L Vorwort Inhalt Einführung Einrührung
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L Vorwort Inhalt Einführung Einrührung
Tiffany-Technik leichtgemacht Tiffany-Technik muß nicht kompliziert sein. Gerade hei Tiffanyspiegeln können Sie mit wenig Arbeitsaufwand und geringen Material kosten nette Geschenke und kleine Kunstwerke herstellen. Das erforderliche Material und Werkzeug finden Sie dank der Verbreitung, die das Hobby der Tiffanykunst in den letzten Jahren erfahren hat, in fast allen Geschäften, die Bastlerzubehör führen. Aufwendigere Objekte und Formen setzen Fingerfertigkeit und Übung voraus. Als Anfänger sollten Sie sich nicht gleich an die Fertigung einer Tiffanylampe wagen. Die gewölbte Form und die Vielzahl verschiedener Glaser können Schwierigkeiten bereiten, die schnell das bereits besorgte Material und Werkzeug in der Kiste verschwinden lassen. Es ist übrigens ein Irrtum, zu glauben, Tiffany-Kunst sei mit Jugendstil gleichzusetzen. Das Buch ist bemüht, neben klassischen Formen auch neue, moderne Linien aufzuzeigen. Es beschränkt sich auch nicht nur auf flächige Spiegel als Wandschmuck, sondern stellt auch Objekte wie Broschen, Vasen, Windlichter und andere Gegenstände dar. Das Buch soll dem Anfänger den Einstieg erleichtern und dem Fortgeschrittenen neue Anregungen vermitteln.
Spiegel, Gläser und Metalle Spiegel ist nicht gleich Spiegel. Es gibt Spiegel in verschiedenen Stärken und Farben. Bei der Tiffanytechnik verwendet man am häufigsten Spiegel mit einer Stärke von 3 Millimetern. Die Farbpalette reicht vom einfachen Silber über Kupfer und Bronze bis zu den verschiedenen Arten von Antikspiegeln. Diese wirken wie alte angelaufene Spiegel und sind in unterschiedlichen Abstufungen und Farbnuancen gefleckt. Es gibt sogar Spiegel, die durchsichtig werden, wenn das Licht im Hintergrund heller scheint als im Vordergrund. Mit solchen Spiegeln lassen sich zum Beispiel bei Windlichtern überraschende Effekte erzielen. Nicht nur Spiegel finden bei Tiffanyspiegeln Verwendung, sondern auch eine ganze Reihe anderer Glassorten. Neben schwarzem Glas und weißem Milchglas (Überfangglas) wurde bei den abgebildeten Objekten Opalescentglas in den verschiedensten Färbungen verwendet. Opalescentglas ist eine weiß marmorierte Glasart, der 1-3 Farbtöne beigemischt sind. Dieses Glas gibt es in unterschiedlichen Stufen der Lichtdurchlässigkeit. Für Tiffanyspiegel ist die Transparenz allerdings nicht von Bedeutung. Aus demselben Grund geht dieses Buch auch nicht näher auf weitere durchsichtige Gläser wie Colorescentglas oder Antikglas ein. Eine attraktive Variante des Opalescentglases ist irisierendes Glas. Es schillert metallisch in allen Regenbogenfarben, wenn das Licht von vorne schräg auf die Glasoberfläche fallt. Alle Opalescentgläser haben eine strukturierte Überfläche und sind daher schwerer zu schneiden und zu brechen als Gläser mit glatter Oberfläche. Der Preis für einfache Silberspiegel ist nicht hoch. Sie kosten kaum mehr als Fensterglas. Bei 3 mm Stärke zahlen Sie 40.bis 50.- DM pro Quadratmeter. Antikspiegel sind wesentlich teurer. Opalescentgläser gibt es ab ca. 120- DM, wobei irisie-
rendes Glas weit mehr kostet. Erschrecken Sie nicht über diese Preisangaben, Sie benötigen von diesen Gläsern nur geringe Mengen.
Kupferfolie Die fertig geschnittenen und geschliffenen Glasteile werden mit selbstklebender Kupferfolie eingefaßt. Die Breite des Bandes richtet sich nach der Stärke des Glases. Für 3 mm dickes Glas ist eine Breite von 4,8 oder 5,5 mm empfehlenswert. Beim Einfassen entstehen so um die einzelnen Glasstücke ca. 1 mm breite Ränder, die beim Zusammenlöten eine Lötnaht von 2-3 mm ergeben. Da bei Spiegeln, wie bei transparenten Gläsern, die Innenseite der Einfassung einsehbar ist und Kupfer in Verbindung mit Flußmitteln anlaufen kann, besorgen Sie sich am besten Kupferfolie, deren Rückseite (Klebefläche) schwarz oder silbern verzinnt, ist. Eine Rolle mit 33 m Kupferfolie kostet, je nach Breite, zwischen 10.- und 20.- DM. Zum Aufbewahren mehrerer Rollen eignet sich ein Ständer, wie er im Handel erhältlich ist. Lötzinn Lötzinn besteht aus einer Legierung von reinem Zinn und Blei. Für die Tiffanytechnik verwenden Sie eine Mischung im Verhältnis 50 % zu 50 % oder eine Zusammensetzung aus 60 % Zinn und 40 % Blei. Auf keinen Fall darf das Lötzinn selbst ein Flußmittel enthalten, wie zum Beispiel Radiolot, das in der Elektrotechnik angewendet wird. Lötzinn wird auch in verschiedenen Formen angeboten. Es gibt Lötstengel und Lötdraht, der um eine Spule gewickelt ist. Am handlichsten sind Lötstengel von ca. 3 mm Stärke. Kaufen Sie keine dicken (dreikantigen) Stangen, auch wenn sie etwas billiger sind! Der Preis für Lötzinn hängt übrigens stark vom aktuellen, schwankenden Marktwert ab und liegt zwischen 30.- und 60.- DM pro Kilogramm.
Flußmittel Damit sich Kupferfolie und Lötzinn verbinden können, muß diese vorher mit einem Flußmittel behandelt werden. Als Flußmittel dienen Stearinöl, Lötfett oder Lötwasser. Benutzen Sie für Spiegel niemals Flußmittel, die Säure enthalten. Saure greift die rückwärtige Beschichtung des Spiegels an und verstört sie. Dieser Prozeß kann sich über einen längeren Zeitraum hinziehen. Sie merken erst einige Zeit nach der Fertigstellung, daß der Spiegel an den Ecken und Kanten blind wird. Besorgen Sie sich am besten säurefreies Lötwasser. Fine zusätzliche Dose säurefreies Lötfett ist beim Reinigen der Spitze des Lötkolbens hilfreich. Die benötigten Flußmittel sind auch nicht teuer. Sie kosten nur wenige Mark. Zum Auftragen, des Lötwassers legen Sie sich einen schmalen Pinsel mit nicht zu feinen Borsten bereit. Patina Mit Patina färben Sie die silbern glänzenden Lötnähte ein, falls Sie dem Spiegel zusätzlich ein antikes Aussehen verleihen wollen. Die chemische Flüssigkeit wird mit einem Lappen oder einem Wattestabchen auf die gereinigte Lötnaht aufgetragen. Da sie ätzende Zusätze enthält, verwenden Sie dabei ein Paar Gummihandschuhe. Achten Sie darauf, daß die Patina nicht mit den Schleimhäuten in Berührung kommt. Nach dem Patinieren wird das Werkstück unter fließendem Wasser gründlich gereinigt. Sie können zwischen einer Patina wählen, die das Zinn entweder schwarz oder kupfern tönt. Der Preis für ein Fläschchen liegt bei ungefähr 5.- DM.
Bleiprofile Größere Spiegel in Tiffanytechnik einzufassen wäre ein mühsames Unterfangen. Benutzen Sie daher Bleiprofile (Querschnitt in H- oder U-Form), um größere Objekte zu umranden. Kaufen Sie nicht zu weiches Blei – es gibt die Profile in unterschiedlichen Härtegraden – , da die Fassung des Spiegels sonst ausleiern kann! Ein Meter Bleiprofil kostet ungefähr 2.- DM. Nach jedem Verarbeiten von Blei müssen Sie Ihre Hände unbedingt gründlich reinigen. Draht Aus Kupfer- oder Silberdraht fertigen Sie die Aufhänger für Spiegel. Bei schwereren Spiegeln empfiehlt sich ein Durchmesser des Drahtes von 0,8 mm. Silberdraht können Sie auch zur Verzierung von Spiegelbroschen verwenden.
Glas schneiden, brechen und verlöten Glasschneider Für den Anfang genügt ein einfacher Glasschneider mit 6 Metallrädchen, wie er für 5.- bis 10.- DM in Werkzeug- oder Bastelläden erhältlich ist. Die 6 Rädchen sind durchnumeriert. Lösen Sie die Schraube und stellen Sie den Schneider auf das nächste Rädchen ein, wenn das alte stumpf geworden ist. Professionelle Glasschneider besitzen nur ein Schneiderädchen aus gehärtetem Stahl. Der Vorteil dieser Schneider ist neben der längeren Lebensdauer des Rädchens, daß die Schnittlinie heim freien Schnitt ohne Lineal besser verfolgt werden kann. Für gerade Schnitte mit einem Lineal sind sie nur dann geeignet, wenn sie einen Schneidekopf mit flacher Seite besitzen. Luxusausführungen können mit Schneideöl zur Schmierung der Achse gefüllt werden. Zur Aufbewahrung dient ein Glas (z. B. Marmeladenglas) dessen Boden von Watte, die mit Schneideöl getränkt wurde, bedeckt wird. Schneideöl können Sie sich leicht durch Mischen von Nähmaschinenöl und Petroleum im Verhältnis 50 zu 50 selbst herstellen. Der Profitip: Mit einem kleinen Pinsel reinigen Sie den Glasschneider nach jedem Gebrauch von feinem Glasstaub und kleinen Splittern. Damit erhöhen Sie die Lebensdauer Ihres Werkzeugs erheblich.
Glasschleifer Zum Entgraten ausgebrochener Glasteile wird eine sogenannte Carborundumfeile, ein Schleifstein für Glas, verwendet. Sie ist bei Spiegeln allerdings mit Vorsicht zu benutzen, da an der rückwärtigen Kante des Spiegels die Beschichtung leicht abspringen kann. Teurer in der Anschaffung ist eine Glasschleifmaschine. Sie lohnt sich aber auf alle Fälle, wenn Sie tiefer in die Tiffanykunst einsteigen wollen. Spiegel lassen sich mit ihr problemlos schleifen. Die Glasschleifmaschine ist ein Naßschleifgerät. Der senkrecht um eine Achse rotierende Schleifkopf ist mit Diamantstaub besetzt. Unter dem Auflagegitter befindet sich ein Wasserbecken, das über einen Schwamm den Schleifkopf mit Wasser benetzt. Schleifköpfe gibt es in verschiedenen Größen. Mit einem Schleifkopf mit geringem Durchmesser können auch enge Rundungen ausgeschliffen werden. Setzen Sie beim Schleifen immer eine Brille zum Schutz gegen abspringende Splitter auf. Eine Glas Schleifmaschine kostet zwischen 150.- und 200.- DM, eine Caborundumfeile ca. 10.- DM. Kröselzange. Eine sogenannte Kröselzange, gekennzeichnet durch einen gekrümmten Backen, dient dem Ausbrechen konkaver und konvexer (nach innen oder außen gekrümmter) Formen. Beim Kröseln liegt der gerade Backen immer oben auf dem Glas auf. Auch lassen sich unsaubere Bruchlinien mit ihr begradigen und kleine Spitzen abbröseln. Eine Kröselzange kostet ca. 20.- DM.
Lötkolben Für das Verlöten der mit Kupferfolie ummantelten Spiegel stücke empfehlen wir einen Lötkolben mit einer Leistung von ca. 80 Watt und einer Dauerlötspitze. Die Dauerlötspitze ist im Gegensatz zu einer einfachen Kupferlot spitze mit einer Eisenschicht überzogen, die den schnellen Verschleiß hemmt. Mit einem Salmiakstein wird die Lötspitze in heißem Zustand gereinigt, d.h. die durch die Hitze entstehende Oxidation entfernt. Tauchen Sie die Lötspitze während des Lötens ab und zu kurz in Lötfett, damit das Zinn nicht zu sehr haften bleibt und beim Absetzen des Lötkolbens Nasen bildet. Werkzeug für Schablonen Mit Schere und Karton fertigen Sie sich für schwierigere Objekte Schablonen an, die mit einem Fettstift oder einem wasserlöslichen Filzstift (Folienschreiber)
auf das Glas übertragen werden. Entlang den Schnittlinien Ihres Musters auf dem Karton müssen sie einen 1-2 mm breiten Streifen herausschneiden. Dieser Zwischenraum wird dann beim Zusammensetzen der Glasteile von der Kupferfolie und von Ungenauigkeiten beim Brechen ausgefüllt. Arbeitsunterlage Die einfachste Arbeitsunterlage besteht aus mehreren Lagen Zeitungspapier. Für das Schneiden darf die Arbeitsfläche nicht zu hart sein, da etwaige kleine Splitter oder Zinnreste durch ihre Hebelwirkung die Glasplatte schon bei geringer Belastung springen lassen würden, Teppichfliesen aus Nadelfilz auf einer Schneidelade (Sperrholzplatte mit zwei Anlegekanten) dienen als „professionelle“ Arbeitsfläche.
Eine Spiegelbrosche mit Fächermotiv
Etwa 45 Minuten.
Glasschneider, Carborundumfeile schleifmaschine, Lötkolben.
bzw.
Glas-
Spiegel 2 mm (ca. 10 cm x 10 cm), Kupferfolie 4,4 mm, Flußmittel, ein Stengel Lötzinn, eine Broschennadel.
Ca. 4.- DM (Kupferfolie und Flußmittel anteilig berechnet)
Für Broschen eignet sich am besten ein Spiegel in einer Stärke von 2 mm, da er leichter ist als ein Spiegel von 3 mm. Schwere Broschen ziehen zu stark am Gewebe und neigen dazu, beim Tragen nach vorne zu kippen. Der dünnere Spiegel läßt sich auch leichter brechen. Dies ist gerade für den Anfänger von Vorteil. 1. Die Spiegeltafel liegt mit der Rückseite nach unten auf der Arbeitsunterlage, da der Schnitt immer auf der Spiegeloberflache erfolgt. Die rückseitige Beschichtung des Spiegels ist sehr kratzempfindlich. Achten Sie daher unbedingt darauf, daß die
Arbeitsfläche frei ist von Splittern oder kleinen Zinnkügelchen, wie sie beim Löten immer wieder leicht entstehen. Verwenden Sie bei geraden Schnitten ein Lineal. Wenn Sie kein Glaserlineal zur Verfügung haben, das gegen Rutschen mit Gummi unterlegt ist, genügt ein Stück Hartfaserplatte. Da das Metallrädchen des einfachen, sechsrädrigen Glasschneiders 2 mm von der Anlegekante nach innen versetzt ist, müssen Sie diesen Abstand zwischen dem Rand des Lineals und der geplanten Schnittlinie mit einberechnen. 2. u. 3. Beim Schneiden halten Sie mit einer Hand das Lineal fest und ziehen mit der anderen den Glasschneider in einem Zug entlang des Lineals über die Glasoberfläche. Sie können den Glasschneider entweder zwischen Zeige- und Mittelfinger oder in der Art eines Schreibstiftes halten. Der Glasschneider muß beim Schneiden möglichst senkrecht zur Glasfläche geführt werden. Der Anfänger neigt dazu, den Schnitt mit zu großem Druck
auszuführen. Die »Fissur«, so nennt man den Anriß, den das Metallrädchen des Schneiders auf dem Glas hinterläßt, sollte nicht weiß werden, sondern als feiner Haarriß erscheinen. Achten Sie also auf einen leichten, gleichmäßigen Andruck und einen zügigen Schnitt. Schneiden Sie niemals eine Fissur nach! Durch die feinen Splitter in der Rille würde das Schneiderädchen sofort stumpf werden. Führen Sie Ihren Schnitt auch nicht über den Rand des Glases weg. Die scharfe Kante würde den Glasschneider ebenfalls beschädigen. Auch schlägt der Kopf des Glasschneiders auf das Glas, wenn Sie mit Druck über den Rand hinwegschneiden. Dadurch kann das Glas springen. 4. Um das Dreieck von der Spiegelplatte zu trennen, genügt bei einem 2 mm Spiegel meist ein leichter Druck. Nehmen Sie dazu den Spiegel in beide Hände und brechen Sie das Dreieck mit einem kurzen Ruck nach unten ab.
Der Profitip: Beim Brechen können feine Splitter abspringen. Schützen Sie Ihre Augen mit einer Brille oder neigen Sie die Spiegeloberfläche vom Körper weg nach vorne. 5. Sollte sich der Spiegel auf diese Weise nicht brechen lassen, dann legen Sie ihn so über die Kante Ihrer Arbeitsplatte, daß das abzubrechende Stück übersieht. Drücken Sie das überstehende Dreieck mit dem Daumen oder Handballen ganz fest nach unten ab. 6. Nachdem Sie alle Spiegelstücke für die Brosche geschnitten und abgetrennt haben, entgraten Sie scharfe Kanten mit der Glasfeile (Carborundumfeile). Führen Sie die Feile mehrmals entlang der Kante mit einer leichten Bewegung zum Rand hin. Schleifen Sie immer weg von der Fläche, da sonst Teile der Oberfläche abplatzen können! Besonders vorsichtig müssen Sie entlang der Unterkante des Spiegels schleifen. Wesentlich leichter und sauberer gelingt das Schleifen, wenn Sie eine Glas-
schleifmaschine zur Verfügung haben. 7. Die geschliffenen Stücke werden mit einer 4,4 mm breiten Kupferfolie eingefaßt. Entfernen Sie zunächst – am besten mit einem Glasreiniger – Glasstaub und eventuelle Fettspuren, damit die Klebefläche der Folie Haftung findet. Umwickeln Sie die Teile, wobei Sie an einer Ecke beginnen und die Kupferfolie in einem Stück um den Rand herumführen. An der Spiegelvorderseite sollte der Rand der Folie nicht weiter als 1 mm überstehen, damit die Lötnaht später nicht zu dick wird. 8. Als nächstes biegen Sie die Ränder der Kupferfolie mit Daumen und Zeigefinger um. Streifen Sie die Folie mit dem Fingernagel oder einem Stückchen Holz möglichst fest, damit kein Flußmittel zwischen Folie und Glas eindringen kann und sie sich beim Löten unter dem Einfluß der Hitze nicht wieder aufbiegt. 9. Mit säurefreiem Lötwasser oder Lötfett und einem kleinen Pinsel bestreichen Sie die Ober-
fläche der Kupferfolie. Dabei müssen Sie nicht zu genau arbeiten, da sich das Flußmittel beim Löten unter der Wärmeeinwirkung gut verteilt. Die Verwendung von Lötfett hat den Nachteil, daß die fertige Brosche zum Schluß sorgfältig gereinigt werden muß. 10. Die mit Flußmittel bestrichenen Teile müssen nun aneinandergeheftet werden. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder fixieren Sie die Stücke mit Stecknadeln auf einer weichen Unterlage (Styropor oder Sperrholzplatte) und haben dadurch beide Hände frei für Lötstengel und Lötkolben, oder Sie pressen zwei Stücke mit der Hand aneinander und nehmen mit dem Lötkolben Lötzinn vom Stengel auf. An der Nahtstelle der fixierten Teile setzen Sie zwei oder mehrere Lötpunkte. Der Profitip: Achten Sie darauf, daß der Lötkolben die richtige Arbeitstemperatur hat (2-3 Minuten Vorheizzeit). 11. Die punktgelöteten Elemente müssen eben und rutschfest liegen. Mit Lötkolben und Lötstengel ziehen sie nun die Lötnaht. Halten Sie den Lötkolben dabei schräg an die Naht der Kupferfolienränder, in den Winkel zwischen der abgeflachten Lötspitze und der Naht schieben Sie mit dem Lötstengel Lötzinn nach, wenn Sie den Lötkolben entlang der Nahtlinie führen. Gehen Sie dabei zügig vor, damit sich das Spiegelglas nicht zu sehr erhitzt. Gerade ein dünner Spiegel von 2 mm springt leicht unter zu großer Hitze. Führen Sie soviel Lötzinn zu, daß die Lötnaht eine Wulst bildet. Wenn das Zinn zu sehr an der Lötspitze haften bleibt, tauchen Sie sie kurz in die Dose mit Lötfett. Falls die Lötspitze Ruß zu bilden beginnt (besonders bei reinen Kupferlotspitzen), muß sie in heißem Zustand mit dem Salmiakstein gereinigt werden, bis das Metall wieder blank ist. Öffnen Sie dabei das Fenster, um die ätzenden
Dämpfe abziehen zu lassen. Nachdem Sie die Lötnähte der Oberseite gezogen haben, verlöten Sie auch die Nahte der Unterseite, aber nur flach, ohne daß sich eine Wulst bildet! Berühren Sie dabei mit der Lötspitze nicht die Spiegelbeschichtung, um sie nicht zu verkratzen. 12. Schließlich werden noch die übrigen Ränder mit Zinn überzogen. Dazu müssen Sie die Brosche senkrecht haken, Es erfordert einige Übung, die drei Seiten der Kupferfolie am Rand in einem Zug zu verzinnen. Führen Sie die Lötspitze möglichst rasch über den Rand. Ist die Zinnschicht noch zu dünn, wiederholen Sie den Arbeitsgang, nachdem das Werkstück abgekühlt ist. 13. Wählen Sie eine Broschennadel in der passenden Größe. Für das Festlöten eignen sich am besten Nadeln, deren Auflagefläche mit Löchern versehen ist. Durch diese Löcher lassen sich leicht Lötpunkte setzen. 14. u. 15. Die Broschennadel wird an der oberen Lötnaht der Rückseite angeheftet.
16. Bei der unten abgebildeten Variante der Fächerbrosche wurde ein Stück schwarzes irisierendes Glas anstelle des Spiegels eingearbeitet. Da Opalescentglas dicker ist als der 2 mmSpiegel, wurde zuerst die Rückseite der Brosche punktgelötet. Dadurch bleibt die sichtbare Fläche der Brosche, trotz des dickeren Glasstückes eben. Der Profitip: Verwenden Sie allerdings nicht zu große und nicht zu viele Teile, damit der Hänger nicht zu schwer wird. An der Spitze löten Sie eine kleine Schlaufe aus dünnem Silberdraht fest, in der eine silberne Drahtfeder oder ein Ohrclip eingehängt wird. 17. Eine weitere Variante stellt die oben rechts abgebildete Brosche dar. Mit Silberdraht und Straßsteinchen wurde der einfache Fächerspiegel ergänzt. Gefaßte Straßsteinchen gibt es in allen Farben (Preis ca. 20 Pfennige). Sie lassen sich entweder mit ihrer Fassung direkt an Lötnähte oder Ränder der Brosche anlöten oder auf Silberdraht aufziehen, der auf die Brosche punktgelötet wird. Auch mit Silberdraht alleine – oder mit Messing oder Kupferdraht – kann eine reizvolle Auflockerung der Spiegelflächen erzielt werden. Halten Sie den Draht beim Anlöten nicht mit den Fingern fest, da er stark wärmeleitend ist. 18. Nicht nur Broschen, sondern auch Ohrhänger können Sie aus einfachen Spiegeldreiecken zusammensetzen.
Eine Spiegelbrosche mit Blattmotiv
Etwa 30 Minuten.
Glasschneider, Glasschleifer (bzw. Glasfeile), Lötkolben. Spiegel 2 mm, 4,4 mm breite Kupferfolie, Flußmittel, ein Stengel Lötzinn, eine Broschennadel.
Eine Brosche kostet ca. 4. – DM.
1. Im Gegensatz zur Fächerbrosche arbeiten Sie bei der Blattbrosche am besten mit einer Schablone. Skizzieren Sie Ihr Blatt in der entsprechenden Größe auf einen Karton und schneiden Sie die beiden Teilstücke aus. 2. Als nächstes übertragen Sie die Umrisse der beiden Schablonenhälften mit einem Fettstift oder Folien Schreiber auf die Spiegeloberfläche. Lassen Sie dazu zwischen dem Rand des Blattes und der Kante des Spiegels etwas Raum (ca. 11,5 cm), damit beim Schneiden und Brechen des Glases keine Schwierigkeiten auftreten. Legen Sie die beiden Schablonenhälften nicht getrennt, sondern an der Nahtlinie aneinandergefügt auf das Spiegelglas. Übertragen Sie zuerst den Umriß des ganzen Blattes, entfernen Sie eine Schablonenhälfte und übertragen
dann den Mittelsteg. So können Sie die Nahtlinie zwischen den Blatthälften mit einem Schnitt erledigen. Dadurch wird gewährleistet, daß die beiden Teile genau aneinander passen und Sie nicht nachschleifen müssen. 3. Schneiden Sie zuerst die Linie zwischen den Blatthälften und brechen Sie den Spiegel mit der Hand auseinander. Für das Herausbrechen runder Formen müssen Sie Hilfsschnitte legen (sogenannte Entlastungsschnitte). Schneiden Sie als nächstes die Fissur entlang der äußeren Blattränder. An den stark gekrümmten Kurven schneiden Sie jeweils ein bis zwei Entlastungsschnitte vom Blattrand bis zur Kante des Spiegels. 4. Nun brechen Sie die Randstücke von Hand oder mit der Kröselzange ab. Abstehende kleine Spitzen um den Rand des Blattes werden ebenfalls mit der Kröselzange entfernt. 5. Mit der Glasfeile oder besser mit einer Glasschleifmaschine glätten Sie im Anschluß die Kanten. Vergessen Sie nicht,
eine Brille zum Schutz der Augen aufzusetzen. 6. Die gereinigten und trockenen Blatthälften umwickeln Sie mit der selbstklebenden Kupferfolie. Lassen Sie dabei am Mittelsteg des Blattes zur Spiegeloberfläche hin weniger Kupferfolie überstehen als um den übrigen Rand, damit die Lötnaht im Verhältnis zum Blattrand nicht zu dick gerät. Bei runden Formen bilden sich an den umgelegten Rändern der Kupferfolie Falten. Diese müssen Sie mit dem Daumennagel oder einem Stückchen Holz (z. B. dem Holzgriff Ihres Glasschneiders) besonders feststreifen, damit kein Lötwasser eindringen kann. 7. Nach dem Verzinnen der Kupferfolie wird als Blattstiel ein Stück Lötdraht oder Lötstengel angeheftet. Dazu legen Sie das abgeschnittene Stück Lötdraht an der Lötnaht des Blattes an und fixieren es an der Vorder- und Rückseite mit einem kleinen Lotpunkt. Nehmen Sie nur wenig Zinn mit dem Lotkolben vom Lötstengel auf und tupfen Sie
mit dem Tropfen nur kurz auf die Nahtstelle zwischen Blatt und Stiel, damit der Stiel nicht schmilzt! Leichter gelingt dieses Anheften, wenn Sie einen einfachen, kleinen Elektronik-Lötkolben mit geringer Wattzahl und feiner Spitze verwenden. Schließlich tupfen Sie mit der Lötkolben spitze noch kurz auf das Ende des Blattstiels, damit die scharfe Kante geglättet wird. 8. Um den Rand und Mittelsteg des Blattes vom Spiegel optisch abzusetzen, färben Sie das Zinn mit Patina kupferfarben oder schwarz. Bevor Sie die Patina mit einem Wattestäbchen oder kleinen Pinsel auf das Zinn auftragen, muß die Brosche von Flußmittel gereinigt werden. Nach kurzem Einwirken wird die Patina unter fließendem Wasser abgewaschen. Denken Sie daran, Handschuhe zu tragen, wenn Sie mit Patina arbeiten! 9. Die Broschennadel löten Sie, wie bei der Fächerbrosche beschrieben, an der rückwärtigen Lötnaht auf. Sie können die Nadel auch hinten auf die
obere Blatthälfte aufkleben. Allerdings müssen Sie dann einen Kleber verwenden, der die Spiegelbeschichtung nicht angreift. Am besten halt ein Heißkleber, den Sie mit einer Klebepistole auftragen. Der Profitip: Achten Sie besonders darauf, daß die Patina nicht mit den Schleimhäuten in Berührung kommt.
Ein Spiegel mit Blätterrahmen
Etwa 4 Stunden.
Glasschneider, Glasschleifmaschine oder Carborundumfeile.
2 mm Spiegel 15 x 20 cm, 3 mm Spiegel 20 x 30 cm, schwarzes Glas 20 x 40 cm, Kupferfolie, Lötzinn, Lötwasser.
Ein Spiegel kostet ca. 35. – DM.
Auf einen Spiegel mit einfachem schwarzen Rand wurden 8 Blätter aufgesetzt. Das Fertigen der Blätter ist im Kapitel über die die Blattbrosche beschrieben. 1. Um die Randstücke aus schwarzem Glas genau anzupassen, legen Sie diese am Spiegelrand an und übertragen die inneren Begrenzungen. Mit einer Schablone mit einem Winkel von 45 Grad zeichnen Sie die Schnittlinien für den Rahmen. 2. Auf den fertigen Spiegel mit Rahmen werden die Blätter aufgesetzt, indem sie mit einigen Lötpunkten an Rand und Lötnaht angeheftet werden. Als Aufhänger biegen Sie zwei Schleifen aus Kupferdraht und löten sie an den rückwärtigen senkrechten Lötnähten fest.
Ein Spiegel mit eingearbeitetem Blatt
Etwa 2 Stunden.
Glasschneider, Glas Schleifmaschine, Kröselzange.
3 mm Spiegel 20 x 30 cm, farbiges Opalesecentglas 20 x 40 cm, farbiges Opalesccentglas 10 x 10 cm, Kupferfolie, Lötzinn, Lötwasser.
Der Spiegel kostet ca. 40.- DM.
Dieser Spiegel ist eine Variante des vorhergehenden Spiegels. Der Unterschied ist, daß hier das Blatt nicht aufgesetzt, sondern in den Spiegel eingesetzt wurde. 1. Fertigen Sie eine Skizze des Spiegels an und schneiden Sie die numerierten Schablonenteile aus. Beachten Sie dabei, daß Sie entlang der inneren Schnittlinien einen ca. 1 mm breiten Streifen herausschneiden müssen, um nach dem Schneiden und Brechen der Gläser Schleifarbeit zu sparen. 2. Entlastungsschnitte sind nicht nur bei stark nach außen
gekrümmten Linien, sondern auch bei Innenkurven notwendig. Schneiden Sie die Entlastungsschiene für die Schablonenteile Nr. 2, 3, 7 und 8 wie in nebenstehender Skizze dargestellt. 3. Vor dem Brechen schwieriger Kurven muß die Schnittlinie angeklopft werden. Klopfen Sie mit dem Kopf Ihres Glasschneiders solange von unten gegen die Fissur, bis Sie merken, daß sich ein Sprung entlang der Schnittlinie bildet. 3. Mit der Kröselzange brechen Sie dann die einzelnen halbmondförmigen Stücke heraus. Auf der Glasschleifmaschine werden die einzelnen Teile paßgenau zugeschliffen. Ein Spielraum von ca. 1 mm zwischen den Stücken ist für das spätere Verlöten nötig. Er wird von der Kupferfolie ausgefüllt werden. 5. Wenn Sie sich das Verzinnen der Ränder des Spiegels ersparen wollen, verwenden Sie UBleiprofile zur Einfassung. Schneiden Sie die Profile mit einem scharfen Messer auf die entsprechende Länge zu. Rah-
men Sie die Kanten ein und verlöten Sie die Bleiprofile an den Ecken. Der Lötkolben darf dabei nicht zu heiß sein, da sonst das Blei schmilzt! Auch Blei muß vor dem Löten mit Lötfett oder Lötwasser bestrichen werden, damit sich das Lötzinn verbinden kann. 6. Damit bei längeren Kanten das Bleiprofil am Rand haften bleibt, kleben Sie auf der Rückseite Kupferfolienstreifen als Querverbindungen zwischen Lötnaht und Bleirand. An diesen Querverstrebungen löten Sie dann die Bleiprofile mit Lötpunkten fest. Der Profitip: Die Aufhängung für den Spiegel darf nicht am oberen Bleirand festgelötet werden, damit sich das Blei nicht aushängt. 7. - 8. Hier ein Vorschlag für eine reizvolle Gestaltungsvariante.
Ein Bogenspiegel mit Opalescentglas
Etwa 1 Stunde.
Glasschneider, Glasschleifer, evtl. Glaserzirkel.
Spiegel 3 mm, Opalescentglas, Kupferfolie, Lötwasser, 1-2 m U-Bleiprofil.
Je nach Größe kostet der Bogenspiegel 20.- bis 30.DM.
1. Sie können den oberen Bogen natürlich nach einer geschnittenen Schablone aufzeichnen und frei Hand schneiden. Mit einem Glasschneidezirkel wird der Kreisbogen exakter und der Schnitt sauberer. 2. Schneiden Sie die geschwungene Linie des Spiegels entweder nach einer Schablone oder frei. Schleifen Sie die Kante mit dem Glasschleifer. Dann legen Sie die geschliffene Kante des Spiegels als Schablone auf das Opalescentglas und zeichnen die Schnittlinie an. So erreichen Sie eine größere Paßgenauigkeit. 3. Auf der Lötnaht des fertigen, in U-Blei eingefaßten Spiegels
heften Sie ein Stück Perlmutt, das Sie mit Kupferfolie umwickelt und verzinnt haben, oder ein anderes Tiffany-Schmuck stück (z. B. ein Blatt) an.
Ein Spiegel mit abgestuftem Rahmen
Etwa 2 Stunden.
Glasschneider, Lötkolben, Kröselzange, Glasschleifer.
Spiegel 3 mm, farbiges Opalescentglas, Kupferfolie, Flußmittel, Lötzinn.
Veranschlagen Sie 25, – DM bei dieser Spiegelgröße.
Durch den nach vorne gezogenen Rahmen gewinnt der Spiegel an Plastizität. Die Herstellung des Blattes entnehmen Sie dem Kapitel über die Blattbrosche. 1. Wenn Sie mehrere Glasstreifen schneiden, können Sie sich mit einem Streifenschneider Arbeit ersparen. Der Streifenschneider besitzt einen sechsrädrigen Kopf wie die einfachen Glasschneider. Die Streifenbreite wird mit Hilfe einer Skala eingestellt. Sie führen den St reifen schnei der beim Schneiden entlang der Anlegekante Ihrer Arbeitsplatte. 2. Beim Zuschneiden der Streifen für den Rahmen gehen Sie von innen nach außen vor. Übertragen Sie die Seitenlängen der
Grundplatte auf die inneren Streifen. Den Winkel an den Enden der inneren Streifen übertragen Sie mit einer Schablone. Je nachdem, wie steil der Rand nach vorne stehen soll, wählen Sie den spitzen Winkel zwischen 60 und 80 Grad. Die langen Kanten der inneren Streifen übertragen Sie dann auf die äußeren Randstreifen und schneiden tue linden in einem spitzen Winkel von 45 Grad ab, damit der Rand des Spiegels nach dem Zusammenlöten parallel zur Grundfläche steht. 3. Zum Verlöten heften Sie zunächst Grundplatte und innere Streifen an der Nahtlinie mit Lötpunkten aneinander. Dann stellen Sie jeweils zwei Seiten auf, bis sich die Winkel an den Enden der Streifen schließen, und setzen Lötpunkte an den Ecknähten. Den äußeren Rand heften Sie separat auf der Arbeitsplatte zusammen. Dann fixieren Sie den Rand auf den angewinkelten Streifen. Schließlich ziehen Sie alle Lötnähte. Als Aufhänger löten Sie Draht schleifen hinten
an den inneren senkrechten Lötnähten fest. Als Stiel löten Sie am Blatt einen Lötstengel fest. Biegen Sie ihn in einer geschwungenen Linie in den Spiegel und fixieren Sie ihn mit einem feinen Lötpunkt an einer dem Blatt gegenüberliegenden Lötnaht. 4.- 6. Alternativ zur Verzierung mit einem farbigen Blatt, können Sie den Spiegel mit sogenannten »Glasnuggets« schmücken. Diese Nuggets gibt es in allen Farben, Größen und Formen. Verwenden Sie UV-beständigen Kleber, Bei der dritten Variante (Abbildung 6) wurden Spiegelscherben bzw. Spiegelstreifen verschiedener Tönung in und auf den Spiegel geklebt.
Eine Vase auf Gehrung verlötet
Etwa 3 Stunden.
Glasschneider, Glasschleifer
Spiegel 3 mm (20 s 32 cm), schwarzes Opalescentglas (15x 25 cm), weißes Überfangglas (10 x 10 cm), Kupferfolie, Lötwaser, Silikon
Die Vase kostet 20.- DM.
1. Schneiden Sie aus der Spiegelplatte 4 Streifen (20 x 5 cm) und ein Quadrat (12 x 12 cm) für den Boden der Vase heraus. Die schwarzen Seiten haben ebenfalls eine Breite von 12 cm, die Höhe variiert. 2. Um zwei Glasteile im Winkel von 45 Grad aneinanderzulöten, bestehen die in der Skizze dargestellten Möglichkeiten. Wenn Sie eine Glasschleifmaschine besitzen, schleifen Sie die rückwärtigen senkrechten Kanten im 4 5-Grad-Winkel an und verlöten die Teile wie abgebildet. So entsteht an den senkrechten Kanten der Vase eine saubere, schmale Lötnaht. 3. Wenn Sie die Vase nicht nur für Trockenblumen nutzen
wollen, dichten Sie die inneren Nähte mit durchsichtiger Silikonmasse ab.
Nützlich und schön: Eine Pyramide mit Uhr
Etwa 3 Stunden.
Glasschneider, Glasschleifmaschine.
3 mm Spiegel 50 x 75 cm, ein Uhrwerk mit Zeigerpaar, Kupferfolie (6,5 mm), Lotwasser
Die Uhr kostet ca. 40.- DM.
Die Uhr-Pyramide vereinigt den Zweck eines Gebrauchsgegenstandes mit der Zierde eines Kunstobjektes, Einfache Form und klare Linienführung bewirken ein modernes Design. Die Höhe der Dreiecke entspricht der doppelten Länge der Grundkante. 1. Batteriebetriebene Quarzuhrwerke bekommen Sie in Elektro- oder Elektronik-Fachgeschäften. Ein Uhrwerk mit einem schlichten Zeigerpaar kostet zwischen 10.und 20.- DM. Mit der mit gelieferten Hohlschraube wird das Uhrwerk befestigt. In die Platte, auf der das Uhrwerk befestigt werden soll, muß ein Loch von ca. 1 cm Durchmesser gebohrt werden. 2. Für das Bohren von Gläsern benötigen Sie einen speziellen
Glasbohrer. Diesen Hohlbohrer gibt es für Bohrmaschinen. Beim Umwickeln langer Kanten mit Kupferfolie besteht die Schwierigkeit, gerade, gleichmäßige Ränder zu erhalten. Spannen Sie die Folie mit der Klebefläche nach oben auf Ihrer Arbeitsfläche zwischen zwei Streifen Doppelklebeband auf. Dann legen Sie die Kante der Glasplatte mit beiden I fänden vorsichtig auf die Klebeseite der Folie, so daß an der Spiegel Vorderseite ein Rand von ca. 2 mm übersteht. Durch leichten Druck und Kippen der Platte nach hinten und vorne wird die Folie fixiert. Schneiden Sie das Kupferband an den Enden der Kante mit einem scharfen Messer (Cutter) ab und streifen Sie die Ränder der Folie fest. 6. Jeweils 2 Spiegeldreiecke heften Sie durch Punktlöten fest, nachdem Sie die Grundkanten im 45-Grad-Winkel an die Holzleisten Ihrer Arbeitspläne angelegt haben. Setzen Sie mehrere Lötpunkte oder ziehen Sie eine durchgehende vorläufige Lötnaht. 7. Als nächstes legen Sie die
zwei zusammengehefteten Teile so auf Ihre Arbeitsfläche, daß ein Dreieck im Winkel von 45 Grad nach oben steht. Dann löten Sie die innere Naht, ohne mit dem Lötkolben die Spiegelbeschichtung zu verkratzen. 8. Zum Löten der Außenkanten der Pyramide müssen die Nahtlinien möglichst waagrecht liegen, damit das flüssige Zinn nicht wegfließt und sich eine ordentliche Wulst bilden kann. Stützen Sie die Pyramidenhälften bzw. die zusammengeheftete Pyramide mit geeigneten Gegenstände ab. Zum Schluß setzen Sie das Uhrwerk ein. Legen Sie eine Gummischeibe zwischen Spiegelrückseite und Laufwerk unter und schrauben Sie es mit der Hohlschraube fest. Ziehen Sie die Schraube nicht zu stark an, damit der Spiegel nicht springt.
Ein Windlicht mit Glasgravur
Etwa 3 Stunden
Glasschneider, Glasschleifer, Kröselzange, Gravurstift, Lötkolben,
Spionspiegel, Opalescentglas, Flußmittel, Kupferfolie, Lot
Das Windlicht kostet 35.- DM, (relativ teurer Spionspiegel).
1. Bei Tageslicht unterscheidet sich der Spion Spiegel kaum von einem einfachen Spiegel. Wenn das Windlicht durch die Kerze von innen beleuchtet wird, wirkt der Spionspiegel wie getöntes durchsichtiges Glas. 2. Auf der Rückseite des Windlichtes lassen Sie eine Öffnung, damit Sie ein Teelicht leichter auswechseln können, oder, wenn Sie Kerzen verwenden, Wachsreste besser entfernen können. 3. Mit einem einfachen Gravurstift oder besser mit einer kleinen elektrischen Bohrmaschine mit einer diamantbestückten rotierenden Graviernadel ritzen Sie zur Dekoration kleine Sterne in den Spionspiegel.
Ein Säulenspiegel mit verdeckter Naht
Etwa 5 Stunden.
Glasschneider, Glaserzirkel, Lötkolben.
Spiegel 3 mm, Kupferfolie 6,5 mm, Lötwasser, Lötzinn.
Bei einer Größe von 60 x 45 cm kostet der Spiegel ungefähr 50.- DM.
1. Der Eindruck einer Säule entsteht durch die Wölbung der senkrechten Spiegelstreifen am rechten und linken Rand. Mit Rechtecken wird die Nahtsteile zwischen den „Säulen“ und oberen Bögen des Spiegels verdeckt. 2. Zum Verlöten der Bögen legen Sie entsprechend viele Glasstückchen unter die äußeren Bögen. Die Zwischenräume kleben Sie mit breiter Kupferfolie zu und verzinnen sie. Wenn die Abstände der Bogen zum Zukleben zu groß sind, müssen Sie sie mit rückseitig angelöteten Drahtstücken fixieren. 3. Die untere, schräg nach vorne geneigte Kante passen Sie durch einen kurvigen Schnitt an den Enden der Wölbung der Randstreifen an.
Ein Schmetterling mit Bleiband
Etwa 2 – 3 Stunden.
Glasschneider, Glasschleifmaschine, Kröselzange, Lötkolben
Spiegel 3 mm (ca. 15 x 20 cm) Opalescentglas (ca. 10 x 10 cm) Bleihand (ca. 6 mm, gewölbt) Silberdraht 1 mm, Kupferfolie, Flußmittel, Lötzinn, ein kurzes Stück (ca. 10 cm) Schweißdraht
Das Tier kostet ca. 15.- DM.
1. Mit Kupferfolie fassen Sie alle Ränder, die Nahtlinien ergeben, ein; mit dem selbstklebenden Bleiband alle Außenränder, um das Verzinnen zu sparen. Den Rumpf und Kopf gestalten Sie mit Glasnuggetts, die Sie mit schmaler Kupferfolie einfassen. 2. Die Fühler biegen Sie mit einer Rundzange aus Silberdraht und löten sie am Kopf fest. Die spiralenförmigen Enden der Fühler dienen zugleich als Aufhänger. 3. Mit einem Stück Schweißdraht, das Sie auf der Rückseite quer anheften, verleihen Sie dem Objekt Stabilität.
Ein Mond mit »falscher« Lötnaht
Etwa 2-3 Stunden.
Glassschneider, Glas Schleifmaschine, Lötkolben und Kröselzange. Spiegel 3 mm (35 x 40 cm), dunkles Opalescentglas (15 x 30 cm), weißes Opalescentglas (10 x 15 cm), Kupferfolie, L-Blei, Lötwasser
Der Mond kostet ca. 30.- DM.
1. Der Arbeitsaufwand läßt sich reduzieren, wenn Sie Auge und Mund auf den Spiegel aufsetzen. 2. Mit einer »falschen Lötnaht« ersparen Sie sich das mühsame Ausschleifen des Bodens für den Nasenflüge; kleben Sie einfach einen 2 mm breiten Streifen Kupferfolie auf die Spiegeloberfläche und verrinnen Sie ihn genauso wie eine Lötnaht. 3. Das L-Bleiprofil fixieren Sie mit Lötpunkten an Kupferfolien st reifen entlang des Spiegelrandes. Trotzdem sollten Sie die Aufhängung des Spiegels nicht nur am Bleirand befestigen. Löten Sie ein Stück Schweiß draht am unteren Bleirand des Mondspiegels und an den Lötnähten fest.
Eine Sonne mit Bleiprofil
Etwa 7 Stunden.
Glasschneider, Kröselzange
Lötkolben,
Glasschleifmaschine,
Spiegel 2 – 3 mm (40 x 50 cm), Antikspiegel (20 x 40 cm), Kupferspiegel (30 x 50 cm), Kupferfolie, UBleiprofil (2 m) H-Bleiprofil (1 m), Lötzinn, Flußmittel
Die Sonne kostet 60.- DM.
1. Fertigen Sie zur Schablone eine Skizze, auf die Sie die Nummern der einzelnen Schablonen stucke übertragen, damit das Zusammensetzen später nicht zu einem Puzzle-Spiel wird. 2. Das in Tiffany-Technik fertig verlötete Gesicht der Sonne fassen Sie mit einem Hförmigen Bleiprofil ein. Die Nahtenden des Gesichtes loten Sie am H-Blei fest. 3. Die Strahlen der Sonne werden an den längeren, geraden Kanten mit LI-Bleiprofilen gefaßt und an den Spitzen verlötet. Zuletzt schichten Sie die gekrümmte Unterkante der Strahlen in das aufgebogene H-Blei und verlöten U-Blei und H-Blei.
Eine Tischlampe mit Fassung und Birne
Etwa 8 Stunden.
Glasschneider, evtl. Streifenschneider, Lötkolben.
ca. 0,5 qm Spiegel 3 mm, Kupferfolie, Flußmittel, Lötzinn, Zuleitung mit Schalter, Lampenfassung (E27), 2 Stück Gewinderohr mit Muttern, 2 Messingspinnen, 1 Messingharfe.
Die Lampe kostet ca. 90.- DM.
Beim Kauf des Lampen Zubehörs lassen Sie sich in einem Tiffanyfachgeschäft beraten. 1. In den Lampenschirm wird ein Lampenhalter (MessingSpinne) gelötet. Das obere Spiegelquadrat muß lose bleiben, damit Sie Schirm, Messingharfe und Fassung mit einem Stück Gewinderohr und einer Messingmutter verschrauben können. 2. Am Lampenschaft wird die Messingharfe ebenfalls mit einem Stück Gewinderohr und einer Messingspinne, die Sie in die quadratische Öffnung löten, verschraubt. 3. Vergessen Sie nicht, in den Rand des Fußes eine Öffnung für die Zuleitung zu schleifen.