ɎȿȾȿɊȺɅɖɇɈȿ ȺȽȿɇɌɋɌȼɈ ɉɈ ɈȻɊȺɁɈȼȺɇɂɘ ȽɈɋɍȾȺɊɋɌȼȿɇɇɈȿ ɈȻɊȺɁɈȼȺɌȿɅɖɇɈȿ ɍɑɊȿɀȾȿɇɂȿ ȼɕɋɒȿȽɈ ɉɊɈɎȿɋɋɂɈɇȺɅɖɇɈȽɈ ɈȻɊȺɁɈȼȺɇɂə «ȼɈɊɈɇȿɀɋɄɂɃ ȽɈɋɍȾȺɊɋɌȼȿɇɇɕɃ ɍɇɂȼȿɊɋɂɌȿɌ»
DER DEUTSCHE MITTELSTAND
ɍɱɟɛɧɨ-ɦɟɬɨɞɢɱɟɫɤɨɟ ɩɨɫɨɛɢɟ ɞɥɹ ɜɭɡɨɜ ɋɨɫɬɚɜɢɬɟɥɶ Ʌ.Ɇ. Ȼɨɪɢɫɨɜɚ
ɂɡɞɚɬɟɥɶɫɤɨ-ɩɨɥɢɝɪɚɮɢɱɟɫɤɢɣ ɰɟɧɬɪ ȼɨɪɨɧɟɠɫɤɨɝɨ ɝɨɫɭɞɚɪɫɬɜɟɧɧɨɝɨ ɭɧɢɜɟɪɫɢɬɟɬɚ 2007
ɍɬɜɟɪɠɞɟɧɨ ɧɚɭɱɧɨ-ɦɟɬɨɞɢɱɟɫɤɢɦ ɫɨɜɟɬɨɦ ɮɚɤɭɥɶɬɟɬɚ ɪɨɦɚɧɨ-ɝɟɪɦɚɧɫɤɨɣ ɮɢɥɨɥɨɝɢɢ 12 ɞɟɤɚɛɪɹ 2006 ɝ., ɩɪɨɬɨɤɨɥ ʋ 10
Ɋɟɰɟɧɡɟɧɬ ɤɚɧɞ. ɮɢɥɨɥ. ɧɚɭɤ, ɞɨɰ. ɤɚɮ. ɧɟɦɟɰɤɨɣ ɮɢɥɨɥɨɝɢɢ Ɇ.ȼ ɓɟɪɛɚɤɨɜɚ ɍɱɟɛɧɨ-ɦɟɬɨɞɢɱɟɫɤɨɟ ɩɨɫɨɛɢɟ ɩɨɞɝɨɬɨɜɥɟɧɨ ɧɚ ɤɚɮɟɞɪɟ ɧɟɦɟɰɤɨɝɨ ɹɡɵɤɚ ɮɚɤɭɥɶɬɟɬɚ ɊȽɎ ȼɨɪɨɧɟɠɫɤɨɝɨ ɝɨɫɭɞɚɪɫɬɜɟɧɧɨɝɨ ɭɧɢɜɟɪɫɢɬɟɬɚ. ɉɨɫɨɛɢɟ ɫɨɞɟɪɠɢɬ ɚɭɬɟɧɬɢɱɧɵɟ ɬɟɤɫɬɵ, ɨɬɪɚɠɚɸɳɢɟ ɨɫɧɨɜɧɵɟ ɬɟɧɞɟɧɰɢɢ ɪɚɡɜɢɬɢɹ
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2
Thema: Unternehmen und Märkte Alle folgenden Informationen sind richtig. Gehen Sie aus dem folgenden Text hervor?
Ja Nein
1. Im Ausland treten die Mittelstaendler bislang nur selten auf. 2. Der Strukturwandel ist auch an Taetigkeitsfeldern der kleinen und mittelstaendischen Betriebe nicht vorbeigegangen. 3. Ueber die Haelfte ihres Budgets stecken die mittelstaendischen Firmen in Verwaltung und Produktion. 4. 27 % der mittelstaendischen Firmen planen Internet-Auftritt in den kommenden Jahren. Text ʋ 1.
Mittelstand – Rückgrat der deutschen Wirtschaft
Im deutschen Mittelstand dominieren kleine Betriebe mit weniger als zehn Beschäftigten. Zusammen entfalten diese Firmen eine enorme wirtschaftliche Kraft- über ein Drittel aller in Deutschland getätigten Investitonen geht auf ihr Konto. Im Ausland treten die Mittelständler dagegen bislang nur selten auf. In Deutschland gibt es derzeit rund 1,1 Millionen mittelständische Betriebe – Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern. Diese wichtige Stütze der deutschen Wirtschaft wurde kürzlich von einer gemeinsamen Studie des Magazins
impulse,
der
Dresdner
Bank
und
des
Instituts
für
Mittelstandsforschung Bonn näher beleuchtet. Die wichtigsten Ergebnisse: x Größenstruktur. Der typische Mittelstands-Betrieb ist familiär und überschaubar: In sechs von zehn Firmen arbeiten höchstens neun Beschäftigte. Nicht einmal jedes zehnte Unternehmen hat mehr als 50 Mitarbeiter. Insgesamt bringt es der Mittelstand so auf etwa 20 Millionen Arbeitsplätze.
3
x Altersstruktur. Dank zahlreicher Unternehmensgründungen präsentiert sich der deutsche Mittelstand in jungem Gewand. Über ein Drittel der Firmen ist seit höchstens zehn Jahren am Markt, die Hälfte davon wiederum erst seit maximal fünf Jahren. Aber auch Traditionsbetriebe können bestehen. Immerhin mehr als jedes sechste Unternehmen blickt auf eine mindestens 50-jährige Geschichte zurück. x Branchenstruktur. Der Strukturwandel ist auch an den Tätigkeitsfeldern der kleinen und mittleren Firmen nicht vorübergegangen. Rund 40 Prozent gehören inzwischen zu den Dienstleistern. Die bedeutendste Einzelbranche ist allerdings das Baugewerbe. Mit fast 190.000 Unternehmen sorgen 17 Prozent der Mittelständler dafür, dass die Deutschen ein Dach über dem Kopf haben. An zweiter und dritter Stelle des Branchen-Rankings folgen das Verarbeitende Gewerbe und der Einzelhandel. Insgesamt ist in diesen drei Branchen rund die Hälfte der mittelständischen Betriebe zu Hause. Mittelstand: Fast überall vertreten So viele mittelständische Unternehmen sind in diesen Branchen tätig: Baugewerbe
189.000
17 %
Verarbeitende Gewerbe
182.000
16,4 %
Einzelhandel
174.000
15,7 %
Grundstücks- und Wohnungwesen
143.000
12,9 %
Persönliche Dienstleistungen
126.000
11,4 %
Gastgewerbe
96.000
8,6 %
Kfz-Gewerbe einschließlich Tankstellen
54.000
4,9 %
Verkehr- und Nachrichtenübermittlung
49.000
4,4 %
Handelsvermittlung, Großhandel
48.000
4,3 %
Gesundheit-, Veterinär- u. Sozialwesen
27.000
2,4 %
Kredit- und Versicherungswesen
8.000
0,8 %
4
Bergbau, Steine, Erden
6.000
0,6 %
Energie- und Wasserversorgung
6.000
0,6 %
Mittelständische Unternehmen: Betriebe mit 1 bis 500 Beschäftigten und/oder mindestens 250.000 DM Jahresumsatz. Quellen: Dresdner Bank. impulse, Institut für Mittelstandsforschung, Bonn. Institut der deutschen Wirtschaft Köln ( Markt, Ausgabe 20) x Investitionen Auch wenn die einzelnen Unternehmen klein sind, steuert der Mittelstand doch erheblich zum Investitionsaufkommen in Deutschland bei: Jährlich investieren die mittelständischen Unternehmen rund 260 Milliarden DM – das sind rund 35 Prozent der gesamten Brutteanlageinvestitionen. Über die Hälfte ihres Budgets stecken die Firmen in Verwaltung und Produktion. Die Aufwendungen sind vor allem dafür gedacht, auch künftig im Wettbewerb mithalten zu können. Die dabei verfolgten Strategien sind allerdings unterschiedlich: Während 46 Prozent der Befragten rationalisieren wollen, setzen knapp 30 Prozent auf Expansion. Je rund 20 Prozent planen, in Zukunft neue Produkte zu entwickeln, den Betrieb umzustrukturieren oder neue Informationstechnologien stärker zu nutzen. Auslandsbeziehungen Die deutschen Mittelständler wickeln ihre Geschäfte meist vor der eigenen Haustür ab. Nur gut ein Viertel hat Beziehungen zum Ausland. Lediglich je 12 Prozent wollen künftig stärker in anderen Staaten einkaufen bzw. dorthin exportieren. Gerade mal knapp 4 Prozent planen zusätzliche Investitionen jenseits der deutschen Grenzen. x Internet-Nutzung. Die Konzentration auf traditionelle Geschäftskontakte macht sich auch bei der nur geringen Nutzung des World Wide Web bemerkbar. In sechs von zehn Betrieben gibt es keine Internet-Arbeitsplätze. 5
Lediglich 22 Prozent der mittelständischen Unternehmen präsentierten 1999 ihr Angebot auf einer eigenen Homepage. Immerhin planen aber 27 Prozent ihren Internetauftritt innerhalb der kommenden zwei Jahre. Die Motivation hierfür ist klar: Rund 85 Prozent der Betriebe hoffen, neue Kunden zu gewinnen. Knapp 60 Prozent wollen ihr Image aufpolieren und fast ebenso viele versuchen, ihre Produkte bekannter zu machen. Dass sie gegenüber der Konkurrenz aufholen müssen, wissen die deutschen Mittelständler: So haben 45 Prozent vor, die neuen Medien künftig stärker zu nutzen, um im internationalen Wettbewerb mitzuhalten. Bitte referieren Sie kurz anhand der Gliederung im Text ueber den deutschen Mittelstand! Text ʋ 2.
Der Mittelstand
1. Ueberfliegen Sie bitte den folgenden Text. Notieren Sie die Informationen, die die Entwicklungsdynamik des deutschen Mittelstandes
repraesentieren.
Vergleichen Sie Ihre Angaben mit den Angaben aus dem Text ʋ 1. 2. Bitte beantworten Sie die folgenden Fragen zum Text! – Warum bilden mittelstaendische Unternehmen den Kern der deutschen Wirtschaft? – Welche Betriebe werden zu den mittelstaendischen gezaehlt? – Wieviel Prozent Bruttoinvestitionen taetigen die mittelstaendischen Firmen? – Wie werden die Unternehmer charakterisiert? – Wieviel Prozent der Erwerbstaetigen beschaeftigen die mittelstaendischen Firmen? – Welche Ausbildungsgaenge werden in den mittelstaendischen Firmen angeboten? – In welchen Wirtschaftsbereichen sind die mittelstaendischen Firmen taetig?
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Was treibt die deutsche Wirtschaft an? Es sind vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen, geprägt von starken Unternehmenspersönlichkeiten, die auf Menschen und Ideen setzen und flexibel auf Märkte reagieren. Kurz: der Mittelstand.
Wirtschaft 99 % Mittelständische Unternehmen bilden mit einem Anteil von 99 % aller Unternehmen den Kern der deutschen Wirtschaft. Fast 3,3 Millionen kleine und mittlere Unternehmen sowie Selbständige in Handwerk, industriellem Gewerbe, Handel,
Tourismus,
Dienstleistungen
und
Freien
Berufen
gelten
als
mittelständisch. Leistung 57 % Mittelständische Unternehmen erwirtschaften über 57 Prozent der Bruttowertschöpfung in Deutschland und tätigen 44 Prozent aller steuerpflichtigen Umsätze. Zu mittelständischen Unternehmen werden Betriebe mit weniger als 500 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 50 Millionen Euro gezählt. Investitionen 46 % Mittelständische Unternehmen nehmen 46 Prozent der Bruttoinvestitionen in Deutschland vor. Jede mittelständische Firma gibt im Durchschnitt mehr als 56000 Euro pro Jahr aus. Das ist angesichts der geringen durchschnittlichen Unternehmensgröße ein bemekenswerter Betrag. Unternehmer 70 % Mittelständische Unternehmen werden zu über 70 Prozent von Personen geführt, die über 40 Jahre alt sind. Der Anteil von Entscheidenern mit Abitur oder Hochschulreife nähert sich der 50-Prozent-marke. Mittelständische
7
Unternehmerinnen und Unternehmer sind ausgeprägte Persönlichkeiten. In der Regel gehört ihnen die Firma. Beschäftigung 70 % Mittelständische Unternehmen beschäftigen 70 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland. Das entspricht 23,2 Millionen Beschäftigten. 6 Millionen Menschen arbeiten im Handwerk, 2,6 Millionen in der Industrie, 2,5 Millionen im Handel, 12,1 Millionen entfallen auf dienstleistungen und die freien Berufe. Ausbildung 80 % Mittelständische Unternehmen stellen 80 Prozent der Ausbildungsplätze. 1,3 Millionen Menschen befinden sich zur Zeit in der betrieblichen Ausbildung. Etwa 350 Ausbildungsgänge werden angeboten von den neuen IT-Berufen über technische Ausbildungen bis hin zu den klassischen Handwerksberufen. Wirtschaftsbereiche Dienstleister sind stark im Kommen, Handwerksbetriebe und Handelsunternehmen nehmen ab: Dienstleistungen 43,3 % Handwerk
25,7 %
Handel
21,0 %
Industrie
10,1 %
Betriebsgrößen Der Großteil sind Kleinunternehmen, aber Firmen mit mehr als 20 Mitarbeiter nehmen zu. 1–4 Beschäftigte – 28,5 % 5–9 Beschäftigte – 29,8 % 10–19 Beschäftigte – 19,4 % 20–49 Beschäftigte – 12,2 % 50 und mehr Beschäftigte – 10,1 % 8
«The famous Mittelstand» rühmte die renommierte Wirtschaftszeitschrift «Business Week» erst kürzlich jene kleinen und mittleren Firmen in Deutschland, die in anderen europäischen Ländern und in den USA eher lapidar als «small and medium sized entrepreneurs» etikettiert werden. «The Famous Mittelstand», schrieb die «Business Week» weiter, «brachte den Deutschen nach dem Krieg Wohlstand und Arbeitsplätze im Überfluss, und machte das Land reicher, als es jemals zuvor war».
Größter Arbeitgeber
Wer in die Statistik schaut, der erkennt schnell, wie wichtig die Rolle des Mittelstands tatsächlich ist: Die derzeit 3,3 Millionen kleinen und mittleren Firmen in Deutschland erwirtschaften 57 Prozent der Bruttowertschöpfung, sie beschäftigen 70 Prozent der Erwerbstätigen und bilden 80 Prozent aller Lehrlinge aus.
Bundeswirtschaftsminister
Werner
Müller:
«Die
mittelständischen
Unternehmer sind eine tragende Säule der deutschen Wirtschaft». Doch was macht diese Firmenchefs so erfolgreich? Welche Charakteristika zeichnen sie aus, welche Tugenden und Stärken? Wie gelingt es kleinen Unternehmen, den Kurs einer ganzen Volkswirtschaft einer der größten Wirtschaftsnationen entscheidend mit zu bestimmen? Antworten darauf gibt eine aktuelle Studie unter dem Titel «MIND – Mittelstand in Deutschland», ein Gemeinschaftprojekt
des
Kölner
Unternehmermagazins
«impulse»,
der
Dresdener Bank AG und dem Institut für Mittelstandsforschung in Bonn. Basis der Studie ist eine Umfrage unter 1027 repräsentativ ausgewählten Firmenchefs. Vorweg der Versuch einer Definition: Was ist Mittelstand? Wann wird aus einem mittelständischen Betrieb ein Großunternehmen? Eine eindeutige Antwort darauf gibt es nicht. Mal wird die Grenze bei 500 Mitarbeitern gezogen, mal bei 250. Die MIND-Studie beschreibt den Mittelstand so: Jahresmindestumsatz 125 000 Euro, mindestens einen Mitarbeiter, weniger als 500 9
Beschäftigte. Sie erfasst 1,1 Millionen Mittelständler – die erfolgreichsten unter den 3,3 Millionen Selbstständigen. Darunter sind die Münchner Gründer aus der IT-Branche ebenso zu finden wie der norddeutsche Restaurantbesitzer, der Berliner Handwerksbetrieb mit einem Dutzend Gesellen oder der schwäbische Automobilzulieferer mit mehreren Hundert Mitarbeitern. Mehr als 500 Beschäftigte weisen nur 2400 Betriebe in Deutschland aus. Aber: Auch unter diesen Firmen gibt es bekennende Mittelständler – immer dann, wenn an der Spitze der Firma der Inhaber selbst steht. Wie zum Beispiel bei so bekannten Markenfirmen wie Sixt, Stihl, Oetker oder Fischer Technik.
Produkte: Der Mittelstand ist häufig in Nischen erfolgreich
DIE ERGEBNISSE der Studie zeigen, was den Mittelstand von Konzernen unterscheidet und was ihn gerade deshalb stark macht. Erstens: An der Spitze dieser Firmen stehen ausgeprägte und starke Unternehmerpersönlichkeiten. Zweitens: Wenn es um die Zukunft ihres Betriebs geht, denken die Chefs kleiner Firmen im Gegensatz zu Konzernvorständen eher in Jahren als in Quartalen. Drittens: Selbst kleinste Firmen trauen sich auf Weltmärkte. Viertens: Bei Entwicklung und Einführung neuer Technologien sind mittelständische Firmen Schrittmacher. Fünftens: Im Unterschied zu Konzernlenkern begreifen mittelständische
Unternehmer
ihre
Mitarbeiter
nicht
als
ökonomische
Verfügungsmasse, sondern als die wichtigste Ressource für die Zukunftsfähigkeit ihres Betriebs.
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Forschung: Innovationen kommen vor allem aus mittelständischen Betrieben
DER «MITTELSTÄNDLER» will allein das Sagen haben in seinem Betrieb. Und damit niemand auf den Gedanken kommt, ihm in seine Entscheidungen reinreden zu wollen, erlaubt er selten eine Gewaltenteilung zwischen Eigentum und Management. «Zwei Drittel aller deutschen Mittelstandsunternehmen gehören zu 75 bis 100 Prozent auch der Person, die sie verantwortlich leitet oder führt», stellt Dr. Gunter Kayser fest, wissenschaftlicher Leiter der MIND-Studie. Wohl in keinem anderen Land ist diese unternehmerische Philosophie derart ausgeprägt. Unternehmer zu sein ist für den Firmenchef mehr Berufung als Beruf. Seine Firma zu führen ist kein Job auf Zeit, sondern ein Lebenswerk, genauer: sein Lebenswerk. 90 Prozent der Chefs, die in der MIND-Studie zu Wort kommen, sagen von sich: «Ich habe mich bewusst für die unternehmerische Existenz entschieden». Macht und Geld ist den meisten offenbar weniger wichtig als die Freiheit und Unabhängigkeit, die sie als Alleinherrscher ihres kleinen Imperiums genießen. Nur 36 Prozent könnten sich vorstellen, in den Vorstand eines Konzerns zu wechseln.
Langfristige Ziele
Deutsche Firmenchefs mögen die Börse nicht, jedenfalls nicht als Kapitalquelle. Weil sie sich von Aktionären und Aufsichtsräten nicht in die Karten schauen lassen wollen. Mehr noch aber aus einem anderen Grund: Jedes Vierteljahr tolle Geschäftszahlen präsentieren zu müssen, damit der Börsenkurs bloß nicht wackelt, widerspricht zutiefst ihrem unternehmerischen Freisinn. Schlimmer: Er verhindert regelrecht, was mittelständische Unternehmer am liebsten tun – unbequeme, zeitintensive und durchaus risikoreiche Wege zu gehen, um am Ende mit der Entdeckung neuer, viel versprechender Märkte belohnt zu werden. «Als 11
Unternehmer habe ich langfristige Ziele» – so denken neun von zehn Unternehmern in Deutschland. Unterm Strich hat sich diese Langfrist-Strategie für die meisten bezahlt gemacht, zum Beispiel bei der Erschließung neuer Märkte in Asien und in Mittel- und Osteuropa. Oder bei den ersten Versuchen, im Internet Fuß zu fassen. Diese Fähigkeit der Chefs kleiner Firmen, in großen zeitlichen Dimensionen zu denken und zu handeln, findet inzwischen indes auch bei TopManagern der deutschen Wirtschaft Anhänger. Prominentestes Beispiel: Porsche-Chef Wendelin Wiedeking. Deutschlands erfolgreichster Autobauer sagt, er sei stolz darauf, ein Mittelständler zu sein. Und weigert sich beharrlich, Quartalszahlen bekannt zu geben. Mittelständische Firmenchefs sind nicht frei von Widersprüchen. Das zeigt sich besonders beim Thema Globalisierung – die wohl größte unternehmerische Herausforderung der nächsten Jahre. Fast jeder zweite sieht seine eigene Firma durch den zunehmenden globalen Wettbewerb unter Druck gesetzt. Doch während sie einerseits die heimischen Märkte vor der neuen Konkurrenz verteidigen wollen, entwickeln gleichzeitig immer mehr Firmenchefs Expansionspläne für den Export. Mehr als jeder vierte Mittelständler ist inzwischen im Ausland aktiv. WER SICH ÜBER die Grenzen hinaus wagt, geht zuerst in die EU-Länder (60 Prozent), dann nach Mittel- und Osteuropa (30 Prozent). Und immerhin 25 Prozent der exporttreibenden Mittelständler wagen sich auch auf andere Kontinente. Der Trend zu mehr Export wird stärker werden. Eines von vielen Indizien dafür: Immer mehr Mittelständler drängen sich danach, den Bundeswirtschaftsminister auf Auslandsreisen begleiten zu dürfen, um mit seiner Hilfe erste Kontakte auf, fremdem Terrain knüpfen zu können.
Technik: Der Mittelstand steht für «made in Germany»
Ein weiteres Indiz für den wachsenden Drang deutscher Mittelständler, im Ausland neue Geschäftsverbindungen zu knüpfen: Sie arbeiten intensiv an ihren 12
Fremdsprachen-Kenntnissen. Zwei Drittel sind fit in Englisch, jeder sechste davon sogar verhandlungssicher in Wort und Schrift. Französisch beherrscht immerhin mehr als jeder Vierte, jeder Elfte davon so gut, dass auch er einen Vertrag aushandeln könnte. Ein drittes Indiz dafür, dass die kleinen und mittleren Firmen in Deutschland internationaler werden, ist ihre Einstellung zum Euro. Noch vor zwei Jahren gab es eine starke Front gegen die neue Währung, inzwischen bröckelt sie mehr und mehr. Jeder fünfte Mittelständler ist heute sogar davon überzeugt, das neue Geld trage dazu bei, seine Wettbewerbsposition zu verbessern.
Mitarbeiter: Der Mittelstand setzt auf Qualifikation.
DER DEUTSCHE MITTELSTAND ist in der Lage, sich sehr schnell veränderten internationalen Wettbewerbsbedingungen anzupassen und auf dessen Veränderungen zu reagieren. Zunächst beobachtete er mit einer Mischung aus Skepsis und Tatendrang die rasante Entwicklung des Internets in den 90er Jahren. Die Folge: Während viele Start-ups – der neue Mittelstand – die Technologie zur Marktreife voran trieben, verhielten sich die etablierten Firmen eher abwartend. Doch in den vergangenen beiden Jahren holten sie gewaltig auf. Inzwischen nutzen 80 Prozent der mittelständischen Firmen das Internet (1999: 56 Prozent). Mit großem geschäftlichen Erfolg: Vier von zehn Unternehmen steigerten ihren Jahresumsatz durchs Internet um mehr als zehn Prozent. In jedem dritten Unternehmen macht das Internet-Geschäft bereits mehr als zehn Prozent vom Gesamtumsatz aus. Mit Milliarden-Investitionen in den NetzAuftritt erschließen kleine und mittlere Firmen der Volkswirtschaft gewaltige Job-Potenziale: «Der Mittelstand hat 2,7 Millionen Internet-Arbeitsplätze geschaffen. Bis 2003 werden nach vorsichtigen Schätzungen weitere 300 000 hinzu kommen», sagt Gunter Kayser, Geschäftsführer des Instituts für Mittelstandsforschung in Bonn. 13
Neue Ideen
Der Innovationsdruck auf den Mittelstand ist hoch, und die Firmenchefs selbst heizen ihn an. Nicht nur beim Thema Internet: Trotz aller Kostensparpläne will jeder vierte Unternehmer in den nächsten fünf Jahren in die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen investieren. Gleichzeitig gaben in der MINDStudie drei Viertel aller Befragten an, sie seien ständig auf der Suche nach wirklich neuen, kreativen Geschäftsideen. Bundeswirtschaftsminister Müller setzt vor allem auf diese Unternehmer: «Der innovative Mittelstand ist für die Zukunftsfähigkeit des Standorts Deutschland von zentraler Bedeutung. Er ist die Hefe im Teig der Marktwirtschaft». DIE KLEINEN UND mittleren Firmen in Deutschland beschäftigen insgesamt mehr als 20 Millionen Menschen. 51 Prozent aller Erwerbstätigen arbeiten in Betrieben mit weniger als 50 Mitarbeitern, Tendenz steigend. WIE ENG DEREN Schicksal und das Wohl und Wehe der Konjunktur mit dem Mittelstand verknüpft sind, belegen zwei weitere Zahlen: In den vergangenen beiden Jahren haben die 200 größten deutschen Firmen insgesamt weit über 50 000 Jobs abgebaut. Mittelständische Betriebe dagegen haben alleine im Jahr 2000 unterm Strich 350 000 Jobs zusätzlich geschaffen. Die meisten der neuen Arbeitsplätze entstehen in kleineren Firmen mit weniger als zehn Beschäftigten, vor allem in den Dienstleistungsbranchen. So lief es in den Zeiten, als es der Konjunktur in Deutschland gut ging. Jetzt, wo die Wirtschaft durch schweres Fahrwasser muss, wird der Unterschied zwischen den Großunternehmen und Kleinfirmen noch deutlicher. Während die Konzerne im Zeichen der Krise ihre Personalsparpläne drastisch verschärfen, unternehmen viele Mittelständler gerade das Gegenteil: Sie investieren in neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dahinter steckt Kalkül. Denn trotz der fast vier Millionen Menschen, die in Deutschland ohne Arbeit sind, finden mittelständische Firmen nur schwer neue Leute. Häufigster Grund: Den Bewerbern fehlt es an der notwendigen 14
Qualifikation. Deshalb versuchen viele Arbeitgeber, auch in Krisenzeiten ihren Personalbestand zu halten – um den nächsten Aufschwung nicht zu verpassen, weil neue Aufträge wegen Mangel an Fachkräften nicht bewältigt werden können. Die mittelständischen Unternehmer allein auf ihre ökonomische Rolle zu reduzieren, hieße, ihrer tatsächlichen Bedeutung nicht gerecht zu werden. Denn sie sind nicht nur ein Garant für wirtschaftliche, sondern auch für gesellschaftliche Stabilität. «Unternehmer sind wichtig für unsere Gesellschaft, weil sie Werte schaffen, von denen andere leben», stellte Bundeskanzler Gerhard Schröder zu Beginn seiner Amtsperiode fest. Und: «Sie sind eine Elite, von der ich mehr verlange als von anderen».
Hohe Verantwortung
Die über drei Millionen Firmenchefs verstehen sich selbst als Elite, die der Gemeinschaft verpflichtet ist: 58 Prozent der deutschen Unternehmer meinen, sie tragen eine größere Verantwortung fürs Gemeinwohl als andere Gruppen der Gesellschaft. Wie werden sie dieser Selbstverpflichtung außerhalb ihres Betriebs gerecht? Jeder zweite Unternehmer, der sich für die Gesellschaft engagiert, tut dies im sozialen Bereich, jeder vierte geht in die Politik, jeder fünfte macht sich für kulturelle Interessen stark. Eigentum verpflichtet – auch dies unterscheidet mittelständische Firmenchefs von Konzernvorständen: Während Vorstandsvorsitzende sich in Pressekonferenzen rühmen, die Steuerlast ihres Konzerns in Deutschland auf Null gedrückt zu haben, empfinden die meisten Mittelständler eine staatliche Abgabe zwischen 20 bis 40 Prozent als durchaus angemessen. Das Streben mittelständischer Unternehmer nach alleiniger Macht im Betrieb ist zugleich aber auch ein Handicap. Nur jeder siebte Firmenchef lässt externe Berater in den Betrieb. Und der Glaube an die eigene Stärke verhindert vielfach, rechtzeitig die Unternehmensnachfolge zu regeln. In 274 000 Unternehmen ha15
ben die Chefs ihre Nachfolge bislang nicht geklärt – obwohl jeder dritte von ihnen bereits über 50 Jahre alt ist. Die Bundesregierung reagierte mit aufwändigen Aufklärungskampagnen. Erster Erfolg: In immer mehr Unternehmen wird dieses heikle Thema erstmals zwischen Gründern und deren Söhnen und Töchtern offen diskutiert. Was der Wirtschaft fehlt, sind nicht nur Nachfolger für Unternehmen, in denen der Chef die Altersgrenze erreicht hat. Es fehlen auch neue Existenzgründer. Vor allem in den ostdeutschen Bundesländern. Und mehr noch fehlen Gründerinnen. Nur jede siebte Firma im Mittelstand wird von einer Frau geführt. Die Bundesregierung wendete im vergangenen Jahr alleine acht Milliarden Euro auf, um Gründern beim Start zu helfen. Frauen werden im Rahmen des Modellprojekts «Mehr Power für Gründerinnen» unterstützt. Zielgruppen sind High-Tech-Start-ups, aber auch Low- und No-Tech-Firmen. Ein Sonderprogramm bietet Gründern von Kleinst-Firmen ein Startkapital von 50 000 Euro. Jede dritte Kreditzusage geht inzwischen an eine Frau. Die MiniFirmen sind übrigens besonders erfolgreiche Job-Schaffer. Im Schnitt schaffen die
Gründer
in
nur
vier
Jahren
sieben
neue
Arbeitsplätze.
Die
Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, Frau Margareta Wolf, soll besonders in diesem Bereich das Potenzial mobilisieren.
Was meinen Sie: Wie beurteilt der Autor die Entwicklungstrends und die Zukunft des Mittelstandes? Positiv? Oder negativ? Skeptisch? Referieren Sie anhand der Informationen des Textes über die Aussichten für den deutschen Mittelstand!
«Im mittelständischen Alltag geht es oft drunter und drüber. Es ist normal, dass der Chef erst den Einkauf plant, zwischendurch Vorstellungsgespräche führt und dann mit einem Zulieferer verhandelt». (Die Zeit).
16
DEN MITTELSTAND STÄRKEN Kleine und mittlere Unternehmen sind das Rückgrat unserer Wirtschaft. Unsere soziale
Marktwirtschaft
wäre
nicht
denkbar
ohne
wettbewerbsfähige,
leistungsstarke Unternehmen in Handwerk, Handel, Industrie, Dienstleistungen sowie den freien Berufen. Mittelständische Betriebe sind innovativ, schaffen zukunftsfähige Arbeits- und Ausbildungsplätze und tragen so zu Wirtschaftswachstum
und
Strukturwandel
bei.
Wenn
es
darum
geht,
neue
Wachstumsmärkte und Technologien zu erschließen, die internationale Präsenz zu erhöhen und die Kooperationsmöglichkeiten mit ausländischen Partnern zu nutzen, kommt kleinen und mittleren Unternehmen eine zentrale Bedeutung zu. Gleichzeitig sind wir uns bewusst, dass der Anpassungsdruck für den Mittelstand durch den intensiven Wettbewerb stärker wird. Es gehört deshalb zu den vordringlichsten Aufgaben der Mittelstandspolitik, die Rahmenbedingungen für kleine und mittlere Unternehmen so zu gestalten und zu verbessern, dass sie ihr Entwicklungs- und Innovationspotenzial voll entfalten können. Zu den vielfältigen Feldern unserer Mittelstandpolitik zählen die Finanzierung von Existenzgründungen und bestehenden Unternehmen und die Verbesserung des Zugangs zu Beteiigungskapital sowie die Sicherung des Zugangs zu technologischem Know-how und die Förderung von Innovationen. Dazu zählen außerdem die Gestaltung einer modernen zukunftsoffenen Aus- und Weiterbildung, die Begleitung von Auslandsaktivitäten, der Abbau von Bürokratie und die Stärkung einer Kultur der Selbstständigkeit. Denn den Mittelstand zu stärken, heißt den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. (von Dr. Werner Müller Bundesminister für Wirtschaft und Technologie.)
Referieren Sie anhand folgender Stichpunkte ueber die wirtschaftliche Entwicklung der mittelständischen Unternehmen! 1. Erwartungen in Bezug auf die mittelständischen Unternehmen. 17
2. Grundaufgaben der Mittelstandspolitik. 3. Wichtige Felder der Mittelstandspolitik. Text ʋ 3. Markt: Hinter mittelständischen Unternehmen verbergen sich oft Weltmarktführer
Gerd Kiihlhorn ist Chefreporter des Unternehmermagazins «Impulse» E-Mail:
[email protected]
Internetempfehlung
der
Redaktion
www.mind-mittelstand.de Auf der Homepage der MIND-Initiative finden sich Auszüge der aktuellen Studie. Die vollständige Studie kann über die E-MailAdresse des Autors bestellt werden.
Das verlangt der Nachwuchs
Was halten Studenten vom Mittelstand als Arbeitgeber? Die exklusive Studie von impulse und dem Software-Haus Autinform bringt endlich Fakten. Eigentlich bietet der Mittelstand jungen Betriebswirten genau das, was sie wollen: viel Abwechslung und Verantwortung, innovatives Umfeld, gutes Arbeitsklima. Trotzdem kann sich nur jeder Dritte von ihnen vorstellen, dort tatsächlich zu arbeiten. Gut 53 Prozent wollen lieber im Großkonzern starten. Auf der Wunschliste ganz oben: Daimler, Siemens, BMW, Deutsche Bank. Im Wettstreit um die besten Talente sind Firmenchefs offenbar kaum in der Lage, ihre Trümpfe zu nutzen. So der zweischneidige Tenor der exklusiven Studie «Studenten und Mittelstand». Für impulse und den Wiesbadener Software-Anbieter Autinform hat der Bonner Europressedienst 1500 BWLStudenten von 19 Unis und Fachhochschulen ausführlich nach ihren Wünschen und Zielen befragt: Welche Kriterien soll der erste Job erfüllen? Wo wollen sie arbeiten? Was halten sie vom Mittelstand? Und die Betriebswirte von morgen nehmen kein Blatt vor den Mund. Ihr bestürzendes Urteil: Kleine und mittlere 18
Firmen – immerhin der Motor der deutschen Wirtschaft – kommen an den Unis praktisch nicht vor.
Bitte ergaenzen Sie anhand der Informationen aus dem Text die folgende Tabelle: 1. Erwartungen der Studenten in Bezug auf ihre berufliche Tätigkeit in mittelständischen Unternehmen: innovatives Umfeld gutes Arbeitsklima 2. Welche Kriterien soll der erste Job erfüllen? im Großkonzern starten
Wer gehört zum Mittelstand? In der politischen Diskussion sind nur selten die Großkonzerne benachteiligt, aber für den Mittelstand wird angeblich nicht genug getan. Nur: Wer ist eigentlich gemeint? Im wesentlichen gibt es zwei Auffassungen: • Der Firmeninhaber ist zugleich der Geschäftsführer. Das kommt der landläufigen Vorstellung am nächsten und drückt vor allem die soziale Komponente aus. Ausgeschlossen sind Großkonzerne, deren Kapital meist in den Händen der Aktionäre liegt, aber auch die Mehrzahl der so genannten Start-ups, die in Besitz ihrer Kapitalgeber, vielfach also Risiko-Kapital-Gesellschaften sind. • Zu statistischen Zwecken werden Mitarbeiterzahl und Umsatz herangezogen: Mitarbeiter
Umsatz
Kleinbetrieb
bis 10
bis 1 Mio. DM
Mittelstand
bis 500
bis 100 Mio. DM
Großunternehmen
über 500
über 100 Mio. DM
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Wer was erleben will, geht in den Mittelstand
Alle wollen zu den Großen. Die meisten landen überall, nur dort nicht. Und haben oft die spannenderen Jobs.
Von Jens Reufsteck Kann ein Affe den Mittelstand symbolisieren? Trigema zeigt, wie es geht: «Hallo Fans», grunzt der Schimpanse kurz vor den Acht-Uhr-Nachrichten in sein Mikrophon. Trigema sei Deutschlands größter T-Shirt- und Tennisbekleidungshersteller, brummt er. Trigema produziere mit über l.200 Mitarbeitern nur in Deutschland. «Was sagt der Inhaber, Herr Grupp, dazu?». Herr Grupp schreitet an den Tischen seiner Näherinnen entlang. Er will auch in Zukunft nur in Deutschland produzieren und seine 1.200 Arbeitsplätze sichern. Das will er wirklich. So handgestrickt wie sein Werbespot, so fest hält er alle Fäden seines Unternehmens in der Hand. Und hält fest an seiner Überzeugung: «Wer in Deutschland seinen Porsche fährt und eine großzügige Villa bewohnt, sollte auch in Deutschland arbeiten lassen». So gab er unlängst der Zeit zu Protokoll. Das schwäbische Unternehmen passt fast ideal in die landläufige Vorstellung vom Mittelstand: die angegrauten Fabrikgebäude am Hauptsitz Burladingen, der eigenwillige Unternehmer an der Schwelle zum Generationen-Wechsel, die Geradlinigkeit und Sturheit, mit der sich Trigema gegen den Trend stellt. Wenn eines nicht passt, ist es der Werbe-Affe – mit roter Plastikbrille, weißem Trigema-Tennishemd und gepunkteter Krawatte ist der Exot nur oberflächlich domestiziert. Immerhin könnte der Sportsfreund auch schon die Jugendtage des Fernsehens miterlebt haben, so geschmack- und zeitlos ist sein Outfit. Sieht der Mittelstand wirklich so aus? «Das Bild, das viele sich machen, ist recht seltsam», sagt Peter Kranzusch, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Mittelstandsforschung in Bonn. Schon die Meinungen darüber, was Mittelstand ist, gehen stark auseinander. «Da hat jeder seine eigene Definition». Ist die 20
Unternehmensgröße der entscheidende Faktor oder eher die Tatsache, dass der Geschäftsführer auch das Unternehmen besitzt? Die halbe Start-up-Szene ist -je nach Definition – ein mittelständisches Phänomen.
Akademikeranteil steigt drastisch
Die überwältigende Mehrheit deutscher Unternehmen, über 95 Prozent, zählt mit 10 bis 500 Mitarbeitern zum Mittelstand. Drei von fünf Beschäftigten sind dort angestellt, nur einer bei Großunternehmen. Zwar liegt die Akademikerquote mit gut sechs Prozent im Mittelstand deutlicher niedriger als bei den Großen, die rund 11 Prozent verbuchen. Doch in absoluten Zahlen sieht das Verhältnis anders aus: Die überwältigende Mehrheit aller angestellten Akademiker ist in mittelgroßen Unternehmen beschäftigt.Tendenz massiv steigend. Denn die Zahl der Akademiker hat sich zwischen 1977 und 1997 im Mittelstand mehr als verdreifacht, bei Großunternehmen nicht einmal verdoppelt – so hat das Institut für Mittelstandsforschung der Universität Mannheim errechnet. Obwohl die meisten Absolventen in den Mittelstand gehen werden, träumt die Mehrheit vom Karrierestart
bei
den
Konzernen.
In
der
Beliebtheit
rangieren
die
Großunternehmen ganz oben. Doch sind sie auch die besseren Arbeitgeber? Soweit es um Gehalt und andere finanzielle Anreize geht, haben sie meist die Nase vorn. «Auch internationale Karrieren lassen sich hier eher verwirklichen», meint Peter Kranzusch. Viele Vorteile sieht er aber auch bei den Mittelständlern: ein breites Spektrum an Aufgaben, von Anfang viel mehr Verantwortung als in den Hierarchien der Großen und einen Gesamtüberblick über das Unternehmen. Die Professoren Martin und Ruda, die an der Fachhochschule Kaiserslautern Mittelstandsökonomie leiten, gehen noch weiter: Unternehmerisch denken und handeln, das ist für sie Mittelstand. Schnelle, klare Entscheidungen, entschlossenes Handeln, so geben sich die Hochschullehrer selbst. Keine Spur sprichwörtlicher professoraler Langsamkeit. Die Unternehmerpersönlichkeit – 21
Großunternehmen schreiben das Schlagwort gern auf ihren Wunschzettel. Doch letztlich gestehen sie selbst ein, dass unternehmerischem Denken in ihren Strukturen klare Grenzen gesetzt sind.
Bitte ordnen Sie folgende Stichpunkte in der Reihenfolge, in der die entsprechenden Inhalte im Text auftreten!
a) technische Entwicklung vorantreiben b) die Entscheidung haengt von persoenlichen Prioritaeten ab c) seine Ideen im eigenen Unternehmen umsetzen d) die Vorstandsposten der Konzerne sind gezaehlt e) viele kleine und mittelstaendische Unternehmen sind außerst innovativ f) es geht nicht um schwarz oder weiß
1)
2) 3) 4) 5) 6)
Schnelle Karrie
Ganz anders im Mittelstand: Hier sind gerade Generalisten gefragt, die alle betrieblichen
Handlungsfelder
überblicken
und
sich
nicht
scheuen,
unternehmerische Entscheidungen zu treffen, so die beiden Professoren. Und die Karriere rutscht auch noch schneller, meinen sie. Denn die flachen Hierarchien, derer sich die Großen gerne rühmen, seien in Klartext übersetzt gestrichene Führungspositionen. Und Peter Kranzusch fragt provokativ: «Was ist interessant daran, ewig in einem Konzern zu arbeiten, der Steinkohle fördert oder auf veraltete Techniken setzt?».
Viele der kleinen und mittelgroßen Unternehmungen sind äußerst innovativ. Gerade junge Technologien schaffen Raum für Unternehmen, die als kleine 22
Gründung starten und mit der Branche wachsen. Es sind nicht notwendiger die Großlabors, die technische Entwicklungen vorantreiben. Oft ist es der frisch diplomierte Ingenieur, der seine Ideen im eigenen Unternehmen umsetzt. Und in kurzer Zeit eine ganze Reihe neuer Arbeitsplätze schafft. Beispiel Biotech: Nur Quiagen ist größer. Doch Firmen wie Evotec, Lion Biosience, EPC Biotech, Morphosys, Medigene – alles gesunder Mittelstand (siehe auch Ausgabe 6/01). Beispiel digitale Bildverarbeitung und Automation: Basler Vision gehört zu den bekanntesten Vertretern dieses Marktes – seit Frühjahr
1999
ist
die
Aktiengesellschaft
börsennotiert,
aber
die
Unternehmesgröße ist klar mittelständisch. Leicht findet sich ein weiteres Dutzend Firmen – etwa auf den Seiten des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Konzern oder nicht Konzern – es geht nicht um schwarz oder weiß. Die Entscheidung hängt von den persönlichen Prioritäten ab. Wer einmal ein Unternehmen leiten will, erreicht das im Mittelstand. DieVorstandsposten der Konzerne sind gezählt, und viele stehen Schlange, die meisten freilich ihr Leben lang. Internationalität dagegen ist die Domäne der Global Player. Diejenigen, die auch noch mit Haus und Kind und Frau ins Ausland gehen, sind gesucht. Das Image eines großen Namens, auch das bieten fast ausschließlich die Großen. Rar die Mittelständler, die über ihre Region hinaus bekannt sind. Und schließlich das Gehalt, da greifen Konzerne meist tiefer in die Tasche. Hier werden also auch viele Start-ups zu mittelständischen Unternehmen, der üblichen Verwendung der Begriffe wird das weniger gerecht.
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ɍɱɟɛɧɨɟ ɢɡɞɚɧɢɟ
DER DEUTSCHE MITTELSTAND ɍɱɟɛɧɨ-ɦɟɬɨɞɢɱɟɫɤɨɟ ɩɨɫɨɛɢɟ ɞɥɹ ɜɭɡɨɜ
ɋɨɫɬɚɜɢɬɟɥɶ Ȼɨɪɢɫɨɜɚ Ʌɸɞɦɢɥɚ Ɇɢɬɪɨɮɚɧɨɜɧɚ
ɉɨɞɩɢɫɚɧɨ ɜ ɩɟɱɚɬɶ 18.09.07. Ɏɨɪɦɚɬ 60×84/16. ɍɫɥ. ɩɟɱ. ɥ. 1,4. Ɍɢɪɚɠ 50 ɷɤɡ. Ɂɚɤɚɡ 1897. ɂɡɞɚɬɟɥɶɫɤɨ-ɩɨɥɢɝɪɚɮɢɱɟɫɤɢɣ ɰɟɧɬɪ ȼɨɪɨɧɟɠɫɤɨɝɨ ɝɨɫɭɞɚɪɫɬɜɟɧɧɨɝɨ ɭɧɢɜɟɪɫɢɬɟɬɚ. 394000, ɝ. ȼɨɪɨɧɟɠ, ɩɥ. ɢɦ. Ʌɟɧɢɧɚ, 10. Ɍɟɥ. 208-298, 598-026 (ɮɚɤɫ) http://www.ppc.vsu.ru; e-mail:
[email protected] Ɉɬɩɟɱɚɬɚɧɨ ɜ ɬɢɩɨɝɪɚɮɢɢ ɂɡɞɚɬɟɥɶɫɤɨ-ɩɨɥɢɝɪɚɮɢɱɟɫɤɨɝɨ ɰɟɧɬɪɚ ȼɨɪɨɧɟɠɫɤɨɝɨ ɝɨɫɭɞɚɪɫɬɜɟɧɧɨɝɨ ɭɧɢɜɟɪɫɢɬɟɬɚ. 394000, ɝ. ȼɨɪɨɧɟɠ, ɭɥ. ɉɭɲɤɢɧɫɤɚɹ, 3. Ɍɟɥ. 204-133.
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