Erich Glagau
GOTT BEIM WORT GENOMMEN
Um mich nicht strafrechtlichen Verfolgungen auszusetzen, betone ich, daß ich kein...
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Erich Glagau
GOTT BEIM WORT GENOMMEN
Um mich nicht strafrechtlichen Verfolgungen auszusetzen, betone ich, daß ich kein religiöses Bekenntnis beschimpfen oder verächtlich machen werde. Ich setze allerdings voraus, daß mir, wie anderen Menschen auch, meine eigenen Gedanken über "Gott" erlaubt sind. Wie mir auch erlaubt sein muß, mich mit dem Inhalt der Religion auseinanderzusetzen, die mir seit meiner Kindheit eingetrichtert wurde. Und schließlich setze ich die Anerkennung des Humors voraus, der zur Schöpfung gehört wie das Ei zur Henne. Wer wagte es zu meiner Zeit, dem Pfarrer kritische Fragen zu stellen? Die Fragen waren da, aber wir haben sie unterdrückt. Die Autorität der geistlichen Herren war so groß, so daß wir alles schluckten, was uns vorgekaut wurde. Und viele haben sich an diese Unterwürfigkeit so gewöhnt, daß sie es für bequemer hielten, auch mit fortschreitendem Alter den Mund zu halten. "Gott" wurde uns von unserm Pfarrer als feststehende Größe angeboten. So, wie es in der Bibel steht: Als Ebenbild Gottes wurde der Mensch geschaffen. Also mußte dieses Ebenbild auch andersherum gelten: "Gott" sieht aus, wie ein Mensch. Und so wird er ja auch bildlich dargestellt: Meistens mit einem langen Bart. Was wohl heißen soll, daß der jüdisch-christliche Gott nie ein Kind gewesen war oder gleich im reifen Mannesalter, also mit Bart, zur Welt gekommen ist. Wir vermissen die Antwort, wie dieses wohl vorsich gegangen sein soll! So einfach machen es sich die Anhänger der jüdisch-christlichen Religion bis heute. * Um sich eine zeitliche Vorstellung machen zu können, gibt die Württembergische Bibelanstalt Stuttgart folgende Zeittafel zu ihrer Bibel heraus: "Das Alte Testament ist reich an chronologischen Angaben, doch läßt sich die Zeit der Patriarchen nicht festlegen, und auch noch der Aufenthalt der Israeliten in Ägypten und ihr Auszug lassen sich nur mit Wahrscheinlichkeit in das 14. und 13. Jahrhundert v. Chr. datieren. Erst mit der Königszeit beginnt eine zuverlässigere Überlieferung, die aber einer genaueren Auslegung bedarf. Einige Daten stehen jetzt durch assyrische und babylonische Quellen eindeutig fest, so die erste Eroberung Jerusalems und der Tribut des Jehu. Von daher ist es möglich, die Regierungszeiten der Könige von Israel und Juda ziemlich
genau festzulegen. Gewisse Unstimmigkeiten ergeben sich daraus, daß die Königsjahre verschieden gezählt wurden; dazu haben sich wohl auch einige Fehler in die Überlieferung eingeschlichen." Diese "Aufklärung" wollte ich Ihnen nicht vorenthalten. Ich hoffe, Sie sehen jetzt ebenso klar wie die evangelische Kirche! Wer oder was ist "Gott" nun wirklich? Haben Sie einmal versucht darüber nachzudenken, wie lange die Ewigkeit dauert, oder wo Anfang und Ende der Welt sind? Ich geniere mich nicht zu erklären, daß mein bißchen Verstand nicht ausreicht, um hinter dieses Geheimnis zu kommen. Ich habe mich damit abgefunden. Und ich meine, eine solch unbekannte Größe sollte auch das bleiben, was die Ursache all dessen ist, was es in der Welt gibt. Ob man dies Unfaßbare nun mit "Gott" bezeichnen kann, bleibt dahingestellt. Gefährlich wurde es erst, als die Menschen auf die Idee kamen, sich diesen Gott nach menschlichen Maßstäben vorzustellen. Und der nächste Schritt ließ nicht lange auf sich warten, als man daranging, diesen vermenschlichten Gott im menschlichen und egoistischen Sinne zu beeinflussen. Und wer ganz ehrlich ist, der muß doch zugeben, daß diese Art der Gottsuche keineswegs von Selbstlosigkeit geprägt war. Dieser Gott wurde als Mittel zum Zweck geschaffen. Nein, nein, hier braucht noch kein christlicher Fanatiker aufzuspringen und zum Kadi zu laufen! Ich denke ja an eine Zeit, da nach jüdisch-christlicher Lehre die Welt noch gar nicht erschaffen war. Die gekränkten Herrschaften können sich wieder hinsetzen und in Ruhe abwarten. Um gleich ein Wort zum Gekränktsein zu sagen: Die "geistlichen" Herren (und jetzt auch Damen) nehmen auch hierin wie selbstverständlich ein Vorrecht in Anspruch. Wenn man ihnen nicht in allem folgt und hörig ist, dann sind sie eben eingeschnappt. Wie wäre es umgekehrt? Wenn all diejenigen Menschen, und es gibt sehr viele davon, ähnlich denken wie ich. Die Gott nicht für sich vereinnahmen und ihn nicht als Mittel zum Zweck auszunutzen versuchen, beleidigt wären, wenn man es wagt, ihnen in Glaubensfragen Unmögliches aufzutischen?! Es lohnt sich, darüber nachzudenken! Ich möchte mich nun nicht länger mit der Vorrede aufhalten. D ie Sekte der jüdisch-christlichen Religion spielt in meinem Lebensraum eine große Rolle. Das Fundament dieser Religion ist die Bibel, auch "Gottes Wort" genannt. Und da ich einmal in diesem Sinne von der Kirche vereinnahmt und erzogen wurde, muß es mir wohl erlaubt sein, mir meine eigenen Gedanken darüber zu machen. Mehr noch: Ich habe, was die meisten Anhänger dieser Religion nicht getan haben und zum großen Teil auch gar nicht durften, das "Wort Gottes" gelesen. Und da mir weisgemacht wurde, es gäbe einen persönlichen Gott, so nehme ich nun die Vermittler dieser Ansicht beim Wort. Und nicht nur das. Ich nehme Gott beim Wort! Das kann er mir doch nicht verübeln; wenn es ihn in dieser Form gibt. Die Wissenschaft sagt, daß die Erde seit etwa vier bis fünf Milliarden Jahren besteht. Die Wissenschaft ist auch der Meinung, daß es aufrechtgehende Lebewesen, aus denen sich der Mensch entwickelt haben soll, seit rund sechshunderttausend Jahren gibt. Der neuen Zeitrechnung nach schreiben wir das Jahr 1992. Die Juden leben im Jahre 5753. Von Jesus bis zur Erschaffung Adams sind
nach dem Evangelium Lukas rund 60 Generationen vergangen. Wenn man für jede Generation zwanzig Jahre ansetzt, so wären das 1200 Jahre. Damit hätten wir das "Geburtsjahr" Adams gefunden. Rechnen wir aber nach den Angaben in der Bibel außerhalb des biblischen Textes, so fängt die biblische Chronik mit Josuas Leben und der Jahreszahl 1230 v. u. Z. an. Vor Josua lebten aber nach dem biblischen Text die Erzväter Abraham, Isaak und Jakob und der Mose, insgesamt etwa sechundzwanzig Generationen. So stimmt diese Rechnung hinten und vorne nicht. Auch unter Berücksichtigung der um 11 Tage kürzeren Mondjahre, wie die Juden die Jahre rechnen, kommt man in der Bibel niemals auf das Jahr 5753 der Juden, ein e Zeitrechnung, die mit Adams "Geburt" beginnt. Sei es wie es sei, man kann die Zeitrechnung der Juden auf 6.000 aufrunden, um überhaupt zu einem angebotenen Beginn zu kommen. Wann aber kam Gott auf den Gedanken, den Menschen den Bibeltext zu diktieren? Auch da gehen die Meinungen sehr auseinander. Darüber wurde bereits in "Die grausame Bibel" geschrieben. Die genauen Daten sind für den heutigen Zweck auch gar nicht wichtig. Was spielen hier ein paar tausend Jahre mehr oder weniger schon eine Rolle? Ich möchte nur herausfinden, ob ich Gott in "seinem Wort" auch folgen kann. Und wo ich Fragen habe, da möchte ich sie stellen dürfen. Über den zeitlichen Ablauf der Erschaffung der Welt (und damit beginnt ja "Gottes Wort") lasse ich mit mir reden. Irgendwo steht in der Bibel, daß bei Gott tausend Jahre wie ein Tag wären. Bei 1. Mos. 1,26 steht: "Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über alle Tiere ... ". Hier habe ich schon die erste Frage an Gott: Warst du nicht allein? Hattest du noch weitere Mitarbeiter? Waren es Neben- oder Untergötter? Oder hat der Schreiber dieser Zeilen einen Fehler gemacht? Oder wie würde ein Pfarrer dies auslegen? Vielleicht so, daß es etwa wie von jemanden dahergeredet lautet: Nun laßt uns Feierabend machen!; auch wenn dieser Jemand ganz allein auf seinem Bau arbeitet? Da in der Welt doch alles so präzise abläuft, kann ich mir nicht vorstellen, daß Gott so wenig bedacht diktiert haben sollte. Ich vermute, es liegt am Schreiber! Nun gut, damit war bis zum sechsten Tage im großen und ganzen die Welt geschaffen. Und dann: " ... ruhte Gott am siebenten Tage von allen seinen Werken ... " Und zur Erinnerung gibt es dann den Sonntag? Aber diejenigen, die an dieser Religion zuerst gebastelt haben, haben ja den Sabbat als Feiertag! Und er dauert von Freitag- bis Samstagabend! Was soll ich davon halten? Bist du kein Jude - oder was? Nun kann ich mir aber nicht vorstellen, daß man dir, Gott, einerseits einen Ruhetag gönnt, dich aber andererseits gerade an diesem Tag am häufigsten belästigt. Oder hast du für gewisse Privatpatienten einen besonderen Sprechtag angesetzt? Es fällt mir nicht leicht, mich in die Gedankengänge deines Diktats hineinzufinden. Aber was soll denn das? Im 1. Mos. 1,30 läßt du folgendes aufschreiben: " ... , das auf Erden lebt, habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben." Und ein paar Zeilen weiter, bei 1. Mos. 2,5 steht: " ... Und alle die Sträucher auf dem Felde waren noch nicht auf, und all das Kraut auf dem Felde war noch
nicht gewachsen." Ich kann mir nicht denken, daß du dir eine solch schlampige Schreibkraft hättest gefallen lassen. Und da es damals noch keine Gewerkschaft gab, die hast du ja erst viel, viel später geschaffen, wäre eine fristlose Entlassung doch die einzig richtige Maßnahme gewesen. So denke ich als Mensch! Du magst als Gott anders darüber denken. Aber ich muß dich fragen, ob du nicht die Folgen einer solch schlechten Leistung für deinen Ruf bedacht hast. Kannst du nun meine Zweifel verstehen, ob du überhaupt der Autor des "Wort Gottes" bist? Schon hier sind meine Bedenken so groß, daß ich fest davon überzeugt bin, daß ein von Menschen ausgedachter Schwindel begangen wurde. Für mich bedeuten solche aufgezeigten Fehler eine Ehrabschneidung des angeblichen Autors. Ein wirklicher Autor hätte nach dem ersten Bürstenabzug niemals derart fundamentale Nachlässigkeiten durchgehen lassen. Was hältst du davon?: Unter 1. Mos. 1,27 steht: "Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bil de, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib." Bei 1. Mos. 2,7 schreibst du aber: "Da machte Gott Jehova den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem in seine Nase." Wie soll das nun zusammen passen? War es dir entfallen, daß du schon Mann und Weib geschaffen hattest? Und vielleicht noch ein paar andere in Afrika oder Amerika oder Australien oder in China? - Wie, du kannst dich nicht erinnern? Du trägst aber wenig dazu bei, in dir einen allmächtigen und allwissenden Gott sehen zu können! - Sicher war die Erde noch nicht überbevölkert, so daß sich die beiden ersten Menschen hätten gut verstecken können. Aber wenn ich daran denke, daß mir mein Pfarrer erzählte, Gott würde alles sehen, sogar bis ins Herz hinein, so meine ich, es wird dir ein Leichtes gewesen sein, diese beiden aufzustöbern. Hier schon gibt es soviel Fragezeichen, daß sich dieser Verdacht immer mehr verstärkt: Unter deinem Namen waren ein paar Ganoven am Werk, die einen unüberlegten Unsinn zusammengeschrieben haben, ohne von dir dafür autorisiert gewesen zu sein. Wäre es da nicht an der Zeit, daß du nach dem Aufdecken dieses Schwindels mit der Faust auf den Tisch schlägst und dieses Machwerk verbietest, einziehst und einstampfen läßt?! Im weiteren Verlauf "Deine s Wortes" scheinst du die beiden ersten Menschen völlig vergessen zu haben. Denn nachher sprichst du nur noch von dem nachträglich Geschaffenen. Bei 1. Mos. 2,18 machst du dir folgende Gedanken: "Und Gott Jehova sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei. Und Gott Jehova machte aus Erde alle Tiere auf dem Felde und alle Vögel ..." Eine Frage habe ich nebenbei: Hast du bei deiner Arbeit immer Selbstgespräche geführt? War dir entfallen, daß du die Tiere und Vögel bereits erschaffen hattest? Und wie konnte jemand deine Selbstgespräche aufschreiben? Dann hättest du ja vor der Erschaffung des Menschen zuerst einen Sekretär machen müssen. Davon steht aber nichts in der Bibel! Oder soll das eine Quizfrage bleiben, solange die Menschheit existiert? Und dann kam die Erschaffung des Weibes. Des zweiten Weibes? Denn vorher wird ja bereits über die Erschaffung von Mann und Frau geschrieben! Ich frage mich die ganze Zeit, wie ein Autor ohne Lektor auskommen kann. Ich kenne das aus eigener Tätigkeit. Aber ich habe ja noch meine Frau, die Korrektur liest, bevor alles zum Verlag und in Druck geht.
Zur praktischen Durchführung dieser Leistung hättest du den Mann in einen tiefen Schlaf fallen lassen. Ich bleibe neugierig: War es eine richtige Narkose? Oder hast du mit Akupunktur gearbeitet? Aber es ist auch nicht so schlimm, wenn du dieses Geheimnis für dich behältst. Sollen die Mediziner unserer Zeit dies ruhig selber herausfinden! Daß du zur Herstellung des Weibes dem Mann eine Rippe herausgeschnitten hast, erscheint mir glaubhaft. Sicher war diese Rippe sowieso überzählig und verlief wie eine Art Querschläger über den ganzen Bauch hinweg. Und der Nabel wird die genaue Stelle sein, an der du operiert hast. Woher soll denn auch sonst der Adam einen Nabel gehabt haben?! Und er hatte doch einen, oder? Nicht in den Kopf will mir, daß du dem Adam verboten haben sollst, von einem bestimmten Apfelbaum zu essen. Noch weniger verstehe ich, daß für den Verstoß gegen dieses Verbot die ganze Menschheit für ewige Zeiten bei dir in der Kreide stehen sollte. Das wäre ja Sippenhaft! Bist du der Erfinder? Um es ganz deutlich zu sagen: Das glaube ich einfach nicht! Ich sehe in dieser Geschichte viel mehr eine List derjenigen, welche die Mitmenschen in Angst und Schrecken versetzen wollten, um sie sich gefügig zu machen, weil sie vorgaben, als Vermittler zu dir eingesetzt zu sein. Hiermit hatten sie sich eine laufende Einnahmequelle erschlossen und eine bleibende Herrschaft über alle Leichtgläubigen. - Übrigens, hast du auch davon gehört, daß die Geschichte von Adam und Eva und dem Apfel erst im 2. Jahrhundert u. Z. in "Dein Wort" eingeschmuggelt worden sein soll? Im Fernsehen war davon die Rede. Über Nacht ist mir eingefallen, daß ich ein Buch habe: "Mutation der Menschheit" von Pierre Bertaux. Da steht auf Seite 8: "Nach Goethes Tod und Darwins Erscheinen hat es noch ein Jahrhundert gedauert, bis sich in der westlichen Welt die Erkenntnis durchsetzte, daß der Mensch das Ergebnis einer langen biologischen Entwicklung ist. Es fehlt jedoch noch viel, bis wir alle Konsequenzen dieses Entwicklungsgedankens gezogen haben. Die ersten Konsequenzen durchzukämpfen, z. B. den Glauben an die historische Wahrheit des Wortlauts der Bibel zu erschüttern, hat so viel Mühe gekostet ... Nach den letzten Forschungen läßt sich der Stammbaum des Menschen bis zu einer Million Jahre zurückverfolgen." Ja, was sagst du dazu? Ich bin sicher, daß du über solche Erkenntnisse nur lächeln kannst. D u weißt dies alles ja viel besser, als die armseligen Würstchen der Gattung Mensch, die erst jetzt dahinterkommen. Denn du bist ja der Schöpfer dieser Welt. Aber ich frage dich: Macht es dich nicht rasend, wenn du siehst, mit welcher Beharrlichkeit große Organisationen sich krampfhaft daran klammern, was sie als "Dein Wort" ausgeben? - Wie, das läßt dich alles kalt? Ja, denkst du vielleicht, das wird sich schon alles eines Tages von selber einschaukeln? Ich meine, von selber geschieht gar nichts! Ach so, du denkst, da sind ja noch ein paar Menschen wie dieser Pierre Bertaux, und an mich denkst du auch vielleicht. Also wenn das deine Gedanken sind, dann wollen wir den Kampf gegen den Betrug nicht aufgeben. Wir werden unser Bestes tun und Betrug für Betrug aufdecken! Aber: Du hast eine Welt geschaffen, in der die weltlichen Gerichte auf der Seite der Ganoven stehen! Wie, du glaubst mir nicht? Du kannst dich nicht erinnern? Dein Gedächtnis scheint auch nicht mehr das beste zu sein! Du hast es
doch zugelassen, daß Menschen verurteilt und verbrannt wurden, weil sie behaupteten, daß sich die Erde um die Sonne bewege. Und wie sieht es heute aus? Du läßt es zu, daß Menschen verurteilt werden, die sich auf die von dir erlassenen physikalischen Gesetze berufen. Es ist einfach kein Beweis, sich auf dich zu berufen! Es ist schon eine verrückte Welt, die du da geschaffen hast! War dies deine Absicht? Ich kann's nicht glauben. Oder doch? Aber wir werden kämpfen! Daß Adam sich vor dir versteckt haben soll, weil er nackt war, halte ich für albern. Noch heute gibt es FKK-Gelände, wo alle Menschen nackt herumlaufen und sich nicht einmal vor einem Pfarrer schämen würden. Wie mir jemand vertraulich verraten hat, soll sich sogar einmal ein Priester dort eingeschlichen haben. Natürlich nur, um seine Moraltheologie durch praktische Erfahrung zu bereichern. Was hältst du denn davon? Ich kann mir vorstellen, daß du dazu auch nur schmunzelst und weißt, daß ein Priester nie um eine Antwort und Erklärung verlegen ist. Ich glaube auc h nicht an deinen empfohlenen Rassenhaß zwischen dem Weibe und der Schlange. Denn an einer anderen Stelle "Deines Wortes" empfiehlst du, daß der Säugling bei den Ottern liegen sollte. Ich gewinne immer mehr den Eindruck, man möchte dir all die menschlichen Eigenschaften und Schwächen anhängen, die sie selber haben. - Ich bewundere deine Geduld! Aber das ist doch der Gipfel der Zumutung: Im 1. Mos. 3,21 macht man aus dir einen Schneider. Nicht ein Anzug von der Stange wäre dem Adam recht gewesen oder einer von seiner Frau geschneiderter, sondern: "Und Gott Jehova machte Adam und seinem Weibe Röcke aus Fellen und zog sie ihnen an. (22) "Und Gott Jehova sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner ... " - Nein, ich werde es nie und nimmer glauben, daß du einen solchen Unsinn verzapft haben solltest. Mich erinnert das mehr an eine Art Büttenrede. Nachdem du die beiden also angezogen hattest, zogen sie die neuen Sachen fix wieder aus. Die Folge davon: Eva wurde schwanger. An dieser Stelle hätte ich mir von dir ein bißchen mehr Aufklärung erwartet. Aber mit keinem Wort wird dieses so lebenswichtige Geschehen behandelt. Ob das nicht ein Fehler war? Denn nur so kann ich mir erklären, daß es danach ein großes Kuddelmuddel gab. Da hatte die Eva zwei Söhne, den Kain und den Abel. Kain schlug den Abel tot. Der bekam es daraufhin mit der Angst zu tun, daß man ihn zur Strafe auch erschlagen würde. Aber was tust du? Ich verstehe dein Urteil nicht. Du sagst nämlich: 1. Mos. 4,15: " ... wer Kain totschlägt, das soll siebenfältig gerächt werden." Ist das wirklich deine ehrliche Meinung? Wenn du ihm wenigstens ein paar Jahre aufgebrummt hättest, aber so ... ? Das Kuddelmuddel fängt an zu blühen und Früchte zu tragen: Kain nahm sich ein Weib, steht da! Willst du uns nicht verraten, woher er es nahm? Es war doch nur seine Mutter Eva da! Kains Kind hieß Henoch. Und Henoch zeugte Irad! Wer war die Mutter? Irad zeugte Mahujael. Wer war hier die Mutter? Mahujael zeugte Methuschael, Mathuschael zeugte Lamech und er nahm sich gleich zwei Frauen. Weißt du denn noch, was du damals, für mich sehr unüberlegt, diktiert hast? Oder machst du dir jetzt, wo
ich all diese Ungereimtheiten aufzeige, Notizen, um die Tagebuch-Fälscher einmal ranzukriegen? Verdient hätten sie es! Hier finde ich noch etwas in "Deinen Aufzeichnungen", was mir nicht in den Kopf gehen will: 1. Mos. 4,23: "Und Lamech sprach zu seinen Frauen: Ada und Zilla, höret meine Rede, ihr Weiber Lamechs, merkt auf, was ich sage: Einen Mann erschlug ich für meine Wunde und einen Jüngling für meine Beule. Kain soll siebenmal gerächt werden, aber Lamech siebenundsiebzigmal." - Kannst du dir vorstellen, jemals einen solchen Schwachsinn diktiert zu haben? Was hältst du von deinen Angaben über das Lebensalter Adams und seiner nächsten Nachkommen, wobei du angeblich auch noch das Lebensalter zur Zeit der Zeugung der nächsten Generation genannt hast? Da lesen wir von zehn Generationen, deren durchschnittliches Lebensalter 842 Jahre ist; das durchschnittliche Zeugungsalter liegt bei 155,6 Jahren. Hast du dich da vielleicht ein bißchen vertan? Oder ist das wieder eine der üblichen Fehlleistungen deines Sekretärs? Wenn du wieder einmal diktieren solltest. empfehle ich, die Interpunktion deutlich mit auszusprechen, denn ich glaube, dein Schreiber ist darin nicht ganz sattelfest und hat das Komma um eine Stelle zu weit nach rechts gesetzt. War es nun deine Erkenntnis oder die des Fälschers vom Dienst, als du im 1. Mos. 6,5 festhalten ließest?: " ... alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar, da reute es ihn, daß er die Menschen gemacht hatte auf Erden ..." Ab jetzt trugst du dich mit dem Gedanken, die Menschen zu vernichten und nur den Noah mit seiner Sippschaft zu retten. - Aber sag einmal, du hast ja von den Tieren ebenso die meisten dem Untergang ausgesetzt! Warum das? Hatten sie auch Schuld auf sich geladen? Oder ist es wieder eine bloße Nachlässigkeit deines Büroangestellten? Jetzt läßt du Noah auftreten. Er soll zur Rettung seiner Familie und der gesamten Tierwelt ein Schiff bauen, dessen Ausmaße du genau angibst: 300 Ellen in der Länge, 50 Ellen die Breite und 30 Ellen in der Höhe. Im Anhang "Deines Wortes" finde ich die Längenmaße auf Zentimeter umgerechnet. Danach sind es pro Elle 46 cm. Kurzum, das Schiff sollte 138 m lang sein, 23 m Breite und 13,8 m Höhe haben. Das alles in drei Etagen. Bist du sicher, daß du darin je ein Paar der gesamten Tierwelt hast unterbringen können? Und zu dieser Unerklärlichkeit kommt hinzu, daß es in dem ganzen Kasten nur ein Fenster von 46 cm mal 46 cm gegeben haben soll. Wahrscheinlich kam dein Schreiber beim Diktieren nicht mit und hat deshalb sehr viel verdreht und weggelassen. Mit so einem Kahn wäre dieses Experiment jedenfalls danebengegangen! Interessant ist zu lesen, daß du beim Federvieh auf die Zahl sieben pro Gattung kommst. Du hast also auch davon gehört, daß ein Hahn fünf bis sechs Hennen für seinen Harem beansprucht. Immerhin finde ich dieses Zugeständnis für recht einfühlsam. Wenig überzeugend finde ich, daß du den Noah und alle Kreaturen in diesen viel zu engen Kahn hast gehen lassen und selber dann die Tür von außen verschlossen hättest. Hast du später dann auch selbst
wieder den Riegel zurückgeschoben, oder hast du sie einfach darin schmoren lassen? Merkwürdig ist das schon! Nachdem die sogenannte Sintflut abgeebbt war, stand die "Arche" auf dem Trocknen. Das soll der Berg Ararat gewesen sein, der in der Türkei liegt. Dabei kommt mir ein anderer Gedanke: Als du die Welt erschaffen hast, ist dir gar nicht aufgefallen, daß du auch Amerika geschaffen hast? In deinem "Wort Gottes" ist mit keiner Silbe Amerika erwähnt. Wo liegt hier der Fehler? Auch Australien fehlt in deiner Sammlung und der Ferne Osten mit China, und Grönland und die Antarktis. Hast du die Erschaffung der Welt vielleicht ein bißchen zu lax angepackt? Ich will dich nicht rügen! Du weißt, ich bin lediglich der Meinung, die Schreiber deiner Memoiren haben restlos gepfuscht! Bei all meiner Kritik denke bitte daran, daß ich nichts gegen dich sagen, sondern nur die miesen Redakteure angreifen möchte. Irgendwie gefällt mir diese deine angebliche Anweisung an die Menschen nach der kaum überstandenen Sintflut nicht: 1. Mos. 9,2: "Furcht und Schrecken vor euch sei über allen Tieren auf Erden und über allen Vögeln unter dem Himmel, über allem, was auf dem Erdboden wimmelt, und über allen Fischen im Meer; in eure Hände seien sie gegeben. Alles, was sich regt und lebt, das sei eure Speise." Ich frage mich, ob man das Ernährungsproblem nicht von Grund auf hätte anders lösen können. Oder rächst du diesen menschlichen, für mein Empfinden ungerechten Vorteil, damit, daß du auch viel, viel kleinere Lebewesen geschaffen hast, die den Menschen von außen und besonders von innen her angreifen und manchmal sogar auffressen können? Da soll ein Mensch draus klug werden! Nun habe ich dich aber beim Widerspruch erwischt! Vor wenigen Seiten hast du noch gesagt, wer Abel rächt, weil er von Kain erschlagen wurde, dem soll es schlechtgehen. Und was lese ich im 1. Mos. 9,6: "Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden;" Wann hat "Dein Wort" nun Gültigkeit? Ich habe das Gefühl, man kann sich nicht auf dich verlassen. Einmal entscheidest du so, ein anderes Mal wieder anders. Wenn so etwas schon dir passiert, wie leicht können sich da erst die Menschen herausreden, wenn sie bei ihren Urteilen nicht beständig sind?! Wie soll dein Verhalten Vorbild für uns Menschen sein?! Die Sache mit dem Regenbogen, der v on Dir als Bürgschaft dafür gelten soll, daß du keine Sintflut mehr schicken wirst, kann ich auch nicht glauben. Erstens läßt sich dieser Regenbogen physikalisch als natürliche Erscheinung erklären und zweitens hättest du dem Noah ruhig sagen können, daß er schleunigst fliegen lernen sollte, denn dann hätte er den schönen Regenbogen auch als Kreis beobachten können. Und das hast du doch gewußt, denn du bist doch da oben! Sieh an, sieh an, den Noah hast du zum ersten Säufer werden lassen. Und wie widerli ch er sich in seinem Suff benommen hat. - Ich stelle mir vor, wie du mich von der Seite ansiehst und wieder meinst, ich würde übertreiben. Bitte, lies selbst nach, was du darüber im 1. Mos. 9 geschieben hast. Ich glaube, auch du wirst nur den Kopf schütteln können, wie ich es getan habe. Besoffen und nackt in der Gegend zu liegen und dann noch krakeelen, wenn man ihn zudecken will. - Hättest du dies nicht verhindern können? Das konnte doch niemals ein gutes Beispiel für die menschliche Zukunft sein! Lag dir nichts
mehr an den Menschen? Oder war es deine Absicht, sie mit diesen Schwächen leben zu lassen. Ich frage dich nach dem Grund? Aber ich höre keine Antwort. Ich verstehe auch nicht deine Entscheidung, die Nachkommen Noahs nach Babel zu schicken, sie in einer Sprache reden und eine Stadt bauen zu lassen, um sie dann wiederum sprachlich zu verwirren und in alle Länder zu verstreuen. Hatten sie etwa das Saufen vom Vater übernommen, um deshalb so kariert daherzureden? Warum hast du das überhaupt in "Deinem Buch" festhalten lassen? Sollte ich mich im Text geirrt haben? Bitte, lies selber einmal nach und sage mir dann Bescheid! Du findest alles bei 1. Mos. 11. Ich nehme doch an, daß du dir alles gut überlegt hast, was du sagst. Wie kommt es aber, daß das "Wort Gottes" verschiedener Ausgaben auch verschiedene Texte verwendet? Warum läßt du dir dies gefallen? Bist du ohnmächtig gegenüber solchen Bibelfälschern? Wenn ich in dieser Weise meine Überlegungen anstelle, so begreife ich dich und die Welt nicht mehr. Oder liegt der ganze Fall einfach so, wie es von mir und vielen, vielen anderen schon lange vermutet wird: Du bist gar nicht der Autor und hast somit weder mit dem Schwindel von damals noch mit dem von heute etwas zu tun. Aber ich wundere mich doch sehr, daß du diesen Brüdern nicht tüchtig auf die Finger klopfst. Ich rede dabei schon ganz wie einer, der an dich wie an einen persönlichen Gott glaubt. Um di ch nicht zu irritieren: Du kennst meine Einstellung zu dieser rätselhaften sogenannten Allmacht, und ich kann mir nicht vorstellen, dich jemals mit meinem Gerede beeindrucken zu können, weder positiv noch negativ. Aber ich nehme mir die Freiheit, so zu tun als ob ... Schon um den Versuch zu unternehmen, den Menschen aller Glaubensrichtungen in ihrer Denkweise entgegenzukommen und sie zu interessieren. Meine Behauptung der Manipulation des "Wort Gottes" finde ich heute in der Zeitung. Die HNA berichtet vom 21.4.1992 von der eben gewählten Bischöfin Maria Jespen aus Hamburg: "Der Erfolg der Rechtsradikalen bei den jüngsten Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und Baden Württemberg ist nach Ansicht der neuen Hamburger Bischöfin Maria Jespen auch Ausdruck für einen wachsenden Antisemitismus. Bei der Suche nach einem Sündenbock würden Deutsche, aber auch die Bürgerinnen und Bürger anderer europäischer Staaten, schnell in einen wohlbekannten Antijudaismus verfallen, sagte die weltweit erste lutheranische Bischöfin am Ostermontag in einem Interview mit dem Südwestfunk. Frau Jespen rief die Kirchen auf, aus den Gesangbüchern und den theologischen Standardwerken alle gegen das Judentum gerichteten Passagen herauszunehmen, da sonst Friedhofschändungen und andere Übergriffe gegen Juden auch durch die Kirchen legitimiert würden. Die christliche Friedensbewegung mahnte die 47jährige Bischöfin zur Zurückhaltung bei der Beurteilung der Politik Israels." Was sagst du dazu? Weißt du, was das bedeutet? Das ist die Bankro tterklärung der lutherischen Bischöfin für den Betrieb ihrer Kirche und der jüdisch-christlichen Sekte! Das würde ja bedeuten, daß der größte Teil des "Wort Gottes" gestrichen werden müßte und auf den Abfallhaufen der lutherischen Kirche geworfen würde. Wenn das eine Bischöfin mit leichter Hand glaubt anordnen zu können, ist sie dann als die höchste Kirchenfürstin davon überzeugt, daß die Bibel "Gottes Wort" ist? Und daß es sich hier um ein
rein menschliches Machwerk handelt, welches man nach menschlichem Ermessen zu jeder Zeit und nach Lage der Landtagswahlen ändern kann. Ich wollte dir dies nur aus dem kirchlichen Tagesgeschehen zur Kenntnis bringen, falls du die HNA nicht lesen solltest. Kommen wir zurück zum Text der Bibel, "Deinem Wort", bevor alles so verändert wird, daß du es nicht mehr wiedererkennen solltest: Du kannst dich doch noch an Abram und seine Frau Sari erinnern? Das ist doch der, der gleich neben dir sitzt! Warum du deren Namen später in Abraham und Sara geändert hast, wird dir vielleicht entfallen sein, denn es gab im Laufe der Jahrtausende soviel Änderungswünsche, so daß du sie nicht alle im Kopf haben wirst. Kannst du dich daran erinnern, daß du dem Abram jemals versprochen hast, ihm Land zu geben, das anderen Leuten gehörte? Bei deinem vorausgesetzten Gerechtigkeistsinn ist dies für mich undenkbar. Aber unter Berufung auf dich wird hier eine Behauptung zum Nachteil anderer aufgestellt. Ich halte dich nicht für derart widerlich ungerecht! Und sag einmal, hast du auch diesen Text diktiert, der in die Sparte Porno fällt? Du sollst damit einverstanden gewesen sein, daß Abram seine Frau Sari dem Pharao von Ägypten ins Bett gegeben hat? Nach einem Bericht der jüdischen Schriftstellerin Landmann soll Sarah durch sämtliche Betten der Oberen Ägyptens gereicht worden sein. Ist das die feine göttliche Art? Regst du dich immer noch nicht darüber auf, wenn man dir solches unterschiebt? Ich habe jedenfalls eine höhere Meinung von dir! (Wenn es mir auch schwerfällt, die angebotene Vorstellung von dir zu vollziehen; aber du kannst mir somit nicht vorwerfen, ich wäre nicht guten Willens!) Jetzt fängt in "Deinem Wort" der Immobilienhandel so richtig an. Und der schlaue Fuchs Abram hat dich so vereinnahmt, daß er alle seine diesbezüglichen Schummeleien dir in die Schuhe schiebt. Hast du eigentlich nie gemerkt, wie du zum Spielball dieses Vaters aller Schlawiner wurdest? Der Abram gaukelt sogar vor, persönliche Gespräche mit dir geführt und Offenbarungen von dir empfangen zu haben. Ich frage mich nur, warum du dir das alles gefallen läßt. Meinst du etwa, es hätte anderen ja auch freigestanden, diese Schummeltour zu benutzen? Da siehst du aber, es gibt auch noch ein paar anständige Menschen. Vielleicht ist dies deine Genugtuung über deine S chöpfung überhaupt? Was hältst du davon, wenn ich diese Inhalte "Deines Wortes" für eine reine Beschreibung der Geschichte eines bestimmten Volkes halte? Du kannst doch niemals bestreiten, auch Amerika mit den Indianern, die Arktis mit den Eskimos, China mit den Chinesen und Australien mit den Aborigines und Nordeuropa mit den Germanen geschaffen zu haben. Was bist du nur für ein Rabenvater, wenn du all diese Völker so im Ungewissen und ohne deinen persönlichen Beistand durch die Welt hast trudeln lassen, während du dich allein und ausschließlich um ein kleines, dafür aber um so raffinierteres Volk gekümmert haben sollst?! Ich kann's einfach nicht glauben. Das kann nicht die Wahrheit sein! Was hast du dir bloß dabei gedacht, als du dem Abraham gesagt hast, er solle sich und alle Männer seines Gesindes beschneiden? Du sollst doch den Menschen nach deinem Vorbild geschaffen haben.
Bist du auch erst nachträglich beschnitten worden? Oder war deine Schöpfung des Menschen eine Fehlkonstuktion? Hast du ihn nicht am Ende der Arbeitswoche hergestellt, sondern am Montag? Dann ist der Mensch eine typische Montagsleistung? Aber andererseits kann es kein grundsätzlicher Produktionsfehler sein, denn es gibt doch so viele Männer, bei denen diese Nachbesserung gar nicht nötig ist. Also was war der Grund "deiner" Anordnung. Hast du dies wirklich diktiert?: 1. Mos. 17,14: "Wenn aber ein Männlicher nicht beschnitten wird an seiner Vorhaut, wird er ausgerottet werden aus seinem Volk, weil er meinen Bund gebrochen hat." Das ist ja ähnlich wie bei einem Ritus der Freimaurer! Und dann willst du die anderen, die nicht zu dieser Operation bereit sind, gleich ausrotten? Wenn dies wirklich deine Worte sein sollen, so halte ich dich für ausgesprochen grausam! Es gibt aber Menschen, die halten dich trotzdem für die Güte in Person. Dann ist das, was ich eben zitiert habe, ein ausgemachter Schwindel! Du kannst dich ja gegen meine Ansicht wehren, wenn du mir nicht recht geben willst. Aber schicke mir dazu keinen dieser irdischen Dokumentenfälscher! Wenn du tatsächlich ein Zeichen des Bundes zwischen dir und dieser Handvoll Menschen setzen wolltest: Warum nicht an sichtbarer Stelle? Warum nur die Männer? Warum schließt du die Frauen aus? Sie gebären schließlich den ganzen Nachwuchs! Bist du frauenfeindlich? Bist du ein Macho? Du wirst mir immer unverständlicher! Du bist mir zu menschlich unvollkommen!! Hast du das gelesen?: "Abraham war neunundneunzig Jahre alt, als er seine Vorhaut beschnitt." Mein Schwiegervater ist jetzt achtundneunzig. Der würde doch jedem auf die Finger klopfen, der ihm mit diesem Vorschlag käme. Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß dieses Thema für dich eine Art Witz der Weltgeschichte ist. Hier ist noch eine Stelle aus dem "Wort Gottes", deinem Buch, die ich sehr anzweifle. Da soll die Sara, Abrahams Frau, mit neunzig Jahren noch ein Kind bekommen haben. Aber lassen wir das. Es kann ja keiner nachprüfen, und du hüllst dich in Schweigen. Wenn man von der Bibel hört und dazu gesagt wird, es sei das "Wort Go ttes", so stellt man sich gute Anweisungen für das Leben der Menschen auf der Erde vor. Was hast du aber mit dem Schweinkram zu tun, den Lots Töchter mit ihrem Vater angestellt haben? Wie leicht kannst du dabei zum Schutzpatron der Pornographie erkoren werden?! Ich habe das Gefühl, als hättest du keine Ahnung, von welcher Art Gesellschaft du da ganz schnell vereinnahmt werden kannst.- Wie, du kannst dich nicht erinnern, etwas Anstößiges diktiert und noch weniger jemals angeordnet zu haben? Ich kann's nicht fassen! Laß dir mal ein Exemplar deiner Erstausgabe kommen! Da kannst du unter 1. Mos. 19 alles nachlesen. Kurz und gut: Du hast es zugelassen, daß die beiden Lot-Damen ihrem alten Herrn tüchtig einen eingeschenkt haben, um ihn dann zu vernaschen! Das ist die Wahrheit, soweit man von "Deinem Wort" als der Wahrheit überhaupt sprechen kann! Ich kann mir vorstellen, daß du erschüttert und sprachlos bist. Aber was hilft's, du zeichnest als Autor verantwortlich! Vielleicht haben ganz bestimmte Päpste diese Möglichkeit sehr früh erkannt und entsprechend locker ihr Leben gestaltet. - Ach, solltest du nicht wissen, wer oder was Päpste sind? Sie geben sich als deine
Stellvertreter aus! Ja, da staunst du? So ist es aber! In aller Öffentlichkeit erklären sie der Reihe nach, Stellvertreter Gottes auf Erden zu sein. Und du wirst fragen, was die Menschen dazu sagen? Der größte Teil von ihnen hält dies für einen ausgemachten Blödsinn. Aber es gibt tatsächlich eine ganze Menge Menschen, die diesen gotteslästerlichen Unsinn mitmachen und den Papst für einen Vize-Gott halten. Und diese Geistesverwirrung geht soweit, daß ich sogar fürchten muß, wegen meines Gesprächs mit dir wegen angeblicher Verächtlichmachung eines Glaubensbekenntnisses vor Gericht gestellt zu werden. Auch wenn du es nicht glauben solltest: Dieser ganze haarsträubende Größenwahn kann zu einem "Glaubenbekenntnis" gehören! Ich frage den freiheitlichsten Staat, den es je auf deutschem Boden gegeben hat: Wer schützt mein Glaubensbekenntnis? Dieser Halunke Abraham gab vor, nichts mehr zu tun, was du ihm nicht befohlen hättest. So einfach ist es, sich selber einen Persilschein für alle Schandtaten auszustellen. Ich glaube, daß Abraham ganz genau wußte, daß es keinen persönlichen Gott gibt, den man mit seinen eigenen Wünschen, wie ein Pferd am Zügel, lenken kann. Andernfalls hätte er doch Angst haben müssen, von dir einmal erwischt zu werden. Und wie konnte er sonst wagen, in aller Seelenruhe sein Kebsweib mit ihrem Sohn in die Wüste zu schicken? Aber es kommt ja noch schlimmer: Du sollst dem Abraham befohlen haben, seinen Sohn Isaak zu schlachten? Willst du eine solch alttestamentarische Grausamkeit auf dir sitzen lassen? Oder winkst du jetzt ab und meinst, es wäre alles ja nur ein Spaß gewesen, um zu sehen, ob Abraham auch jeden "Ulk" mitmacht? Bei mir hätte der Spaß da aufgehört! Und du mußt mir schon zugestehen, daß ich in bestimmten Lebenslagen meinen Verstand auch gebrauchen möchte. Wenn ich, wie Abraham es vorgibt, einen solch guten Draht zu dir gehabt hätte, dann hättest du meinen Widerstand zu spüren bekommen. Und ich kann mir vorstellen, daß meine natürlichen Anlagen diese Abwehr auch gefordert hätten. Wie du schon des öftern bemerkt haben wirst: Ich glaube nicht an diesen Jahwe Abrahams. Er i st mir zu menschlich, zu bestechlich, zu grausam, zu manipulierbar, zu ungerecht, eine zu einseitig angewandte Größe, eine Art Schreckgespenst, das man beliebig einsetzen kann, um andere Menschen in die Enge zu treiben. Da lese ich in meinem Lexikon: Bibel = Buch der Bücher = Heilige Schrift = Wort Gottes. Um ganz sicher zu gehen, hat man gleich eine ganze Reihe von Bezeichnungen gefunden. Aber wie sieht es mit der Arbeit des Autors aus? Da du dich sonst so "menschlich" zeigst, hättest du doch auch selber schreiben können! Die Rabbiner und Pfaffen wollen über diesen Punkt gar nicht reden. Sie sagen schlicht und einfach, du habest diese Schreiberlinge inspiriert. Und damit meinen sie, alle Einwände vom Tisch gewischt zu haben. Wäre das in deinem Sinne? Wenn du dem zustimmst, so müßten ja alle Menschen, welche die Bibel für das "Wort Gottes" halten, sich einig sein. Da kennst du die Theologen nicht! Die Katholiken dehnen die Inspiration aber nicht nur auf den religiösen, sondern auch auf den profanen Inhalt der "Heiligen Schrift" aus. Die evangelisch-kirchliche Auffassung hat die besonders von der Orthodoxie des 17. Jahrhunderts behauptete Inspiration des Wortlauts (Verbal-Inspiration) ebenso wie die spätere
Beschränkung auf den Inhalt (Real-Inspiration) oder auf die Anregung des Autors (Personal-Inspiration) zugunsten der Auffassung aufgegeben, daß du in der "Heiligen Schrift" durch das Menschenwort hindurch mit dem Menschen handelst und darin ihre Autorität begründet sei. Was sagst du zu dieser Ansicht aus dem Lexikon? Da sind sich also, wie man so schön sagt, die Gelehrten wieder einmal nicht einig. Und sie verlangen trotzdem, daß man ihnen in allem folgt. Und wer es nicht tut, der ist ein Ketzer! Als ich kürzlich bei einer Ausstellung alter Bibeln eine n Pfarrer darauf aufmerksam machte, daß es in verschiedenen Bibeln auch unterschiedliche Texte gibt, und er solle mir sagen, welches denn nun das wahre "Wort Gottes" sei, hatte er eine perfekte und ihn absichernde Antwort parat: Das "Wort Gottes" wäre das, was der Pfarrer verkündet! - Und was dann, wenn der eine Pfarrer diese letzten Worte Jesu am Kreuz verkünde und der andere Pfarrer jene, was dann?: Der Pfarrer würde schon wissen, wie er die von ihm erwählte Bibelstelle auszulegen habe! Basta!, kann man da nur noch sagen. So sieht es also an der vordersten Kirchenfront aus. Womit wieder bewiesen wäre, daß die wahren Beherrscher der jüdisch-christlichen Anhänger die Pfaffen sind. Dies ist auch das wahre Ziel aller Institutionen. Und du, verehrter Gott, Jehova oder Jahwe, schweigst zu allem? Fühlst du dich noch wohl in deiner Haut? Wie häufig hast du übrigens die "Heilige Schrift" verfaßt? Ich habe drei Ausgaben; eine aus dem Jahre 1899, eine aus dem Jahre 1968 und eine ohne Jahreszahl-Angabe. Sie stimmen aber in manchen Passagen nicht überein. Hast du selber diese Nachbesserungen vorgenommen, oder hast du da wieder jemanden inspiriert? Oder geschieht so etwas stillschweigend unter der Hand der Pfaffen? Wenn noch ein paar Jahre ins Land gehen, so rechne ich damit, daß im N. T. der Hohepriester Kaiphas, der dafür gesorgt haben soll, daß Jesus verurteilt und hingerichtet wurde, durch einen Nazi ersetzt wird. In der profanen Welt kommen heute solch ähnliche Austausche schon öfter vor. Ich bin gespannt, wozu sich dein Buch im Laufe der Zeit noch mausern wird. Kannst du mir sagen, was es mit den apokryphischen Büchern der Bibel auf sich hat? Sind sie nur ein bißchen das "Wort Gottes"? Du machst es den einfachen Menschen aber wirklich nicht leicht! Die Apokryphen sollen die unechten Schriften, die nicht zum Kanon gerechneten jüdischen und christlichen Zusatzschriften zum A. T. und N. T. sein. Die Apokryphen des Alten Testaments werden dagegen von der katholischen Kirche als deuterokanonisch, also zur Bibel gehörend gerechnet. Wie, du glaubst mir nicht? Du willst Beweise haben? Bitte: die Bücher Tobiä und Judith, die Weisheit Salomos, das Buch Baruch, der Brief des Jeremias, der Gesang der drei Kinder, Susanna, Bel und der Drachen und die Makkabäer. Die Rom-Kirche ist der Meinung, der "Heilige Geist" habe sie geschrieben, die protestantische Kirche meint, sie seien von irgendeinem Schmierfinken. Wie würdest du entscheiden? Wärst du jetzt lieber Katholik oder Protestant? Oder bist du Jude? Ich fragte dich schon einmal. Hast du die Frage überhört? Du hast es leicht, dich zu entscheiden. Du bist ja der Autor und damit auch an allem schuld. Aber wie sollen die armen Menschen sich entscheiden? Früher löste die Kirche diese Probleme
viel einfacher: Sie verbrannte die Ungläubigen oder schlug ihnen den Kopf ab. Oder noch einfacher: Man führte Kriege. Wenn ich mir all das durch den Kopf gehen lasse, dann komme ich zu dem Schluß, daß das "Wort Gottes" weit mehr Unheil angerichtet hat als Gutes. Hättest du den Menschen nicht einen anderen Knochen hinwerfen können, um sich darin zu verbeißen als ausgerechnet das "Wort Gottes"? Oder soll darin deine höhere Weisheit liegen? Nun war es ja nicht immer so, daß sich die Kirchen festgelegt hätten. Das geschah erst im Laufe der Jahre. Du siehst, es ist gar nicht so leicht, dem Zeitgeist immer gerecht zu werden. Du hast bei der Namensgebung deiner Geschöpfe einem ganz bestimmten Vogel den falschen Namen gegeben. Du hättest den Menschen gleich als "Wendehals" in die Welt schicken können. Dann wäre ihm vieles sicher leichtergefallen. Aber du könntest ja noch nachbessern. Dies Problem gibt es schließlich bei allen neuen Modellen. Da fällt mir noch eine Möglichkeit ein: Die Hohen Herren (und jetzt auch Damen) der jüdischchristlichen Sekte sprechen so häufig vom Vater, Sohn und Heiligen Geist. Gibt es da vielleicht auch drei Autoren? Wißt ihr voneinander? Oder schreibt da jeder für sich, ohne sich mit den anderen beiden abgesprochen zu haben? Also diese Methode hat wenig Aussicht auf Erfolg. Ich habe das einmal mit einem Kollegen versucht. Es wurde nichts. Wir haben es, Jahwe sei gedankt, bald gemerkt. Jeder arbeitet für sich. Jeder ist für sich verantwortlich. Wenn man mich zum Beispiel für diese Arbeit einsperren oder gar verbrennen wird, dann kann mein Freund und Kollege in aller Ruhe den Schlaf des Gerechten schlafen. Wie müßte er sonst um seine Haut zittern für das, was ich verbrochen habe, wenn wir beide haftende Gesellschafter wären! Womit nun immer noch nicht geklärt ist, wie das mit euch dreien ist. An wen können wir uns halten? Wie oft habe ich dich schon gefragt. Niemals erhielt ich eine Antwort. Wie gut haben es da die Pfaffen. Und der Papst erst! Der ist ganz offiziell dein Stellvertreter. Mit Prokura! Nein, ein Prokurist hat ja keine unumschränkte Handlungsvollmacht. Der Papst ist also mehr als dein Prokurist, dein Stellvertreter. Er ist unfehlbar in allen Glaubensfragen. Er ist tatsächlich Jahwe selbst! Oder Jehova oder der Kriegsgott Zebaoth! Beim Lesen deines sagenhaften Werkes fiel mir unter anderem auf, daß das Inhaltsverzeichnis nicht vollständig ist. Bei 4. Mos. 21,14 sprichst du davon, daß man etwas im "Buch von den Kriegen Jehovas" nachlesen könne. Ich habe dieses Buch in der ganzen Bibel vergeblich gesucht. Ist das noch im Druck? Was lese ich da bei 1. Mos. 24? Abraham läßt seinen Knecht bei Jahwe, also bei dir schwören, indem der Knecht seine Hand auf Abrahams Hüfte legt? Eine solch vornehme Ausdrucksweise bin ich bei dir gar nicht gewöhnt. Und Griechisch hast du wohl noch nicht beherrscht, oder? Sonst hättest du doch vom Phallus gesprochen. Womit viele deiner Anhänger auch noch nicht gewußt hätten, wo die Hand nun gelegen hat. Aber die meisten Menschen haben ein Lexikon. Wer sich also dafür interessiert, der kann nachschlagen. Der Witz liegt aber in diesem Falle darin, daß ich fragen muß, ob du wohl irgendwo
abgeschrieben hast. Denn die Ägypter kannten dieses Ritual und, du wirst lachen, auch die Alten Germanen. Du hast wohl nicht daran gedacht, daß irgendwer mal dahinter kommen könnte. Man sollte nie so sicher sein! Ich habe den Verdacht, daß deine Reichweite recht beschränkt gewesen sein muß. Du scheinst tatsächlich nicht über deinen Gartenzaun hinaus geschaut zu haben. Immer dreht sich alles nur um das Stückchen Gegend zwischen Euphrat und Nil. Und dein Umgang scheint nicht der beste gewesen zu sein. Deshalb sprichst du auch immer nur von diesem sonderbaren Volk, von denen die Spitzbuben Abraham, Isaak und Jakob besonders hervorgetreten sind. Man sollte sie in der "Heiligen Schrift" nicht nur als Erzväter, sondern auch als Erzgauner führen. Der Jakob muß ein ausgemachter Experte gewesen sein. Es fing schon damit an, daß er seinen Zwillingsbruder Esau bei der Geburt an der Ferse festgehalten hat. Dann hat er ihn ums Erstgeburtsrecht betrogen. Danach erschlich er sich den Segen des Erstgeborenen bei seinem Vater Isaak. Dann hat er seinen Schwiegervater reingelegt und die Leute von Sichem ermorden lassen. Von den Landräubereien ganz zu schweigen! Wenn ich an all das denke, und an deine positive Einstellung zu diesem Räuberpack, dann habe ich dich in Verdacht, daß du gar nicht Jahwe bist, sondern der griechische Gott Hermes, der Gott der Diebe. Haben dich die Jakobiner, die sich später Israel nannten, etwa adoptiert? Wenn du denkst, ich übertreibe, so empfehle ich dir, alles in deinem "Wort Gottes" im 1. Buch Mose nachzulesen. Vielleicht schüttelst du fragend den Kopf, wenn ich so häufig Mose erwähne. Das ist derjenige, dem du diesen ganzen Text, die 5 Bücher Mose, die Thora, den Pentateuch, diktiert haben sollst! Dessen persönlicher Auftritt jetzt erst kommt. Fällt er dir immer noch nicht ein? Ich darf dich daran erinnern, daß seine erste Handlung ein Mord an einem Ägypter war. Hast du immer noch Lücken? Na, es ist ja auch kein Wunder: Morde ziehen sich durch dein gesamtes Manuskript. Um auf der gewohnten Linie zu leben, wurde der Auszug aus Ägypten mit einem Riesenraub abgeschlossen! Alles in deinem Auftrag? Ich habe dich doch in Verdacht, daß du Hermes bist! Kannst du mir die Stelle im 2. Mos. 7 vielleicht erklären?: Du hättest dem Mose gesagt, er solle sich bei den Ägyptern als Gott ausgeben? Das kann doch wohl nicht dein Ernst gewesen sein! Oder ist das vielleicht der Beweis dafür, daß dieses ganze Buch eine Erfindung dieses raffinierten Mannes ist? Daß du dir so etwas gefallen läßt, will mir nicht in den Kopf. Aber vielleicht stehst du über allem und meinst, alles bleibt der Natur und den Lebewesen offen, was sie aus ihrem Leben machen. Wenn es eben genug Dumme gibt, die jedem Schwindel aufsitzen, so sind sie selber an ihrem Schicksal schuld! Warum gebrauchen sie ihren Verstand nicht, den ihnen die Natur gegeben hat! - Wenn du so denkst, dann hast du recht. Aber es hieße auch: Frechheit siegt! Dennoch: Wir müssen mit dem "Wort Gottes" leben, solange es Menschen gibt, die es nicht kennen und deshalb daran glauben. Die es kennen und trotzdem daran glauben, sind die schlauen Füchse, die ihren Profit daraus ziehen: Die jüdischen und die kirchlichen Institutionen mit ihren Nutznießern, der höhere und der niedere Klerus. Aber ich habe einen Trost: Es bröckelt! Und es wird weiter bröckeln! Und
auch die Juden werden eines Tages dazu gezwungen werden, sich wie normale Menschen zu empfinden und nicht als das angeblich von dir "auserwählte" Volk. Eigentlich müßten diese Leute doch aus Erfahrung klug geworden sein. Wer sich immer wieder gegenüber allen anderen Menschen als bevorrechtigt aufspielt, darf sich nicht wundern, wenn man ihn nicht mag. Schuld an dieser Misere sind nicht allein die eingebildeten Juden, sondern auch diejenigen, die sich diesen Leuten freiwillig (oder mit Hilfe des "Wort Gottes") unterwerfen. Da kann man nur sagen: Nur die allerdümmsten Kälber wählen sich die Metzger selber! Was hast du dir dabei gedacht, als du folgendes zu Papier brachtest?: 2. Mos. 13,13: "Die Erstgeburt vom Esel sollst du auslösen mit einem Schaf; wenn du sie aber nicht auslöst, so brich ihr das Genick." Kein Wunder, daß die Bibel bei solchem und ähnlichem Schwachsinn einen schier unerträglichen Umfang hat. Man hat dich zum Spielball und zum Mittel eines bestimmten Zwecks gemacht. Du warst nicht die unangreifbare und übermenschliche Gottheit, der man machtlos gegenüber steht, sondern eine Art wandelbarer Zauberstab, den man zum Regieren einer unbedarften Menschheit benutzen kann. So wurdest du mit diesen oder jenen Spezialaufgaben "betraut", wie die schlauen Machthaber dich einzusetzen gedachten. Das geht deutlich aus 2. Mos. 15,3 hervor: "Jahwe ist der rechte Kriegsmann. Jahwe ist sein Name." Da Mose glaubte, dich fest im Griff zu haben, kam er auf immer neue Ideen, dich einspannen zu können. Sein nächster Streich waren deine (seine!) zehn Gebote. Sollten sie nur für einen Tag gelten? Oder waren sie für die "Ewigkeit" bestimmt? Ich halte es schon für eine dreiste Unverschämtheit, so etwas zu präsentieren. Keine Sorge! Ich habe eine Begründung: Da heißt es: "Ich bin Jahwe, dein Gott ... du sollst keine anderen Götter haben neben mir." Damit hatte Mose dich fest im Griff. Du warst eine Allerwelts-Keule, mit der er jeden Widerspenstigen erschlagen konnte. Und zu seiner Rechtfertigung hatte er dich im Hintergrund. Hätte er noch andere Götter neben dir zugelassen, wäre seine Macht gebrochen gewesen. Und: Konkurrenz hebt das Geschäft! Ja, hast du denn an diese Möglichkeit gar nicht gedacht? Da siehst du, wie raffiniert die Menschen sein können. Und wie sieht es nun mit den anderen neun Geboten aus? Lies sie selber einmal! Aber lies auch gleich die nächsten Kapitel deines "Wort Gottes"! Du wirst staunen! Sämtliche Gebote werden bereits gebrochen! Und wiederum alles in deinem Namen. Kann man dich da noch ernst nehmen? - Ich nehme dich ernst! Und deshalb halte ich, ich muß es schon wieder sagen, dein angebliches "Wort Gottes" für eine Erfindung von Menschen! Oder wie soll man dies verstehen?: "Du sollst nicht töten!" Das steht im 20. Kapitel beim 2. Mos. Und auf der nächsten Seite, im Kapitel 21, werden all die Möglichkeiten aufgezählt, bei denen man eben doch töten darf. Was soll der Quatsch?! kann man da nur sagen. Das ist doch völlig unausgegorenes Zeug. Und das sollen deine Worte sein! Diese Widersprüche in deinem "Buch der Bücher" bieten den Juden wie den Anhängern der jüdischchristlichen "Religion" die ungeahnten Möglichkeiten, immer im Recht zu handeln. Sie sagen ihren
Gegnern: du sollst nicht töten; aber sie töten jeden, der ihnen nicht paßt. Als Rechtfertigung berufen sie sich auf entsprechende Bibelstellen. So einfach ist das! Hier, bei 2. Mos. 22,17 finde ich noch eine Stelle, wie der Zauberer Mose sich seine Konkurrenz vom Halse zu schaffen versteht: "Die Zauberinnen sollst du nicht am Leben lassen." Unter 2. Mos. 23 finde ich: "Du sollst kein falsches Gerücht verbreiten ... kein falscher Zeuge sein." Solche Gebote gelten nur für Juden untereinander. Wir erleben heutzutage oft genug, daß falsche Zeugen auftreten ... und keiner wird belangt! Kürzlich sah ich in Kassel vor einem Gebäude der Gesamthochschule ein Transparent mit
dem
Bibelspruch 2. Mos. 22,20: "Die Fremdlinge sollst du nicht bedrängen und bedrücken; denn ihr seid auch Fremdlinge in Ägypten gewesen." Ich wollte die bibelfesten Leute bitten, dazu 2. Mos 23,23 aufzuhängen: " ... dich bringen zu den Amoritern, Hethitern, Perisiter, Kanaanitern, Hewitern und Jebusitern, und ich will sie vertilgen." (28) "Ich will Angst und Schrecken vor dir her senden, die vor dir her vertreiben ... " - Mein Gott, kann man doch dazu nur sagen, wie kannst du einen solchen Wirrwarr unter deiner Autorenschaft in die Welt schicken? Es wäre ja alles nicht so tragisch, wenn die Menschen dies als Wirrwarr auch erkennen würden. Aber er wird als
Mittel zu dem Zweck benutzt, anderen Völkern Unwahres in die
Schuhe zu schieben. Bei den meisten Autoren-Lesungen kommt es anschließend zu einer Diskussion mit dem Autor. Es wird über den Inhalt des Vorgetragenen gesprochen. Der Autor wird auch befragt, wie er zu diesem Thema gekommen sei und wie er dieses und jenes verstanden haben möchte. Genauso geht es mir mit dir. Wenn du von deinen Anhängern schon so vermenschlicht wirst, und du läßt dir das gefallen, so halte ich es für mein gutes Recht dich zu fragen, warum du nicht selber Lesungen des "Wort Gottes" hältst? Wenn du damals gesprochen und geschrieben hast, so wirst du es doch in dieser kurzen Zeit nicht verlernt haben. Und du hast dich ja auch angeblich den Menschen in voller Größe gezeigt. Oder meinst du, sie hätten nur so getan, als ob sie dich gesehen hätten? Hier, hör dir dies an: 2. Mos. 24,9: "Da stiegen Mose und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels hinauf und sahen den Gott Israels. Unter seinen Füßen war es wie eine Fläche von Saphir und wie der Himmel, wenn es klar ist. Und er reckte seine Hand nicht wider die Edlen Israels. Und als sie Gott geschaut hatten, aßen und tranken sie." -
Mußt du nicht selber zugeben, daß dies ein ganz magerer Bericht ist? Da es "Dein
Wort" ist, das ich hier zitiert habe, mußt du dich auch beim Wort nehmen lassen. Wenn ein Detektiv eine solche Beschreibung eines Täters abgeben würde, von dem er nur sagen kann, was die Füße des Täters berührt haben, dann würde ihm der Chef sagen, daß er entweder geschlafen oder Tomaten auf den Augen gehabt hätte. Auf jeden Fall würde der Bericht im Papierkorb landen. Und du gibst dazu dein Einverständis und läßt es als das "Wort Gottes" auf die Menschheit los?! Ich habe die Brüder in Verdacht, daß sie ein Saufgelage veranstaltet und sich an ihrem Schwadronieren so richtig high gemacht haben. Mir scheint, sie hatten an ihren Schwindeleien regelrecht Spaß. Darum taten sie es immer wieder. Aber wo blieb deine Aufsichtspflicht?
Wenn ich das 2. Buch Mose lese, so kommt es mir vor, als seist du eine Art Hausgott, wie ihn Jakobs Onkel und Schwiegervater Laban hatte, den man notfalls auch mal unter einem Kamelsattel verstecken konnte. Wie kann uns der Mose nur zumuten ihm zu glauben, daß du dich um das ganze Drum und Dran der Stiftshütte und der Bundeslade gekümmert haben sollst. Der Schritt vom Erhabenen zum Lächerlichen ist oft nur klein. In diesem Falle ist er sogar sehr klein. Du sollst über alle Einzelheiten schriftliche Anordnungen erlassen haben?: Wie Gold, Silber, Kupfer, blauer und roter Purpur, Scharlach, feine Leinwand, Ziegenhaar, rotgefärbte Widderfelle, Dachsfelle, Öl für die Lampen, Spezerei zum Salböl und zu wohlriechendem Räucherwerk, Onyxsteine und eingefaßte Steine zum Priesterschurz und zur Brusttasche, daß die Bundeskiste zwei und eine halbe Elle lang sein soll, anderthalb Ellen breit und so weiter. Und auf dieser Kiste sollte dein Treffpunkt mit Mose sein? Wenn ich an die kleine Sitzfläche von anderthalb Ellen denke: das sind ja gerade neunundsechzig Zentimeter. Also du kannst mir sagen, was du willst, auf einer so kleinen Fläche hätte nicht einmal meine zierliche Nachbarin Platz. Ihr hättet jeder nur mit einer "Backe" Platz nehmen können. Wie ich meine: Ein sehr dürftiger Sitz für eine Gottheit! Der Mose war also ein Obergauner, wie er im Buche steht! Der erzählte seinen Leuten glattweg, im Himmel sei Jahrmarkt. Den weiteren Umfang über deine handwerkliche Teamarbeit mit Mose und die Anordnungen über die unzähligen Opfermöglichkeiten möchte ich hier nicht weiter behandeln. Wer sich selber von diesem haarsträubenden Unsinn überzeugen will, der lese nach: 2. Mos. 25 bis 31. Warum nur hast du bei den vielen Opfermöglichkeiten niemals an die armen Tiere gedacht? Gut, wir sind alle keine Vegetarier, aber daß du selber die Anweisungen gibst, zu deinen Ehren Tiere am laufenden Band abzuschlachten, ist mir unbegreiflich. Ich vermisse deine väterliche Fürsorge um deine Geschöpfe. Warum sollten sie für die Vergehen und Sünden der Gattung Mensch ihre Haut zum Altar tragen müssen! Was lese ich da im 2. Mos. 31,18?: "Und als Jahwe mit Mose zu Ende geredet hatte auf dem Berg Sinai, gab er ihm die beiden Tafeln des Gesetzes; die waren aus Stein und beschrieben von dem Finger Gottes." Na endlich! Nun wird uns der alte Mose den Beweis von Gottes Autorenschaft der "Heiligen Schrift" erbringen. Weit gefehlt! Die Beweismittel werden nicht mehr erwähnt. Na ja, Jahwe hat ja gesagt, Mose solle die Tafeln in die Bundeskiste legen und gut aufbewahren. Gedulden wir uns noch ein bißchen! Irgendwann wird ja die Katze aus dem Sack gelassen und die Tafeln in einer Vernissage gezeigt werden. Wir warten geduldig weiter. Da haben wir's: Entweder war der Mose ein Tolpatsch oder er hatte mal wieder einen Wutanfall. Oder er wollte Beweismittel vernichten; aber warum? Im 2. Mos. 34 klärt sich der Fall auf: "Und Jahwe sprach zu Mose: Haue dir zwei steinerne Tafeln zu, wie die ersten waren, daß ich die Worte darauf schreibe, die auf den ersten Tafeln standen, welche du zerbrochen hast." - Warten wir ab! Mose wird's schon richten. Ich kenne das Problem, beim Schreiben sich zu wiederholen. Es beruhigt mich, daß es dir ebenso geht. Es ist mühsam, wenn man einen Text liest, bei dem man andauernd auf diese Schwäche stößt. Bei
mir schiebe ich es auf mein Alter. Zum Glück habe ich aber eine Frau, die Korrektur liest und alles streicht, was überflüssig ist. Aber auf welche Ursache kannst du dich berufen? Bist du bereits zu alt? Und wie sieht es mit deiner Frau aus, die dir helfen könnte? Wie, eine Göttin war in der Schöpfung nicht vorgesehen? Na ja, du hast die größere Erfahrung; aber am Ergebnis ändert das nichts! Das wird solange dein Problem bleiben, bis du das ganze "Wort Gottes" einmal einstampfen läßt und dich an ein völlig neues Werk machst. Ich finde, einen guten Chef erkennt man daran, daß er in der Lage ist, die Ar beit sinnvoll verteilen zu können. Auf den nächsten Seiten deines Erstlingswerks beschäftigst du dich mit soviel Kleinkram, den ich an deiner Stelle anderen überlassen hätte. Was kümmerst du dich um die Kleidung deiner Priester? Das ist ja so, als wenn ein Feldmarschall die Spindkontrolle bei den Rekruten vornimmt. In deinem "Wort Gottes" führst du Arbeiten aus, die bei uns von einem Unteroffizier erledigt werden. Aha, jetzt wissen wir auch, wo dein Gesetz geblieben ist: 2. Mos. 40,20: "Und er nahm das Gesetz und legte es in die Lade und tat die Stange an die Lade und setzte den Gnadenthron oben auf die Lade und brachte die Lade in die Wohnung und hängte den Vorhang auf und verhüllte so die Lade des Gesetzes, wie ihm Jahwe geboten hatte," und so weiter, und so weiter. Nun ist alles klar; bloß wir wissen nicht, wo die Kiste steht. Wenn ich "Dein Wort" lese, fällt mir immer wieder auf, wie sehr du dich mit Nichtigkeiten beschäftigst. Man sollte annehmen, daß die übrige Welt hätte vernachlässigt werden müssen. Nun kann man aber feststellen, daß es keine nennenswerten Unterschiede in der Entwicklung gab. Es liegt deshalb der Verdacht nahe, daß alles seinen Gang genommen hat, ob du dabei nun deine Hand im Spiel gehabt hättest oder nicht. Folglich: Alles, was uns als "Gottes Wort" angeboten wird, ist menschliche Dichtkunst. Wobei die Betonung keineswegs auf Kunst liegt. Es hilft alles nichts, ich habe mir diese Arbeit vorgenommen und so muß ich da durch. Da deine Anhänger in der Mehrheit zu faul sind, "Dein Wort" zu lesen, bleibt mir keine andere Wahl: Ich muß einige Textstellen als Beweise vorlegen, um die Widersprüche und Unsinnigkeiten aufzudecken. Ich habe den Eindruck, als habe Mose gewußt, daß Müßiggang aller Laster Anfang ist. Er beschä ftigt seine Leute (natürlich in "deinem Auftrag"), immer wieder mit neuen Einfällen. Dazu gehören die vielen Opferarten, die, sich wiederholend, aufgeführt werden. Bis in jede Einzelheit hättest du die Anweisungen gegeben. 3. Mos. 1: "Und Jahwe rief Mose und redete mit ihm ...: Rede mit den Kindern Israel ... Wer unter euch Jahwe ein Opfer bringen will, der bringe es von dem Vieh, von Rindern oder von Schafen und Ziegen. ... so opfere er ein männliches Tier, das ohne Fehler ist, vor der Tür der Stiftshütte, damit es ihn wohlgefällig mache vor Jahwe, und lege seine Hand auf den Kopf des Brandopfers, damit es ihn wohlgefällig mache und für ihn Sühne schaffe. Dann soll er das Rind schlachten ..." Und für seine Familie sorgte Mose gleich mit (2,3): "Das übrige aber vom Speisopfer soll Aaron und seinen Söhnen gehören ... "
Es folgen ellenlange Anweisungen über die Vielzahl der Opfer, wie Brand -, Speis-, Sünd-, Dank-, Schuld-, Schlacht-, Schwing-, Feuer-, Heb- und Einsetzungsopfer. Es bleibt kaum ein Le bensbereich aus, zu dem du nicht deine angeblichen Anordnungen getroffen hättest. Nun sollte man annehmen, daß du klüger bist als ein Arzt. Aber welche Diagnose stellst du bei einem Menschen, der ganz und gar vom Aussatz befallen ist? 3. Mos. 13,12: "Wenn aber Aussatz ausbricht und bedeckt die ganze Haut, vom Kopf bis zum Fuß, alles, was dem Priester vor Augen sein mag, und wenn der Priester ihn dann besieht und findet, daß der Aussatz den ganzen Leib bedeckt hat, so soll er ihn reinsprechen ..." Willst du dies heute noch aufrechthalten? Jede Putzfrau in einem Krankenhaus kann darüber doch nur lachen! Aber es kommt noch schöner bei deiner Therapie. 3. Mos. 14,1: "Und Jahwe redete mit Mose und sprach: Dies ist das Gesetz über den Aussätzigen, wenn er gereinigt werden soll. Er soll zum Priester kommen, und der Priester soll aus dem Lager gehen und feststellen, daß die kranke Stelle am Aussätzigen heil geworden ist, und soll gebieten, daß man für den, der zu reinigen ist, zwei lebendige Vögel nehme, reine Tiere, und Zedernholz und scharlachfarbene Wolle und Ysop, und soll gebieten, den einen Vogel zu schlachten in ein irdenes Gefäß über frischem Wasser. Und er soll den lebendigen Vogel nehmen zusammen mit dem Zedernholz, der scharlachfarbenen Wolle und dem Ys op und ihn in das Blut des Vogels tauchen, der über dem frischen Wasser geschlachtet ist, und siebenmal den besprengen, der vom Aussatz zu reinigen ist, und ihn so reinigen und den lebendigen Vogel ins freie Feld fliegen lassen." - Du bestreitest, dies jemals diktiert oder gar selbst geschrieben zu haben? Siehst du, so kommen wir uns schon näher! Das ist doch ausgemachter Blödsinn! Und was hältst du von den Menschen, die immer noch sagen: Dies ist "Gottes Wort"? In das Kapitel über die Reinigung von Aus sätzigen gehört aber auch diese Stelle. 3. Mos. 14,10: "Und am achten Tage soll er zwei Lämmer nehmen, männliche Tiere ohne Fehler, und ein einjähriges Schaf ohne Fehler und drei Zehntel feinstes Mehl zum Speisopfer, mit Öl vermengt, und einen Becher Öl. Und der Priester soll den, der sich reinigt, und dies alles darstellen vor Jahwe, an der Stiftshütte. Und er soll das eine Lamm nehmen und zum Schuldopfer darbringen mit dem Becher Öl und soll beides vor Jahwe als Schwingopfer schwingen und danach das Lamm schlachten, wo man das Sündopfer und Brandopfer schlachtet, nämlich an heiliger Stätte; denn wie das Sündopfer, so gehört auch das Schuldopfer dem Priester; es ist ein Hochheiliges. Und der Priester soll von dem Blut des Schuldopfers nehmen und es dem, der sich reinigt, auf das Läppchen des rechten Ohrs tun und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die große Zehe seines rechten Fußes. Danach soll er von dem Becher Öl nehmen und es in seine eigene linke Hand gießen und mit seinem rechten Finger in das Öl tauchen, das in seiner linken Hand ist, und etwas vom Öl mit seinem Finger siebenmal sprengen vor Jahwe. Auf das Blut des Schuldopfers aber soll er von dem übrigen Öl in seiner Hand dem, der sich reinigt, auf das Läppchen des rechten Ohrs tun und auf den rechten Daumen und auf die große Zehe seines rechten Fußes. Das übrige Öl aber in seiner Hand soll er auf den Kopf dessen tun, der sich reinigt, und ihn entsühnen vor Jahwe.
Dann soll er das Sündopfer zurichten und den, der sich reinigt, von seiner Unreinheit entsühnen und soll danach das Brandopfer schlachten und soll es auf dem Altar opfern samt dem Speisopfer und ihn entsühnen, so ist er rein." - Im Geiste sehe ich, wie du dir die Ohren zuältst und schreist: 'AUFHÖREN!' Ich kann verstehen, wenn du deine Autorenschaft für diesen Schwachsinn leugnest. Laß mich aber noch erwähnen, daß in den folgenden Versen "Deines Wortes" die ganze Prozedur noch einmal für arme Leute wiederholt wird mit dem Unterschied, daß jetzt nur ein Lamm geopfert wird. Ja, nun brauchst du dich nicht mehr darüber zu wundern, daß das "Wort Gottes" einen solchen Umfang hat. Über das Patentrezept, wie sich das Volk Israel für ein Jahr voller Sünden zu reinigen hat, will ich nur kurz in Erinnerung rufen: Der Priester legt seine beiden Hände auf einen Bock und jagt ihn in die Wüste. Ich kann mir vorstellen, daß du voll Scham dein Haupt verhüllst. Ich sag's ja, deine Gefolgschaft kennt "Dein Wort" nicht! Da steht im 3. Mos. 19,18: " ... Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst ... " Die Juden meinen damit wirklich ihre Nächsten, ihre Blutsbrüder. Und was macht deine unbedarfte christliche Gefolgschaft daraus?: Sie liebt die Nächsten nicht, sondern die Fernsten! - Davon weißt du auch nichts? So ist es aber! Und die Folge davon ist, daß es ein ganz großes Kuddelmuddel gibt; jeder liebt keinen mehr, Kriege in allen Regionen. Was du im 3. Mos. 21,18 angeordnet hast, riecht verdächtig nach Auslese! Du scheinst nicht zu wissen, daß dies bei uns verpönt ist. Meinst du, Mose habe das nur für sein Volk bestimmt?: "Denn keiner, an dem ein Fehler ist, soll herzutreten, er sei blind, lahm, mit einem entstellten Gesicht, mit irgendeiner Mißbildung oder wer einen gebrochenen Fuß oder eine gebrochene Hand hat oder bucklig oder verkümmert ist oder wer einen weißen Fleck im Auge hat oder Krätze oder Flechten oder beschädigte Hoden hat." Vielleicht hat dir jemand eingeflüstert, du solltest monieren, daß mein Stil manchmal zu schnoddrig klinge? Dazu kann ich nur sagen: Lies du erst einmal dein "Buch der Bücher"! Da könntest du ganz andere Prädikate gebrauchen! Ich lese im 3. Mos. 22. Du hast eine Eigenart, mit Mose zu sprechen. Da redest du mit ihm darüber, was er seinem Bruder Aaron, seinem Conferencier, man könnte heute auch, um up to date zu sein, - wie der Deutsche sagt- , vom Ansager oder Moderator sprechen, und zwischendurch wirfst du immer wieder ein: "Ich bin der Herr!" Mir kommt dies vor, als wärst du dir deiner Position gar nicht so sicher. Es klingt, wie wenn ein Kind nachts durch die heutigen Straßen geht und dabei von Zeit zu Zeit laut ruft: "Ich habe überhaupt keine Angst!" Und dabei hat es bereits die Hose voll, nur merkt es dies gar nicht. Dieser wiederholte Ausruf "Ich bin der Herr!" gibt mir zu denken. Kannst du mir helfen? - Du kannst dich an diesen miserablen Stil der zu häufigen Wiederholungen nicht erinnern? Soll ich dir vorlesen, wie sich das bei 3. Mos. 22,31 ff. anhört?:
"Darum haltet meine Gebote und tut danach; ich bin der HERR. Entheiligt nicht meinen he iligen Namen, damit ich geheiligt werde unter den Kindern Israel; ich bin der HERR, der euch heiligt, der euch aus Ägyptenland geführt hat, um euer Gott zu sein. Ich bin der HERR." - Nun urteile selbst! Sollte es zur Taktik dieses Falschmünzers Mose gehören? Ich kann mir nicht vorstellen, daß du in deiner erhabenen Größe diese albernen Wiederholungen überhaupt nötig gehabt haben solltest. Als aufmerksamer Bibel-Leser sollte man doch annehmen, daß Mose längst hätte wissen müssen, wer hier der Chef war! Nur du wußtest nichts davon?! Deshalb ist dies doch wiederum ein neuer Verdachtsgrund, daß der alte Zauberkünstler Mose mit dieser Tour quasi eine Karte aus dem Ärmel meinte holen zu müssen. Dein angebliches Gesetz über den Genuß der Opfergaben und ihre Qualität kann wohl nur der Ausdruck einer Demokratur sein, in der die Familie Moses die Mehrheit hatte. Im 3. Mos. 23 steht etwas, was du mir erläutern solltest: Du 'sprichst' wieder einmal mit deinem Lautsprecher Mose, er solle seinem Volk von deinem verordneten Feiertag erzählen, der von jetzt ab zu halten sei: "Sechs Tage sollst du arbeiten; der siebente Tag aber ist ein feierlicher Sabbat, heilige Versammlung." Nun fangen deine Lieblinge aber schon am Freitagabend an zu feiern und der Sabbat ist der Sonnabend. Wie paßt dies zusammen? Du hast doch auch deine Arbeit am Montag begonnen, so daß der sechste Arbeitstag der Samstag ist! Dagegen ist bei den anderen, den jüdisch-christlichen Sekten, der Sonntag der "Tag des Herrn", also dein Feiertag. Ob du da nicht einmal für Ordnung sorgen solltest? Oder läßt dich das alles kalt? - Oder meinst du, es gibt schon soviel Widersprüche in "Deinem Wort", daß es auf diese Bagatelle gar nicht mehr ankommt? Mir scheint, du hättest dich, nachdem, was ich h ier im Kapitel 23 lese, in einem wahren Festtagsrausch befunden. Die Feste reißen ja nicht ab! Der Mose wird sich allein einen Kalender für die Feiertage haben anlegen müssen, um ja nichts zu verpassen. Aber dafür hatte er schließlich seinen Zeremonienmeister Aaron. Der hat sein Amt so gut versehen, daß noch heute alles von Bestand ist. Aber daß du dich auch bei diesen Aktionen von Mose hast übers Ohr hauen lassen, läßt keinen guten Schluß auf deine Persönlichkeit zu. Da wird alle Naselang gefeiert und es werden dir Tieropfer noch und noch gebracht, und womit läßt du dich abspeisen? Nun, ist dir das noch niemals aufgefallen? Lies dies mal 3. Mos. 23,18: "Und ihr sollt herzubringen neben eurem Brot sieben einjährige Schafe ohne Fehler und einen jungen Stier und zwei Widder - das soll des HERRN Brandopfer sein - mit ihren Speisopfern und Trankopfern als ein Feueropfer zum lieblichen Geruch für den HERRN." Merkst du denn gar nicht, wie man dich reinlegt?! Die Leviten futtern die gebratenen Stücke weg und dir überläßt man großzügig die Küchendüfte! Wenn das alles ist, womit man dich zufriedenstellen kann, dann opfert dir meine Frau täglich ihre Küchendünste, denn sie hat nicht nur eine Dunstabzugshaube, sondern öffnet dazu auch noch das Küchenfenster. Wir danken dir für deine Genügsamkeit!
Deine Art zu sprechen finde ich sonderbar; sie macht mich nachdenklich. Da ordnest du angeblich den 'Versöhnungstag' an, drohst aber gleichzeitig jeden "auszurotten" und zu "vertilgen", der diesen Feiertag nicht einhält. Von väterlicher Liebe hast du wohl noch nie etwas gehört. Du sprichst nicht in aufklärenden oder erklärenden Worten; du erwartest überhaupt kein Mitdenken, Verstehen und Begreifen, sondern du handelst in diktatorischer Weise. Dies erinnert mich doch sehr an heutige Zeiten. Gewisse Leute lehnen es ab, Logik, Naturgesetze und Wahrheit anzuwenden, um Tatsachen festzustellen, nein, sie kommandieren. Du solltest einmal in dich gehen und überlegen, was du da angerichtet hast! Mit dieser Methode behaupteten zum Beispiel deine Stellvertreter auf Erden, daß sich die Sonne um die Erde drehe. - Ach du meinst, das sei lange her und so etwas könne heute nicht mehr passieren? Ja liest du denn noch immer keine Zeitung oder hast du keinen Fernseher? Da kannst du doch täglich feststellen, was uns zu glauben aufgetischt wird! - Du meinst, die Meinungsfreiheit wäre in der Verfassung festgeschrieben? Sag mal, wo lebst du denn; etwa hinter dem Mond? Die Verfassung gilt schon lange nicht mehr! Deshalb gibt es hier bei uns ja auch den Verfassungsschutz, der die schützt, welche die Verfassung nicht einhalten. - Entschuldige, wenn ich hier vom Thema abkomme. Ich will ja über dein Erstlingswerk sprechen. Und das auch nur, weil du es versäumst, selber als Autor Rede und Antwort zu stehen! * Wenn ich bedenke, was sich heutzutage an allen Ecken und Enden der Erde tut - und es wird damals ja nicht anders gewesen sein - dann muß ich dich fragen, was du so den lieben langen Tag lang getan hast, wenn du dich mit solchen Nichtigkeiten beschäftigt hast, zum Beispiel aufzupassen, ob auch genügend Öl in den Lampen ist, welche zu festlichen Gelegenheiten zu brennen hatten. Eine solche Tätigkeit einer Gottheit zuzuschreiben, halte ich für würdelos. Ist dies nicht auch deine Meinung? Im 3. Mos. 24 hast du angeblich auch einige Gesetze erlassen. Zum Beispiel soll derjenige des Todes sein, der einen anderen Menschen getötet hat. Kannst du dich noch erinnern, was du vor kurzem gesagt hast?: du sollst nicht töten! Wie willst du dich jetzt herausreden? - Ach, du willst das wieder den Menschen überlassen, um zu sehen, was sie daraus machen? Ich muß schon sagen: Du machst dir die ganze Sache sehr einfach! Man kann nicht Kinder in die Welt setzen und sie sich ihrem Schicksal überlassen! Man sollte ihnen zumindest soweit auf den Lebensweg helfen, bis sie selbständig leben können! Jeder Mensch, der sein bißchen Verstand beisammen hat, muß doch daran erkennen, daß ein Gott niemals so unvollkommen hat handeln können. Und schon gar nicht dieses ungereimte Zeug hat schreiben können! Mit deinem angeblichen Grundsatz "Zahn um Zahn" und "Auge um Auge" hast du was "Schönes" angerichtet! Was sagst du eigentlich zu 3. Mos. 24,22?: "Es soll ein und dasselbe Recht unter euch sein, für den Fremdling wie für den Einheimischen; ich bin der HERR, euer Gott"? Du solltest einmal den 'Talmud' lesen, was deine liebsten Kinder aus diesem Vers gemacht haben! - Rede dich bitte nicht damit heraus, daß du den Talmud nicht kennst. Die Leute, die ihn geschrieben haben, standen doch laufend in
Verbindung mit dir. Sie gaben ja vor, erklären zu können, was du in "Deinem Wort" eigentlich hast sagen wollen. Der Talmud ist die Auslegung deiner Bibel! - Es wäre Zeit, daß du endlich einmal dazu Stellung nimmst! Da du ein schlechtes Erinnerungsvermögen zu haben scheinst, muß ich - auch wenn es lästig scheint die Stellen genau bezeichnen, wo ich etwas zu monieren habe, damit man mir nicht meinerseits Nachlässigkeit vorwerfen kann. Du schreibst im 3. Mos. 25,44: "Willst du aber Sklaven und Sklavinnen haben, so sollst du sie kaufen von den Völkern, die um euch her sind, und auch von den Beisassen, die als Fremdlinge unter euch wohnen, und von ihren Nachkommen, die sie bei euch in eurem Lande zeugen. Die mögt ihr zu eigen haben und sollt sie vererben euren Kindern zum Eigentum für immer; die sollt ihr Sklaven sein lassen. Aber von euren Brüdern, den Kindern Israel, soll keiner über den andern herrschen mit Härte." Merkst du nun endlich, wie sehr du dich in deinem "Buch der Bücher" w idersprichst?! Das macht es ja den Pfaffen so leicht, jedem, der die Bibel nicht gut kennt, mit allerlei Sprüchen zu kommen; mal so, mal so. Du solltest den Titel deines Buches umändern in: "Buch der Widersprüche"! Im 3. Mos. 26 ordnest du an: "Ihr sollt euch keine Götzen machen und euch weder Bild noch Steinmal aufrichten, auch keinen Stein mit Bildwerk in eurem Lande, um davor anzubeten ..." Du solltest einmal in eine katholische Kirche gehen ... - Was, du warst noch nie in einem sogenannten "Gotteshaus"? Das ist ja nicht zu fassen! - Dort findest du zuhauf das, was du hier eben verboten hattest. Ja, ja, das ist kein Witz! An jeder Ecke, in jeder Nische kannst du da einen sogenannten Heiligen finden, den die Menschen anzubeten haben, damit sie keine kalten Füße kriegen, damit zum Betriebsausflug die Sonne scheint, damit das Kind ein gutes Zeugnis bekommt, damit der Papa keine Glatze kriegt, damit das Gebiß der Oma noch lange hält und so weiter. Ich kann mir vorstellen, daß du dich vor Lachen schüttelst. "Mein Gott", kann ich da nur sagen, "du hast aber auch völlig den Kontakt zur Gegenwart verloren!"
Da ich gerade von der Gegenwart spreche, erlaube mir, daß ich einen kleinen Schwenker in diese mache: Wir waren kürzlich in Bayern. Die meisten Menschen sagen dort zu jedem, den sie treffen, "Grüß Gott!" Eigentlich müßtest du das jedesmal mitbekommen, wenn man deinen Namen ruft! Oder? Mir fiel es diesmal besonders auf, und ich habe den Leuten geantwortet. Willst du wissen, was? Ich sagte zum Beispiel: "Ich will's ausrichten, wenn ich ihn treffe." Anderen sagte ich: "Grüß Jehova!" Oder: "Grüß Jahwe!" Oder: "Grüß Zebaoth!". Denn ich meine, "Gott" ist doch mehr eine Berufsbezeichnung, während dein eigentlicher Name Jehova, Jahwe oder Zebaoth ist. Oder sehe ich das falsch? Jedenfalls haben mich die Leute komisch angesehen. Später habe ich einige Menschen gefragt, was sie damit meinten? Ob sie mich für den "lieben Gott" hielten? Oder ob ich ihm die Grüße überbringen sollte? Und siehe da,
diese grüßfreudigen Schwätzer hatten gar nicht darüber nachgedacht, was sie so leichthin daherredeten. Sie meinten ganz einfach, das sei in Bayern so üblich. Nun muß ich dich einmal fragen, was du von einer solchen Redensart - mehr ist es ja nicht - hältst? Hat dir schon jemand einmal solche Grüße überbracht? Oder kannst du mir erklären, was das überhaupt bedeuten soll? Wenn du meine Ansicht hören willst: Ich glaube, die Menschen tun dies aus Gewohnheit. Sie denken gar nicht darüber nach, was sie da täglich einander zuplappern. Und was meinst du, wie diese Gewohnheit wohl einmal angefangen haben könnte? Ich kann mir vorstellen, daß es sich um einen "Superradfahrer" gehandelt haben kann, der sich vor allen anderen Menschen brüsten wollte: sieh mal her, wie fromm ich bin! Jedesmal, wenn ich einen Menschen sehe, mache ich eine leichte Verbeugung und sage: "Grüß Gott!". Und da die anderen nicht weniger fromm sein wollten, sagten sie ebenfalls zu jedem Menschen: sieh her, wie fromm ich bin: "Grüß Gott!" So, damit wollte ich für mich feststellen, daß du dich bei diesem täglichen millionenfachen "Grüß Gott!" sicher nicht angesprochen fühlst und dir auch nichts daraus machst. Habe ich recht? * Nun wieder zurück zu deinem Werk! Das 3. Buch Mose Kapitel 26 trägt eine Überschrift: Segen und Fluch (vgl. 2. Mos. 23,20-30; 5. Mos. 28). Sag mal, hast du die Überschriften selbst diktiert? Wußtest du also, daß du vorher denselben Sermon verzapft hattest und dich später wiederholen würdest? Übrigens sagte ich es bereits: Wiederholungen gibt es in "Deinem Wort" in Mengen. Über Sinn oder Unsinn läßt du mich aber völlig im unklaren. Sei es wie es sei; jedenfalls entpuppst du dich hier wieder als äußerst grausam! Hör dir an, was du befiehlst. 3. Mos. 26,7 ff.: "Ihr sollt eure Feinde jagen, und sie sollen vor euch her dem Schwert verfallen. Fünf von euch sollen hundert jagen, und hundert von euch sollen zehntausend jagen; denn eure Feinde sollen vor euch her dem Schwert verfallen." Was du da anordnest, entwürdigt dich zu ein em Sippen-Gott, zu einer Art Haus-Gott, wie ihn sich jedes Volk und jede Dorfgemeinde schaffen kann. Und der Dorfvorsteher ist "dein" selbsternannter Oberpriester, der auch gleich im nächsten Vers die Strafen bereit hält, um seine Dorftrottel bei der Kandarre zu halten. Da du die Allmacht in Person darstellst, hätte es dir damals schon daran gelegen sein müssen, die Menschen insgesamt in ihrer Art friedlicher zu schaffen! Warum sprichst du hier wieder von irgend welchen Feinden? Allein der Mose mit seinem Anhang kam in Gebiete, die bereits eine Bevölkerung hatten. Sie sollten gleich als Feinde angesehen werden? Und in den nächsten Versen drohst du die schrecklichsten Strafen denjenigen an, die "deine" Verordnungen nicht halten. Willst du dir anhören, was du da geschrieben hast? 3. Mos. 26,16 ff.: "Ich will euch heimsuchen mit Schrecken, mit Auszehrung und Fieber, daß euch die Augen erlöschen und das Leben hinschwindet ... will ich euch noch weiter schlagen, siebenfältig, ... will wilde Tiere unter euch senden, die sollen eure Kinder fressen ... und will euch siebenfältig mehr schlagen ... ein
Racheschwert über euch bringen, ... die Pest unter euch senden ... will euch siebenfältig mehr strafen ... daß ihr sollt eurer Söhne und Töchter Fleisch essen ... will eure Leichname auf die Leichname eurer Götzen werfen ... ihr sollt umkommen unter den Völkern, und eurer Feinde Land soll euch fressen." Mag dein Volk nun sein, wie es will! Du gebärdest dich wie ein nicht zu beschreibender, blutrünstiger Stiefvater! - Vorausgesetzt, das sind deine Worte! Und außerdem: was ist das für ein mieser Stil?! Im Kapitel 27 dieses Buches hast du deinem Mose den berüchtigten Geschäftssinn mit auf den Weg gegeben. Also es handelt sich um folgendes: Sollte ein Mensch vor dir ein Gelübde ablegen, so ist damit keine endgültige Entscheidung getroffen. Du räumst zwei Möglichkeiten ein. Einmal kann man das Gelübde halten. Aber wer hat schon was davon? Und zweitens kann man sich von dem Gelübde freikaufen. Und da du nicht für jeden Menschen, der ein Gelübde abgelegt hat, direkt ansprechbar bist, stellen sich deine Priester schweren Herzens zur Verfügung, um dieses Geschäft in deinem Auftrage abzuschließen. Die Preisliste lieferst du gleich mit: Ein Mann von 20 bis 60 Jahren muß 50 Lot Silber blechen; eine Frau 30 Lot Silber; ein Mensch (männlich) von 5 bis 20 Jahren zahlt 20 Lot Silber, eine Frau 10 Lot Silber; von einem Monat bis 5 Jahre (männlich) 5 Lot Silber, (weiblich) drei Lot Silber; bei 60 Jahren und darüber 15 Lot Silber für den Mann, zehn Lot Silber für die Frau; ist der Mensch arm, dann soll der Priester selbst den Preis festsetzen. Was meinst du wohl, wie sich die Leute um ein solches Amt gerissen haben. Vielleicht liegt dieser Einstellung auch die Gedankenverbindung zugrunde, wenn man von jemandem spricht, er sei gerissen? Du magst dein greises Haupt darüber schütteln. Aber dieser Brauch hat sich bis heute gehalten. Und dein Stellvertreter auf Erden mit seinem ganzen klerikalen Anhang ist jederzeit bereit, über den Erlaß von Gelübden zu sprechen, wenn der Antragsteller zahlen kann. Das geht soweit, daß bei reichen Leuten sogar das Eheversprechen gelöst werden kann. Der Preis richtet sich nach der Höhe des Vermögens oder der Stellung in der jüdisch-christlichen Gesellschaft. Arme Leute haben keine Chance. * Was hast du eigentlich mit dem 4. Buch Mose bezweckt? Es wird auch Numeri genannt. Hier wird doch der ganze Schwindel aufgedeckt, daß du dies geschrieben haben sollst. Diese Volkszählung ist einzig und allein von Mose inszeniert worden. Den Beweis kann ich dir mit einem Liedchen erbringen. Da heißt es: "Weißt du wieviel Sternlein stehen ..." und so weiter, und so weiter: "Gott der Herr hat sie gezählet ..." Ja und da sollst du die paar People nicht schon im Kopf gehabt haben? Wenn du also mich fragst: dieses ganze Buch Numeri ist Quatsch! Das heißt, dies ist meine Meinung. Aber da ist ja noch dein Buchhalter Mose. Der hat schon gewußt, warum und wieso er mit einem solchen Trick kommen wollte. Er hat in diesem Zusammenhang die Position der Leviten gefestigt, und die lagen ihm ja ganz besonders am Herzen. - Ich meine, du hättest besser darauf achtgeben müssen, was sich hinter deinem Rücken abgespielt hat!
In Numeri 3,3 kann ich dir ganz bestimmt einen Druckfehler nachweisen. Da heißt es: " ... der Söhne Aarons, die zu Priestern gesalbt waren und denen man die Hände füllte zum Priestertum." Das soll sicher heißen: "... die Hände füllte durch das Priestertum." Ich muß dir noch einen Abschnitt aus Numeri 4,5 ff. vorlesen. Um mich zu vergewissern, daß ich mit meinem Urteil nicht allein dastehe, habe ich diesen Text Bekannten vorgelesen. Sie gehören zwar der jüdisch-christlichen Religion an, kennen die Bibel aber nicht. Ihre Meinung: Das kann unmöglich "Gottes Wort" sein! Bitte, hier geht's los: "Wenn das Heer aufbricht, so sollen Aaron und seine Söhne hineingehen (in die Stiftshütte) und den inneren Vorhang abnehmen und die Lade mit dem Gesetz damit umhüllen und darauf eine Decke von Dachsfellen legen und oben drauf eine ganz blaue Decke breiten und ihre Stangen durchstecken und über den Schaubrottisch auch eine blaue Decke breiten und darauf legen die Schüsseln und Löffel, die Schalen und Kannen des Trankopfers, und das Schaubrot soll darauf liegen. Und sie sollen darüber breiten eine scharlachrote Decke und sie mit einer Decke von Dachsfellen bedecken und seine Stangen durchstecken und sollen eine blaue Decke nehmen und damit umhüllen den Leuchter und seine Lampen mit seinen Lichtscheren und Pfannen und allen Ölgefäßen, die zum Dienst gehören, und sollen um das alles eine Decke von Dachsfellen tun und sollen es auf Tragstangen legen. Ebenso sollen sie auch über den goldenen Altar eine blaue Decke breiten und sie bedecken mit einer Decke von Dachsfellen und seine Stangen durchstecken. Alle Geräte, womit sie Dienst tun im Heiligtum, sollen sie nehmen und in eine blaue Decke tun und sie mit einer Decke von Dachsfellen bedecken und auf Tragestangen legen." Ich kann mir vorstellen, daß du die Hän de über dem Kopf zusammenschlägst und dich fragst: "Diesen ganzen faden Unfug soll ich diktiert haben?" - Du kannst dich trösten: andere Menschen halten dies auch für fad und lächerlich und eines Gottes unwürdig. Entschuldige, wenn ich von "andere Menschen auch" gesprochen habe. Das ist mir eben so rausgerutscht. Aber es liegt doch daran, daß man dich in der Bibel zu einem Menschen degradiert hat. Das kann nie und nimmer ein Gott geschrieben haben! Ich habe es wohl schon öfter erwä hnt: Doppelt und dreifach genäht hält besser. "Dein Wort" ist nach dieser Methode zusammengeschustert worden. Und es wird dazu benutzt, die Macht der Priester zu stärken. 4. Mos. 5,9 ff.: "Desgleichen sollen die Abgaben von allen heiligen Gaben der Kin
der Israel, die sie dem Priester
bringen, dem Priester gehören. Und was jemand heiligt, das soll auch dem Priester gehören; und was jemand dem Priester gibt, das soll ihm auch gehören." Ja, ja, mein lieber Gesprächspartner, diese "Sitte" wurde auch von
deinen jüdisch-christlichen
Priestern gern übernommen, wenn auch nicht so direkt; denn bei uns hat man das Finanzamt zwischengeschaltet. Aber der direkte Weg ist nicht ganz abgeschafft worden. Als ich aus dem Krieg kam und alle Deutschen Hunger litten, sagte mir der evangelische Pfarrer in Quakenbrück: "Jeder Pfarrer hat seinen besten Bauern!" Bei den Katholen sieht es nicht anders aus. Hinzu kommt dort, daß sich die
Institution sehr um ihre Schäfchen "kümmert", wenn es ans Sterben geht, damit der Delinquent auch ja in die ewige Seligkeit eingehen kann. Ist dir eigentlich aufgefallen, daß in "Deinem Buch" die Frauen immer den kürzeren ziehen? Ein gutes Beispiel finden wir bei Numeri 5,11 ff. Da genügt es schon, daß ein Mann allein seine Frau verdächtigt, untreu zu sein; schon wird sie in die Folter genommen. Und was dabei herauskommt, das kannst du dir denken! - Der Priester gibt der Frau Dreckwasser zu trinken (22 ff.): "So gehe nun das fluchbringende Wasser in deinen Leib, daß dein Bauch schwel le und deine Hüfte schwinde! Und die Frau soll sagen: Amen! Amen! Dann soll der Priester diese Flüche auf einen Zettel schreiben und mit dem bitteren Wasser abwaschen und soll der Frau von dem bitteren, fluchbringenden Wasser zu trinken geben. Und wenn das fluchbringende, bittere Wasser in sie gegangen ist, soll der Priester von ihrer Hand das Eifersuchtsopfer nehmen ... Hat sich aber eine Frau nicht unrein gemacht, sondern sie ist rein, so wird's ihr nicht schaden ... Und der Mann soll rein sein von Schuld; aber die Frau soll ihre Schuld tragen." Ich frage mich, warum die Feministinnen nicht auf die Barrikaden gehen oder dir das Haus einrennen! Ich fürchte, hier wird alles von männlichem Denken gesteuert. Hast du im 7. Kapitel des vierten Buches Moses gar nicht mitbekommen, als sich die Leviten zur Einweihung der Stiftshütte wieder einiges unter den Nagel rissen? Es ging um Rinder, Stiere und Wagen (4): "Und der HERR sprach zu Mose: Nimm's von ihnen für den Dienst an der Siftshütte und gib's den Leviten ... " - Warum läßt du diese Bevorteilung der Leviten zu? Und dann folgen seitenweise, was an zwölf Tagen von den einzelnen Stämmen an Opfergaben herangeschleppt wird. Wenn du Lust hast, kannst du es selber in deinem Autoren-Exemplar nachlesen! Aber eins möchte ich noch sagen: Hier gibt es ein geflügeltes Wort: Es lebe jemand wie Gott in Frankreich. Ich glaube aber kaum, daß du je so gut gelebt hast, wie die Leviten in Israel. Einen unerschütterlichen Beweis dafür, daß du gar nicht der Allmächtig e sein kannst, liefert 4. Mos. 10,35: "Und wenn die Lade aufbrach, so sprach Mose: HERR, steh auf! Laß deine Feinde zerstreut werden und alle, die dich hassen, flüchtig werden vor dir! Und wenn sie sich niederließ, so sprach er: Komm wieder, HERR, zu der Menge der Tausende in Israel!" - Ist dir das noch nie aufgegangen, daß du von Mose wie ein Subalterner behandelt wirst? Mose selbst hat die Macht in der Hand und spielt sich als Ober-Gott auf, indem er dir Befehle gibt! Dies sollte doch jedem, dem man "Dein Wort" als Religion anbietet, zu denken geben! Wir sehen aber im weiteren Verlauf des 4. Buches Moses, daß seine Macht nicht vollkommen war. Immer wieder bekam er Ärger mit seinen Landsleuten, denen das Theater, das Mose mit ihnen aufführte, zu bunt wurde. Und wie wehrte sich Mose? Dieser ausgefuchste Pyrotechniker hatte die Kunst des
Feuerwerkers und Zauberkünstlers ja von seinem Schwiegervater in Ägypten gelernt und ließ am Rande des Lagers einen Brand legen (4. Mos. 11): " ... entbrannte sein Zorn, und das Feuer des HERRN loderte auf unter ihnen und fraß am Rande des Lagers." - Hättest du, Jehova, ihm dabei nicht auf die Finger klopfen können? Nein, du ließest das ruhig geschehen und sogar in deinem "Tagebuch" festhalten! Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, wie du dich gegen meine Anschuldigungen wehrst. Du schüttelst den Kopf! Das ist alles? Wenn du wirklich die Allmacht sein willst, so mußt du dich sichtbar melden! Schreibe ein neues Buch und decke die Wahrheit auf! Aber auch mit dieser Brandstiftung, die abschreckend wirken sollte, hatte Mose keinen Erfolg. Das Volk murrte weiter. Als nächste Aktion versammelte Mose 70 Männer, die Ältesten Israels, und zog mit ihnen vor die Stiftshütte. Und was da geschah, hast du im 4. Mos. 11,25 so dargestellt: "Da kam der HERR hernieder in der Wolke und redete mit ihm und nahm von dem Geist, der auf ihm war, und legte ihn auf die siebzig Ältesten. Und als der Geist auf ihnen ruhte, gerieten sie in Verzückung wie Propheten und hörten nicht auf." Kannst du mir wohl genau erklären, was du da angestellt hast? Wir wissen ja von einem deiner Lieblinge, dem Psychiater Dr. Hirsch, daß es sich hier nur um schizophrene Menschen gehandelt haben kann, die also mit der "heiligen Krankheit" behaftet gewesen sein müssen. Und es ist durchaus möglich, daß Mose in seinem Wahn diese Leute dann in seinen Bann gezogen hat, so daß sie alle begannen zu 'spinnen'. Wie wenig diese Leute um Mose damals (nur damals?) bei der Wahrheit blieben, können wir bei 4. Mos. 13,23 nachlesen. Da soll man eine Weintraube geerntet haben, die von Männern auf einer Stange zu tragen gewesen wäre. Hast du dir diese Geschichte erzählen lassen, um sie dann in dein "Wort Gottes" zu übernehmen? Man sollte auch bei Quellen eine gründlichere Forschung betreiben! Der Führer Mose hatte einen großen Spähtrupp ausgesandt, um das Land Kanaan zu erkunden. Die Leute kamen zurück und waren des Lobes voll: über das fruchtbare Land und die dort friedlich lebenden Menschen. Diese Nachricht paßte dem Mose nicht ins Konzept. Er wollte Krieg und war auf Raub aus. Und du hast ihm dabei geholfen! Schlimmer noch: in deinem Auftrag wurden die ungeliebten Kundschafter auf grausame Weise ums Leben gebracht! Du kannst dich nach der Glaubensart deiner Lieblinge nicht damit herausschwindeln, daß dies hinter deinem Rücken geschehen sei! Vorausgesetzt, du bist der, für den man dich ausgibt! Ich, der ich an das "Wort Gottes" nicht glaube, sehe in all den "Aufzeichnungen" nur das, was ich schon so oft betont habe: eine raffinierte Methode, ein widerspenstiges Volk zu regieren, am Zügel zu halten, und im Laufe der Geschichte eine noch raffiniertere Tour, andere Völker zu lenken, zu unterjochen, sie sich gefügig zu machen. Und immer wieder wird im 4. Buch Mose nach dem bewährten Rezept verfahren: Beschäftigungstherapie durch endlose Opferzeremonien, Einschüchterungen durch Aberglaube und Drohungen in deinem
Namen, das ganze Volk auszurotten, wenn es dem Mose, der immer wieder vorgibt, dein Sprachrohr zu sein, nicht blind gehorchen sollte. Die Mittel zur Ausrottung ganzer Gruppen werden von Mose rigoros angewandt. So vernichtet er die Rotte Korah. Zweihundertfünfzig Menschen ließ er mit Hilfe seines geheimnisumwitterten Feuer- und Räucherwerks über die Klinge springen. Der Trick war geschickt angelegt. Er befahl diese Leute zu einer Opferzeremonie und ließ sie so gemeinsam ins Jenseits befördern. Alles in deinem Namen! Und wenn du Zweifel an meinen Worten hast, so lies nach: 4. Mos. 16,35! Und wenn dir diese Grausamkeit nicht genügt, so lies im nächsten Kapitel Vers 14: "Die aber gestorben waren an der Plage, waren vierzehntausendsiebenhundert, außer denen, die mit Korah starben." Was erwartest du eigentlich von einem Volk, das unter solchen Grausamkeiten le ben muß? Die logische Folge wäre wohl eine knechtische Art; ewig in Angst, immer in devoter Haltung. Nun hast du aber andererseits angeblich dieses Volk besonders ins Herz geschlossen. Du hast ihm alles verziehen, was es anderen Völkern angetan hat. Du hast sie grausam handeln lassen. Du hast ihnen den jährlichen Sündenbock geschenkt, damit sie anderen gegenüber immer wieder neue Missetaten vollbringen konnten, die dann mit Ablauf des Jahres wieder vergeben wurden. Die logische Folge davon ist, daß ein solches Volk überheblich wird und nicht daran denkt, sich gegenüber allen anderen Völkern gerecht und zurückhaltend zu verhalten. Eine solche Lebensanschauung kann schlimme Folgen haben. Bist du dir denn darüber nicht im klaren? * Die letzte Nacht war nicht leicht für mich. Du hast in meiner Fantasie schon einen so großen Platz eingenommen, daß ich meine, mich mit dir unterhalten zu können. Ich habe dich also wie Mose vermenschlicht; allerdings habe ich dich nicht so im Griff wie er. Das gibt mir den Trost, daß ich noch nicht schizophren bin. Aber mir bleibt keine andere Möglichkeit als so zu tun, als ob du ein echter Gesprächspartner wärst. Nun kann ich mir vorstellen, daß du das, was ich hier schreibe, langweilig findest, weil es ja sich wiederholende Geschichten sind. Und da will ich dir auch gar nicht widersprechen. Aber letzen Endes bist du selber daran schuld! Warum wiederholst du dich so oft in der Bibel? Wenn ich das alles kritisieren wollte, würde mein Buch genauso dick - und kein Mensch würde es lesen; wie die Bibel! Also beklage dich nicht! Ich will mich kürzer fassen und manches weglassen. Ich erkenne aus 'Deinem Wort', daß du wenig oder gar keinen Sinn für Demokratie hast. Sogar 'dein' Volk bleibt nur eine Masse, das Sagen hat nur einer; das ist Mose. Ja, manchmal unterhältst du dich auch mit anderen Leuten. Und nicht nur das, sondern du sprichst auch mit Tieren, die wiederum reden können und verraten, was du ihnen erzählt hast. Warum hast du im 4. Mos 18 wieder hervorgehoben, was den Leviten beim Opfern für persönliche Zwecke zu überlassen sei? Wollte das gemeine Volk nicht so, wie es die Leviten wollten? Diese
Machenschaften erinnern mich doch sehr an die Gegenwart. Neben der Herrschaft der angeblich religiösen Einrichtungen haben wir heutzutage zusätzlich die demokratischen Selbstbedienungsparteien. Diese Leute verdammen auch jeden, der ihren korrupten Einrichtungen nicht folgen will und diffamieren sie als Rechtsextremisten. - Andere Zeiten, andere Begriffe; aber die Methoden bleiben die selben. Und so liest sich das in der Bibel. 4. Mos. 18,12 (Du sprichst mit Aaron): "Alles Beste vom Öl und alles Beste vom Wein und Korn, die Erstlingsgabe, d ie sie dem HERRN bringen, habe ich dir gegeben." Da muß ich an die Erhöhung der Diäten denken, welche sich unsere 'Auserwählten' ebenfalls selbst genehmigen. Kannst du dich noch an den Text erinnern, den du im 4. Mos. 19 geschrieben hast: "Und der HERR redete mit Mose und Aaron und sprach: Dies ist die Ordnung des Gesetzes, das der HERR geboten hat: Sage den Kindern Israel, daß sie zu dir führen eine rötliche Kuh ohne Fehler, an der kein Gebrechen ist und auf die noch nie ein Joch gekommen ist. Und gebt sie dem Priester Eleasar; der soll sie hinaus vor das Lager führen und dort vor seinen Augen schlachten lassen. Und der Priester Eleasar soll etwas von ihrem Blut mit seinem Finger nehmen und in Richtung auf die Stiftshütte siebenmal sprengen, und er soll die Kuh vor seinen Augen verbrennen lassen, ihr Fell und ihr Fleisch, dazu ihr Blut samt ihrem Mist. Und der Priester soll Zedernholz und Ysop und scharlachrote Wolle nehmen und auf die brennende Kuh werfen und soll seine Kleider waschen und seinen Leib mit Wasser abwaschen und danach ins Lager gehen und unrein sein bis zum Abend. Und der sie verbrannt hat, soll auch seine Kleider mit Wasser abwaschen ... " und so weiter. - Kannst du mir verraten, was dies alles zu bedeuten haben soll? Ich würde mich ja gar nicht darüber aufregen, aber diese sonderbaren Sachen gehören zur jüdisch-christlichen Religionslehre, in der ich einmal erzogen wurde, und in der bis zum heutigen Tag die Menschen von Kindheit an erzogen werden. Und im weiteren Verlauf dieses Kapitels hast du dann festgelegt: "Wer aber unrein wird und sich nicht entsündigt, der soll ausgerottet werden ... " - Auf der einen Seite hat man dich als Gott vermenschlicht, aber andererseits bist du unmenschlich. Allerdings muß ich eingestehen, daß der Begriff "unmenschlich" eigentlich nicht stimmt. Man meint damit etwas Schlimmes, etwas Grausames, und gerade so können die Menschen sein, besonders die im Alten Testament geschilderten. Auf jeden Fall halte ich dein Tun, Veranlassen und Geschehen-Lassen nicht für göttlich! Vieles halte ich für kriminell! Was ist das wieder für ein mosaischer Trick gewesen, als du feurige Schlangen unters Volk geschickt hast, so daß viele von ihnen gebissen wurden? Waren das nicht wieder Feuerwerkskörper, deren Herstellung Mose in Ägypten gelernt hatte? Die Leute wurden wahrscheinlich an den Beinen verletzt. Und da es eben keine wirklichen Giftschlangen waren, konnte sich Mose die Sache mit der Heilung einfach machen: Er stellte, angeblich auf dein Geheiß, eine eiserne Schlange auf und: "... Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben." (4. Mos. 21,8) Das ist doch ein ganz fauler Trick! Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie die Sache gelaufen ist. Der Mose ließ auf sein wieder einmal murrendes Volk ein paar - in
Süddeutschland würde man sagen - Judenfürze los. Die knallten den Leuten um die Beine und verursachten kleine Verletzungen, die ohne weitere Behandlung leicht zu heilen waren. Na ja, wer darauf reinfällt, ist selber schuld. Aber solche Dinge zum Inhalt einer Religion zu machen, ist schon eine primitive Zumutung. Was soll ich von 4. Mos. 22 halten? Hast du uns hier eine Fabel vom Esel Bileams erzählen wollen? Die Idee ist durchaus fabel-haft! Und da die Esel zum Orient passen, ist diese nette Geschichte absolut als orientalisches Märchen lesenswert. Aber daß du zuläßt, daß der Mose daraus eine religiöse Sache mit kriegerischem Hintergrund macht, ist doch nichts weiter, als eine Methode, ein politisches Problem zu lösen. Vorausgesetzt, die ganze Sache hat einen realen Hintergrund! Der Bileam wird von seinem Nachbarvolk, oder besser dessen Fürsten gebeten, beim zu erwartenden Kampf gegen Israel Waffenhilfe zu leisten. Der Bileam hat aber keine Meinung. Das heißt, er hat schon eine: er will nicht mitmachen. Und nun sucht er nach einem Ausweg, sich an der Nachbarschaftshilfe vorbeizumogeln. So kommt es dazu, daß er vorgibt, von Dir einen Befehl bekommen zu haben, sich aus dem Kampf herauszuhalten. Da sein fürstlicher Nachbar aber durch nichts zu überzeugen ist, redest du mit Bileams Esel. Natürlich muß auch ein Engel eine Rolle spielen. Die Eselin sah den Engel des Herrn! Stelle dir dies einmal bildlich vor! Und die Eselin wußte, daß es einer deiner Engel war! Und dieses Erlebnis erzählt sie dem Bileam?! Kannst du mir wohl verraten, in welcher Sprache die beiden miteinander gesprochen haben? - Alles wäre ja ein schönes orientalisches Märchen, und es wäre auch noch zu verstehen, wenn alles als ein Trick des Moses angesehen würde, aber den sprechenden Esel im Rahmen einer Religion zu verkaufen? Es ist einfach nicht zu fassen! Und es ist für mich ein erneuter Beweis dafür, daß die "Heilige Schrift" ein ausgemachter Schwindel ist. Hier wären die Regierungen und die Justiz gefordert, die Menschen zu schützen, die sich noch einen wachen Verstand bewahrt haben und sich wünschen, von solchen Unverschämtheiten verschont zu werden! Wenn du wieder einmal ein Buch herauszugeben gedenkst, so empfehle ich dir, es als "heitere Kurzgeschichten" zu veröffentlichen. Im übrigen kommt mir der Gedanke nahe, daß Bileam umerzogen worden ist, denn er redete später genauso, wie Mose, 22,15 ff.: "Es sagte Bileam, der Sohn Beors, es sagte der Mann, dem die Augen geöffnet sind, es sagte der Hörer göttlicher Rede und der die Erkenntnis des Höchsten hat, der die Offenbarung des Allmächtigen sieht und dem die Augen geöffnet werden, wenn er niederkniet: ... Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen und wird zerschmettern die Schläfen der Moabiter und den Scheitel aller Söhne Seths. Edom wird er einnehmen, und Seir, sein Feind, wird unterworfen sein; Israel aber wird Sieg haben. Aus Jakob wird der Herrscher kommen und umbringen, was übrig ist von den Städten." Ich kann mir nicht helfen: ich höre darin die Stimme unserer heutigen Umerzogenen, die gleich Bileam Fürsten eines Volkes sind, das sie an Mose verraten.
Ich fürchte, mein Buch, dieses Gespräch mit dir, wird nicht gedruckt werden dürfen, weil die Herrschaften die Wahrheit über dich nicht vertragen. Was würden diese Leute wohl sagen, wenn ich, wie Moses, die Macht über dich hätte, und alle diese Feinde mit deiner Hilfe ausrotten wollte? Nun, ich bin kein Mose und habe auch nicht seine Gelüste zum Ausrotten ganzer Völker. Aber durch diese Bibel können sich alle diejenigen Menschen beleidigt fühlen, die ein echtes religiöses Empfinden haben. Darüber solltest du einmal nachdenken! Und wenn du tatsächlich die Allmacht in Person bist, so wird es höchste Zeit, daß du einige Menschen wieder zur Vernunft bringst. Oder willst du dir auf Dauer gefallen lassen, daß eine gewisse Sorte von Menschen ihr Klümpchen Vernunft, das sie ja nur von dir bekommen haben kann, in der Rumpelkammer ihres Kopfes unbeachtet liegen lassen? Tue endlich etwas! * Nach allem, was ich bisher in der Bibel gefunden habe, kann ich keinen Unterschied zwischen dem "Dienst an dir" und dem "Dienst an einem Götzen" feststellen. Deshalb erkenne ich im 4. Mose Kapitel 25 nur eine Taktik Moses gegenüber seinen Widersachern, sich nicht das Heft aus der Hand nehmen zu lassen. Und um seiner Grausamkeit ein göttliches Mäntelchen umzulegen, legt der dir folgende Worte in den Mund: "Da entbrannte des HERRN Zorn über Israel, und er sprach zu Mose: Nimm alle Oberen des Volkes und hänge sie vor dem HERRN auf im Angesicht der Sonne ..." Auch werden in deinem Namen die nächsten Morde vollzogen: Nur weil ein israelischer Mann eine Midianiterin ins Lager brachte, hat der Enkel Aarons diese beiden in ihrem Zelt mit einem Spieß durchbohrt.
Dies
war
wohl
das
Signal
dafür,
daß
zu
diesem
großen
Abwasch
gleich
vierundzwanzigtausend ermordet wurden! - Willst du diese Verbrechen auf dir sitzen lassen? Ich weiß, du spielst als imaginäre Figur eine sehr undankbare Rolle, wenn du zum Haus - und Volksgott erkoren wirst. Wie willst du dich auch dagegen wehren? Wirst du dich fragen, ob es der Mühe wert ist, sich da einzumischen? Oder vertrittst du die Ansicht, daß alles, was diesen Leuten geschieht, sie sich selber zuzuschreiben haben? Nach der Devise: Viel Feind, viel Ehr? Oder nach dem Motto: Hochmut kommt vor dem Fall? Ich meine, wer den Bogen überspannt, muß damit rechnen, daß es zu unerwünschten Reaktionen kommt. Auf jeden Fall ist noch nicht aller Tage Abend ... Und mir bleibt keine andere Wahl: ich muß beim Thema bleiben und "dich beim Wort nehmen", da man so vermessen ist, es als "deines" auszugeben. Der Mose war ein Macho und dich, Gott, hat er ebenfalls dazu stilisiert. Im 4. Mos. 30,4 ff. wird festgestellt, daß das Gelübde einer Frau nur dann von Bedeutung ist, wenn der Mann sein Einverständnis gegeben hat. Sagt der Mann "nein", so ist das Gelübde wertlos. Im Grunde wirst du damit übers Ohr gehauen! Oder bist du anderer Meinung? Im nächsten Kapitel wirst du als Kriegshetzer dargestellt: "Un d der HERR redete mit Mose und sprach: Übe Rache für die Kinder Israel an den Midianitern ..." - Wenn du solche Sachen durchgehen läßt, so kann ja jeder dieses Volkes kommen und sagen, du hättest den nächsten Krieg befohlen!
Aber nicht genug damit, fra gst du im Vers 14: "Warum habt ihr alle Frauen leben lassen?" und befiehlst in Vers 17: "So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind; aber die Mädchen, die unberührt sind, die laßt für euch leben." Würdest du solche Entscheidungen für göttlich halten? Vielleicht gehen unsere Ansichten deshalb auseinander, weil wir beide grundsätzlich unterschiedliche Meinungen über den landläufigen Begriff "Gott" haben? Nach Vielem, was ich bisher über dich und deine Art im Alten Testament gelesen habe, gleichst du mehr dem, den man hier auf Erden als Teufel bezeichnet. Lassen wir das! Streiten ist mit dir ja nicht möglich, weil du keine Antworten gibst. Schon lieferst du den Beweis für meine eben geäußerte Ansicht: Du gibst im 33. Kapitel des letzten Abschnitts Mose und seiner Horde den Befehl, die Kanaaniter aus ihrem Land zu vertreiben. Das ist auch der Beweis dafür, daß du nur ein Hausgott der Israeliten bist und keiner der allgemeinen Menschheit. Sonst hättest du mehr Gerechtigkeit geübt. Und was lese ich im 4. Mos. 35,16?: "Gesetze über Mord und Totschlag": "Wer jemand mit einem Eisen schlägt, daß er stirbt, der ist ein Mörder und soll des Todes sterben. Wirft er einen Stein, daß er stirbt, der soll des Todes sterben ... Schlägt er mit einem Holz, daß er daran stirbt, ser soll des Todes sterben..." - Na gut, andere Länder, andere Gesetze; aber was mich stört, daß du vorher den Grundsatz aufgestellt hast: "Du sollst nicht töten!" Siehst du darin keinen Widerspruch? Mit dieser deiner vielfältigen und auslegbaren Methode ist eben alles möglich. Das ist ja das ewig Interessante an "deinem Buch", daß die Fachleute, sprich Priester, alles beweisen und alles widerrufen können. Und das ist für die Priester eben das Praktische: Die Leute, denen man die Bibel als Grundgesetz für die jüdisch-christliche 'Religion' mitgegeben hat, kennen sie nicht! * Endlich bin ich beim 5. Buch Mose angekommen. Was hast du dir dabei gedacht? Vermutlich nic ht viel, denn es sind die gesammelten Wiederholungen deines bisherigen Erstlingswerks. Na ja, im Griechischen heißt dieses Buch deshalb auch Deuteronomium, was schlicht Wiederholungen bedeutet. Soll ich mir nun die Mühe machen, ebenfalls alles nochmals aufzukochen? Dann würde es mir - wie ich schon einmal sagte - mit meinem Buch genauso gehen wie dir mit der Bibel: Kein jüdisch-christlicher Kirchensteuerzahler liest sie. Interessant wäre sicher vergleichsweise zur heutigen Zeit festzuhalten, wie es dein "Lieblingsvolk" mit der Fremdenfreundlichkeit hält, welche damals wie heute eindeutig alles andere als das ist. Man umschreibt deine angebliche Anordnung allerdings in "Warnung vor Gemeinschaft mit den Heiden". Aber die Anhänger der jüdisch-christlichen Religion verheimlichen ihren Schäfchen, daß sie in den Augen der Juden heute noch Heiden sind. Und im siebenten Kapitel brüstest du dich damit, daß auf dein Geheiß ganze Völker ausgerottet wurden. Ich wundere mich, daß die Evangelen und Katholen und all die anderen Sekten dir nicht längst den Laufpaß gegeben und sich einen anderen Gott gewählt haben.
Aber ich bin auch davon überzeugt, daß dich dies kalt gelassen hätte. Du meldest dich ja auch nicht zu Wort, wenn es in anderen Bereichen der Erde Menschen gibt, die dich gar nicht kennen, die andere Gottheiten verehren. Vielleicht sogar mit größerer Berechtigung, wenn man diesen Göttern mehr Göttlichkeit und Gerechtigkeit zuschreibt. Ja, ja, du brauchst deine Stirn nicht kritisch in Falten zu legen, wenn ich eine solche Meinung von dir habe. Du hast selber von dir geschrieben, daß du "der große und schreckliche Gott" seist. Du glaubst, ich mache dir etwas vor? Das würde mir nicht im Traum einfallen! Lies selbst: Kapitel 7,21! Im 17. Kapitel möchte ich dir noch zwei Stellen vorhalten, die bezeichnend für dich und diejenigen sind, die dich als Buhmann vorgeschoben haben, Vers 12: "Und wenn jemand vermessen handeln würde, daß er dem Priester nicht gehorcht, der dort im Dienste des HERRN, deines Gottes, steht, oder dem Richter, der soll sterben ... " Und zum Königsgesetz (15): " ... Du sollst aber einen aus deinen Brüdern zum König über dich setzen. Du darfst nicht irgendeinen Ausländer, der nicht dein Bruder ist, über dich setzen." Wie schön für mein Volk, wenn wir dies auch so halten würden! Hast du denn gar kein Schamgefühl vor all den anderen Völkern, die du ja ebenfalls geschaffen haben mußt, wenn du in deinem "Grundgesetz" folgendes sagst? 5. Mos. 20,10 ff.: "Wenn du vor eine St adt ziehst, um gegen sie zu kämpfen, so sollst du ihr zuerst den Frieden anbieten. Antwortet sie dir friedlich und tut dir die Tore auf, so soll das ganze Volk, das darin gefunden wird, dir fronpflichtig sein und dir dienen. Will sie aber nicht Frieden machen mit dir, sondern mit dir Krieg führen, so belagere sie. Und wenn sie der HERR, dein Gott, dir in die Hand gibt, so sollst du alles, was männlich darin ist, mit der Schärfe des Schwerts erschlagen. - So sieht also dein Gerechtigkeitsgefühl gegenüber den Völkern dieser Erde aus?! Die sich selbst als "auserwähltes" Volk bezeichneten Menschen nehmen sich die Frechheit heraus, alle andern zu Frondiensten zu unterwerfen oder sie auszurotten! Da kannst du doch nicht ernsthaft erwarten, daß wir dich als einen unparteiischen Gott ansehen! Du bist und bleibst ein Westentaschen-Gott für den Hausgebrauch eines ganz bestimmten Volkes, um die eigenen Leute bei der Kandare zu halten! Und was die altbewährten Methoden betrifft: Wir kennen sie aus Erfahrung - seit dem Versailler Diktat bis zum heutigen Tag! Im 5. Mos. 21,18 schmeißt du mal wieder eines deiner Gebote über Bord: Die Eltern eines ungeratenen Sohnes sollen diesen den Ältesten der Stadt überantworten (21) "So sollen ihn steinigen alle Leute seiner Stadt, daß er sterbe ... " - Kannst du mir einmal sagen, wie man sich fühlt, wenn man auf solche Widersprüche seiner eigenen alleingültigen Weisheit hingewiesen wird? Ach, was finden wir denn im 5. Mos. 23,3?: "Es soll auch kein Mischling in die Gemeinde d es HERRN kommen; auch seine Nachkommenschaft bis ins zehnte Glied soll nicht in die Gemeinde des HERRN kommen." - Da sind ja die "Nürnberger Gesetze" nur ein hauchdünner Abklatsch dessen, was du selber für dein "auserwähltes" Volk angeordnet
hast! Und um die "N.G." macht man ein solches Theater, daß die ganze Welt sich entrüstet!! - Was ich immer wieder sagen muß: Die Welt kennt deine Bibel nicht! Um diesem Übel abzuhelfen, biete ich diese Auszüge an. Und damit die Leser auch die "heiteren" Texte kennenlernen: hier ein kleiner Ausschnitt aus 5. Mos. 25,11 ff.: "Wenn zwei Männer gegeneinander handgreiflich werden und des einen Frau läuft hinzu, um ihren Mann zu erretten von der Hand dessen, der ihn schlägt, und sie streckt ihre Hand aus und ergreift i hn bei seiner Scham, so sollst du ihr die Hand abhauen, und dein Auge soll sie nicht schonen." - Lieber Jehova, hast du dir dieses Gesetz auch reiflich überlegt? Vielleicht hattest du keinen guten Tag? Mir kommt es ein bißchen meschugge vor. Vielleicht sollte man auch meinen: andere Völker, andere Sitten. Aber bitte, es ist ja deine Bibel! Aha, da haben wir den heikelsten Punkt der Echtheit deines Buches. 5. Mos. 31,24 ff.: "Als nun Mose damit fertig war, die Worte dieses Gesetzes vollständig in ein Buch zu schreiben, gebot er den Leviten ... Nehmet das Buch dieses Gesetzes und legt es neben die Lade des Bundes des HERRN, eures Gottes, daß es dort ein Zeuge sei wider dich." - Wir werden genau aufpassen, wann und wo es wieder das Licht der Welt erblickt! Hier habe ich den Mose bei seiner Schwindelei erwischt. Im 5. Mos. 32 wird deutlich gesagt, daß es sich nicht um "Gottes Wort" handelt, sondern um die Worte Moses: "Merkt auf, ihr Himmel, ich will reden, und die Welt höre die Rede meines Mundes . Meine Lehre rinne wie der Regen, und meine Rede riesele wie Tau, wie der Regen auf das Gras und wie die Tropfen auf das Kraut. Denn ich will den Namen des HERRN preisen." Was sagst du jetzt dazu? Läßt du auch das durchgehen? Gut, es ist deine Sache,
wenn du dich
fortlaufend mißbrauchen läßt. Aber was haben wir Menschen mit solchen Betrügern zu schaffen?! Es wäre höchste Zeit, daß sich die weltlichen Gerichte einschalten, um die Menschen in ihren persönlichen religiösen Empfindungen vor solchen Scharlatanen zu schützen! Auch stört mich Moses Scheinheiligkeit, wenn er in Vers 4 sagt: " ... Treu ist Gott und kein Böses an ihm, gerecht und wahrhaftig ist er." - Da sieh dir doch einmal die sogenannten fünf Bücher Mose, den Pentateuch, die Thora, an! Du wirst doch geradezu als grausames Ungeheuer dargestellt. Es sei denn, man macht sich zu eigenen Zwecken ein solches Ungeheuer als Vollstrecker aller Schreckenstaten der Welt untertan. Als bezeichnenden Abschluß dieses katastrophalen Werkes läßt du in d einem Namen deinen Ziehvater Mose ein Wort sagen, welches das Verhältnis zu allen übrigen Völkern dieser Erde klarstellt: "VERTILGE!" Mir bleibt nur noch eine Frage: Hast du dich tatsächlich mit Hacke und Spaten als Totengräber betätigt und deinen Busenfreund eigenhändig bestattet? Wie, diese Frage kommt dir völlig unerwartet? Dann lies selber nach, was zu verzapft hast: 5. Mos. 34,6. *
Das Buch Josua hättest du dir sparen können. Hier geht das Leben deines geliebten Volkes in gewohnter Weise mit Mord und Ausrottung weiter. Und von seinem Meister Mose hat er all die Tricks gelernt, wie auch er dich für seine Zwecke einzusetzen hatte. Du spielst weiterhin die Rolle des "Knüppel - aus- dem- Sack". Außerdem findet man bei Josua das Märchen von Jericho und seiner Mauer, die durch das Blasen der Posaunen und das Gekreische deiner Lieblinge in sich zusammenfiel. Interssant wäre zu erfahren, ob du mit der Hure Rahab unter einer Decke gesteckt und dich persönlich mit ihr unterhalten hast. Wie sollte sie sonst wissen, daß du den Feinden ihres Königs helfen wolltest, die Stadt zu besiegen? Denn das war angeblich der Grund, warum sie ihre Landsleute an den Feind verraten hat. Jos. 5,13 ff. zeigt doch deutlich, daß der wahre Verfasser der "He iligen Schrift" nicht ganz klar bei Verstand gewesen ist, was man von einem Gott, der du sein sollst, nicht denken sollte: "Und es begab sich, als Josua bei Jericho war, daß er seine Augen aufhob und gewahr wurde, daß ein Mann ihm gegenüberstand und ein bloßes Schwert in der Hand hatte. Und Josua ging zu ihm und sprach zu ihm: Gehörst du zu uns oder zu unseren Feinden? Er sprach: Nein, sondern ich bin der Fürst über das Heer des HERRN und bin jetzt gekommen. Da fiel Josua auf sein Angesicht zur Erde nieder, betete an und sprach: Was sagt mein Herr seinem Knecht? Und der Fürst über das Heer des HERRN sprach zu Josua: Zieh deine Schuhe von den Füßen ... " Was sagst du zu dieser Geschichte? Kommen dir die Tränen vor Lachen? Oder bist du nur sprachlos über das "Wort Gottes"? Im 6. Kapitel berichtest du noch einmal über das Dämchen Rahab; wie sie aus Dankbarkeit vor der Ausrottung bewahrt wird. - Sie hat ganz einfach ihr eigenes Volk verraten. Hier wäre die Gelegenheit gewesen, für Verrat am eigenen Volk den "Huren-Orden" zu stiften. Und ich wüßte sogar, welchem Landsmann wir ihn an den Hals hängen könnten! Aber es genügt ihm offensichtlich, wenn er Bares dafür bekommt und eine herausragende Postition. Auch in diesem Buch wird die Tradition gewahrt; es wird gemordet und ausgerottet. (Jos. 8,22 ff.) Bist du dir denn nicht zu schade für einen solchen Hokuspokus, wie er im Kapitel 10,12 ff. steht?: " ... redete Josua mit dem HERRN an dem Tage, da der HERR die Amoriter vor den Kindern Israel dahingab, und er sprach in Gegenwart Israels: Sonne, steh still zu Gibeon, und Mond, im Tal Ajalon! Da stand die Sonne still und der Mond blieb stehen ... " - Das ist doch ein ausgemachter Schwachsinn! Das ist das "Wort Gottes"! Weshalb gibt es noch soviel "Gläubige": weil kaum einer "dein Wort" kennt! An dieser Stelle ist auch von dem "Buch des Redlichen" die Rede. Kannst du mir sagen, wo man es finden kann? In der Bibel ist es jedenfalls nicht. Daß Josua um keinen Deut besser war als sein Herr und Meister Mose, wird im Kapitel 10, 24 ff. mit rücksichtsloser Brutalität bewiesen:
"Als aber die fünf Könige zu ihm herausgebracht waren, rief Josua alle Männer Israels zu sich und sprach zu den Obersten des Kriegsvolks, die mit ihm zogen: Kommt her und setzt eure Füße auf den Nacken dieser Könige. Und sie kamen und setzten ihre Füße auf ihre Nacken. Und Josua sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht, seid getrost und unverzagt; denn ebenso wird der HERR allen euren Feinden tun, gegen die ihr kämpft. Und Josua schlug sie danach tot und hängte sie an fünf Bäume ... " - Na, mein lieber Jehova, du "treuer Gott, an dem nichts Böses ist" was sagst du denn zu deiner "Heiligen Schrift"? Bietet hier nicht ein Mörder eine feste Grundlage für eine Religion? Erbaulich und die Menschen zum Guten führend? Ich kann mir vorstellen, wie es dich - wenn es dich wirklich gibt davor ekelt und du zu dem Schluß kommst, daß sich die Menschen, wenn sie solchen Frevel treiben, selbst darin vernichten sollen. Es ist widerlich, die folgenden Kapitel Josuas zu lesen. Nichts als Mord und Totschlag und Vernichtung. Seitenlang läßt du darüber berichten, wie viele Könige und Völker geschlagen wurden. Wenn du dich nicht öffentlich davon distanzierst, so bist du nicht besser als dieser Josua und seine Mordgesellen! Hinzu kommt der Landraub. "Sie teilten diese Gebiete durchs Los unter sie, wie der HERR durch Mose geboten hatte." (Jos. 14,2) Du kannst alles nachlesen, wenn du mir nicht glauben willst! Mit dem Kapitel 23 hast du dir für heutige Zeiten große Probleme auf den Hals geladen. (12): "Denn wenn ihr euch abwendet und diesen Völkern, die noch übrig sind, anhangt und euch mit ihnen verheiratet, daß ihr zu ihnen eingeht und sie zu euch, so wißt, daß der HERR, euer Gott, nicht mehr alle diese Völker vor euch vertreiben wird ..." - Wenn du wirklich die Macht hast, die man einem Gott zutraut, dann wäre es jetzt höchste Zeit, diesen Leuten klarzumachen, daß sie nicht mit zweierlei Maß messen dürfen. Für ihr eigenes Volk gelten diese in deiner Bibel vielfach befohlenen Anweisungen immer noch, während dieselben jedem anderen Volk, besonders dem deutschen, genau das Gegenteil abverlangen: sie sollen sich vermischen und somit als Volk untergehen. * Das Buch der Richter beginnt schon mit einem Schwindel. Bisher sprachen angeblich Mose und Josua mit dir, um sich ihre Anweisungen von dir zu holen, jetzt redet das ganze Volk Israel mit dir. Kannst du mir erklären, wo und wie dieses Palaver stattgefunden hat? Hast du dich dabei blicken lassen? Bist du all den Leuten nur im Geiste oder als Geist erschienen? (1. Kapitel) Das ganze Buch ist nichts anderes als ein Geschichtsbuch der Juden mit religiöser Verbrämung. Und damit auch mal Abwechslung hineinkommt, schickst du - vielleicht aus Zeitmangel - einen deiner dienstbaren Engel, der für dich die Gespräche führt. (2. Kapitel) Was jedoch sich wie ein roter Faden verfolgen läßt, das sind Mord und Totschlag wie gehabt. Da den Juden die Führer vom Schlage Moses und Josuas fehlten, gab es in der Zeit der Richter für das Volk ein dauerndes Auf und Ab. Da die Menschen für den Aberglauben sehr anfällig waren, versuchten die
einzelnen Richter immer wieder die mißlichen Lagen darauf zurückzuführen, daß sie zwischenzeitlich die Beziehungen zu dir abgebrochen hatten. Im übrigen ist dies gar keine schlechte Methode, mit der Gotteskeule die Leute zu regieren, sie sich gefügig zu machen. Eindeutig niederträchtig ist dies allerdings dann, wenn Verbrechen in deinem Namen begangen werden. Und du selber - denn es handelt sich ja um dein "Gottes Wort" - gibst dann auch noch deinen Segen für die gräßlichsten Morde. Da wird im 4. Kap. von der Richterin Debora berichtet, welche sich wie von Gottes Gnaden eingesetzt fühlte und eine andere Frau zum Mord an dem König Sisera anstiftet, der bei ihr Schutz gesucht und sich zum Schlafen hingelegt hatte. (21): "Da nahm Jael, die Frau Hebers, einen Pflock von dem Zelt und einen Hammer in ihre Hand und ging leise zu ihm hinein und schlug ihm den Pflock durch seine Schläfe, daß er in die Erde drang." Und was tut Debora? Die stimmt ein Loblied auf diesen Mord an: "Höret zu, ihr Könige, und merket auf, ihr Fürsten! Ich will singen, dem HERRN will ich singen, dem HERRN, dem Gott Israels, dem Gott Israels, will ich spielen." Wie klingen dir denn solche Loblieder in deinen Ohren? Das Lied findet schier keine Ende. Du mußt es also gehört haben. Es heißt darin: "Zu ihren Füßen krümmte er sich, fiel nieder und lag da. Er krümmte sich, fiel nieder zu ihren Füßen; wie er sich krümmte, so lag er erschlagen da." -
Dabei heißt es doch so
schön in einem deiner Gebote: "Du sollst nicht töten!" Als nächsten in der Reihe der Richter läßt du den Spinner Gideon auftreten. Der hat sich einen Eng el engagiert, den er als Mittelsmann zwischen dir und sich selber eingeschaltet hat, um so seinen Blutsbrüdern zu imponieren. Kannst du dich daran erinnern, folgendes an diesen Schizophrenen gerichtet zu haben? (7,5 ff.): " ... Und der HERR sprach zu Gideon: Wer mit seiner Zunge Wasser leckt, wie ein Hund leckt, den stelle besonders; ebenso, wer niederkniet, um zu trinken. Da war die Zahl derer, die geleckt hatten, dreihundert Mann. Alles übrige Volk hatte kniend getrunken aus der Hand zum Mund. Und der HERR sprach zu Gideon: Durch die dreihundert Mann, die geleckt haben, will ich euch erretten und die Midianiter in deine Hände geben; aber alles übrige Volk laß gehen an seinen Ort." Gideon war nicht nur im Morden ein Held; er hatte auch siebzig S öhne, "denn er hatte viele Frauen". Nun, du wirst schon wissen, wen du dir zu Helden machst. In dieser Zeit ging das Morden auch innerhalb deines "Auserwählten" lustig weiter. 9,4: " ... Und Abimelech warb damit lose, verwegene Männer an, die ihm nachfolgten. Und er kam in das Haus seines Vaters nach Ophra und tötete seine Brüder, die Söhne Jerubbaals, siebzig Mann, auf einem Stein." - Bitte, kannst du mir sagen, was alle diese Grausamkeiten mit einer Religion zu tun haben sollen? Als Kind habe ich mir vorgestellt, Gott und Religion gehörten zusammen. Jetzt erlebe ich, daß Religion und Gott nur in Grausamkeiten verbunden sind. Mein religiöses Empfinden hat weder mit diesen Scheußlichkeiten etwas zu tun noch mit diesem Begriff von Gott, der in seinem Buch so mir nichts dir
nichts darüber berichtet, als lese man ein Boulevard-Blatt! Wie "bedeutend" "Gottes Wort" ist, kann man im Kapitel 10 feststellen, in dem von einem Richter die Rede ist, der dreißig Söhne auf dreißig Eseln hatte. Ob die wohl gleich mit den Eseln geboren wurden? Bei dir halte ich nichts für unmöglich. Eine sehr "erhebende" Schilderung dieser seltsamen Art von Religion findet man in Kapitel 11,30 ff. über den Mann, der vor dir ein Gelübde ablegt, denjenigen dir als Brandopfer zu bringen, der ihm aus seiner Haustür zuerst begegnet, wenn er die Ammoniter mit deiner Hilfe schlagen sollte. Du hast diesem Verrückten geholfen. Er schlug die Ammoniter, und seine Tochter begegnete ihm zuerst, die er dann auch opferte. Dieser "Fromme" befand sich wahrscheinlich in einem religiösen Wahn. Das kann man noch als eine Krankheit hinnehmen - wenn sie auch selbstverschuldet ist - aber daß du einem solchen Wahnsinn Vorschub leistest, das stempelt dich zum gefühlslosen Monster ab. Ein Beweisstück für die Fremdenfreundlichkeit deiner Lieblinge gegenüber Flüchtlingen findet man im 12. Kapitel. Sie ließen diese Leute beim Überschreiten des Jordans das Wort "Schibboleth" sprechen; jeder, der "Sibboleth" sagte, wurde ganz einfach totgeschlagen: zweiundvierzigtausend! - Und alles geschah in deinem Namen! Da bin ich aber froh, dich nicht als meinen Gott anerkannt zu haben! Du bist wirklich kein Vorzeige-Gott! Die folgende Geschichte im 13. Kapitel ist in deiner Bibel nicht neu. Da gibt es eine unfruchtbare Frau. Ob das Problem wohl bei ihrem Mann zu suchen gewesen sei, wird erst gar nicht erörtert. Die Frau war's und basta! Aber dann erscheint ihr einer deiner Dienstengel und spricht zu ihr: "Siehe, du bist unfruchtbar und hast keine Kinder, aber du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären." Und dann redet sie also so dumm waren die Frauen damals doch nicht, und der Aberglaube half ihr bei ihrem Plan - mit ihrem Mann: "Es kam ein Mann Gottes zu mir, und seine Gestalt war anzusehen wie der Engel Gottes, zum Erschrecken, so daß ich ihn nicht fragte, woher und wohin; und er sagte mir nicht, wie er hieß." Das Ende vom Lied: Es lief alles wie vorgesehen. Der Ehemann war zufrieden. Die Ehefrau war zufrieden. Und der "Engel des Herrn" war sicher auch zufrieden. Nur, hätte die gute Frau in die Unterhose des herrlichen Engels gesehen, so hätte sie vielleicht auch den Namen dieses guten Geistes erfahren können: Mako! Die Geschichte hat damit eine Fortsetzung, daß dieses Überraschungskind Simson heißt. Seine Charakterisierung schilderst du so: "Und der Geist des HERRN fing an, ihn umzutreiben im Lager Dans zwischen Zora und Eschtaol." Mit deinem Geist scheinst du ihn dann sein ganzes Leben lang belastet zu haben. Mit oder in deinem Geist zerriß er einen Löwen, "wie man ein Böcklein zerreißt". (19) "Und der Geist des HERRN geriet über ihn, und er ging hinab nach Askalon und erschlug dreißig Mann ... " (15,4 ff.): " ... und fing dreihundert Füchse, nahm Fackeln und kehrte je einen Schwanz zum andern und tat eine Fackel je zwischen zwei Schwänze und zündete die Fackeln an und ließ die Fackeln in das Korn der Philister laufen ... " (15): " ... mit eines Esels Kinnbacken habe ich tausend Mann erschlagen". Er muß ein richtiger Kraftprotz gewesen sein, dessen Hirn allein aus deinem verworrenen Geist bestanden haben muß.
Denn bald danach wird er von der schönen Delila reingelegt. Seine Feinde stechen ihm die Augen aus und er landet im Gefängnis. Als Held dieses Kapitels reißt er mit seinen Bärenkräften ein ganzes Haus ein, auf dessen Dach dreitausend Männer und Frauen standen, die mit ihm in den Tod gingen. - Und worin liegt hier der tiefere Sinn religiöser Empfindungen? Vielleicht hast du die Lösung auch noch nicht gefunden und hältst deshalb deine Antwort zurück? Wie willst du die Menschen zu religiösem Empfinden anregen, wenn du im 19. Kapitel von einem Mann erzählst, der nachts von Räubern überfallen wird und sich damit von ihnen freikauft, daß er seine Nebenfrau opfert. 25 ff.: "Da faßte der Mann seine Nebenfrau und brachte sie zu ihnen hinaus. Die machten sich über sie her und trieben ihren Mutwillen mit ihr die ganze Nacht bis an den Morgen ... siehe, da lag seine Nebenfrau vor der Tür des Hauses ... Steh auf, laß uns ziehen! Aber sie antwortete nicht. Da legte er sie auf den Esel ... Als er heimkam, nahm er ein Messer, faßte seine Nebenfaru und zerstückelte sie Glied für Glied ... " Das ist eine der unzähligen grausamen Geschichten aus dem Leben des Volkes Israel. Und der Rest des Buches der Richter ist angefüllt mit den Bruderkriegen zwischen den Stämmen der Juden. Kannst du mir verraten, warum dieses Geschichtsbuch das "Wort Gottes" sein soll? * Was Das Buch Ruth mit dem "Wort Gottes" zu tun haben soll, ist mir unverständlich. Hast du das wirklich "verbrochen"? Nun, man wird ja mal fragen dürfen. Es gehört mit seinen vier Seiten mehr in die Rubrik der Courths-MahlerRomane. Hier allerdings in Kurzfassung.Vielleicht hat die gute Hedwig ihre Anregungen in der Bibel gefunden. Für Menschen, die Zitate sammeln oder auch gebrauchen, sei gesagt, daß der Bibeltext "Wo du hingehst, da will auch ich hingehen" nicht auf Eheleute gemünzt wurde. Nein, die Ruth, deren Mann gestorben war, sprach diesen "bedeutenden" Satz zu ihrer - Schwiegermutter! Da sollten sich alle Schwiegersöhne der Welt ein gutes Beispiel nehmen! Im übrigen war Ruth Moabiterin, während ihr Mann Jude gewesen war. Schwiegermutter und Schwiegertochter blieben also beisammen, und die Schwiegermutter gab gute Ratschläge. So lachte sich Ruth einen reichen Gutsbesitzer an und schlängelte sich - immer dem Rat der Schwiegermutter folgend - nachts zum Lager dieses Mannes, der ein freudiges Erwachen erlebte. Und warum hat Gott diese Geschichte mit dem "happy end" in die Bibel geschrieben, wird der jüdischchristliche Normalverbraucher fragen? Darauf kann ich nur erklären: Gott antwortet nicht. Aber es könnte daran liegen, daß Ruth die Urgroßmutter von David, dem größten Banditen aller Zeiten, gewesen sein soll. Und da Ruth keine Jüdin war, ist David der Abkömmling eines Mischlings. Mir soll's egal sein. Ich wollte es nur erwähnen. *
Das Erste Buch Samuel mußt du natürlich wieder mit Geheimnissen ausschmücken. Du kommst ja aus dem Orient und liebst diese Märchenwelt. Weißt du eigentlich, wieviel Frauen du im Laufe deines Schaffens "heimgesucht" hast. Z. B. 1. Sam. 2,21: "Und der HERR suchte Hanna heim, daß sie schwanger ward, und sie gebar noch drei Söhne. Aber der Knabe Samuel wuchs auf bei dem HERRN." Nach deinem Buch gab Hanna den Samuel zum Priester Eli in die Lehre. Samuel war ein aufmerksamer Schüler und kam bald hinter die Schliche seines Lehrmeisters. Geister, Geisterbeschwörung, Aberglaube gehörten zum täglichen Handwerkzeug. Und Samuel erkannte seine Möglichkeiten. Deshalb stand er nachts auf, lief zu seinem Herrn und Meister Eli und fragte, ob er ihn gerufen habe. Drei dieser Anläufe waren nötig, bis Eli zum gewünschten Schluß kam: Nur Gott könne Samuel gerufen haben! Und damit hatte Samuel sein Ziel erreicht. So wurde Samuel Prophet. Ich könnte dich ja nun als Schiedsrichter anrufen und fragen: Wie war das damals? Hattest du deine Hand, oder besser deine Stimme im Spiel? Aber ich kenne deine Reaktionen: Du hältst dich aus allem raus. Und den Nutznießern kann es nur recht sein. Das Geschäft blüht auch ohne deine Mitwirkung. An der Gesamtsituation deines Volkes hat sich nichts geändert. Die Kriege gehen weiter. - Wie, du meinst ich spräche von der heutigen Zeit? Bewahre! Ich lese nur, was sich nach deiner Meinung damals zugetragen hat. Allerdings muß die Wirkung der Zauberkiste nachgelassen haben, denn im nächsten Feldzug wurde sie von den Feinden kassiert. Um zu einem dramatischen Höhepunkt zu kommen, schreibst du im 4. Kap., 17 ff.: " ... Israel ist geflohen vor den Philistern, und das Volk ist hart geschlagen, und die beiden Söhne (Elis), ... sind tot; und die Lade Gottes ist weggenommen. Als er aber von der Lade Gottes sprach, fiel Eli rücklings vom Stuhl an der Tür und brach sich den Hals und starb ... " Aber die Philister wußten mit dem Kasten nichts anzufangen und schickten ihn an ihre Feinde zurück. Völlig unverständlich ist mir, daß sich deine Leute nicht über die Rückgabe gefreut haben, sondern daß du siebzig Mann über die Klinge hast springen lassen. Du scheinst dich bei deiner Schriftstellerei zu sehr auf Grausamkeiten eingestellt zu haben, so daß ein Akt ohne Blutvergießen für dich undenkbar ist. Mit der Wahl Sauls zum König hast du dir eine lustige Geschichte ausgedacht. Saul sucht die Eselinnen seines Vaters. Dabei trifft er auf Samuel. Du tust diesem "für einen Tag das Ohr auf" und sagst ihm, daß er morgen den eselsuchenden Saul zum König salben soll. - Vielleicht wäre das auch eine Methode für die heutige Zeit. Esel laufen ja genug herum. Sehr bedenklich scheint mir dein Text im 10. Kap. Samuel begegnet gleich "einer Schar von Propheten", die mit "Harfe, Flöte und Zither ... in Verzückung gerät". Und weiter heißt es: "... da kam ihm eine Prophetenschar entgegen, und der Geist Gottes geriet über ihn, daß er mit ihnen in Verzückung geriet." - Mir sieht das eher nach religiösem Wahn aus. Jedenfalls kamen mit diesem Ritual die Juden zu ihrem König Saul. Der war auch danach!
Da Saul nichts anderes erlebt hatte, mußte auch er Krieg machen. Samuel blieb aber die graue Eminenz. Kein Wunder, daß es bald Ärger gab. Der meschuggene Saul wollte nämlich seinen eigenen Kopf durchsetzen. Da flogen bald die Fetzen. Samuel hat dabei dich vorgeschoben und angeblich nur deine Befehle an Saul weitergegeben.
Und
wenn Saul weniger grausam gegen seine Feinde auftrat, dann mußtest du dich angeblich einmischen und über deinen Lautsprecher Samuel verlangen, daß die Amalekiter "vertilgt" werden müßten. Schämst du dich eigentlich gar nicht, diese Leute zur Grausamkeit gezwungen zu haben? Erinnerst du dich deiner Worte? 1. Sam. 15,22: "... Grausam ist besser als Opfer ... " Aus diesem Grund hatte Samuel von Saul die Nase voll, und er setzte ihn als König wieder ab. Praktisch hatte dies allerdings noch keine Wirkung. Um sich seine Wut abzureagieren schritt Samuel zur Tat: "Und Samuel hieb den Agag in Stücke vor dem HERRN in Gilgal." Und du stehst cool dabei und siehst dir dieses Schlachten an? Oder hast du dazu gar gefeixt? Dir kann man alles zutrauen! Samuel, der Königsmacher, war also wieder auf der Suche nach einem neuen König. Diesmal sollte es ein Hütejunge werden, der die Schafe seines Vaters auf dem Felde versorgte. Der König wurde ebenfalls danach! Aber: "Und der Geist des HERRN geriet über David von dem Tage an und weiterhin." So einfach ist das! Und damit er sein "Handwerk" als König lernen sollte, kam er an den Hof Sauls. Bei 1. Sam. 16,14 ff. geht es so weiter im Text: "Der Geist des HERRN aber wich von Saul, und ein böser Geist vom HERRN ängstigte ihn ... Sooft nun der böse Geist von Gott über Saul kam, nahm David die Harfe und spielte darauf mit seiner Hand. (Womit sonst?) So wurde es Saul leichter, und es ward besser mit ihm, und der böse Geist wich von ihm." Musik gegen Geisteskrankheit ist vielleicht eine durchaus gute Therapie. Die Frage liegt aber nahe, ob man jeden Geisteskranken auch zum König machen sollte. - Übrigens: War das mit der Musik auch deine Idee? Was ich schon immer fragen wollte: Du führst mehrere Namen: Jahwe, Jehova, Zeb aoth. Im Lexikon finde ich die Erklärung, daß Zebaoth der Kriegsgott der Hebräer sei. Und da David dich öfter so nennt, wissen wir, wie du einzuordnen bist. Dann schreibst du eine lange Geschichte über den "Kampf" zwischen dem kleinen David und dem Riesen Goliath. Von Kampf kann eigentlich keine Rede sein. Es war damals üblich, daß zwei ausgesuchte Männer mit dem Schwert gegeneinander kämpften. Diese Regel hat David nicht eingehalten. Er benutzte eine Steinschleuder und ließ sich aufs Kämpfen gar nicht ein. "Unfair" würde man heute sagen! Und du machst daraus eine Heldentat. Schäm dich! Aber man wird unwillkürlich an die heutige Zeit erinnert: Da werfen Schüler und jugendliche Palästinenser mit Steinen auf israelische Soldaten, die in Autos und Panzerwagen sitzen, und was tun die Israelis? Sie erschießen diese Kinder! Typisch! An verschiedenen Stellen deines Buches läßt du den wahrscheinlich unbeabsichtigten Verdacht aufkommen, daß David - am Hofe Sauls lebend - ein Verhältnis mit Sauls Sohn Jonathan hatte. Kap. 18:
"... verband sich das Herz Jonathans mit dem Herzen Davids, und Jonathan gewann ihn so lieb wie sein eigenes Herz." Oder 20,17: "Und Jonathan ließ nun auch David schwören bei seiner Liebe zu ihm; denn er hatte ihn so lieb wie sein eigenes Herz." Oder 20,41: " ... und sie küßten einander und weinten miteinander, David aber am meisten." Das Kriegshandwerk und das Morden hatte David inzwischen gut gelernt. David wurde deshalb mehr gefeiert als sein Herr und König Saul. Scharf auf David war die Tochter Sauls, Michal. Saul wollte mit diesem Wunsch auch etwas Nützliches bewirken. Er gedachte, David in den Krieg gegen die Philister zu schicken, damit er bei dieser Aktion falle. Um die Sache richtig spannend zu machen, verlangte er als Brautpreis. 18,25: "Saul sprach: So sagt zu David: Der König begehrt keinen anderen Brautpreis als hundert Vorhäute von den Philistern ... " Ja, du hast richtig gehört! Dies ist dein Originaltext! Hältst du dies immer noch für die "Heilige Schrift"? Aber es kommt noch dicker. 18,27: " ... da machte sich David auf und zog hin mit seinen Männern und erschlug unter den Philistern zweihundert Mann. Und David brachte ihre Vorhäute dem König in voller Zahl (der Hennecke des Alten Testaments!), um des Königs Schwiegersohn zu werden." Dein erhebendes Werk blüht weiter mit Mord und Mordgedanken. Der Schwiegervater will seinen Schwiegersohn erst recht umbringen. Saul ist wieder von allen guten Geistern verlassen und von deinen bösen besessen. Er will den David an die Wand spießen, der aber spielt auf seiner Harfe. Es herrscht ein richtig abwechslungsreiches Familienleben. Alles unter deiner Regie natürlich. Und für die entsprechende Kulisse und die Statisten hast du auch gesorgt. 19,20 ff.: "Da sandte Saul Boten, um David zu holen. Und sie sahen die Schar der Pr0pheten in Verzückung und Samuel an ihrer Spitze. Da kam der Geist Gottes auf die Boten Sauls, so daß auch sie in Verzückung gerieten. Als das Saul angesagt wurde, sandte er andere Boten; die gerieten auch in Verzückung. Da sandte er die dritten Boten; die gerieten auch in Verzückung ... Da ging er selbst nach Rama ... Und der Geist Gottes kam auch über ihn, und er ging einher in Verzückung ... Da zog auch er seine Kleider aus und war in Verzückung vor Samuel und fiel hin und lag nackt den ganzen Tag und die ganze Nacht." - Lauter Verzückte? Eher Verrückte! An einer anderen Stelle beschreibst du, wie sich David aufgeführt hat, angeblich zur Tarnung. 21,14: "Und er stellte sich wahnsinnig vor i hren Augen und tobte unter ihren Händen und rannte gegen die Pforte des Tores und ließ seinen Speichel in seinen Bart fließen." - Na, wenn das kein göttlicher Anblick gewesen sein soll! Da Saul seinen Thron noch nicht geräumt hatte, schlug sich David a uf eigene Rechnung durchs Land, indem er vierhundert bis sechshundert Vagabunden um sich versammelte und die Gegend unsicher machte. Trotz, oder vielleicht gerade wegen seines Räuberlebens, hatte sich David schon ganz auf die Art der Mächtigen eingestellt: Er befragte den HERRN, also dich, mein lieber Zebaoth, mit wem er sich
wohl anlegen könnte und ob du ihm helfen würdest. Also kannst du dich nicht damit herausreden, nichts von den Metzeleien gewußt zu haben! Was kannst du zu deiner Entschuldigung vor bringen, als du, laut Kapitel 22,18 ff., fünfundachtzig Priester durch Saul umbringen ließest und: "Auch Nob, die Stadt der Priester, schlug er mit der Schärfe des Schwerts, Mann und Frau, Kinder und Säuglinge ... "? Du bist mir schon ein seltsamer Heiliger! Obgleich David mit der Tochter Sauls verheiratet war, hatte der doch einen Blick für andere schöne Frauen. Leider war Abigail auch verheiratet. Aber ein Ausweg ließ sich finden. Abigails Mann Nabal wollte sich von der Davidschen Räuberbande nicht erpressen lassen, lehnte also jede Unterstützung ab. Hintenherum wurden sie aber von Abigail versorgt und sie bandelte mit David an, der das Angebot dankend im Auge behielt. Blieb nur noch die Frage mit dem störenden Ehemann zu klären. Abigail sagte ihm, was Sache sei, ihr Mann besoff sich sinnlos und starb daran. So einfach kann das schöne Leben sein. Wahrscheinlich hatte David vorher bei dir um Rat nachgesucht, denn er sagte (25,39):" ... Gelobt sei der HERR ..." Und Abigail wurde Davids Frau. Das war damals so üblich. In diesem Fall war es eine besonders elegante Lösung, denn Saul hatte seine Tochter Michal, die er David zur Frau gegeben hatte, dem Sohn eines Freundes "gegeben". Inzwischen ist Samuel gestorben. Wer seine beiden Bücher beendet hat, hast du in der Bibel nicht erwähnt. War es ein Geistschreiber oder warst du es selbst? Interessant ist eine Stelle deines Berichts. David gibt einen guten Rat, wie man dich besänftigen könnte (26,19): "So höre doch nun mein Herr, der König, di e Worte seines Knechts: Reizt dich der HERR gegen mich, so lasse man ihn ein Speisopfer riechen ..." Ich hab's ja immer gesagt: Die legen dich rein und lassen dich am Opferstier nur riechen! Du hast ja eigentlich Zeit genug gehabt zu prüfen, ob dein au serkorener noch nicht aktive König David auch alle Voraussetzungen für ein gottgefälliges Leben mitbringt. Deshalb komme ich aus dem Staunen nicht heraus, wenn du es zuläßt und auch noch darüber berichtest, was er, wie in vielen anderen Fällen auch, er getrieben hat. 27,9: "Und sooft David in das Land einfiel, ließ er weder Mann noch Frau leben..." Nach 27,11: "David aber ließ weder Mann noch Frau lebend nach Gath kommen..." Im 28. Kapitel erzählst du eine Geschichte von Saul. Durch eine Geisterbesc hwörerin läßt er Samuel aus seinem Grab steigen. Du schreibst wörtlich (15): "Samuel aber sprach zu Saul: Warum hast du meine Ruhe gestört, daß du mich heraufsteigen lässest?" - Ich meine, du mußt doch selbst deine Hände im Spiel gehabt haben. Welcher Mensch sollte sonst die Macht für einen solchen Gewaltakt gehabt haben? Und wie steht es heute damit? Haben deine Kräfte nachgelassen? Oder hast du uns in deinem klugen Buch nur einen Bären aufgebunden? Zum Abschluß des 1. Buches Samuel hast du dir noch einen dramatischen Knaller aufgehoben: Der verrückte Saul stürzt sich in sein Schwert. Und das überlebt selbst ein frommer Mann aus der Bibel nicht.
Das Zweite Buch Samuel wurde also unter einem Pseudonym geschrieben. Das heißt, du hast ja nur unter fremdem Namen nicht einmal selber geschrieben - , sondern schreiben lassen, oder? Wollen wir mal sehen, was du uns jetzt zu erzählen hast. Ob es nun endlich religiös zugehen wird? Na, das fängt ja gut an. Das erste Kapitel beginnt mit der Überschrift "David läßt den Überbringer von Sauls Krone töten". Da David sich rühmte, nur das zu tun, was dir recht ist, so geschah dieser Mord wohl auch wieder mit deinem Einverständnis. In Vers 18 sprichst du wieder vom "Buch des Redlichen". Wo soll man es suchen? In deiner Bibel ist es nicht zu finden! Ja, ja, Davids Liebe zu dem ebenfalls gestorbenen Jonathan scheint doch ziemlich undurchsichtig gewesen zu sein. Er betrauert seinen toten Freund. (26): "Es ist mir leid um dich, mein Bruder Jonathan, ich habe große Freude und Wonne an dir gehabt; deine Liebe ist mir wundersamer gewesen als Frauenliebe." Wenn du schon deine Hand über dein "auserwähltes" Volk gehalten haben solltest, so ist es mir unerklärlich, daß du diesen Bruderkampf zwischen David und dem Hause Saul zulassen konntest. Denn David herrschte jetzt über Juda und der Sohn Sauls, Isch-Boscheth, über Israel. Bis heute hat sich nichts an der "Spielart" bei Kriegen geändert. Nicht die Herrscher gehen aufeinander los, sondern sie schicken ihre Leute vor. Wahrscheinlich hast du dabei den Sekundanten dargestellt, als jede Partei zwölf Leute ins Gefecht schickte, die sich gegenseitig ihre Schwerter in den Leib rannten. (2. Sam. 2,15) Da tat David so, als hätte er seinem Herrn, Saul, ehrerbietig gedient, aber als die Nachfolge Sauls von dessen Sohn beansprucht wurde, da galten solche Beteuerungen nichts mehr. Dafür wurden die familiären Verhältnisse um einige Tupfer bunter. Der Sohn Sauls, Isch-Boscheth, hatte einen getreuen Gefolgsmann, den er dabei erwischte, als dieser eine Nebenfrau seines Vaters beschlafen hatte. Das gab Ärger. Dafür biederte sich Abner, so hieß der treue Knappe, bei David an. Und der stellte die Bedingung, daß ihm Michal zurückgebracht werde, obgleich er bereits einen ganzen Harem hatte. Sie erinnern sich? Das war die Tochter Sauls, für die David zweihundert Vorhäute gesammelt hatte, die er darauf zur Frau bekam, die aber vom Schwiegervater an einen anderen treuen Gefährten verschenkt wurde oder weitergegeben, oder so. Was meinst du, Zebaoth, wie man diese Transaktionen nennen sollte? Schließlich waren diese Leute ja alle so gottergeben, daß sie nichts ohne dein Einverständnis taten. Wahrscheinlich hat David seinem neuergebenen Abner mißtraut. Vermutlich wurde er deshalb von einem Freund Davids erstochen. Um diesen lästigen Zeugen vor der Öffentlichkeit loszuwerden, verfluchte David den Täter und sein ganzes Haus für alle Zeiten. (2. Sam. 3,28 ff.)
Für halbe Sachen war dein Freund David nicht zu haben. Zwei Leute schlichen sich zum Thronfolger Sauls, Isch-Boscheth, stachen ihn tot, hieben ihm den Kopf ab und brachten ihn als Trophäe zu David. Der führte sich auf, als wäre er über diese Tat entrüstet. Und du berichtest in deinem frommen Buch so darüber. 2. Sam. 4,12: "Und David gebot seinen Leuten: die schlugen sie nieder und hieben ihnen Hände und Füße ab und hängten sie auf am Teich bei Hebron." Du kannst dich nicht damit herausreden, nichts von all den kriegerischen Raubzügen deines treuergebenen Davids gewußt zu haben. Immer wieder befragt er dich, ob er dies oder das tun soll. Und du bist ihm hörig und gibst immer wieder deinen Segen zu Mord und Totschlag. (2. Sam. 5,19) Und nicht nur das. Du gibst sogar taktische Ratschläge! Es muß ein schönes Bild gewesen sein, als deine Freunde mit der Bundeslade umherzogen und David als Nackedei durch die Straßen sprang. Du glaubst mir nicht? Hier, ich zitiere dich. 2. Sam. 6,20: " ... Wie herrlich ist heute der König von Israel gewesen, als er sich vor den Mägden seiner Männer entblößt hat, wie sich die losen Leute entblößen." - Israels König als Stripper! Mit Nathan hatte David einen ebenbürtigen Spitzbuben gefunden. Er hatte die Lage richtig eingeschätzt und gab David Ratschläge, die er angeblich von dir bekommen hatte, die aber ganz in Davids Sinn lagen. Er riet ihm, ein Haus für die Bundeskiste zu bauen, womit sich David einen Namen machen konnte. Und Nathan lobte das Haus Davids über den grünen Klee. So kam es auch immer wieder zu Kriegen, wobei David seine menschliche Seite zeigen konnte. 2. Sam. 8,2: "Er schlug auch die Moabiter und ließ sie sich auf den Boden legen und maß sie mit der Meßschnur ab; und er maß zwei Schnurlängen ab, so viele tötete er, und eine volle Schnurlänge, so viele ließ er am Leben." - Die Güte in Person! Er kommt gleich nach dir, Herr Zebaoth! Und ein paar Zeilen später schreibst du: "So machte sich David einen Namen." - Bei dir vielleicht! Was so alles in deinem Namen zu einer Art von Religion gehört! Dein Freund David
sieht eine Frau,
die ihm gefällt, und die er haben muß. Das kannst du alles nachlesen im 11. Kapitel! Es stört ihn auch nicht, daß der Ehemann sein treuer Gefolgsmann ist. Nein, er schickt ihn sogar an die Front, damit er fallen soll und damit der Weg für David frei wird. Vorher hatte er die Frau bereits geschwängert! Da diese ganze Sache mit dem abschließenden Mord sich rumgesprochen hatte, mußtest du so tun, als ob dir Davids Tat mißfiel. Die beiden Ganovenbrüder im Geiste, David und Nathan lösten dann auch dies Problem zu ihrer und wohl auch deiner Zufriedenheit. 12,13: "Da sprach David zu Nathan: Ich habe gesündigt gegen den HERRN. Nathan sprach zu David: So hat auch der HERR deine Sünde weggenommen." - So waschen sich Gauner gegenseitig rein! Erinnert das nicht sehr an die heutige Beichte? Und nicht nur da, sondern auch im politischen Leben sind sich die Gauner immer einig, weil sie in diesen Selbstbedienungs- und Korruptionsparteien alle etwas auf dem Kerbholz haben. Die israelischen und auch christlichen Gepflogenheiten haben sich bis ins Jahr 1993 prächtig entwickelt.
Die neue Frau Davids, Bathseba, war Hethiterin, also keine Hebräerin. Ihr zweiter Sohn, von David, war Salomo. Interessant! Das hebräische Blut wurde also noch einmal verdünnt. Ich könnte das Gefühl haben, als würdest du mich jetzt fragend ansehen: was ich damit sagen wollte? Von mir aus können diese Leute deine Bibel in den Himmel heben. Es stört mich nur, wenn man anderen Menschen dieses fragwürdige Buch unterjubeln will. Und noch etwas: Ich erkenne das heutige Bestreben nach Rassenreinheit
des
israelischen
Volkes
an.
Aber
es
gefällt
mir
nicht,
daß
durch
diese
Rassenvermischung - wie bei David und Salomo - auch andere Völker in Mitleidenschaft gezogen werden. Verstehen wir uns? Schließlich hast du ja damit angefangen, verschiedene Rassen zuzulassen. Fühle dich wieder einmal beim Wort genommen! Sehr zu denken gibt mir in Kap. 12,16 ff. Du hattest dem David wieder einen grausamen Feldzug genehmigt. Er schlug die Ammoniter und danach geschah in deinem Namen folgendes: "Aber das Volk drinnen führte er hinaus, und legte sie unter eiserne Sägen und Zacken und eiserne Keile, und verbrannte sie in Ziegelöfen. So tat er allen Städten der Kinder Ammon." - Diese Grausamkeiten sind ja einmalig in der Welt! Fast könnte ich doch noch an deine Existenz glauben, denn ich kann mir nicht vorstellen, daß Menschen auf solch schreckliche Gedanken kommen können. Du wirst mir immer unheimlicher! David hatte einen ganzen Sack voll Kinder. Du berichtest von Absalom, der eine schöne Schwester, Thamar, hatte. Da gab es noch einen Sohn, Amnon. Und du schilderst in deinem "religiösen" Buch, Kap. 13 - wie sich Amnon in Thamar verliebte, wie er es anstellte, sie zu sich ins Bett zu bekommen und er sie vergewaltigte. Danach hat Absalom seine Schwester getröstet: sie solle es sich nicht so zu Herzen nehmen, denn es sei ja ihr Bruder. Na bitte! Aber im Laufe der Zeit wurde er doch ärgerlich über das Geschehene, und er ließ seinen Bruder totschlagen. Meine Frage an dich: Wo liegt in dieser Geschichte der sittliche Nährwert? Gehört dies alles zu deiner Religion? Wen interessiert auch schon, daß Absalom nur einmal im Jahr zum Friseur ging und seine Mähne 2,2 kg -inklusive Dreck - gewogen haben soll? Oder daß es nun Ärger zwischen David und Absalom gab, dem ein freundlicher Berater empfahl, selber König zu werden. Der Streit ging soweit, daß David sein Haus verlassen mußte und nur seine zehn Nebenfrauen zurückließ. Das Volk machte den Aufruhr gegen David mit und dem Berater Absaloms schwoll der Kamm, denn er riet seinem Herrn (16,21 ff.): "Ahithophel sprach zu Absalom: Geh ein zu den Nebenfrauen deines Vaters, die er zurückgelassen hat, um das Haus zu bewahren ... Da machte sich Absalom ein Zelt auf dem Dach, und Absalom ging zu den Nebenfrauen seines Vaters vor den Augen ganz Israels. Wenn damals Ahithophel einen Rat gab, dann war das, als wenn man Gott um etwas befragt hätte; so viel galten alle Ratschläge Ahithophels bei David und bei Absalom." Nun heißt es Farbe bekennen! Dies geschah in deinem Namen, dies ist dein Verständnis und dein Gefühl für Religion! Bitte, ich will beileibe nichts daran ändern! Nur verschone uns vor deiner Bibel!
Um das Bild abzurunden: David läßt Absalom von seinen Leuten verfolgen, die ihn auch erwischen und erstechen, und der gute König David trauert um seinen verlorenen Sohn. Richtig, seine zehn Weiber ließ er für den Rest ihres Lebens einsperren. So streng waren dort die Bräuche. Du schilderst noch einen anderen Brauch (Kap.20): Joab war ein Gefolgsmann Davids und hatte den Auftrag, mit dem Anführer des verfeindeten Juda zu verhandeln. Wie so etwas auf israelisch ablief, hört sich so an (9 ff.): "Und Joab kam zu Amasa: Friede sei mit dir, mein Brud er! Und Joab faßte mit seiner rechten Hand Amasa bei dem Bart, um ihn zu küssen. Und Amasa hatte nicht acht auf den Dolch in der linken Hand Joabs. Der stach ihn damit in den Bauch, so daß seine Eingeweide auf die Erde fielen, und gab ihm keinen Stich mehr, und er starb." - Merke: Man soll sich keinen Bart wachsen lassen und bei einer Begrüßung mit einem Israeli auf fünf Meter Abstand bleiben. Mit deinem Zögling David hast du dir wirklich ein besonderes Denkmal gesetzt. Im Kapitel 21 erzählst du, mit welcher List sich David der Nachkommen Sauls entledigt. Er fragt bei dem Volk, das von Saul einmal besiegt worden war, was man ihm Gutes tun könne. Mit Freuden erbitten sie Rache an Sauls Nachkommen. Mit noch größerer Freude erfüllte David diesen Wunsch. (8): " ... Die hängten sie auf dem Berge vor dem HERRN auf. So kamen diese sieben auf einmal um und starben in den ersten Tagen der Ernte ..." Wie fühlst du dich, wenn "auf dem Berge vor dem HERRN" Menschen aufgehängt werden? Fühlst du überhaupt etwas? David wird sich ähnliche Gedanken gemacht haben. Er schildert dich in seinem Danklied in Kap. 22,4 ff.: "Ich rufe den HERRN, den Hochgelobten, so werde ich vor meinen Feinden gerettet ... Als mir angst war, rief ich den HERRN an und schrie zu meinem Gott. Da erhörte er meine Stimme von seinem Tempel, und mein Schreien kam vor ihn zu seinen Ohren. Die Erde bebte und wankte, die Grundfesten des Himmels bewegten sich und bebten, da er zornig war. Rauch stieg auf von seiner Nase und verzehrend Feuer aus seinem Munde, Flammen sprühten von ihm aus. Er neigte den Himmel und fuhr herab, und Dunkel war unter seinen Füßen. Und er fuhr auf dem Cherub und flog daher, und er schwebte auf den Fittichen des Windes ..." - Ich glaube, das langt! Also das steht schon mal fest: du hast Ohren! Und Rauch steigt aus deiner Nase! Und verzehrend Feuer aus deinem Mund! Reicht es dir nicht auch? Derjenige, der dieses geschrieben hat, hatte nicht alle "Tassen im Schrank", wenn du diese Redewendung verstehst! Kurz gesagt: Irgendwer war da nicht normal. Aber mit dir kann ich ja lange palavern. Du bist wirklich kein angenehmer Gesprächspartner. Nach diesem Wirrwarr folgt dann die Aufzählung Davids kriegerischer "Heldentaten". Und all das mit der mehrfachen Betonung, es sei alles in deinem Namen geschehen. "Der Geist des HERRN hat durch mich geredet, und sein Wort ist auf meiner Zunge." Das ist Größenwahn in Reinkultur! Und da du alles zuläßt: in deiner Verantwortung! *
Das Erste Buch der Könige läßt zu Beginn jeden alten Man n vor Neid erblassen. - Und du hältst diese Angelegenheit für so religiös, daß sie in deiner Bibel erwähnt werden muß. - David war also alt geworden, und seine Füße wurden nicht mehr warm. Der schlaue Fuchs verzichtet auf einen heißen Ziegelstein. Er wollte eine Jungfrau haben, die den kalten Sack erwärmen sollte. Und er bekam sie auch. Sogar eine Adlige. Vermutlich aber war sie nur vom Dorf-Adel: Abisag von Sunem. Was müssen deine Anhänger nur für Trottel sein, wenn sie den Inhalt deiner "Heiligen Schr ift" für religiöse Unterweisungen halten, obgleich sie alles andere als das sind. Da ist der Vater David noch nicht unter der Erde, aber der Kampf um die Nachfolge ist unter seinen Söhnen schon entbrannt. Das ist israelische Geschichte, aber keine Religion! Bathseba, die Mutter Salomos, gelingt es, David kurz vor seinem Tode Salomo als Nachfolger bestätigen zu lassen. Dieser raffinierte David hatte vor dir einmal geschworen, einen Widersacher nicht zu töten. Jetzt auf dem Totenbett umgeht er diesen Schwur, indem er Salomo in Kap. 2,9 dazu verdonnert, das Versäumte nachzuholen: "Du aber laß ihn nicht frei ausgehen; denn du bist ein weiser Mann und wirst sehr wohl wissen, was du tun sollst, daß du seine grauen Haare mit Blut hinunter zu den Toten bringst." - Und du, Gott Zebaoth, läßt so mit dir und dir gelobten Schwüren umgehen?! Du bist für mich kein Gott, sondern eine Marionette, die sich von jedem an einer Strippe bewegen läßt! Ich wundere mich nur, daß es heutzutage Eltern gibt, die ihrem Sohn den Namen David geben. Ganz sicher wissen sie nicht, daß der Namensgeber ein vielfacher Mörder war. Zwar haben die nächsten Ereignisse in deinem schlauen Buch nichts mit seelischen Empfindungen zu tun, aber sie sind aus historischen Gründen erwähnenswert. Salomos Halbbruder Adonia mußte darauf verzichten, König zu werden. Wenn also nicht dies, so wollte er wenigstens seines Vaters Wärmflasche, Abisag, erben. Das nahm ihm Salomo übel und ließ ihn deshalb ins Gras beißen. Salomos Hof-Mörder Benaja besorgte diesen Ergebenheitsdienst. Er hatte noch öfter solche Aufgaben zu erledigen; ganz so wie es heute bei der Mafia üblich ist. Im 2. Kap. kann man Salomos Ruhmestaten in dieser Richtung mit frommem, nach innen gewandten Blick, nachlesen. Der nächste, den Salomo ermorden ließ, war ein alter Freund des Absalom. Und du, Herr Jehova, hast zu solchen Taten auch noch deinen Segen gegeben! Dann war da noch einer, dem Salomo nicht traute: Simei, dem er vorher schon Hausarrest gegeben hatte. Um das Verfahren abzukürzen, zitiere ich 2. Kap., 46: "Und der König gebot Benaja, dem Sohn Jojadas; der ging hin und stieß ihn nieder, daß er sta rb." Überschrieben hast du dieses Kapitel: "Salomos Maßnahmen beim Antritt der Regierung." - Kein Wunder, wenn solche Sitten Nachahmer finden!
Kannst du dich noch daran erinnern, wie du Salomo im Traum erschienen bist? Du sprichst davon im 3. Kap. Hast du nicht darüber gestaunt, als er dir von seinem Vater, dem Räuberhauptmann David, in folgenden Worten sprach? (6): "Du hast an meinem Vater David, deinem Knecht, große Barmherzigkeit getan, wie er denn vor dir gewandelt ist in Wahrheit und Gerechtigkeit und mit aufrichtigem Herzen vor dir ..." - Warum hast du ihn nicht in seinem Traum aufgerüttelt und ihm den Marsch geblasen, wie er sich unterstehen könne, einen solchen Schurken - auch wenn er nun mal sein Vater ist - zu einem Heiligen zu machen? Dieser Schlawiner Salomo! Da will er dich auch noch um Weisheit gebeten haben. Und du fällst prompt auf diesen Schwindel rein. 3. Kap.,10 ff.: "Das gefiel dem HERRN gut, daß Salomo darum bat ... siehe, so tue ich nach deinen Worten. Siehe, ich gebe dir weises und verständiges Herz ... Und dazu gebe ich dir, worum du nicht gebeten hast, nämlich Reichtum und Ehre ..." - Religion ist etwas Herrliches, wenn man sie zum Geschäft erhebt! Dann paßt auch dazu, daß Salomo ganz wie ein unumschränkter Herrscher lebte. Es wurde gepraßt. Es wurden Reichtümer gesammelt. Es wurden Menschen zur Arbeit gepreßt. Und eine ganz wichtige Rolle spielten die Frauen! Oder sollte ich Weiber sagen, um damit Zahl und Herkunft zu verstärken? Kap.5,2: "Und Salomo mußte täg lich zur Speisung haben dreißig Sack feinstes Mehl, sechzig Sack anderes Mehl, zehn gemästete Rinder und zwanzig Rinder von der Weide und hundert Schafe, ohne die Hirsche und Gazellen und Rehe und das gemästete Federvieh." ... "Und Salomo hob Fronarbeiter aus von ganz Israel, und ihre Zahl war dreißigtausend Mann ... siebzigtausend Lastträger und achtzigtausend Steinhauer ... " - Über die Zahl seiner Frauen berichtest du später. Wir warten darauf. Richtig, Salomo hat dir ja auch einen Tempel gebaut und sich selbst einen Palast. Hast du dir Gedanken darüber gemacht, wie unterschiedlich die Aufwendungen dafür waren? An deinem Tempel wurde sieben Jahre gebaut; an seinem Palast dreizehn Jahre! Was sagst du nun? Ich habe den Eindruck, in dieser unterschiedlichen Zeitspanne kommt die ganze "Wertschätzung" für dich zum Ausdruck. Und du merkst auch dies nicht! Kommst du dir nicht wie ein zweitklassiger Angestellter Salomos vor, wenn du selbst über die Ausstattung des Palastes zum Beispiel schreibst (Kap.5,15 ff.): "Er (ein Fachmann Salomos) goß zwei Säulen aus Kupfer, jede achtzehn Ellen hoch, und eine Schnur von zwölf Ellen war das Maß um jede Säule herum. Und er machte zwei Knäufe, aus Kupfer gegossen, oben auf die Säulen zu setzen; jeder Knauf war fünf Ellen hoch. Und es war an jedem Knauf oben auf den Säulen Gitterwerk, sieben geflochtene Reifen wie Ketten. Und er machte an jedem Knauf zwei Reihen Granatäpfel ringsumher an dem Gitterwerk, mit denen der Knauf bedeckt wurde. Und die Knäufe oben auf den Säulen waren wie Lilien, jeder vier Ellen dick. Und es waren zweihundert Granatäpfel in den Reihen ringsum, oben und unten an dem Gitterwerk, das um die Rundung des Knaufs herging, an jedem Knauf auf beiden Säulen. Und er richtete die Säulen auf vor der Vorh alle des Tempels; die er zur rechten
Hand setzte, nannte er Jachin, und die er zur linken Hand setzte, nannte er Boas. Und oben auf den Säulen war Lilienschmuck. So wurde vollendet das Werk der Säulen." - In dieser Weise geht es über Seiten hinweg. Und ich bin mir ziemlich sicher, daß viele Anhänger der jüdisch-christlichen Sekte darüber erstaunt sein werden, weil sie ihr "Wort Gottes" nicht kennen. Erinnert dich dieser Stil nicht an Mose, wenn dort langatmig und bis in die kleinsten Einzelheiten gehend vom Bau der Bundeslade gesprochen wurde? Oder liegt das am Übersetzer? Auf keinen Fall halte ich solche Berichte für die sogenannte "Heilige Schrift", denn solche Beschreibungen haben doch nun wirklich nichts mit religiösen Empfindungen zu tun! Im 8. Kap. beschreibst du, wie Salomo die Bundeslade in den dir gewidmeten Neubau bringen läßt. Salomo konnte seine Neugieder nicht bezähmen und machte die Klappe auf. Und was er dann entdeckte, hört sich so an. 9: "Und es war nichts in der Lade als nur die zwei steinernen Tafeln des Mose ... " - Wo war dein Manuskript geblieben? Du als der Allmächtige hättest doch dafür sorgen können, daß alles sorgfältig aufbewahrt wurde! Du hast doch sonst schier Unmögliches getan und gezaubert und sogar Sonne und Mond am Firmament festnageln können! Und jetzt läßt du so mir nichts dir nichts deine "Heilige Schrift" verschwinden? Dieser Vorgang ist der Beweis für die Fragwürdigkeit deiner Autorenschaft! Aber es scheint dich nicht zu genieren, mit einem faulen Zauber fortzuf ahren. 10 ff.: "Als aber die Priester aus dem Heiligen gingen, erfüllte die Wolke das Haus des HERRN; denn die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus des HERRN. Da sprach Salomo: Die Sonne hat der HERR an den Himmel gestellt; er aber hat gesagt, er w olle im Dunkel wohnen. So habe ich nun ein Haus gebaut dir zur Wohnung, eine Stätte, daß du ewig da wohnest." - Ist das nicht ein bißchen viel Hokuspokus und Blödsinn? Genügt es, allein zu sagen, daß du in der Wolke gewesen bist? Daß du gesagt hättest, du wolltest für alle Zeit im Dunkel wohnen? Das sind doch die Methoden, von denen Zauberer leben! Die niemandem gestatten, hinter ihre Tricks zu kommen! Ich nehme dich beim Wort: Gehört dies alles zu "Deinem Wort"? Aha, die Zweifel kommen dem Autor ein pa ar Zeilen später. In Vers 27 heißt es: "Aber sollte Gott wirklich auf Erden wohnen?" Warum, so frage ich dich, hast du aber vorher dieses Brimborium mit der Wolke und dem "Dunkel" verzapft? Wolltest du es nur spannend machen? Die Rechnung für dein Haus präsentiert dir Salomo auf den nächsten Seiten. Nicht um dich zu ehren hat er diesen Bau errichtet, sondern um ein Geschäft mit dir zu machen. Du sollst also dem Volk Israel gnädig sein, wenn es sündigt, wenn es von einem Feind geschlagen wird, wenn es nicht regnet, wenn eine Hungersnot oder Pest oder Dürre oder Getreidebrand oder Heuschrecken oder Raupen oder eine Plage oder Krankheit kommen oder wenn es in den Krieg zieht. Mit einem Satz gesagt: Der Salomo verhält sich wie ein Immobilienhai (die gibt es heute immer noch! , einer wird sogar als künftiger Bundespräsident für die BRD vorgeschlagen -1993)! Er verlangt von dir eine saftige Miete! Aber er arbeitet auf lange Sicht. Zum Einzug opfert er dir (63) " ... zweiundzwanzigtausend Rinder und
hundertzwanzigtausend Schafe ... " - Ich habe das Gefühl, er hat dich auch dabei übers Ohr gehauen. Die Zahlen kommen mir sehr hoch vor. Vielleicht dachte Salomo, daß du das Rechnen noch nicht erfunden hattest. Adam Riese erschien ja erst viel später auf der Bildfläche. Im 9. Kap. sieht die ganze Geschichte mit dem "Haus des HERRN" schon wieder anders aus. Du führst demnach ein Gespräch mit Salomo unter vier Augen und erklärst dich bereit, "daß ich meinen Namen dort wohnen lasse ewiglich". Zu denken gibt der folgende Text. 6 ff.: "Werdet ihr euch aber von mir abwenden, ihr und eure Kinder ... so werde ich Israel ausrotten aus dem Lande, das ich ihnen gegeben habe, will ich verwerfen von meinem Angesicht; und Israel wird ein Spott und ein Hohn sein unter allen Völkern. Und dies Haus wird eingerissen werden, so daß alle, die vorübergehen, sich entsetzen werden und höhnen und sagen: Warum hat der HERR diesem Lande und diesem Hause das angetan?" - Die Frage stellt sich uns heute: Ob das Nachdenken hierüber in der BRD unter Strafandrohung steht? Ich kann dich mit deinen Drohungen gegen Israel sogar verstehen, wenn ich Kap. 9,20 ff. lese: "Alles Volk, das noch übrig war von den Amoritern, Hethitern, Perisitern, Hewitern und Jebusitern, die nicht zu den Israeliten gehörten, deren Nachkommen, die übriggeblieben waren im Lande, an denen Israel den Bann nicht hatte vollstrecken können, die machte Salomo zu Fronleuten bis auf diesen Tag." Den Reichtum Salomos und seine Prunksucht, die wohl auch religiöse Bedeutung haben sollen - sonst würdest du dies in deiner "Heiligen Schrift" nicht erwähnt haben - hatte ich schon kurz angeschnitten. Im Kap. 10 findet man alles in epischer Breite. Er ließ zum Beispiel einen Thron aus Elfenbein bauen, der mit Gold überzogen war. Jährlich erhielt er sechshundertsechzig Zentner Gold und vieles andere mehr. Zum Thema Salomo und seine Frauen muß ich dich wieder zitieren. Kap. 11,1: "Aber König Salomo liebte viele ausländische Frauen: die Tochter des Pharao und moabitische, ammonitische, edomitische, sidonische und hethitische - aus solchen Völkern, von denen der HERR den Kindern Israel gesagt hatte: Geht nicht zu ihnen und laßt sie nicht zu euch kommen ... An diesen hing Salomo mit Liebe. Und er hatte siebenhundert Hauptfrauen und dreihundert Nebenfrauen ... " - Ja, da bleibt einen doch einfach die Spucke weg. Hat es dir auch die Sprache verschlagen? Aber du warst doch bei jedem neuen Liebesverhältnis dabei und hättest deine Hand dazwischenhalten können! Warum läßt du es erst zur Vollendung kommen? Hattest du selber dein Vergnügen? Bist du gar ein Spanner? Da du angeblich alles im Griff hast, ist deine Untätigkeit unbegreiflich. Oder hast du nur einen Grund gesucht, dem Salomo vors Schienbein zu treten, wie du es später auch getan hast? Du hast ja auch öfter mit Salomo eine Konferenz gehalten. Habt Ihr aneinander vorbeigeredet? Stand das Thema Frauen nicht auf der Tagesordnung? Oder hattest du - wie deine späteren Stellvertreter auf Erden tatsächlich keine Ahnung von den Möglichkeiten, die sich in Verbindung mit Frauen ergeben können? Da hinkst du aber erheblich hinter deinen Stellvertretern hinterher, denn diese kennen sich bestens aus! Zum Kap. 13 muß ich dich fragen, ob du deine angeblichen Worte auf deinen Eid nehmen kannst?
2: " ... So spricht der HERR: Siehe, es wird ein Sohn dem Hause David geboren werden, mit Namen Josia; der wird auf dir schlachten die Priester der Höhen, die auf dir opfern, und wird Menschengebein auf dir verbrennen." - Da du nicht widersprichst, sollen wir dir wohl glauben. Deshalb kannst du dir deine Gefolgsleute auch nur dort aussuchen, wo man solche Lebensart gutheißt! Was interessiert einen religiösen Menschen, wenn sich Israel und Juda in den Haaren liegen? Reihum morden sich die Rebellen. Hat einer gerade die Macht ergriffen, steht sein Nachfolger bereits mit dem Dolch hinter dem Vorhang. Was mutest du den Menschen nur für trostlose und grausame Geschichten zu?! Bei vielen Menschen, die das sogenannte "Wort Gottes" wirklich aufmerksam lesen, wird es nur ein Kopfschütteln hervorrufen. Und für diesen verbrecherischen Unsinn wurden in dreitausend Jahren Millionen von Menschen in den Tod getrieben! Da ich weiß, wie wenig Anhänger der jüdisch-christlichen Sekte Geduld und Zeit aufbringen, diesen Schwachsinn zu lesen, dennoch aber "treu und brav" ihre Kirchensteuer zahlen, will ich in Kurzfassung noch ein paar Beispiele deines erhabenen Wortes bringen. 15,27 ff.: "Aber Baesa, der Sohn Ahias ... machte eine Verschwö rung gegen ihn und erschlug ihn ... und wurde König an seiner Statt. Als er nun König war, erschlug er das ganze Haus Jerobeam;" 16,8 ff.: " ... der Sohn Baesas ... regierte ... zwei Jahre. Aber sein Knecht Simri ... machte eine Verschwörung ... kam hinein und schlug ihn tot ... und wurde König an seiner Statt. Und als er König war ... erschlug er das ganze Haus Baesa ... " Da es sich um Ziate aus deinem Buch handelt, muß man doch annehmen, daß du diese Art von Krimis besonders liebst. Denn immer wieder sieht man förmlich das Blut fließen. Dein Freund Elia, einer der berühmtesten deiner "Propheten", läßt eigenhändig vierhundertfünfzig "Propheten" von der Konkurrenz über die Klinge springen. (Kap. 18) Blutrünstig fährst du in Kap. 19,17 ff. fort: "Und es soll geschehen: Wer dem Schwert Hasaels entrinnt, den soll Jehu töten, und wer dem Schwert Jehus entrinnt, den soll Elisa töten. (kursiv gedruckt geht's weiter) Und ich will übriglassen siebentausend in Israel, alle Knie, die sich nicht gebeugt haben vor Baal, und jeden Mund, der ihn nicht geküßt." - Ich glaube, du bist doch ein Jude! Deshalb kann man "dein Wort" nur als Geschichtsbuch des Volkes Israel empfinden und niemals als ein Handbuch für Religion! Im nächsten Kapitel (21) erzä hlst du die Geschichte von Naboths Weinberg. Naboth war kein Israelit. Er hatte einen Weinberg geerbt, den er auch behalten wollte. Der König Ahab war Israelit und wollte den Weinberg haben. Des Königs Frau hatte den Einfall, falsche Zeugen gegen Naboth zu dingen. Der Mann kam vor Gericht, wurde verurteilt und mußte sterben. Da dem König wegen seiner ruchlosen Tat Unheil angedroht wurde, bereute er und du vergabst ihm alles. Und der König hatte den Weinberg des Naboth. Was willst du uns damit lehren? Die Umkehrung eines deutschen Sprichworts, das da lautet?: Unrecht Gut gedeihet nicht. Also leben die wahren Frommen nach der Devise: Unrecht Gut gedeihet wohl! Es gibt praktische Beispiele aus heutiger Zeit: Die große Strafkammer des Landgerichts Dresden verurteilte 1952 einen gewissen Ignaz Bubis als Oberhaupt einer Bande, die mit "Spekulationsverbrechen" durch
Kaffeeschiebereien en gros zum Nachteil der mitteldeutschen Bevölkerung sich bereichert hatte. Das Oberhaupt der Bande war flüchtig. In der BRD wurde ihm alles vergeben. Hier soll er Bundespräsident werden! Wo bleibt dein göttlicher Wille? Ist er das? Ich glaube schon, denn gerade Korruption und Selbstbedienung stehen heute besonders hoch im Kurs. Und die Vorbilder findet man dort, wo das Wohl des Volkes "gepflegt" wird: bei den undemokratischen Parteien, die keine Konkurrenz dulden, die engen Kontakt zu den jüdisch-christlichen Sekten halten und die jede Minderheit, die gegen Korruption und Selbstbedienung vorgeht, mit Hilfe der Gerichte mundtot macht. Diese Art zu leben scheint gleichzeitig eine Art Religion zu sein. Es ist deine Religion! Man findet sie in deiner Bibel! Sag mal, dein Unternehmen scheint ja durch und durch verkommen zu sein! Dies muß ich dir in vollem Wortlaut unter die Nase halten: 22,19 ff.: " ... Ich sah den HERRN sitzen auf seinem Thron und das ganze himmlische Heer neben ihm stehen zu seiner Rechten und Linken. Und der HERR sprach: Wer will Ahab betören, daß er hinaufzieht und vor Ramoth fällt? Und einer sagte dies, der andere das. Da trat ein Geist vor und stellte sich vor den HERRN und sprach: Ich will ihn betören. Der HERR sprach zu ihm: Womit? Er sprach: Ich will ausgehen und will ein Lügengeist sein im Munde aller seiner Propheten. Er sprach: Du sollst ihn betören und sollst es ausrichten; geh aus und tu das! Nun siehe, der HERR hat einen Lügengeist gegeben in den Mund aller deiner Propheten ... " - Neben all deinen Grausamkeiten ist dies doch wohl der Gipfel einer Unreligion! Ein solches Verhalten können alle Völker doch nur als abschreckendes Beispiel bezeichnen! Es ist unfaßbar! * Das Zweite Buch der Könige beginnt mit einer Geschichte um einen gewissen Elia, den du öfter als "Mann Gottes" bezeichnest. Warum hast du ihn so genannt? Er verhielt sich doch wie all die anderen Propheten, die zu der Zeit in Scharen herumliefen. - Übrigens, wir sind, gegen Ende des zwanzigsten Jahrhunderts, in der "glücklichen" Lage, auch einen "Mann Gottes" zu erleben. Es ist der Amerikaner Billy Graham. Und er ist genauso verrückt, wie vieles, was aus den USA kommt. Er hat auch eine gute Portion von deinen grausamen Zügen an sich. So trat er sehr dafür ein, daß die Amerikaner in Korea den Krieg in ihre bewährten Hände nahmen, in Vietnam den Urwald verseuchten und entlaubten und Zivilisten mordeten. Er forderte dort die Bombardierung von Staudämmen. Er beriet auch den Kriegstreiber Bush und setzte sich für den Krieg ums Öl am Golf ein. Alles in deinem Namen! Es wird dir nicht unbekannt sein und dich glücklich stimmen. Ja, und deine "rechte Hand" Elia ließ zu seiner Einführung in die jüdische Geschichte auch gleich dreimal fünfzig Mann ins Gras beißen. Damit hatte er sicher dein Wohlwollen erlangt. Mord am Fließband und religiöse Wahnvorstellungen, die sich in angeblichen Gesprächen mit d äußerten, sind auch in diesm Buch die Regel. Daß Elia schizophren war, hast du im Kap. 2,8 bestätigt:
ir
"Da nahm Elia seinen Mantel und wickelte ihn zusammen und schlug ins Wasser (Jordan); das teilte sich nach beiden Seiten, so daß die beiden (Elia und Elisa) auf trockenem Boden hinübergingen." "Sage mir, mit wem du umgehst, und ich sage dir, wer du bist", heißt ein deutsches Sprichwort. Elisa war also der "Schatten" Elias. Folglich war auch er verrückt. Das ist fast so, wie man im Scherz von den Psychiatern sagt. Der ist immerhin noch daran zu erkennen, daß er den Schlüsselbund hat. Für Elisas Geisteszustand lieferst du den Beweis in Vers 11: "Und als sie miteinander gingen, siehe, da kam ein feuriger Wagen mit feurigen Rossen, die schieden die beiden voneinander. Und Elia fuhr im Wetter gen Himmel." - Du allein wirst wissen, ob er auch angekommen ist. Die Tricks mit dem Schlag ins Wasser hat dann der Elisa auch gleich mal ausprobiert, und siehe, es klappte! Wie kommt es nur, daß den nicht weniger Frommen heutzutage diese Kunst nicht mehr gelingt? Sind die Leute nicht fromm genug oder nicht verrückt genug? Daß es zu wenig Verrückte gibt, kann ich eigentlich nicht annehmen, denn es gibt doch noch genug Leute, die den ganzen Unsinn, der in deiner Bibel steht, glauben. Sag du mir, worin der Fehler dieser Rechnung liegt! Typisch für einen, der nicht ganz richtig im Kopf ist, führst du den Fall mit Elisa und den kleinen Knaben vor, die dem Elisa nachliefen und "Kahlkopf" hinter ihm her riefen. Dafür verfluchte er sie in deinem Namen und ließ zweiundvierzig Kinder von Bären zerreißen. (Kap. 2,23) Du bist mir ein schöner Jehova, wenn du soetwas zuläßt und dich damit auch noch in deinem Buch selbst belobhudelst! Wie ich von einem Psychiater hörte, läßt auch folgendes die Diagnose einer Schizophrenie zu. Kap.3,15: "So bingt mir nun einen Spielmann! Und als der Spielmann auf den Saiten spielte, kam die Hand des HERRN auf Elisa, und er sprach: So spricht der HERR: ... " - Ich bin mir sicher:
nicht du hast
gesprochen, sondern dieser Elisa in seinem religiösen Wahn! In Kap.4,8 ff. gibst du mir Rätsel auf. Elisa hatte bei einer reichen Frau eine Absteige gefunden. Um die Sache zu legalisieren, überzeugte sie ihren Mann, daß es eine gute Tat sei, einem frommen Mann Quartier anzubieten. Elisa wollte sich revanchieren und ließ durch seinen Diener fragen, in welcher Weise dies geschehen könne. Die Antwort war: Sie hätte keine Kinder, wollte aber gern eins haben, aber ihr Mann sei zu alt. Wie das Leben so spielt: der fromme Elisa wußte Rat: "Um diese Zeit übers Jahr sollst du einen Sohn herzen. Sie sprach: Ach nicht, mein Herr, du Mann Gottes! Täusche deine Magd nicht! Und die Frau ward schwanger und gebar einen Sohn ... " - Meine Frage an dich: Wer war es? Der Elisa, sein Diener oder du? In der heutigen Zeit müßtet ihr alle drei zum Vaterschaftstest! Da gibt es kein Herumdrücken! Im übrigen ist diese Tour nicht neu in deinem schlauen Buch. Aber man kann darüber nachdenken, ob der Elisa nur zeitweise nicht alle Tassen im Schrank hatte und er von dieser Methode wußte. Elisa war als Prophet natürlich auch Arzt. Die Heilung vom Aussatz war für ihn ein Kinderspiel. Man brauchte im Jordan nur einmal unterzutauchen und schon wurde "sein Fleisch wieder hell wie das Fleisch eines jungen Knaben". Halt! Der Erfolg ist erst dann sicher, wenn das Untertauchen siebenmal geschieht.
- Warum läßt du nicht alle Leprakranken nach Israel reisen, um sie dort zu heilen? Fällt dir die Antwort schwer? Ja, ich weiß, die Israelis lassen nicht alle Leute rein, aber es sollte ja nur aus rein menschlichen Gründen zu einer heilenden Kur sein! Von dem Eid des Hypokrates habt ihr zwei, du und Elisa, wohl nichts gewußt, nicht wahr? Denn dein Freund konnte Menschen auch aussätzig machen. (Kap.5,27) Was man doch alles an Wohltaten aus "deinem Wort" lernen kann! Das Eigenartige in "deinem Buch" ist, daß die meisten Leute, die darin eine Rolle spielen, mehr zu sagen haben als du. Es werden nicht dir die Entscheidungen überlassen, sondern dir wird befohlen, was du zu tun hast. Du glaubst mir nicht? Bitte! Kap. 6,17 ff.: "Und Elisa betete und sprach: HERR, öffne ihm die Augen, daß er sehe! Da öffnete der HERR dem Diener die Augen ... betete Elisa und sprach: HERR, schlage dies Volk mit Blindheit! Und er schlug sie mit Blindheit nach dem Wort Elisas ... sprach Elisa: HERR, öffne diese Augen, daß sie sehen! Und der HERR öffnete ihnen die Augen ..." - Kommst du dir bei solch einem Getue nicht wie ein Hampelmann vor? Bezeichnend ist der letzte Teil im Kapitel 6. Es ist von Krieg und Hungersnot die Rede und Inflation. Ein Eselskopf kostet achtzig Silberstücke und eine Handvoll Taubenmist fünf Silberstücke. Es war so schlimm, daß eine Frau ihren Sohn schlachtete und ihn mit der Nachbarin aufaß. Als der König davon hörte, vermutete er dahinter Machenschaften des Elisa: "Und er sprach: Gott tue mir dies und das, wenn das Haupt Elisas ... heute auf ihm bleiben wird!" - Elisa scheint mir ein typischer Kriegsgewinnler gewesen zu sein. Oder war er tatsächlich nur verrückt? Du mußt es doch wissen! Richtig, inzwischen hast du diesen Schlaumeier befördert. Du sprichst jetzt auch von ihm als dem "Mann Gottes". Sehr bedenklich, mein lieber Herr Zebaoth, scheint mir doch zu sein, daß du dir als Freunde immer solche zwielichtige Gestalten, wie zum Beispiel diesen Elisa, aussuchst. Oder sind es sogar deine Kumpane? Im 8. Kap. läßt du ihn wieder in Aktion treten. Er soll weissagen, ob der König von Aram von seiner Krankheit genesen werde. Dem Boten, der mit dieser Frage zu Elisa kommt, wird eine solch mehrdeutige Antwort gegeben, daß er die Gelegenheit wahrnimmt, um seinen König sofort nach der Rückkehr mit einer nassen Decke zu ersticken, und er sich selbst zum König macht. - Warum ist dir diese Geschichte so wichtig, daß du sie in deinem Buch erwähnst? Damit deine Spießgesellen die Methoden nicht verlernen? Der Elisa war wohl dein verlängerter Arm? Und das war die Art, wie er im Reich Israel einen König machen konnte: Er beauftragte einen "Prophetenjünger" zum Hauptmann Jehu zu gehen, diesem einen Krug Öl über den Kopf zu gießen und zu sagen. Kap. 9,6 ff.: " ... So sagt der HERR, der Gott Israels: Ich habe dich zum König gesalbt Isreal, das Volk des HERRN. Und du sollst das Haus Ahabs, deines Herrn, schlagen, daß ich das Blut meiner Knechte, der Propheten,
und das Blut aller Knechte des HERRN räche ... so daß das ganze Haus Ahab
umkomme. Und ich will von Ahab ausrotten, was männlich ist bis auf den letzten Mann ... Und die Hunde sollen Isebel fressen ..." - Jehu hatte also eine Verschwörung gemacht und die Gewalt an sich gerissen. Du kannst dich also nicht damit herausreden, es wären die Menschen damals eben nur so grausam gewesen, wie es üblich war, denn du hast selbst die Befehle dazu gegeben. Zumindest ist dies doch die logische Folge für diejenigen, die an dich glauben! Ist es da ein Wunder, wenn die Nachkommen deiner Lieblinge bis in unsere Zeit hinein eine solche Blutspur hinter sich herziehen? Du meinst doch nicht etwa, ich rede so daher und hätte keine Beweise? Ein paar nur will ich nennen: Friedrich Ebert über Rosa Luxemburg: "Rosa Luxemburg will die frei gewählte Regierung mit Gewalt stürzen. Das Volk soll nicht sprechen dürfen. Seine Stimme soll unterdrückt werden. August Bebel über R. L.: "unseliges Frauenzimmer, Giftmischerin. Als ich alles hörte, habe ich ein paarmal unwillkürlich auf meine Stiefelspitzen gesehen, ob diese nicht bereits im Blut waten." R. L. aus einem ihrer Briefe: "Liebste, hier ist es sehr schön. Jeden Tag werden zwei bis drei Personen in der Stadt erschossen. Verhaftungen kommen täglich vor, sonst ist es aber sehr lustig." Der SPD-Journalist Mehring über R. L.: "maßlose Herrschsucht und schmutzige Habgier". Alexander Solschenizyn zählt die Herrscher der berüchtigten Todeslager der Sowjets auf: "Aron Solz, Naftalij Frenkel, Jakow Rappoport, Matwej Berman, Lasar Kogan, Genrich Jagoda." Es sind alles Nachkommen deiner Urfreunde, und sie haben cirka 60 Millionen Menschen umgebracht oder umbringen lassen, zu höheren Ehre ihrer Herrschaft und Befriedigung ihrer Machtgelüste! In deiner blutrünstigen Art schilderst du dann auch noch einzelne Vorgänge deiner Anordnunge n. Kap. 10: "Ahab aber hatte siebzig Söhne. ... so nehmt die Köpfe der Söhne eures Herrn und bringt sie zu mir ... nahmen sie des Königs Söhne und töteten die siebzig und legten ihre Köpfe in Körbe und schickten sie zu Jehu... Der HERR hat getan, wie er geredet hat durch seinen Knecht Elia. So erschlug Jehu alle Übriggebliebenen vom Hause Ahab ... alle seine Großen, Verwandten und seine Priester, bis nicht ein einziger übrigblieb." - Bist du nun glücklich? Damit hast du dieses Kapitel aber noch nicht abgeschlossen. Die Blutspur setzt du fort. Mir scheint, diese Art zu schreiben, ist krankhaft. Wenn du als Gott Zebaoth schon krank bist, was soll dann mit denen lossein, die an dich glauben?! Eins von vielen Beispielen ist Billy Graham! Ich erwähnte ihn bereits. Massenmord scheint deine Passion zu sein. Wen wundert es dann, wenn man in Hannover einem Massenmörder ein Denkmal setzt?! Da scheint dank des Glaubens an dich schon ein großer Teil der Menschen verrückt zu sein. Zur Unterstreichung sollst du hie r noch einmal zu Wort kommen. Kap. 10,30: "Und der HERR sprach zu Jehu: Weil du willig gewesen bist, zu tun, was mir gefallen hat, und am Hause Ahab alles getan hast, was in meinem Herzen war, sollen dir auf dem
Thron Israels
sitzen deine Söhne bis ins vierte Glied." Hier ist eine vom Typ "Rosa Luxemburg" als würdige Ahnfrau aus dem Reiche Juda erwähnt. Kap. 11,1: "Als aber Athalja, Ahasjas Mutter, sah, daß ihr Sohn tot war, machte sie sich auf und brachte sie alle aus dem königlichen Geschlecht um." - Rosa läßt grüßen!
Die Methode, aus Glaubensgründen zu morden, hat sich bis in die heutige Zeit gehalten. Ich stelle mir deinen fragenden Blick vor. Ja, liest du denn immer noch keine Zeitung oder siehst du nicht fern? An allen Enden der Welt herrschen Glaubenskriege; mal größer, mal kleiner. Aber immerhin sterben täglich irgendwo viele Menschen für diesen Wahnsinn! Im Kap. 12,10 schreibst du über eine interessante Erfindung, wie man den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen kann. War dies deine Idee?: "Da nahm der Priester Jojada eine Lade und bohrte oben ein Loch hinein und stellte sie auf zur rechten Hand neben dem Altar, wo man in das Haus des HERRN geht ... Und ... taten alles Geld hinein, das zum Hause des HERRN gebracht wurde." - Eine Sitte, die gern von allen Glaubens-Schattierungen übernommen wurde, auch wenn sie sich ansonsten spinnefeind sind. Das ist wohl der einzige Punkt, in dem sich alle Richtungen bis heute einig sind: Geld und nochmals Geld! Es gibt die Redensart, daß s ich etwas wie ein roter Faden durch eine Geschichte ziehe. Ich glaube, daß diese Redensart ihren Ursprung in der Bibel hat. Damit ist das Blut der vielen Millionen Morde gemeint. Es ist doch kaum eine Seite zu finden, auf der nicht vom Töten die Rede ist. Im 13. Kap. berichtest du über Elisas Tod. Hast du denn nicht bemerkt, daß dieser Mann im religiösen Wahn lebte? (14): "Als aber Elisa an der Krankheit erkrankte, an der er sterben sollte, kam Joas, der König von Israel, zu ihm hinab und weinte vor ihm und sprach: Mein Vater, mein Vater! Du Wagen Israels und sein Gespannn! Elisa aber sprach zu ihm: Nimm Bogen und Pfeile! Und als er den Bogen und die Pfeile nahm, sprach er zum König von Israel: Spanne mit deiner Hand den Bogen! Und er spannte ihn mit seiner Hand. Und Elisa legte seine Hand auf des Königs Hand und sprach: Tu das Fenster auf nach Osten! Und er tat's auf. Und Elisa sprach: Schieß! Und er schoß. Elisa aber rief: Ein Pfeil des Siegs vom HERRN, ein Pfeil des Siegs gegen Aram! Du wirst die Aramäer schlagen bei Aphek, bis sie aufgerieben sind. Und er sprach: Nimm die Pfeile! Und als er sie nahm, sprach er zum König von Israel: Schlag auf die Erde! Und er schlug dreimal und hielt inne. Da wurde der Mann Gottes zornig auf ihn und sprach: Hättest du fünf- oder sechsmal geschlagen, so hättest du die Aramäer geschlagen, bis sie aufgerieben wären; nun aber wirst du sie nur dreimal schlagen." - Wenn du uns diese Geschichte als Beispiel für Schwachsinn anbieten würdest, so wär wohl nichts dagegen zu sagen. Wenn du dies aber zum Inhalt deiner uns angebotenen Religion erklärst, so bringst du dich selber um deinen angeschlagenen Ruf! Aber Menschen im religiösen Wahn haben immer noch den größten Zulauf bekommen. Woran liegt das nur? Im 14. Kap. liegen s ich wieder Israel und Juda in den Haaren. Wen interssiert das schon? Historisch gesehen, nun gut, aber religiös? Auch das 15. Kap. schreibst du im gewohnten Stil: " ... Und Schallum ... machte eine Verschwörung gegen ihn und schlug ihn tot und wurde König an seiner Statt ... Denn Menahem ... schlug Schallum, ... tot ... und wurde König an seiner Statt. ... Menahem ... schlug sie ... und alle ihre Schwangeren ließ er aufschlitzen." - Deine "Helden" schlagen sich wieder einmal reihum tot. Was bist du nur für ein unfähiger "Gott", wenn du solche Grausamkeiten
nicht verhindern kannst?! Solange die Menschen dir anhängen oder ähnlichen unwürdigen Gottheiten, werden sie nicht fähig sein zu begreifen, daß sie in die Natur eingebunden sind und die "Spielregeln" der Natur befolgen müssen. Das zu erkennen und zu erfühlen entspräche einem religiösen Empfinden und wäre eine Religion, eine Rückversicherung, die keinen illusionären Himmel braucht. Diese herrliche Erde machen sich die Menschen selbst zur Hölle, weil sie sich nach deinen vermeintlichen Einflüsterungen richten. Demnach bleibt deine Rolle die eines Statisten, von dem nicht auffällt, ob er auf der Bühne steht oder nicht. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Die Schuld trifft die Regisseure! Und die sind sehr profan! Aber ich will dich ja bei "Deinem Wort" nehmen und muß wohl oder übel durch diesen ganzen Sumpf hindurch. Ich finde die Bezeichnung "Buch der Könige" hat keine Aussagekraft. Du hättest es "Mord und Totschlag unter Königen" nennen sollen. Im 18. Kap. hast du ab Vers 26 einen Beitrag zur damaligen Diplomaten-Sprache gebracht. Ist sie dir noch in Erinnerung? " ... Rede mit deinen Knechten aramäisch vor den Ohren des Volkes, das auf der Mauer ist. Aber der Rabschake sprach zu ihnen: ... Hat mich denn mein Herr zu deinem Herrn oder zu dir gesandt, daß ich solche Worte rede, und nicht vielmehr zu den Männern, die auf der Mauer sitzen, daß sie mit euch ihren eigenen Mist fressen und ihren Harn saufen?" - Für "Gottes Wort" ein sehr unwürdiger Stil, nicht wahr? Kap. 19 berichtet mal wieder über eine Kriegssituation. 6: "sprach Jesaja zu ihnen: So sagt eurem Herrn: So spricht der HERR: Fürchte dich nicht vor den Worten, die du gehört hast, mit denen mich die Knechte des Königs von Assyrien gelästert haben. Siehe, ich will einen Geist über ihn bringen, daß er ein Gerücht hören und in sein Land zurückziehen wird ..." Da sieht man, wo die Gerüchteküchen die Wurzeln ihrer Tradition haben! Laut deinem eigenen schriftlichen Geständnis in Kap. 19,35 könnte man dich - nach heutigen Gepflogenheiten - vor ein Kriegsverbrecher-Tribunal stellen: "Und in dieser Nacht fuhr aus der Engel des HERRN und schlug im Lager der von Assyrien hundertfünfundachtzigtausend Mann. Und als man sich am frühen Morgen aufmachte, siehe, da lag alles voller Leichen." - Du hättest doch dann humanerweise deinen Gerüchte-Engel zu den Assyrern schicken und sie zum Rückzug bewegen können! Warum diese hinterhältigen Morde durch deinen Engel? Deine "bewährte" Methode der Vernichtung hat sich bis zu deinem Nachahmer Eisenhower fortgesetzt, der achthunderttausend deutsche Soldaten in der Gefangenschaft einfach verhungern ließ! Und was für ein frommer Mann er doch gewesen ist! So handelte er im göttlichen Auftrag! Womit bewiesen ist, wie schrecklich sich deine Lehre für die Menschen auswirkt! Was hältst du von folgender Geschichte? Der König Hiskia erwartet seinen Tod. Er möchte aber nicht sterben. Sein Freund und Prophet Jesaja bietet sich als Zwischenhändler zu dir an und schindet einen Aufschub von fünfzehn Jahren heraus. Hiskia will einen Beweis für deine Zusage. Jesaja schlägt vor, daß
du veranlassen könntest, den Schatten der Sonnenuhr zehn Striche vorauslaufen oder zurücklaufen zu lassen. Hiskia hält das Vorlaufen des Schattens für einen normalen Vorgang und dies Angebot für einen Trick. Die Sache ist ihm zu unsicher. Er möchte, daß du die Sonnenuhr zehn Striche zurücklaufen läßt, was ja wohl gänzlich gegen die Natur verstieße, aber sicher soviel wert sei, wie deine Unterschrift. Darauf rief der Zwischenhändler Jesaja bei dir an und du habest dich mit dieser Lösung einverstanden erklärt. So hört sich das in deiner Niederschrift an. Kap. 20,9: "Jesaja sprach: Dies Zeichen wirst du vom HERRN haben, daß der HERR tun wird, was er zugesagt hat: Soll der Schatten an der Sonnenuhr zehn Striche vorwärts gehen oder zehn Striche zurückgehen? Hiskia sprach: Es ist leicht, daß der Schatten zehn Striche vorwärts gehe. Das will ich nicht, sondern daß er zehn Striche zurückgehe. Da rief der Prophet Jesaja den HERRN an, und der HERR ließ den Schatten an der Sonnenuhr des Ahas zehn Striche zurückgehen, die er vorwärts gegangen war." - Es wäre doch gut, wenn man dich in die Zeugenbank rufen könnte, um den Sachverhalt aufzuklären. Aber da diejenigen dich nicht rufen werden, die von der Vermarktung "Deines Buches" leben, solltest du so fair sein, freiwillig zu erscheinen. Übrigens würde man dir alles verzeihen, denn die Sache dürfte längst verjährt sein. Nimm dir am "Heiligen Stuhl" ein Beispiel, denn dieser hat bereits nach vierhundert Jahren seinen Irrtum bezüglich des bewegenden Verhältnisses zwischen Sonne und Erde eingestanden! Aber solange deine Lieblinge und Leute wie Billy Graham das Sagen haben, wirst du dich auch nicht sehen lassen. Sicher habe ich dir dies schon einmal gesagt: Du bist nach "Deinen eigenen Worten"
nur der "Gott
Israels"! Das wird ja andauernd bestätigt. So z. B. in Kap. 21,12: "Darum spricht der HERR, der Gott Israels:" - Somit kannst du keinen Anspruch darauf erheben, von anderen Völkern als Gott anerkannt zu werden! Du anerkennst ja auch die anderen Völker nicht. Für dich existieren sie ganz einfach nicht. Und diejenigen, die dich uns später unterjubeln wollten, sind blind und taub und haben nicht zur Kenntnis genommen, daß dich eigentlich der ganze Globus gar nicht interssiert hat. Oder, und das wird es sein: du bist ein ganz simpler, selbstgebastelter National-Gott. Aber es geht noch weiter in diesem Kapitel, das nicht nur die Juden nachdenkli ch stimmen sollte, sondern auch alle anderen Menschen. 14 ff.: "Und wer von meinem Erbteil übrigbleiben wird, den will ich verstoßen und will die geben in die Hände ihrer Feinde, daß sie Raub und Beute aller ihrer Feinde werden, weil sie getan haben, was mir mißfällt, und mich erzürnt haben von dem Tage an, da ihre Väter aus Ägypten gezogen sind, bis auf diesen Tag." - Na, lieber Herr Zebaoth, was hältst du nun von deinen eigenen Worten? Du hast dir schon ein seltsames Völkchen angelacht! Hat "Dein Wort" einen tieferen Sinn, oder ist das nur die bewährte Methode: Zuckerbrot und Peitsche? Erinnerst du dich an dein Manuskript, als du davon schriebst, in der Bundeslade hätte man nichts gefunden außer den beiden Steintafeln? Jetzt hör dir dies an.
Kap. 22,8: "Und der Hohepriester Hilkia sprach zu dem Schreiber Schaphan: Ich habe das Gesetzbuch gefunden im Hause des HERRN. Und Hilkia gab das Buch Schaphan, und er las es ... Dazu sagte der Schreiber Schaphan dem König: Der Priester Hilkia gab mir ein Buch. Und Schaphan las es vor dem König. Als aber der König die Worte des Gesetzbuches hörte, zerriß er seine Kleider." - So gehen die Leute mit "Deinem Wort" um? Einmal wird es schön ordentlich in der Lade verwahrt, dann ist es weg, dann wird es wieder gefunden und - dann ist es wieder weg. Es bleibt sogar für alle Zeiten verschwunden! So nachlässig geht doch kein Mensch mit seinem Familienalbum um! Im 23. Kap. erzählst du vom König Josia. Er führt die bekannte Tradition des Mordens fort. 20: "Und er ließ alle Priester der Höhen, die dort waren, schlachten auf den Altären und verbrannte Menschengebeine darauf ... " Im 24. Kap. erzählst du von Nebukadnezar, dem König von Babel, der für eine schwere Zeit der Juden sorgte. Er ließ alle Großen in die Gefangenschaft führen und setzte den jüdischen König Zedekia ein, der das unterworfene Rest-Volk betreuen sollte. Wir Deutschen können uns in eine solche Lage durchaus hineindenken. Wie hätten wir uns gefreut, wenn an der Spitze unseres Volkes ein "König Zedekia" gewesen wäre! Allerdings mußte dieser König für seinen Ungehorsam gegenüber den Besatzern mit seinem Augenlicht bezahlen. Soviel Opfermut war und ist von den "Führern" der Deutschen nicht zu erwarten. Aber wie heißt es so treffend?: Wer kriecht, kann nicht stolpern. * DAS ERSTE BUCH DER CHRONIK ist doch nun wirklich kein Buch, das du als Inhalt einer Religion anbieten kannst! Da bringst du eine Ansammlung von Namen, die den Menschen in aller Welt nichts bedeuten. Mit deinem ersten Menschen hinkst du der Menschheit doch gewaltig hinterher. Bei dir geht es erst bei Adam los. Dabei gibt es diese Gattung bereits seit rund sechshunderttausend Jahren. Du lebst, möchte ich sagen, in der Unwissenheit der späten Geburt. Damit beweist du wieder einmal, daß du kein Gott sein kannst, sondern daß du ein Götze bist, den sich dieses Häuflein von Menschen um Abraham und Jakob selbst gemacht hat. Da du also ein Stammes-Gott bist, kannst du auch im Traum nicht daran denken, von der übrigen Welt anerkannt zu werden. Andere Menschen sehen dies zwar anders, aber es beweist doch lediglich, was eine geschickte Propaganda zu bewirken vermag. Bezeichnend in deiner Chronik ist, daß du nur die Männer aufführst. Von deiner Stamm -Mutter Eva ist nicht die Rede. Womit du schon wieder einen negativen Beweis lieferst für deine Gesinnung und Einstellung gegenüber den Frauen. Ich sollte dich doch nicht erst belehren müssen, daß du von all den aufgeführten Männern gar nicht erzählen könntest, wenn du die Existenz der Frauen so offensichtlich unerwähnt läßt. Die Frauen haben all die Männer unter Schmerzen zur Welt gebracht! Die Männer hatten ja bloß das Vergnügen. Du bist ein Macho! Und so sieht auch deine angebotene Quasi-Religion aus! Bitte, ich habe nichts dagegen, wenn es Menschen gibt, die diese Möglichkeit beim Schopf packen und
sie für ihre Zwecke ausnutzen. Aber uns andersdenkende Menschen sollte man fairerweise die Freiheit lassen, unseren Verstand und unsere Empfindungen nicht nur nach Vorschrift gebrauchen zu lassen! Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Du erwähnst in deiner Männerriege einen Sohn, der "nur Töchter" hatte. Und von Davids Söhnen sagst du: "Und Thamar war ihre Schwester." Du mußt doch zugeben, daß deine "Ahnenforschung" erhebliche Lücken hat. Wer würde sich heute schon damit zufrieden geben? Du siehst, dein Werk ist auch hier unvollkommen. Unter der Überschrift "Die levitischen Sängerfamilien" schreibst du. 1. Chron. 6,16: "Dies sind aber die, welche David bestellte, um im Hause des HERRN zu singen, als die Lade zur Ruhe gekommen war, und sie dienten vor der Wohnung der Stiftshütte mit Singen" u.s.w. - Na, mein lieber Herr Zebaoth, wenn du geahnt haben würdest, was Gotthilf Fischer mit seinen "FischerChören" einmal auf die Beine stellen wird, dann hättest du dem lahmen "Davids-Chor" niemals ein Wort gewidmet! Damit du nicht verärgert wirst und meinst, ich würde übertreiben, zitiere ich deinen Text. 18 ff.: "Diese sind es, die des Amtes walteten, und ihre Söhne: Von den Söhnen Kehath war Heman, der Sänger, der Sohn Joels, des Sohnes Samuels, des Sohnes Elkanas, des Sohnes Jerohams, des Sohnes Eliels, des Sohnes Toachs..." Insgesamt werden 52 Sänger aufgezählt! Na, was ist das schon?! Und du machst solch ein Tam-Tam daraus! Mit gleichartigen unwichtigen Geschichten füllst du das "Wort Gottes"! Damit liegst du wieder einmal völlig neben dem Thema Religion. Vergleiche einmal Kap. 8,33 ff. mit Kap. 9,39! Sie sind identisch! Bitte, hier ist 8,33: "Ner zeugte Abner, und Kis zeugte Saul. Saul zeugte Jonathan, Malkischua, Abinadab und Eschbaal. Der Sohn Jonathans aber war Merib-Baal. Merib-Baal zeugte Micha. Die Söhne Michas waren." u.s.w. Hier 9,39: "Ner zeugte Abner. Kis zeugte Saul. Saul zeugte Jonathan, Malkischua, Abinadab, Eschbaal. Der Sohn Jonatahans aber war Merib-Baal. Merib-Baal aber zeugte Micha." u.s.w. Der einzige Unterschied liegt darin, daß du einmal ein "und" mehr diktiert hast, ein andermal ein "und" weniger. Hat dein Sekretär wieder geschlafen oder ging dir der "Faden" verloren? Da inzwischen die Bibel bereits xmal neu verlegt und umgemodelt wurde, hätten doch die bewährten Bastler am "Wort Gottes" auch hier ein bißchen zugeben oder weglassen können, wenn es sich lediglich um ein Bindewort handelt. Abgesehen davon sind diese ganzen Passagen äußerst langweilig, fad. Auch die folgenden Seiten bringen nichts Neues. - Wir wissen ja, wie sogenannte "Bestseller" gemacht werden. Daß "Dein Wort" im Grunde keiner ist, beweisen die vielen Bibelbesitzer, welche diese Schwarte nie gelesen haben. Im 11. Kap. zählst du wie an einer Perlenkette die "Helden" Davids auf. Wen willst du mit diesen Wiederholungen zum Lesen anregen? Ganz sicher wird der "deutsche" "Literaturkritiker" Reich-Ranicki eine andere Meinung haben. Erstens hat er einen anderen Geschmack, zweitens: "jede Mutter liebt ihr Kind, und wenn es noch so häßlich ist", und drittens lobte er einmal in den höchsten Tönen die Vergewaltigung Thamars, der Tochter Davids, durch ihren Bruder. Daran kann man bereits erkennen, wie unterschiedlich die einzelnen Kulturen sind.
Im Kap. 14 willst du David einen kriegstaktischen Rat gegeben haben, wie er die Philister zu umgehen habe? Da ist doch vieles so ein Kleinkram, der einen aufmerksamen Leser nur darin bestärken kann, daß kein Wort von dir ist. Kap. 14,26: "Und weil Gott den Leviten half, die die Lade des Bundes des HERRN trugen, opferten sie sieben Stiere und sieben Widder." - Da du sonst alles so ausführlich schilderst, hättest du in diesem Falle auch sagen können, wo du bei der Truhe angefaßt hast! War es überhaupt nötig, daß die Leviten deine Hilfe brauchten? Oder warum hast du dieses Ding nicht ganz allein getragen? Das wäre doch einaml eine echte Sensation gewesen. Im Kap. 16 schreibst du von Davids langem Dankgebet. Es ist die alte Methode, seinem sebstgemachten Gott zu danken, der nur das tut, was David für richtig hält. Und im nächsten Kapitel überläßt David seinem Gehilfen Nathan eine Rolle, womit man sich gegenseitig hochschaukelt: "Nathan sprach zu David: Alles, was in deinem Herzen ist, das tue; denn Gott ist mit dir." -Im Grunde also alles recht einfach. Du hörst auf jeden. Für diejenigen, denen das "Wort Gottes" zu langweilig ist, will ich wieder eine Kostprobe geben. 12,15 ff.: "Und als Nathan nach all diesen Worten und diesem Gesicht mit David geredet hatte, kam der König David, ließ sich vor dem HERRN nieder und sprach: Wer bin ich, HERR, Gott, und was ist mein Haus, daß du mich bis hierher gebracht hast? Aber das war dir noch zu wenig, Gott, und du hast über das Haus deines Knechtes auch von ferner Zukunft geredet. Du hast mich schauen lassen, wie ein Mensch ein Gesicht empfängt und hast mich hoch erhöht, HERR, Gott. Was kann David noch mehr zu dir sagen, da du deinen Knecht so herrlich machst? Du kennst deinen Knecht. HERR, um deines Knechtes willen hast du nach deinem Herzen all diese großen Dinge getan, daß du kundtätest alle Herrlichkeit. HERR, keiner ist dir gleich, und es ist kein Gott außer dir, nach allem, was wir mit unseren Ohren gehört haben. Und wo ist ein Volk auf Erden wie dein Volk Israel, um dessentwillen Gott hingegangen ist, sich ein Volk zu erlösen, sich selbst einen Namen zu machen durch große und schreckliche Dinge und Völker auszutreiben vor deinem Volk her ..." - Ein wahrer, unparteiischer, alles beherrschender Gott würde sich einen solchen Taschenspielertrick nicht gefallen lassen! Hier wird das vorexerziert, was man von seinen führenden Leuten bis zum heutigen Tage in dieser angeblichen Religion den Menschen zumutet, um sie zu beherrschen! Zu beachten ist, daß die Juden in ihrem göttlichen Alleinvertretungsanspruch Konkurrenz bekommen haben. Sie, die Juden wollen das "auserwählte" Volk bleiben, und die jüdisch-christlichen Ableger wollen sich eine Scheibe davon abschneiden. So hart kann das Leben auf der Erde sein. Man ist nie sicher, daß es nicht dann und wann Trittbrettfahrer gibt. Wenn man das Kap. 18 liest, so muß man zu dem Schluß kommen, daß David seine Beute, die e r durch Mord, Raub und Plünderungen gemacht hat, in Form von Opfergaben mit dir teilen wollte. Da du diese Zeilen geschrieben hast, ohne dich von diesem Spießgesellen zu distanzieren; na ja, da kann sich jeder selbst ein Urteil bilden.
Wie an "Deinem W erk" manipuliert wird, kannst du anhand verschiedener Ausgaben nachprüfen, wenn du Kap. 20,3 vergleichst: "Aber das Volk drinnen führte er heraus,und zerteilte sie mit Sägen und eisernen Dreschwagen und Keilen. Also that David allen Städten der Kinder Ammon." - In anderen Ausgaben des "Wort Gottes" liest man einen gemilderten Text. Womit deine irdischen Kämpfer "Deine Worte" für zu grausam halten und daran herumdoktern, wie sie Lust haben. Auch insgesamt gesehen kann man deshalb mit Fug und Recht sagen: Dies ist nicht das "Wort Gottes"! Einen weiteren Beweis, daß die Bibel mehr einem Geschichts- und Märchenbuch entspricht, finde ich in Kap. 21,7 ff.: David bekennt seine Sünden, und du läßt ihn aus drei angebotenen Strafen wählen. Das ist doch typisch für ein Märchen, aber keine Handlung eines unabhänigen Gottes! Dann schickst du einen international erprobten Engel zum Volk Israel, um es zu strafen. Während er seinen Auftrag erledigt, sagst du ihm, es sei genug. - Schon von menschlichen Führern erwartet man klare Aufträge und Weisungen, die durchdacht sind. Du aber benimmst dich wie ein Auszubildender, der auf eigene Faust probiert, um so Erfahrungen zu sammeln. Übrigens: würdest du, wenn du selber schreibst und von dir als dem HERRN sprichst, diesen Titel in großen Buchstaben schreiben? Das sieht ja wie zu Kaisers Zeiten aus. Aha, du mußt wohl inzwischen doch von den späteren Fischer -Chören geahnt haben. Im Kap. 23 hast du die Zahl von Davids Sängern auf viertausend erhöht. Die nächsten Seiten füllst du mit nichtendenwollenden Aufzählungen der verschiedenen Abteilungen der Priester, der Familien der Leviten, der Abteilungen der Sänger, der Bestellung der Torhüter, der levitischen Schatzmeister, der Amtleute und Richter, der Führer des Heeres, der Stammesfürsten und königlichen Beamten, David stellt dem Volk seinen Sohn Salomo als Nachfolger vor, und er versäumt natürlich nicht, zu betonen, daß du es so befohlen hast. Es ist der bekannte Trick a la Knüppel -aus-demSack, für den du die beschämende Rolle eines manipulierbaren Gottes darstellst. - Soll dies alles zum Inhalt einer Religion gehören? Es ist nichts als eine fragwürdige Chronik des jüdischen Volkes, von der keiner weiß, wer sie geschrieben hat. * DAS ZWEITE BUCH DER CHRONIK ist die Fortsetzung des 1. Buches. Da ja alles aus der Bibel von bestimmten Leuten als "Dein Wort" ausgegeben wird, so muß ja auch das als "Dein Wort" gelten, was andere ausgesprochen haben sollen. Da fallen mir im 2. Kapitel "Deine Worte" auf, die man Salomo in den Mund gelegt hat. (4): "Und das Haus, das ich bauen will, soll groß sein; denn unser Gott ist größer als alle Götter." - Bist du selbst nicht sicher, daß du einmalig bist? Da wird über hunderte von Seiten davon gesprochen, daß du der alleinige Gott seist, und jetzt guckt die Katze aus dem Sack der damaligen Denkweise heraus. Und dies wird im Grunde auch das Problem bis zum Ende der Menschheit bleiben: Gott, das unbekannte, unergründliche, nie beweisbare (Wesen?)! So wird es auch dabei bleiben, daß die Menschen sich immer
wieder einen Gott selbstschneidern. Man erlebt es ja auch heute noch, daß "kluge" Leute vorgeben, genau zu wissen, was Gott will, und wen er liebt und wen nicht. Was hältst du von deinem Text Kap. 7,4 u. 5?: "Der König aber und das ganze Volk opferten vor dem HERRN: zweiundzwanzigtausend Rinder und hundertzwanzigtausend Schafe opferte der König Salomo. Und so weihten der König und das ganze Volk das Haus Gottes ein." - Du, als "Allmächtiger", hättest doch leicht dieses Massenabschlachten allein zu deinen Ehren verhindern können. Oder reichte deine Kraft doch nicht so weit? Ich halte dieses Tun jedoch für ein sinnloses Gemetzel! Wiederholungen reihen sich an Wiederholungen. Willst du den Inhalt "Deines Buches" nach dem Gewicht bemessen? Das erinnert mich an Böll und Grass. In Kap. 18,19 ff. bestätigst du noch einmal deinen Trick mit dem Lügengeist. Auf militärischem Gebiet hast du ja schon so manches geleistet. Neu ist jedoch dies. Kap. 20,22: "Und als sie anfingen mit Danken und Loben, ließ der HERR einen Hinterhalt kommen über die Ammoniter und Moabiter und die vom Gebirge Seir, die gegen Juda ausgezogen waren, und sie wurden geschlagen." - Bisher habe ich nur davon gehört, daß man jemanden in einen Hinterhalt locken oder gehen lassen kann. Du scheinst ein wahres Vergnügen am Morden zu haben, wenn du solche Taten immer wieder beschreibst. Du füllst damit ganze Kapitel. Deine Weisheiten machen mir manchen Kummer. Bei Kap. 25,4 finde ich dies: " ... Die Väter sollen nicht sterben für die Kinder und die Kinder nicht für die Väter, sondern ein jeder soll nur um seiner Sünde willen sterben." Im Kap. 28,19 heißt es jedoch: "denn der HERR demütigte Juda um des Ahas willen, des Königs von Juda, weil er in Juda ein zuchtloses Wesen aufkommen ließ ..." - Womit du beweist, was ich schon seit langer Zeit sage: Das "Wort Gottes" läßt sich nach allen Seiten als richtig - oder auch nicht - beweisen. Einfach ausgedrückt: es ist widersprüchlich! Noch eine Kostprobe deines Hanges zur Grausamkeit muß ich dir aus Kap. 25,11 ff. vorhalten: "Und Amazja ward getrost und führte sein Volk aus und zog ins Salztal und erschlug zehntausend Männer von Seir. Und die Kinder Juda fingen zehntausend von ihnen lebendig; die führten sie auf die Spitze eines Felsens und stürzten sie von der Spitze des Felsens, daß sie alle zerschellten." - Läuft dir dabei ein wohliger Schauer über den Rücken? Übrigens habe ich hier deinen Text nur abgebrochen. Das Töten geht noch weiter. Aus dem Kapitel 26 kann man genau erkennen, welche Absichten bei den Organisatoren einer Religion zu entdecken sind. Da hatten die Juden Usia zum König gemacht, und weil er erfolgreich war, glaubte er, dir opfern zu müssen. Das ließen die Leute von der Priester-Gewerkschaft aber nicht zu. (18): " ... Es gebührt dir nicht, Usia, dem HERRN zu räuchern, sondern den Priestern, den Söhnen Aaron, die geweiht sind zu räuchern." (20) "Und der Hohepriester Asarja wandte das Angesicht ihm zu und alle
Priester, und siehe, da war der König aussätzig an seiner Stirn. Und sie stießen ihn fort, und er eilte auch selbst hinauszugehen; denn seine Plage war vom HERRN. So war der König Usia aussätzig bis an seinen Tod ... " - Es lebe die Theokratie! Mit allen Mitteln und aller Raffinesse. Und alles geschieht in deinem Sinne? Eine tolle Methode! Dein Blutdurst ist unbegrenzt. Auch im 29. Kapitel werden deinetwegen eine Menge Tiere bestialisch geschächtet. Im Kap. 32,21 ff. betätigst du dich als Henkersknech t. Lies selbst: "Und der HERR sandte einen Engel; der vertilgte alle Kriegsleute und Obersten und Hauptleute im Lager des Königs von Assur, daß er mit Schanden wieder in sein Land zog. Und als er in seines Gottes Haus ging, fällten ihn dort durchs Schwert seine Söhne, die von seinem eigenen Leibe gekommen waren. So half der HERR dem Hiskia..." - Dich als Gott zu begreifen, ist mir unverständlich. Du läßt gewisse Herrschaftsschwächen erkennen, wenn du von zwei Kriegsparteien gleichzeitig um Unterstützung gebeten wirst. Das hat sich bis heute nicht geändert. Ein Beispiel zu damaliger Zeit lieferst du im Kap. 35,20 ff. Du schilderst, wie Josia im Kampf gegen den Pharao Necho fällt. - Die logische Folgerung: Auf dich ist kein Verlaß! Daß du ein Gott der Randale bist, erzählst du in Kap. 36,16 ff.: " ... bis der Grimm des HERRN über sein Volk wuchs und es kein Vergeben mehr gab. Da führte er gegen sie heran den König der Chaldäer und ließ ihre junge Mannschaft mit dem Schwert erschlagen im Hause ihres Heiligtums und verschonte weder die Jünglinge noch die Jungfrauen, weder die Alten noch die Greise; alle gab er sie in seine Hand. Und alle Geräte im Hause Gottes, große und kleine, die Schätze im Hause des HERRN und die Schätze des Königs und seiner Oberen, alles ließ er nach Babel führen. Und sie verbrannten das Haus Gottes und rissen die Mauer Jerusalems ein, und alle ihre Burgtürme brannten sie mit Feuer aus, so daß alle kostbaren Geräte zunichte wurden." - Somit ging auch wieder die Bundeslade mit dem "Wort Gottes", "Deinem Wort", verloren. *
Was hast du dir beim Diktat des BUCHES ESRA gedacht? Das ist doch ein rein jüdisches Geschichtsbuch, das aus der Zeit nach der Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft berichtet. Da du die ganze übrige Welt - wie bisher überhaupt vernachlässigst, ist dies doch wiederum ein Beweis dafür, daß es niemals ein "Wort des Allmächtigen" sein kann. Diese Geschichten sind aufgeschrieben irgendwann von irgend welchen Leuten, niemals von dir, der du als der Einmalige ausgegeben wirst. Wenn es sich nicht um eine ernste Angelegenheit handeln würde, könnte man doch über soviel Unverfrorenheit nur lachen. Damit wir uns nicht falsch
verstehen: Als jüdisches Geschichtsbuch will ich alles gelten lassen, was in der Bibel enthalten ist. Wenn auch vieles an den Haaren herbeigezogen oder übertrieben und vielleicht auch hinzugemogelt wurde. Wenn es für die armen Tiere nicht so traurig wäre, könnte man auch über das Schächten der zwölf Ziegenböcke lachen; für jeden jüdischen Sta mm einen zur Entsündigung. Im 7. Kap. gibt Esra bekannt, wie er vom König der Perser, der wiederum von dir die entsprechenden Befehle erhalten haben soll, beauftragt wird, bei der Rückkehr nach Jerusalem dort das Kommando zu übernehmen. Die ganze Sache stinkt doch nach einem Pamphlet! Esra hat sich mit diesem Flugblatt selbst die erforderliche Rückendeckung beim Haus-Gott Israels verschafft, um sich beim Volk durchsetzen zu können. Ein sehr geschickter, aber bereits bekannter und erfolgserprobter Schachzug. Ich will deinem Erinnerungsvermögen auf die Sprünge helfen und zitieren. 7,11 ff.: "Und dies ist die Abschrift des Schreibens, das der König Arthahsastha Esra gab, dem Priester und Schriftgelehrten, der kundig war in den Worten der Gebote und Satzungen des HERRN für Israel: Arthahsastha, König aller Könige, an Esra, den Priester und Beauftragten für das Gesetz des Gottes des Himmels: Friede zuvor! Und nun, von mir ist befohlen worden, daß alle, die von dem Volk Israel und den Priestern und Leviten in meinem Reich willig sind, nach Jerusalem zu ziehen, mit dir ziehen können, weil du vom König und seinen sieben Räten gesandt bist, um auf Grund des Gesetzes deines Gottes, das in deiner Hand ist, nachzuforschen, wie es in Juda und Jerusalem steht ... Al les, was Esra, der Priester und Beauftragte für das Gesetz des Gottes des Himmels, von euch fordert, das tut mit Sorgfalt ... Du aber, Esra, setze nach der Weisheit deines Gottes, die in deiner Hand ist, Richter und Rechtspfleger ein, die allem Volk Recht sprechen ... die das Gesetz deines Gottes kennen; und wer es nicht kennt, den sollt ihr es lehren. Aber jeder, der nicht sorgfältig das Gesetz deines Gottes und das Gesetz des Königs hält, der soll sein Urteil empfangen, es sei Tod oder Acht oder Buße an Hab und Gut oder Gefängnis. Gelobt sei der HERR, der Gott unserer Väter, der solches dem König eingegeben hat ... " Nun, dieses angebliche Schreiben trägt doch alle Züge eines Ermächtigungsgesetzes, das keiner Abstimmung bedurfte und all das beinhaltet, was Esra zur Ausübung der Macht brauchte. Du bist der imaginäre Gott, den sich die jüdischen Führer aufgebaut hatten und den Esra jetzt geschickt zu nutzen wußte. Somit bist du nur in der Vorstellungskraft ein Gott wie ihn sich jedes andere Volk ähnlich ebenfalls ausgedacht hatte. Mein lieber Herr Zebaoth, wenn ich deinen Text am Anfang des 9. Kapitels laut lese, dann wird mir angst und bange, daß mich der Staatssicherheitsdienst der BRD ins Gefängnis steckt. Deshalb werde ich ihn hier nur aufschreiben, in der Hoffnung, daß der Staatsanwalt ebenfalls nicht gern in der Bibel liest: "Esras Bußgebet wegen der Mischehen. Als das alles ausgerichtet war, traten die Oberen zu mir und sprachen: Das Volk Israel und die Priester haben sich nicht abgesondert von den Völkern des Landes mit ihren Greueln, nämlich von den Kanaanitern, Hethitern, Perisitern, Jebusitern, Ammonitern, Moabitern, Ägyptern und Amoritern; denn sie haben deren Töchter genommen für sich und für ihre Söhne, und das heilige Volk hat sich vermischt mit
den Völkern des Landes. Und die Oberen und Ratsherrn waren die ersten bei diesem Treubruch. Als ich dies hörte, zerriß ich mein Kleid und meinen Mantel und raufte mir Haupthaar und Bart ... Mein Gott, ich schäme mich und scheue mich, meine Augen aufzuheben zu dir, mein Gott; denn unsere Missetat ist über unser Haupt gewachsen, und unsere Schuld ist groß bis an den Himmel." Allmächtiger! Wenn dies das "Wort Gottes" ist, so sollten es diejenigen wenigstens beherzigen, die daran glauben! Aber es herrschen hier auf Erden himmelschreiende Zustände: Diese Reinerhaltung der verschiedenen Völker soll allein für das jüdische Volk gelten! Alle anderen Völker sollen in einer gewaltigen Vermischung untergehen. Das kann doch nicht der Sinn einer naturgebundenen stammesgeschichtlichen Entwicklung - um es kürzer zu sagen: der Evolution sein! Deshalb kann ich nicht begreifen, daß es Menschen außerhalb des jüdischen Volkes gibt, die den Inhalt dieser Bibel zu ihrer Religion machen. Es handelt sich doch um eine "Religion", die absolut auf ein bestimmtes Volk, nämlich das jüdische, zugeschnitten ist. Es kann gar nicht deutlich genug gesagt werden, daß die jüdischen Maßnahmen zur Erhaltung des jüdischen Volkes richtig sind; aber man darf doch nicht diejenigen verurteilen, welche dieselben Maßnahmen auf ihr eigenes Volk anwenden wollen. Und genau dies tut Bubis, der Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland. Mehr noch: Er verleumdet jeden, der Deutschland von Asylbetrügern befreien möchte. Nun, mein allmächtiger Gesprächspartner, wärst du endlich dran, deine Leute darauf hinzuweisen, daß keinem Volk eine Sonderregelung von dir oder von der Natur zugebilligt werden kann! Es könnte dagegen zu Katastrophen führen, wenn nicht endlich nach der Devise von Immanuel Kant allen Völkern gleiche Rechte eingeräumt werden. Falls du nicht im Bilde sein solltest: Ich meine den "kategorischen Imperativ", das sittliche Grundgesetz. Und wenn du immer noch nicht wissen solltest, was ich meine, bitte sehr: "Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten kann." Und das gilt auch für die Völker! Für alle Völker! Jeder halbwegs normale Mensch - und vor allen schon jemand, der als "Gott" angeboten wird - muß doch zugeben, daß deine Bibel ganz erhebliche Lücken aufweist, wenn sie Allgemeingut sein soll. Aus diesem Grunde erkenne ich deine Forderungen, von Esra ausgesprochen, im 10. Kapitel voll an: "Wir haben unserem Gott die Treue gebrochen, als w ir uns fremde Frauen von den Völkern des Landes genommen haben ... So laßt uns mit unserem Gott einen Bund schließen, daß wir alle fremden Frauen und die Kinder, die von ihnen geboren sind, hinaustun nach dem Rat meines Herrn und derer, die die Gebote unseres Gottes fürchten, ... Da stand Esra auf und nahm einen Eid von den obersten Priestern, den Leviten und ganz Israel, ... Und sie schworen. Und Esra, der Priester, stand auf und sprach zu ihnen: Ihr habt dem HERRN die Treue gebrochen, als ihr euch fremde Frauen genommen ... und scheidet euch von den Völkern des Landes und von den fremden Frauen ... und sie gaben ihre Hand darauf, daß sie ihre Frauen ausstoßen ... und nun entließen sie Frauen und Kinder." Deine Lieblinge, welche diese Gespräche mit dir und deine Anordnungen und Gesetze erfunden haben, gehen aber auf die Barrikaden - mehr noch, sie hetzen die ganze Welt durcheinander - wenn ein
anderes Volk genau das gleiche tut, nur in abgemilderter Form. Das zeigt doch ganz deutlich, daß du unfähig bist, hier für Gleichberechtigung zu sorgen. Weil du eben nur ein uns vorgespielter StammesGott bist! * NEHEMIA war nach "Deinem Buch" ein Zeitgenosse des Esra. Nehemia soll der Statthalter in Jerusalem gewesen sein, während Esra als Priester und Schriftgelehrter sein Amt versah. Was Nehemia, wenn er es wirklich getan haben soll, da aufgeschrieben hat, entspricht dem eines "Stadtschreibers", der Zeitgeschichtliches für die Nachwelt festzuhalten hat. Daß dies jedoch als "Wort Gottes" deklariert wird, scheint mir sehr überzogen. Aus dem 3. Kapitel will ich dir ein paar Auszüge vorlesen: "Und Eljaschib, der Hohepriester, machte sich mit seinen Brüdern, den Priestern, auf, und sie bauten das Schaftor. Sie deckten es und setzten seine Türme ein. Sie bauten aber weiter bis an den Turm Mea und bis an den Turm Hananel. (2) Neben ihnen bauten die Männer von Jericho. Und daneben baute Sakkur, der Sohn Imris. (3) Aber das Fischtor bauten die Söhne des Senaa; sie deckten es und setzten seine Türen ein, seine Schlösser und Riegel." - In diesem Stil geht das ganze Kapitel weiter. - (9) "Neben ihnen baute Rephaja ... (12) Daneben baute Schallum ... (17) Nach ihm bauten die Leviten ... (23) Nach ihnen bauten Benjamin und Haschub ... (31) Nach ihm baute Malkia ... " - Ich meine, das sollte dir genügen, um ein Urteil darüber abzugeben, ob man eine solche Litanei, besser: eintöniges Gerede als "Dein Wort" ausgeben kann. Im 4. Kapitel fällt mir ein Satz auf: "Unser Gott wird für uns streiten." - Kommst du nicht ein bißchen ins Gedränge, wenn die verschiedenen Nationen im Kriegsfall dies behaupten? Wo bleibst du dann? Zu wem hältst du? Hast du die Macht, einzugreifen? Eine schwierige Situation! Würde ein "Allmächtiger" nicht diesen ganzen Unfug eines Krieges überhaupt verhindern? Wenn ich heute nach Israel sehe, so hättest du, nach dem Glauben deiner Leute, dieses tägliche Morden längst beendet haben können. Da es aber weitergeht, muß ich dich fragen, ob du Spaß daran hast! Nun sieh mal einer an, was im 5. Kap. 14 der Nehemia von sich im "Wort Gottes" zu erzählen weiß: "Und von der Zeit an, als mir befohlen wurde, ihr Statthalter zu sein im Lande Juda ... verzichtete ich für mich und meine Brüder auf meine Einkünfte als Statthalter. Denn die früheren Statthalter, die vor mir gewesen waren, hatten das Volk belastet ..." - Weißt du, was mir im Kopf herumgeht? Ich will es dich raten lassen! Wenn es ein Kriterium für die Größe eines Menschen dafür ist, durch einen solchen Verzicht in deiner Bibel belegt zu werden, dann müßtest du dafür sorgen, daß "ein Wort" nachgebessert wird (wie es übrigens laufend geschieht). Ausgerechnet in Deutschland wirst du einen Mann finden, der ebenso wie dein Freund Nehemia auf sein Gehalt verzichtet hat. Wie, du hast nichts davon gehört? Ach, du meinst, bei deinen christlichen Demokraten diesen Mann gefunden zu haben. Ich muß dich enttäuschen. Dort gibt es genug Leute, die sich die Taschen vollstopfen. Nein, auch die
selbstbeweihräucherten
Sozis
können
beim
Doppeltkassieren
nicht
nein
sagen.
Und
die
menschfreundlichen "Grünen"? Schade, sie haben ebenfalls "Blut geleckt" und stecken mit innerem Grauen die Gelder der Parteienfinazierung ein. Und wenn du immer noch nicht im Bilde bist, so muß ich dich mit der Wahrheit enttäuschen: Sie darf im heutigen Deutschland nicht ausgesprochen werden! Rate weiter! - 18! Vieles hat sich aus damaliger Zeit bis heute gut gehalten. Kap. 6,12 bietet ein gutes Beispiel: "Denn ich merkte, daß nicht Gott ihn gesandt hatte. Denn er sagte die Weisheit über mich, weil Tobia und Sanballat ihm Geld gegeben hatten ... " Hier hättest du das Wort Weisheit in Gänsefüßchen setzen müssen, denn die beiden Leute hatten einen Weissager zur Falschaussage bestochen. Es wundert mich nur, daß du bei der Machtfülle bis zum heutigen Tage an solchen Gepflogenheiten nichts hast ändern können. Nicht gut in "Deinem Buch" finde ich auch die vielen Wiederholungen. Da werden bei Nehemia Namen und Zahlen aneinandergereiht, die man schon bei Esra gefunden hat. Warum tust du so etwas? Das 8. Kapitel klingt gar nicht überzeugend. Da soll Esra, so läßt du es von Nehemia erzählen, dem Volk das Gesetz vorgelsesen haben. Wie das? Es war doch alles aus deinem Hause verschwunden! Selbst deine späteren Fürsprecher stolpern über dieses Märchen. Der Kirchenvater Tertullian schreibt dazu: "Nachdem Jerusalem durch die babylonische Belagerung zerstört worden war, scheint jedwede Urkunde jüdischer Literaten von Esra wiederhergestellt worden zu sein." Also muß e r alles aus seinem Kopf heraus aufgeschrieben haben, was vor tausend Jahren geschehen ist. Und der Domherr der St. Pauls-Kathedrale, Dr. Irons, schreibt: "So müssen wir doch zugeben ... daß wir uns in Wirklichkeit auf nichts anderes stützen, als auf die ungeheure Begabung und Eingebung der Schreiber in Esras Tagen - Talente und Inspirationen, welche bis jetzt nur eine Hypothese sind, von der uns der eigene Besitzer" (Esra im Buche Esra) "nicht ein einziges Wort erzählt! So räumen wir unfehlbar ein, daß die Literaturgeschichte des Alten Testamentes vor Esra verloren ist." Ich will ja nicht hetzen, aber damit ist die ganze Grundlage der Bibel, des Alten Testaments, "Deines Wortes", auf schlechterem Boden als auf Sand gebaut. Aber gut, tun wir so, als ob ..., und ich werde dich weiterhin "beim Wort nehmen". Deine literarische Berühmtheit lebt von Wiederholungen. Auch im 11. Kapitel sieht es nicht anders aus. "Dein Wort" erfüllt hier die Aufgaben eines Einwohnermeldeamtes von Jerusalem; dazu eine Stadtchronik mit einem Standesamtsregister. Heutzutage sind die größten Schreier gegen das deutsche Volk deine angeblichen Freunde von damals. Ich denke an die uns unberechtigt vorgeworfene Fremdenfeindlichkeit. Wie sich diese Leute dagegen selber verhalten, das kannst du im 13. Kapitel finden. Man beruft sich dort auch auf dich. Also stehe dazu!
"Und in dieser Zeit las man aus dem Buch des Mose vor den Ohren des Volkes und fand darin geschrieben, daß die Ammoniter und Moabiter niemals in die Gemeinde Gottes kommen dürften, weil die den Kindern Israel nicht mit Brot und Wasser entgegenkamen und gegen sie Bileam dingten, damit er sie verfluche; aber unser Gott wandte den Fluch in Segen. Als sie nun dies Gesetz hörten, schieden sie alles fremde Volk aus Israel aus." Hast du dich einmal umgehört, wie sie es heute halten? Das ist eben das Unfaßbare: Sie lassen dieses Gesetz noch heute für sich gelten und handeln ansonsten nach der Devise "haltet den Dieb!". Wenn du wirklich der Allmächtige bist, so greife endlich ein und sorge für Klarheit und Wahrheit! Auch wenn es dir "zum Halse heraushängen" sollte: Gerade das Thema Fremdenfeindlichkeit wird heute, im Jahre 1993, gegen uns so hochgespielt, daß ich es nicht unterlassen darf, noch ein NehemiaZitat aus "Deinem Buch" zu bringen. 13,23 ff.: "Zu dieser Zeit sah ich auch Juden, die sich Frauen genommen hatten aus Asdod, Ammon und Moab. Und die Hälfte ihrer Kinder sprachen asdodisch oder in der Sprache eines der anderen Völker, aber jüdisch konnten sie nicht sprechen. Und ich schalt sie und fluchte ihnen und schlug einige Männer und packte sie bei den Haaren und beschwor sie bei Gott: Ihr sollt eure Töchter nicht ihren Söhnen geben noch ihre Töchter für eure Söhne oder euch selbst nehmen ... So reinigte ich sie von allem Ausländischen ..." Sag deinen Leuten, daß sie sich heute nicht so aufspielen sollen! Hilf dafür zu sorgen, daß alle Menschen diese Zitate aus "Deinem Wort" zu hören bekommen! * Was hast du mit dem BUCH ESTHER zu tun? Du wirst, wenn ich es nicht überlesen haben sollte, mit keiner Silbe erwähnt. Was sucht überhaupt dieser Krimi in der Bibel, der sogenannten "Heiligen Schrift"? Deshalb werde ich hier auch keine Stellung dazu nehmen. Ich möchte nur darauf hinweisen, daß der jüdische Mord an fünfundsiebzigtausend Nichtjuden zum Feiertag erklärt wurde und heute noch als einer der größten Festtage gilt. Es ist das Purimfest. Diese grausame Geschichte mit den sicherlich bis heute gewohnten Übertreibungen paßt in jedes Boulewardblatt, aber doch niemals in eine Schrift, die deinen Namen trägt. * "Es war ein Mann im Lande Uz, der hieß HIOB." So beginnst du dieses Buch. Es könnte in jede x -beliebige Stammensgeschichte hineinpassen, und wahrscheinlich ist sie auch von irgendwem übernommen worden. Diesen Hiob schilderst du als wohlhabenden Mann, der sieben Söhne und drei Töchter gezeugt hatte, und der siebentausend Schafe, dreitausend Kamele, fünfhundert Joch Rinder und fünfhundert Eselinnen besaß. Nach dieser Einleitung kommt dein Auftritt. Was nicht mehr neu ist, aber es sollte noch einmal gesagt werden: Zu deinem Gefolge gehören die "Gottessöhne" und dazu wiederum gehört auch der Satan. Und
ich meine, diese Szene sollte ich aus deinem Drehbuch vortragen, damit deine Anhänger, zumal die Adoptivanhänger, sich ein Bild von der Situation machen können. Hiob 1,6 ff.: "Es begab sich aber eines Tages, da die Gottessöhne kamen und vor den HERRN traten, kam auch der Satan unter ihnen. Der HERR aber sprach zu dem Satan: Wo kommst du her?" (Unter uns gefragt: Wußtest du das wirklich nicht? Du weißt doch sonst alles!) "Der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Ich habe die Erde hin und her durchzogen. Der HERR sprach zu dem Satan: Hast du achtgehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn es ist seinesgleichen nicht auf Erden, fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und meidet das Böse. Der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Meinst du, daß Hiob Gott umsonst fürchtet? Hast du doch ihn, sein Haus und alles, was er hat, ringsumher beschützt. Du hast das Werk seiner Hände gesegnet, und sein Besitz hat sich ausgebreitet im Lande. Aber strecke deine Hand aus und taste alles an, was er hat: was gilt's, er wird dir ins Angesicht absagen! Der HERR sprach zum Satan: Siehe, alles, was er hat, sei in deiner Hand; nur an ihn selbst lege deine Hand nicht. Da ging der Satan hinaus von dem HERRN." Was bist du nur für ein Gott? Du spielst mit dem Satan, der ja das Böse verkörpern soll, "wetten, daß ... " um das Wohlergehen einer ganzen Familie?! Sage mir, mit wem du dich einläßt, und ich sage dir, wer du bist! Du, der Allmächtige, Hand in Hand mit dem Satan! Es ist nicht zu fassen! Du kannst mir auch nicht weismachen, es wäre nur ein Ausrutscher gewesen! Im 2. Kapitel bringst du den gleichen Text! So läßt du die ganze Familie mit allem Hab und Gut ausrotten, nur um herauszufinden, wie sich der Hiob verhalten würde! Nun bringst du das große, sich wiederholende Hauptspiel mit verschiedenen Dialogen zwischen Hiob und drei Gesprächspartnern, die ihn trösten wollen. So erklärt einer mit Überzeugung: "Bedenke doch: Wo ist ein Unschuldiger umgekommen? Oder wo wurden die Gerechten je getilgt? Wohl aber habe ich gesehen: Die da Frevel pflügten und Unheil säten, ernteten es auch." - Hier läßt du einen Schauspieler schöne Worte sagen, die weltfremd sind! An einer anderen Stelle kann ich diesem Text jedoch zustimmen: "Denn Frevel geht nicht aus der Erde hervor, und Unheil wächst nicht aus dem Acker; sondern der Mensch erzeugt sich selbst das Unheil ... " Leider bleibt aber so vieles widersprüchlich, ganz so, wie es sich für ein Theaterstück gehört: "Er (Gott) hilft dem Armen vom Schwert und den Elenden von der Hand des Mächtigen. Dem Armen wird Hoffnung zuteil, und die Bosheit muß ihren Mund halten." Das Leben sieht anders aus! 8,5 ff.: "Wenn du aber dich beizeiten zu Gott wendest und zu dem Allmächtigen flehst, wenn du rein und fromm bist, so wird er deinetwegen aufwachen und wird wieder aufrichten deine Wohnung, wie es dir zusteht. Und was du zuerst wenig gehabt hast, wird hernach sehr zunehmen." - Dies gehört doch zu den sogenannten frommen Bibelsprüchen, um sie bei der (von den Menschen geführten) Stange zu halten! In deiner Hiob-Geschichte benutzen die darstellenden Tröster dich wieder als Drohwerkzeug. Es ist das alte Lied: Jeder weiß, was du vorhast und was du tun wirst. Kannst du den Leuten nicht einmal richtig ins
Gewissen reden, daß sie gefälligst dir zu überlassen hätten, was du mit der Welt und seinen Bewohnern zu tun gedenkst? Die drei Ratgeber sprechen immer nur von den möglichen schlimmen Konsequenzen, wenn der einzelne Mensch dies oder jenes tut oder unterläßt. Ich frage mich die ganze Zeit, warum du deinen Text nicht so formuliert hast, daß aus schlimmen Taten eines Volkes auch die bösen Folgen für dieses Volk zu erwarten wären? Daran erkenne ich, daß niemals du der Schreiber dieses Stückes gewesen sein kannst, wenn du nicht nur als der Gott eines einzigen Stammes gelten solltest. - Da wäre doch zum Beispiel das Verhältnis deiner Lieblinge zu den Fremden einmal zu korrigieren, oder?! Mit Kap. 19,25 komme ich nicht klar: "Aber ich weiß, daß mein Erlöser lebt." spricht Hiob zu seinem Freund. In einer Fußnote heißt es dazu: "Vers 25 d. i. hier: Gott als Anwalt, der sich zu meiner Verteidigung und Erlösung erhebt. - Luther übersetzte: "Ich weiß, daß mein Erlöser lebet, und er wird mich hernach aus der Erden aufwecken. Und werde darnach mit dieser meiner Haut umgeben werden und werde in meinem Fleisch Gott sehen." - Wie sagte doch ein Pfarrer zu mir?: Es kommt nicht darauf an, was in der Bibel steht, sondern wie ein Pfarrer die Bibel auslegt! - Ja, ja, die Leviten und die Priester ... ! Du läßt Hiob im Kap. 24,2 ein Wort sagen, das seit fünfzig Jahren den Mächtigen in den Ohren klingen müßte: "Die Gottlosen verrücken die Grenzen, rauben die Herden und weiden sie." Irrt hier nicht Hiob? Oder hat er nur eine Gruppe vergessen zu erwähnen? Ich denke an unser deutsches Vaterland. Es haben doch am meisten diejenigen geraubt, die die Frömmigkeit gepachtet und deinen Stellvertreter auf Erden nominiert haben. Und diejenigen, die diesem Frevel zugestimmt haben, sitzen doch bei dir in der ersten Reihe! Du kannst mir einreden, was du willst: Die größten Halunken sind die besten Kirchgänger! - Siehe auch die Lage in Italien! Das Kapitel 38 ist überschrieben "Die erste Rede des Herrn aus dem Wettersturm". Kannst du mir erklären, was ein Wettersturm ist? Oder soll ich einen Pfarrer fragen? Und wenn ich mehrere Pfarrer und vielleicht noch einen Bischof frage? Wird die Antwort einheitlich sein? Im übrigen finde ich deine Reden eher menschlich als göttlich. In Kap. 40,11 lautet dein Rat: "Streu aus den Zorn deines Grimmes; schau an alle Hochmütigen und demütige sie!" - Ja, das Ausrufungszeichen hast du selbst gesetzt! Du wirst es nicht glauben: Ich würde gern deinen Rat befolgen, nur komme ich nicht ran an diese Hochmütigen. Sie haben sich so mit Leibwächtern umgeben, daß einfach nichts zu machen ist. Man muß schon Glück haben und mit ihnen gemeinsam eine Demo veranstalten, um dann klammheimlich ein paar Eier auf sie schmeißen zu können. Zwar ziehen sie sich dann erboßt, bekleckert und unter Regenschirmen zurück, aber am nächsten Tag sind sie wieder die Unerreichbaren mit ihrem wohlklingenden chinesischen Namen: Haa Luun Keen (Halunken). Dein Ratschlag geht ja noch weiter: "Ja, schau alle Hochmütigen an und beuge sie und zertritt die Gottlosen in Grund und Boden! Verscharre sie miteinander in der Erde, und versenke sie ins Verborgene, so will ich dich preisen, daß dir deine rechte Hand helfen kann." - Also, das ist ja gut von dir gemeint.
Aber das mit den "Gottlosen" erinnert mich doch sehr an den Irren und den Psychiater. Beide glauben, der Chefarzt zu sein; aber nur einer hat eben den Schlüssel! Zum Ende hast du es sehr eilig mit deinem tragischen, komischen happy-end-Stück. Den Hiob läßt du sagen: "Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen; aber nun hat mein Auge dich gesehen." Sehr menschliche Züge hat deine Entscheidung gegenüber den Tröstern Hiobs: "Mein Zorn
ist
entbrannt über dich und deine beiden Freunde; denn ihr habt nicht recht von mir geredet wie mein Knecht Hiob. So nehmt nun sieben junge Stiere und sieben Widder und geht hin zu meinem Knecht Hiob und opfert Brandopfer für euch." - Und wenn noch so oft in "Deinem Wort" davon die Rede ist: Mir will es nicht in den Kopf, warum die harmlosen und unschuldigen Tiere ihr Leben lassen sollen! Das ist grausam! Schließlich reitest du, bildlich gesprochen, im Galopp über die Bühne: "Und der HERR wandte das Geschick Hiobs ... Und der HERR gab Hiob doppelt soviel, wie er gehabt hatte ... Und der HERR segnete Hiob fortan mehr als einst, so daß er vierzehntausend Schafe kriegte und sechstausend Kamele und tausend Joch Rinder und tausend Eselinnen. Und er bekam sieben Söhne und drei Töchter ... Und es gab keine so schöne Frauen im ganzen Lande wie die Töchter Hiobs. Und ihr Vater gab ihnen Erbteil unter ihren Brüdern ... Und Hiob starb alt und lebenssatt." Zu diesem alten Märchen müßte die Oma nur noch sagen : Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute. * Mit dem Abschnitt DER PSALTER bringst du mich etwas in Verlegenheit. Ich sagte dir schon, daß ich nicht glaube, du habest die Bibel geschrieben. Nun ja, die Theologen sind entgegenkommend; sie meinen, du habest gewisse Leute inspiriert. Wenn wir dies gelten lassen, so wärest du in gewisser Weise der Urheber, der Sinngeber, der Ideengeber. Aber nirgends habe ich bisher gelesen, daß du auch singen kannst. Denn der Psalter ist eine Samlung von Psalmen; und diese werden gesungen. (Nur der Ordnung halber will ich erwähnen - um den Naseweisen zuvorzukommen: Ein Psalter kann auch ein Blättermagen von einem Wiederkäuer sein.) Hier geht es also eindeutig um geistliche Lieder. Mit welchen du die Co-Autoren inspiriert haben könntest, wollen wir herausfinden. Oh, hier gibt es schon Probleme: Ps. 1 wird überschrieben: "Gottes Sieg und die Herrschaft seines Sohnes." Vers 7: "Kundtun will ich den Ratschluß des HERRN. Er hat zu mir gesagt: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt." Donnerwetter! So mitten in das Alte Testament platzt du da mit "deinem Sohn" hinein! Erstens, was sagen die Juden dazu? Fehlt dieser Psalm bei ihnen? Sie warten immer noch auf den Messias. Und zweitens: ich frage neugierig wie ein Kind: Wie zeugtest du einen Sohn? Raus mit der Sparche und nicht gekniffen! Hattest du ein Göttin? Konntest du gegen alle Regeln der Natur - halt, das stimmt ja nicht: Die
Schnecken können das ja auch ganz allein fertigbringen. Aber die sehen ja auch anders aus. Also verrate das Geheimnis: Wie hast du den Sohn gezeugt? Nun, ich will daraus keine Pornogeschichte machen; aber so ein bißchen könntest du der Menschheit dies Geheimnis lüften. - Ich kann warten! Ps. 3 wird alle Zahnärzte erfreuen. David soll der Urheber sein: (8) "Auf, HERR, und hilf mir, mein Gott! Denn du schlägst alle meine Feinde auf die Backe und zerschmetterst der Gottlosen Zähne." Der Räuberhauptmann muß eine wahre Begabung für geistliche Musik gehabt haben: Ps. 5,9-11: "HERR, leite mich in deiner Gerechtigkeit um meiner Feinde willen; ebne vor mir deinen Weg! Denn in ihrem Munde ist nichts Verläßliches; ihr Inneres ist Bosheit. Ihr Rachen ist ein offenes Grab; mit ihren Zungen heucheln sie. Sprich sie schuldig, Gott, daß sie zu Fall kommen ..." - Ich frage dich: Stehst du unter Kuratell, daß man dich so kommandieren darf? David: Ps. 7, 7, 9 und ab 13: "Steh auf, HERR, in deinem Zorn, erhebe dich wider den Grimm meiner Feinde! ... Schaffe mir Recht, HERR, nach meiner Gerechtigkeit und Unschuld! ... Wahrlich, wieder hat einer sein Schwert gewetzt und seinen Bogen gespannt und zielt. Doch sich selber hat er tödliche Waffen gerüstet und feurige Pfeile bereitet. Siehe, er hat Böses im Sinn, mit Unrecht ist er schwanger und wird Lüge gebären. Er hat eine Grube gegraben und ausgehöhlt und ist in die Grube gefallen, die er gemacht hat. Sein Unrecht wird auf seinen Kopf kommen und sein Frevel auf seinen Scheitel fallen. Ich danke dem HERRN um seiner Gerechtigkeit willen und will loben den Namen des HERRN, des Allerhöchsten."
Alles spricht dafür, daß David selbstherrlich genug war, gar nicht auf deine Reaktionen zu warten. Er tat nur so als ob, um sich vor seinem Volk zu stärken. Na bitte, hier kommt seine "Bescheidenheit" zum Ausdruck. Ps.8,6-7: "Du (Mensch) bist wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt. Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk, alles hast du unter seine Füße getan ... " Hieraus spricht doch der pure Größenwahn! Er liegt auf derselben Ebene der Menschheit, die glaubt, Macht zu besitzen, sich ihren Schöpfer selbst zu machen. Merkst du denn gar nicht, daß sich bei David alles um seine Person und seine Macht dreht? Nur wenn er dieses oder jenes erhält, wenn seine Feinde geschlagen werden, er Herrscher über den Bereich seines Horizonts bleibt und so weiter, dann ist er bereit, dich zu loben. Ps. 9,3,4,7,16,18,20: Ich freue mich und bin fröhlich in dir und lobe deinen Namen, Allerhöchster, daß meine Feinde zurückweichen mußten; sie sind gestürzt und umgekommen vor dir. Der Feind ist vernichtet, zertrümmert für immer, die Städte hast du zerstört; jedes Gedenken an sie ist vergangen. Die Heiden sind versunken in der Grube, die sie graben, ihr Fuß ist gefangen im Netz, das sie gestellt hatten. Die Gottlosen sollen zu den Toten fahren, alle Heiden, die Gott vergessen! HERR, steh auf, daß nicht Menschen die Oberhand gewinnen; laß alle Heiden vor dir gerichtet werden!" Wie willst du dich da aus der Affäre ziehen? Für die Juden, die Davids Psalmen gewiß kennen und auch singen werden, sind alle Christen bis zum heutigen Tage Heiden. Auf wessen Seite stehst du? Der Egoist David singt weiter in gewohnter Weise: Ps.17,13: "HERR, mache dich auf, tritt ihm entgegen und demütige ihn! Errette mich vor dem Gottlosen mit deinem Schwert." Höre nur, wie David im Ps. 18 von dir singt: "Da erhörte er meine Stimme von seinem Tempel, und mein Schreien kam vor ihn zu seinen Ohren. Die Erde bebte und wankte, und die Grundfesten der Berge bewegten sich und bebten, da er zornig war.
Rauch stieg auf von seiner Nase und verzehrend Feuer aus seinem Munde; Flammen sprühten von ihm aus. Er neigte den Himmel und fuhr herab, und Dunkel war unter seinen Füßen. Und er fuhr auf dem Cherub und flog daher, er schwebte auf den Fittichen des Windes. Er machte Finsternis ringsum zu seinem Zelt; in schwarzen, dicken Wolken war er verborgen. Der HERR donnerte im Himmel, und der Höchste ließ seine Stimme erschallen mit Hagel und Blitzen ... Er errettete mich von meinen starken Feinden, von meinen Hassern, die mir zu mächtig waren ... Der HERR tut wohl an meiner Gerechtigkeit, er vergilt mir nach der Reinheit meiner Hände ... sondern ich bin ohne Tadel vor ihm und hüte mich vor Schuld ... Denn mit dir kann ich Kriegsvolk zerschlagen und mit meinem Gott über Mauern springen." Ich kann mir vorstellen, daß auch dir ein solcher Gesang eines Agitators zuwider ist. Oder irre ich mich? Wenn dies zum Inhalt religiösen Empfindens gehört, dann kann man sich doch an den Fingern einer Hand ausrechnen, wie die Welt am Ende aussehen muß! Du läßt es in "Deinem Wort" zu, daß mit dir eine Art Katz- und Maus-Spiel getrieben wird. Du wirst bis in den Himmel gelobt, aber immer unter der Voraussetzung, daß du das tust, was man von dir verlangt. David hat sich bei seinen Gesängen oft so verstiegen, daß es wie zwischen religiösem Wahn und irdischem Größenwahn schwankte. Ps. 21,10,11: "Du wirst es mit ihnen machen wie im Feuerofen, wenn du erscheinen wirst. Der HERR wird sie verschlingen in seinem Zorn; Feuer wird sie fressen. Ihre Nachkommen wirst du tilgen vom Erdboden und ihre Kinder aus der Zahl der Menschen." Hast du David damit beauftragt, solches zu prophezeien?
Den 29. Psalm Davids muß ich dir vollständig vortragen, damit du selber urteilen sollst, ob dir soviel Lobhudelei recht ist: "Bringet dar dem HERRN, ihr Himmlischen, bringet dar dem HERRN Ehre und Stärke! Bringet dar dem HERRN die Ehre seines Namens, betet an den HERRN in heiligem Schmuck! Die Stimme des HERRN erschallt über den Wassern, der Gott der Ehre donnert, der HERR, über großen Wassern. Die Stimme des HERRN ergeht mit Macht, die Stimme des HERRN ergeht herrlich. Die Stimme des HERRN zerbricht die Zedern des Libanon. Er läßt hüpfen wie ein Kalb den Libanon, den Sirjon wie einen jungen Wildstier. Die Stimme des HERRN sprüht Feuerflammen; die Stimme des HERRN läßt die Wüste erbeben; der HERR läßt erbeben die Wüste des Kadesch. Die Stimme des HERRN läßt Eichen wirbeln ("Eichen wirbeln" übersetzte Luther nach anderer Überlieferung mit: "erregte die Hinden") und reißt Wälder kahl. In seinem Tempel ruft alles: 'Ehre!' Der HERR hat seinen Thron über der Flut; der HERR bleibt ein König in Ewigkeit. Der HERR wird seinem Volk Kraft geben; der HERR wird sein Volk segnen mit Frieden." Da haben wir es!: Du bist nur ein Stammesgott, den man zur Lenkung des eigenen Volkes fest im Griff hat! Ist dir aufgefallen, daß das Strickmuster von Davids Psalmen immer ähnlich ist? Zuerst wird eine Litanei von Selbstanklagen heruntergebetet, er bekennt sich als Sünder oder es wird Süßholz für Gott geraspelt, dann beschimpft er seine Widersacher und zum Schluß kommt die Forderung an dich, ihm aus der Bredouille zu helfen. Für mich erhebt sich dabei die Frage: Liegt dies an der psychischen Verfassung Davids (und seiner Autoren-Genossen, die es ja ebenso machen) oder trägst du dafür allein die Verantwortung durch deine angebliche Inspiration? Typisch für das, was ich eben sagte, ist der Ps. 40: Zuerst die angebliche Demut vor dir, dann das Lob für dich, sein Eigenlob, danach bekommen seine Feinde ihr Fett weg: " ... Schämen sollen sich und zuschanden werden,
die mir nach dem Leben stehen, mich umzubringen. Es sollen zurückschrecken und zuschanden werden, die mir mein Unglück gönnen ... " Und zum Schluß, wie gehabt: "Du bist mein Helfer und Erretter; mein Gott, säume doch nicht!" Nun weißt du, was du zu tun hast. Du wirst alle Hände voll zu tun haben und keine Zeit für andere Völker. Recht seltsam finde ich den Ps. 50,8-13. Hier sprichst du einmal ohne Dolmetscher: "Ich, Gott, bin dein Gott. Nicht deiner Opfer wegen klage ich dich an - sind doch deine Brandopfer täglich vor mir. Ich will von deinem Haus Stiere nicht nehmen noch Böcke aus deinen Ställen. Denn alles Wild im Walde ist mein und die Tiere auf den Bergen zu Tausenden. Ich kenne alle Vögel auf den Bergen; und was sich regt auf dem Felde, ist mein. Wenn mich hungerte, wollte ich dir nicht davon sagen; denn der Erdkreis ist mein und alles, was darauf ist. Meinst du, daß ich Fleisch von Stieren essen wolle oder Blut von Böcken trinken?" Mit dieser Rede, so meine ich, kannst du dir selber keine E hre einlegen. Das klingt doch alles sehr vermenschlicht, ganz zu dem passend, was sich der berühmte kleine Fritz (um nicht zu sagen: Moritz) vom lieben Gott vorstellt. - Sehen wir weiter. Im Ps. 56 wirst du zum Nachtwächter oder Leibwächter degradiert. (7+8): "Sie rotten sich zusammen und lauern und haben acht auf meine Schritte, wie sie mir nach dem Leben trachten. Sollten sie mit ihrer Bosheit entrinnen? Gott, stoß diese Leute ohne alle Gnade hinunter!" Hier kann ich dir nur raten, dich nicht zum Fremdenhaß mißbrauchen zu lassen. Ps. 59,6+14: "Du HERR, Gott Zebaoth, Gott Israels, wache auf und suche heim alle Völker! Sei keinem von ihnen gnädig,
die so verwegene Übeltäter sind. Sela." "Vertilge sie ohne Gnade, vertilge sie, daß sie nicht mehr da sind!" Welch ein Haß spricht aus diesen Zeilen! Weißt du, welches Bild man von dir im Psalm 68,24 macht: "Daß du seinen Fuß im Blut der Feinde badest und deine Hunde es lecken." Es gehört Mut dazu, derartiges als "Dein Wort" auszugeben. Ps. 40 und Ps. 70 haben viel Ähnlichkeit. Ich habe Verständnis dafür: Wer soviel schreibt, der kann sich gelegentlich wiederholen. Es gibt noch mehr davon, aber ich will mich beschränken. War es dir ein Bedürfnis, den Ps. 78 als Historie Israels bis David zu bringen? Den 83. Ps. hättest du auch als Kriegslied deklarieren können. Im Ps. 90 wurde wieder einmal an deinem Text manipuliert. (10): "Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn's hoch kommt, so sind's achtig Jahre, und was daran köstlich scheint, ist doch nur vergebliche Mühe." Bei Luther heißt es: "und wenn's köstlich gewesen ist, so ist's Mühe und Arbeit gewesen." - Was sagt der Autor dazu? Im selben Psalm übertreibst du mächtig, finde ich. So sollte man das nicht stehen lassen: "Wenn auch tausend fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen. Es wird dir kein Übel begegnen, und keine Plage wird sich deinem Hause nahen. Denn er hat seinen Engeln befohlen, daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen, daß sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest." Im übrigen, was verstehst du unter "gottlos"? Sind es solche Menschen, die sich der Natur verbunden und ihr gegenüber auch verantwortlich fühlen? Die den "lieben Gott" einen guten Mann sein lassen, ansonsten aber nach der Devise leben: Was kostet die Welt? Ich will sie pumpen! Sieh dir einmal all die Schein-Heiligen an, wie sie die Erde ruinieren und dabei vorgeben, die Menschen zu regieren! In deinen Psalmen werden die Menschen unter falschen Vorzeichen klassifiziert; der Haß, die Selbstgefälligkeit
und die Beschlagnahme dieses imaginären Gottes bilden den Inhalt dieser eigenartigen Gesänge. Aber ich will nicht zu umschweifig werden, sondern dich weiterhin beim Wort nehmen. Beim Lesen dieser vielen frommen Psalmen, insbesondere wenn sie angeblich von David stammen, muß ich an eine alte Lebsnweisheit denken: Die größten Huren werden im Alter die besten Betschwestern. Wie kannst du solches den Menschen als beglückendes Instrument vorsetzen? Ps. 101, von David: "Von Gnade und Recht will ich singen und dir, HERR, Lob sagen. Ich handle umsichtig und redlich, ... ich wandle mit redlichem Herzen in meinem Hause. Ich nehme mir keine böse Sache vor; ich hasse den Übertreter und lasse ihn nicht bei mir bleiben. Ein falsches Herz muß von mir weichen. Den Bösen kann ich nicht leiden ... Ich mag den nicht, der stolze Gebärde und hoffärtige Art hat ... ich habe gerne fromme Diener. Falsche Leute dürfen in meinem Hause nicht bleiben, die Lügner gedeihen nicht bei mir. Jeden Morgen bringe ich zum Schweigen alle Gottlosen im Lande, daß ich alle Übeltäter ausrotte aus der Stadt des HERRN." Wer in deinem "Wort Gottes" gelesen hat, der weiß, was für ein Un geheuer David gewesen ist. Wenn er schon meint, die Menschen täuschen zu können, so sollte er doch vor dir, seinem Gott, fürchten, entdeckt zu werden, daß seine Scheinheiligkeit auffliegt. - Falls er wirklich an deine Allmacht geglaubt haben sollte. Im 105. Psalm wirst du wieder an deine Verpflichtungen gegenüber dem Volk Israel erinnert. Hast du ein so schlechtes Gedächtnis? Oder ist diese öffentliche Beeinflussung durch das häufige Wiederholen der simple Trick, bei anderen die Gewißheit zu erwecken, es beruhe alles auf Echtheit und Wahrheit? Ich neige zu dieser Annahme! Und du fällst auf diesen Bluff herein? Willst du Davids 109. Ps. für ein geistliches Lied halten? Es geht um seinen Widersacher: " ... Seine Kinder sollen Waisen werden und sein Weib eine Witwe. Seine Kinder sollen umherirren und betteln und vertrieben werden aus ihren Trümmern.
Es soll der Wucherer alles fordern, was er hat, und Fremde sollen seine Güter rauben. Und niemand soll ihm Gutes tun, und niemand erbarme sich seiner Waisen. Seine Nachkommen sollen ausgerottet werden, ihr Name soll schon im zweiten Glied getilgt werden. Der Schuld seiner Väter soll gedacht werden vor dem HERRN, und seiner Mutter Sünde soll nicht getilgt werden. Der HERR soll sie nie mehr aus den Augen lassen, und ihr Andenken soll ausgerottet werden auf Erden." Ja, das ist die Art deiner frommen Leute! Der Höhepunkt deiner Psalmen, was die Menge in einem Stück betrifft, wird im 119., "dem güldenen ABC", erreicht. Er hat 176 Verse. Einer ist schöner als der andere. Der letzte beginnt: "Ich bin ein verirrtes und verlorenes Schaf." - Das habe ich auch gedacht! Der 132. Ps. beweist einmal mehr, wie du von den Leuten, mit denen du dich einmal eingelassen haben sollst, in die Zange genommen wirst: " ... Der HERR hat David einen Eid geschworen, davon wird er sich wahrlich nicht wenden: Ich will dir auf deinen Thron setzen einen, der von deinem Leibe kommt ... " Du kannst machen, was du willst, man hat dich fest im Griff! Noch eine fromme Zeile aus dem 137. Ps. Es geht gegen Babel: "Wohl dem, der deine jungen Kinder nimmt und sie am Felsen zerschmettert!" Jedes andere Volk, das solche Lieder singen würde, landete vor einem internationalen Gerichtshof. Nur weil man glaubt, Alleinbeherrscher des lieben Gottes zu sein, sollte hier ein Freibrief gelten? Endlich komme ich auf den Gedanken, wer die Idee mit dem Zerschmettern von Kindern an Felsen gehabt hat ... * Der Psalmen sind genug gesungen! Laß uns einmal sehen, wie wertvoll fü r das Leben der Menschen DIE SPRÜCHE SALOMOS sind. Ja, es sind Lebensweisheiten, die man als Richtschnur gelten lassen kann. Aber da du sicher viel in der Welt herumgekommen bist, möchte ich dich fragen, ob du bei anderen Völkern Ähnliches gefunden hast. Und wenn du der Allmächtige und Allwissende bist, so wirst du mir diese Frage mit "ja" beantworten müssen. Vielleicht fragst du mich, ob diese anderen Völker nun ebenfalls gleich eine Religion daraus
gemacht haben? Und da liegt der Hase im Pfeffer: Immer wenn Menschen sich eine sogenannte Religion gezimmert haben, wurde daraus auch ein Machtinstrument. Das ist die Kehrseite der Medaille Religion! Da du in deiner Bibel die Verantwortung trägst, werde ich dich fragen, wenn mir ein Spruch Salomos unverständlich scheint. 3,5: "Verlaß dich auf den HERRN von ganzem Herzen, und verlaß dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen." Was fange ich damit an? Ich war bisher der Meinung (und ich werde wohl auch dabei bleiben), daß mir die Natur Herz, also Gefühl, Empfinden und Verstand gegeben hat, um mit diesen "Werkzeugen" das Leben zu meistern. "Verlaß dich auf den HERRN von ganzem Herzen". Was soll der einfache Mensch, und wir sind ja all e "einfache" Menschen, damit anfangen? Ich fürchte, die Antwort der Etablierten wird so aussehen, daß man auf das "Wort Gottes" verweist. Damit sind wir aber wieder bei der Manipulierbarkeit der Menschen mit Hilfe der sogenannten Religion. 3,19: "Der HERR hat die Erde durch Weisheit gegründet und nach seiner Einsicht die Himmel bereitet." Wohl kenne ich die Redensart vom "siebenten" Himmel, aber allgemein war doch immer nur von dem Himmel die Rede. Du wirst ja wohl wissen, was Wahrheit ist. Und wie sieht der Himmel aus - wenn schon davon gesprochen wird? In dem Falle sollte sich doch keiner genieren, wie ein Kind zu fragen. Alles drüber Hinwegreden, wäre unaufrichtig. Und welche der Religionen wollte das wohl auf sich sitzen lassen? 3,30: "Geh nicht mutwillig mit jemand vor Gericht, wenn er dir kein Leid getan hat." Wie kommt es aber, daß nach mehreren tausend Jahren dieser Religionspraxis dennoch diese Weisungen nicht befolgt werden? Liegt das an der Religion? Liegt es an deiner Unfähigkeit, die Menschen entsprechend umzuerziehen? Das sind Fragen, die offen bleiben! Das ist auch wieder so ein Allerweltsspruch, mit dem nur geblufft wird. 3,33: "Im Hause des Gottlosen ist der Fluch des HERRN, aber das Haus des Gerechten wird gesegnet." Die sogenannten "Gerechten" leben von der Existenz der Gottlosen. Die Gerechten wären mit ihrer Kunst am Ende, wenn es keine Gottlosen gäbe; und wer dazu gehört, bestimmen die "Gerechten"! 5,3: Hier spricht ein Mann, der das Leben kennt: "Denn die Lippen der fremden Frau sind süß wie Honigseim, und ihre Kehle ist glatter als Öl, hernach aber ist sie bitter wie Wermut und scharf wie ein zweischneidiges Schwert. Ihre Füße laufen zum Tode hinab; ihre Schritte führen ins Totenreich, daß du den Weg des Lebens nicht wahrnimmst; haltlos sind ihre Tritte, und du merkst es nicht." Ein schöner Spruch, nicht wahr?! Nun schlage einmal ein paar hundert Seiten in deinem klugen Buch zurück (1. Kön. 11,3), da kannst du nachlesen, daß Salomo siebenhundert Haupt- und dreihundert
Nebenfrauen hatte. Was sagst du dazu? So ist das Leben: Theorie und Praxis! Aber schöne Sprüche klopfen! Soll man da noch ernst bleiben? Ich habe nicht vor, dich zu langweilen oder mich zu wiederholen, denn wenn du "Die grausame Bibel" gelesen haben solltest, so wirst du festgestellt haben, daß ich dort Spr. 7,6 zitiert habe. Das würde hier ebenfalls reinpassen. Wer neugierig ist, kann nachschlagen. 9,10 ist mir unverständlich. Kannst du mir helfen: "Der Weisheit Anfang ist die Furcht des HERRN, und den Heiligen erkennen, das ist Verstand." Noch so eine orientalische "Weisheit", die dem damaligen Zeitgeist enspricht; nach dem Grundsatz: Wir sind die Gerechten, die sich ihren Hausgott selbst gemacht haben, und die anderen sind dann eben die Gottlosen. 10,16: "Dem Gerechten gereicht sein Erwerb zum Leben, aber dem Gottlosen sein Einkommen zur Sünde." Hier jedoch kann ich voll zustimmen: 11,14: "Wo nicht weiser Rat ist, da geht das Volk unter." Das deutsche Volk wird untergehen, wenn der weise Rat noch länger ausbleibt und Volksverräter das Sagen behalten. 10,30: "Der Gerechte wird nimmermehr wanken; aber die Gottlosen werden nicht im Lande bleiben." Wie soll ich denn das verstehen? Die Juden sind doch außer Landes gegangen! Was nun? Was du mit deinem Salomo so ausgedacht hast, na ja ...: 11,22: "Ein schönes Weib ohne Zucht ist wie eine Sau mit einem goldenen Ring durch die Nase." 12,17: "Wer wahrhaftig ist, der sagt offen, was recht ist; aber ein falscher Zeuge betrügt." - Wo bleibt deine Allmacht? Wir erleben zur Zeit, daß die Wahrhaftigen verfolgt werden und meineidige Zeugen das große Wort führen. Da helfen keine schönen Sprüche. 12,22: "Lügenmäuler sind dem HERRN ein Greuel; die aber treulich handeln, gefallen ihm." - Diesen Eindruck habe ich nicht! Lügenmäuler führen bei uns das große Wort. Und wer die Wahrheit sagt, wird eingesperrt! Was hilft da deine "Religion", wenn es nur bei frommen Sprüchen bleibt? 13,5: "Ein treuer Zeuge lügt nicht; aber ein falscher Zeuge redet frech Lügen." - Na und? Lauter schöne Worte! Ich könnte dir Beispiele in Mengen aufzählen. 15,8; "Der Gottlosen Opfer ist dem HERRN ein Greuel; aber das Gebet der Frommen ist ihm wohlgefällig." - Läßt du dich von solchen an den Haaren herbeigezogenen "Weisheiten" beeindrucken? 15,27: "Wer unrechtem Gewinn nachgeht, zerstört sein Haus; wer aber Bestechung haßt, der wird leben." - Du solltest einmal in den deutschen Bundestag gehen und den Politikern mit solchen S prüchen kommen. Das Hohe Haus würde johlen oder dich auspfeifen. 16,7: "Wenn eines Menschen Wege dem HERRN wohlgefallen, so läßt er auch seine Feinde mit ihm Frieden machen." - Bezieht sich das auch auf Völker? Ich fürchte, wir haben bei dir schlechte Karten. Seit
fünfzig Jahren warten wir auf den Frieden. Die "Gerechten" wollen aber nicht; sie wollen uns ewig melken. 16,16: "Weisheit erwerben ist besser als Gold und Einsicht erwerben edler als Silber." - Salomo war zu seiner Zeit der reichste Mann, der in Prunk und Saus und Braus lebte! Das ist ja wie Genügsamkeit und Arbeit der Adel der Armen ist; wir bleiben aber lieber bürgerlich. 17,5: "Wer sich über eines anderen Unglück freut, wird nicht ungestraft bleiben." - Also, lieber Herr Jehova, mit deiner Bibel hast du alle Möglichkeiten; hier der fromme Spruch und in den Psalmen kam knüppeldick das Gegenteil! Was erwartest du von den Menschen bei deiner Wankelmütigkeit? Da muß doch alles drunter- und drübergehen. 17,8: "Bestechung ist wie ein Z auberstein dem, der sie gibt; wohin er sich kehrt, hat er Glück." - In der BRD leben viele wie im Himmel! Es sind die "Gerechten", die Gottvollen und deine lieben Kinder. 17,23: "Der Gottlose nimmt gern heimlich Geschenke, zu beugen den Weg des Rechts. " - Nein, hier irrte dein Lehrling Salomo! Die den Weg "rechts" gehen, sitzen weder im deutschen Bundestag noch stellen sie irgendwo korrupte Politiker. Die Frage ist deshalb zu klären: Wer oder was sind die Gottlosen? 17,26: "Es ist schon nicht gut, daß man Unschuldige Strafe zahlen läßt; aber den Edlen zu schlagen, geht über alles Maß." - Meinst du, deine Leute kennen die Bibel? 18,8: "Die Worte des Verleumders sind wie Leckerbissen und gehen einem glatt ein." - Besonders, wenn sie von höchster Stelle und über alle Medien verbreitet werden. Du mußt wohl damals schon eine Ahnung gehabt haben, daß es eines Tages das Fernsehen geben wird. 19,5: "Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft; und wer frech Lügen redet, wird nicht entrinnen." Stimmt nicht! Ich kann dir eine ganze Latte von Beispielen aufzählen, die meine Behauptung unterstützen. Manchmal habe ich den Eindruck, du und Salomo habt Langeweile gehabt und einfach über mögliche Sprüche nachgedacht. Deshalb habt ihr euch in euerm Eifer auch hier und da wiederholt. (Wie es in der "Heiligen Schrift" so üblich ist.) Z. B. 19,9: "Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft; und wer frech Lügen redet, wird umkommen." Solche Oberflächlichkeiten mindern den Gehalt! 19,13: "Ein törichter Sohn ist seines Vaters Herzeleid, und ein zänkisches Weib wie ein ständig triefendes Dach." - Wie bietest du Hilfe an? Da hat einer dem andern über die Schulter geguckt: 21,9: "Besser im Winkel auf dem Dach wohnen als mit einem zänkischen Weib zus ammen in einem Hause." - Solange es nicht regnet; aber was, wenn doch? 21,15: "Dem Gerechten ist es eine Freude, wenn Recht geschieht, aber den Übeltätern ist es ein Schrecken." - Nun frage ich dich, warum es denn nicht möglich ist, die Gerechten dazu zu bewegen, daß hier einmal Recht geschieht und nicht nur alles mit "gerichtsbekannt" vom Tisch gewischt wird?
Schon wieder! (21,19) "Besser in der Wüste wohnen als bei einem zänkischen und zornigem Weibe." Wer von euch beiden hat denn solch schlechte Erfahrungen gemacht? 21,28: "Ein lügenhafter Zeuge wird umkommen; aber wer recht gehört hat, dessen Wort bleibt." - Nach meiner Erfahrung nur auf biologischem Wege - ansonsten lebe ich in der Hoffnung. 22,28: "Verrücke nicht die uralten Grenzen, die deine Väter gemacht haben." - Diesen Spruch hättest du mit deinen Gerechten im Plenarsaal des Bundestages ausbreiten müssen, als die Verräter die alten Grenzen verrückt haben. Und wem diese Weisheit einmal nicht genügt, der lese 23,10: "Verrücke nicht uralte Grenzen und vergreife dich nicht an dem Acker der Waisen."- Das wär doch etwas für deine polnischen Adoptivkinder! Unterrichte sie in deiner Bibel! 24,17: "Freue dich nicht über den Fall deines Feindes, und dein Herz sei nicht froh über sein Unglück." - Siehe das Gegenteil bei den geistlichen Gesängen, den Psalmen! 24,19: "Erzürne dich nicht über die Bösen und ereifrige dich nicht über die Gottlosen." - Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen. Du überläßt also deinen Gerechten, nach welcher Seite "deines Buches" sie an diesem oder jenem Tage zu handeln gedenken. Sie werden durch "Dein Wort" immer gedeckt sein. So gut möchte ich es auch einmal haben. 25,19: "Auf einen Treulosen hoffen zur Zeit der Not, das ist ein fauler Zahn und gleitender Fuß." - Es ist schon möglich, daß unsere Treulosen auch aus dem Munde riechen. Die Russen sagen:
Der Fisch
fängt beim Kopf an zu stinken. Noch so ein Widerspruch zu deinen Psalmen. Hier 25,21: "Hungert deinen Feind, so speise ihn mit Brot, dürstet ihn, so tränke ihn mit Wasser ... " - Dort schlägt man sie einfach tot. Glaubst du mir nicht, wenn ich deine Wiederholungen moniere? 25,24: "Besser im Winkel
auf dem
Dache sitzen als mit einem zänkischen Weibe zusammen in einem Hause." - Mein Gott, habt ihr ein Pech gehabt! Es reißt nicht ab! 27,15: "Ein zänkisches Weib und ein triefendes Dach, wenn's sehr regnet, lassen sich miteinander vergleichen." - Da sind wohl alle nicht ganz dicht gewesen! 29,4: "Ein König richtet das Land auf durchs Recht; wer aber viel Steuern erhebt, richtet es zugrunde." - Wie schade, daß wir keinen König haben! Dafür haben wir "einen", der mit den Steuern nach der Wurstfabrik wirft. Wo so etwas geschieht, willst du wissen? In Bayern! 29,12: "Ein Herrscher, der auf Lügen hört, hat nur gottlose Diener." - Uns helfen deine Sprüche wenig. Wir haben keinen Herrscher. Wir werden beherrscht. Aber wir haben viele Hiwis, die sich wie Herrscher aufführen. Wir haben auch keine gottlosen Diener. Unsere Staatsdiener sind alle sich selbst und auch Gott ergeben. Bist du zufrieden? Dein Freund Salomo vertritt hier sonderbare Ansichten. 31,6: "Gebt starkes Getränk denen, die am Umkommen sind, und Wein den betrübten Seelen, daß sie trinken und ihres Elends vergessen und ihres Unglücks nicht mehr gedenken."
Demnach wird bei den Entziehungstherapien eine völlig gottlose Methode angewandt. Was schlägst du vor? Sollten es die Leute mal mit deiner Bibel versuchen? 31,30: "Lieblich und schön sein ist nichts; ein Weib, das den HERRN fürchtet, soll man loben." Ich habe das Wort HERRN dem Text ensprechend in großen Buchstaben geschrieben. Mein Nachbar, der im Gegensatz zu mir ein "frommer" Mann ist, möchte aber, daß ich dieses Wort nur wie ein normales Hauptwort schreibe. Er sitzt zwar nicht auf dem Dach, und er kann auch nicht mit euren schlechten Erfahrungen konkurrieren, aber er verspricht sich mehr davon, wenn er seiner Frau mein Manuskript in dieser Form zeigen kann. Was rätst du mir, soll ich tun? Im übrigen werde ich bei deinen, unter dem Pseudonym Salomo laufenden, Sprüchen in ihrer Vielfältigkeit sehr an die Horoskope der Klatschblätter erinnert; auch da kann man sich das Passende heraussuchen. Dein Salomo als Prediger gibt nicht viel her. Aber er hat die Präambel für die Kapitalisten und Plutokraten verfaßt. Pred. 5,9: "Wer Geld liebt, wird vom Geld niemals satt, und wer Reichtum liebt, wird keinen Nutzen davon haben ... Denn wo viele Güter sind, da sind viele, die sie aufessen; und was hat ihr Besitzer mehr davon als das Nachsehen? Wer arbeitet, dem ist der Schlaf süß, er habe wenig oder viel gegessen; aber die Fülle läßt den Reichen nicht schlafen." - Wer sagt's denn: Die armen Reichen! Das ist also deine Moral des Verhältnisses von Arm und Reich auf religiöser Grundlage! Pred. 7,3: "Trauern ist besser als Lachen; denn durch Trauern wird das Herz gebessert. Das Herz der Weisen ist dort, wo man trauert, aber das Herz der Toren dort, wo man sich freut." Wem diese Predigt nicht gefällt, der darf sich an der nächsten erfreuen. Pred. 9,7: "So geh hin und iß dein Brot mit Freuden, trink deinen Wein mit gutem Mut; denn dies dein Tun hat Gott schon längst gefallen." Wie kann ich dich hier verstehen? 7,17: "Sei nicht allzu gottlos ..." Gibt es auch ein bißchen Gottlosigkeit? Ist das vielleicht so, wie eine Frau auch nur ein bißchen schwanger sein kann? 8,14: " ... Es gibt Gerechte, denen geht es, als hät ten sie Werke der Gottlosen getan, und es gibt Gottlose, denen geht es, als hätten sie Werke der Gerechten getan." - Hier ist offensichtlich der Wurm drin. Woran kann dies liegen? Stimmt die ganze Klassifizierung nicht? Liegt es an den Menschen oder an deinem System? Hier finde ich eine weise Einsicht. Aber ob sie Folgen hat? Pred. 9: " ... Auch über Liebe und Haß bestimmt der Mensch nicht; alles ist vor ihm festgelegt. Es begegnet dasselbe dem einen wie dem andern: dem Gerechten wie dem Gottlosen, dem Guten und Reinen wie dem Unreinen, dem, der opfert, wie dem, der nicht opfert. Wie es dem Guten geht, so geht's auch dem Sünder. Wie es dem geht, der schwört, so geht's auch dem, der den Eid scheut. Das ist das Unglück bei allem, was unter der Sonne geschieht, daß es dem einen geht wie dem andern."
Müssen wir daraus nun lernen, daß es trotzdem noch immer ein auserwähltes Volk geben soll? Siehst du, das ist der Punkt, mit dem ich nicht einverstanden bin! * DAS HOHELIED SALOMOS ist, wie ich hörte, die Lieblingslektüre deiner adoptierten katholischen Klosterinsassen. Das machte mich neugierig. Und da ich mir nicht sicher bin, ob du noch alles im Kopf hast oder öfter in deine Bibel siehst, will ich doch lieber einiges wiedergeben. 1,2: "Er küsse mich mit dem Kusse seines Mundes; denn deine Liebe ist lieblicher als Wein. Es riechen deine Salben köstlich; dein Name ist eine ausgeschüttete Salbe, darum lieben dich die Mädchen. Zieh mich dir nach, so wollen wir laufen. Der König führt mich in seine Kammern. Wir wollen uns freuen und fröhlich sein über dich; wir preisen deine Liebe mehr als den Wein. Herzlich lieben sie dich." 1,9: "Ich vergleiche dich, meine Freundin, einer Stute an den Wagen des Pharao. Deine Wangen sind lieblich mit den Kettchen und dein Hals mit den Perlenschnüren. Wir wollen dir goldene Kettchen machen mit kleinen silbernen Kugeln." 1,12: "Als der König sich herwandte, gab meine Narde ihren Duft. Mein Freund ist mir ein Büschel Myrrhen, das zwischen meinen Brüsten hängt. Mein Freund ist mir eine Traube von Zyperblumen in den Weingärten von En-Gedi. Siehe, meine Freundin, du bist schön; schön bist du, deine Augen sind wie Taubenaugen. Siehe, mein Freund, du bist schön und lieblich. Unser Lager ist grün. Die Balken unserer Häuser sind Zedern, unsere Täfelung Zypressen." 2,3: "Wie ein Apfelbaum unter den wilden Bäumen, so ist mein Freund unter den Jünglingen. Unter seinem Schatten zu sitzen, begehre ich, und seine Frucht ist meinem Gaumen süß. Er führt mich in den Weinkeller, und die Liebe ist sein Zeichen über mir. Er erquickt mich mit Traubenkuchen und labt mich mit Äpfeln; denn ich bin krank vor Liebe. Seine Linke liegt unter meinem Haupte, und seine Rechte herzt mich." 2,9: "Mein Freund gleicht einer Gazelle oder einem jungen Hirsch. Siehe, er steht hinter unserer Wand und sieht durchs Fenster und blickt durchs Gitter. Mein Freund antwortet und spricht zu mir: Steh auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm her! ... Steh auf, meine Freundin, und komm, meine Schöne, komm her! Meine Taube in den Felsklüften, im Versteck der Felswand, zeige mir deine Gestalt, laß mich hören deine Stimme; denn deine Stimme ist süß, und deine Gestalt ist lieblich." 2,16: "Mein Freund ist mein, und ich bin sein, der unter den Lilien weidet. Bis der Tag kühl wird und die Schatten schwinden, wende dich gleich einer Gazelle, mein Freund ... " In "Deinem Buch" gibst du zu diesem Text einen Hinweis auf den Psalm 45, der ein Brautlied sein soll. Also brauche ich mir keine abschweifenden Gedanken darüber zu machen, ob das Hohelied vielleicht eine verschrobene Umschreibung auf die überirdische Liebe sein soll. Es soll also eine fast unbeschreibliche Liebe erklärt werden. Dafür habe ich durchaus einen Sinn. Und ich finde alles auch recht gefühlvoll. Nur frage ich mich: Gehört dies alles in die Bibel?
Ich möchte diesen schönen Liebesroman nicht unterbrechen. 3,6: "Was steigt da herauf aus der Wüste wie ein gerader Rauch, wie ein Duft von Myrrhe, Weihrauch und allerlei Gewürz des Krämers? Siehe, es ist die Sänfte Salomos; sechzig Starke sind um sie her von den Starken in Israel. Alle halten sie Schwerter und sind geübt im Kampf; ein jeder hat sein Schwert an der Hüfte gegen die Schrecken der Nacht. Der König Salomo ließ sich eine Sän fte machen aus Holz vom Libanon. Ihre Säulen machte er aus Silber, ihre Lehnen aus Gold, ihren Sitz mit Purpur bezogen, ihr Inneres mit Ebenholz. - Ihr Töchter Jerusalems, kommt heraus und sehet, ihr Töchter Zions, den König Salomo mit der Krone, mit der ihn seine Mutter gekrönt hat am Tage seiner Hochzeit, am Tage der Freude seines Herzens." 4: "Siehe, meine Freundin, du bist schön! Siehe, schön bist du! Deine Augen sind wie Taubenaugen hinter deinem Schleier. Dein Haar ist wie eine Herde Ziegen, die herabsteigen vom Gebirge Gilead. Deine Zähne sind wie eine Herde geschorener Schafe, die aus der Schwemme kommen; alle haben sie Zwillinge, und keines unter ihnen ist unfruchtbar. Deine Lippen sind wie eine scharlachfarbene Schnur, und dein Mund ist lieblich. Deine Schläfen sind hinter deinem Schleier wie eine Scheibe vom Granatapfel. Dein Hals ist wie der Turm Davids, mit Brustwehr gebaut, an der tausend Schilde hangen, lauter Schilde der Starken. Deine beiden Brüste sind wie junge Zwillinge von Gazellen, die unter den Lilien weiden ... " 4,13: "Du bist gewachsen wie ein Lustgarten von Granatäpfeln mit edlen Früchten, Zyperblumen mit Narden, Narde und Safran, Kalmus und Zimt, mit allerlei Weihrauchsträuchern ... daß der Duft deiner Gewürze ströme ... " 5,1: " ... Ich habe meine Myrrhe samt meinen Gewürzen gepflückt; ich habe meine Wabe samt meinem Honig gegessen; ich habe meinen Wein samt meiner Milch getrunken ... " 7,2: " ... Die Rundung deiner Hüfte ist wie ein Halsgeschmeide, das des Meisters Hand gemacht hat. Dein Schoß ist wie ein runder Becher, dem nimmer Getränk mangelt. Dein Leib ist wie ein Weizenhaufen, umsteckt mit Lilien. Deine beiden Brüste sind wie junge Zwillinge ... Dein Wuchs ist hoch wie ein Palmbaum, deine Brüste gleichen den Weintrauben. Ich sprach: Ich will auf den Palmbaum steigen und seine Zweige ergreifen. Laß deine Brüste sein wie Trauben ... Unsere Schwester ist klein und hat keine Brüste. Was sollen wir mit unserer Schwester tun, wenn man um sie werben wird? Ist sie eine Mauer, so wollen wir ein silbernes Bollwerk darauf bauen. Ist sie eine Tür, so wollen wir sie sichern mit Zedernbohlen. - Ich bin eine Mauer, und meine Brüste sind wie Türme. Da bin ich geworden in seinen Augen wie eine, die Frieden findet." Das war's! Hätten unsere großen Dichter und Denker nicht auch im "Wort Gottes" verewigt werden können?! Das Hohelied Salomos, so meine ich, gehört zur jüdischen Stammesgeschichte und sollte uns nicht als Inhalt einer uns fremden Religion angeboten werden. * Den JESAJA
hätte ich mir nicht als Co-Autor ausgesucht. Der hat dich doch nach Strich und Faden reingelegt. Schon wenn man liest, auf welche Weise er sich - angeblich durch dich - zum "Propheten" gemacht hat, muß man ihn als Scharlatan abqualifizieren. Von seinen mörderischen, haßerfüllten, blutrünstigen Reden will ich hier gar nicht sprechen. Das kann man bei "Die grausame Bibel" nachlesen. Mich wundert es, daß du damals angeblich so aktiv im menschlichen Leben gestanden haben sollst. Warum ist das heute nicht mehr der Fall? Bist du der Gespräche mit den Menschen müde geworden? Oder haben diese Leute, wie zum Beispiel Jesaja, nur gesponnen, litten sie an religiösem Wahn? Bei aller geistiger Verwirrung des Jesaja hat er vielleicht auch lichte Momente gehabt, wenn er dir die Worte in den Mund legt, nach welchen du es "satt" hast, diese unzähligen Tieropfer dargebracht zu bekommen. Auch die vielen Feste waren dir zuwider und das Beten der Hände, die voller Blut waren. Alles steht im 1. Kapitel. Du hast wohl vergessen, dem Jesaja zu sagen, daß Kap. 5,21 auf diesen Großkotz selbst gemünzt war: "Wehe denen, die weise sind in ihren eigenen Augen und halten sich selbst für klug." Eine Probe seines Schwachsinns findet man bei 8,9: "Tobet, ihr Völker, ihr müßt doch fliehen! Höret's alle, die ihr in fernen Landen seid! Rüstet euch, ihr müßt doch fliehen; rüstet euch, ihr müßt doch fliehen! Beschließt einen Rat, und es werde nichts daraus; beredet euch, und es geschehe nicht! Denn hier ist Immanuel!" - Kannst du dich mit solchem Text identifizieren? Hier noch eine Stelle, die mein Urteil unterstreicht. 8,1 ff.: "Und der HERR sprach zu mir: Nimm eine große Tafel und schreibe darauf mit deutlicher Schrift: Raubebald-Eilebeute! Und ich nahm mir zwei treue Zeugen, den Priester Uria und Sacharja, den Sohn Jeberechjas. Und ich ging zu der Prophetin; die ward schwanger und gebar einen Sohn. Und der HERR sprach zu mir: Nenne ihn Raubebald-Eilebeute! Denn ehe der Knabe rufen kann: Lieber Vater! Liebe Mutter!, soll die Macht von Damaskus und die Beute aus Samaria weggenommen werden durch den König von Assyrien." - Das soll die Sprache eines Gottes sein? Jesaja wird von deinen christlichen Adoptiv -Gläubigen gern als Parade-Prophet ins Feld geführt. Besonders dann, wenn es um die Voraussage der Geburt Jesu geht. Die Juden warten aber seit eh und je und bis zum heutigen Tag auf den Messias. Was sagst du dazu? Wenn du damals so viel hast reden können, so müßte es doch auch heute möglich sein. Drückst du dich vor der Entscheidung? Abgesehen davon wurde die Bibel in der heutigen Form (mal grob gesehen) erst im Mittelalter erstellt. Man hatte deshalb die beste Gelegenheit, wichtige Punkte aufeinander abzustimmen. Ja, man hat es als Autor später nicht leicht, wenn moderne "Interpreten" an der Arbeit sind. Wir kennen das auch von Schauspielen und Opern, die auf "modern" frisiert werden. Damit du weißt, was dir einst blühen wird.
24,23: "Und der Mond wird schamrot werden und die Sonne sich schämen, wenn der HERR Zebao th König sein wird auf dem Berg Zion und zu Jerusalem und vor seinen Ältesten in Herrlichkeit." - Da frage ich mich: Wer ist hier der Herr im Hause? Und wie kannst du es zulassen, daß deine Priester und Propheten sich wie die Strandhaubitzen vollaufen lassen und ihre Sprache ist: "Zawlazaw zawlazaw, kawlakaw kawlakaw"? (28,10) Und nur wenig unterschiedlich ist die Sprache deines Sekretärs Jesaja. Das ganze Kapitel 34 solltest du lesen! Es ist widerlich! Und er meint zum Schluß (16): "Suchet nun in dem Buch des HERRN und lest!" - Nein, "Dein Buch" ist nicht die Lektüre zu meiner Erbauung! Warum läßt du auch bei Jesaja Wiederholungen erscheinen? Meinst du, damit würde glaubwürdiger werden, du habest mit dir um das Leben des Hiskia handeln lassen? Das läßt doch nur den Schluß zu, daß einer vom andern abgeschrieben haben wird. Oder willst du es darauf ankommen lassen, daß man dich deswegen für einen Trottel halten könnte? Jesaja beweist an vielen Stellen, daß das sogenannte "Wort Gottes" nur das Geschichtsbuch eines kleinen Volkes ist, welches mit religiöser Verbrämung versucht, sich Vorteile gegenüber den Völkern der ganzen Welt, der gesamten Schöpfung, zu verschaffen. Hier ein Beispiel. 41,14: "Fürchte dich nicht, du Würmlein Jakob, du armer Haufe Israel. Ich helfe dir, spricht der HERR, und dein Erlöser ist der Heilige Israels. Siehe, ich habe dich zum scharfen, neuen Dreschwagen gemacht, der viele Zacken hat, daß du Berge zerdreschen und zermalmen sollst und Hügel wie Spreu machen. Du sollst sie worfeln, daß der Wind sie wegführt und der Wirbelsturm sie verweht. Du aber wirst fröhlich sein über den HERRN und wirst dich rühmen des Heiligen Israels." - Kannst du dich dieser Worte erinnern? Ich glaube, hier wird dir etwas untergeschoben. Bei 41,23 läßt du es angeblich auf einen Versuch ankommen herauszufinden, ob es noch andere Götter gibt: "Verkündigt uns, was hernach kommen wird, damit wir erkennen, daß ihr Götter seid! Wohlan, tut Gutes oder Schaden, damit wir uns verwundern und erschrecken! Siehe, ihr seid nichts, und euer Tun ist auch nichts, und euch erwählen ist ein Greuel." Was hältst du davon, wenn man den Spieß umdreht und von dir das gleiche verlangt, wenn man dich bei deiner eigenen Wette nehmen würde? Deine irdischen Vertreter wären dann schnell bei der Hand, dies für eine Gotteslästerung zu erklären. Immer wieder wird deutlich, daß du nur ein National-Gott, ein Stammes-Gott bist. 45,4: "Um Jakobs, meines Knechtes, und um Israels, meines Auserwählten, willen rief ich dich bei deinem Namen ... " Das ganze Kapitel 47 strotzt nur so voller Haß. Wenn du dies alles durchgehen läßt, so darfst du dich nicht wundern, wenn man dich für einen Gott des Hasses hält. Und wo soviel Haß ist, kann keine Güte sein!
Dein Jesaja zeigt eine unwahrscheinliche Ausdauer in seiner Grausamkeit und läßt seinen Haß erkennen, und er empfindet sich als das Sprachrohr Gottes. Er hat einen Zwillingsbruder im Geiste: Den in Amerika lebenden Billy Graham, das "Maschinengewehr Gottes". 56,4: "Denn so spricht der HERR: Den Verschnittenen, die meine Sabbate halten und erwählen, was mir wohlgefällt, und an meinem Bund festhalten, denen will ich in meinem Hause und in meinen Mauern ein Denkmal und einen Namen geben; das ist besser als Söhne und Töchter." Ich wäre damit einverstanden, wenn es bei dem Namen bliebe; auf die Söhne und Töchter verzichte ich entgegenkommenderweise ebenfalls. Wer will mir das ankreiden? Es ist dein Wille! Unter "Zions zukünftig Herrlichkeit" findet man im Kap. 60: "Mache dich auf, werde licht, denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir! Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir ... Denn welche Völker oder Königreiche dir nicht dienen wollen, die sollen umkommen und die Völker verwüstet werden." Da du von dem "auserwählten" Volk völlig vereinnahmt worden bist, haben alle anderen Völker keine Chance, außer, sie unterwerfen sich. Das ist der Glaube dieses einen Volkes. Was aber sagst du dazu? Ich meine, man hat uns zuviel unter deiner Autorenschaft vorgegaukelt. Du solltest nicht zu ein paar ausgewählten Leuten sprechen, sondern zu allen Menschen, damit dich jeder hören und verstehen kann. Bei deinen unbeschränkten Fähigkeiten dürfte dies doch möglich sein. Sorge dafür, daß alle deine Geschöpfe ebenso geachtet werden, wie sich die Menschen selber geachtet sehen wollen. Darin würde ich eine Antwort auf meine Fragen sehen. Wir armselig en Menschen sollten uns nicht anmaßen, uns einen Gott nach menschlichem Augenmaß zu gestalten, der dazu noch von uns selber zu manipulieren ist. Wir sollten begreifen, daß wir das, was man mit Allmacht bezeichen kann, für uns immer ein Rätsel bleiben wird.Aber wir sollten auch erkennen, daß wir aus menschlicher Selbstherrlichkeit die Schöpfung, die wir hier auf der Erde erleben, zunichte machen, wenn wir die Ehrfurcht vor der Natur nicht aufbringen. Aller kleinlicher, egoistischer Sekten-Eifer ist hier fehl am Platz. Mit echtem religiösen Empfinden könnte sich die Menschheit dann selber vor dem Chaos und dem Untergang retten. Wäre dies nicht in deinem Sinne? Nun habe ich über viele Seiten versucht, mit dir ins Gespräch zu kommen. Obgleich ich wie ein Luchs lausche, höre ich nichts. Ich will aber nicht drängeln und dir Zeit lassen. Vielleicht bist du anderweitig zu sehr beschäftigt. Warten wir ab. Bis dahin habe ich meine nächsten Fragen formuliert.