Über den Autor Patrick Jähnchen ist gelernter Bankkaufmann. Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre, Anglistik und R...
98 downloads
1262 Views
1MB Size
Report
This content was uploaded by our users and we assume good faith they have the permission to share this book. If you own the copyright to this book and it is wrongfully on our website, we offer a simple DMCA procedure to remove your content from our site. Start by pressing the button below!
Report copyright / DMCA form
Über den Autor Patrick Jähnchen ist gelernter Bankkaufmann. Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre, Anglistik und Romanistik in Deutschland und in der Schweiz war er viele Jahre als Sachbuchredakteur im Bereich Wirtschaft tätig. Jähnchen arbeitet heute als freier Übersetzer und Redakteur für verschiede ne Zeitschriften und Verlage. Die Themen Bewerben und Vorstellen fesseln ihn besonders, „weil es nichts Schöneres gibt, als anderen zu einem guten Start zu verhelfen".
→ Check-in Sie möchten auf Ihre Fragen kurze, prägnante und vor allem verlässliche Antworten erhalten. Dieser GU Kompass bietet Ihnen schnelle Hilfe in allen Situationen, die kein langes Zaudern und Zögern gestatten. Ob unterwegs in der Jackentasche oder immer griffbereit am Arbeitsplatz: Jeder Titel dieser Reihe informiert Sie übersichtlich, aktuell, kompetent und lösungsorientiert. • Jeder Sachverhalt wird auf einer Doppelseite erklärt. Suchen Sie Ihre Fragestellung, Ihr Stichwort, Ihr Problem im Inhaltsverzeichnis und steigen Sie einfach ein. • Falls Sie unter großem Zeitdruck stehen und nur das Allernotwendigste nachschlagen möchten, halten Sie sich an das im Inhaltsverzeichnis optisch hervorgehobene „LastMinute-Programm". Es zeigt Ihnen, worauf Sie keinesfalls verzichten sollten. • Nutzen Sie den Service-Teil mit seinen ergänzenden Dokumenten sowie weiterführenden Hinweisen zu Büchern und Adressen, um bestimmte Aspekte zu vertiefen. Wir wünschen Ihnen, dass Sie Ihr Vorstellungsgespräch mit Spaß und Leichtigkeit meistern und Ihren Wunsch-Job bekommen.
Inhalt → Las-Minute-Programm
Die w i c h t i g s t e n P u n k t e im ü b e r b l i c k ! Die farblich und durch Pfeile gekennzeichneten Abschnitte bilden das Last-Minute-Programm. Halten Sie sich daran, wenn Sie sich auf das Notwendigste beschränken müssen.
Vor dem Gespräch 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.
Bedeutung Vorbereitung → Ihr A n g e b o t Schwachstellenanalyse Ihre F o r d e r u n g e n Information Informationsquellen Offene Fragen Generalprobe Vorabkontakt Kleidung Anreise und Unterlagen
Teilnehmer 13. 14. 15.
16. 17.
18.
und Ablauf
Gesprächspartner Gesprächsorganisation T y p i s c h→e r A b l a u f K r i t i s c→h e P h a s e n Sicheres Auftreten Stress-Interview
Inhalt
Der
Gesprächsinhalt
19. → 20. 21.
Worauf
22. 23.
Stelle, Betrieb, Ihre Fragen
24.
L e b e n s lauf Fachfragen
25. 26. 27. → 2 8→ . 2 9→ .
Themen geachtet
wird
Antwortstrategie
Zur
Branche
Person
Unzulässige
Fragen
Lücken im Lebenslauf Warum-Fragen Richtungswechsel
30. 31.
Zukunftspläne
32.
Umgang
33.
Lügen
34. 35.
Gehalt und Konditionen Personalfragebogen
Nach
dem
mit
Schwachstellen
Gespräch
36.
Entscheidungsprozess
37.
Absage
38. 39.
Zusage Arbeitsvertrag
40.
Kündigen
41.
Zulässige
42.
Tipps
43. 44.
Tipps für A s s e s s m e n t - C e n t e r Checkliste Vorstellungsgespräch
45.
Adressen,
46.
Bücher,
Fragen/unzulässige
für
Fragen
Frauen
die
die
weiterhelfen
weiterhelfen
Vor
1. Es mit
dem
Gespräch
Bedeutung
kommt
immer
völlig
wieder vor,
falschen
Gesprächstermin
dass
Vorstellungen
Bewerber zu
einem
erscheinen.
Das Wort „Vorstellungsgespräch" mag vielleicht nach einem unverbindlichen Termin klingen, bei dem man sich gegenseitig ein wenig kennenlernt. Und genau so unbedarft und unvorbereitet präsentieren sich manche Kandidaten. In Wirklichkeit ist hier aber der alles entscheidende Moment gekommen, in dem ein Betrieb nach meist aufwendigem Auswahlverfahren endgültig darüber befindet, welche Bewerberin oder welcher Bewerber am besten für die zu vergebende Stelle geeignet ist. Wenn Sie die Stelle haben wollen, erhalten Sie dafür nur diese eine Chance. Das ganze vorangegangene schriftliche Bewerbungsverfahren spielt jetzt keine Rolle mehr.
Denken
Sie
daran
Für einen Betrieb ist eine Personaleinstellung mit all ihren Folgekosten eines der teuersten Investitionsvorhaben. Eine solche Investitionsentscheidung will gründlich geprüft sein. Wichtigstes Kriterium bei dieser Prüfung ist, welche Stellenbesetzung dem Betrieb voraussichtlich den meisten Nutzen bringen wird. Natürlich will der Betrieb den geeigneten Kandidaten auch für sich gewinnen. Daher wird er im Vorstellungsgespräch auch für sich selbst werben.
1.
Eigenwerbung
und
Bedeutung
Verkaufsgespräch
Für Sie selber geht es zunächst einmal darum, dem Betrieb möglichst viel Nutzen durch eine Besetzung der Stelle mit Ihnen zu versprechen - vielleicht sogar noch einen Zusatznutzen gegenüber Ihren Mitbewerbern. Sie machen also Werbung für Ihr persönliches Angebot und führen - ob Sie es wollen oder nicht - ein Verkaufsgespräch. Aber auch wer sich nicht für einen besonders guten Verkäufer in eigener Sache hält, muss sich nicht auf verlorenem Posten glauben. Die Entscheidung über eine Stellenbesetzung ist so wichtig, dass nicht goldene Worte den Ausschlag geben werden, sondern der zu erwartende Nutzen, der sachlich glaubhaft gemacht wird.
Klärung
der
eigenen
Forderungen
Auf der anderen Seite ist aber nicht zu vergessen, dass es sich auch für Sie bei einem Stellenantritt um ein ebenso wichtiges Ereignis handelt, oft um eine langfristige Lebensentscheidung. Daher ist das Vorstellungsgespräch, im beiderseitigen Interesse, auch zur endgültigen Klärung der Frage bestimmt, ob die Stelle Ihren eigenen wesentlichen Forderungen entspricht.
Auf
einen
Blick
• Aufgrund des Vorstellungsgespräches fällt die endgültige Entscheidung über die Stellenvergabe. • Sie müssen den Betrieb davon überzeugen, dass Sie ihm mit Ihrer Qualifikation den höchsten Nutzen versprechen. • Genauso wichtig ist es abzuklären, inwieweit die Stelle Ihre eigenen Forderungen erfüllt.
Vor
2. Je
dem
Vorbereitung
besser
spräch
Gespräch
Sie
sich
vorbereiten,
Chancen,
die
auf
das
Vorstellungsge-
desto g r ö ß e r
angestrebte
Stelle
sind
Ihre
zu erhalten.
Zwischen der Einladung zum Vorstellungsgespräch und dem Termin liegen meist ein bis zwei Wochen. Nun könnte man auf die Idee kommen, den Termin einfach heranrücken zu lassen, weil es am meisten Erfolg verspricht, dort ganz unbefangen aufzutreten. Auch wenn das in manchen Lebenssituationen eine ganz gute Strategie sein mag, so ist bei diesem speziellen Gespräch davon abzuraten. Von diesem Termin hängt für beide Seiten v i e l ab, und es sind so viele wichtige Fragen zu klären, dass eine gründliche Vorbereitung dringend zu empfehlen ist. Zudem werden Sie gut vorbereitet viel sicherer auftreten.
Ausganges Lage Für den Betrieb steht im Mittelpunkt d ie Frage, was Sie ihm zu bieten haben. Sie sollten also einmal systematisch zusammenstellen, welche Stärken sich in fachlicher wie in persönlicher Hinsicht aus lhrem bis herigen Lebensweg ableiten lassen. Und genauso, welche Schwachpunkte es möglicherweise gibt. In der angespannten Gesprächssituation wird Ihnen nicht alles einfallen. Auf der anderen Seite sollten Sie sich schon vor dem Gespräch klar gemacht haben, welche Forderungen für Sie unerlässlich sind, welche wünschenswert, aber nicht unabdingbar, und welche für Sie keine so große Rolle spielen. Ihre Gesprächspartner schätzen es und spüren es, wenn Sie wissen, was Sie wollen. Bei einer Reihe von Punkten auf Ihrem Forderungskatalog werden Sie schon im Vorfeld des Gesprächs klären können, ob Ihre Erwartungen erfüllt werden.
2.
Vorbereitung
Tipp sprächs gedanklich schon einmal durchzuspielen. Noch besser ist es, die Situation mit einem Partner vorher zu üben. Wechseln Sie dabei ruhig einmal die Rollen von Bewerber und Arbeitgeber, um beide Perspektiven zu erleben.
Vorausdenken
Alle Fragen zu wesentlichen Forderungen, die Sie im Vorfeld nicht klären konnten, gehören ins Vorstellungsgespräch. Sa meln Sie diese Fragen ganz konkret im Voraus, am besten schriftlich, damit Sie im Eifer des Gefechts nichts vergessen. Denken Sie auch rechtzeitig an ganz praktische Dinge wie Terminvereinbarung, Auswahl der richtigen Kleidung, Anreiseplanung und evtl. benötigte Unterlagen.
Auf
einen
Blick
Das gehört zu einer guten Vorbereitung: • Klarheit über Ihren Angebotskatalog • Klarheit über Ihren Forderungskatalog • Information über Branche, Betrieb und Stelle • Liste Ihrer offenen Fragen • Vorheriges Durchspielen • Klärung des Termins und weiterer Fragen • Auswahl der richtigen Kleidung • Anreiseplanung • Zusammenstellung der nötigen Unterlagen
Vor
3. Das zu
dem
Gespräch
Ihr Angebot Unternehmen
bieten
will
haben.
wissen,
Machen
Sie
was eine
a u f n a h m e Ihrer Q u a l i f i k a t i o n e n . e n t d e c k e n Sie ganz neue S t ä r k e n
Sie
ihm
BestandsVielleicht an sich.
Der Betrieb entscheidet nach dem Nutzen, den ihm Ihre Einstellung voraussichtlich bringt. Der Nutzen ergibt sich für ihn aus den Qualifikationen, die Sie auf Ihrem Lebensweg erworben haben. Deshalb sollten Sie zunächst einmal - nur für sich - Ihren persönlichen Angebotskatalog zusammenstellen, der alles enthält, was einen Arbeitgeber interessieren könnte. Für das Gespräch wählen Sie dann nur die Qualifikationen aus, die diesem Betrieb auf dieser Stelle Nutzen versprechen.
Das g e h ö r t katalog
in
den A n g e b o t s -
Stellenanbieter interessieren sich für folgende fachliche und persönliche Qualifikationen: • Ihre Ausbildung: Hierzu zählen Schulzeit, Dienste (Wehrdienst, Zivildienst, freiwillige Jahre, Au-pair-Tätigkeit), Berufsausbildung, Studium. Besonders wichtig: Abschlüsse und Noten. Arbeitgeber können sich aber auch für Schwerpunkte (Leistungskurse, Wahlfächer, Diplomarbeit) oder freiwillige Zusatzaktivitäten interessieren (Amt des Klassensprechers, Zusatzkurse, Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft). • Ihre berufliche Erfahrung: Denken Sie nicht nur an feste Stellen oder selbstständige Tätigkeit, sondern auch an Praktika, Erfahrungen in Dienstzeiten, Ihre Lehrzeit, Volontariate, Ferienjobs, unbezahlte Tätigkeiten. • Zusatzqualifikationen: Hier könnte Ihr entscheidendes Plus gegenüber Mitbewerbern liegen. Besonders gefragt
3.
Ihr
Angebot
sind fachliche Weiterbildung und Kurse auf den Gebieten Fremdsprachen, Textverarbeitung und EDV. Denken Sie aber auch an den LKW-Führerschein beim Bund oder den Erste-Hilfe-Kurs aus dem Zivildienst. Besondere Kenntnisse und Fähigkeiten: An erster Stelle stehen auch hier Fremdsprachenkenntnisse, die zum Beispiel durch Schule, Au-pair-Zeit, Lesen, Brieffreunde erworben sein können. Ihre persönlichen Eigenschaften: Die unterschiedlichsten Eigenschaften können, je nach Stelle, beruflich wichtig sein (Organisationstalent, Durchsetzungsfähigkeit, Teamfähigkeit, Ehrgeiz, Fleiß, Selbstständigkeit usw.). Freizeitaktivitäten: Hier interessieren weniger Hobbykurse, sondern Aktivitäten auf handwerklichem, sportlichem oder sozialem Gebiet. Zum Beispiel kann die Leitung einer Jugendgruppe beim Roten Kreuz Rückschlüsse auf soziale Kompetenz und Führungsfähigkeit geben. Ihre persönlichen Kontakte: Wenn eine Person, deren Wort beim Stellenanbieter etwas zählt, bereit ist, Sie weiterzuempfehlen, haben Sie unter Umständen das überzeugendste Argument in Ihrer Bewerbungsstrategie. Denken Sie an Ihre Lehrer, Ausbilder, Dozenten, ehemalige Kollegen oder berufstätige Freunde und Bekannte.
Auf
einen
Blick
Stellen Sie Ihren Angebotskatalog zusammen: • Qualifikationen aus Ihrer Ausbildungszeit • Berufliche Erfahrungen aller Art • Nützliche Zusatzqualifikationen • Besondere Kenntnisse und Fähigkeiten • Berufsrelevante persönliche Eigenschaften • Freizeitaktivitäten • Persönliche Kontakte
Vor
dem
Gespräch
4. S c h w a c h s t e l l e n analyse Jeder hat in s e i n e m A n g e b o t s k a t a L o g einige „ S c h w ä c h s t e L L e n " , die e r h ö h t e n E r k l ä r u n g s bedarf
mit
sich
bringen.
Suchen
Sie
nach
S c h w a c h s t e l l e n in Ihrem L e b e n s l a u f und w i d men Sie d i e s e n in Ihrer V o r b e r e i t u n g die meiste Aufmerksamkeit.
Schlechte
Leistungen
Beispiele: Schlechte Noten in Schulzeit, Lehre, Studium; nicht bestandene Abschlüsse; schwache Arbeitszeugnisse. Überraschenderweise ist das meist kein großes Problem. Das sind nämlich typische Kriterien im vorangegangenen schriftlichen Bewerbungsverfahren. Wenn Sie zum Vorstellungsgespräch eingeladen sind, heißt das, dass Sie diese Prüfung im Prinzip bestanden haben. Richten Sie sich dennoch darauf ein, dass Ihnen im Vorstellungsgespräch auch Fachfragen gestellt werden. Legen Sie sich eine Antwort zurecht, wenn Sie der Meinung sind, dass sich die Dinge sachlich überzeugend erklären lassen.
Dienstpflicht Wer als männlicher Bewerber zu Beginn seiner Karriere keinen Wehr- oder Zivildienst abgeleistet hat, muss befürchten, dass der Betrieb - ausgesprochen oder unausgesprochen in einer drohenden Einberufung ein Einstellungshindernis sieht. Am besten, Sie sprechen das Problem von sich aus an.
Zeitliche
Lücken
Hinter Pausen im beruflichen Werdegang können sich die unterschiedlichsten Ursachen verbergen: Arbeitslosigkeit, Kindererziehungszeiten, längere Krankheiten, Entziehungsku-
4.
Schwachstellenanalyse
ren, Gefängnisaufenthalte, ein vorübergehender „Ausstieg", die Weltreise nach Ausbildungsabschluss und so weiter. Dass ein nahtloser Anschluss von Station zu Station im Leben nicht immer möglich ist, dass Arbeitssuche einige Wochen in Anspruch nehmen kann, weiß jeder. Erklärungsbedarf entsteht aber, wenn solche Lücken den Zeitraum von einigen Monaten einnehmen.
Richtungswechsel Beispiele: Abbruch einer höheren Schulausbildung, einer Lehre, eines Studiums. Wechsel der Fachrichtung, des Berufs, der Branche. Lehre nach dem Studium oder Studium nach der Lehre. Kündigung einer Stelle aus eigener Initiative. All dies wirft Fragen nach Ihren Motiven auf, die der Betrieb beantwortet haben will.
Ungewöhnliche
Entscheidungen
Beispiele: freiwilliges soziales oder ökologisches Jahr, Aupair-Zeit, Doppelstudium. Auch bei allen sonst ein wenig aus dem Rahmen fallenden Entscheidungen wird der Betrieb an Ihren Motiven interessiert sein, die Sie sachlich nachvollziehbar begründen sollten.
Auf
einen
Blick
Suchen Sie systematisch nach Ereignissen auf Ihrem Lebensweg, die bei jemandem, der Sie nicht kennt, Fragen nach Ihrer Qualifikation, Ihren Motiven oder dem Wahrheitsgehalt Ihrer Angaben aufwerfen könnten. Legen Sie sich schon im Voraus eine Antwortstrategie zurecht.
Vor
5. Allzu
dem
Gespräch
Ihre leicht
Forderungen
vergessen Bewerber,
im V o r s t e l l u n g s g e s p r ä c h geht,
den
Ansprüchen
des
nicht
es
darum
Stellenanbieters
zu g e n ü g e n .
K l ä r e n Sie a u c h ,
Stelle
eigenen
Ihre
dass
nur
i n w i e w e i t die
Forderungen
erfüllt.
Die Ansprüche an eine Stelle sind sehr verschieden: Der eine will möglichst viel Geld verdienen, die andere sucht vor allem eine interessante Tätigkeit. Sie sollten Ihre Ansprüche an die künftige Stelle in Ihre ganz persönliche Rangfolge bringen. Welche Forderungen sind so wesentlich, dass Sie bei Nichterfüllen die Stelle ablehnen müssten? Was ist zwar wünschenswert, aber letztlich doch kompromissfähig, wenn alles andere stimmt? Und was ist Ihnen eigentlich gar nicht so wichtig, selbst wenn andere Wert darauf legen mögen?
Überprüfen
Sie
Ihre
Forderungen:
Es gibt keine richtigen und falschen Antworten. Die Liste gilt nur für Sie persönlich, die Antworten sollten also ehrlich sein. Da sich mancher aber zu viel bzw. zu wenig zutraut, sollten Sie auch Personen Ihres Vertrauens zu Rate ziehen und Ihre Forderungen gemeinsam noch einmal durchsprechen. • Tätigkeit: Vielleicht ist es am wichtigsten, dass die Stelle Ihnen optimale Einsatzmöglichkeiten für Ihre Kenntnisse, Fähigkeiten, Erfahrungen und Eigenschaften bietet? • Entwicklungsmöglichkeiten: Wie wichtig sind Ihnen Aufstiegschancen, Weiterbildungsmöglichkeiten, Aussichten auf einen Auslandseinsatz, Freiräume? • Gehalt: Was ist Ihre persönliche Mindestforderung? Denken Sie auch an Nebenleistungen. • Arbeitszeit: Was halten Sie von Schichtdienst? Würden Sie auch Teilzeit arbeiten? Bestehen Sie auf Gleitzeit? Akzeptieren Sie Überstunden?
Ihre
Forderungen
• Sonstige Konditionen: Kommen Sie mit einer langen Probezeit oder einem befristeten Arbeitsvertrag zurecht? Gibt es einen frühestmöglichen Eintrittstermin? • Kollegen, Vorgesetzte: Für manche sind ein gutes Betriebsklima und kompetente Vorgesetzte extrem wichtig (Teamarbeit, Mobbing, Bossing). Was gilt für Sie? • Arbeitsplatzausstattung: Hassen Sie Großraumbüros? Muss Ihre Geräteausstattung auf dem neusten Stand sein? Würden Sie niemals in einer Werkstatt arbeiten, die es mit den Sicherheitsvorschriften nicht so genau nimmt? • Betrieb und Branche: Wie wichtig ist Ihnen das Image des Betriebs und der Branche? Wie groß ist Ihre Risikobereitschaft? Bevorzugen Sie Boombranchen oder Krisenfestigkeit (am liebsten eine Behörde), oder würden Sie I h r Glück auch bei einem Newcomer, in einer Krisenbranche wagen? • Freundeskreis, Wohnort: Wie sieht es mit Ihrer Mobilität aus, Ihrer Bereitschaft zum Pendeln? Würde eine vorübergehende Trennung von Ihrer Familie in Frage kommen? Haben Sie konkrete Forderungen an Ihren künftigen Wohnort (Lage, Attraktivität, Freizeitangebot)?
Auf
einen
Blick
Unabdingbare Forderungen an die künftige Stelle können sich zum Beispiel auf Folgendes richten: • Die Art der Tätigkeit und die persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten der Stelle • Gehalt, Arbeitszeiten und andere Konditionen • Eigenschaften von Kollegen und Vorgesetzten sowie die Ausstattung des künftigen Arbeitsplatzes • Image und Zukunftsaussichten von Betrieb und Branche • Kontakt zu Familie und Freundeskreis, geographische Lage
Vor
dem
Gespräch
6.
Information
Nutzen
Sie
die
sprächstermin vorab
so
Betrieb
genau und
Zeit, noch wie
Stelle
die
Ihnen
bleibt, möglich zu
bis
um sich über
zum G e bereits
Branche,
informieren.
Ein gewisser Grad an Informiertheit wird von Ihnen schlichtweg erwartet. Außerdem werden Sie wahrscheinlich den einen oder anderen Punkt aus Ihrem Forderungskatalog schon im Vorfeld abklären können. Die noch ungeklärten Punkte liefern Ihnen die Möglichkeit, im Gespräch fundierte Fragen stellen zu können. Mit Ihrem gewonnenen Hintergrundwissen können Sie eindrucksvoll Ihr Interesse an der Stelle und Ihre Motivation beweisen.
Nützliche
Informationen
sind:
Was Sie selbst herausfinden möchten, sagt Ihnen Ihr Forderungskatatog - zum Beispiel die Frage, welche Gehaltswünsche realistisch sind. Weitere wichtige Themen verrät die folgende Auflistung: • Betriebsgröße: Groß-, Klein- oder Mittelbetrieb? Bedeutende oder unbedeutende Branche? Häufiger Maßstab für Unternehmen ist der Jahresumsatz. • Erfolg: Macht der Betrieb Gewinn oder Verlust? Boom- oder Krisenbranche? Maßstab für Unternehmen ist meist der Jahresüberschuss (bzw. -fehlbetrag). • Mitarbeiter: Nicht nur die Anzahl der Mitarbeiter spielt hier eine Rolle. Für weibliche Bewerber könnte auch der Frauenanteil, nicht zuletzt in Führungspositionen, sehr interessant sein. • Leitung: Wer leitet den Betrieb? Gibt es eine übergeordnete Zentrale oder hat das Unternehmen/die Behörde Zweigstellen? Ist Ihr Betrieb ein kleines selbstständiges Einzelunternehmen, eine mittlere Personengesellschaft
6.
Information
(OHG, KG), eine größere Kapitalgesellschaft (GmbH, AG)? Oder handelt es sich um eine Bundes-, eine Landes-, eine Gemeindebehörde? Um eine Organisation? • Produkt: Ganz wichtig: Welche Ware oder welche Dienstleistung bietet Ihr Betrieb an? Wer sind die Konkurrenten? Ist Ihr Betrieb eher Marktführer oder Nischenanbieter? Wie ist das Image des Betriebs? Gibt es einen großen Markt für das Produkt oder eher wenige Abnehmer? • Vergangenheit: Handelt es sich um einen Traditionsbetrieb oder um eine Neugründung? War die Entwicklung von Betrieb und Branche in letzter Zeit eher auf- oder abwärts gerichtet? • Zukunft: Wie sind die Zukunftsaussichten des Betriebs einzuschätzen? Und die der Branche insgesamt? Das Ganze ist kein Quiz. Sie müssen hier keine Zahlen auswendig lernen (es schadet allerdings auch nicht). Es geht nur darum, dass Sie Ihren Gesprächspartnern den Eindruck vermitteln: Hier ist jemand, der sich in der Branche auskennt und mitreden kann.
Auf
einen
Blick
Worüber Sie Informationen einholen sollten (neben den Themen Ihres Forderungskataloges): • Größe, Erfolg und Mitarbeiter des Betriebs, jeweils im Vergleich zur Branche • Rechtsform und Leitungsverhältnisse • Markt und Produkt (Ware/Dienstleistung) • Geschichte und Zukunftsaussichten von Betrieb und Branche
Vor
dem
Gespräch
7. I n f o r m a t i o n s quellen Ihre
eigenen
Forderungen
an
den
Arbeits-
platz und die n o t w e n d i g e I n f o r m a t i o n über B e t r i e b und B r a n c h e u m r e i ß e n den Umfang Ihres I n f o r m a t i o n s b e d a r f s vor dem G e s p r ä c h . s o l l e n Sie das alles h e r a u s b e k o m m e n ?
Wie
Keine Angst, es gibt mehr Informationsmöglichkeiten, als Sie vielleicht meinen. Ein wichtiger Punkt, über den Sie sich auf jeden Fall kundig machen sollten, ist der Rahmen für eine realistische Gehaltsforderung. Für alles, was Sie beim besten Willen nicht herausfinden können, ist dann das Vorstellungsgespräch da.
Der
Betrieb
Falls Sie sich auf eine Anzeige beworben haben, lohnt zunächst ein erneuter Blick darauf. Sie verrät oft schon eine ganze Menge (außerdem setzen Ihre Gesprächspartner dieses Wissen natürlich auch als Ihre Mindestkenntnis voraus). Der Betrieb verfügt meist auch über Geschäftsberichte, Imagebroschüren, Produktkataloge. Dafür reicht oft ein Anruf bei der Telefonzentrale oder der Pressestelle. So muss die Personalabteilung gar nichts davon erfahren. Gelegentlich schickt diese solche Informationen aber sogar unaufgefordert zu. Noch komfortabler ist eine Homepage des Betriebs.
Veröffentlichungen Es gibt eine Vielzahl von Informationen von neutraler Seite: • Verfolgen Sie aufmerksam Presse, Radio, Fernsehen: Sowohl die Beiträge, besonders im Wirtschaftsressort, als auch die Werbung (inklusive Stellenteil) können Informationen enthalten.
7.
Informationsquellen
• Durchsurfen Sie das Internet mit Suchmaschinen (siehe 45. Adressen, die weiterhelfen). • Es gibt reichlich Spezialzeitschriften, Broschüren und Bücher über Branchen, Betriebe, Berufe (zum Beispiel auch die „Blätter zur Berufskunde"). Lassen Sie sich bei der Suche unterstützen. Buch- und Zeitschriftenhändler, Internetcafes, Stadt- und Uni-Bibliotheken helfen weiter. Besonders gut ausgebildet und meist hilfsbereit sind Bibliothekarinnen und Bibliothekare.
Organisationen Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Berufsverbände, Gewerkschaften, das Arbeitsamt verfügen über Informationen aus erster Hand. Dafür lohnt es sich auch den Widerstand der nicht immer großen Auskunftsbereitschaft zu überwinden.
Bekanntenkreis Um nichts unversucht zu lassen, sollten Sie auch Ihren gesamten Bekanntenkreis löchern: Verwandte und berufstätige Bekannte, Lehrer, Ausbilder, Dozenten, Kollegen . . .
Auf
einen
Blick
Die wichtigsten Informationsquellen: • Stellenangebot, Broschüren und Homepage des Betriebs • Presse und Rundfunk, Internet, Nachschlagewerke und Broschüren (in Handel und Bibliotheken) • Kammern, Verbände, Gewerkschaften, Arbeitsamt • Ihr gesamter Bekanntenkreis
Vor
8. Sie
dem
Gespräch
Offene werden
bei
fung
nicht
über
Branche
Diese ins
Ihrer
alle und
offenen
Gespräch
Fragen Informationsbeschaf-
Fragen
zur
Betrieb
Fragen
Stelle
klären
dürfen
Sie
sowie
können. getrost
mitnehmen.
Sammeln Sie alle Ihre offenen Fragen, am besten schriftlich. Ein solcher „Spickzettel" ist nicht nur allgemein akzeptiert. Er vermittelt Ihren Gesprächspartnern obendrein den Eindruck, dass Sie sich gut vorbereitet haben. Es beruhigt auch, alles nachsehen zu können. Denken Sie auch an einen Stift, um Antworten stichpunktartig notieren zu können. Nach dem Gespräch lässt die Erinnerung an das Gehörte oft sehr zu wünschen übrig.
Denken
Sie
daran
Sortieren Sie Ihre Fragen. Nerven Sie nicht durch Fragen nach Belanglosigkeiten (Länge der Frühstückspause, Regelung von Dienstreiseanträgen). Auf Ihre Liste gehören nur Aspekte, die tatsächlich Einfluss auf Ihre Entscheidung haben können, ob Sie die Stelle annehmen oder nicht.
Die
wesentlichen
Punkte
• Tätigkeit und Entwicklungsmöglichkeiten: Hier müssen Sie (möglichst konkrete) Fragen stellen, um Ihr Interesse und Ihre Motivation zu beweisen. • Einarbeitung: Werden Sie ins kalte Wasser geworfen oder gibt es ein ausgefeiltes Einarbeitungsprogramm? (Beides hat Vor- und Nachteile.)
8.
Offene
Fragen
• Gehalt: Klar, dass Ihr künftiger Verdienst Sie besonders interessiert. Nur werden Sie hier nicht direkt fragen können. Das Thema spricht in der Regel die Gegenseite an. (Mehr dazu unter 34. Gehalt und Konditionen.) Sonstige Konditionen: Themen wie Arbeitszeit und Eintrittstermin sind zweifellos wesentliche Fragen und können auch ohne weiteres angesprochen werden. • Ihr künftiges Arbeitsumfeld: Kollegen, Vorgesetzte, Führungsstil, Image, Arbeitsplatz sind durchaus Punkte, zu denen Sie Fragen notieren können. Direktes Fragen wird sich allerdings meist verbieten. Antworten werden Sie vor allem durch Beobachten, das Achten auf Zwischentöne finden. Einige Fragen können natürlich auch direkt angesprochen werden, zum Beispiel Bedeutung von Teamarbeit, vorgesehene Stellung in der Betriebshierarchie. Warum ist die Stelle frei? Die Antwort verrät I h n e n manches: neu eingerichtete Stelle wegen Expansion, Vorgänger im Streit geschieden, innerbetrieblich aufgestiegen, in Ruhestand gegangen? • Markt und Produkt: Marktsituation, Erfolge von Betrieb und Produkt können für Sie wichtig sein. Intelligente Fragen auf diesem Gebiet sind jedoch auch besonders geeignet, Ihre Fachkompetenz, Ihre Eigeninitiative, Ihr Interesse zu unterstreichen. Hier kommt Ihre Vorrecherche zum Tragen.
Auf
einen
Blick
• Notieren Sie Ihre offenen Fragen zu Stelle, Betrieb und Branche. • Beschränken Sie sich auf Fragen, die für Ihre Entscheidung wirklich maßgeblich sind. • Nehmen Sie die Liste und Schreibzeug für Notizen ins Gespräch mit.
Vor
dem
9.
Gespräch
Generalprobe
Spielen
Sie
Ihre
stellungsgespräch im V o r a u s d u r c h . Sie
sich
heikle
gute
Fragen
Strategie in
allen
Besonders
Antworten
auf
für
das
Vor-
Einzelheiten wichtig:
Legen
vorhersehbare
zurecht.
Sie können ein solches Frage- und Antwortspiel ganz für sich im Stillen vornehmen. Noch erfolgversprechender wird das Ganze, wenn Sie eine Partnerin oder einen Partner dafür gewinnen können, die Rolle der Gegenseite zu übernehmen.
Tipp Es lohnt sich, diese Szenen vorher zu üben: • Vortrag Ihres bisherigen Lebenslaufs auf entsprechende Aufforderung • Stellungnahme zu einer einzelnen, besonders interessanten Station Ihres Lebenswegs • Umgang mit undurchschaubaren, heiklen oder unfairen Fragen • Die abschließende Gehaltsverhandlung
Worauf
kommt
es
an?
Natürlich sollte Ihr Vortrag Ihre Zuhörer nicht zum Gähnen bringen. Vor allem aber soll jedes Ihrer Worte ihnen zeigen, dass Ihre Einstellung ihnen Nutzen bringen würde. Gezielt achten sollten Sie vor allem auf zwei Dinge: • Ihre Gesprächspartner wollen Begründungen für die jeweiligen Entscheidungen auf Ihrem Lebensweg hören. Lässt sich diesen Begründungen ein roter Faden unterlegen, der zur angebotenen Stelle führt?
9.
Generalprobe
• Ist die Schilderung frei von zeitlichen Lücken und logischen Brüchen? Denn das könnte bedeuten, dass etwas verschwiegen werden soll, das gegen eine Einstellung spricht.
Soloauftritt Sie können ganz gezielt die Stellen in Ihrem Lebenslauf heraussuchen, die jemandem, der Sie überhaupt nicht kennt, Anlass für Nachfragen geben könnten. Anschließend versetzen Sie sich in die Rolle Ihres Gegenübers, der mit gespannter Aufmerksamkeit verfolgt, ob das auch alles überzeugend ist, was da ein völlig Fremder berichtet.
Mit
verteilten
Rollen
Noch realistischer wird es, wenn eine Partnerin oder ein Partner die Aufgabe übernimmt, sich möglichst unangenehme Fragen auszudenken, die Sie dann nett, gefällig und überzeugend beantworten müssen. Natürlich sollten dann nicht nur Sie, sondern auch Ihr Partner diesen Kompass durchgelesen haben, um zu wissen, wie es beim Vorstellungsgespräch zugeht.
Auf
einen
Blick
Ob allein oder mit Partner - ein vorheriges Durchspielen der Situation „Vorstellungsgespräch" lohnt sich. Im Blickpunkt sollten natürlich besonders „Schwachstellen" wie zeitliche Lücken, berufliche Richtungswechsel oder ungewöhnliche Entscheidun gen stehen. Die Kunst besteht darin, bei alldem eine harmonische Gesprächsatmosphäre aufrechtzuerhalten.
Vor
dem
10.
Gespräch
Vorabkontakt
Ein Anruf vor dem G e s p r ä c h s t e r m i n ist kein u n b e d i n g t e s M u s s . Er könnte Ihre A u s g a n g s position leicht
aber
durchaus
erhalten
können b e r e i t s herstellen.
Sie einen
verbessern.
Viel-
Zusatzkenntnisse persönlichen
oder
Kontakt
Terminvereinbarung Mitunter werden Sie im Einladungsschreiben gebeten, einen vorgeschlagenen Termin zu bestätigen. Gelegentlich muss ein Termin erst vereinbart werden. Auch Ihr Wunsch, einen vorgeschlagenen Termin zu verschieben, ist kein Problem. Sie sollten nur einen nachvollziehbaren wichtigen Grund angeben (auch ein anderes Gespräch am gleichen Termin können sie übrigens ohne weiteres als einen solchen Grund angeben). Bedenken Sie, dass jeder Termin für den Stellenanbieter stets einen personellen und räumlichen Planungsaufwand mit sich bringt, und er hat auch bestimmte Vorstellungen, bis wann die Personalentscheidung getroffen sein soll. Ansprechpartner für all diese Dinge ist in der Regel das Sekretariat, soweit vorhanden. Zusätzlich können Sie bei diesem Anruf gute Tipps oder sogar Unterstützung bei Fragen zu Anreise, eventuell notwendiger Hotelübernachtung und Kostenerstattung erhalten.
Kontaktaufnahme Ein gewisses Telefongeschick ist Voraussetzung, wenn Sie noch ein Weiteres tun wollen: Denken Sie sich eine wichtige Frage aus, zu deren Klärung Sie schon im Vorfeld direkt mit Ihrem künftigen Gesprächspartner verbunden werden müssen. Wenn es Ihnen gelingt, dieses Telefonat in einer harmonischen Atmosphäre verlaufen zu lassen und Sie schon einen persönlichen Kontakt zu Ihrem Interviewpartner aufbauen
10.
Vorabkontakt
Tipp Erkundigen Sie sich auch nach Name und Funktion Ihrer künftigen Gesprächspartner. Kein vernünftiger Betrieb wird Ihnen diese Auskunft verweigern. Schließlich wissen I h r e Gesprächspartner umgekehrt ja auch genau, wer zum Interview bei ihnen erscheinen wird. Und Sie erhalten jetzt die Möglichkeit, sich ebenfalls schon viel besser auf Ihre Gesprächspartner einzustellen. Beispielsweise unterscheiden sich die Themen, für die die Teilnehmer sich interessieren, erheblich danach, ob sie aus der Personal- oder Fachabteilung stammen.
können, gehen Sie gleich mit einem kleinen Vorsprung gegenüber Ihren Konkurrenten ins Rennen. Wenn Sie sich das aber nicht zutrauen und befürchten müssen, Ihrem Gegenüber nur auf die Nerven zu fallen, lassen Sie einfach die Finger davon. Ihr Bewerbungserfolg hängt nicht davon ab.
Auf
einen
Blick
Ein Anruf vor dem Gespräch kann mehreren Zielen dienen: • Terminbestätigung, -Vereinbarung oder -Verschiebung • Information über Anreise, Übernachtung, Kostenerstattung • Erkundigung nach Name und Funktion Ihrer künftigen Gesprächspartner • Schaffung einer persönlichen Gesprächsbasis
Vor
dem
Gespräch
11.
Kleidung
Was
ich
sich
soll
vor dem
anziehen?
G e d a n k e n zu d i e s e r Ihr über
Äußeres Ihre
Wohl
jeder macht
Vorstellungsgespräch trägt
Person
Frage.
einige
Zu R e c h t ,
unweigerlich
zum
denn Urteil
bei.
Es gibt nicht die richtige Kleidung für ein Vorstellungsgespräch. Die Regel lautet vielmehr: Die Kleidung muss zur Stelle passen. Sie muss aber auch zu Ihnen passen. Es wird selbstverständlich erwartet, dass Sie Ihre Kleidung sorgfältig ausgewählt haben.
Kleidung
passend
zur
Stelle
Ihr Äußeres trägt wesentlich zu dem sehr wichtigen ersten Eindruck bei, den Ihr Gegenüber von Ihnen erhält. Unwillkürlich wird da im Stillen blitzschnell entschieden: Passt die oder der wohl in unser Team? Es kann daher nicht schaden, wenn Ihre Kleidung schon ein wenig dem späteren Arbeitsalltag angenähert ist. Fragen Sie sich, ob sich Ihr Betrieb wohl eher progressiv oder eher konservativ versteht. Sie würden mit einem konservativen, steifen Anzug bei einer Werbeagentur genauso falsch liegen wie mit T-Shirt oder Pulli in einer Wirtschaftsprüfungskanzlei.
Kleidung
passend
zu
Ihnen
Damit Sie sicher auftreten können, sollten Sie sich in Ihrem gewählten Outfit wohl fühlen. Achten Sie also darauf, dass Ihre Kleidung sich möglichst bequem tragen lässt und Ihre Bewegungsfreiheit nicht so sehr einengt, dass Sie wie eine Kleiderpuppe wirken. Denken Sie auch daran, dass so ein Gespräch etwas aufregend werden kann und daher Hemden oder Blusen ungeeignet sind, die sofort Schwitzflecken zeigen.
11.
Kleidung
Tipp Wählen Sie zum Vorstellungsgespräch Ihre Kleidung so aus, wie sie Ihrer Ansicht nach zum späteren Arbeitsplatz passt. Ihr Outfit sollte aber grundsätzlich noch eine Spur feiner sein. Ein letzter prüfender Blick auf Frisur, Make-up und Sitz der Kleidung direkt vor dem Termin ist ratsam.
Warnung
vor
Übertreibungen
Sie kennen die Vorlieben Ihres Gegenübers nicht. Daher bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als sich an einem Durchschnittsgeschmack zu orientieren. So gesehen werden Sie in den meisten Fällen mit einer Standardlösung wie Anzug oder Kombination mit Krawatte beziehungsweise Bluse und Blazer zu Rock oder Hose nicht falsch liegen. Kurze Röcke kommen bei Männern sicher an; allerdings dürften Sie sich eher unbehaglich fühlen, wenn Sie im Sitzen ständig das GefühL haben, am Saum zupfen zu müssen. Generell ist vor einem Zuviel zu warnen, sei es an Schmuck, Duft oder Make-up.
Auf
einen
Blick
Bedenken Sie bei der Wahl Ihrer Kleidung: • Handelt es sich eher um einen progressiven oder konservativen Betrieb? • Ihr gewähltes Outfit sollte auch für ein längeres Gespräch bequem genug sein. • Vermeiden Sie Übertreibungen.
Vor
dem
Gespräch
12. A n r e i s e und Unterlagen Pünktlichkeit keinen
ist das A und O. Es gibt wohl
Gesprächspartner,
verspätetes
Erscheinen
den
nicht
Sie
durch
ein
verstimmen
würden.
Anreiseplanung Vermeiden Sie überflüssigen Stress am Gesprächstag, indem Sie Anreiseweg und Verkehrsmittelwahl sowie die Frage einer eventuell nötigen Übernachtung im Voraus klären. Sie dürfen dazu ohne weiteres Hilfe durch das Sekretariat des Betriebs in Anspruch nehmen; vielleicht wird man Ihnen manche Sorge abnehmen. Planen Sie für den Vorstellungstag keinen weiteren Termin mehr ein, damit Sie nicht unter Druck geraten, wenn das Gespräch länger dauert als erwartet. Kalkulieren Sie Verspätungen und verpasste Anschlüsse ein, wenn Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen; Staus und Umleitungen bei der Anfahrt mit dem Auto. Planen Sie so, dass Sie im Normalfall etwas zu früh da sind.
Unterlagen Was nehmen Sie mit? Wenn nicht anders vereinbart, benötigen Sie für ein Vorstellungsgespräch keine Bewerbungsunterlagen. Die schriftliche Prüfung haben Sie ja bereits erfolgreich bestanden. An Folgendes sollten Sie aber auf jeden Fall denken: • Die Liste mit Ihren Fragen und Schreibzeug für Notizen. • Das Einladungsschreiben. Es enthält Telefonnummer, Anschrift, Treffpunkt, Uhrzeit, Namen Ihrer Gesprächspartner und alles Mögliche, was man sonst noch vergessen könnte.
12.
Anreise
und
Unterlagen!
• Wenn Sie sich kurz vor dem Gespräch noch einmal den letzten Stand vergegenwärtigen wollen, können Sie zusätzlich eine Kopie von Bewerbungsschreiben und Lebenslauf mitnehmen.
Anreisetag Sie haben gut vorausgeplant und treffen etwas zu früh ein. Melden Sie sich aber nicht jetzt schon bei Ihrem Gesprächspartner. Sie würden nur für einen unharmonischen Auftakt sorgen, wenn Sie dessen Planung durcheinanderbringen. Machen Sie Lieber einen Spaziergang oder warten Sie am Empfang, gehen Sie Ihre Vorbereitung noch einmal durch, checken Sie Ihr Äußeres. Melden Sie sich rechtzeitig am Empfang, falls weite Wege zurückzulegen sind. Wenn bei der Anreise tatsächlich etwas schief Läuft: Setzen Sie alles daran, Ihre Gesprächspartner wenigstens telefonisch davon in Kenntnis zu setzen, dass Sie zu spät kommen werden, statt einfach nicht rechtzeitig zu erscheinen.
Auf
einen
Blick
• Planen Sie mögliche Verzögerungen bei Ihrer Anreise mit ein. • Denken Sie an Ihre Fragenliste und das Einladungsschreiben. • Rufen Sie von unterwegs an, falls Sie doch zu spät kommen.
Teilnehmer
13. Wer w i r d sitzen?
und
Ablauf
Gesprächspartner Ihnen Die
nun
im G e s p r ä c h
Teilnehmer
unterschiedlichen
können
Bereichen
genauso unterschiedlich Interessenschwerpunkte.
sind
gegenübei— aus
ganz
kommen, auch
und
ihre
Geschäftsführung In Kleinbetrieben ist jede Personaleinstellung Chefsache. Aber auch in größeren Unternehmen und Behörden lassen es sich Geschäftsführer oder Abteilungsleiter oft nicht nehmen, zumindest zeitweise am Gespräch teilzunehmen. Ein Gespräch mit Chefin oder Chef wird meist aus einer Art Vogelperspektive stattfinden. Details zu Stelle oder Qualifikation sind häufig nicht das Thema dieser Leute. Sie werden vielmehr über die Perspektiven der Branche, des Betriebs oder der Gesamtwirtschaft sprechen. Oft wollen sie auch nur einen p e i n l i c h e n Eindruck von Ihnen gewinnen. Eventuell interessieren Ihre Motivation und Ihre beruflichen Vorstellungen.
Fachabteilung In den meisten Fällen wird die Leiterin oder der Leiter der Fachabteilung an der Personalauswahl beteiligt sein. Wohl keine Personaleinstellung wird gegen den Willen der Fachabteilung erfolgen. Beachten Sie: Hier handelt es sich gegebenenfalls um Ihre künftigen direkten Vorgesetzten. Können Sie sich eine Zusammenarbeit vorstellen? Fragen werden sich in der Regel um Ihre fachliche Qualifikation drehen. Im Stillen wird die Teilnehmer während des gesamten Gesprächs aber vor allem die Frage bewegen: Passt die oder der in mein Team? Hier geht es oft schlicht um Sympathie oder Antipathie. Ihre eigenen konkreten Fragen zur Stelle sind hier an der richtigen Adresse.
13.
Gesprächspartner
Personalabteilung Erfolgt die Auswertung der schriftlichen Unterlagen in einer Personalabteilung, ist sie meist auch am Gespräch beteiligt, falls Ihnen hier eine Nase nicht passt: Mit diesen Leuten hätten Sie später nichts mehr zu tun. Ihre Bearbeiterin oder Ihr Bearbeiter kennen Ihre Qualifikation also bereits genau und wollen jetzt noch herausfinden, wie motiviert Sie für die Stelle sind, und letzte Zweifel oder Unklarheiten aus Ihren Unterlagen beseitigen. Sie möchten vermeiden, dass der Betrieb aufs falsche Pferd setzt. Sie übernehmen meist die Gesprächsführung und haben große Routine in der Einschätzung persönlicher Eigenschaften. Die Personalabteilung ist der richtige Ansprechpartner für organisatorische Fragen und das Thema Gehalt.
Personalberater Manche Betriebe vertrauen bei der Personalauswahl manchmal lieber auf die Kompetenz von Personalberatungsunternehmen. Ihr Blickwinkel ist im Grunde derselbe wie der einer Personalabteilung. Personalberater treffen allerdings nie selbst die Entscheidung, sondern machen dem Betrieb nur Vorschläge. Ob Sie auf Ihre Fragen zuverlässige Antworten bekommen, hängt davon ab, wie gut sich die Personalberater mit den Verhältnissen im Betrieb vertraut gemacht haben.
Auf
einen
Blick
Erkundigen Sie sich schon vor dem Interview nach Namen und Funktion Ihrer Gesprächspartner, damit Sie sich bei Ihren Antworten auf die jeweiligen Interessen von Geschäftsführung, Fachabteilung, Personalabteilung oder Personalberatern einstellen können.
Teilnehmer
und
Ablauf
14. G e s p r ä c h s organisation Ihre den
Gesprächspartner verschiedensten
ternehmens
können
nicht
Abteilungen
nur
eines
aus Un-
stammen.
V o r s t e l l u n g s t e r m i n e u n t e r s c h e i d e n sich auch d a n a c h , ob Sie einem oder m e h r e r e n T e i l n e h m e r n in e i n e m oder m e h r e r e n D u r c h g ä n g e n gegenübersitzen. Jeder Betrieb organisiert seine Personalauswahlgespräche ein wenig anders. In der Regel wird versucht, alle Kandidatinnen und Kandidaten nacheinander und einzeln in einem Zeitraum von einer bis drei Wochen zu interviewen. Ein einzelnes Gespräch dauert dabei meist etwa eine Stunde, es kann aber auch nach einer halben Stunde schon alles gesagt sein, oder es werden zwei Stunden nötig.
Ein
Gesprächspartner
Sitzt Ihnen nur ein Gesprächspartner gegenüber und handelt es sich dabei um Chefin oder Chef, ist das oft die entscheidende einzige Gesprächsrunde. Stammt Ihr Gegenüber aus der Fach- oder Personalabteilung, ist oft noch ein zweites Gespräch in der jeweils anderen Abteilung zu erwarten. Führt ein Mitarbeiter eines beauftragten Personalberatungsunternehmens das Gespräch, ist zur Entscheidung ein zweiter Durchgang im Betrieb unvermeidlich.
Zwei
oder
mehr
Gesprächspartner
Am häufigsten werden Sie sich in einem Auswahlgespräch zwei Teilnehmern gegenübersehen, von denen der eine Personal-, der andere Fachspezialist ist. Beide werden sich dann auf ihren jeweiligen Interessenschwerpunkt konzentrieren.
14.
Denken
Gesprächsorganisation
Sie
daran
Schenken Sie alten Gesprächspartnern gleich viel Aufmerksamkeit. Wer sich übergangen fühlt, neigt zu einem negativen Urteil. Und die Frau, die in der Ecke saß und gar nichts gesagt hat, war vielleicht gar nicht die Sekretärin, sondern die Chefin!
Ein
Durchgang
Dass es nur einen entscheidenden Durchgang gibt, können Sie am ehesten dann erwarten, wenn Sie mehrere Gesprächspartner haben.
Zwei
Durchgänge
Manchmal sind auch zwei Gespräche zu bestehen. Es kann sein, dass die Gespräche mit Personalabteilung und Fachabteilung direkt nacheinander stattfinden. Dann müssen Sie zweimal hintereinander gleich überzeugend argumentieren. Sie dürfen sich nicht darauf verlassen, dass der Informationsaustausch zwischen den Beteiligten perfekt funktioniert. Es kann auch sein, dass die Gesprächsrunde nur zur weiteren Vorauswahl dient und einige Tage später die entscheidende Gesprächsrunde mit dem engsten Anwärterkreis stattfindet.
Auf
einen
Blick
Vielleicht haben Sie nur einen Gesprächspartner. Vielleicht aber auch zwei oder mehr. Jede Person ist gleich wichtig. Rechnen Sie damit, dass Sie zwei Gespräche führen müssen, direkt nacheinander am selben Tag oder im Abstand von einigen Tagen.
Teilnehmer
15. Auch
Ablauf
T y p i s c h e r Ablauf
wenn
fen w i r d , schen immer
und
jeder werden
Phasen wieder
Termin
ganz
Sie doch
anders
einigen
verlautypi-
des V o r s t e l l u n g s g e s p r ä c h s begegnen.
• Warten: Ein unvermeidlicher Programmpunkt. Sie wissen, wie wichtig es ist pünktlich zu erscheinen, und sind daher etwas zu früh da. Sie können aber nicht jetzt schon bei Ihrem Gesprächspartner erscheinen, da Sie ihn vielleicht bei anderen Gesprächen oder Arbeiten stören würden. Die Folge ist eine Wartezeit, die Sie vor dem Gebäude oder in einem Empfangsbereich verbringen. • Erster Eindruck: Wenn Sie dann Ihrem Gesprächspartner zum ersten Mal gegenüberstehen, werden bereits nach ein paar Sekunden die ersten Weichen für den weiteren Gesprächsverlauf gestellt. • Begrüßung: Eine Begrüßung mit Handschlag und gegenseitiger Vorstellung ist üblich. Ein fester Händedruck wird geschätzt. Suchen Sie Blickkontakt und achten Sie darauf, alle Namen richtig zu verstehen. Fragen Sie ruhig nach, später wird es sonst peinlich. Erkundigen Sie sich spätestens jetzt nach den Funktionen Ihrer Gesprächspartner. • Smalltalk: Zur Auflockerung wird Sie Ihr Gesprächspartner zunächst einmal fragen, ob Sie gut hergefunden haben. Alternativthema ist das Wetter. Das ist nett gemeint und soll dazu dienen, Ihre Anfangsnervosität zu lindern. Hier geht es lediglich darum, auch etwas Nettes und Unverbindliches zu entgegnen. • Bewirtung: Man wird Ihnen zu Beginn eine Tasse Kaffee oder ein Erfrischungsgetränk anbieten. Wenn Sie wissen, dass Kaffee Ihnen Herzklopfen oder feuchte Hände bereitet, ist es überhaupt kein Problem, höflich dankend abzulehnen.
15.
Typischer
Ablauf
Gesprächseröffnung: Die Überleitung zum eigentlichen Thema wird Ihr Gesprächspartner übernehmen. Gesprächsverlauf: Auch die Gesprächsmoderation sollten Sie Ihrem Gastgeber überlassen. Achten Sie jedoch im Gesprächsverlauf darauf, dass Ihre Selbstdarstellung und Ihre eigenen Fragen nicht zu kurz kommen. Gesprächsabschluss: Ihr Partner wird Ihnen signalisieren, wann seiner Ansicht nach alle Fragen besprochen sind. Offene Fragen: Spätestens die unvermeidliche Frage, ob Sie noch irgendwelche Fragen haben, weist eindeutig darauf hin, dass das Ende des Gesprächs bevorsteht. Weiteres Vorgehen: Sie sollten keinesfalls auseinandergehen, ohne dass Sie Klarheit über das weitere Vorgehen erlangt haben. Ist noch ein zweites Gespräch vorgesehen? Bis wann können Sie mit einer Entscheidung rechnen? Werden Sie benachrichtigt, oder sollen Sie sich melden? Abschied: Ein fester Händedruck mit Namensnennung und Blickkontakt ist ein guter Abschluss. Ein verunglückter Abschied ist aber bei weitem nicht so tragisch wie ein verpatzter erster Eindruck.
Auf
einen
Blick
Jedes Vorstellungsgespräch ist anders. Und trotzdem gibt es bestimmte Elemente, die immer wieder auftauchen. Machen Sie sich mit den einzelnen typischen Phasen von Vorstellungsgesprächen vertraut. Dies trägt viel zu Ihrer inneren Sicherheit und zu einem selbstsicheren Auftreten bei.
Teilnehmer
16.
und
Ablauf
Kritische
Phasen
Eine Reihe von Phasen im t y p i s c h e n Ablauf von V o r s t e l l u n g s g e s p r ä c h e n lohnt einen n ä heren ten
Blick,
ganz
weil
Fehler
entscheidende
in
diesen
Bedeutung
Momen-
erlangen
können.
Wartezeit Die unvermeidliche Wartezeit ist keine verlorene Zeit. Nutzen Sie sie zu sinnvollen Aktivitäten: • Erkundigen Sie sich spätestens jetzt am Empfang nach Namen und Funktion Ihrer Gesprächsteilnehmer. • Werfen Sie einen prüfenden Blick auf Frisur, Make-up, Sitz Ihrer Kleidung. • Gehen Sie Ihre Gesprächsvorbereitung noch einmal im Geiste durch. • Lesen Sie Ihre bisherige Bewerbungskorrespondenz noch einmal, um sich den aktuellen Stand vor Augen zu führen. • Vielleicht gehen Sie aber auch lieber eine Runde spazieren, um einen klaren Kopf zu bekommen. Lassen Sie sich nicht von Berichten beunruhigen, Sie könnten während der Wartezeit heimlich beobachtet werden. Keine seriöse Firma würde so etwas tun.
Erste
Begegnung
Der erste Eindruck ist entscheidend. Es ist ganz erstaunlich, wie viele Urteile in den ersten Sekunden einer Begegnung gefällt werden und dann kaum mehr zu korrigieren sind. Leider ist da nicht viel zu beeinflussen, da vieles von spontaner Sympathie oder Antipathie abhängt. Doch mit einer guten Vorbereitung, angemessener Kleidung, offenem Blick und einem freundlichen. Gesicht sowie der Beherzigung der anschließenden Tipps für ein sicheres Auftreten haben Sie die bestmöglichen Vorkehrungen getroffen.
16.
Kritische
Phasen
Gesprächsverlauf Vorsicht, wenn nur Ihr Gegenüber redet. Das mag im ersten Moment ganz angenehm erscheinen. Es nützt Ihnen nur nichts, wenn sich Ihr Gesprächspartner nachher gar nicht mehr an Sie erinnern kann, weil Sie nichts gesagt haben. Sie müssen unbedingt Ihre Qualifikation für die Stelle so gut wie möglich präsentieren und auch die für Ihre eigene Entscheidung zentralen Fragen stellen. Nutzen Sie notfalls eine Gesprächspause, um die Initiative zu übernehmen: „Da Sie gerade von . . . sprechen: Ich habe gerade erst . . . "
Gesprächsabschluss Wie reagieren Sie auf die obligatorische Abschlussfloskel: "Haben Sie noch irgendwelche Fragen?" Eigentlich dürften Sie am Schluss des Gesprächs keine wesentlichen Fragen mehr haben, weil Sie darauf geachtet haben, Ihren Fragenkatalog vollständig abzuarbeiten. Denken Sie sich j e t z t nicht krampfhaft irgendeine Verlegenheitsfrage aus. Nutzen Sie stattdessen diese Gelegenheit dafür, noch einmal Ihr großes Interesse an der Stelle zu unterstreichen.
Auf
einen
Blick
• Nutzen Sie die Wartezeit dazu, sich auf das bevorstehende Gespräch einzustimmen. • Mit einem offenen Blick und freundlichem Verhalten können Sie den ersten Eindruck positiv beeinflussen. • Lassen Sie nicht nur Ihr Gegenüber reden. Ergreifen Sie notfalls die Initiative, um Ihre Qualifikation zu präsentieren und Ihre Fragen zu stellen. • Bekräftigen Sie zum Abschluss noch einmal Ihr Interesse an der Stelle.
Teilnehmer
und
Ablauf
17. S i c h e r e s Auftreten Der
wichtigste
gespräch
sind
Teilnehmer natürlich
am
Sie
Vorstellungsselbst.
Die
u n g e w o h n t e S i t u a t i o n und das G e f ü h l , a l l e i n gegen v i e l e a n z u t r e t e n , können zu V e r u n s i cherung f ü h r e n . Doch d a g e g e n lässt sich etwas tun. Erfahrene Personalleute wissen, dass die meisten Kandidaten vor einem solchen Termin nervös sind, und werden von sich aus versuchen, zu einer entspannten Gesprächsatmosphäre beizutragen. Schließlich hängt für den Betrieb genauso viel davon ab wie für Sie: In einer Abteilung des Hauses ist ein Personalengpass zu beseitigen. Man hat Sie eingeladen, weil man Sie grundsätzlich für geeignet hält.
Tipps
für
Ihr
Verhalten
Bedenken Sie zunächst, dass es hier um ein Gespräch zwischen Menschen geht. Da wird es nie rein objektiv zugehen, sondern hier wird Sympathie eine gehörige Rolle spielen. Beherzigen Sie ein paar einfache Tipps, wie Sie durch Ihr Verhalten zum Gelingen des Vorstellungsgesprächs auf dieser persönlichen Ebene beitragen können: • Finden Sie Ihren Gesprächspartner sympathisch (auch wenn's schwer fällt). Das überträgt sich. • Halten Sie Blickkontakt. Schauen Sie nicht ständig auf den Boden, in Ihre Unterlagen oder aus dem Fenster. Das wirkt unsicher und irritiert die anderen. Beziehen Sie alle Anwesenden in Ihre Aufmerksamkeit ein. • Achten Sie darauf, nicht vor lauter Anspannung finster und verschlossen zu schauen. Ein offener und freundlicher Gesichtsausdruck stößt viel leichter auf Sympathie.
17.
Sicheres
Auftreten
• Hören Sie gut zu und sprechen Sie laut und deutlich. • Nennen Sie Ihren Gesprächspartner ab und zu beim Namen. Das stellt eine persönlichere Beziehung her. • Die Einstellung macht's: Der Betrieb hat ein Personalproblem. Sehen Sie sich als die Lösung dieses Problems. • Versuchen Sie nicht, sich zu verstellen und irgendeine Rolle zu spielen. Damit verschwenden Sie nur Energie, die Sie im Gespräch besser einsetzen können. Außerdem kann man erfahrenen Personalprofis kaum etwas vormachen.
Körpersprache Wahrscheinlich haben Sie auch schon einmal gehört, dass einen unsicheren Eindruck vermittelt, wer zum Beispiel sein Bein ums Stuhlbein schlingt. Solche Beobachtungen nutzen Ihnen jedoch wenig. Statt sich auf das Vermeiden äußerer Symptome von Unsicherheit zu konzentrieren (um sich dann durch andere doch zu verraten) und dadurch vielleicht im Gespräch nicht mehr richtig bei der Sache zu sein, empfiehlt es sich, gegen die Ursachen anzugehen. Gestik und Mimik sind schließlich nur äußerer Ausdruck Ihres Befindens. Ihre Kenntnis der Abläufe von Vorstellungsgesprächen, gute Vorbereitung, die richtige Kleidung und das Beherzigen der obigen Verhaltensregeln sorgen dafür, dass auch I h r äußeres Auftreten einen sicheren Eindruck macht.
Auf
einen
Blick
Sehen Sie sich als die beste Lösung eines Personalproblems. Finden Sie Ihre Gesprächspartner sympathisch, halten Sie Blickkontakt, schauen Sie offen und freundlich. Zusammen mit einer guten Vorbereitung sind das die besten Mittel, um gegen anfängliche Nervosität und Unsicherheit vorzugehen.
Teilnehmer
18, Keine
und
Ablauf
St r e s s - I n t e r v i e w Sorge:
Normalerweise
wird
es
im Voi—
s t e l l u n g s g e s p r ä c h f r e u n d l i c h und fair z u g e hen. S o l l t e n Sie trotzdem einmal auf einen Gesprächspartner sorgt, Erfolg
stoßen,
k ö n n e n Sie das führen.
der
für
Gespräch
Stress
dennoch
zum
Manchen Menschen ist es nicht in die Wiege gelegt, Personalgespräche überzeugend zu führen. Andere sind vielleicht nur mit dem falschen Bein aufgestanden. Auch äußere Gegebenheiten oder Provokationen können für Stress sorgen. Wenn Ihre angestrebte Stelle in erster Linie Durchsetzungsfähigkeit und Verhandlungsgeschick von Ihnen erfordert, mag ein Betrieb auch mal gezielt auf ein Stress-Interview zur Kandidatenauswahl setzen. Hier die Ruhe zu bewahren ist eine Kunst - aber es lässt sich lernen. Spielen Sie ruhig ein Stress-Interview vorher durch.
Denken
Sie
daran
Sagen Sie nicht zu früh „die können mich mal", wenn es ungemütlich wird. Bedenken Sie zunächst, ob es Personalfachleute sind, die für unangenehme Atmosphäre sorgen. Mit denen hätten Sie später im Arbeitsalltag nichts mehr zu tun, und in der Fachabteilung kann ein ganz anderer Umgangston herrschen. Falls allerdings Ihr künftiger direkter Vorgesetzter dieses Interview führt, sollten Sie sich schon überlegen, ob Sie sich eine spätere Zusammenabeit vorstellen können. Sie sollten jedenfalls zunächst versuchen, das Gespräch zu retten.
18.
Stress-Interview
Stress-Faktoren Neben zwar ungemütlichen, aber sachlichen Fragen kann es auch echte Provokationen geben. So kann es passieren, dass Sie Ihrem bequem im Chefsessel über Ihnen thronenden Gesprächspartner auf einem niedrigen Stühlchen gegenüber sitzen. Oder Interviewer führen zwischendurch einfach noch andere Besprechungen.
Tipps
für
Ihr
Verhalten
Bei provozierenden, unsachlichen Fragen und Äußerungen gibt es mehrere Strategien: • Setzen Sie stets auf sachliche Äußerungen, versuchen Sie zu erklären. • Sie können Unverschämtheiten überhören, indem Sie das Thema wechseln oder an eine vorherige Frage anknüpfen. • Sie können die Frage bewusst falsch verstehen und auf einen Nebenanspekt eingehen oder knapp am Thema vorbeireden, nichtssagend antworten. • Bei überraschenden Wendungen können Sie versuchen, durch eine Rückfrage Zeit zu gewinnen („Ich bin nicht ganz sicher, ob ich Ihre Frage richig verstanden habe?"). • Sie können eine unverschämte Frage auch höflich, aber bestimmt abweisen („Wieso ist das für eine Einstellung bei Ihnen wichtig?"). • Falsche Behauptungen weisen Sie besser nicht glatt zurück, sondern mit der Ja-Aber-Methode („Ich gebe Ihnen Recht, aber finden Sie nicht auch . . . ? " ) .
Auf
einen
Blick
Lassen Sie sich nie provozieren, reagieren Sie nicht gefühlsmäßig, sondern streng sachlich. Erklären ist die richtige Strategie.
Der
Gesprächsinhalt
19.
Themen
Mit den m ö g l i c h e n Teilnehmern und den typischen A b l ä u f e n kennen Sie jetzt den äußeren Rahmen eines sen a u c h , Worüber
Vorstellungsgesprächs.
wie Sie
wird
nun
Sie wis-
sich v o r b e r e i t e n sollten. gesprochen?
Drei große Themenkreise sind es, um die es sich im Vorstellungsgespräch dreht: 1. Ihr Lebenslauf, 2. die zu vergebende Stelle, der Betrieb und die Branche, 3. das Gehalt und die sonstigen Konditionen einer Zusammenarbeit.
Denken
Sie
daran
Die objektive Ebene der schriftlichen Unterlagen wird im Vorstellungsgespräch verlassen. Es findet Kommunikation zwischen Menschen statt. Da geht es nicht mehr nur um Fakten, sondern mindestens ebenso sehr um gegenseitige Sympathie.
Ihr
Lebenslauf
Eindeutig im Mittelpunkt des Gesprächs steht Ihr Lebenslauf. Aus den Kenntnissen, Fähigkeiten, Erfahrungen und Eigenschaften, die Sie auf Ihrem bisherigen Lebensweg erworben haben, will der Betrieb Ihre Qualifikation für die zu vergebende Stelle ableiten. Über die fachliche Seite Ihrer Qualifikation konnte er dabei aus Ihren Unterlagen bereits ein ganz gutes Bild gewinnen. Jetzt geht es vor allem um Fragen, über die Papier keine Auskunft geben kann: um persönliche Eigenschaften, die für die Tätigkeit oder das Team wichtig sind, Ihre Motivation oder auch um Unklarheiten in den Unterlagen.
19.
Themen
Für Sie selber ist Ihr Lebenslauf ein Ausdruck Ihres persönlichen Angebotskatalogs. Er birgt Ihre Qualifikationen, mit denen Sie den Betrieb davon überzeugen müssen, dass Ihre Einstellung ihm den größten Nutzen unter allen Kandidaten verspricht.
Stelle,
Betrieb,
Branche
Der Betrieb als Stellenanbieter sieht sich einer größeren Zahl von Nachfragern gegenüber und ist damit in der stärkeren Position. Dennoch ist klar, dass auch Sie nicht jede x-beliebige Stelle annehmen würden. Sie müssen daher die offenen Fragen klären, die für Ihre Entscheidung maßgeblich sind, ob Sie die Stelle annehmen würden oder nicht. Geeignete Kandidaten will der Betrieb natürlich auch für sich gewinnen. Daher muss auch er für sein Angebot werben.
Gehalt
und
Konditionen
Wenn die gegenseitige Information und Werbung zu dem Ergebnis geführt hat, dass man es miteinander versuchen könnte, sind noch die Bedingungen einer Zusammenarbeit zu klären. Dann kommt es meist gegen Ende des Gesprächs zu Verhandlungen über Gehalt und sonstige Konditionen.
Auf
einen
Blick
Information, Werbung und Verhandlung stehen im Zentrum des Vorstellungsgesprächs. Sie informieren über Ihren Lebenslauf und werben für Ihr Angebot. Der Betrieb informiert und wirbt für Stelle, Betrieb und Branche. Verhandelt wird über die Gehaltsfrage und sonstige Konditionen.
Der
Gesprächsinhalt
20. Worauf wird
geachtet
Im Laufe e i n e s V o r s t e l l u n g s g e s p r ä c h s w e r d e n Ihnen v i e l e Fragen g e s t e l l t , vor allem zu Ihrem
Lebenslauf.
Und oft ist Ihnen gar Gesprächspartner
nicht k l a r , worauf Ihr eigentlich hinauswill.
Ihre Gesprächspartner bereiten sich ganz ähnlich wie Sie auf das Interview vor: Sie denken über das Angebot nach, das sie Ihnen machen können. Sie formulieren zusammen mit der Fach- und Personalabteilung ihre Forderungen an geeignete Kandidaten. Sie informieren sich über die Bewerber. Quelle dafür sind die eingereichten schriftlichen Unterlagen. Nach deren Lektüre verbleiben offene Fragen, die im Gespräch geklärt werden sollen. Ihre Fragen an Sie betreffen den Nutzen, den Sie dem Betrieb bringen würden, Ihre Motivation sowie verbliebene Unklarheiten und Zweifel.
Nutzen Entscheidend für den Betrieb ist, wie hoch der Nutzen ist, den ihm der Kandidat auf der zu vergebenden Stelle verspricht. Die fachliche Seite gilt dabei im Wesentlichen durch die schriftlichen Unterlagen als erfüllt. Meist gibt es hier kaum noch Fragen. Falls doch, dann betreffen sie vor allem besondere Aspekte wie Zusatzqualifikationen oder spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten. Wenig bis gar nichts wissen Ihre Gesprächspartner aber bisher über Ihre persönlichen Fähigkeiten und Eigenschaften, die für die erfolgreiche Zusammenarbeit im Team sowie für die Erfüllung der jeweiligen Aufgabe wichtig sind.
20.
Worauf
geachtet
wird
Begründungen Der Betrieb will seine Stelle nicht an einen Kandidaten vergeben, der seine Entscheidung womöglich bald bereut und den Betrieb zwingt, die aufwendige Stellenausschreibung in Kürze zu wiederholen. Daher interessiert er sich für Ihre Motivation. Diese Motivation versucht er aus den Begründungen abzuleiten, die Sie ihm geben: Begründungen für Ihre Bewerbung bei diesem Betrieb, Begründungen für zurückliegende Entscheidungen auf Ihrem Lebensweg. Man möchte einen roten Faden erkennen, der zu dieser Stelle führt. Auch solche Begründungen sind aus den schriftlichen Unterlagen kaum zu entnehmen.
Unklarheiten
und
Zweifel
Der Betrieb will sicher sein, dass die Qualifikationen, auf deren Grund er einen Kandidaten einstellt, auf Tatsachen beruhen. Er will alle Unklarheiten beseitigen, die Ihre schriftlichen Unterlagen aufweisen könnten (zum Beispiel: Worum genau ging es in dem angegebenen Fortbildungskurs?), Lücken in Ihrem Lebenslauf könnten bedeuten, dass Sie etwas verschweigen wollen. Ungewöhnliche Angaben könnten schlicht unwahr sein.
Auf
einen
Blick
Drei Punkten sollten Sie bei der Präsentation Ihrer Qualifikation vor allem Aufmerksamkeit schenken: • Schildern Sie Ihre Ausführungen so, dass stets ein Nutzen für den Betrieb sichtbar wird. • Liefern Sie überzeugende Begründungen für die Entscheidungen auf Ihrem Lebensweg. • Tragen Sie dazu bei, sämtliche Zweifel und Unklarheiten zu beseitigen.
Der
Gesprächsinhalt
21.
Antwortstrategie
Ein G u t t e i L der U n s i c h e r h e i t , die V o r s t e l l u n g s g e s p r ä c h e v e r b r e i t e n , geht von der typischen Sie als will
der
indirekten
B e f r a g t e vor Interviewer
Fragetechnik Rätsel
aus,
stellt:
eigentlich
die
„Worauf
hinaus?"
Warum will sie meinen Lebenslauf hören? Weshalb interessiert er sich für das Thema meiner Diplomarbeit? Wieso die Frage nach der Lehre vor meinem Studium? Zunächst verunsichern solche allgemeinen Fragen, weil sie scheinbar nichts mit der Bewerbung zu tun haben und eher nach einer Art undurchschaubarem Test klingen. Sie sollten aber nicht gleich hinter jeder Frage eine Falle vermuten. Damit würden Sie nur verhindern, dass eine offene und harmonische Gesprächsatmosphäre sowie gegenseitige Sympathie entstehen.
Indirekte
Fragen
Eigentlich ist die Lösung recht einfach. Der Betrieb möchte wissen, welche Kandidatin, welcher Kandidat am besten für die zu vergebene Stelle qualifiziert ist. Um dies zu erfahren, will Ihre Gesprächspartnerin oder Ihr Gesprächspartner sich auf die vergangenen Ereignisse auf Ihrem Lebensweg stützen und daraus Folgerungen zu Ihrer Eignung für die künftige Stelle ableiten. Aufgrund der Annahme, dass Sie viel Wert darauf legen, die Stelle zu bekommen, vermeidet der Interviewer es, Sie direkt zu fragen, ob Sie die Eignungsvoraussetzungen erfüllen. Vermutlich würden Sie immer mit „Ja" antworten. Werden Sie aber gebeten, Ereignisse und Fakten zu schildern, kann er daraus eigene Folgerungen ziehen: Werden unsere Qualifikationsanforderungen erfüllt? Lassen sich alle Zweifel und Unklarheiten beseitigen? Ist eine Motivation für die Stelle zu erkennen?
21.
Gezielte
Antwortstrategie
Antworten
Damit ist auch Ihre Antwortstrategie klar. Alle Fragen nach Ihrer Ausbildungszeit, Ihren Erfahrungen, Ihren Zusatzqualifikationen und besonderen Kenntnissen und Fähigkeiten, aber auch nach Ihren persönlichen Eigenschaften, Ihren Freizeitaktivitäten, Ihren persönlichen Kontakten zielen darauf ab, Ihre Qualifikation und Motivation für die Stelle zu erkunden. Drehen Sie also den Spieß um, und versuchen Sie stets einen Bezug zu der künftigen Stelle herzustellen. Heben Sie in Ihrer Schilderung den Nutzen in den Vordergrund, den der Betrieb aus den jeweiligen Erfahrungen, Kenntnissen, Fähigkeiten und Eigenschaften ziehen wird. Die folgenden Kapitel liefern Ihnen dazu zahlreiche konkrete Beispiele.
Auf
einen
Blick
Lassen Sie sich durch allgemeine Fragen nach Ihrem bisherigen Werdegang nicht verunsichern. Nehmen Sie diese Fragen vielmehr als Chance wahr, Ihre Qualifikation und Ihre Motivation für die Stelle zu demonstrieren.
Der
Gesprächsinhalt
22. S t e l l e , B e t r i e b , Branche Häufig w e r d e n d i e s e T h e m e n g l e i c h der e r s te P r o g r a m m p u n k t in einem V o r s t e l l u n g s g e spräch sein: I n f o r m a t i o n e n über die zu b e s e t z e n d e S t e l l e , über den B e t r i e b s e l b s t , über die B r a n c h e , in der er a n g e s i e d e l t ist und über das B e r u f s b i l d g e n e r e l l .
Entgegenkommen Wenn Ihnen Ihr Gegenüber zum Auftakt erst einmal einen kleinen Vortrag über den Betrieb, die Branche, die Stelle hält, ist das vor allem freundlich gemeint. Erfahrene Personalfachleute wollen durch einen entspannten Einstieg dazu beitragen, Ihre Anfangsnervosität zu lindern.
Eigenwerbung Natürlich hat der Betrieb auch ein Interesse daran, geeignete Kandidatinnen und Kandidaten für sich zu gewinnen und nicht zur Konkurrenz abwandern zu sehen. Daher wird das Unternehmen, die Behörde oder Organisation das Gespräch auch dazu nutzen, Eigenwerbung zu betreiben.
Ihre
Ansprüche
Das Wichtigste: Ähnlich wie der Betrieb durch Fragen zu Ihrem Lebenslauf Ihre Eignung feststellen will, möchten Sie durch Informationen zur Stelle sowie zum Betrieb und seiner Stellung in der Branche dessen Eignung für Ihre eigenen Ansprüche klären. Sie müssen im Verlauf des Gesprächs alle Ihre offenen Fragen anbringen, die für Ihre Entscheidung maßgeblich sind, ob Sie die angebotene Stelle annehmen würden oder nicht.
22.
Stelle,
Betrieb,
Branche
Tipp Beantworten Sie für sich folgende Punkte und leiten Sie daraus Fragen ab, die Sie im Gespräch klären. • Sollte die Firma viele Mitarbeiter haben oder klein und überschaubar sein? • Wie gut kann ich meinen Arbeitsplatz mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen? • Möchte ich auch im Ausland eingesetzt werden? • Wie offen oder hierarchisch sollte die Unternehmensstruktur gegliedert sein? • Welche Entwicklungsmöglichkeiten erwarte ich? • Welche Arbeitszeitregelungen erwarte ich? • Arbeite ich lieber im Großraumbüro oder im Einzelbüro?
Ihne
Motivation
Sie können alle Phasen, in denen es um die Information über Branche, Betrieb und Stelle geht, auch dazu nutzen, Ihre Motivation und Ihr Interesse zu demonstrieren. Lassen Sie in geeigneten Momenten Ihr Hintergrundwissen einfließen, das Sie in der Vorbereitung gesammelt haben.
Auf
einen
Blick
Ein Vortrag Ihres Gastgebers über Betrieb, Stelle und Branche dient dazu, Ihre Anfangsnervosität abzubauen sowie Eigenwerbung zu betreiben. Umgekehrt sollten Sie auch Ihren eigenen Forderungskatalog bezüglich Stelle, Betrieb und Branche abfragen und Ihre Informiertheit demonstrieren.
Der Gesprächsinhalt
23. Alles, sich
Ihre was
für
Fragen
Sie w i s s e n m ü s s e n ,
eine
Stelle
bevor
entscheiden
Sie
können,
s o l l t e n Sie bis zum Ende des G e s p r ä c h s in E r f a h r u n g g e b r a c h t haben — sei es durch Zuhören,
Beobachten
oder
direktes
Fragen.
Das persönliche Kennenlernen kann immer Aspekte zu Tage fördern, die Ihnen eine Zusammenarbeit unmöglich erscheinen lassen, seien sie in Personen, in Sicherheitsbedenken, in den Konditionen oder worin auch immer begründet. Um solche Hindernisse herauszufinden, ist die persönliche Begegnung ja auch da. Auch der Betrieb hat ein Interesse daran. Ein neuer Mitarbeiter, der aufgrund falscher Vorstellungen bei ihm anfängt und enttäuscht bald wieder kündigt, bringt ihm nur Verdruss, von der Störung des Betriebsfriedens über lustlos und schlecht ausgeführte Arbeit bis hin zu einer ern&ttten aufwendigen Personalsuche.
Zuhören Hören Sie zunächst aufmerksam auf das, was Ihr Gesprächspartner von sich aus erzählt. Viele Fragen beantworten sich dadurch bereits von selbst. Achten Sie auch auf Zwischentöne, Andeutungen, Atmosphärisches. So werden Sie auf manches eine Antwort bekommen, was direkt zu erfragen vielleicht etwas heikel ist: Wie ist das Betriebsklima? Ist Ihr Vorgänger im Streit geschieden? Ist Ihr künftiger Vorgesetzter eher schwierig?
Beobachten Auf heikle Fragen können Sie auch eine Antwort finden, indem Sie Ihre Umgebung genau beobachten. Manchmal findet das Gespräch bereits in Ihrer künftigen Abteilung statt. Machen die Arbeitsmittel einen zeitgemäßen Eindruck? Wie
23.
Ihre
Fragen
wird mit Sicherheitsvorschriften umgegangen? Wie ist der Umgangston?
Denken
Sie
daran
Das Thema Vergütung sollten Sie nicht selbst anschneiden. Es ist üblich, dass diese Frage der Betrieb von sich aus anspricht. Meist geschieht das erst, wenn Sie in der engsten Wahl sind.
Fragen Ihre übrigen offenen Fragen können Sie stellen, wenn das Gespräch auf das entsprechende Thema kommt. Spätestens müssen Sie die Fragen aber dann loswerden, wenn man sich am Ende erkundigt, ob Sie noch weitere Fragen haben. Nehmen Sie ohne Bedenken Ihre Fragenliste zur Hand. Sie dürfen auch stichpunktartig wichtige Informationen notieren. Das ist allgemein akzeptiert. Außerdem machen Sie mit Ihrer Liste den Eindruck, gut vorbereitet ins Gespräch gegangen zu sein. Kleben Sie aber nicht an Ihrem Zettel! Es wirkt unsicher und störend, wenn Fragen stur Punkt für Punkt abgehakt werden.
Auf
einen
Blick
Bis zum Ende des Gesprächs müssen Sie alle Fragen geklärt haben, die für Sie entscheidend sind. Nutzen Sie dazu alle Sinne: Hören Sie gut zu, achten Sie dabei auch auf Untertöne, beobachten Sie, stellen Sie Fragen im Themenzusammenhang oder spätestens am Ende des Gesprächs.
Der
24.
Gesprächsinhalt
Lebenslauf
Ihr L e b e n s l a u f w i r d im M i t t e l p u n k t des I n t e r v i e w s s t e h e n . Häufig w i r d man Sie um einen
Vortrag
Das
größte
ten
Station
Ihres
Lebenslaufs
Interesse vor
gilt
Ihrer
Typische
stets
bitten. der
letz-
Bewerbung.
Fragen
„Könnten Sie meinen Kollegen und mir kurz Ihren bisherigen beruflichen Werdegang schildern?" „Berichten Sie uns doch einmal etwas näher von Ihrer Tätigkeit auf der bisherigen Stelle."
Worum
es
geht
Sie sollten jetzt nicht frech darauf hinweisen, dass dies alles doch schon aus Ihren schriftlichen Bewerbungsunterlagen hervorgeht. Die Angaben aus Ihren Unterlagen dürfen Sie bei Ihren Zuhörern nicht unbedingt als bekannt voraussetzen. Ihre Unterlagen wurden zwar sicher allen Gesprächsteilnehmern zugeleitet. Aber nicht alle haben sie auch gründlich gelesen. Zudem sind Ihre Gesprächspartner in Wirklichkeit auch gar nicht an einer detailgetreuen Wiedergabe der Ereignisse auf Ihrem bisherigen Lebensweg interessiert, wie es die Frage nahe legen könnte. Bei einer so breit angelegten Fragestellung soll vielmehr Ihre Eignung für die Stelle gleich unter mehreren Aspekten geprüft werden: Ihre Zuhörer interessieren sich für die Kenntnisse, Fähigkeiten, Erfahrungen und Eigenschaften, die Sie für die Stelle qualifizieren. Sie wollen Unklarheiten über Ihre Angaben beseitigen. Und sie wollen Ihre Motivation, Ihr In-
24.
Lebenslauf
teresse für die Stelle erkunden. Auf einen Nenner gebracht: Sie wollen hören, welchen Nutzen Sie dem Betrieb brächten. All dies wollen sie aus Ihren Leistungen auf Ihrem bisherigen Lebensweg folgern.
Die
richtige
Antwortstrategie
Halten Sie den Bericht über die Daten und Fakten so knapp wie möglich. Greifen Sie stattdessen zwei, drei Punkte aus Ihrem beruflichen Werdegang heraus, die Sie für die stärksten Argumente halten und schildern Sie diese ausführlicher, [lenken Sie empfängerorientiert: Berichten Sie, wenn es um eine kaufmännische Stelle geht, nicht über Ihre Erfolge im Chemie-Leistungskurs, sondern erzählen Sie von Ihrem freiwilligen Kurs in Maschineschreiben oder Textverarbeitung. Achten Sie bei Ihrer Schilderung auf diese drei Punkte: • Verkaufen Sie Ihre Qualifikation, indem Sie den jeweiligen Nutzen für den Betrieb herausarbeiten. • Tragen Sie dazu bei, Unklarheiten oder gar Zweifel zu beseitigen. • Ganz besonders interessieren Ihre Zuhörer die Begründungen für die Entscheidungen auf Ihrem Lebensweg (also zum Beispiel, warum Sie sich nach der Lehre für ein Studium entschieden haben). Achten Sie bei diesen Begründungen darauf, dass Sie Ihren Zuhörern einen roten Faden liefern, der zur jetzt angestrebten Stelle führt. Dadurch unterstreichen Sie Ihre Motivation und Ihr Interesse.
Auf
einen
Blick
Werden Sie nach Ihrem Lebenslauf gefragt, greifen Sie am besten zwei, drei Punkte heraus, über die Sie detailliert berichten. Ihre Schilderung sollte dem Betrieb Nutzen versprechen und nachvollziehbare Begründungen für Ihre Bewerbung liefern.
Der
25. Die
Gesprächsinhalt
Fachfragen
Einladung
deutet grund
zum
Vorstellungsgespräch
im A l l g e m e i n e n , Ihrer
Unterlagen
be-
dass man
Sie a u f -
fachlich
für
quali-
fiziert h ä l t . F a c h f r a g e n sind daher eher s e l t e n , k ö n n e n aber d u r c h a u s v o r k o m m e n .
Typische
Fragen
„Wie würden Sie das folgende praktische Problem angehen: . . . ? " „Wie beurteilen Sie die folgende Stellungnahme: . . . ? " „Was genau wurde in der Fortbildung vermittelt, die Sie angegeben hatten?" „Well, according to your application you're fluent in English?"
Worum
es
geht
Die Zielrichtung dieser Art von Fragen ist nicht schwer zu erkennen: Es geht um Ihre fachliche Qualifikation für die Stelle. Natürlich wären Sie überhaupt nicht hier, wenn man Sie nicht im Prinzip für geeignet hielte. Vielleicht will man Sie sicherheitshalber ein wenig testen. Vielleicht gibt es gewisse Zweifel bei einzelnen Punkten. Am ehesten geht es darum, gewisse Unklarheiten zu beseitigen, die Ihre Unterlagen aufweisen. Die Fragen können um Ihre Ausbildung, um Zusatzqualifikationen und Ihre berufliche Erfahrung kreisen. Am häufigsten interessieren besondere Kenntnisse und Fähigkeiten. Hier lässt sich viel behaupten, wenig nachweisen, und es fehlen objektive Kriterien. So meint sicher jeder etwas anderes, wenn er von „guten Französischkenntnissen" spricht.
25.
Die
richtige
Fachfragen
Antwortstrategie
Mit Ihrer Ausbildung und beruflichen Erfahrung sind Sie im Allgemeinen für Fragen im Vorstellungsgespräch gewappnet. Für Zusatzqualifikationen sowie besondere Kenntnisse und Fähigkeiten gilt: Hoffentlich haben Sie in Ihrer Bewerbung nicht gemogelt. Wenn Sie solche Qualifikationen aber tatsächlich besitzen, sind sie für Ihre Argumentation besonders wertvoll. Sie könnten für den Betrieb genau den entscheidenden Zusatznutzen darstellen, den Sie Ihren Konkurrenten voraushaben. Achten Sie also unbedingt darauf, solche Argumente an geeigneter Stelle ins Gespräch einfließen zu lassen.
Selbstsicheres
Auftreten
Vor allem weibliche Bewerber stellen ihr eigenes Licht gern unter den Scheffel, indem Sie sich zu wenig zutrauen. Sie bringen sich selbst um alle Chancen, weil die Zweifel die Gesprächspartner anstecken. Wenn Sie Selbstzweifel haben: Behalten Sie sie hier für sich. Hoffen Sie nicht darauf, „entdeckt" zu werden. Im Vorstellungsgespräch ist selbstsicheres Auftreten gefragt. Vielleicht überzeugt Sie ja die folgende Überlegung: Ihre Interviewpartner haben viel Erfahrung. Überlassen Sie ihnen die Entscheidung. Wenn sie Ihnen die Aufgabe zutrauen, dürfen Sie das auch tun.
Auf
einen
Blick
Eine besondere Vorbereitung auf Fachfragen lohnt in der Regel nicht. Bringen Sie von sich aus besondere Qualifikationen ins Gespräch, die dem Betrieb einen Zusatznutzen gegenüber anderen Bewerbern versprechen.
Der
Gesprächsinhalt
26. Ihrer das
Zur Person
und
Person Ihren
Hauptinteresse
in
Eigenschaften
gilt
einem V o r s t e l l u n g s -
gespräch.
Typische
Fragen
„Wo sehen Sie Ihre persönlichen Stärken und Schwächen?" „Wie würden Sie sich selbst charakterisieren?" „Was machen Sie am liebsten, wenn Sie nicht im Dienst sind?"
Worum
es
geht
Ihr Betrieb will wissen, wer sich denn da eigentlich hinter den schriftlichen Unterlagen verbirgt. Zur Debatte steht Ihre persönliche Eignung für die Stelle. Und die Frage, ob Sie sich in eine bestehende Abteilung, in ein Team mit ganz eigenen Merkmalen einfügen könnten. Hier spielt schlicht und einfach Sympathie die zentrale Rolle. Außerdem sind für bestimmte Tätigkeiten auch bestimmte Eigenschaften erforderlich. Für eine verkäuferische Tätigkeit sind zum Beispiel Verhandlungsgeschick, Durchsetzungsfähigkeit, Selbstständigkeit gefragt. Neben diesen Eigenschaften sind auch Fragen zu Ihrer Freizeitgestaltung und Ihren persönlichen Kontakten nicht ungewöhnlich. Meistens wird nicht so direkt gefragt, wie in den obigen Beispielen. Erfahrene Personalfachleute verlassen sich lieber auf ihre Menschenkenntnis und ziehen eigene Schlüsse aus ihren Beobachtungen. Sie achten mehr auf die Zwischentöne und weniger auf das, was Sie sagen, sondern wie Sie es sagen.
26.
Die
richtige
Zur
Person
Antwortstrategie
Sympathie und Antipathie sind etwas sehr Subjektives, das sich wenig beeinflussen lässt. Sie können es Ihren Gesprächspartnern aber erleichtern, Sie sympathisch zu finden (siehe auch 17. Sicheres Auftreten). Es wird Ihnen nicht gelingen, Personalprofis zu täuschen. Versuchen Sie also gar nicht erst, sich zu verstellen. Und bedenken Sie, dass Sie selbst auch nicht glücklich würden, wenn Sie eine Arbeit annehmen würden, die überhaupt nicht Ihrem Typ entspricht. Wenn Sie nach Ihren persönlichen Eigenschaften gefragt werden, wirkt es sympathisch, wenn Sie auch ein, zwei kleinere Schwächen zugeben. Diese sollten aber nicht auf Gebieten liegen, die für Ihre künftige Tätigkeit wichtig sind. Stärken schildern Sie am besten anhand konkreter Leistungen. Bei Ihren Freizeitaktivitäten sollten Sie am besten Tätigkeiten angeben, die gut zu Ihrer künftigen Arbeit passen (als Ingenieur basteln Sie zum Beispiel gern im Hobbykeller). Generell positiv beurteilt werden sportliche, handwerkliche, soziale und musische Aktivitäten. Nicht besonders gerne hören werden Ihre Gesprächspartner von gefährlichen Hobbys (Drachenfliegen) oder Vorlieben für nächtelange Kneipenbummel. Und: Zählen Sie nicht zu viele Hobbys auf, sonst drängt sich die Frage auf, ob Sie überhaupt noch Zeit und Energie für die Arbeit hätten.
Auf
ei nen
Blick
Fragen zu Ihrer Person stehen im Mittelpunkt des Interesses. Mit Ihren persönlichen Eigenschaften, die sich auch in Ihren Freizeitvorlieben und persönlichen Kontakten zeigen, sollen Sie ins bestehende Team passen und für Ihre künftige Tätigkeit geeignet sein.
Der
Gesprächsinhalt
27. U n z u l ä s s i g e Fragen Auch
hier
geht
es
son.
Auch
hier
interessiert
trieb
für
den
um
Fragen
Nutzen,
den
w ü r d e n . Nur: Es handelt die ihn n i c h t s a n g e h e n .
Typische
zu
Sie
sich
Ihrer
sich
der
Per— Be-
ihm b r i n g e n um
Fragen,
Fragen
„Sind Sie schwanger?" „Sie sind jung - planen Sie in nächster Zeit, Kinder zu haben?" „Können Sie denn mit Ihren zwei Kindern diese berufliche Belastung verkraften?" „Was sagt denn Ihr Partner zu der geplanten Arbeitsaufnahme?" „Waren Sie im letzten Jahr häufiger krank?" „Haben Sie Schulden?"
Worum
es
geht
Der Betrieb will eine Fehlbesetzung vermeiden, die ihn in absehbarer Zeit zu einer erneuten Stellenausschreibung zwingt. Bei Fragen zu den Themen Familienplanung und Partnerschaft, Behinderung und Krankheit, Sucht, Vorstrafen, Vermögensverhältnisse, religiöse und politische Überzeugungen hat er jedoch nur ein eingeschränktes Auskunftsrecht, da gesamtgesellschaftliche Interessen seinen eigenen Zielen als übergeordnet gelten (zum Beispiel Gleichberechtigung). Manche Fragen würden demgemäß Bewerber unfairerweise um ihre Chancen bringen.
27.
Unzulässige
Fragen
Der rechtliche Grundsatz lautet: Der Arbeitgeber darf alle Fragen stellen, an deren Beantwortung er ein berechtigtes Interesse hat. Sie müssen also für die zu erledigende Arbeit von Bedeutung sein. Das klingt eindeutig, ist aber im Einzelfall und vor allem im Gespräch gar nicht so leicht zu beurteilen. Nicht einmal die berühmte Frage nach der Schwangerschaft ist in allen Fällen unzulässig. Näheres über unzulässige Fragen siehe 41. Zulässige Fragen/unzulässige Fragen.
Die
richtige
Antwortstrategie
Was machen Sie, wenn Sie mit einer solchen Frage konfrontiert werden? Wenn Sie immer noch an der Stelle interessiert sind, sollten Sie darauf achten, dass das Gespräch weiterhin harmonisch verläuft. Wenn eine Frage eindeutig unzulässig ist, dürfen Sie schlicht lügen. Grundsätzlich sind Sie aber zu wahrheitsgemäßer Auskunft verpflichtet. Anderenfalls drohen Folgen bis zu fristloser Entlassung und Schadenersatzpflicht. Gute Antworten auf Fragen zum Thema Familienplanung und Partnerschaft sind: • „Grundsätzlich kann ich es mir schon vorstellen, einmal Kinder zu haben. Für die nächste Zukunft ist mir aber erst einmal meine berufliche Laufbahn wichtig. Deswegen habe ich mich ja schließlich auch um die Stelle beworben." • „Die Kinderbetreuung ist hervorragend organisiert." • „Meine beruflichen Pläne sind mit meinem Partner abgestimmt und werden von ihm voll mitgetragen."
Auf
einen
Blick
Bei Fragen zu Ihrer Person sind Sie zu wahrheitsgemäßer Auskunft verpflichtet, wenn der Arbeitgeber ein berechtigtes Interesse daran hat. Werden Sie mit einer unzulässigen Frage konfrontiert, antworten Sie ruhig und sachlich.
Der
Gesprächsinhalt
28. Lücken im Lebenslauf Längere
zeitliche
eingereichten problematisch,
Lücken
Werdegang denn
sie
im
schriftlich
sind
besonders
lassen
bei
einem
m ö g l i c h e n A r b e i t g e b e r b e r e c h t i g t e Zweifel a u f k o m m e n . B e r e i t e n Sie sich d e s h a l b auf zu e r w a r t e n d e N a c h f r a g e n b e s o n d e r s g r ü n d lich vor.
Typische
Fragen
„Was haben Sie eigentlich von ... bis . . . gemacht?" „In der Zeit von ... bis ... waren Sie arbeitslos?" „In Ihren Unterlagen ist uns Folgendes aufgefallen . . . Kannten Sie uns das bitte genauer erklären?"
Worum
es
geht
Bleibt ein mehrmonatiger Zeitraum völlig unerklärt, kann Skepsis hinsichtlich Ihrer Qualifikation, Ihrer Ehrlichkeit und Ihrer Motivation aufkommen. Soll da etwas verheimlicht werden, was gegen eine Einstellung sprechen könnte? Sie können von Glück reden, überhaupt zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden zu sein. Verbergen sich hinter einer Lücke Zeiträume der Arbeitslosigkeit, Kindererziehung oder Ähnliches, kommen oft Vorurteile in Bezug auf die Qualifikation auf, vor allem ob Sie fachlich den Anschluss gehalten haben. Steckt hinter der Lücke ein „Ausstieg", wie eine mehrmonatige Weltreise nach Ausbildungsende, werden Sie sich mit Fragen nach Ihrer Motivation auseinander zu setzen haben.
28.
Die
richtige
Lücken
im
Lebenslauf
Antwortstrategie
Wenn sich in Ihren Unterlagen solche Lücken finden, sollten Sie diesen in Ihrer Vorbereitung die größte Aufmerksamkeit schenken. Werden Sie danach gefragt, bleibt Ihnen nur noch, zu Ihrem „Schwachpunkt" zu stehen. Ausreden und Entschuldigungen kommen meist schlecht an. So füllen Sie die Lücke: • Durch Fortbildungskurse, Fachliteratur und so weiter können Sie zeigen, dass Sie versucht haben, fachlich den Anschluss zu halten. Vielleicht haben Sie sogar Zusatzqualifikationen erworben? • Stellen Sie Ihre fachliche Qualifikation unter Beweis. Hinweise auf Zeugnisse und Empfehlungen von ehemaligen Vorgesetzten oder Kollegen können dabei hilfreich sein. • Arbeitgeber sehen es allein schon gern, wenn überhaupt Aktivität entfaltet wurde. Daher können Sie auch soziales Engagement, ehrenamtliche Tätigkeit, Aushilfsjobs und so weiter anführen. • Bei einem Ausstieg können Sie damit argumentieren, dass er Ihre Fremdsprachenkenntnisse, soziale Kompetenz und Selbstständigkeit gefördert hat. Wichtig: Vermitteln Sie den Eindruck, dass Sie j e t z t Ihre Richtung gefunden haben und künftig nur noch das Ziel verfolgen wollen, Ihre ganze Kraft der Stelle zu widmen.
Auf
einen
Blick
Wenn sich in Ihren schriftlichen Unterlagen mehrmonatige Lücken finden, müssen Sie sich auf Nachfragen gründlich vorbereiten. Füllen Sie die Lücken, indem Sie Ersatzaktivitäten anbieten und überzeugen Sie mit Ihrer Motivation.
Der
Gesprächsinhalt
29. Ein
Warum-Fragen
zentrales
Thema
für
Vorstellungsge-
s p r ä c h e sind Fragen nach den B e g r ü n d u n g e n für die j e w e i l i g e n E n t s c h e i d u n g e n auf Ihrem
Lebensweg.
Typische
Fragen
„Warum hatten Sie sich angesichts Ihrer Schulfächer damals ausgerechnet für eine kaufmännische Ausbildung entschieden?" „Was hatten Sie als Wahlfächer/als Thema Ihrer Diplomarbeit gewählt?" „Warum haben Sie sich speziell bei uns beworben?" „Warum streben Sie eine Tätigkeit gerade in der Telekommunikationsbranche an?"
Worum
es
geht
Ihr Interviewpartner möchte Ihre Motivation und Ihr Interesse an der Stelle erkunden, damit der Betrieb keine Fehlinvestition tätigt. Vermieden werden soll eine schlecht ausgeführte Arbeit, ein erneuter Personalengpass wegen baldiger Kündigung, der Aufwand für eine erneute Mitarbeitersuche. Bewerbungsunterlagen sagen über die Motive meist wenig aus. Aus Ihren Beweggründen in der Vergangenheit soll aber auf die Zukunft geschlossen werden.
Die
richtige
Antwortstrategie
Versuchen Sie, mit Ihren Begründungen einen roten Faden zu legen, der direkt zur jetzt zu vergebenden Stelle führt. Zeigen Sie Ihren Gesprächspartnern, dass hier jemand seine Richtung gefunden hat.
29.
Warum-Fragen
Sie dürfen ruhig etwas nachhelfen. Die wenigsten Lebenswege verlaufen so glatt, dass schon von Schulzeit an der spätere Arbeitgeber festgestanden hätte. Und Ihre Motive sind keine Fakten, die nachprüfbar wären. Nur logisch nachvollziehbar und überzeugend sollte Ihre Argumentation sein. Greifen Sie am besten auf Ihren persönlichen Angebots- und Forderungskatalog zurück: • Mit Ihrem Forderungskatalog argumentieren Sie, indem Sie zeigen, dass Ihre Berufswahl oder sonstige berufliche Entscheidung gut zu Ihren persönlichen Vorstellungen und Ansprüchen gepasst hat, kurz - zu Ihrer Neigung (zum Beispiel der Wunsch, mit Menschen zu tun zu haben). • Mit Hilfe Ihres Angebotskatalogs können Sie beweisen, dass Ihre Entscheidungen Ihren persönlichen Stärken entsprochen haben, kurz - Ihrer Eignung (besondere Kenntnisse und Fähigkeiten, Eigenschaften usw.). Um zu begründen, warum Sie sich speziell bei diesem Betrieb beworben haben, greifen Sie auf Ihre Information in der Vorbereitungsphase zurück und führen ein bis zwei markante (und schmeichelnde) Merkmale an (einer der großen lietriebe der Branche, überzeugende Internet-Präsentation). Bewerbungen bei anderen Betrieben können Sie übrigens ohne weiteres zugeben, soweit sie auf einer Linie liegen. Im Gegenteil, Ihr Betrieb müsste Sie anderenfalls sogar für unvernünftig halten.
Auf
einen
Blick
Ihr Betrieb legt großen Wert auf nachvollziehbare Begründungen für die Entscheidungen während Ihres beruflichen Werdegangs. Mit diesen Begründungen bezeugen Sie Ihre Motivation und Ihr Interesse an der Stelle.
Der
Gesprächsinhalt
30.
Richtungswechsel
Weitere
Fragen
lig
beruflichen
bei
nach
dem W a r u m
werden
Richtungswechseln
fälaller
Art: A b b r u c h e , K ü n d i g u n g e n , u n g e w ö h n l i c h e E n t s c h e i d u n g e n . K ö n n e n Sie solche E n t s c h e i dungen
logisch
nachvollziehbar
Typische
begründen?
Fragen
„Nach der Lehre haben Sie sich dann entschieden, doch noch ein Studium aufzunehmen?" „Vor Ihrem Jura-Studium hatten Sie zunächst drei Semester Philosophie studiert?" „Ihr letzter Arbeitgeber war eine Behörde. Was hat Sie dazu bewogen, sich jetzt bei einer privaten Wirtschaftsprüfungsagentur zu bewerben?" „Wieso wollen Sie bei Ihrem jetzigen Arbeitgeber aufhören?"
Worum
es
geht
In erster Linie geht es hier um Ihre Motivation. Arbeitgeber mögen keine unsicheren Kandidaten, sie wollen sicher sein, dass Sie Ihren Weg gefunden haben. Ein wenig wird dabei immer die Skepsis mitschwingen, ob hier auch wirklich die ganze Wahrheit erzählt wird und ob es nicht doch gewisse Mängel in der Qualifikation gibt, die zu einem Richtungswechsel geführt haben.
Die
richtige
Antwortstrategie
Die Begründung eines beruflichen Richtungswechsels hat immer zwei Seiten: Was hat zum Abbruch des vorherigen Weges geführt? Was hat Sie zur Wahl der neuen Richtung bewogen?
30 .
Richtungswechsel
Überzeugende Gründe für einen Abbruch: • Sie haben eine Fehlentscheidung (möglichst frühzeitig) erkannt; die gewählte Tätigkeit entsprach nicht Ihrer Eignung und Neigung. • Ihre bisherige Stelle hat Ihnen keine Perspektiven mehr geboten: fehlende Aufstiegsmöglichkeiten, keine neuen beruflichen Herausforderungen, Unterforderung, rechtzeitiger Ausstieg vor einer erkennbaren Krise. • Ihre persönliche Lebenssituation (zum Beispiel räumliche Trennung von Partner und Familie). • Ganz wichtig: Sprechen Sie nie schlecht über Ihre ehemaligen Kollegen und Vorgesetzten! (Was wird er später über uns erzählen? Vielleicht war er selber schwierig?) Überzeugende Gründe für einen Neuanfang: • Erfahrung, Nachdenken, Beratung haben Ihnen gezeigt, wo Ihre wirklichen Stärken und Vorlieben liegen. • Sie suchen eine neue Herausforderung, die Ihnen Aufstiegsmöglichkeiten oder Einsatzmöglichkeiten für Ihre Fähigkeiten bietet. • Die neue Stelle bietet Ihnen die Chance zu einer Familienzusammenführung. Natürlich müssen diese Vorschläge noch zu einer überzeugenden Argumentation ausgebaut werden. Ziehen Sie dazu Ihren Angebots- und Forderungskatalog heran und füllen Sie die Einzelargumente mit Leben.
Auf
einen
Blick
Berufliche Richtungswechsel, Abbräche, Kündigungen, ungewöhnliche Entscheidungen werden mit Sicherheit zum Thema im Vorstellungsgespräch. Bereiten Sie eine Begründungsstrategie vor, die Ihre Motivation für die neue Stelle deutlich macht.
Der
Gesprächsinhalt
31.
Zukunftspläne
Besonders
am
sich
Anfang
Bewerberinnen
ausgesetzt, planung
die
ihrer und
ihre
Karriere
Bewerber
berufliche
oft
sehen Fragen
Zukunfts-
betreffen.
Typische
Fragen
„Was wollen Sie in fünf Jahren beruflich erreicht haben?" „Mit Ihrem Abitur hätten Sie doch auch studieren können?" „Stimmt es, dass Sie Ihren Wehr- oder Zivildienst noch nicht abgeleistet haben?"
Worum
es
geht
Bei Fragen zu Ihren Zukunftsplänen geht es darum, ob diese mit den Zukunftsplänen des Betriebs vereinbar sind. In den meisten Fällen soll dabei Ihre Motivation getestet werden. Der Betrieb benötigt Personal, weil er eine Aufgabe hat, die in einem bestimmten Zeitraum erledigt werden soll, und will wissen, ob er dafür mit Ihnen rechnen kann. Aber auch wenn nur eine Personalreserve gebildet werden soll, soll der Ertrag dieser Ausbildung in der Zukunft dem eigenen Betrieb zugute kommen.
Die
richtige
Antwortstrategie
Machen Sie dem Betrieb klar, wie ernsthaft Ihr Interesse an der Stelle ist und zeigen Sie, dass Sie sich gründlich mit Ihrer zukünftigen Tätigkeit auseinander gesetzt haben. • Präsentieren Sie Ihre eigenen Ansprüche (Forderungskatalog). Achten Sie dabei darauf, dass sich Ihre Ziele auf die-
31.
Zukunftspläne
ser Stelle auch verwirklichen lassen. Beispiel: Sie suchen eine Stelle, die Ihnen irgendwann einen Auslandsaufenthalt ermöglicht. Dazu passt, dass der Betrieb stark im Exportgeschäft tätig ist oder eigene Auslandsniederlassungen hat. • Zeigen Sie, dass Ihre persönlichen Stärken auf der Stelle gut zum Einsatz kommen werden (Angebotskatalog). Im Übrigen brauchen Sie sich hier nicht auf alle Ewigkeit festzulegen, denn ob der Betrieb Sie in ein paar Jahren noch braucht, weiß er heute auch noch nicht. • Bei der Frage nach dem Studium sollten Sie erklären, dass Ihnen zumindest für die nähere Zukunft daran liegt, Ihre erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten erst einmal in der Praxis anzuwenden. Vermitteln Sie dabei jedoch nicht den Eindruck, Sie seien lernmüde, denn lebenslanges Lernen ist in allen Berufen erforderlich. • Wenn Sie als männlicher Bewerber noch keinen Wehr- oder Zivildienst geleistet haben, von dieser Pflicht aus irgendwelchen Gründen aber befreit sind, sollten Sie auch ungefragt erläutern, dass hier kein Problem droht: Bringen Sie Freistellungsbescheide und Ähnliches vor, damit Sie nicht stillschweigend aus diesem Grunde eine Absage erhalten. Wenn Sie tatsächlich mit einer Einberufung rechnen müssen, bleibt Ihnen nur, mit Ihrer Bewerbung so zu überzeugen, dass der Betrieb Sie trotzdem unbedingt will.
Auf
einen
Blick
Bei Fragen nach Ihren beruflichen Zukunftsplänen geht es dem Betrieb meist darum, Ihre Motivation zu überprüfen, weil er ausschließen möchte, dass Sie es sich nach einer Anstellung bald wieder anders überlegen.
Der
Gesprächsinhalt
32. Umgang mit Schwächstellen Es
gibt
die
stellen"
in
Leistungen
unterschiedlichsten einem
auf
Kinderpausen, lichen
Dazu
Einzelgebieten, eine
ungewöhnliche
"Schwach-
Mangelhafte
Richtungswechsel
Werdegang,
pflicht,
Lebenslauf:
drohende
längere im
beruf-
Dienst-
Entscheidungen.
stehen
Es wirkt immer am besten, wenn Sie zu den Entscheidungen Ihres Lebens stehen. Entschuldigungen und Ausreden kommen meistens schlecht an. Und wenn Sie es auf die Mitleidstour versuchen, winken Ihre ohnehin skeptisch eingestellten Gesprächspartner gleich ab. Verbinden Sie besser das offene Bekennen mit einer der beiden folgenden Strategien: Ersatz anbieten oder sachlich erklären.
Ersatz
anbieten
Überzeugen Sie den Betrieb davon, dass Sie Schwächen auf einem Gebiet durch Ihre Qualifikationen für die Stelle auf anderen Gebieten mehr als wettmachen können. Zeigen Sie, dass Sie in Karrierepausen beruflich relevante Aktivitäten entfaltet haben: Weiterbildung, Aushilfsarbeit, ehrenamtliche Tätigkeit und so weiter. Führen Sie aus, dass auch eine abgebrochene Ausbildung, Kindererziehung, eine längere Auslandsreise Ihnen wertvolle Qualifikationen vermittelt haben: berufswichtige Kenntnisse und Fähigkeiten, Organisationstalent, soziale Kompetenz, Fremdsprachenkenntnisse.
Erklären Für alles lässt sich eine sachlich nachvollziehbare Begründung angeben. Achten Sie dabei auf folgendes:
32.
Umgang
mit
Schwachstellen
• Argumentieren Sie streng sachlich, appellieren Sie an den Verstand, nicht an das Gefühl. • • • •
Schieben Sie nie die Schuld auf andere. Geben Sie eigene Fehler zu. Erläutern Sie, wie Sie aus Ihren Fehlern gelernt haben. Machen Sie deutlich, dass die Vergangenheit für Sie abgeschlossen ist und Sie jetzt hundertprozentig motiviert sind, Ihre neue Aufgabe anzugehen.
Verschweigen Das funktioniert nur, solange Sie nicht direkt auf das Thema angesprochen werden. Es gibt aber Themen, die Sie lieber von sich aus ansprechen, denn auch unausgesprochene Zweifel können zu einer Absage führen. So sollten junge Männer von sich aus darauf hinweisen, wenn Sie aus irgendwelchen Gründen vom Wehrdienst befreit sind. Und als junge Frau sollten Sie besonders viel Wert darauf legen, Ihre Motivation zu demonstrieren, weil stets die Befürchtung im Raum steht, Sie könnten Kinder bekommen und bald wieder ausscheiden.
Auf
einen
Blick
Es gibt vier Möglichkeiten, wie Sie mit Schwachstellen in Ihrem Lebenslauf umgehen können: • Sie können offen zu Ihren getroffenen Entscheidungen stehen. • Sie können versuchen, Ihre Schwachstelle durch Ersatzqualifikationen auszugleichen. • Sie können den fraglichen Umstand überzeugend erklären. • Sie können ihn auch - soweit machbar und ratsam - verschweigen.
Der
Gesprächsinhalt
33. Eine
Lügen
Strategie,
steilen
nicht
auf
setzen
die
Sie
bei
sollten,
Schwach-
ist
Lügen.
Wen der F a i r n e s s g e d a n k e a l l e i n nicht ü b e r zeugt: Die C h a n c e n , e n t d e c k t zu w e r d e n , sind sehr h o c h , und die können g r a v i e r e n d sein.
Konsequenzen
Wenn Sie sich bewerben, sind Sie dem Stellenanbieter gegenüber grundsätzlich zu wahrheitsgemäßer Auskunft verpflichtet. Anderenfalls könnten Sie sich der arglistigen Täuschung schuldig machen (§ 123 BGB). Nur, wenn der Betrieb kein berechtigtes Interesse an der Auskunft hat, die Frage also nicht für die künftige Tätigkeit von Belang ist und Sie unfairerweise um Ihre Chancen bringen würde, sind in wenigen Ausnahmefällen Lügen erlaubt (siehe auch 41. Zulässige Fragen/unzulässige Fragen).
Tipp Wenn es um Begründungen und Motive für Ihre Entscheidungen geht, können Sie ruhig etwas nachhelfen. Niemand kann Ihnen beweisen, dass Sie damals etwas ganz anderes gedacht haben. Beachten müssen Sie nur, dass die ganze Geschichte glaubwürdig klingt (am besten vor kritischen Zuhörern üben).
Aussichten Der Betrieb hat zahlreiche Möglichkeiten, unwahre Tatsachenbehauptungen aufzudecken: • Personalfachleute merken im Gespräch aufgrund ihrer Erfahrung schnell, wenn etwas nicht zu stimmen scheint.
33.
Lügen
• Oft fallen Ungereimtheiten bereits bei einem Vergleich mit Ihren schriftlichen Unterlagen auf. • In Zweifelsfällen können Auskünfte bei Dritten eingeholt werden. • Bereits der ernsthafte Verdacht, belogen zu werden, kann Stellenanbieter dazu veranlassen, eine Kandidatur als uninteressant auszusortieren. • Beim Abschluss des Arbeitsvertrages werden weitere Unterlagen benötigt, die eventuell Unwahrheiten zu Tage fördern können. • Bei der täglichen Arbeit kann sich herausstellen, dass behauptete Qualifikationen gar nicht vorhanden sind.
Konsequenzen Im Falle einer Täuschung ist nicht nur mit dem Ausschluss vom weiteren Bewerbungsverfahren zu rechnen. Wurde eine Einstellung aufgrund unwahrer Angaben erschlichen, ist der Betrieb zur fristlosen Kündigung berechtigt, die für den Betroffenen bei der weiteren Stellensuche ein gewaltiges Handicap darstellt. Darüber hinaus hat der Arbeitgeber sogar noch Schadensersatzansprüche an den Kandidaten.
Auf
einen
Blick
Über nachprüfbare Tatsachen die Unwahrheit zu erzählen ist kein geeignetes Mittel, um Schwachstellen im eigenen Angebotskatalog zu vertuschen. Begründungen und Motive für Ihre Entscheidungen auf Ihrem Lebensweg sind dagegen nicht nachprüfbar. Sie können sie entsprechend schönen, sofern die Aussagen glaubwürdig erscheinen.
Der
Gesprächsinhalt
34. Gehalt und Konditionen Häufig
ist
Zeitpunkt sonstige
gegen
Thema
Gesprächs
an dem G e h a l t
Konditionen,
Sozialleistungen, zum
Ende des
gekommen,
wie
Zuschläge
der
und
beispielsweise und
Provisionen,
werden.
Erst, wenn das bisherige Gespräch beiden Seiten den Eindruck vermittelt hat, dass man es vielleicht miteinander versuchen könnte, lohnt es, sich näher über die Bedingungen einer solchen Zusammenarbeit zu unterhalten. Wenn Ihr Gesprächspartner dieses Thema anschneidet, dürfen Sie das folglich als kleines Signal dafür werten, dass Ihre Chancen nicht ganz schlecht stehen. Die Phase der gegenseitigen Information und Werbung wird nun verlassen, das Gespräch tritt in das Stadium einer Verhandlung ein.
Eröffnung
der
Verhandlung
Es gilt als unüblich, dass Sie als Bewerber das Thema Gehalt von sich aus anschneiden. Hier ist Ihr Gesprächspartner am Zuge. Andere Konditionen dürfen Sie ohne weiteres erfragen, wenn davon Ihre Entscheidung über eine Annahme der Stelle abhängt (Eintrittstermin, Arbeitszeit oder eine eventuelle Befristung des Vertrags). Kommt das Gespräch nun auf das Thema Verdienst, wäre es am einfachsten, wenn der Betrieb einen Vorschlag machen würde, auf den Sie reagieren könnten. Normalerweise wird es allerdings so laufen, dass man Sie nach Ihrer Gehaltsvorstellung fragt. Anregungen, wie Sie sich im Voraus über eine realistische Gehaltsforderung informieren können, erhalten Sie unter 7. Informationsquellen.
34.
Gehalt
und
Konditionen
Tipp Das Problem: Mit einer unangemessen hohen Gehaltsforderung werfen Sie sich selbst aus dem Rennen. Mit einer zu niedrigen Forderung disqualifizieren Sie sich. Am besten Sie geben eine Spanne (von . . . bis . . . ) für Ihre Gehaltsvorstellung an. Damit signalisieren Sie Verhandlungsbereitschaft. Professionell wirkt es, wenn Sie vom Jahreseinkommen sprechen. Die bloße Gehaltsziffer allein sagt noch nicht alles. Ein auf den ersten Blick niedrig erscheinendes Grundgehalt kann durch andere Leistungen deutlich aufgewertet werden: • • • •
Gute Sozialleistungen des Betriebs Mitarbeiterrabatte, Leistungszuschläge, Umsatzprovision Dienstwagen, Firmenwohnungen Feste Vereinbarung von Gehaltssteigerungen nach bestimmten Fristen
Allgemein wird es im Vorstellungsgespräch erst einmal darum gehen, den Rahmen für eine mögliche Einigung abzustecken. Konkrete Einzelheiten würden gegebenenfalls später im Arbeitsvertrag geregelt.
Auf
einen
Blick
Das Thema Gehalt wird üblicherweise von Seiten des Betriebs angesprochen, der Sie meist nach Ihrer Vorstellung fragt. Geben Sie einen realistischen Rahmen für Ihre Gehaltsforderung an. Beachten Sie bei der Beurteilung des Gegenangebots vom Betrieb auch eventuelle Zusatzleistungen.
Der
Gesprächsinhalt
35. P e r s o n a l fragebogen Einen eines
F r a g e b o g e n a u s z u f ü l l e n ist im Rahmen V o r s t e l l u n g s g e s p r ä c h e s doch wohl eine
absolute
Nebensächlichkeit,
oder?
T ä u s c h e n Sie sich nicht. Sie k ö n n e n hier d i e s e l b e n g r a v i e r e n d e n Fehler m a c h e n wie im Gespräch selbst.
T i p p Bei einem Personalfragebogen geht es nicht nur um das Informationsbedürfnis des Betriebs. Er dient Ihnen auch dazu, Werbung für sich zu machen. Zumindest sollten Sie mit unbedachten Angaben keine Anti Werbung betreiben.
Worauf
Sie
achten
sollten:
• Grundsätzlich gilt: Sie sind dazu verpflichtet, auf alle Fragen wahrheitsgemäß Auskunft zu geben, sofern der Betrieb ein berechtigtes Interesse hat. • Familie: Besonders Frauen sollten hier vorsichtig sein. Angaben wie „verheiratet, zwei Kinder" übersetzen Arbeitgeber gern mit: „nicht mobil, wird sich womöglich nicht voll dem Job widmen können". Familienplanung und Partnerschaft sind grundsätzlich Ihre Privatsache. Selbst zu Familienstand und Kindern sollten Sie als Frau nach Möglichkeit keine Angabe machen. Unzulässige Fragen nach Schwangerschaft dürfen Sie mit „nein" beantworten (siehe auch 41. Zulässige Fragen/unzulässige Fragen). • Behinderung, Krankheit, Sucht, Schulden, Vorstrafen: So-
35.
Personalfragebogen
weit kein Einfluss auf die künftige Arbeit besteht, brauchen Sie keine Auskunft zu geben. Auf eine Schwerbehinderung dagegen müssen Sie von sich aus hinweisen. Mitgliedschaften: Religiöse und politische Überzeugungen sind Ihre Privatsache. Natürlich wird in manchen Fällen die Angabe der „richtigen" Konfession oder Partei Ihren Aussichten nicht schaden. Kirchen, Parteien, Gewerkschaften brauchen keine „Gegner" einzustellen und haben Auskunftsrecht. Beruflicher Werdegang: Beschränken Sie sich bei Ihren Angaben nicht auf die Daten. Machen Sie mit Zusatzangaben für sich Werbung: gute Noten, stellen relevante fachliche Schwerpunkte, berufswichtige Erfahrungen, interessante Zusatzaktivitäten, Praktika, Jobs. Dienstpflicht: Wenn Sie als jüngerer männlicher Bewerber keinen Wehr- oder Zivildienst geleistet haben, sollten Sie einen Hinweis einfügen, falls Sie aus irgendweichen Gründen freigestellt sind. Gehen Sie mit Schwachstellen in Ihrem beruflichen Werdegang auch im Fragebogen genauso um, wie in den Punkten 28 bis 32 erläutert. Gehaltswunsch, Eintrittstermin: Schaden Sie sich nicht selbst durch ungünstige Angaben. Machen Sie entweder keine Angabe oder schreiben Sie, dass Sie dies gern im persönlichen Gespräch klären würden. Wenn Sie eine Angabe machen wollen, zeigen Sie Verhandlungsbereitschaft, indem Sie eine Gehaltsspanne nennen und den Eintrittstermin mit dem Zusatz „oder früher" ergänzen.
Auf
einen
Blick
Beantworten Sie in Personalfragebögen die Fragen zu Ihrem Lebenslauf so, wie Sie es im Vorstellungsgespräch auch tun würden.
Nach
dem
Gespräch
36. E n t s c h e i d u n g s prozess Nach e i n e m V o r s t e l l u n g s g e s p r ä c h b e g i n n t die Phase des A b w ä g e n s und V e r g l e i c h e n s — auf beiden zeit
Seiten.
zur
Für
Sie
Geduldsprobe
kann
diese Warte-
werden.
Die Aufgaben, die sich nach dem Gespräch stellen, sind für beide Seiten ähnlich: weitere Gespräche, die Aufstellung einer internen Rangliste, die Mitteilung der Entscheidung.
Weitere
Gespräche
Der Betrieb wird vor Ihnen schon andere Kandidaten interviewt haben. Weitere Gespräche werden folgen. Vielleicht können Sie in Erfahrung bringen, wann das letzte Gespräch geführt werden soll, damit Sie abschätzen können, wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist. Möglicherweise haben auch Sie noch andere Gespräche geführt, bei denen die Entscheidung noch nicht gefallen ist. Oder es stehen noch welche aus.
Rangliste Im Betrieb werden sich alle an der Personaleinstellung Beteiligten zusammensetzen, um eine Entscheidung zu treffen. Die Notizen und Eindrücke aus den Gesprächen sowie die schriftlichen Bewerbungsunterlagen (mit den Bewerbungsfotos als Erinnerungsstütze) werden herangezogen, um eine Rangliste der Kandidatinnen und Kandidaten aufzustellen. Spätestens eine Woche nachdem das letzte Gespräch geführt ist, sollte diese Rangliste feststehen. Auch Sie werden Ihre Vorlieben haben und wissen, bei welchem Arbeitgeber Sie am liebsten arbeiten würden. Betriebe, mit denen Sie bereits Gespräche geführt haben, können Sie
36.
Entscheidungsprozess
fundiert beurteilen. Bei den anderen wissen Sie noch nicht, ob sie halten werden, was sie versprechen.
Mitteilung Der Betrieb wird so schnell wie möglich - oft telefonisch die interessanteste Kandidatin oder Kandidaten ansprechen, weil er sie oder ihn ja für sich gewinnen will. Erst wenn er eine Zusage hat, wird er den übrigen Kandidaten absagen. Tendenziell müssen Sie daher eine lange Wartezeit als ungünstiges Vorzeichen werten. Echte Handlungsnotwendigkeit für Sie selbst entsteht in dieser Wartezeit nicht, bevor Sie nicht von einer anderen Seite eine Zusage erhalten. Falls Sie eine Zusage „befürchten", während das Gespräch über die interessanteste Stelle noch aussteht, können Sie versuchen, ob sich dieses Gespräch nicht vorziehen lässt. Wenn der Kündigungstermin für Ihre alte Stelle bedrohlich nahe rückt, kann es sinnvoll sein, Kontakt mit dem neuen Betrieb aufzunehmen. Im Übrigen dürften Nachfragen weder nützen noch schaden; tun Sie's, falls es Sie beruhigt. Allerdings sollten Sie aus Fairness gegenüber Stellenanbieter und anderen Bewerbern einem Betrieb sofort mitteilen, sobald Sie sicher sind, dass die Stelle Sie nicht mehr interessiert.
Auf
einen
Blick
Spätestens eine Woche nach dem letzten Kandidatengespräch sollte im Betrieb die Entscheidung über die gewünschte Stellenbesetzung gefallen sein. Je länger Sie nichts hören, desto schlechter ist wahrscheinlich Ihr Platz auf der betriebsinternen Kandidatenrangliste.
Nach
37. Eine
dem
Absage
Absage
Lassen tigen.
Gespräch
ist
Sie sich Auch von
immer
eine
Enttäuschung.
aber k e i n e s f a l l s e n t m u einer A b s a g e k ö n n e n Sie
p r o f i t i e r e n — für
Ihre
künftigen
Bewei—
bungen. Es mag nach einer Absage vielleicht nahe liegen zu sagen: Okay, das war's, vergessen wir das Ganze. Gar nicht mehr über das vergangene Bewerbungsverfahren nachzudenken birgt allerdings die Gefahr, das Ergebnis als eine Niederlage abzubuchen, die völlig unberechtigte Selbstzweifel nähren könnte. Und es bringt Sie um die Chance zu erfahren, wo Sie vielleicht Fehler gemacht haben und was Sie für künftige Bewerbungen daraus lernen können. Sie sollten dafür sogar noch einmal mit dem Betrieb in Kontakt treten, um die Gründe für die Absage in Erfahrung zu bringen, denn darüber sagen normale Absageschreiben meist nichts aus. Vielleicht lag es ja nur an einer ungeschickten Bemerkung, die Ihre Gesprächspartner falsch verstanden haben. Damit könnten Sie schon einmal einen entscheidenden Fehler beim nächsten Mal vermeiden.
Einordnung Leicht nimmt man eine solche Absage persönlich. Man hat den Eindruck, hier haben Profis aus der Praxis ein vernichtendes Urteil über die eigenen Qualifikationen gefällt. Das ist aber ein fatales Missverständnis: Wenn Sie zu einem Vorstellungsgespräch geladen waren, gehörten Sie immerhin zum engsten Kreis der Kandidaten. Alle waren etwa gleich gut qualifiziert. Oft geben letztlich nur Nuancen den Ausschlag. Vielleicht war es sogar nur eine Frage von Sympathie oder Antipathie. Außerdem gibt es keine Qualifikation an sich. Es geht stets um die Qualifika-
37.
Absage
tion für eine bestimmte Stelle, in einem bestimmten Betrieb, in einem bestimmten Team. Bei einer anderen Stelle sind wieder andere Eigenschaften, Fähigkeiten, Kenntnisse, Erfahrungen gefragt. Selbst eine erneute Bewerbung beim selben Betrieb (um eine andere Stelle, in einem anderen Team) ist so gesehen überhaupt kein Problem.
Fragen
Sie
nach
den
Gründen
Auch wenn es Sie Überwindung kostet, melden Sie sich noch einmal bei dem Unternehmen und fragen Sie nach dem Absagegrund. Sie haben schließlich nichts mehr zu verlieren! Der Betrieb und Sie haben so viel Zeit füreinander aufgewendet, dass Ihr Partner diese Kleinigkeit noch für Sie tun kann, die Ihnen unter Umständen eine Menge bringt. In den meisten Fällen wird auch ohne weiteres die Bereitschaft zur Auskunft bestehen. Vor allem Personalfachleute haben Erfahrung mit solchen Gesprächen und verstehen es, das Telefonat auf einer sehr sachlichen Ebene zu führen. Oder suchen Sie sich einfach diejenige oder denjenigen unter Ihren Gesprächspartnern aus, mit der oder dem Sie sich am besten verstanden haben. Bitten Sie ihn oder sie um ein kurzes Gespräch über die Gründe, die für die Absage ausschlaggebend waren.
Auf
einen
Blick
Interpretieren Sie eine Absage nicht als negatives Urteil über Ihre Person. Lassen Sie sich die Gründe für die Absage erläutern. Nutzen Sie die Chance, Neues über sich zu erfahren und wertvolle Tipps für künftige Vorstellungsgespräche zu erhalten.
Nach
dem
38.
Zusage
Der B e t r i e b Jetzt wenn um
Gespräch
sind Sie
hat Sie
sich
gleichzeitig
interessante
für
am Zuge.
Sie
entschieden.
Konflikte drohen,
mehrere
Stellen
laufen
Bewerbungen haben.
Wenn der Betrieb sich für Sie entschieden hat, werden Sie sehr bald nach Abschluss der Gesprächsrunde davon erfahren, oft telefonisch. Damit sind auf einmal Sie in der Position, dass der Betrieb Ihnen ein Angebot macht, und Sie sich entscheiden dürfen. Besser gesagt: Sie müssen sich entscheiden. Und viel mehr als einen Tag Bedenkzeit sollten Sie sich nicht ausbitten. Auf der Rangliste warten noch andere Bewerber.
Tipp Sagen Sie noch laufende Bewerbungen nicht ab, bevor Sie den Arbeitsvertrag von beiden Seiten unterschrieben in Händen halten. Bis dahin kann immer noch etwas schief gehen, zum Beispiel, dass ein Betriebsrat seine Zustimmung verweigert.
Ihre
Entscheidung
Um eine überlegte Entscheidung zu treffen, sollten Sie jetzt noch einmal Ihren Forderungskatalog heranziehen. Erfüllt die Stelle die Voraussetzungen, die Sie für sich persönlich als wesentlich formuliert hatten? Bedenken Sie aber, dass wahrscheinlich keine Stelle alle Ihre Wünsche erfüllen wird. Kompromisse werden Sie immer schließen müssen. Auf jeden Fall sollten Sie auch die Meinung möglichst vieler Personen hören, auf deren Urteil Sie etwas geben.
Zusage
Entscheidungskonflikte Die Zusage könnte zu einem Zeitpunkt kommen, an dem noch weitere interessante Bewerbungen in der Schwebe sind. Handelt es sich dabei um eine Stelle, über die Sie bereits ein Gespräch geführt haben, ohne dass Sie die Entscheidung schon wüssten, sollten Sie bei diesem Betrieb anrufen. Erkundigen Sie sich, wie Ihre Chancen stehen. Sprechen Sie auch mit dem Unternehmen, das Ihnen die Zusage gegeben hat und spielen Sie dabei mit offenen Karten. Schildern Sie sachlich den Entscheidungskonflikt, in dem Sie sich befinden und suchen Sie gemeinsam nach einer Lösung. Geben Sie aber nicht der Versuchung nach, mit dem Trumpf der Stellenzusage in der Hand zu pokern. Dafür ist Ihr Blatt nicht gut genug. Jeder Betrieb hat stets noch andere Kandidaten in der Hinterhand. Ist der andere Betrieb nicht im Stande, seine Entscheidung im Rahmen Ihrer Bedenkfrist vorzuziehen, sollten Sie die zugesagte Stelle annehmen. Der Grundsatz lautet in diesem Fall: Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Es wäre doch zu ärgerlich, wenn Sie am Ende mit leeren Händen dastünden. Außerdem gibt es immer noch eine zwar nicht nette, aber legitime Möglichkeit, falls Sie später noch das Angebot Ihres Lebens erhalten: In der Probezeit hat nicht nur Ihr Arbeitgeber, sondern haben auch Sie das Recht, jederzeit kurzfristig zu kündigen.
Auf
einen
Blick
Wenn Sie eine Zusage erhalten, sollten Sie noch einmal prüfen, ob die Stelle Ihre wesentlichen Forderungen erfüllt. Besprechen Sie sich auch mit Personen Ihres Vertrauens. Nehmen Sie in Zweifelsfällen und bei Entscheidungskonflikten eine Stelle lieber an, als sie abzulehnen.
Nach
39.
dem
Gespräch
Arbeitsvertrag
Der
Abschluss
das
Ziel
des
eines
Arbeitsvertrags
ist
ganzen
vorangegangenen
Bewer-
bungsverfahrens. Einigung
im
Nach
der
grundsätzlichen
Vorstellungsgespräch
hier die E i n z e l h e i t e n der sammenarbeit geregelt.
werden
künftigen
Zu-
Über die wesentlichen Bedingungen der Zusammenarbeit haben Sie mit Ihrem Betrieb bereits im Vorstellungsgespräch verhandelt. Versuchen Sie jetzt nicht, nachdem Sie gewissermaßen gewonnen haben, noch einmal draufzusatteln (zum Beispiel beim Gehalt). Damit würden Sie sich sehr unbeliebt machen und es könnte Sie, wenn Sie Pech haben, sogar die Stelle kosten. Die Verhandlungen sollten sich jetzt nur noch um Bedingungen drehen, die für Ihre Entscheidung für oder gegen die Stelle nicht entscheidend waren.
Regeluftgen
im
Arbeitsvertrag
• Vertragsparteien: Das sind Sie und Ihr Betrieb. Beide Seiten sollten genau bezeichnet sein. • Aufgabengebiet: Ihr künftiges Tätigkeitsfeld sollte möglichst konkret definiert sein. Hierzu gehören auch Ihre Befugnisse und Ihre hierarchische Stellung. • Vergütung: Der Vertrag muss Ihr Gehalt und die Nebenleistungen regeln, von Urlaubs- und Weihnachtsgeld über Provisionen und Firmenwagen bis zu Gehaltsfortzahlung im Krankheitsfall und betrieblichen Sozialleistungen. • Eintrittstermin: Wann soll Ihre Tätigkeit beginnen? • Probezeit: Während dieser Zeit haben beide Seiten die Möglichkeit, ohne Angabe von Gründen kurzfristig zu kündigen. Geregelt sein müssen die Länge der Probezeit (oft sechs Wochen bis drei Monate), Verlängerungsmöglichkeit, Kündigungsfristen und -termine.
39.
Arbeitsvertrag
• Arbeitszeit: Festgelegt sein sollten die Länge der täglichen und wöchentlichen Arbeitszeit und Fragen wie Überstunden und ihre Abgeltung, Gleitzeit, Pausen, Urlaub. • Kündigungsbedingungen: Wer darf wann zu welchem Termin kündigen? Ist die Stelle von vornherein befristet? Häufig wird in Arbeitsverträgen noch eine Vielzahl weiterer Dinge festgelegt: zum Beispiel Bedingungen für Nebentätigkeiten, Wettbewerbsvereinbarungen, zusätzliche Altersversorgung, Firmenwagen, Umgang mit Erfindungen und Verbesserungsvorschlägen, Verschwiegenheitspflicht, Umzugshilfen, Trennungsgeld, Unfallversicherung, Vermögensbeteiligung. Für Themen, die im Arbeitsvertrag nicht geregelt wurden, gelten gegebenenfalls die tarifvertraglichen Regelungen, sonst die gesetzlichen Bestimmungen. Haben Sie Fragen zu Ihrem Arbeitsvertrag, können Ihnen auch Gewerkschaften weiterhelfen. Der schriftliche Abschluss des Arbeitsvertrags erhöht für beide Seiten die Rechtssicherheit. Ist ein Betriebsrat (bei Unternehmen) oder Personalrat (bei Behörden) vorhanden, bedarf die Einstellung dessen Zustimmung.
Auf
einen
Blick
Im Arbeitsvertrag werden die Konditionen der künftigen Zusammenarbeit im Einzelnen geregelt. Im Zweifelsfall gelten tarifvertragliche oder gesetzliche Regelungen.
Nach
dem
40. Dieser
Gespräch
Kündigen Punkt
steht
nicht
ohne
Grund
ganz
am S c h l u s s d i e s e s K o m p a s s e s . Sie s o l l t e n n ä m l i c h Ihre b i s h e r i g e Stelle erst dann kündigen, unter
wenn
Dach
und
der
neue
Fach
Vertrag
wirklich
ist.
Kündigungstermin In der Vorbereitung des Vorstellungsgesprächs kann ein kurzer Blick auf die Kündigungsbedingungen in Ihrem derzeitigen Arbeitsvertrag nicht schaden. Allzu leicht täuscht man sich über die geltenden Fristen und Termine oder hat eine Anpassung im Laufe der Betriebszugehörigkeit übersehen. Wenn es Überschneidungen zwischen dem vorgesehenen Eintrittsdatum und Ihrem frühesten Kündigungstermin gibt, müssen Sie das Problem rechtzeitig mit Ihrem neuen Betrieb klären. Wenn er Interesse an Ihnen hat, wird sich auch eine für alle Seiten akzeptable Lösung finden. Ihr alter Arbeitgeber hat keineswegs die Pflicht, Sie vorzeitig aus Ihrem Vertrag zu entlassen, weil Sie eine neue Stelle gefunden haben. Sie riskieren sogar Schadenersatzforderungen, wenn Sie sich nicht gütlich einigen.
Zeitdruck Während Sie auf die Entscheidung über Ihr geführtes Vorstellungsgespräch warten, können Sie in die unangenehme Situation geraten, dass der Kündigungstermin bei Ihrem jetzigen Arbeitgeber bedrohlich nahe rückt. Weisen Sie Ihre Wunschfirma auf Ihren drohenden Zeitkonflikt hin. Vielleicht kann eine Entscheidung für oder gegen Ihre Kandidatur vorgezogen werden, vielleicht stellt sich heraus, dass nur noch die Zustimmung des Betriebsrats aussteht. Vielleicht lassen sich schon einmal Lösungen andenken, wenn sich ein Interesse an Ihnen abzeichnet.
40.
Keine
voreiligen
Kündigen
Schritte
Grundsätzlich sollten Sie nicht schon auf die erste Zusage hin Ihre alte Stelle kündigen. Sie sollten davon nicht einmal im alten Betrieb herumerzählen. Bis die Angelegenheit wirklich hundertprozentig ist, sind noch manche Klippen zu überwinden, an denen alles scheitern kann. Wenn Sie dann schon gekündigt haben, oder selbst, wenn nur bekannt geworden ist, dass Sie die Absicht haben zu kündigen, stehen Sie schlecht da. Wenn Ihr neuer Betrieb einen Betriebsrat (bei Unternehmen) oder einen Personalrat (bei Behörden) hat, sind Sie meist auch auf dessen Zustimmung angewiesen. Vernünftigerweise sollte der Betriebs- oder Personalrat zwar von vornherein in die Personalauswahl mit einbezogen werden. I s t dies aber nicht erfolgt, können Sie zum Opfer irrationaler innerbetrieblicher Machtkämpfe werden. Stellen diese Leute sich quer, haben Sie den Schaden. Erst, wenn Ihnen der Arbeitsvertrag vorliegt, von beiden Parteien unterzeichnet und mit Zustimmung des Betriebs- oder Personalrats, dürfen Sie ihn als rechtsgültig geschlossen betrachten und können Ihre alte Stelle kündigen.
Auf
einen
Blick
Sprechen Sie rechtzeitig mit Ihrem möglichen neuen Arbeitgeber, wenn sich Überschneidungen zwischen dem vorgesehenen Eintrittstermin und Ihrer Kündigungsfrist ergeben. Kündigen Sie Ihre alte Stelle möglichst erst, wenn auch der Betriebsoder Personalrat des neuen Betriebs Ihrem Arbeitsvertrag zugestimmt hat.
Service
41. Zulässige Fragen/ unzulässige Fragen Das Recht des S t e l l e n a n b i e t e r s auf w a h r h e i t s g e m ä ß e A u s k u n f t ist auf Fragen b e schränkt,
an d e r e n
berechtigtes
Beantwortung
Interesse
er
ein
hat.
Schwangerschaft Die Frage nach einer bestehenden Schwangerschaft gilt als: • Zulässig: Wenn sich nur Frauen bewerben; wenn die Arbeit von einer Schwangeren nicht ausgeführt werden kann (gefährliche/körperlich schwere Arbeit, Akkordarbeit, Tänzerin, Mannequin,); wenn die Stelle zeitlich befristet ist. • Unzulässig: In allen anderen Fällen.
Behinderung Die Frage nach einer Behinderung gilt als: • Zulässig: Wenn Auswirkungen auf den Arbeitsprozess zu erwarten sind (Arbeiten können nicht erledigt werden oder nur mit bestimmten Hilfsmitteln). Dann müssen Bewerber sogar von sich aus darauf hinweisen, da Arbeitgeber besondere Vorkehrungen treffen müssen. Bei Vorliegen einer Schwerbehinderung gilt dies immer. • Unzulässig: Wenn die zu erledigende Arbeit ohne weiteres ausgeführt werden kann.
Krankheiten/Sucht Die Frage nach Krankheiten oder Sucht gilt als: • Zulässig: Wenn die Arbeit/Betriebsabläufe beeinträchtigt werden könnten (ansteckende Krankheiten, Allergie gegen Betriebsstoffe, Drogenprobleme eines Mediziners). • Unzulässig: Wenn die Arbeit nicht beeinträchtigt wird; wenn die Krankheit geheilt ist, die Sucht nicht mehr besteht.
41.
Zulässige
Fragen/unzulässige
Fragen!
Direktes Fragen wird oft umgangen, indem vor der Einstellung eine ärztliche Untersuchung vorgesehen ist. Üblicherweise hat der Betrieb dann einen Arzt, mit dem er zusammenarbeitet.
Vorstrafen Die Frage nach Vorstrafen gilt als: • Zulässig: Wenn die Eignung für die Arbeit zu verneinen ist. Beispiele: Ein Sittlichkeitsverbrecher darf nicht als Lehrer arbeiten. Bei einem Kraftfahrer dürfen keine Verkehrsdelikte vorliegen. • Unzulässig: Wenn die Vorstrafe keine negative Auswirkungen auf die Arbeit hat; wenn die Vorstrafe gelöscht ist. Punkte in Flensburg oder Strafmandate gelten übrigens nicht als Vorstrafen. Umgangen wird die direkte Frage nach Vorstrafen durch die Anforderung eines polizeilichen Führungszeugnisses.
Schulden Die Frage nach geordneten Vermögensverhältnissen gilt als: • Zulässig: Wenn die Arbeit ein besonderes Vertrauensverhältnis voraussetzt. Beispiele: Tätigkeit als Kassierer, Revisor oder leitender Angestellter. • Unzulässig: Wenn private Schulden keinen Einfluss auf die Arbeit erwarten lassen. Eine geregelte Kontoüberziehung oder ein Wohnungskredit gelten nicht als ungeregelte Vermögensverhältnisse.
Mitgliedschaften Die Frage nach der Mitgliedschaft in einer Religionsgemeinschaft, Partei, Gewerkschaft oder Personalvertretung gilt als: • Zulässig: Wenn der Arbeitgeber beispielsweise eine kirchliche Organisation, eine Partei Stiftung, eine Arbeitgeberorganisation oder eine Gewerkschaft ist. • Unzulässig: In den übrigen Fällen gelten Ihre religiösen und politischen Überzeugungen als Ihre Privatsache.
Service
42. Trotz Frauen ligt.
Tipps für formaler im Hier
spezieller
Frauen
Gleichberechtigung
Arbeitsleben finden Tipps
vielfach
Sie eine fürs
werden
benachtei-
Zusammenstellung
VorstelLungsgespräch:
• Vor allem Frauen stellen ihr eigenes Licht gern unter den Scheffel, schätzen die eigenen Qualitäten gering, trauen sich Aufgaben nicht zu. Im Vorstellungsgespräch ist jedoch selbstbewusste Werbung für die eigene Qualifikation gefragt. Stellen Sie zumindest für die Dauer dieses Gesprächs Ihre Zweifel zurück und überlassen Sie Ihren Gesprächspartnern das Urteil, ob sie Ihnen die Aufgabe zutrauen oder nicht. • In vielen Berufen ist Sozialkompetenz gefragt. Auf diesem Gebiet gelten Frauen ihren männlichen Konkurrenten oft als überlegen. Diesen Punkt dürfen Sie als zusätzliche Stärke betrachten. • Bei der Informationsbeschaffung könnte für Sie die Frage aufschlussreich sein, wie hoch der Frauenanteil in Ihrem Betrieb ist, vor allem in Führungspositionen. • Orientieren Sie sich in der Frage der Kleidung an einem Durchschnittsgeschmack. Also keine Übertreibungen in puncto Schmuck, Duft oder Make-up. Kurze Röcke machen auf Männer sicher Eindruck, können Ihnen aber im Sitzen unkomfortabel werden, wenn Sie ständig das Gefühl haben, am Saum zupfen zu müssen. Und Ihr Gesprächspartner kann natürlich auch eine Frau sein. • Organisieren Sie gegebenenfalls die Kinderbetreuung so, dass Sie nicht unter Zeitdruck geraten. So ein Gespräch kann weit länger dauern als erwartet. • Mit leiser oder hoher Stimme zu sprechen wirkt unsicher. Besonders am Telefon oder in Diskussionen verfallen manche Frauen leicht in eine zu hohe Tonlage.
42.
Tipps
für
Frauen
• Fragen nach einer Schwangerschaft sind in aller Regel unzulässig und dürfen sogar wissentlich falsch beantwortet werden (siehe 41. Zulässige Fragen/unzulässige Fragen). Auf die Frage, ob Kinder geplant sind, antworten Sie tendenziell am besten: In der nächsten Zukunft nicht, für Sie stünde zunächst Ihre berufliche Laufbahn im Vordergrund, deswegen hätten Sie sich ja schließlich auch beworben. • Haben Sie Kinder, machen Sie am besten von sich aus deutlich, dass die Betreuung bestens organisiert ist und keine Probleme aufwerfen wird. • Zu Unterbrechungen des beruflichen Werdegangs durch Kindererziehungszeiten sollten Sie stehen. Erläutern Sie, dass Sie trotzdem beruflich den Anschluss gehalten oder sogar wertvolle Zusatzqualifikationen erworben haben (Fortbildung, Fachliteratur); auch Aushilfstätigkeiten, unbezahlte Arbeit, ehrenamtliches Engagement und so weiter sind interessant. Für Stellen, in denen Sozialkompetenz gefragt ist, ist Kindererziehung schließlich eine gute Übung. • Generell sollten Sie als Frau noch stärker als Ihre männlichen Konkurrenten darauf Wert legen, mit Ihrer Motivation für die Stelle zu überzeugen und klar zu machen, dass Sie sich voll und ganz für den Beruf engagieren wollen und können. • Setzen Sie auch bei provokativen Fragen auf sachliches Erklären, versuchen Sie, Ihre Verärgerung möglichst für sich zu behalten. • Sämtliche beruflichen Pläne sind mit Ihrem Partner abgesprochen und werden von diesem voll mitgetragen. Das darf aber nicht unselbstständig klingen, als seien Sie von Ihrem Partner abhängig. • Demonstrieren Sie die stellenrelevanten Qualifikationen, die Sie bei Au-pair-Zeiten oder freiwilligen sozialen/ökologischen Jahren erworben haben (Fremdsprachenkenntnisse, Sozialkompetenz, berufliche Erfahrungen).
Service
43. Tipps für Assessment-Center Statt
in e i n e m
Vorstellungsgespräch
die
Bewerberauswahl
auch
ten
Assessment-Center
ist
ein
einem
stattfinden.
z e l g e s p r ä c h ist aber auch stets e n t h a l t e n .
Was
in in
kann
sogenannEin
Ein-
diesem Rahmen
Assessment-Center?
Bei einem Assessment-Center werden meist etwa ein Dutzend Kandidaten gemeinsam zu einer ein- bis zweitägigen Veranstaltung eingeladen, bei der sie unter Beobachtung von Führungskräften des Betriebs und Psychologen Aufgaben ausführen, die ihren späteren Arbeitsalltag simulieren. Angewendet wird dieses Verfahren von großen, stark durchorganisierten Unternehmen und Behörden für die Auswahl von Führungskräften und Führungsnachwuchs (Traineestellen). Im Normalfall sind mehrere Stellen zu vergeben, so dass mehrere Teilnehmer erfolgreich sein können.
Wie
können
Sie
sich
vorbereiten?
• Alles, was für die Vorbereitung eines Vorstellungsgesprächs gilt, gilt auch für das Assessment-Center. • Tragen Sie bequeme Kleidung, da solch eine lange Veranstaltung recht anstrengend werden kann. • Für Unterkunft und Verpflegung sorgt der Betrieb. • Eine inhaltliche Vorbereitung ist kaum möglich. Sie können sich jedoch anhand von Büchern über Einstellungstests mit der Art der möglichen Aufgaben vertraut machen. • Unsicherheit bauen Sie ab, indem Sie sich vorab über die typischen Abläufe informieren - was Sie ja gerade tun. • Wichtig ist, dass Sie fit und ausgeruht zum Termin erscheinen. Nutzen Sie die angebotenen Pausen zur Erholung.
43.
Wie
Läuft
Tipps
ein
für
Assessment-Center
Assessment-Center
ab?
• Zu Beginn stellen sich alle Teilnehmer vor. Dies kann schon die erste Aufgabe sein, wenn Sie nach einem Vorgespräch nicht sich, sondern Ihren Sitznachbarn vorstellen sollen. • Die nachfolgenden Aufgaben werden in Gruppen, zu zweit oder allein ausgeführt. • Betrachten Sie die anderen nicht als Konkurrenten, sondern als Partner (Teamarbeit). • Befürchten Sie keine hinterhältigen Tricks, es wird fair zugehen. Die Aufgabenstellungen werden vorher erläutert, Ihre Beobachter haben vorbereitete Auswertungsbögen. • Verstellen Sie sich nicht, das kann Ihnen über die Dauer des Termins ohnehin nicht gelingen. • Lassen Sie sich hinterher telefonisch die Ergebnisse erläutern. Sie werden wertvolle Erkenntnisse über sich gewinnen.
Aufgabenbeispiele: • Kenntnistests: Fachkenntnisse werden selten abgefragt, beliebter sind Tests zur sogenannten Allgemeinbildung. • Leistungstests: Getestet wird zum Beispiel Organisationstalent, Konzentrationsfähigkeit, Ausdrucksvermögen. • Intelligenztests: Sie sollen zum Beispiel Viererreihen durch ein passendes fünftes Element ergänzen. • Persönlichkeitstests: Fragebögen zur Erkundung Ihrer Eigenschaften sind eher selten, Ihre Beobachter verlassen sich lieber auf ihre eigenen Eindrücke. • Rollenspiele: Sie und ein anderer Kandidat sollen zum Beispiel eine Verhandlung führen. Getrennt voneinander werden Ihnen Ausgangssituationen geschildert, die völlig unvereinbare Standpunkte mit sich bringen. Beobachtet werden Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsvermögen. Betrachten Sie sich nicht als Gegner, jeder wird getrennt beurteilt. • Gruppendiskussionen: Eine Aufgabe soll durch gemeinsame Diskussion zu einer Lösung geführt werden. Liefern Sie sachliche Beiträge, die die Diskussion voranbringen.
Service
44. C h e c k l i s t e Vorstellungsgespräch Hier
noch
einmal
in aller
Kürze
die w i c h -
t i g s t e n T i p p s für den Tag X, damit das V o r s t e l l u n g s g e s p r ä c h ein v o l l e r Erfolg wird.
Vor
der
Abreise
• Haben Sie Ihre vorbereitete Fragenliste dabei? • Schreibzeug? • Einladungsschreiben mit Treffpunkt, Termin, wichtige Telefonnummern? • Eventuell Bewerbungskorrespondenz inklusive Kopien von Lebenslauf und Anschreiben?
Nach
der
Ankunft
• Vergewissern Sie sich über Namen und Funktion Ihrer Gesprächspartner. • Lassen Sie sich Ihre Gesprächsvorbereitung noch einmal durch den Kopf gehen (Angebotskatalog, Forderungskatalog, Information über Stelle/Betrieb/Branche). • Ein letzter Blick in den Spiegel: Frisur und Kleidung o . k . ?
Ihr • • • • • • • •
Verhalten
im
Gespräch
Machen Sie ein freundliches Gesicht. Sprechen Sie laut und deutlich. Halten Sie Blickkontakt. Beziehen Sie alle Anwesenden in das Gespräch mit ein. Sprechen Sie Ihre Gesprächspartner mit Namen an. Geben Sie bereitwillig Auskunft. Hören Sie gut zu. Bei Stress: Nie gefühlsmäßig reagieren, setzen Sie stets auf sachliches Erklären.
44 .
Beachten
Checkliste
Sie
im
VorstelLungsgespräch
Gespräch
• Lassen Sie nicht nur Ihr Gegenüber reden. Sie müssen Ihre Eigenwerbung (Ihre wichtigsten Qualifikationen für die Stelle) und Ihre eigenen Fragen (Ihre wesentlichen Forderungen) anbringen. • Ihre Antworten und Begründungen sollten dem Betrieb konkreten Nutzen versprechen und Ihre Motivation für die Stelle deutlich werden lassen. Tragen Sie dazu bei, sämtliche Zweifel und Unklarheiten auszuräumen. • Klären Sie alle Fragen, die für Ihre Entscheidung für oder gegen die Stelle erforderlich sind. • Betonen Sie zum Abschluss möglichst noch einmal Ihr großes Interesse an der Stelle.
Ihre • • • • • • •
Hauptargumente
Ihre Ausbildung (Schule, Dienste, Lehre, Studium) Ihre praktischen Erfahrungen Ihre Zusatzqualifikationen Ihre besonderen Kenntnisse und Fähigkeiten Ihre persönlichen Eigenschaften Relevante Freizeitaktivitäten Persönliche Kontakte
Service
45. die
Adressen, weiterhelfen
Deutsche Gesellschaft für Personalführung, DGFP Bundesweite Seminarangebote Tel.: 0 2 1 1 / 5 97 80 (Düsseldorf) www.dgfp.de Färber Media Consulting „Bewerbertraining" Christine Färber Hiltensperger Straße 11 80798 München Tel.: 0 89/27 3216 63 www.faerber-media-consulting.de HOT Haas Organisations- und Teamentwicklung „Fit fürs Assessment-Center" Bernhard Haas Emdener Weg 6 63454 Hanau Tel.: 0 6181/7 42 24 www.hot-akademie.de Hier finden Sie eine Auswahl von Jobportalen, die neben Stellenangeboten auch Content zu Themen wie „Bewerbung", „Weiterbildung" und „Branchentrends" bieten: www.berufstart.de www.berufsstrategie.de www.berufswelt.de www.jobpilot.de
www.jungekarriere.de www.karrierefuehrer.de www.unicum.de www.stepstone.de
Adressen/46.Bücher,
46. die
die
weiterhelfen
Bücher, weiterhelfen
Vera F. Birkenbihl: Kommunikationstraining, mvg, Landsberg Christine Färber: Jobwechsel, Gräfe und Unzer Verlag, München Jürgen Hesse/Hans-Christian Schräder: Die 100 häufigsten Fragen im Vorstellungsgespräch, Eichborn Verlag, Frankfurt am Main Renate Ibelgaufts: Das überzeugende Falken Verlag, Niedernhausen
Vorsteilungsgespräch,
Sammy Molcho: Alles über Körpersprache, Mosaik Verlag, München Christian Püttjer/Uwe Schnierda: Campus, Frankfurt am Main
Vorsteilungsgespräch,
Horst H. Siewert: Spitzenkandidat im Assessment-Center, mvg, Landsberg Ursula Thieme: Bewerben, Gräfe und Unzer Verlag, München