Otto von Frisch
Hamster
richtig pflegen und verstehen Experten-Rat für die artgerechte Haltung
Farbfotos: Karin Skog...
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Otto von Frisch
Hamster
richtig pflegen und verstehen Experten-Rat für die artgerechte Haltung
Farbfotos: Karin Skogstad Zeichnungen: György Jankovics
Inhalt Überlegungen zum Hamsterkauf 4 Zehn Entscheidungshilfen 4 Einzel- oder Paarhaltung? 4 Männchen oder Weibchen? 6 Welche Rassen zur Wahl stehen 6 Wo man Hamster bekommt 7 Den richtigen Hamster auswählen 7 Das alles braucht der Hamster 11 Hamster sind fleißige Nager 11 Ein Käfig zum Tollen und Toben 11 Ein Häuschen zum Schlafen 13 Ein gemütliches Nest 14 Die richtige Einstreu 14 Futter- und Trinkgefäß 14 Woran der Hamster turnen und nagen kann 15 Bemerkungen über das Laufrad 15 Zum Abschluß drei Extras 16 Mit dem Hamster richtig umgehen lernen 18 Der richtige Platz 18 Das neue Zuhause 18 Behutsames Eingewöhnen 18
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Handzahm machen 19 Richtiges Hochnehmen und Tragen 21 Wenn ein Hamster beißt 22 Artgemäßes Leben schaffen 23 Auslauf in der Wohnung 24 Sauberkeit im Hamsterheim 26 Gefahren für den Hamster 27 Hamster und andere Heimtiere 29 Wohin mit dem Hamster im Urlaub? 29 Die richtige Ernährung 31 Die Kunst der Vorratshaltung 31 Was Sie füttern können 31 Zehn wichtige Fütterungsregeln 32 Geeignetes Futter 32 Ungeeignetes (giftiges) Futter 32 Damit die Zähne gesund bleiben 36 Wiesenheu zum Essen und Polster 36 Die richtige Nahrungsmenge 36 Trinkwasser 37 Was tun, wenn der Hamster krank wird 38 Vorbeugen ist besser als heilen 38 Erste Krankheitszeichen 38
Vorwort Ansteckungsgefahr für den Menschen 39 Beim Tierarzt 40 Wie Sie Medikamente verabreichen 40 Krankheiten 42 Wenn Hamster Junge bekommen 43 Vom unfreiwilligen Züchten 43 Die Zucht von Farbschlägen 43 Wohin mit den Jungen? 44 Auswahl der Zuchttiere 45 Paarungswillig oder nicht? 45 Werbung und Paarung 46 Tragzeit ist Schonzeit 46 Die Pflege der Jungen 49 Die Entwicklung der Jungen 50 Hamster verstehen lernen 51 Geschichte eines schnellen Aufstiegs 51 Ein ungeliebter Verwandter: Der Feldhamster 52 Anatomische Besonderheiten 52 Die Sinnesleistungen 53 Das heißgeliebte Putzen 54 Warum Hamster hamstern 55 Von Natur aus Einzelgänger 56 Die wütenden Kämpfer 56 Wie Hamster sich verständigen 57 Was Hamster gegen Feinde tun 57 Körpersprache 58 Wie Hamster sich bewegen 59 Die Lautsprache 59 Lernvermögen 59 Sachregister 60 Adressen und Bücher, die weiterhelfen 63
Auf den Schoß nehmen und streicheln, stundenlang seinen waghalsigen Kletterkünsten zusehen - so wünscht man sich seinen Hamster Er ist ja auch ein zu drolliger kleiner Kerl mit seinen lebhaften Knopfaugen und den beweglichen Vorderpfötchen, mit denen er so geschickt zupacken kann - vor allem, wenn's um Eßbares geht Spannend wird's mit ihm auf jeden Fall, vorausgesetzt, man bietet ihm ein artgerechtes Leben. Worauf es bei der artgerechten Haltung ankommt, sagt Ihnen in diesem neuen GU Heimtier-Ratgeber Professor Otto von Frisch, der seine eigenen Erfahrungen und die seiner Kinder einbringt und so garantiert, daß auch kleine Leser den leicht verständlichen Anleitungen folgen können. Seine Ratschläge für Hamsterkauf und Käfigausstattung, die richtige Ernährung und was zu tun ist, wenn das Tier mal krank wird, sind kompetent und leicht nachvollziehbar Denn erst, wenn Sie Ihrem Hamster die geeigneten Voraussetzungen bieten, wird er sein ganzes erstaunliches Repertoire an Verhaltensweisen zeigen. Noch nie gesehene Farbfotos, von der hamstererfahrenen Tierfotografin Karin Skogstad eigens für dieses Buch aufgenommen, und viele informative Zeichnungen von György Jankovics vermitteln ein lebendiges Bild dieses Wüstentiers, das seit seiner Entdeckung 1839 als Haustier ungeheuer beliebt geworden ist. Viel Freude mit Ihrem Hamster wünschen Ihnen der Autor und die GU Naturbuch-Redaktion.
Die putzmunteren Kerlchen bringen Leben ins Haus. Über ihre Kapriolen kann man sich stundenlang amüsieren. Etwa 1 Million Hamster werden bei uns gehalten.
Beachten Sie bitte die »Wichtigen Hinweise« auf Seite 63.
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Überlegungen zum Hamsterkauf
werden Hamster erst am Abend
munter. Tagsüber schlafen oder ruhen sie. Während ihrer Ruhezeit möchten sie nicht gestört werden, sonst reagieren sie launisch und aggressiv.
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Als ich mir als kleiner Junge zum ersten Mal einen Hamster anschaffte, war ich so begeistert von dem lustigen und unermüdlichen Treiben des kleinen Kerls, daß ich Stunden vordem Käfig verbrachte und ihm zusah. Ich war nur schwer zu überreden, ins Bett zu gehen, wenn mein Freund gerade zu neuen Kapriolen ausholte - und zwar in den Abendstunden, wie das bei diesen dämmerungs- und nachtaktiven Tieren üblich ist. Anderen Kindern geht es genauso. Mit einem Hamster zu leben macht einfach Spaß. Bevor Sie sich zum Kauf entschließen, sollten Sie jedoch bedenken, daß der drollige Kerl sich auch einiges von Ihnen wünscht. Anhand des folgenden Textes können Sie prüfen, ob Sie diese Erwartungen erfüllen können. Zehn Entscheidungshilfen 1 Ein Hamster braucht einen geeigneten Platz, an dem er tagsüber ungestört schlafen kann, abends und nachts aber Lärm machen darf. 2 Er möchte einen sauberen Käfig und täglich frisches Futter. Das macht ein wenig Arbeit und kostet Zeit, die Sie vielleicht nicht übrig haben. 3 Zwar mag ein Hamster nicht ständig gestreichelt werden, aber er wird nur zahm, wenn Sie sich täglich mit ihm befassen. 4 Er braucht während seiner Schlafzeiten absolute Ruhe. Nur so erreicht er das für ihn mögliche Alter von zwei bis vier Jahren. 5 Während Ihres Urlaubs muß die Versorgung des Tieres gewährleistet sein.
6 Hamster bewegen sich gerne und sollten stundenweise auch außerhalb ihres Käfigs Auslauf in einem geschlossenen Zimmer erhalten. 7 Es kann vorkommen, daß der Hamster beim Freilauf Tapeten, Fußleisten oder Wäsche anknabbert. 8 Er braucht einen möglichst großen Käfig, damit er genügend Bewegungsfreiheit hat. 9 Haben Sie bereits andere Heimtiere, sollten Sie überlegen, ob Sie für seine Sicherheit garantieren können. 10 Bitte klären Sie vor dem Kauf ab, ob nicht ein Familienmitglied allergisch gegen Tierhaare ist. Einzel- oder Paarhaltung? Ein einzelner Hamster ist wesentlich leichter zu halten als ein Pärchen. Hamster sind Einzelgänger. Sie leben auch in ihrem natürlichen Lebensraum nicht im sozialen Verband. Nur während der Paarungszeit kommen Männchen und Weibchen zusammen, trennen sich aber sehr schnell wieder. Und Weibchen leben auch nur einige Wochen mit ihren Jungen gemeinsam. Ein einzelner Hamster in menschlicher Obhut braucht daher auch keinen Artgenossen zur Gesellschaft. Jm Gegenteil - es kann, vor allem in zu kleinen Käfigen zu heftigen Kämpfen kommen, wenn fremde Hamster aufeinandertreffen.
Vor allem Kinder haben an den quick\> lebendigen Hamstern ihren Spaß. Da die Tiere nicht so viel Zuwendung brauchen, kommen die Schularbeiten nicht zu kurz.
Auf die Gesellschaft von Artgenossen legen Hamster keinen großen Wert. Sie sind ausgesprochene Individualisten. Nur in der Paarungszeit erlauben sie einem Partner ungehindert Zugang zum Revier.
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Ein Pärchen würde ich Ihnen nur anraten, wenn Sie züchten wollen (Seite 43). Zwar können sich Geschwister aus dem gleichen Wurf gut miteinander vertragen. Werden sie aber nur ein paar Tage voneinander getrennt, fehlt schon das wichtigste Erkennungszeichen: der Gruppengeruch. Die Tiere liefern sich dann teilweise gefährliche Beißereien und sind meist kaum mehr aneinander zu gewöhnen. Aber selbst wenn Geschwister immer beisammen bleiben, kann es Schwierigkeiten geben. Das aktivere, dominante Tier kann das andere bedrohen und vom Futter- und Schlafplatz vertreiben. Das unterlegene Tier kann schließlich an Dauerstreß eingehen. Beobachten Sie deshalb Ihre Hamster: Wenn sie häufig quieken oder einer von ihnen abmagert, sollten Sie die Tiere trennen. Mein Tip: Je größer der Käfig, je abwechslungsreicher und interessanter er ausgestattet wird und je mehr Unterschlupfmöglichkeiten er bietet, um so geringer ist die Gefahr, daß es Streit gibt.
Zwei junge Hamster balgen sich. Bei älteren Tieren wird aus der harmlosen Rangelei leicht ein ernsthafter Kampf.
Männchen oder Weibchen? Für welches Geschlecht Sie sich entscheiden, spielt keine Rolle. Man sagt Männchen zwar nach, daß sie schneller handzahm werden, aber ich habe mit jedem Tier unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Lassen Sie sich beim Kauf von Ihrem Gefühl leiten und nehmen Sie den Hamster, der Sie am meisten anspricht. Die Geschlechtsbestimmung: Jeder Zoofachhändler und Hamsterzüchter kann Sie über das Geschlecht der Tiere aufklären. Damit Sie es aber auch selbst wissen: Bei den Männchen ist der Abstand zwischen After- und Geschlechtsöffnung deutlich größer als bei den Weibchen. Außerdem haben Männchen ein spitzeres Hinterteil (s. Zeichnung, Seite 43). Bei geschlechtsreifen Männchen (ab der 4. bis 5. Lebenswoche) sind die Hoden rechts und links der Afteröffnung deutlich zu erkennen. Welche Rassen zur Wahl stehen Goldhamster sind die bekanntesten Vertreter der Hamster-Familie. Wer das Wort »Hamster« hört, denkt meist sofort an den Goldhamster mit dem goldfarbenen Fell und den großen schwarzen Knopfaugen, der zoologisch Mesocricetus auratus heißt und aus Syrien stammt. Neben dieser wildfarbenen Form sind noch andere Goldhamster-Rassen erhältlich, die sich in Aussehen und Charakter unterscheiden (s. Tabelle, Seite 10). Zwerghamster sind weniger bekannt. Zwei Arten findet man jedoch immer häufiger im Zoofachhandel: den Chinesischen Streifenhamster (Cricetulus griseus) und den Dsungarischen Zwerghamster (Phodopus sungorus). Sie werden genauso gehalten wie ihre größeren Verwandten. Wegen ihrer Winzigkeit und ihrer Vorliebe, sich ständig zu verstecken, halte ich sie jedoch als Heimtiere für weniger geeignet. Besonders
Kinder haben Mühe, die quirligen Zwerge einmal hochzunehmen. Sie rutschen ihnen nur allzu leicht aus den Händen. Tip für Anfänger: Kaufen Sie am besten einen wildfarbenen Goldhamster. Er ist am robustesten, weil er der Wildform am nächsten steht. Die gezüchteten Farbvarianten sind empfindlicher.
Zum Schlafen rollt sich der Hamster meist zu einer Kugel zusammen und kuschelt sich in sein weich gepolstertes Nest.
Wo man Hamster bekommt In guten Zoofachgeschäften und Zoofachabteilungen von Kaufhäusern sind fast immer Hamster erhältlich. Sollte es gerade keinen geben, können Sie sich dort auch ein Tier bestellen. Sie werden sicher nicht lange warten müssen. Vielleicht kennen Sie aber auch jemand in Ihrer Nachbarschaft, der junge Hamster abgibt. Abraten möchte ich vom Versandhandel. Der Transport per Post oder Bahn ist für das Tier eine Qual. Zudem wissen Sie nicht, ob es gesund bei Ihnen ankommt.
Fünf Tips für den Kauf 1 Ein gut geschulter Zoofachhändler wird Sie natürlich beraten. Wenn Sie aber sehr unsicher sind, lassen Sie sich von einem Bekannten begleiten, der sich mit Hamstern auskennt. 2 Gehen Sie erst am Nachmittag zum Hamsterkauf. Dann sind die Tiere eher munter, und Sie können sie besser begutachten. 3 Wählen Sie einen jungen Hamster im Alter von drei bis vier Wochen. Jungtiere werden schneller handzahm als ältere. 4 Achten Sie auf eventuelle Krankheitszeichen (s. Seite 42). 5 Nehmen Sie etwas Nestmaterial, das der Hamster im Käfig hatte, mit. Er wird sich dann leichter an seinen neuen Käfig gewöhnen. Den richtigen Hamster auswählen Ein gesunder Hamster hat ein glattes, glänzendes Fell, eine fast gleichmäßig walzenartige Körperform; eine saubere Afteröffnung; blanke Augen ohne Ausfluß und eine trockene Nase. Ansonsten sollte er einen munteren Eindruck machen, was allerdings, wenn er gerade aus dem Tiefschlaf kommt, nicht immer gewährleistet sein dürfte. Ein kranker Hamster wirkt im Fell struppig und matt; hat eingefallene Flanken; oft eine verschmierte Afteröffnung, entzündete Augen und Nasenausfluß. Ist er dazu noch »wacklig« auf den Beinchen, zittert, niest oder röchelt er, den Händler darauf aufmerksam machen und nicht kaufen. Mein Tip: Hat ein Tier Durchfall (erkenntlich am verklebten Fell um die Afteröffnung), auch kein anderes aus demselben Käfig kaufen. Durchfall kann ein Zeichen für ansteckende Bakterienoder Viruserkrankungen sein.
Im Laufrad drehen Hamster Runde um Runde. Ihre Ausdauer scheint keine Grenzen zu kennen.
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Chinesischer Streifenhamster m Positur.
Ein rostroter Goldhamster-Mischling.
Ein Teddyhamster (kurzhaarig) mit Leckerbissen.
Schecken Goldhamster (grau-weiß).
Dsungarisches Zwerghamster-Pärchen. Links die typische Dsungaren-Farbe, rechts eine hellgraue Variante.
Die zwei langhaarigen Teddyhamster sehen aus wie lebendig gewordene Plüschtiere.
Die große bunte Hamster-Familie. Ob Gold- oder Zwerghamster, gescheckt, cremeoder wildfarben liebenswert sind sie alle. Es gibt noch weitaus mehr Zuchtvarianten, die im deutschsprachigen Raum noch nicht so bekannt sind. In England und den USA ist man da schon weiter.
9 Schecken-Goldhamster (braun weiß).
Beige-(Creme-)farbener Goldhamster.
Hamster-Rassen auf einen Blick Rasse
Aussehen
Eigenschaften
Goldhamster: Wildfarbener Goldhamster
Größe: etwa 1 5 c m goldfarben, am Bauch weiß
Schecken-Goldhamster s. Fotos, Seite 8,9
meist asymmetrische ScheckenZeichnung in wildfarben, beige, braun, grau und schwarz
nervös, schreckhaft, schwieriger zu zähmen; anfällig gegen Infektionskrankheiten; Pärchenhaltung kaum möglich
Russenhamster
weißes Fell mit dunkleren Abzeichen an Nase, Ohren, Schwanz und Füßen; dunkelrote Augen; zarter als Wildfarbener Goldhamster
wird schnell zahm; friedfertig gegenüber Artgenossen; eingeschränktes Sehvermögen
Beigefarbener (Cremefarbener) Goldhamster s. Foto, Seite 9
gleichmäßig beige, Unterseite etwas heller
Teddyhamster (Satinhamster) s. Fotos, Seite 8 und 9
sowohl kurzhaarig als auch langhaarig; plüschartiges, seidig glänzendes Fell; kleiner als Wildfarbener Goldhamster
wird schnell zutraulich; Haltung mit anderen friedlichen HamsterRassen möglich, untereinander eher nicht
Langhaar-Goldhamster (Angora-Hamster)
langes, seidiges Fell (wildfarben, gescheckt, creme, grau)
besonders gutmütig, auch gegenüber Artgenossen; braucht Fellpflege mit grobzinkigem Kamm
Zwerghamster: Chinesischer Streifenhamster s. Foto, Seite 8
Größe: etwa 11 cm. Jungtiere graues, ältere Tiere bräunliches, dichtes und weiches Fell; dunkler Mittelstreifen von Stirn bis Schwanz (Aalstrich)
junge Tiere werden leicht zahm, ältere nur sehr selten; Weib. Aggressiv gegen Männchen.
Dsungarischer Zwerghamster s. Fotos, Seite 8
Größe: etwa 9 cm. Graubraunes Gesicht, übriger Kopf und Ohren dunkelbraun bis schwarz; Aalstrich; Bauch und Füße weiß
gutmütig, auch gegenüber Artgenossen
robust, vital, besonders Weibchen aggressiv gegenüber Artgenossen
vital, wird schnell zutraulich, ausgeglichen; friedfertig gegenüber Artgenossen
Das alles braucht der Hamster Hamster sind fleißige Nager Bevor Sie die Ausstattung Ihres Hamsters besorgen, möchte ich Sie auf eines aufmerksam machen: Hamster sind Nagetiere. Sie haben je ein Paar Schneidezähne in Ober- und Unterkiefer, die ständig nachwachsen. Damit diese nicht zu lang werden, sind die Tiere gezwungen, häufig zu nagen. Aus dieser Tatsache ergibt sich für die Hamster-Ausstattung zweierlei: Erstens darf Ihr Hamster nicht mit für ihn giftigen Materialien umgeben werden. Und zweitens müssen Sie sich an den Gedanken gewöhnen, ab und zu den einen oder anderen Gegenstand (zum Beispiel das Schlafhäuschen) nachzukaufen, wenn Ihr Hamster zu fleißig war und ihn in Einzelteile zerlegt hat. Die richtige Hamsterbehausung Material: Metallkäfig mit KunststoffBodenschale. Größe: mindestens 40 x 30 x 25 cm. Gitterteil: oben aufklappbar. Gitterstäbe: waagerecht. Abstand der Gitterstäbe: 1 - 1,3 cm. Bodenschale: mindestens 7 cm hoch. Alternativen: großes Terrarium, »Hamster-Labyrinth« (s. Seite 13). Ein Käfig zum Tollen und Toben Der Zoofachhandel bietet Metallkäfige in verschiedenen Größen und Ausführungen an. Welchen Sie wählen, hängt sicher mit davon ab, wieviel Sie ausgeben wollen. Ich möchte Ihnen nur raten:
je geräumiger, desto besser. Ihr Hamster wird in seiner »wachen« Zeit ganz schön unternehmungslustig. Er möchte an waagerechten Gittern klettern (Längsgitter bieten ihm keinen Halt) und in einer möglichst dicken Einstreu wühlen. Die Bodenschale sollte so hoch sein, daß beim Buddeln nur ganz wenig aus dem Käfig hinausbefördert wird. Weil Hamster sehr neugierig sind und auch gerne den Raum außerhalb ihres Käfigs auf eigene Faust erkunden, müssen Sie auf den richtigen Gitterabstand achten. Sie glauben gar nicht, durch welch kleine Lücken sich ein Hamster quetscht! Wo einmal sein Kopf durchpaßt, rutscht der Rest des Körpers hinterher. Für mehrere Tiere bieten sich Käfige mit eingezogenen Etagen an, zum Beispiel das Großraum-Hamsterheim (s. Foto, Seite 12) mit den Maßen 69x36x35 cm. Auf den zwei Ebenen können sich die Tiere leichter aus dem Weg gehen. Nicht für den Hamster geeignet sind Kisten aus Holz oder gar Pappkartons. Sie halten den kräftigen Nagezähnen eines Hamsters nicht lange stand. Außerdem sind sie unhygienisch, weil sie im Laufe der Zeit Urin aufsaugen. Abgesehen von dem unangenehmen Geruch wirkt das im Harn enthaltene Ammoniak stark ätzend auf die Schleimhäute des Hamsters. Auch Käfige mit einem Bodeneinsatz aus Drahtgitter eignen sich nicht. Darin kann der Hamster nicht wühlen. Mein Tip: Kaufen Sie Käfig und Ausstattung so rechtzeitig, daß Ihr Hamster sein Heim bezugsfertig vorfindet.
Die »Hochbett«Version eines HamsterSchlafhäuschens. Ist der Deckel aufklappbar, läßt es sich leichter sauberhalten.
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In diesem Großraum-Hamsterheim (Modell Wagner & Keller) finden auch zwei Hamster Platz.
Zum Bild: Eine Ausstattung, wie Hamster sie mögen, mit zwei Schlafhäuschen, Laufrad, Wurzel, Nippeltränke, Papprolle und einer dicken Schicht Einstreu.
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Hamsterwohnungen aus Glas oder Kunststoff Terrarium: Wollen Sie Ihren Hamster nicht durch Gitter hindurch betrachten, können Sie auch ein größeres Terrarium zweckentfremden. Der Vorteil: beim Buddeln wird keine Einstreu hinausgeschleudert. Darauf sollten Sie achten: • Eine große Grundfläche (etwa 80x40 cm) ist wichtig. In engeren Terrarien findet zu wenig Luftzirkulation statt. Das feuchtheiße Klima, das dadurch
entsteht, kann die Tiere reizbar und in manchen Fällen auch krank machen. • Vorsicht bei ausgedienten Terrarien, die älter als 10 Jahre sind! Sie wurden meist mit Fensterkitt verklebt statt mit dem heute üblichen Silikon. Fensterkitt enthält Blei und kann Ihrem Hamster, der ja an allem herumnagt, gefährlich werden. Silikon dagegen ist für den Hamster ungefährlich. • Als Ersatz für die waagerechten Gitter eines Käfigs sollten Sie möglichst viele Klettermöglichkeiten schaffen.
• Fertigen Sie einen Deckel aus verzinktem Maschendraht. Er bietet dem Hamster eine neue Klettervariante, schützt ihn vor eventuell vorhandenen Katzen und sorgt dennoch für genügend Luftzufuhr. Einen lose aufliegenden Drahtdeckel würde der Hamster jedoch leicht beiseite schieben. Am besten basteln Sie einen Rahmen aus Holz, den Sie an den Oberkanten mit Maschendraht bespannen und über das Terrarium stülpen. »Hamster-Labyrinth«: Einige Zoofachhandlungen bieten neuerdings ein Kunststoff-Hamsterheim an, das dem unterirdischen Bau wildlebender Hamster nachempfunden ist Es besteht aus verschiedenen Elementen, die durch transparente Röhren miteinander verbunden sind und beliebig kombiniert werden können. Ich nenne es »Labyrinth«, weil mich der komplette Aufbau an einen Irrgarten erinnert. Ein Hamster findet sich jedoch dank seines außerordentlich gut ausgeprägten Geruchsinns bestens dann zurecht. Ein Häuschen zum Schlafen Wildlebende Hamster schlafen ausschließlich in ihren unterirdischen Bauen. Dort sind sie vor Feinden, aber auch vor ungünstigen Witterungsverhältnissen geschützt. Da Ihr Hamster in seinem Käfig kaum einen Wohnbau anlegen kann, braucht er ein Schlafhäuschen. Dies kann ein umgekehrter Blumentopf sein, in dessen Rand Sie ein Loch schlagen (scharfe Kanten abschleifen!) oder Sie kaufen die im Zoofachhandel angebotenen Hamsterschlupfhäuschen aus Holz, Kunststoff oder Keramik zum Stellen oder Einhängen an das Gitter (mit angebauter Holzleiter). Die üblichen Maße sind 1 2 x 1 2 x 1 0 cm Nicht für den Hamster geeignet sind geschlossene Plastikschlafhäuschen mit Boden. Sie sind nicht genügend »atmungsaktiv« Das heißt, die feuchte
In einem Schlafhäuschen aus Ton fühlt sich der Hamster wohl.
Eine Holz-Drehscheibe zum Turnnen, die Sie selber bauen können.
Atemluft des Hamsters schlägt sich in ihnen an den Wänden nieder. Tips für Bastler Sie können ein Häuschen auch leicht selbst anfertigen, wenn Sie folgende Regeln beachten: • Keine Sperrholz-oder Holzspanplatten verwenden, da der Leim den diese Materialien in großer Menge enthalten, für den Hamster giftig ist. Naturholz wie Fichte, Lärche oder Kiefer eignet sich besser. Es ist weich und läßt sich gut verarbeiten.
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• Brettchen nicht mit Heftklammern zusammenzwicken. Beim Nagen kann sich der Hamster damit die Backentaschen aufreißen. Wenn Sie das Häuschen nageln, größere U-Haken aus Stahl verwenden. Die lassen sich nicht so leicht herausnagen. • Wenn Sie das Häuschen leimen, den Bastei-Leim »Ponal« verwenden. Ich habe in Bio-Bastelläden die Auskunft bekommen, dies sei der ungiftigste Leim. Bitte aber nach dem Kleben ein paar Tage auslüften lassen. Geleimte Häuschen in den Ecken mit zusätzlichen Brettchen stabilisieren.
Hamster schlüpfen gerne durch Röhren. Da sie in der Natur in unterirdischen Bauen leben, fühlen sie sich in diesen dunklen Gängen äußerst wohl.
Ein gemütliches Nest Zur Auspolsterung und Wärmeisolierung ihres Schlafhäuschens bauen Hamster sich ein Nest (s. Nestbau, Seite 19). Hierzu brauchen sie geeignete Materialien wie Papiertaschentücher (unparfümiert), Holzwolle, Heu, Stroh und zerschnittene, saubere Stoffreste.
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Die richtige Einstreu Auf den Käfigboden geben Sie am besten die im Zoofachhandel erhältliche biologische Kleintierstreu. Diese Streu ist besonders saugfähig und frei von Schadstoffen.
Einkaufszettel für die HamsterAusstattung Käfig Schlafhäuschen Heuraufe Kleintierstreu Futtergefäß Nippeltränke Heu Katzenstreu und Sand sind für die Hamsterfüßchen zu scharfkantig. Mit Erde, die Ihnen vielleicht natürlicher erscheint, schleppt man leicht Krankheiten ein. Möchten Sie wegen der guten Grabemöglichkeiten, die Erde bietet, nicht darauf verzichten, erhitzen Sie sie eine Stunde lang im Backofen bei 180°C. Breiten Sie dazu die Erde auf einem mit Backfolie ausgelegten Blech gleichmäßig aus. Danach gut abkühlen lassen. Futter- und Trinkgefäß Futtergefäß: Für Heu und Grünfutter ist eine Heuraufe sehr praktisch. Zusätzlich ein Futterschälchen anzuschaffen ist nicht unbedingt nötig, weil Hamster alles Eßbare erst einmal in die Backentaschen stopfen und sich Vorräte anlegen. Sie können das Futter genausogut in eine saubere Ecke des Käfigs geben. Wenn Sie aber ein Futtergefäß verwenden, achten Sie bitte darauf, daß es stabil ist (Keramik oder Porzellan), nicht umkippen kann und leicht zu säubern ist. Trinkgefäß: Für Trinkwasser wählen Sie am besten eine Nippeltränke, die am Käfiggitter befestigt oder mit fest haftenden Gummischeiben an das Glas von Terrarien gedrückt wird. Sie sollte mit einem Kugelventil ausgestattet sein, damit kein Wasser in den Käfig tropft. Der Hamster lernt sofort, diesen Wasserspender zu benutzen.
Wasser in einer Schale zu reichen empfiehlt sich nicht, weil der Hamster sehr bald Streu oder Nahrung hineinschaufelt. Woran der Hamster turnen und nagen kann Mit ihren runden Bäuchlein und den oft prall gefüllten Backentaschen wirken Hamster ausgesprochen unsportlich. Man sieht ihnen nicht an, wie gerne sie sich bewegen. Die Quergitter des Käfigs garantieren zwar schon einen Kletterspaß, werden aber auf Dauer langweilig. Für zusätzliche Klettermöglichkeiten, die Sie zur Abwechslung ab und zu erneuern können, wird Ihr Hamster Ihnen dankbar sein. Ihrer Phantasie sind bei der Käfiggestaltung keine Grenzen gesetzt. Naturäste mit rauher Rinde: An kleinen Ästen kann der Hamster gut klettern, seine Krallen abwetzen, aber auch sein Nagebedürfnis stillen. Bitte zu enge Ast-
Egal, was man einem Hamster anbietet er nimmt jede Möglichkeit zum Klettern wahr. Hier sorgt ein Ziegelstein für waghalsige Turnübungen.
gabeln herausschneiden. Ihr Hamster könnte mit den Füßchen darin hängenbleiben. Sie können die Äste zwischen die Gitter klemmen oder mit Bast befestigen. Bitte aber immer wieder die Stabilität überprüfen. Wichtig: Nur ungiftige Äste verwenden. Ideal sind Obstbaumäste, aber nur, wenn sie garantiert nicht gegen Schädlinge gespritzt wurden. Sind Sie da nicht ganz sicher, nehmen Sie lieber Zweige anderer Bäume wie Eiche, Erle, Holunder, Kastanie, Linde, Pappel oder Weide. Doch auch hier umsichtig vorgehen: Nicht am Rand von Straßen sammeln, dort ist jegliches Geäst von Abgasen verpestet. Die giftigen Stoffe haften fest am Holz. Wenn Sie Zweige aus Parks und Wäldern holen, gut heiß abbrausen und trocknen lassen, bevor Sie sie in den Käfig geben. Leider gelangen auch dort Schadstoffe hin. Leitern aus Holz: Sie können die Treppe zu einem höher angebrachten Schlafhäuschen bilden oder als Brücke über Naturäste dienen. Sonstige Geräte: Der Zoofachhandel bietet auch Wippen und Karusselle an. Diese Geräte sind jedoch für den Auslauf im Zimmer gedacht. Sie würden im Käfig zuviel Platz wegnehmen. Nicht für den Hamster geeignet sind Geräte aus Plastik. An diesem glatten Material findet er keinen Halt. Er würde leicht ausrutschen und könnte sich bei einem Sturz verletzen. Außerdem können Plastiksplitter, die er herausnagt, innere Verletzungen hervorrufen. Bemerkungen über das Laufrad Die berühmten Laufräder haben für den Hamster Vor- und Nachteile. Auf der einen Seite verschaffen sie ihm ausreichend Bewegung, doch da er regelrecht laufradsüchtig werden kann, wird das auf die Dauer höchst einseitig. Nacht für Nacht rennt er sich dann die Seele aus
Auch Spaziergänge über eine Wippe halten Hamster auf Trab. Dieses Turngerät wird während des Freilaufs im Zimmer aufgestellt. Im Käfig würde es zu viel Platz beanspruchen.
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Mit einem Klimmzug beginnt die Kletterpartie.
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dem Leib, und das kann Ihnen ganz schön auf die Nerven gehen, da solche Geräte manchmal nach längerem Gebrauch geräuschvoll rattern und quietschen. Wenn der Käfig groß genug ist und Klettervorrichtungen enthält, würde ich von einem Laufrad abraten. Hat sich der Hamster nämlich erst einmal an dieses Bewegungsmittel gewöhnt, frustriert ihn der Entzug des Rades total - er kann böse werden, unlustig und schwermütig werden. Versuche, die ich dazu mit einigen Mäusearten durchgeführt habe, beweisen das. Laufradgewöhnte Waldmäuse, denen ich das Rad nach einiger Zeit wieder wegnahm, hockten entweder die ganze Nacht unbeteiligt und wie vor den Kopf geschlagen in einer Käfigecke, oder sie begannen - offenbar als Ersatzhandlung - wie verrückt an den Gitterstäben des Käfigs zu nagen.
Ein Zweig ist schon fast bewältigt.
Zum Abschluß drei Extras Bisher bin ich nur auf die notwendigen beziehungsweise naheliegenden Ausstattungsgegenstände eingegangen. Für den Fall, daß Sie Ihrem Hamster etwas ganz Besonderes bieten wollen, hier noch einige Anregungen. Ein Spielzeug zum Selberbasteln: Ein weiteres Gerät, eine Art Karussell (s. Foto, Seite 13), das die meisten Hamster mit Begeisterung benutzen, läßt sich leicht selbst bauen. Sie brauchen dazu eine runde, etwa 2 bis 2,5 cm dicke Holzplatte, einen etwa 5cm dicken Holzblock ( 1 2 x 5 cm), ein dünnes Metallrohr und einen Bolzen, der in das Rohr paßt. Stecken Sie das Rohr schräg in den Holzblock. Die runde Platte wird in der Mitte mit dem Bolzen versehen, der durch Unterlagsscheibe und Mutter an der Platte befestigt ist. Den Bolzen nun in das Metallrohr stecken. So steht
Geschafft - kurze Ruhepause.
Langsames Abseilen. Der sichere Boden ist nah.
die Holzscheibe leicht schräg auf dem Sockel. Auf dieser schiefen Ebene kann der Hamster balancieren und ausgiebig turnen. Buddel- und Spielkiste: Hamster graben gern. Der Instinkt, sich Höhlen und Gänge zu bauen, ist auch in domestizierten Tieren noch wach. Wenn Ihr Hamster diesen Instinkt in einer eigenen Buddelkiste, also zusätzlich zum eigentlichen Domizil, ausleben könnte, wäre das ideal. Natürlich dürfen Grundfläche und Höhe nicht kleiner sein als die des Käfigs - je höher und geräumiger die Kiste, umso besser. Und stabil muß sie auch sein, damit sie nicht nach kurzer Zeit durchgenagt ist (zum Beispiel Umzugskiste). Als Einstreu empfiehlt sich eine besonders dicke Schicht Kleintierstreu oder keimfreie Erde (s. Die richtige Einstreu, Seite 14).
Am besten stellen Sie ihm die Kiste abends, zur Zeit größter Aktivität, zur Verfügung. Dann kann er sich so richtig austoben. Zierkork als Bauelement: Zierkork ist in jedem Zoofachgeschaft erhältlich. Eigentlich ist er für Aquarien und Terrarien gedacht. Aber dank der Phantasie der Hamster findet er auch in deren Käfigen Verwendung. Manche Hamster nehmen entsprechend große und gut gewölbte Zierkorkstücke gerne als »Fertigdach« für einen gewühlten Unterschlupf. Dort schlafen sie dann oder lugen neugierig hervor, wenn etwas ihre Aufmerksamkeit erregt.
Zu den Bildern: Hamster sind akrobatische Kletterkünstler. Dabei helfen ihnen vor allem die kräftigen Vorderpfoten, mit denen sie fest zupacken können. Ihre Hinterbeine benutzen sie nur zum Abstützen.
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Mit dem Hamster richtig umgehen lernen Der richtige Platz
sind Hamster neugierig. Diese Eigenschaft hilft ihnen, sich schnell in einer fremden Umgebung zurechtzufinden. Schon nach kurzer Zeit fühlt sich Ihr Hamster bei Ihnen zu Hause.
Bevor Sie Ihren Hamster abholen, sollten Sie den Käfig einrichten und einen festen Standort für ihn wählen. Dabei sind ein paar Dinge zu beachten: • Ein Hamster braucht Ruhe, damit er tagsüber ungestört schlafen kann. • Die ideale Raumtemperatur für Hamster beträgt 20 bis 22°C (normale Zimmertemperatur). Liegt sie unter 10°C, im Winter etwa, in einem völlig unbeheizten Raum, fallen die Tiere in einen Winterschlaf. Temperaturen unter 0°C überlebt ein Hamster selten. • Bei Zugluft erkälten sich Hamster leicht. Deshalb sollte der Käfig nie auf dem Fußboden, sondern möglichst in Tischhöhe aufgestellt werden. Wegen der Absturzgefahr aber Käfigtüre immer sorgfaltig schließen! • Sonne oder große Helligkeit vertragen Hamster schlecht. Der Käfig darf deshalb nie direkt in der Sonne stehen. • Zu trockene und zu feuchte Luft ist für Hamster ungesund. Ideal ist eine relative Luftfeuchtigkeit von 40 bis höchstens 50 %. Das entspricht der auch für den Menschen angenehmen Menge.
Das neue Zuhause
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Am besten bringen Sie den Hamster in seiner kleinen Transportschachtel auf dem schnellsten Weg nach Hause. Die ungewohnte Situation verstärkt nämlich seine Anstrengung, sich so rasch wie möglich zu befreien. Wenn er es schafft, ein Loch in den Karton zu nagen, geht er plötzlich im Bus spazieren oder in Ihrem Auto. Im schlimmsten Fall finden Sie ihn vielleicht nicht wieder.
Zuhause angekommen stellen Sie das Transportkistchen in den Käfig, öffnen es und warten, bis der Hamster von selbst herauskommt. Dann geben Sie das alte Nistmaterial, das Sie beim Kauf mitgenommen haben, in sein Schlafhäuschen. Es trägt nämlich seinen Geruch und signalisiert ihm: Das ist mein Zuhause, mein Bett, auch wenn die Umgebung nicht mehr stimmt. Zur Begrüßung reichen Sie am besten etwas von seinem gewohnten Futter. Mehr können und sollten Sie vorerst nicht tun.
Behutsames Eingewöhnen Die meisten Hamster sind durch den Transport und die vielen neuen Eindrücke erst einmal ziemlich verwirrt und erschreckt. Es gibt natürlich auch ganz Neugierige, denen die Umstellung keine Schwierigkeiten zu bereiten scheint. Normalerweise dauert es etwa eine Woche, bis sich der Hamster an sein neues Zuhause gewöhnt hat. So können Sie Ihrem Hamster helfen: • Decken Sie den Käfig während der Eingewöhnungszeit mit einem hellen Tuch ab. So hat Ihr Hamster absolute Ruhe, um seinen Käfig ausgiebig zu erkunden. • Beschränken Sie sich nur aufs Füttern und Wasserwechseln. • Verändern Sie vorerst nichts im Käfig, dann fühlt sich Ihr Hamster schneller heimisch. •Vertrösten Sie neugierige Besucher, die Ihren neuen Freund kennenlernen wollen, auf später.
Wie sich der Hamster einlebt Erkundungsphase: Nach einer kurzen Anlaufzeit, in der der Hamster sich meist in sein Schlafhäuschen zurückzieht, beginnt er, seine neue Umgebung mit Hilfe des Geruchs- und Tastsinnes zu erkunden. Er schnüffelt prüfend in die Luft, an den Käfigrändern entlang und durchquert dann den ganzen Raum. Dabei tasten die Schnurrhaare (Vibrissen) die nähere Umgebung ab. Meist wird den Ecken eines Käfigs besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Markieren: Um sich richtig heimisch zu fühlen, kennzeichnen Nasentiere wie der Hamster ihren Wohnraum mit dem eigenen Geruch. Dazu sondern sie aus zwei an den Flanken liegenden Drüsen ein Sekret ab. Nestbau: Der Nestbau erfolgt meist in der ersten Nacht. Haben Sie Ihrem Hamster zusätzlich zu dem alten neues Nistmaterial in den Käfig gelegt, wird er dies geschäftig eintragen. Weiches Material transportiert er dabei in den geräumigen Backentaschen, steife Strohhalme trägt er quer zwischen den Zähnen. Die endgültige Einrichtung gestalten Hamster individuell: Manche belassen das Material im vorgelegten Zustand, andere zerkleinern es, indem sie es mit den Nagezähnen zerrupfen. Handzahm machen Durch die lange Zeit der Zucht in Menschenobhut sind Hamster keine eigentlichen Wildtiere mehr. Im Käfig geborene Jungtiere gewöhnen sich sozusagen von allein an die Anwesenheit und den Geruch des Menschen, der sie und die Elterntiere versorgt. Der Hamster, den Sie gekauft haben, weiß sicher auch schon längst, daß ihm vom Menschen keine Gefahr droht, es sei denn, der Vorbesitzer hat ihn grob und unvernünftig behandelt. Das dürfte aber eine Ausnahme sein.
Trotz allem können Hamster mit ihren beiden oberen und unteren Nagezähnen kräftig zubeißen - wenn sie sich bedroht fühlen, wenn man sie erschreckt oder überraschend anpackt. Da werden sämtliche Instinkte wach, die diesen wehrhaften Tierchen in der freien Natur zugute kommen. Das Wichtigste für Ihren neuen Hausgenossen ist daher, daß er sich an Ihre Hand und deren Geruch gewöhnen kann.
Mit Hilfe eines Leckerbissens gewöhnen Sie den Hamster schnel l an Ihre Hand und deren Geruch.
Der beste Zeitpunkt für die Beschäftigung mit Ihrem Hamster ist abends, wenn er munter wird. Versuchen Sie nicht, ihn zu wecken, weil Sie gerade Lust und Zeit haben, mit ihm zu spielen. Selbst nach dem freiwilligen (!) Aufwachen braucht er noch Zeit für sich. Er möchte in Ruhe seine Kloecke aufsuchen und etwas fressen. Widmen Sie sich ihm also erst nach Erledigung dieser abendlichen Rituale.
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Beim Knabbern von Hundekuchen, Zweigen oder ähnlichem schleifen sich die Schneidezähne des Hamsters ab. Dies ist wichtig, weil sie immer wieder nachwachsen.
In Windeseile sind auch größere Nahrungsbrocken zerlegt.
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Je regelmäßiger Sie sich dann mit ihm beschäftigen, täglich und stets zur gleichen Stunde, desto schneller wird Ihr Hamster Vertrauen zu Ihnen gewinnen. Der erste Schritt: Nach der »Schonzeit« von einer Woche können Sie beginnen, mit dem Hamster Bekanntschaft zu schließen. Halten Sie dazu einfach ruhig die Hand an den Käfig, reden dabei und warten, bis er neugierig daran schnuppert. Das kann sich, je nach Temperament, drei bis vier Tage hinziehen.
Der zweite Schritt: Bieten Sie ihm zwischen Daumen und Zeigefinger einen kleinen Leckerbissen an (geschälte Walnuß, Apfelstückchen). Lassen Sie nicht gleich los, wenn er mit seinen Vorderpfoten oder den Zähnen danach greift, sonst ist er schnell damit in seinem Häuschen verschwunden. So wird er das Futter zwischen Ihren Fingern anknabbern. Der dritte Schritt: Während er frißt, können Sie mit der freien Hand vorsichtig und leicht an den Flanken entlang
Die Backentaschen sind fast voll. Gleich wird der Vorrat in Sicherheit gebracht.
Streicheln. Nicht unvermutet von hinten oder oben an den Körper langen, das erschreckt einen noch nicht ganz zahmen Hamster. Für Kinder wichtig • Hamster behutsam anfassen. • Ruhezeiten respektieren (besonders während der Eingewöhnungszeit). • Nicht zu lange und ausdauernd streicheln. • Nach Anfassen Hände waschen.
Richtiges Hochnehmen und Tragen Hat sich Ihr Hamster schon etwas an Sie gewöhnt, können Sie versuchen, ihn vorsichtig hochzunehmen. Dafür gibt es verschiedene Vorgehensweisen. Methode 1: Greifen Sie mit einer Hand unter den Hamster und legen die andere so darüber, daß eine warme, dämmrige Höhle entsteht. Vor allem Jungtiere fühlen sich darin sehr geborgen. Methode 2: Legen Sie die Hände so zusammen, daß die Fingerspitzen übereinander und die Daumen nebeneinan-
Zu den Bildern: Das Hamstern gehört zu den auffälligsten HamsterEigenschaften. Sie stopfen alles Eßbare erst einmal in die Backentaschen, um es später in Sicherheit zu verzehren.
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Abwechslung lieben Hamster über alle Maßen. Ab und zu gestreichelt werden, gemächlich fressen, sich ausgiebig putzen, mal klettern, mal laufen und dazwischen immer wieder ein Nickerchen - so verbringen Hamster gerne ihre Zeit.
der liegen. Dieses »Dach« wird über den Hamster gestülpt. Sobald er ganz von Ihrer Hand umschlossen ist, schließen Sie die kleinen Finger eng zusammen. Methode 3: Greifen Sie den Hamster so mit einer Hand, daß Daumen und Finger zwischen Vorder- und Hinterbeinen um sein Bäuchlein liegen (s. Zeichnung, rechts). Der Griff muß sicher erfolgen, aber ohne jeglichen Druck. Methode 4: Eine einfache Vorgehensweise für Ungeübte ist die sogenannte »Kannentechnik«: Sie halten dem Hamster mit einer Hand ein kleines Gefäß vor, in das er gut hineinpaßt (Pappkarton, leere Kaffeebüchse). Meist huscht er sofort in diese interessante Höhle, und Sie können ihn hochnehmen. Diese Methode ist am einfachsten und eignet sich vor allem während der Urlaubsversorgung für unerfahrene Pfleger. Falsch ist es, einen Hamster am Nackenfell hochzunehmen. Das dulden nur ganz junge Hamster, die sich auch von ihrer Mutter so tragen lassen. Erwachsene Tiere wehren sich gegen diesen Griff meist mit einem kleinen Urinstrahl. Mein Tip: Solange Sie im Umgang mit dem Hamster noch unsicher sind, bleiben Sie mit der Hand über einem Tisch oder einer anderen Unterlage, damit dem Tier bei einem eventuellen Absturz aus der Hand nichts passiert. Wenn ein Hamster beißt
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Hamster haben scharfe, meißeiförmige Nagezähne zum Zerkleinern ihrer oft harten Nahrung. Mit diesen setzen sie sich in Freiheit auch gegen Feinde zur Wehr. So mancher Hund hat schon von einem Feldhamster wieder abgelassen, der sich in seine Lippen oder Ohren verbissen hatte. Meist glückte dem Hamster daraufhin die Flucht in seinen Bau. Auch Ihr Hamster zu Hause kann beißen, wenn er sich angegriffen fühlt und Angst hat (s. 5 Regeln fürs Anfassen,
Seite 23). Vermeiden Sie also alles, was ihn erschreckt oder beunruhigt, vor allem während seiner Eingewöhnungszeit. Haben Sie Verständnis, wenn Ihr Hamster sich auf diese Art wehrt. Jedes Strafen oder laute Schimpfen ist sinnlos und würde das nun völlig verschreckte Tierchen nur bissiger machen.
Das Hochnehmen erfordert Fingerspitzengefühl. Ein zu starker Griff tut dem Hamster weh, bei zu losem kann er aus der Hand gleiten und abstürzen.
Richtig reagieren: Ich möchte Sie an dieser Stelle vor einem Verhalten warnen, das ein Freund von mir zeigte: Er faßte seinen Hamster beim Hochnehmen so ungeschickt an, daß dieser sich nur mit einem kräftigen Biß in den Zeigefinger wehren konnte. In seinem Schmerz wollte mein Freund den Kleinen sofort abschütteln und schleuderte ihn dabei mit aller Wucht auf den Boden. Das Tier hat diese Behandlung leider nicht überlebt. In einem ähnlichen Fall, von dem ich hörte, blieb der Hamster zwar am Leben, brach sich aber alle vier Beine. So verständlich diese Schreckreaktion sein mag: Bitte achten Sie darauf, daß Sie, wenn Sie überhaupt in eine solche Situation kommen, Ihren Hamster möglichst sanft wieder loswerden.
Wundbehandlung: Drücken Sie die Wunde gut aus und behandeln Sie sie mit Jodtinktur oder einem anderen desinfizierenden Medikament. Schmerzt die Verletzung länger oder entzündet sich die Bißstelle, gehen Sie auf jeden Fall zum Arzt. Fünf Regeln fürs Anfassen 1 Den Hamster nie aus dem Tiefschlaf reißen. 2 Nie zu fest drücken, zwicken oder quetschen. 3 In Ruhe lassen, wenn er der Hand ausweicht, quiekt oder brummt. Dann möchte er ungestört bleiben. 4 Nicht anfassen, wenn ersieh auf den Rücken legt und die Zähne bleckt. Diese Abwehrstellung nimmt er ein, wenn er sich bedroht fühlt. 5 Beim Trennen kämpfender Hamster Lederhandschuhe anziehen. Artgemäßes Leben schaffen Wie jedes Tier braucht der Hamster einen Freiraum, um seinen eigenen Beschäftigungen nachzugehen. Er will sich ausgiebig putzen, fressen, klettern, laufen und dazwischen immer mal wieder ein Nickerchen einlegen. Je mehr Sie Ihrem Hamster dieses Leben ermöglichen, umso wohler wird er sich fühlen. Zuwendung in Maßen Glauben Sie nicht, daß Sie Ihrem Hamster Gutes tun, wenn Sie ihn ununterbrochen herumtragen und streicheln. Ich muß hier betonen: Hamster sind kein Spielzeug. Sie können apathisch oder gereizt auf eine solche Behandlung reagieren, krank werden und sogar verhältnismäßig jung sterben. Sicher wird Ihr Hamster, wenn er völlig zahm ist, Ihnen auf die Hand krabbeln, sich auf den Schoß nehmen und streicheln lassen. Wie oft dies passiert, sollte jedoch er selbst bestimmen dürfen.
Für Abwechslung sorgen: Im Käfig fehlt dem Hamster alles, was ihn in Freiheit auf Trab hält: Feinde, vor denen er sich schützen muß, gibt es nicht. Futter, das er draußen suchen müßte, liegt ihm vor der Nase. Der Bau, sein Nest, ist in unmittelbarer Nähe des Futterplatzes. Neuland entdecken kann er nicht. Wäre sein Käfigleben so eintönig und abwechslungsarm, würde er stumpf und teilnahmslos in seinem Verhalten und womöglich früh altern. Neben regelmäßigem Auslauf (s. Seite 24) ist es daher wichtig, den Käfig für den Hamster interessant zu halten. So läßt sich die Eintönigkeit im Käfig mindern: • Einrichtungen wie Kletteräste etwa einmal pro Woche erneuern. Schon ein neuer Geruch bedeutet für den Hamster Abwechslung.
Eine Abwehrhaltung, die kleinere Feinde zur Flucht veranlaßt. Um größer zu wirken, stellt sich der Hamster auf die Hinterbeine und bläst die Backentaschen auf.
• Ab und zu Zweige von Weiden, Haselsträuchern oder Obstbäumen zum Knabbern anbieten.
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Das Näschen nach oben - und dann immer geradeaus... bis es nicht mehr weitergeht.
• Ungefärbte Papprollen, zum Beispiel vom Klopapier, hineinlegen. Hamster lieben es, durch solche Röhren zu kriechen. • Hin und wieder eine Handvoll Laub oder Gras reichen. Dabei entfalten sich eine Menge aufregender Düfte für den Hamster. • Halbierte Ziegelsteine im Abstand von etwa 3 cm kippsicher nebeneinander aufstellen. Solch schwer zugängliche Schlupfwinkel, im Freileben sehr wichtig als Zuflucht vor Feinden, finden Hamster immer interessant.
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Auslauf in der Wohnung Wenn Ihr Hamster ausgewachsen, also sechs bis acht Wochen alt, und gut eingewöhnt ist, wenn er keine Scheu vor Ihrer Hand zeigt und sich ohne weiteres hochnehmen läßt, sollten Sie ihn abends hin und wieder frei in einem
geschlossenen Zimmer laufen lassen. Beim Erkunden dieser neuen Umgebung werden seine Sinne hellwach. Da locken Tapeten und Teppiche, in denen er hervorragendes Nistmaterial sieht. Schlupfwinkel hinter Möbeln bilden einen herrlichen Bau. Und vielleicht steht auch eine Hamsterwippe für das geliebte Körpertraining bereit. Worauf beim Auslauf zu achten ist: Ein so kleines und dazu lebhaftes und neugieriges Tier wie der Hamster ist beim freien Laufen in einem Zimmer natürlich unzähligen Gefahren ausgesetzt. Wie oft schon wurde ein Hamster versehentlich mit der Türe eingeklemmt, getreten oder von der Blumenvase erschlagen, die er erkunden wollte. Unfälle dieser Art sind leider keine Seltenheit (s. Gefahren für den Hamster, Seite 27). Ich kann Ihnen nur ans Herz
Ein Blick über den Zaun genügt.
legen: Beaufsichtigen Sie Ihren Hamster während des Freilaufs so gut wie möglich. Abgesehen davon können unbeaufsichtigte Hamster aber auch allerlei anrichten. Einer meiner Hamster verschwand einmal unbemerkt in einem Wäschekorb. Als ich ihn am nächsten Tag fand, hatte er bereits drei Oberhemden, fünf Unterhosen und ein Paar Strümpfe auf dem Gewissen. Ich hatte Mühe, den kleinen Übeltäter vor meiner Mutter zu verteidigen. Neben Wäsche sind auch Zeitungen, Bücher, Tapeten und Fußleisten nicht vor Hamsterzähnen sicher. Aus der Sicht des Hamsters ist das völlig legal, für Sie wahrscheinlich ärgerlich. Wichtig: Es kann vorkommen, daß Ihr Hamster Elektrokabel anknabbert. Das ist dann nicht nur für ihn, sondern für die ganze Familie gefährlich.
Nun aber nichts wie ab nach Hause.
Wenn der Hamster entwischt Wenn ein Hamster erst einmal Morgenluft, sprich freie Bewegungsmöglichkeit und Auslauf gewittert hat, kann er schnell werden wie ein Wiesel. Und das steigert sich noch, wenn er den Raum, in dem man ihn laufen läßt, gut kennengelernt hat. Zunächst mag er ja noch etwas verdattert reagieren in der fremden Umgebung. Weiß er aber dann Bescheid über Flucht- und Schlupfwinkel, ist er dort auch schon verschwunden, kaum daß Sie ihn aus der Hand gelassen haben. Ihn zum Beispiel hinter Möbeln wieder hervorzulocken, kostet Mühe. Mein erster Hamster, den ich unvorsichtigerweise auf einem Tisch vor dem geöffneten Fenster nur drei Minuten ohne Aufsicht ließ, turnte den Fensterrahmen hoch aufs Dach. Von dort gelangte er entlang der Dachrinne zu deren Fallrohr. Ob er freiwillig durch das
Zu den Bildern: Das Käfiggitter ist oft Schauplatz wildester Klettereien. Mühelos turnt ein Hamster daran rauf und runter -als ob es keine Schwerkraft gäbe.
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Dieses Holzgestell ist eigentlich ein Kinderspielzeug. Es läßt sich als Klettergerüst für den Hamster verwenden. Nur standsicher sollte es sein, damit es nicht umkippt, wenn der Hamster daran turnt.
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Rohr hindurch in den Garten entkam oder unbeabsichtigt hinunterrutschte, ist ungewiß. Jedenfalls war er in der dichten Vegetation verschwunden, bevor ich überhaupt auf die Idee kam, er könne nicht mehr im Zimmer sein. Dies ist auch ein Grund dafür, daß Sie Ihren Hamster nie frei im Garten laufen lassen dürfen. Er würde sofort im Gestrüpp verschwinden oder sich in lockerer Erde eingraben. Was zu tun ist: Beginnen Sie bitte keine wilde, laute Jagd, wenn Sie das Verschwinden Ihres Hamsters bemerkt haben. Das Tier würde dadurch verschreckt und wäre noch schwieriger zu erwischen. Danach ist er wahrscheinlich so ängstlich, daß Sie viel Zeit und Geduld brauchen, ihn wieder zutraulich zu machen. Versuchen Sie es lieber mit einem Leckerbissen. Wenn Sie nicht wissen, wo er geblieben ist, suchen Sie überall dort, wo es Kletter- und Versteckmöglichkeiten gibt. Der »Sonnenblumenkern-Trick«: Wissen Sie nicht, wo der Hamster sich aufhält, hilft oft diese Methode: In jedes Zimmer werden genau abgezählte Sonnenblumenkerne gestreut und die Türen geschlossen. Nach einer Nacht läßt sich leicht feststellen, in welchem Zimmer das Tier sich befindet: Ist der Hamster da, sind die Kerne gehamstert. Stellen Sie nun den offenen Käfig in den Raum und legen Sie mit Leckerbissen eine Spur dorthin.
Sauberkeit im Hamsterheim Hamster sind sehr reinliche Tiere und legen großen Wert auf Sauberkeit. Sie richten in ihrem Käfig eine eigene Kloecke ein und putzen sich oft und gründlich. Außerdem haben sie keinen eigenen, für den Menschen unangenehmen Körpergeruch wie etwa weiße Mäuse. Natürlich beginnen aber Kot und Harn sowie altes Futter mit der Zeit zu riechen. Je öfter und besser Sie für Sau-
berkeit sorgen, umso geringer wird die Geruchsbelästigung in der Wohnung sein. Während der Reinigung setzen Sie den Hamster am besten in einen leeren Eimer. Reinigungsmaßnahmen Täglich: Kloecke säubern (mit altem Löffel oder kleiner Blumenschaufel). Wöchentlich: Sämtliches Zubehör wie Futtergefäß, Laufrad, Spielgeräte oder Äste mit warmem Wasser abwaschen. Nippeltränke mit Flaschenbürste auswaschen. Zweimal pro Woche: gesamte Einstreu auswechseln (alte Einstreu auf Komposthaufen, wenn vorhanden; sonst in Mülleimer). Bei Schlafhäuschen ohne Boden vorsichtig ein dünnes Brettchen unterschieben und erst dann das Häuschen hochheben. So kommen die Vorräte Ihres Hamsters, die er sich dort anlegt, nicht durcheinander (-> Die Kunst der Vorratshaltung, Seite 31). Einmal pro Monat: Schlafnest erneuern (geringen Teil des alten Nestmaterials belassen, neues anbieten). Käfiggitter und Bodenschale mit warmem Wasser waschen. Wichtig: Verwenden Sie für die Käfigreinigung keinesfalls Spülmittel. Warmes Wasser genügt völlig.
Trifft der Hamster auf einen deutlich überlegenen Feind, läßt er sich auf den Rücken fallen und stellt sich tot.
Gefahren für den Hamster Gefahrenquelle
Mögliche Auswirkungen
Vermeiden der Gefahr
Elektrokabel
Stromschlag durch Annagen
Leitungen unter Putz verlegen; keine freiliegenden unter Strom lassen; Steckerziehen beim Auslauf
Gebeiztes und lackiertes Holz
Unverträglichkeit und Vergiftung nach Benagen
Benagen verhindern, Hamster ablenken
Gefäße mit Wasser
Hineinrutschen, Ertrinken
Beaufsichtigung beim Auslauf
Heiße Gegenstände
Verbrennung
Nicht in der Nähe von Herd oder Toaster laufen lassen
Käfiggitter
Entweichen bei zu großem Gitterabstand. Vergiftungen bei verrosteten Gittern
Auf richtigen Gitterabstand achten (1-1,3 cm). Verrosteten Käfig ersetzen
Lüftungsschacht
Entweichen
Menschenfuß
Zertreten
Pflanzen
Vergiftungen, oft mit Todesfolge bei giftigen Pflanzen (BlumenHändler fragen oder in Fachliteratur nachschlagen)
Auf giftige Pflanzen in der Umgebung des Hamsters verzichten
Schränke, Schubladen
Verhungern oder Ersticken, wenn Hamster unbemerkt eingeschlossen wird
Hamster nach Freilauf wieder in den Käfig setzen
Sitzmöbel
Zerquetschen beim Hinsetzen
Beaufsichtigung beim Auslauf
Sonne
Hitzestau
Käfig nie in praller Sonne lassen
Spitze Gegenstände (kleine Nägel, Nadeln)
Aufreißen der Backentaschen beim »Verstauen«
Tisch
Sturz; Knochenbrüche; innere Verletzungen
Aufpassen, daß Hamster nicht aus dem Käfig entweicht
Türe
Einklemmen, Zerquetschen
Türen beim Auslauf geschlossen halten
Beaufsichtigung beim Auslauf Beaufsichtigung beim Auslauf
Nicht herumliegen lassen
Pause beim Putzen. Gleich leckt der Hamster sich die Pfötchen und fährt sich damit übers Gesicht.
Hamster und andere Heimtiere Hamster halten nichts von der Gesellschaft anderer Heimtiere und lassen sich in der Regel nicht mit ihnen zusammengewöhnen. Von Versuchen in dieser Richtung kann man nur abraten. Natürlich gibt es Ausnahmen. Aber es ist fraglich, ob gerade Ihre Katze die eine unter tausend ist, die einen Hamster nicht als Beute betrachtet. Katze und Hund können den Hamster fressen oder zumindest verletzen. Große Vögel wie Papageien und Sittiche können den Hamster zwicken. Kleine Vögel wie Wellensittiche oder Kanarienvögel können dagegen unter Umständen vom Hamster gebissen werden. Mit anderen Nagern wie Mäusen, Gerbilen, Streifenhörnchen kann es zu ernsthaften Streitigkeiten kommen. Halten Sie weitere Nagerarten, waschen Sie sich bitte jedesmal mit Seife die Hände, wenn Sie zur Versorgung und Beschäftigung vom einen zum anderen wechseln. Der Geruch anderer Nager regt manche Hamster so auf, daß sie zwicken. Mein Tip: Lassen Sie den Hamster nur frei laufen, wenn Hund oder Katze ausgesperrt sind und sorgen Sie dafür, daß der Käfig gut verschlossen ist. Wohin mit dem Hamster im Urlaub? Versorgung während eines Tages: Einen Tag oder auch zwei können Sie Ihren Hamster allein lassen. Versorgen Sie ihn vorher gut mit Futter, füllen Sie die Tränke frisch, und geben Sie einen Apfel oder eine frische Mohrrübe als Saftfutter. Denken Sie bitte daran: Der Käfig darf nie im grellen Licht, in der Sonne oder direkt am Heizkörper stehen. Unterbringung für längere Zeit: Fahren Sie mehrere Tage oder Wochen weg und können oder wollen den Hamster nicht mitnehmen, halten Sie rechtzeitig nach einem Pflegeplatz Ausschau.
Nachbarn, Freunde, Verwandte oder auch Zoofachhändler können die einfache Versorgung übernehmen. Der Hamster sollte auf jeden Fall in seinem gewohnten Käfig bleiben, das erleichtert die Umstellung. Empfehlenswert ist es, einen Zettel zu hinterlassen, auf dem alles Wichtige zu Haltung und Pflege aufgeführt ist: Welches Futter der Hamster gewohnt ist, wann der Käfig gereinigt werden soll und ob er ab und zu frei laufen darf - dies bürdet dem Pfleger dann allerdings mehr Verantwortung auf.
Hamster haben keinen eigenen, für den Menschen unangenehmen Körpergeruch. Kot, Harn und altes Futter beginnen aber mit der Zeit zu riechen, wenn der Käfig nicht ordentlich gereinigt wird.
Im warmen Hohlraum zwischen vertraut riechenden Händen fühlt sich der Hamster sicher und geborgen.
Wann Sie Ihren Hamster nicht in Pflege geben sollten: Tragende und säugende Hamsterweibchen vertragen einen Umgebungswechsel schlecht und sollten immer von den vertrauten Pflegern versorgt werden. Es könnte sonst passieren, daß sie als Reaktion auf den Umstellungs-Streß ihre Jungen fressen oder nicht mehr säugen. Fremdeln: Nach längerer Abwesenheit kann es sein, daß Ihr Hamster Sie nicht
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mehr erkennt. Mit ein wenig Geduld, Freundlichkeit und Fingerspitzengefühl haben Sie aber bald erreicht, daß er wieder zahm und vertraut wird. Das Mitnehmen: Wenn Ihr Urlaubsziel nicht im heißen Süden liegt, und das Urlaubsquartier dafür geeignet ist, können Sie Ihren Hamster auch mitnehmen. Achten Sie aber darauf, daß er unterwegs vor Zugluft und Sonne geschützt
ist. Stützen Sie den Käfig so ab, daß er nicht ständig wackelt und der Hamster nicht zu sehr durchgeschüttelt wird. Ob Sie bei einem Grenzübertritt Papiere für den Hamster brauchen, erfahren Sie bei Ihrem Tierarzt oder beim Konsulat des entsprechenden Landes. Die Auskunft schriftlich in der jeweiligen Landessprache bestätigen lassen, sonst kann es Ärger an der Grenze geben.
Hamster-Sprache Was Sie an Ihrem Hamster beobachten
Was der Hamster Ihnen damit sagt
Abmagern, lustloses Verhalten, stumpfes Fell, entzündete Augen
Ich bin krank oder alt
Auf den Rücken legen und Zähne blecken
Ich habe Angst. Wenn ich angefaßt werde, muß ich mich wehren
Beim Streicheln weglaufen
Ich habe genug
Eifrig Nistmaterial eintragen
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Ich bekomme Junge und möchte meine Ruhe haben
Gähnen
Ich bin angenehm schläfrig und fühle mich behaglich
Genüßliches Putzen, in der Einstreu wühlen, Futter eintragen und munteres Herumturnen im Käfig
Ich fühle mich wohl
Gereizt sein
Ich kann nicht in Ruhe schlafen, ich werde zu viel herumgetragen
Knurren, Brummen, Quieken
Ich möchte in Ruhe gelassen werden
Männchen machen
Ich habe etwas Interessantes entdeckt
Teilnahmsloses, stumpfes Verhalten
Mir ist langweilig, Ich brauche Anregungen
Zusammenzucken
Ich bin über ein Geräusch erschrocken
Die richtige Ernährung Die Kunst der Vorratshaltung Für ihre Eigenschaft, Nahrungsvorräte anzulegen, haben Hamster schon einige Berühmtheit erlangt. Es ist wirklich kein Wunder, daß sich der Begriff »hamstern« für Einkäufe, die weit über den eigentlichen Bedarf hinausgehen, im deutschen Sprachgebrauch eingebürgert hat. Jeder Hamster, der nicht direkt am Verhungern ist, schaufelt die gereichte Nahrung zunächst einmal in seine Backentaschen und schafft sie entweder in sein Schlafhäuschen oder eine saubere Ecke des Käfigs, also seine Vorratskammer. Dort wird alles fein säuberlich sortiert und aufgeschichtet.
Jede Nahrung wird erst einmal in den Backentaschen verstaut.
Diese Speisekammer ist das Heiligtum der Hamster. Eigentlich sollte man sie nicht angreifen Aber da das Tier bei aller Reinlichkeit nicht abschätzen kann, welches Futter verderblich ist, muß die Kammer täglich auf schimmelige oder faulende Teile kontrolliert werden. Nehmen Sie eine Pinzette dazu, dann bringen Sie die Vorräte am wenigsten
durcheinander, und der kleine Lagerverwalter muß nach Ihrem Eingriff nicht wieder aufräumen. Mein Tip: Schläft ein Hamster nicht mehr in seinem Häuschen oder sucht sich ein Bett außerhalb, sehen Sie einmal nach, ob er vielleicht so viel Nahrung in sein Häuschen eingetragen hat, daß ihm selbst kein Platz geblieben ist. Was Sie füttern können Die Futterversorgung eines Hamsters ist sehr einfach und preiswert. Er ist nicht wählerisch und braucht nur kleine Mengen. Vieles läßt sich im Garten oder auf Spaziergängen beschaffen, von dem Obst und Gemüse, das Sie für sich besorgen, immer mal etwas für den Kleinen abzweigen. Aber bitte keine Abfälle oder Essensreste füttern. Je hochwertiger die Nahrung, desto gesünder für das Tier. Für eine vielseitige, gesunde Ernährung können Sie wählen zwischen Trocken-, Grün- und Saft-, Lebend- und Eiweißfutter. Der Zoofachhandel hält eine breite Palette an geeigneten Nahrungsmitteln bereit. Je mehr Sie für Abwechslung sorgen, um so lieber ist es Ihrem Hamster - auch wenn er das eine oder andere im Angebot verschmäht. Geeignetes Futter Trockenfutter: Fertige Körnermischung, Hamster-Pellets (Zoofachhandel), Nüsse wie Erdnüsse, Haselnüsse, Walnüsse (ungesalzen), Getreide wie Weizen, Hafer, Mais, Sämereien (Sonnenblumen-, Kürbiskerne, Hanfsamen); Haferflocken.
Für Hamster geeignet Nippeltränke und Futtergefäß. Das Schälchen sollte aus Keramik oder Porzellan sein.
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Sonstige Beigaben: Trinkwasser; Vitamintropfen, Wiesenheu. Zweige von Buche, Ahorn, Weide, Haselnuß, Obstbäumen (zum Benagen); Hundekuchen. Ungeeignetes (giftiges) Futter Rohe Bohnen; Kartoffelkeime; grüne Teile von Kartoffelknollen und Tomaten; Hundspetersilie; Schierling; Goldregen, Herbstzeitlose, eingelegtes oder gefrorenes Gemüse.
Ob Apfelsinenscheibe...
...oder Getreideriegel. Hamster schätzen Leckerbissen.
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Grün- und Saftfutter: Löwenzahn, Vogelmiere, Klee, Wiesengras, Gänsedistel, Kreuzkraut, Hirtentäschel, Bärenklau, Obst aller Art, Gemüse wie Möhren (mit Laub), Blumenkohl, Kartoffeln (ohne Laub und ohne ausgetriebene Augen), Tomaten, Blattspinat, Sellerie, Gurken, Kopf- und Endiviensalat. Lebendfutter- Mehlwürmer (Zoofachhandel) Eiweißfutter: Fleisch, Quark (Magerstufe), Joghurt (auch Fruchtjoghurt).
Zehn wichtige Fütterungsregeln 1 Ernährung abwechslungsreich gestalten. 2 Futter und Wasser auch tagsüber also während der Schlafenszeit - zur Verfügung stellen. Hamster lieben kleine Zwischenmahlzeiten. 3 Nur frisches, qualitätsvolles Futter anbieten. 4 Regelmäßig Vitamintropfen für Kleinsäuger geben (erhältlich im Zoofachhandel, Dosierung siehe Packungsaufschrift). Auf Mehlwürmer oder Joghurt träufeln. 5 Grünfutter nicht von Straßenrändern (Abgase!), von Wiesen, die viel von Hunden aufgesucht werden (Bakterien m Hundekot und Hundeurin) oder an den Rändern landwirtschaftlich genutzter Flächen (eventuell Pestizide!) holen. 6 Gekauftes Gemüse, Salate und Obst vor dem Verfüttern mit klarem Wasser abwaschen, danach gut abtropfen lassen. 7 Nichts Gekochtes oder Gebratenes (Speisereste!) füttern. 8 Abrupte Futterumstellungen vermeiden. 9 Essensportionen klein halten (Gemüse und Obst zerschneiden), sonst verdirbt zuviel. 10 Alle Speisen sollen zimmerwarm sein.
Auf die Mischung kommt es an. Mit einer abwechslungsreichen Ernährung sorgen Sie dafür, daß Ihr Hamster alle wichtigen Nährstoffe erhält.
Die saftige Erdbeere scheint dem Hamster besonders gut zu schmecken.
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Grund-Speiseplan (Zwerghamster benötigen nur die Hälfte der angegebenen Mengen) Wie oft
Welches Futter
Welche Menge
täglich:
Körnermischfutter Grünfutter Saftfutter
15 g (2 Teelöffel) kleine Handvoll nach Belieben (zum Beispiel 1 Apfelschnitz, 1 Blumenkohlröschen) 2 bis 3 unbegrenzt
Mehlwürmer Trinkwasser
FutterverDiesorgung ist
einfach und preiswert. Hamster sind nicht wählerisch und brauchen nur kleine Mengen. Vieles kann man aus dem Garten holen oder von Spaziergängen mitbringen.
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alle 2 bis 3 Tage:
Fleisch Joghurt Quark Wiesenheu
kleines Stückchen 1 Teelöffel 1 Teelöffel kleine Handvoll
1 mal pro Woche:
Zweige zum Nagen Hundekuchen
nach Bedarf 1 Stück
Trockenfutter Trockenfutter ist der wichtigste Bestandteil im Speiseplan Ihres Hamsters. Sie sollten es als Grundfutter immer vorrätig haben. Bei Fütterung des im Zoofachhandel erhältlichen Fertigfutters für Hamster können Sie sicher sein, daß Ihr Hamster alle wichtigen Nährstoffe erhält. Die sogenannten Pellets (Preßfutter) und fertigen Körnermischungen enthalten Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate, Mineralstoffe und Vitamine in der richtigen Menge und Zusammensetzung. Wichtig ist jedoch, daß ein Hamster, der ausschließlich dieses Futter bekommt, auf jeden Fall Trinkwasser braucht und daß Sie die Futterpackungen trocken lagern, damit es nicht verdirbt. Wenn Sie Trockenfutter selbst zusammenstellen (s. Seite 3 1 ) , achten Sie bitte darauf, daß die Sachen natürlich belassen sind. Also nur ungeröstete Erdnüsse verfüttern und keine für Sie selbst gedachte, eventuell gezuckerte
oder karamelisierte Müslimischung. Da Sie selbst nicht ein Leben lang mit trockenen Speisen vorlieb nehmen möchten, sollten Sie das Ihrem Hamster auch nicht zumuten und ihm täglich frisches Grün oder Obst anbieten.
Mit ihren geschickten Vorderpfötchen halten Hamster ihr Futter. Sie beißen Stück für Stück ab, um es in den Hamstertaschen unterzubringen.
Grün- und Saftfutter Mit Grünzeug, Obst und Gemüse können Sie leicht für Abwechslung sorgen. Grün- und Saftfutter sind wichtige Vitaminspender. Grünes läßt sich vor allem im Sommerhalbjahr leicht beschaffen - aus dem eigenen Garten oder auf Spaziergängen. Sie müssen nur darauf achten, daß ihm keine Schadstoffe anhaften (s. Seite 32) Wollen Sie da ganz sicher gehen, können Sie für Ihren Hamster auch Katzengras selber ziehen. Die Kästchen mit eingesätem Gras sind jederzeit im Zoofachhandel erhältlich. Auch Obst und Gemüse, vor allem gekauftes, sollten Sie vor dem Verfüttern gründlich mit klarem kaltem Wasser waschen. Anschließend gut trocknen, da zuviel Feuchtigkeit zu Durchfall führen kann (s. Seite 39)! Daß Sie gespritztes Obst wie zum Beispiel Apfelsinen schälen, sollte selbstverständlich sein. Lebendfutter In Freiheit ernähren sich Hamster vorwiegend von Sämereien und Grünfutter, aber auch Kleintieren wie Insekten, deren Larven und gelegentlich sogar kleinen Vögeln. Sie sind also keineswegs reine Vegetarier, wie manchmal angenommen wird, sondern Gemischtköstler. Das sollten Sie bei der Zusammensetzung des Futters berücksichtigen. Neben Mehlwürmern eignen sich hierfür Grillen und Wanderheuschrecken. Die beiden letztgenannten Futtertiere sind jedoch umständlich zu halten Mehlwürmer sind die Larven des Mehlkäfers. Sie sind in jedem guten Zoofachgeschäft erhältlich. Am besten bringen Sie sie in einem großen, zur Hälfte mit Haferflocken gefüllten Weckglas unter, das Sie mit einem kleinen Tuch abdecken. Das Glas sollte bei Zimmertemperatur (weder an der Heizung noch in der Sonne) aufbewahrt werden.
Geben Sie alle zwei Tage frische, abgetrocknete Salat- oder Gemüseblätter hinein - so bekommen die Futtertiere die notwendigen Vitamine. Es schadet nicht, wenn aus den Mehlwürmern Puppen und schließlich Mehlkäfer werden - die meisten Hamster machen da keinen Unterschied.
Mit streichenden Bewegungen leert der Hamster seine Backentaschen, in denen er Nahrung gesammelt hat.
Wichtig: Von Zeit zu Zeit das Glas leeren, säubern, trocknen, frisch füllen und die noch lebenden, ausgelesenen Futtertiere wieder hineinsetzen Wird das versäumt, bildet sich Schimmel, der Ihren Hamster krank macht. Eiweißfutter Fleisch: Für ein Stückchen rohes fettarmes Fleisch von Rind oder Kalb ein- bis zweimal pro Woche wird Ihr Hamster Ihnen dankbar sein. Hackfleisch ist am besten geeignet, weil er sich daran nicht verschlucken kann. Milchprodukte: Ebenfalls sehr beliebt sind Quark und Joghurt (auch Fruchtjoghurt). Geben Sie Ihrem Hamster regelmäßig einen Teelöffel voll davon. Wichtig: • Eiweißfutter nur in kleinen Portionen füttern, die der Hamster gleich auffrißt. Sonst verschmutzt er zu sehr seinen Käfig. • Nie direkt aus dem Kühlschrank verfüttern.
Leckerbissen wie Mohrrüben, Getreide, Blumenkohl und Walnüsse sind sehr begehrt und sollten für Ihren Hamster bereitstehen.
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Akrobatik auf der Hamster-Leiter:
Damit die Zähne gesund bleiben Für den natürlichen Abschliff der Schneidezähne sorgen Nüsse, Körner und Zweige. Ein Stück Hundekuchen eignet sich ebenfalls. Legen Sie Ihrem Hamster eines in den Käfig - es wird nach und nach aufgeknabbert und sollte immer wieder ersetzt werden. Im Zoofachhandel sind auch sogenannte Nagersteine erhältlich. Sie versorgen Ihren Hamster zusätzlich mit Kalk und Spurenelementen. Mit Nüssen jedoch sparsam umgehen; sie sind sehr fetthaltig.
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Wiesenheu zum Essen und Polstern Neben den bisher aufgezählten Futteranteilen sollte dem Hamster stets eine Portion sauberes, getrocknetes Wiesenheu zur Verfügung stehen. Sie können es im Zoofachhandel kaufen oder selbst herstellen (gemähtes Gras in der Sonne trocknen lassen und luftig auf-
Gelenkig schraubt sich der Kleine nach oben...
bewahren). Dieses Rauhfutter ist wichtig, weil es Ballaststoffe enthält, die der Verdauung und Gesundheit des Hamsters zugute kommen. Außerdem baut der Hamster gern sein Nest mit Heu aus. Wichtig: Heu muß trocken und luftig gelagert werden, damit es nicht schimmelt. Verschimmeltes Heu ist Gift! Die richtige Nahrungsmenge Der tägliche Nahrungsbedarf eines Goldhamsters liegt bei etwa 15 g (2 Teelöffel) Körnermischfutter, dazu zwei bis drei Mehlwürmern und reichlich Obst, Gemüse oder Grünfutter. Zwerghamster benötigen nur die Hälfte. Was der Hamster innerhalb von 24 Stunden an Frischfutter nicht auffrißt, nehmen Sie wieder heraus. Alles, was faulen, schimmeln oder schlecht werden kann, darf nicht im Käfig bleiben. Trockene Körner dagegen können Sie ihm ruhig lassen.
...hängt kopfunter.
Trinkwasser Die Meinungen und Erfahrungen zum Thema Trinkwasser gehen weit auseinander. Manche Hamster verschmähen die Selbsttränke völlig und decken ihren Flüssigkeitsbedarf allein durch Grünund Saftfutter. Andere reagieren gereizt, wenn sie nicht ständig Wasser zur Verfügung haben. Sie machen also nichts verkehrt, wenn Sie Ihrem Hamster für alle Fälle Wasser in der Selbsttränke anbieten. Sie werden merken, zu welchem Typ Ihr Hamster gehört. Auf jeden Fall ist sein Durst während der Heizperiode und an heißen Sommertagen größer. Am besten nehmen Sie Mineralwasser ohne Kohlensäure (zimmerwarm). Schädlich ist stark gechlortes Wasser und mit Kohlensäure versehenes Mineralwasser.
Und legt eine kleine Verschnaufpause ein.
Hamster als »Küchenhelfer« Eine Bekannte von mir hat es sich zur Gewohnheit gemacht, ihren Hamster ein wenig in die Küchenarbeit miteinzubeziehen. Während sie Gemüse putzt, leistet »Julia« ihr Gesellschaft und wartet, bis etwas für sie abfällt. Das kann dann das Laub einer Möhre sein, eine überreife Tomate oder sonstige Dinge, die Menschen gewöhnlich nicht mitessen. Sind Julias Backentaschen voll, wird sie wieder in ihren Käfig gesetzt, wo sie sofort in der Speisekammer verschwindet. Dieses Spiel bringt Spaß für beide Seiten. Man muß nur aufpassen, daß aus dem Hamster dabei kein »Abfallverwerter« wird. Faulige Stellen an Gemüse oder Obst sind auch für Hamster tabu. Genauso wie rohe Bohnen, Kartoffelkeime, grüne Teile von Kartoffelknollen und Tomaten und ausschließlich für Menschen gedachte Nahrung wie Schokolade.
Zu den Bildern: Eine Leiter ist für Hamster eine Herausforderung. Unermüdlich turnen sie darauf herum und erproben verschiedene Klettertechniken.
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Was tun, wenn der Hamster krank wird Vorbeugen ist besser als heilen Wird ein Hamster richtig gehalten und bekommt abwechslungsreiches und gutes Futter, erreicht er oft ein höheres Alter als die üblicherweise angegebenen zwei Jahre. Meine Goldhamsterdame »Eugenia« erfreute sich während ihres sieben Jahre (!) dauernden Lebens bester Gesundheit. In ihrem widerstandsfähigen Körper konnten sich Krankheitserreger nicht so leicht festsetzen.
Obst bringt Vitamine. Nur frisch muß es sein, und es darf nicht in der Vorratskammer verschimmeln. Deshalb öfter mal im Schlafhäuschen nachsehen und schlecht gewordenes Futter entfernen!
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Hygiene ist wichtig: Bakterien, Viren und Würmer können durch andere Haustiere auf Hamster übertragen werden, auch menschliche Krankheiten sind unter Umständen für Hamster nicht ungefährlich. Deshalb vor und nach Versorgung und Beschäftigung mit dem Tier Hände waschen!
Haltungsfehler, die krank machen: • Schlechtes Futter, • einseitige Fütterung, • Zugluft, • rascher Wechsel von Kälte und Wärme, • zu hohe oder geringe Luftfeuchtigkeit, • feuchte Einstreu, • Fehlen von Nage-, Grabe- und Klettermöglichkeiten, • Zusammenhalten mehrerer Tiere, die sich nicht vertragen (Streß!), • Ruhestörungen während der Schlafzeit. Erste Krankheitszeichen Wenn Sie sich täglich mit Ihrem Hamster befassen, kann Ihnen eigentlich nicht entgehen, wenn das Tier sich verändert, also plötzlich nicht mehr klettert, frißt oder ständig müde wirkt (weitere Krankheitszeichen s. Tabelle, Seite 42). Krankheiten bei so kleinen Tieren sind leider oft schwer zu beurteilen und schreiten schnell voran. Die wenigen Reserven, die der kleine Körper hat, sind rasch verbraucht. Sie sollten Ihren Hamster so schnell wie möglich zum Tierarzt bringen, sobald Sie erste Krankheitszeichen festgestellt haben. Geht das nicht sofort, lassen Sie ihn in Ruhe. »Umsorgen wollen« würde ihn nur unnötig aufregen. Erste Hilfe bei Erkältungen Daß sich Ihr Hamster erkältet hat (Zugluft, zu hohe oder zu niedrige Temperaturen, zu trockene oder zu feuchte Luft), merken Sie an seinem apathischen Verhalten. Sein Näschen läuft,
die Augen tränen, und er ist nicht so sehr an seinem Futter interessiert wie sonst. Stellen Sie das Tier in diesem Fall im Käfig an einen zugfreien und warmen Ort (21 bis 23 °C). Wenn er nach dieser Maßnahme immer noch nicht frißt, sollten Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten lassen.
Sich selbst hält ein Hamster peinlichst sauber. Für die Hygiene in seinem Käfig sind Sie zuständig.
Erste Hilfe bei Durchfall Weicher bis dünnflüssiger Kot tritt häufig als Reaktion auf Haltungsfehler auf wie zum Beispiel schlechtes Futter, zu kühle und feuchte Unterbringung, verschmutztes Trinkwasser, oder nach einer einseitigen Maisfütterung. Zur Behandlung sollten Sie Grünfutter,
Obst und andere, viel Feuchtigkeit enthaltende Kost absetzen. Füttern Sie nur Körnerfutter, gutes Heu und handwarmen Kamillentee oder sehr dünnen schwarzen Tee (ohne Zucker!). Tritt nach einem Tag keine Besserung ein, zum Tierarzt gehen. Degenerationserscheinungen Alle Hamster, die heute in Menschenobhut leben, stammen von nur drei Tieren ab (s. Geschichte eines schnellen Aufstiegs, Seite 51). Doch sie sind erstaunlich gut mit erblich bedingten Krankheiten fertig geworden, die sich aus dieser Tatsache ergeben. Immerhin kann schon einmal ein Zuchtstamm oder ein einzelnes auftreten, bei dem »etwas nicht stimmt«: Ihm fallen frühzeitig die Haare aus, es hat krebsartige Geschwüre oder zeigt unnormale Bewegungsweisen. Hamster, die sehr unter einer Anomalie leiden, sollte man vom Tierarzt einschläfern lassen. Züchten sollte man mit ihnen jedenfalls nicht. Ansteckungsgefahr für den Menschen Die Krankheiten, die einen Hamster aufgrund von Haltungsfehlern befallen, sind für den Menschen ungefährlich. Anders ist das bei Infektionskrankheiten, die eventuell von anderen Tieren
Um sicher zu gehen, daß die Vitamintropfen im Hamstermagen und nicht in der Vorratskammer landen, sollten sie auf Nahrung geträufelt werden, die der Hamster sofort frißt. Mehlwürmer eignen sich dazu besonders gut.
Gesundheitskontrolle Gesunder Hamster
Kranker Hamster
Augen
blank, ohne Ausfluß
entzündet, verklebt
Fell
seidig glänzend, dicht
struppig, matt
Afterregion
sauber
kotverschmiert
Körperform
gleichmäßig walzenartig
eingefallene Flanken
Nase
trocken
feucht
Verhalten
aufmerksam, munter
apathisch, lustlos
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Hamster werden sogar mit Happen fertig...
...die fast so groß sind wie sie selbst.
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auf den Hamster übertragen werden. Die Hirnhautentzündung zum Beispiel (Lymphozytäre Choriomeningitis = LCM) ist eine Seuche, die nur junge Goldhamster befällt. Bei Zwerghamstern wurde sie noch nicht beobachtet. Die Tiere magern ab, sind schläfrig und bekommen ein struppiges Fell. Begleitende Bindehautentzündungen machen den Hamster lichtscheu. Nach drei Wochen ist die Krankheit meist überstanden. Sie kann auf den Menschen übergehen,
verläuft aber meist harmlos wie eine leichte Grippe - ein schwerer Verlauf ist selten. Sie sollten trotzdem vorsichtshalber zum Arzt gehen, wenn Sie grippeähnliche Beschwerden haben. Wichtig: Schwangeren muß von der Haltung junger Hamster abgeraten werden, da die Krankheit zu Frühgeburten oder Mißbildungen beim Kind führen kann. Lebt ein Hamster schon länger im Haus und ist über fünf Monate alt, besteht keine Gefahr. LCM-freie Zuchten: Wenn Sie ganz sicher gehen wollen bei der Anschaffung eines Hamsters, fragen Sie den Zoofachhändler nach LCM-freien Zuchten. Sie sind leider noch selten. Vom Zentralinstitut für Versuchstierzucht (Hermann-Ehlers-Allee 57, Postfach 20345, 3000 Hannover 91) werden in begrenztem Umfang LCM-freie Tiere abgegeben. Falls Sie nicht in der Nähe wohnen, müssen Sie in diesem Falle den Transport per Bahn oder Post in Kauf nehmen. Beim Tierarzt Am besten bringen Sie Ihren Hamster nachmittags oder abends zum Tierarzt. Transportieren Sie ihn möglichst in seinem gewohnten Käfig, und hängen Sie eine Decke darüber, um Zugluft zu vermeiden. Wenn der Käfig zu groß ist, nehmen Sie einen geeigneten Transportbehälter und geben Sie Teile der Einstreu und des Nestes hinein. Bitte nie frische Einstreu verwenden, da der Tierarzt für seine Diagnose meist Kotproben braucht. Wie Sie Medikamente verabreichen Manche Medikamente werden vom Tierarzt gespritzt, manche müssen vielleicht Sie geben. Das ist nicht so leicht. Frißt Ihr Hamster auch sonst alles, was Sie ihm vorsetzen - bei Medizin wird er sich mit einem Naserümpfen abwenden.
Da hilft nur Improvisieren: Entweder lösen Sie Pulver oder Tropfen im Trinkwasser auf, oder Sie geben sie auf begehrte Leckerbissen, die der Hamster Ihnen aus der Hand frißt (Mehlwurm, Quark, Fleisch). So haben Sie die Gewähr, daß er alles frißt und nicht in seine Backentaschen stopft und ins Häuschen schleppt, wo die Medizin dann liegenbleibt. Auf diese Weise stimmt auch die Dosierung des Medikaments. Desinfektion In manchen Fällen, zum Beispiel bei Durchfall, ist es nötig, die Hamsterwohnung zu desinfizieren. Waschen Sie dabei den Käfig und alles Zubehör gründlich mit warmem Wasser. Mit einem geeigneten Desinfektionsmittel aus der Apotheke oder dem Zoofachhandel waschen Sie dann entsprechend der Gebrauchsanleitung Käfig und Zubehör ab. Anschließend spülen Sie mit warmem Wasser nach, lassen alles trocknen und richten den Käfig wieder ein wie nach jeder normalen Reinigung. Alterstod Ich habe es leider schon oft mitansehen müssen, und immer wieder tat es weh: ein altersschwacher Hamster, der nicht mehr lange leben wird. Ältere Hamster schlafen viel und verlassen nur noch selten zum Fressen oder für kleinere Ausflüge ihr Nest. Sie werden mager und wacklig auf den Beinen. Manchmal erblinden sie auch. Das ist jedoch nicht weiter tragisch, da sie sich ja mit ihrem Geruchssinn gut zurechtfinden. Schmerzen haben solche alten Tiere nicht. Reichen Sie Ihrem Hamster sein Lieblingsfutter, falls er überhaupt noch etwas zu sich nimmt, und lassen Sie ihn ansonsten in Ruhe. Er wird innerhalb weniger Tage einfach ruhig einschlafen. Für gutes Futter scheuen Hamster keine Mühe.
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Krankheiten Das fällt auf
Mögliche Ursachen, die Sie
Mögliche Diagnose,
selbst abstellen können
Behandlung durch Tierarzt
Lustloses Verhalten
Zu kühle Haltung (Winterschlaf)
Alles ungewiß, mögliche Infektion
Kahle Stellen im Fell
Einseitige Kost
Mangelerscheinung
Abmagern
Zu wenig Futter
Altersschwäche oder Begleiterscheinung anderer Krankheiten
Weicher bis dünnflüssiger Kot (riecht säuerlich)
Schlechtes Futter, feuchtes Nistmaterial, Zugluft, Unterkühlung, einseitige Maisfütterung, Darminfektion
Durchfall
Niesen, Röcheln
Zu niedrige, zu hohe Temperaturen, zu trockene, zu feuchte Luft, Zugluft
Lungenentzündung
Futterverweigerung
Zu kühle und feuchte Haltung, Überhitzung, Zugluft, zu trockene Luft. Unnormale Zahnstellung (nach Sturz oder durch Überwachstum), Backentaschenverletzung
Erkältung, zu lange Zähne, Backentaschenverletzung
Zu lange Zähne, zu lange Krallen
Fehlende Grabe- und Klettermöglichkeit
Korrektur durch Tierarzt erforderlich
Leichtes Bluten, verkrustete Wunden
Verletzung durch spitze Gegenstände, Rivalenkämpfe
Leichte Verletzungen mit Jodtinktur einreihen (vorsichtshalber Handschuhe anziehen), bei schweren zum Tierarzt
Humpeln, Nachziehen eines Beins
Sturz oder Stoß
Prellung oder Knochenbruch
Lichtscheuheit
Bindehautentzündung durch Zugluft oder staubige Einstreu
Augenentzündung oder eventuel Hirnhautentzündung (LCM), s. S.40
Ständiges Kratzen, Hautrötungen
Unsaubere Haltung, schlechte Pflege, Ansteckung durch andere Heimtiere
Ungeziefer, Hautpilze
Wenn Hamster Junge bekommen Vom unfreiwilligen Züchten Zu meinen ersten Hamsterjungen kam ich wie die sprichwörtliche Jungfrau zum Kind. Ein Freund brachte bei einem Besuch seinen Goldhamster mit. Garantiert auch ein Weibchen wie meine »Eugenia«, versicherte er mir. Wir ließen die beiden zueinander und spielten draußen Indianer. Abends nahm er seine »Minni« wieder mit. Als ich mich nach etwa zwei Wochen wunderte, daß sich »Eugenia« so gar nicht blicken ließ und in ihr Nest schaute, hatte ich plötzlich sieben Goldhamster. - Und mußte meinen Freund erst einmal aufklären. Mit dieser Erfahrung stehe ich gewiß nicht allein da. Solch eine Panne gehört schon fast obligatorisch zu den Anekdoten, die Hamsterhalter zu erzählen wissen. Die Fortsetzung dieser Geschichte ist ebenso typisch: Der verkannte Hamster wird umgetauft (aus »Minni« wurde »Prinz Eugen«), und die Jungen werden mit viel rhetorischem Geschick unter den Schulkameraden verteilt. Wer einmal unfreiwilliger Züchter war, sieht in Zukunft genauer nach, wenn Besuch-mit-Hamster kommt. Die Zucht von Farbschlägen Einige Farbspielarten des Goldhamsters habe ich Ihnen bereits vorgestellt. Es gibt aber noch weitaus mehr die im deutschsprachigen Raum noch nicht sehr bekannt sind. In England und den USA sind Hamster-Liebhaber schon in Vereinen organisiert (s. Adressen Seite 63) und stellen ihre Tiere auf Zuchtschauen aus. Dort bekommt man zum Beispiel bereits graue, blaue, gelbe und schwarze
Hamster. Die kurze Generationenfolge der Hamster macht es möglich, Farben sehr schnell herauszuzüchten.
Bei diesen beiden Klettermaxen lassen sich gut die Geschlechtsmerkmale unterscheiden. Das Männchen (links) hat ein spitzeres Hinterteil. Zudem ist der Abstand zwischen After und Ceschlechtsöffnung deutlich göoßer als beim Weibchen (rechts).
Vielleicht haben Sie ja Interesse, sich intensiver mit den Vererbungsweisen der Hamster auseinanderzusetzen und selbst eine neue Farbe zu kreieren. Es muß Ihnen aber klar sein, daß dieses Hobby einiges von Ihnen verlangt. Abgesehen von geeigneten Räumen und genügend Käfigen brauchen Sie ein gewisses Anfangskapital, Geduld, Fingerspitzengefühl im Umgang mit Tieren, vertrauenswürdige Abnehmer und vor allen Dingen Zeit. Wochenendfahrten oder gar ein längerer Urlaub werden problematisch, da sich nur schwer jemand findet der währenddessen die Hamster
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Fürsorglich leckt die Mutter ihr Junges sauber.
sachverständig und gewissenhaft betreut. Auf eine mangelhafte Betreuung können Seuchen folgen, die leicht ein Massensterben verursachen. Als verantwortungsvoller Züchter müssen Sie vor allen Dingen in der entsprechenden Literatur (s. Seite 63) gründlich die Vererbungslehre studieren. Sonst kann Ihnen passieren, daß Sie lebensunfähige, mißgebildete Tiere produzieren. Der Wunsch nach Nachwuchs
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Da die Großzucht von Hamstern für den Durchschnittshalter kaum zu realisieren ist, gehe ich davon aus, daß Sie einfach einmal Nachwuchs von Ihrem Hamster haben möchten. Vielleicht wollen Sie sich zu diesem Zwecke erst ein Pärchen zulegen. Bedenken Sie aber: Wenn zwei Hamster erst einmal Hochzeit gemacht haben, gibt es sehr schnell sehr viel Nachwuchs. Rein theoretisch
Nach kleinen Ausflügen muß man sich neu
kann ein einziges Hamsterpaar im Laufe eines Jahres einige tausend Nachkommen hervorbringen. Das hängt mit der kurzen Tragzeit (die kürzeste unter allen Säugetieren), der hohen Deckbereitschaft und der frühen Geschlechtsreife zusammen (s. Zuchtdaten, Seite 50). Wohin mit den Jungen?
Diese Frage sollte unbedingt geklärt werden, bevor ein Hamster-Pärchen sich überhaupt beschnuppern darf. Und zwar so früh wie möglich, denn die Familie kann nur kurze Zeit zusammenbleiben. Entweder kommt es zu Streitigkeiten, oder der Käfig wird zu klein. Außerdem bleibt es nicht bei einem einmaligen Nachwuchs, wenn man die Familie nicht trennt. Sehen Sie sich deshalb rechtzeitig nach Abnehmern um. Neben Verwandten oder Bekannten kommt auch Ihr Zoofachhändler in Frage.
beschnuppern.
Auswahl der Zuchttiere Die Rasse: Wenn Sie sich zum Zweck der Zucht ein Pärchen anschaffen wollen und noch unerfahren sind, rate ich Ihnen zu Zwerg-, Russen- oder Cremefarbenen Hamstern. Diese sind normalerweise so friedlich, daß Männchen und Weibchen dauernd zusammen gehalten werden können, sogar wenn Babys geboren und gesäugt werden. Am besten kaufen Sie zwei gerade selbständige, gesunde Jungtiere aus einem Wurf, die Sie möglichst nie trennen. Natürlich muß der Käfig groß genug sein (mindestens 50x35x30 cm). Zwei Häuschen mit aufklappbarem oder abnehmbarem Deckel dazu wären praktisch. Wildfarbene und Schecken-Goldhamster werden besser getrennt untergebracht und nur zur Paarung zusammen gelassen. Das beste Alter: Wenn Geschwister miteinander groß werden, setzt die sexuelle
Gerät ein Junges aus dem Nest, wird es zurückgetragen.
Aktivität relativ spät ein. Wenn Sie aber fremde Hamster zur Paarung zusammenbringen, sollten Sie darauf achten, daß sie alt genug sind: Das Weibchen darf nicht jünger als zwei Monate sein (Zwerghamster: vier Monate). Weibchen, die zu früh Junge bekommen, können diese nur ungenügend mit Milch versorgen. In vielen Fällen neigen sie dazu, ihre Jungen aufzufressen (s. Kannibalismus, Seite 47). Das Männchen sollte mindestens einen Monat älter als das Weibchen sein. Paarungswillig oder nicht? In den relativ seltenen Fällen, in denen sich ein Pärchen dauernd zusammen halten läßt, stellt sich der Nachwuchs mit Sicherheit irgendwann von selbst ein. Sie haben darauf keinen Einfluß. Anders ist das, wenn Sie zwei Tiere zur Paarung zusammensetzen, die sich nicht kennen.
Zu den Bildern: Hamsterjunge sind bis zu ihrem zehnten Lebenstag völlig von der Mutter abhängig. Sie säugt und putzt die Kleinen und sorgt dafür, daß sie es warm haben.
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Weibchen sind nämlich nur jeden fünften oder sechsten Tag brünstig, also überhaupt paarungsbereit. An den anderen Tagen beißen sie das Männchen, den Bock, energisch weg. Ihre Aufgabe ist es deshalb, mit Handschuhen bewaffnet bereitzustehen, wenn Sie die Tiere zusammenbringen. Greifen
Zur Nestkontrolle wird das Nistmaterial vorsichtig beiseite geschoben. Verwenden Sie dazu ein Ästchen aus dem Käfig, das für die Mutter vertraut riecht.
Sie im Falle eines Falles sofort ein und trennen Sie die beiden, bevor der Bock zu viel Bisse abbekommt. Seien Sie nicht enttäuscht, wenn es beim ersten Mal nicht klappt, und probieren Sie es gleich am nächsten Abend, am besten zwischen 20 und 23 Uhr, noch einmal. Mein Tip: Setzen Sie das Weibchen zum Männchen in den Käfig, nicht umgekehrt. Das Weibchen würde sonst nur noch aggressiver und könnte den Bock verletzen.
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Werbung und Paarung Die Verständigung der beiden Partner erfolgt über Duftsignale (s. Seite 57). Wird das Weibchen zum Männchen gesetzt, markiert es mit einem Sekret aus dem Geschlechtsorgan, das es fest auf den Boden preßt. Der Geruch dieser Sekretionen ist verschieden, je nachdem, ob das Weibchen brünstig ist oder nicht. Der Bock versteht dieses Zeichen sofort. Hat er »grünes Licht«, beginnt er mit der Werbung. Er leckt der Hamsterdame Kopf und Ohren, stupst sie mit der Nase an und streichelt ihr die Hinterbacken. Nacheinander legen sich beide auf den Rücken und lassen sich vom Partner Bauch und Genitalien beschnuppern. Dazwischen läuft das Weibchen immer wieder davon, als wolle es so das Paarungsvorspiel in die Länge ziehen. Sehr weit entfernt die Dame sich jedoch nicht, der Bock kann meist bequem folgen, wobei er seine Nase an die Flankendrüse des Weibchens hält. Schließlich versucht das Männchen, mit der Schnauze das kleine Hinterteil der Hamsterin hochzustoßen, bis sie stehenbleibt, steif und mit durchgebogenem Rücken. Nun kann das Männchen aufreiten. Nach der Paarung löst sich die Starre, und das Weibchen fordert den Hamstermann mit Nasenstübern zu neuen Aktivitäten auf. Dieser Vorgang wiederholt sich mehrmals, bis das Weibchen genug hat. Wenn es das Männchen dann abwehrt, müssen Sie die beiden wieder trennen. Tragzeit ist Schonzeit Sie werden schon bald merken, ob die Paarung erfolgreich war. Weniger am zunehmenden Leibesumfang, was für Ungeübte schwer zu erkennen ist, als am veränderten Verhalten des Weibchens. Es hamstert auffallend viel, wühlt im Nest und trägt geschäftig Nistmaterial aus und ein. Es ist ganz offensichtlich
bemüht, alles frisch und weich auszupolstern. Erscheint ihm das Schlafhäuschen als Kinderstube zu klein, baut es sich ein extra Wurfnest außerhalb. Manche Weibchen sind in dieser Zeit nervöser und schreckhafter als sonst. Was Sie während der Tragzeit beachten sollten: • Für genügend frisches Nistmaterial sorgen. • Besonders ruhig und freundlich mit dem Tier umgehen. • Keine Fremden zu ihm lassen • Lärm vermeiden • Ernährung vitamm-und eiweißreicher gestalten. • Zwei Tage vordem Geburtstermin noch einmal Einstreu wechseln (nie das Nest!). Danach das Tier vollkommen m Ruhe lassen, nur füttern Der ersehnte Tag ist da Sicher warten Sie mit Spannung auf das große Ereignis und wären am liebsten bei der Geburt der kleinen Hamsterkinder dabei. Bitte verzichten Sie darauf! Die Mutter darf während des Geburtsvorgangs und auch in den ersten Stunden danach nicht gestört werden. Daß Ihre Hamsterin geworfen hat, merken Sie meist daran, daß sie nicht zur gewohnten Zeit aus dem Nest kommt. Wer gute Ohren hat, wird vielleicht das feine hohe Piepen der Jungen hören. Geburtsverlauf: Die Geburt findet meist nachts statt und dauert kaum länger als eine halbe Stunde. Das Weibchen verharrt in kauernder Stellung und wartet, bis das Junge erscheint. Sie nimmt es in die Pfotchen, befreit es mit den Schneidezähnen von der Fruchthülle und frißt diese sowie die Nachgeburt auf. Anschließend beißt sie die Nabelschnur durch und leckt das Junge sauber. Ein paar Minuten später ist schon das nächste an der Reihe.
Kannibalismus Vor kurzem erhielt ich einen traurigen Brief von einer jungen Hamsterhalterin. Sie war empört und erschrocken, daß ihr sonst so braves Hamsterweibchen kurz nach der Niederkunft seine drei Jungen aufgefressen hatte. Ich erklärte ihr, daß das Fressen der Jungen bei kleinen Säugetieren gar nicht so selten vorkommt. In freier Natur geschieht dies besonders dann, wenn zu viele Tiere derselben Art auf einer bestimmten Fläche leben. Die Natur sorgt so dafür, daß für alle Tiere noch genügend Wohnraum und Nahrung bleibt. Kannibalismus, der bei Tieren in menschlicher Obhut auftritt, kann folgende Gründe haben: Zu häufige Zuchtbenutzung: Zwischen zwei Würfen sollte eine Pause von etwa sechs Wochen liegen. Mehr als sechs Würfe sollte man einem Hamsterweibchen gar nicht zumuten.
Die Geburt der kleinen Hamsterkinder findet meist nachts statt. Nur eine halbe Stunde dauert es, bis die Jungen geboren, von der Fruchthülle befreit und abgenabelt sind.
Gierig drängen sich die Jungen an die Milchdrüsen der Mutter. Mit den Vorderpfötchen massieren sie das Gesäuge und regen so die Milchbildung an (MiIchtritt).
Eiweißmangel: Er entsteht, wenn das Muttertier während der Tragzeit zu wenig Eiweißnahrung erhält, oder wenn es zu jung ist. Junge Hamsterweibchen, bei denen die eigene körperliche Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist, benötigen sehr viel Eiweiß.
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Hamster sind streitbare Tiere, die ihr Revier verteidigen. Kämpfe in einem engen Käfig finden meist ein blutiges Ende. Wenn die Kämpfer aber genügend Platz haben, kann der Unterlegene rechtzeitig ausweichen.
Zwei Hamster stellen sich auf die Hinterbeine Das kann einen Kampf geben.
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Totgeborene oder geschwächte Tiere: Wenn die Mutter das Junge abnabelt, frißt sie die Nabelschnur bis zum Körperansatz auf. Daß es an dieser Stelle auch wirklich zu fressen aufhört, wird von einer angeborenen Hemmung gesteuert. Ein Hamsterbaby stößt beim Zerren an der Nabelschnur normalerweise Protestschreie aus. Diese lösen bei der Mutter einen Hemmechanismus aus. Bleiben die Schreie aus, weil das Junge geschwächt oder schon tot auf die Welt kommt, frißt die Mutter einfach weiter.
Veränderungen der Umwelt: Nervöse und schreckhafte Hamstermütter fressen ihre Jungen auch noch in der Woche nach der Geburt auf, wenn sie gestört werden. Gehen Sie deshalb vorsichtig mit der Mutter um, und verändern Sie nichts am Käfig. Bis die Jungen nicht wenigstens eine Woche alt sind, sollte die gewohnte Pflegeperson lediglich die Streu in der Urinecke auswechseln. Nistmaterial darf erst nach dem Absetzen der Jungen, also frühestens nach drei bis vier Wochen erneuert werden.
Vorsichtige Nestkontrolle Wenn Sie jeden Abend kurz ins Nest sehen, um sich zu überzeugen, daß noch alles in Ordnung ist -tote Tiere müssen sofort entfernt werden! -, sollte die Mutter nicht gerade bei den Kindern sein. Sie würde sich sonst aufregen. Falls sie sich nicht sowieso schon außerhalb des Nestes aufhält, locken Sie sie mit einem Leckerbissen nach draußen. Bitte langen Sie nie mit bloßen Fingern hinein. Der fremde Geruch, den Sie damit in das Nest tragen würden, würde das Weibchen nervös machen. Nehmen Sie am besten einen kleinen Zweig aus dem Käfig. Dieser riecht für die Hamstermutter vertraut (s. Zeichnung, Seite 46). Die Pflege der Jungen Hamsterjunge sind typische Nesthocker: Sie sind nackt, blind und völlig von der Mutter abhängig, die sie mit Milch versorgt, wärmt und sauber leckt. Säugen: In den ersten Tagen nach der Geburt verläßt das Weibchen die Jungen kaum. Es liegt in einer bestimmten Säugestellung über ihnen, so daß keines von ihrem Körpergewicht erdrückt wird. Die Kleinen kriechen instinktiv zu den sieben bis elf paarreihigen Zitzen und saugen sich daran fest. Dabei treten sie mit den Vorderbeinen gegen Bauch und Gesäuge der Mutter (»Milchtritt«). Diese massierenden Bewegungen fördern den Milchfluß. Wärmen: Verläßt die Mutter nach ein paar Tagen das Nest, deckt sie die noch unbehaarten Jungen mit Nistmaterial zu. Würde sie das nicht tun, könnten die Kleinen an Unterkühlung sterben. Säubern: Wichtiger Bestandteil der Brutpflege ist, daß die Mutter ihre Kleinen ausgiebig leckt. Sie animiert sie dabei zum Harnen und Koten. Die kleinen Kotkügelchen frißt sie auf und hält so das Nest sauber.
Die Abwehr erfolgt durch die Vorderpfoten.
Der Graue scheint überlegen zu sein.
Das Eintragen der Jungen Hin und wieder geraten noch sehr kleine, hilflose Hamsterkinder aus dem Nest. Hängt ein Junges zum Beispiel fest an einer Zitze und das Weibchen verläßt aus irgendeinem Grunde das Nest, wird das Kind mit nach draußen gerissen. Das Junge läßt als Notruf ein leises, für das menschliche Ohr kaum wahrnehmbares Piepen ertönen. Die Mutter packt es daraufhin mit den Schneidezähnen an der nächstbesten Körperstelle und trägt es zurück. Das Kleine hält dabei ganz still
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und verfällt in eine sogenannte Tragestarre. Manchmal werden ganz kleine Hamsterkinder auch in den Backentaschen transportiert. Allerdings nur, wenn Gefahr im Verzug ist und eine schnelle Hilfe nötig erscheint. Dieses Jungeneintragen ist eine angeborene Verhaltensweise, die viele Säugetiere zeigen. Die Bereitschaft, Junge ins Nest zurückzutragen, ist kurz nach der Geburt so groß, daß manche Tiere auch Ersatzobjekte dafür hernehmen. Bei Ratten wurde zum Beispiel beobachtet, daß sie in dieser Zeit oftmals ihren eigenen Schwanz packen, eintragen und ihn im Nest ablegen wollen. Manchmal greifen sie sogar ein Hinterbein und humpeln auf drei Beinen ins Nest zurück.
Leichte Behaarung. Erste Putzbewegungen auf dem Bauch liegend. Ab 10 Tag: Augen sind offen. Füllen und Entleeren der Backentaschen. Sitzhaltung beim Putzen, dabei oft Gleichgewicht verlierend. Selbständiges Koten und Harnen. Ab 14. Tag: Erste selbständige Ausflüge außerhalb des Nestes. Spiele mit den Geschwistern. 21 Tag: Völlige Selbständigkeit. Der Abschied naht Im Alter von zwei bis drei Wochen beginnen die Hamstergeschwister, miteinander zu spielen Es ist eine Wonne, dabei zuzusehen. Die Kleinen liefern sich auf wackligen Beinen niedliche Ringkämpfe, purzeln hintereinander her quer durch den Käfig, so daß man sich kaum satt sehen kann. Am liebsten würde man die Hamsterkinder alle behalten. Aber das ist unmöglich, und es wird Zeit, die zukünftigen Besitzer zu bitten, alles für die neuen Hausgenossen vorzubereiten Die Zuchtdaten auf einen Blick
Müssen die Jungen transportiert werden, nimmt die Mutter sie ins Maul. Die Kleinen verfallen in die sogenannte Tragestarre.
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Die Entwicklung der Jungen Geburtstag: Unbehaarte rötliche Haut, unentwickelte, schwache Gliedmaßen. Augen geschlossen. Taumelnde, kriechende Bewegungen mit gespreizten Hinterbeinen. Koten und Urinieren erst nach Bauchmassage durch die Mutter. Ab 2. Tag: Beginn der Pigmentbildung, Körper färbt sich dunkel. Ab 5. Tag: Mutter bringt Nahrung mit ins Nest. Erstes Knabbern an Futter.
Geschlechtsreife: 5./6. Lebenswoche. Zyklusdauer: 5 - 6 Tage. Alter bei Zuchtbeginn: Goldhamster w. 8 . / 9 . , m . 12./13. Lebenswoche; Zwerghamster 3./4. Lebensmonat. Tragzeit: Goldhamster 1 6 - 18 Tage; Zwerghamster 19 - 22 Tage Wurfstärke: Goldhamster 6 –10; Zwerghamster 5-6. Anzahl der Zitzen: 7-11 Paare. Säugedauer: 15- 2 1 Tage. Absetzen der Jungtiere (Trennung nach Geschlechtern): 21. Tag. Zeichenerklärung: m. = Männchen, w. = Weibchen.
Hamster verstehen lernen Fast alles was über Hamster bekannt ist, weiß man aus Gefangenschaftsbeobachtungen. Freilebende Tiere sind nicht leicht zu erforschen. Schon das Auffinden ihrer Baue ist schwierig und ein Beobachten der nachtaktiven kleinen Kerle in der Dunkelheit praktisch unmöglich. Im folgenden werde ich versuchen die wichtigsten Fragen zu Lebens- und Verhaltensweisen der Hamster zu beantworten, wobei ich mich hauptsächlich auf den Goldhamster beziehen möchte. Geschichte eines schnellen Aufstiegs Der Siegeszug des Goldhamsters als Heim aber auch Versuchstier ist ziemlich einmalig in der Tierwelt. 1839 wurde der Goldhamster von dem britischen Zoologen George Waterhouse in der Nähe der syrischen Stadt Aleppo entdeckt. Er nannte seinen Fund »Cricetus auratus«, übersetzt »goldener Hamster«. Danach blieb es fast hundert Jahre still um das hübsche Tier. Lediglich sein Fell konnte man im Britischen Museum bewundern. 1930 brachte Professor Aharoni von der Zoologischen Abteilung der Universität Jerusalem den Hamster wieder ins Gespräch. Bei einer Exkursion mit Studenten stieß er in der syrischen Wüste auf den Bau einer Goldhamstermutter mit acht Jungen Er grub die Tiere aus und nahm sie mit. Leider überlebten nur drei davon den Transport und die ungewohnte Haltung in Gefangenschaft. Diese brachte Aharoni ins Jerusalemer Zoologische Institut. Sie vermehrten sich so rasch, daß sich am Jahresende bereits
300 Goldhamster in menschlicher Obhut befanden. Nun bekamen die Tiere ihren bis heute gültigen wissenschaftlichen Namen: Mesocricetus auratus, goldfarbener Mittelhamster. Die Größenbezeichnung kommt daher, weil sie kleiner als Feldhamster (Cricetus) und größer als Zwerghamster (Cricetulus) sind. Laien sprechen vom Syrischen Goldhamster. Da die Tiere sich schnell an ein Leben im Käfig gewöhnten, leicht zu pflegen
HamFreilebende ster sind den
Sommer über beschäftigt, Wintervorräte anzulegen. Dabei können gewaltige Mengen zusammenkommen. Im Bau eines Feldhamsters wurden schon 17 kg Getreide entdeckt. Das ist das Sechzigfache seines Körpergewichts. Feldhamster beim »Sichern«. Er schnuppert, ob die Luft rein ist.
und sehr fruchtbar waren, verwendete man sie als Labortiere für medizinische Versuche. Später wurden sie zu beliebten Heimtieren, zuerst m Amerika und nach 1945 auch m Europa. Man schätzt, daß in Deutschland derzeit etwa eine Million Hamster als Heimtiere leben.
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Für diesen Leckerbissen lohnt es sich Männchen zu machen.
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Ein ungeliebter Verwandter: Der Feldhamster Eine Hamster-Art, die leider immer seltener wird, ist der europäische Feldoder Schwarzbauchhamster (Cricetus cricetus, s. Zeichnung, Seite 5 1 ). Von ihm ist die Rede in Fabeln oder Kinderbüchern. Auch das pommersche Sprichwort »Dei is boshaft as’n Hamster« bezieht sich ungerechterweise auf ihn. Wird er doch nur »boshaft«, wenn er sich ernsthaft bedroht fühlt und um sich oder seine Vorräte bangt. Der
Feldhamster hat nun mal keinen guten Ruf. Er gilt als lästiger Schädling, weil er den Bauern das hart erwirtschaftete Getreide klaut und als Wintervorrat in seinen Bau schafft. Allerdings wurde er deswegen so verfolgt, daß er inzwischen unter Schutz gestellt wurde. Den meisten wird der Feldhamster nur von Bildern her bekannt sein. Im Freien ist er schnell in seinem Bau verschwunden, wenn er vermeintliche Feinde wittert. Ich habe aber schon von einem Spaziergänger gehört, der einen wütenden Hamster an der Wade hängen hatte, weil er dessen Bau zu nahe gekommen war. Wo er vorkommt: Getreidefelder in West , Mittel-, Südosteuropa und Asien bieten dem Feldhamster Unterschlupf und Nahrung. Hauptbedingung für sein Wohlbefinden ist ein Boden, der mäßig fest trocken und dabei fruchtbar ist. In zu sandigen Gegenden könnte er sich keinen stabilen Bau graben, bei zu festem und steinigem Boden wäre diese Arbeit zu mühsam. Wie er aussieht: Der Feldhamster ist etwa 25 cm groß hat sehr kurze Beine, einen zugespitzten Kopf und kräftige Pfoten. Bemerkenswert ist sein schwarzer Bauch. Normalerweise ist die Körper-Unterseite bei Säugern nämlich heller als das Rückenteil - eine sinnvolle Tarnfärbung, denn wenn die dem Licht ausgesetzte Körperseite dunkler als die beschattete Seite ist, erkennt man nicht so leicht ihre Konturen. Als Dämmerungstier kann der Hamster jedoch auf diese Färbung verzichten. Und da er sich beim Sichern (s. Seite 57) und Drohen aufrichtet, verschwimmt er stärker mit der dunklen Umgebung. Anatomische Besonderheiten Das kräftige Gebiß: Wie fast alle Nagetiere hat der Hamster 16 Zähne:
2 Schneidezähne und 6 Backenzähne je Kiefer. Da die meißelförmigen Schneidezähne keine Wurzeln haben, ist ihr Wachstum nie abgeschlossen. Sie schleifen sich beim Fressen immer wieder von selbst scharf. Die Kaumuskulatur ist besonders stark entwickelt. Dies sorgt dafür, daß Hamster außerordentlich gut nagen können. Die Backentaschen: Sie sind geräumige Hautsäcke, die sich an der Innenseite der Lippen öffnen und bis zu den Schultern reichen. Die Backentaschen dienen dem Hamster in erster Linie als Transportmittel für Nahrung, die er nicht gleich verzehrt. Sie sind so groß, daß sich im gefüllten Zustand der Kopfumfang eines Hamsters verdoppelt. Bis zu 1 8 g Nahrung passen hinein. Zum Entleeren der Taschen zieht sich ein Hamster in seine Vorratskammer zurück. Dort streicht er mit seinen Vorderpfötchen an den Wangen entlang. Verdauungsprozesse finden in den Bakkentaschen nicht statt. Neben der Funktion als Transportmittel (auch für Junge, s. Seite 50) können Backentaschen auch hilfreich gegen Feinde sein. Um einem Gegner zu imponieren, bläst ein Hamster seine Backentaschen oft mit Luft auf. Er wirkt damit viel größer, was manche Gegner zurückweichen läßt. Beine und Zehen: Die Vorderbeine des Goldhamsters sind kräftig und muskulös und haben vier Zehen sowie einen verkümmerten (rudimentären) Daumen. Mit ihnen gräbt, klettert und turnt er. Die schwächeren Hinterbeine mit fünf gut entwickelten Zehen schieben ausgegrabene Erde nach hinten und dienen beim Klettern als Stütze. Der Magen: Eine weitere Besonderheit, die auch andere Nager zeigen, ist der zweikammerige Magen. Im größeren Vormagen wird die Nahrung vorverdaut, im Haupt- oder Drüsenmagen vollständig abgebaut.
Zuerst mal schnuppern, was das ist.
Einer knabbert, der andere prüft noch.
Die Sinnesleistungen Sehvermögen: Hamster haben relativ große Augen, die wie bei den meisten nachtaktiven Tieren ein wenig hervorstehen. Sie sind weitsichtig und sehen nicht besonders scharf. Die seitliche Lage der Augen verschafft dem Hamster jedoch einen guten Rundblick (etwa 110°), so daß er Feinde frühzeitig wahrnehmen kann. Gehörsinn: Der Gehörsinn ist bei Hamstern gut ausgeprägt. Mit großer Wahrscheinlichkeit hören sie sogar Töne im
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Hamster haben im oberen und unteren Kiefer je zwei meißeiförmige Schneidezähne. Diese wachsen ständig nach, schleifen sich aber beim Nagen immer wieder ab.
Ultraschallbereich. Zumindest konnte man nachweisen, daß kleine Hamster im Nest solche Laute ausstoßen, wenn sie sich nicht wohl fühlen. Und das hätte wenig Sinn, wenn die Mutter es nicht hören könnte. Außerdem zucken Hamster zusammen, wenn man in ihrer Nähe quietschende oder hohe Töne ausstößt, die fast immer Ultraschallanteile enthalten. Darüber hinaus ist das Gehör sehr differenziert. Jeder Hamster lernt schnell, die Stimme seines Pflegers von der anderer Menschen zu unterscheiden. Tastsinn: Für die Nahorientierung setzt der Hamster seine Schnurrhaare (Vibrissen) ein. Sie signalisieren ihm, ob Hindernisse im Weg stehen und ob er durch enge Öffnungen hindurchpaßt. Es sind hervorragende Tastorgane. Geruchssinn: Das Geruchsvermögen der Hamster ist außerordentlich differenziert. Sie leben in einer Geruchswelt. Hamster merken sich ausschließlich den Geruch einer Umgebung, eines Gegners oder des Partners und nicht deren Aussehen so wie wir das tun. Steckbrief: Syrischer Goldhamster (Mesocricetus auratus) Ordnung: Nagetiere (Rodentia). Unterordnung: Mäuseverwandte (Myomorpha). Familie: Wühler (Cricetidae). Gattung: Hamster (Cricetus). Rumpflänge: M. 17 cm, W. 18 cm. Schwanzlänge: 1,2 cm. Gewicht: M. 120-170 g, W. 150 -180 g. Lebensweise: Einzelgänger, nächtliches Steppentier. Lebenserwartung: 2 bis 4 Jahre. Verbreitung: Syrien. Domestikation: Seit 1930.
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Gute Beziehungen zwischen einem Pärchen wandeln sich rasch in wütende Feindschaft, wenn ein Tier vom anderen getrennt wird, wenn es in eine fremde Umgebung gebracht, von Menschen herumgetragen oder mit einem anderen Hamster zusammengesetzt wird. Das muß man wissen und dafür sorgen, daß der Gruppengeruch von Tieren, die sich bisher vertrugen und zusammenbleiben sollen, nicht verlorengeht. Der Gruppengeruch verändert sich schon dann, wenn die Hamster in einem Käfig durch Maschendrahtgitter getrennt werden und nicht mehr die Möglichkeit haben, sich gegenseitig zu putzen und aneinander gekuschelt zu schlafen. Schwestern kann man dann überhaupt nicht mehr, Pärchen nur mit viel Geduld und häufigen Versuchen wieder zusammengewöhnen. Das heißgeliebte Putzen Einen Großteil seiner Zeit verbringt der Hamster mit Körperpflege. Jeder Hamster putzt sich nach dem Aufwachen gründlich am ganzen Körper, später dann oberflächlicher. Dazu benutzt er Zunge, Zähne, Pfoten und Krallen und stellt die ulkigsten Verrenkungen an. Warum Hamster sich putzen: Daß ein Hamster so sehr auf sein Äußeres bedacht ist, hat nichts mit Eitelkeit zu tun. Das Putzen gilt in erster Linie dem Ordnen des Fells. Nur ein geordnetes Fell hält den kleinen Körper warm. Der Wärmeverlust an die Luft ist nämlich geringer, wenn das Fell glatt anliegt und zwischen den Haaren viel Luft in kleinen Zwischenräumen gehalten wird. Bei großer Erregung, zum Beispiel in Konfliktsituationen, kommt es hin und wieder vor, daß sich der Hamster plötzlich unvermittelt und hektisch das Gesichtchen wäscht. Man spricht in einem solchen Fall von einer Übersprunghandlung.
Wie der Hamster sich putzt: Meist sitzt ein Hamster bei seinem Putzzeremoniell nicht aufrecht wie ein Eichhörnchen auf den Hinterbeinen, sondern mehr auf dem kleinen Hinterteil. In der Regel beginnt er am Kopf. In kreisenden Bewegungen fährt er seine Pfötchen an der ausgestreckten Zunge entlang und streicht sie sich mehrmals gegen den Haarstrich - erst über das Schnäuzchen, dann über den ganzen Kopf. Dazwischen leckt er immer wieder die Pfoten. Mit teilweise akrobatischen Verrenkungen reibt er dann Bauch, Rücken, Arme und Schenkel. Alsdann nimmt er die Zähne und Hinterpfötchen zu Hilfe und kämmt damit die Stellen durch, an die er mit den Vorderpfötchen nicht mehr heranreicht. Warum Hamster hamstern Sicherheitsmaßnahme: Das Verhalten, Nahrung zu sammeln und erst in Sicherheit zu verzehren, zeigen viele kleine Nagetiere, die leicht Beute von Feinden werden. Welche Feinde Goldhamster in ihrer syrischen Heimat haben, ist nicht genau bekannt. Sicher sind sie zahlreich, sonst müßte man dort eigentlich bei der großen Fruchtbarkeit der Tiere nachts über sie stolpern. Im Grunde kommen als sogenannte »Freßfeinde« alle Räuber in Frage, die größer sind als der Hamster,
Wo die Vorderpfötchen beim Putzen nicht mehr hinreichen, kommen die Hinterbeine zum Einsatz.
Die Lautsprache Was der Hamster äußert
Was das bedeutet
Fauchen
Drohlaut beim Angriff oder beim Paarungsvorspiel
Kreischen
Abwehr und große Angst bei Bedrohung durch Gegner oder Freßfeind
Zähneklappern
Aggression, ernsthafte Warnung an den Gegner
Quieken
Aggression, Begleitlaut bei kleineren Rangeleien
Knurren, Brummen
Aggression, Laut des Männchens nach Begattung
Fiepen
Ruf des Verlassenseins bei jungen Hamstern
zum Beispiel Füchse, Katzen, Marder, die meisten Greifvögel und Eulen. Wintervorrat: Bemerkenswert bei Hamstern ist, daß sie sich regelrechte Vorräte für schlechte Zeiten anschaffen. In ihren Bauen findet man spezielle Speisekammern, die besonders im Herbst eifrig bestückt werden. Zwerghamster sammeln in dieser Jahreszeit Vorräte, mit denen sie dann sieben bis neun Monate auskommen müssen. Bei der Auswahl des Winterfutters sind sie äußerst sorgsam. Die reifen Samen werden genau sortiert und alle leicht faulenden Bestandteile wie Spelzen entfernt. Hamster lagern aber auch lebende Tiere ein. In der Winter-Futterkammer eines Zwerghamsters wurden einmal vierzig verschiedene Käfer, vier Fliegenlarven und fünfzehn Spinnen gefunden. Die Futtertiere befanden sich in Winterstarre und waren praktisch »Tiefkühlkost«.
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Futterneid bei Hamstern.
Eine wilde Verfolgungsjagd beginnt
Auch beim Feldhamster gibt es erstaunliche Zahlen. Siebzehn Kilogramm Getreide wurden in einem Bau schon entdeckt. Das ist etwa sechzigmal so viel, wie ein Feldhamster wiegt. Eine enorme Leistung!
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Von Natur aus Einzelgänger Hamster gelten als solitäre Tiere. Solitär nennt man in der Verhaltensforschung alle Tierarten, die außerhalb der Paarungszeit Artgenossen meiden, beziehungsweise ihnen aggressiv begegnen und keine Paare oder Gruppen bilden. Freilebende Hamster suchen sich ein Territorium, das sie heftig gegen Eindringlinge verteidigen. Ein Weibchen duldet ein Männchen zum Beispiel nur zur Paarung und zieht die Jungen allein groß. Es geht fürsorglich und liebevoll mit ihnen um, bis sie nach drei oder vier Wochen selbständig sind. Dann werden sie weggebissen. Ein Grund für dieses Einzelgängertum kann der karge Lebensraum sein. Steppen und Wüsten sind nicht gerade ertragreich. Da werden auch Artgenossen zu Futterkonkurrenten. Züchtung und Domestikation machten es aber
möglich, daß einige Hamster-Rassen friedlich als Paare zusammenleben können. Die wütenden Kämpfer Hamster sind sehr energisch, wenn es darum geht, ihr Revier gegenüber Artgenossen zu verteidigen. In Freiheit gehen Hamsterkämpfe meist unblutig aus, weil der Unterlegene rechtzeitig fliehen kann. Einen ernsthaften Streit in einem engen Käfig überlebt der unterlegene Hamster in der Regel nicht. Aufschluß über das Revierverhalten gibt folgender Versuch: Zwei Goldhamstermännchen wurden unter annähernd natürlichen Bedingungen in einem 7,5 qm großen Gehege gehalten, in dem sie auch graben und bauen konnten. In der ersten Woche ließ man jedes Tier in einer Hälfte des Raumes allein, um ihm die Möglichkeit zu geben, sich einzugewöhnen und - mit Hilfe des Sekrets aus einer speziellen Flankendrüse (s. Seite 57) - alles markieren zu können. Nach dem Öffnen der Türen gab es einen wilden Kampf. Der schwächere Hamster floh schließlich zurück in seine
Jetzt muß die Beute geteilt werden.
Hälfte des Geheges und hatte von Stund an ein schweres Leben. Er wagte sich kaum aus der unmittelbaren Nähe seines Baus, konnte nur wenige Futtervorräte sammeln, markierte nur selten und dann nahe am eigenen Nest. Das überlegene Männchen bewegte sich überall frei, legte einen großen Futtervorrat an und markierte häufig, vor allem am Bau des Unterlegenen. Dieser verteidigte sein Nest zwar zuerst, lief dann aber meist davon, wenn der Stärkere trotzdem eingedrungen war. Wie Hamster sich verständigen Dank ihres außerordentlichen Geruchsvermögens haben Hamster die Möglichkeit, über Duftabsonderungen Stimmungen auszudrücken und Artgenossen »Botschaften« zukommen zu lassen. Dazu besitzen sie Drüsen, die ein bestimmtes Sekret absondern. Mit diesem spezifischen Duftstoff markieren sie ihr Territorium. Nach ausgiebigem Schnuppern markieren sie vor allem dort, wo bereits ein Artgenosse seine Duftmarke hinterlassen hat.
Die Drüsen liegen beim Goldhamster an den Flanken, wie das bei vielen anderen in Erdbauten lebenden Tieren üblich ist. So können sie selbst enge Felsspalten beim Durchschlüpfen kennzeichnen. Chinesische Streifenhamster besitzen zusätzlich Bauchdrüsen (Ventraldrüsen), während die Dsungarischen Zwerghamster ausschließlich Bauchdrüsen haben. Brünstige Weibchen zeichnen ihr Revier mit Absonderungen aus dem Geschlechtsorgan, das sie dabei fest an den Boden pressen. Männchen wissen dann: Diesem Weibchen kann ich mich ohne große Gefahr nähern. Nichtbrünstige Weibchen tupfen ebenfalls Duftmarken aus dem Geschlechtsorgan auf den Boden, wenn ein Männchen sich nähert. Werden sie danach trotzdem verfolgt, markieren sie sehr gründlich und in ganz kurzen Abständen, bis das Männchen aufgibt oder das Weibchen »pfotengreiflich« wird. Was Hamster gegen Feinde tun Sichern: Wenn ein Hamster ein verdächtiges Geräusch hört, stellt er sich auf seine Hinterbeine und schnuppert in die Luft. Je größer die vermutete
Zu den Bildern: Rangeleien um begehrtes Futter sind nur spielerischer Natur. Ein ernsthafter Streit entsteht daraus nicht.
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Körpersprache
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Was der Hamster macht
Was das bedeutet
Am Boden entlang schleichen
Unsicherheit in unbekannter Umgebung
Aufblasen der Backentaschen
Drohen
Ausgiebiges, genüßliches Putzen
Behaglichkeit, innere Ruhe
Gähnen
Behaglichkeit, Ruhe
Heben beider Vorderpfoten
Abwehrbewegung bei M., das von W. angegriffen wird
Luftsprünge
Übermut, gute Laune
Männchenmachen
Aufmerksamkeit oder Aggression
Nach hinten gerichtete Ohren
Müdigkeit, Unsicherheit, Angst, schlechte Laune, Aggression, Aufmerksamkeit
Regloses auf dem Rücken liegen
Abwehr, Angst
Stelzbeiniges Gehen mit steil nach oben gestrecktem Schwänzchen
Furcht, Unterwerfung junger Hamster, besänftigt ältere oder stärkere
Strecken
Behaglichkeit, Ruhe
Unvermitteltes, ausdauerndes Putzen
Erschrecken
Zusammengefaltete Ohren
Aufmerksamkeit
Zusammenzucken
Erschrecken
Gefahr, desto höher richtet er sich auf und desto länger dauert die Prüfung manchmal mehrere Sekunden. Ergeben sich keine weiteren Anzeichen einer Gefahr, läuft er weiter oder fährt in seinen verschiedenen Tätigkeiten fort. Dieses Verhalten zeigen Hamster routinemäßig beim Verlassen ihrer Baue, indem sie im Baueingang kurz verharren, die Luft auf fremde Gerüche prüfen und auf verdächtige Geräusche achten.
Auge in Auge mit dem Feind: Natürlich versucht jeder Hamster, bei Gefahr zunächst in seinem Bau zu verschwinden. Bleibt ihm dazu keine Zeit mehr, richtet er sich auf den Hinterpfoten auf und bläst die Backentaschen voll Luft. Das mag gegen kleinere Feinde abschreckend wirken. Ein Hund oder ein anderes größeres Raubtier wird sich davon kaum beeindrucken lassen. Ihnen gegenüber
stellt sich der Hamster manchmal tot. Er fällt um und rührt sich nicht mehr. In einigen Fällen hilft das. Wie Hamster sich bewegen Der Hamster mag unbeholfen wirken. Aber wenn er auf der Flucht ist, galoppiert er auf hohen Beinen äußerst flink davon. Fühlt er sich dagegen unsicher, in einer fremden Umgebung etwa, tastet er sich mit seinem Bauch dicht am Boden langsam voran. Ich kenne einen Hamster, der bei solch einer Gelegenheit zu einem lustigen Namen kam. Weil er sich beim ersten Auslauf besonders platt an den Boden drückte, taufte sein Besitzer ihn »Pfützchen«. In den Abendstunden machen Hamster vor lauter »Spaß an der Freud« manchmal bis zu 30 cm hohe Sprünge. Schwimmen können sie auch, wenngleich sie nicht freiwillig ins Wasser gehen würden (bitte nicht ausprobieren, ob der eigene Hamster schwimmen kann!). Von den akrobatischen Kletterkünsten habe ich schon berichtet. Die Lautsprache Sehr stimmbegabt sind Hamster nicht. Sie müssen schon in extreme Situationen geraten, bis sie für den Menschen hörbare Geräusche von sich geben. In der Tabelle, Seite 55 sind einige Lautäußerungen aufgeführt. Lernvermögen Sind Hamster auch in erster Linie Instinkttiere, deren Lebensweise und Verhalten weitgehend durch ihre Erbkoordination festgelegt ist, handeln sie doch oft sehr einsichtig. Neugierig erkunden sie jeden neuen Gegenstand, jede neue Situation und lernen daraus. Die meisten Hamster benutzen sofort die Trimmgeräte, die man ihnen zur Verfügung stellt. Darüberhinaus lernen sie ihre Pfleger
sehr genau kennen und von anderen Menschen zu unterscheiden. Sie prägen sich deren Duft und Stimme ein. Die Reaktionen auf verschiedene Menschen
Ein jüngerer Hamster zeigt einem älteren eine Unterwerfungsgeste.
hängen von den guten oder schlechten Erfahrungen ab, die im Kopf des Hamsters gespeichert sind. Ich kenne einen Hamster, der regelmäßig in seinem Schlafhäuschen verschwindet, sobald er die Stimme der Nachbarin wahrnimmt. Sie hatte ihn einmal unbeabsichtigt getreten. Hamster merken sich aber zum Beispiel auch Plätze, an denen sie mehrmals einen Leckerbissen bekamen und betteln genau dort, wenn sie wieder Appetit haben. Besonders findig und ausdauernd sind die Tiere aber, wenn es darum geht, kostbare Futterbrocken ins Nest zu schaffen. Bekannte erzählten mir von einem Trick, den ihr Hamster im Kampf mit einer Mohrrübe entwickelte: Nachdem er versucht hatte, den sperrigen und schweren Brocken zu seinem Nest zu tragen, kickte er ihn irgendwann einfach vor sich her.
sind Hamster Nasentiere. Sie
merken sich ausschließlich den Geruch einer Umgebung und nicht ihr Aussehen, so wie wir das tun. Ihr Geruchssinn ist sehr differenziert.
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Sachregister Die halbfett gesetzten Seitenzahlen verweisen auf Farbfotos. U = Umschlagseite. Brunst 46 Buddelkiste 17
Abmagern 30, 42 Abwechslung 23 Abwehr 55, 58 -haltung 23 Afteröffnung 7 Aggression 55, 58 Allergie 4 Alter 4, 7 -, Zucht- 45, 50 Altersschwäche 42 Alterstod 41 Ammoniak 11 Anatomische Besonderheiten 52, 53 Anfassen 2 1 , 23 Angora-Hamster 10 Angst 55, 58 Ansteckungsgefahr 39 Äste 15 Aufmerksamkeit 58 Auge 7, 53 Augen, entzündete 30 Auslauf 4, 24, 25 Ausstattung 1 1 , 1 7
-, Bauch- 57
Backentaschen 19, 23, 31,50,53 -aufblasen 23, 53, 58 - leeren 35 -Verletzung 42 Backenzähne 52 Bau 51 -, unterirdischer 14 Bauchdrüsen 57 Beigefarbener Goldhamster 9, 10, U 4 Beine 53 Beißen 22 Beißerei 6 Beschäftigung 19, 20, 21 Bewegungsfreiheit 4 Bindehautentzündung 42 Blumenvase 24 Bodenschale 11 Brummen 30, 55
-, Flanken- 57 -, Ventral- 57 Dsungarischer Zwerghamster 6, 8, 10, 57 Duftmarke 57 Duftstoff 57 Durchfall 7, 35, 39 Eiche 15 Eingewöhnen 18, 19, 22 Einstreu 1 1 , 1 2 , 14 40 -, feuchte 38 Eintragen der Jungen 49, 50 Einzelhaltung 4 Eiweißfutter 3 1 , 3 2 , 3 5 Eiweißmangel 47, 48 Elektrokabel 25, 27 Entwicklung der Jungen 50 Entwischen 25, 26 Erde 14
Chinesischer Streifenhamster 6, 8, 10, 57 Cremefarbener Goldhamster 9, 10,45, U4 Cncetidae 54 Cricetulus 51 Cricetulus gnseus 6 Cricetus 51, 54 Cricetus cncetus 51,52 Darminfektion 42 Dauerstreß 6 Deckbereitschaft 44 Degenerationserscheinungen 39 Desinfektion 41 Domestikation 54 Drohen 58 Drohlaut 55 Drüsen 57
Erkältung 38, 42 Erle 15 Ernährung 31 37, 47 Farbschlage 43 Fauchen 55 Feinde 57, 58 Feldhamster 5 1 , 5 2 , 5 6 Fell 7, 42, 54 -, stumpfes 30 Fensterkitt 12 Fiepen 55 Flanken 7, 20 -drüse 46, 56, 57 Fleisch 32,34,35,41 Freilauf 15 Fressen 34 Freßfeind 55 Fruchthülle 47 Futter 31,32,34,35,36, 42 -, Eiweiß- 3 1 , 3 2 , 35 -, frisches 4 -, geeignetes 3 1 , 32 -gefäß 14 -, Grün- 1 4 , 3 1 , 3 2 34, 35 -, Körnermisch- 3 1 , 3 4 -, Lebend- 3 1 , 3 2 , 3 5 -neid 56, 57 -, Rauh- 36 -, Saft- 3 1 , 3 2 , 3 4 , 3 5 -, schlechtes 38, 42 -Trocken- 3 1 , 3 2 , 3 4 -Umstellung 32 -, ungeeignetes 32 -Verweigerung 42 Fütterung 38 Fütterungsregeln 32 Gähnen 30, 58 Gebiß 52,53 Geburt 47 Geburtsverlauf 47 Gefahren 27
Gefäße mit Wasser 27 Gehörsinn 53, 54 Gemüse 3 1 , 35 Geruch 19, 49 Geruchssinn 54, 57 Geschichte 51 Geschlecht 6 Geschlechtsbestimmung
6,43
Geschlechtsmerkmale 43 Geschlechtsreife 44, 50 Gesundheitskontrolle 39 Getreide 31 Gewicht 54 Glas 12 Goldhamster 6, 7, 8, 9, 10,40, 50 51 -, Beigefarbener 9, 10, U4 -, Cremefarbener 9, 10, 45, U 4 -, Langhaar- 10 -Mischling 8 -, Schecken- U 2, 8, 9, 10 -, Syrischer 5 1 , 54 -, Wildfarbener U 1 7, 10,45, U 3 Grabemöglichkeit 1 4 , 4 2 Graben 38, 42 Gras 24 Grünfutter 14,31,32,34, 35 Gruppengeruch 6, 54 Haferflocken 31 Haltungsfehler 38 Hamster-Labyrinth 1 1 , 13 Hamster-Leiter 1 5, 3 6, 3 7 Hamster-Pellet 31 Hamster-Rassen 6, 1 0, 4 5 -, Rassen- 10
- S a t i n 10
-, Schwarzbauch 52 Hamster-Sprache 30 -Teddy- 8, 9, 10
-, Wippe 24 Hamstern 2 0 , 2 1 , 3 1 , 55 Handzahm machen 19, 20 Hautpilze 42 Hautrötung 42 Heimtiere, andere 4, 29 heiße Gegenstände 27 Helligkeit 18 Heu 14 -raufe 14 Hirnhautentzündung 39, 40,42 Hochnehmen 2 1 , 22 Holunder 15 Holz, gebeiztes und lackiertes 27 Holzwolle 14 Humpeln 42 Hund 29 Hundekuchen 32, 34, 36 Hygiene 38 Joghurt 32,34,35 Junge, totgeborene 48 Jungen 44, 45 -eintragen 49, 50 -, Entwicklung der 50 -, Pflege der 44, 45, 49 Jungtiere absetzen 50 Käfig 4, 6, 1 1 , 12,23,40, 45 46 -gitter 1 1 , 2 4 , 2 5 , 2 7 -reinigung 26 -Standort 18 Kälte 38 Kannentechnik 22 Kannibalismus 45, 47, 48 Kastanie 15 Katze 29 Katzengras 35 Katzenstreu 14 Kauf 7 Kaumuskulatur 53 Kinder 21 Kleintierstreu Klettermöglichkeit 1 5 , 4 2 Klettern 15, 17, 18,38, 42, U 4 Klima 12 Kloecke 26 Knochenbruch 42 Knurren 30, 55
Körner 36 -mischfutter 3 1 , 34 Körperform 7 Körpersprache 58 Kot, weicher 42 Krallen, zu lange 42 Krankheiten 42 Krankheitszeichen 7, 38 Kratzen, ständiges 42 Kreischen 55 Kunststoff 12 -Bodenschale 11 Langhaar-Goldhamster
10
Lärm 4 Laub 24 Laufrad 1 1 2 , 7 , 1 5 , 1 6 Lautsprache 55, 59 LCM 40, 42 Lebendfutter 3 1 , 3 2 , 3 5 Lebenserwartung 54 Leiter 15 Lernvermögen 59 Lichtscheuheit 42 Linde 15 Luft 1 8 , 4 2 -feuchtigkeit 1 8 , 3 8 Lüftungsschacht 27 Luftzirkulation 12 Lungenentzündung 42 Lymphozytäre Choriomeningitis 40 Magen 53 Maisfütterung, einseitige 42 Mangelerscheinung 42 Männchen 6 -machen 58 Markieren 19, 46, 56 Medikamente 40, 41 Mehlwürmer 32,34,35,
39,41
Menschenfuß 27 Mesocricetus auratus 6, 1 1 , 5 1 , 54 Metallkäfig 11 Milchtritt 47, 49 Müdigkeit 58 Myomorpha 54 Nabelschnur 47,48 Nachgeburt 47
Nachwuchs 44 Nackenfell 22 Nagen 15, 38 Nager 1, 29 -stein 36 Nagetiere 54 Nagezähne 1 1 , 19, 22 Nahrungsmenge 36 Nase 7 Nasser Schwanz 42 Nest 7, 14 -bau 19 -hocker 49 -kontrolle 46, 49 Niesen 42 Nippeltränke 12, 14 Nistmaterial 18,24,30, 46, 47, 48 Nüsse 3 1 , 3 6 Obst 3 1 , 3 5 -baumäste 15 Ohren 58 Paarhaltung 4, 6 Paarung 46 Paarungsvorspiel 55 Paarungswilligkeit 45, 46 Papiertaschentücher 14 Pappel 15 Papprolle 24 Pellet 3 1 , 3 4 Pflanzen 27 Pflege der Jungen 44,45,
49
Pflegeplatz 29 Phodopus sungorus 6 Platz 4, 18 Prellung 42 Putzen 28, 30, 39, 54, 55, 58 Quark 3 2 , 3 4 , 3 5 , 4 1 Quieken 30, 55 Rangelei 6 Rassen 6, 1 0 , 4 5 Rauhfutter 36 Raumtemperatur 18 Reinigung Käfig- 26 Revier 56, 57 Rivalen-Kampf 42, 48, 49 Röcheln 42 Röhren 14
Rodentia 54 Ruhe 4,18 -zeit 21 Russenhamster 10, 45 Saftfutter 3 1 , 3 2 , 3 4 , 3 5 Sämereien 31 Sand 14 Satinhamster 10 Sauberkeit 26 Säugedauer 50 Säugen 47, 49 Schecken-Goldhamster U2,8, 9, 10 Schimmel 35 Schlafen 4, 7 Schlafhäuschen 1 1 , 12, 13, 14 Schlafzeit 4, 38 Schlupfwinkel 24 Schneidezähne 36, 52, 53,54 Schnurrhaare 19, 54 Schranke 24 Schubladen 24 Schwarzbauchhamster 52 Sehvermögen 53 Sichern 5 1 , 5 7 , 5 8 Silikon 12 Sinnesleistungen 53, 54 Solitär 56 Sonne 1 8 , 2 7 , 2 9 Speiseplan 34 Speisereste 32 Spielkiste 17 spitze Gegenstände 27 Stoffreste 14 Stoß 42 Strecken 58 Streicheln 30 Streifenhamster, Chinesischer 6 , 8 , 1 0 , 5 7 Streß 6, 38 Stroh 14 Sturz 42 Syrischer Goldhamster 5 1 , 54 Tarnfärbung 52 Tastsinn 54 Teddyhamster 8, 9, 10 Temperatur 42 -, Raum- 18 Terrarium 1 1 , 1 2
Territorium 56, 57 Tierarzt 38, 40, 42 Totgeborene Junge 48 Tragen 2 1 , 2 2 Tragestarre 50 Tragzeit 44, 46, 47, 50 Transport 1 8 , 40 Trinkgefäß 14 Trinkwasser 14, 1 5 , 32, 34, 37 Trockenfutter 3 1 , 3 2 , 3 4 Türe 27 Turnen 15, 30 Überhitzung 42 Übersprungshandlung 54 Ungeziefer 42 Unsicherheit 58, 59 unterirdischer Bau 14 Unterkühlung 42 Unterwerfung 58 Unterwerfungsgeste 59 Urin 1 1 , 2 2 Urlaub 4,29,30 Ventraldrüsen 57 Vergiftung 27 Verhalten 51 59 -, lustloses 30, 42 Verletzung 42 Versandhandel 7 Vibrissen 19, 54 Vitamintropfen 32, 39 Vögel, große 29 Vögel, kleine 29 Vorratshaltung 31 Wärme 38 Wasser 14, 15 32 34 37
Weibchen 6 Weide 15
Wiesenheu 32, 34, 36 Wildfarbener Goldhamster U 1, 7, 10,45, U3 Winterschlaf 18,42 Wintervorrat 55 Wippe 1 5 , 2 4 Wundbehandlung 23 Wurf 6 -stärke 50 Zähne 36, 52, 53 -klappern 55 -, zu lange 42 Zahnstellung, unnormale 42 Zehen 53 Ziegelstein 1 5 , 2 4 Zierkork 17 Zitzen, Anzahl der 50 Zuchtalter 45, 50 Zuchtbenutzung, zu häufige 47 Zuchtdaten 50 Zuchtvarianten 9 Züchten 43, 50 Züchter 44 Zuchttiere 45 Zugluft 18,38,40,42 Zusammenzucken 30, 58 Zuwendung 23 Zweige 32, 34, 36 Zwerghamster 6, 7, 8, 10, 34, 40, 45, 50 -, Dsungarischer 6, 8, 10, 57 Zyklusdauer 50
Adressen und Bücher, die weiterhelfen British Federation of Hamster Clubs, 10 Newark Road, Walkden, Worsley, Lancashire; England Fragen zur Hamster-Haltung beantworten Ihr Zoofachhändler Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V., Rheinstraße 35, Postfach 1420, D-6070 Langen Bücher, die weiterhelfen Berghoff, Peter C: Kleine Heimtiere und ihre Erkrankungen. Paul Parey Verlag, Berlin und Hamburg Fiedelmeier, Leni: Mein Goldhamster. Albrecht Philler Verlag, Minden Isenbügel, E.; Frank, W.: Heimtierkrankheiten. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart Leibenguth, Friedrich: Züchtungsgenetik. Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Wichtige Hinweise Einige Krankheiten sind auf den Menschen übertragbar (s. Seite 39). Zeigen sich bei Ihrem Hamster Krankheitsanzeichen (s. Seite 42), sollten Sie unbedingt einen Tierarzt zu Rate ziehen, und gehen Sie im Zweifelsfall selbst zum Arzt. Es gibt Menschen, die allergisch auf Tierhaare reagieren. Fragen Sie im Zweifelsfall vor der Anschaffung Ihren Arzt.
Die Fotos auf dem Buchumschlag: Titelseite: Goldhamster beim Fressen. Umschlagseite 2: Zwei Schecken-Goldhamster mit Laufrad. Umschlagseite 3: Ein Junge mit seinem Goldhamster Umschlagrückseite: Beigefarbener (Cremefarbener) Goldhamster beim Klettern.
CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Frisch, Otto von: Hamster richtig pflegen und verstehen Experten-Rat für die artgerechte Haltung / Otto von Frisch. Farbfotos von Karin Skogstad. Zeichn von Gyorgy Jankovics -3 Aufl.-München: Gräfe u. Unzer, 1990 (GU Tier-Ratgeber) ISBN 3-7742-2065-4 3 Auflage 1990 © 1989 Gräfe und Unzer GmbH, München Alle Rechte vorbehalten Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Film, Funk und Fernsehen, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Redaktionsleitung: Hans Scherz Redaktion: Renate Weinberger Lektorat: Christine Schulze Buschoff Herstellung: Johannes Schmidt-Thome Produktion: Helmut Giersberg Umschlaggestaltung: Heinz Kraxenberger Druck und Bindung: Stürtz AG ISBN 3-7742-2065-4