Das Erbe der Macht
Band 26
Geschwister der Nacht
Von Mike Hard
Eine junge Hexe auf der Suche –
Das Hartmann Imper...
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Das Erbe der Macht
Band 26
Geschwister der Nacht
Von Mike Hard
Eine junge Hexe auf der Suche –
Das Hartmann Imperium in Gefahr
© 2002 by Mike Hard 1
Mailand, einige Tage zuvor In Bluejeans und einen dicken Wollpulli gehüllt, blickte Anna Schneider aus dem Fenster des Wohnzimmers ihres Elternhauses. In Gedanken versunken strich sie sich eine Strähne ihres braunen Haares aus der Stirn und gedachte der Ereignisse, die sie hierher geführt hatten. Erst wenige Tage waren seit ihrer überstürzten Flucht aus Rom vergangen. Noch immer verwirrten sich ihre Gedanken, wenn sie versuchte, allzu lange über die Geschehnisse nachzudenken. Die Wikka, ihre Hexenschwestern. Bei ihnen hatte sich Anna zum ersten Mal richtige verstanden gefühlt und sie hatten ihre neue Mitschwester bei der Erkundung ihrer magischen Fähigkeiten unterstützt. Dann ist Chris, ihr Onkel, der für die Venator pro Lux arbeitete, aufgetaucht. Er hatte Michael erklärt, dass die Wikka unter Silvias Kontrolle standen. Natürlich hätte Anna ihrer Mutter dies durchaus zugetraut. Sie hatte schon einmal versucht, sie auf ihre Seite, die Seite des Bösen, zu ziehen. Doch Anna hatte herausgefunden, dass Silvia vor etlichen Generationen im Kampf gegen eine weiße Hexe namens Sophia verloren hatte und die Wikka auf den Pfad des Lichts zurückgebracht hatte. Michael hatte ihr nicht geglaubt und im Zuge der Ereignisse war eine Unschuldige, Anna musste bei dem Gedanken schlucken, gestorben. Ziellos war sie umhergeirrt bis sie beschlossen hatte, nach Mailand in ihr Elternhaus zu gehen. Als sie sich das letzte Mal hier aufgehalten hatte, war sie einem Angriff von Torsten Thielmann erlegen und in eine Traumwelt entführt worden. Dieses Mal würde das nicht geschehen. Niemand wusste, wo sie war. Mithilfe ihrer magischen Fähigkeiten hatte sie ein eigenes Sprungtor geöffnet und, hier angekommen, hatte sie auch das Haus in ein magisches Feld gehüllt. Niemand würde sie finden. Einstweilen wollte sie nicht zu den Lightfightern zurückkehren. Nicht nach allem, was geschehen war und was Michael getan hatte. Mit einem Aufseufzen wandte sich die junge Hexe vom Fenster ab und kehrte zurück vor den Kamin. Über mehrere Kisten verteilt lagen dort Geburtsurkunden, Photos und andere Dokumente. Anna hatte beschlossen, den Weg ihrer Familie zurückzuverfolgen und sich auf die Suche nach ihrem Bruder zu machen. Silvia hatte ihn bei ihrem ersten zusammentreffen in Sydney erwähnt. Sie wusste nicht, auf welcher Seite er stand und was aus ihm geworden war. Auch wenn die Tatsache, dass Silvia von ihm wusste, bereits ein negatives Licht auf seine Existenz warf. Stunden vergingen, während Anna sich weiter durch die Unterlagen wühlte. Stellenweise vertiefte sie sich in Photoalben und wurde wehmütig, während andere Dinge völlig bedeutungslos waren. So entstanden nach und nach zwei Stapel. Von Informationen über ihren Bruder war jedoch nichts zu sehen. Anna verwünschte sich dafür, nicht noch das Tagebuch ihres Vaters aus der Hartmann Villa geholt zu haben. Zwar waren in dem Diarium nur leere Seiten zu sehen, doch Anna war überzeugt davon, dass nur ein Zauber sie daran hinderte, die Aufzeichnungen ihres Vaters zu lesen. Mehr einem Zufall verdankte es Anna, auf eine Spur zu stoßen. Als sie gerade ein Photoalbum zur Seite legen wollte, rutschte ein Kuvert aus dessen Innerem. Bereits an dem Material erkannte Anna, dass es noch nicht sonderlich Alt war. Sie wusste, dass ihre Mutter vor langer Zeit mit ihrem Bruder fort gegangen war und später dafür gesorgt hatte, dass Annas Vater starb. Als sie auf das Kuvert blickte, zuckte ein Lächeln über ihr Gesicht. Ihr Bruder hatte ihn geschrieben. Schnell überflog sie die Zeilen und legte den Brief dann gedankenverloren zur Seite. Ihr Bruder, Patrick, hatte einen Brief an ihren gemeinsamen Vater geschrieben, der jedoch scheinbar erst kurz vor dessen Tod hier eingetroffen war. Es war die Handschrift eines Kindes und die Worte voller Verzweiflung. Scheinbar hatte er Silvia widerstanden. Ein Grund mehr hatte die Halbdämonin gehabt, Annas Vater zu töten. Anna blickte einmal mehr auf das Kuvert und fasste, als sie den Absender las, einen Entschluss. Ihr nächster Weg führte sie nach Deutschland, genauer nach Berlin. Von dort hatte ihr Bruder vor einigen Jahren den Brief abgesendet. Sicher waren noch Spuren von ihm 2
zu finden. Möglichkeiten für sie, der Spuren weiter zu folgen und Patrick somit zu finden. Tief in ihrem Inneren hoffte, betete sie, dass er Silvia damals auf irgendeine Art entkommen war und sie sich gegenseitig helfen konnten, mit ihren Kräften umzugehen. Andernfalls hatte sie einen weiteren Feind. Und das, obwohl sie nun schon an genug Fronten kämpfte. Während das Feuer weiter brannte, verließ Anna das Wohnzimmer und ging zu Bett. Die Suche hatte begonnen. * Traumebene Langsam verblassten die Konturen des Planeten hinter ihm und Karsten Hartmann verließ den konstanten Teil der Traumebene, in dem sich Neu Atlantis manifestiert hatte. Immer öfter besuchte er hier den Herrscher der Atlanter, Ko-rel. Viele Jahre hatten die Überlebenden von Atlantis, durch Merlin auf eine andere Welt transportiert, in Frieden gelebt. Als vor etwas mehr als einem Jahr die Jagd nach den Engelstränen begonnen hatte, waren Jürgen, Anna und Sandra durch ein Portal nach Neu Atlantis gegangen. Dort hatten sie erfahren, dass die Träne des Lichts die Atmosphäre um den Planeten bildete. Im Zuge der Geschehnisse hatte Zorek diese dann geraubt und während die Lightfighter sich gerettet hatten, waren die Atlanter gestorben. Als Merlin dann die Allmachtstränge gesprengt hatte, nutzte er die magische Energie und griff in der Zeit zurück. Er erschuf auf der Traumebene ein stabiles Ebenbild und so konnten die Atlanter dort nun in Frieden leben. Und Karsten Hartmann war froh darüber. Nicht nur, dass so viele unschuldige Menschen überlebt hatten, sie waren auch eine willkommene Gesellschaft. Seit er von Torsten Thielmann getötet worden war, befand er sich hier auf der Traumebene. Zwar konnte ein Gedanke hier sofort Wirklichkeit werden, doch mit der Zeit war es ihm unglaublich langweilig geworden. Natürlich kam Michael, der wie sein Vater die Fähigkeit besaß, die Traumebene aufzusuchen, regelmäßig und erzählte ihm von den aktuellen Geschehnissen, doch ansonsten war es recht langweilig gewesen. Und nun habe ich mehr als genug zu tun. Ko-rel kann meinen Rat gut gebrauchen. Die Geschehnisse auf Neu Atlantis machen mir sorgen. Noch ist es nur ein kleiner Brandherd, aber so etwas kann sich allzu schnell zu einem Buschfeuer ausweiten, dachte der ehemalige Multimilliardär und ließ das Abbild seines früheren Körpers weiterschweben. Die konstante Sphäre war mittlerweile hinter ihm zurückgeblieben und er schwebte durch die Dunkelheit der Traumebene, hier und dort überbrückt durch wabernde Nebel und aufblitzende Sterne. Entfernte Gedanken und Träume der Menschen. Mit einem Mal zuckte Karsten Hartmann zusammen. Er versuchte seinen Blick zu fokussieren und fand seinen zufällig erschlossenen Eindruck bestätigt. An einer bestimmten Stelle des Raumes befand sich etwas Schwarzes. Eine Kälte ging davon aus, derer man sich nur schwer verschließen konnte. Mit einem Gedanken hatte Karsten die Distanz überbrückt und schwebte nun direkt vor jenem schwarzen Nichts, das sich vor ihm ausbreitete. Nun erkannte er, dass es sich um eine Kugel von etwa zehn Meter Durchmesser handelte. Was ist das? Und wie gelangt es hierher, fragte er sich. Das Objekt war von durchdringender Kälte und Schwärze. Karsten hatte das Gefühl, davon angesaugt zu werden, was jedoch, wie er beruhigt feststellte, nur Einbildung war. Langsam begann er mit seinen geistigen Fühlern das Gebilde abzutasten. Er war bereits lange hier und wusste sich der magischen Energien der Traumebene durchaus zu bedienen. Ein weiteres Mal zuckte der Astralleib des alten Mannes zusammen. Verblüfft wiederholte er seinen Versuch und fand einmal mehr bestätigt, was er vermutete bzw. erspürt hatte. Hinter der Mauer aus Schwärze befand sich ein Geist. Er verspürte Schmerz, Qual und Leid. Wer 3
oder was auch immer dort festgehalten wurde, es war dort nicht freiwillig. Karsten konnte nicht herausfinden, aus welchem Material der Kokon gefestigt war, doch es spielte nicht Die Lightfighter: Michael Hartmann: Der 25jährige wurde sehr früh zur Waise und steht nun an der Spitze des Hartmann Konzerns. Er ist der Anführer der Lightfighter. Michael ist mittelgroß, hat schwarze kurze Haare und blaue Augen. Er ist sportlich und beherrscht neben verschiedenen Kampfsportarten auch viele Sprachen. Auf seinem rechten Oberarm befindet sich ein Tatoo (Ornament). Dorian Schwerthoff:
Dorian und Michael verbindet ein ähnliches Schicksal. Als kleines Kind besuchte Dorian mit seinen Eltern eine
ihrer Ausgrabungsstellen. In einer Nacht wurde diese entvölkert und seine Eltern verschwanden. Er selbst besitzt
keine Erinnerungen mehr daran, nur eine Narbe am Hals ist geblieben. Dorian ist 27 Jahre alt und Archäologe.
Er hat braune mittellange Haare und grüne Augen.
Anna Schneider: Anna entwickelt ständig neue Waffen für die Lightfighter, um gegen Dämonen vorzugehen. Sie ist das Kind einer Halbdämonin mit einem menschlichen Mann. Ihre Mutter ist eine Hexe und seit kurzem besitzt auch Anna diese Fähigkeiten. Sie ist 27, hat lange braune Haare und grüne Augen. Durch ihre Erbe besitzt sie eine schwarze und eine gelbe Pupille, was sie jedoch durch Kontaktlinsen kaschiert. Sandra Maier:
Bereits als Kind musste Sandra mit ansehen, wie ein Scharlatan ihre Großmutter in den Selbstmord trieb. Später
wurde sie Parapsychologin. Sie besitzt telepathische Fähigkeiten, die ständig wachsen. Sie ist 26 Jahre, hat
blonde kurze Haare und blau-grüne Augen.
Jason Parker: Der 18 jährige Junge tauchte vor kurzem in New York auf, wo er in einer Zeitblase die letzten Jahrzehnte verbracht hatte. Er lebte im Jahre 1942. Merlin fror ihn aus einem unbekannten Grund ein. Er besitzt keine Erinnerungen an die Vergangenheit und hat, wie Michael, auf seinem rechten Oberarm das gleiche Tatoo. Jason hat kurze, dunkelblonde Haare und braune Augen. Was bisher geschah: In Los Angeles kommt es zwischen Sandra und Darken zum Kampf, bei dem dieser versehentlich Sandras Ring berührt. Kurz vor seinem Tod übertrug Ken seinen Geist in diesen Ring, der nun versucht, Darkens vampirische Seite auszulöschen und ihn gut zu machen. Betäubt durch die Energien der Übertragung, erlebt Sandra Darkens Vampirwerdung mit, während dieser den Tod von Sandras Großmutter miterlebt. Am Ende erwacht Sandra wenige Minuten vor Darken und flieht kurz darauf aus der Villa. Sie weiß, dass sie nun nur noch warten muss. Shadow, Dorian und Jason verfolgen Andi, der noch immer das Pergament besitzt. In einem seltsamen Bauwerk stellen sie ihn und während Shadow mit dem ehemaligen Lightfighter kämpft, erkennen die Freunde, dass es sich bei der Insel um Avalon handelt, das langsam zerfällt und dunkel wird. Sie finden gläserne Särge, in denen Menschen aus allen Epochen liegen, ebenso Jason selbst. Ein Hologramm von Merlin aktiviert sich und sie erfahren das es sich um eine Prüfung für Michael handelt. Dann aktiviert Andi die Selbstzerstörung und entkommt mit dem Pergament. Shadow stoppt diese und gemeinsam kehren sie nach London zurück. Andi sieht nach seiner Rückkehr die Geschehnisse in der Darken Villa mit an und kehrt dem Herrscher der Vampire den Rücken. Mit dem Pergament taucht er unter.
wirklich eine Rolle. Er war fest entschlossen herauszufinden, was sich hinter dem Unbekannten verbarg. Er besaß ausreichend Möglichkeiten und er gedachte diese auch einzusetzen. * Rom, Villa Hartmann Kurz ließ Michael seinen Blick über den Monitor des Rechners gleiten und nippte an seinem Kaffee. Seit mehr als vierundzwanzig Stunden waren sie nun bereits auf den Beinen und versuchten auf Annas Spur zu gelangen. 4
Jason, der seit seiner Mitgliedschaft bei den Lightfightern sich mit rasender Geschwindigkeit in die Informatikmaterie eingearbeitet hatte, schöpfte die Möglichkeiten des Internets ab und suchte über das WWW nach Spuren von Anna. Michael war einmal mehr beeindruckt von der schnellen Auffassungsgabe des Jungen. In der Zwischenzeit waren Dorian und Sandra mit einem Team von Securities in die Villa der Wikka eingedrungen. Wie erwartet hatten sie diese leer vorgefunden. Der Verdacht, dass Silvia ein Intrige angezettelt hatte, um ihre Tochter auf die Seite des Bösen zu ziehen, war längst Gewissheit. Michael erinnerte sich an seinen und Annas Aufenthalt in Sydney, wo sie erstmals mit der Halbdämonin und Verbrecherfürstin zusammengetroffen waren. Bereits damals hatte sie versucht, Anna auf ihre Seite zu ziehen, hatte dabei jedoch keinen Erfolg. Ein Piepen holte Michael in die Realität zurück. Mit wenigen Schritten war er beim Interkom, das in die Wand eingelassen war, betätigte es und fuhr mit dem Unterarm über das Sensorfeld. Die Sensoren erkannten den implantierten Chip und im gleichen Augenblick sah der Anrufer den Namen des Gesprächspartners auf einem kleinen Monitor. Wie alle Anderen auch, hatte Michael den DNS Chip unter die Haut implantiert. So konnte der SE Satellit jeden Lightfighter jederzeit, überall auf der Erde orten. „Ja“, fragte er in die Anlage. „Dr. Black ist gerade eingetroffen, Michael. Ich habe ihn in den Salon gebeten“, ertönte die Stimme von Kristiane, dem Dienstmädchen. Michael hatte sie erst vor kurzem eingestellt, doch sie hatte sich bereits als sehr tüchtig und zuverlässig erwiesen. „Bin gleich oben“, erwiderte Michael und beendete die Verbindung. „Mach du hier weiter, ich bin gleich zurück“, sprach Michael zu Jason, der jedoch nur geistesabwesend nickte. Der Junge hat Blut geleckt, dachte Michael und musste grinsen. Gedankenverloren verließ er den Raum und machte sich auf den Weg in die Villa, die schräg an den Berg gebaut war und somit versetzt nach oben zu den Räumen des Spectral Enterprise lag. Während er in den Aufzug trat, meldete sich mit einem sanften Klingelton sein Handy. Nachdem die Vampire unter Darkens Herrschaft den früheren Code des ComLink Satelliten geknackt hatten, musste die externe Kommunikation auf Handys zurückgestellt werden. Schnell zog Michael das Handy aus seiner, am Gürtel angebrachten Tasche, klappte es auf und bestätigte die Entgegennahme. „Sandra hier, wir haben die Villa durchsucht. Es deutet nichts mehr daraufhin, dass sich hier jemals irgendwer aufgehalten hat. Die Spurensicherung hat absolut nichts gefunden. Wir vermuten, dass Magie im Spiel ist“, erklärte die Lightfighterin. „In Ordnung! Schließt die Untersuchung ab. Danach möchte ich das Team wieder hier haben. Du und Dorian teleportiert mittels Sprungtor nach Angel Island. Ich will wissen, ob Jeannette Witherspone wieder etwas weiß. Danach meldet ihr euch wieder“, gab Michael Anweisungen. „In Ordnung! Bis später“, sprach Sandra. „Bis später!“, erwiderte Michael und beendete die Verbindung. Mittlerweile hatte der Lift mit einem leisen klingen die Türen geöffnet und Michael trat durch die Türöffnung in die Bibliothek. Hier war der geheime Eingang zum HQ des SE hinter einem Hologramm angebracht. Die Türen schlossen sich und das türgroße Hologramm eines Salvador Dali- Bildes erschien. Michael durchschritt die Bibliothek, nickte Kristiane kurz zu und betrat den Salon. Bei seinem Auftreten erhob sich Dr. Black, der Firmenanwalt und grüßte freundlich: „Michael, schön Sie zu sehen. Auch wenn ich mir wünschte, die Umstände wären erfreulicher.“ „Freut mich auch Sie zu sehen. Auch wenn sich das nicht gut anhört. Was gibt es denn?“, wollte Michael wissen und reichte dem Anwalt die Hand. Gemeinsam setzten sie sich und Dr. Black zog aus seiner Aktentasche ein großes Kuvert, das er vor Michael auf den Tisch legte. 5
„Nun, vor wenigen Tagen hat mich ein äußerst beunruhigender Brief erreicht. Ich habe Sie noch nicht damit belästigt, weil ich zuerst dachte, es handle sich um einen üblen Scherz. Wie ich zu meinem Leidwesen feststellen musste, ist dem nicht so“, sprach Dr. Black und rückte sich seine Krawatte zurecht. Der weiße Haarkranz umrahmte die Kahle stelle auf dem Kopf des Anwalts und seine grauen Augen blitzten betrübt. „Nun, so wie es aussieht, gab es außer Ihnen noch einen weiteren lebenden Verwandten ihres Vaters. Ein Verwandte, der im Testament Ihres Vaters Erwähnung findet“, erklärte der Anwalt. „Bitte? Aber das ist doch unmöglich. Sie selbst haben alle Angaben überprüft und festgestellt, dass ich der einzige lebende Verwandte bin!“, rief Michael, „Wer ist es“? „Da kommen wir zum Problem. Die Dame ist bei mir vorstellig geworden und hat ausdrücklich darum gebeten, nicht namentlich genannt zu werden, was ich leider berücksichtigen muss. Aber Michael, ich kann Ihnen versichern, dass alle Firmenanwälte rund um die Uhr versucht haben, einen Ausweg zu finden. Dutzende Ärzte musste ihre Identität bestätigen. Aber es ist eine Tatsache. Fünfzig Prozent des Hartmann Imperiums gehen in den Besitz der Dame über“, erklärte Dr. Black. Michael keuchte auf. Das Hartmann Imperium war Weltweit verzweigt. Fünfzig Prozent der Wirtschaftsmacht des Unternehmens stellten das Finanzvolumen eines kleinen Staates dar. Und er wusste nicht einmal wer die Unbekannte war. Zuerst hatte er eine dämonische Aktivität vermutet, doch dies war ausgeschlossen. Dr. Black und die anderen Anwälte hatten die ärztlichen Untersuchungen im Firmensitz des Hartmann Imperiums in Rom durchgeführt und dieser war weißmagisch geschützt. „Irrtum ausgeschlossen?“, wollte Michael noch einmal wissen. „Michael, du kennst mich. Ich bin nicht leichtgläubig. Glaub’ mir, wir haben alles versucht. Es ist kein Dämon und keine Intrige. Du könntest natürlich Klage einreichen, aber alles, was es dir bringen würde, wäre Zeit. In diesem Fall finde dich besser damit ab. Ich habe dir alle nötigen Informationen zusammengestellt. Ebenso ein Protokoll und alle Firmen, die in ihren Besitz übergehen. Es tut mir leid“, erklärte Dr. Black und deutete auf das Kuvert. Niedergeschlagen nickte Michael und versprach, den Anwalt bei Rückfragen zu kontaktieren, was zweifellos der Falls sein würde. „Kristiane!“, rief er heißer. „Ja?“, wollte das Dienstmädchen sogleich wissen und stand wie von Geisterhand neben ihm. „Brühen Sie bitte frischen Kaffee auf, ich bin in meinem Arbeitszimmer“, sprach Michael und stand auf. Mit dem Kuvert in der Hand machte er sich auf den Weg. Aus den vierundzwanzig würden wohl achtundvierzig Stunden, wenn nicht gar mehr, werden. Das Kuvert wog Zentner in seiner Hand. * Berlin Während Anna ihren Blick über die Anwesenden schweifen ließ, nippte sie bedächtig an ihrem, noch heißen, Espresso. In Berlin angelangt hatte sie die Adresse auf dem Kuvert aufgesucht und ein Kinderheim vorgefunden. Obwohl man sie abgewiesen hatte, war es kein Problem gewesen, bei Nacht zurückzukehren und sich mittels Magie Zugang zu verschaffen. Und, leichter als gedacht, hatte Anna tatsächlich etliche Dokumente betreffs Patrick gefunden. Das Kinderheim stand wohl auf Silvias Gehaltsliste und sie selbst hatte ihn hier untergebracht. Der weitere Weg hatte sie zum Einwohnermeldeamt geführt, wo sie durch einen kleinen Hypnosezauber ebenfalls sehr schnell Auskunft erhalten hatte. So ist sie der Spur weiter 6
gefolgt und war in jenem kleinen Café am Potsdamer Platz gelandet. Noch ehe sie sich versah, hatte sie einen Espresso bestellt, bei einem jungen Mann, der etwa in ihrem Alter war, dunkelblonde kurze Haare und ein freches Lachen hatte. Anna erinnerte sich an die Bilder und erkannte Patrick sofort wieder. Und nun saß sie bereits seit Stunden hier. In wenigen Minuten schloss das Café und Anna wusste nicht, wie sie ihn ansprechen sollte. Irgendwie hatte sie es sich leichter vorgestellt. Aber früher oder später musste sie sich überwinden. Als der letzte Besucher gegangen war und sie als Einzige übrig blieb, beschloss sie, den Schritt nun zu wagen. Patrick kam ihr zuvor. Er ging zur Tür, schloss ab und kam dann auf sie zu. Auf Annas verblüfftes Lachen hin grinste er und sprach: „Schau nicht so. Ich habe dich an deiner magischen Ausstrahlung erkannt. Natürlich war mit klar, dass du mich suchen würdest. Hast dir lange Zeit gelassen, Schwesterherz.“ Minuten später bummelten sie gemeinsam durch die Stadt und unterhielten sich. Anna hatte erfahren, dass Patrick der Besitzer des Cafés war und mittlerweile auch längst seine magischen Fähigkeiten aktiviert hatte und gut beherrschte. „Aber wie bist du Silvia damals entkommen?“, wollte Anna wissen. „Das bin ich nicht. Aber über die Jahre hinweg sind meine Fähigkeiten gewachsen und irgendwann gab es einen Status quo. Ich konnte sie nicht besiegen, aber sie mich auch nicht mehr unter Kontrolle halten. Und nun lässt sie mich größtenteils in Ruhe. Allerdings wird dein Auftauchen ihr nicht sehr lange verborgen bleiben“, antwortete Patrick. „Ja, das ist mir klar. Sie ist ja nicht die Einzige, die mich sucht“, seufzte Anna und erzählte ihrem Bruder, wie sie zum Spectral Enterprise kam, auf die Wikka stieß und was dort geschehen war. „Hm, üble Geschichte. Aber sag mal, wenn ich das richtig eingeordnet habe, sind deine Kräfte mittlerweile auch stark gewachsen. Als ich als kleiner Junge in Silvias Residenz war, ist mir dort ein ziemlich starker Zauber in die Hände gefallen. Damals wollte ich sie ärgern und hab das Blatt mit den „Hyroglyphen“ behalten. Kinder spielen eben gerne. Mittlerweile weiß ich aber, dass es ein starker Zauber ist. Stark genug, um Silvias dämonische Seite für immer auszulöschen. Allerdings bin ich alleine zu schwach“, erklärte Patrick. „Ein Zauber, der das dämonische vernichtet? Aber Silvia wird auf so etwas Banales nicht hereinfallen“, widersprach Anna. „Das muss sie auch nicht. Sie ist eine Halbdämonin. Somit unterliegt ihre dämonische Seite ihrem Sigil. Wie du sicher weißt, hat jeder Dämon ein Solches. Jeder ist darauf bedacht es geheim zu halten, aber das von Silvia kenne ich“, sprach Patrick weiter. „Was natürlich mit Gefahr verbunden ist. Wir müssten einen Rapport eingehen, um genügend magische Kraft aufzubieten. Denkst du, wir sind stark genug, so etwas Gefährliches durchzustehen?“, fragte Anna nachdenklich. „Nun, immerhin bist du dann eine Front, an der du kämpfen musst, los und auch ich werde nachts wieder etwas ruhiger schlafen. Überlege es dir. Wo wir gerade bei Schlaf sind, wo wohnst du denn hier in Berlin?“, wollte Patrick wissen. „Im Brenner Hof“, sprach Anna und wandte sich zu ihrem Bruder um. „Also, wenn du magst, kannst du gerne bei mir übernachten. Wir haben sowieso viel zu besprechen und es ist allemal persönlicher, als der Aufenthalt in einem dieser sterilen Hotelzimmer“, bot er an. „Hm, ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass es mir nicht bedeutend angenehmer wäre, in einer etwas, nun ja, lebendigeren Atmosphäre zu schlafen. Außerdem haben wir wirklich viel zu erzählen. Na schön. Ich hole meine Sachen und dann fahren wir zu dir“, stimmte Anna zu und lächelte. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Hotel. * 7
Traumebene Ein sanftes Pochen in seinem Geist signalisierte Karsten Hartmann, dass Ko-rel bereit war. Der Herrscher von Atlantis hatte zugestimmt, einen Teil seiner geistigen Energien, zu dessen Unterstützung, auf Karsten Hartmann zu lenken. Der ehemalige Multimilliardär hatte zwar mehrmals versucht, die Schwärze zu durchdringen, es war ihm jedoch nicht gelungen. Noch immer spürte er den Geist, die Präsenz, hinter der Mauer aus Dunkelheit. Doch ein Durchdringen war äußerst heikel und schwer. Nachdem Karsten Ko-rel von der Sphäre berichtet hatte, war auch dieser beunruhigt gewesen. Zwar befand sich Neu Atlantis in einem konstanten Bereich der Traumebene und war so nicht veränderbar bzw. äußeren Einflüssen nicht unterworfen, doch war garantierte, dass jenes Objekt nicht weiter wuchs oder seinen Standort veränderte. Somit stellte die Schwärze zwar keine unmittelbare, doch ohne Frage, eine latente Gefahr dar. Jedes auf Neu Atlantis geborene Kind, verfügte über starke paranormale Fähigkeiten, welche in jeder Generation verstärkt wurden. Mittlerweile mischten sich magische mit paranormalen, vorwiegend telepathischen und telekinetischen Fähigkeiten. Natürlich war Ko-rels Macht nicht mit der von Karsten Hartmann außerhalb des Konstanten Bereichs zu messen, doch er konnte ihn durchaus stark unterstützen. Wie ein Schwamm sog Karsten die von Ko-rel bereitgestellten Energien nun in sich auf. Immer mehr und mehr nahm er in sich auf und wandelte die Macht des Atlanters um in Magie. Magie, die er gegen die Wand aus Schwärze einsetzte. Energiekaskaden wabernden über die Oberfläche der Sphäre und glitten davon ab. Minuten vergingen, wurden zu Stunden. Zeit spielte für Karsten Hartmann kaum noch eine Rolle, doch er spürte, dass Ko-rel am Rande seiner Kräfte angelangt war. Die Energien des Monarchen versiegten und Karsten war auf sich alleine gestellt. Als er bereits selbst kurz davor stand aufzugeben, bemerkte er den Riss. Er war hauchdünn, doch immerhin ein Erfolg auf dem Weg. Er verstärkte seine Anstrengungen und schaffte es, den Riss weiter auszudehnen. Wenige Minuten später glitt er, am Rande der absoluten Erschöpfung, durch den Spalt ins Innere der Sphäre und verlor die Kontrolle über seinen Geist. …“Du wirst nicht siegen, niemals. Eher sterbe ich.“ „Das lässt sich einrichten.“
…“Hilf mir, bitte.“ „Du hast die Regeln verletzt, niemand wird dir nunmehr helfen.“
…“Wir dachten, es bestehe eine Chance, wir haben gekämpft und versucht, den richtigen
Weg zu beschreiten. Wer hätte gedacht, dass dies das Ende des Weges ist.“
…“Hilf…“
…“Findet die Tränen der Engel und vernichtet sie, bevor das Böse die Allmachtsträne
entstehen lässt“
…“…somit wisst ihr nun, worum es sich bei dem ewigen Krieg handelt. Und das er nur auf
eine Art beendet werden kann. Doch solange der Regelbruch besteht…“
…“Du warst, du bist und du wirst immer sein. Das ist das Rätsel um …“
…“…hätten wir vorher gewusst, was die Schattenkugel ist, hätten wir vielleicht etwas
unternehmen können. Doch nun ist es zu spät.“ „Tausende haben diesen Irrtum mit ihrem
Leben bezahlt.“
…“…Ihr dachtet, ihr durchschaut den Plan. Ihr jämmerlichen Narren.“
…“…mir!“
Von einer Sekunde zur anderen verblassten die Szenerien in Karstens Geist und er konnte wieder klar denken. Er versuchte sich selbst zu beruhigen, denn was er gesehen hatte, hatte seinen Geist überflutet. Szenen aus der Vergangenheit, die er kannte und teilweise auch nur durch die Orte zeitlich zuordnen konnte und eindeutig auch Szenen aus der Zukunft waren durch seinen Geist geschossen. Und nun schwebte er inmitten einer allumfassenden Schwärze, die nur durchbrochen wurde von einem kleinen Leuchten, das wenige Schritte entfernt war. 8
Schritte, dachte Karsten Hartmann und erschrak.
Im gleichen Moment wurde der Boden unter ihm fest, Wände erschienen und ebenso eine
Holzpritsche mit Ketten an der Wand. Er war in einem Verließ. Und auf der Pritsche saß, an
die Wand gekettet, ein kleiner Junge.
„Kannst du mir sagen, wer ich bin?“, wollte dieser mit tonloser Stimme wissen.
Langsam schritt Karsten Hartmann näher.
* Rom, Villa Hartmann „Und, Neuigkeiten?“, wollte Michael wissen. „Hm, kommt darauf an, was du darunter verstehst. Ich habe herausgefunden, dass der Stromund Wasserverbrauch von Annas früherem Elternhaus für kurze Zeit wieder zugenommen hat. Außerdem hat sich im Einwohnermeldeamt jemand in der Datenbank die Informationen zu einem Patrick de Santori besorgt“, erklärte Jason und lächelte ein wenig stolz. Unwillkürlich zuckte Michael zusammen. „Ihr Bruder. Das haben wir immer vernachlässigt. Ich war dabei als Silvia es erwähnte und auch Anna hat durch Informationen von ihrem Vater davon erfahren. Natürlich, sie sucht ihn. Wo sind Dorian und Sandra?“, wollte er wissen. „Noch in London. Aber nicht mehr lange. Jeannette Witherspone hat keine relevanten Informationen, sagen sie“, sprach Jason weiter. Ein Frösteln lief über die Haut des jungen Mannes. Der Name jener weißen alten Frau erinnerte ihn an die Schwäche, die er hatte. Nicht nur, dass er sich an seine eigenen Vergangenheit nicht erinnerte, er wusste auch, obwohl Jeannette ihm alles erzählt hatte, nichts über den ewigen Krieg. Und obendrein hatten Dorian, Shadow und er in Avalon seinen eigenen Leichnam gefunden. In einem gläsernen Sarg, angeschlossen an eine Apparatur war er dort gelegen. Doch Avalon war nicht mehr eine wunderschöne Feeninsel, wie in vielen Geschichten beschrieben, sondern ein dunkler, gefährlicher Ort, dem sie nur mit Mühe entronnen waren. „Gut, wenn Dorian und Sandra zurückkehren, sollen sie dich unterstützen. Ich benutze ein Sprungtor zu unserer Niederlassung in Berlin. Ich besorge mir die Daten von Patrick de Santori und suche ihn auf“, erklärte Michael. „Die Daten habe ich dir ausgedruckt“, sprach Jason und reichte Michael einen Ordner, in dem sich mehrere Blätter und ein Bild befanden. „Ich frage besser nicht, wie du da herangekommen bist. Drück mir die Daumen“, erwiderte Michael und verließ die Zentrale. Er hatte ein ungutes Gefühl und bisher hatte es ihn bedauerlicherweise nur selten getrogen. Er musste Anna finden. Seit sie beim Spectral Enterprise angestellt war, hatten sie gemeinsam viel durchgemacht. Im Zuge der Suche nach den Engelstränen hatte Torsten Thielmann Anna gefangen genommen, mit einem magischen Keim geschwängert und später, nachdem das Kind geboren und innerhalb kurzer Zeit herangereift war, den Geist und die Seele von Annas Sohn vernichtet. Dann war er selbst in den Körper des Kindes geschlüpft, da die hohen Mächte seine Existenz auslöschen wollten. Er war aus der Spiegelwelt und hatte somit nach der Schließung des Tores kein Existenzrecht mehr in dieser Welt, doch zuviel Restsignaturen an seinem Geist, wodurch eine Rückführung unmöglich war. Später hatte Anna erfahren, dass sie eine Hexe war und ihre eigenen Mutter nicht nur Verbrecherkönigin, sondern auch Halbdämonin war, die Annas Vater selbst getötet hatte. Auch hinter den Wikka hatte Silvia, alias die Comtessa, gesteckt, doch Anna hatte ihm dies nicht geklaubt. Als Michael durch eine Intrige Silvias deren Vertraute Eva erschossen hatte, war Anna Hals über Kopf geflüchtet.
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Michael wusste, dass sie ihn verantwortlich machte. Allerdings war er überzeugt, dass dies nur durch einen Zauber Silvias möglich war. Sollte Anna logisch nachdenken, mussten ihr die Ungereimtheiten auffallen. Während er die Akte im Gehen durchlas, näherte er sich schnellstmöglich dem Transporterraum. Das magische Sprungtor würde ihn nach Berlin befördern und von dort aus musste es ein Leichtes sein, Anna aufzuspüren. Die Gedanken um den Verlust der Hälfte des Hartmann Imperiums hatte Michael verdrängt. Es gab nun Wichtigeres. Er vertraute auf das Urteil von Dr. Black. Trotzdem würde er nicht kampflos das Erbe seines Vaters aufgeben. Doch dieser Krieg war ein anderer. * Berlin Entspannt lehnte Anna sich zurück. Tief in ihrem Inneren hatte sie das Gefühl, einen Fehler zu begehen, doch irgendetwas verdrängte diesen Gedanken blitzartig. „Du bist also einverstanden?“, wollte Patrick wissen. „Ja. Das Ritual ist zwar kompliziert, aber nicht aufwendig. Und wenn wir unsere Geister verschmelzen, dürfte es für dich kein Problem sein, Silvias dämonische Seite zu vernichten“, stimmte Anna zu. „Gut, ich bereite alles vor“, erklärte Patrick und begann mit Kreide ein Pentagramm auf den Teppich seines Wohnzimmers zu zeichnen. Während Anna bei den Vorbereitungen zusah, spürte sie eine seltsame Vertrautheit. Als würde sie ihren Bruder schon ewig kennen und sie vertraute ihm voll und ganz. Seltsamerweise kam ihr das Ritual vertraut vor, doch sie schob dies auf ihre Nervosität und machte Entspannungsübungen um ihre Chakra Punkte zu aktivieren. Als Patrick den Drudenfuß fertig gezeichnet hatte, zogen sich beide aus und setzten sich gegenüber in das Pentagramm. „Du kennst die Formel? Du musst fehlerfrei rezitieren“, wollte er wissen. „Ich bin keine Anfängerin mehr“, entrüstete sich Anna. Mit einer Fingerbewegung ließ Patrick die Kerzen entflammen und gemeinsam begannen sie mit dem Ritual. Es war schwieriger als Anna zuerst gedacht hatte und bereits nach kurzer Zeit war ihr nackter Körper mit Schweiß übersäht. Nicht anders ging es Patrick. Nun kam der schwierige Teil. Mit äußerster Konzentration senkte Anna ihre geistige Barriere. Zum Schutz vor gegnerischen Magiern und Dämonen hatte jedes Mitglied des Spectral Enterprise eine hypnotisch verankerte Barriere im Geist integriert. Somit war jeder geschützt und nur mit dem Schaltwort und äußerster Konzentration war es möglich, diese zu senken. Genau dies tat Anna nun. In jenem Moment, als die Barriere sich endgültig senkte, spürte Anna, dass etwas nicht so lief, wie es sollte. Kleine Energiekaskaden umzüngelten ihren Körper. Sie konnte sich nicht mehr bewegen und spürte wie Patricks Geist sich langsam über den ihren Schob. Sein Gesicht hatte sich zu einer boshaften Grimasse verzerrt. In jähem Entsetzen begriff Anna, dass sie einen furchtbaren Fehler begangen hatte, doch es war bereits zu spät. Patricks Geist hatte die Kontrolle übernommen und nur im äußersten Winkel ihres Bewusstseins erkannte Anna, was geschah. Unfähig ihren Körper oder Geist zu kontrollieren, war sie eingepfercht in ein geistiges Gefängnis und zur Beobachterin degradiert. Sie hörte Silvias Stimme leise flüstern: „Gut gemacht.“ Die Halbdämonin betrat nun das Zimmer. Im gleichen Augenblick erkannte Anna den Ring an Patricks Finger und wusste nun auch, woher sie das Ritual kannte. In Australien hatten sie und Chris es bereits einmal durchgeführt und der Ring war jener, den der Aborigine Dessert Storm bewacht hatte.
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Dieses magische Artefakt begann nun damit, sich zu verflüssigen, wurde zu schwarzem
Protoplasma und bildete einen Kokon, der in der Mitte des Zimmers schwebte. Anna spürte,
dass Patrick ihrem Körper mehr und mehr Kraft entzog. Er hatte das Ritual nicht durchgeführt
um Silvia zu vernichten, sondern um sie, Anna, unter seine Kontrolle zu bekommen.
Ihre Macht war nun seine Macht. Langsam begann das Plasma zu verblassen und eine
schwarze Schale schälte sich daraus hervor. Silvia öffnete die Hand und langsam glitt das
Artefakt hinein.
Patrick sank keuchend zusammen und das Plasma erlosch, verflüchtigte sich und verschwand.
Das Ritual war vollendet und erfolgreich. Er hatte Anna in seiner Gewalt und seine über alles
geliebte Mutter hatte …
„…die Hälfte der Schattenkugel. Unglaublich. Die Hälfte der Macht. Und es war so einfach.
Als hätte sie gewollte, dass ich sie finde“, lächelte Silvia und wiegte das
Schattenkugelsegment in der Hand hin und her.
Sie konnte nicht ahnen, dass ihre Vermutung der Wahrheit entsprach.
* Traumebene, Verließ „Wer du bist? Das weiß ich nicht. Ich dachte, du könntest es mir sagen“, sprach Karsten
Hartmann zu dem Jungen und ließ sich neben ihm auf der Pritsche nieder.
„Nein. Wo bin ich hier?“, fragte dieser nun weiter.
„Auf der Traumebene“, erklärte Karsten Hartmann.
„Ja, das ist richtig. Wo ist der ewige Krieger?“, wollte der Junge wissen.
Wie elektrisiert fuhr Karsten Hartmann in Höhe und blickte auf den Jungen.
„Was weißt du davon? Was weißt du vom ewigen Krieger?“, wollte er wissen und starrte auf
die Tränen, die nun über die Wangen des Jungen kullerten.
„Das weiß ich nicht. Aber du bist der Falsche. Du bist der Anfang“, erwiderte dieser nun.
„Was meinst du damit?“, wollte Karsten wissen und ahnte die Antwort bereits.
„Das weiß ich nicht. Aber die Stimmen tun so weh“, erwiderte der Junge und schluchzte nun.
„Welche Stimmen?“, fragte Karsten verblüfft.
„Hörst du sie nicht?“, schaute der Junge ihn an, „Sie wollen so vieles wissen. Ich habe zu
ihnen gesagt, was sie wissen wollten. Über die andere Welt, hinter dem Spiegel. Doch sie
wollen noch mehr wissen.“
Entsetzt blickte Karsten den Jungen an, während sich um ihn herum langsam Stimmen aus der
Schwärze schälten.
„Nun rede schon du alter Narr. Du willst doch sicher, dass es dir weiter gut geht, oder
nicht?“, sprach eine heißere Stimme.
„Was weißt du über die Kugel?“, wollte nun eine zweite, weibliche Stimme wissen.
„Aber ich weiß nichts mehr. Ich habe es vergessen“, sprach nun der Junge auf der Holzpritsche vor Karsten und die Unbekannten Stimmen verstanden ihn scheinbar. „Rede keinen Humbug. Diese Spielchen hast du nun schon oft genug gespielt. Die Informationen über die Spiegelwelt mussten wir förmlich aus dir herausprügeln. Ohne uns wärst du längst tot. Ein wenig Dankbarkeit wäre angebracht“, sprach der Unbekannte. „Lass ihn für heute. Es hat keinen Sinn. Wie ein kleines, störriges Kind“, sprach sie zu dem Unbekannten. Kurz darauf hörte Karsten ihre Stimme sehr nahe, „Du bleibst nur am Leben, solange du von Nutzen bist. Und wenn du diesen Nutzen vor dem Oktavirat nicht erweist, dann wird es mir ein Vergnügen sein, dein Leben zu beenden.“ Mit diesen Worten entspannte sich der Jungen und die Tränen versiegten. Eine stoische Gelassenheit lag auf seinem Gesicht und er blickte zu Boden. Karsten Hartmann jedoch war mittlerweile wieder aufgestanden und hatte die Augen halb geschossen. Tief atmete der einstige Multimilliardär durch und versuchte den Schock zu 11
bekämpfen. Er wusste natürlich, dass die Unbekannte von jenem Oktavirat gesprochen hatte,
das die Venator pro Lux anführte. Bisher hatte er immer gedacht, dass die Lightfighter und
die Venator für die gleiche Seite kämpften, doch er hatte sich wohl geirrt. Nun wurde auch
klar, woher das Oktavirat die Informationen über die Spiegelwelt und den Einfall der Arme
des Imperators besessen hatte. Jener Junge vor ihm kannte die Zukunft, warum auch immer.
Obwohl Karsten sich nicht mehr sicher war, dass es sich um einen Jungen handelte. Was er
hier vor sich sah, war wohl das Abbild eines Geistes. Eines Geistes, der in einem bedeutend
älteren Körper stecken musste. Das Ganze wurde zunehmend verwirrender.
„Ich werde dich jetzt verlassen“, sprach Karsten.
„Holst du den ewigen Krieger?“, wollte der Junge wissen und blickte hoffnungsvoll zu
Karsten auf.
„Ja, das werde ich tun. Keine Sorge. Ich bin bald zurück“, erwiderte er.
Langsam drehte er sich um und ging auf die Wand zu. Als er sie berührte, bildete sich der
Riss erneut und entließ den Astralleib Karsten Hartmanns auf die Traumebene.
Er hatte viel zu tun, wollte er dieses Geheimnis lösen. Und tief in seinem Inneren ahnte er,
dass es sich bei dem Jungen um jemand sehr wichtigen handelte.
* Villa Thielmann, Felsendom „Ich wusste, dass es funktioniert!“, rief Nina Prestova, alias Lady X, freudig und blickte zu Torsten Thielmann. „Ja, ich gebe zu, dass ich beeindruckt bin. Allerdings hättest du diesen Plan bereits viel früher umsetzen können. 1979 ist lange her“, sprach er. „Nun, ich wollte auf die richtige Gelegenheit warten. Und nachdem ich nun durch die Spiegelwelt Aktion nur einen Teil der Engelsmacht erhalten habe, wird es Zeit, dass ich mich richtig räche. Keine halben Sachen mehr“, gab sie zurück. „Nun, ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, ich wäre nicht froh, dass du wieder da bist. Nach den Ereignissen auf der Traumebene, hielt ich dich für tot. Und Zorek ist geflohen, was weiß ich wohin“, gab Torsten lächelnd zurück. Einmal mehr dachte Nina Prestova zurück an den Tag, als sie den echten Torsten Thielmann durch das Tor zur Spiegelwelt gestoßen und sein Pendant in Empfang genommen hatte. Durch sie hatte er es geschafft, sein weltweites Imperium aufzubauen. Gemeinsam hatten sie schon manchen Plan verwirklicht und so sollte es auch wieder sein. „Und sie hat dir alles geglaubt?“, wollte Torsten wissen. „Natürlich“, erwiderte Nina lächelnd, „Sie ist nicht dumm, aber mit ein wenig Geschichtsunterricht und den entsprechenden Beweisen hat sie alles geglaubt. Ich habe davon abgesehen, sie zu hypnotisieren. Echter Hass brennt viel heißer. Sie ist davon überzeugt, dass Merlin ihr mit Michael ein Kuckucksei ins Nest gelegt hat. Sie glaubt, dass er Karsten Hartmann umgebracht und das Imperium an sich gerissen hat. Der Rest ist ihr egal. Sie kämpft freiwillig auf der Seite des Bösen, wenn sie sich dafür rächen kann. Allerdings ist Vorsicht angebracht. Sie steht nicht vollständig unter meiner Kontrolle. Was allerdings auch nicht nötig ist.“ Bei diesen Worten dachte Nina zurück an einen Tag im Frühling, vor vielen Jahren. Einen Tag, als sie Karsten Hartmann vorgegaukelt hatte, dass Karren Hartmann tot war. Doch in Wahrheit hatte sie die junge Frau von Karsten Hartmann eingefroren, in einen Kokon aus Zeit. Dort hatte sie geschwebt und nicht bemerkt, wie Jahrzehnte ins Land gegangen waren. Bei ihrer Rückkehr aus der Zwischenwelt hatte Nina Karren vorgefunden. Und nicht nur sie. In einem Schwert neben dem Kokon hatte sie Excalibur gefunden. Scheinbar hatte Merlin aus irgendeinem Grunde das Schwert, das der Aufbewahrungsort für die Träne des Chaos gewesen war, dort versteckt. Nina hatte Karren wiedererweckt und ihr erklärt, dass Michael 12
nicht nur sie eingefroren, sondern auch Karsten getötet hatte. Die Geschehnisse sprachen für
sich und mit wenigen Beweisen hatte Karren ihr geglaubt.
Und nun gingen die Hälfte des Hartmann Konzerns in ihren Besitz über. Der Grundstein zur
Demontage von Michael Hartmann war gelegt. Und Nina hatte nicht vor, es dabei bewenden
zu lassen.
„Warten wir es ab. Ich bin sehr gespannt“, murmelte Torsten Thielmann leise und blickte
hinaus auf den Lavasee.
„Und ich erst“, gab Nina zurück und lächelte.
Sie hatte schon viel Schlachten gewonnen. Sie lebte seit Jahrzehnten und würde noch leben,
wenn die Lightfighter längst im Staub der Geschichte verschwunden waren. Auch diese
Schlacht würde Lady X, einmal mehr, für sich entscheiden.
* London, Angel Island, Century Hall „Es ist so, leider“, beendete Jeannette Witherspone ihre Erklärung und blickte ihr Gegenüber erwartungsvoll an. „Nun, ihre Erklärung spricht natürlich für sich. Ich werde Rücksprache mit Michael halten und mir das alles von ihm bestätigen lassen“, erwiderte Chris. Der 35jährige Venator pro Lux war von der alten Lady zu sich gerufen worden. Er hatte von Michael bereits einiges über die Geheimnisvolle Frau von Angel Island erfahren, die ihnen hin und wieder Hinweise zukommen ließ und so ihren Kampf gegen das Böse zu unterstützen. In Gedanken rieb sich Chris über sein Kinn und seine braunen Augen blickten ins Leere. „Das ist eine weniger gute Idee. Michael ist sehr, hm, beschäftigt. Und in der nächsten Zeit sollte jeder zusätzliche Stress von ihm ferngehalten werden. Wenn Sie ihn jetzt auch noch in diese Sache mit hineinziehen, wird das zuviel für ihn. Und da er neben Karsten Hartmann der einzige Mensch ist, der Zugang zur Traumebene hat, wird er auf jeden Fall helfen wollen. Nein. Des Rätsels Lösung liegt verborgen hinter den Mauern das Vatikan. Lösen sie das Geheimnis um das Oktavirat und den Unbekannten“, erklärte Jeannette. Ihr war klar, dass die Lightfighter mit der Suche nach Anna und den Problemen um Darken und die Schattenkugel bereits mehr als genug zu tun hatten. „Nun, das wird nicht einfach“, erklärte Chris, „Außerdem bin ich eher erpirscht darauf, Anna zu suchen und ihr zu helfen.“ „Mir ist natürlich klar, dass man sich als Onkel Sorgen macht“, lächelte Jeannette, „Doch dies ist unbegründet. Anna wird den Weg zurück zu den Lightfightern finden. Und das Oktavirat hat ihnen schon einmal den Auftrag gegeben ihre Nichte zu töten. Außerdem, glauben Sie mir, wenn meine Vermutung auch nur Ansatzweise richtig sein könnte, ist es von elementarer Bedeutung, dass sie den Gefangenen des Oktavirats befreien. Außerdem können sie sich der Hilfe von Pater Alvarez gewiss sein“ Jeannette wusste um den Wächter der Säulen der Zeit und das Geheimnis das er hütete. Jenes monumentale Artefakt, das eine Reise durch die Zeit möglich machte und das den Lightfightern bereits zwei Mal sehr geholfen hatte. Nach einigem Zögern stimmte Chris zu und gemeinsam besprachen sie noch weitere Details. Als Venator pro Lux konnte Chris im Vatikan ein und ausgehen, wie es ihm beliebt, doch das Oktavirat, jene acht Menschen, die sich hinter Schatten verbargen, war ihm unbekannt. Zwar erteilten sie Aufträge, doch die Gesichter der Mitglieder des Führungszirkels hatte Chris nie gesehen. Doch er würde versuchen, das Geheimnis zu lösen. Es war an der Zeit. Er war mit dem Vorgehen des Oktavirats nicht mehr einverstanden. Ein steiniger Weg lag vor ihm. * 13
Berlin Langsam ließ sich Silvia de Santori, alias die Comtessa, vor der Kristallkugel nieder. Patrick und Anna befanden sich im Nebenraum und waren reisefertig. Patricks Wohnung hatte Silvia mit einem Zauber gesäubert und so deutete nichts mehr auf die Anwesenheit der Zwillinge und ihr hin. Als sie nun einen Zauber murmelte, erhellte sich die Kugel und Darkens Antlitz schälte sich aus grauem Neben hervor. Silvia fand, dass er, und das war für einen Vampir normalerweise nichts Außergewöhnliches, äußerst blass aussah. Außerdem wirkte er fahrig und aggressiv. So kannte sie den sonst besonnen Herrscher der Vampire nicht. Die Halbdämonin ahnte nichts von dem Widerstreit der Geister in Darkens Körper. Seine menschliche Seite aus der Spiegelwelt, Ken und seine Vampirische Seite aus dieser Welt, Darken, lieferten sich eine heftiges Gefecht und auch, wenn der Vampirkeim in ihm den Kampf noch immer für sich entschied, war es nur eine Frage der Zeit, bis Ken die Oberhand gewann. „Was gibt es?“, wollte Darken wissen. „Es ist vollbracht. Anna steht auf unserer Seite, wenn auch nicht ganz freiwillig. Und die erste Hälfte der Schattenkugel ist in meinem Besitz“, erklärte Silvia. Hoffnung keimte in Darkens Augen auf. Die Macht der Schattenkugel musste genügen, den Geist Ken Radmanns aus ihm zu vertreiben. „Sehr gut. Ich weiß mittlerweile, wo sich die zweite Hälfte befindet. Wir sollten uns gemeinsam auf den Weg machen und zusammenfügen, was vor Jahrhunderten getrennt wurde. Damit die Macht unser ist“, erwiderte Darken. Zu gerne hätte Silvia die Kugel alleine zusammengefügt, doch sie wusste nicht, wo sich die zweite Hälfte befand. Außerdem war ihr nur klar, das die Kugel Macht verlieh, nicht, was genau sie darstellte. Eben ein weiteres mächtiges Artefakt. „Wir machen uns auf den Weg zu deiner Residenz. Ich nehme an, von dort aus starten wir direkt?“, sprach Silvia. „So ist es“, gab Darken zurück. Die beiden Kämpfer des Bösen verabschiedeten sich und unterbrachen die Verbindung. Im Grund war es Silvia egal, was mit Darken nicht stimmte, Hauptsache, er kannte den Weg zur zweiten Hälfte. Und damit war der Grundstein dazu gelegt, ihre Macht zu stärken. Lächelnd kehrte sie ins Nebenzimmer zurück und sah auf die Zwillinge. Sie waren wieder vereint und Anna stand unter ihrer Kontrolle. Wenn das alles vorbei war, würde sie ihren Geist vollständig auslöschen und ihre Kräfte übernehmen. Die Hülle interessierte sie dann nicht mehr. Aber einstweilen konnte sie noch nützlich sein. „Machen wir uns auf den Weg. Wir haben eine lange Reise vor uns“, sprach Silvia zu Patrick und lächelte. Die dunklen Zwillinge waren wieder vereint. * Berlin Langsam durchstreifte Michael die Räume und wurde mit jedem Raum unruhiger. Die Wohnung, unter der Patrick de Santori als Mieter angegeben war, enthielt keinerlei Mobiliar mehr. Michael besah sich jeden Raum, konnte jedoch nichts finden. Einmal mehr verfluchte er Nina Prestova, die sein Amulette, die Träne des Universums, vernichtet hatte. Mit ihm wäre ein Blick in die Vergangenheit kein Problem gewesen. Doch nun konnte er nichts mehr tun. Gedankenverloren blickte Michael aus dem Fenster und dachte an Anna. Er verspürte eine innere Unruhe, die ihn quälte. Anna war in Gefahr, da war er sich sicher. Und er hatte den furchtbaren Verdacht, dass er zu spät gekommen war.
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Ende Vorschau auf Band 27 – „Schattenkugel“ (1/4) Gemeinsam mit Darken reisen Silvia, Anna und Patrick nach Transsilvanien, wo die zweite Hälfte der Schattenkugel versteckt ist. Auch die Lightfighter erfahren von dem Aufenthaltsort und folgen den Feinden, ebenso wie Andi und Shadow, die in die Geschehnisse verstrickt werden. Auf einer uralten Burg kommt es zum Showdown. Doch niemand ahnt etwas von einer dritten Partei, die nur ein Zielt kennt. Die Verwirklichung eines uralten Plans. . Das Erbe der Macht
Band 27
Schattenkugel
Weitere Bände: Band 28: „Tor der Verdammnis“(2/4) von Mike Hard Band 29: „Die andere Seite“ (3/4) von Mike Hard Band 30: „Der letzte Ausweg – Luzifers Plan“ (4/4) von Mike Hard
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