß er als Unterglied.erung von t3 ~3sw zu deuten ist.
dem Rahmen der sonst erkennbaren Kategorien von ON semitischer Provenienz aus
30 herausfällt. Wie bei den besagten S3S'w-Distriktnamen {noch)
Palästina/Syrien
keine {einschließlich des yhw-Namens) überzeugend.e Namensetynologie gelungen 31 ist , muß wohl auch bei dem hier anstehend.en Namen von einer plausiblen Deu-
Reibungen in den topographischen Listen ohnehin nicht immer den aktuellen Stand und. Umfang des Herrschaftsbereichs widerspiegeln. Die Zitation kann
soll mit dieser zurückhaltend.en Position jed.och keineswegs bestritten werden. Pwnw
auch nur dem Interesse an einer bleibenden Kontrolle gewidmet sein und so
am ehesten eine Ver-
den Charakter einer magischen Einverleibung des gefährdeten .oder entglitte-
wandtschaft mit dem Namen Yhw - freilich nur im Blick auf die End.ung - erken-
nen Bezirks annehmen. Imnerhin wäre Punon das zwar auf dem Landwege erreich-
nen läßt. Eine Deutung, wie sie für den Namen yhw {als angebliche Präfixkonjugation) im Gespräch ist, karrot natürlich für
Pwnw
nicht in Frage; ob
es
geblich ihrer Herrschaft unterworfenen S3sw-Distrikte einreihen, muß damit nicht unbedingt auch eine pennanente I.:>aninanz ausge:lrückt sein, wie ja die
. tung vorerst abgesehen werden. Die Möglichkeit einer semitischen Erklärung Imnerhin ist bemerkenswert, daß die Fonn des Namens
Werm nun die Ägypter spätestens z. z. Rainses II. auch Punon unter die an-
sich 32
unbedingt empfiehlt , das erste Elenent mit der Schreibung p3 zu isolieren
bare, aber am weitesten entfernte Kupfergewinnungsgebiet, das ägyptische Expeditionen in östlicher Richtung anstreben konnten. Wie aber auch im Falle Tirona wird mit Zufahrt und Abtransport auf dem Seewege gerechnet werden dür-
und. in Analogie zu hieroglyphischen Namenbildungen mit Artikel aus der Zeit 33 Amenophis III. einerseits und den in der Amarahliste unter Nr. 46 und 47 ·-..::1 / 34 andererse1. ts an e1ne . unmittelbar folgend.en Namensformen P3-'wnbl •~M P3-stw
fen. Ein Gegenargument gegen akute Präsenz der Ägypter in Punon bleibt vorerst allerdings das Fehlen archäologischer Indizien, so daß die Annahme vertretbar ist, daß Punon lediglich "auf dem Wunschzettel" der ägyptischen In-
detenninierte Namensfenn wnw etwa mit der Bedeutung "Der {Mann) aus {der Sip-
teressen existiert haben mag. Das hindert jed.och nicht, daß "Punon-Leute" in
pe) Unu" zu denken, bedarf noch weiterer Diskussion. Ein Entscheid für diese
ägyptische Gefangenschaft geraten sein können, wie dies u. a. auch von den
Lösung würde allerdings unseren Identifikationsvorschlag problematisieren,
"Jahwe-Leuten" gelten darf.
wenn auch mit dem ägyptischen Artikel gebildete Eigennamen im Alten Testament
35 nichts Befrem:Uiches darstellen • Mag es auch vorderhand. attraktiv erschei27
28 30 192
I
I
"
/
Von besond.erem Interesse wird schließlich sein, welche Rolle Punon als J
Vgl. etwa Nr. 44 (Qg"w"dn; s. EDEL, 1980, 66.73) oder Nr. 96 (t3 S3sw Yhw ; zur Schreibung vgl. R. GIVEON, 1964, 244 , M. GÖRG, 1976, 12). Am Rande sei bemerkt, daß E. ZENGER (1979) 54 die verschriebene Form des Namens yhw aus der Amarahliste zitiert, um sie zugleich in Irreführung des Lesers zum möglicherweise "älteste(n) außerbiblische(n) Beleg des Gottesnamens Jahwe" zu deklarieren. Er hätte besser daran getan,eine der Solebfassungen des Namens zu bieten (vgl. J. LECLANT, 1965, :F.ig. 15; ASTOUR, 1979, 19f) • Vgl. dazu M. GÖRG (1974) 43ff. 29 Vgl. KITCHEN (1979) 217. Zur Morphematik palästinischer Ortsnamen vgl. vor allem W. BOREE <2 1968).
KupfergeMinnungsgebiet einerseits und Traditionsort eines frühen Schlangenkultes and.ererseits analog zu Timna zur Anfangszeit der YHWH-Verehrung gespielt haben mag. Beobachtungen hierzu sollen anderenorts folgen. 31 33 35 37
Vgl. Vgl. Vgl. Vgl.
u.a. GÖRG (1976a) 263. EDEL (1966) 27-30. z.B. die PN bn)7n; ,~nldn. die Bez • .nl!i-,n (Num 24,17).
32 34 36 38
Vgl. EDEL (1980) 74. KITCHEN (1979) 217. Vgl. GÖRG (1980) 20. Vgl. u.a. GARDINER (1957) 68 n.4a.
193
Zitierte Literatur
BN 40 (1987)14,..,15
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,..
\
EIN GOTT AMALEK ?
Über die Bedeutung und Identität des Namens
herrscht nach wie vor 1 Unklarheit. Die sprachliche Erklärung erscheint sO "nicht. ni:Sglich" - und cMLQ
daher jeder erneute Versuch im Ansatz aussichtslos -. wie etwa eine plausible Deutung für den Tatbestand der Erbfeimschaft zwischen Israel und den Amalekitern, wenn man sich nicht mit einer Verankerung der Ursachen 2 in den Auseinandersetzungen der Davidszeit zufriedengibt • Im Verwendungsbereich des Namens ist vor allem die eigentümliche, doch nicht ganz ohne
,
Nachtrag: Zu den obigen Beobachtungen ist mittlerweile u.a~ der Bericht von A. HAUPTMANN - G. WEISBERGER - E.A. KNAUF, Archäometallurgische und bergbauarchäologische Untersuchungen im Gebiet von Fenan, Wadi Arabah (Jordanien), in: DER ANSCHNITT 37 (1985) 163-195, bes. mit den Hinweisen von E.A. KNAUF einzusehen. Vgl. auch E.A. KNAUF, Supplementa Ismaelitica 13. Edom und Arabien, BN 45 (1988) 62-81)(Literatur!).
Analogien dastehende Pluralität der Beziehungen von Interesse, wie sie in dem esauidisch-edanitischen Tribusnamen cMLQ (Gen 36,12) und in der Stamnesbezeichnung für einen im Bereich zwischen Sinaihalbinsel und dem Südwesten Palästinas operieren:ien Verband cMLQ, der auch als Nisbebildung, jedoch nie in der Kanbination "bny cMLQ begegnet (Gen 14,7 Num 13,29 u.ö.), aber offenbar auch mit dem besomeren .Gebrauch in der Verbin:iung hr hcMLQY (Ri 12, 15)
3 zum Ausdruck karmt • Dieses "Gebirge Amalek", das mit dem "Land. Ephraim" in Verbin:iung gesetzt wird, wäre, wie auch imner die Bezeichnung für diese Re4 gion "auf dem nordwestlichen Ephraimito-Manassi tischen ·Bergland" zustandegekarmen sein sollte, ein Signal dafür, daß wir es mit einem Namen zu tun
haben, der wenigstens als Stamnesbe!4:eichnung mit, lokalem BeZ.gg eine_:bestinmte Rolle spielt und so etwa der Ambivalenz im Gebrauch des Namens ScYR (Seir) für das Waldgebirge östlich der Araba und seine Bevölkerung (bny ScYR) funktional gegenübersteht 5 , ol::mohl cMLQ und die bny Sc"!R genealogisch (auf6 grurii politischer Beziehungen) miteinander in Verbin:iung gebracht werden • 7 Werm c MLQ demnach im AT im Unterschied zu Seir cder auch Edan zunächst als Stanmesnarne gilt, sollte dies nicht notwendig auch bedeuten, daß eine regionale Beziehung außerhalb des Blickfeldes stünde. Starrmesnarnen kö:rmen bekanntlich auch Territorillall.namenr.darstellen, ja· sogar auch den Namen für die Bezugsgottbeit· hergeben, wobei die Interdependenz ein jeweils eigenes
194
1 3 5
M. WEIPPERT (1971) 252; HAL 800. 2 Vgl. auch Ri 5,14? Vgl. n.4 4 Vgl. dazu WEIPPERT (1971) 388f. 6
Vgl. hierzu H. DONNER (1984) 105. J.A. SOGGIN (1982) 60. Vgl. dazu WEIPPERT (1971) 451f. 195
Problem darstellen mag, wie dies bereits bei der Erörterung des biblischen 8 Gottesnamens und. dessen Identität als Toponym deutlich werden konnte • Zur Frage steht, ob sich auch für
cMLQ
EIN WEITERER ZEITGENOSSE: TUKULTI-N.INURTA I. VON ASSUR
ein über den alttestamentlichen Befund.
Die beherrschende Figur des westlichen Imperiums ist Harnses II. (neueste 1 Datierung: 1279 bis 1213) ; zur Genüge ist bekannt, daß seine Dominanz auch
hinausgehertder Sinn ergeben könnte, der im Unterschied etwa zum Gl':\1 YHWH in einer frühen außerbiblischen Bezeugung als Name einer Gottheit in Erschei-
in den palästinensisch-syrischen Raum urrl darüber hinaus reichte, um aller-
nung träte, die wiederum eine regionale Beziehung erkennen ließe. Im wohl aus der Raineseidenzeit starrmenden "Leiden Magical P§.tPyrus ! 343-
+
dings an der hethitischen Machtzone im Norden eine vertraglich gesicherte 2 Begrenzung zu finden . Im Blick auf die politischen Verhältnisse in Mesopo-
I 345"firrlet sich eine ägyptische Namensschreibung lpnrq für eine Gottheit,
tarnien ist der Ausdehnung des ägyptischen Einflusses durch das Zug um Zug
welche anscheinend einer Berggegend ( dw) wohl in der östlichen Wüste zugeordnet wird (rto III,9 XXIII,3) 9 • Da;u kennt der .Text eine Anzahl weite-
gestiegene Selbstbewußtsein des Assyrers TUk.ulti-Ninurta I. ein Hindernis
rer Gottheiten aus dem kanaanäischen Raum, darunter ni:Sglicherweise auch ein 10 weibliches Gegenstück zur Gottheit Reschef mit dem Namen jtwm (= Edan?) •
gesetzt. Die neueste Datierung der Regierungszeit dieser bedeutsamen Persön3 lichkeit er faßt mit den Jahren 1233 bis 1197 die beiden letzten Jahrzehnte Rainses II. und einen Abschnitt der folgenden, bereits deutlich vom Nieder-
Die Namensschreibung für. die Berggottheit Rllirq .. läßt sich nun m.E •. phone-
gang der ägyptischen Dominanz in Asien geprägten Ralressidenzei t. Tukul ti-
tisch ohne gravierende Bedenken mit der semitischen Fassung cMLQ zusarrrnen-
Ninurta I. wird so einer Schlüsselfigur in einer Umbruchsperiode, die all-
stellen. Wenn es sich bei der ägyptischen Graphie Ifmrq der Datierung des
mählich einen Wechsel der Machtverhältnisse im Vorderen Orient zuungunsten
Textes zufolge um die ältere Fonn han:lelt, darf man mit einer assimilatori-
Ägyptens heraufführt.
schen UnMandlung von h zu c rechnen, wie .sie auch sonst vor stimnhaften Na11 salen belegt ist • Sollte sich die Gleichung bewähren, was noch weiterer
einer Orientreise mit einer auswärtigen und in der Wissenschaft gänzlich un-
Klärungen bedarf, wäre immerhin ·die bisher angenarmene ·Begrenzung des Beleg-
bekannten Privatsam:nlung zusammengeführt, in der sich u.a. eine wohlerhalte-
spektrums für
c MLQ
auf den atl. Bereich durchbrechen urrl zugleich ein wei-
terer Hinweis auf die Kanpatibilität von Starrmes,... und. Gottesnamen erzielt. Die in biblischen Texten so außerordentlich fixierte Dauerkonfrontation von Israel und. Amalek
(vgL u.a. Ri 3,12 6,3 7,12 10,12 Dtn 25, 17-19) brauchte
schließlich nicht erst mit den davidischen Auseinandersetzungen motiviert werden, sondern könnte in Starrmesrivalitäten Südpalästinas begrür:rlet sein, •• d 1e · n......:J. • o~-l..CULille :.:..d er sv3 sw ; d o kumen · t 1er · t s1u.1. · -.::1 1 2 • wie sie f ur .o~::U.Ulnens DONNER, H., Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen, ATD Ergänzungsreihe 4/1, Göttingen 1984. FECHT, G., Wortakzent und Silbenstruktur (ÄF 21), Glückstadt 1960. SOGGIN, J.A., Amalek und Ephraim, Richter 5,14: ZDPV 98 (1982) 58-62. WEIPPERT, M., Edom. Studien und Materialien zur Geschichte der Edomiter auf Grund schriftlicher und archäologischer Quellen (Habilitationsschrift'..,. Tübingen 1981). WEIPPERT, M., Semitische Nomaden des zweiten Jahrtausends. Über die S3sw der ägyptischen Quellen: Bibl 55 (1974) 265-280 und 427-433. MASSART, A., The Leiden magical Papyrus I 343 +I 345, Leiden 1954. 7 9 11 12
196
Vgl dazu WEIPPERT (1971) 389f. 8 Hierzu zuletzt DONNER (1974) 101. Dazu M\ MASSART (1954) 61. 10 Vgl. dazU u.a •. MASSART (1954). 68. Vgl. dazu u.a. G. FECHT (1960) 17 (§ 30 Anm.58). Dazu u.a. M. WEIPPERT (1974) 276.
Durch einen glücklichen Zufall wurde ich· vor wenigen Jahren anläßlich
ne Keilschriftplatte befin:let, deren Text sich mir alsbald als die bisher einzige karrplette Fassung der umfangreichsten Inschrift Tukulti-Ninurtas I. zu dessen "Neuem Palast" in Assur herausstellte. Die Inschrift, über deren Entdeckung und. Identität ich bereits auf dem XXI. Deutschen Orientalistentag in Berlin (1980) berichten konnte, gehört überdies zu den umfangreichsten Keilschrifturkunden überhaupt. Der Inhalt ist lediglich bislang in Fragmenten greifbar gewesen. Es ist
die besonders herausragende Leistung von Prof. Ernst WEIDNER (Berlin/Wien), eine Rekonstruktion der Inschrift aus 17 Bruchstücken von mindestens 4 Gips-
1 2
3
Vgl. R. KRAUSS, in: Göttinger ~iszel.len, Beiträge zw ägyptologischen Diskussion 45, 1981, 27. Dazu u.a. zuletzt E. EDEL. Der Brie;E des ägyptischen Wesirs Pasijara an den Hethiterkönig Hattusili und verwandte Keilschriftsb,:riefe, in: Nachrichten der Akademie der Wissenschaften in Göttingen I. Phil.-Hist. Klasse 4/1978, 154f. Vgl. J. BOESE - G. WILHELM, in: Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes 71, 1979, 38.
197
II
4 steintafeln unc1 2 Tontafeln versucht zu haben . WEIDNER konnte nach eigenen
tenen Exerrplar einer anderen Inschrift des gleichen Königs, die in der Stadt
Angaben nur 4 Fragmente .lln Original einsehen, um sich ansonsten nach Gra-
Kar-Tukulti-Ninurta, einer Neugründung bei Assur, gefunden wurde, sich jetzt
bungsfotos orientieren zu müssen. Seine Leistung ist umso höher zu veran-
in Berlin befindet und die Abmessungen 69,5 x 36 x 6 hat. Das Gewicht unse-
schlagen, als bei einigen bedeutenden Fragmenten die Oberfläche stark abge-
rer Platte beträgt etwa 39 kg.
rieben bzw. mit Salz bedeckt ist und damit eine Lesung teilweise außerordent-
Die Inschrift selbst ist in VIII Kolumnen aufgeteilt, die z.T. eine unter-
lich erschwert wurde. So hat sich insbesondere das von WEIDNER mit dem Sig-
schiedliche Zeilenzahl aufweisen. 5 Kolumnen haben 37 Zeilen, während jeweils
rrum B versehene Fragment der Inschrift als beschädigt erwiesen, was mnso be-
eine Kolumne 38 bzw. 36 Zeilen zum Inhalt hat. Die letzte Kolumne umfaßt 21
dauerlicher war, als dieses Fragment eine bedeutsarre Variante zum Inhalt zu
Zeilen, wobei zum Abschluß 2 1/2 Linien gezogen sind, ohne daß eine Beschrif-
haben schien.
tung erfolgt ist. Vielleicht ist hier der Platz für einen Kolophon (mit An6 gaben über die Tafel und über mit ihr befaßte Personen u.ä. )freigehalten,
Die jetzt identifizierte Urkunde scheint dem Fragment B am nächsten zu stehen.
wo.rröglich ein Zeichen, daß es sich um d.as für Abschreiber vorgesehene Origi-
Der bisherige Rekonstruktionsversuch liefert nach WEIDNER nur ein vorläu-
naldokument handelt (?). Dafür ist aber auf der rechten Seite der unteren
figes Bild des umfangs. WEIDNER selbst karrmt auf maximal 250 Zeilen. Nach
Hälfte der VIII. Kolumne eine Art Signatur erhalten, über deren Interpreta-
seinen Erkenntnissen läßt sich die Einleitung zur Inschrift zu zwei Drittel
tion noch Unklarheit besteht.
wiederherstellen. Von den beiden Hauptbestandteilen der Inschrift, dem Feld-
Es muß eigens darauf hingewiesen werden, daß die Les'llng der Inschrift
zugsbericht UJ:'il dem Baubericht, gewissermaßen dem außenpolitischen und in-
zwar mit der linken Seite des vorderen Teils zu beginnen hat, um dann aller-
nenpolitischen Rechenschaftsbericht des Königs, ist der erste in seinen we-
dings auf der Rückseite bei der V. Kolumne auf der rechten Seite fortzufah-
sentlichen Elenenten bekannt und bedarf nur in einzelnen Punkten der Ergän-
ren, bis der Abschluß wiederum auf der linken Seite mit der VIII. Kolumne
zung, währerxl der letzte, der Baubericht, bislang noch erheblich Lücken er-
erreicht ist. Der Gesamtumfang der Inschrift beträgt 280 Zeilen. Trotz eini-
kennen ließ. Gerad.e dies nußte als besonders schmerzlich empfUJ:'ilen werden,
ger angegriffener Teile der Inschrift, insbesorrlere in den Kolumnen I und
weil die archäologischen Arbeiten in Assur unter Leitung von Walter ANDRAE
VIII, bereitet die Lesung keine unüberwindlichen Probleme. Es handelt sich
auf Baumaßnahroon Tukulti-Ninurtas I. zum Ausbau des "Neuen Palastes" gesto-
damit um ein Prachtexen:plar eines Staatsd1..1kt.mentes aus dem Reich der Assyrer.
ßen sind, die mit einer Säuberung des Baugrundes und der Anlage einer Terras5 se auf dem gewachsenen Felsen verbunden waren •. Große Lücken sind bisher vor
tungen mitgeteilt sein. Das erste Ziel der militärischen Unternehmungen ist
allem dann noch .lln Schlußteil der .Inschrift mit Segenswünschen für den will-
nach Kol. II I 15 das Larrl tJqurreni I dessen Lage zwar noch nicht eindeutig be-
kOIIInen.en und Fluchformulierungen für den ungeliebten Nachfolger konstatiert
st.i.mmba.r ist, das aber wohl in östlicher Nachbarschaft von Assur gesucht
worden. Die neu gefundene Alabasterplatte, · die
werden muß. Der bisher nur unvollständig bekannte Narre des Fürsten von Uqu-
ist, kann
n~
an den Rfurlern etwas bestoßen
so gut wie alle offenen Fragen lösen hel!en, Die Maße
(77
x 38,5
x 5,5) lassen erkennen, daß eine proport;tonale Gestaltung vorliegti die Platte erweist sich damit noch größer im Verhältnis zum einzigen karrq;>lett erhal4
5
198
Vgl. E. WEIDNER 1 Pie ;t:nsch~i;ften Tul
Zur Charakteristik des Feldzugsberichts nögen vorerst folgende Beobach-
meni läßt siCh jetzt unzweideutig als Abule bestimnen (Kol. III,3), wie auch
das anschließend aufgesuchte Territorium nicht als das von WEIOOER mit IJ.Vunia ausgewiesene Gebiet gelten kann, sondern nach eil'Mandfrei erkennbarer Schreibung in Kol. III, 19 mit dem verhältnismäßig gut bekannten Land der 7 Gutäer identifiziert werden muß • 6
7
zu den Kolophonen und ihx;en Varianten vgl. H. HUNGER,. Babylonische und assyrische Kolophone (Alter Orient und Altes Testament 2), Kevelaer-Neukirchen-Vluyn 1968. Dazu bereits M. GÖRG, in: Biblische Notizen. Beiträge zur exegetischen Diskussion 10, 1979, 22. 199
Bemerkenswert erscheint auch, daß die Technik der Eingravierung der In-
seine Machtpali tik Erfolg zeitigt und das ägyptische Imperium an ..................4....._.,,,..
schrift gelegentlich mit dem Inhalt zu korrespondieren scheint. So sind in
abnim:nt. Zwischen den beiden Zonen geprägter und gewissennaßen sich
der IV. Kolumne die Zeilen 5-9 zum überwiegenden Teil schwach eingeschnit-
der Königsideologie entwickelt sich mit der Glaubensentfaltung des frühen
ten, was mit dem dort mitgeteilten Inhalt zusarrrnenhängen mag, wonach es den
Israel eine Alternative, die in der Konstellation der religiösen Vorstellun-
Fein:ien des Landes Katmuchu zunächst gelungen ist, Assur Schande zuzufügen.
gen des ausgehenden 13. Jahrhunderts mit dem Heranwachsen des Bekenntnisses
Es ist selbstverständlich, daß die erfolgreiche Revanche TUkulti-Ninurtas I.
zur alleinigen Göttlichkeit Jahwes für Israel eine einzigartige und zukunfts-
dann wiederum in tief eingravierten "Lettern" ihren sprechenden Ausdruck
trächtige Position einnimmt.
a.o.LOI:len,-
findet. Die Feldzugsrreldungen verni:)gen insgesamt das Bild zu vertiefen, das man
Die auf den folgenden Seiten im Anschluß an Taf. 31-40 gebotene Wiedergabe
sich bisher von dem assyrischen Einflußbereich machen konnte. Die Eroberungs-
der Inschrift in Transkription und Übersetzung stellt lediglich einen vorläu-
politik TUkulti-Ninurtas I. befindet sich noch im Stadium der Stabilisierung
figen Versuch dar, der unter dem Vorbehalt künftiger Modifikation der einen
des Herrschaftssystems im Bereich des nördlichen Mesopotamien;noch ist nicht
oder anderen Lesung unternarmen wurde. Die Transkription gibt eine gegenüber
der Zeitpunkt gekamnen, an dem sich der FUrst zu seinem spektakulären und in
WEIDNERs Publikation 'modernisierte' Fassung.
die Geschichte als besondere Leistung eingegangenen Ausgriff nach Babylon und dessen Kassi tenherrscher Kastilias IV. entschließt. Vielleicht ist eben
dieser in den jüngsten Inschriften Tukulti-Ninurtas I. gefeierte Sieg über Babylon erst nöglich
g~rden,
als die Herrschaft des mächtigen Rainses II.
im Westen zu Ende ging und von daher kein Widerstand mehr zu befürchten war.
Für den Raum Palästina-Syriens bedeutet dies, daß die aufkeimende mi ttelas-
syrische Expansionspalitik gegen Errle des 13. Jahrhunderts eine politische Entlastung. dieses Gebiets bescherte, welche sich die in der Entwicklung vom
Detailbeobachtungen und Einzelkarmentare, insbesondere zu den bisher nicht bekannten Textteilen, werden zu gegebener Zeit in den "Biblischen Notizen" und anderwärts erscheinen, nicht zuletzt auch Studien zur Literargeschichte
der Königsinschriften des Assyrerkönigs, die m.E. einen gewissen Zugang zum Prozeß der 'Fortschreibung' in der altorientalischen Textüberlieferung eröffnen und so zugleich auch einschlägige Vorgänge inaer Tradierung alttestamentlicher Textzusammenhänge illustrieren können .•
Starrm zum Staat befindlichen Systeme, wie u.a. auch Israel zunutze machen konnten. Die Existenz Israels verdankt sich demnach u.a. geopolitisch gesehen der allmählich zurückgehenden ägyptischen Vorherrschaft und der noch zurückhaltenden, aber letztlich unaufhaltsamen Ausweitung der östlichen Einflußsphäre, die schließlich in der neuassyrischen Zeit zur unmittelbaren Bedrohung des vorexilischen Israel heranwachsen ko:nn.te. Tukulti-Ninurta I. hat seine Expansionspolitik noch auf den IOOsopotamischen Raum beschränken müssen; hätte er sich im Blick auf den Zugang zum Mi ttelrceer nicht zurückhalten müssen, welche Entwicklung hätte dann Palästina nehman können? Die religionsgeschichtliche Bedeutung des Fundgegenstands soll abschließerrl. kurz gewürdigt werden. Tukulti-Ninurta I. steht in seinem einleitend
breit entfalteten Selbstbewußtsein, ein direkter Abk&mling der Götter zu sein, der Selbstdarstellung Rainses II. kaum nach. Es ist bezeichnend, daß das El:wählungsbewußtsein des Assyrers um so deutlicher artikuliert wird, als
200
201
Kol. I
:·11
d
Kol. I
1)
mTukul-ti-dNin-urta MAN KIS
2)
MAN dan-nu MAN KUR As-sur ni-sit
3)
As-~ur SID As-sur SIPA na-a-du
4) 5) 6) 7) 8)
mi-gir dA-nim
na-a-du sa-kin-ki DINGIR.MES
9)
mu-ti-ib
sa A~-sur
u dBAD
u DINGIR.MES
GAL.MES
MU-su ki-nis ib-bu-u kib-rat 4 ana sa-pa-ri i-di-nu-su
sA
As-sur
10)
sa al~ka-ka-tu-~u
11)
sa
12)
me-tel-lu-tu na-ad-nu-tu-su
13)
mu-sa-ter ana su.NtGIN DINGIR.MES zi-bi
14)
ka-ia-na mu-ul-tas-hir
15)
KUR.KUR K0R.MES e-lis KI.TA
16) 17)
MAN dan"'"nu le"'-u MURUB 4 y~ d--, .., sa kib.,.rat 4 ar-ki Sa-mas
18)
ir-te-u ana-ku
19)
A dSILIM.MA-MAS MAN KUR As-sur
20)
A d w.,..tRIN-TAH MAN KUR As-Nur-ma
UGU DINGIR.MES
AN KI i-ti-ba-ma
..
>#
21)
e-nu-ma As-sur EN ana pa-la-hi-su <#
202
22)
ki-nis u-t€!-ni-ma
23)
ana SIPA-ti"'-ia GIS.GIDRU i-di-na
24) 25)
ana NA•GAD-ti-ia si-pi-ra u.,..si-pa " . . . ana sa-ga~su g~-r~-~a
26)
suk-nu-us la-di-ri~ia
27)
me-tel-lu-te is-ru-ka
28)
a-ge be-lu-ti e-pir-a-ni
29)
ina GÜ KUR.KUR GtR u-kin
30)
rap-sa-ti sa-al-mat qa.,..qa-di
31)
ki-ma bu-li lu ar-te-'u
32) 33)
de-en me-sa-ri u-sa-hi-za-ni ... ., t GIN d A-nun-na-k'~ . k ~-ma ana SU.N
34)
~a ah-ra-tus-su DINGIR.MES i-du-u .._
35)
kul-la gi-ri-ia ·
36)
ana GtR-ia u-se-ek-nis
37)
e-nu-ma tRIN.MES ü-qu-ma-na-iu-u
1)
Tukulti-Ninurta, der König der Gesamtheit,
2)
der mächtige König, der König des Landes Assur, der Günstling
3)
Assurs, der Stadtfürst von Assur, der gepriesene Hirt,
4)
der Begnadete des Gottes Anu und des Gottes Enlil,
5)
den Assur und die Großen Götter
6)
bei seinem Namen rechtmäßig beriefen,
7)
dem sie die vier Weltgegenden zur Regierung verliehen,
8)
der Gepriesene, der Erwählte der Götter,
9)
der Assur zufriedenstellt,
10)
dessen Wandel den Göttern
11)
des Himmels und der Erde wohlgefällig ist,
12)
dem Herrschermacht verliehen ist,
13)
der im Oberfluß den Göttern Opfer darbringt
14)
immerdar, der einschloß
15)
die Länder der Feinde oben und unten,
16)
der mächtige König, der Starke im Kampf,
17)
der die vier Weltgegenden nächst Schamasch
18)
weidet, bin Ich,
19)
der Sohn des Salmanassar, Königs des Landes Assur,
20)
des Sohnes des Adadnarari, ebenfalls Königs des Landes Assur.
21)
Als Assur, mein Herr, zu seiner Verehrung
22)
mich rechtmäßig erwählte und
23)
für mein Hirtenamt das Zepter verlieh,
24)
für meinen Hüterdienst den Stab hinzugab,
25)
zur Vernichtung meiner Gegner,
26)
zur Unterwerfung der sich nicht Fürchtenden
27)
Herrscherwürde mir schenkte,
28)
die Krone der Herrschaft mir aufsetzte,
29)
da stellte ich den Fuß in den Nacken, der Länder;
30)
die verbreiteten Schwarzköpfigen
31)
weidete ich gleich dem Vieh.
32)
Ein Gericht der Gerechtigkeit lehrte er mich,
33)
wie im Oberfluß die Annunaku-Götter,
34)
dessen Zukunft die Götter kennen.
35)
Alle meine Gegner
36)
unte~~arf er meinem Fuß.
37)
Als die Truppen der Uqurnenu-Leute
."",.,
I
203
Kol. I I
Kol. I I 1)
sa is-tu ul-la-a MAN.MES mah~ru-ti
1)
welche seit jeher die früheren Könige,
2)
ab-be-ia kul-la-at gi-mir-ti KUR.KUR
2)
meine Väter, die Gesamtheit aller Länder
3)
la ik-nu-su-ma
nicht unterwerfen (konnten),
4)
mi-~e-e'-ti
3) 4)
mit Plünderung die vier Weltgegenden
5)
u-ka-mu ina u4-me-~u-ma
5)
einnahmen, in diesen Tagen,
6) 7)
ina e-mu-qe dan-na-ti
6)
mit starker Kraft
7)
Assurs, meines Herrn,
8)
ina tukul-ti sa DINGIR.MES GAL.MES
8)
mit Hilfe der Großen Götter
9)
pe-tu-u GIS TOKUL.MES-ia
9)
die meine Waffen öffnen,
""
sa
A~-sur
kib-rat 4
EN-ia
10) 11 )
auf schmalen Pfaden, im Steingefüge eines Gebirges
12)
mächtiger Gestalt vollziehen, so daß
..
13)
in den vier Weltgegenden einen Rivalen
MAN-ti-ia
14)
nicht haben Assur und mein Königtum,
15)
zog ich zum Lande Uqumenu,
si-hir-ti KUR Qu-ti-i DAGAL-ti
16)
den Bereich des weiten Landes Gutium
17)
kl-ma DU6 a-bu-bi ~s-hu-up .. .
17)
gleich Sintfluthügeln zerstörte ich,
18) 19)
ERIN.MES-su~nu si-hir a-sam-sa-ti
18)
seine Truppen mit einem Zirkel von Sandstürmen
lu u-sal-me
19)
schloß ich ein.
20)
In diesen Tagen, in einem Gelände,
21)
ina u 4 -me-su-ma ina ~s-ri nam~ra-si pu-suq hur-sa-ni . ...
21)
beschwerlich, in gebirgiger Enge,
22)
ana LIM ERIN.MES~ia in-ne-ni-ma
22)
im Angesicht meiner Truppen nun,
23) 25)
ana As-sur
23) 24) 25)
zu Kampf und Schlacht
24)
ana MURUB 4 u ta-~a-zi dap-nis iz-zi-zu-ni
Auf Assur und die Großen Götter,
26)
EN.MES-ia at-kal~ma
26)
meine Herren, vertraute ich und
27)
it-ti-su-nu am-da-has
27)
kämpftemit ihnen,
28)
a-bi-ik-ta-~u-nu
28)
bewirkte ihre Niederlage,
29)
~al-ma-te-su-nu
29)
mit ihren Leichen die Schluchten und Tiefen
30)
s~
des Landes füllte ich,
31)
:t.-ta-at KA. GAL-su-nu
30) 31 )
32)
sal-ma-su-nu ana
32)
ihre Leichen zu Haufen
33)
lu u-se-pi-ik
schüttete ich auf,
34)
URU. URU-su-nu a-pu-ul
33) 34)
ihre Ortschaften verwüstete,
35)
aq-qur ana
35)
zerstörte, in Hügel und Haufen verwandelte ich,
36)
KUR Qu-ti-i
36)
das weite Land Gutium beherrschte ich.
iiil
a~li-ku-ut
11) 12)
ar-hi ....
13)
ina kib-rat 4
14)
la i-su-u
15) 16)
ana KUR 0-qu-me-ni a-lik
20)
204
im-ni-ia
10)
pa-a~-qu-ti .
ki-sir . hur-sa-ni .....
dan-nu-ti at-tal-la-ku-ma ma~hi-ra
A~~sur
..
..
u DINGIR.MES
..
GAL.MES
.
aN-kun hur-ri mus-pa-li ...
KUR-i lu-me-li
vu6
gu-ru~na-ti
u kar-me
DAGAL~ti
ti-ter
a-bel
Begleitung zu meiner Rechten
stellten sie sich trotzig auf.
zur Seite ihres Stadttores
205
Kol. III
Kol. I I I
~I
206
..
sA-u
1)
Mit freudigem Herzen und mit Herrscherkraft
2)
trat ich auf sie.
3)
UGU-su-nu lu at-ta-zi-iz m A-bu-le-e MAN KUR 0-qu-me-ni
3)
Abule, den König das Landes Uqumenu,
4)
gu-ni ma-li-ki-tu
4)
die Gesamtheit seiner Fürsten,
5)
qa-ti ik-tu-ud
5)
überwältigte meine Hand,
6)
~al-la-su-nu
6)
gefangen und mit ihrem Besitz führte ich sie fort,
7)
ana URU~ia As-sur lu-bi-la
7)
zu meiner Stadt Assur brachte ich sie,
8)
ni-i~ A~-Nur
8)
bei Assur und den Großen Göttern
9)
ta AN KI lu-tam-me-su-nu-ti
9)
des Himmels und der Erde vereidigte ich sie,
1) 2)
ina hu-ud
me-tel-lu-ti
nam-kur-su-nu as-lu-la
u DINGIR.MES
GAL.MES
10)
das schwere Joch meiner Herrschaft
u-kin
11 )
lastete ich ihrem Nacken auf.,
12)
ana KUR~~u-nu u-me-tir-su-nu-ti
12)
nach ihrem Land entließ ich sie,
13) 14)
sap-su-ti-su-nu ana GtR-ia
13)
ihre Festungen zu meinem .Fuß
14)
unterwarf ich
15)
u tup-si-ka
15)
und bürdete ihnen Frondienst auf.
16)
MU-sam-ma G(J. UN-su.,-nu DUGUD
16)
Alljährlich ihren schweren Tribut
17)
ina URU As.,.5ur ina tak-ne-e
1 7)
in der Stadt Assur auf feierliche Weise
18)
lu am-da-har ...
18)
empfange ich.
19) 20)
KUR qu.,.ti-i ne-su-ti
19)
Das weite Land Gutium,
20)
dessen Pfade schmal sind und
21 )
für das Vorrücken meiner Truppen
10) 11)
ni-ir be-lu-ti-ia dan-na ina
GO-~u~nu
.
e-mi-id
sa ar-ha-tu-su.-nu sup-su-qa-ma ...
. ~RIN.MES-~a ~
."
21)
ana me-te-eq
22)
ul na-tu-u
22)
nicht geeignet sind:
23)
23) 24)
vor dem Wüten meines Kampfes
24)
ana uz-zi MURUB 4 -ia is-hu-tu-ma ...
25)
ana GtR-ia ik-nu.,.tu
unterwarfen sich meinem Fuße.
26)
G(J.UN
25) 26)
Tribut und Abgabe
27)
ana u4-um ~a-ti UGU~su-nu aN-kun
27)
für immer legte ich ihnen auf.
28) 29)
ina u4-me-su-ma ana KUR Sar-ni-da
28)
In diesen Tagen zum Land Scharnida,
KUR Me-eh-ri ... lu a-lik
(und zum) Land Mechru zog ich.
30)
ina A-at tRIN.MES-at Qu-ti-i
29) 30)
Mit den Kräften der Truppen von Gutium,
31)
"", As-sur " " .r GAL.MES"" sa u, DINGIR.ME:::>
31 )
die Assur und die Großen Götter
32)
ana is-qi-ia
zu meinem Besitz geschenkt haben,
33)
gu-sur KUR Me-eh-ri dan-nu-ti
32) 33)
34) 35)
lu ak-ki-is ana URU-ia
AN-~ur
34)
schnitt ich, zu meiner Stadt Assur
lu-bi-la t.GAL be-lu-ti-ia
35)
brachte ich sie; den Palast meiner Herrschaft,
36)
la a-ra-:mu ina gu-sur< Me-eh-ri
den ich liebe, mit den Balken von Mechru,
37)
Na-tu-nu lu u-kin
36) 37)
u ma-da-ta
iK~ru-ku
sprangen sie (die Bewohner) davon und
mächtige Balken des Landes Mechru
V
V
. ebendiesen, festigte ich.
207
Kol. IV
Kol. IV 1)
ina MU-ma Ni-a-ti 5 URU.DIDLI sap-~u-ti
1)
In diesem Jahre: fünf feste Städte
2)
~a
2)
des Landes Katmuchu,
3)
ma-haz be-lu-ti-~u dan-nu-ti 04
3)
seine starken Herrschaftszentren,
4) 5) 6) 7) 8) 9)
~a
4)
die im Frieden und mit Hinterlist
UN.MES-ia u-ka-mu
5)
meine Untertanen entführt,
mi-~e-e'-ta
6)
Plünderung auf mein Land geworfen hatten,
ina ma-lu-ti u4-me lu ak-Nud
7)
als die Tage erfüllt waren, überwältigte ich sie,
e~-re-su ki-ma ri-be lu-ri-ib
8)
seinen (ihren?) Sakralbereich ließ ich wie beim Erdbeben beben,
9)
gefangen, mit ihrem Besitz führte ich sie fort,
KUR Kat-mu-hi ... ina su-lu-me-e
u sa-ra-ar-te
ana KUR-ia na-du-u
§al-la-su-nu nam-
-su-nu
at-lu-la
10)
ana URU-ia AN-~ur ub-la
10)
zu meiner Stadt Assur brachte ich sie.
11)
KUR ~u-ba-ri-i ka-la-la
11 )
Das Land Schubaru insgesamt,
12)
si-hlr-ti Ka-~i-ia-ri ...
12)
der Bereich von Kaschijaru
13)
a-di KUR Al-zi Na ina IGI ana tar-si
13)
bis zum Lande Alzu, die vordem· 'ZUr' Zeit
14)
der Regierung Salmanassars, Königs der Gesamtheit, meines Vaters,
15)
s.liJ.ch aufgelehnt hatten und ihr
16)
vorenthielten, eine Verabredung
mdSILIM.MA-MAS"
MAN.KIS"'
14)
BALA
15)
ib-bal-ki-tu
16)
ik-lu-u pa-a 1-en
17)
mi-it-ha-ril is-~a-ak-nu
17)
trafen sie gemeinsam •
18)
ana A~-Sur U DINGIR.MES GAL.MES
18)
Zu Assur und den Großen Göttern,
19)
EN.MES-ia qa-ti a~-si
19)
meinen Herren, erhob ich meine Hand,
20)
ana KUR Ka-si-ia-ri e-li KUR su-ba-ri
20)
zum Lande Kaschijaru stieg ich empor, das Land Schubaru,
21)
KUR Al-zi MAN.MES re-si-su-nu
21 )
das Land Alzu, die Könige und ihre Verbündeten
22)
ina rap-pi lu-la-it ma-ha-za GAL-a ...
22)
umspannte ich mit dem Zwingreif, die große Stadt
23)
~a KUR Pu-ru-lum-zi ak-tud
23)
des Landes Purulumzi nahm ich ein,
24)
bal-tu-su-nu ina IZI aq-lu
24)
lebendig verbrannte ich sie (die Bewohner) mit Feuer,
25)
si-ta-at kRIN.MES-su-nu
25)
den Rest ihrer Truppen
26)
ana sal-la-ti lu am-nu
26)
rechnete ich zur Beute,
27)
4 URU be-lu-ti-su dan-nu-ti
27)
vier seiner starken Herrschaftsstädte
28)
~a mEh-li-te-Nup MAN.KUR Al-zi V
28)
des Echli-Teschup, des Königs des Landes Alzu,
29)
6 URU.DIDLI
29)
sechs feste Städte
30)
sa KUR A-ma~da-ni aq-lu
30)
des Landes Amadanu verbrannte ich,
31)
~al-la-su-nu nam-kur-~u-nu a~-lu-la
31 )
gefangen, mit ihrem Besitz führte ich sie (die Bewohner) fort,
32)
ana URU-ia
32)
zu meiner Stadt Assur brachte ich sie.
33)
mEh-li-dTe-~ub MAN.KUR Al-zi ...
33)
Echli-Teschup, der König des Landes Alzu,
34)
ana i-di pa-luh-ti-ia
34)
unter dem Einfluß der Furcht vor mir
35)
is-hu-ut-ma kRIN.MES k.GAL-11-Nu .,
35)
sprang er davon und seine Höflinge
36)
u DUMU.MES
36)
sowie seine Söhne nahm er (mit sich),
37)
den Bereich seines Landes verließ er,
208 37)
a-bi-ia
ta-mar-ta-~u
.
~ap-su-ti
•
A~-~ur
ub-la
.
il-qe
si-hir-ti KUR-tu u-me-tlr .,
(! )
Ergebenheitsgeschenk
209
. V 1)
ana pa-at Na-i-ri ana KUR la i-du-u
1)
nach dem Grenzgebiet der Nairi, nach einem unbekannten Land,
2)
$a-la-lis lu i-ba-'a
2)
wandte er sich heimlich;
3)
~i-ta-at ERIN.MES-~u
der Rest seiner Truppen,
4)
~a
3) 4)
die mitten im Kampf geflohen waren,
5)
gu-mur ta-ha-zi-ia ..;
5)
vor dem Ungestüm meiner Schlacht
6)
e-tar-ma ana KUR-i e-be-ru-ti
6)
kehrte er um und nach dem jenseitigen Land,
7)
ana e-te-er nap-~a-ti-~u-nu lu i-nu-qu 3 ~u-si URU.DIDLI-~u
7) 8)
um ihr Leben zu retten,
8) 9)
a-pu-ul aq-qur ina IZI aq-lu
9)
verwüstete, zerstörte, verbrannte ich mit Feuer,
..
§A tam-ha-ri i-par-si-du
ina
eilten sie; einhundertundachtzig seiner starken Städte
10)
zu Hügeln und Haufen verwandelte ich sie.
11)
ana DU6 u kar-me u-ter KUR Al-zi KUR A-ma-da-ni
11 )
Das Land Alzu, das Land Amadanu,
12)
KUR Ni-ha-ni KUR A-la-ia .,
12)
das Land Nichanu, das Land Alaja,
13)
KUR Te-pur 13 -zi KUR Pu-ru-lum-zi
13)
das Land Tepurzu, das Land Purulumzu:
14)
mi-is-ra-te-~u-nu
14)
ihre Grenzmarken
15)
ana
15)
ins Innere meines Landes brachte ich;
16)
Geiseln von ihnen nahm ich, zu meinem Fuß warf ich sie
17)
und Frondienstbürdeteich ihnen auf.
18)
Zwischen der Stadt Schasilu
10)
210
Kol. V
SA
KUR-ia lu u-te-ra
"
.... , __!..
'1!
u-sek~.i~
16)
li-ti-su-nu as-bat ana GtR-ia
17)
u tup-si-ka
18)
ina be-ri-it URU Sa-si-li
19) 20)
u URU
19) 20)
und der Stadt Maschhaz·Scharri,
e-bir Za-be su-pa-li-i
21)
is-tu KUR-i zu-qu-us-ki
21)
von clem Berggebiet Zuquschku
22)
u KUR-i
und dem Berggebiet Lalar,
23)
si-di KUR Qu-ti-i DAGAL-ti
24)
si-hir-ti:Lu-lu-mi-,i.Pap.,.-hio.i,i V V
25)
a-di Kat.,.-mu-hLKUR su-ba~ri-i ka-la-~a .,
22) 23) 24) 25)
26)
si-hii::."':'(ti>-..~KUR
Ka-si-ia-ri
26)
dem Bereich des Landes Kaschijaru,
27)
a-:-:di• ZAG Na-i-ri
u Ma-kan
27)
bis nach dem Grenzgebiet der Nairi und
28)
tD Pu-rat-te
28)
dem Euphratfluß,
29)
mi-is-ru
29)
(dieses) Gebiet
30)
u ku-du-ur-su
30)
und seine Begrenzung,
31)
.,, As-sur " ... sa u' DINGIR.MESv GAL. MEs"
31)
die Assur und die Großen Götter
32)
ana is-qi.,..ia is-ru-ku
32)
zu meinem Besitz schenkten,
33)
pa-a 1-en k~l-la-at
33)
ein einziges Ges.amtkommando
34)
na-ki--ia a~.,..ku.,..un
34)
meiner Feinde setzte ich (dafür) fest.
35)
35)
Der Machthaber, der ihre Ergebenheitsgeschenke empfängt,
36)
NUN ma-hir ta-ti-lu-nu "' SIPA pa-qi-su-nu
der Hirt, der sie überwacht,
37)
UTVL mu-ul-te-lir-~u-nu ana-ku
36) 37)
e-mi-id
.,
.
Mas-haz-MAN
La-la-ar
..
jenseits
d~s
Unteren Zab,
den Bezirken, i.des weiten Landes Gutium, dem Bereich von Lulume und Papchu bis nachKatmuchu, dem Lande Schubaru insgesamt, Makan~
der Hüter, der sie in Ordnung hält, bin Ich.
211
Kol. VI
Kol. VI
1)
ina u4-me-~u-ma ina qa-ab-la-at
2)
VRU-ia As-sur i-ta-at
3)
si-qur-ra-te
4) 5) 6)
7) 8) 9)
1)
In diesen Tagen, inmitten
2)
meiner Stadt Assur, in der Umgebung
3)
der Ziqqurrat des Adad, meines Herrn,
a-di KA.GAL ta-bi-ra
4)
bis zum Tabira-Tor,
mu-hur-ti il-ta-ni V
5)
an der Front gegen Norden
E.HI.A su-pa-te " si-di ru-qu-ti
6)
der Häuser und Quartiere,
7)
weithin reichende Flächen,
8)
umfangreiche Terrains,
9)
einen. Sak:ltalbezirk meiner Stadt Assur
10 EN-ia
ma-da-ti
qa~qa-ra-t@
e~-re-et
sa
VRU-ia
As-~ur
10)
lu u-me-si
10)
grenzte ich ab;
11) 12)
i-di a-sa-ma-ti
11 )
die Seite der Bildstelen (?)
sa MAN.MES mah-ru-ti ...
12)
der früheren Könige
13)
it-ti-si-na-ma
13)
und ihre Umgebung
14)
u-ne-kir
14)
räumte ich weg;
15)
KI.MAH.MES sa ni-se pa-na-ti
15)
die Gräber der Vorfahren
16)
ina su-bat E.HI.A si-na-ti-na ...
16)
im Häuserquartier, diese
17)
u-ne-kir 50 SAR.MES
17)
räumte ich weg. Fünfzig Muscharu
18)
zi-iq-pa mu-la-a
18)
senkrechte Höhe,
19)
ana su-pa-lu dan~na-su
19)
zur Tiefe hin, seinen Baugrund,
20)
ki-sir KVR-i lu ak-sud
20)
festen
21 )
Die Anteile dessen, was zu meiner Stadt Assur (gehört),
22)
vergrößerte ich.
23)
Seine Räume aus Kalksteinblöcken und Backsteinen
24)
stabilisierte ich.
.
'?
Felsbode~
erreichte ich.
21)
z~-za-a-t~
22)
lu u-te-ra
23)
es-re~su
24)
lu u-be-li-it
25)
na-re-e sa MAN.MES mah-ru-ti
25)
Die Urkunden der früheren Könige,
26)
~a
26)
die an der Seite der Bildstelen (?) lagerten,
27)
ina a~-ri 1-en lu a~-kun
27)
legte ich an einen (einzigen) Ort.
28)
E ra-ba-a E.MAN KUR.KVR t
28)
Eli:n gi'.qßes ,Haus ;: ein Haus'· '.des. Königs der Länder, ein Haus
29)
pu-uh-ri DINGIR.MES tu-bat MAN-ti
29)
der Versammlung der Götter, den Wohnsitz des Königtums,
30)
E.GAL hi-da-ti-ia ab-ni V
30)
den Palast meiner Freude baute ich
31)
e-pu-us-ma is-tu u~-se-sa
31 )
und konstruierte ich: von seinem Fundament
32)
a-ai gab-dib-bi-Sa u-Seq-qir
32)
bis zu seiner Abschlußschicht vollendete ich ihn
33)
u na--i:i~ia
33)
und legte meine Urkunden nieder.
34)
ana ar-kat u4 .MES NUN EGIR E.GAL si-i 6.-sal;;"bä....,ru;o;maF'.
34)
Für zukünftige Tage: ein zukünftiger Machthaber, (er möge,)
35)
(wenn) dieser Palast alt wird und
I
y,
sa ana
ina pi-li
•
URU-~a
V
V
As-sur
u SIG 4 V
35)
ina i-di a-sa-ma-te sa-ak-nu
V
as.~kun
.
36)
e-na-hu .... an-hu-sa lu-dis
36)
verfällt, seinen verfallenen Bau erneuern,
37)
na-ri-ia t li-ip-su-u~
37)
meine Urkunden möge er mit Öl salben.
212
213
Kol. VII
Kol. VII
1)
ni-qa-a li-iq-qi
2)
ana a~-ri""S~ lu-te-er
3)
As-sur d10 ik-ri-be-lu i-se-mu-u
4) 5) 6) 7) 8) 9) 10)
~a MU sat-ra i-pa-si-tu-ma
•
•
Mu-su i-sat-ta-ru
• •
u-sam~sa-ku
na-ri-ia ina
a~-ri
u-se-ra-bu-ma i-~a-ka-nu
11)
e-ha-sa-sa-ni-ma e-pu-su
12) 13) 14)
u DINGIR.MES ana
15)
ana e-re-be i-kal-lu-u
16) 17) 18) 19) 20)
ana
b.GAL-li-ia
b.GAL~li
i-~a-su-u
b.GAL-li li-a-ti i-na-du~u
as-sum iz~zi-re-ti si-na-ti-na
21) 22) 23) 24)
b.GAL sa-a-tu ia-ba-tu-ma
25)
qa"-ri-ia ina as-ri 1-en i-ka-ma-ru
26) 27) 28) 29)
ana al-ri-su-nu la u-ta-ru
u-l!al-pa-tu ina
es~re-et
E.GAL-li-ia
b.GAL-la ki.,.ma su.,.a-te-ma
i-ba·~nU""U
I
"' ana A"le-mu-te , . sa
ma-am-ma-na-ma
..
u-~a-ha-zu
lu ana b.GAL-11 a-dl !i-ni-ti
30) 31)
il-te-ne""'i A~:-sur. d10-DINGIR.MES la AN"KI
32)
MAN-su lis-gi-su
33)
MU-su NUMUN-su ina KUR lu-aal-li-qu
34)
, " .. , h 1 ..,, na-as-pu-uh ... UN.MES-su .. a- aq KUR-su ina pi-i-~u-nu DUGUD liq-bu-u
35) 36)
is-de-su li-su-hu ...
im-hul ... bu-le-e gab-ra-hi ...
37)
MUH .... MAN-ti-'Su ki-im-ti-su
38
li
ab-u
4) 5) 6)
15) 16) 17) 18) 19) 20)
sa-ni-ti-ma
u-ma-sa-ru-ma
an ihren Ort möge er sie zurückbringen.
12) 13) 14)
a-li-bu~ut
URU Al-sur ina EZEN-te
SA
2) 3)
10) 11 )
a-mat le-mu-te
..
Ein Opferlamm möge er opfern,
7) 8) 9)
sa-ni-ma
a-Jar la a-ma-ri
u mim-ma
1)
Assur und Adad werden seine Gebete erhören. Wer meine Namensschrift austilgt und seinen Namen hinschre±bt, meine Urkunden beseitigt, an einen anderen Ort (urtd an) eine~
Ort des Nicht-Sehens
bringt und niederlegt, irgendeine böse Sache ersinnt und ausführt, oder die Götter, die bewohnen die Stadt Assur während der Feste, in das Innere
mein~s
Palastes
hineinzuziehen hindert, (sie) nach einem anderen Palast ruft, (wer) diesen Palast verläßt und ihn aufgibt und, wegen dieser Verfluchungen,
21) 22)
diesen Palast zugrunderichtet und
23) 24) 25) 26) 27)
im Sakv.allierei
in Brand steckt, einen Palast wie diesen erbaut, meine Urkunden an einem (anderen) Ort aufschichtet, an ihren Ort nicht zurückbringt, wer auf der Seite des Bösen ist
28) 29) 30) 31 )
und irgendetwas nehmen läßt,
32) 33) 34) 35)
sein Königtum sollen sie zerstören,
36) 37) 38)
sei es am Palast auch nur zu einer Änderung, einer einzigen, Assur, Adad und die Götter von Himmel und Erde sollen ihn entwurzeln, seinen Namen, seinen Samen im Lande sollen sie vernichten; aufgelöst werden sollen seine Leute, verschwinden soll sein Land, mit ihrem Mund sollen sie Schweres rufen, einen gewaltigen Ansturm von Verzweiflung auf sein Königtum (und) seine Familie sollen sie rufen.
215
Kol. VIII
Kol. VIII
1)
..", h su-um-qa bu-bu-ta u' h~u-sa-va
1)
Bedrängnis, Mangel und Hunger
2)
ana u -um BALA.MES-~u li~-ku-nu
2)
für die Tage seiner Regierungsjahre mögen sie (ihm) auferlegen.
3)
MAN EN
le-mu-ti-~u
3)
Ein ihm feindlich gesinnter König
4)
GIS.GU.ZA-~u li-ki-im-~u
4)
möge ihm seinen Thron wegnehmen,
5)
ana ni-it-li IGI.MES-~u KUR-su lis-pur
5)
unter dem Blick seiner Augen möge er sein Land beherrschen.
6)
ia
6)
Nicht solJ sein Name Bestand haben,
7)
ia u-sa-a pir-hi-su ...
7)
nicht soll sein Sproß hervorkommen,
8)
ia e-zi-ib ana UN.MES
8)
nicht soll er den Menschen hinterlassen
9)
MU sa sa-ti dNIN-at te-se-e
9)
einen Namen von Zukunft. Die Herrin der Verwirrung
4
ib-~i
MU-§u
.
...
.
10)
u ta-ha-zi ..
11 )
BALA.ME~-ia
12)
zi-ik-ru-su si-ni-sa-nis ?
na-ba-at-me
10)
und des Kampfes und die Verkündigerin
lu-su-me
11 )
meiner Regierungsjahre möge machen
12)
seine Männlichkeit zum Eunuchen.
?
1 3)
mu·-ut·-su ana ri-ßu-ti lis-kun
13)
Seine Manneskraft möge sie zum Ausfließen bringen;
14)
a-na tam-ha-ri GIS.TUKUL-su lis-bir
14)
zur Schlacht möge sie seine Waffe zerbrechen.
15)
a-si-ta u sah-mas-ta
15)
Verwirrung und Unruhe
16)
li s-ku- un-su
16)
möge sie ihm auferlegen.
1 7)
ina
1 7)
Vor seinem Feinde
18)
ia iz-zi-iz tak-li-su
18)
soll er nicht standhalten. Seinen Vertrauten
19)
li-ner qu-ra-di-su
, " lu-up-pu ana SU KUR-su
1 9)
möge sie töten, seinen Krieger
20)
20)
möge sie bloßstellen, der Hand seines Feindes
21)
lu-me-li-su
21 )
möge sie ihn überantworten.
V
.
na-ki-ri-~u
..
22)
22)
23)
23)
(24)
(24)
216
217
NM1ENSREG I STER
1. Orts-und Völkernamen 52 111 110 111 43 111 43 43 111 110 22 'r~w 111f 'r~wg 'lqlwn 192 'sy 162 'tr 43 'tr' 43 Abel Keramim 44 Abu(m) 110 Abydos 23.183 Acco 128 Adaeni 112 111.114 Adana Adanija 114 Adnatum 112 Agäis 64 Afrika 182 Akrabbim 48 22f.32f.35-37.90f. Aksha 93-95.100f.126.146 Al-Untash 15 Alaja 210f 59.69.72 Alalab Aleppo 13.42 208-211 Al zu 208-211 Amadanu 195f Amalek 195 Amalekiter 22f.32f.37.90f.93f. Amara/ 99-101.105f.108f. Amarah 112-114.126.134.139. 142f.145f.163.185f. 190-192 Amarna 143 Amman 44 Ammija 58 129 Ammon 60.112 Anatolien Antilibanon 50
'br/1 'bt 'bw •• 'dwntw 'msn 'pwt . 'qd 'qdw 'qwptj 'r •• yb
218
~Aqar Quf 74 "Aqraba 47 Aqrabe 47 ...Araba 135f.188.190.195 Aram 50.157.160 Aramäer 51.85f.157.159f.163 Ardata 80 Ardihi 28.112 Ardukka 111f Arduqqa 112 Arijabe 110 Ar non 44 Artinu 111 Artuka 27f.31 Artupahhi 30.31 ..... Aruma 128 Aru!na 114 Arwad 58 Arzawa 22.25.31-33.112 Ascher 124.126 Aschtarot 139 Aschtarot-Qarnaim 129 Assuan 29 Ass ur 24.27f.30-33.124. 187.197.199f.202f. 206-209.212-214 Assyrien 110 ~~tara 55 "'A§tarot 55 B3t 181 Babalum 79 Babil 80 Babili 80 Babyion 78-80.83.105.108. 200 Babylonien 20.22.25.51.85.88. 98.103 Bagdad 74 Bagdadu 81f Bargylus 60 Baschan 41f.46f.52.178 Batora 115 Batrun 70 Bbl/r 80 Bdn 43 Bdrn 43 ... Beerscheba 138 Beqa .. 46.48.62.70 Bet-hahopsit 59 117 Bet-tfaran
.
.
Bet-Lot Bet-Schean Bet-'Anat Bny st Bt \lP~t Bt-'nt Butartu Bwr Bwtrt Bwtw-smsw Byblos
117 66-68.135.171-174 129.136.139 161.163 59 136 123 186 115.117.126 115 4f.19f.25.58.72.91. 94f.97f Byt-Q.rn 116 116.118.126 Byt-lw~ D' 43.45 111 D. • Daks~ 74 Damaskus 19.25.47.49f.52.57. 95.129.159f Damaszene 50.52 Dan 138 52 Daniba Danu(nä)er 156 Dardan er 106 Dardaniya 144 Dardanoi 144 Dardanya 106 Diblatan 118 Dibon 77.120.121.123.126 Dion 46 85 Diyala Dor 141-146 Dotajin 68 Dothain 69 59.68f Dothan Dr 178 43f Dr 159 ~r'm 44.117f Drbsn Drdnj 106.144 158f ~rrm 68.76.100.112 Dtn Dtyn 76f 145 Du'ru Dunnu 85 Dur-Kurigalzu 74.76.79-83.88f.103 Dur-Ninurta 110 Dur-Untash 15 "Duru-Rasdu 103 Dwr 145 18 Ebal Edom 123.134.190.195f El-Qarjaten 50 Elam 110
Elephantine Elim Emiter En-Dor Ephraim Euphrat Gad Galiläa Galül Gamtieti Garizim Gasuri Gaza Gergithes Gilead Ginti Gintikirmil Ginzuta Girgasiter Grgsj Großbatti Gt-krml Gumuru Gurgum Gurru!!anni Gurumu Gutium Gutäer Gwt H3swt H3w-nbw ljabis HabiS§e Hab ur ijabu§ tJabuz ljagbiS!e
.. .
~agmis!e
Ualkuru Hannathon ljap/biru Harast l}arasta Hatti
.
~
Ha ur an l}azor Hb/pt iibsIibs Hdt Reschbon Hinnatuna iiiranu
29-32.35.69f 157 123 141 195 85.103-105.109.210f 178 46.129 44 54 18 52 158f 141f 68 135 112.126.135-137.139 55 141f 142 31 135 51 1 78 51f. 6.204-207.210f. 11f.199 6 6.7.11.17 95.97 60 60 83.112 83 84 60f 60f 55 128 60 47 47 23.25.31-33.35-38. 124.129.132 46 42.11 59 60f 81.83 43.47 129 128 85
219
m Hjkr/ljn
43.46
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Hrtt ijt "Ht ijt '3 ijt3 ijtj
31
36.124 36 83 ~ubuskia ijudadu 81f 50 !Jukkurina 50 gukruna Hiile-See 59.71.174 50 iJulhuliti 59 f!upsu 13 Huditum Hwt 49 Hyksos 1.5 Iraq 81 Irqata 58.72 Ismaeliter 68 Israel 65f.175.179.190.196. 200f Israeliten 157 Issachar 65-67 Issachariten 65-68 Ituräer 186 J (n) d •• 127f Jabbok 44 Jahu 184 Jamhad 13.42 Jarimuta 172 Jericho 123 Jerusalem 4.45.123.135.137f Jezreel 68.128 Jh3 186 Jhw 183f Jhw3 184 Jhwjw 180 Jmsn 43 Jn'm 43 Jordan 57 128 Jo~bah Jqd 52 Jqdw 52
220
Jr .. 22 Jrhnw 172 Jrtt 184 Jrtw 25 31 Jr!wg Jrwmt 111f Js(wr} 7 Jsjpj 181 Jsp'r/1 42f.54 Jssrw 124 Jtr 43.52 Jtr' 43 Jtwr 52 Juda 5 Kinza 55.57 Kinzuta 57 K/qrmn/m 121 KA.DINGIR.RA 13 Ka-a-si 138 Ka-pa-si 138 Ka/isija 102 Kadesch 159f Kafr Shams 47 Kamid el-Loz 168f Kanaan 135.159 Kanzata 54 Kanzuta 56 Kaphtor 23 Kaptara 23.25 Kar-Tukulti-Ninurta 199 Karana 13 Karkar 72 KarkiSa 142 Karmel 104.135.137 Karnak 1.6.32.38.67.90 93.97.112.143 Kasaja 102 Kaschijaru 208-211 Kassiten 74.79.83-85 Kassu 102f.106 Kd!u 103 Katmuchu 200.208-211 Kedem 5 Kerak 57 Kerh (Kurg) 78 Kftw 23.25 Kid~i 57 Kilikien 113f .141 Kinza 54-57 Kinzuta 55f Kip~u 61 Kipsuna 61 KiSpuwa 61 Kizwatna 113f
Kizzuwadna Kleinasien Kmrm Knnrt Knrtw Knt Knt't Kn!jwt3 Kntw Kom Ombo Kom el-Heitan Koptos Kpn Kpn Kreta Krmjn Krmn Krn Ksj Kulani Kumanni Kumidi Kumme Kummija Kummäer Kurru~anni
Kusch Kwr Kwrmrrn Labana Lajisch Lalar Latakia Levante Libanon Lilibaräer Lilimmar Lilimmaraju Litani Lullu Lulume/i Luxor M3 •• M3rio. Madara Madon Magrisi Makam Makrisa Malal}a Malabu Malibu Mari
114 111 43f.51 155 48 155 43.54.75 54 48 163 23.29o40.58 65 19 25.91o94o127 23 119 43.45 187 102 19 114 129 82f 82f 83 78 138 129 119o127 69 42 210f 60 64 1 11 4o6o12o13 4 59 24.27f.30-33.93f. 97f.102f.106 12.210fo 32f.38.115.123.126 104 104 78 42 112 210f 112 50 50 50-52 41f .1o4f
105 127-129 128 128 Mashaz-~arri 210f 42f Mdn 127 Mdwn 206f Mechru Medinet Habu 105.144.149.151-153 Medinet Habu 186 66 Megiddo Mesopotamien 85o113 189 Midianiter 24o27-30o33o70o114 Mitanni 112 Mkr/ls 16 Mnnws 124 Mntjw-Stt 114o117-121o123-126 Mo ab 129o134o190 Mo ab 43o50 Mr/lh• 129 Mrm 118fo127 Mrrn 144 Miw§ 29.69 Mt 29o69 Mtj 6 Mtn 7 Mtn(i) 70 Mtr 59o69 Mudue 112 Muki! 70 Mutarije 113 Muwao o 113 Muwari 42 Muzunni 41 Muzunnum 103 Mw-qd 113 Mwo o 104 Mwr 127 My mrwm 109~114 Nabula 114 Nabulu 22-25.32f.37f Naharina 138 Nabrima 210f Nairi 44 Naveh 109 Nbr 114 Nbwr 123 Negev 95.97f.124 Neun-Bogen 22.25.124 Nhrn 184 Nhsjw 109 N:ibru 210f Nichanu 119 Ninive 221
Marille Marom Maron Marum
Hippur Nutden Nubien Wuffar Nuzi Nu zu Orontes Osniter P3-'rm P3-'wnbl P3-hqr P3-ngb P3-dw' P3-stw P3-wnw Pabahhi ., Palästina
109f .114 96.101.108.136.142 182.1841: uyg 28.78.112 105 59.69.72.119 178 157.160 192 184 184 183 192f 163.191 27f.30f 46f.62.99.120.137. 188.200 Pambalu 79 Papchu 210f Par sä 74 Philister 156 Pjspjs 185f Punon 113.188.190.193 Punt 17 Purulu.mzu 208-211 Pwnn 190f Pwnw 109.191f Pynn 190f Q3q3m 72 Qadesch 16.54-56.90.119.159 Qarnei Hittin 128 Qbs 60f Qdm 1.5 113 Q~wdn 192 Q~wdn Qidsu 55 Qn 43 Qnt-k3mr/1 112.136 Qode 129 Qrmn 121 Qrq§ 142 Que 49 Quft 65 Qura,iti 49 Qurna 111 49 Qu~iti Qutu 13 R.aba Batora 123 Rahamu 171 R.asa 109 Rasa 110 Rbn 69 185
.
..
222
R_4 Rehob Retenu Rgb R.g§
Rhby Rhm Rhn Rrbni Rrbr R!(nw-hrt) Rtnw RÜbiza Ruhizzi Rumah Rw'r R.w'r/1 Rw(nrw) Rwhm Rwn(rw) Rw! qd!l !3sw
.
..
..
S3t S'r S'rr •• S'yr Sa imeri ~a'u
....
Sa(r)urahhi Sagur Sah ab Saimeri Sakra!äer Samachonitis ~amguna
Samma Samuri Sandadu Sangar Sbtjw Scharnida Scharuhen Schasilu Schasu Schubaru Sebulon Sefire Seglal Seir
109 106 94.9'7 13 42f.54.56 106 67.'72 67.72.172-174 6.11 13 94 1.17.94.116 55 55f 128 144 187 7 171f.174 93 104 60-62.65-68.71f.109 123.134.136.138f.161 163.174,183-185.186 188-193.196 96 184 138.185 195 25 1 63 185 44 18f 156 71.174 71.173 184 111 13 32f.37f.89.97f 162 206f 4 210f 61 184 208-211 66 50 138 66.123.126.134-136. 138f.163.186.
189-191.195 66f 164 13'7 135.135 63 63 185 185 184 97 1 18.45 99f .112 63 156 63f.141f.146 63 158 67 13 108.158.160.182. 81.108 44.177 ~iribasani Siyannu 1 Skorpionenstiege 47 Skr 63 Skr 65f Slenfeh 60 !m'n 70f.71f.173f Smt 184 Smw'nw 67.72.173 Sngr 22.25.85.97 Snsn 6f 117 Sodom So leb 22f.32.37.46.81.90f. 93.95.100.108.126 136,139.143.146.163. 182.184-186.191 4 ~ör Srn 43 Srn *'mq 43 ~t 162 Stt 161 . 161f S!tyw Stw 163 Subetu 111 Suhi/um 20.84f ., Sun'a 1 4 ~urri Susa 183 Suti 13 sutü 161-163 Sutäer 163
Seiriten Serabit seri §eru Sgrr Sgrr\) Sgrwr9 Sgwrb Shimeathites Sht-j3m Siano Sichem Sidon !ikalaju Sikeler Sikeloi !ikila Silu Sim'on ~im ur rum Sinai Sippar
.
-
Sw' , . SWhJ "'Swsw Swtjw .. Swtw Syrien
.
"' , '1'3 S3sw '1'3-Sm'w '1'3-mnw '1'3-mrj '1'3-ntr I3npr-sm~m Taanach Tabira-Tor Ta\)si
Taita Tarmanu Tbj Tbn Tbwnw Tel Aviv Tell es-semen Tepurzu Teukrer Theben
161 84 72
162f 161f 22.59.69.99.158.188 191f .200 113 98 6.9.11.13 153 1 108 68.72.167.169 212f 32f.35-38.90f.94f. 97f.119 46 6.11.13 43.52 126 120 175 71
210f 141f 40.54.58.74.98.160 173.178.180 Thinitischer Gau 183 Thnw 150 43.90.94 T~s Tigris 78.81.109 175.177.179.189f.193 Timna Tj' 43.45 Tjeker 141 Tjrw 171 63f.141 Tkr 63 !krj 63 Ikw Tmh 144 Tmsq 43.95 Tnb 43 Tnp 91 52 Tob 188 Totes Meer Tpn 120f.127 Tr 144 Tripolis 72.80 Ttyn 68f Tubu 52 5.17.91.95.97.109 Tunip Tuplijas 85 85 Turukku Tuttul 20.85
.
.
223
- 2 -
'l'utub Tw'r Tw •• Twnbw Twnp Twr Twrbr Twrrst Tyrus Ubulu Ugarit Ukupta Ullaza Unu Upi Uqumeni/u Uqupta Uruk Waialäer Wn •• Wntjs Wpt Yatbite Yd:hmlk Yhw YnO )d •• Za'inu Zab Zabban Zaho Zebulun Zimbir Zion Ziqunu Zoar Zuquschku Zypern 'gmt 'mlq 'n s3sw 'pr/ 'prw 'qrbt 'qrpt 'r(~)n
'rn 'rqt 'rqtm 'strt 'yn dwr 'yn s3sw 224
85 143f 85 52 1.5 143.186 184.186 103f 2.4f.12.100.158f 52 1. 45 61.112 111 153.159.183 192 111.129.159f 199.202-207 111 105.108 156 7 7.15-17.24f 111 128 118 191f 118 1 51.210f 111 83 129 108 3 111 117 210.211 141 172 195.196 62 60.61.65.67.171.174. 178 43.46 43 42 43 0
72 72
43 145 61f.71
2. Götter- und Personennamen 'm-im 'zny Abdul)epa Abraham Abule Aburahana Adad Adadnarari I. Amalek Amenophis I. Amenophis II.
166 178 135.137f. 67.72.171-174 199.206f 173 212-215 114.202f 195 1.4f.12. 72 9.12.16f.33.91. 112. Amenophis III 22.29.32.36f. 64.74f.81.88. 94.97f.106.108 119.121.126f. 136.138f.143. 163.173.178. 182f.188.191f Amenophis IV. 139 Amunherchopschef 123 Annunaku 202f Anu 202f Asirat 167 Ass ur 187.202-211. 214f Assurbanipal 48f •!Start 167 Bn'_tn 177f Darius 77 David 195 Echli-Teschup 208f Enlil 202f Hammu 165f Harnmurabi 105 Hamor 18 Haremhab 31f Hatbor 164.166.175 Hattusili III. 133 Hazael 50 196 ~mrq 164 ~t~r Ht .. 180.182 - JJ Ipiranni 173 Ismael 186 IJtar 167 JHW 188 JHWH 188.190 Jahwe 180.187.193 Jakob 179 Jbrhnj 72 Jbwrhnj 67.173
Jmn-b.r-hpsf ' ... Josef Jtwm Kad.asman-Ha:rbe Kamose Kastilia.S IV. K:rn Kurigalzu I. Lot Lwtn Merneptah Mesa Hose Mrjwn Mrry Mut Muwatallis Npys Psl}wr Pyn:tts R'mssw-m-pr-R' R'-nfr R'-wsr R'w'l Ramses II.
123 68 0179 196 I. 14 153.155 200 187 74.88f 115-117
116 157-160.177 118.178 179.190 177
119 97 133.160 186 193 193 175-179 168 167 184.187 16.22f.27.32f. 36-38.94.99-101. 108f.115.117f.
Tu.thmosis I 9.72 Tuthmosis III. 1.9.13.22.27. 29.31.51.54.56. 60.62.64.69.76. 104f.120.138 138 Tuthmosis IV. 100 Untash-Napirisha 15 Wenamun 64.99.142f.145f YHWH 193.196 'm{m)wnnsj 165 Bibliothek d. K1rchl. Hochschule Teltower Damm 118
1000 Berlin 37
120.123~125.129.
Ramses III. R.e-a-na-pa Ruben Ruth Salmanassar Sanherib Schamasch Scheschonq I. Schoschenq Seir Sethos I. ...,
133.136.138.142 145.159f.185. 190.193.197.200 64.105.114.144. 149.175.177. 186 168 69 116 202f.208f 51f 202f 27 118.184 116 67.111.121.124. 171.174 164f 32.97 167.169
Slm Taharqa Talwishar 11 Tamarzi Tiglat-Pilesar III. 51.128 Trwsr 168f Tukulti-Ninurta I. 197f.200.203f 169 Tulbisarri 169 Tulwisar
22'5