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Jan Knopf Friedrich Dürrenmatt: Die Physiker
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Friedrich Dürrenmatt: Die Physiker Apokalyptisches Narrenspiel Von Jan Knopf
Es ist eigentümlich zu beobachten, dass ein »moderner Klassiker« wie Friedrich Dürrenmatts Stück Die Physiker trotz seines Erfolgs bei der Uraufführung durchaus auch schon damals auf grundsätzliche Kritik stieß. So bemängelte Friedrich Luft unter dem Titel Letzter Ernst – dargeboten als Ulk neben dem schon in der Überschrift deutlich werdenden Kabarett-Niveau den moralisierenden Ernst, der sich im zweiten Akt des Dramas ausbreitet (Die Welt, 23. Februar 1962). Und Joachim Kaiser siedelte das Stück sogar insgesamt zwischen »Leitartikel und Irrenwitz« an – als den »schlimmen Extremen« (Süddeutsche Zeitung, 24. September 1962.) In der Tat: beim Wiederlesen (und auch beim schon etwas länger zurückliegenden Wiedersehen) des ehemaligen »Welthits« rücken die Schwächen des Textes hartnäckiger in den Vordergrund als seine Stärken. In den moralischen Verhandlungen der drei Physiker, mit der sie die Bürde der Verantwortung für »die« Menschheit auf sich nehmen, knistert das Papier hörbarer als deren Überzeugung. Die Liebesgeschichte und -geständnisse zwischen Möbius und seiner Krankenschwester Monika triefen von Kitsch, weil – was für das Stück überhaupt nicht von innerer Konsequenz ist – der armen Krankenschwester auch noch der König Salomo aufgegangen ist und sie daraufhin beschlossen hat: »Aber nun will ich mich für jemanden allein aufopfern, für jemanden allein dasein, nicht immer für andere. Ich will für meinen Geliebten dasein. Für Sie [etc.]« (49 f.)1. Die Verse, die Möbius von sich gibt, um seine Familie zu vertreiben, mögen Anfang der sechziger Jahre noch provozierend gewesen sein, schlecht waren sie jedoch von Anfang an, wie überhaupt © 1996, 2000 Philipp Reclam jun., Stuttgart.
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das Verseschmieden durchaus nicht Dürrenmatts Stärke gewesen ist. Und der Auftritt von Möbius’ Familie nebst neuem Ehemann ist noch nicht einmal als Kabarett-Einlage überzeugend, so klischeehaft sind alle Figuren gezeichnet. Die zuletzt genannten Beispiele finden sich – wohlgemerkt – bereits im ersten Akt, der stets als der stärkste Teil des Stücks eingeschätzt worden ist. Wenn es richtig ist, wie Theodor W. Adorno einmal gesagt hat, dass sich die großen Kunstwerke dadurch auszeichnen, an ihren schwachen Stellen »Glück« zu haben, dann haben Die Physiker geradezu unfassbares Glück gehabt. Einer der Gründe für das Glück war offenbar die nach wie vor brisante Thematik, nämlich die Verantwortung des Naturwissenschaftlers gegenüber der gesellschaftlichpolitischen Verwertung seiner Erkenntnisse, eine Thematik, die freilich das Stück zugleich zu einem beinahe reinen Thesenstück qualifiziert hat. So entschieden standen Fragen im Vordergrund wie »Ist Möbius ein Anti-Galilei?«, »Geht es um die Zurücknahme dessen, was der Galilei Brechts noch durchzusetzen hoffte?«, »Behält Dürrenmatts Geschichtspessimismus gegenüber allem Fortschrittsdenken recht?«2 Dazu wussten die Verantwortlichen der Züricher Uraufführung vom 20. Februar 1962 das Stück als so gut verpackte Überraschung anzubieten, dass ein nachhaltiger Erfolg gar nicht ausbleiben konnte. Und dies liegt weniger an der Thematik, als vielmehr an ihrer dramatisch und theatralisch wirksamen Präsentation. Der Text wurde vor der Uraufführung sorgsam gehütet, der Schluss mit seiner »schlimmstmöglichen Wendung«, nämlich dass sich ausgerechnet die Irrenärztin als die eigentlich Irre entpuppt, verschwiegen. So konnte das Stück ablaufen als der Krimi, in den die Handlung verpackt ist. Da Dürrenmatt überdies das Muster des klassischen Dramas, seine »Einheit von Raum, Zeit und Handlung« verwendet, gelingt es ihm, ein dramatisch konzentriertes Kammerspiel mit den Dimensionen eines fundamentalen Menschheitsproblems zu verbinden. © 1996, 2000 Philipp Reclam jun., Stuttgart.
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Die beiden Akte des Stücks sind parallel gebaut; zu Beginn steht jeweils der Mord an einer Krankenschwester, begangen von den – bereits isoliert – einsitzenden Physikern. Drei sind es an der Zahl: Herbert Georg Beutler, der sich als Newton ausgibt, Ernst Heinrich Ernesti, der sich für Einstein hält, und Johann Wilhelm Möbius, dem der König Salomo erscheint. Newton hat seinen Mord, wie sich herausstellt, schon hinter sich, untersucht wird zu Beginn der des Einstein an »seiner« Krankenschwester. Der Kommissar ist da, will den »Mord« aufklären, muss sich aber ständig zurechtweisen lassen, weil ja die Irren nicht mehr haftbar zu machen sind. So kann sich sie Situationskomödie ungehindert entfalten: Kann ich nun den Mörder – Bitte, Herr Inspektor. INSPEKTOR. – den Täter sehen? OBERSCHWESTER. Er geigt. INSPEKTOR. Was heißt: Er geigt? OBERSCHWESTER. Sie hören es ja. INSPEKTOR. Dann soll er bitte aufhören. Da die Oberschwester nicht reagiert. Ich habe ihn zu vernehmen. OBERSCHWESTER. Geht nicht. INSPEKTOR. Warum geht es nicht? OBERSCHWESTER. Das können wir ärztlich nicht zulassen. Herr Ernesti muß jetzt geigen. INSPEKTOR. Der Kerl hat schließlich eine Krankenschwester erdrosselt! OBERSCHWESTER. Herr Inspektor. Es handelt sich nicht um einen Kerl, sondern um einen kranken Menschen, der sich beruhigen muß. Und weil er sich für Einstein INSPEKTOR.
OBERSCHWESTER.
© 1996, 2000 Philipp Reclam jun., Stuttgart.
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hält, beruhigt er sich nur, wenn er geigt. Bin ich eigentlich verrückt? (16 f.)
INSPEKTOR.
Die komödiantischen Umkehrungen schlagen neue Volten, wenn – nachdem die Leiche beseitigt ist – Newton auftaucht und sich darüber mokiert, dass Ernesti die Krankenschwester umgebracht hat. Als er daran erinnert wird, dass ja auch er entsprechend »tätig« gewesen ist, vertraut er dem Inspektor »ein Geheimnis« an: Ich bin nicht Sir Isaac. Ich gebe mich nur als Newton aus. Und weshalb? NEWTON. Um Ernesti nicht zu verwirren. INSPEKTOR. Kapiere ich nicht. NEWTON. Im Gegensatz zu mir ist Ernesti doch wirklich krank. Er bildet sich ein, Albert Einstein zu sein. INSPEKTOR. Was hat das mit Ihnen zu tun? NEWTON. Wenn Ernesti nun erführe, daß ich in Wirklichkeit Albert Einstein bin, wäre der Teufel los. INSPEKTOR. Sie wollen damit sagen – NEWTON. Jawohl. Der berühmte Physiker und Begründer der Relativitätstheorie bin ich. Geboren am 14. März 1879 in Ulm. Der Inspektor erhebt sich etwas verwirrt. INSPEKTOR. Sehr erfreut. Newton erhebt sich ebenfalls. NEWTON. Nennen Sie mich einfach Albert. INSPEKTOR. Und Sie mich Richard. (20 f.) NEWTON.
INSPEKTOR.
© 1996, 2000 Philipp Reclam jun., Stuttgart.
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Und so folgt Umkehr auf Umkehr. Die uneingeweihten Zuschauer staunen ebenso wie der Inspektor, der die auf den Kopf gestellte Welt des Irrenhauses resignierend hinnimmt. Die Gesetze der normalen Welt sind außer Kraft gesetzt. Jede sichere Erkenntnis, die man zu haben glaubt, erweist sich als Schein. So erscheint auch die Anstaltsleiterin Mathilde von Zahnd gleich beim ersten Auftritt merkwürdig genug. Sie ist alt und verwachsen, verstößt gegen die Konventionen ihrer Klinik und ergeht sich in dunklen Andeutungen; und dann stellt sich noch heraus, dass offenbar ihre gesamte Verwandtschaft in eben dem Haus eingesessen hat oder noch einsitzt, das sie leitet. Gerhard P. Knapp hat daraus geschlossen: »Mit Die Physiker stößt die Komödie Dürrenmatts über die Repräsentation gesellschaftlicher Zustände vermittels der bewußten Illusionsdurchbrechung der früheren Stücke [. . .], die die gesellschaftliche Wirklichkeit durch das Bühnenmodell direkt durchscheinen läßt, endgültig zu seiner sehr spezifischen Art des modernen ›Welttheaters‹ vor. Damit vollzieht sie den entscheidenden Schritt zum von der Realität abgelösten antizipatorischen Modell, das sich – im Gegensatz noch zu den unmittelbaren Vorläufern – nun als Ganzes im ästhetischen Raum, d. h. auf der Bühne ansiedelt und nicht mehr partiell ableitbar ist.«3 Den ersten Auftritt des Möbius nutzt das Stück, um nochmals Normalität und »irrsinnige« Ausnahme zu konfrontieren. Möbius’ Frau hat sich – da der Mann ja »einsitzt« – scheiden lassen, hat einen Missionar geheiratet und will mit ihm und ihren Kindern auswandern. Die Familie verabschiedet sich und meint, Möbius mit frommen Sprüchen und einstudierten Liedern beruhigen zu müssen. Das Stichwort »Psalm« führt zu einem Ausbruch des Patienten, der die fromme Heuchelei entlarvt und zugleich eine atomare Welt-Apokalypse entwirft:
© 1996, 2000 Philipp Reclam jun., Stuttgart.
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Ein Psalm Salomons, den Weltraumfahrern zu singen. Wir hauten ins Weltall ab. Zu den Wüsten des Monds. Versanken in ihrem Staub. Lautlos verreckten Manche schon da. Doch die meisten verkochten In den Bleidämpfen des Merkurs, lösten sich auf In den Ölpfützen der Venus, und Sogar auf dem Mars fraß uns die Sonne, Donnernd, radioaktiv und gelb. FRAU ROSE. Aber Johann Wilhelm – MÖBIUS. Jupiter stank, Ein pfeilschnell rotierender Methanbrei, Hing er so mächtig über uns, Daß wir Ganymed vollkotzten. (41) MÖBIUS.
Der erste Akt integriert die Thematik der Atomphysik und ihrer Auswirkungen noch ganz in den Handlungsgang, auch wenn Dürrenmatt, indem er seine Lieblingsthematik, das »Hereindrohen« des Weltalls in die verkehrte Welt des Menschen, recht allgemein und, wie gesagt, mit nicht sonderlich überzeugenden Versen ausbreitet. Auch der Mord des Möbius an seiner Krankenschwester am Ende des ersten Akts spart nicht mit Überraschungen. Schwester Monika hat Möbius’ Arbeiten, die er heimlich in der Irrenanstalt fortgeführt hat, entdeckt. Sie weiß, dass er sozusagen alle Welträtsel (eine Fiktion Dürrenmatts) gelöst, folglich die Physik an ihr Ende gebracht hat. Als Möbius sich herauszureden versucht, dass alles nur eine Offenbarung des Königs Salomo sei, gesteht ihm Schwester Monika nicht nur ihre Liebe, sondern auch ihren Glauben an das »Wunder«: »Ich bin da, dir zu helfen, mit dir zu kämpfen, der © 1996, 2000 Philipp Reclam jun., Stuttgart.
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Himmel, der dir Salomo schickte, schickte auch mich«. (52) Möbius erdrosselt Monika; der zweite Akt kann wie der erste beginnen, und die Zuschauer sind weiterhin im Dunkeln. Der Beginn des zweiten Akts spiegelt noch einmal den Fall des ersten, freilich mit umgekehrten Rollen: Der Inspektor hat sich das Wundern abgewöhnt und freut sich, seiner Arbeit nicht nachkommen zu dürfen, wohingegen Fräulein Doktor von Zahnd nun von Mördern spricht und den Physiker-Teil der Anstalt in ein Zuchthaus verwandelt – scheinbar den Wünschen des Staatsanwalts folgend. Dann aber kommt die Aufdeckung. Möbius, der vergeblich versucht, vom Inspektor verhaftet zu werden, ist längst erkannt, und Einstein und Newton entpuppen sich als die Geheimagenten Kilton und Eisler, ebenfalls Physiker von Beruf – der damaligen »Weltkonfrontation« entsprechend, einer aus dem Osten (UdSSR), einer aus dem Westen (USA). Sie sind auf Möbius angesetzt und spielen auch nur ihr Irresein, wie Möbius die Erscheinungen des Königs Salomo zu seiner Tarnung vorgibt. Möbius vermag, nachdem er seine Entdeckungen bestätigt und bemerkt hat, dass beide Seiten nur darauf aus sind, mit ihnen den Amoklauf der Welt und ihren Untergang endgültig einzuleiten, seine beiden Kontrahenten davon zu überzeugen, dass es nur den einen Weg geben kann, der ihn ins Irrenhaus brachte, sich mutig zur eigenen Verantwortung zu bekennen, die Entdeckungen zu vernichten und weiterhin die Rolle der Irren zu spielen: Die Vernunft fordert diesen Schritt. Wir sind in unserer Wissenschaft an die Grenzen des Erkennbaren gestoßen. Wir wissen einige genau erfaßbare Gesetze, einige Grundbeziehungen zwischen unbegreiflichen Erscheinungen, das ist alles, der gewaltige Rest bleibt Geheimnis, dem Verstand unzugänglich. Wir haben das Ende unseres Weges erreicht. Aber die Menschheit ist noch nicht soweit. Wir
MÖBIUS.
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haben uns vorgekämpft, nun folgt uns niemand nach, wir sind ins Leere gestoßen. Unsere Wissenschaft ist schrecklich geworden, unsere Forschung gefährlich, unsere Erkenntnis tödlich. Es gibt für uns Physiker nur noch die Kapitulation vor der Wirklichkeit. Sie ist uns nicht gewachsen. Sie geht an uns zugrunde. Wir müssen unser Wissen zurücknehmen, und ich habe es zurückgenommen. Es gibt keine andere Lösung, auch für euch nicht. (74) Unter der Einsicht, dass sie nur noch im Irrenhaus frei sein können, weil ihre Gedanken in der Freiheit Sprengstoff wären, ziehen sich alle drei in ihre Rollen zurück, »Verrückt, aber weise«, »Gefangen, aber frei«, »Physiker, aber unschuldig«. (77) Der Knalleffekt jedoch steht noch aus. Fräulein von Zahnd lässt die drei Physiker holen, erklärt ihnen, dass ihr der König Salomo erschienen sei mit dem Befehl, alle Aufzeichnungen des Möbius zu stehlen und anzuwenden. Ihr neues Weltimperium läuft bereits auf vollen Touren: Was euch umgibt, sind nicht mehr die Mauern einer Anstalt. Dieses Haus ist die Schatzkammer meines Trusts. Es umschließt drei Physiker, die allein außer mir die Wahrheit wissen. Was euch in Bann hält, sind keine Irrenwärter: Sievers ist der Chef meiner Werkpolizei. Ihr seid in euer eigenes Gefängnis geflüchtet. Salomo hat durch euch gedacht, durch euch gehandelt, und nun vernichtet er euch. Durch mich. Schweigen. Fräulein Doktor spricht alles still und fromm. FRL. DOKTOR. Ich aber übernehme seine Macht. Ich fürchte mich nicht. Meine Anstalt ist voll von verrückten Verwandten, mit Schmuck behängt und Orden. Ich bin die letzte Normale meiner Familie. Das Ende. Unfruchtbar, nur noch zur Nächstenliebe geeignet. Da erbarmte sich Salomo meiner. Er, der tausend Weiber besitzt, wählte FRL. DOKTOR.
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mich aus. Nun werde ich mächtiger sein als meine Väter. Mein Trust wird herrschen, die Länder, die Kontinente erobern, das Sonnensystem ausbeuten, nach dem Andromedanebel fahren. Die Rechnung ist aufgegangen. Nicht zugunsten der Welt, aber zugunsten einer alten, buckligen Jungfrau. Sie läutet mit einer kleinen Glocke. Von rechts kommt der Oberpfleger. OBERPFLEGER. Boss? FRL. DOKTOR. Gehen wir Sievers. Der Verwaltungsrat wartet. Das Weltunternehmen startet, die Produktion rollt an. (84 f.) Abgesehen von den »großen« (und nutzlosen) Reden der drei Physiker und Fräulein von Zahnds und dem Weltmaßstab, den Dürrenmatt so liebt nach dem Motto Samuel Becketts »Interessiert dich etwas Besonderes oder bloß alles«, bleibt überzeugend, dass das Stück eine angemessene theatralische Lösung für die Machtlosigkeit des (modernen) Individuums findet, und zwar selbst da, wo es bereit ist, (beinahe) tragisch zu scheitern. Die drei Physiker beschließen ja, ihr Wissen zurückzunehmen und ihr »Schicksal« als Irre zugunsten »der« Menschheit zu tragen, und sie müssen dann sehen, dass die Wirklichkeit mit ihnen längst das Spiel spielt, das sie ihr noch vorzutäuschen glauben. Die Spielwelt des Theaters wird dabei mehrfach thematisiert – und mit ihr die Täuschung des Zuschauers. Muss er zunächst glauben, das Stück spiele »wirklich« unter Irren, so entlarven sie sich als die denkbar vernunftbegabten und verantwortungsbewussten Physiker, die bereit sind, für die Menschheit ihr Opfer zu bringen. Dürrenmatt zitiert mit ihnen den alten tragischen Helden. Der Konflikt, das eigene Leben zu leben und damit der Menschheit den Untergang zu bringen oder aufs eigene Leben zu verzichten und die Menschheit vor dem Untergang zu retten, ist im traditionellen Sinn »tragisch«; denn es gibt keine Entscheidungsmöglichkeit, die einen © 1996, 2000 Philipp Reclam jun., Stuttgart.
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versöhnlichen Ausgang verspräche. Der Entschluss, freíwillig im Irrenhaus zu bleiben, entspricht insofern ganz dem sonst üblichen (tragischen) Tod der/des Helden. Der Verzicht aufs »eigene« Leben, auf Privatleben und Familie, wird ja im Stück durch das Auftreten der Familie des Möbius gesondert thematisiert: Möbius verleugnet ganz bewusst seine Familie und macht ihr den Abschied leicht, ganz im Sinn seines Verantwortungsbewusstseins (vgl. 37 ff.). Indem aber – durch die »schlimmstmögliche Wendung« des Schlusses – der tragische Fall der Physiker aufgehoben wird, wendet sich der tragische Schluss in die Komödie: Der (scheinbar ausweglose) Konflikt besteht gar nicht, der Entschluss, aufs eigene Leben zu verzichten, wandelt sich in den Zwang des Inhaftiertseins, und das Verantwortungsbewusstsein zeigt sich als völlig belanglos. Sie, die glaubten, tragische Helden zu sein und der Welt etwas vorzuspielen, sehen sich am Ende als Narren, mit denen die amoklaufende Welt spielt. Die Tragödie wandelt sich in die Farce, der tragische Held in den entmachteten Komödianten: zum »Totlachen«, um es mit Dürrenmatts Lieblingsvokabel zu sagen.4 »Im Rahmen der aristotelischen Bühne, die ja Schauplatz der äußersten Selbstverwirklichung des Individuellen ist, wird der Freiraum des Individuums systematisch als Illusion denunziert, jede Handlungsfreiheit des einzelnen durch die anachronistische Spielkonzeption umso schärfer als Anachronismus bloßgestellt. Als tragischer Rest, der sich außerhalb des Spiels ansiedelt, bleibt die Konsequenz für die gesamte Menschheit«.5 So weit kann die Dramaturgie des Stückes überzeugen. Aber die fehlende Integration der Thematik in die Handlung des zweiten Aktes, die »papiernen Diskussionen«6 sowie die aufgesetzte Schlusswendung lassen Geschlossenheit und Abrundung missen. Ausgerechnet eine Irre vermag des Wissen zu übernehmen, das als das »Ende unseres [wissenschaftlichen] Weges« ausgegeben wird (74). Ausgerechnet das einsame Genie des Herrn Möbius soll in der Lage sein, das »System aller möglichen Erfindungen« und © 1996, 2000 Philipp Reclam jun., Stuttgart.
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die »einheitliche Feldtheorie« zu finden (69), und dies in der »Einsamkeit und Freiheit« des Irrenhauses. Beide Figuren projizieren die Verhältnisse des Stücks – auch wenn man ihre gewollte und unmissverständliche Fiktionalität erkennt – in die Zeiten der Renaissance zurück, die doch mit den apokalyptischen Aussichten des modernen Endes »zurückgenommen« und endgültig außer Kraft gesetzt sein sollten. Die »große« Thematik des Stücks unter dem Stichwort der »Zurücknahme« zu behandeln, verschiebt das eigentliche Problem wieder dahin, wo es bei Brecht noch – historisch – sein konnte. Der Fall Galilei konnte deshalb noch der Fall eines Einzelnen sein, weil ein eventuelles Festhalten an der Objektivität der Erkenntnisse und der individuelle (»tragische«) Opfertod für die Zeit hätten Zeichen setzen können. Galilei war angesehen, Galilei hatte (wissenschaftliche) Autorität; er hatte Beweise, die seine Entdeckungen nachprüfbar machten, und er hatte – das ist vielleicht der wichtigste Aspekt für die Folgen seines Falls – Verbindungen zum Volk, versuchte die Physik zu popularisieren und aus der traditionellen Geheimwissenschaft zu befreien. Seine Unterwerfung bedeutete, nicht nur die Wissenschaft zu verraten, sondern auch mit seiner wissenschaftlichen Autorität den überkommenen Glauben, so als wäre er wissenschaftlich fundiert, zu bestätigen und das Volk weiterhin vom Wissen auszuschließen.7 In der Zeit der Renaissance gab es noch – genauer: nur da – den Typ des einzelnen, wenn man will: genialen Wissenschaftlers, dessen persönliche Autorität und Integrität Geschichte hätte machen können. Und eben deshalb gab sich ja die Inquisition so viel »Mühe« mit ihrem Delinquenten. In den Zeiten, in denen Dürrenmatts Stück spielt, genügt die Entlassung eines Wissenschaftlers, um ihm alle Möglichkeiten zu nehmen: Ohne die Institutionen, ohne Geldgeber, ohne Kollegen sind keine wissenschaftlich relevanten Entdeckungen mehr möglich. Die Arbeitsteilung ist auch für die Wissenschaften Tatsache geworden. © 1996, 2000 Philipp Reclam jun., Stuttgart.
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Insofern verhandelt das Stück ein abstrakt moralisches Problem, das zwar auf die moderne Ohnmacht des einzelnen hinausläuft, diese aber in ihren Begründungszusammenhängen überhaupt nicht zu zeigen vermag. Da rächt sich das alte Muster der Tragödie, das Dürrenmatt übernimmt. Es zwingt ihn, wiederum am einzelnen zu exekutieren, was eigentlich »alle« betrifft, wie die Sätze 17 und 18 zu den Physikern behaupten: »Was alle angeht, können nur alle lösen« und »Jeder Versuch eines Einzelnen, für sich zu lösen, was alle angeht, muß scheitern« (92). Diese Sätze entsprechen denen der Figuren im Stück: »Was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden« (85) und »Alles Denkbare wird einmal gedacht. Jetzt oder in der Zukunft« (82). Zwar führen Die Physiker vor, dass der Einzelne, den Dürrenmatt nicht ohne Grund großschreibt, scheitert, aber wie, warum und in welchen Zusammenhängen dies »alle« angeht, inwiefern dies ein Problem der modernen Industriegesellschaften geworden ist, die nach Dürrenmatt – jedenfalls in der Erkenntnis – »das Ende ihres Weges« erreicht haben, erfährt der Zuschauer durch das Stück noch nicht einmal andeutungsweise. Stattdessen lässt er seine Figuren abstrakte Behauptungen und persönliche Moralvorstellungen formulieren, die nur schön klingen, aber überhaupt nichts beweisen: Es gibt Risiken, die man nie eingehen darf: der Untergang der Menschheit ist ein solches. Was die Welt mit den Waffen anrichtet, die sie schon besitzt, wissen wir, was sie mit jenen anrichten würde, die ich ermögliche, können wir uns denken. Dieser Einsicht habe ich mein Handeln untergeordnet. Ich war arm. Ich besaß eine Frau und drei Kinder. An der Universität winkte der Ruhm, in der Industrie Geld. Beide Wege waren zu gefährlich. Ich hätte meine Arbeiten veröffentlichen müssen, der Umsturz unserer Wissenschaft und das Zusammenbrechen des wirtschaftlichen Gefüges wären die Folgen gewesen. Die
MÖBIUS.
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Verantwortung zwang mir einen anderen Weg auf. Ich ließ meine akademische Karriere fahren, die Industrie fallen und überließ meine Familie ihrem Schicksal. Ich wählte die Narrenkappe. Ich gab vor, der König Salomo erscheine mir, und schon sperrte man mich in ein Irrenhaus. (73 f.) Der Vergleich der Physiker mit Brechts Galilei ist häufig gezogen worden. Die Vergleichspunkte sind jedoch keineswegs so eng, wie immer wieder behauptet worden ist. Brecht sieht den »Fall Galilei« als den Beginn jener Entwicklung in der Wissenschaft, die sie in die Isolation trieb und damit prinzipiell der Verfügungsgewalt der Herrschenden auslieferte: ihre öffentliche Kontrolle war nicht mehr gewährleistet, weil die wenigsten verstehen konnten und durften, was die Wissenschaftler ausheckten. Aus dem Dienst an der Wahrheit war Unterwerfung unter ihre interessengebundene Ausbeutung geworden. Jeder Eid, der noch heute an Universitäten bei Promotionen gefordert wird, dass der Wissenschaftler nur der Wahrheit zu dienen habe, ist ein bestellter Meineid. Die Selbstentmachtung des wissenden Individuums ist Brechts eigentliches Thema, insofern steckt bereits in seinem Stück Dürrenmatts Konsequenz. Zugleich wird durch Galileis Widerruf auch die wissenschaftliche »Wahrheit« entmachtet, weil durch ihre Isolation eine öffentliche Überprüfung nicht mehr möglich ist. Galilei spricht bei Brecht von der »Kluft zwischen euch [den Wissenschaftlern] und der Menschheit«, die eines Tages so groß werden könnte, »daß euer Jubelschrei über irgendeine neue Errungenschaft von einem universalen Entsetzensschrei beantwortet werden könnte«.8 Brecht ist da wesentlich realistischer als Dürrenmatt, und seine Einsichten gehen viel tiefer, weil er sowohl die Stellung des Wissenschaftlers in der Gesellschaft als auch die realen Hintergründe der Entmachtung von Wissenschaftlern und Wissenschaft vorführt.
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Wie weit Dürrenmatts Missverständnisse gehen, beweist der 16. Satz zu den Physikern: »Der Inhalt der Physik geht die Physiker an, die Auswirkungen alle Menschen«. (26) Dieser Satz »nimmt« wahrlich Brechts Galilei zurück und bestätigt dessen Fall. Im Galilei ging es gerade darum, dass der Inhalt der Physik auch alle angeht, weil er nichts anderes ist als Wissen von Realität, als Wahrheit über Sachverhalte. Die Physik geht alle etwas an, weil sie Aussagen über Wirklichkeiten macht, wenn sie richtig sind. Ihr Inhalt betrifft alle, weil nicht nur einige wenige, sonder möglichst alle über das Wissen ihrer Zeit verfügen sollten. »Wissen ist Macht« (Francis Bacon), das ist das Entscheidende, was die frühe Neuzeit noch wusste. Dürrenmatt bestätigt mit seinem Satz die Trennung von Wissenschaft und Menschheit (um es mit Brechts Terminus zu sagen) und unterwirft Letztere allein den »Auswirkungen«, und die kennen wir ja inzwischen. Insofern fällt Dürrenmatt weit hinter die Einsichten Brechts zurück, bestätigt die objektive Separierung des Wissens und landet – ohne es zu wollen – bei einer Apologie der Verhältnisse, die er anzuprangern meint. Dennoch haben die Physiker eine wichtige Funktion erfüllt, als sie die Zeitfragen theatralisch objektivierten und zu ihrer Diskussion anhielten, die tatsächlich auch geführt worden ist, und dies, obwohl das Stück eigentlich reine Fiktion ist. Die Physiker fielen in eine weltpolitische Lage, die einen offenen Konflikt zwischen den damaligen Supermächten befürchten ließ. Im Mai 1960 wird ein amerikanisches Aufklärungsflugzeug bei Swerdlowsk in der Sowjetunion abgeschossen. Mit dem Abschuss ist die Tatsache, dass die USA sogenannte Aufklärungsflüge über sowjetischem Gebiet durchführen, offenbar. Und die Sowjetunion sieht sich in ihrer Ansicht bestätigt, wonach der Westen einen Angriff plant. Am 13. August 1961 wird in Berlin die Mauer gebaut, und der damalige Regierende Bürgermeister von Westberlin fordert die USA schriftlich auf, die Mauer gewaltsam zu entfernen: Auch dies wäre womöglich der Beginn des Dritten Weltkriegs gewesen. Im November 1961 stürzt im © 1996, 2000 Philipp Reclam jun., Stuttgart.
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mittleren Westen der USA ein amerikanischer Atombomber ab, bei dem fünf der sechs Sicherungen versagen: Eine Atomkatastrophe erscheint täglich möglich. Dürrenmatt hat früh erfasst, dass die Konfrontation zwischen den Supermächten, die damals immer wieder aus dem »Kalten Krieg« einen »heißen« werden zu lassen drohte, die Menschheit in der Tat global erfasst hatte. Ein atomarer Krieg, so Dürrenmatts Überzeugung, wäre schon damals notwendig ein »Ereignis« für alle geworden. Insofern ist seine Behandlung der Menschheitsfrage in diesem – thesenhaft-allgemeinen – Sinn und als »Widerspiegelung« des großen Konflikts im überschaubaren Raum des Irrenhauses durchaus gerechtfertigt. Im Angesicht der Bedrohung durch einen atomaren Krieg haben sich die – vorher relevanten – »Geschichten« der »Vaterländer« aufgehoben, weil sich keine Nation (wie im Zweiten Weltkrieg z. B. noch die Schweiz) mehr »heraushalten« könnte. Aus der totalen Konfrontation schien totale Geschichte geworden zu sein: »Was alle angeht, können nur alle lösen.« (92) Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks hat sich das wieder grundlegend geändert. Abschließend noch ein Wort zur »Groteske«. Mit Mathilde von Zahnd, der buckligen, verwachsenen, irren alten Dame hat Dürrenmatt eine groteske Figur geschaffen, an der noch einmal zu thematisieren ist, was der vielbemühte Begriff bedeutet.9 Überliefert ist, dass die Figur zunächst als männliche geplant und auch ausgeführt war, Therese Giehse jedoch, nach einer ersten Lektüre im privaten Kreis, ihr Bedauern äußerte, diese Figur nicht spielen zu können. Dürrenmatt soll daraufhin prompt eine »Geschlechtsumwandlung« vorgenommen haben, so dass Therese Giehse die Figur dann auch verkörpern konnte.10 Es ist eine ihrer berühmtesten Rollen geworden. Und Dürrenmatt hatte nach der »alten Dame« eine weitere wirksame Frauenfigur geschaffen. In der körperlichen wie in der geistigen Deformation des alten Fräuleins versucht Dürrenmatt, die physische und geistige Deformation der heutigen Verhältnisse ins dramatische Bild zu fassen und anschaulich zu machen. Die Deformationen sind ja © 1996, 2000 Philipp Reclam jun., Stuttgart.
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so nicht sichtbar, sondern erst unter der geschniegelten Oberfläche des technologischen Wahnsinns buchstäblich zu entdecken. In dieser bewussten Verzerrung, so des Autors Vorstellung, kommen die realen »Verzerrungen« überhaupt erst »in Sicht«. Deshalb ist die Geschichte von der wahnsinnigen, verwachsenen Alten auch nicht absurd, sondern »grotesk«, wie es der 10. Satz zu den Physikern besagt (92). Das Groteske deckt den Sinn des Wahnsinns auf; es ist nicht sinnlos wie das Absurde, das jeglichen Sinn abweist. Der Sinn der Wissenschaften, ihre Vernunft, so lautet die Quintessenz des Stücks, führt in den Wahnsinn, und dieser Wahnsinn hat auch noch Methode.
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Literaturhinweise Friedrich Dürrenmatt; Die Physiker. Eine Komödie in zwei Akten. Zürich: Arche, 1962. – Die Physiker. Eine Komödie in zwei Akten. Neufassung 1980. Zürich: Arche, 1980. (Werkausgabe. Bd. 7.) – Werkausgabe in dreißig Bänden. Hrsg. in Zusammenarbeit mit dem Autor. Zürich: Arche, 1980. [Zit. als: WA.] Heidsieck, Arnold: Das Groteske und Absurde im modernen Drama. Stuttgart 1969. Knapp, Gerhard P.: Friedrich Dürrenmatt. 2., überarb. und erw. Aufl. Stuttgart/Weimar 1993. (Sammlung Metzler. 196.) Knopf, Jan: Friedrich Dürrenmatt. 4., überarb. Aufl. München 1988. Kügler, Hans: Dichtung und Naturwissenschaft. Einige Reflexionen zum Rollenspiel der Naturwissenschaften [. . .] In: H. K.: Weg und Weglosigkeit. Neun Essays zur Geschichte der deutschen Literatur im 20. Jahrhundert. Heidenheim 1970. S. 209– 235. Mayer, Hans: Brecht und Dürrenmatt oder Die Zurücknahme. In: H. M.: Dürrenmatt und Frisch. Anmerkungen. Pfullingen 1963. S. 5–21. Obermayer, August: Dürrenmatts Drama Die Physiker im Spannungsfeld von Modernität und Tradition. In: Unravelling the labyrinth. Decoding text and language. Festschrift for Eric Lowson Marson. Ed. by Kerry Dunne and Ian R. Campbell. Frankfurt a. M. [u. a.] 1997. S. 87–95. Wyrsch, Peter: Die Dürrenmatt-Story. In: Schweizer Illustrierte. Nr. 17. S. 37–39.
© 1996, 2000 Philipp Reclam jun., Stuttgart.
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Anmerkungen 1
Der Dramentext sowie die »21 Punkte zu den Physikern« werden hier und im Folgenden mit bloßen Seitenzahlen zitiert nach: Friedrich Dürrenmatt, Werkausgabe in 30 Bänden, hrsg. in Zsarb. mit dem Autor, Zürich 1980, Bd. 7: Die Physiker. Die anderen Bände dieser Ausgabe werden zitiert als: WA, mit Band- und Seitenziffer. 2 Vgl. Hans Kügler, »Dichtung und Naturwissenschaft. Einige Reflexionen zum Rollenspiel der Naturwissenschaften [. . .]«, in: H. K., Weg und Weglosigkeit. Neun Essays zur Geschichte der deutschen Literatur im 20. Jahrhundert, Heidenheim 1970, S. 209–235, hier passim; vgl. auch Gerhard P. Knapp, Friedrich Dürrenmatt, Stuttgart/Weimar 21993, S. 94 f. 3 Knapp (s. Anm. 2) S. 94. 4 Vgl. z. B. WA 5,41. 5 Knapp (s. Anm. 2) S. 94. 6 Ivan Nagel in seiner Rezension »Banalität als Keule« in der Deutschen Zeitung vom 25. Februar 1962. 7 Vgl. Hans Mayer, »Brecht und Dürrenmatt oder Die Zurücknahme«, in: H. M., Dürrenmatt und Frisch. Anmerkungen, Pfullingen 1963, S. 5–21, hier passim. 8 Bertolt Brecht, Werke. Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe, hrsg. von Werner Hecht, Jan Knopf [u. a.], Bd. 5, Berlin [u. a.] 1988, S. 284. 9 Vgl. Arnold Heidsieck, Das Groteske und Absurde im modernen Drama, Stuttgart 1969, passim. 10 Peter Wyrsch, »Die Dürrenmatt-Story«, in: Schweizer Illustrierte, Nr. 17, S. 37–39, hier S. 38.
© 1996, 2000 Philipp Reclam jun., Stuttgart.
Jan Knopf Friedrich Dürrenmatt: Die Physiker
Reclam
© 1996, 2000 Philipp Reclam jun., Stuttgart. Erstdruck: Interpretationen. Dramen des 20. Jahrhunderts 2. Stuttgart: Reclam, 1996. (Reclams Universal-Bibliothek. 9461.) S. 109–125.
© 1996, 2000 Philipp Reclam jun., Stuttgart.