Trading mit Optionen und Futures
Joe ROSS
TRADING MIT OPTIONEN UND FUTURES Kombinationen, Strategien, Taktiken
Deuts...
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Trading mit Optionen und Futures
Joe ROSS
TRADING MIT OPTIONEN UND FUTURES Kombinationen, Strategien, Taktiken
Deutsche Übersetzung von K. P. Kagels
ROSS TRADING DEUTSCHLAND
Weitere Bücher von Joe ROSS, speziell für das Trading mit Futures und Optionen: Day-Trading: Tagesgeschäfte an den Futuresbörsen Futures-Trading: Positionsgeschäfte an den Futuresbörsen Chartformation Ross-Haken: Fortgeschrittene Handelsstrategien für Futures-Trader Trading ist ein Geschäft: Professionell an den Terminbörsen handeln Der monatliche Newsletter: Traders Notebook: Monatliche Hintergrundinformationen und Anlagestrategien für Trader Bücher von Joe ROSS und Mark Cherlin, speziell für das Trading mit Aktien: Aktien-Trading, Bd. I: Elektronisches Intraday-Trading Aktien-Trading, Bd. EL: Geld-, Risiko- und Handelsmanagement Aktien-Trading, Bd. EU: Konzepte, Methoden u. Strategien für erfolgreiche Aktiengeschäfte Aktien-Trading, Band IV: Taktiken, Tips und Tricks, die zu Gewinnen führen
CIP-Titelaufhahme der Deutschen Bibliothek ROSS, Joe: Trading mit Optionen und Futures, Kombinationen, Strategien, Taktiken / von Joe ROSS Hochheim/Main : ROSS Trading Deutschland, 1998 tnheitsacht: Trading Optures and Futions
ISBN 3-932741-03-X Titel der amerikanischen Originalausgabe »Trading Optures and Futions« Copyright© 1994 by Joe ROSS
Die Informationen in diesem Werk werden ohne Rücksicht auf einen eventuellen Patentschutz veröffentlicht. Warennamen werden ohne Gewährleistung der freien Verwendbarkeit benutzt. Bei der Zusammenstellung von Texten und Abbildungen wurde mit größter Sorgfalt vorgegangen. Trotzdem können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden. Verlag, Herausgeber und Autoren können für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernehmen. Für Verbesserungsvorschläge und Hinweise auf Fehler sind Verlag und Herausgeber dankbar. Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die gewerbliche Nutzung der in diesem Produkt gezeigten Modelle und Arbeiten ist nicht zulässig.
2. Auflage Oktober 1998
ISBN 3-932741-03-X Herausgeber: K. P. Kagels ©1998 by ROSS Trading Deutschland, Inh. T. Kagels Herderstr. 6a, D-65239 Hochheim/Main Tel./Fax: 06146/7204 http:/www.ross-trading.de Alle Rechte vorbehalten
INHALTSVERZEICHNIS Danksagungen Einfuhrung Vorwort Einleitung Anmerkung des Autors
9 11 12 13 15
TEIL I: GRUNDLAGENENTWICKLUNG Abschnitt 1: Was es über Optionen zu lernen gibt 1 Evolution in den Märkten
19
1.1 Am Anfang 1.2 Die Märkte haben sich verändert 1.3 Eine interessante Situation
19 20 24
2 Optionen und Futures kombinieren 2.1 Einführung 2.1.1 Optures 2.1.2 Futions
25 26 28 29
2.1.3 Das beste aus zwei Welten - so wird man ein Gewinner
29
3 Die Mystik der Optionen
32
4 Das Geheimnis der Optionen 4. l Wer und was ist die Optionsbranche? 4.2 Wer sind die mysteriösen Spieler?
35 37 38
5 Optionen leicht gemacht 5.1 Eine Option ist... 5.2 Ein Call ist... 5.3 Ein Put ist...
40 40 41 41
5.3 5.4 5.5 5.6 5.7
Innerer Wert ist... Zeitwert ist... Die genormte Menge ist... Der Basispreis ist... Der Verfalltermin ist...
.
41 41 41 42 42
5.8 Die Ausübung ist... 5.9 Die Prämie ist... 5.10 Delta ist...
43 43 44
5.11 Delta-neutral ist...
44
Inhaltsverzeichnis
5.12 5.13 5.14 5.15 5.16 5.17
Synthetik bedeutet... Theoretischer Wert ist... Statistische Volatilität ist... Implizite Volatilität ist... Margin ist... Optionsmodelle
6 Risiko
6.1 Unbegrenztes Risiko 6.2 Ausübungsanzeige 7 Ausübung 8 Volatilität 8.1 Die Wichtigkeit der historischen Volatilität 8.2 Schwächen in den Optionsmodellen , 8.3 Visualisierung der Volatilität 8.4 Bollinger-Bänder 8.5DasGesetzderCharts 8.6 Vergleich von statistischer und impliziter Volatilität 8.7 Vorsicht bei der Beobachtung von Optionsprämien
.
45 45 46 46 46 48 52
53 53 55 60 60 65 66 67 70 73 75
Abschnitt 2: Was es über die Märkte zu lernen gibt 9 Charts leicht gemacht 9. l Chartmuster, die Erfolg bringen
9.2 Große Einstiegssignale 9.2.1 Der Ausbruch aus einer Schiebezone 9.2.2 Der Ausbruch aus einem 1-2-3-Hoch oder -Tief 9.2.3 Der Ausbruch aus einem Haken 9.2.4 Der Ausbruch aus einer Leiste
77 77
78 79 83 85 87
10 Definition einer Konsolidierung 10.1 Was ist eine Konsolidierung? 10.2 Warum eine Konsolidierung entsteht 10.3 Konsolidierungen erkennen
92 92 93 94
11 Definition eines Trends
99
12 Was ist ein Trend?
105
Abschnitt 3: Lassen Sie sich für das Trading bezahlen 13 Das Geschäft des Optionen-Trading 13.1 Vorteile/Nachteile von Optionen 13.2 Das Versicherungsgeschäft
110 110 112
13.3 Erträge auf Jahresbasis b erechnen 13.4 Verluste verkaufen
113 114
14 Eine Fution schaffen
14. l Einen Put benutzen, um ein Stopp zu borgen 14.2 Einen Call benutzen, um ein Stopp zu borgen 15 Eine Opture schaffen 15.1 Verkauf von extrem hoher Volatilität
15.1.1 Volatilitäts-Blowoff 15.2 Kauf von extrem niedriger Volatilität 15.3 Optionen in einem etablierten Trend schreiben
116
118 125 128 132
133 138 139
TEIL II: ENTWICKLUNG EINER ERFOLGSTRATEGIE Abschnitt 1: Chartmuster, die Erfolg bringen 16 Trading in einer Schiebezone 16.1 Strategie l: Kauf von Calls und Puts, die am-Geld liegen 16.2 Strategie 2: Schreiben von ungedeckten Calls und Puts, die aus-dem-Geld liegen 16.3 Fandangle
143 149 151 155
17 Ausbruch aus einer Schiebezone 17.1 Strategie l: Kauf von Futures, Schreiben von Puts (Long-Kredit) 17. l. l Ein Szenario für den schlechten Fall 17.2 Strategie 2: Kauf von Calls, Schreiben von Puts (Synthetischer Long Future) 17.2. l Ein weiteres Szenario für den schlechten Fall 17.3 Strategie 3: Kaufeines Calls, Schreiben von zwei Calls (Ratio Call Spread)
160 163 165 170 175 179
18 Trendfolge mit 1-2-3-Formationen und Ross-Haken
188
19 Trendfolge mit Leisten
198
19.1 Was ist eine Leiste? 19.2 Regeln für das Trading von Leisten 20 Abschmelze oder Sprint
198 201 207
Abschnitt 2: Nehmen, was der Markt gibt 21 Ratio Spreads
21.1 Ratio Put Spread 21.2 Ratio Call Spread 21.3 Eine letzte Anmerkung über Ratio Spreads 22 Ratio Backspreads
22. l Call Ratio Backspread 22.2 Put Ratio Backspread
213
214 218 219 220
220 226
Inhaltsverzeichnis
23 Strangles und Straddles 23.1 Short Strangle 23.2 Short Straddle 23.3 Long Strangle 23.4 Long Straddle
233 233 238 242 245
24 Butterfly-Trades
250
24.1 Long Butterfly 24.2 Short Butterfly
250 256
25 Synthetische Futures
259
25.1 Synthetischer Long Futures 25.2 Synthetischer Short Futures
259 265
26 Vertikale Spreads
271
27 Das Beste vom Besten
278 278 279 286 286 294 301
27. l Strategie und Taktiken - Long Straddles 27. l. l Regeln und Taktiken für den Long Straddle 27.2 Strategie und Taktiken - Short Strangles 27.2. l Regeln und Taktiken für den Short Strangle 27.3 Strategie und Taktiken - Prämienanhäufung 27.4 Strategie und Taktiken - Covered Bounce
Abschnitt 3: Planung eines siegreichen Feldzuges 28 Management 28.1 Geschäftsmanagement 28.1.1 Planung, Organisation, Lenkung, Leitung, Kontrolle 28.1.2 Auftragserteilung, Brokerbeziehungen, Kommunikation 28.2 Handelsmanagement
28.2.1 Auswahl des Zeitrahmens, Auswahl des Marktes, Trade-Auswahl 28.2.2 Planung von Möglichkeiten 28.3 Geldmanagement 28.4 Risikomanagement 28.4. l Faktoren, die auf das Risiko einwirken 28.5 Selbstmanagement 29 Dinge, die man Ihnen nicht sagt
29. l 29.2 29.3 29.4 29.5
Der zeitverschobene Aufbau eines Spreads Boxen und Umwandlungen Das Recht auf Ausübung - Ein netter Trick Hedging Gewinne auf Jahresbasis berechnen
30 Zusammenfassung
310 310 311 312 313 314 315 318 320 320 322 324 324 325
327 330 333 334
Anhang A: Optionsmodelle Anhang B: Die Konsolidierung identifizieren Anhang C: Übungen Anhang D: Lösungen zu den Übungen
D. l Die Lösungen von John Barbour D.2 Die Lösungen von Joe ROSS Anhang E: Literaturverzeichnis
339 356 367 374 374 386 400
Stichwortverzeichnis
401
Danksagungen Ich möchte John Barbour danken, ohne dessen Hilfe es mindestens ein weiteres Jahr gedauert hätte, dieses Buch zu schreiben. John, der ein brillanter und erfahrener Optionen-Trader ist, hat auf meinen Futures-Seminaren gelehrt. Er begründete die Terminologie, die eine Handelstechnik beschreibt, die als „Verluste verkaufen" bekannt geworden ist. Sie werden später in diesem Buch mehr darüber lesen. Er trug mit dazu bei, die Opture- und FutionSeminare zu entwickeln, und er hat einen großen Teil des in diesem Buch vorgestellten Materials zur Verfügung gestellt. Ich danke ihm auch dafür, daß er das Vorwort zu diesem Buch geschrieben hat. Mein Dank richtet sich auch an Manfred Wurr, einem meiner deutschen Schüler. Herr Wurr hat viel grundlegendes Research über Optionen durchgeführt, und er hat freundlicherweise die Einfuhrung zu diesem Handbuch geschrieben. Mit seinem umfangreichen Wissen über die Welt des Optionen-Tradings unterstützte er mich bei meiner Arbeit an diesem Buch. Auch war ich sehr froh darüber, daß er das Buch noch einmal auf mögliche Fehler durchsah.
Große Anerkennung möchte ich auch den Mitarbeitern der Roberts-Slade Inc. für die von ihnen entwickelte First/l/ert-Software aussprechen. First4/ert ist die umfassendste EchtzeitTradingsoftware, die ich bislang kennengelernt habe, und sie enthält nicht weniger als fünf Optionsmodelle. Als ein Trader, der mittels Echtzeit-Kursen von einem Bildschirm aus handelt, habe ich festgestellt, daß es für YvcstAlert im Bezug auf die Einfachheit der Benutzung, den Umfang des Inhalts und die Klarheit der Darstellung nichts vergleichbares gibt. Ich danke Len Yates für seine OptionVue-Software, die ich benutzte, um dieses Buch zu schreiben. OptionVue ist ein hervorragendes Werkzeug, wenn man das Trading von Optionen lernen möchte, und es ist auch ein Teil meines eigenen Lernprozesses gewesen. Ich möchte mich bei ihm dafür entschuldigen, daß seine Graphiken in diesem Buch etwas verändert aussehen. Die Charts und Graphiken der OptionVue-Software sind großartig, beim Drucken hatten wir jedoch etwas Schwierigkeiten mit dem Farbaufbau. Eine Erwähnung wert ist das Optionsmodell, welches in der Ensign V-Software enthalten ist. Howard Arrington hat hervorragende Arbeit geleistet, indem er eine Software zur Verfügung stellte, mit der man leicht und in Echtzeit mit dem Black-Scholes-Modell arbeiten kann, auf welches ich mich im Verlauf des vorliegenden Buches wiederholt beziehen werde.
10
Auch möchte ich noch einmal George Damusis für seine Market Detective-Software danken. George hat die Software so programmiert, daß es mir möglich ist, viele der technischen Studien so zu sehen, wie ich es am nützlichsten finde. Es ist jetzt zehn Jahre her, seitdem ich begonnen habe, Market Detective für meine Tagesschlußanalyse zu benutzen, und die meisten der gezeigten Stab-Charts wurden mit diesem Programm erstellt. Ich benutze die Software immer noch für meine Tageschlußanalyse, weil sie mir eine vollkommen andere Perspektive gibt im Vergleich zu der Software, mit der ich während des Tages arbeite. Ich bin gespannt auf die Windows-Version der Software, die dann auch mit Echtzeitkursen arbeiten wird.
11
Einführung Mit diesem Lehrgang öffnet Joe ROSS unser Bewußtsein. Es gibt doch noch eine Welt von Möglichkeiten, von denen viele von uns vor diesem Buch, das ein echtes Meisterwerk von Trading-Intelligenz ist, nur wenig wußten. Andere Handelsinstrumente zu kennen und zu wissen, wie und wann man diese benutzt und kombiniert, ist essentielles Wissen, um welches sich jeder Trader ernsthaft bemühen sollte. Im Gegensatz zu irgend einem trockenen Text, der nur die verschiedenen Optionsstrategien in einer sehr theoretischen Art und Weise aufzählt, vermittelt uns Joe ROSS Optures und Futions aus der Sichtweise der Anwendung in der realen Welt des Tradings. Joe befreit uns von der mühevollen Arbeit, die damit verbunden ist, wenn man sich durch die endlosen mathematischen und theoretischen Abhandlungen wühlt. Statt dessen sagt er uns, was wir wirklich wissen müssen, wodurch dieser Lehrgang sehr lebendig, interessant und sehr effizient wird. Für einige Leser mögen die hier präsentierten vielen Möglichkeiten der Kombination von Optionen und Futures ein wenig verwirrend sein. Dies kann sich jedoch in einen mächtigen Vorteil verwandeln. Die Umsetzung einer Optionsstrategie kann wesentlich mehr Nachdenken und Planung verlangen als der einfache Kauf oder Verkauf eines Futureskontrakts. Die Strategien machen es nötig, daß wir unsere Trades, die verschiedenen Möglichkeiten, die entstehen können und unsere Reaktionen darauf, gründlich durchdenken. Wenn wir auf diese Weise handeln, fördern wir nicht nur unsere Profitabilität, sondern als Nebeneffekt genauso unsere Disziplin.
Joe lehrt uns, selbstverantwortliche Trader zu werden. Selbstvertrauen, die Fähigkeit, in jeder Situation unser Trading durchzuführen, ist eine Voraussetzung, um auf diesem Gebiet erfolgreich sein zu können. Deshalb zeigt Joe uns nicht nur die Möglichkeiten, Optures und Futions zu handeln, sondern er geht darüber hinaus, indem er uns die Wichtigkeit des Managements und der Auftragsabwicklung in diesem Geschäft verdeutlicht. Wieder zeigt er uns, was wir wissen müssen. Ich lernte, daß erfolgreiche Menschen, wie Joe ROSS, die Fähigkeit haben zu unterscheiden, was wichtig ist und was nicht. Somit sollten wir uns alle Joes Rat zu Herzen nehmen und den größtmöglichen Nutzen aus seiner Arbeit ziehen.
Danke, Joe! Fangen wir an. Manfred Wurr Hamburg, Deutschland
12
Vorwort Früh in unserer Freundschaft schrieb mir Joe ROSS: „...Du siehst die Dinge als ein reiner Optionen-Trader, ich dagegen sehe sie aus der Sicht eines Futures-Trader; können wir beide jemals den gleichen Blickwinkel haben?" Mit diesem Handbuch hat Joe seine eigene Frage beantwortet. Mit seinem wunderbar kreativen und sehr visuellen Stil nimmt uns Joe mit auf eine weitere Reise durch die Märkte und zeigt uns, wie man Optionen und Futures zu einem umfassenden Arsenal von Handelstechniken mischt, die dazu entwickelt wurden, die Gewinnchancen zu maximieren. Er ermutigt uns, daß wir uns anpassen und weiter entwickeln, so wie es die Märkte tun, daß wir unsere Handelsmethoden auf den Markt hin abstimmen, da die Märkte sich ändern. Ich bin sicher, daß viele Leser weiterhin glauben, daß es für das Optionen-Trading unbedingt notwendig ist, ein sehr mathematisches Denken zu haben und ein komplexes Computerprogramm zu benutzen. Nun, Joe ROSS ist ein lebender Beweis, daß man lernen kann, Optionen zu handeln, wobei man nur sehr begrenzt auf mathematische Formeln zurückgreifen muß, welche für die Optionsbewertung benutzt werden. Diejenigen Leser, die Joe kennen oder seine vorangegangenen Bücher gelesen haben, wissen, daß eines seiner
bevorzugten Mottos der Satz ist: „Handel was du siehst, nicht -was du denkst. " Seine Methode für das Optionen-Trading stimmt mit diesem Motto überein. In diesem Buch zeigt uns Joe, wie der Markt aussehen sollte, wenn er darüber nachdenkt, einen Options-Trade einzugehen, und er beschreibt auch, welchen Options-Trade er auswählen würde, wenn er im Markt eine bestimmte Chartformation entdeckt. Dann führt er uns mehrere Schritte weiter, zeigt die Entwicklung der Trades und wie er die Position im Zeitverlauf ändern würde. Er erklärt, wie er sich aus Schwierigkeiten befreit, wenn ein Trade falsch läuft, und er demonstriert, wie er die Graphiken der Optionspreise selbst analysiert, um zusätzliche wertvolle Informationen zu erhalten. Diese Inhalte, neben vielen anderen, machen diese Arbeit so einzigartig. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß ich jedes Mal, wenn ich eines von Joes Büchern erneut lese, einige neue Einsichten entdecke, die ich vorher nicht entdeckt hatte. Stellen Sie sich darauf ein, dieses Buch mehrere Male zu lesen, falls es Ihr Wunsch ist, wirklich all das zu verstehen, was Joe zu bieten hat.
John S. Barbour, Ph. D.
13
Einleitung Es ist Frühling. In zwei Monaten werde ich mein sechsunddreißigstes Jahr als Trader beendet haben. Ich habe niemals zuvor Märkte gesehen, wie wir sie jetzt beobachten können. Die meisten Märkte, die ich verfolge, befinden sich in engen Konsolidierungen oder bewegen sich in wilden Schwüngen innerhalb von großen Schiebezonen. Die Märkte, die nicht seitwärts laufen, bewegen sich treppenforming in einer Serie von plötzlichen Explosionen und Zusammenbrüchen.
Neben meinem Trading arbeite ich an dem Buch Trading von Optionen und Futures. Es scheint mir an der Zeit zu sein, daß das in diesem Buch präsentierte Material veröffentlicht wird. Warum? Ich habe jetzt das Gefühl, daß in den meisten Fällen, wenn ein Trader nicht die Benutzung von Optionen meistert, es wenig, -wenn nicht sogar keine Chance gibt, vom Trading in den Märkten, die wir heute sehen, und von denen ich glaube, daß sie für viele Jahre anhalten werden, erfolgreich zu profitieren. Ich schulde Ihnen eine Erklärung.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß ein Trader sich nicht an eine einzige Handelsmethode oder -stil binden darf. Trading ist eine dynamische Bemühung, eine Kunst, die auf die sich immer ändernden Mechanismen der Märkte angewendet wird. Der erfolgreiche Trader ist ein Handwerker, der sich permanent in Übereinstimmung mit den Märkten befindet. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind meine Schlüssel für erfolgreiches Trading. Ich muß die Methoden entsprechend den verschiedenen Aspekten und Attributen, die in dem Markt zu dem Zeitpunkt herrschen, wenn ich handeln möchte, ändern. Die Märkte stellen sich selbst zu verschiedenen Zeiten verschieden dar. Ein profitabler Trader wird diese Wahrheit erkennen und sein Trading entsprechend modifizieren, um so weiteren Erfolg sicherzustellen. Hier präsentiere ich Ihnen eine Vielzahl von Werkzeugen, die Sie benutzen können, um profitabel zu handeln, wenn sich die Märkte in großen, konsolidierenden Schiebezonen befinden, und ich werde Ihnen auch Techniken vermitteln, wie sie eine Marktbewegung erwischen können, wenn es zu einem Ausbruch aus diesen konsolidierenden Schiebezonen kommt. Ich werde Ihnen aber auch Werkzeuge für das Trading von tendierenden Märkten zeigen. Diejenigen Leser, die meine anderen Bücher kennen, werden feststellen, daß ich einen Markt immer im wesentlichen genauso wie früher „sehe". Was sich geändert hat ist, wie ich die Märkte handle.
14
Ich sage dies zu jedem meiner Leser so ehrlich und aufrichtig wie ich es zu meinem Sohn oder meiner Tochter sagen würde: „ Wenn Sie die besten Chancen haben möchten, um als Trader
in den Futuresmärkten, oder sogar in den Aktienmärkten, erfolgreich zu sein, dann müssen Sie lernen, Optionen zu handeln. " Dieses Handbuch ist in der Tat ein Lehrgang für das Trading von Optures und Futions. Es wird mehr verlangen als nur ein oberflächliches Lesen. Es ist notwendig, dieses Buch zu studieren und wieder zu studieren. Sie sollten dieses Buch in den nächsten Jahren immer wieder lesen.
15
Anmerkung des Autors Im Verlauf dieses Buches werden Sie Charts sehen, die in einigen Fällen nicht die Futuresnotierungen auf der vertikalen Skalierung zeigen, auch enthalten sie nicht eine zeitliche Referenz auf der horizontalen Skalierung. Ich entfernte mit Absicht diese Informationen, damit Sie sich ganz auf den Chart selbst konzentrieren können. In einigen Fällen hatte ich Probleme, die Bildschirmgraphiken von Market Detective und OptionVue gedruckt darzustellen. Das Problem lag bei der Umsetzungssoftware, die ich benutzte, und nicht bei der Market Detective- oder OptionVue-Software. Bei der Lektüre dieses Buchs werden Sie feststellen, daß ich mich wiederholt auf meine anderen Bücher beziehe. Sie müssen jedoch nicht meine anderen Arbeiten kennen, um von dem vorliegenden Lehrgang profitieren zu können. Das hier präsentierte Material steht für sich alleine. Ich beziehe mich auf die anderen Werke ausschließlich für die Bequemlichkeit, den Nutzen und die Vertrautheit der Leser, die diese Bücher studiert haben, oder die wünschen, ein bestimmtes Thema weiter und tiefergehend zu verfolgen. Bitte beachten Sie, daß ich bei den tatsächlich gehandelten Trades nicht immer alles richtig mache. Es kann sein, daß ich einen etwas höheren Betrag riskiere als ich lehre. Manchmal liegt das daran, daß mir meine Erfahrung und meine persönliche Beurteilung nach 36 Jahren Trading sagt, daß ich eine Regel brechen kann. Manchmal verpasse ich einfach einen Trade. Zu anderen Zeiten passiert mir einfach ein Fehler oder ich versäume es, einen Trade ausreichend zu beobachten. Ich mache in meinem Trading viele Fehler und bin zu der Überzeugung gekommen, daß für mich kleine Fehler normal sind. Meine Disziplin reicht aber aus, daß mir in der Regel keine ernsthaften Fehler unterlaufen, die Art von Fehlern, die ein Konto vernichten können.
Bei gewissen Trades kann es sein, daß Sie sich fragen, warum ich nicht einen bestimmten Schritt unternehme, weil Sie einen Notierungsausbruch oder eine besondere Strategie oder Taktik sehen. Dies liegt daran, daß der Notierungsausbruch während Handelsstunden geschah, in denen ich nicht handle. Häufig wurden das Hoch, Tief oder beides in den Nachtmärkten erreicht. Zum Schluß noch ein paar Worte zum Risiko. Ich tendiere dazu, mit Optures und Futions größere Stopps zu benutzen und scheinbar größeres Risiko einzugehen als wenn ich ausschließlich Futures handle. Der Grund ist darin zu finden, daß mir so viele weitere Strategien zur Verfügung stehen, daß ich in der Regel immer einen Weg finden kann, um den Trade profitabel zu beenden. Es kann sein, daß ich stark kämpfen und strampeln muß, aber das ist die Schönheit von Optures und Futions - es ist mir möglich!
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17
TRADING MIT OPTIONEN UND FUTURES
TEILI
GRUNDLAGENENTWICKLUNG
18
19
TEIL I, ABSCHNITT l Grundlagenentwicklung: Was es über Optionen zu lernen gibt l Evolution in den Märkten 1.1 Am Anfang Als ich vor fast 40 Jahren mit dem Trading begann, gab es im Vergleich zu heute nur wenige Märkte, in denen man handeln konnte. Ich handelte Terminkontrakte auf Waren, die konsumierbar waren. Ich handelte Waren, die man essen konnte, und Rohstoffe, die man benutzte, um daraus etwas anderes herzustellen. Ich handelte auch Aktien. Damals gab es kein Day-Trading; eine Ausnahme machten einige Trader, die nach dem Tickerband handelten und die sich überwiegend in den Börsen und den Büros der Broker aufhielten.
Im Vergleich zu heute war die Trading-Gemeinde klein. Weltweit gab es wahrscheinlich weniger als 20.000 Trader. Das ist nur eine Schätzung. Aber zu der Zeit ging ich von dieser Zahl aus. Heute wird angenommen, daß es weltweit 150.000 Trader gibt, deren Zahl weiter wächst. Damals gab es keine Finanzkontrakte, keine Devisenkontrakte, keine Märkte für Derivate. Viele der Börsenplätze, die es heute gibt, existierten damals nicht. Ich handelte nach meinen Charts, die ich täglich manuell aktualisierte. Optionskontrakte wurden zu der Zeit im allgemeinen nicht gehandelt.
Es kann sein, daß es etwas ähnliches wie Optionshandel gab. Diese Geschäfte wurden jedoch nicht auf dem Parkett, sondern außerhalb der Börsen abgewickelt, und wenn es sie gab, dann habe ich sie nicht bewußt wahrgenommen. Die Teilnehmer in den Märkten waren bekannt und konstant. Es gab die „Produzenten", wozu große landwirtschaftliche Unternehmen und Basisindustrien wie Sägemühlen und Minenunternehmen gehörten, und es gab die „Kommerziellen", die überwiegend große Verarbeiter waren. Sie waren da, um ihre Geschäfte durch den Handel in den Märkten zu „hedgen" (abzusichern). Es gab die Parketthändler, die immer bereit waren, diejenigen Trader auszunehmen, bei denen sich die Möglichkeit bot. Es gab Spieler, Hochflieger, die fast überall eine Chance witterten (solche Marktteilnehmer gibt es noch immer). Schließlich gab es die Einzelpersonen, so wie mich, die als Trader entweder mit ihrem Trading großartige Gewinne machten oder kaum genug für ihren Lebensunterhalt verdienen konnten. Es war überwiegend die Aufgabe der individuellen Trader, große wie kleine, die Märkte mit Liquidität zu versorgen.
20
Teil I, Abschnitt 1: Was es über Optionen zu lernen gibt_
Ich ging immer davon aus, in der Versicherungsbranche tätig zu sein. Ich nahm Risiko auf mich und erwartete, für das eingegangene Risiko eine faire Rendite zu bekommen. Das ist es, worum es in den Futuresmärkten geht - um den Risikotransfer von denjenigen, die den Wunsch nach Preissicherung haben, hin zu denjenigen, die als Spekulanten bereit sind, dieses Risiko in der Hoffnung auf eine überdurchschnittliche Rendite einzugehen. Damals wie heute stiegen die Märkte, sie fielen oder bewegten sich seitwärts; aber glauben Sie mir, wenn ich Ihnen sage, daß diese Bewegungen größtenteils nicht annähernd so heftig und schnell waren, wie sie es heute sind. Das Ausmaß der meisten Bewegungen war sicherlich geringer als ich es heute in den Märkten sehe.
Ich habe das Gefühl, daß die Märkte früher, wenn sie tendierten, über längere Zeiträume tendierten als es heute der Fall ist. Wenn sie sich in einer Konsolidierung befanden, dann waren die Konsolidierungsphasen geordneter und von kleinerer Dimension. Vielleicht sind dies aber nur die wehmütigen Erinnerungen eines in die Jahre gekommenen Traders. Auf jeden Fall sind das meine Gedanken, wenn ich mich an die Märkte von früher erinnere, und mit diesen Gedanken stehe ich nicht alleine da.
1.2 Die Märkte haben sich verändert So viele Dinge sind passiert und haben die Natur und Zusammensetzung der Märkte verändert, daß es schwer fällt, einen Anfang zu finden. Die Regierungen der Welt veröffentlichen heutzutage Dutzende von Berichten. Als Reaktion auf den Inhalt eines Berichtes, der sehr ungenau sein kann und davon abweichend, was von der Mehrzahl der Marktteilnehmer erwartet wurde, kommt es in den Märkten jedes Mal zu wilden Bewegungen.
Den Einfluß von Regierungsberichten verstärken solche Dinge wie Zentralbankinterventionen, die in den Devisen- und Metallmärkten Bewegungen von großen Proportionen verursachen können. Riesige Marktbewegungen können durch Abkommen und Meinungsunterschiede bei Treffen von Kartellen, die einen großen Teil des weltweiten Angebotes von fast jedem Rohstoff kontrollieren, ausgelöst werden. Ankündigungen oder Feststellungen von Mitgliedern der US-Notenbank, Bekanntmachungen, Erklärungen oder das Mißlingen einer gemeinsamen Übereinkunft von Präsidenten, Regierungshäuptern oder anderer großer politischer Entscheidungsträger tragen ebenso dazu bei. Die Politik und Programme von Regierungen beeinflussen die Märkte und sorgen zu einem bestimmten Maß für die Melodie, nach der die Märkte tanzen.
Im Vergleich zu der Zeit, als ich anfing zu handeln, gibt es jetzt mehr als fünf mal so viele Trader. Es gibt heute mehr Leute, die mit Hilfe von Computern und Kursübertragungssystemen ausschließlich Tagesgeschäfte an den Futuresbörsen betreiben, als es damals Trader auf der ganzen Welt gab.
Evolution in den Märkten_
2l
Das Day-Trading hat die Art, wie die Leute handeln, von Grund auf verändert. Es gibt heute mehr „schnelle" Märkte als jemals zuvor. Und schneller, als jemals zuvor, verändern sich die Märkte in ihrer Zusammensetzung und ihrem Temperament. Die „rein-und-raus"-Aktionen der Day-Trader, die versuchen, kurzfristige Gewinne zu realisieren, verursachen in den Märkten kräftige Fluktuationen. Eine überwiegende Mehrheit der Day-Trader hat in den Märkten nur eine kurze Karriere. Diese endet, wenn sie genügend Kapital verloren haben, um sich dauerhaft vom Trading zu verabschieden. Es gibt einen konstanten Zufluß von neuen, unerfahrenen Tradern. Dies hat Märkte entstehen lassen, in denen ohne Weisheit gehandelt wird. Es gab Weisheit in den Märkten, als die Mehrzahl der Trader diejenigen waren, die sich schon seit Jahren behauptet und lange genug überlebt hatten, um das notwendige Wissen zu erlangen, das ihnen zu ordentlichen Gewinnen aus ihren Trading-Aktivtäten verhalf. Es ist wirklich so, daß die Börsen nicht mehr viel von hochentwickelten, elektronischen Spielkasinos trennt. Es gibt praktisch für jeden, der spielen möchte, ein Spiel.
Um dieses Image der Börsen, daß sie nichts weiter als elegante Spielhöllen sind, noch zu erhöhen, hat die US-Steuerbehörde im Zuge einer bizarren Vorschrift über die steuerliche Behandlung von Sicherungsgeschäften vor kurzem erklärt, daß geschäftliche Sicherungsgeschäfte in den Märkten, bei denen Leerverkäufe oder Optionen auf Futureskontrakte benutzt werden, wie Kapitalanlagen behandelt werden müssen. Zusätzlich erklärte die Behörde, daß es möglich ist, ein Termingeschäft oder eine Futuresposition als Teil einer Inventurbewertung und als Substitut für Inventar zu bewerten. Wenn diese Einschätzung der US-Steuerbehörde nicht geändert wird, würde das für „Hedger" bedeuten, daß sie in ihrer Fähigkeit, die Kosten des Hedging abzusetzen, beschränkt werden und nicht mehr länger die Hedging-Verluste, die durch Trading passieren, einfach abschreiben können.
Auch wenn zur Zeit die Gerichte teilweise das Urteil der US-Steuerbehörde außer Kraft gesetzt haben, so muß man sich doch fragen, welche Art von Wahnsinn zu dieser Art von Denken führt, die darin resultiert, den wirtschaftlichen Zweck für die Existenz der Futuresmärkte zu zerstören. Die Futuresmärkte wurden für den Zweck der Risikoabsicherung geschaffen. Wer wird noch Sicherungsgeschäfte tätigen, wenn Verluste, die aus Hedging entstehen, nicht mehr länger Steuern reduzieren können? Die Märkte würden dann aus nicht viel mehr als den Spekulanten bestehen, die miteinander darum wetten, welchen Preis irgendein gehandeltes Gut am Ende des Liefermonats hat. Die wirtschaftliche Grundlage der Futuresmärkte wird dann zerstört sein. Es ist der Gedanke, und nicht die hinter den Aktionen der Steuerbehörde stehende Tat, der außerordentlich beunruhigend ist. Die Erwartung, daß sie mit anderen Taktiken versuchen könnte, ein Verbot durchzusetzen, wonach Hedging-Verluste nicht mehr steuerlich geltend gemacht werden können, läßt mich sehr besorgt sein.
22______________Teil l, Abschnitt 1: Was es über Optionen zu lernen gibt_
Des weiteren hat die US-Regierung vorgeschlagen, jeden Geschäftsabschluß (Round Turn), der in den Märkten getätigt wird, zu besteuern. Sie erklärte, die Gebühr werde gering sein, nur ein paar Cents betragen. Aber in den Märkten von heute, wenn man die Größe einiger Trades berücksichtigt, droht dieser Vorschlag die Handelsumsätze von vielen der größeren Marktteilnehmer zu eliminieren oder stark zu reduzieren. Für einige Marktteilnehmer, die in den US-Märkten handeln, würden die Kosten des Tradings zu teuer werden. Die Bedenken, die ich an dieser Stelle habe, sind, daß sich diese Trader anderen Märkten zuwenden werden, ausländischen Märkten, die sich bemühen, für diese Marktteilnehmer interessant zu sein, indem es weniger oder keine Steuern, weniger oder eine bessere Regulierung und mehr Automation gibt. Auch wenn dieser Vorschlag der Besteuerung von Round-Turns zurückgezogen wurde, so ist die dahinter stehende Art des Denkens für unsere Märkte gefahrlich. Ein solcher Vorschlag kann einfach der Beginn einer nicht vorteilhaften Entwicklung sein.
Die steuerlichen Schritte der US-Regierung verursachen in den Märkten große Veränderungen. Sie sorgen dafür, daß viele Geschäfte und viele Umsätze an Börsenplätzen außerhalb der USA abgewickelt werden. Für einige Marktteilnehmer ist es schon zu teuer geworden, an den USBörsen zu handeln. Große individuelle Spekulanten werden aus den Märkten verdrängt und durch noch größere spekulative Fonds ersetzt. Wer sind diese großen Fonds, wie beeinflussen sie die Märkte, und wie passen sie in das Bild? Es gibt heute eine Anzahl von großen Marktteilnehmern, die noch nicht da waren, als ich anfing zu handeln. Es sind Fonds aller Arten. Vor 30 Jahren steckten die Investmentfonds in ihren Kinderschuhen, jetzt hedgen sie in den Aktienindizes, in den Devisen- und den Zinsmärkten. Bei einem Großteil der großen Positionen, die heute in den Märkten gehandelt werden, dominieren private Fonds, Pensionfonds und Trading-Pools. Diese verfügen über riesige Geldsummen und werden von professionellen Tradern und Geldmanagern geführt, die mit mechanischen Handelssystemen arbeiten, welche vollständig automatisiert und computerisiert sind.
Einige dieser großen Marktteilnehmer sind „wertorientierte" Fonds, die zu einem großen Teil dazu beitragen, daß sich die Märkte seitwärts bewegen. Wenn ihre Computer signalisieren, daß die Preise zu niedrig sind, dann werden Kaufprograrnme gestartet. Wenn das System eines Fonds anzeigt, daß die Preise zu hoch sind, dann beginnen Verkaufsprogramme. Dieses Verhalten trägt dazu bei, Trends in den Märkten zu verhindern. Zu dem Zeitpunkt, wenn ein Trend richtig anfängt, in Bewegung zu geraten, verkümmert er wieder, da die Preise als entweder zu hoch oder zu niedrig betrachtet werden. Fonds und Sammelkonten suchen jetzt den Einstieg in praktisch jeden Markt, der über genügend offenes Interesse verfugt, um ihnen eine Position zu ermöglichen.
Es entstehen an dem Punkt interessante Kollisionen, wo die Kommerziellen und Fonds unterschiedliche Interessen haben. So sind z.B. die kommerziellen Verbraucher zu bestimmten Jahreszeiten traditionell darum bemüht, die Preise von verschiedenen Getreiden, Weichwaren und industriellen Rohstoffen niedrig zu halten, damit sie große Mengen zu den möglichst niedrigsten Preisen kaufen können. Dann steigen die Fonds und Pools ein, deren Computermodelle die Preise als relativ niedrig bewerten und deshalb große Kaufsignale auswerfen. Die Kommerziellen verkaufen in diese Käufe hinein, da der Markt entweder seitwärts läuft oder steigt und damit die Bemühungen der großen kommerziellen Trader vereitelt, die Preise niedrig zu halten. Das Ergebnis ist häufig chaotisch, und der Markt wird
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auf eine sehr verrückte Weise aufwärts und abwärts gelenkt. Ein solcher Wettbewerb wirkt sich nachteilig auf die Interessen der kommerziellen Marktteilnehmer und der großen individuellen Trader aus, die beide einstmals sehr auf saisonale Preisbewegungen vertrauten. Andere große Trader, d.h. Fonds und Pools, benutzen eher Trendfolgesysteme als Systeme, die auf „fairem Wert" basieren. Wenn diese Marktteilnehmer erkennen, daß der Trend durch die massiven Käufe oder Verkäufe der kommerziellen Produzenten verursacht wird, dann springen sie auf den Trend auf und kaufen oder verkaufen selbst schnell eine riesige Anzahl von Kontrakten. Sie sorgen nicht dafür, daß ein Markt langsam und graduell steigt oder fällt, so wie es die großen kommerziellen Trader machen. Statt dessen laden sie eilig ab oder greifen nach so vielen Kontrakten wie möglich. Dies führt dazu, daß die Märkte nach unten zusammenbrechen oder nach oben explodieren, wodurch der bestimmte Trend, den die Trendfolgesysteme angezeigt haben, außer Kraft gesetzt wird. In dem Moment, wenn es einfach nicht mehr ausreichend potentielle Käufer gibt, die sowohl die Verkäufe der großen Trader als auch die Verkäufe der Kommerziellen absorbieren können, ist der Abwärtstrend an einem abrupten Ende angekommen. Umgekehrt ist der Aufwärtstrend an einem abrupten Ende angekommen, wenn es nicht ausreichend potentielle Verkäufer gibt, welche die Käufe von großen Tradern und den Kommerziellen absorbieren können. Der Markt fängt dann einfach an, seitwärts zu pendeln. Der Kauf- oder Verkaufsdrwc£ ist da, aber es gibt nur unzureichende Kauf- oder Verkaufskraft die es möglich macht, daß sich der Trend fortsetzt. Der Markt ist dann gezwungen, eine Korrektur- oder Konsolidierungsphase zu durchlaufen. Schließlich sind es die großen, nach Trendfolgemodellen agierenden Trading-Pools, die „sich selbst in den Fuß schießen". Sie zerstören den bestimmten Trend, auf dessen Entstehen hin sie in den Markt eingestiegen sind. Ob diese Art von Trading mechanisch oder diskretionär initiiert wird - sie spiegelt nichts weiter als extreme Angst und Gier wider. In einem Aufwärtstrend kaufen die Pools mit beiden Händen, streben gierig danach, als erste das meiste zu bekommen, ängstlich, sie könnten die Bewegung verpassen. Schon bald haben sie den Markt von Verkäufern gereinigt. In einem Abwärtstrend verkaufen sie wie verrückt, versuchen verzweifelt, so viele Kontrakte wie möglich leerzuverkaufen. Wieder bereinigen sie den Markt von Käufern. In ihrer großen Gier, alles zu bekommen, und ihrer Angst, die Bewegung zu verpassen, enden sie damit, wenig oder gar nichts zu bekommen. Die von den großen Pools erwirtschafteten Renditen sind wirklich nicht atemberaubend, besonders dann nicht, wenn man das eingegangene Risiko berücksichtigt. Es ist nicht ungewöhnlich, daß die Mehrzahl der Pools riesige Verluste machen und früher oder später geschlossen werden. Von den wenigen, die Geld verdienen oder in den Märkten ein wenig gewinnen oder ein wenig verlieren, erzielen die wenigsten Renditen im zweistelligen Bereich. Meiner Ansicht nach ist diese Performance traurig. In der Vergangenheit erwirtschafteten individuelle Trader, die erfolgreich waren, in der Regel zweistellige Gewinne und viele realisierten für das eingegangene Risiko dreistellige Renditen. Wir blicken deshalb auf Märkte, die sich überwiegend in sehr großen, schnellen Schiebezonen seitwärts bewegen und für jeden schwer zu handeln sind.
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1.3 Eine interessante Situation Ich erhielt vor kurzem eine faszinierende Information. Diese schockte und erstaunte mich, und sie wird helfen zu zeigen, wie die Märkte sich verändert haben.
Es gab eine Zeit, da hatten die Vereinigten Staaten praktisch ein Monopol auf das Trading von Finanzinstrumenten und Derivaten. In den letzten Jahren hat sich dieses Bild drastisch verändert - die US-Börsen haben mehr als 50 % Marktanteil an den Finanzmärkten verloren. Trotzdem vereinigen die US-Börsen immer noch ein größeres Handelsvolumen an Finanzkontrakten als jemals zuvor in der Geschichte. Zur gleichen Zeit, da die US-Börsen Marktanteile verloren haben, sind die Handelsumsätze gestiegen. Wer macht all diese Geschäfte? Sicherlich haben die US-Börsen viele ausländische Trader verloren, da diese jetzt in ihren Heimatmärkten Finanzinstrumente handeln können. Das erklärt einen Teil der Verluste an Marktanteilen. Die Tatsache, daß es jetzt mehr Trader als jemals zuvor gibt, erklärt teilweise die höheren Umsätze. Aber der Großteil der Umsätze entsteht durch die große Anzahl von Kontrakten, die von Fonds und Pools gehandelt werden. Sie verfugen über enorme Geldmengen, die investiert werden müssen. Geld, das unter Anlagedruck steht, kann ängstliches Geld sein. Es wird von der Angst gelenkt, daß nur schwache Anlageerfolge erreicht werden könnten, was die Investoren dazu bringen könnte, Mittel aus den Fonds abzuziehen. Geld, das unter Anlagedruck steht, ist auch stolzes Geld. Die Fondsmanager geraten in die Versuchung, übermäßiges Risiko einzugehen, da sie hoffen, auf diese Weise eine bessere Performance zu erzielen. Auf der anderen Seite von diesem Geld findet man die gigantischen Fonds, die in den Finanzmärkten Hedge-Geschäfte tätigen. Banken, Versicherungen, Pensionsfonds und Geldmanager aller Art haben das dringende Bedürfnis, Investitionen abzusichern. Sie hedgen Währungen, Zinsen und Aktien. Es gibt einen weiteren Spieler in diesen Märkten, einen mysteriösen Marktteilnehmer. Eine Gruppe von Wettbewerbern, deren Wunsch es ist, so anonym wie möglich zu bleiben. Diese Teilnehmer gibt es seit dem Beginn des Tradings. Nur wenige wissen, wer sie sind. Aber sie haben einen Einfluß auf die Märkte, der beträchtlich größer ist als die meisten anderen Marktteilnehmer jemals glauben würden. In einem späteren Kapitel werden ich offenlegen, wer diese mysteriösen, unaufdringlichen Spieler sind, und wie sie die Märkte beeinflussen. Was in den Märkten passiert, ist alles sehr interessant, und durch mein langes Überleben habe ich bewiesen, daß die Dinge, die ich in den Märkten mache, für mich gut funktionieren. Ich verfuge über die notwendige Erfahrung und Geschicklichkeit, um die Chancen für mein Überleben sehr hoch zu halten. Aber was ist mit Ihnen, dem durchschnittlichen Trader, der dieses Buch zum ersten Mal in die Hand nimmt? Haben Sie das Know-how, um in den Märkten zu überleben? Können Sie als ein Futures- oder Optionen-Trader in diesen sehr heimtückischen Märkten, die jetzt sichtbar und real sind, überleben? Wenn ich das Trading und die Märkte von heute sehen, dann habe ich ernsthafte Zweifel, ob ich als Trading-Neuling in dem Umfeld, in dem die meisten meiner Schüler versuchen, eine Trading-Karriere aufzubauen, Erfolg haben würde oder haben könnte.
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2 Optionen und Futures kombinieren 2.1 Einführung Kein Trader kann von sich behaupten, er hätte die Kunst des Trading wirklich gemeistert, bevor er nicht das Trading in einer Konsolidierung beherrscht. Für die meisten ist eine Konsolidierung das bei weitestem schwierigste Umfeld, in dem man Handelsentscheidungen zu treffen hat. Die Märkte von heute und die Märkte für die absehbare Zukunft werden sich in großen, konsolidierenden Schiebezonen bewegen. Schiebezonen sind ein Handelsbereich, den man beherrschen muß. Warum ist es so wichtig,
Konsolidierungsbereiche im Griff zu haben? Dafür gibt es mindestens zwei Gründe: 1. Es gibt Zeiten, da bewegen sich Märkte und Marktgruppen durch ausgedehnte Seitwärtsperioden, d.h. es kommt zu Konsolidierungsbewegungen innerhalb von Schiebezonen. 2. Wir befinden uns im Zeitalter der „Ein-Markt-Trader". Neben den Spezialisten, die ein wirtschaftliches Interesse an einem bestimmten Markt haben, und den Parketthändlern, die in diesem Markt arbeiten, gibt es jetzt eine Generation von nicht auf dem Parkett handelnden „Bond-Trader", „S&P-Trader", „Devisen-Trader", usw. Was macht ein Bond-Trader, wenn der Bondmarkt monatelang und scheinbar ohne Ende in
einer Konsolidierung auf und ab pendelt? Sucht er sich einen Teilzeitjob, bis der Markt wieder anfängt zu tendieren? Die Fluktuation unter denen, die handeln, ist sehr groß. Aber trotzdem gibt es noch einige, die sich an die Jahre erinnern können, als man in den scheinbar endlos trendlosen Märkten durch zahlreiche Verluste leicht Pleite gehen konnte. Tatsächlich verloren viele Trader in diesen Märkten ihr Kapital. Es gibt viele traurige Erzählungen und Horrorgeschichten, die aus diesen Zeiten stammen. Trendlose Märkte produzieren eine Horrorkammer, die sich vollständig von einem plötzlichen
Einbruch an den Aktienmärkten oder dem hysterischen Anstieg in den Warenmärkten, bei dem ein Trader an einem einzigen Tag finanziell zerstört werden kann, unterscheidet. Trendlose Märkte erodieren schmerzhaft das Kapital eines Traders, bis sie den Trader dazu zwingen, die Niederlage zu akzeptieren und sich nach anderen Wegen umzusehen, die für eine wirtschaftliche Sicherheit sorgen können. Viele Instrumente auf dem Gebiet der technischen Analyse wurden in Zeiten entwickelt, als sich die Märkte seitwärts bewegten. Ein Großteil der Oszillatoren, die heute von Tradern benutzt werden, sind aus dem Bemühen heraus entwickelt worden, mit einer massiven
Konsolidierung umgehen zu können. Man kann immer wieder hören, daß es leicht sei, in einem Trend zu handeln. Wenn Sie sehen, daß ein Markt aufwärts tendiert, kaufen Sie. Wenn der Markt abwärts tendiert, verkaufen Sie.
Jeder, der versucht hat, das zu machen, kann Ihnen jedoch schnell sagen, daß es nicht ganz so einfach ist. Ähnlich ist es mit der Methode, eine Konsolidierung dadurch zu handeln, indem
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man an der Unterstützung kauft und am Widerstand verkauft. Dieses Konzept erscheint einfach, bis man sich fragt: „Wo genau befindet sich der Widerstand und wo genau liegt die Stützung?"
Die exakte Bestimmung von Stützung und Widerstand ist nie ganz eindeutig gewesen. In den Märkten von heute sind diese kritischen Bereiche jedoch noch schwerer zu lokalisieren als jemals zuvor. Warum? Weil seit Einführung des internationalen Tradings und der 24-StundenMärkte das, was auf einem Chart als Stützung erscheint, für europäische und asiatische Trader tatsächlich das Niveau sein kann, wo die Preise Stützung gefunden haben, aber es muß nicht notwenigerweise von den Tradern in den Vereinigten Staaten als existierende Stützung angesehen werden. Das Gegenteil trifft auf den Widerstand zu. Das vorliegende Hoch oder Tief der letzten 24 Stunden kann sich in einer Handelssitzung ereignet haben, an der ein Trader sowieso kein Interesse hat. Ein Trader, der in Europa oder Asien lebt, könnte feststellen, daß sich die Stützung oder der Widerstand eine beträchtliche Distanz von dem Niveau entfernt befindet, das noch von den Marktteilnehmern der Handelssitzung in den Vereinigten Staaten als relevant gesehen wurde. Das Hoch oder Tief eines Handelstages ist ungenauer als jemals zuvor. Man kann sich durchaus die Frage stellen: „Welches Hoch ist das Hoch und welches Tief ist das Tief?" Wo befindet sich die Eröffnung? Soll ich mich an der Abend- oder der Morgensitzung des Bondhandels in Chicago orientieren? Ist bei den Währungen der Beginn des Nachthandels an der Globex oder der Beginn des täglichen Tradings an der CME relevant? Gibt es in den Märkten von heute tatsächlich noch ein Hoch und ein Tief? Haben die Handelseröffnung und der -schluß überhaupt noch eine Bedeutung? Das sind Fragen, mit denen man sich auseinandersetzen muß. Meine eigene Meinung ist, daß mit dem Entstehen der globalen Märkte und dem 24-Stunden-Handel das Hoch oder Tief und die Eröffnung oder der Handelsschluß nicht mehr die Bedeutung haben, die ihnen früher zukam. Statt dessen blicken wir auf kontinuierliche Märkte. Ich bemitleide den Trader, der ein mechanisches System handelt, das darauf aufbaut, wo sich das Hoch, das Tief, die Eröffnung oder der Schluß befinden könnten. Denn diese Niveaus sind praktisch nicht mehr länger existent und nichts anderes als bequeme Nomenklatur und Eckdaten für die Handelssitzungen. Hoch, Tief, Eröffnung, Schluß haben die Bedeutung verloren, die sie einst hatten. Das Hoch bezeichnete den Widerstand, das Tief repräsentierte die Stützung.
Im traditionellen Sinn trifft dies nicht mehr länger zu, da wir nicht wissen, wessen Stützung oder Widerstand diese Eckdaten repräsentieren. Im Bereich der technischen Analyse versucht man nach wie vor, Studien und Oszillatoren zu benutzen, die abhängig sind von der Lokalisation des Hochs, des Tiefs, der Eröffnung und des Schlusses. Das bedeutet, daß ein Oszillator, wenn er „überkauft" anzeigt - ein Konzept, das für meine Art des Denkens immer idiotisch gewesen ist -, jetzt hinsichtlich des Zustandes des relativen Preises ungenauer ist als jemals zuvor, sofern er denn überhaupt jemals richtige Signale gegeben hat. Die Konzentration auf Handelssignale, die auf Studien basieren, denen eine solche Ungenauigkeit zugrunde liegt, wird sich trügerischer als je zuvor beweisen. Ich bin mir bewußt, daß viele meiner Behauptungen eine Beleidigung für diejenigen sind, die zahlreiche Studien und Indikatoren benutzen und verbreiten. Dies traf auch schon für die von mir in der Vergangenheit geschriebenen Bücher zu. Ich suche jedoch nach der Wahrheit im
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Trading. Da mein Trading auf den kleinen Wahrheiten basierte, die in den Märkten exisitieren, konnte ich in den Märkten überleben, unabhängig davon, ob sie tendierten oder konsolidierten. Die Wahrheiten, nach denen ich handle, sind in meiner Familie seit mehr als 100 Jahren erhalten und existieren seit dem Beginn der Zeit. Sie haben richtig gelesen, „seit dem Beginn der Zeit!" Zeit ist eine relative Sache, Albert Einstein hat das gezeigt. Zeit existiert nur, wenn sie von jemanden wahrgenommen wird, der sich ihres Vergehens bewußt ist. Zeit vergeht bis an einen Punkt, an dem Lichtgeschwindigkeit erreicht wird.
Wenngleich offenbar auch Schimpansen wie so viele andere Tiere ein Gefühl für Zeit haben sogar niedrigere Formen des Lebens scheinen Dinge „zur rechten Zeit" zu machen -, ist der Mensch das einzige Wesen auf diesem Planeten, das Zeit berechnet. Es waren Menschen, die das erste Geschäft machten, und es wurde auf einer ähnlichen Grundlage abgewickelt, nach der heute Trading getätigt wird. Der erste Mensch, so wird uns heute erzählt, verspekulierte seine Gelegenheit, für immer im Paradies zu leben. Für was verlor die Menschheit diese Gelegenheit? Für etwas zu essen! Welche Motivation hatte die Menschheit, um dieses erste Geschäft zu tätigen? Sicherlich war es nicht Hunger. Das Paradies war voll von Dingen, die wuchsen und eßbar waren. Begierde, Gier und Habsucht motivierte die Menschheit, dieses erste Geschäft auszuführen. Es herrschte auch eine Form von Angst vor. Die Angst, daß etwas Gutes verpaßt werden könnte^ Ja, uns wird erzählt, daß der erste Mann und die erste Frau wegen einer Ware handelten, und dadurch gaben sie die Möglichkeit auf, im Paradies zu leben. Im Garten Eden gab es alles Mögliche zu essen, aber sie trafen die Entscheidung, sich auf eine einzige Ware zu spezialisieren: den Apfel. Sie bezahlten dafür mit ihrem Leben. Das Verlangen, Wissen zu besitzen, und ebenso ihre Begierde, brachte sie dazu, ein Verlustgeschäft einzugehen. Sie dachten, daß sie mit Wissen Gott spielen könnten.
Mit Wissen hätten sie alles haben können - sofort] Sie hätten nicht dafür arbeiten müssen. Wissen hätte ihnen sofortige Belohnung gebracht - so glaubten sie zumindest. In ihrer Gier, alles zu besitzen, fürchteten sie eine verpaßte Gelegenheit. Nichts hat sich seitdem geändert; die Märkte werden immer noch von Gier und Angst gesteuert. Und wie kam es, daß die Menschheit zu diesem Geschäft verführt wurde? Durch die gleiche subtile Versuchung, die viele Trader bis zum heutigen Tag zu Geschäften verführt - sie hörten auf einen Ratgeber. Ja, sie bekamen den Rat, daß sie plötzliche Macht und Wissen dadurch bekommen könnten, indem sie einfach eine bestimmte Frucht konsumieren. Sie könnten wie Gott selbst werden. Das ist jedoch eine Geschichte für ein anderes Mal. Ich bin von dem Punkt abgewichen, den ich deutlich machen möchte.
Ich habe nichts gegen die Benutzung von Oszillatoren oder technischen Studien, wenn diese richtig angewendet werden. Es gibt eine Zeit, da sagt praktisch jede Studie oder jeder Oszillator die Wahrheit. Das Problem ist, daß man dies normalerweise erst dann weiß, nachdem die Fakten vorliegen. Ein Wert solcher Studien ist, daß sie dazu neigen, wenn sie von genügend Leuten angewendet werden, zu sich selbsterfullenden Prophezeiungen zu werden. Das Wissen, welche Studien in welchen Märkten benutzt werden, kann hilfreich sein. Das Wissen, wann und wo Trader agieren und reagieren werden, ist für den wissenden und voraus
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denkenden Trader von großem Nutzen, da er die Aktionen der Trader, die eine bestimmte Studie benutzen, zu seinem Vorteil nutzen kann.
Beim Day-Trading des S&P 500-Index habe ich mir regelmäßig die Aktionen der FibonacciTrader, die es in diesem bestimmten Markt zur Genüge gibt, zum Vorteil gemacht. Dies hat etwas Ähnlichkeit mit den fernöstlichen Kampfkünsten. Man nutzt den Schwung des Gegners zu seinem Nachteil. Die technischen Studien, die Dinge messen, die über die menschliche Wahrnehmung hinausgehen, sind besonders nützlich. Z.B. kann jede Studie, die die statistische Abweichung von der Norm mißt, beim Trading extrem hilfreich sein. Für das menschliche Auge ist es schwer, wenn nicht unmöglich, einen Preisbereich zu erkennen, der eine Standardabweichung von der Norm entfernt liegt. In 68 % der Zeit jedoch wird sich eine Preisbewegung innerhalb der relativen Begrenzung einer einfachen Standardabweichung bewegen, die überhalb oder unterhalb eines Mittelwertes oder eines gleitenden Durchschnitts liegt. In 95,44 % der Zeit werden die Preise innerhalb einer relativen Begrenzung von zwei Standardabweichungen bleiben. Es gibt keine Möglichkeit, dies zu widerlegen. Die Wahrheit ist die Wahrheit. Das Wissen, daß sich die Preise in mehr als 95 % der Zeit in zwei Standardabweichungen relativ zu einer Norm bewegen, ist praktisch alles, was man über die Märkte -wissen muß, um für den Rest des Lebens einen sehr angenehmen Lebensstandard haben zu können. Wenn man dieses Wissen an seine Erben weitergibt, dann kann man dafür sorgen, daß der gleiche Lebensstandard für die Ewigkeit gehalten werden kann. So viel zum Wissen.
Die Implementierung einer Strategie zur Benutzung dieses Wissens ist etwas schwieriger. Die richtige Anwendung von Wissen ist Weisheit. Die richtige Implementierung von einer weisen und funktionierenden Strategie bringt Erfolg. Ich werde versuchen, in diesem Buch eine solche Strategie und mehr zu vermitteln. Die Fähigkeit, Futures und Optionen zu kombinieren, ist für einen vollständigen Trader in den Futuresmärkten zu einer Notwendigkeit geworden. Die Kombination dieser beiden Instrumente ist Teil der Implementierung einer funktionierenden und profitablen Strategie.
2.1.1 Optures Was ist eine Opture! Eine Opture, ausgesprochen „opt-sure", ist ein Trade, der sich aus einer Optionsstrategie ableitet und auf eine solche Weise durchgeführt wird, daß er so nahe, wie es beim Trading nur möglich ist, an eine „sichere Sache" herankommt. Die Handelsmethode leitet sich häufig aus dem Blickwinkel eines Traders von Optionen ab, aber gelegentlich kann ihr der Blickwinkel eines Traders von Futures zugrunde liegen. Wir suchen nach einem bestimmten Chartmuster, das es uns erlaubt, eine Optionsstrategie einzugehen, die eine extrem hohe Gewinnwahrscheinlichkeit aufweist. Beispiele dafür können sein: Strangles, die außerhalb von Bollinger-Bändern initiiert werden; das Schreiben von Optionen unter Verhältnissen von extrem hoher Volatilität; das Schreiben von stark überbewerteten Optionen und das Schreiben von Optionen, wenn auf den Futurescharts große Einstiegssignale entstehen. Weitere Beispiele werden Sie später sehen. Anmerkung: Auch wenn wir davon ausgehen, daß eine Opture ein „sicheres" Optionsgeschäft sein wird, so kann ein solcher Trade doch in Schwierigkeiten geraten. Wenn man die Überlegung anstellt, eine „falsch gelaufene" Opture durch die
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Kombination mit einer Futuresposition zu retten, dann wird die Opture in eine „Fution" umgewandelt.
2.1.2 Futions Was ist eine Futionl Eine Fution, ausgesprochen „fusion", ist ein Trade, der sich entweder aus einer Futures- oder einer Optionshandelsstrategie ableitet. Das Geschäft selbst kann als das eine oder das andere beginnen oder als eine Kombination aus beidem. Futions bieten einen Weg, Gewinne zu erhöhen, Risiko zu reduzieren oder auch eine Position zu hedgen. Solche Strategien bestehen darin, bei überkauften Marktverhältnissen zu verkaufen, bei überverkauften Marktverhältnissen zu kaufen, Positionen bei Korrekturen oder Ausbrüchen zu eröffnen, an Unterstützung zu kaufen, an Widerstand zu verkaufen, etc. Reine Futures- oder reine Optionsgeschäfte, die in Schwierigkeiten geraten sind, können in Futions umgewandelt werden, indem man beide Instrumente kombiniert. Reine Futures- oder reine Optionsgeschäfte, die sich im Gewinn befinden, können noch profitabler gemacht werden, indem man beide Instrumente kombiniert.
2.1.3 Das beste aus zwei Welten - so wird man ein Gewinner Für mich war die Kombination von Optionen und Futures ein vollständiger neuer Weg zu handeln. Sie hat sich als eine hochprozentige Handelsmethode bewiesen. In meinem eigenen Trading kommt es häufiger zu Gewinnen, und die Verdienste aus meinen Bemühungen sind konstanter. Mein Bestreben ist, daß solche Trades weniger Risiko aufweisen, mehr Gewinne erzeugen und wesentlich spannender sein können, wenn Optionen mit einem Positionseinstieg in den zugrundeliegenden Futureskontrakt kombiniert werdenj Wenn ich Optures und Futions handle, dann haben sich meine gesamten, aus dem Trading entstandenen Gewinne im Vergleich zum alleinigen Trading von Futures deutlich erhöht und sind wesentlich stetiger, stabiler und konstanter. In diesem Buch werde ich versuchen, Sie auf das beste aus zwei Welten vorzubereiten - Futures und Optionen. Ich werde auch versuchen, Sie auf das Schlechteste vorzubereiten - auf Situationen, in denen Sie in große Schwierigkeiten geraten können. Es gibt Zeiten, da ist das Trading grausam, schmerzhaft und mit Terror unterlegt. Ich habe schon in meinen früheren Büchern vor den vielen Gefahren gewarnt, die es beim Trading gibt. In diesem Buch werde ich im Detail zeigen, was falsch laufen kann und was man unternimmt, wenn sich eine Position nachteilig entwickelt. Ich beabsichtige nicht, mit diesem Buch in die Thematik des Optionshandels einzuführen. Darüber gibt es mehr als genug Material, vieles kann man kostenlos bei den verschiedenen Börsen erhalten. Wenn Sie nach Hintergrundinformationen des Optionshandels und Erklärungen der Terminologie suchen, dann legen Sie dieses Buch bitte für eine Weile zur Seite und lesen Sie die Bücher und Materialien, die in dem Abschnitt Literaturverzeichnis aufgeführt sind. Dieses Buch wird Ihnen nur das vermitteln, was Sie über Optionen und die Kombination von Optionen mit Futures wissen müssen, damit Sie mit diesen Instrumenten Geld verdienen können.
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Dieses Buch wird Ihnen die Strategien für das Trading von praktisch jeder Situation, auf die Sie in den Märkten treffen können, erklären, was Sie mit den Situationen machen, die für Sie vorteilhaft sind, und wie Sie mit denen umgehen, die für Sie nachteilig sind. Dieses Buch basiert nicht auf einem Haufen von Theorien. Es ist eine praktische Anleitung zur Kombination von Futures und Optionen in realen und simulierten Trades. Einige der Ideen stammen ausschließlich von mir, einige hat mein Trading-Freund John Barbour beigetragen, und andere sind neue Varianten von gut bekannten Optionsstrategien.
In diesem Buch werden Sie eine grundlegende Voraussetzung kennenlernen, die ich regelmäßig anwende - die Mehrzahl der von mir eingegangenen Optionsstrategien muß mir in irgendeiner Weise das Geld bringen, damit ich sie eingehen kann. Das bedeutet, daß sich dieses Buch primär mit dem Verkauf oder dem Schreiben von Optionen beschäftigt. Sie werden sehen, daß ich keine Optionspositionen eingehen werde, wenn sie nicht die Ausgaben für das Trading von Futures verringern oder als Ergebnis aus einem Positionseinstieg in meinem Handelskonto für ein Kreditpolster sorgen. Ich kaufe Optionen nur unter speziellen Umständen, in der Regel dann, wenn sie günstiger als die korrespondierende Futuresposition sind. Optionen müssen sich selbst bezahlen: Das ist der bevorzugte und primäre Weg, wie ich sie handeln möchte. Ich handle primär Optionsstrategien und -taktiken, „bei denen ich für das Handeln bezahlt werde". Es gibt ein interessantes Phänomen, das man in den beiden Welten - Futures und Optionen finden kann: Futures-Trader handeln Futures, ohne darüber nachzudenken, was sie mit Optionen machen könnten, was die Optionsbranche macht und welchen Einfluß diese Branche auf die Futuresmärkte hat.
Umgekehrt ist häufig der Horizont der Options-Trader auf das Handeln von Optionen beschränkt, und sie haben praktisch keinerlei Wissen darüber, was die Futuresmärkte machen, wie die Futures-Trader die zugrundeliegenden Märkte, auf die ihre Optionen basieren, beeinflussen, und wie sie selbst ihr eigenes Trading verbessern könnten, indem sie die Grundlagen und ursächlichen Fundamentaldaten der tatsächlichen Preisbewegung der Futures verstehen. Die meisten Options-Puristen sind Feiglinge, wenn es darum geht, Futures zu handeln. Sie handeln sie nicht und sie möchten sie nicht handeln. Options-Trader und Futures-Trader sind in ihren Gedanken und Aktionen durch Welten voneinander getrennt. Wie seltsam? Beide verlieren viel, indem sie den anderen ignorieren.
Die meisten Futures-Trader, mich eingeschlossen (bis später in meiner Handelskarriere), sind gegenüber den Optionsmärkten ignorant geblieben. Dafür gibt es eine Menge Gründe, auf die ich später in diesem Buch eingehen werde. Aber meistens ist es so, daß erfolgreiche FuturesTrader Optionen vermeiden, da sie für diese keine Notwendigkeit sehen oder das Gefühl haben, daß Optionen zu kompliziert sind. Warum soll man eine erfolgreiche Methode oder Strategie ändern? Die Antwort ist, daß diese Methode oder Strategie mit der Verwendung von Optionen noch erfolgreicher und profitabler werden kann. Zusätzlich, daß sie keine Notwendigkeit für Optionen sehen, glauben viele Futures-Trader, daß Optionen eine steile Lernkurve haben. Sie scheinen komplizierter als Futures zu sein, was aber nicht der Fall ist. Bis zum Erscheinen von diesem Buch wurde dieser Glaube von verschiedenen Seiten gefördert, denn es gibt einen großen Mangel an Wahrheit über die Optionsmärkte.
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Futures-Trader vermeiden auch deshalb Optionen, da sie vor den Optionsmärkten Angst haben. Zum Teil liegt das daran, wie die Optionen vermarktet werden.
Auf der anderen Seite bleiben die Trader von Optionen fast absolut ignorant gegenüber den Fragen, wie und wann man die Futuresmärkte benutzt. Sie sind verschreckt durch die Erklärungen, die auf die fürchterlichen Gefahren des Tradings in den Futuresmärkten hinweisen. Die meisten Trader von Optionen würden lieber Schmutz essen, als sich selbst in einer reinen Futuresposition wiederzufinden. Sie furchten sich vor Futures. Sie leben in ihrer isolierten Welt der Optionstheorie. Diese Trader können Ihnen nicht mehr über den zugrundeliegenden Futuresmarkt erzählen, als sie Ihnen über die Mikropopulation des Kontinentalriffs sagen könnten. Der Optionshandel besteht aus Käufern und Verkäufern. Die überwiegende Mehrheit der veröffentlichten Informationen über Optionen favorisieren den Kauf von Optionen. Sowohl Options- als auch Futures-Trader werden sorgfältig vom Optionsverkauf ferngehalten. Ich werde später in diesem Buch offenlegen, warum das so ist. Meine Aufgabe ist, Ihnen zu zeigen, wie Sie Optionen und Futures mischen, um das beste von jedem Instrument zu erhalten. Falls Sie ein Trader von Optionen sind, dann werden Sie lernen, wie die Futuresmärkte aussehen sollten, wenn Sie Ihre Optionsstrategien eingehen. Falls Sie ein Futures-Trader sind, dann werden Sie lernen, daß, wenn ein Markt eine bestimmte Erscheinungsform hat, es Optionsstrategien gibt, die Ihre Handelstätigkeit wesentlich einfacher machen und Ihr Risiko bedeutend verringern können. Kombinieren Sie die zwei Optionen und Futures -, und Sie werden sich selbst auf einen der spektakulärsten Handelswege vorbereiten, den ich, als ein Veteran des Tradings, bisher gefunden habe.
Sie werden einen Handelsweg entdecken, mit dem Sie mit wenig Kapital große Gewinne realisieren können. Sie werden entdecken, daß viele weitere Strategien möglich sind, wenn Sie Optionen mit Futures kombinieren, als wenn Sie jedes Instrument nur für sich alleine handeln.
Dieses Buch kann Ihnen helfen, die Fertigkeiten, Taktiken und das Marktverständnis zu entwickeln, die notwendig sind, um in den Märkten zu gewinnen.
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3 Die Mystik der Optionen Als Optionen erstmals als Handelsinstrumente eingeführt wurden, umgab sie eine geheimnisvolle Aura. Was genau waren sie? Wie benutzte man sie? Wo waren sie einzuordnen? Waren sie für einen Futures-Trader notwendig?
Ich hatte viele Fragen, aber es gab nur wenige Antworten. Erstaunlicherweise ist das immer noch der Fall. Optionen werden in der Regel nicht als ein Werkzeug präsentiert, das von Futures- und Aktien-Tradern benutzt werden kann, sondern sie werden als eine vollständig eigene Sache angeboten, die ihren eigenen Jargon hat. Es scheint so, als ob man entweder ein Optionen-Trader, ein Aktien-Trader oder ein Futures-Trader ist. Eine Verbindung zwischen diesen drei Sparten ist selten zu erkennen. Optionen-Trader sind weiter unterteilt: Entweder sind Sie ein Optionskäufer oder Sie sind ein Optionsverkäufer (-Schreiber, Stillhalter). Sie werden dazu ermutigt, primär ein Käufer von Optionen zu sein. Sie werden auf vielen Wegen entmutigt, ein Optionsschreiber zu sein. Das Schreiben von Optionen wird häufig als ein komplizierter, mysteriöser, höchst mathematischer Prozeß dargestellt, der nur von denjenigen bewältigt werden kann, die über riesige Mengen Geld verfugen und in der Lage sind, ein enorm gefährliches Risiko einzugehen. Zu der Zeit, als Optionen als ein wichtiges Handelsinstrument eingeführt wurden, konnte ich schnell erkennen, daß mir der Kauf von Optionen wenig mehr als eine letzte Zuflucht zur Absicherung für das Futures-Trading bringen würde. Verglichen mit jedem anderen Hedge, den ich gegen eine Position eingehen würde, war der Kauf einer Option bestenfalls eine schlechte Wahl. Der Kauf von im-Geld (in the money) oder am-Geld (at the money) liegenden Optionen war teuer. Falls ich einen Hedge für eine aktuelle Position brauchte, war es für die Zwecke des Futures-Tradings in der Regel besser, einen ferneren Liefermonat oder einen verwandten Markt zu benutzen, um meine aktuelle Futuresposition abzusichern. Mit einem Hedge kauft man Zeit, und Optionen waren ein abschreckend teurer Weg, diese Zeit zu kaufen.
Eine Option muß sich tief im-Geld befinden, um die Bewegung eines Futures ungefähr auf einer Basis von 1:1 mitzumachen. Eine am-Geld liegende Option bewegt sich nur 50 % so viel wie der zugrundeliegende Futures, womit der Kauf von zwei Optionen notwendig ist, um einen Futureskontrakt abzusichern. Tief im-Geld liegende Optionen sind außerordentlich illiquide, und der Bid/Ask-Spread (Differenz zwischen Angebots- und Nachfragepreis) ist im allgemeinen so groß, daß der Optionskäufer sowohl bei der Aufnahme des Hedge als auch bei dem Versuch, den Hedge wieder an den Markt zu verkaufen, einen kräftigen Verlust kassieren würde. Der Kauf von aus-dem-Geld-Optionen war ein schlechter Weg, um eine Futuresposition abzusichern. Die Optionen würden immer weniger als 50 % der Preisbewegung der zugrundeliegenden Futures mitmachen. Dies bedeutet, daß man für jeden Futureskontrakt mehr als zwei Optionskontrakte kaufen muß, was wieder eine teure Versicherung ist.
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Die Mystik der Optionen_____________________3_3
Ich erwähnte schon, daß das Schreiben von Optionen als eine hochmathematische, mysteriöse, statistische Prozedur dargestellt wird, der großes Risiko anhaftet. Die Beschreibungen und Warnungen vor dem Verkauf von Optionen wurden in einer solchen Weise dargestellt, daß sie jeden abschrecken würden, der an einer solchen Aktivität teilnehmen wollte. Das Schreiben von Optionen wurde so dargestellt, daß es sogar noch gefährlicher als der Kauf oder Verkauf von Futures sei. Meiner Einschätzung nach wurde auf diese Weise die Unterscheidung und Trennung der Optionen von Futures zielbewußt und absichtlich geschaffen. Sicherlich wurde ich von dem, was ich las, abgeschreckt, und ich bin sicher, daß solche Beschreibungen auch viele andere Trader ängstlich machten. Jahre später, als die Märkte so gefährlich für das Futures-Trading geworden waren, entschloß ich mich, die Optionen noch einmal zu untersuchen und mehr darüber zu lernen. Ich kaufte 24 Bücher über das Thema. Einige davon waren hervorragend, aber die meisten waren nicht einmal das Papier wert, auf dem sie geschrieben waren. Im besonderen wollte ich mehr über die Seite des Verkäufers, also dem Stillhalter von Optionen, wissen und lernen. Nicht ein einziges der von mir gekauften Bücher verriet mir, was ich wirklich wissen wollte: Wie benutzt ein Futures-Trader Optionen als Unterstützung für sein Trading? Gab es einen Weg, wie das Wissen, das ich bereits besaß, mit dem Handelsinstrument Optionen zusammenpassen konnte? Die Bücher, die interessant waren, hatten alle eine Sache gemeinsam: Sie klärten mich darüber auf, wie ein Optionen-Trader Optionen handelt. Ich habe die Bücher, die ich für wertvoll halte, im Literaturverzeichnis aufgeführt. Falls Sie den Wunsch haben, die Tiefen der Optionsmathematik und -bewertung zu studieren, dann können Ihnen diese Bücher dabei helfen. In dem vorliegenden Buch werden Sie lernen, was Sie über Optionen aus dem Blickwinkel eines Traders wissen müssen, der Optionen benutzt, um die Gewinne, die aus dem Trading von Optures und Futions entstehen können, wesentlich zu erhöhen. Die von mir erworbenen Bücher enthielten praktisch alle eines oder mehrere Kapitel über die Grundlagen von Optionen und der Optionsterminologie. Einige enthielten unendlich viele Informationen über die technischen Aspekte der Optionsbewertung, und ein paar beschrieben einige grundlegende, reine Optionshandelsstrategien. Einige dieser Bücher enthielten eine Menge guter Informationen über Dinge, die ich niemals benötigen würde, um Optionen zu handeln. Ich bin ein Trader. Ich handle Optionen, Futures und Aktien.
Was ich wissen wollte war, wie ich Optionen in Verbindung mit Futures oder Aktien handeln konnte, indem ich die Erfahrung nutzte, die ich als Trader schon erworben hatte. Zu der Zeit hatte ich kein Interesse daran, ein reiner Optionen-Trader zu sein. Die Mathematik des Optionshandels war und ist mir zu hoch, und weitestgehend ist sie nicht notwendig für das, was ich mit Optionen in den von mir gehandelten Märkten mache. Das Buch Options - Essential Concepts and Trading Strategies. herausgegeben von der Educational Division der Chicago Board Options Exchange, enthält die folgende Erklärung: „Bücher über Optionen neigen in der Regel dazu, bei der Theorie zu lang und bei der praktischen Anwendung zu kurz zu sein. Häufig sind sie auch entweder zu elementar, enthalten 50 Seiten mit Definitionen, oder sie sind zu kompliziert, geschrieben für einen
Diplommathematiker."
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Diese Erklärung ist sicherlich richtig. Das Buch wurde aus dem Blickwinkel von Optionsexperten geschrieben. Das Options Institute wird allgemein als das „Mekka" der Optionsausbildung angesehen. Das Buch wurde von Branchenpraktikern geschrieben und war eine große Ausnahme unter den vielen Büchern in meiner Bibliothek. Auch wenn dieses Buch vielleicht das Beste unter den Besten war, so verriet es mir doch nicht, was ich als ein FuturesTrader über Optionen wissen wollte.
Über Jahre ignorierte ich Optionen, da es mir mental nicht möglich war, eine konstruktive und nützliche Verbindung zwischen Optionen und den ihnen zugrundeliegenden Futures herzustellen. Insbesondere das Schreiben von Optionen wurde immer als höchst technische und verwirrende Angelegenheit dargestellt. Die Informationen über das Schreiben von Optionen wurden ausnahmslos in einer gelehrten und komplizierten Sprache geschrieben, mit der Absicht, den potentiell an Optionen Interessierten zu beeindrucken (in meinem Fall zu verwirren). Aber dann zeigten mir einige meiner Schüler, wie einfach der Optionshandel sein kann. Ich versuchte es für mich selbst und fing an zu realisieren, daß ich getäuscht worden war. Mit den Jahren ist es für mich notwendig geworden, das Trading von Optionen zu verstehen, um als erfolgreicher Futures-Trader überleben zu können.
Ich bin davon überzeugt, daß es für mich schwerer gewesen wäre, in den Märkten von heute zu handeln und zu gewinnen, so wie ich in der Vergangenheit gehandelt und gewonnen habe, wenn ich nicht das Herz gehabt hätte, mehr über Optionen und ihre Verwendung zu lernen. Mit der Zeit habe ich meine Strategien geändert, da sich die Natur der Märkte veränderte. Für mich sind Optionen einfach ein weiteres Instrument in einem immer weiter wachsenden Repertoire von Werkzeugen geworden, über die ich verfügen muß, um in den Märkten von heute überleben zu können.
Im nächsten Kapitel werde ich Ihnen das Geheimnis der Optionen offenlegen. Danach werde ich Ihnen die Identität der mysteriösen Teilnehmer im Optionsmarkt vorstellen. Die mysteriösen Spieler manipulieren gelegentlich die Futuresmärkte. Zu einem großen Teil ist es ihr Einfluß, der zu bestimmten Zeiten dazu führt, daß die Futuresmärkte so verrückt und chaotisch werden, wie sie es sind. Die mysteriösen Spieler besitzen auch das Geheimnis der Optionen. Sie geben ihr Bestes, um zu verhindern, daß Sie lernen, worum es geht. Sie halten die wahren Hintergründe des erfolgreichen Optionen-Tradings geheim. Statt dessen möchten sie, daß Sie dazu übergehen, die zahlreichen „magischen" Beratungsdienste zu abonnieren. Auf diese Weise können diese mysteriösen Marktteilnehmer Ihre Optionsgeschäfte zu ihrem eigenen Vorteil nutzen. Ich werde einige Dinge in diesem Buch offenlegen, die Sie bestürzend finden werden. Sie waren bestürzend für mich, als ich sie das erste Mal entdeckte. Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich wußte, was sie bedeuteten oder was ich damit anfangen konnte. Jetzt weiß ich es, und indem ich mein Wissen benutze, ist es für mich sehr profitabel geworden, in den Optionsmärkten zu handeln. Tatsächlich bin ich mehr davon überzeugt, daß ich ausschließlich ein Trader von Strategien sein werde, die darauf basieren, Optionen und Futures zu kombinieren. Mit meinem Wissen über die zugrundeliegenden Futures habe ich einen gewissen Vorteil gegenüber den Optionen-Tradern, von denen die Mehrheit zu ignorant ist, um zu lernen, wie man einen einfachen Stabchart liest.
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4 Das Geheimnis der Optionen Im folgenden möchte ich auf einige Informationen hinweisen, über die es sich lohnt nachzudenken. Es sind Fakten und Statistiken über Optionen. Sie sind nicht neu, und es kann sein, daß Sie eine Vorstellung darüber haben, welcher Art sie sind. Vielleicht haben Sie schon an anderer Stelle davon gehört oder darüber gelesen. Zu der Zeit, als Sie bei Ihrem Broker ein Handelskonto eröffneten, werden Sie vermutlich einige davon gelesen und mit Ihrer Unterschrift als rechtsgültig anerkannt haben. Informationen, die das Schreiben oder Verkaufen von Optionen betreffen, werden häufig in einem negativen Ton präsentiert, indem solche Begriffe wie „ungedeckte Puts", „ungedeckte Calls", „begrenzte Gewinne mit unbegrenztem Risiko" und „Ausübung" hervorgehoben werden. Informationen, die den Kauf von Optionen diskutieren, werden fast immer in einem positiven Licht präsentiert, mit positiven Untertönen und Wörtern, die daraufhinweisen, daß das „Risiko begrenzt ist" und „man Zeit kaufen kann".
Einige der folgenden Erklärungen sind absolut richtig, einige treffen teilweise zu, und andere sind eindeutige Lügen. Passen Sie bitte auf!
„Ein Abschluß in Mathematik und/oder Statistik wird empfohlen, damit man erfolgreich Optionen schreiben (verkaufen) kann."
„Der Kauf von Optionen bietet spektakuläre Gewinne mit begrenztem Risiko." „Das Schreiben von Optionen birgt große Gefahren und ist nur denjenigen zu empfehlen, die tiefe Taschen haben und unbegrenztes Risiko in Kauf nehmen können."
„Der Kauf von Optionen bietet einen einfachen Weg, um Risiko zu begrenzen." „Der Verkauf von Optionen ist extrem gefährlich. Sie setzen sich unbegrenztem Risiko aus bei einem Potential für nur begrenzte Gewinne."
„Nur diejenigen sollten das Schreiben von ungedeckten Calls oder Puts erwägen, denen die Risiken vollkommen bewußt sind und die emotional und finanziell in der Lage sind, damit umzugehen." Wie kommt es, wenn Sie etwas über den Verkauf (das Schreiben) von Optionen lesen, daß Sie dann permanent mit den negativen Aspekten der Optionen bombardiert werden, aber wenn Sie etwas über den Kauf von Optionen lesen, daß Sie dann nur auf die positiven Seiten der Geschichte hingewiesen werden? Der Grund für die negativen Erklärungen ist der, daß die mysteriösen Spieler in der Branche die negative Seite des Verkaufs von Optionen hervorheben, um Sie abzuschrecken. Man beabsichtigt, Sie mit dem Gedanken zurückzuweisen, daß Sie etwas „ungedecktes" machen.
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Auf der anderen Seite werden Sie ermutigt, durch den Kauf von Optionen Ihr Risiko zu limitieren und unbegrenztes (obgleich unwahrscheinliches) Gewinnpotential zu erwerben.
Warum möchten die mysteriösen Spieler in der Branche Sie entmutigen, Optionen zu verkaufen, und warum versuchen sie, Sie zum Kauf von Optionen zu ermutigen? Weil sich die Optionsbranche als ganzes, und die mysteriösen Spieler im besonderen, einer einzigen Tatsache bewußt ist: 80-90 % aller Optionen verfallen -wertlos. Dies ist das Geheimnis der Optionen! Ich weiß, daß sich viele meiner Leser dieser Wahrheit bewußt sind. Aber ich bin mir nicht ganz so sicher, ob Sie die Tiefe dieser Tatsache so verarbeitet haben, wie Sie es sollten. Es steckt mehr dahinter, als auf den ersten Blick sichtbar ist. Die Optionsbranche besteht aus „market maker" und großen Tradem, die Optionen schreiben. Der Bereich der Optionsbranche, der sich aus den mysteriösen Spielern zusammensetzt, besteht fast ausschließlich aus Optionsschreibern.
In der Branche kommt den Käufern nicht die gleiche Bedeutung zu wie den mysteriösen Spielern. Die Optionskäufer sind die Kunden, denen die mysteriösen Spieler in der Branche die Optionen verkaufen möchten. Wenn Sie ein Verkäufer von Optionen sind, dann werden Sie in einem gewissen Maß zu einem Konkurrenten der mysteriösen Spieler in der Optionsbranche. Die mysteriösen Spieler möchten mehr Käufer, nicht mehr Verkäufer! Die Optionsschreiber sind häufig Verkäufer von Antizipation und Erwartung. Sie verkaufen Hoffnung. Sie verkaufen Zeit. Dies verkaufen sie in dem Wissen, daß 80 % bis 90 % aller Optionen wertlos verfallen werden. Sie werden bald herausfinden, daß das Risiko des Schreibens von Optionen nicht annähernd so groß ist wie es dargestellt wird. Die Wahrheit der ganzen Materie ist, daß es eine Zeit gibt, ein Optionsverkäufer zu sein, und daß es eine Zeit gibt, ein Optionskäufer zu sein. Jede dieser beiden Tätigkeiten kann außerordentlich lukrativ sein, wenn sie zur richtigen Zeit getan wird. Für einen Futures-Trader sind Optionen ein sich erfüllender Traum. Die Kombination von Futures mit Optionen erhöht wesentlich die Gewinne, die aus dem FuturesTrading entstehen, wobei gleichzeitig viel des Risikos eliminiert wird.
Sogar in den wild pulsierenden Märkten der letzten Jahre ist die Kombination von Optionskauf und -verkauf mit dem Trading von Futures ein wunderbarer Weg gewesen, um profitabel zu handeln. Das Geheimnis der Optionen ist, daß 80 % bis 90 % aller Optionen wertlos verfallen. Wichtiger jedoch ist, daß Sie sich diese Tatsache zum Vorteil machen können, wenn Sie ein Optionsschreiber sind. Im weiteren Verlauf dieses Buches werden Sie ein tieferes und gründlicheres Verständnis dafür bekommen, wie wichtig das Geheimnis der Optionen wirklich ist. Es kann und sollte Ihre gesamte Karriere und Ihre Zukunft als Trader verändern. Falls Sie ein Käufer von Optionen gewesen sind, dann sollte es Ihre gesamte Einstellung gegenüber dem Kauf von Optionen verändern.
Ich habe von der Optionsbranche und den mysteriösen Spielern in dieser Branche gesprochen. Wer und was ist die Optionsbranche, und wer sind die mysteriösen Spieler? Wenn ich sie demaskiere, werden Sie ein viel besseres Verständnis von den Optionsmärkten und ihrer Funktionsweise bekommen.
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4.1 Wer und was ist die Optionsbranche? Gemäß dem Buch Options - Essential Concepts and Trading Strategies. herausgegeben von der Educational Division der Chicago Board Options Exchange, „sind die meisten Market Maker 'unabhängig' und handeln für ihr eigenes Konto. Sie handeln als Individuen, die sich auf ihre Erfahrung und die Informationen, die sie durch ihre Tätigkeit im Börsenring erhalten, verlassen".
„Sie können sich auf Computer verlassen, die ihnen bei der Abstimmung ihrer Trades und bei der Bewertung ihrer Positionen nach Handelsschluß der Märkte helfen. Und sie benutzen Computerausdrucke oder „Tabellen" mit theoretischen Optionspreisen für eine Reihe von Basispreisen und Volatilitäten. Während des Tages handeln unabhängige Market Maker jedoch ohne Computerunterstützung." [Anm. d. Autors: Dieser letzte Satz trifft nicht mehr länger zu. Außerdem beachten Sie bitte, daß die o.g. Beschreibung der Market Maker nur für den Optionshandel am Aktienmarkt zutrifft Es gibt keine Market Maker in den Börsenringen für den Handel von Optionen auf Futur es, d.h., von niemandem wird dort verlangt, „einen Markt zumachen".] Ich zitiere weiter aus dem o.g. Buch: „So wie sich die Finanzmärkte bei den Aktien, Devisen, Zinsen und anderen Märkten weiter entwickelt haben und zunehmend komplizierter und voneinander abhängig geworden sind, so sind auch die Optionsmärkte gereift." „Mit den Jahren sind eine Reihe von Firmen entstanden; sie unterscheiden sich in ihrer theoretischen Entwicklung, in der Komplexität ihrer Organisationen und in der Kraft und Komplexität ihrer Computersysteme. Einige sind sehr gut kapitalisiert und verfugen vielleicht über 100-200 Millionen $ oder mehr." „Sie haben hochentwickelte Computersysteme aufgebaut, die für eigenen quantitativen Analysen verwendet werden und die ihnen helfen, ihre Positionen auszuwerten und zu
kontrollieren. Diese Firmen sind keine Broker; sie dienen keinen Kunden. Statt dessen sind sie Organisationen, die auf eigene Rechnung handeln." [Hervorhebung vom Autor.] „Diese großen Firmen können über Dutzende von Tradern verfügen, die sowohl auf dem Parkett als auch in den eigenen Handelsräumen tätig sind. Diese Firmen sind genauso auf dem Parkett der Börsen, an denen die Bezugsobjekte gehandelt werden, präsent wie auf dem Parkett der verschiedenen Optionsbörsen. Sie sind organisiert, um Informationen, die sowohl vom Börsenparkett als auch von außerhalb der Pits stammen, zu sammeln und zu benutzen. So werden in den Handelsräumen z.B. die aus vielen Quellen stammenden Nachrichten beobachtet, die dann intern verwertet werden. Die Trader dieser Finnen berücksichtigen nicht nur die Nachrichten, sondern agieren auf ihren erwarteten Einfluß hin, der in Form des Outputs
aus ihren Computermodellen antizipiert wird." „Zwischen den unabhängigen Market Makern und den sehr großen Organisationen gibt es Firmen mit verschiedenen anderen Strukturen, Größen und Stilen. Einige sind einfach organisierte Teams von individuellen Tradern. Andere versuchen die Rollen zu trennen, so daß sich einige Mitglieder auf das Sammeln und Analysieren von Informationen, die von außerhalb des Pits stammen, konzentrieren, während andere Mitglieder auf dem Parkett agieren."
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Teil I, Abschnitt 1: Was es über Optionen zu lernen gibt_
4.2 Wer sind die mysteriösen Spieler? Beachten Sie, daß in den vorangegangenen Zitaten, während über die unabhängigen Trader gesprochen wurde, nichts über Broker gesagt wurde, mit Ausnahme des letzten Satzes am Ende des fünften Absatzes: „Sie sind keine Broker; sie dienen keinen Kunden. " Das ist
richtig, die Unabhängigen sind keine Broker und sie arbeiten nur für sich selbst. Es ist erstaunlich und rätselhaft, daß, wann immer die Spieler in den Optionsmärkten beschrieben werden, eine Gruppe von Marktteilnehmern fehlt, übersehen oder verdeckt wird. Wer sind sie? Es sind natürlich die mysteriösen Spieler. Diejenigen, die verborgen bleiben, sind die Clearingfirmen; die Clearingfirmen sind in der Tat Broker, sie dienen den Kunden und fehlen vollständig, wenn die Natur der Branche diskutiert wird. Ja, die nirgendwo zu findenden Clearingfirmen sind Broker, die meistens für Kunden arbeiten, und sie sind gigantische Verkäufer, d.h. Stillhalter von Optionen! An wen versuchen diese Clearingfirmen all die von ihnen geschriebenen Optionen zu verkaufen? An mich und an Sie! Ist es dann ein Wunder, daß das Schreiben von Optionen in einem negativen Ton dargestellt wird? Diese Firmen möchten, daß Sie ein Optionskäufer, nicht ein Optionsverkäufer sind! Diese Firmen haben einen großen Teil einer gesamten Branche und der Öffentlichkeit einer Gehirnwäsche unterzogen und glauben lassen, daß der Kauf von Optionen eine gute und sichere Sache ist. Mit der Branche verbundene Personen, Introducing Broker und Futures Commission Merchants, die keine Clearingmitglieder sind, arbeiten für und mit diesen großen Clearingfirmen und sind Teil der Branche. Sie werden fast immer versuchen, Sie dazu zu bringen, daß Sie Optionen kaufen, und Sie mit starken Warnungen davon abzuhalten, Optionen zu verkaufen.
Die schlauen Gauner in den Clearingfirmen haben sogar ein spezielles Formular aufgesetzt, das den Unterlagen für die Eröffnung eines neuen Futureskontos, die von den Brokern an die Kunden geschickt werden, beiliegt. Dieses Formular enthält ein separates Dokument, in dem noch einmal ausdrücklich daraufhingewiesen wird, wie gefährlich das Schreiben von Optionen sei. Wenn Sie Optionen handeln möchten, sogar wenn Sie welche für Ihr eigenes Konto kaufen, müssen Sie mit Ihrer Unterschrift bestätigen, daß sie dieses Dokument gelesen und die Gefahren, die das Schreiben von Optionen in sich birgt, vollkommen verstanden haben. Um den Inhalt dieser speziellen Unterlagen in die richtige Perspektive zu setzen, verstehen Sie bitte, daß die Clearingfirmen durch Trader, die pleite gegangen sind und den Margin-Calls auf ihre großen ungedeckten Optionspositionen nicht mehr nachkommen konnten, schwere Verluste erlitten haben. Ich befürworte auf keinen Fall, daß Sie jemals darüber nachdenken, auf eine solch unverantwortliche Weise zu handeln. In moderater Form betrieben kann das Schreiben von Optionen jedoch ein sehr profitables Geschäft sein. Fallen Sie nicht auf die Panik verbreitenden Taktiken der mysteriösen Spieler herein. Die Clearingfirmen handeln auf fast identische Weise wie die größten unabhängigen Trader. Faktisch haben ihre Operationen eine solche Ähnlichkeit mit der Art, wie die größten unabhängigen Trader agieren, daß es von Wert ist, diese Methoden hier noch einmal zu wiederholen.
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„Diese großen Firmen können über Dutzende von Tradern verfugen, die sowohl auf dem Parkett als auch in den eigenen Handelsräumen tätig sind. Diese Firmen sind genauso auf dem Parkett der Börsen, an denen die Bezugsobjekte gehandelt werden, präsent, wie auf dem Parkett der verschiedenen Optionsbörsen. Sie sind organisiert, um Informationen zu sammeln und zu benutzen, die sowohl vom Börsenparkett als auch von außerhalb der Pits stammen. So werden in den Handelsräumen z.B. die aus vielen Quellen stammenden Nachrichten beobachtet, die dann intern verwertet werden. Sie berücksichtigen nicht nur die Nachrichten,
sondern agieren auf ihren erwarteten Einfluß hin, der in Form des Outputs aus ihren Computermodellen antizipiert wird." Aber im Gegensatz zu den für sich selbst arbeitenden großen Unabhängigen haben die für sich selbst arbeitenden Clearingfirmen einen Interessenkonflikt. Dieser Interessenkonflikt hat mit Ihnen und mit mir zu tun, die wir Kunden der Clearingfirmen sind. Wenn sie uns dazu bringen können, Optionen zu kaufen, verdienen sie nicht nur mit jedem Round-Turn Provisionen, sondern sie haben eine Wahrscheinlichkeit von 80 % bis 90 %, daß die Optionen, die sie uns aufdrängen, wertlos verfallen werden. Ist es da ein Wunder, daß sie sich so bemühen, den Kauf von Optionen zu vermarkten? Unter dem Anspruch, Ihren Kunden zu dienen, denken sie an nichts anderes, als sich selbst zu dienen.
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Teil l, Abschnitt 1: Was es über Optionen zu lernen gibt_
5 Optionen leicht gemacht Was muß ein Futures-Trader über Optionen wissen? Sie müssen einige Fachausdrücke kennen, denn jedes Spezialgebiet hat seine eigene Sprache oder seinen eigenen Jargon. Sie müssen wissen, was ein Optionskontrakt ist, was ein Call ist, und was ein Put ist. Sie müssen über den inneren Wert und den Zeitwert einer Option Bescheid wissen. Sie müssen etwas über das Delta, den theoretischen Wert und die implizite Volatilität wissen. Und Sie müssen ein paar andere Begriffe kennen.
Einige dieser Fachausdrücke werden hier erklärt, denn Sie müssen sie kennen, bevor wir anfangen können. Die restlichen Begriffe werden an den Stellen in diesem Buch erklärt, an denen Sie gleich ihre Bedeutung sehen können. Falls Sie schon die Grundlagen der Optionen kennen, dann können Sie dieses Kapitel überspringen. Aber vielleicht profitieren und erfreuen Sie sich auch an einer Wiederholung. Die folgende Zusammenfassung ist nur eine oberflächliche Abhandlung der Thematik.
5.1 Eine Option ist... Eine Option ist ein rechtsgültiger Vertrag, der der Person, die diesen Kontrakt besitzt, das Recht gibt, eine genormte Menge des zugrundeliegenden Bezugsobjektes (eines bestimmten Futures) zu einem festgelegten Preis (Basispreis) an oder vor einem präzisen Zeitpunkt (Verfallstermin) auf Abruf zu kaufen oder zu verkaufen. Die Willenserklärung des Optionsinhabers von seinem mit der Option verbundenen Recht Gebrauch zu machen, nennt man Ausübung. Das Entgelt, das ein Käufer für dieses Recht bezahlt, nennt man Prämie. Eine Option ist das rechtliche Instrument, das dieses Recht überträgt. Im Falle von Optionen auf Futures sind die Futureskontrakte selbst das zugrundeliegende Bezugsobjekt, und der Optionsinhaber ist derjenige, der das Recht besitzt.
Der Optionsinhaber erwirbt mit dem Recht die Fähigkeit, eine genormte Menge zu einem festgelegten Preis an oder vor einem präzisen Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen. Eines der Merkmale einer Option ist, daß es zwei Parteien geben muß, die zu einer Übereinstimmung kommen - einen Käufer und einen Verkäufer. Der Verkäufer überträgt das Recht der Ausübung an den Käufer. Wenn Sie eine Option kaufen, dann verfugen Sie über das Recht, den zugrundeliegenden Futureskontrakt unter den Kontraktbedingungen der Option zu kaufen oder zu verkaufen. Der Kontrahent des Käufers ist der Verkäufer. Der Verkäufer ist verpflichtet, bei einer Ausübung der Option die Anforderung der Option zu erfüllen. Im Falle der Optionen auf Futures ist der Verkäufer verpflichtet, eine genormte Anzahl von Futureskontrakten zu einem festgelegten Preis am Tag der Ausübung zu liefern.
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5.2 Ein Call ist... Ein Call ist eine Option, die dem Optionsinhaber das Recht gibt, das zugrundeliegende Bezugsobjekt, einen Futureskontrakt, eine Aktie oder einen Aktienindex, zu kaufen.
5.3 Ein Put ist... Ein Put ist eine Option, die dem Optionsinhaber das Recht gibt, das zugrundeliegende Bezugsobjekt, einen Futureskontrakt, eine Aktie oder einen Aktienindex, zu verkaufen.
5.3 Innerer Wert ist... Der innere Wert einer Option ist der Wert, der sich ergebe, wenn eine im-Geld liegende Option sofort ausgeübt und das mittels Ausübung erworbene Bezugsobjekt sofort verkauft würde. Bei einem Call errechnet sich der innere Wert aus dem Futurespreis minus dem Basispreis (vorausgesetzt das Bezugsobjekt notiert über dem Basispreis). Wenn z.B. der zugrundeliegende Futurespreis der D-Mark bei 6190 notiert, dann beträgt der innere Wert eines 6150er-Calls 40. Ein aus-dem-Geld liegender Call (der Futurespreis notiert unter dem Basispreis) hat folglich keinen inneren Wert.
Bei einem Put errechnet sich der innere Wert aus dem Basispreis minus dem Futurespreis (vorausgesetzt das Bezugsobjekt notiert unter dem Basispreis). Wenn z.B. der zugrundeliegende Futurespreis der D-Mark bei 6110 notiert, dann beträgt der innere Wert eines 6150er-Puts 40. Ein aus dem Geld liegender Put (der Futurespreis notiert über dem Basispreis) hat folglich keinen inneren Wert.
5.4 Zeitwert ist... Der Zeitwert ist der Wert, den die Option über jeden inneren Wert hinaus aufweisen kann. Er zeigt, was ein Käufer bereit wäre, für die Optionen in der Hoffnung zu zahlen, daß deren Wert bis irgendwann vor dem Verfallstermin aufgrund einer günstigen Preisveränderung bei dem zugrundeliegenden Futures steigen wird. Ich erwähnte schon an früherer Stelle, daß ein Optionskäufer einer weit aus-dem-Geld liegenden Option, die nichts weiter außer einen Zeitwert aufweist, ein Käufer von Erwartung und Zeit ist.
5.5 Die genormte Menge ist... Die genormte Menge von Futureskontrakten, die gekauft oder verkauft werden können, entspricht der gekauften oder verkauften Anzahl von Optionen. Der Inhaber von einem oder mehreren Calls kann seine Optionen ausüben und einen oder mehrere Futureskontrakte kaufen, entsprechend der von ihm besessenen Anzahl von Optionen. Der Inhaber von einem oder mehreren Puts kann seine Optionen ausüben und einen oder mehrere Futureskontrakte
leerverkaufen, entsprechend der von ihm besessenen Anzahl von Optionen. Im Falle von
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Aktien beinhalten die Optionen in der Regel das Recht, 100 Aktien zu kaufen oder zu verkaufen.
5.6 Der Basispreis ist... Der bestimmte Preis, zu dem ein Optionskontrakt ausgeübt werden kann, wird als Basispreis bezeichnet. Z.B. bin ich bereit, Ihnen Bondoptionen zu einem Basispreis von 10800 zu verkaufen. Der Kurs von 10800 ist dann der vorher festgelegte Kurs, zu dem Sie vermutlich Bondfütures entweder kaufen oder verkaufen würden. Falls ich Ihnen einen 10800er-Call verkaufe, dann möchten Sie vermutlich bei einem Futureskurs von 10800 ein Käufer von Bonds sein. Falls ich Ihnen einen 10800er-Put verkaufe, dann möchten Sie vermutlich bei einem Futureskurs von 10800 ein Verkäufer von Bonds sein. Falls die Futureskurse über 10800 notieren und ich Ihnen einen Call verkauft hatte, dann könnten Sie Ihre Option ausüben und ich müßte Ihnen einen Bond-Futureskontrakt zu einem Kurs von 10800 verkaufen. Falls ich in meinem Konto einen Bondfütures hatte (meine Position wäre dann „gedeckt"), dann würde eine „Abrufung" meine Position neutralisieren. Falls ich den Call „ungedeckt" verkauft hatte (d.h. ich war nicht im Besitz des Futures), dann würde eine „Abrufung" bedeuten, daß ich eine Shortposition im Bond-Futuresmarkt zugewiesen bekäme. In jedem Fall hätte ich bei 10800 eine Zuweisung bekommen.
Falls die Futureskurse unter 10800 notieren und ich Ihnen einen Put verkauft hatte, dann könnten Sie Ihre Option ausüben und ich müßte von Ihnen einen Bond-Futureskontrakt zu einem Kurs von 10800 kaufen. Ihr Besitz des Puts berechtigt Sie, zu 10800 zu verkaufen, unabhängig davon, wo der tatsächliche Futureskurs zur Zeit Ihrer Ausübung notiert. Tatsächlich können Sie Ihre Option (mit bestimmten Ausnahmen, die später erklärt werden) zu jeder Zeit bis zum Verfallstermin ausüben, unabhängig davon, wo der Preis des zugrundeliegenden Futures notiert. Die Wahrheit ist, wie ich später erklären werde, daß extrem wenige Optionen jemals ausgeübt werden. Es macht wenig Sinn, sofern Ihr Optionskontrakt nicht weit im-Geld liegt. Das ist ein Teil des Grundes, warum 80 % bis 90 % der Optionen wertlos verfallen.
5.7 Der Verfalltermin ist... Der Verfalltermin ist der Termin, an dem die Option verfällt. Falls eine Option nicht vor dem Verfalltermin ausgeübt wurde, dann hört sie am Verfalltermin auf zu existieren. Am Verfalltermin hat der Käufer nicht mehr länger irgendwelche Rechte, und der Verkäufer hat nicht mehr länger irgendwelche Verpflichtungen. Am Verfalltermin hat die Option nicht mehr länger irgendeinen Wert. Die Verfalltermine von Optionen auf Futures unterscheiden sich von Markt zu Markt. Es gibt keinen einzigen Standard. Man muß sich auch mit einem Broker-Verfalltermin auseinandersetzen. Der Broker muß Zeit haben, eine ausgeübte Option in eine Futuresposition des Bezugsmarktes zu konvertieren. Es ist wichtig zu wissen, daß viele Optionen am Sonnabend verfallen. Da eine Option zu jedem Zeitpunkt vor dem Verfalltermin des Brokers für die Konversion in einen Futureskontrakt ausgeübt werden kann, muß eine Option, die an einem Sonnabend verfällt, an dem Handelstag
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vor dem Verfalltermin ausgeübt werden. In dem Fall, wenn an einem Freitag ein Feiertag ist,
würde die letzte Möglichkeit zur Ausübung einer Option, die an einem Sonnabend verfällt, am Donnerstag bestehen. Es gibt zahlreiche Besonderheiten hinsichtlich der Verfalltermine. Man muß vorsichtig sein, um die Tricks hinsichtlich der Märkte, in denen man handelt, zu lernen. Z.B. endet der Handel mit
Bondoptionen um 12 Uhr, aber die Optionen können bis zum Handelsschluß zwei Stunden später ausgeübt werden. Der Handel mit Devisenoptionen endet am Freitag, aber die Abrechnung erfolgt am Sonnabend. Sie können die Ausübung für eine Option bekommen, die sich aus-dem-Geld befand, als sie zuletzt gehandelt wurde, wenn es am Freitagnachmittag im Kassamarkt, der dem Future zugrundeliegt, eine große Bewegung gibt.
5.8 Die Ausübung ist... Die Ausübung einer Option bedeutet nicht mehr, als daß man die Wahl trifft, das Recht
auszuführen, das man mit dem Kauf der Option erwarb. Sie werden sich an das Recht erinnern, das wir diskutiert haben: Das Recht, eine genormte Menge des zugrundeliegenden Bezugsobjektes zu einem bestimmten Preis an oder vor einem bestimmten Termin zu kaufen oder zu verkaufen. In einem späteren Kapitel werden wir mehr über die Ausübung hören. Dort wird diese Prozedur von der Sichtweise aus diskutiert, daß es für den Käufer im Gegensatz zu dem Verkäufer wichtiger ist, mehr darüber zu wissen.
5.9 Die Prämie ist... Die Prämie ist der Preis, den der Käufer einer Option dem Verkäufer der Option für das Recht
bezahlt, das mit dem Kontrakt übertragen wird. Die Prämie, die für eine Option bezahlt wurde, ist nicht rückzahlbar. Im Prinzip bezieht sich die Prämie auf den gesamten Preis, der für die Option bezahlt wurde, aber viele Trader benutzen den Ausdruck „Prämie" nur im Bezug auf den Zeitwert einer Option. Dies ist nicht so verwirrend, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag, da nur aus-dem-Geld-Optionen und am-Geld-Optionen, die ausschließlich Zeitwert
enthalten, aktiv gehandelt werden. Die Optionsprämien sind ständiger Veränderung ausgesetzt. Veränderungen der Prämien entstehen durch Veränderungen von:
• Angebot und Nachfrage für die Option selbst • der Volatilität des Bezugsobjektes • den Erwartungen über die Volatilität des Bezugsobjektes
• dem Marktwert des Bezugsobjektes • der Zeit, die bis zum Verfalltermin verbleibt (Restlaufzeit)
• den aktuellen Zinssätzen In Abhängigkeit von der Art der vorliegenden Option werden die Prämien auf verschiedene Arten angegeben. Prämien können in Dollars, Basispunkten oder prozentuale Verzinsung bis
zum Verfalltermin angegeben werden. Die richtigen Werteinheiten, in denen Prämien
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Teil I, Abschnitt 1: Was es über Optionen zu lernen gibt_
angegeben werden, werden wir zeigen, sobald wir die verschiedenen Arten von Optionen diskutieren. In der Regel werden Prämien in Punkten angegeben.
5.10 Delta ist... Als Wert demonstriert der Deltafaktor den Zusammenhang zwischen einer Kursveränderung beim Bezugsobjekt und der Kursveränderung bei der Option. Der Deltafaktor einer am-GeldOption beträgt 50 %. Optionen, die sich im-Geld befinden, haben Deltawerte, die maximal 100 % erreichen können. Aus-dem-Geld-Optionen haben Deltawerte von weniger als 50 %.
5.11 Delta-neutral ist... Delta-neutral bezieht sich auf eine Handelsstrategie oder einen Zustand, der als Teil einer Handelsstrategie benutzt werden kann, wobei die gesamten positiven Deltas einer Position (Long Futures, Long Calls, Short Puts) genau mit den gesamten negativen Deltas dieser Position (Short Futures, Short Calls, Long Puts) übereinstimmen. Behalten Sie in Erinnerung, daß Delta ein Maßstab für die Veränderungrate des theoretischen Wertes einer Option bei einer Preisveränderung des zugrundeliegenden Futures um eine Einheit ist. Ich möchte hier nicht zu technisch werden und verweise Sie deshalb auf einen Abschnitt über Delta-neutrale Positionen, wie sie von Richard M. Bookstaber in seiner überarbeiteten Ausgabe von Option Pricing & Investment Strategies gelehrt werden (siehe Literaturverzeichnis). Wenn Sie lehrbuchhafte Definitionen verabscheuen, dann überschlagen Sie die nächste Seite und lesen Sie weiter bei der Definition des theoretischen Wertes.
Indem man die verschiedenen Positionen in Optionen und den zugrundeliegenden Futures variiert, ist es möglich, das Risiko einer Position bis zu jedem gewünschten Grad anzupassen. Wir können eine Position schaffen, die in keinerlei Abhängigkeit von Kursveränderungen steht. Eine solche Position wird Delta-neutral genannt und hat ein Delta von Null. Somit liegt DeltaNeutralität dann vor, wenn die gesamten positiven Deltas einer Position (Long Futures, Long Calls, Short Puts) mit den gesamten negativen Deltas (Short Futures, Short Calls, Long Puts) übereinstimmen. Der Zweck des Hedges besteht darin, den Investor vor den Kursbewegungen des zugrundeliegenden Futures zu schützen. Wenn der Trader eine Futuresposition hält, die ein angemessenes anteiliges Delta für jede geschriebene Option aufweist, dann wird eine Kursveränderung bei den Futures annähernd jede Preisveränderung der Optionen ausgleichen. Der Trader wird somit gegen Kursveränderungen ausreichend abgesichert (gehedged) sein. Ein ähnliches Hedge-Verhältnis kann auch mit Optionen geschaffen werden, wobei eine Option benutzt wird, um eine andere Option abzusichern. Das Ziel des Hedge-Verhältnisses besteht darin, die proportional richtige Anzahl von gehaltenen Optionen auszuwählen, damit der Wert der Position bei Kursveränderungen des zugrundeliegenden Futures unverändert bleibt. Dies ermöglicht es, Vorteile aus dem Verfall des Zeitwerts der Optionen zu ziehen, ohne Verlusten ausgesetzt zu sein, die aus Kursbewegungen entstehen.
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Nehmen wir einmal an, wir halten eine Shortposition von vier Call-Optionen, die noch drei Monate Laufzeit und einen Basispreis von 100 $ haben. Gehen wir weiter davon aus, daß der
zugrundeliegende Futureskontrakt gegenwärtig auch bei 100 $ gehandelt wird. Das Delta dieser Optionen ist 0,5 und das Delta des zugrundeliegenden Futureskontrakt ist 1. Das Delta der Optionen sagt uns, daß sich die Option um einen halben Punkt für jeden ganzen Punkt bewegen wird, um den sich der Futureskontrakt bewegt. Die Frage, die wir beantworten möchten, ist, wie viele Futureskontrakte wir halten müssen, um diese Shortposition in Optionen so abzusichern, daß wir eine Delta-neutrale Position erhalten? Wir können diese Frage beantworten, indem wir das gesamte Delta der Position berechnen: Gesamtdelta = -4 x 0,5 = -2 Anzahl der kompensierenden Futureskontrakte = 2
Wir müssen eine Longposition von zwei Futureskontrakten für unsere Shortposition in Optionen aufbauen, damit wir unser Ziel von einer Delta-neutralen Position erreichen können. Bei diesem Verhältnis wird die Kursbewegung der Futuresposition die Kursbewegung der Optionen exakt kompensieren. In dem oben gezeigten Rechenbeispiel bedeutet das Minuszeichen vor der 4, daß eine Shortposition gehalten wird. Wenn wir eine Shortposition in Puts halten würden, dann wäre auch 0,5 negativ. Ich erwähnte schon, daß uns das Delta der Optionen sagt, daß sich die Option einen halben Punkt für jeden ganzen Punkt bewegen wird, um den sich der Futureskontrakt bewegt. Wenn sich der Futures um einen Punkt aufwärts bewegt, dann wird sich die Option um einen halben Punkt bewegen. Eine Shortposition im Futuresmarkt, die halb so groß ist wie die Position der Optionen, wird deshalb die Bewegung bei den Optionspreisen kompensieren und den Gewinn bei der Optionsposition ausgleichen. Ahnlich verhält es sich, wenn der Futures um einen Punkt fällt. Die Kursveränderung bei den beiden leerverkauften Futurespositionen wird die Kursveränderung der vier geschriebenen Optionen ausgleichen.
5.12 Synthetik bedeutet... Optionspositionen können mit verschiedenen Kombinationen aus Optionen und Futures eingegangen werden. Dies ist deshalb möglich, weil Optionen synthetische Eigenschaften haben. Das Wesentliche an diesem Konzept ist, daß Optionspositionen gleichwertig sind, wenn sie die gleichen Delta-Charakteristiken aufweisen.
5.13 Theoretischer Wert ist... Der theoretische Wert ist ein geschätzter „angemessener Wert" für eine Option, abgeleitet aus einem mathematischen Modell. Er liegt häufig nahe am tatsächlichen Preis der Option. Wenn dem nicht so ist, dann können Sie einen Vorteil aus dieser „Fehlbewertung" ziehen. Der Optionsmarkt wird letztendlich den tatsächlichen Preis der Optionen wieder in Einklang mit dem theoretischen Wert bringen, wenngleich manchmal die Fehlbewertungen für längere Zeit
bestehen können.
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_TeüI, Abschnitt 1: Was es über Optionen zu lernengibt_
5.14 Statistische Volatilität ist... Die statistische Volatilität drückt prozentual den Betrag der Veränderung aus, der über einen Zeitraum von einem Jahr wahrscheinlich in dem Kurs eines Futureskontraktes auftreten wird. Von einem Kontrakt, der bei 50 notiert und eine Volatilität von 10 % hat, ist zu erwarten, daß er während des kommenden Jahres zwischen 45 und 55 gehandelt wird. Die Erwartung ist, um genauer zu sein, daß die Notierungsbewegung während des kommenden Jahres zu 67 % zwischen 45 und 55 und zu 95 % zwischen 40 und 60 stattfinden wird.
5.15 Implizite Volatilität ist... Die implizite Volatilität ist als das Volatilitätsniveau definiert, das den aktuellen Preis einer Option rechtfertigt. Man erhält diesen Wert, indem man das Optionspreismodell „rückwärts" löst. Ein Optionspreismodell berechnet anhand einer komplizierten Formel, für die einer der Inputs die statistische Volatilität ist, einen Preis oder „theoretischen Wert" für eine Option. Wenn wir den Kurs einer Option im Markt kennen und das Preismodell rückwärts lösen, erhalten wir als Ergebnis die implizite Volatilität.
5.16 Margin ist... „Der Käufer einer Option muß zum Zeitpunkt des Geschäftsabschlusses nur den vollständigen Betrag der Prämie aufbringen. Da jedoch das Schreiben von Optionen ein höheres Risiko aufweist, wird von einem Optionsschreiber verlangt, daß eine Margin (Sicherheitsleistung) hinterlegt wird. Ihr Broker kann die Margin ermitteln, die für das Schreiben von Optionen
verlangt wird. Nachdem eine gekaufte Option ausgeübt wurde, ist ein Future entstanden, für den wie bei jeder anderen Futuresposition eine Anfangsmargin (Einschuß) erforderlich ist." Options on Futures — An Introductory Guide, Chicago Mercantile Exchange.
Wenn man Optionen schreibt und Strategien verwendet, wie sie in diesem Buch beschrieben werden, dann ist sicherzustellen, daß das Handelskonto ausreichend Margin aufweist, um auch mehrere Optionen handeln zu können. Sogar die einfachste der Strategien könnte es notwendig machen, daß man mehr als eine einzige Option schreiben und in spätere Verfallmonate prolongieren muß.
Anders als bestimmte Stillhalter (Schreiber) von gedeckten Calls und bestimmte Stillhalter von über den Kassamarkt abgesicherten Puts müssen die Stillhalter von Optionen
Marginanforderungen nachkommen können. Dennoch müssen diese Marginanforderungen nicht so groß sein wie es anfanglich erscheinen mag. In den meisten Fällen ist für das Schreiben von einem Put oder Call eine geringere Margin notwendig als für eine reine Futuresposition aufgebracht werden müßte. Der Betrag basiert auf einer computerisierten Formel. Diese Formel ist als „SPAN" bekannt und berechnet eine Margin, die abhängig von dem Risiko aller offenen Positionen ist. Wenn man Kombinationen von Optionen auf beiden Seiten des Marktes schreibt, dann reduzieren sich die Anfangseinschüsse beträchtlich. Für Spreads und Strangles sind wesentlich geringere Einschüsse erforderlich als beim Schreiben von ungedeckten Puts oder Calls. Aber
sogar für diese ist im allgemeinen eine geringere Margin erforderlich als für eine reine
_5 Optionen leicht gemacht_
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Futuresposition. Der Betrag der Margin wird über ein von den Börsen vorgeschriebenes Minimum hinaus von den verschiedenen Brokern bestimmt, mit denen man Geschäfte macht. Als ein verantwortungsbewußter Risikonehmer stelle ich fest, welche Marginanforderungen mein Broker verlangt, und dann stelle ich sicher, daß ich über ausreichend Kapital verfuge, um den Marginanforderungen nachkommen zu können.
Dieses Handbuch wäre nicht vollständig, wenn ich Sie nicht daVor warnen würde, daß die Marginanforderungen des Optionsschreibers bei dem Auftreten von einer ungünstigen Marktbewegung dramatisch steigen können. Ihre Marginanforderung wird steigen, da sich der Markt gegen Sie bewegt, und die Börse wird in der Regel die Minimummargin erhöhen, wenn ein Markt volatiler wird. Ein anderer wichtiger Punkt, der die Margin betrifft, ist, daß die vereinnahmten und auf Ihrem Konto gutgeschriebenen Prämien nicht vollständig für andere Zwecke zur Verfügung stehen. Bevor Sie nicht den Trade mit einem Gewinn beendet haben oder die Option verfallen ist, sind diese Prämien nicht verdient und können nicht in ihrer Gesamtheit als Teil Ihrer „Equity" (Ihres Eigenkapitals) angesehen werden.
In der Praxis wird die „Net Liquidity" (Nettoliquidität), unter der man den Kontowert zu aktuellen Marktpreisen versteht, genauso berechnet wie bei den Futures.
Die erhaltenen Optionsprämien sind Teil der „Total Equity". Deshalb entspricht der Kontowert, der auch als Nettoliquidität bezeichnet wird, dem gesamten Eigenkapital (Total Equity) plus/minus dem Optionswert. Ein letztes Wort der Vorsicht: Aufgrund der Art und Weise wie ich mich in dem Fall verteidigen muß, wenn ein Markt sich gegen meine Optionspositionen bewegt, ist es notwendig, daß ich über ausreichend Kapital in meinem Konto verfuge, um eine finale Position finanzieren zu können, die mehrere Male größer als meine anfängliche Position sein kann. Dazu kommt, daß ich die Positionsgröße berücksichtigen muß, die zu meinem persönlichen Komfortniveau paßt. Eine gute Regel ist, daß man keine Optionspositionen eingehen sollte, die größer als die Hälfte des Positionsbestandes wären, mit dem man komfortabel eine Futuresposition halten könnte. Wenn mein persönliches „Positionslimit" in dem Bereich von 5 bis 10 Futureskontrakten liegt, dann beginne ich meine Options-Trades mit 2 und 3 Lots (Kontrakten). Ich passe die Anzahl der Optionen entsprechend der Anzahl der Futureskontrakte, mit denen ich komfortabel handeln kann, nach oben oder nach unten an. Ich versuche immer, mein Konto im Verhältnis zu meiner verfügbaren Margin zu „unterhandeln". Das ist alles! Alle anderen Definitionen, die Sie wissen müssen, werden im Kontext der nächsten Kapitel gegeben und erklärt. Nun, dies war doch nicht so schlimm, nicht wahr? Hält Sie irgend etwas davon ab, zu lernen, wie man in den Optionsmärkten viel Geld verdienen kann? Ich hoffe nicht!
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Teil I, Abschnitt 1: Was es über Optionen zu lernen gibt_
5.17 Optionsmodelle Werfen wir einen kurzen Blick auf drei Optionsmodelle. Das eine ist das Optionsmodell von Black/Scholes, wie man es in der Ensign V Software finden kann. Das andere ist das geschützte Optionsmodell, das man durch die OptionVue Software erhält, und das dritte ist eines der vielen Konfigurationen, die ich sehen kann, wenn ich FirstAlert benutze. Diese Modelle werden eine Visualisierung der Optionsterminologie geben, die ich bislang diskutiert habe. Wir werden die Modelle jetzt noch nicht benutzen, aber später in diesem Handbuch werden wir auf sie zurückgreifen, damit sie uns wichtige Informationen geben.
Bild l Diese Tabellen sehe ich auf meinem Bildschirm, wenn ich das Optionsmodell aufrufe, das in Ensign V verwendet wird.
Das benutzte Modell basiert auf dem Optionsmodell von Black/Scholes. Hier können wir die Juli-Optionen für Zucker sehen, die gegen die Juli-Futures des Zuckermarktes ausgeübt werden können.
Das Modell zeigt in der zweiten Zeile von oben die aktuelle statistische, d.h. historische Volatilität für die Juli-Futures, zusammen mit dem aktuellen Preis, dem Verfalltermin mit der Restlaufzeit der Optionen in Tagen, die Anzahl der Perioden, die zur Berechnung der historischen Volatilität benutzt werden, und den aktuellen Zinssatz für T-Bills. Hinweis: Das Modell in Ensign V ist für ein leichteres Beobachten vereinfacht worden. Weiter unten auf in Bild l sehen Sie dann die aktuellen Preise, theoretischen Werte, implizite Volatilität und die Deltawerte für Puts und Calls mit verschiedenen Basispreisen.
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Der folgende Bildschirmausschnitt wurde dem OptionVue Programm entnommen und zeigt im wesentlichen dieselben Informationen. Es ist eine von zahlreichen möglichen Konfigurationen.
In diesem bestimmten Bildschirmausschnitt sieht man die Informationsmatrix für den Geldmarkt. In der zweiten Zeile von oben sind die Preise für verschiedene Futureskontrakte zu sehen, und darunter finden Sie Informationen über Puts und Calls mit verschiedenen Basispreisen und Verfallterminen.
In der fünften Zeile dieser Matrix können Sie z.B. für Calls lesen, daß die September-Calls mit Basis 400 eine Schlußnotierung von 10,80 und einen theoretischen Wert von 10,70 hatten, also l % höher bewertet wurden. In der darunter liegenden Zeile können Sie sehen, daß dieser Call eine implizite Volatilität von 19,9 %, ein Delta von 71,6 und ein offenes Interesse von 3160 Kontrakten hat. Es dauert ein paar Minuten, bis man eine solche Tabelle lesen kann, aber die Information ist sehr nützlich.
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Teil l, Abschnitt 1: Was es über Optionen zu lernen gibt_
In Bild 3 sehen Sie eine der vielen Konfigurationen, die mit FirstAlert möglich sind, und ich habe den Bildschirmausschnitt so konfiguriert, daß er im wesentlichen dieselben Informationen wie die anderen Modelle zeigt. In dem Anhang zu diesem Buch können Sie viele weitere Ansichten von Optionsmodellen finden.
5/W3
Dies ist die Art, wie ich mir normalerweise während des Handelstages das Optionsmodell in FirstAlert konfiguriere. Es zeigt dieselben Informationen wie die anderen Modelle, einschließlich des Prozentsatzes, um den der letzte Preis einer Option über/unter dem theoretischen Wert notiert. Der Bildschirmausschnitt, den ich sehe, ist farbig, und die am-Geld liegende Option ist in einer anderen Farbe dargestellt. Bevor wir fortfahren, möchte ich Ihnen ein wenig über Optionsmodelle und Software erzählen. Ich versuche in diesem Buch auch, Ihnen eine Reihe von einfachen Strategien zu vermitteln, die
ohne die Hilfe eines Optionsmodells gehandelt werden können. Trotzdem stelle ich regelmäßig fest, daß die Modelle eine unschätzbare Hilfe beim Trading sind. Eine einfache Preisauflistung, wie man sie in dem Ensign-Modell sieht, kann für die Konstruktion von Trades sehr hilfreich sein. Die sorgfältig ausgearbeiteten Displays, die mit Programmen wie OptionVue und firstAlert möglich sind, erlauben die Konstruktion von komplexeren Positionen, die Beobachtung der Equity und die Durchführung von „Was wäre wenn"-Szenarien. Anhand dieser Szenarien kann ich sehen, wie sich meine Optionen und Futures unter hypothetischen Marktverhältnissen, die sich zwischen der Gegenwart und dem Verfalltermin ereignen können, verhalten werden.
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Falls Sie mehr über Optionsbewertung, Volatilität und Handelsstrategie lernen möchten, dann kann ein Programm wie TüirstAlert oder OptionVue ein wunderbares zusätzliches Werkzeug sein. Die vorgestellten Modelle sind auf keinen Fall die einzigen, die angeboten werden, sondern es sind die von mir benutzten. Eine weitere Sache: Praktisch jedes Modell kann als ein Werkzeug dienen, aber wenn es darum geht, den angemessenen Marktwert zu bestimmen, indem man modellierte „Was wäre wenn"-Situationen benutzt, dann hat sich OptionVue beständig als sehr genau erwiesen. Ich glaube, der Grund dafür ist, daß der zur Berechnung der historischen Volatilität benutzte Algorithmus der genaueste ist. Ein Optionsmodell
auszuwählen, ist eine schwierige Aufgabe. Sicherlich gibt das Optionsmodell in HirstAlert eine gute visuelle Darstellung und ist einfach zu benutzen. Wir haben jedenfalls damit nur gute Erfahrungen gemacht. Ich werde Ihnen in Kürze einen Weg zeigen, jedes dieser drei Optionsmodelle so zu konfigurieren, daß sie alle eine sehr präzise und genaue Methode zur Bestimmung des fairen Marktwertes in „Was wäre wenn"-Situationen möglich machen. Wenn Sie tatsächlich Optionen handeln, müssen Sie immer das Parkett anrufen, um die aktuellen Preise zu erhalten. In der Regel können Sie mit ihrem Kursübertragungssystem während des Tages keine genauen, aktuellen Optionspreise erhalten. Diese Informationen werden immer zu spät kommen. Auch Ihr Broker kann die Optionspreise nicht auf seinem Bildschirm sehen. Auch er muß das Parkett anrufen, um die aktuellen Preise zu erhalten. Stellen Sie sicher, daß Sie hören können, wie Ihr Broker das Parkett anruft, falls Sie keinen direkten Zugang zu der Ringstation des Optionshandels haben. Sie können sich darauf verlassen, daß die Tagesschlußnotierungen der meisten Datendienste größtenteils genau sind, aber während des Tages ist die Handelsaktivität in den meisten Optionsmärkten so dünn, daß das letzte Last, Bid und Asked auf Ihrem Bildschirm schon Stunden alt sein kann. Die einzige Ausnahme machen wohl die vorderen Verfallmonate der OEX (S&P 100 Index)-0ptionen, die an der CBOE gelistet sind und durch einen Aktienbroker gehandelt werden.
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_Teil I, Abschnitt 1: Was es über Optionen zu lernen gibt_
6 Risiko Das Risiko des Käufers von Optionen ist wesentlich größer und das Risiko des Stillhalters von Optionen ist wesentlich geringer als Sie bislang wahrscheinlich gehört haben.
Sie sind einer Lüge aufgesessen. Das ist nicht sehr schön, aber die Wahrheit ist oft nicht angenehm. Die Wahrheit kann schmerzen, aber eine Lüge kann noch schmerzhafter sein. Im Fall der Optionen hat die Lüge dazu geführt, daß einige wenige Leute viel Geld auf Kosten von vielen anderen Leuten gemacht haben, die in den Optionsmärkten verloren haben und weiterhin viel Geld verlieren. In einem vorangegangenen Kapitel nannte ich den Schuldigen, der Sie betrogen hat. Die Optionsindustrie hat der Öffentlichkeit, unter der Maske der Selbstregulierung, einen Haufen von Lügen aufgetischt.
Ihnen wird gesagt, daß Sie Optionen kaufen sollen. Dabei liegt die Betonung auf Sicherheit und begrenztem Risiko. Es stimmt, beim Kauf von Optionen haben Sie Ihr Risiko begrenzt Sie können nicht mehr verlieren als den Betrag der bezahlten Prämie zuzüglich Kommissionen und Gebühren und bald vielleicht noch Steuern. Was Ihnen nicht gesagt wird ist, daß Sie höchstwahrscheinlich einen Großteil oder alles von dem verlieren werden, was Sie für die Option bezahlt haben. Der Betrag des Risikos ist begrenzt, aber die Geschwindigkeit, mit der Sie verlieren, ist fast unbegrenzt. Der Optionskäufer ist nicht der einzige mit begrenztem Risiko. Auch für den Stillhalter von Optionen ist das Risiko begrenzt, daß der Käufer jemals in der Lage sein wird, an die Kasse zu gehen und seine Chips zu wechseln. Der Grund für dieses begrenzte Risiko des Stillhalters ist das Geheimnis der Optionen, die Tatsache, daß 80 % bis 90 % aller geschriebenen Optionen (die möglicherweise auch von Ihnen gekauft wurden) wertlos verfallen. Sie können sicher sein, daß die großen „Player" in den Optionsmärkten ihr Bestes tun werden, um sicherzustellen, daß die Optionen, die ein Käufer gekauft hat, niemals im-Geld enden werdenj Der Kauf von Optionen birgt nicht die Gefahr, daß man sofort exekutiert wird, vielmehr ist es ein Weg, wie man langsam zu Tode verbluten kann. Wenn Sie ein Käufer von Optionen sind, dann sind Sie in der Regel ein Käufer von Optionen, die aus-dem-Geld liegen. Deshalb sind Sie ein Käufer von Erwartungen und Träumen. Sie kaufen ein schwindendes Vermögen, und in der Regel bezahlen Sie am Beginn auch noch zuviel dafür.
Theoretisch kann der Wert eines Fw/wreskontraktes nicht auf Null fallen. Das einem Futureskontrakt zugrundeliegende Vermögen hat fast mit Sicherheit für irgend jemanden einen Wert. Auch wenn Sie am Liefertermin eines Kontraktes die Lieferung von 5.000 bushel Mais akzeptieren müßten, so hätten Sie und Ihre Nachbarn doch für lange Zeit genug zu essen. Aber der Wert einer Option, die auf dem Bezugsobjekt basiert, kann und wird letztendlich auf Null fallen. Wenn die Option sich aus-dem-Geld befindet und verfallt, dann ist sie absolut nichts mehr wert. Verschwunden sind die Hoffnungen, die Träume, die Vorwegnahme und die Erwartung von wunderbaren Gewinnen. Dies bedeutet, daß der Käufer einer aus-dem-Geld-
6 Risiko__________________________53
Option, der die Option nicht vor dem Verfalltermin verkaufen oder ausüben kann, unvermeidlich seine gesamte Anlage in der Option verlieren wird.
Der Käufer einer Option muß, damit seine Anlage gut verläuft, hinsichtlich des Preises des zugrundeliegenden Futureskontraktes bei drei Dingen richtig liegen:
1. Er muß die Richtung der Preisentwicklung richtig einschätzen. 2. Er muß richtig einschätzen, wann sich die Richtung der Preisentwicklung ändern wird. 3. Er muß das Ausmaß der Preisveränderung richtig einschätzen. Falls sich der Preis des zugrundeliegenden Futureskontraktes vor dem Verfalltermin der Option nicht ausreichend in die erwartete Richtung bewegt hat, dann wird der Optionskäufer verlieren. Er wird alles oder einen großen Teil seiner Anlage verlieren.
Dem potentiellen Verkäufer von Optionen wird glauben gemacht, daß das Optionsschreiben übermäßig gefährlich sei. Man gewinnt den Eindruck, daß bestimmte Interessengruppen in der Optionsindustrie diese Warnung nicht laut genug herausschreien können. Ich habe Ihnen an früherer Stelle gezeigt, daß die Industrie ein großes Bedürfnis nach mehr Käufern, aber nicht nach mehr Verkäufern hat. An jedem Punkt werden Sie vor dem Optionsschreiben gewarnt und entmutigt. Mit Ausdrücken, die dazu bestimmt sind, Terror, Bestürzung und Zittern zu verursachen, wird Ihnen von unbegrenztem Risiko, von „Nacktheit" und Ausübung (exercised) erzählt.
6.1 Unbegrenztes Risiko Ich frage Sie, wie groß kann das Risiko eines Optionsschreibers sein, wenn 80 % bis 90 % aller von ihm geschriebenen Optionen wertlos verfallen werden? Es ist richtig, der Optionsschreiber hat unbegrenztes Preisrisiko, aber nicht immer. Nur ein Stillhalter, der nackte Optionen schreibt und diese niemals deckt, hat unbegrenztes Risiko. Das höchste Risiko herrscht in den letzten Tagen vor dem Verfalltermin, und bis dahin sollte der Verkäufer bereit und willig sein, Gewinne zu realisieren. Es gibt zahlreiche Strategien für das Schreiben von Optionen, die ein begrenztes Risiko aufweisen. Dies sind Strategien, die den größten Marktteilnehmern zur Verfügung stehen und mit denen unter keinen Umständen verloren werden kann. Diese Strategien garantieren jedes Mal einen Gewinn, wenn sie verwendet werden! Sie hören wenig von der Industrie über gedecktes Schreiben, Spreads und zusätzliche Strategien, die begrenztes Risiko aufweisen. Der Box-Spread ist eine Stillhalterstrategie, mit der man unter keinen Umständen verlieren kann. Leider ist es für jemanden, der nicht auf dem Parkett handelt, fast unmöglich, den Vorteil des Box-Spread zu nutzen, mit Ausnahme der „Boxen", bei denen die Spreadbeine nacheinander aufgebaut werden (vgl. Kapitel 29.2).
6.2 Ausübungsanzeige Ich werde niemals den Schrecken und Horror in der Stimme meiner Brokerin hören, als sie von der Industrie mit einer Gehirnwäsche ausgestattet - mir beschrieb, was passieren würde, falls ich eine Ausübungsanzeige (exercised) bekommen würde. Es hörte sich für mich mehr so
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_Teil I, Abschnitt 1: Was es über Optionen zu lernen gibt_
an, als würde mir der Teufel ausgetrieben (exorcised) werden. Sie pflanzte Angst in mein Herz und ließ mich damals schwören, daß ich niemals Optionen schreiben würde.
Als Kind wurde ich gewarnt, niemals einen Schwur zu leisten. Jetzt weiß ich warum. Schwüre können zur Heuchelei fuhren. Jetzt habe ich mein Gelübde gebrochen und bin ein Heuchler geworden. Glücklich und heuchlerisch schreibe ich Optionen und bringe regelmäßig Geld zur Bank. Was ist der Grund, warum Ihnen nicht die Wahrheit über Ausübung gesagt wird? Eine
Ausübungsanzeige kann einfach vermieden werden. Der beste Weg, um keine Ausübung zu bekommen, ist sicherzustellen, daß man nicht ausgeübt werden kann. Desweiteren ist die Ausübung eines Optionskontraktes bei -weitem nicht mit der Andienung eines Futures-
kontraktes zu vergleichen. i
Im nächsten Kapitel werde ich die Ausübung eingehend diskutieren und darauf hinweisen, was Sie bedenken sollten und wie Sie praktisch dafür sorgen können, daß Sie niemals eine Ausübungsanzeige bekommen werden. Es sollte vielleicht noch gesagt werden, daß Sie in manchen Fällen eine Ausübungsanzeige bekommen möchten.
7 Ausübung_
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l Ausübung Wußten Sie, daß es zwei Typen von Optionen gibt? Es gibt die „amerikanische" Option und die „europäische" Option. Die geographischen Bezeichnungen dieser Typen haben aber nichts damit zu tun, wo diese Optionen gehandelt werden. Beide Optionstypen unterscheiden sich dadurch, wann die Option ausgeübt werden darf. Amerikanische Optionen erlauben eine Ausübung zu jedem Zeitpunkt während der Laufzeit der Option. Europäische Optionen erlauben eine Ausübung nur während einer bestimmten Zeit am Ende der Laufzeit. Diese bestimmte Zeit kann nur einen einzigen Handelstag lang sein.
Zur Zeit werden an den meisten Börsen die Optionen des amerikanischen Typs gehandelt. Einige Indexoptionen, z.B. die S&P 500 Serien, sind europäische Optionen. Es gibt auch einige Devisenoptionen, die an der Philadelphia Exchange gehandelt werden und zum europäischen Typ gehören. Da in der Zukunft weitere Optionen des europäischen Typs eingeführt werden könnten, ist es wichtig, den Unterschied zwischen beiden Typen zu kennen. Am besten klären Sie mit Ihrem Broker, an welchen Märkten die europäischen Optionen gehandelt werden. Was den Optionstyp betrifft, so sollten Sie wissen, daß Sie bei einem Optionskauf, falls Sie die Wahl hätten (was nicht immer der Fall ist), wesentlich besser mit einer amerikanischen Option bedient wären.
Falls Sie eine Option schreiben, dann wäre es wesentlich besser, einen europäischen Kontrakt zu verkaufen. Sie werden es dann wahrscheinlich niemals mit der Problematik der Ausübung zu tun haben. Aber da einige Leser in den Märkten mit europäischen Optionen handeln werden, ist es gut, daß Sie wissen, daß es einen Unterschied gibt. Die meisten Käufer und Stillhalter von Optionen schließen ihre Optionspositionen durch kompensierende Transaktionen. Ein Verkäufer kauft die geschriebene Option zurück. Ein Käufer verkauft die vorher gekaufte Option. Ein Käufer von Optionen sollte wissen, daß es Situationen gibt, in denen, mit der Absicht bestimmte Ziele zu erreichen, die Ausübung einer Option leichter den Zweck erfüllen kann als der Verkauf eines kompensierenden Kontraktes. Warum dies so ist und wann eine Ausübung vorteilhafter ist, wird in Teil II dieses Buches diskutiert. Ein Stillhalter von Optionen muß wegen der Möglichkeit einer Ausübungsanzeige die Ausübungsprozeduren kennen. Der Verkäufer einer amerikanischen Option kann jeder Zeit eine Ausübungsanzeige erhalten. Aus praktischen Gründen wird dies nur dann passieren, wenn sich die verkauften Optionen tief im-Geld befinden. Auch wenn der Verkäufer noch nicht benachrichtigt wurde, so darf er doch nicht, nachdem eine Ausübung angekündigt wurde, die verkauften Optionen zurückkaufen, sondern muß statt dessen die zugrundeliegenden Futures zum Ausübungspreis kaufen oder verkaufen. In der Praxis bekommt die zur Ausübung ausgeloste Partei automatisch eine Long- oder Shortposition in Futures in das Handelskonto plaziert. Für den Optionsschreiber ist eine solche Situation in der Tat in dem Maße mit Gefahr verbunden, wie er eine Futuresposition nicht möchte. Sie werden jedoch bald sehen, daß dies ein seltenes Ereignis ist, das fast immer mit Sicherheit vermieden werden kann.
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Gehen wir jetzt näher darauf ein, wie Sie eine Ausübungsanzeige vermeiden können. Da es in den Optionsmärkten wesentlich einfacher ist, geschriebene Optionen zurückzukaufen oder gekaufte Optionen zu verkaufen, werden nur wenige Optionen jemals ausgeübt. Die Optionsmärkte sind tatsächlich so konstruiert, die Frage der Ausübung zu vermeiden. Dennoch werden etwa 10 % aller Optionen ausgeübt. Viele dieser Optionen werden von Parketthändlern, „Locals" in den Futuresmärkten und den „Specialists" auf dem Parkett der verschiedenen Börsen für Aktienoptionen ausgeübt. Die Trader auf dem Parkett sind in der Lage, einen Vorteil aus dem „Abschlag" einer Option zu ziehen.
Wenn eine Option ihren gesamten Zeitwert verliert, dann entspricht der Preis der Option mehr oder weniger dem inneren Wert der Option. Gelegentlich sieht man Optionen, die mit einem „Abschlag" von ein paar Ticks zum inneren Wert gehandelt werden. Der gewöhnliche Trader kann jedoch diesen Abschlag nicht nutzen, da seine Kosten zu hoch sind. Tatsächlich sind nur die Parketthändler in der Lage, einen Vorteil aus dem Abschlag zu ziehen, da sie oft vermeiden können, Kommissionen zu zahlen, und weil sie zu den „Bid"-Kursen kaufen können, wogegen nicht auf dem Parkett handelnde Trader zum „ Ask" kaufen müssen. Die Parketthändler schaffen den „Abschlag", indem sie nur unter dem „fairen Wert" bieten. Die hauptsächliche Gefahr und Bedenken liegen für den Optionskäufer, der zur Ausübung gezwungen ist, und für den Optionsverkäufer, dessen Option ausgeübt wird, in den Kosten der Ausübung. Diese Kosten bestehen in erster Linie aus Kommissionen. Wenn die Ausübung früh während der Laufzeit einer Option ausgeführt wird, dann wird es noch viel Zeitwert geben, der verloren werden kann. Für einen Käufer, der eine Ausübung rechtfertigen möchte, müssen die gewonnenen Vorteile größer als der verlorene Zeitwert sein. Die einzige andere Bedrohung, die aus einer Ausübung erwächst, betrifft den Optionsschreiber. Eine Ausübung der geschriebenen Optionen kann die geplante Strategie vernichten oder dazu führen, daß man temporär in eine ungewünschte Futuresposition gedrängt wird. Wann und warum werden Optionen ausgeübt? Der wahrscheinlichste Zeitpunkt für die Ausübung einer Option liegt dann vor, wenn die Option nur noch -wenig Zeitwert hat und sich tief im-Geld befindet. Praktisch jeder Grund, der dazu führt, daß eine Option ausgeübt wird, hat in irgendeiner Weise mit der Tatsache zu tun, daß es nur noch wenig oder keinen bleibenden Zeitwert mehr gibt. Unter den meisten Umständen wäre der Stillhalter einer Option ein Dummkopf, falls er die Option ausübt, während diese noch Zeitwert aufweist. Eine ausgeübte Option, die noch Zeitwert aufweist, führt für den Käufer zu einem Verlust. Falls tatsächlich eine Option mit Zeitwert ausgeübt werden würde, entstünde ein Gewinnpuffer, der den Stillhalter vor den Transaktionskosten schützt, die durch die Ausübung entstehen. In seltenen Umständen kann der Stillhalter einer Option mit Zeitwert aufgrund eines dünnen Marktes, in dem es nicht möglich ist, einen willigen Käufer zu finden, zur Ausübung gezwungen werden.
7 Ausübung_
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Wenn Sie verstehen, auf was ich hingewiesen habe, dann können Sie sehen, daß es nur zwei Situationen gibt, in denen eine Option ausgeübt wird: 1. Wenn sie nur noch wenig oder keinen Zeitwert hat. 2. Wenn sich die Option tief im-Geld befindet.
Die Wahrscheinlichkeit für eine Ausübung ist am größten, wenn diese beiden Umstände gleichzeitig auftreten.
Wenn sich die Preise bewegen und eine Option tiefer ins-Geld kommt, dann nimmt der Anteil ihres Gesamtwertes (Zeitwert + innerer Wert), der auf dem inneren Wert basiert, zu, wodurch der Zeitwert reduziert wird. Dieses Phänomen fuhrt dazu, daß tief im-Geld liegende Optionen relativ wenig Zeitwert haben.
Wenn Sie Ihre geschriebenen Optionen vorsichtig und diszipliniert managen, werden Sie wahrscheinlich niemals eine Ausübungsanzeige erhalten. Die Lösung ist einfach. Kaufen Sie die geschriebenen Optionen zurück, bevor diese tief ins-Geld kommen, und kaufen Sie alle geschriebenen Optionen wenigstens mehrere Tage vor dem Verfalltermin zurück. Auf diesem Weg kann normalerweise die große Unsicherheit über eine Ausübung stark reduziert werden.
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8 Volatilität Die Volatilität ist das, worum es sich in den Optionsmärkten dreht. Man könnte sagen, daß die Volatilität der Motor ist, der die Optionsmärkte antreibt. Die Preisbildung an den Optionsmärkten basiert zu einem großen Teil auf der Volatilität des Bezugsobjektes. Für Futures-Trader ist das Bezugsobjekt der Futureskontrakt selbst. Da der Preis einer Option auf einem statistischen Modell basiert, gibt es zwei Arten von Volatilität, die in die Preisbildung von Optionen einfließen. Diese sind als statistische (oder historische) und implizite Volatilität bekannt.
Die historische Volatilität basiert auf der tatsächlichen Preisentwicklung der Futures in der Vergangenheit. Es gibt mehrere Methoden zu ihrer Berechnung, die sich alle um das Konzept ^der Standardabweichung der vergangenen Futurespreise drehen. Die implizite Volatilität wird anhand eines Optionspreismodells berechnet. Unter Rückgriff auf die Restlaufzeit, den Basispreis, den Preis des Bezugsobjektes und des aktuellen Zinssatzes berechnet das Optionsmodell das Volatilitätsniveau, welches notwendig ist, damit der theoretische Wert einer bestimmten Option dem tatsächlichen im Markt gebildeten Preis der Option entspricht. Mit anderen Worten: Der Marktpreis einer bestimmten Option impliziert, daß ein gewisses Volatilitätsniveau notwendig wäre, damit dieser Kontrakt im-Geld verfällt. Für unsere Zwecke ist es jedoch wichtiger, das Konzept der Volatilität zu verstehen und weniger, wie es berechnet wird. Offensichtlich greifen relativ wenige Optionen-Trader für die Planung ihrer Strategien auf die Volatilität zurück. In einer der letzten Ausgaben von The Option Vue Informer, einem Newsletter, der von Option Vue veröffentlicht wird, erklärt Len Yates: „Ich würde jedoch sagen, daß dieses erhöhte Wissen (bezogen auf das Wissen über Volatilität) und Verständnis immer noch nur in einem begrenzten Kreis konzentriert zu finden ist. Die Mehrheit der Optionen-Trader ignoriert die Volatilität vollständig. Und das bricht ihnen das Genick. Da diese Trader immer noch ad-hoc-Entscheidungen ohne Berücksichtigung der Volatilität (und normalerweise ohne Computerunterstützung) treffen, erfreuen sich die Trader, die sich der Volatilität bewußt sind und einen Computer benutzen, einem wichtigen Vorteil gegenüber den anderen." Falls Sie ein Futures-Trader sind, dann lesen Sie jetzt, was Sie über Volatilität wissen müssen. Wenn die Volatilität zunimmt, dann werden letztendlich die Optionspreise anziehen. Je stärker die Volatilität zunimmt, um so stärker werden letztendlich die Optionspreise steigen. Umgekehrt fuhrt abnehmende Volatilität letztendlich zu niedrigeren Optionspreisen. Trotz der Tatsache, daß es eine starke Beziehung zwischen statistischer und impliziter Volatilität gibt, ereignen sich häufig Diskrepanzen, die zu Fehlbewertungen bei den Optionspreisen führen.
Die Fehlbewertung bei Optionen führt für die Trader von Optures und Futions in einer Vielzahl Fällen zu Gelegenheiten, mit denen sich sehr viel Geld verdienen läßt. Es gibt eine alte Weisheit über die Märkte: „Kaufe niedrig, verkaufe hoch". Nichts könnte genauer auf die Volatilität zutreffen. Sie möchten ein Optionsschreiber sein, wenn die Volatilität hoch ist, und Sie möchten den Kauf von Optionen berücksichtigen, wenn die Volatilität niedrig ist. Im Idealfall
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Volatilität_________________________59
möchten Sie niedrige, aber steigende Volatilität kaufen und verkaufen, wenn die Volatilität hoch ist, aber anfängt zu fallen. Später werden wir dies anhand von einigen Charts üben, so daß wir wissen, wonach zu suchen ist. i Nebenbei bemerkt, denken Sie daran, daß die Volatilität so wichtig für die Preisbildung von Optionen ist, daß einige Trader nichts anderes machen, als hohe Volatilität zu verkaufen und niedrige Volatilität zu kaufen. Häufig schauen sie nicht einmal auf den Markt des Bezugsobjektes, um zu sehen, welche Preisbewegungen dort passieren. Statt dessen verfolgen sie einfach die Volatilität mit einem Optionspreismodell und treffen die Kauf- und Verkaufsentscheidungen basierend auf Bewegungen in der Volatilität und weniger in den Preisen. Tatsächlich ist dies eine raffinierte Art zu handeln, aber wir hoffen, es noch besser zu machen. Wenn jemand die Konzepte, die mit dem Volatilitäts-Trading zu tun haben, mit der Fähigkeit des Chartlesens verbinden kann, dann wird die resultierende Methode die Essenz dessen sein, worum es bei dem Trading von Futions geht. Später in diesem Buch werden Sie einen Lieblings-Trade von mir sehen, den am-Geld liegenden Long-Straddle. Ich achte auf solche Trades unter der Prämisse, daß ich meine Kenntnisse des Chartlesens anwenden kann.
Für Sie könnte es interessant sein zu wissen, daß auch ein Volatilitäts-Trader manchmal amGeld-Straddles kauft, wenngleich in der Regel Optionen und Futures zu einer synthetischen Position kombiniert werden. Vielleicht hört sich das für Sie nach einer Fution an - dann haben Sie recht! Später werden Sie Illustrationen für Short-Strangles und für Ratio-Strategien sehen, die auch zu meinen Lieblings-Trades gehören. Falls Sie vermuten, daß Volatilitäts-Trader häufig auf diese Art von Trades zurückgreifen, dann haben Sie absolut recht. Wieder besteht der Unterschied darin, daß wir versuchen, unsere Kenntnisse des Chartlesens zur weiteren Verbesserung der Methode zu benutzen. Die Volatilität in den Futures- und Optionsmärkten hat die Tendenz zu pulsieren, mit wechselnden Perioden von Expansion und Kontraktion, nicht unähnlich den Gezeiten des Ozeans. Wenn sich die Futurespreise stark bewegen oder wenn es die Erwartung gibt, daß irgend etwas dramatisches passieren wird, dann können die Optionsprämien, insbesondere für die aus-dem-Geld liegenden Optionen, dramatisch steigen. Die implizite Volatilität befindet sich dann auf ,flutniveau". Auf jede Volatilitätszunahme folgt schließlich eine Schrumpfung, manchmal kurz und manchmal für längere Zeit, in der sich die Preise beruhigen und scheinbar wieder auf angemessenen Niveaus zurückkommen. Manchmal kann ein Markt sehr verhalten werden, wie es bei den Edelmetallen Ende 1992 und Anfang 1993 der Fall war. Unter solchen Umständen befinden sich die Optionsmärkte in der Regel auf ,£bbeniveau". Wenn die Futurespreise anfangen in Bewegung zu geraten, dann kann die Volatilität der Futures häufig sehr dramatisch zunehmen, bevor der Optionsmarkt „aufwacht". Dies war im Jahr 1993 bei den Metallen der Fall. Auf der anderen Seite kann die sehr hohe Volatilität der Futures beträchtlich abnehmen, bevor die Optionsprämien fallen. Diese Tendenzen scheinen zu variieren, und nicht vorhersehbare Veränderungen in der historischen und impliziten Volatilität, zu denen es häufig kommt, führen zu Fehlbewertungen bei den Optionen. Bestimmte Formen der Fehlbewertung bei Optionen sind als „Volatility Skewing" bekannt geworden. „Skewing" liegt vor, wenn die Marktverhältnisse in dem zugrundeliegenden Futures- oder Aktienmarkt zu Erwartungen von extremer Volatilität führen. In solchen Zeiten, die sich ereignen können, wenn ein Trend endet oder wenn externe Ereignisse zu einer
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Erwartung oder Nervosität über bevorstehende Marktbewegungen fuhren, können riesige Diskrepanzen in der Preisbildung von am-Geld-Optionen im Vergleich zu den weiter aus-demGeld liegenden Optionen entstehen. Oft kann man Skewing in der Form von Diskrepanzen bei den Preisen von Puts und Calls sehen, wobei der eine oder der andere mit gewaltigen Prämien gehandelt wird. Es kann auch Diskrepanzen in den Preisen von Optionen mit unterschiedlichen Restlaufzeiten geben. Gelegentlich wird man sehen, daß die Optionen der „nahen Monate" auf wesentlich höheren Volatilitätsniveaus gehandelt werden. Zu anderen Zeiten wird die Volatilität in den späteren Monaten zu finden sein. Dies ist eine Situation, in der ein Optionsmodell sehr wertvoll sein kann.
8.1 Die Wichtigkeit der historischen Volatilität Von allen Elementen, die in ein Optionsmodell einfließen, kann die historische Volatilität (oft auch statistische Volatilität genannt) mehr als jede andere Variable die für die theoretischen Werte gezeigten Ergebnisse verändern. Deshalb ist es von äußerster Wichtigkeit, daß für die historische Volatilität ein angemessener Wert benutzt wird, wenn man Optionspreise modelliert.
Es ist die historische Volatiliät, die den größten Einfluß auf den theoretischen Wert von Optionen hat, und der theoretische Wert trägt entscheidend zu der Erkenntnis bei, ob ein Optionskontrakt über- oder unterbewertet ist. Die von mir zur Berechnung der historischen Volatilität gewählte Methode wird zu einem großen Teil bestimmen, ob ich bei einer Option eine Fehlbewertung sehe oder nicht. Zum Zeitpunkt der Niederschrift dieses Buches existiert bislang keine einzige Standardberechnung für die historische Volatilität. j
Es gibt verschiedene Methoden, mit denen man einen Wert für die historische Volatilität berechnen kann. Die Formeln greifen, basierend auf der Standardabweichung der vergangenen Futurespreise, auf logarithmische Berechnungen zurück, um die historische Volatilität auf Jahresbasis zu berechnen. Die Methoden können sich darin unterscheiden, ob sie für die Berechnung der historischen Volatilität auf die Schlußpreise, den typischen Preis oder die typischen Preise von zwei Tagen zurückgreifen. Die Methoden unterscheiden sich auch darin voneinander, wieviel Daten als Input in die Formeln einfließen. In der Regel werden die letzten 20 Tage berücksichtigt. Die Methode zur Berechnung der historischen Volatilität, die von der OptionVue-Software benutzt wird, unterscheidet sich etwas von der Methode der Ensign-Software. Ein weiteres Programm, das ich verstärkt benutze, ist FirstAlert. Gelegentlich erzeugen diese drei Programme sehr ähnliche Schätzungen für die historische Volatilität, während zu anderen Zeiten die Werte stark voneinander abweichen können. Ich glaube nicht, daß es notwendig ist, alle drei Optionsmodelle zu benutzen. Jedes Programm genügt meistens den Ansprüchen, die ich mit meiner Art, Optionen zu handeln, an sie stelle. Auch wenn ich mit der Berechnung der statistischen Volatilität und impliziten Volatilität zufrieden bin, so muß ich doch noch die statistische Volatilität in dem Zeitraum zwischen Positionsaufhahme und Verfalltermin voraussehen. Die Unmöglichkeit, die tatsächliche Volatilität zwischen einem bestimmten Punkt in der Gegenwart und dem Verfalltermin der Option in der Zukunft vorauszusagen, ist die Achillesferse des Optionsmodelling. Benutzt man die historische Volatilität oder die letzte implizite Volatilität? Sollte man die letzten
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Volatilitäten mit langfristigen Volatilitätscharts vergleichen? Und worauf greift man zurück, um zu bestimmen, ob eine Option zu teuer ist?
Ich habe eine bevorzugte Methode für die Schätzung von Überbewertung. Ich werde Ihnen gleich zeigen, wie ich dies mache, aber zuerst möchte ich Ihnen den Effekt zeigen, den der Wert der historischen Volatilität auf die theoretischen Werte haben kann. Der einzige Unterschied zwischen dem Modell in Bild 4 und dem Modell in Bild 5 ist der Kasten C, der die historische Volatilität zeigt. Im ersten Beispiel beträgt der Wert 20,98 und im zweiten Beispiel liegt er bei 15,28. Sehen Sie sich als nächstes das unterschiedliche Ergebnis bei den resultierenden Zahlen für den theoretischen Wert (TH.VAL) an. Man sieht, daß der Call mit Basis 93000 bei einer statistischen Volatilität von 20,98 bei 1,4900 gehandelt wird; der Optionskontrakt ist unterbewertet, da er einen theoretischen Wert von 1,6455 hat. Im Beispiel für das zweite Modell ist der gleiche Optionskontrakt überbewertet, der bei einer historischen Volatilität von 15,28 bei 1,4900 gehandelt wird, aber einen theoretischen Wert von 1,1142 aufweist.
Bild 4
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Teil l, Abschnitt 1: Was es über Optionen zu lernen gibt_
Der Wert von 20,98 iür die historische Volatilität wurde von einem der von mir benutzten Softwareprogramme berechnet. Die historische Volatilität von 15,28 wurde von einem anderen von mir benutzten Softwareprogramm berechnet. Beide Programme griffen auf die gleichen Daten für die gleiche Zeitspanne zurück, der einzige Unterschied war die benutzte Formel. Ich möchte hier zeigen, daß der Wert, der für die historische Volatilität benutzt wird, kritisch für die zu treffenden Optionshandelsentscheidungen ist. Wenngleich die drei Softwareprogramme ähnliche Algorithmen benutzen, so unterscheiden sie sich doch beträchtlich in den berechneten historischen Volatilitäten. Sie haben mit eigenen Augen den Unterschied gesehen, den dieser bestimmte Parameter machen kann, wenn es darum geht zu erkennen, ob ein Optionskontrakt als über - oder unterbewertet anzusehen ist. Diese Situation stellt sich als ein großes Dilemma für jeden dar, der Optionen aufgrund von offensichtlichen Fehlbewertungen handeln möchte.
Von den Programmen, die ich benutze, hat das OptionVue-Programm regelmäßig die genauesten theoretischen Preise berechnet. Wenn ich also danach suche, ein Optionsgeschäft basierend auf der Fehlbewertung von Optionspreisen einzugehen, dann greife ich auf das OptionVue-Programm zurück. Ich habe Ihnen gezeigt, was sich für mich als eine zufriedenstellende und einfache Methode für die Abschätzung eines Wertes für die historische Volatilität bewiesen hat, wenn ich einen Markt auf die Fehlbewertung von Optionspreisen hin untersuche.
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Bild 6
Bei jedem Optionsmodell sehe ich mir den Wert für die implizite Volatilität einer in Frage kommenden am-Geld liegenden Option des gleichen Typs (Call oder Put) an. Mit dem Wert für die implizite Volatilität kann ich dann die historische Volatilität ersetzen, wie in dem folgenden Modell zu sehen. Im Vergleich zum vorangegangenen Modell sehen wir dort einen unterschiedlichen Preis zu einer anderen Tageszeit. Die implizite Volatilität ist die Volatilität, die einen theoretischen Wert erzeugen wird, der dem Preis entspricht, zu der die Option gegenwärtig gehandelt wird. Indem Sie die implizite Volatilität der am-Geld liegenden Option benutzen, passen Sie Ihre Schätzung der nachfolgenden Volatilität so an, daß diese mit der Volatilität übereinstimmt, die gegenwärtig im Optionsmarkt herrscht. Dadurch überschätzen Sie in der Regel die statistische Volatilität der Futures. Als Stillhalter von Optionen brauchen Sie fallende Volatilität, und es ist für Sie sehr gefährlich, falls Sie die Volatilität unterschätzen. Es ist besser für Sie, wenn Sie die statistische Volatilität, die zwischen dem Zeitpunkt des Verkaufs der Optionen und dem Verfalltermin herrscht, irrtümlicherweise deutlich überschätzen als unterschätzen. Beachten Sie, daß ich die implizite Volatilität nicht für jeden Basispreis ersetze. Das würde zu einem theoretischen Wert führen, der dem Basispreis für jede in dem Modell dargestellten Option entsprechen würde. Vielmehr nehme ich die implizite Volatilität nur für den am-Geld notierenden Call und benutze sie als den historischen Volatilitätsparameter für die Berechnung des theoretischen Wertes der Optionen. Für einen Put würde ich die implizite Volatilität für den am-Geld liegenden Put benutzen. Eine andere Möglichkeit ist, daß man den Durchschnittswert der Volatilitäten für die am-Geld liegenden Puts und Calls berechnet und diesen Wert benutzt.
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Teil l, Abschnitt 1: Was es über Optionen zu lernen gibt_
Bild 7
Büd8 Sie können sehen, daß ich die implizite Volatilität von 18,5 für den am Geld notierenden Call (Basispreis 92500 in Bild 7) nehme und damit die historische Volatilität [C] in Bild 8 ersetze. Bei einer Volatilität von 21,24 Prozent ist der 93000er-Call offensichtlich unterbewertet. Bei einer historischen Volatilität von 18,5 sind die 92500er- und 93000er-Calls offensichtlich nicht
unterbewertet. Da ich das Modell jetzt so angepaßt habe, daß die am-Geld liegenden Calls angemessen bewertet sind, kann ich damit beginnen, nach fehlbewerteten Optionen zu suchen. Einige der Puts sehen etwas überbewertet aus, aber ich weiß, daß die aus-dem-Geld liegenden
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Optionen normalerweise mit höheren impliziten Volatilitätsniveaus als die am-Geld liegenden Optionen gehandelt werden. Die Notierungen und Werte, die ich auf dem Bildschirm sehen kann, weisen nicht auf unmittelbaren Handlungsbedarf hin, und so würde ich nicht erwarten, in dem Markt überbewertete Optionen zu schreiben. Ich habe eine Regel, nach der ich sehen möchte, daß eine Option mindestens eine implizite Volatilität von 125 % im Vergleich zu der impliziten Volatilität der am-Geld liegenden Optionen aufweist, bevor ich sie als „überbewertet" ansehe. Im Zusammenhang mit Volatilität und Optionsmodellen gibt es noch ein paar Punkte, die hilfreich für das Verständnis sein könnten.
8.2 Schwächen in den Optionsmodellen Ein einfaches Optionsmodell hat mehrere Schwächen. An erster Stelle ist zu nennen, daß es nicht in der Lage ist, die Möglichkeit der Ausübung vor dem Verfalltermin mathematisch zu berücksichtigen. Das Modell behandelt eine amerikanische Option so als wäre sie eine europäische Option. Zweitens: Wenn die Berechnungen nur auf den Preisen und der Volatilität des Frontmonats (aktiver Verfallmonat) basieren, dann ist das Modell Ungenauigkeiten ausgesetzt, die in der Regel dadurch geglättet werden, daß mehrere vordere Verfallmonate berücksichtigt werden und/oder die „Basis" zwischen den unterschiedlichen Futuresmonaten verglichen wird. Bei den Währungen ist es möglich, anhand der Kursdifferenz zwischen den Liefermonaten und unterschiedlicher Optionsvolatilitäten, den impliziten Zinssatz für eine bestimmte Währung zu berechnen. Schließlich ist es so, daß die einfachen Modelle die Veränderungen in den Schlußnotierungen als den Anfangspunkt für die Volatilitätsschätzung benutzen, wogegen anspruchsvollere Modelle die Methode der extremen Differenzen verwenden. Letztgenannte greift auf die Differenz vom gestrigen Hoch gegenüber dem gestrigen Tief oder auf die Differenz vom gestrigen Tief gegenüber dem gestrigen Hoch zurück, welche dann durch zwei dividiert werden, um eine durchschnittliche Handelsspanne zu bekommen. Diese Methode ermöglicht eine genauere Darstellung der echten Volatilität (Preisfluktuation) als die Methode, die nur auf die Schlußnotierungen zurückgreift, denn es werden die Notierungslücken berücksichtigt, die sich zwischen den Handelssitzungen ereignen.
Einige Modelle verfügen über alle beschriebenen Merkmale, und andere verfügen über keine. Wenn der Zeitpunkt des Verfalltermins näher kommt, dann werden einige Modelle zunehmend ungenau, während andere Modelle sehr genau bleiben. Auch berücksichtigen einige Modelle die Elastizität (Ausweitung und Schrumpfung) der Volatiliät und das Volatilitäts-Skewing, wogegen bei den einfacheren Modellen das nicht der Fall ist. Das trägt zum Teil zu den Diskrepanzen bei, die bei den Modellen für die Berechnung der theoretischen Werte für weiter aus-dem-Geld liegende Optionen entstehen. Einige Modelle zeigen für diese Optionen dann eine „Überbewertung" an, wogegen andere Modelle die Tatsache berücksichtigen, daß normalerweise aus-dem-Geld-Optionen mit höheren impliziten Volatilitäten gehandelt werden als am-Geld liegende Optionen. Als eine Konsequenz identifizieren einige Modelle aus-demGeld-Optionen nur dann als „überbewertet", wenn diese wirklich zu Werten gehandelt werden, die basierend auf Volatilitäts-Skewing und der Elastizität der Volatilität als zu hoch anzusehen sind. Glücklicherweise sind für die Trader von Optures und Futions die Probleme, die bei Optionsmodellen auftauchen, in der Regel nicht von großer Bedeutung.
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8.3 Visualisierung der Volatilität Normalerweise untersuche ich einen Markt, indem ich einen normalen Stabchart benutze, dessen Notierungsstäbe die Eröffnung, das Hoch, das Tief und den Schluß zeigen. Ich möchte herausfinden, ob die Notierungen insgesamt tendieren oder nicht. Falls sie stetig steigen oder fallen, dann sehe ich einen Markt als tendierend an. In einem solchen Fall, wenn sich die Notierungen in einem steigenden oder fallenden Kanal befinden oder vielleicht sogar stufenweise bewegen, kann ich einer Strategie für tendierende Märkte folgen. Andernfalls werde ich auf eine Strategie für konsolidierende oder sich in einer Schiebezone bewegende Märke zurückgreifen.
Bild 9 Ein Markt wird dann tendieren, wenn in einem aufwärts tendierenden Markt fortlaufend neue Widerstandspunkte und in einem abwärts tendierenden Markt fortlaufend neue Stützungspunkte durchbrochen werden, oder wenn es eine Folge von Ausbrüchen aus kleinen Konsolidierungsbereichen gibt, welche sich innerhalb und während der Trends entwickeln. In jedem Fall befinde ich mich in einem tendieren Markt. Der nächste Schritt besteht darin, die Volatilität zu bestimmen. In allgemeinen werden Trends von moderat und leicht zunehmender Volatilität begleitet. In der Regel gipfelt die Volatilität genau dann, wenn der Trend endet, manchmal mit einer kräftigen Umkehr oder im Zuge eines letzten, intensiven vertikalen Aufwärtsschubs. Beide Entwicklungen können zu einem „Volatilitäts-Blowoff führen. Wenn ein Trend in eine große Konsolidierung oder Schiebezone übergeht, dann sinkt die Volatilität.
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Bild 10 Genauere Definitionen von stetigen Trends, sich stufenförmig entwickelnden Trends, kleinen Konsolidierungen und großen Schiebezonen werden im nächsten Abschnitt dieses Buches gegeben. Falls sich ein Markt bis zu dem Zeitpunkt, wenn ich den Trend identifiziere, sehr schnell aufwärts oder abwärts bewegt hat, dann wird die Volatilität im allgemeinen höher sein, als wenn ein Markt gerade erst begonnen hat zu tendieren und jetzt stetig steigt oder fällt. Die Volatilität wird mir helfen, meine allgemeine Strategie für den Markt festzulegen. Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, den Volatilitätsgrad eines Marktes zu bestimmen. Der bei weitem einfachste Weg kann mit dem nackten Auge durchgeführt werden. Falls die Notierungsstäbe im allgemeinen lang sind, dann ist der Markt volatil. Märkte mit niedriger Volatilität bilden kleine Notierungsstäbe und seitwärts laufende Chartmuster.
8.4 Bollinger-Bänder Bollinger-Bänder bieten eine einfache Methode für die Visualisierung von Volatilität. Bollinger-Bänder sind ein Maßstab für die historische Volatilität, indem sie die Standardabweichung des Preises von einem einfachen gleitenden Durchschnitt der täglichen Schlußnotierungen darstellen. Diese Studie greift typischerweise auf einen einfachen gleitenden Durchschnitt der Notierungen der letzten 20 Stäbe zurück.
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A=Beginn eines leichten Aufwärtstrends
B=Ende des Aufwärtstrends C=Notierungen fallen zurück in die vorangegangene Seitwärtsbewegung D=Kurseinbruch an einem langen Notierungsstab, lest des Tiefs
der ältesten Seitwärtsbewegung und Zunahme der Volatilität E=Beginn einer explosiven Aufwärtsbewegung F, G=Bereiche mit der größten Volatilität
Bild 11 In Bild 11 können Sie die Bollinger-Bänder (die äußeren Linien) sehen, die zwei Standardabweichungen von dem gleitenden Durchschnitt entfernt liegen. Die Fluktuation der äußeren Bänder ist ein hervorragender Indikator für den Zustand der Volatilität des Futurespreises und damit ein Hinweis darauf, daß die Optionspreise bald dem Zustand folgen werden, der durch die Bänder dargestellt wird, d.h., daß hohe Volatilität dazu führt, daß die Bänder nach außen drehen und sich voneinander entfernen. Niedrige Volatilität führt dazu, daß sie nach innen drehen und sich aufeinander zu bewegen. Schließlich, wenn die Volatiliät am niedrigsten ist, werden die Bänder dazu neigen, parallel zueinander zu verlaufen, nachdem sie sich zuvor stark verengt haben. Dies ist ein fast sicheres Zeichen, daß es in sehr naher Zukunft zu einer explosiven Volatilität kommen wird. Bollinger-Bänder sind eines der wichtigsten Werkzeuge, die ich in meinem Trading benutze. Sie ermöglichen es mir, etwas zu sehen, das ich normalerweise nicht mit dem nackten Auge erkennen kann. Ich kenne niemanden, der in der Lage ist, ohne die Hilfe einer solchen Studie, die Position von zwei Standardabweichungen genau zu sehen. Da diese Bänder mit den vorgegebenen Parametern mehr als 95 % der Preisbewegung umfassen, sind sie sehr nützlich. Der Chart zeigt die Bollinger-Bänder mit den eben angesprochenen Parametern. Andere Parameter können benutzt und der gleitende Durchschnitt kann anders berechnet werden, aber ich habe herausgefunden, daß für die Zwecke des Tradings von Optures und Futions ein Standardparameter in Form eines einfachen gleitenden Durchschnitts über 20 Notierungsstäbe
mit zwei Standardabweichungen mehr als angemessen ist.
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Die Bollinger-Bänder machen die Volatilität sehr deutlich. Sie können sehen, daß der Markt von Punkt A nach B leicht steigt und sich über dem gleitenden Durchschnitt von 20 Notierungsstäben befindet. An diesem Punkt ist zu erkennen, daß die Bänder und die Volatilität nur wenig expandieren. Die Bänder halten im wesentlichen ihre Entfernung zueinander gleich und werden zwischen B und C sehr flach. Dies war die Periode der niedrigsten Volatilität. Am Punkt D weiten sich die Bänder plötzlich, da die Notierungen kräftig fallen. Von Punkt D nach E nimmt die Preisvolatilität weiter zu, und am Punkt E springen die Notierungen plötzlich mit einer Notierungslücke nach oben. Die größte Volatilität findet sich zwischen den Punkten F und G. Dann fängt die Volatilität an zu sinken, und die Bänder verengen sich, bevor sie sich während des nachfolgenden Preiseinbruchs wieder weiten. Zur Beobachtung der Volatilität können wir neben den Möglichkeiten, daß wir einfach auf die Größe der Notierungsstäbe auf einem Chart achten oder die Entwicklung der Bollinger-Bänder verfolgen, auch auf historische Charts von historischen und impliziten Volatilitäten zurückgreifen. In Bild 12 sehen Sie einen solchen Chart, der mit der OptionVue-Software erzeugt wurde. Beachten Sie die niedrigen Volatilitäten während der Periode von Januar bis April 1993, die mit der Preisentwicklung auf der linken Seite des Goldcharts (Bild 11) einhergehen.
Von Juni bis August gab es dann wechselnde Perioden von steigender, fallender und wieder steigender Volatilität, die man entweder auf einem Chart mit Bollinger-B ändern oder auf dem OptionVue-Volatilitätschart sehen kann.
Bild 12 Meine Freunde, die etwas mehr mathematisch orientiert sind als ich es bin, erzählten mir, daß es einen Grund dafür gibt, daß sich diese Charts so ähnlich bewegen.
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Die Bollinger-Bänder sind der mathematische Verwandte der Berechnungen für die historische Volatilität. Die Entfernung zwischen dem gleitenden Durchschnitt und dem oberen oder unteren Bollinger-Band ist eine der Zahlen, die benutzt wird, um die Berechnungen zu beginnen, die zu den Prozentzahlen für die historische Volatilität führen, die Sie auf dem OptionVue-Chart sehen. Letztendlich geht es aber darum, daß Sie gegenüber dem durchschnittlichen Trader hinsichtlich Ihrer Markteinschätzung um Längen voraus sind, wenn Sie wissen, wie Sie die Volatilität auf einem Chart lesen können. Nebenbei gefragt, sehen Sie die l-2-3-Formation und den RossHaken auf diesem OptionVue-Chart? Ich habe seit langem behauptet, daß „ein Chart ein Chart" ist. Alle Charts folgen einem Gesetz der Charts. In einer Ausgabe meines Newsletter Traders Notebook beschrieb ich dies im Detail. Als eine Exkursion werde ich hier ein wenig aus dieser Ausgabe zitieren. Für diejenigen Leser, die nicht wissen, was eine l-2-3-Formation oder ein Ross-Haken ist, werde ich diese Chartformationen in dem nächsten Abschnitt dieses Buches erklären.
8.5 Das Gesetz der Charts Ein Chart ist ein Chart! Früh in meiner Karriere konnte ich herausfinden, daß alle Charts, unabhängig von ihrem Inhalt, von einem unsichtbaren Gesetz beherrscht werden. Ich habe nur keine Vorstellung darüber, was die Natur von diesem Gesetz ist. Auch verstehe ich nicht, warum es existiert. Durch einfache Beobachtung weiß ich aber, daß es existiert. Ich muß weder von einem hohen Gebäude springen, um zu wissen, daß es ein Gesetz der Schwerkraft gibt, noch muß ich dieses Gesetz in Frage stellen, um zu wissen, daß es existiert. Die Resultate sind zu sichtbar aus der Erfahrung von anderen.
Es gibt ein Gesetz, daß im Bezug auf Elektrizität vorhanden ist. Ich kann Elektrizität nicht sehen, bevor ihr Endprodukt in irgendeiner Weise Licht ist. Aber ich weiß, daß die Elektrizität vorhanden ist. Ich habe das früh in meinem Leben herausgefunden, als ich die zwei Enden der Haarnadel meiner Mutter in eine Steckdose steckte. Wir alle haben Erfahrungen mit der häßlichen Seite der Elektrizität gehabt. Ich wäre geschockt, jemanden zu treffen, der keine gemacht hat. (Entschuldigen Sie das Wortspiel.) Ich handelte viele Jahre nach einfachen Liniencharts. Aufgrund meiner Leseschwäche wäre es für mich eine arbeitsreiche Aufgabe gewesen, die Eröffnung und den Handelsschluß korrekt in den Stabcharts einzutragen. Nicht immer, aber häufig hätte ich diese beiden Chartpunkte vertauscht. Konsequenterweise wechselte ich von Stabcharts auf Liniencharts, nachdem ich als Trader auf mich allein gestellt war.
Ich hatte Methoden gelernt, wie ich sicherstellen konnte, daß ich die Eröffnung und den Schluß an die richtige Stelle eintragen konnte, aber diese Methoden verlangten viel Arbeit und eine Menge Zeit. Deshalb handelte ich von dem Zeitpunkt an, als ich anfing, mein eigenes Konto zu handeln, bis zu der Zeit, als ich anfing, einen Computer zu benutzen, überwiegend nach Liniencharts. Ich hatte einen Chartservice abonniert, von dem ich Stabcharts bezog, und während der Woche aktualisierte ich die Charts, indem ich einfach die Schlußnotierungen miteinander verband. Ich konnte immer noch die Trends sehen, die aus l-2-3-Formationen und Haken bestanden, und die Konsolidierungsbereiche, die sich als Schiebezonen und Leisten
entwickelten. Ich wurde sehr geübt darin, diese Art von Stab-Linien-Charts zu lesen.
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Nehmen wir einmal an, Sie möchten eine Anlage in Osteuropa tätigen, wären sich aber nicht sicher, ob dies ein guter Zeitpunkt für ein solches Investment wäre oder nicht. Welche Information könnten Sie dem folgenden Chart entnehmen?
Bild 13 Der Chart zeigt uns, daß dies ein guter Zeitpunkt wäre, über eine Investition in Osteuropa nachzudenken. Andere Investoren investieren offensichtlich schon. Sie können sehen, daß nach dem Fall der Mauer in Berlin (das ungefähre Tief auf dem Chart) Geld in die osteuropäischen Staaten geflossen ist. Es hat ein 1-2-3-Tief gegeben, auf das ein Ross-Haken folgte. Es liegt jetzt ein gut etablierter Trend vor. Sie wären definitiv nicht allein mit Ihrem Wunsch, sich in Osteuropa finanziell zu engagieren.
Nehmen wir jetzt an, Sie hätten in Erwägung gezogen, früher in diesem Jahr eine Longposition im Goldmarkt einzugehen. Wann hätten Sie einen Einstieg wagen können? Der folgende Chart gibt die Antwort, indem zu sehen ist, daß der Goldpreis seine langfristige Abwärtstrendlinie gegenüber einer Reihe von großen europäischen Währungen durchbrochen hat. Für den Fall, daß Sie nicht eine Abwärtstrendlinie benutzt hätten, hättten Sie eine Kaufentscheidung auch aufgrund des 1-2-3-Tiefs treffen können, das deutlich zu erkennen ist.
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Teil I, Abschnitt 1: Was es über Optionen zu lernen gibt_
Gold im Verhältnis zu europäischen Währungen
Wann •wäre ein guter Zeitpunkt gewesen,
Gold-Gaus zukaufen oder '- in Gold-Futur es long zu gehen?
Bild 14 Wären Sie einer der „Glücklichen" gewesen, die Anfang dieses Jahres Gold kauften? War es nur Glück? Sehen wir uns einmal den nächsten Chart an.
Der Preis für erstklassiges Agrarland im mittleren Westen der USA hat vor kurzem ein langfristiges Tief erreicht, entwickelte dann eine Formation, die offensichtlich ein l-2-3-Tief ist, und durchbrach danach das Preisniveau am Punkt 2. Als ein Spekulant in Agrarland, der sich der Landpreise bewußt ist, hätten Sie, basierend auf Ihren Kenntnissen des Chartlesens, in Erwägung gezogen, einige Investitionen zu tätigen! Ich benutzte einen Chart wie diesen, als ich mich im Jahre 1976 entschied, eine Farm in den Missouri Ozarks zu kaufen. Ich kaufte sie für einen sehr günstigen Preis, und drei Jahre später konnte ich sie für fast den doppelten Preis wieder verkaufen.
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Die Preise für Agrarland im mittleren "Westen der USA
Wäre dies ein guter Zeitpunkt,' um Land im mittleren Westen der USA zu kaufen?
Bild 15 Wenn Sie verstehen, daß alle Charts einem grundlegenden Satz von Regeln folgen, dann können Sie Ihr Wissen auf viele Aspekte Ihres Lebens anwenden, aber natürlich auch auf Ihre Finanzplanung. Es ist erstaunlich, was Sie durch das Chartlesen lernen können!
Egal welche Charts ich mir ansehe, daß Gesetz der Charts bleibt dasselbe. Charts tendieren, sie entwickeln l-2-3-Formationen, es entstehen Schiebezonen, Ross-Haken und Leisten. Sie können viel über die Welt um Sie herum lernen, wenn Sie wissen, wie man Charts liest.
8.6 Vergleich von statistischer und impliziter Volatilität Bevor wir uns tatsächlich mit dem Trading von Optures und Futions beschäftigen, müssen wir noch einen weiteren Bestandteil der Volatilität berücksichtigen. Erinnern Sie sich, daß ich an
früherer Stelle sagte, daß sich die Volatilität von Optionen normalerweise in die gleiche Richtung wie die Volatilität des Bezugsobjektes (Futures oder Aktienmarkt) bewegt. Es ist wichtig zu wissen, ob dies tatsächlich passiert. Es ist wesentlich zu erkennen, daß steigende Volatilität der Futures nicht notwendigerweise auf steigende Optionspreise hinweisen muß, und auch bedeuten tendierende Futures nicht automatisch, daß es zu zunehmender Volatilität und steigenden Optionspreisen kommen muß. Tatsache ist, daß die Optionspreise der Volatilität der Futures oft nur mit Verzögerung folgen. Zunehmende oder abnehmende Volatilität der Futures ist nur ein Hinweis, daß die Optionspreise steigen können. Abnehmende Volatilität ist nur eine Warnung, daß die Optionspreise fallen können.
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Teil I, Abschnitt 1: Was es über Optionen zu lernen gibt_
In dem nächsten Bild können Sie anhand des OptionVue-Volatilitätscharts sehen, daß die Periode von Anfang 1992 (linke Seite des Charts) bis etwa Oktober 1992 (linke Mitte des Charts) ein wunderbares Umfeld für Optionsverkäufer war. Die implizite und die statistische Volatilität tendierten abwärts. Die statistische Volatilität erreichte zwischen August und November ein extremes Tief. Der schlaue Volatilitäts-Trader wäre alarmiert gewesen, daß es Zeit wurde, 57zort-Optionspositionen zu schließen oder zumindest aufmerksam zu beobachten oder aber nach Einstiegsmöglichkeiten für Zong-Optionspositionen zu suchen. Sicherlich hätte man alle Shortpositionen in Optionen glattgestellt, als deutlich wurde, daß im November die Abwärtstrends in impliziter Volatilität und statistischer Volatilität gebrochen wurden. Beachten Sie auch, daß die implizite Volatilität im Februar 1993 ein 1-2-3-Hoch entwickelte, welches eine Periode von mehreren weiteren Monaten mit fallender Volatilität einleitete. Das l-2-3-Hoch der statistischen Volatilität war zwar stärker auseinandergezogen, aber auch auf dem Chart deutlich sichtbar. Im Juni hatte die implizite Volatilität wieder ein extremes Tief erreicht. Es entwickelte sich ein 1-2-3-Tief, das bestätigte, daß der Abwärtstrend gebrochen war.
Bild 16 Schließlich können Sie sehen, daß ganz rechts auf dem Chart eine weitere wunderbare Gelegenheit für das Schreiben von Optionen entstanden war. Beachten Sie, wie die implizite und statistische Volatilität eine steile Spitze entwickelt haben (ein „BlowofF, der in einem späteren Kapitel erklärt wird) und daß die implizite Volatilität dann zusammenbrach. Die Optionsverkäufer waren in der Lage, Gewinne zu realisieren (widergespiegelt in der jetzt niedrigen impliziten Volatilität), während sich die Futurespreise, aus denen sich die statistische Volatilität berechnet, nur wenig an Volatilität verloren.
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8.7 Vorsicht bei der Beobachtung von Optionsprämien Ich habe es als extrem wichtig empfunden, bei dem Trading von Optures und Futions zu wissen, ob die Optionsprämien tatsächlich der Futuresvolatilität folgen. Ich habe Ihnen Wege gezeigt, wie Sie diese wichtige Information erhalten können.
Wenn Sie auf einem Bildschirm die tatsächlichen Optionsprämien betrachten, bedenken Sie, daß die veröffentlichten Prämien nicht genau sein müssen. Ich habe Optionen zu Preisen gekauft und verkauft, die nicht mit den offiziell veröffentlichten Preisen übereinstimmten. Dies
passiert nicht selten. Die Veröffentlichung von Optionsprämien auf Futures ist unzuverlässig und ungenau - beschämend für die Börsen und die Optionsindustrie. Wählen Sie sorgfältig die Basispreise aus, die Sie beobachten. Wenn Sie sich in einem steigenden Markt im-Geld liegende Calls ansehen, sagt Ihnen dies nicht, ob die Prämien auf die Volatilität reagieren. Diese Calls werden mit den Futurespreisen praktisch eins zu eins im Wert
zulegen. Nehmen wir an, Sie möchten in einem Volatilitäts-Blowoff zu einem Zeitpunkt über dem Markt Calls schreiben, wenn die Futurespreise Zeichen für ein vorliegendes Top aufweisen.
Würden Sie erwarten, daß im-Geld-Optionen die Volatiliät widerspiegeln? Die Antwort ist nein. Sie müssen sich die aus-dem-Geld liegenden Optionen ansehen, um zu erkennen, ob die Prämien gestiegen sind und jetzt seitwärts laufen oder anfangen zu fallen. In einem Blowoff besteht Ihr Ziel darin, einen Vorteil aus dem Zusammenbruch der Volatilität zu ziehen. Sie möchten hohe Volatilität verkaufen und niedrige Volatilität zurückkaufen. Erst wenn Sie sehen, daß die Prämien wirklich ihre Tops hinter sich gelassen haben, sollten Sie ein Schreiber von Optionen sein.
Suchen Sie sorgfältig die Verfallmonate aus, die Sie beobachten. Wenn man sich Charts von Optionsprämien in dem Monat ansieht, in dem diese Optionen verfallen, kann man eine verfälschte Sicht darüber bekommen, wie die Optionspreise auf Volatilität reagieren. Sie werden den Teil der Optionsrenditekurve sehen, an dem der Wert der Optionen und somit ihre Preise schnell fallen. Dies wird die wirkliche Beziehung zwischen Volatilität und Prämie verfälschen. Sie müssen sich die Charts von den Monaten ansehen, die hinter dem Verfalltermin der Optionen liegen, die Sie schreiben möchten. Sehen Sie sich die Preise für die Optionen an, die noch viel Zeitwert aufweisen - mindestens vier bis sechs Wochen. Es sind diese Charts, auf denen Sie die wirkliche Beziehung zwischen Volatilität und Optionspreisen
sehen werden.
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TEIL I, ABSCHNITT 2 Grundlagenentwicklung: Was es über die Märkte zu lernen gibt
9 Charts leicht gemacht Was muß ein Trader von Optionen über die Futuresmärkte wissen, um diese erfolgreich in sein Trading einbinden zu können? Die Antwort ist: erstaunlich wenig. Da dieses Buch kein Einführungswerk über das Futures-Trading ist, nehme ich an, daß der Leser zumindest ein grundlegendes Verständnis darüber hat, was ein Futureskontrakt ist und wie die Abläufe beim Trading von Futures funktionieren. Jedem, der nach weiteren Informationen über die Grundlagen des Futures-Trading sucht, empfehle ich, eines der vielen Bücher zu lesen, die es über Futures gibt, und die über einen der Anbieter bezogen werden können, die im Literaturverzeichnis am Ende dieses Buch genannt sind.
In meinen vorangegangenen Büchern Day-Trading, Futures-Trading, Trading ist ein Geschäft und Chartformation Ross-Haken habe ich verschiedene Chartformationen beschrieben und Methoden und Techniken gezeigt, wie man diese Formationen handelt. Die in diesen Büchern beschriebenen Formationen haben den Test der Zeit bestanden. In diesem Kapitel werde ich diese Formationen kurz vorstellen. Optionen bieten nur eine weitere Möglichkeit, um diese Chartformationen handeln zu können.
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Dies sollte keine Überraschung sein. Praktisch alles, was man mit einem Futureskontrakt machen kann, läßt sich auch durch den Kauf oder Verkauf einer Option erreichen. Mein Erfolg als Trader von Optionen ist ein Zeugnis für die Unfehlbarkeit der zeitgetesteten Chartformationen, die ich Ihnen zeigen werde. Ich verstehe nur teilweise die Mathematik, die hinter der Optionspreisbildung steht, aber trotzdem kann ich Optionen erfolgreich handeln.
Das Erkennen dieser grundlegenden Chartformationen hat es mir möglich gemacht, die Futuresmärkte über viele Jahre profitabel zu handeln. Und jetzt hat es sich erwiesen, daß sich damit auch in den Optionsmärkten profitabel handeln läßt. Die Wahrheit ist die Wahrheit; sie ändert sich nicht. Die Leser, die mit diesen Chartformationen sehr vertraut sind, möchten vielleicht dieses Kapitel überspringen und beim nächsten weiterlesen. Dennoch könnte es für Ihr Trading eine nützliche Wiederholung sein. Alle anderen Chartformationen, auf die beim Optionen-Trading zurückgegriffen wird, werden im Zusammenhang mit der bestimmten Optionsstrategie gezeigt.
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Teil l, Abschnitt 2: Was es über die Märkte zu lernen gibt_
9.1 Chartmuster, die Erfolg bringen Ich werde Ihnen jetzt einige sehr gute Chartmuster zeigen, die für das Trading in jedem Zeitrahmen geeignet sind. Diese Chartmuster sind meine großen Einstiegssignale. Sie sind nicht die einzigen Signale, die ich in diesem Buch zeigen werde. Andere werden im Kontext der späteren Kapitel vorgestellt. Die Chartmuster in diesem Kapitel sind ideal für die Erfassung der grundlegenden Tendenzen, wenn man Optionen und Futures kombiniert, um Optures und Futions zu schaffen.
9.2 Große Einstiegssignale Die folgenden Signale sind meine großen Einstiegssignale und sie haben meine höchste Priorität. Sie leiten sich alle von dem täglichen Stabchart ab: • Der Ausbruch aus einer Schiebezone. • Der Ausbruch aus einem 1-2-3-Hoch oder -Tief.
• Der Ausbruch aus einem Ross-Haken. • Der Ausbruch aus einer Leiste.
Sehen wir uns diese Signale nacheinander an.
_9 Charts leicht gemacht_
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9.2.1 Der Ausbruch aus einer Schiebezone In der Mehrheit der Fälle wird es auf dem Tageschart vor einer Schiebezone (Trading-Range) entweder eine Notierungslücke geben oder einen Tag, dessen Handelsspanne vom Hoch bis zum Tief relativ groß ist. Der nächste Chart verdeutlicht diesen Punkt. (Die Leser meiner anderen Bücher beachten bitte, daß ich beim Trading von Optionen möglicherweise einen ausgeweiteten Umschlag um eine Schiebezone zeichne - ob ich das mache ist subjektiv und basiert darauf, was ich auf dem Chart sehe.)
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Nachdem ich eine Notierungslücke, eine Folge von Lücken oder einen Handelstag mit einer großen Notierungsstrecke bemerkt habe, besteht mein erster Schritt darin, auf den Beginn einer sich entwickelnden Schiebezone zu achten. In der Regel kommt es dabei zu den folgenden Ereignissen: •
Zuerst werden die Notierungen im Zuge einer aufwärts oder abwärts fuhrenden Notierungslücke oder großen Ein-Tages-Bewegung das Notierungsniveau erreichen, an dem sich im Laufe der Zeit eine Schiebezone bilden wird.
•
Dort wird es zu einem Bein (dies ist ein Bein / oder dies \) gegen den Schub der Notierungslücke oder der großen Tagesbewegung kommen.
•
Dann wird sich ein zweites Bein entwickeln, welches sich wieder in die Richtung der Bewegung der Notierungslücke oder der großen Ein-Tages-Bewegung bewegt. An diesem Punkt haben wir einen Markt, dessen letzte Bewegung, aus der "Vogelperspektive" betrachtet, so aussieht / \ oder so \ /. Jetzt kann ich eine horizontale Linie durch das höchste Hoch und eine parallel laufende horizontale Linie durch das tiefste Tief zeichnen.
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In der Regel vergehen bis zu dieser Marktsituation etwa 10 Tage. Die Formationen / \ und \ / sind "Marktschwünge".
Bild 18 In den nächsten paar Tagen wird sich ein drittes Bein formen, so daß die Formationen dann so / \ / oder so \ / \ aussehen werden. Dies ist der Beginn von dem, was sich als eine Schiebezone herausstellen kann. Ich zeichne wieder horizontale Linien durch das höchste Hoch und das tiefste Tief, falls die alten, parallelen Linien von der Marktbewegung durchbrochen wurden. Ich habe jetzt einen anfänglichen Umschlag (Begrenzung der Marktbewegung) konstruiert, der durch das Einzeichnen von einer einfachen horizontalen Linie durch das Hoch der Schiebezone und das Einzeichnen einer parallelen Linie durch das Tief der Schiebezone bestimmt wird.
•
Mein nächster Schritt besteht darin, die Anzahl der Notierungsstäbe, die sich auf dem Tageschart gebildet haben, zu zählen. Irgendwann zwischen 21 und 29 Tagen wird sich in der Regel ein viertes Bein gebildet haben. Dann sieht die Schiebezone so / \ / \ oder so \ / \ / aus. Falls sich im Laufe dieses letzten Beines ein neues Hoch oder Tief oder beides entwickelt, dann muß ich den Umschlag wieder neu zeichnen. In der Regel ist das jedoch nicht notwendig.
Wenn sich der Markt jetzt an diese Notierungsniveaus, welche die äußeren Grenzen meines Umschlages markieren, heranbewegt, dann werde ich gewarnt (ich kann mir diese Notierungsniveaus merken oder ich setze die Alarmfunktion meines Computers ein). Jeder Ausbruch des Marktes, der ohne Notierungslücke erfolgt, bietet mir einen Einstiegspunkt für einen Trade. Dies wird die am wenigsten häufig vorkommende Einstiegstechnik sein, aber sie ist eine der Besten. Der Ausbruchsschub durch den Umschlag hindurch wird häufig zu einem profitablen Geschäft führen. Der nächste Chart dient dazu, diesen Punkt zu illustrieren.
Ji.
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Bild J 9 Mein Einstiegspunkt befindet sich dort, wo die Notierungen durch den Ausbruchspunkt hindurch gehandelt werden. Der Ausbruchspunkt ist der Punkt des höchsten Hochs oder tiefsten Tief der Schiebezone. Ich werde eine Position an oder vor dem Ausbruch eingehen (unter Verwendung des „Tricks des Traders"). Ich werde keine Position eröffnen, falls die Notierungen meinen Enstiegspunkt mit einer Notierungslücke durchbrechen. Der Trick des Traders wird detailliert in meinen Büchern Chartformation Ross-Haken und Trading ist ein Geschäft erklärt. Wenn ich bei dem ersten Ausbruch aus einer Schiebezone in eine Position einsteige, dann erwarte ich einen kurzfristigen Trade über zwei, vielleicht drei Notierungsstäbe in die Richtung des Ausbruchs. Der Zeitrahmen hat keinen Einfluß auf meine Erwartungen. Es ist offensichtlich, daß eine Bewegung über zwei oder drei Notierungsstäbe auf dem Tageschart eine wesentlich größere Notierungsbewegung abdecken wird als es bei einer Bewegung über zwei oder drei Notierungsstäbe auf einem Intraday-Chart der Fall wäre.
In jedem Fall erwarte ich eine kurzfristige Bewegung von ein paar Notierungsstäben, auf die dann irgendeine Art von Korrektur folgt. Die konservativere Methode wäre, darauf zu warten, daß es zu dieser Korrektur kommt und erst danach einen Einsfiegsversuch in den Markt zu unternehmen. In dem nächsten Chart können Sie sehen, daß der erste Ausbruch fehlschlug. Nach einem solchen mißlungenen Ausbruch ist es wahrscheinlich, daß die Notierungen in die Schiebezone zurückkehren, und es ist möglich, daß es zu einem Ausbruch auf der gegenüber liegenden Seite kommt.
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Teil l, Abschnitt 2: Was es über die Märkte zu lernen gibt_
Bild 20
Auf einem Tageschart wäre eine solche Bewegung sehr profitabel. Auf einem 5-Minuten-Chart wäre eine solche Bewegung nicht annähernd so profitabel, und wahrscheinlich hätte der Trader in dieser Situation um sein Leben rennen müssen. Sollte das Momentum des Ausbruchs anhalten, wodurch es zu einer Fortsetzung des Aufwärtstrends, welcher der anfänglichen Schiebezone vorausgegangen war, käme, dann sprechen die Wahrscheinlichkeiten dafür, daß eine Fortsetzung des Aufwärtstrends auf jedem Stabchart, in jedem gehandelten Zeitrahmen, zu einem ansehnlichen Gewinn fuhren würde. Weitere Details darüber, wie ich die beschriebenen Umschläge benutze, finden Sie meinem ersten Buch Futures-Trading.
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9.2.2 Der Ausbruch aus einem 1-2-3-Hoch oder -Tief Sehen wir uns an, was eine l-2-3-Formation ist:
Bild 21 Achtung: In einem Aufwärtstrend fällt die Bewegung bis zum Punkt 3 nicht so weit zurück, daß der Punkt l erreicht wird. In einem Abwärtstrend steigt die Bewegung bis zum Punkt 3 nicht so weit, daß der Punkt l erreicht wird.
Damit ich vor einem bevorstehenden Ausbruch auf diese Schlüsselpunkte hingewiesen werde, merke ich mir ihre Notierungsniveaus und/oder setze die Alarmfunktion meines Computers ein.
Ich -werde nur dann eine Position eingehen, -wenn der Markt durch meinen Einstiegspunkt hindurch gehandelt wird. l-2-3-Hochs oder -Tiefs entstehen nur an Wendepunkten eines Marktes, am Ende eines Trends. Ich achte dann auf l-2-3-Tiefs, wenn es den Anschein hat, daß ein Markt einen Boden bildet, oder wenn es zu einer Korrektur des Marktes kam, die 50 % oder mehr der vorangegangenen Aufwärtsbewegung korrigierte. Ich achte auf 1-2-3-Hochs, wenn es den Anschein hat, daß ein Markt ein Hoch bildet, oder wenn es zu einer Korrektur des Marktes kam, die 50 % oder mehr der vorangegangenen Abwärtsbewegung korrigierte.
Mein exakter Einstiegspunkt -wird sich immer an oder vor dem tatsächlichen Ausbruch durch den Punkt 2 befinden. Der nächste Chart illustriert diese Einstiegstechnik in Aktion.
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Bild 22 Das l-2-3-Tief wird durch die Tatsache charakterisiert, daß die Abwärtsbewegung (Korrektur) bis zum Punkt 3 vor dem Punkt l zum Halten kommt. Ein 1-2-3-Hoch wird durch die Tatsache charakterisiert, daß die Aufwärtsbewegung (Korrektur) bis zum Punkt 3 vor dem Punkt l zum Halten kommt. Eine detaillierte Diskussion darüber, wie ich die l-2-3-Formationen benutze, um Futures zu handeln, können Sie in meinen Büchern Day-Trading und Chartformation Ross-Haken finden. Im wesentlichen geht es bei dieser Einstiegstechnik darum, dann zu kaufen oder zu verkaufen, wenn die Notierungsbewegung den Punkt 2 durchbricht, d.h. wenn die Notierungen durch den Punkt 2 hindurch gehandelt werden. Zu diesem Konzept gibt es weitere Verfeinerungen, die in den vorher genannten Büchern erläutert werden.
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9.2.3 Der Ausbruch aus einem Haken Ein Ross-Haken sieht folgendermaßen aus:
Bild 23 In einem gewissen Sinn ist ein Haken ein Teil einer l-2-3-Formation. Bei einem Haken muß jedoch nicht ein definitives Hoch oder Tief des Marktes vorliegen. Der Haken kann dann entstehen, wenn der Markt aus einer Konsolidierungsphase ausbricht, aber auch dann, wenn eine andere, nicht exakt zu identifizierende Formation vorliegt. Ross-Haken entstehen nur in tendierenden Märkten. Dagegen entwickeln sich l-2-3-Tiefs nur an Markttiefs und 1-2-3Hochs nur an Markthochs.
Damit ein Ross-Haken entstehen kann, ist auf dem Chart nicht mehr als ein Korrekturstab nötig. In einem Abwärtsmarkt finden Sie einen Haken, sobald ein höheres Tief vorliegt. In einem Aufwärtsmarkt finden Sie einen Haken, sobald ein niedrigeres Hoch vorliegt. Die Korrektur kann ein Innenstab sein. Sie müssen sich nur davon überzeugen, daß der Markt wirklich tendiert. Konservativer wäre es, wenn Sie darauf achten, daß in einem Abwärtstrend für die Entstehung eines Hakens ein höheres Tief und ein höheres Hoch und in einem Aufwärtstrend ein niedrigeres Hoch und ein niedrigeres Tief notwendig wären. Die Wahl müssen Sie entsprechend Ihrer Erfahrung treffen. Ich gehe davon aus, daß jeder Korrekturstab, einschließlich einem Innenstab, einen Haken entstehen läßt. In dem nächsten Chart können Sie sehen, wo sich die Ross-Haken in einer Marktbewegung befinden.
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Der Unterschied zwischen einer l-2-3-Formation und einem Ross-Haken besteht darin, daß die l-2-3-Formation nur an mittleren und großen Wendepunkten am Ende eines Trends entstehen; Ross-Haken entstehen dagegen nur dann, nachdem ein Trend durch eine l-2-3-Formation definiert wurde.
Ein Ross-Haken kann nur nach einer gültigen l-2-3-Formation entstehen, oder, falls keine 1-23-Formation vorliegt, nach dem Ausbruch aus einer Schiebezone oder einer Leiste. Der Punkt 2 entsteht durch eine Korrektur, aber er ist kein Ross-Haken. Erst alle nachfolgenden Spitzen, die durch Korrekturen entstehen, sind Ross-Haken. Die in Bild 24 gekennzeichneten RossHaken „RH" waren handelbar, weil die Ausbrücke ohne Notierungslücken geschahen. Ich habe die l-2-3-Tiefs und Hochs gekennzeichnet, um Ihnen den Unterschied zwischen 1-23-Formationen und Ross-Haken zu zeigen. Ein automatischer Alarm sollte in der Minute plaziert werden, wenn ein Markt auf dem Tageschart einen Haken bildet. Ich plaziere den Alarm an einem Punkt, der unter bzw. über der Spitze des Hakens liegt| In allen meinen anderen Büchern wird auf den Ross-Haken eingegangen. Eine detaillierte Diskussion können Sie in dem Buch Chartformation Ross-Haken lesen.
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9.2.4 Der Ausbruch aus einer Leiste In dem nächsten Bild sehen Sie, wie eine Leiste (Seitwärtsbewegung) aussehen könnte:
Bild 25 Eine Leiste wird durch die folgenden Merkmale bestimmt:
Ich achte auf eine Korrektur oder Seitwärtsbewegung, die mindestens drei Stäbe, aber nicht mehr als 10 Stäbe lang ist. Die Leiste wird dadurch charakterisiert, daß die Hochs und Tiefs optisch ein Viereck bilden. Je flacher das Viereck ist, um so besser. Am besten sind perfekte Quadrate. Ich handle den potentiellen Ausbruch in jede Richtung. Meine Meinung über die Marktbewegung darf nicht Einfluß auf meine Handelsentscheidung nehmen. Ich weiß nicht, in welche Richtung der Ausbruch passieren wird! Für jeden Alarm, den ich auf der einen Seite der Leiste plaziert habe, gibt es einen gegensätzlichen Alarm auf der anderen Seite der Leiste.
Ich kann nur bis zum ersten Bein des vorangegangenen Marktschwungs zurückgehen, um ein passendes Hoch oder Tief zu finden.
Bild 26
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Die folgenden Serien von vier Beinen lassen zwei Schwünge entstehen:
Bild 27 Wenn man die Leiste definiert, kann man nicht weiter zurückblicken als bis zum ersten der vier Beine. Wenn ich eine Leiste handle, dann gebe ich dem Markt die Möglichkeit, mir zu sagen, in welche Richtung er gehen wird. In einem gewissen Sinn ist diese Technik ein "Straddle" (engl.: es mit beiden Parteien halten, mit beiden Richtungen des Marktes arbeiten). Es ist kein Straddle, wie man ihn vom Aktienmarkt oder vom Optionshandel her kennt. Die von mir benutzte Technik hat den Vorteil, daß der Markt, während er auf dem Chart für eine Anzahl von Stäben seitwärts läuft, es mir möglich macht, mit meinen Kauf- und Verkaufsaufträgen, die an den natürlichen Punkten von Stützung und Widerstand plaziert sind, auf den Ausbruch der Notierungen zu warten.
Sobald ich eine Linie zeichnen kann, die zwei Hochs, zwei Tiefs, ein Hoch und ein Tief, oder ein Tief und ein Hoch verbindet, wobei die Verbindungspunkte auf dem gleichen Notierungsniveau liegen, erhalten die verbundenen Punkte ihre Bedeutung. Ich werde eine Position nur dann eingehen, wenn die Notierungen aus der Leiste ausbrechen und durch die Hochs oder Tiefs (oder beiden) hindurch gehandelt werden. Ich werde keine Position eingehen, falls die Notierungen mit einer Notierungslücke durch meine Einstiegspunkte hindurch ausbrechen. Ich beende den Versuch, eine Leiste zu handeln, nachdem mehr als 10 Stäbe auf dem Chart entstanden sind. Ich warte, bis der Markt wieder anfängt zu tendieren, oder bis sich eine vollständige Schiebezone gebildet hat. Warum funktioniert diese Einstiegstechnik so gut? Sie hat den Vorteil, daß sie mit den natürlichen Punkten von Stützung und Widerstand arbeitet. Ein Ausbruch durch einen natürlichen Punkt von Stützung oder Widerstand wird normalerweise mit einem guten Momentum (Schwung) passieren. Es sollte genug explosive Kraft für ein profitables, kurzfristiges Geschäft geben.
Ich zeige Ihnen die Anwendung dieser Technik in den nächsten Charts anhand des Schweizer Franken.
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Bild 30 In Bild 30 handle ich nur dann, wenn es zu einem tatsächlichen Ausbruch aus der Leiste kommt. Der Ausbruchspunkt befindet sich dort, wo ich die Linie gezeichnet habe, die zwei parallele Hochs oder Tiefs miteinander verbindet. Dies muß nicht das absolute Hoch oder Tief der gesamten Konsolidierung auf einem Tageschart sein.
Man sollte die Leisten nur in stark tendierenden Märkten handeln. Sie werden es nicht überleben, wenn Sie versuchen, die Leisten in Schiebezonen zu handeln. Was ist ein stark tendierender Markt? Ein Markt, dessen Steigungswinkel auf einem normalen Chart 45° oder größer ist. Weitere Details darüber, wie ich die Leisten in den Futuresmärkten handle, können Sie meinem Buch Trading ist ein Geschäft entnehmen. Ich werde Ihnen in einem späteren Kapitel des vorliegenden Buches detailliert erklären, wie ich die Leisten definiere und benutze, wenn ich Optionen handle.
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ZUSAMMENFASSUNG DER GROßEN EINSTIEGSSIGNALE
• Der Ausbruch aus einer Schiebezone. • Der Ausbruch aus einem l-2-3-Hoch oder -Tief.
Der Ausbruch aus einem Ross-Haken. • Der Ausbruch aus einer Leiste.
Hinweis: Gelegentlich können mehrere dieser Einstiegssignale zur gleichen Zeit entstehen. Das war es! Vier einfache Chartmuster sind alles, was Sie auf den (Jharts erkennen müssen, um Optionen profitabel handeln zu können. Im weiteren Verlauf dieses Buches werde ich Ihnen andere, leicht zu erkennende Marktphänomene zeigen, von denen jedes, wenn es zur richtigen Zeit mit der richtigen Optionsstrategie genutzt wird, eine Geldmaschine ist.
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10 Definition einer Konsolidierung Da dies für einige Leser der erste Kontakt mit meinen Büchern sein wird, muß ich, zum Zweck der Schaffung einer Grundlage, erklären, wie die von mir verwendeten Chartmuster aussehen, was eine Konsolidierung ausmacht, warum es zu einer Konsolidierung kommt und wie sie aussieht. Ich werde auch zeigen, wie man einen Trend definiert. In den meisten Fällen sollte es genügen, wenn man in der Lage ist, eine Konsolidierung oder einen Trend zu identifizieren. Wenn ein Markt tendiert, dann befindet er sich nicht in einer Konsolidierung. Wenn ein Markt konsolidiert, dann tendiert er nicht. Wenn Sie nicht sicher sind, was ein Markt macht, dann sollten Sie dem Markt fernbleiben, bis Sie sich dessen sicher sind. Heute kommt es immer häufiger vor, daß wir in den Märkten ein anderes Phänomen sehen - das der Kursexplosion oder des plötzlichen Kurseinbruchs. An dieser Stelle werden wir nur zwischen Konsolidierungen und Trends unterscheiden. Später werden wir im Kontext von VolatilitätsBlowoffs lernen, auf Explosionen und Zusammenbrüche zu achten, und wie wir diese profitabel nutzen können. Für jetzt wollen wir uns darauf verständigen, daß Explosionen und Zusammenbrüche zwar zu Trends fuhren können, selbst aber keine Trends sind, und in den meisten Fällen resultieren sie in Konsolidierungen. Am besten ist es, wenn man genau weiß, wie man einen Trend, eine Konsolidierung, einen Zusammenbruch oder eine Explosion identifiziert.
10.1 Was ist eine Konsolidierung? Wenn wir Regeln dafür haben, um Konsolidierungen und Trends zu identifizieren, warum müssen wir dann ihre ursächlichen Gründe verstehen? Der Grund ist, wie sehr wir auch die Marktbewegung mit Regeln beherrschen wollen, daß die Märkte nicht immer unseren Regeln folgen. Wir haben gesehen, wie eine Konsolidierung aussieht, aber was ist sie? Warum entsteht sie? Wann entsteht sie?
Eine Konsolidierung wird durch einen Handelsbereich charakterisiert, in dem sich die Notierungen seitwärts bewegen. Die Notierungen bewegen sich in einer „Schiebezone". Dort gibt es einen Notierungsbereich von relativer Stützung und einen Notierungsbereich von relativem Widerstand. In der Regel sind Stützung und Widerstand leicht an einem Notierungsbereich zu erkennen, der mehr als einmal getestet oder herausgefordert wurde. Typischerweise setzt sich eine Konsolidierung aus Notierungsstäben zusammen, bei denen die Eröffhungs- und Schlußnotierungen abwechselnd höher oder tiefer liegen (Eröffnung niedriger - Schluß höher; Eröffnung höher - Schluß niedriger; usw.). Auch kommt es regelmäßig zu Doji-Stäben (Eröffnung und Schluß liegen in etwa auf dem gleichen Kursniveau). Eine Konsolidierung kann ein Bereich der neutralen Meinung sein. Eine Konsolidierung kann ein Bereich des Gleichgewichts sein. Angebot und Nachfrage sind ungefähr gleich oder ausgeglichen.
Eine Konsolidierung kann ein Bereich der Anhäufung (Akkumulation) oder Umschichtung (Distribution) sein.
JO
Definition
einer Konsolidierung___________________93.
10.2 Warum eine Konsolidierung entsteht In den nächsten Absätzen werde ich eine Reihe von Gründen beschreiben, die zu einer Konsolidierung führen können. Darüber hinaus gibt es noch weitere.
Gleichgewicht: Eine Balance zwischen Angebot und Nachfrage kann dazu fuhren, daß sich ein Markt seitwärts in einer Schiebezone bewegt. Dazu kommt es, weil die Notierungen am unteren Preisbereich von einigen Tradern als günstig betrachtet werden und deshalb Käufe erfolgen. Am oberen Preisbereich der Schiebezone sind die Notierungen hoch genug, so daß einige Trader bereit sind, Gewinne zu realisieren. An wen verkaufen diese Trader? An diejenigen Trader, die den Markt kaufen, weil sie denken, daß die Notierungen noch weiter steigen werden. Sie erwarten einen Ausbruch. Warum fuhren ihre Käufe nicht dazu, daß der Markt ausbricht und steigt? Der Grund ist, daß zusätzlich zu den Verkäufen derjenigen, die Gewinne realisieren, Verkäufe von denjenigen Tradern kommen, die das Gefühl haben, daß der Markt zu hoch notiert. Diese Trader handeln „Widerstand". Ihre Verkäufe sind stärker als die Käufe der Ausbruch-Trader, und der Markt bewegt sich in der Folge zurück in den niedrigeren Notierungsbereich. Am unteren Notierungsbereich der Schiebezone stellen die Verkäufer, die zu höheren Notierungen verkauft hatten, ihre Shortpositionen durch kompensierende Käufe zum Zweck der Gewinnrealisierung glatt.
Von wem kaufen diese Trader? Von den Tradern, die der Ansicht sind, daß der Markt jetzt unterbewertet ist. Warum fällt der Markt nicht weiter? Weil es zusätzlich zu den Schnäppchenjägern noch die Trader geben wird, die „Stützung" kaufen. Wenn es mehr Käufer als Verkäufer gibt, wird der Markt anfangen zu steigen, wodurch die Dauer der Schiebezone verlängert wird. Somit können wir sehen, daß ein Aspekt des Gleichgewichts Gewinnmitnahmen sind, die wiederum ein Grund dafür sind, warum Märkte konsolidieren.
Gewinnmitnahmen: Wenn ein Markt für eine Weile tendiert hat, wird ein Punkt erreicht, wo die Trader entstandene Papiergewinne nicht mehr dem Risiko des Marktes überlassen möchten. Gewinnmitnahmen werden dann an dem Punkt zu einer Unterbrechung des Trends führen, wo es zu einem aktiven Austausch zwischen Käufern und Verkäufern kommt. Die Trader, die Gewinne realisieren, werden auf diejenigen Trader treffen, die im Zuge einer Korrektur in den Trend einsteigen möchten. Akkumulation und Distribution: Diese Phasen in der Notierungsbewegung eines Marktes führen in der Regel dazu, daß der Markt in verdichtete Schiebezonen übergeht. Die Trader, die in einer bestimmten Situation akkumulieren möchten, werden kaufen, wenn die Notierungen unter ein akzeptables Einstiegsniveau fallen. Sie werden aufhören zu kaufen, wenn die Notierungen über ein Niveau steigen, das als „günstig" angesehen wird. Die Notierungen werden dann fallen müssen, um neue Käufer anzulocken. Die Trader, die umschichten möchten, werden verkaufen, aber erst dann, wenn die Notierungen ausreichend hoch sind.
Zweifel: Ein Markt wird zu einer Seitwärtsbewegung neigen, wenn die Trader im Bezug auf verschiedene Fundamentaldaten, die einen bestimmten Markt beeinflussen, nicht sicher sind. Unsicherheit darüber, ob es ausreichend oder zuviel Regen gibt oder ob es zu einem frühen Frost kommt, kann die Nahrungsmärkte beeinflussen. Ein drohender Streik von Arbeitern in den Goldminen in Afrika oder Silberminen in Mexiko kann Zweifel schaffen und dazu führen,
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daß sich diese Märkte seitwärts bewegen. Divergierende Meinungen über einen Bericht, der veröffentlicht wird, können zu einer Konsolidierung in einem Markt fuhren. Verwirrung: Wenn die Regierungsaktivitäten, die Einfluß auf einen Markt haben, nicht klar sind, kann sich der Markt in einer Schiebezone bewegen. Widersprüchliche Regierungsberichte über die Wirtschaft können dazu führen, daß die Märkte konsolidieren. Widersprüchliche private oder amtliche Wetterberichte sowie widersprüchliche Erklärungen von Politikern und Mitgliedern der Regierung können einen Markt konsolidieren lassen. Im allgemeinen kann alles, was Verwirrung oder Zweifel schafft, dazu fuhren, daß ein Markt aufhört zu tendieren und konsolidiert, bevor sich ein bestehender Trend fortsetzt, oder die Richtung wechselt, wodurch ein neuer Trend entsteht.
Denken Sie daran: Wenn eine Chartformation keine Konsolidierung ist, dann muß sie ein Trend sein, und umgekehrt. Sehen wir uns jetzt die Konsolidierungen etwas genauer an.
10.3 Konsolidierungen erkennen Wie sieht eine Konsolidierung aus? Worauf muß der Beobachter achten? Ich werde Ihnen eine Reihe von Charts zeigen, die alle, zumindest teilweise, eine Konsolidierung beinhalten.
Bild 31
_10 Definition einer Konsolidierung_
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Der Chart in Bild 31 zeigt tägliche Notierungsstäbe über einen Zeitraum von fast sieben Monaten. Der gesamte Chart ist eine große Konsolidierung, die wiederum aus zahlreichen
kleineren Konsolidierungsbereichen besteht. Nur im linken Bereich des Charts sehen wir zwei kurze Perioden, in denen der Markt für ein paar Tage tendierte.
Jetzt werden wir uns einige andere Charts etwas näher ansehen und die Definitionen von Trend und Konsolidierung ableiten.
Bild 32 In Bild 32 sehen Sie eine typische Konsolidierung oder Schiebezone. Sehen Sie einmal genauer hin, ob Sie erkennen können, wo und wann die Konsolidierung begann. Wie können Sie diesen Punkt visualisieren? Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, um über diesen Chart nachzudenken. Es wird Ihnen helfen, das Nachfolgende zu verstehen. Sie werden jetzt erkannt haben, daß die Konsolidierung begann, während der Markt noch tendierte. Nur zurückblickend kann man sehen, daß die Konsolidierung an dem Punkt begann, den ich auf dem Chart gekennzeichnet habe.
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Bild 33 Sie werden sich fragen: „Warum beginnt die Konsolidierung in Bild 33 an dem gekennzeichneten Punkt? Warum nicht woanders?" Warum kann man sagen, daß sie dort begann? Was sind die Charakteristiken der Konsolidierung? Gibt es auf dem Chart einen Punkt, wo die Konsolidierung endete? Warum? Versuchen Sie einmal, ob Sie vorwegnehmen können, wie wir die Konsolidierung definieren werden.
_10 Definition einer Konsolidierung_
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Bild 34 Konsolidierungen können sich gelegentlich über einen langen Zeitraum entwickeln, bevor sie enden. Es ist genauso wichtig, das Ende einer Konsolidierung wie den Anfang einer Konsolidierung identifizieren zu können. Wenn eine Konsolidierung endet, könnte ein neuer Trend stehen. Manchmal kommt es vor, daß sich der Markt nur schnell zu einem neuen Konsolidierungsbereich bewegt. Es ist diese Art von Marktentwicklung, die wir jetzt öfter erleben - Perioden von ausgedehnten Konsolidierungen wechseln sich mit plötzlichen Explosionen und Zusammenbrüchen der Notierungen ab. Wenn Sie sich die letzten drei Charts im Detail angesehen haben, werden Sie vielleicht anfangen zu sehen, wie ich eine Konsolidierung definiere. Für die Zwecke des Tradings von Optures und Futions definiere ich eine Konsolidierung als die Abwesenheit eines Trends. Auf den folgenden Seiten werden Sie spezifizierte Regeln für die Definition eines Trends finden. Falls Sie sich für eine alleinige Definition der Konsolidierung interessieren, verweise ich Sie auf den Anhang B. Dort finden Sie Auszüge einer ausführlichen Diskussion über Konsolidierungen, die meinem Buch Chartformation Ross-Haken entnommen wurden.
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Teil I, Abschnitt 2: Was es über die Märkte zu lernen gibt_
Bild 35 Falls Sie sagen, daß die Konsolidierung mit dem neunten Notierungsstab von links begann, dann haben Sie recht. Und falls Sie sagen, daß die Konsolidierung am elften Notierungsstab von rechts endete, dann haben Sie wieder recht. In einem Moment werden Sie sehen, warum.
Die nächsten Charts werden offenlegen, was ich sehe, das mir hilft, Trends und Konsolidierungsbereiche zu identifizieren. Denken Sie daran, daß es für unsere Zwecke nur das eine oder das andere geben kann, aber nicht beides.
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11 Definition eines Trends JV
Bild 36 Ich werde auf einige Dinge hinweisen, die ich niemals zuvor gezeigt habe. Also passen Sie auf. Ich werde einen neuen Weg für die Definierung eines Trends vorstellen. Diese Methode steht nicht im Konflikt mit dem, was ich in meinen anderen Büchern geschrieben habe. Vielmehr ist sie eine Ergänzung. Im Bezug auf den Inhalt des vorliegenden Buches werde ich mich an die Definition eines Trends halten, wie sie auf den nächsten Seiten dieses Kapitels beschrieben wird. In Bild 36 endete die Konsolidierung am siebten Notierungsstab von rechts. Warum? Dort hat ein neuer Trend begonnen. Warum? Der siebte Stab von rechts ist der vierte aufeinanderfolgende Notierungsstab, bei dem die Schlußnotierung höher als die Eröffnungsnotierung liegt. Ein Trend wurde geboren. Auf einen Wendepunkt (fünf Stäbe vor dem siebten Stab) folgen vier aufeinanderfolgende Notierungsstäbe, die höher schließen als sie eröffnen. Dies zeigt an, daß ein neuer Trend entstanden ist. Aber was ist mit den Notierungsstäben, die auf den siebten Stab von rechts folgen? Es entwickeln sich drei Korrekturstäbe, auf die ein Ausbruchsstab folgt. Der Ausbruchsstab definiert den Trend. Er durchbricht das Hoch des vierten Stabes, der höher geschlossen als eröffnet hatte. Ein neuer Trend ist innerhalb der alten Konsolidierung entstanden. Es gibt keine Garantie für die wahrscheinliche Dauer dieses neuen Trends. Nichtsdestotrotz hat für die Zwecke dieses Buches ein neuer Trend begonnen, er wurde definiert. Es bleibt abzuwarten, ob dieser neue Trend aus der alten Konsolidierung ausbrechen wird. Später werden wir sehen, was all dies bedeutet und wie wir diese Situationen für unser Trading nutzen können.
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Bild 3 7 Sehen Sie sich auf dem Goldchart (Bild 37) die Beziehung zwischen den Eröffhungs- und Schlußnotierungen an. Diese alternieren überwiegend; und gelegentlich gibt es Doji-Stäbe, bei denen die Eröffhungs- und Schlußnotierungen in etwa auf dem gleichen Notierungsniveau liegen. Nach einem Wendepunkt des Marktes gibt es nicht eine einzige Serie von vier oder mehr Stäben, die eine stetige Progression von Schlußnotierungen entwickeln, welche höher als die Eröffnungsnotierungen liegen, wodurch der Beginn eines neuen Aufwärtstrends angekündigt werden könnte. Auch gibt es nicht eine einzige Progression von Eröffnungsnotierungen, die niedriger als die Schlußnotierungen liegen, wodurch der Beginn eines neuen Abwärtstrends angekündigt werden könnte. Die erste Regel für einen sich entwickelnden Trend ist, daß es nach einem Wendepunkt (von einigen auch Pivotpunkt genannt) mindestens eine Serie von vier Schlußnotierungen geben muß, die höher als die Eröffnungsnotierungen liegen, oder eine Serie von vier Eröffnungsnotierungen, die niedriger als die Schlußnotierungen liegen, damit man einen Trend als sich entwickelnd betrachten kann. Was macht einen Wendepunkt aus? Zurückblickend sehen Sie, daß der Markt die Richtung geändert hat. Es mag sich nur eine Korrektur entwickeln, aber der Markt bewegt sich nicht mehr länger in die vorangegangene Richtung. Ich weiß nicht, wie man Wendepunkte vorhersehen kann, aber ich kann sie identifizieren, wenn ich mir das ansehe, was auf einem Chart passiert. Mit der Formulierung „nach einem Wendepunkt" meine ich, daß der Pivot-Stab nicht in der Progression mitgezählt wird. Ein Wendepunkt könnte der letzte Ross-Haken in dem vorherigen Trend gewesen sein, er könnte auch ein Punkt l oder Punkt 3 einer 1-2-3Formation gewesen sein, oder er befindet sich nahe an dem Extrem einer Schiebezone.
11 Definition eines Trends_
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Bild 38 Sehen wir uns den Chart in Bild 38 an und lernen wir eine neue Regel. Die Regel ist, daß ein Trend versucht, sich zu entwickeln, wenn es nach einem Wendepunkt drei aufeinanderfolgende
Notierungsstäbe mit einer niedrigeren Eröffnung und einem höheren Schluß gibt, auf die wiederum sofort eine Handelseröffhung mit Notierungslücke über dem Hoch der Handelsspanne des vorangegangenen Stabes folgt. Entsprechend versucht sich ein Abwärtstrend zu entwickeln, wenn es nach einem Wendepunkt drei aufeinanderfolgende
Notierungsstäbe mit einer höheren Eröffnung und einem niedrigeren Schluß gibt, auf die wiederum sofort eine Handelseröffhung mit Notierungslücke unter dem Tief der Handelsspanne des vorangegangenen Stabes folgt. Wir verfugen jetzt über zwei Regeln, die das Entstehen oder die Entwicklung eines Trends aus einer Konsolidierung heraus zeigen:
1. Entstehen nach einem Wendepunkt vier aufeinanderfolgende Notierungsstäbe mit niedrigeren Eröffnungen und höheren Schlußnotierungen oder vier aufeinanderfolgende Notierungsstäbe mit höheren Eröffnungen und niedrigeren Schlußnotierungen, dann bedeutet dies, daß ein Trend versucht, sich zu entwickeln. 2. Entstehen nach einem Wendepunkt drei aufeinanderfolgende Notierungsstäbe mit niedrigeren Eröffnungen und höheren Schlußnotierungen, unmittelbar gefolgt von einer Handelseröffhung mit Notierungslücke über dem Hoch der Handelsspanne des vorangegangenen Stabes, oder drei aufeinanderfolgende Notierungsstäbe mit höheren Eröffnungen und niedrigeren Stäben, unmittelbar gefolgt von einer Handelseröffnung
mit Notierungslücke unter dem Tief der Handelsspanne des vorangegangenen Stabes, dann bedeutet dies, daß sich ein Trend entwickelt oder entsteht.
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Nach jeder dieser beiden Regeln ist der sich entwickelnde Trend jedoch noch nicht definiert. Wir können nicht davon sprechen, daß ein Trend definiert ist, bevor der sich entwickelnde Trend in einer Aufwärtsbewegung das höchste Hoch oder in einer Abwärtsbewegung das tiefste Tief durchbrochen hat. Wenn der entsprechende Ausbruch stattgefunden hat, dann liegt ein definierter Trend vor. In dem folgenden Chart habe ich auch die Fortsetzung des definierten Trends gekennzeichnet. Wir werden dann von einem etablierten Trend sprechen. Ein etablierter Trend setzt voraus, daß es nachfolgend auf einen definierten Trend eine Korrektur gegeben hat. Wenn dann das Extrem des definierten Trends durchbrochen wird, liegt ein etablierter Trend vor.
Bild 39
Für einen steigenden Markt gilt: • Kommt es nach einem Wendepunkt zu vier aufeinanderfolgenden Schlußnotierungen, die höher als die Eröffnungsnotierungen liegen, dann liegt ein sich entwickelnder Trend vor.
• Kommt es nach einem Wendepunkt zu drei aufeinanderfolgenden Schlußnotierungen, die höher als die Eröffnungsnotierungen liegen, gefolgt von einer Handelseröffnung mit Notierungslücke über dem Hoch des vorangegangenen Stabes, dann liegt ebenfalls ein sich entwickelnder Trend vor.
• Ein definierter Trend liegt vor, wenn das Hoch eines sich entwickelnden Trends durchbrochen wird. Ein etablierter Trend liegt vor, wenn das Hoch eines definierten Trends durchbrochen wird.
_11 Definition eines Trends_
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Für einen fallenden Markt gilt: • Kommt es nach einem Wendepunkt zu vier aufeinanderfolgenden Schlußnotierungen,
die unter den Eröffnungsnotierungen liegen, dann liegt ein sich entwickelnder Trend vor. • Kommt es nach einem Wendepunkt zu drei aufeinanderfolgenden Schlußnotierungen, die unter den Eröffnungsnotierungen liegen, gefolgt von einer Handelseröffhung mit
Notierungslücke unter dem Tief des vorangegangenen Stabes, dann liegt ebenfalls ein sich entwickelnder Trend vor.
• Ein definierter Trend liegt vor, wenn das Tief eiries sich entwickelnden Trends durchbrochen wird.
• Ein etablierter Trend liegt vor, wenn das Tief eines definierten Trends durchbrochen wird.
Bild 40 Lernen wir jetzt einige weitere Regeln:
3. Eine Korrektur kann nicht länger als drei Notierungsstäbe dauern. Ab vier Stäben liegt entweder eine Konsolidierung oder der Beginn einer eines Trends in die
entgegengesetzte Richtung vor. In einem Aufwärtstrend beginnt eine Korrektur dann, sobald die Notierungen kein neues Hoch erreichen können. Eine Korrektur in einem
Abwärtstrend liegt dann vor, sobald die Notierungen kein neues Tief erreichen können.
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4. Nachdem ein Trend definiert ist, sind mindestens vier nicht tendierende Stäbe notwendig, damit der Trend gebrochen wird, d.h. es muß vier oder mehr Stäbe geben, in deren Verlauf der Trend sich nicht weiter fortsetzt.
5. Ein Aufwärtstrend ist definiert, wenn das höchste Hoch eines sich entwickelnden Trends durchbrochen wird. Ein Abwärtstrend ist definiert, wenn das tiefste Tief eines sich entwickelnden Trends durchbrochen wird. 6. Ein Aufwärtstrend ist etabliert, wenn nach einer Reaktion oder nach einer kurzen Seitwärtsbewegung (Leiste) das Hoch des definierten Aufwärtstrends durchbrochen wird und der Trend sich fortsetzt. Ein Abwärtstrend ist etabliert, wenn nach einer Reaktion oder nach einer kurzen Seitwärtsbewegung (Leiste) das Tief des definierten Abwärtstrends durchbrochen wird und der Trend sich fortsetzt. Kombiniert man die Regeln 5 und 6, dann ist ein Trend zuerst definiert und später etabliert. Ein definierter Trend läßt uns aufmerksam werden. Ein etablierter Trend ist ein handelbares Ereignis. Wenn wir wissen, wie wir einen sich entwickelnden Trend identifizieren, dann wissen wir durch das Ausschlußverfahren auch, wie wir eine Konsolidierung identifizieren. Jede Marktsituation, in der kein Trend vorliegt, muß dann - definitionsgemäß - eine Konsolidierung sein. Konsolidierungen können jedoch auch aufgrund ihrer eigenen Merkmale definiert werden, anhand der ursächlichen Gründe, die an früherer Stelle beschrieben wurden, oder aufgrund der in Anhang B genannten Charakteristiken.
Bild 41
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12 Was ist ein Trend? Ich habe schon gezeigt, daß ein Markt, der sich in einer Konsolidierung befindet, nicht als
tendierend angesehen werden darf. Der Grund dafür ist, daß eine solche Sichtweise Sie dazu bringen würde, die falschen Trades zu machen. Für die Zwecke des Tradings von Optures und Futions ist es wesentlich, daß Sie einen Markt, der tendiert, als einen tendierenden Markt handeln, und einen Markt, der konsolidiert, als einen Markt handeln, der sich in einer Konsolidierung befindet. Meine Definition eines Trends mag sich etwas von dem unterscheiden, was Sie in der Vergangenheit kennengelernt haben. Sie läßt sich am besten anhand von Charts zeigen. Ich werde Ihnen auf den nächsten Seiten auch eine kurze Erklärung für alle Arten von Trades geben, die man in einem tendierenden Markt in Erwägung ziehen kann. In späteren Kapiteln werden wir auf diese Situationen noch wesentlich tiefer eingehen. Ein Markt, den man als einen tendierenden Markt handeln möchte, muß sich bewegen, stetig aufwärts oder abwärts mit einem Winkel von nicht weniger als 30 Grad und nicht mehr als 60 Grad (Neigungswinkel in Abhängigkeit von der Skalierung des Charts). Der Markt sollte ungefähr so aussehen wie auf den nächsten beiden Charts.
Bild 42
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Teil I, Abschnitt 2: Was es über die Märkte zu lernen gibt_
Eine weit verbreitete Fehlannahme ist, daß die Optionsprämien während eines Trends hoch sein werden. Die Wahrheit ist, daß die Prämien in einem stetig steigenden Markt im allgemeinen fair und moderat bewertet sein werden. In einem steigenden Markt, wie in Bild 42 zu sehen, würde eine Basisstrategie darin bestehen, jedes Mal, wenn der Markt korrigiert und dann auf neue Hochs steigt, unter den Stützungsniveaus des Marktes, Puts zu schreiben. Diese Strategie wird später ausfuhrlich beschrieben. Für jetzt soll es genügen, wenn Sie verstehen, daß ein aufwärts tendierender Markt durch stetig höhere Hochs und Tiefs und ein abwärts tendierender Markt durch stetig niedrigere Hochs und Tiefs charakterisiert ist.
Bild 43 Normalerweise sollte man dann unterhalb von Stützungsniveaus Puts schreiben, wenn die Notierungen neue Hochs erreichen, und Calls sollten jedes Mal überhalb von Widerstandsbereichen geschrieben werden, wenn der Markt korrigiert und sich dann zu neuen Tiefs bewegt. Warum zeichnete ich die Trendlinien so ein, wie Sie sie sehen können? Weil diese Linien die Punkte verbinden, zwischen denen der Markt tendierte und die Notierungen sich stetig in die eine oder andere Richtung bewegten.
12 Was ist ein Trend?
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Sehen wir uns jetzt den letzten Chart noch einmal an und versuchen wir, andere Chartformationen zu identifizieren. Es ist wichtig, daß man die Anatomie eines Charts zerlegen und verstehen kann. In einem tendieren Markt sind die Optionsprämien moderat. In explodierenden oder zusammenbrechenden Märkten haben die Optionsprämien die Tendenz, sehr hoch zu werden. Deshalb sind in solchen Marktsituationen Strategien notwendig, die sich sehr von den unterscheiden, die man in einem tendierenden Markt benutzen würde. In all diesen Fällen ist es jedoch im allgemeinen richtig, ein Optionsschreiber zu sein, weil es moderate bis hohe Prämien zu verdienen gibt.
Bild 44 Da die Optionsprämien in einem Trend moderat sind, stellt sich die Frage, ob es dann überhaupt klug ist, ein Käufer von Optionen zu sein? Ja, es gibt einen bestimmten Zeitpunkt, an dem Optionen in einem Trend gekauft werden können. Sehen wir uns diese Situation jetzt an.
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Teil I, Abschnitt 2: Was es über die Märkte zu lernen gibt_
Bild 45 Wenn sich in einem tendierenden Markt eine Leiste entwickelt, dann könnten die moderaten Optionsprämien sogar noch günstiger werden. In einem solchen Fall ist es in Ordnung, ein Käufer von Optionen zu sein. Es kommt selten vor, daß Leisten lange andauern, und indem man Optionen mit einer Restlaufzeit von fünf oder mehr Wochen kauft, wird der Ausbruch aus der Leiste zu einer Erhöhung der Volatilität führen und damit zu einer Erhöhung der Optionsprämien. Ich werde Ihnen später in diesem Buch die Spezifikationen für das Trading von am-Geld liegenden Long Straddles zeigen.
Die wichtige Information in diesem Kapitel ist, daß Sie lernen müssen, einen Trend zu erkennen. Ein Trend ist weder eine massive Konsolidierung noch eine Explosion oder ein Zusammenbruch der Notierungen. Ein Trend ist eine stetige und allmähliche Aufwärts- oder Abwärtsbewegung der Notierungen, und normalerweise wird er von moderaten Optionsprämien begleitet.
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TEIL I, ABSCHNITT 3 Grundlagenentwicklung: Lassen Sie sich für das Trading bezahlen 13 Das Geschäft des Optionen-Trading Warum bietet das Trading von Optionen in Kombination mit Futures solch phantastische Handelsmöglichkeiten? Warum würde ein Trader, der so wie ich über viele Jahre ausschließlich Futures gehandelt hat, plötzlich Optionen handeln wollen? Es gibt viele verschiedene Gründe. Ich werde jetzt auf einige eingehen und andere im Kontext der späteren Kapitel nennen. Es gibt drei Hauptgründe, warum ich mit dem Trading von Optionen begann. Den Ersten diskutierte ich in Kapitel 1. Die Märkte haben sich so dramatisch verändert, daß das reine Trading von Futures meine Risikotoleranz überschritten hat. Der zweite Grund ist, daß es so viele Wege gibt, mit dem Rückgriff auf Optionen gute Handelsergebnisse zu erhalten. Es scheint so, daß mir nur meine Vorstellungskraft Grenzen setzt. Optionen bieten fast grenzenlose Gelegenheiten, Positionen aufzubauen, die auf die Bedürfhisse des Traders zugeschnitten sind. Indem ich Optionen benutze, kann ich direkt eine Futuresposition imitieren. Ich kann sogar eine Optionsposition schaffen, die einem Bruchteil einer Futuresposition entspricht. Ich habe die Wahl, ob ich mit Optionen die Hälfte oder irgendeinen anderen Prozentsatz einer Futuresposition aufbauen möchten. Der dritte Grund ist, daß Optionen es mir möglich machen, das Geld anderer Leute (GAL) für mein Trading zu benutzen. Können Sie sich vorstellen, in eine Bank zu gehen und nach einem Kredit für das Trading in den Futuresmärkten zu fragen? Wahrscheinlich würde man Sie für verrückt erklären. Aber bei Optionen muß ich nicht einmal einen Kreditantrag ausfüllen, um jede Menge GAL zu bekommen, womit ich handeln kann. Die Optionsmärkte erlauben es mir, für mein Trading bezahlt zu werden. Nicht nur das, ich bekomme das Geld zuerst. Dann ist es mein Job zu sehen, wieviel ich davon behalten kann. Dies sind die Hauptgründe, warum ich in das Optionsgeschäft eingestiegen bin. Es gibt auch noch weitere Gründe, die davon abhängen, ob ich ein Käufer oder Stillhalter von Optionen bin. In diesem Zusammenhang gibt es verschiedene Vorteile oder Nachteile.
13.1 Vorteile/Nachteile von Optionen Die Mehrheit der Optionen verfallen wertlos. Verschiedene Quellen sprechen von 80 % bis 90 %. Der Vorteil liegt beim Stillhalter, der Nachteil liegt beim Käufer.
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Das Geschäft des Optionen-Trading_________________111
• Optionen bieten die Möglichkeit, Positionen mit einem definierten, begrenzten Risiko einzugehen. Bei einigen Optionsstrategien kann begrenztes Risiko zu begrenztem Gewinn fuhren. • Für Optionen sind im allgemeinen niedrigere Margins als für Futures notwendig. Wenn ein Optionskontrakt gekauft wurde, dann wird keine Margin verlangt. Der Kauf von Optionen enthält die Kosten für den Kauf von Zeit. Diese Kosten reduzieren den möglichen Nettogewinn.
• Für Leerverkäufe von aus-dem-Geld liegenden Optionen wird weniger Margin verlangt als für Futurespositionen. Für Kombinationen von Leerverkäufen ist noch weniger Margin notwendig. • Optionen ermöglichen es dem Trader, einen Vorteil aus kurzfristigen oder langfristigen Fehlbewertungen zu ziehen. In der Regel ist dies der Vorteil des Verkäufers und der Nachteil des Käufers, außer Optionen sind dramatisch unterbewertet. • Normalerweise ist für das Schreiben von Optionen im Gegensatz zu dem FuturesTrading ein weniger genaues Timing notwendig. Mit dem Schreiben von Optionen kann ich häufig Gewinne realisieren, auch wenn ich über die Richtung des Marktes oder das Timing einer Bewegung falsch liege. Als ein Käufer von Optionen oder als ein FuturesTrader muß ich mit meiner Einschätzung über den Zeitverlauf und die Richtung der Notierungen sehr genau liegen. • Optionen-Trader können oft davon profitieren, wenn sie wissen, was ein Markt wahrscheinlich nicht machen wird. Wenn ich ein bestimmtes Chartmuster der Futuresnotierungen sehe, dann kenne ich die wahrscheinliche Entwicklung, oder zumindest weiß ich, welche Entwicklung unwahrscheinlich ist.
• Eine Optionsposition kann mit dem Kauf oder Verkauf von zusätzlichen Optionen in eine vollständig unterschiedliche Position umgewandelt werden. Wenn ich mit meiner Position falsch liege, kann ich diese normalerweise mit ein wenig Kreativität hedgen oder drehen. • Die Mehrheit der aktiv gehandelten Optionen enthält nur Zeitwert oder Prämie. Ich kann ein Verkäufer von Zeit sein.
• Als ein Trader in den Märkten lernte ich schon vor langer Zeit, mit dem zufrieden zu sein, was der Markt mir für mein Trading gibt. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß ich aufgrund der theoretischen Art, mit der Optionen bewertet werden, in der Lage bin, mit der Benutzung einer Kombination von Optionen und Futures mehr von Märkten zu bekommen, als ich ohne diese Kombination bekommen könnte. Trotz der Tatsache, daß die theoretischen Werte einfach berechnet werden können, werden Optionen oft über oder unter ihren theoretischen Werten gehandelt. Diese Fehlbewertungen halten sich häufiger über Stunden bis Tage und seltener über Wochen. Nachdem die Emotion oder das Ereignis, das zu der Fehlbewertung geführt hat, vom Markt verarbeitet wurde, kehren die Optionsbewertungen wieder an oder nahe an ihre theoretischen (fairen) Werte zurück. Es gibt eine Reihe von gut definierten Strategien, mit denen ein Trader hochwahrscheinliche
112____________Teil I, Abschnitt 3: Lassen Sie sich für das Trading bezahlen_
Trades eingehen kann, entweder durch den Kauf von unterbewerteten Optionen oder durch das Schreiben von überbewerteten Optionen oder durch eine Kombination von beidem.
13.2 Das Versicherungsgeschäft Das Schreiben von Optionen, wie das Spekulieren in Futures, steht in Analogie zu einem Versicherer. Bei den Futures übernehme ich Risiko und werde dafür bezahlt (realisiere einen Gewinn), wenn ich richtig liege. Bei den Optionen wird mir eine Prämie bezahlt, damit ich Risiko übernehme. Wenn ich das Risiko, das ich eingehe, vorsichtig abwäge, kann ich nicht anders als gewinnen. Ich kassiere Prämien und muß mein Geld dann so verwalten, daß ich nicht mehr auszahle als ich einnehme. Als ein Optionsschreiber übernehme ich das Risiko, das jemand anderes versucht zu vermeiden. Nehmen wir den Fall eines Farmers. Ein Farmer kann durch reguläre Versicherungsunternehmen praktisch jede vorstellbare Art von Versicherung kaufen. Er kann eine Lebensversicherung abschließen für den Fall, daß er stirbt. Er kann eine Unfallversicherung abschließen für den Fall, daß er arbeitsunfähig wird. Für den Fall, daß er krank wird, kann er eine Gesundheitsversicherung abschließen, und er kann eine Versicherung abschließen, die für seinen Aufenthalt im Krankenhaus bezahlt. Er kann sein Auto und seine Maschinen versichern. Er kann eine Haftpflichtversicherung abschließen. Er kann sogar eine Ernteversicherung kaufen. Aber es gibt eine Art von Versicherung, die er nicht von einem Versicherungsunternehmen beziehen kann - die Preisversicherung. Um diese zu erhalten, muß er in die Märkte gehen.
Das gleiche trifft auf die kommerziellen Verbraucher von jedem Rohstoff zu; sie können sich nur über die Märkte gegen Preisfluktuationen versichern und schützen. Die Märkte setzen sich aus Hedgern, Spekulanten, Spielern und denjenigen zusammen, die den anderen „dienen". Leider ist so, daß diejenigen, die „dienen", oft die anderen betrügen, von denen sie sagen, daß sie ihnen dienen würden. Aber das ein Thema für ein anderes Buch. Die wichtige Sache, die es zu verstehen gilt, ist, daß meine Rolle als ein Trader in Märkten überwiegend die des Spekulanten ist. Aber manchmal kann sie auch die eines Hedger sein.
Die Preisversicherung, die sich die Hedger wünschen, wird von den Spekulanten geliefert. Deshalb übernehme ich Risiko, wenn ich eine Option schreibe - das Risiko, daß sich die Preise für den Hedger als ungünstig erweisen. Wenn ich Risiko auf mich nehme, steht mir das Recht zu, dafür bezahlt zu werden. Die Zahlung, die ich erhalte, wird Prämie genannt. Die Prämie, die meinem Konto zu dem Zeitpunkt gutgeschrieben wird, wenn ich eine Option schreibe, ist „nicht verdient". Ich werde sie erst dann vollständig „verdient" haben, wenn die Option verfallen und der Zeitraum vorbei ist, für den ich das Risiko übernommen habe. Ich kann jedoch mit jedem Tag, der vorüber geht, etwas von der Prämie verdienen. Die Prämie, die der Käufer durch Zeitverfall verliert, gehört mir. Ich habe sie verdient, weil ich während dieser Zeit im Risiko stand.
Genauso wie die Versicherungsunternehmen kann ich jeden Teil der Prämie, den ich verdient habe, für Investitionen nutzen. Versicherungsunternehmen investieren das Geld anderer Leute
J3 Das Geschäft des Optionen-Trading_
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(GAL). Sie verdienen einen Ertrag auf die verdienten Prämien, die sich in ihrem Besitz befinden. So ist es auch bei mir. Für den Fall des Optionsschreibens kann ich die Prämie nutzen, um meine Position in den Märkten zu hedgen und zu erhöhen. Ich kann und sollte dafür bezahlt werden, daß ich Risiko übernehme. Wenn ich die bezogenen Prämien sorgfältig verwalte, kann ich einen sehr ansehnlichen Ertrag verdienen - und das alles mit GAL.
13.3 Erträge auf Jahresbasis berechnen Die meinem Konto gutgeschriebenen Optionsprämien bringen erstaunliche Erträge, insbesondere wenn man sie auf Jahresbasis betrachtet. Um die Rendite auf Jahresbasis zu erhalten, muß ich den Ertrag berechnen, den ich für das eingegangene Risiko erhalte. Das Ergebnis multipliziere ich dann mit einem Bruchteil, wodurch ich den auf den Einschuß entstandenen prozentualen Gewinn erhalte, unter der Annahme, daß der Trade über das ganze Jahr gehalten worden wäre. Dadurch bekomme ich einen ungefähren Maßstab dafür, wie effizient ich als ein Risikoversicherer bezahlt worden wäre.
Die Formel für die Berechnung der Rendite auf Jahresbasis ist: Gewinn dividiert durch Margin, dividiert durch die Anzahl der Kalendertage, an denen die Position gehalten wurde, multipliziert mit 365 (Tage eines Jahres), multipliziert mit 100. In einem Fall, den ich Ihnen später noch einmal zeigen werde, realisierte ich einen Gewinn von 38 Punkten oder 475 $. Die Margin für den Put betrug 2025 $, und ich hielt die Position über 19 Kalendertage. Die Formel für die Berechnung der Rendite auf Jahresbasis ist: 475 $/2025 $ = 0,2346 0,2346/19 = 0,0123 0,123*365=4,4895 4,4895*100 = 448,95%
Flinweis: Die Margin für eine aus-dem-Geld liegende Option beträgt in der Regel die Hälfte oder weniger als die Hälfte der Futures-Margin. Dies ist eine konservative Schätzung. Eine einfach zu folgende Regel ist: Options-Margin = (Futures-Margin/2) - (1/2 des Betrages, um den die Option aus-dem-Geld liegt).
Für eine andere Formel, die gut funktioniert, muß etwas mehr gerechnet werden: Geforderte Margin = (Nettodelta) x (Anzahl der Optionen) x (Anfangsmargin) + Prämie
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JTeill, Abschnitt 3: Lassen Sie sich für das Trading bezahlen_
13.4 Verluste verkaufen In einem späteren Kapitel werde ich Ihnen zeigen, wie ich Optionen benutze, um mir das Geld für das Trading zu „leihen". Falls das noch nicht ausreicht, damit Sie mehr lernen möchten, vielleicht dann dies: Als ich von meinem Freund John Barbour zum ersten Mal den Ausdruck „Verluste verkaufen" hörte, blieb ich fast die ganze Nacht wach, um über diese Idee nachzudenken.
Was wäre, wenn ich tatsächlich Optionen nutzen könnte, um meine Verluste an andere Trader in dem Markt zu verkaufen? Angenommen, ich würde Futures handeln, aber jedes Mal, wenn ich einen Verlust erlitt, könnte ich diesen Verlust an jemand anderen verkaufen*. Selbst wenn Sie sonst nichts über Optionen lernen, dieser eine Trick ist viele, viele Male den Preis dieses Buches wert. Sie werden sehen, daß ich in den Trading-Beispielen, die in den späteren Kapiteln gezeigt werden, immer wieder darauf zurückgreifen werde. Diesen Trick gibt es in zwei Formen: eine für Futures-Trader und eine für Optionen-Trader. In jedem Fall ist das Konzept sehr einfach. Egal ob Sie ein mechanisches Trendfolgesystem benutzen oder nach den erfolgreichen Chartmuster handeln, die ich in meinen Büchern und Seminare zeige, Ihre größte Verletzlichkeit für Verluste besteht immer dann, wenn es beim Trading von Futures zu falschen Ausbrüchen aus Schiebezonen kommt, l-2-3-Formationen sich nicht vollständig entwickeln und schließlich zu l-2-3-Formationen werden, die sich in die andere Richtung bewegen, und wenn es zu großen Umkehrbewegungen kommt, wodurch Trends plötzlich und mit starker Kraft beendet werden. Wenn Sie sich bei einem dieser Ereignisse auf der falschen Seite des Marktes befinden, müssen Sie diese Tatsache erkennen und aus dem Markt aussteigen. Aber dann sind Sie mit einem Verlust konfrontiert. Aber anstatt darüber zu stöhnen, warum verkaufen Sie Ihren Verlust nicht an jemand anderen in dem Markt?
Damit das möglich wird, müssen Sie nur Optionen schreiben, die effektiv eine gegensätzliche Position zu der Position bedeuten, mit der Sie gerade verloren haben. Wenn Sie bei einem falschen Aufwärtsausbruch aus einer Schiebezone heraus verloren haben, dann schreiben Sie Calls mit einem Basispreis oberhalb der Schiebezone. Wenn Ihr Verlust aus einer fehlgeschlagenen l-2-3-Formation entstand, dann schreiben Sie Optionen genau „hinter" dem vorangegangenen Punkt 2 (über dem Punkt 2, falls der Markt jetzt fällt, und unter dem Punkt 2, falls der Markt jetzt steigt). Wenn Sie einen profitablen Trade hatten, dann aber in einem „Crash" oder einer kräftigen Trendümkehr gefangen wurden, dann schreiben Sie Puts oder Calls in genügender Anzahl, um soviel wie möglich der offenen Trade-Equity wieder auszugleichen, die durch die Trendumkehr verloren ging. Falls Ihr Trendfolgesystem gerade bei einem Leerverkauf ein Fehlsignal gegeben hat, dann verkaufen Sie einen Put, sobald Sie aus Ihrer Short-Futures-Position ausgestoppt wurden.
Wenn Sie dieser Strategie folgen, dann machen Sie etwas, was für mich eine der am schwersten zu lernenden Lektionen war, aber auch eine der profitabelsten. Wissen Sie, welche es ist? Wenn Sie im Markt falsch liegen, dann drehen Sie Ihre Position!
J3 Das Geschäft des Optionen-Trading_
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Für Optionen-Trader ist diese Strategie nur wenig komplizierter. Immer wenn wir geschriebene Optionen haben, die sich „in Schwierigkeiten" befinden, müssen wir diese Optionen zurückkaufen. Aber anstatt nur den Verlust zu „schlucken", versuchen wir sofort weitere Optionen zu einem Basispreis zu verkaufen, der weiter von der Bewegung des Futures entfernt liegt als es bei unserer ursprünglichen Position der Fall war. Wir werden Optionen in ausreichender Anzahl schreiben, so daß wir nicht nur die gesamte Prämie gutgeschrieben
bekommen, die wir benötigen, um unsere ursprüngliche Position zurückzukaufen, sondern wir möchten auch, daß darüber hinaus unserem Konto eine Prämie gutgeschrieben wird, wodurch wir letztendlich den Markt bitten, uns für das zusätzliche Risiko, dem wir uns jetzt ausgesetzt sehen, mehr zu bezahlen. Diese Strategie wird im Verlauf dieses Buches noch viele Male gezeigt werden. Seien Sie also beruhigt, falls Sie sie an dieser Stelle noch nicht ganz verstanden haben. Aber glauben Sie mir, diese Strategie kann enorm stark sein, wenn sie richtig benutzt wird. Sie ist einer der vielen Gründe, warum ich Optures und Futions so lukrativ und spannend finde.
Es wird nun fast Zeit, daß ich Ihnen einige Opture- und Fution-Strategien zeige. Aber bevor wir dazu kommen, möchte ich Ihnen erklären, wie Optures und Futions geschaffen werden.
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_TeilI, Abschnitt 3: Lassen Sie sich für das Trading bezahlen_
14 Eine Fution schaffen Eine Fution leitet sich entweder aus einer Options- oder Futuresstrategie ab. Sie ist eine Trading-Taktik, die von Beginn an Optionen und Futures aus sich ergebenden Umständen heraus kombiniert oder fusioniert. Viele Futions beginnen als ein kombiniertes Futures- und Optionsgeschäft. Es kann jedoch auch sein, daß ein Geschäft, das als ein reiner Futures-Trade begann, teilweise oder vollständig optioniert wird. Die Optionierung kann eine begrenzte Zeit dauern, oder sie wird die gesamte Dauer des Trades beibehalten. Umgekehrt kann ein Geschäft, das als ein reiner Options-Trade begann, teilweise oder vollständig fusioniert werden. Auch die Fusion kann eine begrenzte Zeit dauern oder für die gesamte Dauer des Trades beibehalten werden. Im Bezug auf eine Fution gibt es eine Reihe von Dingen, die wichtig sind • Der Trade kann entweder als ein reines Futures- oder als ein reines Optionsgeschäft oder als eine Kombination aus beidem beginnen. • Nachdem ein reines Futures- oder ein reines Optionsgeschäft vorliegt, kann es vorteilhaft sein, diesen Trade zu optionieren oder zu fusionieren, wodurch eine Fution entstehen wird.
Eine Fution wird aus den folgenden Gründen geschaffen: l. Es ist wünschenswert, einen Gewinntrade noch profitabler zu machen, als er schon ist. 2. Der Trade läuft nicht gut, und durch die Schaffung einer Fution werden Verluste gemindert oder vollständig ausgeglichen. 3. Für den Trader kann die Schaffung einer Fution aus jedem vorstellbaren Grund vorteilhaft sein.
Vielleicht kann ich es auf diese Art erklären: „ Wenn ich einen reinen Futures-Trade eingehe, möchte ich meine Optionen offenhalten." Falls Optionen meinem Futures-Trade helfen werden, dann möchte ich einen Vorteil aus ihrer Verwendung ziehen. Ich möchte meinen Futures-Trade optionieren. Es kann sich als vorteilhaft erweisen, das, was ein Futures-Trade war, vollständig umzuwandeln, indem man ein Optionsgeschäft tätigt. Das Gegenteil trifft auch zu: „Wenn ich einen reinen Options-Trade eingehe, dann denke ich an mein zukünftiges (Future) Überleben." Falls Futures meinem Options-Trade helfen werden, dann möchte ich einen Vorteil aus ihrer Verwendung ziehen. Ich möchte sie mit meinem Options-Trade verschmelzen (fusionieren). Es kann sich als vorteilhaft erweisen, das, was ein Options-Trade war, vollständig umzuwandeln, indem man ein Futuresgeschäft tätigt. Es trifft auch zu, daß ich mich von Anfang an entscheiden kann, Futures und Optionen im Zuge einer Taktik zu kombinieren, um eine grundlegende Handelsstrategie zu erhalten.
_14 Eine Fution schaffen^
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Lassen Sie mich Ihnen einige Beispiele für die Schaffung einer Fution geben, wobei ich Ihnen die unterschiedlichen Situationen, die mich dazu bringen, eine Fution zu benutzen, und die möglichen Probleme und Lösungen, die entstehen könnten, zeigen werde.
Als ich damit begann, Optionen mit Futures zu kombinieren, entstand für mich ein vollständig neuer Weg für das Trading. Es entstanden Möglichkeiten für meine Trades, die das, was ich früher mit einem reinen Futures-Trade machen konnte, um zu gewinnen, weit in den Schatten stellten. Mein erstes Wagnis in das Reich der Futions wurde durch meinen Wunsch ausgelöst, mehr Durchhaltevermögen in meinem Trading zu haben. Ich strebte danach, die großen Korrekturen, die Märkte manchmal durchleben, tolerieren zu können. Dies bedeutete, daß ich mein Stopp weiter von der Notierungsbewegung entfernt halten wollte. Ich wollte einen Weg finden, um die Größe meiner Verluste zu reduzieren, oder besser noch, das Stopp-loss als Teil meiner übergeordneten Strategie zu verwenden, so daß ich mit der Plazierung des Stopps meine Verluste teilweise oder sogar ganz ausgleichen konnte. Ich möchte Ihnen meine Überlegungen
mitteilen. Über viele Jahre analysierte ich meine Charts, um sorgfältig Trades auszuwählen, perfekte Aufträge zu geben und die Trades nach bestem Wissen zu verwalten. Mit anderen Worten: Ich gab mir große Mühe, um „in das Geschäft zu kommen" und in dem Geschäft zu bleiben.
Ich wollte auf keinen Fall, daß ich - nach meinen Bemühungen, in das Geschäft zu kommen das Geschäft verlassen mußte, weil mein Stopp aktiviert wurde. Nehmen wir an, daß ich nach Analyse der Charts die Entscheidung traf, daß es durch den Kauf von Weizen-Futures eine Gelegenheit für einen Gewinn geben würde. An diesem Punkt wollte ich in das Weizengeschäft einsteigen. Da ich meine Trades nicht leicht nahm, setzte ich mich hin, plante jeden Trade und entwarf meine Taktiken, was ich in dem Fall machen würde, wenn sich bestimmte Dinge ereigneten. Bei all den Bemühungen, die ich unternahm, um „in das Weizengeschäft einzusteigen", wollte ich auf jeden Fall vermeiden, aus dem Weizengeschäfte herausgedrängt zu werden, indem ich ausgestoppt wurde, weil die Trader im Weizenpit wieder eine ihrer regelmäßigen Expeditionen unternahmen, um nach den Stopps zu fischen.
Da ich es vermeiden wollte, ausgestoppt zu werden, bevor ich tatsächlich die Chance auf einen Gewinn hatte, begann ich Pläne zu entwerfen, die es mir möglich machen würden, die Größe meines Stopp-loss zu erhöhen. Dieser Wunsch führte zu meiner ersten Fution. Im meinem Buch Chartformation Ross-Haken führte ich das Konzept der „Gratis-Ticks" ein. Für Gratis-Ticks benutzte ich die Futures selbst, um aus dem Markt Ticks zu nehmen, mit denen ich meine Stoppgröße erhöhen konnte. Nachdem ich gelernt hatte, Optionen zu benutzen, entwickelte ich das folgende Konzept.
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Teil l, Abschnitt 3: Lassen Sie sich für das Trading bezahlen_
14.1 Einen Put benutzen, um ein Stopp zu borgen Falls ich zur Bank ginge und nach einem Kredit fragen würde, damit ich mehr Durchhaltevermögen in den Futuresmärkten haben könnte, würde man fast mit Sicherheit meine geistige Gesundheit in Frage stellen. Aber zumindest würde man meinen Wunsch abschlagen. Der Bankangestellte würde mich einen Berg von Formularen ausfüllen lassen und dann würde er nein sagen. Ich brauchte eine Geldquelle, die mein Durchhaltevermögen stärken würde. Ich fand sie bei den Käufern von Optionen. Ich könnte Optionen schreiben, um mein Kapital zu erhöhen.
Lassen Sie mich Ihnen die Situation zeigen, in der ich in der Regel dieses Geld benötige. Diejenigen Leser, die nicht wissen, wie ich in der folgenden Situation den Einstieg in eine Position mittels des Tricks des Traders durchführe, verweise ich auf mein Buch Chartformation Ross-Haken. Dort wird diese Einstiegstechnik detailliert erklärt. In Bild 46 sehen Sie einen Chart des S&P 500. Als es dort zu einer Situation kam, die für mich wie ein Tief aussah, kennzeichnete ich auf dem Chart eine l-2-3-Formation. Ich beabsichtigte, long zu gehen, bevor der Punkt 2 durchbrochen wurde. Der natürliche Punkt für die Plazierung des Stopps befand sich genau unter dem Punkt 3. Im S&P ist dies jedoch ein beträchtlicher Risikobetrag.
In diesem Fall betrug das Risiko 2.225 $. Da ich aber Puts mit einem Basispreis schrieb, der am nahesten am Punkt 3 lag, kassierte ich eine Menge Prämien, die meinem Konto gutgeschrieben wurden. Diese Prämien, wenngleich sie noch nicht verdient waren, gaben meinem Konto ein Polster. Falls ich mit meiner Einschätzung über den Trade falsch gelegen hätte, hätte ich aus meinem Stopp unter dem Punkt 3 ein Umkehrstopp gemacht und wäre so noch in guter Verfassung aus dem Trade herausgekommen.
Sehen wir uns die Zahlen für den vorliegenden Fall an. Der Punkt 2 befand sich bei 440,40. Mein Einstiegssignal war ein Ausbruch durch das Niveau von 437,00, und deshalb plazierte ich meine Einstiegsorder bei 437,05. Das Stopp plazierte ich 432,60. Der potentielle Verlustbetrag errechnete sich aus: 437,05 - 432,60 = 445 Punkte. Da ein Punkt im S&P einen Wert von 5 $ hat, betrug der mögliche Verlust 2.225 $. Das Einstiegsdatum war der 22. Januar. Der Optionskontrakt würde am 18. März verfallen, somit hatte die Option noch eine Restlaufzeit von 56 Tagen. Zurückblickend hätte ich wahrscheinlich einen näher liegenden Verfallstermin schreiben sollen, aber dies war eine meiner ersten Futiong.
_14 Eine Fution schaffen_
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Bild 46 Ich bin der Ansicht, daß das einzige Stopp, welches in den Märkten plaziert werden sollte, ein „Katastrophenstopp" ist. Soweit es möglich ist, sollten alle anderen Stopps mentaler Art sein. Ich neige dazu, mein Katastrophenstopp an einem Punkt zu plazieren, der mir sagt: „Falls der Markt diesen Punkt erreicht, dann weiß ich, daß ich falsch liege." Aus diesem Grunde ist mein Katastrophenstopp ein Umkehrstopp. Wenn ich mit meiner Einschätzung über den Markt so falsch liege, dann sollte ich den Markt in die andere Richtung handeln. In meiner TradingKarriere war eine meiner schwersten und qualvollsten Lektionen, das Drehen einer Position zu
lernen, wenn ich falsch lag.
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Teil 1, Abschnitt 3: Lassen Sie sich für das Trading bezahlen_
Bild 47 Sehen wir uns jetzt an, wie sich der gesamte Futions-Trade hinsichtlich der Zahlen entwickelte Wiederholt ng der Zahlen: Mein Einstiegssignal entstand bei einem Ausbruch durch 437,00, und deshalb befand sich meine Einstiegsorder bei 437,05. Der Punkt 3 lag bei 432,65. Das Stopp war bei 432,60 plaziert. Der potentielle Verlustbetrag errechnete sich aus 437,05 432,60 = ^-55 Punkte. Da ein Punkt einem Wert von 5 $ entspricht, betrug der mögliche Verlust in diesem Futures-Trade 2.225 S. Das Einstiegsdatum war der 22. Januar. Der Verfallstermin für den Optionskontrakt war der 18 März; somit betrug die Restlaufzeit 56 Tage.
Mit 56 Tagen Restlaufzeit lag der Preis der Putoption mit Basispreis 430 bei 5,95 oder 2,975 $. D.is war der Betrag, der meinem Konto als ein Kredit gutgeschrieben wurde. Durch das Schreiben des Puts erhöhte ich meine Marginanforderungen um etwa 40 %. Zum Zeitpunkt des Trades betrug die Nachtmargin für den S&P 500 12.000 $. Durch das Schreiben des Puts betrug die geforderte Gesamtmargin 16.400 $, wobei aber 2.975 $ der zusätzlichen Margin von 4.400 $ durch die Prämie des Puts finanziert wurde.
J4 Eine Fution schaffen______________________121
Die Margin für einen geschriebenen Put sollte niemals höher sein als die Futuresmargin zuzuglich der Prämie, und in der Regel beträgt sie ungefähr die Hälfte einer Futuresmargin zuzüglich der Prämie.
Es war mein Plan, im S&P 500 bei 432,60 netto short zu sein, falls der Trade gegen mich lief. Ich würde meine Shortposition im S&P so lange wie notwendig halten, bis ich jeden Verlust, der durch den Put entstand, ausgeglichen hätte. Sehen wir uns die Zahlen für einige andere Szenarien an. An dem Punkt, an dem ich mit Futures short war, wären meine Maiginanforderungen drastisch gefallen. Ich hätte dann nur noch die Margin für eine gedeckte Put-Position stellen müssen. Szenario 1: Dieses sehen Sie auf dem Chart. Ich gewann. Ich verdiente Geld mit den Futures, und ich verdiente Geld mit dem Put. Nachdem ich die Futuresposition bei 447,70 glattgestellt hatt;, kaufte ich den Put für 800 $ zurück. Der Gewinn des Futures betrug 5.325 $. Der Bnrtogewinn der Fution addierte sich auf 7.500 $, einschließlich der 2.175 $, die ich mit dem Short-Put verdiente.
Szenario 2: Was wäre, wenn der Trade gegen mich liefe? Was wäre, wenn die Notierungen korrigierten, aber nicht mein Stopp bei 432,60 erreicht hätten? Was wäre, wenn sich die Not erungen tendenzlos seitwärts bewegt hätten? In dem Fall wäre die Option wertlos verfallen, weil die Notierungen oberhalb meines Basispreises blieben, d.h. aus-dem-Geld lagen. Ich hätte die gesamte Prämie über 2.975 $ vercient. Der schlechteste Ausgang in dieser bestimmten Situation wäre gewesen, soweit es den Future betrifft, daß die Option verfällt, während der Future mein Stopp bei 432,60 erre cht. In diesem Fall hätte ich nur 750 $ (2.975 $ - 2.225 $) verdient. Wenn ich meinem Plan gefclgt und meine Futuresposition bei 432,60 gedreht hätte, dann hätte ich unterhalb des Stoppniveaus größere Gewinne realisieren können, wie Sie in dem nächsten Beispiel sehen können. Szenario 3: Was wäre, wenn der Trade gegen mich liefe, ich meine Position drehte und short ginge, und die Notierungen dann unter 430 fielen? Ich würde mit meiner Longposition im Futuresmarkt 2.225 $ verlieren, aber mit der naclfolgenden Shortposition im Futuresmarkt 1.300 $ verdienen.
Bei 430 würde der Put der Wertentwicklung des Futures zu nur 50 % folgen. Für jeden Dollar, um den sich der Future bewegen würde, würde sich der Put um 0,50 $ bewegen. Wenn die Not erungen fielen, würde sich der Put stetig im Wert erhöhen, bis ein Punkt erreicht ist, an dem der Put tief-im-Geld liegen und sich Dollar für Dollar mit dem Future bewegen würde. Zu dem Zeitpunkt hätte ich mit dem Future mehr als genug Gewinn gemacht, um alle Verluste abzudecken, die durch den Put entstanden, bis dieser schließlich tief-im-Geld verfiel. Die 5,95 Puncte, die ich ursprünglich für den Put bekam, glichen den Nettoverlust von 2,50 Punkte, den ich im Futuresmarkt machte, mehr als aus. Szenario 4: Hier liegt ein anderer Plan vor. Ich gehe davon aus, daß ich aufgrund meiner emotionalen Risikotoleranz nicht in der Lage bin, die Position zu drehen. Ich gehe davon aus, daß ich einen Teil der erhaltenen Optionsprämie für mein Stopp im Futuresmarkt nutzen werde. Jede verbliebene Prämie wird benutzt, um den Put zurückzukaufen und einen Put zu einem niedrigeren Basispreis zu schreiben. Bei diesem „Switch" werde ich genügend neue Puts
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_TeilI, Abschnitt 3: Lassen Sie sich für das Trading bezahlen_
verkaufen, am den Kredit in meinem Konto zu erhöhen. Der Trade könnte sich folgendermaßen entwickelt haben: Die eingenommene Prämie für den Put betrug 2.975 $. Wenn ich ungefähr die Hälfte dieser Prämie, 1.475 $, behalten und die restlichen 1.500 $ riskieren würde, dann könnte ich einen Rücksetzer der Futuresnotierungen bis 434,05 tolerieren. D.eses Niveau ist auf dem nächsten Chart gekennzeichnet.
Bild 48 In dem ober zu sehenden Fall erreichten die Notierungen mein Stopp nicht. Aber was wäre, wenn sie es erreicht hätten? Was wäre in den Fall passiert, wenn sich die Notierungen für mich ungünstig er twickelt hätten? Was wäre, wenn die Notierungsentwicklung so verlaufen wäre, wie in dem nächsten Chart zu sehen ist?
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Bild Wenr mein Stopp aktiviert worden wäre und ich mit der Futuresposition einen Verlust gemacht hätte, hätte ich meinen 430er Put zurückgekauft und eine ausreichende Zahl von neuer Puts zu einem niedrigeren Basispreis geschrieben, um meine Verluste wieder auszugleichen. Ich habe jetzt mit meinem Futureskontrakt einen Verlust von 1.500 $ kassiert und die Position geschlossen. Ich muß den Put zurückkaufen. Nach etwas Arbeit mit meinem Optionsmodell sehe ich, daß mich der Rückkauf etwa 4,85 Punkte oder 2.425 $ kosten würde. Wenn ich jetzt Bilanz ziehe, blicke ich auf einen Verlust von: 1.500 $ aus der Futuresposition + 2.425 $ aus dem Rückkauf des Puts 3.925 $ Gesamtverlust - 2.975 $ Anfänglicher Kredit aus dem Verkauf des Puts = 950 $ Nettoverlust
Beachten Sie, daß die 550 $, die ich mit dem Put verdiente, den Verlust des Futures verminderten. Natürlich konstruierte ich den vorangegangenen Chart und ich mußte die Optionspreise anhand eines Optionsmodells schätzen. Aber das Beispiel ist eine enge Annäherung an das, was tatsächlich passiert wäre. Mein Modell schätzt den Wert eines Puts am nächsten tiefer liegenden Basispreis (425) auf 3,10 Punkte oder 1.550 $. Ich kann zwei dieser Puts für eine Summe von 3.100 $ schreiben, wodurch ich mit dem Trade einen Gewinn machen würde. Aber schon mit einem Put würde ich in dieser Handelsfolge mit einem kleinen Gewinn vorne liegen.
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Zwei Basisprsise tiefer, bei 420, beträgt der Wert eines Puts 1,84 Punkte oder 920 $. Wenn ich nur einen solchen Put schriebe, hätte ich für diese Handelsfolge fast meine Gewinnschwelle wieder erreicht, wogegen zwei geschriebene Puts wahrscheinlich zu einem Gewinn fuhren würden.
Hier ist ein perfektes Beispiel, um das Delta-Konzept zu demonstrieren. Falls ich zwei Puts bei 425 schreibe, dann wird meine Marginanforderung für einen Put ungefähr 28,8 % der Futuresmarge (12.000 $) betragen (3.456 $ x 2 = 6.912 $). Falls ich drei Puts bei 420 schreibe, dann wird meine Marginanforderung für einen Put ungefähr 19,4 % der Futuresmarge (12.000 $) betragen (2.328 x 3 = 6.984 $). Die Frage ist, ob ich nach größeren Gewinnen oder nach größerer Sicherheit strebe. Ich benutze das Delta, um eine sehr ungefähre Schätzung für die Höhe der Margins zu bekommen. An früherer Stelle zeigte ich zwei genauere Methoden für die Schätzung dsr Margin. In der Praxis wird von den Börsen eine sehr genaue und hoch entwickelte Formel für die Berechnung der Margins verwendet. ! Für nur zusätzliche 72 $ (Differenz der Gesamtmargins) kann ich über die Sicherheit verfügen, daß ich Puts schreibe, die statt einen Basispreis zwei Basispreise entfernt liegen. In dem gezeigten, konstruierten Fall stellte es sich heraus, daß dies die beste Entscheidung gewesen wäre. Ich hätte die 425er Puts verteidigen müssen, aber nicht die 420er. Es ist sehr wahrscheinlich, daß es im praktischen Trading zu irgendeiner Variation von einem der vier bescnriebenen Szenarien kommen würde. Es gibt eine fünfte Möglichkeit, für die aber eine vollständige Umstrukturierung des Trades notwendig ist. Es besteht die Möglichkeit, daß der Markt, nachdem ich meine Position gedreht habe und short gegangen bin, anfängt zu steigen. Falls das der Fall wäre, dann würde der Put aus-dem-Geld verfallen und ich behielt die Prämie. Jedoch würde meine Shortposition im Futuresmarkt in Schwierigkeiten geraten. Ich könnte eine Rallye bis zu dem Punkt tolerieren, an dem der Verlust des Futures durch die Prämie des Puts ausgeglichen würde. Steigt der Markt jedoch darüber hinaus, dann müßte ich wieder meine Position drehen oder sie ganz schließen und ausschließlich mit reinen Optionsstrategien arbeiten. Diese Strategien werden vorgestellt, wenn wir das Thema Optures diskutieren. Wir könnten weitermachen und weitere Planspiele entwerfen. Aber es würde jedes Mal eine neue Situation entstehen, die unter ihren eigenen Merkmalen gehandelt werden sollte. Wir sollten niemals mit einem Markt oder einem Trade verheiratet sein.
Sie können sich vorstellen, daß es bei diesen Trades unendliche Kombinationen von Entwicklungen und Möglichkeiten für die Schaffung von Futions gibt. Was wäre passiert, wenn ich zu dem Zeitpunkt, als ich die Puts schrieb, auch Calls über dem Markt gesclirieben hätte? Es würde mehrere Bücher füllen, um alle Möglichkeiten durchzuspielen. Das ist der Grund, warum Futions so interessant und flexibel sind. Für mich bieten sie eine großartige Möglichkeit, die Märkte zu handeln. Futions können ausgehend von jedem meiner großen Einstiegssignale oder nach ihren eigenen Einstiegskriturien geschaffen werden. Der Kern einer Fution ist, daß sie Optionen mit Futures fusioniert (verbindet). Da ich das Thema Calls angesprochen habe, lassen Sie uns sehen, wie wir für die identische Situation eine Fution hätten schaffen können, indem wir Calls benutzen.
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14.2 Einen Call benutzen, um ein Stopp zu borgen
Bild 50
Anstatt eines Puts hätte ich einen Call benutzen können, um in meinem Konto eine Prämie zu plazieren. Als ich bei 437,05 long ging, hätte ich einen Call einen Basispreis über dem Markt schreiben können, um in meinem Konto eine Prämie zu plazieren und das Risiko und die Margin zu verringern. Ich hätte dann einen „gedeckten Call" geschrieben, wodurch aber mein Gewinnpotential auch unmittelbar reduziert worden wäre. Lassen Sie uns sehen, wie diese Strategie funktioniert hätte. Indem wir im Futuresmarkt zu einer niedrigeren Notierung long gehen und einen Call zu einer höheren Notierung verkaufen, haben wir wieder eine Fution geschaffen. Was sind die Vorteile und Nachteile einer solchen Strategie?
Falls der Markt steigt, werde ich das Gewinnpotential meines Futureskontraktes um den Betrag reduziert haben, um den sich das Delta des Calls im Zuge der steigenden Notierungen erhöht. Man könnte auch sagen, daß ich eine partielle Futuresposition geschaffen habe. Je höher die Notierungen steigen, desto weniger werde ich - im Verhältnis zu dem, was ich mit dem geschriebenen Call verliere - mit meiner Futuresposition verdienen, wenngleich ich immer noch über die Prämie verfugen werde, die ich ursprünglich durch das Schreiben des Calls erhalten hatte. Es gibt jetzt verschiedene Möglichkeiten. Nehmen wir an, daß ich einen 450er Call geschrieben hatte, als ich im Futuresmarkt bei 437,05 long ging. Da die Notierungen des Futures steigen, wird auch die Prämie des Calls anteilig steigen. Der anteilige Betrag würde sich erhöhen, bis
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die Notierungen 450 erreichten. Dann wäre der Call am-Geld. Normalerweise wird ein amGeld liegender Call ein Delta von 50 % haben. Das bedeutet, daß sich der Preis des Calls unter 450 weniger als 50 % des Futures bewegen wird. Über 450 wird sich der Preis des Calls mehr als 50 % des Futures bewegen. Theoretisch wird sich der Call an einem bestimmten Punkt Dollar für Dollar mit dem Future bewegen, aber nicht bevor die Notierungen des Futures deutlich über dem Basispreis meines Calls liegen. Wenn die Restlaufzeit kurz ist, dann wird der Call schon früher ein Delta von 100 % erreichen. Der Grund für das unterschiedliche Delta zwischen nahen und fernen imGeld-Optionen ist der Zeitwert der Optionen. Die Option eines entfernten Verfallmonats weist wesentlich mehr Zeitwert auf, und wenn die Option tiefer ins-Geld kommt, nimmt der Anteil des Zeitwerts am Wert der Option nur graduell ab. Eine Option mit kurzer Restlaufzeit weist nur wenig Zeitwert auf, der diskontiert werden kann, und deshalb folgt eine solche Option den Notierungen des Futures enger.
Bild 51 Bis zu dem Zeitpunkt, wenn der Call im-Geld liegt, hat sich der S&P von 437,05 bis 450 bewegt und befindet sich wahrscheinlich in einem Aufwärtstrend. Ich sage Aufwärtstrend, aber es ist mögliclt, daß die Notierungen des Futures das Niveau von 450 im Zuge einer Aufwärtsexplosion erreichen und weniger im Zuge eines ordentlichen Trend von 437,05 bis 450. In jedem Fall werde ich mit der Futuresposition eine ordentliche Summe Geld verdient haben. Falls der Markt im Zuge eines Trends stiege, dann würden Gelegenheiten entstehen, nach jeder Korrektur und bei Fortsetzung des Trends, Puts zu schreiben. Aber was wäre, wenn der Markt, nachdem ich im Futuresmarkt long gegangen war und den Call geschrieben hatte, gezögert hätte, weiter zu steigen und statt dessen angefangen hätte zu fallen? Was wäre dann zu tun?
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Ich hoffe, daß ich schlau genug gewesen wäre, meine Futuresposition glattzustellen, bevor ich die gesamte Prämie verloren hätte, die ich durch den Verkauf des 450er Calls verdient hatte. Denken Sie daran, daß ich „einen Call benutze, um ein Stopp zu borgen". Ich könnte bei dem S&P-Futures-Trade den Betrag riskieren, den ich mit dem Schreiben des Calls verdiente und befände mich trotzdem noch an der Gewinnschwelle.
In der Praxis riskiere ich selten soviel. Wenn es mir möglich gewesen ist, eine ansehnliche Prämie zu kassieren, dann werde ich nur die Hälfte des Betrages riskieren, der meinem Konto gutgeschrieben wurde.
Für den Fall des Schreibens eines 450er Calls, der in diesem Beispiel noch eine Restlaufzeit von 52 Tag? hatte, hätte ich ungefähr 1,70 Punkte für jeden geschriebenen Call erhalten. Für den S&P 5C 0 hätte das einen Betrag von 850 $ pro Call ergeben. Da ich niemals mehr als 250 $ bei einem S &P-Trade riskiere, hätte ich immer noch 600 $ übrig, nachdem ich ausgestoppt worden wäre. (,\nm. d. Übers.: Da der S&P heute mehr als doppelt so hoch notiert wie zum Zeitpunkt der Niederschrift dieses Buches, würde Joe ROSS heute wohl mindestens 500 $ pro S&P-Trade riskiere a). Ich körnte zwei weitere Versuche unternehmen, long zu gehen, und hätte auf meinem Konto, selbst wenn ich bei jedem Versuch ausgestoppt worden wäre, immer noch ein Guthaben von 100 $. Da ich basierend auf einem meiner großen Einstiegssignale nicht mehr als drei Einstiegsversuche in einen Markt unternehme, würde die Prämie des 450er Calls für mich ausreichen, um meinen Plänen für den Trade zu folgen. Bei den drei Einstiegsversuchen hätte ich auf das Geld von jemand anderem zurückgegriffen. Ich hät:e mir ein Stopp geborgt. Für diejenigen Trader, die bereit sind, bei einem S&P-Trade mehr 0 eld zu riskieren, hätten pro Kontrakt bis zu 850 $ an geliehenem Geld zur Verfügung gestancen. Mittels eines Calls oder Puts ein Stopp zu borgen, ist bei weitem nicht die einzige verfügbare Strategie, die man in den Situationen, die ich gerade gezeigt habe, anwenden kann. In meinem Opturcs-und-Futions-Seminar zeige ich viele weitere Taktiken und Strategien. Dieses Buch würde extrem dick und komplex werden, wenn ich all diese Taktiken und Strategien hier zeigen wollte. Es gibt viele weitere Planspiele, die man durchführen könnte, aber das würde den Ratimen dieses Buches sprengen.
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15 Eine Opture schaffen Eine Opture ist ein Optionsgeschäft, das aus einer von zwei Situationen entsteht: 1. Die Verwendung einer reinen Optionsstrategie in den Situationen, wo der Einstieg in einen Options-Trade praktisch eine „sichere Sache" ist. 2. Der Einstieg in einen Options-Trade, wenn der Futureschart eine Situation aufweist, die normalerweise ein Signal für einen hochwahrscheinlichen Futures-Trade wäre.
Natürlich wissen wir alle, daß es beim Trading keine „sicheren Sachen" gibt, aber bestimmte Umstände können entstehen, wobei die Wahrscheinlichkeiten sehr zu unserem Vorteil verschoben sind. Einige dieser Trades könnten leicht mittels Futures gehandelt werden, aber für andere braucht man die einzigartigen Merkmale der Optionen, damit diese Trades funktionieren können. Weitere Beispiele für Optures, die ich Ihnen in späteren Kapiteln zeigen werde, sind: das Schreiben von Optionen bei einem Volatilitäts-Blowoff, der Kauf von Optionen bei einem Volatilitätstief, der Einstieg in einen strukturierten Trade, bei dem man nicht verlieren kann, wenn bestimmte Chartmuster entstehen, und Trendfolge mit Optionen.
Bild 52
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Als ich den Call schrieb, wie im Weizenchart in Bild 52 zu sehen, hatte ich eine Opture geschaffen. Warum? Wenn sich die Futuresnotierungen in einem großen Konsolidierungsbereich wie einer Schiebezone befinden, dann gibt es eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, daß die Notierungen weiter von Stützung oder Widerstand gestoppt werden. Es ist relativ sicher, aus-dem-Geld liegende Calls zu schreiben, wenn die Notierungen einen Widerstand erreichen, und aus-dem-Geld liegende Puts zu schreiben, wenn die Notierungen eine Stützung erreichen. Die Prämien werden dazu neigen, an den Extrempunkten einer Schiebezone höher zu sein als sie es sind, wenn sich die Notierungen in der Nähe der Mitte der Schiebezone befinden. Beachten Sie auch, daß es in einem sonst konsolidierenden Markt zu fünf aufeinander folgenden höheren Notierungsstäben kam. Diese fünf Stäbe bildeten das letzte Bein einer \ / \ /-Formation. Der Weizenpreis war reif für einen Rückschlag, auch wenn ein neuer Trend am Beginn seiner Entwicklung stand. Ich erwarte, daß die Optionsprämien einbrechen, wenn die Drohung eines Notierungsausbruchs nachläßt. Falls dies passiert, dann profitiere ich als Call-Schreiber davon. Wenn die Notierungen drehen und zurück in die Schiebezone fallen, dann würden die Prämien der Calls mit Sicherheit zusammenbrechen. Ich bemerkte dann, daß die Preise ein l-2-3-Hoch entwickelt hatten. Ein l-2-3-Hoch ist ein Futures-Trading-Signal, um den Markt an oder vor dem Ausbruch durch den Punkt 2 leerzuverkaufen. Ich könnte entweder Futures leerverkaufen oder einen anderen Call mit einem Basispreis über dem Punkt 3 schreiben.
In dem Augenblick, in dem meine Futuresposition ausgeführt wurde, entstand eine Fution. Diese Fution hatte das Gewinnpotential der ursprünglichen Optionsstrategie erhöht. Da sich die Preise von dem Basispreis des Calls entfernten, schmolz die Margin ab, die für das Halten des Calls erforderlich war. Nachdem die Preise gefallen waren, verfiel der Call wertlos ausdem-Geld und ich konnte die Optionsprämie zu den Gewinnen addieren, die ich mit der Futuresposition machte. Ich begann mit einer Opture, schuf dann eine Fution, und beide Strategien waren profitabel.
Aber was wäre, falls die Preise nicht gefallen wären? Was wäre, falls die Preise angefangen hätten zu steigen, nachdem ich die Futuresposition eröffnet hatte? Wenn es notwendig gewesen wäre, hätte ich in dem Fall in der Futurespostion den vollen Betrag der Optionsprämie riskieren können. Ich hätte geliehenes Geld riskiert.
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Mit anderen Worten: Die Prämie, die ich aus dem Schreiben des Calls erhalten hatte, lieferte mir ein Polster gegen Verluste aus der Futuresposition. Meine Opture versorgte mich mit einem geliehenen Stopp.
Bild 5 3 Falls die Preise weiter gestiegen wären, wie auf dem konstruierten Chart auf der nächsten Seite zu sehen, dann hätte ich mehrere Schritte unternehmen können. Ich werde einige Maßnahmen für Ihre Überlegungen beschreiben: • Ich könnte meinen Call zurückkaufen und einen Put schreiben, wodurch ich meine Position gedreht hätte. Wenn ich falsch liege, dann muß ich auf die andere Seite des Marktes wechseln - eine Lektion, die ich während meiner Karriere als ein FuturesTrader schmerzhaft lernen mußte. In diesem Fall würde ein Put mit einem Basispreis nahe oder unter dem Punkt 2 geschrieben werden. Falls der Punkt l durchbrochen wird, dann wird der aktuelle Punkt 2 zu einem Umkehr-Ross-Haken. Auf dem Chart würde man dann ein l-2-3-Tief sehen, gefolgt von einem Ausbruch durch einen RossHaken und einem Ausbruch aus einer Schiebezone: ein sehr positives Szenario. • Ich könnte im Futuresmarkt long gehen, wenn die Preise die obere Grenze der Schiebezone durchbrechen. Dadurch würde aus meiner Opture eine Fution werden (ein gedeckter Optionsverkauf- long im Futuresmarkt [Long-Future] und ein geschriebener
Call [Short-Call]).
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Bild 5 4 • Ich hätte den geschriebenen Call aber auch behalten und dazu einen Put, mit einem Basispreis nahe dem Punkt 2, schreiben können. Dadurch hätte ich einen Short-Strangle geschaffen, was eine relativ neutrale Strategie ist. Weil er neutral ist, ist ein ShortStrangle jedoch keine passende Strategie für einen tendierenden Markt. Wenn man sieht, daß der Markt tendiert, dann sollte man nicht eine solche Strategie verfolgen. • Wenn ich einen Short-Strangle geschaffen hätte und dann im Futuresmarkt long gegangen wäre, dann wäre eine Position entstanden, die ich einen Fandangle nenne. Ich bin der Ansicht, daß die Optionsterminologie oft vage und verwirrend ist, weshalb ich bestimmten Positionen, die ich in der Regel eingehe, meine eigenen Namen gegeben habe. Ich werde darauf später in diesem Buch detailliert eingehen. Diese Position hat eine Gewinn/Verlust-Kurve, die sehr ähnlich einer Short-Options-Position ist. Wenn ich long im Futuresmarkt bin und einen Strangle geschrieben habe (Short-Strangle), dann hat das fast den gleichen Effekt auf mein Konto, als wenn ich einen am-Geld-Put geschrieben hätte.
• Ich hätte meinen ersten geschriebenen Call zurückkaufen und zwei oder mehr Calls an einem noch höheren Basispreis verkaufen können, um so den Verlust, den ich mit dem ersten Call machte, auszugleichen und mein Konto mit zusätzlicher Prämie auszustatten. Wenn ich mit dem Verkauf von weiteren Calls nicht genügend Prämie bekäme, dann könnte ich auch einen oder mehrere Puts verkaufen oder in Erwägung ziehen, Calls zu einem höheren Basispreis in einem ferneren Verfallmonat zu verkaufen.
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Es gibt zahlreiche zusätzliche Strategien, auf die ich zurückgreifen könnte, aber die oben genannten sind meine Favoriten. Ich hoffe, daß Sie jetzt anfangen zu erkennen, warum mir die reinen Optionsstrategien und die Strategien, die Optionen und Futures kombinieren, so gefallen. In jedem Fall sind die Möglichkeiten nur durch meine Vorstellung begrenzt, und die gesamte Methode ist sehr flexibel.
15.1 Verkauf von extrem hoher Volatilität Eine der besten Situationen für die Benutzung einer Opture liegt dann vor, wenn die Volatilität der Futures extrem hoch ist. Typisch sind solche Märkte bei den Getreiden, wenn die Trader über die Wetterverhältnisse besorgt sind. Ob es Angst vor einer Trockenheit, Flut oder Frost gibt - diese Märkte werden wild reagieren, sobald es auch nur eine leicht ungünstige Wetterprognose oder einen Erntebericht der Regierung gibt. In der Regel erleben wir im Sommer der meisten Jahre, daß die Getreidemärkte extreme Preisschwankungen zeigen.
Bild 5 5 In Bild 55 sehen Sie einen wilden, von Hysterie gelenkten Maismarkt. Wenn man sich diesen Chart ansieht, dann möchte man meinen, das Ende der Welt stünde bevor. Ein guter Trader von Optures begrüßt jedoch einen solchen Markt als eine phantastische Gelegenheit, um die Preisexplosion für das Schreiben von Calls zu nutzen. Im allgemeinen wird ein solcher Trade kurzfristiger Natur sein. Ich möchte mich in dem Trade nur solange befinden, bis sich der Markt etwas beruhigt hat und die Prämien kräftig gefallen sind. Sehen wir uns diesen
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Maischart an, um herauszufinden, wo sich eine Einstiegsmöglichkeit ergeben hätte. Später werde ich Ihnen Charts mit ähnlichen Situationen zeigen, und dann werde ich verschiedene Filter beschreiben, die ich nutze, um genau zu wissen, wann der Zeitpunkt für einen solchen Trade vorliegt. Beachten Sie, wie sich ein zumindest temporäres Top im Maismarkt entwickelte. Auch wenn man nicht wußte, ob sich die Aufwärtsbewegung fortsetzen würde oder nicht, das Schreiben von Mais-Calls über dem Markt hätte einem Trader eine beachtliche Prämie gebracht. Tatsächlich wären sogar die Prämien für Calls, die zwei oder drei Basispreise aus-dem-Geld lagen, sehr hoch gewesen. Der Hinweis, daß man zumindest einen Versuch unternehmen konnte, Calls zu schreiben, kam an dem Tag, der auf den höchsten Tag folgte, als die Schlußnotierung unter der Eröffnungsnotierung lag. In nur wenigen Tagen fielen die Prämien, und die Calls hätten für einen Bruchteil dessen zurückgekauft werden können, was man ursprünglich dafür bekam. Der prozentuale Gewinn auf Jahresbasis wäre enorm gewesen.
15.1.1 Volatilitäts-Blowoff Zusätzlich zu den allgemeinen Gelegenheiten für das Schreiben von Optionen unter Verhältnissen von hoher Volatilität erleben wir es manchmal, daß die Optionsprämien extreme Hochs erreichen, die weit über der historischen Bandbreite liegen. Da kein besserer Ausdruck vorliegt, nennen wir diese Situationen einen „Blowoff. Wenn Sie z.B. einen Volatilitätschart für die Getreide untersuchen, werden sie feststellen, daß es fast in jedem Sommer eine explosive Rallye, wie die oben gezeigte, gibt. Darauf folgt häufig eine Periode, in der die implizite Volatilität der Optionen weiter steigt, und das sogar nachdem die Volatilität des Futures angefangen hat zusammenzubrechen.
Bild 56
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Bild 57
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Damit sich ein echter Blowoff entwickelt, möchte man sehen, daß die statistische und implizite Volatilität historisch gesehen extrem hohe Niveaus erreicht haben. Man sieht diese Verhältnissse auch auf einer Intraday-Grundlage, wenn es in den Märkten zu Perioden von Notierungsexplosionen oder -zusammenbrüchen kommt. An solchen Tagen und manchmal auch an den darauffolgenden Tagen wird man erleben, daß die Optionen an Volatilitätsniveaus gehandelt werden, die extrem davon entfernt sind, was in diesem Markt typisch gewesen ist. Auch dies sind in der Regel Volatilitäts-Blowoffs, die hervorragende Gelegenheiten für das Schreiben von Optionen bieten. Der erste Blowoff im Silbermarkt (Bild 58) bot die Möglichkeit, Calls zu sehr hohen Prämien zu schreiben. Nach der Abwärtslücke und dem starkem Kurseinbruch an einem Tag, fingen die Prämien der Calls an zu sinken. Die Prämien der Calls sind extrem hoch gewesen, aber kurz nach dem Zusammenbruch der Futurespreise brachen auch die Prämien der Calls zusammen. Der lange Abwärtstag ließ die Prämien der Puts in die Höhe schießen. Ich habe in diesem und meinen anderen Büchern darauf hingewiesen, daß es nach solchen Tagen in der Regel zu einer Konsolidierungsperiode kommt. Genauso geschah es auch im Silbermarkt. Ein flinker Trader hätte am Tage der starken Abwärtsbewegung jede Menge teurer Put-Prämien schreiben und diese nur wenige Tage später mit einem kräftigen Gewinn zurückkaufen können. l Schließlich ereignete sich das Preistief in der Mitte des Silbercharts in einem Umfeld von sehr hohen Put-Prämien. In einem früheren Kapitel erwähnte ich das Volatilitäts-Skewing, die Fehlbewertung von Optionspreisen. Genau dazu kommt es im Zuge eines VolatilitätsBlowoffs. Diese Blowoffs ereignen sich in der Regel am Ende einer extremen Notierungsbewegung. Die sehr hohen Call-Prämien, als die Futurespreise gipfelten, und die sehr hohen Put-Prämien, als die Futurespreise ihr Tief erreichten, waren für den aufgeweckten Trader deutliche Zeichen, daß eine Trendveränderung oder zumindest die Entwicklung einer Schiebezone kurz bevorstand. Der Chart auf der nächsten Seite zeigt einen weiteren Volatilitäts-Blowoff, der sich ereignete, als ich diesen Teil des Buches vorbereitete.
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Bild 59 Da die Futurespreise des Rohöls zusammenbrechen, schießen die Put-Prämien in die Höhe, und die Call-Prämien sinken selbst dann noch, als die Abwärtsbewegung der Futurespreise an Momentum verliert. In einem späteren Kapitel werde ich zeigen, daß ich manchmal nach einem Volatilitäts-Blowoff Ratio-Spreads schreibe, um mir diese Art von Situation zum Vorteil zu machen. l
Bild 60
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Der Volatilitätschart zeigt, daß sich die statistischen und impliziten Volatilitäten vor kurzem auf extrem hohen Niveaus befunden haben, und eine Untersuchung der individuellen Put- und Call-Volatilitäten (nicht abgebildet) bestätigt, daß die impliziten Put-Volatilitäten bei weitem höher als die impliziten Call-Volatilitäten waren. Eine Trendumkehr mußte kurz bevorstehen.
Wie Sie deutlich sehen können, entwickelte sich im Rohölmarkt, wie vorausgesagt, eine Schiebezone.
Der Markt konsolidierte bis zum letzten zu sehenden Notierungsstab, dessen Schlußnotierung die untere Grenze des Umschlages testet.
Bild 61
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15.2 Kauf von extrem niedriger Volatilität Eine andere wunderbare Situation für Optures ist das exakte Gegenteil des Schreibens von Optionen bei hoher Volatilität. Die Trader von Optures nutzen die außerordentlich niedrige Volatilität zum Kauf von Optionen. Später in diesem Buch werde ich Ihnen andere Situationen zeigen, in denen Sie ein Käufer von Optionen sein können. Dazu erkläre ich Ihnen die Filter, die ich benutze, um den optimalen Zeitpunkt für den Kauf von Optionen zu bestimmen. Der nächste Chart zeigt auf typische Weise, wie niedrige Volatilität auf einem Chart aussehen kann. Beachten Sie die relativ kurzen Notierungsstäbe und die enge Konsolidierung. Wenn eine solche Situation über einen relativ langen Zeitraum angehalten hat, dann ist der Markt reif für eine Explosion oder einen Zusammenbruch. Der Silberchart zeigt exakt das Chartmuster, das ich sehen möchte, wenn ich den Kauf von Optionen in Erwägung ziehe. Ich möchte Optionen kaufen, die noch eine lange Restlaufzeit (mindestens drei Monate) haben.
Bild 62
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15.3 Optionen in einem etablierten Trend schreiben Das Schreiben von „gegenüberliegenden Optionen" in einem etablierten Futurestrend hat eine ausreichend hohe Erfolgswahrscheinlichkeit, so daß es sich als eine Gelegenheit für Optures qualifiziert. Ein etablierter Trend liegt dann vor, wenn die Notierungen nachfolgend auf den Ausbruch aus einer l-2-3-Formation durch die Spitze eines Ross-Hakens ausbrechen. „Gegenüberliegende Optionen" bezieht sich darauf, daß man in einem Aufwärtstrend Puts und in einem Abwärtstrend Calls schreibt. Jede dieser Situationen können Sie anhand der nächsten beiden Charts sehen.
Bild63
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Bild 64 Die Leser, die meine anderen Bücher kennen, werden bemerkt haben, daß ich bei den letzten beiden sehr kleinen Haken nicht versuchte, Calls zu schreiben. Diese beiden Haken folgen auf den letzten RH, der auf dem Chart gekennzeichnet ist. Wie ich in meinen anderen Büchern erklärt habe, ist der Grund der, daß - wenn die Haken beginnen, sehr nahe beieinander zu liegen - dies oft ein Zeichen ist, daß der Trend vorüber sein könnte.
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TRADING MIT OPTIONEN UND FUTURES
TEIL II
ENTWICKLUNG EINER ERFOLGSTRATEGIE
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TEIL II, ABSCHNITT l Entwicklung einer Erfolgstrategie: Chartmuster, die Erfolg bringen
16 Trading in einer Schiebezone Eine der schwierigsten Situationen, die es für mich beim Futures-Trading gegeben hat, ist das Trading in einer Schiebezone gewesen. Aber damit hatte ich es in meiner Trading-Karriere mehr als nur ein Mal zu tun. Da ich es gelernt hatte, diese Situationen zu meistern, konnte ich als Trader überleben, während andere Trader Vermögen verloren. Soweit ich mich erinnern kann, hat es mindestens zwei Jahre gegeben, in denen sich die Märkte in großen Schiebezonen seitwärts bewegten. In jenen Jahren gingen mehrere meiner Bekannten, die vorher erfolgreiche Trader waren, Pleite. Sie wurden von diesen Märkten gnadenlos zerfetzt. Es gab nur wenig gute Trades. Entweder waren die wirtschaftlichen Verhältnisse, das politische Klima oder beides die Ursache dafür, daß die Märkte nicht tendierten. Die Märkte von damals waren nicht so explosiv wie die Märkte von heute. Weder schössen sie im Zuge von kurzen Ausbrüchen in die Höhe, noch brachen sie in plötzlichen Abwärtsschüben ein. Sie bewegten sich einfach nirgendwo hin. Diese Situationen ereigneten sich zu einer Zeit, als Trendfolgetechniken unter Verwendung von Trendlinien und gleitenden Durchschnitten sehr in Mode waren. Einige meiner Bekannten benutzen Trendfolgesysteme. Die Trader, die diesen Systemen folgten, erlitten die größten Verluste. Sie folgten weiter blind ihren Handelssignalen bis zur ultimativen Vernichtung ihres Handelskapitals. Mit dem Rückgriff auf diese Handelssignale hatten sie für einige Zeit Geld verdient, und so schien es nur vernünftig, diese Systeme weiter zu benutzen. Als diese Trader merkten, daß die Märkte sich verändert hatten und die Signale nicht mehr länger von Wert waren, da war es für eine Veränderung der Handelsmethode zu spät. Ich hatte das Glück, daß mich meine Disziplin und meine Methode davon abhielten, von den Märkten gefressen zu werden, aber ich verdiente auch kein Geld. Es gab so wenig gute Trades, daß es schwer war, mit dem Trading den Lebensunterhalt zu verdienen. Das Trading der Märkte war wie das Segeln mit einem Schiff auf dem Meer ohne Wind. Es war zu der Zeit, daß ich mit Hilfe meines Onkels und durch viele Qualen lernte, in Seitwärtsmärkten zu handeln. Es war damals nicht und ist auch heute nicht meine bevorzugte Handelsmethode, aber wir alle müssen, damit wir erfolgreiche Trader sein können, lernen, uns der Realität der
Notierungsbewegung anzupassen. Wenngleich es mein Überleben als Trader sicherstellte, war das Trading in Schiebezonen nicht einfach. Dafür war Schnelligkeit, Behendigkeit und große Zuversicht, daß der Markt seine Seitwärtsbewegung fortsetzen würde, notwendig. Erst wenn eine Schiebezone vom Hoch bis zum Tief groß genug war, konnte ich überhaupt in einer Schiebezone handeln. Bei den
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_Teil II, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie
Schiebezonen, die für das Trading in Frage kamen, gingen viele Notierungstäbe vorüber, bevor ich in einen Trade einsteigen konnte. In meinem Buch Futures-Trading erkläre ich, wie man in einer Schiebezone handelt, indem man ausschließlich Futures benutzt. Auf den folgenden Seiten werden Sie eine wesentlich bessere Methode für den Umgang mit Schiebezonen finden. Was das Trading in Schiebezonen schwierig macht ist, daß man warten muß, bis sich Stützung und Widerstand entwickelt haben. Dies kann viele Tage dauern. Man muß auch extrem kurze Bewegungen antizipieren. Mit der Ausnahme von sehr kurzen Trends, die sich innerhalb der Schiebezone entwickeln können, tendiert der Markt nicht. Es sind diese kurzen Bewegungen, die dafür sorgen, das Trendfolger während eines ausgedehnten Schiebezonenmarktes regelmäßig mit Verlust ausgestoppt werden.
Nachdem sich Stützung und Widerstand entwickelt haben, können Sie versuchen, bei der Stützung Longpositionen und bei dem Widerstand Shortpositionen einzugehen. Diese Strategie birgt jedoch die Gefahr, daß Sie sich mit einem Trade „auf der falschen Seite" befinden, sollte der Markt aus der Schiebezone ausbrechen. Ein weiteres Problem, das entsteht, wenn man eine Schiebezone nur mit Futures handelt, ist das permanente Drehen der Notierungsbewegung auf Tagesbasis. Daß das Momentum der Notierungen häufig und ohne Warnung dreht, ist charakteristisch für alle Konsolidierungen und Schiebezonen. Heute eröffnet der Markt höher als er schloß. Morgen eröffnet der Markt niedriger als er schloß. An vielen Tagen eröffnet und schließt der Markt an dem gleichen Notierungsniveau. Solche Notierungsbewegungen sind schwer zu handeln. Es ist hart, das richtige Handels-, Risiko- und Geldmanagement zu finden. Auch ist es schwieriger, innerhalb einer Schiebezone die persönliche Disziplin zu bewahren. Wie Sie auf den folgenden Seiten sehen werden, vermindern oder beenden Optures- und Futions-Strategien viele der Probleme, die es in einem Schiebezonenmarkt gibt.
Märkte konsolidieren! Sie bewegen sich seitwärts. Die Seitwärtsbewegung kann auf einem Intraday-Chart: Tage dauern, auf einem Tageschart Wochen, auf einem Wochenchart Monate und auf einem Monatschart Jahre. Wie können wir diese Seitwärtsbewegungen handeln? Welchen Regeln sollen wir folgen, damit wir in solchen Märkten Geld verdienen können? Welche Techniken gibt es, die uns helfen, in Zeiten, wenn sich die Märkte seitwärts bewegen, erfolgreich zu sein? In den weiteren Kapiteln dieses Buches werde ich Ihnen zeigen, wie ich lernte, diese Märkte zu handeln. Ich werde Ihnen Methoden und Techniken vorstellen, die davon abgeleitet sind, was mir beigebracht wurde, was ich aus meiner eigenen Erfahrung lernte, und was ich von meinen Studenten gelernte habe, die das erfolgreich angewendet und weiter entwickelt haben, was ich ihnen ursprünglich vermittelt hatte.
Manchmal werden wir bestimmte Chartmuster ausschließlich mit Optionen handeln. Dann wieder gibt es Situationen, da kombinieren wir Optionen und Futures. Aber immer werden wir weit weniger Risiko eingehen als ein reiner Futures-Trader. Und dann, auch wenn es unglaublich klingt, wird es Zeiten geben, da setzen wir uns sogar weit weniger Risiko aus als ein Käufer von Optionen.
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Dadurch, daß ich auf Optionsstrategien zurückgreifen kann, wurde mein Trading in den Seitwäitsmärkten viel einfacher. In meinen früheren Begegnungen mit Seitwärtsmärkten gab es nicht cie Möglichkeit, Optionen zu verwenden. Heute gibt es diese Möglichkeit. Das Phänomen von explodierenden und zusammenbrechenden Märkten führt für sich selbst zu dem Trading von Optionen. Der beste und beständigste Weg, den ich für das Trading von tendierenden, seitwärts laufenden und explodierenden/zusammenbrechenden Märkten gefunden habe, b jsteht darin, Optures und Futions zu benutzen. Optures und Futions können in praktisch jeder Marktsituation verwendet werden. Opture > und Futions sind die zuverlässigste Methode, die ich als Trader bisher gefunden habe, um Geld zu verdienen. Indem ich auf diese Strategien zurückgreife, ist es mir möglich, für das von mr eingegangene Risiko einen stetigen Fluß von Gewinnen aus den Märkten zu nehmen. Ich steile fest, daß meine Gewinne höher und beständiger und meine Verluste niedriger und seltener sind, als wenn ich ausschließlich Futures handle. In vielen Situationen ist es sogar so, daß ich Verluste gänzlich vermeiden kann. Das wäre niemals möglich, wenn ich ausschließlich Futures handeln würde.
Bild 65 Der Rohölchart in Bild 65 zeigt eine ausgedehnte Schiebezone. Wir sehen eine Aufwärtslücke, die in die Schiebezone führt. Für das Trading in einer Schiebezone benutze ich nur das Hoch und Tief der Schiebezone (durchgezogene Linie) und das innere Hoch und Tief (gestrichelte Linie). Das innere Hoch der Schiebezone erhalte ich, indem ich die Distanz vom Hoch zum Tief der Schiebezone mit 0,146 multipliziere und das Ergebnis von dem Hoch der Schiebezone subtralüere. Das innere Tief der Schiebezone erhalte ich, indem ich die Distanz vom Hoch zum Tief dsr Schiebezone mit 0,146 multipliziere und das Ergebnis zum Tief der Schiebezone addier i.
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_Teil II, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Drei Stäbe nach der Notierungslücke gibt es einen langen Notierungsstab, der dieses Aufwärtsbeir. komplettiert. Dann entwickelt sich ein Abwärtsbein, gefolgt von einem weiteren Aufwärtsbeii und einem neuen Abwärtsbein. Wir befinden uns in einer Konsolidierung. Auf dem Chart sehen wir eine sehr verzerrte/ \ / VForm, die folgendermaßen aussieht:
Bild 66
Bild 67 Beachten Sie, daß die Preise nach der Notierungslücke sehr volatil sind. Der Lückenstab selbst ist im Vergle.ch zu den vorangegangenen Stäben sehr lang. Wenn man die Lücke zu der Länge des Stabes addiert, wird dieser Stab einer der längsten Stäbe des Charts. Wenige Stäbe nach dem Lücken ;tab gibt es einen weiteren sehr langen Stab, der im Hoch das Niveau von 2074 erreicht. Nach diesem langen Stab beruhigen sich die Preise deutlich und der Markt tritt in den Konsolidierungsbereich ein, der drei Beine der / \ / VFormation umfaßt. Diese Zone beendete einen zweimDnatigen Preisrückgang und verursachte ein „Volatilitäts-Hoch", das ähnlich wie
_16 Trading in einer Schiebezone_
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ein „\ blatilitäts-Blowoff', aber nicht so stark ist. Die kleineren Notierungsstäbe werden schließlich die Volatilität wieder beruhigen, und die Optionspreise werden sinken, da die Volatilität fällt. Puts und Calls werden billiger.
Bild 63 Der O ptionVue-Volatilitätschart in Bild 68 zeigt, wie die Volatilität während der Periode, die auf den Charts des Rohöls in Bild 67 und 69 zu sehen ist, fiel. Die Volatilität fiel ungefähr von Februar bis Mai, während sich die Schiebezone in dem Chart entwickelte.
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Teil II, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Bild 69
Schließlich endete die erste Konsolidierung ziemlich exakt in der Mitte der gesamten Schiebezone, die durch einen Schiebezonen-Umschlag definiert ist. Wenn man um eine Schiebezone herum einen Umschlag zeichnet, dann werden das innere Tief und das innere Hoch folgendermaßen berechnet: Hoch der Zone - Tief der Zone = Höhe der Zone Höhe der Zone x 0,146 = Faktor der Zone
• Hoch der Zone - Faktor der Zone = Inneres Hoch Tief der Zone + Faktor der Zone = Inneres Tief Der Umscl Jag wird detailliert in meinem Buch Futures-Trading diskutiert. Es gibt zaldreiche Strategien, auf die man zurückgreifen kann, wenn sich die Notierungen in einer Schiebezone befinden. Ich werde mehrere davon im folgenden beschreiben. Die Strategie l ist ein perfekter Weg, Optionen zu handeln, wenn sich der zugrundeliegende Future in einer engen Konsolidierung befindet und die Volatilität niedrig ist.
Da die Prämisse dieses Buches jedoch ist, daß jeder Options-Trade zu einer Gutschrift in meinem Handelskonto führen sollte, betone ich mehr die Strategien, die mit dem Schreiben von Optionen zu tun haben.
_16 Trading in einer Schiebezone_
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16.1 Strategie 1: Kauf von Calls und Puts, die am-Geld liegen Diese Art von Trade ist als Long Straddle bekannt. Er setzt voraus, daß man Optionen kauft, die am-Geld liegen. Wenn ein solcher Trade eingegangen wurde, dann kommt es häufig vor, daß sich eine der Optionen tatsächlich im-Geld befindet - soviel zu der Genauigkeit der Terminologie! Options-Trader beziehen sich auf den nahesten Basispreis, wenn sie von amGeld sprechen, auch wenn dieser Basispreis normalerweise leicht im-Geld oder am-Geld liegt. Wem die Volatilität niedrig und die Optionsprämien entsprechend niedrig sind, dann macht der Kauf einer am-Geld liegenden Option Sinn. Die niedrigen Prämien müssen steigen, falls sich der Markt innerhalb eines angemessenen Zeitraums in irgendeine Richtung bewegt. Dieser Trade, wenn er mit dem richtigen Timing ausgeführt wird, ist eine Opture.
Erst« .unlich ist, daß es möglich ist - wenn die Volatilität zunimmt und die Notierungsstäbe anfangen, länger zu werden -, sowohl mit den Puts als auch mit den Calls Geld zu verdienen. In der ^egel setzt dies aber eine starke Zunahme der Volatilität voraus. Häufiger wird es vorkDmmen, daß wir mit der einen Seite unseres Straddle Geld verdienen und mit der anderen Seite sehr wenig verlieren. Auch wenn der Markt ausbricht und anfängt zu tendieren, werden die gegenüberliegenden Optionen nicht annähernd so viel verlieren wie mit den Optionen verdient wird, die sich auf der rieht gen Seite des Ausbruchs befinden. Häufig kann ich zusätzliche Optionen schreiben, um den Verlust auszugleichen, der auf einer Seite des Straddle entstand. Wenn der Markt steigt, kann ich einen Call schreiben, der einen Basispreis über meinem gekauften Call liegt. Dadurch entsieht ein vertikaler Spread, und die Einnahmen aus meinem geschriebenen Call gleichen jeden Verlust, den ich mit dem Put mache, mehr als aus. Wenn der Markt anfängt zu tendieren, kann ich natürlich auch eine Fution schaffen, indem ich basierend auf der Tatsache, daß der Markt tendiert, eine Futuresposition eingehe. Ich greife dabei auf meine Einstiegskriterien zurück, die ich normalerweise als ein Futures-Trader benutzen würde.
Wenn ich den Eindruck gewinne, daß der Markt einen stetigen Trend aufbaut, könnte ich auch gegenüberliegende Optionen schreiben, deren Erträge mir helfen, mein Handelskonto auszastatten und meine Optures-Strategie auszubauen. In einem steigenden Markt würde ich nach jeder Korrektur Puts schreiben, sobald der Markt wieder nach oben ausbricht. In einem fallenden Markt würde ich nach jeder Korrektur Calls schreiben, sobald der Markt wieder nach untei ausbricht.
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Teil II, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Bild 70
Im folgenden Monat waren die Optionsprämien niedrig, da die Notierungen in eine enge Konsolidierung eintraten. Dies ist eine seltene Entwicklung, die sehr für Optionskaufstrategien spricht. Am linde des Charts können Sie sehen, daß die Futurespreise bei 2051 notierten. Wenn ich eine n Put und einen Call gekauft hätte, während der Markt so eng konsolidierte, wie auf dem Chait zu sehen ist, dann müßte ich für einen am-Geld-Call und einen am-Geld-Put zusammen mr 650 $ zahlen. Der 2050er-am-Geld-Call, der in Wirklichkeit einen Cent im-Geld war, wurde flr nur 33 Cents verkauft. Der 2050er-am-Geld-Put, der in Wirklichkeit zwei Cents aus-deri-Geld war, wurde für 32 Cents verkauft.
J6 Tradingin einer Schiebezone_
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Ich waite, bis sich die Notierungen in den Bereich zwischen den inneren und äußeren Linien der ScHebezone bewegen. Wenn sich die Notierungen in den Bereich zwischen dem inneren Tief und dem Tief der Schiebezone bewegt haben und dann drehen, werde ich aus-dem-Geld liegende Puts schreiben. Ich schreibe dann Puts, die genau unter der äußeren Umschlagslinie liegen, sinen Basispreis von den aktuellen Notierungen entfernt. Wenn sich die Notierungen in den Be "eich zwischen dem inneren Hoch und dem Hoch der Schiebezone bewegt haben und dann drehen, werde ich aus-dem-Geld liegende Calls schreiben. Ich schreibe dann Calls, die genau i.ber der äußeren Umschlagslinie liegen, einen Basispreis von den aktuellen Notierungen entferni. Mir gefällt diese Art von Trade besonders dann, wenn die Restlaufzeit der gewählten Option einen Monat oder weniger beträgt. Dann werde ich nicht länger als 22 Handelstage im Risiko stehen. Während dieses Zeitraums werden die Optionsprämien zunehmend schneller abschmelzen. Ich mö ;hte in diesen Trade einsteigen, sobald ich von der Schiebezone überzeugt bin, da eine Fortsetzung der Konsolidierung dazu fuhren wird, daß die Volatilität und Optionsprämien fallen. Die Situation an den Extrema der Schiebezone begünstigt meine Strategie für das Schreiben von Optionen. ,
Der Unkehrstab am Tag 25 bot eine Gelegenheit für das Schreiben von Puts, die ich jedoch verpaßt e. Eine handelbare Situation liegt vor, wenn ich sehe, daß sich die Notierungen aus der vorangegangenen Zone herausbewegt haben und dann drehen und wieder in die Schiebezone hinein oder in den inneren Umschlag fallen. . Der Uiakehrstab am Tief der Zone, der Tag 14, bot keine handelbare Gelegenheit, denn ich hatte noch nicht das Gefühl, ausreichend Daten für die Definierung der Schiebezone vorliegen zu haben. l
Der folgende Chart zeigt eine kursbereinigte Fortsetzung der Notierungen im nächsten Monat. Ich pake diesen Chart an, damit Sie der Diskussion über diesen Markt einfacher folgen können.
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_Teil H, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
ci .Hier schneb ich ..SJLQ7.
Bild 73 Wie Sie auf dem Chart sehen können, hatte ich nur eine weitere Gelegenheit, um Optionen zu schreiben. Ich i wäre dann zu tun? Wie würde ich meine ungedeckten Calls verteidigen? Falls die Preise anfangen würden zu steigen, dann könnte ich eine Reihe von Maßnahmen treffen:
1. Ich könnte im Futuresmarkt long gehen und dadurch den Call decken. Für jeden geschriebenen Call würde ich einen Futureskontrakt kaufen. Mit dem Einstieg in eine Futuresposition könnte ich den Call mehr als decken. Wie Sie wissen, würden die Calls bei einem Futurespreis von 2150 ungefähr die Hälfte der Bewegung des Bezugsobjektes mitmachen.
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_16 Trading in einer Schiebezone_
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Ich warte, bis sich die Notierungen in den Bereich zwischen den inneren und äußeren Linien der Schiebezone bewegen. Wenn sich die Notierungen in den Bereich zwischen dem inneren Tief und dem Tief der Schiebezone bewegt haben und dann drehen, werde ich aus-dem-Geld liegende Puts schreiben. Ich schreibe dann Puts, die genau unter der äußeren Umschlagslinie liegen, einen Basispreis von den aktuellen Notierungen entfernt. Wenn sich die Notierungen in den Bereich zwischen dem inneren Hoch und dem Hoch der Schiebezone bewegt haben und dann drehen, werde ich aus-dem-Geld liegende Calls schreiben. Ich schreibe dann Calls, die genau über der äußeren Umschlagslinie liegen, einen Basispreis von den aktuellen Notierungen entfernt. Mir gefällt diese Art von Trade besonders dann, wenn die Restlaufzeit der gewählten Option einen Monat oder weniger beträgt. Dann werde ich nicht länger als 22 Handelstage im Risiko stehen. Während dieses Zeitraums werden die Optionsprämien zunehmend schneller abschmelzen. Ich möchte in diesen Trade einsteigen, sobald ich von der Schiebezone überzeugt bin, da eine Fortsetzung der Konsolidierung dazu fuhren wird, daß die Volatilität und Optionsprämien fallen. Die Situation an den Extrema der Schiebezone begünstigt meine Strategie für das Schreiben von Optionen.
Der Urnkehrstab am Tag 25 bot eine Gelegenheit für das Schreiben von Calls, die ich jedoch verpaßte. Eine handelbare Situation liegt vor, wenn ich sehe, daß sich die Notierungen aus der vorangegangenen Zone herausbewegt haben und dann drehen und wieder in die Schiebezone hinein oder in den inneren Umschlag fallen.
Der Umkehrstab am Tief der Zone, der Tag 14, bot keine handelbare Gelegenheit, denn ich hatte noch nicht das Gefühl, ausreichend Daten für die Definierung der Schiebezone vorliegen zu haben. l
Der folgende Chart zeigt eine kursbereinigte Fortsetzung der Notierungen im nächsten Monat. Ich paßte diesen Chart an, damit Sie der Diskussion über diesen Markt einfacher folgen können.
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Teil II, Abschnitt I: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Ich kaufe die 2150er-Calls für 220 $ pro Call zurück. Ursprünglich hatte ich für jeden Call 110 $ erhalten. Für jeden geschriebenen Call blicke ich jetzt auf einen Verlust von 110 $. Ich schreibe für jeden ursprünglich geschriebenen 2150er-Call, für die ich 110 $ an Prämie einnahm, ;:wei 2200er-Calls. Für jeden 2200er-Call werden meinem Konto 100 $ (gesamt 200 $) gutgeschrieben. Mit dieser Strategie erhalte ich jedoch für das weiter eingegangene Risiko keinen zusätzlichen Betrag gutgeschrieben. |
OPTIONVÜE IV
MATRIX
Crude Oil (NYM)*
MON APR 12 19xx
— TTTT (R0\ — 1 1 __ ATTG-flOI _ —1 |——— =JUN=(50)————— = 1 21.08 21.14 21.00 -OPTIONS —————————— |— _ JUN-(33)~- — - |— - -JUL-(61)— — - |— — AUG-(89)-~ — | 97.0 18.50c 2.50 99.2 2.59 2.66 94.6 19.00c 2.00 97.7 2.11 16.5% 93.7 2.20 16.5% 90.5 1.66 16.5% 87.8 19.50c 1.53 93.3 1.77 16.5% 84.3 1.25 16.5% 78.8 20.00c 1.08 16.5% 84.1 1.38 16.5% 75.9 0.89 16.5% 66.9 20.50c 0.71 16.5% 69.3 1.04 16.5% 65.7 21.00c> 0.41 16.5% 50.8 0.60 16.5% 53.3 0.75 16.5% 54.4 0.38 16.4% 39.6 21.50c 0.22 16.7% 32.5 0.52 16.5% 43.0 22.00c 0.10 16.5% 18.0 0.23 16.5% 27.2 0.35 16.5% 32.4 0.13 16.5% 17.4 22.50c 0.04 16.5% 8.53 0.22 16.4% 23.2 23.00c 0.01 3.48 0.07 16.6% 10.3 0.14 16.6% 15.8
18.50p 19.00p 19.50p
0.00 0.01 0.03
20.00p 20.50p 21.00p>
0.09 0.21 0.41 0.71 1.10 1.54 2.01
21.50p 22.00p 22.50p 23.00p
-0.49 -2.03 -6.39 16.7% 16.6% 16.5% 16.5% 16.5% 16.5%
-15.6 -30.4 -48.9 -67.2 -81.7 -91.2 -96.2
0.01 0.04 0.08 0.17 0.31 0.52 0.80 1.15 1.54 1.98
17.0% 16.3% 16.5% 16.4% 16.5% 16.5% 16.5% 16.5% 16.5%
-2.41 -5.71 -11.6 -20.6 -32.5 -46.2 -59.9 -72.2 -82.1 -89.2
0.03 -4.60 0.07 16.4% -8.73 0.14 16.6% -14.9 0.24 16.4% -23.3 0.40 16.5% -33.5 0.61 16.5% -44.8 0.88 16.5% -56.2 1.20 16.5% -66.8 1.58 16.5% -76.0 1.99 16.5% -83.4
Th.Pr MW Delta
Bild 74 Szenario B: Wenn ich ausreichend Margin in meinem Handelskonto habe, dann kann ich mir überlegen, ob ich für jeden Call, den ich ursprünglich für 110 $ schrieb, drei 2200er-Calls für je 100 $ (gesamt 300 $) schreibe. Bei dieser Strategie wird meinem Handelskonto ein Prämienüberschuß gutgeschrieben.
_16 Trading in einer Schiebezone_
155
Szenario C: Es gibt noch eine andere Möglichkeit, die ich berücksichtigen kann. Ich könnte versuchen, zusamir en mit den Calls einige Puts zu schreiben, wodurch ein Strangle entstehen würde. Das Optionsmodeil zeigt, daß ich für jeden 2050er-Puts, den ich schreibe, 0,21 Punkte (210 $) erhalten würde. Ich kann entweder drei 2200er-Callls schreiben, wodurch meinem Konto ein Überschuß gutgeschrieben wird (Szenario B), oder ich kann einen 2200er-Call und einen 2050er-Put schreiben (Szenario C). Mit der letztgenannten Strategie werden meinem Konto 310 $ \gutgeschrieben. Dieser Betrag ist mehr als ausreichend, um die geschriebenen Calls zurückzukaufen. Natürlich sind bei diesen Szenarien die Kosten nicht berücksichtigt. Bei 20 $ Kommissionen kann ich nur einen kleinen Gewinn machen. Ich nahm insgesamt 420 $(110$ + 310 $) £.n Prämien ein und hatte Ausgaben von 220 $ für den zurückgekauften Call. Das ergibt einen Bruttogewinn von 200 $. Abzüglich 60 $ Kommissionen bleibt ein Nettogewinn von nur 140 $. Das schlechte Ergebnis dieses Szenarios zeigt, warum ich nicht gerne relativ niedrig bewertete Optionen schreibe. Ein andere Möglichkeit wäre, in die 2200er-Juli-Calls zu wechseln, für die ich 230 $ erhalten würde, da mehr Zeitwert geschrieben wird. Ich könnte auch in einen Juli-Strangle wechseln, indem ich 2200er-Calls und 2050er-Puts schreibe, aber ein solc icr Schritt ist sehr gefährlich. Die lange Restlaufzeit der Optionen birgt die Gefahr, daß sich dei Markt gegen mich entwickelt. Sie können die theoretischen Werte in der Matrix in Bild 74 sehen.
16.3 Fandangle Als nächstes werde ich beides versuchen - einen Strangle zu etablieren und m den Futures long zu gehen, falls die Notierungen 2150 erreichen. Da es für diese Taktik keinen Namen gab, habe ich sie einen Hausse-Fandangle genannt. Erfahrene Options-Trader werden merken, daß sich diese Position sehr ähnlich wie ein Short-Put verhält und ähnliche Gewinn/VerlustCharakleristiken aufweist. Würde ich einen Strangle etablieren und in den Futures short gehen, dann witre ich einen Baisse-Fandangle eingegangen, der einen sehr ähnlichen Einfluß auf mein Konto hat wie ein Short-Call.
Da sich der Markt in Wirklichkeit nicht so entwickelt hatte, habe ich wieder einen Chart konstruiert, um Ihnen zu zeigen, wie der Markt bei 2150 ausgesehen haben könnte. Die Konstriktion eines solchen Charts geht mit einem der Zwecke dieses Buches einher, da ich auch zeigen möchte, was ich mit Optionen mache, wenn ein Markt ein bestimmtes Chartmuster entwickelt.
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Teil U, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Schreiben von Calls
Bild 75 Als ich das erste Mal am 6. April (Bild 75, „Schreiben von Calls) in diesen Markt einstieg, waren meine Gefühle sehr neutral. Da sich die Preise in einer Konsolidierung befanden, ging ich davon aus, daß sich der Markt weiter seitwärts innerhalb der Schiebezone bewegen würde. Dann, als sich die Preise am Top der Schiebezone befanden, schrieb ich einen Call. Ich werde c avon ausgehen, daß ich anfangen würde, diesen Markt etwas positiver zu sehen, wenn die Preise 2100 erreichen, und als sie bis auf 2150 gestiegen waren, wäre meine Einschätzung zu dem Markt so optimistisch, daß ich mit Futures long ginge. Die Leser, die mein Buch Futures-Trading kennen, werden bemerkt haben, daß dann ein Ausbruch aus einer Schiebezom: vorläge - ein sehr hausseträchtiges Signal!
Ich werde auch davon ausgehen, daß ich dem Szenario C gefolgt wäre und einen 2200er-Call und einen 2050er-Put geschrieben hätte, als die Preise 2100 erreichten. Dadurch wären meinem Konto 310 $ gutgeschrieben worden, ein Betrag, der für die 2150er-Calls ausreichen würde, die ich an dorn Punkt zurückkaufen mußte. Ich stehe dem Markt sehr positiv gegenüber, als die Notierungen 2150 erreichen, und deshalb gehe ich in den Futures long, indem ich auf eine angemessene Einstiegstechnik zurückgreife.
Zu dem Zei :punkt haben die geschriebenen Optionen noch eine Restlaufzeit von 33 Tagen, und auch wenn iie Futurespreise gestiegen sind, ist der Wert der Optionen nicht höher als zu dem Zeitpunkt, ds ich sie schrieb. Der Zeitverfall hat zu meinem Vorteil gearbeitet. Meine aktuelle Situation sieht jetzt so aus: Short einen 2200er-Call,. Short einen 2050er-Put, Long im Futuresmar! et bei 215 0.
_16 Trading in einer Schiebezone_
157
Von diesem Punkt ausgehend können drei Dinge passieren:
1. Die Futurespreise steigen bis 2200: Am Verfalltermin schließe ich meine Futuresposition bei 2200. Da ich seit 2150 long gewesen bin, realisiere ich zusätzlich zu den 310 $, die ich als Optionsprämien erhalten habe, einen Gewinn von 500 $. Der Gesamtgewinn dieses Trades beträgt dann 810 $. 2. Die Futurespreise bleiben in dem Bereich zwischen 2200 und 2050: Ich kann die Optionsprämien von 310 $ behalten. Mit meiner Futuresposition, die ich anfänglich bei 2150 eröffnete, könnte ich einen Netto-Gewinn oder -Verlust realisieren. Normalerweise werde ich in einer Futuresposition nicht einen Verlust riskieren, der über den Betrag der Optionsprämien, den ich ursprünglich erhielt, hinausgeht. 3 Die Futurespreise fallen unter 2050: Ich würde in große Schwierigkeiten geraten. Aber wie ich gerade beschrieben habe, werde ich es im allgemeinen nicht zulassen, daß die Verluste über die Summe der erhaltenen Optionsprämien hinausgehen. Falls ich immer noch long im Futuresmarkt wäre, müßte ich meine Longposition in eine Shortposition
drehen, um den 2050er-Put zu decken. Ich würde mit der Longposition im Futuresmarkt einen Verlust von 1.000 $ erleiden, den ich aber durch das Schreiben von zusätzlichen Optionen teilweise ausgleichen könnte. Ich würde immer noch über die ursprünglichen Optionsprämien von 310 $ verfügen.
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Teil U, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Bild 75 \
Als ich da? erste Mal am 6. April (Bild 75, „Schreiben von Calls) in diesen Markt einstieg, waren meine Gefühle sehr neutral. Da sich die Preise in einer Konsolidierung befanden, ging ich davon lus, daß sich der Markt weiter seitwärts innerhalb der Schiebezone bewegen würde. Dann, als < ich die Preise am Top der Schiebezone befanden, schrieb ich einen Call. Ich werde davon ausgehen, daß ich anfangen würde, diesen Markt etwas positiver zu sehen, wenn die Preise 2100 erreichen, und als sie bis auf 2150 gestiegen waren, wäre meine Einschätzung zu dem Markt so optimistisch, daß ich mit Futures long ginge. Die Leser, die mein Buch Futures-Trading kennen, werden bemerkt haben, daß dann ein Ausbruch aus einer Schiebezo:ie vorläge - ein sehr hausseträchtiges Signal!
Ich werde auch davon ausgehen, daß ich dem Szenario C gefolgt wäre und einen 2200er-Call und einen 2050er-Put geschrieben hätte, als die Preise 2100 erreichten. Dadurch wären meinem Konto 310 $ gutgeschrieben worden, ein Betrag, der für die 2150er-Calls ausreichen würde, die ich an dem Punkt zurückkaufen mußte. Ich stehe dem Markt sehr positiv gegenüber, als die Notierungen 2150 erreichen, und deshalb gehe ich in den Futures long, indem ich auf eine angemessene Einstiegstechnik zurückgreife.
Zu dem Zeitpunkt haben die geschriebenen Optionen noch eine Restlaufzeit von 33 Tagen, und auch wem i die Futurespreise gestiegen sind, ist der Wert der Optionen nicht höher als zu dem Zeitpunkt, als ich sie schrieb. Der Zeitverfall hat zu meinem Vorteil gearbeitet. Meine aktuelle Situation sieht jetzt so aus: Short einen 2200er-Call, Short einen 2050er-Put, Long im Futuresrm .rkt bei 215 0.
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Vor diesem Punkt ausgehend können drei Dinge passieren:
1. Die Futurespreise steigen bis 2200: Am Verfalltermin schließe ich meine Futuresposition bei 2200. Da ich seit 2150 long gewesen bin, realisiere ich zusätzlich zu den 310 $, die ich als Optionsprämien erhalten habe, einen Gewinn von 500 $. Der Gesamtgewinn dieses Trades beträgt dann 810 S. 2. Die Futurespreise bleiben in dem Bereich zwischen 2200 und 2050: Ich kann die Optionsprämien von 310 $ behalten. Mit meiner Futuresposition, die ich anfänglich bei 2150 eröffnete, könnte ich einen Netto-Gewinn oder -Verlust realisieren. Normalerweise werde ich in einer Futuresposition nicht einen Verlust riskieren, der über den Betrag der Optionsprämien, den ich ursprünglich erhielt, hinausgeht. 3. Die Futurespreise fallen unter 2050: Ich würde in große Schwierigkeiten geraten. Aber wie ich gerade beschrieben habe, werde ich es im allgemeinen nicht zulassen, daß die Verluste über die Summe der erhaltenen Optionsprämien hinausgehen. Falls ich immer noch long im Futuresmarkt wäre, müßte ich meine Longposition in eine Shortposition drehen, um den 2050er-Put zu decken. Ich würde mit der Longposition im Futuresmarkt einen Verlust von 1.000 $ erleiden, den ich aber durch das Schreiben von zusätzlichen Optionen teilweise ausgleichen könnte. Ich würde immer noch über die ursprünglichen Optionsprämien von 310 $ verfügen.
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Teilll, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
17 Ausbruch aus einer Schiebezone
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Beachten Sie, daß der Chart der D-Mark in Bild 76 fast jede der an früherer Stelle besprocher en Chartformationen aufweist. Ich habe nicht näher danach gesucht, aber es wird vielleicht irgendwo auf dem Chart sogar einen Ausbruch aus einer Leiste geben. Bevor ich die Analyse dieses Charts fortsetzen kann, muß ich Ihnen etwas dazu zeigen, wie ich mit einer S ;hiebezone umgehe. Im vorangegangenen Kapitel beschrieb ich Ihnen, wie ich einen inneren Urischlag konstruiere, der 14,6 % der Höhe der Schiebezone beträgt. Das Ergebnis der Multiplikation wird zum Tief der Zone addiert und vom Hoch der Zone subtrahiert. Wenn ich :nich mit dem Ausbruch aus einer Schiebezone beschäftige, dann benutze ich auch einen äußeren Umschlag. Der Grund für die Konstruktion dieser Umschläge ist, daß ich eine Pufferzone von ausreichender Größe schaffen möchte, um falsche Ausbrüche und das „StoppAngeln" ar den Stützungs- und Widerstandsbereichen absorbieren zu können.
Für das Triding von Optionen wird der Umschlag dadurch konstruiert, daß man die Höhe der Zone mit 0,236 multipliziert und das Ergebnis zum Hoch der Zone addiert und vom Tief der Zone subtrahiert.
17 Ausbruch aus einer Schiebezone
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Auf den folgenden Charts in diesem Kapitel werden Sie sehen, daß dieser äußere Umschlag durch eine gepunktete Linie dargestellt und als das Äußere Hoch oder Äußere Tief bezeichnet wird. Die Charts enthalten auch noch eine weitere Linie, die mittleres Außenhoch oder mittleres Außentief genannt wird. Da ich diese Linie nicht für das Trading von Optionen verwunde, kann sie ignoriert werden. Wie ich diese Linie beim Trading von Futures benutze, wird detailliert in meinem Buch Futures-Trading beschrieben. Wenn ich den Ausbruch aus einer Schiebezone handle, dann möchte ich eine Schlußnotierung außerhalb des Umschlages, hinter der 0,236-Ausweitungslinie, sehen. Dann warte ich darauf, daß der Umschlag von den Notierungen getestet wird und es darauffolgend zu einem weiteren Ausbruch kommt. Auf dem Chart in Bild 76 sind es die äußersten Linien über und unter den Begnmzungslinien der Schiebezone, die zeigen, ob es zu einem echten Ausbruch gekommen ist. Wenn man diese Situation ausschließlich mit Futures handelt, dann gibt es ein Problem. Falls Sie bei dem ersten Ausbruch aus der Schiebezone in die Futuresposition einsteigen, dann müsssn Sie das Korrekturpotential ertragen können, das dann entsteht, wenn der Markt die Umschlagslinien der Schiebezone noch einmal testet. Falls Sie auf den zweiten Ausbruch warten, dann kann es sein, daß Sie die gesamte Bewegung verpassen, wenn es nicht zu einem Test kommt. Mit Optionen wird dieses Problem vermieden. Sie können beim ersten oder beim zweilen Ausbruch handeln. Das ist das Schöne an Optionen. Sie bieten dem Trader so viele Möglichkeiten. Ich werde die Szenarien in der Reihenfolge der Höhe ihres Risikos aufzählen. Ich kann Ihnen nicht sagen, wieviel Risiko Sie eingehen sollten. Diese Entscheidung liegt ausschließlich bei Ihnen. Falls Ihnen eine Strategie mehr als eine andere Strategie zusagt, dann benutzen Sie die, mit der Sie sich am wohlsten fühlen. Ihre Entscheidung sollte eine Funktion aus Komfortniveau und ] Contogröße sein.
Bevor Sie irgendeinen Trade eingehen, sollten Sie im voraus durchdenken, was Sie im Fall von verschiedenen Entwicklungen unternehmen werden. Planen Sie im voraus ein akzeptables Gew.nnrealisierungsniveau. Optionen müssen nicht bis zum Verfalltermin gehalten werden. Sie können einen hervorragenden Gewinn machen, wenn Sie Ihre Erträge auf Jahresbasis berechnen. Sehr häufig werden Sie innerhalb von ein paar Tagen, berechnet auf Jahresbasis, einen Gewinn von mehreren hundert Prozentpunkten machen.
Sie müssen wissen, was Sie unternehmen werden, falls sich der Trade gegen Sie entwickelt. Vergessen Sie nicht, daß Sie mit Optionen einen Trade umstrukturieren und in einen vollständig anderen Trade umwandeln können. Sehen wir jetzt noch einmal diesen Chart an.
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Teil II, Abschnitt 1: Entwicklung einer- Erfolgstrategie_
Bild 77 Es gibt eine Reihe von Strategien, auf die man bei dem Ausbruch aus einer Schiebezone zurückgreifen kann:
1. Die aggressivste Strategie wäre, im Futuresmarkt long zu gehen und gleichzeitig Puts zu schreiben, die am-Geld oder nahe am-Geld liegen. In diesem Fall könnte man die Prämie des Puts benutzen, um sich für den Futures-Trade „ein Stopp zu borgen". 2. Eine andere Strategie wäre, einen synthetischen Future zu schaffen. Dazu wäre der Kaif eines am-Geld liegenden Calls und das gleichzeitige Schreiben eines am-Geld liegänden Puts notwendig. 3. Ein 2 dritte Strategie wäre, im Futuresmarkt long zu gehen und über dem Au: bruchspunkt einen aus-dem-Geld liegenden Call zu schreiben. 4. Schließlich könnte man einen Strangle etablieren, indem man aus-dem-Geld liegende Calis und Puts schreibt.
17 Ausbruch aus einer Schiebezone__________________16:
17.1 Strategie 1: Kauf von Futures, Schreiben von Puts (Long-Kredit) Diese Strategie, die einen sehr optimistischen Ausblick für die Entwicklung der Notierungen widerspiegelt, ermöglicht es mir, ein Stopp zu borgen. Da ich in der mir bekannten Literatur über las Trading von Optionen keinen Namen für eine solche Strategie finden konnte, habe ich sie ah Long-Kredit bezeichnet. In dem Fall, wenn die Notierungen aus einer Schiebezone nach unter ausbrechen, würde man Futures verkaufen und Calls schreiben, wodurch ein ShortKredt entsteht. Da bästimmte, von mir verwendete Strategien nicht zu den gewöhnlichen Optionsstrategien gehören, die man auch in anderen Büchern finden kann, habe ich mich entschieden, diesen weniger bekannten, in diesem Buch beschriebenen Strategien, gelegentlich eigene Namen zu geben. Jede bestimmte Strategie steht für nur einen einzigen Weg, eine Optures- oder Futioastrategie im Markt anzuwenden. Da der Aufwärtsausbruch aus einer Schiebezone (Bild 78, nächste Seite) für mich ein großes Einstiegssignal ist, bin ich sehr optimistisch für die weitere Entwicklung der Notierungen. Diese Strategie läßt eine Situation mit unbegrenztem RisikD entstehen. Aber die Situation ist weniger gefährlich und auf jeden Fall flexibler zu handhaben, als wenn man bei einem Ausbruch aus einer Schiebezone einfach nur im Futuiesmarkt long ginge. Es ist die Art von Trade, die nur wenigen Options-Tradern in den Sinn <äme. Tatsächlich ist es sogar so, daß diese Trader Sie für verrückt erklären werden, falls Sie d: ese Art von Trade eingingen. Ein Ausbruch durch das Top einer Schiebezone ist ein starkes Zeichen für eine weitere Aufwärtsbewegung der Notierungen. Es kann etwas dauern, bis die Notierungen tatsächlich beginnen, aufwärts zu tendieren, und normalerweise wird es noch einmal zu einem Test des Hochs der Schiebezone kommen. Das ist der Grund, warum ich die Puts vor dem Eingehen der Kaufposition im Futuresmarkt schreibe. Ich schreibe die Puts beim ersten Ausbruch aus der Schiebezone. Die Put-Prämien machen den Trade profitabel, falls es nicht zu einem Test des Tops der Schiebezone kommen sollte. Falls es einen Test der Schiebezone gibt, wenn ich im Futuiesmarkt long gehe, dann kann ich die meinem Konto gutgeschriebene Prämie für mein Verh.stbegrenzungsstopp nutzen.
Falls ich mit Futures long gehe, dann plaziere ich im Futuresmarkt ein Umkehrstopp an einem Punkt, der so weit von den Puts entfernt ist, daß ich weniger als die aus dem Schreiben der Puts erhaltenen Prämien riskiere. Falls der Markt nach oben ausbricht und es nicht mehr zu einem Test der Schiebezone kommt, dann verdiene ich das Geld aus dem Verkauf der Puts. Falls der Markt die Schiebezone testet und dann wieder steigt, ohne zuvor mein Umkehrstopp erreicht zu haben, dann verdiene ich nicht nur mit der Futuresposition Geld, sondern ich realisiere auch einen Gewinn aus den geschriebenen Puts. Ich kann die Prämie behalten.
Falls der Markt nur leicht steigt und dann seitwärts läuft, ohne mein Umkehrstopp zu aktivieren, wird mir der Zeitverfall der Put-Optionen letztendlich einen Gewinn bringen, auch dann wenn ich nur wenig oder nichts mit der Futuresposition verdient habe.
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Teil U, Abschnitt l: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Bild 78
Mein Verlustbegrenzungsstopp, welches ich mit den Put-Prärmen finanziere, ist ein Umkehrsto ?p. Falls der Markt mein Umkehrstopp erreicht, werde ich im Futuresmarkt short gehen. Wichtig ist, daß ich im Futuresmarkt short sein werde, bevor die Futuresnotierungen den Basispreis der Puts erreichen. Bis zu dem Zeitpunkt, wenn die Notierungen den Basispreis erreichen, werde ich mit der Shortposition im Futuresmarkt genügend Gewinn gemacht haben, um alle Kosten ausgleichen zu können, die durch den Trade entstanden sind. Ich werde auch den Verlust absorbiert haben, der aus den geschriebenen Puts entstanden ist. Eine schöne Sache an den Optionen ist, daß ich ein Optionsmodell benutzen kann, um zu berechnen, wo ich im Futuresmarkt mein Verkaufsstopp plazieren muß, damit sich die Situation zu meinem Vorteil entwickeln kann. Ich werde immer dann darüber nachdenken, den Trade zu schließen, wenn die Gewinne auf Jahresbasis akzeptabel sind.
Sehen wir uns einmal an, wie sich die Dinge in diesem Trade entwickelt hätten: Ich schrieb Puts, als ich sah, daß die Notierungen außerhalb der Schiebezone geschlossen hatten. Ich erhielt für jeden geschriebenen 6100er-Puts der D-Mark eine Prämie von 53 Punkten oc er 662,50 $. Dann wartete ich auf einen Test der Schiebezone. In den nächsten drei Tagen bewegten sich die Kurse zurück zur Schiebezone. Am folgenden Tag, als die Kurse wieder aus der Schiebezone ausbrachen, ging ich im Futuresmarkt bei 6166, einen Tick über dem äußeren Hoch der Schiebezone, long. Mein Verlustbegrenzungsstopp plazierte ich bei 6106, einen Tick unter dem Hoch der Schiebezone. Zum Zeitpunkt der Niederschrift von diesem Teil des Buches machte der Trade noch keine Schwierigkeiten. Der Zeitverfall ließ den Wert der Puts auf 22 Punkte abschmelzen. Falls ich sie jetzt zurückkaufen würde, hätte ich für die Puts im Verhältnis zur eingesetzten Margin auf Jahresbasis einen Gewinn von ungefähr 450 % realisiert.
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Wart m wählte ich die Strategie, die anscheinend die risikoreichste von allen ist? Weil diese Strategie tatsächlich weniger risikoreich als ein reiner Futures-Trade ist. Zu dem Zeitpunkt, als ich in Futuresmarkt long ging, hatte ich schon einen Gewinn. Die Kombination von Optionen und Futures ließ eine Fution entstehen. Mein Flintergrund ist der eines Traders von Futures. Mir machen Futures nicht annähernd soviel Angst wie den Marktteilnehmern, die ausschließlich Optionen handeln. Da ich bereit bin, anstatt ausschließlich Optionen auch Futuies zu benutzen, habe ich beim Trading eine Nische, in der nur wenige andere Trader berei' sind, mit mir zu konkurrieren.
17.1,1 Ein Szenario für einen schlechten Fall Bevor Sie jetzt loslegen und eine Menge Geld verlieren, indem Sie versuchen, diese Technik anzuwenden, lassen Sie sich zeigen, wie ein solcher Trade in Schwierigkeiten geraten könnte. Im wesentlichen gibt es nur eine Möglichkeit, die jedoch auf eine solche Weise eintreten kann, daß ich sehr um mein finanzielles Überleben kämpfen muß. Da sich der Markt in diesem Szenario für einen schlechten Fall nicht bewegte, verzeihen Sie mir bitte, wenn ich einen fiktiven Chart konstruiere und ein Szenario für den schlechten Fall schaffe. Es muß nicht das Szenario für den schlimmsten Fall sein, aber es wird schlecht sein. Dieses Szenario kann durch eine Kombination von Möglichkeiten passieren. Was ich sehen möchte ist, daß ich die Nerven behalte und einen Ausweg aus dieser Situation finde, wobei ich im schlechtesten Fall nur einen kleinen Geldbetrag verlieren werde. Was passieren wird, unterscheidet sich von Trader zu Trador. Wenn Sie die Nerven verlieren und aussteigen, können Sie eine Menge verlieren. Wenn Sie diese Technik mit unzureichender Kapitalausstattung versuchen, kann dies zu Ihrer Vemchtung als Trader führen. Was ich Ihnen zeige, sollte nicht durchgeführt werden, ohne zuerst die Kosten zu berücksichtigen. Es hilft, wenn Sie ein relativ großes Handelskonto mit einen relativ großen, sofort zur Verfügung stehenden Kapital haben.
Die folgenden Faktoren können dieses Szenario beeinflussen: « ' Wie stark und schnell der Markt sich gegen Ihre Position bewegt. « ' Wieviel Restlaufzeit die Option noch aufweist. <• Wie häufig Sie Ihre Optionen eindecken und wieder neu schreiben müssen.
<• Wie häufig Sie Ihre Position in eine vollständig andere Position umwandeln müssen. <• Die Größe Ihres Handelskontos im Verhältnis zu der eingegangenen Position. Ich versuche immer, über möglichst viel Reserven zu verfügen. In der Regel unterhandle ich mein Konto.
« • Ihre Courage. Ihre innere Haltung, Ihr Mut oder Ihre Fähigkeit, den Eifer des Gefechts und den Schmerz zu ertragen. , '» Ihre Fähigkeit, in Anbetracht einer ungünstigen Situation, Ruhe zu bewahren und kühl und gefaßt zu bleiben.
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Teil II, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Es gibt wat rscheinlich noch eine Reihe von zusätzlichen Faktoren, die Einfluß haben, wenn die Dinge falsch laufen, aber ich habe genug gesagt. Sehen wir uns jetzt noch einmal diese Situation ai.
79
Spielen wir einmal das in Bild 79 zu sehende Szenario durch, um festzustellen, was passieren könnte. Ich werde die Situation so darstellen, als ob ich sie tatsächlich gehandelt hätte. Sie werden sich erinnern, daß mein Verlustbegrenzungsstopp, welches ich mit der Prämie des Puts finanz ere, ein Umkehrstopp ist. Wenn der Markt mein Umkehrstopp erreicht, werde ich im Futuresnarkt short gehen. Der wichtige Punkt ist, daß ich im Futuresmarkt short sein werde, bevor die Futuresnotierungen den Basispreis des Puts erreicht haben. Bis zu dem Zeitpunkt, • venn die Notierungen den Basispreis des Puts erreichen, werde ich im Futuresmarkt ausreichenc Gewinne aufweisen, um alle Kosten des Trades decken zu können. Der Verlust, der mit dem Put entsteht, wäre ausgeglichen. In dem Moment, wenn die Gewinne auf Jahresbasis akzeptabel sind, werde ich in Erwägung ziehen, den Trade zu beenden. Sehen wir uns jetzt an, wie sich die Dinge in diesem Trade entwickelt hätten. Ich schrieb einen 6100er-D-Mark-Put, als ich sah, daß die Kurse außerhalb der Schiebezone geschlossen hatten. Für den geschriebenen Put erhielt ich eine Prämie von 53 Punkten oder 662,50 $.
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Ich • vartete dann darauf, daß die Schiebezone noch einmal getestet würde. In den nächsten drei Tag'jn bewegten sich die Kurse zurück zur Schiebezone. Am folgenden Tag, als die Kurse wiec er aus der Schiebezone ausbrachen, ging ich im Futuresmarkt bei 6166, einen Tick über dem äußeren Hoch der Schiebezone, long, mit einem Verlustbeerenzungsstopp bei 6106. Aber was passierte dann? | Da mein Umkehrstopp bei 6106 lag, verlor ich mit der Futuresposition 60 Ticks, sieben Ticks melr, als ich durch das Schreiben des Puts verdient hatte. Ich bin jetzt im Futuresmarkt short und halte den geschriebenen Put. Mein Optionsmodell schätzt, daß es mich jetzt 63 Punkte kostsn würde, um den 6100er-Puts zurückzukaufen, den ich vor einigen Tagen für 53 Punkte geschrieben hatte. Der aggressivste Schritt, den ich in einer solchen Situation unternehmen werde, besteht darin, daß ich versuche, das gesamte bislang verlorene Geld wieder zurückzugewinnen. Damit dies möglich wird, schreibe ich zusätzliche Optionen. An diesem Punl :t muß ich einen Verlust von 70 Ticks zuzüglich zwei Kommissionen ausgleichen.
Wem ich zwei 6200er-Calls schreibe, für die ich jeweils 43 Punkte erhalte, dann werden meirem Konto 86 D-Mark-Punkte gutgeschrieben, mehr als genug, um alle Verluste und Kos en zu decken. Ich könnte auch 6250er-Calls schreiben, für die ich jeweils 28 Punkte erha ite, wodurch ich zusätzlichen „Raum" über dem Markt gewinne, während ich immer noch eine i Großteil des bislang entstandenen Verlustes ausgleiche. An diesem Punkt bin ich im Futi resmarkt seit 6106 short und habe einen Verlust von 60 Ticks, der aus meiner ursp rünglichen Longposition stammt. Bei den Put-Optionen, die ich ursprünglich geschrieben hatte, liegt ein Verlust von 10 Ticks vor. Meine aktuelle Position ist, daß ich im Futuresmarkt shor t bin und zwei 6200er-Calls geschrieben habe, deren Basispreis leicht über dem aktuellen Kur: .niveau liegt.
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Teil II, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
OPTIONVUE IV
MATRIX
German Mark (IMM)*
WED APR 14 19xx
TTTTTTTPCC • -TTrpiT f£1\ • ••'•-"• 1|,„..,,.———— j ur i— (o j)- ——
1 61..3 -OPTIONS— — — - —— -— 59.00c 59.50c 60.00c 60.50c 61.000 61.50c 62.00c 62.50c 63.00c 63.50c
___ CFp.n ^-Tl——— ___ 1i | ——— 1 ___xyrir^-^^t nFr.Y'M'S'i ——— o.E/i \LJ^) 3 ) ———
60.70
60.18
2.3? 11.9% 88.?) 2.53 11.9% 79.8 2.39 11.9% 69.3 1.9) 11.9% 82.*! 2.15 11.9% 74.2 2.06 11.9% 64.1 1.51 11.9% 75. () 1.80 11.9% 67.9 1.77 11.9% 58.6 1.15 11.9% 65.'' 1.49 11.9% 61.1 1.50 11.9% 53.0 0.85 11.9% 55.^l 1.21 11.9% 54.0 1.26 11.9% 47.4 0.97 11.9% 46.8 1.05 11.9% 41.9 0.6 1 11.9% 44.S» 0.76 11.9% 39.8 0.86 11.9% 36.6 0.4? 11.9% 34.f > 0.25 11.9% 25.f 0.59 11.9% 33.1 0.70 11.9% 31.6 0.44 11.9% 26.9 0.56 11.9% 26.9 0.13 11.9% 17.S> 0.33 11.9% 21.5 0.45 11.9% 22.6 0.11 11.9% 12.C)
59.00p 0.13 11.9% -10.9 0.31 11.9% -19.8 0.70 11.9% -30.0 59.50p 0.17 11.8% -17.0 0.43 11.9% -25.4 0.87 11.9% -35.2 60.00p 0.28 11.9% -24.8 0.58 11.9% -31.6 1.07 11.9% -40.7 60.50p 0.43 11.9% -34.1 0.76 11.9% -38.5 1.30 11.9% -46.2 61.00p> 0.^3 11.9% -44.4 0.98 11.9% -45.6 1.56 11.9% -51.8 61.50p 0.89 11.9% -55.0 1.24 11.9% -52.8 1.84 11.9% -57.4 62.00p 1.20 11.9% -65.2 1.53 11.9% -59.8 2.15 11.9% -62.7 Th.^r MIV Delta -SUMMAR^ ———————— ======================= ———————— Orig.Reqmt: $0 Commis: $0.00 Delta: 0.00 AvgMIV: 11.9% MaintReqmt: $0 Gamma: 0.00 Calls: 11.9% CashFlow: $0 Theta: $0.00/day Vega: 0.00 Puts: 11.9%
Bild 80 Mein fiktives Dilemma ist: Ich war in den Markt eingestiegen, weil ich steigende Kurse erwartet hati e. Der Markt ist zweimal aus dem Umschlag ausgebrochen, konnte aber trotzdem keine weiter jn Kursanstiege verbuchen. Falls ich weitere Calls schreibe und der Markt steigt, dann bekomme ich Schwierigkeiten. Falls ich Puts schreibe und der Markt bricht ein, dann befinde ich nich auch in Schwierigkeiten. Die Realität dieser Situation ist, daß die Kurse wieder konsolidieren! Sie sind in die Schiebezone zurückgekehrt.
Wenn sich c ie Notierungen in einer Konsolidierung befinden, dann würde ich normalerweise darauf achten, Optionen zu kaufen, da die Volatilität niedrig ist. Aber ein Blick auf das Optionsmod jll (Bild 80, unten rechts) zeigt, daß die Optionsbewertung noch eine moderate implizite Volatilität (MIV) von 11,9 % aufweist (15 % wird für die meisten Märkte als die durchschnitt iche Volatilität angesehen). Da ich die Realität der Situation zu handeln habe, wie ich sie zu der Zeit sehe, wenn ich eine Entscheidung treffen muß, wähle ich ein Stillhalterge: .chäft, d.h. ich schreibe sowohl Puts als auch Calls und stelle gleichzeitig meine Shortpositio i im Futuresmarkt glatt. Der Grund dafür ist, daß ich in einem konsolidierenden Markt keine Futuresposition halten möchte. Der Markt befindet sich in einer Schiebezone und die Optionsj: reise sind relativ hoch - ein Umfeld für das Schreiben von Optionen.
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Ich hi be schon zwei 6200er-Calls geschrieben. Über dem Kurshoch von gestern plaziere ich ein K;.ufstopp (bei 6190), um meine Futuresposition zu schließen. Der fiktive Chart zeigt, daß ich bei 6190 eine Ausführung bekomme, wodurch ich einen Verlust von 84 Ticks realisiere. Nach( em meine Futuresposition glattgestellt wurde, muß ich weitere Puts schreiben. Ich schrei :>e zwei 6000er-Mai-Puts, für die ich jeweils eine Prämie von 28 Punkten erhalte. Diese Prämbn decken etwa die Hälfte des Verlustes aus der Futuresposition ab. Ich habe jetzt in der D-Mark Optionsprämien über insgesamt 142 Punkte geschrieben und halte einen Strangle. Durct die Trendlosigkeit des Futuresmarktes habe ich bis jetzt 144 Punkte verloren. Dazu komiT en 10 Punkte, die ich mit dem ursprünglich geschriebenen Put verlor.
Ein B ick auf die Gewinn/Verlust-Graphik der OptionVue-Software (Bild 87) zeigt mir, daß ich eü ier kräftigen Bewegung der Futureskurse widerstehen kann, ohne die Optionsprämien zu verliei en.
Wenn sich der Markt zum Verfalltermin der Optionen zwischen 6000 und 6200 befindet, kann ich dii: gutgeschriebenen Optionsprämien behalten. Sollte der Markt weiter konsolidieren (was das v ahrscheinlichste unmittelbare Szenario ist), dann bleiben die von mir geschriebenen Optio len selbst dann aus-dem-Geld, wenn das Top der Konsolidierung getestet wird. Sofern genügend Zeit vergangen ist, kann ich die Optionen für weniger zurückkaufen als ich ursprünglich für sie erhielt. Falls der Markt sich ernsthaft abwärts bewegt, dann werde ich entweder einen Kurseinbruch oder einen Abwärtstrend erwarten. In jedem Fall kann ich die Call-Irämien behalten. Falls der Markt nur stetig abwärts tendiert, dann kann ich im Futur ;smarkt short, bevor die Notierungen den Basispreis der Puts erreichen. Jedes Mal, wenn ich in Futuresmarkt short gehe, werde ich trotzdem noch einen weiteren, mehrere Basispreise tiefer liegenden Put schreiben, um meine Position im Gleichgewicht zu halten. Ich werde auch versui ;hen, meinen Call so billig wie möglich zurückzukaufen.
Bild
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Jfeilll, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Falls der Niarkt steigt, dann kann ich die Prämie der geschriebenen Puts behalten. Falls der Markt nach oben explodiert, werde ich mich in einem neuen Dilemma befinden. Falls der Markt nach oben 1 endiert, dann kann ich, bevor die Notierungen des Futures die Basispreise der Calls erreichen, ^utures kaufen, oder ich kann die Position in etwas ganz anderes umwandeln, möglichere eise in einen Ratio Call Spread, der später diskutiert wird.
17.2 Strategie 2: Kauf von Calls, Schreiben von Puts (Synthetischer Long Future)
Bild 82 Sie werde i sich erinnern, daß der Markt an dem Tag, als ich mich entschloß, einen OptionsTrade ein: ugehen, so aussah, wie in Bild 82 zu sehen. Wenn ich beabsichtigte, die Strategie umzusetze n, die als nächstes diskutiert wird, dann hätte ich einen synthetischen Long Future mit gleichen oder unterschiedlichen Basispreisen aufgebaut. Zuerst hätte ich die vermeintlich beste Situ; ition herausgearbeitet.
Ich könnt j am-Geld liegende Calls kaufen und am-Geld liegende Puts schreiben. Ich könnte Calls kaul en und Puts schreiben, wobei ich auf unterschiedliche Basispreise zurückgreife. In jedem Fal. würde ich zuerst die Zahlen analysieren, um herauszufinden, welche Strategie für mein Kornfortniveau und Handelskonto am besten wäre. Da meine Anforderung die ist, daß sich ein 0 ptionsgeschäft selbst bezahlen muß, verwarf ich die Idee, am-Geld liegende Optionen zu benutzen. Statt dessen traf ich die Entscheidung, einen synthetischen Future zu
17 Ausbruch aus einer Schiebezone
171
strul tarieren, indem ich auf aus-dem-Geld-Optionen zurückgriff. Wenn ich nicht einen anfäi tglichen Kredit bekomme, dann hat die synthetische Position keinen Vorteil über eine reine Futu 'esposition und kostet mich eine zusätzlich Kommission.
Bild 83 Meh rere Tage später korrigierten die Kurse im Zuge einer Bewegung, die sich als ein Test der Stüt omg am Top der Schiebezone herausstellte. Am darauf folgenden Tag brachen die Kurse wiec er aus dem Umschlag aus. Falls ich es nicht schon bei dem ersten Ausbruch getan hätte, dam hätte ich jetzt eine synthetische Long Futuresposition schaffen können, indem ich Calls kauite und Puts schrieb. Für dieses Beispiel habe ich die Wahl getroffen, daß ich den synt ictischen Long Future beim ersten Ausbruch eingegangen wäre. Inde m ich mit den Preisen arbeitete, die mir ein Optionsmodell gab, hätte ich mich zu der folg :nden Strategie entschließen können: Beir i ersten Ausbruch hätte ich 6250er-Calls für 52 Punkte kaufen und 6050er-Puts für 63 Puncte schreiben können. Dadurch hätte ich einen Kredit von 11 Punkten (137,50 $) zur Deccung der Kosten (Kommissionen und Gebühren) erhalten. Für den Fall, daß ich falsch gele *en hätte, wäre immer noch ein kleines Polster übriggeblieben.
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Teil 11, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Die Konstrukl ion eines synthetischen Long Futures mit unterschiedlichen Basispreisen ist nicht genau dasselb; wie eine Longposition im Futuresmarkt. Vielmehr entsteht nur eine „partielle" Futurespositic n. Da ich im Fall eines ersten Ausbruchs einen Test der Schiebezone erwarte, ist dies eine her'orragende Strategie. Die Calls, die ich für 52 Punkte hätte kaufen können, würden sich f i r jeden Dollar, um den sich der Futures bewegt, nur um 26,5 Cents bewegen. Die Calls hatt< :n ein Delta von 26,5 %.
Bis eine Option am-Geld liegt, wird ihr Delta niedriger als 50 % sein. Ein Delta von 50 % bedeutet, daß sich die Option für jeden Dollar, um den sich der Futures bewegt, um 50 Cents bewegen wirc. Die 6050er-Puts hatten ein Delta von -29 %. Wenn Sie Optionen gekauft haben, dann ist das Delta für Calls positiv und für Puts negativ. Wenn Sie Optionen geschrieben haben, dann sind die Vorzeichen umgedreht. Meine gesamte Position wies ein positives Netlo-Delta von 55,5 % auf (29 % für den geschriebenen Put und 26,5 % für den gekauften Cal). Wenn sich dis Notierungen des Futures schnell aufwärts bewegen, dann kann ich Gewinn realisieren, in lern ich meine Calls mit einem Gewinn verkaufe und meine Puts mit einem Abschlag zurückkaufe. Ich kann aber auch untätig bleiben, da sich diese Position einer 100 %igen ^ongposition annähert, nachdem der Futures den Basispreis meiner Calls überschritten hat. Ich kann mich sogar dafür entscheiden, höher liegende Calls zu verkaufen, wodurch ein, Covered Call Write" (gedecktes Schreiben von Calls) entsteht. Beispiel: Als die Notierungen bis 6289 stiegen und dann bei 6271 schlössen, stieg der Preis des 6250er-Call a if 56 Punkte. Zu dem Zeitpunkt fiel der Preis der 6050er-Puts auf 42 Punkte. Ich hätte in nur vier Tagen einen Gewinn von 25 Punkten (312,50 $) machen können. Auf Jahresbasis be rechnet, wäre dies ein Gewinn von 1409 % gewesen.
Sie werden si ;h an die Formel zur Berechnung der Rendite auf Jahresbasis erinnern, die lautet: Gewinn dividiert durch Margin, dividiert durch die Anzahl der Kalendertage, an denen die Position geha ten wurde, multipliziert mit 365 (Tage eines Jahres), multipliziert mit 100. In diesem Fal haben wir: 312,50 $72025$ = 0,1543 0,1543/4 = 0,0386 0,0386*365 = 14,089 14,089*100 = 1408,90%
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Bild 8< Falls si ;h die Kurse einfach nur seitwärts bewegen, wie in dem gezeigten, fiktiven Szenario zu sehen, dann werde ich abhängig davon, in welche Richtung der Markt driftet, ein wenig verlier« n und ein wenig gewinnen. Falls -ler Markt in einer Schiebezone bleibt, dann würde ich versuchen, die Puts zurück zukaufen und die Calls zu verkaufen, sobald sich der Markt aufwärts bewegt, um die Hochs der Zone zu testen. Dies würde mir helfen, daß ich ein wenig mehr für die Calls bekom ne und etwas weniger für die Puts zahlen muß. Denken Sie daran, daß ich basierend auf dem K redit, den ich ursprünglich mit der Eröffnung der Position erhielt, einen Puffer von 11 Punkten haben würde. Falls ich meinen Ausstieg aus der Position erfolgreich organisieren würde, dann könnte ich tatsächlich einen Gewinn machen, wogegen eine reine Futuresposition sich ni -gendwohin bewegt hätte. Mit „erfolgreich organisieren" meine ich, daß ich die beiden Optior spositionen nicht gleichzeitig, sondern nacheinander geschlossen hätte (legging out). In diesem Fall würde ich die Puts so billig wie möglich zurückkaufen und die Calls so teuer wie möglic i verkaufen. Um das zu erreichen, wäre es wahrscheinlich notwendig, die Positionen der Puts ui id Calls zu verschiedenen Zeitpunkten glattzustellen.
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Jeilll, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Falls der Malet zwischen meinen Basispreisen bleibt (wie in Bild 85 zu sehen), dann kann ich warten - ich verliere nur dann, wenn sich der Markt unter den Basispreis meines Puts bewegt und bis zum /erfalltermin darunter bleibt. Wenn sich der Markt seitwärts bewegt, dann behalte ich den Kred t, den ich erhielt, als ich die Position ursprünglich einging. Bevor wir di jses Szenario verlassen, muß ich noch auf einen weiteren Punkt hinweisen: Wenn sich Ausbrünhe wie diese ereignen, dann kann es einen plötzlichen „Knall" bei den CallPrämien um einen Preiseinbruch bei den Put-Prämien geben. Das Ungleichgewicht der Prämien wäie gut bei einem schon existierenden synthetischen Long Future, aber es würde meine Chane sn verschlechtern, am Ausbruchstag einen synthetischen Long Future eröffnen zu können. Syrthetische Long Futures scheinen besser bei einem l-2-3-Hoch oder -Tief zu funktionierei, welche einen existierenden, reifen Trend beenden, oder bei einer Bewegung zurück in di<; Schiebezone, wie sie sich auf diesem Chart zweimal nahe dem Tief der neuen Schiebezone ereignete. Sie können dafür sorgen, daß der synthetische Future für Sie bei einem Ausbruch pr Dfitabel ist, aber Sie werden einen wesentlich größeren Kredit bekommen, wenn Sie ihn in ein em umkehrenden Markt benutzen.
17 Ausbruch aus einer Schiebezone
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17.2. l Ein weiteres Szenario für einen schlechten Fall Seher wir uns jetzt an, wie sich ein synthetischer Long Future gegen uns bewegen kann. Was i st, falls sich die Notierungen abwärts bewegen? Jeden Tag verlieren meine Calls an Wert. Sie erodieren auf zwei Wegen. Der Zeitwert schwindet und die Abwärtsbewegung im zugru ndeliegenden Futures vermindert ihren Wert. Da ici die Calls mit dem Geld der Put-Prämie bezahlte, bekam ich die Calls praktisch gratis. Falls ;ich der Markt bis 6050 bewegen würde, dem Basispreis meiner Puts, dann könnte ich die Calls für ein Bergegeld verkaufen, die 6050er-Puts zurückkaufen und so viele Puts zu einem niedrigeren Basispreis im gleichen Verfallmonat (oder auch in einem späteren Verfallmonat) schre: ben wie notwendig sind, damit ich die 6050er-Puts bezahlen und eine erhöhte Gutschrift auf meinem Konto erhalten kann.... Ich könnte auch Futures leerverkaufen, wodurch einfence (der Begriff wird später erklärt) entstehen würde... oder ich könnte meine Calls behalten und Puts init einem niedrigeren Basispreis schreiben... oder ich könnte die Puts zurückkaufen und über dem fallenden Markt Calls schreiben... so viele Möglichkeiten! Sehen wir uns einen weite-en fiktiven Chart an, in dem die Kurse das Niveau von 6050 erreicht haben und so ausse icn, als würden sie sich weiter abwärts bewegen (Bild 86). An dem Punkt, an dem die Kurse das Niveau von 6050 erreichen, muß ich die Calls für jeden Wert abstoßen, der erzielt werden kann. Der Wert wird natürlich davon abhängen, wieviel Restl; tufzeit die Option noch hat und wie die implizite Volatilität der Optionen ist. In jedem Fall muß ich, wenn die Kurse 6050 erreichen, entweder die 6050er-Puts zurückkaufen oder im Futur äsmarkt short gehen. An dem Punkt kann es sein, daß ich einen Verlust erlitten habe. Syntr etische Positionen „fallen" im Zeitverlauf „zusammen" - Verluste und Gewinne werden kleine r, je länger die Position gehalten wird, weil der Verfall der Zeitprämien sowohl die Puts als au ch die Calls betrifft. Inder i ich eine ausreichende Zahl von Puts mit niedrigerem Basispreis schreibe, kann ich die verlo: ene Prämie ersetzen, die Kosten decken und - wenn es sein muß - tatsächlich die Prämie auf meinem Konto erhöhen. Aber ich sehe auf dem Chart eine l-2-3-Hoch-Formation, ein groß« s Verkaufssignal. Deshalb würde ich es wahrscheinlich vorziehen, Calls mit Basispreisen über ler l-2-3-Formation zu schreiben. Ich schreibe nicht einfach blind tiefer liegende Puts. Ich bleib« aufmerksam und achte darauf, was ich auf dem Futures-Chart sehe und schneide meine neue Position auf die aktuelle Situation des Marktes zu.
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Teil 11, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Da der ge zeigte Chart fiktiver Natur ist, lassen Sie uns ein Optionsmodell benutzen, um zu bestimmen, wie die Optionspreise an dem Punkt gewesen sein könnten, wo die Notierungen des Futures das Niveau von 6050 erreicht hätten. Wir können mittels eines Konzepts, das als theoretiscl er Wert bekannt ist, ungefähr bestimmen, wie die Preise der Optionen gewesen sein müssen. Wir werdf n annehmen, daß die Kurse am 13. April das Niveau von 6050 erreichten. Der Verfalltag für die Juni-Optionen ist der 4. Juni. Einschließlich des Verfalltags haben die Puts eine Resth ufzeit von 53 Kalendertagen. Mit dem Optionsmodell können wir den theoretischen Wert dieser Puts für den Tag ermitteln, an dem wir sie zurückgekauft hätten. Zusätzlich können w r feststellen, welche Prämie unserem Konto durch das Schreiben von weiteren Optionen gutgeschrieben wäre. Der theoretische Wert kann etwas vom tatsächlichen Optionspn :is abweichen, was auch oft vorkommt, aber da er permanent berechnet wird, werden di<: ermittelten Kurse im Verhältnis zueinander sehr genau sein.
Hinweis: I iei diesen fiktiven Trades entsprechen die Prämien den theoretischen Werten.
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17 Altsbruch aus einer Schiebezone
OP1 IONVUE IV
MATRIX
TUESAPR13 19xx
German Mark (IMM)*
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1
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64.5 Oc 0.01 2.00 64.COc 0.03 3.54 63.50c 0.05 11.9% 5.99 63.COc 0.08 11.7% 9.66 62.5 Oc 0.14 11.8% 14.8 62.COc 0.23 11.8% 21.7 61.fOc 0.35 11.7% 30.2 61.COO 0.52 11.8% 40.0 60.fOc 0.74 11.8% 50.5 60.(0c 1.02 11.8% 61.1
-
ccp JLsL n^ >s^__ 1_J.J_/ _ lj
I
IJtlL. (^40)
59.46
59.98 TTTN CK\
0.10 11.9% 8.16 0.14 11.8% 11.1 0.20 11.9% 14.7 0.28 11.9% 19.0 0.38 11.8% 24.2 0.51 11.8% 30.0 0.67 11.8% 36.5 0.86 11.8% 43.5 1.08 11.8% 50,7 1.35 11.9% 57.9
2.01 -69.5 62.(0p 1.73 -77.9 1.67 -63.0 61.fOp 1.35 -69.5 1.36 11.9% -56.1 61.(0p 1.02 11.8% -59.8 60.fOp> 0.74 11.8% -49.3 ->1.08 11.8% -48.9 0.85 11.8% -41.6 60.(0p 0.51 11.7% -38.7 59. i Op 0.34 11.7% -28.8 ->0.65 11.8% -34.6 0.49 11.8% -28.0 59.('0p 0.21 11.7% -20.1 0.35 11.7% -22.1 58.! Op 0.12 11.6% -13.2 0.25 11.9% -16.9 58.('0p 0.07 11.8% -8.08 Th.Pr MIV Delta -SI IMMARY ————————— = Delta: 0.00 Ori;;.Reqmt: $0 Commis: $0.00 Gamma: 0.00 Ma nt.Reqmt: $0 $0.00/day Vega: 0.00 CashFlow: $0 Theta:
1 ___ TTTT
-<W\ —-—
j—————— —— ———— J ^JJ^ —— ^ Q Q ^ — — — — — — — — ——————
0.18 0.24 0.31 0.39 0.50 0.63 0.78 0.95 1.15 1.38
11.8% 11.9% 11.9% 11.8% 11.9% 11.9% 11.9% 11.9% 11.9% 11.9%
10.9 13.7 16.9 20.6 24.7 29.3 34.2 39.5 45.0 50.6
2.64 -69.9 2.29 -65.0 1.97 11.9% -59.8 1.67 11.9% -54.3 1.40 11.9% -48.7 1.16 11.9% -43.1 0.94 11.9% -37.5 0.76 11.9% -32.1 060 11.9% -27.1
AvgMFV: 11.8% Calls: 11.8% Puts: 11.8%
BH187
Da i Optionsmodell zeigt, daß der Juni-Future der D-Mark bei 6050 notiert. Die Restlaufzeit der Optionen bis zum Verfalltermin am 4. Juni beträgt 53 Tage. Der Pfeil > zeigt auf den Basispreis 6050. Weiter unten bei den Puts zeigt ein Pfeil auf 1,08. Theoretisch ist das der Be rag, den ich bezahlen müßte, um die 6050er-Puts zurückzukaufen. Sehen wir uns jetzt die Puis mit einem Basispreis von 5950 an. Dort lesen wir einen theoretischen Wert von 0,65. W* nn ich für jeden 6050er-Puts, den ich zurückkaufe, zwei 5950er-Puts schreibe, dann werde ich - theoretisch - 1,30 Punkte erhalten. Das reicht aus, um meine Kosten von 1,08 für den Rückkauf der 605Oef-Puts zu decken. Ich könnte auch zwei 6000er-Puts zu 0,85 schreiben, wc durch ich eine mehr als ausreichende Prämie bekäme, um den Rückkauf der 6050er-Puts zu de< ;ken, aber die Puts würden sich zu nahe am aktuellen Kursniveau befinden. Die beste Wahl ist, zwei 5950er-Puts zu schreiben, was mir eine ausreichende Gutschrift auf meinem Konto zui Deckung der Ausgaben und Kosten bringt. Meine Puts befinden sich dann zwei Basispreise vo n aktuellen Kursniveau entfernt.
178
_TeiIII, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Werfen Sie jetzt noch einmal einen Blick auf die Calls. Sie werden sehen, daß ich für die 6250er-Calls, die ich urprünglich gekauft hatte, als ich den synthetischen Long Future eröffnete, theoretisch 0,38 Punkte (475 $) bekommen könnte. Da sie mit der Prämie bezahlt wurden, die ich für die geschriebenen Puts erhielt, bekam ich diese Calls „gratis". Ich kann die 475 $ mein ym. Konto gutschreiben. Hinweis: \ergessen Sie bitte nicht, daß Sie in der Praxis des Optionsgeschäftes in der Regel zum Angehotspreis (Ask) kaufen und zum Nachfragepreis (Bid) verkaufen werden. In sehr aktiven Markten kann der Bid/Ask-Spread sehr klein sein und nur 2-4 Ticks betragen, aber in dünneren I» lärkten ist er wesentlich größer. Auf viele Trades bezogen wird Ihre Performance etwas schlechter sein als es nach den theoretischen Preisen, die in diesen Modellen gezeigt werden, m< »glich erscheint.
Was wäre, wenn die Kurse sich weiter abwärts bewegen und den Basispreis von 5950 erreichen v ürden? Ich würde .vieder auf die vorangegangene Strategie zurückgreifen. Ich würde die 5950er-Puts zurückkauien und 5900er-Puts schreiben. Weitere geschriebene Puts ermöglichen es mir, alle Kosten zu decken und die Prämie in meinem Konto zu erhöhen. In unserer fiktiven Situation wurde das Niveau von 5950 am 22. April erreicht; es verblieben 44 Kalendertage bis zum Verfalltern in.
OPTIONVlfEIV MATRIX German Mark (IMM)* -FUTURE5 —————————————— = — ==-= ——
THURAPR22 19xx
Tl TM /Z£\ .—1 1 CT^O l\ A fl\ |= ——— ; ——— J 1 JJN— (3 5). .——— -= —— = — | | ——— öbr-( 146; ——— | ___ -T)'PC-(717\1
59.50 58.99 =OPTIONS —————— == ——— ——— —— 1
62.50c 62.00c 61.50c öl.OOc
60.50c 60.00c
-
MAVHM
C.01 2.37 C.03 4.81 C.06 11.7% 9.06 C.12
11.7%
15.7
_ _ II _ _ _ TTTNJ-f44.1 _ _ _
0.14 11.8% 11.9 0.21 11.9% 16.2 0.29 11.7% 21.5 0.41
11.8% 27.8
C.22 11.8% 25.2 C.37 11.7% 37.0
0.56 11.8% 34.9 0.75 11.8% 42.6
61.00p
..62 11.9% -83.7
1.91 11.9% -71.7
60.50p 60.00p
'..22 11.8% -74.5 (.87 11.8% -62.7
1.56 11.9% -64.7 1.25 11.8% -57.1
—1
58.48
i __ nir 0.25 0.33 0.43 0.55 0.69 0.86
_C7Q\„
11.8% 11.8% 11.8% 11.9% 11.9% 11.9%
__ i
15.2 18.9 23.1 27.9 33.1 38.7
2.55 11.9% -71J3 2.20 11.9% -66,1 1.87 11.9% -60j6 1.57 11.9% -5417 1.30 11.9% -48/7 1.06 11.9% -4216 0.85 11.9% -367
59.50p> 0.58 11.7% -49.4 0.97 11.8% -49.0 59.00p 0.36 11.7% -36.0 0.74 11.8% -40.9 58.50p ('.21 11.7% -23.9 0.54 11.8% -33.1 58.00p d.ll 11.7% -14.4 0.39 11.8% -25.9 "h.Pr MIV Delta -SUMMA] LY ———————— ===— -— — . = Orig.Reqmr. $0 Commis: $0.00 Delta: 0.00 AvgMIV: 11.8% Calls: 11. 8% Maint.Reqi it: $0 Gamma: 0.00 Puts: 11. 9% CashFlow: $0 Theta: $0.00/day Vega: 0.00
Bild 88
17
Ausbruch aus einer Schiebezone___________________179
In diesem Fall würde ich die 5950er-Puts für 0,97 Punkte zurückkaufen und 5900er-Puts (ein schließlich eines zusätzlichen Puts) zu einem theoretischen Wert von 0,74 schreiben. Zwei Put: i für 0,97 Punkte zurückzukaufen, würde mich 1,94 Punkte kosten. Dann würde ich drei Put;; für jeweils 0,74 Punkte schreiben, was mir eine Gesamtprämie von 2,22 Punkten eint ringen würde. Es würde ein Prämienüberschuß von 0,28 (350 $) entstehen. Dieser Betrag war z zur Deckung der Kosten ausreichend und meinem Konto würde eine zusätzliche Prämie zufl eßen. Wenn ich zum Zeitpunkt des Ausbruchs nur im Futuresmarkt long gegangen wäre, dan i wäre ich jetzt mit einem Verlust konfrontiert, wogegen sich mein Options-Trade noch in eine m potentiellen Gewinn befindet. Wie gezeigt werde ich weiter in niedrigere Basispreise wechseln, falls sich die Kurse weiter abvs ärts bewegen, wobei ich immer eine oder mehrere zusätzliche Optionen schreibe, um meine Kos ten und Ausgaben auszugleichen und zusätzliche Prämien einzunehmen. Der Zeitverfall der Put; würde letztendlich zu meinem Vorteil arbeiten, bis ein Punkt erreicht ist, wo es für mich immer günstiger werden würde, die Puts zurückzukaufen. Schließlich würde der zuletzt geschriebene Satz von Optionen wertlos aus-dem-Geld verfallen und mir verbliebe die kumulierte Gesamtsumme der verdienten Prämien in meinem Konto. Die prinzipielle Gefahr dies er Strategie ist, daß mein Trading-Kapital begrenzt ist. Ich brauche ausreichend Margin, danit ich im Zuge des „Abwärts-Switch" zusätzliche Puts schreiben kann. Solange ich die zusi itzlichen Marginanforderungen erfüllen kann, kann ich diese Serie von Trades dazu zwingen, für mich profitabel zu sein. Falls ich das Risiko nicht 53 Tage halten wollte, könnte ich statt der 5950er-Juni-Puts drei 5950er-Mai-Puts schreiben. Abt r es gibt einen besseren Weg als den soeben gezeigten: Ich hätte einfach Calls schreiben und dadurch all diese Schwierigkeiten vermeiden können. Wieder einmal sehen Sie, daß es mit Opi ionen viele Wege gibt, unter denen man wählen kann. Auch wenn man einen schwierigeren We i für die Durchführung des Trades wählt, ist es noch möglich, einen Gewinn zu erzielen. Ich zeige diese Beispiele, um zu verdeutlichen, daß Optionsstratgien gründlich durchdacht und gep lant werden müssen. Es ist wichtig, daß man nicht immer auf die erste sich anbietende Lös ung zurückgreift. Es ist wichtig, daß man die Möglichkeiten und die daraus folgenden mö, pichen Ergebnisse aus so vielen Winkeln wie möglich betrachtet.
17.3 Strategie 3: Kaufeines Calls, Schreiben von zwei Calls (Ratio Call Spread) Bei einem Ratio Call Spread kaufe ich einen am-Geld-liegenden Call und schreibe zwei Calls zu jinem Basispreis, der sich deutlich über dem aktuellen Notierungsniveau befindet. Ich gehe eini ;n Ratio Spread nur dann ein, wenn dadurch meinem Konto ein Kredit gutgeschrieben wird. Diese Strategie funktioniert am besten in einem volatilen Markt, der sich abkühlt und we (entlich ruhiger wird. Wenn ich Optionen handle, dann kann ich Ungenauigkeiten in meiner Beurteilung der Ma rktrichtung akzeptieren, solange ich nicht ganz falsch liege. Der Ratio Call Spread ist dafür ein gutes Beispiel. Wenn er mit einem Kredit geschrieben wird, dann ist er profitabel, sogar we in der Markt fällt oder nicht steigt. Es ist auch möglich, daß man einen Trade nicht richtig auf aaut, aber trotzdem noch mit einem Gewinn herauskommt. Ich werde Ihnen dieses Konzept in i lern folgenden Beispiel zeigen: indem man nicht Calls schreibt, die sich deutlich aus-demGe d befinden.
180
_Teil II, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Bild 89 Was wäre pa ssiert, wenn ich nach dem Ausbruch, den Sie in Bild 89 sehen können, einen Ratio Call Spread \ ;eschrieben hätte? Als die Kurs j am 01. April (der Stab, der mit „Erster Ausbruch" gekennzeichnet ist) ein Hoch von 6233 er-eichten und bei 6227 schlössen, hätte ich am 02. April versucht, einen Call mit einem Basis Dreis von 6250 oder niedriger zu kaufen und zwei Calls zu einem höheren Basispreis zi: schreiben. Unter Beibehaltung der Prämisse, daß der Markt mich immer für das Eingehen vo ti Risiko bezahlen muß, sehen wir uns jetzt an, wie sich die Situation entwickelt hätte.
17 Ausbruch aus einer Schiebezone
181
Bild 9 Einer ier Vorteile beim Schreiben von Optionen ist, daß ich, wenn ich ein Optionsmodell benut2 3, sehen kann, wie meine Risiko-Gewinn-Situation sein wird. Ich bin in den 6250er-Calls long uid habe doppelt so viele 6300er-Calls geschrieben. Die graphische Analyse in Bild 91 zeigt, i laß ich, weil ich mit mehr Calls short als long bin, einen Verlust erleiden werde, falls die Future >preise sofort steigen. Die obere Linie in der Graphik verdeutlicht, daß der D-MarkFuture am Verfalltag bei 6300 schließen muß, damit ich das maximale Gewinnpotential aussch äpfen kann. Ich erleide erst dann einen Verlust, wenn die Futurespreise das Niveau von 6400 i berschreiten.
Bild 9.'
182
Teil II, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Bild 92
Am 02. Apri, dem Tag, an dem ich die Position eröffne, bewegen sich die Kurse insgesamt niedriger. Di< nächsten fünf Handelstage bewegt sich der Markt im wesentlichen seitwärts. Ich bin seit fünf "agen in diesem Trade, aber aufgrund von Feiertagen sind schon 10 Kalendertage vergangen. E arm bewegt sich der Markt bis zu einem Hoch bei 6289 und schließt bei 6271. Zum Handel ischluß dieses Tages befindet sich mein 6250er-Call im-Geld. Was würde das Optionsmode 11 jetzt zeigen?
17 Ausbruch aus einer Schiebezone
64.50c 0.20 64.00c 0.31 63.50c 0.45 63.00c 0.65 62.50c> 0.89 62.00c 1.18 1.53 61.50c öl.OOc 1.91 60.50c 2.33 60.00c 2.78
11.7% 11.8% 11.7% 11.7% 11.7% 11.8% 11.8% 11.8% 11.9% 11.9%
62.00p 61.50p 61.00p 60.50p 60.00p 59.50p 59.00p 58.50p 58.00p
11.7% 11.6% 11.7% 11.7% 11.8%
0.47 0.31 0.20 0.12 0.07 0.03 0.02 0.01 0.00 Th.Pr
18.7 26.2 34.9 44.7 54.8 64.6 .73.6 81.2 87.3 91.8
-35.1 -26.0 -18.2 -12.0 -7.46 -4.34 -2.37 -1.21 -0.57 MIV Delta
0.47 0.61 0.79 1.00 1.24 1.52 1.83 2.17 2.55 2.95
11 .8% 11 .8% 11 .8% 11 .8% 11 .8% 11 .8% 11 .8% 11 .9% 11 .9% 11 .9%
0.81 0.62 0.47 0.34 0.24 0.17 0.12 0.08 0.05
11 8% -39.1 11.8% -32.4 11.9% -26.3 11. 8% -20.7 11. 7% -15.9 11.8% -11.9 12. 0% -8.64 12. 0% -6.09 11. 9% -4.16
27.4 33.4 39.8 46.7 53.6 60.5 67.1 73.2 78.7 83.5
0.59 0.73 0.89 1.08 1.29 1.53 1.80 2.09 2.41 2.75 1.36 1.13 0.92 0.74 0.59 0.46 0.35 0.27 0.20
11.8% 11.9% 11.9% 11.9% 11.9% 11.9% 11.9% 11.9% 11.9% 11.9% 11.9% 11.9% 11.9% 11.9% 11.8% 11.8% 11.8% 11.9% 11.9%
183
27.2 31.8 36.7 41.9 47.2 52.6 58.0 63.3 68.4 73.1 -46.6 -41.2 -35.9 -30.8 -26.0 -21.6 -17.6 -14.0 -11.0
=<\TTM Vf AR V ———————————————————— —— - —— ___ _ • ••••••• . ——— :— - —
Orig.R ^qmt: Maint. R.eqmt: Cash P low
Delta: 0.00 AvgMIV : 11.8% $0 Commis: $0.00 $0 Gamma: 0.00 Calls : 11.8% Vega: 0.00 $0 Theta: $0.00/day Puts: 11.8%
Bild 91 Die VDn mir gekauften 6250er-Calls wären 1,24 Punkte wert, im Gegensatz zu meinen ursprünglichen Kosten von 1,23 Punkten. Die zwei geschriebenen 6300er-Calls haben einen Gesan itwert von 2,00 Punkten. Ich habe sowohl mit meiner Long- als auch mit meiner ShortPosticn verdient. Wenn ich die 6300er-Calls zurückkaufen würde, dann würde mich das jetzt 2,00I unkte kosten. Ursprünglich erhielt ich für die Calls 2,02 Punkte. Insgesamt habe ich jetzt drei licks verdient, wovon drei Kommissionen abgezogen werden müssen. Wenngleich der Markt in die erwartete Richtung lief, brachte dieser Trade nicht viel ein, weil ich von Beginn an die ur »prünglich geschriebenen Calls mehrere Basispreise höher hätte schreiben müssen. Der Rück§ ang der Volatilität seit Beginn des Trades hat mir geholfen. Ich würde mich in großen Schwi ärigkeiten befinden, falls die Volatilität gestiegen wäre. Wie könnte ich mich aus diesem Dilem na befreien? Die Gewinn- und Verlust-Graphik auf der nächsten Seite zeigt, daß sich meine Situation verschlechtern wird, falls die Futurespreise weiter zu schnell steigen.
184
_Teil H, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Bild 94 Ich kann jet rt verschiedene Schritte unternehmen. Es ist eine Frage der Wahl:
• Ich l:ann warten, um zu sehen, ob die Futurespreise das Niveau von 6300 überschreiten wen en. Ich l :ann die zwei geschriebenen Calls zurückkaufen und drei Calls mit einem höheren Basi »preis schreiben. • Ich kann Puts mit einem niedrigeren Basispreis schreiben, um den Verlust ausz agleichen, der dadurch entstanden ist, daß die Kommissionen höher als die erha tene Prämie sind. Dadurch fange ich an, einen Strängte aufzubauen.
• Ich l:ann beides machen: die 6300er-Calls zurückkaufen, 6350er-Calls und 6200er-Puts schr;iben, wodurch ich einen reinen Ratio Spread in eine Optionsstrategie verwandle, die ich einen „Ross Wrangle" nenne. Die Gewinn-TVerlust-Kurve für einen ROSS Wra igle hat Ähnlichkeit mit der eines Short Straddle oder Short Strangle.
17 Ausbruch aus einer Schiebezone
185
Denki ;n Sie daran, daß ich noch einen 6250er-Call besitze. Ich kaufe also die zwei ursprünglich geschiebenen 6300er-Calls zurück, schreibe zwei 6350er-Calls für jeweils 0,79 Punkte, und ich sc ireibe auch einen 6200er-Put für 0,81 Punkte. Die Rechnung sieht dann wie folgt aus: a) Der ursprünglich für 1,23 Punkte gekaufte 6250er-Call ist jetzt 1,24 Punkte wert: 12,50 $ Gewinn.
b) Die ursprünglich für 1,01 geschriebenen zwei 6300er-Calls wurden für 1,00 Punkte zurückgekauft (Nettogewinn = 25 $). c) Zwei 6350er-Calls wurden für 0,79 Punkte geschrieben - 1975 $. d) Ein 6200er-Put wurde für 0,81 Punkte geschrieben = 1012,50 $. Vor dem Wrangle $ 1.537,502.525,00 +
$
987,50 +
Nach dem Wrangle a) $1.525,00-(1.537,50-12,50) b) 25,00 + c) 1.975,00 + d) 1.012,50 + $ 1.487,50 +
Da ic i mit dem Put zusätzliches Risiko eingehe, habe ich das Recht, dafür bezahlt zu werden. Ich hibe 500 $ an Prämien für die geschriebenen Optionen verdient und etwa 150 $ an Komi nissionen ausgegeben. Jetzt dreht sich das Geschäft darum, eine Strategie zu finden, wie ich di 2 eingenommenen Prämien behalten kann.
186
Teil II, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Falls der Marl:t weiter steigt, dann werde ich jedes Mal, wenn ein neuer Basispreis erreicht wird, einen neuen ROSS Wrangle aufbauen, wodurch sich hinter mir ein Haufen von stetig billiger werdei iden Puts und vor mir eine stetig zunehmende Zahl von Calls ansammelt. Falls sich dei Markt beruhigt, dann werde ich meinen Wrangle halten, bis ich mit den Gewinnen, au * Jahresbasis berechnet, zufrieden bin. Ich möchte diesen Trade so lange halten wie die Volati ität schwindet. Meine Gewinne werden sich erhöhen, da die Volatilität fällt. Ich möchte sehen, daß der Markt stagniert, wenn ich einen Wrangle aufbaue. Denken Sie daran, daß der Wran jle sich sehr ähnlich wie ein Short Straddle verhält, also von fallender Volatilität profitiert. Falls der Mär et dreht und durch eines meiner großen Einstiegssignale zeigen sollte, daß die Aufwärtsbew« gung vorüber ist, dann werde ich den Wrangle drehen, indem ich versuche, meine gekauft sn Calls zu verkaufen, während sie sich noch im-Geld befinden. Normalerweis 3 werde ich Zeit haben, im Futuresmarkt short zu gehen oder einen Put zu kaufen, bevoi die Notierungen des Futures den Basispreis des von mir geschriebenen Puts erreichen. Fal s ich einen Put kaufe, der vor dem geschriebenen Put liegt, dann werde ich einen zusätzlichen l'ut mit einem Basispreis verkaufen, der weiter von der Notierungsbewegung entfernt liegt.
Sehen wir uis noch einmal den folgenden fiktiven Chart an, der eine Marktumkehr und Abwärtsbewe >ung in der D-Mark zeigt.
Bild 96
17 Ausbruch aus einer Schiebezone_
187
i) Kauf von einem 6250er-Call für 1,23 Punkte; Schreiben von zwei 6300er-Calls für eweils 1,01 Punkte. Nettoergebnis: 987,50 $ Kredit für mein Konto.
3) Rückkauf von zwei 6300er-Calls für jeweils 1,00 Punkt; Schreiben von zwei 6350erCalls für jeweils 0,79 Punkte; Schreiben eines 6200er-Puts für 0,81. Nettoergebnis: 1.487,50 $ Kredit für mein Konto (einschließlich aller bislang getätigten Transaktionen). Die Kommissionen hätten etwa 120 $ bis 150 $ betragen, wodurch sich der zur Verfügung stehende Kredit auf ungefähr 1.350 $ reduziert hätte. ;) Schreiben eines 6250er-Calls für 1,24 Punkte zum Schutz gegen Verluste. Stettoergebnis zu diesem Zeitpunkt: 2.900 $ Kredit in meinem Konto. i) Zeigt, daß der Ausbruch der Kurse fehlgeschlagen ist und kein Trend mehr vorliegt. Es sieht so aus, als ob der Markt noch nicht aus der Konsolidierung herausgekommen st. Zu diesem Zeitpunkt werde ich hinsichtlich des Trades vorsichtig. Die Weisheit ehrt, daß es besser ist auszusteigen, als weiter in diesem trendlosen Markt zu bleiben. Der Ausbruch ist zweimal gescheitert. Sehen wir einmal, was passiert, wenn ich diesen Trade abwickle. Alles, was ich aus dem Trade retten kann, ist willkommen, da ich über iie Pachtung des Ausbruchs falsch lag. Ich kann zwei weitere 6350er-Calls für jeweils 0,40 Punkte schreiben und 1.000 $ verdienen, die ich 01 der Prämie für meine schon geschriebenen Calls addiere. Es wird mich 1,43 Punkte kosten, um meine 6200er-Puts zurückzukaufen. Dafür ist ein Betrag von 1.787,50 $ notwen iig. Bei dem Put wird ein Nettoverlust von 775 $ entstehen. Was ke nn ich jetzt unternehmen, um die 775 $ zurückzubekommen? Ich kann erneut einen Short S trangle schreiben. Da die Kurse sich wieder in der Konsolidierung befinden, muß ich den Spi slraum für diesen Trade erweitern. Ich bir short mit vier 6350er-Calls und kann vier 5900er-Puts für jeweils 0,29 Punkte schreib' :n. Dies wird den Spielraum meines Trades hinsichtlich des aktuellen Notierungsniveaus auf dre Basispreise für die eine Seite und auf vier Basispreise für die andere Seite erweitern. Die 6350er-Calls brachten insgesamt eine Prämie von 2.975 $. Die 5900er-Puts werden insgesant eine Prämie von 1.450 $ bringen. Die Puts ersetzen meinen Verlust von 775 $ mit einem IJ-edit von 1.450 $. Der Gesamtkredit beträgt bislang 3.500 $, abzüglich Kommissionen. Ich kam weiter mit Prämien jonglieren und das „Geld anderer Leute" meinem Konto gutschreiben, bis ich letztendlich richtig liege. Jeden Tag verlieren die geschriebenen Optionen an Weit. Solange ich sie schreibe, wenn sie aus-dem-Geld liegen, beinhalten sie nur Zeitwert. Wenn s ich der Verfalltermin nähert, wird der Zeitwert schneller und schneller erodieren. Mein Hauptr siko ist dann, daß es eine scharfe Erhöhung in der Volatilität gibt, die dazu führen könnte, daß sich die Prämien erhöhen, wodurch ein Teil meines Gewinns aufgrund des Zeitverälls verloren geht. Wenn ich die Position bis zum Verfalltermin halten kann, behalte ich alle ein genommenen Prämien.
188
Teil 11, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
18 Trc ndfolge mit 1-2-3-Formationen und Ross-Haken In diesem Kjpitel werde ich meine Grundstrategie und meine Taktiken für l-2-3-Formationen und Ross-Hiken wiederholen. Es sind alles Fution-Strategien, die sich von den schon gezeigten Sfategien unterscheiden. Der Unterschied ist, daß ich im Futuresmarkt einsteige, sobald die '. 7uturesnotierungen einen Punkt erreichen, der einen Basispreis von meinen geschriebenen Optionen entfernt ist. Mein tatsächlicher Einstieg basiert neben der Chartformati on selbst auf einer Reihe von Dingen. Ich möchte ausreichend hohe Prämien sehen, damit sich der Trade lohnt. Ich möchte Liquidität sehen. Ich möchte, soweit es möglich ist, alles üter die Verhältnisse des Marktes wissen, einschließlich der zu erwartenden Nachrichten und dem auf dem Parkett gestellten Bid/Ask-Spread. Immer wenn ich in einem aufwärts tendierenden Markt ein l-2-3-Tief oder einen Ross-Haken sehe, erwäg« ich, Puts zu schreiben: 1. Unte- dem Punkt 3 einer l-2-3-Formation in dem Moment, wenn der Punkt 2 durcl ibrochen wird. 2. Unte' einem Umkehr-Ross-Haken in dem Moment, wenn der Punkt des Ross-Hakens durcl ibrochen wird.
Wenn sich d 3r Markt in einem starken Aufwärtstrend befindet, dann werde ich sofort Optionen mit dem Bas ispreis schreiben, der sich unter dem Umkehr-Ross-Haken oder unter dem Punkt 3 befindet, wc bei es aber sicherer ist, einen Basispreis zu benutzen, der ein oder zwei Basispreise tiefer liegt. ] iin Umkehr-Ross-Haken ist der äußerste Punkt, an dem eine Korrektur endet. Ich werde diese Chartformation später detailliert definieren.
In einem ab ,värts tendierenden Markt erwäge ich, die gegenteiligen Schritte zu unternehmen. Ausgehend von einem 1-2-3-Hoch versuche ich, Calls zu schreiben: 1. Übe: dem Punkt 3 eines l-2-3-Hochs in dem Moment, wenn der Punkt 2 durchbrochen wird.
2. Übe- einem Umkehr-Ross-Haken in dem Moment, wenn der 'unkt des Ross-Hakens durc hbrochen wird. Wenn sich der Markt in einem starken Abwärtstrend befindet, dann werde ich sofort den Optionen mit dem Basispreis schreiben, der sich über dem Umkehr-Ross-Haken oder über dem Punkt 3 bei indet, wobei es aber sicherer ist, auf einen Basispreis zurückzugreifen, der ein oder zwei Basispreise höher liegt. Hier ist die Strategie, die hinter dem Trade steckt: Wenn sich der Markt aufv rärts bewegt, nachdem ich die Puts geschrieben haben, oder wenn sich der Markt abwärts be1 vegt, nachdem ich die Calls geschrieben habe, dann kann ich die Prämie behalten. Wenn sich der Markt seitwärts bewegt, nachdem ich entweder Puts oder Calls geschrieben habe, dann kann ich die Prämie behalten, solange die Seitwärtsbewegung nicht dazu führt, daß die Option* n ins-Geld kommen.
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Wenn s ich der Markt abwärts bewegt, nachdem ich die Puts geschrieben habe, dann ist meine Faustre gel, daß ich so schnell wie möglich im Futuresmarkt short gehen muß, wenn der Markt innerhalb eines Basispreises an meinen geschriebenen Put herangekommen ist. Mit dem Einstieg in den Futuresmarkt wird aus meiner Opture eine Fution. In einigen Märkten kann eine Er tfernung von einem Basispreis zu früh sein, weshalb hier Beurteilungsvermögen gefragt ist. Die Chartformationen werden diktieren, wo ich die Fution eingehen sollte. Falls es kein klar geschn ttenes Chartmuster gibt, dann werde ich im Futuresmarkt einsteigen, wenn der Markt bis auf einen Basispreis an meine Position herangekommen ist. Wenn »ich der Markt weiter abwärts bewegt, nachdem ich im Futuresmarkt short gegangen bin, dsnn wird meine Futures-Shortposition die Verluste ausgleichen, die durch die Puts entstehen. Ich kann die Prämie der Puts, abzüglich aller Kosten, als den Betrag für mein Stopp im Fut iresmarkt benutzen. Ich möchte die Puts mit den Gewinnen aus meiner Futuresposition zurück kaufen, bevor die Puts ins-Geld kommen. Wenn sich der Markt aufwärts bewegt, nachdem ich Calls geschrieben habe, dann ist meine Faustn :gel, daß ich so schnell wie möglich im Futuresmarkt long gehen muß, wenn der Markt innerhalb eines Basispreises an meinen geschriebenen Call herangekommen ist. Ich schaffe damit wieder eine Fution und erneut wird die Chartformation bestimmen, wo diese Fution entstehen sollte. Falls das Chartmuster nicht klar ist, dann werde ich eine Fution eingehen, wenn die Futuresnotierungen bis auf einen Basispreis an meine Position herangekommen sind. Es ist läufig eine Frage der Beurteilung, bei welcher Entfernung im Futuresmarkt eingestiegen werden sollte. Wenn sich der Markt weiter aufwärts bewegt, nachdem ich im Futuresmarkt long gegangen bin, dinn werden die Gewinne aus der Futuresposition die Verluste der Calls mehr als ausgle chen und ich kann die Prämie der Calls, abzüglich aller Kosten, für mein Stopp im Futuresmarkt benutzen. Ich möchte die Calls mit den Gewinnen aus der Futuresposition zurücl kaufen, bevor die Calls ins-Geld kommen. Der Grund dafür ist, daß im-Geld-Optionen relativ illiquide werden und der Spread zwischen Bid und Ask größer wird, wodurch ich Probleme bekomme, eine Auftragsausführung zu meinem Preis zu erhalten, falls ich die Position schließen möchte. Andernfalls kann es sein, daß ich die Optionen bis zum Verfalltermin halten muß. Damit sich der Trade lohnt, muß ich beim Schreiben von Optionen sicherstellen, daß ich nach Abzuj; aller Kosten ausreichend Prämien bekomme, um für die Futuresposition ein gesundes Stopp plazieren zu können. Ich werde die Round-Turn-Kosten für die Optionen und Futures decke i müssen. Ich muß etwas Slippage für die Ausführung der Futuresposition einkalkulieren. Falls :neine Round-Turn-Kommission 25 $ beträgt, dann werde ich 50 $ von der erhaltenen Prämis für diese Kosten einplanen, sollte ich eine Position im Futuresmarkt eingehen. Ich beschreibe Ihnen nun, was ich machen werde, falls ich mit meiner Futuresposition
ausge stoppt werde. Falls ich die gesamte erhaltene Prämie riskierte, dann würde ich hinsichtlich der Kosten ein ausge glichenes Konto haben, aber der Prämienkredit in meinem Handelskonto wäre verloren, da icli ihn für das Stopp im Futuresmarkt benutzte. Ich halte jetzt eine ungedeckte Option, ohne über einen Prämienüberschuss zur Deckung des eingegangenen Risikos zu verfügen. Da sich der Markt gegen meine Futuresposition bewegt hat, ist die Distanz zu dem Basispreis größer geworden, bei dem ich in den Futuresmarkt eingestiegen bin. Das bedeutet, daß die
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Teil 11, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
zum Rückk; mf der Option notwendige Prämie geringer ist als zu dem Zeitpunkt, an dem ich die Futuresposi :ion eröffnete. Solange die Futuresnotierungen mehr als einen Basispreis entfernt bleiben, whd es für mich nicht notwendig sein, weitere Schritte zu unternehmen, und die Option win. wertlos verfallen. Ich werde dann keine Position mehr halten und den gesamten Trade ohne Verlust, aber auch ohne Gewinn, abgeschlossen haben. Wenn sich die Futuresnotierungen wieder bis auf einen Basispreis an meine Optionen heranbewej en, dann werde ich die Optionen decken müssen. Meine bevorzugte Taktik ist hier, daß ich für jede Option, die ich zurückkaufen muß, zwei neue Optionen schreibe, wie ich an vorangegangener Stelle schon gezeigt habe. Die ursprünglich von mir geschriebenen Optionen werden sich im-Geld befinden, wenn die Futuresnoti ;rungen den Basispreis erreichen, zu dem die Optionen geschrieben wurden. Deshalb sclireibe ich die neuen Optionen auf einer zwei-zu-eins-Grundlage einen Basispreis hinter dem Basispreis, zu dem ich ursprünglich die Optionen schrieb. Ich benutze die erhaltenen ] 'rämien, um die ursprünglichen Optionen zurückzukaufen. Hier ist ein Beispiel: Wenn sich die Kurse der D-Mark bei 6429 befinden, schreibe ich D-MarkPuts mit einem Basispreis von 6350 (zwei Basispreise entfernt). Die Kurse bewegen sich nach 6400, einen Basispreis entfernt. Ich gehe im Futuresmarkt short, mit einem Stopp bei 6418. Die Kurse steigen dann bis 6418. Hinsichtlich der Kosten ist meine Position jetzt ausgeglichen, aber ich bir nicht mehr länger im Futuresmarkt short. Ich halte noch die 6350er-Puts. Falls die Kurse bis ;um Verfalltermin über 6350 bleiben, dann werden die Optionen wertlos verfallen und ich bin nicht weiter in Schwierigkeiten geraten. Da ich nicit länger über die Put-Prämie verfüge, um sie für ein Stopp im Futuresmarkt zu benutzen, werde ich schnell meine Position verteidigen, falls es irgendeinen Hinweis gibt, daß sich die Karse wieder abwärts bewegen und das Niveau von 6400 durchbrechen könnten. Sollte dies der Fall sein, dann werde ich 6300er-Puts in einem Verhältnis von zwei zu eins schreiben i.nd die Puts zurückkaufen, die ich bei 6350 geschrieben hatte. Dann werde ich die gleiche Str itegie wie vorher verfolgen. Falls die Kurse unter 6350 fallen, werde ich eins zu eins im Futures narkt short gehen, um die Puts zu decken. Ich kann d leses Szenario immer wiederholen, bis der Zeitverfall der Optionen dazu führt, daß diese wer los werden. Aufgrund der entstehenden Kosten wird jedoch die verfügbare Gesamtprä mie jedes Mal etwas erodieren, wenn ich die Optionen austausche. Wieviel Male ich einen Austausch vornehmen kann, hängt davon ab, wieviel ursprüngliche Prämie ich bekommer kann, wieviel Zeit der Markt braucht, um die verschiedenen Basispreise zu erreichen, and wie hoch die SPAN-Marginanforderungen sind. Normalerweise werde ich zwei oder drei vlal die Optionen austauschen können, bevor das Austauschen unprofitabel wird. Dann werie ich in die Optionen des nächsten Verfallmonats wechseln müssen. Steigende Volatilität wird den Erfolg der Austauschoperationen weiter dämpfen, da ich gezwungen bin, mehr für den Rückkauf meiner geschriebenen Optionen zu bezahlen.
In 80 % d jr Fälle werde ich mit diesen Trades Geld verdienen. In 10 % der Fälle werden diese Trades ausgeglichen enden. In 10 % der Fälle wird es zu Verlusten kommen, und ich werde die Optionen Eür mehr Geld zurückkaufen müssen als ich ursprünglich für sie erhielt. Ich mache mir über iie Margins keine Sorgen, wenn ich die Optionen über den Futuresmarkt decke. Sobald icl sie decke, reduziert sich die Margin beträchtlich. Falls ich 6350er-Puts geschrieben habe, dann wird die Margin, nachdem die Futures unter 6350 fallen, ungefähr der
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Futuresmargin entsprechen. Falls ich die Optionen decke, indem ich Futures bei 6400 leerv erkaufe, dann wird sich die Gesamtmargin, die zur Deckung der Position notwendig ist, verglichen mit einer ungedeckten Position, deutlich reduzieren. Hinweis: Zum Zeitpunkt der Niederschrift benutzen die Börsen in New York nicht die SPAN-Berechnung. Sie berechnen Martin für die Futures plus Margin für die Option. Gedecktes Schreiben bringt dort keine finanzielle Entlastung. Gelegentlich wird der Punkt 3 oder Umkehr-Ross-Haken so weit von dem Ausbruchspunkt entfernt sein, daß es möglich ist, daß ich nicht ausreichend Prämie bekomme, damit sich der Tradj lohnt. Dies sind die Situationen, in denen ich geduldig sein muß. Ich forciere diese Tradjs nicht. Ich lasse sie zu mir kommen. Normalerweise ist mein Erfolg direkt proportional davon abhängig, wieviel Geduld ich aufbringen kann. In der Tat ist es so, daß Geduld für erfolgreiches Options-Trading wesentlich ist.
Warn ist es Zeit, an Gewinnrealisierung zu denken? Ich denke über die Glattstellung des Tradss immer dann nach, wenn ich die geschriebene Option für die Hälfte oder weniger der erhaltenen Prämie zurückkaufen oder wenn ich auf Jahresbasis einen angemessenen Gewinn realisieren kann. Die Frage, was ein angemessener Gewinn ist, hängt von Ihnen ab. Ich kann Ihnen nicht sagen, was für Sie ein angemessener Gewinn ist. Andere Trader ziehen es vor, länger zu warten, um bis zu 90 % der erhaltenen Prämie behalten zu k innen. Wie lange man wartet ist zum Teil eine Frage der persönlichen Präferenz und der Gewohnheit. In der Regel halte ich die Optionen nur dann bis zum Verfalltermin, wenn die Notierungen des Futures von den Basispreisen, zu denen ich die Optionen schrieb, weit entfernt sind und davon weg tendieren. All zu häufig habe ich es gesehen, daß die Futures während der Verfallwoche bis zu sechs Optionsbasispreise kreuzten. Deshalb nehme ich schnell meine Gewinne und steige aus, wenn es irgendeinen Hinweis gibt, daß der Markt seine Richtung ändern und sich gegen meine Optionspositionen bewegen könnte. Wenn ich einen Ausbruch aus einer l-2-3-Formation oder einer Schiebezone sehe, bei dem sich die Futuresnotierungen gegen meine Optionsposition bewegen, dann möchte ich definitiv auss:eigen. Als nächstes werde ich Ihnen einige Beispiele für l-2-3-Formationen und Ross-Haken zeigen, so d iß Sie wissen werden, wie der Markt aussehen sollte, wenn ich Fution-Strategien benutze.
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Teil II, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
In Bild 97 kc nnen Sie sehen, daß das 1-2-3-Tief im Zuckermarkt schwer zu erkennen war, weil sich der Punlrt 3 und der Ausbruch durch den Punkt 2 am gleichen Notierungsstab ereigneten. Trotzdem fü iren solche gehäuften Tiefs, wie sie auf dem Chart zu sehen sind, oft zu großen Bewegungen. Das Schreiben von aus-dem-Geld-Optionen brachte nicht allzuviel Prämien, aber was ich erhielt, trug ich schnell zur Bank.
ÄWP7
Gehäufte liefs mit steigenden Tiefpunkten brechen im allgemeinen nach oben aus. Die Ausbruchsb äwegung führt zu erhöhter Volatilität. Innerhalb von ein paar Tagen vermindert sich der Wert der geschriebenen Puts rapide und die dadurch verdienten Prämien können zur Bank gebracht werden.
Genau nach dem Punkt „c" wurden die Optionsprämien sehr niedrig. Für die Käufer von Volatilität war der Punkt „c" ein idealer Zeitpunkt, um Calls zu kaufen oder sogar einen Long Straddle (K auf von am-Geld liegenden Puts und Calls) oder einen Long Strangle (Kauf von aus-dem-Gcld liegenden Puts und Calls) einzugehen. Diese Strategien werden an späterer Stelle ausführlich diskutiert.
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iW 95 Das tiefste Tief einer Korrektur ist ein Umkehr-Ross-Haken. Auf den ersten Ross-Haken, den Sie n dem Chart sehen können, folgt ein zweiter kleiner Haken. Ich hätte dort aber nicht zusätzliche Puts geschrieben, weil es mir nicht möglich gewesen wäre, für diese neuen Puts eine i höheren Basispreis zu wählen. Alle anderen Haken, die ich hätte kennzeichnen können, konnten vom Markt nicht vor der Bildung eines erneuten 1-2-3-Tiefs durchbrochen werden. Die Puts, die als Ergebnis des Durchbruchs der Kurse durch den vierten Haken von links geschrieben wurden, machten ein wenig Schwierigkeiten. Das Resultat hing davon ab, wie sehr eil ich erkennen konnte, daß sich eine Korrektur entwickelte. Wie sich herausstellte, führte der Trade zu einem kleinen Verlust, weil die erhöhte Volatilität an dem großen Abwärtstag dazu führte, daß ich für den Rückkauf der Optionen einen höheren Betrag zahlen mußte als ich für sie erhalten hatte. Trotzdem hatten sich vor dem kleinen Verlust einige schöne Gewinne ang< isammelt.
Ganz rechts auf dem Chart können Sie die Bildung eines möglichen 1-2-3-Hochs sehen. Falls der Punkt 2 durchbrochen wird, dann würde ich Calls über dem entstandenen Punkt 3 schreiben. Es zeigte sich, daß es genau dazu auf einem späteren Chart der 10-Jahres-Notes, der einen anderen Liefermonat zeigt, kam. Ich habe die Situation auf dem folgenden Chart gek Minzeichnet.
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_Teil II, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Bild 99
Ich realisiere schnell meine Gewinne, nachdem ich irgendeine Bewegung gesehen habe, die mich annehn ;en läßt, daß ich vor mir auf dem Chart das Ende eines Aufwärtsbeins erkenne. Eine solche Bewegung wären eine Serie von Notierungslücken, die Erschöpfung anzeigen, oder ein Um cehrstab, bei dem die Eröffnung höher als die Schlußnotierung liegt, was auf eine sich entwick ;lnde Korrektur hinweist. Ich sehe auch eine Folge von langen Notierungsstäben, gemischt mit Notierungslücken, als Anzeichen für eine mögliche Korrektur an.
Bild 100
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Bild 101 In Eild 101 sehen Sie einen Chart des Japanischen Yen. Dieser Markt war während der auf dem Chart zu sehenden Periode mit Futures, unter der Verwendung von l-2-3-Formationen und Haken, sehr schwer zu handeln. Es gab aber eine Gelegenheit, Calls zu schreiben, als der Pun];t 2 nach unten durchbrochen wurde. Tatsächlich wurde auf diesem Chart für einen Opti onsschreiber aufgrund der Volatilität und der Options-Fehlbewertung „ein Traum wahr". Späi er werden Sie den Chart des Japanischen Yen noch einmal sehen. Dann werde ich Ihnen zeig in, wie Sie Techniken benutzen, die sich besser für das Handeln in einem Markt eignen, der Notierungsbewegungen wie auf diesem Chart aufweist. Bestenfalls war die gezeigte Benennung des Charts eine Frage der Interpretation. Ich plazierte das l-2-3-Hoch deshalb an der gezeigten Stelle, weil sich nachfolgend seit dem höchsten Hoch eine definierte, zwii chenliegende Schiebezone, bestehend aus 21 Notierungsstäben, entwickelt hatte. Gar z rechts auf dem Chart können Sie die Entstehung eines weiteren Ross-Hakens sehen. Er setz: sich aus dem tiefsten Tief, gefolgt von einem Korrektur-TUmkehrstab, zusammen. Falls der Punkt dieses Hakens nach unten durchbrochen wird, würde ich Calls über dem lokalen Hoc h schreiben. Das lokale Hoch wäre der höchste Punkt der aktuellen Korrektur. Vieleicht fragen Sie sich, warum die gekennzeichnete l-2-3-Formation wirklich ein 1-2-3Hoi ;h ist? Der Grund ist, daß der Punkt 2 der erste Notierungsstab ist, welcher das Tief des langen Abwärtsstabes durchbricht, der auf das höchste Hoch des Charts folgt. Bis das pas ;ierte, war die ganze Seitwärtsbewegung, die nach dem langen Abwärtsstab folgte, nicht mel ir als eine Konsolidierung. Man brauchte Geduld, um auf den Ausbruch durch den Punkt 2 zu • varten - aber es lohnte sich zu warten.
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Teil II, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Als nächstes zeige ich Ihnen ein fast perfektes l-2-3-Tief im Goldmarkt.
Bild 102 Manchmal weitet sich ein l-2-3-Tief zu einem insgesamt größeren l-2-3-Tief aus, wie es auf dem Chart gekennzeichnet ist. Die kleinere l-2-3-Formation hatte ihren Punkt 3 an dem Tag, der dem akti teilen Punkt 2 folgt. Wenn dies passiert, dann ist die nachfolgende Bewegung oft die beste Ar von Trade - langfristig! Der Trend des Goldmarktes in dem oben zu sehenden Chart hat eir en schönen, stetigen Steigungswinkel von 45 Grad. Diese Art von Trendlinie zeigt in der Rege wirkliche Nachfrage an, wogegen Notierungsexplosionen üblicherweise nichts anderes als Gier, Angst oder Panik anzeigen. Für den Fall des Goldmarktes würde ich erwarten, daß dieser Markt einen graduellen Aufwärtstrend fortsetzt, bis die wirkliche Nachfrage d irch Gier ersetzt wird. Wenn ich hmdle, versuche ich aktuelle Ereignisse und den Zustand des Marktes in mein Denken und Planen einfließen zu lassen. Es hilft mir herauszufinden, welche Art von Strategie am besten fi nktionieren könnte. Wenn Sie schon Wissen darüber haben, was im Markt „vor sich geht", d inn kann Ihnen ein Chart viel sagen, nachdem Sie gelernt haben, wie Sie ihn lesen müssen. Die Umsätze in den Märkten werden zur Zeit überwiegend von großen Trading-Pools und Future;-Fonds gemacht. Ich würde erwarten, daß es im Goldmarkt zu scharfen Preiseinbrüc len kommt, wenn die Gier und eine „zuerst ich"-Haltung plötzliche Gewinnmitn ihmen verursachen. Wenn diese Gewinnmitnahmen eintreten, dann werden die Verkäufe ai s den Gewinnmitnahmen zeitweise stärker als die Nachfrage nach Gold sein, wodurch dei Ritt nach Norden sehr holprig sein wird.
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Häufi z, werde ich, wenn ich einen „holprigen Ritt" erwarte, wie ich ihn für den Goldmarkt besch -ieb, meine Options-Trades hedgen. Normalerweise würde ich, wenn der Punkt des RossHake is durchbrochen wird, unter dem Umkehr-Ross-Haken Puts schreiben wollen. Wenn ich meine Position hedge, werde ich nicht nur Puts, sondern auch Calls schreiben, die über dem Punk des Hakens liegen. Falls sich meine Puts zwei Basispreise unter dem Punkt des Hakens befini .en, dann möchte ich, daß meine Calls drei oder vier Basispreise, vielleicht sogar noch höhei liegen, falls es dort ausreichend Prämien zu verdienen gibt. Mein prinzipielles Ziel beste it darin, die Put-Prämie zu verdienen, aber die zusätzliche Call-Prämie gibt mir ein kleines Polst :r für den Fall, daß es zu einem starken Korrekturtag kommt. Wenn ich diesen Trade einge le, dann befinde ich mich tatsächlich in einem Strangle, aber statt mit dem üblichen deltaneutr Jen Einstieg eröffne ich den Strangle jetzt so, daß er ein positives Delta hat. In einem abwäts tendierenden Markt möchte ich sehen, daß mein Strangle ein negatives Delta hat, wenn ich den Trade eingehe. Falls ;ich der Trade für mich bewegt, werde ich mit den geschriebenen Puts mehr verdienen als ich n it den geschriebenen Calls verliere. Schließlich werde ich die geschriebenen Calls nach oben austauschen müssen, aber bis dahin wird es wahrscheinlich auch Gelegenheiten gegeben habet, weitere Puts unter der Notierungsbewegung auf dem Chart (hinter den Umkehr-RossHakei) zu schreiben. Ich werde versuchen, diese Strategie beizubehalten, so daß ich mich weite -hin in einem Strangle befinde, wobei ich in einem Aufwärtstrend zusätzliche Strangles imme - mit einem positiven Delta und in einem Abwärtstrend immer mit einem negativen Delta einge len werde. Je länger ich mit dieser Strategie fortfahre, desto größer und ausgedehnter wird mein gesamter Strangle werden. Mein Freund John Barbour nennt dies einen Dangle. Norn alerweise würde ich es nicht empfehlen, Strangles in einem tendierenden Markt zu schre ben. Aber wenn diese Strategie als ein Dangle durchgeführt wird, wobei positive oder nega! .ve Deltas ausgearbeitet werden, dann wird sie zu einer feinen Art des Tradings. In Bild 103 s shen Sie, wie der Gewinn und Verlust oder die Renditekurve für einen Dangle aussehen.
Bild 103
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19 Trendfolge mit Leisten Es wird ge; agt, daß die Märkte in 85 % der Zeit konsolidieren. Ich weiß nicht, wie man diese
Aussage be veisen könnte, aber sie scheint zu stimmen. Nicht alle Konsolidierungen sind große Schiebezon in. Viele Konsolidierungen ereignen sich in tendierenden Märkten. Falls es stimmt,
daß sich d e Märkte in einem solch großen Prozentsatz der Zeit in einer Konsolidierung befinden, d mn ist es sicherlich von Wert zu lernen, wie man Konsolidierungsbereiche handelt. Vor Jahren entdeckte ich, daß ausgehend von Bereichen, die ich anfing „Leisten" zu nennen, profitable l rades gemacht werden konnten. Leisten sind Chartformationen, die ich persönlich nicht besor ders gut erkennen kann. Meine Lesestörung verhindert, daß ich sie genau sehen kann. Ich i bersehe viele dieser Leisten, wenn sie auf den Charts erscheinen. Dennoch sollte mein Probli m Sie nicht davon abhalten, mit dem Trading der Leisten Geld zu verdienen. Ich bin ers: später zu der Erkenntnis gekommen, daß nicht alle Trader die Märkte gleich wahrnehme n. Viele Trader können potentielle Trades nicht klar erkennen, die von
Chartfonra tionen mit entscheidenden Punkten in den Märkten abhängen. In meinen Büchern Futures-Ti ading und Chartformation Ross-Haken zeigte ich Methoden und Techniken für das Tradin:; der entscheidenden Punkte, die ich l-2-3-Formationen und Ross-Haken nannte. Ich war er taunt darüber, als ich feststellte, daß nicht jeder diese Formationen leicht handeln kann. Auf der ar deren Seite riefen mich viele meiner Studenten an und erzählten mir von ihrem Erfolg beir; Trading von Schiebezonen und den weniger großen Konsolidierungsbereichen, die ich Leisten nenne. Sie hatten es geschafft, mich beim Trading dieser Seitwärtsbewegungen zu überholen. Heute schätze und begrüße ich mehr als jemals zuvor die Unterschiede in der
Fähigkeit i nd Wahrnehmung, die ich unter den Tradern finde. Ich werde eine Leiste definieren und Ihnen dann die besten Regeln und Methoden zeigen, mit denen Sie die Leisten unter Verwendui .g von Optures und Futions handeln können.
19.1 Was ist eine Leiste? Wie entste it eine Leiste? Wann und wo ereignen sie sich? Wie können sie profitabel gehandelt werden, i idem man auf Optures und Futions zurückgreift? Leisten entstehen, wenn
tendierena ? Märkte pausieren. Sie setzen sich aus drei bis zehn aufeinander folgenden Notierung! Stäben zusammen. Der folgende Chart zeigt zwei Leisten in den T-Bonds.
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Bila 104 Bei der ersten Leiste gab es parallele Hochs bei 108-11, gepaart mit parallelen Tiefs bei 108-02 und 108-01. Die zweite Leiste hatte parallele Hochs bei 114-02 und parallele Tiefs bei 113-15 und 113-14.
Leisten scheinen die Situationen in einem Trend zu repräsentieren, an denen der Markt pau dert, bevor er seine Bewegung fortsetzt. Sie können sich auch an den Hochs und Tiefs eines Marktes ereignen, jedoch kommt dies selten vor. An Markttiefs findet sich selten eine ech e Leiste, weil Tiefs in der Regel aus mehr als drei bis zehn Notierungsstäben bestehen. Ich wer de Ihnen jetzt einige Charts zeigen, die Leisten enthalten. Dazu beschreibe ich Ihnen die Re§ ein, wie man Leisten mit einer hohen Gewinnwahrscheinlichkeit handelt.
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Bild 105 Die Leiste ir dem oben zu sehenden Chart hat am Hoch und am Tief eine Abweichung von zwei Punktei i. Beim Ausbruch durch das Top der Leiste würde ich Puts mit einem Basispreis schreiben, de r so nahe wie möglich, aber unterhalb des Tiefs der Leiste liegt. Für die Situation in diesem 3hart käme für den Put der Basispreis von 5850 in Frage. Falls die Futuresnotieungen bis auf das Niveau von 5900 korrigieren würden, dann würde ich im Futuresmark: eine Shortposition eingehen, um geschriebene Puts zu decken. Das Geld für das Stopp im Fu uresmarkt könnte ganz oder zu einem Teil aus der Prämie der geschriebenen Puts kommen. Di*: Wahl liegt bei mir.
Falls ich die Wahl treffe, das Prämiengeld für diesen Zweck zu verwenden, dann würde ich mir gewissermaßen mein Stopp borgen. Dieses Konzept wurde an früherer Stelle diskutiert. Bei dieser Strategie besteht keine Gefahr, solange ich mir bewußt bin, daß ich geliehenes Geld benutze. Fal s die Futuresnotierungen so weit zurückkommen, daß meine Shortposition im Futuresmark t mit einem Verlust ausgestoppt wird, und dann anfangen, weiter zu fallen, dann habe ich es : nit ungedeckten Puts zu tun, da mir keine geliehene Prämie mehr zur Verfügung steht.
Zu dem Zeit punkt würde ich wahrscheinlich die Entscheidung treffen, meine Puts gegen einen weiter aus-d ;m-Geld liegenden Basispreis auszutauschen, in der Hoffnung, daß ich ausreichend Prämie erha ten könnte, um in meinem Konto einen Kredit zu behalten. Falls ich im gleichen Verfallmona: des aktuellen Puts nicht ausreichend Prämie für einen Kredit bekommen könnte, dann würde in einen späteren Verfallmonat wechseln, um durch den Verkauf von mehr Zeitwert me iir Prämie zu gewinnen. Als alternative Austauschstrategie könnte ich meine Puts zurückkaufen und dann Calls schreiben, die mehrere Basispreise höher liegen, wodurch ich meinen Opt ons-Trade wieder in Einklang mit dem Trend der Futuresnotierungen bringen würde. Prär lie ist Prämie und Calls werden normalerweise bei einer gleichen Entfernung zu den aktuelle i Notierungen einen ähnlichen Betrag wie die Puts einbringen.
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19.2 Regeln für das Trading von Leisten Lokali sierung von Leisten:
1. Ich fange an, nach Konsolidierungsbereichen zu suchen, die mindestens drei und maximal 10 Notierungsstäbe enthalten. Die Konsolidierung muß sich in einem tendierenden Markt ereignen. 2. Ich suche nach zwei parallelen Hochs. Das sind Hochs, die durch mindestens einen Notierungsstab voneinander getrennt sind und nicht mehr als drei Ticks voneinander abweichen. 3. Ich suche nach zwei parallelen Tiefs. Das sind Tiefs, die durch mindestens einen
Notierungsstab voneinander getrennt sind und nicht mehr als drei Ticks voneinander abweichen. Hinweis für die Leser meiner anderen Bücher: Beim reinen Futures-Trading kann ein Hoch, weicht s parallel zu einem Tief liegt, andere parallele Hochs oder parallele Tiefs ersetzen. Ich glaubt nicht, daß sich diese Situation für Optures undFutions verwenden läßt.
• Beim Trading von Futures werde ich, nachdem ich eine Leiste identifiziert habe, welche die o.g. Anforderungen erfüllt, im Futuresmarkt eine limitierte Kauforder plazieren, die einen Tick über dem Hoch der Leiste liegt. Ich plaziere auch eine limitierte Verkaufsorder einen Tick unter dem Tief der Leiste. Ich kümmere mich nicht um die
Trendrichtung, wenn ich Leisten handle. • Wenn ich eine Leiste in einem Markt mit hoher Volatilität finde, dann handle ich sie, indem ich Optionen schreibe. Falls der Markt nach oben aus der Leiste ausbricht, dann schreibe ich Puts, deren Basispreis genau unter der Leiste liegt. Falls der Markt nach
unten aus der Leiste ausbricht, dann schreibe ich Calls, deren Basispreis genau über der Leiste liegt.
• Wenn ich eine Leiste in einem Markt mit niedriger Volatilität finde, dann handle ich sie, indem ich Optionen kaufe. Ich werde entweder einen am-Geld liegenden Long Straddle
eingehen, während sich der Markt noch in der Leiste befindet (meine bevorzugte Methode), oder ich werde Puts oder Calls kaufen, wenn der Markt aus der Leiste ausbricht. Beim Trading von Leisten ist meine Annahme die, daß die Notierungen in jede Richtung ausbrechen könnten. Um mit Optionen einzusteigen, muß ich entweder die Alarmfunktion meines Computers nutzen und einen Auftrag plazieren, wenn der Alarm ausgelöst wurde, oder ich arbeite mit einem Broker zusammen, der bedingte Aufträge (contingent Order) akzeptiert. („Verkauf eines 6350er-Calls bei 33 oder höher, wenn
der Futures bei 6196 gehandelt wird.")
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Wenn ich im Futuresmarkt eine Ausführung bekomme, dann plaziere ich an einem bestimmten Kursziel einen Gewinnrealisierungsauftrag. Mein erstes Ziel ist die Kostendeckung. Mein zweites Ziel ist die Gewinnrealisierung an einem Niveau, wo meir Gewinn doppelt so hoch wie meine Kosten ist, oder alternativ an einem Niveau, wo die Entfernung zwischen dem Ausbruchspunkt und dem Gewinnrealiserungsniveau der Punktedifferenz zwischen den parallelen Hochs und Tiefs der Leiste entspricht. Ich benttze die gleichen Taktiken bei Optionen. Ich versuche den Einstieg „at the market" zu vermeiden. Ich benutze nur LimitAufträge. Es ist wichtig, daß ich meinen erwarteten Einstiegskurs bekomme. Wenn ich keine Ausführung für meinen Limit-Auftrag bekomme, dann lasse ich den Trade vorübergehen. Dies trifft unabhängig davon zu, ob ich mit Optionen oder Futures hancle. Wem ich bei einem Options-Trade eine Ausführung bekomme, dann plaziere ich zur Verlustbegrenzung ein Kauf- oder Verkaufsstopp im Futuresmarkt. Dann ziehe ich das Stopp, genau wie bei einem Futures-Trade, hinter den natürlichen Stützungs- und Widsrstandspunkten nach.
Bild 106 In Bild 106 habe ich einige Leisten gekennzeichnet, so daß Sie eine Vorstellung davon bekommer können, wie sie in einem Trend aussehen. Die letzte Leiste auf der rechten Seite war ein perfektes Quadrat und am leichtesten zu sehen. Alle Leisten hätten entweder mit Short oder Long Optionsstrategien gehandelt werden können. Wenn Sie genauer hinsehen, werden
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Sie erkennen, daß die zwei Leisten in dem Aufwärtstrend in jedem Fall mit Ross-Haken korrespondieren. Das Schreiben eines Puts genau unter der Leiste, als das Top durchbrochen wurde, führte unmittelbar zu einem Gewinn, ohne daß man den Trade hätte verteidigen müss-en. Man würde den Put also genau unter der natürlichen Stützung schreiben, was die gleiche Methode ist, die ich für das Trading von Ross-Haken mit Optionen befürworte. Für den Fall der Leiste auf der rechten Seite des Charts, die sich in einem Abwärtstrend ereignete, hätte man über der Leiste Calls schreiben können, als das Tief der Leiste durchbrochen wurde. Alle drei Leisten hätten auch gehandelt werden können, indem man einen am-Geld-Straddle kauf :e. Nachdem klar wurde, in welche Richtung der Ausbruch eintrat, hätte man das Verlust bringende Spreadbein fallengelassen. Tatsächlich ist es häufig so, daß Leisten die ideale Situation für das Trading eines Long Straddle bieten. Die Entwicklung ist so, daß die Volatilität, die während des Trends moderat war, während der Entwicklung der Leiste sehr niediig wird. Wenn die Optionspreise dem Rückgang der Futures-Volatilität folgen, dann wercen die Optionen zu Schnäppchen und ich werde ein Optionskäufer.
Es gibt andere Dinge, auf die man achten muß und die davon abhängen, in welchen Märkten und Zeitrahmen ich handle. Jeder Markt und jeder Zeitrahmen hat seine eigene „Persönlichkeit". Durch Beobachtung werden Sie die besonderen Merkmale eines jeden Marlctes lernen. Ich bin mir immer bewußt, daß ein Leisten-Trade in eine Fution umgewandelt werden kann. Der Rest dieses Kapitels handelt von einem Rohöl-Trade, der mich unmittelbar in Schwierigkeiten hätte bringen können, wenn ich nicht Futions handeln würde. Da wir alle aus Trades lernen können, die schief liefen, dachte ich, es wäre sinnvoll, diesen Trade an dieser Stell s zu zeigen. Der Trade wurde etwas kompliziert. Ich hoffe, Sie werden der Entwicklung folgen können, denn dieser Trade zeigt exakt das Problem, das beim Trading von Futions und Optures entsteht. An späterer Stelle werde ich Ihnen in diesem Buch andere Schwierigkeiten zeigen, in denen ich mich selbst befunden habe. Dieses Beispiel wird als Einführung dienen, um zu zsigen, was in der Realität mit einem Trade passieren kann und warum es notwendig ist, jede vorstellbare Entwicklung vorauszuplanen.
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Teil U, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Bild 107 Die Leiste hatte ein Hoch bei 1993 und ein Tief bei 1965. Ich ging im Juli-Future bei dem Ausbruch durch 1993 long und bekam bei 1994 meine Ausführung (Stab a). Nach der Definition befand ich mich in einem tendierenden Markt. (Der Ausbruch aus der Leiste vervollständigte ein 1-2-3-Tief [nicht gekennzeichnet], bei dem der Punkt l ein Ross-Haken war). Um meine Futuresposition vor einer Abwärtsbewegung des Marktes zu schützen, schrieb ich einen Call für jeden Future und plazierte im Futuresmarkt ein Verlustbegrenzungsstopp an einer Distanz, die im Dollarwert dem Betrag der Prämie entsprach, die ich aus dem Schreiben des Calls erhalten hatte. Die geschriebenen Calls hatten einen Basispreis von 2050 und lagen zwei Basispreise von meinem Einstiegsniveau entfernt. Mit diesen Schritten entstand eine Fution, die dem gedeckten Optionsschreiben entspricht. Ich beabsichtigte, meine Calls bei 2050 zurückzukaufen und die Futuresposition glattzustellen.
Leider erreichten die Futures nur ein Hoch von 2025. Vier Tage später (am Stab b) gab es einen Umkehrtag. In der Erwartung, daß die Preise mein Verlustbegrenzungsstopp erreichen, plazierte ich im Futuresmarkt einen Auftrag, wonach ich im Augusttermin short ginge, sollten die Preise des Juli-Futures das Niveau von 1997 erreichen, wodurch meine Longposition gehedgt wäre. Ich wollte sicherstellen, daß ich pro Kontrakt mindestens drei Ticks zur Kostendeckung verdiene, wenn die Preise das Niveau von 1997 erreichen. Die gewaltigen taktischen Vorteile dieser Art des Hedgings werden detailliert in meinen Seminaren erklärt. Am folgenden Tag (Stab c) erreichten die Preise tatsächlich mein Verlustbegrenzungsstopp im Juli-Future und ich wurde in einen Futures-Spread eingestoppt. Mein Plan war, den Hedge fallen zu lassen und long zu bleiben, falls der Future auf dem Tageschart ein klares Signal gibt, daß die Preise ihren Aufwärtstrend wieder fortsetzen würden.
_19 Trendfolge mit Leisten_____________________205
Mein Plan beinhaltete auch die Überlegung, meine Longposition im Juli-Future fallen zu lassen, falls die Preise das Tief der Leiste durchbrachen, welches für den Julitermin bei 1964 lag. Dies passierte zwei Tage später, nachdem ich den Hedge (Positionsabsicherung) aufgebaut hatte. Zu dem Zeitpunkt, als die Futures die untere Begrenzung der Leiste durchbrachen, stellte ich meine Longposition im Juli-Future glatt, wodurch ich nur noch die Shortposition im AugustFuture hielt. Sobald wie möglich schrieb ich nach Aufhebung des Hedge Puts, die drei Basispreise unter meinem Einstiegspreis in den August-Future bei 1964 lagen, basierend darauf, daß der Juli-Future diesen Preis erreicht. Weil sich die 1950er-Puts zu nahe an dem aktuellen Preisniveau befanden, schrieb ich die 1850er-August-Puts. Ich könnte jetzt die Prämie dieser Puts zusätzlich zu der Prämie der Calls für ein Verlustbegrenzungsstopp meiner Shortposition benutzen. Bitte beachten Sie, daß es nicht notwendig ist, die gesamte Prämie für das Verlustbegrenzungsstopp des Futures zu verwenden. Ich muß exakt bestimmen, welchen Anteil der Gesamtprämie ich für den Schutz meiner Futuresposition bereit bin zu riskieren.
Falls ich nicht auf die Prämie zur Absicherung des Futures zurückgreifen möchte, dann kann ich statt dessen den Futures wie zuvor hedgen, indem ich in einem späteren Liefermonat (September) der Futures long gehe.
Ich kann diesen Hedge halten, bis der Markt einen klaren Hinweis auf die zukünftige Richtung gibt, bevor ich die eine oder andere Seite des Hedge fallen lasse. Sollte der Markt anfangen, seitwärts zu laufen, dann könnte ich bis zu dem Zeitpunkt gehedged bleiben, an dem die Optionen verfallen. Wenn ich den Hedge tatsächlich mit einem Gewinn eingegangen bin, dann gibt es zu diesem Zeitpunkt keine Möglichkeit, wie ich noch verlieren könnte. Ein enger Vergleich dieser Strategie mit dem, was die meisten Futures-Trader hätten unternehmen können, wird zeigen, wieviel besser Futions im Gegensatz zu einfachen, gradlinigen Futures-Trades sind. Beim reinen Futures-Trading hätte ich eine kräftige Gegenbewegung ertragen müssen, bis ich in diesem Markt möglicherweise „richtig" gelegen hätte. Das gleiche trifft auf das ausschließliche Trading von Optionen zu. Wenn ich versucht hätte, die Leiste mit einem Strangle zu handeln (eine Strategie, die ich nicht empfehle), dann hätte ich wahrscheinlich zuerst die Call-Seite und dann die Put-Seite verteidigen müssen. Zum Zeitpunkt, als der Trade eingegangen wurde, war die Volatilität so, daß die Prämien zu hoch waren, um einen am-Geld liegenden Long Straddle in Erwägung zu ziehen. Die Prämien waren seit Anfang Mai gestiegen. Die steigende Volatilität der Futures ging mit steigenden Optionspreisen einher.
Nachdem sich die Bewegung der Futures so entwickelt hatte, daß ich die Put-Prämie nicht mehr länger für das Verlustbegrenzungsstopp brauchte, kaufte ich meine geschriebenen Puts zurück und hielt die Shortposition im Futuresmarkt. Ich konnte die Call-Prämie kassieren. Die Puts wurden an dem langen Abwärtstag zurückgekauft, welcher, einschließlich des letzten Stabes, der neunte Stab von rechts war. Zum Zeitpunkt der Niederschrift von diesem Trade befindet sich mein Stopp bei 1900.
Bevor wir das Thema der Leisten verlassen, möchte ich Sie noch auf eine andere Möglichkeit hinweisen, wie man diese handeln kann. In den vorangegangenen Beispielen zeigte ich LeistenTrades, die mit geschriebenen Optionen durchgeführt wurden. Diese Strategie ist richtig für einen Markt mit hoher Volatilität. Aber was ist, wenn Sie eine gut geformte Leiste in einem Umfeld von relativ niedriger Volatilität entdecken? Dies ist dann eine der wenigen Situationen, in denen der Kauf von Optionen Sinn macht.
206
Teil 11, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Eine Leiste, die in einem Markt mit niedriger bis durchschnittlicher Volatilität entsteht, bietet das perfekte Klima für einen am-Geld liegenden Long Straddle (Kauf von Puts und Calls mit Basispreisen am nächsten zur aktuellen Futuresnotierung). Ein Long Straddle ist eine Opture. Sobald der Markt in irgendeine Richtung aus der Leiste ausbricht, werden Sie auf der einen Seite des Trades Geld verdienen, und sehr schnell werden Sie feststellen, daß Sie mit der gewinnenden Option mehr Geld verdienen als Sie mit der verlierenden Seite abgeben.
Denken Sie daran, wieviel einfacher dieser Rohöl-Trade gewesen wäre, wenn es mir möglich gewesen wäre, die 2000er-Calls und die 1950er-Puts zu kaufen, sobald ich die Leiste sah. Ich hätte dann einfach warten müssen, in welche Richtung der Markt aus der Leiste ausgebrochen wäre. Eine Leiste, die sich in einem schnell bewegenden, volatilen, tendierenden Markt bildet, wird sich wahrscheinlich nicht für das Trading von Long Straddles anbieten, weil der Straddle einfach zu teuer sein wird. Auf der anderen Seite wird eine Leiste, die sich in einem leicht tendierenden Markt bildet, dem keine große Aufmerksamkeit zukommt, eine hervorragende Gelegenheit für einen risikoarmen Trade mit einer hohen Wahrscheinlichkeit für einen kräftigen Gewinn bieten. Das ist es, worum es bei Optures geht. Unabhängig davon, ob Sie die Wahl treffen, Leisten mit geschriebenen oder gekauften Optionen zu handeln, müssen Sie sich auf Märkte beschränken, in denen deutlich sichtbare Trends vorliegen. Konsolidierungsbereiche, die sich innerhalb von Schiebezonen bilden, können wie Leisten aussehen, aber sie bieten nicht die gleichen Handelsgelegenheiten. In der Mehrheit der Fälle bieten diese Konsolidierungsbereiche der Schiebezone nur einfach eine weitere Möglichkeit, jeden Trader, der in einem solchen Markt handelt, mit einem Verlust zu verabschieden.
207
20 Abschmelze oder Sprint Die wahrscheinlich schlimmste Entwicklung, die beim Trading von Optures und Futions, aber natürlich auch bei Optionen oder Futures, eintreten kann, ist, daß Sie bei einer „Abschmelze" oder einem „Sprint" der Notierungen auf der falsche Seite des Marktes gefangen sind. Eine Abschmelze ist ein plötzlicher Einbruch der Notierungen, häufig gefolgt von einer weiteren Abwärtsbewegung in Form eines Trends oder einer Stufenbewegung. Die Crashes am USAktienmarkt sind leuchtende Beispiele für abschmelzende Märkte. Ein Sprint-Markt ist ein Markt, in dem die Notierungen aufwärts explodieren und dann weiter steigen, entweder in der Form einer Stufenbewegung oder durch einen Aufwärtstrend. Überraschenderweise gibt es in diesen Situationen wenig zu fürchten, wenn ich ruhig bleiben und meine Emotionen unter Kontrolle halten kann. Die größte Gefahr bei explodierenden oder zusammenbrechenden Märkten kommt von Seiten der Liquidität, sowohl die des Marktes als auch die meines Kontos. Abgesehen von dem emotionalen Schock ist es in diesen Situationen am wichtigsten, daß ich genügend Margin in Form von Kontoliquidität zur Verfügung stellen kann. Ich werde für Sie eine wahre Geschichte aus dem Trading im japanischen Yen wiederholen, die sich während eines großen Kurseinbruchs ereignete, und anhand von Charts und wirklichen Zahlen werde ich Ihnen zeigen, was genau passierte. Zuerst werde ich Ihnen beschreiben, wie man die Situation bewältigen konnte, wenn man nur Optionen handelte. Dann werde ich Ihnen zeigen, daß die Situation sich wesentlich besser entwickelt hätte, wenn man eine Fution geschaffen hätte. Mit Optionen hätte ich um mein Überleben strampeln müssen. Mit einer Fution wäre der gesamte Trade finanziell und emotional wesentlich einfacher zu ertragen gewesen.
Später werde ich Ihnen einen vollständig anderen Weg zur Handhabung dieser Situation vorstellen, für den aber der Kauf bestimmter Optionen notwendig gewesen wäre. Sie werden feststellen, daß Sie mit Optures und Futions genau den Betrag riskieren können, der für Sie erträglich ist.
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Teil II, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Bild 108 In Bild 109 können Sie sehen, daß der Kurseinbruch des Yen vom Hoch bis zum Tief 511 Punkte betrug. Die 9500er-Puts wurden zwei Tage vor der Abschmelze geschrieben (mit dem Pfeil gekennzeichnet in Bild 108), zu einem Zeitpunkt, als die Volatilität sehr hoch war. Jedes Mal, wenn ein Ross-Haken nach oben durchbrochen wurde, schrieb ich Puts mit einem Basispreis genau unter dem letzten natürlichen Stützungspunkt.
zurückgekauft am zweiten RH 9 4.01
Bild 109
i
209
_20 Abschmelze oder Sprint_
Die OptionVue-Matrix, die Sie weiter unten sehen können, zeigt, daß die 9500er-Puts am Tag des Zusammenbruchs einen theoretischen Wert von 1,37 Punkte haben. Diese Puts sind plötzlich ins-Geld gekommen. Ich hatte die 9500er-Puts für nur 0,70 Punkte geschrieben. Die 9350er-Puts, die ich ursprünglich für 0,90 Punkte geschrieben hatte (und bei denen ich erleben konnte, wie sie nur noch ein paar Cents wert waren), stiegen im Wert wieder bis auf 0,68 Punkte. Meine 9500er-Puts befanden sich offensichtlich in großen Schwierigkeiten und meine 9350er-Puts hatten einen großen Teil der Gewinne wieder abgegeben, die sich bis zum Zeitpunkt der Kursabschmelze angesammelt hatten.
93.00c 93.50c 94.00c> 94.50c 95.00c 95.50c 96.00c 96.50c 97.00c 97.50c 98.00c 98.50c 99.00c
2.45 2.08 1.75 1.44 1.17 0.93 0.73 0.56 0.43 0.32 0.24 0.18 0.14
29.8% 21.5% 25.6% 19.9% 23.0% 20.7% 21.9% 19.9% 18.4% 18.0% 16.7% 16.4% 15.8%
62.0 57.9 53.2 48.2 42.9 37.4 32.0 26.8 22.1 17.8 14.2 11.3 8.88
3.12 2.77 2.45 2.15 1.89 1.65 1.45 1.27 1.12 0.99 0.89 0.80 0.73
17.0% 16.5% 16.1% 15.7% 19.1% 18.6% 18.4% 17.9% 18.1% 17.2% 17.0% 17.4% 17.2%
60 .2 57 1 53 .7 50 .2 46 .5 42 .9 39 3 35 8 32 6 29 6 27 0 24 6 22 6
3.37 3.03 2.73 2.45 2.20 1.98 1.78 1.61 1.47 1.35 1.24 1.16 1.09
15. 1% 5.4% 8.1% 14.4% 17.4% 15.8% 16.8% 16.6% 16.3% 14.7% 15.4% 15.4% 16.9%
59.3 56.5 53.4 50.3 47.1 44.0 41.0 38.0 35.3 32.8 30.6 28.6 26.8
0.54 6.4% -31.2 1.46 12.0% -38.2 1.16 9.0% -36 7 1.65 11.9% -41.9 0.68 4.8% -37.8 1.34 12.5% -40 9 1.85 11.7% -45.6 0.86 3.6% -45.4 1.53 8.6% -45 3 2.05 8.3% -49.5 1.74 7.6% -49.9 1.09 -53.5 2.26 7.8% -53.6 1.37 1.97 6.1% -54 7 -61.8 2.23 6.1% -59 7 2.47 7.3% -58.0 1.69 -69.7 2.69 6.9% -62.8 2.06 2.51 3.4% -64.7 -76.8 -69 8 2.93 6.0% -67.9 2.46 -82.6 2.81 3.18 -73.6 2.89 3.14 10.5% -74 7 -87.3 3.47 -79.7 3.35 12.0% -90.8 3.49 10.1% -79 5 -86.1 3.81 -93.5 3.88 9.8% -84 0 3.80 -92.2 4.29 12.3% -95.4 4.28 9.4% -88 0 4.18 -96.9 4.77 4.71 9.0% -91 5 4.62 -96.8 Th.Pr MIV Delta =SUMMARY= Orig.Reqmt: $0 Commis: $0.00 Delta: 0.00 AvgMIV: 14.7% Gamma: 0.00 Calls: 18.6% $0 Maint.Reqmt: Puts: 8.6% Cash Flow: $0 Theta: $0.00/day Vega: 0.00
93.00p 93.50p 94.00p> 94.50p 95.00p 95.50p 96.00p 96.50p 97.00p 97.50p 98.00p 98.50p 99.00p
Bild 110
210
Teil II, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Was macht man in einer solchen Situation? Als Reaktion auf den Kurszusammenbruch unternahm ich die folgenden Schritte: Ich kaufte die 9500er-Puts für jeweils 1,40 Punkte zurück, und für jeden zurückgekauften Put schrieb ich zwei 9350er-Puts, für die ich jeweils eine Prämie von 0,65 Punkten erhielt. Meine Absicht war, daß ich, falls die Kurse sich niedriger als 9350 bewegen würden, alle meine 9350er-Puts gegen Puts mit einem niedrigeren Basispreis im gleichen Verfallmonat austauschen würde, indem ich ausreichend Puts schriebe, um in meinem Konto einen Kredit zu plazieren. Falls es nicht möglich wäre, im gleichen Verfallmonat einen Kredit zu erhalten, dann beabsichtigte ich, meine Puts gegen Puts mit einem gleichen oder niedrigeren Basispreis in einem nachfolgenden Verfallmonat auszutauschen, indem ich ausreichend Puts schrieb, um meine Kosten zu decken und einen Kredit in meinem Konto zu erhalten. Hinweis: In einigen Märkten werden Optionen in mehr Verfallmonaten gehandelt als es Liefermonate für die Futures gibt. Beispielsweise kann ich Devisenoptionen für jeden Monat des Jahres handeln. Die Optionen werden immer gegen den nächsten Futuresmonat ausgeübt, so sind z.B. Devisenoptionen mit den Verfallmonaten April und Mai gegen den Juni-Futureskontrakt auszuüben. Wie sich herausstellte, mußte ich keine weiteren Schritte unternehmen. Der Yen setzte zu einer kurzen Rallye an und ging dann in eine Konsolidierung über, die anhielt, bis die Optionen 11 Tage später verfielen. Es gibt einen definitiven Vorteil, wenn man Optionen mit einem nahen Verfalltermin schreibt (Bild 111). Der Zeitverfall der Optionen wird oft Verluste ausgleichen, die durch Notierungsbewegungen im zugrundeliegenden Future verursacht werden.
Bild 111
_20 Abschmelze oder Sprint_
211
Das Ergebnis des ganzen Trades, berechnet für einen einzelnen Put, war:
Der ursprüngliche 9500er-Put wurde für 0,70 Punkte geschrieben und für 1,40 Punkte zurückgekauft, wodurch ein Verlust von 0,70 Punkte entstand. Der Austausch des 9500er-Puts gegen 9350er-Puts im Verhältnis von eins zu zwei brachte mir einen Kredit von 1,30 Punkte ein, da ich zwei 9350er-Puts für jeweils 0,65 Punkte schrieb. l Der andere 9350er-Put, der ursprünglich 0,90 Punkte gebracht hatte, verfiel wertlos, wodurch der gesamte Trade doch noch mit einem kleinen Gewinn endete. Der schreckliche paralysierende emotionale Druck und Streß des Kurseinbruchs hätte durch den Rückgriff auf eine Fution vermieden werden können. Sehen wir uns den Chart des japanischen Yen noch einmal unter dem Gesichtspunkt an, daß wir Futures und Optionen koppeln können, indem wir eine Fution schaffen, um die Gefahr eines kollabierenden Marktes zu vermeiden.
zurückgekauft am zweiten EH q \ 0^
Bild 112 Was wäre, wenn ich, nachdem ich den Außentag gefolgt von einem Innentag bemerkt hatte, einen Auftrag im Markt plaziert hätte, um Yen-Futures genau unter dem Tief der Außentages zu verkaufen?
Diese Art des Denkens ist in der Regel nicht das, was in den Köpfen von Optionen-Tradern vor sich geht. Sie sind damit beschäftigt, Optionsstrategien auszuschöpfen. Viele von ihnen sehen sich nicht einmal einen Futureschart an. Sie haben damit zu tun, sich ihre Optionsmodelle anzusehen und falls vorhanden, Volatilitätscharts und Optionszinskurven.
212
Teil 11, Abschnitt 1: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
In dem Fall der Abschmelze beim Japanischen Yen wäre es aber ideal gewesen, über eine Shortposition im Futuresmarkt nachzudenken. Die Futures hätten zu einem Kurs von 9767 leerverkauft werden können. Von diesem Niveau bis zum Schlußkurs (9425) des Crashtages hätten 342 Punkte (4.275 $) realisiert werden können. Dies war mehr als genug, um den Verlust von 70 Punkten bei den Puts abzudecken.
zurückgekauft am zweiten RH 9101
Bild 113
Für den Fall, daß man mehrere Puts geschrieben hätte, hätte man die Futuresposition auf einer anteiligen Basis eingehen können. Am Tag vor dem Kurseinbruch hatten die 9500er-Puts ein Delta von 24,7 %. Das bedeutet, daß sich eine Put-Option für jeden Punkt, um den sich der Futures bewegt, um 24,7 % bewegt hätte (das Delta der 9500er-Puts stieg bis zum Schluß des Crashtages auf 61,8 %). Es wäre nicht notwendig gewesen, für jeden geschriebenen Put einen Futures leerzuverkaufen. Für den Zweck der Absicherung wäre es nur notwendig gewesen, das Delta neutral zu halten. Um die Anzahl der Futureskontrakte zu berechnen, die für eine delta-neutrale Position (breakeven) notwendig sind, multipliziere ich die Anzahl der Optionen mit dem Delta dieser Optionen.
In dem o.g. Fall hatte ich 15 Yen-Puts geschrieben. Um delta-neutral zu bleiben und meine Position zu hedgen, hätte ich kurz vor dem Kurseinbruch vier Futureskontrakte leerverkaufen müssen. Als die Kurse fielen, wären natürlich zusätzliche Short-Kontrakte im Futuresmarkt notwendig gewesen, um eine delta-neutrale Position zu halten. Wenn es mir nicht möglich gewesen wäre, den Markt während des Tages zu beobachten, dann wäre mein Verlust durch die vier Short-Kontrakte im Futuresmarkt zumindest vermindert worden. Anstatt ohne die vier Short-Kontrakte einen Verlust von 1.050 Punkten (15 x 70) zu erleiden, hätte ich dann auf eine leicht positive Position geblickt (+318 Punkte), da ich mit meinen vier Short-Kontrakten 1.368 Punkte gewonnen hätte, wogegen ich mit den 15 geschriebenen Puts 1.050 Punkte verlor.
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TEIL II, ABSCHNITT 2 Entwicklung einer Erfolgstrategie: Nehmen, was der Markt gibt 21 Ratio Spreads Es gibt zwei grundlegende Methoden für das Schreiben von Ratio Spreads: eine konservative und eine spekulative. Konservatives Schreiben liegt dann vor, wenn es Ihnen nur darum geht, den Kredit zu behalten, den Sie durch das Schreiben verdient haben. Das Schreiben von Ratio Spreads wird dann spekulativ, wenn Sie hoffen, daß der Markt sich weiter in die Richtung bewegen wird, welche die hohe Volatilität erzeugt hat. Sie hoffen, daß diese Bewegung langsam passieren wird, aber Sie werden Ihre Position in dem Fall aggressiv verändern, falls die Fortsetzung des Trends stark ist. Das Schreiben von Ratio Spreads sollte analysiert werden, indem man ein passendes Optionsmodell benutzt. Die Wahl der Basispreise hat einen großen Einfluß auf den resultierenden Gewinn oder Verlust. Ratio Spreads sollten dann geschrieben werden, nachdem man mit einem Optionsmodell einige „Was wäre, wenn..."-Situationen durchgespielt hat. Mit dem Modell können Sie sich ein Bild davon machen, wie sich Ihre Situation unter verschiedenen Marktverhältnissen verändern wird. Die Ironie bei dieser Art von Trades ist, daß Sie selbst dann in Schwierigkeiten geraten können, wenn sich der Markt in die von Ihnen erwartete Richtung bewegt, da dies entweder zu schnell oder zu langsam passieren kann. Sofern Sie nicht wirklich die Dynamik verstehen, mit denen sich diese Trades entwickeln, dann sollten Sie das Trading von Ratio Spreads nicht ohne die Hilfe von Optionsmodellen versuchen. Ziehen Sie in Erwägung, einige „Papier-Trades" zu konstruieren und diese Tag für Tag zu verfolgen, bevor Sie diese Trades oder andere OptionsTrades eingehen. Vergessen Sie auch nicht, falls Sie Ratio Spreads benutzen möchten, daß diese am besten in einem volatilen Markt funktionieren, der im Begriff ist, sich abzukühlen. Sie suchen nach einer hohen impliziten Optionsvolatilität und versuchen, Ihren Ratio Spread einzugehen, wenn die Volatilität anfängt zu fallen.
214
Teil II, Abschnitt II: Entwicklung einer Erfolgstrategie
21.1 Ratio Put Spread
Bild 114
_21 Ratio Spreads_
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Der japanische Yen war sehr wild und volatil gewesen (Bild 116). Ende Juli bewegte sich der Markt stetig nach oben und kulminierte in einem Top. Dann fingen die Kurse an zu fallen, und beim Yen kam es zu einem großen eintägigen Kurseinbruch. Die statistische Volatilität schoß in die Höhe. Die implizite Volatilität folgte ihr, wenngleich nicht so kräftig. Dennoch erreichte die implizite Volatilität ein neues Hoch, wie Sie auf dem folgenden Chart sehen können.
Bild 116 Wenn die Volatilität hoch ist, weil es zu einem plötzlichen Kurseinbruch, einer Kursexplosion oder einem riesigen Außenstab kam, dann erwarte ich in der Regel, daß ein Konsolidierungsbereich folgen wird. Der Markt versucht, sich von der außergewöhnlich großen Bewegung zu erholen. Nach einem großen Kursrutsch habe ich deshalb die Erwartung, daß der Markt für eine Weile konsolidieren und dann, je nach Situation, seinen Anstieg oder Abstieg geordneter fortsetzen wird. Die implizite und statistische Volatilität sollte während der Konsolidierungsphase des Marktes wesentlich niedriger werden, als sie während der explosiven Phase war. Die Optionspreise werden höchstwahrscheinlich fallen.
In dem o.g. Fall passierte das nicht. Während die Futureskurse nach dem großen Kurseinbruch konsolidierten und der Markt über viele Tage langsam niedriger driftete, fielen die implizite und statistische Volatitlität nur sehr wenig. Offensichtlich war der Markt nervös und unsicher hinsichtlich der Erwartungen für den Japanischen Yen. Diese Bewegung schuf eine gute Gelegenheit für einen Ratio Put Spread.
f
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Teil 11, Abschnitt II: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Im allgemeinen geht man Ratio Spreads mit einer delta-neutralen Position ein. Der Ratio Put Spread kann auf den folgenden Wegen konstruiert werden: • Optionsstrategie: Für jeden am-Geld liegenden Put, der gekauft wird, werden zwei oder mehr aus-dem-Geld liegende Puts geschrieben.
Das Ziel dieser Strategie ist, daß der gekaufte Put vor den geschriebenen aus-dem-Geld-Puts ins-Geld kommt. Im Fall des Japanischen Yen - der Future notiert bei 9483 - würde ich einen am-Geld-Put (9500) kaufen und zwei aus-dem-Geld-Puts (9400 oder niedriger) schreiben. Bei der Durchführung eines Ratio Spreads ist es möglich, daß es auf dem Konto entweder zu einem Überschuß oder zu einer Belastung kommt. Ich habe es mir jedoch zur Gewohnheit gemacht, nur die Ratio Put Spreads zu handeln, die mit einem kräftigen Kredit beginnen. Mit einem anfänglichen Kredit hat man eine hohe Gewinnwahrscheinlichkeit, unabhängig davon, in welche Richtung sich die Futures nachfolgend bewegen. Man sollte auch darauf achten, diesen Trade nur dann durchzuführen, wenn die geschriebenen Puts mindestens zwei Basispreise unter dem gekauften Put liegen. Ein Differenz von drei oder mehr Basispreise ist noch besser.
Bild 117 • Futionstrategie: Leerverkauf im Futuresmarkt, Kauf eines am-Geld liegenden Calls und Schreiben von zwei oder mehr aus-dem-Geld liegenden Puts. Der Call wird als Schutz gegen eine Aufwärtsbewegung der Futures gekauft. Die Futures werden zu einer Notierung leerverkauft, die vor und über den Basispreisen der Puts liegt, so daß die Futures zu dem Zeitpunkt schon sehr profitabel sind, wenn die geschriebenen Puts insGeld kommen. Wieder beginnen wir diesen Trade delta-neutral und mit einer Kontogutschrift.
_21 Ratio Spreads_
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Ein Ratio Put Spread kann in Schwierigkeiten geraten, falls die Notierungen sehr kräftig fallen, weil dann die Prämie der geschriebenen Puts schnell ansteigen kann. Wenn das passiert, dann ist es möglich, daß ich die Puts über den Futuresmarkt absichern muß, wodurch eine Fution entsteht. Eine weitere Möglichkeit wäre, die geschriebenen Puts zurückzukaufen und die Shortposition im Futuresmarkt zu halten. Ich könnte auch in Erwägung ziehen, die geschriebenen Puts gegen Puts mit einem niedrigeren Basispreis und/oder einem entfernteren Verfallmonat auszutauschen. Wenn die Notierungen nach Positionserööhung steigen, werde ich Geld verdienen, falls ich den Trade mit einer Kontogutschrift beginne. Andernfalls werde ich den Belastungsbetrag verlieren, d.h. die Differenz aus dem Betrag, den ich für den Call zahlte, und der Summe, die ich für die geschriebenen Puts erhielt. Um in dieser Situation einen Verlust zu vermeiden, bestehe ich darauf, daß jeder dieser Ratio Spreads mit einer Kontogutschrift beginnt. Je größer der Kredit ist, um so besser.
Bei jeder dieser Strategien läßt sich der Punkt der Gewinnschwelle leicht bestimmen. Falls ich einen 9400er-Put kaufte und zwei 9300er-Puts schrieb und der Future am Verfalltermin bei 9200 schloß, dann wären die 9400er-Puts 200 Punkte wert. Meine gesamten Verbindlichkeiten, die sich aus den zwei geschriebenen 9300er-Puts errechnen, betrügen auch 200 Punkte. Subtrahiert man den Betrag des anfänglichen Kredits (in Punkten) von 9200, dann erhält man die Futuresnotierung, an welcher der Trade sich an der Gewinnschwelle befinden wird. Falls der Futures unter den Punkt der Gewinnschwelle fällt, dann wird mein Risiko unbegrenzt. Bevor es dazu kommt, muß ich meine Strategie ändern und mich aus dem Trade befreien. Solange die Notierungen langsam fallen, und insbesondere wenn es mir möglich war, einen anfänglichen Kredit zu bekommen, wird diese Strategie wahrscheinlich zu meinem Vorteil arbeiten. Welche Strategie ich auch immer für den Trade-Einstieg benutze - die große Gefahr entsteht immer dann, wenn die Futuresnotierungen den Basispreis meiner geschriebenen Puts erreichen. Beachten Sie bitte, daß es basierend auf der Situation des Marktes (ob dieser fällt, steigt oder neutral ist) und in Abhängigkeit von der Volatilität viele Möglichkeiten gibt, wodurch sich die Natur des Trades ändern kann. Denken Sie auch daran, daß dieser Trade am besten in einem Markt mit hoher, aber sinkender Volatilität funktioniert. Steigende Volatilität führt oft dazu, daß bei dieser Art von Trade zuerst ein Verlust entsteht. Sie werden sich fragen, warum ich die Futionstrategie gegenüber der einfacheren Optionsstrategie wählen würde. Die Antwort ist Volatilitäts-Skewing. Es gibt Zeiten, da weisen die Calls und Puts große Preisunterschiede auf, auch wenn sie sich die gleiche Distanz von der aktuellen Notierung des Futures entfernt befinden. Wenn ich eine solche Situation sehe und es eine ausreichende Differenz zur Deckung der zusätzlichen Kosten gibt, dann möchte einen Vorteil aus dieser Gelegenheit ziehen.
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Teil U, Abschnitt 11: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
21.2 Ratio Call Spread
Die Kehrseite des Ratio Put Spread ist der Ratio Call Spread. Wir können den gleichen YenChart benutzen, um die Situation zu illustrieren.
Bild 119
_21 Ratio Spreads_____________________219
Immer wenn die Kurse aufgrund einer starken Aufwärtsbewegung nach oben geschossen sind, ist normalerweise zu erwarten, daß der Markt ein Top entwickeln wird. Der japanische Yen (Bild 119) machte bis Mitte August eine explosive Aufwärtsbewegung, wodurch die Voraussetzung für ein Top geschaffen wurde.
Wenn ich davon überzeugt gewesen wäre, daß der Yen wieder etwas zurückfallen wird, wobei sich zu diesem Zeitpunkt die implizite Volatilität auf relativ hohen Niveaus befand, dann hätte ich in Erwägung gezogen, für jeden gekauften am-Geld-Call zwei oder mehr aus-dem-GeldCalls zu schreiben. Damit sich dieser Trade erfolgreich entwickelt, kann sich die Aufwärtsbewegung fortsetzen, aber nur langsam und nach einer Konsolidierungsperiode. Falls dann eine Aufwärtsbewegung der Kurse beginnt, wird der gekaufte Call ins-Geld kommen und einen höheren Wert als die geschriebenen aus-dem-Geld-Calls haben, bis die Futuresnotierungen den Basispreis der geschriebenen Calls überschreiten. Falls es zu einer schnellen Aufwärtsbewegung der Kurse käme, dann würde der Trade in Schwierigkeiten geraten. Er könnte aber gesichert werden, indem man die geschriebenen Calls zurückkauft, den gekauften Call jedoch behält, oder indem man Futures kauft, um die geschriebenen Calls zu decken. Eine weitere Möglichkeit, den Trade zu sichern, wäre, die geschriebenen Calls zurückzukaufen und Calls mit einem höheren Basispreis zu schreiben, wobei man gegebenenfalls auch auf einen späteren Verfallmonat zurückgreifen kann, um mehr Zeitprämie zu verkaufen. Falls sich die Kurse abwärts bewegen und ich durch den Ratio Spread einen Kredit verdient habe, dann kann ich im schlechtesten Fall den Kredit behalten. Deshalb bestehe ich immer darauf, daß alle Ratio Call Spreads zu einem anfänglichen Kredit führen.
21.3 Eine letzte Anmerkung über Ratio Spreads Sehen Sie sich noch einmal den Yen-Chart auf der vorangegangenen Seite an und denken Sie über die idealen Stellen nach, an denen Sie entweder Call oder Put Ratio Speads eingegangen wären. Beim Trading kommt es selten vor, daß wir genau zum richtigen Zeitpunkt einsteigen, aber es ist nützlich, wenn wir unsere Charts studieren und versuchen, an unseren Fähigkeiten zu arbeiten. Auf dem Chart gibt es sechs Notierungsstäbe, welche die idealen Einstiegstage für Ratio Spreads gewesen wären. Haben Sie diese gefunden? Ratio Call Spreads hätten sehr gut funktioniert, wenn sie während der Konsolidierung im Zeitraum von Ende Mai/Anfang Juni eingegangen worden wären oder bei den zwei Tops, die sich im Juni ereigneten. Das Top, welches sich Mitte August ereignete, bot eine weitere ideale Situation für einen Ratio Call Spread. Die großen Abwärtstage, die sich Mitte Juni und Mitte August ereigneten, boten wahrscheinlich denjenigen Tradern eine Goldgrube, welche die Nerven hatten, Ratio Put Spreads einzugehen. Nachdem ein Trader feststellte, daß eine Kursschmelze im Gange war, mußte er bis kurz vor Handelsschluß warten, um dann die notwendigen Aufträge für die Konstruktion eines Ratio Put Spreads zu plazieren. An großen Crashtagen können die Prämien für aus-dem-Geld-Puts extrem hoch werden.
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Teil II, Abschnitt II: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
22 Ratio Backspreads „Backspreads" sind im allgemeinen Trades, die Sie eingehen möchten, wenn Sie Verhältnisse von niedriger Volatilität entdecken. Ihr Gewinnpotential erhöht sich, wenn die Volatilität steigt, und es gibt nach, wenn die Volatilität fällt. Die „beste" Situation für einen Backspread liegt dann vor, wenn Sie in einem Markt niedrige statistische Volatilität begleitet von einem Tief in der impliziten Volatilität entdecken. Wenn Sie die Gewinn/Verlust-Kurve für einen Backspread untersuchen, werden Sie feststellen, daß diese große Ähnlichkeit mit einem amGeld-Straddle hat, wobei der Unterschied darin liegt, daß Sie mit einem Backspread einen Trade wählen, dessen maximales Gewinnpotential nur dann vorliegt, wenn der Markt im Fall eines Call Backspread steigt oder im Fall eines Put Backspread fällt. Wie bei allen unseren Optionsstrategien, versuchen wir auch Backspreads mit einem anfänglichen Kredit einzugehen. Und schließlich werden wir diese Trades, trotz unserer Richtungserwartungen im Bezug auf den Markt, im allgemeinen delta-neutral eingehen.
22.1 Call Ratio Backspread
Bild 120
_22 Ratio Backspreads_____________________221
Idealerweise geht man den Call Ratio Backspread dann ein, wenn die implizite Volatilität sehr niedrig ist und auch die Optionsprämien entsprechend niedrig sind. Meine Erwartung ist, daß ein Markt nach oben ausbrechen wird, aber ich möchte keinen Verlust riskieren, falls sich der Markt in die andere Richtung bewegt. Es gibt zwei Wege, wie ich einen Call Ratio Backspread aufbauen kann. Der eine Weg ist, nur Optionen zu benutzen, der andere Weg ist, eine Fution zu schaffen. In beiden Fällen möchte ich beim Einstieg delta-neutral sein.
• Optionsstrategie: Schreiben eines Calls mit einem niedrigeren Basispreis und Kauf von Calls mit einem höheren Basispreis. Beispiel: Ich schreibe einen im-Geld liegenden 6050er-Call und kaufe zwei oder mehr am-Geld liegende 6150er-Calls.
Wenn ich einen Call Ratio Backspread aufbaue, dann versuche ich immer, dabei einen Kredit zu erhalten oder zumindest den Einstieg mit wenig oder keiner Kontobelastung durchzuführen. Ich möchte für meinen geschriebenen Call ausreichend Prämie erhalten, um die Kosten für den Kauf der Calls zu decken. Damit ich diesen Trade delta-neutral eingehen kann, muß der gekaufte Call am-Geld liegen. Da dies eine Options-Kauf-Strategie ist, lege ich Wert darauf, Optionen zu benutzen, die noch mehrere Monate Restlaufzeit haben. Ich spekuliere hier darauf, daß es zu einer starken Aufwärtsbewegung kommt. Wenn sich die Notierungen des Futures aufwärts bewegen, kommen zwar meine gekauften Calls ins-Geld, gleichzeitig arbeitet der geschriebene Call gegen mich und kommt auch immer tiefer ins-Geld. Der daraus entstehende Verlust wird durch die Werterhöhung meiner zwei oder mehr gekauften Calls gemindert. Wenn sich die Notierungen höher bewegen, dann werden meine gekauften Calls vor meinem geschriebenen Call ins-Geld kommen und der Trade wird profitabel werden. Nachdem sich meine gekauften Calls ausreichend im-Geld befinden, werde ich unbegrenztes Gewinnpotential haben. Sollten die Optionen genau am Basispreis meiner gekauften Calls verfallen, dann kann ich im schlechtesten Fall den Betrag der Kontobelastung verlieren (abzüglich eines entstandenen Kredits), der zwischen dem Basispreis, zu dem ich schreibe, und dem Basispreis, zu dem ich kaufe, entstand.
Falls sich der Markt nicht wie erwartet aufwärts bewegt und der geschriebene Call nicht imGeld endet, dann wird mein Verlust begrenzt sein auf die Differenz zwischen den Basispreisen der Optionen abzüglich jenem Kredit, den ich mit der ursprünglichen Positionseröffhung erhielt. l
• Futionstrategie: Schreiben eines Puts mit niedrigerem Basispreis, Kauf von Calls mit höherem Basispreis, Leerverkauf im Futuresmarkt. Beispiel: Ich schreibe einen aus-demGeld liegenden 6050er-Put, kaufe zwei oder mehr am-Geld liegende Calls und verkaufe einen Futureskontrakt. Wieder hoffe ich, daß es zu einer starken Aufwärtsbewegung kommen wird. Wenn sich der Markt aufwärts bewegt, dann verliert mein geschriebener Put immer mehr an Wert und meine
gekauften Calls werden immer teurer. Aufgrund des steigenden Marktes werde ich jedoch mit meiner Shortposition im Futuresmarkt verlieren. Da die gekauften Calls am-Geld-Calls sind, werden ihre Deltas bei 50 % liegen. Im Zuge des steigenden Marktes wird die Werterhöhung bei meinen zwei gekauften Calls jedem Verlust entsprechen, der bei meiner Shortposition im Futuresmarkt entsteht. Nachdem sich die gekauften Calls tiefer im-Geld befinden, wird die Werterhöhung, die bei diesen Calls entsteht, zunehmend größer sein als der entstehende Verlust bei der Futures-Shortposition. Auch wird der geschriebene Put zunehmend an Wert verlieren und hoffentlich wertlos verfallen. Von diesem Punkt an wird mein Gewinnpotential
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Teil U, Abschnitt II: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
unbegrenzt sein. Mein maximales Verlustpotential ist die Belastung (abzüglich jeder Gutschrift von dem geschriebenen Put), die entsteht, falls sich die Futuresnotierungen nicht über den Basispreis meiner gekauften Calls hinaus bewegen. Meine Shortposition im Futuresmarkt wird mich vor jeder Abwärtsbewegung der Futuresnotierungen schützen, die unter den Basispreis des Puts fuhrt. Wenn es mir möglich ist, den Futures zu einer Notierung oberhalb des Basispreises meines geschriebenen Puts leerzuverkaufen und sich der Markt abwärts bewegt, dann werde ich den Betrag gewinnen, welcher der Preisdifferenz zwischen der Shortposition im Futuresmarkt und dem Basispreis des geschriebenen Puts entspricht. Deshalb macht es sich gelegentlich bezahlt, in diesen Trade schrittweise einzusteigen, indem man den Futures leerverkauft, wenn sich die Futuresnotierungen über dem Basispreis des Puts befinden, den man zu schreiben beabsichtigt. Wenn ich den Trade auf die normale Weise aufbaue, dann leerverkaufe ich den Futures und schreibe einen aus-dem-Geld liegenden Put, wodurch die Shortposition im Futuresmarkt schon einen Gewinn aufweist, wenn die Futuresnotierungen durch den Basispreis des Puts fallen. Welche Chartformation bietet die besten Voraussetzungen für einen Call Ratio Backspread? Ich werde Ihnen meine bevorzugte Situation für die Anwendung dieser Strategie zeigen.
Der Goldmarkt befand sich im Frühling 1993 in einer idealen Situation (Bild 121), um mit einem Call Ratio Backspread gehandelt werden zu können. Als die statistische (Futures) Volatilität und schließlich die implizite (Optionen) Volatilität anzogen, wurde der Call Ratio Backspread zunehmend profitabler.
Bild 121
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Bild J 22 Da es die Leute heutzutage so eilig haben, gibt es kaum noch jemanden, der sich mit Monatscharts auseinandersetzt. Aber sehen Sie sich an, wie eng und klein die Notierungsstäbe
gegen Ende des Charts in Bild 122 geworden sind. Die Preise sind über viele Monate nach unten gedrückt worden und alle schwachen Marktteilnehmer haben den Markt verlassen. Die Akkumulation durch die starken Marktteilnehmer steht kurz vor ihrem Ende, und ich vermute, daß eine starke Aufwärtsbewegung kurz bevorsteht. Sehen wir uns als nächstes den Wochenchart des Kakaomarktes an (Bild 123). Diese Arbeit ist Teil dessen, wie ich die
langfristigen Trends meiner Trades plane. Die starken Hände in dem Markt haben viel Geduld, und so muß auch ich entsprechend geduldig sein und darauf waren, daß sie ihre Schritte unternehmen.
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Teil U, Abschnitt II: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
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Kakao - Wochenchart
Bild 123 Der oben zu sehende Wochenchart zeigt die gleiche Akkumulationsperiode durch die starken Marktteilnehmer. Als die Akkumulation endet, wird die Volatiltiät sehr niedrig und die Optionsprämien sind entsprechend niedrig. Dies war ein idealer Zeitpunkt, um über einen Call Ratio Backspread nachzudenken.
Persönlich ziehe ich es vor, Spreads schrittweise aufzubauen und nicht zu versuchen, die gesamte Position auf einmal einzugehen. Deshalb möchte ich meine Calls kaufen, wenn die Futuresnotierungen nahe oder am Tief der Schiebezone sind. Wenn die Notierungen das Hoch der Schiebezone erreichen, dann versuche ich, meinen Call zu schreiben. Ich habe herausgefunden, daß die Parkett-Trader mir sehr schlechte Auftragsausführungen geben, wenn ich versuche, einen Spread durch eine Spread-Order einzugehen. Später in diesem Buch werde ich erklären, wie ich 28 Prämienpunkte behalten konnte, indem ich den Spread schrittweise aufbaute, wogegen mir das Parkett nur sieben Punkte gegeben hätte, wenn ich den Trade auf einmal plaziert hätte. Indem ich die Calls kaufe, bevor ich meinen Call schreibe, verfüge ich oft schon über einen Gewinn, wodurch sich mein verfügbarer Kredit kräftig erhöht. Ich zögere nicht, die Calls zu kaufen, denn ich erwarte, daß eine starke Aufwärtsbewegung kurz bevorsteht. Bis ich sicher bin, daß die Aufwärtsbewegung vorliegt, kann ich meine CallPosition durch ein Verkaufsstopp im Futuresmarkt unter dem Tief der Schiebezone absichern.
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Sehen wir uns als nächstes den Tageschart an, wie dieser zu dem Zeitpunkt aussah, als ich die Position einging.
Bild 124 Wie Sie in dem Chart sehen können, kaufte ich zuerst 950er-Calls, als die Preise kurz vor den Tiefs der Schiebezone waren. Dann, als die Preise stiegen, schrieb ich halb so viele 900er-Calls. Da ich nicht wußte, ob der Kakaomarkt im Zuge eines letzten Abwärtsschubs neue Tiefs erreichen würde, schützte mich der Spread gegen diese Möglichkeit. Im Vergleich zu einem Long Straddle (Kauf von am-Geld-Calls und -Puts mit identischen Basispreisen) gebe ich etwas Gewinnpotential auf, aber ich werde auch weniger verlieren, falls es nicht zu einem Ausbruch kommt. Der Long-Straddle ist teuer, aber er wird profitabel sein, falls sich der Markt in die eine oder andere Richtung bewegt. Beachten Sie auch, daß ich meinen Call tief-im-Geld liegend schreiben möchte - einen oder zwei Basispreise unter den vorher gekauften Calls.
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Teil II, Abschnitt II: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
22.2 Put Ratio Backspread
Bild 125
Für den Put Ratio Backspread gelten die gleichen Voraussetzungen wie für den Call Ratio Backspread. Ich achte auf eine Zunahme der Volatilität, nur daß ich jetzt erwarte, daß die Notierungen nach unten ausbrechen werden. Für den Aufbau des Trades gibt es zwei Möglichkeiten, wobei ich jedes Mal die Position delta-neutral und vorzugsweise mit einem Kredit eingehen möchte: • Optionsstrategie: Schreiben eines Puts mit höherem Basispreis und Kauf von Puts mit niedrigerem Basispreis. Beispiel: Ich schreibe einen im-Geld liegenden 9600er-Put und kaufe zwei oder mehr am-Geld liegende 9500er-Puts. • Futionstrategie: Schreiben eines Calls mit höherem Basispreis, Kauf von Puts mit niedrigerem Basispreis und Kauf eines Futures. Beispiel: Ich schreibe einen aus-dem-Geld liegenden 9600er-Call, kaufe zwei oder mehr am-Geld liegende 9500er-Puts und gehe long im Futuresmarkt.
Ich spekuliere hier darauf, daß es zu einer starken Abwärtsbewegung kommt. Wenn sich die Notierungen des Futures abwärts bewegen, kommen meine gekauften Puts ins-Geld, während der geschriebene Put gegen mich arbeitet, da auch er immer tiefer ins-Geld kommt. Dieser Verlust wird durch die Werterhöhung meiner zwei oder mehr gekauften Puts gemindert. Wenn sich die Notierungen abwärts bewegen, dann werden meine gekauften Puts vor meinem geschriebenen Put ins-Geld kommen, und der Trade wird profitabel werden. Nachdem sich meine gekauften Puts ausreichend im-Geld befinden, werde ich unbegrenztes Gewinnpotential haben. Sollten die Optionen genau am Basispreis meiner gekauften Puts verfallen, dann kann
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ich im schlechtesten Fall den Betrag der Kontobelastung verlieren (abzüglich eines entstandenen Kredits), der zwischen dem Basispreis, zu dem ich schreibe, und dem Basispreis, zu dem ich kaufe, entstand. Auch bei der zweiten Methode, bei der ich einen Futureskontrakt benutze, um einen Put Ratio Backspread einzugehen, hoffe ich, daß es zu einer starken Abwärtsbewegung kommt. Wenn sich der Markt abwärts bewegt, dann verliert mein geschriebener Call immer mehr an Wert und meine gekauften Puts werden immer teurer. Aufgrund des fallenden Marktes werde ich jedoch mit meiner Longposition im Futuresmarkt verlieren. Da die gekauften Puts am-Geld-Puts sind, werden ihre Deltas bei 50 % liegen. Im Zuge der Abwärtsbewegung wird die Werterhöhung bei meinen zwei gekauften Puts jedem Verlust entsprechen, der bei meiner Longposition im Futuresmarkt entsteht. Nachdem sich die gekauften Puts tiefer im-Geld befinden, wird die Werterhöhung, die bei diesen Puts entsteht, zunehmend größer sein als der entstehende Verlust bei der Futures-Longposition. Auch wird der geschriebene Call zunehmend an Wert verlieren und hoffentlich wertlos verfallen. Von diesem Punkt an wird mein Gewinnpotential unbegrenzt sein. Mein maximales Verlustpotential ist die Belastung (abzüglich jeder Gutschrift von dem geschriebenen Call), die entsteht, falls sich die Futuresnotierungen nicht unter den Basispreis meiner gekauften Puts hinaus bewegen. Meine Longposition im Futuresmarkt wird mich vor jeder Aufwärtsbewegung der Futuresnotierungen schützen, die über den Basispreis des Calls hinaus führt. Wenn es mir möglich ist, den Future bei einer Notierung unterhalb des Basispreises meines geschriebenen Calls zu kaufen und sich der Markt aufwärts bewegt, dann werde ich den Betrag gewinnen, welcher der Preisdifferenz zwischen der Longposition im Futuresmarkt und dem Basispreis des geschriebenen Calls entspricht. Deshalb macht es sich gelegentlich bezahlt, in diesen Trade schrittweise einzusteigen, indem man den Futures kauft, wenn sich die Futuresnotierungen unter dem Basispreis des Calls befinden, den man zu schreiben beabsichtigt.
Eine der besten Situationen für die Schaffung eines Put Ratio Backspreads liegt zur Zeit bei den Zinskontrakten vor. Da sich die Kurse der Zinsinstrumente umgekehrt zu der tatsächlichen Zinsentwickelung bewegen, wird sich ein langgezogenener Boden bei den Zinsen im zugrundeliegenden Futureskontrakt als ein ausgedehntes Top zeigen.
Zum Zeitpunkt der Abfassung von diesem Teil des Buches gibt es bei den Eurodollars eine Situation, die exakt der gleicht, die ich Ihnen beschrieben habe. Sehen wir uns einmal einige Eurodollar-Charts an.
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Bild 126
Bild 127
Teil U, Abschnitt 11: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
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Bild 128 Der einzige Zeitpunkt, an dem ich sicher bin, daß die Notierungen wirklich explodieren werden, liegt dann vor, wenn sich eine lange Phase der Akkumulation entwickelt hat. Dies passiert nur dann, wenn die starken Markteilnehmer die schwachen Hände aus dem Markt gedrängt haben. Sofern ich nicht eine langfristige Bodenbildung sehe, versuche ich nicht, Backspreads zu handeln. Ich bevorzuge statt dessen andere Strategien.
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Bild 129 Sie können sehen, daß die Notierungsbewegung im Dezember dann enger wurde. Es sieht so aus, als ob in Kürze eine Überraschung bevorstehen würde. Der nächste Chart zeigt eine Situation, über die ich im Detail in meinem Newsletter Traders Notebook schrieb.
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Bild 130 „Die Kurse fingen dann an, durch das Top der Schiebezone zu driften. Dies war das Ergebnis eines letzten „Hinausdrängens" (Squeeze) im Zinsmarkt. Die großen Marktteilnehmer drängten die kleinen Marktteilnehmer aus den Zinsmärkten." Genauso wie die aus-dem-Geld-Puts haben die im-Geld-Puts, die mit einem Basispreis nahe dem Top der Schiebezone geschrieben wurden, einen großen Teil ihres Wertes verloren. Aufgrund der Natur der Gewinn- und Verlustkurve für einen Put Ratio Backspread und der Tatsache, daß es möglich war, in diesen Trade schrittweise einzusteigen, wird der Put Ratio Backspread einen Gewinn aufweisen, solange sich die Futuresnotierungen am Verfalltermin der Optionen nicht exakt in der Mitte der Schiebezone befinden.
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Teil II, Abschnitt II: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Bild 131 Wie Sie in dem Chart sehen können, stiegen die Zinsen und die Kurse des Eurodollar-Futures brachen ein, wodurch die gekauften Puts unbegrenztes Gewinnpotential bekamen.
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23 Strangles und Straddles Bei diesen Strategien geht es um die Überlegung, Optionen so zu positionieren, daß wir unabhängig von der Richtung des Marktes einen Gewinn realisieren können. Im Prinzip ist dies das Ziel der meisten Optionsgeschäfte, aber es scheint sich besonders bei Strangles und Straddles anzubieten. Das zentrale Konzept bei einem Strangle oder einem Straddle ist, daß man auf Puts und Calls zurückgreift, deren Basispreise von der aktuellen Futuresnotierung gleich weit entfernt sind. Bei einem Straddle, egal ob dieser gekauft oder geschrieben wird, werden in der Regel am-Geld-Optionen mit dem gleichen Basispreis verwendet. Bei einem gekauften oder geschriebenen Strangle wird normalerweise auf aus-dem-Geld-Optionen zurückgegriffen, die unterschiedliche Basispreise haben. Wenn wir einen Straddle oder Strangle kaufen, dann erwarten wir einen Ausbruch der Notierungen und hoffen, als Folge einer kräftigen Bewegung beim zugrundeliegenden Futures, von einem Anstieg der Optionsvolatilität zu profitieren. | Wenn wir Straddles oder Strangles schreiben, dann erwarten wir einen Rückgang der Volatilität als Folge der Entwicklung oder Fortsetzung einer Schiebezone oder eines Konsolidierungsbereiches.
23.1 Short Strangle
Bild 132
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Jeu II, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgstrategie _
Sie werden sicherlich schon erkannt haben, daß Long Straddles und Long Strangles am besten in Märkten mit niedriger Volatilität eingegangen werden, wogegen sich Short Straddles und
Short Strangles am besten für Märkte mit hoher Volatilität eignen. Im Idealfall erfolgt der Einstieg dann, wenn die Optionsvolatilität einen Gipfel oder ein Tief erreicht hat. Ich eröffne gerne dann Short Strangles, wenn ein Markt eine große und wilde Seitwärtsformation oder Schiebezone entwickelt. Der ideale Zeitpunkt für den Einstieg liegt dann vor, wenn die Volatilität hoch gewesen ist und anfängt zu fallen. Diese Situation tritt in der Regel dann ein, wenn ein Trend endet und in eine Schiebezone übergeht. Der Short Strangle wird auch unter den gleichen Marktbedingungen funktionieren, die sich für einen
Ratio Spread eignen. In beiden Fällen sind der Ratio Spread und der Short Strangle kurze Wetten auf die Volatilität. Ich möchte diese Optionsstrategien anwenden, wenn die Volatilität relativ hoch ist. Die kurzfristige Erwartung ist, daß die Volatilität des Marktes zurückgehen und die Optionspreise sinken werden.
Es gibt vier Möglichkeiten wie ein Short Strangle etabliert werden kann: 1. Schreiben eines Puts mit einem Basispreis unter dem Markt und Schreiben eines Calls mit einem Basispreis über dem Markt. l
2. Schreiben eines Puts mit einem Basispreis über dem Markt und Schreiben eines Calls mit einem Basispreis unter dem Markt. (Dieser Trade ist als ein „Mut"-Strangle (engl. „guts") bekannt, der sich aber nur für bestimmte Situationen eignet). 3. Schreiben eines Puts unter dem Markt, Schreiben eines Puts über dem Markt und Leerverkauf eines Futures.
4. Schreiben eines Calls über dem Markt, Schreiben eines Calls unter dem Markt und Kauf eines Futures. Wenn sich eine Schiebezone entwickelt, dann sollte die implizite Volatilität sinken, da sich die Notierungen überwiegend in der Nähe der Mitte der Schiebezone aufhalten oder die
Schiebezone länger wird. In den meisten Büchern über Optionen werden Sie lesen, daß Short Strangles delta-neutral eingegangen werden sollten, aber das ist nicht unbedingt notwendig. Wichtig ist, daß Sie die Basispreise Ihrer Puts und Calls so ausgewählt haben, daß die Calls über dem Hoch der erwarteten Schiebezone und die Puts unter dem Tief der erwarteten Schiebezone liegen. Häufig eröffne ich einen Short Strangle schrittweise (legging in), indem ich Calls schreibe, wenn sich die Notierungen nahe dem Top der Schiebezone befinden, und Puts schreibe, wenn sich die Notierungen in der Nähe des Tiefs der Schiebezone befinden.
_23 Strangles und Straddles_
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Bild J33 Auf dem Chart in Bild 133 können Sie sehen, daß der Markt sehr volatil gewesen ist, bevor sich die Schiebezone entwickelte. An den Punkten (A), (C) und (F) wurden Calls geschrieben, deren Basispreise einen Basispreis über den Hochs der Schiebezone lagen. An den Punkten (B), (D) und (E) wurden Puts geschrieben, deren Basispreise einen Basispreis unterhalb der Tiefs der Schiebezone lagen. Der einzige Zeitpunkt, an dem diese geschriebenen Optionen verteidigt werden mußten, kam mehrere Tage nach dem Punkt (F). Dann konnte der Strangle verteidigt werden, indem man im Futuresmarkt long ging, bevor die Calls am-Geld lagen. Eine weitere mögliche Verteidigung würde den Rückkauf der am Punkt (F) geschriebenen Calls beinhalten, und dann würden erneut Calls zu einem höheren Basispreis geschrieben werden. Man könnte auch beide Verteidigungsstrategien kombinieren, sobald der Punkt (F) durchbrochen wurde. j
Der Call (A) wurde am 2. Juli geschrieben und am 6. August verfiel er aus-dem-Geld. Der Put (B) wurde am 12. Juli geschrieben und am 6. August verfiel er aus-dem-Geld. Der Call (C) wurde am 22. Juli geschrieben und am 6. August verfiel er aus-dem-Geld.
Der Put (D) wurde am 30. Juli geschrieben und am 10. September verfiel er aus-dem-Geld. Der Put (E) wurde am 16. August geschrieben und am 10. September verfiel er aus-dem-Geld.
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_Teil H, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Bild 134 Der Call (F) wurde am 20. August geschrieben und mußte verteidigt werden, indem er vor dem Verfalltermin am 10. September zweimal aus der Gefahrenzone genommen und gegen einen Call mit einem höheren Basispreis ausgetauscht wurde. Jedes Mal, wenn dies geschah, mußten ausreichend Kontrakte geschrieben werden, damit das Konto weiterhin einen Kredit aufweisen konnte. Wie Sie sehen können, gibt es eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, daß die Futures in der Schiebezone verharren und die Optionen wertlos verfallen, wodurch ein maximaler Gewinn erzielt werden kann. Das Risiko liegt darin, daß die Futures sofort ausbrechen und im Zuge einer Rallye oder eines starken Preiseinbruchs zu einer kräftigen Bewegung ansetzen könnten. In diesem Fall ist es meine bevorzugte Methode, die geschriebenen Optionen gegen Optionen mit einem höheren oder tieferen Basispreis auszutauschen, in den nächsten Verfalltermin zu wechseln, oder beides zu machen, wobei ich aber immer sicherstellen werde, daß ich für die Tatsache, daß ich zusätzliches Risiko eingehe, einen Kredit erhalte. Ich sorge immer dafür, daß ich über genügend Margin verfüge, um mehrere Optionswechsel durchführen zu können, falls diese notwendig werden. Wenn ich rechtzeitig erkenne, daß es zu einem Ausbruch kommen wird, dann kann ich darauf reagieren, indem ich meine Calls zurückkaufe und Puts schreibe, wodurch ich sofort auf der richtigen Seite des jetzt tendierenden Marktes bin.
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Bild 135 Eine konservativere Methode für die Anwendung dieser Strategie besteht darin, darauf zu warten, daß die Futuresnotierungen tatsächlich die obere oder untere Zone erreicht haben und dann wieder innerhalb der Schiebezone schließen, bevor man Calls oder Puts schreibt. Diese Methode wird weniger Prämien erzeugen, aber sie wird auch etwas sicherer sein. Es ist wie immer: mehr Risiko, um so höher der potentielle Gewinn; weniger Risiko, um so geringer der potentielle Gewinn. Nachdem der Trade eingegangen wurde, bleiben die nachfolgenden Schritte exakt wie oben diskutiert. OIZ (obere, innere Zone) ist der Bereich zwischen der 0,146-Linie und dem Hoch der Schiebezone. UIZ (untere, innere Zone) ist der Bereich zwischen dem Tief der Schiebezone und der 0,146-Linie. Die Konstruktion und Anwendung des Umschlages wurde in Kapitel 16 erläutert.
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23.2 Short Straddle
Bild 136 Der Short Straddle hat Ähnlichkeit mit dem Short Strangle, mit der Ausnahme, daß sich der Trade aus Puts und Calls zusammensetzt, die den gleichen Basispreis haben. Ein Short Straddle kann auf mehreren Wegen ausgeführt werden:
Schreiben eines Calls und Schreiben eines Puts mit identischen Basispreisen. Schreiben von zwei am-Geld-Calls, Kaufeines Futures.
• Schreiben von zwei am-Geld-Puts, Leerverkauf eines Futures. Der Short Straddle ist eine Wette auf die Volatilität. Ich erwarte abnehmende Volatilität. Dieser Trade sollte nur dann eingegangen werden, wenn die Volatilität und die Optionsprämien entsprechend hoch gewesen sind. Er wird mit der Erwartung durchgeführt, daß der Markt in eine Schiebezone eintreten wird und die Optionsprämien anfangen werden zu fallen. Ich möchte den höchstmöglichen Preis für die Optionen bekommen, so daß ich sie zu einem niedrigeren Preis zurückkaufen kann. Das ist die Grundlage von jeder erfolgreichen Spekulation, hoch zu verkaufen und niedrig zu kaufen - wenngleich dies normalerweise in der umgekehrten Reihenfolge genannt wird.
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Als ein Futures-Trader würde ich nach einem Markt suchen, der entweder in einer großen Schiebezone (vom Hoch bis zum Tief) wild seitwärts läuft, oder nach einem Markt, der tendiert hat, aber jetzt Zeichen von Erschöpfung zeigt, d.h., ein Top oder einen Boden bildet. In der Mehrzahl der Fälle ist ein Boden vorzuziehen, weil die Märkte dazu tendieren, an Tiefs zu konsolidieren und seltener „V"-Böden bilden. Das Merkmal, nach dem ich suche, ist ein Markt mit einer sehr hohen impliziten Volatilität, der im Begriff ist, sich zu stabilisieren. Ich möchte dann aus dem Verfall der Zeitprämie und der sinkenden Volatilität einen Vorteil ziehen, indem ich sowohl Calls als auch Puts mit dem gleichen Basispreis schreibe. Die folgenden Charts zeigen Beispiele, wie ein solcher Markt aussehen könnte.
Dei Bond-Markt schien ein Top zu entwickeln. Da ich in der Regel nach einem Kurshoch der Bonds (was umgekehrt ein Zinstief ist) einen Konsolidierungsbeieich erwarte, würde ich an der Stelle, die mit dem Pfeil gekennzeichnet ist, einen Short Straddle eingehen. Auf dem nächsten Chart können Sie sehen, wo dieser Trade beendet wurde.
Bild 137
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Jeil 11, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Der Trade wurde hier geschlossen.
Bild 138
Bild 139
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Der vertikale Cursor in dem Rohölchart auf der vorangegangenen Seite (Bild 139) zeigt einen Punkt, an dem die Bollinger-Bänder auf eine stark fallende Volatilität hinweisen. Die Optionsprämien waren immer noch hoch, aber die sich verengenden Bollinger-Bänder und die
Bodenbildung bei den Rohölpreisen zeigten an, daß wahrscheinlich eine Schiebezone folgen würde. Dies war ein hervorragender Zeitpunkt, um einen am-Geld-Straddle zu schreiben. Für einen kurzen Zeitraum stabilisierten sich die Rohölpreise, und dann fielen sie. Beachten Sie, daß der richtige Zeitpunkt für das Schreiben eines Short Straddle immer auch der richtige Zeitpunkt für das Schreiben eines Short Strangle ist. Sie haben die Wahl. Ihre Entscheidung
hängt wahrscheinlich von Ihrer Risikotoleranz ab und von der Frage, ob Sie den Trade auf einer Intraday-Basis beobachten können. Der Short Straddle bringt mehr Prämie, aber der Short Strangle ist ein konservativerer Trade. Bevor wir zu dem Kauf von Straddles und Strangles kommen, lassen Sie uns einen Moment darüber nachdenken, wie wir unsere geschriebenen Trades managen. Ob wir die Positionen mit einem geschriebenen Straddle oder einem Strangle eingegangen sind, macht in der folgenden
Diskussion wenig Unterschied. In jedem Fall besteht die Hauptgefahr für unser Konto darin, daß sich die Futuresnotierungen so stark und schnell bewegen werden, daß wir für den Rückkauf der Optionen mehr bezahlen müssen als wir anfänglich durch das Schreiben dieser
Optionen eingenommen haben.
Aber es gibt einen Ausweg. Jede Bewegung im Futuresmarkt kann möglicherweise dazu fuhren, daß unser Short Straddle oder Short Strangle in den Verlust gerät, insbesondere dann, wenn diese Futuresbewegung in den ersten Handelstagen nach Aufnahme des Trades passiert. Wir hoffen bei dieser Art von Trades, daß der Markt über einen bestimmten Zeitraum hinweg
nicht tendieren wird. Wir möchten die Auf- und Abwärtsfluktuationen sehen, die für eine Schiebezone oder einen Konsolidierungsbereich typisch sind. Solange wir keinen Hinweis auf Trendaktivität sehen, können wir uns relativ sicher fühlen, auch wenn unser Straddle oder
Strangle anfänglich einen leichten „Drawdown" hat. Im Laufe der Zeit, insbesondere wenn die Volatilität wie von uns erwartet schwächer wird, sollten wir sehen, daß unsere Position
anfangt, einen Gewinn auszuweisen. Weil die Mechaniken von Straddles und Strangles die Möglichkeit einschließen, daß die Positionen zum Beginn der Trades in den Verlust geraten, müssen wir sicher sein, daß wir bei Positionsaufhahme über ausreichend Margin verfügen. Viele Trader benutzen auch ein „DeltaStopp" und weniger ein Stopp, welches auf verlorenen Dollars basiert. Die Überlegung bei einem Delta-Stopp ist, daß der Trader die Position täglich beobachtet und anpaßt, indem er weitere Optionen nur dann schreibt, falls und wenn das Delta der existierenden Position einen
bestimmten Wert überschreitet. Als geübte Chartleser haben wir einen zusätzlichen Vorteil. Wir können unsere Futures-Charts täglich beobachten und nach irgend einem Zeichen für einen sich entwickelnden Trend suchen, der uns darauf aufmerksam macht, daß es Zeit wird, unsere Position zu wechseln. Jetzt wissen wir also, wann es Zeit zur Verteidigung wird. Die Frage ist noch, wie verteidigen wir uns? In den meisten Fällen verteidigen wir uns, indem wir weitere Optionen schreiben. Wir können
einen zusätzlichen Strangle zu einem höheren oder tieferen Basispreis schreiben, so daß die kombinierten Prämien aus dem ersten Strangle und dem nächsten dem Markt mehr,,Raum" für Bewegung geben, als wir ursprünglich eingeplant hatten. Oder wir können die Entscheidung treffen, die bedrohten Optionen „auszutauschen", indem wir sie zurückkaufen und eine
ausreichende Zahl von neuen Optionen mit einem weiter entfernt liegenden Basispreis schreiben, damit die Prämie in unserem Konto wieder aufgestockt wird. Für den Fall, daß es zu
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Teil II, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
einer extremen Bewegung gegen unsere Position kommt, könnte es notwendig werden, daß wir in einen späteren Verfallmonat der Optionen wechseln, wenngleich wir in der Regel versuchen, in dem Verfallmonat zu bleiben, in dem wir ursprünglich die Optionen schrieben.
An anderer Stelle in diesem Buch zeigte ich Ihnen einen „Fandangle", den wir häufig benutzen, um einen Short Strangle zu verteidigen. Sie werden sich erinnern, daß dann die Strategie darin besteht, einem existierenden Short Strangle eine Long- oder Shortposition im Futuresmarkt hinzuzufügen.
23.3 Long Strangle
Bild 140 Ein Long Strangle kann auf verschiedenen Wegen aufgebaut werden: 1. Kauf eines Calls mit einem höheren Basispreis und Kauf eines Puts mit einem niedrigeren Basispreis. 2. Kauf eines Puts mit einem höheren Basispreis und Kauf eines Calls mit einem niedrigeren Basispreis.
3. Kaufeines Puts mit einem höheren Basispreis, Kaufeines Puts mit einem niedrigeren Basispreis und Kauf eines Futures zu einer Notierung zwischen den Basispreisen der Optionen. 4. Kauf eines Calls mit einem höheren Basispreis, Kauf eines Calls mit einem niedrigeren Basispreis und Leerverkauf eines Futures zu einer Notierung zwischen den Basispreisen der Optionen.
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Wenn ich einen Long Strangle eingehe, dann brauche ich einen Markt mit niedrigen Optionspreisen. Dies bedeutet, daß die implizite Volatilität niedrig sein wird. Ich werde ein Käufer von Optionen sein. Unabhängig davon, welche der o.g. Strategien ich benutze, möchte ich die Position delta-neutral eingehen. Die hinter diesem Trade stehende Philosophie ist das genaue Gegenteil zum Short Strangle. Beim Short Strangle erwarte ich, daß der Markt ruhiger wird. Bei einem Long Strangle gehe ich von einer deutlichen Zunahme der Volatilität aus. Ich möchte einen Markt sehen, der stagniert hat, aber bei dem ich mir jetzt relativ sicher bin, daß er kurz vor einer Explosion steht. Mein Problem ist, daß ich nicht sicher bin, in welche Richtung die Explosion passieren wird. Aus diesem Grund kaufe ich Puts und Calls. Bei diesem Trade werden aus-dem-Geld-Optionen benutzt. Indem ich bei dieser Strategie aus-demGeld liegende Optionen benutze, kann ich Prämienkosten sparen. Dennoch muß es aber zu einer großen Bewegung im Markt kommen, damit ich Geld verdienen kann. In der Mehrzahl der Fälle werde ich einen solchen Trade initiieren, indem ich einen Long Straddle benutze (siehe Abschnitt 23.4). Bei einem Long Straddle werden ähnliche Taktiken verwendet, wobei die Basispreise der Optionen aber am-Geld liegen.
Falls der Markt eine kräftige Bewegung macht, werde ich Geld verdienen. Meine Gewinnerwartung ist nur dadurch limitiert, wie weit und wie schnell sich der Markt vor dem Verfalltermin der Optionen bewegt. Falls der Markt weiter stagniert, dann werde ich maximal die bezahlte Prämie zuzüglich der Transaktionskosten verlieren. Bei einem Long Strangle werde ich weniger verlieren als bei einem Long Straddle. Der geringere Verlust ist auf die niedrigere Prämie zurückzufuhren, die ich für den Long Strangle bezahlt habe. In der Regel wird dieser Trade so initiiert, indem man Calls über dem Markt und Puts unter dem Markt kauft. Bei dieser Methode ist es notwendig, daß die Futuresnotierungen eine starke Bewegung machen, bevor ich Geld verdienen kann. Deshalb achte ich darauf, daß ich auf dem Chart eine niedrige Volatilität, eine enge Konsolidierung, eine Leiste, eine Flagge oder einen Keil innerhalb einer großen Schiebezone sehe, bevor ich riskieren werde, einen Long Strangle einzugehen. Eine Leiste, die sich innerhalb eines geordneten Trends entwickelt, oder eine enge Schiebezone an einem Top oder Boden bieten weitere Gelegenheiten für den Rückgriff auf einen Long Strangle. In dem nächsten Chart können Sie sehen, wie ein Markt zu dem Zeitpunkt aussieht, wenn ich einen Long Strangle erwäge:
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Bild 141
Bild 142
Teil 11, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
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Wie Sie in dem Chart in Bild 142 sehen können, fing der Markt an, kräftig zu steigen. Nach dem Ausbruch des Marktes aus der Schiebezone hätte der Trader den gekauften Put abgestoßen. Der Gewinn des gekauften Calls hätte dadurch abgesichert werden können, indem man dem Markt mit einem gleitenden Verkaufsstopp im Futuresmarkt gefolgt wäre. Es gab auf dem Chart mehrere weitere Gelegenheiten, erneut Long Strangles einzugehen. Können Sie diese sehen?
23.4 LongStraddle
Bild 143
Als ich noch ausschließlich Futures handelte, versuchte ich, das Äquivalent zu einem Long Straddle dadurch umzusetzen, indem ich zwei Broker und zwei Konten benutzte. Was war der Grund dafür? Weil ich bei dieser Trading-Taktik zur gleichen Zeit in einem Markt sowohl long als auch short sein könnte. Ginge man z.B. beim gleichen Broker zur selben Zeit im Goldmarkt mit dem Aprilkontrakt long und short, dann würde dies zu einer Stornierung von beiden Aufträgen fuhren. Mit einem Long Straddle ist es jedoch möglich, genau diese Taktik umzusetzen.
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Teil II, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Sie werden sich fragen: „Welcher Schwachkopf würde zur gleichen Zeit im gleichen Markt sowohl short als auch long gehen?" Was könnte der Grund dafür sein? Wenn ich auf meinen
Futures-Seminaren den Teilnehmern erzählte, daß ich dies tat, dann sahen mich viele an, als wäre ich wahnsinnig! Meine Erklärung war, daß ich im Markt sein wollte, weil ich sicher war, daß er in die eine oder andere Richtung ausbrechen würde. Im Gegensatz zu dem Moment des Ausbruches war es für mich leichter, eine Auftragsausführung mittels einer Limit-Order zu
bekommen, wenn der Markt ruhig war. Ich bin nach wie vor fest davon überzeugt, daß ich einen taktischen Vorteil erhalte, wenn es mir möglich ist, bei einer Auftragsausführung den von mir gewünschten Preis zu bekommen. Es gab einen weiteren taktischen Vorteil, in dem gleichen Markt long und short zu sein. Ich verpaßte selten eine große Bewegung in den Märkten. Es ist einfach zu sagen: „Ich werde in
diesen Markt einsteigen, sobald es zu einem Ausbruch kommt." Aber es ist eine andere Geschichte, dieses Vorhaben dann auszuführen, wenn der Markt mit einer Notierungslücke aus der Konsolidierung ausbricht. Die meisten Trader haben dann Angst, in den Markt einzusteigen. Sie haben das Gefühl, die Bewegung verpaßt zu haben.
Ein Long Straddle hat große Ähnlichkeit mit einem Long Strangle. Der einzige Unterschied besteht darin, daß Puts und Calls gekauft werden, die am-Geld liegen. i
Ein Long Straddle kann auf verschiedene Arten eingegangen werden:
1. Kaufeines Puts und Kauf eines Calls, wobei die Basispreise von beiden Optionen amGeld liegen. 2. Kauf von zwei am-Geld-Calls und Leerverkauf eines Futures.
3. Kauf von zwei am-Geld-Puts und Kaufeines Futures. Wenn ich einen Long Straddle eröffnen möchte, dann suche ich nach einem Markt mit niedrigen Optionspreisen. Dies bedeutet, daß die implizite Volatilität niedrig sein wird. Ich
möchte ein Käufer von Optionen sein und deshalb versuche ich, einen Anstieg der Volatilität zu erwischen, um den Zeitverfall auszugleichen, der eintritt, während ich die Optionen halte.
Unabhängig davon, welche der o.g. Strategien ich benutze, möchte ich die Position deltaneutral initiieren.
_23 Strangles und Straddles_
März-Eurodollars Nachdem die Aufivärtstrendlinie gebrochen war, bewegte sich dieser Markt seitwärts.
Die Volatilität und die Optionsprämien auf den EurodoUar-Future waren sehr niedrig. Dies ist die Alt von Situation, nach der ich suche,
um einen Long Straddle einzugehen.
Bild 144
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Teil II, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Bild 146 Solche Gelegenheiten wie diese ereignen sich häufiger als Sie vielleicht denken. Wenn Sie auf diese enge Formation im Zuckermarkt geachtet hätten, dann hätte sich der Kauf eines Long Straddle sehr bezahlt gemacht. Mit den sehr niedrigen Volatilitäten, die vorherrschten, wurden die Optionen extrem günstig. Auch wenn der Markt nicht stark gestiegen wäre, hätte es beim Kauf von Optionen mit mehreren Monaten Restlaufzeit zu sehr niedrigen Prämien nur geringe Preisrückgänge gegeben. In dem Fall, wenn es nicht zu einem starken Anstieg der Futuresnotierungen gekommen wäre, hätten die Käufer von Long Straddles schnell aussteigen und einen guten Teil der ursprünglich bezahlten Prämie zurückerhalten können.
_23 Strangles und Straddles_
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Der Chart in Bild 147 zeigt eine weitere Gelegenheit für einen Long Straddle. Nach einem ausgedehnten Abwärtstrend ging dieser Markt in eine Schiebezone mit sehr niedriger Volatilität über. Die Futurespreise bewegten sich in einem engen Bereich und die Optionsprämien wurden sehr niedrig. Vergessen Sie nicht, daß konservativere Trader auf einen Long Strangle zurückgreifen können, wenn aufgrund des Chartmusters ein Long Straddle in Frage kommt.
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Teil II, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
24 Butterfly-Trades So wie Strangles und Straddles viel mit Volatilität zu tun haben, haben Butterfly-Trades sehr wenig mit Volatilität zu tun. Es sind risikoarme Strategien, aber Butterfly-Trades gehören zu den komplexesten Optionsgeschäften, die Sie tätigen können. Fast jedes Folgegeschäft bei einem Butterfly verlangt mehr als einen Trade. Dies kann dazu fuhren, daß große Transaktionskosten in Form von Kommissionen und Gebühren auflaufen. In der Mehrzahl der Fälle sind Butterfly-Trades nur für die Parkett-Händler praktikabel und kosteneffektiv. Nicht auf dem Parkett handelnde Trader werden es schwierig finden, Butterfly-Trades für sich alleine genommen zu iniitieren. Manchmal jedoch werden wir feststellen, daß eine unserer Optionspositionen als ein Ergebnis aus Folgeoperationen im Bezug auf eine frühere Position ein Butterfly-Trade geworden ist. In diesem Fall müssen wir wissen, wie wir die Position von diesem Standpunkt aus verwalten. Unter Folgeoperationen verstehe ich, daß eine vorangegangene Optionsstrategie in einen Butterfly-Trade umgewandelt wurde.
24.1 Long Butterfly
Bild 148
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_24 Butterfly-Trades_
In meinem Trading gehe ich einen Long Butterily normalerweise dann ein, wenn ich eine früher etablierte Position modifizieren möchte. Einen Butterfly-Trade, ob Short oder Long, gehe ich selten als eine ursprüngliche Optionsposition ein.
Gehen wir einmal davon aus, daß ich mich im Moment in einem Ratio Call Spread befinde. Ich habe einen Call zu einem Basispreis gekauft und zwei Calls zu einem höheren Basispreis geschrieben. Es ist ein Trade, den ich gerne halten möchte, aber ich habe die Befürchtung, daß die Futuresnotierungen ausbrechen und schnell aufwärts tendieren könnten. Falls es dazu käme, dann würde das mich alle aufgrund des Zeitwertverlustes akkumulierten Gewinne kosten, und ich würde mich auch im Verlust befinden. (Wie Sie wissen setzt ein Ratio Call Spread, damit er profitabel sein kann, einen mehr oder weniger seitwärts driftenden Markt voraus, und er wird dann geschrieben, nachdem es eine große, vorzugsweise plötzliche Bewegung gegeben hat.) Da ich in diesem Fall furchte, daß es zu einem schnell steigenden Markt kommt, würde ich den Butterfly aufbauen, indem ich einen Call mit einem Basispreis kaufe, der über dem Basispreis meiner geschriebenen Calls liegt. Diese Strategie hat große Ähnlichkeit mit einer Fution, außer daß ich bei einer Fution den gleichen Effekt wie mit einem Long Butterfly dadurch schaffe, indem ich im Futuresmarkt long gehe, bevor sich meine geschriebenen Calls am-Geld befinden. Bei dem Butterfly-Trade würde ich den Call mit einem Basispreis kaufen, der höher als der Basispreis ist, an dem ich die zwei Calls geschrieben habe. Falls ich umgekehrt einen Put mit einem Basispreis gekauft und zwei Puts mit einem niedrigeren Basispreis geschrieben hätte, dann würde ich, um den Butterfly zu schaffen, einen Put mit einem Basispreis kaufen, der unter dem Basispreis der von mir geschriebenen Puts liegt.
Es gibt verschiedene Wege, wie ich einen Long Butterfly aufbauen kann: 1. Kaufeines Calls mit einem niedrigeren Basispreis, Schreiben von zwei Calls mit einem höheren Basispreis, Kaufeines Calls mit einem noch höheren Basispreis.
2. Kauf eines Puts mit einem höheren Basispreis, Schreiben von zwei Puts mit einem niedrigeren Basispreis, Kaufeines Puts mit einem noch niedrigeren Basispreis. 3. Kauf eines Calls, Schreiben von einem Put und einem Call mit einem höheren Basispreis, Kaufeines Puts mit einem noch höheren Basispreis.
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4. Kauf eines Puts, Schreiben von einem Put und einem Call it einem höheren Basispreis, Kaufeines Calls mit einem noch höheren Basispreis.
In den beiden zuletzt genannten Fällen liegen in der Tat ein Short Straddle und ein Long Strangle vor. Die Basispreise der benutzten Optionen sollten in Beispiel 3 und 4 so ausgewählt werden, daß die Entfernung von dem Straddle zu einer Seite des Strangle der Entfernung von dem Straddle zu der anderen Seite des Strangle entspricht.
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JTeil II, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Zum Beispiel.
Die obere Seite des Strangle (Kauf von entweder einem Put oder einem Call) befindet sich bei einem Basispreis von 6050. Der Straddle (Schreiben eines Puts und Schreiben eines Calls) befindet sich bei einem Basispreis von 6000.
Die untere Seite des Strangle (Kauf von entweder einem Put oder einem Call) befindet sich bei einem Basispreis von 5950. GC
Bild 149 Nehmen wir an, daß ich nach dem Anstieg des Goldpreises (Bild 149) bis zum Hoch (A) die Entscheidung traf, einen Ratio Call Spread aufzubauen, um durch das Schreiben von Optionen die sehr hohe implizite Volatilität der Optionen auszunutzen. Ich könnte einen am-Geld-Call kaufen und simultan zwei oder mehr aus-dem-Geld-Calls über dem Markt schreiben, wodurch meinem Konto ein Kredit gutgeschrieben werden würde. Meine Überlegungen wären die, daß der Markt im Begriff war, ein Top zu bilden, und ich könnte einen Vorteil aus den überteuerten aus-dem-Geld-Calls ziehen, indem ich den gutgeschriebenen Kredit behielt.
J24 Butterfly-Trades_
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Nach drei Wochen fangen die Preise an zu steigen, und am Punkt (B) überschreiten sie das Hoch, das am Punkt (A) entstanden war. Bis zum Punkt (B) sollte die Volatilität wesentlich niedriger sein, als sie am Punkt (A) war, aber aufgrund des Ausbruchs könnte ich jetzt befurchten, daß die Volatilität anfangen wird zu steigen. Was ich unternehmen möchte ist, den Volatilitätsfaktor dieses Trades zu neutralisieren und mich gleichzeitig vor einem plötzlichen Preisanstieg zu schützen, der fast mit Sicherheit die geschriebenen Calls gegenüber den von mir gekauften Call im Wert ansteigen lassen wird. Ich könnte mich aus dieser potentiell gefährlichen Situation dadurch befreien, indem ich durch den Kauf (während die Volatilität niedrig ist) eines Calls mit einem Basispreis über dem Preis der geschriebenen Calls einen Long Butterfly schaffen würde. Falls die Volatilität zunimmt und der Preis der von mir geschriebenen Calls steigt, dann wird aufgrund des geschaffenen Long Butterfly auch der Preis der gekauften Calls steigen. Falls die von mir geschriebenen Calls einen Preis erreichen, an dem sie sich im-Geld befinden, dann wird sich der Call, den ich am-Geld liegend kaufte, tief-im-Geld befinden und sich so wie eine Futuresposition bewegen. Da die Notierungen steigen, wird auch der von mir gekaufte ausdem-Geld-Call an Wert gewinnen, und ich werde wahrscheinlich in der Lage sein, den anfänglich erhaltenen Kredit zu retten. Im schlimmsten Fall könnte ich einen kleinen Verlust erleiden. Der Long Butterfly bietet mir die Möglichkeit, mich gegen einen großen Verlust zu schützen. Dieser Trade ist nur dann profitabel, wenn sich die Futuresnotierungen am Verfalltermin nahe am Basispreis meiner geschriebenen Optionen befinden, aber meine potentiellen Verluste sind streng begrenzt und in der Regel sehr klein.
Der gleiche Goldchart zeigt eine andere Situation für einen Long Butterfly. Am Punkt (C) wäre die Volatilität aufgrund des plötzlichen Zusammenbruchs des Goldpreises sehr hoch gewesen. In der Annahme, daß der Goldmarkt seine Korrektur kurz nach dem Punkt (C) beendet haben könnte, hätte ich einen Ratio Put Spread aufbauen können, indem ich einen amGeld-Put kaufte und zwei oder mehr aus-dem-Geld-Puts unter dem Markt schrieb, um so ausreichend Prämien als Kredit in meinem Konto gutgeschrieben zu bekommen.
Nachdem sich die Volatilität beruhigt hatte und die Prämien etwas gefallen waren, brachen die Futuresnotierungen am Punkt (D) durch das Tief am Punkt (C). Ich würde dann die Befürchtung haben, daß die Futuresnotierungen noch weiter fallen könnten, was in der Tat passierte. Durch den Kauf eines aus-dem-Geld-Puts mit einem Basispreis unter dem Basispreis der von mir geschriebenen Puts könnte ich einen großen Teil des Einflusses neutralisieren, den die erhöhte Volatilität auf den Preis der von mir geschriebenen Puts haben würde. Ich könnte den in meinem Konto gutgeschriebenen Kredit behalten. Falls ein Verlust entsteht, dann wird der Long Butterfly dafür sorgen, daß dieser Verlust klein ist. Was ist das Risiko bei einem Long Butterfly?
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Teil U, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Bild 150 Das Risiko ist immer auf die bezahlten Aufwendungen begrenzt. Mit anderen Worten: Solange ich für meine gesamten Käufe nicht mehr aufwende als ich für meine gesamten Verkäufe erhielt, werde ich nicht schlechter als mit einem ausgeglichenen Konto dastehen. In der Tat kann es sogar möglich sein, daß ich einen Teil des ursprünglich erhaltenen Kredits behalten kann. Falls ich vermute, daß die Futuresnotierungen sich weiter stark in die Richtung des Trades bewegen werden (aufwärts im Fall von (A)/(B) und abwärts im Fall von (C)/(D)), kann ich immer meine geschriebenen Optionen zurückkaufen und meine gekauften Optionen behalten. Dadurch entsteht natürlich eine vollständig neue Position, in der ich einfach gekaufte Optionen halte. Nachdem der Long Butterfly geschaffen wurde, entsteht mein maximaler Gewinn dann, wenn sich die Futuresnotierungen zum Verfalltermin der Optionen am Basispreis der geschriebenen Optionen befinden. Falls die Volatilität steigt, dann ist die beste Möglichkeit zur Liquidation die, daß ich die geschriebenen Optionen zurückkaufe und die zuletzt gekaufte Option verkaufe. Von diesem Punkt ausgehend verfüge ich über unbegrenztes Gewinnpotential. Als nächstes möchte ich Ihnen eine weitere Situation für einen Long Butterfly zeigen. Diese ereignete sich beim Japanischen Yen. Sie werden sich an diesen Chart erinnern, da ich ihn schon an früheren Stellen in diesem Buch gezeigt habe.
_24 Butterfly-Trades_
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Bild 151 Am Hoch (A) kam es beim Japanischen Yen zu einem temporären Stopp der langen Kursaufwärtsbewegung, und ich schrieb zu dem Zeitpunkt kurzfristige Calls über diesem Hoch. Ich konnte die eingenommene Prämie behalten, da die Optionen drei Wochen später aus-dem-Geld verfielen. Nach der Korrektur am Tief (B) und dem darauffolgenden Anstieg bis zu dem Hoch (C) fielen die Kurse wieder etwas zurück. Ich traf die Entscheidung, einen Ratio
Call Spread aufzubauen, indem ich am-Geld liegende 9450er-Calls kaufte und Calls mit einem Basispreis von 9550 (zwei Basispreise über meinen gekauften Calls) in einem Verhältnis von zwei zu eins schrieb. Ich war sicher, daß ich ein Doppelhoch gesehen hatte und daß die Kurse wahrscheinlich bis zum Verfalltermin der Optionen im September in einer Schiebezone verharren würden. Nachdem es anfangs zu der erwarteten Kursschwäche kam, fingen die Kurse dann an zu steigen, und Anfang August durchbrachen sie das alte Hoch. Es gab eine Reihe von Schritten, die ich unternehmen konnte, aber aufgrund von anderen Trades, in denen ich mich befand, entschloß ich mich, einen Long Butterfly aufzubauen. Mein Ziel war, den Einfluß der Volatilität auf diesen Trade zu neutralisieren, falls die Futuresnotierungen ausbrechen und die Optionsprämien steigen würden. Am Punkt (D) kaufte ich 9600er-Calls, die ich am Stab (E) während des Tages wieder abstieß. An diesem Tag löste ich alle Positonen auf und konnte nach Abzug der Kosten auf einen kleinen Kredit in meinem Konto blicken.
Was wäre gewesen, wenn ich am Tag (E) nicht hätte liquidieren können? Was wäre gewesen, falls ich wie so viele andere Trader kein Realtime-Quotesystem gehabt hätte oder wenn ich einer anderen Arbeit hätte nachgehen müssen? Kann es irgend einen Zweifel daran geben, daß die Volatilität als Ergebnis des Tages (E) sehr groß gewesen wäre? Wenn die Volatilität steigt und falls der Butterfly-Trade wie in diesem Fall mit Calls konstruiert worden wäre, dann besteht die Aufgabe darin, alle Calls mit Ausnahme des ersten zu liquidieren. Dieser ist der Call, der die beste Chance hat, wieder an Wert zu gewinnen. Wie Sie sehen können, hätten Sie zwei Tage nach dem Tag (E) den verbliebenen, gekauften Call mit einem netten Gewinn liquidieren können.
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Teil II, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
24.2 Short Butterfly
Bild 152 Ich benutze den Short Butterfly, um mich zu schützen, wenn sich ein Ratio Backspread nicht wie erwartet entwickelt. Wie bei dem Long Butterfly hat die Volatilität wenig Einfluß. Ich habe niemals einen Trade von Anfang an als einen Short Butterfly aufgebaut. Ich habe einen solchen Trade immer nur als Teil einer Folgestrategie betrachtet. Wie bei einem Long Butterfly fallen auch hier zusätzliche Kommissionen und Gebühren an, die verdient werden müssen.
Ein Ratio Backspread wird dann initiiert, wenn ich das Gefühl habe, daß der Markt entweder nach oben oder nach unten explodieren wird. Wenn ich später feststelle, daß es keine explosive Bewegung gibt, dann kann ich meinen Ratio Backspread in einem Short Butterfly umwandeln. Gehen wir davon aus, daß ich mich im Moment in einem Ratio Call Backspread befinde. Ich habe einen Call mit einem Basispreis geschrieben und zwei Calls mit einem höheren Basispreis gekauft. Diesen Trade bin ich eingegangen, weil der Markt bereit schien, nach oben zu explodieren. Aufgrund der letzten Preisbewegung gehe ich jedoch jetzt davon aus, daß die Futuresnotierungen die gleiche Chance haben auszubrechen und sich schnell aufwärts oder abwärts zu bewegen.
_24 Butterfly-Trades_
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Falls die Futuresnotierungen nach unten ausbrechen, dann würden nicht nur jegliche Gewinne verloren gehen, die ich mit einer explosiven Aufwärtsbewegung verdienen wollte, sondern es könnte sogar zu einem Verlust kommen. Da ich für diesen Fall einen schnell fallenden Markt befürchte, würde ich den Butterfly-Trade aufbauen, indem ich einen Call schreibe, dessen Basispreis über dem Basispreis der von mir gekauften Calls liegt. Dies hat Ähnlichkeit mit einer Fution, außer daß ich bei einer Fution im Futuresmarkt short gehen würde, sobald ich von einem Abwärtsausbruch überzeugt wäre. Falls ich umgekehrt einen Put mit einem Basispreis geschrieben und zwei Puts mit einem niedrigeren Basispreis gekauft hätte, dann würde ich, um einen Butterfly zu schaffen, einen Put mit einem Basispreis schreiben, der noch niedriger als der Basispreis der gekauften Puts liegt. Der Short Butterfly kann folgendermaßen aufgebaut werden: 1. Schreiben eines Calls mit einem niedrigeren Basispreis, Kauf von zwei Calls mit höheren Basispreisen, Schreiben eines Calls mit einem noch höheren Basispreis. 2. Schreiben eines Puts mit einem höheren Basispreis, Kauf von zwei Puts mit einem niedrigeren Basispreis, Schreiben eines Puts mit einem noch niedrigeren Basispreis.
3. Schreiben eines Calls mit einem niedrigeren Basispreis, Kauf von einem Put und einem Call mit einem höheren Basispreis, Schreiben eines Puts mit einem noch höheren Basispreis. 4. Schreiben eines Puts mit einem niedrigeren Basispreis, Kauf von einem Put und einem Call mit einem höheren Basispreis, Schreiben eines Calls mit einem noch höheren Basispreis.
In den letzten beiden Fällen besteht der Short Butterfly aus einem Long Straddle innerhalb eines Short Strangle. Der Zeitverfall des Short Butterfly ist unbedeutend bis zu den letzten vier Wochen Restlaufzeit und nimmt nur in den letzten Tagen vor dem Verfalltermin rapide zu. Jetzt möchte ich Ihnen einen Chart zeigen, der eine Situation illustriert, in der ich einen Short Butterfly benutzen könnte.
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Teil II, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgstrategie_
Bild 153
Zu dem Zeitpunkt, als sich der Goldmarkt in der gezeigten Konsolidierung befand, hätte ich einen Call Ratio Backspread schreiben können, indem ich einen am-Geld-Call geschrieben und zwei Calls über dem Markt gekauft hätte. Meine Erwartung wäre gewesen, daß es zu einer explosiven Aufwärtsbewegung kommt.
Einige Tage später, als der Preis des Gold-Futures anfing zu fallen, wäre ich nicht mehr so sicher gewesen, daß der Ausbruch nach oben stattfinden würde. Zu diesem Zeitpunkt würde ich darüber nachdenken, einen weiteren Call über dem Basispreis meiner zwei gekauften Calls zu schreiben. Die Prämie aus den zwei geschriebenen Calls sollte die Prämie übersteigen, die ich für den Kauf der zwei Calls bezahlte. Wie sich dann zeigte, brachen die Preise nach unten aus, und es wäre mir möglich gewesen, den Netto-Kredit zu behalten Falls der Goldpreis tatsächlich nach oben ausgebrochen wäre, nachdem der Short Butterfly vorlag, dann hätte ich den maximalen Gewinn in dem Fall realisieren können, falls alle Optionen im-Geld oder aus-dem-Geld verfallen wären. Der maximale Verlust würde entstehen, falls meine gekauften Calls am-Geld verfielen.
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25 Synthetische Futures Synthetische Futures sind, wie die Bezeichnung vermuten läßt, eine Position, die sich wie eine Futuresposition verhält, aber durch die Benutzung von Optionen konstruiert wird. Man kann die Deltas eines Sets von gekauften und geschriebenen Puts und Calls addieren und eine Optionsposition schaffen, deren Gewinn- und Verlustmerkmale identisch sind mit denen von einer Long- oder Shortposition im Futuresmarkt. Ich werde Ihnen gleich zeigen, daß Sie auch Positionen schaffen können, die zu einem bestimmten Prozentsatz mit einer Futuresposition übereinstimmen, so daß dies eine sehr wendige Strategie ist. Synthetische Positionen funktionieren in fast jedem Marktzustand. Sie eignen sich idealerweise für einen Markt, der im Begriff ist zu drehen, wobei sich die Optionspreise so darstellen, daß die Mehrzahl der Calls überbewertet und die Puts unterbewertet sind, oder umgekehrt. Wie bei allen Options-Trades möchte ich auch diese Position mit einem anfänglichen Kredit eingehen. Sie werden sich erinnern, daß ich Ihnen an früherer Stelle meine Technik für „das Borgen eines Stopps" zeigte. In gewisser Weise werden synthetische Futures mit einem anfänglichen Kredit aufgebaut, wobei ein geborgtes Stopp eingebaut ist. Denken Sie einmal darüber nach. Ich eröffne eine Position, die sich genauso wie ein Futureskontrakt verhält, aber ich erhalte dafür in meinem Konto einen Kredit gutgeschrieben. Wie kommt es, daß ichßir das Trading bezahlt -werde!
25.1 Synthetischer Long Futures
Bild 154
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Teil II, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgsstrategie_
Die Strategie des synthetischen Long Futures ist eine sehr wendige Strategie. Ich kann damit eine künstliche Futuresposition aufbauen, die jedem Prozentsatz einer Longposition im Futuresmarkt entspricht. Aus diesem Grund ist sie eine der erstrebenswertesten Wege, um einen Options-Trade einzugehen. Das Delta der Optionen macht es möglich, daß ich einem Markt bsw. zur Hälfte, zu einem Viertel, zu zwei Drittel oder jedem anderen Prozentsatz, den ich mir wünsche, optimistisch gegenüberstehen kann. Eine solche eingeschränkt optimistische Haltung ist nicht möglich, wenn man ausschließlich Futures benutzt. Mit Futures muß ich eine 100 % optimistische Haltung einnehmen, auch wenn ich nur eine begrenzt optimistische Erwartung habe. Ein am-Geld liegender synthetischer Long Futures mit gleichen Basispreisen entspricht annähernd einer Long-Futuresposition. Da ein am-Geld-Call und ein am-Geld-Put jeweils ein Delta von 50% haben, ergeben sie beide zusammen eine 100 %-Long-Futuresposition, wenn ich einen am-Geld-Call kaufe und einen am-Geld-Put schreibe. Falls ich nur moderat optimistisch bin und eine Strategie eingehen möchte, die 60 % eines Futures-Trades entspricht, dann könnte ich einen Call mit einem Delta von 30 % kaufen und einen Put mit einem Delta von 30 % schreiben. Im Prinzip kann ich den Trade so strukturieren, indem ich jede Kombination von Deltas benutze, die eine Summe von 60 % ergibt. Um ein Delta von weniger als 100 zu erreichen, würde ich einen synthetischen Future mit „getrennten Basispreisen" aufbauen. Dies erreiche ich durch den Kauf eines aus-dem-Gfeld-Calls und dem Schreiben eines aus-dem-Geld-Puts.
Der synthetische Long Futures ermöglicht es mir auch, eine Position aufzubauen, die ein größeres Delta aufweist als ein einzelner Futureskontrakt haben würde, wobei das Delta aber geringer ist als wenn ich mit zwei Futureskontrakten long gegangen wäre. Beispielsweise könnte ich zwei Calls kaufen und einen Put schreiben oder umgekehrt mit einem Call long gehen und zwei Puts schreiben.
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Ich kann mittels eines synthetischen Long Futures long gehen, wenn ich annehme, daß der Markt kräftig oder wenig steigen wird. Diese Strategie kann auch dann profitabel sein, wenn ich vermute, daß der Markt nur leicht steigen wird. Der Spread zwischen den Deltas würde sich bei jeder Bewegung der Futuresnotierungen weiten und ich könnte einen Gewinn realisieren. l Ich benutze einen synthetischen Long Futures, wenn ich gegenüber einem Markt optimistisch eingestellt bin, mir aber im Bezug auf die Volatilität nicht sicher bin. Ich benutze diese Strategie auch aufbauend auf eine vorher eingegangene Strategie, z.B. einem Short Strangle. Falls ich in dieser Situation den Short Strangle in eine Long-Futuresposition konvertieren möchte, dann kann ich für jeden vorher geschriebenen Call zwei Calls kaufen. Mit einem Call werde ich den geschriebenen Call liquidieren, und der andere Call wird einen Synthetischen Long Futures entstehen lassen. Dies passiert deshalb, weil ich bei dem Short Strangle schon einen Put geschrieben habe.
_25 Synthetische Futures_
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Ich bin der Ansicht, daß es lohnend sein kann, einen synthetischen Long Futures als eine unabhängige Trading-Strategie umzusetzen. In sehr liquiden Märkten wie dem OEX oder den T-Bonds kann der synthetische Long Futures in der Tat dazu benutzt werden, den Markt während des Tages zu „scalpen" (kleine Kursschwankungen auszunutzen). Falls sich der Trade in die von mir erwartete Richtung bewegt, dann habe ich unbegrenztes Gewinnpotential. Die Gewinne steigen, wenn die Futuresnotierungen den Basispreis meines gekauften Calls überschreiten. Die Aufnahme eines am-Geld liegenden synthetischen Long Futures kann mit dem Kauf eines Futures verglichen werden, aber wenn man die Position so eröffnet, daß man einen anfänglichen Kredit erhält, dann hilft dies, für den Fall einen Puffer zu schaffen, falls der Markt nicht wie erwartet steigt. In diesem Fall kann ich meine Position drehen, indem ich im Futuresmarkt short gehe oder eine synthetische Short Futuresposition eröffne (diese wird im nächsten Abschnitt diskutiert; sie beinhaltet den Kauf eines Puts und das Schreiben eines Calls). i Falls sich meine synthetische Longposition gegen mich entwickelt, dann erhöht sich der Verlust, wenn die Futuresnotierungen unter den Basispreis des von mir geschriebenen Puts fallen. Mein Verlustpotential ist unbegrenzt und wird nur durch den Betrag vermindert, den ich für das Schreiben der Puts erhielt. Bei getrennten Basispreisen gibt es auf dem Renditechart einen kleinen Bereich zwischen den Basispreisen, in dem wenig gewonnen oder verloren wird. Das Ergebnis steht in Abhängigkeit von den erhaltenen und bezahlten Prämien und von den ursprünglich ausgewählten Basispreisen. Falls sich der Call im Zeitverlauf im-Geld befindet, dann arbeitet der Zeitverfall des Puts zu meinem Vorteil. Falls die Futuresnotierungen über meinem Call bleiben, dann arbeitet der Zeitverfall gegen meinen Call, aber falls die Futuresnotierungen über meinem Put bleiben, dann arbeitet der Zeitverfall des Puts zu meinem Vorteil. Wenn die Futuresnotierungen am Verfalltermin über dem Basispreis meines Calls notieren, dann mache ich einen Gewinn. Die folgenden Charts zeigen die Situationen, in denen ich einen synthetischen Long Futures in Erwägung ziehe. Falls ich die Wahl treffe, die Position mit gleichen Basispreisen zu eröffnen, dann muß ich einen anfänglichen Kredit gutgeschrieben bekommen, andernfalls habe ich keinen Vorteil gegenüber einer Futuresposition. Falls ich mich dazu entscheide, die Position mit getrennten Basispreisen einzugehen, dann wird das Delta geringer als 100 sein, aber ich gewinne etwas Sicherheit. Die Futuresnotierungen können in diesem Fall moderat gegen meine Position laufen, ohne daß für mich ein Verlust entsteht. Um so besser ist es, wenn ich einen anfänglichen Kredit erhalte.
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Teil II, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgsstrategie_
Bild 155 Ausgehend von einer l-2-3-Formation hätte ich an jedem der gezeigten Einstiegspunkte einen synthetischen Long Futures am-Geld liegend oder mit getrennten Basispreisen aufbauen können. Eine logische Wahl der getrennten Basispreise hätte sein können, einen am-Geld-Call zu kaufen, als die Notierungen den Punkt 2 durchbrachen, während man gleichzeitig unter dem Punkt 3 einen Put geschrieben hätte.
Wenn der Ross-Haken durchbrochen wird, dann ist der logische Stützungspunkt der UmkehrRoss-Haken (URH), der sich an dem Tief der Korrektur befindet, die den Ross-Haken entstehen ließ. Auf dem Chart in Bild 155 ist dieser Stab als URH gekennzeichnet; er befindet sich vier Tage vor dem Stab, der den letzten Ross-Haken nach oben durchbrach. Das Problem ist, daß das Schreiben von Puts, die weit von der Futuresnotierung entfernt sind, wenig Optionsprämien bringt. In der Regel würde ich die Entscheidung treffen, näher an der Futuresnotierung liegende Puts zu schreiben, vielleicht auf dem Niveau des Punktes 2, der dem Ausbruch vorausging. Die Entscheidung zwischen einem synthetischen Long Futures, der am-Geld liegt oder aber getrennte Basispreise hat, ist wirklich eine Frage der Präferenzen. Die eine Möglichkeit ist nicht notwendigerweise besser als die andere.
_25 Synthetische Futures_
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Bild 156 Der Ausbruch aus einer Schiebezone ist ein hervorragender Moment, um einen synthetischen Long Futures aufzubauen. Der Trade sollte dann ausgeführt werden, sobald der Markt über der oberen Begrenzungslinie schließt. In der Regel wird diese Linie vom Markt noch einmal getestet werden, und dieser Test bietet auch eine gute Gelegenheit, den Trade aufzubauen. Es gibt noch einen anderen Grund, warum man im Zusammenhang mit dem Ausbruch aus der Schiebezone einen synthetischen Long Futures eingehen konnte. In Bild 156 können Sie sehen, daß sich der Ausbruch aus der Schiebezone während eines gut etablierten Trends ereignete. Die Kurse hatten ein l-2-3-Tief gebildet und dann mehrere Ross-Haken nach oben durchbrochen. Diese Art von bestätigender Kursbewegung ist immer äußerst hilfreich, wenn man einen synthetischen Long Futures aufbauen möchte. Der Rückgriff auf Optionen erlaubt es mir, meine Position entsprechend meiner Wahrnehmung auf die Stärke der schon vorliegenden Bewegung zuzuschneiden. In diesem Fall sah ich ein l-2-3-Tief, gefolgt von dem Ross-Haken. Mit diesen Hinweisen auf Kursstärke würde ich mich nicht unwohl fühlen, einen am-Geld liegenden synthetischen Long Future einzugehen. Die verfügbare Prämie aus dem Schreiben des am-Geld-Put sollte die Kosten des gekauften Calls vollkommen decken und idealerweise noch einen Überschuß in meinem Handelskonto schaffen.
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Teil H, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgsstrategie_
Viele Futures-Trader würden in einer solchen Situation nach einem Oszillator suchen, der diese Art von Trade unterstützt. Das ist in Ordnung, aber nach meiner Einschätzung ist es wesentlich besser, direkt aus der Notierungsbewegung Bestätigung zu ziehen als indirekt und mit Verzögerung aus einem Oszillator. Aber die Wahl liegt bei Ihnen. Bei Ausbrüchen aus Schiebezonen gibt es nicht immer eine solch deutliche Bestätigung wie in dem o.g. Fall. Im Zuge der weiteren Kursbewegung können Sie sehen, daß es viele zusätzliche Gelegenheiten gegeben hat, eine Position aufzubauen, da sich eine Serie von Ross-Haken bildete und überschritten wurde. Aggressivere Trader hätten eine große Summe an Put-Prämien verdienen können, wenn sie im Zuge des Kursanstiegs der T-Bonds Puts geschrieben hätten. Leisten-Formationen bieten eine hervorragende Gelegenheit für das Eingehen von synthetischen Long Futures. Sehen wir uns einmal an, wie das möglich ist. Zur Verdeutlichung können wir den gleichen T-Bond-Chart benutzen.
Bild 157 Eine Leiste besteht aus mindestens drei Notierungsstäben und nicht mehr als 10 Notierungsstäben. Sie muß sich im Zuge eines Trends entwickeln. Ein synthetischer Long Futures kann so aufgebaut werden, indem man einen Call mit einem Basispreis über der Leiste kauft und einen Put mit einem Basispreis unter der Leiste schreibt. Eine andere Möglichkeit wäre, einen am-Geld liegenden synthetischen Long Futures sofort dann umzusetzen, wenn es zu einem Ausbruch durch die obere Linie der Leiste kommt. Der Aufwärtsausbruch ist eine Bestätigung dafür, daß sich der Trend vermutlich fortsetzen wird, und diese Situation sollte dann entsprechend gehandelt werden.
_25 Synthetische Futures_
265
25.2 Synthetischer Short Futures
Der synthetische Short Futures ist die Methode für den Options-Trader, wie er eine Position schaffen kann, die annähernd einem Leerverkauf im Futuresmarkt entspricht. Die hinter dieser Strategie stehende Logik ist die gleiche wie für den synthetischen Long Futures. Mit Ausnahme des Bereiches zwischen den Basispreisen im Fall einer synthetischen Shortposition mit getrennten Basispreisen hat die Position eine Gewinn- und Verlustkurve, die annähernd der einer Shortposition im Futuresmarkt entspricht. Die folgenden Charts zeigen Situationen, in denen ich entweder einen synthetischen Short Futures mit getrennten Basispreisen oder einem am-Geld liegenden synthetischen Short Futures in Erwägung ziehen würde. Zusätzliche Erklärungen finden Sie in den Charts.
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Teil II, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgsstrategie_
Bild 159 Der Synthetische Short Futures funktioniert sehr gut bei jedem meiner großen Einstiegssignale. Ich könnte die Position mit einem synthetischen Short Futures eingehen, wobei die Basispreise entweder getrennt sind oder am-Geld liegen. Häufig wird es bei l-2-3-Formationen zu Situationen kommen, in denen der Punkt 2 so weit von dem Punkt 3 entfernt ist, so daß das Schreiben von Calls über dem Punkt 3 nur zu sehr geringen Prämieneinnahmen fuhren wird. Wenn diese Situation vorliegt, dann ist dies doch ein idealer Zeitpunkt, um eine Handelssituation zu schaffen, in welcher die Deltas größer sind als es sie es bei einer einfachen Leerverkaufsposition im Futuresmarkt wären. Ich kann einen amGeld liegenden Put kaufen und über dem Punkt 3 zwei Calls schreiben. Die getrennten Basispreise können zu einem Delta fuhren, welches größer als 100 % ist. Das resultierende Delta würde davon abhängig sein, welche Basispreise für die Optionen gewählt wurden, als der Trade eingegangen wurde. Ich könnte auch die Wahl treffen, die Calls mit einem Basispreis zu schreiben, der über oder unter dem Punkt 3 liegt. Beispielsweise wäre es möglich, über dem Punkt l mehrere Calls zu schreiben. Für den Fall einer ungünstigen Marktbewegung könnte ich diese Calls verteidigen, indem ich im Futuresmarkt long ginge, falls die Futuresnotierungen den Punkt 3 überschreiten. Es gibt so viele Möglichkeiten. In allen Fällen stünden meine Schritte in Abhängigkeit von der Distanz zwischen den Formationspunkten, von meiner Kontogröße und anderen Trades, die ich möglicherweise zu dem Zeitpunkt halte, wenn ich einen synthetischen Short Futures eingehe.
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_25 Synthetische Futures_
Bild 160
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Einen synthetischen Short Futures mit am-Geld liegenden Basispreisen hätte man dann eingehen können, als der untere Rand der Leiste durchbrochen wurde. Ein profitabler Trade wäre auch dann entstanden, wenn man aufgrund der Handelsnotierung, die mit einer Notierungslücke begann, getrennte Basispreise gewählt und einen oder mehrere Calls über der Leiste geschrieben und einen am-Geld liegenden Put gekauft hätte. Die Calls kamen nicht mehr in Gefahr und verfielen wertlos. Der Put hätte mit einem Gewinn verkauft werden können, als die Benzinpreise nach dem ersten Tief anfingen zu konsolidieren. Ich hätte auch im Futuresmarkt eine Longposition kaufen können, um den Trade zu neutralisieren; meinen Put hätte ich durch Ausübung geschlossen.
Nachdem man mit dem gekauften Put einen Gewinn realisiert hatte, war es relativ einfach, die geschriebenen Calls zu verteidigen, weil man den Gewinn des Puts benutzen konnte, um ein Stopp im Futuresmarkt zu schaffen, falls die geschriebenen Calls in Gefahr gekommen wären. Eine andere Möglichkeit, diesen Trade zu sehen, ist, daß es die erhaltenen Prämien aus den geschriebenen Calls möglich machten, für den Fall ein Stopp zu borgen, daß die Futurespreise drehen und eine Absicherung im Futuresmarkt notwendig wird, um die geschriebenen Calls zu decken.
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Teil 11, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgsstrategie_
Bild 161 Beachten Sie das Ausmaß der Korrektur, bevor der Ross-Haken durchbrochen wurde. Ausgehend von ihrem Top bildete die Korrektur selbst eine l-2-3-Formation, gefolgt von einem Ross-Haken. Als dann der (noch gültige) größere Ross-Haken unterschritten wurde, gab es durch die Kursbewegung eine starke Bestätigung dafür, daß die Futuresnotierungen noch wesentlich niedriger tendieren würden. Für jeden Put, den ich kaufte, als die Kurse den größeren Ross-Haken unterschritten, schrieb ich drei Calls mit einem Basispreis über dem Punkt 3 der Korrektur. Ich bedauerte nur, daß ich den Trade nicht einging, als der Ross-Haken der Korrektur durchbrochen wurde. Solche verpaßten Gelegenheiten scheinen aber Teil des Tradings zu sein. l Kann ein synthetischer Short Futures benutzt werden, um den Ausbruch aus einer Schiebezone zu handeln? Sehen wir uns dazu einmal einen Chart an.
_25 Synthetische Futures_
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Bild 162 Dieser Trade hatte alles, was dazu gehört: Eine große l-2-3-Hoch-Formation, gefolgt von einem Ross-Haken. Eine kleine 1-2-3-Hoch-Formation, gefolgt von einem Ross-Haken. Ein Ausbruch aus einer Schiebezone, der mit dem Ausbruchspunkt eines RossHakens zusammenfiel. Ein Trader konnte sich mit diesem Trade sehr sicher sein. Diese Art von Trades „belade" ich mit Kontrakten. Wenn Sie genau hinsehen, dann können Sie eine ähnliche Entwicklung sehen, als die Futureskurse ihren Boden bildeten. Sehen Sie sich nur diesen Boden an! Er war perfekt für einen synthetischen Long Futures. Bitte beachten Sie, daß es vor jeder Schiebezone mehr als einen langen Notierungsstab oder eine Notierungslücke geben kann, die in den tatsächlichen Konsolidierungsbereich hineinführen. Ob ich einen Lückenstab, einen langen Stab oder einen nachfolgenden Stab nehme, um den Beginn der Schiebezone festzulegen - nur rückblickend läßt sich erkennen, welcher Stab am repräsentativsten für den Beginn der Schiebezone ist. Der Beginn einer Schiebezone ist eine der wenigen Stellen beim Futures-Trading, an denen es Sinn macht „zurückzublicken".
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Teil II, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgsstrategie_
Bild 163 Wieder einmal gab das Muster der Futuresnotierungen einen starken Hinweis auf das Momentum, das Mnter dieser Aufwärtsbewegung in dem Markt stand. Reine Options-Trader, die nicht darin bewandert sind, den Chart eines zugrundeliegenden Futures zu lesen, lassen häufig viel Geld auf dem Tisch liegen. Im dem o.g. Chart hätte man einen synthetischen Long Futures eingehen können, als entweder der Punkt 2 oder einer der Ross-Haken durchbrochen wurde.
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26 Vertikale Spreads Spreads bieten mir die Möglichkeit, in einen Markt einzusteigen, zu dem ich entweder neutral eingestellt oder leicht optimistisch oder pessimistisch eingestellt bin. Offensichtlich würde dies einen nicht tendierenden Markt betreffen. Wenn ein Markt tendiert, dann habe ich immer eine Meinung. Es sind die Situationen, wenn ein Markt eine Leiste bildet, driftet oder sich in einer Schiebezone befindet, bei denen es manchmal schwierig ist, eine Meinung einzunehmen.
Es gibt verschiedenste Arten von Spreads. In diesem Handbuch werde ich aber nur auf die Bull und Bear Spreads eingehen. Kalendar-Spreads und Inter-Market-Spreads im Optionsmarkt sind nicht unähnlich den Spreads, die man in den Futuresmärkten eingehen kann. Mit Futures kann ich in einem Liefermonat zu einem Preis long und in einem anderen Liefermonat zu einem anderen Preis short sein. Ich kann praktisch die gleiche Situation mit Optionen erreichen,
indem ich zwei am-Geld liegende Calls kaufe und zwei aus-dem-Geld liegende Calls schreibe. Die am-Geld-Calls werden mit Verfall in einem Monat gekauft und die aus-dem-Geld-Calls werden mit Verfall in einem anderen Monat geschrieben. Diese Position ist als ein Time Spread oder Kalendar-Spread bekannt.
Inter-Market-Spreads können beispielsweise dadurch aufgebaut werden, indem man Dezembermais-Calls kauft und Dezemberweizen-Calls schreibt. Aber auch hier können sich die gewählten Verfallmonate voneinander unterscheiden. Ich könnte z.B. Januar-Calls auf Bleifreies Benzin kaufen und Februar-Calls auf Heizöl schreiben. Das Ergebnis wäre ein InterMarket-Kalendar-Spread.
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Jeil II, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgsstrategie_
Bull Spread
Bild 164
Bear Spread
Bild 165
_26 Vertikale Spreads______________________273
Es gibt mehrere äquivalente Möglichkeiten, einen Bull Spread zu bilden:
1. Kauf eines Calls mit einem niedrigeren Basispreis, Schreiben eines Calls mit einem höheren Basispreis. 2. Kauf eines Puts mit einem niedrigeren Basispreis, Schreiben eines Puts mit einem höheren Basispreis. 3. Kauf eines Calls mit einem niedrigeren Basispreis, Schreiben eines Puts mit einem höheren Basispreis und Leerverkauf im Futuresmarkt.
4. Kauf eines Puts mit einem niedrigeren Basispreis, Schreiben eines Calls mit einem höheren Basispreis und Kauf im Futuresmarkt. Es gibt mehrere äquivalente Möglichkeiten, einen Bear Spread zu bilden: 1. Schreiben eines Calls mit einem niedrigeren Basispreis, Kauf eines Calls mit einem höheren Basispreis. 2. Schreiben eines Puts mit einem niedrigeren Basispreis, Kauf eines Puts mit einem höheren Basispreis. 3. Schreiben eines Calls mit einem niedrigeren Basispreis, Kauf eines Puts mit einem höheren Basispreis und Kauf im Futuresmarkt. 4. Schreiben eines Puts mit einem niedrigeren Basispreis, Kauf eines Calls mit einem höheren Basispreis und Leerverkauf im Futuresmarkt. Auf einen Spread greife ich dann zurück, wenn ich in einem Markt eine Position eingehen möchte und keine Meinung habe oder leicht optimistisch oder leicht pessimistisch in meiner Erwartung auf den Markt bin. Ich könnte eine Position im Futuresmarkt eingehen, aber mit Futures ist es nicht möglich, mein Verlustpotential zu begrenzen. Der Spread macht es möglich, eine Position mit begrenztem Verlustpotential aufzubauen.
Der potentielle Gewinn eines Spreads ist begrenzt auf die Differenz zwischen den Basispreisen abzüglich jeder Kontobelastung, die durch die Umsetzung des Trades entstand. Die Belastung kann jedoch umgangen werden, indem ich die Spreadbeine des Trades nacheinander aufbaue. Der Gewinn erreicht das Maximum, falls die Futuresnotierungen dafür sorgen, daß sich meine geschriebenen Optionen am Verfalltermin am- oder zw-Geld befinden. Der Verlust ist auf die gezahlte Prämie begrenzt. Es gibt einen Ausgleich zwischen dem begrenzten Gewinn und dem begrenzten Verlust. Der maximale Verlust entsteht dann, wenn die gekauften Optionen aus-dem-Geld verfallen.
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_TeilH, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgsstrategie_
Bild 166
Ich gewann den Eindruck, daß der Weizenmarkt (Bild 166) eine gute Chance hatte, weiter zu steigen. Immer wenn der Futureskontrakt für Dezemberweizen im Herbst eines Jahres einen Boden bildet, versuche ich long zu gehen. Da ich nicht sicher bin, ob der Weizenpreis tatsächlich seine Bewegung machen und einen Aufwärtstrend beginnen wird, kann ich mit einem Bull Spread auf eine sichere Weise die „Temperatur des Wassers" testen. Es ist meine Absicht, im Futuresmarkt long zu gehen, falls die Notierungen einen Ross-Haken durchbrechen, der auf ein l-2-3-Tief folgt. Ich würde auch in Erwägung ziehen, im Futuresmarkt long zu gehen, falls der Weizenpreis das lokale Doppelhoch, das Teil eines RossHakens ist, durchbricht. Was ich sehe, ist der Ausbruch aus einer l-2-3-Tief-Formation. Alles was ich jetzt für meinen Einstieg in den Futuresmarkt benötige, ist eine Korrektur und ein erneuter Ausbruch. Zu dem Zeitpunkt könnte ich meinen geschriebenen Call zurückkaufen und meinen gekauften Call halten. Ich könnte auch im Futuresmarkt long gehen.
_26 Vertikale Spreads_
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Bild 167
Im allgemeinen erwäge ich einen Bull Spread, wenn ein Markt aufwärts driftet. In dem o.g. Chart befindet sich der Goldmarkt nicht in einem starken Aufwärtstrend. Die Volatilität ist niedrig, aber ich erwarte, daß der Goldpreis weiter steigen wird. Ich könnte 370er-Calls kaufen und 380er- oder 390er-Calls schreiben. Dies ist ein Trade mit begrenztem Risiko. Da eine Bewegung von 370 nach 380 oder 390 im Bezug auf den Gewinn nicht allzuviel bringt, würde ich darüber nachdenken, den Trade mit einer größeren Zahl von Optionen zu handeln.
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Teil 11, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgsstrategie_
Ich denke dann über einen Bear Spread nach, wenn sich ein Markt in einer Schiebezone befunden hat und anfängt, abwärts zu driften, oder wenn er langsam fällt, nachdem
offensichtlich ein Top vorliegt. Der Japanische Yen (Bild 168) fing an, abwärts zu driften und sah so aus, als würde er weiter fallen. Ein weiterer guter Zeitpunkt für den Rückgriff auf den Bear Spread liegt dann vor, wenn ich ein definitives Kursziel habe. Nehmen wir an, daß die Futureskurse an dem Tag, an dem ich einen Bear Spread eingehen wollte, bei 9380 notierten, und daß ich der Ansicht war, die Kurse könnten noch bis etwa 9200 fallen, aber nicht tiefer, weil sich bei 9200 eine starke Stützung befindet. Anstatt daß ich einfach Puts kaufe, wenn sich die Futureskurse bei 9380 befinden, kann ich auch einen Put schreiben und die erhaltene
Prämie benutzen, um damit einen der Teil der Kosten für den Put abzudecken, den ich kaufe. Ich würde einen am-Geld liegenden 9350er-Put oder einen 9400er-Put kaufen und einen
9200er- oder 9250er-Put schreiben. Da ich nicht erwarte, daß die Futuresnotierungen wesentlich tiefer als bis 9200 fallen, warum sollte ich dann für das Privileg bezahlen, unbegrenztes Gewinnpotential zu haben? (In dem Maß, in dem ich meinen Gewinn begrenzt habe, habe ich auch jeden Verlust begrenzt, der dann entstehen könnte, falls mich die Futureskurse überraschen und aufwärts tendieren.)
_26 Vertikale Spreads_
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Bild 169 Die Eurodollars sahen „toppy" aus und die Kurse fingen an zu sinken. Falls ich für diesen Markt die Erwartung habe, daß die Kurse bis zu der kräftigen Stützung bei 9630 fallen und dann dort halten würden, dann könnte ein Bear Spread die passende Strategie sein. Ich könnte einen 9650er-Put kaufen und einen 9600er- oder 9625er-Put schreiben. Ich würde den Put auch deshalb schreiben, um mir ein Stopp zu borgen, falls der Markt sich gegen meinen gekauften Put bewegt. Für den Fall, daß der Markt bis in den 9630er-Bereich abwärts driftet, würde mein Bear Spread einen anständigen Gewinn aufweisen.
278______________Teil II, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgsstrategie_
27 Das Beste vom Besten Dieses Kapitel beinhaltet vier meiner bevorzugten Strategien für das Trading von Optures und Futions. Sie haben alle den Test der Zeit bestanden. Falls ein Trader nichts anderes machen würde, als auf die Situationen zu warten, in denen sich diese Strategien anwenden lassen, dann würde seine Geduld reichlich belohnt werden.
Ich rate jedem Trader, der sich nicht vollkommen mit Optionen auskennt, daß er sich auf eines der folgenden strategischen und taktischen Szenarien konzentriert, bis er die Kunst des Optionen-Tradings vollständig gemeistert hat. Wenn man lernen möchte, wie Optionen gehandelt werden, dann kann für die Umsetzung der gezeigten Strategien und Taktiken ein Zeitraum von einem Jahr eingeplant werden.
27.1 Strategie und Taktiken - Long Straddles Eine der einfachsten Strategien ist der Long Straddle. Ich habe bestimmte Regeln für diesen Trade, die mir helfen, in den Optionsmärkten Geld zu verdienen. In nur etwa 10 % der Zeit ist die Volatilität des zugrundeliegenden Futures für den Kauf von Optionen niedrig genug. Deshalb ist es entscheidend zu wissen, wann man einen Long Straddle eingehen kann. Der Long Straddle beinhaltet den Kauf von am-Geld liegenden Puts und Calls. Oft kommt es vor, daß eine dieser Optionen ein wenig im-Geld sein wird, weil sich die Futuresnotierungen selten genau an dem Basispreis der Optionen befinden. Der Trick bei der richtigen Umsetzung des Long Straddles ist, daß man weiß, wann man die eine Seite des Trades fallen läßt. Wenn ich Long Straddles handle, dann ist es notwendig, daß ich eine Seite des Trades abstoße, wenn der Ausbruch kommt. Falls der Markt nach oben ausbricht, dann muß ich den Put fallen lassen. Falls der Markt nach unten ausbricht, dann muß ich den Call fallen lassen. Wann man diese Taktik anwendet, ist eine Frage der Überzeugung. Ich muß davon überzeugt sein, daß der Ausbruch echt ist.
Um die notwendige Überzeugung zu gewinnen, warte ich darauf, daß es zu einem Ausbruch kommt. Danach erwarte ich irgendeine Korrektur, die den Ausbruchsbereich testet. Wenn sich die Futuresnotierungen wieder in die Richtung des Ausbruchs bewegen, lasse ich die Verlust bringende Seite des Trades fallen, indem ich die entsprechenden Optionen verkaufe. Wie Sie in den folgenden Beispielen sehen werden, versuche ich, wann immer es möglich ist, einen Ausbruchspunkt festzulegen.
27 Das Beste vom Besten_____________________279
27.1.1 Regeln und Taktiken für den Long Straddle Meine Auswahlkriterien für den Long Straddle beinhalten die folgenden Regeln: • Die äußeren Bollinger-Bänder müssen sich deutlich verengt haben, sowie flach und parallel zueinander verlaufen. Dadurch wird angezeigt, daß die Volatilität niedrig ist. • Die niedrige Volatilität sollte durch einen Chart der Optionspreise bestätigt werden, der einen starken Rückgang der Prämien zeigt, wobei sich diese Prämien jetzt in einer Schiebezone oder einer engen Konsolidierung befinden. Die Notierungsstäbe auf dem Optionschart müssen relativ klein sein im Vergleich zu der Größe der Notierungsstäbe, als die Prämien fielen. Falls die Optionspreise nicht in Chartform verfügbar sind, dann
ist es möglich, die implizite Volatilität ausgehend von einem Optionsmodell zu bewerten. • Jede Option, die ich kaufe, muß noch mindestens eine Restlaufzeit von drei Monaten bis zum Verfalltermin haben.
• Der gewählte Basispreis muß innerhalb der Bollinger-Bänder liegen. • Ein offensichtlicher Fluchtpunkt muß vorhanden sein. Damit meine ich einen bestimmten Teil des Chartmusters der Futuresnotierungen, der mir bestätigt, daß der Markt eine Bewegung in die eine oder andere Richtung aufgenommen hat, sollten die Notierungen diesen Punkt über- oder unterschreiten. Ich lasse die Seite des Trades fallen, die zu Verlusten führen wird, falls der Fluchtpunkt von den Futuresnotierungen durchbrochen wird. Sehen wir uns an, wie ein Markt aussieht, der für einen Long Straddle geeignet ist.
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Teil II, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgsstrategie_
Die Punkte a, b, c und d sind Fluchtpunkte.
Bild 170 Die umklammerten Bereiche um (b) und (d) waren der richtige Zeitpunkt, um im Kakaomarkt einen Long Straddle einzugehen. Ich werde auf diese Situationen ausführlicher eingehen, denn es gehört Übung dazu, wenn man sie meistern möchte. Rückblickend sieht es leicht aus, aber in der Praxis ist es nicht so einfach. Beachten Sie auch, daß die Bänder an den Punkten (b) und (d) relativ flach sind.
27 Das Beste vom Besten
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Die meisten "Straddlers" würden während dieser Schiefcezone in den Markt einsteigen
In der Regel würden Sie den Call fallen lassen, wenn die Preise dieses Tief durchbrechen.
Bild 171 Wie in Bild 171 gezeigt, würden die meisten „Straddlers" versuchen, während der Schiebezone in den Markt einzusteigen. Sie würden falsch liegen! Der richtige Zeitpunkt, den Versuch zu unternehmen, liegt dann vor, wenn die starken Marktteilnehmer die schwachen Marktteilnehmer aus dem Markt gedrängt haben (Squeeze). Die Trader, die zu früh in den Markt einsteigen, wären gezwungen, die Calls fallen zu lassen, wenn die Preise durch das Tief der Schiebezone nach unten ausbrechen. Sie würden sich dann auf der falschen Seite des Marktes befinden, wenn die richtige Bewegung beginnt. Es sind die starken Hände in dem Futuresmarkt, die den Squeeze entstehen lassen. Im Bereich (b) haben die Optionsprämien schon ihr Tief erreicht und fangen an zu steigen. Der richtige Zeitpunkt für die Aufnahme des Long Straddle liegt dann vor, wenn es zu der Seitwärtsbewegung von vier Notierungsstäben in dem Bereich (b) kommt. Hier würde man dann den Call fallen lassen, falls die Preise das Tief am Punkt (b), der ein Fluchtpunkt ist, unterschreiten. Falls die Preise steigen und den Punkt (a) durchbrechen, der auch ein Fluchtpunkt ist, dann wird der Put abgestoßen. Wir können die gleiche Entwicklung in dem Bereich von (c) bis (d) sehen. Als erstes gibt es dort einen Squeeze durch die starken Hände in dem Markt. Dann gibt es eine kleine Seitwärtsbewegung, als der Squeeze vorüber ist. Am Punkt (d) haben die Optionsprämien aufgehört zu fallen. Die Punkte (c) und (d) sind Fluchtpunkte. Der Straddle wird mit der
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Teil II, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgsstrategie
Absicht eingegangen, den Call fallen zu lassen, falls die Preise das Tief am Punkt (d) unterschreiten. Zugegebenermaßen ist der Punkt (c) ein etwas willkürlich gewählter Fluchtpunkt. Wo ich diesen Punkt plaziere, basiert auf Erfahrung. Andere Trader könnten ihn vielleicht etwas höher oder niedriger setzen oder an einem Bruch der Trendlinie, die vom Punkt (c) abwärts fuhrt, festmachen.
Was genau ist ein Squeeze?
Bild 172
Ein Squeeze wird dadurch sichtbar, daß es beständig niedrigere Hochs gibt, während sich der Markt mehr oder weniger seitwärts bewegt. Wenn die Hochs niedrig genug sind, dann werden die Futuresnotierungen niedriger gezwungen und fangen an, neue Tiefs zu erreichen. Kurz bevor die starken Marktteilnehmer den Markt nach oben treiben, wird es häufig zu einer Zunahme des offenen Interesses bei dem Put kommen, dessen Basispreis sich genau unter der aktuellen Notierungsbewegung des Futures befindet. Dies kann ein Hinweis auf die Absichten der starken Marktteilnehmer sein. Ein weiterer Hinweis ist die Tatsache, daß die Optionsprämien aufhören zu fallen und sogar ein wenig anfangen zu steigen. Der Anstieg der Optionsprämien entsteht aus dem Squeeze. Offensichtlich werden die PutPrämien in einem Abwärts-Squeeze die Tendenz haben zu steigen. Deshalb sehe ich mir während eines vermuteten Squeeze die Call-Prämien an. In beiden Situationen, die Sie auf dem
Kakao-Chart sehen können, stiegen die Prämien der Call-Optionen.
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Ich vermute, daß die starken Marktteilnehmer die Puts schreiben und die Calls kaufen, während sie die Futurespreise künstlich drücken. Wenn man es lernt, die Einstiege in einen Straddle richtig zu timen, dann entstehen schnell Gewinne. Eine am-Geld-Option muß sich nicht weit bewegen, um schnell ansehnliche Gewinne zu erzeugen. Sehen wir uns einige weitere dieser Straddle-Einstiege an.
Bild 173 Der Markt bewegte sich innerhalb der Formation (A) seitwärts und brach dann nach unten aus. Aber die Bollinger-Bänder waren nicht flach, was darauf hinwies, daß sich die Futuresnotierungen noch nicht beruhigt hatten. Am Punkt (B) sehen wir eine Fortsetzung des gleichen Seitwärtsbereiches, gefolgt von einem weiteren Abwärtsausbruch. Dieses Mal entstand der Squeeze, als die Bollinger-Bänder flach waren. Ich habe meine gewählten Ausbruchspunkte (d.h. Fluchtpunkte) mit „AP" gekennzeichnet. An dem niedrigeren Ausbruchspunkt würde ich meine Calls verkaufen, falls die Notierungen diesen Preis nach unten durchbrechen. Der obere Ausbruchspunkt ist der Punkt, an dem ich meine Puts verkaufen würde, sobald der Markt dieses Hoch um einen Tick durchbrechen würde.
Weil am-Geld-Optionen fast sofort zu im-Geld-Optionen werden, wird sich mein Gewinn schnell dem eines Futureskontrakts annähern, abzüglich der Kosten für die Optionen und zuzüglich dem Betrag, den ich für die verkauften Optionen erhalte. Nachdem sich eine Option im-Geld befindet und die andere Seite des Straddles abgestoßen wurde, werde ich häufig eine potentielle Fution schaffen, indem ich im Futuresmarkt ein Verlustbegrenzungsstopp plaziere, um meine gekauften Optionen abzusichern.
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Bild J 74 Ich würde basierend auf diesem Chart des japanischen Yen über einen Long Stcaddle nachdenken, falls die Bänder in einigen Tagen flach weiden. Das Abflachen der Bänder wird mix sagen, daß es Zeit sein könnte, den Straddle einzugehen.
Es sieht für mich so aus, als ob hier
ein Sciueeze vorliegt
Bild J 75
27 Das Beste vom Besten
SF
Sehen Sie sich den Squeeze beim Schweizer Franken an. Zu dem Zeitpunkt, als die Bänder sich verengten, kauften die Devisenhändler den Schweizer Franken in riesigen Quantitäten.
Es sieht so aus, als ob der Squeeze noch anhält Eine entsprechende Zunahme beim offenen Interesse der Pute wird wahrscheinlich bedeuten,
daß der Kurs des Schweizer Franken vor einer kräftigen Aufwärtsbewegung steht
Bild 176 SI
Dieser Squeeze im Silbermarkt dauerte nur drei Tage. In der Regel möchte kh sehen, daß ein Squeeze mindestens vier Tage dauert, bevor ich in einen Markt mit einer Longposition einsteige. Wenngleich die Calls profitabel sind, haben skh die Preise nicht weit über den Aucbruchspunkt hinausbewegt
Bild 177
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In einem vorangegangenen Kapitel zeigte ich Ihnen, wann ein Long Straddle Sinn macht. Sie können sich auch noch einmal die Beispiele für Chartmuster ansehen, die sich für Long Strangles eignen, da diese große Ähnlichkeit mit den Chartmustern für Long Straddles haben. Ich möchte diese Charts hier nicht noch einmal wiederholen, sondern schlage vor, daß Sie sich noch einmal das Kapitel 23 ansehen, wo ich diese Situationen erklärte. Wenn Sie diese Handelstechnik in der Praxis umsetzen, werden sie feststellen, daß Sie einen Sinn dafür entwickeln, wann der Markt ideal für diese Trades ist.
27.2 Strategie und Taktiken - Short Strangles Wie Sie an früherer Stelle in diesem Buch gesehen haben, eignet sich der Short Strangle idealerweise dafür, teure Optionsprämien 201 schreiben, wenn ein volatiler Markt anfangt, sich zu beruhigen. Viele „Volatilitäts-Trader" führen ein angenehmes Leben, indem sie nichts anderes machen, als Long Straddles zu kaufen, wenn die Volatilität niedrig ist, und Short Strangles zu schreiben, wenn sie der Ansicht sind, daß die Volatilität hoch ist. Da die Märkte in bis zu 85% der Zeit konsolidieren, sollten Sie viele Möglichkeiten finden, um Short Strangles nutzen zu können. Wenn Sie die Präsenz einer gut definierten Schiebezone auf einem Chart der Futurespreise mit einer hohen, aber fallenden Volatilität auf einem Chart der Optionsvolatilitäten kombinieren, haben Sie die idealen Voraussetzungen für diese Strategie. Ich werde im folgenden die Regeln für diese Strategie darlegen und diese dann anhand von mehreren Charts illustrieren.
27.2.1 Regeln und Taktiken für den Short Strangle Ich greife auf die folgenden Regeln zurück, wenn ich einen Short Strangle eingehe: • Die Volatilität muß hoch gewesen sein und jetzt anfangen zu fallen. • Die Optionspreise müssen den Rückgang der Volatilität bestätigen, indem sie fallen, aber die implizite Volatilität bleibt höher als die statistische Volatilität.
• Ich benutze die Bollinger-Bänder, um die fallende Volatilität des Futuresmarktes zu erkennen. Die Bänder müssen sich geweitet haben und jetzt anfangen, enger zu werden. Dadurch wird es mir möglich, die Volatilität auf einer täglichen Grundlage zu sehen. • Der Basispreis der Optionen muß außerhalb der Bollinger-Bänder liegen. Diese Bänder werden anhand eines einfachen gleitenden Durchschnitts von den Schlußnotierungen der letzten 20 Notierungsstäbe konstruiert, wobei die äußeren Bänder zwei Standardabweichungen vom gleitenden Durchschnitt entfernt liegen.
• Ich werde keine Option schreiben, die mehr als vier Wochen Restlaufzeit bis zum Verfalltermin hat. Wenn mein Timing richtig ist, dann muß ich mich nur wenige Tage im Risiko befinden. • Jede geschriebene Option muß einen Mindestbetrag an Prämie bringen. Dieser Betrag ist eine Frage der persönlichen Wahl. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie hoch er für Sie
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sein sollte. Ich mache den Betrag von meiner Risikobereitschaft abhängig, von anderen Trades, in denen ich mich befinde, von der Größe meines Handelskontos und von einer Reihe anderer Überlegungen. Häufig filtere ich diese Trades, indem ich den möglichen Gewinn auf ein Jahr betrachtet projiziere. Ich möchte sehen, daß ich ausreichend Prämie einnehme, so daß die auf das Jahr berechneten Gewinne deutlich höher als 100 % sind. Wenn ich einen Strangle schreibe, dann beeile ich mich, die bedrohte Seite weiter ausdem-Geld zu bringen, falls die Futuresnotierungen zu volatil werden. Ich werde die bedrohten Optionen zurückkaufen und eine oder mehr Optionen weiter aus-dem-Geld liegend oder in einem ferneren Verfalltermin schreiben, um einen Überschuß in meinem Konto zu behalten.
Bild 178
Ich suchte nach einer Konsolidierung, die sich im Sojabohnenmarkt (Bild 178) nach dem dramatischen und plötzlichen Anstieg bildet. Zwischen (a) und (b) gab es fünf Konsolidierungstage. Die Volatilität fing an zu fallen. Woher ich das wußte? Sehen Sie sich das untere Band an. Ausgehend vom Tag (c), zwei Tage nachdem die Konsolidierung am Punkt (a) begann, bis zum Tag (d) drehte sich das Band nach innen. Wenn das untere Band in einer Aufwärtsbewegung anfängt, sich nach innen zu drehen, dann kann ein unmittelbarer Einbruch der Optionspreise bevorstehen. Genau das Gegenteil ist bei einer Abwärtsbewegung der Fall. Wenn sich dann das obere Band nach innen dreht, wird in der
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Teil II, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgsstrategie_
Regel ein unmittelbarer Rückgang der Optionspreise angezeigt. Natürlich muß dies durch einen Chart mit den tatsächlichen Optionspreisen bestätigt werden. Der nächste Chart zeigt die Prämien für die Sojabohnenoptionen am Punkt (d).
Bild 179 Am Punkt (d) standen die Optionspreise davor einzubrechen. Wenn der Trader lernt, wie man die Volatilität handelt, indem man die Bollinger-Bänder richtig lesen kann, erhält er die Gelegenheit, in einem sehr kurzen Zeitraum einen beträchtlichen Prämienbetrag einzunehmen. Im Sojabohnenmarkt war es möglich, in nur ein paar Tagen vier Punkte zu verdienen. Auf ' Jahresbasis berechnet kann die Rendite, die aus dieser Art des Tradings entsteht, sehr eindrucksvoll sein. Wenn Sie den Trade zur richtigen Zeit eingehen, müssen Sie sich nicht lange im Risiko befinden. Ich führe einen Chart für die tatsächlichen Optionspreise, um mir meine Volatilitätsannahmen bestätigen zu lassen. Um eine realistische Annahme darüber zu bekommen, ob sich die Optionsprämien in Verbindung mit der Volatilität bewegen, sehe ich mir immer die Prämien für die weiter entfernten Verfallmonate an. Auf diese Weise hat der Zeitverfall einen nicht so großen Einfluß auf den Wert der Prämien. Der Zeitverfall ist am größten in den letzten vier Wochen vor dem Verfall der Optionen. Wenn man nicht die Möglichkeit hat, die Optionspreise in Chartform zu sehen, dann kann man auf den Option Vue-Volatilitätschart zurückgreifen.
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So wie der Chart für den Furuieskontrakt auf Erdgas im Moment aussieht, würde ich hier einen Short Strangle erwägen,
Bild 180 In dem zu sehenden Chart haben sich die Bänder geweitet, und die Kurse sind vom unteren Band abgeprallt. Das untere Band hat sich nach innen gedreht. Ein Chart der Optionsprämien (nicht abgebildet) zeigt an, daß sich die Optionspreise beruhigt haben und anfangen, seitwärts zu tendieren. Da ich einen weiteren Zusammenbruch der Optionsprämien erwarte, würde ich Calls über dem oberen Band und Puts unter dem unteren Band schreiben. Wenn mein Timing gut ist, dann werden sich die Bänder schon bald verengen, und meine geschriebenen Optionen werden nicht in Bedrohung geraten. Falls eines der Bänder zu weit von der aktuellen Futuresnotierung entfernt ist, so daß die zu verdienende Optionsprämie zu gering ist, dann werde ich die entsprechenden Optionen mit einem Basispreis schreiben, der sich näher am Preis des Futures befindet.
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Teil U, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgsstrategie_
Bild 181
Die Gefahr, die hier besteht, ist, daß sich das obere Band nur deshalb nach unten dreht, weil die Futuresnotierungen einen Abwärtstrend beginnen. Mit anderen Worten, das obere Band zeigt mir, daß es wahrscheinlich zu einem Zusammenbruch der Volatilität kommen wird. Falls die Futuresnotierungen anfangen würden, sich seitwärts zu bewegen, dann würden die Optionsprämien kräftig fallen. Sollten aber die Futuresnotierungen ihren Abwärtstrend fortsetzen, dann würden die Prämien nicht annähernd so deutlich sinken. In der Regel werden die Optionsprämien jedoch in jedem stetigem Trend bis auf einen Stabilisierungspunkt fallen. Falls dies passieren sollte, dann kann ich innerhalb von nur wenigen Tagen Geld verdienen. Das Ziel ist, nicht zu gierig zu werden und bereit zu sein, einen angemessenen Gewinn zu realisieren, sobald das möglich ist. In jedem Fall aber - ob die Futuresnotierungen in einem Abwärtstrend sind oder sich seitwärts bewegen - muß ich erkennen können, daß die Prämien tatsächlich aufhören zu steigen und sich jetzt stabilisieren oder fallen. Bitte beachten Sie, daß sich die Futuresnotierungen am letzten Tag, den man oben auf dem Chart sehen kann, seit vier Tagen im wesentlichen seitwärts bewegt haben. Für den Fall, daß Sie neugierig sind, wie sich dieser Trade entwickelte, habe ich die Details auf den folgenden Seiten hervorgehoben.
27 Das Beste vom Besten
Dies ist der Chart eines llfer-Calls auf die T-Notes. Der Basispreis dieses lltier-Calls befindet sich genau über dem oberen Band, das Sie auf dem vorangegangenen Chart der T-Notes sehen können.
Bild 182
Bild 183
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Teil //, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgsstrategie_
Da sich die Preise abwärts bewegt hatten, erwartete ich, daß die Put-Prämien nicht so kräftig wie die Call-Prämien einbrechen würden. Trotzdem stiegen sie nicht mehr, und an einem Punkt waren sie von einem Hoch bei 130
bis zu einem Tief bei 101 gefallen. Der Basispreis für den 11 ler-Put befindet sich unter dem unteren Band. Das Schreiben von Calls mit Basis 116 und Puts mit Basis 111 hätte innerhalb von ein paar Tagen eine anständige Netto-Prämie eingebracht
Bild 184 Zusätzlich zu den Bollinger-Bändern, welche einen Zustand von hoher Volatilität zeigen, kann man die idealen Umstände für einen Short Strangle anhand des OptionVue-Volatilitätschart erkennen. Werfen Sie einen Blick auf den folgenden Futureschart für das Rohöl (Bild 185) und den dazugehörigen Volatilitätschart (Bild 186).
Beachten Sie, wie sich die Bollinger-Bänder dramatisch weiteten, als die Rohölpreise zusammenbrachen. Anhand des Volatilitätscharts in Bild 186 können Sie sehen, daß sowohl die implizite (Options-) Volatilität als auch die historische (Futures-) Volatilität während dieser Periode kräftig stiegen. Dann drehte sich das obere Bollinger-Band nach innen, wodurch der mögliche Beginn einer Schiebezone signalisiert wurde. Und in der Tat entwickelte sich von diesem Punkt ausgehend eine perfekte Schiebezone.
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Bild 185
Bild 186
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294_____________Teil II, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgsstrategie_
Beachten Sie, wie die Optionspreise (Implizite Volatilität) auf dem Volatilitätschart sogar noch nach dem Beginn der Schiebezone im Dezember 1993 weiter stiegen. Sie fingen erst dann an zu fallen, nachdem sich der Futuresmarkt schon fast zwei Monate in einer Schiebezone befunden hatte. Dies ist ein perfektes Umfeld für Short Strangles.
27.3 Strategie und Taktiken - Prämienanhäufung Meine Regeln für die Prämienanhäufung sind: • Ein Markt muß sich in einem etablierten Trend befinden. Ein etablierter Trend wird dadurch definiert, daß die Futuresnotierungen ein großes oder mittleres Hoch oder Tief erreicht haben, worauf ich die Entstehung einer l-2-3-Formation feststellen kann. Die Preise müssen dann den Punkt 2 durchbrochen und sich weiter bewegt haben. Es kommt zu einer Korrektur, wodurch ein Ross-Haken entsteht. • Ich erwarte, daß die Optionspreise stetig sind oder fallen, wie man anhand eines Charts sehen kann, der die Optionsprämien für Optionen mit einer Restlaufzeit von mindestens fünf Wochen zeigt. • Wenn der Ross-Haken durchbrochen wird, dann schreibe ich Puts unter natürlichen Stützungspunkten oder Calls über natürlichen Widerstandspunkten. In einem Aufwärtstrend ist die natürliche Stützung als der Punkt definiert, an dem die Notierungen eine Korrektur beendet haben und von wo ausgehend die Notierungen sich jetzt höher bewegen. In einem Abwärtstrend ist der natürliche Widerstand als der Punkt definiert, an dem die Notierungen eine Korrektur beendet haben und von wo ausgehend die Notierungen sich jetzt tiefer bewegen. Diese Stützungs- und Widerstandspunkte sind Umkehr-Ross-Haken.
• Ich werde eine passende Option schreiben, die nicht mehr als vier Wochen Restlaufzeit hat. Wenn ich die Option schreibe, dann muß ich den von mir erwarteten Preis bekommen. In einem starken Trend könnte ich es jedoch vorziehen, mehr Zeit zu verkaufen. Es ist eine Frage der Erfahrung. Wenn man auf der sicheren Seite sein will, dann ist aber besser, weniger Zeit zu verkaufen. Mit dieser Strategie versucht man, in einem steigenden Markt Put-Prämien und in einem fallenden Markt Call-Prämien einzunehmen. Die Volatilität ist kein Faktor, den man in dieser Strategie berücksichtigen muß. Vielmehr versucht man einen Vorteil aus der Tatsache zu ziehen, daß ein Markt aufwärts oder abwärts tendiert oder aufwärts explodiert und abwärts zusammenbricht (Treppenbewegung). Dies ist eine sehr einfache Methode, wie man mit Optionen den Trend handeln kann. Im Gegensatz zum reinen Futures-Trading liegt der Vorteil dieser Strategie darin, daß der konstante Zeitverfall der geschriebenen Optionen es möglich macht, daß man die „Hitze" von vielen Korrekturen, die sich im Zuge des Trends entwickeln, überstehen kann. Werfen wir einen Blick auf den folgenden Chart der T-Bonds, um zu sehen, was ich meine.
27 Das Beste vom Besten
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Alle geschriebenen Optionen hier zurückgekauft
Bild 187 Es muß sich zuerst ein l-2-3-Tief, gefolgt von einem Ross-Haken entwickeln. Wenn der RossHaken durchbrochen wird, dann schreibe ich Puts an oder unter dem Punkt (a). Wenn der nächste Ross-Haken (A) durchbrochen wird, dann schreibe ich Puts an oder unter dem Punkt (b). Wenn der nächste Haken (B) durchbrochen wird, schreibe ich Puts an oder unter dem Punkt (c), usw. Mit der geschriebenen Serie von Put-Optionen akkumuliere ich ein stetiges Angebot an Prämien, da sich die Notierungen von den Basispreisen der Optionen entfernen. Da der Markt weiter steigt und Zeit vergeht, verfallen die Optionen oder ihre Prämien sinken drastisch. Für die Trader, denen Umkehr-Ross-Haken nicht bekannt sind, habe ich ihre Positionen in dem Chart mit kleinen Buchstaben gekennzeichnet.
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_TeilII, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgsstrategie_
—Rückkauf aller Calls, als dieser Stab überschritten viri
In Bild 188 sehen Sie einen Rohöl-Chart. Jedes Mal, wenn ein Ross-Haken nach unten durchbrochen wird, schreibe ich Calls (mit dem Buchstaben C gekennzeichnet) mit einem Basispreis, der sich an oder knapp über dem vorangegangenen Korrekturhoch befindet. Dadurch wird es mir möglich, Call-Prämien zu akkumulieren, da sich die Bewegung der Futuresnotierungen im Bezug auf Zeit und Preis von den Basispreisen der Calls entfernt. Am Ende der Bewegung werde ich in der Regel eine Option haben, die Schwierigkeiten macht. Normalerweise werde ich jedoch mit der gesamten Bewegung ausreichend Prämien verdient haben, so daß ich dennoch einen Gewinn haben werde, selbst wenn ich den letzten Call mit einem Verlust zurückkaufen muß.
27 Das Beste vom Besten
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Bild 189 In Bild 189 sehen Sie einen Chart der D-Mark. Jedes Mal, wenn ein Ross-Haken durchbrochen wird, schreibe ich Puts (P) mit einem Basispreis an oder unter dem Tief der letzten Korrektur. Wenn der Markt so weit zurückkommt, daß einer dieser Puts in Schwierigkeiten gerät, dann werde ich sofort den letzten oder die letzten beiden zuvor geschriebenen Puts liquidieren, um sie aus der Gefahrenzone zu bringen. Alle noch vorhandenen Puts, die sich aber viele Basispreise von der aktuellen Futuresnotierung entfernt befinden, können bis zu ihrem Verfalltermin gehalten werden. Die Tatsache, daß ich einen Put „fressen" mußte, läßt das Entstehen einer Schiebezone vermuten.
Als nächstes möchte ich Ihnen eine Serie von Trades zeigen, die nicht so gut funktionierten.
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Teil II, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgsstrategie_
Bild 190 Wenn ich den Trade nicht zuvor mit einem moderaten Gewinn beendet hätte, dann hätte ich den höheren der geschriebenen Puts zurückkaufen müssen, als es zu dem großen Abwärtstag im japanischen Yen kam, den sie oben in dem Chart sehen können. Aufgrund der extrem hohen Volatilität muß ich für den Put mit dem höheren Basispreis wesentlich mehr Geld zahlen, als ich ursprünglich für ihn im Zuge des steigenden Marktes erhielt. Trotzdem bringt diese Strategie Geld, wenn sie wie beschrieben durchgeführt wird. Sehen wir uns als nächstes einen weiteren zusammenbrechenden Markt an.
27 Das Beste vom Besten
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Bild 191 Die Serie im Goldmarkt brachte letztendlich einen Gewinn, aber es gab Zeiten, da wurde die Lage etwas kritisch. Der Zeitverfall löste einen Großteil der entstehenden Probleme. Der richtige Zeitpunkt für den Rückkauf der geschriebenen Calls lag vor, als die Futuresnotierungen nach oben sprangen, oder als sie aus dem l-2-3-Tief ausbrachen, welches sich ein paar Tage später entwickelte. Zu dem Zeitpunkt wäre es sogar gerechtfertigt gewesen, Puts zu schreiben, da ich eine offensichtliche Trendumkehr sehen konnte.
Sehen wir uns als nächstes einen Ausreißer-Markt an, damit wir wissen, wann wir diese Strategie besser nicht anwenden.
300
_TeilII, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgsstrategie_
Die Sojabohnenpreise explodierten nicht nur, sie liefen davon. Dies ist nicht der Markt, in dem man diese Art von Trade versuchen sollte. Bis zu dem Zeitpunkt, als sich ein Ross-Haken bildete, war der Markt fast schon vertikal Wenn ein Markt steil nach oben schießt, dann ist das ein sicheres Zeichen, daß die Bewegung, zumindest für den Moment, kurz vor einem Ende steht
Bild 192 Wenngleich es nicht praktisch war, nahe dem Top Puts zu schreiben, als der Markt Anzeichen von Erschöpfung zeigte, so war der nachfolgende Preiseinbruch ideal für das Schreiben von Calls. Die Abwärtsbewegung hinterließ eine Serie von im Wert fallenden Calls, die später sehr günstig zurückgekauft werden konnten.
Bild 193
27 Das Beste vom Besten_____________________301
27.4 Strategie und Taktiken - Covered Bounce Die folgende „Covered Bounce"-Strategie und die Taktiken für ihre Umsetzung sind vermutlich der Höhepunkt des Fution-Trading. Die Strategie ist nicht schwierig zu lernen, funktioniert gut und eignet sich für den Trader, der beständig kleine bis mittlere Gewinne aus dem Markt nehmen möchte. Falls Sie zu den Tradern gehören, die viel Aktionen bei ihren Trades mögen, dann ist dies für Sie ein interessanter Weg zu handeln. Es ist eine Methode, mit
der man sowohl offensiv als auch defensiv Geld verdienen kann. So gesehen ist es eine sehr aggressive Strategie. Ich schlage vor, daß Sie nicht versuchen, diese Methode anzuwenden, bevor Sie großes Vertrauen in Ihr Trading und in Ihre Fähigkeit haben, die Bewegung des Marktes in Relation zu den B ollinger-Bändern zu beurteilen. Während Sie einfachere und gradlinigere Strategien benutzen, sollten Sie diese Strategie mit „Papier-Trading" üben. Es dauert etwas, bis man sich an sie gewöhnt hat. Der größte einzelne Fehler, den Sie bei der Umsetzung dieser Strategie machen können, ist, daß Sie die Intraday-Notierungsbewegung beobachten. Falls Sie das versuchen, dann werden Sie fast mit Sicherheit aus einer Gewinn bringenden Methode eine Verlust bringende Methode
machen. Ich werde mit einer Beschreibung der für diese Handelstechnik notwendigen Parameter beginnen. Danach werde ich Ihnen anhand einer Serie von Charts zeigen, wie sich diese Strategie in der Praxis anwenden läßt. Wenngleich die Strategie einfach ist, so wird es doch einige Seiten in Anspruch nehmen, um Ihnen ein vollständiges Bild zu vermitteln.
Voraussetzung für diese Strategie ist, daß Sie die Möglichkeit haben, Bollinger-Bänder in Ihr Trading einzubinden. Sie können die Bänder täglich mit der Hand oder mit dem Computer berechnen, aber Sie müssen in der Lage sein, zwei Standardabweichungen von dem einfachen gleitenden Durchschnitt der Tagesschlußnotierungen zu berechnen. Der gleitende Durchschnitt kann auf jeder Zahl von Notierungsstäben basieren; ich benutze 20 Stäbe, um den gleitenden Durchschnitt zu berechnen. Noch besser ist es, wenn Sie die Möglichkeit haben, zwei gleitende Durchschnitte zu berechnen. Zum Zweck der Vergleichbarkeit benutze ich in diesem Handbuch ausschließlich einen gleitenden Durchschnitt der Schlußnotierungen. Sie können aber auch einen geometrischen gleitenden Durchschnitt, einen gewichteten gleitenden Durchschnitt oder irgend einen anderen passenden gleitenden Durchschnitt verwenden. Wenn ich mit der Covered Bounce Strategie handle, dann benutze ich häufig das First4/erf-Programm von Roberts-Slade, weil First4/ert es möglich macht, daß man zur gleichen Zeit zwei verschiedene gleitende Durchschnitte benutzen kann. Mit dem einen Durchschnitt berechnet man das obere Band, mit dem anderen das untere Band. Sie können einen gleitenden Durchschnitt auf die täglichen Hochs und den anderen gleitenden Durchschnitt auf die täglichen Tiefs anwenden. Sie möchten die Bollinger-Bänder so konfigurieren, daß das obere Band zwei Standardabweichungen von dem gleitenden Durchschnitt der Hochs und das untere Band zwei Standardabweichungen von dem gleitenden Durchschnitt der Tiefs entfernt ist. Sie können auch die Art variieren, wie Sie die gleitenden Durchschnitte berechnen.
302______________Teil II, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgsstrategie_
Da ich in allen folgenden Charts einen einfachen gleitenden Durchschnitt der Schlußnotierungen benutze, beginnt mein Interesse bei dieser Strategie dann, wenn ich eine Schlußnotierung an (oder sehr nahe an) oder außerhalb des oberen oder unteren BollingerBands sehe. Meine Regeln für den Covered Bounce sind: • Das einleitende Signal entsteht am Ende eines Trends.
• Die Schlußnotierungen müssen an oder hinter dem oberen oder unteren Band liegen, damit ich anfange, die Notierungsbewegung eines Marktes zu beobachten. • Die Notierungen müssen sich dann für mindestens vier Stäbe seitwärts bewegen, wodurch eine beginnende Konsolidierung signalisiert wird. Ich werde Ihnen den Begriff „seitwärts" auf der nächsten Seite definieren. • Nachdem die o.g. Bedingungen vorliegen, müssen die Notierungen noch einmal an oder hinter dem oberen oder unteren Bollinger-Band schließen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Notierungen an dem oberen oder unteren Band schließen, solange es eine vorangegangene Schlußnotierung außerhalb eines Bandes, gefolgt von mindestens vier Korrekturstäben, gegeben hat. • Nachfolgend auf die erste Schlußnotierung, die wieder in dem oberen oder unteren Band liegt, werde ich:
• Am-Geld liegende Puts kaufen, aus-dem-Geld liegende Calls schreiben und im Futuresmarkt über dem lokalen Hoch ein Kaufstopp plazieren, falls das obere Band durchbrochen wurde. • Am-Geld liegende Calls kaufen, aus-dem-Geld liegende Puts schreiben und im Futuresmarkt unter dem lokalen Tief ein Verkaufsstopp plazieren, falls das untere Band durchbrochen wurde.
27 Das Beste vom Besten
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-Oberes Bollinger-Band
Mein Interesse an dem Tnde beginnt dann, wenn ich eine Schlußnotierung außerhalb des oberen (unteren) Bands sehe und der nächste Stab innerhalb des oberen (unteren) Bands schließt Die Notierungen rangen dann an, sich seitwärts zu bewegen, weg von dem Band. Diese Bewegung mufi mindestens vier Stäbe andauern, -•Gleitender Durchschnitt O
,<--Unteres Bollinger-Band
Bild 194 Die Schlußnotierung an oder über dem oberen Band sagt mir, daß die Notierungen jetzt überzogen sind. Bei zwei Standardabweichungen befinden sich die Schlußnotierungen in 95,44 % innerhalb der Bänder. Falls ich einen gleitenden Durchschnitt der Hochs benutzen würde, dann wäre ich mit einem Hoch an oder über dem oberen Band zufrieden. Bei einem gleitenden Durchschnitt der Tiefs würde mich jedes Tief interessieren, welches an oder unter dem unteren Band liegt. Nachdem ich eine Schlußnotierung an oder außerhalb des Bandes gesehen habe, warte ich darauf, daß sich die Notierungen im Zuge einer Seitwärtsbewegung von mindestens vier Stäben von den Bändern weg bewegen. Mit seitwärts meine ich, daß sich die Notierungen für die Dauer von vier Stäben, einschließlich dem Stab, der an oder außerhalb des oberen/unteren Bands schloß, nicht mehr in die Richtung des vorangegangenen Trends bewegen. (Ein Hinweis für die Leser, die mein Buch Chartformation Ross-Haken kennen: Eine Kursbewegung, welche die Kriterien für eine Konsolidierung erfüllt, kann dafür geeignet sein, den Begriff „seitwärts" zu beschreiben, wobei dies aber nicht notwendigerweise der Fall sein muß.) Nachdem ich eine Schlußnotierung an oder über dem oberen Band gesehen habe, gefolgt von einer Seitwärtsbewegung, bin ich bereit, den Trade einzugehen, sobald die Notierungen an oder außerhalb von entweder dem oberen oder dem unteren Band schließen. Entscheidend ist, wo sie zuerst schließen.
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_TeilII, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgsstrategie_
In Bild 195 können Sie sehen, daß der Markt am Punkt (a) an dem oberen Bollinger-Band schließt. Die Notierungen bewegen sich dann für wenigstens vier Stäbe seitwärts (b). Am Punkt (c) durchbrechen die Notierungen das untere Band, können aber nicht an oder unter dem Band schließen. Deshalb ergibt sich keine Handelsgelegenheit. Am Punkt (d) schließen die Notierungen innerhalb weniger Ticks am oberen Band.
Bild 195 Der Trade, den ich am oberen Band (d) eingehen werde, ist der Kauf von am-Geld liegenden
Puts und das Schreiben von aus-dem-Geld liegenden Calls. Die Calls müssen einen Basispreis haben, der knapp über dem Hoch des Stabes (d) liegt, da dies der Stab ist, an dem die Notierungen an oder außerhalb des oberen Bandes schlössen. Die am-Geld-Puts können sich zum Zeitpunkt des Kaufes etwas im-Geld befinden. Zu dem Zeitpunkt, wenn mir das Schreiben der Calls bestätigt wurde, plaziere ich ein offenes Kaufstopp im Futuresmarkt, einen Tick über dem Hoch von (d).
Meine Erwartung bei diesem Trade ist, daß die Futuresnotierungen das untere Band erreichen werden. Ich werde jedoch die Position schnell schließen, sobald ich etwas sehe, das für mich wie eine Falle aussieht. Eine Falle wäre in diesem Fall ein Stab, der ein höheres Hoch als der vorangegangene Stab erreichte und der auch ein Umkehrstab war, weil die Schlußnotierung höher als die Eröffnungsnotierung lag. Wenn ein Markt fällt, dann sollten die Eröffnungen oberhalb der Schlußnotierungen liegen, und die Hochs sollten stetig niedriger liegen. Es gibt keine korrekte Richtung, wie sich dieser Trade bewegen kann. Die Situation ist am einfachsten, wenn sich die Notierungen abwärts bewegen. Dann werden meine Puts Geld bringen, und der Wert der Calls wird sinken, wodurch ich weiteres Geld verdiene.
27 Das Beste vom Besten
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Ich kann jedoch auch Geld verdienen, falls sich die Notierungen aufwärts bewegen. Wenn mein offenes Kaufstopp aktiviert wird, dann werde ich meinen Put sofort verkaufen. In der Regel werde ich einen großen Teil des zuvor bezahlten Betrages zurück bekommen. An diesem Punkt besteht die resultierende Fution aus einer Longposition im Futuresmarkt und geschriebenen Calls - es liegt eine gedeckte Longposition vor. Diese Strategie funktioniert nur, wenn ich bereit bin, ruhig zu bleiben. Das Schlimmste, was ich machen kann, ist, die Intraday-Notierungsbewegung zu beobachten. Ich muß den Markt machen lassen, was er machen muß. Für die Longposition im Futuresmarkt kann ich den Betrag riskieren, den ich für das Schreiben der Calls erhielt, oder eine etwas größere oder kleinere Summe. Es ist wichtig, daß ich durch das Optionsschreiben genügend Geld einnehme.
Lassen Sie uns den Chart ein wenig verändern. Dieses Mal liegt am Punkt (c) eine Schlußnotierung außerhalb des unteren Bands vor.
Bild 196
Wenn der Futures, nachdem er sich seitwärts bewegt hat, an oder unter dem unteren Band schließt (Bild 196), dann werde ich am Punkt (c) am-Geld-Calls kaufen, und unter dem Tief des Stabes, der das lokale Tief entstehen ließ, werde ich Puts schreiben. In diesem Fall ist dies der Stab, der mir eine Schlußnotierung innerhalb des Bands gibt. Ich plaziere ein Verkaufstopp einen Tick unter dem Tief des Stabes, der das lokale Tief entstehen ließ. (Flinweis: Die Situation am Punkt (c) kann jetzt gehandelt werden, weil ich den Chart so veränderte, daß es jetzt eine Schlußnotierung außerhalb des Bands gegeben hat.) Wenn sich die Notierungen durch den Kanal bis zum oberen Band bewegen, dann liquidiere ich die gesamte Position. Wenn sich die Notierungen nicht in einem Zuge bis zum oberen Band bewegen, dann liquidiere ich die gesamte Position beim ersten Anzeichen dafür, daß die erwartete Bewegung beendet sein könnte.
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Teil II, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgsstrategie_
Bild 197 In den meisten Fällen liegt ein Zeichen für ein mögliches Ende der Bewegung vor, wenn ein
Stab entsteht, der ein neues lokales Tief machte und auch niedriger schloß als er eröffnete. In dem o.g. Beispiel wird die gesamte Position am Punkt (d) geschlossen.
Jetzt kommen wir zu dem Teil, der am Anfang etwas schwierig zu verstehen sein kann. Wenn die Notierungen (d) erreichen, muß ich die Bänder genau untersuchen, um zu sehen, ob sie sich im wesentlichen seitwärts bewegen. Falls das der Fall ist, dann kann ich einen baisseträchtigen Standpunkt einnehmen und Calls schreiben sowie Puts kaufen, wenn ich den Umkehrstab sehe, der auf den Stab (d) folgt. Falls sich die Bänder nicht seitwärts bewegen, dann muß ich warten, bis sich die Notierungen selbst über eine Periode von mindestens vier Stäben seitwärts bewegt haben. Dort, wo dann das nächste Band berührt wird, bietet sich unabhängig von der Lage der
Schlußnotierung eine Handelsgelegenheit. Man wird eine Menge guter Trades verpassen, aber durch diese Methode werden noch viel mehr schlechte Trades vermieden. Da diese Strategie auf dem Kauf von Optionen an möglichen Umkehrpunkten des Marktes basiert, kann ich in fast jedem Markt handeln. Ausnahmen sind die in Kapitel 28.2.1 aufgeführten Märkte, in denen ich unter keinen Umständen Optionen handeln werde. Ich muß mir nicht ernsthaft Gedanken um die Liquidität machen, weil ich meine gekauften Optionen ausüben kann, falls es notwendig wird, daß ich mich von ihnen trenne. Auch die von mir geschriebenen Optionen werden nicht zu einem ernsthaften Problem, da sie durch mein Verlustbegrenzungsstopp im Futuresmarkt gedeckt sind.
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Als nächstes werde ich Ihnen eine Serie von Charts zeigen, die dafür sorgen werden, daß Sie diese Methode niemals vergessen werden.
a
G
Bild 188 Sehen wir uns zuerst den Markt in Chart 188 an. Am Punkt (a) gibt es keine Schlußnotierung an oder über dem oberen Band. Am Punkt (b) gibt es eine Schlußnotierung außerhalb des unteren Bandes, aber es entwickeln sich nicht vier seitwärts tendierende Stäbe. Deshalb liegt hier keine Handelsgelegenheit vor. Am Punkt (c) gibt es eine Schlußnotierung innerhalb des Bandes, nachdem zuvor eine Schlußnotierung am oberen Band vorlag. Danach kommt es zu einer Serie von Seitwärtsstäben (d). Mit seitwärts meine ich, daß sich die Stäbe nicht mehr länger in die vorangegangene Richtung bewegen, und daß jetzt zumindest das Aussehen einer Seitwärtsbewegung vorliegt. Am Punkt (b) hatten wir einen Abwärtsstab, gefolgt von einem Innenstab und zwei nachfolgenden Stäben, die neue Tiefs brachten. Die Bedingungen für einen definierten Trend lagen somit vor. Am Punkt (c) gab es eine eintägige Trendumkehr, aber es liegt noch kein definierter Trend vor. Somit bewegt sich der Markt seitwärts. Das Chartmuster rechtfertigt einen Trade beim nächsten Mal, wenn eines der beiden Bänder berührt wird.
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JTeil II, Abschnitt 2: Entwicklung einer Erfolgsstrategie_
Bild 199 Am Punkt (e) gab es eine Reihe von Schlußnotierungen, die sich sehr nahe am oberen Band befanden. Der Stab, der auf (e) folgt, ist der Umkehrstab (f). Ich kaufe am-Geld-Puts und schreibe aus-dem-Geld-Calls. Ich plaziere ein Kaufstopp einen Tick über dem Hoch von Stab (f). Am Stab (g) entsteht ein Ausstiegssignal: die Notierungen erreichen ein höheres Hoch und die Schlußnotierung liegt über der Eröflfilungsnotierung. Am nächsten Tag kurz nach der Handelseröflfnung stellte ich den ganzen Trade glatt. Ich verpaßte die Bewegung, aber ich folgte den Regeln.
Am Punkt (h) gibt es eine Schlußnotierung außerhalb des unteren Bandes, aber nachfolgend bewegt sich der Markt nicht für mindestens vier Stäbe seitwärts. Am Punkt (i) gibt es eine Schlußnotierung außerhalb des unteren Bandes. Dieses Mal bewegt sich der Markt seitwärts. Dadurch wurde eine Situation vorbereitet, die es mir erlaubt, beim nächsten Mal zu handeln, wenn die Notierungen außerhalb von einem der Bänder schließen. Am Punkt (j) liegt eine Schlußnotierung außerhalb des oberen Bandes vor, gefolgt von einem Umkehrstab am Punkt (k). Ich kaufe am-Geld-Puts und schreibe aus-dem-Geld-Calls. Ich plaziere ein Kaufstopp über (j). Am Punkt (1) stelle ich die Position glatt, da es die Notierungen nicht schaffen, ein neues Tief zu erreichen und die Eröffnung niedriger als die Schlußnotierung liegt. Am Punkt (m) warte ich darauf, daß die Notierungen außerhalb des oberen Bandes schließen. Die Bänder verlaufen mehr oder wenig seitwärts und parallel.
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Bild 200 Sehen wir uns die Strategie noch einmal anhand eines anderen Charts an (Bild 200), wobei der wichtigste Faktor die Schlußnotierungen außerhalb der Bänder sind. Am Punkt (a) liegt eine Schlußnotierung außerhalb des oberen Bandes vor. Nach (a) bewegen sich die Notierungen im Zuge einer Seitwärtsbewegung von wenigstens vier Stäben von dem Band weg. Am Punkt (b) kommt es erneut zu einer Schlußnotierung außerhalb des oberen Bandes. Am Punkt (c) liegt ein Umkehrstab vor, der Schluß ist niedriger als die Eröffnung. Ich kaufe am-Geld-Puts und schreibe über dem Punkt (b) aus-dem-Geld liegende Calls. Ich plaziere einen Punkt über dem Punkt (b) ein offenes Kaufstopp im Futuresmarkt. Für den Fall, daß ein solches Stopp zu weit entfernt ist, könnte ich das Stopp auch über dem Stab (c), über dem Band, plazieren oder ich würde die Situation überhaupt nicht handeln. Am Stab (d) stelle ich die ganze Position glatt, weil die Notierungen kein neues Tief erreichen und die Schlußnotierung über der Eröffnungsnotierung liegt.
Eine weitere Handelsgelegenheit entwickelt sich erst wieder, als die Notierungen unter dem unteren Band am Stab (e) schließen. Auf (e) folgend entwickeln sich die notwendigen vier Seitwärtsstäbe. Am Punkt (f) gibt es eine Schlußnotierung unter dem unteren Band, gefolgt von einem Umkehrstab am Punkt (g). Ich kaufe am-Geld-Calls und schreibe aus-dem-Geld liegende Puts. Ich plaziere im Futuresmarkt ein offenes Verkaufstopp einen Tick unter dem Tief von (g). Am Stab (h) werde ich in eine Shortposition im Futuresmarkt eingestoppt. Ich schließe die Position, nachdem es am Stab (1) kein neues Tief gegeben hat, dafür aber ein neues lokales Hoch und eine Schlußnotierung, die über der Eröffnung liegt. Dieser Trade hätte am folgenden Tag zu einem kleinen Verlust geführt.
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TEIL II, ABSCHNITT 3 Strategien und Taktiken: Planung eines siegreichen Feldzuges
28 Management Das Thema Management wird selten so behandelt, wie es sein sollte. Ganze Bücher werden über das Trading geschrieben, ohne daß auf das Thema Management eingegangen wird, oder es gibt unklare Referenzen, welche den Leser darüber im unklaren lassen, was Management ist. Tatsächlich gibt es fünf verschiedene Bereiche, die in der Regel unter dem Begriff Geldmanagement zusammengefaßt werden; dabei werden diese Bereiche aber unbestimmt und allgemein abgehandelt, da meistens nur darauf eingegangen wird, wo ein
Verlustbegrenzungsstopp plaziert werden sollte. Neben dem Material, das ich in dem Buch Trading ist ein Geschäft präsentierte, kenne ich kein anderes Werk, welches die Managementbereiche umfassend beschreibt. Dies sind die fünf Managementbereiche: • Geschäftsmanagement, einschließlich der grundlegenden Funktionen eines Managers (Organisation, Planung, Lenkung, Leitung und Controlling).
• Handelsmanagement, einschließlich Systemen, Methoden, Strategien und Taktiken. • Geldmanagement, wobei von der Kapitalbeschaffung für ein Konto bis zu der Frage, wann man Geld von einem Konto abzieht, alles dazu gehört. • Risikomanagement, wozu neben Verlustbegrenzungsstopps gehört.
anderen
Fragen
die
Plazierung
eines
• Selbstmanagement oder persönliches Management, einschließlich der Frage, wie gut Sie Ihren Plan umsetzen und wie erfolgreich Sie Ihr Trading-Geschäft durchführen.
28.1 Geschäftsmanagement Zum Geschäftsmanagement gehört, daß ich meine Trading-Operation in einer geschäftsmäßigen Art und Weise durchführe. Viele Leute, wahrscheinlich die meisten, betrachten das Trading dagegen eher als ein „Spiel". Ich bin fest davon überzeugt, daß diese Einstellung die Wahrscheinlichkeit erhöht, daß diese Leute in den Märkten als Verlierer enden werden. Das Trading in den Märkten muß mit einer ernsten Geisteshaltung betrieben werden, wenn man die Hoffnung haben möchte, außer durch „pures Glück" in den Märkten ein Gewinner zu sein. Um mein Trading-Geschäft erfolgreich führen zu können, brauche ich passendes Equipement und die richtigen Werkzeuge. Ich muß eine zuverlässige Datenquelle
311
_28 Management_
haben, genaue Aufzeichnungen fuhren, meine Kosten kontrollieren und sorgfältig meine Positionen beobachten. Ich muß auch erkennen, daß ich in meinem Trading-Geschäft der Manager bin.
28.1.1 Planung, Organisation, Lenkung, Leitung, Kontrolle Jeder Trader, ob es ihm bewußt ist oder nicht, ist Teil einer Organisationskette. In der Regel besteht diese aus dem Trader, einem Broker, der Ringstation eines Brokers oder Clearing House und dem Trading Pit. Andere Trader haben noch kompliziertere Trading-Strukturen. Ob es einem gefällt oder nicht, es gibt eine Trading-Organisation. Der Trader ist verantwortlich für alles, was in dieser Trading-Organisation passiert. Die Pläne, Taktiken und Strategien des Traders werden durch diese Organisation ausgeführt.
Trading-Organisation
<= Trader
<= Broker
<= Ringstation
<= Trading Pit
Bild 20J
312_____________Teil 2, Abschnitt 3: Planung eines siegreichen Feldzuges_
Der Auftragsweg verläuft vom Trader über den Broker zur Ringstation. Die Ringstation gibt den Auftrag dann an den Parkett-Broker oder Trader im Trading Pit weiter. Die Kommunikation fließt in zwei Richtungen: vom Trader zum Pit und vom Pit zurück zum Trader. Der Trader delegiert seine Anweisungen von einer Position an der Spitze der Organisation nach unten durch die Trading-Organisation, aber er kann niemals Verantwortung abgeben. Die endgültige Verantwortung bleibt immer beim Trader. Deshalb ist es die Aufgabe des Traders, im Bezug auf die Personen, an die er Aufgaben delegiert hat, seine Funktion als Controller auszuüben. Die Leitung erfolgt dadurch, daß der Trader Trading-Aufträge erteilt. Die Leitung der Organisation, durch die Erteilung von Aufträgen, ist eine primäre Funktion des Traders. Nur wenige Trader haben jemals die notwendige Zeit und Mühe aufgebracht, um die Orderkommunikation richtig zu lernen.
28.1.2 Auftragserteilung, Brokerbeziehungen, Kommunikation /
Wie man Aufträge im Futuresmarkt plaziert, wurde ausfuhrlich in meinem Buch Trading ist ein Geschäft diskutiert. Das Plazieren von Aufträgen im Optionsmarkt wird in dem vorliegenden Buch behandelt und im Detail in unserem Kassettenlehrgang Trading Order Power Strategies vorgestellt. Auf diesen Kassetten können Sie hören, wie man im Markt Aufträge plaziert. Jeder Auftrag wird diskutiert, so daß Sie wissen werden, wie und warum er benutzt wird. Sie hören auch die Antwort des Brokers, die Antwort von der Ringstation auf dem Parkett und, wo es notwendig ist, die Antwort vom Arb Desk. Das Plazieren von Aufträgen in den Optionsmärkten unterscheidet sich in vielerlei Ffinsicht von der Auftragsplazierung in den Futuresmärkten. Am wichtigsten ist, daß Sie mit einem Broker zusammenarbeiten, der mit der Auftragserteilung in den Optionsmärkten vertraut ist. Falls Sie Referenzen zu einigen solchen Brokern wünschen, dann wenden Sie sich bitte an ROSS Trading Deutschland.
Es dürfte am besten sein, wenn es Ihnen Ihr Broker erlaubt, direkt eine Options-Ringstation anzurufen, um die bid/ask-Preise zu erhalten. Es reicht nicht aus, mit den Optionspreisen zu arbeiten, welche von den Datenanbietern zur Verfügung gestellt werden. Es reicht auch nicht ^~ aus, wenn der Broker auf seinen Bildschirm schaut, um Preise zu erhalten, weil sein Bildschirm keine anderen Preise zeigt als Ihr Bildschirm. Trader müssen den bid/ask-Spread direkt vom Parkett bekommen! Wenn man Aufträge im Optionsmarkt plaziert, dann ist es extrem wichtig, „Market-Orders" zu vermeiden. Es kann sein, daß Sie Ihr Broker dazu ermutigt, Market-Orders zu benutzen. Ich habe mit vielen Brokern zusammengearbeitet, die genau das getan haben. Der Grund ist, daß die Broker faul sind oder sich nicht mit anderen Aufträgen als mit Market-Orders auseinandersetzen wollen. Ich würde Ihnen raten, nicht mehr länger mit einem Broker zu arbeiten, der diese Einstellung hat.
Denken Sie daran, daß Sie für Ihre Trading-Organisation verantwortlich sind. Der Broker arbeitet für Sie. Wenn Sie mit seinem Service nicht zufrieden sind, dann sollten Sie ihn feuern. In den Optionsmärkten arbeite ich überwiegend mit Limit-Aufträgen. Market-Orders in den Optionsmärkten zu erteilen, kommt einem finanziellen Selbstmord gleich. Die Optionspreise mittels einem Echtzeitkurssystem zu beobachten, ist extrem interessant, aber manchmal sehr frustrierend. Ich habe erlebt, daß der bid/ask-Spread bei 2 zu 4 stand, als plötzlich ein Trade
_28 Management_______________________313
bei 13 stattfand. Einige Einfaltspinsel waren in den Markt mit einer Market-Order eingestiegen und wurden gerade gerupft. Wenn ich im Optionsmarkt Einstiegsaufträge plaziere, dann bin ich sicher, daß ich einen Preis nenne, zu dem ich bereit bin, eine Ausführung zu bekommen. Bei einem Trade den richtigen Preis zu bekommen, ist in jeder Hinsicht genauso wichtig wie jeder andere Aspekt des Trades. Bei anderen Gelegenheiten verwende ich eine fill-or-kill-Order, wenn ich das Gefühl habe, daß ein Trade dringend ist. Wenn ein extremer Handlungsbedarf besteht, dann rufe ich das Parkett an und bestehe auf einen Preis, zu dem die Parkettbroker bereit sind, mir eine Ausführung zu geben. Dann kann ich den Trade nehmen oder es sein lassen. Die Wahl liegt bei mir, aber wenigstens weiß ich, zu welchem Preis ich meine Ausführung bekommen werde. Wenn der zugrundeliegende Futuresmarkt schnell ist, dann kann es sein, daß ich eine Futuresposition eingehe, bis ich im Optionsmarkt eine Ausführung bekommen habe. Zu anderen Zeiten, besonders an Tagen, wenn Veröffentlichungen anstehen, werde ich zeitlich begrenzte LimitAufträge erteilen. Ich möchte meinen Preis innerhalb eines bestimmten Zeitraums erhalten. Die Optionspreise werden nicht annähernd so häufig oder so genau wie die Futurespreise veröffentlicht. Das ist der Grund, warum es so entscheidend ist, daß man den aktuellen Preis vom Parkett erhält. Mit der Ausnahme von sehr liquiden Märkten kann es vorkommen, daß es bei einer Option über Stunden oder Tage keine Trades gibt, und es ist unwahrscheinlich, daß der Bid/Ask-Spread, den Sie auf Ihrem Bildschirm sehen, aktuell ist. Wenn ich viel Zeit habe, dann werde ich meine Preisorder im Markt plazieren und auf die Ausführung warten. Dieser Prozeß kann von ein paar Stunden bis zu ein paar Tagen dauern. Falls der Spread zwischen den Bid- und Ask-Preisen weit ist, dann werde ich, wenn ich kaufen möchte, mein Bid ein wenig über das Bid des Parketts legen, und wenn ich verkaufen möchte , dann werde ich mein Ask etwas unter das aktuelle Ask des Parketts legen. Ein Beispiel: Falls der Bid/Ask-Spread einer Option bei 14/19 liegt, dann werde ich zu 15 nachfragen, wenn ich kaufen möchte, und zu 18 anbieten, wenn ich verkaufen möchte. Falls mein Bid höher ist als das Bid des Parketts und eine Market-Order in den Markt kommt, dann werde ich die Ausführung bekommen. Das Gegenteil trifft auf das Schreiben von Optionen zu. Wenn mein Briefkurs etwas niedriger ist als der des Parketts, dann habe ich eine gute Chance, eine Ausführung zu bekommen, wenn eine Market-Order hereinkommt. Für meine Begriffe sind diese Taktiken ein Teil von gutem Geschäftsmanagement.
28.2 Handelsmanagement Zum Handelsmanagement gehören alle Strategien und Taktiken, die ich benutze, um Trades auszuwählen, einzugehen und zu managen. Meiner Meinung nach verbringen die meisten Trader zuviel Zeit mit der Suche nach dem perfekten Weg, einen Trade einzugehen, und viel zu wenig Zeit mit der Überlegung, wie sie einen Trade managen, nachdem dieser eröffnet wurde, und wie sie sich verhalten, falls der Trade schief läuft. Ich bin der Ansicht, daß persönliche Disziplin, gutes Geldmanagement und gute Planung von möglichen Entwicklungen wesentlich wichtiger für erfolgreiches Trading sind als die Umsetzung einer bestimmten „Methode" für das Eingehen von Trades.
314_____________Teil 2, Abschnitt 3: Planung eines siegreichen Feldzuges_
28.2.1 Auswahl des Zeitrahmens, Auswahl des Marktes, Trade-Auswahl Die Wahl des Zeitrahmens, in dem ich handle, ist ein Teil meiner Managementfunktion als Planer. Ich empfehle nicht, Optionen im Tagesgeschäft zu handeln. Es ist zu anstrengend. Dafür ist es notwendig, daß man permanenten Kontakt mit dem Parkett hält, um die Bid/AskPreise zu bekommen. Der Bid/Ask-Spread, den man mittels eines Echtzeitkurssystems erhält, ist praktisch wertlos. In einigen Märkten werden die Optionspreise nur gelegentlich veröffentlicht. Es kommt oft vor, daß die veröffentlichten Preise fehlerhaft sind. Ich habe auch häufig erlebt, daß der am Ende eines Tages veröffentlichte Höchstpreis einer Option niedriger war als der Preis, zu dem ich eine Ausführung bekam. Und es hat Zeiten gegeben, da lag das offiziell veröffentlichte Tief höher als der Preis, zu dem ich meine Ausführung bekam. In nicht allen Options-Pits wird während des ganzen Tages gehandelt. In einigen Options-Pits, in der Regel in dünnen Märkten, werden die Aufträge gesammelt und nur ein oder zweimal während des Tages gehandelt. Was machen Echtzeitkurse da für einen Sinn? Die Optionen werden vielleicht nur einmal oder zweimal am Tag gehandelt, wobei die Preise bis zu ein oder zwei Stunden später veröffentlicht werden. Ich habe es erlebt, daß ich auf meinem Bildschirm einen Tick eines Optionspreises gesehen hatte, während ich gleichzeitig versuchte, einen Auftrag in diesem Optionsmarkt zu plazieren. Als ich auf dem Parkett anrief, wurde mir gesagt: „Es ist niemand da. Alle sind nach Hause gegangen." Die Märkte waren aber immer noch geöffnet. Offenbar stammte der Preis, den ich auf meinem Bildschirm sah, von einer früheren Zeit des Tages, als die Optionen tatsächlich gehandelt wurden. Ich vermute, daß es möglich ist, in den liquideren Märkten Optionen im Day-Trading zu handeln. Ich weiß, daß dies beim OEX getan wird. Auch die Optionen auf den T-Bond-Future sollten sich für das Day-Trading eignen. Aber ich denke, es ist die Mühe nicht wert. Es gibt eine falsche Auffassung bei einem großen Teil der Öffentlichkeit, die davon ausgeht, daß man Optionen auf die gleiche Weise wie Futures handeln kann. Die Wahrheit ist, daß es große Unterschiede zwischen beiden Instrumenten gibt. Auch werden Optionen auf Futures nicht auf die gleiche Weise gehandelt wie die Optionen des Aktienmarktes. Im Aktienmarkt gibt es „Market Makers", die dazu verpflichtet sind, die andere Seite Ihres Trades zu übernehmen. Die „Market
Makers" werden dafür bezahlt, einen Markt zu machen. Deshalb erhalten sie bestimmte Konzessionen und Vorteile von der Börse. Im Futuresmarkt gibt es kein Äquivalent zu einem Market Makers. Einige Parketthändler agieren als wären sie Market Makers, aber niemand auf dem Optionsparkett ist dazu verpflichtet, eine Ausführung zu geben. Ich ziehe es vor, nach den Tages-, Wochen- und Monatscharts zu handeln. Ich benutze die Chartformationen, die ich in diesem Buch gezeigt habe, um in jedem dieser Zeitrahmen Trades einzugehen. Ich verbringe viel Zeit damit, die Märkte zu analysieren, nach Trades zu suchen, bei denen ich das Gefühl habe, daß sie „das Beste vom Besten" sind. Insbesondere möchte ich Situationen finden, in denen ich Signale in mehr als einem Zeitrahmen bekomme oder wo ich mehr als eine Chartformation sehe, die auf einen Kauf oder Verkauf hinweist. Ich lasse mir Zeit, um in Trades einzusteigen, aber ich bin schnell, wenn es darum geht, Positionen zu schließen. Auch wenn ich meine Trades sehr sorgfältig auswähle, so stehe ich doch jeden Tag im Risiko, wenn ich Positionen im Markt habe. Ich ziehe es vor, mit meinen Trades ein kalkuliertes Risiko einzugehen und mich nicht blind ins Risiko zu stürzen, wie es so viele Trader bereitwillig tun.
Für mich ist die Marktliquidität extrem wichtig. Eine angemessene Liquidität reduziert die Anzahl der Märkte sehr stark, in denen ich Optionen schreiben kann. Long Straddles können in fast jedem Markt umgesetzt werden. Der Grund ist der, daß Sie bei Longpositionen im
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Optionsmarkt das Recht auf Ausübung haben. Die folgenden Märkte eignen sich für das Schreiben von Optionen. Diese Märkte haben fast immer genug Liquidität, um einen leichten Positionseinstieg zu ermöglichen. Auch bekommt man in der Regel vernünftige Ausführungen, wenn man Folgestrategien umsetzen will:
• Treasury Bond • 10 Jahres Treasury Notes
• Mais
• 5 Jahres Treasury Notes
• Weizen
• Eurodollars
• Gold
• D-Mark
• Silber
• J-Yen
• Rohöl
• Sojabohnen
• Zucker
Märkte, die hier nicht aufgezählt wurden, wie z.B. der Schweizer Franken, Heizöl, die Fleischmärkte und andere, können manchmal für das Schreiben von Optionen interessant sein, aber ich muß in diesen Märkten aufgrund der begrenzten Liquidität sehr vorsichtig sein. Es ist möglich, eine Position zu eröffnen, aber der Ausstieg kann ein Problem sein. Wenn ich Optionen kaufe, dann werde ich in den meisten populären Märkten handeln. Dennoch gibt es einige Märkte, die zur Zeit über nicht ausreichend Liquidität verfugen, so daß sie für OptionenTrades absolut nicht in Frage kommen. In den folgenden Märkten handle ich niemals Optionen: • Orangensaft
• Palladium
• Schweinebäuche
• Baumwolle
• Bauholz
• T-Bills
28.2.2 Planung von Möglichkeiten Viel von der Strategie und den Taktiken, die ich als Teil des Handelsmanagements ansehe, kann auch unter dem Begriff Risiko- oder Geldmanagement diskutiert werden. Der Grund ist, daß das Verwalten eines Trades darin besteht, das Risiko zu begrenzen und das Kapital im Handelskonto zu erhöhen. Sie haben wahrscheinlich bemerkt, daß ich in den meisten Fällen, wenn ein Opture- oder Fution-Trade gegen mich läuft, versuche, meinen Verlust in dem Markt wieder auszugleichen. In der Regel geschieht dies auf dem Weg, daß ich weitere Optionen schreibe. Diese Taktik wird es mir im allgemeinen erlauben, meine endgültigen Verluste stark zu begrenzen. In diesem Zusammenhang gibt es aber verschiedene wichtige Punkte auf, die es wert sind, näher betrachtet zu werden.
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Als erstes muß man verstehen, daß der Trade, der schlecht läuft, anfänglich zu einer Belastung im Handelskonto fuhrt (man muß für den Rückkauf der Optionen mehr zahlen als man ursprünglich für das Schreiben erhielt), wenn man die Position „austauscht" (dies kann entweder durch den Wechsel in höhere oder tiefere Basispreise oder durch den Wechsel in fernere Verfalltermine geschehen). Man kann nur dann eine Gutschrift im Handelskonto halten, wenn man zusätzliche Optionen schreibt, um mit den eingenommenen Prämien den Rückkauf der schlecht gelaufenen Optionen zu finanzieren. Dies bedeutet, daß ich über viel „Durchhaltevermögen" in meinem Marginkonto verfugen muß, so daß ich sowohl den Drawdown eines schlechten Trades als auch die zusätzliche Margin absorbieren kann, die notwendig ist, um eine größere Position zu halten. Viele Leute scheinen zu glauben, daß die Margin für vier geschriebene Optionen doppelt so hoch sein muß wie für zwei geschriebene Optionen, aber das ist oft nicht der Fall. In meinem eigenen Trading habe ich viele Male die Größe einer Position verdoppelt, aber gesehen, wie sich meine Marginverpflichtung nur anteilig erhöht hat. Dies trifft nur für die Märkte zu, die das SPANSystem benutzen. Bei den Märkten, die immer noch die „alte" Art der Marginberechnung verwenden, wird eine Verdopplung meiner Position oft eine Verdopplung der Margin zur Folge haben. Ein Aspekt des Handelsmanagements besteht für mich deshalb darin, mir nicht nur über die Marginverpflichtung meiner anfänglichen Position bewußt zu sein, sondern auch einzukalkulieren, wieviel Margin fällig wird, falls ich meinen Trade durch nachfolgende „Optionswechsel" mehrere Male vergrößern muß. Ich muß auch die Tatsache berücksichtigen, daß sich die Marginanforderungen erhöhen können, falls die Volatilität steigt. Ein kleiner Trade mit einer oder zwei Optionen kann bei einem lOer-Lot enden, wobei die Margin bei jeder der zehn Optionen zweimal so hoch sein kann als sie es bei den ursprünglichen ein oder zwei Optionen war. Konsequenterweise arbeite ich hart daran, mein Konto zu „unterhandeln". An früherer Stelle in diesem Buch erwähnte ich den Gedanken des „persönlichen Positionslimits". Wenn ich Optionen handle, dann muß ich notwendigerweise meinen Trade mit einer wesentlich kleineren Position beginnen als im Bezug auf mein Marginkonto möglich wäre. Beim Futures-Trading eröffnete ich immer eine Position mit wenigstens drei Kontrakten, dann deckte ich schnell die Kosten und nahm mit den ersten beiden Kontrakten Gewinne aus
dem Markt. Wenngleich ich bei Optionspositionen die gleiche Taktik benutzen kann, so muß ich doch darauf vorbereitet sein, meine Positionsgröße im Zuge des Trades mehrere Male verdoppeln zu können. Ich versuche, meine Trades so auszuwählen, daß dies nicht passieren wird, aber es wird unvermeidlich dazu kommen. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Möglichkeitsplanung besteht für mich darin, ein wenig über jede der verschiedenen Optionspositionen zu lernen und wie sie sich unter verschiedenen Marktverhältnissen verhalten.
An früherer Stelle sagte ich Ihnen, daß ich der Meinung bin, ein Anfänger sollte nur ein oder zwei Grundstrategien lernen und diese solange handeln, bis er sie wirklich durch und durch kennt und versteht. Ich glaube, daß dies der beste Weg ist, das Handeln zu lernen, aber man darf nicht vergessen, daß bei Optionen die ursprüngliche Position im Zuge des sich entwickelnden Trades in eine vollständig neue Position umgewandelt werden kann. Erinnern Sie sich an den Fandangle und den Wrangle, die ich Ihnen an früherer Stelle zeigte? Erinnern
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Sie sich, wie ich Ihnen zeigte, daß ein Ratio Spread in einen Butterfly umgewandelt werden kann? An späterer Stelle werde ich auf die Durchführung einer Taktik eingehen, die darin besteht, aus einem Trade auszusteigen, wenn ich gekaufte Optionen halte, die tief ins-Geld gekommen sind. Ich darf auch nicht vergessen, daß es Zeiten geben kann, in denen ich möchte, daß eine geschriebene Option gegen mich ausgeübt wird, wodurch mir im Futuresmarkt eine Long- oder Shortposition zugewiesen wird.
Normalerweise möchte ich jede geschriebene Option zurückkaufen, sollte diese davorstehen, ins-Geld zu kommen. Aber manchmal halte ich es für notwendig, eine Ausübungsanzeige zu akzeptieren. Alle diese Überlegungen sind Teil von Strategie und Taktik. Ich möchte jetzt noch auf ein Thema eingehen, welches etwas schwierig auf den Punkt zu bringen ist. Es betrifft die Frage, wie ich die Entscheidung treffe, wann es Zeit wird, eine geschriebene Optionsposition zu verteidigen oder zu ersetzen. Eine einfache Faustregel, der ich oft folge, ist, daß ich immer dann eine Fution schaffe oder meine geschriebene Optionsposition ersetze, wenn die Futuresnotierungen bis auf einen Basispreis an meine geschriebenen Optionen herangekommen sind. Sie werden aber feststellen, daß es bessere Wege geben kann, diese Entscheidung zu treffen. In einem sehr volatilen Markt kann ein Basispreis das Äquivalent von weniger als der durchschnittlichen Handelsspanne eines Tages sein. Unter solchen Umständen kann es sein, daß ich die durchschnittliche Handelsspanne oder die doppelte durchschnittliche Handelsspanne als den „Auslöser" für einen Optionsaustausch benutze. Anstatt die Basispreise oder die durchschnittliche Handelsspanne als meinen Auslöser zu benutzen, kann ich auch meinen Chart analysieren und die Optionen dann austauschen, wenn ein Ross-Haken durchbrochen wird oder wenn es zu einem Ausbruch aus einer Schiebezone kommt. Die Wahl, welche Methode man benutzt, kann sich von einem Markt zum nächsten und auch von einem Trader zum anderen unterscheiden. Vielleicht werden Sie feststellen, daß Sie ein spezielles „Gefühl" für bestimmte Chartformationen haben. Falls dies der Fall ist, dann folgen Sie unbedingt Ihrem Gefühl. In einem ruhigen Markt oder in einem Markt, wo die Basispreise der Optionen weiter auseinander liegen, kann man wiederum eine andere Strategie benutzen. Einige Trader ziehen es vor, ihre Optionspositionen in ein Optionsmodell einzugeben und dann das „Netto-Delta" ihrer Position zu beobachten. Anstatt ihre Position zu ersetzen oder zu verändern, wenn die Futuresnotierungen einen bestimmten Preis erreichen, passen diese Trader ihre Position an, wenn das Netto-Delta (entweder positiv oder negativ) einen bestimmten Wert überschreitet.
Ob ich die Methode des Netto-Deltas benutze oder nicht, ich darf nicht vergessen, daß die Modelle mit ihren Prognosen immer ungenauer werden, je näher die Optionen an ihren Verfalltermin kommen. In den letzten Tagen vor dem Verfalltermin einer Option kann eine kleine Veränderung in der Notierung des zugrundeliegenden Futures eine dramatische Auswirkung auf das Delta und die Prämie von dieser Option haben. Nebenbei sei bemerkt, daß dieses Phänomen als Gamma bezeichnet wird. Das Gamma bezieht sich teilweise auf das zunehmend sensibler werdende Delta einer Option, wenn der Verfalltermin näher kommt. Ich muß nicht wissen, wie das Gamma berechnet wird, aber ich muß wissen, daß es das Gamma gibt und wie es auf meine Position einwirken kann.
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Schließlich, und das ist das große Plus, darf ich nicht die Flexibilität vergessen, die ich erhalte, wenn ich Optionen in mein Trading-Arsenal integriere. Wenn ich Calls geschrieben habe und der Markt an ihren Basispreis herankommt, dann kann mein erster Reflex sein, die Calls zurückzukaufen und weitere Calls zu einem höheren Basispreis zu schreiben. Aber ich darf nicht vergessen, daß ich auch Puts und Calls schreiben kann, um die Calls bezahlen zu können, die ich zurückkaufe, oder ich kann nur Puts schreiben, wenn ich sehe, daß sich der Markt in einem Aufwärtstrend befindet.
28.3 Geldmanagement Es gibt wenig, das im Trading so eindeutig ist wie die Aussage: „Handle nicht mit Geld, welches du dir nicht leisten kannst zu verlieren." Ich glaube, daß diese Erklärung irgendwie in jedem geschriebenen Dokument auftaucht, mit dem ein Trader in Kontakt kommt. Das Problem ist, daß viele Trader diese Erklärung in der Gier „nach dem schnellen Reichtum" als etwas ansehen, „was verlangt wird, aber für mich keine Bedeutung hat!"
Von den Hunderten von Tradera, die ich persönlich kennengelernt habe, weiß ich nur von wenigen, daß sie Geld hatten, welches sie sich leisten konnten zu verlieren. Die Leute, die in Spielkasinos gehen, scheinen mehr Verstand zu haben als die Trader. Sie nehmen einen Betrag, den sie sich leisten können zu verlieren, und gehen in die Spielbanken, um Spaß und Unterhaltung zu haben, während sie das Geld verlieren. Wenn sie gewinnen, dann freuen sie sich, aber sie erwarten nicht zu gewinnen. Die meisten Trader scheinen genau das Gegenteil zu machen. Sie nehmen Geld, welches sie sich nicht leisten können zu verlieren, und verspielen dieses in den Märkten. Sie erwarten zu gewinnen, und sie haben überhaupt keinen Spaß, wenn sie verlieren. Sie bringen sich selbst in eine schmerzhafte Situation, sie leiden und vernichten sich finanziell, während sie die Weisheit ignorieren, daß man nicht mit Geld handeln soll -welches man sich nicht leisten kann zu verlieren! Wie bei den meisten kleinen Geschäften, sind die Trader, die kleine Konten haben, unterkapitali siert. Wenn sie nicht das Glück haben (oder ist es Pech?), am Beginn einen großen Gewinn zu 'ealisieren, dann haben sie überhaupt keine Chance. Wenn Sie in den Märkten handeln möchten, dann sorgen Sie dafür, daß Sie über genügend Handelskapital verfugen. Und Sie braucher; eine Managementstruktur, um Ihre Trades umzusetzen. Was ist genügend Handelskapital? Während meiner Trading-Ausbildung und meiner Karriere als Trader habe ich immer gelernt und immer wieder festgestellt, daß beim Futures-Trading ein einzelnes Kontraktset aus mindestens drei Kontrakten bestehen muß. Dieses Minimum von drei Kontrakten muß auf die folgende Weise benutzt werden:
• Man liquidiert einen Kontrakt, um die Kosten zu decken, die mit dem gesamten Trade entstehen. Man darf nicht einmal an Gewinne denken, bevor man nicht die Kosten gedeckt hat.
• Man liquidiert einen Kontrakt, um einen kurzfristigen Gewinn zu realisieren. Es liegt an Ihnen zu entscheiden, wann dieser Betrag groß genug ist. Sie müssen sich einen Betrag ausrechnen, mit dem sie zufrieden sein werden. Dieser Betrag muß geringer sein als Sie hoffen, realisieren zu können, falls sich der Markt in Ihre Richtung bewegt.
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• Halten Sie den dritten und letzten Kontrakt so lange wie möglich. Sicherlich sollte man mit dem letzten Kontrakt mindestens einen solchen Gewinn realisieren wie mit dem Kontrakt für den kurzfristigen Gewinn. Dieser dritte Kontrakt ist der Kontrakt, den sie halten, nachdem sie die Kosten gedeckt und einen gewissen kurzfristigen Gewinn realisiert haben.
Bei Optures und Futions könnte ein Dreier-Lot zu groß sein, um damit einen Trade zu be n'nnen. Falls ein Trade nicht innerhalb einer kurzen Zeit genügend Gewinn macht, damit man we nigstens die Kosten decken kann, dann sollte man den Verlust nehmen und es später noch eir mal probieren. Wie lange man wartet, ist eine Frage der Wahl, des Temperaments und der Ka pitalisierung. Niemand kann Ihnen sagen, wie lange Sie warten sollten oder wie groß der Driwdown sein kann, bevor Sie den Trade aufgeben. Sie, und nur Sie allein, müssen diese En :scheidung treffen. Falls Sie eine solche Entscheidung nicht treffen können, dann sind Sie für da: Trading noch nicht bereit. Au ;h wenn Sie nicht ausreichend Kapital haben, um Ihr Geld richtig verwalten zu können, dai n werden Sie vermutlich mehr Spaß haben und mehr gewinnen, wenn Sie auf Pferde we :ten.
Eir letzter Gedanke: Wenn Sie in der Lage sind, dieses Geschäft mir der ausreichenden Ka ntalisierung zu betreiben, dann plazieren Sie soviel wie möglich von Ihrem Kapital in TBil s oder ein Geldmarktkonto. Ihnen, und nicht Ihrem Broker, stehen die Zinsen zu. Jedes Jahr verdienen die Broker durch die Zinsen Millionen von Dollar, die rechtmäßig den Tradern zus tehen, welche aber ihr eigenes Geld nachlässig verwalten. We in können Sie Geld aus Ihrem Konto abziehen? Wann sollten Sie Geld aus Ihrem Konto ab2 iehen? Wenn Sie zu den Gewinnern gehören, dann sollten Sie monatlich einen bestimmten Ge vinn aus Ihrem Konto nehmen. Würden Sie das in einem anderen Geschäft anders machen? Ich halte es so, daß ich das Geld, das ich aus meinem Handelskonto abziehe, niemals wieder in die Futuresmärkte investiere. Das Geld war einmal einem großen Risiko ausgesetzt, und ich we; de es niemals wieder einem solch großen Risiko aussetzen. Sogar wenn Sie ein Verlierer sinr, sollten Sie darüber nachdenken, monatlich einen bestimmten Betrag aus dem Konto ab2 aziehen. Wenn Sie ein anderes Geschäft betreiben würden, dann würden Sie wahrscheinlich aus diesem Geschäft Ihren Lebensunterhalt beziehen. Sie würden Ihr Geschäft fuhren und einen Seh eck erhalten, ob Sie erfolgreich sind oder nicht. Wenn Sie das Trading auf diese Art und We se betrachten, dann erkennen Sie vielleicht, wie unterkapitalisiert die meisten Trader wir dich sind, wenn sie mit dem Trading anfangen.
Ein Trader sollte einen Chart über die Entwicklung seines Kontos fuhren. Wenn die Equity unt jr einen festgelegten Punkt fällt, dann sollte das Trading stark reduziert werden. Wenn die Eqi ity unter einen zweiten festgelegten Punkt fällt, dann sollte das Trading ganz eingestellt wei den. Man sollte erst dann wieder mit dem Trading beginnen, wenn erkannt und verstanden wuide, was falsch gelaufen war. Wie ich meine Equity graphisch darstelle und mit einem Eqi ity-Drawdown umgehe, ist ein Thema, das ich am besten auf meinem Futures-Seminaren ven rütteln kann. Der Platz in diesem Buch erlaubt es mir nicht, das ganze Konzept hier dar ^stellen.
Be\or Sie mit dem Trading anfangen, müssen Sie Ihr Konzept für ein ultimatives Vei lustbegrenzungsstopp entwickeln. Wieviel Ihres anfänglichen Kapitals sind Sie bereit zu verl ieren, bevor Sie aus dem Geschäft aussteigen werden? Sind Sie bereit, Ihr ganzes Trading-
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Kapital zu v jrlieren? Werden Sie das Trading sein lassen, wenn Sie die Hälfte Ihres Kapitals verloren hab ;n? Was immer'. hre Entscheidung ist, sie hat nicht nur mit Geldmanagement zu tun, sie ist auch ein Teil des Risi comanagements.
28.4 Risikomanagement Was sind di 3 Faktoren, die den Betrag des von Ihnen eingegangenen Risikos beeinflussen?
Begrenzt Ihr Stoploss in irgend einer Weise Ihr Risiko? Begrenzt Ihr Margin-Konto Ihr Risiko? Ich wrde sofort Antworten auf diese Fragen geben. Die meisten Leute ignorieren die Risikofaktoi sn total, die ich jetzt beschreiben werde.
28.4.1 Faktoren, die auf das Risiko einwirken • Die tVahl Ihres Brokers und die Beziehung, die Sie zu diesem Broker haben. Ist Ihr Brol er in der Lage, prompt auf Ihre Wünsche reagieren zu können? Falls dieser Broker sich mmer ausgiebig mit seinen anderen Kunden unterhält, wie gut kann er dann Ihnen diem :n? Ist er oder sie ein Tratschmaul? Je weniger präsent Ihr Broker für Sie ist, desto gröfisr ist Ihr Risiko, insbesondere in Situationen, wenn Zeit von entscheidender Bedi utung ist.
• Ihre Reaktionszeit. Wie schnell reagieren Sie auf Situationen in den Märkten? Sind Sie lang ;am und bedachtsam in Ihren Aktionen? Langsamkeit kann das Risiko bei einem Trac e erhöhen. Andererseits kann aber auch Eile und Hast Ihr Risiko erhöhen. Sie müs en einen Plan haben, dem Sie folgen können, und dann müssen Sie diesem Plan folgi ;n. Sie müssen vorher durchgespielt haben, was Sie in jeder nur erdenklichen Situ; ition unternehmen werden. Irgendwann werden Sie beim Trading feststellen, daß alles schief läuft, was nur schief laufen kann. Fehler des Brokers, Ihre eigenen Fehler und fCommunikationsmißverständnisse können auf den Risikobetrag einwirken, den Sie mit j ädern Trade eingehen.
• Ihre Gemütsverfassung. Wie reagieren Sie, wenn Dinge falsch laufen? Sind Sie in der Lag :, in einer ungünstigen Situation kühlen Kopf zu behalten, oder gehören Sie zu den Leu en, die paralysiert werden und wie gelähmt dasitzen, wenn die Not erungsbewegung eines Marktes gegen Sie läuft? Sind Sie in der Lage, aus scfo äerigen Situationen einen Ausweg zu finden, wenn der Druck sehr groß ist? Nur Sie selbst können diese Fragen beantworten! Aber Ihre Fähigkeit oder Unfähigkeit, die Fasi ung zu bewahren, wird mit Sicherheit auf das Risiko einwirken. • Seh lelligkeit. Die Schnelligkeit, mit der ein Markt gehandelt wird, wirkt auf das Risiko ein. In einem schnellen Markt werden Sie sich mit einer wesentlich größeren Slippage auseinandersetzen müssen. Slippage erhöht das Risiko, und sie verletzt auch die Fäh gkeiten Ihres Geldmanagements. Ihre besten Pläne werden durch Slippage negativ bee nflußt. In einem schnellen Markt ist auch das Risiko von Koiimunikationsmißverständnissen größer. In schnellen Märkten gehen Aufträge leic iter verloren oder werden falsch verstanden.
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• Ihre Verbindung oder der Mangel an einer guten Verbindung zum Handelsparkett. Sind Sie in der Lage, auch in schnellen Märkten vom Parkett Preise gestellt zu bekommen? Falls nicht, und Sie aber einen Trade in Eile durchführen müssen, dann werden Sie sich selbst der Gnade einer Market-Order ausgesetzt sehen. Dieser Auttrag kann viele Minuten später, nachdem Sie den Auftrag erteilten, zur Ausführung kommen. Dies kann Ihr Risiko enorm erhöhen. Ich habe gesehen, wie ein schneller Markt über 40 Minuten in einem engen Band gehandelt wurde und dann fiel. Eine Market-Order (nicht meine) wurde zum schlechtesten Preis des ganzen Tages ausgeführt.
• Ihre Planung. Ihre Fähigkeit oder Unfähigkeit zu planen und die Möglichkeiten ins Kalkül zu nehmen - die sich ereignen können, und auf die Sie sich vorbereiten sollten -, wird auf Ihr Risiko einwirken. • Ihr Wissen und Ihre Erfahrung. Ihr Wissen und Ihre Erfahrung über einen bestimmten Markt, wie das Parkett funktioniert, wie Aufträge erfüllt werden, die Börsenregeln, die Kontraktspezifikationen, etc., all das wirkt auf das Risiko ein. Je weniger Sie wissen, um so größer Ihr Risiko. • Liquidität. Für die Optionskäufer hat die Liquidität wesentlich weniger Einfluß auf das Risiko als für die Optionsschreiber. Der Grund ist das Recht auf Ausübung bei jeder Option von amerikanischen Typus. Alles was man machen muß, um auszusteigen, ist, eine gegenteilige Position im Futuresmarkt einzunehmen und dem Broker dann zu sagen, daß man eine Ausübung wünscht. Dennoch wirkt die Liquidität stark auf das Risiko des Futures-Traders oder Optionsschreibers ein. Großes Risiko kann entstehen, wenn ein Stillhalter in einem dünnen Markt eine Option zurückkaufen muß. In dem Aktienmarktcrash von 1987 wurden beispielsweise viele Stillhalter von Puts finanziell vernichtet. Um aus ihrer schrecklichen Position rauszukommen, mußten sie die Puts zurückkaufen. Das Problem war, daß niemand bereit war, diese Puts zu verkaufen. Wenn Sie in einem zusammenbrechenden Markt Puts auf den S&P 500 halten würden, wären Sie bereit diese abzugeben? Dünne Märkte bieten das größte Potential von hoher Slippage und weisen deshalb das höchste Risiko auf. Das Risiko wird noch verstärkt durch die Möglichkeit, daß es in dünnen Märkten nur wenige Trader braucht, um einen Markt in Bewegung zu bringen und in jeder Richtung alle Stopps zu aktivieren.
• Wann Sie handeln, das heißt, die Tage, an denen Sie handeln und die Tageszeit, in der Sie handeln, wirkt definitiv auf das Risiko ein. Aus den gleichen Gründen, die genannt wurden, warum man das Trading in dünnen Märkten vermeiden sollte, kann das Trading an einem Tag vor einem Feiertag und manchmal an dem Tag nach dem Erntedankfest zu wesentlich größerem Risiko als normal fuhren. Zu bestimmten Zeiten des Tages, wie während der Eröffnung oder dem Handelsschluß, kann das Risiko viel größer sein als es zu anderen Tageszeiten ist. Das Trading an oder kurz vor den Terminen von Veröffentlichungen und Berichten kann das Risiko enorm erhöhen. Man sollte sehr aufmerksam darauf achten, wann man handelt.
• Wer ist auf dem Parkett? Die Trader in den Trading Pits haben viel mit Risiko zu tun. Falls ein Trader von großen Positionen auf dem Parkett ist, dann kann es besser sein abzuwarten, bis seine Absichten deutlicher geworden sind. Kommerzielle Marktteilnehmer, große Trader, institutioneile Trader, etc., sie alle können einen Markt dazu bringen, daß dieser wild schwankt, wenn diese Trader eine Position aufnehmen
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oder sc üießen. Es ist das beste, Sie rufen Ihren Broker an und finden heraus, „wer sich unten a af dem Parkett befindet", bevor Sie einen Trade eingehen. Mein Freund Kent Calhou n sagte zu mir, daß er nicht den S&P-Futures handeln wird, wenn die Leute vom Ti ading Desk ihm sagen, daß sie die andere Seite des Pits sehen können. Der Markt i ;t dann einfach zu dünn und illiquide, als daß er ihn handeln möchte. j • Begrenrt Ihr Stoploss Ihr Risiko? Nein! Trotzdem gibt es viele Trader, die ihre Tradin| -Pläne aufstellen, Systeme und Methoden zurücktesten, als träfe dies zu. Es gibt unzähli $e Beispiele dafür, daß die Notierungen über offene Verlustbegrenzungsstopps springe i, die im Markt liegen. • Begren rt Ihr Margin-Konto Ihr Risiko? Normal erweise nicht! Wenn Sie in den USA leben u \d handeln, dann ist Ihr Risiko nicht auf Ihr Margin-Konto begrenzt. Ich habe einen T 'ader gekannt, der einen Verlust laufen ließ, weil er annahm, sein Broker würde seine P )sition aus dem Markt nehmen, sobald er keine Margin mehr hätte. Aber genau das tat ier Broker nicht! Ich habe von vielen Tradern gehört, daß sie sagten: „Ich kann es mir l ästen, diese zehntausend Dollar zu verlieren." Aber ich habe auch gesehen, daß dieser I letrag und viel mehr an einem einzigen Tag zur Handelseröffnung verloren ging. Sie sini verantwortlich für jeden Verlust, der über das Konto hinausgeht. Wenn Sie in den Fu uresmärkten handeln, ob mit Optionen oder Futures, dann kann es unbegrenztes Risiko *eben. Diese Worte müssen Sie wirken lassen - unbegrenztes Risikol Wenn Sie handelt, können Sie alles verlieren, Sie können finanziell und emotional vernichtet werden Wenn das passiert, dann kann es sein, daß Sie Ihr Leben riskieren. Es hat mehr als eine i Fall gegeben, bei dem Trading-Verluste zu einem Selbstmord gefuhrt haben.
28.5 Selb* tmanagement Warum versuc hen Trader, mit Geld in den Märkten zu handeln, welches sie sich nicht leisten können zu ver ieren? Warum eröffnen Trader ein Konto, das total unterkapitalisiert ist? Warum versuchen Tra ier zu handeln, wenn sie nur wenig oder kein Wissen über das Trading haben? Die Antworte! auf diese Fragen sind so alt wie die Menschheit. Die Märkte werden von Gier und Angst gel ;nkt. In der Welt von heute sind die Menschen in Eile. Sie handeln schnell aus Angst und sie handeln schnell aus Gier. Menschen, die normalerweise intelligent sind, werden zu Dummköp en, wenn Sie vom Trading-Fieber gepackt sind. Gegenüber dem wirklichen Risiko werden sie blind. Häufig weigern sie sich sogar, dieses Risiko zur Kenntnis zu nehmen. Diese Trader l sgen den gesunden Menschenverstand ab und stürzen ins Verderben. „Stürzen" ist ein Wort, < .äs eine Abwärtsbewegung beschreibt. Abwärts ist die Richtung, in welche die Trading-Kontt n der meisten Trader gehen. Ich kann nicht verstehen, warum eine professionelle Person, die eine hervorragende Ausbildung ui d viel Training auf sich genommen hat, um auf einem bestimmten Gebiet zu arbeiten, mit I utures und Optionen handeln will, ohne viel mehr getan zu haben, als ein Buch zu lesen oder < an Seminar zu besuchen. Es kann Jahre dauern, um das Trading zu meistern. Die Erfahrung, di<: man braucht, um gut zu handeln, kann man nicht aus einem Buch, einem Newsletter, e nem Seminar, einem automatischen Handelssystem oder irgendeiner anderen Wissensquelle beziehen.
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Die E rfahrung, über die ein erfolgreicher Trader verfugt, kommt erst im Laufe der Zeit und in der R ;gel durch viel Schmerz und Qual. Die Erfahrung kommt nur durch das Überleben. Es ist die A ufgabe des Traders, so lange zu überleben, bis er genug Erfahrung gesammelt hat, um erfolg reich sein zu können. Dies ist der Punkt, an dem Selbstmanagement ins Spiel kommt. Ein Trade r muß wenigstens so diszipliniert sein, daß er einen Plan aufstellen und befolgen kann. Erst lurch Erfahrung lernt der Trader, die verschiedenen Möglichkeiten einzuplanen, die entstehen können. Nur durch Überleben erkennt der Trader das Bedürfnis nach größerer Diszi] >lin. Nach 36 Jahren Trading arbeite ich noch immer an meiner Selbstdisziplin, und ich
lerne iadurch. Ich erwarte, daß dies ein niemals endender Kampf ist. Man wird niemals perfekt bei de r Selbstkontrolle. Teil c es Selbstmanagements ist die Erkenntnis, daß es keinen Grund gibt, immer zu handeln. Ein 1 rader muß die Selbstdisziplin haben, dem Trading fernzubleiben, wenn der Markt nicht bereit ist oder wenn der Trader nicht bereit ist. Niemand kann immer Höchstleistungen bringen. Man ;ollte dann handeln, wenn man mental, emotional und physisch fit ist, um zu handeln. In meinem Buch Trading ist ein Geschäft stellte ich ein Instrument vor, welches ich den Leber sindex nannte. Der Lebensindex wird benutzt, um dem Trader zu sagen, ob er emotional, physi: ch, mental, finanziell und auch geistig bereit zum Handeln ist. Der Lebensindex macht es notw< ndig, die verschiedenen Aspekte des Lebens, die das Trading beeinflussen könnten, aufzu ichreiben und in Chartform darzustellen. Selbs- management ist wahrscheinlich die am wenigsten verstandene und am wenigsten betonte Fähig ceit, die ein Trader besitzen muß, und doch gehört es zu den wichtigsten Merkmalen des Erfolj ;s. Das Buch Trading ist ein Geschäft beschäftigt sich zu einem großen Teil mit dem Selbs management, und das Thema wird auch auf meinen Futures-Seminaren ausführlich disku iert. Auch in meinem Newsletter Traders Notebook gehe ich regelmäßig darauf ein.
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29 Din^e, die man Ihnen nicht sagt Wann immer ch Broschüren oder anderes Material lese, insbesondere jenes, das von den Börsen und de i Personen veröffentlicht wird, die unabhängig erscheinen, aber in Wirklichkeit für die Börsen schreiben, bin ich sehr erstaunt über die absoluten Formulierungen, die benutzt werden. Als Futures-Trader war ich immer sehr vorsichtig, wenn solche Phrasen wie „handle immer mit den Trend" oder „handle niemals ohne Stoploss" verwendet wurden oder wenn in anderen Zusammenhängen die Wörter „immer" und „niemals" auftauchten. Ich erkannte früh in meiner Karrieie, wenn ich immer ein Stoploss im Markt plaziere, daß ich dann immer den Parkett-Trader n meine Absichten zeige. Ich lege dann immer die Karten auf den Tisch. Ich fand auch hera us, daß immer mit dem Trend zu handeln bedeuten konnte, daß ich eine Reihe von Gelegenheiten verpaßte und sehr häufig in die Fallen tappte, die von den starken Händen in dem Markt gelegt wurden. Etwas ähnliches passierte mir mit Spreads in den Futuresmärkten. Viele Male, wenn ich einen Trade als einen Spread eröffnen wollte, d.h. ich gehe long mit einem Kontrakt und short mit einem anderen Kontrakt, war ich das Opfer von Slippage und schlechten Ausführungen, und ich begann viele Trades in einer schlechteren Position als mir lieb war. Die Spread-Broker gaben sich imner große Mühe, mir die möglichst schlechtesten Preise zu geben. Auch als Optionen-Trad er stellte ich fest, daß die gleichen Dinge zutrafen. Viele der Trading-Regeln, die von zahlreichen Quellen vorgeschlagen werden, sind einfach nicht wahr. Am Anfang dieses Buchs deckte ich eine Reihe von diesen Absolutheiten auf. Ich zeigte Ihnen, daß niedere Motive hinter solchen Warnungen stehen. Jetzt möchte ich Ihnen einige tatsächliche Beispiele zeigen, nur wenige von den vielen, die ich ansprechen könnte.
29.1 Der zeitverschobene Aufbau eines Spreads Der zeitverschobene Aufbau (legging in) von Optionen-Trades ist ein etwas kontroverses Thema. In verschiedenen Publikationen ist viel gegen eine solche Strategie geschrieben worden. In den meisten Büchern wird davon abgeraten, die Spreadbeine nacheinander aufzubauen. Vor kurzem war ich dabei, einen Strangle in der D-Mark aufzubauen. Der Bid/Ask-Spread auf meinem Bildschirm zeigte, daß eine Prämie von 27 Punkten zu erhalten war. Ein prüfender Telefonanruf 2 um Handelsparkett bestätigte dies. Der Put, den ich schreibe wollte, wurde mit 11 Bid, 12 As k gehandelt, und der Call, den ich schreiben wollte, wurde mit 16 Bid, 18 Ask gehandelt. Demnach sollte es mir möglich sein, um die 27 Punkte an Prämie zu erhalten. Ich bat einen meiner Mitarbeiter, den Auftrag im Markt als einen Strangle zu plazieren, wobei wir die beiden Optionen für einen Gesamtkredit von 27 Punkten schreiben wollten. Eine Stunde später erkundigten wir uns, ob wir eine Ausführung bekommen hatten. Uns wurde gesagt, daß vir nur eine Gesamtprämie von sieben Punkten erhalten könnten. Wir ließen unseren Auftrag für einige weitere Stunden im Markt. Jedes Mal, wenn wir das Parkett anriefen, wurce uns mitgeteilt, daß wir nicht mehr als 7 Punkte für den Strangle bekommen könnten.
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Wir waren von diesem Ergebnis doch sehr enttäuscht, denn wir konnten deutlich sehen, daß der Strangle uns eine viermal größere Prämie bringen würde, wenn wir die Spreadbeine einzeln aufbauen würden, im Gegensatz zu der Prämie, die uns angeboten wurde, indem wir beide Seiten des Spreads simultan eingehen würden. Wir stornierten dann unseren Spreadauftrag und erteilten einen neuen Auftrag, die Spreadbeine nacheinander einzugehen. Die Prozedur für den Aufbau des Strangles lief folgendermaßen ab: Nachdem wir unseren Spreadauftrag storniert hatten, gaben wir zwei separate Verkaufsaufträge, einen für den Put mit einem limitierten Preis und einen für den Call mit einem limitierten Preis. Innerhalb einer kurzen Zeitspanne, während sich der Futureskurs aufwärts und abwärts bewegte, wurden beide Seiten des Spreads ausgeführt, und wir waren dabei. Am Ende hatten wir durch diese einfache Taktik eine Prämie von 29 Punkten eingenommen. Von diesem Zeitpunkt an habe ich niemals wieder anders als durch „legging in" eine Position eröffnet, bei der auf zwei Seiten eines Optionen-Trades zurückgegriffen wurde.
29.2 Boxen und Umwandlungen Mir ist durch die Kunst des zeitverschobenen Aufbaus eines Spreads die Umsetzbarkeit des Box Spread bewußt geworden. Allgemein geht man davon aus, daß der Box Spread nur für die Parkett-Trader machbar ist. Es ist ein beneidenswerter Trade, denn es gibt keinen Weg, wie man verlieren kann, nachdem die „Box" etabliert wurde. Der Box Spread ist ein garantierter Gewinn-Trade. Die Parketthändler können diesen Spread benutzen, weil sie einen Vorteil aus dem Bid/Ask ziehen können und weil sie wenig oder keine Kommission bezahlen. Der traditionelle Box Spread wird möglich durch Fehlbewertung, aber selten ist die Fehlbewertung groß genug, so daß nicht auf dem Parkett handelnde Trader davon profitieren könnten. Dennoch kann ein nicht auf dem Parkett handelnder Trader eine „Box" schaffen, indem er die Spreadbeine zeitverschoben aufbaut (legging in). Es ist nicht notwendig, daß eine Fehlbewertung vorliegt, um die Box zu schaffen. Die Essenz des Trades ist, daß der nicht auf dem Parkett handelnde Trader im Markt zwei Spreads aufbaut. Er ist long mit einem Bull Spread, und er ist long mit einem Bear Spread. Wenn dies erreicht wurde, dann liegt eine „Long Box" vor. Ich kann Ihnen am besten anhand eines Charts zeigen, wie ein Box Spread eingegangen wird (Bild 202). Es genügt zu sagen, daß der Trader dann einen Gewinn gesichert hat, wenn die Netto-Prämie, die durch einen der beiden Spreads eingenommen werden kann, größer als der mögliche Verlust ist, der durch den anderen Spread entstehen kann.
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Bild 202 Nehmen wir an, daß ich am Punkt (A) einen Auftrag erteile, einen 475er-S&P-Call zu verkaufen, für den ich eine Prämie von 2,50 Punkte erhalte. Ein paar Tage später, am Punkt (B), erteile ich einen Auftrag, einen 470er-Call zu 1,45 zu kaufen. Es liegt jetzt ein Bull Spread vor, bei dem ich einen Prämienüberschuß von 1,05 Punkte erhielt.
Gehen wir auch davon aus, daß ich am Punkt (C) einen 450er-S&P-Put kaufe, für den ich 3,20 Punkte bezahle, und mehrere Tage später, am Punkt (D), einen 445er-S&P-Put für 3,40 Punkte schreibe, wodurch ich für diesen Bear Spread einen Netto-Kredit von 0,20 Punkten einnahm. Wenn all diese Optionen den gleichen Verfalltermin haben, dann gibt es jetzt keine Möglichkeit mehr, wie ich mit meiner Position verlieren könnte. Ich habe den Markt auf eine solche Weise in eine „Box gepackt", daß ich nicht verlieren kann, egal was passiert. Falls der Markt nicht mehr aus der in dem Chart gekennzeichneten Schiebezone ausbricht, dann werde ich die 1,25 Punkte Gesamtkredit behalten können und alle Optionen werden wertlos verfallen.
Falls der Markt nach oben ausbricht, dann werden beide Put-Optionen wertlos verfallen, aber mit dem Bull Spread werde ich Geld verdienen. Falls der Markt nach unten ausbricht, dann werden beide Call-Optionen wertlos verfallen, aber der Bear Spread wird profitabel sein. Deshalb hat die Taktik des „legging in" es möglich gemacht, eine „sichere" Position im Markt aufzubauen. Sogar wenn einer der Spreads mit einer Belastung statt mit einem Kredit eingegangen worden wäre, hätte ich für die gesamte Position einen Netto-Kredit erhalten, solange der Betrag des „verkauften" Spreads (Credit Spread) größer als der Betrag des „gekauften" Spread (Debit Spread) gewesen wäre. Es hätte also bei diesem Trade keinen Weg gegeben zu verlieren.
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Beispielsweise hätte ich, nachdem ich mit dem Bull Spread einen Kredit von 1,05 Punkte eingenommen hatte, den Bear Spread sogar mit einer Belastung von 0,20 Punkte eingehen können, wobei ich mit dem Trade immer noch einen Kredit von 0,85 Punkte gesichert und es keine Verlustmöglichkeit gegeben hätte.
Mit der oben beschriebenen Technik kann ich auch eine „Short Box" aufbauen. Dazu gehört, daß ich zuerst die Option schreibe, die sich näher an der Notierungsbewegung befindet, und später die Option kaufe, die weiter von der Futuresnotierung entfernt ist. In dem o.g. Chart würde ich dann am Punkt (A) den 470er- oder 475er-Call schreiben. Am Punkt (B) würde ich dann einen Call mit einem Basispreis kaufen, der einen Basispreis über dem zuvor geschriebenen Call liegt. Am Punkt (B) würde ich dann auch einen Put unterhalb des Marktes schreiben, vermutlich mit einem Basispreis von 455 oder 450. Am Punkt (C) würde ich schließlich einen Put mit einem Basispreis kaufen, der unter dem Basispreis des Puts liegt, den ich am Punkt (B) geschrieben hatte. Nachdem diese Schritte vollzogen sind, liegt eine „Short Box" vor. Wenn die Summe der erhaltenen Kredite für die Put- und Call-Spreads größer ist als der potentielle Verlust (die größere Zahl der Differenzen zwischen den Call-Basispreisen und zwischen den PutBasispreisen), dann liegt eine Situation vor, in der ich nicht verlieren kann. In dem Maß, indem der erhaltene Gesamtkredit meinen maximalen Verlust überschreitet, liegt ein garantierter Gewinn vor. Sollte sich der Markt am Verfalltermin der Optionen zwischen den Basispreisen des geschriebenen Puts und des geschriebenen Calls befinden, dann behalte ich die gesamte Prämie. Für den Fall, daß der Markt den Basispreis von einer der beiden geschriebenen Optionen überschreitet, behalte ich immer noch einen Teil der ursprünglich erhaltenen Prämie.
Einige der Leser werden sicherlich bemerkt haben, daß es einen ähnlichen Trade gibt, der als eine „Conversion" (Umwandlung) oder „Fence" bekannt ist. Falls ich entweder unmittelbar oder durch „legging in" eine synthetische Futuresposition aufbauen kann, die einen Kredit in Höhe von drei Kommissionen schafft, und dann eine gegenteilige Position im Futuresmarkt eingehe, habe ich eine weitere „sichere" Position geschaffen. Es spielt keine Rolle, wie hoch oder tief sich die Futuresnotierungen bewegen, den anfänglich erhalten Kredit werde ich behalten. Ich brauche die gesamte Position nur bis zum Verfalltermin der Optionen halten.
29.3 Das Recht auf Ausübung - Ein netter Trick Ich habe darauf hingewiesen, daß der Käufer einer Option das Recht auf Ausübung hat. Jeder Käufer einer Option von amerikanischen Typus hat das Recht, diese Option zu jedem beliebigen Zeitpunkt während der Laufzeit der Option auszuüben. Sofern die Ausübung jedoch nicht kurz vor dem Verfalltermin durchgeführt wird, kann sie teuer sein. Die Kosten entstehen durch den Zeitwert, den eine Option aufweist. Falls Sie am 1. März eine Juni-Option mit einem Verfalltermin am 15. Mai kaufen und sich entschließen, diese Option am 1. April auszuüben, werden Sie einen beträchtlichen Geldbetrag verlieren, den Sie dafür bezahlten, das Recht auf Ausübung auch im April und Mai zu haben. Dies ist der Grund, warum Optionen selten vor dem Verfalltermin ausgeübt werden. Ich habe aber schon an früherer Stelle darauf hingewiesen, daß es in dünnen Märkten in Ordnung ist, ein Optionskäufer zu sein, weil man immer sein Recht auf Ausübung benutzen kann, um aus einer
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Longposition herauszukommen. Welche Situation würde einen Trader dazu bringen, eine Option in einer frühen Phase ihrer Laufzeit auszuüben?
Nehmen wir an, Sie hatten Heizöl-Calls mit einer Restlaufzeit von drei Monaten gekauft. Gehen wir auch davon aus, daß Sie diese Optionen im Juli 1990 kauften und sie am Beginn des Golfkriegs im August 1990 noch hielten. Zum Zeitpunkt des Golfkriegs war der Heizölmarkt ein dünner Markt. Zum Beginn des Krieges schoß der Preis des Rohöls und seiner Derivate nach oben (Wochenchart des Rohölmarktes in Bild 203). Diese Märkte explodierten buchstäblich aufwärts. Plötzlich war jeder, der Heizöl-Calls hielt, deutlich reicher als vorher. Das einzige Problem war, daß dieser Reichtum nur auf dem Papier stand. Solange diese Calls nicht zu Bargeld gemacht werden konnten, existierte dieser Reichtum nur auf der Grundlage des Kontoauszugs.
Im Oktober 1990 wurde deutlich, daß die Welt aufgrund dieses Krieges nicht zu Grunde gehen würde. Andere Länder waren in der Lage, die Lücke in der Ölförderung zu schließen, die durch den Krieg entstanden war. Der Preis des Heizöls fing an zu fallen. Die Trader, die Calls gekauft hatten, wollten diese liquidieren. Das Problem war, daß niemand diese Calls wollte. Es wurde praktisch unmöglich, diese zu verkaufen.
Bild 203
Viele, die vc r einem Monat noch enorme Papiergewinne hatten, mußten jetzt zusehen, wie diese Gewinr e in alarmierenden Tempo schrumpften. Der Bid/Ask Spread war enorm. Viele Besitzer dieser Calls hielten diese, bis sie nur noch einen Bruchteil vo i dem Wert hatten, den sie während des Golfkrise erreicht hatten. Diese Trader hätten den Ciroßteil der enormen Gewinne behalten können, wenn sie diese Calls ausgeübt
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hätten. Um genau zu sein: Durch die Ausübung hätten sie eine Longposition im Futuresmarkt mit dem Basispreis des Calls zugewiesen bekommen. Sie hätten aber auch im Futuresmarkt shoit gehen können. Die Shortposition hätte zu dem Zeitpunkt dann jeden weiteren Rückgang des Gewinns bei der Option gestoppt. Simaltan mit dem Leerverkauf im Futuresmarkt hätten diese Trader ihrem Broker eine Mitl eilung zur Ausübung geben sollen. Dadurch hätten sie alle Gewinne gesichert, die zu dem ZeitDunkt vorlagen. Die Zuweisung der Longposition im Futuresmarkt wäre durch die Erö: fiiung der Shortposition im Futuresmarkt ausgeglichen worden. Sie hätten die Position mit eine n Gewinn geschlossen. Der „Wert" des Zeitwertes, den diese Optionen noch aufwiesen, war eine Kleinigkeit im Vergleich zu den Gewinnen, die durch eine Ausübung gesichert werden kon iten. Die Antwort auf die Frage, wann sich eine Ausübung lohnt, ist: Eine Ausübung bietet sich dam i an, wenn der Gewinn aus der Ausübung die Kosten übersteigt. Ffiei ist ein weiteres Beispiel, welches ich Ihnen im Zusammenhang mit der Liquidation zeigen möc hte. Dieser Trick kann Ihr finanzielles Überleben sichern. Mir hat er viele Male geholfen.
Eile 204 Am Tag (E) war es extrem schwierig, überhaupt irgend eine Option zu schreiben. Der Markt war so schnell und so volatil, daß die Options-Trader auf dem Parkett einfach nicht bereit war in, Käufer zu sein. Diejenigen, die kauften, boten sehr niedrig. Der Spread zwischen Bid und Ask war sehr weit. Jeder, der nicht auf dem Parkett handelte und verkaufte, wurde
unt( rbezahlt.
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Der Liquidatio nstrick an solchen Tagen ist, daß man zuerst im Futuresmarkt zu einer möglichst hohen Notieruig short geht, mit einem Kontrakt für jede gekaufte Call-Option. Das Problem beim Schließer der Position wird die Verkaufsseite sein. Niemand, der vernünftig denken kann, wird in einem Markt, der sich im freien Fall befindet, Calls kaufen. Nachdem Sie im Futuresmarkt short gegangen sind, weisen Sie Ihren Broker daraufhin, daß Sie Ihre gekauten Calls ausüben möchten. Sie werden zum Basispreis der Calls ausüben. Falls Sie die Futures zum gleichen Preis wie den Basispreis leerverkaufen, wird Ihre Position am nächsten Tag zu diesem Preis ausgeglichen sein, wenn die Ausübung ausgelost wurde. Sie werden nur die Kommissionen verloren haben. Falls Sie die Putures zu einem Preis leerverkaufen, der über dem Basispreis Ihrer gekauften Calls liegt, dann werden Sie im Futuresmarkt mit der Differenz Geld verdienen, die zwischen Ihrem Einstiegspunkt im Futuresmarkt und dem Basispreis Ihrer gekauften Calls liegt. Wenn die gekauften Calls ausgelost sind, werden Sie aus dem Markt sein. •Dieser Trick zar Liquidation funktioniert bei jeder Longposition im Optionsmarkt. Wenn Ihre gekauften Calls oder Puts tief-ins-Geld kommen, dann werden Sie feststellen, daß eine ausgleichende Futuresposition der einfachste und günstigste Weg zur Glattstellung ist. Vergessen Sie nicht, daß die tief-im-Geld liegenden Optionen aufgrund der mangelnden Liquidität eine i weiten Spread zwischen dem Bid und Ask haben.
29.4 Hearing Optures und F itions können gehedged werden. Der Goldmarkt brach Anfang 1993 aus und es entwickelte sioh eine beträchtliche Aufwärtsbewegung (Bild 205). Ich war zu der Zeit im Goldmarkt mil Futures long. Als die kräftige Aufwärtsbewegung im Goldmarkt so aussah, als würde sie siel etwas abschwächen, sicherte ich meine Position im Futuresmarkt durch den Kauf von zwe am-Geld-Puts für jeden gehaltenen Futureskontrakt ab. Auf diese Weise hätte ich die bis zu c iesem Zeitpunkt aufgelaufenden Gewinne gesichert, falls der Goldmarkt zu einer schnellen Abv rärtsbewegung ansetzen würde. Ich hätte die Longposition auch durch das Schreiben von Calls hedgen können, wenngleich der Hedge dann bei weitem nicht so perfekt gewesen wäre.
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Bild 205 Ich wartete dann auf einen logischen Platz, um den Hedge fallen zu lassen. Wenn mich der Markt überzeugt hätte, daß er fallen wird, dann hätte ich die Longposition im Futuresmarkt glat gestellt. Statt dessen überzeugte mich die Preisbewegung, daß der Markt weiter steigen würde. Ich bin fest davon überzeugt, daß im Gewinn liegende Positionen über Nacht abgi sichert werden sollten. Ja, ich gebe etwas von meinen Gewinnen ab, und es stimmt auch, daß ich zusätzliche Kosten habe, aber langfristig hat es mir geholfen, zu den Gewinnern zu geh« >ren. Gelegentlich kann ein noch perfekterer Hedge dadurch erreicht werden, daß man eine synthetische Futuresposition eingeht, die das Gegenteil zu der reinen Futuresposition ist. Falls Sie die synthetische Position durch „legging in" mit einem Kredit schaffen können oder unrrittelbar mit einem Kredit eingehen können, dann können Sie in der Regel Ihre Gewinne erhc hen, während Sie den größten Teil Ihrer offenen Equity bei dem Futures-Trade absichern. Die; e Technik wurde von David Caplan bekannt gemacht, der sie in seinem Buch The Option Advnntage vorstellt. Er nennt sie: „Kein Verlust, kostenloses Hedging." Andere Quellen sprechen von ihr als einer Technik, die häufig von kommerziellen Marktteilnehmern genutzt wirc. Diese nennen sie einen „fence" (Zaun). Hier ist eine etwas andere Hedging-Technik, die gelegentlich von John Barbour benutzt wird. Ich werde diese Technik mit einer l-Kontrakt-Position illustrieren. Große Trader können die
Lot- Größen entsprechend erhöhen.
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Gehen wir d von aus, Sie sind bei 344 long gegangen, und als sich der Goldpreis im Bereich von 370/380 $ befand, bekamen Sie das Gefühl, daß der Markt „toppy" war (Bild 206).
Bild 206
Sobald Sie Z sichen von Erschöpfung sehen, schreiben Sie einen Call mit einem Basispreis, der mindestens e nen Basispreis über dem Markt liegt. In diesem Fa l würden Sie einen 380er- oder 390er-Call schreiben. Da sich der Markt in einem volatilen Au: wärtstrend befindet, werden die Prämien in der Regel nicht uninteressant sein. Falls der Gc dmarkt anfängt zu korrigieren, dann könnten Sie im Futuresmarkt ausgestoppt werden, aber Sie würden noch den geschriebenen Call haben, der über dem Markt schwebt. Sie können diese n Call mit einem Kaufstopp im Futuresmarkt absichern; Sie können ihn aber auch gegen einen '. löheren Call austauschen (roll up), oder Sie behalten ihn bis zum Verfalltermin. Falls sich de - Goldmarkt weiter aufwärts bewegt, nachdem Sie den Call geschrieben haben,
dann plazier« n Sie ein Kaufstopp für einen zweiten Futureskontrakt, wobei Sie das Kaufstopp entweder in ler Nähe des Basispreises des zuerst geschriebenen Calls plazieren oder an einem nahe liegend :n logischen Chartpunkt (z.B. an einem Ross-Haken). Sobald Sie sehen, daß Sie für die zweit s Futuresposition eine Ausführung bekommen haben, geben Sie einen Auftrag, um einen weiten n Call zu schreiben, dessen Basispreis mindestens einen Basispreis über dem des ersten Calls legt. Gleichzeitig fangen Sie an, niedrige Bids für einen Put zu erteilen, dessen Basispreis ar oder einen Basispreis unter dem Basispreis des zuerst geschriebenen Calls liegt. Letztendlich sollte es Ihnen möglich sein, den Put für wesentlich weniger Geld zu kaufen als
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Sie für den geschriebenen Call erhalten haben. Falls der Markt weiter steigt, dann wiederholen Sie diese Prozedur, und Sie decken weiter die geschriebenen Calls durch den Kauf von Futures ab, während sie jedes Mal weitere Calls über dem Markt schreiben, wobei Sie die Einnahmen ver venden, um weitere absichernde Puts unter dem Markt zu kaufen. Die Puts, welche Sie besitzen, werden durch den Verkauf der Calls finanziert, und sie sichern die Gewinne Ihrer gekauften Futures ab. Wenn der Markt irgendwann dreht, werden Sie einen ges ;hriebenen Call über dem höchsten Hoch übrig behalten.
Um die eben beschriebene Prozedur erfolgreich durchführen zu können, müssen Sie daran den cen, realistische Bids und Asks für die Puts und Calls zu benutzen und weniger MarketOrders zu verwenden. Auch sollten Sie wirklich ein Optionsmodell wie ¥irstAlert oder Op ionVue benutzen, so daß Sie den Einfluß ihrer aufeinander folgenden Aufträge auf den potentiellen Gewinn und Verlust Ihrer Gesamtposition sehen können. Vergessen Sie auch nicht, daß Sie schließlich einen oder mehrere geschriebene Calls haben wer den, die tief ins-Geld kommen können. Deshalb müssen Sie sehr vorsichtig sein, falls Sie die gesamte Position bis zum Verfalltermin halten, außer Sie erhalten ein sehr starkes Ver icaufssignal im Futuresmarkt. Falls der Markt beginnt, unter die Basispreise der zuvor geschriebenen Calls zu fallen, dann können Sie nachfolgend Ihre Futureskontrakte glattstellen, vor; i.usgesetzt, Sie achten weiterhin auf Ihren Chart und haben Kaufstopps im Futuresmarkt, um die nackten, geschriebenen Calls abzusichern.
Die;;e Methode sollte nicht von einem unerfahrenen Trader versucht werden oder von einer Person, die nicht auf die Hilfe eines Optionsmodells zurückgreifen kann, mit dem sich die Gev/inn/Verlust-Kurve der gesamten Position darstellen läßt. Wenn diese Technik richtig durchgeführt wird, dann bietet sie eine elegante Methode, um die anfänglichen Gewinne aus der Futuresposition zu hedgen und die hohe Call-Volatilität in einem steigenden Markt oder die höh 3 Put-Volatilität in einem fallenden Markt zu verkaufen. In einem sehr volatilen Markt können Sie oft genügend Prämie erhalten, um das Schreiben von Optionen zu rechtfertigen, die sich mehrere Basispreise aus-dem-Geld befinden.
29,5 Gewinne auf Jahresbasis berechnen An einer wesentlich früheren Stelle in diesem Buch wies ich Sie auf das Konzept des auf Jahiesbasis berechneten Gewinns hin, und ich habe mich seitdem mehrere Male darauf bezogen. Die Berechnung des Gewinns auf Jahresbasis kann tatsächlich ein sehr nützliches Korzept sein, falls Sie es benutzen, um Ihre Trades TM filtern. Ich frage mich immer, wieviel Prämie ich bei einem bestimmten Trade einnehmen muß, damit er meine Bemühungen wert ist. Darauf gibt es keine leichte Antwort, aber wenn es für Sie schwierig ist zu entscheiden, welche Trades Sie nehmen und welche Sie vorbei gehen lassen, dann sollten Sie für jeden Trade den Gev/inn auf Jahresbasis berechnen, wenn die Optionen bis zum Verfalltermin gehalten werden, und Sie sollten die Trades nicht eingehen, die weniger als eine bestimmte Rendite bringen (eine auf Jahresbasis berechnete Rendite von mindestens 50 % für Aktien- und Indexoptionen und von 100 % oder mehr für Optionen auf Futures sollte ein realistischer Filter sein). Bitte beachten Sie, daß dies kein Auswahlkriterium für Trades ist. Trades werden aufgrund von Charts oder Trendfolgesystemen ausgewählt oder was sonst Ihre bevorzugte Methode ist. Der auf Jahresbasis berechnete Gewinn funktioniert sehr gut als ein letzter Filter für Trades, bei denen Sie ansonsten unentschlossen sind.
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30 Zusammenfassung Ich beabsic itigte mit diesem Buch nicht, darüber zu schreiben, wie man ein Optionsexperte wird. Vielmehr wollte ich meinen Lesern zeigen, wie sie mit Optionen erfolgreich handeln können. In diesem Buch haben Sie eine Fülle von Handelseinstiegen kennengelernt, die auf Chartforma ionen basieren. Ich habe auch versucht zu illustrieren, wie ich mit einem Trade umgehe, na ;hdem sich die Dinge für oder gegen mich entwickelt haben. Verschiedene Aspekte von dieser Thematik werde ich jetzt noch einmal wiederholen. Was zu tun ist, nachdem ein Trade aufgi nommen wurde, ist ein Bereich, der mit Ausnahme von meinen Büchern nicht oft in anderer". rading-Literatur diskutiert wird. In der Tat gibt es nur wenige Bücher, die Ihnen die falsche Seite eines Trades zeigen und vermitteln, >vie Sie sich aus den Schwierigkeiten befreien können. Aber noch seltener sind die Bücher, die Ihnen schlechte Trades zeigen, die von dem Autor durchgeführt wurden. Ich habe viele falsch: Trades und auch einfach nur dumme Trades gemacht. Viele Male habe ich falsch agiert, besc nders beim Trading von Optionen. Es ist nicht ungewöhnlich, daß man bei einer idealen Ma: ktsituation auf eine nicht korrekte Strategie zurückgreift. Es kam auch viele Male vor, daß ic h genau das Gegenteil tat, nämlich eine gute Strategie auf eine Marktsituation anzuwende i, die für diese Strategie nicht paßte.
All zu häuf g vermitteln Ihnen Autoren den Eindruck, daß sie immer nur gewinnen. Das ist bei diesem Buc i nicht der Fall. Der wichtigste Teil eines Trades ist nicht der Einstieg, sondern was danach folj $.. Die Trade-Auswahl, wenngleich sie wichtig ist, kostet mich die geringsten Bemühung! n. Dies ist ab« r der Punkt, mit dem die Mehrheit der Trader den Großteil ihrer Zeit verbringen sie suchen ; iach einer magischen Technik, Methode oder einem System, das ihnen automatisch einen Ge-^ /inn-Trade geben wird. Aber Handelsgewinne werden nicht durch die Einstiegstei hnik gewonnen. Sie werden gewonnen durch gutes Management, gefolgt von der richtigen U nsetzung der Taktiken, die dazu bestimmt sind, den Handelsplan zu erfüllen. Es ist mein Wuns :h, daß Sie diese Wahrheit verstehen. Ich hoffe \ 'irklich, daß Ihnen dieses Buch Freude gemacht hat. Es steckt viel Arbeit darin. Wenngleicl ich versucht habe, soviel wie möglich in dieses Buch mit aufzunehmen, so bleiben doch viel f irtgeschrittenes Wissen, Strategien und Taktiken übrig, die ich einfach nicht in ein einziges Bv ch von diesem Umfang einfließen lassen konnte. Es gibt so ' lele Möglichkeiten, Optionen und Futures zu kombinieren, daß der fortgeschrittene Trader Opt ares und Futions auf praktisch jede erdenkliche Situation anwenden kann. Für jeden Options-Tr ide, der hier gezeigt wurde, gibt es zahlreiche Folgestrategien und Taktiken. Wenn diese zu einer Fution kombiniert werden, dann hat ein Trader ein unbegrenztes Instrument irium, mit dem er handeln kann.
Da immer icue Märkte und Börsen auf der ganzen Welt entstehen, gibt es kein Ende für die Vielfalt dei Trades, die gemacht werden können. Die sich bietenden Möglichkeiten sind mehr, als ein eim einer Trader handhaben kann. Dadurch entsteht eine Gefahr. Es gibt die ernsthafte Gefahr des Übertrading und der Umsetzung von zu vielen Strategien.
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D is Trading von Optures und Futions muß einfach gehalten werden. Es kann zu schnell p< ssieren, daß aus sauberen, einfachen, gut durchdachten Strategien ein albtraumhaftes Gewirr er tsteht, in dem ein Trader buchstäblich wahnsinnig wird, wenn er versucht, seine Positionen
ai szuwählen. Bitte geben Sie acht, daß Ihnen das nicht passiert.
IV it dem Material, welches Ihnen in diesem Buch präsentiert wurde, haben Sie mehr als genug, ui i für den Rest Ihres Lebens Ihr Geld in den Märkten verdienen zu können. Mein Vorschlag is , daß Sie sich zu einer bestimmten Zeit immer nur auf eine Strategie konzentrieren. Beginnen Si 3 mit den etwas einfacheren Strategien und versuchen Sie, diese zu meistern.
L :rnen Sie, in dem täglichen Marktgeschehen einfache Opture- und Fution-Strategien zu b( nutzen. Meistern Sie die Taktiken, die diese Strategien erfolgreich machen. Falls Sie ir ;endwann in der Zukunft Ihr Wissen erhöhen möchten, dann kontaktieren Sie bitte unser B iro, damit wir Ihnen mitteilen können, welches fortgeschrittene Material wir für Sie haben.
D is einzige, was Ihnen dieses Buch nicht geben kann, ist die persönliche Disziplin, um v< >rsichtig und sorgfältig zu handeln. Der größte Fehler, den die meisten Leute machen, ist, daß si: dann handeln, wenn sie nicht wirklich wissen, was sie machen. Ich bin immer wieder
ei schreckt, wenn ich sehe, was die Leute in den Märkten machen, wenn sie keine Ahnung hi ben, wieviel Wissen ihnen fehlt.
V ele Leute studieren und lernen über Jahre, um ihren Beruf zu meistern. Sie wären sehr b( leidigt durch irgend einen Neuling, der ein Buch liest und dann vorgibt, genug zu wissen, um di jsen bestimmten Beruf ausführen zu können. Aber wenn es um das Trading geht, dann st irzen die Leute sich kopflos in dieses Geschäft, in der Hoffnung, schnell reich zu werden.
S 2 gehen mit dem Trading in der gleichen Weise um, wie sie ein Glücksspiel betreiben. Sie rr achten so handeln, als ob es hier nur um eine Lotterie geht. Da sie auf diese Weise handeln, 75 für sie das Trading nichts anderes als Glücksspiel. Aber ich kann Ihnen bestätigen, daß das T ading ein Handwerk ist, das gelernt werden muß. Dabei ist es weniger eine Wissenschaft, sc ndern viel mehr eine Kunstform. T otzdem stelle ich immer wieder fest, daß die Leute, die sich auf dieses Gebiet begeben, in ei ler schrecklichen Eile sind, schnell reich zu werden. Sie sind bereit, alles zu tun, außer sich di 2 Zeit zu nehmen und sich die Mühe zu machen, um wirklich zu lernen, wie das Trading ft nktioniert. Sie denken, daß sie durch das Papier-Trading lernen werden, wie man handelt. Sie
g luben, ein mechanisches System wird das für sie machen, wozu sie zu faul sind oder wozu si: keine Zeit haben. Aber das einzige, was wirklich notwendig ist, werden sie nicht machen zi lernen, wie man handelt. D e meisten Leute, die versuchen, Optionen und Futures zu handeln, denken, sie müßten die g, .nze Zeit handeln. Es gibt nur wenige, die lange genug überleben, um zu der Erkenntnis zu k >mmen, daß Trading keine Aktivität ist, die jeden Tag gemacht werden muß. Diese Leute le -nen nicht nur niemals, wie man handelt, sondern sie lernen auch niemals, wann man handelt.
N it den Jahren habe ich festgestellt, daß die Mehrheit der Möchtegern-Trader niemals wirklich d e Grundlagen der Futures- und Optionsbranche lernt. Sie lernen niemals wirklich, wie man ei nen Auftrag gibt, sie haben keine Vorstellung von den Regeln, die auf dem Handelsparkett h :rrschen, sie wissen nicht, wie sie das Wissen darüber erlangen können, wie das System
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funktioniert, ind sie verdammen sich selbst dazu, fast sofort zu versagen, indem sie in die Märkte spring en und diesen ihr Geld vorwerfen.
Die meisten , uifänger, und sogar die Trader, die schon etwas länger dabei sind, schaffen es nicht zu erkfnnen, daß die Selbstdisziplin der wichtigste Bestandteil für ein erfolgreiches Trading ist. ?ie bleiben einfach nicht lange genug in den Märkten, um jemals zu dieser bestimmten E -kenntnis kommen zu können. Ein Arzt verb ingt vier Jahre auf der Universität, wovon er zwei Jahre auf die „medical school" vorbereitet u ird. Dann wird er vier Jahre auf der „medical school" verbringen, wobei er mindestens ei i Jahr intern beschäftigt wird und bis zu acht Jahre auf die Praxis vorbereitet wird.
Falls ich ein i olcher Mediziner sein wollte und behaupte, daß ich nur ein medizinisches Buch gelesen und s udiert habe und mich jetzt qualifiziert fühle, eine Praxis zu eröffnen, dann würde ich mich nich nur lächerlich machen, sondern ich würde auch riskieren, als nicht ganz klar im -Kopf eingesc lätzt zu werden. Warum sollte irgend jemand annehmen, daß es beim Trading anders ist? In der Regel braucht es Jahre des Tradings, um ein erfolgreicher Trader zu werden.
In dem Buch Market Wizards, von Jack Schwager, gibt es zahlreiche Geschichten über sehr erfolgreiche, große Trader. Ich kann mich erinnern, daß nicht einer von diesen Tradern erfolgreich warde, ohne beträchtliche Verluste, Fehlschläge und Niederlagen hinnehmen zu müssen, bevc r er in den Märkten zu einem Gewinner wurde. Sie alle mußten „aufs College gehen", eine i iterae Ausbildung durchlaufen und ein „Mitglied" werden, bevor sie lernten, wie und wann ma i handelt. Ich möchte ihnen, der Sie ein Leser dieses Buches sind, ans Herz legen, eine TradingAusbildung z i machen. Lernen Sie soviel wie möglich über das Trading. Besuchen Sie eine Börse. Lassei Sie sich von Ihrem Broker mit auf das Parkett nehmen. Bereiten Sie sich darauf mit einer langen Liste von Fragen vor. Sprechen Sie mit den Leuten an der Ringstation. Sprechen Sie mit den Leuten vom „arb desk". Gehen Sie nach oben und unterhalten Sie sich mit Ihrem Bi Dker. Setzen Sie sich mit jedem Aspekt von seinem Geschäft auseinander, weil dieses Geschi ft Ihr Geschäft materiell beeinflußt. Lernen Sie, wie man Aufträge erteilt. Lernen Sie, welche t ufträge man für verschiedene Zwecke gibt. Lernen Sie, welche Aufträge an den Börsen, an d« tien Sie handeln oder handeln möchten, akzeptiert werden.
Wir haben enen vierstündigen Kassettenkurs vorbereitet, der sich in englischer Sprache ausschließlich mit der richtigen Auftragserteilung beschäftigt. Rufen Sie unser Büro an, wenn Sie an weiter :n Details zu diesem Kurs interessiert sind. In diesem Zusammenhang möchte ich Sie auch auf i iie Literaturhinweise am Ende dieses Buches hinweisen. Lernen Sie, v ie man Charts liest. Sie können nicht genug Zeit damit verbringen, zu lernen, wie man Charts liest. Lernen Sie, was in dem zugrundeliegenden Markt dazu fuhrt, die verschiedene! i Chartformationen entstehen zu lassen. Ich wage die Prognose zu machen, daß in den kommenden Jahren ein wesentlich effektiverer Weg zu han lein darin bestehen wird, die Chartmuster zu erkennen und zu verstehen, als gleitende Dui chschnitte und Oszillatoren zu benutzen.
_30 Zusammenfassung______________________337
Ich bin sicher, daß es bald Computerprogramme geben wird, die dabei helfen, erfolgreiche Ch.H rtmuster zu finden. Unternehmen Sie alle Anstrengungen, um die Gründe zu verstehen, die zu < liesen Chartmustern fuhren. Ich erwarte auch, daß diejenigen Trader die größten Erfolge hab ;n werden, die die Kunst des Tradings von Optures und Futions verstehen werden. Die Märkte verändern sich stetig, und sie verändern sich heute schneller als jemals zuvor in der Geschichte. Wir treten jetzt in das Informationszeitalter ein. Dabei gibt es eine
Wis sensexplosion von unglaublichem Ausmaß. Infc rmationen und schnelle Kommunikationsmittel verändern die Bewegung in den Märkten von heute schneller als jemals zuvor. Das Trading nach alten Methoden, aber auch schon, wenn Sie so handeln wie im „letzten Jahr" - dies alles kann nicht mehr länger den Erfolg im Trading gar; .ntieren. Sie müssen ein gesundes Basiswissen über die zugrundeliegenden Märkte haben. Sie müssen lernen, sich anzupassen. Sie müssen Ihre Strategien und Taktiken so ändern, daß sie: ai der Marktbewegung passen. Ab( r das bedeutet auf keinen Fall, daß es nicht notwendig ist, die Grundlagen dieser Branche zu ernen. Bevor Sie versuchen, Optionen zu handeln, müssen Sie lernen, wie man Futures han ielt. Sie müssen ein gesundes Basiswissen über die zugrundeliegenden Märkte haben. Die Mü ic wird sich für Sie auszahlen. Aber vergessen Sie nicht, daß lernen dauert. In i nseren Büros in den USA, Deutschland und Südafrika unternehmen wir alles, was möglich ist, um den Leuten beizubringen, wie man handelt. Wir haben Bücher und Kassetten vorbereitet, von denen ausgehend Sie lernen können. Es gibt einen monatlichen Newsletter. Gel ägentlich halten wir Seminare, die über den Inhalt der Bücher hinausgehen. Wir versuchen imn ter, Ihnen die Wahrheit über das Trading zu vermitteln. Dabei scheuen wir uns auch nicht, Ihn ;n die häßliche Seite von diesem Geschäft zu zeigen. Wir versuchen immer, Sie auf die gute und schlechte Seite des Tradings hinzuweisen. Wir sind Realisten. Wh versuchen nicht, Ihnen irgendein Handelssystem, eine magische Methode oder einen Plan zu ' ^erkaufen, wie Sie schnell reich werden können. Trading ist harte Arbeit. Es ist notwendig, daß Sie das verstehen. Viele Trader kommen zu uns, weil sie mit ihrem gegenwärtigen Beruf nicl it mehr zufrieden sind. Sie sehen das gute Leben, an dem sich ein Trader erfreuen kann. Sie mö ;hten diesen Lebensstil. Sie denken, wenn sie gut genug handeln könnten, um davon zu lebi :n, daß dann alle Probleme gelöst wären. Sie erzählen mir, daß sie ihren gegenwärtigen Job has ;en, aber dann drehen sie sich um und machen einen Job als Trader. Sie sitzen den ganzen Taj und starren auf den Bildschirm. Sie arbeiten härter und länger in ihrem Job als Trader als in il irem vorangegangenen Beruf. Aber sie erzählen mir, daß es Spaß macht zu handeln, so daß es i inen nichts ausmacht, jeden Tag zu arbeiten. Bei ihrem alten Job wurden sie für ihre Arbeit bezihlt. Als Trader jedoch passiert es allzu häufig, daß sie ihr Geld und ihre Zeit verlieren, wälirend sie härter arbeiten als jemals zuvor. Fal s ich gerade Sie beschrieben habe, dann müssen Sie Ihre Prioritäten neu ordnen. Das ist der Gn nd, warum ich andere Bücher über das Trading geschrieben habe. In einem einzigen Buch kar n ich Ihnen nicht alles vermitteln. Ich einer Reihe von Bücher kann ich Ihnen mehr zeigen. Sie müssen anfangen, diese Bücher zu lesen, wenn Sie die Wahrheit über das Trading erfahren mö :hten. Nu- wenige Leute können durch das Lesen von Büchern alles lernen, was sie brauchen. De ihalb schreibe ich meinen monatlichen Newsletter Traders Notebook. Ein Buch bleibt mit
338_____ _______Teil 2, Abschnitt 3: Planung eines siegreichen Feldzuges_
der Zeit ste len, ein Newsletter ist dynamisch. Mit dem Traders Notebook tauche ich tiefer in die Dinge ein, die in meinen Büchern beschrieben werden. Ich bin so in der Lage, Ihnen zu helfen, Ihr 1 rading an die Märkte anzupassen, wenn diese sich ändern.
Gelegentlicl. halten wir Seminare, die über den Inhalt der Bücher hinausgehen. Falls Sie beabsichtige n, ein Seminar zu besuchen, dann garantiere ich Ihnen, daß Sie mit einem meiner Seminare m 3hr lernen werden, als Sie jemals für möglich gehalten haben. Falls Sie doch nicht zufrieden suin sollten, dann gibt es eine Geld-zurück-Garantie. Es gibt ein Seminar über Futures und ein Seminar über Optionen. Ich wünscht: Ihnen den größten Erfolg mit dem Trading von Optures und Futions. Joe ROSS
339
Anhang A: Optionsmodelle V iele der Opture- und Fution-Trades, insbesondere die, die auf einfache Trendfolgetechniken und das Schreiben von Optionen basieren, wie Short Strangles oder Long Straddles, können m it Hilfe eines Optionsmodells sehr erfolgreich gehandelt werden. Diese Modelle können aber ai .ch für komplexere, fortgeschrittene Strategien benutzt werden. Auf den folgenden Seiten fi] iden Sie einige Beispiele von FirstAlert und OptionVue, welche die Modelle sind, die ich benutzt habe. Ich werde mit einem Chart der D-Mark beginnen, zu dem Zeitpunkt, als ich
ei icn Long Straddle erwog.
B'MAI Wenn ich mir diesen Chart betrachte, dann sehe ich auf der rechten Seite, daß sich die D-Mark in einer Konsolidierung befindet. Es sieht so aus, als ob es kurz vor den letzten acht Stäben, die man auf dem Chart sehen kann, zu einem Squeeze bei den D-Mark-Kursen gekommen ist. Die B Dllinger-Bander bewegen sich sehr eng zueinander, was eine niedrige Volatilität anzeigt. Ich habe das Gefühl, daß jetzt ein guter Zeitpunkt für einen Long Straddle vorliegen könnte. Ich werde den Kauf von einem am-Geld-Put und einem am-Geld-Call erwägen. Ich werde das
G ptionsmodell von FirstAlert benutzen, um das Potential für diesen Trade zu illustrieren.
340
_AnhangA: Optionsmodelle_
BildA2 Oben links in dem Modell kann ich sehen, daß die Futureskurse bei 5797 notieren. Ich suche mir deshelb die am-Geld liegenden Puts und Calls mit einem Basiskurs von 5800 aus. Der 5800er-Put wird mich 1,29 Cents kosten, und der 5800er-Call wird mich 1,26 Cents kosten. Die gesariten Ausgaben für diesen Trade werden 3.187,50 $ betragen. Wenngleich dies auf den erstei L Blick sehr teuer aussieht, so sollten diese Optionen doch, da sie am-Geld liegen und eine Rest! aufzeit von drei Monaten haben, ihren Wert halten können.
341
Bild A3 IS [it TirstAlert ist es möglich, den Trade zu modellieren. In der Spalte „Units" habe ich bei den betreffenden Optionen die Zahl „+1" eingeben, was bedeutet, daß ich den 5800er-Put und den 5300er-Call kaufe. Mit dieser Eingabe wird es möglich, eine graphische Darstellung zu e'halten, wie sich der Trade bei verschiedenen Futureskursen und zu verschiedenen Z eitpunkten entwickeln könnte.
342
_AnhangA: Optionsmodelle_
Bild A4 Die First4 fert-Matrix zeigt einige Werte, die für einen traditionellen Stillhalter von Optionen interessant sein könnten. Die Matrix zeigt auch mehrere zukünftige Zeitpunkte und den theoretisch sn Gewinn und Verlust (ThPnL) zu diesen Zeitpunkten für verschiedene zukünftige Kurse.
Die Werte in der Matrix dienen als Planpunkte für die Graphik der Renditekurve, die Sie auf der folgern en Seite sehen können.
B WAS L ie Mittellinie der Renditekurve zeigt den Gewinn oder Verlust für die Option bei 5800. Wenn si zh die Futureskurse abwärts bewegen, werden die Puts wertvoller und die Calls verlieren an V rert. Wenn sich die Futureskurse aufwärts bewegen, werden die Calls wertvoller und die Puts verlieren an Wert. Die obere Kurve steht für das aktuelle Datum. Sie zeigt, wie eine Kursveränderung des Futures den Wert der Optionen heute verändern würde. Jede untere Kurve zeigt an, wie eine Kursveränderung des Futures den Wert der Optionen zwei Tage später verändern würde.
F ir den Options-Puristen bietet VirstAlert weitere Möglichkeiten. Die folgenden Seiten zeigen e nige der Informationen, die man erhalten kann.
344
_AnhangA: Optionsmodelle_
BildA6 Diese Matri:: zeigt eine einfache Darstellung der Optionspreise. Dies ist die Matrix, die ich am häufigsten fi ir mein Trading benutze. Es ist eine einfache Darstellung der Informationen, von denen ich gl; tube, das sie am wichtigsten sind.
345
BildA? Diese Matrix zeigt einige der speziellen Informationen, die man für das Optionen-Trading vei wenden kann. Sie unterscheidet sich von der vorangegangenen Tafel durch die Werte, die man in den Zeilen sehen kann. Wenn Sie ein Student der Options-Theorie sind, dann werden
Si« es wahrscheinlich interessant, wenn nicht sogar überaus wichtig finden, die Werte für Gamma, Lambda, Rho, Theta und Vega zu kennen. In der Regel ist es für nicht auf dem Pa'kett handelnde Trader nicht notwendig, diese Kennziffern zu kennen. Und man braucht sie auch keinesfalls für das Trading von Optures und Futions.
346
_AnhangA: Optionsmodelle_
firstAlert 'rietet darüber hinaus die sehr interessante Möglichkeit, den theoretischen Gewinn und Verlust einer Position durch die fortlaufende Aktualisierung des letzten Preises, des theoretischen Wertes und des Gewinn/Verlusts für alle Optionen, die man gekauft oder geschrieber hat, zu verfolgen. In Bild A8 sehen Sie eine der Tabellen, die sich für diesen Zweck mit dem Programm erstellen lassen. Auch kann ich Seiten konfigurieren, die mich über den theoretischen Gewinn oder Verlust meiner Positionen zu verschiedenen Preisen, Zeitpunkten und Volatilitätsniveaus informieren. Jede der Informationen läßt sich in mehrfacher Fenstern darstellen, wobei ich jedes Fenster auf meine speziellen Wünsche hin konfigurier ;n kann. Die folgen le Tafel zeigt den letzten Preis der Optionen, ihren theoretischen Wert und den gesamten t leoretischen Gewinn und Verlust für jede Position. Wenn man möchte, dann kann man den F Dsitionen sogar einen Namen geben (z.B. Gold Bull Spread). Ich empfinde es als sehr nützli ;h, meine Positionen auf diese Weise zu beobachten. Ich sehe jederzeit meine finanzielle Situation, indem ich einen Trade verfolge und der aktuelle Gewinn oder Verlust einer Posit 3n fortlaufend aktualisiert und gezeigt wird.
BildAS
347
BüdA9 ]Die Tabelle in Bild A9 zeigt den theoretischen Gewinn oder Verlust für sowohl die einzelnen Positionen als auch eine Kombination der Positionen mit verschiedenen Futurespreisen. Falls ich sehen möchte, wie diese Positionen an zukünftigen Zeitpunkten aussehen, dann ist das mit der folgenden Tabelle möglich.
19.80
».76 Delta
Garma
Theta
a.so 10.54 Delta Ganma
Theta Wega
BildAlO Die Tabelle in Bild A10 zeigt den theoretischen Gewinn oder Verlust für sowohl die einzelnen Positionen als auch für eine Kombination der Positionen zu verschiedenen zukünftigen Zeitpunkten, unter der Annahme, daß die Futuresnotierungen konstant bleiben. Falls ich sehen möchte, wie diese Positionen bei verschiedenen Volatilitätsniveaus aussehen werden, dann kann ich die Tabelle konfigurieren, die Sie auf der nächsten Seite sehen.
348
_AnhangA: Optionsmodelle_
BildAll Die Tabelle in Bild AI l zeigt sowohl den theoretischen Gewinn oder Verlust für die einzelnen Positionen als auch eine Kombination von Positionen bei verschiedenen Volatilitätsniveaus. Optionsmodelle prognostizieren die zukünftige Volatilität basierend auf der vergangenen Volatilität. Dennoch kann es viele Fehler in der Prognose der Zukunft geben. Wenn ich die möglichen Ergebnisse bei einer Vielzahl von Volatilitätsniveaus sehen möchte, dann ist diese Tabelle sehr praktisch. Da ich meine eigenen passenden Methoden für die Prognose der zukünftigen Volatilität habe, kann ich anhand der Tabelle die wahrscheinlichen theoretischen Werte sehen, die diese Volatilität mit sich bringen könnte.
349
Eine weitere interessante Tabelle, die Hand in Hand mit meinen persönlichen Prognosen für die zukünftige Volatilität geht, ist die folgende:
.0010
-los .006
0410
.0003 ~."Ö45 ..
15.00 Delta Gamrna
Ttieta
In dieser Tabelle sehen Sie die theoretischen Preise für ausgewählte Optionen bei verschiedenen Futuresnotierungen. Weil meine persönlichen Volatiltiätsprognosen es mir ermöglichen, sinnvolle Schätzungen für die Futuresnotierungen zu machen, möchte ich sehen, wie diese Kursprognosen den theoretischen Preis der von mir gehandelten Optionen beeinflussen werden. Solche Projektionen lasse ich dann in meine Möglichkeitsplanung einfließen.
350
_AnhangA: Optionsmodelle_
BildAlS Die Tabelle in Bild AI3 zeigt die theoretischen Preise von ausgewählten Optionen zu verschiedenen Zeitpunkten. Nachdem ich mich entschieden habe, wie ich die zukünftige Volatilität für einen bestimmten Zeitpunkt einschätze, möchte ich sehen, was der theoretische Wert von Optionen mit verschiedenen Basispreisen an diesem Zeitpunkt sein wird.
351
Mit FirstAlert kann ich umfassende und ausführliche Informationen für alle wichtigen Daten, die eine bestimmte Option betreffen, erhalten. Auch habe ich direkten Zugriff auf alle entscheidenden Statistiken für jede Optionsposition, mit der ich mich beschäftige.
Zusammenfassend kann man sagen, daß First4fert eine Vielfalt von anspruchsvollen Werkzeugen enthält, von denen einige zumindest praktisch und andere aber geradezu notwendig für die Umsetzung von komplizierten Optionspositionen sind. Ich bin sehr beeindruckt gewesen von der umfassenden Natur dieser Software. First4/erf ist eine vollständige Trading-Software, die hervorragende Chartdarstellungen für Futures und Optionen bietet, Dutzende von beliebten technischen Indikatoren beinhaltet, Textmöglichkeiten hat, Backtesting-Kapazitäten aufweist, die Möglichkeit bietet, jeden nur vorstellbaren Indikator
zu programmieren, plus hervorragende Werkzeuge für das Modellieren von Optionen enthält. Diese Software wurde für den professionellen und institutioneilen Trader entwickelt. Für diejenigen, die sich diese Software leisten können, dürfte sie die umfassendste TradingSoftware sein, die zur Zeit verfügbar ist.
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_AnhangA: Optionsmodelle_
Ein weiteres sehr gutes Programm, welches ich überwiegend für die Tagesschlußanalyse benutze, ist OptionVue. Der OptionVue-Volatilitätschart, den Sie in Bild AI 5 sehen und an anderen Stellen in diesem Buch kennengelernt haben, kann sehr hilfreich für den etwas fortgeschritteneren Options-Trader sein.
Bild AI5 Die OptionVue-Matrix, die Sie in Bild AI6 sehen können, bietet viel der gleichen Informationen, die auch FirstAlert enthält, wenngleich die optische Darstellung in beiden Programmen unterschiedlich ist.
BildA16 Die Matrix enthält einige der grundlegenden Informationen über jede Option, kann aber in fast endlosen Kombinationen konfiguriert werden. In der Matrix können maximal neun verschiedene Informationen für jede Option gleichzeitig gezeigt werden, und ich kann für die Konfiguration der Matrix aus mehr als 30 Informationen auswählen.
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Wenn Sie bei der OptionVue-Software die „expand"-Taste drücken, während der Cursor auf
eine bestimmte Option zeigt, bekommen Sie die umfassenden Daten für diese Option zu sehen. Auch die Kennziffern Gamma, Vega, Theta und Rho können für praktisch jede Option, die aktiv gehandelt wird, abgefragt werden. Wenngleich diese Werte für den Trader, der noch wenig Erfahrung mit dem Trading von Optures und Fution hat, von geringerem Interesse sind, so werden die fortgeschrittenen Trader, insbesondere wenn sie die Volatilität handeln, von Zeit zu Zeit dankbar darauf zurückgreifen.
Bild AI 7 Wie bei FirstAlert so ist es auch mit der OptionVue-Software möglich, eine graphische Darstellung der theoretischen Preise zu verschiedenen zukünftigen Zeitpunkten, Preisen und Volatilitätsniveaus zu erhalten. Ich kann diese Werte als Text-Displays sehen oder ich
integriere sie in die sehr ausführlichen „was wäre, wenn"-Kapazitäten, welche die graphische Analyse der OptionVue-Software bietet.
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_AnhangA: Optionsmodelle_
Die graphische Analyse, die Sie in Bild AI 8 sehen können, ist nur eine von vielen verschiedenen möglichen Konfigurationen. Mit diesen Analysen lassen sich der Gewinn und Verlust, die Rendite und die auf Jahresbasis berechnete Rendite zu verschiedenen zukünftigen Zeitpunkten und Volatilitätsniveaus darstellen.
OptionVue bietet die Möglichkeit, die Handelsauswahl zu optimieren. Wenn man sich ^ entschieden hat, einen bestimmten Markt mit einer bestimmten Optionsstrategie (z.B. Short Strangle oder Long Straddle) zu handeln, dann kann man mit Hilfe der Software aus der Matrix der Preise die beste Kombination von Optionen für das Erreichen der Handelsziele aussuchen lassen. Das Programm fordert den Trader auf, Handelsparameter wie das Datum und Kursziele, sowie die Erwartung, ob die Volatilität zunehmen, zurückgehen oder gleich bleiben wird, einzugeben. (Dies sind Überlegungen, die ich normalerweise vornehme, bevor ich einen Trade eingehe, unabhängig davon, ob ich ein Optionsmodell benutze oder nicht.) Anhand der eingegebenen Informationen wird Option Vue eine Reihe von Szenarien mit dem höchsten wahrscheinlichen Gewinn oder niedrigsten wahrscheinlichen Verlust zeigen. Schließlich bietet OptionVue die Möglichkeit, die Konto-Equity graphisch darzustellen, was eine Praxis ist, die ich lange empfohlen habe. Mit dem Zusatzmodul Record Keeper von OptionVue kann die Entwicklung von Trades verfolgt werden, und die Handelsergebnisse und eine Positionsanalyse können ähnlich wie mit firstAlert graphisch dargestellt werden (Bild A19).
355
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BMA19 Der Fairneß halber sollte ich erwähnen, daß es noch andere Options-Handelsprogramme gibt. Zwei davon, die ich nicht selbst benutzt habe, von denen mir aber berichtet wurde, sind Optionomics und das Future Source Zusatzmodul Option Source. Es gibt auch einige verschiedene günstige Programme, mit denen es möglich ist, den fairen Wert und das Delta für jede Option zu berechnen. Für all diese Programme wird in Fachzeitschriften geworben. Wenn Sie ernsthaft Optures und Futions handeln möchten, dann sollten Sie nach einem zuverlässigen Optionsmodell suchen, welches Sie bei Ihrem Trading unterstützt.
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Anhang B: Die Konsolidierung identifizieren Das frühzeitige Erkennen einer Konsolidierung ist eines der Konzepte, die ich in meinen ersten Jahren als Trader lernte. Jede der Methoden, die ich Ihnen zeigen werde, wurde mir von meinem Händlerfreund Neal Arthur Muckler beigebracht. Immer wenn die letzten vier Notierungsstäbe Schlußnotierungen aufweisen, die innerhalb der Hoch-Tief-Spanne (Handelsspanne) des fünftletzten Stabes liegen, liegt eine Konsolidierung vor. Dabei spielt es keine Rolle, wo sich die Hoch- und Tiefhotierungen dieser vier Konsolidierungsstäbe befinden. Der Stab, der die Hoch-Tief-Spanne vorgibt, kann als „Meßstab" bezeichnet werden.
Sie werden sich die folgenden Charts sehr genau ansehen müssen. Konsolidierungen können sehr feine Nuancen aufweisen. Häufig besteht der Unterschied zwischen Konsolidierung oder Trend in der Lage einer einzigen Eröffhungs- oder Schlußnotierung.
Bild B l Dieser Methode habe ich ein eigenes Konzept hinzugefügt. Jedes Mal wenn die Notierungen bei vier aufeinanderfolgenden Stäben innerhalb des vorangegangenen Meßstabes eröffnen, schließen oder beides, liegt eine Konsolidierung vor. Voraussetzung ist, daß der Stab, bei dem lediglich die Eröffnungsnotierung innerhalb der Handelsspanne des Meßstabes liegt, vor einer Korrektur entstanden ist. Sehen wir uns dieses Konzept einmal graphisch an.
357
BildB2 Im linken Beispiel in Bild B2 haben wir es nicht mit einer Konsolidierung zu tun, da die Schlußnotierung des Stabes, der auf den Korrekturstab folgt, nicht innerhalb der Handelsspanne des Meßstabes liegt.
Im rechten Beispiel sehen wir eine Konsolidierung. Da es noch keine Korrektur gegeben hat, können wir auch noch keine Trendlinie wie in dem linken Beispiel einzeichnen. Vergessen Sie nicht, daß die vier Stäbe, die eine Konsolidierung definieren, aufeinander folgen müssen. Unterbrechende Notierungsstäbe sind nicht erlaubt. Nur um sicher zu gehen, daß Sie das wirklich verstanden haben, werden wir noch einmal zwei fast identische Formationen betrachten. Konzentrieren Sie sich auf den Unterschied.
358
_Anhang B: Die Konsolidierung identifizieren_
BildBS
Der einzige wesentliche Unterschied zwischen diesen beiden Formationen ist die Lage der Schlußnotierung des letzten Notierungsstabes. Da es innerhalb der potentiellen Konsolidierung eine Korrektur gegeben hat, müssen die Schlußnotierungen aller Stäbe innerhalb der Handelsspanne des Meßstabes liegen, damit wir diese Situation als Konsolidierung definieren können. Im linken Beispiel führt der letzte Stab nicht dazu, daß ein Ross-Haken entsteht. Warum? Weil das höhere Tief des letzten Stabes in dem Handelsbereich liegt, den wir als eine Konsolidierung definiert haben.
Im rechten Beispiel entsteht ein Ross-Haken, da das niedrigere Tief des letzten Stabes in einer Situation entsteht, die wir als einen tendierenden Markt definiert haben.
359
Wir wollen mit der Erläuterung dieses Konzeptes anhand des Charts in Bild B4 fortfahren. Wir richten unsere Aufmerksamkeit auf die Punkte K bis M. Wenngleich die Notierungen am Stab M unter der Handelsspanne des Stabes J schlössen, sagt uns die Tatsache, daß L zwar ein neues Hoch erreichte, die Notierungen dann aber wieder zurück in die Handelsspanne des Stabes J fielen und dort schlössen, daß die Notierungen sich noch in einer Konsolidierung befinden. Zudem liegt eine Konsolidierung aufgrund von „Wechselstäben" vor, auf die ich als nächstes eingehen werde.
Bild B4
Ich möchte Ihnen nun einen anderen Weg aufzeigen, wie man eine Konsolidierung erkennen kann.
360
_Anhang B: Die Konsolidierung identifizieren_
Immer dann, wenn die Notierungen keine höheren Hochs und höheren Tiefs oder niedrigere Hochs und niedrigere Tiefs erreichen - wobei es zu vier Wechselstäben, manchmal gepaart mit Innenstäben, manchmal gepaart mit Dojis kommt -, liegt eine Konsolidierung vor. Wechselstäbe sind Notierungsstäbe, bei denen die Notierungen bei einem Stab niedriger eröffnen und höher schließen und beim nächsten Stab höher eröffnen und niedriger schließen.
Bild B5 zeigt einen Innenstab.
BildBS Dojis sind Notierungsstäbe, bei denen sich die Eröffhungs- und Schlußnotierungen gleichen oder sehr nahe beieinander liegen. Die in Bild B6 gezeigten Notierungsstäbe auf der linken Seite sind jeweils Dojis.
Eine Kombination von vier solchen Stäben ist eine Konsolidierung.
Dies ist auch eine Konsolidierung. Ein Doji ist hier eine Freikarte zwischen
Paaren von Wechselstäben.
BildB6
361
Eine Kombination von Notierungsstäben, bei denen die Schlußnotierungen abwechselnd hoch oder tief liegen, ist eine Konsolidierung. „Entscheidende" Stellen auf dem Chart, die entstehen, wenn sich der Markt in einer Konsolidierung befindet, sind keine Ross-Haken.
In der Regel ist der erste Notierungsstab der Konsolidierung der letzte Stab des vorangegangenen Trends gewesen. In Bild B7 sehen Sie verschiedene Konsolidierungen, wobei eine Konsolidierung aus mindestens vier Stäben besteht.
BildB? Hinweis: Ein Doji ist eine Freikarte. Ein Doji zusammen mit einer beliebigen Kombination aus einem oder mehreren Nicht-Doji-Stäben kann als Konsolidierung angesehen werden. Wenn es drei solche Nicht-Doji-Stäbe gibt, muß sich einer der drei Stäbe durch eine wechselnde Lage der Eröffhungs- und Schlußnotierungen unterscheiden. Also beispielsweise: Stab l: Doji Stab 2: Eröffnet hoch, schließt tief; Stab 3: Eröffnet tief, schließt hoch; Stab 4: Eröffnet hoch, schließt tief. Es kommt häufig vor, daß eine Konsolidierung mit einem Doji, einem langen Notierungsstab oder mit einer Notierungslücke beginnt oder endet.
362
_Anhang B: Die Konsolidierung identifizieren_
Sie wissen auch dann, daß eine Konsolidierung vorliegt, wenn Sie auf dem Chart solche Bewegungen sehen: / \ / \ oder \ / \ /.
Diese Formationen müssen aus mindestens vier Notierungsstäben bestehen. Die Bilder B8 und B9 zeigen die Feinheiten einer solchen Konsolidierung.
Die vier Konsolidieningsstäbe weisen von links nach rechts folgende Nuancen auf; Stab 1: eröffnet hoch, schlieft tief; Stab 2: eröffnet tief; schlieft hoch, Stab 3: eröffiiet hoch, schlieft tief, Stab 4: eröffiiet tief; schlieft hoch. Dadurch entsteht eine \ / \ /-Formation.
Idealisierte v A/ 's und AA's Die vier Konsolidieningsstäbe weisen von links nach rechts folgende Nuancen auf: Stab 1: eröffnet tief, schlieft hoch, Stab 2: eröffiiet hoch, schlief t tief, Stab 3: eröffiiet tief, schlieft hoch, Stab 4: eröffnet hoch, schlieft tie£ Dadurch entsteht eine / \ /1 Formation.
BildBS
363
In Wirklichkeit werden wir aber Formationen erhalten, die eher so aussehen:
Die vier Konsolidierungsstäbe weisen von links nach rechts folgende Nuancen auf: Stab 1: eröffnet hoch, schließt tief, Stab 2: eröffnet tief, schließt hoch, Stab 3: eröffnet hoch, schlieft tief, Stab 4: eröffnet tief, schließt hoch.
Dadurch entsteht eine / \ / VFormation,
Die vier Konsolidierungsstäbe weisen von links nach rechts folgende Nuancen auf: Stab 1: eröffnet tief, schließt hoch, Stab 2: eröffnet hoch, schließt tief, Stab 3: eröffnet tief, schließt hoch, Stab 4: eröffnet hoch, schließt tief, Dadurch entsteht eine / \ l VFormation.
Bild B9 Bild BIO auf der nächsten Seite zeigt eine Konsolidierung. Der Ross-Haken befindet sich an der mit RH markierten Stelle. Wenn dieser Haken von den Notierungen durchbrochen wird, möchten wir long gehen. Beachten Sie, daß der Notierungsstab, der mit RH gekennzeichnet ist, der letzte Stab des vorangegangenen Trends und der erste Stab der Konsolidierung ist.
364
_Anhang B: Die Konsolidierung identifizieren_
BildBlO Überprüfen wir, ob Sie das Konzept verstanden haben:
BildBll
365
In Bild B12 ist der Ross-Haken gekennzeichnet.
Bild B12
Hinweis: Eine 1-2-3-Formation, gefolgt von einem Ausbruch durch den Punkt 2, läßt einen Ross-Haken entstehen. Dieser Haken hat dann absolute Priorität gegenüber einer Konsolidierung oder einem vorhergehenden Ross-Haken.
Der mit dem Buchstaben b gekennzeichnete Notierungsstab brachte ein neues lokales Tief mit sich. Der Ausbruch der Notierungen durch den lokalen doppelten Widerstand der Hochs der Stäbe a und b ist ein signifikantes Ereignis. Die Hochs der Stäbe a und b bilden zusammen den Punkt 2 der l-2-3-Tief-Formation, die sich in einer Konsolidierung ereignet. Der neue Ross-Haken stellt einen noch entscheidenderen Ausbruchspunkt dar. Zusammen mit dem alten Ross-Haken befindet sich auf diesem Notierungsniveau starker Widerstand. Beide Ross-Haken weisen innerhalb weniger Ticks ein Doppeltop auf. Wenn die Notierungen beide Punkte nach oben durchbrechen, erwarten wir im Normalfall eine relativ lange, starke Aufwärtsbewegung.
Ich verwende hier absichtlich das Wort „relativ", da die Intensität und Dauer der Bewegung in Relation von dem Zeitrahmen abhängt, der für die Notierungsstäbe gewählt wurde. Es ist offensichtlich, daß man eine solche Bewegung auf einem 1-Minuten-Chart kaum mit einer entsprechenden Bewegung auf einem Tageschart vergleichen kann. Wenn wir uns den Chart in Bild B12 ansehen, können wir noch eine weitere wichtige Formation erkennen. Die Notierungen bewegen sich von dem Widerstandspunkt zurück in die Konsolidierung, wodurch der zweite Ross-Haken entsteht. Dies bedeutet auch, daß der
366________________Anhang B: Die Konsolidierung identifizieren_
Ausbruch durch den ersten Ross-Haken gescheitert ist. Dieser gescheiterte Ausbruch führt uns zu den Umkehr-Ross-Haken, die wichtig sind und im nächsten Kapitel besprochen werden.
Bevor wir dieses Kapitel beenden, möchte ich die verschiedenen Konsolidierungsarten noch einmal kurz zusammenfassen. Jede der drei folgenden Marktsituationen, die eine Konsolidierung definieren, muß sich ereignen ohne daß es zu beständig höheren Hochs oder niedrigeren Tiefs kommt. Konsolidierung durch Eröffiiungs- und Schlußnotierungen: Vier aufeinanderfolgende Eröffiiungs- oder Schlußnotierungen, die sich innerhalb der Handelsspanne eines Meßstabes befinden, stellen eine Konsolidierung dar. Wenn man die Konsolidierung anhand der Eröffnungsnotierungen identifiziert, darf es vor dem Stab, dessen Eröffnungsnotierung herangezogen wird, keine Korrekturstäbe geben. Auch darf dieser Stab selbst kein Korrekturstab sein. Konsolidierung durch Kombination: .Eine Konsolidierung durch Wechsel liegt dann vor, wenn es eine Serie von vier Dojis oder von mindestens einem Doji und drei Wechselstäben gibt. Der Doji ist eine Freikarte und paßt zu jedem anderen Stab. Wenn es drei Nicht-Doji-Stäbe gibt, dann muß sich einer dieser drei Stäbe von den beiden anderen Stäben in der Lage des Eröffiiungs- und Schlußkurses unterscheiden (Hoch-Tief). Konsolidierung durch Wechsel: Eine Konsolidierung durch Wechsel entsteht dann, wenn es eine Serie von vier aufeinanderfolgenden Stäben gibt, bei denen sich die Eröffiiungs- und Schlußkurse in jeder Sequenz im Extrem abwechseln. Beispielsweise:
Stab l: Eröffnet hoch, schließt tief; Stab 2: Eröffnet tief, schließt hoch; Stab 3: Eröffnet hoch, schließt tief; Stab 4: Eröffnet tief, schließt hoch. ^Diese Konsolidierung schließt auch die Konsolidierung durch Hoch-Tief-Paare ein. Beispielsweise:
Stab l: Eröffnet hoch, schließt tief; Stab 2: Eröffnet hoch, schließt tief; Stab 3: Eröffnet tief, schließt hoch; Stab 4: Eröffnet tief, schließt hoch.
367
_
••
Anhang C: Übungen Bitte sehen Sie sich die folgenden Charts sehr sorgfaltig an. Anhand von jedem Chart können Sie Ihre Fähigkeit testen, ein bestimmtes Chartmuster zu erkennen. Basierend auf Ihrer Interpretation des Musters, sollten Sie eine Strategie und die notwendigen Taktiken zur Umsetzung dieser Strategie entwickeln. Fragen Sie sich, was Sie machen würden, falls Ihre Strategie versagt und der Markt sich gegen Sie bewegt. Versuchen Sie jede mögliche Entwicklung einzuplanen. Was ist Ihre Erwartung für den Trade? Im Anhang D werde ich Ihnen zeigen, wie mein alter Händlerfreund John Barbour diese Charts interpretiert und welche Lösungen er vorgeschlagen hat, um diese Marktsituationen zu handeln. Darauf folgend werde ich Ihnen die Chartmuster zeigen, die ich sehe, und ich werde Ihnen erläutern, wie ich versucht hätte, die Situationen zu handeln. Bitte beachten Sie: Es gibt keinen absolut richtigen Weg, um jede dieser Situationen zu handeln, auch werden Sie nicht notwendigerweise den Chart auf gleiche Weise „sehen", wie es John oder ich taten. In einigen Fällen unterschieden sich schon unsere individuellen Eindrücke im Bezug auf die Übungen, und genauso war es mit unseren vorgeschlagenen Lösungen. Bis zu dem Zeitpunkt, als ich die Arbeit an diesem Buch abgeschlossen hatte, hatte keiner von uns beiden Zugang zu der Arbeit des anderen.
Anhand der Übungen, die ich durchführte, werden Sie sehen, was dann tatsächlich in jedem Markt passierte. Ich möchte, daß Sie wissen, daß keiner von uns beiden wußte, wie sich die Charts, die Sie im folgenden sehen werden, später entwickelten. Wir wußten nicht, welchen Verlauf die Märkte nehmen würden. Wir machten die Übungen, und dann übertrug ich unsere individuelle Arbeit auf die Charts. Damit Sie den größten Nutzen aus diesen Übungen ziehen können, sollten Sie den Anhang C zuvor sorgfältig studieren, bevor Sie versuchen, den Anhang D durchzuarbeiten. Sie sollten in der Lage sein, jedes gezeigte Chartmuster zu identifizieren. Falls Ihnen dies nicht möglich ist, dann sollten Sie, bevor Sie unsere Lösungen analysieren, noch einmal dieses Buch studieren, damit Sie dann jedes Muster identifizieren können. Sie sollten in der Lage sein, für jede Situation eine Handelslösung zu finden. Noch einmal: Falls Sie nicht eine Lösung entwickeln können, dann lesen Sie noch einmal den Text und studieren Sie die vorangegangenen Kapitel, bis Sie Lösungen finden können.
Falls Sie bei diesen Übungen mogeln, dann werden Sie sich selbst betrügen. Jede Person, die nicht ehrlich zu sich selbst ist, wird beim Trading der Märkte nicht erfolgreich sein. Viel Glück!
368
BüdC l
_Anhang C: Übungen_
369
BildC2
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_Anhang C: Übungen_
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BildC4
372
BildCS
_Anhang C: Übungen_
373
BildC6
374
Anhang D: Lösungen zu den Übungen Die folgenden Einschätzungen zu den in Anhang C gezeigten Übungen stammen von John Barbour. Zu dem Zeitpunkt, als John seine Schritte beschrieb, hatte er keine weiteren Informationen als die vorliegenden Charts. Anhand der Chartmuster machte er seine Analyse. Hier sind die Vorschläge von John für die verschiedenen Situationen:
D.l Die Lösungen von John Barbour
BildDl Was ich auf diesem Chart sehe, scheint eine sehr große und wilde Schiebezone zu sein, die seit ihrem Beginn (am zweiten, langen Stab von links) 54 Notierungsstäbe aufweist. Es liegt ein l-2-3-Tief vor, gefolgt von einem Ross-Haken (an dem „Spike"-Tag am 23. Stab von links). Die letzten 15 Stäbe enthalten zwei nicht entwickelte l-2-3-Hoch-Formationen. Sollten die Preise aber das Hoch der Schiebezone durchbrechen, dann würde aufgrund der Tatsache, daß
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nach einer l-2-3-Formation ein zweiter Ross-Haken überschritten wurde, eine Trendbestätigung vorliegen. Die Trendbestätigung würde aber auch wegen einem Ausbruch aus einer Schiebezone vorliegen. Wie es im Moment aussieht, gibt dieses Chartmuster kein klares Richtungssignal. Falls die Options-Volatilität, gemessen an den historischen Standards, relativ hoch gewesen wäre, dann hätte ich dieses Muster mit einem Short Straddle gehandelt, d.h., ich hätte einen Call mit einem Basispreis über 2635 und einen Put mit einem Basispreis unter 2535 geschrieben. Falls die Futurespreise aus der Schiebezone ausgebrochen wären, dann hätte ich entweder meinen Strangle austauschen müssen oder ich wäre im Futuresmarkt long oder short gegangen, bevor die Futurespreise den Basispreis von einer meiner Optionen erreicht hätten. Falls die Options-Volatilität sehr niedrig gewesen wäre, dann hätte ich einen Long Straddle vorgezogen. Auf der rechten Seite des Charts scheint sich ein Keil oder Dreieck zu entwickeln, was dazu gefuhrt haben könnte, daß die Optionspreise relativ niedrig geworden sind. Falls das der Fall wäre, dann würde ich einen Put und einen Call mit einem Basispreis kaufen, der sich am nächsten zur Schlußnotierung des letzten Stabes, den man auf dem Chart sehen kann, befindet. Ich würde dann darauf hoffen, daß sich sehr bald eine kräftige Bewegung entwickelt. Sollte es zu einer solchen Bewegung kommen, dann würde ich die Verlustseite des Long Straddle fallen lassen, nachdem die Futuresnotierungen entweder das Niveau von 2635 überschritten oder das Niveau von 2535 unterschritten hätten. Ich würde die Optionsposition dann mit einem gleitenden Stopp im Futuresmarkt absichern.
Da ich eine große Bewegung brauche, um mit dem Long Straddle Geld zu verdienen, würde ich versuchen, Optionen mit so viel Restlaufzeit wie möglich zu kaufen. Ich würde eine Optionsserie mit mehreren Monaten Restlaufzeit auswählen. Falls ich andererseits das erste Szenario gehandelt hätte, dann hätte ich dafür Optionen ausgewählt, die vier oder weniger Wochen Restlaufzeit haben.
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_Anhang D: Lösungen zu den Übungen_
BildD2 Dieser Chart zeigt eine sehr schöne Notierungslücke, die in eine Schiebezone übergeht. Ansonsten scheint hier aber ein sehr geordneter Markt vorzuliegen. Es gibt viele Notierungsstäbe, die sich überlappen, und all diese Stäbe sind ungefähr gleich lang. Die Preise scheinen im Begriff zu sein, aus dem Top der Schiebezone auszubrechen. Ich denke, daß ich einen starken Aufwärtstrend sehe, der temporär von dem Top der Schiebezone aufgehalten wird. Ich erwarte einen Aufwärtsausbruch, aber auch eine Bewegung zurück in die Schiebezone wäre ein gutes Signal, da wahrscheinlich auch alle anderen Trader eine Longposition vorziehen. Die letzten sechs Stäbe auf dem Chart enthalten einen Ross-Haken und einen Umkehr-Ross-Haken.
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Meine Strategie wäre, einen Call über dem aktuellen Punkt l (dem sechsten Stab von rechts) zu schreiben, falls der Umkehr-Ross-Haken unterschritten wird, oder unter dem Umkehr-RossHaken (den vierten Stab von rechts) einen Put zu schreiben, falls der Punkt l, der auch ein Ross-Haken ist, überschritten wird. Falls der Markt hier für längere Zeit konsolidieren würde, dann könnte ich auch eine Möglichkeit bekommen, einen am-Geld liegenden Long Straddle aufzubauen. Aber im Moment ist die Options-Volatilität wahrscheinlich moderat, weil sich die Futuresnotierungen in einem gut definierten Trend befinden.
Eine Alternative wäre, in Abhängigkeit davon, ob der Ross-Haken oder der Umkehr-RossHaken durchbrochen wird, im Futuresmarkt entweder long oder short zu gehen, und dann gegen meine Futuresposition Optionen zu schreiben, wodurch ein „Covered Write" (gedeckte Futuresposition) entstehen würde. Ich könnte mir aber auch vorstellen, bei einem Ausbruch aus der Schiebezone (bei einer Schlußnotierung über der äußeren Umschlagslinie) eine Strategie zu wählen, bei der ich mir ein Stopp borgen würde. Dies ist ein schönes Chartmuster, weil jede Auflösung zu zwei Signalen gleichzeitig fuhren wird. Ich würde diesen Chart „das Beste vom Besten" nennen. Unabhängig davon, in welche Richtung die Futuresnotierungen gehen, sollte es eine hervorragende Handelsgelegenheit geben.
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_Anhang D: Lösungen zu den Übungen_
Bild D3 Innerhalb des großen Konsolidierungsbereiches auf der linken Seite des Charts gibt es eine Serie von höheren Hochs und höheren Tiefs, die mit einer kleinen Aufwärtsexplosion aus der Schiebezone heraus endet. Die Explosion würde wahrscheinlich dazu geführt haben, daß die Call-Prämien deutlich höher bewertet werden. Die Aufwärtsbewegung scheint jetzt abgeschlossen zu sein, da der Chart mit einer schönen Kombination aus einem l-2-3-Hoch und einem Ross-Haken endet. Ich würde über dem Punkt l oder über dem Punkt 3 einen Call schreiben, falls der Ross-Haken unterschritten wird. In jedem Fall würde ich, nachdem der Call geschrieben wurde, diese Optionsposition mit einem Kaufstopp im Futuresmarkt absichern, wobei ich das gleitende Stopp über jedem Umkehr-Ross-Haken plazieren würde, der sich im Zuge der erwarteten Abwärtsbewegung entwickeln könnte. Wenn sich der Abwärtstrend entwickelt, dann könnten weitere Calls über jedem Ross-Haken geschrieben werden.
___________________________________________________379 Ein konservativerer Trader könnte die Position etwas absichern, indem er einen Put mit einem Basispreis unterhalb der großen Konsolidierung schreibt, nachdem der Call geschrieben wurde. Der Konsolidierungsbereich sollte dem Markt zumindest eine temporäre Stützung bieten, falls es zu einer Abwärtsbewegung kommt. Diese Strategie würde dazu fuhren, daß man schrittweise einen Short Strangle aufbaut. Der Strangle würde mit einer Kauf- oder Verkaufsposition im Futuresmarkt verteidigt werden, falls die Futuresnotierungen den Basispreis von entweder dem Put oder dem Call durchbrechen.
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_Anhang D: Lösungen zu den Übungen_
BiIdD4 Beginnend mit dem gekennzeichneten Punkt liegt ein l-2-3-Tief vor, gefolgt von vier RossHaken. Das l-2-3-Tief hat offensichtlich den vorangegangenen Abwärtstrend beendet. Der Chart endet mit einer Aufwärtsexplosion, wodurch die Call-Prämien höchstwahrscheinlich in den Himmel schössen. Ich würde einen Put unter dem Punkt l oder dem Punkt 3 schreiben, wenn der Punkt 2 des 1-2-3-Tiefs nach oben durchbrochen wird (dies geschah am 22. Stab vom rechts). Da jeder nachfolgende Ross-Haken durchbrochen wird, würde ich in jedem Fall unter den UmkehrRoss-Haken (d.h. unter der Stützung oder was der Punkt 2 wäre, wenn sich ein 1-2-3-Hoch entwickelt) Puts schreiben. Zu dem Zeitpunkt, wenn der dritte oder vierte Put geschrieben wurde, sollte der zuerst geschriebene Put fast wertlos sein und könnte sicherlich für weniger als 50 % der ursprünglich erhaltenen Prämie zurückgekauft werden. Man könnte entweder den zuerst geschriebenen Put zurückkaufen, nachdem der dritte oder vierte Put geschrieben wurde, oder man würde eine Serie von entsprechend vielen gleitenden Verkaufsstopps im Futuresmarkt plazieren, so daß alle Puts gedeckt sind, falls es einen Zusammenbruch oder eine Umkehr der Futuresnotierungen geben sollte. Eine langsame Umkehr der Futuresnotierungen wäre ein Grund, alle geschriebenen Puts zurückzukaufen, oder Calls über dem Markt zu schreiben, wodurch man schrittweise einen Short Strangle aufbauen würde.
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Wie sich herausstellte, endete der Chart mit einer explosiven Aufwärtsbewegung. An diesem Tag hätte man alle vorher geschriebenen Puts für praktisch nichts zurückkaufen können, und/oder man hätte deutlich über dem Markt Calls schreiben können, für die es eine nette Prämie gegeben hätte. Eine konservativere Strategie wäre gewesen, einen Ratio Spread (Ratio Write) mit über dem Markt liegenden Calls aufzubauen. Kurz vor Handelsschluß hätte ich versucht, den 9800er-Call zu kaufen und mehrere Calls mit Basispreisen von 9900 oder höher (je höher, um so besser) zu schreiben. So aufgepumpt und überteuert, wie der 9800er-Call gewesen wäre, so wären die aus-dem-Geld liegenden Calls zu noch unrealistischeren impliziten Volatilitätsniveaus gehandelt worden. Die Idee ist hier, die überteuerten Prämien zu schreiben, da auf die explosive Aufwärtsbewegung wahrscheinlich eine Konsolidierung von mehreren Tagen oder Wochen folgen würde, wodurch die Optionsprämien vielleicht schon innerhalb von wenigen Tagen auf realistischere Bewertungsniveaus sinken würden. In dem unwahrscheinlichen Fall, daß sich der Markt nach der Explosion weiter aufwärts bewegt, würde ich meine Position dadurch verteidigen, daß ich den Ratio Write aufwärts rolle (d.h. die Calls nacheinander gegen Calls mit höheren Basispreisen austausche) oder im Futuresmarkt long gehe, wenn sich die Futuresnotierungen dem Basispreis der geschriebenen Calls nähern. In dem letztgenannten Fall würde ich wahrscheinlich zusätzliche Calls mit noch höheren Basispreisen schreiben, um Prämien einzunehmen, die ich als ein Verkaufsstopp für meine Futuresposition nutzen kann.
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_Anhang D: Lösungen zu den Übungen_
BildDS Der achte Stab von rechts ist ein großer Außenstab und Umkehrtag, da der Markt niedriger schließt. Die Put-Prämien könnten relativ hoch sein, was für einen Ratio Spread (Ratio Write) sprechen würde. Wenn man den Chart genauer untersucht, zeigt sich eine sehr interessante Situation. Der mittlere Teil des Charts enthält eine sehr gut geformte Schiebezone, aus welcher der Markt im Zuge einer explosiven Ein-Tages-Bewegung nach oben ausbrach. Die Notierungen konsolidierten dann und sind seitdem wieder zurückgefallen und durch die vorangegangene Schiebezone gehandelt worden. An diesem Punkt sprechen die Wahrscheinlichkeiten dafür, daß auf die aktuelle Konsolidierung eine weitere Bewegung nach unten folgen wird. Falls die Prämien niedrig bis moderat sind, dann würde ich erwägen, ausschließlich Puts zu kaufen. Ich würde Basispreise wählen, die am- oder leicht im-Geld liegen, so daß so wenig Zeitprämie wie möglich in der Prämie enthalten ist. Ich würde aber trotzdem Optionen benutzen wollen, die noch mindestens mehrere Monate Restlaufzeit haben.
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Falls die Prämien moderat bis hoch sind, dann würde ich in Erwägung ziehen, genau über dem aktuellen, kleinen Konsolidierungsbereich (die letzten sieben Stäbe auf dem Chart) Calls zu verkaufen, nachdem die Notierungen begonnen haben, sich abwärts zu bewegen. Es hat eine Serie von fünf Notierungsstäben gegeben, deren Schlußnotierungen unter den Eröffüngsnotierungen liegen, gefolgt von einem RoSs-Haken, so daß man von einem etablierten Abwärtstrend ausgehen könnte, sobald die Notierungen den Haken am vierten Stab von rechts unterschreiten. Dadurch würde ein „Doppel-Signal" entstehen, da eine niedrigere Schlußnotierung wahrscheinlich auch einen Ausbruch aus der gesamten Schiebezone bedeuten würde. In dem unwahrscheinlichen Fall, daß die Notierungen wieder aufwärts drehen und in die vorangegangene Schiebezone steigen, wäre das Schreiben von Puts unterhalb der aktuellen Preisbewegung gerechtfertigt. Um sicher zu sein, müßte ich um die gesamte Formation einen Umschlag zeichnen, aber der innere Umschlag befindet sich vermutlich nur leicht über den Hochs des aktuellen Konsolidierungsbereiches. Falls die Prämien niedrig sind, dann könnte auch der Kauf von einem am-Geld liegenden Long Straddle Sinn machen. Das Chartmuster sieht jedoch nicht so aus, wie man es in der Regel erwartet, wenn die Optionsprämien niedrig sind. Sie sind wahrscheinlich mindestens moderat bewertet, weshalb Stillhalterstrategien zu bevorzugen wären.
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_Anhang D: Lösungen zu den Übungen_
BildD6
Der gekennzeichnete Bereich ist eine große, gut geformte Schiebezone. Es gibt eine weitere Schiebezone, die sich direkt links oberhalb von der Schiebezone befindet, welche durch die Klammer gekennzeichnet ist. Nach dem Abwärtsausbruch aus der ersten Schiebezone fing ich an, die Konsolidierungstage zu zählen, und zwanzig Tage später zeichnete ich einen Umschlag um den Bereich, der in der Klammer zu sehen ist.
Über dem Wort „würden" befindet sich ein Bereich von drei Notierungsstäben, die im wesentlichen das gleiche Tief haben. Der folgende Tag ist ein Umkehrtag zurück in die Schiebezone, und entweder an diesem Tag oder dem nächsten, abhängig davon, an welchem Tag die Notierungen die innere Umschlaglinie durchbrachen, hätte ich einen Call mit einem Basispreis von 117 oder höher geschrieben. Ungefähr 12 oder 13 Tage später gibt es eine weitere Gelegenheit, um Calls mit dem gleichen Basispreis zu schreiben. Ich hätte als Reaktion auf den großen Aufwärtstag, den man über dem Wort „Sie" sehen kann, die zuerst geschriebenen Calls zurückkaufen können. Ich hätte wahrscheinlich ein gleitendes Kaufstopp im Futuresmarkt gehalten oder zumindest in meiner Handelssoftware einen Alarm über der fünftägigen Konsolidierung plaziert, welche diesem Tag voranging.
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Nachdem der zweite Satz von Calls verkauft wurde, basierend auf dem Ausbruch durch das Dreifachtief im Bereich von 11516 über dem Wort „in", hätte ich dann Puts schreiben können, nachdem die Notierungen auf der Unterseite der Schiebezone über dem Wort „diesem" wieder in den inneren Umschlag eintraten.
Mehrere Tage später gab es einen kurzen Aufwärtsausbruch aus der Schiebezone, der mich wahrscheinlich dazu gebracht hätte, die geschriebenen Calls zurückzukaufen und gegen Calls mit höheren Basispreisen auszutauschen (roll up). Falls ich durch diese Aktionen Prämie verloren hätte, dann hätte ich wahrscheinlich zusätzlich noch einen oder mehrere Puts geschrieben. Nachdem auch der zweite Aufwärtsausbruch fehlgeschlagen war, signalisierte mir der lange Außenstab von 11700 bis 11423, noch mindestens ein weiteres Set von Calls über der Schiebezone zu schreiben. Auf den langen Abwärtstag folgte eine achttäge Konsolidierung, aus welcher der Markt im Zuge eines weiteren Außenstabes mit niedriger Schlußnotierung ausbrach. Das wäre das Signal gewesen, Calls über dem Konsolidierungsbereich zu schreiben und im Futuresmarkt ein Verkaufsstopp unter der Schiebezone und über dem Basispreis der geschriebenen Puts zu plazieren. Alternativ hätte ich auch erwägen können, die geschriebenen Puts zurückzukaufen, falls die Prämien niedrig genug gewesen wären. Zu der Zeit hätte ich aber wahrscheinlich noch genug Vertrauen in die Schiebezone gehabt, um keine Verteidigungsschritte vorzunehmen. Nachdem der Markt nach unten ausgebrochen war, hätte ich immer dann Calls über den Umkehr-RossHaken geschrieben, wenn die nachfolgenden Ross-Haken unterschritten wurden. Ich hoffe, daß ich vorsichtig genug gewesen wäre, meine ursprünglich geschriebenen Puts zurückzukaufen und gegen geschriebene Calls mit dem gleichen oder einem höheren Basispreis auszutauschen oder zumindest die Puts mit einer Shortposition im Futuresmarkt abzudecken.
Wenn ich mir auch die Wochencharts angesehen hätte, dann hätte ich vermutlich gesehen, daß der Ausbruch aus der gekennzeichneten Schiebezone auch der Ausbruch aus einem sehr großen und gut geformten l-2-3-Hoch gewesen wäre.
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_AnhangD: Lösungen zu den Übungen_
D.2 Die Lösungen von Joe ROSS Auf jedem der folgenden Charts habe ich das für mich grundlegende Chartmuster gekennzeichnet. Auf jeden Chart folgend habe ich meine Grundstrategie und die Taktiken erläutert, um dieses bestimmte Chartmuster zu handeln. Ich habe auch die verschiedenen, von mir eingeplanten Möglichkeiten gezeigt.
Soweit wie möglich sage ich Ihnen, was ich nicht getan hätte und warum.
EildDJ Die passenden Strategien für eine Keil-Formation sind Long Straddles oder Long Strangles. Im Fall eines Straddle werde ich am-Geld liegende Puts und am-Geld liegende Calls kaufen, falls die Optionspreise meine Einschätzung erfüllen, aufgrund von niedriger Volatilität billig zu sein.
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Ich werde dann Optionen kaufen, die noch mindestens sechs Wochen Restlaufzeit und vorzugsweise drei Monate Restlaufzeit haben. Ich bin bereit, Zeit zu kaufen, da ich einen Anstieg der Volatilität erwarte.
Ein Long Straddle würde einen ähnlichen Zweck erfüllen, wäre aber weniger teuer. Ich würde leicht aus-dem-Geld liegende Puts und Calls kaufen. Da die Basispreise der Optionen aus-demGeld liegen, müßte sich der Markt weiter bewegen, damit für mich ein Gewinn entsteht, aber ich habe so die Möglichkeit, die Position mit weniger Kapital einzugehen. Falls die Notierungen nach oben ausbrechen, dann werde ich die Puts fallen lassen. Falls die Notierungen nach unten ausbrechen, dann werde ich die Calls fallen lassen. Nachdem sich meine Position im Gewinn befindet, werde ich im Futuresmarkt ein gleitendes Gewinnrealisierungsstopp plazieren. Für die Plazierung meines Gewinnstopps werde ich versuchen, natürliche Stützungs- und Widerstandspunkte zu benutzen.
Falls der Markt ausbricht und ich eine Seite des Trades fallen gelassen habe und es unmittelbar danach zu einer Bewegung gegen mich kommt, dann werde ich meinen Verlust nehmen und die Position schließen. Ich erwarte, daß alle Verluste klein sein werden, da die Optionsprämien immer noch viel Zeitwert aurweisen. Einige Trader versuchen, einen Strangle zu schreiben, wenn sie eine Keil-Formation sehen. Dies ist für mich nicht akzeptabel, weil die Volatilität niedrig ist und die Optionsprämien deshalb dazu neigen, auch niedrig zu sein. Ein Ausbruch der Notierungen würde fast mit Sicherheit dazu führen, daß ich meine Position verteidigen muß, weil Keile der Definition nach eine Form der Leisten-Formation sind und sich nur in einem tendierenden Markt entwickeln. Falls ich zu der Zeit des Keils dem Markt gegenüber sehr positiv oder negativ eingestellt gewesen wäre, dann hätte ich auch einen passenden Ratio Backspread erwägen können. Es ist anzunehmen, daß die Explosion aus dem Keil heraus zu einem Gewinntrade geführt hätte. Auf dem Chart sehe ich jedoch nicht das Potential für eine nachfolgende explosive Bewegung. Falls ich eine Ahnung gehabt hätte, in welche Richtung der Markt ausbrechen würde, dann hätte ich eine synthetische Futuresposition eingehen können. Leider verfüge ich aber nicht über prophetische Eigenschaften. Ich weiß nicht, wo der nächste Tick in einem Markt sein wird, ganz zu Schweigen davon, in welche Richtung der Markt ausbrechen wird.
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_Anhang D: Lösungen zu den Übungen^
BildDS Wenn man sich diesen Chart sorgfältig ansieht, dann erkennt man, daß sich die Notierungen in einer fallenden Schiebezone befunden haben. Nachdem es eine Bewegung gegeben hatte, die wie ein Abwärts-Squeeze zum Tief der Schiebezone aussah, machten die Notierungen schließlich ein mittelfristiges l-2-3-Tief, gefolgt von einem Ausbruch durch die Oberseite der Schiebezone. Nach dem Ausbruch schlössen die Notierungen wieder in der Schiebezone und am nächsten Tag folgte eine Korrektur, wodurch ein Ross-Haken entstand. Der Markt schien reif zu sein für einen gleichzeitigen Ausbruch aus dem Ross-Haken und der Schiebezone. Meiner Meinung nach war dies eine hausseträchtige Situation, die folgende Strategien zuließ: Das Schreiben von Puts unter dem Korrekturtief, Kauf von Futures bei einem Ausbruch durch die Schiebezone oder Einstieg in den Markt mit einem synthetischen Long Futures. Ein Ausbruch durch den Ross-Haken hätte den Aufwärtstrend „etabliert". Die konservativste Strategie wäre gewesen, Puts unter dem Korrekturtief zu schreiben. Dies ist das mindeste, was man in dieser Situation hätte unternehmen können. Nachdem die Puts mit nicht mehr als vier Wochen Restlaufzeit geschrieben wurden, hätten sie 10 Tage später, als die
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Notierungen davor standen, wieder in die Schiebezone zurückzufallen, mit Gewinn zurückgekauft werden können, oder man hätte sie bis zum Verfalltermin gehalten, um die gesamte Prämie einzunehmen. Eine Strategie, bei der man Puts unter der Korrektur verkauft und bei einem Ausbruch durch den Ross-Haken im Futuresmarkt long geht, würde eine Situation schaffen, in welcher das Schreiben der Puts zur Finanzierung eines Stopps im Futuresmarkt dient. Falls es zu der erwarteten Aufwärtsbewegung gekommen wäre, wobei die Optionen über nicht mehr als vier Wochen Restlaufzeit verfügten, dann wären die Puts wertlos verfallen und die Futuresposition hätte einen Gewinn gezeigt. Es könnte interessant für Sie sein zu wissen, was ich in dieser Situation nicht getan hätte und warum ich es nicht getan hätte. Wäre diese Situation beispielsweise für einen Call Ratio Backspread geeignet gewesen? Nein! Selbst wenn ich in der Erwartung eines Aufwärtsausbruchs für diesen Markt sehr optimistisch gewesen wäre, wäre ein Call Ratio Backspread nicht in Ordnung gewesen, weil die Volatilität und Optionsprämien schon am steigen waren. Ich möchte einen solchen Trade dann eingehen, wenn die Optionsprämien sehr niedrig sind. Wäre ein Ratio Call Spread geeignet gewesen? Sicherlich nicht. Für eine solche Strategie ist ein Markt notwendig, der explosiv gewesen ist und jetzt vor einem Zusammenbruch der Volatilität steht.
Was wäre mit einem Short Strangle? In dieser Situation wäre ein Short Strangle für mein Empfinden viel zu riskant gewesen. Angesichts eines 1-2-3-Tiefs, gefolgt von einem RossHaken, einen Strangle einzugehen, wäre eine Wette gegen den Trend gewesen. Es gibt einen weiteren Weg, den ich in dieser Situation einer Schiebezone erwägen könnte, und der wäre, schrittweise eine Box aufzubauen (legging in). Zu dem Zeitpunkt, als dieses Beispiel ausgewählt wurde, lag jedoch noch nicht die optimale Situation vor. Ich hätte gerne noch einen weiteren fehlgeschlagenen Ausbruchsversuch durch das Top des Umschlages gesehen. Dieser fehlgeschlagene Ausbruchsversuch muß von einem Umkehrstab begleitet werden, einem Stab mit einer Schlußnotierung, die unter der Eröffnung liegt. An diesem Punkt hätte dann das Schreiben von Calls über dem Umschlag und das Kaufen von Puts unter dem Umschlag zu einem Kredit in meinem Handelskonto geführt. Aufgrund des fehlgeschlagenen Ausbruchversuchs wäre meine Erwartung gewesen, daß sich der Markt abwärts bewegen wird, wodurch es mir möglich gewesen wäre, meine Puts wieder teurer zu verkaufen und meine Calls günstiger zurückzukaufen. An dem Punkt, an dem diese Schritte zu einem erhaltenen Kredit geführt hätten, hätte ich einen profitablen Box Spread aufgebaut.
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_AnhangD: Lösungen zu den Übungen_
•BildD9 Meine Einschätzung für diesen Chart ist, daß die Notierungen ein l-2-3-Hoch gebildet hatten.
Falls die Notierungen den Punkt 2 nach unten durchbrechen, dann würde ich über dem Punkt 3 Calls schreiben. Dies ist die einfachste und konservativste Strategie. Eine etwas aggressivere Strategie wäre, bei einem Ausbruch durch den Punkt 2 im Futuresmarkt short zu gehen oder eine synthetische Short Futuresposition aufzubauen. Man hätte in Verbindung mit der Shortposition oder einer synthetischen Short Futuresposition auch über dem Punkt 3 Calls
schreiben können. Im Fall der synthetischen Futuresposition hätte man auch zusätzliche Calls schreiben können, um eine synthetische Longposition zu schaffen. Vielleicht hätte ich auch darüber nachgedacht, basierend auf der Korrektur, welche den RossHaken entstehen ließ, einen Strangle aufzubauen. Aber ein Strangle sollte dann geschrieben
werden, wenn die Volatilität hoch ist und anfängt zu fallen. Dies ist hier nicht der Fall.
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BildDIO
Meine Sichtweise von diesem Chart ist, daß es ein l -2-3 -Tief gab, gefolgt von einem kleinen Ross-Haken, der an dem Tag entstand, als der Punkt 2 durchbrochen wurde. An dem Tag, der auf den Hochpunkt 2 folgt, gab es einen Innen-Korrekturtag, wodurch wiederum ein weiterer kleiner Haken entstand. Der nächste Ross-Haken entwickelte sich, als die Notierungen die Korrekturtiefs der zwei vorangegangenen kleinen Ross-Haken unterschritten. Es wäre angemessen gewesen, entweder unter dem Punkt 3 oder dem Punkt l des l -2 -3 -Tiefs Puts zu schreiben. Die Entscheidung wäre davon abhängig gewesen, ob die Prämien ausreichend hoch für das eingegangene Risiko gewesen wären.
Als das Hoch des großen, dritten Ross-Haken überschritten wurde, bot sich erneut die Möglichkeit, unter der natürlichen Stützung, die durch die Korrekturen entstanden war, Puts zu schreiben. Aber auch hier würde die Entscheidung von einem annehmbaren Verhältnis zwischen Risiko zu Gewinn abhängig sein. An diesem Punkt befanden sich die Futuresnotierungen in einem etablierten Trend, und deshalb wurde es jetzt leichter, die richtigen Schritte zu unternehmen. Ich wäre bereit gewesen, für Puts, als Austausch gegen ihren abnehmenden Wert, eine moderate Prämie zu akzeptieren, da sich die Notierungen und die Zeit stetig von den Basispreisen der Puts entfernten. Das Schreiben von Puts unter den Stützungspunkten eines etablierten Trends ist eine bewährte und echte Opture-Strategie, und es ist das Mindeste, was man in einer solchen Situation unternehmen sollte. Nachdem der Trend etabliert war, hätte man auch im Futuresmarkt long gehen können, wodurch der Trade noch erhöht worden wäre. Es gibt viele erfolgreich getestete Methoden für
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den Positionseinstieg in einen etablierten Trend, und praktisch jede dieser Methoden wäre für den Einstieg in den Futuresmarkt passend gewesen. Die Kombination von Put-Schreiben und Einstieg in den Futuresmarkt hätte zu einer Erhöhung von jeder der beiden Positionen gefuhrt. Das Ergebnis ist die Art von Fution, die jeden Trade verbessert, abhängig davon, welche Position zuerst eingegangen wurde.
Am Schluß des Übungscharts gab es eine Handelseröffhung mit Notierungslücke, gefolgt von einer enorm explosiven und langen Aufwärtsbewegung. An diesem Punkt befand sich der Markt in der Vertikalen und man war hier gewarnt, daß eine Konsolidierung bald folgen würde. Denken Sie daran, daß es unmittelbar vor den meisten Schiebezonen entweder zu einer Notierungslücke oder/und einem langen Notierungsstab kommt. In dieser Art von Situation sollte man nicht vergessen, Gewinnrealisierungsstopp zu plazieren.
im Futuresmarkt ein
Die Bewegung von Aufwärtslücke und langem Notierungsstab würde erwarten lassen, daß die Optionsprämien im Zuge der plötzlichen Explosion der Futures-Volatilität auf neue Hochs schießen. Da ich eine Korrektur und wahrscheinlich eine Schiebezone erwarte, würde ich auf jedes Zeichen von einem Volatilitäts-BlowofF achten. Wie Sie sehen können, kam dieser Blowoff sehr schnell, da die Futuresnotierungen anfingen zu konsolidieren.
Bei dem ersten Zeichen von einem Volatilitäts-BlowofF würde ich versuchen, über dem Markt Calls zu schreiben, mit der Absicht, diese Calls so schnell wie möglich zurückzukaufen, nachdem die Volatilität zusammenbrach. Sofern es die Volatilität betrifft, würde ich darauf achten, „hoch zu verkaufen" und „niedrig zu kaufen". Ich glaube, das ist die Aufgabe eines Traders. Ausgehend von der Situation, wie sie sich in der Übung zeigte, hätte ich zu keinem Zeitpunkt versucht, einen Strangle zu schreiben. Für einen solchen Schritt war die Volatilität bis zum letzten Stab einfach zu niedrig. Dann aber wäre es aufgrund des plötzlichen Anstiegs der Volatilität bei weitem zu gefährlich gewesen, den Markt mit einem Strangle zu handeln. Auch ein Long Strangle oder Straddle wäre nicht in Frage gekommen, weil sich die Futuresnotierungen nach dem Punkt 2 in einem Trend befanden, wodurch die Futurespreise moderat und nicht niedrig gewesen sind, wie ich sie gerne sehen möchte, wenn ich Optionen kaufe.
Den einzigen Trade, den ich zum Zeitpunkt der Explosion der Futuresnotierungen in Erwägung gezogen hätte, wäre der Aufbau eines Ratio Call Spreads gewesen. Zu dieser Strategie hätte der Kauf eines am-Geld liegenden Calls gehört, und für jeden gekauften Call wären zwei aus-dem-Geld liegende Calls mit Basispreisen deutlich über dem Markt geschrieben worden. Ich erwog, diese Strategie an dem Tag nach der Notierungsexplosion umzusetzen, wobei es mein Ziel gewesen wäre, einen Überschuß zu erhalten. Wenn ich dies getan hätte, dann hätte ich den Überschuß bis zum Verfalltermin der Calls behalten können. Statt dessen schrieb ich einfach Calls über dem Markt, wodurch ich einen noch größeren Kredit behalten konnte, da ich keine Calls kaufte. Es gibt einen weiteren Weg, wie man die in der Übung gezeigte Situation hätte handeln können. Sehen wir uns diese Möglichkeit jetzt einmal an.
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BildDll Es vergingen einige Tage, und am Tag 29 traf ich die Entscheidung, den Umschlag erneut an eine Marktsituation anzupassen, die jetzt für mich wie eine lang andauernde und massive Schiebezone aussah.
Bild D12
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_Anhang D: Lösungen zu den Übungen_
BildD13
Die Kraft des Ausbruchs aus dieser Schiebezone ließ praktisch aber nur zwei Strategien zu: Das Schreiben von Calls im Zuge eines Volatilitäts-Blowoff oder den Aufbau eines Ratio Call Spread. Wie zuvor erwähnt, wäre jede Strategie richtig, die sich auf einen explodierenden Markt, der bald nicht mehr steigen wird, anwenden läßt.
Es gibt eine weitere Situation, auf die ich Sie aufmerksam machen möchte. Es betrifft den Tag mit der explosiven, langen, sehr volatilen Bewegung auf dem Chart des Japanischen Yen. Immer wenn es einen explosiven Tag gegeben hat, ist es sehr wahrscheinlich, daß es zu Volatilitäts-Skewing kommen wird und die Optionsprämien ungleichmäßig bewertet sein werden. Der Bid/Ask-Spread des Marktes wird nicht normal sein, und eine solche Situation wird die Möglichkeit bieten, einen „Fence" oder eine „Conversion" zu schaffen. Es ist überaus wahrscheinlich, daß am Ende des Tages die Call-Prämien im Verhältnis zu den Put-Prämien extrem hoch sein werden. Dies bedeutet, daß ich einen Kredit in meinem Konto plazieren kann, indem ich einen am-Geld liegenden Call für eine sehr hohe Prämie schreibe und gleichzeitig einen am-Geld liegenden Put für eine wesentlich geringere Prämie kaufe. Das Ergebnis ist eine synthetische Short Futuresposition. Im Zusammenhang mit der Vervollständigung der synthetischen Shortposition würde ich versuchen, eine Longposition im Futuresmarkt zu einer Notierung zu eröffnen, die einen Kredit absichert, der größer ist als die Kosten für alle drei Positionen. Falls dies erfolgreich gelingt, dann hätte ich eine Conversion geschaffen, und unabhängig davon, wie sich die Notierungen nach der Conversion verhalten, würde es keine Möglichkeit geben, wie ich mit dem Trade verlieren könnte.
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Es ist offensichtlich, daß ich mit dem Fence um so mehr verdiene, je größer der Kredit im Verhältnis zu den Kosten ist. Die Differenz zwischen Kredit und Kosten ist das Minimum, welches ich mit diesem Trade verdienen könnte. Es gibt aber auch die Möglichkeit, daß ich zusätzliches Geld mit der Spread-Differenz verdienen könnte, die durch den Punkt entstand, an dem der Fence geschaffen wurde, und der Notierung, zu der ich im Futuresmarkt long ging. Ich liebe diese Art von Trades. Die Bewegung muß nicht annähernd so dramatisch sein wie die beim japanischen Yen. Oft reicht schon eine wesentlich kleinere Bewegung aus. Ich habe es mir zur Angewohnheit gemacht, jede Notierungsexplosion daraufhin zu prüfen, ob eine Conversion funktionieren wird.
Es ist auch möglich, sogar in der o.g. Situation, den Fence genau entgegengesetzt zu vervollständigen, d.h., einen synthetischen Long Futures zu schaffen, kombiniert mit einer Leerverkaufsposition im Futuresmarkt. Ich weiß, das hört sich seltsam an, aber Marktreaktionen und Optionsbewertungen sind oft seltsam.
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_Anhang D: Lösungen zu den Übungen_
Bild Dl4 (_Auf diesem Chart sehe ich die Möglichkeit einer spannenden Situation. Die Notierungen haben sich während der Phase, die man in der Mitte des Charts sehen kann, in einer ausgedehnten, sehr engen Schiebezone befunden. Plötzlich wurden die Notierungen sehr volatil. Dies kann man an dem plötzlichen eintägigen Anstieg sehen, als die Notierungen aus dem vorangegangenen Konsolidierungsbereich nach oben ausbrachen. An diesem Punkt sehe ich parallele Konsolidierungen. Mit anderen Worten: Vor der Leiste hat es von links nach rechts eine Konsolidierung, gefolgt von einem Kursrückgang in eine enge Schiebezone, gefolgt von einem Kursanstieg in eine parallele Konsolidierung gegeben. Plötzlich fielen dann die Notierungen und es entstand unter der Schiebezone eine enge Seitwärtsbewegung. Ein Ausbruch aus dieser Seitwärtsbewegung, die ich als „Leiste" gekennzeichnet habe, würde eine bedeutende Abwärtsbewegung einleiten. Aufgrund dieser Tatsache wäre ich nicht bereit gewesen, einen Aufwärtsausbruch aus der Leiste zu handeln, sondern ich würde vielmehr erwarten, daß es zu einem Abwärtsausbruch kommt, um den Markt von der Verkaufsseite zu handeln.
Da eine Leiste nur in einem tendierenden Markt entsteht, lassen Sie uns einmal prüfen, wie sich dieser Trend entwickelte und wie er identifiziert werden konnte.
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BildDlS Die Notierungen fielen schnell vom Punkt l bis zum Punkt 2. Dies ist ein sicheres Zeichen, daß etwas passiert. Es gab eine kleine Erholung zu einem vorläufigen Punkt (3). Das war nicht eine der besten l-2-3-Formationen, aber manchmal ist der Markt nicht so perfekt bei dem, was er uns gibt. Meine vorrangige Überlegung war, daß der Punkt (3) am Ende des fehlgeschlagenen Versuchs des Marktes entstand, neue Tiefs zu erreichen. Eine solche Bewegung ist eine Voraussetzung für das Entstehen einer Korrektur oder Leiste. Am Tag (3) konnte ich eine Leiste einzeichnen, die aus vier Stäben bestand und zwei genau parallele Hochs und zwei genau parallele Tiefs hatte. Am vierten Tag gab es einen Abwärtsausbruch, den ich als RH (Ross-Haken) gekennzeichnet habe. An diesem Punkt hätte ich sicherlich zumindest Calls geschrieben, wobei die Basispreise in Abhängigkeit von der einzunehmenden Prämie ein oder zwei Basispreise über der Leiste gelegen hätten. Hinsichtlich dieser Übung gibt es zwei weitere Überlegungen: 1. Falls die Optionspreise nach dem Fall in den Leistenbereich, aufgrund des durch die Leiste verursachten Volatilitätsrückgangs, sehr niedrig wären, dann würde ich Optionen kaufen. Ich würde am-Geld liegende Puts kaufen.
2. Falls die Optionspreise nach dem Fall in den Leistenbereich hoch bis moderat blieben, dann würde ich bei einem zweiten Ausbruch durch die Unterseite der Leiste oder bei einem Ausbruch durch die Spitze des Ross-Hakens Optionen schreiben. Ich würde zusätzlich zu den Calls, die ich, wie oben erwähnt, schon geschrieben hätte, weitere Calls über der Leiste schreiben.
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_Anhang D: Lösungen zu den Übungen_
Bild Dl 6 Die Notierungen bewegten sich abwärts von ihren Hochs und fielen dann mit einer Notierungslücke in einen Bereich, in dem sich später eine Schiebezone entwickeln sollte. Es war nicht möglich, innerhalb der Schiebezone zu handeln, bis die Notierungen das zweite Mal in die untere innere Zone (UIZ) des Umschlages fielen. Dann lag jedoch eine voll etablierte, ausgereifte Schiebezone vor. Ich würde dann, sobald sich die Notierungen aus der UIZ nach oben bewegen, Puts mit einem vollen Basispreis unter der Schiebezone schreiben. In ähnlicher Weise würde ich versuchen, Calls zu schreiben, falls die Notierungen die obere innere Zone (OIZ) erreichen und sich dann wieder aus diesem Bereich nach unten bewegen. Auch
dies passierte ein Mal. Wenn die Notierungen in einer ausgedehnten Schiebezone verharren, dann versuche ich auch, einen Box Spread aufzubauen.
Wenn die Notierungen zum zweiten Mal aus der UIZ heraus nach oben streben, möchte ich in der Regel nicht nur Puts schreiben, sondern ich erwäge auch, Calls zu kaufen. Die Puts werden
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im Vergleich zu den Calls relativ teuer sein. Dies bedeutet, daß meinem Konto ein Kredit gutgeschrieben wird. Wenn die Notierungen die OIZ erreichen, möchte ich nicht nur Calls schreiben, sondern ich erwäge auch, Puts zu kaufen. Wieder wird dadurch meinem Konto ein Kredit gutgeschrieben. Falls ich erfolgreich bei der Plazierung dieser vier Trades bin, dann werde ich eine Box geschaffen haben. Nachdem diese geschaffen wurde, gibt es keine Möglichkeit mehr, wie ich mit dem Trade verlieren kann. Ich versuche normalerweise nicht, in entwickelten Schiebezonen Strangles zu schreiben. Für meine Risikobereitschaft sind die Chancen zu hoch, daß ich die eine oder andere Seite des Trades verteidigen muß. Eine entwickelte Schiebezone ist ein Ereignis, auf das man warten muß. Die einzige Möglichkeit, daß die Prämien hoch sein können, besteht darin, falls die Volatilität sich plötzlich erhöht hat. Falls sich die Volatilität erhöht hat, dann steht der Moment der Entscheidung kurz bevor, und ein Ausbruch ist in der Regel nicht mehr weit entfernt. Falls sowohl die Volatilität als auch die Optionspreise sehr niedrig wären, dann würde ich in Erwägung ziehen, einen am-Geld liegenden Straddle oder Strangle zu kaufen. Ich möchte Optionen kaufen, die noch mindestens über drei Monate Restlaufzeit verfügen. Auf diese Weise werde ich in der Lage sein, die Verlustseite des Trades fallen zu lassen und die Gewinnseite zu halten, falls die Notierungen anfangen, aus der Schiebezone heraus zu tendieren oder zu explodieren. Diesen Schritt werde ich dann vornehmen, wenn es deutlich ist, daß sich die Notierungen nicht mehr länger seitwärts bewegen.
Damit haben wir die Übungen und Lösungen beendet. Ich hoffe wirklich, daß Sie Ihren größten Nutzen daraus gezogen haben. In der Regel ist es hilfreich zu sehen, wie jemand anderes einen Markt einschätzt und welche Schritte er unternimmt.
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Anhang E: Literaturverzeichnis Bücher: Bookstaber, Richard M. Option Pricing and Investment Strategies (Revised Edition), Probus Publishing Company, Chicago, IL. Caplan, David L. The Option Advantage Probus Publishing Company, Chicago, IL. Frost, Roland J. Options on Futures: A Hands-On Workbook ofMarket-Proven Trading Strategies Probus Publishing Company, Chicago, IL. McMillan, Lawrence G. Options äs a Strategie Investment (Third Edition) New York Institute of Finance, New York, NY. Natenberg, Sheldon Option Volatility and Pricing Strategies Probus Publishing Company, Chicago, IL.
Options Institute (Eds.) Options: Essential Concepts and Trading Strategies The Educational Division of the Chicago Board Options Exchange, Chicago, IL. Trester, Kenneth R. The Compleat Option Player Instititut for Options Research, Lake Tahoe, Nevada Wassendorf, Rüssel R.; MC Cafferty, Thomas A. All about Options from the Inside out Traders Press, Inc., Columbia, MD. Bezugsquellen für Trading-Literatur: Securities Exam Preparation, Inc. East 161 Old Highway 10, Haugan, MT 59842, USA Trader's Library, 9051 Red Branch Road, Suite M, Columbia, MD 21045, USA
Trader's Press Incorporated, P.O Box 6206, Greenville, SC 29606, USA
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Stichwortverzeichnis 1-2-3-Tief- und Hoch 198ff Ausbruch aus 83 ff
Abschmelze 207 ff. Ausübung 43, 53 ff. Basispreis 42 Bear Spread 272 ff. Bollinger-Bander 69 ff, 301 ff. Bull Spread 272 ff.
CalUl Charts 73 ff. Chartmuster 77 ff. Clearingfirmen 38 f. Covered Bounce 301 ff. Dangle 197 Day-Trading 20 f. Delta 44, 124 Delta-neutral 44 Einstiegssignale 78 ff.
Fandangle 155 ff. Fonds 22 Fution29, 116 ff. Futures synthetische 259 ff. Haken Ausbruch aus 85 ff. Hedging steuerliche Aspekte 21 Konsolidierung 25 Definition 92 ff. Leiste 198 ff. Ausbruch aus 87 ff. Long Future, synthetischer 259 ff. Long-Kredit 163 ff. Long-Straddle 149 ff, 245 ff, 278 ff.
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_____________________Stichwortverzeichnis
Margin 46 f. Märkte 19 ff. Menge, genormte 41 Optionen 32 ff., 40 ff, 55 Optionsbranche 37 ff. Optionsmodelle 48 ff., Schwächen von 66 Optionsprämien 76 Options-Trading 110 ff. Opture 28, 128 ff. Oszillatoren 26f. Prämie 43 Prämienanhäufung 294 ff. Put 41
L
Ratio Backspread 220 ff. Call Ratio Backspread 220 ff. Put Ratio Backspread 226 ff. Ratio Spreads 213 ff. Ratio Call Spread 179 ff, 218 ff. Ratio Put Spread 214 ff. Risiko 52 ff. unbegrenztes 53 Ross-Haken 188 ff. RossWrangle 184 f.
Schiebezone 25, 150 f. Ausbruch aus 81 ff., 160 ff. Trading in einer 142 ff. Short Future, synthetischer 265 ff. v- Short-Kredit 163 Short-Strangle 131, 233 ff., 286 ff. Spreads, vertikale 271 ff. Sprint 207 ff. Squeeze 282 f. Studien technische 26f. Stützung 26 Synthetik 45 Long Future 170 ff. Trend Definition von 99 ff. Trendfolge mit l-2-3-Formationen 188 ff. Leisten 198 ff. Ross-Haken 188 ff. TrickdesTradersSl
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Umschlag 80 Verfalltermin 42 Vertikale Spreads 271 ff. Volatilität 58 ff. Blowoff 67, 133 ff. implizite 46 statistische (historische) 46, 60 ff. Vergleich 75 Visualisierung 67 ff. Volatility Skewing 59
Wert, innerer 41 Wert, theoretischer 45 Widerstand 26 Zeitwert 41