TEXTE ZUR F O R S C H U N G Band
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HISTORISCHE INSCHRIFTEN ZUR RÖMISCHEN KAISERZEIT von Augustus bis K o n s t a...
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TEXTE ZUR F O R S C H U N G Band
49
©
HISTORISCHE INSCHRIFTEN ZUR RÖMISCHEN KAISERZEIT von Augustus bis K o n s t a n t i n
übersetzt u n d herausgegeben von
HELMUT FREIS
1984 WISSENSCHAFTLICHE
BUCHGESELLSCHAFT
DARMSTADT
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Historische Inschriften zur römischen Kaiserzeit: von Augustinus bis Konstantin / übers, u. hrsg. von H e l m u t Freis. - Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1984. (Texte zur Forschung; Bd. 49) ISBN 3-534-08586-8 N E : Freis, H e l m u t [Übers.]; G T
1 2345
8 3 Bestellnummer 8586-8
(§) 1984 by Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt Satz: Maschinensatz Gutowski, Weiterstadt Druck und Einband: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt Printed in Germany Schrift: Linotype Garamond, 9/11
ISSN 0174-0474 ISBN 3-534-08586-8
INHALTSVERZEICHNIS Vorwort Abkürzungsverzeichnis
XI .
XV
I. Inschriften aus der Zeit der julisch-claudischen Dynastie . . . a) Historische Ereignisse 1. Feiertage des Kaiserhauses, Fasti Amiterni . . . . 2. Feiertage des Kaiserhauses, Fasti Praenestini . . . . 3. Auszüge aus den Fasti Ostienses 4. Auszüge aus den Arvalbrüderakten 5. Grabinschrift des Q. Aemilius Secundus 6. Ehrung des C. Fabricius Tuscus 7. Treueid der Bewohner v o n Paphlagonien 8. Treueid der Bewohner von Assos 9. Treueid für Caius Caesar aus Lusitanien 10. Ehrung des ersten Duumvir des neu konstituierten Municipium Volubilis 11. Grabinschrift des Q. Veranius 12. Freiheitserklärung Neros für die Griechen . . . . 13. Grabinschrift des Plautius Silvanus Aelianus . . . . b) Kaiserkult 14. Kult des Augustus in Halikarnass 15. Kult des Augustus und Altargesetz in Narbo . . . . 16. Ehrungen für den Priester des Kaiserkultes Menogenes aus Sardis 17. Beschluß der Dekurionen von Pisa über die Errichtung eines Kenotaphs für C. Caesar 18. Stadtratsbeschluß von Forum Clodii über den Kaiserkult 19. Gesetzesantrag zur Ehrung des verstorbenen Germanicus 20. Volksbeschluß der lakonischen Stadt Gytheion . . . c) Reichsverwaltung 21. Senatsbeschluß aus dem Jahre 39 betreffs Aphrodisias . 22. Brief Oktavians an die Stadt Aphrodisias 23. Schriftstücke zum Status von Aphrodisias 24. Verleihung von Privilegien an einen ehemaligen Kapitän der Flotte Oktavians 25. Edikt des Augustus über die Rückerstattung von Gütern
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VI
Inhalts Verzeichnis 26.
Senatsbeschluß und Bündnisvertrag zwischen Rom und Mytilene 27. Edikt des Augustus über die Wasserleitung von Venafrum 28. Fünf Edikte des Augustus aus Kyrene 29. Brief eines Prokonsuls an die Stadt Chios 30. Edikt des Statthalters von Galatien über die Tarife des staatlichen Transportsystems 31. Senatsbeschluß über das Verhalten von Angehörigen des Senatoren- und Ritterstandes 32. Edikt des Prokonsuls von Asien Paullus Persicus . . 33. Edikt des Claudius an die Anauner 34. Rede des Claudius über die Zulassung von Galliern in den Senat 35. Senatsbeschluß über das Abreißen von Gebäuden aus Profitgier 36. Edikt des Präfekten von Ägypten Cn. Vergilius Capito 37. Edikt des Cn. Domitius Corbulo über Gerichtsverfahren 38. Schreiben des Konsulars Laberius und verschiedener Statthalter an die Stadt der Histrier 39. Edikt des Präfekten von Ägypten Ti. lulius Alexander 40. Dekret des Prokonsuls L. Helvius Agrippa im Grenzstreit zwischen zwei Städten auf Sardinien . . . . d) Städtewesen 41. Gesetze, die für Heraclea/Süditalien übernommen wurden 42. Stadtrecht der colonia Genetiva Iulia oder colonia Ursonensis 43. Klientelvertrag zwischen dem Prokonsul von Afrika Domitius Ahenobarbus und dem Gau Gurza . . . . 44. Stadtratsbeschluß von Veji 45. Volksbeschluß von Kyzikos 46. Antwort Neros an eine rhodische Gesandtschaft wegen seines Herrschaftsantritts II. Inschriften der Flavierzeit a) Historische Ereignisse 47. Auszüge aus den Arvalbrüderakten des Jahres 69 48. Auszüge aus den Arvalbrüderakten unter Titus und mitianus 49. Überrest des Bestallungsgesetzes für Vespasian . 50. Ehrung des C. Velius Rufus b) Kaiserkult und sonstige Kulte 51. Statut über den Flaminat der Provinz Narbonensis 52. Statut eines von Domitian gestifteten Altars . . . 53. Stiftung für das Wohl des Kaisers Domitian . .
. . Do.
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41 43 45 51 51 53 55 58 59 62 64 65 65 68 73 75 75 85 101 102 103 104 105 105 105 106 108 110 110 110 112 113
Inhaltsverzeichnis c)
Reichs Verwaltung 54. Grenzziehung in Afrika an der fossa regia . . . . 55. Bau von Befestigungsanlagen im Kaukasus . . . . 56. Anlage des Katasters der Stadt Arausio/Orange . . . 57. Titus lehnt eine Berufung der Stadt Munigua ab . . 58. Meilenstein zwischen Ankyra und Dorylaeum . . . 59. Stadtrecht des Municipium Flavium Salpensanum . . 60. Stadtrecht des Municipium Flavium Malacitanum . . 61. Grenzziehung zwischen zwei afrikanischen Stämmen nahe Sirte 62. Edikt Domitians über Veteranenprivilegien . . . . 63. Tarif von Koptos 64. Amtliche Schriftstücke über die Spiele in Delphi . . 65. Ehrung des Statthalters Antistius Rusticus und dessen Erlaß 66. Schreiben Domitians an den Prokurator Claudius Athenodorus
III. Inschriften aus der Zeit von N e r v a bis Hadrian a) Historische Ereignisse 67. Auszüge aus den Fasti Ostienses b) Reichsverwaltung 68. Schreiben Nervas (?) über Stadtrechte in Italien . . . 69. Trajan bestätigt die Freiheit von Liturgien für Aphrodisias 70. Die Alimentarstiftungen von Veleia 71. Edikt des Prokonsuls A. Vicirius Martialis zum Schutz der Wasserleitung 72. Senatsbeschluß, Edikt und Reskript Trajans betreffs Einrichtung von Spielen in Pergamon 73. Statut für die Kolonen des Gutes Villa Magna Variana 74. Hadrian bestätigt die Zollfreiheit von Aphrodisias . . 75. Brief Hadrians an die Gerusie von Ephesus . . . . 76. Reskript Hadrians an die epikureische Schule in Athen 77. Reskript Hadrians an die Stadt Stratonikeia/Hadrianopolis in Lydien 78. Amtliche Schreiben über die Ländereien des Zeustempels bei Aezani 79. Ansprache Hadrians an das afrikanische Heer in Lambaesis 80. Brief Hadrians an die Stadt Ephesus . . . . . . 81. Ehrung Hadrians wegen seiner Gunsterweise gegenüber Ephesus 82. Ehreninschrift für Mark Aurel und Schreiben Hadrians an eine Athletengruppe
VII 114 114 114 114 115 116 116 120 128 128 130 131 132 133 135 135 135 137 137 138 138 143 144 145 x 149 149 150 151 151 153 155 v 156 156
VIII
Inhaltsverzeichnis 83. 84. 85. 86. 87.
Bergwerksgesetz v o n Vipasca Ordnung des Bergwerksbezirkes Vipasca Gesetz Hadrians bezüglich des ö l v e r k a u f s in Athen . Aktenstücke zu einem Gesuch der Kolonen . . . . Kaiserliches Reskript bezüglich Geldumtausch in Pergamon 88. Kaiserliches Reskript über Streitwerte in Beruf ungsprozessen 89. Kaiserliches Reskript betreffs Fischverkauf in Athen . 90. Kaiserliches Reskript an Ephesus betreffs Getreideeinfuhr aus Ägypten c) Städtewesen 91. Ehrung des Oberpriesters Q. Popillius Python . . . 92. Speicherstatut v o n Rom 93. Wahl eines Stadtpatrons 94. Ehrung des Caius Minicius Italus 95. Genehmigung für den Bau eines Versammlungsraumes durch den Stadtrat von Caere und den Kurator von Caere
157 160 164 165
IV. Inschriften aus der Zeit der Antoninen a) Kult 96. Weihung eines heimwehkranken Prokurators an Silvanus b) Reichsverwaltung 97. Senatsbeschluß über das Abhalten von Markttagen im Bezirk Beguensis > 98. Gesuch von Dorfbewohnern um Befreiung von Liturgien 99. Ehreninschrift für Antoninus Pius und Schreiben an eine Athletengruppe 100. Erlaß des Prokonsuls L.Antonius Albus über die Freihaltung des ephesischen Hafens 101. Schriftverkehr zur Trassenführung des Aquädukts von Saldae 102. Reskript des Antoninus Pius an eine makedonische Stadt 103. Edikt des Prokonsuls Caius Popillius Caro Pedo und Volksbeschlüsse v o n Ephesus 104. Reskript von Mark Aurel und Lucius Verus an Ulpius Eurykles 105. Schreiben der Prätorianerpräfekten und dazugehöriger Schriftverkehr 106. Auszüge aus Schreiben Mark Aureis an die Stadt Athen 107. Aktenstücke zur Verleihung des römischen Bürgerrechts an einen Berberfürsten und seine Familie 108. Brief Mark Aureis an die Stadt Milet
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166 168 169 169 170 170 170 171 172
173
175 176 177 178 179 180 181 182 184 185 186 188
Inhaltsverzeichnis 109.
c)
Rede Mark Aureis und Senatsbeschluß über Ausgabenkürzungen bei Gladiatorenspielen 110. Beschwerde der Kolonen des saltus Burunitanus . . . 111. Brief des Commodus an die Stadt Bubon/Lykien . . 112. Erlaß eines Prokonsuls wegen eines Bäckerstreiks . . Städtewesen 113. Ehrung des Sextus Aetrius Ferox 114. Ehrung des Präfekten Marcus Sulpicius Felix . . . 115. Volksbeschluß der Battynäer über die Allmende . . . 116. Abgabebestimmungen für das Land der Stadt Gazora . 117. Stadtratsbeschluß von Tergeste für Lucius Fabius Severus 118. Verleihung des latinischen Rechts an die Stadt Gightis 119. Volksbeschluß aus Thespiae . 120. Schreiben der Faktorei Puteoli an die Metropole Tyros 121. Volksbeschluß von Sidyma
IX
V. Inschriften aus der Zeit der Severer a) Reichsverwaltung 122. Bittschrift des kaiserlichen Freigelassenen Adrastus an Kaiser Severus und Schreiben kaiserlicher Finanzbeamter 123. Bestätigung der Steuerfreiheit der Stadt Tyras . . . 124. Schreiben des Praefectus annonae an den Prokurator der Provinz Narbonensis 125. Edikt des Statthalters Q. Sicinnius Clarus betreffs des Hafens Pizus 126. Edikt des Septimius Severus und Caracalla . . . . 127. Reskript von Severus und Caracalla an das collegium centonariorum in Solva 128. Verleihung des Marktprivilegs an Mandragoreis . . . 129. Edikt des Annonapräfekten T. Messius Extricatus über das Beladen der Schiffe mit Ballast 130. Reskript von Severus und Caracalla über die Immunität der Philosophen 131. Die Erneuerung des hadrianischen Gesetzes betreffs des ö d - und Brachlandes unter Septimius Severus . . . 132. Dedikation der Fuhrleute des cursus publicus an Caracalla 133. Verleihung der 3. Neokorie an Ephesus durch Caracalla 134. Steuererlaß für die Stadt Banasa 135. Protokoll einer Gerichtssitzung vor Caracalla . . . 136. Beschwerde der Bauern einer kaiserlichen Gutsdomäne . b) Städtewesen 137. Ehrung des Großvaters des Kaisers Septimius Severus . 138. Athenischer Volksbeschluß anläßlich der Erhebung Getas zum Mitregenten
189 195 196 197 198 198 199 201 203 203 206 206 207 209 210 210 210 211 213 213 215 215 216 217 218 218 219 220 221 222 223 225 225 225
X "-". "f
Inhaltsverzeichnis 139. Volksbeschluß der Stadt Mylasa zum lokalen Geldumlauf 140. Ehrung eines ephesischen Anwalts 141. Dedikation an den Genius von Heddernheim . . .
226 228 228
VI. Inschriften aus der Zeit der Soldatenkaiser a) Reichsverwaltung 142. Beschwerden der Bewohner von Skaptopara . . . . 143. Ehrung und Briefwechsel eines Provinzialpriesters am Provinziallandtag von Gallien 144. Brief Gordians III. an Aphrodisias 145. Eingabe der Kolonen von Aragua an Philippus Arabs . 146. Reskript des Decius an die Stadt Aphrodisias . . . 147. Reskript v o n Valerian und Gallienus 148. Edikt eines Prokonsuls von Asien 149. Erteilung der Steuerfreiheit für einen Markt in N u m i dien
229 229 229
VII. Inschriften aus der Zeit Diokletians und Konstantins . . . . a) Reichsverwaltung 150. Das Münzreformedikt Diokletians 151. Das Höchstpreisedikt Diokletians 152. Reskript Konstantins an die Stadt Hispellum . . . 153. Schriftverkehr über die Verleihung des Stadtrechts an Orcistus durch Konstantin
238 238 238 239 249 250
Glossar
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Konkordanz Stichwortverzeichnis
232 234 234 235 236 237 237
.
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253
.
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261 269
VORWORT Die lateinischen und griechischen Inschriften der römischen Kaiser zeit sind das Urkundenmaterial für diese Epoche und geben vielfach Informationen in den Bereichen, die die sonstigen Quellen nur man gelhaft beleuchten. Bei den antiken Historikern ist die Darstellung auf Rom, den Hof, das Verhältnis des Kaisers zum Senat konzen triert. Während sie die Beurteilung eines Kaisers von seinem Verhält nis zu seinen senatorischen Standesgenossen abhängig machen, sind Inschriften, die zumeist über die normale Verwaltungstätigkeit be richten, frei von einer bewußten Verfälschung. Ferner k a n n nur mit Hilfe der Inschriften eine Reichsgeschichte geschrieben werden, wie es T h . Mommsen im fünften Band seiner Römischen Geschichte (1885) getan hat. Die Verwaltungsgeschichte und die Geschichte der kleinen Gebietskörperschaften stützt sich ebenfalls auf das epigraphische M a terial. Die Zusammensetzung der römischen Führungsschicht und der Aufbau des Heeres läßt sich vor allem durch Inschriften erhellen. Allerdings kommen diese Bereiche in unserer Auswahl zu kurz, da Ehreninschriften von Senatoren u n d Rittern und Grabinschriften der Soldaten sich selten für eine Übersetzung eignen. D a hier vorrangig Quellen für den politischen Historiker vorgelegt werden, soll die Be deutung der Inschriften für andere Teilgebiete der Geschichte uner w ä h n t bleiben. N u r für einzelne Zeiträume der Kaiserzeit sind die wichtigsten griechischen und lateinischen Inschriften zusammengestellt. Die Aus w a h l von V. Ehrenberg-A. H . M . Jones, Documents illustrating the Reigns of Augustus and Tiberius (Oxford 1949; 2 1955; 2., erw. Aufl. 1976) ist beispielsweise für den akademischen Ubungsbetrieb eine außerordentlich nützliche Quellensammlung. Nach ihrem Vorbild sind weitere Anthologien dieser A r t entstanden. 1 Offensichtlich konnte damals bei den englischen Studenten eine gewisse Beherrschung der 1
M. McCrum-A. G. Woodhead, Select Documents of the Principates of the Flavian Emperors A.D. 68-96 (Cambridge 1961). E.M.Smallwood,Docu ments illustrating the Principates of Nerva, Trajan and Hadrian (Cambridge 1966). Dies., Documents illustrating the Principates of Gaius, Claudius and Nero (Cambridge 1967).
XII
Vorwort
alten Sprachen vorausgesetzt werden, da die Verfasser auf eine Ü b e r setzung verzichteten. Aber bereits E. M. S m a l l w o o d hat in ihrer l e t z ten Quellensammlung den wichtigsten Inschriften Hinweise auf eine englische Übersetzung hinzugefügt; anscheinend h a t sie nicht m e h r bei allen Benutzern mit ausreichenden Sprachkenntnissen gerechnet. Im deutschen Sprachraum sind Inschriften für Vorlesungen u n d Übungen schon seit J a h r z e h n t e n nicht m e h r zusammengestellt w o r den. An ihre Stelle sind Quellensammlungen in Übersetzungen ge treten 2 , in denen n a t u r g e m ä ß die antiken A u t o r e n den weitaus g r ö ß ten R a u m einnehmen, w ä h r e n d Inschriften fast gänzlich fehlen. D i e sem Mangel soll die vorliegende Auswahl historischer Inschriften d e r römischen Kaiserzeit abhelfen. Sie will das historische M a t e r i a l v o r allem Oberschülern u n d Geschichtsstudenten zugänglich machen, die durch die fehlenden b z w . mangelhaften Sprachkenntnisse bei der h i s t o rischen Auswertung dieser wichtigen Quellen beeinträchtigt sind. D a mir aus eigener Erfahrung hinlänglich b e k a n n t ist, daß auch bei V o r lage zweisprachiger Ausgaben der fremdsprachliche Text v o n n a h e z u allen Studenten ü b e r h a u p t nicht benutzt wird, habe ich mich ent schlossen, n u r Übersetzungen anzubieten. Dies h a t den Vorteil, d a ß so fast die doppelte A n z a h l Inschriften aufgenommen werden k o n n t e , als dies bei einer zweisprachigen Ausgabe d e r Fall gewesen w ä r e . D e r jenige Benutzer, der mit H i l f e der Übersetzung sich den I n h a l t einer Inschrift am Original erarbeiten will, k a n n mühelos eine wissenschaft liche Edition heranziehen, die bei jeder Inschrift verzeichnet ist. F ü r diese Studenten ist auch die der Edition entsprechende Z ä h l u n g d e r Zeilen gedacht. Die Zusammenstellung d e r Inschriften bedarf einer B e g r ü n d u n g . D a sowohl an den Universitäten als auch in den Curricula der neu gestalteten Oberstufe an Gymnasien die Ereignisgeschichte zugunsten der S t r u k t u r - und Sozialgeschichte zurückgedrängt wird, sind hier die wichtigsten Inschriften z u m Aufbau des Reiches ausgewählt: solche zur Stellung des Kaisers, zu seinem Verhältnis zu den verschiedenen Amtsträgern senatorischer u n d ritterlicher H e r k u n f t und deren Bezie hungen zu den U n t e r t a n e n . Ebenso soll die Organisation des Reiches in ihren drei verschiedenen Ebenen sichtbar w e r d e n : 2 Die umfangreidiste Quellensammlung ist die im Bayrisdien Sdiulbudiverlag ersdiienene Gesdiidite in Quellen, Band I: Altertum, bearbeitet von W. Arend (Mündien 1965). Einige widitige Insdiriften vornehmlidi sozialökonomisdier Natur finden sidi auch bei W. Struwe, Gesdiidite der Alten Welt. Chrestomathie Band III (Moskau 1953). Die deutsdie Ausgabe ist be arbeitet von J. Mathwidi (Berlin 1957).
Vorwort
XIII
1. die U n t e r t a n e n an der Basis, die Städte, Stammesgemeinden und Einzelpersonen. D a h e r wurden auch die Stadtrechte, die man heute ' G e m e i n d e o r d n u n g e n ' nennen w ü r d e , ebenso wie einige Stadtrats beschlüsse in die A u s w a h l aufgenommen, ferner die sich auf die T e r r i t o r i a l v e r w a l t u n g beziehenden Inschriften, die Aufschluß geben über die Organisation der von der städtischen Selbstverwaltung ausgeschlossenen kaiserlichen D o m ä n e n und Bergwerksbezirke. Aus M a n g e l an aussagekräftigen Inschriften müssen die Militärterrito rien leider unberücksichtigt bleiben. 2. D i e zweite Ebene der V e r w a l t u n g ist durch die Statthalter und P r o k u r a t o r e n repräsentiert, die bei aktuellen Mißständen mit ihren A n o r d n u n g e n in die untersten Selbstverwaltungseinheiten ein griffen oder, wenn hier keine Entscheidungen zustande kamen, um Schlichtung ersucht w u r d e n . 3. Auf der höchsten Ebene schließlich steht der Kaiser, der Anwei sungen an die A m t s t r ä g e r gab oder der v o n Amtsträgern und U n t e r t a n e n um Entscheidung gebeten wurde. Neben ihm war der Senat in dem ihm verbliebenen Bereich theoretisch unabhängig, faktisch ist er in allen wichtigen Fragen dem Willen des Kaisers gefolgt. Ferner durften D o k u m e n t e römischer Bürgerrechtspolitik nicht feh len, d a diese die verschiedenen Angehörigen des bunten Völkergemischs im I m p e r i u m R o m a n u m in den römischen Bürgerverband integrierte. Die D o k u m e n t e zur V e r w a l t u n g s s t r u k t u r des Reiches sind unter den R u b r i k e n 'Reichsverwaltung' und 'Städteorganisation' erfaßt. Ihnen sind Zeugnisse zum Kaiserkult beigefügt, der neben seinem fraglos v o r h a n d e n e n religiösen Gehalt eine eminent politische Bedeutung hatte. Bezüge auf die Ereignisgeschichte schließlich sind in jenen In schriften vorhanden, die den Abschnitten zur julisch-claudischen und zur flavischen Dynastie sowie dem der Zeit N e r v a s bis H a d r i a n vorangestellt sind. D i e nach den obengenannten Gesichtspunkten aus gewählten Inschriften sind außerdem chronologisch geordnet. Die Zeit Diokletians/Konstantins bildet den Abschluß, da d a n n Zahl und Be deutung der Inschriften stark zurückgeht. Einige Hinweise müssen z u r Übersetzung gegeben werden. Ich habe mich b e m ü h t , in engem Anschluß an den Satzbau des Dokuments zu bleiben. N u r dort, w o die Perioden unüberschaubar w u r d e n , ist das Satzgefüge in kleinere Einheiten aufgelöst. Dadurch soll die Möglich keit offenstehen, sich mit Hilfe der Übersetzung den altsprachlichen T e x t anzueignen. A u ß e r d e m ist beabsichtigt, durch eine Übersetzung, die a m Satzbau festhält, die Eigenart lateinischer u n d griechischer
XIV
Vorwort
Gesetzestexte und Beschlüsse sichtbar zu machen. Bestimmte Fach ausdrücke blieben unübersetzt und w e r d e n im Glossar erläutert. Sie gerbeinamen der Kaiser w u r d e n nicht eingedeutscht, da sie auch als N a m e n gedient haben. Zahlreiche Inschriften weisen durch äußere Einflüsse Lücken auf. Die vorgenommenen Ergänzungen sind durch eckige K l a m m e r n an gegeben. Schwierig w u r d e es dort, w o v o n einem W o r t nur wenige Buchstaben erhalten w a r e n . Bei N a m e n ließ sich ohne weiteres durch K l a m m e r n anzeigen, w o die E r g ä n z u n g beginnt. Bei der Wiedergabe anderer ergänzter W ö r t e r konnte dieses Verfahren nicht beibehalten werden. Hier habe ich je nach den U m s t ä n d e n ein z u r H ä l f t e oder mehr ergänztes W o r t entweder ohne K l a m m e r n gesetzt oder das ganze W o r t als E r g ä n z u n g gekennzeichnet. Liegen bei Lücken verschiedene Ergänzungsvorschläge vor, so bin ich der zuletzt genannten Edition gefolgt. Bei umstrittenen Lesungen hielt ich mich an das gleiche Ver fahren. Die bei lateinischen Inschriften häufig auftretenden A b k ü r zungen sind, abgesehen von den N a m e n , nicht kenntlich gemacht worden. Die hier vorgelegte Auswahl kaiserzeitlicher Inschriften geht auf eine Ü b u n g ' Q u e l l e n k u n d e der römischen Kaiserzeit' zurück. H e r r W. Eck, damals Saarbrücken, heute K ö l n , hat mich ermuntert, den Grundstock dieser Ü b u n g zu einem B a n d e 'Historische Inschriften der römischen Kaiserzeit' zu erweitern. Auf seinen Vorschlag h a t die Wissenschaftliche Buchgesellschaft, D a r m s t a d t , diesen Titel in ihr P r o g r a m m aufgenommen. H e r r Eck h a t mich auch auf wichtige N e u erscheinungen u n d bessere Lesungen aufmerksam gemacht. Schließlich h a t er die Übersetzung des größten Teils der Inschriften überprüft und oft zur besseren sprachlichen Formulierung beigetragen. D a h e r gilt ihm mein besonderer D a n k . F r a u J. Reynolds und H e r r G. N o l l e gewährten bereitwillig Einsicht in bisher unedierte Inschriften. Ferner hat mich vielfach H e r r P . R. F r a n k e mit seinem R a t unterstützt. Frl. cand. phil. U t e Ecker hat mit g r o ß e r Geduld zuverlässig meinen handgeschriebenen T e x t in eine für den Setzer brauchbare Vorlage v e r w a n d e l t und auch bei der Ü b e r p r ü f u n g des Manuskriptes mitgehol fen. O h n e ihre U n t e r s t ü t z u n g hätte sich die Fertigstellung des Buches noch längere Zeit hingezogen. M e i n e Kollegen W. Leschhorn und G. Stumpf haben die K o r r e k t u r e n mitgelesen. Wenn sich auf den folgenden Seiten noch einige Unausgeglichenheiten oder schlechte Über setzungen finden, so geht dies allein zu meinen Lasten. Saarbrücken, den 26. A p r i l 1983
H e l m u t Freis
VERZEICHNIS DER A B K Ü R Z U N G E N HÄUFIG BENUTZTER IN SCHRIFTEN SAMMLUNG EN Abbott-Johnson
Ann. épigr. CIG
CIL
Ehrenberg-Jones
ESAR FIRA
F.O. IBM
IG
IGBR IGLS
IGRR
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XVI
Verzeichnis der Abkürzungen
tes auctoritate et impensis Academiae inscriptionum et litterarum humaniorum editae (Paris 1911 ff.). IGUR Inscriptiones Graecae Urbis Romae curavit L. Moretti (Rom 1968 ff.). Iltal Inscriptiones Italiae Academiae Italiae consociatae ediderunt (Rom 1937 ff.). ILAlg Inscriptions Latines del 5 Algerie: 1.1 parSt.Gsell (Paris 1922), t. 2 par H.-G. Pflaum (Paris 1957). ILM Inscriptions Latines du Maroc par L. Châtelain (1942). ILS Inscriptiones Latinae Selectae edidit H . Dessau (Berlin 1 8 9 2 - 1 9 1 6 ) . ILT Inscriptions Latines de la Tunisie par A. Merlin (Paris 1944). Inschr. Ephesus Die Inschriften von Ephesus. Teil I a: N r . 1—47 hrsg. von H . Wankel (Bonn 1979). Teil I I : N r . 101-599 hrsg. von Chr. Börker und R. Merkelbach (Bonn 1979). Teil V : N r . 1 4 4 6 - 2 0 0 0 hrsg. von Chr. Börker und R. Merkelbach (Bonn 1980). Teil VII, 1: N r . 3 0 0 1 - 3 5 0 0 hrsg. von R. Meriç, R.MerkelbachJ.Nollé und S.Çahin ( B o n n l 9 8 1 ) . The Inscriptions of Roman Tripolitania edited IRT by J. M. Reynolds and J. B. Ward Perkins (London 1952). Monumenta Asiae Minoris Antiqua edited by MAMA the American Society for Archaeological Research in Asia Minor I - V I I I (Manchester 1 9 2 8 - 1 9 6 2 ) . McCrum—Woodhead McCrum, M . - W o o d h e a d A. G., Select D o c u ments of the Principates of the Flavian Emperors (Cambridge 1961). Dittenberger, W., Orientis Graecae Inscriptiones OGIS Selectae (Leipzig 1903-1905). Acta fratrum Arvalium edidit A. Pasoli (BoPasoli logna 1950). Supplementum Epigraphicum Graecum edideSEG runt Hondius, J. J. E. et Woodhead, A. G. (Leiden 1923 ff.). Sherk Sherk, R. K., Roman Documents from the Greek East (Baltimore 1969).
Verzeichnis der Abkürzungen Smallwood I
Smallwood II
Syll. 3 TAM
XVII
Smallwood, E. M., Documents illustrating the Principates of Gaius, Claudius and N e r o (Cambridge 1967). Smallwood, E. M., Documents illustrating the Principates of N e r v a , Trajan and Hadrian (Cambridge 1966). Dittenberger, W., Sylloge inscriptionum Graecarum (Leipzig 3 1915). Tituli Asiae Minoris conlecti et editi auspiciis Caesareae Academiae litterarum Vindobonensis (Wien 1901 ff.).
I. I N S C H R I F T E N AUS DER ZEIT DER JULISCH-CLAUDISCHEN a) Historische
DYNASTIE
Ereignisse
Nr. 1 Feiertage des Kaiserhauses Fasti Amiterni aus der Zeit 20 n. Chr. (nur mit Angabe der Notizen, die Augustus betreffen: CIL IX 4192 = CIL F 1 p. 243 sq. = Iltal. XIII 2 p. 186 ff. 26. Mai
28. Mai
26. J u n i
4. Juli
12. Juli 1. Aug.
2. Sept.
3. Sept.
[Feiertag auf G r u n d eines Senatsbeschlusses, weil] an die sem Tage [Germanicus C ] a e s a r [im T r i u m p h z u g in die S t a d t ] einfuhr. [Feiertag auf G r u n d eines Senatsbeschlusses, weil] an die sem Tage [Drusus Caesar im T r i u m p h z u g in die Stadt einfuhr]. Feiertag auf G r u n d eines Senatsbeschlusses, weil an diesem Tag [ I m p ( e r a t o r ) Caes(ar)] Augusftus sich Ti(berius) C a e sar] als Sohn [adoptierte u n t e r den K o n s u l n ] Aelius [und Sentius] ( = 4 n . Chr.). Feiertag auf G r u n d eines Senatsbeschlusses, weil an diesem Tage der A l t a r des Kaiserfriedens auf dem Marsfeld unter den Konsuln N e r o und V a r u s aufgestellt w u r d e ( = 13 v. Chr.). Spiele. Feiertag, weil an diesem Tage C(aius) Caesar gebo ren w u r d e . Feiertag auf G r u n d eines Senatsbeschlusses, weil an diesem Tage Imp(erator) Caesar, Sohn eines Vergöttlichten, den Staat aus einer ernsten Gefahr befreit hat. Feiertag auf G r u n d eines Senatsbeschlusses, weil an diesem Tag Imp(erator) Caes(ar) Augustus, Sohn eines Vergöttlich ten, bei Actium einen Sieg errang, als er u n d Titius K o n suln waren ( = 31 v. Chr.). Feiertag u n d Bittgebete in allen Tempeln, weil an diesem Tage Caes(ar), Sohn eines Vergöttlichten, in Sizilien einen
Julisch-Claudische Dynastie
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13. Sept.
17. Sept.
5. Okt. 12. Okt.
Sieg errang unter den Konsuln Censorin(us) und Calvis(ius) ( = 39 v . C h r . ) . Feiertag auf Grund eines Senatsbeschlusses, weil an diesem Tage die verbrecherischen Pläne, die gegen das Leben des Ti(berius) Caes(ar), seiner Kinder und anderer führender Politiker und gegen das Allgemeinwohl von M(arcus) Libo gefaßt worden waren, im Senat aufgedeckt wurden. Spiele im Zirkus. Feiertag auf Grund eines Senatsbeschlusses, weil an diesem Tag dem vergöttlichten Augustus göttliche Ehren v o m Senat unter den Konsuln Sex(tus) Appul(eius) und Sex(tus) Pomp(eius) beschlossen wurden ( = 14 n. Chr.). Spiele zu Ehren des vergöttlichten Augustus und der zurückführenden Glücksgöttin werden begangen. Aug(ustalische Spiele). Spiele im Zirkus. Feiertag auf Grund eines Senatsbeschlusses, weil an diesem Tage Imp(erator) Caes(ar) Aug(ustus) aus überseeischen Provinzen (zurückkehrte und) die Stadt betrat und ein Altar für die zurückführende Glücksgöttin errichtet wurde.
Nr. 2 Feiertage des Kaiserhauses Fasti Praenestini, zwischen 6 und 9 n. Chr. entstanden (auszugsweise die Daten für Augustus, die nicht in den Fasti Amiterni enthalten sind): CIL I 2 1 p. 231 sq. = Iltal. XIII 2 p. 111 sq. 7. Jan. Imp(erator) Caesar Augustu[s . . . ergriff zum ersten Mal die Fasces unter den Konsuln] Hirtius und Pansa ( = 43 v. Chr.). [Ti(berius) Caesar . . .] wurde zum Mitglied des Siebenmännerkollegiums für die Speisung (der Götter) gewählt. 8. Jan. Eine Statue der Gerechtigkeit des Augus[tus . . . ließ Ti(berius) Caesar] unter den Konsuln [Plancus] und Silius aufstellen ( = 1 3 n.Chr.). 11. Jan. (Z. 4) [Imp(erator) Caes(ar) Augustus hat die auswärtigen Feinde zum dritten M a l ] seit Romulus [völlig besiegt] und er [schloß] den (Tempel des) Janus, [als er zum 5. Mal und L(ucius) Appuleius Konsuln waren ( = 2 9 v, Chr.). I m p e rator) Caesar)] Augustus den Ti(berius) Caesar [. . . ] . 13. Jan. (Z. 6) [ D a ß ] ein Eichenkranz [über der Tür des Hauses des Imp(erator) Caesar] Augustus angebracht werde, [beschloß
Historisdie Ereignisse
16. J a n .
17. Jan.
29. J a n .
30. Jan.
5. Febr.
6. M ä r z
10. M ä r z
15. April
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der Senat, weil er (die politische) Entscheidungsgewalt] dem römischen Volke zurückgab. I m p ( e r a t o r ) Caesar [ w u r d e Augustus] genannt, als er selbst z u m 7. Mal u n d Agripfpa z u m 3. M a l Konsuln w a r e n ] ( = 27 v. C h r . ) . Der Eintracht des Au[gustus w u r d e ein Tempel g e w e i h t ] , als P(ublius) Dolabella und C(aius) Silanus K o [ n s u l n w a r e n ] ( = 10 n . C h r . ) . Ti(berius) Caesar [ k e h r t e ] aus P a [ n n o n i e n zurück u n d ] weihte ihn ein. Die Pontifices, die A [ u g u r n , die Angehörigen des Fünfzehn männerkollegiums für die Durchführung von O p f e r n , die Angehörigen des Sieben ]männerkollegiums für die Speisung (der Götter) opfern Opfertiere dem göttlichen W a l t e n [des Augustus an dem A l t a r ] , den Ti(berius) Caesar einweihte. Feiertag [auf G r u n d eines Senatsbeschlusses, weil an diesem T a g Ti(berius) Caesar einen A l t a r für den vergöttlichten] Aug(ustus), seinen Vater, einweihte. Feiertag auf G r u n d eines [Senatsbeschlusses, weil an diesem T a g ] vom I m p ( e r a t o r ) Caesfar Augustus, dem Pontifex] maximus [. . . ] . Feiertag auf G r u n d eines Senatsbeschlusses, weil an [diesem] T a g der A l t a r des Kaiserfriedens [auf dem] Marsfeld ein geweiht w u r d e , als Drusus u n d Crispinus K[onsuln w a r e n ] (= 9 v . C h r . ) . D e r Concordia auf der Burg. Feiertag auf Grund eines Se natsbeschlusses, weil an diesem T a g I m p e r a t o r Caesar Augu stus, Pontifex maximus, zum 2 1 . Mal (im Besitz der) tribunizischen G e w a l t , zum 13. M a l Konsul, vom Senat und dem römischen Volk Vater des Vaterlandes genannt w u r d e ( = 2 v.Chr.). Feiertag [auf G r u n d eines Senatsbeschlusses, weil an diesem T a g I ] m p ( e r a t o r ) Caesar August(us) z u m Pont(ifex) m [ a x ( i mus) erwählt w u r d e , als Q u i r ] i n i u s u n d Valgius Konsuln w a r e n ( = 12 v. Chr.). Die D u o v i r i [bringen deshalb ein O p f e r dar, das] Volk [begeht den T a g ] bekränzt und in Muße. Feiertag auf G r u n d eines Senatsbeschlusses, weil [an diesem T a g ] Ti(berius) Caesar zum Pontifex maximus gewählt w u r d e , als Drusus und N o r b a n u s [Konsuln w a r e n ] ( = 15 n. Chr.). (Z. 3) [. . .] A(ulus) H [ i ] r t i u s zusammen mit C(aius) Caes[ar, seinem Kollegen im Oberbefehl, siegte bei M u t i n a ; von
Julisdi-Claudisdie Dynastie
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d a pflegt man bis] auf unsere T a g e [an die kaiserliche Sie gesgöttin Bittgebete zu richten]. 23. A p r i l (Z. 7) Eine Statue für den vergöttlichten Augustus, den Va ter, ließen Iulia A u g u s t a und Ti(berius) Caesar am Theater des Marc[ellus] aufstellen. 24. A p r i l Ti(berius) Caesar legte die Toga virilis an, als Imp(erator) Caesar zum 7. M a l u n d M(arcus) A g r i p p a z u m 3. M a l Kon suln waren ( = 27 v. C h r . ) . 28. A p r i l Spiele (der G ö t t i n ) Flora. Feiertag auf G r u n d eines Senats beschlusses, weil an diesem Tag eine [Statue] u n d [ein A l t a r ] der Vesta im H a u s e des I m p ( e r a t o r ) Caesar A u g u [ s t u s , des Po]ntif(ex) max(imus), eingeweiht w u r d e n , als Quirinius und Valgius Konsuln w a r e n ( = 12 v. C h r . ) .
Nr. 3 Auszüge aus den Fasti Ostienses aus der Zeit 2—37 n. C h r . A. Degrassi, Iltal. XIII 1 p. 173 ff., L. Vidman, Fasti Ostienses (1982). F. O. Ba ( Z u m J a h r e 2 n. Chr.) . . . [ M e h r als . . .] tausend Menschen gingen (der Leiche des L. Caesar) m i t [ b r e n n e n d e n ] Kerzen entgegen. [Die B e a m t e n ] der Ostienser [trugen den Leichnam] in Trauerkleidung. / Z. 5 D i e S t a d t w a r geschmückt [. . . ] . F. O. Ca s. [Sex(tus) Pompeius, Sex(tus) A ] p p [ u ] l e i [ u s ] — 14. n. C h r . - . [August(us) z u m ] 3. Mal u n d Ti(berius) Caesar [hielten] den Zensus ab. Es w u r d e n 4 100 9 [ 3 7 ? ] römische Bürger geschätzt. [ A m 14.] Tag vor den Kaienden des September ( = 19. August) [ s t a r b ] Augustus. F. O. Cd s. u. Ce Z. 31 M(arcus) Iunius Silanus, L(ucius) N o r b a n u s Baibus — 19 n. C h r . —. A b den Kaienden des J u l i ( = 1. Juli) P(ublius) Petronius. A m 6. v o r den Iden des D e z e m b e r ( = 8. Dezember) w a r Landes t r a u e r ob des Todes des G e r m a n i c u s . / Z. 35 Als D u o v i r i (amtierten) P(ublius) L u c i l i u s G [ a m a l ] a z u m 2. Mal u n d M(arcus) Suellius M [ . . . ] s zum 2. M a l . M(arcus) Valerius Messala, M(arcus) Aur[elius C o t t a ] 20 n. C h r . - . Am 5. Tage v o r den K a i e n d e n des J u n i ( = 28. Mai)
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feierte Drusus [Caesar] einen Triumph über Illyrien. / Z. 40 Am 7. Tage vor den Iden des Juni (=7. Juni) zog Nero die Toga (virilis) an; ein Geldgeschenk wurde verteilt. F. O. Cb d. Z. 18 Ti(berius) Caesar Augustus zum 5. Mal - 31 n. Chr. - . Ab dem 7. Tage vor den Iden des Mai ( = 9 . Mai) Faustus Cornelius Sulla und Sex(tus) Tedius Catullus. Ab den Kaienden des Juli L(ucius) Fulcinius Trio. Ab den Kaienden des Oktober P(ublius) Memmius Regulus. Am 15. Tag vor den Kaienden des November ( = 1 8 . Okto ber) wurde Seian [erdrosselt]. Am 9. Tage vor den Kaienden des N o vember ( = 24. Oktober) wurde Strabo, der Sohn [Seians], erdrosselt. Am 7. Tage vor den Kaienden des November tötete sich [Apicata], die Frau Seians. Es starben Capito Aelia[nus und ] Iunilla, die Toch ter Seians, und lagen [auf der Gemonischen Treppe]. F. O. Cd d. Z. 36 L(ucius) Livius Ocella Sulpicius Galba und L(ucius) Corne lius Sulla - 33 n.Chr. —. [Ab den Kaienden des Juli] ( = 1. Juli) L(ucius) Salvius Otho und C(aius) Octavius. [Am Tage vor den . . . des A]ug(ust) wurde die Verschwörung Seians [ausgelöscht, und] mehrere [lagen auf der Gemonischen] Treppe. F. O. Ch Z. 12 Cn(aeus) Acerronius und C(aius) Pontius - 37. n. Chr. —. Ab den Kaienden des Juli C(aius) Caesar und Ti(berius) Claudius Nero Germ(anicus). / Z. 15 Ab den Kaienden des September A(ulus) Caecina Paetus und C(aius) Caninius Rebilus. Am 17. Tage vor den Kaienden des April ( = 16. März) starb Ti(berius) Caesar in Misenum. Am 4. Tage vor den Kaienden des April ( = 29. März) wurde die Leiche durch Soldaten in die Stadt gebracht. / Z. 20 Am 3. Tage vor den Nonen des April ( = 3. April) wurde er in einem Staats begräbnis beigesetzt. An den Kaienden des Mai verstarb Antonia. An den Kaienden des Juni wurde ein Geldgeschenk im Wert von 75 De naren verteilt. Am 14. Tag vor den [Kaienden] des August ( = 19. Juli) wurden weitere 75 Denare (verteilt). Als Duoviri (amtierten) C(aius) Caecilius Montanus und / Z. 25 Q(uintus) Fabius Longus zum 3. Mal. M(arcus) Aquila Iulian(us) und P(ublius) Nonius Aspren(as) — 38 n. Chr. —. Ab den Kaienden des Juli Ser(vius) Asinius Celer und Sex(tus) Nonius Quintilian(us). Am 4. Tage vor den Iden des Juni
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Julisdi-Claudisdie Dynastie
( = 1 0 . J u n i ) starb Drusilla. / Z . 30 A m 12. Tage vor den Kaienden des N o v e m b e r ( = 2 1 . O k t o b e r ) b r a n n t e das Aemilianische Stadtviertel. Nr. 4 Auszüge aus den A r v a l b r ü d e r a k t e n aus der Zeit der julisch-claudischen D y n a s t i e 1) CIL VI 2023 a = Pasoli Nr. 2. Z . 9 U n t e r denselben K o n s u l n am T a g e vor den Iden des Mai ( = 14. 5. 14) in der Regia / Z . 10 ließ der Augur u n d Vorsitzende [Cn(aeus) Cornelius] Lentulus, [der S o h n ] des Cn(aeus), an Stelle des L(ucius) [Aemilius] P a u l l u s den Drusus Caesar, den Sohn des Ti(berius), Enkel des Augustus, als A r v a l [ b r u d e r ] beiwählen u n d lud ihn z u r heiligen Feier ein. 2) CIL VI 2028 c = Pasoli N r . 9 c = Smallwood I Nr. 3. Z. 5 A m Tage vor den K a i e n d e n des Februar — 3 1 . 1. 38 — [op ferte] T a u r u s Statilius C o r v i n u s , der stellvertretende Vorsitzende des Kollegiums, [im N a m e n ] der A r v a l b r ü d e r anläßlich des Geburtstages der A n t o n i a Augusta auf dem K a p i t o l dem J u p p i t e r O(ptimus) M(aximus) einen Stier. A m 15. Tage v o r den K a i e n d e n des April - 18. 3. 38 - opferte [ T a u ] r u s Statilius Corvinus, der stellvertretende Vorsitzende des Kollegiums, [im N a m e n ] der A r v a l b r ü d e r , / Z. 10 weil an diesem Tage C(aius) Caesar Augustus Germanicus vom Senat zum I m p e r a t o r [ausgerufen w u r d e , auf] dem Kapitol dem Juppiter, der J u n o u n d der M i n e r v a drei größere Opfertiere, dem vergöttlichten Augustus [vor d e m ] N e u e n [Tempel] ein (Opfertier) . . . / Z. 15 A m 5. T a g e vor den K a i e n d e n des April — 28. 3. 38 - opferte Taurus Statilius Corvinus, der stellvertretende Vorsitzende des Kollegiums, [im N a m e n ] der A r v a l b r ü d e r , [weil] an diesem Tage [C(aius)] Augustus Germanicus die S t a d t betreten h a t . . . Z. 33 [ G e m ä ß dem Stimmtäfeichen des C(aius)] Caesar Augustus Germanicus [ließ er] an Stelle des C [ . . . den L(ucius) Annius Vi]nicianus u n d an Stelle des Ti(berius) Caesar, [des Sohnes] des Dru[sus, den P(ublius) Memmius / Z . 35 Regulus u n d an Stelle] des M(arcus) Silanus, Sohn des C(aius), den C(aius) Calpurnius Piso [als Arval brüder b e i w ä h l e n ] . 3) CIL VI 2041 = ILS 229 = Pasoli Nr. 25 = Smallwood I Nr. 21. Z. 9 U n t e r denselben K o n s u l n am 3. Tage vor den Iden des O k t o ber - 1 3 . 10. 5 8 - opferte L(ucius) Salvius O t h o Titianus, der Vor-
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sitzende des Kollegiums, im Namen der Arvalbrüder auf dem Kapitol wegen des Herrschaftsantritts des Nero Claudius Caesar Augustus Germanicus dem Juppiter einen Stier, der Juno eine Kuh, der Felicitas der Bürgerschaft eine Kuh, seinem Genius einen Stier, dem vergöttlichten Augustus einen Stier, der vergöttlichten Augusta eine Kuh, dem vergöttlichten Claudius einen Stier . . . 2 . 15 Unter denselben Konsuln am 8. Tage vor den Iden des N o vember — 6. 11. 58 — opferte L(ucius) Salvius Otho Titianus, der Vor sitzende des Kollegiums, im Namen der Arvalbrüder auf dem Kapitol wegen des Geburtstages der Agrippina, der Mutter des Aug(ustus), dem Juppiter einen Stier, der Juno eine Kuh, der Minerva eine Kuh, der Salus publica eine Kuh, ihrer Eintracht eine Kuh . . . 2 . 19 Unter denselben Konsuln am Tage vor den Nonen des De zember — 4. 12. 58 — opferte L(ucius) Salvius Otho Titianus, der Vor sitzende des Kollegiums, im Namen der Arvalbrüder wegen (der Ver leihung) der tribunizischen Gewalt an Nero Claudius Caesar A u g u stus) Germanicus dem Juppiter einen Stier . . . 2 . 24 Unter denselben Konsuln am 3. Tage vor den Iden des De zember — 11.12. 58 — opferte L(ucius) Salvius Otho Titianus, der Vorsitzende des Kollegiums, im Namen der Arvalbrüder auf der hei ligen Straße vor dem Haus der Familie der Domitii zum Gedenken an Cn(aeus) Domitius einen Stier . . . 2 . 29 Unter denselben Konsuln am 18. Tage vor den Kaienden des Januar — 15. 12. 58 — opferte L(ucius) Salvius Otho Titianus, der Vor sitzende des Kollegiums, im Namen der Arvalbrüder auf / 2. 30 dem Kapitol wegen des Geburtstages des Nero Claudius Caesar A u g u stus) Germanicus dem Juppiter einen Stier . . . 2 . 35 Unter den Konsuln C(aius) Vipstanus Apronianus und C(aius) Fonteius Capito am 3. Tage vor den Nonen des Januar - 3. 1. 59 kündigte L(ucius) Piso, der Sohn des L(ucius), der Vorsitzende des Kollegiums, im Namen der Arvalbrüder feierlich die Gelübde an für das Wohlergehen des Nero Claudius Caesar Aug(ustus) Germanicus, des Sohnes des vergöttlichten Claudius, des Enkels des Germanicus Caesar, des Urenkels des Ti(berius) Caesar Aug(ustus), / 2. 40 des Ururenkels des vergöttlichten Augustus, des Pontifex maximus, (im Be sitz der) tribunizischen Gewalt zum 5. Mal, (zum) Imperator zum 6. Mal (ausgerufen), Konsul zum 3. Mal, designiert zum 4. Mal, und seiner Gattin Octavia. Indem er die Opfertiere auf dem Kapitol dar brachte, löste er die Gelübde ein, die der Vorsitzende des vergange nen Jahres ausgesprochen hatte, und kündigte solche für das kommende Jahr an; dabei sprach ihm der Konsul C(aius) Vipstanus Apronianus
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die unten angegebenen W o r t e v o r : dem Juppiter zwei Stiere, der J u n o zwei Kühe, der Salus publica zwei K ü h e , im N e u e n Tempel dem v e r göttlichten Aug(ustus) zwei Stiere, der vergöttlichten Aug(usta) zwei K ü h e , dem vergöttlichten Claudius zwei Stiere. Z. 57 Unter denselben Konsuln am 5. Tage v o r den Kaienden des M ä r z - 25. 2. 59 - opferte L(ucius) Piso, der Sohn des L(ucius), d e r Vorsitzende des Kollegiums, im N a m e n der A r v a l b r ü d e r auf dem K a p i t o l wegen der A d o p t i o n des N e r o Claudius C a e s a r Aug(ustus) Germanicus . . . Z. 64 Unter denselben Konsuln a m 4. Tage v o r den N o n e n des M ä r z — 4. 3. 59 — / Z. 65 opferte L(ucius) C a l p u r n i u s Piso, der Sohn des L(ucius), der Vorsitzende des Kollegiums, im N a m e n der A r v a l b r ü d e r auf dem K a p i t o l wegen der W a h l des N e r o Claudius Caesar Aug(ustus) Germanicus z u m Konsul . . . Z. 71 Unter denselben Konsuln a m 3. Tage v o r den N o n e n des M ä r z - 5. 3. 59 — opferte L(ucius) Calpurnius Piso, der Sohn des L(ucius), der Vorsitzende des Kollegiums, im N a m e n der A r v a l brüder . . . 4) CIL VI 2042 a = ILS 230 = Pasoli Nr. 26 = Smallwood I Nr. 22. [auf dem K a p i t o l wegen der Ü b e r n a h m e des Pojntifikates durch N e r o Claudius Caesar Aug(ustus) Germanicus . . . Z . 6 [Unter denselben] Konsuln a m 5. Tage v o r den Kaienden des A p r i l - 28. 3. 59 — w a r e n auf dem K a p i t o l anwesend C(aius) V i p stanus Apronianus, Konsul, [L(ucius) Piso, der Sohn des L(ucius), P(ublius)] Memmius Regulus, Sulpicius Camerinus, T(itus) Sextius Africanus, designierter Konsul, [M(arcus) Valerius] Messala Corvinus, M(arcus) Aponius Saturninus, L(ucius) Salvius O t h o Titianus, C(aius) Piso. [Es wurde kein] O p f e r dargebracht. Z. 10 Unter denselben Konsuln an den N o n e n des April — 5. 4. 59 - opferte [L(ucius) C a l p u r n i u s ] Piso, [der Sohn des L(ucius)], der Vorsitzende des Kollegiums, im N a m e n der A r v a l b r ü d e r [auf d e m K a p i t o l infolge] eines Senatsbeschlusses wegen der Bittgebete, die für das W o h l des N e r o Claudius Caesar [Aug(ustus) G e r m a n i c u s ] öffent lich angekündigt w u r d e n . . . Z. 24 [Unter denselben] Konsuln am 9. Tage v o r den Kaienden des Juli - 23. 6. 59 - opferte [L(ucius) Calpurnius Piso, der Sohn des L(ucius), der Vorsitzende] des Kollegiums, im N a m e n der A r v a l b r ü der [auf dem K a p i t o l für das W o h l u n d ] die Rückkehr des N e r o Claudius Caesar Aug(ustus) Germanicus . . . Z . 33 Unter den Konsuln [T(itus) Sex]tius Africanus und M ( a r -
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cus) Ostorius Scapula am 3. T a g e v o r den Iden des September — 1 1 . 9 . 59 - opferte [L(ucius) Piso, der Sohn des L(ucius)], der Vorsitzende des Kollegiums, im N a m e n der Arvalbrüder, auf dem Kapitol für [das W o h l u n d ] die Rückkehr des N e r o Claudius Caesar Aug(ustus) Germanicus . . . 5) CIL VI 2042 e = Pasoli Nr. 26 = Smallwood I Nr. 22 S. 23. Z. 15 U n t e r den Konsuln N e r o Claudius Caesar Aug(ustus) Ger manicus, Sohn des vergöttlichten Claudius, Enkel des Germanicus Caesar, U r e n k e l des Ti(berius) Aug(ustus), Ururenkel des vergöttlichten Augustus, Pont(ifex) max(imus), (im Besitz) der trib(unizischen) Ge w a l t z u m 7. Mal, zum I m p ( e r a t o r ) z u m 7. Mal (ausgerufen), Konsul zum 4. M a l , u n d Cossus Lentulus, Sohn des Cossus, an den Kaienden des J a n u a r - 1. 1. 60 - / Z. 20 opferte Sulpicius Camerinus, der Vor sitzende des Kollegiums, im N a m e n der A r v a l b r ü d e r auf dem K a p i tol wegen des Konsulats des N e r o Claudius Caesar Aug(ustus) Ger manicus . . . 6) CIL VI 2043 = Pasoli Nr. 27 = Smallwood I Nr. 24. Z. 17 U n t e r denselben K o n s u l n am 12. Tage vor den Kaienden des Februar — 2 1 . 1. 63 - w u r d e n [auf d e m ] K a p i t o l die Gelübde ein gelöst, die sie gelobt hatten für die Niederkunft u n d die Unversehrt heit der P o p p a e a [ A u g u s t a ] . 7) CIL VI 2044 p. II c Z. 20 ff. = Pasoli Nr. 28 c = Smallwood Nr. 26. [ U n t e r dem K o n s u l a t ] . v o n M(arcus) Arruntius [. . . und M(arcus) Vettius Bolanus] w u r d e ein O p f e r dargebracht, [das . . . die A r v a l brüder gelobt hatten wegen der Entdeckung] v o n Plänen [ruchloser Menschen,] und unter dem Vorsitz von [ I m p e r a t o r N e r o Claudius Caes(ar) Aug(ustus) zum 2. M a l , V a t e r des Vaterlandes,] opferte [der stellvertretende Vorsitzende . . . Nr. 5 Grabinschrift des Q . Aemilius Secundus CIL III 6687 = ILS 2683 = Ehrenberg-Jones 231. Q(uintus) Aemilius Secundus, Sohn des Q(uintus), (aus der Tribus) P a l ( a t i n a ) , w u r d e im Lager des vergöttlichten Augustus unter P(ublius) Sulpicius Quirinius, dem Legaten / Z. 5 Caesars von Syrien, mit Ehrungen ausgezeichnet; ich w a r Präfekt der cohors Aug(usta) I,
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Julisdi-Claudisdie Dynastie
Präfekt der cohors I I classica; ebenso habe ich auf Befehl des Quirinius die Schätzung der S t a d t / Z. 10 A p a m e a durchgeführt, wobei 117 000 Bürger gezählt w u r d e n ; auch habe ich auf Befehl des Q u i r i nius gegen die Ituräer auf dem Libanon ein Kastell, das ihnen gehörte, eingenommen; und vor / Z . 15 meinem Militärdienst w u r d e ich als P r ä f e k t der H a n d w e r k e r v o n zwei Konsuln in die beim A e r a r i u m ge führten Listen eingetragen u n d w a r in der Kolonie Quaestor, zweimal Aedil, zweimal D u u m v i r , Pontifex. / Z. 20 H i e r liegen Q(uintus) Aemilius Secundus, Sohn des Q(uintus), (aus der Tribus) Pal(atina), mein Sohn, u n d Aemilia Chia, meine Freigelassene. Dieses G r a b m a l soll auf keinen? weiteren? Erben übergehen.
Nr. 6 E h r u n g des C. Fabricius Tuscus J.M.Cook, The Troad (1973) S. 412 Nr. 50 = Ann. epigr. 1973, 501 = Ehrenberg—Jones3 Nr. 368. D e m C(aius) Fabricius Tuscus, Sohn des C(aius), (aus der Tribus) Ani(ensis); er w a r D u u m v i r , A u g u r ; er w a r P r ä f e k t der cohors A p u l a und beauftragt mit den Arbeiten, die in der Kolonie auf Befehl / Z. 5 des Augustus verrichtet w u r d e n ; er w a r M i l i t ä r t r i b u n der legio I I I Cyr(enaica) 8 (Jahre lang) u n d Tribun für die Aushebung der frei geborenen Bürger, die in R o m Augustus u n d Ti(berius) Caesar a b hielten; er w a r 4 (Jahre lang) Präfekt der H a n d w e r k e r u n d 4 (Jahre lang) P r ä f e k t der Reiter der ala praet(oria). Er wurde mit einer Ehrenlanze und einer goldenen Krone / Z . 10 von Germanicus C a e sar, dem Feldherrn, im Kriege gegen die G e r m a n e n ausgezeichnet; (ihm w u r d e diese Statuenbasis) auf Stadtratsbeschluß (errichtet).
Nr. 7 Treueid der Bewohner von Paphlagonien auf Augustus aus dem J a h r e 3 v. C h r . ILS 8781 = OGIS 532 = IGRR III 137 = Ehrenberg-Jones 315 = P. Herr mann, Der Kaisereid (1968) S. 123 Nr. 4. Phazimon - Neapolis/Paphlagonien. Im d r i t t e n J a h r nach d e m zwölften K o n s u l a t des Imperator Caesar Augustus, des Sohnes eines Gottes, w u r d e a m Tage vor den N o n e n des M ä r z — 6. 3. 3 v . C h r . — in G a n g r a auf [dem M a r k t ] / Z. 5 von
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den Bewohnern Paphlagoniens und den [Römern], die bei ihnen Handel treiben, folgender Eid geleistet: „Ich schwöre bei Zeus, bei der (Mutter) Erde, beim Sonnen(gott), allen Göttern insgesamt und bei Augustus selbst, daß ich dem [Cae]sar / Z. 10 Augustus und seinen Kindern und Enkeln die ganze Zeit meines Lebens hindurch in Wort, Werk und Absicht wohlgesinnt sein werde, daß ich die für meine Freunde halte, die auch jene dafür halten, daß ich die für meine Feinde [halte], die sie selbst so beurteilen, daß ich für ihre / Z. 15 Interessen weder meinen Leib noch meine Seele noch mein Leben noch das meiner Kinder schonen werde, sondern daß ich auf jede Art und Weise jede Gefahr auf mich nehmen werde, so weit es jene betrifft. D a ß , wenn ich wahrnehme oder höre, daß etwas Gegenteiliges gesprochen, / Z. 20 beraten oder getan wird, ich dies zur Anzeige bringen werde und ich dem feind sein werde, der etwas Derartiges sagt, rät oder tut. D a ß ich diejenigen, die sie als Feinde beurteilen, zu Land und zu Wasser mit Waffen und / Z. 25 Schwert verfolgen und abwehren werde. Falls ich gegen meinen Schwur handeln werde oder nicht entsprechend, wie ich geschworen habe, so werde ich mich selbst verfluchen, meinen Leib, meine Seele, mein Leben und das meiner Kinder / Z. 30 und meines ganzen Geschlechtes, und daß es völligen Untergang bis zu meiner und meiner Kinder Nachkommenschaft bringt, und weder meine Gebeine noch die meiner Kinder die Erde oder das Meer / Z. 35 aufnehmen soll noch daß sie [ihnen] Früchte bringt." Auf dieselbe Weise leisteten den Eid alle auf [dem Lande] in den Augustusheiligtümern [der Regionen] vor den Altären des [Augustus]. In gleicher Weise [schwuren] die Bewohner von Phazimon, die [das heutige Nea]polis / Z. 40 bewohnen, alle vor dem [Altar des] Augustus im Augustustempel.
Nr. 8 Treueid der Bewohner von Assos auf den Kaiser Gaius ( = Caligula) aus dem Jahre 37 n.Chr.: Syll.3 797 = IGRR IV 251 = Smallwood I Nr. 33 = P. Herrmann, Der Kaisereid (1968) S. 123 Nr. 3 = R. Merkelbach, Die Inschriften von Assos (1976) Nr. 26. Unter den Konsuln Gnaeus Acerronius Proc(u)lus und Gaius Pontius Petronius Nigrinus Beschluß der Assier auf Antrag des Volkes: / Z. 5 D a der Herrschaftsantritt des Gaius Caesar Germanicus Augustus, der von allen Menschen mit Gebet erwartet wird, gemeldet wird, und da die ganze Welt in keiner Weise eine Grenze für ihre Freude
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findet, und da jede S t a d t und jedes Volk sich eilt, das Antlitz des Gottes zu schauen, d a gleichsam die seligste Zeit für die Menschheit bevorsteht, / Z. 10 erging folgender Beschluß des Rates und der R ö m e r , die bei uns als Kaufleute tätig sind, u n d des Volkes der Assier: „Man solle eine Gesandtschaft der vornehmsten und besten R ö m e r und Hellenen wählen, die ihn u m einen E m p f a n g bitten, ihm Glück wünschen u n d ihn bitten sollen, die Stadt in der Erinnerung und in seiner Fürsorge zu behalten, / Z. 15 so wie er es selbst unserer S t a d t versprochen hat, als er mit seinem Vater Germanicus z u m erstenmal die P r o v i n z b e t r a t . " Schwur der Assier: „Wir schwören bei Zeus, dem Retter, d e m vergöttlichten Caesar Augustus u n d der / Z. 20 einheimischen heiligen Jungfrau, dem Gaius Caesar Augustus und sei nem ganzen H a u s e wohlgesinnt zu sein und diejenigen für unsere F r e u n d e zu halten, die er dafür hält, die aber für unsere Feinde, die er selbst dafür hält. W e n n wir unseren Schwur halten, soll es uns gut gehen, wenn wir meineidig werden, soll das Gegenteil uns zustoßen." / Z 25 Als Gesandte h a t t e n sich auf eigene Kosten gemeldet: Gaius Varius Castus, Sohn des Gaius, (aus der Tribus) Voltinia, H e r m o p h a nes, Sohn des Zoilos, Ktetos, Sohn des P(e)isistratos, Aischrion, Sohn des Kalliphanes, / Z . 30 Artemidorus, Sohn des Philomusos. Diese Gesandten haben für das Wohl des Gaius Caesar Augustus G e r m a nicus gebetet und d e m Iuppiter Capitolinus im N a m e n der Stadt ein O p f e r dargebracht. Nr. 9 Treueid für Caius Caesar ( = Caligula) aus Lusitanien CIL II 172 = ILS 190 = Smallwood I Nr. 32 = P. Herrmann, Der Kaiser eid (1968) S. 122 Nr. 1. Als C(aius) U m m i d i u s Durmius Q u a d r a t u s Legat des Imp(erator) C(aius) Caesar G e r m a n i c u s in proprätorischem R a n g war, Schwur der Bewohner v o n A r i t i u m : / Z. 5 (Ich schwöre) nach bestem Wissen u n d Gewissen, d a ß ich denen feind sein werde, die nach meinem Wissen die Feinde des C(aius) Caesar Germanicus sein werden; u n d w e n n jemand ihn oder sein Leben in Gefahr bringt oder bringen wird, dann werde ich nicht ablassen, ihn mit Waffengewalt zu L a n d u n d zu Wasser in einem Vernichtung bringenden Krieg zu verfolgen, bis / Z. 10 er dafür Strafe erlitten hat, u n d ich w e r d e [weder] mich [noch] meine K i n d e r für wertvoller halten als sein Leben, und ich werde diejenigen, die gegen ihn feindlich gesinnt sind, für meine eige nen Feinde halten; w e n n ich wissentlich einen Meineid leiste oder
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leisten werde, d a n n sollen mich u n d meine K i n d e r Juppiter O p t i m u s M a x i m u s u n d / Z. 15 der vergöttlichte Augustus u n d alle übrigen u n sterblichen G ö t t e r meiner H e i m a t , meiner Gesundheit und meines Vermögens berauben. A m 5. (Tag) [ v o r ] den Iden des Mai in der alten Stadt Aritium u n t e r dem K o n s u l a t von Cn(aeus) Acerronius Proculus und C(aius) Petronius Pontius Nigrinus, / Z . 20 als Vegetus, der Sohn des Tallicus, . . . ibius, Sohn des . . . arionius, Magistrate w a r e n .
N r . 10 E h r u n g des ersten D u u m v i r des neu konstituierten Municipium Volubilis FIRA I 70 = ILM 116 = Smallwood I Nr. 407 b. D e m M(arcus) Val(erius) Severus, dem Sohn des Bostar, (aus der Tribus) Gal(eria), dem Ädil, dem Sufeten, dem D u u m v i r , dem ersten Flamen / Z. 5 in seinem Municipium, dem K o m m a n d a n t e n der Hilfs t r u p p e n gegen Aedemon, der im Kriege niedergeworfen wurde. Diesen ehrte der S t a d t r a t des Municipium der Bürger v o n Volubilis wegen seiner Verdienste gegenüber der Stadt und der erfolgreichen Gesandt schaft, / Z. 10 durch die er für die Seinen v o m vergöttlichten C l a u dius das römische Bürgerrecht, das Eherecht mit peregrinen Frauen, die Steuerfreiheit für 10 J a h r e , Einwohner u n d die Güter der Bürger erlangte, die im Kriege / Z. 15 getötet wurden u n d keine Erben hatten. Fabia Bira, die Tochter des Izelta, seine Frau, errichtete ihrem sehr gütigen M a n n (die Statue?). Sie nahm die E h r u n g an, die Kosten / Z . 20 erließ sie (der Stadt) u n d ließ aus eigenen Mitteln (die Statuen basis?) bezahlen u n d einweihen. N r . 11 Grabinschrift des Q . Veranius, cos. 49, gestorben 61 Ann. epigr. 1953, 251 = Smallwood I Nr. 231 c. Rom. [. . . die P r o v i n z Lycien u n d Pamphylien] leitete er fünf J a h r e lang (als Statthalter) [. . . er brachte . . . in die] G e w a l t des Ti(berius) Claudius Caesar Aug(ustus) [Germanicus], eroberte und zerstörte [ein Kastell] der „ r a u h e n " [ C i e t e n ] ; [im A u f t r a g und auf das Schreiben des Senates u n d des römischen Volkes u n d des Ti(berius)]
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Claudius Caesar Augustus Germanicus / Z. 5 [. . . vollendete er in der Stadt C i b y r a ] die Wiederherstellung der S t a d t m a u e r n , die auf gegeben und unterbrochen w o r d e n w a r , [. . .] befriedete er. Wegen dieser (Verdienste) w u r d e er auf Veranlassung [des Ti(berius) C l a u dius Augustus G e r m a n i c u s ] z u m Konsul designiert, in seinem K o n sulat wurde er auf Vorschlag [. . . an Stelle des . . .] zum A u g u r ge w ä h l t und u n t e r die Patrizier aufgenommen; [gemäß dem Urteil des Ti(berius) C l a u d i u s Caesar Aug(ustus) Germ]anicus [übertrug i h m der R i t t e r s t a n d ] u n d das römische Volk mit Zustimmung des Senates [die V e r w a l t u n g ] der heiligen G e b ä u d e u n d der [öffentlichen] B a u w e r k e und P l ä t z e . / Z . 10 [Die Leitung der sehr bedeutenden] Spiele [ w u r d e ihm] v o m Augustus Princeps [übertragen, so d a ß er selbst eine Belohnung] e r b a t ; er w a r ein Gehilfe der kaiserlichen Freigebig keit. [Beim ersten Ertönen d e r ] Kriegstrompete [ w u r d e er mit der V e r w a l t u n g ] der P r o v i n z Britannien [ b e a u f t r a g t ] . In dieser verstarb er. [Verania O c t a v i l l a , (die Tochter) des Q(uintus) 1 Ve]ranius, lebte 6 J a h r e und 10 M o n a t e . . . N r . 12 Freiheitserklärung Neros für die Griechen am 28. 11. 67 n. C h r . ILS 8794 = Syll.3 814 = Smallwood I Nr. 64. Akraiphia. D e r I m p e r a t o r Caesar erklärt: D a ich wegen seiner Zuneigung zu mir und wegen seiner Loyalität Griechenland, die edelste N a t i o n , b e lohnen will, gebe ich den Befehl, d a ß möglichst viele Bewohner aus dieser Provinz anwesend sind / Z . 5 in K o r i n t h am 4. Tag vor den Kaienden des D e z e m b e r . Als die Massen in einer Versammlung z u sammengekommen w a r e n , sprach er die unten aufgeschriebenen W o r t e : „Ein für euch unerwartetes Geschenk, ihr hellenischen M ä n n e r , / Z. 10 auch w e n n v o n meiner Hochherzigkeit nichts u n e r w a r t e t k o m m t , gebe ich so groß, wie ihr es zu erbitten nicht gewagt h ä t t e t . I h r alle, ihr Griechen, die ihr Achaia und die bis jetzt so b e n a n n t e Peloponnes b e w o h n t , empfanget Freiheit und Steuerfreiheit, die ihr nicht einmal in euren glücklichsten / Z. 15 Zeiten alle gehabt h a b t : denn entweder dientet ihr Fremden oder einander. O hätte ich doch zu einer Zeit, als Griechenland in seiner Blüte stand, dieses Geschenk gewähren können, d a m i t mehr Leute meine G n a d e genießen k ö n n t e n ! Deshalb mache ich der Zeit V o r w ü r f e , / Z. 20 d a sie die G r ö ß e mei1
Ergänzt nadi A. Balland, Inscriptions d'epoque imperiale du Letoon, Fouilles de Xanthos VII (Paris 1981) S. 98 Nr. 39.
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ner Gnade verringert hat. Und jetzt erweise ich euch diese Wohltat nicht aus Mitleid, sondern wegen meiner Zuneigung, und danke euren Göttern, deren Schutz ich zu Lande und zu Wasser stets erfahren habe, weil sie mir erlaubten, so große Wohltaten zu erweisen. / Z. 25 Städten nämlich haben auch andere Fürsten die Freiheit gewährt, [[Nero allein aber]] einer ganzen Provinz." Der Erzpriester der Kaiser auf Lebenszeit und des Nero Claudius Caesar Augustus, Epameinondas, Sohn des Epameinondas, sprach: der folgende Antrag solle von ihm dem Rat und dem Volk zur Be schlußfassung vorgelegt werden: Da der Herr der ganzen Welt Nero, der größte Imperator, im Besitz der tribunizischen Gewalt zum drei zehnten Mal (?) designiert, Vater des Vaterlandes, die neue Sonne, die den Hellenen aufgegangen ist, sich vorgenommen hat, / Z. 35 Hellas Wohltaten zu erweisen, und da er unseren Göttern Dank und Ver ehrung erweist, die ihm überall beigestanden haben zu seinem Schutz und seiner Errettung, und da die Freiheit, die seit alter Zeit hier ge boren wurde und ihren Sitz hat, die aber in früherer Zeit den Helle nen genommen wurde, / Z. 40 uns [[Nero]], der befreiende Zeus, gab, er, der größte Imperator, der als einziger und allein von den Men schen aus aller Zeit Philhellene geworden ist, und da er uns Gunst erwies und unsere alte Einrichtung der Autonomie und Freiheit wie derherstellte, indem er sogar Steuerfreiheit seinem großen und uner warteten Geschenk hinzufügte, / Z. 45 die keiner der früheren Kaiser in vollem Umfang verlieh, aus all diesen Gründen soll von Beamten, Synedroi und dem Volke beschlossen werden: man solle einen Altar in der Nähe des Zeus, des Erretters, aufstellen und einweihen mit der Aufschrift „Dem befreienden Zeus, [[Nero]], in Ewigkeit" und man solle Standbilder / Z. 50 von [ [ N e r o ] ] , dem befreienden Zeus, und der Göttin [[Messalina]] Augusta neben denen unserer einheimischen Gottheiten im Tempel des Apollo Ptoios aufstellen, da mit man nach Vollzug dieser Kultmaßnahmen erkennt, daß unsere Stadt alle Ehren und Loyalität erfüllt hat / Z. 55 gegenüber [[dem Hause Neros]], des Herrn Kaisers. Auf einer Stele neben dem Altar des Zeus, des Befreiers, auf dem Marktplatz solle man den Volks beschluß aufzeichnen und eine Kopie im Heiligtum des Apollo Ptoios aufstellen.
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Julisdi-Claudisdie Dynastie N r . 13 Grabinschrift des Plautius Silvanus Aelianus vom M a u s o l e u m der Plautii bei T i b u r in der Zeit nach 74 n. C h r .
CIL XIV 3608 = ILS 986 = Ural. IV 1, 125 = Smallwood I Nr. 228. Dem Ti(berius) Plautius Silvanus Aelianus, Sohn des M(arcus), (aus der Tribus) [Ani(ensis)], Pontifex, sodalis Augustalis, Mitglied der Dreimännerkommission für die P r ä g u n g v o n Gold, Silber u n d Bronze, Quästor des Ti(berius) Caesar, / Z. 5 Legat der legio V in G e r m a nien, städtischer Prätor, Legat u n d Begleiter des Claudius Caesar in Britannien, Konsul, Prokonsul in Asien, Legat in proprätorischem R a n g von Moesien. In dieser P r o v i n z ließ er mehr als h u n d e r t t a u s e n d / Z. 10 B e w o h n e r von jenseits der D o n a u , d a m i t sie (künftig) T r i b u t zahlten, z u s a m m e n mit ihren Frauen, K i n d e r n , Stammesfürsten u n d Königen herüberbringen; als ein Aufstand der Sarmaten entstand, schlug er ihn nieder, obwohl er einen großen Teil seines H e e r e s / Z . 15 zu einem Feldzug gegen Armenien geschickt h a t t e ; Könige, die v o r h e r dem römischen Volke nicht b e k a n n t oder feindlich gesinnt w a r e n , ließ er an das Ufer führen, das er verteidigte, damit sie den römischen Feldzeichen ihre A n e r k e n n u n g erwiesen; den Königen der Bastarner und R o x o l a n e n schickte er ihre Söhne, dem der D a k e r seine Brüder / Z. 20 zurück, die er gefangengenommen oder ihren Feinden entrissen hatte; von einigen Königen erhielt er Geiseln; durch diese ( M a ß n a h men) stärkte er den Frieden der P r o v i n z u n d schob (die Grenzen) vor, nachdem er den König der Skythen gezwungen hatte, die Bela gerung der Chersonnes aufzugeben, die jenseits des Borysthenes ( = Dnjepr) liegt. / Z. 25 Die Getreideversorgung des römischen Volkes verbesserte er als erster durch ein großes Q u a n t u m Weizen aus dieser Provinz. Als er als Legat nach Spanien (geschickt worden w a r ) , w u r d e er zur Ü b e r n a h m e der S t a d t p r ä f e k t u r zurückberufen, u n d der Senat ehrte ihn w ä h r e n d seiner P r ä f e k t u r durch die Triumphalinsignien auf Antrag des I m p ( e r a t o r ) / Z. 30 Caesar Augustus Vespasianus, dessen Rede die u n t e n angegebenen W o r t e enthielt: „Er v e r w a l t e t e Moesien so, d a ß die E h r u n g durch die Verleihung der Triumphalinsignien an ihn nicht bis auf meine Zeit h ä t t e verscho ben werden dürfen, es sei denn, d a ß ihm eine bedeutendere / Z . 35 Ehre als S t a d t p r ä f e k t durch diesen Aufschub zuteil w u r d e . " W ä h r e n d dieser S t a d t p r ä f e k t u r e r n a n n t e ihn I m p ( e r a t o r ) Caesar Aug(ustus) Vespasianus z u m Konsul z u m zweiten M a l .
Kaiserkult b)
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Kaiserkult
N r . 14 K u l t des Augustus in H a l i k a r n a s s IBM IV 1 Nr. 894 = Ehrenberg-Jones Nr. 98 a. . . . d a die ewige u n d unsterbliche N a t u r des Alls das größte G u t aus überschäumender Freundlichkeit den Menschen schenkte, indem sie Caesar Augustus hervorbrachte, den / Z . 5 Vater für ein glückseliges Leben bei uns und V a t e r seiner einheimischen G ö t t i n Roma, den hei mischen Zeus und R e t t e r des Menschengeschlechtes, dessen Wünsche in allem die Vorsehung nicht n u r erfüllte, sondern übertraf; denn Land und Meer leben in Frieden, Städte glänzen in gesetzlicher O r d n u n g , / Z. 10 Eintracht u n d Überfluß, es ist ein förderlicher H ö h e p u n k t für jedes G u t , für gute H o f f n u n g e n auf die Zukunft, für guten M u t auf die G e g e n w a r t der Menschen, die mit Festen, Standbildern, Opfern und Liedern . . . erfüllen . . . (Zeile 14—39 fast völlig zerstört) . . . / Z . 40 [eine Abschrift] dieses Volksbeschlusses [soll angefertigt werden u n d in dem T e m p e l ] der R o m a u n d [des Augustus aufgestellt w e r d e n ] von dem Oberpriester Caius Iulius M . . ., dem Caesarlieben den, in den anderen S t ä d t e n [von] den Beamten; [die A l t ä r e ] sollen konsekriert werden / Z . 45 am 7. Tage vor den Kaienden des D e z e [ m b e r ] von den Priestern und Beamten . . . die Menschen sollen feiern . . . N r . 15 Kult des Augustus und Altargesetz in N a r b o aus dem Jahre 11 n. Chr. CIL XII 4333 = ILS 112 = FIRA III 73 = Narbo.
Ehrenberg-Jones Nr. 100.
U n t e r den Konsuln T(itus) Statilius T a u r u s und L(ucius) Cassius Longinus am 10. (Tag) v o r den Kaienden des O k t o b e r w u r d e für die göttliche Macht des Augustus ein Gelübde / Z. 5 von der Plebs der Narbonensier für alle Ewigkeit eingegangen. „Dies möge gut, günstig u n d glückverheißend sein für den I m p e r a tor) Caesar Augustus, Sohn eines Vergöttlichten, den Vater des Vater landes, den Pontifex maximus, (im Besitz der) trib(unizischen) Gewalt zum 34. Mal, für seine G a t t i n und seine K i n d e r u n d sein Geschlecht,
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den Senat / Z . 10 und das römische Volk und die Kolonisten u n d Einwohner der Kolonie I(ulia) P ( a t e r n a ) N ( a r b o ) M(artius), die sich zur V e r e h r u n g seiner göttlichen Macht auf alle Ewigkeit verpflichtet haben! D i e Plebs der N a r b o n e n s i e r ließ den A l t a r in N a r b o auf dem Forum aufstellen, damit auf ihn alljährlich am 9. (Tag) (vor den) Kaienden des O k t o b e r - 2 3 . September —, an dem Tag, an dem das Glück dieser Zeit / Z. 15 ihn dem Erdkreis als Lenker gebar, drei römische R i t t e r aus der Plebs u n d drei Freigelassene je ein Opfertier darbringen u n d den Kolonisten u n d E i n w o h n e r n für Bittgebete an seine göttliche Macht Weihrauch u n d Wein / Z . 20 aus eigenen M i t teln an diesem Tage geben sollen; u n d am 8. (Tag) vor den K a i e n d e n des O k t o b e r - 24. September — sollen sie gleichfalls Weihrauch u n d Wein den Kolonisten u n d E i n w o h n e r n geben; auch an den K a i e n d e n des J a n u a r — 1. J a n u a r — sollen sie Weihrauch und Wein den K o l o nisten u n d E i n w o h n e r n geben; auch am 7. (Tag) vor den Iden des J a n u a r — 7. J a n u a r - , an d e m Tag, an dem er zum ersten M a l ein Imperium / Z. 25 über den E r d k r e i s erhielt, sollen sie mit Weihrauch und Wein Bittgebete verrichten u n d je ein Opfertier darbringen u n d den Kolonisten u n d E i n w o h n e r n Weihrauch u n d Wein an diesem Tage geben; a m Tage vor den K a i e n d e n des J u n i - 3 1 . Mai —, weil er an diesem T a g e unter den K o n s u l n T(itus) Statilius / Z. 30 T a u r u s u n d M(anius) Aemilius Lepidus die Ansichten der Plebs mit der der D e k u rionen aussöhnte, sollen sie je ein Opfertier darbringen u n d Weihrauch und Wein für Bittgebete an seine göttliche Macht den Kolonisten u n d Einwohnern geben. / Z. 35 V o n diesen drei römischen R i t t e r n [oder drei] Freigelassenen soll einer . . . (auf der Seite) [Die P l e b j s v o n N a r b o w e i h t e den A l t a r der göttlichen Macht des Augustus [ [ . . . ] ] / Z. 5 u n t e r den unten angegebenen Satzungen: O göttliche Macht des C a e s a r Aug(ustus), des Vaters des V a t e r l a n des! D a ich dir heute diesen A l t a r gebe u n d weihe, werde ich ihn unter den Satzungen geben und weihen, die ich hier / Z. 10 heute in aller Öffentlichkeit ausspreche u n d m i t den Grenzen, wie sie das F u n d a m e n t dieses Altares u n d der Inschriften darstellt. Wenn jemand den A l t a r säubern, schmücken oder reparieren will u n d dies aus D a n k b a r k e i t tut, soll es rechtens und e r l a u b t sein. Wenn jemand ein Tier opfert, ohne dabei / Z. 15 die Eingeweide darzubringen, dann soll dies als richtig getan gelten. Wenn j e m a n d diesem A l t a r eine Gabe geben u n d sein Ansehen vergrößern will, soll es erlaubt sein, und dieselbe Satzung soll für diese Weihgabe gelten wie für den A l t a r ; / Z. 20 die übrigen
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Satzungen für diesen Altar und seine Inschriften sollen dieselben sein wie für den Altar der D i a n a auf dem Aventin. Unter diesen Satzungen und mit diesen Grenzen, so wie ich sie ausgesprochen habe, für den Imp(erator) / Z. 25 Caesar Aug(ustus), den Vater des Vaterlandes, den Pontifex maximus, (im Besitz der) tribunizischen Gewalt zum 35. Mal, für seine Gattin, seine Kinder und sein Geschlecht, für den Senat und das römische Volk, für die Kolonisten und Einwohner der Kolonie Iul(ia) Patern(a) Narb(o) Mart(ius), die sich verpflichtet haben, seine göttliche Macht auf alle Ewigkeit zu verehren, / Z. 30 gebe und weihe ich diesen Altar, damit du wohlwollend und günstig gestimmt bist. Nr. 16 Ehrungen für den Priester des Kaiserkultes Menogenes aus Sardis Sardis VII 1 Nr. 8 = IGRR IV 1756 = Ehrenberg-Jones Nr. 99. Sardis. Das Koinon der Hellenen in Asien und das Volk von Sardis und die Gerusie ehrten Menogenes / Z. 5, den Sohn des Isidor, der Sohn des Menogenes ist, mit den unten angegebenen Ehren: I. Auf Antrag des Metrodorus, Sohn des Konon, und der Strategen Kleinios, Musaios und Dionysios: D a Caius Iulius Caesar, der älteste Sohn des Augustus, wie von allen erfleht, die weiße Toga in aller Pracht an Stelle der purpurgesäumten annahm, und da alle Menschen sich freuten, da sie sahen, daß Bitten betreffs der Kinder für Augustus vorgebracht wurden, da beschloß / Z. 10 unsere Stadt angesichts eines so glücklichen .Ereignisses, der Tag, der ihn aus der Kindheit ins Mannesalter erhob, solle heilig sein, und an ihm sollten jährlich alle in prächtigsten Kleidern mit Kränzen sich schmücken. Die jährlichen Strategen sollten den Göttern Opfer bringen und Gebete durch die Herolde im Kult für sein Wohlergehen darbringen, und sie sollten gemeinsam eine Weihung vornehmen und ein Bild von ihm im Tempel seines Vaters aufstellen. An dem Tage, an dem die Stadt diese gute Nachricht erhielt, und der Volksbeschluß erlassen wurde, sollten sie / Z. 15 Kränze tragen und außerordentliche Opfer den Göttern darbringen. Sie sollten diesbezüglich eine Gesandtschaft absenden, die nach Rom gehen und ihm und Augustus gratulieren solle. Vom Rat und dem Volk solle der Beschluß gefaßt werden, Gesandte aus den besten Männern abzusenden, damit sie die Grüße von der Stadt überbrächten und ihm eine Abschrift dieses Beschlusses, der mit dem öffentlichen Siegel versiegelt ist, übergäben, und damit sie mit / Z. 20 Augustus die gemeinsamen Interessen von Asien und der Stadt
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erörterten. Als Gesandte w u r d e n Iollas, der Sohn des Metrodoros, und Menogenes, der Sohn des Isidoros, der Sohn des Menogenes ist, gewählt. I I . I m p e r a t o r Caesar Augustus, Sohn eines Gottes, Pontifex maximus, im Besitz der tribunizischen G e w a l t zum 19. Mal, g r ü ß t Beamten u n d R a t der Sardier: Eure Gesandten Iollas, der Sohn des Metro doros, u n d Menogenes, der Sohn des Isidoros, der Sohn des Meno genes ist, wurden von mir in R o m empfangen u n d übergaben mir Euren / Z. 25 Volksbeschluß, mit dem I h r Eure Beschlüsse, die Euch angehen, bekannt macht u n d Eurer Freude Ausdruck verleiht über den U m s t a n d , d a ß der älteste meiner Söhne zum Mannesalter heran gereift ist. Daher spreche ich Euch mein Lob aus, da I h r d a r u m wett eifert, m i r und all den Meinen Eure D a n k b a r k e i t zu zeigen für die W o h l t a t e n , die Ihr von mir empfangen h a b t . Lebt w o h l ! (Die Schriftstüdte III—VI sind Ehrenbesdilüsse der Stadt Sardis für Meno genes.) V I I . / Z. 75 Charinos, Sohn des Charinos, Bürger v o n Pergamon, Erzpriester der Göttin R o m a u n d des Imperator C a e s a r Augustus, Sohn eines Gottes, grüßt Beamten, R a t u n d Volk [der S a r d i e r ] : Als die W a h l v e r s a m m l u n g stattfand u n d die hundertfünfzig Abgesandten aus den Städten sich versammelten, fühlten sie sich einhellig veran laßt, Menogenes, Sohn des Isidoros, der Sohn des Menogenes ist, zu ehren, Euren Mitbürger, den A n w a l t des Koinon der Hellenen in Asien in diesem Jahre, wegen seines offenkundigen Wohlwollens Asien gegenüber und deshalb, weil er sein A m t uneigennützig und zum N u t z e n (der Allgemeinheit) bis z u m E n d e ausgeübt hat, durch die Auf stellung eines gemalten Bildes auf einem vergoldeten Schild, / Z. 80 das er in jeder Stadt Asiens, in der er es wünscht, aufstellen lassen k a n n , u n d das die Inschrift tragen soll: „Die Hellenen in Asien ehr ten Menogenes, den Sohn des Isidoros, Enkel des Menogenes, Bürger aus Sardis, Anwalt, der sein A m t uneigennützig und z u m N u t z e n von Asien v e r w a l t e t h a t . " Deshalb haben w i r Euch dies seiner Ehren wegen zu E u r e r Kenntnis gebracht. (Es folgen ein Brief eines Priesters, ein Besdiluß der Hellenen von Asien und zwei weitere Dekrete der Stadt.)
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N r . 17 Beschluß der D e k u r i o n e n von Pisa über die Errichtung eines K e n o t a p h s für C. Caesar 4 n. Chr. CIL XI 1421 = ILS 140 = Ehrenberg-Jones Nr. 69. [. . . in Pisa auf dem M a r k t p l a t z im Augusteum?] führten [beim Protokoll Aufsicht:] Q(uintus) Sertorius Atilius Tacitus, der Sohn des Q(uintus), P(ublius) Rasinius Bassus, der Sohn des L(ucius), L(ucius) Lappius Gallus, [der Sohn des L(ucius)], Q(uintus) Sertorius Alpius Pica, der Sohn des Q(uintus), C(aius) Vettius Virgula, der Sohn des L(ucius), M(arcus) Herius Priscus, [der Sohn] des M(arcus), A(ulus) Albius G u t t a , der Sohn des Aulus, Ti(berius) Petronius P o l lio, der Sohn des Ti(berius), L(ucius) Fabius Bassus, der Sohn des L(ucius), Sex(tus) Aponius Creticus, der Sohn des Sex(tus), C(aius) Canius Saturninus, [der Sohn] des C(aius), u n d L(ucius) Otacilius Panthera, der Sohn des Q(uintus). / 2 . 5 Was das betrifft, daß [eine Erörterung s t a t t f a n d ] , da es in unserer Kolonie wegen der Auseinandersetzungen der K a n d i d a t e n keine Magistrate gab u n d die u n t e n angegebenen Vorgänge behandelt w u r d e n : A m 4. T a g vor den N o n e n des April — 2 . 4 . 4 n. C h r . — er reichte uns die Nachricht, C(aius) Caesar, der Sohn des Augustus — des Vaters des Vaterlandes, des [ P o ] n t i f ( e x ) maximus, des Beschützers des römischen Reiches, u n d des Schutzherrn des gesamten E r d k r e i ses —, Enkel eines Vergöttlichten, sei nach dem Konsulat, den er glück lich zu E n d e führte, w ä h r e n d er gleichzeitig jenseits der äußersten Gebiete des / 2 . 10 römischen Volkes Krieg führte, nachdem er den Staat gut v e r w a l t e t u n d die kriegerischsten u n d größten Völker be siegt oder in das Schutzverhältnis des römischen Volkes aufgenommen hatte, nachdem er selbst Wunden für den Staat erlitten hatte, auf G r u n d dieses Unglückes durch das grausame Geschick dem römischen Volk entrissen w o r d e n , er, der schon z u m gerechtesten und den T u genden seines Vaters sehr ähnlichen Princeps designiert w a r u n d der einzige Schutz unserer Kolonie w a r . D a diese Nachricht, zumal die Trauerzeit noch nicht vorüber w a r , zu der sich infolge des Ablebens / 2 . 15 des [L(ucius) C]aesar, seines Bruders, des designierten Konsuls, Augurs, unseres P a t r o n s und Princeps der Jugend, die gesamte K o l o nie verpflichtet hatte, (da diese Nachricht) die Trauer aller, sowohl der Einzelnen als auch der Gesamtheit, erneuert u n d vergrößert hat, deshalb k a m e n alle Dekurionen u n d die Bürger der Kolonie überein, d a es zur 2 e i t dieses Unglücksfalles in der Kolonie weder D u o v i r i noch Präfekten gab noch jemand mit der Rechtsprechung beauftragt
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w a r : Angesichts / Z. 20 der G r ö ß e eines so schweren u n d unvorher gesehenen Unglücks m ü ß t e n alle v o m T a g e , an dem sein Ableben ge meldet w u r d e , bis zu dem Tage, an dem seine Gebeine heimgeführt, bestattet u n d die Begräbniszeremonien für seine Totengeister voll zogen seien, Trauerkleidung anziehen, die Tempel der unsterblichen G ö t t e r , die öffentlichen Bäder u n d alle Geschäfte m ü ß t e n geschlossen bleiben, alle müßten auf G a s t m ä h l e r verzichten u n d die Ehefrauen in unserer Kolonie m ü ß t e n trauern. / Z. 25 Der Tag, a n dem C(aius) Caesar starb, nämlich der 9. T a g vor den Kaienden des M ä r z — 2 1 . Fe b r u a r —, müsse als T r a u e r t a g in die Geschichte eingehen vergleichbar dem Unglückstag an der Allia, u n d m a n müsse ihn als solchen in der G e g e n w a r t nach dem A u f t r a g u n d dem Wunsche aller kennzeichnen. M a n müsse dafür Sorge tragen, d a ß w e d e r ein öffentliches Opfer noch Bittgebete noch Hochzeitsfeiern noch öffentliche G a s t m ä h l e r später für diesen T a g oder an diesem Tag, nämlich dem 9. T a g v o r den Kaien den des M ä r z , stattfänden, geplant oder angezeigt w ü r d e n , / Z. 30 noch d a ß Theater- oder Zirkusvorstellungen abgehalten oder besucht w ü r d e n . Alljährlich solle an diesem T a g seinen Totengeistern durch die Beamten oder die Personen, die in Pisa die Rechtsprechung aus üben werden, an eben demselben P l a t z u n d auf eben dieselbe Weise ein Totenopfer dargebracht werden, wie m a n es für L(ucius) Caesar beschloß. A n dem meist besuchten P l a t z unserer K o l o n i e solle ein Bogen errichtet werden, u n d er solle geschmückt w e r d e n / Z. 35 mit den Beutestücken der v o n ihm besiegten oder unter Schutzverhältnis aufgenommenen Völker. Auf diesem Bogen solle eine Statue, die ihn in stehender H a l t u n g zeige, in der Tracht des T r i u m p h a t o r s aufgestellt w e r d e n u n d um diese zwei vergoldete Reiterstatuen v o n Caius und Lucius Caesar. Sobald w i r gemäß dem Gesetz der K o l o n i e die D u o viri w ä h l e n und haben k ö n n t e n , sollen die beiden D u o v i r i , die als erste gewählt werden, diesen Beschluß der Dekurionen / Z. 40 und aller Bürger der Kolonie den D e k u r i o n e n vorlegen. W e n n ihre öffent liche Zustimmung vorläge, solle der Beschluß Gesetzeskraft erhalten und solle auf ihre Veranlassung in das Stadtarchiv gebracht werden; in der Zwischenzeit solle m a n den T(itus) Statulenus Iuncus, den Fla men des Augustus, Pontifex minor der öffentlichen K u l t e des römi schen Volkes, bitten, er möge zusammen m i t Gesandten v o r I m [ p ( e r a t o r ) C a j e s a r Augustus, dem V a t e r des Vaterlandes, Pontifex maximus, (im Besitz der) tribunizischen G e w a l t zum 26. M a l , die gegen w ä r t i g e N o t l a g e der Kolonie entschuldigen und diesem / Z . 45 den A u f t r a g der Stadt u n d den Willen aller durch Übergabe eines Schrei bens anzeigen. U n d da T(itus) Statulenus Iuncus, der Erste in unserer
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Kolonie, Flamen des Augustus und Pontifex minor der öffentlichen Kulte des römischen Volkes, dies getan habe, indem er das Schreiben wie angegeben dem [Imp]erator Caesar Augustus, Pontif(ex) maximus, (im Besitz der) tribunizischen G e w a l t zum 26. Mal, Vater / Z. 50 des Vaterlandes, übergab, beschlossen die Beigeordneten, daß alles, was am 4. Tage vor den Nonen des April - 2. April — unter den Konsuln [Sex(tus)] Aelius Cato und C(aius) Sentius Saturninus durch einhelligen Beschluß aller Stände getan, ausgeführt und beschlossen wurde, daß alle diese Maßnahmen getan, ausgeführt, vorgenommen und eingehalten werden sollen von L(ucius) Titius, Sohn des A(ulus), und T(itus) Allius Rufus, Sohn des T(itus), den Duoviri, und von den Personen, welche auch immer / 2 . 55 danach in unserer Kolonie Duoviri, Präfekte oder andere Amtsträger sein werden, und daß alle diese Maßnahmen in Zukunft so getan, ausgeführt, vorgenommen und eingehalten werden. Ferner daß L(ucius) Titius, [Sohn] des A(ulus), und [T(itus) A]llius Rufus, Sohn des T(itus), die Duoviri, alle oben angegebenen Bestimmungen gemäß unserem Beschluß im Beisein der Proquästoren durch den Stadtschreiber bei der nächsten Gelegenheit in das Stadtarchiv eintragen lassen. / Z. 60 Angenommen.
N r . 18 Stadtratsbeschluß v o n Forum Clodii über den Kaiserkult aus dem Jahre 18 n. Chr. CIL XI 3303 = ILS 154 = Ehrenberg-Jones Nr. 101. Forum Clodii/Etrurien. Unter den Konsuln Ti(berius) Caesar zum 3. Mal und Germanicus Caesar zum 2. Mal, unter den Duoviri Cn(aeus) Acceius Rufus Lutatius, Sohn des Cn(aeus), (aus der Tribus) Arn(ensis), und T(itus) Petillius, Sohn des P(ublius), (aus der Tribus) Qui(rina), wurde beschlossen: Ein kleiner Tempel und die folgenden Statuen, ein Opfertier für die Einweihung. A m Geburtstag des Aug(ustus), am 8. Tag vor den Kaienden des Oktober, sollen zwei Opfertiere, die immerwährend / Z. 5 gewöhnlich am Altar geopfert werden, der der Macht des Augustus geweiht ist, geopfert werden am 9. und 8. Tag vor den Kaienden des Oktober — 23. und 24. 10. —; ebenso sollen am Geburtstag des Ti(berius) Caesar, der auf immer tätig sein soll, die Dekurionen und das Volk öffentlich eine Mahlzeit abhalten, — da Q(uintus) Cascellius Labeo versprach, auf immer die Ausgaben zu übernehmen, soll seiner Freigebigkeit gedankt werden - und es soll an diesem Geburtstag
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jährlich ein K a l b geopfert w e r d e n . / 2 . 10 U n d a n den Geburtstagen v o n Augustus Caesar und Tiberius Caesar sollen, b e v o r die D e k u r i o nen essen gehen, mit Weihrauch u n d Wein die G e n i e n der beiden zum M a h l am A l t a r der Macht des Augustus eingeladen werden. W i r ließen einen A l t a r der Macht des Augustus m i t unserem Geld herstellen; w i r ließen Spiele v o n den Iden des A u g u s t an an sechs Tagen mit unserem Geld veranstalten. / Z. 15 A m Geburtstag des Augustus gaben wir H o n i g w e i n u n d süßes Backwerk den Frauen aus dem Dorf beim (Heiligtum) der Bona Dea von u n s e r e m Geld. Ebenso gaben wir bei der Einweihung der S t a t u e n der Caesaren u n d der Augusta H o n i g w e i n u n d süßes Backwerk v o n unserem Geld den Dekurionen u n d dem Volk, u n d wir versicherten, d a ß wir dies immer an dem T a g dieser Einweihung geben w e r d e n . D a m i t dieser T a g alljährlich noch mehr gefeiert wird, werden w i r ihn am 6. T a g v o r den Iden des M ä r z abhalten, an dem T a g , a n dem Ti(berius) Caesar zum Pontifex maximus zu unserem g r ö ß t e n Glück gewählt wurde. N r . 19 Gesetzesantrag zur E h r u n g des verstorbenen Germanicus aus dem J a h r e 19/20 n. C h r . = sogenannte t a b u l a H e b a n a J. H . O l i v e r - R . E . Palmer, AJPh 1954, 225 = Ehrenberg-Jones Nr. 94 a. Magliano ( = Heba in Etrurien). ( § 1 ) . . . Auf dem P a l a t i n in der Säulenhalle n a h e beim Apollo tempel, in dem gewöhnlich Senatssitzungen stattfinden, sollen unter die Bilder v o n hochbedeutenden M ä n n e r n auch die Bilder von Ger manicus Caesar u n d Drusus Germanicus, seines natürlichen Vaters [ u n d Bruders] des Ti(berius) Caesar Aug(ustus), der selbst unerschöpf liche Anlagen zeigte, über den Kapitellen der Säulen an dem Vorder giebel des Tempels angebracht werden, durch den die Statue des Apollo geschützt wird. (§ 2) Die Salier sollen in ihre Lieder den N a m e n des Germanicus C a e s a [ r z u r ] / Z. 5 ehrenvollen Erinnerung einfügen, eine Ehre, die dem C(aius) u n d L(ucius) Caesar, den Brüdern des Ti(berius) Caesar Aug(ustus), erwiesen w u r d e . (§ 3) [Zu den 10] Zenturien der Caesaren, die über die Destina tion von Konsuln u n d P r ä t o r e n abzustimmen pflegen, sollen 5 (wei tere) Zenturien hinzugefügt w e r d e n . [ W ä h r e n d ] die 10 ersten (Zen turien) nach C(aius) u n d L(ucius) Caesar benannt werden, sollen die folgenden 5 nach Germanicus Caesar benannt w e r d e n . In all diesen
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[Zenturien] sollen die Senatoren u n d die Ritter aller Dekurien, die für die staatlichen Gerichtshöfe aufgestellt sind oder werden, [ihre Stimme] abgeben; jeder Beamte, der für die Vornahme der Destina tion die Senatoren und die, denen es erlaubt ist, / Z. 10 im Senat einen A n t r a g zu stellen, und ebenso die Ritter in die U m z ä u n u n g (des Komitiums) z u r Stimmabgabe ruft auf G r u n d des Gesetzes, das die Konsuln L(ucius) Valerius Messala Volesus und Cn(aeus) Cornelius C i n [ n a M a g n u s ] vorgeschlagen haben, dieser Beamte soll sorgen, d a ß die Senatoren u n d ebenso die R i t t e r aller Dekurien, [die für die staat lichen Gerichtshöfe] aufgestellt sind oder werden, in 15 Zenturien ihre Stimme abgeben, soweit dies möglich ist. (Die Bestimmung über) die Auslosung, die auf G r u n d des Gesetzes über die „900", die auch Wächter genannt werden, für 10 Zenturien [vorgesehen u n d auf geschrieben] ist, die soll der Wahlleiter, der auf Grund dieses G e setzes oder Gesetzesantrages über die „900", [die auch Wächter] / Z. 15 genannt werden, die Auslosung vornehmen muß, auf 15 Zentu rien a n w e n d e n , gleichsam als w e n n gemäß diesem Gesetz die Aus losung der [900] oder auch Wächter auf 15 Zenturien angewendet u n d abgehalten werden müßte. (§ 4) A n dem Tag, zu dem g e m ä ß dem Gesetz, das die Konsuln L(ucius) Valerius M[essala Vole]sus und Cn(aeus) Cornelius C i n n a Magnus beantragten, oder g e m ä ß diesem Gesetzesantrag die Senato ren u n d die Ritter zur Stimmabgabe anwesend sein [müssen], soll der wahlleitende Beamte, wobei die P r ä t o r e n u n d Volkstribunen sitzen bleiben, 15 große Weidekörbe v o r seinem Tribunal aufstellen lassen, in die die Stimmtäfelchen, geworfen werden sollen. Ebenso soll er neben den K ö r b e n Wachstafeln aufstellen lassen, so viel wie [ihm nötig] / Z. 20 dünken. Ebenso soll er geweißte Tafeln, auf denen die N a m e n der K a n d i d a t e n geschrieben sind, an einem Platz anbringen lassen, so d a ß man sie in aller Bequemlichkeit [lesen] kann. D a n n soll der Wahlleiter in Gegenwart aller Magistrate und aller Wähler, die auf den Bänken sitzen, ebenso wie sie saßen, als die Stimmabgabe in den 10 Zenturien der Caesaren erfolgte, (33) möglichst gleiche Kugeln mit den N a m e n der dreiunddreißig Tribus mit Ausnahme der Suc(usana) u n d Esq(uilina) in eine d r e h b a r e U r n e werfen und die Aus losung ausrufen und auslosen lassen, welche Senatoren u n d R i t t e r in welche U r n e ihre Stimme abgeben müssen. W ä h r e n d in den / Z. 25 ersten Zenturien, die nach C(aius) u n d L(ucius) Caesar b e n a n n t sind, die Auslosung so vor sich gehen soll, d a ß m a n in den ersten, 2., 3. und 4. Stirrtmkorb je [zwei T r i b u s ] auslost, [in] den 5. S t i m m k o r b drei Tribus, in den 6., 7., 8. u n d 9. Stimmkorb je zwei Tribus, in den
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10. Stimmkorb drei Tribus, soll die Auslosung für die (Zenturien), die nach Germanicus Caesar benannt sind, [in der Weise vor sich gehen,] daß man in den 11., 12., 13. und 14. Stimmkorb je zwei Tribus, in den 15. drei Tribus auslost, so daß, wenn die Auslosung irgendeiner (Tribus) herauskommt und die Tribus bestimmt, er die Senatoren und die, denen es erlaubt ist, im Senat einen Antrag zu stellen, und die zu dieser Tribus gehören, [der Reihe nach aufruft] und zum ersten Stimmkorb treten und die Stimme abgeben läßt; dann, nachdem sie ihre Stimme dergestalt abgegeben haben und [zu ihrer Bank] / Z. 30 zurückgekehrt sind, soll er die Ritter aus derselben Tribus aufrufen und ihre Stimme in denselben Stimmkorb abgeben lassen; dann soll er die Tribus [eine nach der] anderen auslosen und von [allen] einzelnen [Trib]us die Senatoren, dann die Ritter so [aufrufen, daß sie in den Stimmkorb] ihre Stimme abgeben, [in den sie ihre Stimme] abgeben müssen. [Indessen] soll er [nur] bezüglich der Stimmabgabe der Personen, [wenn jemand von ihnen aus der Tribus Suc(usana)] oder Esq(uilina) stammt, ebenso wenn in einer Tribus kein Senator oder Ritter ist und [wenn weniger als 5] Senatoren [und Ritter darin sind], ebenso was die Versiegelung der Stimmkörbe nach der Stimmabgabe und deren Übergabe an die jetzigen oder künftigen Prätoren des Aer(arium) betrifft, [daß sie mit den Stimmen] / Z. 35 der Destination in die Umzäunung des Komitiums gebracht werden, und was die Prüfung der Siegel und die Auszählung der Stimmen betrifft, [alle Bestimmungen beachten, die . . .] diesbezüglich in dem Gesetz der Konsuln Cinna und Volesus über die 10 Zenturien der Caesaren geschrieben [und einbegriffen sind], und er soll alle diesbezüglichen Bestimmungen ausführen und anwenden und sorgen, daß sie bezüglich der 15 Zenturien ausgeführt und angewandt werden, so wie er sie gemäß dem Gesetz [der Konsuln Cinna und Volesus bezüglich der 10 Z]ent[urien der Caes]aren ausführen und anwenden müßte; was so ausgeführt wird, soll gesetzlich und gültig [sein. Ferner nach der Auszählung] der Stimmen [für die Destination der Konsuln und Prätoren,] die sich aus den 15 Zenturien des C(aius), L(ucius) Caesar und des Germanicus Cae[s(ar) ergeben, und nachdem das Stimmergebnis einer beliebigen Zenturie, / Z. 40 die durch Los gezogen wurde, überbracht wurde,] soll der Beamte, der die Destination abhalten wird, das Stimmergebnis so laut [vorlesen, wie er gemäß dem Gesetz] der Konsuln [L(ucius) Valerius Messala] Volesus und Cn(aeus) Cornelius Cinna Magnus über die 10 Zenturien [der Caesaren das Stimmergebnis] vorlesen müßte, [das durch Los aus den Zenturien gezogen w u r d e ] . Dabei soll er nur sorgen, daß das Stimm-
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ergebnis einer beliebigen Zenturie des C(aius) und [L(ucius) Caesar, die durch Auslosung hervorging, u n t e r den N a m e n ] von C(aius) und L(ucius) Caesar vorgelesen wird, u n d d a ß [ein jeder], der durch diese Zen turie dest[iniert wurde, u n t e r den N a m e n jener ( = C. und L. Caesar) als K a n d i d a t ausgerufen] w i r d (a). E r soll dafür sorgen, daß das Stimm ergebnis, das aus den Zenturien, die [gemäß diesem Gesetzesantrag] nach Germanicus C a e [ s a r b e n a n n t werden, durch Los / Z. 45 hervor geht,] unter dem N a m e n des Germanicus Caesar laut vorgelesen wird, u n d d a ß ein jeder, der von dieser Zenturie als K a n d i d a t [destiniert w u r d e , in gleicher Weise auch] ausgerufen wird. D i e Zahl der Zen turien, die gemäß diesem Gesetzesantrag hinzugefügt wird, soll zu der Z a h l [der übrigen Z e n t u r i e n ] (b) hinzukommen, ebenso wie es g e m ä ß dem Gesetz [der K o n s u l n ] C i n n a und [Volesus vorgesehen] u n d inbegriffen ist, d a ß die Z a h l der 10 Zenturien h i n z u k o m m t . Der Beamte, der für die W a h l der K o n s u l n und P r ä t o r e n eine Destination [ a b h ä l t ] , soll dafür sorgen, [ d a ß ihre Zahl bei den W a h l e n ] berück sichtigt wird u n d so die W a h l v o r sich geht. Die übrigen Bestimmun gen, die namentlich in diesem Gesetzesantrag [nicht geschrieben sind, sollen alle ebenso wie] / Z. 50 g e m ä ß dem Gesetz der Konsuln Cinna u n d Volesus ausgeführt, v o r g e n o m m e n und eingehalten werden. (§ 5) An den Augustalischen Spielen, [wenn die Bänke der Bruder schaft] in den Theatern aufgestellt werden, sollen unter diese die kurulischen Sessel des Germanicus Caesar mit [Eichenkränzen zur Er i n n e r u n g ] an sein Priesteramt aufgestellt werden. Diese Sessel sollen aus dem Tempel des vergöttlichten Augustus nach dessen Fertigstel lung hervor [geholt werden u n d sollen in der Zwischenzeit im Tem p e l ] des Mars U l t o r deponiert w e r d e n und von d o r t hervorgeholt w e r d e n . Der jeweilige Spielgeber, der die oben beschriebenen Spiele veranstaltet, soll dafür sorgen, [ d a ß die Sessel aus dem oben beschrie benen Tempel in die T h e a t e r ] geschafft werden u n d wieder im Tem pel deponiert werden, wenn sie wieder deponiert w e r d e n müssen. (§ 6) [An dem Tag, an dem, wie vorgesehen ist, die Gebeine des Germanicus] / Z. 55 Caesar in den Grabhügel gebracht werden, sol len die Tempel der G ö t t e r geschlossen werden. Diejenigen, die dem [ R i t t e r ] s t a n d [zugeschrieben sind u n d kein Staatspferd] (c) haben, die aber ihre Pflichten übernehmen wollen und durch K r a n k h e i t oder häusliche [Trauer nicht d a r a n gehindert sind, sollen bekleidet mit der T u n i k a mit] Purpurstreifen (d) auf das Marsfeld kommen, die In h a b e r des Staatspferdes bekleidet mit der Trabea. (§ 7) Zum [Gedächtnis an Germanicus Caesar sollen an seinem Todestag] die Tempel der unsterblichen Götter, die sich in R o m oder
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[im Umkreis v o n einer Meile von R o m ] befinden, [alljährlich] ge schlossen werden. Die Personen, die die I n s t a n d h a l t u n g dieser T e m p e l gepachtet haben oder pachten [werden, sollen dafür sorgen,] d a ß dies so geschieht. [ Z u r Erinnerung an ihn sollen die Vorsitzenden] / Z . 60 der sodales Augustales, die jedes J a h r im A m t sind, sorgen, d a ß die O p f e r vor dem Grabhügel [an demselben Tage für die Totengeister des Germanicus C a e ] s a r dargebracht werden, o d e r wenn v o n den Vorsitzenden einer oder mehrere bei diesem O p f e r [nicht anwesend sein können, sollen diejenigen, die im] nächsten J a h r die V o r s t a n d schaft ausüben müssen, an der Stelle derjenigen, die diese A u f g a b e [nicht übernehmen können, diese übernehmen . . . ] . Wichtigste andere Lesarten: a) Ergänzung Coli: . . . er soll dafür sorgen, d a ß . . . ein jeder K a n d i d a t . . . [vor den übrigen als gewählt ausgerufen w i r d . ] . Ergänzung Tibiletti: . . . [ d a ß die N a m e n der K a n d i d a t e n g e m ä ß diesem Gesetz oder G(esetzesantrag) ausgerufen] w e r d e n . b) Ergänzung Coli: Die Z a h l der Zenturien, die gemäß diesem G e setzesantrag hinzugefügt wird, soll zu der Zahl [aller Zenturien] hin zukommen. Ergänzung de Visscher: . . . soll zur Zahl, [bis zu der gewählt w e r den m u ß , ] hinzugefügt werden. Ergänzung Nesseibauf: D i e Z a h l der Zenturien, die gemäß diesem Gesetzesantrag hinzugefügt w i r d z u r Zahl [der Zenturien von C(aius) u n d L(ucius) C a e s a r ] , soll in derselben Weise gelten, wie . . . gilt. c) Ergänzung Oliver-Palmer: Personen, die [beiden] Ständen [ a n gehören, sollen sich dem T r a u e r z u g anschließen; diejenigen, die den breiten P u r p u r s a u m ] besitzen . . . d) Ergänzung Oliver-Palmer: . . . sollen . . . o h n e ] P u r p u r s t r e i f e n . . .
N r . 20 Volksbeschluß der lakonischen S t a d t Gytheion betreffs des Kaiserkultes und Brief des Tiberius SEG XI 922-3 = Gytheion.
Ann. epigr. 1929, 99-100 = Ehrenberg-Jones Nr. 102.
I. [. . . Der A g o r a n o m o s . . . u n d ] soll aufstellen . . . [auf der ersten Basis die Statue des vergöttlichten Augustus C a e s a ] r , seines Vaters, z u r Rechten d a v o n auf der [zweiten die der Iulia Augu]sta, auf der dritten (zur Linken) die des I m p e r a t o r Tiberius C a [ e s a r ] Augustus,
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wobei ihm die Stadt die S t a t u e n stellt. / Z. 5 [ U n d ] ein Tisch soll v o n ihm in der Mitte des Theaters aufgestellt werden, und ein R ä u chergefäß soll darauf stehen. U n d die Synedroi u n d die Beamten kollegien insgesamt sollen d a r a u f für das W o h l unserer Principes opfern, bevor die Schauspieler eintreten. A m ersten Tag soll er die Feier zu Ehren des Sohnes des vergöttlichten Caesar, des vergöttlichten Augustus, des Retters u n d Befreiers, halten, a m zweiten zu Ehren des I m p e r a t o r [Tijberius Caesar Augustus, des Vaters des Vaterlandes, am dritten zu Ehren der Iulia Augusta, / Z . 10 der holden Glücks göttin unseres Volkes u n d unserer Stadt, am vierten zu Ehren der Victoria des Germanicus Caesar, am fünften zu Ehren der Aphrodite des Drusus Caesar, am sechsten zu Ehren des Titus Quinctius Flamininus, u n d er soll sich um das gute Verhalten der Wettkämpfer küm mern. Er soll auch Rechenschaft über die gesamte Entlohnung der Schauspieler u n d über die V e r w a l t u n g der heiligen Gelder vor der S t a d t ablegen in der ersten Volksversammlung nach dem Wettkampf. Falls m a n herausfindet, d a ß er Unterschlagung oder falsche Eintra gungen begangen hat u n d er überführt wird, / Z . 15 darf er kein weiteres A m t übernehmen, u n d sein Vermögen soll konfisziert werden. Die Güter, die verstaatlicht w u r d e n , sollen heilig sein und von den jeweiligen Archonten zu zusätzlichen Ausschmückungen benutzt wer den. Jedem Bürger von G y t h e i o n , der betreffs der heiligen Gelder Klage erheben will, soll es e r l a u b t sein, ohne d a ß ihm daraus Schaden erwächst. Nach der Beendigung der Feiertage zu Ehren der Götter und H e r r scher soll der Agoranomos. die Schauspieler an zwei weiteren Tagen in Theaterwettbewerben auftreten lassen, an einem Tag zum Ge dächtnis an Caius Iulius Eurykles, / Z. 20 der bei vielen Gelegen heiten sich als Wohltäter des Volkes und der S t a d t erwiesen hat, am zweiten Tag zur Ehre des Caius Iulius Lako, der die Sicherheit und das Wohl unseres Volkes u n d unserer S t a d t verteidigt. Er soll die Wettspiele an den Tagen, an denen es möglich ist, nach denen der G ö t t i n abhalten. Wenn er aus seinem A m t ausscheidet, soll er dem Agoranomos, der sein A m t übernimmt, in einem öffentlichen A k t alle Opfertiere für die Spiele übergeben, und die S t a d t soll die Bestäti gung mit Unterschrift v o m Empfänger erhalten. Jedesmal w e n n der Agoranomos die / Z. 25 Theaterspiele abhält, soll er einen Festzug abschicken v o m Heiligtum des Asklepios u n d der Hygieia. Dabei sol len die Epheben, die jüngeren Leute und die anderen Bürger mit Lor beerkränzen bekränzt u n d in weißen G e w ä n d e r n den Festzug beglei ten. Auch die heiligen Jungfrauen und die F r a u e n sollen in geweihten
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G e w ä n d e r n den Festzug mitbegleiten. Wenn der Festzug an dem C a e sareum a n k o m m t , sollen die E p h o r e n einen Stier für das W o h l der Principes und der G ö t t e r opfern, sowie für die ewige D a u e r ihres Prinzipats. / Z. 30 N a c h dem O p f e r sollen sie veranlassen, d a ß die Tischgemeinschaften u n d die Beamtenkollegien auf dem M a r k t p l a t z Opfer darbringen. W e n n sie entweder den Festzug nicht veranstal ten oder nicht opfern oder nach dem O p f e r nicht veranlassen, d a ß die Tischgemeinschaften u n d die Beamtenkollegien auf dem M a r k t p l a t z O p f e r bringen, sollen sie 2000 D r a c h m e n bezahlen, die den G ö t t e r n heilig sind. Die A n k l a g e soll jedem Bürger v o n Gytheion erlaubt sein. Die Ephoren u n t e r dem Vorsitz des Terentius Biades in dem J a h r , als Chairon Stratege u n d Priester des vergöttlichten Augustus Caesar w a r , sollen drei gemalte Bilder des / Z. 35 vergöttlichten Augustus u n d der Iulia A u g u s t a u n d des Tiberius Caesar Augustus liefern u n d Bühnen im T h e a t e r für den Chor, vier Kulissen für die Schauspieler u n d Fußbänke für das Orchester. Sie sollen auch eine Stele aus Stein aufstellen und auf ihr das heilige Gesetz einmeißeln lassen, u n d sie sollen eine Abschrift des heiligen Gesetzes ins Staatsarchiv bringen las sen, d a m i t das Gesetz in der Öffentlichkeit u n d unter freiem H i m m e l u n d allen gut sichtbar fortwährend die D a n k b a r k e i t des Volkes v o n G y t h e i o n gegenüber den Principes allen Menschen zeigt. / Z. 40 W e n n sie aber dieses Gesetz nicht einmeißeln oder die Stele nicht vor dem Tempel aufstellen lassen oder keine Abschrift anfertigen lassen . . . (Es folgen mehrere stark verstümmelte Zeilen mit Strafbestimmungen.) I L . . . Z. 11 [Brief des T i b e r j i u s : [Tiberius C a e s a r ] Augustus, [des vergöttlichten A u g ] u s t u s Sohn, Pontifex maximus, im Besitz der tribunizischen G e w a l t z u m [17.? M a l ] , g r ü ß t die E p h o r e n u n d die S t a d t Gytheion: D e c i m u s Turranius N i k a n o r , der Gesandte, der von Euch zu mir und meiner Mutter gesandt w u r d e , / Z. 15 übergab mir Euren Brief, der als A n l a g e die M a ß n a h m e n enthielt, die [ v o n ] Euch zur Verehrung meines Vaters und zu unserer Verehrung beschlossen w u r d e n . Diesbezüglich lobe ich Euch u n d nehme an, d a ß es sich ziemt, d a ß alle Menschen gemeinsam u n d E u r e S t a d t insbesondere die den G ö t t e r n z u k o m m e n d e n Ehren für die G r ö ß e der Wohltaten, die mein V a t e r der ganzen W e l t gegenüber erwiesen hat, uneingeschränkt ein halten. / Z. 20 Ich jedoch für meine Person begnüge mich mit m a ß volleren und den Menschen z u k o m m e n d e n E h r e n ; meine M u t t e r aller dings w i r d Euch d a n n antworten, w e n n sie von Euch E u r e n Beschluß über ihre Ehren erfährt.
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N r . 21 Senatsbeschluß aus dem Jahre 39 betreffs Aphrodisias Brudistüdte dieses Besdilusses Z. 1—9, Z. 45—62 waren bereits früher bekannt (Sherk Nr. 29; OGIS 455 = FIRA I 38 = Sherk Nr. 28 B). Vollständiger Text nadi J. Reynolds, Aphrodisias and Rome (1982) Nr. 8. [Unter dem] Konsulat von [Gaius Calvisius, Sohn des Gaius, und Lucius Marci]us, Sohn des Lucius, aus der Sammlung der dem Senat vorgelegten Beschlüsse, Tafel [eins?, Blatt vier], fünf, sechs, sieben, acht, neun und auf den Tafeln der Quaestoren des Jahres, in dem Marcus Marti[. . . und . . .] städtische Quästoren waren, Tafel 1. A m 6. Tage vor den N o n e n des Oktober auf dem Palatin, im [Tempel . . .] Aufsicht beim Protokoll führten: Marcus Valerius Messala, Sohn des Marcus, (aus der Tribus) Lemonia, . . . (es folgen mindestens 16 Namen von Senatoren) . . . / Z. 14 [... bezüglich der Dinge, über die die Konsuln Gaius Calvisi]us, Sohn des Gaius, / Z. 15 [und Lucius Marcius Censorinus, der Sohn des Lucius, sprachen, daß? Solon, der Sohn des Demetrius, der Gesandte der Bürger v o n Aphrodisias, das Wohlwollen, die Freundschaft und das Bündnis erneuern wolle] und den Senat bitte, [er möge . . .] die Bürger von Plarasa und Aphrodisias [... wegen ihrer Freundschaft zu den Römern] und des Wohlwollens, [durch das sie] am meisten herausragten [. . ., daß] ihnen [dies] zurückgegeben werde und daß geehrt werde / Z. 20 [... und daß eine freundliche] Antwort ihnen gegeben werde, [beschloß] der Senat: Mit dem Volke der Bürger von Plarasa [und Aphrodisias solle das Wohlwollen, die Freundschaft und das Bündnis erneuert werden,] und man solle den Gesandten als trefflichen und edlen Mann und überdies als Freund [von einem trefflichen und edlen Volke, das überdies befreundet und verbündet sei,] bezeichnen. Und da man darüber übereinstimme, daß die Stadt [der Bürger von Plarasa und Aphrodisias von der Zeit an, von der] sie in Freundschaft mit dem römischen Volk getreten sei, ununterbrochen . . . / Z. 25 [. . . der] Vorrangstellung des römischen Volkes mit größtem Wohlwollen . . . ergeben sei. Und da Marcus Antonius und Gaius Cae[sar, die Feldherren?, Mitglieder des Dreimännerkollegiums für die] Neuordnung des Staates in diesem Hause [über die trefflichste Politik] und die
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ausgezeichnete Loyalität [sprachen], die [das Volk v o n P l a r a s a und Aphrodisias] unseren öffentlichen Interessen gegenüber [zeigte], da her solle d e r Beschluß gefaßt werden, d a ß in öffentlichem Interesse [die Bürger v o n Plarasa u n d Aphrodisias, sie selbst,] / 2 . 30 [ihre Kinder u n d ] Enkel von allen Abgaben befreit seien [. . ., d a ß sie aus allen] Steuerregistern des römischen Volkes [gestrichen w e r d e n , ] d a ß sie selbst, ihre [ F r a u e n , Kinder u n d Enkel] z u r Z a h l der Bundesgenossen gezählt w e r d e n . Weder solle ein Magistrat [noch ein P r o m a g i s t r a t des römischen Volkes noch irgendein anderer in die] S t a d t oder auf das Landgebiet o d e r innerhalb der Grenzen der Bürger von P l a r a s a und [Aphrodisias einen Soldaten oder einen Ersatzsoldaten, einen Reiter oder irgendeinen anderen] ihnen ins Q u a r t i e r legen, [noch solle er den Befehl geben, d a ß diese einquartiert w e r d e n sollen, noch solle er / 2 . 35 dem V o l k v o n ] Plarasa [und Aphrodisias . . . Geld noch] die Stellung v o n Soldaten [noch v o n Fahrzeugen? noch von Getreide] noch von W a f f e n noch von [Flößen? noch v o n sonst etwas] auferle gen. [. . . D i e Asylie, die . . . er?] der A p h r o d i t e , die bei ihnen w o h n t , [zugestand], diese solle ihnen zu vollem Recht und nach diesem Be schluß [. . . u n d entsprechend d e r ] Frömmigkeit des römischen Volkes [zugestanden w e r d e n . / 2 . 40 . . . Ebenso solle der Senat] beschließen, d a ß jenes H e i l i g t u m unverletzlich sei und dasselbe Recht h a b e wie [das H e i l i g t u m der Ephesischen Artemis in Ephesus], d a ß die A n o r d nungen, die d e r vergöttlichte lulius diesbezüglich erließ, [alle in Kraft bleiben . . . I n gleicher Weise] solle der Senat beschließen, d a ß das Volk von P l a r a s a u n d Aphrodisias von gemeinsamen Abgaben [. . .] am M ä a n d e r in jeder Beziehung [befreit sein solle . . .,] d a ß es frei sein solle v o n Liturgien u n d keine Beiträge zu zahlen brauche noch Steuern noch irgend etwas anderes / 2 . 45 [. . . (bis Z. 46 Anfang zu fragmentarisdi) sondern] d a ß die Stadt der Bürger von Plarasa und A p h r o d i sias frei sein solle u n d ihr eigenes Recht u n d die [eigenen Gerichts höfe] a n w e n d e n solle, [insoweit es?] das römische Volk [ a n g e h e ] , u n d daß [ i n n e r h a l b ] ihrer G r e n z e n niemand eine Bürgschaft von einem a n d e r e n nehme oder befehle, daß eine Bürgschaft v o n je mandem g e n o m m e n werde [für einen Termin in R o m ? ] . All die Be lohnungen, E h r e n u n d Privilegien, die Gaius Caesar oder Marcus Antonius, Mitglieder des Dreimännerkollegiums für die N e u o r d n u n g des Staates, durch ihr eigenes D e k r e t den Bürgern von P l [ a r a s a ] u n d Aphrodisias gaben / 2 . 50 oder geben werden, zuerteilten oder zu erteilen w e r d e n , zugestanden oder zugestehen werden, d a ß diese alle
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richtig und ordnungsgemäß gelten sollten. I n gleicher Weise solle der Senat beschließen, d a ß das Volk von P l a [ r a ] s a u n d Aphrodisias, ihre Kinder und Enkel, d a ß diese Freiheit u n d Abgabenfreiheit von allen Dingen genießen und besitzen nach demselben Recht, wie es eine Stadt mit bestem Recht u n d Gesetz genießt, die vom Senat und dem römischen Volk Freiheit u n d Abgabenfreiheit erhält und Freund u n d Bundesgenosse des römischen Volkes ist. / Z. 55 D e r Tempel oder der Tempelbezirk der Göttin A p h r o d i t e , der sich in der Stadt v o n Plarasa und Aphrodisias befindet, jener Tempel oder Tempelbezirk solle ein Asyl sein mit dem Recht und der Verehrung, die der Tempel oder der Tempelbezirk der Ephesischen Artemis in Ephesus hat, im Umkreis von jenem Tempel oder T e m p e l bezirk von 120 Fuß in jeder Richtung; dieser P l a t z solle ein Asyl sein. U n d die Stadt und die Bürger von Plarasa u n d Aphrodisias sollen all die Ländereien, Plätze, Gebäude, Dörfer, Grundstücke, Festungen, Bergweiden und Einkünfte, die sie besaßen, als sie in das F r e u n d schaftsverhältnis mit dem römischen Volk eintraten, / Z. 60 haben, besitzen und zum Nießbrauch haben und sollen frei und frei von Be steuerung u n d von der Anwesenheit von Steuerpächtern sein. W e d e r sollen einige von ihnen verpflichtet sein, wegen irgendeiner Berech nung etwas zu geben noch beizusteuern, sondern sie sollen frei u n d abgabenfrei sein und sollen ihre eigenen angestammten Rechte genie ßen u n d die Rechte, die sie unter sich danach erließen, . . . was auch immer [die] Bürger von Plarasa [und Aphrodisias . . .] aus dem G e biet von Tralleis in das [Gebiet der] Bürger v o n Plarasa [und A p h r o disias . . .] bringen, dieses alles sollen sie abgabenfrei und ohne Z a h lung von Weideabgaben [ausführen aus / Z . 65 dem Gebiete v o n Tralleis, und falls ein P r ä t o r , P r o p r ä t o r oder Prokonsul] u n d falls irgendein anderer Beamter [ihnen] öffentliche Steuern [des römischen Volkes? aufzuerlegen versucht in Widerspruch zu den Privilegien, die von dem] Senat den Bürgern von Aphrodisias gegeben oder zuge standen wurden, . . . noch solle jemand an einen anderen die Eintrei bung dieser Dinge verpachten [. . . der M a g i s t r a t oder Promagistrat, der d a n n ] mit der Rechtsprechung in den Provinzen beauftragt ist, solle zusehen, daß nichts in Widerspruch [zu dem Senatsbeschluß ge schieht, und d a ß die] Stadt u n d die Bürger v o n Plarasa u n d / Z. 70 [von Aphrodisias die eigenen angestammten Gesetze und Gebräuche, welche auch immer] sie haben, und die P l ä t z e , Ländereien, Gebäude, [Dörfer, Grundstücke, Festungen, Bergweiden, Einkünfte . . .] und von anderen Dingen und [ G ü t e r n , die sie h a t t e n , als sie in das F r e u n d schaftsverhältnis mit dem römischen Volke eintraten, daß sie dies alles]
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haben und benutzen sollen. [Beschluß? Bezüglich des] Antrags der Konsuln [Gaius Calvisius und Lucius Marcius Censorin]us (wurde beschlossen), [daß die Konsuln Lucius Marcius Censorinus und Gaius Calvisius die] Stadtquästoren beauftragen sollten, in das [Aerarium den Namen des Gesandten einzutragen und ihnen zu befehlen, / Z. 75 dem Gesandten der Bürger von Plarasa und Aphrodi]sias [gastliche Aufnahme] zu geben und anzubieten [bis zu einem Wert von . . . Sesterzen? . . ., und daß es dem Gesandten der Bürger von Plarasa und Aphrodisias] erlaubt sein solle, bei Wettkämpfen, Gladiatoren kämpfen, [Tierhetzen, und auch, falls Athleten in Kampfspielen kämpfen in der Stadt Rom oder] innerhalb einer Meile von der Stadt Rom entfernt, [an den Plätzen, die für die Senatoren reserviert sind, zu sitzen als] Zuschauer. Welche [Gesandte des Volkes von Pla rasa und Aphrodisias nach Rom] zum Senat kommen, sie sollen / Z.80 [den Magistraten, Promagistraten des römischen Volkes und denjenigen, die Vollmacht haben, den Senat] einzuberufen, anzeigen, daß [ihnen Zutritt zum Senat gegeben wird; es solle der Senat be schließen, daß ihnen außerhalb der Reihe Zutritt gegeben wird], und sie sollen das Recht haben, [vor diesem Stand zu sprechen und Bericht zu erstatten, und in den nächsten zehn Tagen, seitdem] sie an kamen und Bericht erstatteten, soll eine Antwort [den Gesandten der Bürger von Plarasa und Aphrodisias gegeben werden. Lucius Marcius Cens]orinus und Gaius Calvisius, [die beiden Konsuln, sollen dafür sorgen, daß ein Schwur des römischen Volkes geleistet wird und daß das Volk der Bürger von Plarasa] und Aphrodisias durch seine Ge sandten / Z. 85 [den Schwur leistet . . . ] , die Priester selbst [. . . ] , die danach ihr Amt antreten, sollen denen von ihnen [. . . des] Vol kes der Bürger von Plarasa und Aphrodisias [ . . . ] , sie sollen die Menge angeben, die diese . . . (Zeile 89 zu fragmentarisch) . . . ein Gesetz / Z. 90 [über diese] Dinge sollen sie vor das (römi sche) Volk [bringen . . . ] , daß dieser Senatsbeschluß [und der beschworene Vertrag mit] dem Volk der Bürger von Plarasa [und Aphrodisias], der zusätzlich geschlossen wird, auf Bronzetafeln eingraviert wird [und im Tempel des Juppiter] in Rom auf dem Kapitol [aufgestellt wird; gleichfalls sollen auch die andern] Tafeln in Aphrodisias im Tempel der [Aphrodite und auf] den [Marktplätzen] der Bürger von Plarasa und Aphrodi[sias aufgestellt werden, wo sie gut sichtbar] sind, wie es ihnen in öffentlichem Interesse und ihrer Auffassung von Treu und Glauben gut [zu sein] scheint. [Beschlossen. Im] Senat waren, als die-
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ser Beschluß gefaßt w u r d e , [. . . Senatoren] anwesend, u n d [340 2 ] Senatoren, [als] der Eid geleistet w u r d e .
N r . 22 Brief O k t a v i a n s an die S t a d t Aphrodisias vermutlich aus dem J a h r e 38 OGIS 453 = FIRA I 38 (1. Teil) = Ehrenberg-Jones 299 (1. Teil) = Sherk Nr. 28 = J. Reynolds, Aphrodisias and Rome (1982) Nr. 6. Aphrodisias. [ I m p e r a t o r Caesar, der Sohn des vergöttlichten Iulius, designierter Konsul] z u m 2. und [ 3 . M a l ] , / 2 . 5 Mitglied des Dreimännerkolle giums für die N e u o r d n u n g des Staates, g r ü ß t die Beamten, / 2 . 10 den R a t u n d das Volk der Bürger von P l a r a s a u n d Aphrodisias. W e n n es Euch gutgeht, d a n n soll es so gut sein. Auch ich mitsamt d e m H e e r bin gesund. Solon, / 2 . 15 der Sohn des Demetrius, E u e r Gesandter, h a t sich sehr sorgsam u m die Interessen Eurer S t a d t gekümmert. Er w a r nicht nur mit den getroffenen V e r w a l t u n g s m a ß n a h m e n zufrieden, sondern er bat uns auch, / 2 . 25 Abschriften des Ediktes, des Senatsbeschlusses und des beschworenen Vertrages und des Gesetzes, die Euch betreffen, und die den staatlichen Tafeln (Archiv) entnommen sind, Euch zu schicken. Diesbezüglich lobte ich Solon / 2 . 35 und nahm ihn u m so eher auf u n d hielt ihn u n t e r der 2 a h l meiner geschätzten Freunde. Ihm gab ich die entsprechenden Privilegien, / 2 . 40 da ich ihn für einen M a n n halte, der der E h r u n g durch Euch würdig ist. Ich g r a t u liere Euch, d a ß Ihr / 2 . 45 einen solchen Bürger habt. Abschriften der Euch betreffenden Privilegien sind beigefügt; / 2 . 50 ich wünsche, daß Ihr sie in Eurem Archiv aufstellt. — Schreiben Caesars.
N r . 23 Schriftstücke zum Status v o n Aphrodisias aus der 2eit 38-19? v. C h r . J. Reynolds, Aphrodisias and Rome (1982) N. 10-13. Aphrodisias. Nr. 10 Caesar grüßt Stephanus. D a ß ich 2oilus, meinen Freund, schätze, erkennst D u d a r a n : Ich befreite seine Vaterstadt u n d empfahl sie dem Antonius. D a A n t o n i u s abwesend ist, gib Dir M ü h e , d a ß ihnen keine Belästigung auferlegt wird. Diese eine Stadt habe ich aus 2
Z.7.
Ergänzt nach einem vollständig erhaltenen Schreiben = Reynolds Nr. 9,
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ganz Asien für meine eigene genommen. Ich wünsche, d a ß diese Leute so geschützt werden wie meine Mitbürger. / Z. 5 Ich w e r d e zusehen, d a ß D u meine Empfehlung voll befolgst. Nr. 11 Stephanus g r ü ß t Beamten, R a t und Volk der Bürger von Plar(asa) u n d Aphrodisias. Als Eure Gesandten zu mir nach Laodikeia k a m e n u n d Eure Beschlüsse übergaben, habe ich allen Eifer an g e w a n d t , u n d nach sorgfältiger Suche gab ich alle Sklaven zurück, die sie bei A u s w ä r t i g e n u n d meinen Leuten erkannten; u n d all die freien Personen, die nach ihrer B e h a u p t u n g z u r Zeit des Labienus Euch an gezeigt w u r d e n , übergab ich Euch, d a m i t sie die Strafen erdulden, die Euch passend dünken. M i t diesen gab ich einen goldenen K r a n z Euren G e s a n d t e n / Z. 10 u n d B e a m t e n zurück, der von Pythes, dem Sohn des O u m a n i u s , weggebracht w o r d e n w a r . Nr. 12 I m p e r a t o r Caesar, der Sohn des vergöttlichten Iulius, grüßt die Beamten, den R a t u n d das Volk v o n Ephesus. W e n n es Euch gut geht, soll es so gut sein. Auch ich selbst mitsamt dem H e e r bin gesund. Solon, d e r Sohn des Demetrius, der Gesandte der Bürger v o n Plarasa / Z . 5 u n d Aphrodisias, berichtete mir, welche Drangsale ihre Stadt im Kriege gegen Labienus erlitt, wieviel staatliches und p r i v a t e s Eigen tum g e p l ü n d e r t wurde. Diesbezüglich h a b e ich meinem Kollegen A n tonius den Auftrag gegeben, er solle, soweit er es könne, was er vor findet, / Z . 10 ihnen zurückerstatten. Ich habe mich entschlossen, an Euch zu schreiben, da I h r eine reiche S t a d t habt, die ihnen Hilfe lei stet, w e n n sie einen Anspruch auf einen Sklaven oder auf irgendein anderes E i g e n t u m erheben. Es w u r d e mir gemeldet, d a ß aus der Beute eine goldene Erosfigur, die v o n meinem Vater der A p h r o d i t e geweiht w o r d e n w a r , zu Euch / Z . 15 gebracht w u r d e und als Weihgabe für Artemis aufgestellt w u r d e . I h r werdet also gut und Euer w ü r d i g han deln, w e n n I h r das von meinem Vater gestiftete Weihgeschenk der Artemis zurückgebt; denn eine Erosfigur ist kein passendes Weihgeschenk für Artemis. F ü r die Bürger v o n Aphrodisias, denen ich / Z. 20 so große Wohltaten erwies, m u ß ich Vorsorge treffen, von der, wie ich glaube, auch I h r gehört habt. Nr. 13 I m p e r a t o r Caesar Augustus, Sohn des vergöttlichten Iulius, erwiderte den Samiern auf ihre Bitte: Auch Ihr k ö n n t sehen, d a ß ich das Privileg der Freiheit keinem anderen Volk gab a u ß e r dem der Bürger v o n Aphrodisias, das im Kriege meine Sache v e r t r a t und im K a m p f e u n t e r w o r f e n w u r d e wegen seines Wohlwollens uns gegenüber. D e n n es ist nicht gerecht, das größte aller Privilegien aufs G e r a t e w o h l u n d ohne G r u n d zu verschenken. Ich / Z . 5 bin Euch wohlgesonnen u n d möchte meiner Frau, die sich für Euch einsetzt, einen Gefallen
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tun, aber ohne dadurch meine G r u n d s ä t z e zu brechen. Denn ich bin nicht so sehr an den Geldern interessiert, die Ihr zu den Tributen zahlt, sondern ich will niemandem die wertvollsten Privilegien ohne triftigen G r u n d geben. N r . 24 Verleihung von Privilegien an einen ehemaligen K a p i t ä n der Flotte O k t a v i a n s aus der Zeit 35—31 v. Chr. FIRA I 55 = IGLS III 718 = Ehrenberg-Jones Nr. 301 = Sherk Nr. 58. Rhosos/Syrien. I. I m J a h r e . . ., am . . . des Monats Apellaios. [ I m p e r a ] t o r Caesar, Sohn des vergöttlichten Iulius, Imperator zum vierten Mal, z u m K o n s u l designiert [ z u m zweiten] und zum dritten Mal, g r ü ß t Beamten, R a t u n d Volk v o n Rhosos, der heiligen, unver letzlichen und a u t o n o m e n (Stadt): Auch ich und das Heer [sind ge s u n d ] . / Z. 5 D a s unten Angegebene ist ein Auszug aus einem Stelen text v o m K a p i t o l in R o m . [Ich bitte Euch, dies] in Euren öffentlichen Archiven zu registrieren. Schickt aber auch eine Abschrift [der D o k u mente a n ] den R a t u n d das Volk v o n Tarsos, an R a t und Volk v o n Antiochien, an R a t u n d Volk von [Seleukia?], damit sie es registrie ren. Lebt w o h l ! I I . [... Caesar] I m p e r a t o r , / Z. 10 Mitglied des Dreimännerkolle giums für die N e u o r d n u n g des Staates, h a t [gemäß] dem Munatischen und Aemilischen Gesetz Bürgerrecht u n d Steuerfreiheit für das ge samte [Vermögen] m i t folgenden W o r t e n verliehen: [ D a Seleu]kos, der Sohn des Theodotus aus Rhosos, m i t uns zu Felde gezogen ist in den [Kriegen] gegen . . ., unter unserem Oberbefehl für uns viele u n d große Strapazen und Gefahren auf sich genommen u n d sich in keiner Weise geschont, D r a n g s a l e zu ertragen, / Z. 15 [und sein ganzes] Trachten und seine L o y a l i t ä t für den S t a a t gezeigt hat, sein [eigenes] Schicksal mit unserem W o h l verknüpft, jedes Opfer für den [ S t a a t ] des römischen Volkes auf sich genommen u n d sich [uns], ob wir a n wesend oder abwesend w a r e n , nützlich erwiesen h a t : / Z . 19 verleihen w i r [ihm und seinen] Eltern, seinen Kindern, seiner Frau, die [er bei / Z. 20 sich] haben w i r d , [und seinen Enkeln . . .] Bürgerrecht u n d Steuerfreiheit für sein Vermögen, [wie sie diejenigen h a b e n , ] die nach bestem Gesetz und bestem Recht Bürger [und steuer frei sind, und sie sollen v o n Kriegsdienst u n d ] allen öffentlichen u n entgeltlichen Leistungen [befreit sein].
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/ Z . 24 [ D e r ] V o r g e n a n n t e [selbst, seine Eltern, K i n d e r und E n k e l ] sollen der Cornelischen Tribus angehören [und sollen das Recht h a b e n ] , d o r t [ihre S t i m m e abzugeben u n d . . . ] , u n d w e n n sie in ihrer Abwesenheit geschätzt [ w e r d e n ] wollen, [wenn sie zu einer Stadt oder K o l o n i e 3 ] Italiens gehören wollen . . . / Z . 28 [Insofern] d e r V o r g e n a n n t e , seine [Frau, seine Eltern, seine K i n d e r u n d seine E n k e l ] vor dem Zeitpunkt, als er als [römischer] Bürger steuerfrei w a r , . . ., soll er, nachdem er als römischer Bürger steuerfrei geworden ist, / Z. 30 w e n n er davon [gemäß dem] Recht Gebrauch machen [will, legal d a v o n Gebrauch machen, und die] Priestertümer . . . E h r e n ä m t e r u n d Privilegien . . . das [Vermögen be halten u n d es genießen, wie wenn es j e m a n d nach bestem] Gesetz u n d bestem Recht besitzt [ u n d genießt]. / Z . 33 . . . weder ein Steuereinnehmer noch ein Steuerpächter [ d a r f . . .] wegen eines Q u a r t i e r s / Z. 35 noch eines Winterquartiers . . . (Zeilen 36—39 sind zu fragmentarisdi, als daß eine Ergänzung möglidi wäre.) / Z . 40 . . . Eherecht . . . nach dem Atilischen Gesetz [ u n d ] dem Iulischen [Gesetz] . . . (Zeilen 45—47 sind zu fragmentarisdi, als daß eine Ergänzung möglidi wäre.) / Z . 48 . . . ihm in eine Stadt oder eine Gegend der Provinzen in Asien u n d Europa [. . . w e n n ] er einführt oder ausführt für seinen eigenen Bedarf / Z. 50 [aus einer] S t a d t oder aus einer Gegend [. . . w e n n ] er von seinen eigenen Erzeugnissen oder von seinen H e r d e n für [seinen eigenen] B e d a r f ausführt, . . . darf auf alle diese P r o d u k t e w e d e r eine Stadt noch ein Steuerpächter von ihm Abgaben [erheben]. / Z. 53 [Wenn j e m a n d ] gegen sie eine Anklage einreichen, [einen P r o zeß] anstrengen, ein Verfahren gegen sie beantragen, einen Gerichts termin anberaumen will, . . . d a n n sollen sie in all diesen Fällen, / Z . 5 5 [ w e n n ] sie es wünschen, d a ß das Verfahren in ihrer H e i m a t stadt nach ihren eigenen [Gesetzen oder in] freien [Städten] v o r unseren Magistraten o d e r P r o [ m a g i s t r a t e n . . .] entschieden werden soll, die freie Wahl h a b e n , . . . u n d n i e m a n d soll anders, [als es hier niedergelegt ist, v e r f a h r e n , ] noch soll jemand über sie ein Urteil fäl len, noch soll er, (wenn er den Fall v o r ein höheres Gericht gebracht hat), einen A n t r a g einbringen? [ W e n n aber ein Urteil gegen sie] im Widerspruch zu diesen Bestimmungen ergeht, d a n n soll es [nicht] gül tig [ s e i n ] . 3
Konjektur von V. Arangio-Ruiz.
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/ Z . 60 [Wenn aber] jemand gegen den Vorgenannten, [seine Eltern, seine F r a u , ] seine K i n d e r und seine Enkel eine Anklage anstrengen, eine Vorentscheidung in einem K a p i t a l p r o z e ß herbeiführen [will, . . .] so ist es unser Wille, d a ß [die V o r g e n a n n t e n ] das Recht haben, als Vertreter vor [unserem] Senat, [ v o r unseren] Magistraten u n d P r o [magistraten] zu erscheinen oder Gesandte [ i n ] eigener Sache zu schicken. W e n n eine Stadt oder ein M a g i s t r a t [nicht ausführt, was hiernach getan werden m u ß , o d e r ] dem [ z u w i d e r ] handelt oder vor dem T r i bunal eine Untersuchung anstellt / Z . 65 [oder z u l ä ß t ] 4 oder ein P f a n d n i m m t oder in böser Absicht die Vorgenannten [ d a r a n hin d e r t ] , die für sie beschlossenen [Privilegien in Anspruch nehmen] zu können, so sollen sie verurteilt sein, an das römische Volk h u n d e r t tausend Sesterzen zu zahlen. J e d e m , [der es will,] soll das Recht, die ses Geld [zu beanspruchen] u n d einzutreiben, zustehen, [sei es, d a ß ] er es in der P r o v i n z vor unseren Magistraten oder Promagistraten, sei es, d a ß er es in R o m beweisen u n d einfordern will. Wer aber für diese / Z . 70 [Gelder] eine ausreichende Kaution hinterlegt, dem soll es erlaubt sein, eine gerichtliche A n k l a g e anzustrengen. Unsere Magi strate oder [ P r o m a g i s t r a t e ] , welche auch immer d o r t der Rechtspre chung vorstehen, sollen ihre Entscheidung treffen u n d zusehen, d a ß die vorgenannten Bestimmungen ausgeführt werden. I I I . / Z. 73 [ I m . . . J a h r e ] , a m 15. des Monats Dystros. I m p e r a t o r Caesar, Sohn eines Gottes, z u m I m p e r a t o r zum 6. Mal ausgerufen, Konsul zum [ d r i t t e n ] Mal, designiert z u m vierten M a l , g r ü ß t / Z. 75 [ B e a m t e n ] , R a t u n d Volk von Rhosos, der heiligen, unverletzlichen u n d autonomen ( S t a d t ) : Wenn es Euch gutgeht, so soll es gut sein. Auch ich und das H e e r sind gesund. Die Gesandten, die von Euch ge schickt wurden, Seleukos, mein Schiffskapitän, H e r a s , Kalli . . ., eros, Symmachos, treffliche M ä n n e r eines trefflichen Volkes, das mit uns befreundet und verbündet ist, sind nachEphesus gereist u n d haben sich mit mir über die Aufträge, die sie erhalten haben, u n t e r h a l t e n : Ich habe die M ä n n e r aufgenommen u n d fand, d a ß sie ihre H e i m a t stadt lieben und treffliche Leute sind, u n d habe v o n ihnen die E h r u n gen u n d den K r a n z angenommen. / Z. 80 Wenn ich in Euer L a n d k o m m e , [werde ich mich b e m ü h e n ] , Euch Wohltaten zu erweisen u n d die Privilegien der Stadt zu erhalten. Dies werde ich mit um so grö4 In dem Passus „oder vor dem Tribunal . . . zuläßt" folge idi der Inter pretation Olivers.
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ßerem Vergnügen tun wegen meines Schiffskapitäns Seleukos, der [ m i t mir] zusammen w ä h r e n d der ganzen Kriegszeit im Felde gestan den hat und sich bei jeder Gelegenheit ausgezeichnet und jeden mög lichen Beweis seines Wohlwollens und seiner L o y a l i t ä t geliefert hat. E r ließ keine Gelegenheit verstreichen, für Euch einzutreten, u n d er entfaltete allen Eifer u n d alle Bereitschaft für E u r e Interessen. Lebt wohl! I V . / Z. 85 [ I m . . . J a h r ] , am 9. des Monats Apellaios. I m p e r a t o r Caesar, der Sohn eines Gottes, z u m Imperator z u m sechsten M a l aus gerufen, Konsul z u m vierten M a l , grüßt Beamten, R a t und Volk von Rhosos, der heiligen, unverletzlichen und a u t o n o m e n (Stadt). W e n n I h r gesund seid, [soll es] gut [sein! Auch] ich u n d das Heer sind ge sund. Seleukos, Euer Bürger [ u n d mein] Schiffskapitän, hat in allen Kriegen in meinem H e e r gedient u n d viele Beweise sowohl seines Wohlwollens, seiner Loyalität als seines tapferen Einsatzes geliefert. Wie es sich für die Leute gebührte, / Z. 90 die m i t uns zusammen [im Felde gestanden] u n d sich w ä h r e n d des Krieges ausgezeichnet haben, w u r d e er durch Verleihung der Privilegien, [sowohl durch Steuerfrei heit] als auch durch das Bürgerrecht ausgezeichnet. D a h e r empfehle ich ihn Euch: d e n n solche M ä n n e r fördern auch das Wohlwollen gegen [ihre H e i m a t s t ä d t e ] ; da ich alles, was in meinen Kräften steht, [im Hinblick] auf Seleukos u m so lieber tue, w e n d e t Euch voller Ver t r a u e n betreffs all Eurer Wünsche a n mich. Lebt w o h l !
N r . 25 Edikt des Augustus über die Rückerstattung v o n Gütern aus dem J a h r e 27 v. Chr. H. W. Pieket, The Greek Inscriptions in the Rijksmuseum at Leyden (1958) Nr. 57 = Sherk Nr. 61 = Ehrenberg—Jones Nr. 365 = H. Engelmann, Die Insdiriften von Kyme. Insdiriften griechisdier Städte aus Kleinasien 5 (1976) Nr. 17. Fundort der Insdirift Kyme/Kleinasien. I. Imperator Caesar, Sohn eines Gottes, A u g u s t u s . . . , Marcus A g r i p p a , Sohn des Lucius, Konsuln [. . . ] : Falls einige öffentliche oder geweihte P l ä t z e in den S t ä d t e n [. . .] der S t a d t einer jeden P r o v i n z sich befin den, oder falls einige Weihgeschenke / 2 . 5 dieser P l ä t z e jetzt oder künftig dediziert werden, d a n n d a r f niemand diese wegnehmen, ver kaufen noch als Geschenk oder P f a n d annehmen. Was auch immer von dort weggenommen, verkauft oder als Geschenk gegeben w u r d e ,
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[der S t a t t h a l t e r ] der P r o v i n z soll zusehen, d a ß es der öffentlichen [Kasse] / Z. 10 oder dem H e i l i g t u m der Stadt zurückerstattet wird, u n d er soll nicht über die D i n g e , [die sofort zurück]gegeben werden, Recht sprechen. IL [. . .] Vinicius, der P r o k o n s u l , g r ü ß t die Beamten von K y m e . Apollonides, der Sohn des L(ucius) N o [ r a c e ( u s ) , euer B ü r g e r ] , w a n d t e sich an mich u n d wies nach, d a ß Lysias, der Sohn des Diogenes, ein Tucalleus, euer Mitbürger, den Tempel des Liber Pater, seine Schuld forderungen, seine Pachteinkünfte, in Besitz halte, / Z. 15 u n d w ä h rend die Verehrer wünschten, dem G o t t die heiligen Gegenstände wiederzugeben, wie es Caesar Augustus befahl, u n d den Kaufpreis zahlen wollten, der auf dem Tempel eingemeißelt sei, w ü r d e n sie von Lysias [ g e h i n d e r t 5 ] . Wenn es sich so verhält, wünsche ich, d a ß ihr dafür sorgt, d a ß Lysias den a m Tempel angeschriebenen Preis erhält und dem G o t t den Tempel zurückerstattet, u n d d a ß am Tempel eine Inschrift angebracht w i r d : „ D e r Imp(erator) Caesar Augustus, Sohn eines Vergöttlichten, ließ (den Tempel dem Gotte) zurückerstatten." / Z. 20 [ W e n n ] aber Lysias bestreitet, d a ß die Forderung des Apollo nides ein P f a n d sei, dann soll er sich mit ihm gerichtlich auseinander setzen. Es scheint mir besser, d a ß Lysias (den Tempel) zurückgibt? . . . N r . 26 Senatsbeschlüsse und Bündnisvertrag zwischen R o m und Mytilene aus dem J a h r e 25 v. Chr. IG XII 2, 35 = IGRR IV 33 = Ehrenberg-Jones Nr. 307 = Sherk Nr. 26. (In Kolumne a und b stehen zwei Schreiben des Diktator Caesar und ein Senatsbeschluß über die Erneuerung des Bündnisses voran.) col. b Z. 36 Senatsbeschluß über den Bündnisvertrag. [Als I m p e r a tor Caesar] Augustus zum 9. M a l u n d Marcus Silanus [Konsuln waren, . . .] auf Befehl des M a r c u s Silanus gemäß Senatsbeschluß [. . . am (16. Mai—15.)] Juni in der curia Iulia. Aufsicht beim Protokoll f ü h r t e n : / Z . 40 [Paulus Aimilius] Lepidus, Sohn des [desLuc]ius, (aus der Tribus) P a l a t i n a , Caius Asin[ius Pollio]n, [des Gnaeus Sohn . . . ] , Lucius Sempronius [ A t r a t i n u s ] , Sohn des Lucius, (aus der Tribus) Fal[erna, Marcus Terent]ius Varro, der Sohn des Marcus, (aus der Tribus) P a piria, C a i u [ s Iunius, . . . Si]lanus, Quintus Acutius, Sohn des Q u i n tus . . . 5
Merkelbach: daran gehindert.
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col. c Bezüglich dessen, daß [Ma]rcus Silanus darüber [sprach, daß an Imperator Caesar Augustus], seinen Kollegen, ein Brief [geschickt worden und Antwort gekommen sei, so daß], falls es dem Senat gut dünke, mit [den Mytilenäern den Bündnisvertrag zu schließen, dem Silanus] selbst [die Sorge] für den Auftrag [anvertraut werde,] / Z. 5 kam es diesbezüglich zu [folgendem Beschluß:] Der Konsul [Marcus Silanus] solle, falls es ihm gut dünke, [dafür sorgen, daß der Bündnisvertrag mit dem Mytilenäern beschlossen werde, auch an deres] diesbezügliches, so wie es ihm [im Staatsinteresse und nach] seiner [Auffassung von Treu und Glauben] gut dünke. So wurde be schlossen: Am dritten Tag vor den Kaienden des Ju[li . . . Aufsicht beim Protokoll] führten: / Z. 10 Caius Norba[nus Flaccus, der Sohn] des Cai[us], [. . . des Ap]pius Sohn, (aus der Tribus) Pala[tina, . . . C]ensorinus [. . . ] , Marcus Va[lerius, . . . des . . .]cus Sohn, [. . .] Sohn, (aus der Tribus) Clostostomina, / Z. 15 [. . ., Marcus Terentius] Varro, [Sohn des Marcus, (aus der Tribus) Papi]ria, Caius K [ . . . ] . Diesbezüglich, daß M[arcus Silanus darüber sprach, daß er in allem dem] Beschluß [des Senates gehorcht habe, der] ihm gegeben worden sei, [er möge, falls es ihm gut dünke, Sorge dafür tragen, daß der Vertrag mit denMyt]ilenäern beschlossen werde [und das andere dies bezügliche, so wie es im Staatsinteresse / Z. 20 und [seiner eigenen] Auffassung von Treu und Glauben [gut dünke, (und daß er darüber sprach)], daß außerdem [die Folgen aus] diesem [Beschluß erfüllt würden.] Darüber [erging folgender Beschluß:] Der Konsul [Marcus Silanus möge,] falls es ihm gut dünke, [dafür Sorge tragen, daß der Bündnisvertrag zu den Mytilenäern geschickt werde], so wie es beschlos sen sei, daß es erfolge, [und daß auch die Senatsbeschlüsse,] die dies/ Z. 25 bezüglich [erfolgten, auf einer Bronzetafel . . .] eingraviert und an einem öffentlichen [Platz aufgestellt werden. — So wurde be schlossen:] Als Imperat[or Caesar Augustus zum 9. Mal und Marc]us Silanus Konsuln waren . . . col. d Das [Volk] der Mytilenäer soll die Souveränität [und das Gebiet, das es bis jetzt hat,] so behalten, wie es dies [nach bestem Gesetz und Recht besitzt.] [Das Volk der Mytilenäer] soll nicht durch öffentlichen [Beschluß] zulassen, daß die Feinde des Volkes [der Rö mer durch das eigene] Gebiet [hindurchgehen, so daß sie das Volk] / Z. 5 der Römer oder [seine] Untertanen [oder die Bundesgenossen des Volkes der Römer] bekriegen, noch darf es ihnen [mit Lieferung von Waffen, Mitteln und Schiffen helfen.] Das Volk der Römer [soll nicht durch öffentlichen Beschluß zulassen], daß die Feinde [des Vol-
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kes der Mytilenäer durch das eigene] Land und ihr eigenes Herrschaftsgebiet [hindurchgehen], um das Volk der Mytilenäfer oder ihre Untertanen oder die Bundesgenossen] / Z. 10 des Volkes der Mytilen[äer zu bekriegen, noch darf es ihnen] durch Lieferung von Waffen, Mitteln und Schiffen helfen. Wenn jemand zuerst Krieg [mit dem Volk der Mytilenäer oder dem Volk] der Römer [oder] den [Bundesgenossen des römischen Volkes anfängt, soll das Volk der R ö mer dem Volk der Mytilenäer und das Volk der Mytilenäer / Z. 15 dem Volk der Römer und den Bundesgenossen des] Volkes der Römer [helfen . . ., und] es soll treu sein. Friede [soll auf alle Zeit sein.]
N r . 27 Edikt des Augustus über die Wasserleitung von Venafrum aus der Zeit 18—11 v. Chr. CIL X 4842 = ILS 5743 = FIRA I 67 = Ehrenberg-Jones Nr. 282. Venafrum. (§ 1) [Ed]ikt des [Im]p(erator) Cafesar Augustus] . . . (Es fehlen sedis Zeilen.) ( § 2 ) . . . im Namen des Volkes von Venafrum . . . soll es [rechtens] und [erlaubt sein]. (§ 3) / Z. 9 Was die Hauptkanäle, Wasserleitungsgänge, Schleusen und Quellenfassungen betrifft, . . . die [angefertigt], erbaut und errichtet wurden oberhalb oder unterhalb des Wasserspiegels, um Aquädukte zu erbauen oder zu reparieren, oder was irgendeinen anderen Bau angeht, der oberhalb oder unterhalb des Wasserspiegels angefertigt wurde, um dieses Aquädukt zu bauen oder zu reparieren, ergeht der Beschluß, was diesbezüglich in der Vergangenheit geschah, daß dies ebenso in der Zukunft sein und sich verhalten wird, daß (die Arbeiter) ebenso einmal und öfter wiederherstellen, ersetzen, wiederinstandsetzen und wiederausbessern müssen, die Bleirohre, Wasserrinnen und Tonrohre legen müssen, Öffnungen anbringen oder irgendeine andere Tätigkeit ausüben müssen, die notwendig ist, um diesen Aquädukt zu erbauen. / Z. 15 Dabei darf die Umfassungsmauer oder der Teil derselben, durch den ein Teil des Landes oder Feldes eingezäunt wird auf dem Grundstück, das dem Q(uintus) Sirinius, Sohn des L(ucius), (aus der Tribus) Ter(etina), [gehört oder gehören] soll, und auf dem Grundstück, das dem L(ucius) Pompeius Sulla, Sohn des M(arcus), (aus der Tribus) Ter(etina), gehört oder gehören soll, und
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durch welches L a n d oder u n t e r welchem L a n d ein Wasserleitungsgang dieses A q u ä d u k t e s hindurchkommt, (die Umfassungsmauer o d e r ein Teil v o n ihr) nicht zerstört oder [beseitigt] werden, außer u m die Wasserleitungsgänge zu reparieren und zu inspizieren. / Z. 20 [ D o r t darf keine p r i j v a t e Vorrichtung entstehen, so d a ß Wasser a m Strö men, am Fließen oder Weitergeleitetwerden gehindert werden k a n n . . . (§ 4) [Es ist beschlossen], d a ß zur rechten u n d zur linken Seite dieses H a u p t k a n a l s und der [Bauten, die] der Weiterleitung [des Wassers] wegen errichtet w u r d e n , ein P l a t z v o n je acht Fuß frei blei ben soll, u n d d a ß den Bürgern von Venafrum oder der Person, die in ihrem [ N a m e n handelt . . . ] , ein Wegerecht über diesen P l a t z zu steht, u m diesen A q u ä d u k t und die dazugehörigen Bauten / Z. 25 [zu erbauen] u n d zu reparieren, sofern dieses Recht ohne böse Absicht ausgeübt wird. Es soll ihnen das Recht u n d die Erlaubnis zustehen, all das Material, das für den Bau und die R e p a r a t u r des A q u ä d u k t s nötig ist, auf kürzestem Wege herbeizufahren, herbeizutragen und herbeizuschaffen, und all das Material, das v o n dort entfernt wird, möglichst gleichmäßig auf der rechten u n d linken Seite in einer E n t fernung von acht Fuß (vom A q u ä d u k t ) abzulagern, wenn n u r mit einem Schwur Ersatz für den Schaden, der infolge dieser Tätigkeit entstehen k a n n , versprochen wird. Es ist beschlossen, d a ß den / Z . 30 Kolonisten von Venafrum das Recht u n d die Macht über alle diese Dinge zusteht, die so vorgenommen werden, sofern nicht dem Eigen tümer des Landes oder Platzes, durch das oder durch den das Wasser gewöhnlich strömt, fließt oder weitergeleitet wird, der Weg wegen dieser Arbeiten versperrt w i r d , u n d sofern wegen dieser Arbeiten der Besitzer v o n einem Teil z u m anderen Teil seines Landes nicht un gehindert geradewegs gehen, etwas transportieren und hinbringen kann, u n d sofern keiner v o n den Personen, durch deren L a n d das Wasser geführt wird, es erlaubt wird, diesen A q u ä d u k t zu beschädi gen, das Wasser wegzuführen oder abzuleiten / Z. 35 oder etwas zu veranlassen, d a ß dieses Wasser nicht geradewegs nach Venafrum wei tergeleitet w e r d e n oder fließen kann. (§ 5) Was das Wasser betrifft, das nach Venafrum strömt, fließt oder geleitet w i r d , (so ist es beschlossen, d a ß das Recht und die Macht,) dieses Wasser zu verteilen u n d anzuweisen z u m Verkauf oder dafür eine Abgabe aufzuerlegen oder festzusetzen, dem Duumvir, den D u o viri, dem Präfekten oder den Präfekten dieser Kolonie zusteht durch einen Beschluß der Mehrheit der Dekurionen, / Z . 40 der in Anwesen heit von nicht weniger als zwei Drittel der Dekurionen erfolgt, u n d d a ß dieser Amtsperson auch das Recht u n d die Macht zusteht, dafür
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eine Verfügung zu erlassen auf G r u n d eines Beschlusses der D e k u r i o nen, der auf die oben beschriebene A r t zustande kommt; ferner soll das Wasser, das auf diese Weise verteilt u n d angewiesen w u r d e , und über das ein derartiger Beschluß erfolgte, nur in Bleiröhren vom K a n a l in eine Entfernung v o n wenigstens 50 F u ß geleitet werden. / Z. 45 Diese Röhren oder K a n ä l e sollen nur unter einem Boden, der zu einem Weg, einer öffentlichen Straße oder Grenzweg gehört, gelegt oder verlegt werden; dieses Wasser darf nicht über privates Land gegen den Willen des Eigentümers geleitet werden. Wenn [die D u o viri oder Präfekten] eine Verfügung erlassen zum Schutz des Wassers oder z u m Schutz der Bauten, die für den A q u ä d u k t oder den Gebrauch des Wassers errichtet w u r d e n oder werden, nach einem Beschluß der Dekurionen, der, wie oben beschrieben ist, zustande kam, / Z. 50 so ist beschlossen, daß diese Verfügung gilt u n d gültig ist. (§6) (Elf Zeilen fehlen.) . . . von Venafrum . . . ebenso einem Kolonisten oder einem Bewoh ner . . . / Z . 64 Wenn die Person, der auf G r u n d des Dekurionenbeschlusses, wie er oben beschrieben ist, der Auftrag gegeben wird, eine K l a g e anstrengt, soll ihr (der P r ä t o r ) , der zwischen Bürgern und Peregrinen Recht spricht, eine gerichtliche Untersuchung durch die Re k u p e r a t o r e n (für Strafen im Betrag) v o n 10 (000) Sesterzen im ein zelnen Fall gestatten, u n d für die Aussage müssen nicht weniger als zehn Zeugen aufgeboten werden, wobei Ankläger und Beklagter das Recht haben, R e k u p e r a t o r e n abzulehnen, [wie es auf G r u n d des Ge setzes] erlaubt und erforderlich ist, das über p r i v a t e Prozesse erlas sen w u r d e , . . . N r . 28 Fünf Edikte des Augustus aus Kyrene aus der Zeit 7-4 v. C h r . J. Stroux — L. Wenger, Die Augustusinsdirift auf dem Marktplatz von Ky rene. Abh. München, Phil. Kl. 34. Bd., 2. Abh. (1928) = FIRA I 68 = Ehren berg—Jones Nr. 311. I. I m p e r a t o r Caesar Augustus, Pontifex, I n h a b e r der tribunizischen A m t s g e w a l t das siebzehnte Mal, I m p e r a t o r das vierzehnte Mal, ver k ü n d e t : D a ich insgesamt im Provinzgebiet von Kyrene / Z. 5 (nur) zweihundertfünfzehn R ö m e r jeglichen Alters feststelle, welche ein ge schätztes Vermögen v o n zweitausendfünfhundert Denaren oder mehr besitzen, aus denen die Richter (genommen) sind, u n d da die Gesandt-
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Schäften der S t ä d t e aus der P r o v i n z d a r ü b e r klagten, d a ß unter eben diesen (wenigen R ö m e r n ) gewisse E i d b ü n d e beständen, welche die Griechen in den Kapitalprozessen / 2 . 10 bedrängten, da die gleichen Leute auf der einen Seite Kläger w ä r e n , auf der anderen einander Zeugnis leisteten, u n d da ich auch persönlich die Feststellung machte, d a ß in gewissen Fällen Unschuldige auf diese Weise unterdrückt u n d bis zur Todesstrafe gebracht w u r d e n , so halte ich es, bis der Senat über diese Angelegenheit Beschluß faßt, oder ich selbst etwas besseres finde, für das gute u n d passende Verfahren, d a ß diejenigen, welche die Provinz K r e t a u n d Kyrene (als Statthalter) innehaben werden, in dem Gebiete / Z . 15 von K y r e n e die gleiche A n z a h l griechischer Richter (in ihrem A l b u m ) aufstellen aus denen, deren Vermögen a m größten ist, wie römischer Richter, keinen jünger als 25 Jahre, w e d e r Römer noch Griechen, keinen, der weniger Schätzung und Vermögen besitzt - sofern wenigstens genügend V o r r a t an solchen Leuten da ist — als 7500 D e n a r e ; oder falls auf diese Weise die Zahl der Rich ter, die aufgestellt w e r d e n sollen, nicht erreicht w i r d , sollen sie die jenigen, welche / Z . 20 die H ä l f t e u n d nicht weniger von dem ge nannten Vermögen besitzen, (im A l b u m ) als Richter in den K a p i t a l prozessen gegen Griechen aufstellen. W e n n nun ein Grieche als A n g e klagter, einen T a g b e v o r der A n k l ä g e r das W o r t n i m m t , vor die E n t scheidung gestellt, ob er will, d a ß seine Richter alle R ö m e r seien oder die Hälfte Griechen, seine Wahl für die Hälfte Griechen trifft, d a n n sollen die / Z. 25 Loskugeln im Gewichte geglichen u n d die N a m e n darauf geschrieben w e r d e n , und es sollen aus der einen U r n e die N a men der Römer, aus der anderen die der Griechen gelost werden, bis bei jeder A r t die Z a h l 25 erreicht ist. V o n diesen soll der Ankläger, w e n n er will, je einen aus beiden G r u p p e n ablehnen, drei aber v o n der Gesamtzahl der Angeklagte, u n t e r der Bedingung, d a ß er w e d e r lauter Römer noch lauter Griechen ablehnt. D a n n sollen die / Z . 30 andern alle zur S t i m m a b g a b e entlassen w e r d e n ; es sollen aber geson dert in den einen K a s t e n die R ö m e r die Stimmtafel legen, gesondert in den andern die Griechen. Sobald d a n n die Auszählung der v o n beiden G r u p p e n abgegebenen Stimmen gesondert vorgenommen ist, soll der Statthalter das, was die M e h r z a h l der gesamten Richter ent schieden hat, öffentlich verkünden. U n d ferner: in der Erwägung, d a ß den durch ein Verbrechen erlittenen T o d die V e r w a n d t e n der O p f e r in der Regel nicht ungerächt lassen, u n d d a ß es das Natürliche ist, d a ß / Z. 35 den Schuldigen griechische Ankläger nicht fehlen werden, welche für die getöteten V e r w a n d t e n oder Mitbürger Recht verlangen, halte ich es für das richtige u n d sachgemäße Verfahren, wenn die
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künftigen Statthalter der P r o v i n z K r e t a u n d K y r e n e in dem Gebiet v o n Kyrene wegen T ö t u n g eines Griechen oder einer Griechin einen R ö m e r als Ankläger gegen einen Griechen nicht zulassen, es sei denn, d a ß ein mit dem römischen Bürgerrecht Ausgezeichneter wegen T ö tung eines seiner V e r w a n d t e n oder (griechischen) Mitbürger / 2 . 40 prozessieren wollte. I I . Imperator Caesar Augustus, Pontifex, I n h a b e r der tribunizischen Amtsgewalt das siebzehnte Mal, v e r k ü n d e t : Anfeindung und T a d e l darf den Publius Sextius Sceva nicht treffen, dafür daß er Aulus Stlaccius Maximus, des Lucius Sohn, und Lucius Stlaccius Macedo, des Lucius Sohn, u n d Publius Lacutanius Phileros, den Freigelassenen des Publius (Lacutanius), in Fesseln zu mir (nach Rom) aus der P r o vinz Kyrene hat überführen lassen, weil diese (Männer) / 2 . 45 verlautbarten, sie hätten Kenntnis von etwas, w a s für meine Sicherheit wie für das Staatswesen v o n Bedeutung sei, u n d wollten (darüber) aussagen. Denn die M a ß n a h m e , die Sextius (daraufhin) getroffen hat, w a r angemessen u n d fürsorglich. Übrigens habe ich sie in Freiheit ge setzt und entlasse sie aus der H a f t , da sie (in Wirklichkeit) gar nichts wissen, was auf meine Person und den Staat Bezug hat, sondern mir offenkundig machten, / 2 . 50 d a ß sie das, w a s sie in der P r o v i n z gesagt hätten, selbst erdichtet und erlogen h ä t t e n . D e m Aulus Stlac cius Maximus, den die Gesandten der Kyreneer beschuldigen, er habe Bildsäulen von öffentlichen Plätzen beseitigt, d a r u n t e r auch eine, unter welche die S t a d t meinen N a m e n setzte, untersage ich ohne meine Erlaubnis das Verlassen der Stadt, bis ich über diesen Fall ent schieden habe. I I I . 2 . 55 I m p e r a t o r Caesar Augustus, Pontifex, Inhaber der tribu nizischen Amtsgewalt das siebzehnte Mal, v e r k ü n d e t : Wenn Personen aus dem Gebiete Kyrenes mit dem Bürgerrecht geehrt worden sind, sollen sie, so bestimme ich hiermit, die öffentlichen Leistungen in nicht geringerem M a ß e nach ihrem Anteil der griechischen Gemeinde entrich ten, ausgenommen diejenigen, denen auf G r u n d eines Gesetzes oder Senatsbeschlusses, durch das D e k r e t meines V a t e r s oder mein eigenes Lastenfreiheit zugleich mit dem Bürgerrecht / 2 . 60 verliehen ist. U n d auch in betreff dieser Personen selbst, denen Lastenfreiheit verliehen ist, entscheide ich dahin, d a ß sie v o n dem Eigentum, welches sie im Z e i t p u n k t der Verleihung hatten, abgabenfrei sind, für alles i n z w i schen D a z u e r w o r b e n e aber das Entsprechende leisten.
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IV. I m p e r a t o r Caesar Augustus, Pontifex, I n h a b e r der tribunizischen Amtsgewalt das siebzehnte M a l , v e r k ü n d e t : Alle Prozesse v o n G r i e chen untereinander, die künftig in der P r o v i n z K y r e n e stattfinden / Z . 65 — ausgenommen die mit einer kapitalen Anklage verfolgten Personen, über welche der Statthalter, der gerade die P r o v i n z ver waltet, in eigener Person erkennen u n d entscheiden oder aber ein G e schworenengericht einsetzen m u ß —, in allen übrigen Fällen aber be stimme ich, d a ß Griechen als Richter gegeben werden, es sei denn, d a ß einmal der Beklagte oder der Angeklagte selbst römische Bürger zu Richtern zu erhalten verlangt. F ü r die Parteien aber, für welche künftig auf G r u n d dieses meines Ediktes griechische Richter bestellt werden, soll kein Richter / Z. 70 aus jener S t a d t gegeben w e r d e n , aus welcher der K l ä g e r oder der A n k l ä g e r her ist oder der Beklagte oder der Angeklagte. V. I m p e r a t o r Caesar Augustus, Pontifex M a x i m u s , Inhaber der t r i bunizischen A m t s g e w a l t das neunzehnte Mal, v e r k ü n d e t : Folgenden Senatsbeschluß, gefaßt im J a h r e der Konsuln C(aius) Calvisius u n d L(ucius) / Z. 75 Passienus in meiner G e g e n w a r t u n d mit Unterschrift auch meines N a m e n s , welcher die Sicherung der Bundesgenossen des römischen Volkes betrifft, habe ich, um ihnen allen, denen unsere Fürsorge gilt, bekanntzumachen, beschlossen, in die Provinzen zu sen den und u n t e r meine V e r k ü n d i g u n g (die A u t o r i t ä t meines Ediktes) zu stellen. D a r a u s wird allen / Z . 80 Bewohnern der Provinzen offen b a r sein, welche Fürsorge ich u n d der Senat darauf verwenden, d a ß keiner unserer U n t e r t a n e n wider die Billigkeit etwas (ein Unrecht) zu erleiden hat o d e r einer Erpressung ausgesetzt ist. Senatsbeschluß: Was die Angelegenheit betrifft, über welche die K o n suln C(aius) Calvisius Sabinus u n d L(ucius) Passienus / Z. 85 Rufus Vortrag hielten u n d bezüglich der unser Princeps, I m p e r a t o r Caesar Augustus, auf G r u n d eines Beschlusses des Beirates, den er durch A u s losung aus der M i t t e des Senates erhielt, den Willen äußerte, d a ß durch uns an den Senat A n t r a g gestellt w e r d e - sie betrifft die Sicherheit der Bundesgenossen des römischen Volkes —, / Z. 90 h a t der Senat beschlos sen, wie folgt: Unsere Vorfahren haben Klagen wegen Rückforderung (erpreßter) G e l d e r durch Gesetz geschaffen, d a m i t die Bundesgenossen u m so leichter wegen erlittenen Unrechts gerichtlich vorgehen u n d als Opfer einer Erpressung ihr Geld wiedererlangen könnten. Weil aber die Sonderart dieser Gerichte u n t e r U m s t ä n d e n besonders beschwer lich und lästig ist für diejenigen, u m derentwillen doch / Z . 95 das Gesetz gegeben wurde, da aus weit entlegenen Provinzen als Zeugen
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arme u n d gelegentlich auch durch Alter o d e r Krankheit geschwächte Personen herangeschleppt w e r d e n m u ß t e n , so bestimmt der Senat: Wenn Bundesgenossen inskünftig nach Zustandekommen dieses Se natsbeschlusses Gelder, die ihrem Gemeinwesen oder Privaten durch Erpressung genommen w u r d e n , zurückverlangen wollen, ohne jedoch den, der sie genommen hat, mit einem K a p i t a l p r o z e ß zu verfolgen, und von dieser / Z. 100 F o r d e r u n g (als Kläger) auftretend einem der Magistrate, der die Befugnis z u r Einberufung des Senates besitzt, A n zeige erstatten, d a n n soll sie der M a g i s t r a t so bald als möglich vor den Senat führen u n d ihnen einen Fürsprecher stellen, der für sie vor dem Senat das W o r t führen wird, u n d z w a r den, den sie selbst sich ausbitten. W i d e r seinen Willen soll keiner, dem auf Grund des G e setzes das Recht zur A b l e h n u n g dieser Leistung zusteht, Fürsprecher sein. W o r ü b e r sie im Senate / Z. 105 Anschuldigungen vorbringen, damit sie d a r ü b e r (des nähern) v e r n o m m e n werden, soll der Magi strat, der ihnen den Z u g a n g z u m Senate verschaffte, am gleichen Tage noch in Anwesenheit des Senates, und z w a r in Mindestzahl v o n 200 Mitgliedern, eine Losung v o r n e h m e n : aus allen ehemaligen Konsuln, die in R o m selbst oder innerhalb von 20 Meilen von der Stadt Auf enthalt haben, vier; ebenso aus allen gewesenen Prätoren, die in R o m selbst oder innerhalb 20 Meilen von der S t a d t / Z. 110 Aufenthalt haben, drei; ebenso aus den übrigen Senatoren oder denen, welche das Recht der Stimmabgabe im Senate haben, aus diesen insgesamt, soweit sie zu der Zeit in R o m oder innerhalb 20 Meilen von der Stadt ver weilen, zwei. Aber keinen soll er auslosen, der 70 Jahre oder darüber alt ist oder Inhaber eines Amtes oder einer Amtsgewalt ist oder Vor sitzender eines Gerichtes oder Präfekt der Getreideversorgung, oder wen K r a n k h e i t verhindert, diese Last / Z . 115 auf sich zu nehmen, sofern er dem Senate gegenüber sich losschwört und dafür drei Mit glieder des Senates, die es beschwören, stellt, oder wer durch Bluts verwandtschaft oder Verschwägerung mit ihm (nämlich dem Ange klagten) so v e r w a n d t ist, d a ß er nach dem Julischen Gerichtsgesetze vor einem öffentlichen Gerichtshof nicht gegen seinen Willen zum Zeugnis gezwungen w e r d e n kann, oder v o n wem der Angeklagte durch Eid v o r dem Senate bezeugt, d a ß er ihm feind sei: doch darf er nicht mehr als drei durch solchen Schwur ablehnen. Die neun, die auf diese / Z. 120 Weise erlost haben, aus denen soll der Magistrat, der die Losung vorgenommen hat, sorgen, d a ß innerhalb v o n zwei Tagen die, welche das Geld einklagen, u n d der, von dem sie es ein klagen, abwechselnd so viele ablehnen, bis fünf übrigbleiben. Wer von diesen Richtern, bevor der Fall durch U r t e i l entschieden ist, stirbt,
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oder wenn eine andere Ursache einen zu richten h i n d e r t , dessen E n t schuldigung erwiesen w i r d durch Eidesleistung v o n fünf Mitgliedern / Z. 125 des Senats, d a n n soll der M a g i s t r a t in A n w e s e n h e i t der Rich ter, u n d derer, die das Geld einklagen, u n d dessen, v o n d e m sie es einklagen, eine Nachlosung v o r n e h m e n aus denjenigen Senatoren, welche des gleichen Ranges sind, u n d (solche, die) die gleichen Ä m t e r innegehabt haben, wie jener, an dessen P l a t z er (einen E r s a t z ) nach lost, unter der Bedingung, daß er n i e m a n d dazulost, dessen Auslosung gegen die Person des Angeklagten nach dem v o r l i e g e n d e n Senats beschluß / Z . 130 nicht statthaft ist. D i e (so) bestellten Richter sollen ausschließlich in bezug auf die G e l d e r G e h ö r geben u n d erkennen, deretwegen einer angeklagt wird als Erpresser a n G e m e i n d e n oder Privaten ( d a ß er sie Gemeinden oder P r i v a t e n h i n t e r z o g e n habe); und sie sollen genau die Summe Geldes, v o n der die A n k l ä g e r nach weisen können, d a ß sie ihnen, sei es d e m Gemeinwesen o d e r Privaten, entrissen w o r d e n ist, zurückzuerstatten Befehl geben, u n t e r der Auf lage, d a ß die Richter innerhalb v o n dreißig Tagen ihren Spruch fäl len. Diejenigen, welche über / Z. 135 solche Fälle e r k e n n e n und ihr Urteil abgeben müssen, sollen, bis sie v e r h a n d e l t u n d abgestimmt haben, aus jeder öffentlichen Verpflichtung entlassen sein mit Aus n a h m e der staatlichen O p f e r h a n d l u n g e n . Ferner beschließe d e r Senat, d a ß der Magistrat, der die Losung der Richter v o r g e n o m m e n habe, oder im Falle seiner Behinderung, v o n d e n Konsuln der die Geschäfte Führende, den Vorsitz in diesem V e r f a h r e n habe u n d die Befugnis er teile, Zeugen zu laden, n u r solche, die sich in Italien / Z . 140 auf halten, u n d unter der Bedingung, d a ß er demjenigen, der aus privater Schädigung etwas einklagt, nicht m e h r als fünf, denen, die aus Schä digung der Gemeinde klagen, nicht m e h r als zehn zu laden verstatte. Desgleichen bestimme der Senat, d a ß die Richter, die auf G r u n d die ses (Senatsbeschlusses) z u r Auslosung k o m m e n , das U r t e i l , das sich jeder v o n ihnen bildet, öffentlich k u n d g e b e n , und d a ß , w a s die Mehr heit k u n d g e t a n , (so) Geltung behalte. (Die Übersetzung ist der genannten Abhandlung von J. Stroux—L. Wenger S. 10—17 entnommen.)
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N r . 29 Brief eines Prokonsuls an die S t a d t Chios aus der Zeit des Augustus Syll.a 785 = Ehrenberg-Jones Nr. 317. . . . in einem P r o z e ß bezüglich des Eigentums von Staphylos 6 ge genüber den G e s a n d t e n von Chios, als diese den Brief des Antistius Vetus, eines ausgezeichneten Mannes, meines Vorgängers im P r o k o n sulat, vorlasen. Ich folgte meinem allgemeinen Grundsatz, / Z. 5 die v o n meinen V o r g ä n g e r n im P r o k o n s u l a t geschriebenen Entscheide auf rechtzuerhalten, u n d hielt es für vernünftig, auch den Brief des Vetus zu beachten, der diesbezüglich beigebracht w u r d e . Später hörte ich in der Gegenüberstellung beide Parteien, die sich beide an mich b e z ü g lich der Streitfragen g e w a n d t hatten, u n d nach meiner G e w o h n h e i t forderte ich v o n beiden Parteien sehr genau geschriebene Unterlagen. Als ich sie erhalten u n d an der entsprechenden Stelle / Z. 10 i n n e gehalten hatte, fand ich eine versiegelte Abschrift eines 'infolge d e r Zeitangabe sehr alten Senatsbeschlusses, der im zweiten Konsulat des Lucius Sulla v e r f a ß t worden w a r . In ihm bestätigte der Senat den Bewohnern v o n Chios, die m a n dafür rühmt, welche tapferen T a t e n sie für die R ö m e r gegen Mithridates verrichteten und welche D r a n g sale sie von ihm erlitten, / Z. 15 speziell, d a ß sie die Gesetze, G e wohnheiten u n d Rechte gebrauchen sollten, die sie besaßen, als sie in Freundschaft m i t den Römern traten, d a ß sie keiner Entscheidung irgendwelcher Magistrate oder Promagistrate unterworfen seien, d a ß die Römer, die bei ihnen ihren Wohnsitz hätten, den Gesetzen der Chier unterworfen sein sollen. Als aber der I m p e r a t o r Augustus, S o h n eines Gottes, K o n s u l zum 8. M a l — 26 v. C h r . —, einen Brief an die Bewohner von Chios schrieb / Z. 20 . . .
N r . 30 E d i k t des Statthalters von Galatien über die Tarife des staatlichen Transportsystems aus der Zeit 13—15 n. C h r . JRS 66 (1976) S. 107 / Burdur/Pisidien = Ann. epigr. 1976, 653. Vgl. dazu ZPE 41, 1981, S. 100 und ZPE 45, 1982, S. 99 f. 6
Andere Ergänzung: als eine Klage des Staphylos gegen die Gesandten von Chios vorlag.
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Sextus Sotidius S t r a b o Libuscidianus, Legat des Ti(berius) Caesar Augustus in proprätorischem R a n g , v e r k ü n d e t : Von allen Dingen frei lich ist dies für mich sehr ungerecht, d a ß ich durch mein Edikt das verbindlich machen m u ß , wofür zwei Kaiser, von denen der eine der größte unter den G ö t t e r n , der a n d e r e der größte der Principes ist, sehr sorgfältig A n o r d n u n g e n getroffen haben, d a ß (nämlich) niemand Fahrzeuge unentgeltlich benutzt. A b e r d a ja die W i l l k ü r gewisser Per sonen / Z. 5 eine sofortige Strafe erfordert, habe ich in den einzelnen Städten u n d D ö r f e r n eine Aufstellung der Dienste anschlagen lassen, die nach meinem Urteil geleistet w e r d e n müssen, u n d ich werde auf deren E i n h a l t u n g achten oder w e r d e , wenn es nicht beachtet wird, ihre Einhaltung erzwingen, nicht n u r durch meine Amtsgewalt, son dern durch die Majestät des besten Princeps, von dem ich gerade dies u n t e r den Anweisungen erhalten h a b e . D i e Bewohner von Sagalassos müssen einen Service von zehn W a g e n u n d ebenso vielen Maultieren bereithalten z u m notwendigen Gebrauch der Personen, die auf der Durchreise sind, u n d sollen pro W a g e n u n d pro Schoinos von den Be n u t z e r n 10 As erhalten, aber p r o M a u l t i e r / Z. 10 u n d Schoinos vier As. Wenn sie es aber vorziehen, Esel zu stellen, sollen sie zu demsel ben Preis zwei Esel für ein M a u l t i e r stellen. Oder, w e n n sie es vor ziehen, sollen sie p r o Maultier u n d p r o Wagen das, w a s sie erhalten w ü r d e n , wenn sie selbst diesen Service leisteten, den Bewohnern einer anderen S t a d t oder eines anderen Dorfes bezahlen, d a m i t diese den gleichen Service leisten. Sie sollen Fahrzeuge stellen bis nach Cormasa u n d C o n a n a . Indessen steht das Recht, diesen Service zu benutzen, nicht allen zu, sondern es steht d e m P r o k u r a t o r des besten Princeps u n d dessen Sohn z u ; sie dürfen bis zu 10 Wagen oder / Z. 15 p r o W a g e n drei M a u l t i e r e oder p r o M a u l t i e r zwei Esel z u r selben Zeit benutzen u n d sollen den von m i r festgesetzten Preis bezahlen; außer dem steht das Recht Personen in kaiserlichem Auftrag zu, sowohl den Leuten, die ein D i p l o m haben, als denjenigen, die aus anderen P r o vinzen im Militärdienst auf der Durchreise sind; u n d z w a r sollen einem Senator des römischen Volkes nicht m e h r als zehn Wagen oder p r o Wagen drei Maulesel oder p r o Maulesel zwei Esel gestellt werden, u n d er soll den v o n mir vorgeschriebenen Preis bezahlen; einem römi schen Ritter, dessen Dienste der beste Princeps benutzt, sollen drei Wagen oder p r o W a g e n drei M a u l t i e r e oder / Z . 20 p r o Maultier zwei Esel gestellt w e r d e n unter derselben Bedingung; aber wenn je m a n d mehr verlangt, soll er sie mieten zu einem Preis, den der Ver mieter festsetzt; einem Zenturio sollen ein Wagen oder drei M a u l tiere oder sechs Esel unter derselben Bedingung gestellt werden. Ich
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wünsche nicht, d a ß den Personen, die Getreide oder irgend etwas ent weder des eigenen Gewinns oder des Eigenverbrauchs wegen t r a n s portieren, etwas zur Verfügung gestellt wird, noch d a ß irgend j e m a n dem etwas z u r Verfügung gestellt wird für das eigene Zugtier oder das seiner Freigelassenen oder seiner Sklaven. Gastliche Aufnahme m u ß allen Personen aus unserem Gefolge, den Personen in kaiserlichem Auftrag aus allen Provinzen, den Freigelassenen und Sklaven des besten Princeps und deren Zugtieren / Z. 25 unentgeltlich geleistet werden, jedoch mit der Einschränkung, d a ß sie andere Dienstleistun gen nicht unentgeltlich v o n ihnen gegen deren Willen fordern.
N r . 31 Senatsbeschluß über das Verhalten von Angehörigen des Senatoren- und Ritterstandes aus dem J a h r e 19 M. Malavolta, Sesta Miscellanea greca e romana (Roma 1978) S. 347—382 = Ann. epigr. 1978, 145. Larinum. Senatsbeschluß . . . auf dem Palatin in der Säulenhalle am A p o l l o tempel. D a s Protokoll verfaßten C(aius) Ateius Capito, Sohn des L(ucius), (aus der Tribus) Ani(ensis), Sex(tus) Pomp[eius . . ., Sohn des Sex(tus)? . . .] Octavius Fronto, Sohn des C(aius), (aus der T r i bus) Ste(llatina), M(arcus) Asinius Mamilianus, Sohn des Curtius, (aus der Tribus) Arn(ensis), C(aius) Gavius Macer, der Sohn des C(aius), (aus der Tribus) Pob(lilia), Quaestor, A(ulus) Did[ius . . . Quaestor? Bezüglich dessen, d a ß ] die Konsuln [M(arcus) Silan]us u n d L(ucius) N o r b a n u s Baibus darüber sprachen, d a ß sie eine Denkschrift v e r f a ß t hätten, so wie ihnen der Auftrag [gegeben wurde, über die Zügellosigkeiten / Z . 5 der F r a u e n ] und der Personen, die im Widerspruch zur W ü r d e ihres Standes auf der Bühne oder im Zirkus [auftreten oder ihre Dienste verpachten, so beschloß m a n diesbezüglich, was hierzu beschlossen werden m u ß t e , ] so wie es in den Senatsbeschlüssen festgesetzt ist, die diesbezüglich in den vorherigen Jahren v e r f a ß t wurden, nachdem sie Betrug angewendet hatten, durch den sie das Ansehen des Senates [ v e r m i n d e r t e n ] . Was deswegen geschehen solle, darüber beschlossen sie folgendermaßen. Beschluß. N i e m a n d soll den Sohn oder die Tochter, den E n k e l oder die Enkelin, den Urenkel oder die Urenkelin eines Senators noch eines Mannes, [dessen V a t e r oder G r o ß v a t e r ] väterlicher- oder m ü t terlicherseits oder dessen Bruder noch einer Frau, deren M a n n , deren
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Vater oder Großvater väterlicher- oder [mütterlicherseits oder deren Bruder] jemals [das Recht] hatten, auf den den Rittern vorbehaltenen Sitzen Schauspiele anzusehen, auf die Bühne führen noch durch einen Vertrag [verpflichten, mit wilden Tieren zu kämpfen] / 2. 10 oder den Helmbusch der Gladiatoren sich aufzusetzen oder ihr Rapier an sich zu nehmen, noch die fragliche Person für einen anderen ähnlichen Zweck benützen; [noch soll er, wenn jemand sich] anbietet, mit ihm einen Arbeitsvertrag schließen; noch soll irgendeine der fraglichen Personen einen Arbeitsvertrag eingehen. Aus diesem Grunde solle mit größerer Sorgfalt darauf geachtet werden, daß [nicht diejenigen in böser Absicht dabei verharren, die] das Recht hatten, auf den den Rittern reservierten Plätzen zu sitzen, und die, um das Ansehen ihres Standes zu verspotten, sich Mühe gegeben hatten, [öffentliche Be schimpfung] zu erhalten oder in einem Verfahren wegen übler Nach rede verurteilt zu werden, und später, nachdem sie [freiwillig] die den Rittern reservierten Plätze aufgegeben hatten, ihre Person ver mietet hatten und auf der Bühne aufgetreten waren; und keine der [obengenannten] Personen soll, [wenn sie dies im Widerspruch zur Würde ihres Standes] / Z. 15 tut, ein Recht auf ein Begräbnis haben, außer wenn sie bereits auf der Bühne aufgetreten ist oder [ihre] Dien ste [für die Arena vermietet hat oder wenn] sie Sohn oder Tochter eines Schauspielers, eines Gladiators, eines Gladiatorenmeisters oder eines Kupplers ist. [Und wie] in dem Senatsbeschluß, der auf Antrag der Konsuln M(anius) Lepidus und T(itus) Statilius Taurus verfaßt wurde, geschrieben ist . . ., soll es [keiner freigeborenen Frau, die jünger] als 20 Jahre ist, und keinem freigeborenen Mann, der jünger als 25 Jahre ist, erlaubt sein, sich zu vermieten [oder seine] Dienste zu vermieten [für die Arena, die Bühne oder für Kuppelei], außer wenn jemand von ihnen vom vergöttlichten Augustus oder von Ti(berius) Caesar Augustus [zu Spielen, der Bühne und Kuppelei] / Z. 20 gebracht wurde. Wenn von denen, die dazu gebracht wurden, sich zu vermieten oder ihre Dienste [zu verpachten, der vergöttlichte Augu stus oder Ti(berius) Caesar Aug(ustus)] entschieden haben, er müsse in sein Haus zurückkehren, so soll man beschließen, daß diese Maß nahme aufrechterhalten wird, außer wenn . . .
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Nr. 32 Edikt des Prokonsuls von Asien Paullus Persicus aus der Zeit um 44 n. Chr. SEG IV 516 = Smallwood I Nr. 380 = Insdir. Ephesus I Nr. 17-19. col.I Pa[ullus Fabius Pejrsicus, Pont[ifex, Sodalis AugJustalis, Mitglied der A[rval]brüderschaft, [Quaestor des Imperator Tiberius Caesar, . . ., Prokonsul von Asien, . . . hat auf Geheiß des Imperator] Tiberius Claudius Caesar Augustus [Germanicus] selbst einen Erlaß [gesandt], der der [Stadt der Ephesier und] der ganzen Provinz Nutzen bringt; diesen ließ er in Ephesus öffentlich bekanntmachen [und am 5. Tag vor den Kaienden] des April auf einer Stele einmeißeln. / Z. 5 Obwohl ich in der Annahme überzeugt bin, daß [vor allem] die Beamten, die die Provinzen leiten, [mit aller Festigkeit] und Pflichterfüllung sich um das ihnen übertragene Amt kümmern müssen, so daß sie Vorsorge treffen für das fortwährende und ein Leben lang andauernde Wohl der ganzen Provinz [und] jeder einzelnen Stadt, aber nicht nur für das Wohl im eigenen Amtsjahr, stimme ich nichtsdestoweniger freudig zu, daß ich zu dieser Ansicht angeregt worden bin durch das Beispiel des besten und wahrhaft gerechtesten Princeps, der das ganze Menschengeschlecht unter seine besondere Fürsorge nahm / Z. 15 und unter seinen ersten und allen angenehmsten Wohltaten die segensreiche Maßnahme traf, daß einem jeden die Verfügung über den eigenen Besitz zurückerstattet wurde. Daher traf ich eine Entscheidung, die zwar beschwerlich, aber notwendig ist für die sehr glanzvolle Stadt der Ephesier . . . (mehrere Zeilen fehlen) . . . [Denn viele Tempel . . . waren entweder durch Feuer vernichtet oder durch] Einsturz, ohne daß eine Form davon übrig blieb, zusammengestürzt, sogar der Tempel der Artemis, der das Glanzstück der ganzen Provinz ist wegen der Größe seines Baues und des Alters der der Göttin erwiesenen Verehrung / Z. 5 und wegen des Überflusses an Einkünften, die der Göttin von Augustus zugewendet wurden, wird seiner eigenen Gelder beraubt, die zur Pflege und Verschönerung der Weihungen ausreichen könnten. Diese Gelder nämlich sind für die ungerechten Begierden der Personen abgezweigt worden, die in der Weise das Gemeinwesen / Z. 10 verwalten, wie es nach ihrer Ansicht ihnen persönlich nützt. Denn so oft eine etwas frohere Nachricht aus R o m kommt, benutzen sie diese Gelegenheit zum eigenen Gewinn, wobei sie die äußere Form des Gotteshauses als V o r w a n d
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nehmen, u n d sie verkaufen wie bei einer Versteigerung die Priestertümer / Z . 15 u n d laden Menschen jeden Schlages zum K a u f dersel ben ein. Ferner wählen sie nicht die K a n d i d a t e n , die am geeignetsten sind, d a ß auf ihr H a u p t ein passender K r a n z gesetzt w i r d ; sie ver teilen die Einkünfte unter die amtierenden Priester, soviel diese neh men wollen, damit sie selbst so viel als möglich für sich abzweigen können. (Viele Zeilen fehlen) col. V [. . . denn die Personen, die die Priestertümer kaufen, dür fen keine solchen] Auslagen auf sich nehmen, damit [der d a z u ] Geeignetste des vom V o l k [vergebenen Ehrenamtes jedesmal für w ü r d i g befunden w i r d ] . Es ziemt sich, die übergroßen [Schulden zu m i n d e r n durch] dieses D e k r e t . D a [ich w e i ß ] , d a ß die / Z . 5 Zu rückzahlung dieser Gelder für die Stadt [schwierig] oder völlig un möglich ist, w e n n sie gezwungen w i r d , das auf einmal auszuzahlen, was sie v o n den Käufern erhielt, habe ich beschlossen, d a ß die S t a d t den Priestern nicht m e h r bezahlt als ein Prozent des Preises, den sie damals (für die Priesterstelle) bezahlt haben, / Z . 10 gemäß der A n o r d n u n g des Vedius Pollio, die v o m vergöttlichten Augustus bestätigt w u r d e . Es ist mein Beschluß, d a ß die Priester dem R a t nichts geben oder u m g e k e h r t nichts von ihm erhalten. In gleicher Weise müssen alle Per sonen, die frei sind, aber die Dienste öffentlicher Sklaven verrichten / Z. 15 u n d so die Gemeindekasse mit außergewöhnlichen Ausgaben belasten, v o n dieser Aufgabe entbunden werden, indem an Stelle ihrer Dienste Staatssklaven gesetzt w e r d e n . In gleicher Weise ist es mein Beschluß, d a ß die Staatssklaven, die, wie m a n behauptet, ganz kleine K i n d e r billig aufkaufen u n d sie der Artemis weihen, / Z. 20 d a m i t diese als ihre Sklaven auf Kosten der Artemis e r n ä h r t werden, d a ß also diese (Staatssklaven) ihren eigenen Sklaven U n t e r h a l t gewähren. In gleicher Weise ist es mein Beschluß, d a ß alle Sieger bei den heili gen Spielen, die der Artemis heilig sind u n d [Anspruch auf Lebens u n t e r h a l t haben, wie man s a g t ] , nicht von der Artemis e r n ä h r t wer den, sondern d a ß sie nur soviel erhalten, wieviel gemäß [der A n o r d n u n g ] des Vedius [P]o[llio beschlossen w u r d e ] . [ I n gleicher Weise ist es mein Beschluß, d a ß kein Priester der Ar temis / Z . 5 u n d keiner d e r jährlichen Beamten] Gelder leiht [im öffentlichen N a m e n , es sei] denn, soviel wie er aus den E i n n a h m e n des [laufenden] Jahres zurückzahlen k a n n . W e n n jemand die E i n n a h -
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men des folgenden Jahres verpfändet, soll das Recht, das geliehene Geld einzutreiben, / Z. 10 dem Gläubiger gewährt werden. Ebenso ist es mein Beschluß, d a ß alle Gelder, die der S t a d t oder einem Teil von ihr oder einem G r e m i u m vermacht wurden, gemäß dem Statut ausgeliehen werden, / col. VIII unter dem sie vermacht wurden u n d sie von den Beamten zu keinem anderen Zweck und zu keiner anderen Ausgabe abgezweigt w e r d e n . In gleicher Weise dürfen für die penteterischen Spiele nicht mehr als 4500 [ D e n a r e aufgewendet w e r d e n ] nach der Verfügung des Vedius
Pollio. In gleicher Weise / Z . 5 ist es mein Beschluß, daß die H y m n o d e n , für die ein nicht geringer Teil der städtischen Einkünfte aufgewendet wird, aus diesem Dienst entlassen w e r d e n , d a ß hingegen die Epheben, deren Alter und deren W ü r d e und deren Geschicklichkeit z u m Lernen für diese Liturgie eher passen, diese Aufgaben unentgeltlich über nehmen. D a m i t / Z. 10 es jedoch [nicht] so aussieht, als ob ich dieses Dekret für alle H y m n o d e n und überall erlassen habe, nehme ich die Per sonen aus, die in P e r g a m o n den vergöttlichten Augustus mit Gesangs darbietungen in dem Tempel verehren, der ihm von (der Provinz) Asien geweiht wurde, z u m a l der erste C h o r nicht für Geld sich ver sammelte, sondern freiwillig und unentgeltlich, deshalb h a t der vergÖttlichte / Z. 15 Augustus die ihnen danach beschlos senen Privilegien ihren K i n d e r n übertragen und bestimmt, d a ß die Auf wendungen für sie nicht nur allein v o n den Pergamenern, sondern von ganz Asien bestritten w ü r d e n , da er in Rechnung stellte, d a ß eine der artige Ausgabe für eine einzige S t a d t eine (zu schwere) Belastung sei. Nachdem / Z. 20 die S t a d t Ephesus v o n diesen Auslagen befreit wor den ist u n d nachdem diese Aufgabe den Epheben nach ihrem eigenen Beschluß übertragen w o r d e n ist, m u ß m a n Vorsorge treffen, d a ß die Epheben diese Aufgabe mit Sorgfalt u n d der entsprechenden Achtung vollziehen, wie es sich für Personen ziemt, die das göttliche ( = kaiser liche) H a u s mit Gesängen verehren. D a / Z. 25 die göttliche Ehrung, die seit langem der Iulia Augusta zusteht, / col. IX [durch den I m p e r a t o r Augustus, unseren gottesfürchtigsten und hervorragendsten] Princeps, [ihr erwiesen wurde, ist es notwendig,] d a ß ihre H y m n o d e n der gleichen Privilegien [für w ü r dig erklärt w e r d e n ] wie die [ H y m n o d e n ] der vergöttlichten Augusti, da sie durch [heilige Gesetze] geehrt w u r d e u n d sie [der Senat] und der göttliche Augustus vor ihrer Unsterblichwerdung u n d Vergött lichung (dieser Ehrungen) für w ü r d i g erachtete und vergÖttlichte.
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In gleicher Weise ist es [angebracht], für die a n d e r n die Ehren [zu bestätigen], die der Sprecher auf der R e d n e r b ü h n e [aussprach], u n d von denen [das Wichtigste diesem Dekret beigefügt w u r d e ] : [Beschluß der Hellenen in Asien.] / Z. 10 D a Alexander, der Sohn des . . . auf der R e d n e r b ü h n e aussprach [. . . / . . .] in Asien u n t e r d e m Erzpriester Caius Iu[lius . . .] Eine gottesfürchtige T a t . . .
N r . 33 E d i k t des Claudius an die A n a u n e r aus dem Jahre 46 ILS 206 = FIRA I 71 = Smallwood I Nr. 368, gefunden bei Cles, Val di Non bei Trient. An den Iden des M ä r z u n t e r dem K o n s u l a t v o n M(arcus) Iunius Silanus u n d Q(uintus) Sulpicius Camerinus w u r d e in Baiae im P r a e torium das unten angeführte Edikt des Ti(berius) Claudius Caesar Germanicus angeschlagen: / Z . 5 Ti(berius) Claudius Caesar A u g u stus Germanicus, Pont(ifex) max(imus), (im Besitz der) tribunizischen Gewalt z u m 6. Mal, I m p ( e r a t o r ) zum 1 1 . M a l , designierter K o n sul zum 4. Mal, spricht: D a auf G r u n d der alten Streitigkeiten, die eine Zeitlang schon zu Zeiten meines O n k e l s Ti(berius) Caesar a n hängig waren, zu deren Regelung er den P i n a r i u s ApoUinaris geschickt hatte - diese bestanden, soweit ich mich erinnere, nur / Z. 10 z w i schen den Bewohnern v o n C o m u m und Bergaleum —, und da dieser durch die obstinate Abwesenheit meines O n k e l s und später u n t e r dem P r i n z i p a t des Gaius, freilich gar nicht d u m m , den Bericht, der von ihm nicht gefordert w u r d e , bewußt nicht erstattete und da spä ter Camurius Statutus m i r anzeigte, d a ß die meisten Ländereien / Z. 15 u n d Landstriche m i r gehörten: d a h e r habe ich an O r t u n d Stelle meinen Freund u n d Begleiter Iulius P l a n t a geschickt. Er soll meine P r o k u r a t o r e n , und z w a r die, die sich in einer anderen benach barten Region und.die, die sich in der Nachbarschaft befinden, h i n z u ziehen u n d soll höchst sorgsam recherchieren u n d Einsicht nehmen. Ich erlaube ihm, die erforderlichen M a ß n a h m e n zu treffen u n d k u n d zutun, sobald diese mir v o n ihm angegeben w e r d e n , / Z. 20 nachdem er einen Bericht dazu verfaßt hat. Z. 22 Was nun die Stellung der Anauner, Tulliassier und Sinduner angeht, von denen, wie ein Ankläger b e h a u p t e t haben soll, ein Teil der Stadt T r i d e n t u m zugeschlagen ist, ein a n d e r e r nicht, / Z. 25 auch wenn ich bemerke, d a ß diese Leute keinen sicheren Anspruch auf das römische Bürgerrecht durch G e b u r t haben: d a sie durch langen G e -
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brauch im Besitze desselben gewesen und so mit den Bewohnern von T r i d e n t u m vermischt sein sollen, d a ß sie nicht ohne bedeutenden Scha den für das glänzende Municipium von ihnen getrennt werden kön nen, gestatte ich dennoch, d a ß sie durch mein Privileg in der gleichen Rechtsstellung verbleiben, in der sie ihres Erachtens waren. / Z. 30 Ich gestatte dies um so lieber, weil, wie m a n behauptet, sehr viele aus dieser Personenkategorie in meiner G a r d e Kriegsdienst tun, einige so gar die Stellung von Zenturionen innegehabt haben, einige in die D e k u r i e n Roms beigewählt w u r d e n u n d Prozesse entschieden. Z. 34 Dieses Privileg verleihe ich ihnen mit der Folge, d a ß nach meinem Befehl all das rechtsgültig ist, was sie gleichsam als / Z. 35 römische Bürger rechtlich v e r a n l a ß t und vorgenommen haben, ent weder untereinander oder m i t den Bürgern von T r i d e n t u m oder ande ren. A u ß e r d e m erlaube ich ihnen, die N a m e n zu behalten, die sie vor her gleichsam als römische Bürger führten.
N r . 34 Rede des Claudius über die Zulassung von Galliern in den Senat aus dem J a h r e 48 CIL X I I I 1668 = ILS 212 = FIRA I 43 = Smallwood I Nr. 369. Lyon. In der T a t vor allem jene erste Überlegung der Leute, die, wie ich voraussehe, mir in erster Linie begegnen wird, bitte ich Euch fallen zulassen, damit Ihr nicht voller Entsetzen empfindet, d a ß dies als eine N e u e r u n g eingeführt w e r d e , vielmehr bitte ich Euch, eher d a r a n / Z. 5 zu denken, wieviel N e u e r u n g e n in dieser Stadt eingeführt wurden u n d zu wie vielen F o r m e n u n d Verfassungen unser Staat, u n d zwar sogleich v o n Anbeginn unserer Stadt an, hingeführt w u r d e . Einstmals hatten K ö n i g e diese Stadt in ihrem Besitz; es gelang ihnen jedoch nicht, die Herrschaft über sie Nachfolgern aus ihrem H a u s e zu übertragen. F r e m d e traten an ihre Stelle u n d sogar Auslän der / Z . 10, so daß N u m a , der aus dem Sabinerland kam, auf Romulus folgte; er war z w a r uns benachbart, aber w a r damals ein M a n n v o n auswärts. Ebenso folgte dem Ancus Marcius Tarquinius Priscus. D a [ i h m ] wegen seiner m i t einem Makel behafteten H e r k u n f t — er s t a m m t e nämlich väterlicherseits von D e m a r a t h u s aus K o r i n t h und mütterlicherseits von einer Frau aus Tarquinia, die z w a r edlen Ge blüts, a b e r verarmt w a r , so d a ß sie notgedrungen einen solchen Mann heiratete — in" seiner H e i m a t die Ü b e r n a h m e der E h r e n ä m t e r verwehrt w u r d e , w a n d e r t e er nach R o m aus u n d errang die Königsherrschaft.
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Auch zwischen ihn u n d seinen Sohn o d e r Enkel (denn auch d a r ü b e r sind unsere G e w ä h r s m ä n n e r verschiedener Ansicht) schob sich Servius Tullius. Wenn wir unseren Quellen folgen, w a r er Sohn der Kriegs gefangenen Ocresia, nach etruskischen Quellen w a r er einst der treueste K a m e r a d und Begleiter des Caelius V i b e n n a bei all seinen Schicksals schlägen. / Z. 20 N a c h d e m er durch die Wechselfälle des Schicksals vertrieben worden u n d m i t dem gesamten Rest des Heeres des Caelius aus E t r u r i e n marschiert w a r , besetzte er den (heutigen) Mons Caelius und b e n a n n t e ihn nach seinem Feldherrn Caelius. D a n n ä n d e r t e er seinen N a m e n (denn er hieß auf etruskisch Mastarna) u n d b e n a n n t e sich so, wie ich e r w ä h n t habe, und ü b e r n a h m die Herrschaft z u m größten N u t z e n für den Staat. Schließlich, als die Verhaltensweise des T a r q u i n i u s Superbus, sowohl seine eigene als auch die seiner Söhne, allmählich unserem S t a a t v e r h a ß t / Z. 25 wurde, da w u r d e natürlich die öffentliche M e i n u n g der Königsherrschaft überdrüssig, u n d m a n übertrug die Leitung des Staates den K o n s u l n , jährlichen Beamten. W o z u soll ich jetzt noch erwähnen, d a ß m a n bei unseren Vorfahren nach der Amtsgewalt der Diktatur, die sogar stärker w a r als die konsularische, gesucht hat, damit sie diese in härteren / Z. 30 K r i e gen oder in schwierigeren inneren U n r u h e n benützen könnten? O d e r d a ß m a n Volkstribune z u m Schutz der Plebs erwählte? O d e r d a ß die A m t s g e w a l t von den K o n s u l n auf die Z e h n m ä n n e r übertragen w u r d e und wiederum zu den Konsuln zurückkehrte, nachdem später die königliche Herrschaft der Z e h n m ä n n e r aufgelöst worden w a r ? W a s soll ich noch e r w ä h n e n , d a ß die konsularische Amtsgewalt auf meh rere verteilt w u r d e u n d d a ß man Militärtribune mit konsulari scher Amtsgewalt die Beamten genannt hat, die m a n als Kollegium von je sechs und oft sogar acht Personen wählte? O d e r d a ß m a n schließlich die E h r e n ä m t e r mit der Plebs teilte, nicht nur allein die E h r e n ä m t e r mit A m t s g e w a l t , sondern auch die Priestertümer? W e n n ich an dieser Stelle die Kriege aufzähle, v o n denen unsere Vorfahren ausgingen und wie w e i t wir gekommen sind, so befürchte ich, als überheblich zu erscheinen und eine Gelegenheit gesucht zu haben, mit dem R u h m zu prahlen, das Reich über den Ozean hinaus ausgedehnt zu haben. Aber ich will eher zu diesem P u n k t zurückkehren. D a s Bürgerrecht . . . Sp. I I . . . Sicherlich führte man einen neuen Brauch ein, als der vergöttlichte Augustus, mein Großonkel, u n d mein Onkel Ti(berius) Caesar den Willen äußerten, die gesamte „ B l ü t e " der Kolonien u n d M u n i cipien v o n überall her, d. h. die besten u n d wohlhabenden M ä n n e r , sollte in dieser Kurie einen Sitz erhalten. / Z. 5 Wie? Ist uns nicht
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ein Senator aus Italien lieber als einer aus den Provinzen? Wenn ich anfange, diesen Teil meiner Zensorentätigkeit zu rechtfertigen, werde ich Euch durch F a k t e n zeigen, w a s ich darüber denke. Aber meiner Ansicht nach darf m a n nicht einmal Provinzialen zurückweisen, sofern sie n u r das Ansehen der Kurie erhöhen können. Betrachtet Euch n u r die schmucke u n d mächtige Kolonie der Viennser, wie / 2 . IC lange Zeit schon stellt sie Senatoren für diese Kurie! Aus dieser Kolonie s t a m m t L(ucius) Vestinus, u n t e r ganz wenigen ein Schmuckstück des Ritterstandes, den ich besonders freundschaftlich schätze und den ich noch heute in meiner Vermögensverwaltung be schäftige. Ich wünsche, d a ß seine K i n d e r zunächst Priesterstellen ein nehmen, um später, w e n n sie älter werden, zu höheren Ehrenstellen aufrücken zu k ö n n e n . ' D e n unheilvollen N a m e n des 'Räubers' will ich übergehen, u n d ich hasse jenen Abschaum der Ringschule: er gewann die Ehre des Konsulats für seine Familie, bevor seine Kolonie das volle Privileg des römischen Bürgerrechts erhielt. D a s gleiche könnte ich über seinen Bruder aussagen, der infolge beklagenswerter und un verdienter U m s t ä n d e für Euch kein tauglicher Senator sein kann. / Z. 20 Schon längst ist es Zeit, Ti(berius) Caesar Germanicus, den versammelten V ä t e r n zu enthüllen, wohin D u m i t deiner Rede a b zielst; denn D u bist schon an die äußersten Grenzen der Gallia N a r bonensis gekommen. Seht diese vielen ausgezeichneten jungen M ä n n e r , die ich vor Augen habe. Ihr braucht ebensowenig zu bedauern, d a ß sie Senatoren wer den, wie mein Freund, der hochedle Persicus, Bedauern empfindet, unter den Ahnenbildern seiner Vorfahren den N a m e n „Allobrogicus" zu lesen. Wenn I h r aber darin m i t mir einer Meinung seid, was ver langt Ihr noch zusätzlich, d a ß ich Euch mit dem Finger darauf hin weise, daß sogar der Boden a u ß e r h a l b des Gebiets der Narbonensis Euch schon Senatoren stellt, z u m a l wir, ohne es zu bedauern, Ange hörige unseres Standes aus L u g d u n u m haben? / Z. 30 Freilich, ein wenig zaghaft, versammelte Väter, bin ich über die Euch gewohnten, be k a n n t e n Grenzen der P r o v i n z e n hinweggeschritten, aber jetzt m u ß ich entschieden die Sache der Gallia C o m a t a vertreten. Wenn jemand bei ihr auf den U m s t a n d schaut, d a ß ihre Bevölkerung dem vergöttlichten Iulius in einem zehnjährigen Krieg zu schaffen machte, d a n n möge er zugleich ihre hundertjährige unerschütterliche Treue dem ent gegenstellen u n d ihren Gehorsam, der in vielen Krisen von uns / Z. 35 mehr als erprobt w o r d e n ist. Als mein Vater G e r m a n i e n unterwarf, w a r e n sie es, die dadurch, d a ß sie ruhig blieben, einen sicheren u n d gefahrlosen Frieden in seinem Rücken gewährleisteten, und dies zu
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einer Zeit, als er v o n der Durchführung der Steuerschätzung, die den Galliern neu u n d u n g e w o h n t w a r , zum Kriege abberufen w o r d e n w a r . Wie schwierig eine solche Durchführung für uns ist, kennen w i r jetzt vor allem aus der überaus großen Erfahrung, o b w o h l es u m nichts anderes geht, als d a ß unsere Mittel öffentlich b e k a n n t werden.
N r . 35 Senatsbeschluß über das Abreißen von G e b ä u d e n aus Profitgier aus dem J a h r e 47 u n d 56 CIL X 1401 = ILS 6043 = FIRA I 45 = Smallwood I Nr. 365. Herculaneum. U n t e r dem K o n s u l a t von Cn(aeus) Hosidius G e t a u n d L(ucius) Vagellius am 10. T a g vor den Kaienden des O k t o b e r , Senatsbeschluß: D a der beste Princeps in seiner Weitsicht auch für die H ä u s e r u n serer Stadt u n d für die Unvergänglichkeit ganz Italiens Vorsorge traf, u m ihnen / 2 . 5 nicht nur durch seine erlauchteste Vorschrift, s o n d e r n auch durch sein Beispiel zu nützen, u n d d a es zu dem Glück des b e vorstehenden J a h r h u n d e r t s p a ß t , nach M a ß g a b e d e r öffentlichen G e bäude auch P r i v a t g e b ä u d e zu erhalten, u n d da sich alle dieser sehr grausamen A r t der Spekulation enthalten u n d nicht einen unserer friedvollen Zeit sehr nachteiligen Anblick heraufführen sollten / Z . 10 durch den Abbruch von H ä u s e r n u n d L a n d h ä u s e r n , ergeht folgender Beschluß: Wenn j e m a n d aus Spekulationsabsichten ein H a u s kauft, u m durch dessen Abbruch einen höheren Preis zu erhalten, als er beim Kauf b e z a h l t hat, d a n n m u ß der d o p p e l t e Kaufpreis in das A e r a r i u m abgeführt werden, u n d es m u ß nichtsdestoweniger a n den Senat Bericht erstattet werden. U n d da der V e r k a u f nach einem üblen Vorgange ebensowenig statthaft ist wie / Z . 15 d e r Kauf, u n d d a m i t auch die Verkäufer, die absichtlich in betrügerischer Absicht d e m W i l len des Senates z u w i d e r einen Verkauf betätigen, z u r O r d n u n g geru fen werden, ergeht der Beschluß: solche V e r k ä u f e werden ungültig. I m übrigen versichert der Senat, d a ß für die Eigentümer nichts fest gesetzt wird, die als künftige Eigentümer einige Teile ihrer Besitzun gen verändern, sofern dies nicht aus Spekulationsabsichten geschieht. / Z . 20 Sie stimmten darüber ab. I m Senat w a r e n 383 Mitglieder a n wesend. U n t e r dem K o n s u l a t v o n [Q(uintus)] Volusius u n d P(ublius) C o r nelius am 6. T a g v o r den N o n e n des M ä r z , Senatsbeschluß: W a s das betrifft, d a ß Q ( u i n t u s ) Volusius u n d P(ublius) Cornelius das W o r t
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ergriffen bezüglich der Forderung der Verwandten der Alliatoria Celsilla, faßten sie, was diesbezüglich geschehen mußte, folgenden Beschluß: Durch Senatsbeschluß, der unter dem Konsulat von Hosidius Geta und L(ucius) Vagellius, ihrer Excellenzen, am 10. Tag vor den Kaienden / Z. 25 des Oktober auf Veranlassung des vergöttlichten Claudius erging, war verfügt worden, keiner solle sein Haus oder ein Landhaus abreißen, um größeren Gewinn für sich zu erzielen, und keiner solle aus Spekulationsabsichten solche Immobilien kaufen oder verkaufen. Als Strafe gegen den Käufer, der diesem Senatsbeschluß zuwiderhandelt, war festgesetzt worden, daß der Käufer gezwungen wird, die doppelte Summe des Kaufpreises an das Aerarium abzuführen, und daß der Verkauf desjenigen, der verkaufte, ungültig werde. Bezüglich der Besitzer, die / Z. 30 in Zukunft irgendwelche Teile ihres Besitzes verändern wollten, wenn sie dieses nur nicht aus Spekulationsabsichten taten, wurde keine neue Maßnahme getroffen. Und als daher die Verwandten der Alliatoria Celsilla, der Ehefrau des Atilius Lupercus, eines vortrefflichen Mannes, dieser Körperschaft erklärten, ihr Vater, Alliatorius Celsus, habe Grundstücke mit Gebäuden im Gebiet von Mutina mit dem Flurnamen 'Campi Macri' gekauft - auf ihnen habe man in früheren / Z. 35 Zeiten gewöhnlich Markt abgehalten, aber schon seit mehreren Jahren habe man aufgehört, Markt abzuhalten — und diese Gebäude befänden sich infolge ihres hohen Alters in Einsturzgefahr und würden auch im Falle ihrer Wiederherstellung unbenutzbar bleiben, da niemand in ihnen wohne und niemand in diese verlassenen und vom Einsturz bedrohten Gebäude einziehen wolle, daher solle für die Celsilla es nicht als böswillige Täuschung ausgelegt, noch solle sie bestraft werden, wenn diese Gebäude, über die in der Körperschaft verhandelt wurde, entweder abgerissen würden, oder wenn sie diese Gebäude allein oder mit dem Lande umher unter der Bestimmung verkaufe / Z. 40, daß der Käufer diese ohne böswillige Absicht seinerseits abreißen und beseitigen dürfe. Für die Zukunft aber sollen die übrigen daran erinnert werden, sich so häßlicher Art von Spekulationsgeschäften zu enthalten, zumal in diesem Jahrhundert, in dem es sich eher zieme, Neubauten zu errichten und alle Bauten zu verschönern, so daß dadurch die glückliche Zeit des Erdkreises hervorleuchte, als durch den Abriß von Gebäuden irgendeinen Teil Italiens zu verschandeln und jetzt noch an [der Sorglosigkeit] früherer Zeiten festzuhalten, [die der Allgemeinheit Schaden brachte], / Z. 45 so daß man behauptete, es sei infolge hohen Alters geschehen . . . Angenommen. Im Senat [waren anwesend . . . ] .
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N r . 36 Edikt des Präfekten von Ä g y p t e n C n . Vergilius Capito v o m 1. 2. 49 IGRR I 1262 = OGIS 665 = Smallwood I N r . 382. Oase El Khargeh. D e r Stratege Poseidonius. Ich habe Abschriften des mir v o n dem H e r r n P r ä f e k t e n zugestellten Briefes z u s a m m e n mit dem hinzugefüg ten E d i k t für Euch beigefügt, damit I h r dies w i ß t / Z. 5 u n d ihm Folge leistet u n d nichts u n t e r n e h m t , was den Befehlen zuwiderläuft. Im 9. (Jahr) des Tiberius Claudius Caesar [Augustus Germajnicus I m p e rator, am 7. Mechir. [Vergiliujs C a p i t o [ g r ü ß t ] Poseidonius, den Strategen der Oase. [Eine Abschrift] des Edikts, das ich in der Stadt anschlagen ließ, schickte ich D i r zu. Ich wünsche, d a ß D u es an / Z. 11 [einem sicht baren P l a t z ] in der M e t r o p o l e des G a u s u n d in [jedem] D o r f in deut lichen u n d gut lesbaren [Buchstaben] anschlagen läßt und dafür sorgst, d a ß meine A n o r d n u n g e n b e k a n n t werden. Gnaeus V[ergi]lius C a p i t o e r k l ä r t : col. II Z. 15 Ich habe schon d a v o n gehört, d a ß gewisse ungerechte u n d unberechtigte Ausgaben von den Personen gefordert wurden, die aus Gewinnsucht u n d ohne Schamgefühl ihre Macht mißbrauchen. U n d nun habe ich vor allem aus der Eingabe der Libyer erfahren, d a ß (Amts)personen ohne Furcht zu ihrem N u t z e n Erpressung begehen u n d d a ß Gelder gleichsam als geschuldete Leistungen für ihren A u f w a n d / Z. 20 und ihre Bewir tung aufgebracht werden, obwohl es solche Leistungen nicht gibt u n d nicht geben darf, u n d d a ß gleichfalls Leistungen erbracht w e r d e n unter dem V o r w a n d ' T r a n s p o r t ' . D a h e r erteile ich den Befehl, d a ß Soldaten, Reiter, Polizisten, Centurionen, Tribunen und alle übrigen Personen, die durch die G a u e reisen, nichts beschlagnahmen noch Transportleistungen fordern, sofern sie nicht / Z. 25 D i p l o m e v o n mir haben; n u r diese Durchreisenden sollen gastlich aufgenommen w e r den, u n d n i e m a n d darf Leistungen fordern über die hinaus, die v o n Maximus aufgestellt w u r d e n . Aber falls j e m a n d etwas zahlt oder eine Zahlung gleichsam als gegeben rechnet u n d sie von Staats wegen ein treibt, d a n n w e r d e ich v o n dem T ä t e r das Zehnfache einziehen v o n dem, was er aus dem G a u erpreßt hat, u n d ich werde dem, der es zur Anzeige bringt, / Z. 30 den vierfachen Teil von dem Vermögen des Verurteilten geben. Die königlichen Schreiber und die Schreiber in den D ö r f e r n u n d in den Bezirken in einem G a u sollen alles aufschrei ben, was im G a u für jemanden ausgegeben oder ungesetzlich oder auf eine andere Weise erpreßt wurde, u n d sollen (diese Angaben) in 60 Tagen den Rechenkammern angeben, die (Schreiber) aus der Thebai's
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in einer Frist von vier Monaten, u n d sie sollen sie an Basilides, den kaiserlichen Freigelassenen, den Leiter des Rechnungshofes, und die Rechnungsbeamten schicken, damit, w e n n etwas illegalerweise ein getrieben oder erpreßt w u r d e , ich dies in O r d n u n g bringe. Gleichfalls / col. III will ich klarmachen . . . (Rest brudistückhaft) N r . 37 E d i k t des Cnaeus D o m i n u s C o r b u l o über Gerichtsverfahren IGRR IV 1044 = Smallwood I Nr. 379 = Ann. epigr. 1974, 629. Kos. [Cn(aeus) D o m ] i t i u s Corbulo, der Prokonsul, g r ü ß t Beamten, R a t und Volk [der K o e r ] : Oft ließ ich mir [Klageschriften] vorlegen, / Z. 5 [weil m a n ] überlegen [ m u ß ] , welche v o n mir [am meisten] für wert gehalten werden können, daß sie der göttlichen [Entscheidung] des Kaisers unterliegen, [ u n d welche] den S t a t t h a l t e r n / Z . 10 [vorgelegt werden müssen, wie es in den] Anweisungen [angeordnet ist. J e t z t habe ich aus E u r e m ] Volksbeschluß, [den . . . als] Eingabe an den [Kaiser] vorlegte, bemerkt, d a ß er dies in böswilliger Absicht getan hat. / Z. 15 D a h e r ist es notwendig, w e n n eine Klageschrift an den Kaiser geht, daß ich zuerst die Sache untersuche. Wenn sie aber an mich geht, dann soll er [zuerst] als P f a n d 2500 Denare hinterlegen / Z. 20 [ g e m ä ß ] dem Edikt, das ich wegen der Leute, die den (loka len) Gerichten aus dem Wege gehen, anschlagen ließ. [Falls aber] diesbezüglich nicht . . . N r . 38 Schreiben des Konsulars Laberius u n d verschiedener Statthalter an die Stadt der Histrier SEG I 329, XVIII 294 = Smallwood II Nr. 441 (Schreiben der Statthalter II-VI) und Smallwood I Nr. 384 (Sdireiben des Laberius) = D. M. Pippidi, Epigraphisdie Beiträge zur Gesdiidite Histrias in hellenistisdier und römi scher Zeit (1962) S. 134-136. I. Die Festsetzung der Grenzen durch den Konsular Laberius [Ich habe beschlossen,] d a ß die G r e n z e n der Histrier folgende sein sollen: [. . . Pe]uke, der See H a l m y r i s v o n dem Bezirk [...] der Argamenses, v o n dort v o n der Spitze des Bergrückens [. . . bis z u m ] / Z. 5 Zusammenfluß der Flüsse Pisciculus u n d G a [ b r a n u s , von dort v o n der M ü n d u n g ] des G a b r a n u s bis zu seiner Quelle, v o n dort [. . . längs
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des Flusses S]ampaeus, von dort bis zum Flusse Turgicu[lus . . .,] vom Flusse Calabaeus ungefähr [. . .] Meilen. II. Brief des Sabinus: / Z. 10 Flavius Sabinus grüßt Beamten, [Rat und Volk] derHistrier: Daß Eure Rechte bezüglich Peuke [unverletzt] erhalten bleiben, dar um soll sich [der Präfekt] Aruntius Flamma kümmern: denn so habe ich ihm geschrieben. Ich werde aber auch mit meinem [Nachfolger] Ai{mi}li[anus] sprechen und werde Euch insgesamt empfehlen. III. [Ein anderer Brief] / Z. 15 desselben Sabinus: Fla(vius) Sabinus, [der Legat], grüßt Beamten, Rat und Volk [der Histrier]: Auch wenn die Erhebung des Zolls dem Ufer der Ister [ent lang] bis zum Meer sich erstreckt, und die [Stadt von der] Mündung des Flusses in einem solchen Abstand entfernt ist, habe ich dessen ungeachtet, da [Eure Gesandtschaften] / Z. 20 versicherten und der Präfekt Asiaticus [behauptete, daß beinahe] jene einzige Einkunft der Stadt [aus (dem Export) von] gedörrtem Fisch bestehe, beschlossen, daß [Euch gemäß Eurer] Gewohnheit das Recht, in der Peukemündung [Fische zu fangen], verbleibt und das Recht, [Fichtenholz] / Z. 25 zum Gebrauch eines jeden herbei[zuschaffen] ohne (Bezah lung von) [Zollabgaben]. Denn [bezüglich] des Bedarfs an Holz [habt Ihr Gebiete], die Euch unbestritten gehören, und die völlige Benutzung davon [unterliegt nicht] dem Zoll. IV. Brief des Pomponius Pius: Pomponius Pius [grüßt] Beamten, [Rat und Volk] der Histrier: / Z. 30 Aus den Schreiben des Fl(avius) [Sabinus und des Aili]anus, ausgezeichneter Männer und die von mir [sehr geschätzt werden], an Euch [konnte man] erkennen, daß der Schwäche Eurer Stadt [Für sorge zuteil wurde. Da also] der gottgleiche [Caesar? und gleichsam] unser [wahrhaftiger Retter] vor allem Fürsorge trifft, damit / Z. 35 die Rechte der Städte nicht nur bewahrt, sondern auch [vermehrt werden], habe ich entschieden, daß die Einkünfte aus dem Fischfang [längs der Peuke] Euch gehören [gemäß dem Recht, nach dem] Eure Vorfahren und Väter diese Zölle [dank der Güte der Kaiser] ohne Unterbrechung hatten. V. Brief des Plau[tius Aelianus]: Plautius Aelianus [grüßt] die Beamten der Histrier: / Z. 40 Euren Beschluß übergaben mir die Gesandten [Kallistratos], (Sohn des)
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Demetrios, und Meidias, (Sohn des) Artemidoros. [Mit dem Beschluß] batet Ihr darum, eine Gesandtschaft abschicken zu dürfen, die Eurem [sehr geschätzten] SabinusDank sagen soll. Dies habe ich allein wegen [des Sabinus] gern getan. Ihr batet aber auch, die Rechte bezüglich Peu[kes als unverletzt] / 2 . 45 einzuhalten. Ich bin weit davon ent fernt, [eines der Rechte, die von] langer 2eit Euch erhalten blieben, [zu verletzen, als vielmehr freudig etwas zu finden,] wodurch es möglich ist, eine alte griechische Stadt zu ehren, [die dem Kaiser gegen über] loyal und auch uns gegenüber loyal ist. VI. Brief des Tullius Geminus: / 2.50 [Tul]lius Geminus, Legat in proprätorischem Rang [des Tib(erius) Claudius] Caesar Augustus Germanicus, grüßt Beamten, [Rat und Volk] der Histrier: Eure Gesandten Demetrios, [Chabrias, Chairemon, Demetrios], Eschrion, Ota . . . [Mei]dias, Dionysodoros, Hegesagoras, Aristagoras, [Metrodoros] trafen mich in Tomi und über gaben mir Euren Beschluß. Dabei zeigten sie [gegen] unseren [Kaiser] / 2. 55 Wohlwollen und freuten sich [über unsere Gesundheit] und hielten in meiner Gegenwart eine sehr eindringliche Rede [bezüglich der Dinge, mit denen] Ihr sie [beauftragt hattet.] Nachdem ich den 2ustand Eurer Stadt, den sie gegenüber [uns aufgezeigt hatten], er kannt habe, werde ich immer versuchen, für Euch irgendein [Privileg] zu bewirken. [Nachdem ich] über die Peuke und ihre Mündungen [informiert worden bin] / 2. 60 von Euren Gesandten, erachtete ich es für gerecht und billig, daß das Gebiet Eurer Vorfahren (ungeschmä lert) Euch erhalten bleibt. VII. Abschrift des [Dekretes] des Manius Laberius Maximus, Legat des Kaisers in proprätorischem Rang: Unter den Konsuln Imp(erator) Caesar Traianus Aug(ustus) Germa nicus [zum 3. Mal und Iulius Fron]tinus zum 3. Mal, am 8. Tag vor den Kaienden des November - 25. Oktober 100 —. [Abgeschrieben] / 2 . 65 und überprüft an den Tagebüchern des M[anius Laberius] Maximus, Legat des Kaisers in proprätorischem Rang. Fabius Pompeianus erlaubte das bereits geschriebene . . . Da Charagonius Philopalaestrus, der Pächter [des staatlichen] 2olles am thrakischen Ufer, die Forderung stellte, daß [2oll für Hal]myris / 2 . 70 und für die Peuke gezahlt werde gemäß [einem alten Gesetz? . . . ] , wird er das Recht haben, 2oll zu fordern [. . . von den Grenzen des] Landes der Dimenses bis [an den Anfang der Peuke?]?
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N r . 39 E d i k t des Präfekten v o n Ä g y p t e n T i . lulius Alexander aus dem J a h r e 68 OGIS 669 = IGRR I 1263 = FIRA I 58 = Smallwood I Nr. 391 = G. Chalon, L'edit de Tiberius lulius Alexander (1964). Die Insdirift befin det sidi in der Oase El Khargeh, am Tempel von Hibis. lulius Demetrius, Stratege der O a s e der Thebai's: Ich habe für Euch eine Abschrift des Ediktes, das m i r von unserem H e r r n Präfekten Tiberius lulius Alexander ü b e r s a n d t wurde, beigefügt, damit I h r (seine) W o h l t a t e n k e n n t und sie genießt. I m 2. J a h r des Lucius Livius Augustus Sulpicius G a l b a Imperator, a m 1. P h a o p h i , der der Iulia A u g u s t a heilig ist ( = 28. 9. 68). Tiberius lulius Alexander v e r k ü n d e t : Ich habe meine ganze Sorge d a r a u f v e r w a n d t , d a ß die S t a d t (Alexandria) in dem ihr z u k o m m e n den Z u s t a n d verbleibt und die W o h l t a t e n genießt, die sie von den Kaisern erhalten hat, und auch darauf, d a ß Ägypten in seinem W o h l stand fortfährt, eifrig zur Getreideversorgung und dem sehr großen / Z . 5 Glück dieser Zeiten beizutragen, zumal es nicht durch neue u n d ungerechte Abgaben belastet w i r d . D a ich beinahe v o n der Zeit an, als ich die Stadt betrat, mit E i n g a b e n von Leuten in kleiner und gro ß e r Z a h l zu Hilfe gerufen w u r d e , u n d z w a r v o n Leuten, die hier hoch angesehen sind, und den B a u e r n des Landes, die sich über die jüngsten Mißbräuche beklagten, h a b e ich nicht gezögert, soweit es in meiner Macht stand, die dringendsten Fälle wieder in O r d n u n g zu bringen. D a m i t I h r mit um so g r ö ß e r e m Vertrauen alles, was sich auf E u r e R e t t u n g u n d materiellen V o r t e i l bezieht, erhofft von Eurem W o h l t ä t e r , dem I m p e r a t o r G a l b a Augustus, der über uns zum Heil für das ganze Menschengeschlecht aufgeleuchtet ist, u n d damit I h r er k e n n t , d a ß ich mich mit M a ß n a h m e n zur Hilfe für Euch beschäftigt habe, ließ ich notgedrungen über alle Anfragen, soweit es in meiner Macht steht, darüber zu entscheiden und zu handeln, ein Edikt an schlagen; bedeutendere Anfragen, die die Entscheidung u n d die Maje stät des Kaisers erfordern, w e r d e ich ihm in aller W a h r h e i t berichten, z u m a l da die G ö t t e r für diesen / Z . 10 sehr heiligen Z e i t p u n k t die Sicherheit der ganzen bewohnten W e l t gehütet haben. V o r allem erkenne ich an, d a ß E u r e Eingabe v o l l k o m m e n berechtigt ist, d a ß Personen nicht gegen i h r e n Willen zur Pachtung v o n Steuern oder zu anderen Pachtungen v o n kaiserlichem L a n d gegen den allge meinen Brauch der Provinzen g e z w u n g e n werden, u n d (ich erkenne an), d a ß der U m s t a n d nicht w e n i g geschadet hat, d a ß viele Personen, die in solchen Aufgaben nicht e r f a h r e n waren, d a z u gewaltsam ge-
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zwungen w u r d e n , wenn die Pachtung der Steuern ihnen auferlegt wurde. D a h e r habe ich meinerseits weder jemanden zur Pachtung oder zur Mietung gezwungen noch w e r d e ich ihn dazu zwingen, d a ich weiß, d a ß dies auch dem E i n k o m m e n des Kaisers nützt, wenn fähige Leute freiwillig mit Eifer diese Aufgaben ausüben. Ich bin d a v o n überzeugt, d a ß in der Zukunft n i e m a n d sie gegen ihren Willen zu Pächtern u n d Mietern macht, sondern d a ß (der Beamte) diese Auf gaben an die Personen verpachtet, die freiwillig sich stellen, w o b e i er eher die beständige Gewohnheit der früheren Präfekten beachtet als die gegenwärtige Ungerechtigkeit v o n irgendeinem (Beamten) / Z . 15 nachahmt. D a einige (Beamte) unter dem V o r w a n d von Staatsinteressen D a r lehen fremder Personen sich übertragen ließen u n d bestimmte Perso nen in das Schuldgefängnis und in andere Gefängnisse einlieferten, die, wie ich weiß, eben deshalb aufgehoben wurden, damit die Ein treibung der Darlehen aus dem Vermögen u n d nicht aus den Personen (der Schuldner) erfolgte, daher h a l t e ich mich an die Entscheidung des vergöttlichten Augustus u n d verordne, d a ß niemand unter dem V o r w a n d von Staatsinteressen von anderen sich Darlehen übertragen läßt, die er selbst nicht von Anfang an g e w ä h r t hat, und daß ü b e r h a u p t freie Personen nicht in irgendein Gefängnis eingesperrt werden, so fern sie nicht Übeltäter sind, noch in ein Schuldgefängnis, a u ß e r den Schuldnern des Fiskus. D a m i t der Begriff „öffentliche Interessen" in keiner Weise die gegenseitigen Verträge belastet u n d d a m i t die Leute, die ein V o r griffsrecht ausüben, in den Fällen, w o es nicht notwendig ist, nicht den öffentlichen Kredit einschränken, habe ich notgedrungen auch diesbezüglich Entscheidungen getroffen; denn mir wurde oft e r k l ä r t , d a ß schon gewisse Leute versuchten, H y p o t h e k e n , die auf gesetz liche A r t / Z . 20 zustande gekommen waren, zu annullieren u n d ausgeliehene Darlehen v o n den Leuten, die sie aufgenommen h a t t e n , mit G e w a l t wieder einzutreiben u n d Verkäufe zu annullieren, wobei sie die Verkaufsgegenstände den Käufern entrissen, gleichsam als ob sie den V e r t r a g mit Personen abgeschlossen hätten, die Z a h l u n g s aufschub v o m Fiskus erhalten hätten, oder mit Strategen oder mit staatlichen F u n k t i o n ä r e n oder mit anderen Schuldnern des Fiskus. Ich verordne daher, d a ß hier jeder P r o k u r a t o r des Kaisers oder O i k o n o mos, der j e m a n d e n für verdächtig hält, an Staatsgeschäften teilgenom men zu haben, den N a m e n des Betreffenden notiert oder anschlägt, damit n i e m a n d diesem Geld ausleiht, oder d a ß er Teile seines V e r m ö gens wegen seiner Schuld in den staatlichen Archiven als belastet
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eintragen läßt. Wenn jemand Geld ausgeliehen hat und gesetzmäßig eine Hypothek erworben hat (von einer Person, deren) Name nicht notiert war und deren Vermögen nicht gepfändet war, oder wenn er sich das Darlehen wiederverschafft hat oder wenn er etwas verkauft hat, wobei der Name (des Verkäufers) nicht aufnotiert war, noch sein Vermögen (gepfändet) war, wird er nicht belästigt werden. / Z. 25 Die Mitgift, die Dritten gehört und nicht den Ehemännern, die sie erhalten haben, soll, wie der vergöttlichte Augustus befahl, ebenso wie die Präfekten, den Frauen vom Fiskus zurückgegeben wer den, deren Vorgriffsrecht man beachten muß. Ich erhielt auch Anfragen bezüglich Steuerfreiheit und Steuernach laß, unter ihnen auch solche auf Staatsland, in denen sie darum baten, daß diese bestätigt werden, wie der vergöttlichte Claudius an Postumus schrieb, wobei er einen Nachlaß gewährte. In diesen Anfragen behaupten sie, daß die Grundstücke, die von Privatleuten verkauft wurden, in der Zwischenzeit zur Zahlung veranlagt wurden, nach dem Flaccus sie veranlagt und bevor der vergöttlichte Claudius sie davon befreit hatte. Da aber Balbillus und Vestinus diese befreit haben, halte ich die Entscheidung der beiden Präfekten aufrecht, da jene dem Gunsterweis des vergöttlichten Claudius folgten, so daß die Lasten, die von diesen Grundstücken noch nicht erhoben wurden, er lassen werden, da ihnen für die Zukunft Steuerfreiheit und Steuer nachlaß zugesichert werden. Was (die Grundstücke) betrifft, / Z. 30 die aufs Konto des Kai sers in der Zwischenzeit verkauft wurden, und die mit Pachtzins be lastet waren, ebenso wie Vestinus angeordnet hat, daß die Grund steuern bezahlt werden, entschließe ich mich ebenso, wobei ich die Steuerrückstände erlasse und entscheide, daß diese Grundstücke in Zukunft der Grundsteuer unterworfen bleiben. Denn es ist ungerecht, daß Personen, die Grundstücke gekauft haben und dafür den Preis bezahlt haben, zu Zahlungen von Pachtzins für ihre eigenen Grund stücke beansprucht werden, als ob sie Landpächter wären. Es ist den Gunsterweisen des Kaisers gemäß, daß auch die alexandrinischen Bürger, die dort geboren sind und die aus Arbeitseifer 'auf dem Land' wohnen, zu keiner Liturgie des 'Landes' gezwungen wer den. / col. II Ihr habt Euch oft erkundigt, und ich beachte es, daß kein geborener alexandrinischer Bürger zu einer Liturgie des 'Landes* ge zwungen wird. Ich werde mich auch darum kümmern / Z. 35, nach einem Konvent das Amt des Strategen für einen Zeitraum von drei Jahren den dafür aufgestellten Personen anzuvertrauen.
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Allgemein ordne ich an, d a ß , wie oft auch ein Präfekt Fragen, die vor ihn gebracht wurden, vorher entschieden u n d abgeschlossen hat, d a ß diese Fragen nicht mehr v o r einen K o n v e n t gebracht werden. U n d falls zwei Präfekten sich in gleicher Weise entschieden haben, soll der Eklogist, der dieselben Dinge wieder vor den K o n v e n t bringt, bestraft werden, d a er auf nichts anderes sinnt, als sich u n d den anderen Ver waltungsbeamten einen V o r w a n d zur Bereicherung z u k o m m e n zu lassen; in der T a t haben es viele Personen vorgezogen, ihren eigenen Besitz aufzugeben, da sie dadurch, d a ß dieselben Fälle auf jedem K o n v e n t z u r Entscheidung vorgebracht w u r d e n , mehr aufgewendet haben, als der Kaufwert ausmachte. Dieselbe Entscheidung treffe ich auch bezüglich der Fälle, die vor (den P r o k u r a t o r ) des 'Sonderkontos* gebracht werden. Wenn ein Fall vor dem ( P r o k u r a t o r des) Sonderkontos entschieden und abgeschlos sen w u r d e oder werden w i r d , soll es diesem ( = dem Eklogisten) nicht m e h r erlaubt sein, den Fall einem A n k l ä g e r anzuzeigen noch diesen Fall erneut vor Gericht zu bringen, w e n n nicht der, der dies tut, unerbittlich / Z. 40 bestraft wird. D e n n es w i r d kein Ende für böswillige Anklagen geben, w e n n Fälle, die bereits abgeschlossen waren, wieder aufgerollt werden, bis j e m a n d die Verurteilung aus spricht. D a bereits die S t a d t durch die Menge der Ankläger unbe w o h n b a r geworden ist u n d jedes H a u s in U n r u h e versetzt worden ist, erlasse ich notgedrungen folgende V e r o r d n u n g : Wenn einer der Ankläger des 'Sonderkontos' einen Prozeß eröffnet für einen anderen, d a n n soll v o n ihm der eigentliche Ankläger vorgebracht werden, da mit dieser nicht mehr v o r jedem Risiko gesichert ist. Wenn jemand in eigenem N a m e n drei A n k l a g e n vorgebracht u n d diese nicht bewiesen hat, soll es ihm nicht erlaubt sein, Anklagen zu erheben, sondern die H ä l f t e seines Vermögens soll konfisziert w e r d e n . D e n n es ist sehr un gerecht, d a ß jemand, der vielen Personen Gefahren für ihr Vermögen u n d die A n d r o h u n g von Strafen bringt, persönlich nicht z u r Verant w o r t u n g gezogen wird. U n d ganz allgemein werde ich anordnen, d a ß der M a ß s t a b (des P r o k u r a t o r s ) des ' S o n d e r k o n t o s ' [in K r a f t bleibt], indem ich Neuerungen, die gegen die Gunsterweise des Kaisers ein gerissen w a r e n , wieder richtiggestellt habe. Ich lasse [in aller Öffent lichkeit] anschlagen, [wie ich] die berufsmäßigen Ankläger, [die be reits] überführt / Z. 45 sind, so wie es sich gehört, bestraft habe. Ich w e i ß sehr wohl, d a ß I h r darum in Sorge seid, daß Ä g y p t e n in W o h l s t a n d bleibt, durch den [ I h r stark belastet werdet? D i e ] Getreide ablieferungen habe ich, soweit es möglich w a r , verbessert. D e n n oft machten die L a n d w i r t e des ganzen Landes Eingaben bei mir und
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zeigten mir, d a ß sie ohne vorhergehenden Präzedenzfall zu vielen . . . durch Zahlungen v o n Getreide und Geld sich verurteilt sahen, o b w o h l dies niemandem erlaubt ist, der leichtfertig eine allgemeine N e u e r u n g einführen will. Solche u n d ähnliche Auflagen haben nicht n u r die Thebai's, [ u n d die H e p t a n o m i e u n d ] die entfernteren G a u e U n t e r ägyptens, sondern auch die Vorstädte der Stadt, nämlich die soge nannte Region von A l e x a n d r i e n und den mareotischen [ G a u ] erreicht. [Daher gebe ich d e n ] Strategen der G a u e [die A n o r d n u n g ] : w e n n [den L a n d w i r t e n ] der G a u e u n d Topafrchien] in den fünf v o r a u s gegangenen J a h r e n irgendwelche Leistungen, die weder v o r h e r noch allgemein noch in den meisten Fällen gezahlt wurden, / 2 . 50 auf erlegt wurden, sollen die Strategen diese in den früheren Status zu rückbringen u n d auf die Eintreibung derselben verzichten; alle Fälle, die vor den K o n v e n t gebracht wurden, [ w e r d e ich in den Gerichts städten freisprechen]. Bereits früher habe ich die maßlose Macht der Eklogisten ein geschränkt, d a alle sie u n t e r großem Geschrei anklagten, d a ß sie die meisten Steuern gemäß [ A n a l o g i e ] auferlegten, woraus sich ergab, d a ß sie sich selbst bereicherten, Ä g y p t e n aber ruiniert wurde. J e t z t erteile ich denselben ( = Eklogisten) den Befehl, keine Steuern nach Analogie aufzuerlegen und auch nichts im allgemeinen, ohne d a ß der P r ä fekt entschieden hat. Ich erteile auch den Strategen den Befehl, nichts von den Eklogisten a n z u n e h m e n ohne die Unterschrift des P r ä f e k t e n . Auch wenn m a n die übrigen Verwaltungsbeamten für schuldig befin det, daß sie eine falsche oder unpassende Leistung auferlegt haben, sollen sie Privatpersonen zurückzahlen soviel, wie auch immer v o n ihnen verlangt w u r d e , u n d sie sollen den gleichen Betrag / 2 . 55 dem Fiskus als Strafe bezahlen. Von demselben A m t s m i ß b r a u c h zeugt auch die sogenannte Steuer einziehung nach Schätzung, die sich nicht nach dem tatsächlichen Stei gen [des N i l s ] , sondern nach einem Vergleichen mit früherem Steigen (richtet), [ o b w o h l ] nichts als gerechter erscheinen k a n n als die W a h r heit selbst. [Ich wünsche], d a ß die Bevölkerung wieder M u t f a ß t u n d mit Eifer L a n d b a u betreibt, [ w e n n sie w e i ß ] , d a ß die Steuererhebung nach der tatsächlichen H ö h e des jeweiligen Steigens und des über schwemmten [Landes u n d ] nicht nach den Gaunereien der Personen vorgenommen wird, die die Besteuerung nach Schätzung errechnen. Wenn jemand überführt w i r d , d a ß er sie gefälscht hat, soll er den dreifachen W e r t [des Unterschlagenen] bezahlen. Diejenigen, die in Furcht gerieten, als sie v o n der Vermessung des einstigen Landes im Gebiet v o n Alexandria u n d dem / 2 . 60 mene-
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laitischen Gau, in das m a n niemals eine Meßschnur gebracht hat, hör ten, sollen nicht grundlos ängstlich sein. [ D e n n ] weder hat [bisher j e m a n d ] es gewagt, die Vermessung [ v o r z u n e h m e n , ] noch wird er sie v o r n e h m e n ; denn uraltes Recht m u ß bestehen bleiben. Ich o r d n e dasselbe auch bezüglich [des Zuwachses] (= angeschwemm ten Landes), das zu diesem d a z u k a m , an, d a ß keine Neuerung in die sem Zusammenhang eingeführt wird. Bezüglich der länger zurückliegenden Steuerrückstände, auf denen I h r m i t Nachdruck b e h a r r t , die [gewisse Personen versuchten, regel m ä ß i g einzutreiben 7 ] oder ein für alle M a l zu begrenzen und dadurch nichts mehr erreichten außer der Bereicherung der Verwaltungsbeam ten u n d des Ruins der Bevölkerung, w e r d e ich d e m C a e [ s a r ] [A]ugustus I m p e r a t o r schreiben zusammen mit den anderen Fragen, die ich ihm mitteile, ihm, der allein in der Lage ist, dieses Übel völlig zu beseiti gen, [dessen] / Z. 65 beständige Fürsorge und Vorsorge die Ursache unserer aller Wohl sind. I m ersten J a h r e des [Luc]ius Livius Galba Caesar Augustus I m p e r a t o r , am 12. E p e i p h ( = 6.7. 68).
N r . 40 Dekret des Prokonsuls L. Helvius Agrippa im Grenzstreit zwischen zwei Städten auf Sardinien aus dem Jahre 69 CIL X 7852 = ILS 5947 = FIRA I 59 = Smallwood I Nr. 392. U n t e r dem Konsulat des I m p ( e r a t o r ) O t h o Caesar am 15. Tag (vor den) Kaienden des A p r i l . Abgeschrieben u n d (mit dem Original) verglichen an dem mit einem Griff versehenen C o d e x von U r k u n d e n des Prokonsuls L(ucius) H e l vius A g r i p p a , den Cn(aeus) Egnatius Fuscus, quästorischer Schreiber, bekanntmachte und in dem das unten Angegebene geschrieben steht, auf Tafel 5, Kapitel 8, 9 u n d 10. A m 3. Tag (vor den) Iden des M ä r z fällte L(ucius) Helvius A g r i p p a , der Prokonsul, nachdem er d e n Rechtsfall untersucht hatte, folgende Entscheidung: / Z . 5 D a es sich im öffentlichen Interesse ziemt, sich nach rechts gültigem Entscheid d a r a n zu halten, u n d da über die Sache der Patulcensier M(arcus) Iuventius Rixa, ein sehr ehrenwerter Mann, P r o k u r a t o r des Kaisers, öfters das Urteil fällte, „daß die Grenzen (des Gebietes) der Patulcensier so einzuhalten seien, wie sie auf der Bronze7
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tafel von M(arcus) Metellus angeordnet seien", u n d da er z u l e t z t den Urteilsspruch v e r k ü n d e t e , „er habe, da die Galillenser häufig den Streitfall immer wieder aufrollten u n d seinem E d i k t keine Folge lei steten, sie züchtigen wollen, sich aber im Hinblick auf die M i l d e des besten / Z. 10 u n d g r ö ß t e n Princeps d a m i t begnügt, sie durch Edikt zu ermahnen, sie sollten Ruhe b e w a h r e n , sich an die ergangene Entscheidung halten u n d sollten vor den nächsten Kaienden des O k t o ber von dem Landbesitz der Patulcensier weichen und ihnen den Be sitz geräumt überlassen; w e n n sie aber in hartnäckigem U n g e h o r s a m darauf beharrten, d a n n w e r d e er gegen sie als die Anstifter dieses Aufstandes streng v o r g e h e n " , u n d da danach Caecilius Simplex, seine Excellenz, wegen des gleichen Streitfalls v o n den Galillensern ange sprochen w o r d e n w a r m i t der Versicherung, sie würden eine ( A b schrift) der Tafel, die sich auf den Streitfall beziehe, / Z. 15 aus dem Archiv des Princeps herbeibringen, und er den Entscheid fällte, „es sei angemessen, für (das Herbeibringen der) Beweismittel einen Aufschub zu gewähren", u n d er ihnen eine Dreimonatsfrist bis zu den K a i e n d e n des Dezember gab, u n d w e n n bis zu diesem T e r m i n (eine beglaubigte Abschrift) der U r k u n d e nicht herbeigebracht werde, werde er der U r kunde folgen, die in der P r o v i n z sei: u n d d a auch ich von den G a l i l lensern angesprochen w u r d e , die sich dafür entschuldigten, d a ß die U r k u n d e noch nicht herbeigebracht sei, u n d ich ihnen Aufschub bis zu den nächsten K a i e n d e n des Februar gewährte, u n d da ich einsehe, d a ß die Frist ihnen als Quasi-Besitzer angenehm ist, / Z. 20 daher sollen die Galillenser das Gebiet der C a m p a n e r Patulcensier, das sie gewaltsam besetzt halten, bis zu den nächsten Kaienden des A p r i l aufgeben. Wenn sie aber dieser Entscheidung nicht Folge leisten, sol len sie wissen, d a ß sie l a n g d a u e r n d e n Ungehorsams schuldig u n d der schon oft angekündigten Strafe verfallen sind. Im Beirat befanden sich: M(arcus) Iulius R o m u l u s , proprätorischer Legat, T(itus) Atilius Sabinus, proprätorischer Quästor, M(arcus) Stertinius Rufus, der Sohn, Sex(tus) Aelius Modestus, P(ublius) Lucretius Clemens, M(arcus) D o m i t i u s / Z. 25 Vitalis, M(arcus) Lusius Fidus, M(arcus) Stertinius Rufus. Als Zeugen fungierten: M(arcus) Pompeius Crispinus, L(ucius) Aurelius Gallus, M(arcus) Blossius Nepos, C(aius) Cordus Felix, L(ucius) Vigellius Crispinus, L(ucius) Valerius Faustus, M(arcus) Lutatius Sabinus, L(ucius) Cocceius Genialis, L(ucius) P l o tius Verus, D(ecimus) Veturius Felix, L(ucius) Valerius Peplus.
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N r . 41 Gesetze, die für Heraclea/Süditalien übernommen wurden CIL 12 593 = ILS 6085 = FIRA I 13. (1) Wenn eine Person, die gemäß diesem Gesetz verpflichtet ist, vor einem Konsul zu erklären, (daß sie für den Empfang von Getreide nicht in Frage kommt), zu dem Zeitpunkt, wenn sie diese Erklärung abgeben muß, nicht in Rom sein sollte, dann muß ihr rechtlicher Vertreter ebenso und an denselben Tagen vor dem Konsul dieselbe Erklärung abgeben, wie sie der Betreffende selbst, dessen Interessen er vertritt, wenn er in Rom wäre, nach diesem Gesetz abgeben müßte. (4) Wenn eine Person, die gemäß diesem Gesetz verpflichtet ist, diese Erklärung vor einem Konsul abzugeben, ein Mündel männlichen oder weiblichen Geschlechtes sein sollte, dann soll der Vormund desselben in gleicher Weise dieselbe Erklärung an denselben Tagen vor einem Konsul abgeben, ebenso wie eine Person, falls sie kein Mündel ist, nach diesem Gesetz vor ihm diese Erklärung abgeben müßte. (7) Wenn der Konsul, vor dem gemäß diesem Gesetz die Erklärung abgegeben werden muß, nicht in Rom sein sollte, dann soll die Person, die die Erklärung abgeben muß, ihre pflichtgemäße Erklärung vor dem Stadtprätor abgeben oder, wenn er von Rom abwesend sein sollte, vor dem Prätor, der die Rechtsprechung über Peregrine ausübt, ebenso wie die betreffende Person vor dem Konsul die Erklärung abgeben müßte, wenn er in Rom wäre. (10) Wenn von den Konsuln und den Prätoren, vor denen die Erklärung gemäß diesem Gesetz erfolgen müßte, niemand in Rom sein sollte, dann soll die Person, die die Erklärung abgeben muß, diese Erklärung vor dem Volkstribun abgeben, ebenso wie der Betreffende vor dem Konsul, dem Stadtprätor und dem, der die Rechtsprechung über Peregrine ausübt, wenn er zu diesem Zeitpunkt in Rom wäre, die Erklärung nach diesem Gesetz abgeben müßte. (13) Betreffs der Erklärung, die ein jeder nach diesem Gesetz abgeben muß, soll der Beamte, vor dem die Erklärung erfolgt, den Namen und die Erklärung des Betreffenden mit Angabe des Datums in die amtlichen Listen eintragen lassen. Er soll alle diese Angaben, ebenso wie er sie in die Listen eintragen ließ, so auf eine weiße Tafel eintragen lassen. Wenn dem Volk Getreide ausgeteilt wird, soll er ebendort, w o dem Volk Getreide ausgeteilt wird, diese (Tafel) auf dem Forum
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täglich den größeren Teil des Tages hindurch so aufstellen lassen, d a ß m a n sie d o r t von der ebenen Erde aus gut lesen kann. (17) Wer auch i m m e r dem Volk Getreide austeilen w i r d oder aus teilen lassen wird, der soll an die Personen, deren N a m e n gemäß die sem Gesetz von d e n Konsuln, den P r ä t o r e n und den Volkstribunen auf der weißen Tafel öffentlich angeschlagen werden, w e d e r Getreide austeilen noch veranlassen noch zulassen. Wer entgegen diesen (Be stimmungen) einer von diesen Personen Getreide austeilt, der soll verpflichtet sein, p r o Scheffel Weizen d e m Volk 50 000 Sesterzen als Strafe zu bezahlen. J e d e m Beliebigen soll die Einklagung dieses Gel des zustehen. (20) Was die S t r a ß e n betrifft, die in der Stadt R o m oder im U m kreis von höchstens einer Meile zur S t a d t R o m innerhalb der geschlos senen Bebauung angelegt sind oder w e r d e n , so sollen die Anlieger diese S t r a ß e nach der Entscheidung des Aedilen, dem dieser Teil der Stadt durch dieses Gesetz zufiel, in gutem Zustand u n t e r h a l t e n ; und dieser Aedil soll dafür sorgen, daß alle Anlieger dieser S t r a ß e , die sie auf G r u n d dieses Gesetzes instand halten müssen, nach seinem ( = des Aedilen) G u t d ü n k e n instand halten, u n d es soll kein Wasser an die sen Stellen stehenbleiben, damit das V o l k bequem die S t r a ß e benutzen kann. (24) D i e jetzigen kurulischen u n d plebeischen Aedilen u n d die jenigen, die nach d e m E r l a ß dieses Gesetzes ernannt, gewählt wer den und ihr A m t antreten, sollen in den nächsten fünf Tagen z w i schen ihrer Designation und ihrem A m t s a n t r i t t untereinander sich vergleichen oder auslosen, in welchem Teil der Stadt ein jeder von ihnen die öffentlichen Straßen in der S t a d t Rom oder im Umkreis von hodistens einer Meile zur Stadt reparieren und mit einem neuen Belag ausstatten l ä ß t u n d dafür die V e r a n t w o r t u n g hat. D e m Aedi len, dem ein Teil so durch dieses Gesetz zufiel, soll an den Stellen, die sich in diesem Teil befinden, die Aufgabe zukommen, die Straßen zu reparieren u n d instand zu halten, wie es auf G r u n d dieses Gesetzes geschehen m u ß . (29) Sofern ein Straßenstück sich zwischen einem Tempel u n d einem öffentlichen G e b ä u d e oder Platz u n d einem Privatgebäude befindet, soll der Aedil, dem der Teil der S t a d t zufiel, in dem sich dieser Tem pel oder das öffentliche Gebäude oder P l a t z befindet, die I n s t a n d setzung der einen Straßenhälfte öffentlich ausschreiben. (32) W e n n j e m a n d v o n denen, die v o r ihrem Gebäude eine öffent liche Straße auf G r u n d dieses Gesetzes instand halten müssen, dieses Straßenstück nach Ermessen des zuständigen Aedilen nicht instand hält,
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soll der Aedil, dem die I n s t a n d h a l t u n g dieses Teiles zufällt, die I n standsetzung dieses Straßenstücks, das nach seinem Ermessen instand gesetzt werden müßte, öffentlich ausschreiben; u n d dieser Aedil soll in nicht weniger als zehn Tagen v o r der Vergabe auf dem Forum v o r seinem Tribunal bekanntmachen lassen, welches Straßenstück er z u r Instandsetzung öffentlich ausschreibt u n d an welchem Tag u n d w e r die Anlieger sind; u n d er soll veranlassen, d a ß diesen Anliegern oder ihren geschäftlichen Vertretern nach H a u s e angezeigt wird, daß er die Instandsetzung dieses Straßenstückes vergeben w i r d und w a n n er es vergibt; und diese Vergabe soll er in der Öffentlichkeit auf dem F o r u m durch den städtischen Q u ä s t o r oder den jeweiligen Verwalter des Aerarium vornehmen lassen. F ü r die Summe Geldes, für die er (die Instandsetzung) der Straße vergibt, soll der städtische Quästor oder der jeweilige V e r w a l t e r des A e r a r i u m den oder die Anlieger, vor deren H a u s diese Straße verläuft, im Verhältnis z u r Länge und Breite der Straße vor dem H a u s eines jeden in das öffentliche Schuldbuch der Gelder, die dem Volk gehören, eintragen lassen. D e m Unternehmer, der die Instandsetzung dieses Weges ü b e r n o m m e n hat, soll er den oder die Anlieger haften lassen für soviel Geld ohne böswillige T ä u schung. Wenn der Anlieger, der haftend gemacht wurde, dieses Geld in den nächsten 30 Tagen, seitdem, wie er selbst oder sein rechtlicher Vertreter weiß, die H a f t b a r m a c h u n g erfolgte, dem Unternehmer, dem er als Haftender überwiesen w i r d , nicht bezahlt u n d ihm keine K a u tion stellt, d a n n soll er dem U n t e r n e h m e r , dem er als Haftender über wiesen wird,, eine so große S u m m e Geld, für die er als H a f t e n d e r überwiesen w i r d , geben u n d die H ä l f t e d a z u . U n d in diesem Falle soll der Beamte, wohin auch immer m a n sich diesbezüglich w e n d e n wird, Richter stellen oder eine gerichtliche Untersuchung gestatten in der Form, wie die Stellung von Richtern u n d eine gerichtliche U n t e r suchung bei Darlehensforderungen gestattet w e r d e n müssen. (46) Die Straße, die gemäß diesem Gesetz z u r Instandsetzung aus geschrieben werden m u ß , soll der Aedil, der die Straße zur I n s t a n d setzung ausschreiben m u ß , zur Instandsetzung durch den städtischen Quästor oder den Verwalter des A e r a r i u m ausschreiben mit der M a ß gabe, daß er diese Straße nach dem G u t d ü n k e n dessen, der (die I n standsetzung) dieser Straße ausschreiben ließ, instand setzen läßt. F ü r wieviel Geld auf diese Weise eine jede S t r a ß e vergeben wird, so viel Geld soll der städtische Q u ä s t o r oder der V e r w a l t e r des A e r a r i u m dem Unternehmer, dem gemäß diesem Gesetz über öffentliche A u s schreibungen soviel Geld gegeben werden m u ß , oder seinem Erben geben und zuweisen lassen.
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(50) D a ß dieAedilen und die Viermännerkommission für die Reinhaltung der Straßen in der Stadt, die Zweimännerkommission für die Reinhaltung der Straßen außerhalb und (im Umkreis) [von einer Meile] näher zur Stadt Rom, welche auch immer amtieren, die öffentlichen Straßen reinhalten und eine diesbezügliche Amtsgewalt haben sollen, so wie sie es gemäß Gesetzen, Plebisziten oder Senatsbeschlüssen jetzt und in Zukunft tun müssen, darüber wird durch dieses Gesetz keine Verfügung getroffen. (53) Der Eigentümer, vor dessen Gebäude ein Fußpfad auf seinem Grundstück verläuft, soll diesen Fußpfad, der unmittelbar an das Gebäude mit einer zusammenhängenden, noch nicht abgenutzten Steinlage schon immer angrenzt, in einem Zustand halten, daß er mit einer richtigen Decke ausgestattet ist, nach dem Ermessen des Aedilen, in dessen Teil gemäß diesem Gesetz die Verwaltung der Straßen fällt. (56) Auf den Straßen, die in der Stadt Rom innerhalb der geschlossenen Bebauung angelegt sind oder werden, soll niemand nach den Kaienden des Januar (des kommenden Jahres) bei Tage nach Sonnenaufgang noch vor der zehnten Tagesstunde einen Lastwagen führen noch fahren lassen, es sei denn, daß die Zufuhr und der Transport erfolgen muß, um heilige Gebäude für die unsterblichen Götter zu erbauen oder um Arbeiten in öffentlichem Interesse durchzuführen, oder es sei denn, daß aus der Stadt oder aus diesen Plätzen der Schutt von den Anlagen, die in öffentlichem Interesse zum Abbruch ausgeschrieben werden, auch in öffentlichem Interesse fortgeschafft werden muß, und daß derentwegen bestimmten Personen aus bestimmten Gründen es gemäß diesem Gesetz erlaubt ist, Lastwagen zu führen und zu fahren. (62) Über die Tage, an denen die vestalischen Jungfrauen, der Opferkönig und die Flamines auf Fahrzeugen in der Stadt fahren müssen wegen der staatlichen Kulte des römischen Volkes, über die Fahrzeuge, die bei einem Triumphe an dem Tage, an dem einer triumphiert, gefahren werden müssen, und über die Fahrzeuge, die der Spiele wegen, die in R o m oder ( i m Umkreis von höchstens einer Meile um die) Stadt öffentlich abgehalten werden, oder die man bei Zirkusspielen im Festzug führen oder fahren lassen muß: daß derentwegen und an diesen Tagen Lastwagen bei Tage in der Stadt geführt und gefahren werden, darüber wird durch dieses Gesetz keine Bestimmung getroffen. (66) D a ß die Fahrzeuge, die des Nachts in die Stadt gefahren werden, leer oder zur Müllabfuhr nach Sonnenaufgang während zehn Stunden des Tages, bespannt mit Ochsen oder Mauleseln, in der Stadt Rom oder im Umkreis von einer Meile näher zur Stadt sich aufhal-
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ten dürfen, darüber wird durch dieses Gesetz keine Bestimmung ge troffen. (68) Was die öffentlichen P l ä t z e oder öffentlichen Säulenhallen in der Stadt R o m oder im Umkreis [ v o n einer Meile] näher zur S t a d t R o m betrifft, deren V e r w a l t u n g den Aedilen oder den Beamten gemäß den Gesetzen z u k o m m t oder z u k o m m e n wird, die die Reinhaltung v o n Straßen u n d öffentlichen P l ä t z e n der Stadt R o m oder im U m k r e i s von einer Meile näher zur S t a d t R o m überwachen, so soll n i e m a n d an diesen Plätzen oder diesen Säulenhallen etwas anbauen oder auffüh ren, noch soll er diese Plätze oder Säulenhallen besetzen, noch soll er irgendeine dieser Anlagen e i n z ä u n e n oder einschließen, so d a ß das Volk diese Plätze und Säulenhallen nicht benutzen kann u n d sie ihm nicht offenstehen, außer den Personen, denen es durch Gesetze, P l e biszite oder Senatsbeschlüsse zugestanden oder erlaubt wurde. (73) Was die Plätze betrifft, die gemäß der Vergabeordnung, die der Zensor oder irgendein anderer Beamter erläßt oder erlassen w i r d für die N u t z u n g der Einkünfte oder die Erfüllung öffentlicher Dienste, so wird verordnet, d a ß die Personen, die diese zur N u t z u n g u n d Erfül lung gepachtet haben, an diesen die N u t z n i e ß u n g haben dürfen oder d a ß diese von ihnen aufrechterhalten w e r d e n ; d a ß sie an diesen P l ä t z e n auf G r u n d der Vergabeordnung die N u t z n i e ß u n g haben dürfen, so wie sie [nach der V e r g a b e o r d n u n g ohne üble Täuschung] an diesen die N u t z n i e ß u n g haben dürfen, d a r ü b e r wird auf G r u n d dieses G e setzes keine Bestimmung getroffen. (77) Wenn jemand Spiele in R o m oder im Umkreis von einer Meile näher zur Stadt R o m veranstaltet, d a ß dieser der Spiele wegen eine Bühne, ein Gerüst und die übrigen Utensilien, die m a n zu diesen Spie len benötigt, auf einem öffentlichen P l a t z aufstellen und aufschlagen darf und an den Spieltagen öffentliche Plätze benutzen darf, d a r ü b e r wird auf G r u n d dieses Gesetzes keine Bestimmung getroffen. (80) D a r ü b e r , d a ß die Schreibkräfte und Buchführer, die den Beam ten aufwarten, die öffentlichen P l ä t z e dort, w o der Beamte, dem ein jeder aufwartet, es befiehlt, benützen dürfen, um ihnen aufzuwarten, darüber wird durch dieses Gesetz keine Bestimmung getroffen. (82) D a ß die Staatssklaven die öffentlichen Plätze, die ihnen v o n den Zensoren als Wohnsitz u n d z u m Gebrauch zugewiesen w u r d e n , benutzen dürfen, darüber w i r d durch dieses Gesetz keine Bestimmung getroffen. (83) Die Personen, die auch immer in den Municipien, Kolonien, Präfekturen, Gerichtsstädten oder Marktflecken der römischen Bürger D u o v i r i oder Q u a t t u o r v i r i sind oder unter irgendeiner anderen
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Bezeichnung eine amtliche Stellung oder eine A m t s g e w a l t haben durch die Wahl der Bürger, die einem Municipium, einer Kolonie, Präfek tur, Gerichtsstadt oder einem Marktflecken angehören, sollen in diesem Municipium, dieser Kolonie, Präfektur, Gerichtsstadt oder diesem Marktflecken niemanden in den Stadtrat, zum D e k u r i o n e n oder Bei geordneten auswählen noch nachwählen noch d a z u w ä h l e n noch als gewählt ausrufen lassen, es sei d e n n an die Stelle eines Mitgliedes, das verstorben oder verurteilt ist, oder eines, das e r k l ä r t , es könne d o r t gemäß diesem Gesetz kein Stadtratsmitglied, D e k u r i o oder Beigeord neter sein. (89) N i e m a n d , der jünger als 30 Jahre alt ist o d e r sein wird, darf sich nach den Kaienden des J a n u a r des folgenden Jahres in einem Municipium, einer Kolonie u n d in einer P r ä f e k t u r u m das A m t eines D u u m v i r oder Q u a t t u o r v i r noch u m ein anderes A m t bewerben, noch darf er es antreten noch bekleiden mit Ausnahme desjenigen, der drei Feldzüge als Kavallerist oder sechs Feldzüge als Infanterist in einer Legion gedient hat, die er im Feld oder in der P r o v i n z den größeren Teil eines jeden seiner J a h r e hindurch abgeleistet h a t oder w ä h r e n d zwei aufeinanderfolgender H a l b j a h r e , die ihm (in jedem J a h r ) als gleichwertig mit einem J a h r angerechnet werden, {insofern sie ihm gemäß den Gesetzen oder Plebisziten oder dem Bündnisvertrag ange rechnet w e r d e n , ) 8 oder mit A u s n a h m e desjenigen, der vom Militär dienst befreit ist durch Gesetze oder Plebiszite o d e r auf G r u n d des Bündnisvertrages, so d a ß er deswegen gegen seinen Willen nicht zu dienen braucht. N i e m a n d , der einen Beruf als Ausscheller, als Beerdi gungsunternehmer und T o t e n g r ä b e r ausübt, soll sich, solange er einen dieser Berufe ausübt, in einem Municipium, einer Kolonie und P r ä fektur um das A m t eines D u u m v i r oder Q u a t t u o r v i r oder um irgend ein anderes A m t bewerben noch antreten noch bekleiden, noch darf er dort S t a d t v e r o r d n e t e r noch D e k u r i o noch Beigeordneter sein noch einen A n t r a g stellen. Derjenige, der den obengenannten Bestimmun gen zuwiderhandelt, der soll verurteilt sein, dem V o l k 50 000 Sesterzen zu geben. Jedem Beliebigen soll die gerichtliche Einklagung dieses Geldes zustehen. (98) Wer auch immer in einem Municipium, einer Kolonie oder P r ä fektur nach den Kaienden des Quinctilis ( = 1. Juli) des folgenden Jahres Wahlen oder E r s a t z w a h l e n für den D u o v i r a t oder Q u a t t u o r virat oder irgendein anderes A m t abhält, der darf niemanden, der j ü n ger als [30] J a h r e alt ist oder sein wird, als zum D u u m v i r , Q u a t t u o r 8
Ergänzung von Mommsen.
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vir oder zu irgendeinem anderen Beamten gewählt ausrufen u n d als gewählt ausrufen lassen, mit A u s n a h m e desjenigen, der drei Feldzüge als Kavallerist oder sechs Feldzüge als Infantrist in einer Legion Kriegsdienste geleistet hat, die er im Felde oder in der P r o v i n z den größeren Teil eines jeden seiner J a h r e hindurch abgeleistet hat oder wäh rend zweier aufeinanderfolgender H a l b j a h r e , die ihm als je ein Jahr angerechnet werden müssen, insofern d a ß sie ihm gemäß den Gesetzen oder Plebisziten angerechnet w e r d e n müssen, oder mit Ausnahme des sen, der v o m Militärdienst befreit ist durch Gesetze, Plebiszite oder auf G r u n d des Bündnisvertrages, so d a ß er deswegen gegen seinen Willen nicht zu dienen braucht. N i e m a n d e n , der einen Beruf als Ausscheller, als Beerdigungsunternehmer oder Totengräber ausübt, soll, solange er diese Beschäftigung ausübt, der Wahlleiter als zum D u u m vir, Q u a t t u o r v i r oder zu irgendeinem dortigen Beamten gewählt ausrufen noch in den S t a d t r a t noch u n t e r die Zahl der Dekurionen und Beigeordnete w ä h l e n noch als Ersatz nachwählen noch beiwäh len noch u m seine Meinung fragen noch vorsätzlich in böser Absicht einen A n t r a g stellen noch seine Stimme abgeben lassen. Derjenige, der diesen Bestimmungen z u w i d e r h a n d e l t , der soll verurteilt sein, dem Volk 50 000 Sesterzen zu geben. Jedem Beliebigen soll die gerichtliche Einklagung dieses Geldes zustehen. (108) I n den bestehenden oder künftigen Municipien, Kolonien, Präfekturen, Gerichtsstädten u n d Marktflecken der römischen Bürger darf keine der folgenden Personen im S t a d t r a t , unter den Dekurionen und den Beigeordneten sein, noch darf es ihr erlaubt sein, d o r t in diesem Stand einen Antrag zu stellen noch ihre Stimme abzugeben: der jenige, der eines Diebstahls, den er persönlich begangen h a t oder be gehen w i r d , für schuldig gesprochen ist oder wird oder der den An kläger durch Geld abgefunden hat oder abfinden wird; oder derjenige, der wegen Nichtherausgabe des a n v e r t r a u t e n Gutes, wegen Klage eines Gesellschafters gegen den anderen, in einem Vormundschafts prozeß, wegen Nichterfüllung eines Vertrages, wegen Beleidigung, wegen böswilliger Täuschung verurteilt ist oder wird; derjenige, der gemäß dem Plaetorischen Gesetz deswegen, weil er gegen dieses Ge setz gehandelt hat oder handelt, verurteilt ist oder w i r d ; derjenige, der sich u n t e r Eid verdingt, verdingen w i r d , verdungen hat oder haben w i r d , um auf Leben u n d T o d zu k ä m p f e n ; oder derjenige, der seine Zahlungsfähigkeit vor Gericht unter Eid ableugnet oder seine Zahlungsunfähigkeit bezeugt, (um der Schuldschaft zu entgehen), oder derjenige, der seinen Bürgen oder Gläubigern erklärt hat oder erklärt, er sei zahlungsunfähig, oder der mit ihnen ein Abkommen geschlos-
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sen hat oder schließt des Inhalts, d a ß er die Schuld nicht bezahlen könne; oder derjenige, zu dessen Vorteil eine K a u t i o n ausgezahlt wurde, oder derjenige, dessen Vermögen auf G r u n d des Edikts des Beamten, der die Rechtsprechung ausgeübt h a t oder ausübt, in Be schlag genommen und eingezogen w u r d e oder w i r d , außer wenn das Vermögen zu dem Z e i t p u n k t j e m a n d e m gehörte, als er unter V o r mundschaft stand oder v o n Staats wegen abwesend w a r , vorausgesetzt d a ß er nicht in böser Absicht b e w i r k t e oder bewirkt, daß er des Staates wegen abwesend w a r ; oder derjenige, der durch ein staatliches Gericht in R o m verurteilt ist o d e r w i r d , so d a ß er deswegen sich nicht in Italien aufhalten darf, und der nicht in seinen früheren Stand w i e dereingesetzt ist oder w i r d ; oder derjenige, der in diesem Municipium, dieser Kolonie, Präfektur, Gerichtsstadt oder diesem Marktflecken, d e m er angehört, durch ein staatliches Gericht verurteilt ist oder w i r d ; oder derjenige, der, wie gerichtlich entschieden ist oder wird, aus Schikane oder zur Begünstigung der Gegenpartei angeklagt ist oder etwas getan h a t ; oder derjenige, dem im H e e r wegen schimpflichen Verhaltens der R a n g genommen w u r d e oder w i r d ; oder derjenige, den der Feldherr wegen schimpflichen Verhaltens d a s H e e r verlassen hieß oder h e i ß t ; oder derjenige, der Geld, eine Belohnung oder irgend etwas angenom men h a t oder nehmen wird, um einen römischen Bürger auf die Liste der Proskribierten einzutragen; o d e r derjenige, der das Gewerbe eines Buhlknaben ausgeübt h a t oder ausüben w i r d ; oder derjenige, der einen Beruf als Fechtmeister oder Schauspieler ausgeübt h a t oder ausüben w i r d ; oder derjenige, der das G e w e r b e eines K u p p l e r s ausübt. D e r jenige, der entgegen diesen Bestimmungen in einem Municipium, einer Kolonie, P r ä f e k t u r , Gerichtsstadt o d e r einem Marktflecken im S t a d t r a t , unter den D e k u r i o n e n oder Beigeordneten sein w i r d oder seine Stimme abgibt, der soll verurteilt sein, d e m Volk 50 000 Sesterzen zu geben, u n d jedem beliebigen soll die gerichtliche E i n k l a g u n g dieses Geldes zustehen. (126) Kein Beamter, der in diesem Municipium, dieser Kolonie, Präfektur, Gerichtsstadt oder in diesem Marktflecken den Stadtrat, die Dekurionen u n d Beigeordneten zu einer Versammlung zusammen rufen läßt, darf vorsätzlich unter böswilliger Täuschung eine der v o r genannten Personen, die gemäß diesem Gesetz in einem Municipium, einer Kolonie, Präfektur, Gerichtsstadt oder einem Marktflecken nicht Stadtratsmitglied, D e k u r i o oder Beigeordneter sein darf und in die sem Stand ihre Meinung äußern u n d ihre Stimme abgeben darf, in den Stadrat, u n t e r die D e k u r i o n e n u n d Beigeordneten gehen lassen; noch darf er sie um ihre Meinung fragen, noch darf er absichtlich
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unter böswilliger Täuschung sie ihre Meinung äußern noch ihre Stimme abgeben lassen; kein Beamter, der in diesem Municipium, dieser Kolo nie, Präfektur, Gerichtsstadt oder diesem Marktflecken infolge der W a h l durch die Mitbürger d o r t die höchste Amtsgewalt hat, darf vor sätzlich unter böswilliger Täuschung zulassen, d a ß eine dieser (vor genannten Personen) d o r t in den S t a d t r a t , unter die Dekurionen und Beigeordneten geht, noch d a ß sie sich u n t e r ihnen befindet, noch daß sie d o r t ihre Meinung ä u ß e r t oder ihre Stimme abgibt; kein Beamter darf bei der Wahl oder einer Versammlung eine solche Person [be rücksichtigen, und im Falle ihrer W a h l ] soll er bekanntmachen, [daß sie entgegen den Bestimmungen dieses Gesetzes durch die Wahlver sammlung oder die Vereinigung] gewählt w u r d e ; und keiner, der dort ein A m t oder eine A m t s g e w a l t innehat, darf vorsätzlich unter böswilliger Täuschung zulassen, d a ß sie zusammen mit dem Stadtrat, den Dekurionen und den Beigeordneten Spiele anschaut, noch d a ß sie an einem öffentlichen M a h l e teilnimmt. (135) Keine der Personen, die gemäß diesem Gesetz in einem Muni cipium, einer Kolonie, einer Präfektur, einer Gerichtsstadt oder einem Marktflecken nicht im S t a d t r a t , unter den Dekurionen u n d Beigeord neten sein darf, darf sich in einem Municipium, einer Kolonie, Prä fektur, Gerichtsstadt oder in einem Marktflecken um das A m t eines D u u m v i r oder Q u a t t u o r v i r oder um irgendeine andere Amtsgewalt bewerben noch darf sie diese antreten, d a m i t sie durch die Bekleidung dieses Amtes in den S t a d t r a t gelangt; keine dieser Personen darf bei den Spielen oder den G l a d i a t o r e n k ä m p f e n auf den Plätzen des Stadt rates, der Dekurionen u n d Beigeordneten sitzen, noch darf sie von dort zuschauen; und der Betreffende darf an keinem öffentlichen Mahle teilnehmen; und niemand, der diesen Bestimmungen zuwider gewählt wird und als g e w ä h l t ausgerufen wird, darf d o r t D u u m v i r oder Q u a t t u o r v i r sein, noch darf er d o r t ein A m t oder eine Amts gewalt innehaben. Wer diesen Bestimmungen z u w i d e r h a n d e l t , der soll verurteilt sein, dem Volke 50 000 Sesterzen zu geben, u n d die ge richtliche Einklagung dieses Geldes soll jedem Beliebigen zustehen. (142) D e r Beamte, der in den Municipien, Kolonien oder Präfekturen römischer Bürger, die in Italien bestehen oder bestehen werden, das höchste A m t oder die höchste Amtsgewalt d o r t innehat zu dem Z e i t p u n k t , wenn der Zensor oder irgendein anderer Beamter in Rom eine Vermögensschätzung des Volkes v o r n i m m t , soll in den folgen den 60 Tagen, in denen, wie er weiß, in R o m die Vermögensschätzung des Volkes vorgenommen wird, die Vermögensschätzung aller Bürger aus ihren Municipien, Kolonien oder P r ä f e k t u r e n vornehmen, soweit
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sie römische Bürger sind. E r soll sich v o n ihnen unter eidlicher Ver pflichtung ihrerseits die A n g a b e ihres Familiennamens, ihrer Vor namen, ihrer Väter oder Schutzherrn, i h r e r Tribus, ihrer Beinamen geben lassen und die Altersangabe eines jeden u n d eine Aufzeichnung ihres Vermögens auf der Grundlage des Schätzungsformulars, das in R o m v o n dem, der d a n n die Vermögensschätzung des Volkes vor nimmt, angeschlagen w i r d ; u n d er soll all diese Angaben in die Staats u r k u n d e n seines Municipiums eintragen lassen; diese Listen soll er zu den Beamten, die in R o m die Vermögensschätzung vornehmen, durch Gesandte schicken, die nach dem Beschluß der Mehrheit der D e k u r i o nen u n d Beigeordneten z u m Zeitpunkt der Beratung zu diesem Zweck als Gesandte ernannt u n d geschickt w u r d e n ; und er soll veranlassen, d a ß sie, w e n n mehr als 60 Tage übrig sind v o r dem Termin, v o r dem diejenigen, die auch in R o m die Vermögensschätzung vornehmen, die Vermögensschätzung des Volkes zu Ende führen, diese aufsuchen und ihnen die Listen des Municipiums, der K o l o n i e oder P r ä f e k t u r über geben; u n d der Zensor, oder wenn irgendein anderer Beamter die Vermögensschätzung des Volkes vornimmt, soll auf Treu u n d Glau ben innerhalb von fünf T a g e n nach der A u f w a r t u n g des Gesandten des Municipiums, der K o l o n i e oder P r ä f e k t u r diese Zensuslisten, die ihm von diesen Gesandten übergeben w e r d e n , in Empfang nehmen. Aus diesen Listen soll er die darin aufgeführten Angaben in die staat lichen Urkundenbücher eintragen lassen. E r soll diese U r k u n d e n an demselben O r t aufbewahren lassen wie die anderen U r k u n d e n , in denen die Vermögensschätzung des Volkes aufgezeichnet ist. (157) W e n n jemand in mehreren Municipien, Kolonien oder Präfekturen einen Wohnsitz h a t u n d er in R o m geschätzt wird, d a r ü b e r wird durch dieses Gesetz keine Bestimmung getroffen, d a ß er in dem Municipium, der Kolonie oder Präfektur g e m ä ß diesem Gesetz geschätzt wird. (159) W e n n der Beamte, dem durch Gesetz oder Plebiszit erlaubt ist oder w u r d e , eine Verfassung einem Municipium, dessen Bürger zuge stimmt haben, oder den Bürgern dieses Municipiums zu geben, nach der Verabschiedung dieses Gesetzes in d e m folgenden J a h r , in dem das Volk diese bestätigt, zu dieser Verfassung [Zusätze, Änderungen oder Verbesserungen a n b r i n g t ] , dann soll er sie für seine Mitbürger verbindlich machen, wie w e n n diese Z u s ä t z e , Änderungen u n d Ver besserungen zu dem Z e i t p u n k t , als er z u m ersten M a l kraft Gesetzes oder Plebiszits den Bürgern eine Verfassung gab, von ihm zu dieser Verfassung gemacht w o r d e n wären; dagegen darf weder jemand Einspruch erheben noch etwas tun, d a ß diese Änderungen rechts-
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gültig und für die Bürger verbindlich sind und d a ß man ihnen ge horcht. N r . 42 Stadtrecht der colonia Genetiva Iulia oder colonia Ursonensis aus dem J a h r e 44 v. C h r . CIL II 5439 = ILS 6087 = FIRA I 21 = A. d'Ors, Epigrafia juridica de la Espana Romana (1953) Nr. 7. [(61) . . . Wenn j e m a n d e m ] befohlen wird, so H a n d [an j e m a n d ] zu legen, soll das H a n d a n l e g e n ( = Vollstreckung) n u r auf G r u n d einer gesetzmäßigen Entscheidung erfolgen, u n d es soll ihm erlaubt sein, dies ohne Schaden für sich zu tun. Bürge soll nach dem Ermessen des D u u m v i r oder dessen, der die Rechtsprechung ausübt, ein vermögen der M a n n sein. W e n n er ( = der Schuldner) keinen Bürgen stellt und seine Urteilsverpflichtung nicht erfüllt, soll er ihn ( = den Schuldner) m i t sich führen. Er soll ihn ( = den Schuldner) gemäß dem bürger lichen Recht in G e w a h r s a m halten. W e n n jemand ( = Bürge?) gegen ihn gewaltsam W i d e r s t a n d leistet, wenn er aber nochmals überführt w i r d , soll er verpflichtet sein, den doppelten Betrag zu zahlen u n d den Kolonisten dieser Kolonie 20 000 Sesterzen. Demjenigen, der es wünscht, steht der Anspruch auf dieses Geld zu, d e m D u u m v i r oder dem, der die Rechtsprechung ausübt, fällt die Eintreibung und die gerichtliche Entscheidung zu. (62) Die Duoviri, welche auch immer ihr A m t ausüben, sollen das Recht und die Macht haben, d a ß jeder von ihnen z w e i Liktoren, einen Accensus, zwei Schreiber, zwei Boten, einen Buchhalter, einen Aus rufer, einen H a r u s p e x u n d einen Flötenspieler hat. D i e Ädilen, welche auch immer in dieser Kolonie ihr A m t ausüben, sollen das Recht u n d die Macht haben, d a ß ein jeder einzelne einen Schreiber, vier städti sche Sklaven, die einen Schurz mit einem Gürtel tragen, einen Aus rufer, einen H a r u s p e x u n d einen Flötenspieler zu seiner Verfügung h a t . Es soll sie ein jeder aus der Z a h l derer haben, die Kolonisten der K o l o n i e sind. Die D u o v i r i und die Ädilen sollen, solange sie ihr A m t innehaben, das Recht u n d die Macht haben, die p u r p u r v e r b r ä m t e Toga zu tragen und sich Wachsfackeln u n d Kerzen v o r a n t r a g e n zu lassen. W e n auch immer ein jeder Beamte so als Schreiber, Liktor, Accensus, Boten, Flötenspieler, H a r u s p e x oder Ausrufer hat, alle sollen in dem J a h r , in dem ein jeder von ihnen seinen Dienst t u t , den Anspruch haben, vom Militärdienst freigestellt zu sein, u n d niemand soll ihn in dem Jahre, in dem er den Beamten zur Verfügung steht, gegen
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seinen Willen z u m Soldaten machen noch ihn z u m Soldaten machen las sen, noch soll er ihn d a z u zwingen noch soll er ihn vereidigen noch ihn vereidigen lassen noch durch den F a h n e n e i d in Eid nehmen noch ihn in Eid nehmen lassen a u ß e r im Falle eines Aufruhrs in Italien oder Gallien. Diejenigen, die den D u o v i r i z u r Verfügung stehen, sol len folgenden Lohn h a b e n : ein Schreiber 1200 Sesterzen, ein Accensus 700 Sesterzen, ein L i k t o r 600 Sesterzen, ein Bote 400 Sesterzen, ein Buchhalter 300 Sesterzen, ein H a r u s p e x 500 Sesterzen, ein Aus rufer 300 Sesterzen; diejenigen, die den Ä d i l e n zur Verfügung stehen, sollen folgenden Lohn e r h a l t e n : ein Schreiber 800 Sesterzen, ein H a r u s p e x 3 0 0 9 , ein Flötenspieler 300 Sesterzen, ein H e r o l d 300 Sesterzen. Diese Amtsdiener sollen diesen L o h n ohne Schaden für sich erhalten. (63) Die D u o v i r i , die als erste ihr A m t bis am Tag vor den Kaien den des J a n u a r innehaben, sollen ebenso viele Diener haben, wie sie auf G r u n d dieses Gesetzes haben sollen. Diese Diener sollen soviel Lohn erhalten, wieviel sie erhalten m ü ß t e n , w e n n sie ein Vierteljahr gedient h ä t t e n , so d a ß sie im Verhältnis z u der Zeit, wie lange sie gedient haben, Lohn dafür erhalten sollen, u n d sie sollen ihn ohne Schaden für sich erhalten. (64) Welche auch immer D u o v i r i nach d e r G r ü n d u n g der Kolonie sind, diese sollen innerhalb der nächsten z e h n Tage von dem Zeit p u n k t an, an dem sie ihr A m t auszuüben beginnen, den D e k u r i o n e n Bericht erstatten, und z w a r d a n n , wenn nicht weniger als zwei D r i t tel anwesend sind, welche u n d wie viele Festtage nach ihrem Beschluß abgehalten w e r d e n sollen, welche Opfer öffentlich dargebracht werden müssen u n d w e r diese O p f e r darbringen m u ß . Was auch immer d a r über die Mehrheit der anwesenden D e k u r i o n e n beschließt oder a n o r d net, das soll rechtens u n d gültig sein, u n d diese Opfer und diese Fest tage sollen in der Kolonie abgehalten w e r d e n . (65) Welche Gelder als Strafgelder zu den Einnahmen, die der colon(ia) G(enetiva) Iul(ia) gehören, in den Stadtsäckel fließen, niemand soll die Erlaubnis haben, diese Gelder auszugeben noch sie j e m a n d e m zu geben noch sie anzuweisen außer für die O p f e r , die in der Kolonie oder an irgendeinem O r t im N a m e n der Kolonisten dargebracht wer den. N i e m a n d soll auf a n d e r e Weise dieses Geld ohne Schaden für sich erhalten, noch soll j e m a n d das Recht u n d die Macht haben, be treffs dieses Geldes sich an die Dekurionen z u wenden noch seine A n sicht zu ä u ß e r n . Dieses Geld sollen die D u o v i r i für die Opfer, die in 9
Überliefert ist 100.
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dieser Kolonie oder an irgendeinem O r t dieser Kolonie oder im N a men der Kolonisten dargebracht werden, ohne Strafe für sich geben u n d anweisen, und sie sollen das Recht und die Macht haben, dies zu tun. D i e Person, der dieses Geld gegeben wird, soll es ohne Schaden für sich erhalten. (66) Diejenigen, welche auch immer C(aius) Caesar oder die Person, die in seinem Auftrag die Kolonie gründet, zu Pontifices und Augu ren aus der colonia G e n e t i v a ernennt, diese sollen Pontifices und A u g u r e n der c(olonia) G(enetiva) I(ulia) sein, u n d diese Pontifices u n d Auguren sollen im Kollegium der Pontifices u n d Auguren dieser Kolonie sein, so sie nach bestem Gesetz und bestem Recht in jeder Kolonie Pontifices und Auguren sind u n d sein werden. Die Pontifices u n d Auguren, die Mitglieder in diesem Kollegium sind, u n d ihre Kin der sollen einen sakrosankten Anspruch auf Freistellung vom Kriegs dienst u n d öffentliche (unentgeltliche) Leistungen haben, wie es auch ein Pontifex in R o m hat, u n d ihre ganze Militärdienstzeit soll als abgedient gelten. Die Auguren sollen die Rechtsprechung und das Urteil über die Auspizien u n d die Dinge haben, die sich darauf be ziehen. Diese Pontifices u n d Auguren sollen das Recht und die Be fugnis haben, an den Spielen, die die Beamten öffentlich geben, und bei öffentlichen O p f e r n , die die Pontifices u n d Auguren der c(olonia) G(enetiva) I(ulia) darbringen, die p u r p u r v e r b r ä m t e Toga zu tragen, u n d diese Pontifices u n d Auguren sollen das Recht u n d die Befugnis haben, Spiele und Gladiatorenspiele (auf den Sitzplätzen) unter den D e k u r i o n e n zu betrachten. (67) W e r auch immer als Pontifex oder A u g u r der c(olonia) G(enetiva) I(ulia) nach E r l a ß dieses Gesetzes in das Kollegium der Ponti fices u n d Auguren an Stelle eines Verstorbenen oder eines Verurteil ten gemäß diesem Gesetz gewählt oder k o o p t i e r t wird, dieser Ponti fex oder Augur soll in der c(olonia) I(ulia) im Kollegium der Ponti fices u n d Auguren sein, so wie er mit vollem Recht in jeder Kolonie Pontifex oder Augur ist oder sein wird. N i e m a n d soll jemanden in das Kollegium der Pontifices ernennen, nachwählen oder kooptieren, a u ß e r w e n n es weniger als drei Pontifices der c(olonia) G(enetiva) gibt. N i e m a n d soll jemanden in das Kollegium der Auguren nach w ä h l e n oder kooptieren, außer wenn es weniger als drei Auguren der c(olonia) G(enetiva) I(ulia) gibt. (68) Die D u o v i r i oder ihr Präfekt sollen die W a h l e n für die Ponti fices oder Auguren, die sie gemäß diesem Gesetz w ä h l e n lassen müs sen, so abhalten u n d ansetzen, so wie sie gemäß diesem Gesetz die D u o v i r i wählen, ernennen oder nachwählen lassen müssen.
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(69) Die ersten D u o v i r i nach G r ü n d u n g der Kolonie sollen in ihrer Amtszeit und die künftigen Duoviri in d e r colon(ia) Iul(ia) sollen in den nächsten 60 T a g e n seit A m t s a n t r i t t den Dekurionen Bericht er statten, wenn nicht weniger als 20 a n w e s e n d sind, d a ß dem Lieferan ten u n d den Lieferanten, die die Lieferungen, die für die Opfer u n d den K u l t notwendig sind, gepachtet haben, gemäß dem Pachtvertrag Geld angewiesen u n d bezahlt wird. N i e m a n d soll eine andere Sache den Dekurionen vorlegen noch irgendeinen Dekurionenbeschluß fassen lassen, bevor nicht diesen Lieferanten G e l d gemäß dem Pachtvertrag nach dem Beschluß der Dekurionen angewiesen oder bezahlt wird, so fern nicht weniger als 30 anwesend sind, w e n n über diese Sache bera ten w i r d . Was auch i m m e r die D e k u r i o n e n so beschließen, das sollen die D u o v i r i dem Lieferanten oder den Lieferanten anweisen oder zahlen lassen, sofern sie es nicht von d e m Geld zahlen oder anweisen, das gemäß diesem Gesetz für die O p f e r gewährt u n d angewiesen w e r d e n muß, die in der Kolonie oder an irgendeinem O r t öffentlich dargebracht werden. (70) Welche auch i m m e r mit A u s n a h m e derjenigen, die als erste nach E r l a ß dieses Gesetzes g e w ä h l t werden, D u o v i r i sein werden, diese sol len in ihrer Amtszeit Gladiatorenspiele o d e r Theaterspiele veranstal ten für die Götter u n d Göttinnen J u p p i t e r , Juno und Minerva vier Tage lang, und z w a r den größeren Teil eines jeden Tages über, so weit dies möglich ist, gemäß der Entscheidung der Dekurionen. Bei diesen Spielen oder Veranstaltungen soll ein jeder von ihnen von sei nem eigenen Geld nicht weniger als 2000 Sesterzen aufwenden, u n d es soll erlaubt sein, v o m öffentlichen G e l d nicht mehr als 2000 Sester zen für jeden einzelnen D u u m v i r zu n e h m e n und auszugeben, u n d sie dürfen dies ohne Schaden für sich tun, sofern niemand von dem Geld etwas nimmt oder anweist, das gemäß diesem Gesetz für die Opfer ausgegeben und angewiesen werden m u ß , die in der Kolonie oder an irgendeinem O r t öffentlich dargebracht w e r d e n . (71) Wer auch immer Ädil sein w i r d , soll in seiner Amtszeit G l a diatorenspiele oder Theaterspiele für J u p p i t e r , J u n o und M i n e r v a drei Tage lang, u n d z w a r den größeren Teil des Tages über, soweit dies möglich ist, veranstalten, und z w a r einen Tag lang im Zirkus oder auf dem F o r u m für Venus. Bei diesen Spielen oder G l a d i a t o r e n spielen soll ein jeder v o n ihnen von seinem eigenen Geld nicht weni ger als 2000 Sesterzen ausgeben, u n d es soll jedem Ädil erlaubt sein, aus dem Stadtsäckel 1000 Sesterzen zu nehmen. Die D u o v i r i oder der P r ä f e k t sollen veranlassen, daß ihnen dieses Geld gegeben und ange wiesen wird, u n d sie sollen es ohne Schaden für sich nehmen können.
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(72) Was auch immer an Geld als Spende zu den Heiligtümern gege ben oder gebracht wird, was v o n diesem Geld über die Opfer hinaus übrig bleibt, die gemäß diesem Gesetz dem G o t t oder der Göttin d a r gebracht werden, dem oder der dieses Heiligtum gehört, niemand soll bewirken oder veranlassen oder sein Veto erheben, daß dieses Geld nicht in dem Tempel ausgegeben wird, in den es als Spende gegeben oder gebracht w i r d , noch soll jemand dieses Geld zu einem anderen Zweck ausgeben noch darauf hinwirken, d a ß es zu einem anderen Zweck ausgegeben w i r d . (73) N i e m a n d soll in das Gebiet der Stadt oder der Kolonie dort, w o m i t dem Pflug (eine Furche) herumgezogen w i r d , einen Leichnam bringen noch d o r t beerdigen noch verbrennen noch ein Grabmal für einen Verstorbenen errichten. W e n n jemand diesem Verbot zuwider h a n d e l t , soll er verpflichtet sein, den Kolonisten der c(olonia) G(enetiva) I(ulia) 5000 Sesterzen zu zahlen, und jedem, der es wünscht, soll der Anspruch auf dieses Geld, die gerichtliche Verfolgung und die Ein treibung desselben zustehen. D a s Grabmal, das aufgebaut wird, sol len die Duoviri oder Ädilen zerstören lassen. W e n n ein Leichnam die sem Gesetz zuwider in die S t a d t gebracht und beerdigt wurde, sollen sie die Stadt entsühnen lassen, wie es sich gehört. (74) N i e m a n d soll eine neue Leichenbrandstätte, wo ein Leichnam noch nicht v e r b r a n n t w u r d e , näher als 500 F u ß zu der Stadt errich ten. Wer dem z u w i d e r h a n d e l t , der soll verpflichtet sein, den Koloni sten der c(olonia) G(enetiva) I(ulia) 5000 Sesterzen zu zahlen, u n d jedem, der es wünscht, soll der Anspruch auf dieses Geld und die Verfolgung desselben gemäß diesem Gesetz zustehen. (75) N i e m a n d soll in der S t a d t der colon(ia) Iul(ia) ein Gebäude abdecken noch zerstören noch beschädigen, außer w e n n er Bürgen nach dem Ermessen der D u o v i r i stellt, daß er es wieder aufbauen werde, oder außer w e n n die D e k u r i o n e n einen entsprechenden Beschluß fas sen, sofern nicht weniger als 50 anwesend sind, w e n n über diese Sache beraten wird. W e n n jemand zuwiderhandelt, soll er verpflichtet sein, den Kolonisten der c(olonia) G(enetiva) Iul(ia) so viel Geld zu geben, wieviel dies w e r t ist, u n d dem, der es wünscht, soll gemäß diesem Gesetz der Anspruch auf dieses Geld und die gerichtliche Verfolgung desselben zustehen. (76) N i e m a n d soll Ziegelfabriken mit einer höheren Produktion als 300 Ziegel (pro Tag) in der S t a d t der colon(ia) Iul(ia) haben. W e n n j e m a n d eine solche haben sollte, soll dieses G e b ä u d e und diese Fläche öffentliches Eigentum der colon(ia) Iul(ia) sein. Wer auch immer in der c(olonia) G(enetiva) I(ulia) die Rechtsprechung ausübt, soll das
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Geld von diesem G e b ä u d e ohne böse Absicht in den Stadtsäckel über führen. (77) Wenn ein D u u m v i r oder Ädil auf Staatskosten Straßen, Gräben, Abwasseranlagen herstellen, einführen, v e r ä n d e r n , erbauen oder befesti gen will innerhalb des Gebietes, das z u r col(onia) Iul(ia) gehört, darf er dies tun, soweit dies ohne ein Unrecht an Privatpersonen geschieht. (78) Welche öffentlichen Straßen oder öffentlichen Landstraßen in nerhalb des Gebietes, das der Kolonie assigniert wird, welche Feldwege, welche Straßen und welche L a n d s t r a ß e n auch immer in diesem Gebiet sind, sein werden oder w a r e n , diese S t r a ß e n , diese Feldwege und diese Landstraßen sollen öffentlich sein. (79) Welche Flüsse, Bäche, Quellen, Seen, Wasser, Teiche u n d Sümpfe auch immer in dem Gebiet sind, das u n t e r die Kolonisten dieser K o l o nie verteilt wird, so sollen die, die das L a n d haben u n d besitzen, in gleicher Weise den Z u t r i t t , das Driftrecht u n d das Schöpfrecht an die sen Flüssen, Quellen, Seen, Wassern, Teichen oder Sümpfen haben, so wie es die früheren Eigentümer u n d Besitzer hatten. In gleicher Weise sollen die, die das L a n d haben u n d besitzen und in Z u k u n f t haben und besitzen, dasselbe Wegerecht zu diesen Wassern haben. (80) Welcher Auftrag auch immer j e m a n d e m öffentlich in der K o l o nie auf Antrag der D e k u r i o n e n erteilt w i r d , die Person, der dieser Auftrag erteilt wird, soll den D e k u r i o n e n darüber Rechenschaft geben und ihnen in den nächsten 150 Tagen Bericht erstatten, in denen sie diesen Auftrag ausführt oder in denen sie die Ausführung dieses Auf trages aufgibt, soweit dies möglich ist, u n d z w a r ohne böse Absicht. (81) Die jeweiligen D u o v i r i o d e r Ä d i l e n der colon(ia) Iul(ia) sollen ihre Schreiber, die die Rechnungen über das öffentliche Geld der K o l o nisten führen, bevor sie die öffentlichen Rechnungsbücher schreiben und bearbeiten, öffentlich in einer Volksversammlung bei Tageslicht an M a r k t t a g e n auf dem F o r u m bei J u p p i t e r und den Penaten eidlich verpflichten, „daß sie das öffentliche G e l d dieser Kolonie überwachen und die Rechnungen d a r ü b e r unverfälscht mit gebührender Billigkeit ohne böse Absicht führen werden u n d d a ß sie willentlich und in böser Absicht keinen Betrug in den Rechnungen begehen w e r d e n " . Sobald ein jeder Schreiber so geschworen h a t , soll er es in das öffent liche Register aufnehmen lassen. Wer nicht so einen Eid geleistet hat, der soll die öffentlichen Rechnungsbücher nicht schreiben, noch soll er ein G e h a l t als Beamter noch einen L o h n dafür erhalten. Wer diesen Eid nicht leisten läßt, soll mit 5000 Sesterzen bestraft werden. D e m jenigen, der es wünscht, soll der Anspruch auf dieses Geld und die gerichtliche Verfolgung desselben gemäß diesem Gesetz zustehen.
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(82) Welches L a n d , welche W ä l d e r und welche Gebäude den Koloni sten der c(olonia) G(enetiva) I(ulia) zu öffentlichem Gebrauch gege ben u n d assigniert werden, niemand soll dieses L a n d oder diese W ä l der verkaufen noch länger verpachten als fünf J a h r e , noch soll er einen A n t r a g an die Dekurionen richten noch einen Dekurionenbeschluß herbeiführen, d a ß dieses L a n d oder diese Wälder verkauft w e r d e n oder auf andere Weise verpachtet werden. U n d wenn sie ver kauft werden, sollen sie nichtsdestoweniger der c(olonia) G(enetiva) I(ulia) gehören. Derjenige, der die N u t z n i e ß u n g d a v o n hat, weil er behauptet, er habe diese gekauft, soll verpflichtet sein, den Kolonisten der c(olonia) G(enetiva) I(ulia) p r o Morgen u n d p r o J a h r 100 Sesterzen zu geben. [Demjenigen, der es wünscht, soll der Anspruch auf dieses Geld und die gerichtliche Verfolgung desselben gemäß diesem Gesetz zustehen.] (Kapitel 83-90 sind nicht erhalten.) [(91) Wenn j e m a n d gemäß diesem Gesetz zum D e k u r i o , Augur oder Pontifex der colonia G(enetiva) I(ulia) ernannt oder erwählt] wird, d a n n soll derjenige, wer auch immer als Dekurio, A u g u r oder P o n t i fex dieser Kolonie seinen Wohnsitz nicht in dieser Kolonie, in der S t a d t oder innerhalb von 1000 Schritten von der S t a d t innerhalb der nächsten fünf J a h r e hat, so d a ß m a n ausreichende Pfänder nehmen k a n n , nicht in dieser Kolonie Augur, Pontifex oder Dekurio sein. Die jeweiligen Duoviri in dieser Kolonie sollen seinen N a m e n von der öffentlichen Liste der Dekurionen und Priester billigerweise streichen lassen, u n d die D u o v i r i sollen ohne Schaden dies für sich tun. (92) Die D u o v i r i , die in dieser Kolonie ihr A m t ausüben, sollen, falls von Staats wegen Gesandtschaften abgesandt w e r d e n sollen, sich an die Dekurionen wenden, wenn die Mehrheit der Dekurionen dieser Kolonie anwesend ist. Was die Mehrheit der d a n n anwesenden D e k u rionen diesbezüglich beschließt, das soll rechtens u n d gültig sein. W e n n j e m a n d eine Gesandtschaft gemäß diesem Gesetz oder gemäß dem Be schluß der Dekurionen, der gemäß diesem Gesetz zustande kommt, unternehmen m u ß und die gewählte Person diese nicht unternimmt, soll er an seiner Stelle einen Stellvertreter aus diesem Stand ernennen, so wie er gemäß diesem Gesetz oder diesem Beschluß der Dekurionen e r n a n n t werden m ü ß t e . W e n n er keine solche E r n e n n u n g ausspricht, soll er verpflichtet sein für jeden Fall, so oft er nicht so handelt, den Kolonisten dieser Kolonie 10 000 Sesterzen zu zahlen. Demjenigen, der dies wünscht, soll der Anspruch auf dieses G e l d und die gericht liche Verfolgung desselben zustehen.
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(93) Wer auch immer zum D u u m v i r nach G r ü n d u n g dieser Kolonie ernannt oder g e w ä h l t wird u n d wer als Präfekt von den D u o v i r i gemäß dem Gesetz der Kolonie zurückgelassen w u r d e , der soll weder betreffs eines öffentlichen Platzes noch für einen öffentlichen P l a t z noch von einem Lieferanten noch von einem U n t e r n e h m e r noch von einem Bürgen ein Geschenk, eine G a b e , einen Lohn oder irgend etwas annehmen noch erhalten noch veranlassen, daß etwas d a v o n an ihn oder an einen der Seinen gelangt. Wer dem zuwiderhandelt, soll ver pflichtet sein, den Kolonisten der c(olonia) G(enetiva) Iul(ia) 20 000 Sesterzen zu geben. Demjenigen, der dieses wünscht, soll der A n spruch auf dieses Geld und die gerichtliche Verfolgung desselben zu stehen. (94) N i e m a n d soll in dieser K o l o n i e Recht sprechen, noch soll j e m a n d die Rechtsprechung in dieser Kolonie ausüben außer den D u o v i r i oder demjenigen, den die Duoviri als P r ä f e k t e n zurückließen, oder außer den Ädilen, so wie es diesem Gesetz entspricht. N i e m a n d soll kraft seines Imperiums oder seiner A m t s g e w a l t jemanden veranlassen, in dieser Kolonie Recht zu sprechen, a u ß e r derjenige, der gemäß diesem Gesetz Recht sprechen müßte. (95) Wenn die Personen, die zu R e k u p e r a t o r e n ernannt werden, an dem Tage, an d e m es ihnen aufgetragen wurde, kein Urteil fällen, sollen die D u o v i r i oder der P r ä f e k t , sobald diese Sache v e r h a n d e l t wird, befehlen, d a ß diese R e k u p e r a t o r e n und der Beklagte anwesend sind, und sie sollen ihnen einen bestimmten Termin anberaumen, an dem sie anwesend sein müssen, bis diese Sache entschieden wird, u n d sie sollen veranlassen, d a ß diese Sache in den nächsten 20 Tagen bil ligerweise entschieden wird, in denen die R e k u p e r a t o r e n e r n a n n t oder beauftragt w e r d e n , betreffs dieser Sache ein Urteil zu fällen. E r soll veranlassen, d a ß m a n von Staats wegen in dieser Sache als Zeugen nicht mehr als 20 Leute, die Kolonisten oder Nichtbürger, die in der Kolonie w o h n e n , sind u n d die der K l ä g e r wünscht, zur Aussage auf fordern soll. E r soll dafür sorgen, d a ß die Personen, die zur Zeugen aussage aufgefordert werden u n d die b e n a n n t werden, um Zeugnis zu geben, bei diesem P r o z e ß anwesend sind. Wenn jemand etwas v o n den Dingen weiß o d e r hört, um die sich die Untersuchung dreht, soll er billigerweise veranlassen, daß dieser u n t e r Eid d a v o n Zeugnis ablegt, sofern nur nicht mehr als 20 Leute gezwungen werden, in einem Fall Zeugenaussagen zu machen. Er soll niemanden gegen seinen Willen zur Zeugenaussage zwingen, der als Schwiegersohn, Schwiegervater, Stiefvater, Stiefsohn, Patron, Freigelassener, Vetter oder näher durch Blutsverwandtschaft oder Verschwägerung mit dem Beklagten ver-
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w a n d t ist. Wenn der D u u m v i r oder Präfekt, der für die Kolonisten betreffs einer Sache eine gerichtliche Forderung erhebt, deshalb nicht anwesend ist, weil er eine gefährliche K r a n k h e i t hat, eine Bürgschafts leistung, einen Gerichtstermin, ein Opfer, ein Familienbegräbnis oder Einweihungsfeierlichkeiten v o r z u n e h m e n hat, so d a ß er nicht a n w e send sein kann, oder sei es, d a ß er wegen eines Beamten oder einer Amtsperson des römischen Volkes nicht anwesend sein kann, w i r d gemäß diesem Gesetz nicht darüber verfügt, d a ß während seiner A b wesenheit betreffs der Person, gegen die er klagt, Rekuperatoren aus gelost und (wegen Befangenheit) abgelehnt werden und die Sache entschieden w i r d . W e n n ein P r i v a t m a n n eine Forderung erhebt u n d er, wenn die Untersuchung darüber stattfinden soll, nicht anwesend ist und er auch nicht nach dem Ermessen des D u u m v i r oder des P r ä fekten am Verhandlungstage entschuldigt ist wegen folgender G r ü n d e für seine Abwesenheit: wegen gefährlicher Krankheit, Bürgschafts leistung, Gerichtstermin, Opfer, Familienbegräbnis, Einweihungsfeier lichkeiten oder weil er wegen eines Beamten oder einer Amtsperson des römischen Volkes nicht anwesend sein k a n n , dann soll später keine Gerichtsverhandlung stattfinden über die Dinge, über die ge m ä ß diesem Gesetz eine gerichtliche Untersuchung erfolgt. Diesbezüg lich soll sich die Rechtslage ganz so verhalten, als ob Richter nicht ausgelost noch R e k u p e r a t o r e n für diese Sache e r n a n n t wurden. (96) W e n n irgendein D e k u r i o dieser Kolonie v o m D u u m v i r oder dem Präfekten fordert, d a ß an die Dekurionen eine Anfrage gestellt w i r d über öffentliches Geld, über Strafgelder u n d Bußgelder oder über öffentliche Plätze, L a n d und Gebäude, d a ß über diesen T a t bestand eine Untersuchung u n d ein Gerichtsverfahren angestellt wer den m u ß , d a n n soll der D u u m v i r oder der, der die Rechtsprechung ausübt, diesbezüglich a m ersten Tag, der möglich ist, die D e k u r i o n e n befragen u n d einen Dekurionenbeschluß herbeiführen, wenn nicht weniger als die Mehrheit der Dekurionen anwesend ist, w e n n über diese Sache beraten wird. Wie die Mehrheit der anwesenden D e k u r i o nen beschließt, soll es rechtens u n d gültig sein. (97) Kein D u u m v i r u n d keine Person mit Amtsgewalt in dieser K o l o nie soll an die Dekurionen den A n t r a g stellen noch einen D e k u r i o n e n beschluß herbeiführen, durch den jemand zum P a t r o n der Kolonisten der Kolonie w i r d oder a d o p t i e r t wird außer der Person, die das Recht hat, den Kolonisten L a n d zu geben u n d anzuweisen gemäß dem julischen Gesetz, und dem Koloniegründer u n d deren K i n d e r n u n d N a c h k o m m e n , sofern nicht ein V o t u m der Mehrheit der anwesenden Dekurionen vorliegt, das mittels Abgabe von Stimmtäfeichen zustande
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kommt, w e n n nicht weniger als 50 Dekurionen anwesend sind zu dem Zeitpunkt, w e n n diese Sache b e r a t e n wird. Wer d e m z u w i d e r h a n d e l t , soll verpflichtet sein, den K o l o n i s t e n dieser K o l o n i e 5000 Sesterzen zu bezahlen, und von den Kolonisten der K o l o n i e soll dem, der es wünscht, der Anspruch auf dieses Geld und die gerichtliche Verfolgung desselben zustehen. (98) Es soll erlaubt sein, die Befestigungsanlage z u bauen, welche auch immer die Dekurionen dieser K o l o n i e beschließen, wenn die Mehrheit der Dekurionen anwesend ist, w e n n diese Frage beraten w i r d , sofern sie p r o J a h r u n d p r o erwachsene männliche Person nicht m e h r als fünf Tagewerke u n d pro Paar Zugochsen und Wagen nicht mehr als drei Tagewerke beschließen. Die Ä d i l e n zu dieser Zeit sollen durch Be schluß der Dekurionen die Bauleitung haben. Wie die D e k u r i o n e n es beschlossen haben, so sollen sie die Befestigung b a u e n lassen, v o r a u s gesetzt, d a ß keine Arbeitsleistung gegen seinen Willen von dem gefor dert wird, der jünger als 14 J a h r e oder älter als 60 J a h r e ist. D i e Person, die in dieser Kolonie o d e r innerhalb des Gebietes dieser K o lonie ihren Wohnsitz oder ein L a n d g u t hat und nicht Kolonist dieser Kolonie ist, soll denselben Arbeitsleistungen wie die Kolonisten u n t e r worfen sein. (99) Wenn öffentliche A q u ä d u k t e in die Stadt d e r colon(ia) Gen(etiva) geführt werden sollen, sollen die Duoviri zu dieser Zeit eine Anfrage an die Dekurionen richten, wenn zwei D r i t t e l anwesend sind, über welches L a n d man den A q u ä d u k t gesetzlich führen dürfe. Sie sollen das Recht und die Macht h a b e n , den A q u ä d u k t über das L a n d zu führen auf der Linie, auf der die M e h r h e i t der anwesenden D e k u r i o n e n die Führung des A q u ä d u k t s beschließt, sofern das Wasser nicht über ein Gebäude geführt wird, das nicht zu diesem Zweck erbaut w u r d e . N i e m a n d soll veranlassen, d a ß der A q u ä d u k t nicht so geführt w i r d . (100) W e n n ein Kolonist überschüssiges Wasser zu p r i v a t e m Gebrauch ableiten will u n d er sich an den D u u m v i r w e n d e t und fordert, er möge einen A n t r a g den D e k u r i o n e n vorlegen, d a n n soll der D u u m vir, an den diese Forderung erging, einen Antrag den D e k u r i o n e n v o r legen, wenn nicht weniger als 40 anwesend sind. W e n n die Mehrheit der anwesenden Dekurionen beschließt, d a ß das überschüssige Wasser zum privaten Gebrauch abgeleitet w i r d , dann sollen sie das Recht u n d die Macht haben, das Wasser so zu benutzen, soweit es ohne Schaden für eine Privatperson geschieht. (101) Wer auch immer Versammlungen für die W a h l oder E r g ä n zungswahl v o n Beamten abhält, der soll nicht bei der W a h l jeman den (als K a n d i d a t e n ) für die T r i b u s annehmen noch als gewählt aus-
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rufen noch ausrufen lassen, der sich in einer solchen Lage befindet, d a ß es sich g e m ä ß diesem Gesetz nicht gehört u n d nicht erlaubt ist, d a ß er in dieser Kolonie zum D e k u r i o n e n e r n a n n t oder gewählt w i r d oder unter der Z a h l der D e k u r i o n e n ist. (102) D e r D u u m v i r , der gemäß diesem Gesetz eine gerichtliche U n tersuchung anstellt und eine Gerichtsverhandlung abhält, für die gemäß diesem Gesetz nicht vorgeschrieben ist, d a ß sie an einem T a g e abge halten w i r d , soll keine Untersuchung oder Gerichtsverhandlung vor der <1.) S t u n d e noch nach der 11. Stunde des Tages abhalten. Dieser D u u m v i r soll jedem A n k l ä g e r die Möglichkeit geben, die A n k l a g e vorzutragen, und z w a r dem H a u p t k l ä g e r vier Stunden lang, dem N e b e n k l ä g e r zwei Stunden lang. W e n n irgendein Ankläger d e m a n d e ren von seiner Redezeit etwas überläßt, soll er den anderen, d e m eine längere Redezeit zugestanden wird, u m so viel länger reden lassen, als ihm zugestanden w i r d . Denjenigen, der von seiner Redezeit dem anderen etwas überläßt, soll er mit um so geringerer Redezeit spre chen lassen, als er dem anderen überlassen h a t . Er soll dem A n g e k l a g ten oder seinem A n w a l t für jede V e r h a n d l u n g doppelt so viele Stun den Redezeit gewähren, als alle Ankläger in den einzelnen V e r h a n d lungen reden dürfen. (103) W e n n die D e k u r i o n e n beschließen, d a ß der D u u m v i r oder der Präfekt für die Rechtsprechung in der col(onia) Genet(iva) die K o l o nisten, die Nichtbürger, die in der Kolonie wohnen, u n d die (der Kolonie) zugeteilten U m w o h n e n d e n bewaffnet zur Verteidigung des Gebietes der Kolonie (aus der Stadt) herausführt, dann soll es ihm ohne Schaden für sich erlaubt sein, dies zu tun, was die M e h r h e i t der anwesenden Dekurionen beschließt. D e m D u u m v i r oder der Person, die der D u u m v i r zum K o m m a n d a n t e n der Bewaffneten ernennt, soll dasselbe Recht und dieselbe Strafgewalt zustehen, wie dem M i l i t ä r tribun des römischen Volkes im H e e r des römischen Volkes zusteht, und es soll ihm erlaubt sein, dies ohne Nachteil für sich zu t u n , u n d er soll das Recht und die G e w a l t dazu haben, sofern das u n t e r n o m men w i r d , was die Mehrheit der zu dieser Zeit anwesenden D e k u rionen beschließt. (104) Welche Grenzwege u n d D e c u m a n i auch immer i n n e r h a l b des Territoriums der c(olonia) G(enetiva) angelegt u n d erbaut w e r d e n , welche G r ä b e n auch immer als Grenzen in dem Gebiet ausgehoben werden, das auf Befehl des C(aius) Caesar, des D i k t a t o r s u n d I m p e rators, u n d durch das Gesetz des Antonius u n d Senatsbeschlüsse u n d Plebiszite gegeben und assigniert wird, n i e m a n d soll diese G r e n z w e g e und D e c u m a n i versperren noch d o r t etwas aufbauen noch versperren
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lassen, noch soll er sie u n t e r den Pflug nehmen, noch soll er Gräben an den G r e n z e n verstopfen noch versperren, so daß das Wasser seinen Weg nicht rinnen und fließen k a n n . Wenn jemand dem z u w i d e r h a n delt, soll er verpflichtet sein, wie oft er z u w i d e r h a n d e l t , für jeden Verstoß den Kolonisten der c(olonia) G(enetiva) I(ulia) 1000 Sesterzen zu bezahlen. Demjenigen, der es wünscht, soll der Anspruch auf dieses Geld u n d die gerichtliche Verfolgung desselben zustehen. (105) W e n n jemand b e h a u p t e t , ein D e k u r i o sei seiner Stelle und sei nes Ranges als Dekurio u n w ü r d i g , wobei als Grund die Tatsache, daß er Freigelassener ist, ausgenommen wird, u n d er vor einem D u u m v i r fordert, d a ß diesbezüglich eine gerichtliche Untersuchung erfolgt, dann soll der D u u m v i r , an den er sich diesbezüglich um eine rechtliche Ent scheidung g e w a n d t hat, Recht sprechen u n d ein Urteil fällen. Der jenige D e k u r i o , der in einem Gerichtsverfahren verurteilt wird, soll später w e d e r Dekurio sein noch unter den Dekurionen seine Stimme abgeben noch sich um das A m t eines D u u m v i r noch eines Ädilen be werben, noch soll irgendein D u u m v i r bei den Wahlen seine K a n d i d a t u r berücksichtigen noch ihn als zum D u u m v i r noch als z u m Ädilen als g e w ä h l t ausrufen noch als gewählt ausrufen lassen. (106) K e i n Kolonist der c(olonia) G(enetiva), die auf Befehl des C(aius) Caesar, des D i k t a t o r s , gegründet w i r d , darf in dieser Kolonie einen Zusammenschluß, eine Versammlung, eine Verschwörung [ab halten . . .] (Von Kapitel 106 bis 122 sind nur Fragmente erhalten.) [(123) W e n n die Mehrheit der Richter, v o n denen diese Sache unter sucht w i r d , nicht davon überzeugt ist, d a ß derjenige, bezüglich dessen ein V e r f a h r e n stattfindet, seiner Stelle als D e k u r i o u n w ü r d i g ist, dann soll der D u u m v i r , an den m a n sich um eine gerichtliche Entscheidung g e w a n d t h a t , ] befehlen, d a ß der Angeklagte von den Richtern in die sem V e r f a h r e n freigesprochen w i r d . Die Person, die auf diese Weise freigesprochen wird, soll, sofern kein Verfahren wegen verletzter A n waltspflicht eingeleitet w i r d , in diesem Verfahren gemäß diesem Ge setz freigesprochen sein. (124) W e n n ein Dekurio der c(olonia) G(enetiva) gegen einen ande ren D e k u r i o n e n der c(olonia) G(enetiva) gemäß diesem Gesetz A n klage erhebt unter der Beschuldigung, er sei u n w ü r d i g , u n d er die Verurteilung des Angeklagten in einem Gerichtsverfahren gemäß die sem Gesetz durchsetzt, d a n n soll es demjenigen, der die Verurteilung des A n g e k l a g t e n in diesem Gerichtsverfahren nach diesem Gesetz durchsetzt, erlaubt sein, falls er es will, an Stelle des Verurteilten die
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Stimme abzugeben, u n d dies soll er o h n e Schaden für sich nach Recht und Gesetz rechtlich tun dürfen, u n d er soll diese Stelle bei der Stimm abgabe unter den D e k u r i o n e n nach diesem Gesetz haben. (125) Keine Person soll sich bei den Spielen an den Platz setzen, der den Dekurionen gegeben, angewiesen oder gelassen wird, von dem aus sie die Spiele betrachten sollen, a u ß e r der, die dann D e k u r i o der c(olonia) G(enetiva) ist oder die Beamter ist oder eine Beamten- oder Amtsgewalt infolge einer Wahl durch die Kolonisten oder auf Befehl des C(aius) Caesar, des D i k t a t o r s , Konsuls oder Prokonsuls, ausübt oder die dann in der col(onia) Gen(etiva) mit Befehls- oder Amts gewalt beauftragt ist, u n d die Personen, denen ein Platz unter den Dekurionen gegeben werden m u ß auf Beschluß der Dekurionen der col(onia) Gen(etiva), den die D e k u r i o n e n fassen, wenn nicht weniger als die H ä l f t e der Dekurionen anwesend ist, wenn über diese Sache beraten w i r d : n i e m a n d außer den oben genannten Personen soll sich an den Platz setzen, der den D e k u r i o n e n gegeben, angewiesen oder gelassen wird, und niemand soll j e m a n d anderen zum Sitzen an diese Plätze führen, noch soll er vorsätzlich u n d in böser Absicht befehlen, daß m a n jemand anderen hinführt, d a m i t er dort Platz nimmt. Wenn jemand entgegen diesen Bestimmungen sich vorsätzlich u n d in böser Absicht hinsetzt, sei es, d a ß er entgegen diesen Bestimmungen jeman den hinführt, d a m i t er sich hinsetzt, oder er vorsätzlich u n d in böser Absicht befiehlt, d a ß m a n ihn d o r t h i n führt, soll er, wie oft er dies bezüglich gegen diese Bestimmungen verstößt, verpflichtet sein, den Kolonisten der c(olonia) G(enetiva) I(ulia) 5000 Sesterzen zu zahlen. Jedem von ihnen, der es wünscht, soll gemäß diesem Gesetz in einem Verfahren durch R e k u p e r a t o r e n vor dem D u u m v i r oder dem Präfekten der Anspruch auf dieses Geld, ein gerichtliches Verfahren und die Durchfechtung zustehen. (126) Welcher D u u m v i r , Ädil, P r ä f e k t der c(olonia) G(enetiva) I(ulia) Theaterspiele aufführen läßt, oder sei es, d a ß ein anderer Bür ger der c(olonia) G(enetiva) Theaterspiele aufführen läßt, er soll die Kolonisten (der Kolonie) Genetiva, die Nichtbürger, die in der K o lonie wohnen, die Gäste und Besucher so zu ihren Sitzen führen, ihnen so den P l a t z geben, verteilen u n d anweisen, wie es diesbezüglich die Dekurionen beschließen und a n o r d n e n ohne böse Absicht, wenn nicht weniger als 50 D e k u r i o n e n unter den Dekurionen anwesend sind, wenn über diese Sache beraten w i r d . Was so von den Dekurionen über die Vergabe u n d Anweisung v o n Plätzen angeordnet und be schlossen wird, das soll gemäß diesem Gesetz rechtens und gültig sein. Weder soll der Spielveranstalter die genannten Personen auf eine
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andere Weise zu ihren Sitzen führen noch führen lassen noch ihnen einen P l a t z geben noch einen P l a t z geben lassen noch einen P l a t z zu teilen noch zuteilen lassen noch anweisen noch anweisen lassen, noch soll er etwas tun, wodurch die genannten Personen anders sitzen als auf dem P l a t z , der ihnen gegeben, angewiesen oder zugeteilt w i r d . Ferner soll er nicht wissentlich u n d in böser Absicht j e m a n d e n auf einen P l a t z sich setzen lassen, der ihm nicht gehört. Wenn j e m a n d diesen Bestimmungen z u w i d e r h a n d e l t , soll er verpflichtet sein, für jeden Verstoß dagegen den K o l o n i s t e n der c(olonia) G(enetiva) I(ulia) 5000 Sesterzen zu geben. J e d e m , der es wünscht, soll gemäß diesem Gesetz in einem Verfahren durch R e k u p e r a t o r e n v o r dem D u u m v i r oder dem P r ä f e k t e n der A n s p r u c h auf dieses Geld, ein gerichtliches Verfahren u n d die Durchfechtung zustehen. (127) I n allen Theateraufführungen der c(olonia) G(enetiva) I(ulia) soll niemand in der Orchestra P l a t z nehmen, um die Spiele zu betrach ten, außer dem Magistrat oder dem P r o m a g i s t r a t des römischen Vol kes oder einem Beamten, der m i t der Rechtsprechung beauftragt ist, oder einem Senator des römischen Volkes oder einem Sohn eines Senators des römischen Volkes oder dem Präfekten der H a n d w e r ker eines Magistrats oder P r o m a g i s t r a t s , der das diesseitige Spa nien {Baetica} verwaltet, u n d den Personen, die gemäß diesem Gesetz auf den P l ä t z e n der D e k u r i o n e n P l a t z nehmen dürfen. {Außer den vorgenannten Personen soll n i e m a n d in der Orchestra sitzen, um die Spiele zu schauen, noch soll ein M a g i s t r a t oder Promagistrat oder der, der die Rechtsprechung ausübt, ihn dorthin führen}; noch soll j e m a n d irgend j e m a n d e n billigerweise u n d ohne böse Absicht an diesen P l a t z führen noch zulassen, daß er sich auf diesen P l a t z setzt. (128) W e r auch immer D u u m v i r , Ädil oder Präfekt der c(olonia) G(enetiva) I(ulia) ist, soll in seinem Amtsjahr u n d in seinem A m t veranlassen u n d , soweit dies möglich ist, {billigerweise und ohne böse Absicht dafür sorgen,} daß Aufseher für Kapellen, Tempel u n d H e i ligtümer in seinem Amtsjahr, w i e es die D e k u r i o n e n beschließen, er nannt werden, u n d d a ß diese in ihrem J a h r {auf Beschluß der D e k u rionen} Zirkusspiele, Opfer u n d Bittprozessionen veranstalten lassen, auf welche Weise die D e k u r i o n e n etwas diesbezüglich a n o r d n e n u n d beschließen über die Wahl der Leiter, die Veranstaltung von Z i r k u s spielen, das D a r b r i n g e n von O p f e r n und das A b h a l t e n von Bittprozes sionen. Was auch immer die D e k u r i o n e n über all die oben genannten Dinge a n o r d n e n u n d beschließen, das soll rechtens und gültig sein. Alle Personen, die dies betrifft, sollen ohne böse Absicht dies ausfüh ren, was ein jeder von ihnen g e m ä ß diesem Gesetz tun m u ß . W e n n
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jemand dem zuwiderhandelt, soll er verpflichtet sein, für jeden Ver stoß 10 000 Sesterzen den Kolonisten der c(olonia) G(enetiva) I(ulia) zu zahlen. J e d e m von ihnen, der es wünscht, soll gemäß diesem Ge setz in einem Verfahren durch R e k u p e r a t o r e n vor dem D u u m v i r oder dem P r ä f e k t e n der Anspruch auf dieses Geld und die gerichtliche Verfolgung zustehen. (129) Alle D u o v i r i , Ädilen und Präfekten u n d Dekurionen der c(olonia) G(enetiva) I(ulia) sollen ohne böse Absicht den Beschlüssen der Dekurionen unbedingt gehorchen u n d sollen all das billigerweise und ohne böse Absicht ausführen und tun, w a s ein jeder auf Beschluß der Dekurionen ausführen u n d tun m u ß . W e n n jemand nicht entsprechend handelt o d e r vorsätzlich u n d in böser Absicht dem zuwiderhandelt, soll er verpflichtet sein, für jeden Verstoß den Kolonisten der c(olonia) G(enetiva) I(ulia) 10 000 Sesterzen zu zahlen. Jedem v o n ihnen, der es wünscht, soll gemäß diesem Gesetz in einem Verfahren durch R e k u p e r a t o r e n vor dem D u u m v i r oder d e m Präfekten der Anspruch auf dieses G e l d und die gerichtliche Verfolgung zustehen. (130) K e i n D u u m v i r , Ädil oder P r ä f e k t der c(olonia) G(enetiva) I(ulia) soll den D e k u r i o n e n der c(olonia) G(enetiva) eine Anfrage vorlegen noch die D e k u r i o n e n befragen noch einen Beschluß der D e kurionen fassen lassen noch diesbezüglich in öffentliche U r k u n d e n eintragen noch eintragen lassen, u n d kein Dekurio soll über diese Sache, die erörtert wird, unter den D e k u r i o n e n seine Ansicht äußern noch einen Beschluß der Dekurionen unterschreiben noch in öffentliche U r k u n d e n eintragen noch eintragen lassen, wodurch ein Senator oder der Sohn eines Senators des römischen Volkes zum Patron der c(olonia) G(enetiva) adoptiert, genommen oder ernannt wird, außer durch das V o t u m v o n drei Vierteln der D e k u r i o n e n mittels Stimmtäfelchen und sofern die Person, über die d a n n eine Anfrage gestellt, beraten und ein Beschluß der Dekurionen gefaßt wird, zu dem Zeitpunkt, wenn über diese Sache beraten wird, in Italien ohne Amtsgewalt als Privatperson sich aufhält. Wenn jemand diesen Bestimmungen zu wider an die Dekurionen eine Anfrage stellt oder einen Beschluß der Dekurionen herbeiführt oder herbeiführen läßt oder in öffentliche U r k u n d e n einträgt oder eintragen läßt oder wenn jemand u n t e r den Dekurionen die Ansicht äußert oder den Beschluß der Dekurionen unterschreibt oder in öffentliche U r k u n d e n einträgt oder eintragen läßt, soll er verpflichtet sein, für jeden einzelnen Verstoß an die Kolo nisten der c(olonia) G(enetiva) I(ulia) 100 000 Sesterzen zu zahlen. Jedem von ihnen, der es wünscht, soll g e m ä ß diesem Gesetz in einem Verfahren durch Rekuperatoren vor dem Duumvir, dem Interrex
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oder d e m Präfekten der Anspruch auf dieses Geld u n d die gericht liche Verfolgung zustehen. (131) K e i n Duumvir, Ä d i l oder P r ä f e k t der [c(olonia) G(enetiva) I ( u l i a ) ] soll den Dekurionen der c(olonia) G(enetiva) einen Antrag vorlegen noch die Dekurionen befragen noch einen Beschluß der Deku rionen herbeiführen noch diesbezüglich in öffentliche U r k u n d e n ein tragen noch eintragen lassen, u n d kein Dekurio soll diesbezüglich unter den Dekurionen seine Ansicht ä u ß e r n noch einen Beschluß der D e k u r i o n e n unterschreiben noch in öffentliche U r k u n d e n eintragen noch eintragen lassen, wodurch ein Senator oder der Sohn eines Sena tors des römischen Volkes als Gastfreund der c(olonia) G(enetiva) I(ulia) a d o p t i e r t wird oder wodurch eine Gastfreundschaft oder ein Gastfreundschaftsvertrag m i t ihm z u s t a n d e kommt, a u ß e r wenn ein Beschluß der Mehrheit der D e k u r i o n e n 10 durch Stimmtäfelchen zu stande k o m m t , und sofern die Person, betreffs derer der A n t r a g ge stellt u n d entschieden w i r d oder ein Beschluß der D e k u r i o n e n erfolgt, zu dem Z e i t p u n k t , wenn diese Sache beraten wird, sich in Italien ohne A m t s g e w a l t als Privatperson aufhält. W e n n jemand diesen Bestim mungen z u w i d e r an die D e k u r i o n e n eine Anfrage stellt oder einen Beschluß der Dekurionen herbeiführt oder herbeiführen l ä ß t oder in öffentliche U r k u n d e n e i n t r ä g t oder eintragen läßt oder w e n n jemand unter den Dekurionen seine Ansicht ä u ß e r t oder einen Beschluß der D e k u r i o n e n unterschreibt oder in öffentliche U r k u n d e n einträgt oder eintragen läßt, soll er verpflichtet sein, a n die Kolonisten der c(olonia) G(enetiva) I(ulia) bei jedem Verstoß 100 000 Sesterzen zu zah len. J e d e m von ihnen, der es wünscht, soll gemäß diesem Gesetz in einem Verfahren durch R e k u p e r a t o r e n v o r dem D u u m v i r oder dem P r ä f e k t e n der Anspruch auf dieses Geld u n d die gerichtliche Verfol gung zustehen. (132) Kein K a n d i d a t der c(olonia) G(enetiva), {der auch immer sich in der c(olonia) G(enetiva) I(ulia) um ein Amt bewirbt,} soll nach E r l a ß dieses Gesetzes in dem J a h r , in d e m er K a n d i d a t ist u n d sich um ein A m t bewirbt, wegen seiner K a n d i d a t u r G a s t m ä h l e r geben noch j e m a n d e n zu einem Essen einladen noch ein B a n k e t t abhalten noch vorsätzlich und in böser Absicht veranlassen, d a ß j e m a n d seiner K a n d i d a t u r wegen ein B a n k e t t abhält noch jemanden z u m Essen ein lädt, a u ß e r d a ß er selbst als K a n d i d a t in dem Jahr, in dem er sich um ein A m t bewirbt, an einem T a g höchstens neun Personen, wenn 10 Vermutlidi muß man nadi c. 130 hier 'von drei Vierteln der Dekurio nen* einsetzen.
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er es wünscht, ohne böse Absicht einlädt. Kein K a n d i d a t soll vorsätz lich und in böser Absicht wegen seiner K a n d i d a t u r irgendeine Gabe oder ein Geschenk geben oder verschenken. N i e m a n d soll wegen der K a n d i d a t u r eines anderen Gastmähler veranstalten noch jemanden zum Essen einladen noch ein Bankett a b h a l t e n , noch soll jemand wegen der K a n d i d a t u r eines anderen j e m a n d e m irgendeine G a b e oder ein Geschenk geben, schenken oder verschenken wissentlich u n d in böser Absicht. W e n n jemand diesen Bestimmungen zuwider handelt, soll er verpflichtet sein, den Kolonisten der c(olonia) G(enetiva) I(ulia) 5000 Sesterzen zu zahlen. Jedem von denen, der es wünscht, soll gemäß diesem Gesetz in einem Verfahren durch Rekuperatoren vor dem D u u m v i r oder dem Präfekten der Anspruch auf dieses Geld und die gerichtliche Verfolgung zustehen. (133) Die Ehefrauen all derer, die gemäß diesem Gesetz Bürger der c(olonia) Gen(etiva) I(ulia) sind, sollen als Frauen wie ihre Männer den Gesetzen der c(olonia) G(enetiva) I(ulia) gehorchen u n d sollen ohne böse Absicht gemäß diesem Gesetz in allen Dingen die Rechte haben, welche auch immer in diesem Gesetz aufgezeichnet sind. (134) Kein D u u m v i r , Ädil oder P r ä f e k t der c(olonia) G(enetiva) soll nach E r l a ß dieses Gesetzes an die D e k u r i o n e n der c(olonia) G(enetiva) eine Anfrage richten noch die D e k u r i o n e n befragen noch einen Be schluß der Dekurionen herbeiführen noch diesbezüglich in öffentliche U r k u n d e n eintragen noch eintragen lassen, und kein D e k u r i o soll, wenn diese Sache behandelt wird, u n t e r den Dekurionen seine A n sicht ä u ß e r n noch einen Beschluß d e r Dekurionen unterschreiben noch in öffentliche U r k u n d e n eintragen noch eintragen lassen, wodurch jemandem öffentliches Geld oder etwas anderes gegeben wird oder geschenkt w i r d wegen der Bekleidung eines Amtes oder der Ver anstaltung oder des Versprechens v o n Spielen oder wegen der Stiftung oder Errichtung einer Statue, [außer w e n n . . .]
N r . 43 Klientelvertrag zwischen dem Prokonsul von A f r i k a Domitius Ahenobarbus u n d dem G a u Gurza aus dem J a h r e 12 v. C h r . CIL VIII 68 = ILS 6095 = Ehrenberg-Jones Nr. 355. Afrika. U n t e r den Konsuln P(ublius) Sulpicius Quirinius u n d C(aius) Valgius schlössen Senat u n d Volk der steuerpflichtigen Gemeinden im G a u G u r z a einen Gastfreundschaftsvertrag mit dem P r o k o n s u l L(ucius)
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Domitius Ahenobarbus, Sohn des Cn(aeus), Enkel des L(ucius), und wählten ihn und seine N a c h k o m m e n / Z . 5 für sich u n d ihre N a c h k o m m e n als P a t r o n , u n d er n a h m sie u n d ihre N a c h k o m m e n in ein Treueverhältnis u n d in seine Klientel auf. Den Abschluß des V e r t r a ges besorgten Ammicar, Sohn des Milchato, aus Cynasyn (?), Boncar, Sohn des A z z r u b a l , aus Aethogursen (?), / 2 . 10 M u t h u n b a l , Sohn des S a p h o aus Cui (?) N a s (?) Uzita.
N r . 44 Stadtratsbeschluß v o n Veji aus dem J a h r e 26 n. C h r . CIL X I 3805 = ILS 6579 = Ehrenberg-Jones Nr. 333. N a c h d e m die H u n d e r t m ä n n e r des Municipium A u g u s t u m Veji in R o m im Tempel der Venus Genetrix zusammengekommen w a r e n , be schlossen alle: Solange bis der Beschluß aufgezeichnet w e r d e , solle es in der Zwischenzeit nach d e m Willen aller / Z. 5 dem C(aius) Iulius Gelos, Freigelassenen des vergöttlichten Augustus, erlaubt sein, da er zu jeder Zeit die Bürger v o n Veji nicht n u r durch seinen Ratschlag und seine Gunst u n t e r s t ü t z t hat, sondern sie auch auf seine Kosten und durch seinen Sohn zu preisen wünschte, d a ß ihm die höchst ge rechtfertigte Ehre z u e r k a n n t werde, unter die Augustalen gezählt zu werden, gleich als ob er dieses / Z. 10 A m t ausgeübt h ä t t e , u n d d a ß es ihm erlaubt sei, bei allen Schauspielen in unserem M u n i c i p i u m auf einem eigenen Ehrensitz sich unter die Augustalen zu setzen u n d an allen öffentlichen B a n k e t t e n unter den H u n d e r t m ä n n e r n teilzuneh men; ebenso erging der Beschluß, d a ß v o n ihm und seinen K i n d e r n keine Abgabe durch das Municipium / Z . 15 Augustum Veji verlangt werde. Anwesend w a r e n die Duoviri C(aius) Scaevius Curiatius, L u cius) P e r p e r n a Priscus, die Quaestoren M(arcus) Flavius Rufus u n d T(itus) Vettius Rufus / Z . 20 sowie M(arcus) Tarquitius Saturnin(us), L(ucius) Maecillus Scrupus, L(ucius) Favonius Lucanus, Cn(aeus) O c tavius Sabinus, T(itus) Sempronius Gracchus, / Z. 25 P(ublius) Acuvius, Sohn des P(ublius), (aus der Tribus) T r o ( m e n t i n a ) , C(aius) Veianius M a x i m u s , T(itus) T a r q u i t i u s Rufus, C(aius) Iulius M e r u l a . Ver handelt / Z . 30 unter den Konsuln Gaetulicus u n d Calvisius Sabinus - 26 n. C h r . - .
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N r . 45 Volksbeschluß von Kyzikos aus dem J a h r e 37 n. Chr. Syll.3 798 = IGRR IV 145 = Smallwood I Nr. 401. Als Gaius Caesar H i p p a r c h w a r , am 9. des M o n a t s Thargelion. Auf A n t r a g aller Beamten erging folgender Volksbeschluß. Der R a t s schreiber Aiolos, Sohn des Aiolos, (aus der Phyle) Oinops, sprach in der H ä l f t e der P r y t a n i e des M e n o p h o n : „ D a die neue Sonne, Gaius Caesar Augustus Germanicus, mit ihren Strahlen auch die König reiche, die der kaiserlichen Herrschaft Untertan sind, erleuchten wollte, d a m i t der Glanz ihrer Unsterblichkeit noch mehr Verehrung erheischt, / Z. 5 setzte er die K i n d e r des K o t y s , Rhömetalkes, Polemon u n d K o t y s , seine Jugendgespielen, in die ihnen seit ihren Vätern und Vor fahren zustehenden Königreiche ein, ohne d a ß die Könige in der Lage w a r e n , entsprechenden D a n k für die W o h l t a t e n eines solchen Gottes zu finden, auch wenn sie es beabsichtigten. N u n genießen sie die Über fülle der göttlichen G n a d e und sind auch darin größer als ihre V o r gänger, weil diese die Herrschaft in der Nachfolge ihrer Väter erhiel ten, w ä h r e n d sie aber durch die G n a d e des Gaius Caesar zur Mit herrschaft mit solchen G ö t t e r n als Könige berufen w u r d e n ; G n a d e n erweise seitens der G ö t t e r unterscheiden sich / Z. 10 aber von mensch licher Erbfolge in einer Weise wie T a g und N a c h t , Unsterblichkeit u n d Vergänglichkeit. Rhömetalkes u n d Polemon, die bedeutender und bewundernswerter als ihre bedeutenden und prächtigen Vorgänger sind, kommen also in unsere Stadt, u m gemeinsam mit ihrer Mutter, die Spiele zu Ehren der neuen G ö t t i n A p h r o d i t e Drusilla veranstaltet, zu opfern und zu feiern, in eine S t a d t , die ihnen nicht nur lieb ist, sondern sie kommen gleichsam in ihre wirkliche H e i m a t , weil ihre M u t t e r (Antonia) T r y p h a i n a , Tochter u n d M u t t e r v o n Königen, diese (Stadt) als ihre H e i m a t ansieht u n d sich hier eine H e i m s t a t t und ein glückliches Leben geschaffen hat, u m sich an der ungestörten / Z. 15 Herrschaft ihrer K i n d e r zu erfreuen. D a das Volk ihren Aufenthalt für ein großes Glück hält, gab es den Beamten in aller Begeisterung den Auftrag, sie sollten einen Volksbeschluß für deren feierliche Ein holung veranlassen; dadurch sollten sie ihrer M u t t e r T r y p h a i n a d a n k e n für die Wohltaten, die sie der S t a d t erweisen wollte, und sie sollten die Gesinnung des Volkes ihnen gegenüber deutlich machen. Es solle das Volk folgenden Beschluß fassen: Die Könige Rhömetalkes, Polemon und Kotys u n d ihre M u t t e r T r y p h a i n a sollen gelobt wer d e n ; bei ihrem Einzug sollen die Priester und die Priesterinnen / Z. 20 die Tempel öffnen, die Götterbilder festlich schmücken und Gebete
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darbringen für die ewige (Lebens)dauer des Gaius Caesar und für das W o h l dieser (Könige). Alle Bürger v o n Kyzikos sollen ihre freund liche Gesinnung ihnen gegenüber dadurch zum Ausdruck bringen, d a ß sie diese zusammen mit den Beamten u n d den Stephanophoren feier lich einholen, sie b e g r ü ß e n und beglückwünschen u n d sie einladen, die S t a d t als ihre H e i m a t anzusehen u n d ihr alles Gute zu erweisen. Z u r feierlichen Einholung solle der Leiter der Epheben die Epheben u n d der Schulleiter die freigeborenen K i n d e r herausführen. Der Volks beschluß aber solle der Verehrung des Kaisers u n d der Ehrung der Könige dienen." N r . 46 A n t w o r t N e r o s an eine rhodische Gesandtschaft wegen seines Herrschaftsantritts ILS 8793 = Syll.« 810 = Smallwood I Nr. 412 b. (Im Jahre), als Diogenes Priester w a r , als die Kollegen zusammen mit Menekles, dem Sohn des Archagoras, P r y t a n e n waren, als N e i kasimachos, Sohn des Diaphanes, nach A n n a h m e an Kindes S t a t t Sohn des Archedamos, Schreiber des Rates war, (wurde) der Brief, der von N e r o / Z . 5 Claudius Caesar abgesandt w o r d e n war, a m 27. des (Monats) Petageitnyos (verlesen). [ [ N e r o ] ] C l a u d i u s Caesar Augustus Germanicus, Sohn des vergöttlichten Claudius, Enkel des Tiberius Caesar Augustus und des Germanicus Caesar, Urenkel des vergöttlichten Augustus, Pontifex maximus, im Besitz der tribunizischen Gewalt, Imperator, / Z. 10 g r ü ß t die Archonten, den R a t u n d das V o l k von R h o d o s . Eure G e sandten, die Ihr m i r sandtet, da I h r auf den Brief hin, der Euch fälschlicherweise im N a m e n der Konsuln überbracht worden war, in U n r u h e geraten w a r t , haben den Volksbeschluß übergeben und mich betreffs der Opfer informiert, die Ihr ihnen auftrugt, / Z. 15 wegen der Gesundheit meines ganzen Hauses u n d der langanhaltenden D a u e r meines Prinzipats d e m J u p p i t e r C a p i t o l i n u s darzubringen, der von uns besonders v e r e h r t w i r d ; auch was I h r ihnen bezüglich der demo kratischen Regierungsform der S t a d t aufgetragen habt, legten sie über Claudius / Z. 20 Teimostratos, den Sprecher der Gesandtschaft, dar, der mit eindringlichem Eifer vor mir zu Euren Gunsten sprach, ein M a n n , der in meinen Augen besonders b e k a n n t ist wegen des erneu ten Anspruchs auf seine Privilegien uns gegenüber u n d der unter Euch zu den angesehensten Bürgern gezählt w i r d . / Z. 25 Ich also bin v o n meiner frühen J u g e n d an gegen Eure S t a d t wohlgesonnen . . .
II. I N S C H R I F T E N D E R FLAVIERZEIT a) Historische
Ereignisse
N r . 47 Auszüge aus den A r v a l b r ü d e r a k t e n des Jahres 69 CIL VI 2051 = ILS 241 (zum Teil) = Pasoli 34 = McCrum-Woodhead 2. 2 . 41 A m 7. Tag vor den K a i e n d e n des Februar — 26. 1. 69 - , als I m p ( e r a t o r ) O t h o Caesar Aug(ustus) zum 2. M a l den Vorsitz des K o l legiums führte, opferte der stellvertretende Vorsitzende L(ucius) Sal vius O t h o Titianus im N a m e n des Kollegiums der Arvalbrüder auf dem K a p i t o l wegen der W a h l des I m p ( e r a t o r ) O t h o Caesar A u g u stus) zum Konsul dem J u p p i t e r einen Stier . . . Z. 54 U n t e r denselben Konsuln w u r d e am 4, T a g vor den Kaienden des M ä r z — 26. 2. 69 — / Z. 55 im Tempel des vergöttliditen Iulius im Beisein der A r v a l b r ü d e r an Stelle des S[er(vius) Suljpicius G a l b a L(ucius) T a m p i u s Flavianus beigewählt unter dem Vorsitz des I m p e rator) M(arcus) O t h o Caesar [Aug(ustus) z u m 2. M a l und dem stell v e r t r e t e n d e n ] Vorsitz des L(ucius) Salvius O t h o Titianus . . . Z . 5 8 U n t e r denselben Konsuln am Tage v o r den Kaienden des M ä r z — 28. 2. 69 — unter dem Vorsitz des I m p ( e r a t o r ) M(arcus) O t h o C a e sar Aug(ustus) zum 2. M a l u n d dem stellvertretenden Vorsitz des L(ucius) Salvius O t h o Titianus opferte er ( = Titianus) im N a m e n des Kollegiums der A r v a l b r ü d e r auf dem K a p i t o l wegen der Volks versammlung, die über die Verleihung der tribunizischen Gewalt an den I m p ( e r a t o r ) beschloß, dem J u p p i t e r einen Stier . . . Z. 72 U n t e r denselben Konsuln am 7. T a g vor den Iden des M ä r z — 9. 3. 69 — unter dem Vorsitz des M(arcus) O t h o Caesar Aug(ustus) u n d dem stellvertretenden Vorsitz des O t h o Titianus opferte er ( = T i tianus) im N a m e n des Kollegiums der A r v a l b r ü d e r auf dem K a p i t o l wegen der Volksversammlung, die O t h o Aug(ustus) zum Pontifex maximus wählte, dem J u p p i t e r einen Stier . . . Z. 76 U n t e r denselben K o n s u l n am Tage vor den Iden des M ä r z — 14. 3. 69 — wurden Gelübde ausgesprochen für das Wohl und die Rückkehr des [[Vitellius]] Germanicus I m p ( e r a t o r ) , wobei L(ucius) Maecius Postumus die W o r t e vorsprach, unter dem Vorsitz des [ [ V i -
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Flavierzeit
tellius]] Germanicus Imp(erator) und dem stellvertretenden Vorsitz des Maecius Postumus im Namen des Kollegiums der Arvalbrüder dem Juppiter einen Stier, . . . Z. 81 Unter dem Konsulat von T(itus) Flavius Sabinus und Cn(aeus) Arulenus Caelius Sabinus am Tage vor den Kaienden des Mai — 30. 4. 69 - opferte er wegen der Volksversammlung, die [[Vitellius]] Ger manicus Imp(erator) die tribunizische Gewalt verlieh, unter dem stell vertretenden Vorsitz des L(ucius) Maecius Postumus im Namen des Kollegiums der Arvalbrüder auf dem Kapitol dem Juppiter einen Stier . . . Z. 84 Unter denselben Konsuln an den Kaienden des Mai opferte er / Z. 85 wegen des Tages des Herrschaftsantritts des [[Vitellius]] Germanicus Imp(erator), der auf den 13. Tag vor den Kaienden des Mai — 19.4.69 — festgesetzt wurde, unter dem Vorsitz des [[Vitel lius]] Germanicus Imp(erator) und dem stellvertretenden Vorsitz des L(ucius) Maecius Postumus im Namen des Kollegiums der Arval brüder auf dem Kapitol dem Juppiter einen Stier . . . Nr. 48 Auszüge aus den Arvalbrüderakten unter Titus und Domitianus 1) CIL VI 2059 = McCrum-Woodhead 11 = Pasoli 41. Z. 11 Unter dem Konsulat von M(arcus) Tittius Frugi und T(itus) Vinicius Iulianus am 7. Tage vor den Iden des Dezember - 7. 12. 80 — kamen die Priester auf dem Kapitol im Heiligtum der Ops zusam men, um Gelübde auszusprechen für die Wiederherstellung und Ein weihung des Kapitols durch Imp(erator) T(itus) Caesar Vespasianus Aug(ustus). Z. 35 Unter dem Konsulat von L(ucius) Flavius Silva Nonius Bassus und Asinius Pollio Verrucosus am 3. Tag vor den Nonen des Januar — 3. 1. 81 - sprach der Vorsitzende C(aius) Iunius Tadius Mefitanus im Namen des Kollegiums der Arvalbrüder Gelübde aus für das Wohl des Imp(erator) Titus Caesar Vespasianus Augustus, Sohn des Vergöttlichten, Pontifex maximus, (im Besitz) der tribunizischen Gewalt, Konsul zum 8. Mal, und (für das Wohl des) Caesar / Z. 40 Domitia nus, Sohn des Vergöttlichten, Konsul zum 7. Mal, und der Iulia Aug(usta) und ihrer Kinder. Er opferte die Opfertiere, die der Vor sitzende des vorigen Jahres gelobt hatte, auf dem Kapitol und löste (das Gelübde) ein: dem Juppiter O(ptimus) M(aximus) zwei Stiere, der Iuno Regina zwei Kühe, der Minerva zwei Kühe, der Salus publica
Historisdie Ereignisse
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zwei K ü h e , und sprach für das nächste J a h r Gelübde aus. L(ucius) Pompeius Vopiscus C(aius) Arruntius Catellius Celer sprach die unten angegebenen Worte v o r : / 2 . 4 5 J u p p i t e r O(ptimus) M(aximus), w e n n der Imp(erator) Titus Caesar Vespasianus Aug(ustus), Pontif(ex) max(imus), (im Besitz der) tribunizischen Gewalt, Vater des Vater landes, u n d Caesar D o m i t i a n u s , Sohn des Vergöttlichten, diese wollen wir nennen, am Leben sind und ihr H a u s unversehrt ist am 3. Tage vor den Iden des J a n u a r , die die nächsten sind für das römische Volk der Q u i r i t e n und für den Staat des römischen Volkes der Quiriten, u n d w e n n du diesen T a g und diese Personen wohlbehalten vor G e fahren bewahrst, sofern es solche gibt [oder geben wird v o r ] diesem Tag, u n d wenn du einen günstigen Ausgang, so wie wir es auszuspre chen wünschten, / Z. 50 [gibst und w e n n du sie in dem] Zustand, in dem sie jetzt sind, oder in einem besseren erhältst, wenn du aber [dies so vollbringen kannst, d a n n ] geloben w i r [im N a m e n ] des Kolle giums der Arvalbrüder, d a ß [ d u ] zwei mit Gold geschmückte Stiere erhältst. 2) CIL VI 2060 = McCrum-Woodhead 12 = Pasoli 42. Z. 27 U n t e r dem K o n s u l a t von M(arcus) Petronius Umbrinus u n d L(ucius) Carminius Lusitanicus (am) 18. [Tage vor den Kaienden des O k t o b e r - 14. 9. 81 - ] brachte das Kollegium der A r v a l b r ü d e r Opfer auf dem Kapitol dar wegen des Herrschaftsantritts des Caesar D o m i tianus Aug(ustus), Sohn des Vergöttlichten, unter dem Vorsitz v o n C(aius) Iunius Mefitanus u n d dem stellvertretenden Vorsitz von L(ucius) Pompeius Vopiscus C(aius) A r r u n t i u s / Z. 30 Catellius Celer: dem J u p p i t e r O(ptimus) M(aximus) einen Stier . . . Z. 33 Unter [denselben] Konsuln a m Tage vor den Kaienden des O k t o b e r - 30. 9. 81 - ließ auf dem K a p i t o l [wegen] der Volksver sammlung (zur Verleihung) der tribunizischen Gewalt an Caesar D o m i t i a n u s Aug(ustus), Sohn eines Vergöttlichten, das Kollegium der A r v a l b r ü d e r durch den stellvertretenden Vorsitzenden L(ucius) P o m peius Vopiscus C(aius) Arruntius Catellius Celer die Opfertiere des C(aius) Iunius Mefitanus opfern . . . 3) CIL VI 2066 = McCrum-Woodhead 15 = Pasoli 47. Z. 13 U n t e r denselben Konsuln am Tage vor den Iden des [ J a n u a r — 12. 1. 89 —] sprachen auf dem K a p i t o l gemäß Senatsbeschluß für das W o h l , den Sieg [ u n d die R ü c k k e h r ] / Z. 15 des Imp(erator) D o m i t i a n u s Caesar Augustus Germanicus [die A r v a l b r ü d e r Gelübde] aus.
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Flavierzeit
Z. 19 U n t e r denselben Konsuln a m 16. (Tag vor den) Kaienden des Februar - 17. 1. 89 — / Z. 20 kam auf dem Kapitol wegen der Ver richtung von Gelübden gemäß Edikt der Konsuln und gemäß Senats beschluß für das W o h l , die Rückkehr u n d den Sieg des Imp(erator) Caesar Domitianus Aug(ustus) Germanicus das Kollegium der A r v a l brüder zusammen. Z. 26 U n t e r denselben Konsuln a m 1 [ 1 . (Tag vor den) Kaienden des Februar — 2 2 . 1 . 89 —] auf dem K a p i t o l wegen der D a r b r i n g u n g u n d der feierlichen Aussprache der Gelübde gemäß Senatsbeschluß [für das W o h l ] des I m p ( e r a t o r ) Caesar D o m i t i a n u s Aug(ustus) Germanicus. Z. 31 U n t e r denselben Konsuln a m 9. T a g vor den [Kaienden des Februar - 24. 1. 89 —] brachte der Senat auf dem K a p i t o l mit Weih rauch und Wein ein Bittgebet vor. Z. 35 U n t e r denselben Konsuln a m 8. [(Tage vor den) Kaienden des Februar - 25. 1. 89 —] opferten auf dem Kapitol wegen der öffent lichen Freude im Tempel [des J u p p i t e r O(ptimus) M(aximus) die A r v a l b r ü d e r ] dem J u p p i t e r O(ptimus) M(aximus) einen Stier. Z. 40 U n t e r denselben Konsuln a m 4. (Tage vor den) Kaienden des Februar — 29. 1. 89 — k a m e n auf d e m Kapitol die A r v a l b r ü d e r zu sammen, um die Gelübde für das W o h l u n d die Rückkehr des I m p e rator)' Caesar D o m i t i a n u s Aug(ustus) Germanicus einzulösen und neu auszusprechen. N r . 49 Überrest des Bestallungsgesetzes für Vespasian CIL VI 930 = ILS 244 = FIRA I 15 = McCrum-Woodhead 1. ( § 1 ) . . . d a ß es ihm erlaubt sein solle, Verträge zu schließen, mit wem er wolle, so wie es dem vergöttlichten Aug(ustus), dem Ti(berius) Iulius Caesar Aug(ustus) und Tiberius Claudius Caesar Aug(ustus) Germanicus erlaubt w a r ; (§ 2) daß es ihm erlaubt sein solle, eine Senatssitzung abzuhalten, einen A n t r a g zu stellen u n d Anträge zurückzuweisen, Senatsbeschlüsse durch A n t r a g u n d A b s t i m m u n g zu erhalten, / Z. 5 so wie es dem ver göttlichten Aug(ustus), dem Ti(berius) Iulius Caesar Aug(ustus) u n d Ti(berius) Claudius Caesar Augustus Germanicus erlaubt w a r ; (§ 3) daß, wenn auf seinen Willen oder seine Ermächtigung oder seinen Befehl hin oder in seinem A u f t r a g oder in seiner Gegenwart eine Senatssitzung abgehalten wird, deren Beschluß in allen Dingen ebenso als Recht angesehen und eingehalten wird, wie w e n n die Senats sitzung gemäß dem Gesetz einberufen u n d gehalten w ü r d e ;
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( § 4 ) / Z. 10 d a ß die Personen, die sich u m ein Amt oder eine zivile oder militärische A m t s g e w a l t oder die V e r w a l t u n g eines Berei ches bewerben und die er dem Senat und dem römischen Volk offi ziell empfiehlt und denen er eine mündliche Empfehlung gibt o d e r verspricht, bei allen W a h l v e r s a m m l u n g e n außer der Reihe berück sichtigt werden; ( § 5 ) d a ß es ihm erlaubt sein solle, die Grenzen des Pomerium aus zudehnen und vorzuschieben, w e n n es nach seiner Ansicht im I n t e r esse des Staates / Z. 15 liegt, so wie es dem Ti(berius) Claudius C a e sar Aug(ustus) Germanicus erlaubt w a r ; (§ 6) daß er das Recht u n d die Vollmacht h a b e n solle, alle M a ß n a h m e n , die nach seiner Ansicht im Interesse des Staates liegen u n d der Erhabenheit der göttlichen, menschlichen, staatlichen und p r i v a t e n D i n g e angemessen sind, einzuleiten u n d zu treffen, so wie es der v e r göttlichte Aug(ustus), / Z . 20 Tiberius lulius Caesar Aug(ustus) u n d Tiberius lulius Caesar Aug(ustus) Germanicus h a t t e n ; (§ 7) daß von (der Beachtung) der Gesetze u n d Plebiszite, an die, wie schriftlich festgelegt, der vergöttlichte Aug(ustus) oder Tiberius lulius Caesar Aug(ustus) und Tiberius Claudius Caesar Aug(ustus) Germanicus nicht gebunden w a r e n , der I m p ( e r a t o r ) Caesar / Z . 25 Vespasianus entbunden sein solle u n d daß alles, was kraft eines G e setzes oder Gesetzesantrages der vergöttlichte Aug(ustus) oder T i b e rius lulius Caesar Aug(ustus) oder Tiberius Claudius Caesar A u g u stus) Germanicus t u n durften, d a ß dies alles dem Imp(erator) Caesar Vespasianus Aug(ustus) zu tun erlaubt sein solle; ( § 8 ) daß alle Entscheidungen, die vor diesem Gesetzesantrag er folgten, ausgeführt, / Z . 30 beschlossen oder anbefohlen wurden v o m I m p e r a t o r Caesar Vespasianus Aug(ustus) oder auf seinen Befehl o d e r in seinem Auftrag v o n irgend jemandem, d a ß diese rechtens und g ü l tig sein sollen, wie wenn sie auf Befehl des Volkes oder der Plebs erfolgt seien. Strafandrohung: Wenn jemand wegen dieses Gesetzes gegen die Gesetze, Gesetzes anträge, Plebiszite / Z. 35 oder Senatsbeschlüsse verstößt oder v e r stoßen hat oder w e n n er etwas, was er kraft eines Gesetzes, eines Gesetzesantrages, eines Plebiszites oder eines Senatsbeschlusses t u n m ü ß t e , gemäß diesem (vorliegenden) Gesetz nicht getan hat, d a n n soll i h m dies nicht als Böswilligkeit angerechnet werden, und er soll des h a l b kein Strafgeld an das V o l k zahlen, noch soll jemandem dies bezüglich ein Klagerecht noch ein Untersuchungsrecht zustehen, noch soll jemand zulassen, d a ß eine A n k l a g e vor ihm erfolgt.
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Flavierzeit Nr. 50 Ehrung des C. Velius Rufus um 96 n. Chr.
ILS 9200 = McCrum-Woodhead 372 = IGLS 2796. Heliopolis. Dem C(aius) Velius Rufus, Sohn des Salvius, Primipilus der legio XII Fulm(inata), Präfekt von Abteilungen der (folgenden) 9 Legio nen: der I Adiu(trix), der II Adiut(rix), / Z. 5 der II Aug(usta), der VIII Aug(usta), der V i l l i Hisp(ana), <der XI Claud(ia)>, der X I I I I Gem(ina), der X X Vic(trix), der X X I Rapax, dem Tribunen der 13. städtischen Kohorte, dem Anführer des afrikanischen und mauretani schen Heeres zur Niederwerfung der Stämme in Mauretanien, der mit Auszeichnungen / Z. 10 vom Imp(erator) Vespasianus und I m p e r a tor) Titus im jüdischen Krieg ausgezeichnet wurde: mit einer Wall krone, Halsringen, Brustgehängen, Armspangen, der ebenso mit Aus zeichnungen ausgezeichnet wurde (im Krieg an der Donau): mit einer Mauerkrone, zwei Lanzen, zwei Standarten, und im Kriege / Z. 15 gegen die Markomannen, Quaden und Sarmaten, gegen die er einen Zug durch das Reich des Dakerkönigs Decebalus unternahm, mit einer Mauerkrone, zwei Lanzen, zwei Standarten, dem Prokurator des Im perator) Caesar / Z. 20 Aug(ustus) Germanicus der Provinzen Pannonien und Dalmatien, der ebenso Prokurator der Provinz Raetien mit dem Schwertrecht war. Dieser wurde nach Parthien geschickt und führte Epiphanes und Kallinikos, die Söhne des Königs Antiochus, zum Imp(erator) Vespasian mit einer bedeutenden Schar Tributpflich tiger / Z. 25 zurück. M(arcus) Alflus Olympiacus, Sohn des M(arcus), (aus der Tribus) Fab(ia), Adlerträger und Veteran der legio XV Apollinar(is), (ließ diese Statuenbasis setzen).
b) Kaiserkult und sonstige Kulte Nr. 51 Statut über den Flaminat der Provinz Narbonensis vermutlich aus der Zeit Vespasians CIL XII 6038 = FIRA I 22 = McCrum-Woodhead 128 = ILS 6964. Narbo. (§1) [Über die Ehren des amtierenden Flamen . . . in Na]rbo [. . . Wenn der Flamen den Kult verrichtet] und [ein Opfer darbringt, sollen] die Liktoren, [die den Beamten dienend zur Seite stehen . . .
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gemäß dem Gesetz] und dem Recht dieser Provinz . . . Er soll bei den (Versammlungen der) Dekurionen oder des Senates [das Recht haben, seine Meinung zu äußern, einen Antrag zu stellen und schriftlich seine Stimme abzugeben, ebenso / 2 . 5 . . . soll er das Recht haben, unter den Dekurionen] oder den Senatoren in der ersten Reihe [die öffentlichen Spiele] zu betrachten . . . [Die Frau des Fla]men soll in weißer oder purpurfarbener Kleidung an den [Festtagen . . .] und darf gegen ihren Willen keinen Schwur ablegen und den Leib eines Verstorbenen [nicht berühren und nicht . . . außer w e n n ] es der Leib [eines Verwandten] ist, und [es soll ihr erlaubt sein,] an den öffentlichen Spielen dieser [Provinz an der . . . Stelle teilzunehmen]. (§ 2) Über die Ehren eines ehemaligen Flamen. / Z. 10 [Wenn eine Person Flamen gewesen war und] in keiner Weise gegen dieses Statut einen Verstoß begangen hat, dann soll der amtierende Flamen [sobald als möglich den Abgesandten der Provinz Bericht erstatten, und diese sollen mittels Stimmtäfeichen *] unter Eid darüber eine Entscheidung fällen, ob es ihre Meinung ist, daß dem früheren Flamen erlaubt wird, [sich eine Statue zu setzen. Der gewesene Flamen, für den man dies beschloß, daß er das Recht habe,] eine Statue zu errichten und auf ihr seinen eigenen Namen und den Namen seines Vaters, seinen Heimatort und das Jahr, in dem er Fla[men war, einzuschreiben], soll das Recht haben, [ i n N a r b o ] innerhalb des Bezirks dieses Tempels diese Statue aufzustellen, wenn es ihm nicht der Imperator [Caes(ar) Vespasianus Aug(ustus) 2 untersagt? Ebenso] soll er das Recht haben, in seiner Kurie und im Landtag der Provinz Narbonensis unter den Mitgliedern seines Standes gemäß dem [Statut . . .] / 2 . 15 seine Meinung zu äußern und einen Antrag zu stellen und schriftlich abzustimmen, ebenso bei einem öffentlichen Schauspiel, das in der Provinz [gegeben wird, einen Sitzplatz unter den Dekurionen einzunehmen bekleidet mit der (Toga) prae]texta und an den Tagen, an denen er während seiner Amtszeit als Flamen Opfer brachte, die Kleidung in der Öffentlichkeit [zu tragen, die er dabei trug]. / Z. 17 ( § 3 ) Wenn der Flamen die Stadt verläßt. Wenn der Flamen die Stadt verläßt und niemand für ihn nachgewählt wird, dann soll, wer auch [immer . . . in Narbo . . . ist], innerhalb von drei Tagen, nachdem er die Nachricht erhalten hat und er dazu in der Lage ist, in Narbo die Opfer darbringen [und alle 1 2
Ergänzung von Mispoulet. Vorsdilag von Krasdieninnikof, Philologus 1894, S. 161 ff.
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K u l t h a n d l u n g e n gemäß diesem Statut den restlichen] / Z . 20 Teil dieses J a h r e s hindurch in der O r d n u n g vollziehen, in der sie von den jährlichen Flamin [es abgehalten werden, u n d wenn er diese Aufgaben durchgeführt hat nicht weniger als] 30 [Tage hindurch], soll er die selben Pflichten und Rechte u n d die Stellung haben wie der Flamen Augus[talis, der gemäß diesem Statut gewählt w u r d e ] . / Z . 22 (§ 4) An welchem P l a t z der Landtag [der P r o v i n z abge halten w e r d e n soll]. Die Abgesandten, die z u m L a n d t a g der Provinz zusammenkommen nach N [ a r b o , sollen ihn d o r t abhalten. W e n n eine Entscheidung außer halb v o n N a r b o oder a u ß e r h a l b des Gebietes der N a r b o n e ] n s i e r in einer Landtagssitzung getroffen wird, soll dies [nicht] recht u n d gül tig [sein]. / Z . 25 (§ 5) Über das Geld, [das für die Opfer bestimmt ist.] W e n n der Flamen aus seinem A m t e ausscheidet, soll er aus dem Geld, [das für die Opfer bestimmt ist u n d das davon (als Überschuß) übrig blieb, Statuen] oder Bilder des I m p e r a t o r C a e [ s a r Vespasianus Aug(ustus) nach dem Ermessen des Statthalters, der in diesem Jahre die P r o v i n z ] verwaltet, i n n e r h a l b desselben [Tempels weihen, . . .] und er soll bei der Person, die die [Rechnungen der P r o v i n z über prüft, . . . beweisen, d a ß er alle Ausgaben, wie es gemäß diesem Sta t u t ] diesbezüglich [vorgesehen ist], getätigt hat . . .
N r . 52 S t a t u t eines von D o m i t i a n gestifteten Altars aus der Zeit 84—96 CIL VI 30837 = ILS 4914 = FIRA III 75 = McCrum-Woodhead 442. Rom. Diese Fläche, die i n n e r h a l b der Begrenzung durch Grenzsteine durch Pfähle eingeschlossen ist, u n d der A l t a r , der tiefer gelegen ist, wurde vom / Z . 5 Imp(erator) Caesar D o m i t i a n u s Aug(ustus) Germanicus auf G r u n d eines Gelübdes, u m Feuersbrünste abzuwehren, das lange nicht beachtet und erfüllt w o r d e n w a r , eingeweiht, / Z. 10 eines Ge lübdes aus der Zeit, als die S t a d t neun Tage hindurch zu N e r o s Zei ten b r a n n t e . Sie w u r d e u n t e r der Bestimmung geweiht, d a ß es nie m a n d e m erlaubt ist, i n n e r h a l b der Begrenzung ein G e b ä u d e zu errich ten, zu wohnen, / Z. 15 H a n d e l zu treiben, einen Baum zu pflanzen oder etwas anderes zu säen, u n d d a ß der Prätor, dem diese Region durch Losentscheid zufiel, oder irgendein anderer Beamter / Z. 20 an den Volcanalien am 10. (Tag vor den) Kaienden des September
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alljährlich ein K a l b v o n rötlicher Farbe u n d einen Widder von rötlicher Farbe als Opfer d a r b r i n g t und Gebete vorbringt. D a r u n t e r geschrie ben . . . Kaienden des September . . . gegeben w i r d , . . . was, wie der I m p ( e r a t o r ) Caesar Domitianus Aug(ustus) Germanicus, der Pont(ifex) maximus, festgesetzt hat, [jährlich] vollzogen wird . . .
N r . 53 Stiftung für das Wohl des Kaisers D o m i t i a n CIL X 444 = ILS 3546 = FIRA III 42 = McCrum-Woodhead 175. Caposele/Lukanien. D e m Silvanus geweiht auf G r u n d eines Gelübdes für das W o h l ergehen Domitians, unseres Aug(ustus). L(ucius) Domitius Phaon h a t für Kult, U n t e r h a l t u n g und Opfer für alle / 2 . 5 künftige 2eit den Mitgliedern, die im Kollegium des Silvanus heute sind und die später eintreten, die ihm gehörigen Grundstücke Iunianum, Lollianum, Percennianum u n d Statuleianum zusammen mit den dazugehörigen L a n d häusern / 2 . 10 u n d Ländereien gegeben u n d hat festgesetzt, daß aus dem E r t r a g der obengenannten Grundstücke an den Kaienden des J a n u a r , am 3. T a g v o r den Iden des Februar, dem Geburtstag der Domitia, unserer Augusta, am 5. T a g v o r den Kaienden des Juli a n läßlich der Weihung an Silvanus, am 12. Tag vor den Kaienden des Juli am Rosenfest u n d am 9. T a g vor den Kaienden des N o v e m b e r , a m Geburtstag / 2 . 15 unseres D o m i t i a n u s Aug(ustus), eine kultische Feier an O r t und Stelle stattfindet u n d d a ß die Mitglieder des K o l legiums zu einem M a h l zusammenkommen, wobei die Vorsitzenden eines jeden Jahres alles herrichten lassen. Es ist offensichtlich, d a ß dabei kein böser Vorsatz verhindern w i r d , d a ß / 2 . 20 die oben a n gegebenen Feiern stattfinden, da die oben e r w ä h n t e n Grundstücke für das Wohl des besten Princeps u n d H e r r n geweiht sind und da die Tage für die Opfer festgelegt sind. A u ß e r d e m soll ein Platz, sei es der Teil / 2 . 25 des Landes oder Waldes in dem Wildgehege, der durch Grenzsteine um das Heiligtum des Silvanus abgegrenzt wird, dem Silvanus überlassen werden, und ein 2ugangsweg z u m Heiligtum des Silvanus über das Grundstück Quaesicianum soll allen offenstehen. Es soll erlaubt sein, auch H o l z aus dem Grundstück Gallicianum / 2 . 30 und Wasser für das Opfer u n d aus dem Wildgehege alles ohne Unterschied zu gebrauchen. [L(ucius)] Domitius Phaon, dem der ge samte P l a t z gehört, h a t befohlen u n d erlaubt, dies ohne böse Absicht so zu geben, zu tun u n d zu liefern.
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N r . 54 Grenzziehung in Afrika an der fossa regia im Jahre 74 ILT 623. Bei Furnos maius. Gemäß der Vollmacht des Imp(erator) Vespasianus Cae(sar) A u g u stus), Vater des Vaterlandes, wurden die Grenzen zwischen der neuen und der alten Provinz gezogen an den Stellen, w o / Z. 5 sich die fossa regia befand, durch Rutilius Gallicanus, Konsul, Pontifex, und Sentius Caecilianus, Prätor, die Legaten / Z. 10 des Kaisers in proprätorischem Rang. N r . 55 Bau von Befestigungsanlagen im Kaukasus im Jahre 75 ILS 8795 = McCrum-Woodhead 237 = Klio 53, 1971, 213-222. In der Nähe von Tiflis. [Imperator Caesajr Ves[pasianus] Augustus, Pontifex [maximus], im Besitz der tribunizischen Gewalt zum 7. Mal, zum Imperator zum / Z. 5 14. Mal ausgerufen, Konsul zum 6. Mal, designiert zum 7. Mal, Vater des Vaterlandes, Censor, und Imperator Titus Caesar, Sohn des Augustus, im Besitz der tribunizischen Gewalt zum 5. Mal, Konsul zum 4. Mal, / Z. 10 designiert zum 5. Mal, Censor, und Domitianus Caesar, Sohn des Augustus, Konsul zum 3. Mal, designiert zum 4. Mal, ließen für den König der Iberer Mithridates, den Sohn des Königs / Z. 15 Pharamanes, und für seinen Sohn Amasaspes, den kaiser- und romliebenden, und für das Volk die Wälle befestigen.
N r . 56 Anlage des Katasters der Stadt Arausio/Orange im Jahre 77 A. Piganiol, Les documents cadastraux
de la colonie romaine d'Orange,
Gallia Suppl. XVI (Paris 1962) p. 81. [Imp(erator) Cae]sar Ve[spasianus A]ug(ustus), Po[ntifex] max(imus), im Besitz der tribunizischen Gewalt zum 8. Mal, zum I m [ p ( e rator) zum 18.] Mal ausgerufen, Vater des Vaterlandes, Konsul zum 8. Mal, Censor: / Z. 2 [ließ zur Rückgabe der öffentlichen Ländereien], die [der vergöttlichte Augustus den Soldaten der] legio II Gallica gegeben
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hatte und die [von Privatleuten] etliche Jahre hindurch in Besitz genommen worden waren, / Z. 3 [das Kataster aufstellen] und zu den einzelnen [Zenturien] die jährliche Steuer [aufzeichnen]. Die Ausführung übernahm L(ucius) V[alerius Umm]idius Bassus, Prokonsul der Provinz [ N a r b ( o nensis)]. p. 203 ( = Kataster B aus der Zeit Trajans fg. 171) [links des] 14. [D(ecumanus), jenseits [des l . K ( a r d o ) ] [vom Tribut frei] 175 (Morgen), [im Besitz der] K o [ l o n i e 2 ] 5 (Morgen), zu zahlen 8 As (pro Morgen); (zusammen) 12V2 [ D e n a r e ] ; es zahlt Careia / Z. 5 für 4V4 (Morgen) [2 Denare], 2 A s ; Bassus für 4V2 (Morgen) 2 Denare, 2 As und ebenso für 4 Morgen 2 Denare; verbleiben dem Val(erius) Bass(us) I2V2 Morgen zu 6 Denaren, 4 As. [links des] 14. [D(ecumanus), diesseits des [ 1 . ] K(ardo); [ v o m Tribut frei] 170 (Morgen); [im Besitz der Kolonie] 30 (Morgen) zu zahlen [8 A s ] (pro Morgen); [(zusammen)]: 15 [Denare].
Nr. 57 Titus lehnt eine Berufung der Stadt Munigua ab im Jahre 79 Ann. epigr. 1962, 288. Munigua. Imp(erator) Titus Caesar Vespasianus Aug(ustus), Pontif(ex) max(imus), (im Besitz der) tribunizischen Gewalt zum 9. Mal, (zum) Imp(erator akklamiert) zum 14. Mal, Konsul zum 7. Mal, Vater des Vaterlandes, grüßt die Quattuorviri und die Dekurionen von Munigua: D a Ihr deshalb Berufung eingelegt habt, um nicht das Geld zu zahlen, das Ihr dem Servilius / Z. 5 Pollio gemäß dem Urteil des Sempronius Fuscus schuldet, müßte eine Bestrafung für Eure ungerechtfertigte Berufung von Euch gefordert werden, aber ich habe es vorgezogen, eher nachsichtig als entsprechend Eurer Unüberlegtheit zu sprechen, und habe fünfzigtausend Sesterzen der Stadt wegen ihrer Bedürftigkeit, die Ihr zum Vorwand nehmt, erlassen. Aber ich habe meinem Freunde Gallicanus, / Z. 10 dem Prokonsul, geschrieben, daß Ihr die Geldsumme, die dem Pollio zugesprochen wurde, bezahlt, daß er Euch aber von der Bezahlung der Zinsen seit dem Tag des Urteilsspruchs befreit. Es ist recht und billig, daß die Einkünfte an Euern Steuern, die, wie Ihr vorbringt, Pollio gepachtet hat, in die Kasse gelangen, damit nicht
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etwas / 2 . 15 unter diesem Titel dem Staate fehlt. Lebt w o h l ! Gege ben am 7. T a g e vor den Iden des September.
N r . 58 Meilenstein zwischen A n k y r a u n d D o r y l a e u m aus dem J a h r e 80 CIL III 318 = ILS 263 = McCrum-Woodhead 105. Zwisdien Ankyra und Dorylaeum. I m p ( e r a t o r ) [T(itus)] C a e s a r Augustus, Sohn des vergöttlichten Vespasianus, Pont(ifex) m a x ( i m u s ) , (im Besitz der) tribunizischen Ge walt z u m 10. M a l , (zum) I m p ( e r a t o r akklamiert) zum 15. M a l , K o n sul zum 8. M a l , Censor, V a t e r des Vaterlandes, [ u n d ] Caes(ar) [ [ D o m i t i a n u s ] ] , / Z . 5 [[Sohn eines Vergöttlichten]], Konsul z u m 7. Mal, Anführer der Jugend, ließen [ d u r c h ] A(ulus) Caesennius Gallus, Legat in proprätorischem Rang, die Straßen der Provinzen / Z . 10 G a l a tien, K a p p a d o k i e n , Pontus, Pisidien, Paphlagonien, Lycaonien und Kleinarmenien bauen. / Z . 15 (Von A n k y r a entfernt) 71 (Meilen).
N r . 59 Stadtrecht des Municipium F l a v i u m Salpensanum, gefunden in Malaca CIL II 1963 = ILS 6088 = FIRA I 23 = McCrum-Woodhead 453 = D'Ors, Epigrafia juridica Nr. 8. [ R u b r i k : D i e Beamten sollen das römische Bürgerrecht e r h a l t e n XXI D i e Personen, die z u m D u u m v i r , Ädilen oder Q u ä s t o r e n ge mäß diesem Gesetz gewählt w e r d e n , sollen römische Bürger sein, wenn sie nach einem J a h r ihr A m t ] niederlegen, zusammen mit ihren Eltern, Frauen u n d den Kindern, die aus einer rechtmäßigen Ehe stammen und in der G e w a l t der Eltern sind, ebenso mit den Enkeln u n d Enke linnen, die v o m Sohne a b s t a m m e n u n d die in der G e w a l t der Eltern sind: indessen sollen nicht m e h r römische Bürger sein, als m a n gemäß diesem Gesetz Beamte wählen darf. R u b r i k : D i e Personen, die das römische Bürgerrecht erhalten, sollen im Eigentum, in der G e w a l t u n d dem Abhängigkeitsverhältnis eben derselben Personen bleiben (wie vorher) X X I I . D i e männliche oder weibliche Person, die gemäß diesem Ge setz oder gemäß dem Edikt des I m p ( e r a t o r ) Caesar Aug(ustus) Vespa sianus oder des Imp(erator) T i t u s Caesar Aug(ustus) oder des I m p e rator) Caesar Aug(ustus) D o m i t i a n u s , des Vaters des V a t e r l a n d e s , das
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römische Bürgerrecht erhält, soll in der väterlichen Gewalt dessen, der römischer Bürger gemäß diesem Gesetz w i r d , bleiben sowie in der G e w a l t des Ehemannes u n d im Abhängigkeitsverhältnis zu dem, dem sie angehören m ü ß t e , w e n n sie sich in ihrem Bürgerrecht nicht verän dert h ä t t e . U n d sie soll das Recht, sich einen Vormund zu wählen, haben, ein Recht, das sie hätte, wenn sie v o n einem römischen Bürger abstammen w ü r d e u n d sich nicht in ihrem Bürgerrecht verändert hätte. R u b r i k : Die Personen, die das römische Bürgerrecht erhalten, sollen ihre Rechte gegenüber ihren Freigelassenen behalten X X I I I . Die männliche oder weibliche Person, die gemäß diesem Gesetz oder gemäß d e m E d i k t des I m p ( e r a t o r ) Caes(ar) Vesp(asianus) Aug(ustus) oder des I m p ( e r a t o r ) T i t u s Caes(ar) Vespasianus A u g u stus) oder des I m p ( e r a t o r ) Caes(ar) D o m i t i a n u s Aug(ustus) das römi sche Bürgerrecht erhält, soll gegenüber ihren Freigelassenen oder weib lichen Freigelassenen sowie über die ihrer Väter, sofern diese das römi sche Bürgerrecht nicht erhalten, u n d a n ihren Gütern und den Ver pflichtungen, die ihnen infolge ihrer Freilassung auferlegt werden, das selbe Recht u n d dasselbe Verhältnis haben, wie sie es gehabt hätte, wenn sie sich in ihrem Bürgerrecht nicht v e r ä n d e r t hätte. R u b r i k : Betr. den Präfekten des I m p ( e r a t o r ) Caesar Domitianus Aug(ustus) X X I I I I . Wenn die Dekurionen o d e r Beigeordneten oder Bürger die ses Municipiums dem Imp(erator) Caes(ar) Domitianus Aug(ustus), dem V a t e r des Vaterlandes, den D u o v i r a t auf gemeinsamen Vorschlag der Bürger dieses Municipiums ü b e r t r a g e n und wenn der Imp(erator) D o m i t i a n u s Caesar Aug(ustus), der V a t e r des Vaterlandes, diesen D u o virat a n n i m m t u n d an seiner Stelle als Präfekten ernennt, wen er will, d a n n soll dieser Präfekt dieselben Rechte haben, wie wenn er zum D u u m v i r für die Rechtsprechung allein gemäß diesem Gesetz hätte gewählt werden müssen u n d er gemäß diesem Gesetz als einziger zum D u u m v i r für die Rechtsprechung g e w ä h l t worden wäre. R u b r i k : Betr. das Recht des P r ä f e k t e n , der von einem D u u m v i r als Stellvertreter zurückgelassen wurde X X V . W e n n einer v o n den beiden D u o v i r i , die in diesem M u n i cipium die Rechtsprechung ausüben, später als letzter aus diesem Municipium abreist u n d seines Erachtens an demselben Tage nicht in das Municipium zurückkehrt, soll er veranlassen, d a ß derjenige, den er aus den D e k u r i o n e n u n d den Beigeordneten als Präfekten zurück lassen will u n d der nicht jünger als 35 Jahre alt ist, bei Juppiter, bei dem vergöttlichten Aug(ustus), d e m vergöttlichten Claudius, dem
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vergöctlichten Vespasianus, dem vergöttlichten Titus Aug(ustus), beim Genius des Imp(erator) Caesar Domitianus Aug(ustus) und bei den Penaten schwört: Er werde die Amtsobliegenheiten, die der Duumvir, der die Rechtsprechung ausübt, gemäß diesem Gesetz ausführen müßte, während seiner Präfektur erledigen, und zwar nur die, die in dieser Zeit erledigt werden können, und er werde vorsätzlich gegen Treu und Glauben ihnen nicht zuwiderhandeln; und, falls dieser so geschworen hat, soll er ihn als Präfekten dieses Municipiums zurücklassen. Diesem Vertreter, der so als Präfekt zurückgelassen wird, sollen so lange, bis der eine der Duoviri in diesem Municipium ankommt, in allen Dingen dieselben Rechte und dieselbe Amtsgewalt zustehen außer, einen Präfekten zurückzulassen und das römische Bürgerrecht zu erhalten, ein Vorrecht und eine Amtsgewalt, die gemäß diesem Gesetz nur den Duoviri zugeteilt wird, die die Rechtsprechung ausüben. Ferner darf dieser während seiner Präfektur, so oft er das Municipium verläßt, nicht länger als einen Tag abwesend sein. Rubrik: Betr. den Amtseid der Duoviri, Ädilen und Quästoren X X V I . Ein jeder der Duoviri, die in diesem Municipium die Rechtsprechung ausüben, und ebenso ein jeder der Ädilen und Quästoren, die in diesem Municipium tätig sind, soll in den nächsten fünf Tagen nach Erlaß dieses Gesetzes und ebenso ein jeder von den Duoviri, Ädilen und Quästoren, die später gemäß diesem Gesetz gewählt werden, in den nächsten fünf Tagen v o n dem Zeitpunkt an, an dem er anfing, Duumvir, Ädil oder Quästor zu sein, vor dem Zusammentritt der Dekurionen und Beigeordneten vor der Volksversammlung folgenden Amtseid schwören bei Juppiter, dem vergöttlichten Augustus, dem vergöttlichten Claudius, dem vergöttlichten Vespasianus A u g u stus), dem vergöttlichten Titus Aug(ustus), dem Genius des Domitianus Aug(ustus) und den Penaten: „Was auch immer seiner Ansicht nach zum Besten für die Bürger des Municipium Flavium Salpensanum gemäß diesem Gesetz sei, er werde pflichtgemäß danach handeln, und er werde gegen dieses Gesetz und das Interesse der Bürger dieses Municipiums vorsätzlich gegen Treu und Glauben nicht handeln. Diejenigen, die er daran hindern könne, werde er daran hindern, und er werde auf keine andere Weise eine Versammlung abhalten noch auf andere Weise erlauben noch seine Stimme abgeben, als wie es nach seiner Ansicht im Interesse der Bürger dieses Municipiums gemäß diesem Gesetz sein werde." Wenn jemand diesen Schwur nicht leisten sollte, soll er verurteilt sein, den Bürgern dieses Municipiums gemäß diesem Gesetz 10 000 Sesterzen als Strafe zu zahlen. Jedem beliebigen Bürger dieses Municipiums und dem, dem es durch dieses Gesetz erlaubt
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wird, soll das Klagerecht, der Anspruch und die gerichtliche Verfolgung bezüglich dieses Geldes zustehen. Rubrik: Betr. das Einspruchsrecht der Duoviri, Ädilen und Quästoren X X V I I . Welche Personen Duoviri oder Ädilen oder Quästoren dieses Municipiums sind, so soll diesen Duoviri das Recht und die Erlaubnis, Einspruch zu erheben, untereinander zustehen und, wenn jemand den einen v o n ihnen oder beide um Hilfe anspricht gegen den Ädilen oder die Ädilen, gegen den Quästor oder die Quästoren, ebenso soll den Ädilen untereinander, (ebenso den Quästoren untereinander) dieses Recht innerhalb der nächsten drei Tage zustehen, seitdem das Hilfegesuch ergangen ist und Einspruch erhoben werden kann, insofern nichts gegen dieses Gesetz unternommen wird und insofern ein jeder von ihnen nicht mehr als einmal in derselben Sache um H i l f e angesprochen wird. Niemand soll dem zuwiderhandeln, wenn Einspruch erhoben wird. Rubrik: Betr. die Freilassung von Sklaven vor dem Duumvir X X V I I I . Wenn ein Bürger des Municipium Flavium Salpensarium, der Latiner ist, bei den Duoviri, die die Rechtsprechung über dieses Municipium ausüben, seinen Sklaven oder seine Sklavin aus der Sklaverei in die Freiheit freiläßt und anordnet, er oder sie sei frei, sofern nicht jemand als unmündiges Kind oder als junges Mädchen oder als Frau ohne Zustimmung des Vormunds einen Sklaven oder eine Sklavin freiläßt und anordnet, er oder sie sei frei, dann soll derjenige, der auf diese Weise freigelassen wurde und frei sein sollte, frei sein, und diejenige, die auf diese Weise freigesprochen wurde und frei sein sollte, soll frei sein, so wie es freigelassene und freie Latiner mit vollem Recht sind; sofern der Freilasser jünger als 20 Jahre alt ist, sollen sie nur frei sein, wenn nach Ansicht der Anzahl der Dekurionen, nach der gemäß diesem Gesetz Beschlüsse bestätigt und rechtskräftig werden, ein triftiger Grund für die Freilassung vorliegt. Rubrik: Betr. die Bestellung von Vormündern X X I X . Wenn männliche oder weibliche Personen, die Bürger oder Bürgerinnen des Municipium Flavium Salpensanum sind und nicht unmündig sind, keinen Vormund haben oder einen, dessen Status unbestimmt ist, wenn eine solche Person v o n den Duoviri, die die Rechtsprechung in diesem Municipium ausüben, fordert, sie sollten ihr einen Vormund bestellen und diese den, dessen Bestellung sie wünscht, nennen, dann soll der Beamte, an den die Forderung ergeht, sei es, daß er einen oder mehrere Kollegen hat, nach dem Urteil aller Kollegen, die zu dem Zeitpunkt in diesem Municipium oder innerhalb seines Gebietes sind, nach einer Untersuchung, wenn es ihm gut dünkt, den
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G e n a n n t e n als V o r m u n d bestellen. Sei es nun, daß der- oder diejenige, u m derentwillen die F o r d e r u n g nach einem V o r m u n d ergeht, ein un m ü n d i g e r J u n g e oder ein unmündiges Mädchen ist, oder sei es, daß der Beamte, an den die F o r d e r u n g ergeht, keinen Kollegen hat oder kein Kollege v o n ihm in diesem Municipium oder i n n e r h a l b seines Gebietes ist, d a n n soll der Beamte, an den die Forderung ergeht, nach einer Untersuchung in den nächsten zehn Tagen auf den Beschluß der D e k u r i o n e n , der bei Anwesenheit von nicht weniger als zwei Drittel der D e k u r i o n e n zustande k o m m t , ihm den Vorgenannten als V o r m u n d geben, sofern die Vormundschaft nicht einem rechtmäßigen V o r m u n d genommen w i r d . Der V o r m u n d , der gemäß diesem Gesetz bestellt wird, soll seinem Mündel, sofern die Vormundschaft nicht einem rechtmäßigen V o r m u n d genommen wird, ein so redlicher V o r m u n d sein, wie w e n n er römischer Bürger und sein nächster männlicher Ver w a n d t e r römischer Bürger u n d V o r m u n d w ä r e .
N r . 60 Stadtrecht des Municipium Flavium M a l a c i t a n u m CIL II 1964 = ILS 6089 = FIRA I 24 = D'Ors, Epigrafia juridica Nr. 9 = McCrum—Woodhead 454. [ R u b r i k : Betr. das Vorschlagen von K a n d i d a t e n L I . W e n n bis zu dem T a g , an dem die M e l d u n g ] erfolgen m u ß , die N a m e n keines oder weniger K a n d i d a t e n , als wie viele gewählt w e r d e n müssen, gemeldet w u r d e n oder w e n n von denjenigen K a n d i daten, deren N a m e n gemeldet werden, diejenigen, deren K a n d i d a t u r bei der W a h l gemäß diesem Gesetz berücksichtigt werden m u ß , weni ger sind als die Zahl, die g e w ä h l t werden m u ß , d a n n soll der W a h l leiter, so d a ß m a n sie v o n ebenem Boden aus richtig lesen k a n n , so viele N a m e n v o n Personen, die gemäß diesem Gesetz sich u m dieses Ehren a m t bewerben dürfen, anschreiben, wie viele fehlen bis zu der Zahl, bis zu der m a n gemäß diesem Gesetz wählen m u ß . Von den K a n d i daten, die auf diese Weise angeschlagen werden, soll ein jeder, wenn er es wünscht, bei dem Wahlleiter je eine Person derselben Stellung nennen, u n d ebenso sollen die Personen, die d a n n von diesen genannt w u r d e n , w e n n sie es wünschen, einzeln bei eben demselben Wahlleiter eine weitere Person derselben Stellung benennen; der Wahlleiter, bei dem diese Benennung erfolgt, soll die N a m e n all dieser Personen an schlagen, so d a ß m a n sie v o m ebenen Boden aus richtig lesen kann, u n d über all diese soll er ebenso in Wahlen abstimmen lassen, wie
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wenn die N a m e n von ihnen gemäß diesem Gesetz betreffs der Bewer bung um das A m t innerhalb des vorgeschriebenen Termins gemeldet w o r d e n seien und wie wenn sie sich freiwillig um dieses A m t zu be werben begonnen u n d von dieser Absicht nicht abgelassen hätten. R u b r i k : Betr. die A b h a l t u n g v o n W a h l e n L H . D e r ältere v o n den jetzigen u n d ebenso von den künftigen Duoviri in diesem Municipium oder, w e n n er verhindert ist, die W a h len abzuhalten, der andere von ihnen soll gemäß diesem Gesetz eine Wahl Veranstaltung abhalten für die W a h l oder Nachwahl von D u o viri, ebenso von Adilen, ebenso v o n Q u ä s t o r e n ; wie gemäß der Auf teilung von Kurien, über die oben Bestimmungen getroffen wurden, die Stimmen abgegeben werden müssen, so soll der Wahlleiter veran lassen, d a ß mit Stimmtäfelchen abgestimmt wird. Die Kandidaten, die auf diese Weise gewählt werden, sollen ein J a h r lang oder, wenn sie an die Stelle eines anderen nachgewählt werden, für den restlichen Teil dieses Jahres dieses E h r e n a m t innehaben, das sie durch W a h l erlangt haben. R u b r i k : Betr. in welcher Kurie die E i n w o h n e r abstimmen sollen L I I I . Wer auch immer in diesem Municipium eine Volksversamm lung für die Wahl v o n Duoviri, A d i l e n und ebenso von Quästoren abhalten wird, soll aus den Kurien eine auslosen, in der die Einwoh ner, die römische oder latinische Bürger sind, abstimmen sollen, u n d ihnen soll die Stimmabgabe in dieser K u r i e zustehen. R u b r i k : Betr. welche Personen als K a n d i d a t e n bei der W a h l berück sichtigt werden sollen L I I I I . Derjenige, der die Wahlen abhalten m u ß , soll zuerst die D u o v i n , die der Rechtsprechung vorstehen, aus dem Kreis der frei geborenen Bürger w ä h l e n lassen, über den durch dieses Gesetz eine Bestimmung und eine Beschreibung erfolgte; d a n n soll er in unmittel barem Anschluß die Adilen, ebenso die Quästoren aus dem Kreis der freigeborenen Bürger wählen lassen, über den durch dieses Gesetz eine Bestimmung und eine Beschreibung erfolgte, wenn er n u r nicht bei den W a h l e n einen K a n d i d a t e n für den D u o v i r a t berücksichtigt, der jünger als 25 J a h r e ist oder innerhalb eines Zeitraumes v o n fünf J a h ren dasselbe E h r e n a m t innehatte; den K a n d i d a t e n , der sich um Ä d i lität u n d Quästur bewirbt, und der jünger als 25 J a h r e alt ist oder sich in einer derartigen Lage befindet, d a ß er derentwegen, wenn er römischer Bürger w ä r e , nicht unter der Z a h l der Dekurionen und Bei geordneten sein dürfte, soll er ebenso nicht berücksichtigen. R u b r i k : Betr. die Stimmabgabe LV. D e r Beamte, der die Wahlen g e m ä ß diesem Gesetz vornimmt,
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soll die Bürger kurienweise zur Stimmabgabe rufen, so daß er mit einer Aufforderung alle Kurien zur Wahl aufruft und alle einzeln in je einem abgegrenzten Bezirk ihre Stimme mit Stimmtäfelchen abgeben. Und ebenso soll er dafür sorgen, daß an der Wahlurne einer jeden Kurie je drei Bürger aus diesem Municipium sich befinden, die nicht Angehörige dieser Kurie sind, um die Stimmabgabe zu überwachen und die Stimmen zu zählen. U n d er soll dafür sorgen, daß ein jeder dieser (Wächter) zuvor schwört, er werde die Stimmen nach Treu und Glauben zusammenzählen und angeben. Er soll nicht verhindern, daß die Kandidaten je einen Wächter an je eine Wahlurne stellen. Was die Wächter betrifft, die vom Wahlleiter und ebenso von den Kandidaten aufgestellt sind, soll ein jeder von ihnen seine Stimme in der Kurie abgeben, an deren Urne er als Wächter aufgestellt ist. Ihre Stimmtäfelchen sollen ebenso rechtmäßig und gültig sein, als ob sie ein jeder in seiner Kurie abgegeben hätte. Rubrik: Betr. Maßregeln bezüglich stimmengleicher Kandidaten LVI. Sowie ein jeder Kandidat mehr Stimmen irgendeiner Kurie hat als die anderen, so soll der Wahlleiter öffentlich verkünden, dieser sei vor den übrigen für diese Kurie bestimmt und gewählt worden, bis die Zahl derer erreicht ist, bis zu der man wählen muß. Sofern in einer Kurie zwei oder mehrere Kandidaten ebenso viele Stimmen haben, soll er den verheirateten oder den Kandidaten, der als verheiratet gilt, dem Junggesellen, der keine Kinder hat und nicht als verheiratet gilt, vorziehen; er soll den Kandidaten, der Kinder hat, dem kinderlosen, den, der mehrere Kinder hat, dem, der weniger hat, vorziehen. Er soll ihn als ersteren benennen mit der Maßgabe, daß je zwei Kinder, nachdem sie einen N a m e n erhalten haben, oder je ein erwachsener junger Mann oder erwachsene Tochter, die durch den Tod verlorengingen, als je ein Kind, das noch am Leben ist, gelten. Wenn zwei oder mehr Kandidaten dieselbe Anzahl Stimmen haben und in derselben Stellung sich befinden, dann soll der Wahlleiter ihre Namen in eine Urne werfen und, wie der N a m e eines jeden ausgelost wird, so soll er ihn als ersten vor den anderen als gewählt ausrufen. Rubrik: Betr. die Auslosung der Kurien und derjenigen, die an Stimmenzahl der Kurien gleich sind LVII. Der Wahlleiter soll sich das Stimmen Verzeichnis aller Kurien bringen lassen und soll die N a m e n der Kurien in die Urne werfen und die N a m e n von je einer Kurie auslosen lassen. Wie der N a m e einer jeden Kurie ausgelost wird, soll er diejenigen, die diese Kurie gewählt hat, bekanntmachen lassen; und sobald jemand als erster die Mehrheit der Kurienstimmen erreicht hat, soll er diesen, nachdem
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dieser gemäß diesem Gesetz einen Eid u n d K a u t i o n betreffs des G e meindevermögens geleistet hat, als e r n a n n t u n d gewählt ausrufen las sen, bis es so viele Beamte sind, wie gemäß diesem Gesetz gewählt werden müssen. Wenn zwei oder mehr Bewerber dieselbe A n z a h l von Kurien haben, so soll er betreffs ihrer das gleiche Verfahren a n w e n den, wie es betreffs der Personen beschrieben ist, die an S t i m m e n z a h l gleich sind. N a c h dem gleichen Verfahren soll er öffentlich ausrufen lassen, d a ß dieser als erster g e w ä h l t ist. R u b r i k : K e i n Vorfall soll die A b h a l t u n g v o n Wahlen v e r h i n d e r n L V I I I . K e i n e Person soll interzedieren oder irgend etwas u n t e r n e h men, d a ß in diesem Municipium gemäß diesem Gesetz keine W a h l e n abgehalten u n d zu E n d e geführt werden. W e r gegen diese Bestim mungen absichtlich in böser Absicht handelt, soll verurteilt sein, für jeden einzelnen Verstoß den Bürgern des Municipium Flavium M a l a citanum 10 000 Sesterzen zu geben. D a s Klagerecht, der Anspruch und die gerichtliche Verfolgung auf u n d bezüglich dieses Geldes soll jedem Bürger dieses Municipiums, der es will u n d dem es g e m ä ß die sem Gesetz e r l a u b t ist, zustehen. R u b r i k : Betr. den Amtseid der Personen, die die M e h r h e i t der Kurienstimmen erreicht haben L I X . Sobald ein jeder K a n d i d a t u m den Duumvirat, die Ä d i l i t ä t oder die Q u ä s t u r die Mehrheit der Kurienstimmen erreicht hat, soll der Wahlleiter, bevor er diesen als e r n a n n t u n d gewählt öffentlich ausrufen läßt, vor der Volksversammlung in aller Öffentlichkeit bei Juppiter, d e m vergöttlichten Augustus, dem vergöttlichten Claudius und dem vergöttlichten Vespasianus Augustus u n d dem vergöttlichten Titus Augustus und beim Genius des I m p ( e r a t o r ) Caes(ar) [ [ D o m i tianus]] Augustus und den P e n a t e n schwören lassen: er w e r d e die M a ß n a h m e n , die er gemäß diesem Gesetz ausführen müßte, treffen, und er h a b e nicht gegen dieses Gesetz gehandelt noch w e r d e er ab sichtlich in böser Absicht dagegen handeln. R u b r i k : W i e von den K a n d i d a t e n u m den D u u m v i r a t oder die Quästur K a u t i o n betreffs des Gemeindevermögens gestellt w i r d L X . V o n den Personen, die sich in diesem Municipium u m den D u u m v i r a t oder die Q u ä s t u r bewerben, u n d von denen, die deshalb, weil durch die Benennung v o n weniger K a n d i d a t e n als erforderlich ein Vorschlag erfolgte, durch die Benennung in diese Lage gebracht werden, d a ß auch über sie eine A b s t i m m u n g gemäß diesem Gesetz erfolgen m u ß , soll ein jeder a m Tage der W a h l vor der S t i m m a b g a b e nach Ermessen des Wahlleiters Bürgen für die Gemeinschaft der Bür ger stellen, d a ß das Gemeindevermögen, das er in seiner Amtszeit
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verwaltet, für diese w o h l b e h a l t e n bleibt. W e n n diesbezüglich durch diese Bürgen zu wenig Sicherheit gewährleistet zu sein scheint, soll er nach Ermessen eben desselben (Wahlleiters) P f ä n d e r urkundlich ver pfänden. U n d dieser (Wahlleiter) soll von diesen (Kandidaten) Bür gen und P f ä n d e r ohne böswillige Täuschung in Empfang nehmen, bis in rechter Weise Sicherheit gewährleistet w i r d u n d wie es nach sei nem Willen richtig geschieht. W e n n eine der Personen, über die an den Wahlen für die D u o v i r i oder Quästoren abgestimmt w e r d e n m u ß , schuld d a r a n ist, daß nicht in rechter Weise Sicherheit gewährleistet wird, so soll der Wahlleiter sie nicht berücksichtigen. R u b r i k : Betr. die Beiwahl eines Patrons L X I . N i e m a n d soll für die Bürger des M u n i c i p i u m Flavium Malacit a n u m einen P a t r o n beiwählen noch soll er j e m a n d e m den P a t r o n a t übertragen a u ß e r auf G r u n d eines Mehrheitsbeschlusses der Dekurionen, der zustande kommt, w e n n nicht weniger als zwei Drittel anwesend sind und sie u n t e r Eid mittels Stimmtäfelchen abstimmen. W e r anders gegen diese (Bestimmungen) öffentlich für die Bürger des Munici pium F l a v i u m M a l a c i t a n u m einen Patron beiwählt oder jemandem den P a t r o n a t überträgt, der soll verurteilt sein, für die Bürger des Municipium Flavium M a l a c i t a n u m 10 000 Sesterzen in die Stadtkasse zu zahlen: die Person, die entgegen diesem Gesetz als P a t r o n bei gewählt oder der der P a t r o n a t übertragen w i r d , darf deshalb nicht mehr P a t r o n der Bürger des Munipicium F l a v i u m M a l a c i t a n u m sein. R u b r i k : N i e m a n d soll G e b ä u d e , die er nicht wieder aufbauen will, abreißen L X I I . N i e m a n d soll im S t a d t k e r n des Municipium Flavium M a l a citanum u n d dem bebauten Gebiet, das u n m i t t e l b a r an diesen Stadt kern angrenzt, ein Gebäude abdecken noch abreißen noch abreißen lassen außer auf Beschluß der Mehrheit der Dekurionen oder Bei geordneten, außer wenn er es nicht innerhalb des nächsten Jahres wiederherstellen wird. D e r Z u w i d e r h a n d e l n d e soll verurteilt sein, den Bürgern des Municipium Flavium M a l a c i t a n u m soviel Geld zu zahlen, wieviel diese Sache w e r t ist. Jedem beliebigen Bürger dieses Municipiums u n d demjenigen, dem es gemäß diesem Gesetz erlaubt ist, soll das Klagerecht, der Anspruch auf dieses Geld und betreffs dieses Geldes u n d die Rechtsverfolgung vor Gericht zustehen. R u b r i k : Betr. das Anschlagen v o n Verpachtungen u n d Verpachtungs bestimmungen u n d Eintrag ins Schuldbuch des Municipiums L X I I I . Derjenige, der als D u u m v i r die Rechtsprechung ausübt, soll die Einkünfte und die Ausgaben für öffentliche Gebäude verpachten oder sei es etwas anderes, w a s im gemeinsamen N a m e n seitens der
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Bürger dieses Municipiums verpachtet werden muß. Welche Verpach tungen er auch betätigt, welche Bestimmungen er auch vorschreibt, wie teuer etwas verpachtet w i r d u n d welche Bürgen angenommen w e r d e n u n d welche dingliche Sicherheiten überlassen, urkundlich ver p f ä n d e t oder mit einer H y p o t h e k belastet werden und welche Per sonen als Vertreter für die dinglichen Sicherheiten angenommen wer den, all das soll er in die Schuldbücher dieses Municipiums eintragen lassen, u n d er soll (all diese Angaben) seine gesamte übrige Amtszeit hindurch öffentlich angeschlagen sein lassen, so daß sie v o m ebenen Boden aus richtig gelesen w e r d e n können, und z w a r an der Stelle, w o nach Beschluß der D e k u r i o n e n oder Beigeordneten sie angeschla gen sein müssen. R u b r i k : Betr. die Belastung von Bürgen, dinglichen Sicherheiten und Stellvertretern L X I V . Alle Personen, die auch immer im Municipium Flavium M a l a c i t a n u m gegenüber der Körperschaft der Bürger dieses Munici piums als Bürgen aufgestellt sind oder werden, alle dinglichen Sicher heiten, die angenommen sind und werden, u n d alle Personen, die auch als V e r t r e t e r für diese dinglichen Sicherheiten bestellt sind oder wer den, all diese Personen u n d das Vermögen, das ein jeder v o n ihnen zu dem Z e i t p u n k t besaß oder besitzt, als er Bürge oder Stellvertreter w u r d e oder wird, und das Vermögen, das sie später zu besitzen an fingen, als sie diese dingliche Schuld auf sich zu nehmen begannen, w e n n einige von ihnen sich nicht v o n der dinglichen Belastung lösen u n d sich nicht freimachen u n d es in der Folge nicht tun oder ohne böswillige Absicht es nicht tun und in der Folge nicht tun u n d wenn ihr Besitz nicht von der dinglichen Belastung gelöst oder freigemacht w i r d u n d er es auch in der Folge nicht w i r d oder (ihr Besitz) ohne böse Absicht (von der dinglichen Belastung) nicht (gelöst oder frei gemacht) w i r d und er es auch in der Folge nicht wird, d a n n sollen diese Personen und ihr Besitz gegenüber der Körperschaft der Bürger dieses Municipiums in derselben Weise mit einer dinglichen Schuld belastet sein, wie die Personen oder ihr Besitz dem römischen Volk gegenüber belastet wären, w e n n diese Personen zu Bürgen u n d Stell v e r t r e t e r n bei den Leitern des A e r a r i u m in Rom g e w o r d e n wären und ihr Besitz als dingliche Sicherheit überlassen, urkundlich verpfän det oder mit einer H y p o t h e k belastet w o r d e n wäre. W e n n diese Bür gen u n d ihre dinglichen Sicherheiten u n d ihre Stellvertreter für den Fall, d a ß irgendeine der dinglichen Sicherheiten, für die sie Stellver treter geworden sind, den Anforderungen nicht entspricht, sich oder ihren Besitz nicht von der dinglichen Belastung lösen u n d nicht frei-
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machen und es in der Folge nicht tun oder wenn sie es ohne böse Absicht in der Folge nicht tun, dann sollen die Duoviri, die dort die Rechtsprechung ausüben, entweder beide oder einer von ihnen auf Beschluß der Dekurionen und Beigeordneten, der bei Anwesenheit von nicht weniger als zwei Drittel v o n ihnen zustande kommt, das Recht und die Gewalt haben, (sie und die dinglichen Sicherheiten) zu verkaufen oder Vorschriften für deren Verkauf festzusetzen; nur sollen sie indessen für den Verkauf dieser Dinge die Bestimmungen treffen, w i e sie die Leiter des Aerarium in Rom gemäß dem H y p o thekenschuldgesetz für den Verkauf von Bürgen und Sicherheiten treffen müssen, oder, wenn er gemäß dem Hypothekenschuldgesetz keinen Käufer findet, sollen sie die Bestimmungen treffen, die jene für den Verkauf auf dem freien Markt treffen müssen; und sie sollen so die Bestimmungen treffen, daß das Geld auf das Forum des Municipium Flavium Malacitanum gebracht, eingelöst und bezahlt wird. Welche Bestimmung auch getroffen wird, sie soll recht und gültig sein. Rubrik: Gemäß den Bestimmungen für den Verkauf von Bürgen und dinglichen Sicherheiten soll Recht gesprochen werden L X V . Über die Bürgen, dinglichen Sicherheiten und Stellvertreter, die die Duoviri des Municipium Flavium Malacitanum gemäß diesem Gesetz verkaufen, soll, wer auch immer die Rechtsprechung ausübt, bei dem diesbezüglich der Prozeß anhängig gemacht wird, so Recht sprechen und ein Urteil in der Weise fällen, daß die Personen, die diese Bürgen, ihre Stellvertreter und die dinglichen Sicherheiten gekauft haben, zusammen mit ihren Bürgen, ihren Teilhabern und Erben und den Leuten, die diese Sache etwas angeht, rechtmäßig betreffs dieser Dinge vorgehen, sie gerichtlich einklagen und verfolgen können. Rubrik: Betr. einer verhängten Geldstrafe L X V I . Der Duumvir, der die Rechtsprechung ausübt, soll die Geldstrafen, die in diesem Municipium von den Duoviri oder dem Präfekten und ebenso v o n den Ädilen verhängt werden, sofern beide oder einer der beiden Ädilen vor den Duoviri erklärt haben, daß sie diese Strafen verhängt haben, in die öffentlichen Schuldbücher der Bürger dieses Municipiums eintragen lassen. Wenn jemand, über den eine solche Geldstrafe verhängt wird, oder ein anderer in dessen N a men verlangt, betreffs der Strafe solle an die Dekurionen oder Beigeordneten Bericht erstattet werden, dann soll das Urteil darüber bei den Dekurionen und Beigeordneten liegen. All die Strafen, die v o n den Dekurionen oder Beigeordneten nicht als ungerechtfertigt beurteilt werden, sollen die Duoviri in die öffentliche Kasse der Bürger dieses Municipiums einzahlen lassen.
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Rubrik: Betr. die städtischen Geldmittel der Bürger und der Rechnungen derselben L X V I I . D i e Person, in deren Hände öffentliche Geldmittel der Bürger dieses Municipiums gelangen, oder ihr Erbe oder die Person, die diese Sache etwas angeht, soll in den folgenden 30 Tagen, von denen an die Geldmittel in ihre H ä n d e gelangten, dieses Geld in die öffentliche Kasse der Bürger dieses Municipiums zurückbezahlen. Die Person, die städtische Rechnungen oder einen öffentlichen Auftrag der Bürger dieses Municipiums ausführt oder verwaltet, oder ihr Erbe oder die Person, die diese Sache angeht, soll in den folgenden 30 Tagen, von denen an sie aufhört, diese Aufträge oder diese Rechnungen auszuführen und zu verwalten, und zwar an den Tagen, an denen Sitzungen der Dekurionen oder Beigeordneten gewöhnlich stattfinden, die Rechnungen vorlegen und Rechenschaft ablegen vor den Dekurionen oder Beigeordneten oder der Person, der auf Beschluß der Dekurionen oder Beigeordneten, der bei Anwesenheit von nicht weniger als zwei Drittel zustande kam, der Auftrag gegeben wurde, diese Rechnungen zu empfangen und zu prüfen. Die Person, die schuld daran ist, daß dieses Geld nicht so eingetrieben und zurückbezahlt wird oder daß nicht in dieser Weise Rechnung abgelegt wird, ihr Erbe oder die Person, die diese fragliche Sache angeht, soll verurteilt sein, doppelt soviel, wie diese Sache wert ist, den Bürgern dieses Municipiums zu bezahlen. Jedem, der es will, und dem es gemäß diesem Gesetz erlaubt ist, soll das gerichtliche Vorgehen, die Einklagung und gerichtliche Verfolgung bezüglich des Geldes zustehen, das den Bürgern des Municipium Flavium Malacitanum gehört. Rubrik: Betr. die Bestellung v o n Anwälten bei Rechnungsablegung L X V I I I . Wenn Rechnungen in dieser Weise vorgelegt werden, soll der Duumvir, der die Dekurionen oder Beigeordneten einberuft, vor eben diesen Dekurionen und Beigeordneten Personen benennen, die die Sache der Stadt vertreten sollen; und die Dekurionen oder Beigeordneten sollen mittels Stimmtäfelchen und unter Eid über diese Sache einen Beschluß fassen, und zwar dann, wenn nicht weniger als zwei Drittel derselben anwesend sind. Sie sollen diesen Beschluß in der Weise fassen, daß drei Personen, die die Mehrheit mittels Stimmtäfelchen gewählt hat, die Sache der Stadt vertreten. Die Personen, die auf diese Weise gewählt werden, sollen von den Dekurionen oder Beigeordneten eine Frist verlangen, in der sie die Untersuchung anstellen und die gerichtliche Anklage vorbereiten. Wenn die ihnen gegebene Frist verstrichen ist, sollen sie den Prozeß in der rechten Weise führen.
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R u b r i k : Betr. Gerichtsverfahren bezüglich städtischer Geldmittel L X I X . Was die Forderungen namens der Bürger des M u n i c i p i u m Flavium M a l a c i t a n u m an einen Bürger u n d E i n w o h n e r dieses M u n i cipiums betrifft u n d was den P r o z e ß mit einer solchen Person betrifft, soweit der Streitwert mehr als 1000 Sesterzen, aber weniger w e r t ist, als d a ß [der Prokonsul d a r ü b e r Recht sprechen u n d eine gerichtliche Untersuchung gemäß diesem Gesetz gestatten m ü ß t e : der D u u m v i r oder der Präfekt, der die Rechtsprechung in diesem Municipium aus übt u n d bei dem diesbezüglich ein Prozeß a n h ä n g i g gemacht w i r d , soll darüber Recht sprechen u n d eine gerichtliche Untersuchung ge statten . . .] N r . 61 Grenzziehung zwischen zwei afrikanischen S t ä m m e n nahe Sirte im J a h r e 87 IRT 854 = McCrum-Woodhead 450. G e m ä ß der Vollmacht des I m p ( e r a t o r ) [ [ D o m i t i a n u s ] ] Aug(ustus) Germanicus, des vergöttlichten Vespasianus Sohn, Pont(ifex) / Z . 5 max(imus), (im Besitz der) tribunizischen G e w a l t zum 6. Mal, (zum) I m p ( e r a t o r akklamiert) z u m 14. Mal, Konsul z u m 13. Mal, Censor auf Lebenszeit, V a t e r des Vaterlandes, w u r d e auf Befehl des Suellius Flaccus, Legat des Kaisers in proprätorischem Rang, / Z. 10 ein Grenzstein gesetzt zwischen dem Stamm der M u d u c u v i i u n d der Z a mucii nach einer Übereinkunft der beiden S t ä m m e . N r . 62 E d i k t D o m i t i a n s über Veteranenprivilegien aus dem J a h r e 88/89 ILS 9059 = FIRA I 76 = McCrum-Woodhead 404. Philadelphia im Arsinoegau. (A Die
Außenseite:)
(In col. I sind die Namen der neun Zeugen aufgeführt, die die Urkunde besiegelt haben.) col. II U n t e r dem Konsulat von L(ucius) N o n i u s Calpurnius T o r quatus Asprenas u n d T(itus) Sextius Magius Lateranus am 6. (Tage vor) den N o n e n des Juli, im 13. J a h r des I m p ( e r a t o r ) Caesar D o m i tianus Aug(ustus) Germanicus, am 8. Tag des M o n a t s Epip - 2. 7. 94 —, in Alexandria in Ägypten. M(arcus) Valerius Q u a d r a t u s , Sohn des M(arcus), (aus der Tribus) Pol(lia), der als V e t e r a n ehrenvoll / Z . 5 aus der leg(io) X Fretensis entlassen wurde, legte Zeugnis dafür ab,
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daß er das Folgende abgeschrieben und P u n k t für Punkt durchgesehen hat an der Bronzetafel, die am großen Caesareum angebracht ist, wenn m a n die zweite T r e p p e unter der rechten Säulenhalle neben dem H e i l i g t u m der m a r m o r n e n Venus emporsteigt, an der W a n d , auf der das unten Angegebene geschrieben steht: / Z . 10 Imp(erator) Caesar Domitianus Aug(ustus) Germanicus, Sohn des vergöttlichten Vespasianus, Pontifex maximus, (im Besitz der) tribunizischen G e w a l t z u m 8. Mal, z u m Imp(erator) z u m 16. Mal (ausgerufen), Censor auf Lebenszeit, V a t e r des Vaterlandes, läßt be kanntmachen: Es schien m i r gut, durch ein E d i k t zu verkünden, daß die entlassenen Soldaten u n t e r euch allen von öffentlichen Steuern und Zöllen befreit und frei sein sollen; / Z. 15 d a ß sie selbst, ihre Frauen, ihre Kinder, die Eltern derer, die eine Ehe [mit ihnen] eingehen, daß diese alle römische Bürger nach bestem Recht sein sollen u n d d a ß sie versehen mit jeder A r t v o n Steuerfreiheit befreit und abgelöst sind und d a ß ihre oben genannten Eltern u n d ihre Kinder zugleich das selbe Recht und dieselbe Stellung haben sollen im Hinblick auf völ lige Steuerfreiheit und d a ß ihr Land, ihre H ä u s e r und Geschäfte . . . gegen ihren Willen und o h n e Entschädigung . . . (B Die Innenseite:) col. III . . . der Veteranen zusammen mit ihren Frauen und den oben genannten Kindern, deren N a m e n auf der Bronzetafel eingra viert sind, oder wenn sie unverheiratet sind, mit den Frauen, die sie später heiraten, vorausgesetzt, d a ß jeder Veteran nur einmal heiratet. (Diese Privilegien w u r d e n ) den Soldaten (gewährt), die in Jerusalem in der leg(io) X Fretensis dienten und nach Ablauf ihrer Dienstzeit ehrenvoll / Z. 5 durch Sex(tus) Hermetidius C a m p a n u s , kaiserlicher Legat in proprätorischem R a n g , entlassen wurden am 5. (Tag vor den) K a i e n d e n des J a n u a r unter dem K o n s u l a t von Sex(tus) Pompeius Collega und Q(uintus) Peducaeus Priscinus - 28. 12. 93 - und die ihren Dienst begannen unter dem K o n s u l a t von P(ublius) Galerius Trachalus und Ti(berius) Catius u n d unter T(itus) Flavius und Cn(aeus) Arulenus - 68/69 —. ----G e m ä ß der Erlaubnis des M(arcus) Iunius Rufinus, des Präfekten von Ägypten, unter dem Konsulat von L(ucius) Nonius Calpurnius T o r q u a t u s Asprenas u n d T(itus) Sextius Magius Lateranus an den Kaienden des Juli, im 13. J a h r / Z. 10 des Imp(erator) Caesar Domi tianus Aug(ustus) Germanicus im M o n a t E p i p , am 7. Tag — 1. 7. 94 —. D o r t bezeugte M(arcus) Valerius Q u a d r a t u s , der Sohn des M(arcus), (aus der Tribus) Pol(lia), persönlich im Beisein der Zeugen, die
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ihr Siegel darunter setzten, und erklärte unter einem Eid bei J(uppiter) O(ptimus) M(aximus) und beim Genius des allerheiligsten I m p e rator) Caesar Domitianus Aug(ustus) Germanicus, ihm seien während seiner Dienstzeit L(ucius) Valerius Valens, Valeria Heraclus und Valeria / Z. 15 Artemis, alle drei obengenannten Kinder, geboren wor den, und ihre Namen seien in der Bronzetafel eingraviert, und sie hätten durch die Gnade eben desselben besten Princeps das römische Bürgerrecht erlangt. Nr. 63 Tarif von Koptos aus dem Jahre 90 OGIS 674 = IGRR I 1183 = McCrum-Woodhead 459. Auf Befehl [des Mettius Rufus, des Präfekten von Ägypten.] Wie viel Geld die Pächter der Straßengebühr in Koptos, für die der Arabarchos die Verantwortung hat, eintreiben sollen / Z. 5 gemäß den Richtlinien, wurde auf dieser Stele durch Lucius Antistius Asiaticus, den Präfekten des Berges Berenike, eingraviert: für für für für für für für für für für für für für für für für für für
einen Steuermann auf dem Roten Meer einen Oberbootsmann einen Wachoffizier einen Matrosen einen Diener des Schiffszimmermanns einen Handwerker Prostituierte Frauen, die einreisen? Soldatenfrauen / Z. 20 die Gebühr für Kamele ein Siegel auf die Gebühr jede Gebühr für einen Mann, der von einer Reise kommt alle Frauen je einen Esel einen Wagen mit Plane einen Mastbaum eine Segelstange / Z. 30 eine Bestattung (Hin- und Rückreise)
8 Drachmen / Z. 10 10 Drachmen 5 Drachmen 5 Drachmen 5 Drachmen / Z. 15 8 Drachmen 108 Drachmen 20 Drachmen 20 Drachmen Obol 1 2 Obolen
Drachmen Drachmen Obolen Drachmen Drachmen Drachmen Drachmen Obolen
1 4 2 4 20 4 1, 4
Im 9. Jahr des Imperator Caesar [[Domitianus]] Augustus [[Ger manicus]] am 15. Pachon - 10. 5. 90 - .
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N r . 64 Amtliche Schriftstücke über die Spiele in Delphi Syll.3 821 = ILS 8905 = McCrum-Woodhead 463. Delphi. a) Imp(erator) [ C ] a e s a r [ D ] o m i t i a n u s Aug(ustus) Germanicus, Sohn des vergöttlichten [Vesjpasianus, P[ont(ifex) m a x ] i m ( u s ) , im Besitz der tr[ibunizischen] G e w a l t z u m 3. Mal, Vater des Vaterlandes, z u m I m p ( e r a t o r ) zum 7. M a l ( a k k l a m i e r t ) , Konsul z u m 10. Mal, designiert z u m [11.] Mal, ließ den Tempel des A p o [ l l o ] auf seine Kosten wie derherstellen. b) Gott, zum guten Gelingen. D i e Stadt D e l p h i [hat beschlossen], d a ß die Briefe, die betreffs des Pythischen Agons ihnen [geschickt] w u r d e n , [an dem Platz des H e i l i g t u m s ] , der am meisten in die Augen fällt, auf einer Säule [aus Stein] eingemeißelt w e r d e n sollen. c) I m p e r a t o r Caesar [ [ D o m i t i a n u s ] ] Augustus Germanicus, Sohn des vergöttlichten Vespasianus, Pontifex maximus, im Besitz der tribunizischen Gewalt zum 9. M a l — 90 n. Chr. —, z u m Imperator zum 2 1 . M a l (akklamiert), Konsul z u m 15. Mal, Censor auf Lebenszeit, V a t e r des Vaterlandes, g r ü ß t die Beamten u n d die Stadt D e l p h i : Es ist v o n N a t u r aus richtig u n d fromm, den T e r m i n für den Pythischen A g o n gemäß den Gesetzen der A m p h i k t y o n i e einzuhalten u n d keinen Teil der alten Gebräuche durcheinanderzubringen. D a m i t dies gemäß meinen Grundsätzen geschieht, habe ich . . . dem Prokonsul geschrie ben. [Eure Gesandten] w a r e n Epinikos, Sohn des Eudoros, Rustikos, Sohn des Eudamos . . . / Z . 5 . . . d) [... Prokonsul von Achaia,] grüßt die Beamten [von D e l p h i ] : D a unser H e r r , [der ganz göttliche] I m p e r a t o r [ [ D o m i t i a n u s ] ] Caesar Augustus Germanicus, für die [Durchführung des Pythischen Agons] gemäß der alten [ O r d n u n g ] Vorsorge trug, . . . h a b e ich den Brief, [ d e n ] ich [gemäß] seinem sehr heiligen Befehl d e m Synedrium der [ A m p h i k t y o ] n e n schrieb, an ihren Beauftragten Megaleinus geschickt. D a m i t Ihr freilich wißt, d a ß der H e r r [angeordnet hat, . . ., habe ich] Euch [die Abschrift] des Briefes an die A m p h i k t y o n e n [geschickt] u n d [diesem] Brief eine Abschrift des an Megaleinus u n t e n beigefügt. Lebt wohl! e) [. . . D e r Prokonsul von Achaia . . .] g r ü ß t [ d a s Synedrium d e r ] A m p h i k t y o n e n : D a [ m i r ] unser H e r r und sehr b e r ü h m t e r I m p e r a t o r
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[[Domitianus]] Caesar Augustus Germanicus geschrieben hat, daß [Ihr die Gesetze] der Amphiktyonen [betreffs des Pythischen Agons, die seit alters her bis] jetzt bestanden, [einhalten sollt], mußte [auch] ich Euch [dies] schreiben, damit der Agon gemäß diesen Gesetzen, wie es der Imperator befohlen hat, durchgeführt wird. Und ich habe [. . . für Euch eine Abschrift des Briefes, den] der Herr mir zusandte, bei gefügt, damit Ihr [den sehr heiligen Befehl] von ihm kennt [und damit der Agon der Ordnung nach?] gemäß den [von] alters her bis jetzt eingehaltenen als auch von Dir bestätigten [Gesetzen der Amphiktyo nen durchgeführt wird . . .] . . . Der festgesetzte . . . soll eingehalten werden . . . [Lebt wohl!] Nr. 65 Ehrung des Statthalters Antistius Rusticus und dessen Erlaß aus der Zeit 93 n. Chr. Ann. epigr. 1925, 126 = McCrum—Woodhead 464. Antiochien/Pisidien. col. I Dem L(ucius) Antistius Rusticus, Sohn des [L(ucius)], (aus der Tribus) Gal(eria), Konsul, Legat des Imp(erator) Caes(ar) [[Do mitianus]] Aug(ustus) [[Germanicus]] / 2 . 5 in proprätorischem Rang der Provinzen Kappadokien, Galatien, Pontus, Pisidien, Paphlagonien, Kleinarmenien und Lykaonien, Präfekt des Aerarium im Tempel des Saturn, Prokonsul der Provinz der diesseitigen Hispania Baetica, Legat des vergöttlichten Vespasianus und des vergöttlichten Titus / Z. 10 und des Imp(erator) Caesar [[Domitianus]] Aug(ustus) [Germanicus] der legio VIII Augusta, dem Kurator der via Aurelia und via Cornelia; er wurde von dem vergöttlichten Vespasianus und dem vergöttlichten Titus unter die Senatoren prätorischen Ranges aufgenommen; / Z. 15 von denselben wurde er mit militärischen Auszeichnungen ausgezeichnet: mit einer Mauer-, einer Wallkrone, einer Krone aus Gold, mit 3 Standarten und 3 Ehrenlanzen; er war Militärtribun der legio II Aug(usta), Mitglied der Zehnmännerkom mission zur Entscheidung von Streitfällen, / Z. 20 Patron der Kolo nie, weil er eifrig für die Getreideversorgung vorgesorgt hat. col. II L(ucius) Antistius Rusticus, Legat des Imp(erator) Caesar Domitianus Aug(ustus) Germanicus in proprätorischem Rang, läßt bekanntmachen: Da die Duoviri und die Dekurionen / Z. 5 der sehr glanzvollen col(onia) Ant(iochensis) mir geschrieben haben, wegen des strengen Winters seien die Getreidepreise enorm gestiegen, und da sie mich gebeten haben, (dafür zu sorgen), daß / Z. 10 die Plebs eine Möglichkeit zu kaufen habe, (ordne ich) zum guten [Gelingen] (an),
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daß alle Kolonisten der col(onia) Ant(iochensis) oder Nichtbürger, die hier wohnen, vor den D u o v i r i der col(onia) Antiochensis inner halb von dreißig / Z. 15 T a g e n nach Anschlag meines Edikts angeben sollen, wieviel Getreide ein jeder hat u n d w o er es hat, u n d wieviel er zur Aussaat und als N a h r u n g für seine Familie für ein J a h r a b zieht. D a s gesamte übrige Getreide soll er den Käufern der col(onia) Antiochens(is) / Z. 25 anbieten. Als E n d t e r m i n für den Verkauf setze ich die nächsten Kaienden des August fest. W e n n aber jemand (dem Edikt) nicht nachkommt, soll er wissen, d a ß ich alles, was gegen mein Edikt / Z . 30 zurückgehalten wird, einziehen w e r d e ; dabei w u r d e für Personen, die solches anzeigen, als Belohnung der achte Teil fest gesetzt. D a / Z. 35 m a n mir aber die Versicherung gab, vor diesem strengen und langen W i n t e r habe der Modius acht oder neun As in der Kolonie gekostet, / Z. 40 und da es sehr ungerecht ist, d a ß je m a n d aus dem H u n g e r seiner Mitbürger G e w i n n zieht, verbiete ich, daß der Getreidepreis einen D e n a r ( = 1 6 As) p r o Modius übersteigt. col. III . . . Rufus, dem kaiserlichen P r o k u r a t o r , (hat) der S t a d t teil Tiberia (diese Statue aufgestellt).
N r . 66 Schreiben Domitians an den P r o k u r a t o r C l a u d i u s Athenodorus SEG XVII 755 = IGLS V 1998 = McCrum-Woodhead 466. Hama/Syrien. (Auszug) aus dem E r l a ß des I m p e r a t o r [ [ D o m ] ] i t i a n u s Caesar Augustus, Sohn des Augustus, an den P r o k u r a t o r Claudius A t h e n o dorus: / Z. 5 In außerordentlichen Situationen, die eine große Überlegung erfordern, galt die Sorge meines vergöttlichten Vaters Vespasianus Caesar, wie ich weiß, den W o h l t a t e n gegenüber den Städten. / Z . 10 Sich darauf konzentrierend, befahl er, d a ß die Provinzen weder durch die Mietung von Zugtieren noch durch die Einquartierung v o n F r e m den belastet werden. Aber dessenungeachtet w i r d dies nicht beachtet, ob aus Gefälligkeit oder weil es nicht verbessert wurde. D e n n es bleibt / Z . 15 bis jetzt jene alte und hartnäckige Gewohnheit beste hen u n d wird allmählich z u r N o r m , wenn sie nicht mit G e w a l t gehin dert w i r d , stärker zu w e r d e n . Ich befehle D i r also, dafür zu sorgen, d a ß niemand Zugtiere requiriert, sofern er nicht mein D i p l o m h a t . D e n n es ist sehr ungerecht, / Z. 20 d a ß durch die Gunst einiger Leute oder infolge ihrer Ansprüche geschriebene (Ermächtigungen) im U m lauf sind, die niemand a u ß e r mir ausstellen darf. Nichts darf m e h r
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v o r k o m m e n , was meinen E r l a ß aufhebt u n d die den S t ä d t e n sehr nützliche M a ß n a h m e beseitigt. D e n n es ist gerecht, den erschöpften P r o v i n z e n zu helfen, / Z . 25 die k a u m in der Lage sind, den drin gendsten Bedürfnissen z u genügen: n i e m a n d soll sie gegen meinen Willen zwingen. N i e m a n d darf einen F ü h r e r nehmen, sofern er nicht mein D i p l o m hat. D e n n w e n n die B a u e r n (von ihrem L a n d ) abge zogen werden, bleiben / Z . 30 die Felder unbebaut. Wenn D u eigene Lasttiere benutzt oder mietest, handelst D u sehr gut . . . mit N a m e n versehene D i p l o m e an Dich schicken.
III. I N S C H R I F T E N A U S D E R Z E I T V O N N E R V A BIS H A D R I A N a) Historische
Ereignisse
N r . 67 Auszüge aus den Fasti Ostienses aus der Zeit 105—116 F. O. Ha, J, Kb = Smallwood II Nr. 19, 22, 23. F. O. Ha (Konsuln waren) [Ti(berius) lulius CJandidus zum 2. Mal, A(ulus) lulius Quadratus [zum 2. Mal] — 105 —, [an den Kaienden des M a i ] C(aius) lulius Bassus, Cn(aeus) Afranius Dexter, am 16. Tag vor den Kaienden des August Q(uintus) Caelius Honoratus anstelle des Dexter. An den Kaienden des September M(arcus) Vitorius Marcellus, C(aius) Caecilius Strabo. / Z. 5 A m Tage vor den Nonen des Juni — 4. 6. 105 — brach Imp(erator) N e r v a Traianus Aug(ustus) nach Moesia auf. Am 8. Tag vor den Kaienden des Juli — 24. 6. 105 — wurde der Konsul Afranius Dexter tot in seinem Haus aufgefunden. A n Stelle des verstorbenen P(ublius) Ostiensis Macedo wurde M(arcus) Acilius Priscus Egrilius Plarianus, der Patron der Kolonie, zum Pontifex des Volkanus und der heiligen Gebäude gewählt. / Z. 10 Duoviri (waren) A(ulus) Livius Priscus und L(ucius) Licinius Valerianus. F.O. J [. . . Imp(erator) Traianus] begann [das dritte Vorspiel] seines zweiten [Gladiatorenspiels] zu geben, er führte es am 3. Tag vor den Kaienden des April — 30. 3. 108 - nach 13 Tagen mit 340 Gladiatorenpaaren zu Ende. A m Tage vor den N o n e n des Juni begann I m p e rator) Traianus sein zweites Gladiatorenspiel zu geben. Duoviri (waren) A(ulus) Manilius Augustalis und C(aius) lulius Proculus. / Z. 5 (Konsuln waren) [A(ulus)] Cornelius Palma zum 2. Mal und P(ublius) Calvisius Tullus — 109 - , an den Kaienden des März L(ucius) Annius Largus, an den Kaienden des Mai Cn(aeus) Antonius Fuscus und C(aius) lulius Philopappus, an den Kaienden des September C(aius) Aburnius Valens und C(aius) lulius Proculus. A m
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Von Nerva bis Hadrian
10. Tage vor den Kaienden des Juli — 22. 6. 109 — weihte I m p e r a tor) Nerva Traianus Caes(ar) Aug(ustus) Germ(anicus) / Z. 10 Dacicus seine Thermen ein und übergab sie der Öffentlichkeit zur Be nutzung. Am 8. Tage vor den Kaienden des Juli - 24. 6.109 — weihte er den Aquädukt ein, der unter seinem Namen in der ganzen Stadt Fontänen in den Springbrunnen aufsteigen ließ. An den Kaienden des November führte Imp(erator) Traianus sein Gladiatorenspiel nach 117 Tagen zu Ende mit 4941 Gladiatorenpaaren, die mit der Freiheit beschenkt wurden? Am 3. Tage vor den Iden des November weihte / Z. 15 Imp(erator) Traianus seine Naumachie ein; dabei wurden in 6 Tagen 127 (Gladiatorenpaare) entlassen, und er führte am 8. Tag vor den Kaienden des Dezember es zu Ende. [Duoviri] (waren) P(ublius) Valerius Euphemianus und C(aius) Valerius Iustus. . . . / Z. 28 (Konsuln waren) [Imp(erator) Nerva Traianus] Caes(ar) Aug(ustus) Germ(anicus) Dac(icus) zum 6. Mal und T(itus) Sextius Africanus - 112 —. [An den Iden des Januar?.] Licinius Ruso, / Z. 30 [. . . Cn(aeus) Cor]nelius Severus und Q(uintus) Valerius Vegetus, [. . . P(ublius) Sterti]nius Quartus und T(itus) Iulius Maximus, [. . . C(aius) Clau]dius Severus und T(itus) Settidius Firmus. [An den Kaienden des] Januar weihte Imp(erator) Traianus sein Forum und die Basilica Ulpia ein. Vom 3. Tage vor den Kaienden des Februar — 27. 1. 112 — an ließ Imp(erator) / Z. 35 Traianus Spiele in drei Theatern während 15 Tagen abhalten; dabei wurden drei Tage Ge schenke (unter das Volk) geworfen, und an den Kaienden des März ließ er Zirkusspiele abhalten; dabei wurden 30 Rennen gefahren; an diesem Tag gab er ein [Gastmahl] für den Senat und den Ritterstand. Am 7. Tage vor den Kaienden des Juli begann Imp(erator) Traianus . . . zu veranstalten; am 4. Tage vor den Kaienden des September — 29. 8. 112 — verstarb / Z. 40 [Marciana Aug]usta und erhielt den Beinamen 'Vergöttlichte'. [An demselben Tag] erhielt [Mati]dia den Titel Augusta. Am 3. Tage vor [den Nonen des September — 3. 9. 112 — wurde Mar]ciana Augusta in einem Staatsbegräbnis [beigesetzt. Am . . .] begann Imp(erator) Traianus die restlichen Gladiatoren . . . antreten zu lassen, an dem Tag, den man das Fest der Weinernte / Z. 45 [nennt]. Am 11. Tage vor den Kaienden des September wurde das Heiligtum des Volkanus, das infolge des Alters heruntergekom men, dann aber mit zusätzlichem Schmuck [wiederhergestellt worden war], eingeweiht. [Die Duoviri (waren). L]ongus Grattianus Caninianus und [.F]adius Probianus. [(Konsuln waren) L(ucius) Publilius Celsus] zum 2. Mal und C(aius) Clodius Crispinus - 113 —, / Z. 50 [an den Kaienden des
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M ä r z Ser(vius)] Cornelius Dolabella, [an den Kaienden des M a i L(ucius) Stertini]us Noricus u n d L(ucius) Fadius Rufinus, [an den Kaienden des September Cn(aeus) Corneli]us Urbicus, T(itus) Sempronius Rufus. [ A m . . . M ] a i w u r d e n kurze Spiele mit 3 [Vorspie len] abgehalten m i t 1202 (Paaren). Am 4. Tage vor den Iden des M a i - 12. 5. 113 - weihte I m p ( e r a t o r ) Traianus / Z. 55 [den Tempel der Ve]nus auf dem F o r u m Caesars und [die Säule] auf seinem eigenen Forum ein. F. O. Kb / Z. 10 [(Konsuln waren) L(ucius) L a m i ] a Aelianus und Sex(tus) Carminius [Vetus] — 116 —, . . . Ti(berius) Iulius Secundus und M ( a r cus) Egnatiu[s M a r c e l l i n u s ] , . . . D(ecimus) Terentius Gentianus u n d Q(uintus C o [ . . . ] , . . . L(ucius) Statius Aquila u n d C(aius) I u l i u [ s Berenicianus]. A m 9?. Tag v o r den Kaienden des M ä r z — 2 1 . 2. 116 - w u r d e n Siegesnachrichten an den Senat [vom I m p ( e r a t o r ) ] / Z. 15 T r a i a n u s Aug(ustus) gebracht, weshalb er den Beinamen Par[thicus erhielt,] u n d für sein Wohlergehen erfolgte ein Senatsbeschluß, und Bittgebete [in allen G ö t t e r t e m p e l n ] u n d Spiele fanden statt am 5., 4. u n d a m Tage vor den K a i e n d e n des M [ ä r z — 25., 26. u n d 28. 2. 116 — u n d Zirkusspiele] u n d 30 Rennen. A m Tage vor den N o n e n des M a i — 6. 5. 116 - wurden Briefe [an den Senat geschickt] v o m Imp(erator) T r a i a nus Aug(ustus) . . . b)
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N r . 68 Schreiben N e r v a s (?) über Stadtrechte in Italien Ann. epigr. 1947, 44. Vgl. W . H . H a r r i s , The Imperial Rescript f rom Vardagate, Athenaeum N . S. 59, 1981, S. 338-352. [ I m p ( e r a t o r ) N e r v a ? ] Caesar Aug(ustus)] g r ü ß t seinen ( F r e u n d ) Clodius Secundus: Freigelassene solcher Personen, die gemäß eigenem Willen als Bürger v o n V a r d a g a t e kooptiert werden, haben einen a n deren Status als ihre Patrone, außer wenn auch / Z. 5 sie wünschen, kooptiert zu w e r d e n u n d an beiden O r t e n ihre Bürgerpflicht zu er füllen, d. h. an dem O r t , an dem sie kooptiert wurden, und an dem, aus dem ihre P a t r o n e stammen. Gelder, die o h n e Beschluß der Dekurionen ausgegeben wurden, m ü s sen von den Personen der S t a d t wiedererstattet werden, die aus eige-
Von Nerva bis Hadrian
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nem Antrieb diese Gelder gegeben haben; dabei haben sie das Recht, eine Forderung an die zu stellen, denen sie es a n v e r t r a u t haben. / Z. 10 Beamte, die nicht geeignete Bürgen genommen h a b e n , sind, da sie die Interessen der S t a d t hätten w a h r n e h m e n müssen, selbst ver antwortlich. W e n n aber die Bürgen z u r Zeit der A n n a h m e d a m a l s freilich ausreichend waren, später aber aus irgendeinem G r u n d sich ihr Vermögen vermindert hat, dann darf m a n die Geschicke der Bür gen den Beamten nicht als Schuld anrechnen. Leb w o h l ! N r . 69 Trajan bestätigt die Freiheit von Liturgien für Aphrodisias in der Zeit von 98 bis 100 J. Reynolds, Aphrodisias and Rome (1982) Nr. 14. Aphrodisias. Imperator Caesar T r a i a n u s grüßt die Bürger v o n S m y r n a : Es ist mein Wille, d a ß keine Person aus freien S t ä d t e n zu Eurer Liturgie gezwungen w i r d u n d vor allem niemand aus Aphrodisias, d a diese Stadt sogar aus der Liste der P r o v i n z herausgenommen w u r d e , so d a ß sie weder den gemeinsamen Liturgien Asiens noch anderen Liturgien verpflichtet ist. D e n Tiberius Iulianus A t t a l u s / Z . 5 befreie ich (von der Ü b e r n a h m e der Liturgie) des Tempels v o n Smyrna; er h a t von seiner H e i m a t s t a d t ein sehr gutes Zeugnis erhalten. Diesbezüglich schrieb ich auch an meinen F r e u n d Iulius Baibus, den Prokonsul. N r . 70 Die Alimentarstiftungen v o n Veleia aus der Zeit von 102 bis 114 CIL XI 1147 = ILS 6675 = FIRA III 116 = Smallwood II Nr. 436. Veleia. Verpfändung von Grundstücken (für einen Betrag) von 1 044 000 Sesterzen, d a m i t durch die H u l d unseres besten u n d größten Princeps, des Imp(erator) Caes(ar) N e r v a Traianus Aug(ustus) G e r m a n i c u s Dacicus K n a b e n und Mädchen Unterhaltsbeihilfen erhalten sollten: eheliche K n a b e n an Zahl
2 4 5 ; jeder einzelne 16 Sesterzen das macht: 47 040 Sesterzen eheliche Mädchen an Zahl 3 4 ; jedes einzelne 12 Sesterzen das macht: 4 896 Sesterzen unehelicher K n a b e 1; 144 Sesterzen uneheliches Mädchen
1;
(mtl.) (jhrl.) (mtl.) (jhrl.) (jhrl.)
120 Sesterzen (jhrl.) Gesamtbetrag
52 200 Sesterzen (jhrl.)
Dies entspricht 5 % Zinsen auf das v o r g e n a n n t e K a p i t a l .
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col. I 2 . 1 ( 1 . V e r p f ä n d u n g ) C(aius) Volumnius Memor und V o lumnia Alce ließen durch ihren Freigelassenen Volum(nius) D i a d u menus ihr Grundstück Quintiacus Aurelianus u n d die Anhöhe Muletas m i t den W ä l d e r n eintragen, das im Gebiete von Veleia im ambitrebischen G a u liegt, begrenzt von Grundstücken des M(arcus) M o m meius Persicus, des Satrius Crescens u n d der Gemeinde; es hat einen W e r t v o n 108 000 Sesterzen. Sie sollen 8692 Sesterzen erhalten u n d das vorgenannte Grundstück zum P f a n d geben. 2 . 5 (2. Verpfändung) M(arcus) Virius N e p o s ließ ländliche G r u n d stücke im Werte v o n 310 545 Sesterzen eintragen, wobei die Pacht abgezogen ist. Er soll 25 353 Sesterzen erhalten und zum Pfand geben: das Grundstück Planianus, das im Gebiet von Veleia im iunonischen Gau liegt, begrenzt von Grundstücken des Priscus Palamenus, des Velleius Severus u n d der Gemeinde, u n d das er im Wert von 14 000 Sesterzen eintragen ließ; das Grundstück Suigianus mit drei H ü t t e n in dem vorgenannten Gau, begrenzt v o n Grundstücken des C(aius) Calidius, des Velleius Proculus u n d der Gemeinde, das er im W e r t von 20 000 Sesterzen eintragen ließ; das Grundstück / 2 . 10 Petronianus im v o r g e n a n n t e n G a u u n d mit den vorgenannten Grenz nachbarn, das er im W e r t von 4000 Sesterzen eintragen ließ; das Grundstück Manlianus Hostilianus mit einer H ü t t e im vorgenannten Gau, begrenzt von Grundstücken des Coelius Verus, des Baebius Verus u n d der Gemeinde, das er im Wert v o n 11 000 Sesterzen eintragen ließ (für eine Anleihe) v o n 3353 Sesterzen . . . col. II 2 . 36 (13. Verpfändung) M(arcus) Mommeius Persicus ließ ländliche Grundstücke im Gebiete von Veleia u n d Placentia eintragen im Werte von 1 180 600 Sesterzen, nachdem die Pacht u n d der Teil abgezogen wurde, den Cornelius Gallicanus m i t einer H y p o t h e k bela stete. Er soll 94 765 Sesterzen erhalten u n d z u m P f a n d geben: das Grundstück Attianus im Gebiete von Veleia im ambitrebischen Gau, begrenzt von den Grundstücken der Brüder Pontius, / 2 . 40 und das Grundstück Albianus im vorgenannten G a u , begrenzt von den G r u n d stücken der v o r g e n a n n t e n Grenznachbarn, u n d z u m vierten Teil das Grundstück Furianus im vorgenannten G a u u n d zu zwei Drittel das Grundstück Metellianus im vorgenannten G a u , begrenzt von G r u n d stücken der Brüder Battus, und zur H ä l f t e das Grundstück Mucianus Vettianus im v o r g e n a n n t e n Gau, begrenzt v o n Virius Severus u n d Minicia Polla, (Grundstücke), die er in mehreren Posten im Wert von 56 460 Sesterzen eintragen ließ, (für eine Anleihe) v o n 3000 Sesterzen. col. III 2 . 11 (16. Verpfändung) C(aius) Coelius Verus ließ durch seinen Sklaven Onesimus ländliche Grundstücke im Gebiet von
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Pla(centia), Veleia u n d Libarna im W e r t e von 843 879 Sesterzen eintra gen, wobei die Pacht u n d die Grundstücke abgezogen sind, die vorher Cornelius Gallicanus u n d Pomponius Bassus mit einer H y p o t h e k be lastet haben. Er soll 67 850 Sesterzen erhalten und z u m P f a n d geben: das Grundstück Collacterus zur H ä l f t e / Z. 15 u n d das Pachtgut Cinnerus zu einem Viertel, (Grundstücke), die im Gebiet von Veleia im iunonischen Gau liegen, begrenzt v o n Grundstücken des Valerius Adulescens, des Virius Nepos u n d der Gemeinde, das Grundstück A n t o n i a n u s im Gebiet von Veleia im medutischen G a u , begrenzt von den Grundstücken der Brüder Attius, des Atilius Exspectatus u n d der Gemeinde, (Grundstücke), die er in z w e i Posten im W e r t e von 37 400 Sesterzen (für eine Anleihe) von 3 350 Sesterzen eintragen ließ; eben so das Grundstück Vembrunius P a t e r n u s , das im Gebiet v o n Veleia im domitischen G a u liegt, begrenzt v o n Grundstücken des Licinius C a t o u n d der Sulpicia Priscilla, / 2 . 20 das er im W e r t e von 71 400 Sesterzen für eine Anleihe von 6000 Sesterzen eintragen ließ; ebenso das Grundstück Satrianus, [das] im Gebiet von Veleia im velleischen G a u liegt, begrenzt v o n Grundstücken der Bürger von Luca, der Brü der A n n i u s u n d der Gemeinde, das er im Wert von 32 000 Sesterzen (für die Anleihe) von 3000 Sesterzen eintragen ließ; ebenso das G r u n d stück Vibianus Librelius im Gebiete v o n Veleia im statiellischen Gau, begrenzt von den Grundstücken der vorgenannten Grenznachbarn, das er im Werte von 30 200 Sesterzen eintragen ließ (für eine A n leihe) v o n 2000 Sesterzen; ebenso das Grundstück G i t t i a n u s R o u d e lius z u r Hälfte, das im Gebiete von Veleia im albensischen G a u liegt, begrenzt von den Grundstücken der vorgenannten Grenznachbarn, das er im W e r t von / Z . 25 36 000 Sesterzen (für eine Anleihe) von 3000 Sesterzen eintragen ließ; ebenso das Grundstück D i r r i a n u s im Gebiet v o n Veleia im iunonischen G a u , begrenzt von Grundstücken des Virius Nepos und der Brüder A t t i u s , und das Grundstück G r a e canasius in seiner Gesamtheit und das Grundstück Patern(us) zu drei Zehntel u n d (das Grundstück) Claris zu einem Drittel u n d das G r u n d stück Ateleranus zu einem Viertel, (Grundstücke), die im Gebiet von Veleia im domitischen G a u liegen, begrenzt von Grundstücken des Vibius Severus, der Brüder Attius u n d der Gemeinde, u n d zur Hälfte das Grundstück Mucianus Cloustrus T u l l a r , das im Gebiet von Veleia im albensischen Gau liegt, begrenzt v o n Grundstücken des Aebutius / Z. 30 Saturninus, der Annii und der Gemeinde, und z u r H ä l f t e das Grundstück Antonianus Sevvonianus T u l l a r im Gebiet v o n Veleia im albensischen Gau, begrenzt von Grundstücken des Aebutius Saturni nus u n d der Gemeinde, (Grundstücke), die er in mehreren Posten im
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Werte von 31 060 Sesterzen eintragen ließ (zur Anleihe) von 3000 Sesterzen . . . col. IV 2 . 83 (25. Verpfändung) A n t o n i a V e r a ließ durch Annius Rufus ländliche Grundstücke im W e r t von 210 866 Sesterzen eintra gen. Sie soll 16 902 Sesterzen erhalten und z u m Pfand geben: das Grundstück A n t o n i a n u s Collianus / 2 . 85 Valerianus Cornelianus mit ihren Anteilen, das im Gebiet v o n Veleia u n d Libarna im martischen und albensischen G a u liegt, begrenzt v o n Grundstücken des Calidius Proculus, des Calidius Priscus u n d der Gemeinde, das sie im W e r t von 180 000 Sesterzen (für die Anleihe) von 16 000 Sesterzen eintra gen ließ; ebenso zu zwei Drittel das Grundstück Antonianus mit ihren Anteilen im Gebiet von Veleia im albensischen Gau, begrenzt v o n Grundstücken des Antonius Sabinus u n d des Calidius Proculus, das sie im W e r t von 26 666 Sesterzen (für eine Anleihe) von 902 Sesterzen eintragen ließ . . . col. VI 2 . 40 (39. Verpfändung) Glitia Marcella ließ den Weide bezirk Drusianus mit den beiden G ü t e r n M a g i a n a und Ferrania im Gebiet von Veleia im salvischen G a u , begrenzt von Grundstücken des Antonius Verus, des Popilius Agens, der Brüder C(aius) und L(ucius) Herennius N a e v i u s , eintragen, der auf G r u n d seines Ertrages auf 100 000 Sesterzen eingeschätzt w u r d e . Sie soll 8050 Sesterzen erhal ten. . . . (41. V e r p f ä n d u n g ) Q(uintus) Accaeus Aebutius Saturninus ließ durch seinen Freigelassenen Aebutius Hermes ländliche Grundstücke, nachdem die Pacht abgezogen w a r , im Wert von 158 800 Sesterzen eintragen. Er soll 12 7 [ 1 ] 6 Sesterzen erhalten u n d / 2 . 50 die G r u n d stücke A n t o n i a n u s im Gebiete v o n Veleia im albensischen G a u im Dorf Lubelius, begrenzt von Grundstücken des Coelius Verus, der Annii Arruntii u n d der Gemeinde Luca, zum P f ä n d e geben, die er im Werte von 200 000 Sesterzen eintragen ließ . . . / 2 . 60 (43. Verpfändung) Bürger von Luca haben öffentlich die Weidebezirke u n d Grundstücke Bituniae, mögen sie gemeinschaftlich einen anderen N a m e n haben, zu einem D r i t t e l einschreiben lassen: den Teil, der C(aius) Attius N e p o s gehörte, u n d die Teile, die Attius N e p o s zusammen m i t den Brüdern Annius, der Stadt Luca und C o e lius Verus h a t t e ; ebenso die Weidebezirke u n d angrenzenden G r u n d stücke, die auch „Montes" heißen, die allesamt Eigentum des Attius N e p o s w a r e n ; ebenso die Weidebezirke u n d Grundstücke / 2 . 65 Ucciae und die Weidebezirke u n d Grundstücke Latavio; abgabenpflichtige u n d nicht abgabenpflichtige . . . (Es folgen 14 weitere Weidebezirke und Grundstüdte.)
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/ Z. 72, die im Gebiet von Luca, Veleia, Parma, Placentia und auf den Bergen liegen, begrenzt von Grundstücken mehrerer Grenznach barn, ausgenommen die Grundstücke, die Anhöhe Caerellianus und die Grundstücke, die Attius Nepos zusammen mit Priscilla / Z. 75 einst besaß, im Werte von 2 500 000 Sesterzen, die 1 600 000 Sesterzen wert sind, wenn man die Rückstände der Pächter, die Zinsen für das Geld und die Preise für die Sklaven abzieht, die beim Kauf weg gingen, und wenn man auch die Pachtabgaben berücksichtigt. Sie sol len 128 780 Sesterzen erhalten und die vorgenannten Weidebezirke und Grundstücke zum Pfand geben, wobei ein Viertel abgezogen wird . . . col. VII Z. 31 Ebenso Verpfändung von Grundstücken, die durch Cornelius Gallicanus erfolgte (für ein Kapital) von 72 000 Sesterzen, damit durch die Huld des besten und größten Princeps, des I m p e rator) Caes(ar) Nerva Traianus Augustus Germanicus Knaben und Mädchen Unterhaltsbeihilfen erhalten: eheliche Knaben an Zahl 18, für jeden einzelnen 16 Sesterzen (monatlich) / Z. 35' = 3456 Sester zen (jährlich); ein eheliches Mädchen 12 Sesterzen (monatlich); die Summe beider beträgt 3600 Sesterzen, die 5 °/o Zinsen auf das vor genannte Kapital entspricht. / Z. 36 (47. Verpfändung) C(aius) Coelius Verus ließ die Weide bezirke Avega Veccius Debeli zusammen mit den Tongruben des Weidebezirks Velviae Leucomelius, die im Gebiet von Veleia im albensischen Gau und im velleischen Gau liegen, begrenzt von Grund stücken der Stadt Luca und der Stadt / Z. 40 Veleia, im Wert von 90 000 Sesterzen eintragen. Er soll 9000 Sesterzen erhalten. Ebenso ließ er das Grundstück Valerianus Tovianae Adrusiacus Lucilianus zur Hälfte und zu einem Viertel das Grundstück Noniacus im Wert von 60 000 Sesterzen eintragen, die im Gebiet von Veleia im statiellischen Gau liegen, begrenzt von Grundstücken der Annia Vera, der Stadt Luca und der Gemeinde. Er soll 6000 Sesterzen erhalten. / Z. 54 (51. Verpfändung) M(arcus) Mommeius Persicus ließ per sönlich den Weidebezirk Nevidunus im Gebiet von Veleia / Z. 55 im sulcischen Gau, begrenzt von Grundstücken des Licinius Cato, der Brüder Vettius und der Gemeinde, eintragen im Werte von 60 000 Sesterzen. Er soll 6000 Sesterzen erhalten.
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N r . 71 E d i k t des Prokonsuls A. Vicirius Martialis z u m Schutz der Wasserleitung aus d e m J a h r e 113/4 Inschr. Ephesus VII 1, 3217. Das Edikt ist in zwei Exemplaren a und b vor handen. a) Aulus Vicir[ius M a r t i a l i s ] , der P r o k o n s u l , läßt bekanntmachen: D a Aichmokles und A n t [ o n i u s . . .?], die Aufseher der Wasserleitung der [glänzenden] Stadt Ephesus, / Z. 5 die [ v o n Claudius] Aristion, einem . . . M a n n e , herangeführt wurde, [sich an mich w a n d t e n ] u n d b) die A n k l a g e erhoben, d a ß die Besitzer des Landes gleichsam bis zur Wasserleitung hinpflügten, obwohl sie beim Pflügen einen A b stand v o n zehn Fuß einhalten müssen, u n d d a ß ferner die H a u s besitzer in der / Z. 5 S t a d t die Wasserleitung beschädigten, i n d e m sie Öffnungen anbrachten u n d das Wasser für unpassende Zwecke ver wendeten, so d a ß durch ihre Verfehlung vieles schadhaft w u r d e , er teile ich daher den Befehl, d a ß die einen auf dem Lande auf beiden Seiten in einem Abstand v o n zehn Fuß z u m A q u ä d u k t pflügen, d a ß die anderen in der / Z. 10 Stadt ü b e r h a u p t keine Öffnung weder wegen eines Hauses noch wegen irgend etwas anderem haben. Sie sol len wissen, d a ß ich, falls j e m a n d dem z u w i d e r h a n d e l t , ihn mit einer Strafe von 12 500 Denaren, die an die S t a d t zu zahlen sind, bestrafen werde u n d mit derselben Summe, die an die Kasse des allerheiligsten I m p e r a t o r Caesar / Z. 15 N e r v a T r a i a n u s Augustus Germanicus Dacicus zu zahlen ist. L a ß es anschlagen! / Z. 18 Sextus Subrius D e x t e r Cornelius Priscus, der Prokonsul, läßt bekanntmachen: / Z. 20 Rutilius Bassus u n d Iulius M a x i m u s , die Aufseher der Wasserleitung, die von C l a u d i u s Aristion, einem hervor ragenden M a n n e , in die glänzende Stadt Ephesus hereingeführt w u r d e , w a n d t e n sich an mich u n d behaupteten, die Anlieger an dem A q u ä d u k t u n d diejenigen, die ringsum L a n d e r w o r b e n hätten, / Z . 25 hät ten den für A q u ä d u k t e zu Bauzwecken u n d z u r Sicherheit des A q u ä dukts zugestandenen A b s t a n d nicht eingehalten, sondern sie rückten, o b w o h l auf beiden Seiten ein Abstand v o n zehn F u ß festgesetzt w o r den sei, der weder für Bäume noch für Pflüge offenstehen darf, all mählich sogar / Z. 30 an die Leitung h e r a n u n d berührten bereits den A q u ä d u k t u n d legten mit dem Pflanzen v o n Bäumen u n d den Pflü gen viele seiner Teile b l o ß . U n d diesbezüglich lasen sie die geschrie bene V e r o r d n u n g des Vicirius Martialis v o r , in der er den A b s t a n d bestimmte, in dem die Anlieger / Z. 35 nach seinem Befehle sich bei O b s t b ä u m e n mehr als zehn F u ß , bei A u s s a a t von Pflanzen zehn Fuß
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entfernt halten sollten, und in der er die Strafe gegen diejenigen, die nicht Folge leisteten, festlegte. Auch wenn kein Schriftstück einer (sena torischen) Excellenz vorläge, würde ich es für gerecht / Z. 40 halten, daß Personen, die den für das Allgemeinwohl sehr großen Nutzen der Wasserleitung schädigen, der anerkannten Strafe unterliegen. Und von nun an beachte ich nicht nur die Verordnung des Vicirius Martialis, sondern ich erteile den angesehenen Aufsehern den Befehl, das darin Geschriebene so auszuführen, wie wenn die Nichtbeachtung auf sie selbst zuträfe. Laß (die Verordnung) anschlagen! Ich gab den Befehl dazu. Nr. 72 Senatsbeschluß, Edikt und Reskript Trajans betreffs Einrichtung von Spielen in Pergamon zwischen 114—115 CIL III 7086 = IGRR IV 336 = Smallwood II Nr. 450. . . . / Z. 16 [. . . unter den Konsuln . . . am . . . (Monat)] wurde ein Senatsbeschluß bezüglich der Eingabe [der Pergamener] gefaßt: [Beschluß: Der Wettkampf,] der zu Ehren des Tempels des Iuppiter Amicalis und [des Imp(erator) Caes(ar) Ne]rva Traianus Augu stus Germanicus Dacicus, [Sohn des vergöttlichten Nerva,] / Z. 20 [Pontifex maximus], als Eiselastikon in der Stadt [Pergamon] ein gerichtet wurde, [soll den gleichen] Status haben wie der, der zu Ehren der Roma [und des vergöttlichten Augustus dort stattfindet,] unter der Bedingung, daß die Ausgaben, die wegen dieses Wett kampfes [notwendigerweise anfallen, zu] Lasten des Iulius Quadratus, seiner Excellenz, [gehen und der Leute,] die diese Sache angeht. / Z. 25 [Kapitel aus] den Anordnungen des Kaisers [Da gemäß meinem] Erlaß in der Stadt [Pergamon von Iulius Quadratus], meinem Freunde, seiner Excellenz, ein alle fünf Jahre wiederkehrender Wettkampf [als Eiselastikon] eingerichtet wurde und die erlauchte Versammlung [beschloß], er [solle dieselbe Rechts stellung haben] wie der, der in derselben Stadt / Z. 30 [zu Ehren der Roma und des vergöttlichten A]ug(ustus) eingerichtet wurde, muß [den Siegern derselbe Preis] auch in diesem Eiselastikon gewährt werden, [wie er in dem ersteren] beibehalten wird. [Imperator Caesar] Nerva Traianus Optimus [Augustus Germani cus Dacicus, Sohn des vergöttlichten Nerva,] Pontifex maximus, im Besitz der tribunizischen [Gewalt zum 1 P.Mal, zum Imperator zum . . . Mal ausgerufen, Konsul] zum 6. Mal, Vater des Vaterlandes, grüßt [Beamten, Rat] und Volk [der Pergamener].
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[ N a c h d e m Eure Gesandtschaft g e k o m m e n w a r u n d ] ich ihre Ein gabe [erhalten h a t t e ] , . . . habe ich zugestimmt. (Rest fragmentarisdi) N r . 73 Statut für die Kolonen des Gutes Villa M a g n a Variana aus den J a h r e n 116—117 CIL VIII 25902 = FIRA I 100 = Smallwood II Nr. 463 = D. Flach, In schriftenuntersuchungen zum römisdien Kolonat in Nordafrika, Chiron 8, 1978, S. 477-484. Henchir Mettich. col. I [ F ü r ] das W o h l unseres [A]ug(ustus), des I m [ p ( e r a t o r ) ] Caes(ar) Traianus, des besten Princeps, Germanicus Parthicus und des ganzen kaiserlichen Hauses. Erlassen v o n Licinius / Z. 5 Maximus und Felicior, Freigelassenem des Kaisers, den beiden Prokuratoren, nach dem Muster des Mancianischen Gesetzes: W e r von ihnen innerhalb des Gutes Villa M a g n a Variana, d. h. M a p p a l i a Siga, ( w o h n t ) , denen w i r d gestattet, die Felder zu bebauen, die subcesiva *■ sind, nach dem Mancianischen Gesetz, so daß derjenige, der sie bebaute, die Eigennutzung d a v o n hat. / Z. 10 Von den Ernteerträgen, die auf diesem Boden gewachsen sind, sind die Kolonen verpflichtet, den Eigentümern und den Päch tern oder den V e r w a l t e r n dieses Gutes Anteile nach dem Manciani schen Gesetz unter folgender Bedingung abzuliefern: Von den E r n t e erträgen einer jeden A n b a u a r t , die sie z u m Dreschplatz bringen und dreschen müssen, sollen sie den gesamten E r t r a g nach eigener Schätzung / Z . 15 den Pächtern oder G u t s v e r w a l t e r n dieses Gutes angeben; und w e n n sie erklärt haben, d a ß sie den Pächtern und den Verwaltern dieses Gutes die Kolonenanteile im ganzen abgeben werden, sollen sie auf Tafeln [innerhalb von drei T a g e n ] die Ernteanteile zusichern, die sie [zur G ä n z e ] den Pächtern oder den V e r w a l t e r n dieses [Gutes] geben müssen: [Solchermaßen] sollen die Kolonen verpflichtet sein, die Kolonenanteile / Z. 20 abzuliefern. W e r auf dem G u t Villa Magna oder M a p p a l i a Siga Landhäuser, die dem Eigentümer gehören, hat oder haben wird, soll ( d e n H e r r e n ) dieses Gutes oder den Pächtern oder ihren V e r w a l t e r n nach dem M a n cianischen H e r k o m m e n von Früchten u n d v o n Weintrauben jeder Art, 1 Subcesiva sind Parzellen, die bei der Vermessung des Landes und der anschließenden Flureinteilung keine vollen Zenturien ( = Reditecke zu 200 Morgen) ergaben.
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die er hat, die Teile im ganzen / Z . 25 abliefern: v o n Weizen v o m Dreschplatz den dritten Teil, v o n Gerste von dem Dreschplatz den dritten Teil, v o n Bohnen vom Dreschplatz den vierten Teil, v o m Wein von der Kelter den d r i t t e n Teil, von dem verarbeiteten ö l den dritten Teil, v o m H o n i g in den Bienenkörben / Z . 30 je einen Sextarius. W e r mehr als / col. II fünf Bienenkörbe hat, m u ß in der Zeit, in der die H o n i g e r n t e stattfindet, [ e n t w e d e r ] den Eigentümern oder den Pächtern oder den Verwaltern / Z . 5 dieses Gutes den fünften [Teil] im ganzen geben. W e n n jemand Bienenkörbe, Bienenschwärme, Bie nen, Honiggefäße v o m Gute Villa M a g n a oder M a p p a l i a Siga auf den ager octonarius 2 hinüberbringt, u m damit e n t w e d e r die Eigen t ü m e r oder / Z . 10 die Pächter oder die Verwalter dieses Gutes . . . zu hintergehen, d a n n sollen die Bienenkörbe, die Bienenschwärme, die Bienen, die Honiggefäße, der H o n i g , der hingebracht w u r d e , den Pächtern oder den G u t s v e r w a l t e r n im ganzen gehören. Von getrock neten Feigen v o n Bäumen [dieses Grundstückes], die a u ß e r h a l b des Obstgartens stehen, insoweit sich der Obstgarten [ n u r i n n e r h a l b ] des Landgutes selbst / Z. 15 befindet, so d a ß er nicht m e h r als . . . M o r gen umfaßt, soll der Kolone nach eigener Schätzung v o n den [geern teten Früchten] den Pächtern oder den Verwaltern dieses Grundstücks den [ d r i t t e n ] Teil [geben]. V o n alten Feigen- u n d Olivenbaumpflanzungen, die vor [diesem] Gesetz [angelegt w u r d e n ] , soll er g e m ä ß dem H e r k o m m e n Früchte an den Pächter oder die Verwalter dieses ( G u t e s ) abliefern. / Z . 20 W e n n eine Feigenbaumpflanzung danach angelegt w i r d , w i r d es dem, der sie anlegt, gestattet, nach seinem Belieben v o n der E r n t e dieser Feigenbaumpflanzung fünf Feigenernten hintereinander für sich zu n e h m e n ; nach der fünften Feigenernte m u ß er nach dem selben Gesetz, nach dem es oben beschrieben ist, den Pächtern oder den V e r w a l t e r n dieses Grundstücks Ablieferungen erbringen. Weinstöcke anzupflanzen u n d / Z . 25 aufzuziehen an Stelle v o n alten, w i r d u n t e r der Bedingung gestattet, daß v o n der Anpflanzung an in den nächsten fünf Weinlesen derjenige, der solchermaßen die Anpflanzung v o r n i m m t , die Früchte dieser Weinstöcke nach seinem Belieben für sich nehmen k a n n u n d d a ß er ebenso nach der fünften Weinlese, seitdem die Pflanzung solchermaßen angelegt w u r d e , v o n den Früchten den dritten Teil g e m ä ß dem Mancianischen Gesetz den 2 In ager octonarius steckt anscheinend das Wort octo: eventuell wurde dieses Land mit einer Steuer von Vs = 12,5 %> belegt.
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Pächtern / col. III Z . 1 oder V e r w a l t e r n dieses Grundstücks im gan zen geben m u ß . Eine Olivenbaumpflanzung anzupflanzen u n d aufzuziehen auf einem Gelände, w o jemand unbebautes G e l ä n d e in Bebauung n i m m t , w i r d unter der Bedingung gestattet, d a ß / Z . 5 er seit der Anpflan zung die Früchte dieser Ö l b a u m p f l a n z u n g , die solchermaßen angelegt wird, bei den nächsten zehn O l i v e n e r n t e n nach seinem Belieben an sich n i m m t ; ebenso m u ß er nach ( z e h n ) Olivenernten von dem ver arbeiteten ö l den dritten Teil den Pächtern / Z . 10 oder den Ver w a l t e r n dieses [Gutes] geben. Wer wilde Ö l b ä u m e pfropft, m u ß nach fünf [ E r n t e n ] den dritten Teil abgeben. Von den Feldern, die auf dem G u t e Villa M a g n a Variana [ o d e r ] M a p p a l i a Siga Grünfutterfelder sind oder sein werden mit A u s n a h m e [ d e r ] Felder, die / Z . 15 Wicken tragen, m u ß die Ernte den Pächtern oder den V e r w a l t e r n gegeben werden. Die Aufseher müssen (das Weidegeld) für das Vieh einfordern, das innerhalb des Gutes Villa M a g n a oder M a p p a l i a Siga weidet: F ü r jedes Stück Vieh müssen sie vier As den Pächtern oder den G u t s verwaltern der Eigentümer / Z. 20 dieses Grundstückes abliefern. Wenn jemand v o m G u t e Villa M a g n a o d e r Mappalia Siga eine stehende oder hängende Frucht, ob sie reif o d e r unreif ist, abschlägt, abhaut, fortschafft, wegbringt, v e r b r e n n t oder abschneidet, den Scha den, der sich in den folgenden zwei J a h r e n ergibt, den Pächtern oder Verwaltern dieses Gutes / col. IV [zu e r s e t z e n ] , ist dann Pflicht des Kolonen; dem, dem [er den Schaden zufügte,] m u ß er ebensoviel, [wie hoch sich der Schaden belief], ersetzen. [Diejenigen, die auf dem G u t Villa M a g n a V a r i a ] n a oder M a p p a l i a Sig[a eine Feigenbaum-, eine O l i v e n b a u m p f l a n z u n g oder Weinstöcke] anpflanzten oder anpflanzen werden, w i r d gestattet, [diese super ficies 3 den E r b e n ] , / Z. 5 die aus einer rechtmäßigen [Ehe stammen oder stammen w e r d e n ] , testamentarisch [zu hinterlassen. Wenn irgend eine superficies [nach] dieser Zeit gemäß d e m [Mancianischen] G e setz [zum P f a n d ] . . . oder als Sicherheit gegeben wurde oder w i r d , w i r d [den E r b e n ] . . . das Recht auf diese Sicherheit gemäß dem M a n cianischen Gesetz aufrechterhalten. [Wer / Z . 10 eine superficies auf unbebautem Boden anbaute oder a n b a u t [ o d e r wer d o r t ] ein G e bäude errichtete oder errichtet oder wer [sie b e b a u t ] , für den bleibt, [wenn er (mit dem A n b a u ) ] aufhörte oder aufhört, von der Zeit an, v o n der solchermaßen die Bearbeitung aufhörte oder aufhört, die 3
Superficies umfaßt Pflanzen und Gebäude auf einem Grundstück.
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superficies dort, wo er das Anbaurecht besaß, nur innerhalb der nächsten z w e i Jahre von d e m Tage an, an dem er die Bebauung auf gab, / 2 . 15 erhalten u n d w i r d erhalten bleiben; nach zwei Jahren (wird sie) den Pächtern o d e r ihren Verwaltern (überlassen). Bezüglich der superficies, die im letzten J a h r bebaut w u r d e und deren B e b a u u n g aufhörte, soll der Pächter oder der V e r w a l t e r dieses Gutes demjenigen, der als Besitzer dieser superficies bezeichnet wird, die M e l d u n g zukommen lassen, er habe eine angebaute superficies beharrlich verleugnet. Sie erfolgt unter H e r a n z i e h u n g von 2 e u g e n aus M a p p a l i a Siga, / 2 . 20 u n d [ w e n n ] er im folgenden J a h r ebenso ver leugnet, d a n n soll, ohne d a ß dieser Klage einlegen k a n n , der Pächter oder V e r w a l t e r {dieses G u t e s ) diese (superficies) nach Ablauf von zwei J a h r e n selbst bebauen. Kein Pächter oder V e r w a l t e r soll einem Bewohner [dieses] Gutes (vorschreiben, er solle m e h r als dreimal zwei Tagewerke ableisten!) Die K o l o n e n , die innerhalb des Gutes Villa M a g n a [oder M a p p ] a l i a Siga w o h n e n , müssen den E i g e n t ü m e r n oder den Pächtern [oder ihren V e r w a l t e r n ] im ganzen / 2 . 25 jährlich pro K o p f [beim Pflügen] je zwei T a g e w e r k e und bei der Ernte [je zwei] Tagewerke u n d je zwei T a g e w e r k e [jeder] A r t [ableisten]. Die K o l o n e n , die auf diesem G u t e dauernd wohnen, sollen bis [zum letzten T a g eines jeden] J a h r e s ihre N a m e n den Pächtern [oder den V e r w a l t e r n ] für je einen Wachdienst, / 2 . 30 den [sie auf den Fel dern ableisten müssen, n e n n e n : . . .] gesondert berechnet . . . geson dert . . . V o n den Steuerpflichtigen [sollen diejenigen, die auf dem G u t e Villa M a g n a o d e r M ] a p p a l i a Siga wohnen, [ihre N a m e n für den Wach dienst angeben,] den sie den Pächtern oder den V e r w a l t e r n [dieses Gutes leisten müssen]. Wachdienste / 2 . 35 auf dem G u t sollen den Sklaven des Eigentümers . . . (unter der col. I auf der Vorderseite) Dieses Gesetz wurde aufgeschrieben von Lurius Victor, Sohn des O d i l o , als Vorsitzendem u n d v o n Flavius Geminus als Verteidiger u n d v o n Felix, dem Sohn des A n n o b a l Birzil.
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N r . 74 H a d r i a n bestätigt im J a h r e 120 die Zollfreiheit von Aphrodisias J. Reynolds, Aphrodisias and Rome (1982) Nr. 15. I m p e r a t o r Caesar Traianus H a d r i a n u s Augustus, Sohn des vergöttlichten T r a i a n u s Parthicus, Enkel des vergöttlichten Nerva, Pontifex maximus, im Besitz der tribunizischen G e w a l t zum 3. Mal, g r ü ß t Be amten, R a t u n d Volk von Aphrodisias: / Z . 5 Die Freiheit, die A u t o nomie u n d die übrigen Privilegien, die Euch vom Senat und auch von den Kaisern vor mir verliehen w u r d e n , habe ich (bereits) früher be stätigt. N u n w u r d e ich v o n einer Gesandtschaft über den Gebrauch von Eisen u n d den Zoll für N ä g e l angesprochen. Obwohl / Z . 10 die Sache umstritten ist, d a die Zollpächter nicht zum ersten M a l versucht haben, sie v o n Euch zu erheben, weiß ich indessen, daß die S t a d t in anderer Hinsicht der Ehre w ü r d i g ist u n d aus der Liste der P r o v i n z herausgenommen ist, u n d erlasse ihr d a h e r / Z. 15 diese Ausgaben. Ich habe auch an meinen P r o k u r a t o r Cl(audius) Agrippeinos ge schrieben, er solle dem Pächter, der den Zoll in Asien gepachtet hat, bekanntmachen, er solle sich Eurer Stadt fernhalten.
N r . 75 Brief H a d r i a n s an die Gerusie von Ephesus aus dem J a h r e 120 Syll.3 833 = Smallwood II Nr. 452 = J. H . Oliver, The Sacred Gerusia, Hesperia Suppl. VI, 1941, S. 89 = Inschr. Ephesus V 1486. [ I m p e r a t o r ] Caesar T r a i a n u s H a d r i a n u s Augustus, Sohn des ver göttlichten Traianus Parthicus, Enkel [des vergöttlichten N e r v a ] , [Pontifex] maximus, im Besitz der tribunizischen Gewalt z u m 4. Mal, [Konsul] z u m 3. Mal, g r ü ß t die Gerusie der Ephesier: / Z. 5 [Mettius] Modestus, seine Excellenz, h a t richtig gehandelt, indem er [Euch] in einem P r o z e ß Eure Rechte z u e r k a n n t e . D a Ihr gezeigt h a b t , daß viele Leute Gelder, die Euch gehören, sich widerrechtlich angeeignet haben dadurch, daß sie Besitz der Leute, die von Euch Geld geliehen hatten, e r w a r b e n u n d behaupteten, sie seien nicht Erben, sondern sie seien selbst Gläubiger, habe ich eine Abschrift Eures Volksbeschlusses / Z. 10 seiner Excellenz, dem P r o k o n s u l Cornelius Priscus, geschickt, damit er, w e n n es sich so verhält, j e m a n d e n auswählt, der die strittige Sache entscheidet u n d alle Gelder eintreibt, die der Gerusie geschuldet werden. Gesandter w a r Cascellius [Poli]ticus, dem man die Reise spesen erstatten soll, falls er nicht / Z . 15 das Versprechen gab,
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unentgeltlich die Gesandtschaft zu übernehmen. Lebt w o h l ! A m 5. T a g v o r den Kaienden des O k t o b e r . [ S e k r e t ä r ] w a r Publius Rutilius Bassus.
N r . 76 Reskript H a d r i a n s an die epikureische Schule in A t h e n aus d e m J a h r e 121 IG II/III 2 1099 = ILS 7784 = Syll.a 834 = Smallwood II Nr. 442. U n t e r dem K o n s u l a t [von M(arcus) Annius Verus z u m zweiten M a l u n d Cn(aeus) A r j r i u s A u g u r . (Schreiben) von P l o t i n a Augusta (an H a d r i a n ) D u w e i ß t sehr wohl, mein H e r r , [wie groß mein Interesse] für die Schule Epikurs ist. D u m u ß t ihr betreffs der Schulnachfolge Hilfe bringen. / Z. 5 [ D e n n da es] n u r e r l a u b t ist, aus römischen Bürgern das Schuloberhaupt zu nehmen, w i r d die Wahlmöglichkeit stark ein geschränkt. [Ich bitte] Dich d a h e r n a m e n s des Popillius Theotimus, der jetzt Schuloberhaupt in A t h e n ist, d a ß ihm v o n D i r erlaubt wird, auf Griechisch testamentarische Verfügungen zu treffen bezüglich des Teils seiner Entscheidungen, der sich auf die Einsetzung des Nachfol gers bezieht, und d a ß ihm erlaubt w i r d , einen Nachfolger mit peregriner Rechtsstellung an seine Stelle z u setzen, falls die Fähigkeiten desselben dazu raten. (Ferner wünsche ich), daß dasselbe Privileg, das D u dem Theotimus zugestanden hast, auch fernerhin die künftigen Nachfolger der Schule Epikurs in Anspruch nehmen dürfen, dies um so mehr, d a ß dies beachtet w i r d , / Z . 10 daß jedesmal, wenn vom Erblasser betreffs der W a h l des Nachfolgers eine falsche Person be n a n n t w u r d e , von den A n h ä n g e r n dieser Schule in einer gemeinsamen Versammlung der beste als Nachfolger eingesetzt w i r d : Dies dürfte u m so leichter gehen, w e n n m a n eine W a h l unter mehreren Personen v o r n e h m e n kann. / Z . 13 Imp(erator) Caesar T r a i a n u s H a d r i a n u s Aug(ustus) an P o pillius Theotimus: Ich gebe die E r l a u b n i s , daß über die Nachfolge in der Leitung der epikureischen Schule testamentarische Verfügungen in griechischer Sprache getroffen w e r d e n . A b e r da er leichter einen Nach folger w ä h l t , wenn er auch die Möglichkeit hat, u n t e r Personen peregrinen Standes zu wählen, gestatte ich i h m auch dieses und ferner allen weiteren Schulleitern. Es w i r d gestattet, dieses Recht auch auf eine Person peregrinen Standes oder auf einen römischen Bürger zu übertragen. (Es folgt ein Brief Plotinas in griechischer Sprache.)
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N r . 77 Reskript H a d r i a n s an die Stadt Stratonikeia/Hadrianopolis in L y d i e n v o m 1 . 3 . 127 Syll.3 837 = IGRR IV 1156 a = FIRA I 80 = Smallwood II Nr. 453. I m p e r a t o r Caesar Traianus H a d r i a n u s Augustus, Sohn des v e r g ö t t lichten Traianus Parthicus, Enkel des vergöttlichten N e r v a , P o n t i f e x maximus, im Besitz der tribunizischen G e w a l t / Z. 5 zum 1 1 . M a l , Konsul zum 3. Mal, g r ü ß t Beamten, R a t und Volk von H a d r i a n o p o l i s Stratonikeia. Es scheint mir, d a ß I h r u m Dinge bittet, die gerecht fertigt und n o t w e n d i g für eine neugegründete Stadt sind. Ich verleihe Euch daher die Abgaben des Landes und das H a u s , das Ti(berius) Claudius Sokrates in der Stadt besitzt. E n t w e d e r soll Sokrates es in stand setzen oder an einen Einheimischen verkaufen, damit es nicht im Verlauf der Zeit oder durch Vernachlässigung einstürzt. Diese Bestimmung habe ich an / Z. 15 seine Excellenz, den P r o konsul Stertinius Q u a r t u s , u n d an meinen P r o k u r a t o r Pompeius Severus gesandt. Die Gesandtschaft ü b e r n a h m Cl(audius) Candidus, dem m a n die Reisekosten vergüten soll, sofern er sie nicht auf seine eigenen K o s t e n auf sich nimmt. Lebt w o h l ! An den K a i e n d e n des M ä r z v o n R o m . Cl(audius) Candidus ü b e r g a b den Brief dem ArchontenLollius Rusticus am l . ( T a g ) vor den I d e n des M a i in der Versammlung. N r . 78 Amtliche Schreiben über die Ländereien des Zeustempels bei A e z a n i aus den J a h r e n 125/6 und 128 CIL III 355 = OGIS 502 (nur Sdireiben des Avidius Quietus) = Small wood II Nr. 454 = U. Laffi, Athenaeum N . S. 49 (1971) S.9-11. 1. (Schreiben des Prokonsuls Avidius Quietus an Aezani:) Avidius Quietus g r ü ß t Beamten, R a t und Volk von Aezani. D e r Streit bezüglich der heiligen Ländereien, die seit alters her dem Zeus geweiht sind, u n d der sich über viele J a h r e hinzog, fand durch die Fürsorge des größten I m p e r a t o r ein Ende. D e n n als ich ihm schrieb, / Z. 5 den ganzen Fall darlegte u n d ihn fragte, was zu tun nötig sei, d a ß zwei U m s t ä n d e v o r allem die Zwietracht zwischen Euch n ä h r t e n u n d diese Frage schwierig u n d schwer zu lösen machten, da v e r b a n d er das Recht mit der Menschenfreundlichkeit entsprechend seiner Sorgfalt in Entscheidungen u n d beendete Euren langdauernden Streit
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u n d die gegenseitigen Verdächtigungen, wie I h r aus dem Brief, den er mir schrieb, / Z. 10 u n d v o n dem ich eine Abschrift Euch geschickt habe, erfahren werdet. Ferner schrieb ich an Hesperus, den P r o k u r a t o r des Kaisers, d a m i t er geeignete Landmesser a u s w ä h l t und sich ihrer bedient, um das L a n d zu vermessen, und d a m i t [ d a r a u s ] für Euch eine einzige [Messung] erfolgt. Auf G r u n d des heiligen Briefes des Kaisers [befehle ich, wie] ich es [auch] dargelegt habe, d a ß das, was gemäß der Entscheidung [des Modestus] betreffs jedes Kleros gezahlt w e r d e n m u ß v o n dem / Z. 15 Tage an, da I h r den Brief erhalten habt, ein jeder [gemäß dem i h m zugefallenen] Teil [des heiligen] Landes zahlen wird, damit nicht einige dadurch, d a ß sie erneut [über die Abgaben streiten, sich schuldig] machen, d a ß die Stadt die [ihr zustehenden Einkünfte] nur m i t Verzug genießen k a n n . D e n n es ist genügend für sie, d a ß sie [diese] bis jetzt [in Anspruch genommen haben. Ich h a b e ] auch [eine Abschrift] des Briefes / Z. 20 an H e s p e rus [und des Briefes, den H e s p e r u s ] mir schrieb, [mitgeschickt]. Ich wünsche, d a ß es Euch gutgeht. 2. Abschrift des Briefes des Kaisers, den er an Quietus schrieb: Wenn es nicht klar ist, in w i e große Teile, die m a n Kleroi nennt, das Land, das dem J u p p i t e r v o n Aezani von den Königen geweiht w u r d e , aufgeteilt ist, ist es das beste, / Z. 5 so wie auch D u der Mei n u n g bist, d a ß das M a ß , das in benachbarten Gemeinden für Kleroi existiert, u n d z w a r weder das g r ö ß t e noch das kleinste, beachtet wird. U n d wenn, nachdem Mettius Modestus [festgesetzt h a t t e ] , d a ß eine Abgabe für diese (Teile) gezahlt werden m u ß , b e k a n n t war, welches L a n d in Kleroi aufgeteilt w a r , d a n n ist es gerecht, d a ß von jener Zeit an eine Abgabe gezahlt w i r d ; wenn es [nicht] b e k a n n t war, d a n n m u ß von jetzt an / Z. 10 eine Abgabe bezahlt werden, auch wenn irgendwelcher Verzug [vorgeschützt wird,] d a m i t sie [später] zahlen. 3. Abschrift des Briefes, der v o n Quietus an Hesperus geschrieben wurde: D a ich e r k a n n t e , d a ß das M a ß der Kleroi verschieden ist, und unser allerheiligster I m p ( e r a t o r ) / Z . 5 auf G r u n d seiner Konstitution be fahl, d a ß das M a ß genommen w e r d e , das weder das größte noch das kleinste in diesem Landstrich ist, der, wie man sagt, dem Juppiter von A e z a n i geweiht ist, [bitte ich Dich, mein] teuerster Hesperus, zu er mitteln, welches das M a ß des [ g r ö ß t e n Kl]eros, welches das des klein sten / Z. 10 [in der Nachbarschaft u n d ] eben in jener Region ist, u n d dies mir [brieflich] mitzuteilen.
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4. Abschrift des Briefes, der von Hesperus an Quietus geschrieben wurde: Gewisse Aufträge, H e r r , k ö n n e n auf keine andere Weise z u r Aus führung gebracht werden / Z . 5 als durch Fachleute, die durch Praxis darin erfahren sind. D a h e r , da D u mir aufgetragen hattest, D i r zu melden, welches das M a ß der Kleroi in der Gegend um A e z a n i ist, habe ich diesbezüglich abgeschickt . . . 5. (Schreiben H a d r i a n s : ) I m p ( e r a t o r ) Caesar T r a i a n u s H a d r i a n u s Aug(ustus), V a t e r des Vaterlandes, Konsul z u m 3. Mal, (im Besitz) der tribunizischen Ge walt z u m 13. M a l - 128 n. C h r . —. Die Gebiete, die dem J u p p i t e r Genitor u n d der Stadt A e z a n i von den Königen Attalos u n d Prusias gegeben w u r d e n , gab ich wieder zurück. / Z. 5 Die Ausführung über nahm der Primipilar Septimius Saturninus auf G r u n d der Bestimmun gen des Königs Prusias. N r . 79 Ansprache H a d r i a n s an das afrikanische H e e r in Lambaesis aus dem J a h r e 128 CIL VIII 2532, 18042 = ILS 2487, 9133-9135 = Smallwood II Nr. 328. I m p ( e r a t o r ) Caesar T r a i a n u s H a d r i a n u s Augustus besichtigte die M a n ö v e r ü b u n g e n und hielt [ [ a n seine legio I I I Augusta]] eine A n sprache, / Z. 5 wie folgt, u n t e r den Konsuln Torquatus z u m 2. Mal und [ L i b ] o an den Kaienden des Juli. An die ranghöchsten H a u p t l e u t e : . . . in E u r e r Sache h a t [mein Legat] alles, [was] Ihr [zu Eurer Entschuldigung] hättet vorbringen können, mir zu Euren Gunsten erklärt, [ d a ß ] eine K o h o r t e abwesend ist, da alle Jahre eine der Reihe nach z u m Dienst beim P r o k o n s u l geschickt wird, daß Ihr v o r zwei Jahren eine K o h o r t e u n d je vier M a n n / Z. 5 aus den Zenturien zur Verstärkung Eurer K a m e r a d e n der dritten (Legion) gegeben habt, d a ß viele Wachposten und (dazu) Wachposten, die in verschiedenen Ge genden stationiert sind, Euch aufgesplittert haben, d a ß Ihr zu unseren Lebzeiten nicht nur zweimal das Lager gewechselt, sondern auch neue Lager erbaut h a b t ; aus diesen G r ü n d e n w ü r d e ich Euch für entschul digt [halten, wenn die Legion] es lange an Ü b u n g hätte fehlen lassen. Aber I h r h a b t es sowohl in keiner Weise fehlen [lassen . . .] Ihr [braucht keine] Entschuldigung . . . / Z. 10 . . . Die ranghöchsten H a u p t l e u t e oind die anderen H a u p t l e u t e w a r e n schnell [ u n d tapfer] nach ihrer (gewohnten) Weise . . .
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An die Reiterei der Legion: / Z. 5 Militärische Übungen haben gewissermaßen ihre eigenen Be dingungen; wenn man ihnen etwas hinzufügt oder wegnimmt, wird die Übung entweder weniger wertvoll oder zu schwierig. Wieviel aber an Schwierigkeiten [hinzugefügt wird], soviel wird an Eleganz weggenommen. Ihr habt von schwierigen Übungen die schwierigste [ausgeführt], daß Ihr im Panzerhemd Wurfspieße geworfen habt, / Z. 10 . . . ja, im Gegenteil lobe ich Euren Eifer . . . [Am . . . (vor)] den Kaienden des Juli an die 2. Kohorte mit dem Beinamen Hi[spani . . .] [. . . die Schanzarbeiten, die] andere [auf] mehrere Tage verteilten, habt Ihr an einem Tag zu Ende geführt. Eine Mauer, die lange Arbeit erfordert und wie sie für dauerhafte Winterquartiere ausgeführt wird, habt Ihr in einer nicht viel längeren Zeit erbaut, als (eine Mauer) aus Rasenstücken erbaut wird. Diese Rasenstücke werden in / Z. 5 gleicher Größe ausgestochen, lassen sich leicht transportieren und handhaben und ohne Verdruß aufeinanderschichten, da sie ihrer Natur nach weich und eben sind; Ihr aber (habt die Mauer) mit großen, schweren und ungleichmäßigen Steinen (erbaut), die niemand transpor tieren, hochheben und versetzen kann, ohne daß sich dabei Ungleichmäßigkeiten unter ihnen einstellen. Einen Graben durch harten und rauhen Kies / Z. 10 habt Ihr gerade ausgeworfen und ihn eben ge macht, indem Ihr ihn durch Abhacken geglättet habt. Nachdem diese Aufgabe zur Zufriedenheit ausgeführt worden war, seid Ihr schleu nigst ins Lager geeilt und habt Eure Verpflegung und Eure Waffen ergriffen. Dann seid Ihr der Reiterei gefolgt, die bereits ausgerückt war, und habt sie mit lautem Geschrei [empfangen], als sie zurück kehrte ü b e r . . . [Meinen Legaten Catullinus, seine Excellenz], lobe ich, weil er bei Euch diese Übung einführte, [die] den Anschein [eines echten] Ge fechtes annahm, und Euch so übt, [daß . . .] ich Euch loben kann. Euer Präfekt Cornelianus hat [seine Aufgabe] zur Zufriedenheit ge löst. Umhersprengen in aufgelöster Ordnung gefällt mir nicht . . . / Z. 5 er hat dies eingeführt. Der Reiter soll aus der Deckung hervor laufen und [vorsichtig] die [Verfolgung aufnehmen, denn, wenn er nicht] sieht, wohin er geht, oder sein Pferd, wenn er es will, [nicht anhalten kann], ist er [notgedrungen] versteckten Fallen ausgesetzt . . . Ihr müßt zusammentreffen, zusammenlaufen . . . bereits dagegen muß der Feind tun . . . / Z. 10 [An den N]onen des Juli in Zarai, die Kohorte . . .
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[ A n dem . . . vor d e n ] Iden des Juli, an die 1. A l a aus P a n n o n i e r n : Alles habt I h r in Reih und Glied ausgeführt. I h r h a b t den Exerzier platz mit Euren M a n ö v e r n angefüllt. Nicht ohne A n m u t habt I h r die Speere geschleudert, obwohl I h r n u r k u r z e und starre Speere b e n u t z t h a b t ; mehrere v o n Euch haben ihre Lanzen ebenso gut geworfen. Auf die Pferde seid Ihr heute voller T a t k r a f t aufgesessen, gestern schnell. Wenn etwas gefehlt hätte, w ü r d e ich es erörtern, wenn etwas Beson deres herausgeragt hätte, w ü r d e ich es aufzeigen; w ä h r e n d der ganzen Ü b u n g h a b t I h r m i r ohne Unterschied gefallen. Catullinus, mein Legat, seine Excellenz, widmet allen Aufgaben, die er leitet, gleiche Sorge . . . Euer P r ä f e k t scheint auf Euch sorgfältig aufzupassen. E m p fangt eine Spende! Jetzt, mein Viator 4 , laßt uns z u m Exerzierplatz der Commagener reiten! A n die Reiterei der 6. K o h o r t e aus C o m m a g e n e r n : / Z. 5 Es ist schon schwierig, d a ß Reiter aus einer Kohorte an sich Gefallen finden, noch schwieriger ist es, d a ß sie nach der Ü b u n g einer Ala kein Mißfallen erregen: Sie haben andere Abstände auf dem Exerzierplatz, eine andere A n z a h l von Soldaten, die Speere schleu dern, ihre Schwenkung auf der Rechten? ist geschlossener, ihr Angriff nach cantabrischer Weise ist dicht, die Schönheit der Pferde u n d der Schmuck der Waffen entspricht ihrem Solde. Aber I h r habt t r o t z der H i t z e Mißfallen vermieden, indem I h r eifrig die Aufgaben ausführtet, die erledigt w e r d e n m u ß t e n ; / Z. 10 als Zugabe h a b t Ihr Steine m i t Schleudern geworfen und habt mit Pfeilen g e k ä m p f t ; überall seid I h r leichtfüßig aufgesessen. [Die besondere Sorge] meines Legaten C a t u l linus, seiner Excellenz, erscheint darin, d a ß Ihr als solche unter ihm . . .
N r . 80 Brief H a d r i a n s an die Stadt Ephesus aus dem Jahre 128/29 Syll.3 838 = Smallwood II Nr. 72 a = Insdir. Ephesus V 1487. I m p e r a t o r Caesar Traianus H a d r i a n u s Augustus, Sohn des vergöttlichten [ T r a i a n u s ] Parthicus, Enkel des vergöttlichten N e r v a , P o n t i fex maximus, im Besitz der tribunizischen G e w a l t zum 13. M a l , K o n sul zum 3. Mal, / Z . 5 Vater des Vaterlandes, g r ü ß t Beamten u n d R a t von Ephesus. L(ucius) Erastus behauptet, er sei Euer Mitbürger u n d fahre viele J a h r e zur See u n d sei, soweit es ihm von daher m ö g 4 Nadi M. Le Glay, in: Melanges d'Histoire Ancienne offerts a W. Seston (1974) S. 280-283.
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lieh sei, seinem Vaterland nützlich geworden, u n d er habe allezeit die Statthalter der Provinz hinübergefahren. Zweimal fuhr er bereits mit mir. / 2 . 10 Das erste M a l fuhr er mich von Ephesus nach Rhodos, jetzt, als ich von Eleusis zu Euch kam. Er ä u ß e r t die Bitte, R a t s mitglied zu werden, u n d ich überlasse die diesbezügliche Prüfung Euch. Falls aber kein H i n d e r u n g s g r u n d [für ihn besteht und er dieser E h r e ] w ü r d i g ist, [bezahle ich] die Geldsumme, die Ratsmitglieder ihrer W a h l wegen leisten. / Z . 15 Lebt wohl!
N r . 81 Ehrung H a d r i a n s wegen seiner Gunsterweise gegenüber Ephesus aus dem Jahre 129 Syll.3 839 = Smallwood II Nr. 494 = Inschr. Ephesus II 274. Ephesus. Den I m p e r a t o r Caesar T r a i a n u s H a d r i a n u s Augustus u n d O l y m pius, Sohn des vergöttlichten T r a i a n u s Parthicus, im Besitz der tribunizischen / Z. 5 Gewalt z u m [ l ] 3 . M a l , Konsul z u m 3. Mal, Vater des Vaterlandes, ließ der R a t u n d das Volk der Ephesier als ihren S t a d t g r ü n d e r und Erretter wegen der unübertrefflichen Geschenke für die Artemis ehren, / Z. 10 u n d weil er der G ö t t i n Satzungen u n d das Recht auf Erbteile und herrenlose Güter gab, u n d weil er Getreide transporte aus Ägypten g e w ä h r t e , und weil er die Häfen wieder schiffbar machte, indem er / Z . 15 auch den K a y s t r o s , der [die] H ä f e n (durch die Ablagerungen) schädigt, umleiten ließ . . .
N r . 82 Ehreninschrift für M a r k Aurel aus der Zeit nach 139 u n d Schreiben H a d r i a n s an eine Athletengruppe aus dem J a h r e 134 IG XIV 1054 = IGRR I 149 = IGUR 235. a) Z u m guten Gelingen. D e m M(arcus) Aelius Aurelius Caesar, des T(itus) Aelius H a d r i a n u s / Z . 5 Antoninus Augustus Pius Sohn, ließ M(arcus) Ulpius Domesticus, Oberpriester / Z. 10 der gesamten Athletengruppe und Aufseher über die kaiserlichen Bäder, (diese Statue errichten). b) Z u m guten Gelingen. I m p e r a t o r Caesar T r a i a n u s H a d r i a n u s Augustus, Sohn des vergöttlichten Traianus Parthicus, Enkel des ver göttlichten N e r v a , Pontifex maximus, im Besitz der tribunizischen
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Gewalt z u m 18. Mal, Konsul z u m 3. M a l , / Z . 5 Vater des Vater landes, g r ü ß t die Vereinigung der b e k r ä n z t e n , siegreichen Athleten, die H e r a k l e s als ihren P a t r o n verehren. Ich gebe den Befehl, d a ß der Platz, w o I h r es wünscht, Euch gegeben w i r d u n d ein Haus, u m Eure gemeinsamen Schreiben abzulegen; u n d falls I h r es für nötig haltet, eine U r k u n d e anzufordern, d a n n liegt das an Euch. / Z. 10 Gesandter w a r Ulpius Domesticus. Lebt w o h l ! A m 3. Tage vor den N o n e n des Mai aus R o m — 5. 5. 134 —. N r . 83 Bergwerksgesetz v o n Vipasca FIRA I 104 = D'Ors, Epigrafia juridica Nr. 6, 2 = Smallwood II Nr. 439 = D. Flach, Die Bergwerksordnungen von Vipasca, Chiron 9, 1979, S. 403405. . . . g r ü ß t seinen Ulpius Aelianus § 1 [Er soll es dem P r o k u r a t o r ] des Kaisers sofort bezahlen. Wenn jemand nicht so handelt u n d überführt w i r d , Erz geschmolzen zu haben, bevor er den obengenannten Preis bezahlt hat, soll sein Anteil als O k k u p a t o r verwirkt sein, u n d der P r o k u r a t o r der Bergwerke soll die gesamte Grube verkaufen. W e r beweist, d a ß der Pächter Erz ge schmolzen hat, bevor er den Preis für die dem Fiskus gehörende Hälfte b e z a h l t hat, soll den vierten Teil erhalten. § 2 Silbergruben müssen entsprechend der O r d n u n g dieses Gesetzes betrieben werden. Die Preise dafür sollen gemäß der Freigebigkeit des allerheiligsten I m p e r a t o r H a d r i a n u s Augustus in der Weise beachtet werden, d a ß der Besitz des Teils, der dem Fiskus gehört, an denjeni gen fällt, d e r als erster ein Preisangebot für die Grube macht und dem Fiskus 4000 Sesterzen bezahlt. § 3 W e n n jemand beim Betrieb von fünf Gruben eine an eine Erz ader geführt hat, soll er in den übrigen, wie. es oben angegeben ist, den Betrieb weiterführen; w e n n er nicht so handelt, soll einem anderen das Recht zustehen, von ihr Besitz zu ergreifen. § 4 W e n n jemand nach 25 Tagen, die ihm für die Beschaffung der Ausgaben zugestanden w u r d e n , z w a r sofort mit der Arbeit beginnt, zehn Tage lang hintereinander aber die Arbeit aussetzt, soll einem anderen das Recht zustehen, v o n ihr Besitz zu ergreifen. § 5 W e n n eine Grube, die v o m Fiskus v e r k a u f t wurde, sechs M o n a t e ununterbrochen nicht in Betrieb war, soll einem anderen das Recht zustehen, v o n ihr Besitz zu ergreifen, jedoch mit der Auflage, d a ß nach geltendem Brauch die H ä l f t e für den Fiskus reserviert ist, w e n n Erze aus ihr gefördert werden.
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§ 6 D e m O k k u p a t o r der G r u b e n soll es erlaubt sein, Anteilseigner nach seiner W a h l zu h a b e n derart, d a ß ein jeder Anteilseigner im Verhältnis zu seinem A n t e i l die Kosten trägt. W e n n ein Anteilhaber nicht so handelt, soll derjenige, der die Kosten trägt, eine Aufrech nung der v o n ihm ü b e r n o m m e n e n Kosten drei Tage lang u n u n t e r b r o chen auf dem M a r k t an einer stark besuchten Stelle anschlagen lassen, u n d er soll den Anteilseignern durch einen Ausrufer melden lassen, ein jeder v o n ihnen solle im Verhältnis zu seinem Anteil zu den Kosten beitragen. W e n n ein Anteilseigner in der Weise keinen Beitrag leistet oder böswillig etwas u n t e r n i m m t , damit er keinen Beitrag leistet, oder wodurch er einen oder einige Anteilseigner betrügt, dann soll er an dieser G r u b e keinen Anteil besitzen. Dessen Anteil soll dem oder den Anteilseignern zufallen, die Beiträge geleistet haben. § 7 [ D e m ] oder den P ä c h t e r n , die Ausgaben in der Grube getätigt haben, in der mehrere Anteilseigner beteiligt sind, soll das Recht zu stehen, von den Anteilseignern die Kosten zurückzuverlangen, die augenscheinlich in Treu u n d G l a u b e n ausgegeben w u r d e n . § 8 D e n Pächtern soll es e r l a u b t sein, unter sich auch die Anteile an den Gruben, die sie v o m Fiskus gekauft haben u n d für die sie den Preis bezahlt haben, so teuer wie möglich zu verkaufen. Wenn j e m a n d seinen Anteil zu verkaufen oder jemand einen Anteil zu kaufen wünscht, soll er vor dem P r o k u r a t o r der Bergwerke eine E r k l ä r u n g abgeben. Anders darf er w e d e r kaufen noch verkaufen. Wer Schulden gegenüber dem Fiskus hat, d a r f seinen Anteil nicht verschenken. § 9 Erze, die gefördert w e r d e n und bei den G r u b e n liegen, müssen ihre Besitzer zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang in die Schmelzanlagen fahren lassen; wenn jemand überführt w i r d , nach Sonnenuntergang oder in der N a c h t Erze von den G r u b e n fortgebracht zu haben, soll er dem Fiskus eine Strafe v o n 1000 Sesterzen zahlen. § 10 W e n n jemand, der E r z e stiehlt, ein Sklave ist, soll der P r o k u r a t o r ihn auspeitschen lassen u n d ihn unter der Bedingung verkaufen, d a ß er lebenslänglich in K e t t e n bleibt und sich in keinem Bergwerk oder Bergwerksgebiet aufhält. D e r Preis für den Sklaven soll seinem H e r r n gehören. W e n n der D i e b ein freier Bürger ist, soll der P r o k u r a t o r seinen Besitz konfiszieren u n d ihn auf immer aus dem Berg werksgebiet verweisen. § 11 Alle G r u b e n müssen sorgfältig abgestützt u n d befestigt sein. Faules H o l z soll der Pächter einer jeden Grube durch frisches u n d ge eignetes G r u b e n h o l z ersetzen. § 12 Es soll nicht gestattet sein, Pfeiler u n d Stützen, die zur Siche rung vor Einsturz stehengelassen wurden, a n z u h a u e n oder zu beschä-
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digen oder böswillig etwas zu tun, wodurch diese Sicherheitspfeiler nicht mehr stabil sind und der Z u g a n g zu ihnen erschwert ist. § 13 W e n n jemand überführt w i r d , die G r u b e beschädigt, in ihrer Sicherheit geschwächt u n d (den Schachtbock) geköpft zu haben oder etwas anderes böswillig getan zu haben, w o d u r c h diese G r u b e nicht mehr sicher ist, u n d wenn diese Person ein Sklave ist, d a n n soll er nach Ermessen des P r o k u r a t o r s ausgepeitscht u n d unter der Bedingung vom H e r r n verkauft werden, d a ß er sich in keinen Bergwerken auf halten darf. W e n n der Betreffende ein freier Bürger ist, soll der P r o k u r a t o r seinen Besitz konfiszieren u n d ihm den Aufenthalt auf Berg werksgebiet auf immer untersagen. § 14 W e r Kupfergruben betreibt, soll v o n einem Stollen, der Wasser v o n den G r u b e n abführt, A b s t a n d halten u n d nicht weniger als 15 F u ß auf beiden Seiten des Stollens freilassen. § 15 D e n Stollen zu beschädigen, soll nicht gestattet sein. D e r P r o k u r a t o r soll die Erlaubnis geben, z u m Aufspüren neuer K u p f e r a d e r n v o m Stollen aus einen G a n g vorzutreiben u n t e r der Bedingung, d a ß der Gang in H ö h e u n d Breite nicht mehr als vier F u ß hat. § 16 Eine der Adern in einem A b s t a n d v o n weniger als 15 F u ß auf beiden Seiten des Stollens zu schürfen oder abzubauen, soll nicht ge stattet sein. § 17 W e n n jemand überführt w i r d , entgegen der Vorschrift in den Gängen gearbeitet zu haben, u n d wenn der Betreffende ein Sklave ist, soll er nach dem Ermessen des P r o k u r a t o r s ausgepeitscht u n d unter der Bedingung vom H e r r n verkauft werden, d a ß er sich in keinen Bergwerken aufhalten darf; w e n n der Betreffende ein freier Bürger ist, soll der P r o k u r a t o r seinen Besitz konfiszieren u n d ihm den Auf enthalt in Bergwerksgebieten auf immer untersagen. § 18 W e n n jemand Silbergruben betreibt, soll er von einem Stollen, der Wasser v o n den Gruben abführt, einen A b s t a n d halten u n d nicht weniger als 60 Fuß auf beiden Seiten des Stollens freilassen. E r soll die Gruben, v o n denen er Besitz ergreift oder die er zugewiesen er hält, in der Weise, wie sie abgesteckt werden, in Betrieb halten. E r darf weder weiter v o r w ä r t s dringen noch Schlacken sammeln noch Gänge treiben lassen über die Grenzen der G r u b e hinaus, die ihm zugewiesen w u r d e . . .
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Von Nerva bis Hadrian N r . 84 O r d n u n g des Bergwerksbezirkes Vipasca
CIL II 5181 = ILS 6891 = FIRAI105 = Smallwood II Nr. 440 = D'Ors, Epigrafia juridica Nr. 6, 1 = D. Fladi, Die Bergwerksordnungen von Vipasca, Chiron 9, 1979, S. 407-410. Die sogenannte lex metalli Vipascensis, gefunden in Ajustrel/Portugal. § 1 (Die Verpachtung) der einprozentigen Abgabe für Verkaufs vermittlungen D e r Pächter soll v o n den [Verkaufsabschlüssen, die durch eine Ver steigerung] im Bergwerksgebiet von Vipasca zustande kommen, mit A u s n a h m e der Abschlüsse, die der P r o k u r a t o r der Bergwerke auf Be fehl [des Kaisers tätigt, eine einprozentige Abgabe v o m Verkäufer] erhalten. D e r Pächter soll vom Preis für die Gruben, die der P r o k u r a t o r der Bergwerke v e r k a u f t , eine einprozentige Abgabe [vom K ä u fer f o r d e r n . ] Wenn nach Beginn der Versteigerung alles insgesamt zugeschlagen wird, soll d e r Verkäufer nichtsdestoweniger eine einpro zentige Abgabe [an d e n Pächter, seinen Teilhaber oder seinen Ver t r e t e r ] zahlen. Er soll d e m Pächter, seinem Teilhaber oder seinem Vertreter, wenn er einen Verkauf abschließen will, [die Versteigerung überlassen?. Der P ä c h t e r ] , sein Teilhaber oder sein Vertreter soll eine einprozentige Abgabe v o m Gesamtbetrag fordern, der bei den Ver steigerungen ausbedungen wird. [Wenn j e m a n d W a r e n durch den Ausrufer] anbieten l ä ß t u n d wenn er diese nicht zuschlägt und wenn er ( = der Eigentümer) diese innerhalb einer Frist von zehn Tagen, nachdem sie vom Ausrufer angeboten w o r d e n waren, selbst nach [einer Übereinkunft v e r k a u f t ] , soll er ( = der Eigentümer) [nichts destoweniger] dem Pächter, seinem Teilhaber oder seinem Vertreter die einprozentige A b g a b e zahlen. Wenn der Preis, der nach diesem Abschnitt des Gesetzes d e m Pächter, [seinem Teilhaber oder seinem Vertreter geschuldet w i r d ] , nicht innerhalb v o n drei Tagen nach Fäl ligkeit gegeben, eingelöst oder bezahlt w i r d , [ m u ß der Verkäufer] den doppelten Preis [ b e z a h l e n ] . § 2 (Die Verpachtung) der Ausrufergebühr Die Person, die die Ausruferkonzession pachtet, soll im Gebiet einen Ausrufer stellen. D e r Pächter soll v o n [demjenigen, der einen Verkauf im Werte] v o n 50 Denaren oder weniger tätigt, zwei P r o zent [als L o h n ] verlangen, von dem, der einen Verkauf im Werte von mehr als 100 D e n a r e n tätigt, ein Prozent. [ W e n n jemand Sklaven über den Ausrufer v e r k a u f e n l ä ß t ] und dabei 5 oder eine geringere A n z a h l verkauft, soll er p r o Kopf als Abgabe [6] Denare, [wenn er
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eine größere Anzahl verkaufen l ä ß t ] , soll er pro Kopf 3 D e n a r e an den Pächter, seinen Teilhaber oder seinen Vertreter zahlen. Wenn [der P r o k u r a t o r der Bergwerke] etwas [im N a m e n ] des Fiskus ver kauft o d e r verpachtet, soll der Pächter, sein Teilhaber oder sein Ver treter dafür den Ausrufer stellen. W e n n jemand [ein Verzeichnis] aller W a r e n für den Verkauf mit seinem N a m e n anschlägt, soll er dem Pächter, seinem Teilhaber oder seinem Vertreter 1 D e n a r bezah len. V o n den Gruben, die der P r o k u r a t o r der Bergwerke verkauft, soll der K ä u f e r eine einprozentige Abgabe bezahlen. Wenn er sie aber in drei T a g e n nicht bezahlt hat, soll er das Doppelte bezahlen. Dem Pächter, seinem Teilhaber oder seinem Vertreter soll es gestattet sein, sich ein P f a n d anzueignen. Wenn j e m a n d über den Ausrufer m ä n n liche o d e r weibliche Maultiere, Esel oder Eselinnen, Hengste oder Stu ten v e r k a u f e n läßt, soll er pro Stück 3 D e n a r e bezahlen. W e n n jemand Sklaven oder irgendeine andere W a r e über den Ausrufer z u m Verkauf anbietet u n d sie innerhalb von 30 Tagen nach einer Abmachung ver kauft, soll er dem Pächter, seinem Teilhaber oder seinem Vertreter [dieselbe Abgabe b e z a h l e n ] . § 3 (Die Verpachtung) der N u t z n i e ß u n g des Bades D e r Pächter des Bades oder sein Teilhaber soll — alles auf seine Kosten — das Bad, [das er] bis zu dem T a g vor den Kaienden des Juli [ d e r a r t pachtet], jeden Tag aufheizen und soll es [für Frauen] vom Morgengrauen bis zur siebten Tagesstunde, für M ä n n e r von der achten S t u n d e bis zur zweiten N a c h t s t u n d e nach Ermessen des P r o kurators der Bergwerke bereithalten. E r soll Wasser in [Kesseln, die bis an d e n ] obersten R a n d e r w ä r m t sind, ordnungsgemäß bereitstellen und für F r a u e n und M ä n n e r in das Becken fließen lassen. D e r Pächter soll p r o M a n n ein halbes As und p r o F r a u ein As (für die Benutzung) verlangen. (Von der Zahlung) sind [kaiserliche] Freigelassene und Sklaven, die im Dienste [des P r o k u r a t o r s ] sind oder Vorrechte erhal ten, ausgenommen, ebenso Knaben u n d Soldaten. D e r Pächter, sein Teilhaber oder sein Stellvertreter soll [die Badeausrüstung] u n d alles, was ihm zugewiesen wird, wohlbehalten am Ende der Pachtzeit zu rückgeben, außer wenn etwas durch die lange Benutzung [unbrauch bar w i r d ] . Bronzekessel, die er benutzt, soll er ordnungsgemäß alle 30 T a g e waschen, abtrocknen und mit frischem Fett einschmieren. [Wenn eine notwendige R e p a r a t u r v e r h i n d e r t ] , d a ß er sie nicht ord nungsgemäß abwaschen kann, soll der Pächter für diese Zeit eine ent sprechende Zeit in Rechnung stellen. [ A u ß e r ] diesen Fällen, oder wenn er etwas anderes unternimmt, um den Badebetrieb weiterzufüh ren, darf er nichts in Rechnung stellen. D e m Pächter soll es nicht
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gestattet sein, [ H o l z ] zu v e r k a u f e n außer v o n Abfallstücken v o n Zwei gen, die z u m Verbrennen nicht geeignet sind. W e n n er diesen Bestim mungen z u w i d e r h a n d e l t , soll er dem Fiskus p r o [ F u h r e ] je 100 Sesterzen bezahlen. W e n n der Badebetrieb nicht ordnungsgemäß gewährleistet wird, soll es dem P r o k u r a t o r der Bergwerke gestattet sein, den Pächter mit einer Geldstrafe bis z u 200 Sesterzen zu be legen, sooft der Badebetrieb nicht ordnungsgemäß gewährleistet wird. D e r Pächter soll zu jeder Zeit H o l z auf V o r r a t halten, das für . . . Tage [ausreicht]. § 4 (Die Verpachtung) d e r Schusterkonzession Wenn jemand an Schuhen oder Riemen, die gewöhnlich die Schu ster herstellen, etwas [anfertigt oder Schuhnägel] einschlägt oder ver kauft oder wenn [er ü b e r f ü h r t w i r d ] , eine a n d e r e Ware, die die Schu ster verkaufen sollen, [ i n n e r h a l b des Gebietes] verkauft zu haben, soll er dem Pächter, seinem Teilhaber oder seinem Vertreter das D o p pelte bezahlen. D e r Pächter soll die N ä g e l g e m ä ß dem Gesetz betreffs der Eisengruben [verkaufen. D e m Pächter, seinem Teilhaber] oder seinem Stellvertreter soll es gestattet sein, ein Pfand sich anzueignen. N i e m a n d e m soll es gestattet sein, Schuhe z u reparieren a u ß e r dem jenigen, dem [der Pächter dieses Recht verpachtet oder ü b e r l ä ß t ] . Der Pächter m u ß alle A r t e n v o n Schuhen anbieten; wenn er dies nicht tut, soll [einem jeden, der es w i l l , ] das Recht, [sie zu verkaufen, zustehen.] § 5 (Die Verpachtung) der Barbierkonzession Der Pächter m u ß seine N u t z n i e ß u n g in der Weise ausüben, d a ß kein anderer in dem D o r f e [des Bergwerkes Vipasca oder auf] sei nem Gebiet das Barbiergewerbe gegen Entgelt ausübt. W e n n jemand das Barbiergewerbe so ausübt, soll er für jede [Benutzung eines Scher messers . . . D e n a r e ] dem Pächter, seinem Teilhaber oder seinem Ver treter bezahlen, u n d diese Schermesser sollen dem Pächter überlassen werden. [Ausgenommen sind S k l a v e n ] , die ihre H e r r n oder Mitskla ven versorgen. A m b u l a n t e n Barbieren, die d e r Pächter [nicht schickt, soll nicht das Recht zustehen, zu scheren.] D e m Pächter, seinem Teil haber oder seinem V e r t r e t e r soll das Recht zustehen, ein P f a n d an sich zu nehmen. Wer ihn d a r a n hindert, soll ihm [ p r o ] H i n d e r u n g 5 D e nare bezahlen. D e r Pächter soll einen oder m e h r e r e geeignete Barbiere stellen im Verhältnis (zum Bedarf). § 6 (Die Verpachtung) d e r Wäschereibetriebe N e u e oder gebrauchte Kleider [zu r e i n i g e n ] , soll niemandem gestattet sein [außer d e m , dem der Pächter, sein Teilhaber] oder sein Vertreter (dieses Recht) verpachtet o d e r überläßt. W e r über führt w i r d , gegen diese Bestimmungen [in irgendeiner F o r m gehan-
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delt zu haben, soll p r o ] Kleidungsstück dem Pachter, seinem Teil haber oder Vertreter 3 D e n a r e bezahlen. D e m Pächter, seinem Teil haber oder seinem Vertreter [soll es erlaubt sein,] ein P f a n d [sich anzueignen.] § 7 (Die Verpachtung) der G e b ü h r für Schlacken- und Erzsplitterverarbeiter W e r im Gebiet [des Bergwerkes Vipasca . . .] Schlacken m i t Silber und Kupferresten oder Schlackenteilchen oder Erzklein nach Größe und Gewicht [reinigen, pochen, r ö s t e n ] , vorbereiten, aufbrechen, schei den oder waschen will oder wer irgendwelche Steinbrecherarbeit [ ü b e r n i m m t ] , soll in den nächsten drei Tagen (eine Aufstellung der) Sklaven u n d Lohnarbeiter abgeben, [die er zu dieser] Arbeit schickt, und soll [. . . Denare d e m Pächter] monatlich am Tage v o r den K a ienden bezahlen. Wer aus anderen ergiebigen Stellen Erzklein [von Kupfer- u n d Silbererz] in das Bergwerksgebiet bringt, soll dem Päch ter, seinem Teilhaber oder seinem Vertreter p r o 100 Pfund 1 Denar bezahlen. Wenn eine S u m m e [nach diesem Abschnitt] des Gesetzes dem Pächter, seinem Teilhaber oder seinem Stellvertreter geschuldet wird u n d am Fälligkeitstage nicht eingelöst [oder bezahlt w i r d ] , soll er das D o p p e l t e bezahlen. D e m Pächter, seinem Teilhaber oder sei nem Stellvertreter soll es gestattet sein, ein Pfand sich anzueignen, und, was an Schlacke gereinigt, [gepocht, vorbereitet, aufgebrochen], geschieden und gewaschen ist, u n d die Erzsplitter, die in den Stein brüchen vorbereitet w e r d e n , [sollen ihm überlassen werden, wenn nicht all das,] was dem Pächter, seinem Teilhaber oder seinem Ver treter geschuldet wird, bezahlt wird. [Ausgenommen sind Sklaven und Freigelassene] für das Schmelzen v o n Silber- und Kupfererz, die für die Schmelzbetriebe ihrer H e r r e n u n d P a t r o n e [ a r b e i t e n ] . § 8 Schullehrer D i e Schullehrer sollen frei sein von öffentlichen Leistungen, die der P r o k u r a t o r der Bergwerke auferlegt. § 9 Besitzergreifung v o n G r u b e n oder auch Eintragungsgebühr Wer innerhalb [des Bergwerksgebietes Vipasca eine Grubenanlage oder den P l a t z ] für eine G r u b e gemäß dem Gesetz, das für die Berg werke erlassen wurde, in Anspruch oder in Besitz nimmt, um einen Rechtstitel darauf zu erhalten, soll [innerhalb der nächsten zwei Tage] eine E r k l ä r u n g [über das, was er in Anspruch oder in Besitz n i m m t ] , vor dem Pächter dieser Abgabe, seinem Teilhaber oder seinem Stell vertreter abgeben . . .
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Von Nerva bis Hadrian N r . 85 Gesetz H a d r i a n s bezüglich des ö l v e r k a u f s in Athen
IG II/III2 1100 = SEG X V 108, XXI 501 = Smallwood II Nr. 443. Römisdie Agora in Athen. Kapitel aus der Gesetzgebung H a d r i a n s : D i e Olivenbauern sollen den dritten Teil (des Olivenöls auf den athenischen M a r k t ) bringen oder den achten Teil, w e n n es die Bauern sind, die das Land des Hipparchos erworben haben, das von dem Fiskus / 2 . 5 verkauft w u r d e ; denn nur diese Ländereien haben dieses Privileg. Beim Beginn der Ernte sollen sie das ö l teilweise gemäß der Schätzung des [Ern t e n d e n ] bringen u n d d e n städtischen ö l k ä u f e r n / 2 . 1 0 [geben, die] für den [öffentlichen B e d a r f ] Vorsorge treffen. Sie sollen [eine Erklä rung über die Ernte in Listen eintragen lassen und [den städtischen ö l k ä u f e r n u n d ] dem Ausrufer [zwei K o p i e n ] übergeben und / 2 . 15 [eine d a v o n ] mit der d a r u n t e r geschriebenen Bestätigung [zurück e r h a l t e n ] . Die E r n t e e r k l ä r u n g soll unter Eid erfolgen und soll ent halten, wieviel er insgesamt erntete u n d das, was durch seinen Skla ven oder Freigelassenen (geerntet w u r d e ) , falls / 2 . 20 der Besitzer des Landes oder sein Pächter oder der Ernteverkäufer die Ernte ver kauft. Derjenige, der (die Ernte) für den E x p o r t aufkauft, soll bei denselben Beamten eintragen lassen, wieviel u n d wem er (die Ernte) verkauft und wohin das Schiff fährt. Aber / 2 . 25 wenn jemand die E r n t e ohne eine E i n t r a g u n g für den E x p o r t [ v e r k a u f t ] , auch wenn er der Stadt [geliefert h a t ] , wozu er verpflichtet war, soll er den Ver kaufspreis verlieren. W e n n jemand falsche Erklärungen abgeben sollte entweder über das E r n t e a u f k o m m e n oder über / 2 . 30 den Export u n d (über die Eigentumsverhältnisse) des Landes, [ob j e m a n d ] Land v o m Fiskus kauft u n d ein Achtel bringt für ein Land, das nicht zum Eigentum des Hipparchos gehört, [soll die E r n t e konfisziert w e r d e n ] , und die Person, die dies z u r Anzeige bringt, soll [die H ä l f t e ] erhalten . . . (fünf fragmentarisdie Zeilen) . . . er soll die H ä l f t e des Preises / 2 . 40 erhalten, u n d wenn er nicht gezahlt hat, soll er die H ä l f t e an sich nehmen. Die andere Hälfte soll der S t a d t gehören. A b e r auch der K a u f m a n n soll eintragen lassen, d a ß er exportiert und wieviel er von jedem Lieferanten exportiert; wenn je m a n d ihn ertappt, d a ß er abfährt, ohne eine Eintragung gemacht zu haben, soll die Ladung konfisziert werden. / 2 . 45 Wenn er durch die A b f a h r t (der Konfiszierung) z u v o r k o m m t u n d m a n ihn anzeigt, soll er v o m Volk bei seiner H e i m a t s t a d t und bei mir angeklagt werden. P r o -
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zesse diesbezüglich bis zu einem W e r t v o n fünfzig A m p h o r e n soll der R a t allein entscheiden, Prozesse über diesen Wert hinaus zusammen mit / Z . 50 der Volksversammlung. W e n n jemand aus der Schiffsbesatzung eine Anzeige macht, ist der Stratege verpflichtet, am folgenden Tage den R a t einzuberufen; w e n n ein W e r t v o n mehr als fünfzig Amphoren z u r Anzeige gebracht wurde, soll er die Volksversammlung einberufen. D e m erfolgreichen Ankläger / Z. 55 soll er die H ä l f t e geben. Falls der Angeklagte an mich oder an den Prokonsul appelliert, soll das V o l k A n w ä l t e wählen. D a m i t aber die Strafgelder gegen die Übel täter u n a b w e n d b a r sind, soll das ö l ins öffentliche M a g a z i n zu dem Preis geliefert werden, / Z. 60 den es im Lande hat. Wenn es aber einmal eine überreiche ö l e r n t e geben sollte und die Ablieferung des dritten oder achten Teils m e h r betragen sollte als der öffentliche Bedarf für ein J a h r , d a n n soll es den Erzeugern erlaubt sein, die ihr Olivenöl weder als Ganzes noch / Z. 65 teilweise verkauften, eine zweite E r k l ä r u n g abzugeben, wie groß d a n n der öffentliche Bedarf ist [ u n d wieviel] die städtischen ö l k ä u f e r oder die Kassenführer von ihnen nicht übernehmen wollen, was sie [nicht reklamieren?] müs sen . . . N r . 86 Aktenstücke zum Gesuch der Kolonen, gemäß dem hadrianischen Gesetz ö d - u n d Brachland zu bebauen CIL VIII 25943 = FIRA I 101 = Smallwood II Nr. 464 = D.Flach, Insdiriftenuntersudiungen zum römisdien Kolonat in Nordafrika, Chiron 8, 1978, S. 484-485. Fundort: Ain el-Djemala. col. I (Bittschrift der K o l o n e n an den P r o k u r a t o r ) . . . bitten wir Euch, I h r P r o k u r a t o r e n , [bei] Eurer Fürsorge, die I h r [im N a m e n ] des Kaisers ausübt, I h r möchtet Euch um uns [ u n d ] seinen [Vorteil] k ü m m e r n u n d uns / Z. 5 [das L a n d ] geben, das in Sümpfen und Waldgebieten liegt, damit wir es mit Olivenhainen u n d Weinbergen nach dem Mancianischen Gesetz bepflanzen, gemäß der Übereinkunft, die in der uns benachbarten Neronianischen D o m ä n e in K r a f t ist. Als w i r unsere Bittschrift verfaßten, . . . (sahen wir?), / Z. 10 daß die obenbeschriebene Neronianische D o m ä n e einen Zuwachs an Bewoh nern (erhielt?) . . . col. II (Schreiben des P r o k u r a t o r s Tutilius Pudens) . . . daß D u den Befehl erteilst. Die Auskunft der P r o k u r a t o r e n des Imp(erator) Caesar H a d r i a n u s Aug(ustus): D a [unser] Caesar bei seiner n i m m e r m ü d e n Fürsorge,
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mit der er beständig über den menschlichen Vorteil wacht, alle / Z . 5 Teile des Landes, die sowohl für Oliven- oder Wein- oder auch G e treideanbau geeignet sind, zu bebauen befohlen hat, deshalb w i r d durch die gnädige Erlaubnis seiner Fürsorge allen die Möglichkeit gegeben, auch die Teile in Besitz zu nehmen, die in den / Z. 10 v e r pachteten Z e n t u r i e n der Blandianisdien u n d der Udensischeri D o m ä n e und in [jenen] Teilen liegen, [die von der Lamianischen u n d der Domitianischen D o m ä n e der Tuzritanischen hinzugefügt w u r d e n u n d die von den Pächtern nicht bestellt werden . . .] 5 col. III [... u n d aus der Blandianisdien u n d der Udensischen D o m ä n e ] soll n i e m a n d [höhere Anteile a n ] geernteten [Früchten den Pächtern] geben als die [Mancianischen, sondern w e r ] 5 das v o n den [Pächtern] nicht bestellte L a n d in Besitz n i m m t , soll den Teil, den [man gewöhnlich a b g i b t ] , / Z . 5 nämlich ein D r i t t e l der (geernteten) Früchte, abgeben. Auch aus den Gebieten, die v o n der Lamianischen und Domitianischen [ D o m ä n e ] der Tuzritanischen hinzugefügt w u r den, soll er [ebensoviel] abgeben. Von den Ö l b ä u m e n , die ein jeder / Z. 10 [in G r u b e n setzt] oder auf wilde Ö l b ä u m e [aufpfropft, soll in den nächsten z e h n J a h r e n kein Anteil] an geernteten Früchten [ a b verlangt w e r d e n . . .] col. IV (Brief der P r o k u r a t o r e n ) Earinus u n d D o r y p h o r u s grüßen ihren Primigenius. Eine Abschrift des Briefes v o n Tutilius Pudens, seiner E h r w ü r d e n , an uns zu D e i n e r Kenntnis u n d die beigefügte A n lage / Z. 5 laß an den meist frequentierten P l ä t z e n anschlagen! (Brief der P r o k u r a t o r e n ) Verridius Bassus u n d Ianuarius g r ü ß e n ihren Martialis. W e n n irgendwelches Land brachliegt oder wenn Ö d land [oder W a l d l a n d ] oder S u m p f l a n d [sich] in dieser D o m ä n e [be findet, d a n n sollst D u ] diejenigen, die gemäß dem Mancianischen Gesetz [dies L a n d bebauen] wollen, [nicht d a r a n hindern.] N r . 87 Kaiserliches Reskript bezüglich Geldumtausch in Pergamon (vermutlich hadrianisch) OGIS 484 = IGRR IV 352 = Smallwood II Nr. 451. Pergamon. (sieben fragmentarisdie Zeilen) . . . denn o b w o h l sie von den H a n d w e r k e r n , den Krämern u n d den [ L e b e n s m i t t e l h ä n d l e r n ] , die gewöhnlich mit kleinen Geldstücken ihre 5 Ergänzung nadi CIL VIII 26416.
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Geschäfte abwickeln, 18 Bronzeassaria / Z. 10 [für den D e n a r ] h ä t t e n nehmen sollen und denjenigen, die den D e n a r umtauschen wollen, 17 Assaria h ä t t e n geben sollen, begnügten sie sich nicht mit dem Wechseln der Assaria, sondern w e n n j e m a n d Lebensmittel für Silberdenare ver kaufte, trieben sie für jeden D e n a r ein Assarion ein. Wir hielten es n u n freilich für richtig, dies für die Zukunft zu korrigieren, damit es nicht v o r k o m m t , d a ß Käufer v o n solchen Personen / Z . 15 besteuert werden, denen keine Befugnis ihnen gegenüber gegeben w u r d e . W e n n jedoch Lebensmittel im Kleinhandel nach Gewicht verkauft w e r d e n und deren W e r t v o n den A g o r a n o m e n taxiert w u r d e u n d falls einige so gar mehrere Minen kauften, so stimmten w i r zu, d a ß die Käufer den Preis in Kleingeld zahlen, d a m i t die Einkünfte der Stadt v o m Wech seln erhalten werden. In gleicher Weise, w e n n mehrere / Z. 20 Käufer sich zusammenschließen u n d sich entschließen, für Silberdenare zu k a u fen u n d d a n n (den G e w i n n ) unter sich zu teilen, d a n n sollen auch sie dem Lebensmittelhändler eine Bronzemünze (Assarion) zahlen, damit er sie z u r B a n k bringt. Sie sollen (den D e n a r ) zu 17 Assaria verkaufen, da der G e w i n n beim Umtausch nur H a n d w e r k e r zu betreffen scheint. Ferner w u r d e n die Geldwechsler überführt, miteinander Absprachen getroffen zu haben / Z. 25 über andere A r t e n v o n Gewinn, über die A s p r a t u r a ( = Aufgeld für abgenutzte Münzen?) u n d das bei ihnen so genannte Trinkgeld, durch das sie vor allem die Fischverkäufer wider rechtlich behandelten. D a h e r haben wir beschlossen, auch dies in die richtige O r d n u n g zu bringen; denn offensichtlich w u r d e n diese wenigen von denselben Leuten übervorteilt, aber es ergab sich, daß alle Käufer den ungerechten Verlust, den die Verkäufer erlitten, fühlten. / Z . 30 A u ß e r d e m w u r d e n die Geldwechsler beschuldigt, d a ß sie gleichsam „Beiträge für Feste" von den H a n d w e r k e r n eintreiben. Als sie dies abstritten, glaubte ich ihnen gern u n d n a h m von ihnen die Übereinkunft an, daß etwas Derartiges sich nicht ereignen dürfe. Lediglich dies gaben sie zu, d a ß im M o n a t Hyperberetaios ihnen das sogenannte „Hermesgeld" aus folgendem G r u n d gegeben w e r d e : / Z. 35 Sie h ä t t e n darin übereingestimmt, einen Schwur zu verlangen von den Leuten, die das Kleingeld erwarben u n d es ihnen brachten, d a ß sie in keiner Weise gegen das Edikt gehandelt hätten. Die Per sonen aber, die aus Gewissensgründen nicht schwören könnten, w ü r den ihnen etwas zahlen, so d a ß der Z w a n g zu schwören für sie nicht bestehe. Dies erschien nicht unvernünftig. D i e Geldwechsler ihrerseits w ü r d e n einen Schwur leisten, / Z. 40 d a ß sie den H a n d w e r k e r n nie mals Unrecht getan h ä t t e n beim Verkauf des Silbergeldes, u n d ich hielt das für gerecht.
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M a n behauptete auch, d a ß die Geldwechsler sich als Sicherheiten die Kontrolle über alle W a r e n der H a n d w e r k e r . . . übertragen ließen, obwohl ihr Vertrag dies nicht zuließ, sondern befahl, d a ß sie v o r die S t a d t k ä m m e r e r kommen sollten, wenn / Z . 45 sie gegen j e m a n d e n eine Anklage erheben w ü r d e n , und d a ß sie v o n jenen einen Sklaven der Stadt nehmen sollten, u m legal die P f ä n d u n g zu vollziehen, so d a ß [das, was vor d e m ] P r o z e ß auf diese Weise ergriffen w ü r d e , den [Gläubigern gehörte]. U n d demnach habe ich beschlossen, d a ß dies so sein soll, wie es die Bestimmungen der P a c h t (des Wechselgeschäftes) einschließen. D i e P f ä n d u n g jedoch durch einen städtischen [ S k l a v e n ] ist nicht angemessen / Z. 50, sondern sie sollen entweder hinreichende Sicherheit [vor dem P r o z e ß ] nehmen, oder, w e n n jemand die Schuld forderung nicht erfüllen k a n n , d a n n soll P f a n d sein der Betrag des Geschäftes u n d der d a m i t verbundenen Strafe; d a ß Prozesse [jedoch] nicht vor den S t a d t k ä m m e r e r n , sondern v o r den ehemaligen Strategen stattfinden sollen, glaube ich, ist wegen d e r Auswahl der Geschwo renen vernünftig, da die S t a d t k ä m m e r e r / Z. 55 an dieser Sache beteiligt sind, w ä h r e n d die früheren Strategen erfahrene M ä n n e r sind und . . . N r . 88 Kaiserliches Reskript über Streitwerte in Berufungsprozessen aus dem 2. J a h r h u n d e r t IG V 1,21 = J.H.Oliver, Hadrian's Reform of the Appeal Procedure in Greece, Hesperia 39, 1970, S. 332-334. (Zeilen von col. I in zu geringem Umfang erhalten) col. II . . . / Z. 3 . . . ich bin der Ansicht, d a ß man weder den Leuten, denen Unrecht zugefügt wurde, [ d e n ] Beistand nehmen soll, den sie von Berufungen erhalten, noch d a ß dieser den Leuten, die fälschlicherweise Klagen anstrengen, ein A n t r i e b sein soll, / Z . 5 d a ß sie öffentliche u n d private Aufgaben legal nicht zu erfüllen brauchen. Bezüglich der Streitsachen, die einen geringeren Streitwert als 900 Denare haben und keine Entscheidung oder Vorentscheidung in Kapitalsachen oder in bürgerlicher Rechtsstellung beinhalten, verbiete ich daher, d a ß Berufungen a n mich erfolgen oder daß m a n den Leu ten, die Berufung eingelegt haben, Gehör schenkt. Betreffs der Beru fungen, die nach meiner Erlaubnis vor sich gehen dürfen, sollen / Z. 10 [die Synedroi] entscheiden, ob diese zu Recht (oder zu U n recht) erfolgen oder ob [Bürgschaft gestellt w i r d ] für den P r o z e ß
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[oder o b ] Vorentscheidungen gefällt werden, diese Fälle nicht zu ent scheiden [. . . die S y n j e d r o i sollen nach väterlichem [Brauch . . .]
N r . 89 Kaiserliches R e s k r i p t (vermutlich von H a d r i a n ) betreffs Fischverkauf in Athen IG II/III2 1103 = Smallwood II Nr. 444. Piräus. [. . . die] Fischer in Eleusis sollen Abgabenfreiheit für Fische haben, [ w e n n sie diese in Eleu]sis auf dem M a r k t verkaufen, so d a ß ver bleibt [. . . damit d e r ] G e w i n n [durch] / Z. 5 Importe beträchtlich ansteigt? . . . und die Wiederverkäufer sollen aufhören . . . Ich wün sche, d a ß eine Anklage gegen diese bei dem Ausrufer des Rates auf dem A r e o p a g erfolgt. Dieser soll die Klage vor die Areopagiten brin gen, u n d diese sollen über die Bestrafung oder die Strafgelder ent scheiden. Entweder sollen / Z. 10 die Importeure alles verkaufen oder die Erstkäufer v o n ihnen. Aber w e n n Verkäufer nacheinander dreimal dieselben W a r e n wiederverkaufen, erhöht dies die Preise. Schreibt diesen Brief auf Stein und stellt ihn im Piräus vor d e n B a z a r ! Lebt w o h l ! D i e Aufstellung überwachte der städtische Beamte Titus Iulius H e r o d i a n u s aus Kollyte. N r . 90 Kaiserliches Reskript (vermutlich von H a d r i a n ) an Ephesus betreffs Getreideeinfuhr aus Ägypten Ann. epigr. 1968, 478 = M. Wörrle, Ägyptisdies Getreide für Ephesos, Chiron 1, 1971, S. 325-326 = Inschr. Ephesus II 211. [. . . wegen der?] G r ö ß e Eurer [hochangesehenen] Stadt und der Menge der bei Euch W o h n e n d e n . / Z . 5 Es ist aber offensichtlich, daß Ihr m i t Einsicht eine solche Erlaubnis benutzt und bedenkt, daß zu erst für die königliche S t a d t der Weizen, der für den Verkauf be stimmt ist, herbeigeschafft / Z. 10 u n d überall gesammelt wird, aus reichend vorhanden sein m u ß , d a ß erst dann die anderen Städte gleichfalls mit Lebensmitteln reichlich versehen sein sollen. Wenn nun es sich zeigen sollte, d a ß der N i l uns, so wie wir d a r u m gebetet haben, / Z. 15 die gewohnte H ö h e seiner Flut schenkt u n d Weizen bei den Ä g y p t e r n reichlich a n g e b a u t wird, d a n n k ö n n t auch I h r unter den ersten nach der Vaterstadt . . .
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Nr. 91 Ehrung des Oberpriesters Q. Popillius Python SEG XVII 315 = Smallwood II Nr. 488. Beroia. Der Oberpriester der Kaiser auf Lebenszeit und Agonothet des Koinon der Makedonen Q(uintus) Popillius Python reiste für seine Heimatstadt Beroia als Gesandter / Z. 5 zum vergöttlichten Nerva, damit sie allein die Neokorie der Kaiser habe und den Vorrang als Metropole, und erreichte dies auch glücklich. In der Zeit seiner Oberpriesterschaft bezahlte er die Kopfsteuer / Z. 10 für die Provinz und ließ Straßen auf seine Kosten reparieren, und er ließ Theaterspiele und gymnische Spiele ausrufen und veranstalten, die denen in Aktium glichen und die als Siegespreis ein Talent hatten. / Z. 15 Er ließ Kämpfe aller Art einheimischer und fremder Tiere und Gladiatoren kämpfe veranstalten und Getreide unter Marktpreisen verkaufen und den Preis in Notzeiten senken. Er bewirtete durch Geschenkverteilun gen an jedermann die ganze Zeit seiner Oberpriesterschaft hindurch / Z. 20 die Provinz bei jeder Versammlung. Er zeigte sich nützlich für alle Gymnasiarchien in der Öffentlichkeit zu jeder Zeit und privat als freundlicher Bürger. Die Phyle Peukasteke ehrt ihn (durch diese Statue) / Z. 25 als ihren Wohltäter. Die Ausführung überwachte Dioskurides, der Sohn des Alexander. Nr. 92 Speicherstatut vermutlich aus der Zeit Nervas CIL VI 33747 = ILS 5914 = FIRA III 145. Rom. [In diesen] Speichern [des Imp(erator) . . . C]aesar Aug(ustus) werden [an die Getreidekaufleute] Speicherraum und Flächen [zu sammen mit den Diensten des Speicherpersonals] von diesem Tag und von [den Kaienden des Januar an] vermietet. / Z. 5 Das Statut für den Speicher: [Wer auch immer für das kommende Jahr einen Speicherraum, den er gemietet hat, oder etwas] anderes [behalten will], soll dies vor den Iden des Dezember mitteilen, nachdem er den Pachtzins bezahlt hat. Wenn er aber [dies nicht mitgeteilt hat, aber den Raum behalten will und mit dem Speicherverwalter für] das kommende Jahr nicht [auf andere Weise] ein Abkommen getroffen hat, soll er ihn zu dem
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Preis haben, zu welchem [Speicherraum] dieser A r t [in diesem J a h r d o r t gewöhnlich verpachtet w i r d , sofern er nicht an einen anderen verpachtet w o r d e n ] ist. Wer auch immer in diesem Speicher etwas gepachtet hat, [er w i r d nicht das Recht haben, es] zu verpachten u n d [an einen U n t e r pächter weiterzuverpachten. Für Waren, die in diesen Speicher t r a n s portiert w e r d e n ] , wird eine Beaufsichtigung nicht gewährleistet, Waren, die in diesen Speicher transportiert oder gebracht [werden, dienen dem Speicherverwalter als Pfand, w e n n j e m a n d für die R a t e n zahlungen] ihm [nicht] ausreichend Sicherheit [ g i b t ] . Wenn j e m a n d in dem Speicher etwas gepachtet h a t und sein [. . . ] , d a n n ist es erlaubt . . . W e n n j e m a n d in den Speichern etwas gepachtet u n d den Pachtzins bezahlt hat, [ w i r d er] v o m Schuldschein [befreit . . .?] [Wenn j e m a n d ] einen Speicher [gemietet h a t u n d ] seine W a r e n [ d o r t ] zurückläßt und keinen Wächter dafür bestimmt hat, d a n n soll den Speicherverwalter kein Verschulden treffen.
N r . 93 Wahl eines S t a d t p a t r o n s im J a h r e 101 CIL VI 1492 = ILS 6106 = Smallwood II Nr. 437. Rom. Unter den Konsuln L(ucius) Arruntius Stella u n d L(ucius) Iulius Marinus am 14. Tag vor den K a i e n d e n des N o v e m b e r . M(anius) Acilius Placidus u n d L(ucius) Petronius Fronto, / Z. 5 die Q u a t t u o r v i r i für die Rechtsprechung, befragten den S t a d t r a t v o n Ferentinum in der Versammlung im Tempel des M e r k u r . Aufsicht beim Protokoll führ ten Q(uintus) Segiarnus Maecianus u n d T(itus) Munnius N o m a n t i n u s . D a alle d a r ü b e r sprachen, d a ß T(itus) Pomponius Bassus, seine Excel lenz, die Aufgabe, die ihm v o m / Z. 10 allergütigsten I m p ( e r a t o r ) Caesar N e r v a Traianus Augustus Germanicus übertragen w u r d e u n d mit der er für die ewige W o h l f a h r t seines Italiens Fürsorge traf, ge m ä ß dessen Freigebigkeit so regelt, d a ß jedes Alter seiner Fürsorge zu Recht d a n k e n muß, und d a ß / Z. 15 ein M a n n von solcher T a t kraft unserem Municipium (auch) in Z u k u n f t Beistand gewähren wird, was diesbezüglich beschlossen werden m ü ß t e , diesbezüglich f a ß ten sie folgenden Beschluß: Die S t a d t r ä t e sollten den Beschluß fassen, Gesandte aus diesem S t a d t r a t zu T(itus) P o m p o n i u s Bassus, seiner E x cellenz, zu schicken, u m v o n ihm zu erlangen, d a ß er unser M u n i cipium in die Klientel / Z. 20 seines sehr mächtigen Hauses aufzu nehmen geruhe und d a ß er die Erlaubnis gebe, ihn als P a t r o n zu
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kooptieren u n d die Tafel mit dem Gastfreundschaftsvertrag, auf der dieser Beschluß eingraviert ist, in seinem H a u s e aufzustellen. Ange nommen. / Z . 25 Als G e s a n d t e fungierten A(ulus) Caecilius Q u i r i nalis, Sohn des A(ulus), u n d Quirinalis, (der Sohn).
N r . 94 Ehrung des Caius Minicius Italus wegen einer erfolgreichen Intervention bei Kaiser Trajan aus dem J a h r e 105 CIL V 875 = ILS 1374 = Smallwood II Nr. 268. Aquileia. Dem C(aius) Minicius Italus, Sohn des C(aius), (aus der Tribus) Vel(ina), Q u a t t u o r v i r für die Rechtsprechung, Präfekt der 5. beritte nen Kohorte aus Galliern, P r ä f e k t der 1. berittenen K o h o r t e aus Breucern, die römische Bürger w u r d e n , / Z. 5 P r ä f e k t der 2. berittenen Kohorte aus Varcianern, M i l i t ä r t r i b u n der legio V I victrix, P r ä f e k t der Reiter der Eliteala aus römischen Bürgern, der vom vergöttlichten Vespasian mit militärischen Ehrenzeichen, mit einer goldenen K r o n e und mit einer Ehrenlanze, ausgezeichnet w u r d e , dem P r o k u r a t o r der Provinz Hellespont, dem P r o k u r a t o r der P r o v i n z Asien, die er im Auftrag des Princeps an Stelle des verstorbenen Prokonsuls leitete, dem P r o k u r a t o r / Z. 10 der P r o v i n z e n Lugdunensis und A q u i t a n i c a ebenso Lactora, dem Präfekten für die Getreideversorgung, d e m P r ä fekten von Ä g y p t e n , dem Flamen des vergöttlichten Claudius, ( w u r d e dieses D e n k m a l ) durch Stadtratsbeschluß (geweiht). (auf der Seite:) P(ublius) Tullius M a x [ . . . u n d . . .]amula, die Q u a t t u o r v i r i für die Rechtsprechung, befragten a m 3. Tag vor den Kaienden des J u n i den S t a d t r a t (von Aquileia). Beim P r o t o k o l l führten Auf sicht . . . Proculus, C(aius) Appuleius Celer, A(ulus) Iunius G [ . . . ] , Sex(tus) Cossutius Secundus: / Z. 4 D a m a n darüber sprach, [den C(aius) Minicius Italus zu e h r e n ] , d a ß [dieser hochangesehene] M a n n allen Einfluß oder alle [ M a c h t ] , die er [durch Bekleidung der höchsten Ä m t e r ] ritterlichen Ranges erreichen konnte, daß er dies alles [zur F ö r d e r u n g und E h r u n g ] seiner [ V a t e r s t a d t ] v e r w a n d t h a t u n d [glaubte], er werde durch keine andere [Leistung] glücklicher, [als indem er sich für sie a b m ü h t e ] , was diesbezüglich beschlossen wer den mußte, d a r ü b e r faßten sie folgenden Beschluß: D a C(aius) M i n i c[ius Italus . . . das] vorzüglichste Verdienst [. . . u n d ] an Stellen
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gefördert hat, / Z. 10 u n d da darüber hinaus [allen b e k a n n t ist], d a ß der geheiligste Princeps Traianus A[ugustus auf seine Bitten be schlossen h a t ] , daß die Nichtbürger, die in der Stadt wohnen, die selben [Lasten zusammen mit uns ableisten], für die auch wir nach unserem Census eingeschätzt werden, u n d [ d a ß es ihm zuteil w u r d e ] , d a ß [ w i r ] einen umfassenderen Gnadenerweis des größten I m p e r [ a t o r erhielten], daher solle dieser R a t beschließen, d a ß es im Interesse der Stadt zu liegen scheine, d a ß eine Statue aus Bronze mit [einer M a r morbasis für ihn aufgestellt werde u n d d a ß ] unser [Beschluß] auf der Basis eingeschrieben werde, damit es noch mehr in die Augen falle, d a ß w i r auf [keine] a n d e r e Weise [für die Verdienste u n d Wohl taten] eines so bedeutenden Mannes unsere Schuld abtragen, [außer d a ß ] w i r uns [seiner öffentlich] rühmen. D e r Beschluß erging, als Ti(berius) Iulius [ C a n d i d u s u n d C(aius) A n t ] i u s Q u a d r a t u s zum 2. Mal Konsuln waren. N r . 95 Genehmigung für den Bau eines Versammlungsraumes durch den S t a d t r a t v o n Caere u n d den K u r a t o r von Caere CIL XI 3614 = ILS 5918 a = FIRA III 113 = Smallwood II Nr. 475. Caere. Vesbinus, kaiserlicher Freigelassener, ließ einen Versammlungsraum für die Augustalen des Municipium Caere, nachdem er den Platz von der S t a d t erhalten h a t t e , auf eigene Kosten mit allem ausstaffieren und schenkte ihnen diesen R a u m . Abgeschrieben und überprüft in der Vorhalle des Marstempels / 2 . 5 nach dem Amtsbuch, das Cuperius Hostilianus durch den Schrei ber T(itus) Rustius Lysiponus vorbringen ließ. D a r i n stand das unten Angegebene: U n t e r dem Konsulat von L(ucius) Publius Celsus zum 2. Mal u n d C(aius) Clodius Crispinus an den Iden des A p r i l - 13. 4. 113 - , u n t e r der D i k t a t u r des M(arcus) Pontius Celsius, unter dem Ädilen C(aius) Suetonius Claudianus, der m i t der Rechtsprechung be auftragt u n d S t a d t k ä m m e r e r war. Aus dem tageweise geführten Amtsbuch des Municipium Caere, daraus Seite 27, Absatz 6: / Z. 10 'M(arcus) Pontius Celsus, der D i k t a t o r , u n d C(aius) Sueto nius C l a u d i a n u s ließen die Dekurionen in den Tempel der vergöttlichten Kaiser einladen. D o r t stellte Vesbinus, der kaiserliche Freigelas sene, den A n t r a g , m a n möge ihm auf Kosten der Stadt einen P l a t z in der Säulenhalle der Basilica Sulpiciana geben, d a m i t er für die
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Augustalen an diesem P l a t z einen V e r s a m m l u n g s r a u m erbaue. D o r t wurde ihm nach übereinstimmendem Beschluß der Dekurionen der Platz, den er gewünscht hatte, gegeben, u n d alle beschlossen, dies bezüglich einen Brief an den K u r a t o r Curiatius Cosanus zu schicken. In der Kurie w a r e n anwesend: P o n t i u s Celsus, der D i k t a t o r , S u e t o nius Claudianus, d e r Adil, der mit der Rechtsprechung beauftragt ist, M(arcus) Lepidius N e p o s , der A d i l , der für die Getreideversorgung zuständig ist, Pollius Blandus, Pescennius Flavianus, Pescennius N a talis, Pollius C a l l i m u s , Petronius Innocens, Sergius Proculus.' / Z. 15 D a r a u s aus der nächsten Seite, Abschnitt 1: 'Die Beamten und Dekurionen g r ü ß e n Curiatius Cosanus. A n den Iden des August. Als Ulpius Vesbinus v o n uns eine Sitzung wünschte, ließen w i r die Dekurionen zusammenrufen. V o n ihnen erbat er, m a n möge ihm auf Kosten der S t a d t einen P l a t z in der Ecke der Säulenhalle der Basilica geben, weil er versprochen habe, er w e r d e den Augustalen einen V e r sammlungsraum im öffentlichen Interesse ausschmücken entsprechend der W ü r d e des M u n i c i p i u m . V o n allen w u r d e ihm D a n k gesagt; dennoch beschloß m a n , D i r zu schreiben, ob D u auch diesem Beschluß zustimmen w ü r d e s t . Dieser P l a t z d e r S t a d t ist nicht im Gebrauch u n d kann keine E i n k ü n f t e abwerfen.' Daraus aus der Seite 8, Abschnitt 1: 'Curiatius Cosanus g r ü ß t Beamte und D e k u r i o n e n von Caere. Ich m u ß nicht n u r Eurem Wunsch zustimmen, sondern auch D a n k sagen, w e n n jemand unsere S t a d t / Z. 20 herausgeputzt. D a h e r stimme ich E u r e m V o t u m bei, nicht gleich sam in meiner Eigenschaft als K u r a t o r , sondern gleichsam als einer aus dem S t a d t r a t , d a so ehrenwerte Beispiele auch durch eine so ehren volle Ausstaffierung herausgefordert w e r d e n sollen. Abgesandt a m Tage vor den I d e n des September zu Ameria.' Verhandelt an den Iden des Juni u n t e r den K o n s u l n Q(uintus) N i n n i u s H a s t a u n d P(ublius) Manilius Vopiscus. Eingeweiht an den K a i e n d e n des A u g u s t unter denselben K o n s u l n - 1 3 . 8 . 1 1 4 - .
IV. I N S C H R I F T E N A U S D E R Z E I T D E R A N T O N I N E N a)
Kult
N r . 96 Weihung eines heimwehkranken Prokurators an Silvanus CIL XII 103 = ILS 3528. Axima = Aime/Val d'Isere. Silvanus, der Du zur Hälfte unter der heiligen Esche eingeschlossen bist und der oberste Wächter dieses hohen Gartens bist, Dir widmen wir diesen poetischen Gruß, weil D u uns durch die Fluren und Berge der Alpen / Z. 5 und die Gäste Deines süß duftenden Gartens durch Deine Gunst, die uns fördert, erhältst, während ich die Rechtsprechung ausübe und das Vermögen der Kaiser verwalte. Laß mich und die Meinen nach Rom zurückkehren und gewähre uns, unter Deinem Schutz italisches Land zu bebauen. / Z. 10 D a n n weihe ich Dir sogleich tausend große Bäume. (Gedicht) des T(itus) Pomponius Victor, Prokurator zweier Kaiser. b)
Reichsverivaltung
Nr. 97 Senatsbeschluß über das Abhalten von Markttagen im Bezirk Beguensis aus dem Jahr 138 CIL VIII 270 = 11451 = FIRA I 47. El-Begar. Senatsbeschluß über das Abhalten von Markttagen im Bezirk Beguensis, im Territorium von Casae, abgeschrieben und überprüft anhand des Verzeichnisses der Anträge, die im Senat gestellt wurden, unter dem Konsulat von Kanus lunius Niger und C(aius) Pomponius Camerinus, in dem die Rechte des Africanus und / Z. 5 das unten Angegebene geschrieben steht: An den Iden des Oktober auf dem Komitium in der Curia Iulia. Aufsicht beim Protokoll führten: Q(uintus) Gargilius Antiq(u)us, des Q(uintus) Sohn, (aus der Tribus) Quir(ina), Ti(berius) Cl(audius) Quartinus, des Ti(berius) Sohn, (aus der Tribus) Pal(atina), C(aius) Oppius Severus, des C(aius) Sohn, (aus der Tribus) Vel(ina), C(aius)
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Zeit der Antoninen
Herennius Caecilianus, des C(aius) Sohn, (aus der Tribus) P a l ( a t i n a ) , M(arcus) Iul(ius) Clarus, des M(arcus) Sohn, (aus der Tribus) Quir(ina), P(ublius) Cassius D e x t e r , des P(ublius) Sohn, (aus der Tribus) Cla(udia), Quaestor, und P(ublius) N o n i u s Macrinus, des M(arcus) Sohn, (aus der Tribus) Ouf(entina), Quaestor. Im Senat w a r e n 250 [-+- ?] anwesend. / Z. 10 D e r Senatsbeschluß erfolgte durch H a m m e l s p r u n g . Die Konsuln P(ublius) Cassius Secundus u n d P(ublius) Delphius Peregrinus Alfius Alennius Maximus Curtius Valerianus Proculus M(arcus) Nonius M u c i a n u s hielten V o r t r a g über den Wunsch der F r e u n d e des Lucilius Africanus, seiner Excellenz; sie bitten, man solle i h m die Erlaubnis geben, in der P r o v i n z Afrika im Bezirk / Z. 15 Beguensis, im T e r r i t o r i u m der Musulamier, bei Casae, M a r k t t a g e am 4. (Tag) vor den N o n e n des N o v e m b e r - 2. 1 1 . — u n d a m 12. (Tag) vor den Kaien den des D e z e m b e r — 20. 11.— u n d danach a m 4. (Tag) vor den N o n e n und am 12. (Tag) vor den K a i e n d e n eines jeden Monats einzurichten u n d abzuhalten. Diesbezüglich b e a n t r a g t e n sie folgenden Beschluß: Es solle dem Lucilius Africanus, seiner Excellenz, erlaubt werden, in der P r o v i n z Afrika, im Bezirk Beguensis, auf dem T e r r i t o r i u m der Musulamier, bei Casae, / Z. 20 M a r k t t a g e am 4. (Tag) vor den N o n e n des N o v e m b e r u n d am 12. (Tag) vor den Kaienden des Dezember und danach am 4. (Tag) v o r den N o n e n u n d am 12. (Tag) v o r den Kaienden eines jeden M o n a t s einzurichten und abzuhalten, u n d es solle den N a c h b a r n und Besuchern erlaubt sein, ohne Unrecht und Schaden für jemanden dort z u s a m m e n z u k o m m e n und sich zu versam meln, freilich nur, u m M a r k t abzuhalten. V e r h a n d e l t an den Iden des O k t o b e r (unter den Konsuln) P(ublius) Cassius Secundus u n d M(arcus) N o n i u s Mucianus. / Z. 25 V o n dem selben O r i g i n a l wurden diesbezüglich zwei Abschriften angefertigt u n d beglaubigt. Zeugen: T(itus) Fl(avius) Cominus, Schreiber, C(aius) Iulius F o r t u n a t u s , Schreiber, M(arcus) Caesius Helvius Euhelpistus, Q(uintus) Metilius Onesimus, C(aius) Iulius Peribleptus, L(ucius) Veratius Phileros, T(itus) Fl(avius) Crescens.
N r . 98 Gesuch von D o r f b e w o h n e r n um Befreiung v o n Liturgien Dacia N . S. III (1959) 369-390 = SEG XIX 476. Histria. col. I [ D e m I m p e r a t o r Caesar Titus Aelius H a d r i a n u s A n t o n i n u s Pius Augustus, dem W o h l t ä t e r ] / Z. 5 u n d Erretter des Dorfes. Bitt-
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schrift an den sehr mächtigen Konsularen Iul[ius SJeverus von den Dorfbewohnern der Gegend von Dagis. W i r / Z. 10 bewohnen und besitzen das Dorf längs der öffentlichen Straße. Wir werden belastet durch Liturgien u n d Transportleistungen, wobei wir Hilfe leisten müssen . . . col. II . . . vielfach im Jahr, so d a ß wir nicht mehr in der Lage sind, unseren Verpflichtungen nachzukommen, ebenso wie / Z. 10 die Bewohner des e r w ä h n t e n Laicos Pyrgos nicht nachkamen, w o die selbe öffentliche S t r a ß e das erstemal vorbeiführt. / Z. 15 D a diese die Liturgien und Transportleistungen nicht mehr ertragen konnten, richteten sie zu dieser Z e i t eine Bittschrift an A [ n ] t o n i u s H i [ b ] e r u s . . . col. III . . . wir b i t t e n . . . auch wir . . . / Z. 5 [bei Deiner unver gleichlichen] Güte, h a b Mitleid mit uns a r m e n Menschen, [die öffent liche Dienste] verrichten (?), u n d gib uns eine solche Entscheidung, [ d a ß ] / Z . 10 wir durch Deine Güte u n d [Entscheidung] in dem Dorfe bleiben können u n d nicht an einen anderen O r t auszuwandern brauchen. [Unterschrift des Konsulars.] / Z. 15 G e m ä ß der [Unterschrift] des Antonius erlauchtesten A n gedenkens erfolgt diese Unterschrift des Statthalters, [sie sollen Litur gien u n d ] Transportleistungen erbringen. Auf [geschrieben . . . v o n ] den Dorfbewohnern u n t e r den Magistraten Artemidorus, Sohn des Ariston, u n d Mikkus, Sohn des Caius.
N r . 99 Ehreninschrift für A n t o n i n u s Pius u n d Schreiben an eine Athletengruppe aus dem J a h r 143 IG XIV 1055 = IGRR I 146 = IGUR 236. Rom. a) D e m I m p e r a t o r Caesar Titus Aelius H a d r i a n u s Antoninus Augu stus / Z. 5 Pius ließ M(arcus) Ulpius Domesticus, Oberpriester der gesamten A t h l e t e n g r u p p e und Aufseher über die / Z. 10 kaiserlichen Bäder, (diese Statue errichten). b) Z u m guten Gelingen. Imperator Caesar Titus Aelius H a d r i a n u s Antoninus Augustus, Sohn des vergöttlichten H a d r i a n , Enkel des vergöttlichten Traianus Parthicus, Urenkel des vergöttlichten N e r v a , / Z . 5 Pontifex maximus, im Besitz der tribunizischen G e w a l t zum 6. Mal, z u m I m p e r a t o r zum 2. Mal ausgerufen, Konsul z u m 3. Mal, V a t e r des Vaterlandes, grüßt die Vereinigung der bekränzten, sieg reichen Athleten, die den Herakles als ihren P a t r o n verehren. Ich habe befohlen, daß Euch ein Platz zugewiesen wird, an" dem Ihr Kult-
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bilder und / Z . 10 Schreiben aufbewahren k ö n n t nahe bei den T h e r men, die v o n m e i n e m vergöttlichten G r o ß v a t e r erbaut w u r d e n , w o Ihr Euch vor allem zu den Kapitolinischen Spielen versammelt. Lebt wohl! Gesandter w a r Ulpius Domesticus, mein Aufseher über die Bä der. Geschrieben aus R o m am 16. Tag v o r den Kaienden des J u n i unter dem K o n s u l a t von T o r q u a t u s u n d H e r o d e s — 15. 5. 143 —.
N r . 100 E r l a ß des Prokonsuls L. Antonius Albus über die F r e i h a l t u n g des ephesischen H a f e n s aus der Zeit 146/7 Ost. Jahresh. 44, 1959, 142-147 = L.Robert, Bull, epigr. 1962, 284 = Inschr. Ephesus I a 23. Zum [guten] Gelingen. L(ucius) Antonius Albus, der P r o k o n s u l , verkündet: „ D a es für [die g r ö ß t e ] Metropole / Z . 4 Asiens [ u n d ] fast für die W e l t [notwendig i s t ] , d a ß der H a f e n , der die in i h m v o n überall anlegenden Seeleute aufnimmt, nicht verstopft wird, hielt ich es, als ich d a v o n erfuhr, auf welche Weise / Z. 10 man Schaden a n richtet, für n o t w e n d i g , durch E d i k t dies zu verhindern u n d gegen Z u w i d e r h a n d e l n d e die entsprechende Strafe festzusetzen. Ich weise also die K a u f l e u t e an, die H ö l z e r und Steine einführen, w e d e r die Hölzer / Z. 15 am Kai zu stapeln noch die Steine zu zerschneiden. Denn einerseits beschädigen sie die Pfeiler, die z u m Schutz des H a f e n s angelegt sind, durch die Schwere der Lasten, andererseits aber durch das Ablassen des Schmirgels . . ., d a sie durch den abgelassenen Schmir gel die Tiefe (des Hafenbeckens) vermindern u n d so / Z. 20 d e n Z u fluß hemmen, beide aber machen die Uferanlage unpassierbar. D a Marcellus, der Sekretär, o b w o h l ich ihn beauftragt hatte, ihre Frech heit nicht einschränken konnte, sollen sie wissen, d a ß , wenn j e m a n d , auch wenn er mein Edikt nicht kennt, dabei e r t a p p t wird, / Z . 25 daß er irgendeine verbotene T ä t i g k e i t ausübt, er . . . an die erlauchte Stadt der Ephesier zahlen soll, u n d nichtsdestoweniger soll er v o r mir Rechenschaft ablegen für den U n g e h o r s a m ; denn da der g r ö ß t e I m perator für d e n Schutz des H a f e n s Sorge getragen hat / Z. 30 u n d unablässig diesbezüglich A u f t r ä g e erteilt hat, ist es nicht billig, d a ß die Personen, die den H a f e n u n b r a u c h b a r machen, nur eine G e l d s t r a f e bezahlen, v o n d e r Anklage aber freigesprochen werden. Laß das E d i k t öffentlich anschlagen!" Sekretär w a r Ti(berius) Cl(audius) P o l y d e u k e s / Z. 35 Marcellus, der Asiarch.
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Nr. 101 Schriftverkehr zur Trassenführung des Aquädukts von Saldae CIL VIII 2728 = ILS 5795. Lambaesis. (Drei Reliefs mit allegorisdien Figuren.) Die Geduld - Die Tapferkeit - Die Hoffnung [. . . Varius Clemens grüßt den Legaten . . . Valerius] Etruscus: „Sowohl die glänzendste Stadt Saldae als auch ich zusammen mit den Bürgern von Saldae bitten Dich, / Z. 5 mein Herr, Du mögest N o nius Datus, Veteran der leg(io) III Aug(usta) und Nivellierer, auffordern, nach Saldae zu kommen, um das zu Ende zu führen, was noch übrig ist / Z. 10 v o n seiner Arbeit." Ich reiste ab und wurde unterwegs von Räubern überfallen; beraubt und mit Wunden bedeckt entkam ich mit meinen Leuten; ich kam nach Saldae / Z. 15 und traf den Prokurator Clemens. Er ließ mich zum Berg führen, w o man einen Stollen von einer bedenklichen Bauleistung beklagte; man hielt ihn für wert, die Arbeit an ihm aufzugeben, / Z. 20 weil der Durchstich des Stollenbaus länger geworden war als der Durchmesser des Berges. Offensichtlich war man bei der Ausschachtung von der / Z. 25 Richtung abgekommen, so daß der obere Stollen in Richtung Süden nach rechts abwich, der untere Stollen / Z. 30 gleichfalls nach rechts in Richtung N o r d e n abwich: beide Teile verfehlten sich also, da man von der Richtung abgekommen war. Die Richtung aber / Z. 35 war durch Pfähle auf dem Berg von Osten nach Westen ausgerichtet worden. Damit indessen für den, der die Richtung ermittelt, kein Irrtum über den Verlauf der Stollen entsteht, laßt uns unter dem, was / Z. 40 als 'oberer* und 'unterer* beschrieben ist, folgendes verstehen: der obere Teil ist der, w o der Kanal Wasser aufnimmt, der untere, w o er das Wasser ausströmen läßt. Als / Z. 45 ich den Bau anwies, damit die Arbeiter wüßten, welche Länge beim Durchstich ein jeder habe, veranstaltete ich einen Leistungswettbewerb unter den Flottensoldaten / Z. 50 und den Tagelöhnern, und so kam man zum Durchstich des Berges. Ich also, der ich als erster / Z. 55 das N i v e a u ermittelt, die Richtung angewiesen und die Arbeiten hatte machen lassen nach dem Plan, den ich dem Prokurator Petronius Celer / Z. 60 gegeben hatte, habe den Bau zu Ende gebracht. Als der Bau vollendet war und das Wasser floß, weihte ihn der Prokurator Varius Clemens feierlich ein. Fünf Scheffel (?? Wassermenge pro . . . ??)
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D a m i t meine Mühen u m diesen A q u ä d u k t von Saldae noch deut licher erscheinen, habe ich einige Briefe beigefügt. / 2 . 67 (Brief des P r o k u r a t o r s ) Porcius Vetustinus an (den Legaten) Crispinus: „ D u hast sehr gütig gehandelt, mein H e r r , sowohl Deiner sonstigen Freundlichkeit als auch Deiner G ü t e angemessen, / 2 . 70 daß Du mir den ausgedienten Soldaten N o n i u s D a t u s geschickt hast, damit ich mit i h m über die Arbeiten v e r h a n d e l t e , deren Leitung er übernahm. Daher habe ich, obwohl ich zeitlich in N o t w a r und nach Caesarea eilte, / 2 . 75 dennoch einen Abstecher nach Saldae gemacht u n d den Aquä dukt in Augenschein genommen, der glücklich begonnen w u r d e , aber gewaltige Arbeitsleistungen erforderte u n d der ohne die Leitung durch Nonius D a t u s nicht hätte zu Ende geführt werden können, der den Bau zugleich mit Sorgfalt / 2 . 80 u n d Gewissenhaftigkeit leitete. D a her wollte ich Dich bitten, uns zu erlauben, daß er sich einige Monate (hier) aufhalten dürfe für die Leitung der Arbeit, wenn ihn nicht eine K r a n k h e i t befallen hätte, die er sich zugezogen hatte [ v o n den zahl reichen u n d schwierigen Arbeiten . . .]
N r . 102 R e s k r i p t des A n t o n i n u s Pius an eine makedonische S t a d t aus dem J a h r e 158 IGBR IV 2263. Sandanski ( = Parthicopolis?). . . . die Fremden werden . . . betreffs des Landes, w e n n Ihr, die Bürger, . . . für Sklaven u n d Silbergeräte, die nicht für den Eigen bedarf bestimmt sind, so viel bezahlt. W e n n sie mich in Kenntnis setzen, d a ß wiederum diesbezüglich etwas getan wird, w a s w e r t ist, daß I h r es kennt, werdet I h r dies erfahren. / 2 . 6 Ich gebe meine 2 u s t i m m u n g , d a ß Ihr auch auf freie Menschen, die schon eine 2eitlang Steuer bezahlten, auf jeden einen D e n a r auferlegt, d a m i t Ihr diesen als eine bequeme Einkunft für die N o t habt. Achtzig Rats herren sollt I h r haben, ein jeder soll / 2 . 10 fünfhundert attische (Drachmen) geben, damit I h r aus der G r ö ß e des Rates Ansehen ge winnt, d a m i t aber aus den Geldern, die sie gaben, weitere Einkünfte d a z u k o m m e n . Die Fremden, die L a n d erworben haben, sollen den Archonten unterstehen, w e n n sie sowohl Prozesse führen als auch angeklagt sind bis zu 250 D e n a r e n . D i e Gesandten / 2 . 1 5 waren Demeas, Sohn des P a r a m o n o s , u n d Krispus, Sohn des Toskus, denen man die Reisekosten erstatten soll, w e n n sie die Reise nicht auf eigene Kosten übernehmen. Lebt w o h l !
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Aufgeschrieben u n d aufgestellt, als Valerius P y r r h u s und seine K o l legen Politarchen w a r e n , im J a h r e 189 (der augusteischen Ära = 158 n. Chr.). N r . 103 E d i k t des Prokonsuls Caius Popillius Carus Pedo u n d Volksbeschlüsse v o n Ephesus Syll. 3 867 = Insdir. Ephesus I a 24. a) Edikt des Prokonsuls von Asien Caius Popillius Carus Pedo über die Festspiele der Artemis aus den J a h r e n 162—164 b) Volksbeschluß v o n Ephesus c) Ehrung des Spielleiters Titus Aelius Marcianus Priscus a) [C(aius) P o ] p i l l i u s Carus P e d o , der Prokonsul, verkündet: Ich erfuhr aus dem Volksbeschluß, der mir von dem / Z. 5 glanzvollen R a t der Ephesier zugesandt w u r d e , d a ß die erlauchten Prokonsuln, die vor mir im A m t e waren, die Tage des Festes der Artemisien für heilig hielten u n d d a ß sie dies durch ein E d i k t verkündet haben. D a h e r hielt ich es für notwendig, / Z . 10 d a ich selbst die Verehrung der G ö t t i n und das Ansehen der glanzvollen Stadt der Ephesier beachte, durch E d i k t bekanntzumachen, d a ß diese Tage / Z. 15 heilig sein sollen und d a ß an ihnen der Feiertagscharakter beachtet w i r d ; (er lassen) zu dem Z e i t p u n k t , als Titus Aelius Marcianus Priscus, der Sohn des Aelius / Z . 20 Priscus, den Spielvorsitz innehatte, ein t a d e l loser u n d aller E h r e n u n d allen Lobes würdiger M a n n . b) D e r R a t u n d das Volk der ersten u n d größten Metropole Asiens, der kaiserliebenden S t a d t Ephesus, die zweifach die N e o k o r i e w ü r d e der Kaiser innehat, haben beschlossen: Diesbezüglich stellte . . . L a b e rius Amoinon, der kaiserliebende, Sekretär / Z. 5 des Volkes, einen A n t r a g , die kaiserliebenden Strategen der Stadt ließen darüber a b stimmen: [ D a ] Artemis, die Schutzgöttin unserer Stadt, [nicht n u r ] in ihrer Geburtsstadt geehrt w i r d , die sie berühmter als [alle / Z. 10 anderen S t ä d t e ] machte durch ihre Göttlichkeit, sondern auch bei den [Griechen] u n d den Barbaren, so d a ß ihr an allen O r t e n Kulte [ u n d H e i l i g t ü m e r ] geweiht werden u n d ihr [Tempel] u n d Altäre wegen / Z . 15 ihrer leibhaftigen Erscheinungen errichtet werden, und da dies der beste Beweis für die Verehrung ist, die sie genießt, daß der nach ihr b e n a n n t e M o n a t bei uns A r t [ e m i s i ] o n heißt, bei den Makedonen u n d den übrigen griechischen Völkern u n d in ihren Städten / Z. 20 A r t e misios, der M o n a t , in dem Festversammlungen u n d Monatsfeiern
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stattfinden, besonders in unserer Stadt, der Ernährerin ihrer eigenen ephesischen Göttin, daher hielt es das Volk der Ephesier für geziemend, daß der ganze Monat, der nach dem heiligen Namen benannt ist, / Z. 25 heilig und der Göttin geweiht ist, und entschied, daß durch diesen Beschluß der Kult in diesem Monat [geregelt w i r d ] : D a her solle beschlossen werden, daß der ganze Monat Artemision an [allen] Tagen [heilig] ist, daß an den Tagen des Monats [und / Z. 30 in jedem] Jahr Feste, das Hochfest der Artemisien und Monatsfeiern stattfinden sollen, da ja der [ganze] Monat der Göttin [geweiht i s t ] : denn auf diese Weise wird unsere Stadt dadurch, daß die [Göttin] besser [geehrt wird,] berühmter und [gesegneter] / Z. 55 für [alle Zeit] bleiben. c) Die Heimatstadt ehrt T(itus) Aelius Marcianus Priscus, Sohn des Titus, (aus der Tribus) Cl(audia), den Agonotheten und Präsidenten der [Festversammlung] / Z. 5 der großen Artemisien. Er hat als erster das Fest vollkommen [geleitet] und erreichte die Festtagsruhe über den ganzen Monat, der nach der Göttin benannt ist. / Z. 10 Er richtete den Artemisischen Wettkampf ein und erhöhte die Preise für die Wettkämpfer und ließ Standbilder der Sieger / Z. 15 aufstellen. Zu seiner Ehre ließ L(ucius) Faenius Faustus, sein Verwandter, (die Statue) aufstellen. N r . 104 Reskript v o n Mark Aurel und Lucius Verus an Ulpius Eurykles OGIS 508 = Oliver, The Sacred Gerusia, Hesperia Suppl. VI Nr. 11 Insdir. Ephesus I a Nr. 25.
=
Imperator Caesar Marcus Aurelius Antoninus Augustus und Imperator Caesar Lucius Aurelius Verus Augustus Armeniacus grüßen Ulpius Eurykles: / Z. 5 D a ß D u von den Prokonsuln der Gerusie der Ephesier als Logist gegeben wurdest und Dich an jene (Prokonsuln) über die Schwierigkeiten, in denen D u Dich befindest, hättest wenden müssen, weißt D u selbst wohl und hast D u deutlich gesagt, und wir haben dies erwähnt, damit nicht einige Personen sich ohne weiteres auf dieses Beispiel berufen. Die erste Anfrage, die D u uns mitteilst, die bezüglich der silbernen Statuen, ein Tatbestand, der in der Tat unserer Zustimmung bedarf, / Z. 10 hat Dich offensichtlich zu anderen Fragen angetrieben. Die alten Statuen der Kaiser, die nach Deiner Aussage in diesem Synedrion aufbewahrt werden, sollen alle nach unserem Ermessen — kurz gesagt — unter den N a m e n aufbewahrt werden, unter denen
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eine jede von ihnen entstand. Kein Bestandteil dieses Materials soll in Darstellungen von uns umgeändert werden. Denn wir, die wir keineswegs schnell bei der Hand für Ehrungen für uns sind, dürften es um so weniger / Z. 15 zulassen, daß [Ehrungen, die anderen galten, in solche für uns] geändert werden, sondern welche [Statuen auch immer von ihnen . . . noch] ihre Gestalt haben, und soweit man [die Gesichtszüge der Personen] erkennt, [diese sollen], wie es auch Dir nach einer Überlegung in den Sinn kam, unter denselben [ N a m e n aufbewahrt werden, unter denen sie entstanden sind]. Bezüglich der Statuen, die so zerstört sind, [wie Du sagst, und keine Gesichtszüge mehr] erkennen lassen, so dürfte sich einerseits auch [bei ihnen aus den Basisinschriften] / Z. 20 und andererseits aus den Listen, falls es solche [im Synedrion gibt, die] Namen beschaffen lassen, um so [eher die Ehrung für die Vorgänger] zu erneuern [als durch das] Einschmelzen der Statuen [zum Verschwinden zu bringen]. Aber für das Schmelzen sollst D u erst . . . das Maß des Logistenamtes. Aber da D u . . . / Z. 25 begonnen und die Zustimmung von uns erlangt hast, ferner auch andere . . ., seine Excellenz, der Prokonsul, entweder aus der Gerusie oder [aus allen Bürgern] auswählt. / Z. 28 Der Fall des Staatssklaven Saturninus . . ., der, wie D u sagst, von den Schuldnern des Synedrions viele [Gelder] eingetrieben hat, obwohl / Z. 30 er zum Steuereintreiben [nicht befugt w a r ] , verhält sich so: Denn wenn er etwas eingebracht hat von dem, [was er erhalten hat, und es keinen anderen] Unterschied in dieser Hinsicht gibt, als daß die Einzahler es nicht dem Zuständigen bezahlten — [unser Prokurator] ordnete an, daß in den eigenen Rechnungen unseres Hauses dagegen Vorsorge getroffen wird — [und ohne daß] jemand durch die Vertauschung der Person des Empfängers geschädigt wurde, dann soll keine Bestrafung erfolgen. Wenn aber jene Gelder an jemanden gezahlt wurden, der nicht zuständig war, und der Empfänger / Z. 35 das eingetriebene Geld unterschlagen hat und wenn man herausfindet, daß jener Vermögen besitzt oder hinterlassen hat, das sogenannte Peculium, [dann] mußt Du dieses ganz einziehen. [Wenn aber] der Gerusie über dessen Zahlungsmöglichkeit hinaus noch etwas v o n dem Geld, das er eingetrieben und behalten hat, fehlt, dann soll seine Excellenz, der Prokonsul, von D i r informiert werden und entscheiden, an welche von den Personen, die an jenen gezahlt haben, D u Dich wenden mußt, wobei er die Zeit [bedenken w i r d ] , die verstrichen ist, und die Weise . . .
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Zeit der Antoninen N r . 105 Schreiben der P r ä t o r i a n e r p r ä f e k t e n zwischen 169—172 u n d dazugehöriger Schriftverkehr
CIL IX 2438 = FIRA I 61. Saepinum. Text nach U. Laffi, L'iscrizione di Sepino . . ., Studi Classici e Orientali 14, 1965, 177-200. Bassaeus Rufus u n d M a c r i n [ i ] u s V i n d e x grüßen die Beamten von Saepinum: Eine Abschrift des Briefes, der v o n Cosmus, kaiserlichem Freigelas senem im kaiserlichen Rechnungsamt, uns geschrieben w u r d e , zusam men m i t den Schreiben, die dazugefügt waren, haben w i r beigefügt, u n d w i r ermahnen Euch, / Z . 5 Euch zu enthalten, den Pächtern der Schafherden zum großen Nachteil des Fiskus Unrecht zuzufügen, da mit es nicht notwendig wird, darüber eine Untersuchung anzustellen u n d gegen die T a t einzuschreiten, w e n n es sich so verhält. Schreiben des Cosmus, des kaiserlichen Freigelassenen im kaiserlichen Rechnungsamt, an die P r ä t o r i a n e r p r ä f e k t e n Bassaeus Rufus u n d Macrinius V i n d e x , ihre E m i n e n z e n : Eine Abschrift des Briefes, der / Z. 10 v o n Septimianus, meinem Mitfreigelassenen und Gehilfen, an mich ge richtet w u r d e , habe ich beigefügt, u n d ich bitte Euch, d a ß I h r es für so wichtig erachtet, den Beamten v o n Saepinum u n d B o v i a n u m zu schreiben, sie möchten d a v o n ablassen, den Pächtern der Schafherden, die u n t e r meiner Aufsicht stehen, Unrecht zuzufügen, d a m i t durch Eure H i l f e die Belange des Fiskus ohne Schaden bleiben. Schreiben des Septimianus an Cosmus: [ D a ] die Pächter der Schafherden, die unter Deiner Aufsicht stehen, sich an O r t und Stelle / Z . 15 wiederholt bei mir beklagten, sie wür den auf ihren Wegen in den Bergen häufig sowohl v o n O r d n u n g s kräften als auch den Beamten von Saepinum und B o v i a n u m Unrecht deswegen erleiden, weil diese beim Passieren Lasttiere u n d Hirten, die sie ( = die Pächter) angeheuert h ä t t e n , [zurückhielten] unter der B e h a u p t u n g , die H i r t e n seien flüchtige Sklaven u n d sie hätten die Lasttiere gestohlen, u n d ihnen w ü r d e n u n t e r diesem V o r w a n d auch die Schafe des Kaisers bei jenem Durcheinander sich verlaufen; aus diesem G r u n d e hielten wir es für notwendig, wiederholt den Magi straten v o n Saepinum zu schreiben, sie sollten ruhiger / Z . 20 vor gehen, d a m i t das kaiserliche Vermögen keinen Schaden erleide; und d a sie in derselben Sturheit weiter v e r h a r r e n und behaupten, sie w ü r den sich nicht um meinen Brief k ü m m e r n , und selbst w e n n D u ihnen schriebst, w ü r d e dies v o r k o m m e n , bitte ich Dich, H e r r , w e n n es Dich gut d ü n k t , D u mögest den Prätorianerpräfekten Bassaeus Rufus und
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Macrinius Vindex, ihren Eminenzen, anzeigen, sie möchten an eben diese Beamten u n d O r d n u n g s k r ä f t e schreiben . . . so lange willkürlich . . . es geschah umsonst . . . N r . 106 Auszüge aus Schreiben M a r k Aureis an die Stadt Athen aus der Zeit 169-175 J. H. Oliver, Marcus Aurelius, Aspects of Civic and Cultural Policy in the East, Hesperia Suppl. XIII (1970) S. 7-8. Die Übersetzung folgt dem Text von C. P. Jones, A new letter from Marcus Aurelius to the Athenians, ZPE 8 (1971) S. 177-180. Z. 57 „Welches Wohlwollen ich ( = M a r k Aurel) dem Ansehen Athens entgegenbringe, so d a ß es seine alte W ü r d e erlangt, glaube ich hinreichend k u n d g e t a n zu haben, u n d z w a r als ich das v o n ihnen auserwählte Synedrion auf seine alte Eigenart zurückzuführen ver suchte, nach der sie n u r die Personen in den Areopag aufnehmen, / Z . 60 die nachweislich eine vornehme A b s t a m m u n g über drei Gene rationen besitzen. O h bestände doch ein Überfluß an berühmten F a m i lien, so daß es mir möglich wäre, auch [jetzt] unsere Entscheidung zu beachten! Aber da ich die durch das Schicksal eingetretene Lage be rücksichtigen m u ß , eine Lage, durch die meines Wissens auch viele andere Städte dringend Hilfe beanspruchten, m u ß ich einige Zuge ständnisse aus Liebe zur Vergangenheit machen u n d andere Regeln für die Zukunft unabhängig d a v o n aufstellen u n d komme den A t h e nern dahin entgegen u n d erlaube ihnen, d a ß m a n betreffs der v e r flossenen Zeit allein darauf schaut, ob j e m a n d einen vornehmen V a t e r hat. / Z. 65 Wenn ein Mitglied des A r e o p a g anscheinend wegen der Bestimmung, eine vornehme A b s t a m m u n g über drei Generationen nachweisen zu müssen, ausgestoßen w u r d e , d a n n soll er seine frühere W ü r d e wiedererlangen; in Zukunft soll ein Mitglied von v o r n e h m e n Eltern beiderseits abstammen. F ü r die Personen, die sich nach meinem anderen Brief in den Areopag g e d r ä n g t haben, obwohl ihr V a t e r Freigelassener war, genügt es, d a ß sie ihren I r r t u m erkannt haben . . . W e n n indessen jemand, der von einem Vater, der freigelassen w u r d e , abstammt, vor meinem Brief Mitglied w a r u n d v o n keinem Gericht der Richter, die dafür eingesetzt w e r d e n können, verstoßen w u r d e , soll er bleiben. Alle, die nach unserem Schreiben wegen des U m s t a n des, d a ß ihr G r o ß v a t e r / Z. 70 Freigelassener w a r , entweder aus dem R a t auf dem A r e o p a g ausgestoßen w u r d e n oder ihn freiwillig ver ließen, sollen diese W ü r d e . . . behalten. Diejenigen aber, die wegen
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vorgenannter G r ü n d e aus dem S y n e d r i o n ausscheiden, sollen d a r o b nicht verärgert werden, andere W ü r d e n u n d Ä m t e r zu erstreben. Falls einige im Widerspruch zu unseren Verfügungen gewählt w o r d e n sein sollten, denen es gemäß der jetzt ergangenen Verfügung nicht erlaubt ist, einen Sitz im Areopag zu haben, so sollen sie sich daraus inner halb eines J a h r e s entfernen. Derjenige aber, der nach unserem V e r b o t weiterhin darin verbleibt [oder s o g a r ] / Z. 75 entgegen den ange schlagenen Bestimmungen eindringt, soll in derselben Lage sein wie diejenigen, die durch gerichtlichen Beschluß ausgestoßen w u r d e n u n d daher nicht befähigt sind, u n b e d e u t e n d e r e Ä m t e r u n d W ü r d e n zu be kleiden. / Z. 77 W e n n man jetzt einige Areopagiten findet, die u n t e r den Panhellenen sind und die die Bestimmung, eine vornehme A b stammung über drei Generationen nachweisen zu müssen, nicht erfül len können, sollen sie deshalb nicht v o n dem Synedrion (der P a n hellenen) ausgeschlossen werden, aber in Zukunft soll kein anderer als Areopagite u n t e r die Panhellenen eingeschrieben werden als die Per sonen, die gemäß der Bestimmung, eine vornehme A b s t a m m u n g über drei Generationen nachweisen zu müssen, sich bei den Wahlen stellen können. Bezüglich des Rates / Z . 80 der Fünfhundert reicht es aus, d a ß für ihn festgesetzt wurde, d a ß diejenigen, die gewählt w e r d e n , von vornehmer A b k u n f t sind." ( ' V o r n e h m ' bedeutet vermutlich A b stammung von freigeborenen Eltern.)
N r . 107 Aktenstücke zur Verleihung des römischen Bürgerrechts an einen Berberfürsten und seine Familie aus den J a h r e n 166—177 W. Seston—M. Euzennat, Un dossier de chancellerie romaine, la Tabula Banasitana, CRAI 1971, S. 468-490, Text S. 470-472. Ann. epigr. 1971, 534. Vgl. audi A. N . Sherwin-White, The Tabula of Banasa and the Constitutio Antoniniana, JRS 63 (1973) S. 86 ff. Abschrift des Briefes unserer I m p e r a t o r e n A n [ t o n i ] n u s u n d Verus Augusti an Coiedius Maximus: D i e Bittschrift des Iulianus aus dem Stamme der Zegrensen, die als A n l a g e Deinem Briefe beigefügt w a r , haben wir gelesen. Üblicherweise w i r d das römische Bürgerrecht n u r dann durch kaiserlichen G n a d e n e r l a ß jenen Stammesangehörigen gege ben, wenn die Verleihung durch sehr hohe Verdienste angeregt w i r d , / Z. 5 aber d a Iulianus nach D e i n e r Versicherung zu den V o r n e h m sten seiner Stammesangehörigen gehört u n d unserer Sache mit bereit willigem Diensteifer sehr ergeben ist u n d da nach unserer Ansicht
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nicht viele Familien bei den Zegrensen sich gleicher Verdienste rüh men können, wie sehr wir auch wünschen, d a ß möglichst viele durch die ehrenvolle Auszeichnung, die wir jenem Hause erwiesen haben, zur N a c h a h m u n g des Iulianus / Z. 10 angestachelt werden, zögern wir dennoch nicht, ihm, seiner Frau Z i d d i n a , ebenso seinen K i n d e r n Iulianus, Maximus, M a x i m i n u s und Diogenianus das römische Bürger recht zu geben unbeschadet der Beibehaltung ihres Volksrechts. Abschrift des Briefes der I m p e r a t o r e n Antoninus und C o m m o d u s Aug(usti) an Vallius M a x i m i a n u s : / Z. 15 W i r haben die Bittschrift des Stammesfürsten der Zegrensen gelesen u n d haben gesehen, wie sehr er seitens Deines Vorgängers Epidius Q u a d r a t u s begünstigt und unterstützt w i r d . D a h e r haben wir in Hinblick auf jenes ( = des Q u a dratus) Zeugnis und dessen eigene Verdienste u n d die Beispiele, die er vorbringt, seiner Frau u n d seinen K i n d e r n das römische Bürgerrecht gegeben unbeschadet / Z . 20 der Beibehaltung des Volksrechts. D a m i t dies in unsere Amtsbücher eingetragen w e r d e n kann, ermittle das Alter einer jeden Person u n d schreibe uns! Abgeschrieben u n d geprüft w u r d e das u n t e n Angegebene nach dem Amtsbuch der Personen, die mit dem römischen Bürgerrecht beschenkt wurden, (dem Amtsbuch) des vergöttlichten Aug(ustus), des Ti(berius) Caesar Aug(ustus), des C(aius) Caesar, des vergöttlichten Claudius, des N e r o , des Galba, der vergöttlichten Aug(usti) Vespasianus und Titus u n d des Caesar / Z. 25 Domitianus, der vergöttlichten Aug(usti) N e r [ v ] a und T r a i a n u s Parthicus u n d des Traianus H a d r i a n u s und des H a d r i a n u s A n t o n i n u s Pius u n d des Verus Germanicus Medicus Parthicus maximus u n d des I m p ( e r a t o r ) Caesar M(arcus) Aurelius Antoninus Aug(ustus) Germanicus Sarmaticus und des I m p ( e r a t o r ) Caesar L(ucius) Aurelius C o m m o d u s Aug(ustus) Germanicus Sarma ticus, das der Freigelassene Asclepiodotus vorgelegt hat. / Z. 30 U n t e r den K o n s u l n I m p ( e r a t o r ) Caesar L(ucius) Aurelius Commodus Aug(ustus) u n d M(arcus) Plautius Quintillus a m Tage (vor) den N o n e n des Juli in R o m - 6. 7. 177 - , Faggura, die F r a u des Iulianus, des Stammesfürsten der Zegrensen, im Alter von 22 Jahren, Iuliana im Alter v o n 8 Jahren, M a x i m a im Alter von 3 Jahren, Iulianus im Alter v o n 3 J a h r e n , Diogenianus im Alter von 2 Jahren, die Kinder des obengenannten Iulianus. Z. 35 Auf Anfrage des Aurelius Iulianus, des Führers der Zegren sen, die er in einer Bittschrift vorgelegt h a t u n d die Vallius M a x i mianus brieflich unterstützte, haben wir diesen Personen das römische Bürgerrecht gegeben unbeschadet der Beibehaltung ihres Volksrechtes, und ohne d a ß die T r i b u t e u n d E i n n a h m e n des Volkes und des Fiskus
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geschmälert werden. Beschlossen am selben Tage dort unter denselben Konsuln. / Z . 40 Ich, der Freigelassene Asclepiodotus, habe es über prüft. Es h a b e n besiegelt: M(arcus) G a v [ i ] u s Squilla G a [ l ] l i c a n u s , Sohn des M(arcus), (aus der Tribus) Pob(lilia), M(anius) Acilius Glabrio, Sohn des M(anius), (aus der Tribus) G a l(eria), T(itus) Sextius Lateranus, Sohn des T(itus), (aus der Tribus) Vot(uria), C(aius) Septimius Severus, Sohn des C(aius), (aus der Tribus) Quir(ina), / Z. 45 P(ublius) lulius Scapula T e r t u l [ l ] u s , Sohn des C(aius), (aus der Tribus) Serg(ia), T(itus) Varius Clemens, Sohn des T(itus), (aus der Tribus) Cla(udia), M(arcus) Bassaeus Rufus, Sohn des M(arcus), (aus der Tribus) Stel(latina), P(ublius) Taruttienus Paternus, Sohn des P(ublius), (aus der Tribus) Pob(lilia), Sex(tus) . . . / Z. 50 Q(uintus) Cervidius Scaevola, Sohn des Q(uintus), (aus der Tribus) Arn(ensis), Q(uintus) Larcius Euripianus, Sohn des Q(uintus), (aus der Tribus) Qui(rina), T(itus) Fl(avius) Piso, Sohn des T(itus), (aus der Tribus) Pal(atina).
N r . 108 Brief M a r k Aureis an die Stadt Milet aus dem J a h r e 177 P. Herrmann, Eine Kaiserurkunde der Zeit Mark Aureis aus Milet, Istan buler Mitteilungen 25 (1975) S. 150 = Ann. epigr. 1977, 801. I m p e r a t o r Caesar Marcus Aurelius Antoninus Augustus Germanicus Sarmaticus, Sohn des vergöttlichten Antoninus, Bruder des vergöttlichten Verus Parthicus maximus, Enkel des vergöttlichten H a d r i a n , U r e n k e l des vergöttlichten T r a i a n u s Parthicus, N a c h k o m m e des ver göttlichten N e r v a , Pontifex maximus, im Besitz der tribunizischen G e w a l t / Z. 5 zum 3 1 . Mal, I m p e r a t o r z u m 5. Mal, Konsul zum 3. M a l , V a t e r des Vaterlandes u n d (in Zeile 6—10 folgt die entsprediende Titulatur des Commodus) grüßen die Beamten, den R a t u n d das Volk v o n Milet: / Z. 12 W i r haben Eure Eingabe bezüglich des Agons gelesen und
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w a r e n der Ansicht, es sei angebracht, darüber mit dem heiligen Senat zu v e r h a n d e l n , d a m i t er seine Z u s t i m m u n g zu dem, was I h r erbeten habt, gibt. V o r ihm m u ß t e auch über / Z. 15 viele andere Dinge Bericht erstattet w e r d e n . D a er ( = der Senat) also nicht einzeln über jeden A n t r a g unserer Rede entschied, sondern da an jenem T a g in einem Zuge ein umfassender Beschluß über die Punkte, die v o n uns vorgetragen w u r d e n , zustande k a m , ist der Abschnitt der vorgetra genen Rede, der sich auf Eure Bitte bezieht, zu Eurer Kenntnis / Z. 20 diesem Antwortschreiben unten beigefügt. Als Gesandte fungierten Ailianos Asklepiades Polites, Claudius Soteles, Flavius Andreas, Clau dius Ancharenus; ihnen sollen die Reisespesen ausgezahlt werden, falls sie nicht versprochen haben, die Reise auf eigene Kosten zu unterneh men. Lebt w o h l ! / Z . 25 (Es folgt der Abschnitt der kaiserlichen Rede in Latein, der bei fortschrei tender Zeilenzahl immer fragmentarischer wird.) . . . versammelte Väter, Ihr werdet unschwer einsehen, daß das, was wir diesen Ausführungen hinzufügen wollen, sich auf den K u l t u n d das Bewußtsein u m die G ö t t e r v e r e h r u n g bezieht . . ., . . . daß unser lieber Sohn die Eingabe d e r Milesier befürwortet oder daß ich wünsche, was mein Sohn wünscht . . . Die Milesier aber haben den Wunsch, d a ß der heilige . . . Agon, / Z . 30 der seit alter Zeit . . . gewidmet ist, in der selben Rechtsstellung eingerichtet w i r d [wie . . .] die Agone, aus denen die Sieger bei ihrer Rückkehr das V a t e r l a n d [. . . betreten . . . ] . Wir haben es freilich abgelehnt, daß a n d e r e n Städten . . . die die Städte . . . in eine U n r u h e versetzten . . . / Z. 36 . . . eine Belastung der Städte . . . N r . 109 R e d e M a r k Aureis u n d Senatsbeschluß über Ausgabenkürzungen bei Gladiatorenspielen aus den J a h r e n 177—180 a) F r a g m e n t einer Rede M a r k Aureis ILS 9340 = Inscriptions of Sardis 16 = J. H. Oliver-R. E. A. Palmer, Minutes of an Act of the Roman Senate, Hesperia 24, 1955, 328 f. Marmor fragment aus Sardis. b) Rede eines Senators CIL II 6278 = ILS 5163 = FIRA I 49 = D'Ors, Epigrafia juridica Nr. 3 = Oliver—Palmer, a. a. O. 330-334. Bronzetafel aus Italica.
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a) (vgl. dazu b) Z . 42—46) [. . . auch den] P r o k u r a t o r e n , die P r o vinzen [verwalten. F ü r die Gegend jenseits des P o u n d alle italischen R e g i o n e n ] , wie es eines jeden Pflicht [ist, sollen die Präfekten der Alimentarstiftungen die Entscheidung haben oder, w e n n sie nicht a n wesend sind], der K u r a t o r der S t r a ß e oder, / 2 . 4 [ w e n n auch er nicht anwesend ist, der Iuridicus oder, wenn auch er nicht anwesend ist, d a n n der P r ä f e k t ] der prätorischen Flotte. [Betreffs der ausbedun genen Preise bin ich der Ansicht, d a ß ein jeder] G l a d i a t o r [sich einen besonderen Teil] des H o n o r a r s [vereinbart. U n t e r Berücksichtigung der Vorschläge für das Geld,] das d a f ü r [ausbedungen w u r d e , soll ein freier M a n n den vierten Teil, ein S k l a v e ] aber den fünften Teil / Z. 8 [erhalten . . . col. II (vgl. b) Z. 53—58) . . .] sie führen es in i h r e m J a h r durch. [ D a die Priester sich darüber beschweren, daß die Gladiatorenmeister auf keine Weise] / Z . 11 die Preise eingeschränkt haben, [bin] ich [der Ansicht,] d a ß ihnen je sechs [ A u r e i für einen z u m T o d durch das Schwert Verurteilten gezahlt w e r d e n müssen. Diese] A r t v o n K ä m p f e r n - t r i n c i [nennen] sie [die Gallier—wird als Zeichen v o n Unmensch lichkeit] befunden, aber wie die einen (Kulte) bei a n d e r e n (Völkern) [nach altem Brauch u n d heiligen Zeremonien a n e r k a n n t sind, so soll es in den gallischen Provinzen e r l a u b t sein,] daß trinci u m ihr Leben kämpfen. Dieser T a g soll mit Rücksicht auf die religiösen Sitten [zu gelassen bleiben, . . . und der G l a d i a t o r e n k a m p f ] soll / Z. 15 statt finden. Preise in einem Umfang, w i e sie sie wünschen, werden [die jenigen, die trinci für einen G l a d i a t o r e n k a m p f zu stellen pflegen,] nicht festsetzen. D e n n unser P r o k u r a t o r [wird einen z u m Tode Ver urteilten für sechs Aurei stellen, d a m i t kein höherer Preis] entsteht. D e r Gladiatorenmeister aber soll für einen trinquus nicht [mehr als 2000 (Sesterzen) erhalten . . .] als des Lebens. Jetzt w i e . . . (Die Fragmente 2—4 bleiben unübersetzt, da nur 2-3 Wörter erhalten sind.) b) . . . eine solch große K r a n k h e i t könne durch kein Heilmittel k u r i e r t werden. U n d sie konnte es nicht; aber unsere Principes, deren ganzes Trachten darauf gerichtet ist, das G e m e i n w o h l , das durch irgendeine K r a n k h e i t gefährdet u n d tödlich bedroht w a r , wieder auf leben zu lassen u n d zur völligen G e s u n d u n g zu bringen, haben vor allem bemerkt, welche Ursache jener K r a n k h e i t N a h r u n g gab, woher häßliche und unerlaubte E i n n a h m e n ihre Rechtfertigung erhielten: w e r die V e r a n t w o r t u n g und die Schirmherrschaft ü b e r n a h m , jene Ein n a h m e n gleichsam als gesetzmäßig in Anspruch zu nehmen, die durch alle Gesetze, sowohl menschliche als auch göttliche, v e r b o t e n sind.
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Z. 5 M a n führte immer wieder 'den Fiskus' an. Der Fiskus w a r nicht für sich, sondern, da er für die Ausbeutung, die andere v o r n a h men, zum V o r w a n d genommen w u r d e , mit einem Drittel oder einem Viertel an der Erlaubnis zu der schimpflichen Räuberei eingeladen. D a h e r haben die Kaiser den Fiskus völlig aus der Arena entfernt. Denn w a r u m m u ß t e der Fiskus des Marcus Antoninus und [[des Lu cius C o m m o d u s ] ] auf der H u t sein bei der Arena? Alles Geld dieser Principes ist ohne Makel u n d nicht mit menschlichem Blut befleckt; es ist nicht durch schmutzige, ekelhafte Profitgier besudelt, sondern es wird so rein gewonnen, wie es ausgegeben w i r d . D a h e r soll jene Ein nahme verschwinden, ob sie n u n 20 oder 30 Millionen (Sesterzen) p r o J a h r beträgt. Ihr gewinnt ein hinreichend großes Vermögen für das Reich aus Eurer Sparsamkeit. J a sogar von den Steuerrück ständen der Gladiatorenmeister, die einen W e r t von 50 Millionen / Z. 10 übersteigen, soll ein Teil den Gladiatorenmeistern erlassen w e r den? Wegen welcher Verdienste, frage ich Euch. „ J a " , sagen sie, „ohne ein Verdienst, aber sie sollen v o n solchen Wegelagerermethoden abge halten w e r d e n u n d dadurch T r o s t erhalten u n d sollen für die Z u k u n f t für einen solchen Preis zu m e h r Menschlichkeit eingeladen w e r d e n . " / Z. 12 O h I h r großen Kaiser, I h r w i ß t , d a ß Heilmittel, die auch für die Schlechten sorgen, da sie sich schon unentbehrlich gemacht haben, tiefer gegründet werden müssen! U n d schon jetzt erscheint der E r t r a g Eurer so großen Voraussicht. U n d noch w a r m a n bei uns dabei, die Rede zu lesen, aber sobald gerüchteweise b e k a n n t wurde, die Ein künfte der Gladiatorenmeister seien beschnitten worden, der Fiskus habe alle jene Gelder erlassen, d a sie gleichsam befleckt seien, d a ver sammelten sich sofort die Priester Eurer sehr treuen gallischen P r o vinzen, / Z . 15 freuten sich u n d erörterten (Eure Entscheidung) u n t e r einander. / Z. 16 Es gab den einen oder anderen, der nach seiner W a h l z u m Priester den Verlust seines Vermögens beklagt hatte, der Hilfe für sich in einer Berufung an die Principes eingelegt hatte. Aber darauf hin sprach er als erster u n d auf den R a t seiner Freunde: „Was habe ich jetzt noch mit der Berufung zu tun? Alle Lasten, die mein Ver mögen bedrohten, haben die verehrungswürdigen Kaiser erlassen; schon wünsche ich sehnlichst, Priester zu sein, und ich ergreife die Gelegenheit, ein Gladiatorenspiel zu geben, was wir einst mit N a c h druck abgelehnt hatten." Z. 19 D a h e r w i r d die huldvolle Vergünstigung, die Berufung zu rückzuziehen, nicht nur von jenem erstrebt, sondern auch v o n den anderen, u n d wieviel mehr solcher Vergünstigungen werden erstrebt.
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Diese A r t von Eingaben w i r d jetzt eine entgegengesetzte F o r m an nehmen, so d a ß diejenigen eine Eingabe machen, die nicht zu Priestern gewählt w u r d e n , ja sogar solche, die dem Volke angehören. / Z. 21 Welch anderen A n t r a g k a n n ich zuerst also, da Eure R a t schläge so bedeutend und heilsam sind, stellen als den, d a ß ich das beantrage, was einzelne d e n k e n u n d was die Gesamtheit aus tiefstem Herzen akklamiert? / Z. 23 Ich stelle daher den A n t r a g , vor allem unseren sehr bedeu tenden Kaisern D a n k a b z u s t a t t e n ; sie haben durch wohltuende H e i l mittel, wobei sie die Belange des Fiskus geringschätzten, den N i e d e r gang der S t ä d t e aufgehalten u n d das Vermögen der führenden M ä n ner, denen schon der B a n k r o t t drohte, wiederhergestellt. Dies ist freilich u m so hochherziger, weil sie, obwohl es entschuldbar gewesen wäre, d a ß sie die Einrichtungen behielten, die a n d e r e eingeführt hat ten und die ein l a n g d a u e r n d e r Brauch bestätigt hatte, dennoch der Ansicht w a r e n , es entspräche keineswegs ihren G r u n d s ä t z e n , schlechte Einrichtungen zu erhalten u n d solche zu begründen, die nur unter Schande erhalten werden m ü ß t e n . / Z. 27 O b w o h l aber einige der Ansicht sind, über alle P u n k t e , die die sehr bedeutenden Principes in unserem H a u s vortrugen, müsse m a n in einem einzigen u n d k u r z e n A n t r a g abstimmen, möchte ich dennoch mit Eurer Erlaubnis jeden einzelnen P u n k t gesondert vor nehmen, indem ich sogar die W o r t e aus der kaiserlichen Vorlage über nehme, u m ihren Sinn zu verdeutlichen, damit n i r g e n d w o P l a t z für M i ß d e u t u n g e n bleibt. / Z. 29 Ich stelle daher den A n t r a g : „Die Spiele, die m a n assifor a n a nennt, sollen in ihrer gegenwärtigen F o r m bestehenbleiben u n d sollen 30 000 Sesterzen Kosten nicht übersteigen. D e n Personen aber, die Schauspiele veranstalten, die zwischen 30 000 u n d 50 000 Sester zen kosten, sollen Gladiatoren dreifach gestaffelt m i t gleicher A n z a h l gestattet sein: für die G l a d i a t o r e n der höchsten Stufe soll der höchste Preis 5000 Sesterzen betragen, für die der zweiten Stufe 4000, für die der dritten 3000. Ein G l a d i a t o r e n k a m p f , der zwischen 60 000 und 100 000 Sesterzen kostet, soll dreifach aufgeteilt sein: der höchste Preis für erstklassige G l a d i a t o r e n soll 8000, für die mittlere Klasse 6000 und schließlich 5000 betragen. Ferner soll es für Spiele zwischen 100 000 bis 150 000 Sesterzen fünf Abstufungen geben. Dabei soll der Preis für die erste Stufe 12 000, für die z w e i t e 10 000, für die dritte 7000, für die vierte 6000, für den Rest 5000 Sesterzen betra gen. Ferner soll v o n da ab für Spiele zwischen 150 000 und 200 000 Sesterzen u n d für solche, die d a r ü b e r gehen, der Preis für die unterste
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Gladiatorenklasse 6000 betragen, d a r ü b e r 7000, für die d r i t t e dagegen 8000, für die vierte 12 000 bis 15 000 Sesterzen. Und dies soll als das G e h a l t für einen sehr guten u n d bekannten G l a d i a t o r / Z. 35 festgesetzt sein." In allen Kämpfen, die nach Klassen unterschieden sind, soll der Gladiatorenmeister die H ä l f t e von der Gesamtzahl als gewöhnliche Masse stellen, und von denen, die m a n gregarii nennt, soll derjenige, der als besser unter ihnen gilt, für 2000 unter der Fahne kämpfen, und keiner aus der obigen G r u p p e für weniger als 1000 (Sesterzen). Auch die Gladiatorenmeister dürfen sich nicht von schnöder Gewinn sucht leiten lassen (und behaupten), sie h ä t t e n nicht die Möglichkeit, die H ä l f t e aus der G r u p p e der gregarii zu stellen. Sie sollen wissen, daß es ihnen auferlegt ist, v o n den übrigen, die sie für besser halten, für eine Zeit einige zu versetzen, u m die Zahl der gregarii aufzufül len. D a h e r soll die Z a h l aller K ä m p f e r einer Gladiatorenschule zu gleichen Teilen auf die einzelnen Tage verteilt werden, und an keinem Tag soll aus weniger als / Z. 40 der H ä l f t e der gregarii die Z a h l der G l a d i a t o r e n bestehen, die an diesem Tage fechten. „ D a m i t die Beachtung dieser Vorschrift aufs sorgfältigste von den Gladiatorenmeistern verlangt wird, m u ß m a n die Provinzialstatthalter d a m i t beauftragen u n d ihre Legaten oder Q u ä s t o r e n oder Legionskommandanten oder ihre Excellenzen, die Recht sprechen, oder die P r o k u r a t o r e n unserer größten Kaiser, die der Statthalter damit beauftragt hat, und auch die P r o k u r a t o r e n , die Provinzen verwalten (= Präsidialprokuratoren). Aber für die Gegend jenseits des P o und in allen Regionen Italiens m u ß m a n die Entscheidung den Präfekten der Alimentarstiftungen auferlegen, sofern sie anwesend sind, oder dem K u r a t o r der Straße oder, wenn auch er nicht anwesend ist, dem Iuridicus oder schließlich dem K o m m a n d a n t e n der prätorischen Flotte." / Z. 45 Ebenso stelle ich den A n t r a g , „ d a ß man bezüglich d e r Preise beachten soll, daß ein jeder G l a d i a t o r sich ein besonderes H o n o r a r vereinbart. Ein freier M a n n aber soll v o n dem Geld, das deshalb aus bedungen war, den vierten Teil, ein Sklave aber den fünften Teil erhalten." Über die Preise der G l a d i a t o r e n habe ich kurz vorher den Antrag gestellt, d a ß sie gemäß der Vorschrift der kaiserlichen Rede eingehal ten w e r d e n , aber so, d a ß die Preise für die Städte maßgebend sind, in denen höhere Preise für Gladiatoren emporschnellten. W e n n aber in einigen S t ä d t e n das Gemeinwesen zu a r m ist, dann sollen nicht die selben Bestimmungen eingehalten werden, wie sie bei finanzkräftigeren
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Städten vorgeschrieben sind; noch sollen sie diese über das M a ß ihrer Kräfte belasten, sondern n u r soweit auf dieselbe Weise, wie in öffent lichen u n d privaten Rechnungen sehr hohe, mittlere und tiefe Preise gefunden werden, so sollen, wenn es in der T a t solche S t ä d t e in den P r o v i n z e n gibt, diese Preise von dem / Z . 50 P r o v i n z i a l s t a t t h a l t e r bestimmt werden. In den übrigen S t ä d t e n sollen sie v o m luridicus oder dem K u r a t o r der S t r a ß e oder dem K o m m a n d a n t e n der p r ä t o r i schen Flotte oder v o m P r o k u r a t o r der sehr großen Kaiser festgesetzt werden oder von dem, der dort die höchste Vollmacht über die S t a d t hat. N a c h Einsicht der Rechnungen der vergangenen zehn J a h r e u n d Überprüfung der A k t e n v o n Spielen in jeder Stadt w i r d es Spiel veranstalter geben, u n d v o n dem Beamten, der die Entscheidung d a r über hat, sollen drei Preisklassen festgelegt werden. O d e r w e n n es ihn besser d ü n k t , sollen in der Weise, w i e es gerecht geschehen k a n n , die Preise in drei Staffeln bestimmt w e r d e n , und diese Regelung soll auch für die Z u k u n f t eingehalten w e r d e n . Die Excellenzen also, die als P r o k o n s u l n vor k u r z e m abgereist sind, sollen wissen, d a ß ein jeder w ä h r e n d seines Amtsjahres diesen Auftrag ausführen m u ß , ebenso auch diejenigen, die ohne Losentscheid P r o v i n z e n erhalten und leiten, inner halb eines Jahres. / Z. 56 Aber in Gallien sollen die Gladiatorenmeister die trinqui, die m a n in den Städten der prächtigen gallischen P r o v i n z e n nach altem Brauch und heiligen Zeremonien erwartet, zu keinem höheren Preis als 2000 (Sesterzen) stellen, da die sehr großen Principes in ihrer R e d e vorher e r k l ä r t haben, ihr P r o k u r a t o r w ü r d e jemanden, der z u m T o d e durch das Schwert verurteilt wurde, dem G l a d i a t o r e n meister zu keinem höheren Preis als sechs Aurei stellen. / Z . 59 Auch die Priester der P r o v i n z e n , die keinen V e r t r a g mit Gladiatorenmeistern abschließen, ü b e r n e h m e n die G l a d i a t o r e n , die von den früheren Priestern gekauft o d e r verpflichtet w u r d e n , oder übernehmen solche, die sich als freie Leute verdingt haben. A b e r nach dem Spiel übergeben sie diese zu einem höheren Preis an ihre N a c h folger. N i e m a n d soll jemanden aus der G r u p p e einzeln für G l a d i a t o r e n k ä m p f e verkaufen zu einem höheren Preis, als er für G l a d i a torenmeister festgelegt ist. / Z . 62 W e n n aber j e m a n d freiwillig sich bei seiner Excellenz, dem Volkstribunen, meldet z u m Kämpfen z u m gesetzlichen Preis v o n 2000 (Sesterzen), d a n n soll, w e n n er von der Verpflichtung befreit ist u n d er erneut einen Entscheidungskampf aufnimmt, sein W e r t danach 12 000 Sesterzen nicht übersteigen. W e n n der Betreffende älter u n d ungeschickter ist u n d seine Dienste nochmals [verdingt . . . ] .
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N r . 110 Beschwerde der Kolonen des saltus Burunitanus über Übergriffe des P r o k u r a t o r s u n d des Generalpächters und A n t w o r t des C o m m o d u s aus dem J a h r e 182 CIL VIII 10570 = ILS 6870 = FIRA I 103 = D. Fladi, Insdiriftenuntersudiungen zum römisdien Kolonat in Nordafrika, Chiron 8,1978, S. 489—491. Fundort der Insdirift: Suk el-Khmis. col. II [. . . die Überschreitung seiner A m t s g e w a l t ] , die er nicht n u r mit unserem Gegner Allius M a x i m u s , sondern auch beinahe mit fast allen Pächtern gegen göttliches Recht u n d zum Schaden für Deine Kasse ohne M a ß ausübte, / Z. 5 d a ß er es nicht n u r versäumte, eine gerichtliche Untersuchung zu führen, o b w o h l wir so viele zurück liegende Jahre hindurch ihn d a z u d r ä n g t e n und ihn flehentlich b a t e n u n d uns auf Dein göttliches Reskript beriefen, sondern / Z. 9 d a ß er auch den Machenschaften eben dieses seines hochbeliebten Pächters Allius Maximus auch darin schließlich entgegenkam, d a ß er Soldaten in ebendiesen Burunitanischen Gutsbezirk sandte, die einen von uns festnehmen u n d mißhandeln, die anderen inhaftieren, einige — sogar römische Bür ger — / Z. 15 mit R u t e n und Stöcken schlagen ließ, wohl wegen dieser einzigen Schuld unsrerseits, indem wir bei einem so schwerwiegenden u n d einem so offensichtlichen [Unrecht] gemessen an unserem [niede ren R a n g ] Deine H o h e i t anflehten / Z. 20 und uns eines [unbescheide n e n ] Briefes bedient hätten. Den augenscheinlichen Beweis dieses U n rechts [an u n s ] , Caesar, k a n n m a n in der T a t [ d a r i n ] sehen, d a ß . . . col. III [Dieser U m s t a n d ] trieb uns Ärmste dazu, [jetzt erneut D e i n e ] göttliche Vorsorge anzuflehen, u n d wir bitten Dich daher, geheiligster I m p ( e r a t o r ) , uns zu helfen. Wie nach dem Kapitel des Hadrianischen Gesetzes / Z. 5, das oben angeführt ist, (das Recht) entzogen ist, so soll das Recht auch den P r o k u r a t o r e n , von dem Päch ter ganz zu schweigen, entzogen sein, zu Lasten der Kolonen die Fruchtanteile oder die Bereitstellung v o n Arbeits- oder Gespanndien sten zu erhöhen, u n d wie es das Schreiben / Z. 10 der P r o k u r a t o r e n beinhaltet, das sich in Deinem Archiv des Gutssprengeis K a r t h a g o be findet, so sollen w i r zu nicht mehr als zwei Pflüge-, je zwei J ä t e u n d je zwei Erntearbeiten p r o J a h r verpflichtet sein, u n d dies soll ohne Widerspruch geschehen, zumal da es in Bronze eingraviert ist u n d von / Z. 15 all unseren N a c h b a r n ringsum im allgemeinen nach einer bis auf den heutigen T a g a n d a u e r n d e n O r d n u n g festgesetzt ist, u n d sodann durch das Schreiben der P r o k u r a t o r e n , das wir oben a n geführt haben, bestätigt w o r d e n ist. K o m m uns zu Hilfe, und da wir
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kleinen Bauersleute, die mit ihrer H ä n d e Arbeit / Z . 20 ihren Lebens u n t e r h a l t fristen, dem durch seine verschwenderischen Geschenke sehr beliebten Pächter bei Deinen P r o k u r a t o r e n nicht gewachsen sind, denen er über die Wechsel der Nachfolge h i n w e g durch sein Pachtangebot b e k a n n t ist, hab Mitleid mit uns u n d geruhe durch D e i n heiliges Reskript / Z . 25 anzuordnen, d a ß wir nicht m e h r zu leisten brauchen, als wir nach dem Hadrianischen Gesetz u n d den Schreiben Deiner P r o k u r a t o ren verpflichtet sind, das heißt d r e i m a l je zwei Tagewerke, damit wir, Deine Bauern, die auf Deinen G ü t e r n als Unfreie geboren und auf gezogen wurden, durch die G u n s t D e i n e r Hoheit nicht weiter von den Pächtern der fiskalischen Ländereien behelligt werden . . . col. IV [ I m p ( e r a t o r ) Ca]es(ar) M ( a r c u s ) Aurelius Commodus A n [ t o n i j n u s Aug(ustus) Sarmat(icus) Germanicus m a x i m u s an Lurius Lucullus und die anderen Personen, die dies a n g e h t : „Die P r o k u r a toren werden in Anbetracht der G e w o h n h e i t / Z. 5 u n d meiner A n o r d n u n g dafür sorgen, daß keine (zusätzliche) Leistung von Euch unrechtmäßig gegen die ewige O r d n u n g gefordert w i r d - also nicht m e h r als dreimal je zwei T a g e w e r k e . . ." und v o n anderer H a n d : Ich habe es geschrieben. Ich habe es ü b e r p r ü f t . / Z . 10 Abschrift des Briefes des P r o k u r a t o r s , seiner E h r w ü r d e n : Tussanius Aristo u n d C h r y s a n t h u s g r ü ß e n ihren Andronicus. G e m ä ß dem heiligen Reskript unseres H e r r n , des geheiligten Imp(erator), das auf seine Bittschrift / Z. 15 hin L u r i u s Lucullus [erhielt . . .] (5 Zeilen unleserlich) . . . [ U n d von a n d e r e r ] H a n d : „ W i r wünschen, d a ß es D i r in tiefem Glück wohlergeht. Lebe wohl! Gegeben am V o r t a g e der Iden des September zu K a r t h a g o . " / Z . 25 Glücklich vollendet u n d geweiht an den I d e n des Mai unter den Konsuln Aurelianus und C o r n e l i a n u s ; die Ausführung überwachte C(aius) Iulius Pelops Salaputis, der Vorsitzende.
N r . 111 Brief des C o m m o d u s aus dem Jahre 190 an die Stadt Bubon/Lykien wegen Ergreifung v o n Räubern F. Schindler, Die Inschriften von Bubon, SB Wien, 3. Abhandlung (1972) S. 11 Nr. 2 = Ann. epigr. 1979, 624. I m p e r a t o r Caesar Marcus Aurelius Commodus Antoninus Pius Felix Augustus Sarmaticus G e r m a n i c u s maximus Britannicus, Sohn
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des vergöttlichten Marcus Antoninus Pius Germanicus Sarmaticus, Enkel des vergöttlichten Pius, Urenkel des vergöttlichten H a d r i a n , Nachkomme des vergöttlichten Traianus Parthicus und des vergött lichten N e r v a , Pontifex maximus, (im Besitz der) tribunizischen G e walt zum 15. M a l , I m p e r a t o r z u m 8. Mal, K o n s u l zum 6. Mal, V a t e r des Vaterlandes, grüßt die Beamten, / Z. 10 den R a t und das Volk der Bubonen: Ich habe Euch wegen Eures M u t e s und Eurer Tapferkeit gelobt und h a b e den gemeinsamen Beschluß des lykischen Volkes an genommen, d a ß Ihr mit einem solchen M u t z u r Ergreifung der R ä u ber aufgebrochen seid, sie besiegt / Z. 15 u n d einen Teil von ihnen getötet, einen anderen Teil lebendig gefangengenommen habt. Dies bezüglich hat das Koinon der Lykier richtig die passende Ehre erwie sen, Euch noch eine Stimme dazuzuerteilen, wodurch Ihr noch be rühmter w e r d e n müßtet, / Z. 20 u n d es h a t die anderen mutiger gemacht zu solchen H e l d e n t a t e n . D a h e r habe ich auch den A n t r a g des gemeinsamen Beschlusses bestätigt u n d Euch erlaubt, fortan u n t e r die Städte mit einem dreifachen Stimmrecht gezählt zu werden. / Z . 25 Die Gesandtschaft hatte Meleager, Sohn des Meleager, Enkel des Artemon, z w e i m a l übernommen. Lebt w o h l !
N r . 112 E r l a ß eines Prokonsuls wegen eines Bäckerstreiks, Ende des 2. J a h r h u n d e r t s Inschr. Magn. 114 = SEG IV 512 = Inschr. Ephesus II 215. Der Stein wurde in Magnesia gefunden. . . . u n d nach Absprache . . . [so d a ß es] bisweilen vorkam, d a ß das Volk in U n r u h e u n d T u m u l t e verfiel wegen der (illegalen) Z u s a m menkunft u n d der Unverschämtheit der Bäcker auf der Agora. Wegen dieser Aufstände hätten sie vorgeladen u n d verurteilt werden müssen. D a es aber [nötig ist], das W o h l der Stadt / Z . 5 höher einzuschätzen als die Bestrafung dieser Leute, hielt ich es für notwendig, sie durch mein Edikt z u r Vernunft zu bringen. Daher verbiete ich, d a ß die Bäcker sich w e d e r zu einer V e r s a m m lung treffen noch in trotzigem Verhalten h e r v o r t u n , d a ß sie vielmehr auf jede Weise den Verordnungen, die für das Allgemeinwohl erlas sen wurden, Folge leisten u n d der F o r d e r u n g nachkommen, in ausrei chendem M a ß für die Stadt Brot herzustellen. W e n n von jetzt a n je mand von ihnen e r t a p p t wird, / Z . 10 d a ß er entweder entgegen der Verfügung eine Versammlung besucht oder einen T u m u l t [ u n d ] einen
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Aufruhr beginnt, soll er vorgeladen und mit der gebührenden Strafe bestraft werden. Wenn aber jemand es wagt, sich zu verstecken, und gegen die Stadt einen Anschlag verübt, soll er von den Zehnmännern auf dem [Fuß] zusätzlich mit einem Brandmal versehen werden, und derjenige, der einen solchen dann aufnimmt, soll der gleichen Strafe unterliegen. / Z. 15 (Stadtratsbeschluß von Ephesus): Unter der Prytanie des Cl(audius) Modestus, am 4. Tag vom Beginn des Monats Klareon, als sich der Rat außerhalb der Reihe? versammelte, sprach Marcellinus: „Von der Unvernunft der Obmänner der Werkstätten [gab] Hermeias gestern ein sehr großes Beispiel, der dem Kämmerer . . . "
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N r . 113 Ehrung des Sextus Aetrius Ferox durch den Stadtrat von Tuficum im Jahre 141 CIL XI 5694 = ILS 2666 a. Tuficum. Unter dem Konsulat von T(itus) Hoenius Severus und M(arcus) Peducaeus Priscinus am 6. (Tag vor) den Kaienden des Dezember - 26. 11. 141 — (erging folgender) Stadtratsbeschluß: Der Primipilar C(aius) Caesius Silvester sprach darüber, Aetrius Ferox, Zenturio der leg(io) II Traiana fortis, habe während der Zeit, in der / Z. 5 er die Stufen seines Militärdienstes hinaufstieg, sowohl den einzelnen als auch unserer Stadt, sooft es nötig war, viele Dienste erwiesen. Auch kürzlich habe er unsere Petition so unterstützt, daß von dem besten und größten Princeps Antoninus Aug(ustus) Pius bald die Berechti gung erlangt wurde, eine Abgabe (für die Benutzung) der mit Kies gepflasterten Straße (zu fordern), und daß / Z. 10 durch diese Ein nahmen innerhalb der Stadt die Gemeinde durch sein Wohlwollen sich erholte. Da unser bester Imp(erator) ihm, dem ehemaligen Schreibstubenvorstand des Kommandanten der Feuerwehr, als erstem von allen eine Zenturionenstelle in Alexandria gab, müßten wir ihm daher die Aufstellung einer Statue, / Z. 15 die ihn stehend zeigt, gemäß seinen Verdiensten beschließen. Daher beschlossen sie diesbezüglich auf den Vortrag hin, den der Quattuorvir L(ucius) Varius Firmus darüber hielt, und auf den Antrag des C(aius) Cluvius Sabinus: Die Gesamt heit unter Zustimmung der Plebs solle beschließen, dem Zenturio
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Aetrius Ferox für seine Verdienste / Z . 20 eine Statue, wo er selbst es wünscht, sobald wie möglich zu setzen. D e r A n t r a g w u r d e ange nommen. N r . 114 E h r u n g des Präfekten M a r c u s Sulpicius Felix durch seine Freunde u n d den S t a d t r a t v o n Sala/Rabat (Marokko) aus der Zeit u m 144 Ann. epigr. 1931, 36. Sala. D e m M(arcus) Sulpicius Felix, Sohn des M(arcus), seiner H e i m a t zugehörigkeit nach aus Rom, (aus der) Tribus Quir(ina), ihrem Be freier u n d P a t r o n , P r ä f e k t der 1. K o h o r t e mit dem Beinamen Germani, Militärtribun der legio X V I / Z . 4 Fl(avia) F(irma) F(idelis), dem Militärtribun der tausend M a n n starken 3. ulpischen K o h o r t e mit den Beinamen Petraei, der auserwählt u n d zurückbehalten w u r d e , u m den Zensus in einem Teil / Z. 8 der P r o v i n z Arm(enien), ebenso in K a p p ( a d o k i e n ) entgegenzunehmen, dem Präfekten der Reiter der 2. syrischen A l a aus römischen Bürgern, haben die Freunde wegen seiner Liebe z u m Munic(ipium) Sala u n d wegen seiner Uneigennützigkeit (die Statue mit der Inschrift) gewidmet / Z. 12 und einen S t a d t ratsbeschluß unten angefügt. (Es folgt die Liste mit den Namen der 38 Freunde.) Ehrung durdi den Stadtrat von Sala: Ann. epigr. 1931, 38. U n t e r den Konsuln Lollius Avitus u n d Statilius Maximus am 5. T a g vor den Kaienden des N o v e m b e r — 28. O k t o b e r 144 —, in der U l p i schen K u r i e ; der S t a d t r a t von Sala w u r d e eingeladen. D a C(aius) Val(erius) Rogatus u n d P(ublius) Postumius H e r m e s a n der, die D u o v i r i , berichtet haben, ein Nachfolger sei für den sehr guten und vortrefflichen Präfekten Sulpicius Felix bestimmt worden, für den m a n angesichts seiner außerordentlichen Taten, obwohl bereits vorher / Z. 4 öffentlich Zeugnis abgelegt w o r d e n sei, vor allem jetzt mit um so deutlicher fundiertem U r t e i l als mit Sympathie Zeugnis ablegen müsse, da es sich gehöre, sowohl jedesmal neue Verdienste gegenüber der S t a d t u n d neue Freundschaftsdienste gegenüber den einzelnen durch neue Ehrungen zu vergelten, als auch eine ähnliche E r w a r t u n g den Personen aufzuzeigen, die ähnlich handeln, beschlossen alle im Hinblick auf das, was diesbezüglich beschlossen werden m ü ß t e , gemäß dem A n t r a g des Q(uintus) Cor(nelius) C a p e l l a :
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D i e Bürger von Sala hätten alles v o n dem sehr guten und vortreff lichen Präfekten Sulpicius Felix erhalten, so d a ß sie nichts Besseres / Z . 8 sich hätten wünschen dürfen, als wenn er durch das Geschick in dieser Stadt in eben dieser Stellung als Bürger geboren worden w ä r e ; er sei angesichts der himmlischen Beurteilungen, durch die er vor E n d e seiner Jugend durch die drei ritterlichen Offiziersstellen ausgezeichnet w u r d e , und angesichts der U n t e r w e i s u n g durch Uttedius H o n o r a t u s , seine Excellenz, den w a h r h a f t e n F ö r d e r e r sowohl seiner militärischen als v o r allem seiner zivilen Tätigkeiten, der Meinung gewesen, ihm k ö n n e , soweit er indessen ein so erhabenes Vorbild v o n weitem errei chen könne, nichts Glänzenderes in bezug auf seine eigene W ü r d e widerfahren als das gute Zeugnis eines so bedeutenden Statthalters, nichts Angenehmeres in seiner E r i n n e r u n g als unsere Liebe; / Z. 12 denn er habe einerseits uns von den Gewalttaten u n d den Viehverlu sten, an die wir uns schon g e w ö h n t hatten, freilich auf sanfte Weise u n d u n t e r dem Anschein seiner eigenen Ruhe befreit, andererseits habe er sich in unseren finanziellen Angelegenheiten als wohlwollender, aber energischer, als gerechter, aber nicht allzu harter Schiedsrichter gezeigt u n d h a b e schwebende Prozesse, die durch die Finsternis, die eine lange Zeit verursachte, zu gleichem Schaden für den einzelnen wie für die Allgemeinheit v e r d u n k e l t waren, sehr weise aufgehellt u n d lauter ent schieden; andererseits habe er unser Municipium an den Stellen, die sehr gefährdet waren, mit einem sehr mächtigen M a u e r w e r k zu sehr geringen Kosten umgeben; andererseits habe er unsere dringenden Versorgungsschwierigkeiten aus den Mitteln seiner T r u p p e sehr zu unserem / Z. 16 Vorteil, in keiner Weise zum Nachteil der Soldaten gelöst; in Anbetracht schließlich dessen, was den W e r t dieses Mannes ohne Falschheit angehe, sei er über das M a ß seiner Vorgänger hinaus bescheiden, genügsam, gütig, sittsam, ehrerbietig gegenüber dem Stadt rat, ein Volksfreund u n d amtsbeflissen gewesen u n d habe uns die Möglichkeit verschafft, u n b e h i n d e r t unsere Wälder u n d Felder zu be treten, indem er zahlreiche Wachposten zum Schutze der Arbeiter aufstellte. So habe er sich überdies t r o t z seiner feinen Lebensweise als leutselig gezeigt, so d a ß er in der gemeinschaftlichen Benutzung der D i n g e , die allen gehören, durch die Gelegenheit, Gutes zu erweisen, nicht aber durch seine Amtsgewalt alle anderen übertraf, u n d so d a ß wir dieselbe Freundlichkeit als eine angenehme Gunst in der Gegen w a r t / Z. 20 und als heilsames V o r b i l d für die Z u k u n f t empfinden; für diese Taten u n d dieses V e r h a l t e n hätten wir schon v o r d e m den Beschluß gefaßt, dem Sulpicius Felix die D e k u r i o n e n w ü r d e und den R a n g eines D u u m v i r zu verleihen, ein Beschluß, den damals unser
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trefflicher S t a t t h a l t e r mit Freude v e r n a h m , und jetzt, da ein N a c h folger b e n a n n t worden sei u n d da w i r an seine baldige Abreise mit solcher Bestürzung denken, d a ß w i r das Bewußtsein unserer bevor stehenden Sehnsucht nur mit M ü h e durch die sichere Aussicht auf seine künftigen Beförderungen besänftigen können, solle der Beschluß gefaßt werden, gegenüber einem so bedeutenden M a n n e keine gewöhn lichen Ehrungen zu beschließen, da er außerordentliche Leistungen vollbracht habe, und m a n solle den S t a t t h a l t e r bitten, / Z. 24 der sehr gütig u n d sehr erfreut über die Verdienste u n d die Belobigung seiner Präfekten sei, die er selbst lobenswert mache, er möge uns in der Hinsicht, d a ß wir unsere D a n k b a r k e i t ausdrücken wollen, gewo gen sein, indem er uns erlaube, seinem Präfekten, unserem M i t d e k u r i o nen und herausragenden Bürger, eine Statue zu setzen, damit wir d a n k dieser (Statue) nicht den M a n n (aus dem Gedächtnis) verlieren, dessen Wohltaten w i r behalten, und d a m i t m a n nicht an der Stelle, w o alle ehrenswerten Leute ihn mit einer Statue geehrt haben als A n e r k e n nung seiner Verdienste um die Stadt, m a n die Anerkennung eben durch diese S t a d t vermisse, die sich dadurch als wenig d a n k b a r er weisen w ü r d e ; außerdem möge er die Erlaubnis geben, durch Gesandte ihn vor dem allerheiligsten / Z . 28 Princeps zu rühmen, d a ß bei uns Sulpicius Felix sich als ein solcher P r ä f e k t gezeigt habe, d a ß er es verdient habe, in diesem sehr erhabenen J a h r h u n d e r t und unter der sehr heiligen Leitung des Uttedius H o n o r a t u s zu leben; diese im Bei sein des gesamten Rates und des Volkes bezeugte Liebe der S t a d t zu ihm sollten Fabius Fidus und Valerius Polio dem sehr bedeutenden Statthalter berichten und vor allem z u m Ausdruck bringen, wir h ä t ten für die E h r u n g des Sulpicius Felix nicht alles beschlossen, was wir ihm schuldig wären, sondern nur, was wir entsprechend / Z. 32 sei ner Bescheidenheit beschließen k ö n n t e n .
N r . 115 Volksbeschluß der B a t t y n ä e r über die Allmende aus der Mitte des 2. J a h r h u n d e r t s F. Gschnitzer, Die Allmende der Battynäer, in: Festsdirift Bernhard Neutsdi (Innsbruck 1980) S. 149-151. Als von dem Politarchen der B a t t y n ä e r Alexandros, Sohn des Leonidas, eine Volksversammlung abgehalten w u r d e und viele Bürger sich beklagten, sie w ü r d e n aus der N u t z u n g des Gemeindelandes v o n den Provinzialen verdrängt — die sich nicht mit dem begnügen, was
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sie beim Zensus — auch da vielfach nicht wahrheitsgemäß — d e k l a r i e r t haben, sondern sich noch weitere 'Besitzungen* verschaffen auf G r u n d stücken, auf welche deren frühere 'Besitzer' in aller Form rechtens zugunsten der Gemeinde verzichtet haben, / Z. 10 jetzt aber v e r d r ä n gen die Mächtigeren unter den Provinzialen die A r m e n d a r a u s u n d wollen eben jene Stücke, auf die sie kein Recht haben, 'besitzen'; d a zu nehmen sie noch das übrige L a n d in K u l t u r u n d schließen so die Bürger vom C h a r a k i s m o s u n d von der Weide, ja vom D u r c h g a n g aus — haben der Politarch u n d die Bürger einhellig beschlossen: / Z . 17 Die Provinzialen sollen nur das 'besitzen', was sie nach der O r d n u n g des Gentianus in gutem G l a u b e n beim Zensus deklariert h a b e n ; in Zukunft aber soll es keinem Provinzialen erlaubt sein, G e m e i n d e l a n d in Kultur zu n e h m e n oder zu kaufen oder zu 'besitzen'; / Z . 20 es soll auch nicht e r l a u b t sein, irgend j e m a n d e m einen Beschluß ü b e r das Bürgerrecht oder über die N u t z u n g von G e m e i n d e l a n d zu verschaffen, vielmehr soll das L a n d nur den im Zensus verzeichneten O r e s t e n offenstehen. / Z . 23 Dafür soll der jährlich ins A m t tretende Politarch sorgen, indem er m i t den Bürgern hingeht u n d diejenigen, die in das nicht beim Zensus deklarierte L a n d eindringen, hinauswirft u n d fern hält; / Z. 27 w e n n aber ein Politarch dies u n t e r l ä ß t , jemandem einen Beschluß verschafft und Gemeindeland preisgibt, soll er dem Fiskus 5000 Denare z a h l e n und der Gemeinde weitere 5000 Denare. / Z . 30 Es ist beschlossen worden, diesen Beschluß durch die Gesandten des Ethnos, Iulius Crispus, Philagros u n d Kleitos, die Söhne des P t o l e maios, dem S t a t t h a l t e r der P r o v i n z , lunius Rufinus, vorzulegen; w e n n aber dieser ihn bestätigt und er von ihnen (?) auf der Agora inschrift lich verewigt w i r d , soll er d o r t für alle Zeit stehen bleiben, d a ja einige von den alten Aufzeichnungen verloren gegangen sind. / Z . 36 Ebenso soll, w e n n einer überführt wird, etwas v o m Gemeindeland einem Provinzialen zum K a u f angeboten zu haben, auch er der vor hin genannten Geldstrafe unterliegen, was aber schon verkauft ist, soll ungültig sein u n d den K ä u f e r n nicht bleiben. / Z. 40 Geschehen im 340. Jahr, a m 30. Artemisios. Ich, A l e x a n d r o s , Sohn des Leonidas, der Politarch, habe es gesiegelt. (Der Rest der Zeile ist unverständlich, vielleicht schon ein Teil der — dicht gedrängten - Namenliste oder deren Ankündigung.) (Übersetzung von F. Gschnitzer, a. a. O.)
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N r . 116 Abgabebestimmungen für das L a n d der S t a d t G a z o r a / M a k e d o n i e n aus dem J a h r e 158 W. H. Pieket, Epigraphica I (1964) Nr. 49 = Nouveau dioix d'inscriptions grecques (1971) Nr. 28. Z u m guten Gelingen. (Folgendes Schreiben) w u r d e von Syrus, dem Sohn des Eualkes, Kozeimazus, dem Sohn des Polycharmus, u n d Dules, dem Sohn des Bithys, den / Z. 4 gewählten Vorsitzenden, am 10. Tage des M o n a t s Artemisios im 190. J a h r des Augustus, dem 306. J a h r (der makedonischen P r o v i n z i a l ä r a ) , dem Avillas, Sohn des H e r u s , dem M n e m o n in Gazora, (zugestellt): Den Beschluß, der in K r a f t gesetzt w u r d e / Z. 8 von R a t u n d Volk, haben w i r an Dich abgesandt, wie es das Gesetz befiehlt. Auf den A n t r a g u n d die Ausführungen von Alkimus, dem Sohn des Taralas, d a ß die städtischen Grundstücke mit / Z. 12 Weinstöcken u n d fruchtbaren O b s t b ä u m e n bepflanzt werden müßten, d a ß es ferner Leute gebe mit d e r Absicht, diese zu bewirt schaften und einen Teil der Ernte d a v o n zu erhalten, erschien nach einer Beratung den Ratsherren / Z . 16 sein A n t r a g als wohlbegrün det, [ u n d ] sie gaben ihre Zustimmung, d a ß die Leute, die den A n b a u vorgenommen hätten, u n d solche, die d a z u die Absicht hätten, einen Teil der Ernte erhalten sollten; v o n Weinreben die Hälfte, wobei die andere H ä l f t e / Z. 20 in die Stadtkasse gehe, von Oliven zwei D r i t tel; von Feigen, dem übrigen Obst und den ausgepreßten Oliven solle der Bebauer den vollen E r t r a g erhalten, ohne d a ß / Z . 24 davon etwas an die Stadtkasse gehe. Als über diesen Antrag abgestimmt w u r d e , w a r e n alle Stimmtäfelchen zustimmend. Das Volk stimmte durch H a n d h e b e n ab. N r . 117 Stadtratsbeschluß v o n Tergeste für Lucius Fabius Severus aus der Zeit 138/161 CIL V 532 = ILS 6680 = Iltal. X 4, 31. D e m L(ucius) Fabius Severus, [Sohn des L(ucius)], (aus der Tribus) Pup(inia), dem städtischen Quästor, (ließen) die Dekurionen [ u n d ] das Volk der T[ergesti]ner (dieses D e n k m a l ) errichten . . . (auf der rechten Seite, col. I) Die D u o v i r i für die Rechtsprechung [. . . A]spasius Lentulus u n d [. . .]s N e p o s trugen vor: [L(ucius) Fa bius S]everus, seine Excellenz, hat unserer S t a d t schon längst viele / Z. 5 Gunsterweise z u k o m m e n lassen, so d a ß er, da er sich bereits in
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frühem A l t e r d a r u m bemühte, an W ü r d e und Beredsamkeit zunahm, indem er unsere H e i m a t s t a d t förderte; denn er ist in so vielen und bedeutenden Prozessen der Stadt v o r d e m besten Princeps Antoninus Aug(ustus) Pius / Z. 10 als A n w a l t aufgetreten und h a t sie mit Erfolg verfochten, ohne d a ß freilich Kosten für unsere Stadtkasse entstanden sind, so d a ß er, obwohl er noch ein junger M a n n ist, dennoch durch seine Anstrengungen u n d Taten, die eines gereiften M a n n e s würdig und v o l l k o m m e n sind, seine H e i m a t s t a d t u n d darüber hinaus uns alle sich gegenüber verpflichtet h a t ; jetzt aber hat er unserer S t a d t eine so große Vergünstigung, eine so heilsame Möglichkeit u n d einen sol chen d a u e r n d e n N u t z e n verschafft, d a ß er ohne Mühe alle seine bis herigen T a t e n übertrifft, obwohl sie unermeßlich und außerordentlich sind; denn gerade auch in dem U m s t a n d ist die T a t k r a f t seiner Excel lenz zu b e w u n d e r n , daß er sich täglich d a r i n übertrifft, Gutes zu tun und seine H e i m a t s t a d t in Schutz zu n e h m e n ; daher m u ß , o b w o h l wir angesichts des Ausmaßes seiner Gunsterweise nicht in der Lage sind, ihm D a n k abzustatten, dennoch in der Zwischenzeit / Z. 20 den Zeit umständen oder Möglichkeiten gemäß, d a m i t es ihn aufmuntert, oft so zu handeln, der Freundschaftsdienst seiner Excellenz belohnt werden, nicht d a m i t wir jenen uns noch geneigter machen — d e n n ein Mann, der so v e r a n l a g t ist, k a n n nicht anders h a n d e l n —, sondern d a m i t wir uns, w e n n m a n uns beurteilt, d a n k b a r u n d eines solchen ausgezeich neten M a n n e s u n d eines solchen Beschützers für würdig erweisen: Was diesbezüglich beschlossen w u r d e , d a r ü b e r stellten sie folgenden Antrag, wobei C a l p u r n i u s Certus als erster den A n t r a g formulierte: / Z. 25 Fabius Severus, ein sehr bedeutender M a n n , seine Excellenz, h a t mit solcher H e i m a t l i e b e und solcher H i n g a b e unsere Stadt ins H e r z ge schlossen u n d ist derart über ihre Vorteile geringsten u n d größten Umfangs besorgt und zeigt darin alle seine Vorzüge, d a ß er offen sichtlich d a r a u f abzielt, d a ß nach seinem Wunsche nicht n u r uns, son dern auch den Städten in der Nachbarschaft deutlich gezeigt wird, daß er für niemand anderen als für / Z. 30 seine H e i m a t s t a d t geboren ist und d a ß er seine gemeinnützigen Bestrebungen, die bei ihm, obschon er noch ein junger M a n n ist, ausgebildet und vollendet wurden, (darauf gerichtet hat) und die senatorische W ü r d e vor allem aus dem G r u n d angestrebt hat, u m seine H e i m a t s t a d t in ihrem G l a n z zu er halten u n d sie vor allen Gefahren u n d Ungerechtigkeiten zu schützen. Dabei t r a t er bald vor den vom Kaiser eingesetzten Richtern, bald vor / Z. 35 dem Kaiser persönlich in Prozessen, die die S t a d t betra fen, als A n w a l t auf und durchfocht diese Rechtsansprüche sowohl in folge der Gerechtigkeit des göttlichen Princeps als auch v o r allem
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infolge seiner außerordentlichen u n d sehr klugen Rede immer siegreich für uns und brachte sie mit größerer Gültigkeit zurück; aber kürzlich / col. II hat er, wie aus dem göttlichen Brief des Antoninus Aug(ustus) Pius sichtbar wird, so erfolgreich ein Anliegen unserer Stadt bei i h m vorgebracht, d a ß er erlangte, d a ß die C a r n e r und Cataler, die v o n dem vergöttlichten Augustus unserer S t a d t / 2 . 5 attribuiert (= z u geteilt) wurden, sowie sie es durch Lebenswandel u n d Vermögen ver dient hätten, über die Stufe der Ä d i l i t ä t in unsere Kurie zugelassen werden und dadurch das römische Bürgerrecht erlangen. Dadurch h a t er unsere Stadtkasse reicher gemacht u n d die Kurie angefüllt und die ganze Stadt mit diesen Mitteln erweitert, indem / 2 . 10 er zur Teil habe an den Ä m t e r n u n d Inanspruchnahme des römischen Bürger rechtes alle G u t e n u n d Begüterten zuließ, so d a ß freilich die Personen, deren Ansehen einst n u r in ihrem Geldeinkommen bestand, jetzt in eben jener zweifachen Auszeichnung durch die 2 a h l u n g einer Ehren gabe erscheinen u n d d a ß es Personen gibt, / 2 . 15 mit denen w i r ehrenvoll und ganz die Aufgaben des Dekurionats teilen, die uns schon beschwerlich sind, die wir n u r wenige sind. Um dafür D a n k abzustatten für einen Gunsterweis [dieser] Art, der jahrhundertelang freilich andauern w i r d , müßten wir, sofern es möglich wäre und die 2 u r ü c k h a l t u n g seiner Excellenz es zuließe, / 2 . 20 uns alle aufmachen u n d ihm u n m i t t e l b a r nach dem Princeps D a n k abstatten. Aber da w i r sicher wissen, d a ß i h m eine derartige Dankesbezeugung von uns lästig wäre, m u ß sicherlich in Bälde v e r a n l a ß t werden, d a ß ihm eine ver goldete Reiterstatue möglichst bald auf dem belebtesten Teil unseres Forums errichtet w i r d u n d d a ß an / 2 . 25 ihrem Unterbau unsere einstimmige Meinung u n d dieser Beschluß eingeschrieben werden, d a mit bei unseren N a c h k o m m e n sowohl das Aussehen des sehr bedeu tenden Mannes als auch seine T a t e n f o r t d a u e r n ; u n d man muß den [Fajbius Verus, seine E h r w ü r d e n , den V a t e r des Severus, bitten, d a ß er, zumal dies eine Erinnerung an dessen Fürsorge ist, mit der / 2 . 30 er unermüdlich unsere Stadt leitet, u n d dabei noch mehr eine E r i n nerung an sein Verdienst gegenüber der S t a d t ist, d a ß er einen solchen Bürger für uns u n d das Reich hervorgebracht und herangebildet h a t , durch dessen Anstrengungen und M ü h e n wir uns von Tag zu T a g immer mehr geachtet u n d sicher fühlen, d a ß er in dieser Sache zu sei nem Sohn als G e s a n d t e r sich schicken u n d beauftragen läßt, / 2 . 35 seiner Excellenz in unserem Auftrag öffentlich D a n k abzustatten, u n d d a ß er gleichsam als Meister in solchen Dingen ihm die Freude der Gesamtheit und der einzelnen Bürger u n d ihren Willen zur Kenntnis bringt. Angenommen.
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Zeit der Antoninen N r . 118 Verleihung des latinischen Rechts an die S t a d t Gightis u n d E h r u n g des erfolgreichen Gesandten beim Kaiser
a) Verleihung des latinischen Rechts CIL VIII 22707 = ILS 6779. b) Ehrung des erfolgreichen G e s a n d t e n beim Kaiser CIL VIII 22737 = ILS 6780. a) Dem I m p ( e r a t o r ) Caesar T(itus) Ae[lius] H a d [ r i a n u s ] A n t o n [ i n u s ] Au[g(ustus) . . . ] , dem G r ü n d e r des Municipium, (haben) die Bürger von Gightis auf Kosten der S t a d t (diese Statue gesetzt). b) Dem M ( a r c u s ) Servilius D r a c o Albucianus, dem Sohn des P ( u blius), (aus der Tribus) Quir(ina), dem D u u m v i r , dem Flamen (mit dem Titel) auf Lebenszeit. Weil er über seine vielen Verdienste gegenüber der S t a d t / 2 . 5 u n d sein umfassendes Bestreben, freigebig zu sein, hinaus auf eigene Kosten zweimal eine Gesandtschaft nach R o m u n t e r n a h m , u m (das Recht) des L a t i u m maius zu erbitten, / 2 . 10 u n d schließlich glücklich (die Verleihung) angezeigt hat, beschloß der S t a d t r a t , auf öffentliche Kosten eine S t a t u e aufzustellen. D a er mit der E h r u n g zufrieden w a r u n d das Geld d e r Stadt zurückwies, / 2 . 15 ließ das Volk (eine Statue) auf eigene Kosten setzen.
N r . 119 Volksbeschluß aus Thespiae um 170/171 A. Plassart, Melanges Glotz II (1932) 731-735 = Nouveau dioix d'inscriptions grecques (1971) Nr. 15. Z u m guten Gelingen. G e m ä ß den Beschlüssen des Rates u n d des Volkes w u r d e n [durch den] u n t e n angegebenen Volksbeschluß die N a m e n der R e k r u t e n , die [freiwillig] zum Feldzug für den größten u n d göttlichsten / 2 . 5 I m p e r a t o r Caesar M(arcus) Aurelius A n t o [ninus] Augustus Armeniacus P a r t h i c u s ausrückten, auf dieser Stele aufgeschrieben. L(ucius) Arrios A l e x a n d r o s stellte, nachdem er mit den / Z. 8 Strategen P y [ t h o ] n , Sohn des Agathokles, Euphrates, [Sohn des . . ., u n d E u ] p a t o r , Sohn des Eupalaistros, einen v o r l ä u figen Beschluß herbeigeführt h a t t e , an den R a t u n d das Volk den Antrag:
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/ Z. 10 „Bereits früher hatten der Rat und das [Volk] öfters beschlossen, [wie] dies auch durch das vorgelegte Buch von den Beamten, dem Rat und den Ersten (der Stadt) kundgetan wurde, daß die Rekruten, die zum sehr erfolgreichen und sehr gottgefälligen Feldzug ausziehen, Ehren wie Ratsmitglieder erhalten, und zwar sie selbst, wenn sie anwesend sind, und ihre Eltern nach ihrem Abmarsch zum Feldzug. Damit sie jetzt die Ehren genießen, / Z. 16 sollen die Beamten, der Rat und das Volk beschließen, daß Sportein und Ehren wie für Ratsherren den freiwilligen Rekruten für den Feldzug schon jetzt gegeben werden sollen und daß diese Ehren in der Zeit ihrer A b wesenheit ihren Eltern verbleiben und daß sie / Z. 20 nach ihrer glücklichen Rückkehr dieselben Privilegien erhalten sollen. Eine Stele solle auf dem Marktplatz aufgestellt werden, auf der ihre N a m e n eingemeißelt werden sollen, damit für alle Zeit die Erinnerung an die Rekruten bleibe, die sich freiwillig für das Vaterland gestellt hätten. Die Kosten für die Errichtung der Stele / Z. 24 sollten aus den Einkünften der vorgenannten Beamten bestritten werden." Begleiter der Rekruten (war) Fl(avius) Iobas; Gesandte (der Stadt waren) Eirenaios, Sohn des Zosimos, Bentios, Sohn des Abastantos. Eirenaios unternahm zum dritten Mal ohne Reisespesen die Gesandtschaft. (Es folgt eine Liste mit 81 Namen, darunter 9 mit tria nomina und einem Arzt.) N r . 120 Schreiben der Faktorei Puteoli an die Metropole Tyros und Antwort aus dem Jahre 174 IG XIV 830 = OGIS 595 = IGRR I 421. Puteoli. I. Brief, der an die Stadt Tyros gerichtet ist, die heilige, unverletzliche und autonome Metropole Phönikiens und anderer Städte, Herrin der Flotte. Diejenigen, die in Puteoli ihren Wohnsitz haben, grüßen Beamten, Rat und Volk ihrer souveränen Heimatstadt. / Z. 5 Auch wenn durch die Gunst der Götter und das Glück unseres Herrn Kaisers sich manche Handelsstation in Puteoli befindet, wie viele von Euch wissen, so unterscheidet sich unsere durch Schmuck und Größe von den anderen. U m diese kümmerten sich in alter Zeit die Tyrer, die in Puteoli ihren Wohnsitz hatten und zahlreich und wohlhabend waren. Diese Aufgabe aber ist jetzt auf uns gefallen, die wir an Zahl nur wenige sind, und da wir für die Opfer und den Kult unserer einheimischen Götter, die hier / Z. 10 in Tempeln verehrt werden, Ausgaben haben, sind wir nicht mehr in der Lage, die Pacht
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der Station in H ö h e von 250 * Denaren jährlich zu bezahlen, vor allem d a uns die Kosten für die Spiele in Puteoli samt den dazu gehörigen Stieropfern aufgebürdet w u r d e n . Wir bitten Euch, Vorsorge zu treffen, d a ß die Station auf immer besteht. Sie wird bestehenblei ben, w e n n I h r die Zahlung der für die Pacht jährlich zu entrichtenden 250 1 D e n a r e übernehmt. D e n n für die übrigen Ausgaben u n d Aus besserungskosten der beschädigten Station für die Festtage unseres / Z. 15 H e r r n Kaisers haben w i r aus unseren Mitteln Geld aufgebracht, um der S t a d t nicht zur Last zu fallen. W i r erinnern Euch d a r a n , daß unsere S t a t i o n sonst keine Einkünfte h a t weder von Reedern noch von H ä n d l e r n wie die im kaiserlichen R o m . Wir rufen Euch zu Hilfe u n d bitten Euch, diese unglückliche Lage zu bedenken. Geschrieben in Puteoli a m 10. Tag vor den Kaienden des August unter den Konsuln Gallus u n d Flaccus Cornelianus — 23. Juli 174 —. I I . / Z . 20 (Auszug) aus den A k t e n der Ratsversammlung a m 21.Dios des Jahres 300 (der tyrischen Ä r a — 8. Dezember 174). Ratsvorsitzen der an diesem Tage w a r C(aius) Valerius Kallikrates, der Sohn des Pausanias. D e r Brief der Angehörigen der Station der T y r e r wurde vorgelesen, nachdem er von Ladies, einem der Ihren, übergeben wor den w a r . Sie baten darin, für sie Vorsorge zu treffen (mit der Über nahme der) 250 1 Denare für die Opfer u n d den K u l t unserer einhei mischen G ö t t e r , die dort in Tempeln verehrt werden, / Z . 25 u n d sie könnten die Pacht für die Station im Betrage von [250 D e n a r e n *] jährlich nicht zahlen, u n d es seien ihnen Kosten für die Spiele in Puteoli s a m t den dazugehörigen Stieropfern aufgebürdet w o r d e n . Sie w ü r d e n die übrigen Kosten (und die) Ausbesserungskosten der beschä digten S t a t i o n anläßlich der Festtage unseres H e r r n Kaisers auf sich nehmen, u m die Stadt nicht zu belasten; u n d sie brächten in Erinne rung, / Z . 30 d a ß sie keine weiteren Einkünfte hätten w e d e r von Reedern noch von H ä n d l e r n wie die kaiserliche Stadt R o m . Nach der Vorlesung des Schreibens sprach Philokles, der Sohn des D i o d o r : „ D i e Angehörigen der Station in R o m hatten einst immer die G e w o h n h e i t , von den Geldern, die sie erhielten, den Leuten von Puteoli 250 * Denare zu gewähren. Jetzt bitten die Angehörigen der Station P u t e o l i , daß dasselbe für sie beachtet werde, oder w e n n die H ä n d l e r in R o m / Z. 35 ihnen es nicht gewähren wollten, überneh men sie die beiden Stationen unter der gleichen Bedingung." Es er folgten die Z u r u f e : „Philokles h a t richtig gesprochen. Die Leute in 1 Th. Mommsen, Gesammelte Sdiriften 8 (1913) S. 13 faßt die Budistaben als lateinisch auf und liest 100 000 Denare.
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Puteoli erheben gerechte Forderungen. So w a r es immer u n d soll es auch jetzt sein. Dies n ü t z t der Stadt. D e r alte Brauch soll eingehalten w e r d e n ! " D e r Bericht, der von Ladies, dem Sohn des Primogenia?, und Agathopos, seinem Sohn, Angehörigen der Station der T y r e r / Z. 40 in der Kolonie Augusta Puteoli übergeben wurde, w u r d e vor gelesen. D a r i n zeigten sie, d a ß unsere V a t e r s t a d t zwei Stationen unter hält, die eine in der kaiserlichen S t a d t R o m , die andere aber . . .
N r . 121 Volksbeschluß v o n Sidyma u n d Reskript eines Prokonsuls aus der Zeit des C o m m o d u s IGRR III 582 = TAM II 175. Als Diogenes I I I . , Sohn des M e t r o d o r o s , Oberpriester der Kaiser war, stellte der Sekretär des [Rates, De]mosthenes, (der Sohn) des [Anjdrobius, am 2. Deios den A n t r a g , u n d Alexander, (der Sohn) des Lyson, der Kaiserpriester, ließ a b s t i m m e n : D a dank der überaus glücklichen Zeiten des sehr göttlichen I m p e r a t o r Caesar / Z. 4 [ [ M a r cus Aurelius C o m m o d u s A n t o n i n u s ] ] Augustus Pius Felix u n d wegen der Förderung der S t ä d t e unter dem erlauchten Prokonsul Gaius P o m ponius Bassus Terentianus auch unsere S t a d t in einer Ratssitzung und einer Volksversammlung, die den Gesetzen gemäß durchgeführt w u r den, einen R a t von alten M ä n n e r n einzuführen beschloß, w u r d e ent schieden, dem erlauchten Prokonsul den Beschluß schriftlich zuzustel len, um ihn zu bitten, d a ß auch er / Z. 8 die Entscheidung des Rates und des Volkes bestätige. Daher — z u m guten Gelingen — solle der R a t und das Volk von S i d y m a beschließen, d a ß dieser Volksbeschluß auf geschrieben werde u n d ihm von unserem sehr ehrenwerten Bürger Ti(berius) Cl(audius) Telemachus, Lykiarch und Bürger von X a n t h o s und Sidyma, übergeben werde. Pompo(nius) Bassus, der Prokonsul, g r ü ß t die Beamten, den R a t und das Volk von Sidyma. Es ziemt sich, eher gute Taten zu loben / Z. 12 als zu bestätigen; denn sie erbringen ihre Bestätigung v o n sich aus. Ich wünsche, es möge Euch gutgehen. (Der Brief) w u r d e unter demselben Lykiarchen am 23. Apellaios gebracht, die Inschrift w u r d e durch Euelthon aus Sidyma gesetzt, der auch Eutyches heißt u n d Sohn des Telesios aus S i d y m a ist und der der erste Gymnasiarch der Gerusie w a r .
V. I N S C H R I F T E N A U S DER Z E I T D E R SEVERER a)
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Bittschrift des kaiserlichen Freigelassenen Adrastus an Kaiser Severus und Schreiben kaiserlicher Finanzbeamter aus dem Jahre 193 a) Bittschrift des Freigelassenen Adrastus CIL VI 1585 = FIRA III 110. b) Schreiben kaiserlicher Finanzbeamter CIL VI 1585 = FIRA III 110 = ILS 5920. a) . . . Bittschrift des L(ucius) [Septimius Adrastus, Freigelassenen zweier Augusti, aus dem A m t ] für öffentliche Bauten [an Kaiser] Severus [in nachstehenden Worten]: Mein Herr, [ich bitte], die Erlaubnis zu geben, [damit ich gebührender] meine [Aufgabe erfülle], / Z. 5 daß ich hinter [der hundert Fuß hohen] Säule [des vergöttlichten] Marcus und [der vergöttlichten] Faustina [mit meinem Geld auf einem öffentlichen Platz ein Gebäude] von mehr oder weniger als [. . .] Fuß [errichte] und daß dies in das Verzeichnis [eingetragen wird, ohne daß dadurch] jemand einen Nachteil [erleidet; die übrigen Maßnahmen sollen vor sich gehen] nach den Schreiben [desAelius Achilles, des Cl(audius) Perpetuus, Deiner] Finanzbeamten, [die ich dieser Bittschrift] angefügt habe. Gegeben [zu Rom . . . unter den Konsuln Falco und Clarus]. b) Abschriften der Briefe der Finanzbeamten unserer Herrn, die sich / Z. 5 auf Adrastus, den Freigelassenen unser beider Augusti, beziehen und durch die ihm erlaubt wurde, an Stelle einer Baracke ein Gebäude, das ihm gehört, von Grund auf mit seinem Geld zu errichten, / Z. 10 sofern er die Grundsteuer bezahlt wie die übrigen. Aelius Achilles, Cl(audius) Perpetuus, Flavianus und Eutyches grüßen ihren Epaphroditus: Überweise alle Ziegel und Baumaterial / Z. 15 von Hütten, ebenso von Baracken und geeigneten Gebäuden
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an den Adrastus, den P r o k u r a t o r der Säule des vergöttlichten Marcus, d a m i t / 2 . 20 er sich zu seiner Freude ein H a u s errichtet, das er per sönlich besitzt und an Erben übertragen kann. Ausgefertigt am 8. T a g v o r den Iden / 2 . 25 des August in R o m unter den Konsuln Falco u n d C l a r u s - 6 . 8. 193 - . Aelius Achilles, Cl(audius) Perpetuus, Flavianus und Eutyches grü ß e n Aquilius Felix. W i r bitten Dich, laß dem Adrastus, dem kaiser lichen Freigelassenen, / 2 . 30 zu dem Gebäude, das er mit seinem G e l d zur Bewachung der h u n d e r t Fuß hohen Säule errichten will, zehn Fuhren Balken geben (zu einem Preis), wie sie den Fiskus koste ten, / 2 . 35 als man eine Brücke ausbessern m u ß t e . Ausgefertigt a m 14. T a g vor den Kaienden des September in R o m unter den Konsuln Falco u n d Clarus - 19. 8. 193 - . / 2 . 40 Die Finanzbeamten an Seius Superstes u n d Fabius M a g n u s : D e r P r o k u r a t o r der h u n d e r t F u ß hohen Säule des vergöttlichten M a r cus, dem aufgetragen w u r d e , eine W o h n u n g im angrenzenden / 2 . 45 G e l ä n d e zu errichten, w i r d den Bau in Angriff nehmen, wenn er E u r e Entscheidung erhalten hat. W i r bitten also, d a ß Ihr die Fläche, die Adrastus, der Freigelassene / 2 . 50 unseres H e r r n , zeigt, anweisen laßt, sofern er nach dem Beispiel der übrigen die Grundsteuer bezahlt. Ausgefertigt am 7. T a g v o r den Iden des September in Rom, aus gehändigt / 2 . 55 am 4. Tag v o r den Iden des September in R o m u n t e r denselben Konsuln — 7. 9. b z w . 10. 9. 193 —.
N r . 123 Bestätigung der Steuerfreiheit der Stadt T y r a s im J a h r e 201 CIL III 781 = ILS 423 = IPE I 4 = FIRA I Nr. 86. [. . . Wir schickten D i r einen Brief an H e r a k l i t u s , aus dem D u er k e n n e n kannst, was wir über die Steuerfreiheit beschlossen haben, die nach der Behauptung der Bewohner von T y r a s ihnen zugestanden w u r d e . O b w o h l wir gewöhnlich diese Steuerfreiheit nicht zulassen, a u ß e r w e n n ] / 2 . 1 wir die Gültigkeit des [Privilegs erwogen u n d die H e r k u n f t d e r ] Steuerfreiheit ermittelt haben, die anscheinend aus vielerlei G r ü n d e n [schon lange] in Anspruch genommen wurde, haben w i r unter rechter [ M ä ß i g u n g ] es so gehalten, d a ß sie selbst nicht ihrer 'Privilegien* beraubt werden, die sie schon lange genießen, und d a ß in 2 u k u n f t / 2 . 5 Beschlüsse, Bürger aufzunehmen, mit den Ratschlä gen des Statthalters der P r o v i n z , seiner Excellenz, genau abgewogen werden.
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Abschrift des Briefes an H e r a k l i t u s : / Z. 10 O b w o h l die Stadt T y r a s die H e r k u n f t des ihr verliehenen Privilegs nicht aufzeigt und o b w o h l nicht leicht Privilegien, die i r r t ü m licherweise oder willkürlich in Anspruch genommen wurden, durch die Einrede der V e r j ä h r u n g bekräftigt werden, wünschen wir dennoch, da w i r ja an die Schreiben des vergöttlichten A n t o n i n u s , unseres Ver wandten, aber auch der kaiserlichen Brüder, ebenso des sehr bedeu tenden Statthalters / Z. 15 A n t o n i u s Hiberus denken, d a ß nach altem Brauch keine V e r ä n d e r u n g getroffen werde bezüglich der E i n w o h n e r v o n Tyras u n d derjenigen, die v o n ihm gemäß ihren Gesetzen unter die Bürger aufgenommen w u r d e n . Sie sollen also das Privileg / Z. 20, das sie auf irgendeine Weise erworben oder in Besitz genommen haben, behalten auch bei verkäuflichen Waren, die sie, wie sie sich erinnern, dennoch nach a l t e m Brauch angeben müssen, u m sie von W a r e n zu unterscheiden, (die der Zollerhebung unterworfen sind). Aber d a m a n die Einkünfte des Zolls in Illyrien nicht aus Ehrsucht mindern darf, sollen sie wissen, / Z . 25 daß die Personen, die in Zukunft (unter die Bürger) aufgenommen werden, erst dann unter der Bedingung die Steuerfreiheit erhalten, wenn unser Legat u n d F r e u n d , seine Excellenz, durch Erlaß k u n d t u t , sie seien des Bürgerrechts w ü r d i g . Wir glauben, diese Leute sind, falls sie d a n k b a r sind, der Meinung, es sei in über reichem M a ß für sie gesorgt w o r d e n , / Z. 30 weil wir, ohne den U r sprung des Privilegs zu erforschen, den Befehl erteilt haben, d a ß sie als Bürger dieser E h r e würdig w e r d e n . (in Griechisch) O v i n i u s Tertullus grüßt Beamten, R a t u n d V o l k der Bewohner v o n T y r a s : Die Abschrift des kaiserlichen Schreibens, / Z . 35 das mir v o n unseren H e r r n , den unbesiegten und v o m Glück begünstigten I m p e r a t o r e n , geschickt wurde, habe ich meinem eigenen Schreiben vorangestellt, damit I h r die kaiserliche Freigebigkeit Euch gegenüber e r k e n n t u n d ihrer großen Tyche gegenüber d a n k b a r seid. / Z. 40 Ich wünsche, d a ß es Euch gutgeht u n d I h r noch viele J a h r e glücklich seid. Gegeben am 1 3 . T a g vor den Kaienden des M ä r z , am 7. des M o nats Leneon. Aufgestellt unter den Konsuln Mucianus und Fabianus im 145. J a h r (der S t a d t ä r a ) - 17. 2. 201 - , als P(ublius) Aelius C a l purnius Archon w a r .
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N r . 124 Schreiben des Praefectus a n n o n a e an den P r o k u r a t o r der P r o v i n z N a r b o n e n s i s aus dem J a h r 201 CIL III 14165 a = ILS 6987. Nahe Beirut. [ [ C l a u d i u s ] ] Iulianus g r ü ß t die fünf Vereine der Seekapitäne von Arles. Was ich auf die L e k t ü r e Eures Beschlusses hin / Z. 5 dem C(aius) [[Valerius S e v e r u s ] ] , dem P r o k u r a t o r zweier Kaiser, seinen Ehrwürden, geschrieben habe, ließ ich u n t e n anfügen. Ich wünsche, daß es Euch sehr gutgeht. Abschrift des Briefes. Eine Abschrift des Beschlusses der fünf Ver eine der Seekapitäne v o n Arles, / Z. 10 ebenso eine Abschrift der M a ß n a h m e n , die bei mir getroffen w u r d e n , habe ich unten beigefügt. U n d da diese Beschwerde einen weiteren U m f a n g annimmt u n d alle die Hilfe von der Gerechtigkeit anflehen, v e r b u n d e n geradezu mit der Ankündigung, den Gehorsam in den nächsten Tagen zu verweigern, / Z. 15 bitte ich, wenn diese Ungerechtigkeit a n d a u e r n sollte, d a ß m a n in gleicher Weise Sorge trägt, d a ß die Kasse keinen Schaden erleidet, als auch für die Sicherheit der Personen im Dienste der Getreidever sorgung. Gib den Befehl, d a ß die Eisenriegel mit einem Zeichen m a r kiert und Begleitpersonen aus Deinem B ü r o hinzugezogen werden, um in der S t a d t die L a d u n g , die sie ü b e r n o m m e n haben, / Z . 20 zu übergeben. N r . 125 Edikt des Statthalters Q. Sicinnius Clarus betreffs des Hafens Pizus in T h r a k i e n aus dem Jahre 202 Syll.3 880 = IGRR I 766 = IGBR III 2, 1690. I. Z u m guten Gelingen! F ü r den Sieg der g r ö ß t e n und göttlichsten Imperatoren L(ucius) Septimius Severus P e r t i n a x u n d M(arcus) A u r e (lius) Antoninus, der Augusti, u n d des [[P(ublius) Septimius G e t a C a e s a r ] ] und / Z . 5 der lulia D o m n a , der M u t t e r des Lagers, u n d für die ewige D a u e r ihres gesamten Hauses und des heiligen Senates u n d des Volkes der R ö m e r u n d der kaiserlichen H e e r e , w u r d e durch den G n a denerlaß unserer H e r r e n der H a n d e l s p l a t z Pizus gegründet unter dem Konsulat unserer H e r r e n Imperatoren L(ucius) Sept(imius) Seve rus Pertinax / Z. 10 und M(arcus) Aur(elius) Antoninus, der Augusti. In diesen M a r k t p l a t z siedelten die unten angegebenen Personen u m : (Es folgen in vier Kolumnen 173 Namen aus 9 Dörfern.)
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II. col. e 2 . 21 Q(uintus) Sicinnius Clarus, kaiserlicher Legat proprätorischen Ranges, verkündet: „Da unsere Herren, die größten und göttlichsten Imperatoren, sich freuten, für die Stationen des cursus publicus vorzusorgen, / 2. 25 und da sie den Wunsch äußerten, ihre / 2 . 30 Provinz möge während ihrer gesamten Regierungszeit im sel ben guten 2ustand verbleiben, gaben sie den Befehl, daß die bereits bestehenden Märkte sich mehr hervortun sollen und daß dort, wo keine vorher vorhanden waren, solche begründet werden. Und dies geschah. Da also die kraft göttlichen Gnadenaktes entstandenen Handels plätze / 2. 35 blühender sein sollen auch in Beziehung auf den Rang ihrer Vorsteher, habe ich den Befehl erteilt, daß nicht einfache Han delsleute, sondern Dorfvorsteher als Dekurionen / 2 . 40 in dieselben Handelsplätze gesandt werden. Ich übertrug ihnen durch einen Brief das Siegel, die Rechtspflege und den Auftrag, sie sollten nicht mit Übermut und Gewalttätigkeit, sondern mit Gerechtigkeit und Billig keit die Einwohner lenken und sie sollten nicht nur dies tun, sondern auch noch die Siedler [...] schützen, die ihnen von anderen auferlegt wird, die sich zu Unrechttun und Unrechtstiften entschlossen haben. / 2 . 50 Damit diese Handelsplätze begütert seien, überredete ich Männer, die bei Euch in Ansehen stehen und aus den umliegenden Dörfern stammen, sie sollten überreden . . . in diese / 2 . 55 Handels plätze umzusiedeln. Ich ermunterte diejenigen, die freiwillig dies tun würden, da sie von dem göttlichen Glück der Augusti große Gunst erweise erhalten würden, d. h. / 2 . 60 Immunität von öffentlichen Kornabgaben, Befreiung vom Dienst als Grenz- und Wachsoldaten und Erleichterung bei unentgeltlicher Stellung von Transportmitteln. Und dies sind die Privilegien betreffs des Ranges des Ortsvorstehers und betreffs der Freiheit von Liturgien / 2. 65 der jetzigen und künf tigen Einwohner. Betreffs der Gebäude und ihrer ständigen Instandhaltung befehle ich, daß die Ortsvorsitzenden und die / 2 . 70 dort stationierten Sol daten von den Kassenverwaltern die Quartiere und Bäder überall unversehrt übernehmen, d. h. in der baulichen Anlage, / 2. 75 Aus stattung und Einrichtung. Sie sollen ihren Nachfolgern ein schriftliches Inventar übergeben, so wie sie es übernommen haben. [Damit] diese mit mehr Sorgfalt / 2 . 80 bei der Übernahme und Übergabe der Listen verfahren, gebe ich den Befehl, daß von der 2eit der Über nahme bis zur Übergabe das Vermögen der Ortsvorsteher / 2. 85 und der Beamten, die nach meinem Befehl jene auf eigene Gefahr ernennen sollen, der Kasse der Städte untersteht, von denen die Märkte abhängig sind, damit sie / 2 . 90 Fehlbeträge in vierfacher Höhe erstatten.
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N r . 126 Edikt des Septimius Severus und Caracalla aus dem Jahre 204 CIL III 142038—9 = Syll.3 881. Paros. Ferner Inschr. Ephesus II 207.208 und Ann. epigr. 1977, 807. Kaiserliches Schreiben. W i r haben den Eindruck, daß D u den Senatsbeschluß nicht kennst. Falls D u Dich m i t erfahrenen M ä n n e r n besprichst, / Z. 5 wirst D u erkennen, daß für einen Senator des r ö m i schen Volkes keine Verpflichtung besteht, gegen seinen Willen einen (Staats)gast aufzunehmen. Gegeben am Tage vor den Kaienden des J u n i in R o m / Z . 10 unter den Konsuln Fabius Cilo zum 2. M a l u n d Annius Libo - 3 1 . 5 . 204 - . N r . 127 Reskript v o n Severus und C a r a c a l l a an das collegium centonariorum in Solva FIRA I 87 = E. Weber, Die römerzeitlidien Inschriften der Steiermark (1969) Nr. 149. Die Übersetzung folgt der Lesung von G. Alföldy, Flistoria 15 (1966), S. 441 ff. = Ann. epigr. 1966, 277. [Imp(erator) Caes(ar) L(ucius) Sept(imus) Severus] Pert(inax) Pius [Aug(ustus) u n d I J m p ( e r a t o r ) Caes(ar) M(arcus) Aur(elius) Antoninus Pius Aug(ustus) [an den L(egaten) Pollienus Sebennus]: Die Privile gien, die [auf G e h e i ß ] des erlauchten Standes oder irgendeines P r i n ceps [den Vereinen] der Feuerwehr eingeräumt wurden, dürfen ohne G r u n d nicht aufgehoben w e r d e n . [Aber die Bestimmungen, die durch die Gesetze] festgesetzt w u r d e n , sollen beachtet werden, und die Per sonen, die nach Deiner B e h a u p t u n g ihren Reichtum ohne Belastung / Z. 5 [gebrauchen], sollen gezwungen werden, die [öffentlichen] Li turgien [zu ü b e r n e h m e n ] ; d e n n das Privileg für die Vereine soll [weder denen nützen, die das H a n d w e r k nicht] ausüben, noch denen, die ein größeres Vermögen als das vorgeschriebene M a ß besitzen. [ W ä h r e n d ] gegen [die Reichen] das Heilmittel [des Gesetzes] ange w a n d t werden m u ß , darf ihretwegen die Mitgliederzahl nicht verrin gert werden. Übrigens sollen [die Ä r m e r e n ] die Lastenfreiheit genie ßen, die den Privilegien der Kollegien nicht entzogen werden soll. (Von Zeile 10 bis Zeile 20 stehen in sieben Kolumnen 93 Namen der Mit glieder des Vereins.) / Z. 21 [ D e r Senat u n d das V o l k ] ließen zu Ehren des P a t r o n s M(arcus) Secundus Secundinus eine Tafel [aufstellen auf Kosten] des
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Vereins der Feuerwehr auf Beschluß der Dekurionen der S t a d t Sol(va) am Tage v o r den Iden des O k t o b e r unter den Konsuln I m p ( e r a t o r ) Antoninus z u m 2. Mal u n d [ [ G e t ( a ) ] ] - 1 4 . Oktober 205 - . [Die Aus führung überwachte] Ursinus . . .
N r . 128 Verleihung des M a r k t p r i v i l e g s an Mandragoreis bei Magnesia ( P r o v i n z Asia) Erstpublikation J. Nolle, Nundinas instituere et habere. Epigraphisdie Zeug nisse zur Einriditung und Gestaltung von ländlichen Märkten in Afrika und in der Provinz Asia (Hildesheim 1982) S. 11 ff. . . . weil ja v o n Dir u n d den Proconsules v o r Dir auch schon andere Dörfer gleichfalls das M a r k t r e c h t erlangt haben. Unter diesen hat auch Attukleis, das Nachbardorf, das Recht, an drei T a g e n p r o M o nat / Z. 5 je einen Tag lang M a r k t abzuhalten, und z w a r a m 8., 18. und 29. T a g eines jeden M o n a t s . Von Attukleis ziehen die H ä n d l e r dann z u r S t a d t selbst, zum hochprächtigen Magnesia, weiter. Ein Tag liegt zwischen dem M a r k t t a g in Attukleis u n d dem städtischen / Z. 10 M a r k t t a g , u n d der Weg der H ä n d l e r führt unumgänglich durch das Dorf M a n d r a g o r e i s . Diese dazwischen liegenden u n d noch freien Tage, mein Gebieter, zwischen den M a r k t t a g e n , die in Attukleis stattfinden, u n d den M a r k t tagen, die in der Stadt abgehalten werden, / Z. 15 erbitte ich als M a r k t t a g e für Mandragoreis zugebilligt zu erhalten, und z w a r den 9., 19. und 30. eines jeden M o n a t s . D a r a u s entsteht weder der S t a d t noch dem hochheiligen Fiskus ein Nachteil. Ich wünsche Dir, mein H e r r , Gesundheit u n d Wohlfahrt. / Z. 20 Abgeschrieben u n d kollationiert aus der Papyrus-Sammelrolle der E d i k t e im Archiv in Magnesia — in dem Monimus, der Sohn des Zosimus, A n t i g r a p h e u s ist — ist das folgende E d i k t : C(aius) Caecil(ius) Secundus Servilianus, Prokonsul, h a t v e r k ü n d e t : Ich w u r d e v o r n auf dem T r i b u n a l / Z. 25 von Leuten, die für das Dorf v o n M a n d r a goreis Sorge tragen, angesprochen. Sie baten mich, dem O r t das soge nannte „dreimalige M a r k t r e c h t " für jeden M o n a t zu gewähren, und z w a r für den 9. zu Anfang des Monats, für den 19. und den 30. Sie versicherten, / Z . 30 d a ß dieses Begehren niemandem Schaden brächte und auch nicht die Termine der in anderen O r t e n abgehaltenen M ä r k t e beeinträchtigt w ü r d e n . Weil ich auf die F o r t u n a unserer hochheiligen Herrscher achte, die ja wollen, d a ß ihr ganzer Erdkreis noch weiter
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gefördert wird, / Z. 35 tue ich mit diesem meinem Edikt k u n d , daß ich die vorhin genannten Tage zur A b h a l t u n g von M a r k t u n d H a n delstagen in Mandragoreis gewährt habe. Z u m Aushang! Es ist mein Wille. Ich, Dionysius, Sohn des Dionysius, Bürger von Magnesia, habe das E d i k t am 16. T a g v o r den Kaienden des April (= 17. M ä r z ) im Konsulatsjahr des Aurelius Pompeianus u n d des Lol(l)i(anus) Avitus ( = 209 n . C h r . ) ü b e r b r a c h t . / Z. 40 Ich, Tib(erius) Iu(lius) Marcellus, Erzpriester und Sekretär der hochprächtigen Stadt Magnesia, habe (das Edikt) im Konsulatsjahr des L(ucius) Aurelius Pompeianus und Lollianus Gentianus Avitus am 24. des M o n a t s Poseideon im Archiv niedergelegt. Ich, Monimus, Sohn des Zosimus, Antigrapheus, habe die Abschrift herausgegeben. Es haben gesiegelt: M(arcus) Aur(elius) H e r mogenes, / Z. 45 M(arcus) Aur(elius) T a t i a n u s , M(arcus) Sossius A m mianus, Aelius Demonicus, C(aius) Flavius Leucius, M(arcus) Plotius Melito, Cl(audius) Pollio. D e r erlauchte Legat der Asia Albinus h a t (den Markt) eröffnet, als Athenagoras, Sohn des Ammios, / Z. 50 P y t h a s , Sohn des Pythas, und Aristides, Sohn des Apellas, Sekretäre des Dorfes der Mandragoriten waren. N r . 129 Edikt des A n n o n a p r ä f e k t e n T. Messius Extricatus über das Beladen der Schiffe mit Ballast vom 17. 9. 210 Ann. epigr. 1977, 171 = Mireille Cebeillac-Gervasoni, Apostilles a. une inscription de Portus: T. Messius Extricatus et les Saborrarii, La Parola del Passato 34, 1979, 267. Ostia. So wie seine Durchlaucht, Messius Extricatus, der Präfekt der Le bensmittelversorgung, persönlich v e r o r d n e t hat, wird eine Inschrift gesetzt, die anzeigen soll, von welchem O r t / Z. 5 an welchen O r t die Schauerleute, die Ballast laden, Ballast nehmen dürfen. Dieser Block w u r d e erstellt, d a m i t zugleich durch diese Inschrift auf der Rückseite die Erlasse aller Präfekten aufgeführt werden, in denen Bestimmungen / Z . 10 über die M a ß e in Fuß enthalten sind und deren Gültigkeit ebendieselbe Durchlaucht bestätigt. Die Inschrift w u r d e von Iulius M a t e r n u s , / Z. 15 H a u p t m a n n der Getreidekuriere, geschrieben am 15. T a g (vor) den K a i e n d e n des Oktober unter dem Konsulat von Faustinus und Rufus. D i e Ausführung ü b e r n a h m M(arcus) Vargunteius Victor.
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Zeit der Severer N r . 130 Reskript v o n Severus und Caracalla über die I m m u n i t ä t der Philosophen aus den Jahren 198—209
IGRR IV 1402 = Syll.3 876. Smyrna. Die ganz gottähnlichen I m p e r a t o r e n Severus und A n t o n i n u s C a e sares grüßen das Volk von S m y r n a : W e n n Claudius Rufinus, Euer Mitbürger, d e r infolge der Philosophie, die er zur Ausbildung ausübt, und seines Lebens, das beständig der Rhetorik geweiht ist, die den Sophisten g e m ä ß den göttlichen Edikten unserer Vorgänger zuste hende / Z. 5 Freiheit v o n Liturgien für sich in Anspruch n i m m t u n d wenn I h r ihn unter freiwilliger N ö t i g u n g auffordert u n d er das Strategenamt auf sich n a h m aus Liebe zum Vaterland, d a n n ist es nur recht u n d billig, daß seine Freiheit von Liturgien bezüglich anderer Dinge für ihn unberührt bestehen bleibt. D e n n es ist nicht gerecht, d a ß diesem M a n n seine Freigebigkeit Euch gegenüber / Z . 10 zur Strafe w i r d , zumal I h r selbst diesen Gunsterweis von ihm erbittet. Lebt w o h l ! D i e Gesandten w a r e n Aur(elius) Antoninus u n d Aelius Speratus. N r . 131 Die Erneuerung des hadrianischen Gesetzes betreffs des ö d - u n d Brachlandes unter Septimius Severus CIL VIII 26416 = FIRA I 102 = D.Flach, Insdiriftenuntersudiungen zum römischen Kolonat in Nordafrika, Chiron 8, 1978, S. 486-^88. Ain Wassel. col. I [ F ü r das Wohl u n d die Gesundheit des I m p ( e r a t o r ) Cae(sar) L(ucius) Septimius Severus Pius Pertinax Aug(ustus) u n d des I m p e rator) Caes(ar) M(arcus) Aurelius Antoninus Pius Augustus u n d des Imp(erator) Caes(ar) L(ucius) Septi]mius Severus Geta [ C a e s a r u n d der Iulia D ] o m n a Augusta, M u t t e r des Lagers, ließ Patroclus, der Frei gelassene dreier Augusti / Z . 5 u n d P r o k u r a t o r , den A l t a r für das G e setz des vergöttlichten H a d r i a n aufstellen und das unten angegebene Gesetz d a r a u f anbringen. Abschrift des Hadrianischen Gesetzes, das auf einem A l t a r b e k a n n t gemacht w i r d . Die Auskunft der P r o k u r a t o r e n im W o r t l a u t : D a unser Caesar in seiner n i m m e r m ü d e n / 2 . 10 Fürsorge, mit der er beständig über den menschlichen Vorteil wacht, [die A n o r d n u n g t r i f f t ] , alle Teile der Ländereien, die sowohl für Oliven — col. II [ o d e r Wein- als für Getreideanbau geeignet sind, zu be bauen, deshalb wird durch die Erlaubnis seiner Fürsorge allen die
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Erlaubnis erteilt, die Teile in Besitz zu n e h m e n ] 1 , die in den [ver pachteten] Zenturien der Blandianischen u n d Udensischen D o m ä n e und in jenen Teilen liegen, die von der Lamianischen und der D o m i tianischen D o m ä n e / Z . 5 der Thusdritanischen hinzugefügt w u r d e n und die von den Pächtern nicht bebaut w e r d e n ; und den Personen, die (das Land) in Besitz nehmen, wird das Recht zuerkannt, es zu besitzen u n d die N u t z n i e ß u n g davon zu haben u n d es ihren Erben zu hinterlassen, / Z. 10 (ein Recht), das in d e m Hadrianischen Gesetz über das nicht in Bearbeitung genommene L a n d u n d über das L a n d enthalten ist, das zehn J a h r e hindurch nicht bestellt wurde; u n d von der Blandianischen D o m ä n e und der Udensischen / Z. 15 D o m ä n e [soll n i e m a n d ] höhere Anteile an [geernteten] Früchten • col.III [den Pächtern geben] als die M[ancianischen, sondern w e r ] die [von den Pächtern vernachlässigten] Felder in Besitz nimmt, soll den Teil, [den m a n gewöhnlich a b g i b t ] , nämlich ein Drittel [der (geernteten) Früchte, a b g e b e n ] . Auch aus den [Gebieten, die] / Z. 5 von der Lamianischen u n d Domitianischen [ D o m ä n e ] der T h u s d r i t a n i schen hinzugefügt w u r d e n , soll er [ebensoviel] abgeben. / Z. 7 Von den Ö l b ä u m e n , die ein jeder [entweder in G r u b e n ] setzt oder wilden Ö l b ä u m e n [aufpfropft], soll kein Anteil an geern teten Früchten / Z. 10 in den nächsten z e h n J a h r e n abverlangt wer den u n d desgleichen nicht v o m Obst in den nächsten sieben J a h r e n ; und kein anderes Obst soll der Teilung unterliegen als das, das von den Besitzern verkauft w i r d . Die Anteile an Trockenfrüchten, / Z. 15 die ein jeder abgeben soll, soll er in den nächsten fünf J a h r e n dem jenigen abgeben, in dessen Pachtbezirk er ein Stück Land in Besitz nimmt, nach dieser Zeit der Kasse [des K a i s e r s ] .
N r . 132 Dedikation der Fuhrleute des cursus publicus an Caracalla aus dem J a h r e 214 CIL VI 31338 a = 36899 = ILS 452. Rom. D e m großen und unbesiegten und über alle Principes hinaus t a p fersten u n d vom Glück begünstigsten / Z . 5 Imp(erator) Caes(ar) M(arcus) Aurellius A n t o n i n u s Pius Felix Aug(ustus) Parth(icus) max(imus), Brit(annicus) max(imus), German(icus) max(imus), Pont(ifex) 1
Dieser Teil ist ergänzt nadi dem fragmentarisch erhaltenen Hadriani schen Gesetz CIL VIII 25943.
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m a x ( i m u s ) , (im Besitz der) tribunizischen Gewalt z u m 17. Mal, zum I m p ( e r a t o r ausgerufen) z u m 3. Mal, / Z . 10 Konsul z u m 4. Mal, Va ter des Vaterlandes, haben die Pächter und Fuhrleute des Zugviehs der via A p p i a , via T r a i a n a und ebenso der via Annia m i t ihren Seiten straßen, die durch seine / Z . 15 göttliche Fürsorge neuen M u t faßten und die unter der Aufsicht von Cl(audius) Severianus, Mamilius Superstes u n d Modius Terventinus, der drei Leiter des cursus publicus, stehen, (diese Dedikation gesetzt). (auf der Seite:) D e r P l a t z w u r d e v o n seiner Excellenz, Caecilius A r i s [ t o ] , dem A m t s t r ä g e r für die öffentlichen B a u w e r k e , und M(arcus) A x . . . P a u linus, seiner Excellenz, dem A m t s t r ä g e r der sakralen Gebäude, zu geteilt. Eingeweiht am 5. Tage v o r den N o n e n des J u l i / Z. 5 unter dem K o n s u l a t von L(ucius) Valerius Messalla und C(aius) Suetrius Sabinus — 3. 7. 214 —. N r . 133 Verleihung der 3. N e o k o r i e an Ephesus durch C a r a c a l l a Inschr. Ephesus II 212. (Von den ersten drei Zeilen sind nur Bruchstücke erhalten.) / Z . 4 . . . Aber [ich gestehe] die Abgabenfreiheit zu [. . .] der eiselastischen Spiele bei den Artemisien. [ D e n n ich habe es für passend gehalten] für die sehr kriegerische, sehr mutige [und tatkräftigste] der G ö t t i n n e n , d a ß sie auch den Vorsitz über die W e t t k ä m p f e hat [.. . ] . Lebt wohl! / Z. 9 Iulia Augusta g r ü ß t die Ephesier. Ich wünsche allen Städten und all ihren Bewohnern, d a ß sie teil haben [ a n den W o h l t a t e n ] meines lieben Sohnes, des Kaisers, beson ders aber (wünsche ich es) der Euren wegen ihrer [ G r ö ß e ] , Schönheit und des weiteren wegen ihrer Gaben, u n d weil sie die Schule für die ist, die v o n überall her zur Ausbildung [ k o m m e n ] . / Z . 15 Unser H e r r Antoninus g r ü ß t [Asien]. Ich h a b e Euch wegen Eures Beschlusses aufgenommen, [mit dem I h r ] für die glänzendste S t a d t der Ephesier [die N e o k o r i e beantragt habt ( ? ) ] . D e n n [es ziemt sich], durch eine Entscheidung (ihr) diese [ E h r e ] zuzuerteilen; daher gewähre ich, d a Ihr es b e a n t r a g t habt und die führenden Politiker in R o m [ z u s t i m m t e n ] , Euch die Bitte bezüg lich der Ephesier [und billige es], / Z . 20 d a ß die S t a d t dreifach
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Neokoros ist; die nach [ m i r ] benannte N e o k o r i e übertrage ich gemäß meiner Ehrfurcht der sehr tatkräftigen G ö t t i n , d a m i t Ihr nicht von mir aus die Ehrung (durch einen weiteren Kaisertempel) genießt, sondern auf G r u n d [der Verehrung der G ö t t i n ( ? ) ] .
N r . 134 Steuererlaß für die S t a d t Banasa in Mauretanien aus dem J a h r e 215/216 Ann. epigr. 1948, 109. [. . . Imp(erator) Caes(ar)] (es folgt die Filiation) Marcus Aurelius A n t o n i n u s (es folgen Siegerbeinamen und Titel) verkündet: / Z. 5 Ich belohne Euren Gehorsam u n d Eure Treue und erlasse Euch alle Schulden, die auch immer dem Fiskus in Form von Getreide oder Geld in noch anhängigen Fällen geschuldet werden. Die Z a h l u n gen sind davon ausgenommen, über die bereits ein Urteil gefällt ist, ohne d a ß eine Berufung erfolgt ist. D a r ü b e r hinaus gestehe ich zu, d a ß mein Privileg sich auch auf die Prozesse bezieht, in denen nach weislich eine Berufung erfolgt ist, auch wenn sie nicht zugelassen w u r d e . / Z. 10 D e n n ich habe die Gewißheit, d a ß I h r meinen G u n s t erweis durch Diensteifer vergelten w e r d e t , indem Ihr bei mir einen Anspruch auf meine Gunst haben w e r d e t nicht nur durch den Dienst tapferer Männer aus Dörfern u n d P r o v i n z e n , die sich um den Staat Verdienste erwerben u n d die in jedem R a n g sowohl in militärischen als auch in zivilen Ä m t e r n hervorragen, als auch durch die Lieferung aus Euren Wäldern, die überreich an göttlichen Tieren (Elefanten) sind. Infolge dieses Privilegs e r w a r t e ich, d a ß I h r im übrigen alle jährlichen / Z. 15 Zahlungen in Getreide oder Geld um so schneller ausführen werdet, je mehr Ihr erwägt, d a ß Ihr nicht erwartet habt, d a ß ich freiwillig, ohne d a ß Ihr d a r u m b a t e t oder darauf hofftet, Euch neuartige Heilmittel u n d großartigen Steuererlaß entgegenbrächte. Die D u o v i r i L(ucius) Ant(oninus) Sosibianus u n d Aulus Pompeius Cassianus ließen (diese Bronzetafel) eingravieren.
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Zeit der Severer N r . 135 P r o t o k o l l einer Gerichtssitzung v o r Caracalla im J a h r e 216
P. Roussel —F. de Visscher, Les inscriptions du temple de Dmeir, Syria 23 (1942/43) S. 173-194 = W.Kunkel, Kleine Sdiriften (1974) S. 255-266 = SEG XVII 759. I. U n t e r den Konsuln Sabinus u n d Anulinus am [6.] v o r den Kaien den des J u n i in A n t i o [ c h i e n ] . N a c h d e m [der I m p ( e r a t o r ) Caesar] M(arcus) Aurel(ius) A n t o n i n u s Pius Fel(ix) Aug(ustus) Par(thicus) max(imus), Brit(annicus) max(imus), Ge[r(manicus)] max(imus), von den P r ä t o r i a n e r p r ä f e k t e n , ihren Eminenzen, ebenso v o n den Freun den u n d den Leitern der Kanzleien b e g r ü ß t worden w a r u n d im Ge richt P l a t z genommen h a t t e , ließ er Aurel(ius) Carzeus, den Sohn des Sergius, den A n w a l t der Bewohner v o n Goharia, der gegen den Steuerpächter Avid(ius) H a d r i a n u s einen Prozeß führte, eine / Z. 5 gerichtliche Untersuchung, die (unser) H e r r zu übernehmen geruhte, hereinrufen zusammen m i t dem A n w a l t Egnatius Iulianus, dem Staats pächter Avid(ius) H a d r i a n u s und seinem A n w a l t Lollianus Aristaenetus. V o n ihnen sprach Aristaenetus: „Ich erhebe Einspruch." Lol lianus 2 sagte (zum K a i s e r ) : „ D u hast befohlen, d a ß die Sache (Dir) zur Entscheidung v o r b e h a l t e n w i r d . " Aristaenetus sprach: „Berufun gen gehen nach den Bestimmungen des Gesetzes so vor sich: Entweder n i m m t der Statthalter die Berufung an u n d bringt sie v o r D e i n / Z. 10 Gericht, oder wenn der S t a t t h a l t e r sie nicht annimmt, wie soll dann der Rechtsstreit vorgelegt werden? N a c h vielen Urteilen und Ent scheidungen wurdest D u in einer Bittschrift der Bewohner v o n G o h a ria angefleht. O b w o h l er w e d e r ihr Vertreter noch ihr Gesandter, son dern als P r i v a t m a n n [ G e g e n k l ä g e r ] w a r , machte er eine Eingabe, um Dich an Stelle des S t a t t h a l t e r s zum Richter [zu h a b e n ] . D u aber hast ihm [ e r k l ä r t ] : „Wenn I h r wollt, d a ß ich Euch anhöre, w e r d e ich Euch a n h ö r e n . " / Z. 15 [ W i r ] widersprachen [von Anfang an diesem Ver f a h r e n ] . Jetzt, da w i r g e m ä ß Prozeßrecht vorgingen, [erheben wir Einspruch gegen das P r o z e ß v e r f a h r e n ] , weil sie w e d e r in Berufung gingen noch vor [Deinem Gericht] stehen können." [ L o l l i ] a n u s 2 sagte: „ D i e Bauern, die sich mit anderen Bitten an Dich [ w a n d t e n ] , haben [auch diese] Bittschrift an Dich gerichtet. Cassius ließ eine A u f n a h m e nicht zu, [weil sie früher nicht] als K l ä ger auftraten. Er brachte die Sache [ v o r D e i n ] göttliches Gericht / 2 Mit Lollianus ist sinngemäß immer der Anwalt der Goharier, Egnatius Iulianus, gemeint, der vermutlidi Egnatius Lollianus hieß.
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Z. 20 [zusammen m i t ] den anderen Eingaben, so daß D u . . . D u hast befohlen, d a ß dies vorgelesen w i r d . . . " I I . / Z. 25 [Antoninus A]ug(ustus) sprach: „Du behauptest also, d a ß er keine Berufung eingelegt habe?" Aristaenetus sagte: [„Sie stehen nicht] in Berufung, weil es nicht s t a t t h a f t w a r . " [Antoninus A ] u g ( u stus) sagte: „Sieh also, d a ß ich in dieser Sache meine persönliche Mei nung sage. Er h a t weder Berufung eingelegt noch hat er eine Klage eingereicht, noch ist die Sache vor dem Statthalter verhandelt w o r den. / Z. 30 Er sagte: ,Ich werde gegen Dich beim Kaiser Klage ein reichen/ Willst D u nicht, daß ich die Sache anhöre?" Aristaenetus sagte: „Doch." Antoninus Aug(ustus) sagte: „Wenn ich Eile hätte, hier aufzustehen, w ü r d e ich sagen: D e r Einspruch ist berechtigt. I n wiefern k a n n m a n mir etwas v o r w e r f e n ? " Lollianus 2 sprach: „Ich rede weniger / Z. 35 als eine halbe Stunde." U n d er fügte h i n z u : „Der Streit geht um eine Frage des Kultes. Für die Bauern, ebenso für Dich gibt es nichts Verehrungswürdigeres als den Kult. D a h e r fas sen sie Mut, da D u da bist und weil sie vor dem gottesfürchtigsten Kaiser und Richter klagen. Bei ihnen befindet sich ein berühmtes H e i ligtum des Zeus. G a n z gewiß wird es v o n allen U m w o h n e n d e n / Z. 40 besucht. Ebendahin gehen sie u n d schicken Festzüge. Jetzt k o m m t das erste Vergehen der Gegenpartei . . . er genießt Freiheit von Liturgien; u n d mit einem goldenen K r a n z . . . genießt er . . . u n d er hat sich des Zepters bemächtigt u n d sich als Priester des Zeus ausgerufen. Wie / Z. 45 er sich [dieses] Privilegs für w ü r d i g erachtete, soll er zeigen. D e n n ich werde in seiner Gegenwart vorlesen, d a ß nicht einmal sein Vater . . . " N r . 136 Beschwerde der Bauern einer kaiserlichen G u t s d o m ä n e bei Philadelphia/Lydien aus der Severerzeit J. Keil—A. v. Premerstein, Bericht über eine dritte Reise in Lydien, Denkschr. Ost. Akad. phil. Kl. 57 (1914) Abh. 1 Nr. 55 = T. Frank, An Economic Survey of Ancient Rome IV (1959) S. 656 f. . . . / Z. 3 u n d d a m i t es so aussehe, als ob irgendeine Rechtferti gung dieser [ U n t a t ] ihnen verbleibe, [nahmen sie] neun M ä n n e r [fest], / Z. 5 fesselten sie und sagten, sie w ü r d e n sie zu Euren P r o k u r a t o r e n schicken, ihren E h r w ü r d e n , da Aelius Aglaus, seine E h r w ü r d e n , auch die Aufgaben des Prokonsuls besorgte. U n d einen v o n den neun ließen sie frei, / Z. 10 nachdem sie mehr als 1000 attische Drachmen als Lösegeld für seine R e t t u n g erpreßt hatten. Die übrigen
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aber behielten sie im Gefängnis, u n d wir wissen nicht mit Gewißheit, I h r Göttlichsten der Kaiser, ob sie diese lebend zu / Z . 15 Aglaos, sei nen E h r w ü r d e n , schicken oder ob sie mit ihnen ähnlich umgehen werden wie mit den vorher genannten Personen. Wir also t a t e n das, was armen Menschen, die ihres Lebensunterhalts und ihrer V e r w a n d t e n so grausam b e r a u b t waren, möglich w a r , was uns möglich w a r ; w i r brachten dies E u r e m P r o k u r a t o r , der für die O r d n u n g verantwortlich ist, / Z. 20 A u [ r ( e l i u s ) ] Marcianus, u n d E u r e n P r o k u r a t o r e n in Asien, ihren Ehr w ü r d e n , zur Anzeige. W i r k o m m e n aber als Schutzflehende, o G ö t t lichste aller Kaiser, die je geherrscht haben, zu E u r e r göttlichen und unübertrefflichen Herrschaft; d e n n an der Verrichtung der schweren Feldarbeit werden wir gehindert, / Z. 25 da die Kolletionen und ihre Vertreter auch uns, die wir noch übriggeblieben sind, Gefahr für unser Leben androhen. A u ß e r d e m können wir aus d e m Umstand, d a ß w i r an der Feldarbeit gehindert werden, weder die Abgaben noch die Leistungen an unsere H e r r e n in Z u k u n f t erbringen; / Z. 30 und wir bitten Euch, gnädig unser Gesuch anzunehmen u n d d e m Provinzstatt halter u n d Euren P r o k u r a t o r e n , ihren E h r w ü r d e n , aufzutragen, die U n t a t gerichtlich zu a h n d e n u n d (den Kolletionen) den Zugang zu den kaiserlichen Ländereien u n d die Belästigungen zu verbieten, / Z. 35 die uns von den Kolletionen u n d denjenigen zuteil werden, die unter dem V o r w a n d von Ä m t e r n u n d Liturgien Eure B a u e r n belästigen u n d drangsalieren, o b w o h l unsere gesamte H a b e , die w i r v o n unseren Vor fahren ererbt haben, in erster Linie der hochheiligen Schatzkammer durch das Statut des Gutsbezirks untersteht; / Z . 40 denn um Eurer Göttlichkeit die W a h r h e i t zu sagen: Wenn von E u r e r himmlischen rechten H a n d nicht irgendeine Strafe für diese G e w a l t t a t e n verhängt u n d uns keine Hilfe für die Z u k u n f t zuteil wird, so müssen wir, die w i r noch übriggeblieben sind, / Z . 45 da wir die H a b g i e r der K o l letionen u n d der . . .? unter den vorgenannten G r ü n d e n ? nicht ertra gen können, die väterlichen H e r d e und die G r ä b e r der Vorfahren verlassen und auf P r i v a t l a n d umsiedeln, um uns zu retten; denn die Bauern, die dort wohnen, schonen / Z. 50 diese Leute, die ein übles Leben führen, noch eher als Eure Bauern; als Flüchtlinge werden wir die kaiserlichen Ländereien verlassen, auf denen w i r geboren und auf gezogen w o r d e n sind und auf denen wir seit G e n e r a t i o n e n wohnen u n d als Bauern der kaiserlichen Kasse die Treue h a l t e n . . .
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Staatswesen
N r . 137 Ehrung des G r o ß v a t e r s des Kaisers Septimius Severus im J a h r e 202 IRT 412. Lepcis Magna. Dem G r o ß v a t e r unseres H e r r n , des I m p ( e r a t o r ) Caes(ar) L(ucius) Septimius Severus (es folgen Titel und Siegerbeinamen), (nämlich) dem L(ucius) Septimius Severus, dem Sufeten, der von Staats wegen gewählt w u r d e , als zum 1. M a l das römische Bürgerrecht verliehen wurde, / Z. 10 dem D u u m v i r , dem Flamen (mit dem Titel) auf Lebens zeit, der in den Dekurien und unter den ausgewählten (Richtern) in R o m Recht sprach, (haben) die Bürger von Lepcis auf Kosten der Stadt (dieses D e n k m a l gesetzt). N r . 138 Athenischer Volksbeschluß anläßlich der Erhebung Getas zum Mitregenten IG II/III 2 1077 = J. H. Oliver, Marcus Aurelius. Aspects of Civic and Cultural Policy in the East, Hesperia Suppl. XIII (1970) 109-112. [ U n t e r dem A r c h o n t a t ] des Fl(avius) Diogenes aus M a r a t h o n , in der [...] P r y t a n i e , der der (Phyle) Pandionis, als Rhodon, der Sohn des Kallistus, aus M a r a t h o n Sekretär war, als der Priester Theophilos Epistates war, d a ließen Iulianus, Sohn des Kasios, und seine Synedroi am 23. Tage der Prytanie, / Z. 5 am 30. Tag des Monats Poseidonios, abstimmen; eine Ratsversammlung w u r d e auf die [frohe] Botschaft einberufen, [ [ d a ß der I m p e r a t o r Caesar Publius Septimius G e t a Pius zum A u g u s t u s ] ] ernannt w u r d e . Dabei w u r d e der Antrag der Syn edroi durch die Archonten vorgelesen. Den unten aufgezeichneten A n trag las der Stratege Alkamenes aus L a m p t r a i v o r : / Z. 10 [ D e r ] R a t [auf dem A r e o ] p a g und der R a t der Fünfhun dert und das Volk der Athener [zusammen m i t ] den Archonten, n ä m lich dem eponymen Archonten Fl(avius) Diogenes aus [ M a r a t h o n ] und dem Hoplitenstrategen u n d dem Aufseher über die [ G y m n a s i archie] des vergöttlichten H a d r i a n und dem stellvertretenden Leiter des sehr heiligen at[tischen P]anhellenion [Ma]r(cus) Aur(elius) A l k a menes aus L a m p t r a i und dem H e r o l d / Z. 15 [des] Rates auf dem Areopag und dem Agonotheten der Spiele für das Kaiser [haus] T r y p h o n , Sohn des Theophilos, aus H y b a d a i , legten den A n t r a g ge m ä ß der Sitte der Altvorderen v o r :
Zeit der Severer
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Da der allerheiligste und vollkommenste aller Tage, der von allen herbeigewünscht wurde, infolge der unsterblichen Eintracht der heili gen Kaiser Lucius Septimius Severus Pius Pertinax / Z. 20 Augustus Arabicus Adiabenicus Parthicus maximus und Marcus Aurelius Antoninus Pius Augustus allen Menschen in einer [gemeinsamen Bekannt machung] von den größten [Kaisern] angekündigt wurde, der Tag, an dem sie den [[sehr göttlichen Imperator Caesar Publius Septimius Geta Pius Augustus]] durch ihren himmlischen Beschluß und ihre Entscheidung / Z. 25 zur Gleichstellung mit der kaiserlichen Gewalt assoziierten und so die Königsherrschaft über die Welt in ihrer ge samten Familie begründeten, sollen [der] Rat auf dem [Areo]pag und der Rat der Fünfhundert und das Volk der Athener beschließen, in jeder Familie ein Opfer darzubringen, und sie sollen sowohl öffent lich [als auch privat für die gesamte] Kaiserfamilie einen Festtag feiern. Sie sollen den Tag des / Z. 30 bedeutendsten [Herrschafts antrittes] gemäß den anderen Tagen des Herrschaftsantrittes feiern, [wie] wir es aus ihrer heiligen Bekanntmachung erfahren haben, und es soll [an das gesamte Volk] eine Spende verteilt werden, so wie es seine Excellenz, [ihr] Legat [in proprätorischem Rang] und der Logistes unserer Heimatstadt Caius Li[cinniusTelemachus] in dem Edikt, das er anschlagen ließ, bekanntgemacht hat, / Z. 35 . . . die Vereh rung, durch die wir die Freude der Stadt und die übliche Loyalität ihrem olympischen Geschlecht gegenüber kundtun.
Nr. 139 Volksbeschluß der Stadt Mylasa zum lokalen Geldumlauf aus den Jahren 209—211 OGIS 515. Mylasa. [. . . es scheint nicht geheilt werden] zu können / Z. 10 außer durch die Tyche der größten [und ganz gottähnlichen] Imperato ren, unserer Herren Lu[cius Septimius Seve]rus Pius Pertinax [und des Marcus Aurelius Anto]ninus [Pius und des Publius Septimius Geta, der drei Augus]ti. Durch Beschluß [von Rat und Volk] wurden die Verbesserungsmaßnahmen beschlossen: / Z. 15 Es wurde [von Rat und Volk] beschlossen: Wenn jemand auf irgendwelche Weise, [sei er freier Bürger oder] Sklave, außer dem Pächter [und dem Unterneh mer] der Bank, [dabei ertappt wird, daß er Geld] wechselt oder [ver kauft], soll [die betreffende Person] vor den Bankier [geführt wer den,] / Z. 20 nachdem eine Anklage vor dem Rat von [jedem belie-
Städtewesen
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bigen] Bürger erhoben wurde. Wenn die Person vor [den Archonten und dem] Rat überführt wurde und wenn sie ohne Aufgeld dieses [tat, soll das Recht, dieses Geld einzufordern], dem Bankier und dem Ankläger, [der ihn überführt hat], zustehen, wobei der Bankier ihr gegenüber das Recht hat, [das Geld einzutreiben], / Z. 25 so wie es festgesetzt ist. Wenn die betreffende Person (Geld) mit Aufgeld (ver kauft hat), soll sie, [falls sie freier Bürger ist], an den allerheiligsten Fiskus [unserer ganz gottähnlichen] Herren Imperatoren 500 Denare [bezahlen], dem Volk (von Mylasa) 250 Denare und [dem Anklä ger], der ihn überführt hat, 100 Denare, und das [Silbergeld], von dem man feststellt, daß er es gefordert hat, soll vom Bankier bean sprucht werden. [Wenn ein Sklave als Täter / Z. 30 überführt] wird, soll er, wie es vorgeschrieben ist, [von seinem Herrn] den Archonten übergeben werden vor dem Rat. Er soll [mit 50? Schlägen] gepeitscht [und] ins Schuldgefängnis geworfen werden, und er soll sechs Monate Haft verordnet bekommen. Wenn aber [der Herr] diese Haft seinem Sklaven nicht antun lassen will, schuldet er die [vorgeschriebenen] / Z. 35 Strafgelder dem allerheiligsten Fiskus, dem Volk (von Mylasa) und [dem Ankläger, der ihn überführt hat.] [Der Schreiber der] Archonten soll solche Anklagen [annehmen]. Nach [Annahme der Anklage] soll die Bekanntmachung drei Tage nacheinander [an heili gen und öffentlichen] Plätzen erfolgen, und sie soll ausdrücklich [an geben, daß] / Z. 40 der Rat deshalb [zusammenkommt]. Wenn aber die Archonten [oder der Schreiber] etwas von den beschlossenen Maß nahmen vernachlässigen oder wenn die Ratsherren [nicht zusammen kommen], obwohl sie dazu in der Lage und in der Stadt sind, sollen die [Archonten und der Schreiber], und zwar ein jeder von ihnen, eine Strafe von 300 Denaren an den [allerheiligsten Fiskus der Augus]ti zahlen; die Ratsherren [eine von . . . Denaren]. / Z. 45 Dieser Volks beschluß soll auf einer Stele [aufgeschrieben werden],* die man [auf der] Agora an dem Platz, der am meisten in die Augen fällt, [auf stellen muß] gleichsam [wie ein Gesetz, das für alle Zeit] gilt; denn in der Tat ist [das Wohl der Stadt] gefährdet wegen der Übeltaten und der Tücke von [einigen] wenigen, [die ihr Übles] antun und die [öffentlichen Gelder] unterschlagen. [Infolge / Z. 50 ihrer Macht] hat eine Art des Umtauschs [den Markt befallen, der] die Stadt [daran hindert], Lebensmittel zu haben, da [viele] in Not sind [und das Gemeinwesen] Mangel leidet. Und dadurch verzögert sich der [Eingang] der Steuern [an die Herren Im]peratoren . . .
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N r . 140 E h r u n g eines ephesischen A n w a l t s J. Keil, Ein ephesisdier Anwalt des 3. Jahrhunderts durdireist das Imperium Romanum, SB Mündien 1956 H . 3 = Ann. epigr. 1971,455 = Insdir. Ephesus III 802. [. . . der Gesandtschaften u n t e r n o m m e n h a t ] / Z . 1 an unseren H e r r n Imperator M(arcus) [ [ O p e l l i u s ] ] Severus [ [ M a c r i n u s ] ] Pius Augustus / Z. 5 u n d den heiligsten Caesar [ [ D i a d u m e n i a n u s ] ] , Sohn des Augustus, betreffs des ersten Ranges (der S t a d t ) u n d anderer Privilegien und der d a r i n Erfolg hatte, der ferner Gesandtschaften / Z. 10 und Anwaltsdienste zu den vergöttlichten (Kaisern) [ S e ] verus u n d Antoninus nach der königlichen S t a d t R o m mehrmals u n t e r n a h m und nach Britannien u n d Obergermanien — 209-211 — reiste u n d bis zum ( H e i l i g t u m des) Apollo G r a n n u s — 213 — wegen sei ner H e i m a t s t a d t / Z. 15 u n d nach Sirmium und nach Nikomedien — 2 1 4 / 5 — und nach Antiochien — 215/6 — und bis nach Mesopotamien — 2 1 6 / 7 — mehrmals wegen seiner Anwaltsdienste k a m u n d alle A n liegen glücklich zu E n d e brachte, den Strategen, Wächter, / Z. 20 der zu den zehn ersten R a t s h e r r e n zählte, Hafenaufseher, einzigen Frie densrichter des Landes, der auch Anwaltsdienste für das Koinon des Volkes v o n Asien . . . ü b e r n a h m und . . .
N r . 141 D e d i k a t i o n an den Genius von H e d d e r n h e i m aus dem J a h r e 230 CIL X I I I 7335 = ILS 7096. Z u r Ehre des Kaiserhauses stifteten den Genius des Platzes des neuen Vicus zusammen mit einem Schrein und einem A l t a r T(itus) Fl(avius) Sanctinus, S o l d a t der legio X X I I / Z . 5 P(rimigenia) [ [ A l e x a n ( d r i a n a ) ] ] p(ia) f(idelis), Gefreiter eines Konsularen, und seine Brüder Perpetuus u n d Felix, die sowohl römische Bürger als auch Bürger von T a u n u s nach der H e r k u n f t des Vaters sind, des T(itus) Fl(avius) Maternus, Veteranen der cohors I I I praet(oria) pia / Z . 10 vindex, und A u r e l i a Ammias, ihre Mutter, die römische Bür gerin ist, unter dem K o n s u l a t der H e r r e n Agricola u n d Clementius — 230 n. Chr. - .
VI. I N S C H R I F T E N AUS DER ZEIT DER SOLDATENKAISER a)
Reichsverivaltung
N r . 142 Beschwerden der Bewohner von S k a p t o p a r a über Übergriffe der Beamten u n d Soldaten aus dem J a h r e 238 CIL III 12336 = IGRR I 674 = Syll.3 888 = FIRA I Nr. 106 = IGBR IV 2236 (ohne Andeutung von Ergänzungen). Z u m guten Gelingen! A m 17. T a g vor den Kaienden des J a n u a r u n t e r den K o n s u l n Fulvius Pius u n d [ P ] o [ n ] t i u s Proculus — 16. 12. 238 —. Abgeschrieben u n d beglaubigt nach dem Buch der Eingaben u n d der Reskripte, die von unserem H e r r n Imp(erator) Caes(ar) M(arcus) A n t o n i u s Gordianus Pius Felix Aug(ustus) erlassen w u r d e n / Z. 5 und die in R o m in der Säulenhalle der Trajansthermen ange schlagen w u r d e n im unten angegebenen W o r t l a u t : Gegeben über Aure(lius) P u r r u s , Soldat der 10. prätorischen K o horte [p(ia) f(idelis)] G o r d i a n a , aus der Zenturie des Proculus, der Mitbürger des Dorfes u n d ebenso Landbesitzer ist. A n den I m p e r a t o r Caesar M(arcus) Antonius Gordianus Pius Felix Augustus. Bittschrift / Z. 10 seitens der Dorfbewohner von S k a p t o p a r a , das Gresis heißt. In Euren sehr glücklichen u n d ewig a n d a u e r n den Zeiten h a b t I h r oft geschrieben, d a ß die D ö r f e r besiedelt u n d verschönert, nicht aber ihre Bewohner vertrieben werden sollen. / Z. 15 Diese M a ß n a h m e geschieht zum Wohl der Menschen u n d z u m N u t z e n für Euren heiligen Fiskus. D a h e r schicken wir auch selbst E u r e r Gottheit eine Bittschrift, die berechtigt ist, u n d bitten, / Z. 20 unseren Bitten im folgenden gnädig zuzustimmen. Wir w o h n e n u n d haben Landbesitz in dem v o r g e n a n n t e n Dorfe, das sehr schön ist, weil es w a r m e Quellen hat und / Z . 25 mitten zwischen zwei in E u r e m T h r a k i e n befindlichen Kastellen liegt. U n d solange die Bewohner v o n alters her ungestört u n d o h n e Furcht lebten, bezahlten sie die Steuern und die sonstigen / Z. 30 Abgaben; als aber mit der Zeit einige Ü b e r m u t anzuwenden u n d Z w a n g auszuüben begannen, d a be gann auch das Dorf in Mitleidenschaft gezogen zu werden. D e n n
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Zeit der Soldatenkaiser
wenn zwei Meilen v o n unserem Dorf entfernt ein b e k a n n t e r M a r k t / Z. 35 abgehalten w i r d , bleiben die Leute, die des M a r k t e s wegen zureisten, nicht 15 T a g e a m O r t des M a r k t e s , sondern verlassen ihn u n d k o m m e n / Z. 40 in unser Dorf u n d zwingen uns, ihnen U n t e r kunft u n d sehr viele a n d e r e Dinge zu ihrer Erholung zu gewähren, ohne d a ß sie dafür G e l d bezahlen. Zusätzlich weichen auch Soldaten, / Z. 45 die anderswohin beordert sind, v o n ihrem eigentlichen Weg ab u n d kommen zu uns u n d treiben uns ebenfalls an, ihnen U n t e r kunft u n d Verpflegung zu geben, ohne etwas zu bezahlen. / Z. 50 Ferner halten sich, meist u m die Quellen zu benutzen, die P r o v i n z s t a t t h a l t e r hier auf u n d E u r e P r o k u r a t o r e n . U n d wir nehmen z w a r die Vertreter der Behörden, weil es nötig ist, sehr häufig auf. / Z. 55 D a w i r die anderen aber nicht ertragen können, haben wir uns sehr oft an die Statthalter v o n T h r a k i e n gewandt, die gemäß den gött lichen Anweisungen befohlen haben, uns unbehelligt zu lassen: D e n n wir h a b e n erklärt, / Z . 60 d a ß wir es nicht länger aushalten können, sondern die Absicht h ä t t e n , die väterlichen Heimstätten zu verlassen wegen der G e w a l t t ä t i g k e i t unserer Besucher. D e n n in der T a t waren wir viele Hauseigentümer u n d / Z. 65 sind ganz wenige geworden. U n d eine gewisse Zeit blieben die A n o r d n u n g e n der Statthalter auch in K r a f t , und keiner belästigte uns weder unter dem V o r w a n d der U n t e r k u n f t noch der Lieferung / Z. 70 von Verpflegung, aber im Laufe der Zeit w a g t e n es wieder sehr viele, die unsere einfache Stel lung geringachteten, gegen uns aufzutreten. D a wir jedenfalls die Lasten nicht mehr t r a g e n k ö n n e n / Z. 75 und wirklich in Gefahr sind, ebenso wie die a n d e r e n die väterlichen H e i m s t ä t t e n verlassen zu müssen, bitten w i r Euch deshalb, unbesiegbarer Augustus, d a ß I h r durch Euer göttliches R e s k r i p t / Z. 80 befehlen möget, jeder solle sei nen eigentlichen Weg reisen, u n d sie sollten nicht die anderen Dörfer links liegen lassen u n d zu uns k o m m e n u n d uns nicht zwingen, ihnen umsonst die / Z. 85 Verpflegung zu liefern, noch den Leuten U n t e r kunft zu geben, die d a r a u f keinen Anspruch haben — denn die Statt halter haben wiederholt befohlen, n i e m a n d anderem U n t e r k u n f t zu g e w ä h r e n als denen, die v o n den S t a t t h a l t e r n / Z . 90 oder P r o k u r a toren in amtlichem A u f t r a g geschickt w e r d e n - . Wenn wir aber belastet werden, werden wir aus unserer H e i m a t fliehen, u n d den größten Schaden wird der Staatsschatz erleiden; sofern / Z. 95 wir durch Eure göttliche Fürsorge Mitleid finden u n d zu H a u s e bleiben, werden wir die heiligen A b g a b e n u n d die übrigen Zahlungen leisten können. / Z. 100 Dies wird uns in Euren sehr glücklichen Zeiten widerfahren, w e n n I h r den Befehl gebt, Euer göttliches Schreiben auf einen Stein
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aufzuschreiben und an einem öffentlichen Platz aufzustellen, damit wir, die wir dieses / Z. 105 durch Euer gütiges Geschick erhalten haben, Euch D a n k sagen können, wie wir es jetzt tun, [die] Eure [ H i l f e angerufen haben?] Diogenes aus Tyros, der Staatsbeamte?, kam von der göttlichen Menschenfreundlichkeit / Z. 110 zu dieser Eingabe: „Wie mir scheint, sah irgendein G o t t das gegenwärtige Gesuch voraus. Denn d a ß der gottgleiche I m p e r a t o r das Recht verliehen hat, eine besondere U n t e r suchung / Z. 115 diesbezüglich D i r ( = dem Statthalter) zu überlassen, der, wie er w u ß t e , in dieser Hinsicht schon vorher durch Anschläge u n d Edikte gehandelt hatte, / Z. 120 dies scheint mir ein Werk des guten Geschicks zu sein. Dies ist das Gesuch. Das D o r f des Soldaten, dem geholfen wird, liegt im schönsten / Z. 125 Teil des Stadtgebietes unserer Stadt Pautalia u n d hat schöne Berge u n d Ebenen. Zusätzlich zu diesen hat es von w a r m e m / Z. 130 Wasser ein Bad, das nicht nur z u m Luxusleben, sondern auch z u r Gesundheits- u n d Körperpflege sehr geeignet ist. In der N ä h e findet auch ein M a r k t statt, / Z. 135 der häufig im J a h r abgehalten w i r d , und um die K a i e n d e n des O k t o ber genießt er sogar 15 Tage Abgabenfreiheit. D a h e r k a m es, d a ß die scheinbaren / Z. 140 Vorteile des Dorfes mit der Zeit sich zum Scha den auswuchsen. D e n n wegen der angegebenen / Z. 145 V o r w ä n d e hielten sich dort oft viele Soldaten auf und belasteten das Dorf durch die Bereitstellung von Quartieren u n d durch U n t e r d r ü c k u n g . / Z. 150 D e n n aus diesen G r ü n d e n ist das Dorf, das v o r h e r reich und stark bevölkert war, in äußerste N o t gekommen. / Z. 155 O b w o h l sie ( = die Dorfbewohner) d a r u m oft die Statthalter baten, blieben frei lich für kurze Zeit ihre Verfügungen in Kraft, danach / Z. 160 w u r den sie nicht mehr beachtet wegen der Gewohnheit (der Soldaten) in solchen Unterdrückungsmaßnahmen. D a h e r n a h m e n sie notgedrungen Zuflucht zu dem ganz gottähnlichen / Z. 165 I m p e r a t o r . . ." Imp(erator) Caesar M(arcus) Antonius Gordianus Pius Felix A u g u stus) an die Dorfbewohner über den Soldaten P y r r h u s , der ebenso wie sie Land besitzt. Bringe diese A r t von Klagen, die durch Bitt gesuche angestrengt werden, vor . . . das Gericht des Statthalters, das für solche Fälle, die hier vorgebracht werden, eher eingerichtet ist, als d a ß D u eine bestimmte O r d n u n g durch ein kaiserliches Reskript er langen darfst. Ich habe geschrieben. Ich habe beglaubigt. Siegel.
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N r . 143 Ehrung u n d Briefwechsel eines Provinzialpriesters am P r o v i n z i a l l a n d t a g von Gallien CIL XIII 3162. Vieux ( = civitas Viducassium) bei Caen. Vgl. H. G. Pflaum, Le marbre de Thorigny. Bibl. ecol. et. scienc. hist. fasc. 292 (1948). D e m Titus Sennius Solemnis, Sohn des Solemninus; er war v i e r m a l D u u m v i r , ohne d a ß eine Losentscheidung n o t w e n d i g w a r ; er w a r A u g u r und [ h a t t e ] alle E h r e n ä m t e r . . . [in seiner H e i m a t s t a d t inne.] / Z. 5 Zugleich w a r er Priester der R o m a u n d [des Augustus a m A l t a r (in Lyon)] u n d gab dabei [alle] Arten v o n Schauspielen; es fanden 32 G l a d i a t o r e n k ä m p f e statt, in denen vier Tage lang 8 P a a r e auf Leben und T o d kämpften. / Z . 10 Er führte den Bau des Bades zu Ende, das [Solemninus] z u m N u t z e n der Bürger seiner Kolonie testamentarisch hinterlassen u n d . . . dessen F u n d a m e n t e er gelegt hatte, und vermachte der Stadt Einkünfte zur immerwährenden I n standsetzung. Dieser Solemnis / Z . 15 w a r der F r e u n d des Ti(berius) Clau(dius) Paulinus, Legat des Kaisers in proprätorischem R a n g der P r o v i n z Lugdunensis, u n d sein Klient. Als dieser später Legat des Kaisers in proprätorischem R a n g in Britannien w u r d e , wurde er sein Assessor bei der sechsten Legion. Paulinus schickte ihm dafür sein Offiziersgehalt in G o l d und a n d e r e Geschenke v o n weitaus höherem W e r t . / Z. 20 Er w a r der ausgezeichnete Klient des Aedinius Iulianus, Legat des Kaisers der P r o v i n z Lugd(unensis), der später Prätorianerpräfekt war, wie aus dem Brief an der Seite des Steins hervorgeht. Auch in der P r o v i n z N u m i d i e n , in Lambesis, w a r er Assessor bei M(arcus) Valerius Florus, M i l i t ä r t r i b u h der legio I I I Augusta. D e m Kassenführer der Eisenminen ( = Kasse des Provinziallandtages), dem die drei gallischen Provinzen als erstem in seiner eigenen H e i m a t gemeinde ein D e n k m a l errichteten. D e r S t a d t r a t der freien Stadt der Viducassier hat den P l a t z (für das Ehrenmal) z u r Verfügung gestellt. Aufgestellt am 17. T a g vor den K a i e n d e n des J a n u a r unter dem K o n sulat von Pius u n d Proculus - 16. 12. 238 —. (redite Seite:) Abschrift des Schreibens des P r ä t o r i a n e r p r ä f e k t e n Aedinius I u l i a nus an den P r o k u r a t o r Badius Comnianus, der die Aufgaben des (senatorischen) Statthalters v e r t r i t t . / Z. 5 Aedinius Iulianus g r ü ß t Badius Comnianus. Als ich in der Provinz Lugdunensis die Auf gaben eines (senatorischen Statthalters) mit fünf fasces ausübte, h a b e ich sehr viele P a t r i o t e n (unter den Abgesandten) kennengelernt,
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unter ihnen / Z. 10 Solemnis aus der S t a d t der Viducassier, der Prie ster war. I h n habe ich zu schätzen begonnen wegen des Ernstes seiner G r u n d s ä t z e u n d seines ehrenvollen C h a r a k t e r s . Dazu k o m m t noch folgendes: Als man meinen Vorgänger Cl(audius) Paulinus / Z. 15 in der P r o v i n z i a l v e r s a m m l u n g der drei gallischen Provinzen auf An trieb einiger Leute, die sich von ihm in Hinblick auf ihre eigenen Verdienste beeinträchtigt fühlten, eine Anklage anzuhängen versuchte, gleichsam als ob sie in Übereinstimmung mit (allen Abgeordneten) der P r o v i n z e n handelten, d a widersetzte sich / Z. 20 mein Freund Solemnis ihrem Vorhaben. Er erhob Einspruch wegen des Umstandes, d a ß seine H e i m a t , als sie ihn z u m Delegierten unter anderen gewählt hatte, ihn in keiner Weise z u m gerichtlichen Vorgehen beauftragt habe, sondern im Gegenteil (dem Paulinus) ein gutes Zeugnis aus gestellt habe. / Z. 25 Infolgedessen ließen alle von der Erhebung der Klage ab. Deshalb schätzte ich ihn mehr und mehr und bezeugte dies auch. Er k a m im sicheren Bewußtsein meiner Wertschätzung seiner Person zu mir nach Rom, u m mich zu sehen. / Z. 30 Bei der Abreise bat er, ich möge ihn D i r empfehlen. Wenn D u seinem Wunsche zu stimmst, dürftest Du daher richtig handeln. U n d so weiter. (linke Seite:) Abschrift des Briefes v o n Cl(audius) Paulinus, Legat des K a i sers in proprätorischem R a n g der P r o v i n z Britannien, an Sennius Solemnis. Von T a m p i u m . / Z. 5 O b w o h l D u mehr Geschenke ver dienst, bitte ich Dich, die wenigen gern anzunehmen, die Dir von mir anläßlich der Ü b e r n a h m e dieser ehrenvollen Aufgabe angeboten w e r d e n : eine Chlamys aus Canusium, / Z. 10 eine Dalmatica aus Laodiceia, eine goldene Fibel mit Gemmen, zwei Mäntel, eine britan nische Kleidung, das Fell eines Meerkalbes. Die Bestellungsurkunde als Tribun für ein H a l b j a h r w e r d e ich, sobald eine Stelle frei wird, / Z. 15 D i r schicken. Empfange inzwischen das Gehalt für Deinen Dienst, d. h. 25 000 Sesterzen in Gold. Durch die Gunst der Götter und die geheiligte Majestät des Kaisers wirst D u später würdigere Belohnung für diese Verdienste Deiner Zuneigung (zu mir) erhalten. In Freundschaft.
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N r . 144 Brief Gordians I I I . an Aphrodisias JRS 59, 1969, S. 56 = Ann. epigr. 1969/70, 599 = J. Reynolds, Aphrodisias and Rome (1982) Nr. 22. Aphrodisias. [ I m p e r a t o r ] Caesar Marcus A f n t o n i u s ] G o r d i a n u s Pius Felix Augustus grüßt Aurelius E p a p h r a s : W e n n betreffs der Gesetze D e i n e r Vaterstadt / Z. 5 der allerheiligste Senat u n d die Kaiser, die vergöttlicht w u r d e n , eine Entscheidung getroffen haben, dürfte es sich auch für mich ziemen, dieselben Bestimmungen für Deine Vaterstadt zu be achten. Wenn sich also jemand an meinen Freund u n d den Präfekten meiner Stadt / Z. 10 Flavius L a t r o n i a n u s wendet bezüglich der E i n gabe, die Du eingereicht hast, u n d D u ihn in Kenntnis setzst v o n die sem Brauch aus alter Zeit, d a n n w i r d er Maßregeln treffen, das G e richtsverfahren betreffs des P o l y d o r o s an das passende Gericht z u rückzuverweisen. Leb w o h l ! N r . 145 Eingabe der Kolonen v o n A r a g u a an Philippus Arabs CIL III 14191 = OGIS 519 = IGRR IV 598 = M. Rostovtzeff, Gesellsdiaft und Wirtsdiaft der römisdien Kaiserzeit II (o. J.) S. 365. a) Zum guten Gelingen! I m p ( e r a t o r ) Caes(ar) M(arcus) [Iulius P ] h i [ l i p p u s Pius Felix Aug(ustus)] u n d [M(arcus) Iulius P h i l i p p u s ] , der sehr edle Caes(ar), grüßen M(arcus) Au[r(elius) Eglectus] über den Getreidekurier im centenaren R a n g D i d y m u s : D e r Prokonsul, seine Excellenz, w i r d den Wahrheitsgehalt [Eurer Behauptungen] prüfen und sich d a r u m k ü m m e r n , [falls] etwas Unrechtes geschieht.
Leb wohl! b) An I m p e r a t o r Caesar M(arcus) Iulius Philippus Pius Felix Aug(ustus) und [M(arcus) Iulius] Philippus, den sehr edlen Caesar, Bittschrift von Aurelius Eglec[tus betreffs der] Gemeinde A r a g u a , Eurer Einwohner u n d Bauern [im Gebiet v o n A p p i a ] , einer Gemeinde, die zu den T o t t e a n e r n und Soenern, O r t e n in Phrygien, gehört, über den Soldaten U [ l p i u s D i d y m u s ] . / Z. 5 W ä h r e n d alle anderen in Euren sehr glücklichen Zeiten, I h r gewissenhaftesten u n d glücklichsten aller Kaiser, die je geherrscht haben, ein ruhiges u n d friedvolles Leben führen, da [alle] Boshaftigkeit u n d Erpressung aufgehört haben, er dulden wir allein Dinge, die zu den [sehr glücklichen] Zeiten nicht passen, und richten d a h e r an Euch diese Bittschrift. [ D e r Inhalt d e r ] Bittschrift [erstreckt sich] auf folgendes:
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W i r sind (die Bewohner) Eures Landgutes, allerheiligste [ K a i s e r ] , eine ganze G e m e i n d e , / Z. 10 die wir Zuflucht suchen und als [Schutz flehende] an E u r e [Majestät sich w e n d e n ] . W i r werden ohne G r u n d erpreßt u n d ausgesogen v o n den Leuten, die [das Allgemeinwohl schützen] sollten. Denn o b w o h l wir im Landesinnern w o h n e n u n d keinem M i l i t ä r k o m m a n d a n t e n [unterstehen], e r d u l d e n wir Dinge, die zu Euren sehr glücklichen Zeiten nicht passen. [ D e n n die Leute, die] durch die Landschaft A p p i a [ziehen], verlassen die Landstraßen. / Z . 15 [ M i l i t ä r k o m m a n d a n t e n ] , Soldaten, W ü r d e n t r ä g e r der Elite der Städte u n d E u r e [Caesariani] kommen zu uns, verlassen die L a n d straßen, halten uns [von d e r ] Arbeit ab, [requirieren] unsere Pflugochsen und treiben widerrechtlich ein, was ihnen [nicht z u s t e h t ] . U n d so geschieht es, daß [ w i r ] erpreßt werden u n d Unrecht erleiden [mehr als gewöhnlich]. Diesbezüglich haben w i r uns schon einmal, Augustus, [ a n Deine] / Z. 20 Majestät [ g e w a n d t ] , als Du [das A m t ] eines ( P r ä t o r i a n e r ) p r ä f e k t e n bekleidetest, [ i n d e m wir Dich über das Geschehene informierten]. U n d wie d a v o n D e i n e göttliche [Seele] betroffen w u r d e , [zeigt] der angeführte [Brief]. „Die Klagen, die Ihr in E u r e r Bittschrift wiedergegeben habt, [ha ben wir an den Prokonsul weitergeleitet], der sich Mühe geben wird, damit nicht länger [ G r u n d besteht] zu K l a g e n . " D a uns aus dieser [Bittschrift] keine Hilfe zuteil wurde, / Z. 25 k a m es, d a ß von uns Abgaben [eingetrieben w u r d e n ] , die in der G e g e n d nicht üblich sind, d a ß Leute uns verspotteten u n d [ungerecht] mißhandelten. [Gleich falls] w u r d e n wir mehr als gewöhnlich von den Caesariani erpreßt, [und unser Vermögen w u r d e für sie ausgegeben], das Land [ w u r d e ] verlassen u n d [verwüstet. O b w o h l wir im Landesinnern leben] und nicht an [der H a u p t s t r a ß e w o h n e n . . .]
N r . 146 Reskript des Decius an die Stadt Aphrodisias aus dem J a h r e 251 CIG II 2743 = Le Bas-Waddington, Inscr. de l'Asie Mineure 1624 = MAMA VIII Nr. 424 = J. Reynolds, Aphrodisias and Rome (1982) Nr. 25. Aphro disias. I m p e r a t o r Caesar [ [ C a i u s Messius Quintus T r a i a n u s D e c i u s ] ] Pius Felix Augustus, im Besitz d e r tribunizischen G e w a l t zum 3. M a l , K o n sul zum 2. M a l , designiert z u m 3. Mal, V a t e r des Vaterlandes, P r o konsul, u n d [ [ Q u i n t u s H e r e n n i u s Etruscus / Z . 5 Messius D e c i u s ] ] , Pontifex maximus, im Besitz der tribunizischen G e w a l t z u m l . M a l ,
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Zeit der Soldatenkaiser
designierter Konsul, grüßen Beamten, R a t u n d Volk von A p h r o d i s i a s : Es schickt sich, d a ß Ihr Euch wegen der G ö t t i n , die der S t a d t den N a m e n gab, u n d wegen Eurer Freundschaft zu den Römern u n d des Vertrauens zu ihnen / Z. 10 freut über unseren Herrschaftsantritt und Opfer und geziemende Gebete darbringt. Auch wir bestätigen Euch die Freiheit, die I h r genießt, u n d alle anderen Privilegien, wie viele Ihr auch v o n den Kaisern, unseren Vorgängern, erhalten h a b t ; auch wir sind bereit, / Z. 15 auch Eure Hoffnungen für die Z u k u n f t zu vermehren. Als Gesandte fungierten Aurelius Theodorus u n d A u r e lius Onesimus. Lebt w o h l ! N r . 147 Reskript von Valerian und Gallienus aus dem Jahre 255 J. Keil-F. Gsdinitzer, Anz. Ost. Akad. Phil. 1956, Nr. 8 S. 226 ( = epigr. 1957, 19). Alasehir/Lydien.
Ann.
[. . . nachdem E u e r ] Gesandter, seine Excellenz und . . . unser [ F r e u n d ] . . . über den Beschluß (des Landtages der P r o v i n z Asien) gesprochen hatte, verlangte er (oder verlangt I h r ) , / Z. 5 . . . d a ß wir die Stadt v o n der Beitragszahlung für die [Erz]priesterstellen u n d die Panegyrarchenämter befreien, d a es der S t a d t früher vergönnt w a r , zu den Metropolen selbst gezählt zu werden. Empfanget also loyal diese Begünstigung / Z. 10 so, als ob auch die Metropolen selbst dies mit beschlossen hätten u n d nicht, als ob Ihr ihnen etwas weggenommen h ä t t e t ; denn dies dürfte auch so angemessen sein für diejenigen, die infolge einer tüchtigen T a t Privilegien erhalten haben; die A n n a h m e derselben soll sehr geziemend u n d würdig der verliehenen Rechte er folgen, ohne d a ß ein Schaden / Z. 15 aus diesen oder einem anderen Privileg für eine andere S t a d t entstehen darf und ohne d a ß die Metropolen es als eine Bestrafung für sie ansehen, wenn wir Euch, da Ihr es wert seid, von der genannten Liturgie / Z. 20 Befreiung ge währten. Die Gesandtschaft h a t t e Publius Aelius Pigres, unser Freund, übernommen. Lebt wohl, unsere Bürger v o n Philadelphia! Gegeben am 15. Tag v o r den Kaienden des Februar u n t e r dem K o n s u l a t un serer H e r r n Valerianus Augustus zum 3. u n d Gallienus Augustus z u m 2. Mal. Von Antiochia - 18. 1. 255 - .
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N r . 148 Edikt eines Prokonsuls v o n Asien um 250 MAMA IV 297 = ESAR IV S. 687. Dionysopolis. . . . von allen W e i n g ä r t e n ; nur die Eigentümer [dürfen] sie [ab h a u e n ] ; jemand andres darf [die T r a u b e n ] nur auf G r u n d von N a h rungsmangel [abschneiden]. Wenn jemand dem zuwiderhandelt, [so ist es den] Eigentümern der Weingärten u n d [des Hauses, denen] / Z. 5 diesbezüglich die T a t gemeldet w i r d , erlaubt, [alle] Schafe in den Weinbergen [zu ergreifen] oder [die H e r d e wegzuführen] oder festzuhalten und für den (angerichteten) Schaden alles [zu fordern], was jemand von diesen will. [Ich befehle], die Hirtensklaven, die den jährlich eingesetzten Wächtern ( = Polizisten) zur Anzeige ge bracht werden, auszupeitschen, / Z. 11 bis sie von ihrer andauernden [ R ä u b e r e i ] ablassen. I h r dürft von ihrem übrigen Vermögen (einen Ersatz) fordern und G a r a n t i e n von den Eigentümern der H e r d e n und von den freien H i r t e n verlangen. Wenn die Aufseher / Z. 15 des Landes, die die H i r t e n nicht daran hindern, ihre H e r d e n in die Wein berge zu treiben, und . . . N r . 149 Erteilung der Steuerfreiheit für einen M a r k t in Numidien Ann. epigr. 1903,243. Ai'n-Kherma = Emadaucap. G e m ä ß dem Reskript des Gottes P r o b u s auf Antrag des Mun(atius) Flavianus, steuerfreie M a r k t t a g e in E m a d a u c a p am 5. (Tag) vor den K a i e n d e n und am 3. (Tag) vor den Iden abzuhalten, geruhte seine Durchlaucht, der Statthalter von N u m i d i e n , Aur(elius) Dioge nes, das verliehene Privileg zu ergänzen.
VII. I N S C H R I F T E N AUS D E R Z E I T D I O K L E T I A N S U N D a)
KONSTANTINS
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N r . 150 Das M ü n z r e f o r m e d i k t Diokletians aus d e m Jahre 301 K. T. Erim, J. Reynolds, M. Crawford, JRS 61,1971,171-177 = Ann. epigr. 1973, 526 a und b. Aphrodisias. a) Zum guten Gelingen! I m p e r a t o r Caesar Cai(us) Aur(elius) V a l e r i u s ) Diocletianus (es folgen Titel und Siegerbeinamen) [ u n d ] I m perator Caesar M(arcus) Aur(elius) Val(erius) Maximianus (es folgen Titel und Siegerbeinamen) [ u n d ] Flabius Valerius Constantius [ u n d G(alerius) Val(erius) M a x i m i n i a n u ] s (es folgen Siegerbeinamen u n d Titel) v e r k ü n d e n : b) . . . d a ß ] der Argenteus [einen W e r t h a t ] v o n 100 Denarii [. . . und d a ß die M ü n z e . . .] mit einem Wert .5 D e n a r i i im U m l a u f ist. D u [sollst] wissen, d a ß auch unser Fiskus dieses Gesetz beachten m u ß . . ., so d a ß nämlich ab den Kaienden des September im K o n sulat des T i t i a n u s u n d des N e p o t i a n u s — 1. 9. 301 — die Schuldner, die erneut Schuldner sind, dem Fiskus dasselbe Geld mit v e r d o p p e l tem Wert abliefern und d a ß u n t e r gleichen Bedingungen, wenn es die N o t w e n d i g k e i t erfordern sollte, / Z . 5 auch der Fiskus eine Z a h l u n g leistet. Zusätzlich aber erkennt m a n , d a ß es für die Schuldner, die v o r den Kaienden des September als Termin bei Schulden gegenüber d e m Fiskus sich als verschuldet erweisen oder in Verträgen gegenüber Privatleuten sich als verschuldet zeigen, gerecht u n d sehr billig ist, d a ß dies beachtet w i r d , d a ß sie dasselbe Geld so zahlen, wieviel es b e k a n n termaßen wert w a r , bevor durch unsere Vorsorge und wegen der Be folgung eines Gesetzes eine W e r t e r h ö h u n g erfolgte, und d a m i t jene, denen eine solche Bedingung vorgeschrieben w i r d , nicht a n n e h m e n , es läge irgendeine ungerechte V e r o r d n u n g vor, w e n n sie das Geld m i t demselben W e r t anscheinend zahlen, mit dem / Z . 10 sie es offenbar (als Darlehen) aufgenommen haben . . .
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N r . 151 D a s Höchstpreisedikt Diokletians aus dem Jahre 301 S. Lauffer, Diokletians Preisedikt (1971), S. 90 ff. Die nadi Lauffers Veröffentlidiung aufgefundenen Fragmente von Aphrodisias und Aezani werden nadi M. Giadiero, Edictum Diocletiani et Collegarum de pretiis rerum venalium I (Genua 1974) zitiert. Paragrapheneinteilung der Praefatio nadi Lauffer. [Der I m p ( e r a t o r ) Caesar C(aius) Aurel(ius) Val(erius) Diocletian]us (es folgen Titel und Siegerbeinamen) (2) u n d der I m p ( e r a t o r ) C a e s a [ r ] M(arcus) Aurel(ius) Val(erius) Maximianus (es folgen Titel und Siegerbeinamen) (3) u n d Fla(vius) Val(erius) Constantius (es folgen Titel und Siegerbeinamen) (4) u n d G(alerius) Val(erius) Maximianus (es folgen Titel und Siegerbeinamen) verkünden: (5) D a s öffentliche W o h l , die römische W ü r d e und Erhabenheit verlangen, d a ß das Geschick unseres Staates, dem wir neben den un sterblichen Göttern in E r i n n e r u n g an die Kriege, die wir mit Erfolg geführt haben, danken dürfen für den Z u s t a n d der Welt, die unge stört u n d in den Schoß tiefster Ruhe gebettet ist, u n d für die Werte des Friedens, um dessentwillen mit reichlichem Schweiß gerungen wurde, d a ß dieses Geschick unseres Staates gewissenhaft organisiert und ge ziemend gefördert wird, so d a ß wir, die wir mit der gnädigen Gunst der G ö t t e r die nicht z u r R u h e k o m m e n d e n Raubzüge barbarischer Völker in der zurückliegenden Zeit u n t e r Vernichtung eben dieser Völker unterdrückt haben, die Ruhe, die für alle Ewigkeit gegründet ist, durch die gebührenden Bollwerke der Gerechtigkeit schützen. (6) D e n n wenn irgendein Verfahren der Selbstbescheidung diese Exzesse zügeln würde, die eine m a ß - u n d grenzenlose Habgier aus löst, die ohne Rücksicht auf das Menschengeschlecht nicht nur jährlich oder monatlich oder täglich, sondern beinahe stündlich und sogar je den M o m e n t eilends sich vergrößert u n d wächst, oder wenn die allge meinen U m s t ä n d e ohne größeren Schaden diese überschäumende Zügel-
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losigkeit zulassen konnten, durch die sie auf schlimmste A r t v o n Tag zu Tag zu ihrem Mißgeschick zerrüttet werden, dann bliebe anschei nend vielleicht die Möglichkeit übrig, es zu vertuschen u n d zu ver schweigen, d a die Geduld, die allen gemeinsam ist, die verabscheuens werte Unmenschlichkeit u n d die beklagenswerte Lage lindern w ü r d e . (7) Aber d a es die einzige Begierde der ungezügelten Leidenschaft ist, keine Rücksicht zu nehmen auf die bedrängte Lage der Allgemein heit, und d a es gleichsam als eine Verehrung der Habsucht, die immer mehr um sich greift und die in ungestümer Leidenschaft tobt, bei den schamlosen u n d zügellosen Leuten gilt, v o n der Ausbeutung des Ver mögens aller eher aus Z w a n g als aus eigenem Antrieb abzulassen, u n d da diejenigen nicht weiter die Augen verschließen k ö n n e n , die äußerste A r m u t zu einer B e w u ß t w e r d u n g der außerordentlich elenden Lage gebracht hat, so ist es unsere Aufgabe, die wir die V ä t e r des Menschengeschlechtes sind, dafür zu sorgen, d a ß die Gerechtigkeit als Schiedsrichter in die Verhältnisse eingreift, damit das, was die Men schen so lange erhofft haben, aber selbst nicht verwirklichen konnten, durch die Heilmittel unserer Vorsorge zu einem Ausgleich der gemein samen Interessen gebracht w i r d . (8) U n d im allgemeinen Bewußtsein u n d nach Ausweis der T a t sachen k o m m t in dieser Lage unsere Vorsorge beinahe zu spät, w ä h rend wir P l ä n e ausarbeiten u n d Heilmittel, die wir gefunden haben, zurückhalten in der H o f f n u n g , d a ß , was nach den Gesetzen der N a t u r m a n hätte e r w a r t e n müssen, d a ß nämlich die Menschen, die bei den schwersten Verbrechen e r t a p p t wurden, sich aus eigenem A n t r i e b bes serten; wir hielten es für weitaus besser, d a ß die Zeichen dieser un erträglichen Ausbeutung der K r i t i k aller entzogen w ü r d e n durch das Verhalten u n d die Entscheidung eben der Leute, die sich täglich in schlimmere Verbrechen stürzen und sich in ihrer Verblendung gerade zu zu Verbrechen gegen den Staat hinreißen lassen u n d die ihre schwere Schuld zu Feinden für jeden einzelnen und für die Gesamt heit zu Leuten gemacht hat, die man grausamster Unmenschlichkeit anklagt. (9) Zu den Heilmitteln also, die schon lange angesichts der N o t l a g e erforderlich sind, greifen w i r eilends, ohne d a ß wir freilich den Vor wurf fürchten, d a ß unser heilsames Eingreifen als unzeitgemäß oder überflüssig oder als zu leicht u n d zu unbedeutend bei den schamlosen Leuten beurteilt wird, die, o b w o h l sie merkten, d a ß unser Schweigen w ä h r e n d so vieler J a h r e eine Lehre für M a ß h a l t e n enthielt, ihr aber dennoch nicht folgen wollten. (10) Denn w e r ist so abgestumpft u n d ohne menschliches Gefühl,
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d a ß er nicht erkennen k a n n , ja d a ß er nicht bemerkt hätte, daß bei den Waren, die im H a n d e l vertrieben oder im täglichen Verkauf der S t ä d t e hin und her geliefert werden, sich eine Willkür in der Preis festsetzung in solchem M a ß e verbreitet hat, d a ß die zügellose Raff gier weder durch das reichliche W a r e n a n g e b o t noch durch den reich lichen V o r r a t früherer Erntejahre sich d ä m p f e n läßt? (11) O h n e Zweifel sind es gerade solche Leute, die sich auf diesen H a n d e l spezialisiert haben und in ihrem Geiste erwägen, sogar nach der Bewegung der Sterne die W i n d e u n d das Wetter für sich zu gewinnen u n d es in ihrer Bösartigkeit nicht ertragen können, wenn die ertrag reichen Fluren durch den Regen v o m H i m m e l benetzt werden mit der Aussicht auf künftige Ernten, so d a ß sie es als eine persönliche Schädigung ansehen, w e n n ein Überfluß an W a r e n durch gedeihliches W e t t e r heranwächst. (12) Sie trachten immer danach, sogar aus den Geschenken der G ö t t e r Gewinn zu ziehen und die Fülle der gemeinsamen Ernte zu begrenzen und w i e d e r u m in den J a h r e n von Mißernten um E r n t e schwankungen und u m die Aufgaben der H ä n d l e r zu feilschen. O b w o h l jeder einzelne v o n ihnen sehr großen Reichtum im Überfluß besitzt, der auch ganze Völker hinreichend sättigen könnte, jagen sie kleineren Vermögen nach und suchen Wucherzinsen zu kassieren. Ihrer Habgier eine G r e n z e zu setzen, ihr Bewohner unserer Provin zen, das rät die Rücksichtnahme auf die Interessen der Menschheit. (13) Aber wir müssen jetzt auch die G r ü n d e selbst erklären, deren Dringlichkeit unsere Geduld, die w i r so lange gezeigt haben, z u m Eingreifen zwang, d a m i t , obwohl es schwierig ist, die auf der ganzen Welt grassierende H a b s u c h t durch ein besonderes Argument als viel m e h r durch die Tatsache zu enthüllen, dennoch die Verordnung eines Heilmittels als höchst gerechtfertigt angesehen wird, wenn außer ordentlich unbeherrschte Menschen sich gezwungen sehen, die zügel losen Begierden ihrer Seele an einer bestimmten Kennzeichnung u n d an bestimmten S y m p t o m e n zu erkennen. (14) Wer also dürfte nicht wissen, d a ß überall, wohin auch immer nach den Erfordernissen des Allgemeinwohles unsere Heere nicht nur durch Dörfer oder Städte, sondern auf allen Märschen geschickt wer den, die Dreistigkeit, die den Staatsinteressen auflauert, mit dem Wunsche nach Wuchergewinn auftritt u n d für die Preise der H a n d e l s w a r e n nicht das Vier- oder das Achtfache, sondern ein solches Viel faches erpreßt, d a ß die Beschaffenheit der menschlichen Sprache nicht in der Lage ist, die Bezeichnungen für diese Kalkulationen und diese Handlungsweise zu e r k l ä r e n ; u n d schließlich, d a ß manchmal durch
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Zeit Diokletians und Konstantins
den Kauf einer W a r e der Soldat seiner Geldgeschenke und seines Sol des beraubt w i r d u n d d a ß das gesamte Steueraufkommen der ganzen Welt für den U n t e r h a l t der Heere der abscheulichen Gewinnsucht von Räubern überlassen wird, so d a ß allem Anschein nach unsere Soldaten mit eigener H a n d den E r t r a g ihres Militärdienstes und die Strapazen, die sie auf sich genommen haben, Leuten hergeben, die alle schröpfen, wodurch sie, die sogar den Staat ausplündern, von Tag zu T a g so viel an sich reißen, d a ß sie nicht mehr wissen, wieviel sie haben. (15) Ü b e r die obengenannten U m s t ä n d e mit Fug und Recht empört, da schon sogar ein Gefühl v o n Menschlichkeit anscheinend u m Abhilfe bittet, h a b e n w i r beschlossen, für die H a n d e l s w a r e n nicht Preise fest zusetzen — d e n n diese M a ß n a h m e k a n n m a n nicht für gerechtfertigt halten, d a sehr viele P r o v i n z e n sich bisweilen des Glücks, die er wünscht niedrigen Preise zu haben, u n d sogar geradezu des Vorrechts, Überfluß zu haben, rühmen können—, sondern Höchstpreise, d a m i t im Falle irgendeiner Teuerung — hoffentlich w e n d e n die G ö t t e r ein sol ches Vorzeichen ab — die Habsucht, die wie auf einem L a n d , das sich unermeßlich weit erstreckte, nicht eingegrenzt werden k o n n t e , durch Grenzen, die sich aus unserer V e r o r d n u n g ergeben, und die Schran ken, die unser Gesetz regelt, eingeschränkt w i r d . (16) Es ist also unser Beschluß, d a ß die Preise in dem unten an gegebenen Verzeichnis in unserem ganzen Reich mit der M a ß g a b e eingehalten w e r d e n , daß alle erkennen, d a ß ihnen die Möglichkeit, dieselben zu überschreiten, genommen ist, o h n e d a ß aber d o r t , w o ein Warenüberfluß sichtbar w i r d , das Glück, niedrige Preise zu haben, verhindert w i r d , für das m a n am meisten dadurch sorgt, w e n n man der oben definierten Habsucht Fesseln anlegt. (17) Zwischen den Verkäufern aber u n d den Käufern, die gewöhn lich in H ä f e n anlegen und fremde P r o v i n z e n aufsuchen, m u ß folgende Mäßigung im allgemeinen H a n d e l s v e r k e h r gelten — denn sie wissen ja selbst, d a ß w ä h r e n d der N o t l a g e einer Teuerung die für die W a r e n festgesetzten Höchstpreise nicht überschritten werden können —, d a ß sie zur Zeit des Verkaufs die Gegend, den T r a n s p o r t und das gesamte Geschäft einkalkulieren. D a d u r c h wird sichtbar, d a ß wir zu Recht die V e r o r d n u n g erlassen haben, d a ß die Leute, die Waren transportieren, sie n i r g e n d w o teurer verkaufen dürfen. (18) D a ja also bekanntlich bei unseren Vorfahren beim E r l a ß von Gesetzen folgendes Verfahren üblich w a r , d a ß durch Einschärfung einer Strafe die freche Überschreitung eingeschränkt w u r d e — denn es ist beinahe selten, d a ß bei der N a t u r der Menschen eine W o h l t a t frei willig a n g e n o m m e n wird, u n d man findet immer wieder, d a ß die
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Furcht als Lehrmeisterin am besten zur Erfüllung anleitet —, so verordnen wir, daß, wenn jemand gegen diesen klaren Erlaß sich auflehnt, seine freche Tat einer Anklage auf Leben und Tod unterliegt. Und niemand möge diese Verordnung für hart halten, da als Mittel, dieser Anklage zu entgehen, die gehorsame Beachtung des Gesetzes bereitsteht. (19) Der gleichen Anklage soll auch der unterworfen sein, der in seiner Gier, sich etwas zu kaufen, mit der Habsucht des Verkäufers sich gemeinsam gegen die Verordnungen abspricht. Von einer Anklage dieser Art wird auch derjenige nicht für frei befunden, der im Besitz von lebensnotwendigen und für den Bedarf erforderlichen Waren es nach dem Erlaß dieser Verordnung für gut hält, sie dem Markte zu entziehen, da die Strafe für den sogar schwerer sein muß, der Mangel herbeiführt, als für den, der gegen die Verordnungen verstößt. (20) Daher appellieren wir an die Loyalität aller, eine im Interesse des Allgemeinwohls getroffene Verordnung mit wohlwollendem Gehorsam und mit schuldiger Ehrerbietung einzuhalten, vor allem da durch eine solche Verordnung ganz offensichtlich nicht für einzelne Städte, Völker und Provinzen, sondern auch für die ganze Welt Vorsorge getroffen wird, zu deren Verderben sich unseres Wissens einige Leute austoben, deren Habsucht weder günstige Zeiten noch der Reichtum, den sie augenscheinlich angestrebt hatten, befriedigen oder sättigen konnten. (1,1)
(1.5) (...) (1> 10)
(...) (2,1)
Unten sind die Preise für die einzelnen Waren, die niemand überschreiten darf, angegeben: Denare [100] Getreide pro Lagerscheffel 60 Gerste pro Lagerscheffel 60 Roggen pro Lagerscheffel enthülste Hirse pro Lagerscheffel 100 gewöhnliche Hirse 50 pro Lagerscheffel ungeschrotete Bohnen Linsen Platterbsen gespaltene Erbsen nicht gespaltene Erbsen
Lagerscheffel Lagerscheffel Lagerscheffel Lagerscheffel Lagerscheffel
60 100 80 100 60
Desgleichen betreffs der Weine Wein aus Picenum pro italischer Sextar
30
pro pro pro pro pro
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Zeit Diokletians und Konstantins Wein aus Tibur Wein aus dem Sabinerland Wein aus Amineum
pro italischer Sextar pro italischer Sextar pro italischer Sextar
30 30 30
Landwein Weizenbier oder Bier Gerstenbier
pro italischer Sextar pro italischer Sextar pro italischer Sextar
8 4 2
pro italischer Sextar pro italischer Sextar pro italischer Sextar pro italischer Sextar pro italischer Sextar pro italischer Sextar pro italischer Sextar pro 1 Lagerscheffel pro 1 italischer Sextar pro 1 italischer Sextar pro 1 italischer Sextar pro 1 italischer Sextar
40 24 24 8 6 16 12 100 8 40 24 8
(...) (2, 10)
(...) (3,1)
(3,5)
(3, 10)
(4,1)
(...) (4, 21)
(...) (5,1)
(5,5) (...)
ebenso ölpreise ö l erster Güte ö l zweiter Güte gewöhnliches ö l Rettigöl Essig Fischsauce erster Güte Fischsauce zweiter Güte Salz gewürztes Salz Honig bester Qualität Honig zweiter Qualität Dattelhonig ebenso Fleischpreise Schweinefleisch Rindfleisch Ziegen- oder Hammelfleisch Gebärmutterfleisch Mastgans nicht gemästete Gans Hühner Rebhuhn ebenso Fischpreise Klippfische aus der See Klippfische minderer Qualität Süßwasserfische bester Qualität Süßwasserfische minderer Qualität Pökelfisch
Pfund Pfund Pfund Pfund
12 8 8 24
pro 1 Paar pro Stück
200 100 60 30
pro 1 italisches Pfund pro 1 italisches Pfund
24 16
pro 1 italisches Pfund
12
pro 1 italisches Pfund pro 1 italisches Pfund
8 6
pro pro pro pro
1 1 1 1
italisches italisches italisches italisches
(5, 11) (6, 1)
(...) (6, 20)
(...) (6, 89) (6, 90)
(6, 95) (7, 1)
(7, 5)
(7, 10)
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Trockenkäse pro 1 italisches Pfund Sardinen pro 1 italisches Pfund ebenso größere Artischocken pro 5 Stück Köpfe von Artischocken pro 10 Stück Endivien von bester Qualität pro 10 Stück Endivien von zweiter Qualitätt pro 10 Stück
12 16
getrocknete Zwiebeln frische Zwiebeln bester Qualität frische Zwiebeln zweiter Qualität Knoblauch
50
pro 1 italischer Scheffel
10 6 10 4
pro 25 Stück pro 50 Stück pro 1 italischer Scheffel
4 60
Oliven aus Tarsos pro 20 Stück eingelegte Oliven pro 40 Stück schwarze Oliven pro 1 italischer Sextar Rosinen , pro 1 italischer Sextar große getrocknete Weinbeeren pro 1 italischer Sextar Trüffel pro 1 Pfund Schafsmilch pro 1 italischer Sextar frischer Käse pro 1 italisches Pfund Über Arbeitslöhne ein Tagelöhner auf dem Lande mit Verpflegung pro Tag
4 4 4 8 4 16 8 _8
ein Maurer mit Verpflegung ein Schreiner mit Verpflegung ein Zimmermann mit Verpflegung ein Kalkbrenner mit Verpflegung ein Fliesenleger mit Verpflegung ein Mosaikarbeiter für Wände mit Verpflegung ein Mosaikarbeiter für Böden mit Verpflegung ein Anstreicher mit Verpflegung ein Stubenmaler mit Verpflegung ein Wagenbauer mit Verpflegung ein Schmied mit Verpflegung ein Bäcker mit Verpflegung
Tag Tag Tag Tag Tag
50 50 50 50 60
pro Tag
60
pro pro pro pro pro
pro pro pro pro pro pro
Tag Tag Tag Tag Tag Tag
25
50 75 150 50 50 50
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(7, 15)
(7, 20)
(...) (7, 40)
(7, 45) (...) (7, 65)
Zeit Diokletians und Konstantins ein Schiffszimmermann für Seeschiffe mit Verpflegung pro Tag ein Schiffszimmermann für Flußschiffe mit Verpflegung pro Tag ein Ziegelstreicher für die Herstellung von gebrannten Ziegeln, pro vier Ziegel von zwei Fuß Länge und bei Lieferung des Materials, mit Verpflegung pro Tag ein Ziegelstreicher für die Herstellung v o n Luftziegeln, pro acht Ziegel und bei Lieferung des Materials mit Verpflegung pro Tag ein Kamel-, Esels- und Maultiertreiber mit Verpflegung pro Tag ein Schäfer, mit Verpflegung pro Tag ein Maultiertreiber, mit Verpflegung pro Tag ein Tierarzt für die Schur und Herrichtung der H u f e pro Tier ein Tierarzt für einen Aderlaß und Reinigung des Kopfes pro Tier ein Friseur pro Kunde ein Schafscherer, mit Verpflegung pro Schaf Über Kupfergeräte Lohn eines Kupferschmieds für Messing pro Pfund ein Schreiber für je hundert Zeilen gewöhnlicher Schrift ein Urkundenschreiber für das Aufsetzen einer Eingabe oder eines Schriftstückes von je hundert Zeilen ein Schneider für das Zuschneiden und Fertigmachen eines Kapuzenmantels bester Qualität ein Schneider . . . für einen Kapuzenmantel gewöhnlicher Qualität ein Schneider für einen größeren Kapuzenmantel ein Schneider für einen kleineren Kapuzenmantel ein Kinderbegleiter pro Schüler monatlich ein Lehrer für Lesen und Schreiben pro Schüler monatlich
60 50
25 20 25
20 2 2 8
20 10 60 40 25 20 50 50
(7, 70)
(7, 75) (...) (17, 1)
(17, 5) (...) (19, 1)
(19, 5) (...) (23, 1)
(24, 1)
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ein Rechenlehrer pro Schüler monatlich ein Stenographielehrer pro Schüler monatlich ein Lehrer für Bücherschrift und alte Schrift pro Schüler monatlich ein Sprachlehrer für Griechisch oder Latein und ein Geometrielehrer pro Schüler monatlich ein Lehrer für Beredsamkeit oder ein Sophist pro Schüler monatlich ein Anwalt oder ein Jurist für das Einreichen der Klage ein Anwalt oder ein Jurist für einen Verhandlungstermin ein Lehrer der Baukunst pro Schüler monatlich ein Kleideraufbewahrer pro Badbenutzer
75 75
Über Fuhrlöhne Fahrgeld mit Reisewagen für eine Person pro 1 Meile Fuhrlohn für gewöhnliche Ladung pro 1 Meile Frachtlohn für Wagen bis zu einem Höchstgewicht von 1200 Pfund pro 1 Meile Frachtlohn für eine Kamellast im Gewicht von 600 Pfund pro 1 Meile Frachtlohn für Eselslast pro 1 Meile Über Kleider sehr guter Militärmantel, wie er bei der Steuererhebung als Naturalie geliefert wird enges Unterhemd, wie es bei der Steuererhebung geliefert wird enges Unterhemd ohne ein Muster Decke für ein Zelt in Länge und Breite von 16 Fuß, gefärbt Bettdecke bester Qualität weiß pro 12 Pfund Über den Seidenpreis weiße Seide pro 1 Pfund die Leute, die den Seidenballen auflösen, mit Verpflegung pro 1 Unze Über Purpur dunkelpurpurgefärbte Seide pro 1 Pfund
50 200 25j3_ 250 1 000 100 2
2 12 20 8 4
4 000 2 000 1 250 2 500 1 600
12 000 64 150 000
Zeit Diokletians und Konstantins dunkelpurpurgefärbte Wolle pro 1 Pfund hellpurpurgefärbte Wolle pro 1 Pfund mit tyrischem P u r p u r hochrot gefärbte Wolle pro 1 Pfund
50 000 32 000 16 000
) 1 = 30, 1 L.) Über G o l d Feingold in Barren oder in M ü n z e n ausgezogenes G o l d Arbeiter, die Blattgold herstellen, für die Verarbeitung v o n Hersteller von Goldblech für die Verarbeitung v o n
1 Pfund 1 Pfund
72 000 72 000
1 Pfund
5 000
1 Pfund
3 000
) 1 = 3 1 , 1 L.) Über Preise von S k l a v e n Sklave im A l t e r v o n 1 6 - 4 0 J a h r e n Sklavin des v o r g e n a n n t e n Alters ebenso ein M a n n im Alter v o n 4 0 - 6 0 J a h r e n eine Frau des v o r g e n a n n t e n Alters 5) ein Knabe im A l t e r von 8—16 J a h r e n und ein M ä d chen des vorgenannten Alters ein M a n n älter als 60 J a h r e oder jünger als 8 eine Frau des v o r g e n a n n t e n Alters Für einen Sklaven, der in K ü n s t e n ausgebildet ist, soll je nach A r t , Alter u n d Fähigkeit in den K ü n sten zwischen K ä u f e r u n d Verkäufer der Preis so festgelegt werden, d a ß sie den doppelten Preis, der für einen Sklaven festgesetzt wurde, keineswegs überschreiten. ) 1 = 37, 1 L.) Welche T r a n s p o r t k o s t e n von welchen O r ten zu welchen P r o v i n z e n m a n nicht überschreiten darf von Alexandria nach Rom p r o 1 Lagerscheffel von Alexandria nach Nikomedien p r o 1 Lagerscheffel von Alexandria nach Byzanz p r o 1 Lagerscheffel von Alexandria nach D a l m a t i e n p r o 1 Lagerscheffel 5) von Alexandria nach Aquileia p r o 1 Lagerscheffel von Alexandria nach Afrika p r o 1 Lagerscheffel von Alexandria nach Sizilien p r o 1 Lagerscheffel von Alexandria nach Ephesus p r o 1 Lagerscheffel
30 25 25 20
000 000 000 000
20 000 15 000 10 000
26 12 12 18 24 10 10 8
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(35, 10)
von Alexandria nach Thessaloniki von Alexandria nach Pamphylien
249
pro 1 Lagerscheffel
12
pro 1 Lagerscheffel
6
(• • •) (35, 25 = 37, 25 L.) ebenso von Afrika nach Rom von Afrika nach Salona von Afrika nach Sizilien von Afrika nach Spanien von Afrika nach Gallien
(...)
pro pro pro pro pro
1 Lagerscheffel 1 Lagerscheffel 1 Lagerscheffel 1 Lagerscheffel 1 Lagerscheffel
18 6 8 4
N r . 152 Reskript Konstantins aus den Jahren 333—335 an die Stadt Hispellum in Umbrien, ebendort gefunden CIL XI 5265 = ILS 705. Abschrift des kaiserlichen Reskripts: Der Imp(erator) Caes(ar) Fl(avius) Constantinus, der Ranghöchste, Germ(anicus), Sarm(aticus), Got(hicus), triumphierender Aug(ustus) und Fl(avius) Constantinus / Z. 5 und Fl(avius) Iul(ius) Constantius und Fl(avius) Constans, die (Caesares): Alles, was die menschliche Gemeinschaft schützt, erfassen Wir mit dem Denken und Sinnen, das Unserer immer wachen Fürsorge entspringt; aber die größte Leistung Unserer Vorkehrungen besteht darin, / Z. 10 daß alle Städte, die ein schöner Anblick in den Augen der Provinzen und aller Regionen auszeichnet, nicht nur ihre alte Würde behalten, / Z. 15 sondern auch durch das Geschenk Unseres Wohlwollens in einen besseren Zustand befördert werden. Ihr habt also geltend gemacht, Ihr wäret so mit Tuscien verbunden, daß nach alter und gewohnter Ordnung abwechselnd je ein Jahr von Euch und den vorgenannten (Volsiniern) Priester gewählt werden, damit diese in Volsinii, einer Stadt Tusciens, Theater- / Z. 20 und Gladiatorenspiele aufführen lassen. D a Ihr aber wegen der hohen Berge und der Schwierigkeit der waldigen Wege inständig darum batet, daß Euch ein Heilmittel geschenkt werde, und Euer Priester sich nicht zum Abhalten von Spielen nach Volsinii zu begeben brauche, / 25 nämlich daß Wir der Stadt, die jetzt Hispellum heißt, die nach Eurer Aussage an die via Flaminia angrenzt und anstößt, eine Benennung von Unserem Beinamen her geben und daß eben in der Stadt, in der ein Tempel des flavischen Geschlechts von einer großartigen Kunstfertigkeit gemäß der Würde / Z. 30 seiner
Zeit Diokletians und Konstantins
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Benennung sich erhebe, der Priester, den Umbrien im jährlichen Wech sel gestellt habe, ebendort sowohl ein Theater- als auch ein G l a d i a torenspiel aufführen lasse, wobei für Tuscien die G e w o h n h e i t bestehen bleibe, d a ß der Priester, der eben von d o r t / Z. 35 gewählt w u r d e , in Volsinii wie früher Schauspiele in Form der vorgenannten Veranstal tungen abhalten lasse: E u r e m flehentlichen Wunsche gaben W i r leicht Unsere Zustimmung. D e n n W i r gestanden der S t a d t H i s p e l l u m auf ewig die Bezeichnung u n d die verehrungswürdige Benennung nach Unserem N a m e n zu, so d a ß in Zukunft die vorgenannte S t a d t Flavia Constans heißt; Wir wünschen, d a ß in ihrer Mitte ein G e b ä u d e für das flavische, d. h. Unser Geschlecht, nach Eurem Wunsche m i t g r o ß artiger Kunstfertigkeit vollendet w i r d ; / Z. 45 dabei w i r d die Be stimmung vorgeschrieben, d a ß das Gebäude, das Unserem N a m e n geweiht ist, nicht durch die betrügerischen Verbrechen irgendeines verderblichen Aberglaubens befleckt w i r d ; folgerichtig gaben Wir Euch auch die Erlaubnis, / Z . 50 in der vorgenannten S t a d t Spiele, zu veranstalten und durchzuführen, freilich so, d a ß , wie bereits gesagt, in zeitlichem Wechsel die feierliche Aufführung dieser Spiele auch in Volsinii stattfindet, w o die gewählten Priester aus Tuscien die er w ä h n t e Feier abhalten müssen. So w i r d nach Unserer M e i n u n g auf der einen Seite / Z. 53 den alten Einrichtungen nicht sehr viel ent zogen, u n d Ihr, die der v o r g e n a n n t e n G r ü n d e wegen v o r U n s als Bittsteller aufgetreten seid, w e r d e t Euch andererseits d a r ü b e r freuen, das, was I h r inständig gefordert habt, erlangt zu haben.
N r . 153 Schriftverkehr über die Verleihung des Stadtrechts an Orcistus durch K o n s t a n t i n aus der Zeit 324/6—331 CIL III 7000 = ILS 6091 = FIRA I Nr. 95 = MAMA VII 305 Alikan. Die Übersetzung folgt dem Texte von A. Chastagnol, L'inscription constantinienne d'Orcistus, MEFRA 93 (1981) S. 381-416. ILS und FIRA bringen nur die Kaiserbriefe. (Vorderseite:) Seid glücklich! Die D i n g e , die Ihr in das Bittgesuch eingeschlossen habt, sucht Ihr zu Recht [zu e r h a l t e n ] : Wiederherstellung [sowohl des N a m e n s ] als auch der W ü r d e . D a h e r sind durch die V e r m i t t l u n g des Vicarius (des P r ä t o r i a n e r p r ä f e k t e n ) die geschmälerten Rechte in ihrer ungeschmälerten alten E h r e wiederhergestellt worden, [wie I h r seht, um so] / Z . 5 schneller, d a m i t I h r u n d die Stadt, die durch [ E u r e ]
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Sorgfalt geschützt wird, [schon jetzt den G l a n z ] der Gesetze und des N a m e n s , den Ihr erstrebt, genießt, w i e es unten beschrieben ist. / Z. 8 Sei gegrüßt, teuerster Ablabius! D i e Einwohner von Orcistus, n u n m e h r bereits Gemeinde / Z. 10 u n d S t a d t , haben eine erfreuliche Gelegenheit für Unsere Freigebigkeit g e w ä h r t , teuerster u n d liebster Ablabius. D e n n wer sich darum bemüht, neue Städte zu gründen, v o n alters her bestehende zu v e r v o l l k o m m n e n oder / Z. 15 bereits tote wiederzubeleben, dem w a r ihr Gesuch sehr willkommen. Sie ver sicherten nämlich, ihr D o r f habe in einem früheren Zeitraum die Aus zeichnung als Stadt gehabt, so daß es durch die jährlichen Fasces der Beamten ausgezeichnet w a r und reich an Kurialen und / Z . 20 G e meindebürgern war. D e n n nach ihren A n g a b e n hat das D o r f bezüg lich der Lage und Beschaffenheit eine so günstige Lage, d a ß aus den vier Himmelsrichtungen dorthin ebenso viele Straßen zusammenlau fen, so d a ß es gleichwohl für alle öffentlichen Straßen ein vorteilhafter u n d bequemer R a s t p l a t z ist, wie m a n versichert. D o r t sei Wasser überfluß, auch öffentliche und p r i v a t e Bäder seien vorhanden, u n d das F o r u m sei mit Statuen früherer Principes geschmückt, die Menge der Bewohner sei so zahlreich, [ d a ß ] die Sitzplätze, die ebendort sind, mit Leichtigkeit angefüllt w e r d e n , außerdem / Z. 30 gebe es eine große Zahl Wassermühlen, die v o m Gefälle der vorbeifließenden Bäche angetrieben w ü r d e n . D a der e r w ä h n t e O r t an all diesen Ein richtungen Überfluß hat, wie man b e h a u p t e t , habe es sich nach ihrer Versicherung zugetragen, d a ß die B e w o h n e r von Nacolea vor der Zeit forderten, sie sollten ihnen eingemeindet werden. Dies / Z. 35 ist unseren Zeiten nicht angemessen, d a ß ein so günstig gelegener O r t den S t a d t n a m e n verliert, und für die Bewohner ist es ungünstig, d a ß sie durch die Ausplünderung durch mächtigere Personen all ihre V o r rechte u n d Vorteile einbüßen. Zu all diesen U m s t ä n d e n k o m m t / Z. 40 geradezu als K r ö n u n g hinzu, d a ß alle Einwohner, wie man sagt, eben dort, A n h ä n g e r der verehrungswürdigen Religion sind. D a sie baten, wir sollten gnädigst ihnen das alte Recht u n d den Stadtnamen verleihen, / Z. 45 haben wir folgende Entscheidung gefällt, wie es beigefügte Kopie unserer Verfügung mitsamt ihrem Gesuch bezeugt: Denn was sie in das Bittgesuch eingeschlossen haben, sowohl den N a m e n als auch die W ü r d e // (rechte Seite:) Z . 1 wiederherzustellen, das suchen sie [zu Recht] zu erhalten. [ D a h e r ] v e r o r d n e n wir, d a ß durch die V e r m i t t l u n g von Ew. Ehrhabenheit die geschmälerten Rechte / Z. 5 in ihrem vollen früheren ehrenvollen
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Zeit Diokletians und Konstantins
Umfang wiederhergestellt werden, so daß sie [selbst] und die Stadt, die durch ihre Sorgfalt geschützt wird, den erbetenen Glanz eigener Gesetze und eines eigenen Namens / Z. 10 genießen. Es ist also schick lich, daß Ew. Rechtschaffenheit den Gunsterweis, den wir sehr schnell im Verhältnis zum Wert unserer Zeit zugestanden haben, eilig gegen über den Bittstellern / Z. 15 erfüllt. Leb wohl, Ablabius, der Du uns sehr teuer und angenehm bist. Abschrift des Bittgesuchs: Zur Hilfe Eurer Rechtschaffenheit haben wir Zuflucht genommen, Ihr Herren Imperatoren Constantinus, / Z. 20 der Ranghöchste, der immer siegreiche Augustus, und Crispus, Constantinus und Constantius, die edelsten Caesaren: Unsere Heimatgemeinde Orcistus war eine sehr alte Gemeinde, und von der ältesten Zeit, sogar von ihrer Grün dung an / Z. 25 behielt sie die Würde einer Stadt, und sie liegt mitten im Grenzbereich von Galatien—Phrygien; denn vier Straßen laufen durch sie, d. h. die von der Stadt Pessinunt, einer Stadt, die / Z. 30 von unserer Heimatgemeinde ungefähr dreißig Meilen entfernt liegt, auch die der Stadt Midaium, die ebenfalls von unserer [Heimat gemeinde] dreißig Meilen entfernt liegt, und die der Stadt Amorium, die liegt . . . (auf der linken Seite) Geschrieben am Tag vor den Kaienden des Juni in Konstantinopel. Der Imp(erator) Caes(ar) Constantinus, / Z. 5 der Ranghöchste, Guth(icus), siegreicher und triumphierender Aug(ustus), und Fl(avius) C l a u dius) Constantinus Alaman(nicus) und Fl(avius) Iul(ius) Constantius, die edelsten Caesares, grüßen den Stadtrat der Bewohner von Orcistus: / Z. 10 Durch das Geschenk unserer Gnade geschah es, daß Ihr das Euch zuerteilte Stadtrecht nicht nur als Ehrentitel behaltet, sondern auch das Vorrecht der Freiheit. Daher heben wir / Z. 15 das Unrecht der Bewohner von Nacolea, das länger als die Wohltat unserer Gunst andauert, durch das jetzige Reskript auf, und Euren Bitten und Euren Bittgesuchen / Z. 20 teilen wir zu, daß Ihr das Geld, das Ihr vorher gewöhnlich für die Verehrung (der Götter) darbrachtet, keineswegs mehr in der Zukunft bezahlt. Darüber setzte unsere Milde den vor trefflichen Steuerverwalter / Z. 25 der Diözese Asien in Kenntnis. Dieser folgt der Bestimmung des Euch zugestandenen Gunsterweises und wird verbieten, daß in der Folge Geld für den oben erwähnten Zweck von Euch verlangt oder / Z. 30 gefordert wird. Wir wünschen, daß es Euch gutgeht. Unter dem Konsulat des Bassus und Ablabius -331 n.Chr.-.
GLOSSAR In der folgenden Zusammenstellung sind die technischen Ausdrücke aufgenommen, die nicht übersetzt wurden. Titel wie Konsul, Prokonsul, die in der republikanischen Ämterlaufbahn vorkommen, sind davon ausgeschlossen. Dagegen sind verschiedene Beamtenbezeichnungen aufgenommen, die eingedeutscht wurden, die aber dennoch einer Erklärung bedürfen.
Aerarium
Agon
Agonothet
ala Amphiktyonie Antigrapheus Arabarchos
Archonten
Arvalbrüder Asiarch
Unterbeamter der Konsuln, Prätoren und Ädilen in Rom, ebenso Unterbeamter der höchsten Beamten in römischen Städten. der Staatsschatz des römischen Volkes im Tempel des Saturn in R o m ; das Wort bezeichnet auch die Kasse einer römischen Gebietskörperschaft. Wettkampf, bei dem Preise verteilt wurden. Man unterschied gymnische Agone, bei denen die Wettkämpfer nackt kämpften ( = Leicht- und Schwerathletik), hippische Agone ( = Wagenrennen), musische Agone ( = Dichter- und Musikerwettbewerbe). Ausrichter und Preisrichter in einem Agon, der zumeist auch einen Großteil der Kosten für die Durchführung eines Agons übernahm. Reitereinheit aus 500 oder 1000 Soldaten zumeist peregriner Rechtsstellung. Kultverband von Städten um ein Heiligtum. Die bekannteste Amphiktyonie war die von Delphi. Kontrollbeamter des Sekretärs des Rates in griechischen Städten. Beamter in Oberägypten, der die Zollerhebung für die Reisenden zwischen dem Nillande und dem Roten Meer leitete. 1. Sammelbegriff für das Kollegium der höchsten Beamten in griechischen Städten. 2. Archon: der höchste Beamte, nach dem auch datiert wurde. hochangesehenes Priesterkollegium im Kulte der Dea Dia in Rom. D i e Mitglieder waren Senatoren. der Vorsitzende des Landtages (Koinon) der Provinz Asien. Er veranstaltete an Festen des Kaiserkultes Spiele.
254 assiforana
Augur
Augustales
Glossar (ergänze: munera) Gladiatorenspiele in den Provinzen, bei denen man vermutlich ein As als Eintritt zahlen mußte. 1. Auguren des römischen Volkes waren Priester aus dem Senatorenstand in Rom, die die Zustimmung der Götter zu Regierungshandlungen einholten. 2. Auguren in römischen Gebietskörperschaften waren Priester aus dem Ritterstand oder der Plebs, die die gleiche Aufgabe erfüllten. Männer, die den herrschenden und die verstorbenen Kaiser verehrten. Sie waren zumeist Freigelassene.
Bona D e a
eine heilende Göttin in der Art der Hygieia. wurde von Frauen nachts ausgeübt.
Caesareum Caesariani
Kaisertempel. Sklaven und Freigelassene des Kaisers, die in dessen Verwaltungsdienst tätig waren. Mit diesem Wort wurden auch Bauern auf kaiserlichen Domänen bezeichnet, die sich als Klienten des Kaisers betrachteten, eine der Hauptachsen in einer geometrisch, nach Schachbrettmuster angelegten Stadt; zumeist die Nord-Südachse. Vergleichbar mit der y-Achse im Koordinatensystem. eventuell Anlage eines umzäunten Weideplatzes, siehe: Kleros. 500 oder 1000 Mann starke Infanterieeinheit aus Leuten zumeist peregriner Rechtsstellung. eine Stadt, die von Rom gegründet wurde. Von der Zeit des Marius bis auf Augustus wurden Veteranen nach ihrer Entlassung in Kolonien angesiedelt. In der späteren Kaiserzeit konnten auch bereits bestehende Städte diesen Titel erhalten, ohne daß Veteranen angesiedelt wurden (Titularkolonie). v o n Iulius Caesar in Spanien gegründete Kolonie, die unter dem Schutz der Venus Genetrix, der Stammutter des julischen Geschlechtes, stand. die Vorgängerin der südfranzösischen Stadt Narbonne, die im Jahre 118 als Kolonie dem Kriegsgott Mars geweiht wurde. V o n C. Iulius Caesar wurden 46/45 Veteranen der berühmten 10. Legion dort angesiedelt. Unter Augustus kam der Titel 'Paterna* hinzu, da die Kolonie v o n Caesar, Augustus* Adoptivvater, neu begründet wurde. Personifikation der Eintracht.
cardo
Chakarismos clerus cohors Dloni;
colonia Iulia Genetiva (Ursonensis) colonia Iulia Paterna Narbo Martius
Concordia
Ihr Kult
Glossar curia Iulia cursus publicus decumanus
Dekurionen Destination
Diplom
Duoviri
Duumvir Ehrenlanze Ehrwürden Eiselastikon
Eklogist
Eminenz Epistates Excellenz
Fasces
Felicitas Fiskus Flamen
255
Sitzungsgebäude des Senates in Rom auf dem Forum Romanum, das von C. Iulius Caesar erbaut wurde, die kaiserliche Transport- und Nachrichtenorganisation. eine der Hauptachsen in einer geometrisch, nach Schachbrettmuster angelegten Stadt. Der decumanus ist zumeist die Längsachse, vergleichbar mit der x-Achse im Koordinatensystem. die Mitglieder des Stadtrates. bei dem Wahlverfahren der früheren Kaiserzeit in Rom Vorwahl der Kandidaten durch ein besonderes Wahlgremium vor der eigentlichen Wahl in der Volksversammlung. vom Kaiser oder von Beamten ausgestellte Schriftstücke, die ein Privileg bestätigen. Im cursus publicus die Benutzungserlaubnis. die beiden höchsten Beamten in einer römischen oder latinischen Kolonie. Bisweilen tragen auch die höchsten Beamten in einem Municipium diesen Titel. Ihre Hauptaufgabe war die Rechtsprechung. einer der Duoviri. hasta pura: militärische Auszeichnung. vir egregius: Standesbezeichnung für einen Ritter. ein Agon, der dem Sieger das Recht gab, wie ein Triumphator in seine Vaterstadt einzuziehen. Dabei wurden bisweilen Teile der Stadtmauern niedergelegt. Die Eklogisten waren Steuerbeamte in Ägypten, die die Veranlagung der Bevölkerung durchführten und von den Steuern Prozente erhielten. vir eminentissimus: Standesbezeichnung für Prätoriancrpräfekten und hohe Prokuratoren. Vorsitzender. Der Vorsitzende im Rat einer griechischen Stadt wechselte täglich. vir clarissimus: Standesbezeichnung für einen Angehörigen des Senatorenstandes. Rutenbündel der Liktoren. N u r die Träger eines Imperium verfügten über Liktoren und Fasces. Das Rutenbündel ist ein Symbol für die Straf- und Vollzugsgewalt der Beamten mit Imperium. Personifikation des Glücks und des Überflusses. Als Göttin zumeist mit Füllhorn und Merkurstab dargestellt. Kasse des Kaisers. Einzelpriester eines Gottes.
256
Glossar
Flamen Augustalis fossa regia
Einzelpriester im Kaiserkult. Graben, der das ursprüngliche Gebiet der Provinz Africa vetus vom Gebiete des Numiderkönigs Massinissa trennte.
Gallia comata
eigentlich das langhaarige Gallien, d. h. die Teile Galliens, die von Caesar erobert wurden. die im Manne wirkende Kraft. Beim Genius des Kaisers wurden oft Schwüre geleistet. wörtlich: Ältestenrat. In der Kaiserzeit wurde in einigen Städten des Ostens neben dem Rat eine Gerusie geschaffen, deren Mitglieder adlig und reich waren. gregarü (gladiatores) sind die niedrigste Klasse von Gladiatoren, die sich noch nicht spezialisiert haben. Leitung des oder der Gymnasien in griechischen Städten.
Genius Gerusie
gregarius Gymnasiarchie Haruspex
Heptanomie Hierophantin Hipparch Hygieia
Hymnode
Interrex
luppiter Optimus Maximus
Iuridicus
PI. Haruspices, die ursprünglich aus Etrurien kamen. In der Kaiserzeit Priester, die aus der Deutung der Eingeweide der Opfertiere Auskünfte über die Zukunft zu erhalten suchten. Verwaltungseinheit aus den sieben südlichsten Gauen Oberägyptens. höchste Priesterin im Kulte der Demeter in Eleusis, die die Mysten einweihte. eigentlich Befehlshaber der Reiterei. In einigen griechischen Städten war der Hipparch der höchste Beamte. Personifikation des Begriffs 'Gesundheit'. Als Göttin dargestellt mit Schlange in der Rechten und Schale in der Linken. wörtlich: Sänger von Hymnen. H y m n o d e n gleichbedeutend mit Knaben- bzw. Jungmännerchor. wörtlich: Zwischenkönig. Ursprünglich war er ein Senator, der nach dem Tode des Königs fünf Tage die Geschäfte führte, bevor er durch einen weiteren Interrex abgelöst wurde. In Kolonien und Municipien konnte bis auf Augustus nach dem Amtsende der ordentlichen Jahresbeamten, solange die Nachfolger nicht ihr Amt antraten, ein Interrex ernannt werden, der höchste staatserhaltende Gott der Römer, dessen Tempel auf dem Kapitol in R o m stand. Es war ein dreizelliger Tempel; die rechte Zelle gehörte der Minerva, die mittlere dem Juppiter, die linke der Juno. Nach dem Vorbild dieses Tempels gab es in den K o l o nien Capitolia. Von Mark Aurel wurden als iuridici vier Prätorier in
Glossar
257
Italien eingesetzt, die eine oder mehrere der augusteischen Regionen verwalteten. Sie waren neben der Verwaltung auch für die Zivilgerichtsbarkeit zuständig. Kleros
Koinon
Kolletionen Kolonen Kolonie Konvent Kurator
Kurialen Kurie
Lagerscheffel Latium maius
Legat
Legion Liktor Logistes
ursprünglich Landlos, das bei der Landnahme unter den Siegern aufgeteilt wurde. Daneben bedeutet Kleros auch Landgut, das vom König an einen Beamten oder Soldaten verliehen wurde, bzw. von einem Tempel an einen Pächter auf Lebenszeit vergeben wurde. Landtag (lat. concilium). Versammlung der gewählten Vertreter der Städte einer Provinz oder einer Region im Osten. Das Koinon kam hauptsächlich zur Feier des Kaiserkultes zusammen. Polizeikräfte in Kleinasien, die unter der Aufsicht des Prokonsuls oder Prokurators standen. Kleinpächter in der Landwirtschaft und im Bergbau, siehe colonia. Gerichtsbezirk in einer Provinz, in der der Statthalter oder sein Vertreter einen Teil des Jahres Gericht abhielt. Beamter, der zusätzlich zu den üblichen Beamten tätig ist. Kurator der Stadt ist ein vom Kaiser eingesetzter Aufsichtsbeamter aus dem Senatoren- oder Ritterstande, der die Finanzausgaben überwachen soll. Kurator der via . . . ist ein senatorischer Aufsichtsbeamter im Range eines Prätors über eine italische Straße. Kurator der öffentlichen Bauwerke — curator operum publicorum — ist ein senatorischer Aufsichtsbeamter im Range eines gewesenen Konsuls über staatliche Bauwerke in Rom. Mitglieder der Kurie. ursprünglich Senatsgebäude, übertragen der Senat. In den Städten des römischen Reiches ist die Kurie der Stadtrat. Trockenmaß zu 17,51 1. das sogenannte umfassende latinische Recht. In Städten, denen das Latium maius verliehen wurde, erhielten die Dekurionen das römische Bürgerrecht. Grundbedeutung: Beauftragter eines höheren Beamten. Legat des Kaisers einer Provinz = Statthalter. Legat einer Legion = Legionskommandant, römische Kerntruppe mit 6000 Mann Sollbestand. Vollzugsbeamter eines Beamten mit Imperium. Träger der Fasces. vom Kaiser eingesetzter Aufsichtsbeamter aus dem Senatoren- oder Ritterstand, der die finanziellen Aufwen-
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Glossar düngen einer Stadt überwachen soll. D e m Logisten im Osten entspricht der Kurator der Stadt im Westen.
Metropole Mnemon modius Municipium
Naumachie
Neokorie
Neokoros
Oikonomos
Okkupator Ops Panhellenen
peculium Politarch Pomerium Pontifex
Pontifex maximus Präfekt der Handwerker
Mutterstadt. In Ägypten Verwaltungsmittelpunkt eines Gaus ( N o m o s ) . Archivbeamter einer griechischen Stadt. Scheffel. Italischer modius = 8,75 1. eine Stadt römischer Bürger, die ursprünglich eine nichtrömische, peregrine Stadt war. Bei den Spielen in den römischen Arenen konnte der Kampfplatz mit Wasser angefüllt werden. Auf diesen Miniaturseen wurden Seeschlachten, Naumachien, ausgetragen. eigentlich Tempelaufsicht. In der Kaiserzeit bedeutet sie das v o m Kaiser an eine Stadt verliehene Recht, einen Kaisertempel zu errichten, an dessen Festtagen die Städte der Provinz Abordnungen schicken mußten, ursprünglich Sakralbeamter, Küster. In der Kaiserzeit war er ein vornehmer Priester des Kaiserkultes, der ein Jahr amtierte. eigentlich Hausverwalter. In Ägypten waren die Oikonomoi in der Kaiserzeit kaiserliche Sklaven und Freigelassene in der Finanzverwaltung. die Person, die unbearbeitetes Land oder Ödland besetzt und bearbeitet und so ein Besitzrecht erhält. Göttin des Erntesegens. Abgeordnete der Städte der Provinz Achaia und des Ostens, die als Vertreter zu dem von Hadrian begründeten Panhellenion geschickt wurden. Sondervermögen, das ein Sklave durch seine wirtschaftliche Tätigkeit erwerben und verwalten konnte, höchster Beamter einer makedonischen Stadt, die geweihte Stadtgrenze Roms. Priester, der für alle sakralrechtlichen Fragen zuständig ist. D i e Pontifices der Stadt R o m gehörten dem Senatorenstand an, die der übrigen Städte dem Ritterstand oder der lokalen Oberschicht. der Vorgesetzte der Pontifices. In der Kaiserzeit war der Kaiser Pontifex maximus. praefectus fabrum. Er war ursprünglich Kommandant der Handwerker im Heer, später ein v o n Konsuln oder Prokonsuln ernannter Stabsoffizier aus dem Ritterstand.
Glossar (toga) praetexta Primipilar Primipilus
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Toga mit einem Purpurstreifen, die von jungen Männern vor Annahme der Männertoga getragen wurde, ein gewesener Primipilus oder ein Primipilus nach seiner Entlassung aus dem Heer, ranghöchster Zenturio (Hauptmann) einer Legion.
Quattuorviri
Beamtenkollegium in einem Municipium, das sich aus 2 Quattuorviri für die Rechtsprechung und 2 Quattuorviri mit ädilizischer Amtsgewalt zusammensetzte.
Rekuperatoren
Kollegium aus mindestens drei Privatrichtern im Zivilrecht, das v o n dem Gerichtsbeamten ernannt wurde. Der Vorteil dieses Gerichtes lag in der schnellen U r teilsfindung.
Salus publica
Personifikation des Allgemeinwohls. Als Göttin dargestellt wie eine sitzende Hygieia. ägyptisches Längenmaß, etwa 10,5 km. italischer Sextar = 0,547 1. Mitglied eines senatorischen Priesterkollegiums, das sich dem Kulte des verstorbenen Augustus widmete. idios Logos. Spezielle Steuerkasse in Ägypten, die das Privatvermögen des Kaisers verwaltete. D a z u gehörten z. B. herrenlose Güter. Außerdem flössen in diese Kasse Strafgelder. vexillum: militärische Auszeichnung, die an Angehörige des Ritter- und Senatorenstandes vom Kaiser verliehen wurde. eigentlich Kranzträger. Titel des höchsten Beamten in einigen griechischen Städten. PI. Sufeten, der bzw. die höchsten Beamten in punischen Städten. Mitglieder eines Gerichtshofes oder eines Rates in griechischen Städten.
Schoinos Sextar sodalis Augustalis Sonderkonto
Standarte
Stephanophor Sufes Synedroi
toga virilis Toparchos Trabea Tyche Venus Genetrix
Männertoga. Mit dem Anlegen der Männertoga erhielt der Träger die Rechte eines Erwachsenen. oberster Beamter eines Unterbezirks (Toparchie) eines ägyptischen Gaues. kurzer Mantel mit Purpurstreifen, der mit einer Spange zusammengehalten wurde. Glück, Glücksgöttin. die Göttin Venus als Stammutter der Familien, die sich von Aeneas ableiten. Speziell von Caesar wurde Venus als Stammutter des julischen Geschlechtes verehrt.
K O N K O R D A N Z E N D I E S E R SAMMLUNG ZU I N S C H R I F T E N C O R P O R A Abbott—Johnson 24: Nr. 41 26: Nr. 42 29: Nr. 21 33: Nr. 27 37: Nr. 7 40: Nr. 29 43: Nr. 44 47: Nr. 9 48: Nr. 8 49: Nr. 33 50: Nr. 34 53: Nr. 10 54: Nr. 46 56: Nr. 12 58: Nr. 40 62: Nr. 51 64: Nr. 59 65: Nr. 60 65 a: Nr. 65 68: Nr. 38 73: Nr. 72 74: Nr. 73 78: Nr. 75 81: Nr. 87 82: Nr. 78 83: Nr. 77 85: Nr. 80 86: Nr. 81 90: Nr. 85 91: Nr. 89 93: Nr. 86 96: Nr. 97 105: Nr. 103 109: Nr. 105 110: Nr. 109 111: Nr. 110
114: Nr. 121 115: Nr. 118 b 119: Nr. 37 124: Nr. 112 127: Nr. 130 130: Nr. 123 131: Nr. 125 132: Nr. 126 133: Nr. 139 139: Nr. 142 140: Nr. 143 141: Nr. 145 142: Nr. 136 145: Nr. 146 154: Nr. 153 155: Nr. 152 163: Nr. 36 165: Nr. 39 L'Annee epigr. 1903:,243: Nr. 149 1925:, 126: Nr. 65 1929;,99-100: Nr. 20 1931:,36: Nr. 114 1931:,38: Nr. 114 1947:,44: Nr. 68 1948 , 109: Nr. 134 1953 ,251: Nr. 11 1957, 19: Nr. 147 1962 ,288: Nr. 57 1966 ,277: Nr. 127 1968 ,478: Nr. 90 1969/70,599: Nr. 144 1971 ,447: Nr. 119 1971 ,455: Nr. 140 1971 ,534: Nr. 107 1973 ,501: Nr. 6 1973 ,526 a undb: Nr. 150
262
Konkordanz
1974,629: Nr. 37 1976,653: Nr. 30 1977, 171: Nr. 129 1977, 801: Nr. 108 1977, 807: Nr. 126 1978, 145: Nr. 31 1979,624: Nr. 111 Nouveau Choix d'inscriptions grecques par Plnstitut Fernand—Courby (Paris 1971) 15: Nr. 119 28: Nr. 116 CIL 12 1 p. 231 sq.: Nr. 2 1 p. 243 sq.: Nr. 1 593: Nr. 41 II 172: Nr. 9 1963: Nr. 59 1964: Nr. 60 5181: Nr. 84 5439: Nr. 42 6278: Nr. 109 b III 318: Nr. 58 355: Nr. 78 781: Nr. 123 6687: Nr. 5 7000: Nr. 153 7086: Nr. 71 12336: Nr. 142 141658: Nr. 124 14191: Nr. 145 142038-9: Nr. 126 V 532: Nr. 117 875: Nr. 94 5050: Nr. 33 VI 930: Nr. 49 1492: Nr. 93
1585: Nr. 122 2023 a: Nr. 4, 1 2028 c: Nr. 4, 2 2041: Nr. 4, 3 2042 a: Nr. 4, 4 2042 e: Nr. 4, 5 2043: Nr. 4, 6 2044: Nr. 4, 7 2051: Nr. 47 2059: Nr. 48, 1 2060: Nr. 48,2 2066: Nr. 48,3 30837: Nr. 52 31338 a: Nr. 132 33747: Nr. 92 36899: Nr. 132 VIII 68: Nr. 43 270: Nr. 97 2532: Nr. 79 2728: Nr. 101 10570: Nr. 110 11451: Nr. 97 18042: Nr. 79 22707: Nr. 118 a 22737: Nr. 118 b 25902: Nr. 73 25943: Nr. 86 26416: Nr. 131 IX 2438: Nr. 105 4192: Nr. 1 X 444: Nr. 53 1401: Nr. 35 4842: Nr. 27 7852: Nr. 40 XI 1147: Nr. 70 1421: Nr. 17 3303: Nr. 18 3614: Nr. 95 3805: Nr. 44 5265: Nr. 152 5694: Nr. 113
Konkordanz XII 103: N r . 96 4 3 3 3 : N r . 15 6038: N r . 51 XIII 1668: N r . 34 3162: N r . 143 ~ 7335: N r . 141 XIV 3608: N r . 13 XVI p. 149 N r . 12: N r . 62 J. M. Cook, The Troad (1973) S. 412 N r . 50: N r . 6 Ehrenberg—Jones 6 9 : N r . 17 94 a: N r . 19 98 a: N r . 14 9 9 : Nr. 16 100: N r . 15 101: N r . 18 102: N r . 20 231: Nr. 5 282: N r . 27 2 9 9 . N r . 22 3 0 1 : N r . 24 307: N r . 26 3 1 1 : N r . 28 315: N r . 7 317: N r . 29 333: N r . 44 355: N r . 43 365: N r . 25 368: N r . 6 FIRA I 13: N r . 41 15: Nr. 49 2 1 : N r . 42 2 2 : N r . 51 2 3 : N r . 59 2 4 : N r . 60 38: N r . 2 1 - 2 2 4 3 : N r . 34 4 5 : N r . 35
263
47: Nr. 9 7 49: N r . 109 b 55: N r . 24 58: N r . 39 59: N r . 40 61: N r . 105 67: N r . 27 68: N r . 28 70: N r . 10 71: N r . 33 76: N r . 62 80: N r . 77 86: N r . 123 87: N r . 127 95: N r . 153 100: N r . 73 101: N r . 86 102: N r . 131 103: N r . 110 104: N r . 83 105: N r . 84 106: N r . 142 107: N r . 145 a III 42: N r . 53 73: N r . 15 75: N r . 52 110: N r . 122 113: N r . 95 116: N r . 70 145: N r . 92 F. O. Ba. Ca s., Cb d., Cd d., Cd s., Ce, C h : N r . 3 Ha, J, K b : Nr. 67 F. Gsdinitzer, D i e Allmende der Battynäer, in: Festschrift Bernhard Neutsch (Innsbruck 1980) S. 1 4 9 - 1 5 6 : Nr. 115 IBM IV 1 Nr. 894: N r . 14 Inschr. Ephesus Ia 17-19: N r . 32
Konkordanz
264 23: Nr. 100 24: Nr. 103 25: Nr. 104
III
207: 208: 211: 212: 215: 274:
IV
133: N r . 55 137: N r . 7 582: N r . 121
II Nr. 126 Nr. 126 Nr. 90 Nr. 133 Nr. 112 Nr. 81
33: :Nr. 26 145: N r . 45 251: Nr. 8 336: N r . 72 352: Nr. 86 571: N r . 78 598: Nr. 145 1044 : N r . 37 1156 a: N r . 77 1402 : N r . 130 1756 : N r . 16
III 802: Nr. 140 V 1486: Nr. 75 1487: Nr. 80 VII 1 3217: Nr. 71 IG II/III2 1077: Nr. 138 1099: Nr. 76 1103: Nr. 89 1100: Nr. 85 V, 1 21: Nr. 88 XII, 2 35: Nr. 26 XIV 830: Nr. 120 1054: Nr. 82 1055: Nr. 99 IGBR 1690: Nr. 125 2236: Nr. 142 2263: Nr. 102 IGRR I 146: Nr. 99 149: Nr. 82 421: Nr. 120 674: Nr. 142 766: Nr. 125 1183: Nr. 63 1262: Nr. 36 1263: Nr. 39
IGLS III 718: Nr. 24 V 1998 : N r . 66 2796 : N r . 50 IGUR 235: Nr. 82 236: N r . 99 Iltal. IV, 1 125: Nr. 13 X,4 31: 1Nr. 117 XIII, 1 p. 182 sqq.: N r . 3 p. 197 sqq.: N r . 67 XIII, 2 p. 111 sqq.: N r . 2 p. 186 sqq.: N r . 1 Inschr. Kyme 17: :Nr. 25 ILM 116: Nr. 10 ILS 112: Nr. 15 >}\ 140: Nr. 17 154: Nr. 18
Konkordanz 190: N r . S> j : 5 206: N r . 33 212: N r . 34 229: N r . 4, 3 230: N r . A^ 4 2 4 1 : N r . 47 244: N r . 49 263: N r . 58 423: N r . 123 452: N r . 132 642: N r . 151 705: N r . 152 986: N r . 13 1374: N r . 94 2487: N r . 79 2666 a: N r. 113 2683: N r . 5 3528: N r . 96 3546: N r . 53 4914:: N r . 52 5163:: N r . 109 b 5743: N r . 27 5795: N r . 101 5914: N r . 92 5918 a: N r . 95 5920: N r . 122 5947:: N r . 40 6043: N r . 35 6085:: N r . 41 6087:: N r . 42 6088:: N r . 59 6089:: N r . 60 6091:: N r . 153 6095:: N r . 43 6106:: N r . 93 6579:: N r . 44 6675:: N r . 70 6680:: N r . 117 6779 : N r . 1 1 8 a 6780 : Nr. 1 1 8 b 6870 : N r ., 110 $ 6891 : Nr.,84 6964 : Nr.,51 6987 : Nr..124 7096 : Nr..141
265 7784 : N r . 76 8781 : N r . 7 8793 : N r . 46 8794 : N r . 12 8795 : N r . 55 8905 : N r . 64 a 9059 : N r . 62 9133 - 9 1 3 5 : Nr. 79 9200 : N r . 50 9340 : N r . 109 a
IRT 4 1 2 : N r . 137 854: N r . 61 ILT 6 2 3 : N r . 54 MAMA IV 2 9 7 : N r . 148 VII 305: N r . 153 VIII 4 2 4 : N r . 146 McCrum— Woodhead 1: N r . 49 2 : N r . 47 i i : :Nr. 48, 1 12: :Nr. 48, 2 15: :Nr. 48, 3 105: N r . 58 128: N r . 51 175: N r . 53 2 3 7 : N r . 55 3 7 2 : N r . 50 4 0 4 : N r . 62 4 4 2 : N r . 52 4 5 0 : N r . 61 4 5 3 : N r . 59 4 5 4 : N r . 60 4 5 9 : N r . 63 4 6 3 : N r . 64 4 6 4 : N r . 65 4 6 6 : N r . 66 Nolle, J., Nundinas instituere et habere. Epigraphische Zeugnisse zur Einrichtung und Gestaltung
266
Konkordanz
von ländlichen Märkten in Afrika und in der Provinz Asia (Hildesheim 1982) S. 11 ff.: Nr. 128 OGIS 4 5 3 - 4 5 5 : Nr. 21 4 8 4 : N r . 87 5 0 2 : Nr. 78 5 0 8 : N r . 104 515: N r . 139 519: N r . 145 532: Nr. 7 595: N r . 120 6 6 5 : N r . 36 669: N r . 39 6 7 4 : N r . 63 Oliver, Marcus Aurelius, Hesperia Suppl. X I I I (1970) S. 7 - 8 : Nr. 106 5. 1 0 9 - 1 1 2 : Nr. 138 D'Ors, A., Epigrafia juridica de la Espana Romana (1953) 1: N r . 9 3 : N r . 109 b 6, 1: N r . 84 6 , 2 : N r . 83 7: N r . 42 8: N r . 59 9: N r . 60 Pasoli, A., Acta fratrum Arvalium (1950) 2: Nr. 4,1 9 c: N r . 4, 2 2 5 : N r . 4, 3 2 6 : N r . 4, 4 2 7 : N r . 4, 6 28 c: N r . 4, 7 3 4 : N r . 47 4 1 : N r . 48, 1 4 2 : N r . 48, 2 47: N r . 48, 3 Piganiol, A., Les documents cadastraux de la colonie Romaine d'Orange (1962) p. 8 1 : Nr. 56
p. 2 0 3 : N r . 56 Reynolds, J., Aphrodisias and Rome (1982) 6: N r . 22 8: N r . 21 1 0 - 1 3 : N r . 23 14: N r . 69 15: N r . 74 2 2 : N r . 144 25: N r . 146 Sardis VII, 1 8: N r . 16 16: N r . 109 a SEG I 329: N r . 38 IV 512: N r . 112 516: N r . 32 XI 9 2 2 - 9 2 3 : N r . 20 XV 108: N r . 85 XVII 315: N r . 91 755: N r . 66 759: N r . 135 XVIII 294: N r . 38 XIX 476: N r . 98 XXI 5 0 1 : N r . 85 Sherk 26: N r . 26 28: N r . 22 2 9 : N r . 21 58: N r . 24 6 1 : N r . 25 Smallwood I 3 : N r . 4, 2 2 1 : N r . 4, 3 2 2 : N r . 4, 4
267
Konkordanz 2 4 : N r . 4, 6 2 6 : N r . 4, 7 32: N r . 9 33: Nr. 8 6 4 : N r . 12 2 2 8 : N r . 13 231 c : . N r . 11 365: Nr. 35 368: Nr. 33 369: Nr. 34 379: N r . 37 380: Nr. 32 3 8 2 : N r . 36 384: Nr. 38 3 9 1 : Nr. 39 392: N r . 40 4 0 1 : N r . 45 407 b: N r . 10 412 b: N r . 46 II 19: N r . 67 2 2 : N r . 67 2 3 : N r . 67 72 a: Nr. 80 268: Nr. 94 328: Nr. 79 436: Nr. 70 437: Nr. 93 439: Nr. 83 440: Nr. 84 4 4 1 : Nr. 38 4 4 2 : Nr. 76
443: 444: 450: 451: 452: 453: 454: 463: 464: 475: 488: 494: Syll.3 785: 797: 798: 810: 814: 821: 833: 834: 837: 838: 839: 867: 876: 880: 881: 888: TAM II 175:
Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.
85 89 72 87 75 77 78 73 86 95 91 81
Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.
29 8 45 46 12 64 75 76 77 80 81 103 130 125 126 142
N r . 121
Korrekturzusatz Inscriptions Antiques du Maroc 2, Inscriptions Latines publiees par J. Gascou (Paris 1982). 9 4 : N r . 107 100: Nr. 134
307: N r . 114 448: N r . 10
STICHWORTVERZEICHNIS Die Zahlen verweisen im Gegensatz zur Konkordanz auf die Seiten. Ädilen munizipale 88. 205 in Rom 76 ff. Aerarium 26. 27. 34. 62. 125. 126 Altargesetze 17. 23. 110. 112. 113 Archiv in Rom 31. 74. 84 munizipale 37. 84. 173. 183. 216 Beamte, munizipale Amtseid 11.8. 123 Amtsgewalt 95. 119 Aufgaben der Ädilen 88 Aufgaben der Duoviri 79 ff. 82 f. 88 ff. Aufgaben der Quattuorviri 79 ff. 83 f. Nominatio 120 Qualifikation 80 f. 121 Wahl 95. 100 f. 120 ff. Bergbaubestimmungen 157 ff. 159 ff. Bürgerrecht peregrines 211 römisches 13. 37 ff. 47. 58 f. 60 ff. 116 ff. 128 ff. 186 ff. 205. 206. 225. 228 Dekurionen Aufgaben 86 ff. Qualifikation 80 ff. Rechte 97. 119 f. Wahl 96 Doppelbürgerrecht 47. 8 4 . 1 3 7 . 1 8 6 ff. 228 Edikte der Statthalter 41. 51 ff. 55 ff.
64 f. 65 ff. 68 ff. 73 f. 132 f. 143 f. 151 ff. 178. 181. 197 f. 213 ff. 216 f. 236 f. Einquartierung 32. 38. 133 Entscheide sonstiger Reichsbeamter 145 ff. 157 ff. 160 ff. 165 f. 213. 217 Freigelassene des Kaisers 53. 113. 1 4 5 . 1 6 1 . 1 7 3 . 184. 188. 210. 218 private 18. 96. 137. 139. 185 Geldumtausch 166 ff. 226 f. 238 Gemeinden, attribuierte 58 f. 205 Gerichtsorganisation 45 f. 168. 180. 190. 193. 222 Gerichtsverfahren 45. 48 ff. 51. 65. 71. 92 ff. 95. 126. 127 f. 222 f. Gesetze Bestallungsgesetz Vespasians 108 f. Hadrianisches Gesetz 165 f. 218 f. Mancianisches Gesetz 145 ff. 165 ff. 218 f. Getreide als Abgabe 145. 166. 214. 219. 221 Lieferung 71 f. 156. 169 Preise 133. 243 Stiftung 75 f. 170 Gladiatorenspiele 135. 170. 189 ff. 232. 249 Grenz- und Landstreitigkeiten 65 ff. 73 f. 114. 128. 151 ff. Kaiserpriester 110. 170. 190 ff. 232 f. 249
270
Stichwortverzeichnis
Kolonen Abgaben 145 ff. 166. 203. 219 Unterdrückung 195. 223 f. 234 f. Konsuln Aufgaben 49 f. 75 f. Wahl 24 ff. Landbevölkerung 64 f. 71 f. 224. 229 ff. Latinisches Recht 116. 119. 205. 206 Lehrer 163. 218. 246 f. Liturgien 68 f. 94. 173. 215 f. 218. 224 Freiheit von 37. 87. 1 3 8 . 1 7 6 . 2 1 4 . 236 Markt 175. 214. 216. 230. 237 Militärdienst 80 f. 87. 95 Nichtbürger, die in den Städten w o h nen 13. 18. 84. 92. 9 4 . 9 5 . 9 7 . 1 2 1 . 128. 133. 173 Patronat und Klientel 93 f. 99 f. 102. 124. 171 Prätoren als Gerichtsbeamten 45. 75. 112 Wahl 24 ff. Preise 52. 133. 243 ff. Priester Auguren 87 Flamines 110 f. Pontifices 87 Salier 24 Prokuratoren 52. 110. 133. 157 f. 165 ff. 172. 175. 194. 195. 223 Provinziallandtage 19. 58. 111 f. 170. 186. 197. 225. 228. 232 ff. 236 Quästoren in Rom 31. 34. 74. 77. 176. 193 munizipale 116 f. 123
Senatsbeschlüsse 31 ff. 41 ff. 48 ff. 53 ff. 62 f. 108 f. 144. 175 f. 189 ff. Sklaven 36. 56. 119. 158 f. 160 f. 183. 190. 193. 226 f. 237. 248 Spiele 2. 27. 29. 34. 56 f. 88. 131 f. 144. 170. 178. 182. 249 Stadtkuratoren 174. 182. 226 Stadtrats- und Volksbeschlüsse 11 f. 15. 17 f. 23 f. 28 ff. 102.103. 171 f. 172 f. 173 f. 181.198 f. 199 f. 201 f. 203 ff. 206 ff. 207 ff. 209. 225 f. 226 f. Stadtrechte 84 f. 85 ff. 116 ff. 120 ff. 137 f. Städte, freie 31 ff. 36. 41 ff. 51. 65 ff. 211 f. 235 f. Städtegründungen 151. 213. 250 Steuerfreiheit 13. 14 f. 32 f. 37. 47. 66 f. 70. 102. 129. 211 f. 215. 220. 237 Steuern 47. 68 f. 72. 114 ff. 170. 180. 187 f. 198. 211 Steuerpachtung 68. 115. 124 f. 130. 149 Straßen 76 ff. 90. 95. 116. 198 Streitwerte 65. 128 Subalternpersonal 85. 90. 110 Transport- und Nachrichtenorganisation 51 ff. 64. 133 f. 176 f. 213 f. 219 f. 229 ff. 234 f. Viehweide 147. 184. 200. 201 f. 237 Wasserleitungen 43 ff. 9 4 . 1 4 3 . 1 7 9 ff. Zensoren 79. 83 f. Zensus 4. 10. 62. 72. 83 f. 173. 199. 202 Zoll 33. 38. 66. 129. 130. 149