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In-vitro-Diagnostik Normen
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Herausgeber: DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
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1. Auflage Stand der abgedruckten Normen: Juni 2005 Das Werk einschließlich aller seiner Teile wie Daten und Betriebssoftware ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für die Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © für DIN-Normen DIN Deutsches Institut für Normung e. V. Die im Werk enthaltenen Inhalte wurden vom Verfasser und Verlag sorgfältig erarbeitet und geprüft. Eine Gewährleistung für die Richtigkeit des Inhalts wird gleichwohl nicht übernommen. Der Verlag haftet nur für Schäden, die auf Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit seitens des Verlages zurückzuführen sind. Im Übrigen ist die Haftung ausgeschlossen.
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ISBN 3-410-16107-4
Normung ist Ordnung
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DIN – der Verlag heißt Beuth Das DIN Deutsches Institut für Normung e.V. ist der runde Tisch, an dem Hersteller, Handel, Verbraucher, Handwerk, Dienstleistungsunternehmen, Wissenschaft, technische Überwachung, Staat, also alle, die ein Interesse an der Normung haben, zusammenwirken. DIN-Normen sind ein wichtiger Beitrag zur technischen Infrastruktur unseres Landes, zur Verbesserung der Exportchancen und zur Zusammenarbeit in einer arbeitsteiligen Gesellschaft. Das DIN orientiert seine Arbeiten an folgenden Grundsätzen: – Freiwilligkeit – Öffentlichkeit – Beteiligung aller interessierten Kreise – Einheitlichkeit und Widerspruchsfreiheit – Sachbezogenheit – Konsens – Orientierung am Stand der Technik – Orientierung an den wirtschaftlichen Gegebenheiten – Orientierung am allgemeinen Nutzen – Internationalität Diese Grundsätze haben den DIN-Normen die allgemeine Anerkennung gebracht. DINNormen bilden einen Maßstab für ein einwandfreies technisches Verhalten. Das DIN stellt über den Beuth Verlag Normen und technische Regeln aus der ganzen Welt bereit. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den in Deutschland unmittelbar relevanten technischen Regeln. Hierfür hat der Beuth Verlag Dienstleistungen entwickelt, die dem Kunden die Beschaffung und die praktische Anwendung der Normen erleichtern. Er macht das in fast einer halben Million von Dokumenten niedergelegte und ständig fortgeschriebene technische Wissen schnell und effektiv nutzbar. Die Recherche- und Informationskompetenz der DIN-Datenbank erstreckt sich über Europa hinaus auf internationale und weltweit genutzte nationale, darunter auch wichtige amerikanische Normenwerke. Für die Recherche stehen der DIN-Katalog für technische Regeln (Online, als CD-ROM und in Papierform) und die komfortable internationale Normendatenbank PERINORM (Online und als CD-ROM) zur Verfügung. Über das lnternet können DIN-Normen recherchiert werden (www.beuth.de). Aus dem Rechercheergebnis kann direkt bestellt werden. Außerdem steht unter www.myBeuth.de die Erweiterte Suche und ein weiterer kostenpflichtiger Download von DIN-Normen zur Verfügung. DIN und Beuth stellen auch Informationsdienste zur Verfügung, die sowohl auf besondere Nutzergruppen als auch auf individuelle Kundenbedürfnisse zugeschnitten werden können, und berücksichtigen dabei nationale, regionale und internationale Regelwerke aus aller Welt. Sowohl das DIN als auch der Beuth Verlag verstehen sich als Partner der Anwender, die alle notwendigen Informationen aus Normung und technischem Recht recherchieren und beschaffen. Ihre Serviceleistungen stellen sicher, dass dieses Wissen rechtzeitig und regelmäßig verfügbar ist.
DIN-Taschenbücher DIN-Taschenbücher sind kleine Normensammlungen im Format A5 oder auf CD-ROM. Sie sind nach Fach- und Anwendungsgebiet geordnet. Die DIN-Taschenbücher haben in der Regel eine Laufzeit von drei Jahren, bevor eine Neuauflage erscheint. In der Zwischenzeit kann ein Teil der abgedruckten DIN-Normen überholt sein. Maßgebend für das Anwenden jeder Norm ist jeweils deren Originalfassung mit dem neuesten Ausgabedatum.
Kontaktadressen Fachauskunft & individueller Beratungsservice vom Deutschen Informationsdienst für technische Regeln (DITR) im Beuth Verlag Telefon: 030 2601-2600 *) Telefax: 030 2628-125
[email protected] *) Je angefangene Viertelstunde berechnen wir für Ihren Rechercheauftrag 17,50 EUR. Kurzanfragen sind kostenfrei. Normen und Normungsliteratur Beuth Verlag GmbH Postfach: 10772 Berlin Hausanschrift: Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin Verkauf Inland Telefon: 030 2601-2260 Telefax: 030 2601-1260
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Hinweise für das Anwenden des DIN-Taschenbuches Eine Norm ist das herausgegebene Ergebnis der Normungsarbeit. Deutsche Normen (DIN-Normen) sind vom DIN Deutsches Institut für Normung e.V. unter dem Zeichen DF herausgegebene Normen. Sie bilden das Deutsche Normenwerk. Eine Vornorm war bis etwa März 1985 eine Norm, zu der noch Vorbehalte hinsichtlich der Anwendung bestanden und nach der versuchsweise gearbeitet werden konnte. Ab April 1985 hat das Präsidium des DIN die Vornorm neu definiert. Wichtigste Ergänzung in der Definition ist die Tatsache, dass Vornormen auch ohne vorherige Entwurfsveröffentlichung herausgegeben werden dürfen. Da hierdurch von einem wichtigen Grundsatz für die Veröffentlichung von Normen abgewichen wird, entfällt auf der Titelseite die Angabe „Deutsche Norm“. (Weitere Einzelheiten siehe DIN 820-4.) Eine Auswahlnorm ist eine Norm, die für ein bestimmtes Fachgebiet einen Auszug aus einer anderen Norm enthält, jedoch ohne sachliche Veränderungen oder Zusätze. Eine Übersichtsnorm ist eine Norm, die eine Zusammenstellung aus Festlegungen mehrerer Normen enthält, jedoch ohne sachliche Veränderungen oder Zusätze. Teil (früher Blatt) kennzeichnete bis Juni 1994 eine Norm, die den Zusammenhang zu anderen Teilen mit gleicher Hauptnummer dadurch zum Ausdruck brachte, dass sich die DIN-Nummern nur in den Zählnummern hinter dem Zusatz „Teil“ voneinander unterschieden haben. Das DIN hat sich bei der Art der Nummernvergabe der internationalen Praxis angeschlossen. Es entfällt deshalb bei der DIN-Nummer die Angabe „Teil“; diese Angabe wird in der DIN-Nummer durch „-“ ersetzt. Das Wort „Teil“ wird dafür mit in den Titel übernommen. In den Verzeichnissen dieses DIN-Taschenbuches wird deshalb für alle ab Juli 1994 erschienenen Normen die neue Schreibweise verwendet. Ein Beiblatt enthält Informationen zu einer Norm, jedoch keine zusätzlich genormten Festlegungen. Ein Norm-Entwurf ist das vorläufig abgeschlossene Ergebnis einer Normungsarbeit, das in der Fassung der vorgesehenen Norm der Öffentlichkeit zur Stellungnahme vorgelegt wird. Die Gültigkeit von Normen beginnt mit dem Zeitpunkt des Erscheinens (Einzelheiten siehe DIN 820-4). Das Erscheinen wird im DIN-Anzeiger angezeigt.
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Hinweise für den Anwender von DIN-Normen Die Normen des Deutschen Normenwerkes stehen jedermann zur Anwendung frei. Festlegungen in Normen sind aufgrund ihres Zustandekommens nach hierfür geltenden Grundsätzen und Regeln fachgerecht. Sie sollen sich als „anerkannte Regeln der Technik“ einführen. Bei sicherheitstechnischen Festlegungen in DIN-Normen besteht überdies eine tatsächliche Vermutung dafür, dass sie „anerkannte Regeln der Technik“ sind. Die Normen bilden einen Maßstab für einwandfreies technisches Verhalten; dieser Maßstab ist auch im Rahmen der Rechtsordnung von Bedeutung. Eine Anwendungspflicht kann sich aufgrund von Rechts- oder Verwaltungsvorschriften, Verträgen oder sonstigen Rechtsgründen ergeben. DIN-Normen sind nicht die einzige, sondern eine Erkenntnisquelle für technisch ordnungsgemäßes Verhalten im Regelfall. Es ist auch zu berücksichtigen, dass DIN-Normen nur den zum Zeitpunkt der jeweiligen Ausgabe herrschenden Stand der Technik berücksichtigen können. Durch das Anwenden von Normen entzieht sich niemand der Verantwortung für eigenes Handeln. Jeder handelt insoweit auf eigene Gefahr. Jeder, der beim Anwenden einer DIN-Norm auf eine Unrichtigkeit oder eine Möglichkeit einer unrichtigen Auslegung stößt, wird gebeten, dies dem DIN unverzüglich mitzuteilen, damit etwaige Mängel beseitigt werden können.
Vorwort Labormedizinische Untersuchungen stellen einen wichtigen Bereich in der Medizin dar. Sie liefern entscheidende Hinweise für die Diagnose von Erkrankungen und für die richtige therapeutische Behandlung der Patienten. Für die Überwachung von Krankheitsverläufen leisten sie wesentliche Beiträge, sowie für die Risikoeinschätzung und genetische Prädisposition für Erkrankungen und deren Früherkennung. Ein zunehmend wichtiger Anwendungsbereich ist die Selbstkontrolle durch Patienten bei chronischen Erkrankungen, insbesondere Diabetes. Für die Untersuchungsmethoden werden spezielle Geräte und Reagenzien eingesetzt, die größtenteils von industriellen Herstellern bereitgestellt werden. Die Hersteller lieferten Produkte in gleichbleibend hoher Qualität, doch gab es bis in die 90er Jahre des letzten Jahrhunderts, in Europa keine einheitlichen Anforderungen, die die Qualität und Sicherheit der invitro-Diagnostica definierten. Das Europäische Parlament und der Rat der Europäischen Union haben insgesamt drei Richtlinien für Medizinprodukte erlassen, eine davon, die Richtlinie 98/79/EG vom 27. Oktober 1998, richtet sich an in-vitro-Diagnostica. Dies steht im Einklang mit den Bemühungen der europäischen Union den Warenverkehr in Europa frei zu gestalten und alle Hindernisse, wie von einander abweichende technische Anforderungen und Rechtsvorschriften, aus dem Weg zu räumen, die dem bisher entgegengestanden.
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In der genannten Richtlinie sind die grundlegenden Anforderungen für die Sicherheit und Effektivität in allgemeinen Rahmen beschrieben, die die Produkte erfüllen müssen. Die Europäische Kommission hat jedoch davon abgesehen die Anforderungen im Einzelnen zu spezifizieren, sondern hat CEN als die Europäische Normenorganisation beauftragt diese in entsprechenden Normen festzulegen. Diese „mandatierten“ Normen wurden von Experten aus Kreisen der Anwender, der Behörden, der Industrie und anderer interessierter Kreise entwickelt und sind nach deren Annahme in allen Ländern des europäischen Wirtschaftsraumes gleichermaßen gültig („harmonisierte Normen“). Die Anwendung und Einhaltung dieser Normen bei Entwicklung, Erprobung, Produktion und Vermarktung der Produkte erleichtert den Herstellern die Zulassung ihrer Produkte durch Behörden, erlaubt den freien Warenverkehr in Europa und garantiert Anwendern, Ärzten und Patienten hohe Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Die meisten dieser Normen haben aber auch Auswirkungen, die weit über Europa hinausgehen: eine Reihe dieser Dokumente wurden in parallel laufenden Verfahren zusammen mit Arbeitsgruppen der ISO entwickelt und setzen somit auch außerhalb des europäischen Wirtschaftraumes Maßstäbe. Die vorliegende Sammlung enthält die derzeit für in-vitro-Diagnostica relevanten harmonisierten Normen sowie eine Reihe von weiteren Dokumenten. Sie richtet sich zwar in erster Linie an Behörden, Zertifizierungs- und Akkreditierungsorganisationen und Hersteller, doch ist sie durchaus auch für Anwender von Bedeutung. Dies gilt insbesondere für Dokumente, die Qualitäts- und Kompetenzanforderungen für medizinische Laboratorien und Laboruntersuchungen festlegen. Die Normen in diesem DIN-Taschenbuch auf CD-ROM sind nach steigenden Nummern geordnet und entsprechen dem Stand der Normung vom Juni 2005. Eine fachliche Orientierung durch das Taschenbuch bietet vor allem das Verzeichnis der abgedruckten Normen, im gewissen Sinne aber auch das Stichwortverzeichnis am Schluss des DIN-Taschenbuches. Berlin, im Mai 2005
Dr. Emil Völkert
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Verzeichnis nicht inhaltlich aufgenommener Normen und Norm-Entwürfe Dokument
Ausgabe
Titel
DIN EN 61010-2-081 VDE 0411-2-081
2004-07
Sicherheitsbestimmungen für elektrische Mess-, Steuer-, Regel- und Laborgeräte – Teil 2-081: Besondere Anforderungen an automatische und semiautomatische Laborgeräte für Analysen und andere Zwecke (IEC 61010-2-081:2001 + A1:2003); Deutsche Fassung EN 61010-2-081:2002 + A1:2003
DIN EN ISO 15225
2000-11
Nomenklatur – Spezifikation für ein Nomenklatursystem für Medizinprodukte zum Zweck des regulativen Datenaustauschs (ISO 15225:2000); Deutsche Fassung EN ISO 15225:2000
E DIN EN ISO 15225/A1 2002-05
Nomenklatur – Spezifikation für ein Nomenklatursystem für Medizinprodukte zum Zweck des regulativen Datenaustauschs; Änderung A1 (ISO 15225:2000/ DAM 1:2002); Deutsche Fassung EN ISO 15225:2000 /prA1:2002
E DIN EN ISO 15225/A2 2005-04
Nomenklatur – Spezifikation für ein Nomenklatursystem für Medizinprodukte zum Zweck des regulativen Datenaustauschs (ISO 15225:2000/Amd 1:2004); Deutsche Fassung EN ISO 15225:2000/prA2:2005
DIN EN ISO 18812
2003-07
Medizinische Informatik – Schnittstellen zwischen klinischen Analysegeräten und Laborinformationssystemen – Benutzerprofile (ISO 18812:2003); Deutsche Fassung EN ISO 18812:2003, Text Englisch
E DIN EN ISO 20776-1 2005-05
Empfindlichkeitsprüfung von infektiösen Stoffen und Bewertung der Leistung von Einrichtungen zur Prüfung der mikrobiellen Empfindlichkeit – Teil 1: Referenzmethoden zur Prüfung der In-vitro-Wirksamkeit antimikrobieller Wirkstoffe gegen an Infektionskrankheiten beteiligte Bakterien (ISO/DIS 20776-1:2005); Deutsche Fassung prEN ISO 20776-1:2005
E DIN EN ISO 22870
2004-12
Patientennahe Untersuchungen (point-of-care testing, POCT) – Anforderungen an Qualität und Kompetenz (ISO/DIS 22870:2004); Deutsche Fassung prEN ISO 22870:2004
ISO 6710
1995-08
Gefäße zur einmaligen Verwendung für die venöse Blutentnahme
ISO/TR 14969
2004-10
Qualitätssicherungssysteme – Medizinprodukte – Leitfaden zur Anwendung von ISO 13485:2003
ISO 15190
2003-10
Medizinische Laboratorien – Sicherheitsanforderungen
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Dokument
Ausgabe
Titel
ISO 15223
2000-04
Medizinprodukte – Symbole zur Kennzeichnung von Medizinprodukten, Bereitstellung von Kennzeichnung und Informationen
ISO/TR 16142
1999-12
Medizinprodukte – Anleitung zur Auswahl von Normen, die anerkannte grundsätzliche Prinzipien zur Sicherheit und Leistung von Medizinprodukten unterstützen
ISO 19001
2002-11
In-vitro-Diagnostika – Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller von in-vitro-diagnostischen Reagenzien für biologische Färbungen
ISO/TR 22869
2005-02
Labormedizinische Untersuchungen – Leitfaden für die Anwendung der ISO 15189:2003
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Stichwortverzeichnis Über die blau hervorgehobenen Normen und Norm-Entwürfe gelangen Sie zu den entsprechenden Dokumenten
Analyseverfahren, In-vitro-Diagnostik, Laboratoriumsmedizin, Qualitätssicherung DIN EN 14136 Anforderung, In-vitro-Diagnostik, Medizin DIN EN 13532 Anforderung, Laboratoriumsmedizin, Medizin DIN EN ISO 15195 Behälter, Blutentnahme, Medizin DIN EN 14820 Bewertung, In-vitro-Diagnostik, Medizin DIN EN 13612 biologischer Stoff, In-vitro-Diagnostik, Referenzmaterial DIN EN 12287 Blutentnahme, Medizin, Behälter DIN EN 14820
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Diagnosesystem, Gebrauchsanweisung, In-vitro-Diagnostik, Medizin DIN EN 591 Diagnosesystem, Gebrauchsanweisung, Medizin DIN EN 592 Diagnostik, Einmalartikel, In-vitro-Diagnostik, Laboratorium, Medizin DIN EN 14254 Diagnostik, In-vitro-Diagnostik, Laboratorium, Medizin DIN EN ISO 17511 – Kennzeichnung, Medizin, Produktinformation DIN EN 375 DIN EN 376 – Laboratorium, Medizin DIN EN 12286 DIN EN 12286 Berichtigung 1 Einmalartikel, In-vitro-Diagnostik, Laboratorium, Medizin, Diagnostik DIN EN 14254 Färbung, In-vitro-Diagnostik DIN EN 12376 Gebrauchsanweisung, In-vitro-Diagnostik, Medizin, Diagnosesystem DIN EN 591 Gebrauchsanweisung, Medizin, Diagnosesystem DIN EN 592 Gesundheitsschutz, Herstellung, In-vitroDiagnostik, Medizin DIN EN 13641
graphisches Symbol, Kennzeichnung, Medizinprodukt DIN EN 980 Herstellung, In-vitro-Diagnostik, Medizin, Gesundheitsschutz DIN EN 13641 In-vitro-Diagnostik, Färbung DIN EN 12376 – Kulturmedium, Mikrobiologie DIN EN 1659 DIN EN 12322 DIN EN 12322 Berichtigung 1 – Laboratorium, Medizin, Diagnostik DIN EN ISO 17511 – Laboratorium, Medizin, Diagnostik, Einmalartikel DIN EN 14254 – Laboratoriumsmedizin, Qualitätssicherung, Analyseverfahren DIN EN 14136 – Medizin, Anforderung DIN EN 13532 – Bewertung DIN EN 13612 – Diagnosesystem, Gebrauchsanweisung DIN EN 591 – Gesundheitsschutz, Herstellung DIN EN 13641 – Prüfung DIN EN 13640 – Medizintechnik, Messsystem DIN EN ISO 15197 DIN EN ISO 15197 Berichtigung 1 – Messverfahren, Referenzmaterial DIN EN ISO 18153 – Probenahmeverfahren, Statistik DIN EN 13975 – Referenzmaterial, biologischer Stoff DIN EN 12287 Kennzeichnung, Medizin, Produktinformation, Diagnostik DIN EN 375 DIN EN 376 – Medizinprodukt, graphisches Symbol DIN EN 980
Kulturmedium, Mikrobiologie, In-vitroDiagnostik DIN EN 1659 DIN EN 12322 DIN EN 12322 Berichtigung 1
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Labor, Medizin, Qualitätsanforderung DIN EN ISO 15189 Laboratorium, Medizin, Diagnostik DIN EN 12286 DIN EN 12286 Berichtigung 1 – Medizin, Diagnostik, Einmalartikel, In-vitro-Diagnostik DIN EN 14254 – Medizin, Diagnostik, In-vitro-Diagnostik DIN EN ISO 17511 Laboratoriumsmedizin, Medizin, Anforderung DIN EN ISO 15195 – Qualitätssicherung, Analyseverfahren, In-vitro-Diagnostik DIN EN 14136 Medizin, Anforderung, In-vitro-Diagnostik DIN EN 13532 – Anforderung, Laboratoriumsmedizin DIN EN ISO 15195 – Behälter, Blutentnahme DIN EN 14820 – Bewertung, In-vitro-Diagnostik DIN EN 13612 – Diagnosesystem, Gebrauchsanweisung DIN EN 592 – Diagnosesystem, Gebrauchsanweisung, In-vitro-Diagnostik DIN EN 591 – Diagnostik, Einmalartikel, In-vitroDiagnostik, Laboratorium DIN EN 14254 – Diagnostik, In-vitro-Diagnostik, Laboratorium DIN EN ISO 17511 – Diagnostik, Laboratorium DIN EN 12286 DIN EN 12286 Berichtigung 1 – Gesundheitsschutz, Herstellung, In-vitroDiagnostik DIN EN 13641 – Produktinformation, Diagnostik, Kennzeichnung DIN EN 375 DIN EN 376 – Prüfung, In-vitro-Diagnostik DIN EN 13640 – Qualitätsanforderung, Labor DIN EN ISO 15189 Medizinprodukt, graphisches Symbol, Kennzeichnung DIN EN 980
– Qualitätsanforderung, Qualitätsmanagement DIN EN ISO 13485 – Risikoanalyse, Sicherheit DIN EN ISO 14971 DIN EN ISO 14971/A1 – Messsystem, In-vitro-Diagnostik DIN EN ISO 15197 DIN EN ISO 15197 Berichtigung 1 Messsystem, In-vitro-Diagnostik, Medizintechnik DIN EN ISO 15197 DIN EN ISO 15197 Berichtigung 1 Messverfahren, Referenzmaterial, In-vitro-Diagnostik DIN EN ISO 18153 Mikrobiologie, In-vitro-Diagnostik, Kulturmedium DIN EN 1659 DIN EN 12322 DIN EN 12322 Berichtigung 1 Probenahmeverfahren, Statistik, In-vitroDiagnostik DIN EN 13975 Produktinformation, Diagnostik, Kennzeichnung, Medizin DIN EN 375 DIN EN 376 Prüfung, In-vitro-Diagnostik, Medizin DIN EN 13640 Qualitätsanforderung, Labor, Medizin DIN EN ISO 15189 – Medizinprodukt DIN EN ISO 13485 Qualitätsmanagement, Medizinprodukt, Qualitätsanforderung DIN EN ISO 13485 Qualitätssicherung, Analyseverfahren, In-vitro-Diagnostik, Laboratoriumsmedizin DIN EN 14136 Referenzmaterial, biologischer Stoff, In-vitro-Diagnostik DIN EN 12287 Referenzmaterial, In-vitro-Diagnostik, Messverfahren DIN EN ISO 18153 Risikoanalyse, Sicherheit, Medizinprodukt DIN EN ISO 14971 DIN EN ISO 14971/A1 Sicherheit, Medizinprodukt, Risikoanalyse DIN EN ISO 14971 DIN EN ISO 14971/A1
Abkürzungen
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Die in den Verzeichnissen verwendeten Abkürzungen bedeuten: DIN EN
Europäische Norm (EN), deren Deutsche Fassung den Status einer Deutschen Norm erhalten hat
DIN EN ISO
Deutsche Norm auf der Grundlage einer Europäischen Norm, die auf einer internationalen Norm der ISO beruht
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Juni 2002
DEUTSCHE NORM
Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller von Reagenzien für in-vitro-diagnostische Untersuchungen zur Eigenanwendung
EN 376
Deutsche Fassung EN 376:2002, Text in Deutsch und Englisch
ICS 11.100
Ersatz für DIN EN 376:1992-07
Information supplied by the manufacturer with in vitro diagnostic reagents for self-testing; German version EN 376:2002, German and English texts Informations fournies par le fabricant de réactifs pour le diagnostic in vitro pour l’utilisation comme auto-test; Version allemande EN 376:2002, texte en allemand et anglais
Die Europäische Norm EN 376:2002 hat den Status einer Deutschen Norm. Nationales Vorwort Die Europäische Norm EN 376:2002 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitro-Diagnostika“ unter Beteiligung deutscher Experten erarbeitet. Im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. war hierfür der Normenausschuss Medizin (NAMed), Arbeitsausschuss C 10 „Medizinprodukte für die In-vitro-Diagnose“, zuständig. Diese Norm unterstützt grundlegende Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Oktober 1998 über In-vitro-Diagnostika, die durch Einarbeitung in das Gesetz über Medizinprodukte (Medizinproduktegesetz — MPG) in deutsches Recht umgesetzt werden soll. Für die im Text zitierten Publikationen wird im Folgenden auf die entsprechenden deutschen Publikationen hingewiesen: ISO 1000
siehe DIN 1301-1 und DIN 1301-2
ISO 7000
siehe DIN-Fachbericht 4 und DIN 40101-2
International Vocabulary of Basic and General Terms in Metrology
siehe Internationales Wörterbuch der Metrologie
Änderungen
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Gegenüber DIN EN 376:1992-07 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a)
Der Titel wurde geändert.
b)
Der Norm-Inhalt wurde vollständig überarbeitet.
Frühere Ausgaben DIN EN 376: 1992-07 Fortsetzung Seite 2 und 17 Seiten EN
Normenausschuss Medizin (NAMed) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
© DIN Deutsches Institut für Normung e.V. . Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet. Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
Ref. Nr. DIN EN 376:2002-06 Preisgr. 14
Vertr.-Nr. 2314
DIN EN 376:2002-06
Nationaler Anhang NA (informativ) Literaturhinweise DIN 1301-1, Einheiten — Einheitennamen, Einheitenzeichen. DIN 1301-2, Einheiten — Allgemein angewendete Teile und Vielfache. DIN-Fachbericht 4, Graphische Symbole zur Anwendung an Einrichtungen — Bildzeichen, Übersicht. DIN 40101-2, Graphische Symbole für Einrichtungen — Bildzeichen der ISO 7000 für die Elektrotechnik.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Internationales Wörterbuch der Metrologie, 2. Auflage, 1994, Beuth Verlag GmbH, Berlin, Wien, Zürich.
2
EN 376
EUROPÄISCHE NORM EUROPEAN STANDARD NORME EUROPÉENNE
Februar 2002
ICS 11.100
Ersatz für EN 376:1992
Deutsche Fassung (einschließlich Englischer Fassung)
Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller von Reagenzien für in-vitro-diagnostische Untersuchungen zur Eigenanwendung Information supplied by the manufacturer with in vitro diagnostic reagents for self-testing
Informations fournies par le fabricant de réactifs pour le diagnostic in vitro pour l'utilisation comme auto-test
Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 20. Dezember 2001 angenommen. Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich. Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem ManagementZentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
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CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, der Tschechischen Republik und dem Vereinigten Königreich.
EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION
Management-Zentrum: rue de Stassart, 36
© 2002 CEN
B-1050 Brüssel
Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
Ref. Nr. EN 376:2002 D
EN 376:2002 (D, E)
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Inhalt
Contents Seite
Page
Vorwort......................................................................... 2
Foreword ...................................................................... 2
1
Anwendungsbereich...................................... 3
1
Scope ................................................................. 3
2
Normative Verweisungen .............................. 3
2
Normative references ....................................... 3
3
Begriffe............................................................ 3
3
Terms and definitions....................................... 3
4 4.1 4.2
Anforderungen an die Kennzeichnung........ 6 Äußerer Behälter ............................................ 6 Primärbehälter................................................ 8
4 4.1 4.2
Requirements for labels ................................... 6 Outer container ................................................. 6 Immediate container ......................................... 8
5
Anforderungen an die Gebrauchsanweisungen ............................. 11
5
Requirements for instructions for use ......... 11
Anhang ZA (informativ) Abschnitte in dieser Europäischen Norm, die grundlegende Anforderungen oder andere Vorgaben von EG-Richtlinien betreffen ...................... 15
Annex ZA (informative) Clauses of this European Standard addressing essential requirements or other provisions of EC Directives ........................... 15
Literaturhinweise ...................................................... 17
Bibliography .............................................................. 17
Vorwort
Foreword
Diese Europäische Norm wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitro-Diagnostika“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN geführt wird. Die European Diagnostic Manufacturers Association (EDMA) hatte sich an dieser Arbeit beteiligt.
This European Standard has been prepared by Technical Committee CEN/TC 140 “In vitro diagnostic medical devices”, the secretariat of which is held by DIN. The European Diagnostic Manufacturers Association (EDMA) has contributed to its preparation.
Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis August 2002 und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis August 2002 zurückgezogen erden.
This European Standard shall be given the status of a national standard, either by publication of an identical text or by endorsement, at the latest by August 2002, and conflicting national standards shall be withdrawn at the latest by August 2002.
Diese Europäische Norm ersetzt EN 376:1992.
This European Standard supersedes EN 376:1992.
Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandats erarbeitet, das die Europäische Kommission und die Europäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der EG- Richtlinie(n).
This European Standard has been prepared under a mandate given to CEN by the European Commission and the European Free Trade Association, and supports essential requirements of EC Directive(s).
Zusammenhang mit EG-Richtlinien siehe informativen Anhang ZA, der Bestandteil dieser Norm ist.
For relationship with EC Directive(s), see informative Annex ZA, which is an integral part of this standard.
Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich.
According to the CEN/CENELEC Internal Regulations, the national standards organizations of the following countries are bound to implement this European Standard: Austria, Belgium, Czech Republic, Denmark, Finland, France, Germany, Greece, Iceland, Ireland, Italy, Luxembourg, Malta, Netherlands, Norway, Portugal, Spain, Sweden, Switzerland and the United Kingdom.
2
EN 376:2002 (D, E)
1
1
Scope
Diese Europäische Norm legt Anforderungen an die Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller von Reagenzien für in-vitro-diagnostische Untersuchungen zur Eigenanwendung (einschließlich Reagenzprodukte, Kalibriermaterialien, Kontrollmaterialien und Kits), nachstehend IVD-Reagenzien genannt, fest.
This European Standard specifies the requirements for the information supplied by the manufacturer of in vitro diagnostic reagents for use in self-testing including reagent products, calibrators, control materials and kits, which hereafter are called IVD reagents.
ANMERKUNG Diese angewendet werden.
NOTE
2
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Anwendungsbereich
Norm
kann
auch
für
Zubehör
Normative Verweisungen
2
This standard can also be applied to accessories.
Normative references
Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen nur zu dieser Europäischen Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung dieser Publikationen eingearbeitet sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschließlich Änderungen).
This European Standard incorporates by dated or undated reference, provisions from other publications. These normative references are cited at the appropriate places in the text, and the publications are listed hereafter. For dated references, subsequent amendments to or revisions of any of these publications apply to this European Standard only when incorporated in it by amendment or revision. For undated references the latest edition of the publication referred to applies (including amendments).
ISO 1000, SI units and recommendations for the use of their multiples and of certain other units.
ISO 1000, SI units and recommendations for the use of their multiples and of certain other units.
3
3
Begriffe
Terms and definitions
Für die Anwendung dieser Europäischen Norm gelten die folgenden Begriffe.
For the purposes of this European Standard, the following terms and definitions apply.
3.1 wirksamer Inhaltsstoff an der Reaktion beteiligter Bestandteil, der zur Messung oder zum Nachweis des Analyten verwendet wird [EN 375:2001]
3.1 active ingredient constituent that participates in the reaction used to measure or detect the analyte [EN 375:2001]
3.2 Charge Los definierte Menge eines Materials, entweder Ausgangsmaterial, Zwischen- oder Endprodukt, die einheitliche Eigenschaften aufweist und in einem Herstellungsgang oder einer Serie erzeugt wurde [EN 375:2001]
3.2 batch
3.3 Chargenbezeichnung Loscode Code, der aus einer charakteristischen Kombination von Ziffern und/oder Buchstaben besteht, die eine Charge spezifisch identifiziert und es ermöglicht, ihren Herstellungsgang zurückzuverfolgen [EN 375:2001]
lot defined amount of material, either starting material, intermediate or finished product which is uniform in its properties and has been produced in one process or series of processes [EN 375:2001]
3.3 batch code lot number code that is a distinctive combination of numbers and/or letters which specifically identifies a batch and permits its manufacturing history to be traced [EN 375:2001]
3
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EN 376:2002 (D, E)
3.4 Kalibriermaterial Substanz, Material oder Gegenstand, die von ihrem Hersteller zum Vergleich von Messdaten eines In-vitroDiagnostikums vorgesehen sind [EN 375:2001]
3.4 calibrator substance, material or article intended by its manufacturer to be used to establish the measurement relationships of an in vitro diagnostic medical device [EN 375:2001]
3.5 Kontrollmaterial Substanz, Material oder Gegenstand, die von ihrem Hersteller zur Prüfung der Leistungsmerkmale eines In-vitro-Diagnostikums vorgesehen sind [EN 375:2001]
3.5 control material substance, material or article intended by its manufacturer to be used to verify the performance characteristics of an in vitro diagnostic medical device [EN 375:2001]
3.6 Verfallsdatum Datum, bis zu dem der Hersteller auf der Grundlage der Haltbarkeit des IVD-Reagenzes die Produktleistung sicherstellt [EN 375:2001]
3.6 expiry date date up to which product performance is assured by the manufacturer based on the stability of the IVD reagent [EN 375:2001]
3.7 Primärbehälter Verpackung, die den Inhalt vor Verunreinigung und/oder anderen äußeren Einwirkungen schützt [EN 375:2001]
3.7 immediate container primary container packaging which protects the contents from contamination and/or other effects of the external environment [EN 375:2001]
ANMERKUNG Beispiele sind eine fest verschlossene Flasche oder Ampulle, eine Folienhülle oder ein verschweißter Kunststoffbeutel, der z. B. Teststreifen enthält.
NOTE Examples are a sealed vial, ampoule or bottle, a foiled pouch, or a sealed plastics bag containing e.g. test strips.
3.8 Reagenz für in-vitro-diagnostische Untersuchungen IVD-Reagenz In-vitro-Diagnostikum, das ein Reagenz, Reagenzprodukt, Kalibriermaterial, Kontrollmaterial oder Kit ist
3.8 in vitro diagnostic reagent IVD reagent in vitro diagnostic medical device which is a reagent, reagent product, calibrator, control material or kit
ANMERKUNG 1 siehe [4].
Zur Definition von In-vitro-Diagnostikum
NOTE 1 For the definition of an in vitro diagnostic medical device see [4].
ANMERKUNG 2 Ein zum Gebrauch in der Humanmedizin bestimmtes IVD-Reagenz kann in besonderen Fällen auch in der Veterinärmedizin eingesetzt werden.
NOTE 2 In some cases a particular IVD reagent, as defined for use in human medicine, may serve also in veterinary medicine.
[EN 375:2001]
[EN 375:2001]
3.9 Gebrauchsanweisung vom Hersteller mit einem IVD-Reagenz bereitgestellte Information über die sichere und ordnungsgemäße Anwendung des IVD-Reagenzes
3.9 instructions for use information supplied by the manufacturer with an IVD reagent concerning the safe and proper use of the IVD reagent
3.10 Kit Kombinationspackung Satz von Bestandteilen (Reagenzien und/oder andere Materialien), die zusammen verpackt sind [EN 375:2001]
3.10 kit
4
set of components (reagents and/or other materials) packaged together [EN 375:2001]
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EN 376:2002 (D, E)
3.11 Packungsbestandteil In-vitro-Diagnostikum, das als Bestandteil eines Kits vorgesehen ist [EN 375:2001]
3.11 kit component in vitro diagnostic medical device intended to be part of a kit [EN 375:2001]
ANMERKUNG Übliche Packungsbestandteile sind z. B. Reagenzträger, Kalibrier- oder Kontrollmaterialien.
NOTE Typical kit components are e.g. reagent carriers, calibrators or control materials.
3.12 Kennzeichnung Etikett gedruckte, geschriebene oder graphisch dargestellte Information auf einem Behälter [EN 375:2001]
3.12 label
3.13 Laie Person, die nicht über eine spezielle medizinische Ausbildung verfügt
3.13 lay person individual who does not have specific medical education
3.14 äußerer Behälter Handelspackung Vorrichtung zur Verpackung eines oder mehrerer Primärbehälter von IVD-Reagenzien, die sich aus einer einzelnen Einheit oder aus mehreren verschiedenen oder identischen Bestandteilen zusammensetzen [EN 375:2001]
3.14 outer container sales packaging material used in the packaging of the immediate container(s) of (an) IVD reagent(s) consisting of a single entity or an assembly of different or identical components [EN 375:2001]
3.15 Reagenzprodukt Reagenzträger Produkt, bei dem die Reagenzien an einem Träger befestigt oder in ihm enthalten sind [EN 375:2001]
3.15 reagent product reagent carrier product in which the reagents are fixed to or included in a carrier [EN 375:2001]
BEISPIELE Teststreifen, Teststäbchen.
EXAMPLES
Objektträger,
Testplatten
und
printed, written or graphic information placed on a container [EN 375 : 2001]
Test strips, slides, test plates, test sticks.
3.16 Eigenanwendung Gebrauch zu Hause oder in vergleichbarer Umgebung durch Laien, die das Testergebnis auf sich selbst beziehen
3.16 self-testing use in the home or similar environments by a lay person who will relate the result of the test to him- or herself
3.17 Haltbarkeitsdauer Laufzeit Zeitspanne bis zum Verfallsdatum
3.17 shelf life
[EN 375:2001]
[EN 375:2001]
3.18 Untersuchungsmaterial Spezimen biologisches Material, das zum Nachweis oder zur Messung einer oder mehrerer Messgrößen gewonnen wird
3.18 specimen
[EN 375:2001]
[EN 375:2001]
period until expiry date
biological material which is obtained in order to detect or to measure one or more quantities
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EN 376:2002 (D, E)
3.19 Haltbarkeit Fähigkeit eines IVD-Reagenzes, bei Aufbewahrung unter den angegebenen Bedingungen während der Haltbarkeitsdauer seine Eigenschaften und/oder Leistung innerhalb der vom Hersteller festgelegten Grenzen aufrechtzuerhalten
3.19 stability ability of an IVD reagent, when kept under specified conditions, to retain throughout the shelf life its properties and/or performance within limits specified by the manufacturer
[EN 375:2001]
[EN 375:2001]
4
4
Anforderungen an die Kennzeichnung
4.1 4.1.1
Äußerer Behälter
4.1
Allgemeines
4.1.1
Outer container General
Die Kennzeichnung eines äußeren Behälters muss die in 4.1.2 bis 4.1.10 aufgeführten Informationen enthalten.
The label for an outer container shall give the information specified in 4.1.2 to 4.1.10.
Eine Angabe, dass die Gebrauchsanweisung sorgfältig zu lesen ist, muss auf dem äußeren Behälter oder, wenn dafür kein Platz vorhanden ist, in der Gebrauchsanweisung gemacht werden.
A statement that the instructions for use are to be read carefully shall be made on the outer container or, if space does not permit, in the instructions for use.
Die Informationen müssen in einer oder mehreren Amtssprachen der Gemeinschaft abgefasst sein; die rechtliche Anerkennung dieser Sprache(n) in dem jeweiligen Land, in dem das IVD-Reagenz vertrieben wird, ist erforderlich. Die Verwendung zusätzlicher Sprachen ist freigestellt, wobei die Belange des Anwenderkreises zu berücksichtigen sind. Angaben, die aus einem Eigennamen, einer Anschrift oder einem Symbol bestehen, erfordern keine Übersetzung in mehrere Sprachen.
The language(s) used shall be (an) official Community language(s), legally acceptable in the country in which the IVD reagent is distributed; additional languages are optional, bearing in mind the needs of the anticipated users. Information which is a proper name, address, or symbol does not require to be expressed in multiple languages.
4.1.2
4.1.2
Hersteller
Name und Anschrift angegeben werden.
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Requirements for labels
des
Herstellers
Manufacturer
müssen
The name and address of the manufacturer shall be given.
ANMERKUNG Der Hersteller hat die rechtliche Verantwortung für das IVD-Reagenz.
NOTE The manufacturer is the entity which has taken legal responsibility for the IVD reagent.
Name und Anschrift des Bevollmächtigten müssen ebenfalls angegeben werden, wenn dies gesetzlich vorgeschrieben ist.
The name and address of the authorized representative shall also be given when this is a legal requirement.
4.1.3
4.1.3
Produktname
Product name
Der Produktname muss angegeben werden.
The product name shall be given.
Wenn aus dem Namen nicht eindeutig ersichtlich ist, worum es sich bei dem Produkt handelt, muss eine zusätzliche Angabe zur Identifizierung gemacht werden.
When the name does not uniquely identify the product, an additional means of identification shall be given.
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EN 376:2002 (D, E)
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4.1.4
Mikrobieller Status
4.1.4
Microbiological state
Wenn es für die ordnungsgemäße Funktion des IVDReagenzes notwendig ist, muss der mikrobielle Status oder der Reinheitsgrad angegeben werden, z. B. „mikrobiologisch geprüft“ oder „steril“.
If necessary for proper performance of the reagent, the microbiological state or state of cleanliness, e.g. “microbiologically controlled” or “sterile”, shall be given.
4.1.5
4.1.5
Chargenbezeichnung
Batch code
Eine Chargenbezeichnung muss angegeben werden.
A batch code shall be given.
Wenn ein Kit mehrere Bestandteile mit verschiedenen Chargenbezeichnungen enthält, muss die Chargenbezeichnung auf dem äußeren Behälter es ermöglichen, den Herstellungsgang des Produkts in den Unterlagen des Herstellers zurückzuverfolgen.
If a kit contains different components bearing different batch codes, the batch code given on the outer container shall enable the product history to be traced from the manufacturer's production files.
ANMERKUNG Es sollte das graphische Symbol nach EN 980 verwendet werden.
NOTE used.
4.1.6
4.1.6 Expiry date
Verfallsdatum
The graphical symbol as given in EN 980 should be
Ein Verfallsdatum unter Berücksichtigung der aufgeführten Lagerungshinweise muss in der Reihenfolge von Jahr, Monat und gegebenenfalls Tag angegeben werden. Bei Angabe von lediglich Jahr und Monat bedeutet dies, dass das Verfallsdatum der letzte Tag des angegebenen Monats ist. Die Kennzeichnung auf dem äußeren Behälter muss das Verfallsdatum des Bestandteils mit dem frühesten Verfallsdatum oder gegebenenfalls ein früheres Datum aufweisen.
An expiry date based upon the stated storage instructions shall be given. This shall be expressed as the year, the month, and, where relevant, the day, in that order. In the case of year and month this means that the expiry date is the last day of the month indicated. The label of the outer container shall give the expiry date of the component having the earliest expiry date or an earlier date, if appropriate.
ANMERKUNG 1 Es sollte das graphische Symbol nach EN 980 verwendet werden.
NOTE 1 be used.
ANMERKUNG 2 Das Verfallsdatum sollte in der Form „CCYY-MM-DD“ oder „CCYY-MM“ angegeben werden.
NOTE 2 The format for the expiry date should be either "CCYY-MM-DD” or “CCYY-MM”.
4.1.7
4.1.7
Inhalt
The graphical symbol as given in EN 980 should
Contents
Die Anzahl der durchführbaren Messungen oder Testansätze muss angegeben werden.
The number of measurements or tests that can be performed shall be stated.
Bei einem Kit müssen die Bestandteile in derselben Weise, wie nach 4.2.3 der Primärbehälter, gekennzeichnet werden.
In the case of a kit the components shall be identified in the same way as on the label of the immediate containers as specified in 4.2.3.
4.1.8
4.1.8
Zweckbestimmung
Eine kurze Angabe, z. B. „Schwangerschaftsnachweis“, sowie ein für Laien verständlicher, eindeutiger Hinweis auf die In-vitro-Anwendung, z. B. „Nicht einnehmen!“, muss erscheinen. Wenn das IVD-Reagenz zur Eigenanwendung bestimmt ist, muss dies deutlich hervorgehoben werden.
Intended purpose
A brief indication, e.g. “pregnancy test”, plus a statement in lay terms clearly signifying in vitro use, e.g. “not to be swallowed”, shall be given. The fact that the IVD reagent is intended for self-testing shall be clearly stated.
7
EN 376:2002 (D, E)
ANMERKUNG Ein graphisches Symbol 1) Diagnostikum sollte verwendet werden.
4.1.9
In-vitro-
Lagerungs- und Handhabungshinweise
NOTE A graphical symbol for in vitro diagnostic medical 1) device should be used.
4.1.9
Storage and handling information
Die zur Sicherstellung der Haltbarkeit des Produktes im ungeöffneten Zustand notwendigen Lagerungsbedingungen sind anzugeben. Empfohlene Temperaturbereiche für die Lagerung müssen aufgeführt werden.
The storage conditions necessary to assure the stability of the product in the unopened state shall be indicated. Recommended storage temperature intervals shall be given.
BEISPIELE 2 °C bis 8 °C
EXAMPLES 2 °C to 8 °C
− 18 °C oder darunter
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für
oder 2...8 °C oder graphisches Symbol nach ISO 7000-0632 oder ≤ − 18 °C oder graphisches Symbol nach ISO 7000-0533
or
− 18 °C or below or
2...8 °C
or
graphical symbol according to ISO 7000-0632
≤ − 18 °C or
graphical symbol according to ISO 7000-0533
Weitere Bedingungen, die die Haltbarkeit beeinflussen, z. B. Licht oder Feuchte, müssen angegeben werden.
Other conditions that affect stability (e.g. light or humidity) shall be mentioned.
Andere besondere Maßnahmen, die bei der Handhabung des Produktes zu beachten sind, müssen angegeben werden (z. B. „Vorsicht — Zerbrechlich!“).
Any other particular measures to be taken in the handling of the product shall be given (e.g. “treat as fragile”).
4.1.10
4.1.10 Warnings and precautions
Warnhinweise und Vorsichtsmaßregeln
Wenn ein IVD-Reagenz als gefährlich angesehen wird (z. B. chemische oder biologische Gefährdung), muss der äußere Behälter mit dem oder den entsprechenden Gefahrensymbolen gekennzeichnet werden. Falls bei chemischen Gefährdungen dem IVD-Reagenz keine Gebrauchsanweisung beigefügt ist, die entsprechende Gefahrenhinweise (R-Sätze) und Sicherheitsratschläge (S-Sätze) enthält, müssen diese Sätze in die Kennzeichnung auf dem äußeren Behälter aufgenommen werden.
If an IVD reagent is considered dangerous (e.g. chemical or biological risk), the outer container shall be labelled with the appropriate danger symbol(s). In the case of chemical hazards, if the IVD reagent is not accompanied by instructions for use giving appropriate risk and safety phrases, these phrases shall be given on the label of the outer container.
ANMERKUNG Zur Kennzeichnung chemischer Gefährdungen siehe [3].
NOTE
4.2
4.2
Primärbehälter
4.2.1
Allgemeines
For chemical hazards labelling see [3].
Immediate container
4.2.1
General
Die Kennzeichnung eines Primärbehälters muss die Angaben nach 4.2.2 bis 4.2.10 in lesbarer Schrift und/oder als Symbole enthalten. Ist der verfügbare Platz für diesen Zweck zu klein, dürfen die Angaben auf 4.2.2, 4.2.3, 4.2.5, 4.2.6 und 4.2.10 beschränkt werden.
The label for an immediate container shall give the information specified in 4.2.2 to 4.2.10 in legible characters and/or symbols. If the available space is too small for this purpose, the information may be reduced to 4.2.2, 4.2.3, 4.2.5, 4.2.6 and 4.2.10.
1)
1)
8
Graphisches Symbol nach ISO 15223/DAM 1:1999, das auch zur Aufnahme in eine vorgesehene künftige Ausgabe von EN 980 vorgeschlagen wurde.
Graphical symbol as given in ISO 15223/DAM 1:1999 and as proposed for a future revision of EN 980.
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EN 376:2002 (D, E)
Die Informationen müssen in einer oder mehreren Amtssprachen der Gemeinschaft abgefasst sein; die rechtliche Anerkennung dieser Sprache(n) in dem jeweiligen Land, in dem das IVD-Reagenz vertrieben wird, ist erforderlich. Die Verwendung zusätzlicher Sprachen ist freigestellt, wobei die Belange des Anwenderkreises zu berücksichtigen sind. Abkürzungen dürfen benutzt werden. Angaben, die aus einem Eigennamen oder einem Symbol bestehen, erfordern keine Übersetzung in mehrere Sprachen .
The language(s) used shall be (an) official Community language(s), legally acceptable in the country in which the IVD reagent is distributed; additional languages are optional, bearing in mind the needs of the anticipated users. Abbreviations may be used. Information consisting of proper names and symbols does not require expression in multiple languages.
Wenn ein äußerer Behälter Bestandteile zur Durchführung einer einzelnen Messung oder Nachweisreaktion enthält, müssen die Bestandteile eines solchen Behälters in derselben Weise bezeichnet werden, wie es in der Gebrauchsanweisung (siehe 5.7) beschrieben ist, z. B. mit Namen, Buchstaben, Zahl, Symbol, Farbe oder graphischer Darstellung.
If an outer container encloses components intended to perform a single measurement or detection, the components of such a container shall be identified in the same manner as described in the instructions for use (see 5.7), e.g. name, letter, number, symbol, colour or graphics.
Wenn der Primärbehälter zugleich äußerer Behälter ist, gelten für die Kennzeichnung die Anforderungen nach 4.1.
If the immediate container is also the outer container the requirements for the label as specified in 4.1 apply.
4.2.2
4.2.2
Hersteller
Manufacturer
Der Name des Herstellers muss angegeben werden. Als Alternative ist ein eindeutiges Firmenzeichen oder Logo ausreichend.
The name of the manufacturer shall be given. Alternatively, an unequivocal trade name or logo is sufficient.
4.2.3
4.2.3
Produktname
Product name
Der Name muss für den Anwender des Produktes die exakte Identifizierung sicherstellen. Zusätzlich muss bei einem Kit jeder Bestandteil in derselben Weise, wie in der Gebrauchsanweisung oder auf dem äußeren Behälter beschrieben, durch Name, Buchstabe, Zahl, Symbol, Farbe oder graphische Darstellung eindeutig gekennzeichnet sein.
The name shall ensure proper identification to the user of the product. Additionally, in a kit each component shall be identified by name, letter, number, symbol, colour or graphics in the same manner as described in the instructions for use or on the outer container.
4.2.4
4.2.4
Mikrobieller Status
Microbiological state
Wenn es für die ordnungsgemäße Funktion des IVD-Reagenzes notwendig ist, muss der mikrobielle Status oder der Reinheitsgrad angegeben werden, z. B. „mikrobiologisch geprüft“ oder „steril“.
If necessary for the proper performance of the IVD reagent, the microbiological state or state of cleanliness, e.g. “microbiologically controlled” or “sterile”, shall be given.
4.2.5
4.2.5 Batch code
Chargenbezeichnung
Eine Chargenbezeichnung muss angegeben werden.
A batch code shall be given.
ANMERKUNG Es sollte das graphische Symbol nach EN 980 verwendet werden.
NOTE used.
The graphical symbol as given in EN 980 should be
4.2.6
4.2.6
Expiry date
Verfallsdatum
Ein Verfallsdatum unter Berücksichtigung der aufgeführten Lagerungshinweise muss in der Reihenfolge von Jahr, Monat und gegebenenfalls Tag angegeben werden. Bei Angabe von lediglich Jahr und Monat bedeutet dies, dass das Verfallsdatum der letzte Tag des angegebenen Monats ist.
An expiry date based upon the stated storage instructions shall be given. This shall be expressed as the year, the month, and, where relevant, the day, in that order. In the case of year and month this means that the expiry date is the last day of the month indicated.
9
EN 376:2002 (D, E)
ANMERKUNG 1 Es sollte das graphische Symbol nach EN 980 verwendet werden.
NOTE 1 The graphical symbol as given in EN 980 should be used.
ANMERKUNG 2 Das Verfallsdatum sollte in der Form „CCYY-MM-DD“ oder „CCYY-MM“ angegeben werden.
NOTE 2 The format for the expiry date should be either “CCYY-MM-DD” or “CCYY-MM”.
4.2.7
4.2.7
Contents
Die Anzahl der durchführbaren Messungen oder Testansätze sollte angegeben werden.
The number of measurements or tests that can be performed should be stated.
4.2.8
4.2.8
Zweckbestimmung
Intended purpose
Eine kurze Angabe, z. B. „Schwangerschaftsnachweis“, sowie ein für Laien verständlicher, eindeutiger Hinweis auf die In-vitro-Anwendung, z. B. „Nicht einnehmen!“, muss erscheinen.
A brief indication, e.g. “pregnancy test”, plus a statement in lay terms clearly signifying in vitro use, e.g. “not to be swallowed”, shall be given.
ANMERKUNG Ein graphisches Symbol 2) Diagnostikum sollte verwendet werden.
NOTE A graphical symbol for in vitro diagnostic medical 2) device should be used.
4.2.9
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Inhalt
für
In-vitro-
Lagerungs- und Handhabungshinweise
4.2.9
Storage and handling information
Die zur Sicherstellung der Haltbarkeit des Produktes im ungeöffneten Zustand notwendigen Lagerungsbedingungen sind anzugeben. Empfohlene Temperaturbereiche für die Lagerung müssen aufgeführt werden.
The storage conditions necessary to assure the stability of the product in the unopened state shall be indicated. Recommended storage temperature intervals shall be given.
BEISPIELE 2 °C to/bis 8 °C
EXAMPLES 2 °C to 8 °C
or
2...8 °C
− 18 °C oder darunter oder ≤ − 18 °C oder graphisches Symbol nach ISO 7000-0533
− 18 °C or below
or
≤ − 18 °C or
Andere besondere Maßnahmen, die bei der Handhabung des Produktes zu beachten sind, müssen angegeben werden (z. B. „Vorsicht — Zerbrechlich!“).
Any other particular measures to be taken in the handling of the product shall be given (e.g. “treat as fragile”).
4.2.10
4.2.10 Warnings and precautions
oder 2 ... 8 °C oder graphisches Symbol nach ISO 7000-0632
Warnhinweise und Vorsichtsmaßregeln
or
orgraphical symbol according to ISO 7000-0632 gaphical symbol according to ISO 7000-0533
Wenn ein IVD-Reagenz als gefährlich angesehen wird (z. B. chemische oder biologische Gefährdung), muss der Primärbehälter mit dem oder den entsprechenden Gefahrensymbolen gekennzeichnet werden.
If an in IVD reagent is considered dangerous (e.g. chemical or biological risk), the immediate container shall be labelled with the appropriate danger symbol(s).
ANMERKUNG Zur Kennzeichnung chemischer Gefährdungen siehe [3].
NOTE
2)
2)
10
Graphisches Symbol nach ISO 15223/DAM 1:1999, das auch zur Aufnahme in eine vorgesehene künftige Ausgabe von EN 980 vorgeschlagen wurde.
For chemical hazards labelling see [3].
Graphical symbol as given in ISO 15223/DAM 1:1999 and as proposed for a future revision of EN 980.
EN 376:2002 (D, E)
5
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
5.1
Anforderungen an die Gebrauchsanweisungen Allgemeines
5 5.1
Requirements for instructions for use General
Jedem IVD-Reagenz muss eine Gebrauchsanweisung beigefügt werden. Die Gebrauchsanweisung muss für den Anwender leicht verständlich und anwendbar sein. Die darin gemachten Angaben müssen dem Anwender hinreichende Informationen vermitteln, um mit dem IVD-Reagenz sicher und ordnungsgemäß umgehen zu können und das oder die mit dem IVD-Reagenz erhaltenen Ergebnisse zu verstehen.
IVD reagents shall be accompanied by instructions for use. The instructions shall be easily understood and applied by the user. The information supplied shall be sufficient to enable the user to know how to use the IVD reagent safely and properly and to understand the result(s) produced by the IVD reagent.
Bei der Kennzeichnung verwendete Symbole und Identifizierungsfarben müssen in der Gebrauchsanweisung erläutert werden. Es gibt jedoch allgemein verständliche graphische Symbole, die bereits gebräuchlich und offensichtlich ohne weitere Erläuterung einsetzbar sind; derartige Symbole sind in EN 980 aufgeführt.
Any symbols and identification colours used on the labels shall be explained in the instructions for use. There are, however, certain well-understood symbols already in use which are recognised to be suitable without need for further explanation, i.e. those symbols as so identified in EN 980.
Die Informationen müssen in einer oder mehreren Amtssprachen der Gemeinschaft abgefasst sein; die rechtliche Anerkennung dieser Sprache(n) in dem jeweiligen Land, in dem das IVD-Reagenz vertrieben wird, ist erforderlich. Die Verwendung zusätzlicher Sprachen ist freigestellt, wobei die Belange des Anwenderkreises zu berücksichtigen sind.
The language(s) used shall be (an) official Community language(s), legally acceptable in the country in which the IVD reagent is distributed; additional languages are optional, bearing in mind the needs of the anticipated users.
5.2
5.2
Hersteller
Manufacturer
Name und Anschrift des Herstellers müssen angegeben werden.
The name and address of the manufacturer shall be given.
ANMERKUNG Der Hersteller hat die rechtliche Verantwortung für das IVD-Reagenz.
NOTE The manufacturer is the entity which has taken legal responsibility for the IVD reagent.
Name und Anschrift des Bevollmächtigten müssen ebenfalls angegeben werden, wenn dies gesetzlich vorgeschrieben ist.
The name and address of the authorized representative shall also be given when this is a legal requirement.
5.3
5.3
Produktname
Product name
Der Produktname nach 4.2.3 muss angegeben werden.
The product name as specified in 4.2.3 shall be given.
Wenn aus dem Namen nicht eindeutig ersichtlich ist, worum es sich bei dem Produkt handelt, muss eine zusätzliche Angabe zur Identifizierung gemacht werden.
When the name does not uniquely identify the product, an additional means of identification shall also be given.
5.4
5.4
Mikrobieller Status
Wenn es für die ordnungsgemäße Funktion des IVD-Reagenzes notwendig ist, muss der mikrobielle Status oder der Reinheitsgrad angegeben werden, z. B. „mikrobiologisch geprüft“ oder „steril“.
Microbiological state
If necessary for the proper performance of the IVD reagent, the microbiological state or state of cleanliness, e.g. “microbiologically controlled” or “sterile”, shall be given.
11
EN 376:2002 (D, E)
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
5.5
Zweckbestimmung
5.5
Intended purpose
Die Zweckbestimmung muss in Form des Anwendungsgebiets beschrieben werden. Ein eindeutiger Hinweis auf die Eigen- und In-vitroAnwendung sollte erscheinen.
The intended purpose shall be described in terms of the field of application. A statement clearly signifying use for self-testing and in vitro use should be included.
5.6
5.6
Warnhinweise und Vorsichtsmaßregeln
Warnings and precautions
Wenn von einem IVD-Reagenz oder vom Umgang damit eine Gefahr oder ein Risiko (z. B. chemisch oder biologisch) ausgeht, müssen spezielle Warnhinweise und Vorsichtsmaßregeln aufgeführt werden.
If a danger or hazard (e.g. chemical or biological) is associated with an IVD reagent or with its use, special warnings and precautions shall be stated.
ANMERKUNG Vorschriften zu chemischen Gefährdungen siehe [1], [3] und [5]. Die nach Richtlinie 91/155/EWG im Sicherheitsdatenblatt anzugebenden Informationen können in diesen Abschnitt aufgenommen werden.
NOTE For chemical hazards provisions see [1], [3] and [5]. The information to be reported on the safety data sheet according to Directive 91/155/EEC can be included in this section of the instructions for use.
Wenn ein IVD-Reagenz Stoffe menschlichen oder tierischen Ursprungs enthält, muss auf das dadurch gegebene potentielle Infektionsrisiko hingewiesen werden. Dabei ist das Risikopotenzial nach Art und Menge der Stoffe abzuwägen.
Where an IVD reagent includes substances of human or animal origin, a warning shall be given concerning their potentially infectious nature taking into account the risk posed by the nature or amount of the substances.
Mögliche Risiken infolge eines vorhersehbaren Missbrauchs müssen ebenfalls aufgeführt werden. Gegebenenfalls müssen Warnhinweise (z. B. „Nicht verschlucken!“) erscheinen.
Possible risks resulting from misuse which may be reasonably anticipated shall also be indicated. If appropriate, warnings (e.g. “not to be swallowed”) shall be stated.
Hinweise für die gefahrlose Handhabung und Entsorgung von Materialien müssen gegeben werden.
Information for the safe handling and disposal of materials used shall be given.
5.7
5.7
Zusammensetzung
Composition
Gegebenenfalls müssen Art und Menge oder Konzentration der wirksamen Inhaltsstoffe der IVD-Reagenzien ebenso angegeben werden wie auch Informationen über andere Inhaltsstoffe, die die Messung oder Nachweisreaktion beeinflussen können (z. B. Stabilisatoren, Art des Organismus, Wirtssystem).
Where appropriate, the nature and amount or concentration of the active ingredient(s) in the IVD reagent(s) shall be given as well as information on other ingredients that may influence the measurement or detection (e.g. stabilizers, type of organism, host system).
Bei einem Kit muss jeder Packungsbestandteil beschrieben werden, wobei dieselben Bezeichnungen zu verwenden sind wie bei der Kennzeichnung der Primärbehälter nach 4.2.3.
In a kit, each component shall be identified using designations identical with those on the label of the immediate container, as specified in 4.2.3.
Größen müssen soweit wie möglich in Einheiten nach ISO 1000 angegeben werden.
When possible, quantities shall be expressed in units according to ISO 1000.
5.8
5.8
Lagerung und Haltbarkeitsdauer nach erstmaligem Öffnen
Die Lagerungsbedingungen und die Haltbarkeitsdauer nach dem erstmaligen Öffnen des Primärbehälters sowie die Lagerungsbedingungen und die Haltbarkeit von Arbeitsreagenzien müssen angegeben werden, wenn sie von den Angaben nach 4.1.6, 4.1.9, 4.2.6 und 4.2.9 abweichen.
12
Storage and shelf life after first opening
The storage conditions and the shelf life following the first opening of the immediate container, together with the storage conditions and stability of working reagents, shall be given if different from those stated in 4.1.6, 4.1.9, 4.2.6 and 4.2.9.
EN 376:2002 (D, E)
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
5.9
Zusätzliche besondere Materialien
5.9
Additional special equipment
Besondere Materialien, die zur ordnungsgemäßen Durchführung und/oder sicheren Anwendung benötigt, aber nicht notwendigerweise mitgeliefert werden (z. B. Stoppuhr, Watte), müssen aufgeführt werden. Die für die Identifizierung dieser besonderen Materialien zur ordnungsgemäßen Anwendung erforderlichen Informationen müssen angegeben werden.
Any special equipment required for proper performance and/or safe use but not necessarily provided, e.g. stopwatch, cotton wool, shall be listed. Information necessary to enable that special equipment to be identified for proper use shall be given.
5.10 Untersuchungsmaterial
5.10 Specimen
Art des zu verwendenden Untersuchungsmaterials und besondere Bedingungen der Gewinnung, Vorbehandlung und, soweit erforderlich, Lagerung sowie Hinweise zur Vorbereitung des Patienten müssen angegeben werden.
The type of specimen to be used and any special conditions of collection, pretreatment and, if necessary, storage conditions as well as instructions for the preparation of the patient shall be given.
5.11 Analysenverfahren
5.11 Procedure
Eine detaillierte Vorschrift für das anzuwendende Analysenverfahren („wie der Test auszuführen ist“) muss mitgeliefert werden; sie muss auch die Schritte zur Vorbereitung der Arbeitsreagenzien enthalten und für den Laien klar verständlich sein. Gegebenenfalls müssen Informationen zur Durchführung von Kontrollen, zur Erläuterung des Ergebnisses und über Folgemaßnahmen gegeben werden. In geeigneten Fällen sollte das Verfahren durch ein Fließschema dargestellt werden.
A detailed description of the procedure to be followed (“how to carry out the test”) shall be provided; this shall include the steps involved in preparing the working reagents and shall be clearly understandable by a lay person. If applicable, information for carrying out a control, for interpreting its result and for undertaking subsequent measures shall be given. Where appropriate, the procedure should be illustrated by a flow diagram.
Bei wesentlichen Änderungen gegenüber früheren Ausgaben der Gebrauchsanweisung muss darauf deutlich hingewiesen werden.
If significant changes to former editions of the instructions for use are made, the changes shall be clearly indicated.
5.12 Methodik
5.12 Methodology
5.12.1 Prinzip der Methode
5.12.1 Principle of the method
Das Prinzip der Methode („wie es funktioniert“) muss kurz in der Sprache des Laien beschrieben werden, um ihm eine Basisinformation zu vermitteln.
The principle of the method (“how it works”) shall be briefly described in lay person’s terms to provide her/him with the basic information.
5.12.2 Grenzen und Fehlerquellen
5.12.2 Limitations and possible errors
Faktoren und Umstände, die das Ergebnis beeinflussen können, z. B. Fasten oder medizinische Behandlung, sowie Maßnahmen zur Vermeidung möglicher Fehler müssen angegeben werden.
Factors and circumstances which can affect the result, e.g. fasting or medication, together with precautions to avoid possible errors, shall be given.
5.13 Ablesen und Erklären der Ergebnisse
5.13 Reading and interpretation of results
Dieser Abschnitt muss das Ablesen und die Bedeutung der Ergebnisse im Hinblick auf den Anwendungszweck erläutern. Die Ergebnisse müssen so angegeben und dargestellt werden, dass sie von einem Laien ohne Schwierigkeiten verstanden werden. Der Abschnitt muss, falls von Bedeutung, die Referenzbereiche enthalten.
This section shall give the reading procedure and indicate the meaning of the results in light of the intended use. The results shall be expressed and presented in a way that is readily understood by a lay person. The section shall include, where applicable, the reference intervals.
13
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
EN 376:2002 (D, E)
Informationen über die Möglichkeit falscher Ergebnisse müssen gegeben werden.
Information shall be provided on the possibility of false results.
Ergebnisse und Referenzbereiche müssen soweit wie möglich in Einheiten nach ISO 1000 angegeben werden.
When possible, results and reference intervals shall be expressed in units according to ISO 1000.
5.14 Folgemaßnahmen
5.14 Follow-up action
Anweisungen zu den zu treffenden Maßnahmen im Hinblick auf die erhaltenen Ergebnisse unter Berücksichtigung der Möglichkeit falscher Ergebnisse müssen gegeben werden. Gegebenenfalls muss der Anwender deutlich darauf hingewiesen werden, dass er ohne vorherige Konsultation seines Arztes und/oder die erforderliche Schulung keine medizinisch wichtige Entscheidung trifft.
Advice shall be given on actions to be taken in light of the obtained results taking into account the possibility of false results. Where appropriate, the information shall include a statement clearly directing the user not to make any decision of medical relevance without first consulting his or her physician and/or having received appropriate training.
5.15 Datum der Herausgabe oder Überarbeitung
5.15 Date of issue or revision
Das Datum der Herausgabe oder der letzten Überarbeitung der Gebrauchsanweisung muss angegeben werden.
The date of issue or latest revision of the instructions for use shall be given.
14
EN 376:2002 (D, E)
Anhang ZA (informativ)
Annex ZA (informative)
Abschnitte in dieser Europäischen Norm, die grundlegende Anforderungen oder andere Vorgaben von EG-Richtlinien betreffen
Clauses of this European Standard addressing essential requirements or other provisions of EC Directives
Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandates, das dem CEN von der Europäischen Kommission und der Europäischen Freihandelszone erteilt wurde, erarbeitet und unterstützt grundlegende Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG.
This European Standard has been prepared under a mandate given to CEN by the European Commission and the European Free Trade Association, and supports essential requirements of the Directive 98/79/EC.
WARNHINWEIS: Für Produkte, die in den Anwendungsbereich dieser Norm fallen, können weitere Anforderungen und weitere EG-Richtlinien anwendbar sein.
WARNING: Other requirements and other EC Directives may be applicable to the product(s) falling within the scope of this standard.
Die in Tabelle ZA.1 aufgeführten Abschnitte dieser Norm sind geeignet, Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG zu unterstützen.
The following clauses of this standard, as detailed in Table ZA.1, are likely to support requirements of the Directive 98/79/EC.
Die Übereinstimmung mit den Abschnitten dieser Norm ist eine Möglichkeit, die relevanten grundlegenden Anforderungen der betreffenden Richtlinie und der zugehörigen EFTA-Vorschriften zu erfüllen.
Compliance with these clauses of this standard provides one means of conforming with the specific essential requirements of the Directive concerned and associated EFTA regulations.
Tabelle ZA.1 — Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und der Richtlinie 98/79/EG Table ZA.1 — Correspondence between this European Standard and Directive 98/79/EC Abschnitt/Unterabschnitt dieser Europäischen Norm
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Clauses/subclauses of this European Standard
Entsprechende grundlegende Anforderung der Richtlinie 98/79/EG Essential requirements of Directive 98/79/EC
3.2
B.8.6
3.3
B.8.6
4.1.1
B.8.1, B.8.2
4.1.2
B.8.4 (a)
4.1.3
B.8.4 (b)
4.1.4
B.8.4 (c)
4.1.5
B.8.4 (d)
4.1.6
B.8.4 (e)
4.1.7
B.8.4 (b)
4.1.8
B.8.4 (g), B.8.4 (k), B.8.5
4.1.9
B.8.4 (h)
4.1.10
B.8.3, B.8.4 (j)
4.2.1
B.8.1, B.8.2
Bemerkungen Qualifying remarks/Notes
15
EN 376:2002 (D, E)
Tabelle ZA.1 (fortgesetzt) Table ZA.1 (concluded) Abschnitt/Unterabschnitt dieser Europäischen Norm
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Clauses/subclauses of this European Standard
16
Entsprechende grundlegende Anforderung der Richtlinie 98/79/EG Essential requirements of Directive 98/79/EC
4.2.2
B.8.4 (a)
4.2.3
B.8.4 (b)
4.2.4
B.8.4 (c)
4.2.5
B.8.4 (d)
4.2.6
B.8.4 (e)
4.2.7
B.8.4 (b)
4.2.8
B.8.4 (g), B.8.5
4.2.9
B.8.4 (h)
4.2.10
B.8.3, B.8.4 (j)
5.1
B.7, B.8.1, B.8.2, B.8.7 (t)
5.2
B.8.7 (a)
5.3
B.8.7 (a)
5.4
B.8.7 (a)
5.5
B.8.5, B.8.7 (a)
5.6
B.8.3, B.8.7 (a), B.8.7 (s)
5.7
B.8.7 (b)
5.8
B.8.7 (c)
5.9
B.8.7 (e)
5.10
B.8.7 (f)
5.11
B.8.7 (g)
5.12
B.8.7 (h)
5.13
B.7.1, B.8.7 (t)
5.14
B.8.7 (t)
5.15
B.8.7 (u)
Bemerkungen Qualifying remarks/Notes
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EN 376:2002 (D, E)
Literaturhinweise
Bibliography
EN 375:2001, Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller von Reagenzien für in-vitrodiagnostische Untersuchungen zum Gebrauch durch Fachpersonal.
EN 375:2001, Information supplied by the manufacturer with in vitro diagnostic reagents for professional use.
EN 592:2002, Gebrauchsanweisungen für Geräte für in-vitro-diagnostische Untersuchungen zur Eigenanwendung.
EN 592:2002, Instructions for use for in vitro diagnostic instruments for self-testing.
EN 980, Graphische Symbole zur Kennzeichnung von Medizinprodukten.
EN 980, Graphical symbols for use in the labelling of medical devices.
EN 28601, Datenelemente und Austauschformate ― Informationsaustausch ― Darstellung von Datum und Uhrzeit (ISO 8601:1988 und Technische Korrektur 1:1991).
EN 28601, Data elements and interchange formats — Information interchange; representation of dates and times (ISO 8601:1988 and technical corrigendum 1:1991).
ISO 3864, Safety colours and safety signs.
ISO 3864, Safety colours and safety signs.
ISO 7000, Graphical symbols for use on equipment ― Index and synopsis.
ISO 7000, Graphical symbols for use on equipment — Index and synopsis.
[1]
Richtlinie des Rates vom 27. Juni 1967 (67/548/EWG) zur Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften für die Einstufung, Verpackung und Kennzeichnung gefährlicher Stoffe, Abl., 1967, Nr L 196.
[1]
Council Directive of 27 June 1967 (67/548/EEC) on the approximation of laws, regulations and administrative provisions relating to the classification, packaging and labelling of dangerous substances, OJEC, 1967, No L 196.
[2]
Richtlinie des Rates vom 7. Juni 1988 zur Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten für die Einstufung, Verpackung und die Kennzeichnung gefährlicher Zubereitungen (88/379/EWG), Abl., 1988, Nr L 187.
[2]
Council Directive of 7 June 1988 on the approximation of the laws, regulations and administrative provisions of the Member States relating to the classification, packaging and labelling of dangerous preparations, (88/379/EEC), OJEC, 1988, No L 187.
[3]
Richtlinie der Kommission vom 1. März 1991 zur zwölften Anpassung an den technischen Fortschritt der Richtlinie 67/548/EWG des Rates zur Angleichung der Rechtsund Verwaltungsvorschriften für die Einstufung, Verpackung und Kennzeichnung gefährlicher Stoffe (91/325/EWG), Abl., 1991, Nr L 180.
[3]
Commission Directive of 1 March 1991 adapting to technical progress for the twelfth time Council Directive 67/548/EEC on the approximation of the laws, regulations and administrative provisions relating to the classification, packaging and labelling of dangerous substances (91/325/EEC) OJEC, 1991, No L 180.
[4]
Richtlinie 98/79/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Oktober 1998 über In-vitroDiagnostika, ABl., 1998, Nr L 331.
[4]
Directive 98/79/EC of the European Parliament and of the Council of 27 October 1998 on in vitro diagnostic medical devices, OJEC, 1998, No L 331.
[5]
Richtlinie 1999/45/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 31. Mai 1999 zur Angleichung der Rechtsund Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten für die Einstufung, Verpackung und Kennzeichnung gefährlicher Zubereitungen (99/45/EG), ABI., 1999, Nr L 200.
[5]
Directive 1999/45/EC of the European Parliament and of the Council of 31 May 1999 concerning the approximation of the laws, regulations and administrative provisions of the Member States relating to the classification, packaging and labelling of dangerous preparations, (99/45/EC), OJ, 1999, No L 200.
[6] International Vocabulary of Basic and General nd Terms in Metrology (VIM), 2 edition, Geneva: ISO, 1993.
[6]
International Vocabulary of Basic and General nd Terms in Metrology (VIM), 2 edition, Geneva: ISO, 1993.
17
DEUTSCHE NORM
Entwurf
Gebrauchsanweisungen für Geräte für in-vitro-diagnostische Untersuchungen zum Gebrauch durch Fachpersonal
Juli 2001
EN 591
Deutsche Fassung EN 591:2001 ICS 11.100
Ersatz für DIN EN 591:1994-11
Instructions for use for in vitro diagnostic instruments for professional use; German version EN 591: 2001 Notices d’utilisation des instruments pour le diagnostic in vitro pour usage professionnel; Version allemande E N591:2001
Die Europäische Norm EN 591:2001 hat den Status einer Deutschen Norm. Nationales Vorwort Die Europäische Norm EN 591:2001 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitro-Diagnostika“ unter wesentlicher Beteiligung deutscher Experten erarbeitet. Im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. war hierfür der Normenausschuss Medizin (NAMed), Arbeitsausschuss C 10 „Medizinprodukte für die In-vitro-Diagnose“, zuständig. Diese Norm unterstützt grundlegende Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Oktober 1998 über In-vitro-Diagnostika, die durch Einarbeitung in das Gesetz über Medizinprodukte (Medizinproduktegesetz – MPG) in deutsches Recht umgesetzt werden soll. Für die im Abschnitt 2 und in den Literaturhinweisen zitierten Publikationen wird im Folgenden auf die entsprechenden deutschen Publikationen hingewiesen: ISO 1000 siehe DIN 1301-1 und DI N1301-2 ISO/IEC Guide 2 siehe DIN EN 45020 International Vocabulary of Basic and General Terms in Metrology siehe Internationales Wörterbuch der Metrologie Änderungen Gegenüber DIN EN 591:1994-11 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Titel geändert. b) Inhalt der Norm vollständig überarbeitet. Frühere Ausgaben DIN EN 591: 1994-11
Nationaler Anhang NA (informativ)
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Literaturhinweise DIN 1301-1, Einheiten – Einheitennamen, Einheitenzeichen. DIN 1301-2, Einheiten – Allgemein angewendete Teile und Vielfache. DIN EN 45020, Normung und damit zusammenhängende Tätigkeiten – Allgemeine Begriffe (ISO/IEC Guide 2:1996); Dreisprachige Fassung EN 45020:1998. Internationales Wörterbuch der Metrologie, 2 .Auflage, 1994, Beut hVerla gGmbH, Berlin, Wien, Zürich.
Fortsetzung 10 Seiten EN
Normenausschuss Medizin (NAMed) im DIN Deutsches Institut für Normung e.V.
DIN Deutsches Institut für Normung e.V.· Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e .V., Berlin, gestattet. Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
Ref. Nr. DIN EN 591:2001-07 Preisgr. 10
Vertr.-Nr. 2310
ENTWURF prEN 591 März 2001 Ersatz für
ICS
Ersatz für EN 591:1994
Deutsche Fassung (einschließlich Englischer Fassung)
Gebrauchsanweisungen für Geräte für in-vitro-diagnostische Untersuchungen zum Gebrauch durch Fachpersonal Instructions for use for in vitro diagnostic instruments for professional use
Notices d’utilisation des instruments pour le diagnostic in vitro pour usage professionnel
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 19. Januar 2001 angenommen. Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich. Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem ManagementZentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen. CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, der Tschechischen Republik und dem Vereinigten Königreich.
EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG European Committee for Standardization Comité Européen de Normalisation Management-Zentrum: rue de Stassart 36, B-1050 Brüssel
2001 CEN – Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
Ref. Nr. EN 591:2001 D
Seite 2 EN 591:2001
Vorwort
Foreword
Diese Europäische Norm wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitro-Diagnostika“, dessen Sekretariat vom DIN geführt wird, erarbeitet. Die European Diagnostic Manufacturers Association (EDMA) hatte sich an dieser Arbeit beteiligt. Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis September 2001, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis September 2001 zurückgezogen werden. Diese Europäische Norm ersetzt EN 591:1994. Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandats erarbeitet, das die Europäische Kommission und die Europäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der EG-Richtlinien. Zusammenhang mit EG-Richtlinien siehe informativen Anhang ZA, der Bestandteil dieser Norm ist. Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich.
This European Standard has been prepared by the Technical Committee CEN/TC 140 “In vitro diagnostic medical devices”, the secretariat of which is held by DIN. The European Diagnostic Manufacturers Association (EDMA) has contributed to its preparation. This European Standard shall be given the status of a national standard, either by publication of a identical text or by endorsement, at the latest by September 2001, and conflicting national standards shall be withdrawn at the latest by September 2001. This European Standard supersedes EN 591:1994. This European Standard has been prepared under a mandate given to CEN by the European Commission and the European Free Trade Association, and supports essential requirements of EC Directive(s). For relationship with EC Directive(s), see informative Annex ZA, which is an integral part of this standard. According to the CEN/CENELEC Internal Regulations, the national standards organizations of the followinig countries are bound to implement this European Standard: Austria, Belgium, Czech Republic, Denmark, Finland, France, Germany, Greece, Iceland, Ireland, Italy, Luxembourg, Netherlands, Norway, Portugal, Spain, Sweden, Switzerland and the United Kingdom.
1
1
Anwendungsbereich
Scope
Diese Norm legt die Anforderungen an den Inhalt von Gebrauchsanweisungen für Geräte für in-vitro-diagnostische Untersuchungen einschließlich Apparaten, Instrumenten, Kalibriermaterialien und Kontrollmaterialien, nachstehend IVD-Geräte genannt, zum Gebrauch durch Fachpersonal fest.
This standard specifies the requirements for the contents of instructions for use for in vitro diagnostic instruments including apparatus, equipment, calibrators and control materials for professional use, hereafter called IVD instruments.
ANMERKUNG 1 Gebrauchsanweisungen sind erforderlich, um den sicheren und ordnungsgemäßen Betrieb von IVD-Geräten zu ermöglichen.
NOTE 1 Instructions for use are essential to enable the safe and proper operation of IVD instruments.
ANMERKUNG 2 det werden.
Diese Norm kann auch für Zubehör angewen-
NOTE 2 This standard can also be applied to accessories.
This standard is not applicable to field repair instructions.
Diese Norm ist nicht anwendbar auf Anweisungen für die Durchführung von Reparaturen.
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2
Normative Verweisungen
2
Normative references
Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen dieser Publikationen nur zu dieser Europäischen Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschließlich Änderungen). ISO 1000, SI units and recommendations for the use of their multiples and of certain other units.
This European Standard incorporates by dated or undated reference, provisions from other publications. These normative references are cited at the appropriate places in the text, and the publications are listed hereafter. For dated references, subsequent amendments to or revisions of any of these publications apply to this European Standard only when incorporated in it by amendment or revision. For undated references the latest edition of the publication referred to applies (including amendments). ISO 1000, SI units and recommendations for the use of their multiples and of certain other units.
3
3
Begriffe
Terms and definitions
Für die Anwendung dieser Europäischen Norm gelten die folgenden Begriffe.
For the purposes of this European Standard, the following terms and definitions apply.
3.1 Kalibriermaterial Substanz, Material oder Gegenstand, die von ihrem Hersteller zum Vergleich von Messdaten eines In-vitroDiagnostikums vorgesehen sind [EN 375:2001]
3.1 calibrator substance, material or article intended by its manufacturer to be used to establish the measurement relationships of an in vitro diagnostic medical device [EN 375:2001]
Seite 3 EN 591: 2001 3.2 Kontrollmaterial Substanz, Material oder Gegenstand, die von ihrem Hersteller zur Prüfung der Leistungsmerkmale eines In-vitroDiagnostikums vorgesehen sind [EN 375:2001]
3.2 control material substance, material or article intended by its manufacturer to be used to verify the performance characteristics of an in vitro diagnostic medical device [EN 375:2001]
3.3 Gebrauchsanweisung vom Hersteller mit einem IVD-Gerät bereitgestellte Information über ordnungsgemäße Anwendung, über sicheren und fachgerechten Betrieb und über Wartung sowie über Feststellung und Beseitigung grundlegender Fehler bei dem IVD-Gerät
3.3 instructions for use information supplied by the manufacturer with an IVD instrument concerning the proper use and the safe and correct operation, maintenance and basic trouble-shooting of the IVD instrument
3.4 interne Qualitätskontrolle Betriebstechniken und Aktivitäten beim Anwender, die zur Erfüllung der Anforderungen an die Qualität der Dienstleistungen benutzt werden
3.4 internal quality contro l operational techniques and activities at the point of use that are used to fulfil requirements for quality of services
ANMERKUNG Interne Qualitätskontrolle umfasst alle Maßnahmen zur Erzielung von Ergebnissen – von der Gewinnung von Proben über die Messung der Messgröße bis hin zur Mitteilung des Messergebnisses.
NOTE Internal quality control comprises all steps of activity for production of results from collection of sample and measurement of a measurable quantity to reporting of result of measurement.
[EN 375:2001]
[EN 375:2001] 3.5 Gerät für in-vitro-diagnostische Untersuchungen IVD-Gerät In-vitro-Diagnostikum, das ein Instrument, Apparat oder Gerät ist
3.5 in vitro diagnostic instrument IVD instrument in vitro diagnostic medical device which is an instrument, apparatus or equipment
ANMERKUNG 1 Zur Definition von In-vitro-Diagnostikum siehe [4].
NOTE 1 For the definition of an in vitro diagnostic medical device see [4].
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ANMERKUNG 2 Ein zum Gebrauch in der Humanmedizin bestimmtes IVD-Gerät kann in besonderen Fällen auch in der Veterinärmedizin eingesetzt werden.
NOTE 2 In some cases a particular IVD instrument, as defined for use in human medicine, may serve also in veterinary medicine.
3.6 Gebrauch durch Fachpersonal Anwendung durch Personal, das speziell in Verfahren unterrichtet und ausgebildet wurde, die unter Verwendung von In-vitro-Diagnostika durchgeführt werden [EN 375:2001]
3.6 professional use use by personnel who have received special education and training with regard to procedures utilizing in vitro diagnostic medical devices [EN 375:2001]
3.7 Untersuchungsmaterial Spezimen biologisches Material, das zum Nachweis oder zur Messung einer oder mehrerer Messgrößen gewonnen wird [EN 375:2001]
3.7 specimen biological material which is obtained in order to detect or to measure one or more quantities [EN 375:2001]
4
4
Form und Gestaltung der Gebrauchsanweisung
Der Text muss leicht verständlich sein. Folgende Möglichkeiten der Gestaltung müssen gegebenenfalls beachtet werden: a) Übersicht über die Funktionseinheiten; b) Fließschemata und Blockdiagramme des Geräteaufbaus; c) Ergänzung und Anordnung des Textes/der Abbildungen; d) graphische Hervorhebung von Warnhinweisen; e) Beispiele; f) Diagramme für wesentliche Arbeitsschritte; g) einschlägige Literaturhinweise.
Form and presentation of the instructions for use
The wording shall be readily understandable. The following shall be given, where appropriate: a) overview of operating elements; b) flow and block diagrams of instrument construction; c) integration and arrangement of text/illustrations; d) graphic emphasis of warnings; e) examples; f) diagrams of procedural steps; g) relevant scientific literature.
Seite 4 EN 591:2001
5 5.1
Anforderungen an den Inhalt der Gebrauchsanweisung Allgemeines
5.1
Requirements for the content of the instructions for use General
Gebrauchsanweisungen für IVD-Geräte müssen die in 5.2 bis 5.23 aufgeführten Angaben enthalten. Diese Angaben können auf verschiedene Weise, z. B. als Benutzerhandbuch, als Teil der in einem Gerät integrierten Software, als Audio- oder Videoaufzeichnung oder mit Hilfe anderer elektronischer Mittel zur Verfügung gestellt werden. Gebrauchsanweisungen müssen ein Inhaltsverzeichnis und ein Register enthalten. Sprachen müssen unter Berücksichtigung der Vorschriften des Landes/ der Länder verwendet werden, in dem/denen das IVD-Gerät vertrieben wird.
Instructions for use for IVD instruments shall contain the information given in 5.2 to 5.23. This information may be supplied in different ways, e.g. as user manual, part of the built-in software of the instrument, audio or video recording or other electronic means. Instructions for use shall include a table of contents and an index. Languages shall be used in accordance with the requirements of the country(ies) in which the IVD instrument is distributed.
5.2
5.2
Graphische Symbole
Graphical symbols
Die am IVD-Gerät angebrachten graphischen Symbole müssen in der Gebrauchsanweisung erläutert werden, wenn keine Europäischen oder Internationalen Normen existieren, die den verwendeten Symbolen entsprechen.
Any graphical symbols used on the IVD instrument shall be explained in the instructions for use, if no European or International Standards exist to which the symbols used conform.
ANMERKUNG Es sollten alle am IVD-Gerät angebrachten graphischen Symbole erläutert und/oder die betreffenden Europäischen oder Internationalen Normen aufgeführt werden.
NOTE Any graphical symbols used on the IVD instrument should be explained and/or the relevant European or International Standards should be given.
5.3
5.3
Hersteller
Name und Anschrift des Herstellers müssen angegeben werden. ANMERKUNG Der Hersteller hat die rechtliche Verantwortung für das IVD-Gerät.
Name und Anschrift des Bevollmächtigten müssen ebenfalls angegeben werden, wenn dies gesetzlich vorgeschrieben ist.
5.4
Identifizierung
Manufacturer
The name and address of the manufacturer shall be given. NOTE The manufacturer is the entity which has taken the legal responsibility for the IVD instrument.
The name and address of the authorized representative shall also be given when this is a legal requirement.
5.4
Identification
Der Name des IVD-Geräts und/oder der einzelnen Geräte-Baugruppen (Module), gegebenenfalls einschließlich der Software, muss angegeben werden.
The name of the IVD instrument and/or separate instrument modules, including, where applicable, software shall be given.
5.5
5.5
Lagerung und Handhabung
Storage and handling
Anweisungen zu besonderen Lagerungs- und/oder Handhabungsbedingungen müssen gegeben werden.
Instructions relevant to any particular storage and/or handling conditions shall be given.
5.6
5.6
Warnhinweise und Vorsichtsmaßregeln
Warnhinweise und Vorsichtsmaßregeln müssen gegeben werden in Bezug auf: a) alle besonderen, ungewöhnlichen Risiken in Verbindung mit der Installation, dem Betrieb, der Wartung, dem Transport, der Lagerung oder der Entsorgung des IVD-Geräts;
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
5
ANMERKUNG Beispiele für derartige Risiken sind solche, die im Zusammenhang mit dem Umgang und mit der Entsorgung infektiöser oder potenziell infektiöser Materialien stehen.
Warnings and precautions
Any warnings and precautions shall be given relevant to: a) any special, unusual risks related to installation, operation, maintenance, transportation, storage or disposal of the IVD instrument; NOTE Examples of such risks are those related to handling and disposal of infectious or potentially infectious materials.
b) known interferences; c) use not recommended by the manufacturer.
b) bekannte Wechselwirkungen; c) vom Hersteller nicht empfohlene Anwendung.
5.7
Zweckbestimmung
5.7
Intended purpose
Die Zweckbestimmung des IVD-Geräts muss deutlich angegeben werden.
The intended purpose of the IVD instrument shall be clearly stated.
5.8
5.8
Installation
5.8.1 Allgemeines Es müssen Anweisungen zur Aufstellung des IVD-Geräts gegeben werden, wenn die Installation durch den Anwender erfolgen kann. ANMERKUNG Diese Anweisungen sind nicht notwendig, wenn die Installation ausschließlich durch Personal des Herstellers oder einer Service-Organisation durchgeführt wird.
Installation
5.8.1 General Instructions for setting up the IVD instrument shall be given when the installation can be carried out by the user. NOTE These instructions are not necessary when the installation is carried out exclusively by personnel from the manufacturer or a service organization.
Seite 5 EN 591: 2001 5.8.2 Maßnahmen bei der Auslieferung Es müssen Angaben gemacht werden über: a) Auspacken; b) Prüfung der Lieferung auf Vollständigkeit; c) Prüfung auf Transportschäden.
5.8.2 Action upon delivery Information shall be provided on the following: a) unpacking; b) checking delivery for completeness; c) checking for damage during transport.
5.8.3 Vorbereitung zur Installation Es müssen Angaben gemacht werden über: a) Anforderungen an den Aufstellungsort; b) technische Voraussetzungen, z. B. Tragfähigkeit.
5.8.3 Preparation prior to installation Information shall be provided on the following: a) installation site requirements; b) technical prerequisites, e.g. load bearing capacity.
5.8.4 Inbetriebnahme Es müssen Angaben gemacht werden über: a) Aufstellung; b) Einführung, kurze Beschreibung; c) Kontrollen der ordnungsgemäßen Installation.
5.8.4 Bringing into operation Information shall be provided on the following: a) setting up; b) introduction, brief description; c) checks for proper installation.
5.9
5.9
Theoretische Grundlagen
Basic theory of the instrument operation shall be given. If any particular training of the user is required this shall be indicated.
5.10
5.10
Es a) b) c) d) e) f)
Funktionen
müssen Angaben gemacht werden über: Beschreibung, Zweck; Funktionsprinzip; Betrieb; genaue Funktionsangaben; automatische Kontrollen am System; spezifische Funktionskontrollen.
5.11
Leistungsdaten und Grenzen der Anwendung
Es müssen folgende Angaben gemacht werden: a) allgemeine Angaben; b) Leistungsmerkmale des IVD-Geräts, z. B. Präzision, Durchsatz.
5.12
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Theory
Die theoretischen Grundlagen der Arbeitsweise des Gerätes müssen erläutert werden. Wenn eine besondere Ausbildung des Anwenders erforderlich ist, muss dies angegeben werden.
Vorbereitung zum Betrieb
Functions
Information shall be provided on the following: a) description, purpose; b) principles of working; c) operation; d) specifications; e) automatic checks on the system; f) specific performance checks.
5.11
Performance and limitations of use
Information shall be provided on the following: a) general statements; b) performance characteristics of the IVD instrument, e.g. precision, throughput.
5.12
Preparation prior to operation
Es müssen Angaben gemacht werden über: a) alle zur ordnungsgemäßen Anwendung des IVDGeräts erforderlichen speziellen Materialien und/oder Ausrüstungen; b) Reagenz(ien); c) Art des zu verwendenden Untersuchungsmaterials sowie alle besonderen Bedingungen für die Gewinnung, Vorbehandlung und, soweit erforderlich, Lagerung; d) Gerätekontrollen auf richtigen und sicheren Betrieb; e) Justieren.
Information shall be provided on the following: a) any special materials and/or equipment required in order to use the IVD instrument properly; b) reagent(s); c) type of specimen to be used, any special conditions of collection, pre-treatment and, if necessary, storage conditions; d) instrument checks for correct and safe operation; e) adjustment.
5.13
5.13
Arbeitsvorschrift
Das anzuwendende Analysenverfahren muss detailliert so beschrieben werden, dass es vom Anwender des IVDGeräts eindeutig verstanden werden kann. Dies muss sowohl das Prinzip der Methode als auch jede Arbeitsphase vom Einschalten bis zum Ablesen des Ergebnisses (der Ergebnisse) umfassen.
Operating procedure
A detailed description of the procedure to be followed which can be clearly understood by the user of the IVD instrument shall be provided. This shall include the principle of the method as well as all phases of the operation from start up to reading of result(s).
Seite 6 EN 591:2001
5.14
5.14
Presentation of analytical data
Der mathematische Ansatz, der für die Berechnung des Analysenergebnisses verwendet wird, muss beschrieben werden. Dies muss für Anwender des IVD-Geräts leicht verständlich und eine Hilfe zur Interpretation der Analysenergebnisse sein. Ergebnisse müssen soweit wie möglich in Einheiten nach ISO 1000 angegeben werden.
A description of the mathematical approach used for calculation of the analytical result shall be given. This shall be easily understandable for users of the IVD instrument and shall help them to interpret the analytical results. When possible, results shall be expressed in units according to ISO 1000.
5.15
5.15
Besondere Funktionen
Special functions
Gegebenenfalls müssen Angaben zu besonderen Funktionen gemacht werden.
Information shall be provided on special functions where applicable.
BEISPIELE – Kontrollen der besonderen Funktion und der Leistung; – Identifizierung des Untersuchungsmaterials; – Ausgabe, Aufzeichnung, Speicherung, Sicherung und Übertragung von Daten; – besondere Betriebsbedingungen, die vom üblichen Einsatz abweichen; – Interface-Protokoll.
EXAMPLES – special function and performance checks; – specimen identification; – data output, notation, storage, security and transfer; – special settings other than the normal mode of operation; – interface protocol.
5.16
5.16
Es a) b) c)
Vorgehen beim Ausschalten
müssen Angaben gemacht werden über: Bereitschaftsschaltung; Abschalten; Außerbetriebsetzen.
5.17
Vorgehen bei Notfällen
Shut-down procedure
Information shall be provided on the following: a) placing on stand-by; b) switching off; c) taking out of operation.
5.17
Emergency procedure
Die Vorgehensweise bei Notfallproben muss gegebenenfalls beschrieben werden.
Operating procedure for emergency specimens shall be provided where applicable.
5.18
5.18
Es a) b) c)
Interne Qualitätskontrolle
müssen Angaben gemacht werden über: Funktionskontrolle des IVD-Geräts; Verifizierung der Ergebnisse; interne Qualitätskontrolle des gesamten in-vitro-diagnostischen Systems.
5.19
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Ausgabe der analytischen Daten
Hinweise zur Entsorgung
Internal quality control
Information shall be provided on the following: a) checking the function of the IVD instrument; b) verification of results; c) internal quality control of the entire in vitro diagnostic system.
5.19
Disposal information
Falls erforderlich, müssen Informationen zur gefahrlosen Entsorgung von Abfallmaterialien (z. B. Verschleißteile, verbrauchte Reagenzien oder Reagenzprodukte einschließlich ihrer Mischungen mit Untersuchungsmaterial, Geräte oder ihre Bauteile) gegeben werden.
Where appropriate, information shall be provided on the safe disposal of waste materials (e.g. consumables, used reagents or reagent products including those mixed with specimens, instruments or components thereof).
5.20
5.20
Wartung
Es a) b) c) d)
Maintenance
müssen Angaben gemacht werden über: regelmäßige Wartung (Art und Häufigkeit); Anleitungen zur Reinigung; Sterilisation, Dekontamination oder Desinfektion; Liste der Bauteile sowie geeigneter Arbeitsmaterialien und Werkzeuge; e) Verschleißteile; f) Wartungsdienst; g) Liste der empfohlenen Ersatzteile.
Information shall be provided on the following: a) preventive maintenance (nature and frequency); b) cleaning instructions; c) sterilisation, decontamination or disinfection; d) components list, including relevant working materials, tools; e) consumables; f) servicing; g) list of recommended spare parts.
5.21
5.21
Es a) b) c)
Feststellen und Beseitigen von grundlegenden Fehlern
müssen Angaben gemacht werden über: Meldungen, Fehlersignale; Suche nach Fehlerquellen; Berichtigung und Beseitigung von Fehlern durch den Anwender;
Trouble-shooting
Information shall be provided on the following: a) messages, error signals; b) establishing cause(s) of error(s); c) correction and elimination of error by the user;
Seite 7 EN 591: 2001 d) Fehler, die die Inanspruchnahme des Wartungsdienstes notwendig machen; e) Maßnahmen, die im Falle von Änderungen in der Analysenleistung des IVD-Geräts zu treffen sind.
d) errors necessitating service calls; e) measures to be taken in the event of a change of the analytical performance of the IVD instrument.
5.22
5.22
Technische Spezifikationen
Information shall be supplied on the following: a) if appropriate, limitations on physical environment required for function according to manufacturer’s specifications, e.g. humidity, temperature, vibration, magnetic fields, external electrical influences, electrostatic discharge, pressure, acceleration, thermal ignition sources; b) dimensions, mass; c) basic settings made by the manufacturer; d) physical data, e.g. voltage, water pressure; e) consumption values in units according to ISO 1000, e.g. electrical power, water; f) if appropriate, electromagnetic emission and immunity.
5.23
5.23
Datum der Herausgabe oder Überarbeitung
Date of issue or revision
Das Datum der Herausgabe oder der jüngsten Überarbeitung der Gebrauchsanweisung muss angegeben werden.
The date of issue or latest revision of the instructions for use shall be given.
6
6
Anforderungen an ergänzende Angaben
6.1
Allgemeines
6.1
Requirements for supplementary information General
Bei Bedarf müssen Gebrauchsanweisungen für IVD-Geräte die in 6.2 bis 6.8 aufgeführten Zusatzinformationen enthalten.
If appropriate, instructions for use for IVD instruments shall provide the supplementary information given in 6.2 to 6.8.
6.2
6.2
Kurzfassung der Arbeitsvorschrift
Die Gebrauchsanweisung muss eine Kurzfassung der Arbeitsvorschrift enthalten. ANMERKUNG Die Kurzfassung der Arbeitsvorschrift kann dem Gerät auch in Form einer Karte beigefügt werden.
6.3
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Technical specifications
Es müssen Angaben gemacht werden über: a) gegebenenfalls Einschränkungen im physikalischen Umfeld, die für die Funktion nach Angaben des Herstellers erforderlich sind, z. B. Luftfeuchte, Temperatur, Schwingungen, Magnetfelder, elektrische Fremdeinflüsse, elektrostatische Entladungen, Druck, Beschleunigung, Wärmequellen mit der Gefahr einer Selbstentzündung; b) Maße, Masse; c) werkseitige Grundeinstellungen; d) physikalische Daten, z. B. elektrische Spannung, Wasserdruck; e) Verbrauchswerte in Einheiten nach ISO 1000, z. B. elektrische Energie, Wasser; f) gegebenenfalls elektromagnetische Strahlung und Abschirmung.
Liste der Anwendungsgebiete
Brief operating instructions
Brief operating instructions shall be provided. NOTE This can be provided in the form of a card to be attached to the instrument.
6.3
List of uses and applications
Angaben über die Anwendungsgebiete müssen gemacht werden.
Information on uses and applications shall be provided.
6.4
6.4
Einschränkungen der Gewährleistung
Warranty limitations
Besondere Einschränkungen der Gewährleistung müssen aufgeführt werden.
A statement of specific warranty limitations shall be provided.
ANMERKUNG Ein Beispiel hierfür sind Eingriffe des Anwenders, die den Hersteller von der Gewährleistung entbinden.
NOTE An example is the action by users which may invalidate the manufacturer’s warranty.
6.5
6.5
Bestellinformationen
Ordering information
Es müssen Angaben gemacht werden über: a) Liste der Ersatz- und Verschleißteile; b) wichtige Anschriften, z. B. Bezugsquellen geeigneter IVD-Reagenzien.
Information shall be provided on the following: a) list of spare parts and consumables; b) relevant addresses, e.g. source of appropriate IVD reagents.
6.6
6.6
Es a) b) c) d)
Erweiterungsmöglichkeiten
müssen Angaben gemacht werden über: Interface-Beschreibung; Baugruppen (Module); Software; Art und Funktion von Anschlüssen.
Possibilities of extension
Information shall be provided on the following: a) interface description; b) modules; c) software; d) nature and function of connectors.
Seite 8 EN 591:2001
6.7
Weitere Hilfen
Es a) b) c)
Assistance
müssen Angaben gemacht werden über: Schulung; Anforderungsformular für den Änderungsdienst; Verzeichnis der Geschäftsstellen und Wartungsdienste (Postanschriften, Telefonnummern, telefonische Beratung zum Feststellen und Beseitigen von grundlegenden Fehlern usw.); d) Logbuch; e) Software, die durch den Anwender ergänzt werden kann.
Information shall be provided on the following: a) training; b) service request protocol; c) list of offices and sources of service (mailing addresses, telephone numbers, telephone trouble-shooting, etc.); d) logbook; e) user updatable software.
6.8
6.8
Ergänzende Angaben zur Theorie
Ergänzende Angaben zur Theorie müssen gemacht werden.
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6.7
Supplementary theoretical information
Supplementary theoretical information shall be given.
Seite 9 EN 591: 2001
Anhang ZA (informativ)
Annex ZA (informative)
Zusammenhang zwischen diesem Dokument und EG-Richtlinien
Relationship of this document with EC Directives
Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandates, das dem CEN von der Europäischen Kommission und der Europäischen Freihandelszone erteilt wurde, erarbeitet und unterstützt grundlegende Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG. Die in Tabelle ZA.1 aufgeführten Abschnitte dieser Norm sind geeignet, Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG zu unterstützen. Die Übereinstimmung mit den Abschnitten dieser Norm ist eine Möglichkeit, die relevanten grundlegenden Anforderungen der betreffenden Richtlinie und der zugehörigen EFTA-Vorschriften zu erfüllen.
This European Standard has been prepared under a mandate given to CEN by the European Commission and the European Free Trade Association, and supports essential requirements of the EC Directive 98/79/EC. The following clauses of this standard, as detailed in Table ZA.1, are likely to support requirements of the Directive 98/79/EC. Compliance with these clauses of this standard provides one means of conforming with the specific essential requirements of the Directive concerned and associated EFTA regulations.
WARNHINWEIS Für Produkte, die in den Anwendungsbereich dieser Norm fallen, können weitere Anforderungen und weitere EG-Richtlinien anwendbar sein.
WARNING Other requirements and other EC Directives may be applicable to the product(s) falling within the scope of this standard.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Tabelle ZA.1 – Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und Richtlini e98/79/EG Table ZA.1 – Correspondence between this European Standard and Directive 98/79/EC Abschnitt/Unterabschnitt dieser Europäischen Norm
Entsprechende grundlegende Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG
Bemerkungen
Clauses/subclauses of this European Standard
Essential requirements of Directive 98/79/EC
Qualifying remarks/Notes
5.1
B.8.7
5.2
B.8.2
5.3
B.8.4 (a), B.8.7 (a)
5.4
B.8.4 (b), B.8.7 (a)
5.5
B.8.4 (h), B.8.7 (a)
5.6
B.8.4 (j), B.8.7 (a), B.8.7 (r), B.8.7 (s)
5.7
B.8.5
5.8
B.8.7 (n)
5.9
B.8.7 (h)
5.11
B.8.7 (d), B.8.7 (h)
5.12
B.8.7 (e), B.8.7 (f), B.8.7 (m), B.8.7 (n), B.8.7 (o),
5.13
B.8.4 (i), B.8.7 (a), B.8.7 (g), B.8.7 (h)
5.14
B.8.7 (i)
5.18
B.8.7 (k)
5.19
B.8.7 (n)
5.20
B.8.7 (n), B.8.7 (p), B.8.7 (q)
5.21
B.8.7 (j)
5.22
B.4.2, B.8.7 (r)
5.23
B.8.7 (u)
6.6
B.8.7 (m)
6.7
B.8.7 (h)
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Seite 10 EN 591:2001
Literaturhinweise
Bibliography
[1] EN 375, Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller von Reagenzien für in-vitro-diagnostische Untersuchungen zum Gebrauch durch Fachpersonal. [2] EN 26801, Datenelemente und Austauschformate – Informationsaustausch – Darstellung von Datum und Uhrzeit (ISO 8601:1988 und Technische Korrektur 1:1991). [3] EN 61010-1, Sicherheitsbestimmungen für elektrische Mess-, Steuer-, Regel- und Laborgeräte – Teil 1: Allgemeine Anforderungen (IEC 1010-1:1990 + A1:1992, modifiziert). [4] Richtlinie 98/79/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Oktober 1998 über In-vitroDiagnostika, ABl., 1998, Nr L 331. [5] ISO/IEC Guide 2, Standardization and related activities – General vocabulary. [6] International Vocabulary of Basic and General Terms in Metrology, 2nd edition, Geneva, ISO, 1993.
[1] EN 375, Information supplied by the manufacturer with in vitro diagnostic reagents for professional use. [2] EN 28601, Data elements and interchange formats – Information interchange; representation of dates and times (ISO 8601:1988 and technical corrigendum 1:1991). [3] EN 61010-1, Safety requirements for electrical equipment for measurement, control and laboratory use; Part 1: General requirements (IEC 1010-1:1990 + A1:1992, modified). [4] Directive 98/79/EC of the European Parliament and the Council of 27 October 1998 on in vitro diagnostic medical devices, OJ, 1998, No L 331. [5] ISO/IEC Guide 2, Standardization and related activities – General vocabulary. [6] International Vocabulary of Basic and General Terms in Metrology, 2nd edition, Geneva, ISO, 1993.
Mai 2002
DEUTSCHE NORM
Gebrauchsanweisungen für Geräte für in-vitro-diagnostische Untersuchungen zur Eigenanwendung
EN 592
Deutsche Fassung EN 592:2002, Text in Deutsch und Englisch ICS 11.100
Ersatz für DIN EN 592:1994-11
Instructions for use for in vitro diagnostic instruments for self-testing; German version EN 592:2002, German and English texts Instructions d’utilisation d’instruments pour le diagnostic in vitro pour usage comme auto-test; Version allemande EN 592:2002, texte en allemande et anglais
Die Europäische Norm EN 592:2002 hat den Status einer Deutschen Norm. Nationales Vorwort Die Europäische Norm EN 592:2002 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitro-Diagnostika“ unter Beteiligung deutscher Experten erarbeitet. Im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. war hierfür der Normenausschuss Medizin (NAMed), Arbeitsausschuss C 10 „Medizinprodukte für die In-vitroDiagnose“, zuständig. Diese Norm unterstützt grundlegende Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Oktober 1998 über In-vitro-Diagnostika, die durch Einarbeitung in das Gesetz über Medizinprodukte (Medizinproduktegesetz — MPG) in deutsches Recht umgesetzt werden soll. Für die im Text zitierten Publikationen wird im Folgenden auf die entsprechenden deutschen Publikationen hingewiesen: ISO 1000
siehe DIN 1301-1 und DIN 1301-2
ISO/IEC Guide 2
siehe DIN EN 45020
International Vocabulary of Basic and General Terms in Metrology
siehe Internationales Wörterbuch der Metrologie
Änderungen
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Gegenüber DIN EN 592:1994-11 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a)
Der Titel wurde geändert.
b)
Der Norm-Inhalt wurde vollständig überarbeitet.
Frühere Ausgaben DIN EN 592: 1994-11 Fortsetzung Seite 2 und 12 Seiten EN
Normenausschuss Medizin (NAMed) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
© DIN Deutsches Institut für Normung e.V. . Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet. Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
Ref. Nr. DIN EN 592:2002-05 Preisgr. 09
Vertr.-Nr. 2309
DIN EN 592:2002-05
Nationaler Anhang NA (informativ) Literaturhinweise DIN 1301-1, Einheiten — Einheitennamen, Einheitenzeichen. DIN 1301-2, Einheiten — Allgemein angewendete Teile und Vielfache. DIN EN 45020, Normung und damit zusammenhängende Tätigkeiten (ISO/IEC Guide 2:1996); Dreisprachige Fassung EN 45020:1998.
—
Allgemeine
Begriffe
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Internationales Wörterbuch der Metrologie, 2. Auflage, 1994, Beuth Verlag GmbH, Berlin, Wien, Zürich
2
EN 592
EUROPÄISCHE NORM EUROPEAN STANDARD NORME EUROPÉENNE
Februar 2002
ICS 11.100
Ersatz für EN 592:1994
Deutsche Fassung (einschließlich Englischer Fassung)
Gebrauchsanweisungen für Geräte für in-vitro-diagnostische Untersuchungen zur Eigenanwendung Instructions for use for in vitro diagnostic instruments for self-testing
Instructions d’utilisation d’instruments pour le diagnostic in vitro pour usage comme auto-test
Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 20. Dezember 2001 angenommen. Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich. Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem ManagementZentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, der Tschechischen Republik und dem Vereinigten Königreich.
EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION
Management-Zentrum: rue de Stassart, 36
© 2002 CEN
B-1050 Brüssel
Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
Ref. Nr. EN 592:2002 D
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
EN 592:2002 (D, E)
Vorwort
Foreword
Diese Europäische Norm wurde vom Technischen Komitee CEN /TC 140 „In-vitro-Diagnostika“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN geführt wird. Die European Diagnostic Manufacturers Association (EDMA) hatte sich an dieser Arbeit beteiligt.
This European Standard has been prepared by Technical Committee CEN/TC 140 “In vitro diagnostic medical devices”, the secretariat of which is held by DIN. The European Diagnostic Manufacturers Association (EDMA) has contributed to its preparation.
Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis August 2002, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis August 2002 zurückgezogen werden.
This European Standard shall be given the status of a national standard, either by publication of an identical text or by endorsement, at the latest by August 2002, and conflicting national standards shall be withdrawn at the latest by August 2002.
Diese Europäische Norm ersetzt EN 592:1994.
This European Standard supersedes EN 592:1994.
Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandats erarbeitet, das die Europäische Kommission und die Europäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der EG-Richtlinie(n).
This European Standard has been prepared under a mandate given to CEN by the European Commission and the European Free Trade Association, and supports essential requirements of EC Directive(s).
Zusammenhang mit EG-Richtlinien siehe informativen Anhang ZA, der Bestandteil dieser Norm ist.
For relationship with EC Directive(s), see informative Annex ZA, which is an integral part of this standard.
Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich.
According to the CEN/CENELEC Internal Regulations, the national standards, organizations of the following countries are bound to implement this European Standard: Austria, Belgium, Czech Republic, Denmark, Finland, France, Germany, Greece, Iceland, Ireland, Italy, Luxembourg, Malta, Netherlands, Norway, Portugal, Spain, Sweden, Switzerland and the united Kingdom.
2
EN 592:2002 (D, E)
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
1
Anwendungsbereich
1
Scope
Diese Europäische Norm legt die Anforderungen an den Inhalt von Gebrauchsanweisungen für Geräte für in-vitro-diagnostische Untersuchungen einschließlich Apparate und Instrumente, nachstehend IVD-Geräte genannt, zur Eigenanwendung fest.
This European Standard specifies the requirements for the contents of instructions for use for in vitro diagnostic instruments including apparatus and equipment for self-testing which hereafter are called IVD instruments.
ANMERKUNG 1 Gebrauchsanweisungen sind erforderlich, um den sicheren und ordnungsgemäßen Betrieb von IVD-Geräten durch Laien zu ermöglichen.
NOTE 1 Instructions for use are essential to enable the safe and proper operation of IVD instruments by lay persons.
ANMERKUNG 2 Diese Norm kann auch für Zubehör angewendet werden.
NOTE 2
Diese Norm ist nicht anwendbar auf Anweisungen für die Durchführung von Reparaturen.
This standard is not applicable to field repair instructions.
2
2
Normative Verweisungen
This standard can also be applied to accessories.
Normative references
Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen nur zu dieser Europäischen Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung dieser Publikationen eingearbeitet sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschließlich Änderungen).
This European Standard incorporates by dated or undated reference, provisions from other publications. These normative references are cited at the appropriate places in the text, and the publications are listed hereafter. For dated references, subsequent amendments to or revisions of any of these publications apply to this European Standard only when incorporated in it by amendment or revision. For undated references the latest editions of the publication referred to applies (including amendments).
ISO 1000, SI units and recommendations for the use of their multiples and of certain other units.
ISO 1000, SI units and recommendations for the use of their multiples and of certain other units
3
3
Begriffe
Terms and definitions
Für die Anwendung dieser Europäischen Norm gelten die folgenden Begriffe.
For the purposes of this European Standard, the following terms and definitions apply.
3.1 Gerät für in-vitro-diagnostische Untersuchungen IVD-Gerät
3.1 in vitro diagnostic instrument IVD instrument
In-vitro-Diagnostikum, das ein Instrument, Apparat oder Gerät ist
in vitro diagnostic medical device which is an instrument, apparatus or equipment
ANMERKUNG 1 siehe [1].
Zur Definition von In-vitro-Diagnostikum
NOTE 1 For the definition of an in vitro diagnostic medical device, see [1].
ANMERKUNG 2 Ein zum Gebrauch in der Humanmedizin bestimmtes IVD-Gerät kann in besonderen Fällen auch in der Veterinärmedizin eingesetzt werden.
NOTE 2 In some cases a particular IVD instrument, as defined for use in human medicine, may serve also in veterinary medicine.
[EN 591:2001]
[EN 591:2001]
3.2 Gebrauchsanweisung vom Hersteller mit einem IVD-Gerät bereitgestellte Information über ordnungsgemäße Anwendung, über sicheren und fachgerechten Betrieb und über Wartung sowie über Feststellung und Beseitigung grundlegender Fehler bei dem IVD-Gerät [EN 591:2001]
3.2 instructions for use information supplied by the manufacturer with an IVD instrument concerning the proper use and the safe and correct operation, maintenance and basic troubleshooting of the IVD instrument [EN 591:2001] 3
EN 592:2002 (D, E)
3.3 Laie Person, die nicht über eine spezielle medizinische Ausbildung verfügt [EN 376:2002]
3.3 lay person individual who does not have specific medical education [EN 376:2002]
3.4 Eigenanwendung Gebrauch zu Hause oder in vergleichbarer Umgebung durch Laien, die das Testergebnis auf sich selbst beziehen [EN 376:2002]
3.4 self-testing use in the home or similar environments by a lay person who will relate the result of the test to him- or herself [EN 376:2002]
3.5 Untersuchungsmaterial Spezimen biologisches Material, das zum Nachweis oder zur Messung einer oder mehrerer Messgrößen gewonnen wird [EN 375:2001]
3.5 specimen
4
4
Form and presentation of the instructions for use
Der Text muss leicht verständlich sein. Folgende Möglichkeiten der Gestaltung müssen gegebenenfalls beachtet werden:
The wording shall be readily understood. Consideration shall be given to the following aspects of presentation, where appropriate:
a)
Übersicht über die Funktionseinheiten;
a)
overview of operating elements;
b)
Fließschemata und Blockdiagramme;
b)
flow and block diagrams;
c)
Ergänzung und Anordnung des Textes/der Abbildungen;
c)
integration and arrangement of text/illustrations;
d)
graphische Hervorhebung von Warnhinweisen;
d)
graphic emphasis of warnings;
e)
Beispiele;
e)
examples;
f)
Diagramme für wesentliche Arbeitsschritte.
f)
diagrams of procedural steps.
5
Anforderungen an den Inhalt der Gebrauchsanweisung
5
Requirements for the content of the instructions for use
5.1 © DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Form und Gestaltung der Gebrauchsanweisung
biological material which is obtained in order to detect or to measure one or more quantities [EN 375:2001]
Allgemeines
5.1
General
Gebrauchsanweisungen für IVD-Geräte müssen die in 5.2 bis 5.19 aufgeführten Angaben enthalten. Diese Angaben müssen verständlich und übersichtlich sein. Der Schrifttyp muss gut lesbar und die Ausdrucksweise einfach und möglichst wenig technisch oder wissenschaftlich sein. Wo es angebracht ist, müssen Symbole und Abbildungen verwendet werden. Ein Hinweis, dass die Gebrauchsanweisung sorgfältig zu lesen ist, muss angebracht werden.
Instructions for use for IVD instruments shall contain the information given in 5.2 to 5.19. The information provided shall be easy to read and well-organized. The print shall be easily legible and terms simple and not unnecessarily technical or scientific. Symbols and illustrations shall be used wherever possible. A statement that the instructions for use are to be read carefully shall be made.
Wo es angemessen ist, muss die Gebrauchsanweisung ein Inhaltsverzeichnis und ein Register enthalten.
Where appropriate, instructions for use shall include a table of contents and an index.
4
EN 592:2002 (D, E)
Die Informationen müssen in einer oder mehreren Amtssprachen der Gemeinschaft abgefasst sein; die rechtliche Anerkennung dieser Sprache(n) in dem jeweiligen Land, in dem das IVD-Reagenz vertrieben wird, ist erforderlich. Die Verwendung zusätzlicher Sprachen ist freigestellt, wobei die Belange des Anwenderkreises zu berücksichtigen sind.
The language(s) used shall be (an) official Community language(s), legally acceptable in the country in which the IVD instrument is distributed; additional languages are optional, bearing in mind the needs of the anticipated users.
5.2
5.2
Graphische Symbole
Die am IVD-Gerät angebrachten graphischen Symbole müssen in der Gebrauchsanweisung erläutert werden. Es gibt jedoch allgemein verständliche graphische Symbole, die bereits gebräuchlich und offensichtlich ohne weitere Erläuterung einsetzbar sind; derartige Symbole sind in EN 980 aufgeführt.
Any graphical symbols used on the IVD instrument shall be explained in the instructions for use. There are, however, certain well-understood symbols already in use which are recognised to be suitable without need for further explanation, i.e. those symbols as so identified in EN 980.
5.3
5.3
Hersteller
Name und Anschrift angegeben werden.
des
ANMERKUNG Der Hersteller Verantwortung für das IVD-Gerät .
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Graphical symbols
Herstellers
hat
die
müssen
rechtliche
Manufacturer
The name and address of the manufacturer shall be given. NOTE The manufacturer is the entity which has taken the legal responsibility for the IVD instrument.
Name und Anschrift des Bevollmächtigten müssen ebenfalls angegeben werden, wenn dies gesetzlich vorgeschrieben ist.
The name and address of the authorized representative shall also be given when this is a legal requirement.
5.4
5.4
Identifizierung
Identification
Der Name des IVD-Geräts und/oder der einzelnen Geräte-Baugruppen (Module) muss angegeben werden.
The name of the IVD instrument and/or separate instrument components shall be provided.
5.5
5.5
Lagerung und Handhabung
Storage and handling
Anweisungen zu besonderen Lagerungs- und/oder Handhabungsbedingungen müssen gegeben werden.
Instructions relevant to any particular storage and/or handling conditions shall be given.
5.6
5.6
Warnhinweise und Vorsichtsmaßregeln
Warnings and precautions
Warnhinweise und Vorsichtsmaßregeln in Bezug auf alle besonderen, ungewohnten Risiken in Verbindung mit der Installation, dem Betrieb, der Wartung, dem Transport, der Lagerung oder der Entsorgung des IVD-Geräts müssen gegeben werden.
Any warnings and precautions relevant to any special, unusual risks related to installation, operation, maintenance, transportation, storage or disposal of the IVD instrument shall be given.
5.7
5.7
Zweckbestimmung
Die Zweckbestimmung des IVD-Geräts und ein Hinweis, dass es für die Eigenanwendung vorgesehen ist, muss deutlich angegeben werden.
Intended purpose
The intended purpose of the IVD instrument and the fact that it is intended for self-testing shall be clearly stated.
5
EN 592:2002 (D, E)
5.8
Installation
5.8.1
Installation
5.8.1
General
Gegebenenfalls müssen Anweisungen zur Aufstellung des IVD-Geräts gegeben werden.
Where appropriate, instructions for setting up the IVD instrument shall be given.
5.8.2
5.8.2
Maßnahmen bei der Auslieferung
Action upon delivery
Gegebenenfalls müssen Angaben gemacht werden über
Where appropriate, information shall be provided on the following:
a)
Auspacken;
a)
unpacking;
b)
Prüfung der Lieferung auf Vollständigkeit;
b)
checking delivery for completeness;
c)
Prüfung auf Transportschäden.
c)
checking for damage during transport.
5.8.3
Vorbereitung zur Installation
5.8.3
Preparation prior to installation
Gegebenenfalls müssen Angaben gemacht werden über
Where appropriate, information shall be provided on the following:
a)
Anforderungen an den Aufstellungsort;
a)
installation site requirements;
b)
technische Voraussetzungen.
b)
technical prerequisites.
5.8.4
Inbetriebnahme
5.8.4
Bringing into operation
Gegebenenfalls müssen Angaben gemacht werden über
Where appropriate, information shall be provided on the following:
a)
Aufstellung;
a)
setting up;
b)
Einführung, kurze Beschreibung;
b)
introduction, brief description;
c)
Kontrollen der ordnungsgemäßen Installation.
c)
checks for proper installation.
5.9
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Allgemeines
5.8
Messprinzip
5.9
Principles of measurement
Die Gebrauchsanweisung muss eine kurze Zusammenfassung des zu Grunde liegenden Messprinzips enthalten, um einen Laien in die Lage zu versetzen, die vom IVD-Gerät erzeugten Ergebnisse zu verstehen.
A short summary of the basic principles of measurement to enable a lay person to understand the used method shall be given.
5.10
5.10
Leistungsdaten und Grenzen der Anwendung
Es müssen Angaben über die Leistungsdaten und Grenzen der Anwendung des Geräts und/oder des Systems gemacht werden.
6
Performance and limitations of use
Information on the performance and limitations of use of the instrument and/or system shall be given.
EN 592:2002 (D, E)
5.11
5.11
Preparation prior to operation
Gegebenenfalls müssen Angaben gemacht werden über
Where appropriate, information shall be provided on the following:
a)
alle zur ordnungsgemäßen Anwendung des IVDGeräts erforderlichen speziellen Materialien und/oder Ausrüstungen;
a)
any special materials and/or equipment required in order to use the IVD instrument properly;
b)
Reagenz(ien);
b)
reagent(s);
c)
Art des zu verwendenden Untersuchungsmaterials sowie alle besonderen Bedingungen für die Gewinnung und, soweit erforderlich, Lagerung;
c)
type of specimen to be used, any special conditions of collection and, if necessary, storage conditions;
d)
Gerätekontrollen Betrieb.
d)
instrument checks and adjustment for safe and correct operation.
5.12
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Vorbereitung zum Betrieb
auf
richtigen
und
sicheren
Arbeitsvorschrift
5.12
Operating procedure
5.12.1 Allgemeines
5.12.1 General
Eine detaillierte, für einen Laien leicht verständliche Vorschrift für das einzuhaltende Vorgehen („wie der Test auszuführen ist“) muss mitgeliefert werden. Gegebenenfalls müssen Angaben zur Durchführung einer Kontrolle gemacht werden. In geeigneten Fällen sollte das Analysenverfahren durch ein Fließschema dargestellt werden.
A detailed description of the procedure to be followed (“how to carry out the test”) which can be clearly understood by a lay person shall be provided. If applicable, procedures for carrying out a control shall be given. Where appropriate, the operating procedure should be illustrated by a flow diagram.
5.12.2 In- und Außerbetriebnahme
5.12.2 Operation
Die Information muss Angaben über das Betreiben des IVD-Geräts enthalten, z. B. Einschalten, Bereitschaftsschaltung, Abschalten, Außerbetriebsetzen.
Information shall be provided describing the operation of the IVD instrument, e.g. switching on, placing on stand-by, switching off, taking out of operation.
5.12.3 Funktionskontrolle
5.12.3 Performance checks
Gegebenenfalls müssen Angaben gemacht werden über
Where appropriate, information shall be provided on the following:
a)
automatische Kontrollen am System;
a)
automatic checks on the system;
b)
Anwenderkontrollen, d. h. ein Verfahren, durch das der Anwender zuverlässig feststellen kann, ob das IVD-Gerät zum Zeitpunkt der Benutzung bestimmungsgemäß arbeitet;
b)
user controls, i.e. a procedure by which the user can reasonably verify that, at the time of use, the IVD instrument will perform as intended;
c)
Möglichkeit einer einfachen Funktionskontrolle des gesamten Systems.
c)
some form of simple performance checks of the entire system.
5.13
Analysenergebnis
Angaben zur Interpretation des Analysenergebnisses durch den Anwender des IVD-Geräts müssen gemacht werden. Die Ergebnisse müssen derart angegeben und dargestellt werden, dass ein Laie sie gut verstehen kann.
5.13
Analytical result
Information shall be provided on how the analytical result can be interpreted by the user of the IVD instrument. Results shall be expressed and presented in a way that is readily understood by a lay person.
7
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
EN 592:2002 (D, E)
Informationen über die Möglichkeit falscher Ergebnisse müssen gegeben werden.
Information shall be provided on the possibility of false results.
Die Ergebnisse müssen soweit wie möglich in Einheiten nach ISO 1000 angegeben werden.
When possible, results shall be expressed in units according to ISO 1000..
5.14
5.14
Hinweise zur Entsorgung
Disposal information
Falls erforderlich, müssen Informationen zur gefahrlosen Entsorgung von Abfallmaterialien (z. B. Verschleißteile, verbrauchte Reagenzien oder Reagenzprodukte einschließlich ihrer Mischungen mit Untersuchungsmaterial, Geräte oder ihre Bauteile) gegeben werden.
Where appropriate, information shall be provided on the safe disposal of waste materials, e.g. consumables, used reagents or reagent products including those mixed with specimens, instruments or components thereof.
5.15
5.15 Maintenance
Wartung
Gegebenenfalls müssen Angaben gemacht werden über
Where appropriate, information shall be provided on the following:
a)
regelmäßige Wartung (Art und Häufigkeit);
a)
preventive maintenance (nature and frequency);
b)
Anleitungen zur Reinigung;
b)
cleaning instructions;
c)
Sterilisation, Dekontamination oder Desinfektion;
c)
sterilization, decontamination or disinfection;
d)
Liste der Bauteile sowie geeigneter Arbeitsmaterialien und Werkzeuge;
d)
components list, materials, tools;
e)
Verschleißteile.
e)
consumables.
including
relevant
working
5.16 Feststellen und Beseitigen von grundlegenden Fehlern
5.16
Gegebenenfalls müssen Angaben gemacht werden über
Where appropriate, information shall be provided on the following:
a)
Meldungen, Fehlersignale;
a)
messages, error signals;
b)
Festellen von Fehlerquellen;
b)
establishing causes of errors;
c)
Berichtigung und Beseitigung von Fehlern durch den Benutzer;
c)
correction and elimination of error by the user;
d)
Fehler, die die Inanspruchnahme des Wartungsdienstes notwendig machen;
d)
errors necessitating service calls;
e)
Maßnahmen, die im Falle von Änderungen in der Analysenleistung des IVD-Geräts zu treffen sind.
e)
measures to be taken in the event of a change of the analytical performance of the IVD instrument.
8
Trouble-shooting
EN 592:2002 (D, E)
5.17
5.17
Technical specifications
Gegebenenfalls müssen Angaben gemacht werden über
Where appropriate, information shall be provided on the following:
a)
Umgebungsbedingungen, z. B. Luftfeuchte, Temperatur;
a)
physical environment (e.g. humidity, temperature);
b)
Maße, Masse;
b)
dimensions, mass;
c)
werkseitige Grundeinstellungen;
c)
basic settings made by the manufacturer;
d)
physikalische Daten (z. B. elektrische Spannung);
d)
physical data (e.g. voltage);
e)
Verbrauchswerte in Einheiten nach ISO 1000 (z. B. elektrische Energie, Wasser).
e)
consumption values in units according to ISO 1000 (e.g. electrical power, water).
5.18
Folgemaßnahmen
5.18
Follow-up action
Anweisungen zu den zu treffenden Maßnahmen im Hinblick auf die Ergebnisse unter Berücksichtigung der Möglichkeit falscher Ergebnisse müssen gegeben werden. Falls erforderlich, muss der Anwender deutlich darauf hingewiesen werden, dass er ohne vorherige Konsultation seines Arztes und/oder die erforderliche Schulung keine medizinisch wichtige Entscheidung treffen darf.
Advice shall be given on actions to be taken in light of the results taking into account the possibility of false results. Where appropriate, the information shall include a statement clearly directing the user not to make any decision of medical relevance without first consulting his or her physician and having received appropriate training.
5.19
5.19
Datum der Herausgabe oder Überarbeitung
Date of issue or revision
Das Datum der Herausgabe oder der letzten Überarbeitung der Gebrauchsanweisung muss angegeben werden.
The date of issue or latest revision of the instructions for use shall be given.
6
6
6.1
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Technische Einzelangaben
Anforderungen an ergänzende Angaben Allgemeines
6.1
Requirements for supplementary information General
Bei Bedarf müssen Gebrauchsanweisungen für IVD-Geräte die in 6.2 bis 6.6 aufgeführten Zusatzinformationen enthalten.
If appropriate, instructions for use for IVD instruments shall provide the supplementary information given in 6.2 to 6.6.
6.2
6.2
Liste der Anwendungsgebiete
List of uses and applications
Die Anwendungsgebiete müssen angegeben werden.
Information on uses and applications shall be provided.
6.3
6.3
Einschränkungen der Gewährleistung
Besondere Einschränkungen müssen aufgeführt werden.
der
Warranty limitations
Gewährleistung
A statement of specific warranty limitations shall be provided.
ANMERKUNG Ein Beispiel hierfür sind Eingriffe des Anwenders, die den Hersteller von der Gewährleistung entbinden.
NOTE An example is any action by users which may invalidate the manufacturer’s warranty.
9
EN 592:2002 (D, E)
6.4
6.4
Ordering information
Es müssen Angaben gemacht werden über
Information shall be provided on the following:
a)
Liste der Ersatz- und Verschleißteile;
a)
list of spare parts and consumables;
b)
wichtige Anschriften.
b)
relevant addresses.
6.5
Erweiterungsmöglichkeiten
6.5
Possibilities of extension
Es müssen Angaben gemacht werden über
Information shall be provided on the following:
a)
Interface-Beschreibung;
a)
interface description;
b)
Baugruppen (Module).
b)
modules.
6.6
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Bestellinformationen
Weitere Hilfen
6.6
Assistance
Es müssen Angaben gemacht werden über
Information shall be provided on the following:
a)
Schulung;
a)
training;
b)
Verzeichnis der Geschäftsstellen und Wartungsdienste (Postanschriften, Telefonnummern, telefonische Beratung zum Feststellen und Beseitigen von grundlegenden Fehlern, usw.).
b)
list of offices and sources of service (mailing addresses, telephone numbers, telephone trouble-shooting, etc.).
10
EN 592:2002 (D, E)
Anhang ZA (informativ)
Annex ZA (informative)
Abschnitte in dieser Europäischen Norm, die grundlegende Anforderungen oder andere Vorgaben von EG-Richtlinien betreffen
Clauses of this European Standard addressing essential requirements or other provisions of EC Directives
Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandates, das dem CEN von der Europäischen Kommission und der Europäischen Freinhandelszone erteilt wurde, erarbeitet und unterstützt grundlegende Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG.
This European Standard has been prepared under a mandate given to CEN by the European Commission and the European Free Trade Association, and supports essential requirements of the Directive 98/79/EC.
WARNHINWEIS: Für Produkte, die in den Anwendungsbereich dieser Norm fallen, können weitere Anforderungen und weitere EG-Richtlinien anwendbar sein.
WARNING: Other requirements and other EC Directives may be applicable to the product(s) falling within the scope of this standard.
Die in Tabelle ZA.1 aufgeführten Abschnitte dieser Norm sind geeignet, Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG zu unterstützen.
The following clauses of this standard, as detailed in Table ZA.1, are likely to support requirements of the Directive 98/79/EC.
Die Übereinstimmung mit den Abschnitten dieser Norm ist eine Möglichkeit, die relevanten grundlegenden Anforderungen der betreffenden Richtlinie und der zugehörigen EFTA-Vorschriften zu erfüllen.
Compliance with these clauses of this standard provides one means of conforming with the specific essential requirements of the Directive concerned and associated EFTA regulations.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Tabelle ZA.1 — Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und der Richtlinie 98/79/EG Table ZA.1 — Correspondence between this European Standard and Directive 98/79/EC Abschnitt/Unterabschnitt dieser Europäischen Norm
Entsprechende grundlegende Anforderung der Richtlinie 98/79/EG
Clauses/subclauses of this European Standard 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 5.7 5.8 5.9 5.10 5.11 5.12 5.13 5.14 5.15 5.17 5.18 5.19 6.6
Essential requirements of Directive 98/79/EC
Bemerkungen Qualifying remarks/Notes
B.7, B.8.7 B.8.2 B.8.4 (a), B.8.7 (a) B.8.4 (b), B.8.7 (a) B.8.4 (h), B.8.7 (a) B.8.4 (j), B.8.7 (a), B.8.7 (s) B.8.4 (k), B.8.5, B.8.7 (a) B.8.7 (n) B.8.7 (h), B.8.7 (t) B.8.7 (d) B.7.1, B.8.7 (e), B.8.7 (f), B.8.7 (m), B.8.7 (n), B.8.7 (o) B.7.2, B.8.4 (i), B.8.7 (g), B.8.7 (h) B.8.7 (t) B.8.7 (n) B.8.7 (n), B.8.7 (p), B.8.7 (q) B.4.2, B.8.7 (r) B.8.7 (t) B.8.7 (u) B.8.7 (t) 11
EN 592:2002 (D, E)
Literaturhinweise
Bibliography
EN 375:2001, Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller von Reagenzien für in-vitrodiagnostische Untersuchungen zum Gebrauch durch Fachpersonal.
EN 375:2001, Information supplied by the manufacturer with in vitro diagnostic reagents for professional use.
EN 376:2002, Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller von Reagenzien für in-vitrodiagnostische Untersuchungen zur Eigenanwendung.
EN 376:2002, Information supplied by the manufacturer with in vitro diagnostic reagents for self-testing.
EN 591:2001, Gebrauchsanweisungen für Geräte für in-vitro-diagnostische Untersuchungen zum Gebrauch durch Fachpersonal.
EN 591:2001, Instructions for use for in vitro diagnostic instruments for professional use.
EN 980, Graphische Symbole zur Kennzeichnung von Medizinprodukten.
EN 980, Graphical symbols for use in the labelling of medical devices.
―
―
EN 28601, Datenelemente und Austauschformate Informationsaustausch Darstellung von Datum und Uhrzeit (ISO 8601:1988 und Technical Corrigendum 1:1991). EN 61010-1, Sicherheitsbestimmungen für elektrische Teil 1: AllMess-, Steuer-, Regel- und Laborgeräte gemeine Anforderungen (IEC 61010-1:1990 + A1:1992, modifiziert).
EN 61010-1, Safety requirements for electrical equipment for measurement, control and laboratory use; Part 1: General requirements (IEC 61010-1:1990 + A1:1992, modified).
―
ISO/IEC Guide 2, Standardization and related activities — General vocabulary.
―
ISO/IEC Guide 2, Standardization and related activities General vocabulary.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
EN 28601, Data elements and interchange formats — Information interchange; representation of dates and times (ISO 8601:1988 and technical corrigendum 1:1991).
[1]
Richtlinie 98/79/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Oktober 1998 über In-vitroDiagnostika, ABl., 1998, Nr L 331.
[1] Directive 98/79/EC of the European Parliament and of the Council of 27 October 1998 on in vitro diagnostic medical devices, OJEC, 1998, No L 331.
[2]
International Vocabulary of Basic and General Terms in Metrology (VIM), 2nd edition, Geneva: ISO, 1993.
[2] International Vocabulary of Basic and General Terms in Metrology (VIM), 2nd edition, Geneva: ISO, 1993.
12
August 2003
DEUTSCHE NORM
Graphische Symbole zur Kennzeichnung von Medizinprodukten
EN 980
Deutsche Fassung EN 980:2003 ICS 01.080.20; 11.040.01; 11.120.01
Ersatz für DIN EN 980:2001-11
Graphical symbols for use in the labelling of medical devices; German version EN 980:2003 Symboles graphiques utilisés pour l’étiquetage des dispositifs médicaux; Version allemande EN 980:2003
Die Europäische Norm EN 980:2003 hat den Status einer Deutschen Norm.
Nationales Vorwort Die Europäische Norm EN 980:2003 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 257 „Symbole und Informationen, die Medizinprodukte begleiten, und Nomenklatur zum Zwecke des regulativen Datenaustauschs“ unter Beteiligung deutscher Experten ausgearbeitet. Im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. war hierfür das Nationale Spiegelgremium CEN/TC 257 im Normenausschuss Medizin (NAMed) zuständig. Änderungen Gegenüber DIN EN 980:2001-11 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a)
der Abschnitt 5 wurde mit zehn neuen Symbolen aufgenommen;
b)
Anhang A wurde entsprechend ergänzt;
c)
Anhang ZC wurde aufgenommen.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Frühere Ausgaben DIN EN 980: 1996-08, 1999-12, 2001-11
Fortsetzung 30 Seiten EN
Normenausschuss Medizin (NAMed) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
© DIN Deutsches Institut für Normung e.V. . Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet. Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
Ref. Nr. DIN EN 980:2003-08 Preisgr. 14
Vertr.-Nr. 2314
EN 980
EUROPÄISCHE NORM EUROPEAN STANDARD NORME EUROPÉENNE
April 2003
ICS 01.080.20; 11.040.01; 11.120.01
Ersatz für EN 980:1996
Deutsche Fassung Graphische Symbole zur Kennzeichnung von Medizinprodukten Graphical symbols for use in the labelling of medical devices
Symboles graphiques utilisés pour l'étiquetage des dispositifs médicaux
Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 9. Januar 2003 angenommen. Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich. Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem ManagementZentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, der Slowakei, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn und dem Vereinigten Königreich.
EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION
Management-Zentrum: rue de Stassart, 36
© 2003 CEN
B-1050 Brüssel
Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
Ref. Nr. EN 980:2003 D
EN 980:2003 (D)
Inhalt Seite
Vorwort........................................................................................................................................................................ 4
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Einleitung .................................................................................................................................................................... 5 1
Anwendungsbereich..................................................................................................................................... 6
2
Normative Verweisungen ............................................................................................................................. 6
3
Allgemeine Anforderungen .......................................................................................................................... 6
4 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7 4.8 4.8.1 4.8.2 4.8.3 4.9 4.10 4.11
Bereits verwendete Symbole ....................................................................................................................... 7 Allgemeines ................................................................................................................................................... 7 Symbol für „Nicht zur Wiederverwendung“ ............................................................................................... 7 Symbol für „Verwendbar bis“ ...................................................................................................................... 8 Symbol für „Chargenbezeichnung“ ............................................................................................................ 9 Symbol für „Seriennummer“...................................................................................................................... 10 Symbol für „Herstellungsdatum“ .............................................................................................................. 11 Symbol für „Steril“ ...................................................................................................................................... 12 Symbole für „Steril“, einschließlich der „Sterilisationsmethode“......................................................... 13 Symbol für „Sterilisation mit Ethylenoxid“ .............................................................................................. 13 Symbol für „Sterilisation durch Bestrahlung“ ......................................................................................... 13 Symbol für „Sterilisation mit Dampf oder trockener Wärme“ ................................................................ 14 Symbol für „Bestellnummer“..................................................................................................................... 14 Symbol für „Achtung, Begleitdokumente beachten“ .............................................................................. 15 Symbol für sterile Medizinprodukte, hergestellt unter Anwendung aseptischer Technologie ................................................................................................................................................. 16
5 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 5.7 5.7.1 5.7.2 5.7.3 5.8 5.9
Neue Symbole.............................................................................................................................................. 17 Allgemeines ................................................................................................................................................. 17 Symbol für „Hersteller“ .............................................................................................................................. 17 Symbole für „Bevollmächtigter in der Europäischen Gemeinschaft“................................................... 18 Symbol für „Inhalt ausreichend für
Prüfungen“............................................................................... 18 Symbol für „Nur zur IVD Leistungsbewertung“....................................................................................... 19 Symbol für „In-vitro-Diagnostika“ ............................................................................................................. 19 Symbole für Temperaturbegrenzungen.................................................................................................... 20 Symbol für „Obere Temperaturbegrenzung“ ........................................................................................... 20 Symbol für „Untere Temperaturbegrenzung“ .......................................................................................... 20 Symbol für „Temperaturbegrenzung“ ...................................................................................................... 21 Symbol für „Gebrauchsanweisung beachten“ ........................................................................................ 21 Symbol für „Biogefährdung“ ..................................................................................................................... 22
Anhang A (informativ) Anwendungsbeispiele für Symbole dieser Norm ........................................................... 23 A.1 Anwendungsbeispiele für das Symbol „Verwendbar bis“ ..................................................................... 23 A.2 Anwendungsbeispiele für das Symbol „Chargenbezeichnung“............................................................ 23 A.3 Anwendungsbeispiele für das Symbol „Seriennummer“ ....................................................................... 23 A.4 Anwendungsbeispiele für das Symbol „Herstellungsdatum“................................................................ 24 A.5 Anwendungsbeispiele für das Symbol „Bestellnummer“ ...................................................................... 24 A.6 Anwendungsbeispiele für das Symbol „Hersteller“................................................................................ 24 A.7 Anwendungsbeispiele für das Symbol „Bevollmächtigter in der Europäischen Gemeinschaft“............................................................................................................................................. 25 A.8 Anwendungsbeispiele für das Symbol „Inhalt ausreichend für Prüfungen“ ................................ 25 A.9 Symbol für „Obere Temperaturbegrenzung“ ........................................................................................... 26 A.10 Symbol für „Untere Temperaturbegrenzung“ .......................................................................................... 26 A.11 Symbol für „Temperaturbegrenzung“ ...................................................................................................... 26
2
EN 980:2003 (D)
Seite Anhang ZA (informativ) Abschnitte in dieser Europäischen Norm, die grundlegende Anforderungen oder andere Vorgaben von der Richtlinie des Rates 93/42/EWG über Medizinprodukte betreffen.................................................................................................................. 27 Anhang ZB (informativ) Abschnitte in dieser Europäischen Norm, die grundlegende Anforderungen oder andere Vorgaben der Richtlinie des Rates 90/385/EWG über aktive implantierbare Medizinprodukte betreffen ........................................................................................ 28 Anhang ZC (informativ) Abschnitte in dieser Europäischen Norm, die grundlegende Anforderungen oder andere Vorgaben des Europäischen Parlamentes und die Richtlinie des Rates 98/79/EG über In-vitro-Diagnostika betreffen ................................................................. 29
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Literaturhinweise .............................................................................................................................................. 30
3
EN 980:2003 (D)
Vorwort Dieses Dokument (EN 980:2003) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 257 „Symbole und Informationen, die Medizinprodukte begleiten, und Nomenklatur zum Zwecke des regulativen Datenaustausches” erarbeitet, dessen Sekretariat vom SFS gehalten wird. Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis Oktober 2003, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis Oktober 2003 zurückgezogen werden. Dieses Dokument ersetzt EN 980:1996. Dieses Dokument wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die Europäische Kommission und die Europäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der EURichtlinien. Zum Zusammenhang mit EU-Richtlinien siehe informativen Anhang ZA, ZB und C, die Bestandteil dieses Dokumentes sind. Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Spanien, die Tschechische Republik, Ungarn und das Vereinigte Königreich. Anhang A ist informativ.
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Dieses Dokument enthält Literaturhinweise.
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EN 980:2003 (D)
Einleitung Diese Europäische Norm wurde erstellt, um die Notwendigkeit einer Vielzahl von Übersetzungen in die Landessprachen zu reduzieren, um die Kennzeichnung weitestgehend zu vereinfachen und eine separate Entwicklung unterschiedlicher Symbole zur Vermittlung ein und derselben Information zu vermeiden. Sie wurde erstellt, um alle nach den EU-Richtlinien geforderten Informationen zu Medizinprodukten einschließlich aktiver implantierbarer Medizinprodukte und In-vitro-Diagnostika anzugleichen. Die Bedeutung einzelner dieser Symbole ist eindeutig. Einige werden bereits umfassend angewendet und sind den Fachkreisen des Gesundheitswesens geläufig. Die Bedeutung anderer Symbole wird bei der Verwendung bzw. im Zusammenhang mit dem Produkt selbst klar. Wo es angemessen erscheint, sollten die Symbole auf Informationsbeilagen, falls mitgeliefert, erläutert werden. Zusätzliche Erläuterungen für Symbole können erforderlich sein, wenn die betreffenden Medizinprodukte nicht von den Fachkreisen des Gesundheitswesens verwendet werden. Diese Neuauflage der Norm stellt einen anderen Ansatz als das Vorgängerdokument dar. Die Symbole in Abschnitt 4 der bestehenden Norm sind inzwischen seit einiger Zeit im allgemeinen Gebrauch der Hersteller und Nutzern sind sie bis zu einem gewissen Grad geläufig. Zusätzliche Symbole werden jetzt eingeführt, von denen die meisten für die Hersteller und Nutzer neu sein werden. Als Vorsichtsmaßnahme wird in Abschnitt 5 dieser Neuauflage zur Norm gefordert, dass die Bedeutung dieser neuen Symbole in der Informationsbeilage erläutert wird. Dieses erfolgt ohne nachteilige Auswirkungen auf die Vereinheitlichung der verbleibenden Anforderungen dieser Norm. Es wird angenommen, dass in absehbarer Zeit die Anforderung aus Abschnitt 5, die Bedeutung der Symbole zu erläutern, fallengelassen wird. Es ist nicht immer möglich, für alle zu einem Produkt gegebenen Informationen Symbole zu entwickeln. Nicht alle Symbole sind für alle Arten von Medizinprodukten geeignet. Die Gültigkeit der durch ein Symbol vermittelten Information kann durch nachträglich eintretende Ereignisse gemindert werden, z. B. kann die Beschädigung einer Verpackung die Sterilität eines Produktes beeinträchtigen.
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Anhang A enthält Beispiele dazu, wie einige der Symbole angewendet werden können. Diese Beispiele dienen nur der Erläuterung und zeigen eine Möglichkeit, die Anforderungen dieser Norm zu erfüllen. Zusätzliche informative Literaturhinweise sind enthalten.
5
EN 980:2003 (D)
1
Anwendungsbereich
Diese Europäische Norm legt die graphischen Symbole fest, die von den Herstellern für Informationen zu Medizinprodukten bereitgestellt werden (einschließlich In-vitro-Diagnostika). ANMERKUNG Diese Norm legt nicht die Umstände fest, unter denen die besonderen Symbole angewendet werden. Anleitungen dazu werden in prEN 1041 gegeben.
2
Normative Verweisungen
Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen dieser Publikationen nur zu dieser Europäischen Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschließlich Änderungen). EN 375:2001, Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller von Reagenzien für in-vitro-diagnostische Untersuchungen zum Gebrauch durch Fachpersonal. EN 376:2002, Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller von Reagenzien für in-vitro-diagnostische Untersuchungen zum Gebrauch durch Fachpersonal. EN 556-1:2001, Sterilisation von Medizinprodukten — Anforderungen für in der Endverpackung zu sterilisierende Medizinprodukte, die als „Steril“ gekennzeichnet werden. EN 28601:1992, Datenelemente und Austauschformate — Informationsaustausch — Darstellung von Datum und Uhrzeit (ISO 8601, 1. Ausgabe 1988, und Technical Corrigendum 1:1991).
3
Allgemeine Anforderungen
Zur Übermittlung der Informationen sind graphische Symbole in 4.2 bis 4.11 und 5.2 bis 5.9 in dieser Norm aufgeführt. ANMERKUNG 1 Zur Übermittlung anderer Informationen können andere Symbole verwendet werden. Für graphische Symbole, die nicht aus harmonisierten Normen stammen, sollte die Bedeutung in der mit dem Produkt bereitgestellten Dokumentation beschrieben sein. Viele andere Normen legen Symbole für besondere Zwecke oder besondere Gerätetypen fest. Im Literaturhinweis sind einige dieser Normen aufgeführt.
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Umrahmungen, wie in 4.2, 4.4, 4.7, 4.8.1, 4.8.2, 4.8.3, 4.10, 4.11, 5.3, 5.4, 5.6 und 5.8 aufgeführt, müssen Bestandteil der Symbole sein. ANMERKUNG 2 4.5 und 4.9).
Die Verwendung von gleichartigen Umrahmungen für andere Symbole ist nicht ausgeschlossen (z. B.
Alle Symbole und Beilagen zu Informationen müssen bei einer Beleuchtungsstärke von 215 lx bei normalem oder korrigiertem Sehvermögen in einer Entfernung, die Merkmale und Größe des einzelnen Medizinproduktes berücksichtigt, lesbar sein. ANMERKUNG 3
6
Farben und Mindestabmessungen werden in dieser Norm nicht festgelegt.
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4 4.1
Bereits verwendete Symbole Allgemeines
Dieser Abschnitt zeigt Symbole, die gut verständlich sind und bereits angewendet werden und die als geeignet anerkannt sind, ohne weiterer Erläuterungen zu bedürfen.
4.2
Symbol für „Nicht zur Wiederverwendung“
ANMERKUNG 1 Dieses Symbol entspricht Nr. 3.2 in ISO 15223 und dem in ISO 7000/1051 dargestellten Symbol. ANMERKUNG 2 Synonyme für „Nicht zur Wiederverwendung“ sind „Nur zum Einmalgebrauch“, „Nur einmal verwenden“.
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ANMERKUNG 3 Siehe Richtlinie des Rates 93/42/EWG über Medizinprodukte, Anhang I, 13.3 (f).
7
EN 980:2003 (D)
4.3
Symbol für „Verwendbar bis“
Dieses Symbol muss zusammen mit dem Datum, wie in EN 28601 beschrieben, durch vier Stellen für das Jahr und zwei Stellen für den Monat und — wo erforderlich — zwei Stellen für den Tag angegeben werden. Das Datum muss neben dem Symbol stehen. ANMERKUNG 1
Zum Beispiel Juni 2002 lautet 2002-06.
ANMERKUNG 2
Die relative Größe vom Symbol und vom Datum wird nicht festgelegt.
ANMERKUNG 3 Das Symbol soll anzeigen, dass das Produkt nach Ablauf des angegebenen Monats bzw. Datums nicht mehr verwendet werden sollte. ANMERKUNG 4 Das Synonym für „Verwendbar bis“ ist für aktive implantierbare Medizinprodukte „die Frist für die sichere Implantation eines Medizinproduktes“. ANMERKUNG 5
Das Symbol Nr. 3.12 in ISO 15223 entspricht diesem Symbol.
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ANMERKUNG 6 Siehe Richtlinie des Rates 90/385/EWG über aktive implantierbare Medizinprodukte, Anhang I, 14.1, Richtlinie des Rates 93/42/EWG über Medizinprodukte, Anhang I, 13.3 (e) und Richtlinie des Rates 98/79/EWG zu Invitro-Diagnostika, Anhang I, B.8.4. (e).
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4.4
Symbol für „Chargenbezeichnung“
Diesem Symbol muss die Chargenbezeichnung des Herstellers hinzugefügt werden. Die Chargenbezeichnung muss neben dem Symbol stehen. ANMERKUNG 1
Synonyme für „Chargenbezeichnung“ sind „Los-Nummer“, „Chargen-Nummer“.
ANMERKUNG 2
Die relative Größe vom Symbol und von der Chargenbezeichnung wird nicht festgelegt.
ANMERKUNG 3
Das Symbol Nr. 3.14 in ISO 15223 entspricht diesem Symbol.
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ANMERKUNG 4 Siehe Richtlinie des Rates 90/385/EWG über aktive implantierbare Medizinprodukte, Anhang I, 11, Richtlinie des Rates 93/42/EWG über Medizinprodukte, Anhang I, 13.3 (d) und Richtlinie des Rates 98/79/EWG zu Invitro-Diagnostika, Anhang I, B.8.4. (d).
9
EN 980:2003 (D)
4.5
Symbol für „Seriennummer“
Diesem Symbol muss die Seriennummer des Herstellers hinzugefügt werden. Die Seriennummer muss neben oder unter dem Symbol stehen. ANMERKUNG 1
Die relative Größe vom Symbol und von der Seriennummer wird nicht festgelegt.
ANMERKUNG 2
Das Symbol Nr. 3.16 in ISO 15223 entspricht diesem Symbol.
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ANMERKUNG 3 Siehe Richtlinie des Rates 90/385/EWG über aktive implantierbare Medizinprodukte, Anhang I, 11, Richtlinie des Rates 93/42/EWG über Medizinprodukte, Anhang I, 13.3 (d) und Richtlinie des Rates 98/79/EWG zu Invitro-Diagnostika, Anhang I, B.8.4. (d).
10
EN 980:2003 (D)
4.6
Symbol für „Herstellungsdatum“
Bei aktiven implantierbaren Medizinprodukten muss das Symbol neben dem Datum stehen, das mit vier Stellen für das Jahr und zwei Stellen für den Monat angegeben wird. Für aktive Produkte muss das Symbol zusammen mit der Jahreszahl angegeben werden. Das Jahr muss nach 5.2.1.2 a) von EN 28601:1992 mit vier Stellen angegeben werden. ANMERKUNG 1
Die relative Größe vom Symbol und vom Datum wird nicht festgelegt.
ANMERKUNG 2
Das Symbol Nr. 3.13 in ISO 15223 entspricht diesem Symbol.
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ANMERKUNG 3 Siehe Richtlinie des Rates 90/385/EWG über aktive implantierbare Medizinprodukte, Anhang I, 14.1, und Richtlinie des Rates 93/42/EWG über Medizinprodukte, Anhang I, 13.3 (l).
11
EN 980:2003 (D)
4.7
Symbol für „Steril“
Dieses Symbol gilt nur für Medizinprodukte, die in der Endverpackung sterilisiert wurden. Es gilt EN 556-1:2001 Abschnitt 4.1 (einschließlich der zugehörigen Anmerkung). ANMERKUNG 1
Das Symbol Nr. 3.20 in ISO 15223 entspricht diesem Symbol.
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ANMERKUNG 2 Siehe Richtlinie des Rates 90/385/EWG über aktive implantierbare Medizinprodukte, Anhang I, 14.1, Richtlinie des Rates 93/42/EWG über Medizinprodukte, Anhang I, 13.3 (c) und Richtlinie des Rates 98/79/EWG zu Invitro-Diagnostika, Anhang I, B.8.4. (c).
12
EN 980:2003 (D)
4.8
Symbole für „Steril“, einschließlich der „Sterilisationsmethode“
Diese Symbole gelten nur für Medizinprodukte, die in der Endverpackung sterilisiert wurden. Es gilt EN 5561:2001 Abschnitt 4.1 (einschließlich der zugehörigen Anmerkung). ANMERKUNG 1 Wird eines der Symbole nach 4.8.1 bis 4.8.3 verwendet, ist das in 4.7 dargestellte Symbol für „Steril“ nicht zusätzlich erforderlich. ANMERKUNG 2 Siehe Richtlinie des Rates 90/385/EWG über aktive implantierbare Medizinprodukte, Anhang I, 14.1, Richtlinie des Rates 93/42/EWG über Medizinprodukte, Anhang I, 13.3 (c), (m) und Richtlinie des Rates 98/79/EWG zu Invitro-Diagnostika, Anhang I, B.8.4. (c).
4.8.1
Symbol für „Sterilisation mit Ethylenoxid“
ANMERKUNG
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4.8.2
Das Symbol Nr. 3.22 in ISO 15223 entspricht diesem Symbol.
Symbol für „Sterilisation durch Bestrahlung“
ANMERKUNG
Das Symbol Nr. 3.23 in ISO 15223 entspricht diesem Symbol.
13
EN 980:2003 (D)
4.8.3
Symbol für „Sterilisation mit Dampf oder trockener Wärme“
ANMERKUNG
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4.9
Das Symbol Nr. 3.24 in ISO 15223 entspricht diesem Symbol.
Symbol für „Bestellnummer“
Die Bestellnummer des Herstellers muss neben oder unter dem Symbol stehen. ANMERKUNG 1
Die relative Größe vom Symbol und von der Bestellnummer wird nicht festgelegt.
ANMERKUNG 2
Synonyme für „Bestellnummer“ sind „Bezugsnummer“, „Katalognummer“.
ANMERKUNG 3
Das Symbol Nr. 3.15 in ISO 15223 entspricht diesem Symbol.
ANMERKUNG 4 Siehe Richtlinie des Rates 90/385/EWG über aktive implantierbare Medizinprodukte, Anhang I, 14.2, Richtlinie des Rates 93/42/EWG über Medizinprodukte, Anhang I, 13.3 (b) und Richtlinie des Rates 98/79/EWG zu Invitro-Diagnostika, Anhang I, B.8.4. (b).
14
EN 980:2003 (D)
4.10 Symbol für „Achtung, Begleitdokumente beachten“
ANMERKUNG 1
Synonym für „Achtung, Begleitdokumente beachten“ ist „Gebrauchsanweisung beachten“.
ANMERKUNG 2 Dieses Symbol ist in ISO 7000/0434 („Caution“) dargestellt und entspricht Symbol Nr 3.4 in ISO 15223. Es erscheint mit ähnlicher Bedeutung in anderen Dokumenten (z.B. EN 60601–1 und EN 61010-1).
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ANMERKUNG 3 Siehe Richtlinie des Rates 90/385/EWG über aktive implantierbare Medizinprodukte, Anhang I, 14.2 und 15, und die Richtlinie des Rates 93/42/EWG über Medizinprodukte, Anhang I, 13.3 (j), (k).
15
EN 980:2003 (D)
4.11 Symbol für sterile Medizinprodukte, hergestellt unter Anwendung aseptischer Technologie
ANMERKUNG 1
Aseptische Technologie kann die Filtration einschließen.
ANMERKUNG 2
Eine Europäische Norm für aseptische Herstellung befindet sich in Vorbereitung.
ANMERKUNG 3
Das Symbol Nr. 3.21 in ISO 15223 entspricht diesem Symbol.
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ANMERKUNG 4 Siehe Richtlinie des Rates 90/385/EWG über aktive implantierbare Medizinprodukte, Anhang I, 14.1, Richtlinie des Rates 93/42/EWG über Medizinprodukte, Anhang I, 13.3 (c) und Richtlinie des Rates 98/79/EWG zu Invitro-Diagnostika, Anhang I, B.8.4. (c).
16
EN 980:2003 (D)
5 5.1
Neue Symbole Allgemeines
Symbole müssen in der Dokumentation, die begleitend zum Produkt bereitgestellt wird, erläutert sein. Die Sprache(n) dieser Ausführung muss/müssen (eine) offizielle Sprache der Europäischen Gemeinschaft sein, die in dem Land, in dem das Produkt ausgeliefert wird, gesetzlich anerkannt ist; zusätzliche Sprachen sind entsprechend den Annahmen über die Bedürfnisse wahrscheinlicher Nutzer zulässig.
5.2
Symbol für „Hersteller“
Neben diesem Symbol müssen der Name und die Adresse des Herstellers hinzugefügt werden. Die Adresse ist neben dem Symbol nicht erforderlich, wenn sich das Symbol auf einer unmittelbar das Produkt umschließenden Verpackung (Primärbehälter) befindet, wie in EN 375 und EN 376 festgelegt, außer für den Fall, dass der Primärbehälter gleichzeitig der äußere Behälter (Sekundärbehälter) ist. ANMERKUNG 1 Die relative Größe vom Symbol und vom Namen und der Adresse wird nicht festgelegt.
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ANMERKUNG 2 Siehe Richtlinie des Rates 90/385/EWG über aktive implantierbare Medizinprodukte, Anhang I, 14.1 und 14.2, Richtlinie des Rates 93/42/EWG über Medizinprodukte, Anhang I, 13.3 (a) und Richtlinie des Rates 98/79/EWG zu In-vitro-Diagnostika, Anhang I, B.8.4. (a).
17
EN 980:2003 (D)
5.3
Symbole für „Bevollmächtigter in der Europäischen Gemeinschaft“
Neben diesem Symbol müssen der Name und die Adresse des autorisierten Vertreters in der Europäischen Gemeinschaft hinzugefügt werden. Die Adresse ist neben dem Symbol nicht erforderlich, wenn sich das Symbol auf einer unmittelbar das Produkt umschließenden Verpackung befindet, wie in EN 375 und EN 376 festgelegt, außer für den Fall, dass der Primärbehälter gleichzeitig der Sekundärbehälter ist. ANMERKUNG 1 Die relative Größe vom Symbol und vom Namen und der Adresse wird nicht festgelegt. ANMERKUNG 2 Siehe Richtlinie des Rates 93/42/EWG über Medizinprodukte, Anhang I, 13.3 (a) und Richtlinie des Rates 98/79/EWG über In-vitro-Diagnostika, Anhang I, B.8.4. (a).
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5.4
Symbol für „Inhalt ausreichend für Prüfungen“
ANMERKUNG 1 Die relative Größe vom Symbol und von der Anzahl der Prüfungen wird nicht festgelegt. ANMERKUNG 2 Dieses Symbol entspricht dem in ISO 7000/0518 dargestellten Synonym für „Inhalt ausreichend für Prüfungen“ ist „Zählen“. ANMERKUNG 3 Siehe Richtlinie des Rates 98/79/EG über In-vitro-Diagnostika, Anhang I, B.8.4. (b).
18
EN 980:2003 (D)
5.5
Symbol für „Nur zur IVD Leistungsbewertung“
ANMERKUNG
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5.6
Siehe Richtlinie des Rates 98/79/EG über In-vitro-Diagnostika, Anhang I, B.8.4. (f).
Symbol für „In-vitro-Diagnostika“
ANMERKUNG 1 Das Symbol Nr. 3.28 in ISO 15223/Amd 1 entspricht diesem Symbol. ANMERKUNG 2 Siehe Richtlinie des Rates 98/79/EG über In-vitro-Diagnostika, Anhang I, B.8.4. (g).
19
EN 980:2003 (D)
5.7
Symbole für Temperaturbegrenzungen
ANMERKUNG Siehe Richtlinie des Rates 90/385/EWG über aktive implantierbare Medizinprodukte, Anhang I, 14.2, Richtlinie des Rates 93/42/EWG über Medizinprodukte, Anhang I, 13.3 (i) und Richtlinie des Rates 98/79/EWG über Invitro-Diagnostika, Anhang I, B.8.4. (h).
5.7.1
Symbol für „Obere Temperaturbegrenzung“
ANMERKUNG Symbol.
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5.7.2
Symbol für „Untere Temperaturbegrenzung“
ANMERKUNG Symbol.
20
Dieses Symbol entspricht Symbol Nr. 3.10 in ISO 15223 und dem in ISO 7000/0533 dargestellten
Dieses Symbol entspricht Symbol Nr. 3.9 in ISO 15223 und dem in ISO 7000/0534 dargestellten
EN 980:2003 (D)
5.7.3
Symbol für „Temperaturbegrenzung“
ANMERKUNG Symbol.
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5.8
Dieses Symbol entspricht Symbol Nr. 3.11 in ISO 15223 und dem in ISO 7000/0632 dargestellten
Symbol für „Gebrauchsanweisung beachten“
ANMERKUNG 1 Synonym für „Gebrauchsanweisung beachten“ ist „Bedienungsanweisung beachten“. ANMERKUNG 2 Dieses Symbol entspricht Symbol Nr. 3.3 in ISO 15223 und dem in ISO 7000/1641 dargestellten Symbol. ANMERKUNG 3 Siehe Richtlinie des Rates 93/42/EWG über Medizinprodukte, Anhang I 13.3 (j), (k) und die Richtlinie des Rates 98/79/EG über In-vitro-Diagnostika, Anhang I, B.8.1.
21
EN 980:2003 (D)
5.9
Symbol für „Biogefährdung“
ANMERKUNG 1 Dieses Symbol entspricht Symbol Nr. 3.1 in ISO 15223 und dem in ISO 7000/0659 dargestellten Symbol.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
ANMERKUNG 2 Siehe Richtlinie des Rates 98/79/EG über In-vitro-Diagnostika, Anhang I, B.8.4. (j).
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EN 980:2003 (D)
Anhang A (informativ) Anwendungsbeispiele für Symbole dieser Norm ANMERKUNG
Diese Beispiele sind erläuternd und zeigen eine Möglichkeit, die Anforderungen dieser Norm zu erfüllen.
A.1 Anwendungsbeispiele für das Symbol „Verwendbar bis“
A.2 Anwendungsbeispiele für das Symbol „Chargenbezeichnung“
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A.3 Anwendungsbeispiele für das Symbol „Seriennummer“
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EN 980:2003 (D)
A.4 Anwendungsbeispiele für das Symbol „Herstellungsdatum“
A.5 Anwendungsbeispiele für das Symbol „Bestellnummer“
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A.6 Anwendungsbeispiele für das Symbol „Hersteller“
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EN 980:2003 (D)
A.7 Anwendungsbeispiele für das Symbol „Bevollmächtigter in der Europäischen Gemeinschaft“
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A.8 Anwendungsbeispiele für das Symbol „Inhalt ausreichend für Prüfungen“
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EN 980:2003 (D)
A.9 Symbol für „Obere Temperaturbegrenzung“
A.10 Symbol für „Untere Temperaturbegrenzung“
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A.11 Symbol für „Temperaturbegrenzung“
26
EN 980:2003 (D)
Anhang ZA (informativ) Abschnitte in dieser Europäischen Norm, die grundlegende Anforderungen oder andere Vorgaben von der Richtlinie des Rates 93/42/EWG über Medizinprodukte betreffen Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandates, das dem CEN von der Europäischen Kommission und der Europäischen Freihandelszone erteilt wurde, erarbeitet und unterstützt grundlegende Anforderungen der EU-Richtlinie 93/42/EWG ANMERKUNG Für Produkte, die in den Anwendungsbereich dieser Norm fallen, können weitere Anforderungen und weitere EU-Richtlinien anwendbar sein.
Die folgenden Abschnitte dieser Norm sind geeignet, Anforderungen der Richtlinie 93/42/EWG zu unterstützen. Die Übereinstimmung mit diesen Abschnitten dieser Norm ist eine Möglichkeit, die relevanten grundlegenden Anforderungen der betreffenden Richtlinie und der zugehörigen EFTA-Vorschriften zu erfüllen. Tabelle ZA.1 — Beziehungen zwischen dieser Europäischen Norm und der Richtlinie 93/42/EWG
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Entsprechende(r) Abschnitt(e)/Unterabschnitt(e) dieser Europäischen Norm
Grundlegende Anforderungen aus Anhang I der Richtlinie des Rates über Medizinprodukte (93/42/EWG)
diese Norm
13.2
5.2
13.3 a)
5.3
13.3 a)
4.9
13.3 b)
4.7, 4.8.1, 4.8.2, 4.8.3
13.3 c)
4.4, 4.5
13.3 d)
4.3
13.3 e)
4.2
13.3 f)
5.7.1, 5.7.2, 5.7.3
13.3 i)
4.10, 5.8
13.3 j), k)
4.11
13.3 c), m)
4.6
13.3 l)
4.8.1, 4.8.2, 4.8.3
13.3 m)
27
EN 980:2003 (D)
Anhang ZB (informativ) Abschnitte in dieser Europäischen Norm, die grundlegende Anforderungen oder andere Vorgaben der Richtlinie des Rates 90/385/EWG über aktive implantierbare Medizinprodukte betreffen Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandates, das dem CEN von der Europäischen Kommission und der Europäischen Freihandelszone erteilt wurde, erarbeitet und unterstützt grundlegende Anforderungen der EU-Richtlinie 90/385/EWG. ANMERKUNG Für Produkte, die in den Anwendungsbereich dieser Norm fallen, können weitere Anforderungen und weitere EU-Richtlinien anwendbar sein.
Die folgenden Abschnitte dieser Norm sind geeignet, Anforderungen der Richtlinie 90/385/EWG zu unterstützen. Die Übereinstimmung mit diesen Abschnitten dieser Norm ist eine Möglichkeit, die relevanten grundlegenden Anforderungen der betreffenden Richtlinie und der zugehörigen EFTA-Vorschriften zu erfüllen. Tabelle ZB.1 — Beziehungen zwischen dieser Europäischen Norm und der Richtlinie 90/385/EWG
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Entsprechende(r) Abschnitt(e)/Unterabschnitt(e) dieser Europäischen Norm
28
Grundlegende Anforderungen aus Anhang I der Richtlinie des Rates über aktive implantierbare Medizinprodukte (90/385/EWG)
4.4, 4.5
11
diese Norm
14
4.3, 4.6, 4.7, 4.8.1, 4.8.2, 4.8.3, 5.2
14.1
4.3, 4.6, 4.7, 4.9, 4.10, 5.2, 5.6
14.2
4.11
14.1
4.4, 4.5, 4.7, 4.8.1, 4.8.2, 4.8.3, 4.10
15
EN 980:2003 (D)
Anhang ZC (informativ) Abschnitte in dieser Europäischen Norm, die grundlegende Anforderungen oder andere Vorgaben des Europäischen Parlamentes und die Richtlinie des Rates 98/79/EG über In-vitro-Diagnostika betreffen Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandates, das dem CEN von der Europäischen Kommission und der Europäischen Freihandelszone erteilt wurde, erarbeitet und unterstützt grundlegende Anforderungen der EU-Richtlinie 98/79/EG. ANMERKUNG Für Produkte, die in den Anwendungsbereich dieser Norm fallen, können weitere Anforderungen und weitere EU-Richtlinien anwendbar sein.
Die folgenden Abschnitte dieser Norm sind geeignet, Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG zu unterstützen. Die Übereinstimmung mit diesen Abschnitten dieser Norm ist eine Möglichkeit, die relevanten grundlegenden Anforderungen der betreffenden Richtlinie und der zugehörigen EFTA-Vorschriften zu erfüllen. Tabelle ZC.1 — Beziehungen zwischen dieser Europäischen Norm und der Richtlinie 98/79/EG
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Entsprechende(r) Abschnitt(e)/Unterabschnitt(e) dieser Europäischen Norm
Grundlegende Anforderungen aus Anhang I der Richtlinie des Rates über In-vitro-Diagnostika (98/79/EG)
4.3
B.8.4. (e)
4.4
B.8.4. (d)
4.5
B.8.4. (d)
4.7
B.8.4. (c)
4.8.1, 4.8.2, 4.8.3
B.8.4. (c)
4.9
B.8.4. (b)
4.11
B.8.4. (c)
5.2
B.8.4. (a)
5.3
B.8.4. (a)
5.4
B.8.4. (b)
5.5
B.8.4. (f)
5.6
B.8.4. (g)
5.7.1, 5.7.2, 5.7.3
B.8.4. (h)
5.8
B.8.1.
5.9
B.8.4. (j)
29
EN 980:2003 (D)
Literaturhinweise EN 1041, Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller eines Medizinproduktes. EN 60417-1, Graphische Symbole für Betriebsmittel — Teil 1: Übersicht und Anwendung (IEC 60417-1:2000). EN 60417-2, Graphische Symbole für Betriebsmittel — Teil 2: Originale der Symbole (IEC 60417-2:1998). EN 60601-1, Medizinische elektrische Geräte — Teil 1: Allgemeine Festlegungen für die Sicherheit (IEC 60601-1:1988). EN 61010-1, Sicherheitsbestimmungen für elektrische Mess-, Steuer-, Regel- und Laborgeräte — Teil 1: Allgemeine Anforderungen (IEC 61010-1:2001). EN 80416-1, Allgemeine Grundlagen für graphische Symbole auf Einrichtungen — Teil 1: Gestaltung graphischer Symbole (IEC 80416-1:2001). IS0 7000, Graphical symbols for use on equipment — Index and synopsis. ISO 15223, Medical devices — Symbols to be used with medical device labels, labelling and information to be supplied. ISO 15223/Amd 1, Medical devices — Symbols to be used with medical device labels, labelling and information to be supplied — AMENDMENT 1.
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IEC 60878, Graphical symbols for electrical equipment in medical practice.
30
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November 2000
Berichtigungen zu DIN EN 12286:1999-02 (EN 12286:1998/A1:2000)
Berichtigung 1 zu DIN EN 12286
Es wird empfohlen, auf der betroffenen Norm einen Hinweis auf diese Berichtigung zu machen.
ICS 11.100 Corrigenda to DIN EN 12286:1999-02 (EN 12286:1998/A1:2000) Corrigenda à DIN EN 12286:1999-02 (EN 12286:1998/A1:2000)
Die vom CEN/TC 140 beschlossene Änderung A1 zu EN 12286:1998 wurde vom CEN am 9. April 2000 angenommen. Dadurch ist in DIN EN 12286, In-vitro-Diagnostika — Messung von Größen in Proben biologischen Ursprungs — Darstellung von Referenzmeßverfahren; Deutsche Fassung EN 12286:1998 der folgende informative Anhang zu ergänzen.
Anhang ZA (informativ) Abschnitte in dieser Europäischen Norm, die grundlegende Anforderungen oder andere Vorgaben von EU-Richtlinien betreffen Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandates, das dem CEN von der Europäischen Kommission und der Europäischen Freihandelszone erteilt wurde, erarbeitet und unterstützt grundlegende Anforderungen der EU-Richtlinie 98/79/EG. WARNHINWEIS: Für Produkte, die in den Anwendungsbereich dieser Norm fallen, können weitere Anforderungen und weitere EU-Richtlinien anwendbar sein. Die in Tabelle ZA.1 aufgeführten Abschnitte dieser Norm sind geeignet, Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG zu unterstützen. Die Übereinstimmung mit den Abschnitten dieser Norm ist eine Möglichkeit, die relevanten grundlegenden Anforderungen der betreffenden Richtlinie und der zugehörigen EFTA-Vorschriften zu erfüllen.
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Tabelle ZA.1 — Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und Richtlinie 98/79/EG Abschnitt/Unterabschnitt dieser Europäischen Norm
Entsprechende grundlegende Anforderung der Richtlinie 98/79/EG
3.7
A.3, B.8.7 (h)
3.8
A.3, B.8.7 (h)
3.9
A.3, B.8.7 (h)
4
A.3, B.4.1
Anhang A
A.3
Bemerkungen
Normenausschuss Medizin (NAMed) im DIN Deutsches Institut für Normung e.V.
© DIN Deutsches Institut für Normung e.V. ⋅ Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e.V., Berlin, gestattet. Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
Ref. Nr. DIN EN 12286:1999-02/Ber 1:2000-11
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DEUTSCHE NORM
Entwurf
In-vitro-Diagnostika
Juni 1999
Kulturmedien für die Mikrobiologie
DF
Leistungskriterien für Kulturmedien Deutsche Fassung EN 12322 : 1999
EN 12322
ICS 07.100.10 In vitro diagnostic medical devices – Culture media for microbiology – Performance criteria for culture media; German version EN 12322 : 1999 Dispositifs médicaux de diagnostic in vitro – Milieux de culture de microbiologie – Critères de performances des milieux de culture; Version allemande EN 12322 : 1999
Die Europäische Norm EN 12322 : 1999 hat den Status einer Deutschen Norm.
Nationales Vorwort
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Die Europäische Norm EN 12322 wurde von der Arbeitsgruppe 7 „Kulturmedien“ des Technischen Komitees CEN/TC 140 „In-vitro-Diagnostika“ unter Beteiligung deutscher Experten erstellt. Im DIN Deutsches Institut für Normung e.V. war hierfür der Normenausschuß Medizin (NAMed), Arbeitsausschuß E13 „Kulturmedien“, zuständig.
Fortsetzung 10 Seiten EN
Normenausschuß Medizin (NAMed) im DIN Deutsches Institut für Normung e.V.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. . Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet. Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
Ref. Nr. DIN EN 12322 : 1999-06 Preisgr. 09
Vertr.-Nr. 2309
EN 12322 April 1999
ICS 97.100.10
Deutsche Fassung (einschließlich Englischer Fassung) In-vitro-Diagnostika
Kulturmedien für die Mikrobiologie Leistungskriterien für Kulturmedien
In vitro diagnostic medical devices – Culture media for microbiology – Performance criteria for culture media
Disposififs médicaux de diagnostic in vitro – Milieux de culture de microbiologie – Critéres de performance des milieux de culture
Diese Europäische Norm wurde von CEN am 16. März 1999 angenommen. Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Zentralsekretariat oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich. Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Zentralsekretariat mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
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CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, der Tschechischen Republik und dem Vereinigten Königreich.
Y NC EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG European Committee for Standardization Comité Européen de Normalisation Zentralsekretariat: rue de Stassart 36, B-1050 Brüssel © 1999 CEN – Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
Ref. Nr. EN 12322 : 1999 D
Seite 2 EN 12322 : 1999
Inhalt
Contents
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Seite
Page
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2
Foreword . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2
Introduction . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2
1
Anwendungsbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3
1
Scope . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3
2
Normative Verweisungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3
2
Normative references . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3
3
Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3
3
Definitions . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3
4 Leistungsprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1 Allgemeine Qualitätskriterien . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2 Kontrollstämme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3 Mikrobiologische Qualitätskriterien . . . . . . . . . . . . 4.4 Leistungsprüfung und Beurteilung der Ergebnisse .
4 4 4 5 6
4 Performance evaluation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1 General quality criteria . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2 Control strains . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3 Microbiological quality criteria . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.4 Performance evaluation and interpretation of 0.0 results . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4 4 4 5
5
Bereitzustellende Informationen durch den Hersteller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6
6
Dokumentation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7
Anhang A (informativ) Leitfaden zur Aufbewahrung Anhang A und Haltung von Kontrollstämmen . . . . . . . .
7
Anhang B (informativ)
8
Literaturhinweise . . . . . . . . . . .
2
6
5
Information to be supplied by the manufacturer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6
6
Documentation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7
Annex A (informative) Guidance on preservation and Annex A maintenance of control strains . . . . . . . . . . . . .
7
Annex B (informative)
8
Bibliography . . . . . . . . . . . . . . .
Vorwort
Foreword
Diese Europäische Norm wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitro-Diagnostik“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN gehalten wird.
This European Standard has been prepared by Technical Committee CEN/TC 140 “In vitro diagnostic medical devices” , the secretariat of which is held by DIN.
Diese Europäische Norm muß den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis Oktober 1999, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis Oktober 1999 zurückgezogen werden
This European Standard shall be given the status of a national standard, either by publication of an identical text or by endorsement, at the latest by October 1999, and conflicting national standards shall be withdrawn at the latest by October 1999.
Diese Europäische Norm wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die Europäische Kommission und die Europäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der EU-Richtlinien.
This European Standard has been prepared under a mandate given to CEN by the European Commission and the European Free Trade Association, and supports essential requirements of EU Directive(s).
Die Anhänge A und B dienen lediglich zur Information.
Annexes A and B are for information only.
Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen:
According to the CEN/CENELEC Internal Regulations, the national standards organizations of the following countries are bound to implement this European Standard:
Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich.
Austria, Belgium, Czech Republic, Denmark, Finland, France, Germany, Greece, Iceland, Ireland, Italy, Luxembourg, Netherlands, Norway, Portugal, Spain, Sweden, Switzerland and the United Kingdom.
Einleitung
Introduction
Im mikrobiologischen Laboratorium hängen viele Prüfungen und Verfahren davon ab, daß Kulturmedien gleichbleibende Eigenschaften aufweisen und zu reproduzierbaren Ergebnissen führen. Der Handel liefert mehrere hundert Rezepturen von Trockenmedien. Viele weitere Kulturmedien für spezielle Wachstumsanforderungen oder Zwecke werden in der Literatur beschrieben. In klinischen und industriellen mikrobiologischen Laboratorien werden Kulturmedien in der Regel für die Anzucht und den schnellen und empfindlichen Nachweis von Mikroorganismen eingesetzt. Die Anforderungen an Medien sind sowohl für die Art des Untersuchungsgutes als auch für den (die) nachzuweisenden Organismus(men) spezifisch. Standardisierte Kulturmedien stellen deshalb eine Voraussetzung für jede zuverlässige mikrobiologische Arbeit (siehe Anhang B, [1]) dar, und es ist von wesentlicher Bedeu-
In the microbiology laboratory many tests and procedures depend on culture media being consistent and providing reproducible results. Several hundreds of formulae of dehydrated culture media are commercially available, and many more, designed for specific growth responses or purposes are described in the literature. In addition, in clinical and industrial laboratories, the main objectives are growth and rapid and sensitive detection of microorganisms. The requirements for media are specific to both the sample and the organism(s) to be detected. Standardized culture media are therefore a prerequisite for any reliable microbiological work (see annex B [1]), and it is of primary importance to define the major objectives and criteria related to how a culture medium is supposed to perform. Determining the performance characteristics of culture media is necessary for
Seite 3 EN 12322 : 1999 tung, die maßgeblichen, mit der erwarteten Leistung eines Kulturmediums verbundenen Ziele und Kriterien festzulegen. Die Bestimmung der Leistungsmerkmale von Kulturmedien ist bei handelsüblich hergestellten Kulturmedien erforderlich. Bei Kulturmedien aus der Eigenherstellung wird die interne Qualitätskontrolle durch den Anwender durchgeführt. Leistungskriterien für Kulturmedien sind erforderlich, um vergleichbare Erzeugnisse der gleichen Medienart unabhängig von deren Herkunft zur Verfügung stellen zu können. Zudem können diese Kriterien von allen mikrobiologischen Laboratorien bei der Bewertung der Nähr- und/oder selektiven Eigenschaften von (neuen) Kulturmedien verwendet werden.
commercially prepared culture media. For in-house prepared culture media the internal quality control is carried out by the user. Performance criteria for culture media are necessary for obtaining comparable products of the same medium type, regardless of source. In addition these criteria may be used by all microbiology laboratories for the evaluation of nutritive and/or selective properties of (new) culture media. Uniform performance criteria should therefore result in the manufacture of “standardized” products, and limit the amount of testing of commercial culture media in microbiology laboratories.
Einheitliche Leistungskriterien sollten daher zur Herstellung „standardisierter“ Erzeugnisse führen und den Umfang der Prüfung von kommerziellen Kulturmedien in mikrobiologischen Laboratorien vermindern.
1 Anwendungsbereich
1 Scope
Diese Europäische Norm legt Leistungsanforderungen an Kulturmedien fest. Sie bezieht sich auf die Rückverfolgbarkeit, Vergleichbarkeit, Reproduzierbarkeit und Eignung von Kulturmedien, die in mikrobiologischen Laboratorien eingesetzt werden. Diese Merkmale werden durch Einhaltung der in dieser Norm beschriebenen Qualitätskriterien erreicht.
This European Standard specifies requirements for the performance of culture media. It is concerned with the traceability, comparability, reproducibility and suitability of culture media used in microbiological laboratories. These characteristics are achieved by applying the quality criteria outlined in this standard.
Diese Europäische Norm gilt für:
This European Standard is applicable to
a) kommerzielle Einrichtungen, die Medien in gebrauchsfertiger Form, als Trockenmedien oder als Halbfertigmedien (siehe 2.5 in EN 1659 : 1996) an mikrobiologische Laboratorien liefern;
a) commercial organizations distributing media to microbiology laboratories in ready-to-use form, as dehydrated media or as semi-finished media (see 2.5 in EN 1659 : 1996);
b) nichtkommerzielle Einrichtungen, die Medien an nachgeordnete Stellen abgeben;
b) non commercial organizations that distribute media to satellite locations;
c) Laboratorien, die Kulturmedien zur eigenen Verwendung herstellen.
c) laboratories that prepare culture media for their own use. Cell culture media are not covered by this standard.
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Zellkulturmedien fallen nicht in den Anwendungsbereich dieser Norm.
2 Normative Verweisungen
2 Normative references
Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen dieser Publikationen nur zu dieser Europäischen Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation.
This European Standard incorporates by dated or undated reference provisions from other publications. These normative references are cited at the appropriate places in the text and the publications are listed hereafter. For dated references, subsequent amendments to or revisions of any of these publications apply to this European Standard only when incorporated in it by amendment or revision. For undated references the latest edition of the publication referred to applies.
EN 1659 : 1996 In-vitro-Diagnostik/Diagnostika – Kulturmedien für die Mikrobiologie – Begriffe
EN 1659 : 1996 In vitro diagnostic systems – Culture media for microbiology – Terms and definitions
EN ISO 8402 : 1995 Qualitätsmanagement – Begriffe (ISO 8402 : 1994)
EN ISO 8402 : 1995 Quality management and quality assurance – Vocabulary (ISO 8402 : 1994)
3 Definitionen
3 Definitions
Für die Anwendung dieser Norm gelten die Definitionen nach EN 1659 : 1996 und nach EN ISO 8402 : 1995 in Zusammenhang mit den folgenden:
For the purposes of this standard, the definitions given in EN 1659 : 1996 and in EN ISO 8402 : 1995 shall apply, together with the following:
3.1 Kulturmedien-Charge; -Los: Vollständig zurückver-
3.1 batch of culture media; lot of culture media: Fully traceable unit referring to a defined amount of bulk, semifinished product or end product, which is consistent in type and quality and which has passed the requirements of production (in-process control) and quality assurance testing, and which has been produced within one defined production period having been assigned the same lot number.
folgbare Einheit, die sich auf eine definierte Menge eines Grundstoffs, Halbfertigmediums oder Endprodukts bezieht, die in Art und Qualität einheitlich ist, den Anforderungen in der Produktion (Kontrolle im Herstellungsablauf) und der Qualitätsprüfung entspricht und innerhalb einer definierten Produktionszeit unter Zuordnung derselben Chargennummer hergestellt wurde.
Seite 4 EN 12322 : 1999
3.2 Kontrollstamm: Mikroorganismus, der für die mikrobiologische Leistungsbewertung von Kulturmedien verwendet wird.
3.2 control strain: Microorganism used for microbial performance evaluation of culture media.
3.3 Referenzstamm: Mikroorganismus, der mindestens bis zur Gattung und Art definiert und nach seinen Merkmalen beschrieben und katalogisiert ist.
3.3 reference strain: Microorganism defined to at least the genus and species level, catalogued and described according to its characteristics.
3.4 Referenz-Stammkultur: Eine Charge von Behältnissen mit im Laboratorium durch eine einzige Vermehrung von einem Referenzstamm gewonnenen Keimen, oder mehrere Behältnisse der gleichen Charge eines Referenzstamms von einem Lieferanten.
3.4
3.5 Stammkultur: Subkultur(en) einer Referenz-Stammkultur.
3.5
stock culture: Subculture(s) of a reference stock.
3.6 Gebrauchskultur: Subkultur einer Stammkultur.
3.6
working culture: Subculture of a stock culture.
4 Leistungsprüfung
4 Performance evaluation
4.1 Allgemeine Qualitätskriterien
4.1 General quality criteria
ANMERKUNG: Es ist in dieser Norm nicht beabsichtigt, eine bis ins einzelne gehende Beschreibung der Qualitätsmanagementpraxis für die Herstellung von Kulturmedien aufzuführen. Diese sind bereits an anderer Stelle beschrieben (siehe Anhang B, [1] bis [7], [11] und [13]).
NOTE: This standard is not intended to give a detailed description of quality management practices for manufacturing of culture media, which are described elsewhere (see annex B, [1] to [7], [11] and [13]).
Es wird darauf hingewiesen, daß, entsprechend einiger von Herstellern angewendeten Qualitätssicherungssysteme (z. B. nach EN ISO 9001 und EN 46001 oder EN ISO 9002 und EN 46002), die Leistungsprüfung neben der mikrobiologischen Leistungsbewertung auch die Prüfung physikalischer und chemischer Eigenschaften von Kulturmedien (siehe Anhang B, [13]) beinhalten muß, zum Beispiel:
It should be noted that, according to some quality systems in use by manufacturers (e.g. according to EN ISO 9001 and EN 46001 or EN ISO 9002 and EN 46002), besides microbiological performance evaluation of culture media, performance testing shall also include testing of physical and chemical properties (see annex B, [13]), such as:
a) Füllmenge;
b) layer thickness and filling format;
b) Schichtdicke und Format der Füllung;
c) colour;
c) Farbe;
d) clarity and/or optical artifacts;
d) Klarheit und/oder optische Artefakte;
e) homogeneity;
e) Homogenität;
f)
f)
g) moisture content or homogeneity of dehydrated media;
Gelstabilität und -konsistenz;
a) quantity filled;
gel stability and consistency;
g) Feuchtegehalt oder Homogenität wasserfreier Medien;
h) appearance of specific media (e.g., blood agar);
h) Aussehen spezieller Medien (z. B. Blutagar);
i)
i)
The quality of culture media depends on the quality of the basic ingredients, correct formulation and accuracy in preparation, adequate removal of microbial contaminants, proper packaging and storage.
pH-Wert.
Die Qualität von Kulturmedien hängt maßgeblich von der Qualität der Grundbestandteile, der richtigen Rezeptur der Medien, dem exakten Arbeiten bei der Herstellung, der zweckentsprechenden Beseitigung mikrobieller Verunreinigung und der ordnungsgemäßen Verpackung und Lagerung ab. © DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
reference stock: Lot of containers obtained in the laboratory by a single propagation from a reference strain or multiple containers from the same lot of a reference strain from a supplier.
Rohmaterialien, Wachstums- oder Hemmsupplemente oder miniaturisierte Testsysteme zur Keimidentifizierung sollten unter Berücksichtigung der gleichen geeigneten Qualitätssicherungsverfahren geliefert werden.
4.2 Kontrollstämme Der Satz der beinhalten.
Kontrollstämme
pH value.
Raw materials, nutritive or inhibitory supplements or miniaturized test systems for identification of microorganisms should be supplied according to the same appropriate quality procedures.
4.2 Control strains muß
Referenzstämme
ANMERKUNG 1: Referenzstämme sind bei kommerziellen Stammsammlungen oder Referenzsammlungen erhältlich, die der ECCO oder WFCC (siehe Anhang B, [9] bzw. [15]) angeschlossen sind. Der Satz der Kontrollstämme kann gut charakterisierte positive (sensible bzw. gut wachsende), schwach positive (schwach sensible bzw. schlecht-wachsende) und negative (resistente bzw. unterdrückte oder gehemmte) Kontrollstämme enthalten (siehe Anhang B, [5] sowie DIN 58959-6 und DIN 58959-7). Kontrollstämme für häufig verwendete
The set of control strains shall include reference strains. NOTE 1: Reference strains can be obtained from service or reference collections affiliated to ECCO or WFCC (see annex B, [9] and [15]). The set of control strains can include well characterized positive (sensitive, resp. wellgrowing), weakly positive (weakly sensitive, resp. poorgrowing), and negative (insensitive, resp. suppressed or inhibited) control strains (see annex B, [5], as well as DIN 58959-6 and DIN 58959-7). Control strains for commonly used culture media are referenced by a number of sources (see annex B [2] to [6], [9], [11] and [12], and DIN 58959-6, DIN 58959-6 suppl. 1, DIN 58959-7,
Seite 5 EN 12322 : 1999 Kulturmedien werden als Referenzstämme von einer Reihe von Quellen angeboten (siehe Anhang B, [2] bis [6], [9], [11] und [12] sowie DIN 58959-6, DIN 58959-6 Bbl 1, DIN 58959-7 und DIN 58959-9) und können je nach Verwendungszweck gewählt werden. Zum Zwecke der Rückverfolgbarkeit sollten alle Kontrollstämme von einer Referenzsammlung bezogen werden. Gebrauchskulturen dürfen nur einmal verwendet werden. Subkulturen aus Gebrauchskulturen dürfen nicht zu Leistungsprüfungen oder für die Herstellung von Stammkulturen verwendet werden.
DIN 59959-9) and may be selected as appropriate. For traceability, all control strains should be available from a reference collection. Working cultures shall be used once only. Subcultures from working cultures shall not be used for performance testing purposes or production of stock cultures. NOTE 2: For information on preservation, maintenance techniques and service culture collections, see annex A and annex B, [8].
ANMERKUNG 2: Informationen über Aufbewahrungs- und Stammhaltungsverfahren sowie über kommerzielle Stammsammlungen sind Anhang A und Anhang B, [8] zu entnehmen.
4.3 Mikrobiologische Qualitätskriterien
4.3 Microbiological quality criteria
4.3.1 Routine-Qualitätskontrolle 4.3.1.1 Wachstum 4.3.1.1.1 Allgemeines Für die Chargenkontrolle von Kulturmedien und wachstumsfördernden Bestandteilen von Kulturmedien muß das Wachstum je nach Erfordernis untersucht werden, und zwar
4.3.1 Routine quality control 4.3.1.1 Growth 4.3.1.1.1 General For the lot-control of culture media and nutritive ingredients for culture media, as appropriate, growth shall be assessed –
either semi-quantitatively,
–
entweder halbquantitativ oder
–
or quantitatively.
–
quantitativ.
Quantitative and semi-quantitative evaluations shall be performed by a validated technique (see annex B, [16]).
Die quantitativen und halbquantitativen Untersuchungen müssen mittels eines validierten Verfahrens erfolgen (siehe Anhang B, [16]).
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ANMERKUNG: Halbquantitative Untersuchungen können als Bestimmung von Wachstums-Punktwerten erfolgen, z. B. 0 bis 3+. Beim Ablesen der festen Medien entspricht 0 keinem Wachstum, 1+ einem sehr schwachen Wachstum (< 10 Kolonien), 2+ einem starken Wachstum (einzelne Kolonien) und 3+ einem sehr starken Wachstum (zusammenfließende Kolonien). Beim visuellen Ablesen von flüssigen oder halbfesten Medien bedeutet 0 keine Trübung, 1+ schwache Trübung und 2+ starke Trübung.
NOTE: Semi-quantitative evaluations can be performed by assigned growth-scores, e.g., 0 to 3+. When reading solid media, 0 corresponds to no growth, 1+ to very poor growth (< 10 colonies), 2+ to heavy growth (single colonies) and 3+ to very heavy growth (confluent colonies). When reading fluid or semi-solid media visually, 0 represents no turbidity, 1+ faint turbidity and 2+ heavy turbidity.
4.3.1.1.2 Wachstumsfördernde Eigenschaften Unter Verwendung einer geeigneten Methode und eines festgelegten Umfangs geeigneter Kontrollstämme müssen feste, halbfeste oder flüssige Kulturmedien mit einer geeigneten Impfmenge der Kontrollstämme beimpft werden.
4.3.1.1.2 Growth-promoting properties With an appropriate device and a defined volume of appropriate control strains, solid, semi-solid or liquid culture media shall be inoculated with an appropriate inoculum of the control strains.
ANMERKUNG: Für eine schwache Beimpfung können 100 KBE (koloniebildende Einheiten) bis 1 000 KBE jedes Kontrollstamms oder eine genügende Anzahl von KBE zur Erzielung einzelnstehender Kolonien mittels einer geeigneten Plattenausstrichtechnik zweckmäßig sein.
NOTE: For light inocula, 100 to 1 000 CFU (Colony Forming Unit) for each control strain or a sufficient amount of CFU to provide isolated colonies by an appropriate streaking plate technique can be appropriate.
4.3.1.1.3 Wachstumshemmende Eigenschaften Zur Bestimmung wachstumshemmender Eigenschaften selektiver Kulturmedien sind feste, halbfeste oder flüssige Kulturmedien unter Verwendung eines geeigneten Gerätes und eines definierten Volumens mit einer entsprechenden Impfmenge der Kontrollstämme zu beimpfen.
4.3.1.1.3 Growth-inhibiting properties For the assessment of growth-inhibiting properties of selective culture media, with an appropriate device and a defined volume, solid, semi-solid or liquid media shall be inoculated with an appropriate inoculum of the control strains.
ANMERKUNG: Als Impfmenge jeder zu prüfenden Einheit können etwa 104 KBE oder mehr jedes entsprechenden Kontrollstamms verwendet werden. 4.3.1.2 Mikrobielle Kontamination 4.3.1.2.1 Allgemeines Kulturmedien können eingeteilt werden in Kulturmedien, die im Endabgabebehältnis sterilisiert wurden (sterilisierte Kulturmedien, siehe 4.3.1.2.2) und gebrauchsfertige Kulturmedien, bei deren Herstellung Kontaminanten beseitigt oder auf ein zulässiges niedriges Niveau verringert wurden (siehe 4.3.1.2.3). Kulturmedien-Hersteller müssen entsprechende
NOTE: About 104 or more cells of each appropriate control strain can be used as inoculum of each unit to be tested.
4.3.1.2 Microbial contamination 4.3.1.2.1 General Culture media may be classified into culture media sterilized in the final container (sterilized culture media, see 4.3.1.2.2) and ready-for-use culture media produced in a manner, where contamination is eliminated or reduced to an accepted low level (see 4.3.1.2.3). Manufacturers shall set specifications based on media components, process limitations and
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Seite 6 EN 12322 : 1999 Spezifikationen auf der Grundlage der Medienbestandteile, der durch den Herstellungsprozeß gegebenen Einschränkungen und der Gestaltung der Verpackungen festlegen. Jede Charge muß die festgelegten Grenzwerte für den Grad der mikrobiellen Kontamination einhalten (siehe 4.4).
package configuration. Each lot shall meet established target limits for the level of microbial contamination (see 4.4).
4.3.1.2.2 Im Endabgabebehältnis sterilisierte Kulturmedien Es sind geeignete Verfahren für die Sterilitätsprüfung, z. B. die in Anhang B [10] angegebenen, anzuwenden, oder die Sterilität muß durch ein validiertes Sterilisationsverfahren sichergestellt werden.
4.3.1.2.2 Culture media sterilized in the final container Appropriate sterility testing procedures, e.g. as given in annex B [10], shall be followed, or sterility shall be guaranteed by a validated sterilization process.
4.3.1.2.3 Andere Kulturmedien Zur Prüfung auf mikrobielle Kontamination muß eine von der Chargengröße abhängige geeignete Menge jeder Charge des Kulturmediums mindestens drei Tage (” 72 h) bei geeigneten Temperaturen bebrütet werden.
4.3.1.2.3 Other culture media To test for microbial contamination, depending of the size of the lot, an appropriate amount of each lot of culture media shall be incubated for at least three days (> 72 h) at appropriate temperatures.
4.3.1.3 Biochemische und physiologische Eigenschaften Im Bedarfsfall (z. B. bei Differenzierungsmedien) müssen Vorhandensein, Fehlen und/oder Stärke des Ausfalls der biochemischen/physiologischen Reaktion(en) mit einem geeigneten Satz von Kontrollstämmen geprüft werden.
4.3.1.3 Biochemical and physiological characteristics Where appropriate (e.g., for differentiation media), the presence, absence and/or grade of expression of biochemical or physiological reaction(s) shall be tested with an appropriate set of control strains.
4.3.1.4 Antimikrobielle Empfindlichkeitsprüfung Bei Kulturmedien zur antibiotischen Empfindlichkeitsprüfung müssen für jede Kombination von Kontrollstamm und antimikrobieller Substanz sowohl das Referenzverfahren als auch die Referenzwerte verwendet und angegeben werden.
4.3.1.4 Antimicrobial susceptibility testing For antibiotic susceptibility testing media, both the reference method and reference values for each control strain-antimicrobial agent combination shall be used and specified.
4.3.2 Erweiterte Qualitätskontrolle Im Bedarfsfall muß zu folgenden Zwecken eine erweiterte Qualitätskontrolle unter Verwendung einer erweiterten Auswahl an geeigneten Kulturen und präzisen Enumerationsverfahren (siehe Anhang B [16]) erfolgen:
4.3.2 Extended quality control As appropriate, extended quality control shall be performed for:
–
Entwicklung und Validierung von Kulturmedien;
–
Analyse von außerhalb der festgelegten Leistungskriterien liegenden Chargen;
–
Analyse von Ausschußchargen.
–
culture media development and validation;
–
lot out-of-specification result;
–
lot rejection analysis;
using an extended range of appropriate cultures and more precise methods of enumeration (see annex B, [16]).
4.4 Leistungsprüfung und Beurteilung der Ergebnisse
4.4 Performance evaluation and interpretation of results
Die Leistung eines Kulturmediums ist zufriedenstellend, wenn die Reaktion aller verwendeten Kontrollstämme den festgelegten Spezifikationen entspricht. Eine Charge ist als verwendbar zu erklären, wenn sowohl die allgemeinen als auch die mikrobiologischen Qualitätskriterien erfüllt sind.
A culture medium performs satisfactorily if all control strains used perform according to the specifications set. A lot shall be accepted if both general and microbiological quality criteria are met.
ANMERKUNG: Bei der Beurteilung des Wachstums sollten die geeigneten Kontrollstämme ihr Wachstum innerhalb der festgelegten Zeitgrenze mit typischer Morphologie der Kolonien und Größe und/oder der entsprechenden Anzahl von Kolonien erreicht haben.
NOTE: For the assessment of growth, the appropriate control strains should achieve growth within the specified time limit with typical colony morphology and size, and/or expected colony counts.
Medien nach 4.3.1.2.2 dürfen in keiner Probe aus einem Endabgabebehältnis ein Keimwachstum zeigen, die nach den durch das verwendete Prüfverfahren festgelegten Kriterien und Bebrütungszeiten geprüft wurden. Andere Kulturmedien müssen verworfen werden, wenn die Kontaminationsrate ” 5 % beträgt.
Media according to 4.3.1.2.2 shall not show growth in any of the final containers within the criteria and incubation period specified by the test method applied. Other culture media shall be rejected if the contamination level is ” 5 %.
5 Bereitzustellende Informationen durch den Hersteller
5 Information to be supplied by the manufacturer
Der Hersteller oder Lieferant muß folgende spezifische mikrobiologische Merkmale der Kulturmedien aufführen:
The specific microbiological characteristics of the culture media shall be indicated by the manufacturer or the supplier:
a) Einteilung entsprechend Produkttyp (Trockenmedium, Halbfertigmedium, Fertigmedium); b) ausgewertete Leistungskriterien;
a) classification according to the type of product (dehydrated medium, partially-completed medium, ready-to-use medium);
c) verwendete Kontrollstämme;
b) evaluated performance criteria; c) control strains used;
Seite 7 EN 12322 : 1999 d) erwartete Ergebnisse bei allgemeiner und mikrobiologischer Prüfung;
d) expected results of general and microbiological testing;
e) pH-Wert (sofern erforderlich);
f)
f)
NOTE: The certificates of individual lots should be made available on request.
Angaben über Lagerung und Verfalldatum.
ANMERKUNG: Auf Anforderung sollten die Zertifikate einzelner Chargen zur Verfügung gestellt werden.
information on storage and expiry date.
6 Dokumentation
6 Documentation
Die gesamte Dokumentation für jede geprüfte Charge ist zu erfassen, dokumentarisch festzuhalten und entsprechend den jeweils gültigen gesetzlichen Bestimmungen über eine ausreichende Zeitspanne aufzubewahren.
All the documentation for each lot tested shall be recorded, documented and retained for a sufficient period of time according to the appropriate local legal requirements.
Anhang A
Annex A
(informativ)
(informative)
Leitfaden zur Aufbewahrung und Haltung von Kontrollstämmen
Guidance on preservation and maintenance of control strains
A.1
A.1
Allgemeines
Es gibt kein allgemeingültiges Verfahren für die erfolgreiche Aufbewahrung und Haltung aller Mikroorganismen. Sogar Stämme innerhalb einer Art zeigen hinsichtlich ihrer Haltung in der Kultur und ihrer Wiederbelebung bedeutende Unterschiede. ANMERKUNG: Für die Haltung eines breiten Spektrums von Mikroorganismen befindet sich die Technik noch im Experimentierstadium, und es ist daher noch nicht möglich, eine genaue Verfahrenstechnik anzugeben (siehe Anhang B, [8]).
A.2 A.2
Referenzstämme von kommerziellen Herstellern
General
There is no universal method available for the successful preservation and maintenance of all microorganisms. Even strains within a species exhibit significant differences in regard to culture preservation and resuscitation. NOTE: For the maintenance of a wide range of microorganisms, technology is still experimental and precise methodology cannot yet be recommended (see annex B, [8]).
A.2 A.2
Reference strains from commercial sources
Bei der Haltung von Kontrollkulturstämmen, die von kommerziellen Stammsammlungen oder von Handelsbetrieben bezogen und in ihren Originalbehältnissen aufbewahrt werden (Referenz-Stammkulturen), sollten die Anweisungen der Hersteller befolgt werden.
If control cultures from service collections or commercial suppliers are purchased and maintained in their original containers (reference stock), the directions of the manufacturers should be followed.
A.3 A.3 A.3
A.3 A.3
In Eigenherstellung vom Laboratorium zubereitete Kontrollstämme (Stammkulturen)
A.3.1 Haltung © DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
e) pH value (where appropriate);
Stammkulturen von Kontrollstämmen zur Leistungsbewertung sollten nach Standardverfahren gehalten und behandelt werden, welche Kontaminationen, Veränderungen der genetischen Eigenschaften oder eine Merkmalsveränderung auf ein Minimum beschränken (siehe Anhang B, [8] und DIN 58959-6). Suspensionen von Kontrollstämmen sollten in Einzelmengen, entweder tiefgefroren (–70 °C oder darunter) oder in Form von lyophilisierten oder gebrauchsfertigen Kulturen aus einer kommerziellen Stammsammlung (siehe Anhang B, [6], [8] und [9]) gelagert werden. ANMERKUNG: Für bestimmte Mikroorganismen können diese Verfahren nur in abgeänderter Form oder gar nicht anwendbar sein. In diesem Fall können andere geeignete Haltungsverfahren in Betracht gezogen werden. Zur Verwendung als Kontrollstämme sollte eine ausreichende Anzahl von Stammkulturen aus den Referenzstämmen hergestellt, aufbewahrt und gehalten werden; dies
In house prepared control strains (stock cultures)
A.3.1 Maintenance Stock cultures of control strains for performance evaluation should be maintained and handled in a standardized manner that should minimize the opportunity for contamination, changes in genetic properties, or alteration of characteristics (see annex B, [8] and DIN 58959-6). Control strain suspensions should be stored in aliquots, either deep-frozen (– 70 °C or below) or as lyophilized or ready-to-use cultures from a service collection (see annex B, [6], [8] and [9]). NOTE: For certain microorganisms these methods may be applicable only in modified form or are not to be recommended. In this case other suitable maintenance procedures may be considered. For control strains, a sufficient number of stock cultures of the reference strains should be prepared, preserved and maintained according to a written protocol with an appropriate method as recommended, e.g. annex B [8] and DIN 58959-6 suppl. 1.
Seite 8 EN 12322 : 1999 erfolgt nach einem schriftlichen Protokoll mit einem geeigneten empfohlenen z. B. in Anhang B [8] und DIN 58959-6 Bbl 1 in Bezug genommenen Verfahren.
A.3.2 Lagerung von Kontrollkulturen
A.3.2
Falls tiefgefrorene Kontrollkulturen verwendet werden, sollten sie nach einem für diesen Kontrollstamm geeigneten Verfahren gelagert werden.
If frozen control cultures are used they should be stored by a method suitable for that control strain.
ANMERKUNG: Für die meisten Stämme ist die Lagerung auf Glas- oder Keramikperlen (siehe Anhang B, [8]) oder das Einfrieren über flüssigem Stickstoff (Kryokonservierung) (siehe Anhang B, [9]) geeignet.
A.4
Gebrauchskulturen
Subkulturen von Kontrollstämmen (Stammkulturen) dienen als Quelle für Gebrauchskulturen. Zur Gewinnung aus tiefgefrorenen Stammkulturen werden die entsprechenden Kulturgefäße aus der Gefriereinrichtung entnommen. Eine Teilmenge (z. B. eine oder zwei Glas-/Keramikperle(n)) der tiefgefrorenen Mikroorganismen wird mit einem sterilen Instrument (z. B. mit einer Pinzette) entnommen. Während der Entnahme sollte sorgfältig darauf geachtet werden, daß die Kulturen nicht antauen, und die Gefäße sollten sofort wieder in die Gefriereinrichtung gebracht werden. Zur Herstellung eines Inokulums, z. B. zur Leistungsprüfung von Kulturmedien, sollte die Gebrauchskultur des Kontrollstammes entsprechend eingestellt bzw. Kolonien in einem geeigneten sterilen Lösemittel bis zur gewünschten Zelldichte suspendiert werden.
Anhang B
(informativ)
NOTE: Storage on glass/ceramic beads (see annex B, [8]) or freezing over liquid nitrogen (cryopreservation) (see annex B, [9]) are suitable for most strains.
A.4
Working cultures
Sub-cultures of control strains (stock cultures) are the source for working cultures. For retrieval of frozen stock cultures, the appropriate culture vials are removed from the freezer. A portion (e.g. one or two glass or ceramic bead(s)) is dislodged in the frozen state using a sterile instrument (e.g. forceps). During retrieval, care should be taken to avoid de-freezing of the cultures, and the vials should be returned to the freezer immediately. For the preparation of an inoculum e.g., for performance testing of culture media, the working culture of the control strain should be adjusted or colonies suspended within a suitable sterile diluent to the desired cell density.
Annex B
(informative)
Literaturhinweise
Bibliography
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Seite 9 EN 12322 : 1999 DIN 58959-9 Qualitätsmanagement in der medizinischen Mikrobiologie – Teil 9: Anforderungen an den Einsatz von Kontrollstämmen zur Prüfung von Kulturmedien
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Juni 2002
Berichtigungen zu DIN EN 12322:1999-06 (EN 12322:1999/A1:2001)
Berichtigung 1 zu DIN EN 12322
Es wird empfohlen, auf der betroffenen Norm einen Hinweis auf diese Berichtigung zu machen.
ICS 07.100.10
Corrigenda to DIN EN 12322:1999-06 (EN 12322:1999/A1:2001) Corrigenda à DIN EN 12322:1999-06 (EN 12322:1999/A1:2001)
Die Änderung A1 zu EN 12322:1999 wurde von CEN am 2001-09-30 angenommen. In der Norm DIN EN 12322 In-vitro-Diagnostika – Kulturmedien für die Mikrobiologie – Leistungskriterien für Kulturmedien; Deutsche Fassung EN 12322:1999
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
ist folgender informativer Anhang hinzugefügt:
Fortsetzung Seite 2
Normenausschuss Medizin (NAMed) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
© DIN Deutsches Institut für Normung e.V. . Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet. Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
Ref.Nr. DIN EN 12322:1999/Ber 1:2002-06
DIN EN 12322 Ber 1:2002-06
Anhang ZA (informativ) Abschnitte in dieser Europäischen Norm, die grundlegende Anforderungen oder andere Vorgaben von EU-Richtlinien betreffen
Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandates, das dem CEN von der Europäischen Kommission und der Europäischen Freihandelszone erteilt wurde, erarbeitet und unterstützt grundlegende Anforderungen der EU-Richtlinie 98/79/EG. WARNHINWEIS: Für Produkte, die in den Anwendungsbereich dieser Norm fallen, können weitere Anforderungen und weitere EU-Richtlinien anwendbar sein. Die in Tabelle ZA.1 aufgeführten Richtlinie 98/79/EG zu unterstützen.
Abschnitte
dieser
Norm
sind
geeignet,
Anforderungen
der
Die Übereinstimmung mit den Abschnitten dieser Norm ist eine Möglichkeit, die relevanten grundlegenden Anforderungen der betreffenden Richtlinie und der zugehörigen EFTA-Vorschriften zu erfüllen.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Tabelle ZA.1 — Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und Richtlinie 98/79/EG Abschnitt/Unterabschnitt dieser Europäischen Norm
Entsprechende grundlegende Anforderung der Richtlinie 98/79/EG
4.1
A.3, B.2.5
4.2
A.3
4.3
A.3, B.2.2
4.4
A.3
5
B.8.4, B.8.7
2
Bemerkungen
DEUTSCHE NORM
April 1999
In-vitro-Diagnostika
{ EN 12376
Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller von in-vitro-diagnostischen Reagenzien für biologische Färbungen Deutsche Fassung EN 12376 : 1999
ICS 11.100
In vitro diagnostic medical devices – Information supplied by the manufacturer with in vitro diagnostic reagents for staining in biology; German version EN 12376 : 1999 Dispositifs médicaux de diagnostic in vitro – Informations fournies par le fabricant de réactifs de coloration de diagnostic in vitro utilisés en biologie; Version allemande EN 12376 : 1999
Die Europäische Norm EN 12376 : 1999 hat den Status einer Deutschen Norm. Nationales Vorwort Die Europäische Norm EN 12376 wurde von der Arbeitsgruppe 6 „Färbungen in der Biologie“ des Technischen Komitees CEN/TC 140 „In-vitro-Diagnostika“ unter Beteiligung deutscher Experten erstellt. Im DIN Deutsches Institut für Normung e.V. war hierfür der Normenausschuß Medizin (NAMed), Arbeitsausschuß NAMed E11 „Histologie und Färbungen“ zuständig. Für die im Inhalt zitierten Europäischen und Internationalen Normen wird im folgenden auf die entsprechenden Deutschen Normen hingewiesen. ISO 1000
siehe DIN 1301-1 und DIN 1301-2
Nationaler Anhang NA (informativ) Literaturhinweise DIN 1301-1 Einheiten – Einheitennamen, Einheitenzeichen
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DIN 1301-2 Einheiten – Allgemein angewandte Teile und Vielfache
Fortsetzung 14 Seiten EN
Normenausschuß Medizin (NAMed) im DIN Deutsches Institut für Normung e.V.
© DIN Deutsches Institut für Normung e.V. ⋅ Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e.V., Berlin, gestattet. Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
Ref. Nr. DIN EN 12376 : 1999-04 Preisgr. 11
Vertr.-Nr. 2311
EN 12376
EUROPÄISCHE NORM EUROPEAN STANDARD NORME EUROPÉENNE
Januar 1999
ICS 11.100 Deskriptoren: Medizin, Biologie, in-vitro Diagnostik, chemisches Reagenz, Farbgebung, Begriffe, Aussage, Etikettierung
Deutsche Fassung In-vitro-Diagnostika
Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller von in-vitro-diagnostischen Reagenzien für biologische Färbungen
In vitro diagnostic medical devices – Information supplied by the manufacturer with in vitro diagnostic reagents for staining in biology
Dispositifs médicaux de diagnostic in vitro – Informations fourniers par le fabricant de réactifs de coloration de diagnostic in vitro utilisés en biologie
Diese Europäische Norm wurde von CEN am 27. August 1998 angenommen. Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist.
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Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Zentralsekretariat oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich. Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Zentralsekretariat mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen. CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, der Tschechischen Republik und dem Vereinigten Königreich.
CEN EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG European Committee for Standardization Comité Européen de Normalisation Zentralsekretariat: rue de Stassart 36, B-1050 Brüssel
© 1999 CEN – Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
Ref. Nr. EN 12376 : 1999 D
Seite 2 EN 12376 : 1999
Inhalt Seite
Vorwort
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Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Anwendungsbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3
2
Normative Verweisungen
3
3 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 3.6.1 3.7 3.8 3.9 3.9.1 3.9.2 3.10 3.11
Begriffe und Definitionen . . . . . . . . . . . . vom Hersteller bereitgestellte Informationen Kennzeichnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in-vitro-diagnostisches Reagens . . . . . . . . Färbung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Farbstoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Farbstofflösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stammlösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . farbgebendes Reagens . . . . . . . . . . . . . . . Fluoreszenzfarbstoff . . . . . . . . . . . . . . . . . Antikörper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . polyklonaler Antikörper . . . . . . . . . . . . . . . monoklonaler Antikörper . . . . . . . . . . . . . . Nukleinsäure-Sonde . . . . . . . . . . . . . . . . . Lektin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4 4.1 4.1.1 4.1.2 4.1.3 4.1.4 4.2 4.2.1 4.2.2 4.2.3 4.2.4
Anforderungen an die vom Hersteller bereitgestellten Informationen . . . . . . . . . . Allgemeine Anforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . vom Hersteller bereitgestellte Informationen zu Reagenzien für biologische Färbungen Produktbezeichnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beschreibung des Reagens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gebrauchsanweisung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusätzliche Anforderungen für spezielle Reagenzien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fluoreszenzfarbstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Metallsalze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Antikörper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nukleinsäuresonden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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3 3 3 3 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4
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4 4 4 5 5 5 5 5 6 6 6
Anhang A (informativ) Beispiele für die Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller von häufig verwendeten Reagenzien für biologische Färbungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A.1 Methylgrün-Pyronin Y-Färbung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A.2 Feulgen-Schiff-Reaktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A.3 Immunohistochemischer Nachweis von Östrogen-Rezeptoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A.4 Durchflußzytometrischer Nachweis von T-Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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7 7 9 10 12
Anhang B (informativ) Literaturhinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Vorwort Diese Europäische Norm wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitro-Diagnostik“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN gehalten wird. Diese Europäische Norm muß den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis Juli 1999, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis Juli 1999 zurückgezogen werden. Die Anhänge A und B dienen lediglich der Information. Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich.
Seite 3 EN 12376 : 1999
Einleitung Diese Europäische Norm bezieht sich auf EN 375 „In-vitro-Diagnostik/Diagnostica – Kennzeichnung und Produktinformationen von In-vitro-Diagnostica für den Gebrauch durch Fachpersonal“ sowie EN 376 „In-vitroDiagnostik/Diagnostica – Kennzeichnung und Produktinformationen von In-vitro-Diagnostica für den Gebrauch durch Laien“ und sollte unter Berücksichtigung der Anforderungen dieser Normen Anwendung finden. Die Verwendung von Reagenzien für biologische Färbungen sowie die in Anhang A anhand von vier Färbeverfahren dargestellten Beispiele für vom Hersteller bereitgestellte Informationen begründen sich auf einem Europäischen Konsens; sie stellen die wissenschaftlichen Begründungen für die in Abschnitt 4 aufgeführten Anforderungen dar. Diese Erläuterungen sollen Herstellern, Lieferanten und Vertreibern von Farbstoffen, Farbstofflösungen, farbgebenden Reagenzien und anderen für biologische Färbungen verwendeten Reagenzien bei der Erfüllung der geforderten spezifischen Produktdaten dienlich sein.
1 Anwendungsbereich Diese Europäische Norm legt Anforderungen an die Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller von Reagenzien für biologische Färbungen fest. Sie gilt für die Hersteller, Lieferanten und Vertreiber von Farbstoffen, Farbstofflösungen, farbgebenden Reagenzien und anderen für biologische Färbungen verwendeten Reagenzien. Die in dieser Europäischen Norm aufgeführten Anforderungen an die vom Hersteller bereitgestellten Informationen sind Voraussetzung für das Erzielen vergleichbarer und reproduzierbarer Ergebnisse in allen Bereichen biologischer Färbungen.
2 Normative Verweisungen Diese Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen dieser Publikationen nur zu dieser Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation. EN 375 In-vitro-Diagnostik/Diagnostica – Kennzeichnung und Produktinformationen von In-vitro-Diagnostica für den Gebrauch durch Fachpersonal EN 376 In-vitro-Diagnostik/Diagnostica – Kennzeichnung und Produktinformationen von In-vitro-Diagnostica für den Gebrauch durch Laien ISO 31-8 Quantities and units – Part 8: Physical chemistry and molecular physics ISO 1000 SI units and recommendations for the use of their multiples and of certain other units
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3 Begriffe und Definitionen Für die Anwendung dieser Europäischen Norm gelten die folgenden Begriffe und Definitionen:
3.1 vom Hersteller bereitgestellte Informationen: Jede Art gedruckter, geschriebener, graphischer oder anderweitig dargestellter Informationen, mit denen das in-vitro-diagnostische Reagens gekennzeichnet ist bzw. die ihm beigefügt sind.
3.2 Kennzeichnung: Jede gedruckte, geschriebene oder graphische Information, die auf einem Behälter angebracht ist. [EN 375] 3.3 in-vitro-diagnostisches Reagens: Reagens, welches entsprechend den Angaben des Herstellers allein oder in Verbindung mit anderen In-vitro-Diagnostika für die Untersuchung von Substanzen menschlicher, tierischer oder pflanzlicher Herkunft vorgesehen ist zwecks Erhalt von Informationen, die für den Nachweis, die Diagnose, die Überwachung oder die Behandlung von physiologischen Zuständen, Gesundheits- oder Krankheitszuständen oder angeborenenen Anormalitäten von Bedeutung sind.
Seite 4 EN 12376 : 1999
3.4 Färbung: Bindung eines farbigen Moleküls an ein Substrat durch Reaktion mit einer Farbstofflösung oder einem farbgebenden Reagens.
3.5 Farbstoff: Farbige organische Verbindung, die bei Lösung in einem geeigneten Lösemittel Farbe an ein Material binden kann. ANMERKUNG: Physikalisch beruht Farbe auf der spezifischen Absorption (und/oder Emission) im sichtbaren Bereich des elektromagnetischen Spektrums zwischen 400 nm und 800 nm. Farbstoffe sind Moleküle mit großen Systemen delokalisierter Elektronen (konjugierte π-Elektronen). Die typischen Merkmale der Lichtabsorption von Farbstoffen lassen sich mit Absorptionsspektren darstellen, bei denen die Absorption gegen die Lichtwellenlänge aufgetragen wird. Die Form der Spektralkurve und die Wellenlänge mit maximaler Lichtabsorption hängen von der chemischen Struktur des Farbstoffes, dem Lösemittel und von den Meßbedingungen ab.
3.6 Farbstofflösung: Lösung eines oder mehrerer Farbstoffe in einem genau bestimmten Lösemittel, die für Färbungen verwendet wird. ANMERKUNG: Die Farbstofflösung kann entweder durch Lösung eines Farbstoffes in einem Lösemittel oder durch Verdünnung einer Stammlösung mit geeigneten Substanzen hergestellt werden. 3.6.1 Stammlösung: Stabile, genau bestimmte Lösung eines oder mehrerer Farbstoffe in einer Konzentration, die höher ist als die für die eigentliche Färbung verwendete. ANMERKUNG: Stabilität bezeichnet jene Eigenschaften eines Farbstoffes, die auch in Gegenwart anderer Farbstoffe konstant bleiben.
3.7 farbgebendes Reagens: Reagens, welches mit bestimmten bereits vorhandenen oder induzierten chemischen Gruppen in Zellen und Geweben unter Bildung einer farbigen Verbindung in situ reagiert. BEISPIEL: Typische farbgebende Reagenzien sind: a) Diazonium-Salze; b) Schiffsches Reagens.
3.8 Fluoreszenzfarbstoff: Reagens, welches sichtbares Licht ausstrahlt, wenn es mit Anregungslicht einer kürzeren Wellenlänge bestrahlt wird.
3.9 Antikörper: Genau bestimmtes Immunoglobulin, welches von B-Lymphozyten als Reaktion auf den Kontakt mit einer körperfremden Verbindung gebildet wird und sich an diese bindet. ANMERKUNG : Das Molekül der körperfremden Verbindung enthält einen oder mehrere Bereiche mit einer typischen chemischen Zusammensetzung (ein Epitop). 3.9.1 polyklonaler Antikörper: Mischung von Antikörpern, die spezifisch mit einer körperfremden Verbindung reagieren können. 3.9.2 monoklonaler Antikörper: Antikörper, der spezifisch mit einem einzelnen Epitop einer körperfremden Verbindung reagieren kann.
3.10 Nukleinsäure-Sonde: Einzelstrang-Oligonukleotid oder -Polynukleotid definierter Länge, welches © DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
komplementär zu spezifischen Nukleotidsequenzen in Nukleinsäuren ist.
3.11 Lektin: Protein (nicht-immunogenen Ursprungs) mit zwei oder mehr Bindungsstellen, die an spezifischen Sequenzen von Zuckerresten binden.
4 Anforderungen an die vom Hersteller bereitgestellten Informationen 4.1 Allgemeine Anforderungen 4.1.1 Vom Hersteller bereitgestellte Informationen zu Reagenzien für biologische Färbungen Die vom Hersteller bereitgestellten Informationen über die für biologische Färbungen verwendeten Reagenzien müssen den Anforderungen nach EN 375, EN 376, ISO 31-8 und ISO 1000 entsprechen. Hierbei sind insbesondere die Sicherheitshinweise in EN 375 zu beachten. Zusätzlich müssen (sofern relevant) die Anforderungen nach 4.1.2, 4.1.3 und 4.1.4 für die unterschiedlichen für biologische Färbungen verwendeten Reagenzien erfüllt werden.
Seite 5 EN 12376 : 1999 4.1.2 Produktbezeichnung Die Produktbezeichnung muß die CAS-Registriernummer und – wo anwendbar – den Colour-Index-Namen und die Colour-Index-Nummer einschließen. ANMERKUNG 1: CAS-Registriernummer bedeutet „Chemical Abstracts Service registry numbers“. Hierbei handelt es sich um eindeutige numerische Code-Nummern, die chemischen Substanzen zugeordnet werden, welche als chemische Abkürzungen verzeichnet sind. ANMERKUNG 2: Durch den Colour-Index wird den meisten Farbstoffen eine 5stellige Nummer, die C.-I.-Zahl, und eine speziell zusammengesetzte Bezeichnung zugeordnet. 4.1.3 Beschreibung des Reagens Die Beschreibung des Reagens muß einen Beipackzettel mit den entsprechenden physikalisch-chemischen Angaben für jede Charge einschließen. Die folgenden Angaben sind unbedingt erforderlich: a) Summenformel einschließlich Gegenion; b) molare Masse (g mol
–1
), wobei klar erkennbar sein muß, ob die Massenangabe das Gegenion einschließt;
c) Grenzwerte für Beimengungen. Bei gefärbten Verbindungen sind zusätzlich anzugeben: d) molare Absorption; ersatzweise kann der spezifische Farbstoffmolekülgehalt (nicht aber der Gesamtgehalt an Farbstoff) angegeben werden; e) Wellenlänge oder Wellenzahl der höchsten Absorption; f) Angaben zu Dünnschichtchromatographie, Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie (high performance liquid chromatography; HPLC) oder Hochleistungs-Dünnschichtchromatographie (high performance thin layer chromatography; HPTLC). 4.1.4 Gebrauchsanweisung Eine Gebrauchsanweisung ist beizufügen, welche Leitlinien für die biologische Färbung und für qualitative und quantitative Verfahren (sofern anwendbar) beeinhaltet. Sie muß folgende Angaben enthalten: a) Art(en) des biologischen Materials sowie dessen Handhabung und Behandlung vor der Färbung, z. B. folgende Hinweise: – – – –
ob Zell- oder Gewebeproben oder beides verwendet werden können; ob gefrorenes oder chemisch fixiertes Material oder beides verwendet werden kann; Verfahren zur Gewebeverarbeitung; welche Einbettungsmedien verwendet werden können;
b) Einzelheiten über ein geeignetes Reaktionsverfahren, welches vom Hersteller zur Reaktivitätsprüfung von in biologischen Färbungen verwendeten Materialien – Farbstoff, Farbstofflösung, farbgebendes Reagens, Fluoreszenzfarbstoff, Antikörper, Nukleinsäuresonde oder Lektin – angewendet wird; c) zu erwartende Ergebnisse, wenn das Reaktionsverfahren, wie vom Hersteller beschrieben, auf die empfohlenen Materialarten angewendet wird;
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d) Hinweise zu geeignetem Gewebe zur Positiv- und Negativkontrolle sowie zur Interpretation der Ergebnisse; e) Literaturhinweise zu Ergebnissen, die mit dem Produkt bei Anwendung des vom Hersteller empfohlenen Verfahrens erzielt wurden.
4.2 Zusätzliche Anforderungen für spezielle Reagenzien 4.2.1 Fluoreszenzfarbstoffe Unabhängig vom Verwendungszweck müssen für Fluoreszenzfarbstoffe, die für biologische Färbungen vorgesehen sind, folgende Informationen vorliegen: a) Selektivität, d. h. eine Beschreibung der Zielstruktur(en), die unter den angegebenen Bedingungen dargestellt werden kann(können); b) Anregungs- und Emissionswellenlängen; c) bei Fluoreszenzfarbstoffen, die an Antikörper gebunden sind, das Verhältnis Fluoreszenzfarbstoff/Protein (F/P).
Seite 6 EN 12376 : 1999 4.2.2 Metallsalze Metallverbindungen für Metallimprägnation im Rahmen biologischer Färbungen müssen folgende Zusatzinformationen beigefügt werden: a) systematischer Name; b) Reinheit. 4.2.3 Antikörper Es sind folgende Informationen zu Antikörpern für biologische Färbungen bereitzustellen: a) eine Beschreibung des Antigens (Immunogen), gegen das der Antikörper erzeugt wurde, und die Angabe, ob das Antigen durch das Differenzierungs-Cluster-System (cluster of differentiation system), eine CD-Nummer, definiert wird; diese Beschreibung muß, je nach Anwendbarkeit enthalten: Angaben zur Art des nachgewiesenen (Makro)moleküls, zum nachgewiesenen Molekülteil, zur Lokalisation in der Zelle und dazu, in welchen Zellen und/oder Geweben das Antigen vorliegt sowie Hinweise zu jeglicher Kreuzreaktivität mit anderen Epitopen; b) bei monoklonalen Antikörpern Angabe des Klons, der Herstellungsmethode (Gewebekulturüberstand oder Aszites), Unterklasse und Leichtkettenkomponente des Immunglobulins; c) bei polyklonalen Antikörpern Angaben über das Wirtstier und ob Gesamtserum oder Gammaglobulinfraktion verwendet wird; d) eine Beschreibung der vorliegenden Form (Lösung oder Trockenpulver), die Menge an Gesamtprotein und spezifischem Antikörper und, sofern in Lösung, die Art und Konzentration des Lösemittels oder -mediums; e) gegebenenfalls eine Beschreibung etwaiger dem Antikörper zugefügter molekularer Verbindungs- oder Verlängerungsstücke; f) Angaben zu Reinheit, Reinigungsmethoden und Nachweisverfahren für Verunreinigungen (z. B. Western Blot, Immunohistochemie); g) geeignete Literaturhinweise hinsichtlich der Anwendung des Antikörpers. 4.2.4 Nukleinsäuresonden Nukleinsäuresonden, die für biologische Färbungen zu verwenden sind, müssen folgende Informationen beigefügt werden: a) Angabe der Basensequenz und ob es sich um eine Einzelstrang- oder um eine Doppelstrangprobe handelt; b) Angabe der molekularen Masse der Probe oder die Anzahl von Basen und, sofern anwendbar, der Prozentsatz an Guanin-Cytosin-Basenpaaren; c) Angabe der verwendeten Marker (radioaktive Isotope oder nicht-radioaktive Moleküle); bei nicht-radioativen Markern Angabe der Anreihungspunkte an die Sonde (3' und/oder 5') und Substanzanteil als Prozent der markierten Sonde; d) das nachgewiesene Ziel-Gen (DNA oder RNA-Sequenz);
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e) eine Beschreibung der vorliegenden Form (Trockenpulver oder Lösung) und Menge (pg oder pmol) oder Konzentration (pg/ml oder pmol/ml) je nach Anwendbarkeit und, sofern in Lösung, die Art und Konzentration des Lösemittels oder -mediums; f) Angaben zu Reinheit, Reinigungsmethoden und Nachweisverfahren für Verunreinigungen (z. B. HPLC); g) geeignete Literaturhinweise hinsichtlich der Herkunftsbeschreibung von DNA-Sequenzen, Angaben zu etwaigen bekannten Patenten und Informationen über Anwendung der Nukleinsäuresonde.
Seite 7 EN 12376 : 1999
Anhang A (informativ) Beispiele für die Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller von häufig verwendeten Reagenzien für biologische Färbungen
A.1 Methylgrün-Pyronin Y-Färbung Die folgende Beschreibung dient lediglich als Verfahrensbeispiel und stellt nicht die einzige Möglichkeit zur Durchführung der Methode dar. Es handelt sich hierbei um ein Verfahren, welches vom Hersteller zur Reaktivitätsprüfung der Farbstoffe angewendet werden kann und eine Möglichkeit der Darstellung der Informationen veranschaulicht, die zur Erfüllung dieser Europäischen Norm vom Hersteller bereitzustellen sind.
Methylgrün-Farbstoff Produktbezeichnung: – Methylgrün; Synonyme: Double Green SF, Light Green – CAS-Nummer: 22383-16-0 – Bezeichnung und Nummer im Colour-Index: Basic Blue 20, 42585 Sicherheitshinweise: keine Zusammensetzung: – Summenformel einschließlich Gegenion: C26H33N32+ 2BF4– – molare Masse mit (und ohne) Gegenion: 561,17 g mol-1 (387,56 g mol–1) – Massenanteil an Methylgrün-Kation: 85 %, bestimmt mittels Absorptionsspektrophotometrie – Grenzwerte für Beimengungen, jeweils als Massenanteil angegeben: a) Wasser: unter 1 % b) anorganische Salze: unter 0,1 % c) Detergentien: nicht nachweisbar d) farbige Verunreinigungen inklusive Kristallviolett: mit Dünnschichtchromatographie nicht nachweisbar e) neutrale Verbindungen: 14 % lösliche Stärke Wellenlänge maximaler Absorption der Farbstofflösung: 633 nm Dünnschichtchromatographie: lediglich eine Hauptbande, welche Methylgrün entspricht Handhabung und Lagerung: stabil bei Lagerung in dicht verschlossener brauner Glasflasche bei Raumtemperatur (18 °C bis 28°C)
Ethylgrün-Farbstoff Produktbezeichnung: – Ethylgrün; Synonym: Methylgrün – CAS-Nummer: 7114-03-6 – Bezeichnung und Nummer im Colour-Index: kein Name im C.-I., 42590
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Sicherheitshinweise: keine Zusammensetzung: – Summenformel einschließlich Gegenion: C27H35N32+ 2BF4– – molare Masse mit (und ohne) Gegenion: 575,19 g mol-1 (401,58 g mol–1) – Massenanteil an Ethylgrün-Kation: 85 %, bestimmt mittels Absorptionsspektrophotometrie – Grenzwerte für Beimengungen, jeweils als Massenanteil angegeben: a) Wasser: unter 1 % b) anorganische Salze: unter 0,1 % c) Detergentien: nicht nachweisbar d) farbige Verunreinigungen inklusive Kristallviolett: mit Dünnschichtchromatographie nicht nachweisbar e) neutrale Verbindungen: 14 % lösliche Stärke Wellenlänge maximaler Absorption der Farbstofflösung: 633 nm Dünnschichtchromatographie: lediglich eine Hauptbande, welche Ethylgrün entspricht Handhabung und Lagerung: stabil bei Lagerung in dicht verschlossener brauner Glasflasche bei Raumtemperatur (18 °C bis 28°C)
Seite 8 EN 12376 : 1999 Pyronin Y-Farbstoff Produktbezeichnung: – Pyronin Y; Synonyme: Pyronine Y, Pyronin G, Pyronine G – CAS-Nummer: 92-32-0 – Bezeichnung und Nummer im Colour-Index: kein Name im C.-I., 45005 Sicherheitshinweise: keine Zusammensetzung: – Summenformel einschließlich Gegenion: C17H19N2O+ Cl– – molare Masse mit (und ohne) Gegenion: 302,75 g mol-1 (267,30 g mol–1) – Massenanteil an Pyronin Y-Kation: 80 %, bestimmt mittels Absorptionsspektrophotometrie – Grenzwerte für Beimengungen, jeweils als Massenanteil angegeben: a) Wasser: unter 1 % b) anorganische Salze: unter 0,1 % c) Detergentien: nicht nachweisbar d) farbige Verunreinigungen: mit Dünnschichtchromatographie nicht nachweisbar e) neutrale Verbindungen: 19 % lösliche Stärke Wellenlänge maximaler Absorption der Farbstofflösung: 550 nm Dünnschichtchromatographie: lediglich eine Hauptbande, welche Pyronin Y entspricht Handhabung und Lagerung: stabil bei Lagerung in dicht verschlossener brauner Glasflasche bei Raumtemperatur (18 °C bis 28°C)
Vorgesehene Anwendung des Methylgrün-Pyronin Y-Färbeverfahrens Art des Materials: Gefrierschnitte, alle Arten von histologischem Material nach Paraffin- oder Kunststoffeinbettung Vorbehandlung einschließlich Gewebeverarbeitung: Zur Fixierung werden u. a. empfohlen: – Carnoy-Lösung (Ethanol mit einem Volumenanteil von 99 % + Chloroform + Essigsäure mit einem Massenanteil von 99 %, wobei Volumenteile von 60 ml + 30 ml + 10 ml gemischt werden), oder – Formaldehyd mit einem Massenanteil von 3,6 %, phospatgepuffert, pH = 7,0. Übliche Entwässerung, Aufhellung, Paraffininfiltration und -einbettung; übliche Anfertigung von Mikrotomschnitten Farbstofflösung: 0,15 g Ethylgrün oder Methylgrün, berechnet auf das reine Farbstoffkation (im obigen Beispiel 0,176 g für beide Farbstoffe), werden in 90 ml warmem (50 °C) destillierten Wasser gelöst. Eine Menge, die einer Masse von 0,03 g Pyronin Y entspricht (berechnet auf das reine Farbstoffkation, im obigen Beispiel 0,038 g)), wird in 10 ml 0,1 mol l–1 Phthalatpuffer, pH = 4,0, gelöst. Die Pyronin Y-Lösung wird dann der Ethylgrün- bzw. Methylgrün-Lösung beigemischt.
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Haltbarkeit: Die Färbelösung hält sich mindestens 1 Woche bei Lagerung in einer dicht verschlossenen braunen Glasflasche bei Zimmertemperatur (18 °C bis 28°C). Färbeverfahren: Schritt 1 Schnitte entparaffinieren Schritt 2 Schnitte wässern Schritt 3 Färbung der Schnitte in Färbelösung für 5 min bei Raumtemperatur (ungefähr 22 °C) Schritt 4 Spülen in destilliertem Wasser, zweimal je 2 s bis 3 s Schritt 5 Überschüssiges Wasser abschütteln Schritt 6 Kurz in drei folgenden Bädern mit 1-Butanol spülen Schritt 7 Von 1-Butanol direkt in synthetisches, hydrophobes Medium einbetten Zu erwartendes Färbeergebnis bei Verwendung der empfohlenen Materialarten: Kernchromatin grün (nach Carnoy-Fixierung) oder blau (nach Formaldehyd-Fixierung); nukleoli- und ribosomenreiches Zytoplasma rot (nach Carnoy-Fixierung) oder rot-violett (nach Formaldehyd-Fixierung); Knorpel- und Mastzellgranula orange; Muskulatur, Kollagen und rote Blutzellen ungefärbt
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A.2 Feulgen-Schiff-Reaktion Die folgende Beschreibung dient lediglich als Verfahrensbeispiel und stellt nicht die einzige Möglichkeit zur Durchführung der Methode dar. Es handelt sich hierbei um ein Verfahren, welches vom Hersteller zur Reaktivitätsprüfung der Farbstoffe angewendet werden kann und eine Möglichkeit der Darstellung der Informationen veranschaulicht, die zur Erfüllung dieser Europäischen Norm vom Hersteller bereitzustellen sind.
Pararosanilin-Farbstoff Produktbezeichnung: – Pararosanilin; Synonyme: Basic Rubin, Parafuchsin, Paramagenta, Magenta 0 – CAS-Nummer: 569-61-9 – Bezeichnung und Nummer im Colour-Index: Basic Red 9, 42500 Sicherheitshinweise: R40: Mögliches Risiko irreversibler Wirkungen; S 36/37: Das Tragen geeigneter Schutzkleidung und Handschuhe ist erforderlich. Zusammensetzung: – Summenformel: C19H18N3+ Cl– – molare Masse mit (und ohne) Gegenion: 323,73 g mol-1 (288,28 g mol–1) – Massenanteil an Pararosanilin-Kation: 85 %, bestimmt mittels Absorptionsspektrophotometrie – Grenzwerte für Beimengungen, jeweils als Massenanteil angegeben: a) Wasser: unter 1 % b) anorganische Salze: unter 0,1 % c) Detergentien: nicht nachweisbar d) farbige Verunreinigungen: methylierte Homologe des Pararosanilin dürfen in Spuren, wie sie durch Dünnschichtchromatographie nachgewiesen wurden, vorhanden sein; Acridine darf nicht vorhanden sein e) neutrale Verbindungen: 14 % lösliche Stärke Wellenlänge maximaler Absorption der Farbstofflösung: 542 nm Dünnschichtchromatographie: eine Hauptbande, welche Pararosanilin entspricht; methylierte Homologe des Pararosanilin in Spuren vorhanden. Handhabung und Lagerung: stabil bei Lagerung in dicht verschlossener brauner Glasflasche bei Raumtemperatur (18 °C bis 28°C)
Vorgesehene Anwendung der Feulgen-Schiff-Reaktion Art des Materials: verschiedenste Gewebearten nach Paraffin- oder Kunststoffeinbettung; zytologisches Material (Ausstrich, Gewebetupfpräparat, Zellkultur, Monolayer)
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Vorbehandlung einschließlich Gewebeverarbeitung: Zur Fixierung werden u. a. empfohlen: – Histologie: Formaldehyd mit einem Massenanteil (Gehalt) von 3,6 %, phosphatgepuffert, pH = 7,0; – Zytologie: Feuchtfixierung: Ethanol mit einem Volumenanteil von 96 %; Lufttrocknung: Formaldehyd mit einem Massenanteil (Gehalt) von 3,6 %, phosphatgepuffert, Methanol + Formaldehyd mit einem Massenanteil (Gehalt) von 37 % + Essigsäure mit einem Massenanteil (Gehalt) von 100 %, wobei Volumenteile von 85 ml + 10 ml + 5 ml gemischt werden. Die Bouin-Fixierung eignet sich nicht für diese Reaktion.
Einzelheiten des Verfahrens, welches vom Hersteller zur Reaktivitätsprüfung des farbgebenden Reagens verwendet wird Pararosanilin-Schiff-Reagens: 0,5 g Pararosanilinchlorid werden in 15 ml 1 mol l–1 HCl gelöst. 85 ml einer wäßrigen Lösung von K2S2O5 mit einem Massenanteil (Gehalt) von 0,5 % werden hinzugefügt. Nach 24 h Lagerung werden 100 ml dieser Lösung mit 0,3 g Aktivkohle 2 min geschüttelt und anschließend gefiltert. Die farblose Lösung sollte nicht unter 5 °C gelagert werden. In einem fest verschlossenen Behältnis ist sie mindestens 12 Monate haltbar. Spüllösung: 0,5 g K2S2O5 werden in 85 ml destilliertem Wasser gelöst; 15 ml 1 mol l–1 HCl werden hinzugefügt. Die Lösung ist sofort gebrauchsfertig und 12 h haltbar.
Seite 10 EN 12376 : 1999 Färbeverfahren: Paraffinschnitte müssen zunächst 5 min in Xylol entparaffiniert und anschließend jeweils 2 min in Ethanol mit einem Volumenanteil von 99 % und 50 % gespült werden. Schritt 1 Schritt 2 Schritt Schritt Schritt Schritt Schritt Schritt Schritt
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Kunststoffschnitte, entparaffinierte Paraffinschnitte und zytologisches Material werden in destilliertem Wasser 2 min gewässert Hydrolyse in 5 mol l–1 HCl bei 22 °C für eine Dauer von 30 min bis 60 min; die genaue Hydrolysezeit hängt vom Gewebetyp ab In destilliertem Wasser 2 min spülen Färben in Pararosanilin-Schiff-Reagens für die Dauer von 1 h In drei aufeinanderfolgenden Bädern mit Spüllösung je 5 min waschen In zwei aufeinanderfolgenden Bädern mit destilliertem Wasser je 5 min spülen Je 3 min in Ethanol mit einem Volumenanteil von 50 %, 70% und 99 % entwässern In zwei aufeinanderfolgenden Bädern mit Xylol je 5 min aufhellen Eindecken in synthetisches, hydrophobes Medium
Zu erwartendes Färbeergebnis bei Verwendung der empfohlenen Materialarten: Zellkerne (DNA) rot
A.3 Immunohistochemischer Nachweis von Östrogen-Rezeptoren Die folgende Beschreibung dient lediglich als Verfahrensbeispiel und stellt nicht die einzige Möglichkeit zur Durchführung der Methode dar. Es handelt sich hierbei um ein Verfahren, welches vom Hersteller zur Reaktivitätsprüfung der Reagenzien angewendet werden kann und eine Möglichkeit der Darstellung der Informationen veranschaulicht, die zur Erfüllung dieser Europäischen Norm vom Hersteller bereitzustellen sind.
Produktbezeichnung: Monoklonaler Maus-Antikörper gegen Humanöstrogen-Rezeptor Klon: 1 D5 Immunogen: rekombinantes Humanöstrogen-Rezeptorprotein Herkunft des Antikörpers: monoklonaler Maus-Antikörper, als Gewebekulturüberstand in flüssiger Form vorliegend Sicherheitshinweise: Das Reagens enthält Natriumazid (15 mmol l–1). NaN3 kann mit Blei- oder Kupferrohren reagieren, wobei hochexplosive Metallazide entstehen. Bei Entsorgung daher mit großen Mengen Wasser herunterspülen. Spezifität: Der Antikörper reagiert mit dem N-terminalen-Ende (A/B-Region) des Rezeptors. Beim Immunoblot reagiert er mit der 67 kDa Polypeptidkette; diese entsteht bei der Transformation von E. coli und der Transfektion von COS-Zellen mit Plasmid-Expression des Östrogen-Rezeptors. Weiterhin reagiert der Antikörper mit den zytosolischen Extrakten des lutealen Endometriums und der humanen Brustkrebs-Zellinie MCF-7 (1). Kreuzreaktivität: Der Antikörper reagiert mit dem Östrogen-Rezeptor einer Ratte. Zusammensetzung: Gewebekulturüberstand (RPMI 1640-Medium mit fetalem Kälberserum), dialysiert gegen 0,05 mmol l–1 Tris/HCl, pH = 7,2, mit 15 mmol l–1 NaN3 – Ig-Konzentration: 245 mg l–1 – Ig-Isotyp: IgG1 – Lichtkettenidentität: Kappa – Gesamtprotein-Konzentration: 14,9 g l–1
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Handhabung und Lagerung: Nach Zubereitung 3 Jahre haltbar bei einer Lagertemperatur von 2 °C bis 8°C.
Vorgesehene Anwendung Der Antikörper wird für den qualitativen und semi-quantitativen Nachweis von Östrogen-Rezeptor-Expression (z. B. bei Karzinomen der Brust) angewendet. Materialarten: Der Antikörper kann auf Formalin-fixierte, in Paraffin eingebettete Gewebeschnitte, Aceton-fixierte Gewebeschnitte und Zellausstriche angewendet werden. Weiterhin kann er als Nachweis-Antikörper beim ELISA (Enzyme Linked Immunosorbent Assay) verwendet werden. Färbeverfahren in der Immunohistochemie: Für Formalin-fixierte, in Paraffin eingebettete Gewebeschnitte sind eine Reihe sensibler Färbeverfahren geeignet, z. B. das Immunoperoxidase-Verfahren, die APAAP-Methode (Alkaline Phosphatase Anti-Alkaline Phosphatase) und Avidin-Biotin-Verfahren wie z. B. LSAB-(Labelled Strept-Avidin Biotin)Methoden. Die Antigen-Rückgewinnung, z. B. durch Erhitzen in 10 mmol l–1 Citratpuffer: pH = 6,0, ist durchzuführen. Die Objektträger sollten weder während dieser Behandlung noch während des folgenden immunohistochemischen Färbeverfahrens austrocknen. Zum Einfärben von Zellausstrichen wird die APAAP-Methode empfohlen.
Seite 11 EN 12376 : 1999 Einzelheiten zum Verfahren, welches von Herstellern bei Formalin-fixierten, Paraffin-eingebetteten Gewebeschnitten zur Reaktivitätsprüfung des Antikörpers in der Immunohistochemie angewendet wird Lösungen: – Wasserstoffperoxid mit einem Massenanteil (Gehalt) von 3 % in destilliertem Wasser; – TBS (Tris-buffered saline (0,05 mol l–1 Tris/HCl, 0,15 mol l–1 NaCl, pH = 7,6)) – primärer Antikörper: monoklonaler Antikörper der Maus gegen Humanöstrogen-Rezeptor, möglichst in TBS verdünnt (siehe nachfolgende empfohlene Verdünnung) – mit Biotin versetzter Ziegen-Antikörper gegen Maus/Kaninchen-Immunoglobuline, Gebrauchslösung (mindestens 30 min, jedoch nicht früher als 12 h vor Verwendung herzustellen): 5 ml 0,05 mol l–1 Tris/HCl, 0,15 mol l–1 NaCl, pH = 7,6 50 µl mit Biotin versetzter, affinitäts-isolierter Ziegen-Antikörper gegen Maus/Kaninchen-Immunoglobuline in 0,01 mol l–1 phosphatgepufferter Kochsalzlösung, 15 mmol l–1 NaN3, in ausreichender Menge, um eine Endkonzentration von 10 mg l–1 bis 20 mg l–1 zu erreichen – StreptABComplex/HRP(Streptavidin-Biotin-Komplex/Meerrettich-(horseradish-)Peroxidase),Gebrauchslösung: 5 ml 0,05 mol l–1 Tris/HCl, 0,15 mol l–1 NaCl, pH = 7,6 50 µl Streptavidin (1 mg l–1) in 0,01 mol l–1 phosphatgepufferter Kochsalzlösung, 15 mmol l–1 NaN3 50 µl mit Biotin versetzte Meerrettich-Peroxidase (0,25 mg l –1 ) in 0,01 mol l–1 phosphatgepufferter Kochsalzlösung, 15 mmol l–1 NaN3 – Diaminobenzidinsubstrat-Lösung (DAB): 6 mg 3,3'-Diaminobenzidin-Tetrahydrochlorid werden in 10 ml TBS (0,05 mol l–1, pH = 7,6) gelöst. 0,1 ml Wasserstoffperoxid mit einem Massenanteil von 3 % in destilliertem Wasser werden hinzugegeben. Bei Ausfällungserscheinung Lösung filtrieren. – Hämatoxylin: 1 g Hämatoxylin, 50 g Aluminium-Kalium-Sulfat, 0,1 g Natrium-Iodat und 1,0 g Zitronensäure werden in 750 ml destilliertem Wasser gelöst. Bis 1000 ml mit destilliertem Wasser auffüllen.
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Färbeverfahren: Schritt 1
Gewebeschnitte entparaffinieren und rehydrieren; Antigen-Rückgewinnung durchführen (siehe o. a. Färbeverfahren)
Schritt 2
In Wasserstoffperoxid mit einem Massenanteil (Gehalt) von 3 % in destilliertem Wasser 5 min bebrüten
Schritt 3
Mit destilliertem Wasser spülen und 5 min in TBS einlegen
Schritt 4
Mit monoklonalem Antikörper der Maus gegen Humanöstrogen-Rezeptor (möglichst in TBS verdünnt, siehe unten angegebene empfohlene Verdünnung) 20 min bis 30 min bebrüten
Schritt 5
Mit TBS spülen und 5 min in ein TBS-Bad einlegen
Schritt 6
Zusammen mit dem mit Biotin versetzten Ziegen-Antikörper gegen Maus/Kaninchen-Immunoglobuline, Gebrauchslösung, 20 min bis 30 min bebrüten
Schritt 7
Mit TBS spülen und 5 min in ein TBS-Bad einlegen
Schritt 8
Mit StreptABComplex/HRP (Streptavidin-Biotin-Komplex/Meerrettich-(horseradish-)Peroxidase), Gebrauchslösung, 20 min bis 30 min bebrüten
Schritt 9
Mit TBS spülen und 5 min in ein TBS-Bad einlegen
Schritt 10
Mit DAB-Lösung 5 min bis 15 min bebrüten (bei Arbeiten mit DAB Handschuhe verwenden)
Schritt 11
Mit destilliertem Wasser spülen
Schritt 12
Gegenfärbung mit Hämatoxylin-Lösung für eine Dauer von 30 s
Schritt 13
Unter laufendem Trinkwasser 3 min spülen
Schritt 14
Mit destilliertem Wasser 5 min spülen
Schritt 15
In Ethanol mit einem Volumenanteil von 50 %, 70% und 99 % jeweils 3 min entwässern
Schritt 16
In zwei aufeinanderfolgenden Xylol-Bädern jeweils 5 min spülen
Schritt 17
Eindecken in synthetisches, hydrophobes Medium
Seite 12 EN 12376 : 1999 Empfohlene Verdünnung: Bei Prüfung von Formalin-fixierten, in Paraffin eingebetteten Schnitten eines humanen Brustkarzinoms kann ein optimales Färbeergebnis durch Verdünnung des Antikörpers mit TBS (Tris-buffered saline (0,05 mol l–1 Tris/HCl, 0,15 mol l–1 NaCl, pH = 7,6)) bei einem Mischverhältnis von 1 µl + 50 µl bis 1 µl + 75 µl erzielt werden. Bei Prüfung von Aceton-fixierten Gefrierschnitten von Brustkarzinomen kann der Antikörper zur Verwendung der APAAP-Methode und Avidin-Biotin-Verfahren mit TBS im Mischverhältnis 1 µl + 50 µl bis 1 µl + 100 µl verdünnt werden. Zu erwartende Ergebnisse: Der Antikörper führt zu einer starken Markierung der Nukleoli von Zellen, die bekanntermaßen reich an Östrogen-Rezeptoren sind, z. B. Epithel- und Myometrialzellen des Uterus und normale und hyperplastische Epithelzellen der Brustdrüsen. Die Färbung konzentriert sich hauptsächlich auf die Nukleoli, ohne Vorkommen zytoplasmischer Färbung. Bei Gefrierschnitten kann jedoch sowohl eine positive Färbung des Östrogen-Rezeptors im Nukleus als auch im Zytoplasma beobachtet werden. Gewebe, die bekanntermaßen geringe oder nicht nachweisbare Mengen an Östrogen-Rezeptoren enthalten, z. B. Darmepithelium, Herzmuskelzellen, Gehirn- und Verbindungsgewebe-Zellen, weisen stets negative Ergebnisse bei Antikörperprüfung auf. Der Antikörper markiert Epithelzellen von Brustkarzinomen, bei denen es zu einer Expression des Östrogen-Rezeptors kommt. Das Ergebnis der Gewebefärbung ist stark abhängig von der Handhabung und Verarbeitung des Gewebes vor dem eigentlichen Färbeverfahren. Falsch durchgeführtes Fixieren, Einfrieren, Auftauen, Waschen, Trocknen, Erhitzen, Schneiden oder die Kontamination mit anderen Geweben oder Flüssigkeiten kann zu Artefakten oder falsch-negativen Ergebnissen führen.
A.4 Durchflußzytometrischer Nachweis von T-Zellen Die folgende Beschreibung dient lediglich als Verfahrensbeispiel und stellt nicht die einzige Möglichkeit zur Durchführung der Methode dar. Es handelt sich hierbei um ein Verfahren, welches vom Hersteller zur Reaktivitätsprüfung der Reagenzien angewendet werden kann und eine Möglichkeit der Darstellung der Informationen veranschaulicht, die zur Erfüllung dieser Europäischen Norm vom Hersteller bereitzustellen sind. Produktbezeichnung: Monoklonaler Antikörper der Maus gegen humane T-Zellen, CD3 Klon: UCHT1 Immunogen: humane Thymozyten und Lymphozyten eines Säuglings mit der Sézary-Krankheit Herkunft des Antikörpers: gereinigter, monoklonaler Maus-Antikörper Sicherheitshinweise: Das Reagens enthält Natriumazid (15 mmol l–1). NaN3 kann mit Blei- oder Kupferrohren reagieren, wobei hochexplosive Metallazide entstehen. Bei Entsorgung daher mit großen Mengen Wasser herunterspülen.
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Spezifität: Der Antikörper reagiert mit T-Zellen aus Thymus, Knochenmark, peripherem Lymphgewebe und Blut. Bei einem Großteil der T-Zell-Neoplasmen kommt es ebenfalls zu einer Expression des CD3-Antigens; das Antigen kommt jedoch bei bösartigen Geschwülsten des Lymphsystems ohne T-Zellen nicht vor. Entsprechend dem Synthesemuster des Antigens in normalen Thymozyten ist das Zellzytoplasma der zuerst erkennbare Bereich innerhalb der neoplastischen Zellen. Zusammensetzung: – 0,05 mol l–1 Tris/HCl-Puffer, 15 mmol l–1 NaN3, pH = 7,2, Rinderserumalbumin mit einem Massenanteil von% 1 – Ig Isotyp: IgG1 – Lichtkettenidentität: Kappa – Gesamtprotein-Konzentration: 14,9 g l–1 – Ig-Reinigung: Protein-A-Sepharose-Säule – Reinheit: Massenanteil ca. 95 % – Konjugat-Molekül: Fluorescein-Isothiocyanat-Isomer 1 (FITC) – F/P-Verhältnis: E495 nm /E278 nm = 1,0 ± 0,1, welches einem molaren FITC/Protein-Verhältnis von etwa 5 entspricht Handhabung und Lagerung: Nach Zubereitung 3 Jahre haltbar bei einer Lagertemperatur von 2 °C bis 8°C.
Vorgesehene Anwendung Der Antikörper wird in der Durchflußzytometrie eingesetzt. Er dient sowohl dem qualitativen als auch dem quantitativen Nachweis von T-Zellen. Materialarten: Der Antikörper kann bei frischen und fixierten Zellsuspensionen, Aceton-fixierten Gefrierschnitten und bei Zellabstrichen angewendet werden.
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Einzelheiten zum Verfahren, welches von Herstellern zur Reaktivitätsprüfung des Antikörpers in der Durchflußzytometrie angewendet wird Schritt 1
Venöses Blut entnehmen und in Reagenzröhrchen mit Antikoagulans füllen
Schritt 2
Mononukleare Zellen auf seperatem Medium durch Zentrifugation isolieren oder nach Schritt 4 rote Blutkörperchen lysieren
Schritt 3
Mononukleare Zellen zweimal mit RPMI 1640 oder PBS (phosphatgepufferter Kochsalzlösung (0,1 mol ⋅ l–1 Phosphat, 0,15 mol l–1 NaCl, pH = 7,4)) waschen
Schritt 4
Zu 10 µl Reagens des FITC-gebundenen monoklonalen Mausantikörpers gegen humane T-Zellen, CD3, wird die Suspension mit einem Zellgehalt von 1 × 106 (ca. 100 ml) gegeben und gemischt. Die Mischung wird im Dunkeln 30 min bei 4 °C bebrütet. (Bei Doppelfärbung sollte der RPE(R-Phycoerythrin-)gebundene Antikörper gleichzeitig verwendet werden.)
Schritt 5
Zweimal mit PBS + 2 % Rinderserumalbumin waschen; danach werden die Zellen in einer für die durchflußzytometrische Analyse geeigneten Flüssigkeit resuspendiert.
Schritt 6
Ein für die Untersuchung irrelevanter FITC-(Fluorescein-Isothiocyanat-)gebundener monoklonaler Antikörper desselben Isotyps wird als Negativkontrolle eingesetzt.
Schritt 7
Fixieren durch Mischen der sedimentierten Zellen mit 0,3 ml Paraformaldehyd (mit einem Massenanteil von 1 %) in PBS; bei Lagerung im Dunkeln bei 4°C sind die fixierten Zellen bis zu 2 Wochen haltbar.
Schritt 8
Analyse mittels Durchflußzytometer.
Empfohlene Verdünnung: Der Antikörper sollte bei der Durchflußzytometrie in konzentrierter Form (10 µl/Prüfung) angewendet werden. Bei Verwendung an Gefrierschnitten und Zellabstrichen sollte der Antikörper mit einem geeigneten Verdünnungsmittel im Volumenverhältnis 1 µl + 50 µl gemischt werden. Zu erwartende Ergebnisse: – Interpretation der Ergebnisse. Der Antikörper weist das CD3-Molekül auf der Oberfläche von T-Zellen nach. Bei Bewertung der Färbung von Gefrierschnitten und Zellabstrichen sollte das Reaktionsprodukt im Plasmamembranbereich lokalisiert sein.
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– Das Ergebnis der Gewebefärbung ist abhängig von der Handhabung und Verarbeitung des Gewebes vor dem eigentlichen Färbeverfahren. Falsch durchgeführtes Fixieren, Einfrieren, Auftauen, Waschen, Trocknen, Erhitzen, Schneiden oder die Kontamination mit anderen Geweben oder Flüssigkeiten kann zu Artefakten oder falsch-negativen Ergebnissen führen.
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Anhang B (informativ) Literaturhinweise The Colour Index, 3rd edition. The Society of Dyers and Colourists, Bradford (England) 1971 ECCLS-SRMTS: Dye standards, Part II.5: Pararosaniline (CI 42500). Histochem J (1992) 24: 233–235 Richtlinie des Rates vom 27. Juni 1967 zur Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften für die Einstufung, Verpackung und Kennzeichnung gefährlicher Stoffe Jakobsen, P., A. P. Andersen and H. Lyon: Preparation and characterization of methyl green tetrafluoroborate. Histochem J (1984) 81: 177–179 Jakobsen, P., H. Lyon and S. Treppendahl: Spectrophotometric characteristics and assay of pure pyronin Y. Histochem J (1984) 81: 99–101 Hoyer, P. E., H. Lyon, A. P. Jakobsen and A. P. Andersen: Standardized Methyl Green-Pyronin Y procedures using pure dyes. Histochem J (1986) 18: 90–94 Al Saati, T., S. Clamens, E. Cohen-Knafo, J. C. Faye, H. Prats and J. M. Coindre: Production of monoclonal antibodies to human oestrogen receptor protein (ER) using recombinant ER (RER). Int J Cancer (1993) 55: 651–654 Kumar, V., S. Green, G. Stack, M. Berry, J. R. Jin and P. Chambon: Functional domains of the human oestrogen recoptor. Cell (1987) 51: 941–951 Campana, D., J. S. Thompson, P. Amlot, S. Brown and G. Janossy: The cytoplasmic expression of CD3 antigens in normal and malignant cells of the T lymphoid lineage. J Immunol (1987) 138: 648–55 Swerdlow, S. H., P. A. Angermeier and A. L. Hartman: Intrathymic ontogeny of the T cell receptor associated CD3 (T3) antigen. Lab Invest (1988) 58: 421–427 Erber, W. N., A. J. Pinching and D. Y. Mason: Immunocytochemical detection of T cell and B cell populations in routine blood smears. Lancet (1984) i: 1042–1045 Erber, W. N., L. C. Mynheer and D. Y. Mason: APAAP labelling of blood and bone-marrow samples for phenotyping leukaemia. Lancet (1986) i: 761–765 Lal, R. B., L. J. Edison and T. M. Chused: Fixation and long-term storage of human lymphocytes for surface marker analysis by flow cytometry. Cytometry (1988) 9: 213–219
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Beverly, P. C. L. and R. E. Callard: Distinctive functional characteristics of human T lymphocytes defined by E rosetting or a monoclonal anti-T cell antibody. Eur. J. Immunol (1981) 11: 329–334
August 2002
DEUTSCHE NORM
Allgemeine Anforderungen an In-vitro-Diagnostika zur Eigenanwendung Deutsche Fassung EN 13532:2002, Text in Deutsch und Englisch
EN 13532
ICS 11.100
General requirements for in vitro diagnostic medical devices for selftesting; German version EN 13532:2002, German and English texts Exigences générales relatives aux dispositifs médicaux de diagnostic in vitro destinés à des auto-diagnostics; Version allemande EN 13532:2002, texte en allemand et anglais
Die Europäische Norm EN 13532:2002 hat den Status einer Deutschen Norm Nationales Vorwort Die Europäische Norm EN 13532:2002 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitroDiagnostika“ unter Beteiligung deutscher Experten erarbeitet. Im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. war hierfür der Normenausschuss Medizin (NAMed), Arbeitsausschuss C 10 „Medizinprodukte für die Invitro-Diagnose“, zuständig.
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Diese Norm unterstützt grundlegende Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Oktober 1998 über In-vitro-Diagnostika, die durch Einarbeitung in das Gesetz über Medizinprodukte (Medizinproduktegesetz – MPG) in deutsches Recht umgesetzt ist.
Fortsetzung 10 Seiten EN
Normenausschuss Medizin (NAMed) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
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Ref. Nr. DIN EN 13532:2002-08 Preisgr. 09
Vertr.-Nr. 2309
EN 13532
EUROPÄISCHE NORM EUROPEAN STANDARD NORME EUROPÉENNE
April 2002
ICS 11.100
Deutsche Fassung (einschließlich Englischer Fassung)
Allgemeine Anforderungen an In-vitro-Diagnostika zur Eigenanwendung General requirements for in vitro diagnostic medical devices for self-testing
Exigences générales relatives aux dispositifs médicaux de diagnostic in vitro destinés à des auto-diagnostics
Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 27. Dezember 2001 angenommen. Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich. Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem ManagementZentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
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CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, der Tschechischen Republik und dem Vereinigten Königreich.
EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION
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Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
Ref. Nr. EN 13532:2002 D
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EN 13532:2002 (D, E)
Vorwort
Foreword
Die Norm EN 13532 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitro-Diagnostika“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN geführt wird.
This document EN 13532 has been prepared by Technical Committee CEN/TC 140 “In vitro diagnostic medical devices”, the secretariat of which is held by DIN.
Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis Oktober 2002, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis Oktober 2002 zurückgezogen werden.
This European Standard shall be given the status of a national standard, either by publication of an identical text or by endorsement, at the latest by October 2002, and conflicting national standards shall be withdrawn at the latest by October 2002.
Dieses Dokument wurde im Rahmen eines Mandats erarbeitet, das die Europäische Kommission und die Europäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der EGRichtlinien.
This document has been prepared under a mandate given to CEN by the European Commission and the European Free Trade Association, and supports essential requirements of EC Directive(s).
Zusammenhang mit EG-Richtlinien siehe informativen Anhang ZA, der Bestandteil dieser Norm ist.
For relationship with EC Directive(s), see informative annex ZA, which is an integral part of this standard.
Diese Norm enthält Literaturhinweise.
This standard includes a Bibliography.
Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich.
According to the CEN/CENELEC Internal Regulations, the national standards organizations of the following countries are bound to implement this European Standard: Austria, Belgium, Czech Republic, Denmark, Finland, France, Germany, Greece, Iceland, Ireland, Italy, Luxembourg, Malta, Netherlands, Norway, Portugal, Spain, Sweden, Switzerland and the United Kingdom.
2
EN 13532:2002 (D, E)
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
1
Anwendungsbereich
1
Scope
Diese Europäische Norm legt allgemeine Anforderungen an In-vitro-Diagnostika zur Eigenanwendung fest. Sie soll sicherstellen, dass In-vitro-Diagnostika zur Eigenanwendung sicher und für die vom Hersteller angegebenen Zwecke geeignet sind.
This European Standard specifies general requirements for in vitro diagnostic medical devices (IVD MDs) for self-testing in order to ensure that IVD MDs for self-testing are safe and suitable for the purposes as specified by the manufacturer.
Diese Norm behandelt keine medizinischen Aspekte von In-vitro-Diagnostika zur Eigenanwendung.
This standard does not address medical aspects of IVD MDs for self-testing.
2
2
Normative Verweisungen
Normative references
Diese Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen dieser Publikationen nur zu dieser Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschließlich Änderungen).
This European Standard incorporates by dated or undated reference, provisions from other publications. These normative references are cited at the appropriate places in the text, and the publications are listed hereafter. For dated references, subsequent amendments to or revisions of any of these publications apply to this European Standard only when incorporated in it by amendment or revision. For undated references the latest edition of the publication referred to applies (including amendments).
EN 376, Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller von Reagenzien für in-vitro-diagnostische Untersuchungen zur Eigenanwendung.
EN 376, Information supplied by the manufacturer with in vitro diagnostic reagents for self-testing.
EN 592, Gebrauchsanweisungen für Geräte für invitro-diagnostische Untersuchungen zur Eigenanwendung.
EN 592, Instructions for use for in vitro diagnostic instruments for self-testing.
EN 1658, Anforderungen an die Kennzeichnung von In-vitro-Diagnostika-Geräten.
EN 1658, Requirements for marking of in vitro diagnostic instruments.
EN 13612, Leistungsbewertung nostika.
EN 13612, Performance evaluation diagnostic medical devices.
von
In-vitro-Diag-
of
in
vitro
EN 61010-1:2001, Sicherheitsbestimmungen für elektrische Mess-, Steuer-, Regel- und Laborgeräte — Teil 1: Allgemeine Anforderungen (IEC 61010-1:2001).
EN 61010-1:2001, Safety requirements for electrical equipment for measurement, control and laboratory use — Part 1: General requirements (IEC 61010-1:2001).
EN 61326, Elektrische Betriebsmittel für Messtechnik, Leittechnik und Laboreinsatz — EMV-Anforderungen (IEC 61326:1997).
EN 61326, Electrical equipment for measurement, control and laboratory use — EMC requirements (IEC 61326:1997).
3
3
Begriffe
Terms and definitions
Für die Anwendung dieser Europäischen Norm gelten die folgenden Begriffe.
For the purposes of this European Standard, the following terms and definitions apply.
3.1 In-vitro-Diagnostikum jedes Medizinprodukt, das als Reagenz, Reagenzprodukt, Kalibriermaterial, Kontrollmaterial, Kit,
3.1 in vitro diagnostic medical device any medical device which is a reagent, reagent product, calibrator, control material, kit, instrument,
3
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
EN 13532:2002 (D, E)
Instrument, Apparat, Gerät oder System – einzeln oder in Verbindung miteinander – nach der vom Hersteller festgelegten Zweckbestimmung zur In-vitroUntersuchung von aus dem menschlichen Körper stammenden Proben, einschließlich Blut- und Gewebespenden, verwendet wird und ausschließlich oder hauptsächlich dazu dient, Informationen über physiologische oder pathologische Zustände oder angeborene Anomalien zu liefern oder die Unbedenklichkeit und die Verträglichkeit bei den potentiellen Empfängern zu prüfen, oder um therapeutische Maßnahmen zu überwachen
apparatus, equipment or system, whether used alone or in combination, intended by the manufacturer to be used in vitro for the examination of specimens, including blood and tissue donations, derived from the human body, solely or principally for the purpose of providing information concerning a physiological or pathological state, or concerning congenital abnormality, or to determine the safety and compatibility with potential recipients, or to monitor therapeutic measures
ANMERKUNG 1 Probenbehältnisse, ob luftleer oder nicht, die nach ihrer vom Hersteller festgelegten Zweckbestimmung für die Aufnahme oder die Aufbewahrung von aus dem menschlichen Körper stammenden Proben zu verwenden sind, die einer In-vitroUntersuchung unterzogen werden sollen, gelten als In-vitroDiagnostika.
NOTE 1 A specimen receptacle, whether vacuum-type or not, specifically intended by its manufacturer for the primary containment and preservation of specimens derived from the human body for the purpose of in vitro diagnostic examination is considered to be an in vitro diagnostic medical device.
ANMERKUNG 2 Erzeugnisse für den allgemeinen Laborbedarf gelten nicht als In-vitro-Diagnostika, es sei denn, sie sind aufgrund ihrer Merkmale nach ihrer vom Hersteller festgelegten Zweckbestimmung für In-vitroUntersuchungen zu verwenden.
NOTE 2 Products for general laboratory use are not in vitro diagnostic medical devices unless such products, in view of their characteristics, are specifically intended by their manufacturer to be used for in vitro diagnostic examination.
3.2 Laie Person, die nicht über eine spezielle medizinische Ausbildung verfügt [EN 376:2002]
3.2 lay person individual who does not have specific medical education [EN 376:2002]
3.3 Aufschrift Aufschrift in Schriftform oder als graphisches Symbol, die auf einem Produkt dauerhaft angebracht ist
3.3 marking inscription, in writing or as a graphical symbol, permanently affixed to a product
ANMERKUNG Beispiele für Aufschriften sind Warenzeichen des Herstellers oder Vertreibers, Modell- oder Typennummern, Angaben zu den vorgesehenen Funktionen, die Speisespannung sowie besondere Warnhinweise.
NOTE Examples for inscriptions are manufacturer’s or distributor’s trademark, model or type number, identification of intended functions, supply voltage, particular warnings.
3.4 dauerhaft angebracht nur mit einem Werkzeug oder durch beträchtliche Kraft entfernbar, widerstandsfähig gegenüber den Auswirkungen von Temperatur, Reiben, üblichen Lösemitteln, Reagenzien und Dämpfen, die im bestimmungsgemäßen Betrieb vorhanden sind
3.4 permanently affixed removable only with a tool or by appreciable force and able to withstand the effects of temperature, rubbing, common solvents, reagents, and vapours encountered during normal use
3.5 Eigenanwendung Gebrauch zu Hause oder in vergleichbarer Umgebung durch Laien, die das Testergebnis auf sich selbst beziehen [EN 376:2002]
3.5 self-testing use in the home or similar environments by a lay person who will relate the result of the test to him- or herself [EN 376:2002]
4
EN 13532:2002 (D, E)
4
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
4.1
Kriterien für die Auslegung
4
Aspekte der Ergonomie und menschliche Faktoren
Design criteria
4.1 Ergonomic and human factor aspects
Die Auslegung von In-vitro-Diagnostika zur Eigenanwendung muss die folgenden ergonomischen und menschlichen Faktoren in Betracht ziehen:
The design of IVD MDs for self-testing shall take the following ergonomic and human factors into consideration:
Bestimmung der vorgesehenen Anwender;
identification of intended users;
einfache Anwendung;
ease of operation;
einfache Instandhaltung durch den Anwender;
ease of user maintenance;
leichte Ablesbarkeit der Testergebnisse;
readability of the test results;
einfache Interpretation der Gebrauchsanweisung;
ease of interpretation of the instructions for use;
einfache Bestätigung der korrekten Funktion des In-vitro-Diagnostikums zur Eigenanwendung durch den Anwender;
ease of verification by the user of the correct functioning of the IVD MD for self-testing;
voraussehbare Variationen bei der Durchführung des Tests durch den Anwender;
—
reasonably foreseeable variations in the way in which the user performs the test;
voraussehbare Variationen des Umfeldes, in dem der Test durchgeführt wird;
reasonably foreseeable variations in environment in which the test is performed;
voraussehbarer Missbrauch.
reasonably foreseeable misuse.
the
Wenn diese Faktoren in Betracht gezogen werden, müssen die möglicherweise beschränkten Kenntnisse und Fähigkeiten der Anwender, für die das In-vitroDiagnostikum zur Eigenanwendung vorgesehen ist, berücksichtigt werden.
When taking these factors into account, consideration shall be given to potential limitations in skills and capabilities of users for whom the IVD MD for selftesting is intended.
4.2
4.2 Electromagnetic compatibility
Elektromagnetische Verträglichkeit
Nach EN 61326, soweit zutreffend.
EN 61326 shall apply, if relevant.
4.3
4.3
Schutz gegen gefährliche Körperströme
Protection against electric shock
Nach EN 610101-1:2001, Abschnitt 6, soweit zutreffend.
EN 61010-1:2001, clause 6, shall apply, if relevant.
4.4
4.4
Schutz gegen mechanische Gefährdung
Nach EN 61010-1:2001, treffend.
4.5
Abschnitt 7,
soweit
zu-
Nach EN 61010-1:2001, treffend.
Abschnitt 8,
soweit
EN 61010-1:2001, clause 7, shall apply, if relevant.
4.5
Mechanische Festigkeit gegen Fallen, Erschütterung und Schlag zu-
Protection against mechanical hazards
Mechanical resistance to shock, vibration and impact
EN 61010-1:2001, clause 8, shall apply, if relevant.
5
EN 13532:2002 (D, E)
4.6
Grenzen der Temperaturbelastung von Geräten
Equipment temperature exposure limits
Nach EN 61010-1:2001, Abschnitt 10.
EN 61010-1:2001, clause 10, shall apply.
4.7
4.7
Wärmebeständigkeit
Resistance to heat
Nach EN 61010-1:2001, Abschnitt 10, 12.3 und 12.4.
EN 61010-1:2001, clause 10 as well as 12.3 and 12.4, shall apply.
Zusätzlich muss in Betracht gezogen werden, dass Hitze durch natürliches Sonnenlicht und andere Quellen sichtbaren Lichtes erzeugt werden kann.
Additionally, it shall be taken into account that heat may be generated by natural sunlight and other visible light sources.
4.8
4.8
Beständigkeit gegen Feuchte und Flüssigkeiten
Resistance to moisture and liquids
Nach EN 61010-1:2001, 11.1, 11.2 und 11.3.
EN 61010-1:2001, 11.1, 11.2 and 11.3, shall apply.
4.9
4.9
Schutz gegen freigesetzte Gase, Explosion und Implosion
Nach EN 61010-1:2001, zutreffend.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
4.6
13.1
und 13.2, soweit
Protection against liberated gases, explosion and implosion
EN 61010-1:2001, 13.1 and 13.2, shall apply, if relevant.
4.10 Bauelemente
4.10 Components
Nach EN 61010-1:2001, 14.1, 14.4, 14.5 und 14.6.
EN 61010-1:2001, 14.1, 14.4, 14.5 and 14.6, shall apply.
4.11 Risikoanalyse
4.11 Risk analysis
Der Hersteller muss entscheiden, ob das potentielle Risiko von folgenden Faktoren akzeptiert werden kann:
The manufacturer shall decide on the acceptability of potential risk of such factors as:
die Anwendung des In-vitro-Diagnostikums zur Eigenanwendung in einer Umgebung, die weder vorgesehen noch geeignet ist (z. B. während einer Reise, im Hotel);
—
unforeseen use of the IVD MD for self-testing in a potentially unsuitable environment (e. g. travel, hotel);
Einschränkungen durch die Kenntnisse und verfügbaren Mittel der Anwender (Laien);
limitations of skills and means available to lay users;
Einschränkungen durch Leistungscharakteristika;
festgelegten
limitations of characteristics;
Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Fehlleistungen;
probability of occurrence of failure;
Folgen von Fehlleistungen;
consequence of a failure;
nicht sachgerechte Entsorgung.
inappropriate disposal.
die
ANMERKUNG Dieser Abschnitt bezieht sich auf EN 1441. Diese Norm gibt keine Grenzen der Risikoakzeptanz an. Diese Grenzen werden durch eine Vielzahl von Faktoren bestimmt und können daher in einer solchen Norm nicht festgelegt werden. Diese Norm ist nicht als detaillierter Leitfaden für das Management von Risiken vorgesehen. Sie ist auch nicht dafür vorgesehen, den Entscheidungsprozess bei der Bewertung von Indikationen und Kontraindikationen für die Anwendung eines speziellen In-vitro-Diagnostikums zur Eigenanwendung zu erfassen.
6
specified
performance
NOTE This subclause refers to EN 1441. This standard does not stipulate levels of acceptability which, because they are determined by a multiplicity of factors, cannot by their nature be set down in such a standard. This standard is not intended to give detailed guidance on management of risks. Furthermore, it is not intended to cover decisionmaking processes regarding assessment of the indications and contra-indications for the use of a particular IVD MD for self-testing.
EN 13532:2002 (D, E)
4.12 Änderung der Auslegung
4.12 Design change
Änderungen der Auslegung eines In-vitro-Diagnostikums zur Eigenanwendung, die nach der Markteinführung vorgenommen werden und die
Changes to the design of an IVD MD for self-testing which are made after it has been put onto the market and which affect
die Leistungsbeschreibung;
the specifications;
die Leistung des Produktes;
the performance;
die Aufschriften und Informationen, die vom Hersteller bereitgestellt werden, sofern die Nichtbeachtung solcher Änderungen zu falschen Ergebnissen führen könnte;
the marking and information supplied by the manufacturer if ignoring such changes could lead to erroneous results;
Aspekte der Sicherheit des Anwenders oder Dritter
—
aspects of safety of the user or a third party
betreffen, müssen als wesentliche Änderungen angesehen werden. Diese Änderungen müssen einer Risikoanalyse und -bewertung unterworfen werden.
shall be regarded as significant. Such changes shall be submitted to risk analysis and evaluation.
5
5
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
5.1
Aufschriften und Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller Aufschriften und Kennzeichnung von Invitro-Diagnostika zur Eigenanwendung
5.1
Markings and information supplied by the manufacturer Markings and labels of IVD MDs for selftesting
In Fällen, in denen ein In-vitro-Diagnostikum zur Eigenanwendung den Gebrauch eines Gerätes einschließt, muss das Gerät nach EN 1658 gekennzeichnet werden. Die Geräte für in-vitrodiagnostische Untersuchungen sind gegebenenfalls mit den folgenden zusätzlichen Aufschriften zu versehen, wenn nicht bereits, z. B. in der Gebrauchsanweisung des Gerätes oder bei der Kennzeichnung oder in der Gebrauchsanweisung der für die Durchführung des Tests erforderlichen Reagenzien, darauf hingewiesen wurde:
Where an IVD MD for self-testing involves the use of an instrument, the marking of the instrument shall be in accordance with EN 1658. In addition, the IVD instruments for self-testing shall bear the following markings, if appropriate, e. g. if not noted in the instructions for use of the instrument or on the label or in the instructions for use of the reagents necessary to perform the respective self-testing:
die Zweckbestimmung;
—
intended purpose;
eine Angabe, dass das Gerät zur Eigenanwendung bestimmt ist;
a statement that the instrument is intended for self-testing;
ein Hinweis auf die Gebrauchsanweisung.
a reference to the instructions for use.
In Fällen, in denen ein In-vitro-Diagnostikum zur Eigenanwendung den Gebrauch von Reagenzien, Reagenzprodukten, Kalibriermaterialien, Kontrollmaterialien, Kits und/oder andere Verbrauchsmaterialien einschließt, müssen diese Materialien nach EN 376 gekennzeichnet werden.
Where an IVD MD for self-testing involves the use of a reagent, reagent product, calibrator, control material, kit and/or other consumables, these elements shall be labelled according to EN 376.
5.2
5.2 Instructions for use of IVD MDs for selftesting
Gebrauchsanweisungen für In-vitroDiagnostika zur Eigenanwendung
Gebrauchsanweisungen für Geräte müssen den Anforderungen nach EN 592 und Gebrauchsanweisungen für Reagenzien, Reagenzprodukte, Kalibriermaterialien, Kontrollmaterialien, Kits und/oder
Any instructions for use of instruments shall be in accordance with the requirements given in EN 592. Any instructions for use of reagents, reagent products, calibrators, control materials, kits and/or
7
EN 13532:2002 (D, E)
andere Verbrauchsmaterialien den Anforderungen nach EN 376 entsprechen.
other consumables shall be in accordance with the requirements given in EN 376.
6
6
Leistungsbewertung
Performance evaluation
Nach EN 13612.
EN 13612 shall apply.
7
7
Funktionsbestätigung für den Anwender
User verification
Die Funktionsbestätigung muss es dem Anwender, soweit angemessen, ermöglichen, zum Zeitpunkt der Anwendung
User verification, if reasonably possible, shall allow the user to check at the time of use
die korrekte Funktion des In-vitro-Diagnostikums zur Eigenanwendung, d. h. die Systemkontrolle;
—
correct functioning of the IVD MD for self-testing, i.e. system control,
die korrekte Durchführung des Testes einschließlich der Abfolge der Anwendungsschritte
correct execution of the test including sequence of the procedural steps.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
zu kontrollieren. ANMERKUNG „Zum Zeitpunkt der Anwendung“ bedeutet unmittelbar vor, während oder unmittelbar nach der Durchführung des Testes zur Eigenanwendung.
NOTE “At the time of use” means immediately before, during, or immediately after the execution of the respective self-test.
Die Funktionsbestätigung für den Anwender muss in die Durchführung des Testes integriert werden, wenn das vernünftigerweise möglich ist. Die Gebrauchsanweisung muss klar und in einfachen Worten ausdrücken, was im Falle eines ungültigen Ergebnisses unternommen werden muss.
User verification shall be integrated into the test wherever reasonably possible. User verification should give unambiguous information. The instructions for use shall clearly and in simple terms state what to do if the verification indicates an invalid result.
8
EN 13532:2002 (D, E)
Anhang ZA (informativ)
Annex ZA (informative)
Abschnitte in dieser Europäischen Norm, die grundlegende Anforderungen oder andere Vorgaben von EG-Richtlinien betreffen
Clauses of this European Standard addressing essential requirements or other provisions of EC Directives
Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandates, das dem CEN von der Europäischen Kommission und der Europäischen Freihandelszone erteilt wurde, erarbeitet und unterstützt grundlegende Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG.
This European Standard has been prepared under a mandate given to CEN by the European Commission and the European Free Trade Association, and supports essential requirements of the Directive 98/79/EC.
WARNHINWEIS — Für Produkte, die in den Anwendungsbereich dieser Norm fallen, können weitere Anforderungen und weitere EG-Richtlinien anwendbar sein.
WARNING — Other requirements and other EC Directives may be applicable to the product(s) falling within the scope of this standard.
Die in Tabelle ZA.1 aufgeführten Abschnitte dieser Norm sind geeignet, Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG zu unterstützen.
The following clauses of this standard, as detailed in Table ZA.1, are likely to support requirements of the Directive 98/79/EC.
Die Übereinstimmung mit den Abschnitten dieser Norm ist eine Möglichkeit, die relevanten grundlegenden Anforderungen der betreffenden Richtlinie und der zugehörigen EFTA-Vorschriften zu erfüllen.
Compliance with these clauses of this standard provides one means of conforming with the specific essential requirements of the Directive concerned and associated EFTA regulations
Tabelle ZA.1 — Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und der Richtlinie 98/79/EG Table ZA.1 — Correspondence between this European Standard and Directive 98/79/EC Abschnitt/Unterabschnitt dieser Entsprechende grundlegende Anforderung der Richtlinie 98/79/EG Europäischen Norm
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Clauses/subclauses of this European/Standard 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7 4.8 4.9 4.10 4.11 5.1 5.2 7
Essential requirements of Directive 98/79/EC
Bemerkungen Qualifying remarks/notes
B.3.3.1, B.3.6, B.7, B.7.1, B.7.2, B.8.7 (t) B.3.3, B.6.2 B.3.3.2, B.6.3, B.6.4.4 B.3.3.1, B.6.4 B.6.4.2 B.3.3.2 B.3.3.2 B.1.2 B.3.4 B.3.1 A.1, A.2, A .4, A.5 B.8, B.8.4 B.8, B.8.7 B.7.2, B.8.7 (t)
9
EN 13532:2002 (D, E)
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Literaturhinweise
Bibliography
EN 1441, Medizinprodukte — Risikoanalyse.
EN 1441, Medical devices — Risk analysis.
EN ISO 14971, Medizinprodukte — Anwendung des Risikomanagements auf Medizinprodukte (ISO 14971:2000).
EN ISO 14971, Medical devices — Application of risk management to medical devices (ISO 14971:2000).
10
August 2002
DEUTSCHE NORM
Leistungsbewertung von In-vitro-Diagnostika Deutsche Fassung EN 13612:2002 Text in Deutsch und Englisch
EN 13612
ICS 11.100
Performance evaluation of in vitro diagnostic medical devices; German version EN 13612:2002, German and English texts Détermination des performances des dispositifs médicaux pour diagnostic in vitro; Version allemande EN 13612:2002, texte en allemand et anglais
Die Europäische Norm EN 13612:2002 hat den Status einer Deutschen Norm. Nationales Vorwort Die Europäische Norm EN 13612:2002 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitroDiagnostika“ unter Beteiligung deutscher Experten erarbeitet. Im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. war hierfür der Normenausschuss Medizin (NAMed), Arbeitsausschuss C 10 „Medizinprodukte für die Invitro-Diagnose“, zuständig.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Diese Norm unterstützt grundlegende Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Oktober 1998 über In-vitro-Diagnostika, die durch Einarbeitung in das Gesetz über Medizinprodukte (Medizinproduktegesetz — MPG) in deutsches Recht umgesetzt ist.
Fortsetzung 18 Seiten EN
Normenausschuss Medizin (NAMed) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
© DIN Deutsches Institut für Normung e.V. . Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet. Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
Ref. Nr. DIN EN 13612:2002-08 Preisgr. 11
Vertr.-Nr. 2311a
EN 13612
EUROPÄISCHE NORM EUROPEAN STANDARD NORME EUROPÉENNE
März 2002
ICS 11.100
Deutsche Fassung (einschließlich Englischer Fassung)
Leistungsbewertung von In-vitro-Diagnostika Performance evaluation of in vitro diagnostic medical devices
Détermination des performances des dispositifs médicaux pour diagnostic in vitro
Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 5. Januar 2002 angenommen. Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich. Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem ManagementZentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, der Tschechischen Republik und dem Vereinigten Königreich.
EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION
Management-Zentrum: rue de Stassart, 36
© 2002 CEN
B-1050 Brüssel
Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
Ref. Nr. EN 13612:2002 D
EN 13612:2002 (D, E)
Inhalt Seite
Page
Vorwort....................................................................... 3
Foreword ...................................................................... 3
Einleitung ................................................................... 4
Introduction.................................................................. 4
1
Anwendungsbereich.................................... 5
1
Scope ............................................................... 5
2
Begriffe.......................................................... 5
2
Terms and definitions .................................... 5
3
Allgemeine Anforderungen an die Leistungsbewertung ................................... 7 Verantwortung und Ressourcen ................ 7 Dokumentation ............................................. 7 Abschließende Bewertung.......................... 8
3
General requirements for the performance evaluation ................................. 7 Responsibilities and resources .................... 7 Documentation ............................................... 7 Final assessment and review........................ 8
4
4.5 4.6 4.7
Organisation einer Leistungsbewertungsstelle ......................................... 8 Vorbedingungen........................................... 8 Studienplan................................................... 8 Orte der Studie und Ressourcen................ 9 Grundlegende Angaben zur Auslegung................................................... 10 Versuchsplanung ....................................... 10 Aufzeichnungen zur Studie....................... 11 Behandlung unerwarteter Ergebnisse ..... 12
4.8
Bericht über die Studie .............................. 12
4.8
5
Änderungen während der Leistungsbewertungsstudie ...................................... 13
5
Modifications during the performance evaluation study ........................................... 13
6
Neubewertung ............................................ 13
6
Re-evaluation ................................................ 13
7
Schutz und Sicherheit der Probanden..... 13
7
Protecxtion and safety of probands ........... 13
3.1 3.2 3.3 4 4.1 4.2 4.3 4.4
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Contents
3.1 3.2 3.3
4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7
Organisation of a performance evaluation study ............................................. 8 Preconditions.................................................. 8 Evaluation plan Sites and resources ....................................... 9 Basic design information Experimental design .................................... 10 Performance study records......................... 11 Observations and unexpecxted outcomes....................................................... 11 Evaluation report .......................................... 11
Anhang ZA (informativ) Abschnitte in dieser Europäischen Norm, die grundlegende Anforderungen oder andere Vorgaben von EG-Richtlinien betreffen ..................................................... 14
Annex ZA (informative) Clauses of this European Standard addressing essential requirements or other provisions of EC Directives......................... 14
Literaturhinweise .................................................... 15
Bibliography............................................................... 15
2
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
EN 13612:2002 (D, E)
Vorwort
Foreword
Die Europäische Norm EN 13612:2002 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitroDiagnostika“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN geführt wird.
This document EN 13612:2002 has been prepared by Technical Committee CEN/TC 140 "In vitro diagnostic medical devices", the secretariat of which is held by DIN.
Die European Diagnostic Manufacturers Association (EDMA) hatte sich an dieser Arbeit beteiligt.
The European Diagnostic Manufacturers Association (EDMA) has contributed to its preparation.
Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis September 2002, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis September 2002 zurückgezogen werden.
This European Standard shall be given the status of a national standard, either by publication of an identical text or by endorsement, at the latest by September 2002, and conflicting national standards shall be withdrawn at the latest by September 2002.
Dieses Dokument wurde im Rahmen eines Mandats erarbeitet, das die Europäische Kommission und die Europäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der EGRichtlinie(n).
This document has been prepared under a mandate given to CEN by the European Commission and the European Free Trade Association, and supports essential requirements of EC Directive(s).
Zusammenhang mit EG-Richtlinien siehe informativen Anhang ZA, der Bestandteil dieser Norm ist.
For relationship with EC Directive(s), see informative annex ZA, which is an integral part of this document.
Der Anhang ZA dient der Information.
Annex ZA is for information only.
Diese Norm enthält Literaturhinweise.
This standard includes a Bibliography.
Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich.
According to the CEN/CENELEC Internal Regulations, the national standards organizations of the following countries are bound to implement this European Standard: Austria, Belgium, Czech Republic, Denmark, Finland, France, Germany, Greece, Iceland, Ireland, Italy, Luxembourg, Malta, Netherlands, Norway, Portugal, Spain, Sweden, Switzerland and the United Kingdom.
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EN 13612:2002 (D, E)
Einleitung
Introduction
Die Richtlinie 98/79/EG über In-vitro-Diagnostika fordert in Anhang III Nummer 3 elfter Gedankenstrich und Nummer 6.1, in Anhang IV Nummer 3.2 c) und in Anhang V Nummer 3, dass der Hersteller in seiner technischen Dokumentation den Nachweis dafür liefert, dass das In-vitro-Diagnostikum die angegebenen Leistungen erfüllt, seien sie technischer, analytischer oder diagnostischer Art. Solche Nachweise können durch Daten erbracht werden, die dem Hersteller bereits zur Verfügung stehen, durch wissenschaftliche Literatur oder durch Daten, die aus Leistungsbewertungsstudien in einem klinischen oder einem anderen geeigneten Umfeld in Übereinstimmung mit dem Anwendungszweck stammen.
Directive 98/79/EC on in vitro diagnostic medical devices (IVD MDs) requires in Annex III, section 3, indent 11 and section 6.1, in Annex IV, section 3.2 c) and in Annex V, section 3, that the manufacturer provides evidence in his technical documentation that the IVD MD performs as claimed, whether these claims are of a technical, analytical or diagnostic nature. Such evidence can be shown by data already available to the manufacturer or by scientific literature or by data originating from performance evaluation studies in a clinical or other appropriate environment in accordance with the intended use.
Falls eine Leistungsbewertungsstudie zur Unterstützung der Leistungsangaben für das In-vitroDiagnostikum notwendig und angemessen ist, beschreibt diese Norm, wie der Hersteller seine Verpflichtung zur Durchführung einer wissenschaftlich abgesicherten Leistungsbewertungsstudie erfüllen kann. Der Studienplan berücksichtigt die Besonderheiten des In-vitro-Diagnostikums und dessen beabsichtigten Gebrauch sowie die verschiedenen in Normen und in der wissenschaftlichen Literatur gegebenen Vorschläge.
If a performance evaluation study is necessary and appropriate to support performance claims of the IVD MD, this standard describes how the manufacturer can fulfil his obligation to conduct a scientifically sound performance evaluation study. The evaluation plan is adapted to the nature of the IVD MD and its intended use, taking into account the various recommendations given in standards and scientific literature.
In Anbetracht der Vielfalt der In-vitro-Diagnostika, die unter die Richtlinie 98/79/EG fallen, und der Tatsache, dass es bislang kein einheitlich anwendbares Dokument gibt, ist es der Zweck dieser Norm, die allgemeinen Elemente, die bei einer Leistungsbewertung berücksichtigt werden sollen, festzulegen. Die Anwendbarkeit vieler der angeführten Punkte wird sich nach der Komplexität des In-vitro-Diagnostikums richten.
Considering the broad range of IVD MDs covered by Directive 98/79/EC and taking into account that, up to now, there is no uniformly applicable document, it is the purpose of this standard to present the common elements to be considered for a performance evaluation. The applicability of many items described will depend on the level of complexity of the IVD MD.
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Norm wurde davon ausgegangen, dass die Europäische Kommission eine Reihe von Gemeinsamen Technischen Spezifikationen veröffentlichen würde, die die Richtlinie 98/79/EG über In-vitro-Diagnostika betreffen und auf die im Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften verwiesen würde. Diese Gemeinsamen Technischen Spezifikationen werden insbesondere für In-vitro-Diagnostika gemäß Anhang II Liste A und möglicherweise für einige In-vitroDiagnostika gemäß Anhang II Liste B der Richtlinie 98/79/EG gelten. Die Hersteller sollten deshalb diese Gemeinsamen Technischen Spezifikationen im Zusammenhang mit Artikel 5 „Verweis auf Normen“ der Richtlinie 98/79/EG berücksichtigen.
At the time of drafting this standard it was envisaged that the European Commission would publish a number of Common Technical Specifications (CTSs) which would be relevant to Directive 98/79/EC on in vitro diagnostic medical devices. It was further envisaged that these would be referenced in the Official Journal of the European Communities. In particular these CTSs will apply to in vitro diagnostic medical devices falling into list A of annex II of the Directive 98/79/EC and possibly a number of in vitro diagnostic medical devices in list B of annex II of the same directive. Manufacturers should therefore take these CTSs into account within the context of Article 5 “Reference to standards”, of the Directive 98/79/EC.
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EN 13612:2002 (D, E)
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1
Anwendungsbereich
1
Scope
Diese Europäische Norm gilt für die Leistungsbewertung von In-vitro-Diagnostika, einschließlich solcher zur Eigenanwendung. Sie legt die Verantwortlichkeiten und allgemeinen Erfordernisse zur Planung, Durchführung, Auswertung und Dokumen-tation einer Leistungsbewertungsstudie durch den Hersteller fest. Spezielle Studienpläne für bestimmte In-vitroDiagnostika oder einen speziellen Gebrauch sind nicht Gegenstand dieser Norm.
This European Standard applies to the performance evaluation of in vitro diagnostic medical devices (IVD MDs) including IVD MDs for self-testing. It specifies the responsibilities and general requirements for the planning, conduct, assessment and documentation of a performance evaluation study by the manufacturer. It does not apply to specific evaluation plans for certain IVD MDs or a specific use.
ANMERKUNG Eine Auswahl von Veröffentlichungen über spezielle Studienpläne findet sich in den Literaturhinweisen.
NOTE For a selection of publications evaluation plans see Bibliography.
Unterhält ein Hersteller ein Qualitätssicherungssystem, bezieht sich diese Norm auf die Erfüllung der Festlegungen zur „Entwicklungsvalidierung“ und „Designänderung“ nach EN ISO 9001, EN 46001 und EN 928, wobei die letztgenannte Norm speziell In-vitro-Diagnostika behandelt.
Where a manufacturer maintains a quality system this standard addresses the compliance with “design validation” and “design changes” as described in EN ISO 9001, EN 46001 and EN 928 especially considering the nature and use of IVD MDs.
Diese Norm gilt insbesondere für In-vitro-Diagnostika, um
In particular, this standard applies to IVD MDs to
für benannte Stellen und nationale Behörden mit den Ergebnissen einer Leistungsbewertung den Nachweis zu erbringen, dass das In-vitroDiagnostikum die vom Hersteller beschriebenen Anforderungen erfüllt,
show evidence to notified bodies and national authorities by results of a performance evaluation that the IVD MD performs as claimed by the manufacturer,
angemessene Angaben aus den Leistungsbewertungsstudien zu erstellen, die aus geeigneten Studien oder der verfügbaren Literatur gewonnen wurden,
—
establish adequate performance evaluation data originating from appropriate studies or resulting from available literature, and to
die Anforderungen eines Qualitätssicherungssystems zur Entwicklungsvalidierung zu erfüllen.
—
satisfy the requirements of a quality system for design validation.
2
Begriffe
2
Terms and definitions
on
specific
Für die Anwendung dieser Europäischen Norm gelten die folgenden Begriffe.
For the purposes of this European Standard, the following terms and definitions apply.
2.1 Koordinator einer Leistungsbewertungsstudie Person, der vom Hersteller die Verantwortung für die gesamte Leistungsbewertungsstudie für ein In-vitroDiagnostikum übertragen wurde
2.1 co-ordinator of a performance evaluation study person empowered by the manufacturer with responsibility for the entire performance evaluation study of an in vitro diagnostic medical device
2.2 Drop-out Probe oder Proband, die bzw. der für eine Leistungsbewertungsstudie ausgewählt wurde, aber nicht, wie geplant, untersucht werden kann
2.2 drop out specimen or proband that had been selected for a performance evaluation study, but cannot be investigated as planned
2.3 Studienplan Evaluierungsplan Beschreibung der geplanten Leistungsbewertungsstudie
2.3 evaluation plan description of a planned performance evaluation study 5
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EN 13612:2002 (D, E)
2.4 Bericht über die Studie Beschreibung einer und Schlussfolgerungen aus einer Leistungsbewertungsstudie
2.4 evaluation report description of and conclusions from a performance evaluation study
2.5 Durchführender Person, die für die Durchführung der Leistungsbewertung an einem ganz bestimmten Ort verantwortlich ist
2.5 investigator person responsible for the execution performance evaluation at a certain location
2.6 Laie Person, die nicht über eine spezielle medizinische Ausbildung verfügt
2.6 lay person individual who does not have specific medical education
[EN 376:2002]
[EN 376 :2002]
2.7 Leistungsangabe Spezifikation in Bezug auf die Leistung eines In-vitro-Diagnostikums, die in der vom Hersteller bereitgestellten Information angegeben ist
2.7 performance claim specification in regard to the performance of an in vitro diagnostic medical device laid down in the information supplied by the manufacturer
2.8 Leistungsbewertung Untersuchung der Leistung eines In-vitroDiagnostikums anhand vorhandener Daten, der wissenschaftlichen Literatur und/oder von Leistungsbewertungsstudien
2.8 performance evaluation investigation of the performance of an in vitro diagnostic medical device based upon data already available, scientific literature and/or performance evaluation studies
2.9 Leistungsbewertungsstudie Untersuchung eines In-vitro-Diagnostikums zur Validierung der Leistungsangaben unter den zu erwartenden Anwendungsbedingungen
2.9 performance evaluation study investigation of an in vitro diagnostic medical device intended to validate the performance claims under the anticipated conditions of use
2.10 Leistung eines In-vitro-Diagnostikums Reihe von Eigenschaften eines In-vitroDiagnostikums, die zu dessen Eignung für den vorgesehenen Zweck in Bezug stehen
2.10 performance of an in vitro diagnostic medical device set of properties of an in vitro diagnostic medical device related to its suitability for the intended purpose
2.11 Aufzeichnungen zur Studie Dokumentation der experimentellen Schritte während der Leistungsbewertungsstudie und der gewonnenen Ergebnisse
2.11 performance study records documentation of the experimental steps during the performance evaluation study and results obtained
2.12 Proband einer Leistungsbewertungsstudie Person, die an der Studie teilnimmt, indem sie eine oder mehrere Proben mit definierten Eigenschaften, die ausschließlich für die Leistungsbewertungsstudie verwendet werden, zur Verfügung stellt
2.12 proband of a performance evaluation study individual being part of a study in order to obtain specimen(s) with defined characteristics to be used for the performance evaluation study
2.13 Tutor Person, die für die Unterweisung der Laien, die an der Leistungsbewertungsstudie beteiligt sind, verantwortlich ist
2.13 tutor person responsible for the supervision of lay persons involved in the performance evaluation study
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of
the
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2.14 Validierung Bestätigung durch Bereitstellung eines objektiven Nachweises, dass die Anforderungen für einen spezifischen beabsichtigten Gebrauch oder eine spezifische beabsichtigte Anwendung erfüllt worden sind
2.14 validation confirmation, through the provision of objective evidence that the requirements for a specific intended use or application have been fulfilled
ANMERKUNG 1 Die Benennung „validiert“ wird Bezeichnung des entsprechenden Status verwendet.
NOTE 1 The term “validated” is used to designate the corresponding status.
ANMERKUNG 2 Die Anwendungsbedingungen für Validierung können echt oder simuliert sein.
NOTE 2 The use conditions for validation can be real or simulated.
[EN ISO 9000:2000, 3.8.5]
[EN ISO 9000:2000, 3.8.5]
3 3.1
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zur
Allgemeine Anforderungen Leistungsbewertung
an
die
Verantwortung und Ressourcen
3 3.1
General requirements for the performance evaluation Responsibilities and resources
Der Hersteller übernimmt die Verantwortung für die Initiierung und/oder Durchführung einer Leistungsbewertungsstudie. Er muss die Verantwortung und die wechselseitigen Beziehungen des gesamten Personals, das mit der Leistungsbewertung der In-vitro-Diagnostika organisatorisch und mit der Durchführung befasst ist, festlegen, insbesondere für das Personal, das die organisatorische Unabhängigkeit und Autorität benötigt, um
The manufacturer takes the responsibility for the initiation and/or the conduct of a performance evaluation study. He shall define the responsibility and the interrelation of all personnel who manage and conduct the performance evaluation of IVD MDs, particularly for personnel who need the organisational freedom and authority to
a) die Validität der Prüfergebnisse und der bereits verfügbaren Daten zu bewerten;
a)
assess the validity of test results and data already available;
b) die Leistungsangaben festzulegen, die weitergehend untersucht oder bestätigt werden müssen;
b)
specify performance claims which shall be further examined or confirmed;
c) den Studienplan und das Prüfverfahren festzulegen und zu dokumentieren;
c)
specify and document the evaluation plan and the test procedures;
d) den Bericht über die Studie zu erstellen.
d)
prepare the evaluation report.
Der Hersteller muss einen Koordinator benennen, der die Gesamtverantwortung für die Leistungsbewertungsstudie trägt. Der Koordinator muss sich davon überzeugen, dass Ressourcen in angemessenem Umfang verfügbar sind. Der Durchführende muss sicherstellen, dass der Studienplan an dem Ort, an dem er die Verantwortung trägt, eingehalten wird und dass die Studie aus ethischer Sicht hinreichend überprüft ist.
The manufacturer shall appoint a co-ordinator with overall responsibility of the performance evaluation study. The co-ordinator shall himself assure that adequate resources are available. The investigator shall ensure that the evaluation plan is followed at his location and that the study is appropriately reviewed from an ethical point of view.
3.2
3.2
Dokumentation
Die Dokumentation der Leistungsbewertungsstudie muss die Unterlagen, die sich auf die Abschnitte 3 bis 7 dieser Norm beziehen, enthalten und Bestandteil der technischen Dokumentation des In-vitroDiagnostikums sein.
Documentation
The documentation of the performance evaluation study shall contain the files relating to clauses 3 to 7 of this standard and shall be part of the technical documentation of the IVD MD.
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3.3
3.3
Final assessment and review
Der Koordinator muss feststellen und dokumentieren, welche Leistungsangaben erfüllt und welche nicht erfüllt wurden und, falls nötig, Empfehlungen für Korrekturmaßnahmen geben.
The co-ordinator shall assess and document which performance claims are met, state whether claims are not met and give recommendations for corrective actions, where necessary.
Die verantwortliche Leitung des Herstellers muss sicherstellen, dass die Ergebnisse der Leistungsbewertungsstudie und die Empfehlungen für Korrekturmaßnahmen sorgfältig berücksichtigt werden und genau dokumentiert werden, bevor eine Konformitätserklärung ausgestellt wird.
The responsible management of the manufacturer shall make sure that the results of the performance evaluation study and the recommendations for corrective actions are carefully considered and properly documented before issuing a declaration of conformity.
4
4
4.1
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Abschließende Bewertung
Organisation einer Leistungsbewertungsstudie Vorbedingungen
4.1
Organisation of a performance evaluation study Preconditions
Vor dem Beginn einer Leistungsbewertungsstudie muss vom Koordinator sichergestellt werden, dass
Before starting a performance evaluation study it shall be ensured by the co-ordinator that
a)
die Leistungsangaben des In-vitroDiagnostikums, die Gegenstand der Studie sind, festgelegt sind;
a) the performance claims of the IVD MD which are the subject of the study are specified;
b)
das In-vitro-Diagnostikum unter beherrschten Produktionsabläufen und -bedingungen hergestellt wurde;
b)
the IVD MD has been manufactured under controlled production processes and conditions;
c)
das zu bewertende In-vitro-Diagnostikum festgelegte Freigabekriterien erfüllt;
c)
the IVD MD to be evaluated meets the quality control release specifications;
d)
eine hinreichende Anzahl von Mustern des In-vitro-Diagnostikums während der Gesamtdauer der Leistungsbewertungsstudie zur Verfügung gestellt werden kann;
d)
a sufficient number of samples of the IVD MD can be provided during the entire period of the performance evaluation study;
e)
alle rechtlichen Anforderungen an Leistungsbewertungsstudien erfüllt sind;
e)
all legal requirements for performance evaluation studies are met;
f)
der oder die Durchführenden für die Leistungsbewertungsstudie ausreichend fachkundig und geschult sind und dass die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stehen.
f)
the investigator(s) is (are) adequately skilled and trained to conduct the study and the necessary resources are available
4.2
Studienplan
4.2
Evaluation plan
Im Studienplan muss wissenschaftlich-technisch und medizinisch begründet der Zweck der Studie angegeben werden. Außerdem müssen im Studienplan Angaben zu Umfang, Struktur und Organisation der Studie sowie über die Anzahl der betroffenen Geräte enthalten sein.
The evaluation plan shall state the purpose on scientific, technical or medical grounds, the scope of the evaluation, the structure and organization of the study and the number of devices concerned.
Bei der Festlegung der Zielsetzung der Studie muss der Koordinator feststellen, welche Leistungsangaben bereits durch Daten oder die wissenschaftliche Literatur verifiziert wurden.
Defining the objective of the study, the co-ordinator shall have assessed which performance claims are already verified by data or scientific literature.
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Der Studienplan muss so aufgestellt werden, dass invasive Probenahmen so wenig wie möglich erforderlich sind. Im Falle von In-vitro-Diagnostika zur Eigenanwendung muss sichergestellt sein, dass der Studienplan für die Anwender geeignet und akzeptabel ist und dass die bereitgestellten Informationen klar und einfach verständlich sind.
The evaluation plan shall be designed to minimise the requirements for invasive sampling. In the case of IVD MDs for self-testing it shall be ensured that the evaluation plan is appropriate and acceptable to users and the information provided shall be clear and easily understood.
Der Studienplan muss folgende Angaben enthalten:
The evaluation plan shall specify
a)
dass der oder die Durchführenden für den Umgang mit dem In-vitro-Diagnostikum ausreichend fachkundig und geschult sind;
a)
that the investigator(s) is (are) adequately skilled and trained to use the IVD MD;
b)
eine Liste der an der Leistungsbewertungsstudie teilnehmenden Laboratorien oder anderen Institutionen; bei In-vitro-Diagnostika zur Eigenanwendung der Ort der Studie und die Anzahl der einbezogenen Laien;
b)
the list of laboratories or other institutions taking part in the performance evaluation study; for selftesting, the location and number of lay persons involved;
c)
den Zeitplan;
c)
the time-table;
d)
die notwendige Mindestanzahl von Probanden, von denen durch invasive Verfahren Untersuchungsmaterial gewonnen wird, um die Leistung des In-vitro-Diagnostikums ausreichend bewerten zu können;
d)
the necessary minimum number of probands from whom specimens are collected by invasive procedures in order to adequately assess the performance of the IVD MD;
e)
die Gebrauchsanweisung einschließlich einer Beschreibung der Einsatzbedingungen;
e)
instructions for use including a description of the conditions of use;
f)
die zu validierenden Leistungsangaben (z. B. analytische Sensitivität, diagnostische Sensitivität, analytische Spezifität, diagnostische Spezifität, Genauigkeit, Wiederholpräzision, Vergleichpräzision);
f)
the performance claims (e.g. analytical sensitivity, diagnostic sensitivity, analytical specificity, diagnostic specificity, accuracy, repeatability, reproducibility) to be validated;
g)
die Art der Aufzeichnungen zur Studie.
g)
the format of performance study records.
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4.3
Orte der Studie und Ressourcen
4.3
Sites and resources
Grundsätzlich müssen Leistungsbewertungsstudien unter Bedingungen ausgeführt werden, die den Einsatzbedingungen des In-vitro-Diagnostikums nahe kommen.
In general, the performance study procedure(s) shall be carried out under conditions reflecting the relevant intended conditions of use.
Der Koordinator trägt für die richtige Durchführung der Leistungsbewertungsstudie an allen Orten der Studie die Verantwortung. Alle Durchführenden müssen benannt werden.
The co-ordinator shall take the responsibility for the proper conduct of the performance evaluation study at all sites. All investigators shall be named.
Der Koordinator muss sicherstellen, dass an allen beteiligten Orten der Studie angemessene Sachkenntnis und Fertigkeiten vorhanden sind und dass die notwendigen Mittel zur Verfügung stehen.
The co-ordinator shall ensure adequate competence and skill at all sites involved and that the necessary resources are available.
Bei Beteiligung von Laien an einer Leistungsbewertungsstudie mit einem In-vitro-Diagnostikum zur Eigenanwendung muss der Ort der Studie und die Personenanzahl angegeben werden. Der Koordinator muss die Auswahlkriterien für eine repräsentative Erhebung festlegen.
Where lay persons are involved in a performance evaluation study of an IVD MD for self-testing, the location of the study and the number of persons shall be given. The co-ordinator shall specify the criteria for the selection of a representative panel.
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EN 13612:2002 (D, E)
Insbesondere bei Studien mit Laienbeteiligung muss sichergestellt sein, dass diese Personen keine zusätzlichen Informationen zum Gebrauch des In-vitro-Diagnostikums erhalten außer den Informationen, die beim Inverkehrbringen des In-vitroDiagnostikums mitgeliefert werden, da das Verständnis der Gebrauchsanweisung des Herstellers ein wichtiger Aspekt der Studie ist. Weiterhin muss sichergestellt sein, dass ungeschulte Personen keine weiteren Informationen oder Hilfe, z. B. von einem Tutor, erhalten außer der Schulung, die vom Hersteller in der Gebrauchsanweisung festgelegt ist.
Especially for studies involving lay persons it shall be ensured that these persons do not receive additional information on the use of the IVD MD apart from that which is provided with the IVD MD when it is placed on the market because the comprehension of the manufacturer’s instructions for use is one of the important aspects of the study. It shall also be ensured that the untrained person(s) do not receive any additional information or help, e.g. from a tutor, other than the training specified and provided by the manufacturer in the instructions for use.
4.4
4.4
Grundlegende Angaben zur Auslegung
Basic design information
Der Koordinator muss den oder die Durchführenden mit ausreichenden Informationen für das Verständnis der Funktion und Anwendung des In-vitroDiagnostikums versorgen, und, wo nötig, muss sich der Durchführende selbst mit dem In-vitroDiagnostikum und seiner Anwendung vertraut machen. In den bereitgestellten Informationen muss eine Erklärung darüber enthalten sein, dass das betroffene Gerät mit Ausnahme der zu bewertenden Leistungen den Anforderungen nach Richtlinie 98/79/EG entspricht.
The co-ordinator shall provide the investigator(s) with sufficient information in order to understand the function and application of the IVD MD and, where necessary, the investigator shall make himself familiar with the IVD MD and its application. The information provided shall include a statement that the device in question conforms with the requirements of the Directive 98/79/EC apart from those to be evaluated.
4.5
4.5
Versuchsplanung
Experimental design
Die Prüfverfahren zur Validierung der Leistungsangaben, für die die Leistungsbewertungsstudie durchgeführt wird, müssen im Studienplan dokumentiert werden.
The experimental procedures to validate each performance claim subject to the performance evaluation study shall be documented in the evaluation plan.
Soweit zutreffend, sind bei Leistungsbewertungsstudien von Reagenzien bzw. Kits die folgenden Aspekte besonders zu berücksichtigen:
Special consideration in performance evaluation studies of reagents/kits shall be given, where applicable, to the following:
Festlegung der Art des Untersuchungsmaterials (z. B. Serum, Plasma, Urin) und seiner Eigenschaften (z. B. Konzentrationsbereich, Alter und Geschlecht der Grundgesamtheit der Probanden), die für die bestimmungsgemäße Anwendung des In-vitro-Diagnostikums geeignet sind;
specification of type (e.g. serum, plasma, urine) and properties (e.g. concentration range, age and sex of the proband population) of specimens appropriate to the intended use;
einzubeziehende Probanden;
—
probands to be enrolled;
Eignung, Haltbarkeit und Volumen des Untersuchungsmaterials sowie Ausschlusskriterien für Untersuchungsmaterial;
suitability, stability and volume of specimens and specimen exclusion criteria;
wenn notwendig, Blindverfahren;
—
blind procedures, where necessary;
—
Haltbarkeit der Reagenzien;
—
reagent stability;
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EN 13612:2002 (D, E)
Einbeziehung üblicher Störfaktoren, die durch die Art des Untersuchungsmaterials oder den pathologisch/physiologischen Status des Probanden oder seiner Behandlung bedingt sind;
inclusion of common interfering factors, caused by specimen condition or the pathological/physiological status of the specimen donor or treatment;
Einsatzbedingungen, die vernünftigerweise erwartet werden können; besondere Beachtung müssen die Einsatzbedingungen beim Gebrauch durch Laien finden;
conditions for use which can be reasonably anticipated; special attention shall be paid to the conditions of use by lay persons;
Auswahl einer geeigneten Referenzmethode und eines Referenzmaterials höherer Ordnung, falls verfügbar;
—
selection of an appropriate reference measurement procedure and reference material of higher order, where available;
Festlegung des Status des Untersuchungsmaterials (bei Tests mit qualitativen Ergebnissen, die auf einer Nominal- oder Ordinalskala dargestellt werden);
determination of the status of specimens (for qualitative tests with a nominal or ordinal scale);
Kalibrierverfahren, mit Rückführbarkeit, wo angebracht;
—
calibration procedures, where appropriate;
geeignete Kontrollmaßnahmen;
appropriate means of control;
Grenzen des Tests;
limitations of the test;
Kriterien zur Wiederholung der Prüfung und zum Daten-Ausschluss;
criteria for re-examination and data exclusion;
Verfügbarkeit von Zusatzinformationen zum Untersuchungsmaterial oder dem Spender, falls eine Untersuchung unerwarteter Ergebnisse notwendig wird;
—
availability of additional information concerning the specimen or donor if follow-up of unexpected results is required;
geeignete Maßnahmen zur Herabsetzung des Infektionsrisikos für den Anwender.
—
appropriate measures to reduce risk of infection to the user.
including
traceability,
Wenn die Studie zur Validierung der Leistungsangaben eines Geräts dient, sind zusätzlich die folgenden Aspekte zu berücksichtigen:
Where the study is intended to validate the performance claims of an instrument special consideration shall be given additionally to the following:
—
Wartung und Reinigung;
maintenance and cleaning;
Verschleppungseffekte;
carry-over effects;
Software-Validierung.
software validation.
ANMERKUNG Für die Untersuchung technischer Aspekte von Geräten können andere Normen relevant sein.
NOTE For the investigation of the technical aspects of instruments, other standards can be relevant.
4.6
4.6
Aufzeichnungen zur Studie
Performance study records
Die Aufzeichnungen zur Studie müssen
The performance study records shall
den im Studienplan aufgeführten Prüfverfahren entsprechen;
refer to the experimental procedures in the evaluation plan;
—
eindeutig identifizierbar sein;
—
be unequivocally identifiable;
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alle Ergebnisse und relevanten Daten enthalten oder darauf verweisen;
contain or refer to all results and related relevant data;
Bestandteil der technischen Dokumentation des In-vitro-Diagnostikums sein.
be part of the technical documentation of the IVD MD.
Der Schutz aller vertraulichen Daten muss sichergestellt sein.
The protection of all confidential data shall be ensured.
4.7
4.7
Behandlung unerwarteter Ergebnisse
Observations and unexpected outcomes
Unerwartete Ergebnisse, wie z. B. Drop-outs, Ausreißer, Proben- oder Reagenzinstabilität usw., Nicht-Reproduzierbarkeit, Nicht-Korrelation der Ergebnisse mit den Referenzen oder dem diagnostischen Bild, Defekte oder Produktversagen, Software-Fehler oder Fehlermeldungen, müssen besondere Beachtung finden.
Special attention shall be paid to observations and unexpected outcomes, e.g. drop outs, outliers, instability of sample or reagent signal etc., nonreproducibility, non-correlation of results to the reference or to the diagnostic pattern, defects or breakdowns, software errors, or error signals.
Jede Abweichung vom festgelegten Verfahren muss aufgezeichnet werden. Im Falle von In-vitroDiagnostika zur Eigenanwendung muss der Durchführende oder der Tutor alle Schwierigkeiten und Fragen der Anwender sowie jede Abweichung von der vom Hersteller beschriebenen Anwendungsweise des In-vitro-Diagnostikums genauestens festhalten.
Any deviation from the defined procedures shall be recorded. In the case of IVD MDs for self-testing, the investigator or tutor shall duly note any difficulty or question a user may have and any deviation from the mode of application of the IVD MD as described by the manufacturer.
Diese Fälle müssen genau aufgezeichnet werden. Soweit möglich muss der Koordinator gemeinsam mit dem Durchführenden die Ursache hierfür herausfinden. Das Ergebnis muss aufgezeichnet werden und in den Bericht über die Studie eingehen.
Any such observation shall be properly recorded. The co-ordinator shall, together with the investigator, trace the cause whenever possible. The result shall be recorded and shall be part of the evaluation report.
In Fällen, in denen die Validität der bereits durchgeführten Prüfungen aufgrund einer identifizierten Fehlerquelle fraglich erscheint, müssen die Prüfungen nach Fehlerbehebung wiederholt werden.
Where the validity of the examinations already performed may be questionable because of an identified source of error the tests shall be repeated after exclusion of that cause.
In Fällen, in denen ein fehlerhafter Gebrauch oder eine fehlerhafte Interpretation der Gebrauchsanweisung der Grund war, und solchen, in denen ein unerwartetes Risiko aufgrund der Produktauslegung oder der Anwendungsweise festgestellt wurde, muss dies ausdrücklich angegeben werden.
Where a misuse or misinterpretation of the instructions for use has been the cause and where an unexpected risk inherent to the product design or the mode of application has been identified this shall be clearly stated.
Die Vorschläge des oder der Durchführenden und des Koordinators zu einer Verbesserung des In-vitroDiagnostikums und/oder seiner Anwendung müssen aufgezeichnet werden.
The proposals of the investigator(s) and the co-ordinator for any improvement of the IVD MD and/or its application shall be recorded.
4.8
4.8
Bericht über die Studie
Der Koordinator muss einen Bericht über die Studie erstellen. Der Bericht muss eine Beschreibung der Studie und eine Analyse der Ergebnisse mit einer Schlussfolgerung über die untersuchten Leistungsangaben enthalten.
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Evaluation report
The co-ordinator shall establish an evaluation report. It shall contain a description of the study, an analysis of the results together with a conclusion on the performance claims investigated.
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Weiterhin muss der Bericht alle unerwarteten Ergebnisse, die aufgetreten sind, bewerten. Wenn möglich, ist der Grund anzugeben und, wo nötig, sind Korrekturmaßnahmen zu empfehlen.
The report shall also discuss any unexpected outcomes which have occurred. It shall identify the cause whenever possible and give recommendations for corrective actions to be taken, where necessary.
Falls mehrere Studien zu dem gleichen In-vitroDiagnostikum durchgeführt wurden, darf ein zusammenfassender Bericht erstellt werden.
If several studies have been conducted for one IVD MD, a single summarizing report may be established.
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5
Änderungen während der Leistungsbewertungsstudie
Modifications during the performance evaluation study
Bei Änderungen des Herstellungsprozesses muss überprüft werden, ob die Leistungsangaben für das In-vitro-Diagnostikum noch mit den ursprünglich angegebenen übereinstimmen. Ansonsten muss die Validität der bereits durchgeführten Prüfungen in Frage gestellt und der Studienplan entsprechend überarbeitet werden.
Where the manufacturing process has been changed it shall be checked whether the performance claims of the IVD MD still conform to those which had been set initially. Otherwise the validity of the examinations already performed shall be questioned and the evaluation plan shall be revised accordingly.
Sind Änderungen in der Auslegung vorgenommen worden, muss der Studienplan überarbeitet werden.
Where design changes are introduced, the evaluation plan shall be revised.
6
6
Neubewertung
Re-evaluation
In Fällen, in denen Änderungen der Auslegung oder im Herstellungsprozess des In-vitro-Diagnostikums vorgenommen wurden, muss die Leistungsbewertungsstudie, soweit notwendig, wiederholt werden, um sicherzustellen, dass die bestimmungsgemäße Anwendung und die Leistungsangaben des in Verkehr gebrachten In-vitro-Diagnostikums ausreichend bewertet sind.
In case of changes to the design or manufacturing process of the IVD MD, the performance evaluation study shall be repeated as far as necessary, to ensure that the intended use and the performance claims of the IVD MD placed on the market are adequately evaluated.
Diese Neubewertung kann sich auf dokumentierte Ergebnisse einer vorangegangenen Bewertung beziehen, sofern diese nach kritischer Begutachtung als gültig und übertragbar betrachtet werden können.
This re-evaluation may refer to documented results of a preceding evaluation insofar as these are considered valid and transferable after critical review.
7
7
Schutz und Sicherheit der Probanden
Protection and safety of probands
Die ethischen Aspekte bei der Gewinnung und Verwendung von Geweben, Zellen und Stoffen menschlichen Ursprungs sind durch die in der Convention of the Council of Europe for the protection of human rights and dignity of human being with regard to the application of biology and medicine enthaltenen Grundsätze sowie in nationalen Rechtsvorschriften geregelt.
The removal, collection and use of tissues, cells and substances of human origin is governed, in relation to ethics, by the principles laid down in the Convention of the Council of Europe for the protection of human rights and dignity of the human being with regard to the application of biology and medicine and by any national regulations on this matter.
Keinesfalls dürfen die Ergebnisse, die mit einem zur Bewertung anstehenden In-vitro-Diagnostikum erzielt wurden, für andere Zwecke als die Leistungsbewertung verwendet wurden, es sei denn, es liegen ethische Gründe vor, die von einem hierfür verantwortlichen Arzt voll und ganz unterstützt werden. In diesem Fall übernimmt der Arzt die volle Verantwortung.
In any case, the results obtained from a specimen by means of the IVD MD under evaluation shall not be used for other purposes than for performance evaluation, unless ethical reasons, fully supported by a responsible medical professional, suggest the contrary. In such a case the medical professional assumes complete responsibility.
13
EN 13612:2002 (D, E)
Anhang ZA (informativ)
Annex ZA (informative)
Abschnitte in dieser Europäischen Norm, die grundlegende Anforderungen oder andere Vorgaben von EG-Richtlinien betreffen
Clauses of this European Standard addressing essential requirements or other provisions of EC Directives
Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandates, das dem CEN von der Europäischen Kommission und der Europäischen Freihandelszone erteilt wurde, erarbeitet und unterstützt grundlegende Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG.
This European Standard has been prepared under a mandate given to CEN by the European Commission and the European Free Trade Association, and supports essential requirements of the Directive 98/79/EC.
WARNHINWEIS — Für Produkte, die in den Anwendungsbereich dieser Norm fallen, können weitere Anforderungen und weitere EG-Richtlinien anwendbar sein.
WARNING — Other requirements and other EC Directives may be applicable to the product(s) falling within the scope of this standard.
Die in Tabelle ZA.1 aufgeführten Abschnitte dieser Norm sind geeignet, Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG zu unterstützen.
The following clauses of this standard, as detailed in Table ZA.1, are likely to support requirements of the Directive 98/79/EC.
Die Übereinstimmung mit den Abschnitten dieser Norm ist eine der Möglichkeiten, die relevanten grundlegenden Anforderungen der betreffenden Richtlinie und der zugehörigen EFTA-Vorschriften zu erfüllen.
Compliance with these clauses of this standard provides one means of conforming with the specific essential requirements of the Directive concerned and associated EFTA regulations.
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Tabelle ZA.1 — Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und Richtlinie 98/79/EG Table ZA.1 — Correspondence between this European Standard and Directive 98/79/EC Abschnitt/ Unterabschnitt dieser Europäischen Norm
Entsprechende grundlegende Anforderung der Richtlinie 98/79/EG
Clauses/subclauses of this European Standard
Essential requirements of Directive 98/79/EC
14
4.2
A.3
4.3
B.7, B.8
4.4
A.3
4.5
A.3, A.4, B.2, B.4.1, B.6.1
Bemerkungen Qualifying remarks/notes
EN 13612:2002 (D, E)
Literaturhinweise Europäische und Internationale Normen
European and International Standards
EN 376:2002, Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller von Reagenzien für in-vitrodiagnostische Untersuchungen zur Eigenanwendung.
EN 376:2002, Information supplied by the manufacturer with in vitro diagnostic reagents for selftesting.
EN 928, In-vitro-Diagnostik/Diagnostika — Leitfaden für die Anwendung von EN 29001 und EN 46001 sowie EN 29002 und EN 46002 für Medizinprodukte für die In-vitro-Diagnose.
EN 928, In vitro diagnostic systems — Guidance on the application of EN 29001 and EN 46001 and of EN 29002 and EN 46002 for in vitro diagnostic medical devices.
EN 12286, In-vitro-Diagnostika — Messung von Größen in Proben biologischen Ursprungs — Darstellung von Referenzmessverfahren.
EN 12286, In vitro diagnostic medical devices — Measurement of quantities in samples of biological origin — Presentation of reference measurement procedures.
EN 12287, In-vitro-Diagnostika — Messung von Größen in Proben biologischen Ursprungs — Beschreibung von Referenzmaterialien.
EN 12287, In vitro diagnostic medical devices — Measurement of quantities in samples of biological origin — Description of reference materials.
EN 46001, Qualitätssicherungssysteme — Medizinprodukte — Besondere Anforderungen für die Anwendung von EN ISO 9001.
EN 46001, Quality systems — Medical devices — Particular requirements for the application of EN ISO 9001.
EN ISO 9000:2000, Qualitätsmanagementsysteme — Grundlagen und Begriffe (ISO 9000:2000).
EN ISO 9000:2000, Quality management systems — Fundamentals and vocabulary (ISO 9000:2000).
EN ISO 9001, Qualitätsmanagementsysteme — Anforderungen (ISO 9001:2000).
EN ISO 9001, Quality management Requirements (ISO 9001:2000).
EN ISO 13485, Qualitätssicherungssysteme — Medizinprodukte — Besondere Anforderungen für die Anwendung von EN ISO 9001 (Überarbeitung von EN 46001:1996) (Identisch mit ISO 13485:1996).
EN ISO 13485, Quality systems — Medical devices — Particular requirements for the application of EN ISO 9001 (Revision of EN 46001:1996) (Identical to ISO 13485:1996).
ISO 5725-1, Accuracy (trueness and precision) of measurement methods and results — Part 6: General principles and definitions.
ISO 5725-1, Accuracy (trueness and precision) of measurement methods and results — Part 1: General priciples and definitions.
ECCLS Dokumente
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Bibliography
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ECCLS Documents
systems
—
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Guidelines for the Evaluation of Analysers in Clinical Chemistry, 1986, vol. 3. no. 2
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Guidelines for a User Laboratory to Evaluate and Select a Kit for its Own Use: 1986, vol. 3 no. 3
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Guidelines for the Evaluation of Diagnostic Kits: Part 2: General Principles and Outline Procedures for the Evaluation of Kits for Qualitative Tests, 1990, no. 1
Guidelines for the Evaluation of Diagnostic Kits: Part 2: General Principles and Outline Procedures for the Evaluation of Kits for Qualitative Tests, 1990, no. 1.
Guidelines for Multi-centre Evaluation of Analysers for the Measurement of Blood pH, pCO2, and pO2
Guidelines for Multi-centre Evaluation of Analysers for the Measurement of Blood pH, pCO2, and pO2.
Guidelines for the Identification and Distribution of Patient Samples in the Medical Laboratory: 1990, vol. no. 5
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1)
ECCLS=European Committee for Clinical Laboratory Standards
ECCLS=European Committee for Clinical Laboratory Standards
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EN 13612:2002 (D, E)
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NCCLS Dokumente
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NCCLS. Interference Testing in Clinical Chemistry; Proposed Guideline. NCCLS Document EP7-P. Wayne, PA: NCCLS; 1986.
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NCCLS. Immunoprecipitin Analyses: Procedures for Evaluating the Performance of Materials; Approved Guideline — Second Edition. NCCLS Document DI2A2. Wayne, PA: NCCLS; 1993.
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NCCLS. Ancillary (Bedside) Blood Glucose Testing in Acute and Chronic Care Facilities; Approved Guideline. NCCLS Document C30-A. Wayne, PA: NCCLS; 1994.
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NCCLS. Specifications for Immunological Testing for Infectious Diseases; Approved Guideline — Second Edition. NCCLS Document I/LA18-A2. Wayne, PA: NCCLS; 2001.
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NCCLS. Laboratory Statistics — Standard Deviation; A Report. NCCLS Document EP13-R. Wayne, PA: NCCLS; 1995.
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NCCLS. Method Comparison and Bias Estimation Using Patient Samples; Approved Guideline. NCCLS Document EP9-A. Wayne, PA: NCCLS; 1995.
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NCCLS. How to Define and Determine Reference Intervals in the Clinical Laboratory; Approved Guideline — Second Edition. NCCLS Document C28A2. Wayne, PA: NCCLS; 2000.
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NCCLS. Uniformity of Claims For In Vitro Diagnostic Tests; Proposed Guideline. NCCLS Document EP11P. Wayne, PA: NCCLS; 1996.
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NCCLS = National Committee for Clinical Laboratory Standards (USA)
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EN 13612:2002 (D, E)
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Weitere Literaturhinweise
Other References
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Directive 98/79/EC of the European Parliament and of the Council of 27 October 1998 on in vitro diagnostic medical devices, 1998, No L 331.
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© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
EN 13612:2002 (D, E)
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Laboratory Organisation — Automation. Ed. D.J. Vonderschmitt, Walter de Gruyter Verlag, Berlin, Clin. Biochem., 1991, 549—563
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CAEv — a Program for Computer Aided Evaluation. J. Autom. Chem, 1991, 167—179
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Quality Specifications for the Acceptability of Analytical Systems for Clinical Chemistry, Eur. J. Clin. Chem. Biochem. 1992, 311—317
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Some Concepts and Principles of Clinical Test Evaluation. Classification, Analytical Performance, Monitoring and Clinical Interpretation. A Monograph Prepared by a Working Group for the Nordic Clinical Chemistry Project (NORDKEM), E. Magid (Editor), Scand. J. Clin. Lab. Invest. 1992, Suppl. 208, 132 pp.
Some Concepts and Principles of Clinical Test Evaluation. Classification, Analytical Performance, Monitoring and Clinical Interpretation. A Monograph Prepared by a Working Group for the Nordic Clinical Chemistry Project (NORDKEM), E. Magid (Editor), Scand. J. Clin. Lab. Invest. 1992, Suppl. 208, 132 pp.
Evaluation Methods in Laboratory Medicine. Ed. R. Haeckel, VCH Verlagsgesellschaft, Weinheim, 1993
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International Council Haematology: 1994
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for
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Haematology Laboratory Management and Practice. Ed SM Lewis and JA Koepke, Butterworth Heinemann, Oxford, 1995.
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18
Juni 2002
DEUTSCHE NORM
Haltbarkeitsprüfung von Reagenzien für in-vitro-diagnostische Untersuchungen Deutsche Fassung EN 13640:2002, Text in Deutsch und Englisch
EN 13640
ICS 11.100
Stability testing of in vitro diagnostic reagents; German version EN 13640:2002, German and English texts Essais de stabilité des réactifs de diagnostic in vitro; Version allemande EN 13640:2002, texte en allemande et anglais
Die Europäische Norm EN 13640:2002 hat den Status einer Deutschen Norm. Nationales Vorwort Die Europäische Norm EN 13640:2002 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitroDiagnostika“ unter Beteiligung deutscher Experten erstellt. Im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. war hierfür der Normenausschuss Medizin (NAMed), Arbeitsausschuss C 10 „Medizinprodukte für die In-vitroDiagnose“, zuständig.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Diese Norm unterstützt grundlegende Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Oktober 1998 über In-vitro-Diagnostika, die durch Einarbeitung in das Gesetz über Medizinprodukte (Medizinproduktegesetz – MPG) in deutsches Recht umgesetzt werden soll.
Fortsetzung 11 Seiten EN
Normenausschuss Medizin (NAMed) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
© DIN Deutsches Institut für Normung e.V. . Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet. Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
Ref. Nr. DIN EN 13640:2002-06 Preisgr. 10
Vertr.-Nr. 2310
EN 13640
EUROPÄISCHE NORM EUROPEAN STANDARD NORME EUROPÉENNE
März 2002
ICS 11.100
Deutsche Fassung
Haltbarkeitsprüfung von Reagenzien für in-vitro-diagnostische Untersuchungen Stability testing of in vitro diagnostic reagents
Essais de stabilité des réactifs de diagnostic in vitro
Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 27. Dezember 2001 angenommen. Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich. Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem ManagementZentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, der Tschechischen Republik und dem Vereinigten Königreich.
EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION
Management-Zentrum: rue de Stassart, 36
© 2002 CEN
B-1050 Brüssel
Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
Ref. Nr. EN 13640:2002 D
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
EN 13640:2002 (D/E)
Vorwort
Foreword
Dieses Dokument EN 13640:2002 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitro-Diagnostika“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN gehalten wird.
This document EN 13640:2002 has been prepared by Technical Committee CEN/TC 140 "In vitro diagnostic medical devices", the secretariat of which is held by DIN.
Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis September 2002, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis September 2002 zurückgezogen werden..
This European Standard shall be given the status of a national standard, either by publication of an identical text or by endorsement, at the latest by September 2002, and conflicting national standards shall be withdrawn at the latest by September 2002.
Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandats erarbeitet, das die Europäische Kommission und die Europäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der EG-Richtlinien.
This European Standard has been prepared under a mandate given to CEN by the European Commission and the European Free Trade Association, and supports essential requirements of EC Directive(s).
Zusammenhang mit EG-Richtlinien siehe informativen Anhang ZA, der Bestandteil dieser Norm ist.
For relationship with EC Directive(s), see informative Annex ZA, which is an integral part of this standard.
Die Anhänge A und ZA dienen nur zur Information.
Annexes A and ZA are for information only.
Diese Norm enthält Literaturhinweise.
This standard includes a Bibliography.
Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich.
According to the CEN/CENELEC Internal Regulations, the national standards organizations of the following countries are bound to implement this European Standard: Austria, Belgium, Czech Republic, Denmark, Finland, France, Germany, Greece, Iceland, Ireland, Italy, Luxembourg, Malts, Netherlands, Norway, Portugal, Spain, Sweden, Switzerland and the United Kingdom.
2
EN 13640:2002 (D/E)
1
Anwendungsbereich
Diese Europäische Norm gilt für die Haltbarkeitsprüfung von Reagenzien für in-vitro-diagnostische Unter-suchungen, einschließlich Reagenzprodukten, Kalibriermaterialien, Kontrollmaterialien und Kits, nachstehend IVD-Reagenzien genannt. Sie legt allgemeine Anforderungen für die Haltbarkeitsprüfung fest und enthält spezielle Anforderungen an die Echtzeit- und beschleunigte Prüfung für die Gewinnung von Daten zur
Bestimmung der Haltbarkeitsdauer von IVDReagenzien einschließlich der Transportstabilität;
Bestimmung der Haltbarkeit von IVD-Reagenzien in Gebrauch nach dem ersten Öffnen des Primärbehältnisses (z. B. Haltbarkeit im Analysengerät);
Überwachung der Haltbarkeit von bereits in den Verkehr gebrachten IVD-Reagenzien;
Verifizierung der Haltbarkeit nach Änderungen an einem IVD-Reagenz, die Einfluss auf dessen Haltbarkeit haben könnten.
Diese Norm gilt nicht für Geräte, Apparate, Ausrüstung, Systeme oder Probengefäße.
2
Begriffe
Für die Anwendung dieser Europäischen Norm gelten die folgenden Begriffe.
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2.1 beschleunigte Haltbarkeitsstudie Haltbarkeitsstudie, die zum Zwecke einer Vorhersage der Haltbarkeit so ausgelegt ist, dass der chemische oder physikalische Abbau eines IVD-Reagenzes unter erhöhten Stressbedingungen beschleunigt wird ANMERKUNG Das Design einer beschleunigten Studie kann erhöhte Temperaturen, hohe Luftfeuche, Licht und Erschütterungen einschließen.
2.2 Charge Los definierte Menge eines Materials, entweder Ausgangsmaterial, Zwischen- oder Endprodukt, die einheitliche Eigenschaften aufweist und in einem Herstellungsgang oder einer Serie erzeugt wurde [EN 375:2001] 2.3 Verfallsdatum Datum, bis zu dem der Hersteller auf der Grundlage der Haltbarkeit des IVD-Reagenzes die Produktleistung sicherstellt [EN 375:2001]
1
Scope
This European Standard is applicable to the stability testing of in vitro diagnostic reagents including reagent products, calibrators, control materials and kits, hereinafter called IVD reagents. It specifies general requirements for stability testing and gives specific requirements for real-time testing and accelerated testing when generating stability data in the
—
determination of IVD reagent shelf life including transport stability;
determination of stability of the IVD reagent in use after the first opening of the primary container (e. g. on-board stability);
monitoring of stability of IVD reagents already placed on the market;
verification of stability after IVD reagent modifications that may affect stability.
This standard does not apply to instruments, apparatus, equipment, systems, or specimen receptacles.
2
Terms and definitions
For the purposes of this European Standard, the following terms and definitions apply. 2.1 accelerated stability study stability study designed to increase the rate of chemical or physical degradation of an in vitro diagnostic reagent by using exaggerated conditions with the purpose of predicting the shelf life NOTE The design of an accelerated study may include elevated temperature, high humidity, light and vibration.
2.2 batch lot defined amount of material, either starting material, intermediate or finished product, which is uniform in its properties and has been produced in one process or series of processes [EN 375 : 2001] 2.3 expiry date date up to which product performance is assured by the manufacturer based on the stability of the IVD reagent [EN 375 : 2001] 3
EN 13640:2002 (D/E)
2.4 Reagenz für in-vitro-diagnostische Untersuchungen IVD-Reagenz In-vitro-Diagnostikum, das ein Reagenz, Reagenzprodukt, Kalibriermaterial, Kontrollmaterial oder Kit ist
2.4 in vitro diagnostic reagent
ANMERKUNG 1 Zur Definition Diagnostikum“ siehe Literaturhinweise.
„In-vitro-
NOTE 1 For the definition of an in vitro diagnostic medical device see Bibliography .
ANMERKUNG 2 Ein zum Gebrauch in der Humanmedizin bestimmtes IVD-Reagenz kann in besonderen Fällen auch in der Veterinärmedizin eingesetzt werden. [EN 375:2001]
NOTE 2 In some cases a particular IVD reagent, as defined for use in human medicine, may serve also in veterinary medicine. [EN 375 : 2001]
2.5 Echtzeit-Haltbarkeitsprüfung Exposition des IVD-Reagenzes gegenüber Bedingungen, denen ein IVD-Reagenz nach Vorgabe des Herstellers während des Transports, der Lagerung und des Gebrauchs ausgesetzt ist, und Untersuchung der Beständigkeit und Haltbarkeit unter diesen Bedingungen
2.5 real-time stability testing
2.6 Haltbarkeitsdauer Laufzeit Zeitspanne bis zum Verfallsdatum [EN 375:2001]
2.6 shelf life period until expiry date
2.7 Haltbarkeit Fähigkeit eines IVD-Reagenzes, bei Aufbewahrung unter den angegebenen Bedingungen während der Haltbarkeitsdauer seine Eigenschaften und/oder Leistung innerhalb der vom Hersteller festgelegten Grenzen aufrechtzuerhalten [EN 375:2001]
2.7 stability ability of an IVD reagent, when kept under specified conditions, to retain throughout the shelf life its properties and/or performance within limits specified by the manufacturer
3
3
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
3.1
von
Allgemeine Anforderungen Prüfplan
IVD reagent in vitro diagnostic medical device which is a reagent, reagent product, calibrator, control material or kit
exposing the IVD reagent to the conditions anticipated by the manufacturer to which an IVD reagent is exposed during transportation, storage and use, and investigating robustness and stability under these conditions
[EN 375 : 2001]
[EN 375 : 2001]
3.1
General requirements Protocol
Schlussfolgerungen bezüglich der Haltbarkeit eines IVD-Reagenzes müssen auf Daten basieren, die in Übereinstimmung mit einem vorher erstellten Prüfplan gewonnen wurden, der Einzelheiten enthält zumindest über
Conclusions on IVD reagent stability shall be based on data that are generated in accordance with a pre-established protocol including details at least on
Verantwortlichkeiten;
—
responsibilities;
eindeutige Bezeichnung des IVD-Reagenzes;
clear IVD reagent identification;
angenommene Lagerungsbedingungen;
presumed storage conditions;
Zielsetzung und Zweck der Untersuchung;
objective and purpose of testing;
Informationen über die Muster (z. B. Anzahl der Chargen, Menge, Behälter, Identifizierung);
information about the samples (e.g. number of batches, amount , container, identification);
4
EN 13640:2002 (D/E)
empfohlene Lagerungsbedingungen für die Muster (z. B. tiefgefroren, gekühlt, bei Raumtemperatur);
storage conditions recommended for the samples (e.g. frozen, refrigerated, room temperature);
gegebenenfalls Simulation des Transports;
—
simulation of transport as appropriate;
Zeitintervalle zwischen den Untersuchungen;
intervals between examinations;
durchzuführende Untersuchungen am Ende eines jeden Zeitintervalls (z. B. Verfahren und Umfang der Prüfung);
examinations to be performed at the end of each interval (e. g. procedure and extent of testing);
einzuhaltende Haltbarkeitskriterien;
—
stability criteria to be met;
Auswertung der Daten.
interpretation of data.
3.2
Abschlussbericht
3.2
Am Ende jeder Studie muss ein Abschlussbericht erstellt werden. Dieser Bericht muss mindestens enthalten oder verweisen auf
A final report shall be prepared to complete each study. This report shall at least include or refer to
den Prüfplan, nach dem vorgegangen wurde;
—
the protocol which was followed;
die einbezogene(n) Charge(n);
the batch(es) involved;
alle erhaltenen Untersuchungsergebnisse;
all testing results obtained;
Zusammenfassung und Schlussfolgerungen bezüglich der Haltbarkeit.
summary and conclusions regarding stability.
Der Abschlussbericht muss Teil der technischen Dokumentation für das betreffende IVD-Reagenz sein.
The final report shall be part of the technical documentation related to the IVD reagent.
4
4
4.1
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Final report
Verfahren Allgemeines
4.1
Procedures General
Die Beurteilung der Haltbarkeit muss sich grundsätzlich auf Daten aus Echtzeit-Prüfungen stützen. In Abhängigkeit von dem mit dem IVDReagenz verbundenen Risiko können auch Daten aus beschleunigten Prüfungen sowie mit ähnlichen IVD-Reagenzien gewonnene Erfahrungen, wobei bei diesen IVD-Reagenzien begründeterweise davon ausgegangen wird, dass sie vergleichbare Haltbarkeitsprofile aufweisen, berücksichtigt werden. Wenn zum Zeitpunkt des Inverkehrbringens eines IVDReagenzes Aussagen zur Haltbarkeit auf solchen Daten beruhen, müssen diese Daten anschließend durch Echtzeit-Prüfungen bestätigt werden.
Stability assessment shall in principle be based on data derived from real-time testing. Depending on the risk associated with the IVD reagent, data derived from accelerated testing as well as experience gained with similar IVD reagents that can reasonably be expected to be comparable as regards their stability profile may also be taken into account. If at the time of placing an IVD reagent onto the market, stability claims are based on such previous data, these data shall be subsequently verified by real-time testing.
Unter der Voraussetzung, dass sich die Herstellungsbedingungen nicht grundlegend von den Bedingungen der regulären Produktion unterscheiden, können die Untersuchungen an jedweder Charge des IVDReagenzes durchgeführt werden.
Testing may be performed on any IVD reagent batch provided that the manufacturing conditions do not essentially differ from the routine production conditions.
5
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EN 13640:2002 (D/E)
Um verbleibenden Unsicherheiten Rechnung zu tragen, müssen die Aussagen zur Haltbarkeit einen ausreichenden Sicherheitsspielraum enthalten.
To cover remaining uncertainties, the stability claims shall include an adequate safety margin.
Der Hersteller muss die Notwendigkeit einer regelmäßigen Überwachung der Haltbarkeit eines bereits in den Verkehr gebrachten IVD-Reagenzes prüfen und erforderlichenfalls ein geeignetes Überwachungsprogramm einführen. Für diesen Zweck können Untersuchungen am Ende der Haltbarkeitsdauer ausreichend sein.
The manufacturer shall consider the need for regular monitoring of the stability of an IVD reagent already placed on the market and, where necessary, establish an appropriate monitoring programme. Examinations at the end of shelf life can be sufficient for this purpose.
In Abhängigkeit von der Zielsetzung der Prüfung muss mindestens die folgende Anzahl von Chargen untersucht werden:
The minimum number of batches to be investigated depending on the objective of testing shall be
3 Chargen für die Bestätigung der Haltbarkeitsdauer eines neuen IVD-Reagenzes (Langzeithaltbarkeit);
—
3 batches for the verification of a IVD reagent shelf life (long-term stability);
1 Charge für die Simulation des Transports;
—
1 batch for transport simulation;
1 Charge für die Haltbarkeit von IVD-Reagenzien in Gebrauch, z. B. solche, die rekonstituiert werden müssen oder zuvor unter Vakuum verpackt waren.
1 batch for in-use stability of IVD reagents, for example those which are to be reconstituted or were initially packed under vacuum.
new
In anderen Fällen muss mindestens die folgende Anzahl von Chargen untersucht werden:
In other cases at least the following number of batches shall be investigated:
3 Chargen für die Verlängerung der Haltbarkeitsdauer eines IVD-Reagenzes;
3 batches for extension of an IVD reagent shelf life;
1 Charge bei Änderungen des IVD-Reagenzes.
1 batch for IVD reagent modification.
In jedem Fall müssen zum Zeitpunkt des Inverkehrbringens des IVD-Reagenzes alle Aussagen zur Haltbarkeit durch ausreichende Daten unter Berücksichtigung des mit dem IVD-Reagenz verbundenen Risikos und gegebenenfalls des möglichen Einflusses von kritischen Rohmaterialien belegt sein.
In any case, at the time of placing the IVD reagent onto the market, all stability claims shall be justified by adequate data, considering the risks associated with the IVD reagent and the potential influence of critical raw materials, where appropriate.
ANMERKUNG „Kritisch“ ist hier im Hinblick auf die Haltbarkeit zu verstehen.
NOTE
4.2
4.2
Echtzeit-Haltbarkeitsprüfung
4.2.1
4.2.1.1
Zielsetzungen der Echtzeit-Haltbarkeitsprüfung Allgemeines
Die Echtzeit-Haltbarkeitsprüfung muss die Langzeithaltbarkeit über die gesamte Haltbarkeitsdauer, die Simulation des Transports und die Haltbarkeit in Gebrauch beinhalten.
6
4.2.1
“Critical" is meant with respect to stability.
Real-time stability testing Objectives of real-time stability testing
4.2.1.1 General Real-time stability testing shall include long-term stability covering the shelf life, transport simulation and in-use stability.
EN 13640:2002 (D/E)
4.2.1.2
4.2.1.2 Long-term stability
Während der Prüfung der Langzeithaltbarkeit muss das IVD-Reagenz unter den vom Hersteller empfohlenen Bedingungen gelagert werden (z. B. Temperatur, Luftfeuchte).
During long-term stability testing the IVD reagent shall be stored under the conditions recommended by the manufacturer (e. g. temperature, humidity).
Die Untersuchungen müssen nach festgelegten Zeitintervallen, wie im Prüfplan angegeben, durchgeführt werden. Die Zeitintervalle müssen so gewählt werden, dass sie mindestens die gesamte vorgesehene Haltbarkeitsdauer einschließen und sich gegebenenfalls fortsetzen, bis eine wesentliche Verminderung der Leistungsfähigkeit des IVD-Reagenzes ermittelt werden kann. Die Anzahl der Zeitintervalle muss in geeigneter Weise festgelegt werden, so dass Trends von der Variabilität der Daten unterschieden werden können.
Examinations shall be undertaken at specified time intervals as indicated in the protocol. The time intervals shall be chosen to encompass at least the whole of the target shelf life and, if appropriate, continue until significant degradation in the performance of the IVD reagent can be determined. The number of time intervals shall be appropriately chosen so that trends may be discerned from variability of the data.
4.2.1.3
4.2.1.3 Transport simulation
Simulation des Transports
Die Simulation der Transporteinflüsse muss auf der Kenntnis der Transportbedingungen beruhen (z. B. Dauer des Transports, zu erwartende Temperaturen und Luftfeuchte). Gegebenenfalls muss eine Untersuchung durchgeführt werden, um die wirklichen Transportbedingungen als Grundlage für diese Simulation zu ermitteln.
The simulation of the transport stress shall be based on the knowledge of the transport conditions (e. g. duration of transport, expected temperatures and humidity). Where appropriate, an investigation shall be performed to determine the real transport conditions as a basis for this simulation.
4.2.1.4
4.2.1.4 In-use stability
Haltbarkeit während des Gebrauchs
Bei der Echtzeit-Haltbarkeitsprüfung zum Zwecke der Bestimmung der Haltbarkeit während des Gebrauchs müssen die routinemäßigen Verwendungsbedingungen berücksichtigt werden, wie sie vom Hersteller angegeben sind.
The real-time stability testing for the purpose of determining the in-use stability shall reflect the routine conditions of use as specified by the manufacturer.
4.2.2
4.2.2
4.2.2.1
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Langzeithaltbarkeit
Durchführung Material
Procedure
4.2.2.1 Material
Es muss eine ausreichende Menge von der zu prüfenden Charge des IVD-Reagenzes verfügbar sein, die für die gesamte Prüfzeit ausreicht. Wenn das IVD-Reagenz nicht in seiner endgültigen Konfiguration, insbesondere im Hinblick auf Volumen und Material des Primärbehältnisses, gelagert oder den Prüfbedingungen exponiert wird, muss der Hersteller diese Entscheidung hinreichend begründen.
There shall be a sufficient amount of the IVD reagent batch to be tested to last for the whole test period. If the IVD reagent is not stored or exposed in the final configuration, in particular in terms of volume and material of the primary container, the manufacturer shall base this decision on an adequate justification.
4.2.2.2
4.2.2.2 Examinations and assessment
Untersuchungen und Beurteilung
Bei der Entwicklung der Analysenverfahren muss der Hersteller die Variabilität berücksichtigen, die sich aus der Ausrüstung und den IVD-Reagenzien ergeben kann.
In designing analytical procedures the manufacturer shall consider the variability which may be encountered due to equipment and IVD reagents.
7
EN 13640:2002 (D/E)
Die Anzahl der mit einem IVD-Reagenz durchzuführenden Untersuchungen hängt von der Präzision der verwendeten Untersuchungsmethoden ab. Die Beurteilung der einzelnen Untersuchungsergebnisse muss auf der Grundlage von vorher festgelegten Haltbarkeitskriterien erfolgen.
The number of examinations to be performed with an IVD reagent depends on the precision of the test methods used. Assessment of the individual test results shall be based on pre-established stability criteria.
4.3
4.3
Beschleunigte Haltbarkeitsprüfung
4.3.1
4.3.1
Storage conditions and testing intervals
Obwohl auch andere Faktoren von Interesse sein können (z. B. Empfindlichkeit gegenüber Licht, Luftfeuchte und niedriger Temperatur), werden IVD-Reagenzien üblicherweise verschiedenen erhöhten Temperaturen ausgesetzt. Der Hersteller muss diese Stressbedingungen und die Prüfintervalle festlegen. Die gewählten Prüfbedingungen sollten gegebenenfalls eine wesentliche Verschlechterung der Eigenschaften des IVD-Reagenzes über die Prüfzeit zeigen, um eine mathematische Extrapolation zu ermöglichen.
Although other factors may also be of interest (e. g. sensitivity to light, humidity, low temperature), typically IVD reagents are exposed to different elevated temperatures. The manufacturer shall specify these stress conditions and the testing intervals. The test conditions chosen should, where appropriate, demonstrate significant deterioration of the IVD reagent over the testing period in order to allow for a mathematical extrapolation.
4.3.2
4.3.2
4.3.2.1
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Lagerungsbedingungen und Prüfintervalle
Accelerated stability testing
Durchführung Material
Procedure
4.3.2.1 Material
Das zur Untersuchung verwendete Material muss unter den vom Hersteller festgelegten Bedingungen aufbewahrt werden, bis das beschleunigte Prüfprogramm beginnt. Ausreichende Mengen des Materials müssen dann den festgelegten Stressbedingungen ausgesetzt werden. Muster müssen zu den vorgegebenen Zeiten entnommen und bis zur Analyse unter den festgelegten Bedingungen aufbewahrt werden. Falls das IVD-Reagenz nicht in der endgültigen Konfiguration, insbesondere im Hinblick auf Volumen und Material des Primärbehältnisses, exponiert wird, muss der Hersteller diese Entscheidung hinreichend begründen.
The material under investigation shall be stored under the conditions defined until the accelerated testing programme starts. Sufficient amounts of the material shall then be exposed to the defined stress conditions. Samples shall be removed at the specified times and stored under the defined conditions until analysis. If the IVD reagent is not exposed in the final configuration, in particular in terms of volume and material of the primary container, the manufacturer shall base this decision on an adequate justification.
4.3.2.2
4.3.2.2
Untersuchungen und Beurteilung
Examinations and assessment
Die Untersuchungen müssen nach den im Prüfplan beschriebenen Verfahren durchgeführt werden. Die Anzahl der mit einem IVD-Reagenz durchzuführenden Untersuchungen, die ganz bestimmte Lagerungsbedingungen und -zeiten des IVD-Reagenzes repräsentieren, hängt von der Präzision der verwendeten Prüfverfahren ab.
Examinations shall be performed according to the procedures described in the protocol. The number of examinations to be performed with an IVD reagent representing a specific storage condition and time depends on the precision of the test methods used.
4.3.3
4.3.3
Interpretation der Ergebnisse
Wenn die Ergebnisse von beschleunigten Prüfungen für die Vorhersage der Haltbarkeitsdauer unter den empfohlenen Lagerungsbedingungen bei Fehlen ausreichender Echtzeit-Daten verwendet werden sollen, muss dies auf der Grundlage von Erfahrungen mit ähnlichen IVD-Reagenzien und/oder unter Verwendung der Arrhenius-Gleichung oder anderer festgelegter mathematischer Modelle erfolgen. 8
Interpretation of results
If the results of accelerated testing are to be used to predict the shelf life under the recommended storage conditions in the absence of sufficient real-time data, this shall be done on the basis of experience with similar IVD reagents and/or by using the Arrhenius equation or other stated models.
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EN 13640:2002 (D/E)
Anhang A (informativ)
Annex A (informative)
Verfahren für die Vorhersage der Haltbarkeitsdauer aus einer beschleunigten Haltbarkeitsprüfung auf der Grundlage der Arrhenius-Gleichung
Procedure for predicting the shelf life from accelerated stability testing based on the Arrhenius equation
Wenn die Haltbarkeit für eine bestimmte Lagerungstemperatur auf der Grundlage der ArrheniusGleichung vorhergesagt werden soll, kann die Berechnung wie folgt erfolgen:
If a prediction of stability for a given storage temperature is intended to be based on the Arrhenius equation, the calculation can be done as follows:
a)
Für jede Temperatur wird der dekadische Logarithmus der Konzentration (y-Achse) gegen die Zeit (x-Achse) aufgetragen und die Regressionsgleichung y = ax + b ermittelt.
a)
For each temperature the decimal log of concentration (y axis) is plotted versus time (x axis) and the regression equation y = ax + b is calculated.
b)
Der Prozentsatz des Anfangswertes (t = 0), ab dem das IVD-Reagenz nicht mehr akzeptabel ist, wird auf der Grundlage von festgelegten Haltbarkeitskriterien bestimmt. Das Ergebnis wird in den dekadischen Logarithmus der entsprechenden Konzentration umgerechnet.
b)
The percentage of the time "zero" value, at which the IVD reagent is no longer acceptable, is calculated on the basis of the defined stability criteria. The result is converted to decimal log concentration.
c)
Für jede Temperatur wird in der Gleichung nach a) y ersetzt durch den dekadischen Logarithmus der Konzentration nach b) und die Haltbarkeitszeit (x) errechnet.
c)
For each temperature in the equation according to a) "y" is substituted by decimal log concentration according to b) and the stability time (x) is calculated.
d)
Die Zeiten nach c) werden in den dekadischen Logarithmus der Zeit überführt. Der dekadische Logarithmus der Zeit (y-Achse) wird gegen den reziproken Wert der absoluten Temperatur (x-Achse) aufgetragen. Die Regressionsgleichung y = mx + n wird ermittelt.
d)
The times according to c) are converted to decimal log time. Decimal log time (y axis) is plotted versus the reciprocal value of the absolute temperature (x axis). The regression equation y = mx + n is calculated.
e)
Unter Verwendung der Gleichung nach d) kann die erwartete Haltbarkeitszeit für eine bestimmte Lagerungstemperatur errechnet werden.
e)
Using the equation according to d) the expected stability time can be calculated for a given storage temperature.
9
EN 13640:2002 (D/E)
Anhang ZA (informativ)
Annex ZA (informative)
Abschnitte in dieser Europäischen Norm, die grundlegende Anforderungen oder andere Vorgaben von EG-Richtlinien betreffen
Clauses of this European Standard addressing essential requirements or other provisions of EC Directives
Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandates, das dem CEN von der Europäischen Kommission und der Europäischen Freihandelszone erteilt wurde, erarbeitet und unterstützt grundlegende Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG.
This European Standard has been prepared under a mandate given to CEN by the European Commission and the European Free Trade Association, and supports essential requirements of the Directive 98/79/EC.
WARNHINWEIS — Für Produkte, die in den Anwendungsbereich dieser Norm fallen, können weitere Anforderungen und weitere EG-Richtlinien anwendbar sein.
WARNING — Other requirements and other EU Directives may be applicable to the product(s) falling within the scope of this standard.
Die in Tabelle ZA.1 aufgeführten Abschnitte dieser Norm sind geeignet, Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG zu unterstützen.
The following clauses of this standard, as detailed in Table ZA.1, are likely to support requirements of the Directive 98/79/EC.
Die Übereinstimmung mit den Abschnitten dieser Norm ist eine Möglichkeit, die relevanten grundlegenden Anforderungen der betreffenden Richtlinie und der zugehörigen EFTA-Vorschriften zu erfüllen.
Compliance with these clauses of this standard provides one means of conforming with the specific essential requirements of the Directive concerned and associated EFTA regulations.
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Tabelle ZA.1 — Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und Richtlinie 98/79/EG (Table ZA.1 — Correspondence between this European Standard and EU Directive 98/79/EC) Abschnitte/Unterabschnitte dieser Europäischen Norm
Entsprechende grundlegende Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG
Clauses/sub-clauses of this European Standard
Essential requirements of Directive 98/79/EC)
10
4.1
A.3, A.4, A.5
4.2.1
A.4, A.5, B.8.4 (e), B.8.7 (a)
4.2.1.2
B.8.4 (e), B.8.7 (a)
4.2.1.3
A.4, A.5
4.2.1.4
B.8.7 ( c)
Bemerkungen Qualifying remarks/Notes
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EN 13640:2002 (D/E)
Literaturhinweise
Bibliography
EN 375:2001, Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller von Reagenzien für in-vitrodiagnostische Untersuchungen zum Gebrauch durch Fachpersonal.
EN 375:2001, Information supplied by the manufacturer with in vitro diagnostic reagents for professional use.
Richtlinie 98/79/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Oktober 1998 über In-vitro-Diagnostika, ABl EG, 1998, Nr. L 331.
Directive 98/79/EC of the European Parliament and of the Council of 27 October 1998 on in vitro diagnostic medical devices, OJEC, 1998, No L 331.
11
August 2002
DEUTSCHE NORM
Eliminierung oder Herabsetzung des von Reagenzien für in-vitrodiagnostische Untersuchungen ausgehenden Infektionsrisikos Deutsche Fassung EN 13641:2002 Text in Deutsch und Englisch
EN 13641
ICS 11.100
Elimination or reduction of risk of infection related to in vitro diagnostic reagents; German version EN 13641:2002 Elimination ou réduction du risque d'infection relatif aux réactifs de diagnostic in vitro; Version allemande EN 13641:2002
Die Europäische Norm EN 13641:2002 hat den Status einer Deutschen Norm. Nationales Vorwort Die Europäische Norm EN 13641:2002 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitroDiagnostika“ unter Beteiligung deutscher Experten erstellt. Im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. war hierfür der Normenausschuss Medizin (NAMed), Arbeitsausschuss C 10 „Medizinprodukte für die In-vitroDiagnose“, zuständig.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Diese Norm unterstützt grundlegende Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Oktober 1998 über In-vitro-Diagnostika, die durch Einarbeitung in das Gesetz über Medizinprodukte (Medizinproduktegesetz — MPG) in deutsches Recht umgesetzt ist.
Fortsetzung 10 Seiten EN
Normenausschuss Medizin (NAMed) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
© DIN Deutsches Institut für Normung e.V. . Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet. Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
Ref. Nr. DIN EN 13641:2002-08 Preisgr. 09
Vertr.-Nr. 2309
EN 13641
EUROPÄISCHE NORM EUROPEAN STANDARD NORME EUROPÉENNE
Mai 2002
ICS 11.100
Deutsche Fassung (einschließlich Englischer Fassung)
Eliminierung oder Herabsetzung des von Reagenzien für in-vitrodiagnostische Untersuchungen ausgehenden Infektionsrisikos Elimination or reduction of risk of infection related to in vitro diagnostic reagents
Elimination ou réduction du risque d’infection relatif aux réactifs de diagnostic in vitro
Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 5. Januar 2002 angenommen. Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich. Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem ManagementZentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, der Tschechischen Republik und dem Vereinigten Königreich.
EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION
Management-Zentrum: rue de Stassart, 36
© 2002 CEN
B-1050 Brüssel
Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
Ref. Nr. EN 13641:2002 D
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
EN 13641:2002 (D, E)
Vorwort
Foreword
Dieses Dokument EN 13641:2002 wurde vom CEN/TC 140 „In-vitro-Diagnostika“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN geführt wird.
This document EN 13641:2002 has been prepared by Technical Committee CEN/TC 140 “In vitro diagnostic medical devices”, the secretariat of which is held by DIN.
Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis November 2002, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis November 2002 zurückgezogen werden.
This European Standard shall be given the status of a national standard, either by publication of an identical text or by endorsement, at the latest by November 2002, and conflicting national standards shall be withdrawn at the latest by November 2002.
Dieses Dokument wurde im Rahmen eines Mandats erarbeitet, das die Europäische Kommission und die Europäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der EGRichtlinien.
This document has been prepared under a mandate given to CEN by the European Commission and the European Free Trade Association, and supports essential requirements of EC Directive(s).
Zusammenhang mit EG-Richtlinien siehe informativen Anhang ZA, der Bestandteil dieser Norm ist.
For relationship with EC Directive(s), see informative Annex ZA, which is an integral part of this standard.
Diese Norm enthält Literaturhinweise.
This standard includes a Bibliography.
Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich.
According to the CEN/CENELEC Internal Regulations, the national standards organizations of the following countries are bound to implement this European Standard: Austria, Belgium, Czech Republic, Denmark, Finland, France, Germany, Greece, Iceland, Ireland, Italy, Luxembourg, Malta, Netherlands, Norway, Portugal, Spain, Sweden, Switzerland and the United Kingdom.
Einleitung
Introduction
Obwohl das Personal in medizinischen Laboratorien routinemäßig mit potentiell infektiösen Proben umgeht und geeignete Schutzmaßnahmen und Sicherheitsvorkehrungen beachtet werden müssen, soll nach den Vorschriften der Richtlinie 98/79/EG über In-vitroDiagnostika (siehe [1]) das zusätzliche Risiko einer akzidentiellen Infektion durch In-vitro-Diagnostika, die infektiöse oder potentiell infektiöse Materialien enthalten, auf ein Minimum herabgesetzt werden. Diese Anforderung der EG-Richtlinie ist eine grundlegende Anforderung, die sich auf das Design und die Herstellung von In-vitro-Diagnostika bezieht. Die Hersteller sind verpflichtet, durch geeignete Designcharakteristika und Herstellungsverfahren sicherzustellen, dass das von dem Produkt selbst ausgehende Infektionsrisiko minimal ist. Die EG-Richtlinie befasst sich nicht speziell mit den folgenden Gesichtspunkten, die durch besondere internationale, europäische und/oder nationale Rechtsvorschriften geregelt sind:
Although medical laboratory staff routinely handle specimens that are potentially infectious and appropriate protective measures and safety procedures have to be followed, according to the provisions of the Directive 98/79/EC on in vitro diagnostic medical devices (IVD MDs) (see Bibliography, [1]) the additional risk of accidental infection caused by IVD MDs containing infectious or potentially infectious material is to be reduced to a minimum. This requirement of the EC Directive is an essential requirement relating to the design and manufacture of IVD MDs. Manufacturers are obliged to ensure by appropriate design features and manufacturing procedures that the risk of infection presented by the product itself is minimal. The EC Directive does not specifically address the following aspects which are covered by specific international, European and/or national legislation:
allgemeine Aspekte des Arbeitsschutzes und Maßnahmen, die beim Umgang mit infektiösen oder potentiell infektiösen Materialien in Laboratorien oder Herstellungsbetrieben getroffen werden müssen;
—
general aspects of workers' protection and the measures that have to be implemented when infectious or potentially infectious materials are handled in laboratories or manufacturing sites,
Transport infektiöser Materialien;
—
transportation of infectious goods,
—
Entsorgungswege und -verfahren.
—
disposal routes and processes.
2
EN 13641:2002 (D, E)
1
Anwendungsbereich
1
Diese Europäische Norm legt Anforderungen fest bezüglich des Designs und der Herstellung, um das Infektionsrisiko durch Reagenzien für in-vitrodiagnostische Untersuchungen einschließlich Reagenzprodukten, Kalibriermaterialien, Kontrollmaterialien und Kits, nachstehend IVD-Reagenzien genannt, wirksam unter Kontrolle zu halten. Die Norm gilt für IVD-Reagenzien, die Material menschlichen Ursprungs enthalten. Die Norm gilt ebenfalls für IVDReagenzien, die mittels biotechnologischer Verfahren hergestellte Materialien oder Materialien tierischen Ursprungs enthalten, insbesondere im Hinblick auf relevante Zoonosen, wenn die Ergebnisse einer Risikoanalyse zeigen, dass ein Infektionsrisiko für Menschen besteht.
This European Standard specifies requirements related to design and manufacture in order to effectively control the risk of infection caused by in vitro diagnostic reagents including reagent products, calibrators, control materials and kits, hereinafter called IVD reagents. The standard is applicable to in vitro diagnostic reagents containing material of human origin. The standard is also applicable to in vitro diagnostic reagents containing materials obtained by biotechnology processes or materials of animal origin, in particular in view of relevant zoonoses, when the results of a risk analysis reveal that there is a risk of human infection.
Die Norm gilt nicht für
The standard does not apply to the following:
Geräte und Probengefäße; ANMERKUNG 1 Die Verhütung einer Infektion durch Handhabung biologischer Materialien mittels solcher Ausrüstungsgegenstände wird in anderen relevanten Internationalen und/oder Europäischen Normen angesprochen.
instruments and specimen receptacles; NOTE 1 The prevention of infection due to handling of biological materials throughout such equipment is addressed in other relevant International and/or European Standards.
allgemeine Gesichtspunkte des Arbeitsschutzes;
—
general aspects of workers' protection;
Transport von infektiösen Materialien;
transportation of infectious goods;
Entsorgungsmaßnahmen.
disposal measures.
ANMERKUNG 2 Einige der wichtigsten Dokumente, die sich auf von dieser Norm nicht erfasste Aspekte beziehen, sind zur Information in den Literaturhinweisen aufgelistet.
2
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Scope
Normative Verweisungen
NOTE 2 Some of the most relevant documents relating to aspects not covered by this standard are listed in Bibliography for information.
2
Normative references
Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen dieser Publikationen nur zu dieser Europäischen Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschließlich Änderungen).
This European Standard incorporates by dated or undated reference, provisions from other publications. These normative references are cited at the appropriate places in the text, and the publications are listed hereafter. For dated references, subsequent amendments to or revisions of any of these publications apply to this European Standard only when incorporated in it by amendment or revision. For undated references the latest edition of the publication referred to applies (including amendments).
EN 375, Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller von Reagenzien für in-vitro-diagnostische Untersuchungen zum Gebrauch durch Fachpersonal.
EN 375, Information supplied by the manufacturer with in vitro diagnostic reagents for professional use.
EN 376, Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller von Reagenzien für in-vitro-diagnostische Untersuchungen zur Eigenanwendung.
EN 376, Information supplied by the manufacturer with in vitro diagnostic reagents for self-testing.
3
EN 13641:2002 (D, E)
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3
Begriffe
3
Terms and definitions
Für die Anwendung dieser Europäischen Norm gelten die folgenden Begriffe.
For the purposes of this European Standard, the following terms and definitions apply.
3.1 potentiell infektiöses biologisches Material Material, das möglicherweise, wenn auch mit geringer Wahrscheinlichkeit, lebende übertragbare Krankheitserreger enthält
3.1 potentially infectious biological material material which might contain infectious viable transmissible agents albeit with a low probability
ANMERKUNG Potentiell infektiöses biologisches Material schließt alle Materialien ein, die menschlichen oder tierischen Ursprungs sind, einschließlich Untersuchungsmaterial für diagnostische Routineuntersuchungen und biologischer Materialien unbekannter Herkunft.
NOTE Potentially infectious biological material includes all human and all animal sourced materials, including the specimens for routine diagnostic examination and biological materials of unknown origin.
3.2 infektiöses biologisches Material Material, das bekanntermaßen oder mit hoher Wahrscheinlichkeit lebende Mikroorganismen oder andere übertragbare Krankheitserreger enthält, von denen bekannt ist oder vermutet wird, dass sie Krankheiten bei Menschen hervorrufen
3.2 infectious biological material material which is known or highly likely to contain viable microorganisms or other transmissible agents which are known or suspected to cause disease in humans
ANMERKUNG Andere übertragbare Krankheitserreger sind beispielsweise Prionen.
NOTE
3.3 Reagenz für in-vitro-diagnostische Untersuchungen IVD-Reagenz In-vitro-Diagnostikum, das ein Reagenz, Reagenzprodukt, Kalibriermaterial, Kontrollmaterial oder Kit ist
3.3 in vitro diagnostic reagent IVD reagent
ANMERKUNG 1 siehe [1].
Zur Definition von In-vitro-Diagnostikum
NOTE 1 For the definition of an in vitro diagnostic medical device see [1].
ANMERKUNG 2 Ein zum Gebrauch in der Humanmedizin bestimmtes IVD-Reagenz kann in besonderen Fällen auch in der Veterinärmedizin eingesetzt werden.
NOTE 2 In some cases a particular IVD reagent, as defined for use in human medicine, may serve also in veterinary medicine.
[EN 375:2001]
[EN 375:2001]
4
4
4.1
Anforderungen bezüglich des Designs und der Herstellung Allgemeines
Other transmissible agents are e.g. prions.
in vitro diagnostic medical device which is a reagent, reagent product, calibrator, control material or kit
4.1
Requirements related to design and manufacture General
Um das Infektionsrisiko durch IVD-Reagenzien zu eliminieren oder auf ein Minimum herabzusetzen, müssen die folgenden Aspekte berücksichtigt werden:
In order to eliminate or reduce to a minimum the risk of infection related to IVD reagents the following aspects shall be considered:
Begründung für die Verwendung infektiöser oder potentiell infektiöser biologischer Materialien;
rationale for using infectious infectious biological material;
Anforderungen an die Beschaffung und Prüfung (festgelegt in Materialspezifikationen);
sourcing and testing requirements (stipulated in material specifications);
4
or
potentially
EN 13641:2002 (D, E)
Inaktivierungs- oder andere geeignete Verfahren zur Herabsetzung des Infektionsrisikos;
inactivation or other appropriate measures to reduce the risk of infection;
Warnhinweise, die in den vom Hersteller bereitgestellten Informationen gegeben werden müssen.
warnings to be given in the information supplied by the manufacturer.
4.2
Use of infectious biological materials or potentially infectious biological materials
4.2
Verwendung infektiöser biologischer Materialien oder potentiell infektiöser biologischer Materialien
Die Verwendung infektiöser biologischer Materialien in IVD-Reagenzien muss soweit wie möglich vermieden werden. Falls IVD-Reagenzien solches Material als Inhaltsstoff oder Bestandteil enthalten, muss seine Verwendung auf einer fundierten wissenschaftlichen oder technischen Begründung basieren. Infektiöses Material darf nur dann verwendet werden, wenn es unverzichtbar für die diagnostische Zweckbestimmung des Produktes ist (z. B. positive Kontrollen, zur Nutzbarmachung relevanter Antigene oder Antikörper in der endgültigen Kit-Konfiguration benötigte Materialien).
The use of infectious biological materials in IVD reagents shall be avoided as far as possible. If IVD reagents contain such material as an ingredient or component, its use shall be based on a sound scientific or technical rationale. Infectious material may be used only if it is indispensable for the diagnostic purpose of the product (e. g. positive controls, materials needed to utilise relevant antigens or antibodies in the final kit configuration.)
Die Verwendung von potentiell infektiösen biologischen Materialien muss in jedem Fall kritisch hinterfragt werden, wobei die Risiken gegen den Nutzen abzuwägen sind.
The use of potentially infectious biological materials shall be critically questioned in any case (weighing risks against benefit).
Wenn eine der beiden Materialkategorien verwendet wird, müssen zusätzliche Maßnahmen nach 4.3, 4.4 und Abschnitt 5 in Betracht gezogen werden, um das Infektionsrisiko auf ein Minimum herabzusetzen. Die Begründung für die Verwendung solcher Materialien muss dokumentiert werden.
If either type of material is used, additional measures as specified in 4.3, 4.4 and clause 5 shall be considered to reduce the risk of infection to a minimum. The justification for use of such materials shall be documented.
4.3
4.3
Spezifikationen für Rohmaterialien
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4.3.1
Allgemeines
Raw material specifications
4.3.1
General
Für alle infektiösen und potentiell infektiösen biologischen Materialien, die bei der Herstellung von Reagenzien verwendet werden, müssen geeignete Spezifikationen festgelegt werden (einschließlich Anforderungen an die Beschaffung und Prüfung), um das Infektionsrisiko ausreichend unter Kontrolle zu halten.
For all infectious and potentially infectious biological materials used in the manufacture of reagents, appropriate specifications shall be defined (including sourcing and testing requirements) in order to control adequately the risk of infection.
4.3.2
4.3.2
Anforderung an die Beschaffung
Sourcing requirements
Geeignete Verfahren für die Beschaffung von infektiösen oder potentiell infektiösen biologischen Materialien müssen vom Hersteller der IVD-Reagenzien eingeführt und dokumentiert werden.
Appropriate procedures for sourcing infectious or potentially infectious biological materials shall be established and documented by the IVD reagents manufacturer.
Informationen müssen verfügbar sein über
Information shall be available on
den Lieferanten des Rohmaterials;
supplier of the raw material;
—
die Art des Materials (z. B. Blut, Plasma, Serum, Gewebe, Urin, Zellen);
type of material (e.g. blood, plasma, serum, tissue, urine, cells); 5
EN 13641:2002 (D, E)
den grundsätzlichen Ursprung des Materials (z. B. menschlich, tierisch, mikrobiell);
nature of microbial);
die Herkunft (z. B. geographische Herkunft, Spendergruppe bei menschlichem Material);
origin (e.g. geographical site, human donors group);
gegebenenfalls durchgeführte Reinigungsverfahren und chemische Behandlungen.
purification procedures and chemical treatments, if performed.
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4.3.3
Anforderungen an die Prüfung
4.3.3
the
source
(e.g. human,
animal,
Testing requirements
Es muss auf die Marker für die wichtigsten Infektionen, wie z. B. HIV 1- und HIV 2-Antikörper, HCV-Antikörper und HBsAg, geprüft werden.
Testing of markers for the most relevant infections, such as HIV 1 and HIV 2 antibodies, HCV antibodies and HBsAg shall be performed.
Im Regelfall müssen, soweit verfügbar, Tests mit IVDReagenzien, die mit der CE-Kennzeichnung versehen sind, verwendet werden. Andere Techniken dürfen nur verwendet werden, wenn ihre relevanten Leistungscharakteristika mindestens gleichwertig und dokumentiert sind.
As a rule, tests based on CE-Marked IVD reagents shall be used, where available. Other techniques may be used only if their relevant performance characteristics are at least equivalent and documented.
Im Falle von menschlichem Blut, Plasma oder Serum muss jede Einzelspende geprüft werden. Falls in begründeten Fällen die Prüfung an gepooltem Material durchgeführt wird, muss ein Prüfverfahren mit entsprechender Empfindlichkeit verwendet werden (z. B. PCR oder andere Amplifikations-techniken).
In the case of human blood, including plasma and serum, each individual donation shall be tested. If in justified cases testing is performed on pooled material, an appropriately sensitive testing technology shall be used (e.g. PCR or other amplification techniques).
Die Rückverfolgbarkeit der Prüfergebnisse muss sichergestellt sein. Ein Analysenzertifikat für das Ausgangsmaterial kann berücksichtigt werden.
Traceability of test results shall be ensured. A certificate of analysis for the source material may be considered.
Es dürfen nur Materialien verwendet werden, die in den vorgenannten Prüfungen nicht reaktiv waren, es sei denn, das reaktive Material ist unverzichtbar für die diagnostische Zweckbestimmung. Jede Ausnahme muss begründet und dokumentiert werden.
Only materials found to be non-reactive in the above-mentioned tests shall be used, except when reactive material is indispensable for the diagnostic purpose. Any exception shall be justified and documented.
4.4
4.4
Herstellungsverfahren
Manufacturing process
Wenn infektiöse biologische Materialien verwendet werden, müssen Inaktivierungs- oder andere geeignete Maßnahmen zur Herabsetzung des Infektionsrisikos auf ein Minimum durchgeführt werden, sofern nicht die Leistung des IVD-Reagenzes dadurch nachteilig beeinflusst wird. Angemessene Nachweise über die Wirksamkeit und Grenzen solcher Maßnahmen müssen verfügbar sein (z. B. Literaturangaben, Verwendung von Standardverfahren nach dem Stand der Technik, Validierungsdaten).
If infectious biological materials are used, inactivation or other appropriate measures to reduce to a minimum the risk of infection shall be performed unless the performance of the IVD reagent is adversely affected. Adequate evidence on effectiveness and limitations of such measures shall be available (e.g. use of literature evidence, “state-ofthe-art” procedures, validation data).
Während des Herstellungsprozesses müssen geeignete organisatorische und Hygienemaßnahmen getroffen werden, um eine Sekundärkontamination (insbesondere Kreuzkontamination) zu verhindern. Infektiöse Materialien und IVD-Reagenzien, die infektiöse Materialien enthalten, müssen in geeignete Behälter, die eine Verbreitung von infektiösen Krankheitserregern wirksam verhindern, abgefüllt und darin aufbewahrt werden.
During the production process appropriate organisational and hygienic measures shall be taken to prevent secondary contamination (in particular cross contamination). Infectious materials and IVD reagents containing infectious materials shall be stored and filled in appropriate containers that effectively avoid dissemination of infectious agents.
6
EN 13641:2002 (D, E)
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5
Vom Hersteller bereitgestellte Informationen
5
Information supplied by the manufacturer
Zusätzlich zu den Anforderungen nach EN 375 und EN 376 müssen geeignete Angaben über die Infektionsmarker, auf die geprüft wurde, und das Ergebnis der Prüfung in die Gebrauchsanweisung aufgenommen werden.
In addition to the requirements specified in EN 375 and EN 376 appropriate statements about the relevant infection markers tested and the outcome obtained shall be included in the instructions for use.
Enthaltene Warnhinweise müssen dem jeweiligen, vom Reagenz (potentiell oder bekanntermaßen) ausgehenden Infektionsrisiko entsprechen. Für unterschiedliche Risikolagen muss ein unterschiedlicher Wortlaut überlegt werden.
Any warning given shall be appropriate to the particular risk of infection (potential or known) presented by the reagent. Different wording shall be considered for different levels of risk.
Beispielsweise kann ein sehr allgemeiner Warnhinweis über das Restrisiko ausreichend sein, falls alle durchgeführten Prüfungen keine Reaktivität für die relevanten Infektionsmarker zeigten oder eine wirksame Behandlung durchgeführt wurde. Im Gegensatz dazu muss ein ausdrücklicher und sehr klarer Warnhinweis erfolgen und dem Anwender müssen zusätzliche Maßnahmen zur Herabsetzung des Infektionsrisikos empfohlen werden, wenn aus berechtigten Gründen infektiöses Material vorliegt
For example, in case all the performed tests show no reactivity for the relevant infection markers or an effective treatment has been performed, a very general warning about the residual risk may be sufficient. By contrast, an explicit and very clear warning shall be made if infectious material is present for justified reasons and additional measures shall be suggested to the user to reduce the risk of infection.
7
EN 13641:2002 (D, E)
Anhang ZA (informativ)
Annex ZA (informative)
Abschnitte in dieser Europäischen Norm, die grundlegende Anforderungen oder andere Vorgaben von EG-Richtlinien betreffen
Clauses of this European Standard addressing essential requirements or other provisions of EC Directives
Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandates, das dem CEN von der Europäischen Kommission und der Europäischen Freihandelszone erteilt wurde, erarbeitet und unterstützt grundlegende Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG.
This European Standard has been prepared under a mandate given to CEN by the European Commission and the European Free Trade Association, and supports essential requirements of the Directive 98/79/EC.
WARNHINWEIS — Für Produkte, die in den Anwendungsbereich dieser Norm fallen, können weitere Anforderungen und weitere EG-Richtlinien anwendbar sein.
WARNING — Other requirements and other EC Directives may be applicable to the product(s) falling within the scope of this standard.
Die in Tabelle ZA.1 aufgeführten Abschnitte dieser Norm sind geeignet, Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG zu unterstützen.
The following clauses of this standard, as detailed in Table ZA.1, are likely to support requirements of the Directive 98/79/EC.
Die Übereinstimmung mit den Abschnitten dieser Norm ist eine Möglichkeit, die relevanten grundlegenden Anforderungen der betreffenden Richtlinie und der zugehörigen EFTA-Vorschriften zu erfüllen.
Compliance with these clauses of this standard provides one means of conforming with the specific essential requirements of the Directive concerned and associated EFTA regulations.
Tabelle ZA.1 — Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und Richtlinie 98/79/EG Table ZA.1 — Correspondence between this European Standard and Directive 98/79/EC Abschnitte/Unterabschnitte dieser Europäischen Norm
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Clauses/subclauses of this European Standard
8
Entsprechende grundlegende Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG Essential requirements of Directive 98/79/EC
4.1
A.1, A.2, B.2.1
4.2
B.2.1, B.2.2
4.3.1
B.2.2
4.3.2
B.2.2, B.2.5
4.3.3
B.2.1, B.2.2
4.4
B.2.1, B.2.2
4.5
B.8.4 (j), B.8.7 (q), B.8.7 (s)
Bemerkungen Qualifying remarks/Notes
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EN 13641:2002 (D, E)
Literaturhinweise
Bibliography
EN 12442-1, Tierische Gewebe und deren Derivate, die zur Herstellung von Medizinprodukten eingesetzt werden — Teil 1: Analyse und Handhabung von Risiken.
EN 12442-1, Animal tissues and their derivatives utilized in the manufacture of medical devices — Part 1: Analysis and management of risk.
EN 12442-2, Tierische Gewebe und deren Derivate, die zur Herstellung von Medizinprodukten eingesetzt werden — Teil 2: Kontrollen der Gewinnung, Sammlung und Handhabung.
EN 12442-2, Animal tissues and their derivatives utilized in the manufacture of medical devices — Part 2: Controls on sourcing, collection and handling.
EN 12442-3, Tierische Gewebe und deren Derivate, die zur Herstellung von Medizinprodukten eingesetzt werden — Teil 3: Validierung der Abreicherung und/oder Inaktivierung von Viren und übertragbaren Krankheitserregern.
EN 12442-3, Animal tissues and their derivatives utilized in the manufacture of medical devices — Part 3: Validation of the elimination and/or inactivation of viruses and transmissible agents.
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[1]
Directive 98/79/EC of the European Parliament and of the Council of 27 October 1998 on in vitro diagnostic medical devices, OJEC, 1998, No L 331.
[2]
Richtlinie 89/686/EWG des Rates vom 21. Dezember 1989 zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über persönliche Schutzausrüstung.
[2]
Council Directive 89/686/EEC of 21 December 1989 on the approximation of the laws of the member states relating to personal protective equipment.
[3]
Richtlinie 90/679/EWG des Rates vom 26. November 1990 über den Schutz von Arbeitnehmern vor Risiken durch Kontakt mit biologischen Arbeitsstoffen (7. Einzelrichtlinie im Sinne des Artikels 16 (1) der Richtlinie 89/391/EWG) und Richtlinie 93/88/EWG des Rates vom 12. Oktober 1993 zur Änderung der Richtlinie 90/679/EWG über den Schutz von Arbeitnehmern vor Risiken durch Kontakt mit biologischen Arbeitsstoffen (7. Einzelrichtlinie im Sinne des Artikels 16 (1) der Richtlinie 89/391/EWG), geändert durch die Richtlinien 93/88/EWG vom 12. Oktober 1993, 95/30/EG vom 30. Juni 1995, 97/59/EG vom 7. Oktober 1997 und 97/65/EG vom 26. November 1997.
[3]
Council Directive 90/679/EEC of 26 November 1990 on the protection of workers from risks related to exposure to biological agents at work (seventh individual Directive within the meaning of article 16 (1) of Directive 89/391/EEC) and Council Directive 93/88/EEC of 12 October 1993 amending Directive 90/679/EEC on the protection of workers from risks related to exposure to biological agents at work (seventh individual Directive within the meaning of Article 16 (1) of Directive 89/391/EEC) amended by Directives 93/88/EEC of 12 October 1993, 95/30/EC of 30 June 1995, 97/59/EC of 7 October 1997 and 97/65/EC of 26 November 1997.
[4]
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[4]
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[5]
Laboratory Biosafety Manual (2nd Edition) WHO (1993).
[5]
Laboratory Biosafety Manual (2nd Edition) WHO (1993).
[6]
Laboratory Safety Principles and Practices (2nd Edition) Ed. Fleming D. O., Richardson J. H., Tulis J. J., Vesley D.; ASM (American Society of Microbiology) Press, Washington (USA) (1995).
[6]
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[7]
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[8]
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[10]
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[11]
Guideline for the Safe Transport of Infectious Substances and Diagnostic Specimens, WHO, 1997.
[11]
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10
November 2003
DEUTSCHE NORM
Probenahmeverfahren für die Annahmeprüfung von In-vitro-Diagnostika Statistische Aspekte Deutsche Fassung EN 13975:2003 Text Deutsch und Englisch
EN 13975
ICS 11.100
Sampling procedures used for acceptance testing of in vitro diagnostic medical devices — Statistical aspects; German version EN 13975:2003, German and English texts Procédures d'échantillonnage utilisées pour l’acceptation des essais des dispositifs médicaux de diagnostic in vitro — Aspects statistiques; Version allemande EN 13975:2003, texte en allemand et anglais
Die Europäische Norm EN 13975:2003 hat den Status einer Deutschen Norm.
Nationales Vorwort Die Europäische Norm EN 13975:2003 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitroDiagnostika“ unter Beteiligung deutscher Experten erarbeitet. Im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. war hierfür der Normenausschuss Medizin (NAMed), Arbeitsausschuss C 10 „Medizinprodukte für die Invitro-Diagnose“, zuständig. Diese Norm unterstützt Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Oktober 1998 über In-vitro-Diagnostika, die durch Einarbeitung in das Gesetz über Medizinprodukte (Medizinproduktegesetz — MPG) in deutsches Recht umgesetzt ist. Für die im Inhalt zitierten Internationalen Normen wird im Folgenden auf die entsprechenden Deutschen Normen verwiesen.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
ISO 2859-1 ISO 2859-2 ISO 2859-3 ISO 3951
siehe DIN ISO 2859-1 siehe DIN ISO 2859-2 siehe DIN ISO 2859-3 siehe DIN ISO 3951
Fortsetzung Seite 2 und 17 Seiten EN
Normenausschuss Medizin (NAMed) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
© DIN Deutsches Institut für Normung e.V. . Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet. Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
Ref. Nr. DIN EN 13975:2003-11 Preisgr. 12
Vertr.-Nr. 2312
DIN EN 13975:2003-11
Anhang NA (informativ) Literaturhinweise DIN ISO 2859-1, Annahmestichprobenprüfung anhand der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributprüfung) — Nach der annehmbaren Qualitätsgrenzlage (AQL) geordnete Stichprobenanweisungen für die Prüfung einer Serie von Losen anhand der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler; Identisch mit ISO 2859-1:1989. DIN ISO 2859-2, Annahmestichprobenprüfung anhand der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributprüfung) — Nach der zurückzuweisenden Qualitätsgrenzlage (LQ) geordnete Stichprobenanweisungen für die Prüfung einzelner Lose anhand der Anzahl fehlerhafter Einheiten; Identisch mit ISO 2859-2:1985. DIN ISO 2859-3, Annahmestichprobenprüfung anhand der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attributprüfung) — Teil 3: Skip-lot-Verfahren; Identisch mit ISO 2859-3:1991.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
DIN ISO 3951, Verfahren und Tabellen für Stichprobenprüfung auf den Anteil fehlerhafter Einheiten in Prozent anhand quantitativer Merkmale (Variablenprüfung); Identisch mit ISO 3951:1989.
2
EUROPÄISCHE NORM
EN 13975
EUROPEAN STANDARD NORME EUROPÉENNE
März 2003
ICS 11.100
Deutsche Fassung
Probenahmeverfahren für die Annahmeprüfung von In-vitroDiagnostika - Statistische Aspekte Sampling procedures used for acceptance testing of in vitro diagnostic medical devices - Statistical aspects
Procédures d'échantillonnage utilisées pour l'acceptation des essais des dispositifs médicaux de diagnostic in vitro Aspects statistiques
Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 14.November 2002 angenommen. Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzen Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich. Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem ManagementZentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, der Slowakei, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn und dem Vereinigten Königreich.
EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION
Management-Zentrum: rue de Stassart, 36
© 2003 CEN
B-1050 Brüssel
Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
Ref. Nr. EN 13975:2003 D
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
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© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
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£ 6HFWLRQ SURYLGHV IRU YHULILFDWLRQ EDVHG RQ VWDWLVWLFDOFRQWUROE\DWWULEXWHVDQGRUYDULDEOHV
£ 1XPPHU UHJHOW GLH $QZHQGXQJ DOWHUQDWLYHU .RQIRUPLWlWVEHZHUWXQJVYHUIDKUHQ LQ 6LWXDWLRQHQ LQ GHQHQ GLH VWDWLVWLVFKH hEHUSUIXQJ QDFK 1XPPHU QLFKW DOV ]ZHFNPlLJ EHWUDFKWHW ZLUG
£ 6HFWLRQ SURYLGHV IRU DOWHUQDWLYH FRQIRUPLW\ DVVHVVPHQW SURFHGXUHV IRU WKRVH VLWXDWLRQV ZKHUH VWDWLVWLFDO YHULILFDWLRQ DV VSHFLILHG LQ 6HFWLRQLVFRQVLGHUHGWREHQRWDSSURSULDWH
'LH HUVWH %HVWLPPXQJ LVW QLFKW *HJHQVWDQG GHU YRUOLHJHQGHQ 1RUP GD GHU ]XJHK|ULJH 6WLFKSUREHQ SODQNHLQHVWDWLVWLVFKHQ(UZlJXQJHQYRUDXVVHW]W
7KH ILUVW SURYLVLRQ LV QRW FRQVLGHUHG LQ WKH SUHVHQW VWDQGDUGVLQFHWKHDVVRFLDWHGVDPSOLQJSODQUHTXLUHV QRVWDWLVWLFDOFRQVLGHUDWLRQV
'LH ]ZHLWH %HVWLPPXQJ ZLUG DQJHZHQGHW ZHQQ VLFK EHUGLH(UJHEQLVVHHLQHUGHUDUWLJHQ3UIXQJDQKDQG GHU IHUWLJHQ 3URGXNWH DXVUHLFKHQGH 6LFKHUKHLW GXUFK HLQHQ 6WLFKSUREHQSODQ HU]LHOHQ OlVVW GHU DXI VWDWLVWLVFKHU *UXQGODJH HUVWHOOW ZXUGH =X GLHVHP =ZHFN N|QQHQ YRUKDQGHQH 1RUPHQ IU GLH $QQDKPHSUIXQJDQJHZHQGHWZHUGHQ
7KH VHFRQG SURYLVLRQ LV DSSOLHG ZKHQ VXIILFLHQW FHUWDLQW\RQWKHUHVXOWRIVXFK YHULILFDWLRQ RQ ILQLVKHG GHYLFHVFDQEHJDLQHGE\DVDPSOLQJSODQHVWDEOLVKHG RQ D VWDWLVWLFDO EDVLV )RU WKLV SXUSRVH H[LVWLQJ VWDQGDUGVRQDFFHSWDQFHWHVWLQJFDQEHDSSOLHG
'LHGULWWH%HVWLPPXQJLVWLQ$QKDQJ9,1XPPHU HQWKDOWHQZRHVKHLW
7KH WKLUG SURYLVLRQ LV DGGUHVVHG LQ 6HFWLRQ RI $QQH[9,ZKLFKVWDWHVWKDW
Ä6RIHUQ LQ %H]XJ DXI EHVWLPPWH $VSHNWH HLQH (QGNRQWUROOHQDFK1XPPHUQLFKW]ZHFNPlLJLVW VLQGYRP+HUVWHOOHUPLW*HQHKPLJXQJGHUEHQDQQWHQ 6WHOOH SUR]HVVLQWHUQH 3UI hEHUZDFKXQJV XQG .RQWUROOYHUIDKUHQ ]X HQWZLFNHOQ 'LH %HVWLPPXQJHQ QDFK $QKDQJ,9 1XPPHU JHOWHQ HQWVSUHFKHQG IU GLHREHQJHQDQQWHQJHQHKPLJWHQ9HUIDKUHQ³
Ä7RWKHH[WHQWWKDWIRUFHUWDLQDVSHFWVWKHILQDOWHVWLQJ DFFRUGLQJWR6HFWLRQLVQRWDSSURSULDWHDGHTXDWH LQSURFHVV WHVWLQJ PRQLWRULQJ DQG FRQWURO PHWKRGV VKDOO EH HVWDEOLVKHG E\ WKH PDQXIDFWXUHU ZLWK WKH DSSURYDO RI WKH QRWLILHG ERG\ 7KH SURYLVLRQ RI $QQH[,96HFWLRQVKDOODSSO\DFFRUGLQJO\LQUHODWLRQ WRWKHDERYHPHQWLRQHGDSSURYHGSURFHGXUHV³
$QKDQJ,9 1XPPHU VFKUHLEW YRU GDVV GDV 4XDOLWlWVPDQDJHPHQWV\VWHP HLQHV +HUVWHOOHUV ]X EHUZDFKHQXQG]XJHQHKPLJHQLVW
$QQH[,9 6HFWLRQ SUHVFULEHV VXUYHLOODQFH DQG DSSURYDORIDPDQXIDFWXUHU VTXDOLW\V\VWHP
(V HQWVSULFKW GHP KHXWLJHQ 6WDQG GHU 7HFKQLN GDVV GLH 3UR]HVVNRQWUROOHQ XQG GLH (QGNRQWUROOH GHV +HUVWHOOHUV GXUFK HLQH 3UIXQJ GHU IHUWLJHQ 3URGXNWH HUJlQ]WZHUGHQ'LHhEHUSUIXQJGHU/HLVWXQJHUIROJW JUXQGVlW]OLFK GXUFK 0HVVXQJHQ DQ EHVWLPPWHQ
,W LV FXUUHQW VWDWH RI WKH DUW WKDW LQVSHFWLRQ DQG YHULILFDWLRQ RI WKH ILQLVKHG GHYLFHV LV FRPSOHPHQWDU\ WR SURFHVV FRQWURO DQG ILQDO WHVWLQJ SHUIRUPHG E\ WKH PDQXIDFWXUHU 3HUIRUPDQFH YHULILFDWLRQ LV JHQHUDOO\ SHUIRUPHG E\ PHDVXUHPHQWV RQ GHILQHG FRQWURO
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.RQWUROOPDWHULDOLHQ E]Z EHVWLPPWHQ 5HIHUHQ]SUREHQ ]%6HUHQ
PDWHULDOV RU D GHILQHG SDQHO RI UHIHUHQFH VSHFLPHQV HJVHUD
$XV HLQHU EHJUHQ]WHQ $Q]DKO YRQ (LQKHLWHQ GHV (QGSURGXNWHV JOWLJH 6FKOXVVIROJHUXQJHQ ]X ]LHKHQ LVWQXUP|JOLFKZHQQJHHLJQHWHSUR]HVVLQWHUQH3UI hEHUZDFKXQJV XQG .RQWUROOYHUIDKUHQ LQ GHQ =ZLVFKHQVWDGLHQGHU+HUVWHOOXQJGLH+RPRJHQLWlWGHU JHVDPWHQ &KDUJH GHV (QGSURGXNWHV XQG LKUHU HLQ]HOQHQ%HVWDQGWHLOHVRZLHGLH=ZHFNPlLJNHLWGHV DQJHZHQGHWHQ 9HUIDKUHQV VLFKHUVWHOOHQ -HGHU 6WLFKSUREHQSODQ IU GLH (QGNRQWUROOH YRQ ,QYLWUR 'LDJQRVWLNDEHUXKWDXIVWDWLVWLVFKHQ(UZlJXQJHQ'DV EHGHXWHWQLFKWXQEHGLQJWGDVVHLQHJURH$Q]DKOYRQ (LQKHLWHQDOV6WLFKSUREHJH]RJHQXQGJHSUIWZHUGHQ PXVV,QYLHOHQ)lOOHQUHLFKWGLH 3UIXQJ VHKUNOHLQHU 6WLFKSUREHQPDQFKPDOEHVWHKHQGDXVHLQHUHLQ]LJHQ (LQKHLW DXV YRUDXVJHVHW]W HV ZXUGH GXUFK DQGHUH JHHLJQHWH 0LWWHO HLQ DXVUHLFKHQGHV 0D DQ .RQIRUPLWlWQDFKJHZLHVHQ
9DOLG FRQFOXVLRQV FDQ RQO\ EH GUDZQ IURP D OLPLWHG QXPEHU RI XQLWV RI WKH ILQDO SURGXFW LI DGHTXDWH LQ SURFHVV WHVWLQJ PRQLWRULQJ DQG FRQWURO SURFHGXUHV HQVXUHWKHKRPRJHQHLW\RIWKHILQDOSURGXFWEDWFKDQG LWV FRPSRQHQWV DW WKH LQWHUPHGLDWH VWDJHV RI PDQXIDFWXUH DV ZHOO DV WKH VXLWDELOLW\ RI WKH SURFHVV DSSOLHG$Q\VDPSOLQJSODQXVHGIRUILQDOWHVWLQJRILQ YLWURGLDJQRVWLFPHGLFDOGHYLFHVLVEDVHGRQVWDWLVWLFDO FRQVLGHUDWLRQV7KLVGRHVQRWQHFHVVDULO\PHDQWKDWD ODUJHQXPEHURIXQLWVLVVDPSOHGDQGWHVWHG,QPDQ\ FDVHV XVLQJ YHU\ VPDOO VDPSOH VL]HV VRPHWLPHV HTXDO WR RQH XQLW FDQ EH DQ DFFHSWDEOH DSSURDFK SURYLGHG WKDW DQ DGHTXDWH OHYHO RI FRQIRUPLW\ KDV EHHQGHPRQVWUDWHGE\RWKHUDSSURSULDWHPHDQV
'LHVHP OHW]WHQ $QVDW] IROJHQG NDQQ GLHVH 1RUP DXFK IU GLH )HVWOHJXQJ YRQ 3UREHQDKPHYHUIDKUHQ YHUZHQGHWZHUGHQZHQQQDFK$QKDQJ,,,,9RGHU9,, YRUJHJDQJHQZLUG
)ROORZLQJWKLVODVWDSSURDFKWKLVVWDQGDUGFDQDOVREH XVHG IRU HVWDEOLVKLQJ VDPSOLQJ SURFHGXUHV ZKHQ $QQH[,,,RU,9RU9,,LVDSSOLHG
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$QZHQGXQJVEHUHLFK
'LHVH (XURSlLVFKH 1RUP OHJW $QIRUGHUXQJHQ DQ 3UREHQDKPHYHUIDKUHQ IU GLH $QQDKPHSUIXQJ IHUWLJHU ,QYLWUR'LDJQRVWLND IHVW GLH HLQHU (* 3UIXQJGXUFKHLQHEHQDQQWH6WHOOHEHGUIHQ
7KLV (XURSHDQ 6WDQGDUG VSHFLILHV VDPSOLQJ SURFHGXUH UHTXLUHPHQWV IRU DFFHSWDQFH WHVWLQJ RI ILQLVKHG LQ YLWUR GLDJQRVWLF PHGLFDO GHYLFHV ZKLFK UHTXLUH(&YHULILFDWLRQE\DQRWLILHGERG\
'DEHL ZHUGHQ ]ZHL YHUVFKLHGHQH %HVWLPPXQJHQ EHUFNVLFKWLJW
7ZRGLIIHUHQWSURYLVLRQVDUHDGGUHVVHG
D 3UIXQJ GXUFK VWDWLVWLVFKH $WWULEXWHQXQGRGHU9DULDEOHQ
YRQ
D
YHULILFDWLRQ E\ WHVWLQJ DWWULEXWHV DQGRU YDULDEOHV RQDVWDWLVWLFDOEDVLV
E 3UIXQJXQG.RQWUROOHHLQHUKRPRJHQHQ&KDUJH GLH GXUFK JHHLJQHWH 3UR]HVVYDOLGLHUXQJ XQG SUR]HVVLQWHUQH .RQWUROOPDQDKPHQ IHVWJHOHJW LVW
E
YHULILFDWLRQ E\ WHVWLQJ D KRPRJHQHRXV EDWFK ZKLFKKDVEHHQGHILQHGE\DSSURSULDWHPHDQVRI SURFHVVYDOLGDWLRQDQGLQSURFHVVFRQWURO
'LHVH1RUPOHJW$QIRUGHUXQJHQXQG.ULWHULHQIUGLH 3UIXQJHQ IHVW GXUFK ZHOFKH GLH +RPRJHQLWlW YRQ 3UR]HVVHQ XQG 3URGXNWHQ QDFKJHZLHVHQ XQG NRQWUROOLHUW ZLUG 'LHVH 1RUP JLOW DXFK IU GLH (UVWHOOXQJ YRQ 6WLFKSUREHQSOlQHQ IU )HUWLJSURGXNWH QDFK GHQ %HVWLPPXQJHQ IU 3URGXNW]HUWLIL]LHUXQJV SURJUDPPH XQG 4XDOLWlWVPDQDJHPHQWV\VWHPH GHV +HUVWHOOHUV
7KLV VWDQGDUG VSHFLILHV UHTXLUHPHQWV DQG FULWHULD IRU WHVWLQJ SURFHGXUHV WR HVWDEOLVK DQG YHULI\ WKH KRPRJHQHLW\ RI SURFHVVHV DQG SURGXFWV 7KLV VWDQGDUG LV DOVR DSSOLFDEOH IRU GUDZLQJ XS VDPSOLQJ SODQV IRU ILQLVKHG SURGXFWV DFFRUGLQJ WR WKH UHTXLUHPHQWV ODLG GRZQ IRU PDQXIDFWXUHUV SURGXFW FHUWLILFDWLRQDQGSURGXFWLRQTXDOLW\V\VWHPV
1RUPDWLYH9HUZHLVXQJHQ
'LHVH (XURSlLVFKH 1RUP HQWKlOW GXUFK GDWLHUWH RGHU XQGDWLHUWH 9HUZHLVXQJHQ )HVWOHJXQJHQ DXV DQGHUHQ 3XEOLNDWLRQHQ 'LHVH QRUPDWLYHQ 9HUZHLVXQJHQ VLQG DQ GHQ MHZHLOLJHQ 6WHOOHQ LP 7H[W ]LWLHUW XQG GLH 3XEOLNDWLRQHQ VLQG QDFKVWHKHQG DXIJHIKUW %HL GDWLHUWHQ 9HUZHLVXQJHQ JHK|UHQ VSlWHUH bQGHUXQJHQ RGHU hEHUDUEHLWXQJHQ GLHVHU 3XEOLNDWLRQHQQXU]XGLHVHU(XURSlLVFKHQ1RUPIDOOV VLHGXUFKbQGHUXQJRGHUhEHUDUEHLWXQJHLQJHDUEHLWHW VLQG %HL XQGDWLHUWHQ 9HUZHLVXQJHQ JLOW GLH OHW]WH $XVJDEH GHU LQ %H]XJ JHQRPPHQHQ 3XEOLNDWLRQHQ HLQVFKOLHOLFKbQGHUXQJHQ
7KLV (XURSHDQ 6WDQGDUG LQFRUSRUDWHV E\ GDWHG RU XQGDWHGUHIHUHQFHSURYLVLRQVIURPRWKHUSXEOLFDWLRQV 7KHVH QRUPDWLYH UHIHUHQFHV DUH FLWHG DW WKH DSSURSULDWHSODFHVLQWKHWH[WDQGWKHSXEOLFDWLRQVDUH OLVWHG KHUHDIWHU )RU GDWHG UHIHUHQFHV VXEVHTXHQW DPHQGPHQWV WR RU UHYLVLRQV RI DQ\ RI WKHVH SXEOLFDWLRQV DSSO\ WR WKLV (XURSHDQ 6WDQGDUG RQO\ ZKHQ LQFRUSRUDWHG LQ LW E\ DPHQGPHQW RU UHYLVLRQ )RU XQGDWHG UHIHUHQFHV WKH ODWHVW HGLWLRQ RI WKH SXEOLFDWLRQ UHIHUUHG WR DSSOLHV LQFOXGLQJ DPHQGPHQWV
,62 6DPSOLQJ SURFHGXUHV IRU LQVSHFWLRQ E\ DWWULEXWHV ² 3DUW 6DPSOLQJ VFKHPHV LQGH[HG E\ LQVSHFWLRQ
,62 6DPSOLQJ SURFHGXUHV IRU LQVSHFWLRQ E\ DWWULEXWHV ² 3DUW6DPSOLQJ VFKHPHV LQGH[HG E\ DFFHSWDEOH TXDOLW\ OHYHO $4/ IRU ORWE\ORW LQVSHFWLRQ
,62 6DPSOLQJ SURFHGXUHV IRU LQVSHFWLRQ E\ DWWULEXWHV ² 3DUW 6DPSOLQJ SODQV LQGH[HG E\ OLPLWLQJTXDOLW\/4 IRULVRODWHGORWLQVSHFWLRQ
,62 6DPSOLQJ SURFHGXUHV IRU LQVSHFWLRQ E\ DWWULEXWHV ² 3DUW6DPSOLQJ SODQV LQGH[HG E\ OLPLWLQJTXDOLW\/4 IRULVRODWHGORWLQVSHFWLRQ
,62 6DPSOLQJ SURFHGXUHV IRU LQVSHFWLRQ E\ DWWULEXWHV²3DUW6NLSORWVDPSOLQJSURFHGXUHV
,626DPSOLQJSURFHGXUHVIRULQVSHFWLRQE\ DWWULEXWHV²3DUW6NLSORWVDPSOLQJSURFHGXUHV
,62 6DPSOLQJ SURFHGXUHV DQG FKDUWV IRU LQVSHFWLRQE\YDULDEOHVIRUSHUFHQWQRQFRQIRUPLQJ
,62 6DPSOLQJ SURFHGXUHV DQG FKDUWV IRU LQVSHFWLRQE\YDULDEOHVIRUSHUFHQWQRQFRQIRUPLQJ
.RQWUROOH
6FRSH
1RUPDWLYHUHIHUHQFHV
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%HJULIIH
7HUPVDQGGHILQLWLRQV
)UGLH$QZHQGXQJGLHVHU1RUPJHOWHQGLHIROJHQGHQ %HJULIIH
)RU WKH SXUSRVHV RI WKLV (XURSHDQ 6WDQGDUG WKH IROORZLQJWHUPVDQGGHILQLWLRQVDSSO\
DQQHKPEDUH4XDOLWlWVJUHQ]ODJH $4/ 4XDOLWlWVODJH GLH LP =XVDPPHQKDQJ PLW 6WLFK SUREHQSUIXQJHQ HLQHU NRQWLQXLHUOLFKHQ 6HULH YRQ &KDUJHQ GLH *UHQ]H HLQHU ]XIULHGHQVWHOOHQGHQ PLWWOHUHQ4XDOLWlWVODJHLVW
DFFHSWDEOHTXDOLW\OHYHO $4/ TXDOLW\ OHYHO WKDW IRU WKH SXUSRVH RI VDPSOLQJ LQVSHFWLRQ RI D FRQWLQXRXV VHULHV RI EDWFKHV LV WKH OLPLWRIDVDWLVIDFWRU\SURFHVVDYHUDJH
$QQDKPHSUIXQJ 6WLFKSUREHQSUIXQJ 3UIXQJ HLQHU 6WLFKSUREH GHU 3URGXNWHLQKHLWHQ GLH JHPHLQVDP HLQH &KDUJH ELOGHQ ]X GHP =ZHFN GLH JHVDPWH &KDUJH QDFK GHQ LP ]XJHK|ULJHQ LP YRUDXV IHVWJHOHJWHQ 6WLFKSUREHQSODQ HQWKDOWHQHQ .ULWHULHQDQ]XQHKPHQRGHU]XUFN]XZHLVHQ
DFFHSWDQFHWHVWLQJ VDPSOLQJLQVSHFWLRQ SURFHVVRILQVSHFWLQJDVDPSOHRIWKHXQLWVRISURGXFW WKDWPDNHXSDEDWFKIRUWKHSXUSRVHRIDFFHSWLQJRU UHMHFWLQJ WKH HQWLUH EDWFK DV SUHVFULEHG LQ WKH DVVRFLDWHGSUHHVWDEOLVKHGVDPSOLQJSODQ
&KDUJH /RV GHILQLHUWH0HQJHHLQHV0DWHULDOVHQWZHGHU$XVJDQJV PDWHULDO =ZLVFKHQ RGHU (QGSURGXNW GLH HLQKHLWOLFKH (LJHQVFKDIWHQ DXIZHLVW XQG LQ HLQHP +HUVWHOOXQJV JDQJRGHUHLQHU6HULHHU]HXJWZXUGH
EDWFK ORW GHILQHG DPRXQW RI PDWHULDO HLWKHU VWDUWLQJ PDWHULDO LQWHUPHGLDWH RU ILQLVKHG SURGXFW ZKLFK LV XQLIRUP LQ LWVSURSHUWLHVDQGKDVEHHQSURGXFHGLQRQHSURFHVV RUVHULHVRISURFHVVHV
>(1@
>(1@
$QQDKPHHLQHU&KDUJH )HVWVWHOOXQJ GHU .RQIRUPLWlW HLQHU &KDUJH PLW GHQ 3URGXNWVSH]LILNDWLRQHQ
EDWFKDFFHSWDQFH SURFHGXUH RI HVWDEOLVKLQJ FRQIRUPLW\ RI D EDWFK ZLWK WKHGHYLFHVSHFLILFDWLRQV
,QYLWUR'LDJQRVWLNXP
LQYLWURGLDJQRVWLFPHGLFDOGHYLFH ,9'0' DQ\ PHGLFDO GHYLFH ZKLFK LV D UHDJHQW UHDJHQW SURGXFW FDOLEUDWRU FRQWURO PDWHULDO NLW LQVWUXPHQW DSSDUDWXVHTXLSPHQWRUV\VWHPZKHWKHUXVHGDORQH RULQFRPELQDWLRQLQWHQGHGE\WKHPDQXIDFWXUHUWREH XVHG LQ YLWUR IRU WKH H[DPLQDWLRQ RI VSHFLPHQV LQFOXGLQJ EORRG DQG WLVVXH GRQDWLRQV GHULYHG IURP WKHKXPDQERG\VROHO\RUSULQFLSDOO\IRUWKHSXUSRVH RISURYLGLQJLQIRUPDWLRQFRQFHUQLQJDSK\VLRORJLFDORU SDWKRORJLFDO VWDWH RU FRQFHUQLQJ FRQJHQLWDO DEQRUPDOLW\ RU WR GHWHUPLQH WKH VDIHW\ DQG FRPSDWLELOLW\ ZLWK SRWHQWLDO UHFLSLHQWV RU WR PRQLWRU WKHUDSHXWLFPHDVXUHV
MHGHV 0HGL]LQSURGXNW GDV DOV 5HDJHQ] 5HDJHQ] SURGXNW.DOLEULHUPDWHULDO.RQWUROOPDWHULDO.LW,QVWUX PHQW $SSDUDW *HUlW RGHU 6\VWHP ± HLQ]HOQ RGHU LQ 9HUELQGXQJ PLWHLQDQGHU ± QDFK GHU YRP +HUVWHOOHU IHVWJHOHJWHQ =ZHFNEHVWLPPXQJ ]XU ,QYLWUR8QWHU VXFKXQJ YRQ DXV GHP PHQVFKOLFKHQ .|USHU VWDPPHQGHQ 3UREHQ HLQVFKOLHOLFK %OXW XQG *HZHEHVSHQGHQYHUZHQGHWZLUGXQG DXVVFKOLHOLFK RGHU KDXSWVlFKOLFK GD]X GLHQW ,QIRUPDWLRQHQ ]X OLHIHUQ EHU SK\VLRORJLVFKH RGHU SDWKRORJLVFKH =XVWlQGHRGHUEHUDQJHERUHQH$QRPDOLHQRGHU]XU 3UIXQJDXI8QEHGHQNOLFKNHLW XQG 9HUWUlJOLFKNHLW EHL GHQSRWHQ]LHOOHQ(PSIlQJHUQRGHU]XUhEHUZDFKXQJ WKHUDSHXWLVFKHU0DQDKPHQ >5LFKWOLQLH(*@
>'LUHFWLYH(&@
$10(5.81* 3UREHQEHKlOWQLVVH JHOWHQ DOV ,QYLWUR 'LDJQRVWLND 3UREHQEHKlOWQLVVH VLQG OXIWOHHUH ZLH DXFK VRQVWLJH 0HGL]LQSURGXNWH GLH YRQ LKUHP +HUVWHOOHU VSH]LHOO GDIU JHIHUWLJW ZHUGHQ DXV GHP PHQVFKOLFKHQ .|USHU
127( $ VSHFLPHQ UHFHSWDFOH ZKHWKHU YDFXXPW\SH RU QRW LV FRQVLGHUHG WR EH DQ LQ YLWUR GLDJQRVWLF PHGLFDO GHYLFH ZKHQ LW LV VSHFLILFDOO\ LQWHQGHG E\ LWV PDQXIDFWXUHU IRUWKHSULPDU\FRQWDLQPHQWDQGSUHVHUYDWLRQRIVSHFLPHQV
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VWDPPHQGH 3UREHQ XQPLWWHOEDU QDFK LKUHU (QWQDKPH DXI]XQHKPHQ XQG LP +LQEOLFN DXI HLQH ,QYLWUR'LDJQRVH DXI]XEHZDKUHQ
GHULYHG IURP WKH KXPDQ ERG\ IRU WKH SXUSRVH RI LQ YLWUR GLDJQRVWLFH[DPLQDWLRQ
$10(5.81* (U]HXJQLVVH IU GHQ DOOJHPHLQHQ /DERUEHGDUI JHOWHQ QLFKW DOV ,QYLWUR'LDJQRVWLND HV VHL GHQQVLHVLQGDXIJUXQGLKUHU(LJHQVFKDIWHQQDFKLKUHUYRP +HUVWHOOHU IHVWJHOHJWHQ =ZHFNEHVWLPPXQJ VSH]LHOO IU ,Q YLWUR8QWHUVXFKXQJHQ]XYHUZHQGHQ
127( 3URGXFWV IRU JHQHUDO ODERUDWRU\ XVH DUH QRW LQ YLWUR GLDJQRVWLF PHGLFDO GHYLFHV XQOHVV VXFK SURGXFWV LQ YLHZ RI WKHLU SURSHUWLHV DUH VSHFLILFDOO\ LQWHQGHG E\ WKHLU PDQXIDFWXUHUWREHXVHGIRULQYLWURGLDJQRVWLFH[DPLQDWLRQ
$WWULEXWSUIXQJ 3UIXQJ EHL GHU GLH 3URGXNWHLQKHLW OHGLJOLFK DOV IHKOHUKDIW RGHU QLFKW IHKOHUKDIW NODVVLIL]LHUW ZLUG MH QDFKGHPREVLHHLQHUEHVWLPPWHQ$QIRUGHUXQJRGHU HLQHU5HLKHYRQ$QIRUGHUXQJHQHQWVSULFKW
LQVSHFWLRQE\DWWULEXWHV LQVSHFWLRQ PHWKRG ZKHUHE\ WKH XQLW RI SURGXFW LV FODVVLILHG VLPSO\ DV FRQIRUPLQJ RU QRQFRQIRUPLQJ ZLWKUHVSHFWWRDJLYHQUHTXLUHPHQWRUVHWRIUHTXLUH PHQWV
9DULDEOHQSUIXQJ 3UIXQJ EHL GHU HLQH IHVWJHOHJWH TXDQWLWDWLYH (LJHQVFKDIW DQ HLQHU 6WLFKSUREH GHU 3URGXNW HLQKHLWHQ HQWZHGHU %HVWDQGWHLOH RGHU IHUWLJH 3URGXNWH JHPHVVHQ ZLUG XP GLH $QQDKPH HLQHU &KDUJHVWDWLVWLVFK]XEHOHJHQ
LQVSHFWLRQE\YDULDEOHV LQVSHFWLRQ PHWKRG ZKHUHE\ D VSHFLILHG TXDQWLWDWLYH SURSHUW\LVPHDVXUHGLQDVDPSOHRIXQLWVRISURGXFW HLWKHU FRPSRQHQWV RU ILQLVKHG GHYLFHV WR HVWDEOLVK VWDWLVWLFDOO\WKHDFFHSWDELOLW\RIDEDWFK
UFN]XZHLVHQGH4XDOLWlWVJUHQ]ODJH /4 EHL %HWUDFKWXQJ HLQHV HLQ]HOQHQ /RVHV GLHMHQLJH 4XDOLWlWVODJH EHL GHU LQ GHU 6WLFKSUREHQSUIXQJ HLQ /RVHLQHJHULQJH$QQDKPHZDKUVFKHLQOLFKNHLWKDW
OLPLWLQJTXDOLW\ /4 ZKHQDEDWFKLVFRQVLGHUHGLQLVRODWLRQDTXDOLW\OHYHO ZKLFK IRU WKH SXUSRVHV RI VDPSOLQJ LQVSHFWLRQ LV OLPLWHGWRDORZSUREDELOLW\RIDFFHSWDQFH
>,62@
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6WLFKSUREH HLQH RGHU PHKUHUH 3URGXNWHLQKHLWHQ HQWZHGHU %HVWDQGWHLOH RGHU )HUWLJSURGXNWH GLH DXV GHUVHOEHQ &KDUJH RKQH %HDFKWXQJ GHU 4XDOLWlW GHU (LQKHLWHQ HQWQRPPHQZXUGHQ
VDPSOH RQH RU PRUH XQLWV RI SURGXFW HLWKHU FRPSRQHQWV RU ILQLVKHG GHYLFHV GUDZQ IURP D EDWFK ZLWKRXW UHJDUG WRWKHTXDOLW\RIWKHXQLWV
6WLFKSUREHQXPIDQJ $Q]DKOGHU3URGXNWHLQKHLWHQLQGHU6WLFKSUREH
VDPSOHVL]H QXPEHURIXQLWVRISURGXFWLQWKHVDPSOH
6WLFKSUREHQSODQ $QZHLVXQJ GLH GLH $Q]DKO GHU DXV MHGHP /RV ]X SUIHQGHQ (LQKHLWHQ HQWZHGHU %HVWDQGWHLOH RGHU )HUWLJSURGXNWH XQG GLH .ULWHULHQ IU GLH )HVWVWHOOXQJ GHU$QQHKPEDUNHLWGHV3UIORVHVDQJLEW
VDPSOLQJSODQ SODQ WKDW LQGLFDWHV WKH QXPEHU RI XQLWV RI SURGXFW HLWKHU FRPSRQHQWV RU ILQLVKHG GHYLFHV IURP HDFK EDWFK ZKLFK LV WR EH GUDZQ IRU LQVSHFWLRQ DQG WKH DVVRFLDWHGFULWHULDIRUGHWHUPLQLQJWKHDFFHSWDELOLW\RI WKHEDWFK
$10(5.81* 'HU 6WLFKSUREHQSODQ HQWKlOW RGHU YHUZHLVWDXIGLH3UREHQDKPHVWUDWHJLH
127( $ VDPSOLQJ SODQ HLWKHU FRQWDLQV RU UHIHUV WR LQVWUXFWLRQVIRUWKHVDPSOLQJVWUDWHJ\
3UREHQDKPHVWUDWHJLH IHVWJHOHJWHV 9HUIDKUHQ IU GLH *HZLQQXQJ HLQHU JHHLJQHWHQ6WLFKSUREH
VDPSOLQJVWUDWHJ\ HVWDEOLVKHG PHWKRG IRU REWDLQLQJ DQ DGHTXDWH VDPSOH
(1'(
%(,63,(/( (QWQDKPH QDFK =XIDOOVNULWHULHQ VWUDWL IL]LHUWH (QWQDKPH (QWQDKPH LQ EHVWLPPWHQ ,QWHUYDOOHQ QDFKYROO]LHKEDUH8QWHUJUXSSHQELOGXQJ
(;$03/( 5DQGRP VHOHFWLRQ VWUDWLILHG ZLWK VWDWHG IUHTXHQF\UDWLRQDOVXEJURXSLQJ
9DOLGLHUXQJ %HVWlWLJXQJ GXUFK %HUHLWVWHOOXQJ HLQHV REMHNWLYHQ 1DFKZHLVHV GDVV GLH $QIRUGHUXQJHQ IU HLQHQ VSH]LILVFKHQ EHDEVLFKWLJWHQ *HEUDXFK RGHU HLQH VSH]LILVFKH EHDEVLFKWLJWH $QZHQGXQJ HUIOOW ZRUGHQ VLQG
YDOLGDWLRQ FRQILUPDWLRQ WKURXJK WKH SURYLVLRQ RI REMHFWLYH HYLGHQFH WKDW WKH UHTXLUHPHQWV IRU D VSHFLILF LQWHQGHG XVH RU DSSOLFDWLRQ KDYH EHHQ IXOILOOHG
>(1,62@
>(1,62@
$10(5.81* 3UR]HVVYDOLGLHUXQJ EHGHXWHW GLH (UEULQJXQJ GHV 1DFKZHLVHV GXUFK REMHNWLYH 'DWHQ GDVV HLQ3UR]HVVDXI'DXHU]XHLQHPEHVWLPPWHQ5HVXOWDWIKUW E]Z GDVV GDV 3URGXNW GLH LP 9RUDXV IHVWJHOHJWHQ 6SH]LILNDWLRQHQHUIOOW
127( 3URFHVV YDOLGDWLRQ PHDQV HVWDEOLVKLQJ E\ REMHFWLYH HYLGHQFH WKDW D SURFHVV FRQVLVWHQWO\ SURGXFHV D UHVXOWRUSURGXFWPHHWLQJLWVSUHGHWHUPLQHGVSHFLILFDWLRQV
$10(5.81* 'HVLJQYDOLGLHUXQJ EHGHXWHW GLH (UEULQ JXQJ GHV 1DFKZHLVHV GXUFK REMHNWLYH 'DWHQ GDVV GLH 6SH]LILNDWLRQHQ HLQHV 3URGXNWV GHQ %HGUIQLVVHQ GHV 9HUEUDXFKHUV XQG GHP YRUJHVHKHQHQ %HVWLPPXQJV]ZHFN HQWVSUHFKHQ
127( 'HVLJQ YDOLGDWLRQ PHDQV HVWDEOLVKLQJ E\ REMHFWLYH HYLGHQFH WKDW GHYLFH VSHFLILFDWLRQV FRQIRUP ZLWK XVHUQHHGVDQGLQWHQGHGXVHV
9HULIL]LHUXQJ %HVWlWLJXQJ GXUFK %HUHLWVWHOOXQJ HLQHV REMHNWLYHQ 1DFKZHLVHV GDVV IHVWJHOHJWH $QIRUGHUXQJHQ HUIOOW ZRUGHQVLQG
YHULILFDWLRQ FRQILUPDWLRQ WKURXJK WKH SURYLVLRQ RI REMHFWLYH HYLGHQFH WKDW VSHFLILHG UHTXLUHPHQWV KDYH EHHQ IXOILOOHG
>(1,62@
>(1,62@
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9HUIDKUHQ $OOJHPHLQHV
3URFHGXUHV *HQHUDO
'LH 3UREHQDKPHYHUIDKUHQ IU GLH $QQDKPH YRQ &KDUJHQ PVVHQ LQWHJUDOHU %HVWDQGWHLO GHU HLQJH IKUWHQ4XDOLWlWVNRQWUROOVWUDWHJLHIUGDVMHZHLOLJH,Q YLWUR'LDJQRVWLNXP VHLQ 6LH PVVHQ GLH (LJHQDUWHQ GHV MHZHLOLJHQ 3URGXNWV XQG GLH P|JOLFKHQ )ROJHQ YRQ )HKOHUQ EHUFNVLFKWLJHQ GK VLH PVVHQ HLQ KRKHV 6LFKHUKHLWV XQG /HLVWXQJVQLYHDX GDV GHP 6WDQGGHU7HFKQLNHQWVSULFKWVLFKHUVWHOOHQ
6DPSOLQJ SURFHGXUHV XVHG IRU EDWFK DFFHSWDQFH WHVWLQJ VKDOO EH DQ LQWHJUDO SDUW RI WKH RSHUDWLRQDO TXDOLW\ FRQWURO VWUDWHJ\ IRU DQ\ SDUWLFXODU LQ YLWUR GLDJQRVWLFPHGLFDOGHYLFHDQGVKDOOWDNHWKHQDWXUHRI WKDW SURGXFW DQG SRVVLEOH FRQVHTXHQFHV RI QRQFRQIRUPLW\LQWRDFFRXQWLHHQVXUHDKLJKOHYHORI VDIHW\DQGSHUIRUPDQFHDFFRUGLQJWRWKHVWDWHRIWKH DUW
'LH $QQDKPH HLQHU &KDUJH PXVV DXI HLQHP GHU IROJHQGHQ9HUIDKUHQEHUXKHQ
%DWFKDFFHSWDQFHVKDOOEHEDVHGRQHLWKHU
£ 9HULIL]LHUXQJ GXUFK .RQWUROOH XQG (USUREXQJ MHGHU HLQ]HOQHQ 3URGXNWHLQKHLW IHUWLJH 3URGXNWH
²
YHULILFDWLRQ E\ H[DPLQDWLRQ DQG WHVWLQJ RI HYHU\ XQLWRISURGXFWILQLVKHGGHYLFHV
£ VWDWLVWLVFKH 9HULIL]LHUXQJ HLQHU &KDUJH IHUWLJHU 3URGXNWH
²
VWDWLVWLFDO YHULILFDWLRQ RI D EDWFK RI ILQLVKHG GHYLFHV
£ 3UR]HVVNRQWUROOH JHJHEHQHQIDOOV HUJlQ]W GXUFK HLQH(QGNRQWUROOHGHUIHUWLJHQ3URGXNWH
£ SURFHVV FRQWURO FRPSOHPHQWHG ZKHUH DSSURSULDWHE\ILQDOWHVWLQJRIILQLVKHGGHYLFHV
(1'(
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£ ]ZHFNPlLJH .RPELQDWLRQ 4XDOLWlWVNRQWUROOPDQDKPHQ
GHU
JHQDQQWHQ
£ DQ DSSURSULDWH FRPELQDWLRQ RI VXFK TXDOLW\ FRQWUROPHDVXUHV
$10(5.81* (LQ 3UREHQDKPHYHUIDKUHQ IU GLH 9HULIL]LHUXQJ XQG 3UIXQJ MHGHU HLQ]HOQHQ 3URGXNWHLQKHLW HUIRUGHUW NHLQH VWDWLVWLVFKHQ (UZlJXQJHQ XQG LVW GDKHU QLFKW*HJHQVWDQGGLHVHU1RUP
127( 7KH VDPSOLQJ SURFHGXUH IRU YHULILFDWLRQ DQG WHVWLQJ RI HYHU\ XQLW RI SURGXFW UHTXLUHV QR VWDWLVWLFDO FRQVLGHUDWLRQV DQG LV WKHUHIRUH QRW HODERUDWHG LQ WKLV VWDQGDUG
'LH 3UREHQDKPHYHUIDKUHQ IU GLH $QQDKPH GHU &KDUJH DOV 7HLO GHU HLQJHIKUWHQ 4XDOLWlWVNRQWUROO VWUDWHJLHLVWDXVUHLFKHQG]XYDOLGLHUHQ
6DPSOLQJSURFHGXUHVIRUEDWFKDFFHSWDQFHDVDSDUW RI WKH RSHUDWLRQDO TXDOLW\ FRQWURO VWUDWHJ\ VKDOO EH SURSHUO\YDOLGDWHG
%HLGHU9DOLGLHUXQJLVWXDQDFK]XZHLVHQGDVV
9DOLGDWLRQVKDOOGHPRQVWUDWHDPRQJVWRWKHUVWKDW
£ GLH (LJQXQJ GHU $XVJDQJV XQG +HUVWHOOXQJV PDWHULDOLHQ GXUFK UHOHYDQWH 0HUNPDOH GHILQLHUW LVW
£ WKH VXLWDELOLW\ RI VWDUWLQJ DQG PDQXIDFWXULQJ PDWHULDOVLVGHILQHGE\UHOHYDQWFKDUDFWHULVWLFV
£ GLH9DULDELOLWlWGHU%HVWDQGWHLOH]%KLQVLFKWOLFK 0HQJH .RQ]HQWUDWLRQ RGHU $NWLYLWlW LQQHUKDOE IHVWJHOHJWHU 7ROHUDQ]JUHQ]HQ OLHJW ]XP 1DFK ZHLV VLQG JHHLJQHWH 3UR]HVVNRQWUROOHQ GXUFK]X IKUHQ
² WKH YDULDWLRQ RI LQJUHGLHQWV LQ WHUPV RI HJ DPRXQW FRQFHQWUDWLRQ RU DFWLYLW\ OLHV ZLWKLQ VSHFLILHG WROHUDQFH OLPLWV DV VKRZQ E\ DSSURSULDWHFRQWURORISURFHVVHV
£ GLH +RPRJHQLWlW GHV 3URGXNWHV LQQHUKDOE EHVWLPPWHU IHVWJHOHJWHU *UHQ]HQ VLFKHUJHVWHOOW LVW
² SURGXFW KRPRJHQHLW\ ZLWKLQ VSHFLILHG OLPLWV LV HQVXUHG
£ GHU +HUVWHOOXQJVSUR]HVV DXVUHLFKHQG GHILQLHUW XQGUHSURGX]LHUEDULVW
² WKH PDQXIDFWXULQJ SURFHVV KDV DSSURSULDWHO\GHILQHGDQGLVUHSURGXFLEOH
)DOOV GHU +HUVWHOOXQJVSUR]HVV VR VWDUN YHUlQGHUW ZLUG GDVV GLH IHVWJHOHJWHQ /HLVWXQJHQ GDYRQ EHWURIIHQ ZHUGHQ GK VLFK ZHVHQWOLFK lQGHUQ LVW HLQH]XVlW]OLFKH9DOLGLHUXQJYRU]XQHKPHQ
,IWKHPDQXIDFWXULQJSURFHVVLVFKDQJHGWRDQH[WHQW WKDW ZRXOG DIIHFW WKH VSHFLILHG SHUIRUPDQFHV LH HVVHQWLDOFKDQJHV DVXSSOHPHQWDOYDOLGDWLRQVKDOOEH SHUIRUPHG
:HQQ $EZHLFKXQJHQ YRQ GHQ GHILQLHUWHQ 9HUIDKUHQ (LQIOXVV DXI GLH +RPRJHQLWlW GHV 3URGXNWV KDEHQ N|QQHQ RGHU ZHQQ LP 9HUODXI GHU %HDUEHLWXQJ YRQ %HDQVWDQGXQJHQ XQG GHU .RUUHNWXUPDQDKPHQ HUKHEOLFKH 'LVNUHSDQ]HQ DXIWUHWHQ LVW ]X EHUOHJHQ REGHU6WLFKSUREHQSODQQLFKWVWUHQJHUJHIDVVWZHUGHQ PXVV
:KHQ GHYLDWLRQV IURP GHILQHG SURFHGXUHV FDQ DIIHFW SURGXFWKRPRJHQHLW\RUVLJQLILFDQWGLVFUHSDQFLHVDUH REVHUYHG LQ WKH FRXUVH RI FRPSODLQW KDQGOLQJ DQG FRUUHFWLYH DFWLRQ FRQVLGHUDWLRQ VKDOO EH JLYHQ WR WLJKWHQLQJWKHVDPSOLQJSODQ
:HQQ DXVUHLFKHQGH (UIDKUXQJHQ ]XU 4XDOLWlW HLQHV 3URGXNWHV HLQHU .RPSRQHQWH RGHU HLQHV 0DWHULDOV YRUOLHJHQ N|QQHQ GLH XUVSUQJOLFKHQ 3UREHQDKPH YHUIDKUHQ UHYLGLHUW XQG DXI HLQHQ NOHLQHUHQ 6WLFK SUREHQXPIDQJRGHUJHJHEHQHQIDOOVDXIOlQJHUH.RQ WUROOLQWHUYDOOH UHGX]LHUW ZHUGHQ (LQH GHUDUWLJH 5HYLVLRQ LVW GXUFK GHQ 1DFKZHLV ]XIULHGHQVWHOOHQGHU 5HVXOWDWH EHL HLQHU DXVUHLFKHQG JURHQ $Q]DKO YRQ NXPXODWLYHQ 6WLFKSUREHQ YRQ IUKHUHQ &KDUJHQ ]X UHFKWIHUWLJHQ YRUDXVJHVHW]W GDVV ZHGHU GDV 3UR GXNWGHVLJQ QRFK GHU E]Z GLH +HUVWHOOXQJVSUR]HVVH XQGEHGLQXQJHQZHVHQWOLFKYHUlQGHUWZXUGHQ
:KHQHYHU VXIILFLHQW H[SHULHQFH RQ WKH TXDOLW\ RI D SURGXFW FRPSRQHQW RU PDWHULDO LV REWDLQHG LQLWLDO VDPSOLQJ SURFHGXUHV PD\ EH UHYLVHG FRPSULVLQJ VPDOOHU VDPSOH VL]HV RU ZKHUH DSSURSULDWH E\ H[SDQGLQJWKHWHVWLQJLQWHUYDOV6XFKDUHYLVLRQVKDOO EHMXVWLILHGE\GHPRQVWUDWLQJVDWLVIDFWRU\UHVXOWVRQD VXIILFLHQWO\ ODUJH QXPEHU RI FXPXODWLYH VDPSOHV WDNHQ IURP SUHYLRXV EDWFKHV SURYLGHG WKDW QHLWKHU WKHSURGXFWGHVLJQQRUWKHPDQXIDFWXULQJSURFHVVHV DQGFRQGLWLRQVKDYHEHHQHVVHQWLDOO\PRGLILHG
)HUWLJH3URGXNWHGLHIUHLQH(QGNRQWUROOHGXUFKGHQ +HUVWHOOHUXQGHLQHEHQDQQWH6WHOOHHUIRUGHUOLFKVLQG
$Q\ QXPEHU RI ILQLVKHG GHYLFHV UHTXLUHG IRU ILQDO WHVWLQJ E\ PDQXIDFWXUHU DQG QRWLILHG ERG\ VKDOO EH
EHHQ
(1'(
ZHUGHQ XQDEKlQJLJ YRQ LKUHU $Q]DKO LQ hEHUHLQ VWLPPXQJPLWHLQHUIHVWJHOHJWHQ6WLFKSUREHQVWUDWHJLH HQWQRPPHQ
VDPSOHGLQDFFRUGDQFHZLWKDQHVWDEOLVKHGVDPSOLQJ VWUDWHJ\
6WDWLVWLVFKH9HULIL]LHUXQJ
'HU +HUVWHOOHU PX GDV IHUWLJH 3URGXNW LQ )RUP KRPRJHQHU &KDUJHQ YRUOHJHQ GLH HLQHU $QQDKPH SUIXQJXQWHUZRUIHQZHUGHQ
7KH PDQXIDFWXUHU VKDOO SUHVHQW WKH PDQXIDFWXUHG SURGXFW LQ WKH IRUP RI KRPRJHQHRXV EDWFKHV ZKLFK DUHVXEMHFWHGWRDFFHSWDQFHWHVWLQJ
'HU HUIRUGHUOLFKH 6WLFKSUREHQSODQ LVW HLQVFKOlJLJHQ 1RUPHQ ZLH ]% GHQ 1RUPHQ GHU 5HLKH ,62 RGHU ,62 ]X HQWQHKPHQ 'LH $QQDKPHZDKU VFKHLQOLFKNHLW XQG GLH DQQHKPEDUH 4XDOLWlW QDFK GHQJHQDQQWHQ1RUPHQHQWZHGHUGXUFKGLHDQQHKP EDUH 4XDOLWlWVJUHQ]ODJH RGHU GXUFK GLH UFN]X ZHLVHQGH 4XDOLWlWVJUHQ]ODJH DXVJHGUFNW VLQG YRP +HUVWHOOHUIHVW]XOHJHQ
7KH UHTXLUHG VDPSOLQJ SODQV VKDOO EH WDNHQ IURP UHOHYDQW VWDQGDUGV VXFK DV WKH ,62 VHULHV RU ,62 7KH SUREDELOLW\ RI DFFHSWDQFH DQG WKH DFFHSWDEOHTXDOLW\HLWKHUVSHFLILHGDVDQDFFHSWDEOH TXDOLW\ OHYHO RU OLPLWLQJ TXDOLW\ DFFRUGLQJ WR VXFK VWDQGDUGV VKDOOEHVSHFLILHGE\WKHPDQXIDFWXUHU
-H QDFK %HGDUI PVVHQ YRQ MHGHU &KDUJH HLQH RGHU PHKUHUH =XIDOOVVWLFKSUREHQ HQWQRPPHQ ZHUGHQ 'LH 3URGXNWHLQKHLWHQ GLH GLH 6WLFKSUREH DXVPDFKHQ PVVHQ HLQHU JHHLJQHWHQ 3UIXQJ XQWHU]RJHQ ZHUGHQ GHUHQ (UJHEQLV EHVWLPPW RE GLH JHVDPWH &KDUJHDQJHQRPPHQRGHU]XUFNJHZLHVHQZLUG %HVWHKW GLH 1RWZHQGLJNHLW HLQHV 6WLFKSUREHQSODQV GHU YRQ GHQ LQ GHQ HLQVFKOlJLJHQ 1RUPHQ HQWKDOWHQHQ6WLFKSUREHQSOlQHQDEZHLFKWPVVHQGLH IROJHQGHQ $QJDEHQ YHUIJEDU XQG HQWVSUHFKHQG GRNXPHQWLHUWVHLQ £ %HUHFKQXQJVEDVLV 4XHOOH XQG ]X *UXQGH OLHJHQGH9HUWHLOXQJ £ GLH GDUDXV UHVXOWLHUHQGH 2SHUDWLRQV FKDUDNWHULVWLN HQWZHGHU DOV 7DEHOOH RGHU JUDSKLVFKGDUJHVWHOOW £ GHU GDUDXV UHVXOWLHUHQGH 6WLFKSUREHQSODQ GLH 6WLFKSUREHQVWUDWHJLH GHU 6WLFKSUREHQXPIDQJ .ULWHULHQIUGLH$QQDKPHHLQHU&KDUJHXQGGHU %HUHLFK GHU &KDUJHQJU|HQ IU GLH GHU 6WLFKSUREHQSODQDQZHQGEDULVW © DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
6WDWLVWLFDOYHULILFDWLRQ
(QGNRQWUROOHGXUFK3UR]HVVNRQWUROOHQ $OOJHPHLQHV
%HL GHU )HVWOHJXQJ HLQHV 3UREHQDKPHYHUIDKUHQV VLQG JHJHEHQHQIDOOV GLH IROJHQGHQ $VSHNWH ]X EHUFNVLFKWLJHQ £ GLHQDWUOLFKH3UR]HVVVWDELOLWlWE]ZYDULDELOLWlW £ GLH+RPRJHQLWlWYRQ3URGXNWHQ $10(5.81* %HL PDQFKHQ 3UR]HVVHQ VLQG KRPRJHQH 3URGXNWH ]X HUZDUWHQ ]% DXI *UXQG GHV $JJUHJDW ]XVWDQGHV GHU 0DWHULDOLHQ *DVH )OVVLJNHLWHQ RGHU DOV (UJHEQLV YRUDQJHJDQJHQHU DXVUHLFKHQGHU 0LVFKYRUJlQJH
2QHRUPRUHUDQGRPVDPSOHVDVQHFHVVDU\VKDOOEH WDNHQ IURP HDFK EDWFK 7KH XQLWV RI SURGXFW WKDW PDNH XS WKH VDPSOHV VKDOO EH VXEMHFWHG WR WKH DSSURSULDWH W\SH RI LQVSHFWLRQ WKH UHVXOW RI ZKLFK GHWHUPLQHV ZKHWKHU WKH HQWLUH EDWFK LV DFFHSWHG RU UHMHFWHG ,I WKHUH LV DQ\ QHHG WR DGRSW D VDPSOLQJ SODQ ZKLFK GHYLDWHV IURP WKRVH JLYHQ LQ UHOHYDQW VWDQGDUGV WKH IROORZLQJ LQIRUPDWLRQ VKDOO EH DYDLODEOH DQG DSSURSULDWHO\GRFXPHQWHG ²
FDOFXODWLQJ EDVLV VRXUFH DQG XQGHUO\LQJ GLVWULEXWLRQ
£ UHVXOWLQJ RSHUDWLQJ FKDUDFWHULVWLF SUHVHQWHG HLWKHUDVDWDEOHRUDJUDSK ² UHVXOWLQJ VDPSOLQJ SODQ VDPSOLQJ VWUDWHJ\ VDPSOHVL]HV EDWFKDFFHSWDQFHFULWHULDDQGWKH LQWHUYDO RI EDWFKVL]HV IRU ZKLFK WKH SODQ ZLOO EH DSSOLFDEOH
)LQDOWHVWLQJEDVHGRQSURFHVVFRQWURO *HQHUDO
:KHQ HVWDEOLVKLQJ D VDPSOLQJ SURFHGXUH WKH IROORZLQJ DVSHFWV VKDOO EH WDNHQ LQWR FRQVLGHUDWLRQ ZKHUHDSSURSULDWH £ QDWXUDOSURFHVVVWDELOLW\YDULDELOLW\ £ SURGXFWKRPRJHQHLW\ 127( 6RPH SURFHVVHV FDQ EH H[SHFWHG WR \LHOG KRPRJHQHRXV SURGXFWV HJ GXH WR IOXLGLW\ JDVHV OLTXLGV RUDGHTXDWHSULRUPL[LQJRSHUDWLRQV$Q\VLQJOHDOLTXRWRID VXLWDEOHVL]HLVWKHQFRQVLGHUHGWREHDQDGHTXDWHVDPSOH
(1'(
-HGHVHLQ]HOQH$OLTXRWPLWHLQHUDQJHPHVVHQHQ*U|HJLOW GDQQDOVJHHLJQHWH6WLFKSUREH
²
£ GLH 5REXVWKHLW GHV 3UR]HVVHV GK VHLQH 6WDELOLWlW DXFK EHL XQEHDEVLFKWLJWHQ 6FKZDQ NXQJHQGHU3URGXNWLRQVEHGLQJXQJHQ
SURFHVV UREXVWQHVV LH WKH FDSDELOLW\ WR ZLWKVWDQG XQLQWHQGHG YDULDWLRQ LQ PDQXIDFWXULQJ FRQGLWLRQV
²
£ GDV 9RUKDQGHQVHLQ NULWLVFKHU 3UR]HVVVFKULWWH XQG UHOHYDQWHU 0DWHULDOHLJHQVFKDIWHQ GLH GLH 4XDOLWlWVPHUNPDOH GHV (QGSURGXNWV EHHLQ IOXVVHQN|QQHQ
LGHQWLILFDWLRQ RI FULWLFDO SURFHVV VWHSV DQG UHOHYDQW SURSHUWLHV RI PDWHULDOV ZKLFK FDQ LQIOXHQFH TXDOLW\ FKDUDFWHULVWLFV RI ILQLVKHG SURGXFWV
²
QDWXUHRIWKHLQVSHFWLRQW\SHGHVWUXFWLYHRUQRW
£ GLH $UW GHU 3UIXQJ ]HUVW|UHQG RGHU ]HUVW| UXQJVIUHL £ GLH$Q]DKOXQGGLH$UWGHU]XSUIHQGHQ$WWULEXWH RGHUTXDQWLWDWLYHQ0HUNPDOH £ GLH3UREHQDKPHVWUDWHJLH £ GLH KLVWRULVFKH (QWZLFNOXQJ GHU 4XDOLWlW YRQ 3UR]HVVXQGRGHU3URGXNWHQ
£ VDPSOLQJVWUDWHJ\ £ KLVWRU\ RI TXDOLW\ RI WKH SURFHVV DQGRU LWV SURGXFWV £ UHTXLUHGTXDOLW\OHYHO
£ GLHHUIRUGHUOLFKH4XDOLWlWVODJH
£ EDWFKVL]H
£ GLH&KDUJHQJU|H
7KH VDPSOLQJ SURFHGXUHV VKDOO EH SDUW RI D TXDOLW\ FRQWURO SODQ IRU D SDUWLFXODU ,9'0' 7KLV SODQ VKDOO EH EDVHG RQ SURFHVV FRQWURO PHDVXUHV ZKHUH DSSURSULDWHFRPSOHPHQWHGE\ILQDOWHVWLQJ
'LH 3UREHQDKPHYHUIDKUHQ PVVHQ 7HLO HLQHV 4XDOLWlWVNRQWUROOSODQV IU GDV MHZHLOLJH ,QYLWUR 'LDJQRVWLNXP VHLQ 'LHVHU 3ODQ EDVLHUW DXI 3UR]HVVNRQWUROOPDQDKPHQ JHJHEHQHQIDOOV HUJlQ]W GXUFKHLQH(QGNRQWUROOH %HLGHU )HVWOHJXQJ HLQHV 3UREHQDKPHYHUIDKUHQV IU HLQH EHVWLPPWH .RQWUROOPDQDKPH LVW ]X EHUFN VLFKWLJHQ GDVV GDV 9HUWUDXHQ LQ GLH JHVDPWH 4XDOLWlWVNRQWUROOVWUDWHJLH DXI GHP 9HUWUDXHQ LQ MHGH HLQ]HOQH4XDOLWlWVNRQWUROOPDQDKPHEDVLHUW 'LH $Q]DKO GHU 0HVVXQJHQ GLH XQWHU %HUFN VLFKWLJXQJ GHU YRUJHVHKHQHQ 3UIPHWKRGH XQG GHU 3UREHQDKPHVWUDWHJLH GXUFK]XIKUHQ VLQG XQG VRPLW DXFK GHU 6WLFKSUREHQXPIDQJ KlQJHQ GDKHU GDYRQ DE ZLH YLHO 9HUWUDXHQ GHU MHZHLOLJHQ .RQWUROOPD QDKPH LP 5DKPHQ GHU 4XDOLWlWVNRQWUROOVWUDWHJLH HQWJHJHQJHEUDFKWZHUGHQPXVV © DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
£ QXPEHU DQG NLQG RI DWWULEXWHV RU TXDQWLWDWLYH FKDUDFWHULVWLFVWREHWHVWHG
6WDWLVWLVFKH3UR]HVVVWHXHUXQJ
'DV9HUIDKUHQGHUVWDWLVWLVFKHQ3UR]HVVVWHXHUXQJLVW DXI 9DULDEOHQ RGHU DXI $WWULEXWH DQZHQGEDU 'LH QDWUOLFKHQ6FKZDQNXQJHQGHV3UR]HVVHVGHILQLHUHQ .RQWUROOJUHQ]HQ IU GLHVH 3UR]HVVPHUNPDOH 'DV (UJHEQLV GHU NRQVHNXWLYHQ 6WLFKSUREHQ PLW HLQHP W\SLVFKHQ 6WLFKSUREHQXPIDQJ YRQ ]ZHL ELV IQI 3UREHQ ZLUG PLW GLHVHQ .RQWUROOJUHQ]HQ YHUJOLFKHQ 6RODQJHGHU0LWWHOZHUWGLH6SDQQZHLWHRGHUVRQVWLJH JHHLJQHWH 3DUDPHWHU LQQHUKDOE GLHVHU VWDWLVWLVFK DEJHOHLWHWHQ .RQWUROOJUHQ]HQ OLHJHQ VLQG GLH $QIRU GHUXQJHQDQHLQHQÄVWDWLVWLVFKNRQWUROOLHUWHQ³3UR]HVV HUIOOW
:KHQ HVWDEOLVKLQJ D VDPSOLQJ SURFHGXUH IRU D SDUWLFXODU FRQWURO PHDVXUH LW VKDOO EH WDNHQ LQWR DFFRXQW WKDW WKH FRQILGHQFH LQ WKH HQWLUH RSHUDWLRQDO TXDOLW\ FRQWURO VWUDWHJ\ LV EXLOW XSRQ WKH FRPELQHG FRQILGHQFH DVVRFLDWHG ZLWK LWV LQGLYLGXDO TXDOLW\ PHDVXUHV 7KHQXPEHURIPHDVXUHPHQWVWREHPDGHWDNLQJWKH LQWHQGHG LQVSHFWLRQ PHWKRG DQG VDPSOLQJ VWUDWHJ\ LQWR DFFRXQW DQG WKHUHE\ WKH VDPSOH VL]H VKDOO WKHUHIRUHGHSHQGRQWKHFRQILGHQFHUHTXLUHGIRUWKDW SDUWLFXODU FRQWURO PHDVXUH DV D SDUW RI WKH TXDOLW\ FRQWUROVWUDWHJ\
6WDWLVWLFDOSURFHVVFRQWURO63&
6WDWLVWLFDOSURFHVVFRQWUROLVDSSOLFDEOHWRYDULDEOHVRU DWWULEXWHV 7KH QDWXUDO YDULDWLRQ RI WKH SURFHVV GHILQHV FRQWURO OLPLWV IRU WKRVH SURFHVV SURSHUWLHV 7KH UHVXOW RI FRQVHFXWLYH VDPSOHV ZLWK W\SLFDO VDPSOH VL]HV RI WR DUH FKHFNHG DJDLQVW WKHVH FRQWURO OLPLWV $V ORQJ DV WKH PHDQ UDQJH RU RWKHU DSSURSULDWH SDUDPHWHUV DUH IRXQG ZLWKLQ WKHVH VWDWLVWLFDOO\ GHULYHG FRQWURO OLPLWV WKH SURFHVV ZLOO EH TXDOLILHGDVÄXQGHUVWDWLVWLFDOFRQWURO³
,IWKHVHFRQWUROOLPLWVDUHHVWDEOLVKHGZLWKLQWKHOLPLWV
(1'(
:HQQGLH.RQWUROOJUHQ]HQLQQHUKDOEGHU*UHQ]HQGHU 4XDOLWlWVVSH]LILNDWLRQHQ OLHJHQ XQG GHU 3UR]HVV NRUUHNW ]HQWULHUW LVW ZLUG GHU 3UR]HVV DOV ÄIlKLJ³ EH]HLFKQHW YRUDXVJHVHW]W HV ZHUGHQ JHHLJQHWH 9HUIDKUHQ ]XU %HZHUWXQJ GHU 3UR]HVVIlKLJNHLW DQJHZHQGHW :HQQ HLQ 3UR]HVV ÄVWDWLVWLVFK NRQWUROOLHUW³ XQG GLH )lKLJNHLW GHV 3UR]HVVHV IHVWJHVWHOOW LVW VLQG GLH ]XJHK|ULJHQ 4XDOLWlWVPHUNPDOH DOV DXVUHLFKHQG NRQWUROOLHUW]XEHWUDFKWHQ $10(5.81* $OV ]XJHK|ULJHV 4XDOLWlWVPHUNPDO IU GDV 9ROXPHQ NDQQ EHLVSLHOVZHLVH GLH 0DVVH YHUZHQGHW ZHUGHQ
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9HUIDKUHQ ]XU 3UIXQJ PVVHQ VLFKHUVWHOOHQ GDVV £ HLQH RGHU PHKUHUH (LJHQVFKDIWHQ HLQHV 3URGXNWHV RGHU HLQHV 3URGXNWEHVWDQGWHLOV GLH IU GLH 4XDOLWlW YRQ %HGHXWXQJ VLQG ZlKUHQG GHV +HUVWHOOXQJVSUR]HVVHV DQ MHGHU HLQ]HOQHQ (LQKHLWJHSUIWZHUGHQ £ GLH $XVVFKXVVUDWH GLH ]% DOV PD[LPDO ]XOlVVLJHU 3UR]HQWVDW] IHKOHUKDIWHU (LQKHLWHQ IHVWJHOHJWLVWQLFKWEHUVFKULWWHQZLUG £ (LQKHLWHQ GLH GLH $QIRUGHUXQJHQ HUIOOHQ VRUJ IlOWLJ YRQ IHKOHUKDIWHQ (LQKHLWHQ JHWUHQQW ZHUGHQ 6LQG GLHVH 9RUDXVVHW]XQJHQ HUIOOW JLOW GDV ]XJH K|ULJH4XDOLWlWVPHUNPDODOVDXVUHLFKHQGNRQWUROOLHUW $10(5.81* 'LH 3UIXQJ ZLUG YRU]XJVZHLVH PLWDXWRPDWLVFKHQ9HUIDKUHQGXUFKJHIKUW
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6RQVWLJH$UWHQGHU3UR]HVVVWHXHUXQJ
%HL DQGHUHQ 3UR]HVVVWHXHUXQJHQ DXHU GHU VWDWLVWLVFKHQ 3UR]HVVVWHXHUXQJ XQG GHU 3U IXQJ JHOWHQ GLH UHOHYDQWHQ 4XDOLWlWVPHUNPDOH DOV DXVUHLFKHQG NRQWUROOLHUW ZHQQ GLH (UJHEQLVVH GHU DUWLJHU .RQWUROOPDQDKPHQ LQQHUKDOE GHU IHVWJH OHJWHQ7ROHUDQ]JUHQ]HQOLHJHQ
(QGNRQWUROOH
:HQQ GLH UHOHYDQWHQ 4XDOLWlWVPHUNPDOH DOV DXV UHLFKHQG NRQWUROOLHUW JHOWHQ EHVWHKW NHLQH ZHLWHUH 1RWZHQGLJNHLW HLQHU 3UIXQJ GLHVHU 0HUNPDOH DQ HLQHU 6WLFKSUREH GHU %HVWDQGWHLOH XQGRGHU GHU IHUWLJHQ3URGXNWH :HQQ GDV IHUWLJH 3URGXNW DXV %HVWDQGWHLOHQ ]X
RI WKH TXDOLW\ VSHFLILFDWLRQV DQG WKH SURFHVV LV FRUUHFWO\ FHQWUHG WKH SURFHVV PD\ EH FDOOHG ÄFDSDEOH³ SURYLGHG WKDW DSSURSULDWH SURFHVV FDSDELOLW\DVVHVVPHQWWHFKQLTXHVDUHXVHG :KHQHYHUDSURFHVVLVÄXQGHUVWDWLVWLFDOFRQWURO³DQG SURFHVV FDSDELOLW\ KDV EHHQ HVWDEOLVKHG WKHQ WKH DVVRFLDWHGTXDOLW\FKDUDFWHULVWLFVVKDOOEHFRQVLGHUHG DSSURSULDWHO\FRQWUROOHG 127( )RU H[DPSOH PDVV FDQ EH XVHG DV DQ DVVRFLDWHGTXDOLW\FKDUDFWHULVWLFIRUYROXPH
YHULILFDWLRQ
YHULILFDWLRQSURFHGXUHVVKDOOHQVXUHWKDW ²
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²
WKH IDLOXUH UDWH DV VSHFLILHG HJDV D PD[LPXP DOORZDEOHSHUFHQWDJHRIQRQFRQIRUPLQJLWHPVLV QRWH[FHHGHG
£ LWHPV FRQIRUPLQJ WR VSHFLILFDWLRQV DUH VWULFWO\ VHSDUDWHGIURPQRQFRQIRUPLQJLWHPV :KHQHYHU WKHVH UHTXLUHPHQWV DUH PHW WKH DVVRFLDWHG SURGXFW TXDOLW\ FKDUDFWHULVWLFV VKDOO EH FRQVLGHUHGDSSURSULDWHO\FRQWUROOHG 127( YHULILFDWLRQ LV SUHIHUDEO\ SHUIRUPHG E\ DXWRPDWHGWHVWLQJ
2WKHUW\SHVRISURFHVVFRQWURO
)RU SURFHVV FRQWUROV RWKHU WKDQ VWDWLVWLFDO SURFHVV FRQWURO DQG YHULILFDWLRQ WKH UHOHYDQW TXDOLW\ FKDUDFWHULVWLFV VKDOO EH FRQVLGHUHG DGHTXDWHO\ FRQWUROOHGLIWKHUHVXOWVRIVXFKFRQWUROPHDVXUHVDUH IRXQGWROLHZLWKLQHVWDEOLVKHGWROHUDQFHOLPLWV
)LQDOWHVWLQJ
,I WKH UHOHYDQW TXDOLW\ FKDUDFWHULVWLFV DUH FRQVLGHUHG DSSURSULDWHO\FRQWUROOHGWKHQWKHUHLVQRIXUWKHUQHHG WR YHULI\ WKHVH FKDUDFWHULVWLFV RQ D VDPSOH RI WKH FRPSRQHQWVDQGRUILQLVKHGGHYLFHV ,IDILQLVKHGGHYLFHLVFRPSRVHGRIFRPSRQHQWVHDFK RI ZKLFK KDV EHHQ SURSHUO\ FRQWUROOHG GXULQJ
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3UREHQDKPHYHUIDKUHQ GLH HLQHQ JHULQJHQ 6WLFK SUREHQXPIDQJ YRUVFKUHLEHQ RGHU VLFK VRJDU DXI QXU HLQHHLQ]LJH3URGXNWHLQKHLWYRQMHGHU&KDUJHIHUWLJHU 3URGXNWH EHVFKUlQNHQ GUIHQ QXU DQJHZHQGHW ZHUGHQ ZHQQ GLH 3URGXNW E]Z 3UR]HVVVSH]LIL NDWLRQHQ EHL DOOHQ +HUVWHOOXQJVVFKULWWHQ HLQJHKDOWHQ VLQG 'LH .RQWUROOH HLQHU HLQ]HOQHQ UHSUlVHQWDWLYHQ 3URGXNWHLQKHLWLVWDN]HSWDEHOZHQQ £ GLH+RPRJHQLWlWGHV3URGXNWHVRIIHQVLFKWOLFKLVW ]% EHL GHQ PHLVWHQ IOVVLJHQ 3URGXNWHQ EHL GHQHQ MHGHV $OLTXRW YRQ HLQHP KRPRJHQHQ *HVDPWYROXPHQDEJHIOOWZLUG
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£ GLH 3URGXNWKRPRJHQLWlW GXUFK 9DOLGLHUXQJ GHU (UJHEQLVVH EHL VWULNWHU (LQKDOWXQJ GHILQLHUWHU 0DWHULDO XQG 3UR]HVVVSH]LILNDWLRQHQ QDFKJH ZLHVHQ ZHUGHQ NDQQ 'LHV XPIDVVW DXFK SUR]HVVLQWHUQH .RQWUROOHQ XQG 3UIXQJHQ EHL HLQ]HOQHQ +HUVWHOOXQJVVFKULWWHQ GLH QDFK GHP =XIDOOVSULQ]LSRGHUSHULRGLVFKRGHUJH]LHOWLQGHQ ZLFKWLJVWHQ 6WDGLHQ GHV +HUVWHOOXQJVSUR]HVVHV ]%LQGHU$QIDQJVXQGGHU(QGSKDVH GXUFK JHIKUWZHUGHQ
PDQXIDFWXUHLWVKDOOEHVXIILFLHQWWRFKHFNLQDGGLWLRQ WR WKH SURFHVV FRQWUROV WKH LGHQWLW\ RU LQ FHUWDLQ FDVHVWKHSURSHUSHUIRUPDQFHRIWKHILQLVKHGGHYLFH 127( 6XFK D SHUIRUPDQFH YHULILFDWLRQ RQ ILQLVKHG GHYLFHV LV JHQHUDOO\ SHUIRUPHG E\ HYDOXDWLQJ WKH UHVXOWV REWDLQHG ZLWK PHDVXUHPHQWV RQ GHILQHG FRQWURO PDWHULDOV DQGRUGHILQHGSDQHOV RIUHIHUHQFHVDPSOHVHJVHUD
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$QQH[$ LQIRUPDWLYH
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£ ,WLVFRQVLGHUHGFXUUHQWVWDWHRIWKHDUWWRUHO\RQ SURGXFWTXDOLW\DVVXUDQFHEDVHGRQDFRQWUROOHG GHVLJQ DQG GHYHORSPHQW SURFHVV UHVXOWLQJ LQ D YDOLGDWHG GHVLJQ DQG YDOLGDWHG PDQXIDFWXULQJ SURFHVV LQFOXGLQJ DGHTXDWHO\ TXDOLILHG DQG FRQWUROOHG UHVRXUFHV DV ZHOO DV VWDUWLQJ PDWHULDOVZKHUHDSSURSULDWHFRPSOHPHQWHGZLWK DVSHFLILHGGHJUHHRISHUIRUPDQFHYHULILFDWLRQRQ ILQLVKHGGHYLFHV
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² ,QFRPELQDWLRQZLWKDQDSSURYHGTXDOLW\V\VWHP HJEDVHGRQ(1WKLVJHQHUDOO\SURYLGHV DVXIILFLHQWEDVLVIRUDOORZLQJSODFLQJRISURGXFWV RQ WKH PDUNHW DQG SXWWLQJ WKHP LQWR VHUYLFH ZKHUH DSSURSULDWH DIWHU DSSURYDO E\ D QRWLILHG ERG\
,Q HLQHU VROFKHQ 6LWXDWLRQ YHUODVVHQ VLFK GLH +HU VWHOOHUYRUZLHJHQGDXIGLHHIIHNWLYH$XVIKUXQJLKUHV 4XDOLWlWVPDQDJHPHQWV\VWHPV XQG HLQH HLQJHIKUWH 4XDOLWlWVNRQWUROOVWUDWHJLH
,Q VXFK D VLWXDWLRQ PDQXIDFWXUHUV WKHUHIRUH SUHGRPLQDQWO\UHO\RQWKHHIIHFWLYHLPSOHPHQWDWLRQRI WKHLUTXDOLW\V\VWHPDQGDQRSHUDWLRQDOTXDOLW\FRQWURO VWUDWHJ\
(LQH JUXQGOHJHQG DQGHUH 6LWXDWLRQ LVW JHJHEHQ ZHQQ HLQ +HUVWHOOHU GLH LQ $QKDQJ9, GHU 5LFKW OLQLH(* EHVFKULHEHQHQ (*3UIYHUIDKUHQ DQ ZHQGHW GK ZHQQ GLH %HVWLPPXQJHQ IU GLH )UHL JDEH YRQ &KDUJHQ DXI *UXQG HLQHU VWDWLVWLVFKHQ 3UIXQJ GXUFK HLQH EHQDQQWH 6WHOOH $QKDQJ 9, 1XPPHU JHOWHQ,QGLHVHP)DOOHVWHKHQLP3ULQ]LS NHLQHDQGHUHQ0LWWHO]XU3UIXQJGHU.RQIRUPLWlWGHV 3URGXNWV PLW GHQ $QIRUGHUXQJHQ ]XU 9HUIJXQJ DOV HLQHEHVWLPPWH&KDUJHIHUWLJHU3URGXNWHGLHYRQGHU EHQDQQWHQ 6WHOOH HLQHU $QQDKPHSUIXQJ XQWHU]RJHQ ZLUG
7KH VLWXDWLRQ ZKHUH WKH PDQXIDFWXUHU PDNHV XVH RI WKH (& YHULILFDWLRQ SURFHGXUH DV GHVFULEHG LQ $QQH[ 9, RI 'LUHFWLYH(& LH WKH SURYLVLRQ IRU EDWFK UHOHDVH EDVHG RQ VWDWLVWLFDO YHULILFDWLRQ E\ D QRWLILHG ERG\$QQH[9,VHFWLRQ LVIXQGDPHQWDOO\GLIIHUHQW ,Q WKLV VLWXDWLRQ LQ SULQFLSOH QR RWKHU PHDQV DUH PDGH DYDLODEOH WR DVVHVV FRQIRUPLW\ ZLWK SURGXFW UHTXLUHPHQWV WKDQ RIIHULQJ D SDUWLFXODU EDWFK RI ILQLVKHGGHYLFHVIRUDFFHSWDQFHWHVWLQJE\WKHQRWLILHG ERG\
(LQ GHUDUWLJHV 9HUIDKUHQ HUIRUGHUW GDKHU HLQH VWDWLVWLVFKH .RQWUROOH GHU 3URGXNWH GXUFK HLQH 3U IXQJ DXI $WWULEXWH XQGRGHU 9DULDEOHQ XQWHU 9HU ZHQGXQJ YRQ 6WLFKSUREHQSOlQHQ PLW HLQHU 2SHUD WLRQVFKDUDNWHULVWLN GLH HLQ GHP 6WDQG GHU 7HFKQLN HQWVSUHFKHQGHV KRKHV 0D DQ 6LFKHUKHLW XQG /HLVWXQJVLFKHUVWHOOW
6XFKDSURFHGXUHWKHUHIRUHUHTXLUHVVWDWLVWLFDOFRQWURO RI SURGXFWV EDVHG RQ LQVSHFWLRQ E\ DWWULEXWHV DQGRU YDULDEOHV HQWDLOLQJ VDPSOLQJ VFKHPHV ZLWK RSHUDWLRQDO SURSHUWLHV ZKLFK HQVXUH D KLJK OHYHO RI VDIHW\DQGSHUIRUPDQFHDFFRUGLQJWRWKHVWDWHRIWKH DUW
$QKDQJ9,1XPPHU GHU5LFKWOLQLH(*OHJW IHVW GDVV GLH &KDUJHQDQQDKPH DXI *UXQG GHU VWDWLVWLVFKHQ 3UIXQJ GXUFK DQGHUH &KDUJHQ .RQIRUPLWlWVEHZHUWXQJVYHUIDKUHQ ]X HUJlQ]HQ RGHU
$QQH[9, VHFWLRQ RI 'LUHFWLYH(& UHFRJQLVHV WKDW WR WKH H[WHQW WKDW EDWFK DFFHSWDQFH EDVHGRQVWDWLVWLFDOYHULILFDWLRQLVIRUFHUWDLQDVSHFWV QRW FRQVLGHUHG DSSURSULDWH HLWKHU E\ WKH
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(LQH lKQOLFKH RGHU LGHQWLVFKH 6LWXDWLRQ LVW JHJHEHQ ZHQQ GHU +HUVWHOOHU GLH %HVWLPPXQJHQ IU GLH VWDWLVWLVFKH 3UIXQJ QLFKW DQZHQGHW ,Q GLHVHP )DOOH VROOWH GHU +HUVWHOOHU JHHLJQHWH 9HUIDKUHQ ]XU 3UR]HVV .RQWUROOH XQG 3URGXNWEHUZDFKXQJ HLQULFKWHQ GLH YRQ GHU EHQDQQWHQ 6WHOOH JHQHKPLJW ZHUGHQ PVVHQ HUJlQ]HQG ZLUG GDV 4XDOLWlWVPDQDJHPHQWV\VWHP GXUFK GLH EHQDQQWH 6WHOOHJHQHKPLJWXQGEHUZDFKW
7KLVLQHIIHFWUHVHPEOHVRUPD\EHFRPHLGHQWLFDOWR WKH VLWXDWLRQ ZKHUH WKH PDQXIDFWXUHU PDNHV QR XVH RI WKH SURYLVLRQ IRU VWDWLVWLFDO YHULILFDWLRQ ,W VKRXOG WKHUHIRUH LQYROYH DGHTXDWH SURFHVV FRQWURO PHDVXUHV DQG SURGXFW PRQLWRULQJ WR EH HVWDEOLVKHG E\WKHPDQXIDFWXUHUZLWKWKHDSSURYDORIWKHQRWLILHG ERG\ FRPSOHPHQWHG ZLWK WKH DSSURYDO DQG VXUYHLOODQFH RI WKH PDQXIDFWXUHU V TXDOLW\ V\VWHP E\ WKHQRWLILHGERG\
$10(5.81* (LQ %HLVSLHO IU HLQH 3URGXNWTXDOLWlW GLH QXU VFKZHU RGHU JDU QLFKW GXUFK 3UIXQJ GHV IHUWLJHQ 3URGXNWV ZRKO DEHU GXUFK 3UR]HVVNRQWUROOHQ XQG 9DOLGLHUXQJYRQ3UR]HVVHQQDFKJHZLHVHQZHUGHQNDQQLVW GLH6WHULOLWlW
127( $Q H[DPSOH RI D SURGXFW TXDOLW\ ZKLFK FDQ EH GLIILFXOW RU HYHQ LPSRVVLEOH WR YHULI\ E\ WHVWLQJ WKH ILQLVKHG SURGXFWV EXW WKDW FDQ EH GHPRQVWUDWHG E\ SURFHVV FRQWURODQGYDOLGDWLRQRISURFHVVHVLVVWHULOLW\
'LH&KDUJHQDQQDKPHGXUFKHLQHEHQDQQWH6WHOOHDXI *UXQGGHU$QQDKPHSUIXQJVWDWLVWLVFKH3UIXQJ LVW QLFKW ]X YHUZHFKVHOQ PLW GHP (UIRUGHUQLV HLQHU &KDUJHQIUHLJDEH GXUFK HLQH EHQDQQWH 6WHOOH EHL ,Q YLWUR'LDJQRVWLNDQDFK$QKDQJ,,/HW]WHUHEHUXKWDXI GHU *HQHKPLJXQJ XQG hEHUZDFKXQJ GHV 4XDOLWlWV PDQDJHPHQWV\VWHPV GHV +HUVWHOOHUV XQG GHU %HZHUWXQJ GHU &KDUJHQSURWRNROOH GXUFK HLQH EH QDQQWH 6WHOOH +LHU]X NDQQ HV HUIRUGHUOLFK VHLQ GHU EHQDQQWHQ6WHOOHJHPlGHQLP9RUDXVYHUHLQEDUWHQ %HGLQJXQJHQ XQG 0RGDOLWlWHQ 6WLFKSUREHQ DXV &KDUJHQ IHUWLJHU 3URGXNWH ]XU 9HUIJXQJ ]X VWHOOHQ 'HU 8PIDQJ GHU IU GLHVHQ =ZHFN DXV]XZlKOHQGHQ 6WLFKSUREH ZLUG QLFKW DQKDQG HLQHU VWDWLVWLVFK EHJUQGHWHQ %HUHFKQXQJ EHVWLPPW VRQGHUQ KlQJW YRQGHQ$EVLFKWHQGHUEHQDQQWHQ6WHOOHDE,QGLHVHQ )lOOHQ NDQQ VLFK HLQH VHKU EHJUHQ]WH $Q]DKO YRQ 3URGXNWHLQKHLWHQDOVDXVUHLFKHQGHUZHLVHQ
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7KLV(XURSHDQ6WDQGDUGKDVEHHQSUHSDUHGXQGHUD PDQGDWHJLYHQWR&(1E\WKH(XURSHDQ&RPPLVVLRQ DQG WKH (XURSHDQ )UHH 7UDGH $VVRFLDWLRQ DQG VXSSRUWVUHTXLUHPHQWVRI'LUHFWLYH(&
:$51+,1:(,6 )U 3URGXNWH GLH LQ GHQ $QZHQGXQJVEHUHLFK GLHVHU 1RUP IDOOHQ N|QQHQ ZHLWHUH $QIRUGHUXQJHQ XQG ZHLWHUH (*5LFKWOLQLHQ DQZHQGEDUVHLQ
:$51,1* 2WKHU UHTXLUHPHQWV DQG RWKHU (& 'LUHFWLYHVPD\EHDSSOLFDEOHWRWKHSURGXFWV IDOOLQJ ZLWKLQWKHVFRSHRIWKLVVWDQGDUG
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'LH hEHUHLQVWLPPXQJ PLW GHQ $EVFKQLWWHQ GLHVHU 1RUP LVW HLQH 0|JOLFKNHLW GLH $QIRUGHUXQJHQ GHU EHWUHIIHQGHQ 5LFKWOLQLH XQG GHU ]XJHK|ULJHQ ()7$ 9RUVFKULIWHQ]XHUIOOHQ
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DEUTSCHE NORM
August 2004
X
DIN EN 14136 ICS 11.100
Verwendung externer Qualitätssicherungsprogramme bei der Bewertung der Durchführung von Untersuchungsverfahren in der In-vitro-Diagnostik; Deutsche Fassung EN 14136:2004 Use of external quality assessment schemes in the assessment of the performance of in vitro diagnostic examination procedures; German version EN 14136:2004
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Utilisation des programmes d’évaluation externe de la qualité dans l’évaluation de la performance des procédures de diagnostic in vitro; Version allemande EN 14136:2004
Gesamtumfang 14 Seiten
Normenausschuss Medizin (NAMed) im DIN
DIN Deutsches Institut für Normung e.V. • Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet. Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin ©
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9529097
DIN EN 14136:2004-08
Die Europäische Norm EN 14136:2004 hat den Status einer Deutschen Norm.
Nationales Vorwort
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Die Europäische Norm EN 14136:2004 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitroDiagnostika“ unter Beteiligung deutscher Experten erarbeitet. Im DIN Deutsches Institut für Normung e.V. war hierfür der Normenausschuss Medizin (NAMed), Arbeitsausschuss C 3 „Qualitätsmanagement in medizinischen Laboratorien“, zuständig.
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EN 14136
EUROPÄISCHE NORM EUROPEAN STANDARD NORME EUROPÉENNE
Mai 2004
ICS 11.100
Deutsche Fassung
Verwendung externer Qualitätssicherungsprogramme bei der Bewertung der Durchführung von Untersuchungsverfahren in der In-vitro-Diagnostik Use of external quality assessment schemes in the assessment of the performance of in vitro diagnostic examination procedures
Utilisation des programmes d'évaluation externe de la qualité dans l'évaluation de la performance des procédures de diagnostic in vitro
Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 2. März 2004 angenommen. Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich. Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
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CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und Zypern.
EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION
Management-Zentrum: rue de Stassart, 36
© 2004 CEN
B-1050 Brüssel
Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
Ref. Nr. EN 14136:2004 D
EN 14136:2004 (D)
Inhalt Seite
Vorwort................................................................................................................................................................ 3 Einleitung ............................................................................................................................................................ 3 1
Anwendungsbereich............................................................................................................................. 4
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Normative Verweisungen ..................................................................................................................... 5
3
Begriffe................................................................................................................................................... 5
4
Gestaltungsanforderungen für externe Qualitätssicherungsprogramme (EQAS)......................... 6
5
Anforderungen an Organisationen, die EQAS durchführen............................................................. 7
6 6.1 6.2 6.3
Bewertung analytischer Untersuchungsverfahren............................................................................ 8 Allgemeines ........................................................................................................................................... 8 Bewertungsverfahren für quantitative Ergebnisse auf Verhältnis- oder Differenzskalen............. 9 Beurteilung qualitativer Ergebnisse auf Nominalskalen oder quantitativer Ergebnisse auf Ordinalskalen......................................................................................................................................... 9
7
Verwendung der Ergebnisse zur Feststellung möglicher Mängel ................................................. 10
8
Archivierung der Dokumente............................................................................................................. 10
9
Vertraulichkeit ..................................................................................................................................... 10
Anhang ZA (informativ) Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und den grundlegenden Anforderungen der EU-Richtlinie 98/79/EG........................................................... 11
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Literaturhinweise.............................................................................................................................................. 12
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Vorwort Dieses Dokument (EN 14136:2004) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitro-Diagnostika“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN gehalten wird. Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis November 2004, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis November 2004 zurückgezogen werden. Dieses Dokument wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die Europäische Kommission und die Europäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der EURichtlinien. Zum Zusammenhang mit EU-Richtlinien siehe informativen Anhang ZA, der Bestandteil dieses Dokumentes ist. Dieses Dokument enthält Literaturhinweise. Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn, Vereinigtes Königreich und Zypern.
Einleitung
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Externe Qualitätssicherungsprogramme (External Quality Assessment Schemes, EQAS) sind ein wesentlicher Bestandteil von Mechanismen, die gestaltet wurden, um die analytische Qualität und die medizinische Eignung von klinischen Laboratoriumsdaten zu gewährleisten und zu verbessern. EQAS sind am höchsten in den Gebieten entwickelt, in denen meist quantitative numerische Daten erzeugt werden; besonders in der klinischen Chemie, Haematologie, Immunologie usw. Jedoch können EQAS auch auf qualitative oder mehr subjektive Untersuchungen wie in der Mikrobiologie und Parasitologie sowie wie auch in der Histo-oder Zytopathologie ausgedehnt werden. Die Teilnahme und die vertretbare Leistung bei EQAS erfüllen eine wertvolle Funktion beim Errichten von Maßstäben in der Laboratoriumsmedizin und der Unterrichtung der Lieferanten und Anwender über den potenziellen Nutzen und die Grenzen von Laboratoriumsuntersuchungen. Die von EQAS zur Verfügung gestellten objektiven Daten stellen einen grundlegenden Bestandteil der Bemühungen dar, den gegenwärtig neuesten Stand der Laborleistung mit den medizinischen Anforderungen in Verbindung zu bringen. EQAS sind bereits wesentliche Bestandteile der obligatorischen oder freiwilligen Laborakkreditierungssysteme in Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Eine gute klinische Laboratoriumspraxis schließt sowohl die externe Qualitätssicherung als auch die interne Qualitätskontrolle als komplementäre Bestandteile der Qualitätssicherung ein. In Ergänzung zu den wesentlichen Zielen der EQAS (siehe ISO/IEC-Leitfaden 43-1) können die Daten aus den EQAS auch eine wertvolle Quelle sein, die Vergleiche zwischen alternativen neuen und eingeführten analytischen Verfahren (einschließlich von In-vitro-Diagnostika, nachfolgend als IVD bezeichnet), die beim Nachweis der Übertragbarkeit von Verfahren zwischen verschiedenen Laboratorien oder beim Aufdecken von
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Schwierigkeiten oder Mängeln in deren Durchführung darstellen, die nur bei langzeitiger und weit verbreiteter Anwendung sichtbar werden können. Ein EQAS, bei dem für die Untersuchungsproben Werte aus Referenzmessverfahren vorhanden sind, kann den Beweis der Richtigkeit für die Ergebnisse liefern, die durch Anwendung unterschiedlicher Verfahren erhalten wurden; ein EQAS, bei dem die gleichen Untersuchungsproben wiederholt und häufig verschickt werden, kann die Reproduzierbarkeit und z. B. die möglichen Auswirkungen von Veränderungen der Eigenschaften eines IVD veranschaulichen. Die obersten Ziele der einzelnen EQAS sind unterschiedlich und reichen von solchen, die hauptsächlich auf eine Sicherstellung der Erfüllung von speziellen Leistungszielen gerichtet sind, bis hin zu solchen, die auf eine allgemeine Prüfung und Verbesserung besonderer Dienstleistungen hinzielen: z. B. bei der Entwicklung eines Teilnahmenetzwerkes oder bei der Aufstellung von Kriterien zur Leistungsbeurteilung von mehr subjektiven Untersuchungen. Danach unterscheiden sich die Einzelheiten der Programme wie Organisation (z. B. durch für den Erlass von Bestimmungen zuständige Behörden, wissenschaftliche Fachgesellschaften oder Industriekonzerne), Art und Häufigkeit der Probenverteilung und Bewertung der Ergebnisse von einem Programm zum anderen. Aufgrund der unterschiedlichen Funktionen und Ziele der EQAS ist es weder möglich noch wünschenswert, ein einziges Organisationsmuster für alle derartigen Programme festzulegen, und diese Europäische Norm beabsichtigt nicht, dies zu tun. Die allgemeinen Grundsätze für die Gestaltung und Durchführung von EQAS sind im ISO/IEC-Leitfaden 43-1 dargelegt und schließen ein: ¾ die Verwendung geeigneter Untersuchungsproben; ¾ die wirkungsvolle Verteilung an die Teilnehmer (z. B. Laboratorien und/oder patientennahe Untersuchungsstellen); ¾ die rasche Verarbeitung der Daten aus den Untersuchungen; ¾ die Rücksendung von Berichten an die Teilnehmer, die im Hinblick auf festgesetzte Kriterien eindeutig ausgewertet worden sind; ¾ das Verfahren für das weitere Vorgehen bei nicht zufrieden stellender Leistung (z. B. durch Beratungsdienste). Um zu ermöglichen, dass die EQAS Daten zur Verfügung stellen, die der Überwachung der analytischen Leistung bestimmter Verfahren (einschließlich IVD) zweckdienlich sind, werden zusätzliche Merkmale angewendet. Zum Beispiel sollten EQAS unmissverständlich die einzelnen in statistisch signifikanter Anzahl verwendeten Verfahren (Geräte) in ihrer Identität bezeichnen und vor allem sollten sie in der Lage sein, zwischen den zu einem bestimmten Verfahren (Gerät) gehörenden Leistungskennwerten und denen, die seinen Anwendern zuzuschreiben sind, zu unterscheiden.
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Diese Europäische Norm benennt Wege, auf denen die EQAS diesen verfahrens-(geräte-)bezogenen Kriterien gerecht werden können. Auf diese Weise ist ein EQAS in der Lage, zum Nutzen sowohl von deren Herstellern als auch von deren Anwendern zur Überwachung von IVD nach deren Markteinführung beizutragen, wie es in der Richtlinie 98/79/EG über In-vitro-Diagnostika erwähnt wird.
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Anwendungsbereich
Diese Europäische Norm gilt für externe Qualitätssicherungsprogramme, nachfolgend als EQAS (External Quality Assessment Schemes) bezeichnet, die in ihre Funktionen die Beurteilung und Bewertung der Leistung bestimmter in-vitro-diagnostischer Verfahren (einschließlich der In-vitro-Diagnostika, nachfolgend als IVD bezeichnet) einbeziehen. Sie legt die Anforderungen dar, die erforderlich sind, damit die EQAS diese Funktion in Beziehung auf Folgendes erfüllen können: ¾ die Struktur und die Organisation des Programms; ¾ die Identitätsfestlegung der vom Teilnehmer verwendeten Verfahren bzw. IVD; ¾ die Gliederung und Bewertung der Daten.
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ANMERKUNG Die entsprechend diesen Kriterien gewonnenen externen Qualitätssicherungsdaten helfen Herstellern, Anwendern oder zuständigen Behörden, die Leistung von IVD nach deren Markteinführung unabhängig zu überwachen.
Diese Europäische Norm legt weder die Art und Weise fest, nach denen die EQAS ihrerseits organisiert werden, noch wie die einzelne oder gemeinsame Leistung klinischer Laboratorien bewertet wird.
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Normative Verweisungen
Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen dieser Publikationen nur zu dieser Europäischen Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschließlich Änderungen). EN 375:2001, Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller von Reagenzien für in-vitro-diagnostische Untersuchungen zum Gebrauch durch Fachpersonal. EN 12286:1998, In-vitro-Diagnostika — Messung von Größen in Proben biologischen Ursprungs — Darstellung von Referenzmessverfahren. EN 45003:1995, Akkreditierungssysteme für Kalibrier- und Prüflaboratorien — Allgemeine Anforderungen für Betrieb und Anerkennung. EN ISO 15195, Laboratoriumsmedizin — Anforderungen an Referenzmesslaboratorien (ISO 15195:2003). EN ISO 17511, In-vitro-Diagnostika — Messung von Größen in Proben biologischen Ursprungs — Metrologische Rückführbarkeit der für Kalibratoren und Kontrollmaterialien festgelegten Werte (ISO 17511:2003). EN ISO 18153, In-vitro-Diagnostika — Messung von Größen in Proben biologischen Ursprungs — Metrologische Rückführbarkeit von Werten der katalytischen Konzentration von Enzymen, die Kalibratoren und Kontrollmaterialien zugeordnet sind (ISO 18135:2003). ISO 3534-1:1993, Statistics — Vocabulary and symbols — Part 1: Probability and general statistical terms. International Vocabulary of Basic and General Terms in Metrology (VIM), 2nd edition, Geneva: ISO, 1993.
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Begriffe
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Für die Anwendung dieser Europäischen Norm gelten die in EN 375:2001, EN 12286:1998, EN ISO 17511:2003, EN 45003:1995, ISO 3534-1:1993, dem International Vocabulary of Basic and General Terms in Metrology (VIM) angegebenen und die folgenden Begriffe. 3.1 Bezugswert ein Wert, der, bisweilen durch Konvention, einer bestimmten Größe zugeordnet wird und bei dem anerkannt wird, dass er eine für einen bestimmten Zweck angemessene Unsicherheit aufweist [ISO/IEC-Leitfaden 43-1:1997] 3.2 externe Qualitätssicherung EQA Feststellung der einzelnen und gemeinsamen Leistung von Laboratorien und der Leistungsmerkmale von Untersuchungsverfahren mittels Vergleich zwischen den Laboratorien
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ANMERKUNG Die erstrangigen Ziele der EQA sind erzieherischer Natur, und sie können durch zusätzliche Elemente unterstützt werden.
3.3 Nominalskala Skala mit einem Satz möglicher Werte für eine bestimmte Größenart, die jeweils durch ein Wort oder ein Symbol ohne irgend eine Beziehung zu einer Größe bezeichnet werden BEISPIEL
Blutgruppe (A, B, AB, 0).
ANMERKUNG Die Werte können entsprechend praktischen Überlegungen und Übereinkunft in jeder willkürlichen Ordnung aufgeführt werden.
3.4 Ordinalskala Skala mit einem geordneten Satz möglicher Werte für eine bestimmte Größenart, die jeweils durch ein Wort oder ein Symbol bezeichnet werden, das zu einer Einordnung entsprechend der Größe verwendet wird, wobei aber die Differenzen oder die Quotienten zwischen den Werten keine arithmetische Bedeutung besitzen BEISPIELE 1, 2, 3.
Formulierungen wie „nicht nachgewiesen“, „schwach positiv“, „positiv“, „stark positiv“ oder Zahlen wie 0,
3.5 Zielwert der anerkannte Referenzwert ANMERKUNG Beispiele von Zielwerten sind Bezugswerte, Werte aus Referenzverfahren und durch Übereinstimmung festgelegte Werte.
3.6 Referenzmessverfahren vollständig erforschtes Messverfahren, bei dem nachgewiesen ist, dass es Werte mit einer Messunsicherheit ergibt, die für ihre vorgesehene Verwendung angemessen ist, besonders bei der Bewertung der Richtigkeit anderer Messverfahren für die gleiche Größe und bei der Merkmalsfeststellung von Referenzmaterialien [EN 12286:1998, 3.7] 3.7 Referenzmethodenwert durch ein Referenzmessverfahren erhaltener Wert
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3.8 Ringversuchsprobe eine für eine ausgewählte Untersuchung an die Teilnehmer übersandte Probe, wobei das Ergebnis zur unabhängigen Bewertung der Leistung an die EQAS-Organisation zurück geschickt wird.
4 4.1
Gestaltungsanforderungen für externe Qualitätssicherungsprogramme (EQAS) Die EQAS-Organisation muss vor Beginn der Reihenuntersuchungen deren Ziele formulieren.
4.2
Die EQAS-Organisation muss Untersuchungsproben zur Verfügung stellen, die so zusammen gesetzt sind, dass sie so weit wie möglich die relevanten Eigenschaften der Proben, auf die die Anwendung der diagnostischen Verfahren vorgesehen ist, nachbilden.
ANMERKUNG 1
Zur Erstellung von Zielwerten zu Reihenuntersuchungsproben siehe EN ISO 17511.
ANMERKUNG 2 Für einige Bewertungen kann es angemessen sein, einen Satz von Untersuchungsproben mit unterschiedlichen Zielwerten zu verwenden.
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ANMERKUNG 3 Die Verantwortlichkeit der EQAS-Organisation für die Bereitstellung von Untersuchungsproben mit geeigneten Eigenschaften ist im ISO/IEC-Leitfaden 43-1 dargelegt. ANMERKUNG 4 Die EQAS-Organisationen sollten keine Untersuchungsproben mit unphysiologischen Zusatzstoffen auswählen, die ein einzelnes IVD benachteiligen können.
4.3
Die Häufigkeit der Analysen muss für die Untersuchung geeignet sein und mindestens sechsmal pro Jahr betragen. Um eine Überprüfung der Leistung von neueren IVD zu ermöglichen, müssen die Prüfdaten so schnell wie möglich nach der Rücksendung der Ergebnisse zur Verfügung stehen.
4.4
Um die Leistung eines bestimmten IVD zu beurteilen, muss die Gestaltung der EQAS eine geräte- oder verfahrensspezifische Bewertung der Ergebnisse ermöglichen.
ANMERKUNG terial.
Die Untersuchung kann eine Kombination von IVD einbeziehen, z. B. Gerät, Reagenz und Kalibrierma-
4.5
Für jedes von einem einzelnen Hersteller gelieferte IVD müssen Häufigkeitsverteilungen, Maße der zentralen Tendenz (z. B. Medianwert) und Maße der Streuung (z. B. Standardabweichung, Quantile) der Ergebnisse der Teilnehmer berichtet werden, wenn die Anzahl der Teilnehmer für eine statistische Auswertung geeignet ist.
ANMERKUNG 1 Wenn für unterschiedliche IVD, die zur Messung der gleichen Größe vorgesehen sind, die metrologische Rückführbarkeit auf das gleiche Referenzmessverfahren beansprucht wird, sollten die zentralen Tendenzen ihrer Verteilungen in Richtung des Zielwertes konvergieren, der durch Anwendung des Referenzmessverfahrens für die gleichen Proben erhalten wird. ANMERKUNG 2 Die EQAS-Organisation sollte im gegebenen Fall Zugang zu nach EN ISO 15195 anerkannten Laboratorien haben, die Werte aus Referenzverfahren mit angegebener Messunsicherheit und metrologischer Rückführbarkeit bestimmen können.
4.6
Das EQAS muss so gestaltet sein, dass die EQAS-Organisation in der Lage ist, die Leistung der einzelnen Teilnehmer von der Leistung des Verfahrens, wie es von allen Teilnehmern durchgeführt wird, zu unterscheiden.
4.7
Die Auswahl des Verfahrens für die Festsetzung der Bezugswerte in den Ringversuchsproben muss für die vorgesehene Untersuchung geeignet sein.
ANMERKUNG 1 ¾
der Wert aus dem Referenzmessverfahren;
¾
der aus der bekannten Zusammensetzung abgeleitete Wert;
¾
der durch Übereinstimmung festgelegte verfahrensabhängige oder -unabhängige Wert.
ANMERKUNG 2 © DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Beispiele für Bezugswerte sind
Es ist vorzuziehen, Bezugswerte mit festgestellten Messunsicherheiten zu verwenden.
4.8
Wenn Werte mittels eines international anerkannten Referenzmessverfahrens festgesetzt werden, müssen die Anforderungen von EN 12286, EN ISO 15195 und EN ISO 17511 erfüllt werden.
4.9
5
Die EQAS-Organisation muss dokumentieren, wie die Bezugswerte ermittelt wurden.
Anforderungen an Organisationen, die EQAS durchführen
5.1
Ein EQAS muss durch eine sachkundige Organisation durchgeführt werden, die auf dem Gebiet der laboratoriumsmedizinischen Untersuchungen etabliert ist.
5.2
Die EQAS-Organisation muss über einen unabhängigen medizinischen und wissenschaftlichen Beirat verfügen.
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5.3
Die EQAS-Organisation muss frei von jeglichen kommerziellen, finanziellen oder anderen Interessenkonflikten – seien diese intern oder extern – sein, die deren unabhängiges Urteil beeinflussen oder die Qualität der Arbeit nachteilig beeinflussen könnten.
ANMERKUNG festlegen.
Nationale Behörden können zusätzliche Anforderungen für die Qualifikation der EQAS-Organisation
5.4
Das EQAS muss so organisiert sein, dass alle beteiligten Seiten jederzeit das Vertrauen in dessen unabhängiges Urteil aufrecht erhalten.
5.5
Die EQAS-Organisation muss ein Qualitätsmanagementsystem einrichten und pflegen.
ANMERKUNG 1 an.
Der ISO/IEC-Leitfaden 43-1 und ILAC-G13:2000 geben Beispiele für ein Qualitätsmanagementsystem
ANMERKUNG 2 Die Organisation sollte durch eine nationale oder europäische Akkreditierungskörperschaft akkreditiert und/oder von einer nationalen Behörde anerkannt sein.
6 6.1
Bewertung analytischer Untersuchungsverfahren Allgemeines
6.1.1 Die Art der Untersuchungsproben und die Bezugswerte müssen, wo dies möglich ist, für die Ziele des jeweiligen Ringversuchs und für die zu beurteilenden IVD angemessen sein. 6.1.2 Die Ergebnisse müssen für jedes einzelne in-vitro-diagnostische Untersuchungsverfahren berichtet und entsprechend den an das Verfahren gestellten Ansprüchen bewertet werden. 6.1.3 Wenn der Bezugswert für eine Untersuchungsprobe den Anspruch auf Rückführbarkeit auf ein festgelegtes metrologisches Niveau erhebt, gelten die Anforderungen von EN ISO 17511 und EN ISO 18153. 6.1.4 Die Daten eines Ringversuchs müssen durch die Anwendung statistischer Techniken, die für die Art des untersuchten Merkmals angemessen sind, bewertet werden. Das/die statistische(n) Verfahren, einschließlich der Verfahren für die Feststellung von Ausreißern, müssen durch die EQA-Organisation beschrieben und den Teilnehmern des Programms verfügbar gemacht werden. ANMERKUNG 1
Siehe auch ISO/IEC-Leitfaden 43-1.
ANMERKUNG 2 Eine Leistungsbewertung, deren Grundlage die Daten aus mehr als einer Probe oder auch von mehr als einem Anwender stammen, sollte zuverlässiger sein und wird empfohlen. Die Anzahl der Proben und/oder die Häufigkeit der Untersuchungen werden von der Gestaltung des EQAS abhängen.
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ANMERKUNG 3
Siehe auch ISO/DIS 13528.
6.1.5 Die durch EQAS erhaltenen Ergebnisse müssen nach den Kriterien für eine vertretbare Leistung und in Beziehung zu den für dieses IVD vom Hersteller gemachten Ansprüchen beurteilt werden. ANMERKUNG 1 Die Kriterien für eine vertretbare Leistung sollten die medizinische Erfordernisse (z. B. auf der Grundlage der biologischen Streuung oder sonstiger Kriterien) und den „wissenschaftlich-technischen Stand“ der Qualität der IVD widerspiegeln. In einigen Ländern liefern die nationale Gesetzgebung, Regeln oder Richtlinien derartige Kriterien. EQA-Organisatoren auf nationaler oder regionaler Ebene sollten, unter Berücksichtigung von 6.1.4, eine Übereinstimmung über die angewandten Kriterien anstreben. ANMERKUNG 2 Für die Größen, die nicht auf SI-Einheiten rückführbar sind, sollte besonderer Wert auf die Gebrauchstauglichkeit, d. h. die medizinischen Anforderungen, gelegt werden, bis international vereinbarte auf Übereinstimmung beruhende Referenzmesssysteme zu erwarten sind. Ein als Leistungskriterium auf die Daten aller Laboratorien, die über die gleiche Größe berichten, angewendetes 95 %-Perzentil berücksichtigt nicht die Bedingung, dass jedes Verfahren ein einzigartiges Ergebnis erzeugen kann. In diesen Fällen ist ein einziger Bezugswert für alle IVD, die behaupten, die gleiche Substanz quantitativ zu erfassen, nicht angemessen. Daher sollte ein Untersuchungsbericht die Ergebnisse
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jedes Verfahrens für die Gruppe der Laboratorien, die dieses Verfahren anwenden, getrennt angeben. Ein nicht validierter Mittelwert für alle Laboratorien sollte bei der Leistungsbewertung von Produkten, mit denen diese Substanzen quantitativ bestimmt werden, vermieden werden. Wenn eine internationale Übereinstimmung über ein Referenzmesssystem für eine solche Substanz erreicht worden ist, kann ein Bezugswert oder ein Wert aus einem Referenzverfahren festgelegt werden.
6.1.6 Der EQA-Organisator muss für eine zuverlässige Bewertung der Ergebnisse eine ausreichende Menge an Informationen zusammen tragen, die in Verbindung mit den Ergebnissen stehen (z. B. Identität des Untersuchungskits, Kalibrator, Messgeräte). 6.1.7 Schlussfolgerungen auf die Leistung eines besonderen IVD dürfen nur erfolgen, wenn die Daten unter Anwendung der vom Hersteller empfohlenen Arbeitsvorschriften erhalten wurden (z. B. Einstellungskombinationen von Reagenz, Kalibrator und Messgerät). ANMERKUNG 1 Der Anwender sollte ersucht werden, zu erklären, ob das IVD entsprechend der Gebrauchsanweisung verwendet wurde. ANMERKUNG 2 Ergebnisse von Anwendern, von denen bekannt ist oder bei denen festgestellt wurde, dass sie das IVD nicht nach den Anweisungen des Herstellers verwenden, sollten nicht in die Leistungsüberwachung dieses Produkts einbezogen werden.
6.2
Bewertungsverfahren für quantitative Ergebnisse auf Verhältnis- oder Differenzskalen
6.2.1 Die Bewertung der Ergebnisse bei einem IVD darf nicht nur auf der individuellen und durchschnittlichen Abweichung der Ergebnisse von Bezugswerten beruhen, sondern auch auf der Variabilität (Streuung) der Ergebnisse zwischen den einzelnen Anwendern. 6.2.2 Zu Beginn müssen die statistischen Verteilungen der Ergebnisse beurteilt werden, um das Vorliegen einer systematischen Abweichung und/oder von Streuungsproblemen aufzudecken. ANMERKUNG 1
Jeder der folgenden Leistungsmerkmale kann Mängel eines Verfahrens oder eines IVD aufdecken:
Eine systematische Abweichung (siehe auch 6.5.1) kann z. B. ausgehen von: ¾
einer unrichtigen Durchführung des Messverfahrens;
¾
einer unrichtigen Kalibrierung;
¾
unterschiedlichen Spezifitäten (zwischen Verfahren);
¾
einer Anfälligkeit gegenüber Störungen;
¾
einer fehlenden Austauschbarkeit der Untersuchungsprobe.
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Eine Streuung kann z. B. ausgehen von: ¾
einer unrichtigen Durchführung des Messverfahrens;
¾
chargenbezogenen Unterschieden;
¾
einer Anfälligkeit gegenüber Einflüssen durch den Anwenders oder das Gerät;
¾
einer Anfälligkeit gegenüber Veränderungen infolge Versand oder Gebrauch.
ANMERKUNG 2 Veränderungen der Leistung können auf ein sich entwickelndes Problem hinweisen. Zum Beispiel könnte sich eine zunehmende systematische Abweichung mit zunehmender Streuung aus neuen Chargen eines IVD ergeben, die eine Leistung aufweisen, die sich unerwartet von den vorherigen Chargen unterscheidet.
6.3
Beurteilung qualitativer Ergebnisse auf Nominalskalen oder quantitativer Ergebnisse auf Ordinalskalen
6.3.1 Die Ergebnisse von in-vitro-diagnostischen Untersuchungen, die in EQAS zu solchen analytischen Ergebnissen und Feststellungen führen, sind zu berichten ¾ nach einer Nominalskala
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ANMERKUNG 1 In-vitro-diagnostische Untersuchungen, die in EQAS solche Ergebnisse liefern, sind zum Beispiel die Untersuchung auf: ¾
ABO und RhD-Blutgruppen oder irreguläre Antikörper;
¾
die Blutzellmorphologie;
¾
die Anwesenheit oder Abwesenheit von Mikroorganismen, Viren oder Infektionserregern;
¾
die Anwesenheit oder Abwesenheit spezifischer Antikörper;
¾
die Anwesenheit oder Abwesenheit von Genen oder bestimmten DNA-Sequenzen;
oder ¾
nach einer Ordinalskala.
ANMERKUNG 2 In-vitro-diagnostische Untersuchungen, die nach Ordinalskalen angegebene Ergebnisse erzeugen, sind zum Beispiel die quantitative Bestimmung willkürlich gewählter Konzentrationen von Protein, Glucose oder Blut im Urin.
6.3.2 Eine Leistungsbewertung von IVD für Untersuchungen, bei denen Nominal- oder Ordinalskalen angewendet werden (z. B. die Identifizierung von Organismen oder virologische Screeninguntersuchungen) muss auf geeigneten Prinzipien beruhen. ANMERKUNG Viele EQAS-Organisationen benutzen für diese Untersuchungen ein numerisches Punktbewertungssystem, das sowohl für die Bewertung der Leistung von Verfahren als auch von einzelnen Laboratorien verwendet werden kann. Die diagnostische Zuverlässigkeit und die Streuung zwischen Laboratorien sind dabei äquivalent zur systematischen Abweichung und der Streuung bei quantitativen Analysen, erfordern aber andere statistische Verfahren.
7
Verwendung der Ergebnisse zur Feststellung möglicher Mängel
7.1
In dem Fall, dass Ringversuchsergebnisse ein offensichtliches Problem anzeigen, muss die Sachlage weiterführend untersucht werden.
ANMERKUNG In diesem Fall sollten die Ringversuchsergebnisse mit der vom Hersteller angegebenen Leistung verglichen werden. Die Leistung kann hinsichtlich eines Verfahrens höherer metrologischer Ordnung und an geeigneten klinischen Proben erneut bewertet werden.
7.2
Im Fall des Erkennens einer Funktionsstörung eines IVD muss die EQAS-Organisation in erster Linie den Hersteller oder dessen bevollmächtigten Vertreter informieren.
ANMERKUNG
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Die EQAS-Organisation kann auch die zuständigen Behörden informieren.
Archivierung der Dokumente
Alle Dokumente, die sich auf die Festlegung eines Bezugswertes bei Untersuchungsproben beziehen, müssen in den Akten abgelegt und in Übereinstimmung mit den nationalen Vorschriften über einen angemessenen Zeitraum aufbewahrt werden.
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Vertraulichkeit
Die Verfahrensweise der EQAS muss die Vertraulichkeit über die Identität der einzelnen Teilnehmer wahren, außer wenn die Teilnehmer sich entscheiden, die Anonymität aufzuheben.
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Anhang ZA (informativ) Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und den grundlegenden Anforderungen der EU-Richtlinie 98/79/EG
Dieses Dokument wurde im Rahmen eines Mandates, das dem CEN von der Europäischen Kommission und der Europäischen Freihandelszone erteilt wurde, erarbeitet, um ein Mittel zur Erfüllung der grundlegenden Anforderungen der Richtlinie nach der neuen Konzeption 98/79/EG bereitzustellen. Die Übereinstimmung mit dieser Norm ist eine Möglichkeit, die relevanten grundlegenden Anforderungen der betreffenden Richtlinie und der zugehörigen EFTA-Vorschriften zu erfüllen.
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WARNHINWEIS Für Produkte, die in den Anwendungsbereich dieser Norm fallen, können weitere Anforderungen und weitere EU-Richtlinien anwendbar sein.
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Literaturhinweise
ISO 1000, SI units and recommendations for the use of their multiples and of certain other units. ISO/DIS 13528, Statistical methods for use in proficiency testing by interlaboratory comparisons. EN ISO 15189, Medizinische Laboratorien — Besondere Anforderungen an die Qualität und Fähigkeit (ISO 15189:2003). EN ISO/IEC 17025, Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien (ISO/IEC 17025:1999). ISO/IEC Guide 43-1:1997, Proficiency testing by interlaboratory comparisons — Part 1: Development and operation of proficiency testing schemes. ISO/IEC Guide 43-2, Proficiency testing by interlaboratory comparisons — Part 2: Selection and use of proficiency testing schemes by laboratory accreditation bodies. Guide to the Expression of Uncertainty in Measurement, 1st edition, Geneva: ISO1993. ISO/Remco N 231, Harmonised proficiency testing Protocol (1991). IUPAC: The international harmonised protocol for the proficiency testing of analytical laboratories. ISO/Remco N 263 (1992). Bullock, D. G., Libeer, J. C., Zender, R.: Minimal requirements for external quality assessment schemes for clinical laboratories in Europe; EQAnews, 1994; 5 (No 2):11. Dybkaer, R.: Vocabulary for use in measurement procedures and description of reference materials in laboratory medicine. Eur J Clin Chem Clin Biochem 1997; 35: 141-173. Hill, P., Uldall, A., Wilding, P.: Fundamentals for external quality assessment. IFCC Guidelines (1996). Libeer, J. C., Baadenhuijsen, H., Fraser, C. G., Petersen, P. Hyltoft, Ricos, C., Stöckl, D., Thienpont, L.: Characterisation and classification of external quality assessment schemes according to objectives such as evaluation of method and participant bias and standard deviation. Eur J Clin Chem Clin Biochem 1996; 34: 665678.
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Petersen, P. H., Fraser, C. G., Kallner, A., Kenny, D. (editors): Strategies to Set Global Analytical Specifications in Laboratory Medicine. Scan J Clin Lab Invest, 1999; 59: 475-585. ILAC-G13:2000, Guidelines for the Requirements for the Competence of Providers of Proficiency Testing Schemes (obtainable via www.ilac.org). International Council for Standardization in Haematology (ICSH): Guidelines for organization and management of external quality asessment using proficiency testing. International Journal of Haematology, 1998; 68: 45-52. Uldall, E. (editor): Compendium on Advanced External Quality Assurance in Clinical Biochemistry. EQAnews, 2000; 11 (No 1): 1-150. WHO, Requirements and guidance for external quality assessment schemes for health laboratories, WHO/DIL/LAB/99.2, World Health Organization, Geneva (1999). EURACHEM/CITAC Guide, Quantifying Uncertainty in Analytical Measurement, Second edition, 2000 (www.eurachem.bam.de).
12
DEUTSCHE NORM
September 2004
X
DIN EN 14254 ICS 11.100
In-vitro-Diagnostika – Einmalgefäße für Untersuchungsgut vom Menschen mit Ausnahme von Blutproben; Deutsche Fassung EN 14254:2004 In vitro diagnostic medical devices – Single-use receptacles for the collection of specimens, other than blood, from humans; German version EN 14254:2004
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Dispositifs médicaux de diagnostic in vitro – Récipients à usage unique pour prélèvement humains non sanguins; Version allemande EN 14254:2004
Gesamtumfang 20 Seiten
Normenausschuss Medizin (NAMed) im DIN
©
DIN Deutsches Institut für Normung e.V. • Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet. Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
Preisgruppe 12 www.din.de www.beuth.de
;SD
9537762
DIN EN 14254:2004-09
Die Europäische Norm EN 14254:2004 hat den Statuts einer Deutschen Norm.
Nationales Vorwort Die Europäische Norm EN 14254:2004 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitroDiagnostika“ unter Beteiligung deutscher Experten erstellt. Im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. war hierfür der Normenausschuss Medizin (NAMed), Arbeitsausschuss B 7 „Blutentnahmesysteme und Einmalprobengefäße für die In-vitro-Diagnostik“, zuständig. Für die im Abschnitt 2 zitierten Normen wird im Folgenden auf die entsprechenden Deutschen Normen hingewiesen: EN ISO 3696
siehe DIN ISO 3696
Nationaler Anhang NA (informativ) Literaturhinweise
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
DIN ISO 3696, Wasser für analytische Zwecke — Anforderungen und Prüfung; Identisch mit ISO 3696:1987.
2
EN 14254
EUROPÄISCHE NORM EUROPEAN STANDARD NORME EUROPÉENNE
Juni 2004
ICS 11.100
Deutsche Fassung
In-vitro-Diagnostika Einmalgefäße für Untersuchungsgut vom Menschen mit Ausnahme von Blutproben In vitro diagnostic medical devices — Single-use receptacles for the collection of specimens, other than blood, from humans
Dispositifs médicaux de diagnostic in vitro — Récipients à usage unique pour prélèvement humains non sanguins
Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 23. April 2004 angenommen. Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich. Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem ManagementZentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
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CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und Zypern.
EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION
Management-Zentrum: rue de Stassart, 36
© 2004 CEN
B-1050 Brüssel
Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
Ref. Nr. EN 14254:2004 D
EN 14254:2004 (D)
Inhalt Seite
Vorwort................................................................................................................................................................ 3 1
Anwendungsbereich............................................................................................................................. 4
2
Normative Verweisungen ..................................................................................................................... 4
3
Begriffe................................................................................................................................................... 4
4
Werkstoffe.............................................................................................................................................. 6
5
Nennfüllmenge ...................................................................................................................................... 7
6 6.1 6.2 6.3
Graduierung und Markierung der Füllmenge..................................................................................... 7 Teilstriche .............................................................................................................................................. 7 Markierung der Mindestfüllmenge....................................................................................................... 7 Markierung der maximalen Füllmenge ............................................................................................... 8
7
Gestaltung.............................................................................................................................................. 8
8
Ausführung ............................................................................................................................................ 8
9
Sterilität und spezielle mikrobielle Zustände ..................................................................................... 9
10
Additive .................................................................................................................................................. 9
11
Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller.................................................................... 9
Anhang A (normativ) Prüfungen von Nennfüllmengen, Teilstrichen und kleinstem freibleibendem Volumen bei nicht evakuierten Probengefäßen mit Nennfüllmengen von bis zu 30 ml .............. 11 A.1 Reagenzien und Geräte ...................................................................................................................... 11 A.2 Prüfbedingungen................................................................................................................................. 11 A.3 Durchführung ...................................................................................................................................... 11 Anhang B (normativ) Prüfungen von Nennfüllmengen, Teilstrichen und kleinstem freibleibendem Volumen bei nicht evakuierten Probengefäßen mit Nennfüllmengen von mehr als 30 ml ......... 12 B.1 Reagenzien und Geräte ...................................................................................................................... 12 B.2 Prüfbedingungen................................................................................................................................. 12 B.3 Durchführung ...................................................................................................................................... 12 B.3.1 Gravimetrische Methode .................................................................................................................... 12 B.3.2 Volumetrische Methode...................................................................................................................... 12
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Anhang C (normativ) Prüfungen von Einzugsvolumen und kleinstem freibleibendem Volumen bei evakuierten Gefäßen ........................................................................................................................... 13 C.1 Reagenzien und Geräte ...................................................................................................................... 13 C.2 Prüfbedingungen................................................................................................................................. 13 C.3 Durchführung ...................................................................................................................................... 13 Anhang D (normativ) Prüfung der Dichtheit des Gefäßverschlusses......................................................... 14 D.1 Reagenzien und Geräte ...................................................................................................................... 14 D.2 Durchführung bei nicht evakuierten Gefäßen, die zur Lagerung bei Temperaturen über 0 °C vorgesehen sind.......................................................................................................................... 14 D.3 Durchführung bei nicht evakuierten Gefäßen, die zur Lagerung bei Temperaturen von 0 °C oder darunter vorgesehen sind ................................................................................................. 15 D.4 Durchführung bei evakuierten Gefäßen ........................................................................................... 15 Anhang E (normativ) Prüfung der Stabilität eines zum Zentrifugieren vorgesehenen Gefäßes.............. 16 E.1 Reagenzien und Geräte ...................................................................................................................... 16 E.2 Prüfbedingungen................................................................................................................................. 16 E.3 Durchführung ...................................................................................................................................... 16 Anhang ZA (informativ) Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und den grundlegenden Anforderungen der EU-Richtlinie 98/79/EG........................................................... 17 Literaturhinweise.............................................................................................................................................. 18
2
EN 14254:2004 (D)
Vorwort Dieses Dokument (EN 14254:2004) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitro-Diagnostika“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN gehalten wird. Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis Dezember 2004, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis Dezember 2004 zurückgezogen werden. Dieses Dokument wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die Europäische Kommission und die Europäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der EU-Richtlinien. Zum Zusammenhang mit EU-Richtlinien siehe informativen Anhang ZA, der Bestandteil dieses Dokumentes ist. Die Anhänge A, B, C, D und E sind normativ.
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Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn, Vereinigtes Königreich und Zypern.
3
EN 14254:2004 (D)
1
Anwendungsbereich
Diese Norm legt Anforderungen an und Prüfverfahren für evakuierte und nicht evakuierte Probengefäße zur einmaligen Verwendung fest, die von den Herstellern als Primärbehältnis und zur Konservierung von vom Menschen stammendem Untersuchungsgut mit Ausnahme von Blutproben für die In-vitro-Diagnostik vorgesehen sind. ANMERKUNG 1 Anforderungen an und Prüfverfahren für evakuierte und nicht evakuierte Probenbehälter zur einmaligen Verwendung für die venöse Blutentnahme sind in EN 14820 festgelegt. ANMERKUNG 2 Obwohl es wünschenswert ist, dass Probengefäße so konstruiert werden, dass spontanes Austreten des Inhalts beim Öffnen vermieden wird, ist dafür in der vorliegenden Norm kein Prüfverfahren festgelegt, weil es unmöglich war, ein objektives und reproduzierbares Prüfverfahren zu entwickeln.
Diese Norm legt keine Anforderungen an Entnahmenadeln, Nadelhalter oder sonstiges Zubehör fest, das in Verbindung mit Probengefäßen angewendet wird.
2
Normative Verweisungen
Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen dieser Publikationen nur zu dieser Europäischen Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschließlich Änderungen). EN ISO 3696, Wasser für analytische Laborzwecke — Spezifikation und Prüfverfahren (ISO 3696:1987). ISO 4788, Laboratory glassware — Graduated measuring cylinders.
3
Begriffe
Für die Anwendung dieser Europäischen Norm gelten die folgenden Begriffe.
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3.1 Gefäß evakuiertes oder nicht evakuiertes Gefäß zur Aufnahme einer Probe, einschließlich Gefäßzubehör, Additiv und angebrachten Verschlusses 3.2 evakuiertes Gefäß Gefäß für die Entnahme von Proben mittels Vakuum, das entweder bereits vom Hersteller (d. h. als ein vorevakuiertes Gefäß) oder durch den Anwender unmittelbar vor Entnahme einer flüssigen Probe erzeugt wurde 3.3 Behälter Teil des Gefäßes, der die Probe enthält, ohne Verschluss und ohne jegliches Zubehör ANMERKUNG Je nach vorgesehener Anwendung wird der Teil des Gefäßes ohne Verschluss, der eine Probe enthält, z. B. auch „Röhrchen“, „Flasche“ oder „Fläschchen“ genannt.
3.4 Verschluss Teil, mit dem der Behälter verschlossen wird
4
EN 14254:2004 (D)
3.5 Gefäßzubehör Teil innerhalb des Gefäßes, das vom Hersteller dafür vorgesehen ist, die Entnahme, das Durchmischen oder die Abtrennung der Probe zu unterstützen BEISPIEL
Probenahmelöffel, die zur Entnahme von festen Proben vorgesehen sind.
3.6 Halter mit Ansaugspitze Gerät, das zum Anbringen an einem evakuierten Gefäß vorgesehen ist, damit es möglich ist, die Entnahme der flüssigen Probe vorzunehmen 3.7 Primärpackung kleinste Packungseinheit von Gefäßen 3.8 Gefäßinneres innere Oberfläche des Gefäßbehälters oder Verschlusses und die Oberfläche von Gefäßzubehör, die mit der Probe in Berührung kommen 3.9 Zusatzstoff Additiv Substanz (nicht jedoch durch Behandlung der Oberfläche entstandene Beschichtungen, die nicht abtrennbar sind), die in das Gefäß gegeben wird, um die Probe zu konservieren oder mit ihr zu reagieren, damit die vorgesehene Untersuchung durchgeführt werden kann BEISPIEL
Ein festes Kulturmedium.
3.10 Nennfüllmenge Volumen der Probe, mit dem das Gefäß zu befüllen ist, plus Volumen eines beliebigen Zusatzstoffes ANMERKUNG
Das Volumen wird auf dem Etikett und/oder in der Gebrauchsanweisung angegeben.
3.11 freibleibendes Volumen das zusätzlich zur Nennfüllmenge vorhandene Volumen, das die ordnungsgemäße Durchmischung des Gefäßinhalts ermöglicht
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ANMERKUNG
Das kleinste freibleibende Volumen wird mit den Prüfungen nach den Anhängen A, B und C bestimmt.
3.12 Markierung der Nennfüllmenge Markierung auf einem Behälter oder auf dessen Etikett zur Kennzeichnung der Nennfüllmenge eines Behälters ANMERKUNG
Ein Behälter kann mit mehreren Füllmengenmarkierungen versehen sein.
3.13 Füllmenge Volumen einer flüssigen Probe, das benötigt wird, um das geforderte Verhältnis von Zusatzstoff zu Probe zu erreichen
5
EN 14254:2004 (D)
3.14 Markierung der Mindestfüllmenge auf dem Behälter oder dessen Etikett angebrachte Markierung zur Angabe des erforderlichen Mindestprobenvolumens, damit sichergestellt ist, dass genaue Ergebnisse bei der in-vitro-diagnostischen Untersuchung, für die das Gefäß vorgesehen ist, erzielt werden 3.15 Markierung der maximalen Füllmenge auf dem Behälter oder dessen Etikett angebrachte Markierung zur Angabe des maximal zulässigen Probenvolumens, damit sichergestellt ist, dass genaue Ergebnisse bei der in-vitro-diagnostischen Untersuchung, für die das Gefäß vorgesehen ist, erzielt werden 3.16 Teilstrich Markierung auf einem Behälter oder dessen Etikett, die es ermöglicht, eine Abschätzung des Volumens einer flüssigen Probe vorzunehmen ANMERKUNG
Ein Behälter kann mit mehreren Teilstrichen versehen sein.
3.17 Einzugvolumen Menge an flüssiger Probe, die von einem evakuierten Gefäß aufgenommen wird 3.18 Verfallsdatum Datum, nach dem das Gefäß nicht mehr verwendet werden darf 3.19 Drehmoment zum Verschließen vom Hersteller festgelegtes Drehmoment, das zum ordnungsgemäßen Festziehen eines Schraubverschlusses mit Hilfe eines Drehmomentschlüssels ausreicht, um das Gefäß dicht zu verschließen 3.20 gravimetrische Analyse Verfahren zur Bestimmung des Flüssigkeitsvolumens durch Wägen einschließlich Korrektur hinsichtlich der Dichte der Flüssigkeit
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3.21 volumetrische Analyse Verfahren zur Bestimmung des Flüssigkeitsvolumens mit einer Bürette 3.22 Probe biologisches Material, das gewonnen wird, um Eigenschaften nachzuweisen oder eine oder mehrere Größen zu messen
4
Werkstoffe
4.1 Wenn ein Gefäß für die Aufnahme einer Probe für eine bestimmte Untersuchung vorgesehen ist, bei der der Werkstoff des Verschlusses, des Behälters, der Innenbeschichtung oder, falls vorhanden, des Zubehörs oder des Additivs das Endergebnis der Untersuchung beeinflussen kann, muss die höchstzulässige Kontamination mit dieser Substanz und das angewandte analytische Verfahren durch den Hersteller in den Begleitpapieren, auf dem Etikett oder der Verpackung angegeben werden (siehe auch 11.7). Die Validierung der Eignung des Werkstoffs im Hinblick auf die speziell vorgesehene Verwendung eines Gefäßes unterliegt der Verantwortung des Herstellers. ANMERKUNG 1
6
In dieser Norm wird kein Validierungsverfahren für die Eignung von Werkstoffen festgelegt.
EN 14254:2004 (D)
ANMERKUNG 2 Für bestimmte, selten durchgeführte Untersuchungen ist möglicherweise die höchstzulässige Kontamination noch nicht festgelegt. In diesem Fall wird dem Anwender empfohlen, den Hersteller zu konsultieren. ANMERKUNG 3 Der Behälter sollte aus einem Werkstoff hergestellt sein, der ungehinderte Sicht auf den Inhalt ermöglicht, wenn ein Prüfer mit normaler oder mit auf normal korrigierter Sehschärfe eine visuelle Prüfung ohne Vergrößerung bei gleichmäßiger Beleuchtung zwischen 300 lx und 750 lx vornimmt, vorausgesetzt, dass der Inhalt nicht durch UV-Strahlung oder sichtbares Licht zersetzt wird. ANMERKUNG 4 Wenn der Behälter nicht aus einem Werkstoff hergestellt ist, der eine ungehinderte Sicht auf den Inhalt ermöglicht, darf der Verschluss abgenommen werden, um die Untersuchung des Inhalts durchführen zu können.
4.2
Der Werkstoff des Gefäßes muss bei visueller Prüfung frei von Fremdkörpern sein.
4.3 Gefäße, die ein Additiv mit für Mikroben wachstumsfördernden Eigenschaften enthalten, müssen einem validierten Verfahren zur Beseitigung der mikrobiellen Kontamination aus dem Additiv und dem Gefäßinneren unterzogen worden sein. Die Validierung des Verfahrens unterliegt der Verantwortung des Herstellers. ANMERKUNG EN 554.
5
Zur Validierung und Routineüberwachung von Sterilisationsverfahren siehe EN 550, EN 552 und
Nennfüllmenge
5.1 Bei nicht evakuierten Gefäßen mit einer Nennfüllmenge von bis zu 30 ml und bei allen evakuierten Gefäßen muss das Wasservolumen einschließlich eines möglicherweise vorhandenen Volumens an Zusatzstoff bei Prüfung nach den in Anhang A oder Anhang C festgelegten Verfahren innerhalb von ± 10 % der Nennfüllmenge liegen. 5.2 Bei nicht evakuierten Gefäßen mit einer Nennfüllmenge von mehr als 30 ml muss das hinzugefügte Volumen an Wasser bei einer Prüfung nach Anhang B innerhalb von ± 10 % der Nennfüllmenge liegen. 5.3 Bei Gefäßen mit einem Zusatzstoff oder bei Gefäßen zum Sammeln von Suspensionen, bei denen sich beim Stehenlassen ein Bodensatz bilden kann, muss die Möglichkeit zum Durchmischen bestehen. Ist ein freibleibendes Volumen zur besseren Durchmischung vorgesehen, muss es ausreichend groß sein, damit bei Prüfung nach den Anhängen A, B und C das Durchmischen mechanisch oder manuell möglich ist. Für die Validierung der Anforderung an eine angemessene Durchmischbarkeit ist der Hersteller verantwortlich. ANMERKUNG
6
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6.1
In der vorliegenden Norm ist kein Verfahren für die Validierung festgelegt.
Graduierung und Markierung der Füllmenge Teilstriche
Bei Prüfung nach den in den Anhängen A oder B festgelegten Verfahren muss bei nicht evakuierten, mit Teilstrichen versehenen Gefäßen von beliebiger Füllmenge das Wasservolumen zwischen 90 % und 110 % des Volumens liegen, das von den Teilstrichen angezeigt wird.
6.2
Markierung der Mindestfüllmenge
Bei Prüfung nach dem in Anhang C festgelegten Verfahren müssen evakuierte Gefäße, bei denen sich auf dem Behälter oder dessen Etikett eine Markierung zur Kennzeichnung der Mindestfüllmenge befindet, so gefüllt sein, dass der Meniskus der Flüssigkeit die Höhe der Markierung erreicht oder diese überschreitet.
7
EN 14254:2004 (D)
6.3
Markierung der maximalen Füllmenge
Bei Prüfung nach dem in Anhang C festgelegten Verfahren müssen evakuierte Gefäße, bei denen sich auf dem Behälter oder dessen Etikett eine Markierung zur Kennzeichnung der maximalen Füllmenge befindet, so gefüllt sein, dass der Meniskus der Flüssigkeit die Höhe der Markierung erreicht, jedoch nicht überschreitet.
7
Gestaltung
7.1 Bei Prüfung auf Dichtheit nach dem in Anhang D festgelegten Verfahren darf sich der Verschluss nicht lockern. Das Gefäß hat die Prüfung auf Dichtheit bestanden, wenn keine Fluoreszenz zu beobachten ist. ANMERKUNG Diese Norm legt kein Prüfverfahren für Gefäße fest, die vom Hersteller für die Aufbewahrung in flüssigem Stickstoff vorgesehen sind.
7.2 Ist das Entfernen des Verschlusses vorgesehen, um an den Inhalt des Gefäßes zu gelangen, muss er, soweit es sinnvoll und praktisch durchführbar ist, so ausgeführt sein, dass er manuell und/oder mittels mechanischer Hilfsmittel entfernt werden kann, ohne dass der Teil des Verschlusses, der durch Kontakt mit der Probe kontaminiert sein kann, mit den Fingern oder dem Werkzeug in Berührung kommt. 7.3 Die Sichtbarkeit der Probe darf nicht vollständig durch eine Etikettierung, Kennzeichnung oder einen Aufdruck auf dem Gefäß behindert werden. 7.4 Das ungebrauchte und trockene Etikett muss für die Kennzeichnung mit einem vom Hersteller festgelegten Schreibgerät geeignet sein. 7.5 Die Kennzeichnung und das Etikett auf dem Gefäß müssen nach Lagerung an der Luft bei (4 ± 1) °C für mindestens 72 h haften und lesbar bleiben. 7.6 Gibt der Hersteller an, dass das Gefäß für die Lagerung bei Temperaturen außerhalb des Bereichs normaler Umgebungstemperaturen geeignet ist, müssen das Etikett, der Klebstoff, falls verwendet, und die Kennzeichnung mindestens 72 h bei jedem der angegebenen Extremwerte des vom Hersteller festgelegten Temperaturbereichs an Ort und Stelle, im trockenen Zustand bzw. lesbar bleiben.
8
Ausführung
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
8.1 Die Gefäße müssen einem viermaligen Entfernen und Wiederaufbringen des Verschlusses nach den Anweisungen des Herstellers sowie den Prüfungen nach den Anhängen A, B, C und D standhalten, ohne dass Brüche, ein Kollabieren, Risse oder andere sichtbare Schäden auftreten. Wenn beim ersten Öffnen des Gefäßes der Verschluss zerstört wird, gelten diese Anforderungen für den nachfolgenden Verschluss. ANMERKUNG Es hat sich als schwierig erwiesen, ein einzelnes Prüfverfahren für die mechanische Festigkeit festzulegen. Ziel der oben festgelegten Anforderungen ist es, die mechanische Beanspruchung zu simulieren, die beim normalen Füllen des Gefäßes, bei Lagerung und Transport und der Entnahme der Probe auftritt. Anforderungen an den Transport der Proben im Gefäß sind in UN 602 [11] und UN 650 [12] enthalten.
8.2 Bei Prüfung nach Anhang E müssen zum Zentrifugieren vorgesehene Gefäße einer Mindestbeschleunigung von 3 000 gn (oder der vom Hersteller festgelegten Beschleunigung) in der Längsachse standhalten, ohne dass Brüche, ein Kollabieren, Risse oder andere sichtbare Schäden auftreten. 8.3 Bei der visuellen Prüfung dürfen am Gefäß keine scharfen Kanten, Vorsprünge oder Oberflächenrauheiten feststellbar sein, die zu Schnitt-, Stich- oder Schürfverletzungen der Haut des Patienten oder Anwenders oder zu solchen Schäden am Handschuh führen können.
8
EN 14254:2004 (D)
9
Sterilität und spezielle mikrobielle Zustände
9.1 Wenn ein Hersteller angibt, dass das Innere des ungeöffneten und ungebrauchten Gefäßes oder das gesamte Gefäß steril ist oder über einen speziellen mikrobiellen Zustand verfügt, müssen das Behälterinnere und etwaiges Zubehör oder Additiv einem validierten Verfahren unterzogen worden sein, um diesen Zustand zu erreichen. Für die Validierung des Sterilisationsverfahrens ist der Hersteller verantwortlich. ANMERKUNG EN 554.
Zur Validierung und Routineüberwachung von Sterilisationsverfahren siehe EN 550, EN 552 und
9.2 Sterilität ist unbedingt erforderlich, wenn das Entnahmesystem zum Kultivieren der Probe vorgesehen ist und das Gefäß Nährmedien enthält.
10 Additive 10.1 Die Menge der sich in jedem Gefäß befindenden Additive muss innerhalb des vom Hersteller festgelegten Bereichs liegen. 10.2 Die höchstzulässige Toleranz für das festgelegte Volumen eines flüssigen Additivs beträgt zwischen 90 % und 110 %. ANMERKUNG 1 Gegebenenfalls sollte die Menge eines Additivs in einem Gefäß gravimetrisch unter Verwendung einer auf 0,001 g genau messenden Waage unter Berücksichtigung der Dichte der jeweiligen Flüssigkeit bestimmt werden.
10.3 Die Validierung der Wahl des Additivs (einschließlich Nährmedien), seiner Wirksamkeit und seines festgelegten Konzentrationsbereichs unterliegt der Verantwortung des Herstellers. ANMERKUNG
In dieser Norm wird kein entsprechendes Prüfverfahren festgelegt.
10.4 Der Hersteller muss sicherstellen, dass die physikalische Zustandsform für das festgelegte Additiv zweckentsprechend ist. ANMERKUNG Zusatzstoffe können in mehreren physikalischen Zustandsformen vorliegen, z. B. als Lösung, eingedampft aus einer Lösung, lyophilisiert oder als Pulver.
11 Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
11.1 Jedem Gefäß sind Informationen beizugeben, die unter Berücksichtigung des Ausbildungs- und Kenntnisstandes des vorgesehenen Anwenderkreises die ordnungsgemäße Anwendung und die Ermittlung des Herstellers ermöglichen. Diese Angaben sind, falls es der Platz erlaubt, auf dem Gefäß selbst und/oder in der Gebrauchsanweisung und/oder auf der Primärpackung anzubringen. ANMERKUNG Den Herstellern wird empfohlen, zur praktischen und zweckmäßigen Information der Endanwender über deren Produkte von elektronischen Hilfsmitteln, z. B. dem Internet, als einem zusätzlichen Kommunikationsmittel Gebrauch zu machen.
11.2 Soweit praktisch durchführbar und angemessen, sind die für die sichere und ordnungsgemäße Verwendung des Gefäßes erforderlichen Angaben auf dem Gefäß selbst und/oder, wo dies angemessen ist, auf der Primärpackung anzubringen. Wenn die vollständige Einzelkennzeichnung jedes Gefäßes nicht durchführbar ist, muss die Information auf der Verpackung und/oder in der mit einem oder mehreren Gefäßen gelieferten Gebrauchsanweisung enthalten sein. ANMERKUNG Ausnahmsweise ist bei solchen Gefäßen keine Gebrauchsanweisung erforderlich, deren Zweck und Anwendungsweise den betreffenden Anwendern bekannt sind, wobei deren technisches Wissen berücksichtigt wird und keine besonderen Warnhinweise hinsichtlich Lagerung und Anwendungsweise nötig sind.
9
EN 14254:2004 (D)
Gegebenenfalls sollte diese Information in Form von graphischen Symbolen nach EN 980 und Farbkennzeichnungen erfolgen. In Bereichen, in denen es keine derartigen veröffentlichten Symbole oder Farbkennzeichnungen gibt, muss die Bedeutung der verwendeten Symbole oder Farbkennzeichnungen in der mit dem Gefäß mitgelieferten Begleitdokumentation erläutert werden. 11.3 Wird ein Gefäß speziell für die Bestimmung oder den Nachweis eines bestimmten Stoffes geliefert, muss, soweit dies möglich ist, direkt auf dem Gefäß oder dessen Etikett und/oder in der Gebrauchsanweisung und/oder auf der Primärpackung angegeben werden, wie stark das Gefäß mit diesem Stoff maximal verunreinigt ist.
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11.4 Falls zutreffend, muss das Etikett folgende Angaben enthalten, die in Form eines Symbols angegeben werden können: a)
Name oder Firmenname und Anschrift des Herstellers. Bei Gefäßen, die in die Europäische Gemeinschaft importiert werden, um dort vertrieben zu werden, müssen auf dem Etikett, der äußeren Verpackung oder in der Gebrauchsanweisung Name und Anschrift des bevollmächtigten Vertreters des Herstellers angegeben sein;
b)
alle unbedingt erforderlichen Angaben, aus denen der Anwender eindeutig ersehen kann, worum es sich bei dem Gefäß und dem Packungsinhalt handelt;
c)
gegebenenfalls das Wort „STERIL“ oder eine Angabe zum speziellen mikrobiellen Zustand oder Reinheitsgrad;
d)
die Chargennummer – nach dem Wort „LOS“ – oder die Seriennummer;
e)
erforderlichenfalls das Datum, angegeben in der Reihenfolge von Jahr, Monat und gegebenenfalls Tag in der Form JJJJ MM oder JJJJ MM TT, bis zu dem das Gefäß oder eines seiner Teile ohne Verminderung der Leistungsfähigkeit sicher angewendet werden kann;
f)
bei Gefäßen für Leistungsbewertungszwecke die Worte „nur für Leistungsbewertungszwecke“;
g)
gegebenenfalls einen Hinweis darauf, dass es sich um ein Gefäß zur In-vitro-Anwendung handelt;
h)
besondere Bedingungen der Lagerung und/oder Handhabung;
i)
gegebenenfalls besondere Anwendungshinweise;
j)
gegebenenfalls die Art und Konzentration aller Additive;
k)
die Nennfüllmenge des Gefäßes;
l)
eine Füllmengenmarkierung, falls notwendig;
m) geeignete Warnhinweise und/oder Hinweise auf zu treffende Vorsichtsmaßnahmen. 11.5 Wenn die Zweckbestimmung eines Gefäßes für den Anwender nicht offensichtlich ist, muss der Hersteller diese in der Gebrauchsanweisung und gegebenenfalls auf dem Etikett deutlich angeben. 11.6 Wenn das Gefäß für die Lagerung bei Temperaturen unter 0 °C geeignet ist, sollte das auf dem Behälter oder dem Etikett und/oder in der Gebrauchsanweisung und/oder auf der Primärpackung deutlich angegeben werden. 11.7 Wenn das Gefäß für die Lagerung in flüssigem Stickstoff geeignet ist, sollte das auf dem Behälter oder dem Etikett und/oder in der Gebrauchsanweisung und/oder auf der Primärpackung deutlich angegeben werden.
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EN 14254:2004 (D)
Anhang A (normativ) Prüfungen von Nennfüllmengen, Teilstrichen und kleinstem freibleibendem Volumen bei nicht evakuierten Probengefäßen mit Nennfüllmengen von bis zu 30 ml A.1 Reagenzien und Geräte A.1.1
Wasser nach ISO 3696 mit einer Temperatur von 20 °C bis 25 °C.
A.1.2
50-ml-Bürette mit Skalenteilungswert 0,1 ml (Fehlergrenzen ± 0,1 ml), mit Boden- oder Seitenhahn.
A.2 Prüfbedingungen A.2.1 Die Prüfungen sind bei einem atmosphärischen Druck von 101 kPa und einer Temperatur von 20 °C durchzuführen; bei anderen Umgebungsbedingungen sind die Prüfergebnisse entsprechend zu korrigieren. A.2.2 Das zu prüfende Gefäß muss unbenutzt und mit einer Füllmengenmarkierung bzw. Teilstrichen versehen sein.
A.3 Durchführung A.3.1
Der Hahn der Bürette wird geschlossen und die Bürette bis zur Nullmarke mit Wasser gefüllt.
A.3.2
Nach Entfernen des Verschlusses wird der Behälter unter den Auslauf der Bürette gestellt.
A.3.3 Der Behälter wird vorsichtig mit Wasser gefüllt, bis der Meniskus der Flüssigkeit sich auf gleicher Höhe mit dem ersten Teilstrich oder, falls vorhanden, der Füllmengenmarkierung befindet; dann wird der Hahn geschlossen. A.3.4
Das Volumen des aus der Bürette zugegebenen Wassers wird auf ± 0,1 ml abgelesen.
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A.3.5 Ist der Behälter mit Teilstrichen versehen, werden die Schritte A.3.3 und A.3.4 für jeden Teilstrich wiederholt, bis der Meniskus die Höhe der Füllmengenmarkierung erreicht. Das Volumen wird auf ± 0,1 ml abgelesen. A.3.6 Bei Gefäßen, die ein flüssiges Additiv enthalten, muss das Volumen dieses flüssigen Additivs berücksichtigt werden. A.3.7 Aus der Bürette wird weiter so viel Wasser hinzugefügt, bis der Behälter bis zum Rand gefüllt ist; das zugegebene Volumen an Wasser wird auf ± 0,1 ml abgelesen. Das kleinste freibleibende Volumen wird durch Subtrahieren der Nennfüllmenge vom Gesamtvolumen des im Behälter vorhandenen Wassers ermittelt.
11
EN 14254:2004 (D)
Anhang B (normativ) Prüfungen von Nennfüllmengen, Teilstrichen und kleinstem freibleibendem Volumen bei nicht evakuierten Probengefäßen mit Nennfüllmengen von mehr als 30 ml B.1 Reagenzien und Geräte B.1.1
Wasser nach ISO 3696 mit einer Temperatur von 20 °C bis 25 °C.
B.1.2 Messzylinder nach ISO 4788 mit einem Gesamtvolumen, das zur Durchführung der Prüfung ausreicht.
B.2 Prüfbedingungen B.2.1 Die Prüfungen müssen bei einem atmosphärischen Druck von 101 kPa und einer Temperatur von 20 °C erfolgen; bei anderen Prüfbedingungen sind die Prüfergebnisse entsprechend zu korrigieren. B.2.2 Das zu prüfende Gefäß muss unbenutzt und mit einer Füllmengenmarkierung bzw. mit Teilstrichen versehen sein.
B.3 Durchführung B.3.1 Gravimetrische Methode B.3.1.1
Das leere Gefäß wird auf 0,01 g genau gewogen.
B.3.1.2 Halter und Ansaugspitze werden nach den Anweisungen des Herstellers zusammengesetzt, wenn sie nicht bereits zusammengebaut geliefert wurden. Wenn das Gefäß nicht vorevakuiert ist, wird es auf das Nenneinzugsvolumen evakuiert. B.3.1.3 Die Ansaugspitze wird in das Wasser getaucht. Das Gefäß wird mindestens 1 min belüftet oder nach den Anweisungen des Herstellers gefüllt. B.3.1.4 Halter und Ansaugspitze werden entfernt, die Außenseite des Gefäßes wird, falls erforderlich, abgetrocknet, und das Gefäß wird erneut auf 0,01 g genau gewogen, um die Menge des eingezogenen Wassers zu bestimmen.
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ANMERKUNG
Die in Anhang A beschriebene Methode kann angepasst werden.
B.3.2 Volumetrische Methode B.3.2.1
Die Bürette wird gefüllt.
B.3.2.2
Die Ansaugspitze wird mit dem Bürettensystem verbunden.
B.3.2.3 Das System wird mit Wasser durchspült, um sicherzustellen, dass vorhandene Toträume des Systems mit Wasser gefüllt sind. B.3.2.4
Das Volumen in der Bürette wird auf 0,1 ml genau abgelesen (Volumen A).
B.3.2.5
Die Ansaugspitze wird mit dem Gefäß verbunden.
B.3.2.6
Es wird gewartet, bis das Gefäß sich gefüllt hat.
B.3.2.7
Der Füllstand in der Bürette wird auf 0,1 ml genau abgelesen (Volumen B).
B.3.2.8
Das abgegebene Volumen wird durch Subtraktion des Volumens B vom Volumen A berechnet.
12
EN 14254:2004 (D)
Anhang C (normativ) Prüfungen von Einzugsvolumen und kleinstem freibleibendem Volumen bei evakuierten Gefäßen C.1 Reagenzien und Geräte C.1.1
Wasser nach ISO 3696 mit einer Temperatur von 20 °C bis 25 °C.
C.1.2 Analysenwaage mit einer Genauigkeit von ± 0,001 g und einem für die Prüfung ausreichenden Wägebereich. C.1.3
Halter mit Ansaugspitze, wie vom Hersteller des Probengefäßes empfohlen.
C.1.4
Gestell zum aufrechten Hinstellen des evakuierten Gefäßes beim Wägen auf der Waage (wahlweise).
C.1.5
Pipette oder vergleichbares Gerät.
C.2 Prüfbedingungen C.2.1 Die Prüfung ist bei einem atmosphärischen Druck von 101 kPa und einer Temperatur von 20 °C durchzuführen; bei anderen Umgebungsbedingungen sind die Prüfergebnisse entsprechend zu korrigieren. C.2.2
Das Gefäß, der Halter und die Ansaugspitze, die zu prüfen sind, müssen ungebraucht sein.
C.3 Durchführung C.3.1
Das leere Gefäß wird gewogen.
C.3.2 Halter und Ansaugspitze werden nach den Anweisungen des Herstellers zusammengesetzt, wenn sie nicht bereits zusammengebaut geliefert wurden. Falls das Gefäß nicht im vorevakuierten Zustand geliefert wurde, wird es auf das Nenneinzugsvolumen evakuiert.
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C.3.3 Die Ansaugspitze wird in das Wasser getaucht. Das Gefäß wird mindestens 1 min belüftet oder nach den Anweisungen des Herstellers gefüllt. C.3.4 Ansaugspitze und Halter (falls verwendet) werden entfernt; falls erforderlich, wird die Außenseite des Gefäßes abgetrocknet, und das Gefäß wird erneut gewogen, um die Menge des angesaugten Wassers zu bestimmen. C.3.5 Der Verschluss wird entfernt, und aus einer Pipette oder einem vergleichbaren Gerät wird zusätzlich Wasser hinzugefügt, bis sich der Meniskus mit dem Rand des Behälters auf gleicher Höhe befindet. Der Behälter wird erneut gewogen und verschlossen, um die Gesamtmenge des im Behälter enthaltenen Wassers zu bestimmen. ANMERKUNG entspricht.
Für die Anwendung dieser Norm wird angenommen, dass 1,000 ml Wasser einer Masse von 1,000 g
C.3.6 Das kleinste freibleibende Volumen wird durch Subtrahieren der Nennfüllmenge vom Gesamtvolumen des im Behälter enthaltenen Wassers ermittelt.
13
EN 14254:2004 (D)
Anhang D (normativ) Prüfung der Dichtheit des Gefäßverschlusses D.1 Reagenzien und Geräte D.1.1 Lösung, hergestellt durch Auflösen von 2,5 g Natriumfluorescein (Uranin; CAS-Nummer 518-47-81)) in 100 ml wässriger Natriumchloridlösung mit einer Konzentration von 0,15 mol/l (NaCl, CAS-Nummer 7647-14-5), die 60 g/l Dextran (CAS-Nummer 9004-54-0) oder eine gleichwertige Substanz enthält. D.1.2 Wasser, das in ultraviolettem Licht (UV-Licht) (D.2.3) in einem abgedunkelten Raum durch einen Prüfer mit normaler oder auf normal korrigierter Sehschärfe ohne Vergrößerung keine Fluoreszenz aufweist. D.1.3 Vorratsbehälter für die Natriumfluorescein-Lösung (D.1.1). Bei Prüfung nicht evakuierter Gefäße sollte der Vorratsbehälter mit einem ausreichend langen Kunststoffschlauch verbunden sein, der mit einem Hahn versehen ist (als geeignet hat sich ein Schlauch von 1 m Länge erwiesen). Bei evakuierten Gefäßen sollte der Vorratsbehälter offen bleiben. D.1.4
UV-Lichtquelle, die Licht mit einer Wellenlänge von 475 nm emittiert.
D.1.5 wird.
Walzenmischer oder ein anderer geeigneter Mischer, der vom Hersteller des Behälters empfohlen
D.1.6
Drehmomentschlüssel, falls erforderlich.
D.2 Durchführung bei nicht evakuierten Gefäßen, die zur Lagerung bei Temperaturen über 0 °C vorgesehen sind D.2.1
Der Vorratsbehälter wird mit der Lösung (D.1.1) gefüllt.
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D.2.2 Der Verschluss wird vom Gefäß entfernt, der Hahn am Schlauch des Vorratsbehälters wird geöffnet und der Behälter mit der Lösung bis zur Nennfüllmenge gefüllt, wobei dafür zu sorgen ist, dass der Behälter und der Behälterrand nicht mit dem Reagens kontaminiert werden. Der Verschluss wird genau nach Anweisung des Herstellers angebracht. Schraubverschlüsse werden mit dem vom Hersteller festgelegten Drehmoment verschlossen. Verschlusskappen müssen fest über den Rand des Gefäßes geschoben werden. D.2.3 In einem abgedunkelten Raum ist durch einen Prüfer mit normaler oder auf normal korrigierter Sehschärfe ohne Vergrößerung das Gefäß unter UV-Licht zu betrachten, um sicherzustellen, dass die Oberfläche nicht mit dem Reagens kontaminiert ist. Gegebenenfalls wird die Kontamination mit Wasser abgewaschen und die Untersuchung erneut unter UV-Licht vorgenommen. D.2.4 Das Gefäß wird für die Dauer von 2 min auf dem Walzenmischer gedreht, oder der Inhalt wird, wie vom Hersteller des Gefäßes empfohlen, durchmischt. Das Gefäß wird mit dem Verschluss nach unten in einen Behälter getaucht, der höchstens 100 ml Wasser enthält, dessen Volumen jedoch ausreicht, um den Verschluss vollständig mit Wasser zu bedecken. Dort wird es für die Dauer von 60 min bei einer Temperatur von 15 °C bis 25 °C belassen. Das Gefäß wird aus dem Wasser entnommen, und das Wasser wird, wie in D.2.3 beschrieben, unter UV-Licht untersucht.
1)
14
CAS-Nummer bedeutet Registriernummer des Chemical Abstracts Service.
EN 14254:2004 (D)
D.3 Durchführung bei nicht evakuierten Gefäßen, die zur Lagerung bei Temperaturen von 0 °C oder darunter vorgesehen sind D.3.1
Der Vorratsbehälter wird mit der Lösung (D.1.1) gefüllt.
D.3.2 Der Verschluss wird vom Gefäß entfernt, der Hahn am Schlauch des Vorratsbehälters geöffnet und der Behälter mit der Lösung bis zur Nennfüllmenge gefüllt, wobei dafür zu sorgen ist, dass der Behälter und der Behälterrand nicht mit dem Reagens kontaminiert werden. Der Verschluss wird genau nach Anweisung des Herstellers angebracht. Schraubverschlüsse werden mit dem vom Hersteller festgelegten Drehmoment verschlossen. Verschlusskappen müssen fest über den Rand des Gefäßes geschoben werden. D.3.3 Das Gefäß wird auf den Kopf gestellt und für die Dauer von 2 h der vom Hersteller festgelegten Mindesttieftemperatur ausgesetzt. D.3.4 Nach 2 h wird das Gefäß entnommen und auf dem Kopf stehend in einen Behälter getaucht, der höchstens 100 ml Wasser enthält, wobei das Volumen ausreichend ist, um den Verschluss vollständig zu bedecken. D.3.5 Der Behälter mit dem darin befindlichen umgedrehten Gefäß wird mindestens 2 h bei 37 °C inkubiert oder so lange, bis die Lösung vollständig aufgetaut ist. D.3.6 Nach 2 h oder sobald die Lösung vollständig aufgetaut ist, wird der Behälter mit dem Gefäß aus dem Wärmeschrank entnommen und auf dem Kopf stehend für weitere 2 h bei Raumtemperatur gelagert. D.3.7
Es wird die Untersuchung unter UV-Licht (siehe D.2.4) durchgeführt.
D.4 Durchführung bei evakuierten Gefäßen D.4.1
Der Vorratsbehälter wird mit der Lösung (D.1.1) gefüllt.
D.4.2 Halter und Ansaugspitze, falls verwendet, werden nach Gebrauchsanweisung am Gefäß angebracht. Das Gefäß wird bis zur Nennfüllmenge evakuiert (falls es nicht vorevakuiert geliefert wurde). D.4.3 Die Ansaugspitze wird in die im Vorratsbehälter befindliche Lösung eingetaucht, und das evakuierte Gefäß wird für 2 min belüftet oder nach Gebrauchsanweisung gefüllt.
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D.4.4 Das Gefäß wird vom Aufbau des Halters und der Ansaugspitze, falls verwendet, gelöst und in einem abgedunkelten Raum von einem Prüfer mit normaler oder auf normal korrigierter Sehschärfe ohne Vergrößerung unter UV-Licht betrachtet, um sicherzustellen, dass die Oberfläche nicht mit dem Reagens kontaminiert ist. Gegebenenfalls wird die Kontamination mit Wasser abgewaschen und die Untersuchung erneut unter UV-Licht vorgenommen. D.4.5 Das Gefäß wird für die Dauer von 2 min auf dem Walzenmischer gedreht, oder der Inhalt wird, wie vom Hersteller des Gefäßes empfohlen, durchmischt. Das Gefäß wird mit dem Verschluss nach unten in einen Behälter getaucht, der höchstens 100 ml Wasser enthält, wobei die Menge aber ausreichend ist, um den Verschluss vollständig mit Wasser zu bedecken. Dort wird es für die Dauer von 60 min bei einer Temperatur zwischen 15 °C und 25 °C belassen. Das Gefäß wird aus dem Wasser entnommen, und das Wasser wird wie in D.4.4 beschrieben unter UV-Licht betrachtet.
15
EN 14254:2004 (D)
Anhang E (normativ) Prüfung der Stabilität eines zum Zentrifugieren vorgesehenen Gefäßes E.1 Reagenzien und Geräte E.1.1
Wasser nach ISO 3696 mit einer Temperatur von 20 °C bis 25 °C.
E.1.2 Zentrifuge mit Ausschwingrotor, die so ausgelegt ist, dass der Behälterboden 10 min einer Zentrifugalbeschleunigung in Längsrichtung von 3 000 gn oder einer vom Hersteller des Gefäßes festgelegten Beschleunigung ausgesetzt werden kann. ANMERKUNG
2
gn = 9,806 65 m/s
E.2 Prüfbedingungen E.2.1 Die Prüfung ist bei einem atmosphärischen Druck von 101 kPa und einer Temperatur von 20 °C durchzuführen; bei anderen Umgebungsbedingungen sind die Prüfergebnisse entsprechend zu korrigieren. E.2.2
Das zu prüfende Gefäß muss ungebraucht sein.
E.3 Durchführung E.3.1 Das Gefäß wird nach dem vom Hersteller festgelegten Verfahren bis zur Nennfüllmenge mit Wasser gefüllt, wobei gegebenenfalls der Verschluss entfernt und wieder angebracht und das Wasser bis zur Nennfüllmenge in evakuierte Gefäße, die nicht vorevakuiert geliefert wurden, eingesaugt wird. E.3.2 Das Gefäß wird nach Anweisung des Herstellers in den Zentrifugenbecher gestellt, wobei sicherzustellen ist, dass die Zentrifuge einwandfrei austariert ist. E.3.3 Das gefüllte Gefäß wird zentrifugiert, wobei der Gefäßboden für die Dauer von 10 min einer Zentrifugalbeschleunigung in Längsrichtung von 3 000 gn oder einer vom Hersteller festgelegten Zentrifugalbeschleunigung ausgesetzt wird, wobei die Zeitdauer bis zum Erreichen der festgelegten Beschleunigung unberücksichtigt bleibt.
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E.3.4 Nach Beendigung des Zentrifugierens wird das Gefäß vorsichtig aus dem Becher entnommen und auf physikalische Beschädigungen untersucht.
16
EN 14254:2004 (D)
Anhang ZA (informativ) Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und den grundlegenden Anforderungen der EU-Richtlinie 98/79/EG Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandates, das dem CEN von der Europäischen Kommission erteilt wurde, erarbeitet, um ein Mittel zur Erfüllung der grundlegenden Anforderungen der Richtlinie nach der neuen Konzeption der Richtlinie 98/79/EG bereitzustellen. Sobald diese Norm im Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften im Rahmen der betreffenden Richtlinie in Bezug genommen und in mindestens einem der Mitgliedstaaten als nationale Norm umgesetzt worden ist, berechtigt die Übereinstimmung mit den in Tabelle ZA aufgeführten Abschnitten dieser Norm innerhalb der Grenzen des Anwendungsbereichs dieser Norm zu der Annahme, dass eine Übereinstimmung mit den entsprechenden grundlegenden Anforderungen der Richtlinie und der zugehörigen EFTA-Vorschriften gegeben ist.
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Tabelle ZA — Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und der EU-Richtlinie 98/79/EG Abschnitte/Unterabschnitte dieser Europäischen Norm 4.1 4.2 4.3 5.1
Grundlegende Anforderungen der EU-Richtlinie 98/79/EG B.1.1, B.1.2, B.3.2 B.2.1 B.2.1, B.2.5 B.1.2, B.3.1, B.3.2, B.3.3
5.2 5.3 6.1 6.2 6.3 7.1 7.2 8.1 8.2 8.3 9 10 11.1 11.4 11.4 a) 11.4 b) 11.4 c) 11.4 d) 11.4 e) 11.4 f) 11.4 g) 11.4 h) 11.4 i) 11.4 m) 11.5 11.6
B.1.2, B.3.2, B.3.4 B.1.1 B.4.1 B.4.1 B.4.1 B.1.1, B.1.2, B.2.1 B.1.1, B.1.2, B.2.1 B.1.1, B.1.2, B.2.1, B.3.3 B.1.1, B.1.2, B.2.1, B.3.3 B.1.1, B.3.3 B.2.3, B.2.4 B.1.1 B.8.1 B.8.1, B.8.2 B.8.4 (a) B.8.4 (b) B.8.4 (c) B.8.4 (d) B.8.4 (e) B.8.4 (f) B.8.4 (g) B.8.4 (h) B.8.4 (i) B.8.4 (j) B.8.5 B.1.1, B.3.3
Erläuterungen/Anmerkungen
Siehe Anhänge A bzw. C B.3.1 gilt nur für evakuierte Gefäße Siehe Anhang Siehe Anhänge A bzw. B
Siehe Anhang D Siehe Anhänge A, B, C bzw. D Siehe Anhang E
WARNHINWEIS — Für Produkte, die in den Anwendungsbereich dieser Norm fallen, können weitere Anforderungen und weitere EU-Richtlinien anwendbar sein.
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EN 14254:2004 (D)
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Literaturhinweise [1]
EN 375, Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller von Reagenzien für in-vitrodiagnostische Untersuchungen zum Gebrauch durch Fachpersonal.
[2]
EN 550, Sterilisation von Medizinprodukten — Validierung und Routineüberwachung für die Sterilisation mit Ethylenoxid.
[3]
EN 552, Sterilisation von Medizinprodukten — Validierung und Routineüberwachung für die Sterilisation mit Strahlen.
[4]
EN 554, Sterilisation von Medizinprodukten — Validierung und Routineüberwachung für die Sterilisation mit feuchter Hitze.
[5]
EN 829, In-vitro-Diagnostik/Diagnostika — Transportverpackungen für medizinisches und biologisches Untersuchungsgut — Anforderungen, Prüfungen.
[6]
EN 980, Graphische Symbole zur Kennzeichnung von Medizinprodukten.
[7]
EN 1041, Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller eines Medizinprodukts.
[8]
EN 14820, Gefäße zur einmaligen Verwendung für die venöse Blutentnahme beim Menschen.
[9]
ISO 7000, Graphical symbols for use on equipment — Index and synopsis.
[10]
ISO 15223, Medical devices — Symbols to be used with medical device labels, labelling and information to be supplied.
[11]
UN 602 Dangerous Goods Regulations: Packing instruction 602.
[12]
UN 650 Dangerous Goods Regulations: Packing instruction 650.
[13]
Richtlinie des Rates vom 27. Juni 1967 zur Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften für die Einstufung, Verpackung und Kennzeichnung gefährlicher Stoffe (67/548/EWG), ABI EG, 1967, Nr. L 196.
[14]
Richtlinie 93/42/EWG des Rates vom 14. Juni 1993 über Medizinprodukte, ABl EG, 1993, Nr. L 169.
[15]
Richtlinie 98/79/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Oktober 1998 über In-vitroDiagnostika, ABl EG, 1998, Nr L 331.
18
DEUTSCHE NORM
November 2004
X
DIN EN 14820 ICS 11.040.20
Ersatz für DIN ISO 6710:1996-12
Gefäße zur einmaligen Verwendung für die venöse Blutentnahme beim Menschen; Deutsche Fassung EN 14820:2004 Single-use containers for human venous blood specimen collection; German version EN 14820:2004
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Récipients à usage unique pour prélèvements de sang veineux humain; Version allemande EN 14820:2004
Gesamtumfang 20 Seiten
Normenausschuss Medizin (NAMed) im DIN
DIN Deutsches Institut für Normung e.V. • Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet. Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin ©
Preisgruppe 12 www.din.de www.beuth.de
;SB
9537760
DIN EN 14820:2004-11
Nationales Vorwort Die Europäische Norm EN 14820 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitro-Diagnostika“ unter Beteiligung deutscher Experten erstellt. Im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. war hierfür der Normenausschuss Medizin (NAMed), Arbeitsausschuss B 7 „Blutentnahmesysteme“, zuständig. Für die im Abschnitt 2 zitierten Internationalen Normen wird im Folgenden auf die entsprechenden Deutschen Normen hingewiesen: ISO 594-1 ISO 3696
siehe DIN EN 20594-1 siehe DIN ISO 3696
Änderungen Gegenüber DIN ISO 6710: 1996-12 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a)
die Überarbeitung der zugrunde liegenden ISO 6710 hat die parallele CEN-/ISO-Abstimmung auf ISOEbene verfehlt; die weitere Bearbeitung erfolgte nur auf CEN-Ebene und führte zum Status einer Europäischen Norm mit der neuen Normnummer EN 14820;
b)
der Norm-Inhalt wurde vollständig überarbeitet.
Frühere Ausgaben DIN ISO 6710: 1996-12
Nationaler Anhang NA (informativ) Literaturhinweise
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
DIN EN 20594-1, Kegelverbindungen mit einem 6 % (Luer)-Kegel für Spritzen, Kanülen und bestimmte andere medizinische Geräte — Teil 1: Allgemeine Anforderungen (ISO 594-1:1986); Deutsche Fassung EN 20594-1:1993. DIN ISO 3696, Wasser ISO 3696:1987.
2
für
analytische
Zwecke
—
Anforderungen
und
Prüfung;
Identisch
mit
EN 14820
EUROPÄISCHE NORM EUROPEAN STANDARD NORME EUROPÉENNE
September 2004
ICS 11.040.20
Deutsche Fassung
Gefäße zur einmaligen Verwendung für die venöse Blutentnahme beim Menschen Single-use containers for human venous blood specimen collection
Récipients à usage unique pour prélèvements de sang veineux humain
Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 27. Mai 2004 angenommen. Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich. Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem ManagementZentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und Zypern.
EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION
Management-Zentrum: rue de Stassart, 36
© 2004 CEN
B-1050 Brüssel
Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
Ref. Nr. EN 14820:2004 D
EN 14820:2004 (D)
Inhalt Seite
Vorwort................................................................................................................................................................ 3 Einleitung ............................................................................................................................................................ 3 1
Anwendungsbereich............................................................................................................................. 4
2
Normative Verweisungen ..................................................................................................................... 4
3
Begriffe................................................................................................................................................... 4
4
Werkstoffe.............................................................................................................................................. 6
5
Nennfüllmenge ...................................................................................................................................... 7
6
Graduierung und Markierung der Füllmenge..................................................................................... 7
7
Gestaltung.............................................................................................................................................. 7
8
Ausführung ............................................................................................................................................ 8
9
Sterilität und spezielle mikrobielle Zustände ..................................................................................... 8
10
Additive .................................................................................................................................................. 8
11
Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller.................................................................... 9
12
Kennzeichnung von Gefäßen mit Additiven..................................................................................... 10
Anhang A (normativ) Prüfung der Nennfüllmenge und der Teilstriche bei nicht evakuierten Blutprobengefäßen ............................................................................................................................. 11 A.1 Reagenzien und Geräte ...................................................................................................................... 11 A.2 Prüfbedingungen................................................................................................................................. 11 A.3 Durchführung ...................................................................................................................................... 11 Anhang B (normativ) Prüfung des Einzugvolumens bei evakuierten Gefäßen ......................................... 12 B.1 Reagenzien und Geräte ...................................................................................................................... 12 B.2 Prüfbedingungen................................................................................................................................. 12 B.3 Durchführung ...................................................................................................................................... 12 Anhang C (normativ) Prüfung der Dichtheit des Gefäßverschlusses......................................................... 13 C.1 Reagenzien und Geräte ...................................................................................................................... 13 C.2 Durchführung bei nicht evakuierten Behältern................................................................................ 13 C.3 Durchführung bei evakuierte Gefäßen.............................................................................................. 14
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Anhang D (normativ) Prüfung der Stabilität eines zum Zentrifugieren vorgesehenen Gefäßes.............. 15 D.1 Reagenzien und Geräte ...................................................................................................................... 15 D.2 Prüfbedingungen................................................................................................................................. 15 D.3 Durchführung ...................................................................................................................................... 15 Anhang ZA (informativ) Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und den grundlegenden Anforderungen der EU-Richtlinie 98/79/EG........................................................... 16 Literaturhinweise.............................................................................................................................................. 18
2
EN 14820:2004 (D)
Vorwort Dieses Dokument (EN 14820:2004) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitro-Diagnostik“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN gehalten wird. Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis März 2005, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis März 2005 zurückgezogen werden. Dieses Dokument wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die Europäische Kommission und die Europäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der EURichtlinien. Zum Zusammenhang mit EU-Richtlinien siehe informativen Anhang ZA, der Bestandteil dieses Dokumentes ist. Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn, Vereinigtes Königreich und Zypern.
Einleitung
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Dieses Dokument legt Anforderungen an Probenbehälter (-gefäße) für Venenblut fest. Die Überarbeitung von ISO 6710:1995 wurde wegen technischer Änderungen in der Herstellung dieser Behälter (Gefäße) insbesondere von europäischen Ländern vorgeschlagen. Im Hinblick auf die Sicherheit der Patienten verlangen einige Länder nachdrücklich, dass die Behälter (Gefäße) mit einer Farbkennzeichnung versehen sind. In der Praxis haben sich zwei Farbkennzeichnungssysteme durchgesetzt, dabei sind keine Vorkommnisse bekannt, die die Patientensicherheit berühren und auf die Unterschiede zwischen diesen Farbkennzeichnungssystemen zurückzuführen wären. Weiterhin wurde vorgeschlagen, dass diese Farbkennzeichnung zukünftig in verstärktem Maße erfolgt. Jegliche Änderung durch die Hersteller erhöht die Herstellungskosten und folglich den Verbraucherpreis der Gefäße (Behälter). Es war nicht möglich, eine international vereinbarte Empfehlung zur Farbkennzeichnung der Gefäße (Behälter) in dieses Dokument aufzunehmen, da hierüber unter den nationalen Normungsorganisationen kein Konsens erzielt werden konnte.
3
EN 14820:2004 (D)
1
Anwendungsbereich
Dieses Dokument legt Anforderungen an und Prüfungen für Gefäße zur einmaligen Verwendung fest, die von ihrem Hersteller zur Entnahme von Venenblut aus dem menschlichen Körper für eine in-vitro-diagnostische Untersuchung bestimmt sind. Dieses Dokument gilt auch für Gefäße, die Nährmedien für Blutkulturen enthalten. Dieses Dokument legt keine Anforderungen an Gefäße zur Blutentnahme aus Kapillaren oder Arterien fest. Sie legt auch keine Anforderungen an und Prüfverfahren für Gefäße zur einmaligen Verwendung fest, die zur Aufnahme anderer Proben als Blut bestimmt sind.
2
Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen). EN 20594-1, Kegelverbindungen mit einem 6 % (Luer)-Kegel für Spritzen, Kanülen und bestimmte andere medizinische Geräte — Teil 1: Allgemeine Anforderungen (ISO 594-1:1986). EN ISO 3696, Wasser für analytische Laborzwecke — Spezifikation und Prüfverfahren (ISO 3696:1987).
3
Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die folgenden Begriffe. 3.1 Additiv Zusatzstoff Substanz (nicht jedoch durch Behandlung der Oberfläche entstandene Beschichtungen, die nicht abtrennbar sind), die in das Gefäß gegeben wird, um die Probe zu konservieren oder mit ihr zu reagieren, damit die vorgesehene Untersuchung durchgeführt werden kann 3.2 Blutentnahmesystem sämtliche Teile, die zur Entnahme einer Blutprobe erforderlich sind
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3.3 Drehmoment zum Verschließen vom Hersteller festgelegtes Drehmoment zum ordnungsgemäßen Festziehen eines Schraubverschlusses mit Hilfe eines Drehmomentschlüssels, um das Gefäß dicht zu verschließen 3.4 Verschluss Teil, mit dem der Behälter verschlossen wird 3.5 Behälter der Teil des Gefäßes ohne Verschluss und ohne jegliches Zubehör, der die Probe enthält ANMERKUNG Je nach vorgesehener Verwendung wird der Teil des Gefäßes ohne Verschluss, der die Blutprobe enthält, z. B. auch „Röhrchen“, „Flasche“ oder „Fläschchen“ genannt.
3.6 Einzugvolumen Menge an flüssiger Probe, die von einem evakuierten Gefäß aufgenommen wird
4
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3.7 evakuiertes Gefäß Gefäß für die Entnahme mittels Vakuum, das entweder bereits durch den Hersteller (d. h. als ein vorevakuiertes Gefäß) oder durch den Anwender unmittelbar vor Entnahme der flüssigen Probe erzeugt wurde 3.8 Verfallsdatum das Datum, nach dem das Gefäß nicht mehr verwendet werden darf 3.9 Füllmenge das zur Erreichung des geforderten Verhältnisses von Additiv zu Blut benötigte Volumen einer flüssigen Probe 3.10 freibleibendes Volumen das zusätzlich zur Nennfüllmenge vorhandene Volumen, das die ordnungsgemäße Durchmischung des Gefäßinhaltes ermöglicht 3.11 Teilstrich Markierung auf einem Behälter oder dessen Etikett, die eine vorzunehmende Abschätzung des Volumens der Probe zulässt. 3.12 gravimetrische Bestimmung Methode zur Bestimmung des Volumens einer Flüssigkeit durch Wägen einschließlich Korrektur hinsichtlich der Dichte der Flüssigkeit ANMERKUNG
Für die Anwendung dieses Dokuments entspricht 1,000 ml Wasser einer Masse von 1,000 g.
3.13 Markierung der maximalen Füllmenge Markierung auf einem Behälter oder dessen Etikett, die das zulässige Höchstvolumen der Probe anzeigt, das sicherstellt, dass die in-vitro-diagnostische Untersuchung, für die die Probe vorgesehen ist, genaue Ergebnisse erbringt
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3.14 Markierung der Mindestfüllmenge Markierung auf einem Behälter oder dessen Etikett, die das erforderliche Mindestvolumen der Probe anzeigt, das sicherstellt, dass die in-vitro-diagnostische Untersuchung, für die die Probe vorgesehen ist, genaue Ergebnisse erbringt 3.15 Halter mit Kanüle Vorrichtung, die zum Anbringen an einem evakuierten Gefäß bestimmt ist und die die Venenpunktion und darauf folgende Blutentnahme ermöglicht 3.16 Nennfüllmenge Volumen der Probe, mit dem das Gefäß zu befüllen ist, plus Volumen eines beliebigen Additivs ANMERKUNG
Dieses Volumen wird auf dem Etikett und/oder in der Gebrauchsanweisung angegeben.
3.17 Markierung der Nennfüllmenge Markierung auf einem Behälter oder dessen Etikett, die die Nennfüllmenge eines Gefäßes anzeigt
5
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3.18 Primärpackung kleinste Packungseinheit von Gefäßen 3.19 Gefäß evakuiertes oder nicht evakuiertes Gefäß zur Aufnahme einer Probe, einschließlich Gefäßzubehör, Additiven und angebrachtem Verschluss 3.20 Gefäßzubehör Teil innerhalb des Gefäßes, das vom Hersteller dafür vorgesehen ist, die Entnahme, das Durchmischen oder die Abtrennung der Probe zu unterstützen ANMERKUNG Beispiele für Gefäßzubehör sind kleine, chemisch inerte Kunststoffkugeln oder ein in einen Behälter für Serum oder Plasma befindliches separates Gel, welches dazu dient, das Serum oder Plasma nach dem Zentrifugieren von den Zellen zu trennen.
3.21 Gefäßinneres innere Oberfläche des Gefäßes oder des Verschlusses und gegebenenfalls die Oberfläche des Gefäßzubehörs, die mit der Probe in Berührung kommen 3.22 Probe biologisches Material (z. B. Venenblut), das zum Nachweis von Eigenschaften oder zur Messung einer oder mehrerer Eigenschaften gewonnen wird 3.23 visuelle Prüfung Inaugenscheinnahme durch einen Prüfer mit normaler oder auf normal korrigierter Sehschärfe ohne vergrößernde Sehhilfe unter einer gleichmäßigen Ausleuchtung zwischen 300 lx und 750 lx
4
Werkstoffe
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4.1 Wenn ein Gefäß für die Aufnahme einer Probe für eine bestimmte Untersuchung vorgesehen ist, bei der der Werkstoff des Verschlusses, des Behälters, der Innenbeschichtung oder, falls vorhanden, des Zubehörs oder des Additivs das Endergebnis der Untersuchung beeinflussen kann, muss die höchstzulässige Kontamination mit dieser Substanz und das angewandte analytische Verfahren durch den Hersteller in den Begleitpapieren, auf dem Etikett oder der Verpackung angegeben werden (siehe auch 11.3). Die Validierung der Eignung des Werkstoffs im Hinblick auf die speziell vorgesehene Verwendung eines Gefäßes unterliegt der Verantwortung des Herstellers. ANMERKUNG 1
In diesem Dokument wird kein Validierungsverfahren für die Eignung von Werkstoffen festgelegt.
ANMERKUNG 2 Für bestimmte, selten durchgeführte Untersuchungen ist möglicherweise die höchstzulässige Kontamination noch nicht festgelegt; in diesem Fall wird dem Anwender empfohlen, den Hersteller zu konsultieren. ANMERKUNG 3 Ein Behälter sollte aus einem Werkstoff hergestellt sein, der bei visueller Prüfung (siehe 3.23) eine ungehinderte Sicht auf den Inhalt ermöglicht, außer wenn die Exposition gegenüber ultraviolettem Licht oder sichtbarem Licht Abbauvorgänge am Inhalt bewirken würde. ANMERKUNG 4 Wenn der Behälter nicht aus einem Werkstoff hergestellt ist, der eine ungehinderte Sicht auf den Inhalt ermöglicht, darf der Verschluss abgenommen werden, um die Untersuchung des Inhalts durchführen zu können.
4.2
6
Der Werkstoff des Gefäßes muss bei visueller Prüfung frei von Fremdkörpern sein.
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4.3 Gefäße, die ein Additiv mit für Mikroben wachstumsfördernden Eigenschaften enthalten, müssen einem validierten Verfahren zur Beseitigung der mikrobiellen Kontamination aus dem Additiv und dem Gefäßinneren unterzogen worden sein. Die Validierung des Verfahrens unterliegt der Verantwortung des Herstellers. ANMERKUNG EN 554.
5
Zur Validierung und Routineüberwachung von Sterilisationsverfahren siehe EN 550, EN 552 und
Nennfüllmenge
5.1 Bei Prüfung nach den in Anhang A oder Anhang B festgelegten Verfahren muss das aus der Bürette zugegebene bzw. abgezogene Wasservolumen plus das Volumen eines möglicherweise vorhandenen Additivs zwischen 90 % und 110 % der Nennfüllmenge liegen. 5.2 Bei Gefäßen mit einem Additiv muss entweder durch das freibleibende Volumen oder durch andere physikalische Mittel eine Durchmischung möglich sein. 5.3 Ist ein freibleibendes Volumen für eine Durchmischung vorgesehen, so muss es ausreichend groß sein, um ein mechanisches oder manuelles Durchmischen zu ermöglichen. 5.4 Der Hersteller muss durch Validierung sicherstellen, dass ein ausreichendes Durchmischen der Blutprobe mit möglicherweise vorhandenen Additiven erreicht werden kann. ANMERKUNG festgelegt.
6
In diesem Dokument wird kein Validierungsverfahren für das ausreichende Durchmischen der Blutprobe
Graduierung und Markierung der Füllmenge
Evakuierte Gefäße mit einer Markierung der Füllmenge auf dem Behälter oder dessen Etikett müssen sich bei Prüfung nach dem in Anhang B festgelegten Verfahren so füllen, dass der Meniskus der Flüssigkeit die Markierung um nicht mehr als 10 % überschreitet oder unterschreitet. Bei Prüfung nicht evakuierter Gefäße mit Teilstrichen nach den in Anhang A festgelegten Verfahren muss das Wasservolumen zwischen 90 % und 110 % des angezeigten Volumens liegen. ANMERKUNG
7
Siehe Anhang A, A.3.6.
Gestaltung
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7.1 Bei Prüfung auf Dichtheit nach dem in Anhang C festgelegten Verfahren darf sich der Verschluss nicht lockern. Das Gefäß hat die Prüfung auf Dichtheit bestanden, wenn keine Fluoreszenz zu beobachten ist. 7.2 Ist das Entfernen des Verschlusses vorgesehen, um an den Inhalt des Gefäßes zu gelangen, muss er, soweit es sinnvoll und praktisch durchführbar ist, so ausgeführt sein, dass er manuell und/oder mittels mechanischer Hilfsmittel entfernt werden kann, ohne dass der Teil des Verschlusses, der durch Kontakt mit der Probe kontaminiert sein kann, mit den Fingern oder dem Werkzeug in Berührung kommt. ANMERKUNG Es ist wünschenswert, dass Gefäße für Proben so gestaltet werden, dass ein spontanes Austreten des Inhalts beim Öffnen vermieden wird. In diesem Dokument ist dafür kein Prüfverfahren festgelegt, da es nicht möglich gewesen ist, eine objektive und reproduzierbare Prüfung zu entwickeln.
7.3 Bei Prüfung des Gefäßes auf Dichtheit nach dem in Anhang C festgelegten Verfahren darf keine Fluoreszenz im Wasser nachweisbar sein, in das das Gefäß eingetaucht worden ist.
7
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8
Ausführung
8.1 Die Gefäße müssen einem viermaligen Entfernen und Wiederaufbringen des Verschlusses nach den Anweisungen des Herstellers sowie den Prüfungen nach den Anhängen A, B, C und D standhalten, ohne dass Brüche, ein Kollabieren, Risse oder andere sichtbare Schäden auftreten. Wenn beim ersten Öffnen des Gefäßes der Verschluss zerstört wird, gelten diese Anforderungen für den nachfolgenden Verschluss. ANMERKUNG 1 Diese Anforderung gilt nicht für Verschlüsse, bei denen nachweislich ein unbefugter Eingriff erkennbar ist. ANMERKUNG 2 Es hat sich als schwierig erwiesen, ein einzelnes Prüfverfahren für die mechanische Festigkeit festzulegen. Ziel der oben festgelegten Anforderungen ist es, die mechanische Beanspruchung zu simulieren, die beim normalen Füllen des Gefäßes, bei Lagerung und Transport und der Entnahme der Probe auftritt. Anforderungen an den Transport der diagnostischen Proben im Gefäß sind in UN 650 [6] enthalten.
8.2 Bei Prüfung nach Anhang D müssen zum Zentrifugieren vorgesehene Gefäße einer Mindestbeschleunigung von 3000 gn (oder der vom Hersteller festgelegten Beschleunigung) in der Längsachse standhalten, ohne dass Brüche, ein Kollabieren, Risse oder andere sichtbare Schäden auftreten. 8.3 Bei der visuellen Prüfung dürfen am Gefäß keine scharfen Kanten, Vorsprünge oder Oberflächenrauheiten feststellbar sein, die zu Schnitt-, Stich- oder Schürfverletzungen der Haut des Anwenders oder zu solchen Schäden am Handschuh führen können.
9
Sterilität und spezielle mikrobielle Zustände
9.1 Wenn ein Hersteller angibt, dass das Innere des ungeöffneten und ungebrauchten Gefäßes oder das gesamte Gefäß steril ist oder über einen speziellen mikrobiellen Zustand verfügt, müssen das Behälterinnere und etwaiges Zubehör oder Additiv einem validierten Verfahren unterzogen worden sein, um diesen Zustand zu erreichen. ANMERKUNG EN 554.
Zur Validierung und Routineüberwachung von Sterilisationsverfahren siehe EN 550, EN 552 und
9.2 Sterilität ist unbedingt erforderlich, wenn während der Blutentnahme irgendeine Möglichkeit des direkten Kontakts zwischen dem Gefäßinneren und dem Blutstrom des Patienten besteht. 9.3 Die Sterilität oder ein aseptischer Prozess oder ein validierter spezieller mikrobieller Zustand (z. B. ein Zweiphasen-Nährmedium) ist unbedingt erforderlich, wenn das Blutentnahmegefäß für die Blutkultur von Mikroorganismen bestimmt ist und/oder das Gefäß Nährmedien enthält.
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10 Additive 10.1 Die Menge der sich in jedem Gefäß befindenden Additive muss innerhalb des vom Hersteller festgelegten Bereichs liegen. 10.2 Die höchstzulässige Toleranz für das festgelegte Volumen eines flüssigen Additivs beträgt zwischen 90 % und 110 %. Die Validierung der Wahl des Additivs (einschließlich Nährmedien), seiner Wirksamkeit und seines festgelegten Konzentrationsbereichs unterliegt der Verantwortung des Herstellers. ANMERKUNG 1 Gegebenenfalls sollte die Menge eines Additivs in einem Gefäß gravimetrisch unter Verwendung einer auf 0,001 g messenden Waage unter Berücksichtigung der Dichte der jeweiligen Flüssigkeit bestimmt werden. ANMERKUNG 2
In diesem Dokument wird kein Prüfverfahren für die Validierung der Wahl von Additiven festgelegt.
ANMERKUNG 3
Dieses Dokument enthält keine Aufstellung von Nährmedien, die für Blutkulturen geeignet sind.
ANMERKUNG 4
In den Literaturhinweisen finden sich Empfehlungen für Additive [5, 7].
8
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10.3 Der Hersteller muss sicherstellen, dass die physikalische Zustandsform für das festgelegte Additiv zweckentsprechend ist. 10.4 Der Hersteller muss sicherstellen, dass das vorgesehene Verhältnis von Blut zu Additiv während der Gebrauchsdauer des Produkts aufrechterhalten bleibt.
11 Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller 11.1 Jedem Gefäß sind Informationen beizugeben, die unter Berücksichtigung des Ausbildungs- und Kenntnisstandes des vorgesehenen Anwenderkreises die ordnungsgemäße Anwendung und die Ermittlung des Herstellers ermöglichen. Diese Angaben sind, falls es der Platz erlaubt, auf dem Gefäß selbst sowie auf den Begleitinformationen und/oder auf der Primärpackung anzubringen. ANMERKUNG Den Herstellern wird empfohlen, zur praktischen und zweckmäßigen Information der Endanwender über deren Produkte von elektronischen Hilfsmitteln, z. B. dem Internet, als einem zusätzlichen Kommunikationsmittel Gebrauch zu machen.
11.2 Soweit praktisch durchführbar und angemessen, sind die für die sichere und ordnungsgemäße Verwendung des Gefäßes erforderlichen Angaben auf dem Gefäß selbst und/oder, wo dies angemessen ist, auf der Primärpackung anzubringen. Wenn die vollständige Einzelkennzeichnung jedes Gefäßes nicht durchführbar ist, muss die Information auf der Verpackung und/oder in der mit einem oder mehreren Gefäßen gelieferten Gebrauchsanweisung enthalten sein. Wo dies angebracht ist, sind diese Informationen in Form veröffentlichter graphischer Symbole und Farbkennzeichnungen zu geben. In Gebieten/Ländern, in denen keine solchen veröffentlichten graphischen Symbole oder Farbkennzeichnungen bekannt sind, ist die Bedeutung der angewendeten graphischen Symbole und Farbkennzeichnungen in den Unterlagen zu beschreiben, die mit dem Gefäß geliefert werden. 11.3 Wird ein Gefäß speziell für die Bestimmung oder den Nachweis eines bestimmten Stoffes geliefert, muss, soweit dies möglich ist, direkt auf dem Gefäß oder dessen Etikett und/oder in den Begleitinformationen und/oder auf der Primärpackung angegeben werden, wie stark das Gefäß mit diesem Stoff maximal verunreinigt ist.
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11.4 Falls zutreffend, muss das Etikett folgende Angaben enthalten, die in Form eines Symbols angegeben werden können: a)
Name oder Firmenname und Anschrift des Herstellers. Bei Gefäßen, die in die Europäische Gemeinschaft importiert werden, um dort vertrieben zu werden, muss auf dem Etikett, der äußeren Verpackung oder in der Gebrauchsanweisung Name und Anschrift des bevollmächtigten Vertreters des Herstellers angegeben sein;
b)
alle unbedingt erforderlichen Angaben, aus denen der Anwender eindeutig ersehen kann, worum es sich bei dem Packungsinhalt handelt;
c)
gegebenenfalls das Wort „STERIL“ oder eine Angabe zum speziellen mikrobiellen Zustand oder Reinheitsgrad;
d)
die Chargennummer – nach dem Wort „LOT“ – oder die Seriennummer;
e)
falls erforderlich, das Datum, angegeben in der Reihenfolge von Jahr, Monat und gegebenenfalls Tag in der Form JJJJ MM oder JJJJ MM TT, bis zu dem das Gefäß oder eines seiner Teile ohne Verminderung der Leistungsfähigkeit sicher angewendet werden kann;
f)
bei Gefäßen für Leistungsbewertungszwecke die Worte „nur für Leistungsbewertungszwecke“;
g)
gegebenenfalls einen Hinweis darauf, dass es sich um ein Gefäß zur In-vitro-Anwendung handelt;
h)
besondere Bedingungen der Lagerung und/oder Handhabung;
i)
gegebenenfalls besondere Anwendungshinweise;
j)
gegebenenfalls die Art und Konzentration aller Additive;
k)
die Nennfüllmenge des Gefäßes;
9
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l)
eine Füllmengenmarkierung, falls notwendig;
m) geeignete Warnhinweise und/oder Hinweise auf zu treffende Vorsichtsmaßnahmen. 11.5 Wenn das Gefäß für eine Lagerung oder Verwendung unter besonderen Bedingungen vorgesehen ist, muss dies deutlich sichtbar auf dem Behälter oder dem Etikett und/oder in den Begleitinformationen in der Primärpackung angegeben sein.
12 Kennzeichnung von Gefäßen mit Additiven 12.1 Gefäße mit Additiven müssen durch deren Kurzzeichen oder eine Beschreibung des enthaltenen Additivs auf dem Behälteretikett oder durch Kennzeichnung direkt auf dem Behälter identifizierbar sein. Eine Auswahl gebräuchlicher Additive und deren Kurzzeichen sind in Tabelle 1 angegeben. Falls andere Additive verwendet werden, muss das Gefäß durch die Beschreibung des Additivs auf dem Behälteretikett oder durch Kennzeichnung direkt auf dem Behälter identifizierbar sein. ANMERKUNG 1
Zurzeit gibt es keine internationale Vereinbarung zur Farbkennzeichnung.
ANMERKUNG 2 Es wird empfohlen, dass die Farbe des Verschlusses die gleiche ist wie die auf dem Behälteretikett oder die direkt auf den Behälter aufgedruckte Farbe.
Tabelle 1 — Kurzzeichen für die gebräuchlichen Additive für Blutprobengefäße Additiv EDTAa
— Dikaliumsalz
K2E
— Trikaliumsalz
K3E
— Dinatriumsalz
N2E
1b
9NC
Trinatriumcitrat 4: 1b
4NC
Trinatriumcitrat 9:
Fluorid/Oxalat
FX
Fluorid/EDTA
FE
Fluorid/Heparin
FH
Heparin-Lithium
LH
Heparin-Natrium
NH
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Ohnec
10
Kurzzeichen
Z
a
EDTA ist die Abkürzung für Ethylendiamintetraessigsäure und wird üblicherweise an Stelle des korrekten systematischen Namens (Ethylendinitrilo)tetraessigsäure verwendet.
b
Bezeichnet das vorgesehene Verhältnis der Volumina des Blutes und der Antikoagulanslösung (z. B. 9 Volumenteile Blut zu 1 Volumenteil Citratlösung)
c
Es wird empfohlen, dass Gefäße mit einem blutgerinnungsfördernden Additiv ebenfalls mit dem Buchstaben Z gekennzeichnet werden.
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Anhang A (normativ) Prüfung der Nennfüllmenge und der Teilstriche bei nicht evakuierten Blutprobengefäßen A.1 Reagenzien und Geräte A.1.1
Wasser nach EN ISO 3696 mit einer Temperatur von 20 °C bis 25 °C.
A.1.2
50-ml-Bürette mit Skalenteilungswert 0,1 (Fehlergrenze ± 0,1 ml), mit Boden- oder Seitenhahn.
A.1.3 Analysenwaage mit einer Genauigkeit von ± 0,001 g und einem für die Prüfung ausreichenden Wägebereich.
A.2 Prüfbedingungen A.2.1 Die Prüfung ist bei einem atmosphärischen Druck von 101 kPa und einer Temperatur von 20 °C durchzuführen; bei anderen Umgebungsbedingungen sind die Prüfergebnisse entsprechend zu korrigieren. A.2.2 Das zu prüfende Gefäß muss ungebraucht und mit einer Füllmengenmarkierung/Teilstrichen versehen sein.
A.3 Durchführung A.3.1
Der Hahn der Bürette wird geschlossen und die Bürette bis zur Nullmarke mit Wasser gefüllt.
A.3.2
Nach Entfernen des Verschlusses wird der Behälter unter den Auslauf der Bürette gestellt.
A.3.3 Der Behälter wird vorsichtig mit Wasser gefüllt, bis der Meniskus der Flüssigkeit sich auf gleicher Höhe mit dem ersten Teilstrich, falls vorhanden, oder der Füllmengenmarkierung befindet; dann wird der Hahn geschlossen. A.3.4
Das Volumen des aus der Bürette zugegebenen Wassers wird auf ± 0,1 ml abgelesen.
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A.3.5 Ist der Behälter mit Teilstrichen versehen, werden die Schritte A.3.3 und A.3.4 für jeden Teilstrich wiederholt, bis der Meniskus die Höhe der Füllmengenmarkierung erreicht. Das Volumen wird auf ± 0,1 ml genau abgelesen. ANMERKUNG versehen sind.
Diese Prüfung ist nicht auf Gefäße anwendbar, die ein flüssiges Additiv enthalten und mit Teilstrichen
11
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Anhang B (normativ) Prüfung des Einzugvolumens bei evakuierten Gefäßen B.1 Reagenzien und Geräte B.1.1
Wasser nach EN ISO 3696 mit einer Temperatur von 20 °C bis 25 °C.
B.1.2 Analysenwaage mit einer Genauigkeit von ± 0,001 g und einem für die Prüfung ausreichenden Wägebereich. B.1.3
Halter mit Kanüle, wie vom Hersteller des Blutprobengefäßes empfohlen.
B.1.4
Gestell zum aufrechten Hinstellen des evakuierten Gefäßes beim Wägen (wahlweise).
B.2 Prüfbedingungen B.2.1 Die Prüfung ist bei einem atmosphärischen Druck von 101 kPa und einer Temperatur von 20 °C durchzuführen; bei anderen Umgebungsbedingungen sind die Prüfergebnisse entsprechend zu korrigieren. B.2.2
Der Behälter sowie Kanüle und Kanülenhalter, die zu prüfen sind, müssen ungebraucht sein.
B.3 Durchführung B.3.1
Das leere Gefäß wird gewogen.
B.3.2 Halter und Kanüle werden nach den Anweisungen des Herstellers zusammengesetzt, wenn sie nicht bereits zusammengebaut geliefert wurden. Wenn das Gefäß nicht vorevakuiert ist, wird es auf das Nenneinzugvolumen evakuiert. B.3.3 Die Kanüle wird in das Wasser getaucht. Das Gefäß wird mindestens 1 min belüftet oder nach den Anweisungen des Herstellers gefüllt.
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B.3.4 Kanüle und Halter werden entfernt. Falls erforderlich, wird die Außenseite des Gefäßes abgetrocknet und das Gefäß wird erneut gewogen, um die Menge des angesaugten Wassers zu bestimmen.
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Anhang C (normativ) Prüfung der Dichtheit des Gefäßverschlusses C.1 Reagenzien und Geräte C.1.1 Lösung, hergestellt durch Auflösen von 2,5 g Natriumfluorescein (Uranin; CAS-Nummer1) 518-47-8) in 100 ml wässriger Natriumchloridlösung mit einer Konzentration von 0,15 mol/l (NaCl, CAS-Nummer1) 7647-14-5), die 60 g/l Dextran (CAS-Nummer1) 9004-54-0) oder eine gleichwertige Substanz enthält. C.1.2 Wasser, das unter ultraviolettem Licht (UV-Licht) (C.1.4) in einem abgedunkelten Raum durch einen Prüfer mit normaler oder auf normal korrigierter Sehschärfe ohne Vergrößerung keine Fluoreszenz aufweist. C.1.3 Vorratsbehälter für die Natriumfluorescein-Lösung. Bei Prüfung nicht evakuierter Gefäße wird der Vorratsbehälter mit einem ausreichend langen Kunststoffschlauch verbunden, der mit einem Hahn versehen ist (als geeignet hat sich ein Schlauch von 1 m Länge erwiesen). Bei Prüfung evakuierter Behälter muss der Schlauch mit einer Blutentnahmekanüle nach Empfehlung des Herstellers versehen sein. Bei Prüfung anderer Behälter muss der Schlauch ein hohles Endstück aus einem festen Werkstoff aufweisen, das in einem Einsteckkonus mit einem 6 % Luer-Konus nach EN 20594-1 endet. C.1.4
UV-Lichtquelle, die Licht mit einer Wellenlänge von 475 nm emittiert.
C.1.5 wird.
Walzenmischer oder ein anderer geeigneter Mischer, der vom Hersteller des Behälters empfohlen
C.1.6
Drehmomentschlüssel, falls erforderlich.
C.2 Durchführung bei nicht evakuierten Behältern C.2.1
Der Vorratsbehälter wird mit der Lösung (C.1.1) gefüllt.
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C.2.2 Der Verschluss wird vom Gefäß entfernt und das Gefäß über den Schlauch am Vorratsbehälter mit der Lösung bis zur Nennfüllmenge gefüllt, wobei dafür zu sorgen ist, dass der Behälter und der Behälterrand nicht mit der Lösung kontaminiert werden. Der Verschluss wird genau nach Anweisung des Herstellers angebracht. Schraubverschlüsse werden mit dem vom Hersteller festgelegten Drehmoment verschlossen. Verschlusskappen müssen fest über den Rand des Behälters geschoben werden. C.2.3 In einem abgedunkelten Raum ist durch einen Prüfer mit normaler oder auf normal korrigierter Sehschärfe ohne Vergrößerung das Gefäß unter UV-Licht zu betrachten, um sicherzustellen, dass die Oberfläche nicht mit dem Reagens kontaminiert ist. Gegebenenfalls wird die Kontamination mit Wasser abgewaschen und die Untersuchung erneut unter UV-Licht vorgenommen. C.2.4 Das Gefäß wird für die Dauer von 2 min auf dem Walzenmischer gedreht oder der Inhalt wird, wie vom Hersteller des Gefäßes empfohlen, durchmischt. Das Gefäß wird mit dem Verschluss nach unten in einen Behälter getaucht, der höchstens 100 ml Wasser enthält, dessen Volumen jedoch ausreicht, um den Verschluss vollständig zu bedecken. Dort wird es für die Dauer von 60 min bei einer Temperatur von 15 °C bis 25 °C belassen. Das Gefäß wird aus dem Wasser entnommen und das Wasser wird, wie unter C.2.3 beschrieben, unter UV-Licht untersucht.
1)
Registriernummer des Chemical Abstracts Service.
13
EN 14820:2004 (D)
C.3 Durchführung bei evakuierte Gefäßen C.3.1
Der Vorratsbehälter wird mit der Lösung (C.1.1) gefüllt.
C.3.2 Kanüle und Halter, falls verwendet, werden nach Anweisung des Herstellers am Gefäß angebracht. Das Gefäß wird bis zur Nennfüllmenge evakuiert (falls es nicht vorevakuiert geliefert wurde). C.3.3 Die Kanüle wird in die im Vorratsbehälter befindliche Lösung eingetaucht und das Gefäß wird nach den Anweisungen des Herstellers belüftet. C.3.4 Wenn vom Hersteller festgelegt ist, dass nach dem Entfernen von Halter und Kanüle ein Verschluss angebracht wird, ist dieser Verschluss genau nach den Anweisungen des Herstellers anzubringen (siehe C.3.2).
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C.3.5
14
Die Prüfung ist nach C.2.3 und C.2.4 durchzuführen.
EN 14820:2004 (D)
Anhang D (normativ) Prüfung der Stabilität eines zum Zentrifugieren vorgesehenen Gefäßes D.1 Reagenzien und Geräte D.1.1
Wasser nach ISO 3696 mit einer Temperatur von 20 °C bis 25 °C.
D.1.2 Zentrifuge mit Ausschwingrotor, die so ausgelegt ist, dass der Behälterboden 10 min einer Zentrifugalbeschleunigung in Längsrichtung von 3 000 gn oder einer vom Hersteller festgelegten Beschleunigung ausgesetzt werden kann. ANMERKUNG
gn = 9,806 65 m/s
2
D.2 Prüfbedingungen D.2.1 Die Prüfung ist bei einem atmosphärischen Druck von 101 kPa und einer Temperatur von 20 °C durchzuführen; bei anderen Umgebungsbedingungen sind die Prüfergebnisse entsprechend zu korrigieren. D.2.2
Das zu prüfende Gefäß muss ungebraucht sein.
D.3 Durchführung D.3.1 Das Gefäß wird nach dem vom Hersteller angegebenen Verfahren bis zur Nennfüllmenge mit Wasser gefüllt, wobei gegebenenfalls der Verschluss entfernt und wieder angebracht und das Wasser bis zur Nennfüllmenge in evakuierte Gefäße, die nicht vorevakuiert geliefert wurden, eingesaugt wird. D.3.2 Das Gefäß wird nach Anweisung des Herstellers in den Zentrifugenbecher gestellt, wobei sicherzustellen ist, dass die Zentrifuge einwandfrei austariert ist. D.3.3 Das gefüllte Gefäß wird zentrifugiert, wobei der Gefäßboden für die Dauer von 10 min einer Zentrifugalbeschleunigung in Längsrichtung von 3 000 gn oder einer vom Hersteller festgelegten Zentrifugalbeschleunigung ausgesetzt wird, wobei die Zeitdauer bis zum Erreichen der festgelegten Beschleunigung unberücksichtigt bleibt.
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D.3.4 Nach Beendigung des Zentrifugierens wird das Gefäß vorsichtig aus dem Becher entnommen und auf physikalische Beschädigungen untersucht.
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EN 14820:2004 (D)
Anhang ZA (informativ) Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und den grundlegenden Anforderungen der EU-Richtlinie 98/79/EG Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandates, das dem CEN von der Europäischen Kommission erteilt wurde, erarbeitet, um ein Mittel zur Erfüllung der grundlegenden Anforderungen der Richtlinie nach der neuen Konzeption der Richtlinie 98/79/EG bereitzustellen. Sobald diese Norm im Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften im Rahmen der betreffenden Richtlinie in Bezug genommen und in mindestens einem der Mitgliedstaaten als nationale Norm umgesetzt worden ist, berechtigt die Übereinstimmung mit den in Tabelle ZA.1 aufgeführten Abschnitten dieser Norm innerhalb der Grenzen des Anwendungsbereichs dieser Norm zu der Annahme, dass eine Übereinstimmung mit den entsprechenden grundlegenden Anforderungen der Richtlinie und der zugehörigen EFTA-Vorschriften gegeben ist. Tabelle ZA.1 — Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und der EU-Richtlinie 98/79/EG Abschnitte/Unterabschnitte dieser Europäischen Norm
Grundlegende Anforderungen der EU-Richtlinie 98/79/EG
4.1
B.1.1, B.1.2
4.2
B.2.1
4.3
B.2.1, B.2.5
5.1
B.1.2, B.3.1, B.3.2, B.3.3
Erläuterungen/Anmerkungen
Siehe Anhang A bzw. C
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B.3.1 gilt nur für evakuierte Gefäße 5.3
B.1.1
6
B.4.1
7.1
B.1.1, B.1.2, B.2.1
7.2
B.1.1, B.1.2, B.2.1
7.3
B.2.1
8.1
B.1.1, B.1.2, B.2.1, B.3.3
Siehe Anhang A, B, C, bzw. D
8.2
B.1.1, B.1.2, B.2.1, B.3.3
Siehe Anhang D
8.3
A.1, A.2, A.4, B.1.1, B.3.3
9.1
B.2.3, B.2.4
9.2
B.2.3, B.2.4
10
B.1.1
11.1
B.8.1
11.3
B.8.1
11.4 a)
B.8.4 (a)
11.4 b)
B.8.4 (b)
11.4 c)
B.8.4 (c)
11.4 d)
B.8.4 (d)
11.4 e)
B.8.4 (e)
11.4 f)
B.8.4 (f)
11.4 g)
B.8.4 (g)
16
Siehe Anhang C
EN 14820:2004 (D)
Tabelle ZA.1 (fortgesetzt) Abschnitte/Unterabschnitte dieser Europäischen Norm
Grundlegende Anforderungen der EU-Richtlinie 98/79/EG
11.4 h)
B.8.4 (h)
11.4 i)
B.8.4 (i)
11.4 j)
B.8.4 (b)
11.4 k)
B.8.4 (b)
11.4 l)
B.8.4 (b)
11.4 m)
B.8.4 (j)
Anhang A
B.4.1
Anhang B
B.4.1
Anhang C
B.1.2, B.2.1, B.2.2
Anhang D
A.1
Erläuterungen/Anmerkungen
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
WARNHINWEIS — Für Produkte, die in den Anwendungsbereich dieser Norm fallen, können weitere Anforderungen und weitere EU-Richtlinien anwendbar sein.
17
EN 14820:2004 (D)
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Literaturhinweise [1]
EN 375, Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller von Reagenzien für in-vitrodiagnostische Untersuchungen zum Gebrauch durch Fachpersonal.
[2]
EN 829, In-vitro-Diagnostik/Diagnostica — Transportverpackungen für medizinisches und biologisches Untersuchungsgut — Anforderungen, Prüfungen.
[3]
EN 980, Graphische Symbole zur Kennzeichnung von Medizinprodukten.
[4]
EN 14254, In-vitro-Diagnostika — Einmalgefäße für Untersuchungsgut vom Menschen mit Ausnahme von Blutproben.
[5]
NCCLS document H1 – A4, Evacuated Tubes and Additives for Blood Specimen Collection — Fourth Edition; Approved Standard.
[6]
UN 650 Dangerous Goods Regulations: Packing instruction 650.
[7]
World Health Organisation, Use of anticoagulants in diagnostic laboratory investigations, WHO/DIL/LAB/99.1 Rev, 2,2002, WHO, Geneva, Switzerland.
[8]
Richtlinie 93/42/EWG des Rates vom 14. Juni 1993 über Medizinprodukte, ABl EG, 1993, Nr. L 169.
[9]
Richtlinie 98/79/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Oktober 1998 über In-vitroDiagnostika, ABl EG, 1998, Nr L 331.
[10]
EN 550:1994, Sterilisation von Medizinprodukten — Validierung und Routineüberwachung für die Sterilisation mit Ethylenoxid.
[11]
EN 552:1994, Sterilisation von Medizinprodukten — Validierung und Routineüberwachung für die Sterilisation mit Strahlen.
[12]
EN 554:1994, Sterilisation von Medizinprodukten — Validierung und Routineüberwachung für die Sterilisation mit feuchter Hitze.
18
DEUTSCHE NORM
November 2003
Medizinprodukte
Qualitätsmanagementsysteme Anforderungen für regulatorische Zwecke (ISO 13485:2003) Deutsche Fassung EN ISO 13485:2003 ICS 03.120.10 ; 11.040.01
EN ISO 13485
Ersatz für DIN EN ISO 13485:2001-02 und DIN EN ISO 13488:2001-02, siehe jedoch nationales Vorwort
Medical devices — Quality management systems — Requirements for regulatory purposes (ISO 13485:2003); German version EN ISO 13485:2003 Dispositifs médicaux — Systèmes de management de la qualité — Exigences relatives à des fins réglementaires (ISO 13485:2003); Version allemande EN ISO 13485:2003
Die Europäische Norm EN ISO 13485:2003 hat den Status einer Deutschen Norm.
Nationales Vorwort Die Internationale Norm ISO 13485 wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 210 „Quality management and corresponding general aspects for medical devices“ in Zusammenarbeit mit CEN/CLC „Coordinating Working Group on Quality supplements for medical devices“ unter Beteiligung deutscher Experten erarbeitet. Im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. war hierfür im Normenausschuss Medizin (NAMed) der Arbeitsausschuss „Nationales Spiegelgremium QS CEN/ISO“ zuständig. Durch Beschluss des CEN (Resolution CMC 1/2003) werden die Normen EN ISO 13485:2000 und EN ISO 13488:2000 noch für weitere drei Jahre bestehen bleiben; Übergangsfrist siehe europäisches Vorwort. Für die im Inhalt zitierten Internationalen Normen wird im Folgenden auf die entsprechenden Deutschen Normen hingewiesen:
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ISO 9000:2000
siehe DIN EN ISO 9000:2000
Fortsetzung Seite 2 und 71 Seiten EN
Normenausschuss Medizin (NAMed) im Deutsches Institut für Normung e. V. DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE
© DIN Deutsches Institut für Normung e.V. . Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet. Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
Ref. Nr. DIN EN ISO 13485:2003-11 Preisgr. 23
Vertr.-Nr. 2323
DIN EN ISO 13485:2003-11
Änderungen Gegenüber DIN EN ISO 13485:2001-02 und DIN EN ISO 13488:2001-02 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a)
Zusammenführung von DIN EN ISO 13485 und DIN EN ISO 13488 zu einer Norm im Hinblick auf Anforderungen an Qualitätsmanagementsysteme für regulatorische Zwecke;
b)
gegenüber der Ausgabe DIN EN ISO 13485:2001, die nur in Verbindung mit DIN EN ISO 9001:1996 galt, ist die Ausgabe DIN EN ISO 13485:2003 eine selbständige Norm, die auf der Basis der DIN EN ISO 9001:2000 erstellt wurde, aber deren Anforderungen nicht vollständig berücksichtigt wurden;
c)
Festlegung des prozessorientierten Ansatzes anstatt des produktorientierten Ansatzes;
d)
Begriffe wurden in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Regelungen für Medizinprodukte beibehalten, auch wenn diese in der deutschen Ausgabe der DIN EN ISO 9001:2000 anders festgelegt wurden.
Frühere Ausgaben DIN EN 46001: 1993-12, 1996-09 DIN EN 46002: 1993-12, 1996-09 DIN EN ISO 13485: 2001-02 DIN EN ISO 13488: 2001-02
Nationaler Anhang NA (informativ) Literaturhinweise
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DIN EN ISO 9000, Qualitätsmanagementsyteme — Grundlagen und Begriffe (ISO 9000:2000); Deutsche Fassung EN ISO 9000:2000.
2
EN ISO 13485
EUROPÄISCHE NORM EUROPEAN STANDARD NORME EUROPÉENNE
Juli 2003
ICS 03.120.10; 11.040.01
Supersedes EN ISO 13485:2000 and EN ISO 13488:2000
Deutsche Fassung Medizinprodukte
Qualitätsmanagementsysteme Anforderungen für regulatorische Zwecke (ISO 13485:2003) Medical devices — Quality management systems — Requirements for regulatory purposes (ISO 13485:2003
Dispositifs médicaux — Systèmes de management de la qualité — Exigences relatives à des fins réglementaires (ISO 13485:2003
Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 16. Juni 2003 angenommen. Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich. Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem ManagementZentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
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CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, der Slowakei, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn und dem Vereinigten Königreich.
EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION
Management-Zentrum: rue de Stassart, 36
© 2003 CEN
B-1050 Brüssel
Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
Ref. Nr. EN ISO 13485:2003 D
EN ISO 13485:2003 (D)
Vorwort Der Text von ISO 13485:2003 wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 210 „Quality management and corresponding general aspects for medical devices, Working Group 1“ der Internationalen Organisation für Normung (ISO) erarbeitet und als EN ISO 13485:2003 durch CEN Management Centre (CMC) in Zusammenarbeit mit CEN/CLC „Coordinating Working Group on Quality supplements for medical devices“ übernommen. Diese Europäische Norm ersetzt EN ISO 13485:2000 und EN ISO 13488:2000 Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis Januar 2004, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis Juli 2006 zurückgezogen werden. Dieses Dokument wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die Europäische Kommission und die Europäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der EU-Richtlinien. Zusammenhang mit EU-Richtlinien siehe informativen Anhang ZB, der Bestandteil dieses Norm ist. ANMERKUNG Das Folgende richtet sich insbesondere an Organisationen, die die eine oder andere Europäische Richtlinien nach der neuen Konzeption für Medizinprodukte (90/385/EWG, 93/42/EWG und 98/79/EG) einhalten müssen, um das CE-Zeichen an ihre Produkte anzubringen, und andere an diesem Vorgang beteiligte Parteien.
Die Veröffentlichung von EN ISO 13485:2003 hat Auswirkungen auf den Beschluss des Rates der Europäischen Gemeinschaften 93/465/EWG vom 22. Juli 1993 bezüglich der Module für die verschiedenen Phasen der Konformitätsbewertungsverfahren und der Regelungen für die Festlegung und Verwendung der CE-Konformitätskennzeichnung, die in den Richtlinien zur technischen Harmonisierung verwendet werden sollen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Module, die in einzelnen Richtlinien zur technischen Harmonisierung verwendet werden, sich in verschiedener Hinsicht von denen unterscheiden können, die in dem Beschluss des Rates der Europäischen Gemeinschaften 93/465/EWG genannt sind. In allen Fällen ist der Anhang der zutreffenden Richtlinie der rechtlich bindende Teil. Die in diesem Vorwort ausgedrückten Grundsätze sind unabhängig von den erwähnten Unterschieden gültig.
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Zwei der im Beschluss des Rates der Europäischen Gemeinschaften 93/465/EWG angeführten Module, d. h. die Module D und H fordern, sass „der Hersteller ein anerkanntes Qualitätsmanagementsystem anwenden muss“. Der Anwendungsbereich der von diesen Modulen geforderten Qualitätsmanagementsysteme schließt ein:
Herstellung und Endprüfung (Modul D),
Entwicklung, Fertigung und Endprüfung (Modul H).
Organisationen, die Qualitätsmanagementsysteme in Übereinstimmung mit den Modulen D oder H einführen wollen, dürfen EN ISO 13485:2003 anwenden. Sie dürfen, wenn sie Konformität mit den Modulen D oder H anstreben, bestimmte Anforderungen der Norm ausschließen. Organisationen, die Qualitätsmanagementsysteme in Übereinstimmung mit Modul E einführen wollen, dürfen EN 46003:1999 (die zz. auf der Grundlage von EN ISO 13485:2003 überarbeitet wird) anwenden.
2
EN ISO 13485:2003 (D)
Modul D
Module H
Zulässige Ausschlüsse
Zulässige Ausschlüsse
Unterabschnitt 7.3: Design und Entwicklung
Es sind keine Ausschlüsse zugelassen
Modul D ist die Grundlage für Anhang V der Richtlinie 93/43/EWG sowie für Anhang VII der Richtlinie 98/79/EG. Modul H ist die Grundlage für Anhang 2 der Richtlinie 90/385/EWG, für Anhang II der Richtlinie 93/42/EWG sowie für Anhang II der Richtlinie 98/79/EG.
Es sollte beachtet werden, dass in EN ISO 13485:2003 ein Qualitätsmanagementsystem für Medizinprodukte speziell für regulatorische Zwecke festgelegt wird. Diese Norm wurde auf der Grundlage von EN ISO 9001:2000 erarbeitet, jedoch wurden insbesondere die Anforderungen für „Kundenzufriedenheit“ und „ständige Verbesserung“ modifiziert. Aus diesem Grund bedeutet Konformität mit EN ISO 13485:2003 nicht in jedem Fall Konformität mit EN ISO 9001:2000, obwohl EN ISO 13485:2003 die gleiche Struktur wie EN ISO 9001:2000 aufweist und die Anforderungen in beiden Normen weitgehend identisch sind. Es sollte beachtet werden, dass Konformität mit EN ISO 13485:2003 nicht beansprucht werden darf, wenn die in Unterabschnitt 1.2 von EN ISO 13485:2003 beschriebenen Ausschlüsse überschritten werden. Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn und Vereinigtes Königreich. Anerkennungsnotiz Der Text der ISO 13485:2003 wurde von CEN als EN ISO 13485:2003 ohne irgendeine Abänderung genehmigt.
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ANMERKUNG
Normative Verweisungen auf Internationlae Normen sind im Anhang ZA (normativ) aufgeführt.
3
EN ISO 13485:2003 (D)
Inhalt Seite
Vorwort................................................................................................................................................................ 2
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Einleitung ............................................................................................................................................................ 6 1 1.1 1.2
Anwendungsbereich ............................................................................................................................. 7 Allgemeines ........................................................................................................................................... 7 Anwendung............................................................................................................................................ 7
2
Normative Verweisungen ..................................................................................................................... 8
3
Begriffe................................................................................................................................................... 8
4 4.1 4.2 4.2.1 4.2.2 4.2.3 4.2.4
Qualitätsmanagementsystem ............................................................................................................ 10 Allgemeine Anforderungen ................................................................................................................ 10 Dokumentationsanforderungen......................................................................................................... 11 Allgemeines ......................................................................................................................................... 11 Qualitätsmanagementhandbuch ....................................................................................................... 11 Lenkung von Dokumenten ................................................................................................................. 12 Lenkung von Aufzeichnungen........................................................................................................... 12
5 5.1 5.2 5.3 5.4 5.4.1 5.4.2 5.5 5.5.1 5.5.2 5.5.3 5.6 5.6.1 5.6.2 5.6.3
Verantwortung der Leitung ................................................................................................................ 13 Verpflichtung der Leitung .................................................................................................................. 13 Kundenorientierung ............................................................................................................................ 13 Qualitätspolitik .................................................................................................................................... 13 Planung ................................................................................................................................................ 13 Qualitätsziele ....................................................................................................................................... 13 Planung des Qualitätsmanagementsystems.................................................................................... 14 Verantwortung, Befugnis und Kommunikation ............................................................................... 14 Verantwortung und Befugnis............................................................................................................. 14 Beauftragter der obersten Leitung .................................................................................................... 14 Interne Kommunikation ...................................................................................................................... 14 Managementbewertung ...................................................................................................................... 14 Allgemeines ......................................................................................................................................... 14 Vorgaben für die Bewertung .............................................................................................................. 15 Ergebnisse der Bewertung................................................................................................................. 15
6 6.1 6.2 6.2.1 6.2.2 6.3 6.4
Management von Ressourcen ........................................................................................................... 15 Bereitstellung von Ressourcen ......................................................................................................... 15 Personelle Ressourcen ...................................................................................................................... 15 Allgemeines ......................................................................................................................................... 15 Fähigkeit, Bewusstsein und Schulung ............................................................................................. 16 Infrastruktur ......................................................................................................................................... 16 Arbeitsumgebung................................................................................................................................ 16
7 7.1 7.2 7.2.1 7.2.2 7.2.3 7.3 7.3.1 7.3.2 7.3.3 7.3.4 7.3.5 7.3.6 7.3.7
Produktrealisierung ............................................................................................................................ 17 Planung der Produktrealisierung ...................................................................................................... 17 Kundenbezogene Prozesse ............................................................................................................... 17 Ermittlung der Anforderungen in Bezug auf das Produkt .............................................................. 17 Bewertung der Anforderungen in Bezug auf das Produkt ............................................................. 18 Kommunikation mit den Kunden....................................................................................................... 18 Design und Entwicklung .................................................................................................................... 18 Design- und Entwicklungsplanung ................................................................................................... 18 Design- und Entwicklungsvorgaben ................................................................................................. 19 Design- und Entwicklungsergebnisse .............................................................................................. 19 Design- und Entwicklungsbewertung ............................................................................................... 20 Design- und Entwicklungsverifizierung............................................................................................ 20 Design- und Entwicklungsvalidierung .............................................................................................. 20 Lenkung von Design- und Entwicklungsänderungen ..................................................................... 20
4
EN ISO 13485:2003 (D)
Seite
7.4 7.4.1 7.4.2 7.4.3 7.5 7.5.1 7.5.2 7.5.3 7.5.4 7.5.5 7.6
Beschaffung ........................................................................................................................................ 21 Beschaffungsprozess......................................................................................................................... 21 Beschaffungsangaben ....................................................................................................................... 21 Verifizierung von beschafften Produkten......................................................................................... 21 Produktion und Dienstleistungserbringung .................................................................................... 21 Lenkung der Produktion und der Dienstleistungserbringung ....................................................... 21 Validierung der Prozesse zur Produktion und zur Dienstleistungserbringung ........................... 23 Identifikation und Rückverfolgbarkeit .............................................................................................. 23 Eigentum des Kunden ........................................................................................................................ 24 Produkterhaltung ................................................................................................................................ 24 Lenkung von Erfassungs- und Messmitteln .................................................................................... 25
8 8.1 8.2 8.2.1 8.2.2 8.2.3 8.2.4 8.3 8.4 8.5 8.5.1 8.5.2 8.5.3
Messung, Analyse und Verbesserung.............................................................................................. 25 Allgemeines......................................................................................................................................... 25 Erfassung und Messung .................................................................................................................... 26 Rückmeldungen .................................................................................................................................. 26 Internes Audit...................................................................................................................................... 26 Erfassung und Messung von Prozessen.......................................................................................... 26 Erfassung und Messung des Produkts ............................................................................................ 27 Lenkung fehlerhafter Produkte ......................................................................................................... 27 Datenanalyse....................................................................................................................................... 28 Verbesserung ...................................................................................................................................... 28 Allgemeines......................................................................................................................................... 28 Korrekturmaßnahmen ........................................................................................................................ 28 Vorbeugungsmaßnahmen.................................................................................................................. 29
Anhang A (informativ) Entsprechungen zwischen ISO 13485:2003 und ISO 13485:1996 ........................ 30 Anhang B (informativ) Erklärung der Unterschiede zwischen ISO 13485:2003 und ISO 9001:2000........ 34 Anhang ZA (normativ) Normative Verweisungen auf internationale Publikationen mit ihren entsprechenden europäischen Publikationen ................................................................................. 69 Anhang ZB (informativ) Zusammenhang dieses Dokuments mit EU-Richtlinien...................................... 70
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Literaturhinweise ............................................................................................................................................. 71
5
EN ISO 13485:2003 (D)
Einleitung 0.1
Allgemeines
Diese Internationale Norm legt Anforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem fest, das durch eine Organisation für Design und Entwicklung, Produktion und Installation sowie die Instandhaltung von Medizinprodukten angewendet werden kann. Sie kann auch von internen und externen Parteien einschließlich Zertifizierungsstellen verwendet werden, um die Fähigkeit der Organisation zur Erfüllung von regulatorischen Anforderungen und Kundenanforderungen zu bewerten. Mit „ANMERKUNG“ gekennzeichnete Angaben dienen als Anleitung zum Verständnis oder zur besseren Erklärung der jeweiligen Anforderung. Es wird betont, dass die in dieser Internationalen Norm festgelegten Anforderungen Qualitätsmanagementsystem zusätzlich zu den technischen Anforderungen an Produkte gelten.
an
das
Die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems sollte eine strategische Entscheidung einer Organisation sein. Gestaltung und Implementierung des Qualitätsmanagementsystems einer Organisation werden von sich verändernden Erfordernissen, besonderen Zielen, den bereitgestellten Produkten, den angewendeten Prozessen und der Größe und Struktur der Organisation beeinflusst. Es ist nicht die Absicht dieser Internationalen Norm, zu unterstellen, dass Qualitätsmanagementsysteme einheitlich strukturiert oder einheitlich dokumentiert sein müssen. Es gibt eine Vielzahl von Medizinprodukten und einige der besonderen Anforderungen dieser Internationalen Norm gelten nur für näher bezeichnete Gruppen von Medizinprodukten. Diese Gruppen werden in Abschnitt 3 beschrieben.
0.2
Prozessorientierter Ansatz
Grundlage dieser Internationalen Norm ist ein prozessorientierter Ansatz für das Qualitätsmanagement. Jeder Vorgang, der Vorgaben zu Ergebnissen verarbeitet, kann als Prozess angesehen werden. Damit eine Organisation wirksam funktionieren kann, muss sie zahlreiche miteinander verknüpfte Prozesse erkennen und lenken. Oft bildet das Ergebnis des einen Prozesses die direkte Vorgabe für den nächsten.
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Die Anwendung eines Systems von Prozessen in einer Organisation, gepaart mit dem Erkennen und den Wechselwirkungen dieser Prozesse sowie deren Management, kann als „prozessorientierter Ansatz“ bezeichnet werden.
0.3 0.3.1
Beziehung zu anderen Normen Beziehung zu ISO 9001
Auch wenn dies eine selbständige Norm ist, ist ihre Grundlage ISO 9001. Diejenigen Abschnitte, die direkt und unverändert aus ISO 9001 übernommen wurden, sind in normalem Drucksatz dargestellt. Die Tatsache, dass diese Abschnitte unverändert dargestellt werden, wird in Anhang B angemerkt. Wo der Text dieser Internationalen Norm nicht mit dem Text von ISO 9001 identisch ist, wird der Satz oder Absatz, der diesen Text enthält, als Ganzes in Kursivschrift dargestellt (und in blauer Kursivschrift bei elektronischen Versionen). Die Art und die Gründe für die Textveränderungen werden in Anhang B angemerkt.
6
EN ISO 13485:2003 (D)
0.3.2
Beziehung zu ISO/TR 14969
ISO/TR 14969 ist ein technischer Bericht, dessen Zweck es ist, eine Anleitung zur Anwendung von ISO 13485 zu geben.
0.4
Verträglichkeit mit anderen Managementsystemen
Diese Internationale Norm folgt zur Unterstützung der Anwender auf dem Gebiet der Medizinprodukte dem Format von ISO 9001. Diese Internationale Norm enthält keine Anforderungen, die für andere Managementsysteme wie Umweltmanagement, Arbeitsschutzmanagement oder Finanzmanagement spezifisch sind. Dennoch ermöglicht diese Internationale Norm einer Organisation, ihr eigenes Qualitätsmanagementsystem mit in Beziehung stehenden Managementsystemanforderungen in Einklang zu bringen oder mit diesen zusammenzuführen. Es ist einer Organisation möglich, ihr vorhandenes Managementsystem oder ihre vorhandenen Managementsysteme anzupassen, um ein Qualitätsmanagementsystem einzuführen, das die Anforderungen dieser Internationalen Norm erfüllt.
1 1.1
Anwendungsbereich Allgemeines
Diese Internationale Norm legt Anforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem fest, wenn eine Organisation ihre Fähigkeit zur Bereitstellung von Medizinprodukten und zugehörigen Dienstleistungen darzulegen hat, die ständig die Anforderungen der Kunden und die für Medizinprodukte und zugehörige Dienstleistungen zutreffenden gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Das primäre Ziel dieser Internationalen Norm ist die Ermöglichung der Harmonisierung der für Medizinprodukte zutreffenden gesetzlichen Anforderungen an Qualitätsmanagementsysteme. Im Ergebnis dessen enthält sie einige besondere Anforderungen an Medizinprodukte und schließt einige Anforderungen von ISO 9001 aus, die nicht als Anforderungen für gesetzliche Zwecke geeignet sind. Wegen dieser Ausschlüsse können Organisationen, deren Qualitätsmanagementsysteme dieser Internationalen Norm entsprechen, keine Konformität mit ISO 9001 beanspruchen, außer wenn ihr Qualitätsmanagementsystem mit allen Anforderungen von ISO 9001 konform ist (siehe Anhang B).
1.2
Anwendung
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Alle Anforderungen dieser Internationalen Norm sind spezifisch für Organisationen, die Medizinprodukte zur Verfügung stellen, unabhängig von Art und Größe der Organisation. Wenn regulatorische Anforderungen Ausschlüsse von Lenkungsmaßnahmen zu Design und Entwicklung (siehe 7.3) zulassen, kann dies als Begründung für deren Ausschluss aus dem Qualitätsmanagementsystem verwendet werden. Diese Bestimmungen können alternative Vorkehrungen vorsehen, die in das Qualitätsmanagementsystem eingehen müssen. Es liegt in der Verantwortung der Organisation, sicherzustellen, dass der Ausschluss von Lenkungsmaßnahmen des Designs und der Entwicklung sich in den Ansprüchen auf Konformität mit dieser Internationalen Norm widerspiegelt [siehe 4.2.2a) und 7.3]. Wenn wegen der Art des Medizinprodukts oder der Medizinprodukte, auf die das Qualitätsmanagementsystem angewendet wird, eine oder mehrere Anforderungen in Abschnitt 7 dieser Internationalen Norm nicht anwendbar sind, muss die Organisation solche Anforderungen nicht in ihr Qualitätsmanagementsystem aufnehmen [siehe 4.2.2a)]. Die durch diese Internationale Norm geforderten Prozesse, die auf Medizinprodukte anwendbar sind, aber durch die Organisation nicht durchgeführt werden, liegen in der Verantwortlichkeit der Organisation und sind im Qualitätsmanagementsystem der Organisation ausgewiesen [siehe 4.1a)].
7
EN ISO 13485:2003 (D)
In dieser Internationalen Norm wird mehrfach der Begriff „falls angemessen“ benutzt. Wenn eine Anforderung durch diesen Begriff qualifiziert ist, ist sie als „angemessen“ anzusehen, außer wenn die Organisation eine Begründung anderweitig dokumentieren kann. Eine Anforderung wird als „angemessen“ angesehen, wenn dies erforderlich ist, damit
das Produkt festgelegte Anforderungen erfüllen kann, und/oder
die Organisation Korrekturmaßnahmen durchführen kann.
2
Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen). ISO 9000:2000, Quality management systems — Fundamentals and vocabulary.
3
Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die Begriffe nach ISO 9000 und die folgenden Begriffe. Die folgenden in dieser Ausgabe von ISO 13485 verwendeten Benennungen zur Beschreibung der Lieferkette wurden an den aktuellen Sprachgebrauch angepasst. Lieferant → Organisation → Kunde Die Benennung „Organisation“ ersetzt die in ISO 13485:1996 verwendete Benennung „Lieferant“ und bezeichnet die Einheit, auf die diese Internationale Norm anzuwenden ist. Ebenso ersetzt die Benennung „Lieferant“ jetzt die Benennung „Unterauftragnehmer“. Im gesamten Text dieser Internationalen Norm kann der Begriff „Produkt“ immer auch „Dienstleistung“ bedeuten. Wo Anforderungen als für „Medizinprodukte“ geltend festgelegt sind, gelten die Anforderungen gleichfalls für zugehörige Dienstleistungen, die von der Organisation erbracht werden.
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Die folgenden Definitionen sollten als generisch angesehen werden, da die in nationalen Regularien angegebenen Definitionen leicht abweichen können und Vorrang genießen. 3.1 aktives implantierbares Medizinprodukt jedes aktive Medizinprodukt, das dafür vorgesehen ist, ganz oder teilweise durch einen chirurgischen oder medizinischen Eingriff in den menschlichen Körper oder durch einen medizinischen Eingriff in eine natürliche Körperöffnung eingeführt zu werden und dazu bestimmt ist, nach dem Eingriff dort zu verbleiben 3.2 aktives Medizinprodukt jedes Medizinprodukt, dessen Betrieb auf eine elektrische Energiequelle oder eine andere Energiequelle als die unmittelbar durch den menschlichen Körper oder die Schwerkraft erzeugte Energie angewiesen ist 3.3 Maßnahmenempfehlung eine Mitteilung der Organisation nach Auslieferung des Medizinprodukts mit zusätzlichen Informationen und/oder Beratung, welche Maßnahmen ergriffen werden sollten im Zusammenhang mit
8
dem Gebrauch eines Medizinprodukts,
EN ISO 13485:2003 (D)
der Veränderung eines Medizinprodukts,
der Rücksendung an die Organisation, die das Medizinprodukt geliefert hat, oder
der Zerstörung eines Medizinprodukts
ANMERKUNG Die Herausgabe einer Maßnahmenempfehlung um nationalen oder regionalen entsprechen , könnte erforderlich sein.
Regularien zu
3.4 Kundenreklamation schriftliche, elektronische oder mündliche Mitteilung über angebliche Unzulänglichkeiten hinsichtlich Identität, Qualität, Haltbarkeit, Zuverlässigkeit, Sicherheit oder Leistungsfähigkeit eines Medizinprodukts, das in Verkehr gebracht wurde 3.5 implantierbares Medizinprodukt jedes Medizinprodukt, das dafür vorgesehen ist, durch einen chirurgischen Eingriff
ganz oder teilweise in den menschlichen Körper oder in eine natürliche Körperöffnung eingeführt zu werden, oder
eine Epitheloberfläche oder die Oberfläche des Auges zu ersetzen,
und dazu bestimmt ist, nach dem Eingriff für mindestens dreißig Tage an dieser Stelle zu verbleiben und das nur durch einen medizinischen oder chirurgischen Eingriff wieder entfernt werden kann ANMERKUNG produkten.
Diese Definition gilt für implantierbare Medizinprodukte außer aktiven implantierbaren Medizin-
3.6 Kennzeichnung jede geschriebene, gedruckte oder graphische Information
auf einem Medizinprodukt oder einem seiner Behältnisse oder sonstigen Verpackungen, oder
als Beilage zum Medizinprodukt,
die sich auf die Identifizierung, technische Beschreibung und Verwendung des Medizinprodukts bezieht; ausgenommen sind Versanddokumente
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ANMERKUNG Einige regionale und nationale Bestimmungen verstehen unter „Kennzeichnung“ die „vom Hersteller bereit gestellten Informationen“.
3.7 Medizinprodukt alle einzeln oder miteinander verbunden verwendeten Instrumente, Apparate, Vorrichtungen, Stoffe oder anderen Gegenstände einschließlich der für ein einwandfreies Funktionieren des Medizinprodukts eingesetzten Software, die vom Hersteller zur Anwendung für Menschen für folgende Zwecke bestimmt sind:
Erkennung, Verhütung, Erfassung, Behandlung oder Linderung von Krankheiten,
Erkennung, Erfassung, Behandlung, Linderung oder Kompensierung von Verletzungen oder Behinderungen,
Untersuchung, Ersatz oder Veränderung des anatomischen Aufbaus oder eines physiologischen Vorgangs,
9
EN ISO 13485:2003 (D)
Lebenserhaltung oder Lebensunterstützung,
Desinfesktion von Medizinprodukten,
Bereitstellung von Informationen für medizinische Probestücken des menschlchen Körpers,
Empfängnisregelung,
Zwecke
mittels
In-vitro-Untersuchung
von
und deren bestimmungsgemäße Hauptwirkung im oder am menschlichen Körper weder durch pharmakologische oder immunologische Mittel noch metabolisch erreicht wird, deren Wirkungsweise aber durch solche Mittel unterstützt werden kann ANMERKUNG Diese Definition wurde durch die Global Harmonization Task Force (GHTF) entwickelt. Siehe Literaturhinweis [15].
3.8 steriles Medizinprodukt Kategorie eines Medizinproduktes, das dafür vorgesehen ist, die Anforderungen an Sterilität zu erfüllen ANMERKUNG Die Anforderungen an die Sterilität eines Medizinprodukts könnten nationalen oder regionalen Regularien oder Normen unterliegen.
4 4.1
Qualitätsmanagementsystem Allgemeine Anforderungen
Die Organisation muss entsprechend den Anforderungen dieser Internationalen Norm ein Qualitätsmanagementsystem einführen, dokumentieren, implementieren, aufrecht erhalten und dessen Wirksamkeit aufrecht erhalten.
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Die Organisation muss a)
die für das Qualitätsmanagementsystem erforderlichen Prozesse und ihre Anwendung in der gesamten Organisation erkennen (siehe 1.2),
b)
die Abfolge und Wechselwirkung dieser Prozesse festlegen,
c)
die erforderlichen Kriterien und Methoden festlegen, um das wirksame Durchführen und Lenken dieser Prozesse sicherzustellen,
d)
die Verfügbarkeit von Ressourcen und Informationen sicherstellen, die zur Durchführung und Erfassung dieser Prozesse benötigt werden,
e)
diese Prozesse erfassen, messen und analysieren, und
f)
die erforderlichen Maßnahmen treffen, um die geplanten Ergebnisse zu erreichen sowie die Wirksamkeit dieser Prozesse aufrecht zu erhalten.
Die Organisation muss diese Prozesse in Übereinstimmung mit den Anforderungen dieser Internationalen Norm leiten und lenken. Wenn sich eine Organisation dafür entscheidet, einen Prozess auszugliedern, der die Produktkonformität mit den Anforderungen beeinflusst, muss die Organisation die Lenkung derartiger Prozesse sicherstellen. Die Lenkung derartiger ausgegliederter Prozesse muss im Qualitätsmanagementsystem erkennbar sein (siehe 8.5.1).
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EN ISO 13485:2003 (D)
ANMERKUNG Prozesse, die für das oben genannte Qualitätsmanagementsystem erforderlich sind, sollten Prozesse für Leitungstätigkeiten, Bereitstellung von Ressourcen, Produktrealisierung und Messung einschließen.
4.2
Dokumentationsanforderungen
4.2.1
Allgemeines
Die Dokumentation zum Qualitätsmanagementsystem muss enthalten a)
dokumentierte Qualitätspolitik und Qualitätsziele,
b)
ein Qualitätsmanagementhandbuch,
c)
dokumentierte Verfahren, die von dieser Internationalen Norm gefordert werden,
d)
Dokumente, die die Organisation zur Sicherstellung der wirksamen Planung, Durchführung und Lenkung ihrer Prozesse benötigt,
e)
von dieser Internationalen Norm geforderte Aufzeichnungen (siehe 4.2.4), und
f)
jede andere Dokumentation, die durch nationale oder regionale Regularien festgelegt ist.
Wo in dieser Internationalen Norm festgelegt ist, dass eine Anforderung, ein Verfahren, eine Tätigkeit oder eine besondere Regelung zu „dokumentieren“ ist, muss dies zusätzlich verwirklicht und aufrecht erhalten werden. Die Organisation muss eine Akte einführen und aufrecht erhalten, die für jeden Typ bzw. jedes Modell eines Medizinprodukts Dokumente entweder enthält oder auf den Standort dieser Angaben verweist, die Produktspezifikationen und Anforderungen an das Qualitätsmanagementsystem festlegen (siehe 4.2.3). In diesen Dokumenten müssen der vollständige Herstellungsvorgang und, wenn zutreffend, die Installation und die Instandhaltungsarbeiten festgelegt sein. ANMERKUNG 1 Der Umfang der Dokumentation des Qualitätsmanagementsystems kann von Organisation zu Organisation unterschiedlich sein aufgrund a)
der Größe der Organisation und der Art ihrer Tätigkeiten,
b)
der Komplexität der Prozesse und ihrer Wechselwirkungen, und
c)
der Fähigkeit des Personals.
ANMERKUNG 2
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4.2.2
Die Dokumentation kann in jeder Form oder Art eines Mediums realisiert sein.
Qualitätsmanagementhandbuch
Die Organisation muss ein Qualitätsmanagementhandbuch einführen und aufrecht erhalten, das Folgendes enthält: a)
den Anwendungsbereich des Qualitätsmanagementsystems einschließlich Einzelheiten und Begründungen für jegliche Ausschlüsse und/oder Nichtanwendungen von Anforderungen (siehe 1.2),
b)
die für das Qualitätsmanagementsystem eingeführten dokumentierten Verfahren oder Verweise darauf, und
c)
eine Beschreibung der Wechselwirkung der Prozesse des Qualitätsmanagementsystems.
Im Qualitätsmanagementhandbuch muss die Struktur der im Qualitätsmanagementsystem verwendeten Dokumentation im Überblick dargestellt sein.
11
EN ISO 13485:2003 (D)
4.2.3
Lenkung von Dokumenten
Die vom Qualitätsmanagementsystem geforderten Dokumente müssen gelenkt werden. Aufzeichnungen stellen einen besonderen Dokumententyp dar und müssen nach den in 4.2.4 genannten Anforderungen gelenkt werden. Ein dokumentiertes Verfahren zur Festlegung der erforderlichen Lenkungsmaßnahmen muss eingeführt werden, um a)
Dokumente bezüglich ihrer Angemessenheit vor ihrer Herausgabe zu bewerten und zu genehmigen,
b)
Dokumente zu bewerten, bei Bedarf zu aktualisieren und erneut zu genehmigen,
c)
sicherzustellen, dass Änderungen und der aktuelle Überarbeitungsstatus von Dokumenten identifiziert werden,
d)
sicherzustellen, dass gültige Fassungen zutreffender Dokumente an den jeweiligen Einsatzorten verfügbar sind,
e)
sicherzustellen, dass Dokumente lesbar und leicht identifizierbar bleiben,
f)
sicherzustellen, dass Dokumente externer Herkunft kenntlich gemacht werden und ihre Verteilung gelenkt wird, und
g)
die unbeabsichtigte Verwendung veralteter Dokumente zu verhindern und diese in geeigneter Weise zu kennzeichnen, falls sie aus irgend einem Grund aufbewahrt werden.
Die Organisation muss sicherstellen, dass Änderungen an Dokumenten durch folgenden Personenkreis bewertet und genehmigt werden: entweder durch den Verantwortlichen, der die Originalfassung genehmigte, oder durch einen anderen benannten Verantwortlichen, der Zugang zu einschlägigen Hintergrundinformationen hat, auf denen er seine Entscheidungen begründet. Die Organisation muss die Zeitspanne festlegen, über die mindestens ein Exemplar veralteter gelenkter Dokumente aufzubewahren ist. Diese Zeitspanne muss sicherstellen, dass Dokumente, nach denen Medizinprodukte hergestellt und geprüft worden sind, mindestens während der von der Organisation bestimmten Lebensdauer des Medizinprodukts zugänglich sind,jedoch nicht kürzer als für die Aufbewahrungszeitspanne aller sich ergebenden Aufzeichnungen (siehe 4.2.4) oder in den einschlägigen regulatorischen Anforderungen festgelegt ist.
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4.2.4
Lenkung von Aufzeichnungen
Aufzeichnungen müssen erstellt und aufrecht erhalten werden, um einen Nachweis der Konformität mit den Anforderungen und des wirksamen Funktionierens des Qualitätsmanagementsystems bereitzustellen. Aufzeichnungen müssen lesbar, leicht erkennbar und wiederauffindbar bleiben. Ein dokumentiertes Verfahren muss eingeführt werden, um die Lenkungsmaßnahmen festzulegen, die erforderlich sind für die Identifizierung, die Aufbewahrung, den Schutz, die Wiederauffindbarkeit, die Aufbewahrungsfrist von Aufzeichnungen und die Verfügung über Aufzeichnungen. Die Organisation muss die Aufzeichnungen über eine Zeitspanne aufbewahren, der mindestens der von der Organisation bestimmten Lebensdauer des Medizinprodukts entspricht, jedoch nicht weniger als 2 Jahre ab Datum der Produktfreigabe durch die Organisation beträgt, oder der in den Anforderungen der einschlägigen regulatorischen Anforderungen festgelegt ist.
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EN ISO 13485:2003 (D)
5
Verantwortung der Leitung
5.1
Verpflichtung der Leitung
Die oberste Leitung muss ihre Verpflichtung bezüglich der Entwicklung und Implementierung des Qualitätsmanagementsystems und der Aufrechterhaltung von dessen Wirksamkeit nachweisen, indem sie a)
der Organisation die Bedeutung der Erfüllung der Kundenanforderungen sowie der gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen vermittelt,
b)
die Qualitätspolitik festlegt,
c)
sicherstellt, dass Qualitätsziele festgelegt werden,
d)
Managementbewertungen durchführt, und
e)
die Verfügbarkeit von Ressourcen sicherstellt.
ANMERKUNG Für die Anwendung dieser Internationalen Norm beschränken sich die gesetzlichen Anforderungen nur auf die Sicherheit und Leistung des Medizinprodukts.
5.2
Kundenorientierung
Die oberste Leitung muss sicherstellen, dass die Kundenanforderungen ermittelt und erfüllt werden (siehe 7.2.1 und 8.2.1).
5.3
Qualitätspolitik
Die oberste Leitung muss sicherstellen, dass die Qualitätspolitik a)
für den Zweck der Organisation angemessen ist,
b)
eine Verpflichtung zur Erfüllung der Anforderungen und zur Aufrechterhaltung der Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems enthält,
c)
einen Rahmen zum Festlegen und Bewerten von Qualitätszielen bietet,
d)
in der Organisation vermittelt und verstanden wird, und
e)
auf ihre fortdauernde Eignung bewertet wird.
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5.4 5.4.1
Planung Qualitätsziele
Die oberste Leitung muss sicherstellen, dass für zutreffende Funktionsbereiche und Ebenen innerhalb der Organisation Qualitätsziele einschließlich derer, die für die Erfüllung der Anforderungen an Produkte [siehe 7.1a)] erforderlich sind, festgelegt sind. Die Qualitätsziele müssen messbar sein und mit der Qualitätspolitik im Einklang stehen.
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5.4.2
Planung des Qualitätsmanagementsystems
Die oberste Leitung muss sicherstellen, dass a)
die Planung des Qualitätsmanagementsystems erfolgt, um die in 4.1 angegebenen Anforderungen zu erfüllen und die Qualitätsziele zu erreichen, und
b)
die Funktionsfähigkeit des Qualitätsmanagementsystems aufrecht erhalten bleibt, wenn Änderungen am Qualitätsmanagementsystem geplant und umgesetzt werden.
5.5
Verantwortung, Befugnis und Kommunikation
5.5.1
Verantwortung und Befugnis
Die oberste Leitung muss sicherstellen, dass die Verantwortungen und Befugnisse festgelegt, dokumentiert und innerhalb der Organisation bekannt gemacht werden. Die oberste Leitung muss die gegenseitigen Beziehungen aller Personen festlegen, die Arbeiten leiten, durchführen und bewerten, die sich auf die Qualität auswirken, und die erforderliche Unabhängigkeit und Befugnis zur Durchführung dieser Aufgaben sicherstellen. ANMERKUNG Nationale oder regionale Vorschriften dürfen die Ernennung bestimmter Personen fordern, die für Tätigkeiten verantwortlich sind, die mit der Erfassung von Erfahrungen in der Phase nach der Produktion und mit der Meldung von nachteiligen Ereignissen zusammen hängen (siehe 8.2.1 und 8.5.1).
5.5.2
Beauftragter der obersten Leitung
Die oberste Leitung muss ein Leitungsmitglied benennen, das, unabhängig von anderen Verantwortungen, die Verantwortung und Befugnisse hat, die Folgendes einschließen: a)
sicherzustellen, dass die für das Qualitätsmanagementsystem erforderlichen Prozesse eingeführt, verwirklicht und aufrecht erhalten werden,
b)
der obersten Leitung über die Leistung des Qualitätsmanagementsystems und jegliche Notwendigkeit für Verbesserungen (siehe 8.5) zu berichten, und
c)
die Förderung des Bewusstseins über die gesetzlichen Anforderungen und die Kundenanforderungen in der gesamten Organisation sicherzustellen.
ANMERKUNG Die Verantwortung eines Beauftragten der obersten Leitung kann in Angelegenheiten des Qualitätsmanagementsystems auch eine Verbindung mit externen Parteien einschließen.
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5.5.3
Interne Kommunikation
Die oberste Leitung muss sicherstellen, dass geeignete Prozesse der Kommunikation innerhalb der Organisation eingeführt werden und dass eine Kommunikation über die Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems stattfindet.
5.6 5.6.1
Managementbewertung Allgemeines
Die oberste Leitung muss das Qualitätsmanagementsystem der Organisation in geplanten Abständen bewerten, um dessen fortdauernde Eignung, Angemessenheit und Wirksamkeit sicherzustellen. Diese Bewertung muss die Beurteilung von Möglichkeiten für Verbesserungen des Systems und den Änderungsbedarf für das Qualitätsmanagementsystem einschließlich der Qualitätspolitik und der Qualitätsziele enthalten. Aufzeichnungen über die Managementbewertung müssen aufbewahrt werden (siehe 4.2.4).
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5.6.2
Vorgaben für die Bewertung
Die Vorgaben für die Managementbewertung müssen Angaben zu Folgendem enthalten: a)
Ergebnisse von Audits,
b)
Rückmeldungen von Kunden,
c)
Prozessleistung und Produktkonformität,
d)
Status von Vorbeugungs- und Korrekturmaßnahmen,
e)
Folgemaßnahmen vorangegangener Managementbewertungen,
f)
Änderungen, die sich auf das Qualitätsmanagementsystem auswirken könnten,
g)
Empfehlungen für Verbesserungen, und
h)
neue oder überarbeitete gesetzliche Anforderungen.
5.6.3
Ergebnisse der Bewertung
Die Ergebnisse der Managementbewertung müssen Entscheidungen und Maßnahmen zu Folgendem enthalten: a)
erforderliche Verbesserungen zur Aufrechterhaltung der Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems und seiner Prozesse,
b)
Produktverbesserungen in Bezug auf Kundenanforderungen, und
c)
Bedarf an Ressourcen.
6
Management von Ressourcen
6.1
Bereitstellung von Ressourcen
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Die Organisation muss die erforderlichen Ressourcen ermitteln und bereitstellen, um a)
das Qualitätsmanagementsystem zu implementieren und seine Wirksamkeit aufrecht zu erhalten, und
b)
die regulatorischen Anforderungen und Kundenanforderungen zu erfüllen.
6.2 6.2.1
Personelle Ressourcen Allgemeines
Personal, das die Produktqualität beeinflussende Tätigkeiten ausübt, muss auf Grund der angemessenen Ausbildung, Schulung, Fertigkeiten und Erfahrungen zu diesen Tätigkeiten fähig sein.
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6.2.2
Fähigkeit, Bewusstsein und Schulung
Die Organisation muss a)
die notwendigen Fähigkeiten des Personals, das die Produktqualität beeinflussende Tätigkeiten ausübt, ermitteln,
b)
zur Deckung dieses Bedarfs für Schulung sorgen oder andere Maßnahmen ergreifen,
c)
die Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen beurteilen,
d)
sicherstellen, dass ihr Personal sich der Bedeutung und Wichtigkeit seiner Tätigkeit bewusst ist und weiß, wie es zur Erreichung der Qualitätsziele beiträgt, und
e)
geeignete Aufzeichnungen zu Ausbildung, Schulung, Fertigkeiten und Erfahrung führen (siehe 4.2.4).
ANMERKUNG Nationale oder regionale Vorschriften können von der Organisation fordern, dokumentierte Verfahren zur Feststellung von Erfordernissen der Ausbildung einzuführen.
6.3
Infrastruktur
Die Organisation muss die Infrastruktur ermitteln, bereitstellen und aufrecht erhalten, die zur Erreichung der Konformität mit den Produktanforderungen erforderlich ist. Zur Infrastruktur gehören, soweit zutreffend a)
Gebäude, Arbeitsort und zugehörige Versorgungseinrichtungen,
b)
Prozessausrüstungen (sowohl Hardware als auch Software), und
c)
unterstützende Dienstleistungen (wie Transport oder Kommunikation).
Die Organisation muss dokumentierte Anforderungen an die Wartungstätigkeiten einschließlich deren Häufigkeit festlegen, wenn solche Tätigkeiten oder deren Unterlassung die Produktqualität beeinflussen können. Über diese Wartungstätigkeiten sind Aufzeichnungen zu führen (siehe 4.2.4).
6.4
Arbeitsumgebung
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Die Organisation muss die Arbeitsumgebung ermitteln, bereitstellen und aufrecht erhalten, die zum Erreichen der Konformität mit den Produktanforderungen erforderlich ist. Es gelten die folgenden Anforderungen: a)
Die Organisation muss dokumentierte Anforderungen an Gesundheit, Sauberkeit und Arbeitskleidung des Personals festlegen, wenn der Kontakt zwischen diesem Personal und dem Produkt oder der Arbeitsumgebung die Produktqualität beeinträchtigen könnte (siehe 7.5.1.2.1).
b)
Wenn Bedingungen der Arbeitsumgebung die Produktqualität beeinträchtigen können, muss die Organisation dokumentierte Anforderungen an die Umgebungsbedingungen bei der Arbeit und dokumentierte Verfahren oder Arbeitsvorschriften für die Erfassung und Lenkung dieser Bedingungen der Arbeitsumgebung einführen (siehe 7.5.1.2.1).
c)
Die Organisation muss sicherstellen, dass alle Personen, die zeitweilig unter besonderen Umgebungsbedingungen in ihrer Arbeitsumgebung arbeiten müssen, geeignet ausgebildet sind oder durch eine ausgebildete Person überwacht werden [siehe 6.2.2b)].
d)
Wenn zutreffend, sind für die Lenkung verunreinigter oder möglicherweise verunreinigter Produkte besondere Maßnahmen zu erarbeiten und zu dokumentieren, um die Verunreinigung anderer Produkte, der Arbeitsumgebung oder des Personals zu verhindern (siehe 7.5.3.1).
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7
Produktrealisierung
7.1
Planung der Produktrealisierung
Die Organisation muss die Prozesse planen und entwickeln, die für die Produktrealisierung erforderlich sind. Die Planung der Produktrealisierung muss mit den Anforderungen der anderen Prozesse des Qualitätsmanagementsystems im Einklang stehen (siehe 4.1). Bei der Planung der Produktrealisierung muss die Organisation, soweit zutreffend, Folgendes festlegen: a)
Qualitätsziele und Anforderungen für das Produkt;
b)
die Notwendigkeit, Prozesse einzuführen, Dokumente zu erstellen und die produktspezifischen Ressourcen bereitzustellen;
c)
die erforderlichen produktspezifischen Verifizierungs-, Validierungs-, Erfassungs- und Prüftätigkeiten sowie die Produktannahmekriterien;
d)
die erforderlichen Aufzeichnungen, um nachzuweisen, dass resultierenden Produkte die Anforderungen erfüllen (siehe 4.2.4).
die
Realisierungsprozesse
und
Das Ergebnis dieser Planung muss in einer für die Betriebsweise der Organisation geeigneten Form vorliegen. Die Organisation muss dokumentierte Anforderungen für das Risikomanagement während der gesamten Produktrealisierung erarbeiten. Es müssen Aufzeichnungen geführt werden, die sich aus dem Risikomanagement ergeben (siehe 4.2.4). ANMERKUNG 1 Ein Dokument, das die Prozesse des Qualitätsmanagementsystems (einschließlich der Produktrealisierungsprozesse) und die Ressourcen festlegt, die auf ein bestimmtes Produkt, Projekt oder auf einen bestimmten Vertrag anzuwenden sind, kann als Qualitätsmanagementplan bezeichnet werden. ANMERKUNG 2 Die Organisation kann die in 7.3 angegebenen Anforderungen auch auf die Entwicklung von Produktrealisierungsprozessen anwenden. ANMERKUNG 3
7.2
Siehe ISO 14971 zu einer Anleitung über das Risikomanagements.
Kundenbezogene Prozesse
7.2.1
Ermittlung der Anforderungen in Bezug auf das Produkt
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Die Organisation muss Folgendes ermitteln: a)
die vom Kunden festgelegten Anforderungen einschließlich der Anforderungen hinsichtlich Tätigkeiten der Lieferung und Tätigkeiten nach der Lieferung,
b)
vom Kunden nicht angegebene Anforderungen, die jedoch für den festgelegten oder beabsichtigten Gebrauch, soweit bekannt, notwendig sind,
c)
gesetzliche und regulatorische Anforderungen in Bezug auf das Produkt, und
d)
alle weiteren von der Organisation festgelegten Anforderungen.
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7.2.2
Bewertung der Anforderungen in Bezug auf das Produkt
Die Organisation muss die Anforderungen in Bezug auf das Produkt bewerten. Diese Bewertung muss vor dem Eingehen einer Lieferverpflichtung gegenüber dem Kunden (z. B. Abgabe von Angeboten, Annahme von Verträgen oder Aufträgen, Annahme von Vertrags- oder Auftragsänderungen) vorgenommen werden und muss sicherstellen, a)
dass die Produktanforderungen festgelegt und dokumentiert sind,
b)
dass Unterschiede zwischen den Anforderungen im Vertrag oder Auftrag und den früher ausgedrückten Anforderungen beseitigt werden, und
c)
dass die Organisation in der Lage ist, die festgelegten Anforderungen zu erfüllen.
Aufzeichnungen der Ergebnisse der Bewertung und deren Folgemaßnahmen sind aufzubewahren (siehe 4.2.4). Wenn der Kunde keine dokumentierten Anforderungen vorlegt, müssen die Kundenanforderungen vor der Annahme von der Organisation bestätigt werden. Wenn sich Produktanforderungen ändern, muss die Organisation sicherstellen, dass die zutreffenden Dokumente ebenfalls geändert werden und dass dem zuständigen Personal die veränderten Anforderungen bewusst gemacht werden. ANMERKUNG In einigen Fällen wie bei Internetverkäufen ist eine formale Bewertung jedes einzelnen Auftrages nicht praktikabel. Statt dessen kann sich die Bewertung auf zutreffende Produktinformationen wie z. B. Kataloge oder Werbematerial beziehen.
7.2.3
Kommunikation mit den Kunden
Die Organisation muss wirksame Regelungen für die Kommunikation mit den Kunden zu folgenden Punkten festlegen und implementieren: a)
Produktinformationen,
b)
Anfragen, Verträge oder Auftragsbearbeitung einschließlich Änderungen,
c)
Rückmeldungen von Kunden einschließlich Kundenbeschwerden (siehe 8.2.1), und
d)
Maßnahmenempfehlungen (siehe 8.5.1).
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7.3
Design und Entwicklung
7.3.1
Design- und Entwicklungsplanung
Die Organisation muss dokumentierte Verfahren für das Design und die Entwicklung festlegen. Die Organisation muss das Design und die Entwicklung des Produkts planen und lenken. Bei der Design- und Entwicklungsplanung muss die Organisation festlegen: a)
die Design- und Entwicklungsphasen,
b)
für jede Design- und Entwicklungsphase die angemessene Bewertung, Verifizierung und Validierung und die Tätigkeiten der Übertragung der Entwicklung (siehe ANMERKUNG), und
c)
die Verantwortungen und Befugnisse für das Design und die Entwicklung.
18
EN ISO 13485:2003 (D)
Die Organisation muss die Schnittstellen zwischen den verschiedenen an dem Design und der Entwicklung beteiligten Gruppen leiten und lenken, um eine wirksame Kommunikation und eine klare Zuordnung der Verantwortung sicherzustellen. Das Planungsergebnis muss dokumentiert und, soweit angemessen, mit dem Fortschreiten des Designs und der Entwicklung aktualisiert werden (siehe 4.2.3). ANMERKUNG Tätigkeiten der „Übertragung des Designs- und der Entwicklung“ während des Design- und Entwicklungsprozesses stellen sicher, dass die Design- und Entwicklungsergebnisse für das Herstellungsverfahren als geeignet verifiziert werden, bevor sie technische Festlegungen für die endgültige Produktion werden.
7.3.2
Design- und Entwicklungsvorgaben
Vorgaben in Bezug auf die Produktanforderungen müssen ermittelt und aufgezeichnet werden (siehe 4.2.4). Diese Vorgaben müssen enthalten a)
Funktions-, Leistungs- und Sicherheitsanforderungen entsprechend der vorgesehenen Verwendung,
b)
zutreffende gesetzliche und regulatorische Anforderungen,
c)
wo zutreffend, Informationen, die aus früheren ähnlichen Entwicklungen abgeleitet wurden,
d)
andere für das Design und die Entwicklung wesentliche Anforderungen, und
e)
die Ergebnisse aus dem Risikomanagement (siehe 7.1).
Diese Vorgaben müssen auf Angemessenheit bewertet und genehmigt werden. Anforderungen müssen vollständig und eindeutig sein und dürfen einander nicht widersprechen. 7.3.3
Design- und Entwicklungsergebnisse
Die Design- und Entwicklungsergebnisse müssen in einer Form bereitgestellt werden, die deren Verifizierung gegenüber den Design- und Entwicklungsvorgaben ermöglicht, und müssen vor der Freigabe genehmigt werden.
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Design- und Entwicklungsergebnisse müssen a)
die Design- und Entwicklungsvorgaben erfüllen,
b)
angemessene Informationen für die Beschaffung, Produktion und Dienstleistungserbringung bereitstellen,
c)
Annahmekriterien für das Produkt enthalten oder darauf verweisen, und
d)
die Merkmale des Produkts festlegen, die für dessen sicheren und bestimmungsgemäßen Gebrauch wesentlich sind.
Über die Design- und Entwicklungsergebnisse sind Aufzeichnungen zu führen (siehe 4.2.4). ANMERKUNG Aufzeichnungen über Design- und Entwicklungsergebnisse können u. a. Spezifikationen, Herstellungsverfahren, technische Zeichnungen und ingenieurtechnische oder Forschungstagebücher sein.
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EN ISO 13485:2003 (D)
7.3.4
Design- und Entwicklungsbewertung
In geeigneten Phasen müssen systematische Design- und Entwicklungsbewertungen gemäß geplanten Regelungen (siehe 7.3.1) durchgeführt werden, um a)
die Fähigkeit der Design- und Entwicklungsergebnisse zur Erfüllung der Anforderungen zu beurteilen, und
b)
jegliche Probleme zu erkennen und notwendige Maßnahmen vorzuschlagen.
Zu den Teilnehmern an derartigen Design- und Entwicklungsbewertungen müssen die Vertreter der Funktionsbereiche gehören, die sich mit der bewerteten Design- und Entwicklungsphase oder den bewerteten Design- und Entwicklungsphasen befassen, sowie weitere Fachleute (siehe 5.5.1 und 6.2.1). Aufzeichnungen über die Ergebnisse der Bewertungen und über notwendige Maßnahmen müssen geführt werden (siehe 4.2.4). 7.3.5
Design- und Entwicklungsverifizierung
Eine Verifizierung muss gemäß geplanten Regelungen (siehe 7.3.1) durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Design- und Entwicklungsergebnisse die Design- und Entwicklungsvorgaben erfüllen. Aufzeichnungen über die Ergebnisse der Verifizierung und über notwendige Maßnahmen müssen geführt werden (siehe 4.2.4). 7.3.6
Design- und Entwicklungsvalidierung
Eine Design- und Entwicklungsvalidierung muss gemäß geplanten Regelungen (siehe 7.3.1) durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass das resultierende Produkt in der Lage ist, die Anforderungen für die festgelegte Anwendung oder den beabsichtigten Gebrauch zu erfüllen. Die Validierung muss vor Auslieferung oder Einsatz des Produkts abgeschlossen werden (siehe ANMERKUNG 1). Aufzeichnungen über die Ergebnisse der Validierung und über notwendige Maßnahmen müssen geführt werden (siehe 4.2.4). Als Teil der Design- und Entwicklungsvalidierung muss die Organisation klinische Bewertungen und/oder eine Bewertung der Leistung des Medizinprodukts durchführen, wenn dies durch nationale oder regionale Vorschriften gefordert wird (siehe ANMERKUNG 2). ANMERKUNG 1 Wenn ein Medizinprodukt erst nach der Montage und Installation am Verwendungsort validiert werden kann, wird die Auslieferung als nicht abgeschlossen angesehen, bevor das Produkt dem Kunden formell übertragen wurde.
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ANMERKUNG 2 Die Übergabe des Medizinprodukts zum Zwecke klinischer Bewertungen und/oder der Leistungsbewertung wird nicht als Auslieferung angesehen.
7.3.7
Lenkung von Design- und Entwicklungsänderungen
Design- und Entwicklungsänderungen müssen identifiziert und Aufzeichnungen geführt werden. Die Änderungen müssen, soweit angemessen, bewertet, verifiziert und validiert sowie vor ihrer Einführung genehmigt werden. Die Bewertung der Design- und Entwicklungsänderungen muss die Beurteilung der Auswirkungen der Änderungen auf Bestandteile und auf bereits gelieferte Produkte einschließen. Aufzeichnungen über die Ergebnisse der Bewertung der Änderungen und über notwendige Maßnahmen müssen geführt werden (siehe 4.2.4).
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EN ISO 13485:2003 (D)
7.4
Beschaffung
7.4.1
Beschaffungsprozess
Die Organisation muss dokumentierte Verfahren einführen, um sicherzustellen, dass die beschafften Produkte die festgelegten Beschaffungsanforderungen erfüllen. Art und Umfang der auf den Lieferanten und das beschaffte Produkt angewandten Erfassung müssen vom Einfluss des beschafften Produkts auf die nachfolgende Produktrealisierung oder auf das Endprodukt abhängen. Die Organisation muss Lieferanten auf Grund von deren Fähigkeit beurteilen und auswählen, Produkte entsprechend den Anforderungen der Organisation zu liefern. Es müssen Kriterien für die Auswahl, Beurteilung und Neubeurteilung aufgestellt werden. Aufzeichnungen über die Ergebnisse von Beurteilungen und über notwendige Maßnahmen müssen geführt werden (siehe 4.2.4). 7.4.2
Beschaffungsangaben
Beschaffungsangaben müssen das zu beschaffende Produkt beschreiben. Soweit zutreffend, enthalten diese a)
Anforderungen an die Genehmigung von Produkten, Verfahren, Prozessen und Ausrüstung,
b)
Anforderungen an die Qualifikation des Personals, und
c)
Anforderungen an das Qualitätsmanagementsystem.
Die Organisation muss die Angemessenheit der festgelegten Beschaffungsanforderungen sicherstellen, bevor sie diese dem Lieferanten mitteilt. In dem in 7.5.3.2 angegebenen für die Rückverfolgbarkeit erforderlichen Umfang muss die Organisation entsprechende Beschaffungsangaben, d. h. Dokumente (siehe 4.2.3) und Aufzeichnungen (siehe 4.2.4) aufbewahren. 7.4.3
Verifizierung von beschafften Produkten
Die Organisation muss die erforderlichen Prüfungen oder sonstigen Tätigkeiten festlegen und implementieren, durch die sichergestellt wird, dass das beschaffte Produkt die festgelegten Beschaffungsanforderungen erfüllt. Wenn die Organisation oder ihr Kunde beabsichtigt, Verifizierungstätigkeiten beim Lieferanten durchzuführen, muss die Organisation die beabsichtigten Verifizierungsmaßnahmen und die Methode zur Freigabe des Produkts in den Beschaffungsangaben festlegen.
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Es sind Aufzeichnungen über die Verifizierung zu führen (siehe 4.2.4).
7.5
Produktion und Dienstleistungserbringung
7.5.1 7.5.1.1
Lenkung der Produktion und der Dienstleistungserbringung Allgemeine Anforderungen
Die Organisation muss die Produktion und die Dienstleistungserbringung unter beherrschten Bedingungen planen und durchführen. Beherrschte Bedingungen enthalten, falls zutreffend a)
die Verfügbarkeit von Angaben, welche die Merkmale des Produkts beschreiben,
b)
die Verfügbarkeit von dokumentierten Verfahren, dokumentierte Anforderungen, Arbeitsanweisungen, Referenzmaterialien und Referenzmessverfahren, soweit notwendig,
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c)
den Gebrauch geeigneter Ausrüstung,
d)
die Verfügbarkeit und den Gebrauch von Erfassungs- und Messmitteln,
e)
die Implementierung von Erfassungen und Messungen,
f)
die Implementierung von Freigabe und Liefertätigkeiten und Tätigkeiten nach der Lieferung, und
g)
die Implementierung festgelegter Arbeitsvorgänge für das Kennzeichnen und Verpacken.
Die Organisation muss für jedes Los von Medizinprodukten eine Aufzeichnung erstellen und führen (siehe 4.2.4), die eine Rückverfolgbarkeit in dem in 7.5.3 festgelegten Umfang ermöglicht und die hergestellte Menge und die für den Vertrieb genehmigte Menge ausweist. Die Aufzeichnungen über das Los müssen verifiziert und genehmigt werden. ANMERKUNG
7.5.1.2 7.5.1.2.1
Ein Los kann ein einzelnes Medizinprodukt sein.
Lenkung der Produktion und der Dienstleistungserbringung — Besondere Anforderungen Sauberkeit von Produkten und Beherrschung der Kontamination
Die Organisation muss dokumentierte Anforderungen an die Sauberkeit von Produkten einführen, wenn a)
das Produkt durch die Organisation vor der Sterilisation und/oder vor seiner Verwendung gereinigt wird, oder
b)
das Produkt unsteril ausgeliefert wird und vor der Sterilisation und/oder vor seiner Verwendung einem Reinigungsverfahren unterzogen werden muss, oder
c)
das Produkt für die Verwendung in unsterilem Zustand geliefert wird und seine Sauberkeit bei der Verwendung von wesentlicher Bedeutung ist, oder
d)
während der Herstellung Substanzen aus der Bearbeitung beseitigt werden müssen.
Wenn das Produkt nach a) oder b) gereinigt wird, gelten die Anforderungen nach 6.4a) und 6.4b) nicht vor dem Reinigungsverfahren. 7.5.1.2.2
Tätigkeiten bei der Installation
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Falls zutreffend, muss die Organisation dokumentierte Anforderungen festlegen, die Annahmekriterien für die Installation und die Verifizierung der Installation des Medizinprodukts enthalten. Falls die vereinbarten Kundenanforderungen die Installation durch andere Seiten als die Organisation oder deren bevollmächtigten Beauftragten zulassen, muss die Organisation dokumentierte Anweisungen für die Installation und die Verifizierung zur Verfügung stellen. Aufzeichnungen über die durch die Organisation oder deren bevollmächtigten Beauftragten durchgeführten Installationen und Verifizierungen sind aufrecht zu erhalten (siehe 4.2.4). 7.5.1.2.3
Tätigkeiten zur Instandhaltung
Falls Instandhaltung eine festgelegte Anforderung ist, muss die Organisation soweit erforderlich dokumentierte Verfahren, Arbeitsanweisungen, Referenzmaterialien und Referenzmessverfahren für die Durchführung der Instandhaltungsarbeiten und die Verifizierung, dass diese die festgelegten Anforderungen erfüllen, einführen. Über die durch die Organisation durchgeführten Instandhaltungstätigkeiten sind Aufzeichnungen zu führen (siehe 4.2.4).
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ANMERKUNG
7.5.1.3
Zu Instandhaltungen können zum Beispiel Reparatur- und Wartungsarbeiten gehören.
Besondere Anforderungen für sterile Medizinprodukte
Die Organisation muss für jede Sterilisiercharge Aufzeichnungen über die Prozessparameter des Sterilisationsverfahrens aufbewahren, das für diese Charge verwendet wurde (siehe 4.2.4). Solche Aufzeichnungen über die Sterilisation müssen auf jedes Produktionslos von Medizinprodukten rückverfolgbar sein (siehe 7.5.1.1). 7.5.2 7.5.2.1
Validierung der Prozesse zur Produktion und zur Dienstleistungserbringung Allgemeine Anforderungen
Die Organisation muss sämtliche Prozesse der Produktion und Dienstleistungserbringung validieren, deren Ergebnis nicht durch nachfolgende Erfassung oder Messung verifiziert werden kann. Dies betrifft auch alle Prozesse, bei denen sich Unzulänglichkeiten erst zeigen, nachdem das Produkt in Gebrauch gekommen oder die Dienstleistung erbracht worden ist. Die Validierung muss die Fähigkeit dieser Prozesse zur Erreichung der geplanten Ergebnisse darlegen. Die Organisation muss Regelungen für diese Prozesse festlegen, die, soweit zutreffend, folgendes enthalten a)
festgelegte Kriterien für die Bewertung und Genehmigung der Prozesse,
b)
Genehmigung der Ausrüstung und der Qualifikation des Personals,
c)
Gebrauch spezifischer Methoden und Verfahren,
d)
Anforderungen zu Aufzeichnungen (siehe 4.2.4), und
e)
erneute Validierung.
Die Organisation muss dokumentierte Verfahren für die Validierung der Anwendung der Computersoftware (und von Veränderungen an solcher Software und/oder ihrer Anwendung) festlegen, die bei Tätigkeiten in der Produktion und Dienstleistungserbringung eingesetzt wird und die die Fähigkeit des Produkts, festgelegte Anforderungen zu erfüllen, beeinflussen kann. Solche Softwareanwendungen müssen vor dem ersten Einsatz validiert werden. Es müssen Aufzeichnungen der Validierung geführt werden (siehe 4.2.4).
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7.5.2.2
Besondere Anforderungen für sterile Medizinprodukte
Die Organisation muss dokumentierte Verfahren für die Validierung der Sterilisationsverfahren festlegen. Die Sterilisationsverfahren sind vor ihrer ersten Anwendung zu validieren. Es müssen Aufzeichnungen für die Validierung der einzelenen Sterilisationsverfahren geführt werden (siehe 4.2.4). 7.5.3 7.5.3.1
Identifikation und Rückverfolgbarkeit Identifikation
Die Organisation muss das Produkt mit geeigneten MitteIn während der gesamten Produktrealisierung identifizieren und muss dokumentierte Verfahren für eine solche Produktidentifizierung festlegen.
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Die Organisation muss dokumentierte Verfahren festlegen, um sicherzustellen, dass in die Organisation zurückgelieferte Medizinprodukte identifiziert werden und von den Anforderungen entsprechenden Produkten unterschieden werden können [siehe 6.4d)]. 7.5.3.2
Rückverfolgbarkeit
7.5.3.2.1
Allgemeines
Die Organisation muss dokumentierte Verfahren für die Rückverfolgbarkeit erarbeiten. In den Verfahren müssen der Umfang der Rückverfolgbarkeit und die erforderlichen Aufzeichnungen festgelegt sein (siehe 4.2.4, 8.3 und 8.5). Die Organisation muss die eindeutige Identifizierung des Produktes lenken und aufzeichnen, wenn Rückverfolgbarkeit gefordert ist (siehe 4.2.4). ANMERKUNG Konfigurationsmanagement ist ein Mittel durch die Identifizierung und Rückverfolgbarkeit aufrechterhalten werden können.
7.5.3.2.2
Besondere Anforderungen für aktive implantierbare Medizinprodukte und implantierbare Medizinprodukte
Bei der Festlegung der Aufzeichnungen für die Rückverfolgbarkeit muss die Organisation alle verwendeten Bauteile und Materialien sowie Bedingungen der Arbeitsumgebung einbeziehen, wenn diese dazu führen könnten, dass das Medizinprodukt seine festgelegten Anforderungen nicht erfüllt. Die Organisation muss fordern, dass ihre Beauftragten oder Vertriebsmitarbeiter im Hinblick auf die Rückverfolgbarkeit Aufzeichnungen über die Auslieferung von Medizinprodukten führen und dass solche Aufzeichnungen für die Einsichtnahme zur Verfügung stehen. Es müssen Aufzeichnungen über Name und Anschrift des Empfängers der Versandverpackung geführt werden (siehe 4.2.4). 7.5.3.3
Identifikation des Produktstatus
Die Organisation muss den Produktstatus in Bezug auf die Erfassungs- und Messanforderungen identifizieren. Die Identifizierung des Produktstatus muss während der Herstellung, Lagerung und Installation und bei Instandhaltungen am Produkt aufrecht erhalten werden, um sicherzustellen, dass nur Produkte, die die geforderten Inspektionen und Prüfungen durchlaufen haben (oder die unter einer autorisierten Sonderfreigabe freigegeben wurden), zum Versand kommen, verwendet oder installiert werden.
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7.5.4
Eigentum des Kunden
Die Organisation muss sorgfältig mit Eigentum des Kunden umgehen, solange es sich im Lenkungsbereich der Organisation befindet oder von ihr gebraucht wird. Die Organisation muss das ihr zum Gebrauch oder zur Einarbeitung in das Produkt überlassene Eigentum des Kunden identifizieren, verifizieren und schützen. Fälle von verloren gegangenem, beschädigtem oder anderweitig für unbrauchbar befundenem Eigentum des Kunden müssen dem Kunden mitgeteilt und Aufzeichnungen darüber geführt werden (siehe 4.2.4). ANMERKUNG
7.5.5
Zum Eigentum des Kunden können auch geistiges Eigentum oder vertrauliche Angaben zur Gesundheit
Produkterhaltung
Die Organisation muss dokumentierte Verfahren oder Arbeitsanweisungen zur Erhaltung der Konformität des Produkts während der internen Verarbeitung und der Auslieferung zum vorgesehenen Bestimmungsort festlegen.
24
EN ISO 13485:2003 (D)
Diese Erhaltung muss die Identifizierung, Handhabung, Verpackung, Lagerung und den Schutz einschließen. Die Erhaltung muss gleichermaßen für die Bestandteile eines Produkts gelten. Die Organisation muss dokumentierte Verfahren oder Arbeitsanweisungen für die Lenkung von Produkten mit begrenzter Haltbarkeitsdauer oder solchen, bei denen besondere Lagerungsbedingungen erforderlich sind, festlegen. Solche besonderen Lagerungsbedingungen sind zu lenken und es sind darüber Aufzeichnungen zu führen (siehe 4.2.4).
7.6
Lenkung von Erfassungs- und Messmitteln
Die Organisation muss die zum Nachweis der Konformität des Produkts mit festgelegten Anforderungen (siehe 7.2.1) vorzunehmenden Erfassungen und Messungen und die erforderlichen Erfassungs- und Messmittel festlegen. Die Organisation muss dokumentierte Verfahren erarbeiten, um sicherzustellen, dass Erfassungen und Messungen durchgeführt werden können und in einer Weise durchgeführt werden, die mit den Anforderungen an die Erfassung und Messung vereinbar ist. Soweit zur Sicherstellung gültiger Ergebnisse erforderlich, müssen die Messmittel a)
in festgelegten Abständen oder vor dem Gebrauch kalibriert oder verifiziert werden anhand von Messnormalen, die auf internationale oder nationale Messnormale zurückgeführt werden können. Wenn es derartige Messnormale nicht gibt, muss die Grundlage für die Kalibrierung oder Verifizierung aufgezeichnet werden;
b)
bei Bedarf justiert oder nachjustiert werden;
c)
identifiziert werden, damit der Kalibrierstatus erkennbar ist;
d)
gegen Verstellungen gesichert werden, die das Messergebnis ungültig machen würden;
e)
vor Beschädigung und Verschlechterung während der Handhabung, Wartung und Lagerung geschützt werden.
Außerdem muss die Organisation die Gültigkeit früherer Messergebnisse bewerten und aufzeichnen, wenn festgestellt wird, dass Messmittel die Anforderungen nicht erfüllen. Die Organisation muss geeignete Maßnahmen bezüglich der Messmittel und aller betroffenen Produkte ergreifen. Aufzeichnungen über die Ergebnisse der Kalibrierung und Verifizierung müssen geführt werden (siehe 4.2.4). Bei Verwendung von Computersoftware zur Erfassung und Messung festgelegter Anforderungen muss die Eignung dieser Software für die beabsichtigte Anwendung bestätigt werden. Dies muss vor dem Erstgebrauch vorgenommen und wenn notwendig auch später bestätigt werden.
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ANMERKUNG
8 8.1
Siehe ISO 10012 zur Anleitung bezüglich Managementsysteme von Messungen.
Messung, Analyse und Verbesserung Allgemeines
Die Organisation muss die Erfassungs-, Mess-, Analyse- und Verbesserungsprozesse planen und implementieren, die erforderlich sind, um a)
die Konformität des Produkts darzulegen,
b)
die Konformität des Qualitätsmanagementsystems sicherzustellen, und
c)
die Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems aufrecht zu erhalten.
25
EN ISO 13485:2003 (D)
Dies muss die Festlegung von zutreffenden Methoden einschließlich statistischer Verfahren und das Ausmaß ihrer Anwendung enthalten. ANMERKUNG Nationale oder regionale Vorschriften können dokumentierte Verfahren für die Implementierung und Lenkung der Anwendung statistischer Methoden fordern.
8.2
Erfassung und Messung
8.2.1
Rückmeldungen
Als eine der Leistungsmessungen des Qualitätsmanagementsystems muss die Organisation die Informationen erfassen, ob die Organisation die Kundenanforderungen erfüllt hat. Die Methoden zur Erlangung und zum Gebrauch dieser Informationen müssen festgelegt werden. Die Organisation muss ein dokumentiertes Verfahren für ein Rückmeldungssystem [siehe 7.2.3c)] einführen, damit frühzeitige Warnungen betreffend Qualitätsprobleme und als Vorgabe für die Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen (siehe 8.5.2 und 8.5.3) ermöglicht werden. Wenn nationale oder regionale Vorschriften von der Organisation fordern, aus der Phase nach der Produktion Erfahrungen zu gewinnen, muss die Bewertung dieser Erfahrungen einen Teil des Systems zur Rückmeldung bilden (siehe 8.5.1). 8.2.2
Internes Audit
Die Organisation muss in geplanten Abständen interne Audits durchführen, um zu ermitteln, ob das Qualitätsmanagementsystem a)
die geplanten Regelungen (siehe 7.1), die Anforderungen dieser Internationalen Norm und die von der Organisation festgelegten Anforderungen an das Qualitätsmanagementsystem erfüllt, und
b)
wirksam verwirklicht und aufrecht erhalten wird.
Ein Auditprogramm muss geplant werden, wobei der Status und die Bedeutung der zu auditierenden Prozesse und Bereiche sowie die Ergebnisse früherer Audits berücksichtigt werden müssen. Die Auditkriterien, der Auditumfang, die Audithäufigkeit und die Auditmethoden müssen festgelegt werden. Die Auswahl der Auditoren und die Durchführung der Audits müssen Objektivität und Unparteilichkeit des Auditprozesses sicherstellen. Auditoren dürfen ihre eigene Tätigkeit nicht auditieren.
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Die Verantwortlichkeiten und Anforderungen zur Planung und Durchführung von Audits sowie zur Berichterstattung über die Ergebnisse und zur Führung von Aufzeichnungen (siehe 4.2.4) müssen in einem dokumentierten Verfahren festgelegt sein. Die für den auditierten Bereich verantwortliche Leitung muss sicherstellen, dass ohne ungerechtfertigte Verzögerung Maßnahmen zur Beseitigung erkannter Fehler und ihrer Ursachen ergriffen werden. Folgemaßnahmen müssen die Verifizierung der ergriffenen Maßnahmen und die Berichterstattung über die Verifizierungsergebnisse enthalten (siehe 8.5.2). ANMERKUNG
8.2.3
Siehe ISO 19011 zu einer Anleitung über Qualitätsaudits.
Erfassung und Messung von Prozessen
Die Organisation muss geeignete Methoden zur Erfassung und, falls zutreffend, Messung der Prozesse des Qualitätsmanagementsystems anwenden. Diese Methoden müssen darlegen, dass die Prozesse in der Lage sind, die geplanten Ergebnisse zu erreichen. Werden die geplanten Ergebnisse nicht erreicht, müssen, soweit angemessen, Korrekturen und Korrekturmaßnahmen ergriffen werden, um die Produktkonformität sicherzustellen.
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EN ISO 13485:2003 (D)
8.2.4
Erfassung und Messung des Produkts
8.2.4.1
Allgemeine Anforderungen
Die Organisation muss die Merkmale des Produkts erfassen und messen, um die Erfüllung der Produktanforderungen zu verifizieren. Dies muss in geeigneten Phasen des Produktrealisierungsprozesses in Übereinstimmung mit den geplanten Regelungen (siehe 7.1) und den dokumentierten Verfahren (siehe 7.5.1.1) durchgeführt werden. Ein Nachweis über die Konformität mit den Annahmekriterien muss geführt werden. Die Aufzeichnungen müssen die für die Freigabe des Produkts zuständige Person oder zuständigen Personen angeben (siehe 4.2.4). Produktfreigabe und Dienstleistungserbringung dürfen erst nach zufrieden stellender Vollendung der geplanten Regelungen (siehe 7.1) erfolgen. 8.2.4.2
Besondere Anforderung für aktive implantierbare Medizinprodukte und implantierbare Medizinprodukte
Die Organisation muss über die Identität der Personen, die jedwede Inspektion oder Prüfung vornehmen, Aufzeichnungen führen (siehe 4.2.4).
8.3
Lenkung fehlerhafter Produkte
Die Organisation muss sicherstellen, dass ein Produkt, das die Anforderungen nicht erfüllt, identifiziert und gelenkt wird, um seinen unbeabsichtigten Gebrauch oder seine Auslieferung zu verhindern. Die Lenkungsmaßnahmen und zugehörigen Verantwortlichkeiten und Befugnisse für den Umgang mit fehlerhaften Produkten müssen in einem dokumentierten Verfahren festgelegt sein. Die Organisation muss in einer oder mehreren der folgenden Weisen mit fehlerhaften Produkten umgehen a)
Maßnahmen ergreifen, um den festgestellten Fehler zu beseitigen;
b)
die Genehmigung zum Gebrauch, zur Freigabe oder Annahme nach Sonderfreigabe erteilen;
c)
Maßnahmen ergreifen, um den ursprünglich beabsichtigten Gebrauch oder die Anwendung auszuschließen.
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Die Organisation muss sicherstellen, dass fehlerhafte Produkte nur unter Sonderfreigabe angenommen werden, wenn die gesetzlichen Vorschriften erfüllt sind. Aufzeichnungen über die Identität der die Sonderfreigabe genehmigenden Person(en) müssen geführt werden (siehe 4.2.4). Aufzeichnungen über die Art von Fehlern und die ergriffenen Folgemaßnahmen einschließlich erhaltener Sonderfreigaben müssen geführt werden (siehe 4.2.4). Wenn ein fehlerhaftes Produkt nachgebessert wird, muss es zur Darlegung der Konformität mit den Anforderungen erneut verifiziert werden. Wenn ein fehlerhaftes Produkt nach der Auslieferung oder im Gebrauch entdeckt wird, muss die Organisation Maßnahmen ergreifen, die den Folgen oder möglichen Folgen des Fehlers angemessen sind. Wenn ein Produkt (einmal oder mehrmals) nachgearbeitet werden muss, muss die Organisation Nacharbeiten in einer Arbeitsanweisung dokumentieren, die das gleiche Verfahren der Autorisierung Genehmigung durchlaufen hat wie die ursprüngliche Arbeitsanweisung. Vor der Autorisierung Genehmigung müssen mögliche nachteilige Auswirkungen der Nacharbeit auf das Produkt ermittelt dokumentiert werden (siehe 4.2.3 und 7.5.1).
die und und und
27
EN ISO 13485:2003 (D)
8.4
Datenanalyse
Die Organisation muss dokumentierte Verfahren zur Ermittlung, Erfassung und Analyse geeigneter Daten festlegen, um die Eignung und Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems darzulegen und zu beurteilen, ob eine Verbesserung der Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems erfolgen kann. Dies muss Daten einschließen, die durch Erfassung und Messung und aus anderen relevanten Quellen gewonnen wurden. Die Datenanalyse muss Angaben liefern über a)
Rückmeldungen (siehe 8.2.1),
b)
Erfüllung der Produktanforderungen (siehe 7.2.1),
c)
Prozeß- und Produktmerkmale und deren Trends einschließlich Möglichkeiten für Vorbeugungsmaßnahmen, und
d)
Lieferanten.
Aufzeichnungen der Ergebnisse der Datenanalyse sind zu führen (siehe 4.2.4).
8.5
Verbesserung
8.5.1
Allgemeines
Die Organisation muss alle Veränderungen ermitteln und implementieren, die zur Sicherstellung und Aufrechterhaltung der fortdauernden Eignung und Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems erforderlich sind; dafür sind Qualitätspolitik, Qualitätsziele, Auditergebnisse, Datenanalysen, Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen sowie die Managementbewertung einzusetzen. Die Organisation muss dokumentierte Verfahren für die Herausgabe und Implementierung von Maßnahmenempfehlungen festlegen. Es muss möglich sein, diese Verfahren jederzeit zu implementieren. Die Organisation muss Aufzeichnungen (siehe 4.2.4) über alle Untersuchungen bei Kundenbeschwerden führen. Wenn bei der Untersuchung ermittelt wird, dass Tätigkeiten außerhalb der Organisation zur Kundenbeschwerde beitrugen, müssen die entsprechenden Angaben zwischen den beteiligten Organisationen ausgetauscht werden (siehe 4.1).
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Wenn einer Kundenbeschwerde keine Korrektur- und/oder Vorbeugungsmaßnahmen folgten, ist die Begründung dafür zu genehmigen (siehe 5.5.1) und aufzuzeichnen (siehe 4.2.4). Wenn nationale oder regionale Vorschriften eine Meldung über nachteilige Ereignisse gemäß bestimmter Meldekriterien fordern, so muss die Organisation dokumentierte Verfahren für solche Meldungen an die Regulierungsbehörde einführen. 8.5.2
Korrekturmaßnahmen
Die Organisation muss Korrekturmaßnahmen zur Beseitigung der Ursachen von Fehlern ergreifen, um deren erneutes Auftreten zu verhindern. Korrekturmaßnahmen müssen den Auswirkungen der aufgetretenen Fehler angemessen sein. Ein dokumentiertes Verfahren muss eingeführt werden, um Anforderungen festzulegen zur a)
Fehlerbewertung (einschließlich Kundenbeschwerden),
b)
Ermittlung der Ursachen von Fehlern,
28
EN ISO 13485:2003 (D)
c)
Beurteilung des Handlungsbedarfs, um das erneute Auftreten von Fehlern zu verhindern,
d)
Ermittlung und Implementierung der erforderlichen Maßnahmen, einschließlich in gegebenen Fall der Aktualisierung der Dokumentation (siehe 4.2),
e)
Aufzeichnung der Ergebnisse aller Untersuchungen und der ergriffenen Maßnahmen (siehe 4.2.4), und
f)
Bewertung der ergriffenen Korrekturmaßnahmen und ihrer Wirksamkeit.
8.5.3
Vorbeugungsmaßnahmen
Die Organisation muss Maßnahmen zur Beseitigung der Ursachen von möglichen Fehlern festlegen, um deren Auftreten zu verhindern. Vorbeugungsmaßnahmen müssen den Auswirkungen der möglichen Probleme angemessen sein.
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Ein dokumentiertes Verfahren muss erarbeitet werden, um Anforderungen festzulegen zur a)
Ermittlung potentieller Fehler und ihrer Ursachen,
b)
Beurteilung des Handlungsbedarfs, um das Auftreten von Fehlern zu verhindern,
c)
Ermittlung und Implementierung der erforderlichen Maßnahmen,
d)
Aufzeichnung der Ergebnisse aller Untersuchungen und der ergriffenen Maßnahmen (siehe 4.2.4), und
e)
Bewertung der ergriffenen Vorbeugungsmaßnahmen und ihrer Wirksamkeit.
29
EN ISO 13485:2003 (D)
Anhang A (informativ) Entsprechungen zwischen ISO 13485:2003 und ISO 13485:1996
Tabelle A.1 — Entsprechungen zwischen ISO 13485:1996 und ISO 13485:2003 ISO 13485:1996
ISO 13485:2003
1 Anwendungsbereich
1
2 Normative Verweisungen
2
3 Definitionen
3
4 Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem [nur als Titel] 4.1 Verantwortung der obersten Leitung [nur als Titel] 4.1.1 Qualitätspolitik
5.1 + 5.3 + 5.4.1
4.1.2 Organisation [nur als Titel] 4.1.2.1 Verantwortung und Befugnis
5.5.1
4.1.2.2 Mittel
6.1 + 6.2.1
4.1.2.3 Beauftragter der obersten Leitung
5.5.2
4.1.3 Managementbewertung
5.6.1 + 8.5.1
4.2 Qualitätssicherungssystem [nur als Titel] 4.2.1 Allgemeines
4.1 + 4.2.2
4.2.2 QM-Verfahrensanweisungen
4.2.1
4.2.3 Qualitätsplanung
5.4.2 + 7.1
4.3 Vertragsprüfung [nur als Titel] 4.3.1 Allgemeines [nur als Titel] 4.3.2 Prüfung
5.2 + 7.2.1 + 7.2.2 + 7.2.3
4.3.3 Vertragsänderung
7.2.2
4.3.4 Aufzeichnungen
7.2.2
4.4 Designlenkung [nur als Titel]
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4.4.1 Allgemeines [nur als Titel] 4.4.2 Design- und Entwicklungsplanung
7.3.1
4.4.3 Organisatorische und technische Schnittstellen
7.3.1
4.4.4 Designvorgaben
7.2.1 + 7.3.2
4.4.5 Designergebnis
7.3.3
4.4.6 Designprüfung
7.3.4
4.4.7 Designverifizierung
7.3.5
4.4.8 Designvalidierung
7.3.6
4.4.9 Designänderungen
7.3.7
4.5 Lenkung der Dokumente und Daten [nur als Titel] 4.5.1 Allgemeines
4.2.3
4.5.2 Genehmigung und Herausgabe von Dokumenten und Daten
4.2.3
4.5.3 Änderungen von Dokumenten und Daten
4.2.3
30
EN ISO 13485:2003 (D)
Tabelle A.1 (fortgesetzt) ISO 13485:1996
ISO 13485:2003
4.6 Beschaffung [nur als Titel] 4.6.1 Allgemeines [nur als Titel] 4.6.2 Beurteilung von Unterauftragnehmern
7.4.1
4.6.3 Beschaffungsangaben
7.4.2
4.6.4 Verifizierung von beschafften Produkten
7.4.3
4.7 Lenkung der vom Kunden beigestellten Produkte
7.5.4
4.8 Identifikation und Rückverfolgbarkeit von Produkten
7.5.3
4.9 Prozesslenkung
6.3 + 6.4 + 7.5.1 + 7.5.2
4.10 Prüfungen [nur als Titel] 4.10.1 Allgemeines
7.1 + 8.1
4.10.2 Eingangsprüfungen
7.4.3 + 8.2.4
4.10.3 Zwischenprüfungen
8.2.4
4.10.4 Endprüfungen
8.2.4
4.10.5 Prüfaufzeichnungen
7.5.3 + 8.2.4
4.11 Prüfmittelüberwachung [nur als Titel] 4.11.1 Allgemeines
7.6
4.11.2 Überwachungsverfahren
7.6
4.12 Prüfstatus
7.5.3
4.13 Lenkung fehlerhafter Produkte [nur als Titel] 4.13.1 Allgemeines
8.3
4.13.2 Bewertung und Behandlung fehlerhafter Produkte
8.3
4.14 Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen [nur als Titel] 4.14.1 Allgemeines
8.5.2 + 8.5.3
4.14.2 Korrekturmaßnahmen
8.5.2
4.14.3 Vorbeugungsmaßnahmen
8.5.3
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
4.15 Handhabung, Lagerung, Verpackung, Konservierung und Versand [nur als Titel] 4.15.1 Allgemeines
6.4
4.15.2 Handhabung
7.5.5
4.15.3 Lagerung
7.5.5
4.15.4 Verpackung
7.5.5
4.15.5 Konservierung
7.5.5
4.15.6 Versand
7.5.1
4.16 Qualitätsaufzeichnungen
4.2.4
4.17 Interne Qualitätsaudits
8.2.2 + 8.2.3
4.18 Schulung
6.2.2
4.19 Instandhaltungsarbeiten
7.5.1
4.20 Statistische Methoden [nur als Titel] 4.20.1 Feststellen des Bedarfs
8.1 + 8.2.3 + 8.2.4 + 8.4
4.20.2 Verfahren
8.1 + 8.2.3 + 8.2.4 + 8.4
31
EN ISO 13485:2003 (D)
Tabelle A.2 — Entsprechungen zwischen ISO 13485:2003 und ISO 13485:1996 ISO 13485:2003 1 Anwendungsbereich
ISO 13485:1996 1
1.1 Allgemeines 1.2 Anwendung 2 Normative Verweisung
2
3 Begriffe
3
4 Qualitätsmanagementsystem [nur als Titel] 4.1 Allgemeine Anforderungen
4.2.1
4.2 Dokumentationsanforderungen [nur als Titel] 4.2.1 Allgemeines
4.2.2
4.2.2 Qualitätsmanagementhandbuch
4.2.1
4.2.3 Lenkung von Dokumenten
4.5.1+ 4.5.2 + 4.5.3
4.2.4 Lenkung von Aufzeichnungen
4.16
5 Verantwortung der Leitung [nur als Titel] 5.1 Verpflichtung der Leitung
4.1.1
5.2 Kundenorientierung
4.3.2
5.3 Qualitätspolitik
4.1.1
5.4 Planung [nur als Titel] 5.4.1 Qualitätsziele
4.1.1
5.4.2 Planung des Qualitätsmanagementsystems
4.2.3
5.5 Verantwortung, Befugnis und Kommunikation [nur als Titel] 5.5.1 Verantwortung und Befugnis
4.1.2.1
5.5.2 Beauftragter der obersten Leitung
4.1.2.3
5.5.3 Interne Kommunikation 5.6 Managementbewertung [nur als Titel] 5.6.1 Allgemeines
4.1.3
5.6.2 Vorgaben für die Bewertung 5.6.3 Ergebnisse der Bewertung
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6 Management von Ressourcen [nur als Titel] 6.1 Bereitstellung von Ressourcen
4.1.2.2
6.2 Personelle Ressourcen [nur als Titel] 6.2.1 Allgemeines
4.1.2.2
6.2.2 Fähigkeit, Bewusstsein und Schulung
4.18
6.3 Infrastruktur
4.9
6.4 Arbeitsumgebung
4.9
7 Produktrealisierung [nur als Titel] 7.1 Planung der Produktrealisierung 7.2 Kundenbezogene Prozesse [nur als Titel]
32
4.2.3 + 4 10.1
EN ISO 13485:2003 (D)
Tabelle A.2 (fortgesetzt) ISO 13485:2003
ISO 13485:1996
7.2.1 Ermittlung der Anforderungen in Bezug auf das Produkt
4.3.2 + 4.4.4
7.2.2 Bewertung der Anforderungen in Bezug auf das Produkt
4.3.2 + 4.3.3 + 4.3.4
7.2.3 Kommunikation mit dem Kunden
4.3.2
7.3 Design und Entwicklung [nur als Titel] 7.3.1 Design- und Entwicklungsplanung
4.4.2 + 4.4.3
7.3.2 Design- und Entwicklungsvorgaben
4.4.4
7.3.3 Design- und Entwicklungsergebnisse
4.4.5
7.3.4 Design- und Entwicklungsbewertung
4.4.6
7.3.5 Design- und Entwicklungsverifizierung
4.4.7
7.3.6 Design- und Entwicklungsvalidierung
4.4.8
7.3.7 Lenkung von Design- und Entwicklungsänderungen
4.4.9
7.4 Beschaffung [nur als Titel] 7.4.1 Beschaffungsprozess
4.6.2
7.4.2 Beschaffungsangaben
4.6.3
7.4.3 Verifizierung von beschafften Produkten
5.6.4 + 4.10.2
7.5 Produktion und Dienstleistungserbringung [nur als Titel] 7.5.1 Lenkung der Produktion und der Dienstleistungserbringung
4.9 + 4.15.6 + 4.19
7.5.2 Validierung der Prozesse zur Produktion und zur Dienstleistungserbringung
4.9
7.5.3 Identifikation und Rückverfolgbarkeit
4.8 + 4.10.5 + 4.12
7.5.4 Eigentum des Kunden
4.7
7.5.5 Produkterhaltung
4.15.2 + 4.15.3 + 4.15.4 + 4.15.5
7.6 Lenkung von Erfassungs- und Messmitteln
4.10.0 + 4.20.1 + 4.20.2
8 Messung, Analyse und Verbesserung [nur als Titel] 8.1 Allgemeines
4.11.1 + 4.11.2
8.2 Erfassung und Messung [nur als Titel]
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8.2.1 Rückmeldungen 8.2.2 Internes Audit
4.17
8.2.3 Erfassung und Messung von Prozessen
4.17 + 4.20.1 + 4.20.2
8.2.4 Erfassung und Messung des Produkts
4.10.2 + 4.10.3 + 4.10 4 + 4.10.5 + 4.20.1 + 4.20.2
8.3 Lenkung fehlerhafter Produkte
4.13.1 + 4.13.2
8.4 Datenanalyse
4.20.1 + 4.20.2
8.5 Verbesserung [nur als Titel] 8.5.1 Allgemeines
4.1.3
8.5.2 Korrekturmaßnahmen
4.14.1 + 4.14.2
8.5.3 Vorbeugungsmaßnahmen
4.14.1 + 4.14.3
33
EN ISO 13485:2003 (D)
Anhang B (informativ) Erklärung der Unterschiede zwischen ISO 13485:2003 und ISO 9001:2000
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Dieser Anhang dokumentiert die Gleichheiten und Unterschiede zwischen Abschnitten und Unterabschnitten über Anforderungen und grundlegenden informativen Abschnitten und Unterabschnitten in dieser internationalen Norm und ISO 9001. Er liefert auch Begründungen für die Unterschiede zwischen dieser Internationalen Norm und ISO 9001. a)
Bei den Abschnitten oder Unterabschnitten dieser Internationalen Norm, die direkt und unverändert aus ISO 9001 angeführt werden, wird die Tatsache, dass diese Abschnitte unverändert dargestellt sind, in diesem Anhang durch eine in eckigen Klammern stehende ANMERKUNG angemerkt.
b)
Bei den Abschnitten von ISO 9001, die in dieser Internationalen Norm durch Hinzufügen von Angaben oder Anpassung, damit sie mit den Bestimmungen über Medizinprodukte übereinstimmen, verändert werden, ist der gesamte Originaltext des Abschnitts von ISO 9001 in der linken Spalte dieses Anhangs abgedruckt. Der Text des entsprechenden Abschnitts von dieser Internationalen Norm findet sich in der rechten Spalte.
c)
Bei den Abschnitten, wo in dieser Internationalen Norm der Text von ISO 9001 durch Streichung oder bedeutende Änderung einer wesentlichen Anforderung gestrichen oder verändert wurde, ist der gesamte Originaltext des Abschnitts von ISO 9001 in der linken Spalte dieses Anhangs abgedruckt. Der Text des entsprechenden Abschnitts von dieser Internationalen Norm und die Gründe für die Textveränderungen finden sich in der rechten Spalte.
d)
Die Gründe für die Unterschiede zwischen dieser Internationalen Norm und ISO 9001 sind in der rechten Spalte angegeben. Wenn für einen einzelnen Abschnitt keine „Begründung für die Unterschiede“ angegeben ist, ergeben sich die Textunterschiede zwischen den beiden Internationalen Normen aus der Zielstellung von ISO 13485, die aktuellen gesetzlichen Bestimmungen zu widerspiegeln und die weltweite Harmonisierung neuer gesetzlicher Bestimmungen über Medizinprodukte zu erleichtern.
34
EN ISO 13485:2003 (D)
ISO 13485:2003
ISO 9001:2000 0 0.1
Einleitung Allgemeines
Die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems sollte eine strategische Entscheidung einer Organisation sein. Gestaltung und Verwirklichung des Qualitätsmanagementsystems einer Organisation werden von sich verändernden Erfordernissen, besonderen Zielen, den bereit gestellten Produkten, den angewendeten Prozessen und der Größe und Struktur der Organisation beeinflusst. Es ist nicht die Absicht dieser Internationalen Norm, zu unterstellen, dass Qualitätsmanagementsysteme einheitlich strukturiert oder einheitlich dokumentiert sein müssen.
0
Einleitung
0.1 Allgemeines Diese Internationale Norm legt Anforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem fest, das durch eine Organisation für Design und Entwicklung, Produktion und Installation sowie die Instandhaltung von Medizinprodukten angewendet werden kann. Sie kann auch von internen und externen Parteien einschließlich Zertifizierungsstellen verwendet werden, um die Fähigkeit der Organisation zur Erfüllung von regulatorischen Anforderungen und Kundenanforderungen zu bewerten.
Es wird betont, dass die in dieser Internationalen festgelegten Anforderungen an das Die in dieser Internationalen Norm festgelegten Norm Qualitätsmanagementsystem zusätzlich zu den Anforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem ergänzen die Anforderungen an Produkte. Als technischen Anforderungen an Produkte gelten. „ANMERKUNG“ gekennzeichnete Informationen dienen als Anleitung zum Verständnis oder der Mit „ANMERKUNG“ gekennzeichnete Angaben dienen als Anleitung zum Verständnis oder zur Erläuterung der zugehörigen Anforderung. besseren Erklärung der jeweiligen Anforderung. Diese Internationale Norm kann von internen und Die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems externen Parteien einschließlich Zertifizierungsstellen sollte eine strategische Entscheidung einer verwendet werden, um die Fähigkeit der Organisation zur Erfüllung der Anforderungen der Kunden, der Organisation sein. Gestaltung und Implementierung Behörden und der eigenen Organisation zu bewerten. des Qualitätsmanagementsystems einer Organisation werden von sich verändernden Erfordernissen, Die in ISO 9000 und ISO 9004 nieder gelegten besonderen Zielen, den bereitgestellten Produkten, Grundsätze für das Qualitätsmanagement wurden bei den angewendeten Prozessen und der Größe und der Erarbeitung dieser Internationalen Norm Struktur der Organisation beeinflusst. Es ist nicht die Absicht dieser Internationalen Norm, zu unterstellen, berücksichtigt. dass Qualitätsmanagementsysteme einheitlich strukturiert oder einheitlich dokumentiert sein müssen.
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Es gibt eine Vielzahl von Medizinprodukten und einige der besonderen Anforderungen dieser Internationalen Norm gelten nur für näher bezeichnete Gruppen von Medizinprodukten. Diese Gruppen werden in Abschnitt 3 beschrieben. Begründung für die Unterschiede: Außer dem Inhalt von Absatz 4 von Abschnitt 0.1 in ISO 13485 sind alle Änderungen am Text in Abschnitt 0.1 von ISO 9001 nur dazu bestimmt, diesen Text für die Anwendung auf dem Gebiet der Medizinprodukte anzupassen. 0.2
Prozessorientierter Ansatz
Diese Internationale Norm fördert die Wahl eines prozessorientierten Ansatzes für die Entwicklung, Verwirklichung und Verbesserung der Wirksamkeit eines Qualitätsmanagementsystems, um die Kundenzufriedenheit durch die Erfüllung der Kunden-
0.2
Prozessorientierter Ansatz
Grundlage dieser prozessorientierter management.
Internationalen Norm ist ein Ansatz für das Qualitäts-
Jeder Vorgang, der Vorgaben zu Ergebnissen verarbeitet, kann als Prozess angesehen werden.
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ISO 9001:2000 anforderungen zu erhöhen.
ISO 13485:2003
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Damit eine Organisation wirksam funktionieren kann, muss sie zahlreiche miteinander verknüpfte Prozesse Damit eine Organisation wirksam funktionieren kann, erkennen und lenken. muss sie zahlreiche miteinander verknüpfte Tätigkeiten erkennen, leiten und lenken. Eine Oft bildet das Ergebnis des einen Prozesses die Tätigkeit, die Ressourcen verwendet und die direkte Vorgabe für den nächsten. ausgeführt wird, um die Umwandlung von Eingaben in Ergebnisse zu ermöglichen, kann als Prozess Die Anwendung eines Systems von Prozessen in angesehen werden. Oft bildet das Ergebnis des einen einer Organisation, gepaart mit dem Erkennen und Prozesses die direkte Eingabe für den nächsten. den Wechselwirkungen dieser Prozesse sowie deren Management, kann als „prozessorientierter Ansatz“ Die Anwendung eines Systems von Prozessen in bezeichnet werden. einer Organisation, gepaart mit dem Erkennen und den Wechselwirkungen dieser Prozesse sowie deren Begründung für die Unterschiede: Bei vielen der in Management, kann als „prozessorientierter Ansatz“ Abschnitt 0.2 von ISO 9001 enthaltenen Leitlinien bezeichnet werden. wird erwogen, sie in ISO/TR 14969 aufzunehmen, den Technischen Bericht, der als Anleitung für die Ein Vorteil des prozessorientierten Ansatzes besteht Implementierung der Anforderungen von ISO 13485 in der ständigen Lenkung, die dieser Ansatz über die vorgesehen ist. Diese Angaben sind in diesen Verknüpfungen zwischen den einzelnen Prozessen in Abschnitt von ISO 9001 aufgenommen, weil kein dem System von Prozessen sowie deren Kombi- solches Anleitungsdokument wie ISO/TR 14969 nation und Wechselwirkung bietet. existiert. Weil ISO/TR 14969 erarbeitet werden wird, ist der anleitende Text nicht in diesen Abschnitt von Bei der Verwendung in einem QualitätsmanagementISO 13485 aufgenommen. system betont ein derartiger Ansatz die Bedeutung a)
des Verstehens und der Erfüllung von Anforderungen,
b)
der Notwendigkeit, Prozesse aus der Sicht der Wertschöpfung zu betrachten,
c)
der Erzielung von Ergebnissen bezüglich Prozessleistung und –wirksamkeit, und
d)
der ständigen Verbesserung von Prozessen auf der Grundlage objektiver Messungen.
Das im Bild 1 vorgestellte Modell eines prozessorientierten QM-Systems verdeutlicht die in den Abschnitten 4 bis 8 vorgestellten Prozessverknüpfungen. Dieses Bild zeigt, dass Kunden eine bedeutende Rolle bei der Festlegung von als Eingaben zu betrachtenden Anforderungen spielen. Die Überwachung der Kundenzufriedenheit erfordert die Beurteilung von Informationen darüber, welche Wahrnehmungen bei den Kunden über die Erfüllung der Kundenanforderungen durch die Organisation herrschen. Das in Bild 1 gezeigte Modell umfasst alle Anforderungen dieser Internationalen Norm, ohne allerdings Prozesse detailliert darzustellen. ANMERKUNG Außerdem kann auf alle Prozesse die als „Planen-Durchführen-Prüfen-Handeln“ (Plan-Do-Check-Act, PDCA) bekannte Methode angewandt werden. PDCA lässt sich kurz wie folgt beschreiben: Planen:
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Festlegen der Ziele und Prozesse, die zum Erzielen von Ergebnissen in Übereinstim-
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ISO 13485:2003
ISO 9001:2000 mung mit den Kundenanforderungen und den Politiken der Organisation notwendig sind; Durchführen:
Verwirklichen der Prozesse;
Prüfen:
Überwachen und Messen von Prozessen und Produkten anhand der Politiken, Ziele und Anforderungen an das Produkt sowie Berichten der Ergebnisse;
Handeln: Ergreifen von Maßnahmen Verbesserung der Prozessleistung.
zur
ständigen
Legende Wertschöpfung Informationsfluss Bild 1 — Modell eines prozessorientierten Qualitätsmanagementsystems
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0.3
Beziehung zu ISO 9004
0.3
Beziehung zu anderen Normen
Die vorliegenden Ausgaben von ISO 9001 und ISO 9004 wurden als konsistentes Paar von einander ergänzenden Normen zum Qualitätsmanagementsystem erarbeitet, doch können die beiden Internationalen Normen auch unabhängig voneinander verwendet werden. Obwohl die beiden Internationalen Normen unterschiedliche Anwendungsbereiche haben, sind sie ähnlich strukturiert, um ihre Anwendung als konsistentes Paar zu unterstützen.
0.3.1
Beziehung zu ISO 9001
ISO 9001 legt Anforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem fest, welche für interne Anwendungen durch Organisationen oder für Zertifizierungs- oder Vertragszwecke verwendet werden können. ISO 9001 ist auf die Wirksamkeit des QM-Systems bei der Erfüllung der Kundenanforderungen gerichtet.
Wo der Text dieser Internationalen Norm nicht mit dem Text von ISO 9001 identisch ist, wird der Satz oder Absatz, der diesen Text enthält, als Ganzes in Kursivschrift dargestellt (und in blauer Kursivschrift bei elektronischen Versionen). Die Art und die Gründe für die Textveränderungen werden in Anhang B angemerkt.
ISO 9004 gibt Anleitungen für einen im Vergleich zu ISO 9001 erweiterten Bereich von Zielen eines Qualitätsmanagementsystems, um insbesondere die Gesamtleistung, Effizienz und Wirksamkeit einer Organisation ständig zu verbessern. ISO 9004 wird als Leitfaden für Organisationen empfohlen, deren
0.3.2
Auch wenn dies eine selbständige Norm ist, ist ihre Grundlage ISO 9001. Diejenigen Abschnitte, die direkt und unverändert aus ISO 9001 übernommen wurden, sind in normalem Drucksatz dargestellt. Die Tatsache, dass diese Abschnitte unverändert dargestellt werden, wird in Anhang B angemerkt.
Beziehung zu ISO/TR 14969
ISO/TR 14969 ist ein technischer Bericht, dessen Zweck es ist, eine Anleitung zur Anwendung von ISO 13485 zu geben.
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oberste Leitung beim Streben nach ständiger Leistungsverbesserung über die Anforderungen von ISO 9001 hinaus gehen will. ISO 9004 ist jedoch nicht für Zertifizierungs- und Vertragszwecke vorgesehen.
Begründung für die Unterschiede: Es gibt keine wesentlichen Beziehungen zwischen ISO 13485 und ISO 9004. Die grundlegenden Beziehungen, denen die Erklärung in diesem einleitenden Abschnitt nützt, sind die zwischen ISO 13485 und ISO 9001 sowie ISO/TR 14969.
0.4
0.4
Verträglichkeit mit anderen Managementsystemen
Verträglichkeit mit anderen Managementsystemen
Diese Internationale Norm ist mit ISO 14001:1996 Diese Internationale Norm folgt zur Unterstützung der abgeglichen worden, um die Verträglichkeit beider Anwender auf dem Gebiet der Medizinprodukte dem Format von ISO 9001. Normen zum Vorteil der Anwender zu erhöhen. Diese Internationale Norm enthält keine Anforderungen, die für andere Managementsysteme wie Umweltmanagement, Arbeitsschutzmanagement, Finanzmanagement oder Risikomanagement spezifisch sind. Dennoch ermöglicht diese Internationale Norm einer Organisation, ihr eigenes Qualitätsmanagementsystem mit in Beziehung stehenden Managementsystemanforderungen in Einklang zu bringen oder mit diesen zusammenzuführen. Es ist einer Organisation möglich, ihr vorhandenes Managementsystem oder ihre vorhandenen Managementsysteme anzupassen, um ein Qualitätsmanagementsystem aufzubauen, das die Anforderungen dieser Internationalen Norm erfüllt.
Diese Internationale Norm enthält keine Anforderungen, die für andere Managementsysteme wie Umweltmanagement, Arbeitsschutzmanagement oder Finanzmanagement spezifisch sind. Dennoch ermöglicht diese Internationale Norm einer Organisation, ihr eigenes Qualitätsmanagementsystem mit in Beziehung stehenden Managementsystemanforderungen in Einklang zu bringen oder mit diesen zusammenzuführen. Es ist einer Organisation möglich, ihr vorhandenes Managementsystem oder ihre vorhandenen Managementsysteme anzupassen, um ein Qualitätsmanagementsystem einzuführen, das die Anforderungen dieser Internationalen Norm erfüllt. Begründung für die Unterschiede: Der erste Absatz von Abschnitt 0.4 in ISO 13485 betont die Ausrichtung von ISO 13485 gegenüber ISO 9001. Das Risikomanagement ist eine grundlegende Anforderung bei vielen Tätigkeiten und Anforderungen, die mit Qualitätsmanagementsystemen für die Medizinprodukte herstellenden Organisationen zusammen hängen.
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1.1
Anwendungsbereich Allgemeines
1 1.1
Anwendungsbereich Allgemeines
Diese Internationale Norm legt Anforderungen an ein Diese Internationale Norm legt Anforderungen an ein fest, wenn eine Qualitätsmanagementsystem fest, wenn eine Qualitätsmanagementsystem Organisation ihre Fähigkeit zur Bereitstellung von Organisation Medizinprodukten und zugehörigen Dienstleistungen a) ihre Fähigkeit zur ständigen Bereitstellung von darzulegen hat, die ständig die Anforderungen der Produkten darzulegen hat, die die Anforde- Kunden und die für Medizinprodukte und zugehörige rungen der Kunden und die zutreffenden Dienstleistungen zutreffenden gesetzlichen behördlichen Anforderungen erfüllen, und Anforderungen erfüllen.
b)
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danach strebt, die Kundenzufriedenheit durch wirksame Anwendung des Systems zu erhöhen, einschließlich der Prozesse zur ständigen Verbesserung des Systems und der Zusicherung
Das primäre Ziel dieser Internationalen Norm ist die Ermöglichung der Harmonisierung der für Medizinprodukte zutreffenden gesetzlichen Anforderungen an Qualitätsmanagementsysteme. Im Erge-
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der Einhaltung der Anforderungen der Kunden bnis dessen enthält sie einige besondere Anforderungen an Medizinprodukte und schließt einige und zutreffenden behördlichen Anforderungen. Anforderungen von ISO 9001 aus, die nicht als ANMERKUNG In dieser Internationalen Norm bezieht Anforderungen für gesetzliche Zwecke geeignet sind. sich die Benennung „Produkt“ nur auf Produkte, die für Wegen dieser Ausschlüsse können Organisationen, einen Kunden vorgesehen sind oder von diesem gefordert deren Qualitätsmanagementsysteme dieser Interwerden. nationalen Norm entsprechen, keine Konformität mit ISO 9001 beanspruchen, außer wenn ihr Qualitätsmanagementsystem mit allen Anforderungen von ISO 9001 konform ist (siehe Anhang B). Begründung für die Unterschiede: In diesem Abschnitt werden Begriffe verwendet und erklärt, die für den Bereich der Medizinprodukte geeignet sind. Zusätzlich werden die Begriffe „Kundenzufriedenheit“ und „ständige Verbesserung“ nicht mehr verwendet, weil sie in einer Norm nicht von Bedeutung sind, deren Ziel es ist, die weltweite Harmonisierung der Bestimmungen für Medizinprodukte hinsichtlich des Qualitätsmanagementsystems zu ermöglichen. Absatz 2 dient dazu, klarzustellen, dass der Zweck von ISO 13485 die Ermöglichung der weltweiten Harmonisierung der Bestimmungen über Anforderungen an Qualitätsmanagementsysteme ist; herauszustellen, dass dieser Zweck den Zusatz einiger nicht in ISO 9001 zu findender Anforderungen und die Streichung einiger in ISO 9001 zu findender Anforderungen erfordert; und die Tatsache klarzustellen, dass die Einhaltung von ISO 13485 nicht zu dem Anspruch führen kann, dass ISO 9001 eingehalten wurde. Der Begriff „zugehörige Dienstleistungen“ ist zweimal zur Veränderung des Begriffs „Medizinprodukte“ eingefügt worden, weil „Medizinprodukte“ nach ihrer Definition Dienstleistungen nicht einbeziehen. Dies steht im Widerspruch zu ISO 9001, wo der Begriff „Produkt“ als Teil seiner Definition die „Dienstleistungen“ einbezieht.
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1.2
Anwendung
Alle in dieser Internationalen Norm festgelegten Anforderungen sind allgemeiner Natur und auf alle Organisationen anwendbar, unabhängig von deren Art und Größe und von der Art der bereit gestellten Produkte. Wenn sich auf Grund des Charakters einer Organisation und ihrer Produkte eine oder mehrere Anforderungen dieser Internationalen Norm nicht anwenden lassen, kann für diese ein Ausschluss in Betracht gezogen werden. Wenn Ausschlüsse vorgenommen werden, ist das Beanspruchen der Konformität mit dieser Internationalen Norm nur zulässig, wenn die Ausschlüsse auf Anforderungen aus Abschnitt 7
1.2 Anwendung Alle Anforderungen dieser Internationalen Norm sind spezifisch für Organisationen, die Medizinprodukte zur Verfügung stellen, unabhängig von Art und Größe der Organisation. Wenn regulatorische Anforderungen Ausschlüsse von Lenkungsmaßnahmen zu Design und Entwicklung (siehe 7.3) zulassen, kann dies als Begründung für deren Ausschluss aus dem Qualitätsmanagementsystem verwendet werden. Diese Bestimmungen können alternative Vorkehrungen vorsehen, die in das Qualitätsmanagementsystem eingehen müssen. Es liegt in der Verantwortung der Organisation, sicherzustellen, dass der Ausschluss von Lenkungsmaßnahmen des Designs und der Entwicklung sich in den Ansprüchen
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beschränkt sind und derartige Ausschlüsse die Fähigkeit und Verantwortung der Organisation zur Bereitstellung von Produkten, die den Kunden- und zutreffenden behördlichen Anforderungen entsprechen, nicht beeinträchtigen.
auf Konformität mit dieser Internationalen Norm widerspiegelt [siehe 4.2.2a) und 7.3]. Wenn wegen der Art des Medizinprodukts oder der Medizinprodukte, auf die das Qualitätsmanagementsystem angewendet wird, eine oder mehrere Anforderungen in Abschnitt 7 dieser internationalen Norm nicht anwendbar sind, muss die Organisation solche Anforderungen nicht in ihr Qualitätsmanagementsystem aufnehmen [siehe 4.2.2a)]. Die durch diese Internationale Norm geforderten Prozesse, die auf Medizinprodukte anwendbar sind, aber durch die Organisation nicht durchgeführt werden, liegen in der Verantwortlichkeit der Organisation und sind im Qualitätsmanagementsystem der Organisation ausgewiesen [siehe 4.1a)].
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In dieser Internationalen Norm wird mehrfach der Begriff „falls angemessen“ benutzt. Wenn eine Anforderung durch diesen Begriff qualifiziert ist, ist sie als „angemessen“ anzusehen, außer wenn die Organisation eine Begründung anderweitig dokumentieren kann. Eine Anforderung wird als „angemessen“ angesehen, wenn dies erforderlich ist, damit
das Produkt festgelegte Anforderungen erfüllen kann, und/oder
die Organisation Korrekturmaßnahmen durchführen kann.
Begründung für die Unterschiede: Der Text stellt klar, dass die Anforderungen von ISO 13485 für den Bereich der Medizinprodukte spezifisch sind. Zusätzlich behandelt er in breiterem Umfang die Beziehungen zwischen Ausschlüssen von Lenkungen des Designs und der Entwicklung, die in bestimmten Gebieten der Erde Auswirkungen auf den Erlass von Vorschriften haben können. Schließlich unterscheidet er zwischen zwischen den Anforderungen in Abschnitt 7, die eine Organisation mit durch Gesetz geregelter Begründung aus ihrem Qualitätsmanagementsystem (begrenzt auf 7.3) ausschließen darf, obgleich sie Tätigkeiten durchführen kann, auf die sich diese Anforderungen beziehen, und denen, die die Organisation begründet nicht in ihr Qualitätsmanagementsystem aufzunehmen braucht, weil sie sich auf Tätigkeiten beziehen, die durch die Organisation nicht durchgeführt werden. 2
Normative Verweisung
Das folgende normative Dokument enthält Bestimmungen, die durch Verweisung in diesem Text Bestimmungen dieser Internationalen Norm darstellen. Für datierte Verweise gelten spätere Änderungen oder Überarbeitungen dieser Publikationen nicht. Vertragsparteien, die einen Vertrag auf der
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2
Normative Verweisung
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).
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Grundlage dieser Internationalen Norm abschließen, sind jedoch aufgefordert, die mögliche Anwendung der jeweils aktuellsten Fassung der unten angegebenen Internationalen Norm zu prüfen. Für nicht datierte Verweise gilt die jeweils aktuellste Fassung des Dokuments, auf das sich der Verweis bezieht. Die Mitglieder von ISO und IEC führen Verzeichnisse über die aktuell geltenden Internationalen Normen.
ISO 9000:2000, Quality management systems — Fundamentals and vocabulary. Begründung für die Unterschiede: Der Text von ISO 13485 widerspiegelt eine Überarbeitung, die durch die Ausgabe 2001 der ISO/IEC-Richtlinien, Teil 2, gefordert wird.
ISO 9000:2000, Quality management systems — Fundamentals and vocabulary. 3
Begriffe
3
Begriffe
Für die Zwecke dieser Internationalen Norm gelten Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die die Begriffe (Benennungen und Definitionen) nach Begriffe nach ISO 9000 und die folgenden Begriffe. ISO 9000. Die folgenden in dieser Ausgabe von ISO 13485 Die in dieser Ausgabe von ISO 9001 verwendeten verwendeten Benennungen zur Beschreibung der Benennungen zur Beschreibung der Lieferkette Lieferkette wurden an den aktuellen Sprachgebrauch wurden an den aktuellen Sprachgebrauch angepasst: angepasst. Lieferant → Organisation → Kunde
Lieferant → Organisation → Kunde
Die Benennung „Organisation“ ersetzt die in ISO 9001:1994 verwendete Benennung „Lieferant“ und bezeichnet die Einheit, auf die diese Internationale Norm anzuwenden ist. Die Benennung „Lieferant“ ersetzt nun die Benennung „Unterauftragnehmer“.
Die Benennung „Organisation“ ersetzt die in ISO 13485:1996 verwendete Benennung „Lieferant“ und bezeichnet die Einheit, auf die diese Internationale Norm anzuwenden ist. Ebenso ersetzt die Benennung „Lieferant“ jetzt die Benennung „Unterauftragnehmer“.
Im gesamten Text dieser Internationalen Norm kann Im gesamten Text dieser Internationalen Norm kann der Begriff „Produkt“ immer auch „Dienstleistung“ der Begriff „Produkt“ immer auch „Dienstleistung“ bedeuten. einschließen. Wo Anforderungen als für „Medizinprodukte“ geltend festgelegt sind, gelten die Anforderungen gleichfalls für zugehörige Dienstleistungen, die von der Organisation erbracht werden.
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Die folgenden Definitionen sollten als generisch angesehen werden, da die in nationalen Regularien angegebenen Definitionen leicht abweichen können und Vorrang genießen. Begründung für die Unterschiede: Der Text ist für die Verwendung im Bereich der Medizinprodukte angepasst und enthält auch einen Warnhinweis hinsichtlich der Tatsache, dass die örtlichen Vorschriften eine Definition verwenden können, die vor derjenigen Vorrang hat, die in ISO 13485 enthalten ist bzw. auf die verwiesen wird. Die Definitionen 3.1 bis 3.8 sind für den Bereich der Medizinprodukte spezifisch. 4 4.1
Qualitätsmanagementsystem Allgemeine Anforderungen
Die Organisation muss entsprechend den Anforderungen dieser Internationalen Norm ein Qualitätsmanagementsystem aufbauen, dokumentieren, verwirklichen, aufrecht erhalten und
4 4.1
Qualitätsmanagementsystem Allgemeine Anforderungen
Die Organisation muss entsprechend den Anforderungen dieser Internationalen Norm ein Qualitätsmanagementsystem einführen, dokumentieren, implementieren, aufrecht erhalten
41
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ISO 13485:2003
ISO 9001:2000 dessen Wirksamkeit ständig verbessern.
und dessen Wirksamkeit aufrecht erhalten.
Die Organisation muss
Die Organisation muss
a)
b) c)
d)
e) f)
die für das Qualitätsmanagementsystem a) die für das Qualitätsmanagementsystem erforderlichen Prozesse und ihre Anwendung in erforderlichen Prozesse und ihre Anwendung in der der gesamten Organisation erkennen (siehe gesamten Organisation erkennen (siehe 1.2), 1.2), b) die Abfolge und Wechselwirkung dieser die Abfolge und Wechselwirkung dieser Prozesse festlegen, Prozesse festlegen, c) die erforderlichen Kriterien und Methoden die erforderlichen Kriterien und Methoden festlegen, um das wirksame Durchführen und festlegen, um das wirksame Durchführen und Lenken dieser Prozesse sicherzustellen, Lenken dieser Prozesse sicherzustellen, d) die Verfügbarkeit von Ressourcen und die Verfügbarkeit von Ressourcen und Informationen sicherstellen, die zur DurchInformationen sicherstellen, die zur Durchführung und Erfassung dieser Prozesse benötigt führung und Überwachung dieser Prozesse werden, benötigt werden, e) diese Prozesse erfassen, messen und analydiese Prozesse überwachen, messen und analysieren, und sieren, und f) die erforderlichen Maßnahmen treffen, um die geplanten Ergebnisse zu erreichen sowie die die erforderlichen Maßnahmen treffen, um die Wirksamkeit dieser Prozesse aufrecht zu geplanten Ergebnisse sowie eine ständige erhalten. Verbesserung dieser Prozesse zu erreichen.
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Die Organisation muss diese Prozesse in Die Organisation muss diese Prozesse in ÜbereinÜbereinstimmung mit den Anforderungen dieser stimmung mit den Anforderungen dieser InterInternationalen Norm leiten und lenken. nationalen Norm leiten und lenken. Wenn sich eine Organisation dafür entscheidet, einen Prozess auszugliedern, der die Produktkonformität mit den Anforderungen beeinflusst, muss die Organisation die Lenkung derartiger Prozesse sicherstellen. Die Lenkung derartiger ausgegliederter Prozesse muss im Qualitätsmanagementsystem erkennbar sein.
Wenn sich eine Organisation dafür entscheidet, einen Prozess auszugliedern, der die Produktkonformität mit den Anforderungen beeinflusst, muss die Organisation die Lenkung derartiger Prozesse sicherstellen. Die Lenkung derartiger ausgegliederter Prozesse muss im Qualitätsmanagementsystem erkennbar sein (siehe 8.5.1).
ANMERKUNG Prozesse, die für das oben genannte Qualitätsmanagementsystem erforderlich sind, sollten Prozesse für Leitungstätigkeiten, Bereitstellung von Ressourcen, Produktrealisierung und Messung einschließen.
ANMERKUNG Prozesse, die für das oben genannte Qualitätsmanagementsystem erforderlich sind, sollten Prozesse für Leitungstätigkeiten, Bereitstellung von Ressourcen, Produktrealisierung und Messung einschließen.
Begründung für die Unterschiede: Der sich ergebende Text entspricht dem Ziel, die aktuellen Vorschriften zu widerspiegeln und die weltweite Harmonisierung neuer Vorschriften über Medizinprodukte zu ermöglichen. Die gegenwärtigen Vorschriften sind auf die Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems hinsichtlich der beständigen Herstellung sicherer und wirksamer Produkte gerichtet. 4.2
Dokumentationsanforderungen
4.2.1
4.2
Dokumentationsanforderungen
Allgemeines
4.2.1
Die Dokumentation zum system muss enthalten
Qualitätsmanagement- Die Dokumentation zum system muss enthalten
a)
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dokumentierte Qualitätspolitik und Qualitätsziele, a)
Allgemeines Qualitätsmanagement-
dokumentierte Qualitätspolitik und Qualitätsziele,
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ISO 9001:2000 b)
ein Qualitätsmanagementhandbuch,
b)
ein Qualitätsmanagementhandbuch,
c)
dokumentierte Verfahren, die von dieser Inter- c) nationalen Norm gefordert werden,
dokumentierte Verfahren, die von Internationalen Norm gefordert werden,
d)
Dokumente, die die Organisation zur Sicher- d) stellung der wirksamen Planung, Durchführung und Lenkung ihrer Prozesse benötigt, und
Dokumente, die die Organisation zur Sicherstellung der wirksamen Planung, Durchführung und Lenkung ihrer Prozesse benötigt,
e)
von dieser Internationalen Norm geforderte e) Aufzeichnungen (siehe 4.2.4).
von dieser Internationalen Norm geforderte Aufzeichnungen (siehe 4.2.4), und
dieser
jede andere Dokumentation, die durch nationale ANMERKUNG 1 Wenn die Benennung „dokumentiertes f) oder regionale Regularien festgelegt ist. Verfahren“ in dieser Internationalen Norm verwendet wird, bedeutet dies, dass das jeweilige Verfahren festgelegt, Wo in dieser Internationalen Norm festgelegt ist, dass dokumentiert, verwirklicht und aufrecht erhalten wird.
eine Anforderung, ein Verfahren, eine Tätigkeit oder
ANMERKUNG 2 Der Umfang der Dokumentation des eine besondere Regelung zu „dokumentieren“ ist, Qualitätsmanagementsystems kann von Organisation zu muss dies zusätzlich verwirklicht und aufrecht erhalten werden. Organisation unterschiedlich sein aufgrund a)
der Größe der Organisation und der Art ihrer Die Organisation muss eine Akte einführen und aufrecht erhalten, die für jeden Typ bzw. jedes Modell Tätigkeiten,
b)
der Komplexität und Wechselwirkung der Prozesse, oder auf den Standort dieser Angaben verweist, die und Produktspezifikationen und Anforderungen an das
eines Medizinprodukts Dokumente entweder enthält
Qualitätsmanagementsystem festlegen (siehe 4.2.3). In diesen Dokumenten müssen der vollständige ANMERKUNG 3 Die Dokumentation kann in jeder Form Herstellungsvorgang und, wenn zutreffend, die oder Art eines Mediums realisiert sein. Installation und die Instandhaltungsarbeiten festgelegt sein. c)
der Fähigkeit des Personals.
ANMERKUNG 1 Der Umfang der Dokumentation des Qualitätsmanagementsystems kann von Organisation zu Organisation unterschiedlich sein aufgrund a)
der Größe der Organisation und der Art ihrer Tätigkeiten,
b)
der Komplexität der Prozesse und ihrer Wechselwirkungen, und
c)
der Fähigkeit des Personals.
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ANMERKUNG 2 Die Dokumentation kann in jeder Form oder Art eines Mediums realisiert sein.
Begründung für die Unterschiede: Der Text in 4.2.1 von ISO 13485 übernimmt und enthält alle im entsprechenden Abschnitt von ISO 9001 enthaltenen Anforderungen, mit dem Zusatz einer allgemeinen Erklärung hinsichtlich von Vorschriften, die Anforderungen an die Dokumentation und eine spezifische Anforderung über eine Akte mit festgelegten Dokumenten für jeden Typ bzw. jedes Modell eines Medizinprodukts enthalten können. Zusätzlich bezieht der Text die Dokumentationsanforderungen über Maßnahmen und besondere Regelungen ein. Der sich ergebende Text entspricht den Zielen, die aktuellen Vorschriften zu widerspiegeln und die weltweite Harmonisierung
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neuer Vorschriften ermöglichen. 4.2.2
Qualitätsmanagementhandbuch
4.2.2
über
Medizinprodukte
zu
Qualitätsmanagementhandbuch
Die Organisation muss ein Qualitätsmanagement- Die Organisation muss ein Qualitätsmanagementhandbuch erstellen und aufrecht erhalten, das handbuch einführen und aufrecht erhalten, das Folgendes enthält: Folgendes enthält: a)
den Anwendungsbereich des Qualitätsmanage- a) mentsystems einschließlich Einzelheiten und Begründungen für jegliche Ausschlüsse (siehe 1.2),
b)
die für das Qualitätsmanagementsystem erstellten dokumentierten Verfahren oder b) Verweise darauf, und
c)
eine Beschreibung der Wechselwirkung der c) Prozesse des Qualitätsmanagementsystems.
den Anwendungsbereich des Qualitätsmanagementsystems einschließlich Einzelheiten und Begründungen für jegliche Ausschlüsse und/oder Nichtanwendungen von Anforderungen (siehe 1.2), die für das Qualitätsmanagementsystem eingeführten dokumentierten Verfahren oder Verweise darauf, und eine Beschreibung der Wechselwirkung der Prozesse des Qualitätsmanagementsystems.
Im Qualitätsmanagementhandbuch muss die Struktur der im Qualitätsmanagementsystem verwendeten Dokumentation im Überblick dargestellt sein. 4.2.3
Lenkung von Dokumenten
Die vom Qualitätsmanagementsystem geforderten Dokumente müssen gelenkt werden. Aufzeichnungen stellen einen besonderen Dokumententyp dar und müssen nach den in Abschnitt 4.2.4 genannten Anforderungen gelenkt werden.
4.2.3
Lenkung von Dokumenten
Die vom Qualitätsmanagementsystem geforderten Dokumente müssen gelenkt werden. Aufzeichnungen stellen einen besonderen Dokumententyp dar und müssen nach den in 4.2.4 genannten Anforderungen gelenkt werden.
Ein dokumentiertes Verfahren zur Festlegung der Ein dokumentiertes Verfahren zur Festlegung der erforderlichen Lenkungsmaßnahmen muss eingeführt erforderlichen Lenkungsmaßnahmen muss eingeführt werden, um werden, um a) b)
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c)
d)
e) f)
g)
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Dokumente bezüglich ihrer Angemessenheit vor d) Dokumente bezüglich ihrer Angemessenheit vor ihrer Herausgabe zu bewerten und zu ihrer Herausgabe zu genehmigen, genehmigen, Dokumente zu bewerten, sie bei Bedarf zu e) Dokumente zu bewerten, bei Bedarf zu aktualisieren und erneut zu genehmigen, aktualisieren und erneut zu genehmigen, sicherzustellen, dass Änderungen und der aktuelle Überarbeitungsstatus von Dokumenten f) sicherzustellen, dass Änderungen und der aktuelle Überarbeitungsstatus von Dokumenten gekennzeichnet werden, identifiziert werden, sicherzustellen, dass gültige Fassungen dass gültige Fassungen zutreffender Dokumente an den jeweiligen Ein- g) sicherzustellen, zutreffender Dokumente an den jeweiligen satzorten verfügbar sind, Einsatzorten verfügbar sind, sicherzustellen, dass Dokumente lesbar und leicht erkennbar bleiben, h) sicherzustellen, dass Dokumente lesbar und sicherzustellen, dass Dokumente externer leicht identifizierbar bleiben, Herkunft gekennzeichnet werden und ihre i) sicherzustellen, dass Dokumente externer Verteilung gelenkt wird, und Herkunft kenntlich gemacht werden und ihre die unbeabsichtigte Verwendung veralteter Verteilung gelenkt wird, und Dokumente zu verhindern und diese in geeigneter Weise zu kennzeichnen, falls sie aus j) die unbeabsichtigte Verwendung veralteter
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ISO 9001:2000 irgend einem Grund aufbewahrt werden.
Dokumente zu verhindern und diese in geeigneter Weise zu kennzeichnen, falls sie aus irgend einem Grund aufbewahrt werden. Die Organisation muss sicherstellen, dass Änderungen an Dokumenten durch folgenden Personenkreis bewertet und genehmigt werden: entweder durch den Verantwortlichen, der die Originalfassung genehmigte, oder durch einen anderen benannten Verantwortlichen, der Zugang zu einschlägigen Hintergrundinformationen hat, auf denen er seine Entscheidungen begründet. Die Organisation muss die Zeitspanne festlegen, über den mindestens ein Exemplar veralteter gelenkter Dokumente aufzubewahren ist. Dieser Zeitspanne muss sicherstellen, dass Dokumente, nach denen Medizinprodukte hergestellt und geprüft worden sind, mindestens während der von der Organisation bestimmten Lebensdauer des Medizinprodukts zugänglich sind, jedoch nicht kürzer als für die Aufbewahrungszeitspanne aller sich ergebenden Aufzeichnungen (siehe 4.2.4) oder in den einschlägigen regulatorischen Anforderungen festgelegt ist.
4.2.4
Lenkung von Aufzeichnungen
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Aufzeichnungen müssen erstellt und aufrecht erhalten werden, um einen Nachweis der Konformität mit den Anforderungen und des wirksamen Funktionierens des Qualitätsmanagementsystems bereitzustellen. Aufzeichnungen müssen lesbar, leicht erkennbar und wiederauffindbar bleiben. Ein dokumentiertes Verfahren muss erstellt werden, um die Lenkungsmaßnahmen festzulegen, die erforderlich sind für die Kennzeichnung, die Aufbewahrung, den Schutz, die Wiederauffindbarkeit, die Aufbewahrungsfrist von Aufzeichnungen und die Verfügung über Aufzeichnungen.
4.2.4
Lenkung von Aufzeichnungen
Aufzeichnungen müssen erstellt und aufrecht erhalten werden, um einen Nachweis der Konformität mit den Anforderungen und des wirksamen Funktionierens des Qualitätsmanagementsystems bereitzustellen. Aufzeichnungen müssen lesbar, leicht erkennbar und wiederauffindbar bleiben. Ein dokumentiertes Verfahren muss eingeführt werden, um die Lenkungsmaßnahmen festzulegen, die erforderlich sind für die Identifizierung, die Aufbewahrung, den Schutz, die Wiederauffindbarkeit, die Aufbewahrungsfrist von Aufzeichnungen und die Verfügung über Aufzeichnungen. Die Organisation muss die Aufzeichnungen über eine Zeitspanne aufbewahren, der mindestens der von der Organisation bestimmten Lebensdauer des Medizinprodukts entspricht, jedoch nicht weniger als 2 Jahre ab Datum der Produktfreigabe durch die Organisation beträgt, oder der in den Anforderungen der einschlägigen regulatorischen Anforderungen festgelegt ist.
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Verantwortung der Leitung Verpflichtung der Leitung
Die oberste Leitung muss ihre Verpflichtung bezüglich der Entwicklung und Verwirklichung des Qualitätsmanagementsystems und der ständigen Verbesserung der Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems nachweisen, indem sie a)
b) c) d) e)
5 5.1
Verantwortung der Leitung Verpflichtung der Leitung
Die oberste Leitung muss ihre Verpflichtung bezüglich der Entwicklung und Implementierung des Qualitätsmanagementsystems und der Aufrechterhaltung von dessen Wirksamkeit nachweisen, indem sie
der Organisation die Bedeutung der Erfüllung a) der Kundenanforderungen sowie der gesetzlichen und behördlichen Anforderungen vermittelt, b) die Qualitätspolitik festlegt, c) sicherstellt, dass Qualitätsziele festgelegt werden, d) Managementbewertungen durchführt, und e) die Verfügbarkeit von Ressourcen sicherstellt.
der Organisation die Bedeutung der Erfüllung der Kundenanforderungen sowie der gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen vermittelt, die Qualitätspolitik festlegt, sicherstellt, werden,
dass
Qualitätsziele
festgelegt
Managementbewertungen durchführt, und die Verfügbarkeit von Ressourcen sicherstellt.
ANMERKUNG Für die Anwendung dieser Internationalen Norm beschränken sich die gesetzlichen Anforderungen nur auf die Sicherheit und Leistung des Medizinprodukts.
Begründung für die Unterschiede: Dieser Text entspricht dem Ziel, die aktuellen Vorschriften zu widerspiegeln und die weltweite Harmonisierung neuer Vorschriften über Medizinprodukte zu ermöglichen. Die gegenwärtigen Vorschriften sind auf die Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems hinsichtlich der beständigen Herstellung sicherer und wirksamer Produkte gerichtet.
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5.2
Kundenorientierung
5.2
Kundenorientierung
Die oberste Leitung muss sicherstellen, dass die Die oberste Leitung muss sicherstellen, dass die Kundenanforderungen ermittelt und mit dem Ziel der Kundenanforderungen ermittelt und erfüllt werden Erhöhung der Kundenzufriedenheit erfüllt werden (siehe 7.2.1 und 8.2.1). (siehe 7.2.1 und 8.2.1). Begründung für die Unterschiede: Die Neufassung des Textes entspricht der Position, dass die Kundenzufriedenheit nicht geeignet für die Zielstellung der Vorschriften über Medizinprodukte ist. Im Ergebnis entspricht dieser Text dem Ziel von ISO 13485, die weltweite Harmonisierung der Vorschriften über Qualitätsmanagementsysteme zu ermöglichen. 5.3
Qualitätspolitik
5.3
Qualitätspolitik
Die oberste Leitung muss sicherstellen, dass die Die oberste Leitung muss sicherstellen, dass die Qualitätspolitik Qualitätspolitik a)
46
für den Zweck der Organisation angemessen ist, a)
für den Zweck der Organisation angemessen ist,
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ISO 9001:2000 b)
eine Verpflichtung zur Erfüllung von b) Anforderungen und zur ständigen Verbesserung der Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems enthält,
eine Verpflichtung zur Erfüllung der Anforderungen und zur Aufrechterhaltung der Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems enthält,
c)
einen Rahmen zum Festlegen und Bewerten von c) Qualitätszielen bietet,
einen Rahmen zum Festlegen und Bewerten von Qualitätszielen bietet,
d)
in der Organisation vermittelt und verstanden d) wird, und
in der Organisation vermittelt und verstanden wird, und
e)
auf ihre fortdauernde Angemessenheit bewertet e) auf ihre fortdauernde Eignung bewertet wird. wird. Begründung für die Unterschiede: Im Text von 5.3 von ISO 13485 wird unter Punkt b) die Verpflichtung gestrichen, die Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems ständig zu verbessern und dafür die Verpflichtung zur Aufrechterhaltung der Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems eingesetzt. Dieser Ersatz entspricht den Zielstellungen der aktuellen Vorschriften und soll dazu dienen, die weltweite Harmonisierung der Vorschriften über Qualitätsmanagementsysteme zu ermöglichen. 5.4
Planung
[Der Text von 5.4 in ISO 13485 ist identisch mit dem im entsprechenden Abschnitt von ISO 9001] 5.5 5.5.1
Verantwortung, Befugnis und Kommunikation Verantwortung und Befugnis
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Die oberste Leitung muss sicherstellen, dass die Verantwortungen und Befugnisse innerhalb der Organisation festgelegt und bekannt gemacht werden.
5.5 5.5.1
Verantwortung, Befugnis und Kommunikation Verantwortung und Befugnis
Die oberste Leitung muss sicherstellen, dass die Verantwortungen und Befugnisse festgelegt, dokumentiert und innerhalb der Organisation bekannt gemacht werden. Die oberste Leitung muss die gegenseitigen Beziehungen aller Personen festlegen, die Arbeiten leiten, durchführen und bewerten, die sich auf die Qualität auswirken, und die erforderliche Unabhängigkeit und Befugnis zur Durchführung dieser Aufgaben sicherstellen. ANMERKUNG Nationale oder regionale Vorschriften können die Ernennung bestimmter Personen fordern, die für Tätigkeiten verantwortlich sind, die mit der Erfassung von Erfahrungen in der Phase nach der Produktion und mit der Meldung von nachteiligen Ereignissen zusammen hängen (siehe 8.2.1 und 8.5.1).
5.5.2
Beauftragter der obersten Leitung
Die oberste Leitung muss ein Leitungsmitglied benennen, das, unabhängig von anderen Verantwortungen, die Verantwortung und Befugnis hat, die Folgendes einschließen:
5.5.2
Beauftragter der obersten Leitung
Die oberste Leitung muss ein Leitungsmitglied benennen, das, unabhängig von anderen Verantwortungen, die Verantwortung und Befugnisse hat, die Folgendes einschließen:
47
EN ISO 13485:2003 (D)
ISO 13485:2003
ISO 9001:2000 a)
sicherzustellen, dass die für das Qualitäts- a) managementsystem erforderlichen Prozesse eingeführt, verwirklicht und aufrecht erhalten werden,
sicherzustellen, dass die für das Qualitätsmanagementsystem erforderlichen Prozesse eingeführt, verwirklicht und aufrecht erhalten werden,
b)
der obersten Leitung über die Leistung des b) Qualitätsmanagementsystems und jegliche Notwendigkeit für Verbesserungen zu berichten, und
der obersten Leitung über die Leistung des Qualitätsmanagementsystems und jegliche Notwendigkeit für Verbesserungen (siehe 8.5) zu berichten, und
c)
die Förderung des Bewusstseins über die c) Kundenanforderungen in der gesamten Organisation sicherzustellen.
die Förderung des Bewusstseins über die gesetzlichen Anforderungen und die Kundenanforderungen in der gesamten Organisation sicherzustellen.
ANMERKUNG Die Verantwortung eines Beauftragten der obersten Leitung kann in Angelegenheiten des ANMERKUNG Die Verantwortung eines Beauftragten der QM-Systems auch eine Verbindung mit externen Parteien obersten Leitung kann in Angelegenheiten des Qualitätsmanagementsystems auch eine Verbindung mit einschließen. externen Parteien einschließen.
5.5.3
Interne Kommunikation
[Der Text von 5.5.3 in ISO 13485 ist identisch mit dem im entsprechenden Abschnitt von ISO 9001] 5.6
Managementbewertung
5.6
Managementbewertung
5.6.1
Allgemeines
[Der Text von 5.6.1 in ISO 13485 ist identisch mit dem im entsprechenden Abschnitt von ISO 9001] 5.6.2
Eingaben für die Bewertung
5.6.2
Vorgaben für die Bewertung
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Die Eingaben für die Managementbewertung müssen Die Vorgaben für die Managementbewertung müssen Angaben zu Folgendem enthalten: Angaben zu Folgendem enthalten: a)
Ergebnisse von Audits,
a)
Ergebnisse von Audits,
b)
Rückmeldungen von Kunden,
b)
Rückmeldungen von Kunden,
c)
Prozessleistung und Produktkonformität,
c)
Prozessleistung und Produktkonformität,
d)
Status von Vorbeugungs- und Korrekturmaß- d) nahmen,
Status von Vorbeugungs- und Korrekturmaßnahmen,
e)
Folgemaßnahmen vorangegangener Manage- e) mentbewertungen,
Folgemaßnahmen vorangegangener Managementbewertungen,
f)
Änderungen, die sich auf das Qualitätsmanage- f) mentsystem auswirken könnten, und
Änderungen, die sich auf das Qualitätsmanagementsystem auswirken könnten,
g)
Empfehlungen für Verbesserungen
48
g)
Empfehlungen für Verbesserungen, und
h)
neue oder überarbeitete gesetzliche Anforderungen.
EN ISO 13485:2003 (D)
ISO 13485:2003
ISO 9001:2000 5.6.3
Ergebnisse der Bewertung
5.6.3
Ergebnisse der Bewertung
Die Ergebnisse der Managementbewertung müssen Die Ergebnisse der Managementbewertung müssen Entscheidungen und Maßnahmen zu Folgendem Entscheidungen und Maßnahmen zu Folgendem enthalten: enthalten: a)
Verbesserung der Wirksamkeit des Qualitäts- a) managementsystems und seiner Prozesse,
b)
Produktverbesserung in Bezug auf Kundenanforderungen, und b)
c) 6
Bedarf an Ressourcen. Management von Ressourcen
6.1
Bereitstellung von Ressourcen
erforderliche Verbesserungen zur Aufrechterhaltung der Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems und seiner Prozesse, Produktverbesserungen in Bezug auf Kundenanforderungen, und
c)
Bedarf an Ressourcen.
6
Management von Ressourcen
6.1
Bereitstellung von Ressourcen
Die Organisation muss die erforderlichen Ressourcen Die Organisation muss die erforderlichen Ressourcen ermitteln und bereitstellen, um ermitteln und bereitstellen, um a)
das Qualitätsmanagementsystem zu verwirk- a) lichen und aufrecht zu erhalten und seine Wirksamkeit ständig zu verbessern, und
das Qualitätsmanagementsystem zu implementieren und seine Wirksamkeit aufrecht zu erhalten, und
b)
die Kundenzufriedenheit durch Erfüllung der b) Kundenanforderungen zu erhöhen.
die regulatorischen Anforderungen und Kundenanforderungen zu erfüllen.
6.2
Personelle Ressourcen
6.2
Personelle Ressourcen
6.2.1
Allgemeines
[Der Text von 6.2.1 in ISO 13485 ist identisch mit dem im entsprechenden Abschnitt von ISO 9001] 6.2.2
Fähigkeit, Bewusstsein und Schulung
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Die Organisation muss
6.2.2
Fähigkeit, Bewusstsein und Schulung
Die Organisation muss
a)
die notwendigen Fähigkeiten des Personals, das a) die Produktqualität beeinflussende Tätigkeiten ausübt, ermitteln,
die notwendigen Fähigkeiten des Personals, das die Produktqualität beeinflussende Tätigkeiten ausübt, ermitteln,
b)
zur Deckung dieses Bedarfs für Schulung sorgen b) oder andere Maßnahmen ergreifen,
zur Deckung dieses Bedarfs für Schulung sorgen oder andere Maßnahmen ergreifen,
c)
die Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen c) beurteilen,
die Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen beurteilen,
d)
sicherstellen, dass ihr Personal sich der d) Bedeutung und Wichtigkeit seiner Tätigkeit bewusst ist und weiß, wie es zur Erreichung der Qualitätsziele beiträgt, und
sicherstellen, dass ihr Personal sich der Bedeutung und Wichtigkeit seiner Tätigkeit bewusst ist und weiß, wie es zur Erreichung der Qualitätsziele beiträgt, und
e)
geeignete Aufzeichnungen zu Ausbildung, e) Schulung, Fertigkeiten und Erfahrung führen (siehe 4.2.4).
geeignete Aufzeichnungen zu Ausbildung, Schulung, Fertigkeiten und Erfahrung führen (siehe 4.2.4).
ANMERKUNG Nationale oder regionale Vorschriften können von der Organisation fordern, dokumentierte Verfahren zur Feststellung von Erfordernissen der Ausbildung einzuführen.
49
EN ISO 13485:2003 (D)
ISO 13485:2003
ISO 9001:2000 6.3
6.3
Infrastruktur
Die Organisation muss die Infrastruktur ermitteln, bereitstellen und aufrecht erhalten, die zur Erreichung der Konformität mit den Produktanforderungen erforderlich ist. Zur Infrastruktur gehören, soweit zutreffend
Die Organisation muss die Infrastruktur ermitteln, bereitstellen und aufrecht erhalten, die zur Erreichung der Konformität mit den Produktanforderungen erforderlich ist. Zur Infrastruktur gehören, soweit zutreffend
a)
Gebäude, Arbeitsort und zugehörige Versor- a) gungseinrichtungen,
b)
Prozessausrüstungen auch Software) und
c)
unterstützende Dienstleistungen (wie Transport c) oder Kommunikation).
(sowohl
Hardware
Infrastruktur
als b)
Gebäude, Arbeitsort und zugehörige Versorgungseinrichtungen, Prozessausrüstungen auch Software), und
(sowohl
Hardware
als
unterstützende Dienstleistungen (wie Transport oder Kommunikation).
Die Organisation muss dokumentierte Anforderungen an die Wartungstätigkeiten einschließlich deren Häufigkeit festlegen, wenn solche Tätigkeiten oder deren Unterlassung die Produktqualität beeinflussen können. Über diese Wartungstätigkeiten sind Aufzeichnungen zu führen (siehe 4.2.4). 6.4
Arbeitsumgebung
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Die Organisation muss die Arbeitsumgebung ermitteln, bereitstellen und aufrecht erhalten, die zum Erreichen der Konformität mit den Produktanforderungen erforderlich ist.
50
6.4
Arbeitsumgebung
Die Organisation muss die Arbeitsumgebung ermitteln, bereitstellen und aufrecht erhalten, die zum Erreichen der Konformität mit den Produktanforderungen erforderlich ist. Es gelten die folgenden Anforderungen: a)
Die Organisation muss dokumentierte Anforderungen an Gesundheit, Sauberkeit und Arbeitskleidung des Personals festlegen, wenn der Kontakt zwischen diesem Personal und dem Produkt oder der Arbeitsumgebung die Produktqualität beeinträchtigen könnte (siehe 7.5.1.2.1).
b)
Wenn Bedingungen der Arbeitsumgebung die Produktqualität beeinträchtigen können, muss die Organisation dokumentierte Anforderungen an die Umgebungsbedingungen bei der Arbeit und dokumentierte Verfahren oder Arbeitsvorschriften für die Erfassung und Lenkung dieser Bedingungen der Arbeitsumgebung einführen (siehe 7.5.1.2.1).
c)
Die Organisation muss sicherstellen, dass alle Personen, die zeitweilig unter besonderen Umgebungsbedingungen in ihrer Arbeitsumgebung arbeiten müssen, geeignet ausgebildet sind oder durch eine ausgebildete Person überwacht werden [siehe 6.2.2b)].
EN ISO 13485:2003 (D)
ISO 13485:2003
ISO 9001:2000
7 7.1
Produktrealisierung Planung der Produktrealisierung
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Die Organisation muss die Prozesse planen und entwickeln, die für die Produktrealisierung erforderlich sind. Die Planung der Produktrealisierung muss mit den Anforderungen der anderen Prozesse des Qualitätsmanagementsystems im Einklang stehen (siehe 4.1).
d)
Wenn zutreffend, sind für die Lenkung verunreinigter oder möglicherweise verunreinigter Produkte besondere Maßnahmen zu erarbeiten und zu dokumentieren, um die Verunreinigung anderer Produkte, der Arbeitsumgebung oder des Personals zu verhindern (siehe 7.5.3.1).
7
Produktrealisierung
7.1
Planung der Produktrealisierung
Die Organisation muss die Prozesse planen und entwickeln, die für die Produktrealisierung erforderlich sind. Die Planung der Produktrealisierung muss mit den Anforderungen der anderen Prozesse des Qualitätsmanagementsystems im Einklang stehen (siehe 4.1).
Bei der Planung der Produktrealisierung muss die Bei der Planung der Produktrealisierung muss die Organisation, soweit angemessen, Folgendes Organisation, soweit zutreffend, Folgendes festlegen: festlegen: a) Qualitätsziele und Anforderungen für das a) Qualitätsziele und Anforderungen für das Produkt; Produkt; b) die Notwendigkeit, Prozesse einzuführen, b) die Notwendigkeit, Prozesse einzuführen, Dokumente zu erstellen und die produktspeziDokumente zu erstellen und die produktspezifischen Ressourcen bereitzustellen; fischen Ressourcen bereitzustellen; c) die erforderlichen produktspezifischen Verific) die erforderlichen produktspezifischen Verifizierungs-, Validierungs-, Erfassungs- und Prüfzierungs-, Validierungs-, Überwachungs- und tätigkeiten sowie die Produktannahme Prüftätigkeiten sowie die Produktannahmekriterien; kriterien; d) die erforderlichen Aufzeichnungen, um d) die erforderlichen Aufzeichnungen, um nachnachzuweisen, dass die Realisierungsprozesse zuweisen, dass die Realisierungsprozesse und und resultierenden Produkte die Anforderungen resultierenden Produkte die Anforderungen erfüllen (siehe 4.2.4). erfüllen (siehe 4.2.4). Das Ergebnis dieser Planung muss in einer für die Das Ergebnis dieser Planung muss in einer für die Betriebsweise der Organisation geeigneten Form Betriebsweise der Organisation geeigneten Form vorliegen. vorliegen. Die Organisation muss dokumentierte Anforderungen ANMERKUNG 1 Ein Dokument, das die Prozesse des für das Risikomanagement während der gesamten erarbeiten. Es müssen Qualitätsmanagementsystems (einschließlich der Produkt- Produktrealisierung realisierungsprozesse) und die Ressourcen festlegt, die auf Aufzeichnungen geführt werden, die sich aus dem ein bestimmtes Produkt, Projekt oder auf einen bestimmten Risikomanagement ergeben (siehe 4.2.4). Vertrag anzuwenden sind, kann als QualitätsmanageANMERKUNG 1 Ein Dokument, das die Prozesse des mentplan bezeichnet werden. Qualitätsmanagementsystems (einschließlich der und die Ressourcen ANMERKUNG 2 Die Organisation darf die in Abschnitt Produktrealisierungsprozesse) 7.3 angegebenen Anforderungen auch auf die Entwicklung festlegt, die auf ein bestimmtes Produkt, Projekt oder auf einen bestimmten Vertrag anzuwenden sind, kann als von Produktrealisierungsprozessen anwenden. Qualitätsmanagementplan bezeichnet werden. ANMERKUNG 2 Die Organisation kann die in Abschnitt 7.3 angegebenen Anforderungen auch auf die Entwicklung von Produktrealisierungsprozessen anwenden.
51
EN ISO 13485:2003 (D)
ISO 13485:2003
ISO 9001:2000
ANMERKUNG 3 Siehe ISO 14971 zu einer Anleitung über das Risikomanagements.
Begründung für die Unterschiede: Den sich ergebenden Text mit dem Ziel vereinbar zu machen, die aktuellen Vorschriften zu widerspiegeln und die weltweite Harmonisierung neuer Vorschriften über Medizinprodukte zu ermöglichen. Das Risikomanagement ist eine grundlegende Tätigkeit, die Art und Umfang der Tätigkeiten auf vielen der Gebiete bestimmt, auf die sich das Qualitätsmanagementsystem der Medizinprodukte herstellenden Organisation bezieht. 7.2
Kundenbezogene Prozesse
7.2
Kundenbezogene Prozesse
7.2.1
Ermittlung der Anforderungen in Bezug auf das Produkt
[Der Text von 7.2.1 in ISO 13485 ist identisch mit dem im entsprechenden Abschnitt von ISO 9001] 7.2.2
7.2.2
Bewertung der Anforderungen in Bezug auf das Produkt
Die Organisation muss die Anforderungen in Bezug auf das Produkt bewerten. Diese Bewertung muss vor dem Eingehen einer Lieferverpflichtung gegenüber dem Kunden (z. B. Abgabe von Angeboten, Annahme von Verträgen oder Aufträgen, Annahme von Vertrags- oder Auftragsänderungen) vorgenommen werden und muss sicherstellen,
Die Organisation muss die Anforderungen in Bezug auf das Produkt bewerten. Diese Bewertung muss vor dem Eingehen einer Lieferverpflichtung gegenüber dem Kunden (z. B. Abgabe von Angeboten, Annahme von Verträgen oder Aufträgen, Annahme von Vertrags- oder Auftragsänderungen) vorgenommen werden und muss sicherstellen,
a)
dass die Produktanforderungen festgelegt sind,
a)
b)
dass Unterschiede zwischen den Anforderungen im Vertrag oder Auftrag und den früher b) ausgedrückten Anforderungen beseitigt werden, und
c)
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Bewertung der Anforderungen in Bezug auf das Produkt
dass die Organisation in der Lage ist, die c) festgelegten Anforderungen zu erfüllen.
dass die Produktanforderungen festgelegt und dokumentiert sind, dass Unterschiede zwischen den Anforderungen im Vertrag oder Auftrag und den früher ausgedrückten Anforderungen beseitigt werden, und dass die Organisation in der Lage ist, die festgelegten Anforderungen zu erfüllen.
Aufzeichnungen der Ergebnisse der Bewertung und deren Folgemaßnahmen müssen geführt werden Aufzeichnungen der Ergebnisse der Bewertung und deren Folgemaßnahmen sind aufzubewahren (siehe (siehe 4.2.4). 4.2.4). Wenn der Kunde keine dokumentierten Anforderungen vorlegt, müssen die Kundenanforderungen Wenn der Kunde keine dokumentierten Anfordevor der Annahme von der Organisation bestätigt rungen vorlegt, müssen die Kundenanforderungen vor der Annahme von der Organisation bestätigt werden. werden. Wenn sich Produktanforderungen ändern, muss die Organisation sicherstellen, dass die zutreffenden Wenn sich Produktanforderungen ändern, muss die Dokumente ebenfalls geändert werden und dass dem Organisation sicherstellen, dass die zutreffenden zuständigen Personal die geänderten Anforderungen Dokumente ebenfalls geändert werden und dass dem zuständigen Personal die veränderten Anforderungen bewusst gemacht werden. bewusst gemacht werden.
52
EN ISO 13485:2003 (D)
ISO 9001:2000
ISO 13485:2003
ANMERKUNG In einigen Fällen, z. B. bei Internetverkäufen, ist eine formale Bewertung jedes einzelnen Auftrages nicht praktikabel. Statt dessen kann sich die Bewertung auf zutreffende Produktinformationen wie z. B. Kataloge oder Werbematerial beziehen.
ANMERKUNG In einigen Fällen wie bei Internetverkäufen ist eine formale Bewertung jedes einzelnen Auftrages nicht praktikabel. Statt dessen kann sich die Bewertung auf zutreffende Produktinformationen wie z. B. Kataloge oder Werbematerial beziehen.
7.2.3
7.2.3
Kommunikation mit den Kunden
Kommunikation mit den Kunden
Die Organisation muss wirksame Regelungen für die Die Organisation muss wirksame Regelungen für die Kommunikation mit den Kunden zu folgenden Kommunikation mit den Kunden zu folgenden Punkten festlegen und implementieren: Punkten festlegen und verwirklichen: a)
Produktinformationen,
a)
Produktinformationen,
b)
Anfragen, Verträge oder Auftragsbearbeitung b) einschließlich Änderungen, und
Anfragen, Verträge oder Auftragsbearbeitung einschließlich Änderungen,
c)
Rückmeldungen von Kundenbeschwerden.
einschließlich c)
Rückmeldungen von Kunden einschließlich Kundenbeschwerden (siehe 8.2.1), und
Kunden
d) 7.3
Entwicklung
7.3.1
Entwicklungsplanung
Maßnahmenempfehlungen (siehe 8.5.1).
7.3
Design und Entwicklung
7.3.1
Design- und Entwicklungsplanung
Die Organisation muss die Entwicklung des Produkts Die Organisation muss dokumentierte Verfahren für das Design und die Entwicklung festlegen. planen und lenken. Bei der Entwicklungsplanung muss die Organisation Die Organisation muss das Design und Entwicklung des Produkts planen und lenken. festlegen
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Bei der Design- und Entwicklungsplanung muss die Organisation festlegen:
a)
die Entwicklungsphasen,
b)
für jede Entwicklungsphase die angemessene a) Bewertung, Verifizierung und Validierung, und
c)
die
die Verantwortungen und Befugnisse für die b) Entwicklung.
die Design- und Entwicklungsphasen, für jede Design- und Entwicklungsphase die angemessene Bewertung, Verifizierung und Validierung und die Tätigkeiten der Übertragung der Entwicklung (siehe ANMERKUNG), und
Die Organisation muss die Schnittstellen zwischen den verschiedenen an der Entwicklung beteiligten Gruppen leiten und lenken, um eine wirksame c) die Verantwortungen und Befugnisse für das Design und die Entwicklung. Kommunikation und eine klare Zuordnung der Verantwortung sicherzustellen. Die Organisation muss die Schnittstellen zwischen Das Ergebnis der Planung muss, soweit den verschiedenen an dem Design und der angemessen, mit dem Fortschreiten der Entwicklung Entwicklung beteiligten Gruppen leiten und lenken, um eine wirksame Kommunikation und eine klare aktualisiert werden (siehe 4.2.3). Zuordnung der Verantwortung sicherzustellen. Das Planungsergebnis muss dokumentiert und, soweit angemessen, mit dem Fortschreiten des Designs und der Entwicklung aktualisiert werden (siehe 4.2.3).
53
EN ISO 13485:2003 (D)
ISO 13485:2003
ISO 9001:2000
ANMERKUNG Tätigkeiten der „Übertragung des Designs- und der Entwicklung“ während des Design- und Entwicklungsprozesses stellen sicher, dass die Designund Entwicklungsergebnisse für das Herstellungsverfahren als geeignet verifiziert werden, bevor sie technische Festlegungen für die endgültige Produktion werden.
Begründung für die Unterschiede: Dieser Text ist mit dem Ziel vereinbar, die aktuellen Vorschriften zu widerspiegeln und die weltweite Harmonisierung neuer Vorschriften über Medizinprodukte zu ermöglichen. Im Allgemeinen enthält ISO 13485 den gleichen Umfang an Anforderungen für die Dokumentation von Verfahren, wie er in ISO 9001 enthalten ist, der Norm, mit der viele örtliche Vorschriften übereinstimmen. 7.3.2
7.3.2
Entwicklungseingaben
Design- und Entwicklungsvorgaben
Eingaben in Bezug auf die Produktanforderungen Vorgaben in Bezug auf die Produktanforderungen müssen ermittelt und aufgezeichnet werden (siehe müssen ermittelt und aufgezeichnet werden (siehe 4.2.4). Diese Vorgaben müssen enthalten 4.2.4). Diese Eingaben müssen enthalten a)
Funktions-, Leistungsund Sicherheitsanforderungen entsprechend der vorgesehenen Verwendung,
b)
zutreffende gesetzliche Anforderungen,
c)
wo zutreffend, Informationen, die aus früheren ähnlichen Entwicklungen abgeleitet wurden,
d) Diese Eingaben müssen auf Angemessenheit bewertet werden. Anforderungen müssen vollständig und eindeutig sein und dürfen einander nicht e) widersprechen.
andere für das Design und die Entwicklung wesentliche Anforderungen, und
a)
Funktions- und Leistungsanforderungen,
b)
zutreffende gesetzliche Anforderungen,
c)
wo zutreffend Informationen, die aus früheren ähnlichen Entwicklungen abgeleitet wurden, und
d)
andere für die Entwicklung wesentliche Anforderungen.
und
behördliche
und
regulatorische
die Ergebnisse aus dem Risikomanagement (siehe 7.1).
Diese Vorgaben müssen auf bewertet und genehmigt werden.
Angemessenheit
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Anforderungen müssen vollständig und eindeutig sein und dürfen einander nicht widersprechen. 7.3.3
Entwicklungsergebnisse
Die Entwicklungsergebnisse müssen in einer Form bereitgestellt werden, die deren Verifizierung gegenüber den Entwicklungseingaben ermöglicht, und müssen vor der Freigabe genehmigt werden. Entwicklungsergebnisse müssen a) b)
54
die Entwicklungsvorgaben erfüllen,
7.3.3
Design- und Entwicklungsergebnisse
Die Design- und Entwicklungsergebnisse müssen in einer Form bereitgestellt werden, die deren Verifizierung gegenüber den Design- und Entwicklungsvorgaben ermöglicht, und müssen vor der Freigabe genehmigt werden. Design- und Entwicklungsergebnisse müssen
a) angemessene Informationen für die Beschaffung, Produktion und Dienstleistungserbringung b) bereitstellen,
die Design- und Entwicklungsvorgaben erfüllen, angemessene Informationen für die Beschaffung, Produktion und Dienstleistungserbringung bereitstellen,
EN ISO 13485:2003 (D)
ISO 13485:2003
ISO 9001:2000 c)
Annahmekriterien für das Produkt enthalten oder c) darauf verweisen, und
Annahmekriterien für das Produkt enthalten oder darauf verweisen, und
d)
die Merkmale des Produkts festlegen, die für d) einen sicheren und bestimmungsgemäßen Gebrauch wesentlich sind.
die Merkmale des Produkts festlegen, die für dessen sicheren und bestimmungsgemäßen Gebrauch wesentlich sind.
Über die Design- und Entwicklungsergebnisse sind Aufzeichnungen zu führen (siehe 4.2.4). ANMERKUNG Aufzeichnungen über Design- und Entwicklungsergebnisse können u. a. Spezifikationen, Herstellungsverfahren, technische Zeichnungen und ingenieurtechnische oder Forschungstagebücher sein.
7.3.4
Entwicklungsbewertung
In geeigneten Entwicklungsstufen müssen systematische Entwicklungsbewertungen gemäß geplanten Regelungen (siehe 7.3.1) durchgeführt werden, um
7.3.4
In geeigneten Phasen müssen systematische Design- und Entwicklungsbewertungen gemäß geplanten Regelungen (siehe 7.3.1) durchgeführt werden, um
a)
die Fähigkeit der Entwicklungsergebnisse zur a) Erfüllung der Anforderungen zu beurteilen, und
b)
etwaige Probleme zu erkennen und notwendige b) Maßnahmen vorzuschlagen.
Zu den Teilnehmern an derartigen Entwicklungsbewertungen müssen die Vertreter der Funktionsbereiche gehören, die sich mit der bewerteten Entwicklungsphase oder den bewerteten Entwicklungsphasen befassen. Aufzeichnungen über die Ergebnisse der Bewertungen und über notwendige Maßnahmen müssen geführt werden (siehe 4.2.4).
Design- und Entwicklungsbewertung
die Fähigkeit der Design- und Entwicklungsergebnisse zur Erfüllung der Anforderungen zu beurteilen, und jegliche Probleme zu erkennen und notwendige Maßnahmen vorzuschlagen.
Zu den Teilnehmern an derartigen Design- und Entwicklungsbewertungen müssen die Vertreter der Funktionsbereiche gehören, die sich mit der bewerteten Design- und Entwicklungsphase oder den bewerteten Designund Entwicklungsphasen befassen, sowie weitere Fachleute (siehe 5.5.1 und 6.2.1). Aufzeichnungen über die Ergebnisse der Bewertungen und über notwendige Maßnahmen müssen geführt werden (siehe 4.2.4). 7.3.5
Design- und Entwicklungsverifizierung
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
[Der Text von 7.3.5 in ISO 13485 ist identisch mit dem im entsprechenden Abschnitt von ISO 9001] 7.3.6
Entwicklungsvalidierung
Eine Entwicklungsvalidierung muss gemäß geplanten Regelungen (siehe 7.3.1) durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass das resultierende Produkt in der Lage ist, die Anforderungen für die festgelegte Anwendung oder den beabsichtigten Gebrauch, soweit bekannt, zu erfüllen. Wenn möglich, muss die Validierung vor Auslieferung oder Einführung des Produkts abgeschlossen werden. Aufzeichnungen über die Ergebnisse der Validierung und über notwendige Maßnahmen müssen geführt werden (siehe 4.2.4).
7.3.6 Design- und Entwicklungsvalidierung Eine Design- und Entwicklungsvalidierung muss gemäß geplanten Regelungen (siehe 7.3.1) durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass das resultierende Produkt in der Lage ist, die Anforderungen für die festgelegte Anwendung oder den beabsichtigten Gebrauch zu erfüllen. Die Validierung muss vor Auslieferung oder Einsatz des Produkts abgeschlossen werden (siehe ANMERKUNG 1).
55
EN ISO 13485:2003 (D)
ISO 13485:2003
ISO 9001:2000
Aufzeichnungen über die Ergebnisse der Validierung und über notwendige Maßnahmen müssen geführt werden (siehe 4.2.4). Als Teil der Design- und Entwicklungsvalidierung muss die Organisation klinische Bewertungen und/oder eine Bewertung der Leistung des Medizinprodukts durchführen, wenn dies durch nationale oder regionale Vorschriften gefordert wird (siehe ANMERKUNG 2). ANMERKUNG 1 Wenn ein Medizinprodukt erst nach der Montage und Installation am Verwendungsort validiert werden kann, wird die Auslieferung als nicht abgeschlossen angesehen, bevor das Produkt dem Kunden formell übertragen wurde. ANMERKUNG 2 Die Übergabe des Medizinprodukts zum Zwecke klinischer Bewertungen und/oder der Leistungsbewertung wird nicht als Auslieferung angesehen.
7.3.7
Lenkung von Design- und Entwicklungsänderungen
[Der Text von 7.3.7 in ISO 13485 ist identisch mit dem im entsprechenden Abschnitt von SO 9001] 7.4
Beschaffung
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
7.4.1
Beschaffungsprozess
7.4
Beschaffung
7.4.1
Beschaffungsprozess
Die Organisation muss sicherstellen, dass die beschafften Produkte die festgelegten Beschaffungsanforderungen erfüllen. Art und Umfang der auf den Lieferanten und das beschaffte Produkt angewandten Überwachung müssen vom Einfluss des beschafften Produkts auf die nachfolgende Produktrealisierung oder auf das Endprodukt abhängen.
Die Organisation muss dokumentierte Verfahren einführen, um sicherzustellen, dass die beschafften Produkte die festgelegten Beschaffungsanforderungen erfüllen.
7.4.2
7.4.2
Art und Umfang der auf den Lieferanten und das beschaffte Produkt angewandten Erfassung müssen vom Einfluss des beschafften Produkts auf die Die Organisation muss Lieferanten auf Grund von nachfolgende Produktrealisierung oder auf das deren Fähigkeit beurteilen und auswählen, Produkte Endprodukt abhängen. entsprechend den Anforderungen der Organisation zu liefern. Es müssen Kriterien für die Auswahl, Die Organisation muss Lieferanten auf Grund von Beurteilung und Neubeurteilung aufgestellt werden. deren Fähigkeit beurteilen und auswählen, Produkte Aufzeichnungen über die Ergebnisse von entsprechend den Anforderungen der Organisation Beurteilungen und über notwendige Maßnahmen zu liefern. Es müssen Kriterien für die Auswahl, Beurteilung und Neubeurteilung aufgestellt werden. müssen geführt werden (siehe 4.2.4). Aufzeichnungen über die Ergebnisse von Beurteilungen und über notwendige Maßnahmen müssen geführt werden (siehe 4.2.4). Beschaffungsangaben
Beschaffungsangaben
Beschaffungsangaben müssen das zu beschaffende Beschaffungsangaben müssen das zu beschaffende Produkt beschreiben. Soweit angemessen, enthalten Produkt beschreiben. Soweit zutreffend, enthalten diese diese a)
56
Anforderungen zur Genehmigung von Produk- a) ten, Verfahren, Prozessen und Ausrüstung,
Anforderungen an die Genehmigung von Produkten, Verfahren, Prozessen und Ausrüstung,
EN ISO 13485:2003 (D)
ISO 13485:2003
ISO 9001:2000 an
die
Qualifikation
des b)
b)
Anforderungen Personals, und
c)
Anforderungen an das Qualitätsmanagement- c) system.
Anforderungen Personals, und
an
die
Qualifikation
des
Anforderungen an das Qualitätsmanagementsystem.
Die Organisation muss die Angemessenheit der Die Organisation muss die Angemessenheit der festgelegten Beschaffungsanforderungen sicher- festgelegten Beschaffungsanforderungen sicherstellen, bevor sie diese dem Lieferanten mitteilt. stellen, bevor sie diese dem Lieferanten mitteilt. In dem in 7.5.3.2 angegebenen für die Rückverfolgbarkeit erforderlichen Umfang muss die Organisation entsprechende Beschaffungsangaben, d. h. Dokumente (siehe 4.2.3) und Aufzeichnungen (siehe 4.2.4) aufbewahren. 7.4.3
Verifizierung von beschafften Produkten
7.4.3
Verifizierung von beschafften Produkten
Die Organisation muss die erforderlichen Prüfungen oder sonstigen Tätigkeiten festlegen und verwirklichen, durch die sichergestellt wird, dass das beschaffte Produkt die festgelegten Beschaffungsanforderungen erfüllt.
Die Organisation muss die erforderlichen Prüfungen oder sonstigen Tätigkeiten festlegen und implementieren, durch die sichergestellt wird, dass das beschaffte Produkt die festgelegten Beschaffungsanforderungen erfüllt.
Wenn die Organisation oder ihr Kunde beabsichtigt, Verifizierungstätigkeiten beim Lieferanten durchzuführen, muss die Organisation die beabsichtigten Verifizierungsmaßnahmen und die Methode zur Freigabe des Produkts in den Beschaffungsangaben festlegen.
Wenn die Organisation oder ihr Kunde beabsichtigt, Verifizierungstätigkeiten beim Lieferanten durchzuführen, muss die Organisation die beabsichtigten Verifizierungsmaßnahmen und die Methode zur Freigabe des Produkts in den Beschaffungsangaben festlegen. Es sind Aufzeichnungen über die Verifizierung zu führen (siehe 4.2.4).
7.5
Produktion und Dienstleistungserbringung
7.5.1
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
7.5.1.1
Arbeitsanweisungen,
Lenkung der Produktion und der Dienstleistungserbringung Allgemeine Anforderungen
Die Organisation muss die Produktion und die Dienstleistungserbringung unter beherrschten Bedingungen planen und durchführen. Beherrschte Bedingungen enthalten, falls zutreffend
die Verfügbarkeit von Angaben, welche die Merkmale des Produkts beschreiben, a) von
Produktion und Dienstleistungserbringung
7.5.1
Lenkung der Produktion und der Dienstleistungserbringung
Die Organisation muss die Produktion und die Dienstleistungserbringung unter beherrschten Bedingungen planen und durchführen. Beherrschte Bedingungen enthalten, falls zutreffend a)
7.5
die Verfügbarkeit von Angaben, welche die Merkmale des Produkts beschreiben,
b)
die Verfügbarkeit soweit notwendig,
c)
den Gebrauch geeigneter Ausrüstung,
d)
die Verfügbarkeit und den Gebrauch Überwachungs- und Messmitteln,
e)
die Verwirklichung von Überwachungen und d) Messungen, und
die Verfügbarkeit und den Erfassungs- und Messmitteln,
f)
die Verwirklichung von Freigabe und Liefer- e) tätigkeiten und Tätigkeiten nach der Lieferung.
die Implementierung Messungen,
von
b)
die Verfügbarkeit von dokumentierten Verfahren, dokumentierte Anforderungen, Arbeitsanweisungen, Referenzmaterialien und Referenzmessverfahren, soweit notwendig,
c)
den Gebrauch geeigneter Ausrüstung,
von
Gebrauch
von
Erfassungen
und
57
EN ISO 13485:2003 (D)
ISO 13485:2003
ISO 9001:2000 f)
die Implementierung von Freigabe und Liefertätigkeiten und Tätigkeiten nach der Lieferung, und
g)
die Implementierung festgelegter Arbeitsvorgänge für das Kennzeichnen und Verpacken.
Die Organisation muss für jedes Los von Medizinprodukten eine Aufzeichnung erstellen und führen (siehe 4.2.4), die eine Rückverfolgbarkeit in dem in 7.5.3 festgelegten Umfang ermöglicht und die hergestellte Menge und die für den Vertrieb genehmigte Menge ausweist. Die Aufzeichnungen über das Los müssen verifiziert und genehmigt werden. ANMERKUNG produkt sein.
7.5.1.2
7.5.1.2.1
Ein Los kann ein einzelnes Medizin-
Lenkung der Produktion und der Dienstleistungserbringung — Besondere Anforderungen Sauberkeit von Produkten und Beherrschung der Kontamination
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Die Organisation muss dokumentierte Anforderungen an die Sauberkeit von Produkten einführen, wenn a)
das Produkt durch die Organisation vor der Sterilisation und/oder vor seiner Verwendung gereinigt wird, oder
b)
das Produkt unsteril ausgeliefert wird und vor der Sterilisation und/oder vor seiner Verwendung einem Reinigungsverfahren unterzogen werden muss, oder
c)
Zustand geliefert wird und seine Sauberkeit bei der Verwendung von wesentlicher Bedeutung ist, oder
d)
während der Herstellung Substanzen aus der Bearbeitung beseitigt werden müssen.
Wenn das Produkt nach a) oder b) gereinigt wird, gelten die Anforderungen nach 6.4a) und 6.4b) nicht vor dem Reinigungsverfahren. 7.5.1.2.2
Tätigkeiten bei der Installation
Falls zutreffend, muss die Organisation dokumentierte Anforderungen festlegen, die Annahmekriterien für die Installation und die Verifizierung der Installation des Medizinprodukts enthalten. Falls die vereinbarten Kundenanforderungen die Installation durch andere Seiten als die Organisation oder deren bevollmächtigten Beauftragten zulassen,
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muss die Organisation dokumentierte Anweisungen für die Installation und die Verifizierung zur Verfügung stellen. Aufzeichnungen über die durch die Organisation oder deren bevollmächtigten Beauftragten durchgeführten Installationen und Verifizierungen sind aufrecht zu erhalten (siehe 4.2.4). 7.5.1.2.3
Tätigkeiten zur Instandhaltung
Falls Instandhaltung eine festgelegte Anforderung ist, muss die Organisation soweit erforderlich dokumentierte Verfahren, Arbeitsanweisungen, Referenzmaterialien und Referenzmessverfahren für die Durchführung der Instandhaltungsarbeiten und die Verifizierung, dass diese die festgelegten Anforderungen erfüllen, einführen. Über die durch die Organisation durchgeführten Instandhaltungstätigkeiten sind Aufzeichnungen zu führen (siehe 4.2.4). das Produkt für die Verwendung in unsterilem ANMERKUNG Zu Instandhaltungen können zum Beispiel Reparatur- und Wartungsarbeiten gehören.
7.5.1.3
Besondere Anforderungen für sterile Medizinprodukte
Die Organisation muss für jede Sterilisiercharge Aufzeichnungen über die Prozessparameter des Sterilisationsverfahrens aufbewahren, das für diese Charge verwendet wurde (siehe 4.2.4). Solche Aufzeichnungen über die Sterilisation müssen auf jedes Produktionslos von Medizinprodukten rückverfolgbar sein (siehe 7.5.1.1).
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7.5.2
Validierung der Prozesse zur Produktion und zur Dienstleistungserbringung
Die Organisation muss sämtliche Prozesse der Produktion und Dienstleistungserbringung validieren, deren Ergebnis nicht durch nachfolgende Überwachung oder Messung verifiziert werden kann. Dies betrifft auch alle Prozesse, bei denen sich Unzulänglichkeiten erst zeigen, nachdem das Produkt in Gebrauch gekommen oder die Dienstleistung erbracht worden ist.
7.5.2 7.5.2.1
Validierung der Prozesse zur Produktion und zur Dienstleistungserbringung Allgemeine Anforderungen
Die Organisation muss sämtliche Prozesse der Produktion und Dienstleistungserbringung validieren, deren Ergebnis nicht durch nachfolgende Erfassung oder Messung verifiziert werden kann. Dies betrifft auch alle Prozesse, bei denen sich Unzulänglichkeiten erst zeigen, nachdem das Produkt in Gebrauch gekommen oder die Dienstleistung Die Validierung muss die Fähigkeit dieser Prozesse erbracht worden ist. zur Erreichung der geplanten Ergebnisse darlegen. Die Validierung muss die Fähigkeit dieser Prozesse zur Erreichung der geplanten Ergebnisse darlegen. Die Organisation muss Regelungen für diese Prozesse festlegen, die, soweit zutreffend, enthalten Die Organisation muss Regelungen für diese Prozesse festlegen, die, soweit zutreffend, folgendes a) festgelegte Kriterien für die Bewertung und enthalten Genehmigung der Prozesse, a) festgelegte Kriterien für die Bewertung und b) Genehmigung der Ausrüstung und der Genehmigung der Prozesse, Qualifikation des Personals,
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ISO 9001:2000 c)
Gebrauch spezifischer Methoden und Verfahren, b)
d)
Anforderungen zu Aufzeichnungen (siehe 4.2.4), c) und
e)
erneute Validierung.
Genehmigung der Ausrüstung Qualifikation des Personals,
und
der
Gebrauch spezifischer Methoden und Verfahren,
d)
Anforderungen zu Aufzeichnungen (siehe 4.2.4), und
e)
erneute Validierung.
Die Organisation muss dokumentierte Verfahren für die Validierung der Anwendung der Computersoftware (und von Veränderungen an solcher Software und/oder ihrer Anwendung) festlegen, die bei Tätigkeiten in der Produktion und Dienstleistungserbringung eingesetzt wird und die die Fähigkeit des Produkts, festgelegte Anforderungen zu erfüllen, beeinflussen kann. Solche Softwareanwendungen müssen vor dem ersten Einsatz validiert werden. Es müssen Aufzeichnungen der Validierung geführt werden (siehe 4.2.4). 7.5.2.2
Besondere Anforderungen für sterile Medizinprodukte
Die Organisation muss dokumentierte Verfahren für die Validierung der Sterilisationsverfahren festlegen. Die Sterilisationsverfahren sind vor ihrer ersten Anwendung zu validieren. Es müssen Aufzeichnungen für die Validierung der einzelenen Sterilisationsverfahren geführt werden (siehe 4.2.4). 7.5.3
Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit
7.5.3
Identifikation und Rückverfolgbarkeit
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Die Organisation muss, wo angemessen, Produkt mit geeigneten MitteIn während gesamten Produktrealisierung kennzeichnen.
das 7.5.3.1 Identifikation der Die Organisation muss das Produkt mit geeigneten MitteIn während der gesamten Produktrealisierung Die Organisation muss den Produktstatus in Bezug identifizieren und muss dokumentierte Verfahren für auf die Überwachungs- und Messanforderungen eine solche Produktidentifizierung festlegen. kennzeichnen. Die Organisation muss dokumentierte Verfahren Die Organisation muss die eindeutige Kennzeichnung festlegen, um sicherzustellen, dass in die zurückgelieferte Medizinprodukte des Produkts lenken und aufzeichnen, wenn Organisation identifiziert werden und von den Anforderungen Rückverfolgbarkeit gefordert ist (siehe 4.2.4). entsprechenden Produkten unterschieden werden ANMERKUNG In einigen Wirtschaftszweigen ist können [siehe 6.4d)]. Konfigurationsmanagement ein Mittel für die Aufrecht7.5.3.2 erhaltung der Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit.
7.5.3.2.1
Rückverfolgbarkeit Allgemeines
Die Organisation muss dokumentierte Verfahren für die Rückverfolgbarkeit erarbeiten. In den Verfahren müssen der Umfang der Rückverfolgbarkeit und die erforderlichen Aufzeichnungen festgelegt sein (siehe 4.2.4, 8.3 und 8.5).
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ISO 9001:2000
Die Organisation muss die eindeutige Identifizierung des Produktes lenken und aufzeichnen, wenn Rückverfolgbarkeit gefordert ist (siehe 4.2.4). ANMERKUNG Konfigurationsmanagement ist ein Mittel durch die Identifizierung und Rückverfolgbarkeit aufrechterhalten werden können.
7.5.3.2.2
Besondere Anforderungen für aktive implantierbare Medizinprodukte und implantierbare Medizinprodukte
Bei der Festlegung der Aufzeichnungen für die Rückverfolgbarkeit muss die Organisation alle verwendeten Bauteile und Materialien sowie Bedingungen der Arbeitsumgebung einbeziehen, wenn diese dazu führen könnten, dass das Medizinprodukt seine festgelegten Anforderungen nicht erfüllt. Die Organisation muss fordern, dass ihre Beauftragten oder Vertriebsmitarbeiter im Hinblick auf die Rückverfolgbarkeit Aufzeichnungen über die Auslieferung von Medizinprodukten führen und dass solche Aufzeichnungen für die Einsichtnahme zur Verfügung stehen. Es müssen Aufzeichnungen über Name und Anschrift des Empfängers der Versandverpackung geführt werden (siehe 4.2.4). 7.5.3.3
Identifikation des Produktstatus
Die Organisation muss den Produktstatus in Bezug auf die Erfassungs- und Messanforderungen identifizieren.
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Die Identifizierung des Produktstatus muss während der Herstellung, Lagerung und Installation und bei Instandhaltungen am Produkt aufrecht erhalten werden, um sicherzustellen, dass nur Produkte, die die geforderten Inspektionen und Prüfungen durchlaufen haben (oder die unter einer autorisierten Sonderfreigabe freigegeben wurden), zum Versand kommen, verwendet oder installiert werden. 7.5.4
Eigentum des Kunden
Die Organisation muss sorgfältig mit Eigentum des Kunden umgehen, solange es sich im Lenkungsbereich der Organisation befindet oder von ihr gebraucht wird. Die Organisation muss das ihr zum Gebrauch oder zur Einarbeitung in das Produkt überlassene Eigentum des Kunden kennzeichnen, verifizieren und schützen. Fälle von verloren gegangenem, beschädigtem oder anderweitig für unbrauchbar befundenem Eigentum des Kunden müssen dem Kunden mitgeteilt und Aufzeichnungen darüber geführt werden (siehe 4.2.4).
7.5.4
Eigentum des Kunden
Die Organisation muss sorgfältig mit Eigentum des Kunden umgehen, solange es sich im Lenkungsbereich der Organisation befindet oder von ihr gebraucht wird. Die Organisation muss das ihr zum Gebrauch oder zur Einarbeitung in das Produkt überlassene Eigentum des Kunden identifizieren, verifizieren und schützen. Fälle von verloren gegangenem, beschädigtem oder anderweitig für unbrauchbar befundenem Eigentum des Kunden müssen dem Kunden mitgeteilt und Aufzeichnungen darüber geführt werden (siehe 4.2.4).
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Zum Eigentum des Kunden können auch ANMERKUNG Zum Eigentum des Kunden kann auch ANMERKUNG geistiges Eigentum oder vertrauliche Angaben zur geistiges Eigentum gehören. Gesundheit gehören.
7.5.5
Produkterhaltung
Die Organisation muss die Konformität des Produkts während der internen Verarbeitung und Auslieferung zum vorgesehenen Bestimmungsort erhalten. Diese Erhaltung muss die Kennzeichnung, Handhabung, Verpackung, Lagerung und den Schutz einschließen. Die Erhaltung muss gleichermaßen für die Bestandteile eines Produkts gelten.
7.5.5
Produkterhaltung
Die Organisation muss dokumentierte Verfahren oder Arbeitsanweisungen zur Erhaltung der Konformität des Produkts während der internen Verarbeitung und der Auslieferung zum vorgesehenen Bestimmungsort festlegen. Diese Erhaltung muss die Identifizierung, Handhabung, Verpackung, Lagerung und den Schutz einschließen. Die Erhaltung muss gleichermaßen für die Bestandteile eines Produkts gelten. Die Organisation muss dokumentierte Verfahren oder Arbeitsanweisungen für die Lenkung von Produkten mit begrenzter Haltbarkeitsdauer oder solchen, bei denen besondere Lagerungsbedingungen erforderlich sind, festlegen. Solche besonderen Lagerungsbedingungen sind zu lenken und es sind darüber Aufzeichnungen zu führen (siehe 4.2.4).
7.6
Lenkung von Überwachungs- und Messmitteln
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Die Organisation muss die zum Nachweis der Konformität des Produkts mit festgelegten Anforderungen (siehe 7.2.1) vorzunehmenden Überwachungen und Messungen und die erforderlichen Überwachungs- und Messmittel ermitteln.
7.6
Lenkung von Erfassungs- und Messmitteln
Die Organisation muss die zum Nachweis der Konformität des Produkts mit festgelegten Anforderungen (siehe 7.2.1) vorzunehmenden Erfassungen und Messungen und die erforderlichen Erfassungs- und Messmittel festlegen. Die Organisation muss dokumentierte Verfahren erarbeiten, um sicherzustellen, dass Erfassungen und Messungen durchgeführt werden können und in einer Weise durchgeführt werden, die mit den Anforderungen an die Erfassung und Messung vereinbar ist.
Die Organisation muss Prozesse einführen, um sicherzustellen, dass Überwachungen und Messungen durchgeführt werden können und in einer Weise durchgeführt werden, die mit den Anforderungen an die Überwachung und Messung Soweit zur Sicherstellung gültiger Ergebnisse vereinbar ist. erforderlich, müssen die Messmittel Soweit zur Sicherstellung gültiger Ergebnisse a) in festgelegten Abständen oder vor dem erforderlich, müssen die Messmittel Gebrauch kalibriert oder verifiziert werden anhand von Messnormalen, die auf a) in festgelegten Abständen oder vor dem internationale oder nationale Messnormale Gebrauch kalibriert oder verifiziert werden zurückgeführt werden können. Wenn es anhand von Messnormalen, die auf derartige Messnormale nicht gibt, muss die internationale oder nationale Messnormale Grundlage für die Kalibrierung oder Verifizierung zurückgeführt werden können. Wenn es aufgezeichnet werden; derartige Messnormale nicht gibt, muss die Grundlage für die Kalibrierung oder Verifizierung b) bei Bedarf justiert oder nachjustiert werden; aufgezeichnet werden; c) identifiziert werden, damit der Kalibrierstatus b) bei Bedarf justiert oder nachjustiert werden; erkennbar ist; c) gekennzeichnet werden, damit der Kalibrierd) gegen Verstellungen gesichert werden, die das status erkennbar ist; Messergebnis ungültig machen würden; d) gegen Verstellungen gesichert werden, die das Messergebnis ungültig machen würden;
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ISO 13485:2003
ISO 9001:2000 e)
vor Beschädigung und Verschlechterung e) während der Handhabung, Instandhaltung und Lagerung geschützt werden.
vor Beschädigung und Verschlechterung während der Handhabung, Wartung und Lagerung geschützt werden.
Außerdem muss die Organisation die Gültigkeit früherer Messergebnisse bewerten und aufzeichnen, wenn festgestellt wird, dass die Messmittel die Anforderungen nicht erfüllen. Die Organisation muss geeignete Maßnahmen bezüglich der Messmittel und aller betroffenen Produkte ergreifen. Aufzeichnungen über die Ergebnisse der Kalibrierung und Verifizierung müssen geführt werden (siehe 4.2.4).
Außerdem muss die Organisation die Gültigkeit früherer Messergebnisse bewerten und aufzeichnen, wenn festgestellt wird, dass Messmittel die Anforderungen nicht erfüllen. Die Organisation muss geeignete Maßnahmen bezüglich der Messmittel und aller betroffenen Produkte ergreifen. Aufzeichnungen über die Ergebnisse der Kalibrierung und Verifizierung müssen geführt werden (siehe 4.2.4).
Bei Verwendung von Rechnersoftware zur Überwachung und Messung festgelegter Anforderungen muss die Eignung dieser Software für die beabsichtigte Anwendung bestätigt werden. Dies muss vor dem Erstgebrauch vorgenommen werden und wenn notwendig auch später bestätigt werden (siehe 7.5.2).
Bei Verwendung von Computersoftware zur Erfassung und Messung festgelegter Anforderungen muss die Eignung dieser Software für die beabsichtigte Anwendung bestätigt werden. Dies muss vor dem Erstgebrauch vorgenommen und wenn notwendig auch später bestätigt werden.
ANMERKUNG ISO 10012-2.
8 8.1
ANMERKUNG Siehe ISO 10012 zur Anleitung bezüglich Für Anleitung siehe ISO 10012-1 und Managementsysteme von Messungen.
Messung, Analyse und Verbesserung Allgemeines
8 8.1
Messung, Analyse und Verbesserung Allgemeines
Die Organisation muss die Überwachungs-, Mess-, Die Organisation muss die Erfassungs-, Mess-, Analyse- und Verbesserungsprozesse planen und Analyse- und Verbesserungsprozesse planen und implementieren, die erforderlich sind, um verwirklichen, die erforderlich sind, um a)
die Konformität des Produkts darzulegen,
a)
die Konformität des Produkts darzulegen,
b)
die Konformität des Qualitätsmanagement- b) systems sicherzustellen, und
die Konformität des Qualitätsmanagementsystems sicherzustellen, und
c)
die Wirksamkeit des Qualitätsmanagement- c) systems ständig zu verbessern.
die Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems aufrecht zu erhalten.
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Dies muss die Festlegung von zutreffenden Dies muss die Festlegung von zutreffenden Methoden einschließlich statistischer Methoden und Methoden einschließlich statistischer Verfahren und das Ausmaß ihrer Anwendung enthalten. das Ausmaß ihrer Anwendung enthalten. ANMERKUNG Nationale oder regionale Vorschriften können dokumentierte Verfahren für die Implementierung und Lenkung der Anwendung statistischer Methoden fordern.
Begründung für die Unterschiede: Den sich ergebenden Text mit dem Ziel vereinbar zu machen, die aktuellen Vorschriften zu widerspiegeln und die weltweite Harmonisierung neuer Vorschriften über Medizinprodukte zu ermöglichen. Das Ziel der Bestimmungen über Medizinprodukte ist die Aufrechterhaltung der Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems für die beständige Herstellung sicherer und wirksamer Medizinprodukte, nicht die ständige Verbesserung des Qualitätsmanagementsystems.
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ISO 13485:2003
ISO 9001:2000 8.2 8.2.1
Überwachung und Messung Kundenzufriedenheit
Die Organisation muss Informationen über die Wahrnehmung der Kunden in der Frage, ob die Organisation die Kundenanforderungen erfüllt hat, als eines der Maße für die Leistung des Qualitätsmanagementsystems überwachen. Die Methoden zur Erlangung und zum Gebrauch dieser Informationen müssen festgelegt werden.
8.2
Erfassung und Messung
8.2.1
Rückmeldungen
Als eine der Leistungsmessungen des Qualitätsmanagementsystems muss die Organisation die Informationen erfassen, ob die Organisation die Kundenanforderungen erfüllt hat. Die Methoden zur Erlangung und zum Gebrauch dieser Informationen müssen festgelegt werden. Die Organisation muss ein dokumentiertes Verfahren für ein Rückmeldungssystem [siehe 7.2.3c)] einführen, damit frühzeitige Warnungen betreffend Qualitätsprobleme und als Vorgabe für die Korrekturund Vorbeugungsmaßnahmen (siehe 8.5.2 und 8.5.3) ermöglicht werden. Wenn nationale oder regionale Vorschriften von der Organisation fordern, aus der Phase nach der Produktion Erfahrungen zu gewinnen, muss die Bewertung dieser Erfahrungen einen Teil des Systems zur Rückmeldung bilden (siehe 8.5.1). Begründung für die Unterschiede: Sowohl „Kundenzufriedenheit“ als auch „Wahrnehmungen der Kunden“ sind zu subjektiv für die Implementierung in einer Bestimmung als Anforderungen. Der sich ergebende Text ist mit dem Ziel vereinbar, die aktuellen Vorschriften zu widerspiegeln und die weltweite Harmonisierung neuer Vorschriften über Medizinprodukte zu ermöglichen. 8.2.2
Internes Audit
ANMERKUNG Qualitätsaudits.
Siehe ISO 19011 zu einer Anleitung über
[Der Text von 8.2.2 in ISO 13485 ist identisch mit dem im entsprechenden Abschnitt von ISO 9001 mit Ausnahme der Anmerkung (siehe oben)]
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8.2.3
Erfassung und Messung von Prozessen
[Der Text von 8.2.3 in ISO 13485 ist identisch mit dem im entsprechenden Abschnitt von ISO 9001] 8.2.4
Überwachung und Messung des Produkts
Die Organisation muss die Merkmale des Produkts überwachen und messen, um die Erfüllung der Produktanforderungen zu verifizieren. Dies muss in geeigneten Phasen des Produktrealisierungsprozesses in Übereinstimmung mit den geplanten Regelungen durchgeführt werden (siehe 7.1).
64
8.2.4 8.2.4.1
Erfassung und Messung des Produkts Allgemeine Anforderungen
Die Organisation muss die Merkmale des Produkts erfassen und messen, um die Erfüllung der Produktanforderungen zu verifizieren. Dies muss in geeigneten Phasen des Produktrealisierungsprozesses in Übereinstimmung mit den geplanten Regelungen (siehe 7.1) und den dokumentierten Verfahren (siehe 7.5.1.1) durchgeführt werden.
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ISO 9001:2000
ISO 13485:2003
Ein Nachweis über die Konformität mit den Annahmekriterien muss geführt werden. Die Aufzeichnungen müssen die für die Freigabe des Produkts zuständige Person oder zuständigen Personen angeben (siehe 4.2.4).
Ein Nachweis über die Konformität mit den Annahmekriterien muss geführt werden. Die Aufzeichnungen müssen die für die Freigabe des Produkts zuständige Person oder zuständigen Personen angeben (siehe 4.2.4).
Produktfreigabe. und Dienstleistungserbringung dürfen erst nach zufrieden stellender Vollendung der festgelegten Tätigkeiten (siehe 7.1) erfolgen, sofern nicht anderweitig von einer zuständigen Stelle und, falls zutreffend, durch den Kunden genehmigt.
Produktfreigabe und Dienstleistungserbringung dürfen erst nach zufrieden stellender Vollendung der geplanten Regelungen (siehe 7.1) erfolgen. 8.2.4.2
Besondere Anforderung für aktive implantierbare Medizinprodukte und implantierbare Medizinprodukte
Die Organisation muss über die Identität der Personen, die jedwede Inspektion oder Prüfung vornehmen, Aufzeichnungen führen (siehe 4.2.4). 8.3
Lenkung fehlerhafter Produkte
Die Organisation muss sicherstellen, dass ein Produkt, das die Anforderungen nicht erfüllt, gekennzeichnet und gelenkt wird, um seinen unbeabsichtigten Gebrauch oder seine Auslieferung zu verhindern. Die Lenkungsmaßnahmen und zugehörige Verantwortlichkeiten und Befugnisse für den Umgang mit fehlerhaften Produkten müssen in einem dokumentierten Verfahren festgelegt sein.
8.3
Lenkung fehlerhafter Produkte
Die Organisation muss sicherstellen, dass ein Produkt, das die Anforderungen nicht erfüllt, identifiziert und gelenkt wird, um seinen unbeabsichtigten Gebrauch oder seine Auslieferung zu verhindern. Die Lenkungsmaßnahmen und zugehörigen Verantwortlichkeiten und Befugnisse für den Umgang mit fehlerhaften Produkten müssen in einem dokumentierten Verfahren festgelegt sein.
Die Organisation muss in einer oder mehreren der Die Organisation muss in einer oder mehreren der folgenden Weisen mit fehlerhaften Produkten folgenden Weisen mit fehlerhaften Produkten umgehen umgehen a)
Maßnahmen ergreifen, um den festgestellten a) Fehler zu beseitigen;
Maßnahmen ergreifen, um den festgestellten Fehler zu beseitigen;
b)
Genehmigung zum Gebrauch, zur Freigabe oder b) Annahme nach Sonderfreigabe durch eine zuständige Stelle und, falls zutreffend, durch den c) Kunden;
die Genehmigung zum Gebrauch, zur Freigabe oder Annahme nach Sonderfreigabe erteilen;
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c)
Maßnahmen ergreifen, um den ursprünglich beabsichtigten Gebrauch oder die Anwendung auszuschließen.
Maßnahmen ergreifen, um den ursprünglich beabsichtigten Gebrauch oder die Anwendung Die Organisation muss sicherstellen, dass fehlerhafte auszuschließen. Produkte nur unter Sonderfreigabe angenommen Aufzeichnungen über die Art von Fehlern und die werden, wenn die gesetzlichen Vorschriften erfüllt ergriffenen Folgemaßnahmen einschließlich sind. Aufzeichnungen über die Identität der die erhaltener Sonderfreigaben müssen geführt werden Sonderfreigabe genehmigenden Person(en) müssen geführt werden (siehe 4.2.4). (siehe 4.2.4). Wenn ein fehlerhaftes Produkt nachgebessert wird, Aufzeichnungen über die Art von Fehlern und die muss es zur Darlegung der Konformität mit den ergriffenen Folgemaßnahmen einschließlich erhaltener Sonderfreigaben müssen geführt werden (siehe Anforderungen erneut verifiziert werden. 4.2.4). Wenn ein fehlerhaftes Produkt nach der Auslieferung oder im Gebrauch entdeckt wird, muss die Wenn ein fehlerhaftes Produkt nachgebessert wird, Organisation Maßnahmen ergreifen, die den Folgen muss es zur Darlegung der Konformität mit den oder möglichen Folgen des Fehlers angemessen Anforderungen erneut verifiziert werden. sind.
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Wenn ein fehlerhaftes Produkt nach der Auslieferung oder im Gebrauch entdeckt wird, muss die Organisation Maßnahmen ergreifen, die den Folgen oder möglichen Folgen des Fehlers angemessen sind. Wenn ein Produkt (einmal oder mehrmals) nachgearbeitet werden muss, muss die Organisation die Nacharbeiten in einer Arbeitsanweisung dokumentieren, die das gleiche Verfahren der Autorisierung und Genehmigung durchlaufen hat wie die ursprüngliche Arbeitsanweisung. Vor der Autorisierung und Genehmigung müssen mögliche nachteilige Auswirkungen der Nacharbeit auf das Produkt ermittelt und dokumentiert werden (siehe 4.2.3 und 7.5.1). 8.4
8.4
Datenanalyse
Die Organisation muss geeignete Daten ermitteln, erfassen und analysieren, um die Eignung und Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems darzulegen und zu beurteilen, wo ständige Verbesserungen der Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems vorgenommen werden können. Dies muss Daten einschließen, die durch Überwachung und Messung und aus anderen relevanten Quellen gewonnen wurden.
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Die Datenanalyse muss Angaben liefern über
Die Organisation muss dokumentierte Verfahren zur Ermittlung, Erfassung und Analyse geeigneter Daten festlegen, um die Eignung und Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems darzulegen und zu beurteilen, ob eine Verbesserung der Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems erfolgen kann. Dies muss Daten einschließen, die durch Erfassung und Messung und aus anderen relevanten Quellen gewonnen wurden. Die Datenanalyse muss Angaben liefern über
a)
Kundenzufriedenheit (siehe 8.2.1),
b)
Erfüllung 7.2.1),
c)
Prozess- und Produktmerkmale und deren Trends einschließlich Möglichkeiten für c) Vorbeugungsmaßnahmen, und
d)
Lieferanten.
der
Produktanforderungen
Datenanalyse
(siehe
a)
Rückmeldungen (siehe 8.2.1),
b)
Erfüllung 7.2.1),
d)
der
Produktanforderungen
(siehe
Prozeß- und Produktmerkmale und deren Trends einschließlich Möglichkeiten für Vorbeugungsmaßnahmen, und Lieferanten.
Aufzeichnungen der Ergebnisse der Datenanalyse sind zu führen (siehe 4.2.4). 8.5 8.5.1
Verbesserung Ständige Verbesserung
Die Organisation muss die Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems durch Einsatz der Qualitätspolitik, Qualitätsziele, Auditergebnisse, Datenanalyse, Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen sowie Managementbewertung ständig verbessern.
66
8.5 8.5.1
Verbesserung Allgemeines
Die Organisation muss alle Veränderungen ermitteln und implementieren, die zur Sicherstellung und Aufrechterhaltung der fortdauernden Eignung und Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems erforderlich sind; dafür sind Qualitätspolitik, Qualitätsziele, Auditergebnisse, Datenanalysen, Korrekturund Vorbeugungsmaßnahmen sowie die Managementbewertung einzusetzen.
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ISO 13485:2003
ISO 9001:2000
Die Organisation muss dokumentierte Verfahren für die Herausgabe und Implementierung von Maßnahmenempfehlungen festlegen. Es muss möglich sein, diese Verfahren jederzeit zu implementieren. Die Organisation muss Aufzeichnungen (siehe 4.2.4) über alle Untersuchungen bei Kundenbeschwerden führen. Wenn bei der Untersuchung ermittelt wird, dass Tätigkeiten außerhalb der Organisation zur Kundenbeschwerde beitrugen, müssen die entsprechenden Angaben zwischen den beteiligten Organisationen ausgetauscht werden (siehe 4.1). Wenn einer Kundenbeschwerde keine Korrekturund/oder Vorbeugungsmaßnahmen folgten, ist die Begründung dafür zu genehmigen (siehe 5.5.1) und aufzuzeichnen (siehe 4.2.4). Wenn nationale oder regionale Vorschriften eine Meldung über nachteilige Ereignisse gemäß bestimmter Meldekriterien fordern, so muss die Organisation dokumentierte Verfahren für solche Meldungen an die Regulierungsbehörde einführen. Begründung für die Unterschiede: Den sich ergebenden Text mit dem Ziel vereinbar zu machen, die aktuellen Vorschriften zu widerspiegeln und die weltweite Harmonisierung neuer Vorschriften über Medizinprodukte zu ermöglichen. Die ständige Verbesserung des Qualitätsmanagementsystems ist keine aktuelle Zielstellung von Bestimmungen. 8.5.2
8.5.2
Korrekturmaßnahmen
Die Organisation muss Korrekturmaßnahmen zur Beseitigung der Ursachen von Fehlern ergreifen, um deren erneutes Auftreten zu verhindern. Korrekturmaßnahmen müssen den Auswirkungen der aufgetretenen Fehler angemessen sein.
Korrekturmaßnahmen
Die Organisation muss Korrekturmaßnahmen zur Beseitigung der Ursachen von Fehlern ergreifen, um deren erneutes Auftreten zu verhindern. Korrekturmaßnahmen müssen den Auswirkungen der aufgetretenen Fehler angemessen sein.
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Ein dokumentiertes Verfahren muss eingeführt Ein dokumentiertes Verfahren muss eingeführt werden, um Anforderungen festzulegen zur werden, um Anforderungen festzulegen zur (einschließlich
Kunden- a)
Fehlerbewertung beschwerden),
(einschließlich
Kunden-
a)
Fehlerbewertung beschwerden),
b)
Ermittlung der Ursachen von Fehlern,
c)
Beurteilung des Handlungsbedarfs, um das c) erneute Auftreten von Fehlern zu verhindern,
Beurteilung des Handlungsbedarfs, um das erneute Auftreten von Fehlern zu verhindern,
d)
Ermittlung und Verwirklichung der erforderlichen d) Maßnahmen,
Ermittlung und Implementierung der erforderlichen Maßnahmen, einschließlich in gegebenen Fall der Aktualisierung der Dokumentation (siehe 4.2),
b)
Ermittlung der Ursachen von Fehlern,
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EN ISO 13485:2003 (D)
ISO 13485:2003
ISO 9001:2000 e)
Aufzeichnung der Ergebnisse der ergriffenen e) Maßnahmen (siehe 4.2.4), und
f)
Bewertung nahmen.
8.5.3
der
ergriffenen
Korrekturmaß-
Vorbeugungsmaßnahmen
Die Organisation muss Maßnahmen zur Beseitigung der Ursachen von möglichen Fehlern festlegen, um deren Auftreten zu verhindern. Vorbeugungsmaßnahmen müssen den Auswirkungen der möglichen Probleme angemessen sein.
f)
Aufzeichnung der Ergebnisse aller Untersuchungen und der ergriffenen Maßnahmen (siehe 4.2.4), und Bewertung der ergriffenen Korrekturmaßnahmen und ihrer Wirksamkeit.
8.5.3 Vorbeugungsmaßnahmen Die Organisation muss Maßnahmen zur Beseitigung der Ursachen von möglichen Fehlern festlegen, um deren Auftreten zu verhindern. Vorbeugungsmaßnahmen müssen den Auswirkungen der möglichen Probleme angemessen sein.
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Ein dokumentiertes Verfahren muss eingeführt Ein dokumentiertes Verfahren muss erarbeitet werden, um Anforderungen festzulegen zur werden, um Anforderungen festzulegen zur a) Ermittlung potentieller Fehler und ihrer a) Ermittlung potentieller Fehler und ihrer Ursachen, Ursachen, b) Beurteilung des Handlungsbedarfs, um das b) Beurteilung des Handlungsbedarfs, um das Auftreten von Fehlern zu verhindern, Auftreten von Fehlern zu verhindern, c) Ermittlung und Verwirklichung der erforderlichen c) Ermittlung und Implementierung der Maßnahmen, erforderlichen Maßnahmen, d) Aufzeichnung der Ergebnisse der ergriffenen d) Aufzeichnung der Ergebnisse aller UnterMaßnahmen (siehe 4.2.4), und suchungen und der ergriffenen Maßnahmen e) Bewertung der ergriffenen Vorbeugungsmaß(siehe 4.2.4), und nahmen. e) Bewertung der ergriffenen Vorbeugungsmaßnahmen und ihrer Wirksamkeit.
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Anhang ZA (normativ) Normative Verweisungen auf internationale Publikationen mit ihren entsprechenden europäischen Publikationen
Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen dieser Publikationen nur zu dieser Europäischen Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschließlich Änderungen).
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ANMERKUNG Ist eine internationale Publikation durch gemeinsame Abweichungen modifiziert worden, gekennzeichnet durch (mod.), dann gilt die entsprechende EN/HD.
Publikation
Jahr
Titel
EN/HD
ISO 9000
2000
Quality management system — Fundamentals and EN ISO 9000 vocabulary
Jahr 2000
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Anhang ZB (informativ) Zusammenhang dieses Dokuments mit EU-Richtlinien
Dieses Dokument wurde im Rahmen eines Mandats, das dem CEN von der Europäischen Kommission erteilt wurde, erarbeitet und unterstützt grundlegende Anforderungen der EU-Richtlinie 93/42/E(E)C. WARHINWEIS: Für Produkte, die in den Anwendungsbereich dieser Norm fallen, können weitere Anforderungen und weitere EU-Richtlinien anwendbar sein. Die folgenden Abschnitte dieser Norm sind geeignet, die Anforderungen der EU-Richtlinie 93/42/E(E)C zu unterstützen.
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Die Übereinstimmung mit diesem Dokument ist eine Möglichkeit, die relevanten grundlegenden Anforderungen der betreffenden Richtlinie und der zugehörigen EFTA-Vorschriften zu erfüllen.
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Literaturhinweise
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ISO 9001:2000, Quality management systems – Requirements.
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ISO 13641:2002, Elimination or reduction of risk of infection related to in vitro diagnostic medical devices.
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ISO 13683:1997, Sterilization of health care products — Requirements for validation and routine control of moist heat sterilization in health care facilities.
[8]
ISO 14155-1:2003, Clinical investigation of medical devices for human subjects — Part 1: General requirements.
[9]
ISO 14155-2:2003, Clinical investigation of medical devices for human subjects — Part 2: Clinical investigation plans.
[10]
ISO 14160:1998, Sterilization of medical devices — Validation and routine control of sterilization of single-use medical devices incorporating materials of animal origin by liquid chemical sterilants.
[11]
ISO 14937:2000, Sterilization of health care products — General requirements for characterization of a sterilizing agent and the development, validation and routine control of a sterilizing agent.
[12]
ISO/TR 14969−1), Medical devices — Quality management systems —Guidance on the application of ISO 13485:2003.
[13]
ISO 14971:2000, Medical devices – Application of risk management to medical devices.
[14]
ISO 19011:2002, Guidelines for quality and/or environmental management systems auditing.
[15]
Global Harmonization Task Force (GHTF) — Study Group 1 (SG1), Document No. N029R11, dated 2 Feb. 2002.
1)
In Vorbereitung
71
Entwurf
DEUTSCHE NORM
MŠrz 2001
Medizinprodukte Anwendung des Risikomanagements auf Medizinprodukte (ISO 14971:2000) Deutsche Fassung EN ISO 14971:2001 ICS 11.040.01; 11.120.01 Medical devices Ð Application of risk management to medical devices (ISO 14971:2000); German version EN ISO 14971:2001
EN ISO 14971
Ersatz fŸr DIN EN 1441:1998-01, siehe jedoch nationales Vorwort
Dispositifs mŽdicaux Ð Application de la gestion des risques aux dispositifs mŽdicaux (ISO 14971:2000); Version allemande EN ISO 14971:2001
Die EuropŠische Norm EN ISO 14971:2000 hat den Status einer Deutschen Norm.
Nationales Vorwort Diese EuropŠische Norm wurde von der CHeF FTG ãRisk managementÒ des EuropŠischen Komitees fŸr Normung (CEN) aus der Arbeit der gemeinsamen Arbeitsgruppe des ISO/TC 210 ãQuality management and corresponding general aspects for medical devicesÒ und des Subkomitees IEC/SC 62 A ãCommon aspects of electrical equipment used in medical practiceÒ Ÿbernommen. Im DIN Deutsches Institut fŸr Normung e. V. war hierfŸr das deutsche Spiegelgremium NAMed ãRisikomanagementÒ/DKE 811.0.3 ãRisikomanagement fŸr medizinische elektrische GerŠte/SystemeÒ zustŠndig. Durch Beschluss des CEN (Resolution BT 82/2000) wird die Norm EN 1441:1997 noch fŸr weitere 3 Jahre ab AnkŸndigungsdatum (DOA: 20001-03-31) der Norm EN ISO 14971 bestehen bleiben; †bergangsfrist siehe europŠisches Vorwort. FŸr die im Abschnitt 2 zitierten Internationalen Normen wird im Folgenden auf die entsprechenden Deutschen Normen hingewiesen: IEC 60601-1
siehe DIN VDE 0750-1
ISO 8402
siehe DIN EN ISO 8402
ISO 13485
siehe DIN EN ISO 46001
€nderungen GegenŸber DIN EN 1441:1998-01 wurden folgende €nderungen vorgenommen: a) Der Norminhalt der EN 1441 „Medizinprodukte – Risikoanalyse“ wird um die Abschnitte Risikobewertung, Risikokontrolle und Informationen aus den der Produktion nachgelagerten Phasen erweitert.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
b) Redaktionelle Anpassung an die Gestaltung der Internationalen Norm ISO 14971. FrŸhere Ausgaben DIN EN 1441: 1998-01
Fortsetzung Seite 2 und 30 Seiten EN
Normenausschuss Medizin (NAMed) im DIN Deutsches Institut fŸr Normung e. V. Deutsche Elektrotechnische Kommission im DIN und VDE (DKE)
ã DIN Deutsches Institut fŸr Normung e. V. · Jede Art der VervielfŠltigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut fŸr Normung e. V., Berlin, gestattet. Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
Ref. Nr. DIN EN ISO 14971:2001-03 Preisgr. 16
Vertr.-Nr. 2316
Seite 2 DIN EN ISO 14971:2001-03
Nationaler Anhang NA (informativ) Literaturhinweise DIN 25448, Ausfalleffektanalyse (Fehler-Möglichkeits- und -Einfluss-Analyse). DIN IEC 61025, Störungsbaumanalyse; Identisch mit IEC 61025:1990. DIN EN 12442-1, Tierische Gewebe und deren Derivate, die zur Herstellung von Medizinprodukten eingesetzt werden – Teil 1: Analyse und Handhabung von Risiken; Deutsche Fassung prEN 12442-1:1998. DIN EN 46002, Qualitätssicherungssysteme – Medizinprodukte – Besondere Anforderungen für die Anwendung von EN ISO 9001; Deutsche Fassung EN 46002:1996. DIN EN 60601-1, Medizinische elektrische Geräte – Teil 1: Allgemeine Festlegungen für die Sicherheit (IEC 60601-1:1988 + A1:1991 + A2:1995); Deutsche Fassung EN 60606-1:1990 + A1:1993 + A2:1995. DIN EN 60601-1-4, Medizinische elektrische Geräte – Teil 1: Allgemeine Festlegungen für die Sicherheit; 4. Ergänzungsnorm: Programmierbare, elektrische, medizinische Systeme (IEC 60601-1-4:1996); Deutsche Fassung EN 60601-1-4:1996. DIN EN ISO 8402, Qualitätsmanagement – Begriffe (ISO 8402:1994); Dreisprachige Fassung EN ISO 8402:1995 1). DIN EN ISO 9000-3, Normen zum Qualitätsmanagement und zur Qualitätssicherung/QM-Darlegung – Teil 3: Leitfaden für die Anwendung von ISO 9001:1994 auf Entwicklung, Lieferung, Installierung und Wartung von Computer-Software (ISO 9000-3:1997); Zweisprachige Fassung EN ISO 9000-3:1997. DIN EN ISO 9001, Qualitätsmanagementsysteme – Modell zur Qualitätssicherung/QM-Darlegung in Design/Entwicklung, Produktion, Montage und Wartung (ISO 9001:1994); Dreisprachige Fassung EN ISO 9001:1994 2). DIN EN ISO 10993-1, Biologische Beurteilung von Medizinprodukten – Teil 1: Beurteilung und Prüfungen (ISO 10993-1:1997); Deutsche Fassung EN ISO 10993-1:1997. DIN EN ISO 10993-3, Biologische Beurteilung von Medizinprodukten – Teil 3: Prüfungen auf Gentoxizität, Karzogenität und Reproduktionstoxizität. DIN EN ISO 10993-17 (z. Z. Entwurf), Biologische Beurteilung von Medizinprodukten – Teil 17: Verfahren zur Festlegung zulässiger Grenzwerte für herauslösbare Bestandteile auf Grund einer Gesundheits-/RisikoAbschätzung (ISO/FDIS 10993-17:1999); Deutsche Fassung prEN ISO 10993-17:1999. DIN EN ISO 15189 (z. Z. Entwurf), Qualitätsmanagement im medizinischen Laboratorium (ISO/DIS 15189:1999); Deutsche Fassung prEN ISO 15189:1999.
1) DIN EN ISO 8402:1995 wurde durch DIN EN ISO 9000:2000-12 ersetzt.
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2) Folgeausgabe DIN EN ISO 9001:2000-12.
ENTWURF prEN ISO 14971 Dezember 2000 ICS 11.040.01; 11.120.01
Ersatz fŸr
Deutsche Fassung
Medizinprodukte Anwendung des Risikomanagements auf Medizinprodukte (ISO 14971:2000)
Medical devices Ð Application of risk management to medical devices (ISO 14971:2000)
Dispositifs mŽdicaux Ð Application de la gestion des risques aux dispositifs mŽdicaux (ISO 14971:2000)
Diese EuropŠische Norm wurde von CEN am 3. Dezember 2000 angenommen. Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-GeschŠftsordnung zu erfŸllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser EuropŠischen Norm ohne jede €nderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand beÞndliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Zentralsekretariat oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhŠltlich. Diese EuropŠische Norm besteht in drei ofÞziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Franzšsisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch †bersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Zentralsekretariat mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die ofÞziellen Fassungen.
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CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, DŠnemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, …sterreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, der Tschechischen Republik und dem Vereinigten Kšnigreich.
EUROP€ISCHES KOMITEE F†R NORMUNG European Committee for Standardization ComitŽ EuropŽen de Normalisation Zentralsekretariat: rue de Stassart, 36 B-1050 BrŸssel
ã 2000 CEN Ð Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
Ref. Nr. EN ISO 14971:2000 D
Seite 2 EN ISO 14971:2000
Inhalt Seite
Seite
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3
1
Anwendungsbereich . . . . . . . . . . . .
4
Weitere verursachte GEF€HRDUNGEN (Schritt 9) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 6.7 VollstŠndigkeit der RISIKOBEWERTUNG (Schritt 10) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
2
Begriffe und DeÞnitionen . . . . . . . . . .
4
7
Gesamt-RESTRISIKOBEWERTUNG (Schritt 11) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
6
8
RISIKOMANAGEMENT-Bericht (Schritt 12) 13
9
Informationen aus den der Produktion nachgelagerten Phasen (Schritt 13) . . . . 13
Allgemeine Anforderungen an das RISIKOMANAGEMENT . . . . . . . . 3.1 Nationale oder regionale gesetzliche Anforderungen . . . . . . . . . . . . . 3.2 RISIKOMANAGEMENT-PROZESS . 3.3 Verantwortlichkeiten der Leitung . . . 3.4 QualiÞkation des Personals . . . . . 3.5 RISIKOMANAGEMENTPLAN . . . . 3.6 RISIKOMANAGEMENT-AKTE . . . .
6.6
3
. . . . . . . . .
. . . . . .
RISIKOANALYSE (Schritte 1, 2 und 3 in Bild 2) . . . . . . . . 4.1 Verfahren der Risikoanalyse . . . . . . . 4.2 BESTIMMUNGSGEM€SSER GEBRAUCH/ZWECKBESTIMMUNG und Feststellung der Merkmale, die sich auf die SICHERHEIT des MEDIZINPRODUKTS beziehen (Schritt 1 in Bild 2) 4.3 Feststellung bekannter und vorhersehbarer GEF€HRDUNGEN (Schritt 2) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.4 EinschŠtzung der RISIKEN fŸr jede GEF€HRDUNG (Schritt 3) . . . . . . . .
. 6 . 07 . 7 . 7 . 7 . 8
4
5
8 8
Anhang B (informativ) Leitlinien fŸr RISIKOANALYSE-VERFAHREN fŸr IN-VITRO-DIAGNOSTIKA . . . . . . . . . 17 Anhang C (informativ) Leitlinien fŸr RISIKOANALYSE-VERFAHREN fŸr toxikologische GEF€HRDUNGEN . . . . 18
. 10
. 10 . 10
RISIKOBEWERTUNG (Schritt 4) . . . . . . 11
6 RISIKOKONTROLLE (Schritte 5Ð10) 6.1 Risikominderung . . . . . . . . . . 6.2 Analyse der Optionen (Schritt 5 ). . 6.3 Umsetzung von Ma§nahmen zur RISIKOKONTROLLE (Schritt 6) . . 6.4 BEWERTUNG DES RESTRISIKOS (Schritt 7) . . . . . . . . . . . . . . 6.5 Risiko/Nutzen-Analyse (Schritt 8) .
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
. .
Anhang A (informativ) Fragen zur Feststellung von Eigenschaften eines MEDIZINPRODUKTS, die Auswirkungen auf die SICHERHEIT haben kšnnten . . . . . . . . . 14
. . . . 11 . . . . 11 . . . . 11 . . . . 12 . . . . 12 . . . . 12
Anhang D (informativ) Beispiele mšglicher GEF€HRDUNGEN und beitragender Faktoren im Zusammenhang mit MEDIZINPRODUKTEN . . . . . . . . . . . . 19 Anhang E (informativ) Auf MEDIZINPRODUKTE angewandte RISIKO-Konzepte . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Anhang F (informativ) Informationen zu Techniken der Risikoanalyse . . . . . . . . . 26 Anhang G (informativ) Weitere Normen, die Informationen enthalten, die mit den in dieser Internationalen Norm beschriebenen Elementen des RISIKOMANAGEMENTS in Zusammenhang stehen . . . . . . . . . . . 28 Literaturhinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Vorwort Der Text der Internationalen Norm ISO 14971:2000 wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 210 ãQuality management and corresponding general aspects for medical devicesÒ in Zusammenarbeit mit dem CEN Management-Zentrum (CMC) und CENELEC erarbeitet. Diese EuropŠische Norm ersetzt EN 1441:1997, fŸr die das Datum der ZurŸckziehung verlŠngert wurde. Die nationalen †bernahmen von EN 1441:1997 mŸssen bis MŠrz 2004 zurŸckgezogen werden. Diese EuropŠische Norm muss den Status einer nationalen Norm enthalten; entweder durch Veršffentlichung eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis Juni 2001, und etwaige entgegenstehende nationale Normen mŸssen bis Juni 2001 zurŸckgezogen werden. Diese EuropŠische Norm wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die EuropŠische Kommission und die EuropŠische Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstŸtzt grundlegende Anforderungen der EU-Richtlinien.
Seite 3 EN ISO 14971:2000 Entsprechend der CEN/CENELEC-GeschŠftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden LŠnder gehalten, diese EuropŠische Norm zu Ÿbernehmen: Belgien, DŠnemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, …sterreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Kšnigreich. Die AnhŠnge A bis G dienen lediglich zur Information.
Anerkennungsnotiz Der Text der Internationalen Norm ISO 14971:2000 wurde von CEN als EuropŠische Norm ohne irgendeine AbŠnderung genehmigt.
Einleitung Diese Internationale Norm sollte als Rahmen fŸr das wirksame Management der mit der Anwendung von MEDIZINPRODUKTEN im Gesundheitswesen verbundenen RISIKEN durch den HERSTELLER angesehen werden. Die in dieser Internationalen Norm enthaltenen Anforderungen bilden einen Rahmen, innerhalb dessen Erfahrung, Einblick in die Materie und Urteilskraft zum Management dieser RISIKEN eingesetzt werden. TŠtigkeiten, an denen eine Einzelperson, eine Organisation oder eine Regierung beteiligt sein kann, kšnnen diese Interessenvertreter einem mšglichen Verlust an ihrerseits anerkannten Werten aussetzen. Weil jeder Interessenvertreter Dingen, die durch irgendein Ereignis beeintrŠchtigt werden kšnnen, einen unterschiedlichen Wert beimisst, und er ein unterschiedliches Niveau des RISIKOS eines Verlustes akzeptiert, ist es wichtig, die komplexe Natur eines RISIKOS zu betonen. Es ist eine anerkannte Tatsache, dass das Risikokonzept zwei Komponenten beinhaltet: a) die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines SCHADENS, das hei§t, wie hŠuÞg der SCHADEN auftreten kann; b) die Folgen dieses SCHADENS, das hei§t, wie gro§ dieser sein kšnnte. Die Vertretbarkeit eines Risikos aus Sicht eines Interessenvertreters ist beinßusst von diesen Komponenten und von seiner Risikowahrnehmung.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Diese Konzepte sind besonders wichtig in Bezug auf Medizinprodukte, aufgrund der Verschiedenartigkeit der Interessenvertreter einschlie§lich des medizinischen Personals, der Einrichtungen des Gesundheitswesens, Behšrden, Industrie, Patienten und Vertreter der …ffentlichkeit. Alle Interessenvertreter mŸssen verstehen, dass die Anwendung eines MEDIZINPRODUKTS einen gewissen Grad eines RISIKOS mit sich bringt. Zu den Faktoren, die jede Wahrnehmung der RISIKEN durch die Interessenvertreter beeinßussen, zŠhlen der sozio-škonomische Hintergrund und der Bildungsstand der betreffenden Gesellschaft sowie der tatsŠchliche und der empfundene Gesundheitszustand des Patienten. Die Art, in der ein RISIKO wahrgenommen wird, umfasst auch, inwieweit das dem RISIKO ausgesetzt sein unbeabsichtigt, vermeidbar, kŸnstlich verursacht, verursacht durch NachlŠssigkeit, herrŸhrend von einer schlecht verstandenen Ursache, ausgerichtet auf eine anfŠllige Gesellschaftsgruppe usw., zu sein scheint. Die Entscheidung zu einer klinischen Vorgehensweise unter Anwendung eines MEDIZINPRODUKTS erfordert, dass das Restrisiko mit dem voraussichtlichen Nutzen ausgewogen ist. Solche Beurteilungen mŸssen den bestimmungsgemŠ§en Gebrauch bzw. die Zweckbestimmung, die LeistungsfŠhigkeit und die RISIKEN des MEDIZINPRODUKTS sowie die RISIKEN und den Nutzen, die mit der klinischen Vorgehensweise verbunden sind, berŸcksichtigen. Einige dieser Beurteilungen kšnnen nur durch qualiÞziertes medizinisches Personal erfolgen, das den Gesundheitszustand des einzelnen Patienten kennt, oder die Meinung des Patienten selbst. Als einer der Interessenvertreter muss der HERSTELLER die SICHERHEIT eines MEDIZINPRODUKTS einschlie§lich der Vertretbarkeit des RISIKOS, unter BerŸcksichtigung des anerkannten Standes der Technik beurteilen, ob das Medizinprodukt fŸr das Inverkehrbringen unter seinem bestimmungsgemŠ§en Gebrauch/Zweckbestimmung wahrscheinlich geeignet ist. Diese Internationale Norm legt ein VERFAHREN fŸr den HERSTELLER eines MEDIZINPRODUKTS zur Feststellung der mit einem MEDIZINPRODUKT und seinen Zubehšrteilen verbundenen GEF€HRDUNGEN fest; sie dient weiter seiner EinschŠtzung und Bewertung der mit diesen GEF€HRDUNGEN verbundenen RISIKEN, zum Kontrollieren dieser RISIKEN und zur †berwachung der Wirksamkeit dieser Kontrolle. FŸr bestimmte MEDIZINPRODUKTE ist es mšglich, dass durch andere Internationale Normen besondere Verfahren zum Kontrollieren der RISIKEN erforderlich werden.
Seite 4 EN ISO 14971:2000
1
Anwendungsbereich
Diese Internationale Norm legt fŸr den HERSTELLER ein VERFAHREN fest, mit dem er GEF€HRDUNGEN, die mit MEDIZINPRODUKTEN und ihrem Zubehšr verbunden sind, einschlie§lich IN-VITRO-DIAGNOSTIKA, erkennt, die Risiken abschŠtzt, bewertet und kontrolliert, und die Wirksamkeit dieser Kontrolle Ÿberwacht. Die Anforderungen dieser Norm gelten wŠhrend aller Phasen des Lebenszyklus eines MEDIZINPRODUKTS. Diese Internationale Norm gilt nicht fŸr die medizinische Beurteilung in Bezug auf die Anwendung von Medizinprodukten. Sie legt keine Werte fŸr die Vertretbarkeit der RISIKEN fest. Diese Internationale Norm fordert nicht, dass der HERSTELLER Ÿber ein formelles QualitŠtssystem verfŸgt. Das RISIKOMANAGEMENT kann jedoch ein integraler Bestandteil eines QualitŠtssystems sein (siehe zum Beispiel Tabelle G.1).
2
Begriffe und DeÞnitionen
2.1 Begleitpapiere Unterlagen, die einem MEDIZINPRODUKT oder einem Zubehšr beigefŸgt sind und sŠmtliche wichtigen Angaben fŸr den Betreiber, Anwender, Errichter oder Zusammenbauer eines Medizinproduktes enthalten, insbesondere in Bezug auf die Sicherheit ANMERKUNG
Auf der Grundlage von IEC 60601-1:1988, DeÞnition 2.1.4.
2.2 Schaden physische Verletzung oder SchŠdigung der Gesundheit von Menschen oder SchŠdigung von GŸtern oder der Umwelt [ISO/IEC Guide 51:1999, DeÞnition 3.3]
2.3 GefŠhrdung potentielle Schadensquelle [ISO/IEC Guide 51:1999, DeÞnition 3.5]
2.4 GefŠhrdungssituation
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Zustand, in dem Menschen, GŸter oder die Umwelt einer oder mehreren GefŠhrdungen ausgesetzt sind [ISO/IEC Guide 51:1999, DeÞnition 3.6]
2.5 BestimmungsgemŠ§er Gebrauch/Zweckbestimmung Anwendung eines Produkts, eines Verfahrens oder einer Leistung nach den durch den HERSTELLER gelieferten SpeziÞkationen, Anweisungen und Angaben
2.6 Hersteller die natŸrliche oder juristische Person, die fŸr die Auslegung, Herstellung, Verpackung und Etikettierung eines MEDIZINPRODUKTS im Hinblick auf das Inverkehrbringen im eigenen Namen verantwortlich ist, unabhŠngig davon, ob diese TŠtigkeiten von dieser Person oder stellvertretend fŸr diese von einer dritten Person ausgefŸhrt werden
Seite 5 EN ISO 14971:2000
2.7 Medizinprodukt alle einzeln oder miteinander verbunden verwendeten Instrumente, Apparate, Vorrichtungen, Stoffe oder anderen GegenstŠnde, einschlie§lich der fŸr ein einwandfreies Funktionieren des Medizinprodukts eingesetzten Software, die vom HERSTELLER zur Anwendung fŸr Menschen fŸr folgende Zwecke bestimmt sind: Ð Erkennung, VerhŸtung, †berwachung, Behandlung oder Linderung von Krankheiten; Ð Erkennung, †berwachung, Behandlung, Linderung oder Kompensierung von Verletzungen oder Behinderungen; Ð Untersuchung, Ersatz oder VerŠnderung des anatomischen Aufbaus oder eines physiologischen Vorgangs; Ð EmpfŠngnisregelung, und deren bestimmungsgemŠ§e Hauptwirkung im oder am menschlichen Kšrper weder durch pharmakologische oder immunologische Mittel noch metabolisch erreicht wird, deren Wirkungsweise aber durch solche Mittel unterstŸtzt werden kann [ISO 13485:1996, DeÞnition 3.1]
2.8 Nachweis Information, deren Richtigkeit bewiesen werden kann, und die auf der Tatsache beruht, welche durch Beobachtung, Messung, Untersuchung oder durch andere Ermittlungsverfahren gewonnen sind [ISO 8402:1994, DeÞnition 2.19]
2.9 Verfahren festgelegte Art und Weise, eine TŠtigkeit auszufŸhren [ISO 8402:1994, DeÞnition 1.3]
2.10 Prozess Satz von in Wechselbeziehungen stehenden Mitteln und TŠtigkeiten, die Eingaben in Ergebnisse umgestalten [ISO 8402:1994, DeÞnition 1.2]
2.11 Aufzeichnung Dokument, das einen Nachweis Ÿber eine ausgefŸhrte TŠtigkeit oder Ÿber erzielte Ergebnisse enthŠlt [ISO 8402:1994, DeÞnition 3.15]
2.12 Restrisiko © DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Risiko, das nach der Anwendung von Schutzma§nahmen verbleibt [ISO/IEC Guide 51:1999, DeÞnition 3.9]
2.13 Risiko Kombination der Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines SCHADENS und des SCHWEREGRADES dieses SCHADENS [ISO/IEC Guide 51:1999, DeÞnition 3.2]
2.14 Risikoanalyse systematische Auswertung verfŸgbarer Informationen, um GefŠhrdungen abzuschŠtzen [ISO/IEC Guide 51:1999, DeÞnition 3.10]
zu identiÞzieren und RISIKEN
Seite 6 EN ISO 14971:2000
2.15 Risikobeurteilung Gesamtheit des Verfahrens, das RISIKOANALYSE und RISIKOBEWERTUNG umfasst [ISO/IEC Guide 51:1999, DeÞnition 3.12]
2.16 Risikokontrolle Prozess, durch den Entscheidungen herbeigefŸhrt werden und Schutzma§nahmen implementiert werden, um Risiken zu reduzieren oder um sie in festgelegten Grenzen zu halten
2.17 Risikobewertung Beurteilung auf der Grundlage einer RISIKOANALYSE, ob auf der Basis der von der Gesellschaft anerkannten Werte ein vertretbares RISIKO in einem gegebenen Zusammenhang erreicht worden ist ANMERKUNG
Auf der Grundlage von ISO/IEC Guide 51:1999, DeÞnition 3.11 und 3.7.
2.18 Risikomanagement systematische Anwendung von ManagementgrundsŠtzen, VERFAHREN und Praktiken auf die Analyse, Bewertung und Kontrolle von RISIKEN
2.19 Risikomanagement-Akte Zusammenstellung von AUFZEICHNUNGEN und sonstigen Dokumenten, die durch den RisikomanagementProzess erzeugt werden und nicht notwendigerweise an einer Stelle sein mŸssen
2.20 Sicherheit Freiheit von unvertretbaren RISIKEN [ISO/IEC Guide 51:1999, DeÞnition 3.1]
2.21 Schweregrad Ma§ der mšglichen Folgen einer GEF€HRDUNG
2.22 © DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
VeriÞzierung BestŠtigung aufgrund einer Untersuchung und durch Bereitstellung eines NACHWEISES, dass festgelegte Forderungen erfŸllt worden sind ANMERKUNG Im Design bezieht sich die VERIFIZIERUNG auf den PROZESS der Untersuchung des Ergebnisses einer gegebenen TŠtigkeit, durch die die KonformitŠt mit der festgelegten Anforderung fŸr diese TŠtigkeit festgestellt wird. (ISO 8402:1994, DeÞnition 2.17)
3 3.1
Allgemeine Anforderungen an das RISIKOMANAGEMENT Nationale oder regionale gesetzliche Anforderungen
Aufgrund der gro§en Vielfalt von MEDIZINPRODUKTEN, die durch diese Norm erfasst werden, und der unterschiedlichen nationalen oder regionalen Vorschriften fŸr Anforderungen an diese Produkte, gelten 3.3 und 3.4 entsprechend.
Seite 7 EN ISO 14971:2000
3.2
RISIKOMANAGEMENT-PROZESS
Der HERSTELLER muss einen PROZESS festlegen und aufrechterhalten, um die mit einem MEDIZINPRODUKT verbundenen GEF€HRDUNGEN zu identiÞzieren, um die damit verbundenen RISIKEN einzuschŠtzen und zu bewerten, diese RISIKEN zu kontrollieren und die Wirksamkeit der Kontrolle zu Ÿberwachen. Dieser PROZESS muss dokumentiert werden und folgende Elemente enthalten: Ð RISIKOANALYSE; Ð RISIKOBEWERTUNG; Ð RISIKOKONTROLLE; und Ð Informationen aus den der Produktion nachgelagerten Phasen. Wo ein dokumentierter Design-PROZESS vorliegt, muss er die entsprechenden Teile des RISIKOMANAGEMENT-PROZESSES enthalten. ANMERKUNG 1 Ein dokumentierter Design-PROZESS kann angewendet werden, um die SICHERHEIT in systematischer Weise zu behandeln, und besonders um die frŸhe Erkennung von GEF€HRDUNGEN in komplexen Systemen und Umgebungen zu ermšglichen. ANMERKUNG 2
Bild 1 zeigt eine schematische Darstellung des RISIKOMANAGEMENT-PROZESSES.
ANMERKUNG 3
Siehe Literaturhinweise.
Die Einhaltung der Anforderungen wird durch Besichtigen der RISIKOMANAGEMENT-AKTE ŸberprŸft.
3.3
Verantwortlichkeiten der Leitung
Der HERSTELLER muss: a) seine GrundsŠtze zur Festlegung vertretbarer RISIKEN unter BerŸcksichtigung einschlŠgiger Normen und nationaler oder regionaler Vorschriften bestimmen; b) die VerfŸgbarkeit geeigneter Mittel sicherstellen; c) die Bestellung ausgebildeten Personals (siehe 3.4) fŸr Management, DurchfŸhrung von Arbeiten und von BewertungsaktivitŠten sicherstellen und d) die Ergebnisse der RISIKOMANAGEMENT-AktivitŠten in festgelegten AbstŠnden ŸberprŸfen, um die fortlaufende Eignung und Wirksamkeit des RISIKOMANAGEMENT-PROZESSES sicherzustellen. Die oben angefŸhrten Punkte mŸssen in der RISIKOMANAGEMENT-AKTE dokumentiert werden. Die Einhaltung der Anforderungen wird durch Besichtigen der RISIKOMANAGEMENT-AKTE ŸberprŸft.
3.4
QualiÞkation des Personals
Der HERSTELLER muss sicherstellen, dass zu denjenigen Personen, die RISIKOMANAGEMENT-Aufgaben ausŸben, solche Personen gehšren, deren Wissen und Erfahrung fŸr die ihnen erteilten Aufgaben geeignet ist. Im gegebenen Fall muss dies das Wissen und die Erfahrung Ÿber das MEDIZINPRODUKT und seine Anwendung sowie Ÿber Techniken des RISIKOMANAGEMENTS einschlie§en. †ber die QualiÞkation sind entsprechende AUFZEICHNUNGEN zu fŸhren. Die Einhaltung der Anforderungen wird durch Besichtigen der entsprechenden AUFZEICHNUNGEN ŸberprŸft. © DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
3.5
RISIKOMANAGEMENTPLAN
FŸr das jeweilige MEDIZINPRODUKT oder Zubehšr muss der HERSTELLER entsprechend dem RISIKOMANAGEMENT-PROZESS einen RISIKOMANAGEMENTPLAN erarbeiten. Der RISIKOMANAGEMENTPLAN muss Teil der RISIKOMANAGEMENT-AKTE sein. Dieser Plan muss Folgendes enthalten: a) Anwendungsbereich des Planes, wobei das MEDIZINPRODUKT und die Abschnitte seiner Lebenszyklusphasen, fŸr die der Plan gilt, festzulegen und zu beschreiben sind; b) einen Plan fŸr die VERIFIZIERUNG; c) Zuordnung der Verantwortlichkeiten; d) Anforderungen an die Bewertung der RISIKOMANAGEMENT-AKTIVIT€TEN und e) Kriterien fŸr die Vertretbarkeit der RISIKEN. ANMERKUNG Die Kriterien fŸr die Vertretbarkeit der Risiken tragen viel dazu bei, um die endgŸltige Wirksamkeit des RISIKOMANAGEMENT-PROZESSES zu bestimmen. Siehe Anhang E zur ErlŠuterung, wie solche Kriterien festzulegen sind.
Seite 8 EN ISO 14971:2000 RISIKOANALYSE ¨
Festlegung des BESTIMMUNGSGEM€SSEN GEBRAUCHS/der ZWECKBESTIMMUNG
¨
IdentiÞzierung der GEF€HRDUNGEN
¨
RISIKO-EinschŠtzung
RISIKOBEURTEILUNG
RISIKOBEWERTUNG ¨
Entscheidungen Ÿber die Vertretbarkeit der RISIKEN
RISIKOKONTROLLE ¨
Analyse der Optionen
¨
Umsetzung
¨
EINSCH€TZUNG des RESTRISIKOS
¨
Vertretbarkeit des GESAMTRISIKOS
RISIKOMANAGEMENT
Informationen aus den der Produktion nachgelagerten Phasen ¨
Erfahrungen aus der Marktbeobachtung
¨
Bewertung der Erfahrungen des RISIKO-MANAGEMENTS Bild 1 Ð Schematische Darstellung des RISIKOMANAGEMENT-PROZESSES
Wenn der Plan sich wŠhrend des Lebenszyklus des MEDIZINPRODUKTS Šndert, muss eine Aufzeichnung der €nderungen in der RISIKOMANAGEMENT-AKTE aufbewahrt werden. Die Einhaltung der Anforderungen wird durch Besichtigen der RISIKOMANAGEMENT-AKTE ŸberprŸft.
3.6
RISIKOMANAGEMENT-AKTE
FŸr das jeweilige MEDIZINPRODUKT oder Zubehšr mŸssen die Ergebnisse der RISIKOMANAGEMENTAKTIVIT€TEN aufgezeichnet und in der RISIKOMANAGEMENT- AKTE aufbewahrt werden.
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ANMERKUNG 1 Die AUFZEICHNUNGEN und sonstigen Dokumente, die die RISIKOMANAGEMENT-AKTE ausmachen, dŸrfen auch Teil anderer Dokumente oder Akten sein, die zum Beispiel fŸr ein QualitŠtssicherungssystem eines HERSTELLERS erforderlich sind. ANMERKUNG 2 Die RISIKOMANAGEMENT-AKTE muss nicht sŠmtliche Dokumente physisch enthalten, die sich auf diese Norm beziehen. Sie sollte jedoch mindestens Verweisungen oder Hinweise auf alle geforderten Dokumente enthalten. Der HERSTELLER sollte in der Lage sein, die als Verweis in der RISIKOMANAGEMENT-AKTE enthaltenen Angaben in anzgemessener Zeit zusammenzustellen.
4 4.1
RISIKOANALYSE (Schritte 1, 2 und 3 in Bild 2) Verfahren der Risikoanalyse
Eine RISIKOANALYSE, wie in 4.2 bis 4.4 beschrieben, muss durchgefŸhrt werden und die DurchfŸhrung und die Ergebnisse mŸssen in der RISIKOMANAGEMENT-AKTE aufgezeichnet werden. ANMERKUNG Wenn eine RISIKOANALYSE fŸr ein Šhnliches MEDIZINPRODUKT vorliegt, darf diese als Referenz benutzt werden unter der Voraussetzung, dass nachgewiesen wird, dass die Prozesse Šhnlich sind oder dass die vorgenommenen €nderungen zu keinen signiÞkanten Unterschieden in den Ergebnissen fŸhren. Grundlage dafŸr sollte eine systematische Bewertung der VerŠnderungen und der Art und Weise, wie diese die verschiedenen vorhandenen GEF€HRDUNGEN beeinßussen kšnnen, sein.
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Bild 2 Ð †berblick Ÿber die TŠtigkeiten des auf MEDIZINPRODUKTE angewandten RISIKOMANAGEMENTS
Seite 10 EN ISO 14971:2000 ZusŠtzlich zu den in 4.2 bis 4.4 geforderten AUFZEICHNUNGEN muss die Dokumentation von DurchfŸhrung und Ergebnissen der RISIKOANALYSE mindestens Folgendes enthalten: a) eine Beschreibung und IdentiÞzierung des MEDIZINPRODUKTS oder Zubehšrs, das Gegenstand der Analyse war; b) die IdentitŠt der Person(en) und der Organisation, die die RISIKOANALYSE durchfŸhrten; c) das Datum der Analyse. Die Einhaltung der Anforderungen wird durch Besichtigen der RISIKOMANAGEMENT-AKTE ŸberprŸft.
4.2
BESTIMMUNGSGEM€SSER GEBRAUCH/ZWECKBESTIMMUNG und Feststellung der Merkmale, die sich auf die SICHERHEIT des MEDIZINPRODUKTS beziehen (Schritt 1 in Bild 2)
FŸr das jeweilige MEDIZINPRODUKT oder Zubehšr muss der HERSTELLER den BESTIMMUNGSGEM€SSEN GEBRAUCH/die ZWECKBESTIMMUNG und jeglichen vernŸnftigerweise vorhersehbaren Missbrauch beschreiben. Der HERSTELLER muss eine Aufstellung aller qualitativen und quantitativen Merkmale erarbeiten, die die SICHERHEIT des MEDIZINPRODUKTS beeinßussen kšnnten, und im gegebenen Fall ihre festgelegten Grenzwerte (siehe ANMERKUNG 1) außisten. Diese Aufzeichnungen sind in der RISIKOMANAGEMENTAKTE aufzubewahren. ANMERKUNG 1 dienen kšnnen.
Anhang A enthŠlt Fragen, die als nŸtzlicher Leitfaden fŸr die Erarbeitung einer solchen Aufstellung
ANMERKUNG 2 ZusŠtzliche ErlŠuterungen zu Techniken der RISIKOANALYSE fŸr IN-VITRO-DIAGNOSTIKA werden in Anhang B gegeben. ANMERKUNG 3 ZusŠtzliche ErlŠuterungen zu Techniken der RISIKOANALYSE fŸr toxikologische GEF€HRDUNGEN werden in Anhang C gegeben.
Die Einhaltung der Anforderungen wird durch Besichtigen der RISIKOMANAGEMENT-AKTE ŸberprŸft.
4.3
Feststellung bekannter oder vorhersehbarer GEF€HRDUNGEN (Schritt 2)
Der HERSTELLER muss eine Liste der bekannten und vorhersehbaren GEF€HRDUNGEN erarbeiten, die mit dem MEDIZINPRODUKT sowohl im Normalzustand als auch unter Fehlerbedingungen in Verbindung stehen. FrŸher bereits erkannte GEF€HRDUNGEN mŸssen gekennzeichnet sein. Diese Liste muss in der RISIKOMANAGEMENT-AKTE aufbewahrt werden. Vorhersehbare Folgen von Ereignissen, die zu einer GEF€HRDENDEN SITUATION fŸhren kšnnen, mŸssen berŸcksichtigt und aufgezeichnet werden. ANMERKUNG 1 Als GedŠchtnisstŸtze kšnnen die in Anhang D und fŸr IN-VITRO-DIAGNOSTIKA in Anhang B.2 aufgefŸhrten Beispiele mšglicher GEF€HRDUNGEN dienen. ANMERKUNG 2 Zur Feststellung nicht bereits vorher bekannter GEF€HRDUNGEN kšnnen systematische Verfahren, die die speziÞsche Situation behandeln, angewandt werden (siehe Anhang F).
Die Einhaltung der Anforderungen wird durch Besichtigen der RISIKOMANAGEMENT-AKTE ŸberprŸft.
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4.4
EinschŠtzung der RISIKEN fŸr jede GEF€HRDUNG (Schritt 3)
FŸr jede festgestellte GEF€HRDUNG ist das RISIKO (RISIKEN) sowohl im Normalzustand als auch unter Fehlerbedingungen unter Verwendung verfŸgbarer Informationen oder Daten einzuschŠtzen. FŸr GEF€HRDUNGEN, bei denen die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines SCHADENS nicht eingeschŠtzt werden kann, ist eine Aufstellung der mšglichen Folgen der GEF€HRDUNG zu erarbeiten. Die EinschŠtzung des RISIKOS (RISIKEN) muss in der RISIKOMANAGEMENT-AKTE aufgezeichnet werden. Jedes System das fŸr die qualitative oder quantitative Einteilung von WahrscheinlichkeitsschŠtzungen oder Schweregraden benutzt wird, muss in der RISIKOMANAGEMENT-AKTE aufgezeichnet werden. ANMERKUNG 1 Die EinschŠtzung des RISIKOS schlie§t eine Analyse der Wahrscheinlichkeit des Auftretens und der Folgen ein. AbhŠngig vom Anwendungsgebiet ist es mšglich, nur bestimmte Elemente des PROZESSES der RISIKOEinschŠtzung zu berŸcksichtigen. Es kann zum Beispiel in einigen FŠllen unnštig sein, Ÿber eine erste Analyse der GEF€HRDUNG und ihrer Folgen hinauszugehen. ANMERKUNG 2 Die EinschŠtzung des RISIKOS kann quantitativ oder qualitativ erfolgen. Methoden der EinschŠtzung des RISIKOS einschlie§lich solcher, die sich aus systemischen Fehlern ergeben, werden in Anhang E beschrieben. Anhang B.3 gibt nŸtzliche Informationen fŸr die EinschŠtzung von RISIKEN bei IN-VITRO-DIAGNOSTIKA.
Seite 11 EN ISO 14971:2000 ANMERKUNG 3 beschrieben.
Einige Techniken, die fŸr die Analyse von RISIKEN angewendet werden kšnnen, sind in Anhang F
ANMERKUNG 4 aus:
Informationen oder Daten fŸr die EinschŠtzung von RISIKEN kšnnen zum Beispiel entnommen werden
Ð
veršffentlichten Normen;
Ð
wissenschaftlich-technischen Daten;
Ð
Einsatzdaten von bereits in Anwendung beÞndlichen MEDIZINPRODUKTEN einschlie§lich veršffentlichter Berichte Ÿber ZwischenfŠlle;
Ð
Gebrauchstauglichkeitsuntersuchungen mit typischen Anwendern;
Ð
klinischen Nachweisen;
Ð
Ergebnissen geeigneter Untersuchungen;
Ð
Expertenmeinungen;
Ð
externen QualitŠtsbewertungsverfahren (Schemata).
Die Einhaltung der Anforderungen wird durch Besichtigen der RISIKOMANAGEMENT-AKTE ŸberprŸft.
5
RISIKOBEWERTUNG (Schritt 4)
FŸr jede festgestellte GEF€HRDUNG muss der HERSTELLER unter Anwendung der im RISIKOMANAGEMENT-PLAN festgelegten Kriterien entscheiden, ob das eingeschŠtzte RISIKO (RISIKEN) so gering ist (sind), dass eine Risikominderung nicht weiterverfolgt werden muss; dann gelten 6.2 bis 6.6 nicht fŸr diese GEF€HRDUNG (d. h., weiteres Vorgehen ab 6.7). Die Ergebnisse der RISIKOBEWERTUNG mŸssen in der RISIKOMANAGEMENT-AKTE aufgezeichnet werden. ANMERKUNG 1
ErlŠuterungen zur Entscheidung Ÿber die Vertretbarkeit von RISIKEN beÞnden sich in Anhang E.3.
ANMERKUNG 2 Die Anwendung einschlŠgiger Normen als Teil der Kriterien fŸr das Design des MEDIZINPRODUKTS kann RISIKOKONTROLL-AKTIVIT€TEN begrŸnden, welche die Anwendung von Abschnitt 6.3 bis 6.6 erforderlich macht.
Die Einhaltung der Anforderungen wird durch Besichtigen der RISIKOMANAGEMENT-AKTE ŸberprŸft.
6 6.1
RISIKOKONTROLLE (Schritte 5Ð10) Risikominderung
Wenn eine Minderung des RISIKOS erforderlich ist, muss der HERSTELLER dem PROZESS nach 6.2 bis 6.7 folgen, um das RISIKO (RISIKEN) zu kontrollieren, so dass das/die mit jeder GEF€HRDUNG verbundene(n) RESTRISIKO/RESTRISIKEN als vertretbar beurteilt werden kann/kšnnen.
6.2
Analyse der Optionen (Schritt 5)
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Der HERSTELLER muss Ma§nahmen der RISIKOKONTROLLE festlegen, die sich eignen, um das RISIKO (die RISIKEN) auf einen vertretbaren Grad zu mindern. Die RISIKOKONTROLLE muss aus einem integrierten Verfahren bestehen, in dem der HERSTELLER eine oder mehrere der folgenden Ma§nahmen in der aufgefŸhrten Rangordnung benutzen muss: a) direkte Sicherheit durch Design; b) Schutzvorrichtungen/-ma§nahmen im Medizinprodukt selbst oder im Herstellungsprozess; c) Informationen zur SICHERHEIT. ANMERKUNG 1 Ma§nahmen der RISIKOKONTROLLE kšnnen den SCHWEREGRAD des mšglichen SCHADENS oder die Wahrscheinlichkeit des Auftretens des SCHADENS mindern oder beides bewirken. ANMERKUNG 2 Technische Normen behandeln die direkte, die durch Schutzma§nahmen hergestellte und die beschreibende SICHERHEIT fŸr viele Medizinprodukte. Diese sollten als Teil des RISIKOMANAGEMENT-PROZESSES herangezogen werden. Siehe auch Anhang G.
Die ausgewŠhlten Ma§nahmen der RISIKOKONTROLLE mŸssen in der RISIKOMANAGEMENT-AKTE aufgezeichnet werden. Wenn der HERSTELLER wŠhrend der Analyse der Optionen feststellt, dass eine weitere Minderung des RISIKOS nicht praktikabel ist, muss der HERSTELLER eine Risiko/Nutzen-Analyse des RESTRISIKOS durchfŸhren (siehe 6.5); andernfalls muss der HERSTELLER mit der Umsetzung der ausgewŠhlten Ma§nahmen der RISIKOKONTROLLE fortfahren. Die Einhaltung der Anforderungen wird durch Besichtigen der RISIKOMANAGEMENT-AKTE ŸberprŸft.
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6.3
Umsetzung von Ma§nahmen zur RISIKOKONTROLLE (Schritt 6)
Der HERSTELLER muss die in 6.2 ausgewŠhlten Ma§nahmen der RISIKOKONTROLLE umsetzen. Die Ma§nahmen, die zur RISIKOKONTROLLE verwendet werden, mŸssen in der RISIKOMANAGEMENT-AKTE aufgezeichnet werden. Die Wirksamkeit der Ma§nahmen zur RISIKOKONTROLLE mŸssen veriÞziert werden und die Ergebnisse mŸssen in der RISIKOMANAGEMENT-AKTE aufgezeichnet werden. Die Umsetzung der Ma§nahmen zur RISIKOKONTROLLE muss veriÞziert werden. Auch diese VERIFIZIERUNG muss in der RISIKOMANAGEMENT-AKTE aufgezeichnet werden. Die Einhaltung der Anforderungen wird durch Besichtigen der RISIKOMANAGEMENT-AKTE ŸberprŸft.
6.4
BEWERTUNG des RESTRISIKOS (Schritt 7)
Jedes RESTRISIKO, das nach der DurchfŸhrung der Ma§nahmen zur RISIKOKONTROLLE verbleibt, muss anhand der im RISIKOMANAGEMENT-PLAN festgelegten Kriterien bewertet werden. Die Ergebnisse dieser Bewertung mŸssen in der RISIKOMANAGEMENT-AKTE aufgezeichnet werden. Wenn das RESTRISIKO diese Kriterien nicht erfŸllt, mŸssen weitere Ma§nahmen zur RISIKOKONTROLLE angewendet werden (siehe 6.2). Wenn das RESTRISIKO als vertretbar beurteilt wird, mŸssen alle relevanten Angaben zur ErklŠrung des RESTRISIKOS (der RESTRISIKEN) in den jeweiligen vom HERSTELLER zu liefernden Begleitpapieren enthalten sein. Die Einhaltung der Anforderungen wird durch Besichtigen der RISIKOMANAGEMENT-AKTE und der Begleitpapiere ŸberprŸft.
6.5
Risiko/Nutzen-Analyse (Schritt 8)
Wenn das RESTRISIKO unter Anwendung der im RISIKOMANAGEMENT-PLAN festgelegten Kriterien als unvertretbar beurteilt wird und weitere Ma§nahmen der RISIKOKONTROLLE nicht praktikabel sind, muss der HERSTELLER Daten und Literatur Ÿber den medizinischen Nutzen des BESTIMMUNGSGEM€SSEN GEBRAUCHS/der ZWECKBESTIMMUNG sammeln und bewerten, um zu bestimmen, ob der medizinische Nutzen das RESTRISIKO Ÿberwiegt. Wenn dieser Nachweis nicht den Schluss unterstŸtzt, dass der medizinische Nutzen das RESTRISIKO Ÿberwiegt, dann bleibt das RISIKO unvertretbar. Wenn der medizinische Nutzen das RESTRISIKO Ÿberwiegt, dann wird verfahren nach 6.6, und relevante Informationen, die erforderlich sind, um das RESTRISIKO zu erklŠren, mŸssen in den entsprechenden Begleitpapieren, die vom HERSTELLER zu liefern sind, enthalten sein. Die Ergebnisse dieser Bewertung mŸssen in der RISIKOMANAGEMENT-AKTE aufgezeichnet werden. Die Einhaltung der Anforderungen wird durch Besichtigen der RISIKOMANAGEMENT-AKTE und der Begleitpapiere ŸberprŸft.
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6.6
Weitere verursachte GEF€HRDUNGEN (Schritt 9)
Die Ma§nahmen der RISIKOKONTROLLE mŸssen ŸberprŸft werden, um festzustellen, ob weitere GEF€HRDUNGEN verursacht wurden. Wenn irgendwelche neuen GEF€HRDUNGEN durch Ma§nahmen der RISIKOKONTROLLE hervorgerufen wurden, mŸssen die damit verbundenen RISIKEN bewertet werden (siehe 4.4). Die Ergebnisse dieser Bewertung mŸssen in der RISIKOMANAGEMENT-AKTE aufgezeichnet werden. Die Einhaltung der Anforderungen wird durch Besichtigen der RISIKOMANAGEMENT-AKTE ŸberprŸft.
6.7
VollstŠndigkeit der RISIKOBEWERTUNG (Schritt 10)
Der HERSTELLER muss sicherstellen, dass die von allen festgestellten GEF€HRDUNGEN ausgehenden RISIKEN bewertet wurden. Die Ergebnisse dieser Bewertung mŸssen in der RISIKOMANAGEMENT-AKTE aufgezeichnet werden. Die Einhaltung der Anforderungen wird durch Besichtigen der RISIKOMANAGEMENT-AKTE ŸberprŸft.
7
Gesamt-RESTRISIKOBEWERTUNG (Schritt 11)
Nachdem alle Ma§nahmen der RISIKOKONTROLLE umgesetzt und veriÞziert wurden, muss der Hersteller entscheiden, ob das durch das MEDIZINPRODUKT verursachte Gesamt-RESTRISIKO unter Anwendung der im RISIKOMANAGEMENT-PLAN festgelegten Kriterien vertretbar ist. Wenn das Gesamt-RESTRISIKO unter
Seite 13 EN ISO 14971:2000 Anwendung der im RISIKOMANAGEMENT-PLAN festgelegten Kriterien als inakzeptabel beurteilt wird, muss der HERSTELLER Daten und Literatur Ÿber den medizinischen Nutzen des BESTIMMUNGSGEM€SSEN GEBRAUCHS/der ZWECKBESTIMMUNG sammeln und bewerten, um zu bestimmen, ob der medizinische Nutzen das RESTRISIKO Ÿberwiegt. Wenn dieser Nachweis nicht den Schluss unterstŸtzt, dass der medizinische Nutzen das RESTRISIKO Ÿberwiegt, dann bleibt das RISIKO unvertretbar. Die Ergebnisse der GesamtRESTRISIKOBEWERTUNG mŸssen in der RISIKOMANAGEMENT-AKTE aufgezeichnet werden. Die Einhaltung der Anforderungen wird durch Besichtigen der RISIKOMANAGEMENT-AKTE ŸberprŸft.
8
RISIKOMANAGEMENT-Bericht (Schritt 12)
Die Ergebnisse des RISIKOMANAGEMENT-PROZESSES mŸssen in einem RISIKOMANAGEMENT-Bericht aufgezeichnet werden. Der RISIKOMANAGEMENT-Bericht muss fŸr jede GEF€HRDUNG die R†CKVERFOLGBARKEIT auf die RISIKOANALYSE, die RISIKOBEWERTUNG und die DurchfŸhrung und VERIFIZIERUNG der Ma§nahmen zur RISIKOKONTROLLE ermšglichen; er muss die Beurteilung enthalten, dass das RESTRISIKO (die RESTRISIKEN) vertretbar ist (sind). Der RISIKOMANAGEMENT-Bericht muss einen Teil der RISIKOMANAGEMENT-AKTE darstellen. ANMERKUNG
Dieser Bericht kann auf Papier oder auf elektronischen Medien abgefasst sein.
Die Einhaltung der Anforderungen wird durch Besichtigen des RISIKOMANAGEMENT-Berichts ŸberprŸft.
9
Informationen aus den der Produktion nachgelagerten Phasen (Schritt 13)
Der HERSTELLER muss ein systematisches Verfahren zur Auswertung der Informationen Ÿber das MEDIZINPRODUKT oder Šhnliche Produkte in den der Produktion nachgelagerten Phasen festlegen und aufrechterhalten. Die Informationen mŸssen auf eine mšgliche SICHERHEITS-Relevanz bewertet werden, insbesondere: a) ob vorher nicht erkannte GEF€HRDUNGEN vorliegen; b) ob das sich aus einer GEF€HRDUNG ergebende eingeschŠtzte RISIKO (die RISIKEN) nicht lŠnger vertretbar ist (sind); c) ob die ursprŸngliche Beurteilung auf andere Weise ihre GŸltigkeit verloren hat. Wenn eine der oben genannten Bedingungen erfŸllt ist, mŸssen die Ergebnisse der Bewertung als input in den RISIKOMANAGEMENT-PROZESS zurŸckßie§en (siehe 4.4). Im Licht solcher fŸr die SICHERHEIT relevanten Informationen muss eine †berprŸfung der entsprechenden Schritte des RISIKOMANAGEMENT-PROZESSES fŸr das MEDIZINPRODUKT in Betracht gezogen werden. Wenn die Mšglichkeit besteht, dass das RESTRISIKO oder seine Vertretbarkeit sich verŠndert hat, mŸssen die Auswirkungen auf vorher umgesetzte Ma§nahmen der RISIKOKONTROLLE bewertet werden. Diese Ergebnisse dieser Bewertung mŸssen in der RISIKOMANAGEMENT-AKTE aufgezeichnet werden. ANMERKUNG 1 Einige Gesichtspunkte der †berwachung in den der Produktion nachgelagerten Phasen sind Gegenstand nationaler oder regionaler Vorschriften. In einigen FŠllen kšnnen zusŠtzliche Ma§nahmen, z. B. vorbeugende Auswertungen in den der Produktion nachgelagerten Phasen, erforderlich werden.
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ANMERKUNG 2 Siehe auch ISO 13485:1996, 4.14 ãCorrective and preventive actionÒ und ãParticular requirements for all medical devicesÒ. ANMERKUNG 3 Informationen kšnnen in jeder Phase des Lebenszyklus des MEDIZINPRODUKTS, vom Anbeginn bis in die der Produktion nachgelagerten Phasen, gefunden werden.
Die Einhaltung der Anforderungen wird durch Besichtigen der Dokumentation des RISKOMANAGEMENTPROZESSES und der RISIKOMANAGEMENT-AKTE ŸberprŸft.
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Anhang A (informativ) Fragen zur Feststellung von Eigenschaften eines MEDIZINPRODUKTS, die Auswirkungen auf die SICHERHEIT haben kšnnten
A.1
Allgemeines
Der erste Schritt bei der Feststellung von GEF€HRDUNGEN ist die Untersuchung des MEDIZINPRODUKTS auf Eigenschaften, die die SICHERHEIT beeintrŠchtigen kšnnten. Eine Mšglichkeit, dies zu tun, ist eine Reihe von Fragen Ÿber Herstellung, Anwendung und endgŸltige Entsorgung des MEDIZINPRODUKTS zu stellen. Wenn diese Fragen vom Standpunkt aller Betroffenen aus gestellt werden, d. h. Anwender, Instandhalter, Patienten usw., kann ein vollstŠndigeres Bild davon entstehen, wo die mšglichen GEF€HRDUNGEN gefunden werden kšnnen. Die folgenden Fragen kšnnen den Leser bei der Feststellung aller mšglichen GEF€HRDUNGEN fŸr das zu untersuchende MEDIZINPRODUKT unterstŸtzen. Die Aufstellung ist nicht erschšpfend, und dem Leser wird dringend geraten, zusŠtzliche Fragen hinzuzufŸgen, die fŸr das jeweilige MEDIZINPRODUKT zutreffend sein kšnnen.
A.2 A.2.1
Fragen Welches ist der BESTIMMUNGSGEM€SSE GEBRAUCH/die ZWECKBESTIMMUNG und wie ist das MEDIZINPRODUKT anzuwenden?
Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, beinhalten den vorgesehenen Anwender, seine mentalen und physischen FŠhigkeiten, seine erforderlichen Fertigkeiten und Kenntnisse, seine Schulung, ergonomische Gesichtspunkte, in welcher Umgebung das Produkt eingesetzt werden soll, wer es installiert und ob der Patient die Anwendung des MEDIZINPRODUKTS steuern oder beeinßussen kann. Besonders berŸcksichtigt werden sollten vorgesehene Anwender mit besonderen BedŸrfnissen, wie Behinderte, Šltere Menschen und Kinder. Ihre besonderen BedŸrfnisse kšnnten die Hilfe einer anderen Person einbeziehen, um die Anwendung eines MEDIZINPRODUKTS zu ermšglichen. Ist das MEDIZINPRODUKT fŸr die Anwendung durch Personen mit unterschiedlichem Kenntnisniveau und kulturellem Hintergrund vorgesehen? Welches ist die vorgesehene Rolle des MEDIZINPRODUKTS bei der Erkennung, VerhŸtung, †berwachung, Behandlung oder Linderung von Krankheiten, bei der Kompensierung von Verletzungen oder Behinderungen, bei Ersatz oder VerŠnderung der Anatomie oder bei der EmpfŠngnisregelung? Ist das MEDIZINPRODUKT lebenserhaltend oder lebensunterstŸtzend? Ist eine besondere Handlung notwendig im Falle eines Ausfalles des Medizinprodukts? Gibt es besondere Bedenken Ÿber das Design der Schnittstellen-Merkmale, die zu unbeabsichtigten Bedienfehlern beitragen kšnnten (siehe A.2.27).
A.2.2
Ist es vorgesehen, dass das MEDIZINPRODUKT mit dem Patienten oder anderen Personen in BerŸhrung kommt?
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Zu den Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, zŠhlen der vorgesehene Kontakt, d. h. Oberߊchenkontakt, invasiver Kontakt und/oder Implantatation sowie fŸr jeden Kontakt dessen Dauer und HŠuÞgkeit.
A.2.3
Welche Werkstoffe und/oder Bauteile sind in das MEDIZINPRODUKT integriert oder werden zusammen mit dem MEDIZINPRODUKT verwendet oder kommen in BerŸhrung mit ihm?
Zu den Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, zŠhlt, ob Eigenschaften, die fŸr die SICHERHEIT relevant sind, bekannt sind.
A.2.4
Wird dem Patienten Energie zugefŸhrt und/oder entzogen?
Zu den Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, zŠhlen die Ÿbertragene Energieart und deren Steuerung, Beschaffenheit, Menge sowie deren Dauer.
A.2.5
Werden dem Patienten Substanzen zugefŸhrt und/oder entzogen?
Zu den Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, zŠhlt, ob die Stoffe zugefŸhrt oder abgefŸhrt werden, ob es sich um eine Einzelsubstanz oder eine Reihe von Substanzen handelt, die maximalen und minimalen Zufuhrraten und deren Steuerung.
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A.2.6
Bearbeitet das MEDIZINPRODUKT biologische Substanzen zur anschlie§enden Wiederverwendung?
Zu den Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, zŠhlen die Art des PROZESSES und die bearbeitete(n) Substanz(en) (z. B. Autotransfusion, Dialysatoren).
A.2.7
Wird das MEDIZINPRODUKT steril geliefert oder soll es vom Anwender sterilisiert werden oder sind andere VERFAHREN der mikrobiologischen Beherrschbarkeit anwendbar?
Zu den Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, zŠhlt, ob das MEDIZINPRODUKT zum Einmalgebrauch oder zur Wiederverwendung bestimmt ist, jegliche Verpackung, die Haltbarkeitsdauer und jegliche Begrenzung der HŠuÞgkeit der Wiederverwendung oder die Art des anzuwendenden VERFAHRENS der Sterilisation.
A.2.8
Soll das MEDIZINPRODUKT durch den Anwender routinemŠ§ig gereinigt und sterilisiert werden?
Zu den Faktoren zŠhlen die Art der zu verwendenden Reinigungs- und Desinfektionsmittel und jegliche Begrenzung der Anzahl der Reinigungszyklen. ZusŠtzlich kann das Design des Medizinprodukts die Wirksamkeit von Routine-Reinigung und Desinfektion beeinßussen.
A.2.9
Ist das MEDIZINPRODUKT dazu bestimmt, die Umgebung des Patienten zu verŠndern?
Zu den Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, zŠhlen Temperatur, Feuchtigkeit, Zusammensetzung des atmosphŠrischen Gases, Luftdruck und LichtverhŠltnisse.
A.2.10
Werden Messungen vorgenommen?
Zu den Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, zŠhlen die gemessenen Variablen und Genauigkeit und PrŠzision der Messungen.
A.2.11
Liefert das MEDIZINPRODUKT interpretierte Aussagen?
Zu den Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, zŠhlt, ob das MEDIZINPRODUKT Schlussfolgerungen aus Eingabedaten oder erfassten Daten darbietet, die hierfŸr verwendeten Algorithmen und die Vertrauensbereiche.
A.2.12
Ist das MEDIZINPRODUKT dazu bestimmt, andere Produkte oder die Abgabe von Medikamenten zu steuern oder mit ihnen Wechselwirkungen einzugehen?
Zu den Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, zŠhlen die Feststellung der anderen Produkte und Medikamente, die beteiligt sein kšnnen, und die mšglichen Probleme, die mit solchen Wechselwirkungen und mit der VertrŠglichkeit der Therapie durch den Patienten verbunden sein kšnnen.
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A.2.13
Gibt es unerwŸnschte Abgaben von Energie oder Substanzen?
Zu den energetischen Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, zŠhlen GerŠusche und Schwingungen, WŠrme, Strahlung (einschlie§lich ionisierender und nicht-ionisierender Strahlung sowie Strahlung im Bereich des Ultravioletts, des sichtbaren Lichts und des Infrarots), Kontakttemperaturen, Leckstršme und elektrische und/oder magnetische Felder. Zu den stofßichen Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, zŠhlt die Freisetzung von Chemikalien, Abfallprodukten und Kšrperߟssigkeiten.
A.2.14
Ist das MEDIZINPRODUKT gegen Umwelteinߟsse empÞndlich?
Zu den Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, zŠhlen die Betriebs-, Transport- und Lagerbedingungen. Dazu gehšren Licht, Temperatur, Schwingungen, Eindringen von FlŸssigkeiten, EmpÞndlichkeit gegenŸber Schwankungen in der Energieversorgung und KŸhlung sowie elektromagnetische Stšrungen.
A.2.15
Beeinßusst das MEDIZINPRODUKT die Umwelt?
Zu den Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, zŠhlen die Auswirkungen auf die Strom- und KŸhlmittelversorgung, die Abgabe toxischer Substanzen und die Erzeugung elektromagnetischer Stšrfelder.
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A.2.16
Gehšren wesentliche Verbrauchsmaterialien oder Zubehšrteile zum MEDIZINPRODUKT?
Zu den Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, zŠhlen die SpeziÞkationen fŸr solche Verbrauchsmaterialien oder Zubehšrteile sowie jegliche EinschrŠnkungen, die dem Anwender bei deren Auswahl auferlegt sind.
A.2.17
Ist Wartung und/oder Kalibrierung erforderlich?
Zu den Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, zŠhlt, ob die Wartung und/oder Kalibrierung durch den Bediener, den Anwender oder einen Fachmann durchzufŸhren ist. Sind fŸr die richtige Wartung und/oder Kalibrierung besondere Substanzen oder Werkzeuge erforderlich?
A.2.18
EnthŠlt das MEDIZINPRODUKT Software?
Zu den Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, zŠhlt, ob das Installieren, die VeriÞzierung, die €nderung oder der Austausch der Software durch den Anwender und/oder Bediener vorgesehen ist.
A.2.19
Ist die Nutzungsdauer des MEDIZINPRODUKTS begrenzt?
Zu den Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, zŠhlen die Kennzeichnung oder die Indikatoren und die Entsorgung solcher MEDIZINPRODUKTE.
A.2.20
Gibt es mšgliche verzšgert auftretende oder Langzeiteffekte der Anwendung?
Zu den Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, zŠhlen ergonomische und kumulative Auswirkungen.
A.2.21
Welchen mechanischen KrŠften wird das MEDIZINPRODUKT unterworfen?
Zu den Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, zŠhlt, ob die KrŠfte, denen das MEDIZINPRODUKT unterworfen wird, unter der Kontrolle des Anwenders stehen oder im Zusammenwirken mit anderen Personen gesteuert werden.
A.2.22
Was bestimmt die Lebensdauer des MEDIZINPRODUKTS?
Zu den Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, zŠhlen die Alterung und die Erschšpfung von Batterien.
A.2.23
Ist das MEDIZINPRODUKT zum Einmalgebrauch bestimmt?
A.2.24
Ist eine sichere Au§erbetriebnahme oder Entsorgung des MEDIZINPRODUKTS erforderlich?
Zu den Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, zŠhlen die Abfallprodukte, die bei der Entsorgung des MEDIZINPRODUKTS selbst entstehen (d. h., enthŠlt es toxische oder gefŠhrdende Substanzen, sind die Werkstoffe wiederverwertbar, usw.).
A.2.25
Erfordert die Installierung des MEDIZINPRODUKTS eine Spezialausbildung?
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Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, beinhalten das Zusammenstellen und das †bergeben an den Endverbraucher und ob es wahrscheinlich oder mšglich ist, dass die Installation ausgefŸhrt werden kann von Personen ohne die notwendigen Fertigkeiten.
A.2.26
MŸssen neue Herstellungs-PROZESSE eingerichtet oder eingefŸhrt werden?
Die EinfŸhrung neuer Herstellungsprozesse in die FertigungsstŠtten des Herstellers muss als mšgliche Ursache neuer GefŠhrdungen betrachtet werden (z. B. neue Technologie, neue Produktionsmengen, usw.)
A.2.27
Ist die erfolgreiche Anwendung des MEDIZINPRODUKTS entscheidend von menschlichen Faktoren wie der Schnittstelle zum Anwender abhŠngig?
Zu den Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, zŠhlen die Gestaltungsmerkmale der Schnittstelle zum Anwender, die zu unbeabsichtigten Fehlern bei der Anwendung beitragen kšnnen. Die Merkmale sollten so ausgelegt sein, dass falsche Anwendung des GerŠtes durch beschŠftigte Anwender, die in einer Umgebung arbeiten, wo Ablenkungen ein gewšhnlicher Zustand sind, nicht leicht ermšglicht wird; dies betrifft z. B. die GerŠtesteuerung, verwendete Symbole, ergonomische Merkmale, die physikalische Gestaltung, die Hierarchie der BetriebsablŠufe, die MenŸs fŸr softwaregesteuerte GerŠte, die gute Sichtbarkeit von Warnvorrichtungen, die gute Hšrbarkeit akustischer Warnsignale, eine genormte Farbkodierung. Zu diesen †berlegungen gehšren, ohne darauf begrenzt zu sein:
Seite 17 EN ISO 14971:2000 A.2.27.1
Hat das MEDIZINPRODUKT Verbindungs- oder Zubehšrteile?
Zu den Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, zŠhlen die Mšglichkeit falscher AnschlŸsse, die Unterscheidbarkeit, die €hnlichkeit mit anderen GerŠteanschlŸssen, die zum Anschlie§en erforderliche Kraft, die RŸckmeldung des Zustandekommens der Verbindung sowie ein zu festes oder zu lockeres Anziehen von Verbindungen. A.2.27.2
Hat das MEDIZINPRODUKT eine Schnittstelle fŸr die Steuerung?
Zu den Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, zŠhlen der Abstand, die Kodierung, die Gruppierung der Bedienelemente, die Lageanordnung, die Modi der RŸckmeldung, Fehlbedienungsmšglichkeiten, Versehen des Bedieners, die Differenzierbarkeit der Steuerung, gute Sichtbarkeit, die Richtungen von Einschaltung oder Umschaltung, sowie ob die Steuerungen stufenlos oder schrittweise sind und die Umkehrbarkeit von Einstellungen oder Schaltungen. A.2.27.3
Zeigt das MEDIZINPRODUKT Informationen an?
Zu den Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, zŠhlen die gute Sichtbarkeit in unterschiedlichen Umgebungen, die rŠumliche Anordnung, die Anwendergruppen sowie die Sichtperspektive, die VerstŠndlichkeit der Angaben, Einheiten, Farbkodierung und die VerfŸgbarkeit kritischer Angaben. A.2.27.4
Wird das MEDIZINPRODUKT durch ein MenŸ gesteuert?
Zu den Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, zŠhlen die KomplexitŠt und die Anzahl der Hierarchieebenen, die Statusanzeige, die rŠumliche Anordnung der Einstellungen, das Navigationsverfahren, die Anzahl der Schritte je Bedienhandlung, die Klarheit der Sequenzen und Probleme der Erinnerung sowie die Wichtigkeit der Steuerfunktion im VerhŠltnis zu ihrer ZugŠnglichkeit.
A.2.28
Ist das MEDIZINPRODUKT als ortsbeweglich oder tragbar vorgesehen?
Zu den Faktoren, die berŸcksichtigt werden sollten, zŠhlen die erforderlichen Griffe, Handgriffe, RŠder und Bremsen. Auch die mšglicherweise erforderliche mechanische StabilitŠt und Festigkeit sollte berŸcksichtigt werden.
Anhang B (informativ) Leitlinien fŸr RISIKOANALYSE-VERFAHREN fŸr IN-VITRO-DIAGNOSTIKA
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B.1
Allgemeines
Dieser Anhang enthŠlt zusŠtzliche Leitlinien fŸr die RISIKOANALYSE von IN-VITRO-DIAGNOSTIKA unter BerŸcksichtigung der Besonderheiten und der speziÞschen Aspekte dieser MEDIZINPRODUKTE. Die Verwendung von IN-VITRO-DIAGNOSTIKA verursacht kein direktes RISIKO fŸr den Patienten oder die untersuchte Person, da diese Produkte nicht im oder am menschlichen Kšrper angewendet werden. Unter bestimmten UmstŠnden kšnnen jedoch aus GEF€HRDUNGEN, die mit dem IN-VITRO-DIAGNOSTIKUM verbunden sind, indirekte RISIKEN entstehen, die zu Fehlentscheidungen fŸhren oder beitragen. ZusŠtzlich sollten anwendungsbezogene GEF€HRDUNGEN und die damit verbundenen RISIKEN berŸcksichtigt werden.
B.2
Feststellung von GEF€HRDUNGEN
ZusŠtzlich zu den in Anhang D genannten Gesichtspunkten sollten bei der Feststellung mšglicher GEF€HRDUNGEN fŸr den Patienten oder die untersuchte Person die folgenden Gesichtspunkte berŸcksichtigt werden: Ð InhomogenitŠten innerhalb eines Fertigungsloses, UngleichmŠ§igkeiten zwischen Fertigungslosen; Ð gemeinsame Stšrfaktoren; Ð †bertragungseffekte: Ð Fehler bei der IdentiÞzierung der Proben; Ð Haltbarkeitsprobleme (Lagerung, Versand, bei der Anwendung, nach dem ersten …ffnen des BehŠlters); Ð Probleme im Zusammenhang mit der Entnahme, Vorbereitung und StabilitŠt von Proben;
Seite 18 EN ISO 14971:2000 Ð ungeeignete SPEZIFIZIERUNG der Voraussetzungen; Ð ungeeignete PrŸfeigenschaften. FŸr den Anwender kšnnen potentielle GEF€HRDUNGEN durch radioaktive, infektišse, toxische oder anderweitig gefŠhrdende Bestandteile von Reagenzien und durch die VerpackungsausfŸhrung entstehen. Bei Instrumenten sollte das Problem der mšglichen Verunreinigung bei Handhabung, Anwendung und Wartung zusŠtzlich zu den unspeziÞschen instrumentenbezogenen GEF€HRDUNGEN (z. B. GEF€HRDUNGEN durch Energien) berŸcksichtigt werden.
B.3
RisikoeinschŠtzung
Bei der EinschŠtzung des RISIKOS fŸr jede GEF€HRDUNG sollten die folgenden Gesichtspunkte berŸcksichtigt werden: Ð Spektrum der ZuverlŠssigkeit des Analyseergebnisses (Beitrag zur medizinischen Entscheidung); Ð PlausibilitŠtsprŸfung; Ð VerfŸgbarkeit und DurchfŸhrung von Vergleichsproben: Ð in medizinischen Laboratorien durchgefŸhrte Ma§nahmen/Techniken zur QUALIT€TSSICHERUNG; Ð Wahrnehmbarkeit von UnzulŠnglichkeiten/Fehlern; Ð Einsatzsituationen (z. B. NotfŠlle); Ð professionelle/nicht-professionelle Verwendung; Ð Verfahren der Darstellung der Angaben.
Anhang C (informativ) Leitlinien fŸr RISIKOANALYSE-VERFAHREN fŸr toxikologische GEF€HRDUNGEN
C.1
Allgemeines
Dieser Anhang enthŠlt Leitlinien fŸr die Anwendung von dem RISIKOANALYSE-VERFAHREN fŸr toxikologische GEF€HRDUNGEN. Toxikologische GEF€HRDUNGEN sind zurŸckzufŸhren auf chemische Bestandteile, die biologischen SCHADEN verursachen. ISO 10993-1 legt die allgemeinen GrundsŠtze fŸr die biologische Bewertung von Werkstoffen/MEDIZINPRODUKTEN fest.
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Unnštige Tierversuche sollten mšglichst vermieden werden; bezŸglich der Anforderungen an das Wohlergehen von Tieren wird auf ISO 10993-2 sowie auf entsprechende nationale oder regionale Bestimmungen verwiesen, die den Hinweis enthalten kšnnen, dass Tierversuche unterbleiben kšnnen, wenn dies wissenschaftlich begrŸndet werden kann.
C.2 C.2.1
EinschŠtzung toxikologischer RISIKEN Faktoren, die in Betracht zu ziehen sind
Die toxikologische RISIKOANALYSE sollte berŸcksichtigen: Ð die chemische Eigenart der Werkstoffe; Ð die vorherige Verwendung der Werkstoffe; Ð die PrŸfdaten zur biologischen SICHERHEIT. Die Menge der erforderlichen Daten und der Umfang der Untersuchung werden mit dem BESTIMMUNGSGEM€SSEN GEBRAUCH/der ZWECKBESTIMMUNG schwanken und sind abhŠngig von der Art und Dauer des Kontakts mit dem Patienten. Anforderungen an die Daten sind normalerweise weniger streng fŸr Verpackungsmaterialien, MEDIZINPRODUKTE in Kontakt mit gesunder Haut und jede Komponente eines MEDIZINPRODUKTS, die nicht in direkten Kontakt mit Kšrpergeweben, Infusionsߟssigkeiten, SchleimhŠuten oder verletzter Haut kommt.
Seite 19 EN ISO 14971:2000 Der gegenwŠrtige Wissensstand Ÿber den Werkstoff/das MEDIZINPRODUKT, der sich aus der wissenschaftlichen Literatur, vorherigen klinischen Erfahrungen und anderen relevanten Daten ergibt, sollte gesichtet werden, um den Bedarf zusŠtzlicher Daten festzustellen. In einigen FŠllen kann es erforderlich werden, Daten Ÿber die Zusammensetzung, Daten Ÿber RŸckstŠnde (z. B. aus Sterilisations-VERFAHREN, Monomere), biologische PrŸfdaten usw. zu ermitteln.
C.2.2
Chemische Eigenart der Werkstoffe
Zur Bewertung eines MEDIZINPRODUKTS fŸr den BESTIMUNGSGEM€SSEN GEBRAUCH/die ZWECKBESTIMMUNG sind Informationen, die die chemische IdentitŠt und die biologische Reaktion von Werkstoffen kennzeichnen, nŸtzlich. Einige Faktoren, die die BiovertrŠglichkeit des Werkstoffs beeinßussen kšnnen, sind: Ð IdentitŠt, Konzentration, VerfŸgbarkeit und ToxizitŠt aller Komponenten (z. B. Zusatzstoffe, Hilfsmittel fŸr die Verarbeitung, Monomere, Katalysatoren, Reaktionsprodukte usw.) und Ð der Einßuss des biologischen Abbaus und der Korrosion auf den Werkstoff. Wo biologisch reaktive oder gefŠhrliche Inhaltsstoffe verwendet worden sind oder durch Herstellung, Verarbeitung, Lagerung oder Abbau des Werkstoffs entstehen kšnnen, sollte die Mšglichkeit der Exposition gegen RŸckstŠnde in Betracht gezogen werden. Informationen Ÿber die Konzentration von RŸckstŠnden und/oder herauslšsbaren Substanzen kšnnen erforderlich sein. Dies kann in Form von experimentellen Daten oder Informationen Ÿber die chemischen Eigenschaften des beteiligten Werkstoffs geschehen. Wo aufgrund der Geheimhaltung einem Hersteller die erforderlichen Daten (z. B. vollstŠndige Rezepturdaten) nicht zur VerfŸgung stehen, sollte eine VERIFIZIERUNG erwirkt werden, dass eine Bewertung der Eignung des Werkstoffs fŸr die vorgeschlagene Anwendung durchgefŸhrt worden ist.
C.2.3
Vorhergehender Gebrauch
Die verfŸgbaren Informationen Ÿber den vorhergehenden Gebrauch jedes Werkstoffs oder vorgesehenen Zusatzstoffs und Ÿber irgendwelche aufgetretenen nachteiligen Reaktionen sollten ŸberprŸft werden. Der vorhergehende Gebrauch eines Inhaltsstoffs oder Werkstoffs gewŠhrleistet jedoch nicht unbedingt dessen Eignung bei vergleichbaren Anwendungen. BerŸcksichtigt werden sollten der BESTIMMUNGSGEM€SSE GEBRAUCH/die ZWECKBESTIMMUNG, die Konzentration der Inhaltsstoffe und aktuelle toxikologische Angaben.
C.2.4
PrŸfdaten zur biologischen SICHERHEIT
ISO 10993-1 gibt Leitlinien, welche PrŸfungen fŸr eine bestimmte Anwendung berŸcksichtigt werden sollten. Das Erfordernis einer PrŸfung sollte von Fall zu Fall auf der Grundlage der bereits vorliegenden Daten ŸberprŸft werden, damit unnštige PrŸfungen vermieden werden.
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Anhang D (informativ) Beispiele mšglicher GEF€HRDUNGEN und beitragender Faktoren im Zusammenhang mit MEDIZINPRODUKTEN
D.1
Allgemeines
Dieser Anhang enthŠlt eine nicht vollstŠndige Aufstellung der mšglichen mit unterschiedlichen MEDIZINPRODUKTEN verbundenen GEF€HRDUNGEN und beitragenden Faktoren. Diese Aufstellung kann als Hilfe bei der Feststellung von GEF€HRDUNGEN dienen, die mit einem bestimmten MEDIZINPRODUKT in Zusammenhang stehen.
D.2
GEF€HRDUNGEN durch Energien und beitragende Faktoren
Diese beinhalten: Ð ElektrizitŠt, Ð Hitze, Ð mechanische KrŠfte,
Seite 20 EN ISO 14971:2000 Ð ionisierende Strahlung, Ð nicht ionisierende Strahlung, Ð bewegte Teile, Ð unbeabsichtigte Bewegungen, Ð aufgehŠngte Massen, Ð Versagen der Lagerungseinrichtung fŸr den Patienten, Ð Druck (z. B. Bersten eines BehŠlters), Ð Schalldruck, Ð Schwingungen, Ð magnetische Felder (z. B. bei MRI).
D.3
Biologische GEF€HRDUNGEN und beitragende Faktoren
Diese beinhalten: Ð biologische Kontamination, Ð biologische UnvertrŠglichkeit, Ð unrichtige Rezeptur (chemische Zusammensetzung), Ð ToxizitŠt, Ð AllergenitŠt, Ð MutagenitŠt, Ð OnkogenitŠt, Ð TeratogenitŠt, Ð KarzinogenitŠt, Ð erneute und/oder Kreuzinfektion, Ð PyrogenitŠt, Ð UnfŠhigkeit, die hygienische SICHERHEIT aufrechtzuerhalten, Ð Abbau des Werkstoffs.
D.4
GEF€HRDUNGEN durch die Umwelt und beitragende Faktoren
Diese beinhalten: Ð elektromagnetische Felder, Ð EmpÞndlichkeit gegen elektromagnetische Stšrfelder, Ð Erzeugung elektromagnetischer Stšrfelder, Ð unzureichende Energieversorgung, © DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Ð unzureichende KŸhlmittelversorgung, Ð Lagerung oder Betrieb au§erhalb der vorgeschriebenen Umweltbedingungen, Ð UnvertrŠglichkeit mit anderen GerŠten, zur Verwendung mit denen das GerŠt vorgesehen ist, Ð versehentliche mechanische BeschŠdigung, Ð Verunreinigung durch Abfallprodukte und/oder die Entsorgung des MEDIZINPRODUKTS.
D.5
GEF€HRDUNGEN durch falsche Abgabe von Energie und Substanzen
Diese beinhalten: Ð Volumen, Ð Druck, Ð Sauerstoffversorgung, Ð Versorgung mit AnŠsthesiegasen.
Seite 21 EN ISO 14971:2000
D.6
GEF€HRDUNGEN im Zusammenhang mit der Anwendung des MEDIZINPRODUKTS und beitragende Faktoren
Diese beinhalten: Ð mangelhafte Kennzeichnung, Ð unzureichende Gebrauchsanweisungen, einschlie§lich, Ð unzureichender SPEZIFIKATIONEN von Zubehšr, das mit dem MEDIZINPRODUKT anzuwenden ist, Ð unzureichender SPEZIFIKATION der PrŸfungen vor der Anwendung, Ð zu komplizierter Gebrauchsanweisungen, Ð unzureichender SPEZIFIKATIONEN fŸr Betrieb und Wartung, Ð Anwendung durch unausgebildetes/ungeŸbtes Personal, Ð begrŸndet voraussehbarer Missbrauch, Ð ungenŸgende Warnung vor Nebenwirkungen, Ð unzureichende Warnung vor GEF€HRDUNGEN, die bei Wiederverwendung von MEDIZINPRODUKTEN zum Einmal-Gebrauch wahrscheinlich sind, Ð Fehlmessung und andere messtechnische Gesichtspunkte, Ð UnvertrŠglichkeit mit Verbrauchsmaterialien/Zubehšrteilen/anderen MEDIZINPRODUKTEN, Ð scharfe Kanten oder Ecken.
D.7
Ungeeignete, unzulŠngliche oder zu komplizierte Schnittstelle mit dem Anwender (Kommunikation zwischen Mensch und Maschine)
Diese beinhalten: Ð Fehler und IrrtŸmer in der Beurteilung, Ð LŸcken und IrrtŸmer der kognitiven Erinnerung, Ð Versehen und Fehler (auf kšrperlicher oder geistiger Grundlage), Ð Verletzung oder VerkŸrzung von Anweisungen, Verfahren usw., Ð kompliziertes oder verwirrendes Steuersystem, Ð zweifelhafter oder unklarer Zustand des GerŠts, Ð zweifelhafte oder unklare Darstellung von Einstellungen, Messergebnissen oder anderen Angaben, Ð fehlerhafte Darstellung von Ergebnissen, Ð ungenŸgende Sichtbarkeit, Hšrbarkeit oder BerŸhrbarkeit, Ð ungenŸgende Darstellung von SteuervorgŠngen bezogen auf die BetŠtigung oder von angezeigten Angaben gegenŸber dem tatsŠchlichen Zustand, Ð widersprechende Modi oder Darstellungen im Vergleich zu bereits vorhandenen Anlagen.
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D.8
GEF€HRDUNGEN infolge von Funktionsfehlern, falscher Wartung und Alterung und beitragende Faktoren
Diese beinhalten: Ð fehlerhafte DatenŸbertragung, Ð fehlende oder unzureichende SPEZIFIKATIONEN fŸr die Wartung einschlie§lich unzureichender SpeziÞkation fŸr FunktionsprŸfungen nach der Wartung, Ð unzureichende Wartung, Ð fehlende geeignete Festlegung, wann die GebrauchsfŠhigkeit des MEDIZINPRODUKTS auslŠuft, Ð Verlust der elektrischen/mechanischen Unversehrtheit, Ð ungeeignete Verpackung (Verunreinigung und/oder BeeintrŠchtigung des MEDIZINPRODUKTS), Ð Wiederverwendung und/oder unrichtige Wiederverwendung, Ð Funktionsverschlechterung (z. B. zunehmender Verschluss von FlŸssigkeits- oder Gasleitungen, oder VerŠnderungen des Stršmungswiderstandes oder der elektrischen LeitfŠhigkeit) als Ergebnis wiederholten Gebrauchs.
Seite 22 EN ISO 14971:2000
Anhang E (informativ) Auf MEDIZINPRODUKTE angewandte RISIKO-Konzepte
E.1
RISIKO-EinschŠtzung
Zur RISIKO-EinschŠtzung kšnnen verschiedene Verfahren verwendet werden. WŠhrend diese Internationale Norm nicht fordert, dass ein bestimmtes Verfahren angewendet wird, fordert sie jedoch die DurchfŸhrung einer RISIKO-EinschŠtzung, siehe 4.4. Eine quantitative RISIKO-EinschŠtzung ist dort mšglich, wo geeignete Daten zur VerfŸgung stehen. Verfahren fŸr die quantitative RISIKO-EinschŠtzung kšnnten lediglich die Anpassung eines qualitativen Verfahrens darstellen, oder aber ein alternatives Herangehen kann geeignet sein. Ein RISIKO-Diagramm wie das in Bild E.1 kann zur DeÞnition von RISIKO-Niveaus verwendet werden. Bild E.1 ist ein Beispiel eines RISIKO-Diagramms und hier nur aufgenommen, um das Verfahren darzustellen; es bedeutet nicht, dass es allgemein auf MEDIZINPRODUKTE angewendet werden kann. Wenn fŸr die RISIKOEinschŠtzung die Arbeitsweise mit einem RISIKO-Diagramm angewendet wird, sollte das ausgewŠhlte RISIKO-Diagramm und seine Auslegung fŸr diesen Anwendungszweck begrŸndet werden. Der Begriff des RISIKOS ist die Kombination zweier Komponenten: Ð der Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines SCHADENS, d. h. wie oft der SCHADEN auftreten kann; Ð des SCHWEREGRADES dieses SCHADENS, d. h. Ausma§ der mšglichen Folgen. Bei der RISIKO-EinschŠtzung sollten die auslšsenden Ereignisse oder UmstŠnde, die Abfolge der zu berŸcksichtigenden Ereignisse, mšgliche schadensmindernde Merkmale sowie Art und HŠuÞgkeit der mšglichen gesundheitsschŠdigenden Folgen der identiÞzierten GEF€HRDUNGEN untersucht werden. Das RISIKO sollte in Begriffen ausgedrŸckt werden, die die EntscheidungsÞndung fŸr die RISIKOKONTROLLE erleichtern. Bei der Analyse von RISIKEN sollten ihre Komponenten, d. h. Wahrscheinlichkeit und SCHWEREGRAD, getrennt analysiert werden.
E.2 E.2.1
Wahrscheinlichkeit WahrscheinlichkeitseinschŠtzung
In bestimmten FŠllen, wo ausreichende Daten verfŸgbar sind, wird eine quantitative Einteilung der Wahrscheinlichkeitsstufen bevorzugt. Wenn dies nicht mšglich ist, sollte der HERSTELLER eine qualitative Beschreibung erstellen. Es sollte klar sein, dass eine gute qualitative Beschreibung gegenŸber einer quantitativen Ungenauigkeit zu bevorzugen ist. FŸr eine qualitative Einteilung der Wahrscheinlichkeitsstufen kann der HERSTELLER Deskriptoren verwenden, die fŸr das MEDIZINPRODUKT entsprechend geeignet sind. Bei der Wahrscheinlichkeit handelt es sich in Wirklichkeit um ein Kontinuum, in der Praxis kann jedoch eine Anzahl von Stufen angewendet werden. In diesem Fall entscheidet der HERSTELLER, wie viele Stufen erforderlich sind und wie sie zu deÞnieren sind. Die Stufen kšnnen beschreibend sein (z. B. unglaubhaft, unwahrscheinlich, fernliegend, gelegentlich, wahrscheinlich, hŠuÞg usw.) oder als P1, P2..u.s.w bezeichnet werden.
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Bei der EinschŠtzung der Wahrscheinlichkeit sollten die auslšsenden Ereignisse oder UmstŠnde und die Abfolge der einschlŠgigen Ereignisse untersucht werden. Dazu gehšrt die Beantwortung folgender Fragen: Ð Tritt die GEF€HRDUNG ohne Vorliegen eines Ausfalls auf? Ð Tritt die GEF€HRDUNG bei einem Ausfall auf? Ð Tritt die GEF€HRDUNG nur unter der Bedingung eines mehrfachen Fehlers auf? Die Wahrscheinlichkeit jedes auftretenden unerwŸnschten Ereignisses wird in der Phase der GEF€HRDUNGS-Erkennung ermittelt. Zur EinschŠtzung von Wahrscheinlichkeiten werden im Allgemeinen drei folgenden Vorgehensweisen angewendet: Ð Verwendung von relevanten Daten aus der Vorgeschichte, Ð Vorhersage von Wahrscheinlichkeiten unter Anwendung von analytischen oder Simulationstechniken, Ð Beurteilung durch Experten. Alle diese Techniken kšnnen einzeln oder gemeinsam eingesetzt werden. Die beiden ersten Vorgehensweisen ergŠnzen sich; jede hat dort StŠrken, wo die andere SchwŠchen aufweist. Wo immer es mšglich ist, sollten beide Verwendung Þnden. Auf diese Weise kšnnen sie als gegenseitige unabhŠngige PrŸfung verwendet werden, und das kann dazu dienen, das Vertrauen in die Ergebnisse zu erhšhen. Wenn diese Verfahren nicht angewendet werden kšnnen oder nicht ausreichend sind, kann es erforderlich sein, sich auf die Beurteilung von Experten zu verlassen.
Seite 23 EN ISO 14971:2000
Bild E.1 Ð Beispiel eines RISIKO-Diagramms mit drei Bereichen Einige GEF€HRDUNGEN treten infolge systematischen Ausfalls und nicht infolge zufŠlligen Ausfalls auf. So sind zum Beispiel GEF€HRDUNGEN durch AusfŠlle von Software auf systematischen Ausfall zurŸckzufŸhren. FŸr die Diskussion Ÿber den Umgang mit systematischen AusfŠllen siehe E 4.3.
E.2.2
Stufen des SCHWEREGRADES
FŸr eine qualitative Einteilung der Stufen des SCHWEREGRADES kann der HERSTELLER Deskriptoren verwenden, die fŸr das MEDIZINPRODUKT entsprechend geeignet sind. Beim SCHWEREGRAD handelt es sich in Wirklichkeit um einen Kontinuum, in der Praxis kann eine Anzahl von Stufen angewendet werden. In diesem Fall entscheidet der HERSTELLER, wie viele Stufen erforderlich sind und wie sie zu deÞnieren sind. Die Stufen kšnnen beschreibend sein (z. B. vernachlŠssigbar, marginal, kritisch, sehr kritisch, katastrophal) oder als S1, S2..usw. bezeichnet werden. Es wird erforderlich sein, dass der HERSTELLER diese Stufen fŸr ein bestimmtes MEDIZINPRODUKT individuell festlegt, wobei Kurzzeit- und Langzeitwirkungen mit zu berŸcksichtigen sind.
E.3 © DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
E.3.1
Vertretbarkeit des RISIKOS Allgemeines
Diese Internationale Norm legt keine SpeziÞkationen fŸr die Vertretbarkeit von RISIKEN fest. Zu den Verfahren der Bestimmung eines vertretbaren RISIKOS gehšren: Ð die Anwendung einschlŠgiger Normen, die Anforderungen festlegen, deren Umsetzung auf das Erreichen der Vertretbarkeit fŸr bestimmte Typen von MEDIZINPRODUKTEN oder bestimmte RISIKEN hinweisen; Ð die Befolgung geeigneter Leitlinien, zum Beispiel der Anwendung der Erste-Fehler-Philosophie (siehe 9.10 von IEC TR 60513:1994); Ð Vergleich mit RISIKO-Stufen, die bei bereits in Gebrauch beÞndlichen MEDIZINPRODUKTEN offensichtlich sind. Das RISIKO kann in einem bestimmten Fall nur vertreten werden, wenn der Nutzen Ÿberwiegt. Die RISIKEN kšnnen in drei Bereiche eingestuft werden: Ð allgemein vertretbarer Bereich; Ð ALARP-Bereich (As Low As Reasonable Practicable); Ð unvertretbarer Bereich.
Seite 24 EN ISO 14971:2000 Ein RISIKO-Konzept mit drei Bereichen ist in Bild E.1 dargestellt. Es wird erforderlich sein, dass diese Bereiche fŸr ein bestimmtes MEDIZINPRODUKT individuell angepasst werden. Beispiele der Anwendung der numerischen Wahrscheinlichkeit und der EinschŠtzung des SCHWEREGRADES Þnden sich in einigen der Normen, die bei ãLiteraturhinweiseÒ aufgefŸhrt sind. Den Anwendern dieser Internationalen Norm wird dringend angeraten, Stufen der Wahrscheinlichkeit und des SCHWEREGRADES so zu deÞnieren, dass sie fŸr ihre eigene besondere Anwendung geeignet sind.
E.3.2
Allgemein vertretbarer Bereich
In einigen FŠllen ist das RISIKO so niedrig, dass es im Vergleich mit anderen RISIKEN und angesichts des Nutzens der Anwendung des MEDIZINPRODUKTS vernachlŠssigbar ist. In solchen FŠllen ist das RISIKO vertretbar, und es ist keine aktive RISIKOKONTROLLE erforderlich.
E.3.3
ALARP-Bereich
Es wŠre denkbar, dass jedes mit einem MEDIZINPRODUKT zusammenhŠngende RISIKO vertretbar wŠre, wenn die Prognose des Patienten sich verbessern wŸrde. Dies kann aber nicht als BegrŸndung fŸr die Vertretbarkeit unnštiger RISIKEN verwendet werden. Jedes RISIKO sollte auf die niedrigste praktikable Stufe verringert werden, unter BerŸcksichtigung des Nutzens der Akzeptanz des RISIKOS und der praktischen DurchfŸhrbarkeit einer weiteren Verringerung. Die PraktikabilitŠt bezieht sich auf die FŠhigkeit eines Herstellers, das RISIKO zu verringern. Die PraktikabilitŠt besteht aus zwei Komponenten: a) der technischen PraktikabilitŠt und b) der škonomischen PraktikabilitŠt. Die technische PraktikabilitŠt bezieht sich auf die FŠhigkeit, das RISIKO ohne RŸcksicht auf die Kosten zu verringern. Die škonomische PraktikabilitŠt bezieht sich auf die FŠhigkeit, das RISIKO zu verringern, ohne dass die VerfŸgbarkeit des MEDIZINPRODUKTS škonomisch unvertretbar ist. Auswirkungen von Kosten und VerfŸgbarkeit werden berŸcksichtigt bei der Entscheidung: was praktikabel ist in dem Ma§e, wie sie die Erhaltung, Fšrderung oder Besserung der menschlichen Gesundheit beeinßussen. Hohe RISIKEN sollten normalerweise auch mit betrŠchtlichem Kosteneinsatz vermindert werden. In der NŠhe des allgemein vertretbaren Bereichs wird ein Gleichgewicht zwischen RISIKO und Nutzen ausreichen.
E.3.4
Unvertretbarer Bereich
Einige RISIKEN kšnnen immer als unvertretbar angesehen werden, wenn sie nicht vermindert werden kšnnen.
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E.3.5
Entscheidungen Ÿber die Vertretbarkeit von RISIKEN
Es muss ein wesentlicher Unterschied gemacht werden zwischen RISIKEN, die so gering sind, dass man sich mit ihnen keine MŸhe zu machen braucht, und RISIKEN, die grš§er sind als die genannten, mit denen wir aber wegen des mit ihnen verbundenen Nutzens und der fehlenden PraktikabilitŠt ihrer Verminderung zu leben bereit sind. Wenn eine GEF€HRDUNG festgestellt und das RISIKO eingeschŠtzt wurde, ist die erste zu stellende Frage, ob das RISIKO bereits so gering ist, dass man sich mit ihm keine MŸhe zu machen braucht und deshalb eine Verminderung des RISIKOS nicht in ErwŠgung gezogen werden muss. Diese Entscheidung erfolgt einmal fŸr jede GEF€HRDUNG. Wenn im ersten Schritt entschieden worden ist, dass das RISIKO nicht so geringfŸgig ist, so ist der nŠchste Schritt die †berlegung wie das RISIKO vermindert werden kann. Das Vermindern des RISIKOS kann praktikabel sein oder nicht, aber es muss in jedem Fall bedacht werden. Die mšglichen Ergebnisse dieses zweiten Schrittes sind, dass: Ð eine oder mehrere Ma§nahmen der RISIKO-Verminderung das RISIKO in einen Bereich herunterbringen, bei dem man sich keine MŸhe mehr zu machen braucht; oder Ð die Verminderung des RISIKOS auf den allgemein akzeptablen Bereich nicht mšglich ist, unabhŠngig davon, ob bestimmte Ma§nahmen der RISIKO-Verminderung durchfŸhrbar sind. Im letzteren Fall sollte das RISIKO auf den Stand ãAs Low As Reasonably PracticableÒ (ALARP) vermindert werden, und dann sollten RISIKO und Nutzen miteinander verglichen werden. Wenn der Nutzen das RISIKO Ÿberwiegt, dann kann das Risiko akzeptiert werden. Wenn der Nutzen das Risiko nicht Ÿberwiegt, ist es unvertretbar, und das Design muss aufgegeben werden.
Seite 25 EN ISO 14971:2000 Wenn schlie§lich sŠmtliche RISIKEN als vertretbar befunden wurden, muss das Gesamt-RESTRISIKO bewertet werden, um sicherzustellen, dass das Gleichgewicht zwischen RISIKO und Nutzen noch eingehalten wird. So Þnden sich innerhalb des Prozesses drei Entscheidungspunkte, an denen unterschiedliche Fragen zur Vertretbarkeit von RISIKEN gestellt werden: a) Ist das RISIKO so gering, dass man sich mit ihm keine MŸhe zu machen braucht? b) Gibt es keinen Grund mehr, sich mit dem Risiko MŸhe zu machen, oder ist das RISIKO so gering wie vernŸnftigerweise praktikabel (ALARP) und wird durch den Nutzen Ÿberwogen? c) Ist die GesamtabwŠgung aller RISIKEN gegenŸber dem Gesamtnutzen akzeptabel?
E.4 E.4.1
GrŸnde eines Ausfalls Ausfallarten
Eine gefŠhrdende Situation kann beim Ausfall eines Systems entstehen. Es gibt zwei mšgliche Arten von AusfŠllen: Ð zufŠlliger Ausfall und Ð systematischer Ausfall.
E.4.2
ZufŠlliger Ausfall
In vielen FŠllen kann dem Ausfall eine statistische Wahrscheinlichkeit zugeordnet werden: z. B. wird die Ausfallswahrscheinlichkeit einer Einrichtung oft aus den Ausfallswahrscheinlichkeiten ihrer Komponenten geschŠtzt. In diesem Fall kann fŸr die Ausfallswahrscheinlichkeit ein numerischer Wert angegeben werden. Eine wesentliche Annahme ist, dass die AusfŠlle zufŠlliger Natur sind. Bei Hardware wird angenommen, dass sie sowohl zufŠllig als auch systematisch ausfŠllt. Bei Software wird angenommen, dass sie systematisch ausfŠllt.
E.4.3
Systematischer Ausfall
Ein systematischer Ausfall ist auf Fehler (Handeln sowie Unterlassen) bei irgendeiner TŠtigkeit zurŸckzufŸhren, die in einer bestimmten Kombination von Eingaben oder Umweltbedingungen einen Ausfall zulŠsst. Der Fehler, der zu systematischen AusfŠllen fŸhrt, kann sowohl bei Hardware als auch bei Software auftreten und kann jederzeit wŠhrend der Entwicklung, der Herstellung oder Wartung eines MEDIZINPRODUKTS entstehen. Beispiele eines systematischen Ausfalls sind: a) Eine falsch bemessene Sicherung versagt bei der Verhinderung einer GEF€HRDUNG. Die Bemessung der Sicherung kann falsch festgelegt sein, die Sicherung kann wŠhrend der Herstellung falsch eingesetzt oder wŠhrend einer Reparatur falsch ersetzt worden sein. b) Verwendung eines falschen Werkstoffs beim Gelenkersatz fŸhrt zu ŸbermŠ§iger Abnutzung und vorzeitigem Ausfall eines HŸftgelenkimplantates. Der falsche Werkstoff kann falsch speziÞziert gewesen sein oder wŠhrend der Herstellung falsch benutzt worden sein (z. B. beim Zulieferer wird der falsche Werkstoff bestellt). c) Die Datenbank einer Software zeigt nicht den Zustand ãDatenbank vollÒ. Wenn die Datenbank voll ist, ist es unklar, was die Software tun wird, eine mšgliche Folge ist, dass das System bestehende Daten lšschen wird, um fŸr neue Platz zu machen. © DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Die genaue EinschŠtzung von systematischen Ausfallraten ist schwierig. Dies hat zwei HauptgrŸnde: a) Die Messung von systematischen AusfŠllen ist mŸhsam und teuer. Die Erreichung eines vernŸnftigen Vertrauensniveaus in das Ergebnis ist nicht ohne eine langzeitige vorherige Messung von AusfŠllen mšglich. b) Es gibt keinen Konsens Ÿber ein Verfahren zur quantitativen EinschŠtzung von systematischen Ausfallraten. In den FŠllen, in denen kein genŸgendes Vertrauensniveau fŸr die EinschŠtzung von systematischen AusfŠllen erreicht werden kann, sollte das RISIKOMANAGEMENT auf der Grundlage des SCHWEREGRADES des aus der GEF€HRDUNG entstehenden SCHADENS erfolgen. Zu Anfang sollte Grundlage der EinschŠtzung des RISIKOS die Annahme sein, dass ein systematischer Ausfall von unvertretbarer HŠuÞgkeit eintritt. Es besteht eine Beziehung zwischen der QualitŠt des angewendeten Design-PROZESSES und der Mšglichkeit, dass ein systematischer Ausfall eingebracht wird oder unentdeckt bleibt. Es erweist sich oft als angebracht, die erforderliche QualitŠt des Design-PROZESSES dadurch festzulegen, dass der SCHWEREGRAD der Folgen des systematischen Ausfalls berŸcksichtigt wird, ebenso wie die Wirkung Šu§erer Ma§nahmen der RISIKOKONTROLLE. Je schlimmer die Folgen sind und um so geringer die Wirkung Šu§erer Ma§nahmen der RISIKOKONTROLLE ist, desto hšher ist die erforderliche QualitŠt des Design-PROZESSES.
Seite 26 EN ISO 14971:2000
Anhang F (informativ) Informationen zu Techniken der Risikoanalyse
F.1
Allgemeines
Dieser Anhang gibt Leitlinien fŸr einige verfŸgbare Verfahren der probabilistischen SICHERHEITS-Analyse, die bei 4.3 eingesetzt werden kšnnen. Diese Techniken stellen eine ErgŠnzung dar, und es kann mšglich sein, dass mehr als eine von ihnen angewendet werden muss. Das grundlegende Prinzip ist, dass die mšglichen Folgen eines vorausgesetzten Ereignisses Schritt fŸr Schritt analysiert werden. Weitere Details siehe auch IEC 60300-3-9.
F.2
Fehler-Mšglichkeits- und -Einßussanalyse (Failure Mode and Effect Analysis, FMEA)
Die FMEA ist in erster Linie eine qualitative Technik, durch die die Folgen des Fehlerfalles einer einzelnen Komponente systematisch untersucht und bewertet werden. Sie ist eine induktive Technik, die die Frage stellt: ãWas geschieht mit der Ausgabe (output), wenn ...?Ò Es wird jeweils eine Komponente zu einem Zeitpunkt untersucht, womit allgemein ein einzelner Fehlerfall betrachtet wird. Dies geschieht in einem ãbottom upÒ-Modus, d. h. indem man dem Pfad des PROZESSES aufwŠrts zur nŠchsten Ebene des Funktionssystems folgt. Eine FMEA kann erweitert werden, indem eine Untersuchung der SCHWEREGRADE der Folgen, ihrer jeweiligen Eintrittswahrscheinlichkeiten und ihrer Aufdeckbarkeit eingearbeitet wird. Sie wird dann zu einer sogenannten Fehler-Mšglichkeits-, -Einßuss- und Risikoanalyse (Failure Mode Effect and Criticality Analysis, FMECA). Um eine solche Analyse durchfŸhren zu kšnnen, sollte die Konstruktion des MEDIZINPRODUKTS einigerma§en genau bekannt sein. Die FMEA kann auch eine geeignete Technik zum Umgang mit menschlichem Versagen sein. Sie kann auch verwendet werden, um GEF€HRDUNGEN festzustellen und somit wertvolle Eingabedaten fŸr eine Fehlerbaum-Analyse (FTA) zu liefern. Nachteile dieser Technik kšnnen durch Schwierigkeiten bei der Behandlung von Redundanzen und die Einbeziehung von Reparaturen oder vorbeugender Wartung entstehen, genauso wie bei ihrer Begrenzung auf die Bedingungen eines einzelnen Fehlerfalls. Zu weiteren Informationen Ÿber die VERFAHREN der Fehler-Mšglichkeits- und -Einßussanalyse siehe IEC 60812.
F.3
Fehlerbaum-Analyse (Fault tree analysis, FTA)
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Die Fehlerbaum-Analyse ist in erster Linie ein Mittel zur Analyse von GEF€HRDUNGEN, die mit anderen Techniken festgestellt wurden. Sie beginnt mit einer postulierten unerwŸnschten Folge, auch ãtop-eventÒ genannt. In deduktiver Weise, ausgehend vom top-event, werden die mšglichen Ursachen oder Fehlermšglichkeiten auf der nŠchst niedrigeren Ebene des Funktionssystems, die die unerwŸnschte Folge verursacht, festgestellt. Indem man schrittweise der Feststellung der unerwŸnschten Systemfunktion zu immer niedrigeren Systemebenen folgt, erreicht man die erwŸnschte Systemebene, die gewšhnlich die Komponente des Fehlermodus enthŠlt. Dies deckt die Abfolgen auf, die am wahrscheinlichsten zu der postulierten Folge fŸhren, und hat sich daher fŸr gerichtliche Zwecke als geeignet erwiesen. Die Ergebnisse werden bildlich in Form eines Baums der Fehlermšglichkeiten dargestellt. Auf jeder Ebene des Baums werden Kombinationen der Fehlermšglichkeiten mit logischen Operatoren beschrieben (UND, ODER, usw.). Die im Fehlerbaum festgestellten Fehlermšglichkeiten kšnnen Ereignisse sein, die mit HardwareFehlern, menschlichem Versagen oder jedem anderen einschlŠgigen Ereignis zusammenhŠngen, das zu dem unerwŸnschten Ereignis gefŸhrt hat, und sind nicht auf die Bedingung des einzelnen Fehlers beschrŠnkt. Die FTA ermšglicht einen systematischen Ansatz, der gleichzeitig ßexibel genug ist, die Analyse einer Vielzahl von Faktoren zu ermšglichen, einschlie§lich menschlicher Interaktionen. Die FTA wird in der RISIKOANALYSE primŠr als Mittel zur AbschŠtzung der Versagenswahrscheinlichkeiten verwendet. Die bildliche Darstellung fŸhrt zu einem einfachen VerstŠndnis des Systemverhaltens und der darin enthaltenen Faktoren; wenn aber die BŠume gro§ werden, kann die Bearbeitung der FehlerbŠume die Verwendung komplizierter mathematischer Verfahren erforderlich machen. Diese Eigenschaft erschwert die VERIFIZIERUNG des Fehlerbaums. Zu weiteren Informationen Ÿber die VERFAHREN der Fehlerbaumanalyse siehe IEC 61025.
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F.4
Studie Ÿber GEF€HRDUNG und Beherrschbarkeit (Hazard and Operability Study, HAZOP)
Die HAZOP ist einer FMEA Šhnlich. Sie ist ein systematisches Verfahren zur Feststellung von GEF€HRDUNGEN und Problemen der Beherrschbarkeit und wurde ursprŸnglich fŸr die chemische Prozessindustrie entwickelt. WŠhrend die Anwendung der HAZOP-Studien in der chemischen Industrie sich in erster Linie auf Abweichungen von Designvorgaben richtet, ergeben sich alternative Anwendungen fŸr den Entwickler eines MEDIZINPRODUKTS. Eine HAZOP-Untersuchung kann auf den Gebrauch eines MEDIZINPRODUKTS angewendet werden, z. B. auf die unterschiedlichen vorhandenen Verfahren/Prozesse fŸr die Erkennung, Behandlung oder Linderung einer Krankheit als ãDesignvorgabeÒ, oder auf einen bei der Herstellung oder Wartung eines MEDIZINPRODUKTS angewendeten Prozess, z. B. die Sterilisation, der bedeutende Auswirkungen auf die Funktion des MEDIZINPRODUKTS haben kann. Zwei Hauptmerkmale einer HAZOP-Untersuchung sind: a) an ihr arbeitet ein Team von Menschen mit Sachverstand Ÿber die Konstruktion des MEDIZINPRODUKTS und seine Anwendung; und b) es werden Leitworte (KEIN, TEIL VON) verwendet, um die Feststellung von Abweichungen von der normalen Anwendung zu erleichtern. Die Ziele der Technik sind: Ð die Erstellung einer vollstŠndigen Beschreibung des MEDIZINPRODUKTS und seiner beabsichtigten Anwendung; Ð die systematische †berprŸfung jedes Teils des BESTIMMUNGSGEM€SSEN GEBRAUCHS, um zu erkennen, wie Abweichungen von den normalen Betriebsbedingungen und den Designvorgaben auftreten kšnnen; Ð die Folgen solcher Abweichungen festzustellen und zu entscheiden, ob diese Folgen zu RISIKEN oder zu Problemen der BetriebsfŠhigkeit fŸhren kšnnen.
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Bei Anwendung auf die zur Herstellung eines MEDIZINPRODUKTS verwendeten Prozesse ist die letztere Zielstellung besonders nutzbringend in den FŠllen, in denen die Eigenschaften eines MEDIZINPRODUKTS vom Herstellungsprozess abhŠngen.
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Anhang G (informativ) Weitere Normen, die Informationen enthalten, die mit den in dieser Internationalen Norm beschriebenen Elementen des RISIKOMANAGEMENTS in Zusammenhang stehen Tabelle G.1 Ð Elemente des QualitŠtsmanagements, die mit den Elementen des RISIKOMANAGEMENTS in Zusammenhang stehen kšnnen Abschnitte von ISO 13485:1996 a †bersicht Ÿber den PROZESS des RISIKOMANAGEMENTS
Allgemeine Anforderungen
XX
RISIKOANALYSE
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RISIKOKONTROLLE
Informationen in den der Produktion nachgelagerten Phasen
4.2 (siehe 4.3 ANM 1)
4.4
4.5
4.6
4.7
4.8
4.9
4.10 4.11 4.12 4.13 4.14 4.15
XX
XX
4.16 (siehe 4.17 4.18 4.19 4.20 ANM 2) XX
Bestimmung des Anwendungsbereiches
XX
XX
Feststellung der GEF€HRDUNGEN
XX
XX
EinschŠtzung des RISIKOS
XX
XX
XX
XX
Analyse der Optionen
XX
XX
EntscheidungsÞndung
XX
XX
DurchfŸhrung
XX
XX
RISIKOBEWERTUNG
a
4.1
XX
Schattierte Felder zeigen die Teile des PROZESSES des RISIKOMANAGEMENTS an, die mit diesen Normen in Zusammenhang stehen kšnnen.
ANMERKUNG 1
Das Risikomanagement kann Teil eines Systems des QualitŠtsmanagements sein.
ANMERKUNG 2
Die RISIKOMANAGEMENT-AKTE kann Aufzeichnungen Ÿber die QualitŠtssicherung enthalten.
XX
XX
XX
XX
Tabelle G.2 Ð Andere Normen, die mit den Elementen des RISIKOMANAGEMENTS in Zusammenhang stehen kšnnen Anwendbare Normen a †bersicht Ÿber den PROZESS des RISIKOMANAGEMENTS
RISIKOANALYSE
ISO 9001
ISO 9000-3
ISO 10993-1
ISO 13485
ISO 14969
IEC 60300-3-9
Bestimmung des Anwendungsbereiches
XXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
Feststellung der GEF€HRDUNGEN
XXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
EinschŠtzung des RISIKOS
XXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
Analyse der Optionen
XXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXXX
EntscheidungsÞndung
XXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
DurchfŸhrung
XXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXX
XXXX
XXXX
XXXX
XXXX
RISIKO-BEWERTUNG
RISIKO-KONTROLLE
Informationen in den der Produktion nachgelagerten Phasen
IEC 60601-1-4
IEC 60812
IEC 61025
prEN 12442-1 XXXX
XXXX XXXX
Schattierte Felder zeigen die Teile des PROZESSES des RISIKOMANAGEMENTS an, die mit diesen Normen in Zusammenhang stehen kšnnen.
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a
IEC 60513
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Literaturhinweise [1]
ISO/IEC Leitfaden 2:1996, Normung und in Beziehung stehende Aktivitäten – Allgemeine Begriffe.
[2]
ISO/IEC Leitfaden 51:1999, Leitlinien für die Aufnahme von Sicherheitsaspekten in Normen.
[3]
ISO 8402:1994 1), Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung – Begriffe.
[4]
Normen zum Qualitätsmanagement und zur Qualitätssicherung/QM-Darlegung – Teil 3: Leitfaden für die Anwendung von ISO 9001:1994 auf Entwicklung, Lieferung, Installierung und Wartung von ComputerSoftware (ISO 9000-3:1997); Zweisprachige Fassung EN ISO 9000-3:1997.
[5]
ISO 9001:- 2), Qualitätsmanagementsysteme – Modell zur Darlegung des Qualitätsmanagementsystems in Design/Entwicklung, Produktion, Montage und Wartung.
[6]
ISO 10993-1:1997, Biologische Beurteilung von Medizinprodukten – Teil 1: Beurteilung und Prüfung.
[7]
ISO 10993-3:1992, Biologische Beurteilung von Medizinprodukten – Teil 3: Prüfungen auf Gentoxizität, Karzinogenität und Reproduktionstoxizität.
[8]
ISO/DIS 10993-17, Biologische Beurteilung von Medizinprodukten – Teil 17: Verfahren zur Festlegung zulässiger Grenzwerte für herauslösbare Bestandteile auf Grund einer Gesundheits-/Risikoeinschätzung.
[9]
ISO 13485, Qualitätssicherungssysteme – Medizinprodukte – Besondere Anforderungen für die Anwendung von ISO 9001.
[10] ISO 13488, Qualitätssicherungssysteme – Medizinprodukte – Besondere Anforderungen für die Anwendung von ISO 9002. [11] ISO 14969, Qualitätssicherungssysteme – Medizinprodukte – Anleitung zur Anwendung von ISO 13485 und ISO 13488. [12] ISO/DIS 15189, Qualitätsmanagement im medizinischen Laboratorium. [13] IEC 60300-3-9, Zuverlässigkeitsmanagement – Teil 3: Anwendungsleitfaden – Hauptabschnitt 9: Analyse des Risikos technischer Systeme. [14] IEC/TR 60513, Grundlegende Aspekte der Sicherheitsnormen für medizinische elektrische Geräte. [15] IEC 60601-1:1988, Medizinische elektrische Geräte – Teil 1: Allgemeine Festlegungen für die Sicherheit. [16] IEC 60601-1-4, Medizinische elektrische Geräte – Teil 1: Allgemeine Festlegungen für die Sicherheit – 4. Ergänzungsnorm: Programmierbare, elektrische medizinische Geräte. [17] IEC 60812, Analysentechnik für Systemzuverlässigkeit – Verfahren für Fehlerart- und Effektanalyse (FMEA). [18] IEC 61025, Fehlerbaumanalyse (FTA). [19] IEC/CDV 61882, Leitfaden zur Studie über die Gefahr und Beherrschbarkeit (HAZOP). [20] EN 12442-1:2000, Tierische Gewebe und deren Derivate, die zur Herstellung von Medizinprodukten eingesetzt werden – Teil 1: Analyse und Handhabung von Risiken. 90/385/EWG, Richtlinie des Rates vom 20. Juni 1990 zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über aktive implantierbare medizinische Geräte. © DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
93/42/EWG, Richtlinie des Rates vom 14. Juni 1993 über Medizinprodukte. 98/79/EG, Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Oktober 1998 über In-vitroDiagnostika. 1) Die Norm ist in †berarbeitung und wird als ISO 9000:2000 herausgegeben. 2) Wird veršffentlicht. (†berarbeitung von ISO 9001:1994, ISO 9006:1994 und ISO 9003:1994.)
Oktober 2003
DEUTSCHE NORM Medizinprodukte
Anwendung des Risikomanagements auf Medizinprodukte Änderung 1: Begründung der Anforderungen (ISO 14971:2000/AM 1:2003) Deutsche Fassung EN ISO 14971:2000/A1:2003 ICS 11.040.01
EN ISO 14971/A1
Änderung von DIN EN ISO 14971:2001-03
Medical devices — Application of risk management to medical devices — Amendment 1: Rationale for requirements (ISO 14971:2000/AM 1:2003); German version EN ISO 14971:2000/A1:2003 Dispositifs médicaux — Application de la gestion des risques aux dispositifs médicaux — Amendement 1: Justification des exigences (ISO 14971:2000/AM 1:2003); Version allemande EN ISO 14971:2000/A1:2003
Die Europäische Norm EN ISO 14971:2000/A1:2003 hat den Status einer Deutschen Norm.
Nationales Vorwort
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Diese Europäische Norm wurde von der CHeF FTG „Risk management“ des Europäischen Komitees für Normung (CEN) aus der Arbeit der gemeinsamen Arbeitsgruppe des ISO/TC 210 „Quality management and corresponding general aspects for medical devices“ und des Subkomitees IEC/SC 62 A „Common aspects of electrical equipment used in medical practice“ übernommen. Im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. war hierfür das deutsche Spiegelgremium NAMed „Risikomanagement"/DKE 811.0.3 „Risikomanagement für medizinische elektrische Geräte/Systeme“ zuständig.
Fortsetzung 11 Seiten EN
Normenausschuss Medizin (NAMed) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
© DIN Deutsches Institut für Normung e.V. . Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet. Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
Ref. Nr. DIN EN ISO 14971/A1:2003-10 Preisgr. 09
Vertr.-Nr. 2309
EUROPÄISCHE NORM
EN ISO 14971:2000/A1
EUROPEAN STANDARD NORME EUROPÉENNE
März 2003
ICS 11.040.01
Deutsche Fassung
Medizinprodukte - Anwendung des Risikomanagements auf Medizinprodukte - Änderung 1: Begründung der Anforderungen (ISO 14971:2000/AM 1:2003) Medical devices - Application of risk management to medical devices - Amendment 1: Rationale for requirements (ISO 14971:2000/AM 1:2003)
Dispositifs médicaux - Application de la gestion des risques aux dispositifs médicaux - Amendement 1: Justification des exigences (ISO 14971:2000/AM 1:2003)
Diese Änderung A1 modifiziert die Europäische Norm EN ISO 14971:2000. Sie wurde vom CEN am 28. Februar 2003 und vom CENELEC am 18. März 2003 angenommen. Die CEN- und CENELEC-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen diese Änderung in der betreffenden nationalen Norm, ohne jede Änderung, einzufügen ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum des CEN oder bei jedem CEN- und/oder CENELEC-Mitglied auf Anfrage erhältlich. Diese Änderung besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN- oder CENELEC-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-Zentrum des CEN mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
CEN- und CENELEC-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute und elektrotechnischen Komitees von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, der Schweiz, der Slowakei, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn und dem Vereinigten Königreich.
Management-Zentrum des CEN: rue de Stassart, 36 B-1050 Brüssel
© 2003 CEN/CENELEC Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN und den Mitgliedern von CENELEC vorbehalten.
Zentralsekretariat des CENELEC: rue de Stassart, 35 B-1050 Brüssel
Ref. Nr. EN ISO 14971:2000/A1:2003 D
EN ISO 14971:2000/A1:2003 (D)
Vorwort Dieses Dokument EN ISO 14971:2000/A1:2003 wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 210 „Quality management and corresponding general aspects for medical devices“ in Zusammenarbeit mit CMC und CENELEC erarbeitet. Diese Änderung zur Europäischen Norm EN ISO 14971:2000 muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis September 2003, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis September 2003 zurückgezogen werden. Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn und Vereinigtes Königreich. Anerkennungsnotiz Der Text von ISO 14971:2000/A1:2003 wurde vom CEN und CENELEC als EN ISO 14971:2000/A1:2003 ohne irgendeine Abänderung genehmigt.
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Einleitung Eine Norm zur Anwendung des Risikomanagements auf Medizinprodukte wurde vor allem notwendig, weil die Aufsichtsbehörden in zunehmendem Maße erkannten, dass der Hersteller bei Medizinprodukten Risikomanagement anwenden sollte. Bisher existierte keine Norm zum Risikomanagement für Medizinprodukte, und so wurde ISO 14971 erarbeitet, um die Lücke zu schließen. Um die neue Norm zu erarbeiten, wurde im ISO/TC 210 die Arbeitsgruppe 4 gebildet. Fast gleichzeitig planten die an der Erarbeitung der dritten Ausgabe von IEC 60601-1 Beteiligten, das Risikomanagement in die zu diesem Zeitpunkt in der Überarbeitung befindliche Norm aufzunehmen. Sie befanden es für erforderlich, das Risikomanagement getrennt zu behandeln, und bildeten die Arbeitsgruppe 15 innerhalb des IEC/SC 62A. Mit der Feststellung, dass sich die Arbeitsbereiche dieser beiden Arbeitsgruppen überschnitten, bildeten IEC und ISO durch Zusammenfassung der Mitglieder beider Arbeitsgruppen die Gemeinsame Arbeitsgruppe 1 (JWG 1) „Risikomanagement“, in der die Mitarbeiter beider Arbeitsgruppen zusammengefasst wurden. Diese Zusammenarbeit führte zur Veröffentlichung von ISO 14971 mit den Logos sowohl von ISO wie auch IEC. Das Doppellogo bedeutet, dass sowohl ISO wie auch IEC ISO 14971 als Internationale Norm zur Anwendung des Risikomanagements auf Medizinprodukte anerkennen. Als JWG 1 begann, die Internationale Norm zum Risikomanagement zu diskutieren, stand noch keine zufrieden stellende Norm hinsichtlich des Risikomanagements für Medizinprodukte zur Verfügung. Entscheidende Charakteristika des Risikomanagements mussten erfasst werden, wie z. B. der Prozess der Risikobewertung wie auch die Abwägung von Risiken und Nutzen der Medizinprodukte. Hersteller, Aufsichtsbehörden und die Einrichtungen des Gesundheitswesens hatten erkannt, dass eine „absolute Sicherheit“ für Medizinprodukte nicht erreicht werden kann. Hinzu kommt, dass die aus der steigenden Vielzahl von Medizinprodukten und ihren Anwendungen resultierenden Risiken durch Normen zur Produktsicherheit nicht vollständig erfasst werden können. Die Anerkennung dieser Fakten und die sich daraus ergebende Erfordernis, die sich durch Medizinprodukte während ihres gesamten Lebenszyklus ergebenden Risiken zu managen, führten zur Entscheidung, ISO 14971 zu erarbeiten.
2
EN ISO 14971:2000/A1:2003 (D)
Der ursprüngliche Plan von JWG 1 war, ISO 14971 in verschiedenen Teilen abzufassen, die sich jeweils mit einem besonderen Aspekt des Risikomanagements befassen sollten. ISO 14971-1:1998, die sich mit der Risikoanalyse befassen sollte, war als der erste Teil einer das gesamte Risikomanagement abdeckenden Norm gedacht. Später entschied JWG 1 jedoch, dass es besser sei, ein einziges Dokument zu erarbeiten, das sämtliche Aspekte des Risikomanagements umfassen sollte. Der Hauptgrund hierfür war, dass das Risikomanagement offensichtlich von mehreren Aufsichtsbehörden weltweit, einschließlich Europas, als verbindlich vorgeschrieben werden würde. Es war deshalb nicht weiter nützlich oder erforderlich, eine gesonderte Norm über die Risikoanalyse zur Verfügung zu haben. Auch die Erarbeitung einer einzigen Norm über das Risikomanagement anstelle mehrere Teile würde den Zusammenhang zwischen den mehrfachen Gesichtspunkten des Risikomanagements viel besser aufzeigen. In dieser Änderung entspricht die Nummerierung derjenigen der verschiedenen Abschnitte und Unterabschnitte von ISO 14971:2000. Seite 31 Vor den Literaturhinweisen ist folgender Anhang einzusetzen.
Anhang H (informativ) Begründung der Anforderungen
H.1 Begründung für Abschnitt 1, Anwendungsbereich
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Wie bereits in der Einleitung erläutert, ist eine Norm zum Risikomanagement erforderlich, die auf sämtliche Medizinprodukte anzuwenden ist. Risiken treten während des gesamten Lebenszyklus eines Produktes auf, und Risiken, die an einem bestimmten Punkt des Lebenszyklus offensichtlich werden, dürfen gegebenenfalls durch eine Maßnahme zu einem ganz anderen Zeitpunkt während des Lebenszyklus behandelt werden. Aus diesem Grunde ist diese Internationale Norm dazu vorgesehen, für den gesamten Lebenszyklus zu gelten. Das bedeutet, dass die Norm Anweisungen für die Hersteller enthält, die Prinzipien des Risikomanagements auf ein Medizinprodukt von dessen anfänglicher Konzipierung bis zur letztendlichen Entnahme aus dem Verkehr und Entsorgung anzuwenden. Diese Internationale Norm ist nicht dazu bestimmt, auf die klinische Entscheidungsfindung angewendet zu werden. Die Entscheidung über die Einleitung eines klinischen Verfahrens unter Verwendung eines Medizinproduktes macht es erforderlich, die Restrisiken gegen den zu erwartenden Nutzen des Verfahrens abzuwägen. Bei derartigen Beurteilungen sollten der bestimmungsgemäße Gebrauch/die Zweckbestimmung, die Leistung und die mit dem Medizinprodukt verbundenen Risiken sowie die mit dem klinischen Verfahren oder den Anwendungsbedingungen verbundenen Risiken und der entsprechende Nutzen berücksichtigt werden. Einige dieser Beurteilungen dürfen nur von einem qualifizierten medizinischen Praktiker vorgenommen werden, der den Gesundheitszustand des einzelnen Patienten und die eigene Meinung des Patienten kennt. Obgleich es erhebliche Diskussionen darüber gegeben hat, bis zu welchem Wert ein Risiko noch als vertretbar gilt, legt diese Internationale Norm keine Werte für die Vertretbarkeit von Risiken fest. Die Festlegung eines einzigen Wertes für die Vertretbarkeit eines Risikos wäre nicht angemessen, weil
die große Vielzahl der von dieser Norm betroffenen Produkte und Situationen einen einzigen Wert bedeutungslos machen würde, und
3
EN ISO 14971:2000/A1:2003 (D)
die örtlichen Gesetze, Gewohnheiten und Werte innerhalb einer bestimmten Kultur oder Region der Welt angemessener für die Festlegung der Vertretbarkeit eines bestimmten Risikos sind.
Da nicht alle Länder von den Herstellern von Medizinprodukten ein Qualitätssicherungssystem fordern, wird auch in dieser Internationalen Norm kein Qualitätssicherungssystem gefordert. Jedoch ist ein Qualitätssicherungssystem für den ordnungsgemäßen Umgang mit Risiken außerordentlich hilfreich. Aus diesem Grunde und weil die meisten Hersteller von Medizinprodukten ein Qualitätssicherungssystem verwenden, ist diese Internationale Norm so aufgebaut, dass sie ohne weiteres in das von ihnen verwendete Qualitätssicherungssystem integriert werden kann. Der Zusammenhang mit ISO 13485:1996 ist in Tabelle G.2 dargestellt.
H.2 Begründung für Abschnitt 2, Benennungen und Definitionen Es war nicht beabsichtigt, eine übermäßige Anzahl neuer und möglicherweise ungebräuchlicher Benennungen zu erfinden, und so beruht diese Internationale Norm absichtlich auf den vielfältigen sowohl in Normen wie in der Literatur zu findenden Informationen zum Risikomanagement. Wo immer es möglich war, wurden bereits bestehende Definitionen verwendet. Die primären Quellen für die Definitionen waren der ISO/IEC Guide 51:1999 und ISO 8402:19941). Es war bekannt, dass das Risikomanagement entweder explizit oder implizit von der Europäischen Union (EU), den Vereinigten Staaten und anderen Ländern und Regionen der Welt als verbindlich vorgeschrieben werden würde. Es wurden daher Definitionen verwendet, die im Sinne gesetzlicher Vorschriften möglichst allgemein annehmbar sein würden. So entspricht z. B. die Benennung „Hersteller“ (2.6), obgleich sie auf der EU-Richtlinie über Medizinprodukte beruht, weitestgehend der in den Vereinigten Staaten angewendeten Definition. Die Benennung „Medizinprodukt“ (2.7) wurde ISO 13485 entnommen, in der ähnliche Überlegungen bezüglich örtlich geltender Vorschriften angewendet wurden. Die kombinierte Benennung „bestimmungsgemäßer Gebrauch/Zweckbestimmung“ (2.5) wurde verwendet, weil sich kein Konsens darüber herstellen ließ, welche Benennung zu verwenden sei. Die Medizinprodukterichtlinie verwendet „Zweckbestimmung“ (“intended purpose”), während in den gesetzlichen Vorschriften der Vereinigten Staaten „bestimmungsgemäßer Gebrauch“ (“intended use”) verwendet wird. Beide Benennungen sind im Wesentlichen gleich definiert. Es wurde daher entschieden, die kombinierte Benennung mit einer Definition zu verwenden, die der in der EU wie auch der in den Vereinigten Staaten gebräuchlichen ähnlich ist.
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Nur drei der in dieser Internationalen Norm verwendeten Benennungen basieren nicht auf Definitionen in anderen Normen. Dies sind die Benennungen „Risikokontrolle“ (2.16), „Risikomanagement“ (2.18) und „Risikomanagement-Akte“ (2.19; “risk management file”). Die Definition für „Risikokontrolle“ wurde wiedergegeben, um den im ISO/IEC Guide 51 wiedergegebenen Definitionen von „Risikoanalyse“ und „Risikobewertung“ zu entsprechen. Die Definition für das „Risikomanagement“ betont die Anwendung eines systematischen Ansatzes und die Notwendigkeit, dass die Leitung den Überblick behält. Der Begriff der „Risikomanagement-Akte“ wurde erstmals in IEC 60601-1-4 verwendet, die Definition wurde jedoch verändert, da sich die in IEC 60601-1-4 enthaltene Definition auf Qualitätsaufzeichnungen bezieht, die für die Übereinstimmung mit ISO 14971 nicht erforderlich sind.
H.3 Begründung für Abschnitt 3, Allgemeine Anforderungen an das Risikomanagement Obgleich die Maßnahmen des Risikomanagements in hohem Maße spezifisch für das zu bewertende Medizinprodukt sind, gibt es einige grundlegende Elemente, die im Risikomanagement-Prozess enthalten sein müssen. Dieser Abschnitt trägt dem Rechnung. Dieser Abschnitt lässt außerdem einige Abweichungen in den Anforderungen zur Erfüllung dieser Norm zu, die sich durch die Abweichungen der Ansätze örtlich geltender gesetzlicher Vorschriften ergeben.
1)
4
ISO 8402:1994 ist durch ISO 9000:2000 ersetzt worden. Trotzdem wurden die Definitionen von Benennungen wie „objektiver Nachweis“ in ISO 14971:2000 aus 8402:1994 entnommen.
EN ISO 14971:2000/A1:2003 (D)
H.3.1 Nationale oder regionale gesetzliche Anforderungen Trotz abweichender Anforderungen regional geltender Vorschriften ist eine weltweite Anwendbarkeit dieser Norm von großer Bedeutung. Dieser Unterabschnitt war erforderlich, damit diese Internationale Norm sowohl in Europa wie auch in den Vereinigten Staaten (sowie in anderen Ländern und Regionen) in den jeweiligen Gesetzeswerken verwendet werden kann. In Europa brauchen die Hersteller kein zertifiziertes Qualitätssicherungssystem zu betreiben, um die für die Anbringung des CE-Kennzeichens an ihrem Produkt geltenden wesentlichen Anforderungen zu erfüllen. In den Vereinigten Staaten ist jedoch immer ein Qualitätssicherungssystem erforderlich, um ein Medizinprodukt auf den Markt zu bringen (es sei denn, dass für dieses Produkt eine besondere Ausnahmegenehmigung vorliegt). Die Unterabschnitte 3.3 und 3.4 sind eng an die für Qualitätssicherungssysteme geltenden Anforderungen angelegt. Dieser Unterabschnitt ermöglicht es den Herstellern, 3.3 und 3.4 im Zusammenhang mit einem Qualitätssicherungssystem anzuwenden, falls dies von ihren örtlichen Aufsichtsbehörden verlangt wird.
H.3.2 Risikomanagement-Prozess Dieser Unterabschnitt fordert von jedem Hersteller, als Teil des Designs eines Medizinproduktes einen Risikomanagement-Prozess festzulegen. Dies ist gefordert, damit der Hersteller systematisch sicherstellen kann, dass der Prozess die geforderten Elemente aufweist. Risikoanalyse, Risikobewertung und Risikokontrolle gelten allgemein als die wesentlichen Teile des Risikomanagements. Zusätzlich zu diesen Elementen musste jedoch betont werden, dass der Risikomanagement-Prozess nicht mit dem Design und der Herstellung eines Medizinproduktes endet, sondern sich in den der Produktion nachgelagerten Phasen fortsetzt. Aus diesem Grunde wurde das Sammeln von Informationen aus den der Produktion nachgelagerten Phasen als geforderter Teil des Risikomanagement-Prozesses festgelegt. Wenn ein Hersteller ein Qualitätssicherungssystem betreibt, sollte der Risikomanagement-Prozess vollständig in dieses Qualitätssicherungssystem integriert sein.
H.3.3 Verantwortlichkeiten der Leitung
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Die Beteiligung der Leitung des Herstellerunternehmens ist von entscheidender Bedeutung für die Wirksamkeit des Risikomanagement-Prozesses. Die betreffenden Personen sollten die Verantwortung für die Gesamtleitung des Risikomanagement-Prozesses übernehmen. Um diese Rolle zu betonen, wurde dieser Unterabschnitt aufgenommen. Im Besonderen wurde folgender Schluss gezogen: a)
weil diese Internationale Norm keine Werte für die Annehmbarkeit von Risiken festlegt, muss der Hersteller entscheiden, welche Kriterien unter Berücksichtigung relevanter Faktoren angewendet werden sollen;
b)
im Falle eines Mangels an entsprechenden Ressourcen würden die Maßnahmen des Risikomanagements an Wirksamkeit verlieren; dies gilt selbst dann, wenn die anderen Anforderungen dieser Internationalen Norm buchstabengetreu erfüllt werden;
c)
das Risikomanagement ist eine hochgradig spezialisierte Disziplin und daher sind zu dessen Betrieb in den Techniken des Risikomanagements geschulte Personen erforderlich (siehe H.3.4);
d)
das Risikomanagement ist ein sich weiter entwickelnder Prozess und regelmäßige Überprüfungen der Maßnahmen des Risikomanagements sind erforderlich, um festzustellen, ob diese ordnungsgemäß durchgeführt werden, um eventuelle Schwachstellen auszumerzen, Verbesserungen umzusetzen und um Anpassungen an Veränderungen vorzunehmen.
H.3.4 Qualifikation des Personals Es ist von größter Bedeutung, qualifiziertes Personal mit der Durchführung der mit dem Risikomanagement verbundenen Aufgaben zu betrauen. Risikomanagement-Prozesse erfordern Personen, die wissen:
wie das Medizinprodukt aufgebaut ist;
wie das Medizinprodukt funktioniert;
5
EN ISO 14971:2000/A1:2003 (D)
wie das Medizinprodukt bestimmungsgemäß verwendet wird; und
wie der Risikomanagement-Prozess anzuwenden ist.
Im Allgemeinen sind hierfür mehrere Experten erforderlich, die ihr jeweiliges Spezialwissen einbringen. Um objektive Nachweise zu erbringen, sind Aufzeichnungen der entsprechenden Qualifikationen erforderlich. Aus Gründen der Vertraulichkeit fordert diese Norm nicht, diese Aufzeichnungen in der Risikomanagement-Akte abzulegen.
H.3.5 Risikomanagementplan Ein Risikomanagementplan ist erforderlich, weil:
ein organisierter Ansatz für ein gutes Risikomanagement unerlässlich ist;
der Plan gewissermaßen eine Landkarte für das Risikomanagement liefert; und
der Plan die Objektivität unterstützt und zu vermeiden hilft, dass wesentliche Elemente vergessen werden.
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Der Plan ist auch für die erneute Verwendung des Prozesses für nachfolgende RisikomanagementProgramme von Nutzen. Die Elemente a) bis e) sind aus folgenden Gründen gefordert: a)
es gibt zwei unterschiedliche Elemente im Anwendungsbereich des Plans. Das eine bezeichnet das betreffende Medizinprodukt oder Zubehörteil; das andere bezeichnet die Phasen des von diesem Plan erfassten Lebenszyklus. Durch die Festlegung des Anwendungsbereiches kann festgestellt werden, ob irgendein Teil des Medizinproduktes außer Acht gelassen wurde und ob Teile des Lebenszyklus von einem anderen Plan erfasst werden müssen.
b)
die Verifizierung ist eine wesentliche Maßnahme und nach 6.3 gefordert. Die Planung dieser Maßnahme hilft sicherzustellen, dass die unbedingt erforderlichen Ressourcen dann zur Verfügung stehen, wenn sie gebraucht werden. Wird die Verifizierung nicht geplant, könnten wesentliche Teile der Verifizierung vernachlässigt werden.
c)
die Zuordnung von Verantwortlichkeiten ist erforderlich, um sicherzustellen, dass es in keinem Falle versäumt wird, alle Verantwortlichkeiten wahrzunehmen.
d)
dieser Punkt wird als eine allgemein anerkannte Verantwortlichkeit der Leitung aufgenommen.
e)
die Kriterien für die Vertretbarkeit von Risiken sind für das Risikomanagement von grundlegender Bedeutung, deshalb sollte vor Beginn der Risikoanalyse über sie entschieden werden. Dies ist von Nutzen, um den Prozess nach Abschnitt 5 zu objektivieren.
Die Anforderung, Aufzeichnungen der Änderungen aufzubewahren, soll die Auditierung und die Überprüfung des Prozesses erleichtern.
H.3.6 Risikomanagement-Akte Diese Internationale Norm verwendet diese Benennung, um einen Ort zu bezeichnen, an dem der Hersteller die Aufbewahrungsorte aller für das Risikomanagement geltenden Aufzeichnungen lokalisieren oder finden kann. Dies erleichtert das Risikomanagement und ermöglicht eine effizientere Auditierung nach dieser Internationalen Norm.
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EN ISO 14971:2000/A1:2003 (D)
H.4 Begründung für Abschnitt 4, Risikoanalyse Als Grundlage für diesen Abschnitt wurde ISO 14971-1:1998, Medical devices — Risk management — Part 1: Application of risk analysis verwendet. ISO 14971-1 war die ISO-Fassung von EN 1441 über die Risikoanalyse von Medizinprodukten. EN 1441 wurde unter einem Mandat der Europäischen Kommission erarbeitet und führt zu der Annahme der Übereinstimmung mit den Anforderungen an die Risikoanalyse nach den Europäischen Bestimmungen2) über Medizinprodukte. In diesem und nachfolgenden Abschnitten dieser Internationalen Norm werden die Anforderungen auf die Schritte des auf Bild 2 wiedergegebenen Flussdiagramms abgestimmt. Bild 2 wurde wiedergegeben, um dem Anwender einen Überblick über den Risikomanagement-Prozess zu geben. Die Lieferung eines Bezuges (in Form von Nummern für die einzelnen Schritte) zwischen dem Bild und den eigentlichen Anforderungen im Text würde eine nützliche Hilfe sein. Dies stellt eine Erweiterung des in ISO 14971-1 wiedergegebenen Ablaufs dar. Wie auf Bild 2 angegeben ist, muss der Prozess iterativ sein, so dass jedes einzelne Risiko nacheinander erfasst wird und zu früheren Schritten zurückgekehrt wird, wenn die Maßnahmen der Risikokontrolle neue Gefährdungen ergeben oder wenn neue Informationen zur Verfügung stehen.
H.4.1 Verfahren der Risikoanalyse Das Verfahren der Risikoanalyse ist in 4.2, 4.3 und 4.4 beschrieben. Es wurde eine Anmerkung dazu eingefügt, wie vorzugehen ist, wenn eine Risikoanalyse für ein ähnliches Medizinprodukt vorliegt, um die Anwender diese Internationalen Norm zu informieren, dass falls adäquate Daten bereits vorliegen, diese Daten zwecks Ersparnis von Zeit, Arbeitsaufwand und sonstigen Ressourcen angewendet werden können und sollten. Die Anwender dieser Internationalen Norm müssen jedoch sorgsam darauf achten, dass eine systematische Beurteilung ihrer früheren Arbeiten auf Anwendbarkeit für die betreffende aktuelle Risikoanalyse vorgenommen wird. Es ist zu beachten, dass die nach a), b) und c) geforderten Einzelheiten den Mindest-Grunddatensatz für die Sicherstellung der Rückverfolgbarkeit darstellen und dass sie für Überprüfungen durch die Leitung und nachfolgende Audits von Bedeutung sind. Die Anforderung nach a) hilft außerdem klarzustellen, was in den Anwendungsbereich der Analyse fällt, und die Vollständigkeit zu verifizieren.
H.4.2 Bestimmungsgemäßer Gebrauch/Zweckbestimmung und Feststellung der Merkmale, die sich auf die Sicherheit des Medizinproduktes beziehen
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Dieser Schritt zwingt den Hersteller dazu, über sämtliche Merkmale nachzudenken, die die Sicherheit des Medizinproduktes beeinträchtigen könnten. Diese Analyse sollte „vernünftigerweise vorhersehbaren Missbrauch“ einschließen. Medizinprodukte werden, wenn sie zum ersten Mal bezogen werden, häufig in nicht vom Hersteller vorgesehenen Situationen und in nicht vorhergesehenen Situationen eingesetzt. Es ist wichtig, dass der Hersteller versucht, in die Zukunft zu schauen, um die Gefährdungen zu erkennen, die sich aufgrund aller möglichen Anwendungen ihres Medizinproduktes ergeben können. Anhang A soll bei der Beschreibung der Merkmale des Medizinproduktes und der Umgebungen, in denen es eingesetzt wird, helfen. Es kann nur mit großem Nachdruck betont werden, dass diese Auflistung nicht erschöpfend ist. Jeder Hersteller sollte möglichst kreativ sein, um die sich auf die Sicherheit des untersuchten Medizinproduktes beziehenden Merkmale zu bestimmen. Die in Anhang A wiedergegebene Auflistung wurde ursprünglich ISO 14971-1:1998 entnommen, wobei einige Ergänzungen hinzugefügt wurden, die sich aus den Kommentaren zur den Entwürfen dieser Norm ergaben. Die Auflistung sollte als Anregung dienen, darüber nachzudenken „was alles schief gehen kann“. Anhang B zu in-vitro-Diagnostika und Anhang C zu toxikologischen Gefährdungen wurden mit nur geringfügigen Änderungen Anhang A bzw. Anhang B von ISO 14971-1:1998 entnommen.
2)
EN 1441 wurde am 13. September 1997 angenommen, und die entsprechende Verweisnummer wurde im Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften vom 9. Mai 1998 veröffentlicht.
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EN ISO 14971:2000/A1:2003 (D)
H.4.3 Feststellung bekannter oder vorhersehbarer Gefährdungen Dieser Schritt erfordert vom Hersteller ein systematisches Vorgehen bei der Feststellung möglicher Gefährdungen. Der Hersteller sollte die „bekannten oder vorhersehbaren Gefährdungen“ aufgrund der nach 4.2 festgestellten sicherheitsrelevanten Merkmale auflisten. Ein Risiko kann nur dann beurteilt und behandelt werden, wenn die zugehörige Gefährdung festgestellt wurde. Die Auflistung der Gefährdungen ermöglicht es, dies systematisch zu tun. Anhang D der Norm wurde aufgenommen, um Beispiele für „mögliche Gefährdungen und beitragende Faktoren“ wiederzugeben. Diese Terminologie wurde verwendet, weil es möglicherweise nicht immer klar ist, ob etwas eine „Gefährdung“ oder ein „beitragender Faktor“ ist. Dies gilt vor allem dann, wenn es sich um eine Kette von Ereignissen handelt, die letztendlich zu einer gefährlichen Situation führen kann. Der Hersteller sollte diese Ereignisketten erkennen, um das Risiko in angemessen Weise zu behandeln. Es ist hierbei bedeutungslos, ob ein bestimmtes Element dieser Kette als Gefährdung oder als beitragender Faktor bezeichnet wird. Auch die in Anhang D wiedergegebene Auflistung ist weder erschöpfend noch als Checkliste gedacht, sie sollte vielmehr als Anregung für das kreative Denken dienen. Anhang F ist dazu bestimmt, Leitlinien für allgemein gebräuchliche Techniken der Risikoanalyse zu vermitteln, die für die Feststellung von Gefährdungen nützlich sein können.
H.4.4 Einschätzung des Risikos für jede Gefährdung Dies ist der letzte Schritt der Risikoanalyse. Die Schwierigkeit dieses Schritts besteht darin, dass die Einschätzung der Risiken sowohl für jede zu untersuchende Gefährdung als auch für jedes Medizinprodukt unterschiedlich ausfällt. Es wurde daher beschlossen, den Text dieses Unterabschnitts allgemein zu halten. Aufgrund der Tatsache, dass Gefährdungen sowohl bei normaler Funktion des Medizinproduktes auftreten können als auch dann, wenn eine Fehlfunktion des Medizinproduktes vorliegt, sollten beide Situationen gründlich betrachtet werden. In der Praxis sollten die beiden Risikokomponenten, Wahrscheinlichkeit des Auftretens und Folgen, getrennt analysiert werden. Wenn ein Hersteller die Schätzwerte der Schweregrade oder der Wahrscheinlichkeit auf systematische Art und Weise kategorisiert, so sollte in diesem Zuge das Kategorisierungsschema definiert und in der Risikomanagement-Akte aufgezeichnet werden. Dies ermöglicht dem Hersteller, äquivalente Risiken durch Wiederholung zu behandeln, und es dient als Nachweis, dass der Hersteller dies getan hat.
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Oftmals stehen brauchbare quantitative Daten nicht unmittelbar zur Verfügung. Es wurde daher versucht, den Eindruck zu vermeiden, dass eine Einschätzung der Risiken auf quantitative Art und Weise erfolgen sollte. Anhang E (E.1 bis E.2) wurde aufgenommen, um hilfreiche Leitlinien für die Risikoanalyse zu vermitteln. Die Informationen stammen aus verschiedenen Quellen, zu diesen gehört unter anderen IEC 60300-3-9. Die in dieser Norm enthaltenen Informationen wurden so angepasst, dass sie für alle Medizinprodukte verwendbar sind. Nach dieser Norm ist eine Aufstellung eines „Risiko-Diagramms“, in dem der Zusammenhang zwischen Wahrscheinlichkeit und Schwere und Vertretbarkeit des Risikos dargestellt ist, nicht gefordert. Wenn RisikoDiagramme für die Feststellung der Vertretbarkeit eines bestimmten Risikos herangezogen werden, sollte ihr Gebrauch und die Auswertung für die jeweilige Anwendung erläutert werden.
H.5 Begründung für Abschnitt 5, Risikobewertung Es müssen Entscheidungen über die Vertretbarkeit eines Risikos getroffen werden. An dieser Stelle wurde eine Entscheidung getroffen, da es sich hier um das erste Mal handelt, dass die erforderlichen Informationen zur Verfügung stehen. Hersteller können die kürzlich eingeschätzten Risiken verwenden und sie unter Anwendung der im Risikomanagement-Plan festgelegten Kriterien für die Vertretbarkeit von Risiken bewerten. Sie können die Risiken überprüfen, um zu bestimmen, welches davon gemindert werden muss. Abschnitt 5 wurde auf diese Weise abgefasst, um es dem Anwender der Norm zu ermöglichen, unnötigen Arbeitsaufwand zu vermeiden.
8
EN ISO 14971:2000/A1:2003 (D)
H.6 Begründung für Abschnitt 6, Risikokontrolle H.6.1 Risikominderung Die Schritte 6.2 bis 6.7 ergeben eine logische Reihenfolge der einzelnen Stadien. Dieser systematische Ansatz ist von Bedeutung, weil hierdurch sichergestellt wird, dass die relevanten Informationen zur Verfügung stehen, wenn sie gebraucht werden.
H.6.2 Analyse der Optionen Oftmals gibt es mehr als nur eine Möglichkeit, um ein Risiko zu mindern. Die drei aufgeführten Maßnahmen:
direkte Sicherheit durch Design;
Schutzvorrichtungen/-maßnahmen im Medizinprodukt selbst oder im Herstellungsprozess, und
Informationen zur Sicherheit
sind genormte Maßnahmen zur Risikominderung und wurden aus dem ISO/IEC Guide 51 abgeleitet. Die Reihenfolge der Auflistung ist von Bedeutung. Dieses Prinzip ist an verschiedenen Stellen zu finden, hierzu gehören IEC/TR 60513 und örtliche oder regionale Bestimmungen (z. B. die EU-Richtlinie über Medizinprodukte). Falls irgend möglich, sollte das Medizinprodukt schon durch sein Design direkt sicher sein. Ist dies nicht möglich, so gelten Schutzvorrichtungen/-maßnahmen wie z. B. Barrieren oder akustische Alarmsignale als angemessen. Die als schlechteste Variante geltende Schutzvorrichtung/-maßnahme ist eine schriftliche Warnung oder Gegenanzeige. Es wurde erkannt, dass eines der möglichen Ergebnisse der Analyse der Optionen sein kann, dass es keine praktikable Möglichkeit gibt, das Risiko auf einen vertretbaren Wert zu mindern, der den zuvor festgelegten Kriterien für die Vertretbarkeit entspricht. So kann es z. B. unmöglich sein, ein Medizinprodukt zur Lebenserhaltung mit einem solchen vertretbaren Restrisiko zu konstruieren. In diesem Falle darf eine Risiko/Nutzen-Analyse, wie sie in 6.5 beschrieben ist, durchgeführt werden, um festzustellen, ob der Nutzen des Medizinproduktes für den Patienten das Restrisiko überwiegt. Diese Option wurde an dieser Stelle in diese Internationale Norm aufgenommen, um sicherzustellen, dass zunächst alle Anstrengungen unternommen wurden, die Risiken auf die zuvor festgelegten Werte der Vertretbarkeit zu mindern.
H.6.3 Umsetzung von Maßnahmen zur Risikokontrolle
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Es wurden zwei verschiedene Verifizierungen aufgenommen. Die erste Verifizierung ist erforderlich, um sicherzustellen, dass das Risiko bei Umsetzung der entsprechenden Maßnahme gemindert wird. Die zweite Verifizierung ist erforderlich, um sicherzustellen, dass die Maßnahme in der endgültigen Produktgestaltung umgesetzt wurde.
H.6.4 Bewertung des Restrisikos An dieser Stelle wurde eine Überprüfung aufgenommen, um festzustellen, ob die getroffenen Maßnahmen das Risiko vertretbar gemacht haben. Ist das Risiko nicht geringer als durch die im Risikomanagementplan festgelegten Kriterien vorgegeben, so werden die Hersteller angewiesen, zusätzliche RisikokontrollMaßnahmen zu bewerten. Dieser iterative Prozess sollte fortgesetzt werden, bis das Risiko so weit gemindert wurde, dass die im Risikomanagementplan für die Vertretbarkeit festgelegten Werte eingehalten werden. Die Anforderung, dem Anwender die relevanten Informationen zu Restrisiken zur Verfügung zu stellen, wurde aufgenommen, so dass der Anwender in der Lage ist, seine Entscheidungen in Kenntnis der Sachlage zu treffen. Diese Anforderung entspricht dem in vielen Ländern und Regionen, einschließlich der Vereinigten Staaten und der Europäischen Union, gewählten Ansatz.
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EN ISO 14971:2000/A1:2003 (D)
H.6.5 Risiko/Nutzen-Analyse Es gibt immer wieder einige Fälle, in denen das mit einem Medizinprodukt verbundene Risiko größer ist als es allgemein für vertretbar gilt. Dieser Unterabschnitt wurde aufgenommen, um es dem Hersteller zu ermöglichen, ein mit hohem Risiko behaftetes Medizinprodukt zu liefern, für das er aber eine sorgfältige Bewertung vorgenommen hat und für das er nachweisen kann, dass der Nutzen des Medizinproduktes das Risiko überwiegt.
H.6.6 Weitere verursachte Gefährdungen Dieser Unterabschnitt wurde aufgenommen, da erkannt wurde, dass die Maßnahmen zur Risikokontrolle allein oder in Kombination miteinander gegebenenfalls eine neue und manchmal ganz anders geartete Gefährdung hervorrufen können.
H.6.7 Vollständigkeit der Risikobewertung In diesem Stadium sollte das Risiko aller Gefährdungen bewertet worden sein. Diese Überprüfung wurde aufgenommen, um sicherzustellen, dass keine Gefährdungen aufgrund der Kompliziertheit einer komplexen Risikoanalyse ausgelassen werden.
H.7 Begründung für Abschnitt 7, Gesamt-Restrisikobewertung Während des in den Abschnitten 4 bis 6 festgelegten Prozesses stellen die Hersteller nacheinander Gefährdungen fest, bewerten die Risiken und setzen Maßnahmen zur Risikokontrolle in ihrem Design um. Dies ist der Punkt, an dem der Hersteller einen Schritt zurückgehen, die kombinierten Auswirkungen aller einzelnen Restrisiken berücksichtigen und entscheiden muss, ob mit dem betreffenden Medizinprodukt fortzufahren ist oder nicht. Es ist möglich, dass das Gesamt-Restrisiko die Herstellerkriterien für die Vertretbarkeit des Risikos überschreitet, obgleich die einzelnen Risiken jedes für sich dies nicht tun. Dies gilt besonders im Falle komplexer Systeme und Medizinprodukte mit einer großen Anzahl von Risiken. Selbst dann, wenn das Gesamt-Restrisiko die Kriterien des Risikomanagementplans überschreitet, hat der Hersteller noch eine letzte Möglichkeit, eine Gesamt-Risiko/Nutzen-Bewertung vorzunehmen, um festzustellen, ob ein Medizinprodukt, das von großem Nutzen, aber auch mit einem hohen Risiko behaftet ist, dennoch auf den Markt gebracht werden sollte.
H.8 Begründung für Abschnitt 8, Risikomanagement-Bericht
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Der Risikomanagement-Bericht ist ein sehr wichtiger Teil der Risikomanagement-Akte. Er ist dazu vorgesehen, die Zusammenfassung all dessen darzustellen, was innerhalb des RisikomanagementProzesses getan wurde. Der Risikomanagement-Bericht sollte Hinweise auf die jeweiligen Einzelheiten in der Risikomanagement-Akte enthalten. Der Bericht dient als das Dokument der höchsten Ebene für alle Arten von Fragen über die mit dem Medizinprodukt verbundenen Risiken. Vollständigkeit ist für das Risikomanagement von sehr großer Bedeutung. Eine unvollständig erfüllte Aufgabe kann bedeuten, dass das Risiko einer Gefährdung nicht unter Kontrolle ist und in der Folge zu einem Personenschaden führen kann. Das Problem kann sich aus Unvollständigkeiten während jedes Stadiums des Risikomanagements ergeben (z. B., nicht festgestellte Gefährdungen, nicht beurteilte Risiken, nicht richtig festgelegte Maßnahmen zur Risikokontrolle oder Mängel in der Umsetzung von Maßnahmen zur Risikokontrolle). Der Risikomanagement-Bericht ist ein Werkzeug, mit dessen Hilfe die Vollständigkeit beurteilt werden kann. Dies ist durch die Anforderung bedingt, dass die Rückverfolgbarkeit für die Umsetzung aller Maßnahmen zur Risikokontrolle nachgewiesen werden muss, die erforderlich sind, um ein vertretbares Restrisiko für jede Gefährdung zu erreichen.
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EN ISO 14971:2000/A1:2003 (D)
H.9 Begründung für Abschnitt 9, Informationen aus den der Produktion nachgelagerten Phasen
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Es kann nicht zu oft betont werden, dass das Risikomanagement nicht beendet ist, wenn das Medizinprodukt in Produktion geht. Risikomanagement ist ein niemals vollständig abgeschlossener Prozess, da er bereits beginnt, wenn das betreffende Medizinprodukt noch als bloße Idee ohne physische Manifestation vorliegt. Risikoeinschätzungen können während des gesamten Designprozesses verfeinert werden und noch genauer erfolgen, sobald eine funktionstüchtiger Prototyp gebaut wurde. Dennoch kann ein auch noch so genaues Modell niemals das eigentliche Medizinprodukt in den Händen realer Anwender ersetzen. Erst an diesem Punkt werden alle bis dahin nur möglichen Gefährdungen real. Deswegen sollten die Hersteller die Informationen aus den der Vermarktung nachgelagerten Phasen auf Fakten prüfen, die ihre Risikoeinschätzungen und damit ihre Risikomanagement-Entscheidungen beeinträchtigen könnten. Erst mit diesen Informationen aus den der Produktion nachgelagerten Phasen wird der Risikomanagement-Prozess wahrhaftig zu einem sich wiederholenden, geschlossenen Regelkreis.
11
Dezember 2003
DEUTSCHE NORM
Medizinische Laboratorien Besondere Anforderungen an die Qualität und Kompetenz (ISO 15189:2003) Deutsche Fassung EN ISO 15189:2003
EN ISO 15189
ICS 11.100
Medical laboratories — Particular requirements for quality and competence (ISO 15189:2003); German version EN ISO 15189:2003 Laboratoires d'analyses de biologie médicale — Exigences particulières concernant la qualité et la compétence (ISO 15189:2003); Version allemande EN ISO 15189:2003
Die Europäische Norm EN ISO 15189:2003 hat den Status einer Deutschen Norm. Nationales Vorwort Die Europäische Norm EN ISO 15189 wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 212 „Clinical laboratory testing and in vitro diagnostic test systems“ in Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitro-Diagnostika“ unter Beteiligung deutscher Experten erstellt. Im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. war hierfür der Normenausschuss Medizin (NAMed), Arbeitsausschuss C 3 „Qualitätsmanagement in medizinischen Laboratorien“, zuständig. Für die im Abschnitt 2 zitierten Internationalen Normen wird im Folgenden auf die entsprechenden Deutschen Normen hingewiesen:
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ISO/IEC Guide 2 ISO/IEC Guide 43-1 ISO/IEC Guide 43-2 ISO 31-0 ISO 31-1 ISO 31-2 ISO 31-3 ISO 31-4 ISO 31-5 ISO 31-6 ISO 31-7 ISO 31-9
siehe siehe siehe siehe siehe siehe siehe siehe siehe
DIN EN 45020 DIN V 55394-1 DIN V 55394-2 DIN 1313, DIN 1338 DIN 1301-1, DIN 1301-2, DIN 1304-1 DIN 1301-1, DIN 1301-2, DIN 1304-1 DIN 1301-1, DIN 1301-2, DIN 1304-1 DIN 1301-1, DIN 1301-2, DIN 1304-1, DIN 1345 DIN 1304-1, DIN 1304-3, DIN 1304-6, DIN 1304-7, DIN 1324-1, DIN 1324-2, DIN 1324-3 siehe DIN 1304-1, DIN 1349-1, DIN 1349-2, DIN 5031-1, DIN 5031-2, DIN 5031-3, DIN 5031-4, DIN 5031-5, DIN 5031-6, DIN 5031-7, DIN 5031-8, DIN 5031-9 siehe DIN 1304-1, DIN 1304-4, DIN 1320, DIN ISO 31-7 siehe DIN 1304-1 Fortsetzung Seite 2 bis 4 und 48 Seiten EN
Normenausschuss Medizin (NAMed) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
© DIN Deutsches Institut für Normung e.V. . Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet. Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
Ref. Nr. DIN EN ISO 15189:2003-12 Preisgr. 19
Vertr.-Nr. 2319
DIN EN ISO 15189:2003-12
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ISO 31-10 ISO 31-11 ISO 31-12 ISO 31-13 ISO 9000 ISO 9001:2000 ISO/IEC 17025:1999 International Vocabulary of Basic and General Terms in Metrology (VIM)
2
siehe DIN 1304-1 siehe DIN 1302 siehe DIN 1304-1, DIN 1304-5, DIN 1341, DIN 5491 siehe DIN 1304-1 siehe DIN EN ISO 9000 siehe DIN EN ISO 9001:2002-12 siehe DIN EN ISO/IEC 17025:2000-04 siehe Internationales Wörterbuch der Metrologie
DIN EN ISO 15189:2003-12
Literaturhinweise DIN 1301-1, Einheiten ― Einheitennamen, Einheitenzeichen. DIN 1301-2, Einheiten ― Allgemein angewendete Teile und Vielfache. DIN 1302, Allgemeine mathematische Zeichen und Begriffe. DIN 1304-1, Formelzeichen ― Allgemeine Formelzeichen. DIN 1304-3, Formelzeichen ― Formelzeichen für elektrische Energieversorgung. DIN 1304-5, Formelzeichen — Formelzeichen für die Strömungsmechanik. DIN 1304-6, Formelzeichen ― Formelzeichen für die elektrische Nachrichtentechnik. DIN 1304-7, Formelzeichen ― Formelzeichen für elektrische Maschinen. DIN 1313, Größen. DIN 1320, Akustik —Begriffe DIN 1324-1, Elektromagnetisches Feld ― Zustandsgrößen. DIN 1324-2, Elektromagnetisches Feld ― Materialgrößen. DIN 1324-3, Elektromagnetisches Feld ― Elektromagnetische Wellen. DIN 1338, Formelschreibweise und Formelsatz. DIN 1341, Wärmeübertragung ― Begriffe, Kenngrößen. DIN 1345, Thermodynamik ― Grundbegriffe. DIN 5031-1, Strahlungsphysik im optischen Bereich und Lichttechnik — Größen, Formelzeichen und Einheiten der Strahlungsphysik. DIN 5031-2, Strahlungsphysik im optischen Bereich und Lichttechnik — Größen, Formelzeichen und Einheiten der Strahlungsphysik.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
DIN 5031-3, Strahlungsphysik im optischen Bereich und Lichttechnik — Größen, Formelzeichen und Einheiten der Lichttechnik. DIN 5031-4, Strahlungsphysik im optischen Bereich und Lichttechnik — Wirkungsgrade. DIN 5031-5, Strahlungsphysik im optischen Bereich und Lichttechnik — Temperaturbegriffe. DIN 5031-6, Strahlungsphysik im optischen Bereich und Lichttechnik — Pupillen-Lichtstärke als Maß für die Netzhautbeleuchtung. DIN 5031-7, Strahlungsphysik im optischen Bereich und Lichttechnik — Benennung der Wellenlängenbereiche. DIN 5031-8, Strahlungsphysik im optischen Bereich und Lichttechnik — Strahlungsphysikalische Begriffe und Konstanten.
3
DIN EN ISO 15189:2003-12
DIN 5031-9, Strahlungsphysik im optischen Bereich und Lichttechnik — Lumineszenz-Begriffe. DIN 5491, Stoffübertragung ― Diffusion und Stoffübergang, Grundbegriffe, Größen, Formelzeichen, Kenngrößen. DIN V 55394-1, Eignungsprüfung durch Vergleiche zwischen Laboratorien ― Teil 1: Entwicklung und Durchführung von Programmen für die Eignungsprüfung (ISO/IEC Guide 43-1:1997). DIN V 55394-2, Eignungsprüfung durch Vergleiche zwischen Laboratorien ― Teil 2: Auswahl und Anwendung von Programmen zur Eignungsprüfung durch Stellen, die Laboratorien akkreditieren (ISO/IEC Guide 43-2:1997). DIN EN 45020, Normung und damit zusammenhängende Tätigkeiten (ISO/IEC Guide 2:1996); Dreisprachige Fassung DIN 45020:1998.
—
Allgemeine
Begriffe
DIN EN ISO 9000, Qualitätsmanagementsysteme ― Grundlagen und Begriffe (ISO 9000:2000); Dreisprachige Fassung EN ISO 9000:2000. DIN EN ISO 9001:2000, Qualitätsmanagementsysteme ― Anforderungen (ISO 9001:2000); Dreisprachige Fassung EN ISO 9001:2000. DIN EN ISO/IEC 17025:2000, Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien (ISO/IEC 17025:1999); Dreisprachige Fassung EN ISO/IEC 17025:2000. Internationales Wörterbuch der Metrologie, 2. Auflage, 1994, Beuth Verlag GmbH, Berlin, Wien, Zürich ISO 31-0, Quantities and units — Part 0: General principles. ISO 31-1, Quantities and units — Part 1: Space and time. ISO 31-2, Quantities and units — Part 2: Periodic and related phenomena. ISO 31-3, Quantities and units — Part 3: Mechanics. ISO 31-4, Quantities and units — Part 4: Heat. ISO 31-5, Quantities and units —Part 5: Electricity and magnetism. ISO 31-6, Quantities and units — Part 6: Light and related electromagnetic radiations. ISO 31-7, Quantities and units — Part 7: Acoustics.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
ISO 31-8, Quantities and units — Part 8: Physical chemistry and molecular physics. ISO 31-9, Quantities and units — Part 9: Atomic and nuclear physics. ISO 31-10, Quantities and units — Part 10: Nuclear reactions and ionizing radiations. ISO 31-11, Quantities and units — Part 11: Mathematical signs and symbols for use in the physical sciences and technology. ISO 31-12, Quantities and units — Part 12: Characteristic numbers. ISO 31-13, Quantities and units — Part 13: Solid state physics.
4
EN ISO 15189
EUROPÄISCHE NORM EUROPEAN STANDARD NORME EUROPÉENNE
Februar 2003
ICS 11.100
Deutsche Fassung
Medizinische Laboratorien Besondere Anforderungen an die Qualität und Kompetenz (ISO 15189:2003) Medical laboratories — Particular requirements for quality and competence (ISO 15189:2003)
Laboratoires d'analyses de biologie médicale — Exigences particulières concernant la qualité et la compétence (ISO 15189:2003)
Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 17. Januar 2003 angenommen. Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich. Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem ManagementZentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, der Slowakischen Republik, Spanien, der Tschechischen Republik und dem Vereinigten Königreich.
EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION
Management-Zentrum: rue de Stassart, 36
© 2003 CEN
B-1050 Brüssel
Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
Ref. Nr. EN ISO 15189:2003 D
EN ISO 15189:2003 (D)
Inhalt Seite
Vorwort................................................................................................................................................................ 3 Einleitung ............................................................................................................................................................ 4 1
Anwendungsbereich............................................................................................................................. 5
2
Normative Verweisungen ..................................................................................................................... 5
3
Begriffe................................................................................................................................................... 5
4 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7 4.8 4.9 4.10 4.11 4.12 4.13 4.14 4.15
Anforderungen an das Management................................................................................................... 7 Organisation und Management ........................................................................................................... 7 Qualitätsmanagementsystem .............................................................................................................. 8 Lenkung der Dokumentation ............................................................................................................. 10 Prüfung von Verträgen ....................................................................................................................... 11 Untersuchung durch Auftragslaboratorien ...................................................................................... 12 Externe Dienstleistungen und Lieferungen...................................................................................... 13 Beratungsleistungen .......................................................................................................................... 13 Klärung von Beschwerden................................................................................................................. 13 Feststellung und Bearbeitung von Fehlern...................................................................................... 14 Korrekturmaßnahmen......................................................................................................................... 14 Vorbeugende Maßnahmen ................................................................................................................. 15 Ständige Verbesserung ...................................................................................................................... 15 Qualitäts- und technische Aufzeichnungen ..................................................................................... 15 Interne Audits ...................................................................................................................................... 16 Überprüfungen durch das Management ........................................................................................... 17
5 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 5.7 5.8
Technische Anforderungen ............................................................................................................... 18 Personal ............................................................................................................................................... 18 Räumlichkeiten und Umgebungsbedingungen ............................................................................... 20 Laboratoriumsausrüstung ................................................................................................................. 21 Präanalytische Maßnahmen............................................................................................................... 23 Untersuchungsverfahren ................................................................................................................... 26 Sicherstellung der Qualität der Untersuchungsverfahren.............................................................. 28 Postanalytische Maßnahmen............................................................................................................. 29 Befundberichte .................................................................................................................................... 29
Anhang A (normativ) Entsprechungen zu ISO 9001:2000 und ISO/IEC 17025:1999.................................. 33 Anhang B (informativ) Empfehlungen zum Schutz von Laborinformationssystemen (LIS)..................... 37 Anhang C (informativ) Ethische Aspekte in der Laboratoriumsmedizin .................................................... 41
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Literaturhinweise.............................................................................................................................................. 45 Anhang ZA (normativ) Normative Verweisungen auf internationale Publikationen mit ihren entsprechenden europäischen Publikationen ................................................................................. 48
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EN ISO 15189:2003 (D)
Vorwort Dieses Dokument EN ISO 15189:2003 wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 212 „Clinical laboratory testing and in vitro diagnostic test systems“ in Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitro-Diagnostika“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN gehalten wird. Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis August 2003, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis August 2003 zurückgezogen werden. Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn und Vereinigtes Königreich. Anerkennungsnotiz Der Text von ISO 15189:2003 wurde vom CEN als EN ISO 15189:2003 ohne irgendeine Abänderung genehmigt.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
ANMERKUNG
Die normativen Verweisungen auf Internationale Normen sind im Anhang ZA (normativ) aufgeführt.
3
EN ISO 15189:2003 (D)
Einleitung Diese Internationale Norm, der ISO/IEC 17025 und ISO 9001 zugrunde liegen, enthält Anforderungen an die Qualität und Kompetenz medizinischer Laboratorien1). Es wird anerkannt, dass ein Land seine eigenen spezifischen generellen Regelungen oder Anforderungen haben könnte, die für einen Teil oder das gesamte Fachpersonal, dessen Tätigkeiten und Verantwortlichkeiten auf diesem Gebiet gelten. Die Dienstleistungen medizinischer Laboratorien sind für die Patientenversorgung von wesentlicher Bedeutung und müssen deshalb so zur Verfügung stehen, dass sie den Bedürfnissen aller Patienten und des klinischen Personals, das für die Versorgung dieser Patienten verantwortlich ist, entsprechen. Zu diesen Dienstleistungen zählen die Vorkehrungen für die Untersuchungsanforderung, die Vorbereitung der Patienten, die eindeutige Identifizierung der Patienten, die Entnahme von Proben sowie Transport, Aufbewahrung, Aufbereitung und Untersuchung klinischer Proben mit der darauf folgenden Validierung, Auswertung, Berichtsabfassung und Beratung; dazu gehört auch die Berücksichtigung der Sicherheit und der ethischen Gesichtspunkte der Arbeit im medizinischen Laboratorium. Wenn es nach den nationalen Bestimmungen zulässig ist, sollten die Leistungen des medizinischen Laboratoriums auch die Untersuchung von Patienten im Falle einer Konsultation einschließen. Zur Tätigkeit des Laboratoriums sollte auch die aktive Beteiligung an der Krankheitsprävention zusammen mit der Diagnostik und Führung der Patienten gehören. Jedes Laboratorium sollte auch geeignete Aus-/Fort-/ und Weiterbildung und wissenschaftliche Möglichkeiten für seine Beschäftigten zur Verfügung stellen. Wenngleich diese Norm für die Anwendung in allen gegenwärtig anerkannten Teilgebieten des medizinischen Laboratoriums vorgesehen ist, könnten die Mitarbeiter weiterer Dienste und Fachgebiete sie nutzbringend und geeignet finden. Außerdem können Institutionen, die sich mit der Anerkennung der Kompetenz medizinischer Laboratorien befassen, diese Internationale Norm als Grundlage für ihre Tätigkeiten verwenden. Wenn ein Laboratorium die Akkreditierung anstrebt, so sollte es eine Akkreditierungsstelle wählen, die nach geeigneten Internationalen Normen arbeitet und die besonderen Anforderungen medizinischer Laboratorien berücksichtigt. Während der Vorbereitung dieser Internationalen Norm befanden sich ISO 9001 und ISO/IEC 17025 in Überarbeitung. Es ist daher nicht möglich gewesen, diese Internationale Norm so abzufassen, dass sie in Format und Ausdrucksweise eines dieser beiden Dokumente entspricht. Die Entsprechungen, die dennoch zwischen den Abschnitten und Unterabschnitten der ersten Ausgabe von ISO 15189 und denen von ISO 9000:2000 und ISO/IEC 17025:1999 bestehen, werden in Anhang A dieser Internationalen Norm im Einzelnen dargestellt.
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Eine zweite Ausgabe dieser Internationalen Norm, die darauf abzielt, sie enger an einer zweiten Ausgabe von ISO/IEC 17025 und an ISO 9001:2000 auszurichten, ist zu erwarten. Weiterhin hat es Veränderungen der Terminologie innerhalb der betroffenen Fachgebiete gegeben, die zu Bedeutungsunterschieden geführt haben, so dass bestimmte Begriffe (z. B. Sensitivität bzw. Empfindlichkeit) jetzt zwischen den Fachgebieten eine völlig unterschiedliche Bedeutung haben. Weiterhin ist geplant, noch ein anderes mit dieser Internationalen Norm in Verbindung stehendes Dokument, den ISO/IEC Guide 58, durch ISO/IEC 17011 zu ersetzen. Die zweite Ausgabe von ISO 15189 wird dies alles berücksichtigen.
1)
4
In der französischen Sprache werden diese Laboratorien „laboratoires d‘analyses de biologie médicale“ genannt. In anderen Sprachen könnte auf sie Bezug genommen werden, indem ein dem englischen „clinical laboratories“ gleichwertiger Begriff verwendet wird.
EN ISO 15189:2003 (D)
1
Anwendungsbereich
Diese Internationale Norm legt Anforderungen an die Qualität und Kompetenz im besonderen Fall medizinischer Laboratorien fest.
2
Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen). ISO/IEC Guide 2, Standardisation and related activities — General vocabulary. ISO 31 (all parts), Quantities and units. ISO/IEC Guide 43-1, Proficiency testing by interlaboratory comparisons — Part 1: Development and operation of proficiency testing schemes. ISO 9000, Quality management systems — Fundamentals and vocabulary. ISO 9001:2000, Quality management systems — Requirements. ISO/IEC 17025:1999, General requirements for the competence of testing and calibration laboratories. International vocabulary of basic and general terms in metrology (VIM). BIPM, IEC, IFCC, ISO, IUPAC, IUPAP, OIML.
3
Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die in ISO 9000, ISO/IEC Guide 2 und VIM angegebenen und die folgenden Begriffe. 3.1 Messgenauigkeit Ausmaß der Übereinstimmung zwischen dem Messergebnis und einem wahren Wert der Messgröße [VIM:1993, Definition 3.5]
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3.2 biologischer Referenzbereich Referenzbereich das zentrale 95 %-Intervall der Verteilung der Referenzwerte ANMERKUNG 1
Dies ersetzt unrichtigerweise verwendete Benennungen wie "Normalbereich".
ANMERKUNG 2 Es ist eine willkürlich gewählte, aber allgemeine Konvention, den Referenzbereich als den zentralen 95 %-Bereich zu definieren. In besonderen Fällen könnte ein anderer Größenumfang oder eine asymmetrische Lage des Referenzbereichs geeigneter sein. Siehe [10].
3.3 Untersuchung Folge von Handlungen, deren Ziel die Bestimmung des Wertes oder der Merkmale einer Eigenschaft ist ANMERKUNG In einigen Fachgebieten (z. B. der Mikrobiologie) ist eine Untersuchung die Gesamttätigkeit einer Anzahl von Prüfungen, Beobachtungen oder Messungen.
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EN ISO 15189:2003 (D)
3.4 Befähigung des Laboratoriums die Sachmittel, die Umgebungsbedingungen, der Zugriff zu Informationen, das Personal, die Fertigkeiten und das Fachwissen, die zur Durchführung der fraglichen Untersuchungen erforderlich sind ANMERKUNG Die Überprüfung der Befähigung des Laboratoriums könnte die Ergebnisse bei früheren Teilnahmen an Vergleichen zwischen Laboratorien oder an externen Qualitätsbewertungsprogrammen oder an der Durchführung versuchsweiser Untersuchungsprogramme oder die Ergebnisse all dieser Maßnahmen einbeziehen, um Messunsicherheiten, Nachweisgrenzen usw. darzulegen.
3.5 Laborleiter kompetente Person oder Personen mit Verantwortlichkeit und Befugnissen für ein Laboratorium ANMERKUNG 1 Für die Anwendung dieser Internationalen Norm wird die Person bzw. werden die Personen, auf die Bezug genommen wird, kollektiv als „Laborleiter“ bezeichnet. ANMERKUNG 2 Im Hinblick auf Qualifikationen und Ausbildung können nationale, regionale und örtliche Bestimmungen gelten.
3.6 Labormanagement eine oder mehrere Personen, die die Tätigkeiten eines Laboratoriums, dem ein Laborleiter vorsteht, leiten 3.7 Messung Gesamtheit der Tätigkeiten zur Ermittlung eines Größenwertes [VIM:1993, Definition 2.1] 3.8 medizinisches Laboratorium Laboratorium für die biologische, mikrobiologische, immunologische, chemische, immunhämatologische, hämatologische, biophysikalische, zytologische, pathologische oder anderweitige Untersuchung von Materialien, die aus dem menschlichen Körper stammen, zum Zwecke der Gewinnung von Informationen für die Diagnose, Prävention oder Behandlung von Krankheiten oder zur Beurteilung der Gesundheit von Menschen; ein Laboratorium kann einen Beratungsdienst zur Konsultation zur Verfügung stellen, der alle Gesichtspunkte der Laboruntersuchungen einschließlich der Bewertung von Ergebnissen und der Beratung über weitere geeignete Untersuchungen einschließt
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ANMERKUNG Diese Untersuchungen umfassen auch Verfahren zur Bestimmung, Messung oder anderweitigen Beschreibung des Vorhandenseins oder der Abwesenheit unterschiedlicher Stoffe oder Mikroorganismen. Einrichtungen, die Proben lediglich sammeln oder aufbereiten oder als Versand- oder Verteilungszentrum dienen, werden nicht als medizinische oder klinische Laboratorien betrachtet, obgleich sie Teil eines größeren Laboratoriumsnetzwerks oder -systems sein können.
3.9 postanalytische Verfahren postanalytische Phase nach der Untersuchung erfolgende Verfahren einschließlich der systematischen Überprüfung, Formatierung und Interpretation der Befunde, der Befundfreigabe, der Abfassung und Übermittlung der Befunde sowie der Aufbewahrung der zur Untersuchung abgegebenen Proben 3.10 präanalytische Verfahren präanalytische Phase Verfahrensschritte in chronologischer Reihenfolge, die mit dem Auftrag des Arztes einschließlich der Untersuchungsanforderung beginnen, die Vorbereitung des Patienten, die Gewinnung der Primärprobe und den Transport zum und im Laboratorium einschließen und mit dem Beginn der analytischen Untersuchung enden
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3.11 Primärprobe ein oder mehrere Teile, die aus einem System entnommen wurden ANMERKUNG In einigen Ländern wird der Ausdruck „Spezimen“ (en „specimen“) für die Primärprobe (oder eine aus ihr stammende Teilprobe) verwendet, wobei es sich um die zur Verwendung vorbereitete Probe oder die im Laboratorium eintreffende Probe handelt, die zur Untersuchung vorgesehen ist.
3.12 Größe Eigenschaft eines Phänomens, eines Körpers oder einer Substanz, die qualitativ beschrieben und quantitativ ermittelt werden kann [VIM:1993, Definition 1.1] 3.13 Auftragslaboratorium externes Laboratorium, dem eine Probe für eine zusätzliche oder bestätigende Untersuchung und die Befundmitteilung überwiesen wird 3.14 Probe ein oder mehrere Teile, die einem System entnommen werden und dazu dienen, Informationen über das System zu liefern, die oft als Grundlage für Entscheidungen über das System oder dessen Entstehung verwendet werden BEISPIEL
Ein Serumvolumen, das aus einem größeren Volumen des Serums entnommen wird.
3.15 Rückführbarkeit Eigenschaft eines Messergebnisses oder des Wertes eines Normals, durch eine ununterbrochene Kette von Vergleichsmessungen mit angegebenen Messunsicherheiten auf geeignete Normale, im Allgemeinen internationale oder nationale Normale, bezogen zu sein [VIM:1993, Definition 6.10] 3.16 Richtigkeit der Messung das Ausmaß der Annäherung zwischen dem Mittelwert aus einer großen Serie von Messergebnissen und einem wahren Wert
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ANMERKUNG
Angepasst aus ISO 3534-1:1993, Definition 3.12.
3.17 Messunsicherheit dem Messergebnis zugeordneter Parameter, der die Streuung der Werte kennzeichnet, die vernünftigerweise der Messgröße zugeordnet werden könnte [VIM:1993, Definition 3.9]
4 4.1
Anforderungen an das Management Organisation und Management
4.1.1 Das medizinische Laboratorium oder die Organisation, zu der das Laboratorium gehört, muss rechtlich identifizierbar sein. 4.1.2 Die Dienstleistungen des medizinischen Laboratoriums einschließlich der geeigneten Befundbewertung und der Beratungsdienste müssen so gestaltet sein, dass sie den Bedürfnissen der Patienten und des gesamten für die Patientenbetreuung verantwortlichen klinischen Personals entsprechen.
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4.1.3 Das medizinische Laboratorium, nachfolgend „Laboratorium“ genannt, muss die einschlägigen Anforderungen dieser Internationalen Norm erfüllen, wenn es Arbeiten, für die es verantwortlich ist, in seinen ständigen Einrichtungen oder an Orten außerhalb dieser, ausführt. 4.1.4 Die Verantwortlichkeiten des Laborpersonals, das an der Probenuntersuchung beteiligt ist oder auf diese Einfluss ausübt, müssen festgelegt sein, damit Interessenkonflikte festgestellt werden können. Finanzielle oder politische Erwägungen (z. B. materielle Anreize) sollten die Durchführung von Untersuchungen nicht beeinflussen.
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4.1.5 Das Management des Laboratoriums ist für die Gestaltung, Durchsetzung, Aufrechterhaltung und Verbesserung des Qualitätsmanagementsystems verantwortlich. Dazu gehören folgende Festlegungen: a)
die Unterstützung des gesamten Personals des Laboratoriums durch das Management, indem angemessene Befugnisse erteilt und Mittel zur Erfüllung seiner Pflichten zur Verfügung gestellt werden;
b)
Vorkehrungen, die sicherstellen, dass das Management und das Personal nicht unzulässigem internem oder von außen wirkendem kommerziellem, finanziellem und sonstigem Druck und sonstigen Beeinflussungen unterliegen, die die Qualität ihrer Arbeit beeinträchtigen können;
c)
generelle Regelungen und Verfahren zur Sicherung des Schutzes vertraulicher Angaben (siehe Anhang C);
d)
generelle Regelungen und Verfahren, die die Einbeziehung in solche Tätigkeiten verhindern, die das Vertrauen in die Kompetenz, die Unparteilichkeit, die Urteilskraft oder den exakten Arbeitsablauf des Laboratoriums verringern würden;
e)
die organisatorische und Managementstruktur des Laboratoriums und dessen Verhältnis zu allen anderen Organisationen, mit denen das Laboratorium möglicherweise verbunden ist;
f)
Verantwortlichkeiten, Befugnisse und gegenseitige Beziehungen des gesamten Personals;
g)
angemessene Aus-, Fort- und Weiterbildung des gesamten Personals und Aufsicht entsprechend dessen Erfahrung und Verantwortlichkeitsgrad durch kompetente Personen, die mit der Zielstellung, den Verfahren und der Beurteilung der Ergebnisse der entsprechenden Untersuchungsverfahren vertraut sind;
h)
die Einsetzung eines technischen Managements, das die Gesamtverantwortung für den technischen Betrieb und die Beschaffung der Mittel trägt, die zur Sicherstellung der erforderlichen Qualität der Laborverfahren erforderlich sind;
i)
die Ernennung eines Qualitätsmanagers (unabhängig von der Funktionsbezeichnung), dem die Verantwortlichkeit und Befugnis dafür übertragen wird, dass die Erfordernisse des Qualitätsmanagementsystems, nachfolgend QM-System genannt, erfüllt werden. Der Qualitätsmanager muss direkt an diejenige Ebene des Labormanagements berichten, auf der über die generellen Regelungen und die Verfügungsmittel des Laboratoriums entschieden wird;
j)
Ernennung von Stellvertretern für alle entscheidenden Funktionen, wobei in kleineren Laboratorien einzelne Mitarbeiter mehr als eine Funktion innehaben können und es dort unmöglich sein könnte, Stellvertreter für jede Funktion zu ernennen.
4.2
Qualitätsmanagementsystem
4.2.1 Die generellen Regelungen, Abläufe, Programme, Verfahren und Anweisungen müssen schriftlich festgelegt sein und dem gesamten davon betroffenen Personal mitgeteilt werden. Das Management muss sicherstellen, dass die Dokumente gut verständlich sind und implementiert werden.
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EN ISO 15189:2003 (D)
4.2.2 Das QM-System muss die interne Qualitätskontrolle und die Teilnahme an organisierten Vergleichen zwischen Laboratorien, wie z. B. externe Qualitätsbewertungsprogramme, einbeziehen, darf aber nicht darauf beschränkt sein. 4.2.3 Die generellen Regelungen und Ziele des QM-Systems müssen in einer Darstellung der Qualitätspolitik unter der Verantwortung des Laborleiters festgelegt und in einem Qualitätshandbuch dokumentiert sein. Die Qualitätspolitik muss dem zuständigen Personal jederzeit zugänglich sein, sie muss präzise sein und Folgendes enthalten: a)
den Bereich der Leistungen, den das Laboratorium beabsichtigt anzubieten;
b)
die Feststellungen des Labormanagements für den Leistungsstandard des Laboratoriums;
c)
die Ziele des QM-Systems;
d)
die Forderung, an das gesamte mit Untersuchungen betraute Personal sich mit der Qualitätsdokumentation vertraut zu machen und die generellen Regelungen und Verfahren jederzeit umzusetzen;
e)
die Verpflichtung des Laboratoriums zu guter fachgerechter Praxis, zur Qualität seiner Untersuchungen und zur Befolgung des QM-Systems;
f)
die Verpflichtung des Labormanagements zur Einhaltung dieser Internationalen Norm.
4.2.4 In einem Qualitätshandbuch müssen das QM-System und die im QM-System verwendete Struktur der Dokumentation beschrieben sein. Das Qualitätshandbuch muss die unterstützenden Verfahren einschließlich der technischen Verfahren oder Verweisungen auf diese enthalten. Es muss die Struktur der Dokumentation im QM-System im Überblick darstellen. Die Rollen und Verantwortlichkeiten des technischen Managements und des Qualitätsmanagers, einschließlich ihrer Verantwortlichkeit für die Sicherstellung der Erfüllung dieser Internationaler Norm, müssen im Qualitätshandbuch festgelegt sein. Das gesamte Personal muss über Gebrauch und Anwendung des Qualitätshandbuches und aller in ihm als Verweisung angeführten Dokumente sowie über die Erfordernisse für ihre Durchsetzung unterwiesen werden. Das Qualitätshandbuch muss unter Verantwortung einer bevollmächtigten Person [siehe 4.1.5, i)], die durch die Labormanagement als Qualitätsverantwortlicher benannt ist, auf dem aktuellen Stand gehalten werden.
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Das Inhaltsverzeichnis eines Qualitätshandbuches für ein medizinisches Laboratorium könnte wie folgt gestaltet sein: a)
Einleitung;
b)
Beschreibung des medizinischen Laboratoriums, seiner rechtlichen Identität und verfügbaren Mittel sowie seiner Hauptaufgaben;
c)
generelle Qualitätsregelungen;
d)
Aus-, Fort- und Weiterbildung und Schulung des Personals;
e)
Qualitätssicherung;
f)
Lenkung der Dokumentation;
g)
Aufzeichnungen, deren Sicherung und Archivierung;
h)
Räumlichkeiten und Umgebungsbedingungen;
i)
Geräte, Reagenzien und/oder relevante Verbrauchsmaterialien;
j)
Validierung der Untersuchungsverfahren;
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k)
Sicherheit;
l)
Umweltgesichtspunkte (z. B. Transport, Verbrauchsmaterialien und Abfallbeseitigung, zusätzlich zu und unterschiedlich von h) und i);
m) Forschung und Entwicklung (falls zutreffend.); n)
Liste der Untersuchungsverfahren;
o)
Anforderungsformulare, Entnahme der Primärprobe und Handhabung der Laborproben;
p)
Validierung der Ergebnisse;
q)
Qualitätskontrolle (einschließlich Vergleiche zwischen Laboratorien);
r)
Laborinformationssystem (siehe Anhang B);
s)
Befundmitteilung;
t)
korrigierende Maßnahmen und Behandlung von Beschwerden;
u)
Kommunikation und andere Wechselbeziehungen mit Patienten, medizinischem Personal, Auftragslaboratorien und Zulieferern;
v)
interne Audits;
w) ethische Gesichtspunkte (siehe Anhang C). 4.2.5 Das Labormanagement muss ein Programm festlegen und ordnungsgemäße Kalibrierung und Funktion der Geräte, Reagenzien und nachgewiesen wird. Sie muss auch über ein dokumentiertes und die enthaltendes Programm der vorbeugenden Wartung und Kalibrierung Minimalforderung den Empfehlungen der Hersteller folgt.
4.3
implementieren, mit dem die Analysensysteme überwacht und entsprechenden Aufzeichnungen (siehe 5.3.2) verfügen, das als
Lenkung der Dokumentation
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4.3.1 Das Laboratorium muss Verfahren zur Lenkung aller zu seiner Qualitätsdokumentation gehörenden Schriftstücke und Informationen (sowohl interner als auch externer Herkunft) festlegen, dokumentieren und aufrecht erhalten. Ein Exemplar jedes dieser der Lenkung unterliegenden Dokumente muss für spätere Vergleichszwecke archiviert werden und der Laborleiter muss die Zeitspanne der Aufbewahrung festlegen. Diese der Lenkung unterliegenden Dokumente dürfen in Form jedes geeigneten Mediums aufbewahrt werden, wozu Papier gehören kann, aber nicht muss. Für die Dokumentenaufbewahrung könnten nationale, regionale und örtliche Bestimmungen gelten. ANMERKUNG In diesem Zusammenhang bedeutet „Dokument“ die Aufzeichnung aller Informationen oder Anweisungen einschließlich der generellen Qualitätsregelungen, Lehrbücher, Verfahrensanweisungen, Spezifikationen, Kalibriertabellen, biologischen Referenzbereiche und ihrer Herkunft, Diagramme, Schaubilder, Notizen, Memoranden, Software, Zeichnungen, Pläne sowie der Dokumente externer Herkunft wie rechtliche Bestimmungen, Normen oder Untersuchungsverfahren.
4.3.2
Es müssen Verfahren eingeführt werden, um sicherzustellen, dass
a)
alle Dokumente, die als Teil des QM-Systems an das Laborpersonal ausgegeben werden, vor der Ausgabe durch bevollmächtigtes Personal geprüft und bestätigt werden;
b)
eine Liste, auch als Logbuch zur Dokumentenlenkung bezeichnet, aufrecht erhalten wird, die die gegenwärtig gültigen Überarbeitungen und deren Verteilung ausweist;
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c)
nur die gegenwärtig anerkannten Versionen der betreffenden Dokumente an den jeweiligen Orten zur aktiven Benutzung zugänglich sind;
d)
die Dokumente periodisch überprüft, im erforderlichen Fall überarbeitet und durch bevollmächtigtes Personal bestätigt werden;
e)
ungültige oder überholte Dokumente umgehend von allen Nutzungsorten entfernt oder auf andere Weise gegen unbeabsichtigte Benutzung gesichert werden;
f)
ersetzte Dokumente, die aufbewahrt und archiviert werden, in geeigneter Weise gekennzeichnet werden, um ihre unbeabsichtigte Benutzung zu verhindern;
g)
die Verfahren und Befugnisse für diese Veränderungen festgelegt sind, wenn das Dokumentenlenkungssystem des Laboratoriums die handschriftliche Veränderung von Unterlagen gestattet, während die Neuausgabe der Unterlagen vorbereitet wird, wobei die Änderungen deutlich gekennzeichnet, abgezeichnet und mit dem Datum versehen sind und ein überarbeitetes Dokument so bald wie möglich formell neu herausgegeben wird; und
h)
Verfahren festgelegt sind, wie Änderungen in Dokumenten, die in computergestützten Systemen bereitgehalten werden, vorzunehmen und zu lenken sind.
4.3.3
Alle für das QM-System relevanten Dokumente müssen eindeutig gekennzeichnet sein, einschließlich
a)
Titel;
b)
Datum der Ausgabe oder der aktuellen Überarbeitung oder Nummer der Überarbeitung oder alle diese Angaben;
c)
Anzahl der Seiten (gegebenenfalls);
d)
Bevollmächtigter für die Ausgabe;
e)
identifizierender Hinweis auf die Quelle.
4.4
Prüfung von Verträgen
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4.4.1 Wenn ein Laboratorium in einen Vertrag zur Leistung medizinischer Labordienste eintritt, muss es Verfahren für die Prüfung von Verträgen erarbeiten und einhalten. Die Regeln und Verfahren für diese Prüfungen, die zu einer Veränderung der Vereinbarungen über Untersuchungen oder von Verträgen führen, müssen sicherstellen, dass a)
die Anforderungen des Labors, einschließlich der anzuwendenden Verfahren, ausreichend definiert, dokumentiert und verständlich sind (siehe 5.5);
b)
das Laboratorium die Befähigung und die Mittel hat, um die Anforderungen zu erfüllen;
c)
geeignete Untersuchungsverfahren ausgewählt werden, die den vertraglichen Anforderungen und den klinischen Bedürfnissen entsprechen (siehe 5.5).
Hinsichtlich der Anforderung nach b) sollte bei der Überprüfung der Laborbefähigung festgestellt werden, dass das Laboratorium über die erforderlichen technischen, personellen und informatorischen Mittel verfügt und dass das Laborpersonal die Fertigkeiten und Erfahrungen besitzt, die für die Durchführung der in Frage stehenden Untersuchungen erforderlich sind. Bei der Überprüfung können auch die Ergebnisse einer zurückliegenden Teilnahme an externen Programmen für die Qualitätssicherung einbezogen werden, bei denen Proben mit bekannten Messwerten verwendet wurden, um Messunsicherheiten, Nachweisgrenzen, Vertrauensgrenzen usw. zu ermitteln.
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4.4.2 Es sind Aufzeichnungen über die Prüfungen, einschließlich derer über alle wesentlichen Änderungen, und über die einschlägigen Diskussionen zu führen und aufzubewahren (siehe 4.13.3). 4.4.3 Die Prüfung muss sich auch auf alle Arbeiten erstrecken, die vom Laboratorium vergeben werden (siehe 4.5). 4.4.4 Die Kunden (z. B. Ärzte, Einrichtungen des Gesundheitswesens, Krankenversicherungsgesellschaften, pharmazeutische Firmen) müssen über alle Abweichungen vom Vertrag informiert werden. 4.4.5 Wenn ein Vertrag nach Beginn der Untersuchungen verändert werden muss, ist die gleiche Prüfung für den Vertrag zu wiederholen und alle Änderungen müssen allen betroffenen Seiten mitgeteilt werden.
4.5
Untersuchung durch Auftragslaboratorien
4.5.1 Das Laboratorium muss über ein wirksames und dokumentiertes Verfahren für die Bewertung und Auswahl von Auftragslaboratorien wie auch von zugezogenen Beratern, die ein Zweitgutachten in der Histopathologie, Zytologie und verwandten Fachgebieten abgeben sollen, verfügen. Das Management des Laboratoriums, im gegebenen Fall unter Beratung durch Nutzer der Laborleistungen, ist für die Auswahl und Überwachung der Qualität der Auftragslaboratorien und zugezogenen Berater verantwortlich und muss sicherstellen, dass das Auftragslaboratorium oder der zugezogenen Berater die erforderliche Sachkunde besitzt, die angeforderten Untersuchungen durchzuführen. 4.5.2 Die Vereinbarungen sicherzustellen, dass
mit
Auftragslaboratorien
müssen
periodisch
überprüft
werden,
um
a)
die Anforderungen einschließlich der präanalytischen und postanalytischen Verfahren angemessen definiert, dokumentiert und verstanden wurden;
b)
das Auftragslaboratorium in der Lage ist, den Anforderungen zu entsprechen, und dass keine Interessenkonflikte bestehen;
c)
die Auswahl der Untersuchungsverfahren für den beabsichtigten Zweck geeignet ist; und
d)
die jeweiligen Verantwortlichkeiten für die Interpretation der Untersuchungsbefunde eindeutig festgelegt sind.
Die Aufzeichnungen über solche Überprüfungen müssen nach den nationalen, regionalen oder örtlichen Anforderungen aufbewahrt werden.
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4.5.3 Das Laboratorium muss ein Verzeichnis über alle von ihm genutzten Auftragslaboratorien führen. Außerdem muss ein Verzeichnis über alle Proben, die an ein anderes Laboratorium überwiesen worden sind, geführt werden. Name und Anschrift des für das Untersuchungsergebnis verantwortlichen Laboratoriums müssen dem Nutzer der Laboratoriumsleistung mitgeteilt werden. Duplikate des Befundberichtes sind sowohl in den Patientenunterlagen als auch in der bleibenden Dokumentation des Laboratoriums aufzubewahren. 4.5.4 Das überweisende Laboratorium und nicht das Auftragslaboratorium ist dafür verantwortlich, dass die Untersuchungsergebnisse und Befunde des Auftragslaboratoriums an die den Befund anfordernde Person mitgeteilt werden. Wenn das überweisende Laboratorium den Befundbericht erstellt, muss dieser alle wesentlichen Bestandteile der vom Auftragslaboratorium berichteten Ergebnisse enthalten. Dabei dürfen keine Veränderungen vorgenommen werden, die die klinische Interpretation beeinflussen könnten. ANMERKUNG
Nationale, regionale und örtliche Bestimmungen können gelten.
Damit wird jedoch nicht gefordert, dass der Bericht des überweisenden Laboratoriums den Bericht des Auftragslaboratoriums wort- und formatgetreu enthält, es sei denn, dass dies durch nationale oder örtliche Gesetze oder Bestimmungen gefordert wird. Der Leiter des überweisenden Laboratoriums kann im Hinblick auf den Patienten und die örtlichen medizinischen Bedingungen entscheiden, ob zu den etwaigen interpretierenden Bemerkungen des Auftragslaboratoriums weitere Bemerkungen hinzugefügt werden. Der Verfasser solcher zusätzlichen Bemerkungen sollte eindeutig angegeben sein.
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4.6
Externe Dienstleistungen und Lieferungen
4.6.1 Das Management des Laboratoriums muss seine generellen Regelungen und Verfahren für die Auswahl und Verwendung extern erworbener Dienstleistungen, Geräte und Verbrauchsgüter, die sich auf die Qualität seiner Dienstleistungen auswirken, festlegen und dokumentieren,. Die extern bezogenen Dienstleistungen und Lieferungen müssen mit den Qualitätsanforderungen des Laboratoriums übereinstimmen. Nationale, regionale oder örtliche Bestimmungen können Aufzeichnungen über die extern bezogenen Dienstleistungen und Lieferungen erfordern. Es müssen Arbeitsverfahren und Kriterien für die Eingangsuntersuchung, die Annahme/Zurückweisung und Lagerung von Verbrauchsgütern vorhanden sein. 4.6.2 Bezogene Ausrüstung und Verbrauchsgüter, die sich auf die Qualität der Dienstleistung des Laboratoriums auswirken, dürfen nicht verwendet werden, bis nachgewiesen ist, dass sie den Festlegungen in Normen oder den für die betreffenden Verfahren festgelegten Anforderungen entsprechen. Dies kann durch Untersuchung von Qualitätskontrollproben und den Nachweis, dass die Ergebnisse annehmbar sind, erfolgen. Auch die Dokumentation des Lieferanten über die Einhaltung seines QM-Systems darf für die Verifizierung (Nachweisführung) verwendet werden. 4.6.3 Für die Zulieferungen und den Bestand muss ein Kontrollsystem vorhanden sein. Für externe Dienstleistungen, Lieferungen und erworbene Produkte sind geeignete Qualitätsaufzeichnungen zu erarbeiten und über die im QM-System festgelegte Zeitspanne aufzubewahren. Dieses System sollte umfassen: die Aufzeichnung der Chargennummern aller wesentlichen Reagenzien, Kontrollmaterialien und Kalibriersubstanzen, das Eingangsdatum im Laboratorium und das Datum des Verwendungsbeginns. Alle diese Qualitätsaufzeichnungen müssen für die Überprüfung durch das Management des Laboratoriums zur Verfügung stehen. 4.6.4 Das Laboratorium muss die Lieferanten der entscheidenden Reagenzien, Versorgungsgüter und Dienstleistungen, die sich auf die Qualität der Untersuchungen auswirken, bewerten; die anerkannten Bezugsquellen sind in einer Liste zu erfassen und die Aufzeichnungen über diese Bewertungen sind aufzubewahren.
4.7
Beratungsleistungen
Geeignete und beruflich kompetente Mitarbeiter des Laboratoriums müssen über die Auswahl der Untersuchungen einschließlich der Häufigkeit ihrer Wiederholung und die erforderliche Art der Probe beratend tätig sein. Im gegebenen Fall muss eine Interpretation der Untersuchungsergebnisse zur Verfügung gestellt werden. Zu Fragen der Inanspruchnahme der Laborleistungen und zur Beratung über wissenschaftliche Themen sollten regelmäßige Treffen des Laborfachpersonals mit dem klinischen Personal stattfinden und dokumentiert werden. Das Laborfachpersonal sollte an klinischen Visiten teilnehmen, um eine Beratung über die Wirksamkeit im Allgemeinen und in Einzelfällen zu ermöglichen.
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4.8
Klärung von Beschwerden
Das Laboratorium muss über generelle Regelungen und Arbeitsverfahren zur Klärung von Beschwerden oder anderen Arten der Rückmeldung seitens der Ärzte, der Patienten oder von anderer Seite verfügen. Es sind Aufzeichnungen über Beschwerden und die vom Laboratorium durchgeführten Aufklärungs- und Korrekturmaßnahmen nach den geltenden Erfordernissen aufzubewahren (siehe 4.13.3). ANMERKUNG Den Laboratorien wird nahe gelegt, von den Nutzern ihrer Dienstleistung sowohl positive wie negative Rückäußerungen zu erlangen, vorzugsweise durch systematisches Herangehen (z. B. durch Umfragen).
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4.9
Feststellung und Bearbeitung von Fehlern
4.9.1 Das Management des Laboratoriums muss über generelle Regelungen und Arbeitsverfahren verfügen, die dann einzusetzen sind, wenn die Nichtübereinstimmung irgendeines Aspekts seiner Untersuchungen mit den eigenen Untersuchungsverfahren oder den vereinbarten Anforderungen seines QM-Systems bzw. mit denen des anfordernden Arztes festgestellt wird. Diese müssen sicherstellen, dass a)
für Problemlösungen verantwortliches Personal festgelegt ist;
b)
die zu unternehmenden Maßnahmen festgelegt sind;
c)
die medizinische Bedeutung der fehlerhaften Untersuchungen berücksichtigt und gegebenenfalls der anfordernde Arzt informiert wird;
d)
im erforderlichen Fall Untersuchungen unterbrochen und Berichte zurückgehalten werden;
e)
sofort Maßnahmen zur Abhilfe durchgeführt werden;
f)
im erforderlichen Fall die bereits übermittelten Ergebnisse fehlerhafter Untersuchungen zurückgerufen oder in geeigneter Weise ausgewiesen werden;
g)
die Verantwortlichkeit für die Zurücknahme von Untersuchungsergebnissen festgelegt ist; und
h)
jeder Fall einer fehlerhaften Untersuchung dokumentiert wird und die Aufzeichnungen aufbewahrt werden, wobei die Berichte in festgelegten regelmäßigen Abständen durch das Management des Laboratoriums zu überprüfen sind, um Tendenzen aufzudecken und vorbeugende Maßnahmen ergreifen zu können.
ANMERKUNG Fehlerhafte Untersuchungen oder Handlungen treten auf vielen unterschiedlichen Gebieten auf und können auf vielen unterschiedlichen Wegen aufgedeckt werden. Dazu gehören Beschwerden der Ärzte, Hinweise aus der Qualitätslenkung, die Kalibrierung von Instrumenten, die Überprüfung von Verbrauchsmaterialien, Beobachtungen seitens des Personals, Überprüfungen durch das Labormanagement sowie interne und externe Qualitätsaudits.
4.9.2 Wenn festgestellt wird, dass fehlerhafte Untersuchungen sich wiederholen könnten oder dass Zweifel daran bestehen, dass die Arbeit des Laboratoriums mit seinen eigenen im Qualitätshandbuch festgelegten generellen Regelungen oder Verfahren übereinstimmt, müssen umgehend Maßnahmen zur Feststellung, Dokumentation und Ausschaltung der zugrunde liegenden Ursache bzw. Ursachen eingeleitet werden (siehe 4.11). 4.9.3 Das Laboratorium muss Verfahren für die Korrektur bei Freigabe von Befunden im Falle fehlerhafter Untersuchungen festlegen und implementieren einschließlich der Überarbeitung solcher Befunde. Diese Vorkommnisse sind aufzuzeichnen.
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4.10 Korrekturmaßnahmen 4.10.1 In die Verfahren für Korrekturmaßnahmen muss ein Untersuchungsverfahren zur Ermittlung der dem Problem zugrunde liegenden Ursache bzw. Ursachen einbezogen sein. Diese müssen, wo es angebracht ist, zu vorbeugenden Maßnahmen führen. Die Korrekturmaßnahmen müssen für die Größe des Problems geeignet und den festgestellten Risiken angemessen sein. 4.10.2 Das Management des Laboratoriums muss alle Veränderungen dokumentieren und umsetzen, die als Ergebnis der Untersuchungen bei der Korrekturmaßnahme für die Arbeitsabläufe erforderlich sind. 4.10.3 Das Management des Laboratoriums muss die Ergebnisse aller durchgeführten Korrekturmaßnahmen überwachen, um sicherzustellen, dass sie bei der Bewältigung der ursprünglich festgestellten Probleme wirksam waren.
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4.10.4 Wenn die Feststellung einer Nichtübereinstimmung oder die Untersuchung im Rahmen der Korrekturmaßnahme Zweifel hinsichtlich der Übereinstimmung der Arbeitsweise mit den generellen Regelungen und Verfahren oder dem QM-System erweckt, muss das Management des Laboratoriums sicherstellen, dass die entsprechenden Tätigkeitsgebiete nach 4.14 einem Audit unterzogen werden. Die Ergebnisse von Korrekturmaßnahmen sind dem Management des Laboratoriums zur Überprüfung zuzuleiten.
4.11 Vorbeugende Maßnahmen 4.11.1 Es sind erforderliche Verbesserungen und mögliche Ursachen für fehlerhaftes Arbeiten, die technischer Art sind oder das QM-System betreffen, festzustellen. Wenn vorbeugende Maßnahmen erforderlich sind, sind Maßnahmepläne zu entwickeln, zu implementieren und zu überwachen, um die Wahrscheinlichkeit des Auftretens solchen fehlerhaften Arbeitens zu verringern und die Gelegenheiten für Verbesserungen zu nutzen. 4.11.2 Verfahren für vorbeugende Maßnahmen müssen das Veranlassen solcher Maßnahmen vorsehen sowie das Überwachen beinhalten, um sicherzustellen, dass sie wirksam sind. Außer der Überprüfung der Arbeitsabläufe können zu vorbeugenden Maßnahmen auch die Analyse von Daten einschließlich von Trendund Risikoanalysen und die Ergebnisse externer Qualitätssicherung gehören. ANMERKUNG Vorbeugende Maßnahmen sind eher ein aktives Verfahren, um Gelegenheiten für Verbesserungen festzustellen, als eine Reaktion auf die Feststellung von Problemen oder Beschwerden.
4.12 Ständige Verbesserung 4.12.1 Alle betrieblichen Abläufe müssen durch das Management des Laboratoriums in regelmäßigen im QM-System festgelegten Abständen systematisch überprüft werden, um alle möglichen Ursachen fehlerhafter Leistungen oder sonstigen Möglichkeiten zur Verbesserung des QM-Systems oder der technischen Abläufe festzustellen. Je nach gegebenem Fall sind Maßnahmepläne für die Verbesserung zu entwickeln, zu dokumentieren und zu implementieren. 4.12.2 Nach Durchsetzung der sich aus der Überprüfung ergebenden Maßnahmen muss das Management des Laboratoriums die Wirksamkeit der Maßnahmen durch eine zielgerichtete Überprüfung oder ein Audit des betroffenen Bereichs bewerten. 4.12.3 Die Ergebnisse der sich aus der Überprüfung ergebenden Maßnahmen sind dem Management des Laboratoriums zur Prüfung und Implementierung etwaiger erforderlicher Veränderungen des QM-Systems zuzuleiten.
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4.12.4 Das Management des Laboratoriums muss Qualitätskennzahlen festlegen, mit denen der Beitrag des Laboratoriums zur Patientenversorgung systematisch überwacht und bewertet wird. Wenn durch dieses Programm Möglichkeiten zur Verbesserung festgestellt werden, muss das Management des Laboratoriums diese aufgreifen, unabhängig davon, wo diese vorhanden sind. Das Management des Laboratoriums muss sicherstellen, dass das medizinische Laboratorium sich an Aktivitäten zur Qualitätsverbesserung beteiligt, die wesentliche Gebiete und Ergebnisse in der Patientenversorgung betreffen. 4.12.5 Das Management des Laboratoriums muss dem gesamten Laborpersonal und wesentlichen Nutzern der Laboratoriumsleistungen Zugang zu geeigneten Aus-, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Schulungsmöglichkeiten anbieten.
4.13 Qualitäts- und technische Aufzeichnungen 4.13.1 Das Laboratorium muss Verfahren für die Kennzeichnung, Sammlung, Verzeichniserarbeitung, Zugänglichkeit, Aufbewahrung, Erhaltung und sichere Entsorgung der Qualitäts- und technischen Aufzeichnungen erarbeiten und implementieren. 4.13.2 Alle Aufzeichnungen müssen gut lesbar sein und so aufbewahrt werden, dass sie gut zugänglich sind. Entsprechend den nationalen, regionalen oder örtlichen gesetzlichen generellen Regelungen dürfen die Aufzeichnungen auf jedem geeigneten Medium festgehalten werden (siehe 4.3.1, ANMERKUNG). Die Aufbewahrungsräume müssen geeignete Umgebungsbedingungen aufweisen, um Schäden, Abbauvorgänge, Verluste oder unbefugten Zutritt zu verhindern.
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4.13.3 Das Laboratorium muss generelle Regelungen erlassen über die Dauer der Aufbewahrung der verschiedenen zum QM-System gehörenden Aufzeichnungen sowie der Untersuchungsbefunde. Die Aufbewahrungsdauer ist nach der Art der Untersuchung oder speziell für jede Aufzeichnung festzulegen. ANMERKUNG
Nationale, regionale und örtliche Bestimmungen können gelten.
Zu diesen Aufzeichnungen kann Folgendes gehören, ohne dass sie darauf begrenzt sind: a)
Untersuchungsanforderungen (einschließlich der Fieberkurve oder Krankenakte, sofern diese als Anforderung dienen);
b)
Untersuchungsbefunde und -berichte;
c)
Geräteausdrucke;
d)
Untersuchungsverfahren;
e)
Arbeitsbücher/Arbeitsblätter des Laboratoriums;
f)
Aufzeichnungen über den Zutritt zum Laboratorium;
g)
Kalibrierfunktionen und Umrechnungsfaktoren;
h)
Aufzeichnungen über die Qualitätskontrolle;
i)
Beschwerden und dazu unternommene Maßnahmen;
j)
Aufzeichnungen über interne und externe Audits;
k)
Aufzeichnungen über externe Qualitätsbewertungen/Laboratoriumsvergleiche;
l)
Aufzeichnungen über Qualitätsverbesserungen;
m) Aufzeichnungen über die Gerätewartung einschließlich eigener und Fremdkalibrierung; n)
Unterlagen über gelieferte Chargen, Zertifikate von Lieferanten, Packungsbeilagen;
o)
Aufzeichnungen über Zwischenfälle/Unfälle und dagegen unternommene Maßnahmen;
p)
Aufzeichnungen über die Schulung und Sachkunde des Personals.
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4.14 Interne Audits 4.14.1 Zum Nachweis, dass die Arbeitsvorgänge fortlaufend den Anforderungen des QM-Systems entsprechen, sind in den im QM-System festgelegten Abständen interne Audits aller Elemente des QM-Systems, sowohl der technischen als auch der Managementaufgaben, durchzuführen. Das interne Audit muss sich in zunehmendem Maße mit diesen Elementen befassen und besonderen Wert auf Gebiete legen, die entscheidende Bedeutung für die Patientenversorgung haben. 4.14.2 Die Audits müssen durch den Qualitätsmanager oder festgelegtes, qualifiziertes Personal formell geplant, organisiert und durchgeführt werden. Es darf niemand zum Audit seiner eigenen Tätigkeit eingesetzt werden. Die Verfahren für interne Audits müssen festgelegt und dokumentiert sein, wobei die Arten der Audits, die Häufigkeit, die Methoden und die erforderliche Dokumentation einzubeziehen sind. Wenn Unzulänglichkeiten oder Möglichkeiten für eine Verbesserung festgestellt werden, muss das Laboratorium geeignete Korrektur- oder vorbeugende Maßnahmen vornehmen, die dokumentiert und innerhalb einer vereinbarten Zeitspanne durchgeführt werden müssen.
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Die Hauptelemente des QM-Systems sollten üblicherweise jährlich einmal einem internen Audit unterzogen werden. 4.14.3 Die Ergebnisse interner Audits sind das Management des Laboratoriums zur Durchsicht zuzuleiten.
4.15 Überprüfungen durch das Management 4.15.1 Das Management des Laboratoriums muss Überprüfungen des QM-Systems im Laboratorium und aller seiner medizinischen Leistungen einschließlich der Untersuchungen und der Beratungstätigkeit durchführen, um die ständige Eignung und Wirksamkeit bei der Unterstützung der Patientenversorgung sicherzustellen und alle erforderlichen Veränderungen oder Verbesserungen einzuführen. Die Ergebnisse der Untersuchung sind in einen Plan aufzunehmen, der Ziele, Zielstellungen und Maßnahmepläne einbezieht. Ein typischer Zeitrahmen für die Durchführung einer Überprüfung durch das Management ist einmal jährlich. 4.15.2 Die Überprüfung durch das Management muss mindestens Folgendes berücksichtigen: a)
Nachverfolgen der früheren Überprüfungen durch das Management;
b)
Stand der unternommenen Korrekturmaßnahmen und der erforderlichen vorbeugenden Maßnahmen;
c)
Berichte des Leitungs- und Aufsichtspersonals;
d)
die Ergebnisse vor kurzem durchgeführter interner Audits;
e)
Bewertungen durch Fremdinstitutionen;
f)
die Ergebnisse von externen Qualitätsbeurteilungen und anderen Formen von Vergleichen zwischen Laboratorien;
g)
alle Veränderungen im Umfang und in der Art der durchgeführten Tätigkeiten;
h)
die Rückmeldung, einschließlich von Beschwerden und anderen wesentlichen Faktoren, die von Ärzten, Patienten und anderen Seiten erfolgt;
i)
Qualitätskennzahlen zur Überwachung des Beitrags des Laboratoriums zur Patientenversorgung;
j)
festgestellte Fehler bei durchgeführten Tätigkeiten;
k)
Überwachung der Bearbeitungszeit;
l)
die Ergebnisse von Maßnahmen zur ständigen Verbesserung; und
m) die Bewertung von Lieferanten.
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Während der Einführung eines QM-Systems sollten kürzere Überprüfungsabstände eingehalten werden. Dies ermöglicht das zeitnahe Eingreifen als Reaktion auf die Feststellung von Bereichen, für die Veränderungen des QM-Systems oder anderer Abläufe erforderlich sind. 4.15.3 Die Qualität und Eignung des Beitrags des Laboratoriums zur Patientenversorgung muss im soweit möglichen Umfang überwacht und objektiv bewertet werden. ANMERKUNG Die zur Verfügung stehenden Daten werden nach Art oder Standort des Laboratoriums unterschiedlich sein (z. B. bei einem Krankenhaus-, sonstigem klinischen oder Auftragslaboratorium).
4.15.4 Die Ergebnisse der Überprüfungen durch das Management und die sich daraus ergebenden Maßnahmen sind schriftlich festzuhalten, und das Laborpersonal ist über diese Ergebnisse und die im Ergebnis der Überprüfung getroffenen Entscheidungen zu unterrichten. Das Management des Laboratoriums muss sicherstellen, dass die sich ergebenden Maßnahmen innerhalb einer angemessenen und vereinbarten Zeitspanne abgeschlossen werden.
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5 5.1
Technische Anforderungen Personal
5.1.1 Das Management des Laboratoriums muss über einen Organisationsplan, Personalregelungen und Tätigkeitsbeschreibungen verfügen, in denen die Qualifikationen und Pflichten für das gesamte Personal festgelegt sind. 5.1.2 Das Management des Laboratoriums muss Aufzeichnungen über die wesentlichen Aus-, Fort- und Weiterbildungs- und beruflichen Qualifikationen, den Stand der Schulung und die Erfahrung sowie die Kompetenz des gesamten Personals führen. Diese Angaben müssen dem zuständigen Personal leicht zugänglich sein. Dazu können gehören: a)
im erforderlichen Fall das Zeugnis oder die Berufsanerkennungsurkunde;
b)
Zeugnisse früherer Tätigkeiten;
c)
Tätigkeitsbeschreibungen;
d)
Aufzeichnungen über Fortbildung und erlangte Kenntnisse;
e)
Bewertungen der Kompetenz; und
f)
Formulare für Berichte über Unfälle oder Zwischenfälle.
Zu weiteren dem befugten Personenkreis zugänglichen Unterlagen über die Gesundheit des Personals können Aufzeichnungen über eine Exposition gegenüber beruflichen Gefährdungen und über den Immunstatus gehören. 5.1.3 Das Laboratorium muss durch eine oder mehrere Personen mit Managementverantwortung geführt werden, die über die Kompetenz für die Übernahme der Verantwortung für die angebotenen Dienstleistungen verfügen. ANMERKUNG Unter Kompetenz wird hier das Ergebnis der akademischen Ausbildung einer postgradualen Qualifikation und der ständigen Fortbildung sowie die mehrjährige praktische Tätigkeit und Erfahrung in einem medizinischen Laboratorium verstanden.
5.1.4 In die Verantwortlichkeit des Laborleiters oder der von ihm beauftragten Personen gehören fachliche, wissenschaftliche, beratende, organisatorische, Verwaltungs- und Aus-, Fort- und Weiterbildungsaufgaben. Diese sind von Bedeutung für die von dem Laboratorium angebotenen Dienstleistungen.
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Der Laborleiter oder das für die jeweilige Aufgabe beauftragte Personal sollte in geeigneter Weise geschult und ausgebildet sein, um folgende Verantwortlichkeiten übernehmen zu können: a)
Beratung der anfordernden Personen über die Wahl von Untersuchungen, die Inanspruchnahme der Laborleistungen und die Interpretation der Laborbefunde;
b)
aktive Mitarbeit in den medizinischen Einrichtungen, für die Dienstleistungen erbracht werden, wo dies angebracht und durchführbar ist;
c)
effektive Zusammenarbeit (einschließlich vertraglicher Vereinbarungen, falls erforderlich) mit 1) 2) 3) 4)
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Akkreditierungsstellen und Überwachungsbehörden, den zuständigen Verwaltungsstellen, dem Gesundheitswesen, und dem betreuten Patientenkreis.
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d)
Festlegung, Durchsetzung und Überwachung von Leistungsstandards und der Verbesserung der Qualität der Leistungen des medizinischen Laboratoriums;
e)
Durchsetzung des QM-Systems. (Der Laborleiter und das Fachpersonal des Laboratoriums sollten, sofern sinnvoll, als Mitglieder der unterschiedlichen Gremien der Einrichtung zur Qualitätsverbesserung tätig werden);
f)
Überwachung aller im Laboratorium durchgeführten Arbeiten, um sicherzustellen, dass zuverlässige Daten erhoben werden;
g)
Sicherstellung, dass genügend qualifiziertes Personal mit geeigneter nachgewiesener Aus-, Fort- und Weiterbildung und Erfahrung vorhanden ist, damit die Anforderungen des Laboratoriums erfüllt werden können;
h)
Planung, Zielsetzung, Entwicklung und Bereitstellung von Mitteln, die dem medizinischen Umfeld angepasst sind;
i)
eine effiziente und effektive Verwaltung des medizinischen Laboratoriums einschließlich der Budgetplanung und des Budget-Controllings mit verantwortlicher Leitung der Finanzen, entsprechend dem Umfang der Übertragung derartiger Verantwortlichkeiten an die Einrichtung;
j)
Schaffung von Aus-, Fort- und Weiterbildungsprogrammen für das medizinische und das Laborpersonal sowie Teilnahme an Aus-, Fort- und Weiterbildungsprogrammen der Einrichtung;
k)
Planung und Management der für die Einrichtung geeigneten Forschungs- und Entwicklungstätigkeit;
l)
Auswahl und Überwachung aller Auftragslaboratorien hinsichtlich der Qualität der Dienstleistung;
m) Durchsetzung sicherer Umgebungsbedingungen im Laboratorium in Übereinstimmung mit einer Guten Laborpraxis und den anzuwendenden Bestimmungen; n)
Bearbeitung von Beschwerden, Anfragen oder Vorschlägen von Nutzern des Laboratoriums;
o)
Sicherstellung einer guten Arbeitsmoral des Personals.
Der Laborleiter muss nicht persönlich sämtliche verantwortlichen Tätigkeiten durchführen. Er bleibt jedoch verantwortlich für die Gesamttätigkeit und -verwaltung des Laboratoriums, um sicherzustellen, dass Leistungen in erforderlicher Qualität für die Patienten erbracht werden. 5.1.5 Zur Durchführung der erforderlichen Arbeiten und zur Erfüllung sonstiger Funktionen des QM-Systems muss ausreichend Personal vorhanden sein.
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5.1.6 Das Personal muss in Fragen der Qualitätssicherung und des Qualitätsmanagements für die angebotenen Laborleistungen speziell ausgebildet sein. 5.1.7 Das Management des Laboratoriums muss bestimmtem Personal die Befugnis erteilen, besondere Aufgaben wie Probenentnahme, Untersuchungen und die Bedienung besonderer Gerätearten einschließlich der Benutzung von Computern im Laborinformationssystem durchzuführen (siehe Anhang B). 5.1.8 Es müssen generelle Regelungen erarbeitet werden, in denen festgelegt ist, wer das Computersystem benutzen darf, wer zu Patientendaten Zugang hat und wer befugt ist, Patientenbefunde einzugeben und Befunde, Rechnungen oder Computerprogramme zu verändern (siehe Anhang B und C). 5.1.9
Für alle Berufsgruppen des Personals muss ein ständiges Fortbildungsprogramm vorhanden sein.
5.1.10 Das Personal muss in der Vorbeugung gegen unerwünschte Zwischenfälle und der Begrenzung der Folgen geschult sein.
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5.1.11 Die Kompetenz jedes Mitarbeiters bei der Erfüllung der ihm zugeteilten Aufgaben muss nach der Einarbeitung und in der Folgezeit periodisch bewertet werden. Falls erforderlich, muss eine erneute Schulung und Beurteilung erfolgen. 5.1.12 Das Personal, das fachliche Beurteilungen von Untersuchungen vornimmt, muss über anwendbares theoretisches Wissen, praktische Fertigkeiten sowie über aktuelle Erfahrungen verfügen. Fachliche Beurteilungen können als Meinung, Auslegung, Voraussage, Simulation und Modellierung und Zahlenwert ausgedrückt werden und sollten mit den nationalen, regionalen und örtlichen Bestimmungen vereinbar sein Das Personal muss an einer regelmäßigen beruflichen Fortbildung teilnehmen oder sonstige berufliche Kontakte pflegen. 5.1.13 Die Vertraulichkeit der Angaben über Patienten ist durch das gesamte Personal einzuhalten.
5.2
Räumlichkeiten und Umgebungsbedingungen
5.2.1 Das Laboratorium muss über entsprechende Räumlichkeiten verfügen, damit der vorgesehene Arbeitsumfang ohne Beeinträchtigung der Qualität der Arbeit, der Qualitätslenkungsmaßnahmen, der Sicherheit des Personals oder der Patientenversorgung durchgeführt werden kann. Der Laborleiter muss entscheiden, ob diese Räumlichkeiten ausreichend sind. Die zur Verfügung stehenden Mittel müssen den für die Tätigkeiten des Laboratoriums erforderlichen Umfang haben. Die Arbeitsmittel des Laboratoriums müssen in funktionsfähigem und zuverlässigem Zustand gehalten werden. Wenn Primärproben an anderen Orten als dem ständigen Standort des Laboratoriums angenommen bzw. entnommen und untersucht werden, sollten ähnliche Vorkehrungen getroffen werden. 5.2.2 Das Laboratorium muss so gestaltet sein, dass sein Betrieb wirkungsvoll, die Arbeitsbedingungen für seine Beschäftigten optimal und das Risiko von Verletzungen und Berufskrankheiten auf ein Minimum herabgesetzt sind. Patienten, Beschäftigte und Besucher müssen vor erkannten Gefährdungen geschützt werden. 5.2.3 Wenn Einrichtungen zur Entnahme von Primärproben vorhanden sind, müssen behindertengerechte Bedingungen, der Komfort für die Patienten und die Wahrung der Privatsphäre zusätzlich zur Optimierung der Bedingungen der Probenentnahme berücksichtigt werden. 5.2.4 Die Gestaltung des Laboratoriums und die Umgebungsbedingungen müssen für die in ihm durchgeführten Aufgaben geeignet sein. Die Umgebung, in der die Entnahme von Primärproben und/oder Untersuchungen erfolgen, darf nicht zur Unbrauchbarkeit der Ergebnisse führen oder die erforderliche Qualität von Messvorgängen beeinträchtigen.
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Die Laborräume, die für Untersuchungen bestimmt sind, sollten so ausgestattet sein, dass die korrekte Durchführung der Untersuchungen möglich ist. Dazu gehören mindestens Energieversorgung, Beleuchtung, Belüftung, Wasserversorgung, Abfall- und Müllbeseitigung und die Umgebungsbedingungen. Dem Laboratorium sollten Verfahren zur Verfügung stehen, mit denen überprüft werden kann, dass die Umgebungsbedingungen die Probenentnahme und die Leistungsfähigkeit der Geräte nicht beeinträchtigen. 5.2.5 Das Laboratorium muss die Umgebungsbedingungen überwachen, regeln und registrieren, wie es durch die einschlägigen Festlegungen gefordert wird oder wo diese die Qualität der Ergebnisse beeinflussen können. Je nach den davon betroffenen technischen Tätigkeiten sollte Folgendes besonders beachtet werden: Sterilität, Staub, elektromagnetische Störquellen, Strahlung, Feuchtigkeit, Energieversorgung, Temperatur und die Schall- und Vibrationspegel. 5.2.6 Benachbarte Laborbereiche, in denen miteinander unvereinbare Tätigkeiten durchgeführt werden, müssen wirksam voneinander getrennt sein. Es sind Maßnahmen zur Verhinderung einer Kreuzkontamination zu treffen.
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BEISPIELE Zu den Beispielen, bei denen eine Trennung erforderlich ist, gehören Räume:
wo die Untersuchungsverfahren mit Gefährdungen verbunden sind (z. B. Arbeit mit Mykobakterien oder Radionukliden);
wo die Arbeit durch eine mangelnde Trennung beeinflusst oder beeinträchtigt werden könnte, wie bei Nukleinsäureamplifikation;
wo eine ruhige und störungsfreie Arbeitsumgebung erforderlich ist, wie für Screening-Untersuchungen in der Zytopathologie;
wo die Arbeit geregelte Umgebungsbedingungen erfordert, wie bei umfangreichen Computersystemen.
5.2.7 Der Zugang zu Bereichen, deren Zustand sich auf die Qualität der Untersuchungen auswirkt, und deren Nutzung müssen kontrolliert werden. Es sind geeignete Maßnahmen zu treffen, um die Proben und Arbeitsmittel vor unbefugtem Zugriff zu schützen. 5.2.8 Die Kommunikationssysteme innerhalb des Laboratoriums müssen der Größe und der Komplexität der Einrichtung entsprechen und eine wirksame Übermittlung von Informationen ermöglichen. 5.2.9 Es müssen ausreichender Lagerraum und entsprechende Lagerungsbedingungen zur Sicherung der anhaltenden Unversehrtheit von Proben, Objektträgerpräparaten, histologischen Präparaten, aufbewahrten Mikroorganismen, Dokumenten, Akten, Handbüchern, Geräten, Reagenzien, Labormaterialien, Aufzeichnungen und Untersuchungsbefunden zur Verfügung stehen. 5.2.10 Die Arbeitsbereiche müssen sauber und gut gepflegt sein. Die Lagerung und Entsorgung gefährlicher Materialien muss den Festlegungen in den einschlägigen Bestimmungen entsprechen. Es müssen Maßnahmen zur Sicherstellung einer guten Raumpflege im Laboratorium ergriffen werden. Dafür könnten besondere Verfahren und eine Einübung des Personals erforderlich sein.
5.3
Laboratoriumsausrüstung
ANMERKUNG Für die Anwendung dieser Internationalen Norm sind unter Laboratoriumsausrüstung je nach Fall Geräte, Referenzmaterialien, Verbrauchsgüter, Reagenzien und Analysensysteme zu verstehen.
5.3.1 Das Laboratorium muss mit allen erforderlichen Einrichtungsgegenständen ausgestattet sein, die für seine Dienstleistungen (einschließlich Entnahme von Primärproben, Probenvorbereitung und -aufarbeitung, Untersuchung und Aufbewahrung) erforderlich sind. In den Fällen, in denen das Laboratorium Ausrüstungen benutzen muss, die nicht seiner ständigen Kontrolle unterliegen, muss das Management des Laboratoriums sicherstellen, dass die Anforderungen dieser Internationalen Norm erfüllt sind.
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Bei der Auswahl der Ausrüstung sollten der Energieverbrauch und die zukünftige Entsorgung berücksichtigt werden (Umweltschutz). 5.3.2 Es muss (bei der Installation und in der Routinebenutzung) nachgewiesen werden, dass mit den Ausrüstungsgegenständen die erforderliche Leistung erreicht werden kann, und sie müssen den Festlegungen für die jeweiligen Untersuchungen entsprechen. Das Management des Laboratoriums muss ein Programm für die regelmäßige Überwachung und den Nachweis der richtigen Kalibrierung und Funktion der Geräte, Reagenzien und Analysensysteme erarbeiten. Ebenso muss ein schriftlich nachgewiesenes Programm für die vorbeugende Wartung und Instandhaltung (siehe 4.2.5) vorhanden sein, das mindestens den Empfehlungen der Hersteller folgt. Wenn Herstelleranweisungen, Bedienungshandbücher oder sonstige Dokumentationen zur Verfügung stehen, dürfen sie verwendet werden, um je nach Gegebenheit Anforderungen festzulegen, Nachweise für die Erfüllung einschlägiger Normen oder Anforderungen zu erbringen oder Festlegungen für die Abstände der periodischen Kalibrierungen zu treffen, um die oben genannte Anforderung dieser Internationalen Norm vollständig oder Teile davon zu erfüllen.
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5.3.3 Jeder Ausrüstungsgegenstand muss eindeutig gekennzeichnet, etikettiert oder auf andere Weise in seiner Identität bestimmt sein. 5.3.4 Es sind für jeden Ausrüstungsgegenstand, der zur Leistungsfähigkeit bei den Untersuchungsverfahren beiträgt, Aufzeichnungen zu führen. In diesen Aufzeichnungen müssen mindestens die folgenden Angaben enthalten sein: a)
Identitätsbezeichnung des Gegenstandes;
b)
Name des Herstellers, Typbezeichnung und Seriennummer oder eine sonstige eindeutige Identifizierung;
c)
falls zutreffend, Name und Telefonnummer der Ansprechperson des Herstellers;
d)
Daten der Lieferung und der Indienststellung;
e)
falls zutreffend, gegenwärtiger Standort;
f)
Zustand bei Erhalt (z. B. neu, gebraucht, überholt);
g)
falls verfügbar, die Anweisungen des Herstellers oder Hinweis auf deren Standort;
h)
Aufzeichnungen über die Leistungsfähigkeit des Geräts, die dessen Gebrauchstauglichkeit bestätigen;
i)
die durchgeführte und die zukünftig geplante Wartung;
j)
Schäden oder Funktionsstörungen, Veränderungen oder Reparaturen des Geräts;
k)
falls möglich, voraussichtliches Datum des Ersatzes des Geräts.
Zu den Aufzeichnungen über die Leistungsfähigkeit nach Punkt h) sollten gehören: Berichte/ Zertifikate aller Kalibrierungen und/oder Verifizierungen mit Datum, Uhrzeit, Ergebnis, Neueinstellungen, den Akzeptanzkriterien und dem fälligen Datum der nächsten Kalibrierung und/oder Verifizierung, sowie falls zutreffend die Häufigkeit der zwischen den Wartungen/Kalibrierungen durchgeführten Überprüfungen, um die genannte Anforderung vollständig oder Teile von ihr zu erfüllen. Herstelleranweisungen können verwendet werden, um je nach Fall Akzeptanzkriterien, Verfahren und Häufigkeit der Verifizierung für die Wartung und/oder Kalibrierung zu erarbeiten, womit diese Anforderung vollständig oder teilweise erfüllt werden kann. Diese Aufzeichnungen sind aufzubewahren und müssen während der Nutzungsdauer des Geräts oder der durch Gesetze oder Bestimmungen geforderten Zeitspanne leicht zugänglich sein.
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5.3.5 Die Geräte dürfen nur durch befugtes Personal bedient werden. Auf dem aktuellen Stand befindliche Anweisungen über Gebrauch und Wartung der Geräte (einschließlich aller einschlägigen vom Gerätehersteller gelieferten Handbücher und Anleitungen) müssen dem Laboratoriumspersonal leicht zugänglich sein. 5.3.6 Die Einrichtungsgegenstände müssen im Zustand sicherer Arbeitsbedingungen gehalten werden. Dazu müssen die Untersuchung der elektrischen Sicherheit und der Notausschaltungsvorrichtungen sowie die sichere Handhabung und Entsorgung chemischer, radioaktiver und biologischer Materialien durch befugte Personen gehören. Falls zutreffend sind die Spezifikationen und/oder Anweisungen des Herstellers heranzuziehen. 5.3.7 Wenn bei einem Gerät ein Defekt festgestellt wird, ist es außer Betrieb zu nehmen, deutlich zu kennzeichnen und auf geeignete Weise abzusichern, bis es repariert und durch Kalibrierung, Verifizierung oder Prüfung nachgewiesen ist, dass es die festgelegten Akzeptanzkriterien erfüllt. Das Laboratorium muss die Auswirkungen dieses Defekts auf frühere Untersuchungen untersuchen und das in 4.9 angegebene Verfahren durchführen. Das Laboratorium muss sachgemäße Maßnahmen zur Dekontaminierung des Geräts vor der Inbetriebnahme, Reparatur oder Außerdienststellung durchführen.
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5.3.8 Einer für die Reparatur des Gerätes zugezogenen Person ist eine Liste der zur Verringerung der Kontamination unternommenen Maßnahmen zur Verfügung zu stellen. Das Laboratorium muss geeignete Räume für Reparaturen vorsehen und geeignete persönliche Schutzausrüstung zur Verfügung stellen. 5.3.9 Wo immer es möglich ist, müssen unter Kontrolle des Laboratoriums stehende und eine Kalibrierung oder Verifizierung erfordernde Geräte gekennzeichnet oder anderweitig kodiert sein, um den Status der Kalibrierung oder Verifizierung und das Datum der fälligen Neukalibrierung oder Funktionsprüfung anzuzeigen. 5.3.10 Wenn Geräte aus dem Verantwortungsbereich des Laboratoriums entfernt oder repariert bzw. gewartet werden, muss das Laboratorium sicherstellen, dass das Gerät vor der erneuten Benutzung durch das Laboratorium überprüft und den Anforderungen entsprechende Funktion nachgewiesen ist. 5.3.11 Wenn Computer oder automatisierte Analysengeräte für die Sammlung, Verarbeitung, Registrierung, Befundmitteilung, Speicherung oder Wiederauffindung von Untersuchungsbefunden verwendet werden, muss das Laboratorium sicherstellen, dass a)
die Computersoftware, einschließlich der in das Gerät integrierten, gebrauchstauglich für die Einrichtung in geeigneter Weise validiert ist;
dokumentiert
und
als
b)
Verfahren zum Schutz der ständigen Unversehrtheit der Daten erarbeitet und durchgeführt werden; und
c)
die Computer und automatisierten Analysengeräte so gewartet werden, dass ihre ordnungsgemäße Funktion gesichert ist, und dass sie unter den Umgebungs- und Betriebsbedingungen gehalten werden, die zur Aufrechterhaltung der Unversehrtheit der Daten erforderlich sind;
d)
die Computerprogramme und Betriebssysteme angemessen geschützt sind, um den Zugang und eine Veränderung oder Zerstörung durch zufällig anwesende oder unbefugte Personen zu verhindern.
Siehe auch Anhang B. 5.3.12 Im Laboratorium müssen Verfahren für die Sicherheit der Handhabung, des Transports, der Lagerung und der Benutzung der Untersuchungsgeräte zur Verfügung stehen, die deren Kontamination oder Schädigung verhindern. 5.3.13 Wenn sich aus Kalibrierungen eine Reihe von Korrekturfaktoren ergibt, muss im Laboratorium sichergestellt sein, dass alle Mehrfachausfertigungen früherer Korrekturfaktoren richtig auf den aktuellen Stand gebracht werden. 5.3.14 Geräte einschließlich Hardware und Software, Referenzmaterialien, Verbrauchsgüter, Reagenzien und Analysensysteme müssen vor Manipulationen oder unerlaubten Eingriffen gesichert werden, die die Unbrauchbarkeit von Untersuchungsergebnissen bewirken können.
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5.4
Präanalytische Maßnahmen
5.4.1 Das Anforderungsformular muss ausreichende Angaben zur Identität des Patienten und der befugten anfordernden Person wie auch die einschlägigen klinischen Daten enthalten. Es gelten die nationalen, regionalen oder örtlichen Anforderungen. Auf dem Anforderungsformular oder in einer gleichwertigen elektronischen Übermittlung sollte so viel Platz zur Verfügung stehen, dass mindestens die folgenden Angaben aufgenommen werden können: a)
eindeutige Identifizierung des Patienten;
b)
Name oder ein anderes eindeutiges Identifizierungsmerkmal des Arztes oder der sonstigen gesetzlich zur Anforderung der Untersuchung oder zur Nutzung medizinischer Informationen befugten Person sowie den Empfänger für die Übersendung des Berichts. Die Anschrift des anfordernden Arztes sollte Teil der Angaben auf der Befundanforderung sein, wenn sie sich von der Anschrift des Empfängerlaboratoriums unterscheidet;
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c)
Art der Primärprobe und im gegebenen Fall deren anatomischer Herkunftsort;
d)
angeforderte Untersuchungen;
e)
für den Patienten wesentliche klinische Angaben, zu denen für Zwecke der Interpretation mindestens Geschlecht und Geburtsdatum gehören sollten;
f)
Datum und Uhrzeit der Entnahme der Primärprobe;
g)
Datum und Uhrzeit des Eingangs der Proben im Laboratorium.
Das Format der Anforderungen (z. B. elektronisch oder in Papierform) und die Art der Übermittlung an das Laboratorium sollten in Abstimmung mit den Nutzern der Laboratoriumsleistungen festgelegt werden. 5.4.2 Es müssen spezifische Anweisungen für die richtige Annahme/Entnahme und Handhabung von Primärproben dokumentiert sein und durch das Management des Laboratoriums implementiert werden (siehe 4.2.4) und denjenigen Personen außerhalb des Laboratoriums zur Verfügung gestellt werden, die für die Gewinnung/Entnahme von Primärproben verantwortlich sind. Diese Anweisungen müssen in einem Handbuch für die Primärprobenentnahme zusammengefasst sein. 5.4.3 a)
Kopien von oder Verweise auf 1) 2) 3) 4)
b)
2) 3)
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die Vorbereitung des Patienten (z. B. Anweisungen für Pflegepersonen, die Venenpunktionen durchführen), die Identitätskennzeichnung der Primärprobe, und die Entnahme/Gewinnung von Primärproben (z. B. Venenpunktion, Kapillarblutentnahme durch Hauteinstich, Blut, Urin und sonstige Körperflüssigkeiten) mit Beschreibungen der Behälter für die Aufnahme von Primärproben und aller erforderlichen Zusatzstoffe;
Anweisungen für 1) 2) 3) 4) 5) 6) 7) 8) 9)
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die Aufstellung der zur Verfügung stehenden Laboruntersuchungen, falls zutreffend Formblätter für Einverständniserklärungen, an Patienten zu übergebende Informationen und Anweisungen hinsichtlich ihrer eigenen Vorbereitung vor der Entnahme der Primärprobe, und Informationen für die Nutzer von Laborleistungen über die medizinischen Indikationen zur Untersuchung und über die geeignete Auswahl der zur Verfügung stehenden Untersuchungsverfahren;
Verfahrensvorschriften für 1)
c)
Das Handbuch für die Primärprobengewinnung muss Folgendes enthalten:
Ausfüllung des Anforderungsformulars oder der elektronischen Anforderung, Art und Menge der zu entnehmenden Primärprobe, besondere zeitliche Festlegungen für die Entnahme, falls erforderlich, alle erforderlichen besonderen Handhabungen zwischen dem Entnahmezeitpunkt und dem Eingang der Probe im Laboratorium (z. B. Anforderungen an Transport, Kühlung, Warmhaltung, Sofortablieferung), Kennzeichnung der Primärproben, Informationen über klinische Daten (z. B. vorgehende Medikamentengaben), erforderlicher Stammdaten des Patienten, von dem eine Primärprobe entnommen wird, die Eintragung der Identität der die Primärprobe annehmenden/entnehmenden Person, die sichere Entsorgung des bei der Probenentnahme verwendeten Materials;
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d)
Anweisungen für 1) 2) 3) 4)
die Aufbewahrung untersuchter Proben, die Zeitspanne, in der zusätzliche Untersuchungen angefordert werden können, zusätzliche Untersuchungen, und Wiederholungsuntersuchungen aufgrund analytischer Fehler oder weitere Untersuchungen der gleichen Primärprobe.
5.4.4 Das Handbuch für die Primärprobenentnahme muss in das System der Dokumentenlenkung einbezogen sein (siehe 4.3.1). 5.4.5 Primärproben müssen, üblicherweise durch das Anforderungsformular, auf eine identifizierte Person rückverfolgbar sein. Primärproben, bei denen ein Nachweis der Identität fehlt, dürfen durch das Laboratorium nicht angenommen oder bearbeitet werden. Wenn Ungewissheit über die Identität der Primärprobe besteht oder die in der Primärprobe zu untersuchenden Substanzen instabil sind (z. B. bei Liquor, Biopsien) und die Primärprobe unersetzbar oder kritisch ist, steht es dem Laboratorium frei, die Probe zu bearbeiten; die Ergebnisse dürfen aber nicht freigegeben werden, bevor der anfordernde Arzt oder die für die Entnahme der Primärprobe verantwortliche Person die Verantwortung für die Identifizierung und Annahme der Probe übernimmt und/oder die geeigneten Informationen liefert. In einem solchen Fall sollte die Unterschrift der Person, die die Verantwortung für die Identifizierung der Primärprobe übernimmt, auf dem Anforderungsformular eingetragen werden oder aus der Befundanforderung hervorgehen. Wenn diese Anforderung aus irgend einem Grunde nicht erfüllt und die Untersuchung dennoch durchgeführt wird, sollte die dafür verantwortliche Person im Befundbericht ausgewiesen werden. Proben, die für spätere Untersuchungen (z. B. Virusantikörper, für das vorliegende klinische Syndrom wesentliche Stoffwechselprodukte) aufgehoben werden, sollten ebenfalls identifizierbar sein. 5.4.6 Das Laboratorium muss überwachen, dass die Proben unter folgenden Bedingungen in das Laboratorium transportiert wurden: a)
innerhalb einer für die Art der angeforderten Untersuchungen und des betreffenden Spezialfaches geeigneten Zeitspanne;
b)
innerhalb eines im Handbuch für die Primärprobenentnahme festgelegten Temperaturbereichs und mit den festgelegten Konservierungsstoffen, um die Unversehrtheit der Proben sicherzustellen; und
c)
auf eine Weise, die die Sicherheit für den Transportierenden, die Allgemeinheit und das annehmende Laboratorium sicherstellt und den Anforderungen der nationalen, regionalen oder örtlichen Bestimmungen entspricht.
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5.4.7 Alle eingegangenen Primärproben sind in ein Eingangsbuch, ein Arbeitsblatt, einen Computer oder ein anderes vergleichbares System einzutragen. Datum und Uhrzeit des Eingangs der Proben sowie die Identität des annehmenden Mitarbeiters sind zu erfassen. 5.4.8 Es sind Kriterien für die Annahme oder Nichtannahme von Primärproben zu entwickeln und zu dokumentieren. Wenn beeinträchtigte Primärproben angenommen werden, muss im Abschlussbericht die Art des Problems ausgewiesen und gegebenenfalls darauf hingewiesen werden, dass das Ergebnis mit Vorsicht zu interpretieren ist. 5.4.9 Das Laboratorium muss seine Anforderungen an das Probenvolumen bei Venenpunktionen (und anderen Proben, z. B. Liquor) periodisch überarbeiten, um sicherzustellen, dass weder nicht ausreichende noch übergroße Mengen einer Probe entnommen werden. 5.4.10 Die Anforderungen und die Proben müssen systematisch durch dazu befugtes Personal überprüft und es muss entschieden werden, welche Untersuchungen durchzuführen sind und welche Verfahren dabei einzusetzen sind.
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EN ISO 15189:2003 (D)
5.4.11 Falls zutreffen, muss das Laboratorium für die im Laboratorium eingegangenen Primärproben, die ausdrücklich als dringend gekennzeichnet sind, über ein dokumentiertes Verfahren für die Annahme, Kennzeichnung, Bearbeitung und Befundübermittlung verfügen. Darin müssen jegliche besondere Kennzeichnung dringender Anforderungen und Primärproben, der Transport der Primärproben in den Untersuchungsbereich des Laboratoriums, zu verwendende beschleunigte Abarbeitungsverfahren und alle besonderen zu befolgenden Kriterien der Berichtsübermittlung detailliert festgelegt sein. 5.4.12 Auch Teilmengen von Proben müssen auf die ursprüngliche Primärprobe rückverfolgbar sein. 5.4.13 Das Laboratorium muss über eine schriftlich niedergelegte Regelung über mündliche Anforderungen von Probenuntersuchungen verfügen. 5.4.14 Die Proben müssen über eine festgelegte Zeitspanne unter Bedingungen aufbewahrt werden, die die Stabilität der Probeneigenschaften sicherstellen, damit eine Wiederholung der Untersuchung nach Ausgabe des Befundes oder die Durchführung zusätzlicher Untersuchungen ermöglicht werden.
5.5
Untersuchungsverfahren
ANMERKUNG Es ist möglich, dass einige der folgenden Abschnitte nicht in allen Teilgebieten der Laboratoriumsmedizin anwendbar sind.
5.5.1 Das Laboratorium muss Untersuchungsverfahren anwenden, einschließlich der Verfahren zur Auswahl und Entnahme von Teilproben, die den Erfordernissen der Nutzer der Laborleistungen entsprechen und die für die Untersuchungen geeignet sind. Vorzugsweise sind die Verfahren anzuwenden, die in maßgeblichen Lehrwerken, von führenden Fachvertretern redigierten Arbeiten oder Fachzeitschriften oder als internationale, nationale oder regionale Richtlinien veröffentlicht wurden. Falls hauseigene Verfahren angewendet werden, müssen sie für die vorgesehene Verwendung in geeigneter Weise validiert und vollständig dokumentiert sein. 5.5.2 Das Laboratorium darf nur validierte Verfahren für die Bestätigung, dass die Untersuchungsverfahren für die vorgesehene Anwendung geeignet sind, einsetzen. Die Validierungen müssen so umfangreich sein, wie es erforderlich ist, um den Anforderungen bei der gegebenen Anwendung oder im gegebenen Anwendungsgebiet zu entsprechen. Das Laboratorium muss das für die Validierung verwendete Verfahren und die erhaltenen Ergebnisse dokumentieren. Die für die Anwendung gewählten Methoden und Verfahrensweisen müssen bewertet werden und den Nachweis zufrieden stellender Ergebnisse erbracht haben, bevor sie für medizinische Untersuchungen eingesetzt werden. Eine Überprüfung der Verfahren durch den Laborleiter oder eine beauftragte Person muss vor deren Einführung sowie in festgelegten Abständen erfolgen. Eine solche Überprüfung wird üblicherweise jährlich durchgeführt. Diese Überprüfungen sind zu dokumentieren.
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5.5.3 Alle Verfahren müssen dokumentiert sein und die Unterlagen müssen dem entsprechenden Personal am Arbeitsplatz zur Verfügung stehen. Die Verfahrensdokumente und zusätzlich erforderliche Anweisungen müssen in einer sprachlichen Formulierung abgefasst sein, die für das Laboratoriumspersonal allgemein verständlich ist. Karteikarten oder ähnliche Systeme, in denen die wichtigsten Informationen zusammengefasst sind, dürfen zum schnellen Nachschlagen am Arbeitsplatz verwendet werden. Voraussetzung ist jedoch, dass ein vollständiges Handbuch zum Nachschlagen zur Verfügung steht. Die Karteikarten oder ähnliche Systeme müssen inhaltlich dem vollständigen Handbuch entsprechen. Alle derartigen Kurzinformationen müssen in das System der Dokumentenlenkung einbezogen sein. Das Verfahren muss sich vollständig oder teilweise auf die vom Hersteller gelieferte Gebrauchsanweisung (z. B. Beipackzettel) stützen. Diese muss die Übereinstimmung mit 5.5.1 und 5.5.2 enthalten und das Verfahren so beschreiben, wie es im Laboratorium angewendet wird. Die dabei verwendete Sprache muss für das Laboratoriumspersonal allgemein verständlich sein. Alle Abweichungen von diesen Gebrauchsanweisungen der Hersteller müssen überprüft und dokumentiert werden. Es sind auch zusätzliche Informationen zu dokumentieren, die für die Durchführung der Untersuchungen erforderlich sind. Jede neue Ausführung von Untersuchungs-Kits mit wesentlichen Veränderungen der Reagenzien oder des Verfahrens muss auf ihre Leistungsfähigkeit und ihre Eignung für die vorgesehene Verwendung geprüft werden. Alle Veränderungen des Verfahrens müssen datiert und freigegeben werden, wie es bei anderen Verfahren der Fall ist.
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EN ISO 15189:2003 (D)
Die Verfahrensdokumentation sollte außer den Identifikationsangaben für die Dokumentenlenkung, falls zutreffend, Folgendes enthalten: a)
Zweck der Untersuchung;
b)
Prinzip des für die Untersuchungen angewendeten Verfahrens;
c)
Spezifikationen der Leistungsfähigkeit (z. B. Linearität, Präzision, Genauigkeit ausgedrückt als Messunsicherheit, Nachweisgrenze, Messbereich, Richtigkeit der Messung, Sensitivität und Spezifität);
d)
Primärprobensystem (z. B. Plasma, Serum, Urin);
e)
Art des Behälters und der Zusatzstoffe;
f)
erforderliche Geräte und Reagenzien;
g)
Kalibrierverfahren (metrologische Rückführbarkeit);
h)
Schritte im Arbeitsablauf;
i)
Verfahren der Qualitätskontrolle;
j)
Störungen (z. B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinemia) und Kreuzreaktionen;
k)
Prinzip des Verfahrens zur Ergebnisberechnung einschließlich der Messunsicherheit;
l)
biologische Referenzbereiche;
m) Bereich der berichtsfähigen Werte der Untersuchungsergebnisse des Patienten; n)
falls zutreffend alarmierende bzw. kritische Werte;
o)
Befundinterpretation durch das Laboratorium;
p)
Sicherheitsmaßnahmen;
q)
mögliche Ursachen von Messabweichungen.
Handbücher dürfen auf einem elektronischen Datenträger bereitgestellt werden, sofern sie die oben beschriebenen Informationen enthalten. Die Anforderungen an die Dokumentenlenkung gelten auch für elektronische Handbücher.
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Der Laborleiter ist dafür verantwortlich, dass der Inhalt der dokumentierten Arbeitsanweisungen vollständig, auf dem aktuellen Stand und gründlich überarbeitet ist. 5.5.4 Die Leistungsspezifikationen für jedes Untersuchungsverfahren müssen sich auf die vorgesehene Anwendung des Verfahrens beziehen. 5.5.5 Die biologischen Referenzbereiche müssen periodisch überprüft werden. Wenn das Laboratorium der begründeten Auffassung ist, dass ein bestimmter Bereich nicht mehr für die Referenzpopulation geeignet ist, muss eine Untersuchung durchgeführt werden, der im erforderlichen Fall eine Korrekturmaßnahme folgt. Gegebenenfalls ist auch eine Überarbeitung der biologischen Referenzbereiche durchzuführen, wenn das Laboratorium ein Untersuchungsverfahren oder eine präanalytische Maßnahme verändert. 5.5.6 Das Laboratorium muss eine Aufstellung der aktuellen Untersuchungsverfahren, einschließlich der Anforderungen an die Primärproben und der Leistungsspezifikationen und Leistungsanforderungen, erarbeiten, die den Nutzern des Laboratoriums auf Anforderung zur Verfügung steht.
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5.5.7 Wenn das Laboratorium ein Untersuchungsverfahren so zu verändern beabsichtigt, dass die Ergebnisse oder ihre Interpretation signifikant unterschiedlich sein könnten, müssen die Auswirkungen den Nutzern des Laboratoriums vor Einführung der Veränderung schriftlich erklärt werden. ANMERKUNG Diese Anforderung kann, abhängig von den örtlichen Umständen, auf unterschiedliche Weise erfüllt werden. Dazu gehören u. a. direkte Korrespondenz, Informationsblätter des Laboratoriums oder Einarbeitung in den Befundbericht.
5.6
Sicherstellung der Qualität der Untersuchungsverfahren
5.6.1 Das Laboratorium muss interne Qualitätskontrollsysteme erarbeiten, durch die nachgewiesen wird, dass die vorgesehene Qualität der Ergebnisse erreicht wird. Es ist wichtig, dass durch das Qualitätskontrollsystem den Mitarbeitern klare und leicht verständliche Informationen zur Verfügung gestellt werden, auf deren Grundlage technische und medizinische Entscheidungen zu treffen sind. Besonders beachtet werden sollte die Beseitigung von Fehlern bei der Handhabung von Proben, Anforderungen, Untersuchungen, Berichten usw. 5.6.2 Wo es wesentlich und möglich ist, muss das Laboratorium eine Bestimmung der Messunsicherheit seiner Ergebnisse vornehmen. Alle Komponenten der Unsicherheit, die von Bedeutung sind, müssen berücksichtigt werden. Zu den Quellen, die zur Unsicherheit beitragen, können die Probenentnahme, die Probenvorbereitung, die Auswahl von Teilproben, Kalibriermaterialien, Referenzmaterialien, Eingangsgrößen, die verwendeten Geräte, Umgebungsbedingungen, der Zustand der Probe und Wechsel der Bearbeiter gehören.
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5.6.3 Es ist ein Programm zur Kalibrierung der Messsysteme und zur Verifizierung der Richtigkeit zu erarbeiten und zu implementieren, um sicherzustellen, dass die Messergebnisse auf SI-Einheiten oder durch Verweisung auf eine Naturkonstante bzw. einen sonstigen festgelegten Referenzwert zurückgeführt werden können. Wo dies nicht möglich oder nicht von Bedeutung ist, sind andere Mittel anzuwenden, um zuverlässige Ergebnisse sicherzustellen, wie z. B. durch a)
Teilnahme an einem geeigneten Programm von Vergleichen zwischen Laboratorien;
b)
Verwendung geeigneter Referenzmaterialien, die hinsichtlich der Eigenschaften der Materialien zertifiziert sind;
c)
Prüfung oder Kalibrierung mittels eines anderen Verfahrens;
d)
Messungen von Quotienten oder der Reziprozität;
e)
abgestimmte Standards oder Verfahren, die eindeutig erarbeitet, spezifiziert, charakterisiert und von allen beteiligten Seiten anerkannt sind;
f)
Dokumentation von Angaben hinsichtlich der Reagenzien, Verfahren oder des Untersuchungssystems, wenn der Lieferant oder Hersteller entsprechende Nachweise für die Rückverfolgbarkeit erbringt.
5.6.4 Das Laboratorium muss an Vergleichen zwischen Laboratorien, wie sie durch externe Qualitätsbewertungsprogramme organisiert werden, teilnehmen. Das Management des Laboratoriums muss die Ergebnisse einer externen Qualitätsbewertung überwachen und sich an der Durchsetzung von Korrekturmaßnahmen beteiligen, wenn Kontrollkriterien nicht erfüllt sind. Vergleichsprogramme zwischen Laboratorien müssen in den wesentlichen Grundlagen mit dem ISO/IEC Guide 43-1 übereinstimmen. Programme der externen Qualitätsbewertung sollten so weitgehend wie möglich klinisch wesentliche Fragestellungen vorsehen, bei denen Proben von Patienten simuliert werden, und die sich so auswirken, dass das gesamte Untersuchungsverfahren einschließlich der prä- und postanalytischen Maßnahmen überprüft wird.
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5.6.5 In allen Fällen, in denen ein formelles Vergleichsprogramm zwischen Laboratorien nicht zur Verfügung steht, muss das Laboratorium ein Programm zur Entscheidung über die Annehmbarkeit der Verfahren, die nicht anderweitig bewertet sind, entwickeln. Wo immer es möglich ist, müssen in diesem Programm externe Untersuchungsmaterialien verwendet werden, z. B. durch Austausch von Proben mit anderen Laboratorien. Das Management des Laboratoriums muss die Ergebnisse dieses Vergleichsprogramms zwischen Laboratorien überwachen und die Umsetzung und Dokumentation der Korrekturmaßnahmen sicherstellen. 5.6.6 Für Untersuchungen, die mit unterschiedlichen Verfahren oder Geräten und/oder an unterschiedlichen Standorten durchgeführt werden, muss ein festgelegtes Programm zur Verifizierung der Vergleichbarkeit der Ergebnisse über den gesamten klinisch relevanten Wertebereich vorhanden sein. Eine solche Überprüfung ist zu festgelegten Zeitpunkten, die auf die Eigenschaft des Verfahrens oder Gerätes abgestimmt sind, durchzuführen. 5.6.7 Das Laboratorium muss die Ergebnisse aus den Vergleichen dokumentieren, aufzeichnen und gegebenenfalls hierauf unverzüglich geeignete Maßnahmen ergreifen. Auf erkannte Probleme oder Mängel muss reagiert und Aufzeichnungen über die durchgeführten Korrekturmaßnahmen müssen aufbewahrt werden.
5.7
Postanalytische Maßnahmen
5.7.1 Dazu befugte Mitarbeiter müssen die Untersuchungsergebnisse systematisch überprüfen, ihre Übereinstimmung mit den über den Patienten verfügbaren klinischen Angaben bewerten und ihre Freigabe genehmigen. 5.7.2 Die Aufbewahrung der Primärprobe und anderer Laboratoriumsproben ist nach anerkannten Regeln vorzunehmen. 5.7.3 Die sichere Entsorgung nicht mehr für eine Untersuchung benötigter Proben ist nach den örtlichen Bestimmungen oder Empfehlungen für die Abfallbeseitigung vorzunehmen.
5.8
Befundberichte
5.8.1 Das Management des Laboratoriums ist für die Formatierung der Befundberichte verantwortlich. Das Format des Befundberichts (d. h. elektronisches Medium oder auf Papier) und der Übersendungsverfahren aus dem Laboratorium sollten in Absprache mit den Nutzern der Laborleistungen festgelegt werden. 5.8.2 Das Management des Laboratoriums hat zusammen mit dem Anfordernden sicherzustellen, dass die Befundberichte innerhalb ein vereinbarten Zeitspanne bei den entsprechenden Personen eingehen.
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5.8.3 Die Befundberichte müssen gut lesbar und frei von Übertragungsfehlern sein; sie dürfen nur an Personen abgegeben werden, die zum Empfang und zur Verwendung medizinischer Informationen befugt sind. Der Befundbericht muss mindestens folgende Angaben enthalten: a)
die klare und eindeutige Bezeichnung der Untersuchung, falls zutreffend einschließlich des Messverfahrens;
b)
die Identitätsbezeichnung des Laboratoriums, das den Befundbericht herausgibt;
c)
die eindeutige Identitätsbezeichnung und, falls möglich, den Aufenthaltsort des Patienten und die Empfängeranschrift für den Bericht;
d)
den Namen oder eine andere eindeutige Identitätsbezeichnung des Anfordernden und dessen Anschrift;
e)
Datum und Uhrzeit der Entnahme der Primärprobe, wenn diese Angaben zur Verfügung stehen und für die Versorgung des Patienten von Bedeutung sind, sowie der Zeitpunkt des Eingangs im Laboratorium;
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f)
Datum und Uhrzeit der Berichtsfreigabe; falls diese Angaben nicht im Befundbericht erscheinen, müssen sie bei Bedarf einfach erhältlich sein;
g)
Herkunft und System (oder Art der Primärprobe);
h)
die Untersuchungsergebnisse, angegeben in SI-Einheiten oder auf SI-Einheiten rückführbare Einheiten (siehe ISO 31), wo dies möglich ist;
i)
wo dies anwendbar ist, die biologischen Referenzbereiche;
j)
falls zutreffend Interpretation der Ergebnisse;
k)
sonstige Kommentare (z. B. über Qualität oder Eignung der Primärprobe, die das Ergebnis beeinträchtigen haben können; Ergebnisse bzw. Interpretationen von Auftragslaboratorien, Anwendung eines in Entwicklung befindlichen Verfahrens); im Befundbericht sollte angegeben werden, wenn die Untersuchung als Teil eines Entwicklungsprogramms durchgeführt wurde, für das keine besonderen Ansprüche an die Leistung des Messvorgangs erhoben werden; wo diese Angaben anwendbar sind, sollten auf Anforderung Angaben über die Nachweisgrenze und die Messunsicherheit zur Verfügung gestellt werden;
l)
Angabe der Person, die den Befundbericht freigibt;
m) die Erstergebnisse und falls zutreffend die korrigierten Ergebnisse; n)
falls möglich, Unterschrift oder Genehmigungsvermerk der Person, die den Befundbericht geprüft oder freigegeben hat.
ANMERKUNG Zur Anforderung nach i) wird darauf verwiesen, dass es unter bestimmten Umständen angebracht sein kann, Listen oder Tabellen von biologischen Referenzbereichen an alle Nutzer der Laborleistungen an den jeweiligen Standorten zu verteilen, wo die Befundberichte eintreffen.
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5.8.4 Die Beschreibung der durchgeführten Untersuchungen und ihrer Ergebnisse sollte im gegebenen Fall nach der Terminologie und Syntax erfolgen, wie sie von einer oder mehreren der folgenden Organisationen empfohlenen werden:
International Council for Standardization in Haematology (ICSH);
International Society of Haematology (ISH);
International Federation of Clinical Chemistry and Laboratory Medicine (IFCC);
International Union of Pure and Applied Chemistry (IUPAC);
International Society of Thrombosis and Haemostasis (ISTH);
European Committee for Standardisation (CEN).
Sie sollte im gegebenen Fall der von einer oder mehreren der folgenden Organisationen empfohlenen Nomenklatur folgen:
International Union of Biochemistry and Molecular Biology (IUBMB),
International Union of Microbiological Societies (IUMS);
International Union of Immunological Societies (IUIS),
SNOMED International (College of American Pathologists);
Weltgesundheitsorganisation (WHO).
30
EN ISO 15189:2003 (D)
ANMERKUNG Nationale, regionale und örtliche Bestimmungen können es erfordern, den Namen und den Ort des Prüflabors (oder des im Abschlußbericht anzugeben.
5.8.5 Im Befundbericht muss angegeben sein, wenn der Zustand der erhaltenen Primärprobe für die Untersuchung ungeeignet war oder das Ergebnis beeinträchtigt haben könnte. 5.8.6 Kopien oder Dateien ausgegebener Befundberichte müssen im Laboratorium auf eine Weise aufbewahrt bzw. gespeichert werden, die das schnelle Auffinden der Information ermöglicht. Die Aufbewahrungsdauer von Befundberichten kann unterschiedlich sein; die Befundberichte müssen jedoch so lange vorhanden sein, wie es medizinisch von Bedeutung oder durch nationale, regionale oder örtliche Bestimmungen gefordert ist. 5.8.7 Das Laboratorium muss die Vorgehensweise für die sofortige Benachrichtigung eines Arztes (oder sonstigen für die Patientenversorgung verantwortlichen klinischen Personals) festgelegt haben, wenn Untersuchungsergebnisse kritischer Eigenschaften in festgelegte „alarmierende“ oder „kritische“ Bereiche fallen. Dies schließt Befunde von Proben ein, deren Untersuchung an Auftragslaboratorien vergeben wurde. 5.8.8 Um den örtlichen klinischen Erfordernissen zu genügen, muss das Laboratorium in Abstimmung mit den Ärzten, die es nutzen, die kritischen Eigenschaften und ihren „alarmierenden“ oder „kritischen“ Bereich festlegen. Dies gilt für alle Untersuchungen einschließlich solcher mit nominalen oder ordinalen Eigenschaften. 5.8.9 Werden Ergebnisse als Vorabbefund übermittelt, muss dem Anfordernden immer der endgültige Befund zur Verfügung gestellt werden. 5.8.10 Über die Maßnahmen, die als Reaktion auf Befunde in den kritischen Bereichen ergriffen wurden, sind Aufzeichnungen zu führen. Diese Aufzeichnungen müssen die folgenden Angaben enthalten: Datum, Uhrzeit, verantwortlicher Mitarbeiter des Laboratoriums, benachrichtigte Person und Untersuchungsergebnisse. Alle Schwierigkeiten, die bei Durchführung dieser Aufgabe auftreten, sind festzuhalten und im Rahmen der Audits zu behandeln. 5.8.11 Das Management des Laboratoriums muss in Beratung mit den Anfordernden die Bearbeitungszeiten für alle seine Untersuchungen erarbeiten. Die Bearbeitungszeit muss den klinischen Erfordernissen entsprechen. Es muss eine Regelung zur Benachrichtigung des Anfordernden im Fall der Verzögerung einer Untersuchung bestehen. Die Bearbeitungszeiten sowie jede Rückmeldung von Ärzten im Zusammenhang damit sind durch das Management des Laboratoriums zu überwachen, zu dokumentieren und zu überarbeiten. Wo es erforderlich ist, müssen Korrekturmaßnahmen zur Erledigung aller festgestellten Probleme durchgeführt werden.
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Das erfordert nicht, dass das klinische Personal über alle Verzögerungen bei Untersuchungen benachrichtigt werden muss, sondern betrifft nur die Fälle, wo die Verzögerung die Versorgung des Patienten beeinträchtigen könnte. Diese Vorgehensweise sollte in Zusammenarbeit zwischen dem klinischen und dem Laboratoriumspersonal festgelegt werden. 5.8.12 Wenn Untersuchungsergebnisse aus einem Auftragslaboratorium durch das überweisende Laboratorium übertragen werden müssen, müssen Verfahren zur Sicherstellung der Richtigkeit aller Übertragungen vorhanden sein. 5.8.13 Im Laboratorium müssen eindeutige und schriftlich erfasste Verfahren für die Freigabe von Untersuchungsergebnissen vorhanden sein einschließlich der Einzelheiten darüber, wer Befunde freigeben darf und an wen. Die Verfahren müssen auch Richtlinien für die direkte Ausgabe von Befunden an Patienten enthalten. 5.8.14 Das Laboratorium muss generelle Regelungen und Arbeitsvorgänge festlegen, um sicherzustellen, dass telefonisch oder über sonstige elektronische Mittel ausgegebene Befunde nur einen befugten Empfänger erreichen. Mündlich mitgeteilten Befunden muss ein ordnungsgemäß ausgefertigter Befundbericht folgen.
31
EN ISO 15189:2003 (D)
5.8.15 Das Laboratorium muss für die Änderung von Berichten über schriftlich festgelegte Regeln und Verfahren verfügen. Alle Änderungen von Befundberichten müssen mit Datum, Uhrzeit und Namen der für die Veränderung verantwortlichen Person versehen sein. Die Originaleintragungen müssen leserlich bleiben, wenn Änderungen vorgenommen werden. Elektronisch abgefasste Originalberichte müssen beibehalten und Änderungen dem Bericht durch geeignete Eingabeverfahren hinzugefügt werden, so dass in den Berichten die Änderung deutlich erkennbar wird.
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5.8.16 Befunde, die für klinische Entscheidungen zur Verfügung standen, müssen in folgende Sammelberichte aufgenommen und deutlich als überarbeitet gekennzeichnet werden. Falls das den Bericht ausgebende System keine Zusätze oder Veränderungen erfassen kann, muss ein Audit-Protokoll verwendet werden.
32
EN ISO 15189:2003 (D)
Anhang A (normativ) Entsprechungen zu ISO 9001:2000 und ISO/IEC 17025:1999 Während der Erarbeitung dieser Internationalen Norm befanden sich die mit ihr in Verbindung stehenden ISO-Dokumente ISO 9001:2000 und ISO/IEC 17025:1999 in Überarbeitung und es war nicht möglich, diese Ausgabe von ISO 15189 im Format eines dieser beiden Dokumente abzufassen. Die Normenreihe ISO 9000 bildet die Grundlage für Normen über Qualitätsmanagementsysteme. In Tabelle A.1 sind die konzeptionellen Zusammenhänge zwischen dieser Internationalen Norm und ISO 9001:2000 dargestellt. Während viele der in Qualitätsmanagementsystemen verwendeten Konzepte, wie Verantwortung des Managements, Kundenorientierung, Lenkung von Dokumenten und Managementbewertung in die vorliegende Ausgabe dieser Internationalen Norm aufgenommen worden sind, wird eine größere Übereinstimmung mit der Grundlagennormenreihe über das Qualitätsmanagement bei der nächsten Überarbeitung angestrebt. Das Format dieser Norm entspricht eher dem von ISO/IEC 17025:1999, deren Struktur von der Arbeitsgruppe ISO/TC 212/WG 1 für diese Internationale Norm mit spezifischen Anpassungen für medizinische (klinische) Laboratorien zugrunde gelegt wurde. Tabelle A.2 zeigt die Entsprechungen zwischen den beiden Dokumenten. Tabelle A.1 — Entsprechungen zwischen ISO 9001:2000 und dieser Internationalen Norm
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ISO 9001:2000 1
Anwendungsbereich
1.1
Allgemeines
1.2
Anwendung
2
EN ISO 15189 1
Anwendungsbereich
Normative Verweisung
2
Normative Verweisungen
3
Begriffe
3
Begriffe
4
Qualitätsmanagementsystem
4.1
Allgemeine Anforderungen
4.1.5; 4.2
4.2
Dokumentationsanforderungen
4.3 Lenkung der Dokumentation; 5.1.2 und 5.4 Präanalytische Maßnahmen
Qualitätsmanagementsystem
4.2.1 Allgemeines
4.2.3
4.2.2 Qualitätsmanagementhandbuch
4.2.4
4.2.3 Lenkung von Dokumenten
4.3 Lenkung der Dokumentation; 4.13 Qualitäts- und technische Aufzeichnungen; und 5.3 Laboratoriumsausrüstung
4.2.4 Lenkung von Aufzeichnungen
4.13 Qualitäts- und technische Aufzeichnungen; und 5.8 Befundberichte
5
Verantwortung des Managements
5.1
Verpflichtung des Managements
4.1.2; 4.1.5 a) und h); 4.2.1 und 4.2.3
5.2
Kundenorientierung
4.1.2; 5.2.3 und 5.4.2
5.3
Qualitätspolitik
4.1.5 und 4.2.3
33
EN ISO 15189:2003 (D)
Tabelle A.1 (fortgesetzt) ISO 9001:2000 5.4
EN ISO 15189
Planung
5.4.1 Qualitätsziele
4.2.3
5.4.2 Planung des Qualitätsmanagementsystems
4.1.5
5.5
Verantwortung, Befugnis und Kommunikation
5.5.1 Verantwortung und Befugnis
4.1.5 f); 5.1.3 und 5.1.4
5.5.2 Beauftragter des obersten Managements
4.1.5 i)
5.5.3 Interne Kommunikation
4.2.1; 4.2.4 und 5.2.8
5.6
Managementbewertung
5.6.1 Allgemeines
4.15 Überprüfungen durch das Management
5.6.2 Eingaben für die Bewertung
4.15.2
5.6.3 Ergebnisse der Bewertung
4.15.3; 4.15.4 und 5.7.1
6
Management von Ressourcen
6.1
Bereitstellung von Ressourcen
6.2
Personelle Ressourcen
4.1.5 a)
6.2.1 Allgemeines
4.1.5 g) und 5.1 Personal
6.2.2 Fähigkeit, Bewusstsein und Schulung
5.1.2, 5.1.6; 5.1.10 und 5.1.12
6.3
Infrastruktur
4.6 Externe Dienstleistungen und Lieferungen; 5.2 Räumlichkeiten und Umgebungsbedingungen; 5.3 Laboratoriumsausrüstung
6.4
Arbeitsumgebung
5.2 Unterbringung und Umgebungsbedingungen und 5.3 Laboratoriumsausrüstung
7
Produktrealisierung
7.1
Planung der Produktrealisierung
7.2
Kundenbezogene Prozesse
4.10.1; 5.2 Räumlichkeiten und Umgebungsbedingungen; 5.3 Laboratoriumsausrüstung; 5.8 Befundberichte
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
7.2.1 Ermittlung der Anforderungen in Bezug auf das 4.4 Überarbeitung von Verträgen Produkt 7.2.2 Bewertung der Anforderungen in Bezug auf das Produkt
4.4 Überarbeitung von Verträgen
7.2.3 Kommunikation mit den Kunden
4.7 Beratungsleistungen; 4.8 Klärung von Beschwerden; 5.5.6; 5.5.7 und 5.8 Befundberichte
7.3
Entwicklung
7.3.1 Entwicklungsplanung 7.3.2 Entwicklungseingaben 7.3.3 Entwicklungsergebnisse 7.3.4 Entwicklungsbewertung
34
5.2 Räumlichkeiten und Umgebungsbedingungen; 5.3 Laboratoriumsausrüstung
EN ISO 15189:2003 (D)
Tabelle A.1 (fortgesetzt) ISO 9001:2000
EN ISO 15189
7.3.5 Entwicklungsverifizierung 7.3.6 Entwicklungsvalidierung 7.3.7 Lenkung von Entwicklungsänderungen 7.4
Beschaffung
7.4.1 Beschaffungsprozess
4.5.1; 4.6 Externe Dienstleistungen und Lieferungen
7.4.2 Beschaffungsangaben 7.4.3 Verifizierung von beschafften Produkten 7.5
4.6.2 und 5.5.3
Produktion und Dienstleistungserbringung
7.5.1 Lenkung der Produktion und der Dienstleistungserbringung
4.2.5; 5.2 Räumlichkeiten und Umgebungsbedingungen; 5.3 Laboratoriumsausrüstung; 5.4 Präanalytische Maßnahmen; 5.5 Untersuchungsverfahren; 5.7 Postanalytische Maßnahmen
7.5.2 Validierung der Prozesse zur Produktion und zur Dienstleistungserbringung
5.3 Laboratoriumsausrüstung; 5.5.1 und 5.5.2
7.5.3 Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit
5.4.5; 5.6 Sicherstellung der Qualität der Untersuchungsverfahren
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
7.5.4 Eigentum des Kunden 7.5.5 Produkterhaltung
5.5 Untersuchungsverfahren
7.6
Lenkung von Überwachungs- und Messmitteln
4.2.5; 5.3 Laboratoriumsausrüstung; 5.6 Sicherstellung der Qualität der Untersuchungsverfahren
8
Messung, Analyse und Verbesserung
8.1
Allgemeines
4.9 Feststellung und Bearbeitung von Fehlern
8.2
Überwachung und Messung
5.6 Sicherstellung der Qualität der Untersuchungsverfahren
8.2.1 Kundenzufriedenheit
4.8 Klärung von Beschwerden
8.2.2 Internes Audit
4.14 Interne Audits
8.2.3 Überwachung und Messung von Prozessen
4.2.5
8.2.4 Überwachung und Messung des Produkts
5.5 Untersuchungsverfahren; 5.6 Sicherstellung der Qualität der Untersuchungsverfahren; 5.7 Postanalytische Maßnahmen
8.3
Lenkung fehlerhafter Produkte
4.9.1; 4.9.2 und 4.10 Korrekturmaßnahmen
8.4
Datenanalyse
4.9.1; 4.12.1 und 4.12.2
8.5
Verbesserung
8.5.1 Ständige Verbesserung
4.12 Ständige Verbesserung
8.5.2 Korrekturmaßnahmen
4.12.2; 4.12.3 und 4.10 Korrekturmaßnahmen
8.5.3 Vorbeugungsmaßnahmen
4.11 Vorbeugende Maßnahmen
35
EN ISO 15189:2003 (D)
Tabelle A.2 — Entsprechungen zwischen ISO/IEC17025:1999 und dieser Internationalen Norm ISO/IEC 17025:1999
ISO 15189
1
Anwendungsbereich
1
Anwendungsbereich
2
Normative Verweisungen
2
Normative Verweisungen
3
Begriffe
3
Begriffe
4
Anforderungen an das Management
4
Anforderungen an das Management
4.1
Organisation
4.1
Organisation und Management
4.2
Qualitätsmanagementsystem
4.2
Qualitätsmanagementsystem
4.3
Lenkung der Dokumente
4.3
Lenkung der Dokumentation
4.4 Prüfung von Anfragen, Angeboten und Verträgen
4.4
Überarbeitung von Verträgen
4.5 Vergabe von Prüfungen und Kalibrierungen im Unterauftrag
4.5
Untersuchung durch Auftragslaboratorien
4.6 Beschaffung von Dienstleistungen und Ausrüstungen
4.6
Externe Dienstleistungen und Lieferungen
4.7
Dienstleistung für den Kunden
4.7
Beratungsleistungen
4.8
Beschwerden
4.8
Klärung von Beschwerden
4.9 Lenkung bei fehlerhaften Prüf- und Kalibrierarbeiten
4.9
Feststellung und Bearbeitung von Fehlern
4.10 Korrekturmaßnahmen
4.10 Korrekturmaßnahmen
4.11 Vorbeugende Maßnahmen
4.11 Vorbeugende Maßnahmen
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4.12 Ständige Verbesserung 4.12 Lenkung von Aufzeichnungen
4.13 Qualitäts- und technische Aufzeichnungen
4.13 Interne Audits
4.14 Interne Audits
4.14 Management-Bewertungen
4.15 Überprüfungen durch das Management
5
Technische Anforderungen
5
Technische Anforderungen
5.1
Allgemeines
5.2
Personal
5.1
Personal
5.3
Räumlichkeiten und Umgebungsbedingungen
5.2
Räumlichkeiten und Umgebungsbedingungen
5.4 Prüf- und Kalibrierverfahren und deren Validierung
5.5
Untersuchungsverfahren
5.5
Einrichtungen
5.3
Laboratoriumsausrüstung
5.6
Messtechnische Rückführung
5.6 Sicherstellung der Qualität der Untersuchungsverfahren
5.7
Probenahme
5.4
Präanalytische Maßnahmen
5.8 Handhabung von Prüf- und Kalibriergegenständen 5.9 Sicherung der Qualität von Prüf- und Kalibrierergebnissen
5.6 Sicherstellung der Qualität der Untersuchungsverfahren
5.10 Ergebnisberichte
5.8
36
Befundberichte
EN ISO 15189:2003 (D)
Anhang B (informativ) Empfehlungen zum Schutz von Laborinformationssystemen (LIS) B.1 Allgemeines B.1.1 Untersuchungsbefunde und Informationen sind die Arbeitsergebnisse des medizinischen Laboratoriums. Da Computersysteme auf verschiedene Weise beschädigt oder zerstört werden können, ist es wichtig, generelle Regelungen zu erarbeiten, die Patienten vor Schäden durch Datenverluste oder Datenveränderungen schützen. Das Ergebnis der folgenden Empfehlungen sollte ein hoher Grad der Datenintegrität innerhalb von Laborinformationssystemen sein. ANMERKUNG
Diese Empfehlungen gelten nicht für
Taschen-Rechner,
kleine programmierbare technische Computer,
Fremddienstleistungen und Auslagerung von Leistungen,
nur für Textverarbeitung, Tabellenkalkulationen oder ähnliche Funktionen für einzelne Nutzer verwendete Computer, oder
zweckgebundene Mikroprozessoren, die Bestandteil eines Untersuchungsgeräts sind.
B.2 Umgebung B.2.1 Die Computeranlagen und -geräte sollten sauber und gut gewartet sein; sie sollten an einem Ort und in einer Umgebung untergebracht sein, die den Spezifikationen des Lieferanten entsprechen. B.2.2 Die Bestandteile und die Standorte der Computer sollten für geeignete Brandbekämpfungsgeräte leicht zugänglich sein. B.2.3 Leitungs- oder Computerkabel sollten, wenn sie sich an Durchgangswegen befinden, geschützt sein.
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B.2.4 Eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) sollte vorhanden sein. B.2.5 Die Datenverarbeitungsräume sollten gegen unbefugten Zutritt geschützt sein.
B.3 Verfahrenshandbuch B.3.1 Ein vollständiges Verfahrenshandbuch für die Computer, das ein elektronischer Datenträger sein kann, sollte allen befugten Computerbenutzern leicht zugänglich sein. B.3.2 Das Verfahrenshandbuch für die Laborcomputer sollte in festgelegten Abständen durch den Laborleiter oder eine für diese Aufgabe bestimmte Person überprüft und bestätigt werden. B.3.3 Es sollten schriftliche Anweisungen für die Handlungen vorliegen, die im Fall eines Brandes oder des Versagens der Hardware/Software zum Schutz der Daten und/oder der Computereinrichtung erforderlich sind.
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B.4 Systemsicherheit B.4.1 Die Computerprogramme sollten angemessen geschützt sein, um eine Veränderung oder Zerstörung durch unqualifizierte oder unbefugte Benutzer zu verhindern. B.4.2 Es sollten genaue generelle Regelungen für die Bevollmächtigung, wer das Computersystem benutzen darf, erarbeitet werden. Die Regeln sollten festlegen, wer nur zu Patientendaten Zugang hat und welcher Computerbenutzer befugt ist, Patientenergebnisse einzugeben oder Ergebnisse, Rechnungen oder Computerprogramme zu verändern. B.4.3 Wenn über das Laborinformationssystem (LIS) Zugang zu Daten in anderen Computersystemen (z. B. medizinische oder Apothekendateien) möglich ist, sollten geeignete Sicherheitsmaßnahmen für die Computer vorhanden sein, um einen unbefugten Zugang zu diesen Daten über das LIS zu verhindern. Es sollte für das LIS nicht möglich sein, die Datensicherheit anderer Systeme zu gefährden.
B.5 Dateneingabe und Befundberichte B.5.1 Patientendaten in Befundberichten und Monitoranzeigen sollten in festgelegten Abständen mit der Originaleingabe verglichen werden, um die Vollständigkeit der Datenübertragung sicherzustellen, um Fehler in der Datenübertragung, -speicherung oder -verarbeitung aufzudecken. B.5.2 In allen Fällen, wenn mehrfache Kopien von Tabellen innerhalb eines Systems vorhanden sind (z. B. Tabellen über biologische Referenzbereiche sowohl im Laborinformationssystem als auch im Krankenhausinformationssystem), sollten sie periodisch verglichen werden, um die Übereinstimmung aller im Gebrauch befindlichen Kopien sicherzustellen. Es sollten geeignete Vervielfältigungs- oder Vergleichsverfahren zur Verfügung stehen. B.5.3 Es sollte eine Dokumentation der periodischen Überprüfung der mit dem Computer an Patientendaten durchgeführten Berechnungen vorhanden sein. B.5.4 Die Ausgaben des LIS zu den Patientenakten stellen unmittelbare Daten der Patientenversorgung dar. Dementsprechend sollte der Laborleiter Inhalt und Format der Laborberichte überprüfen und genehmigen, um sicherzustellen, dass sie die Laborergebnisse wirkungsvoll mitteilen und den Bedürfnissen des medizinischen Personals entsprechen. B.5.5 In das Computersystem manuell oder durch automatisierte Verfahren eingegebene Daten sollten überprüft werden, um die Richtigkeit der Eingabedaten vor der endgültigen Annahme und Berichtsausgabe durch den Computer zu überprüfen.
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B.5.6 Alle Befundeingaben sollten gegenüber einem festgelegten Bereich von Werten für diese Untersuchung überprüft werden, um sinnwidrige oder unmögliche Befunde vor der endgültigen Annahme und Berichtsausgabe durch den Computer zu entdecken. B.5.7 Das System für die Befundberichte sollte kommentierende Angaben über eine Probenbeschaffenheit, die die Genauigkeit der Untersuchungsergebnisse beeinträchtigen könnte (z. B. lipämische oder hämolytische Proben), sowie Kommentare zur Interpretation der Befunde ermöglichen. B.5.8 Es sollte ein Auditsystem vorhanden sein, das es dem Laboratorium ermöglicht, alle Personen festzustellen, die Patientendaten, Kontrolldateien oder Computerprogramme eingegeben oder verändert haben.
B.6 Auffindbarkeit und Speicherung der Daten B.6.1 Gespeicherte Befunddaten von Patienten und archivierte Informationen sollten leicht und einfach innerhalb einer Zeitspanne, die mit den Erfordernissen der Patientenversorgung vereinbar ist, auffindbar sein.
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B.6.2 Der Computer sollte in der Lage sein, archivierte Untersuchungsergebnisse vollständig zu reproduzieren einschließlich des biologischen Referenzbereichs, der ursprünglich für diese Untersuchung angegeben war, sowie aller dem Befund beigegebenen Markierungen, Zusatznotizen oder erklärenden Kommentare und der Messunsicherheit zum Zeitpunkt der Bestimmung. B.6.3 Die Patienten- und Labordaten sollten über eine festgelegte Zeitspanne, die von den Erfordernissen der jeweiligen Organisation abhängt, online auffindbar sein. B.6.4 Die Medien für die Datenspeicherung wie Bänder, Disketten usw. sollten richtig gekennzeichnet, gelagert und gegen Beschädigung oder unbefugte Benutzung geschützt sein. B.6.5 Es sollte ein wirksames Datensicherungssystem vorhanden sein, das einen Verlust von Patientenbefunddaten im Falle von Funktionsstörungen von Hardware und Software verhindert. B.6.6 Alarmsysteme für die Computer (üblicherweise das Bedienungspult des Hauptcomputers, der die Leistung der Hardware und Software überwacht) sollten überwacht und regelmäßig überprüft werden, um ihre ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen.
B.7 Hardware und Software B.7.1 Für die gesamte Computer-Hardware sollten für alle vorbeugenden Wartungsmaßnahmen eine schriftliche Arbeitsanweisung und vollständige Aufzeichnungen leicht zugänglich sein. B.7.2 Das System sollte nach jeder Datensicherung und jeder Wiederherstellung von Dateien überprüft werden, um sicherzustellen, dass keine versehentlichen Veränderungen vorgenommen wurden. B.7.3 Fehler, die während der Datensicherung des Systems festgestellt wurden, sollten zusammen mit den zur Abhilfe unternommenen Maßnahmen dokumentiert und der im Laboratorium verantwortlichen Person berichtet werden. B.7.4 Alle Veränderungen an der Hardware oder Software des Systems sollten verifiziert, validiert und vollständig dokumentiert werden, damit bestätigt werden kann, dass die Veränderungen akzeptabel und sachgerecht sind. B.7.5 Der Laborleiter oder die für diese Aufgabe benannte Person ist verantwortlich für die genaue und den Tatsachen entsprechende Mitteilung der Untersuchungsbefunde an den anfordernden Arzt; alle Veränderungen am Computersystem, die sich auf die Patientenversorgung auswirken können, sollten seine Zustimmung erfordern.
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B.7.6 Die Programme sollten nach der Erstinstallation und nach Auswechslungen oder Veränderungen auf ihre sachgerechte Leistung überprüft werden. B.7.7 Der Zweck eines Programms, seine Funktionsweise und seine Wechselwirkungen mit anderen Programmen sollten klar dargestellt sein. Die Einzelheiten sollten ausreichend bezeichnet sein, um jede Fehlersuche, Systemveränderung oder Programmierung durch das betroffene Computerpersonal unterstützen zu können. B.7.8 Die mit dem Computersystem arbeitenden Personen sollten unterwiesen werden, wie ein neues System oder Veränderungen des alten Systems angewendet werden. B.7.9 Im Laboratorium sollte eine verantwortliche Person benannt werden, der alle bedeutsamen Funktionsfehler der Computer umgehend mitgeteilt werden.
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B.8 Wartung des Systems B.8.1 Die Stillstandszeit für die Wartung sollte so festgelegt werden, dass die Arbeiten für die Patientenversorgung so gering wie möglich unterbrochen werden. B.8.2 Es sollten schriftliche Verfahrensanweisungen für das Herunterfahren und Neustarten des gesamten Computersystems oder eines Teils des Systems vorliegen, um die Unversehrtheit der Daten und die ununterbrochene Durchführung von Laborleistungen und die ordnungsgemäße Funktion des Systems nach dem Neustarten sicherzustellen. B.8.3 Es sollten schriftliche Verfahrensanweisungen vorliegen, wie während der Stillstandszeit anderer Systeme wie des Krankenhausinformationssystems vorzugehen ist, damit die Unversehrtheit der Patientendaten gesichert wird. Es sollten Verfahren verfügbar sein, mit denen die Wiederherstellung des anderen Systems und Ersatz oder Aktualisierung von Dateien festgestellt werden können. B.8.4 Alle ungeplanten Stillstandszeiten der Computer, Zeiten einer Minderleistung des Systems (Antwortzeit) und andere Computerprobleme sollten dokumentiert werden, einschließlich der Gründe für das Versagen und der zur Abhilfe unternommenen Maßnahmen. B.8.5 Es sollten schriftliche Einsatzpläne erarbeitet werden, wie der Betrieb im Fall eines Versagens des Computersystems ablaufen muss, damit die Patientenbefunde prompt und in nützlicher Weise berichtet werden können.
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B.8.6 Um die regelmäßige Wartung nachzuweisen und den Computerbedienern zu ermöglichen, alle am Computersystem unternommenen Arbeiten rückzuverfolgen, sollten Aufzeichnungen geführt werden.
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Anhang C (informativ) Ethische Aspekte in der Laboratoriumsmedizin C.1 Allgemeines Das Fachpersonal eines medizinischen Laboratoriums ist an die ethischen Regeln seines jeweiligen Berufes gebunden. In jedem Land können besondere Regeln oder Anforderungen für das gesamte Fachpersonal oder einen Teil von diesem bestehen, die eingehalten werden sollten. Siehe beispielsweise [18]. Das für das Management medizinischer Laboratorien verantwortliche Personal sollte anerkennen, dass es wie auch andere Fachkräfte des Gesundheitswesens Verantwortlichkeiten haben könnte, die weiter gehen und höher liegen als das vom Gesetz geforderte Minimum. Eine akzeptable Handlungsweise wird sich von Land zu Land etwas unterscheiden. Das Laboratorium wird bestimmen müssen, was für seine eigene Situation geeignet ist, und die Einzelheiten in sein Qualitätshandbuch aufnehmen. Laboratorien dürfen sich nicht mit Praktiken befassen, die durch das Gesetz eingeschränkt sind, und sie sollten das Ansehen des Berufsstandes aufrecht erhalten.
C.2 Allgemeine Prinzipien C.2.1 Allgemeines Prinzip der Ethik bei der Patientenbetreuung ist, dass das Wohl des Patienten das oberste Gebot ist. Die Beziehungen zwischen dem Laboratorium und dem Patienten werden jedoch durch die Tatsache kompliziert, dass auch eine vertragliche Beziehung zwischen der anfordernden Person und dem Laboratorium bestehen könnte. Obgleich diese Beziehung (die oft kommerzieller Natur ist) häufig als das Wichtigere angesehen werden kann, sollte es die Pflicht des Laboratoriums sein sicherzustellen, dass das Wohl und Interesse des Patienten immer die erste Überlegung ist und Vorrang hat. C.2.2 Das Laboratorium sollte alle Patienten gerecht und ohne Diskriminierung behandeln.
C.3 Erfassung von Informationen C.3.1 Die Laboratorien sollten angemessene Informationen für die korrekte Identifizierung des Patienten einholen, die die Durchführung der angeforderten Untersuchungen und sonstigen Laborarbeiten ermöglichen, sie sollten aber keine unnötigen Informationen zur Person aufnehmen.
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Der Patient sollte die erfassten Informationen und den Zweck, für den sie aufgenommen werden, kennen.
C.3.2 Die Sorge für die Sicherheit des Personals und anderer Patienten ist bei vorhandener Möglichkeit übertragbarer Krankheiten legitim, und Informationen dürfen zu diesem Zweck eingeholt werden. Legitime Gründe für das Einholen von Informationen für das Labormanagement sind ebenfalls die Rechnungslegung, Finanzüberprüfungen, die Verwaltung der Arbeitsmittel und Überprüfungen von deren Verwendung.
C.4 Entnahme bzw. Annahme von Primärproben C.4.1 Alle an einem Patienten durchgeführten Maßnahmen erfordern die Zustimmung des über die Sachlage aufgeklärten Patienten. Für die meisten Routinearbeiten des Laboratoriums kann die Zustimmung unterstellt werden, wenn der Patient mit einer Untersuchungsanforderung im Laboratorium erscheint und sich bereitwillig dem üblichen Entnahmeverfahren, z. B. einer Venenpunktion, unterzieht. Patienten im Krankenhaus sollte üblicherweise die Möglichkeit der Ablehnung eingeräumt werden.
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Besondere Verfahren einschließlich der stärker invasiven werden eine umfassendere Erklärung der Einzelheiten und in einigen Fällen eine schriftliche Einwilligung erforderlich machen. Dies sollte insbesondere dann geschehen, wenn die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen nach dem Eingriff besteht. In Notfallsituationen könnte es unmöglich sein, die Zustimmung einzuholen, und unter diesen Umständen ist es vertretbar, erforderliche Maßnahmen unter der Voraussetzung durchzuführen, dass sie im besten Interesse des Patienten liegen.
C.4.2 Einige Untersuchungen (z. B. bestimmte genetische oder serologische Untersuchungen) können eine spezielle Beratung erforderlich machen. Dies würde üblicherweise durch das klinische Personal oder den anfordernden Arzt erfolgen. Das Laboratorium sollte sich bemühen, dass Befunde mit ernsten Konsequenzen dem Patienten nicht direkt ohne die Möglichkeit einer angemessenen Beratung mitgeteilt werden. C.4.3 Eine angemessene Wahrung der Privatsphäre des Patienten beim Empfang und der Probenentnahme sollte sichergestellt und der Art der zu entnehmenden Probe und den benötigten Informationen angepasst sein. C.4.4 Wenn eine Primärprobe im Laboratorium in einem Zustand eintrifft, der für die angeforderte Untersuchung ungeeignet ist, sollte sie üblicherweise verworfen und der einsendende Arzt darüber benachrichtigt werden.
C.5 Durchführung der Untersuchung Alle Laboruntersuchungen sollten nach einschlägigen Normen und mit dem fachlichen Können und der Kompetenz, wie vom Berufsstand zu erwarten, durchgeführt werden. Eine Fälschung von Befunden ist völlig inakzeptabel. In Fällen, in denen der Pathologe oder das Laboratorium den mit einer angeforderten Untersuchung verbundenen Arbeitsaufwand bestimmen kann (z. B. die Anzahl der aus einer Gewebeprobe für die Histologie schneidbaren Präparate), sollte die Wahl des Umfangs für die besondere Situation angemessen sein.
C.6 Befundberichte
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C.6.1 Ergebnisse von Laboruntersuchungen, die einem einzelnen Patienten zugeordnet werden können, sind vertraulich, außer wenn eine Auskunft hierüber genehmigt ist. Die Ergebnisse werden üblicherweise dem anfordernden Arzt zugestellt und können einer dritten Seite mit der Zustimmung des Patienten oder nach gesetzlichen Forderungen mitgeteilt werden. Befunde von Laboruntersuchungen, aus denen jeder identifizierende Hinweis auf den Patienten entfernt wurde, dürfen für epidemiologische, demographische oder sonstige statistische Analysen verwendet werden. C.6.2 Entscheidungen über eine vorausgesetzte Zustimmung zum Bericht von Befunden an dritte Seiten (z. B. Konsiliarärzte, an die der Patient überwiesen wurde) sollten vorsichtig und unter Berücksichtigung der örtlichen Gewohnheiten erfolgen. Die Laboratorien sollten über dokumentierte Verfahren verfügen, in denen im Einzelnen dargestellt wird, wie unterschiedliche Anforderungen behandelt werden, und diese Information sollte den Patienten auf Anfrage zugänglich gemacht werden. C.6.3 Außer der genauen Berichterstattung der Laborbefunde obliegt dem Laboratorium die zusätzliche Verantwortung sicherzustellen, dass die Befunde so weit wie möglich richtig interpretiert und im besten Interesse des Patienten verwendet werden. Die Beratung durch Fachleute hinsichtlich der Auswahl und der Interpretation der Untersuchungen ist ein Teil der Dienstleistung des Laboratoriums.
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C.7 Lagerung und Aufbewahrung medizinischer Befunde C.7.1 Das Laboratorium sollte eine solche Aufbewahrung der Befunde sicherstellen, dass eine sachgemäße Sicherung gegen Verlust, unbefugten Zugang oder Verfälschung und sonstigen Missbrauch besteht. C.7.2 Die Aufbewahrung medizinischer Befunde kann in den einzelnen Ländern durch unterschiedliche Verwaltungs- und gesetzliche Anforderungen festgelegt sein, wobei diese zusammen mit vorhandenen Richtlinien der betreffenden Berufskörperschaften berücksichtigt werden. Örtliche Gewohnheiten, besonders wenn Ärzte sich eher auf die Archivierung der Laboratorien als auf ihre eigenen Unterlagen verlassen, sollten ebenfalls berücksichtigt werden.
C.7.3 Fragen der gesetzlichen Haftung für bestimmte Arten von Laborarbeiten (z. B. histologische Untersuchungen) können eine Aufbewahrung bestimmter Aufzeichnungen oder Materialien über weitaus längere Zeitspannen als bei anderen Befunden oder Proben erforderlich machen. C.7.4 Die Laboratorien sollten ihre eigenen Arbeitsvorschriften für die Aufbewahrung von Aufzeichnungen erarbeiten, in denen die Dauer der Archivierung unterschiedlicher Untersuchungsbefunde festgelegt ist. Das System sollte für den erforderlichen Fall eine leichte Zugänglichkeit für befugte Personen ermöglichen.
C.8 Zugang zu medizinischen Laborbefunden C.8.1 Der Zugang zu medizinischen Laborbefunden ist wegen unterschiedlicher Gewohnheiten in verschiedenen Teilen der Welt ungleich geregelt. Üblicherweise haben Patienten Zugang zu ihren Befunden über ihren anfordernden Arzt. In vielen Ländern sind sie üblicherweise zugänglich für a)
die die Untersuchung anfordernde Person;
b)
das Laborpersonal, wenn es für die Erfüllung seiner Aufgaben erforderlich ist; und
c)
sonstige befugte Personen.
Die Rechte von Kindern und geistig Behinderten sind ebenfalls von Land zu Land unterschiedlich. Informationen über gesundheitliche Fragen können manchmal Personen vorenthalten werden, die zu deren Kenntnisnahme befugt sind. Dies könnte aus folgenden Gründen erforderlich sein: für die Wahrung des Rechts oder der persönlichen Sicherheit sowie in Fällen, in denen es zu unvertretbaren Offenbarungen über die Angelegenheiten einer anderen Person führen würde.
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C.8.2 Das Laboratorium sollte Arbeitsvorschriften erarbeiten, wie unterschiedliche Befundanforderungen in Übereinstimmung mit den örtlichen gesetzlichen Bestimmungen und Gewohnheiten zu behandeln sind.
C.9 Verwendung von Proben für andere Untersuchungen als die angeforderten Die Verwendung von Proben für andere Untersuchungen als die angeforderten ohne vorherige Zustimmung sollte nur erfolgen, wenn die restlichen Proben anonymisiert oder gepoolt wurden. Die Laboratorien oder Institute sollten über schriftliche generelle Regelungen verfügen, wie nicht angeforderte Informationen (z. B. Nachuntersuchungen zur Klärung vorheriger Ergebnisse) aus identifizierbaren Proben zu behandeln sind, wobei die gesetzlichen Bestimmungen zu berücksichtigen sind. Die einschlägigen Anforderungen der nationalen, regionalen und örtlichen Bestimmungen und der Ethikkommissionen sollten eingehalten werden. Siehe [8].
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C.10 Finanzielle Vereinbarungen C.10.1 Medizinische Laboratorien sollten keine finanziellen Vereinbarungen mit einsendenden Ärzten oder Versicherungsträgern abschließen, wenn diese Vereinbarungen als Anreiz für die Überweisung von Untersuchungen oder Patienten dienen oder in die unabhängige Bewertung des Arztes, was das Beste für den Patienten ist, eingreifen. C.10.2 Wo es möglich ist, sollten die Räume für die Entnahme von Primärproben von den Räumen des überweisenden Arztes völlig unabhängig und örtlich getrennt sein, wo dies aber nicht möglich ist, sollten die finanziellen Vereinbarungen auch der üblichen geschäftlichen Praxis entsprechen.
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C.10.3 Die Laboratorien sollten versuchen, Situationen zu vermeiden, die einen Interessenkonflikt auslösen. Wo dies nicht möglich ist, sollten die Interessen klar dargelegt und Schritte zur weitest gehenden Verringerung ihrer Auswirkungen unternommen werden.
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EN ISO 15189:2003 (D)
Anhang ZA (normativ) Normative Verweisungen auf internationale Publikationen mit ihren entsprechenden europäischen Publikationen Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen dieser Publikationen nur zu dieser Europäischen Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschließlich Änderungen).
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ANMERKUNG Ist eine internationale Publikation durch gemeinsame gekennzeichnet durch (mod.), dann gilt die entsprechende EN/HD.
Abweichungen
modifiziert
worden,
Publikation
Jahr
Titel
EN/HD
Jahr
ISO 9000
2000
Qualitätsmanagementsysteme — Grundlagen und Begriffe.
EN ISO 9000
2000
ISO 9001
2000
Qualitätsmanagementsysteme — Anforderungen.
EN ISO 9001
2000
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DEUTSCHE NORM
Januar 2004
X
DIN EN ISO 15195 ICS 03.120.20; 11.100
Laboratoriumsmedizin – Anforderungen an die Referenzmesslaboratorien (ISO 15195:2003); Deutsche Fassung EN ISO 15195:2003 Laboratory medicine – Requirements for reference measurement laboratories (ISO 15195:2003); German version EN ISO 15195:2003
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Médecine de laboratoires – Exigences pour les laboratoires réalisant des mesurages de référence (ISO 15195:2003); Version allemande EN ISO 15195:2003
Gesamtumfang 21 Seiten
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9496596
DIN EN ISO 15195:2004-01
Die Europäische Norm EN ISO 15195:2003 hat den Status einer Deutschen Norm. Nationales Vorwort Die Europäische Norm EN ISO 15195 wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 212 „Clinical laboratory testing and in vitro diagnostic test systems“ in Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitro-Diagnostika“ unter Beteiligung deutscher Experten erstellt. Im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. war hierfür der Normenausschuss Medizin (NAMed), Arbeitsausschuss C 2 „Referenzsysteme“, zuständig. Für die im Abschnitt 2 genannten Internationalen Normen wird im Folgenden auf die entsprechenden Deutschen Normen hingewiesen: ISO 17511 ISO 18153
siehe DIN EN ISO 17511 siehe DIN EN ISO 18153
Literaturhinweise DIN EN ISO 17511:2003, In-vitro-Diagnostika — Messung von Größen in Proben biologischen Ursprungs — Metrologische Rückführbarkeit von Werten, die Kalibratoren und Kontrollmaterialien zugeordnet sind (ISO 17511:2003); Deutsche Fassung EN ISO 17511:2003.
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DIN EN ISO 18153:2003, In-vitro-Diagnostika — Messung von Größen in Proben biologischen Ursprungs — Metrologische Rückführbarkeit von Werten der katalytischen Konzentration von Enzymen, die Kalibratoren und Kontrollmaterialien zugeordnet sind (ISO 18153:2003); Deutsche Fassung EN ISO 18153:2003.
2
EN ISO 15195
EUROPÄISCHE NORM EUROPEAN STANDARD NORME EUROPÉENNE
Oktober 2003
ICS 11.100
Deutsche Fassung
Laboratoriumsmedizin Anforderungen an die Referenzmesslaboratorien (ISO 15195:2003) Laboratory medicine — Requirements for reference measurement laboratories (ISO 15195:2003)
Médecine de laboratoires — Exigences pour les laboratoires réalisant des mesurages de référence (ISO 15195:2003)
Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 24. Juli 2003 angenommen. Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich. Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem ManagementZentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
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CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, der Slowakei, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn und dem Vereinigten Königreich.
EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION
Management-Zentrum: rue de Stassart, 36
© 2003 CEN
B-1050 Brüssel
Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
Ref. Nr. EN ISO 15195:2003 D
EN ISO 15195:2003 (D)
Vorwort Dieses Dokument EN ISO 15195:2003 wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 212 „Clinical laboratory testing and in vitro diagnostic test systems“ in Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitro-Diagnostika“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN gehalten wird. Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis November 2003, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis November 2003 zurückgezogen werden. Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn und Vereinigtes Königreich. Anerkennungsnotiz Der Text von ISO 15195:2003 wurde vom CEN als EN ISO 15195:2003 ohne irgendeine Abänderung genehmigt.
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ANMERKUNG
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Die normativen Verweisungen auf Internationale Normen sind im Anhang ZA (normativ) aufgeführt.
EN ISO 15195:2003 (D)
Inhalt Seite
Vorwort................................................................................................................................................................ 2 Einleitung............................................................................................................................................................ 4 1
Anwendungsbereich............................................................................................................................. 6
2
Normative Verweisungen ..................................................................................................................... 6
3
Begriffe................................................................................................................................................... 6
4 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5
Anforderungen an die Leitung des Laboratoriums......................................................................... 10 Organisation und Leitung des Laboratoriums................................................................................. 10 Qualitätsmanagementsystem............................................................................................................ 10 Personal ............................................................................................................................................... 11 Dokumentation der Messungen ........................................................................................................ 12 Vertragsabschlüsse............................................................................................................................ 12
5 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 5.7 5.8 5.8.1 5.8.2
Technische Anforderungen ............................................................................................................... 12 Räumlichkeiten und Umgebungsbedingungen ............................................................................... 12 Handhabung der Proben .................................................................................................................... 12 Technische Ausstattung .................................................................................................................... 13 Referenzmaterialien............................................................................................................................ 14 Referenzmessverfahren ..................................................................................................................... 14 Metrologische Rückführbarkeit und Messunsicherheit.................................................................. 14 Qualitätssicherung ............................................................................................................................. 15 Ergebnismitteilung ............................................................................................................................. 15 Mindestanforderungen an die Berichterstattung ............................................................................ 15 Zusätzliche Angaben .......................................................................................................................... 16
Anhang A (informativ) Querverweise auf ISO/IEC 17025:1999 .................................................................... 17 Anhang ZA (normativ) Normative Verweisungen auf internationale Publikationen mit ihren entsprechenden europäischen Publikationen ................................................................................. 18
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Literaturhinweise ............................................................................................................................................. 19
3
EN ISO 15195:2003 (D)
Einleitung Die allgemeinen Anforderungen an die Kompetenz von Kalibrierlaboratorien sind für Prüf- und Kalibrierlaboratorien in ISO/IEC 17025 festgelegt. Die vorliegende Internationale Norm nimmt auf die besonderen Aspekte der Kalibrierlaboratorien auf dem Gebiet der Laboratoriumsmedizin Bezug, wo derartige „Kalibrierlaboratorien“ im Allgemeinen als „Referenzmesslaboratorien“ bezeichnet werden. Die von medizinischen Laboratorien erstellten Ergebnisse sollten auf Referenzmaterialien und/oder auf Referenzmessverfahren höherer Ordnung, sofern diese verfügbar sind, rückführbar sein. Dies ist erforderlich, um Messergebnisse, die an Patientenproben gewonnen wurden, unabhängig von Zeit und Ort der Messung austauschen zu können. Um dieses Ziel zu erreichen, ist der erste und wesentliche Schritt, die zu messende Menge zu definieren. Wenn die Menge einmal definiert ist, sollte ein Referenzmesssystem eingerichtet werden, das sich aus Folgendem zusammensetzt:
Referenzmaterialien,
Referenzmessverfahren, und
Referenzmesslaboratorien.
Die Referenzmesslaboratorien sollten in internationale (globale) Netzwerke eingegliedert sein, die z. B. von der „International Federation of Clinical Chemistry and Laboratory Medicine“ (IFCC) und dem „International Committee of Weights and Measures“ (CIPM) bestätigt sind. Referenzmesslaboratorien müssen mit einer Rückführbarkeit auf die höchste zur Verfügung stehende metrologische Ebene und mit einer geringeren Unsicherheit als Routinelaboratorien arbeiten. Die metrologische Ebene der von Referenzmesslaboratorien gelieferten Ergebnisse sollte geeignet sein, den Routinelaboratorien die Erfüllung der medizinischen Anforderungen zu ermöglichen. Die spezifischen Anforderungen an Routinemessungen durchführende medizinische Laboratorien werden in ISO 15189 behandelt.
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Die Darstellung von Referenzmessverfahren und die Beschreibung von Referenzmaterialien sind Gegenstand von ISO-Normen (ISO 15193 bzw. ISO 15194). Die vorliegende Internationale Norm beschreibt die Leistungskriterien, die von Referenzmesslaboratorien auf dem Gebiet der Laboratoriumsmedizin gefordert werden. Diese sind hoch spezialisierte Laboratorien, die oft an nationale metrologische Institute, Qualitätssicherungsorganisationen, Hochschulen oder Hersteller von In-vitro-Diagnostika angeschlossen oder vertraglich an diese gebunden sind. Referenzmesslaboratorien sollten Referenzmessverfahren durchführen und Messergebnisse ermitteln, die genau und auf verfügbare nationale oder internationale primäre Referenzmaterialien rückführbar sind. Wann immer es möglich ist, sollte die Rückführbarkeit auf ein Referenzmaterial hergestellt werden, das die Verkörperung einer SI-Einheit darstellt (ISO 17511). Häufig können die Eigenschaften biologischer Materialien nicht in SI-Einheiten angegeben werden, da die molekulare Struktur ihrer Analyte nicht genau bekannt ist, und sie kann sich in einem Referenzmaterial von einer nativen Probe menschlicher Herkunft (z. B. Zustand der Glykosylierung eines Proteins) unterscheiden; in diesen Fällen endet die Rückführbarkeitskette auf einer niedrigeren Ebene, z. B. bei einer willkürlich gewählten Internationalen Einheit. Das Referenzmesslaboratorium sollte jedoch für die von Kunden gelieferten Referenzmaterialien Werte ermitteln, die auf die höchste verfügbare Ebene von Referenzmessverfahren oder Referenzmaterialien rückführbar sind. Auch wenn der Wert einer Eigenschaft eines biologischen Materials nicht auf eine SI-Einheit rückführbar ist, sollte jeder Schritt eines Referenzmessverfahrens (z. B. Gravimetrie, Volumetrie, Temperaturmessung) Werte aufweisen, die auf die jeweilige SI-Einheit rückführbar sind.
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EN ISO 15195:2003 (D)
Das Konzept der Rückführbarkeit, seine Anwendbarkeit und seine Grenzen sind in den Einzelheiten in der Norm „Metrological traceability of values assigned to calibrators and control materials“ (ISO 17511) beschrieben. Zu weiteren Aufgaben von Referenzmesslaboratorien können auf Anforderung gehören:
die Unterstützung bei der Untersuchung neuer oder bestehender Messverfahren im Hinblick auf deren Richtigkeit,
die Ermittlung genauer (richtiger und präziser) Zielwerte mit angegebener Messunsicherheit für Materialien zur Kalibrierung, zur internen Qualitätskontrolle und zur externen Qualitätsbewertung,
die Beratung von Regierung, Industrie und Organisationen, die externe Qualitätsbewertungsprogramme durchführen, sowie von spezialisierten Einzellaboratorien.
Die in diesem Dokument und in ISO/IEC 17025 beschriebenen Anforderungen sind Vorbedingungen für eine angemessene Erfüllung der Aufgaben von Referenzmesslaboratorien. Falls das Referenzmesslaboratorium in ein Routinelaboratorium integriert ist, sollten die Anforderungen des Referenzlaboratoriums an Managementsystem, Personal und technische Ausstattung dieser Internationalen Norm entsprechen und unabhängig von denen des Routinelaboratoriums sein. Diese Internationale Norm sollte zur Schaffung von Vertrauen in Referenzmesslaboratorien beitragen, die ihre Kompetenz in Übereinstimmung mit den hier beschriebenen Anforderungen nachweisen können. Diese Internationale Norm kann als Grundlage für die Akkreditierung eines Referenzmesslaboratoriums, das sich um die offizielle Anerkennung zur Durchführung eines Referenzmessverfahrens bewirbt, dienen. Referenzmesslaboratorien werden gewöhnlich von nationalen metrologischen Instituten oder nationalen Akkreditierungsstellen akkreditiert. ANMERKUNG Die Anforderungen für die Anerkennung und den Betrieb sind im ISO/IEC Guide 58 beschrieben. Die Internationale Kooperationsgemeinschaft für die Akkreditierung von Laboratorien (International Laboratory Accreditation Cooperation, ILAC) koordiniert und überwacht die regionalen Organisationen nationaler Akkreditierungsstellen wie der Europäischen Kooperationsgemeinschaft für Akkreditierung (European Cooperation for Accreditation, EA), die sicherstellt, dass die Mitgliedskörperschaften ihre Zertifikate über die Akkreditierung wechselseitig anerkennen.
Diese Internationale Norm kann weiterhin die Zusammenarbeit zwischen Referenzmesslaboratorien, die Vergleiche zwischen Laboratorien durchführen, erleichtern und die höchst wünschenswerte Bildung internationaler Netzwerke von Referenzmesslaboratorien fördern.
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Es ist selbstverständlich, dass Referenzmessverfahren auf einer hohen metrologischen Ebene erfolgen sollten und dass das angewendete analytische Messprinzip eine hinreichend niedrige Messunsicherheit ermöglichen sollte. Die Ergebnisse von Referenzmessungen sollten, soweit vorhanden, auf Referenzmaterialien oder ein Referenzverfahren höherer Ebene rückführbar sein.
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EN ISO 15195:2003 (D)
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Anwendungsbereich
Diese Internationale Norm legt die spezifischen Anforderungen an Referenzmesslaboratorien in der Laboratoriumsmedizin fest. Die Untersuchung von Eigenschaften, deren Ergebnisse auf Nominal- oder Ordinalskalen dargestellt werden, gehört nicht zum Anwendungsbereich dieser Norm. ANMERKUNG 1 Es obliegt der Verantwortung des Laboratoriums, den geltenden gesetzlichen Anforderungen für Gesundheit und Sicherheit zu entsprechen. ANMERKUNG 2
2
Die Anforderungen an medizinische Routinelaboratorien sind in ISO 15189 festgelegt.
Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen). ISO 15193, In vitro diagnostic medical devices — Measurement of quantities in samples of biological origin — Presentation of reference measurement procedures. ISO 15194:2002, In vitro diagnostic medical devices — Measurement of quantities in samples of biological origin — Description of reference materials. ISO 17511, In vitro diagnostic medical devices — Measurement of quantities in biological samples — Metrological traceability of values assigned to calibrators and control materials. ISO 18153, In vitro diagnostic medical devices — Measurement of quantities in biological samples — Metrological traceability of assigned values for catalytic concentration of enzymes in calibrators and control materials. International vocabulary of basic and general terms in metrology (VIM). BIPM, IEC, IFCC, ISO, IUPAC, IUPAP and OIML, 19931). Guide to the expression of uncertainty in measurement (GUM). BIPM, IEC, IFCC, ISO, IUPAC, IUPAP and 1) OIML, 1993 .
3
Begriffe
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Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die im Internationalen Wörterbuch der Metrologie (VIM) und die folgenden Begriffe.
1)
6
Dieses Wörterbuch wurde gleichzeitig in Englisch und Französisch durch eine gemeinsame Arbeitsgruppe erarbeitet, die aus durch folgende Organisationen ernannten Fachleuten besteht: BIPM International Bureau of Weights and Measures IEC IFCC
International Electrotechnical Commission International Federation of Clinical Chemistry and Laboratory Medicine
ISO IUPAC
International Organization for Standardization International Union of Pure and Applied Chemistry
IUPAP OIML
International Union of Pure and Applied Physics International Organization of Legal Metrology
EN ISO 15195:2003 (D)
3.1 Messgenauigkeit Ausmaß der Übereinstimmung zwischen dem Messergebnis und einem wahren Wert der Messgröße [VIM:1993, 3.5] ANMERKUNG 1 Messung.
Nach ISO 5725-1 umfasst die Messgenauigkeit sowohl die Richtigkeit als auch die Präzision der
ANMERKUNG 2 Die Genauigkeit kann in Bezug auf eine Messgröße nicht als numerischer Wert angegeben werden, sondern bezogen auf einen bestimmten Zweck nur in Form von Beschreibungen wie „ausreichend“ oder „nicht ausreichend“. ANMERKUNG 3 Ein Schätzwert des inversen Maßes für die Genauigkeit ist die „Abweichung“, definiert als „Wert minus konventionell wahrer Wert“. ANMERKUNG 4 Anstelle des „wahren Wertes“ in der obigen Definition wird in ISO 3534-1 der Begriff „anerkannter Bezugswert“ verwendet, der einen theoretischen (wahren) Wert, einen festgesetzten Wert, einen „Konsensuswert“ oder einen durch ein Verfahren definierten Wert darstellen kann. ANMERKUNG 5 In dieser Internationalen Norm bezieht sich der Begriff „Messgenauigkeit“ sowohl auf die Richtigkeit der Messung (trueness of measurement, 3.10) als auch auf die Präzision der Messung (precision of measurement, 3.4), während in der EU-Richtlinie über In-vitro-Diagnostika der Begriff „Genauigkeit“ anstelle von „Richtigkeit“ verwendet wird.
3.2 zertifiziertes Referenzmaterial (ZRM) Referenzmaterial mit einem Zertifikat, in dem unter Angabe der Unsicherheit und des zugehörigen Vertrauensniveaus für jeden zertifizierten Wert ein oder mehrere Merkmalswerte aufgrund eines Ermittlungsverfahrens zertifiziert sind, mit dem die Rückführbarkeit der Werte auf eine genaue Realisierung der Einheit erreicht wird, in der die Merkmalswerte angegeben werden [VIM:1993, 6.14] 3.3 messbare Größe Eigenschaft eines Phänomens, eines Körpers oder einer Substanz, die qualitativ beschrieben und quantitativ ermittelt werden kann [VIM:1993, 1.1]
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3.4 Präzision der Messung Ausmaß der Annäherung zwischen unabhängigen Messergebnissen, die unter festgelegten Bedingungen gewonnen wurden ANMERKUNG 1
Modifiziert nach ISO 3534-1:1993, 3.14.
ANMERKUNG 2
Die „Präzision der Messung“ stellt einen qualitativen Begriff dar.
ANMERKUNG 3 Der Grad der Präzision wird üblicherweise numerisch durch die statistischen Maße der Messungenauigkeit wie „Standardabweichung“ und „Variationskoeffizient“ angegeben, die in umgekehrter Beziehung zur Präzision stehen. ANMERKUNG 4 Die „Präzision“ eines gegebenen Messverfahrens wird nach den festgelegten Präzisionsbedingungen unterteilt. Die „Wiederholpräzision“ bezieht sich auf im Wesentlichen unveränderte Bedingungen und wird oft auch „Präzision in der Serie“ genannt. „Zwischenpräzision“ (intermediate precision) bezieht sich auf Bedingungen, bei denen sich einer oder mehrere der Faktoren Zeit, Kalibrierung, Bearbeiter und Geräte ändern, gewöhnlich innerhalb eines Laboratoriums. Die „Vergleichpräzision“ bezieht sich auf den Wechsel der Bedingungen, d. h. unterschiedliche Laboratorien, Bearbeiter und Messsysteme (einschließlich unterschiedlicher Kalibrierungen und Reagenzchargen) und wird oft auch „Präzision von Labor zu Labor“ genannt.
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EN ISO 15195:2003 (D)
ANMERKUNG 5 Die in dieser Internationalen Norm verwendete Definition ist mit verwandten ISO-Normen vereinbar. Die Definition der Präzision nach ISO 3534-1:1993, 3.14, lautet wie folgt: das Ausmaß der Annäherung zwischen unabhängigen Prüfergebnissen, die unter festgelegten Bedingungen gewonnen wurden.
3.5 Referenzmaterial Material oder Substanz, bei dem/der ein oder mehrere Merkmalswerte ausreichend homogen und so genau festgelegt sind, dass sie zur Kalibrierung eines Messsystems, zur Beurteilung eines Messverfahrens oder zur Zuweisung von Werten auf Materialien verwendet werden können [VIM:1993, 6.13; ISO Guide 30:1992, 2.1] 3.6 Referenzmesslaboratorium Laboratorium, das ein Referenzmessverfahren durchführt und Ergebnisse mit festgelegen Unsicherheiten erstellt ANMERKUNG
In ISO/IEC 17025 wird die Benennung „Kalibrierlaboratorium“ verwendet.
3.7 Referenzmessverfahren sorgfältig untersuchtes Messverfahren, bei dem eine mit der vorgesehenen Verwendung, d. h. besonders der Bewertung der Richtigkeit anderer Messverfahren für dieselbe Größe und der Charakterisierung von Referenzmaterialien, vereinbare Messunsicherheit nachgewiesen ist ANMERKUNG 1
Modifiziert nach ISO 15193.
ANMERKUNG 2 Falls mehrere Referenzmessverfahren für eine bestimmte messbare Größe existieren, kann es möglich sein, diese entsprechend der Größe ihrer Messunsicherheit hierarchisch zu ordnen. Ein primäres Referenzmessverfahren wird gelegentlich, nicht jedoch in VIM:1993, als „definitives Messverfahren“ bezeichnet. ANMERKUNG 3 Das Beratungskomitee zur Stoffmengenbestimmung (Consultative Committee on Amount of Substance, CCQM) des BIPM hat ein „primäres Messverfahren“ als ein Verfahren mit dem höchsten metrologischen Rang definiert, dessen Arbeitsweise vollständig beschrieben und verstanden werden kann, für das eine komplette Aufstellung der Unsicherheit in Form von SI-Einheiten schriftlich abgefasst werden kann und dessen Ergebnisse daher ohne Bezug auf ein Normal der zu messenden Größe akzeptiert werden. Für Stoffmengen wurden folgende Messprinzipien für primäre Messverfahren als geeignet angesehen: massenspektrometrische Isotopenverdünnungsanalyse, Coulometrie, Gravimetrie, Titrimetrie und die Bestimmung kolligativer Eigenschaften wie der Gefrierpunktserniedrigung (siehe BIPM, Comité Consultatif pour la Quantité de Matière, 1995).
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ANMERKUNG 4 Die „Analytical Chemistry Division“ der IUPAC beschreibt einen verwandten Begriff, „absolutes Verfahren“, in dem die Berechnungen ausschließlich auf universellen Größen und physikalischen Grundkonstanten beruhen.
3.8 Rückführbarkeit Eigenschaft eines Messergebnisses oder des Wertes eines Normals, durch eine ununterbrochene Kette von Vergleichsmessungen mit bei allen angegebenen Messunsicherheiten auf geeignete Normale, im Allgemeinen internationale oder nationale Normale, bezogen zu sein [VIM:1993, 6.10] 3.9 wahrer Wert einer Größe Wert, der mit der Definition einer betrachteten speziellen Größe übereinstimmt ANMERKUNG 1
Dieser Wert würde bei einer idealen Messung ermittelt werden.
ANMERKUNG 2
Wahre Werte sind ihrer Natur nach nicht ermittelbar.
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EN ISO 15195:2003 (D)
ANMERKUNG 3 Häufiger als der bestimmte Artikel „der“ wird der unbestimmte Artikel „ein“ in Verbindung mit dem „wahren Wert“ verwendet, weil es viele Größenwerte geben kann, die mit der Definition einer betrachteten speziellen Größe übereinstimmen. [VIM:1993, 1.19] ANMERKUNG 4 In ISO 3534-1:1993 wird anstelle eines „wahren Wertes“ der Begriff „anerkannter Bezugswert“ verwendet, der einen theoretischen (wahren) Wert, einen festgesetzten Wert, einen „Konsensuswert“ oder einen durch ein Verfahren definierten Wert darstellen kann.
3.10 Richtigkeit einer Messung Ausmaß der Annäherung zwischen dem aus einer großen Serie von Messergebnissen erhaltenen Mittelwert und einem wahren Wert ANMERKUNG 1
Modifiziert nach ISO 3534-1:1993, 3.12.
ANMERKUNG 2
Die „Richtigkeit einer Messung“ stellt einen qualitativen Begriff dar.
ANMERKUNG 3 Der Grad der Richtigkeit wird üblicherweise numerisch durch das statistische Maß „systematische Abweichungskomponente“ ausgedrückt, das in umgekehrter Beziehung zur Richtigkeit steht.
3.11 Messunsicherheit dem Messergebnis zugeordneter Parameter, der die Streuung der Werte kennzeichnet, die vernünftigerweise der Messgröße zugeordnet werden könnte [VIM:1993, 3.9; GUM:1993, B.2.18] ANMERKUNG 1 Der Parameter kann beispielsweise eine Standardabweichung (oder ein gegebenes Vielfaches davon) oder die halbe Breite eines Bereiches sein, der ein festgelegtes Vertrauensniveau hat. ANMERKUNG 2 Die „Messunsicherheit“ enthält im Allgemeinen viele Komponenten. Einige dieser Komponenten können aus der statistischen Verteilung der Ergebnisse einer Messreihe ermittelt und durch „empirische Standardabweichungen“ beschrieben werden. Die anderen Komponenten, die ebenfalls durch Standardabweichungen charakterisiert werden können, werden aus angenommenen Wahrscheinlichkeitsverteilungen ermittelt, denen Erfahrung oder andere Informationen zugrunde liegen. ANMERKUNG 3 Es wird vorausgesetzt, dass das Messergebnis der beste Schätzwert für den Wert der Messgröße ist, und dass alle Komponenten der Unsicherheit zur Streuung beitragen, einschließlich derer, die von systematischen Einwirkungen herrühren, z. B. solchen, die von Korrekturen und Bezugsnormalen stammen.
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3.12 Validierung Bestätigung durch Bereitstellung eines objektiven Nachweises, dass die Anforderungen für eine besondere vorgesehene Verwendung oder Anwendungsweise erfüllt worden sind [ISO 9000:2000, 3.8.5] 3.13 Verifizierung Bestätigung durch Bereitstellung eines objektiven Nachweises, dass die festgelegten Anforderungen erfüllt worden sind [ISO 9000:2000, 3.8.4]
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4 4.1
Anforderungen an die Leitung des Laboratoriums Organisation und Leitung des Laboratoriums
Das Laboratorium muss so organisiert sein und betrieben werden, dass die Unabhängigkeit seines Urteils und seine Integrität nicht durch kommerzielle, finanzielle oder Interessenkonflikte anderer Art beeinträchtigt werden. Die Leitung des Laboratoriums muss die Verantwortlichkeit, Zuständigkeit und Zusammenarbeit des gesamten Personals festlegen, das Arbeiten leitet, verrichtet, prüft und genehmigt, die sich auf die Qualität der Referenzmessungen auswirken. Die Leitung des Laboratoriums muss einen Qualitätsbeauftragten und für den Fall von dessen Abwesenheit einen Stellvertreter benennen.
4.2
Qualitätsmanagementsystem
Das Laboratorium muss ein Qualitätsmanagementsystem einrichten und aufrecht erhalten, das in einem Qualitätshandbuch zu dokumentieren ist. Dieses muss die Ziele, die Qualitätsstrategie und die Programme der Qualitätskontrolle beschreiben, die es dem Laboratorium ermöglichen, die Qualität der Ergebnisse seiner Referenzmessungen mit dem angegebenen Maß der Messunsicherheit entsprechend dem „Guide to the expression of uncertainty in measurement“ (GUM) sicherzustellen. Der Inhalt des Qualitätshandbuchs muss für das Personal des Laboratoriums verfügbar sein und von diesem, soweit zutreffend, angewandt werden.
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Das Qualitätsmanagementsystem muss die folgenden im Qualitätshandbuch aufgeführten Bestandteile enthalten: a)
eine Einleitung;
b)
eine Beschreibung der rechtlichen Identität des Laboratoriums;
c)
eine Qualitätsstrategie;
d)
ein Organigramm, das die Stellung des Laboratoriums in der Gesamtorganisation aufzeigt;
e)
eine Beschreibung der Organisation innerhalb des Laboratoriums und der Verantwortlichkeiten des Leiters und des übrigen Personals des Laboratoriums;
f)
eine Beschreibung der Räumlichkeiten, Dienstleistungen und aller Regelungen der Umgebungsbedingungen des Laboratoriums;
g)
alle Anforderungen an die Sicherheit;
h)
ein Verzeichnis der verwendeten Referenzmaterialien;
i)
eine Beschreibung der wichtigsten technischen Geräte des Laboratoriums sowie der Wartung und der Validierungsverfahren für diese;
j)
ein Verzeichnis der Größen, für die das Laboratorium Referenzmessungen anbietet;
k)
eine Dokumentation entsprechend den Anforderungen von ISO 15193 für die vom Laboratorium angewandten Referenzmessverfahren;
l)
eine Beschreibung der internen Qualitätskontrolle und der externen Qualitätsbewertungsverfahren;
m) eine Angabe über die vom Laboratorium bereit gestellten metrologischen Dienstleistungen;
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n)
Strategien und Verfahren zur Verhinderung des Eintretens in irgend welche Handlungen, die das Vertrauen in die Kompetenz, die Unparteilichkeit, die Urteilsfähigkeit oder die Betriebsfähigkeit des Laboratoriums mindern könnten;
o)
die zu befolgenden Verfahren für Rückmeldung, Korrekturmaßnahmen und Berichterstattung in allen Fällen der Feststellung von fehlerhaften Untersuchungen oder Irrtümern;
p)
Vorkehrungen und Verfahrensweisen, wenn von zugelassenen Messverfahren abgewichen wird;
q)
Verfahren zum Bearbeiten von Beschwerden und zur Aufzeichnung der sich daraus ergebenden Maßnahmen;
r)
Verfahren zum Schutz der Vertraulichkeit und der Eigentumsrechte von Kunden;
s)
das Verfahren bei internen Audits und Überprüfungen;
t)
Verfahren zur Kontrolle und zur Erhaltung der Dokumentation;
u)
Einhaltung der behördlichen Anforderungen;
v)
Angaben zum Status von Akkreditierungen und zur Akkreditierungsstelle;
w) Festlegungen zum Unterschreiben von Zertifikaten.
4.3
Personal
Die Leitung des Referenzmesslaboratoriums ist verantwortlich für die Festlegung und Bereitstellung einer dokumentierten Liste über die allgemeinen und speziellen Kenntnisse sowie über die Anforderungen an die praktische Ausbildung des Personals des Laboratoriums. Das Personal muss über angemessene theoretische Kenntnisse und eine ausreichende praktische Erfahrung auf dem betreffenden Gebiet der Referenzmessungen verfügen. Der Leiter des Referenzmesslaboratoriums und seine Stellvertreter müssen eine einschlägige akademische und praktische Ausbildung und angemessene Erfahrung aufweisen, damit sie eine korrekte Durchführung der Referenzverfahren sicherstellen können.
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Die Belegschaft muss aus gut eingearbeitetem Personal bestehen, das über ausgezeichnete Kenntnisse sowohl hinsichtlich der Strategie und der Verfahrensweisen des Laboratoriums als auch hinsichtlich der technischen Geräte, der zur Herstellung der metrologischen Rückführbarkeit und zur Angabe der Unsicherheit notwendigen Materialien sowie aller einschlägigen Kalibrier- und Qualitätskontrollverfahren verfügt. Das Personal des Laboratoriums sollte durch eine Akkreditierungsstelle oder ein nationales metrologisches Institut beurteilt werden, d. h. hinsichtlich seiner Ausbildung, Geübtheit, Erfahrung und der Fähigkeit zur Durchführung der Messungen. Das Personal darf Messungen nur dann ausführen, wenn es nach den dokumentierten Ausbildungsverfahren richtig eingeübt ist und von der Leitung des Laboratoriums als zur Durchführung der Referenzmessverfahren kompetent befunden wird; die einzige Ausnahme sind Tätigkeiten zu Ausbildungszwecken oder unter direkter Beaufsichtigung. Die Leitung des Laboratoriums muss sicherstellen, dass die praktische Ausbildung des Personals auf dem neuesten Stand von Wissenschaft und Technik erfolgt. Das Laboratorium muss Aufzeichnungen über die berufliche Qualifikation und die Einarbeitung des gesamten technischen Personals unterhalten.
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EN ISO 15195:2003 (D)
4.4
Dokumentation der Messungen
Das Referenzmesslaboratorium muss ein Dokumentationssystem erarbeiten und unterhalten, welches das Qualitätshandbuch, alle relevanten Sicherheitsvorschriften sowie die Beschreibungen der Referenzmessverfahren und der Kalibrierverfahren enthält. Alle Dokumente müssen eindeutig gekennzeichnet sein und regelmäßig nach einem festgelegten Schema überprüft und falls erforderlich überarbeitet werden. Eintragungen in Notizbücher und Arbeitsblätter müssen in dauerhafter und gut wieder auffindbarer Form geführt und durch den Analytiker abgezeichnet oder anderweitig durch Namen oder Codebezeichnung des Analytikers identifiziert werden. Sie müssen das Datum der Bestimmung, den Analytiker, die Messgröße, die Identität der Probe, besondere Beobachtungen vor den und während der Messungen, Daten der Qualitätskontrolle, Primärdaten (z. B. Extinktionsmessungen, Peakflächen oder Peakhöhen, Isotopenverhältnisse) und die Berechnung der Ergebnisse enthalten. Fehlerhafte Eintragungen müssen so korrigiert werden, dass die ursprüngliche Eintragung noch lesbar bleibt. Die Berichtigung muss mit Datum und Unterschrift oder einer anderweitigen Ausweisung der eintragenden Person versehen sein. Die Aufzeichnungen müssen als schriftliches Dokument oder auf einem elektronischen Datenträger dauerhaft und leicht auffindbar über den Zeitraum gelagert und aufbewahrt werden, der durch die Behörden oder den Kunden festgelegt ist. Es muss ein Auditverfahren festgelegt werden, das die Erkennung der Faktoren ermöglicht, die die Unsicherheit der Ergebnisse beeinflussen.
4.5
Vertragsabschlüsse
Bevor ein Vertrag unterschrieben wird, muss jede Anfrage eines Kunden zur Ermittlung eines Wertes durch ein Referenzmessverfahren durch die Leitung des Laboratoriums überprüft werden, um sicherzustellen, dass das Laboratorium über die Fähigkeiten und Hilfsmittel verfügt, die Anforderungen im Hinblick auf das vereinbarte Maß der Messunsicherheit zu erfüllen und die Messungen innerhalb des vereinbarten Zeitraums durchzuführen. Falls die Vergabe an einen Subunternehmer erforderlich ist, behält das in dieser Internationalen Norm definierte Referenzmesslaboratorium die primäre Verantwortlichkeit und muss sicherstellen, dass der Subunternehmer eine für die Durchführung der betreffenden Arbeit ausreichende Kompetenz aufweist und mindestens die Anforderungen dieser Internationalen Norm erfüllt. Der Kunde muss über jede Vergabe von Arbeiten an Subunternehmer informiert werden.
5 5.1
Technische Anforderungen Räumlichkeiten und Umgebungsbedingungen
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Die Räumlichkeiten des Laboratoriums und die Umgebungsbedingungen müssen eine korrekte Durchführung der Referenzmessverfahren ermöglichen. Benachbarte Bereiche, in denen miteinander unverträgliche Arbeiten durchgeführt werden, müssen wirksam voneinander abgeschirmt werden, um z. B. eine Kreuzkontamination zu verhindern. Wo dies angemessen ist, müssen die für den Wert der Messergebnisse und deren Unsicherheiten relevanten Umgebungsbedingungen kontrolliert, überwacht und in den Aufzeichnungen dokumentiert werden.
5.2
Handhabung der Proben
Das Laboratorium muss über ein schriftlich festgelegtes Verfahren für die Identifizierung (gegebenenfalls einschließlich einer Überwachungskette), Registrierung und Kennzeichnung derjenigen Proben verfügen, an denen Messungen durch das Referenzmesslaboratorium durchzuführen sind, eingeschlossen sind die Verfahren zur Herstellung von Teilproben.
12
EN ISO 15195:2003 (D)
Um während des Transports, für den das Referenzmesslaboratorium verantwortlich ist, Schäden an den Proben zu verhindern, müssen dokumentierte Vorgehensweisen und geeignete Lagermöglichkeiten zur Verfügung stehen.
5.3
Technische Ausstattung
Das Laboratorium muss mit allen für die korrekte Durchführung seiner aufgeführten Referenzmessverfahren erforderlichen Geräten ausgestattet sein. Alle für die betreffenden Messungen wesentlichen Geräte müssen so beschaffen sein, dass die geforderte Genauigkeit erreicht wird. Falls verarbeitete Signale (z. B. bei Verwendung eingebauter Mikroprozessoren) benutzt werden, sollten die Funktionen von Kalibrierung und Signalumwandlung bekannt und entweder vom Hersteller oder durch eine unabhängige Seite verifiziert und validiert sein (siehe Literaturhinweis [13]. Sämtliche für das Referenzmessverfahren verwendeten Geräte müssen durch dazu befugtes Personal regelmäßig kontrolliert und instand gehalten werden. Es muss ein Programm für die Kalibrierung und die Verifizierung der Funktion der Geräte erarbeitet werden. Die relevanten Umgebungsbedingungen müssen eingehalten werden. Die Bedienungsanleitungen für die Geräte müssen auf dem aktuellen Stand und leicht zugänglich gehalten werden. Jeder Ausrüstungsgegenstand muss eindeutig identifiziert sein. Die Verwendung und Wartung der wichtigsten Laborgeräte müssen in einem Betriebsbuch festgehalten werden, das Folgendes enthält:
Art der durchgeführten Messung, Kontrolle oder Wartung;
den Status der Kalibrierung und deren Verifizierung;
das Datum der Messung oder Wartung;
die Person, die die Messung oder Wartung durchgeführt hat;
die Gründe für die Wartung (Vorbeugung oder Reparatur einer Fehlfunktion);
gegebenenfalls die speziellen Betriebsbedingungen;
Auffälligkeiten, die gegebenenfalls weitere Untersuchungen erfordern.
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Wenn ein Gerät nicht benutzt werden soll (z. B. geplante Entsorgung oder Reparatur), muss auf dem Gerät ein Warnhinweis angebracht werden. Für die grundlegenden Größen wie Masse, Volumen und Temperatur müssen den Laboratorien entweder kalibrierte Geräte zur Verfügung stehen oder sie müssen die Waagen und Volumenmessgeräte selbst kalibrieren. Die Kalibrierung jedes Geräts muss vom nationalen Normal abgeleitet sein (Realisierung der SI-Einheit), das von einem nationalen metrologischen Institut bereit gestellt wird. Die Kalibrierungen müssen innerhalb der geforderten Messunsicherheiten erfolgen und aufgezeichnet werden. Wenn die Unsicherheit der Einwaage von Referenzmaterialien oder anderer für die Kalibrierung erforderlicher Gegenstände einen wesentlichen Bestandteil der kombinierten Unsicherheit darstellt, sollten Korrekturen für den Auftrieb der Materialien in Luft, der von ihrer Dichte abhängt, im Vergleich zum Auftrieb der PrüfWägestücke durchgeführt werden (Korrektur für den Auftrieb), wenn dies für das Messergebnis oder dessen Unsicherheit bedeutsam ist. Soweit sie von Relevanz sind, sollten auch Temperatur, Atmosphärendruck und relative Luftfeuchte berücksichtigt werden. Besondere Sorgfalt sollte bei der Kalibrierung von Volumenmessgeräten durch Wägen entsprechender Mengen von Wasser oder anderen geeigneten Flüssigkeiten ausgeübt werden, wobei die Dichte der Flüssigkeit bei der jeweiligen Temperatur und dem jeweiligen Luftdruck zu berücksichtigen ist. Zum Wägen sollten kalibrierte Waagen und Wägestücke verwendet werden.
13
EN ISO 15195:2003 (D)
Für die genaue Probenahme kleiner Volumen wird die Verwendung von Volumenmessgeräten mit positiver Kolbenverdrängung und die Kalibrierung der pipettierten Volumina durch ein gravimetrisches Verfahren empfohlen.
5.4
Referenzmaterialien
Ein Referenzmesslaboratorium muss geeignete Referenzmaterialien verwenden. Die Beschreibung eines Referenzmaterials muss, soweit möglich, nach ISO 15194 erfolgen. Diese Materialien sollten international anerkannt sein und von nationalen metrologischen Instituten oder internationalen Organisationen ausgegeben werden. Ein bestimmtes Referenzmaterial kann entweder als Kalibriermaterial oder als Kontrollmaterial verwendet werden, das gleiche Referenzmaterial sollte jedoch in einem Laboratorium in einer gegebenen Situation nicht zu beiden Zwecken verwendet werden. Die Referenzmaterialien müssen geeignet gekennzeichnet sein und entsprechend den Vorschriften des Zertifikats gelagert werden. Angaben über die Haltbarkeitsdauer der Referenzmaterialien müssen nach ISO 15194:2002, 5.9.4 und 5.11.2, erfolgen.
5.5
Referenzmessverfahren
Die Referenzmessverfahren sind üblicherweise komplexer Natur. Sie werden im Allgemeinen von einzelnen Laboratorien entwickelt und veröffentlicht und von internationalen wissenschaftlichen Fachorganisationen oder nationalen metrologischen Instituten zugelassen, die im Internationalen Komitee für Maße und Gewichte (International Committee for Weights and Measures, CIPM) zusammenarbeiten. Ein Verfahren, das als Referenzmessverfahren akzeptiert werden soll, muss so entworfen, beschrieben und angewendet werden, dass die Rückführbarkeit seiner Ergebnisse auf ein Referenzverfahren oder ein Referenzmaterial höherer Ordnung mit der geforderten niedrigen Messunsicherheit erreicht wird. Die Darstellung eines Referenzmessverfahrens muss nach ISO 15193 erfolgen. Bevor einem Kunden Referenzmessungen angeboten werden, muss das Laboratorium z. B. durch Akkreditierung nachweisen, dass es das Referenzmessverfahren korrekt durchführen kann und dass die verwendeten Geräte und Reagenzien geeignet sind.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
5.6
Metrologische Rückführbarkeit und Messunsicherheit
Referenzmesslaboratorien müssen nachweisen, dass ihre Messergebnisse durch eine ununterbrochene Kette von Vergleichen, wie sie in ISO 17511 und ISO 18153 festgelegt ist, auf ein Referenzmaterial oder ein Referenzmessverfahren der höchsten verfügbaren Ordnung rückführbar sind. Messungen und Kalibrierungen müssen auf eine Weise entworfen und durchgeführt werden, die sicherstellt, dass die Ergebnisse, wo dies möglich ist, auf SI-Maßeinheiten rückführbar sind. Dies kann durch Verwendung eines geeigneten primären Referenzmaterials erreicht werden. Falls eine auf die SI-Einheiten bezogene Rückführbarkeit nicht erreicht werden kann, endet die Rückführbarkeitskette auf einer niedrigeren Ebene der metrologischen Hierarchie. Mit jedem mitgeteilten Messergebnis muss eine Unsicherheit angegeben werden, die nach dem GUM zu schätzen und darzustellen ist.
14
EN ISO 15195:2003 (D)
5.7
Qualitätssicherung
Die analytischen Ziele müssen entsprechend den Bedürfnissen des Kunden festgelegt werden, wobei zu berücksichtigen ist, dass das metrologische Niveau ausreichend ist, um den Kunden die Erfüllung medizinischer Anforderungen zu ermöglichen. Die Art und Weise, mit der die Übereinstimmung mit den Regeln der Qualitätskontrolle beurteilt wird, muss dokumentiert werden. Bei der internen Qualitätskontrolle muss eine ausreichende Anzahl von Matrixkontrollproben in jeder Analysenreihe gemessen werden, um ausreichend leistungsstarke Kontrollmaßstäbe zur Erfüllung der Anforderungen des Kunden zu schaffen. Vorzugsweise sollten zertifizierte Referenzmaterialien mit einer Matrix, die der des zu untersuchenden Probenmaterials entspricht, verwendet werden. Das beim Kontrollmaterial erhaltene Messergebnis muss mit dessen Zielwert innerhalb der durch das Laboratorium beanspruchten Messfähigkeiten übereinstimmen. Ergänzend zur internen Qualitätskontrolle muss das Laboratorium regelmäßig seine Leistungsfähigkeit durch Teilnahme an Ringversuchsvergleichen für relevante Größen überprüfen (vorzugsweise in einem Netzwerk von Referenzmesslaboratorien), die durch nationale metrologische Institute, Akkreditierungsstellen oder internationale wissenschaftliche Organisationen organisiert werden.
5.8
Ergebnismitteilung
5.8.1
Mindestanforderungen an die Berichterstattung
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Das Ergebnis einer Referenzmessung muss in Form eines Berichts oder Zertifikats mitgeteilt werden. Diese Mitteilung muss zumindest die folgenden Angaben enthalten: a)
Name des Dokuments;
b)
Name und Adresse der Organisation, die das Ergebnis mitteilt;
c)
gegebenenfalls die Akkreditierungsstelle;
d)
Art und Herkunft des erhaltenen Materials;
e)
eine eindeutige Identifizierung und die Seriennummer(n) des Materials;
f)
die Anzahl der untersuchten Teilproben;
g)
Name und Adresse des Kunden;
h)
die Auftragsnummer;
i)
die Seitenzahl des Berichts oder Zertifikats;
j)
das Datum des Berichts oder Zertifikats;
k)
das angewandte Messverfahren;
BEISPIEL Akkreditiertes Referenzmessverfahren zur Bestimmung der Stoffmengenkonzentration von Kreatinin in Humanserum durch massenspektrometrische Isotopenverdünnungsanalyse.
l)
die Ergebnisse der einzelnen Messungen;
BEISPIEL
Ergebnisse verschiedener Messreihen unter Verwendung unterschiedlicher Kalibrierverfahren.
m) den mitgeteilten Referenzmesswert; n)
Angaben zur Rückführbarkeit des berichteten oder des zertifizierten Wertes;
o)
eine Angabe der Messunsicherheit in Übereinstimmung mit GUM;
p)
eine Information über die geographische Gültigkeit (national, regional) des Berichts oder Zertifikats.
Das Dokument darf ausschließlich durch bevollmächtigtes Personal sowie den Leiter des Referenzmesslaboratoriums oder dessen Stellvertreter unterzeichnet werden.
15
EN ISO 15195:2003 (D)
5.8.2
Zusätzliche Angaben
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Falls zweckdienlich oder vom Kunden angefordert, muss der technische Bericht oder das Zertifikat folgende zusätzliche Angaben enthalten: a)
jeglichen rechtlichen Haftungsausschluss;
b)
eine Interpretation der Ergebnisse;
c)
die Verwendung der Werte zur Kalibrierung oder zur Verifizierung;
d)
eine sachkundige Beurteilung für eine andere Verwendung der Ergebnisse;
e)
Einschränkungen des Urheberrechts;
f)
im gegebenen Fall die Angabe, dass der Bericht oder das Zertifikat dieser Internationalen Norm, d. h. ISO 15195, entspricht.
16
EN ISO 15195:2003 (D)
Anhang A (informativ) Querverweise auf ISO/IEC 17025:1999
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Tabelle A.1 — Zusammenhang zwischen dieser Internationalen Norm und ISO/IEC 17025:1999 Abschnitt, Unterabschnitt dieser Internationalen Norm
Abschnitt, Unterabschnitt von ISO/IEC 17025:1999
1
1
2
2
3
3
4.1
4.1
4.2
4.2
4.3
4.1.5, 5.2
4.4
4.3
4.5
4.4, 4.5
5.1
5.3
5.2
5.8
5.3
5.5, 5.6.1, 5.6.2.1
5.4
5.6.3
5.5
5.4
5.6
5.4.6, 5.6
5.7
5.9
5.8
5.10
17
EN ISO 15195:2003 (D)
Anhang ZA (normativ) Normative Verweisungen auf internationale Publikationen mit ihren entsprechenden europäischen Publikationen Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen dieser Publikationen nur zu dieser Europäischen Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschließlich Änderungen).
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ANMERKUNG Ist eine internationale Publikation durch gemeinsame gekennzeichnet durch (mod.), dann gilt die entsprechende EN/HD.
Abweichungen
modifiziert
worden,
Publikation
Jahr
Titel
EN/HD
Jahr
ISO 17511
2003
In vitro diagnostic medical devices — Measurement of quantities in biological samples — Metrological traceability of values assigned to calibrators and control materials.
EN ISO 17511
2003
ISO 18153
2003
In vitro diagnostic medical devices — Measurement of quantities in biological samples — Metrological traceability of assigned values for catalytic concentration of enzymes in calibrators and control materials.
EN ISO 18153
2003
18
EN ISO 15195:2003 (D)
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Literaturhinweise [1]
ISO 3534-1:1993, Statistics — Vocabulary and symbols — Part 1: Probability and general statistical terms.
[2]
ISO 5725-1, Accuracy (trueness and precision) of measurement methods and results — Part 1: General principles and definitions.
[3]
ISO 9000:2000, Quality management systems — Fundamentals and vocabulary.
[4]
ISO 15189:2003, Medical laboratories — Particular requirements for quality and competence.
[5]
ISO/IEC 17025:1999, General requirements for the competence of testing and calibration laboratories.
[6]
ISO Guide 30:1992, Terms and definitions used in connection with reference materials.
[7]
ISO/IEC Guide 58, Calibration and testing laboratory accreditation systems — General requirements for operation and recognition.
[8]
Siekmann, L., Doumas, B. T., Thienpont, L. and Schumann, G. Networks of reference laboratories. Eur J Clin Chem Clin Biochem, 33, 1995, pp. 1013–1017.
[9]
Büttner, J. The need for accuracy in laboratory medicine. Eur J Clin Chem Clin Biochem, 33, 1995, pp. 981–988.
[10]
Dybkaer, R. Vocabulary for use in measurement procedures and description of reference materials in laboratory medicine. Eur J Clin Chem Clin Biochem, 35, 1997, pp. 141–173.
[11]
Quinn, T. J. Primary methods of measurement and primary standards. Metrologia, 34, 1997, pp. 61– 65.
[12]
Thienpont, L., Franzini, C., Kratochvila, J., Middle, J., Ricos, C., Siekmann.L., Stöckl, D. Analytical quality specifications for reference methods and operating specifications for networks of reference laboratories. Eur J Clin Chem Clin Biochem, 33, 1995, pp. 949–957.
[13]
Wichmann, B. A. Measurement system: Validation of measurement software. Best practice guide No. 1. National Physical Laboratory, April 2000.
19
DEUTSCHE NORM
Mai 2004
X
DIN EN ISO 15197 ICS 11.040.55
Testsysteme für die In-vitro-Diagnostik – Anforderungen an Blutzuckermesssysteme zur Eigenanwendung beim Diabetes mellitus (ISO 15197:2003); Deutsche Fassung EN ISO 15197:2003, Text Deutsch und Englisch In vitro diagnostic test systems – Requirements for blood-glucose monitoring systems for self-testing in managing diabetes mellitus (ISO 15197:2003), German version EN ISO 15197:2003, text german and english
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Systèmes d’essais de diagnostic in vitro – Exigences relatives aux systèmes d’autosurveillance de la glycémie destinés à la prise en charge du diabète sucré (ISO 15197:2003), Version allemande EN ISO 15197:2003, text allemande et anglaise
Gesamtumfang 84 Seiten
Normenausschuss Medizin (NAMed) im DIN
DIN Deutsches Institut für Normung e.V. • Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet. Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin ©
Preisgruppe 19 www.din.de www.beuth.de
5IC
9476761
DIN EN ISO 15197:2004-05
Die Europäische Norm EN ISO 15197:2003 hat den Status einer Deutschen Norm.
Nationales Vorwort Die Europäische Norm EN ISO 15197:2003 wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 212 „Clinical laboratory testing and in vitro diagnostic test systems“ in Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitro-Diagnostika“ unter Beteiligung deutscher Experten erarbeitet. Im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. war hierfür der Normenausschuss Medizin (NAMed), Arbeitsausschuss C 10 „Medizinprodukte für die In-vitro-Diagnose” zuständig. Diese Norm unterstützt grundlegende Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Oktober 1998 über In-vitro-Diagnostika, die durch Einarbeitung in das Gesetz über Medizinprodukte (Medizinproduktegesetz — MPG) in deutsches Recht umgesetzt ist. Für die im Abschnitt 2 zitierten Internationalen Normen wird im Folgenden auf die entsprechenden Deutschen Normen hingewiesen:
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ISO 13485 ISO 14971 ISO 17511 IEC 60068-2-64 IEC 61010-1:2001 IEC 61000-4-2 IEC 61000-4-3
2
siehe DIN EN ISO 13485 siehe DIN EN ISO 14971 siehe DIN EN ISO 17511 siehe DIN EN 60068-2-64 siehe DIN EN 61010-1:2002 siehe DIN EN 61000-4-2 siehe DIN EN 61000-4-3
DIN EN ISO 15197:2004-05
Nationaler Anhang NA (informativ) Literaturhinweise
DIN EN 60068-2-64, Umweltprüfungen ― Teil 2: Prüfverfahren; Prüfung Fh: Schwingen, Breitbandrauschen (digital geregelt) und Leitfaden (IEC 60068-2-64:1993 + Berichtigung 1993); Deutsche Fassung EN 60068-2-64:1994. DIN EN 61000-4-2, Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) ― Teil 4-2: Prüf- und Messverfahren; Prüfung der Störfestigkeit gegen die Entladung statischer Elektrizität (IEC 61000-4-2:1995 + A1:1998 + A2:2000); Deutsche Fassung EN 61000-4-2:1995 + A1:1998 + A2:2001. DIN EN 61000-4-3, Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) ― Teil 4-3: Prüf- und Messverfahren; Prüfung der Störfestigkeit gegen hochfrequente elektromagnetische Felder (IEC 61000-4-3:1995 + A1:1998 + A2:2000); Deutsche Fassung EN 61000-4-3:1996 + A1:1998 + A2:2001. DIN EN 61010-1:2002, Sicherheitsbestimmungen für elektrische Mess-, Steuer-, Regel- und Laborgeräte ― Teil 1: Allgemeine Anforderungen (IEC 61010-1:2001); Deutsche Fassung EN 61010-1:2001. DIN EN ISO 13485, Qualitätssicherungssysteme — Medizinprodukte — Besondere Anforderungen für die Anwendung von EN ISO 9001 (Überarbeitung von EN 46001:1996) (Identisch mit ISO 13485:1996); Deutsche Fassung EN ISO 13485:2000. DIN EN ISO 14971, Medizinprodukte — Anwendung des Risikomanagements auf Medizinprodukte (ISO 14971:2000); Deutsche Fassung EN ISO 14971:2000.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
DIN EN ISO 17511, In-vitro-Diagnostika ― Messung von Größen in Proben biologischen Ursprungs ― Metrologische Rückführbarkeit von Werten, die Kalibratoren und Kontrollmaterialien zugeordnet sind (ISO 17511:2003); Deutsche Fassung EN ISO 17511:2003.
3
EN ISO 15197
EUROPÄISCHE NORM EUROPEAN STANDARD NORME EUROPÉENNE
Mai 2003
ICS 11.040.55
Deutsche Fassung
Testsysteme für die In-vitro-Diagnostik Anforderungen an Blutzuckermesssysteme zur Eigenanwendung beim Diabetes mellitus (ISO 15197:2003) In vitro diagnostic test systems — Requirements for blood-glucose monitoring systems for self-testing in managing diabetes mellitus (ISO 15197:2003)
Systèmes d’essais de diagnostic in vitro — Exigences relatives aux systèmes d’autosurveillance de la glycémie destinés à la prise en charge du diabète sucré (ISO 15197:2003)
Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 25. April 2003 angenommen. Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich. Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem ManagementZentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
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CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, der Slowakei, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn und dem Vereinigten Königreich.
EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION
Management-Zentrum: rue de Stassart, 36
© 2003 CEN
B-1050 Brüssel
Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
Ref. Nr. EN ISO 15197:2003 D
EN ISO 15197:2003 (D)
Vorwort Dieses Dokument EN ISO 15197:2003 wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 212 „Clinical laboratory testing and in vitro diagnostic test systems“ in Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitro-Diagnostika“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN gehalten wird. Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis November 2003, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis November 2003 zurückgezogen werden. Dieses Dokument wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die Europäische Kommission und die Europäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der EU-Richtlinien. Zum Zusammenhang mit EU-Richtlinien siehe informativen Anhang ZB, der Bestandteil dieses Dokumentes ist. Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn und Vereinigtes Königreich. Anerkennungsnotiz Der Text von ISO 15197:2003 wurde vom CEN als EN ISO 15197:2003 ohne irgendeine Abänderung genehmigt.
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ANMERKUNG
2
Normative Verweisungen auf Internationale Normen sind im normativen Anhang ZA aufgeführt.
EN ISO 15197:2003 (D)
Inhalt Seite
Vorwort................................................................................................................................................................ 2
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Einleitung............................................................................................................................................................ 4 1
Anwendungsbereich............................................................................................................................. 5
2
Normative Verweisungen ..................................................................................................................... 5
3
Begriffe................................................................................................................................................... 6
4 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6
Auslegung und Entwicklung ............................................................................................................. 10 Allgemeine Anforderungen................................................................................................................ 10 Sicherheit............................................................................................................................................. 10 Rückführbarkeit .................................................................................................................................. 10 Aspekte der Ergonomie und des Faktors Mensch .......................................................................... 11 Risikoanalyse ...................................................................................................................................... 11 Überprüfung durch den Anwender ................................................................................................... 12
5 5.1 5.2 5.3 5.4
Herstellerinformationen ..................................................................................................................... 12 Kennzeichnung des Blutglukosemessgerätes ................................................................................ 12 Gebrauchsanweisung für das Blutglukosemesssystem ................................................................ 12 Kennzeichnung des Reagenzsystems und des Kontrollmaterials................................................ 14 Gebrauchsanweisung für Reagenzien und Kontrollmaterial ......................................................... 14
6 6.1 6.2 6.3 6.4 6.5 6.6 6.7 6.8 6.9 6.10 6.11 6.12 6.13
Prüfung der Sicherheit und Zuverlässigkeit .................................................................................... 15 Allgemeine Anforderungen................................................................................................................ 15 Schutz gegen die Gefahr eines elektrischen Schlages .................................................................. 16 Schutz gegen mechanische Gefährdungen ..................................................................................... 16 Elektromagnetische Verträglichkeit.................................................................................................. 16 Beständigkeit gegen Wärme.............................................................................................................. 16 Beständigkeit gegen Feuchtigkeit und Flüssigkeiten..................................................................... 16 Schutz gegen freigesetzte Gase, Explosion und Implosion........................................................... 16 Bauteile von Messgeräten.................................................................................................................. 16 Leistungsprüfung ............................................................................................................................... 16 Mechanische Festigkeit gegen Schlag, Schwingungen und Aufprall........................................... 17 Temperaturexpositionsgrenzen des Gerätes................................................................................... 17 Verfahrensvorschrift für die Prüfung durch Beanspruchung durch Feuchtigkeit....................... 18 Prüfen von Lagerung und Anwendung der Reagenzien................................................................. 18
7 7.1 7.2 7.3 1.4
Bewertung der analytischen Leistung.............................................................................................. 18 Allgemeine Anforderungen................................................................................................................ 18 Bewertung der Präzision.................................................................................................................... 19 Bewertung der Systemgenauigkeit................................................................................................... 24 Akzeptable Mindestgenauigkeit ........................................................................................................ 29
8 8.1 8.2 8.3 8.4
Leistungsbewertung durch den Anwender...................................................................................... 31 Allgemeines......................................................................................................................................... 31 Erprobungsstellen .............................................................................................................................. 31 Anwenderbewertung .......................................................................................................................... 31 Bewertung der Gebrauchsanweisung .............................................................................................. 32
Anhang A (normativ) Zusätzliche Anforderungen an die elektromagnetische Verträglichkeit ............... 33 Anhang B (informativ) Rückführbarkeitskette............................................................................................... 35 Literaturhinweise ............................................................................................................................................. 36 Anhang ZA (informativ) Normative Verweisungen auf internationale Publikationen mit ihren entsprechenden europäischen Publikationen................................................................. 38 Anhang ZB (informativ) Abschnitte in dieser Europäischen Norm, die grundlegende Anforderungen oder andere Vorgaben von EU-Richtlinien betreffen........................................... 39
3
EN ISO 15197:2003 (D)
Einleitung Blutglukosemesssysteme sind In-vitro-Diagnostika, die vorwiegend von Personen benutzt werden, die an Diabetes mellitus leiden. Der Diabetes mellitus wird durch eine eingeschränkte oder völlig fehlende Insulinsekretion oder durch eine Insulinresistenz verursacht, die zu Blutglukosekonzentrationen außerhalb des Referenzbereiches führt. Daraus können sich akute und chronische Sekundärerkrankungen ergeben. Diese Internationale Norm ist für Blutglukosemesssysteme vorgesehen, die von Laien benutzt werden. Die Hauptziele bestehen darin, Anforderungen aufzustellen, die zu einer akzeptablen Leistung führen, und Verfahren festzulegen, mit denen die Übereinstimmung mit dieser Internationalen Norm nachgewiesen werden kann. Die Leistungskriterien für Blutglukosemesssysteme wurden entsprechend der Genauigkeit (Präzision und Richtigkeit) festgelegt, die für einzelne Glukosemesswerte erforderlich sind. Kriterien für die Systemgenauigkeit, in der In-vitro-Diagnostika (IVD) herstellenden Industrie auch als Kriterien für den Gesamtfehler bekannt (siehe NCCLS EP21-P, Literatur [35]), werden in dieser Internationalen Norm verwendet, weil einige der üblicherweise in Internationalen Normen verwendeten metrologischen Begriffe (z. B. Messunsicherheit) Laien nicht bekannt wären. Die Systemgenauigkeit, die durch die systematische Abweichung und die Messunsicherheit beeinträchtigt wird, beschreibt das Ausmaß der Übereinstimmung der mit einem Blutglukosemesssystem angezeigten Einzelergebnisse mit den wahren Glukosewerten, wenn das System wie vorgesehen durch Laien benutzt wird. Grundlage der Kriterien der Systemgenauigkeit sind drei Überlegungen (siehe Literaturhinweise [2] bis [21]): a)
die Wirksamkeit der gegenwärtigen Technik für die Überwachung von Patienten mit Diabetes mellitus, wie sie in klinischen Studien bei der Anwendung von Messgeräten nachgewiesen wurde, die dem neuesten technischen Stand entsprechen;
b)
Empfehlungen von Diabetesforschern wie auch bestehende Produktnormen und Richtlinien für die Zulassung (solcher Systeme);
c)
der technische Stand der aktuell zur Verfügung stehenden Technik, wie er durch die Leistung vorhandener, handelsüblicher Produkte nachgewiesen wird.
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Um zu Leistungsdaten zu kommen, mussten wünschenswerte Ziele gegen die Fähigkeiten der jetzt vorhandenen Systeme (dem aktuellen technischen Stand) und deren Wirksamkeit in klinischen Studien abgewogen werden. Es wurde entschieden, dass übermäßige Leistungsanforderungen die Hersteller dazu veranlassen würden, den Schwerpunkt von Konstruktionsverbesserungen auf die analytische Leistung zu Lasten anderer wichtiger Merkmale zu legen. Zum Beispiel kann die Untersuchungshäufigkeit bei diabetischen Patienten ebenso wichtig sein wie die Genauigkeit eines Einzelergebnisses, und eine erhöhte Bequemlichkeit der Glukose-Selbstüberwachung verbessert die Compliance der Patienten. Die Kriterien für Systemgenauigkeit legen die akzeptable Mindestleistung für Blutglukosemesssysteme für die Selbstüberwachung fest. Es sind weitere technische Fortschritte zu erwarten, die zu einer verbesserten Leistung von Glukosemessgeräten führen sollten. Solche Leistungsverbesserungen werden durch den Wettbewerb im Markt angetrieben, besonders im Hinblick auf die Verringerung der Abhängigkeit bei der Handhabung durch den Anwender. Diese Internationale Norm beschreibt nur Anforderungen an Blutglukosemesssysteme zur Eigenanwendung, einschließlich des Inhalts der vom Hersteller gelieferten Informationen. Allgemeine Anforderungen, die für alle In-vitro-Diagnostika gelten und in anderen Normen behandelt werden [z. B. ISO 13485 und ISO 14971], sind im gegebenen Fall durch Verweisung einbezogen. Obgleich diese Internationale Norm nicht für Messverfahren gilt, deren Ergebnisse auf einer Ordinalskala dargestellt werden (z. B. visuelle, halbquantitative Messverfahren), kann sie als Anleitung für die Entwicklung von Verfahren dienen, mit denen die Leistungsfähigkeit solcher Systeme bewertet wird.
4
EN ISO 15197:2003 (D)
1
Anwendungsbereich
Diese Internationale Norm legt Anforderungen an quantitative In-vitro-Messsysteme zur Blutglukosekontrolle, mit denen Glukosekonzentrationen in Kapillarblutproben gemessen werden, sowie Verfahren zur Überprüfung und Validierung der Leistungsfähigkeit durch die vorgesehenen Anwender fest. Diese Systeme sind für die Selbstüberwachung von Laien zur Kontrolle des Diabetes mellitus vorgesehen. Diese Internationale Norm gilt für die Hersteller solcher Systeme und für diejenigen sonstigen Organisationen (z. B. Zulassungsbehörden und Institutionen zur Bewertung der Normenübereinstimmung), die für die Beurteilung der Leistungsfähigkeit dieser Systeme verantwortlich sind. Diese Internationale Norm
beabsichtigt nicht, eine umfassende Einschätzung aller möglichen Faktoren, die die Leistungsfähigkeit dieser Systeme beeinflussen könnten, zu liefern;
gilt nicht für die Blutglukosebestimmung zur Diagnose des Diabetes mellitus;
behandelt nicht die medizinischen Aspekte der Führung des Diabetes-mellitus bei Patienten; und
gilt nicht für Messverfahren, bei denen die Ergebnisse auf einer Ordinalskala dargestellt werden (z. B. visuelle, halbquantitative Prüfverfahren).
2
Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen). EN 376, Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller von Reagenzien für in-vitro-diagnostische Untersuchungen zur Eigenanwendung. EN 13612, Leistungsbewertung von In-vitro-Diagnostika. EN 13640, Stabilitätsprüfung von In-vitro-Diagnostika. ISO 13485, Medical devices — Quality management systems — Requirements for regulatory purposes. ISO 14971, Medical devices — Application of risk management to medical devices.
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ISO 17511:2003, In vitro diagnostic medical devices — Measurement of quantities in biological samples — Metrological traceability of values assigned to calibrators and control materials. IEC 60068-2-64:1993, Environmental testing — Part 2: Test methods — Test Fh: Vibration, broad-band random (digital control) and guidance. IEC 61010-1:2001, Safety requirements for electrical equipment for measurement, control, and laboratory use — Part 1: General requirements. IEC 61010-2-101:2002, Safety requirements for electrical equipment for measurement, control, and laboratory use — Part 2-101: Particular requirements for in vitro diagnostic (IVD) medical equipment. IEC 61000-4-2, Electromagnetic compatibility (EMC) — Part 4-2: Testing and measurement techniques — Electrostatic discharge immunity test. IEC 61000-4-3, Electromagnetic compatibility (EMC) — Part 4-3: Testing and measurement techniques — Radiated, radio-frequency, electromagnetic field immunity test. IEC 61326, Electrical equipment for measurement, control, and laboratory use — EMC requirements.
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EN ISO 15197:2003 (D)
3
Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die folgenden Begriffe. 3.1 Genauigkeit das Ausmaß der Annäherung zwischen einem Ermittlungsergebnis und dem anerkannten Bezugswert [ISO 3534-1:1993] ANMERKUNG 1 Wird der Ausdruck „Genauigkeit“ auf eine Serie von Ermittlungsergebnissen angewendet, umfasst er eine Kombination von Zufallskomponenten sowie eine gemeinsame systematische Abweichung oder eine gemeinsame systematische Abweichungskomponente. ANMERKUNG 2
Zur Messung der Genauigkeit eines Blutglukosemesssystems siehe 3.24.
3.2 systematische Abweichungskomponente die Differenz zwischen dem Erwartungswert der Ermittlungsergebnisse und einem anerkannten Bezugswert [ISO 5725-1:1994] 3.3 Blutglukosemesssystem Messsystem, das aus einem transportablen Gerät und Reagenzien besteht und das für die In-vitro-Messung von Blutglukosekonzentrationen angewendet wird ANMERKUNG Blutglukosemesssysteme messen die Glukose in Kapillarblutproben, können aber die Ergebnisse entweder als Blutglukose oder Plasmaglukose angeben. Konzentrationsangaben in dieser Internationalen Norm beziehen sich auf die von dem System angegebene Art von Ergebnissen.
3.4 Blutglukosemessgerät Komponente eines Blutglukosemesssystems, die das Ergebnis einer chemischen Reaktion in die Glukosekonzentration der Probe umwandelt 3.5 Austauschbarkeit eines Materials die Eigenschaft eines Materials, die gleichen numerischen Beziehungen zwischen Messergebnissen aus einer gegebenen Serie von Messmethoden zu erbringen, die die gleiche Menge messen sollen, wie es die Erwartungswerte der Beziehungen sind, wenn die gleichen Verfahren auf andere einschlägige Materialtypen angewendet werden
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[ISO 15194:2002] ANMERKUNG Bei Referenzmaterialien, die zur Kalibrierung von Messverfahren für biologische Proben verwendet werden, gehört zu den „sonstigen einschlägigen Materialarten“ eine große Anzahl von Proben von gesunden und einschlägig erkrankten Personen.
3.6 Kontrollmaterial vom Hersteller zur Überprüfung der Leistungsmerkmale eines In-vitro-Diagnostikums vorgesehene Substanz bzw. Material oder Gegenstand [EN 375:2001] 3.7 vom Hersteller mit dem Medizinprodukt gelieferte Informationen (Herstellerinformationen) alle gedruckten, geschriebenen oder grafisch dargestellten Informationen, die an einem Medizinprodukt oder einem seiner Behälter oder Verpackungen angebracht oder ihm beigefügt sind, die sich auf die Identität, die
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EN ISO 15197:2003 (D)
technische Beschreibung und die Anwendung des Medizinprodukts beziehen, jedoch ausschließlich Versanddokumente und Werbematerial ANMERKUNG 1
Angepasst aus EN 1041:1998.
ANMERKUNG 2
In einigen Ländern werden die Herstellerinformationen als „Kennzeichnung“ bezeichnet.
3.8 Gebrauchsanweisung vom Hersteller mit einem In-vitro-Diagnostikum bereitgestellte Information, die Anweisungen für den sicheren und ordnungsgemäßen Gebrauch der Reagenzien oder für den sicheren und fachgerechten Betrieb, für die Wartung und das grundsätzliche Finden und Beseitigen von Störungen des Gerätes enthält ANMERKUNG 1
Angepasst aus EN 375:2001 und EN 591:2001.
ANMERKUNG 2 beschrieben.
Die Gebrauchsanweisung für In-vitro-Diagnostik-Reagenzien zur Eigenanwendung wird in EN 376
ANMERKUNG 3 beschrieben.
Die Gebrauchsanweisung für In-vitro-Diagnostik-Geräte zur Eigenanwendung wird in EN 592
ANMERKUNG 4 vorliegen.
Die Gebrauchsanweisung kann in Form von Packungsbeilagen und/oder Benutzerhandbüchern
3.9 Intermediärpräzision die Präzision unter Bedingungen, die zwischen Wiederholbedingungen und Vergleichsbedingungen liegen ANMERKUNG
Der Begriff der dazwischen liegenden Niveaus der Präzision wird in ISO 5725-3:1994 beschrieben.
3.10 Bedingungen der Intermediärpräzision Bedingungen, bei denen voneinander unabhängige Untersuchungsergebnisse mit dem gleichen Verfahren am gleichen Untersuchungsmaterial am gleichen Ort gewonnen werden, wo jedoch andere Variable wie Bearbeiter, Geräte, Kalibrierung, Umgebungsbedingungen und/oder Zeitabstände sich voneinander unterscheiden ANMERKUNG Sie sind dazu vorgesehen, die Präzision unter Bedingungen zu bestimmen, die zu der Vielfaltigkeit führen, die für die tatsächliche Anwendung repräsentativ sind. Die quantitativen Maße der Intermediärpräzision hängen von den festgelegten Bedingungen ab.
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3.11 Kennzeichnung gedruckte, geschriebene oder grafisch dargestellte Information auf einem Medizinprodukt oder seiner Umverpackung ANMERKUNG
Angepasst aus EN 375:2001.
3.12 Laie Person, die nicht über eine formelle Ausbildung auf einem bestimmten Gebiet oder in einem bestimmten Fachgebiet verfügt ANMERKUNG 1
Angepasst aus der in EN 376:2002 verwendeten Definition des „Laienanwenders“.
ANMERKUNG 2 Für die Anwendung dieser Internationalen Norm ist es ein Anwender eines Blutglukosemessgerätes, der über keine spezifischen medizinischen, wissenschaftlichen oder technischen Kenntnisse in Bezug auf die Blutglukosemessung verfügt.
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EN ISO 15197:2003 (D)
3.13 Charge ein oder mehrere Bestandteile oder komplette Reagenzien und/oder Geräte, die aus einem einzelnen Typ, Modell, Klasse, Größe, Bauweise oder Softwareversion bestehen, die unter grundlegend gleichen Bedingungen hergestellt wurden und die gleichartige Merkmale und gleiche Qualität innerhalb festgelegter Grenzen aufweisen sollen ANMERKUNG „lot“ bevorzugt.
In der Richtlinie 98/79/EG [Literatur 37] und in Europäischen Normen wird der Begriff „batch“ gegenüber
3.14 vom Hersteller gewähltes Messverfahren Messverfahren, das mit Hilfe eines oder mehrerer primärer oder sekundärer Kalibriermaterialien kalibriert und für seine vorgesehene Verwendung validiert wurde ANMERKUNG ISO 17511:2003, 4.2.2f), zeigt das vom Hersteller gewählte Messverfahren in der Kette der Rückführbarkeit.
3.15 ständiges Messverfahren des Herstellers Messverfahren, das mit Hilfe eines oder mehrerer der Arbeits-Kalibriermaterialien des Herstellers oder höher wertiger Typen von Kalibriermaterialien kalibriert und für seine vorgesehene Verwendung validiert wurde ANMERKUNG ISO 17511:2003, 4.2.2 h), zeigt das ständige Messverfahren des Herstellers in der Kette der Rückführbarkeit.
3.16 Packungsbeilage Gebrauchsanweisung und sonstige Informationen zum Reagenzsystem oder zum Kontrollmaterial, die sich innerhalb der Packung befinden, aber nicht an der Verpackung angebracht sind 3.17 gepacktes Zellvolumen die Volumenfraktion der Erythrozyten im Blut ANMERKUNG 1 Angegeben entweder als Dezimalfraktion (SI) oder als Prozentsatz (konventionell). SI-Einheiten (l/l) sind dabei einbezogen. ANMERKUNG 2 Manchmal als „Hämatokritwert“ bezeichnet nach dem Gerät, das ursprünglich verwendet wurde, um das gepackte Zellvolumen abzuschätzen.
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3.18 Präzision das Ausmaß der gegenseitigen Annäherung zwischen unabhängigen Ermittlungsergebnissen, die unter festgelegten Bedingungen gewonnen wurden [ISO 3534-1:1993] ANMERKUNG 1 Der Grad der Präzision wird numerisch durch die statistischen Maße der Messungenauigkeiten wie Standardabweichung und Variationskoeffizient angegeben, die in einem umgekehrten Verhältnis zur Präzision stehen. Die quantitativen Maße der Präzision hängen von den festgelegten Bedingungen ab. ANMERKUNG 2 Die Präzision eines gegebenen Messverfahrens wird entsprechend den festgelegten Bedingungen der Präzision unterteilt. Spezialfälle der Präzision unter bestimmten Bedingungen sind Wiederholpräzision (3.20) und Vergleichpräzision (3.22).
3.19 Reagenzsystem Teil des In-vitro-Diagnostikums, der mittels chemischer oder elektrochemischer Reaktionen ein Signal erzeugt, mit dem der Analyt (z. B. Glukose) in einer Probe nachgewiesen und seine Konzentration bestimmt werden kann
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EN ISO 15197:2003 (D)
3.20 Wiederholpräzision Präzision unter Wiederholbedingungen [ISO 3534-1:1993] 3.21 Wiederholbedingungen Bedingungen, bei denen voneinander unabhängige Untersuchungsergebnisse mit dem gleichen Verfahren an identischem Untersuchungsmaterial im gleichen Laboratorium durch den gleichen Bearbeiter mit den gleichen Geräten innerhalb kurzer Zeitabstände gewonnen werden [ISO 3534-1:1993] ANMERKUNG 1 Es handelt sich um im Wesentlichen unveränderte Bedingungen, die dazu vorgesehen sind, Bedingungen darzustellen, die zu minimalen Abweichungen der Untersuchungsergebnisse führen. ANMERKUNG 2 Für die Anwendung dieser Internationalen Norm sollte „Laboratorien“ als „Untersuchungsorte“ ausgelegt werden.
3.22 Vergleichpräzision Präzision unter Vergleichbedingungen [ISO 3534-1:1993] 3.23 Vergleichbedingungen Bedingungen, bei denen Untersuchungsergebnisse mit dem gleichen Verfahren an identischem Untersuchungsmaterial in unterschiedlichen Laboratorien durch unterschiedliche Bearbeiter mit unterschiedlichen Geräten gewonnen werden [ISO 3534-1:1993] ANMERKUNG 1 Es handelt sich um vollständig veränderte Bedingungen, die dazu vorgesehen sind, Bedingungen darzustellen, die zu maximalen Abweichungen der Untersuchungsergebnisse führen. ANMERKUNG 2 Für die Anwendung dieser Internationalen Norm sollte „Laboratorien“ als „Untersuchungsorte“ ausgelegt werden.
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3.24 Systemgenauigkeit das Ausmaß der gegenseitigen Annäherung zwischen einer Reihe repräsentativer Untersuchungsergebnisse aus einem Messsystem und ihren jeweiligen Bezugswerten ANMERKUNG 1 Der Begriff der Genauigkeit schließt, wenn er auf eine Reihe von Untersuchungsergebnissen angewendet wird, eine Kombination der Unsicherheit aufgrund von Zufallskomponenten und eines gemeinsamen systematischen Fehlers oder der systematischen Abweichungskomponente ein. [VIM:1993] ANMERKUNG 2 Bezugswerte werden durch ein Messverfahren zugeordnet, das auf ein Referenz-Messverfahren höherer Ordnung rückführbar ist. ANMERKUNG 3 Die Systemgenauigkeit kann als der Bereich angegeben werden, in dem 95 % der Differenzen liegen, die zwischen den Ergebnissen mit dem zu bewertenden System und ihren Bezugswerten liegen. Dieser Bereich schließt auch die Messunsicherheit aus dem Messverfahren ein, das zur Zuordnung der Bezugswerte verwendet wurde.
3.25 Rückführbarkeit Eigenschaft eines Messergebnisses oder des Wertes eines Normals, durch eine ununterbrochene Kette von Vergleichsmessungen mit angegebenen Messunsicherheiten auf festgelegte Referenzmaterialien, im Allgemeinen internationale oder nationale Normale, bezogen zu sein [VIM:1993, 6.10]
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3.26 Richtigkeit das Ausmaß der Annäherung zwischen dem Mittelwert aus einer großen Serie von Ermittlungsergebnissen und einem anerkannten Bezugswert [ISO 3534-1:1993] ANMERKUNG Das Richtigkeitsmaß wird üblicherweise ausgedrückt mittels einer systematischen Abweichungskomponente (Bias) (3.2).
3.27 Typprüfung Prüfung einer oder mehrerer Proben eines Gerätes (oder von Geräteteilen) einer bestimmten Auslegung zum Nachweis, dass Auslegung und Herstellung eine oder mehrere Anforderungen der anwendbaren Norm erfüllen ANMERKUNG 1 erforderlich.
Eine Probenahme nach statistischen Gesichtspunkten ist bei Geräten zur Blutglukosemessung nicht
ANMERKUNG 2
Angepasst aus IEC 61326.
3.28 Codierung des Blutglukosemesssystems durch den Anwender in der Gebrauchsanweisung beschriebenes Verfahren, bei dem der Anwender eine Nummer eingibt, einen Codestreifen oder Codechip einführt usw., so dass das Messsystem annehmbare Leistungskriterien erreicht
4 4.1
Auslegung und Entwicklung Allgemeine Anforderungen
Es gelten die in ISO 13485 festgelegten Anforderungen. ANMERKUNG Die Abschnitte 6, 7.2 und 7.3 beschreiben Tätigkeiten zur Verifizierung, die dazu vorgesehen sind, die Sicherheit zu schaffen, dass das System in der Lage ist, seine Spezifikationen hinsichtlich Präzision, Richtigkeit, Sicherheit und Zuverlässigkeit zu erfüllen. Abschnitt 8 beschreibt Tätigkeiten zur Validierung der Auslegung, die dazu vorgesehen sind, die Sicherheit zu schaffen, dass die Systemgenauigkeit die Bedürfnisse der Anwender erfüllt.
4.2
Sicherheit
Es gelten die in IEC 61010-1 und IEC 61010-2-101 festgelegten Anforderungen.
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4.3
Rückführbarkeit
Für das Kalibrierverfahren des Herstellers gelten die in ISO 17511 festgelegten Anforderungen. ANMERKUNG 1 Mit dem vom Hersteller gewählten Messverfahren oder dem ständigen Messverfahren des Herstellers kann Glukose entweder in Blut- oder in Plasmaproben quantitativ bestimmt werden. Bei Verwendung von Plasmaproben darf das Blutglukosemesssystem die Ergebnisse als Äquivalentwerte der Plasmaglukose angeben, auch wenn die mit dem Blutglukosemesssystem quantitativ untersuchten Proben Blut sind. ANMERKUNG 2 Die Rückführbarkeitskette sollte so wenige Schritte wie durchführbar enthalten, um eine kombinierte Unsicherheit auf ein Mindestmaß herabzusetzen. ANMERKUNG 3 Eine Rückführbarkeitskette für ein typisches in der Fabrik kalibriertes Blutglukosemesssystem wird in Anhang B dargestellt. Dieses Beispiel soll nicht die einzige Möglichkeit einer geeigneten Rückführbarkeitskette darstellen.
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EN ISO 15197:2003 (D)
4.4
Aspekte der Ergonomie und des Faktors Mensch
Bei der Auslegung des Blutglukosemesssystems müssen die folgenden ergonomischen Gesichtspunkte und relevanten Aspekte des Faktors Mensch berücksichtigt werden: a)
Bedienungsfreundlichkeit;
b)
Wartungsfreundlichkeit;
c)
Verschleißfestigkeit unter den typischerweise auftretenden Anwendungsbedingungen;
d)
Lesbarkeit der Messergebnisse;
e)
eindeutige Hinweise für den Anwender, z. B. „niedriger Batterieladezustand“ oder „niedriges Messergebnis“ ist besser als einfach „niedrig“.
ANMERKUNG 1 Zur Selbstmessung vorgesehene Blutglukosemesssysteme können durch Laien mit unterschiedlichen körperlichen und geistigen Fähigkeiten angewendet werden. ANMERKUNG 2 Diese Systeme werden oft durch die Anwender transportiert; die dann durchgeführten Messungen unterliegen einer Vielzahl von Einflussfaktoren. ANMERKUNG 3 Es wird nicht erwartet, dass ein einziges Blutglukosemesssystem die Bedürfnisse aller potenziellen Anwender oder Situationen erfüllt.
4.5
Risikoanalyse
Es gelten die in ISO 14971 festgelegten Anforderungen. Der Hersteller muss über die Annehmbarkeit potenzieller Risiken auf der Grundlage seiner Kenntnis über Faktoren entscheiden, die Folgendes einschließen, aber nicht auf diese beschränkt sind: a)
vorgesehener Gebrauch des Produkts;
b)
Fertigkeiten und Einschränkungen der Anwender;
c)
Schutz vor unbeabsichtigter Änderung wesentlicher Einstellungen (z. B. angezeigte Einheiten des Messwertes); oder
d)
Einfluss von störenden Substanzen.
ANMERKUNG 1 finden.
Richtlinien für die Bewertung potenziell störender Substanzen sind in NCCLS EP7-A [Literatur 31] zu
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Bei der Durchführung der Risikoanalyse muss der Hersteller Folgendes bewerten: e)
die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Fehlers (z. B. unzureichendes Probenvolumen oder unkorrektes Einsetzen des Prüfstreifens);
f)
die Wahrscheinlichkeit, dass das System einen Fehler nicht entdeckt; und
g)
die Folgen eines nicht entdeckten Fehlers.
ANMERKUNG 2
In dieser Internationalen Norm sind keine Risiko- oder Akzeptanzniveaus festgelegt.
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EN ISO 15197:2003 (D)
4.6
Überprüfung durch den Anwender
Die Auslegung des Blutglukosemesssystems muss dem Anwender folgende Überprüfungen ermöglichen: a)
das ordnungsgemäße Funktionieren des Blutglukosemesssystems (d. h. Systemkontrolle); und
b)
die ordnungsgemäße Durchführung der Messung einschließlich der Reihenfolge aller Einzelschritte.
ANMERKUNG Die Überprüfung sollte zum Zeitpunkt der Anwendung vorgenommen werden. „Zum Zeitpunkt der Anwendung“ heißt vor, während oder unmittelbar nach der Durchführung der Messung. Falls möglich, sollte die Überprüfung durch den Anwender in den eigentlichen Messvorgang eingeschlossen sein.
Die Anwenderüberprüfung muss eindeutige Informationen liefern.
5 5.1
Herstellerinformationen Kennzeichnung des Blutglukosemessgerätes
Die Kennzeichnung des Blutglukosemessgerätes muss mindestens folgende Angaben enthalten: a)
Name oder Firmenname und Adresse des Herstellers;
b)
Produktname oder Bezeichnung (ein Etikett mit dieser Angabe muss fest am Gerät angebracht sein);
c)
den vorgesehenen Zweck des Gerätes (eine Angabe, dass es sich um ein In-vitro-Diagnostikum zur Eigenanwendung handelt, muss ebenso enthalten sein wie die Information über das mit ihm zu verwendende Reagenzsystem);
d)
Chargen- oder Seriennummer auf einem fest am Gerät angebrachten Etikett;
e)
Vorschriften für Lagerung und Handhabung, wenn zutreffend;
f)
einen Hinweis auf das Benutzerhandbuch oder die Gebrauchsanweisung.
Die Informationen sollten, wo dies zweckmäßig ist, in Form von Symbolen gegeben werden. Die Symbole müssen den geltenden Vorschriften und Internationalen Normen entsprechen. Alle Symbole müssen in der mit dem Blutglukosemessgerät gelieferten Dokumentation beschrieben sein.
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5.2
Gebrauchsanweisung für das Blutglukosemesssystem
Die Gebrauchsanweisung muss klar und knapp und in einer einfachen Wortwahl, die für einen Laien leicht verständlich ist, dargestellt sein. Die Informationen müssen gut gegliedert und leicht lesbar sein. Die Schrift muss groß sein (z. B. Courier 12 Punkt) und der Inhalt muss für Personen ohne wissenschaftliche oder technische Kenntnisse leicht verständlich sein. Wo dies angebracht ist, müssen Symbole und Illustrationen verwendet werden. Die Gebrauchsanweisung muss klar angeben, was zu tun ist, wenn die Überprüfung ein ungültiges Ergebnis anzeigt. Es ist (sind) die Sprache(n) des Landes anzuwenden, in dem das Blutglukosemesssystem vertrieben wird. Zusätzliche Sprachen sind freigestellt. Folgende Angaben müssen enthalten sein: a)
12
Name oder Firmenname und Adresse des Herstellers; im gegebenen Fall Name und Adresse der Vertriebsfirma (in der Europäischen Union wird durch die Richtlinie 98/79/EG [Literatur 37] Name und Adresse des „Bevollmächtigten Vertreters“ gefordert, wenn der Hersteller seinen Sitz nicht in der Europäischen Union hat), und wie Hilfe erreicht werden kann;
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b)
Name oder Bezeichnung des Produkts;
c)
vorgesehener Zweck des Gerätes;
d)
das Prinzip des Verfahrens;
e)
die Messverfahren und/oder die Kalibriermaterialien (die Rückführbarkeit auf ein Referenz-Messverfahren und/oder Referenzmaterial höherer Ordnung sollte, falls zutreffend, angegeben sein), die vom Hersteller zur Festlegung und Bewertung der Leistungsmerkmale verwendet wurden;
f)
die Art der vom Hersteller für die Kalibrierung verwendeten Proben, z. B. Blut oder Plasma;
g)
das geeignete anzuwendende Reagenzsystem;
h)
die Durchführung der Blutglukosebestimmung, einschließlich
der Reihenfolge von Codierung (z. B. Eingabe einer Nummer, eines Codestreifens, Codechips usw.), Messung und Überprüfung und die jeweils erforderlichen Zeitabstände dazwischen;
der Reihenfolge der Schritte zur Vorbereitung des Gerätes auf die Messung, zur Durchführung der Messung (einschließlich Menge und empfohlenen Aussehens der Messprobe) und zur Wartung des Gerätes nach der Messung;
der vom Gerät angezeigten Maßeinheiten, z. B. mmol/l oder mg/dl;
der Angabe, ob die angezeigten Messeinheiten sich auf Blut oder Plasma beziehen;
des Hinweises, was zu tun ist, wenn das Gerät einen Fehler meldet.
i)
die Umgebungsbedingungen (z. B. Bereich der Temperatur und der relativen Luftfeuchte), unter denen das System angewendet werden muss;
j)
das genaue Vorgehen, das der Anwender befolgen muss, um das Gerät einzustellen, falls erforderlich;
k)
das genaue Vorgehen bei der Kontrolle durch den Anwender, einschließlich der Angabe des geeigneten Kontrollmaterials, das verwendet werden muss, um die einwandfreie Funktion des Blutglukosemesssystems sicherzustellen, und Hinweise darauf, was zu tun ist, wenn Kontrollergebnisse nicht akzeptabel sind;
l)
die Art der zu verwendenden Probe, besondere Bedingungen für die Probengewinnung und Probenvorbehandlung;
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m) Vorsichtsmaßnahmen gegen das Risiko von Infektionen infolge vorherigen Gebrauchs des Gerätes; n)
falls zutreffend, Vorsichtsmaßnahmen, die hinsichtlich elektrostatischer Entladung, Magnetfeldern und sonstiger elektrischer Bedingungen als auch des Einwirkens von Temperatur, Luftfeuchte und sonstigen Umweltbedingungen zu treffen sind (siehe IEC 61010-2-101:2002, Abschnitt 5);
o)
Beschreibung und Erklärung aller Symbole, die auf Kennzeichnungen und in der Gebrauchsanweisung verwendet werden;
p)
Handlungsanweisungen, die der Anwender aufgrund des Ergebnisses vorzunehmen hat, einschließlich:
Verweis auf die durch einen Arzt und/oder anderes qualifiziertes medizinisches Personal gegebenen Anweisungen und einen Warnhinweis, dass aufgrund des Ergebnisses von diesen Anweisungen nicht abgewichen werden darf, ohne vorher den behandelnden Arzt oder anderes qualifiziertes medizinisches Personal zu konsultieren;
Hinweis, was zu tun ist, wenn das Ergebnis dem Anwender fraglich erscheint;
Angaben, wie das Messsystem den Anwender auf Ergebnisse aufmerksam macht, die außerhalb des „Messbereiches“ liegen (z. B. Fehlermeldungen, elektronische Markierung der Ergebnisse).
q)
im gegebenen Fall Angaben über die sichere Entsorgung des Systems und seiner Bestandteile;
r)
Jahr und Monat der Ausgabe der Gebrauchsanweisung und/oder die Überarbeitungsnummer.
13
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5.3
Kennzeichnung des Reagenzsystems und des Kontrollmaterials
Das Reagenzsystem und das Kontrollmaterial muss in seiner Identität durch eine oder mehrere Kennzeichnungen nachgewiesen sein. Es gelten die in EN 376 festgelegten Anforderungen. Darüber hinaus müssen folgende Angaben in der Kennzeichnung (den Kennzeichnungen) enthalten sein: a)
Angabe des Zeitraums (Monate und/oder Tage), innerhalb dessen das Reagenz nach dem erstmaligen Öffnen des Behälters verwendet werden sollte;
b)
Hinweis auf die Gebrauchsanweisung;
c)
das Blutglukosemessgerät, das mit diesen Reagenzien zu verwenden ist.
Die Kennzeichnung sollte Warnhinweise zum alleinigen Gebrauch des Reagenzsystems mit dem festgelegten Blutglukosemessgerät enthalten sowie für die Entsorgung des Reagenzsystems nach seiner Verwendung, so dass zuverlässige Messergebnisse und eine gefahrlose Entsorgung der Reagenzien sichergestellt sind. Es ist (sind) die Sprache(n) des Landes anzuwenden, in dem die Reagenzien und Kontrollmaterialien vertrieben werden; zusätzliche Sprachen sind freigestellt.
5.4
Gebrauchsanweisung für Reagenzien und Kontrollmaterial
Es gelten die in EN 376 festgelegten Anforderungen.
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Darüber hinaus müssen folgende Angaben enthalten sein: a)
Hinweis, wie Hilfe vom Hersteller und/oder Vertreiber zu erhalten ist;
b)
das spezielle Blutglukosemessgerät, das mit dem Reagenzsystem und dem Kontrollmaterial zu verwenden ist;
c)
die Lagerungsbedingungen (z. B. Temperatur, Luftfeuchte, Lichtempfindlichkeit und andere Umgebungsfaktoren) (ein Warnhinweis, dass der Deckel des Behälter dicht verschlossen sein muss, damit Reagenzstreifen oder Sensoren luftdicht aufbewahrt werden, sollte in die Gebrauchsanweisung für Reagenzien einbezogen werden);
d)
das Messintervall, das die höchsten und niedrigsten Konzentrationsgrenzen angibt, innerhalb derer quantitative Ergebnisse der Blutglukose angezeigt werden können;
e)
die Leistungsmerkmale (die sich auf die Systemgenauigkeit beziehen, beruhen auf den Ergebnissen der Leistungsbewertung nach Abschnitt 7), sie sollten so formuliert sein, dass die vorgesehenen Anwender sie ohne Schwierigkeiten verstehen. Die Leistung der Systemgenauigkeit (siehe 7.4.2) muss durch den Hersteller wie folgt angegeben werden:
f)
14
für Glukosekonzentrationen < 4,2 mmol/l (75 mg/dl) der Prozentsatz der Ergebnisse, die innerhalb von ± 0,28 mmol/l, ± 0,56 mmol/l und ± 0,83 mmol/l (± 5 mg/dl, ± 10 mg/dl und ± 15 mg/dl) in Bezug auf die Bezugswerte liegen;
für Glukosekonzentrationen ≥ 4,2 mmol/l (75 mg/dl) der Prozentsatz der Ergebnisse, die innerhalb von ± 5 %, ± 10 %, ± 15 % und ± 20 % in Bezug auf die Bezugswerte liegen;
alle störenden Substanzen oder Probeneigenschaften (z. B. Hämolyse, Ikterus, Lipämie) und alle physiologischen Bedingungen (z. B. Veränderungen der peripheren Durchblutung), von denen bekannt ist, dass sie die Genauigkeit der Ergebnisse beeinträchtigen;
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g)
das zur Bewertung der Leistungsmerkmale des Systems angewendete Messverfahren und eine Beschreibung seiner Rückführbarkeit auf ein Referenzverfahren der Glukosebestimmung oder ein Referenzmaterial höherer Ordnung;
h)
der Referenzbereich der Glukosekonzentration im Kapillarblut bei Nichtdiabetikern und den für die Kalibrierung verwendeten Probentyp (z. B. Blut oder Plasma);
i)
Vorgehensweise bei der Messung, einschließlich
j)
Reihenfolge der Schritte zur Vorbereitung des Reagenzsystems und zur Durchführung der Messung;
zeitlicher Abfolge zwischen den einzelnen Schritten, falls erforderlich;
das genaue Vorgehen bei der Kontrolle und die zu verwendenden Kontrollmaterialien, um sicherzustellen, dass das Blutglukosemesssystem innerhalb seiner festgelegten Leistungsmerkmale arbeitet.
Es ist (sind) die Sprache(n) des Landes anzuwenden, in dem die Reagenzien und Kontrollmaterialien vertrieben werden; zusätzliche Sprachen sind freigestellt. Die erforderlichen Angaben hinsichtlich Reagenzien und/oder Kontrollmaterialien können in der Gebrauchsanweisung für das Gerät oder System enthalten sein, wenn der Hersteller des Gerätes oder Systems derselbe ist wie für die Reagenzien. Falls sich diese Angaben ändern, sollten die Kennzeichnungen der Reagenzien genutzt werden, um den Anwender zu informieren, und die veränderte Angabe muss in die Gebrauchsanweisung für das Reagenzsystem aufgenommen werden.
6
Prüfung der Sicherheit und Zuverlässigkeit
6.1 6.1.1
Allgemeine Anforderungen Verfahrensvorschrift
Der Versuchsaufbau, die Verfahren der Datenausarbeitung und die Akzeptanzkriterien sind in einer Verfahrensvorschrift zu beschreiben. In der Verfahrensvorschrift müssen die Anzahl der Messgeräte, der Reagenzeinheiten und die Anzahl der Wiederholungsmessungen je Messgerät festgelegt sein. Für Leistungsprüfungen muss die Verfahrensvorschrift eine statistische Begründung enthalten.
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Die festgelegten Prüfanforderungen sind Mindestanforderungen. ANMERKUNG 1
Die in 6.9 bis 6.12 beschriebenen Prüfungen sind Leistungsprüfungen.
ANMERKUNG 2
Die in 6.2 bis 6.8 beschriebenen Prüfungen sind Typprüfungen.
6.1.2
Messgeräte und Reagenzsysteme
Die Messgeräte und Reagenzsysteme müssen für die Routineproduktion repräsentativ sein. Für Leistungsprüfungen sind bei jeder Prüfung mindestens zehn Messgeräte zu verwenden. Für Typprüfungen sollten bei jeder Prüfung drei Messgeräte verwendet werden.
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6.1.3
Akzeptanzkriterien
Die Akzeptanzkriterien für die systematische Abweichungskomponente (Bias) und die Wiederholpräzision bei den Leistungsprüfungen nach 6.10 bis 6.13 sollten aus den Kriterien für die Systemgenauigkeit nach 7.4 abgeleitet werden. Die Begründung muss in der Verfahrensvorschrift dokumentiert sein. Das Blutglukosemesssystem muss die in jeder Prüfvorschrift festgelegten Akzeptanzkriterien bestanden haben. Alternativ muss das System ausfallen und darf keinen numerischen Glukosewert anzeigen. Die Versager beim Bestehen der Akzeptanzkriterien müssen untersucht werden.
6.2
Schutz gegen die Gefahr eines elektrischen Schlages
Es gelten die Anforderungen nach IEC 61010-1:2001, Abschnitt 6.
6.3
Schutz gegen mechanische Gefährdungen
Es gelten die Anforderungen nach IEC 61010-1:2001, Abschnitt 7.
6.4
Elektromagnetische Verträglichkeit
Es gelten die Anforderungen nach IEC 61326. Zusätzlich gelten die in Anhang A festgelegten Anforderungen.
6.5
Beständigkeit gegen Wärme
Es gelten die Anforderungen nach IEC 61010-1:2001, Abschnitt 10.
6.6
Beständigkeit gegen Feuchtigkeit und Flüssigkeiten
Es gelten die Anforderungen nach IEC 61010-1:2001, 11.1, 11.2 und 11.3.
6.7
Schutz gegen freigesetzte Gase, Explosion und Implosion
Es gelten die Anforderungen nach IEC 61010-1:2001, 13.1 und 13.2.2.
6.8
Bauteile von Messgeräten
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Es gelten die Anforderungen nach IEC 61010-1:2001, 14.1, 14.4, 14.5 und 14.6.
6.9
Leistungsprüfung
Die Leistungsprüfung ist vor und nach jeder Bestimmung der mechanischen Festigkeit gegen Schlag, Schwingungen und Aufprall (siehe 6.10) und des Schutzes gegen Temperaturen und Feuchtigkeit (siehe 6.11 und 6.12) durchzuführen. Grundlage der Kriterien für Bestehen oder Nichtbestehen müssen die Auswirkungen der Belastung auf die systematische Abweichungskomponente (Bias) des Systems und die Wieder holpräzision sein. Vor jeder Leistungsprüfung muss das Blutglukosemessgerät auf (23 ± 2) °C angeglichen werden. Für die Leistungsprüfungen sollte das vom Hersteller empfohlene Kontrollmaterial oder ein geeignetes Alternativmaterial verwendet werden.
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EN ISO 15197:2003 (D)
Es kann schwierig sein, Abweichungen den einzelnen Komponenten Probe; Reagenzsystem oder Messgerät zuzuordnen. Bei der Anlage der Prüfungen und der Entwicklung von Akzeptanzkriterien sollte dies berücksichtigt werden. Zum Nachweis, dass die Leistung des Messsystems nicht beeinträchtigt worden ist, darf ein Prüfstreifen, der als Simulation eines Reagenzstreifens nach der Reaktion mit Glukose dient, oder eine andere ähnliche Alternative zur Analyse des vom Hersteller empfohlenen Kontrollmaterials verwendet werden. Die Untersuchungsproben sind in der in der Verfahrensvorschrift festgelegten Reihenfolge quantitativ zu untersuchen. Vor und nach jeder Belastung sind die mittlere Glukosekonzentration und die Wiederholpräzision zu berechnen und die Differenz ist mit den Akzeptanzkriterien zu vergleichen. a)
mittlere Glukosekonzentration: die Differenz zwischen der mittleren Glukosekonzentration nach und der vor der Belastung ist zu berechnen und mit den Akzeptanzkriterien für die systematische Abweichungskomponente zu vergleichen.
b)
Wiederholpräzision: die Quadratwurzel der Differenz zwischen der Varianz der Wiederholpräzision nach und der vor der Belastung ist zu berechnen und mit den Akzeptanzkriterien für die Wiederholpräzision zu vergleichen.
6.10 Mechanische Festigkeit gegen Schlag, Schwingungen und Aufprall 6.10.1 Verfahrensvorschrift für die Schwingungsprüfung Es wird die in 6.9 beschriebene Leistungsprüfung durchgeführt. Es wird die Schwingungsprüfung nach den Festlegungen in IEC 60068-2-64:1993, 8.3, durchgeführt. Nach Abschluss der vollständigen Schwingungsprüfung wird die Leistungsprüfung wiederholt. Es gelten die in IEC 60068-2-64:1993, 8.3, festgelegten Anforderungen. 6.10.2 Verfahrensvorschrift für die Fallprüfung Zur Beurteilung der Beständigkeit gegen Fall wird die in 6.9 beschriebene Leistungsprüfung durchgeführt. Es wird die Fallprüfung nach den Festlegungen in IEC 61010-1:2001, 8.2, durchgeführt. Nach Abschluss der vollständigen Fallprüfung wird die Leistungsprüfung wiederholt.
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Es gelten die in IEC 61010-1:2001, 8.2, festgelegten Anforderungen.
6.11 Temperaturexpositionsgrenzen des Gerätes 6.11.1 Verfahrensvorschrift für die Prüfung bei hohen Temperaturen Es wird die in 6.9 beschriebene Leistungsprüfung durchgeführt. Jedes Messgerät wird in eine dicht verschlossene Klimakammer mit regelbarer Innentemperatur gestellt. Die Temperatur wird auf (50 ± 2) °C erhöht und das Gerät für die Dauer von 8 h bei dieser Temperatur in der dicht verschlossenen Kammer stehen gelassen. Das Messgerät wird aus der Klimakammer entnommen. Nachdem sich das Gerät auf eine Temperatur von (23 ± 2) °C abgekühlt hat, wird die Leistungsprüfung wiederholt.
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EN ISO 15197:2003 (D)
Für solche Systeme, bei denen das Reagenzsystem ein integraler Bestandteil des Messgerätes ist und nicht aus dem Gerät entfernt werden kann, ist die Exposition gegenüber hohen Temperaturen auf die vom Hersteller festgelegten Anwendungsbedingungen zu beschränken. 6.11.2 Verfahrensvorschrift für die Prüfung bei niedrigen Temperaturen Es wird die in 6.9 beschriebene Leistungsprüfung durchgeführt. Das Messgerät wird in eine dicht verschlossene Klimakammer mit regelbarer Innentemperatur gestellt. Die Temperatur wird auf – (20 ± 2) °C abgesenkt und das Gerät für die Dauer von 8 h bei dieser Temperatur in der dicht verschlossenen Kammer stehen gelassen. Das Messgerät wird aus der Klimakammer entnommen. Nachdem sich das Gerät auf eine Temperatur von (23 ± 2) °C erwärmt hat, wird die Leistungsprüfung wiederholt. Für solche Systeme, bei denen das Reagenzsystem ein integraler Bestandteil des Messgerätes ist und nicht aus dem Gerät entfernt werden kann, ist die Exposition gegenüber niedrigen Temperaturen auf die vom Hersteller festgelegten Anwendungsbedingungen zu beschränken.
6.12 Verfahrensvorschrift für die Prüfung durch Beanspruchung durch Feuchtigkeit Es wird die in 6.9 beschriebene Leistungsprüfung durchgeführt. Das Messgerät wird in eine Feuchtekammer gestellt. Die relative Luftfeuchte wird auf einen Wert von (93 ± 3) % ohne Kondensation und eine Temperatur von (32 ± 2) °C stabilisiert. Das Messgerät verbleibt für die Dauer von 48 h in der Feuchtekammer. Das Messgerät wird aus der Kammer entnommen und klimatisiert, bis es für 15 min eine Temperatur von (23 ± 2) °C und eine relative Feuchte von ≤ 60 % erreicht hat, und die Leistungsprüfung wird wiederholt.
6.13 Prüfen von Lagerung und Anwendung der Reagenzien Die Hersteller müssen die Bedingungen für die Lagerung und Anwendung des Reagenzsystems und des Kontrollmaterials festlegen und validieren.
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Es gelten die in EN 13640 festgelegten Anforderungen.
7 7.1
Bewertung der analytischen Leistung Allgemeine Anforderungen
Die Bewertung der analytischen Leistung muss als Bestandteil des Designkontrollsystems des Herstellers durchgeführt werden. Es gelten die in ISO 13485 festgelegten Anforderungen. Die Leistungsbewertungen sind nach einer schriftlich abgefassten Verfahrensvorschrift durchzuführen. In der Verfahrensvorschrift müssen die Einzelheiten der Versuche, die Verfahren der Datenverarbeitung und die Akzeptanzkriterien festgelegt werden.
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EN ISO 15197:2003 (D)
In der Verfahrensvorschrift müssen die statistische Versuchsplanung einschließlich der Anzahl der Messgeräte, der Reagenzieneinheiten und der Doppelbestimmungsproben sowie die Akzeptanzkriterien begründet werden. Alle Bestandteile des Systems einschließlich Messgeräte, Reagenzsystem und Zubehör müssen für das zum Verkauf bestimmte Produkt repräsentativ sein. Vor der Prüfung muss das Blutglukosemesssystem nach den Anweisungen des Herstellers (z. B. durch Kodierung, Chips) eingestellt werden. Zwischen Wiederholungsmessungen dürfen keine Einstellungen vorgenommen werden, außer wenn in den Anweisungen des Herstellers eine Einstellung vor jeder Messung festgelegt ist. Vor jeder Erprobung müssen die vom Hersteller empfohlenen Kontrollverfahren durchgeführt werden. ANMERKUNG 1 Die Untersuchungen in 7.2 und 7.3 sind Tätigkeiten zur Verifizierung des Designs, die sicherstellen sollen, dass das Produkt in der Lage ist, die Spezifikationen hinsichtlich Präzision und Richtigkeit zu erfüllen. Die Untersuchungen in Abschnitt 8 sind zur Validierung des Designs, um sicherzustellen, dass das Produkt die Anforderungen der Anwender erfüllt. ANMERKUNG 2
7.2
Die Art der für jede Bewertung erforderlichen Proben ist festgelegt.
Bewertung der Präzision
7.2.1
Allgemeines
Die Wiederholpräzision und die Intermediärpräzision müssen gegenüber Leistungskriterien bewertet werden, die aus den Kriterien der Systemgenauigkeit nach 7.3 abgeleitet werden. Die Akzeptanzkriterien müssen in der Verfahrensvorschrift dokumentiert sein. Bei der Bewertung multipler Faktoren ist die Varianzanalyse das bevorzugt anzuwendende statistische Verfahren. ANMERKUNG 1 Zu allgemeinen Prinzipien hinsichtlich der Bewertung der Präzision eines Messverfahrens wird auf ISO 5725-1 [Literatur 22] verwiesen. ANMERKUNG 2 Die Versuche können so angelegt werden, dass die Auswirkungen solcher Faktoren wie unterschiedliche Chargen, unterschiedliche Probenmaterialien, verschiedene Bearbeiter oder andere Variable (z. B. Temperatur, Luftfeuchte) bewertet werden.
7.2.2
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7.2.2.1
Bewertung der Wiederholpräzision Allgemeines
Die Wiederholpräzision ist bei fünf Glukosekonzentrationen zu bewerten, die sich über den Messbereich verteilen. Die Wiederholpräzision ist innerhalb eines kurzen Zeitraums zu bestimmen, der je Messgerät nicht einen Tag überschreiten darf; dies mit dem gleichen Anwender, dem gleichen Messgerät und der gleichen Reagenziencharge. Der Versuch muss so angelegt sein, dass die Auswirkungen der Instabilität der Glukose in der Probe auf ein Mindestmaß herabgesetzt werden. Die Untersuchung darf mit einer einzigen Charge und/oder einem einzigen Anwender durchgeführt werden, wenn durch die Daten nachgewiesen wurde, dass die Wiederholpräzision des Systems nicht von bestimmten Reagenzienchargen und/oder Anwendern abhängt. Andernfalls muss der Versuch so angelegt werden, dass die Abhängigkeit der Wiederholpräzision von diesen Faktoren bewertet wird. ANMERKUNG Zu einer Anleitung zur Bestimmung der Wiederholpräzision eines Messverfahrens wird auf ISO 5725-2 [Literatur 23] verwiesen.
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7.2.2.2
Proben
Die Bewertung der Wiederholpräzision ist mit Blutproben durchzuführen. Das bevorzugte Probenmaterial dafür ist venöses Blut. Die Proben sind aus menschlichem venösem Blut herzustellen, das in Probenröhrchen abgenommen wurde, die ein in der Gebrauchsanweisung festgelegtes Antikoagulans enthalten. Das gepackte Zellvolumen (Hämatokritwert) muss zwischen 0,35 l/l und 0,50 l/l (35 % bis 50 %) liegen. Es sind fünf Proben zu verwenden, deren Glukosekonzentration in den in Tabelle 1 festgelegten Bereichen liegt. Die Glukosekonzentration jeder Probe muss unter Verwendung des Blutglukosemesssystems bestimmt werden. Die Glukosekonzentration in Proben von Venenblut darf durch Anreicherung der Probe mit einer Lösung von Glukose in 0,9%iger Kochsalzlösung eingestellt werden. Durch die Verdünnung sollte die Probenmatrix nicht wesentlich verändert werden. Angereicherte Proben sollten vor der Verwendung mindestens 15 min stehen gelassen werden, um eine vollständige Mutarotation und das Gleichgewicht zwischen den Enantiomeren D und L zu ermöglichen. Um die Glykolyse auf ein Mindestmaß herabzusetzen, darf die Probe mit einer ausreichenden Menge einer Hemmsubstanz versetzt werden, die die Glukosemessungen nicht stört (z. B. Maleinimid, Fluorid oder Monoiodacetat) und den Empfehlungen des Herstellers entspricht. Um niedrigere Glukosekonzentrationen zu erzielen, dürfen mit einem Antikoagulans versetzte Blutproben altern, bis die Glukose auf das gewünschte Niveau abgenommen hat. Tabelle 1 — Glukosekonzentrationsbereiche für die Bewertung der Wiederholpräzision Bereich
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7.2.2.3
Glukosekonzentration mmol/l
mg/dl
1
1,7 bis 2,8
30 bis 50
2
2,9 bis 6,1
51 bis 110
3
6,2 bis 8,3
111 bis 150
4
8,4 bis 13,9
151 bis 250
5
14,0 bis 22,2
251 bis 400
Reagenzsystem
Für die Prüfung sind mindestens 500 Einheiten des Reagenzsystems aus mindestens zehn Röhrchen oder Packungen erforderlich. 7.2.2.4
Messgeräte
Für die Bewertung der Wiederholpräzision des Blutglukosemesssystems sind mindestens zehn Messgeräte auszuwählen. 7.2.2.5
Erprobungsverfahren
Das folgende Verfahren stellt den Mindestversuchsaufbau zur Untersuchung der Wiederholpräzision dar. Es sind zehn Messungen je Messgerät an Proben aus jedem der in Tabelle 1 angegebenen Glukosekonzentrationsbereiche erforderlich.
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ANMERKUNG Das Verfahren darf abgewandelt werden, um mehrfache Reagenzienchargen und/oder Anwender zu berücksichtigen.
Die Proben sind auf eine Temperatur von (23 ± 5) °C anzugleichen und während der Versuche innerhalb von ± 2 °C von der Ausgangstemperatur zu halten. Die Proben sind vorsichtig, aber gründlich durch Umwenden zu durchmischen, bevor jede Probenmenge für die Messung entnommen wird, Die Einheiten des Reagenzsystems müssen für jedes Messgerät aus demselben Röhrchen bzw. derselben Packung entnommen werden. a)
Jedem Messgerät wird ein Röhrchen bzw. eine Packung des Reagenzsystems zugeordnet.
b)
Eine Einheit des Reagenzsystems wird aus dem Röhrchen bzw. der Packung entnommen und die Probe aufgetragen. Das Ergebnis wird protokolliert. Zum Simulieren der Routineanwendung darf eine Einmal-Transferpipette (d. h. keine wiederholt zu verwendende Messpipette) verwendet werden. Die Transferpipette muss Probenvolumina abgeben können, die in dem vom Hersteller empfohlenen Bereich liegen.
c)
Schritt b) wird unter Verwendung des gleichen Messgerätes weitere neunmal wiederholt.
d)
Unter Verwendung der gleichen Probe werden die Schritte b) und c) mit jedem der verbliebenen neun Messgeräte und Reagenzienröhrchen bzw. -packungen wiederholt. Das Ergebnis sind insgesamt zehn Messungen je Probe und Messgerät.
e)
Mit der nächsten Probe werden die Schritte a) bis d) wiederholt.
f)
Für jedes Messgerät werden der Mittelwert, die Standardabweichung und der Variationskoeffizient (Vk) aus den zehn Messungen berechnet.
g)
Es werden der Gesamtmittelwert, die gepoolte Varianz, die gepoolte Standardabweichung (mit einem Vertrauensbereich von 95 %) und der gepoolte Variationskoeffizient (Vk) berechnet.
ANMERKUNG
Die Standardabweichung und der Variationskoeffizient (Vk) sind Maße für die Wiederholpräzision.
Der Versuch darf so angelegt werden, dass die Standardabweichung der Wiederholpräzision wie auch andere Varianzkomponenten durch Varianzanalyse erzielt werden anstelle der Durchführung der Schritte f) und g).
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Jeder Probe müssen unmittelbar vor der ersten und unmittelbar nach der letzten Messung mit dem Blutglukosemesssystem aliquote Mengen für eine Mehrfachbestimmung (mindestens Doppelbestimmung) nach dem vom Hersteller gewählten oder seinem ständigen Messverfahren entnommen werden. Zeigen diese Ergebnisse eine Drift auf der Grundlage der vorher festgelegten Stabilitätskriterien [z. B. eine Differenz von > 4 % bei einer Glukosekonzentration > 5,5 mmol/l (100 mg/dl) oder eine Differenz von > 0,22 mmol/l (4 mg/dl) bei einer Glukosekonzentration ≤ 5,5 mmol/l (100 mg/dl) zwischen den ersten und letzten Ergebnissen], dürfen die Ergebnisse dieser Probe nicht verwendet werden, und alle Messungen für diese Probe müssen wiederholt werden. 7.2.3 7.2.3.1
Untersuchung der Intermediärpräzision Allgemeines
Die Intermediärpräzision ist bei drei Glukosekonzentrationen zu bewerten. Die Bewertung muss so angelegt werden, dass die Präzision unter Normalbedingungen bestimmt wird, d. h. für einen einzelnen Anwender über mehrere Tage mit dem gleichen Messgerät und der gleichen Charge des Reagenzsystems.
21
EN ISO 15197:2003 (D)
Die Bewertung muss mit einer Mehrzahl von Messgeräten und unterschiedlichen Anwendern über mindestens zehn Tage durchgeführt werden. Die Bewertung darf an einer einzigen Charge durchgeführt werden, wenn durch die Daten nachgewiesen ist, dass die Intermediärpräzision (einschließlich der Wiederholpräzision) nicht von der Reagenziencharge abhängig ist. Andernfalls sollten mehrere Chargen verwendet werden und der Versuch muss so angelegt sein, dass die Schwankungen von Charge zu Charge bewertet werden. ANMERKUNG verwiesen.
7.2.3.2
Zu einer Anleitung zur Bestimmung der Intermediärpräzision eines Messverfahrens wird auf ISO 5725-3
Proben
Die Bewertung der Intermediärpräzision ist mit Kontrollmaterialien durchzuführen. Die bevorzugten Proben sind die vom Hersteller gelieferten Kontrollmaterialien. Alternative Kontrollmaterialien dürfen verwendet werden, wenn sie durch den Hersteller des Blutglukosemesssystems für die Verwendung anerkannt sind. Die Kontrollmaterialien sind nach der Gebrauchsanweisung vorzubereiten. Die Stabilität der Proben über den Bewertungszeitraum muss validiert sein. Es sind drei Proben aus jedem der in Tabelle 2 angegebenen Glukosekonzentrationsbereiche erforderlich. Die Glukosekonzentration jeder Probe muss unter Verwendung des Blutglukosemesssystems bestimmt werden. Tabelle 2 — Glukosekonzentrationsbereiche für die Bewertung der Intermediärpräzision Bereich
7.2.3.3
Glukosekonzentration mmol/l
mg/dl
1
1,7 bis 2,8
30 bis 50
2
5,3 bis 8,0
96 bis 144
3
15,5 bis 23,3
280 bis 420
Reagenzsystem
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Eine Charge oder ein Teil einer Charge ist zu untersuchen. Ist keine vollständige Charge verfügbar, muss der Anteil und der Status des Materials aufgezeichnet werden. Für die Prüfung sind 300 Einheiten des Reagenzsystems aus mindestens zehn Röhrchen oder Packungen erforderlich. Wenn mehrere Chargen verwendet werden, muss der Versuch so angelegt sein, dass alle Ergebnisse eines einzelnen Messgerätes unter Verwendung der gleichen Charge des Reagenzsystems gewonnen werden. 7.2.3.4
Messgeräte
Für die Bewertung der Intermediärpräzision des Blutglukosemesssystems sind mindestens zehn Messgeräte auszuwählen.
22
EN ISO 15197:2003 (D)
7.2.3.5
Untersuchungsverfahren
Das folgende Verfahren stellt den Mindestversuchsaufbau zur Bewertung der Intermediärpräzision über mehrere Tage dar. Es ist für jedes von zehn Messgeräten eine Messung je Tag an einer Probe aus jedem der in Tabelle 2 angegebenen Glukosekonzentrationsbereiche über 10 Tage erforderlich. Das Verfahren darf abgewandelt werden, um mehrfache Reagenzienchargen zu berücksichtigen. Die Einheiten des Reagenzsystems müssen für jede Probe aus demselben Röhrchen bzw. derselben Packung entnommen werden. a)
Jedem Messgerät wird ein Röhrchen bzw. eine Packung des Reagenzsystems zugeordnet.
b)
Eine Einheit des Reagenzsystems wird aus jedem Röhrchen bzw. der Packung entnommen und die Probe aufgetragen. Das Ergebnis wird protokolliert. Zum Simulieren der Routineanwendung darf eine Einmal-Transferpipette (d. h. keine wiederholt zu verwendende Messpipette) verwendet werden. Die Transferpipette muss Probenvolumina abgeben können, die in dem vom Hersteller empfohlenen Bereich liegen.
c)
Schritt b) wird für jede Probe wiederholt.
d)
Schritt b) und c) wird einmal täglich mit jedem der verbliebenen neun Messgeräte und Reagenzienröhrchen oder -packungen über insgesamt zehn Tage wiederholt. Während des gesamten Bewertungszeitraums wird für jedes Messgerät das gleiche Reagenzienröhrchen/packung verwendet.
e)
Für jedes Messgerät werden der Mittelwert, die Standardabweichung und der Variationskoeffizient (Vk) aus den zehn Messungen berechnet.
f)
Es werden der Gesamtmittelwert, die gepoolte Standardabweichung (mit einem Vertrauensbereich von 95 %) und der gepoolte Variationskoeffizient (Vk) berechnet. Die Standardabweichung und der Variationskoeffizient (Vk) sind Maße für die Intermediärpräzision eines einzelnen Systems über mehrere Tage.
Wenn in die Bewertung mehrere Chargen und/oder Anwender einbezogen wurden, können die Abweichungen zwischen den Chargen und zwischen den Anwendern ebenso wie die Intermediärpräzision innerhalb der einzelnen Messgeräte bestimmt werden. 7.2.4
Datenanalyse und Ergebnisdarstellung für die Wiederholpräzision und die Intermediärpräzision
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Die mittlere Standardabweichung und der Variationskoeffizient (Vk) für die Wiederholpräzision und die Intermediärpräzision sind unter Anwendung dokumentierter statistischer Verfahren zu berechnen. Das bevorzugte Verfahren für die Berechnung der Intermediärpräzision ist die Varianzanalyse. Folgende Angaben sind zu berichten: a)
die Glukosekonzentration jeder Probe;
b)
der Mittelwert der ermittelten Glukosewerte für jede Probe;
c)
die Standardabweichung der Wiederholpräzision (mit einem Vertrauensbereich von 95 %) und der Variationskoeffizient (Vk) für jede Glukosekonzentration größer als 4,2 mmol/l (75 mg/dl) und die Standardabweichung (mit einem Vertrauensbereich von 95 %) für jede Glukosekonzentration kleiner als 4,2 mmol/l (75 mg/dl);
d)
die Standardabweichung der Intermediärpräzision (mit einem Vertrauensbereich von 95 %) und der Variationskoeffizient (Vk) für jede Glukosekonzentration größer als 4,2 mmol/l (75 mg/dl) und die Standardabweichung (mit einem Vertrauensbereich von 95 %) für jede Glukosekonzentration kleiner als 4,2 mmol/l (75 mg/dl);
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e)
die Übersicht über die Ausreißer (eine Anleitung zur Feststellung von Ausreißern ist in ISO 5725-2:1994 [Literatur 23] und in NCCLS EP5-A [Literatur 30] zu finden), die festgestellt und aus der statistischen Analyse ausgeschlossen wurden, einschließlich des Verfahrens der Feststellung und der Ergebnisse der Untersuchung;
f)
Verweise auf die Verfahren der statistischen Analyse.
7.3
Bewertung der Systemgenauigkeit
7.3.1 7.3.1.1
Anforderungen Allgemeines
Die Systemgenauigkeit ist bei mindestens 100 unterschiedlichen Personen über mindestens zehn Tage zu bewerten. Die Auswertung ist unter tatsächlichen Anwendungsbedingungen durchzuführen, so dass die Auswirkungen des systematischen Fehlers (systematische Abweichungskomponente) und der Zufallsfehler (Ungenauigkeit), die bei einzelnen Anwendern auftreten, einbezogen werden. Die Einzelmessergebnisse mit dem Blutglukosemesssystem sind mit den Bezugswerten der Glukosekonzentration zu vergleichen, die nach dem Messverfahren des Herstellers (d. h. seinem gewählten oder ständigen Messverfahren oder nach einem anderen validierten Messverfahren, für das nachgewiesen wurde, dass es gleichwertige Ergebnisse erbringt) bestimmt wurden. Für die Zuordnung der Bezugswerte darf ein Routineverfahren der Glukosebestimmung (z. B. in einem Krankenhauslaboratorium oder einem ambulanten Laboratorium) verwendet werden, das durch Vergleich mit dem gewählten oder ständigen Messverfahren des Herstellers auf Präzision und Richtigkeit validiert worden ist. Eine ins Einzelne gehende Beschreibung des zur Bestimmung der Bezugswerte verwendeten Messverfahrens, einschließlich seiner Rückführbarkeit und/oder Gleichwertigkeit, muss in der Verfahrensvorschrift dokumentiert sein. 7.3.1.2
Proben
Die Bewertung der Systemgenauigkeit ist mindestens an 100 frischen Kapillarblutproben durchzuführen, bei der jede ein ausreichendes Volumen aufweist, um mit zwei unterschiedlichen Messgeräten untersucht zu werden und mindestens als Doppelbestimmung nach dem Messverfahren des Herstellers.
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Ausschlusskriterien wie das gepackte Zellvolumen (Hämatokritwert) müssen auf der Gebrauchsanweisung des Herstellers basieren. Die Kapillarblutproben sind durch Hautpunktion, z. B. einen Stich in den Finger, zu entnehmen und nach der Gebrauchsanweisung vorzubereiten und zu verarbeiteten, einschließlich einer Probenvorbehandlung, falls erforderlich. Es sollten Probenbehälter verwendet werden, die für die Aufnahme von Kapillarblut bestimmt sind. In einigen Fällen kann eine zweite Hautpunktion notwendig sein, um genügend Probenvolumen zur vollständigen Durchführung der Prüfung zu gewinnen. Es kann schwierig sein, eine ausreichende Anzahl frischer Kapillarblutproben mit sehr niedrigen und sehr hohen Glukosekonzentrationen zu gewinnen. In diesen Fällen dürfen diese durch veränderte Kapillarblutproben, in denen die Glukosekonzentration erhöht oder verringert wurde, ersetzt werden (siehe unten). Die Verteilung der Glukosekonzentrationen muss Tabelle 3 entsprechen. Die Glukosekonzentrationen müssen mittels des Blutglukosemesssystems bestimmt werden. Wenn eine Kategorie belegt ist, dürfen keine weiteren Proben zu dieser hinzugefügt werden.
24
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Tabelle 3 — Glukosekonzentrationen der Proben für die Bewertung der Systemgenauigkeit Prozentualer Anteil der Proben
Glukosekonzentrationen mmol/l
mg/dl
5
< 2,8
< 50
15
≥2,8 bis 4,3
≥50 bis 80
20
>4,3 bis 6,7
>80 bis 120
30
>6,7 bis 11,1
>120 bis 200
15
>11,1 bis 16,6
>200 bis 300
10
>16,6 bis 22,2
>300 bis 400
5
> 22,2
> 400
Für Glukosekonzentrationen von 2,8 mmol/l bis 22,2 mmol/l (50 mg/dl bis 400 mg/dl) dürfen nur unveränderte Kapillarblutproben verwendet werden. Falls es erforderlich ist, dürfen die Glukosekonzentrationen wie folgt eingestellt werden, um ausreichend Proben in den niedrigsten und höchsten Konzentrationsbereichen zu gewinnen.
Zur Gewinnung zusätzlicher Proben mit Glukosewerten < 2,8 mmol/l (< 50 mg/dl) sollten die Kapillarblutproben mit einem geeigneten Antikoagulans versetzt und inkubiert werden, um eine Glykolyse der Glukose zu ermöglichen. Die Bedingungen um Proben zu gewinnen, welche mit dem System kompatibel sind (z. B. ohne Hämolyse), müssen vom Hersteller festgelegt werden.
Zur Gewinnung zusätzlicher Proben mit Glukosewerten > 22,2 mmol/l (> 400 mg/dl) sollten die Kapillarblutproben mit einem geeigneten Antikoagulans versetzt und dann mit Glukose angereichert werden.
Die Austauschbarkeit der eingestellten Proben mit dem zu bewertenden System muss verifiziert werden.
Jeder Probe müssen unmittelbar vor der ersten und unmittelbar nach der letzten Messung mit dem Blutglukosemesssystem aliquote Mengen für eine Doppelbestimmung nach dem Messverfahren des Herstellers entnommen werden. Wenn dieses Messverfahren nicht für Blutproben geeignet ist und in ihm kein Verfahren zur Entfernung der Zellen festgelegt ist, sind die aliquoten Mengen der Probe 10 min bei 1 000 g unmittelbar nach ihrer Entnahme zu zentrifugieren, um Plasma zu gewinnen. 7.3.1.3
Reagenzsystem
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Eine Charge oder ein Teil einer Charge der Einheiten des Reagenzsystems ist zu untersuchen. Ist keine vollständige Charge verfügbar, muss der Anteil und der Status des Materials aufgezeichnet werden. Es müssen mindestens 200 Einheiten der Reagenzsysteme aus mindestens zehn Röhrchen oder Packungen verwendet werden. Zusätzliche Einheiten aus der gleichen Charge müssen für eventuell erforderliche zusätzliche Bestimmungen verfügbar sen. Die Bewertung darf an einer einzigen Charge des Reagenzsystems durchgeführt werden, wenn durch Daten nachgewiesen ist, dass die Schwankungen von Charge zu Charge nur eine weniger bedeutende Ursache der Gesamtabweichungen sind. Andernfalls müssen mehrere Reagenzienchargen in das System der Bewertung der Systemgenauigkeit einbezogen werden. 7.3.1.4
Messgeräte
Es kann erforderlich sein, je Untersuchungsperson mehr als ein Messgerät zu verwenden, um den Zeitabstand zwischen Doppelbestimmungen auf ein Mindestmaß herabzusetzen. Beim Verfahren nach 7.3.2 wird davon ausgegangen, dass pro Untersuchungsperson zwei unterschiedliche Messgeräte verwendet werden.
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Wenn mehr als zwei Messgeräte verwendet werden, müssen die Geräte während des Untersuchungsablaufs einer Rotation unterzogen werden, so dass mit jedem Messgerät eine gleiche Anzahl von Proben untersucht wird. ANMERKUNG Die Erhöhung der Anzahl der Messgeräte in der Untersuchung verringert den spezifischen Einfluss jedes Messgerätes (systematische Abweichungskomponente), kann aber die Variabilität infolge der Auswirkungen von einem Messgerät zu anderen erhöhen (Intermediärpräzision).
Wenn verschiedene Personen das gleiche Messgerät verwenden, kann es erforderlich sein, die Messgeräte zu reinigen, um eine Übertragung im Blut vorhandener pathogener Keime zu verhindern. Es wird empfohlen, dass die Hersteller ein geeignetes Reinigungsverfahren validieren und die Angaben über die Reinigung in das Benutzerhandbuch aufnehmen. 7.3.1.5
Umgebung
Die Messungen mit dem Blutglukosemesssystem müssen bei einer Temperatur von (23 ± 5) °C durchgeführt werden. Die Untersuchung der Kapillarblutproben mit dem Blutglukosemesssystem sollte vorzugsweise in einer Diabetesambulanz oder einer Krankenhauseinrichtung erfolgen. Der Temperaturbereich von 10 °C deckt die Umgebungstemperaturen ab, die typischerweise in solchen Einrichtungen vorkommen. 7.3.2
Untersuchungsverfahren
Das folgende Verfahren stellt den Mindestversuchsaufbau zur Bewertung der Systemgenauigkeit dar. Es sind mindestens 100 Versuchspersonen mit Glukosekonzentrationen erforderlich, die den in Tabelle 3 festgelegten Messbereich einschließen. Das Verfahren darf abgewandelt werden, um mehrfache Reagenzienchargen zu berücksichtigen. Die Einheiten des Reagenzsystems sind für jede Probe aus dem gleichen Röhrchen/Packung zu entnehmen.
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Bei jeder Probe sind die Arbeitsschritte a) bis f) durchzuführen. a)
Die Röhrchen oder Packungen werden nummeriert (z. B. von 1 bis 10).
b)
Mittels Hautpunktion wird eine frische Kapillarblutprobe entnommen.
c)
Eine aliquote Menge der Probe wird für die für eine Mehrfachbestimmung, mindestens eine Doppelbestimmung, nach dem Messverfahren des Herstellers entnommen. Wenn das Messverfahren des Herstellers für Plasmaproben bestimmt ist, ist bei jeder Probe das Verfahren der Plasmaherstellung (z. B. Zentrifugieren für 10 min bei 1 000 g zur Entfernung der Zellen) durchzuführen.
d)
Zwei Einheiten des Reagenzsystems werden dem Röhrchen bzw. der Packung Nummer 1 entnommen, und mittels zweier verschiedener Messgeräte wird die Glukosekonzentration in der Probe bestimmt. Die Proben sind auf das Reagenzsystem auf die gleiche Weise aufzutragen, wie es in der Gebrauchsanweisung des Herstellers beschrieben ist (z. B. unmittelbar von der Hautpunktion des Patienten).Wenn wie in 7.3.1 beschriebene eingestellte Proben verwendet werden, müssen sie direkt auf eine Weise aufgetragen werden, die das in der Gebrauchsanweisung des Herstellers festgelegte Verfahren simuliert, unter Berücksichtigung möglicher Einflüsse wie der Probentemperatur. Die Reagenzienröhrchen oder -packungen müssen nach je zehn Untersuchungspersonen ausgetauscht werden, damit sichergestellt wird, dass Einheiten des Reagenzsystems aus allen Röhrchen bei der Bewertung verwendet werden. Die Ergebnisse sind aufzuzeichnen.
e)
26
Schritt c) wird wiederholt, um ein zweites Ergebnis nach dem Messverfahren des Herstellers zu gewinnen.
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f)
Die Ergebnisse aus dem Messverfahren des Herstellers werden ausgewertet, um die Probenstabilität zu verifizieren. Zeigen diese Ergebnisse eine Drift auf der Grundlage der vorbestimmten Stabilitätskriterien [z. B. eine Differenz > 4 % bei einer Glukosekonzentration > 5,5 mmol/l (100 mg/dl) oder von > 0,22 mmol/l (4 mg/dl) bei einer Glukosekonzentration ≤ 5,5 mmol/l (100 mg/dl) zwischen den ersten und letzten Ergebnissen], dürfen die Ergebnisse dieser Person nicht in die Bewertung einbezogen werden. Die verworfene Probe muss durch eine andere Probe im gleichen Glukosekonzentrationsbereich ersetzt werden. Die Kriterien für die Drift sollten auf der Intermediärpräzision des Messverfahrens beruhen. Sind die Kriterien zu eng, werden Proben unnötigerweise ausgeschieden. Sind sie zu weit gefasst, steigt die offenbare Unsicherheit des Messverfahrens übermäßig an.
g)
Von der nächsten Versuchsperson wird eine Probe entnommen, und die Schritte b) bis f) werden wiederholt.
7.3.3 7.3.3.1
Datenanalyse und Ergebnisdarstellung für die Systemgenauigkeit Allgemeines
Die Ergebnisse sind mittels eines der weiter unten beschriebenen Verfahren graphisch darzustellen und zu analysieren. Folgende Punkte müssen angegeben werden: a)
Gesamtzahl der untersuchten Proben;
b)
Glukosekonzentrationsbereiche;
c)
grafische Darstellung der Daten;
d)
Zusammenfassung der statistischen Parameter mit Vertrauensbereichen;
e)
die Übersicht über die Ausreißer (eine Anleitung zur Feststellung von Ausreißern ist in ISO 5725-2:1994 [Literatur 23] und in NCCLS EP5-A [Literatur 30] zu finden), die festgestellt und aus der statistischen Analyse ausgeschlossen wurden, einschließlich des Verfahrens der Feststellung und der Ergebnisse der Untersuchung; Die Daten der Ausreißer müssen nicht aus dem Datensatz zur Bestimmung der akzeptablen Mindestgenauigkeit (7.4.1) ausgeschlossen werden, sollten aber aus der Berechnung der parametrischen Statistiken ausgeschlossen werden, um eine Verzerrung der Tendenzen des Zentralwertes und der Streuung zu verhindern. Die als Ausreißer identifizierten Daten sollten in der Graphik mit einem unterschiedlichen Symbol gekennzeichnet werden.
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f)
Verweisungen auf die Verfahren der statistischen Analyse.
Wenn die Befunde des Blutglukosemesssystems in Einheiten für eine andersartige Probenmatrix (z. B. Plasma) angegeben werden, muss der Hersteller den Anwendern auf Anforderung Einzelheiten für die Umrechnung und unterstützende Validierungsdaten zur Verfügung stellen. 7.3.3.2
Analyse der Systemgenauigkeit
Die Differenz zwischen den Einzelergebnissen des Blutglukosemesssystems und dem Mittelwert der Bezugswerte ist als abhängige Variable darzustellen. Der Mittelwert der Bezugswerte ist als unabhängige Variable darzustellen. Das graphische Auftragen von Differenzen ist der empfohlene Ansatz zur Darstellung der Systemgenauigkeit, da die statistischen Anforderungen gering sind und der prozentuale Anteil von Daten, die den Kriterien der Systemgenauigkeit entsprechen, ebenso wie die Abschätzung der systematischen Abweichung (Bias), leicht berechnet werden kann. Siehe NCCLS EP9-A2 [Literatur 32] oder Bland und Altman [Literatur 34].
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ANMERKUNG Die graphische Darstellung der prozentualen Abweichung über geringe Konzentrationen ist üblicherweise nicht für die graphische Beurteilung der Systemgenauigkeit geeignet. BEISPIEL Eine graphische Darstellung der Ergebnisse aus der Bewertung eines Blutglukosemesssystems ist in Bild 1 dargestellt. Die beiden fetten Linien repräsentieren die Akzeptanzkriterien aus 7.4.
Bild 1 — Grafische Darstellung der Systemgenauigkeit 7.3.3.3
Regressionsanalyse
Die Einzelergebnisse des Blutglukosemesssystems sind als abhängige Variable darzustellen und der Mittelwert der Bezugswerte aus den Doppelbestimmungen als unabhängige Variable. Für die x- und die y-Achse sind identische Messskalen und Bereiche anzuwenden.
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Steigung und Ordinatenabschnitt sind mittels eines geeigneten Regressionsanalyseverfahrens zu berechnen. Der Schätzwert der Abweichung (Standardfehler) (Sy, x) sollte bei Verwendung der linearen Regression angegeben werden. Die Regressionsgerade und die Identitätsgerade (y = x) sind in das Diagramm einzubeziehen. ANMERKUNG 1 Die Regressionsanalyse hängt von den Daten ab, die bestimmte statistische Voraussetzungen erfüllen. Zur Bewertung von Regressionsverfahren für Methodenvergleichsstudien siehe Linnett [Literatur 33] oder Stöckl [Literatur 36]. ANMERKUNG 2 Die systematische Abweichungskomponente kann aus der Regressionsgleichung bei ausgewählten Glukosekonzentrationen berechnet werden (z. B. bei Konzentrationen, die einer ärztlichen Entscheidung bedürfen). Siehe NCCLS EP9-A2 [Literatur 32]. BEISPIEL Ein Regressionsdiagramm aus der Bewertung eines Blutglukosemesssystems ist nachfolgend dargestellt. Die beiden äußeren Linien repräsentieren die Akzeptanzkriterien aus 7.4. Die Regressionsgerade und die Identitätsgerade überlagern sich.
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Bild 2 — Regressionsdiagramm
7.4
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7.4.1
Akzeptable Mindestgenauigkeit Anforderung an die Systemgenauigkeit
Folgende Mindestgenauigkeit der Ergebnisse muss durch ein Blutglukosemesssystem erbracht werden. Fünfundneunzig Prozent (95 %) der einzelnen Glukosemesswerte müssen bei Glukosekonzentrationen < 4,2 mmol/l (< 75 mg/dl) innerhalb ± 0,83 mmol/l (15 mg/dl) enthalten, in Bezug auf die Ergebnisse, die mit dem Messverfahren des Herstellers erhalten werden, und bei Glukosekonzentrationen ≥ 4,2 mmol/l (≥ 75 mg/dl) innerhalb von ± 20 %. ANMERKUNG 1 Grundlage der Kriterien der akzeptablen Mindestgenauigkeit sind die medizinischen Anforderungen an die Glukosebestimmung. Zu zusätzlichen Informationen siehe die Einleitung. ANMERKUNG 2 Die Kriterien gelten für Bewertungen der Systemgenauigkeit, bei denen die Anwender eine angemessene Einweisung erhalten haben, das Gerät ordnungsgemäß gewartet worden ist und die erforderlichen Einstellund Kontrollmaßnahmen nach der Gebrauchsanweisung des Herstellers durchgeführt worden sind.
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7.4.2
Darstellung der Daten
Die Ergebnisse sind getrennt für die Glukosekonzentrationsbereiche < 4,2 mmol/l (< 75 mg/dl) und ≥ 4,2 mmol/l (≥ 75 mg/dl) anzugeben, da unterschiedliche Kriterien zur Anwendung kommen. a)
Für Glukosekonzentrationen < 4,2 mmol/l (75 mg/dl) sind die Ergebnisse als Prozentanteil der Werte anzugeben, die in die folgenden Bereiche fallen: ± 0,28 mmol/l (± 5 mg/dl), ± 0,56 mmol/l (± 10 mg/dl) und ± 0,83 mmol/l (± 15 mg/dl);
b)
Für Glukosekonzentrationen ≥ 4,2 mmol/l (75 mg/dl) sind die Ergebnisse als Prozentanteil der Werte anzugeben, die in die folgenden Bereiche fallen: ± 5 %, ± 10 %, ± 15 % und ± 20 %.
Die Ergebnisse sind für jeden Konzentrationsbereich in einer Tabelle darzustellen. Die nachstehenden Tabellen 4 und 5 zeigen das empfohlene Format. BEISPIEL Tabelle 4 und 5 verdeutlichen die Darstellung der Bewertungsergebnisse, die in 7.3.3.2 und 7.3.3.3 beschrieben sind und bei denen bei 100 Versuchspersonen 200 Ergebnisse erhalten wurden. Die zur Bestimmung der Akzeptanz verwendeten Daten und Kriterien sind kursiv dargestellt.
Tabelle 4 — Beispiel der Darstellung der Ergebnisse für die Systemgenauigkeit bei der Glukosekonzentration < 4,2 mmol/l (75 mg/dl) Innerhalb ± 0,28 mmol/l (Innerhalb ± 5 mg/dl)
Innerhalb ± 0,56 mmol/l (Innerhalb ± 10 mg/dl)
Innerhalb ± 0,83 mmol/l (Innerhalb ± 15 mg/dl)
18/40 (45 %)
28/40 (70 %)
38/40 (96 %)
Tabelle 5 — Beispiel der Darstellung der Ergebnisse für die Systemgenauigkeit bei der Glukosekonzentration ≥ 4,2 mmol/l (75 mg/dl)
7.4.3
Innerhalb ± 5 %
Innerhalb ± 10 %
Innerhalb ± 15 %
Innerhalb ± 20 %
36/160 (22 %)
78/160 (49 %)
136/160 (85 %)
156/160 (97 %)
Beurteilung der Systemgenauigkeit
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Ob das Blutglukosemesssystem die Akzeptanzkriterien erfüllt, ist unter Verwendung aller 200 bei den 100 Personen erzielten Ergebnisse zu bestimmen, einschließlich aller Ergebnisse, die als statistische Ausreißer festgestellt wurden. Die Anzahl der akzeptablen Ergebnisse bei den Glukosekonzentrationen < 4,2 mmol/l (< 75 mg/dl) ist zu der Anzahl der akzeptablen Ergebnisse bei den Glukosekonzentrationen ≥ 4,2 mmol/l (≥ 75 mg/dl) zu addieren, um die Anzahl der akzeptablen Ergebnisse festzustellen. ANMERKUNG 1 In dem Beispiel in 7.4.2 lagen bei Glukosekonzentrationen < 4,2 mmol/l (75 mg/dl) 38 von 40 hypoglykämischen Proben innerhalb von ± 0,83 mmol/l (± 15 mg/dl), und 156 der 160 Proben mit Glukosekonzentrationen ≥ 4,2 mmol/l (75 mg/dl) lagen innerhalb des Bereichs von ± 20 % gegenüber den Bezugswerten. Demzufolge liegen 194 von 200 Proben (97,0 %) innerhalb der in 7.4.1 festgelegten annehmbaren Mindestleistungskriterien. ANMERKUNG 2 Es kann sein, dass nicht in jedem Konzentrationsbereich eine genügende Anzahl von Proben vorhanden ist, um eine valide Beurteilung der Annehmbarkeit bei bestimmten Konzentrationen möglich zu machen.
30
EN ISO 15197:2003 (D)
8 8.1
Leistungsbewertung durch den Anwender Allgemeines
Ziel der Leistungsbewertung durch den Anwender ist es, zu zeigen, dass der Anwender allein mit den routinemäßig zu dem System gelieferten Anweisungen und Übungsmaterialien in der Lage ist, das Blutglukosemesssystem zu bedienen und valide Glukoseergebnisse zu erzielen. Eine Leistungsbewertung durch den Anwender ist vom Hersteller durchzuführen, bevor er ein neues Blutglukosemesssystem auf den Markt bringen will. ANMERKUNG Medizinisches Fachpersonal, das die Leistung eines Blutglukosemesssystems Gesundheitseinrichtung demonstrieren möchte, kann NCCLS C30-A2 [Literatur 11 ]als Anleitung nutzen.
in
einer
Die von Laien erzielten Ergebnisse müssen mit den Ergebnissen verglichen werden, die mittels eines validierten Glukosebestimmungsverfahrens erzielt wurden, wie auch mit den Ergebnissen, die medizinisches Fachpersonal mit den gleichen Proben unter Anwendung desselben Blutglukosemesssystems erzielt. Der Bewertungsplan ist in einer detaillierten Arbeitsvorschrift zu dokumentieren. Es gelten die Anforderungen nach EN 13612. Für jede Charge sind mindestens 50 Anwender mit unterschiedlichen demografischen Merkmalen (Alter, Geschlecht und Bildungsgrad) einzubeziehen. Die Teilnehmer an der Studie müssen die Anforderungen seitens des Blutglukosemesssystems (z. B. Hämatokritwert im festgelegten Bereich des Systems) erfüllen. Anwenderprüfungen müssen unter Verwendung von mindestens drei unterschiedlichen Chargen von Reagenzien durchgeführt werden.
8.2
Erprobungsstellen
Blutglukosemesssysteme zur Eigenanwendung müssen an einem Ort bewertet werden, an dem der Laienanwender die Messungen ohne äußeren Einfluss vornehmen kann, d. h. wie in 8.1 beschrieben. Die Begründung für die Auswahl der Erprobungsstellen ist zu dokumentieren. Die Untersuchung darf an mehreren Orten durchgeführt werden.
8.3
Anwenderbewertung
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Die Teilnehmer an der Studie müssen die Gebrauchsanweisung und etwaiges Schulungsmaterial, das routinemäßig mit dem Blutglukosemesssystem geliefert wird, erhalten. Nach der Durchsicht des Materials müssen die Anwender sich selbst in den Finger stechen und unter Anwendung des Blutglukosemesssystems ihre eigene Probe prüfen. Unmittelbar nach der Selbstuntersuchung durch den Anwender muss geschultes medizinisches Fachpersonal das Blut des Anwenders mit dem Blutglukosemesssystem untersuchen. Innerhalb von fünf Minuten ist eine zweite Blutprobe zu entnehmen. Die Referenz- Glukosekonzentrationen müssen mit dem Messverfahren des Herstellers bestimmt werden (d. h. dessen gewähltem oder ständigem Messverfahren oder einem anderen validierten Messverfahren, für das nachgewiesen wurde, dass es gleichwertige Ergebnisse erbringt). Ein Routine-Glukosebestimmungsverfahren (z. B. in einem Krankenhaus- oder Ambulanzlaboratorium), das durch Vergleich mit dem gewählten oder ständigen Messverfahren des Herstellers auf Präzision und Richtigkeit validiert worden ist, darf für die Zuordnung der Bezugswerte verwendet werden.
31
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Eine ins Einzelne gehende Beschreibung des zur Bestimmung der Glukosewerte verwendeten Messverfahrens, einschließlich seiner Rückführbarkeit und/oder Gleichwertigkeit auf das /mit dem gewählten oder ständigen Messverfahren des Herstellers, ist in der Arbeitsvorschrift zu dokumentieren. Die Teilnehmer an der Studie dürfen keine zusätzliche Schulung, Unterweisungen, Hilfestellungen oder anderes Schulungsmaterial als das routinemäßig mit dem Blutglukosemesssystem gelieferte erhalten. Den Teilnehmern an der Studie darf ein Fragebogen übergeben werden, um ihr Verständnis des Systems zu bewerten. Die Techniken der Anwender bei Anwendung und Wartung des Systems, Aufbringen der Probe und Ablesen des Ergebnisses müssen durch das geschulte medizinische Fachpersonal, das an der Studie teilnimmt, bewertet werden. Die Ergebnisse sind in einem Bericht aufzuzeichnen.
8.4
Bewertung der Gebrauchsanweisung
Die Gebrauchsanweisung muss von den vorgesehenen Anwendern beurteilt werden. Die Teilnehmer an der Studie und medizinisches Fachpersonal müssen die Gebrauchsanweisung prüfen und sich zu deren Verständlichkeit äußern. Diese Bewertung kann mit der Prüfung nach 8.3 kombiniert oder auch für sich allein durchgeführt werden.
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Die Anwenderkommentare können mittels Fragebogen oder als Teil von Studien zum „Faktor Mensch“ zusammengefasst werden.
32
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Anhang A (normativ) Zusätzliche Anforderungen an die elektromagnetische Verträglichkeit
A.1 Allgemeines Dieser Anhang legt Mindestanforderungen an die Störfestigkeit und die die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) betreffenden Emissionen für Blutglukosemessgeräte zur Eigenanwendung, zusätzlich zu den Anforderungen von 6.4, fest. Wenn die Risikoanalyse (siehe 4.5) zeigt, dass die Exposition gegenüber höheren Strahlungspegeln oder elektrostatischer Entladungen ein nicht akzeptables Risiko für den Anwender darstellt, muss das Gerät bei diesen höheren Pegeln geprüft werden.
A.2 Anforderungen an die Störfestigkeitsprüfung A.2.1 Störfestigkeit gegen Strahlung Es gelten die in IEC 61000-4-3 festgelegten Anforderungen. Zusätzlich ist die Störfestigkeit gegen abgestrahlte Frequenzen auf den Frequenzbereich bis zu 2,5 GHz bei einem Prüfpegel von 3 V/m auszuweiten.
A.2.2 Störfestigkeit gegen elektrostatische Entladungen Es gelten die in IEC 61000-4-2 festgelegten Anforderungen. Für Entladungen über die Luft muss die Störfestigkeit gegen elektrostatische Entladungen bei Prüfwerte von ± 2 kV, ± 4 kV und ± 8 kV nachgewiesen werden. Für Kontaktentladungen muss die Störfestigkeit gegen elektrostatische Entladungen bei Prüfwerte von ± 2 kV, ± 4 kV und ± 6 kV nachgewiesen werden.
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A.3 Anforderungen an die Systemprüfung Wenn weitere Geräte mit dem Messgerät verbunden sind oder mit diesem verbunden werden können, muss auch das sich so ergebende System die Anforderungen hinsichtlich der EMV erfüllen. Bei Festlegung der Anforderungen an die Systemprüfung muss der Hersteller berücksichtigen, ob es möglich oder unmöglich ist, eine Glukosebestimmung durchzuführen, während das System unter einander verbunden ist. Vom Hersteller festgelegte Systemkonfigurationen oder durch die Risikoanalyse festgestellte vorhersehbare Systemkonfigurationen müssen nach A.2 geprüft werden, wenn sie dem Anwender ermöglichen, eine Glukosemessung durchzuführen. Anforderungen an die Systemprüfung müssen nicht gelten, wenn die Gestaltung des Gerätes es dem Anwender unmöglich macht, Glukosemessungen durchzuführen, wenn das Messgerät mit einem anderen Gerät verbunden ist.
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A.4 Gebrauchsanweisung Die Gebrauchsanweisung (siehe 5.2) muss folgende Angaben enthalten: a)
die Angabe, dass das Gerät den geltenden EMV-Anforderungen hinsichtlich der Emissionen entspricht und dass die Emissionen aus der angewendeten Energie niedrig sind und keine Wahrscheinlichkeit besteht, dass Störungen bei in der Nähe befindlichen elektronischen Geräten verursacht werden;
b)
die Angabe, dass das Gerät nach IEC 61000-4-2 auf Störfestigkeit gegen elektrostatische Entladungen geprüft worden ist;
c)
empfohlene Schutzmaßnahmen, die vom Anwender durchgeführt werden sollten, um einen fehlerhaften Betrieb oder eine Beschädigung des Gerätes zu verhindern;
BEISPIEL 1 „Verwenden Sie dieses Messgerät nicht in einer trockenen Umgebung, besonders bei Anwesenheit synthetischer Materialien. Synthetische Textilien, Teppiche usw. können in einer trockenen Umgebung schädigende statische Entladungen verursachen.“
d)
die Angabe, dass das Gerät auf Störfestigkeit gegenüber Interferenzen durch Funkfrequenzen in dem Frequenzbereich und auf den Prüfniveaus geprüft worden ist, die in dieser Internationalen Norm festgelegt sind;
e)
empfohlene Schutzmaßnahmen, die vom Anwender durchgeführt werden sollten, um Interferenzen durch Funkfrequenzen zu verhindern, mit spezifischen Beispielen.
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BEISPIEL 2 „Verwenden Sie dieses Messgerät nicht in der Nähe von Mobiltelefonen oder schnurlosen Telefonen, Sprechfunkgeräten, Garagentüröffnern, Rundfunksendern oder sonstigen elektrischen oder elektronischen Geräten, die Quellen elektromagnetischer Strahlung sind, da diese den ordnungsgemäßen Betrieb des Messgerätes beeinträchtigen können.“
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Anhang B (informativ)
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Rückführbarkeitskette
ANMERKUNG 1 Die Darstellung einer vollen Rückführbarkeitskette ist aus ISO 17511:—, 4.2.2.h), entnommen. Arbeitsschritte, die in diesem besonderen Kalibrierschema nicht verwendet werden, sind grau schattiert. ANMERKUNG 2 darstellen. a
Dieses Beispiel soll nicht die einzige mögliche Rückführbarkeitskette für ein Blutglukosemesssystem
NIST SRM917b verweist auf das vom National Institute of Standards and Technology (NIST) heraus gegebene Analysezertifikat für das Standard-Referenzmaterial (Standard Reference Material, SRM) 917b, D-Glukose (Dextrose), das in diesem Beispiel für die Kalibrierung verwendet wurde.
Bild B.1 — Beispiel einer Rückführbarkeitskette für ein in der Fabrik kalibriertes Blutglukosemesssystem
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EN ISO 15197:2003 (D)
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für
In-vitro-Diagnostika-Geräte
zum
Gebrauch
durch
37
EN ISO 15197:2003 (D)
Anhang ZA (informativ) Normative Verweisungen auf internationale Publikationen mit ihren entsprechenden europäischen Publikationen
Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen dieser Publikationen nur zu dieser Europäischen Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschließlich Änderungen).
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ANMERKUNG Ist eine internationale Publikation durch gemeinsame gekennzeichnet durch (mod.), dann gilt die entsprechende EN/HD.
Abweichungen
modifiziert
worden,
Publikation
Jahr
Titel
EN/HD
Jahr
ISO 376
1999
Metallic materials — Calibration of force-proving instruments used for the verification of uniaxial testing machines
EN ISO 376
2002
ISO 13485
1996
Quality systems — Medical devices — Particular requirements for the application of EN ISO 9001
EN ISO 13485
2000
ISO 14971
2000
Medical devices — Application of risk management to medical devices
EN ISO 14971
2000
38
EN ISO 15197:2003 (D)
Anhang ZB (informativ) Abschnitte in dieser Europäischen Norm, die grundlegende Anforderungen oder andere Vorgaben von EU-Richtlinien betreffen
Durch Vereinbarung zwischen ISO und CEN wird dieser CEN-Anhang in die Dokumente DIS und FDIS einbezogen, wird aber in der veröffentlichten ISO-Norm nicht erscheinen. Diese Internationale Norm wurde im Rahmen eines Mandats, das CEN/CENELEC von der Europäischen Kommission und der Europäischen Freihandelszone erteilt wurde, erarbeitet und unterstützt grundlegende Anforderungen der EU-Richtlinie 98/79/EG. ANMERKUNG Für Produkte, die in den Anwendungsbereich dieser Internationalen Norm fallen, können weitere Anforderungen und weitere EU-Richtlinien anwendbar sein.
Die folgenden Abschnitte dieser Internationalen Norm sind geeignet, die Anforderungen der EU-Richtlinie 98/79/EG zu unterstützen. Die Übereinstimmung mit den Abschnitten dieser Internationalen Norm ist eine Möglichkeit, die relevanten grundlegenden Anforderungen der betreffenden Richtlinie und der zugehörigen EFTA-Vorschriften zu erfüllen. Tabelle ZB.1 — Zusammenhang zwischen dieser Internationalen Norm und der Richtlinie 98/79/EG
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Abschnitte/Unterabschnitte dieser Internationalen Norm
Entsprechende grundlegende Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG
4.2
A.3
4.3
B.3.3; B.3.6; B.7; B.7.1; B.7.2; B.8.7
4.4
A.1; A.2; A.4; A.5
5.1
B.8.1; B.8.2; B.8.4a, b, d, e, g, i, k; B.8.6
5.2
B.7; B.7.1; B.7.2; B.8.1; B.8.2; B.8.6; B.8.7a, e, f, g, h, k, l, m, n, r, t, u
5.3
B.7.1; B.8.1; B.8.2; B.8.3; B.8.4a, b, d, e, g, h, i, j, k; B.8.6
5.4
B.7; B.7.1; B.7.2; B.8.1; B.8.2; B.8.3; B.8.6; B.8.7a, b, c, d, e, f, g, h, k, l, m, t, u
6.2
B.3.3; B.6.3; B.6.4.4
6.3
B.3.3; B.6.4.1
6.6
B.6.4.1
6.7
B.3.3
6.8
B.3.3
6.9
B.1.2
6.10
B.3.4; B.6.4.1
6.12
B.3.3; B.6.4.1
Qualifizierende Bemerkungen/ Anmerkungen
39
EN ISO 15197:2003 (D)
Tabelle ZB.1 (fortgesetzt)
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Abschnitte/Unterabschnitte dieser Internationalen Norm
40
Entsprechende grundlegende Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG
7
A.3; B.4.1; B.6.1
8.1
B.7; B.7.1
8.2
B.7; B.7.1
8.3
B.7; B.7.1; B.7.2
8.4
B.7; B.7.1; B.8.7t
Qualifizierende Bemerkungen/ Anmerkungen
EN ISO 15197
EUROPEAN STANDARD NORME EUROPÉENNE EUROPÄISCHE NORM
May 2003
ICS 11.040.55
English version
In vitro diagnostic test systems Requirements for blood-glucose monitoring systems for self-testing in managing diabetes mellitus (ISO 15197:2003) Systèmes d’essais de diagnostic in vitro — Exigences relatives aux systèmes d’autosurveillance de la glycémie destinés à la prise en charge du diabète sucré (ISO 15197:2003)
Testsysteme für die In-vitro-Diagnostik — Anforderungen an Blutzuckermesssysteme zur Eigenanwendung beim Diabetes mellitus (ISO 15197:2003)
This European Standard was approved by CEN on 25 April 2003. CEN members are bound to comply with the CEN/CENELEC Internal Regulations which stipulate the conditions for giving this European Standard the status of a national standard without any alteration. Up-to-date lists and bibliographical references concerning such national standards may be obtained on application to the Management Centre or to any CEN member. This European Standard exists in three official versions (English, French, German). A version in any other language made by translation under the responsibility of a CEN member into its own language and notified to the Management Centre has the same status as the official versions.
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CEN members are the national standards bodies of Austria, Belgium, Czech Republic, Denmark, Finland, France, Germany, Greece, Hungary, Iceland, Ireland, Italy, Luxembourg, Malta, Netherlands, Norway, Portugal, Slovakia, Spain, Sweden, Switzerland and United Kingdom.
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Ref. No. EN ISO 15197:2003 E
EN ISO 15197:2003 (E)
Vorwort This document (EN ISO 15197:2003) has been prepared by Technical Committee ISO/TC 212 “Clinical laboratory testing and in vitro test systems” in collaboration with Technical Committee CEN/TC 140 “In vitro diagnostic medical devices”, the secretariat of which is held by DIN. This European Standard shall be given the status of a national standard, either by publication of an identical text or by endorsement, at the latest by November 2003, and conflicting national standards shall be withdrawn at the latest by November 2003. This document has been prepared under a mandate given to CEN by the European Commission and the European Free Trade Association, and supports essential requirements of EU Directive(s). For relationship with EU Directive(s), see informative Annex ZB, which is an integral part of this document. According to the CEN/CENELEC Internal Regulations, the national standards organizations of the following countries are bound to implement this European Standard: Austria, Belgium, Czech Republic, Denmark, Finland, France, Germany, Greece, Hungary, Iceland, Ireland, Italy, Luxembourg, Malta, Netherlands, Norway, Portugal, Slovakia, Spain, Sweden, Switzerland and the United Kingdom. Endorsement notice The text of ISO 15197:2003 has been approved by CEN as EN ISO 15197: 2003 without any modifications.
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NOTE
2
Normative references to International Standards are listed in Annex ZA (normative).
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Contents Page
Vorwort ................................................................................................................................................................2
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Introduction .........................................................................................................................................................4 1
Scope ......................................................................................................................................................5
2
Normative references ............................................................................................................................5
3
Terms and definitions............................................................................................................................6
4 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6
Design and development ....................................................................................................................10 General requirements..........................................................................................................................10 Safety ....................................................................................................................................................10 Traceability ...........................................................................................................................................10 Ergonomic/human factor aspects......................................................................................................11 Risk analysis ........................................................................................................................................11 User verification...................................................................................................................................12
5 5.1 5.2 5.3 5.4
Information supplied by the manufacturer........................................................................................12 Labels for the blood-glucose meter...................................................................................................12 Instructions for use for the blood-glucose monitoring system......................................................12 Labels for the reagent system and control material ........................................................................14 Instructions for use for reagents and control material....................................................................14
6 6.1 6.2 6.3 6.4 6.5 6.6 6.7 6.8 6.9 6.10 6.11 6.12 6.13
Safety and reliability testing ...............................................................................................................15 General requirements..........................................................................................................................15 Protection against electric shock ......................................................................................................16 Protection against mechanical hazards ............................................................................................16 Electromagnetic compatibility............................................................................................................16 Resistance to heat ...............................................................................................................................16 Resistance to moisture and liquids ...................................................................................................16 Protection against liberated gases, explosion and implosion........................................................16 Meter components ...............................................................................................................................16 Performance test..................................................................................................................................16 Mechanical resistance to shock, vibration and impact ...................................................................17 Equipment temperature exposure limits ...........................................................................................17 Equipment humidity exposure test protocol ....................................................................................18 Reagent storage and use testing .......................................................................................................18
7 7.1 7.2 7.3 7.4
Analytical performance evaluation ....................................................................................................18 General requirements..........................................................................................................................18 Precision evaluation ............................................................................................................................19 System accuracy evaluation...............................................................................................................24 Minimum acceptable system accuracy .............................................................................................29
8 8.1 8.2 8.3 8.4
User performance evaluation .............................................................................................................31 General..................................................................................................................................................31 Evaluation sites....................................................................................................................................31 User evaluation ....................................................................................................................................31 Evaluation of instructions for use......................................................................................................32
Annex A (normative) Additional requirements for electromagnetic compatibility.....................................33 Annex B (informative) Traceability chain........................................................................................................35 Bibliography ......................................................................................................................................................36 Annex ZA (informartive) Normative references to international publications with their relevant European publications ........................................................................................................................38 Annex ZB (informative) Clauses of this European Standard addressing essential requirements or other provisions of EU Directives ......................................................................................................39
3
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Introduction Blood-glucose monitoring systems are in vitro diagnostic medical devices used predominantly by individuals affected by diabetes mellitus. Diabetes mellitus is caused by a relative or absolute deficiency in insulin secretion or by insulin resistance leading to abnormal concentrations of glucose in the blood, which may result in acute and chronic health complications. When used properly, a glucose monitoring system allows the user to monitor and take action to control the concentration of glucose present in the blood. This International Standard is intended for blood-glucose monitoring systems used by laypersons. The primary objectives are to establish requirements that result in acceptable performance and to specify procedures for demonstrating conformance to this International Standard. Performance criteria for blood-glucose monitoring systems were established from the accuracy (precision and trueness) required for individual glucose results. System accuracy criteria, also known in the in vitro diagnostics (IVD) industry as total error criteria (see NCCLS EP21-P[35]), are used in this International Standard because some of the metrological terms commonly used in International Standards (e.g. uncertainty) would not be familiar to lay users. System accuracy, which is affected by systematic bias and measurement uncertainty, describes the degree to which the individual results produced by a glucose monitoring system agree with the true glucose values when the system is used as intended by laypersons. The criteria for system accuracy are based on three considerations (see References [2] to [21] in the Bibliography): a)
the effectiveness of current technology for monitoring patients with diabetes mellitus, as demonstrated in clinical outcome studies using state-of-the-art monitoring devices;
b)
recommendations of diabetes researchers as well as existing product standards and regulatory guidelines;
c)
the state-of-the-art of currently available technology, as evidenced by the performance of existing commercial products.
In arriving at the performance criteria, desirable goals had to be weighed against the capabilities of existing devices (the current state-of-the-art) and their effectiveness in clinical outcome studies. It was decided that overly demanding performance requirements would cause manufacturers to focus design improvements on analytical performance at the expense of other important attributes. For example, frequency of testing by diabetic patients can be as important as the accuracy of an individual result, and greater convenience of glucose self-testing improves patient compliance. The system accuracy criteria define the minimum acceptable performance of a blood-glucose measuring device intended for self-monitoring.
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Future advances in technology are expected, which should result in improved performance of glucose monitoring devices. Such performance improvements will be driven by the competitive marketplace, particularly through reduction of dependence on user technique. Requirements that are unique to self-monitoring devices for blood-glucose, including the content of information supplied by the manufacturer, are addressed in this International Standard. General requirements that apply to all in vitro diagnostic medical devices and are covered by other standards [e.g. ISO 13485 and ISO 14971] are incorporated by reference where appropriate. Although this International Standard does not apply to measurement procedures with results on an ordinal scale (e.g. visual, semiquantitative measurement procedures), it may be useful as a guide for developing procedures to evaluate the performance of such systems.
4
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1
Scope
This International Standard specifies requirements for in vitro glucose monitoring systems that measure glucose concentrations in capillary blood samples and procedures for the verification and the validation of performance by the intended users. These systems are intended for self-testing by laypersons for management of diabetes mellitus. This International Standard is applicable to manufacturers of such systems and those other organizations (e.g. regulatory authorities and conformity assessment bodies) having the responsibility for assessing the performance of these systems. This International Standard does not
provide a comprehensive evaluation of all possible factors that could affect the performance of these systems,
pertain to glucose concentration measurement for the purpose of diagnosing diabetes mellitus,
address the medical aspects of diabetes mellitus management, or
apply to measurement procedures with results on an ordinal scale (e.g. visual, semiquantitative test methods).
2
Normative references
The following referenced documents are indispensable for the application of this document. For dated references, only the edition cited applies. For undated references, the latest edition of the referenced document (including any amendments) applies. EN 376, Information supplied by the manufacturer with in vitro diagnostic reagents for self-testing. EN 13612, Performance evaluation of in vitro diagnostic medical devices. EN 13640, Stability testing of in vitro diagnostic reagents. ISO 13485, Medical devices — Quality management systems — Requirements for regulatory purposes. ISO 14971, Medical devices — Application of risk management to medical devices.
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ISO 17511:2003, In vitro diagnostic medical devices — Measurement of quantities in biological samples — Metrological traceability of values assigned to calibrators and control materials. IEC 60068-2-64:1993, Environmental testing — Part 2: Test methods — Test Fh: Vibration, broad-band random (digital control) and guidance. IEC 61010-1:2001, Safety requirements for electrical equipment for measurement, control, and laboratory use — Part 1: General requirements. IEC 61010-2-101:2002, Safety requirements for electrical equipment for measurement, control and laboratory use — Part 2-101: Particular requirements for in vitro diagnostic (IVD) medical equipment. IEC 61000-4-2, Electromagnetic compatibility (EMC) — Part 4-2: Testing and measurement techniques — Electrostatic discharge immunity test . IEC 61000-4-3, Electromagnetic compatibility (EMC) — Part 4-3: Testing and measurement techniques — Radiated, radio-frequency, electromagnetic field immunity test. IEC 61326, Electrical equipment for measurement, control and laboratory use — EMC requirements. 5
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3
Terms and definitions
For the purposes of this document, the following terms and definitions apply. 3.1 accuracy closeness of agreement between a test result and the accepted reference value [ISO 3534-1:1993] NOTE 1 The term “accuracy”, when applied to a set of test results, involves a combination of random error components and a common systematic error or bias component. [VIM:1993] NOTE 2
For a measure of the accuracy of results of a blood-glucose monitoring system, see 3.24.
3.2 bias difference between the expectation of the test results and an accepted reference value [ISO 5725-1:1994] 3.3 blood-glucose monitoring system measuring system consisting of a portable instrument and reagents used for the in vitro monitoring of glucose concentrations in blood NOTE Blood-glucose monitoring systems measure glucose in capillary blood samples, but may express results as either the glucose concentration in blood or the equivalent glucose concentration in plasma. Concentrations in this International Standard refer to the type of results reported by the system.
3.4 blood-glucose meter component of a blood-glucose monitoring system that converts the result of a chemical reaction into the glucose concentration of the sample 3.5 commutability of a material ability of a material to yield the same numerical relationships between results of measurements by a given set of measurement procedures, purporting to measure the same quantity, as those between the expectations of the relationships obtained when the same procedures are applied to other relevant types of material [ISO 15194:2002]
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NOTE For reference materials used to calibrate measurement procedures intended for biological samples, “other relevant types of material” include a large number of samples from healthy and relevantly diseased individuals.
3.6 control material substance, material, or article intended by the manufacturer to be used to verify the performance characteristics of an in vitro diagnostic medical device [EN 375:2001] 3.7 information supplied by the manufacturer with the medical device all written, printed, or graphic matter on a medical device or any of its containers or wrappers, or accompanying a medical device, relating to the identification, technical description and use of the medical device, but excluding shipping documentation and promotional material
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EN ISO 15197:2003 (E)
NOTE 1
Adapted from EN 1041:1998.
NOTE 2
In some countries, information supplied by the manufacturer is called “labelling”.
3.8 instructions for use information supplied by the manufacturer with an in vitro diagnostic medical device concerning the safe and proper use of the reagent or the safe and correct operation, maintenance, and basic troubleshooting of the instrument NOTE 1
Adapted from EN 375:2001 and EN 591:2001.
NOTE 2
Instructions for use for in vitro diagnostic reagents for self-testing is described in EN 376.
NOTE 3
Instructions for use for in vitro diagnostic instruments for self-testing is described in EN 592.
NOTE 4
Instructions for use may take the form of package insert sheets and/or user manuals.
3.9 intermediate precision precision under conditions intermediate between reproducibility conditions and repeatability conditions NOTE
The concept of intermediate levels of precision is described in ISO 5725-3:1994.
3.10 intermediate precision conditions conditions where independent test results are obtained with the same method on identical test items in the same location, but where other variables such as operators, equipment, calibration, environmental conditions and/or time intervals differ NOTE Intended to measure precision in conditions leading to variability representative of actual use. Quantitative measures of intermediate precision depend on the stipulated conditions.
3.11 label printed, written, or graphic information placed on a device or container NOTE
Adapted from EN 375:2001.
3.12 layperson individual who does not have formal training in a specific field or discipline
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NOTE 1
Adapted from the definition of “lay user” in EN 376:2002.
NOTE 2 For the purposes of this International Standard, a user of a blood-glucose monitoring device who does not have specific medical, scientific or technical knowledge related to blood-glucose monitoring.
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3.13 lot batch one or more components or finished devices that consist of a single type, model, class, size, composition, or software version that are manufactured under essentially the same conditions and that are intended to have uniform characteristics and quality within specified limits NOTE
In Directive 98/79/EC[37] and in European Standards the term “batch” is preferred.
3.14 manufacturer's selected measurement procedure measurement procedure that is calibrated by one or more primary or secondary calibrators and validated for its intended use NOTE
ISO 17511:2003, 4.2.2 f), shows the manufacturer's selected measurement procedure in the traceability chain.
3.15 manufacturer's standing measurement procedure measurement procedure that is calibrated by one or more of the manufacturer’s working calibrators or higher types of calibrator and validated for its intended use NOTE
ISO 17511:2003, 4.2.2 h) shows the manufacturer's standing measurement procedure in the traceability chain.
3.16 package insert instructions for use and other information for the reagent system or control material that is supplied within the package, but not attached to any part of the package 3.17 packed cell volume volume fraction of the erythrocytes in blood NOTE 1
Expressed either as a decimal fraction (SI) or as a percentage (conventional). SI units (L/L) are implied.
NOTE 2
Sometimes referred to as “haematocrit” after the instrument originally used to estimate packed cell volume.
3.18 precision of measurement closeness of agreement between independent test results obtained under stipulated conditions [ISO 3534-1:1993]
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NOTE 1 The degree of precision is expressed numerically by the statistical measures of imprecision of measurements, such as standard deviation and coefficient of variation, that are inversely related to precision. Quantitative measures of precision depend on the stipulated conditions. NOTE 2 Precision of a given measurement procedure is subdivided according to the specified precision conditions. Particular sets of extreme conditions are termed “repeatability” (3.20) and “reproducibility” (3.22).
3.19 reagent system part of the in vitro diagnostic medical device that produces a signal via a chemical or electrochemical reaction, which allows the analyte (e.g. glucose) in a sample to be detected and its concentration measured
8
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3.20 repeatability precision under repeatability conditions [ISO 3534-1:1993] 3.21 repeatability conditions conditions where independent test results are obtained with the same method on identical test items in the same laboratory by the same operator using the same equipment within short intervals of time [ISO 3534-1:1993] NOTE 1 results.
Essentially unchanged conditions, intended to represent conditions resulting in minimum variability of test
NOTE 2
For the purposes of this International Standard, “laboratories” should be interpreted as “locations.”
3.22 reproducibility precision under reproducibility conditions [ISO 3534-1:1993] 3.23 reproducibility conditions conditions where test results are obtained with the same method on identical test items in different laboratories with different operators using different equipment [ISO 3534-1:1993] NOTE 1 results.
Completely changed conditions, intended to represent conditions resulting in maximum variability of test
NOTE 2
For the purposes of this International Standard, “laboratories” should be interpreted as “locations”.
3.24 system accuracy closeness of agreement of a set of representative test results from a measuring system and their respective reference values NOTE 1 The term accuracy, when applied to a set of test results, involves a combination of random error components and a common systematic error or bias component. [VIM:1993]
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NOTE 2 Reference values are assigned by a measurement procedure traceable to a reference measurement procedure of higher order. NOTE 3 System accuracy may be expressed as the interval that encompasses 95 % of the differences observed between the results of the system being evaluated and their reference values. This interval also includes measurement uncertainty from the measurement procedure used to assign the reference values.
3.25 traceability property of the result of a measurement or the value of a standard whereby it can be related to stated references, usually national or international standards, through an unbroken chain of comparisons all having stated uncertainties [VIM:1993, 6.10]
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3.26 trueness closeness of agreement between the average value obtained from a large series of test results and an accepted reference value [ISO 3534-1:1993] NOTE
The measure of trueness is usually expressed in terms of bias (3.2).
3.27 type test test of one or more samples of equipment (or parts of equipment) made to a particular design, to show that the design and construction meet one or more requirements of the applicable standard NOTE 1
Statistical sampling is not required for blood-glucose monitoring equipment.
NOTE 2
Adapted from IEC 61326.
3.28 user adjustment of blood-glucose monitoring system procedure described in the instructions for use in which the user enters a number, inserts a code strip or chip, etc., so that the system achieves acceptable performance characteristics
4 4.1
Design and development General requirements
The requirements specified in ISO 13485 apply. NOTE Clause 6, 7.2 and 7.3 describe design verification activities, which are intended to provide assurance that the system has the capability of meeting its precision, trueness, safety, and reliability specifications. Clause 8 describes design validation activities, which are intended to provide assurance that system accuracy meets user requirements.
4.2
Safety
The requirements specified in IEC 61010-1 and IEC 61010-2-101 apply.
4.3
Traceability
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The requirements specified in ISO 17511 apply to the manufacturer’s calibration process. NOTE 1 The manufacturer’s selected or standing measurement procedure may measure glucose in either blood or plasma samples. If plasma samples are used, the blood-glucose monitoring system may report results as plasma glucose equivalents, even though the samples measured by the blood-glucose monitoring system are blood. NOTE 2
The traceability chain should include as few steps as practical to minimize combined uncertainty.
NOTE 3 A traceability chain for a typical factory-calibrated blood-glucose monitoring system is shown in Annex B. This example is not intended to represent the only possibility of a suitable traceability chain.
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4.4
Ergonomic/human factor aspects
The design of the blood-glucose monitoring system shall take into consideration ergonomic and relevant human factors for the following: a)
ease of operation;
b)
ease of maintenance;
c)
protection from “wear and tear” that might typically be encountered in the use environment;
d)
readability of the measured results;
e)
unambiguous messages to the user, e.g. “low battery” or “low result”, rather than simply “low”.
NOTE 1 Blood-glucose monitoring systems intended for self-measurement may be used by laypersons with different physical and mental abilities. NOTE 2 settings.
These systems are often transported by the individual users, who may conduct measurements in a variety of
NOTE 3 settings.
It is not expected that a single blood-glucose monitoring system will meet the needs of all possible users or
4.5
Risk analysis
The requirements specified in ISO 14971 apply. The manufacturer shall decide the acceptability of potential risks from knowledge of factors including but not limited to a) intended use of the product, b) users’ skills and limitations, c) protection against unintentional change of essential parameters (e.g. units reported), or d) influence of interfering substances. NOTE 1
Guidelines for evaluating potentially interfering substances are found in NCCLS EP7-A[31].
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In performing risk analysis, the manufacturer shall evaluate the e)
probability of occurrence of a failure (e.g. insufficient sample volume or incorrect test strip placement),
f)
probability of the system not detecting a failure, and
g)
consequences of an undetected failure.
NOTE 2
This International Standard does not specify levels of risk and acceptability.
11
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4.6
User verification
The design of the blood-glucose monitoring system shall allow the user to check: a)
correct functioning of the blood-glucose monitoring system, (i.e. system control); and
b)
correct execution of the test including the sequence of the procedural steps.
NOTE User verification should be done at the time of use. “At the time of use” means before, during, or immediately after the execution of the test. User verification should be integrated into the test if reasonably possible.
User verification shall give unambiguous information.
5 5.1
Information supplied by the manufacturer Labels for the blood-glucose meter
The blood-glucose meter shall be identified by labels including, at a minimum, the following information: a)
name or trade name of the manufacturer and address of the manufacturer;
b)
product name or designation (this information shall directly appear on a label affixed to the device);
c)
intended purpose (a statement that the device is an in vitro diagnostic medical device for self-testing shall be included, as well as information regarding the reagent system to be used with the device);
d)
lot or serial number appearing directly on a label affixed to the device;
e)
conditions for storage and handling, if appropriate;
f)
a reference to the user manual or instructions for use.
Where appropriate, information on the label should take the form of symbols. Symbols shall conform to applicable regulations and International Standards. All symbols shall be described in the information supplied with the blood-glucose meter.
5.2
Instructions for use for the blood-glucose monitoring system
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The instructions for use shall be presented in a clear and concise manner, using plain terminology that is readily understood by a layperson. The information shall be well organized and easy to read. The print shall be large (e.g. 12-point Courier) and the content shall be readily understandable by persons without a scientific or technical background. Symbols and illustrations shall be used where appropriate. The instructions for use shall clearly state what actions to take if the verification indicates an invalid result. The language(s) of the country in which the blood-glucose monitoring system is distributed shall be used. Additional languages are optional. The instructions for use shall include the following information: a)
12
name or trade name and address of the manufacturer, the name and address of the distributor (if applicable) (in the European Union, Directive 98/79/EC[37] requires the name and address of the “authorized representative” if the manufacturer is not located in the European Union), and how to access help;
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b)
product name or designation;
c)
intended purpose of the device;
d)
the principle of the method;
e)
measurement procedures and/or calibrator materials (traceability to a reference measurement procedure and/or reference material of higher order should be indicated, if applicable) used by the manufacturer to establish and evaluate performance characteristics;
f)
the type of samples used by the manufacturer for calibration, e.g. blood or plasma;
g)
proper reagent system to be used;
h)
measurement procedure to be followed when using the device, including:
the sequence of adjustment (e.g. use of a number, code strip, code chip, etc.), measurement and verification, and the allocated time intervals between them;
the sequence of steps to prepare the instrument for the measurement, to execute the measurement (including the amount and recommended appearance of the sample) and to maintain the instrument after the measurement;
the measurement units reported by the device, e.g. mmol/L or mg/dL;
whether reported results are equivalent to blood or plasma results;
advice on how to proceed when an error message is generated by the meter;
i)
environmental conditions (e.g. temperature and humidity range) under which the system shall be used;
j)
detailed procedure to be followed by the user in adjusting the device, if applicable;
k)
detailed user control procedures, including identification of the appropriate control material to be used to assure that the blood-glucose monitoring system is operating properly and advice on how to proceed if control results are not acceptable;
l)
type of sample to be used, as well as any special conditions of collection and pretreatment;
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m) precautions to be taken against the risk of infection from prior use of the instrument; n)
precautions to be taken regarding electrostatic discharge, magnetic fields, and other electrical conditions, as well as exposure to temperature, humidity, and other environmental conditions, as applicable (see IEC 61010-2-101:2002, Clause 5);
o)
description and explanation of all symbols used on labels and in the instructions for use;
p)
guidance on action to be taken by the user as a consequence of the result, including: a reference to the instructions given by a physician and/or other qualified healthcare provider, and a warning not to deviate from these instructions on the basis of the result without first consulting the physician or other qualified healthcare provider; advice on how to proceed if the result appears to be questionable to the user; indication how the monitoring system alerts the user when the result is outside the “measurement interval” (e.g. error messages, fault notifications);
q)
information on the safe disposal of the system and its components, where appropriate;
r)
the year and month of issue of the instructions for use and/or the revision number. 13
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5.3
Labels for the reagent system and control material
The reagent system and control material shall be identified by a label or labels. The requirements specified in EN 376 apply. In addition, the following information shall be included on the label(s): a)
indication of the period of time during which the reagent should be used after the first opening of the immediate reagent container, expressed as months and/or days;
b)
a reference to the instructions for use;
c)
the blood-glucose meter to be used with the reagents.
Warning statements concerning use of the reagent system with the specified blood-glucose meter and disposal of the reagent system after use should be included on the label to promote reliable measurement results and safe reagent disposal. The language(s) of the country in which the reagents and control materials are distributed shall be used; additional languages are optional.
5.4
Instructions for use for reagents and control material
The requirements specified in EN 376 apply.
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In addition, the following information shall be included: a)
an indication of how to access help from the manufacturer and/or distributor;
b)
the specific blood-glucose meter to be used with the reagent system and control material;
c)
the storage conditions, (e.g. temperature, humidity, exposure to light, and other environmental factors) (a warning statement concerning the need to tightly seal the cap of the container provided to protect reagent strips or sensors from exposure to air should be included in the instructions for use for reagents);
d)
the measurement interval, indicating the upper and lower concentration limits within which the glucose results are accurate and reportable;
e)
the performance characteristics (those related to system accuracy are based on the results of testing performed as described in Clause 7) stated in language that is understandable by the intended user and for system accuracy performance (see 7.4.2), the manufacturer shall report:
f)
14
for glucose concentrations < 4,2 mmol/L (75 mg/dL), the percentage of results within ± 0,28 mmol/L, ± 0,56 mmol/L and ± 0,83 mmol/L (± 5 mg/dL, ± 10 mg/dL and ± 15 mg/dL) of the reference values;
for glucose concentrations 9 4,2 mmol/L (75 mg/dL), the percentage of results within ± 5 %, ± 10 %, ± 15 % and ± 20 % of the reference values;
any interfering substances, sample conditions (e.g. haemolysis, icterus, lipemia) or physiological conditions (e.g. changes in peripheral circulation) known to affect the accuracy of results;
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g)
the measurement procedure used to evaluate the performance characteristics of the system, and a statement describing its traceability to a glucose reference measurement procedure or reference material of higher order;
h)
the reference interval for capillary blood-glucose concentrations in nondiabetic individuals and the type of samples used for calibration (blood or plasma);
i)
the measurement procedure to be followed, including:
j)
the sequence of steps to prepare the reagent system and execute the measurement;
the timing between the individual steps, if applicable;
the detailed control procedures and control materials to be used to verify that the blood-glucose monitoring system is operating within its performance specifications.
The language(s) of the country in which the reagents and control materials are distributed shall be used; additional languages are optional. Required information regarding reagents and/or control materials may be included in the instructions for use for the instrument or system if the manufacturer of the instrument or system is the same as the manufacturer of the reagents. If there is a change in this information, reagent labels should be used to notify the user, and the changed information shall be placed in the instructions for use for the reagent system.
6
Safety and reliability testing
6.1
General requirements
6.1.1
Protocol
Experimental designs, data analysis procedures and acceptance criteria shall be described in a protocol. The protocol shall specify the number of meters, reagent units, and replicate measurements per meter. For performance tests, the protocol shall include statistical rationale. Specified testing requirements are minimum requirements. NOTE 1
The tests described in 6.9 to 6.12 are performance tests.
NOTE 2
The tests described in 6.2 to 6.8 are type tests.
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6.1.2
Meters and reagent systems
Meters and reagent systems shall be representative of routine production units. For performance tests, at least ten meters shall be used in each test. For type tests, three meters should be used in each test.
15
EN ISO 15197:2003 (E)
6.1.3
Acceptance criteria
Acceptance criteria for bias and repeatability for the performance tests in 6.10 to 6.13 should be derived from the system accuracy criteria in 7.4. The rationale shall be documented in the protocol. The blood-glucose monitoring system shall pass the acceptance criteria in each test protocol. Alternatively, the system shall be rendered nonfunctional and shall not display a numerical glucose result. Failures to meet acceptance criteria shall be investigated.
6.2
Protection against electric shock
The requirements specified in IEC 61010-1:2001, Clause 6, apply.
6.3
Protection against mechanical hazards
The requirements specified in IEC 61010-1:2001, Clause 7, apply.
6.4
Electromagnetic compatibility
The requirements specified in IEC 61326 apply. In addition, the requirements specified in Annex A apply.
6.5
Resistance to heat
The requirements specified in IEC 61010-1:2001, Clause 10, apply.
6.6
Resistance to moisture and liquids
The requirements specified in IEC 61010-1:2001, 11.1, 11.2 and 11.3, apply.
6.7
Protection against liberated gases, explosion and implosion
The requirements specified in IEC 61010-1:2001, 13.1 and 13.2.2, apply.
6.8
Meter components
The requirements specified in IEC 61010-1:2001, 14.1, 14.4, 14.5 and 14.6, apply.
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6.9
Performance test
The performance test shall be performed before and after each determination of mechanical resistance to shock, vibration and impact (see 6.10) and protection against exposure to temperature and humidity levels (see 6.11 and 6.12). Pass/fail criteria shall be based on the effect of the challenge on system bias and repeatability. Prior to each performance test the blood-glucose meter shall be equilibrated to 23 °C ± 2 °C. The manufacturer’s recommended control material or a suitable alternative should be used for the performance tests.
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EN ISO 15197:2003 (E)
It may be difficult to separate the variability due to sample and reagent system components from meter components. This should be taken into consideration when designing the test and developing acceptance criteria. A check strip, which simulates a reagent strip after reaction with glucose, or other similar alternative to analysing the manufacturer’s recommended control material, may be used to verify that measurement system performance has not been affected. Test samples shall be measured in the order specified in the protocol. Mean glucose concentration and repeatability shall be calculated before and after each challenge, and the difference compared to the acceptance criteria. a)
Mean glucose concentration: the difference between the mean glucose concentration after the challenge and the mean glucose concentration before the challenge shall be calculated and compared to the acceptance criteria for bias.
b)
Repeatability: the square root of the difference between the repeatability variance after the challenge and the repeatability variance before the challenge shall be calculated and compared to the acceptance criteria for repeatability.
6.10 Mechanical resistance to shock, vibration and impact 6.10.1 Vibration test protocol Perform the performance test described in 6.9. Perform the vibration test as specified in IEC 60068-2-64:1993, 8.3. After vibration testing is complete, repeat the performance test. The requirements specified in IEC 60068-2-64:1993, 8.3, apply. 6.10.2 Drop test protocol To evaluate drop durability, perform the performance test described in 6.9. Perform the drop test as specified in IEC 61010-1:2001, 8.2. After drop testing is complete, repeat the performance test.
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The requirements specified in IEC 61010-1:2001, 8.2, apply.
6.11 Equipment temperature exposure limits 6.11.1 High temperature test protocol Perform the performance test as described in 6.9. Place each meter in a sealed environmental chamber that can be monitored for internal temperature. Increase the temperature to 50 °C ± 2 °C and leave at this temperature for 8 h in the sealed chamber. Remove the meter from the environmental chamber, and allow it to cool to a temperature of 23 °C ± 2 °C and repeat the performance test.
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EN ISO 15197:2003 (E)
For those systems in which the reagent system is an integral component of the meter and cannot be separated from the device, the high temperature exposure conditions shall be limited to the use conditions specified by the manufacturer. 6.11.2 Low temperature test protocol Perform the performance test as described in 6.9. Place the meter in a sealed environmental chamber that can be monitored for internal temperature. Decrease the temperature to −20 °C ± 2 °C and leave at this temperature for 8 h in the sealed chamber. Remove the meter from the environmental chamber, allow it to warm until it reaches a temperature of 23 °C ± 2 °C and repeat the performance test. For those systems in which the reagent system is an integral component of the meter and cannot be separated from the device, the low temperature exposure conditions shall be limited to the use conditions specified by the manufacturer.
6.12 Equipment humidity exposure test protocol Perform the performance test described in 6.9. Place the meter in a humidity chamber. Stabilize the relative humidity, noncondensing to 93 % ± 3 % and a temperature of 32 °C ± 2 °C. Leave the meter in the humidity chamber for 48 h. Remove the meter, equilibrate it until it reaches a temperature of 23 °C ± 2 °C and a relative humidity of ≤ 60 % for 15 min and repeat the performance test.
6.13 Reagent storage and use testing Conditions for the storage and use of the reagent system and controls shall be defined and validated. The requirements specified in EN 13640 apply.
7
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7.1
Analytical performance evaluation General requirements
The analytical performance evaluation shall be conducted as part of the manufacturer’s design control system. The requirements specified in ISO 13485 apply. The performance evaluations shall be performed according to a written protocol. The protocol shall specify the experimental details, data analysis procedures and acceptance criteria.
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EN ISO 15197:2003 (E)
Statistical designs, including the numbers of meters, reagent units and replicate samples, and the acceptance criteria shall be justified in the protocol. All components of the system, including meters, reagent system and accessories, shall be representative of product intended for sale. The blood-glucose monitoring system shall be adjusted prior to the experiment according to the manufacturer’s instructions (e.g. via coding, chips). No adjustments shall be made between replicate measurements unless the manufacturer’s instructions specify an adjustment before each measurement. The manufacturer’s recommended control procedures shall be performed prior to each evaluation. NOTE 1 In 7.2 and 7.3, evaluations are design verification activities, which are intended to provide assurance that the product has the capability of meeting precision and trueness specifications set for it. In Clause 8, evaluations are design validation activities, which are intended to provide assurance that system performance meets user requirements. NOTE 2
7.2
The type of samples required for each evaluation is specified.
Precision evaluation
7.2.1
General
Repeatability and intermediate precision shall be evaluated against performance criteria derived from the system accuracy criteria in 7.3. The acceptance criteria shall be documented in the protocol. The analysis of variance is the preferred statistical method to use when multiple factors are evaluated. NOTE 1
Refer to ISO 5725-1[22] for general principles regarding the evaluation of precision of a measurement method.
NOTE 2 The experiments can be designed to evaluate the effect of such factors as different lots, different sample materials, different users, or other variables (e.g. effect of temperature, humidity).
7.2.2 7.2.2.1
Repeatability evaluation General
Repeatability shall be evaluated at five glucose concentrations spread across the measuring interval.
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Repeatability shall be measured over a short span of time, not to exceed one day per meter, with the same user, meter and reagent lot. The experiment shall be designed to minimize the effect of glucose instability in the sample. The evaluation may be performed on a single lot and/or by a single user if data have demonstrated that the repeatability of the system is not dependent on particular reagent lots and/or users. Otherwise, the experiment shall be designed to evaluate the dependence of repeatability on these factors. NOTE
Refer to ISO 5725-2[23] for guidelines for determining the repeatability of a measurement method.
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7.2.2.2
Samples
The repeatability evaluation shall be performed with blood samples. The preferred sample for evaluation of repeatability is venous blood. Samples shall be prepared from human venous blood collected into tubes containing an anticoagulant specified in the instructions for use. The packed cell volumes (haematocrit) shall be within 0,35 L/L to 0,50 L/L (35 % to 50 %). Five samples with glucose concentrations in the intervals specified in Table 1 shall be used. The glucose concentration of each sample shall be determined using the blood-glucose monitoring system. The glucose concentration in venous blood samples may be adjusted by supplementing the sample with an aqueous glucose solution prepared with a 0,9 % saline solution. The dilution should not significantly alter the sample matrix. Spiked samples should be allowed to stand for at least 15 min before use to allow for complete mutarotation and equilibration of the D and L enantiomers. A preservative that does not interfere with the glucose measurements (e.g. maleimide, fluoride, or monoiodoacetate) and is in accordance with the manufacturer’s recommendations may be added to the sample in sufficient amount to minimize glycolysis. To achieve lower glucose concentrations, anticoagulated blood samples may be allowed to age until the glucose is depleted to the desired level. Table 1 — Glucose concentration intervals for repeatability evaluation Interval
7.2.2.3
Glucose concentration mmol/L (mg/dL)
1
1,7 to 2,8 (30 to 50)
2
2,9 to 6,1 (51 to 110)
3
6,2 to 8,3 (111 to 150)
4
8,4 to 13,9 (151 to 250)
5
14,0 to 22,2 (251 to 400)
Reagent system
At least 500 reagent system units, from at least ten vials or packages, are required.
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7.2.2.4
Meters
At least ten meters shall be chosen to evaluate the repeatability of the blood-glucose monitoring system. 7.2.2.5
Evaluation procedure
The following procedure is the minimum experimental design to evaluate repeatability. It requires ten measurements by each meter of samples from each glucose concentration interval in Table 1.
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NOTE
The procedure may be modified to accommodate multiple reagent lots and/or users.
The samples shall be equilibrated to a temperature of 23 °C ± 5 °C and maintained within ± 2 °C of the starting temperature during the experiments. The samples shall be gently but thoroughly mixed by inversion before each portion is taken for measurement. The reagent system units shall be taken from the same vial/package for each meter. a)
Assign a vial/package of reagent system units to each meter.
b)
Take one reagent system unit out of a vial/package and apply the sample. Record the result. A transfer pipette (i.e. not a repeatable measuring pipette) capable of delivering sample volumes within the manufacturer’s recommended interval may be used to simulate routine sample application.
c)
Repeat step b) nine more times using the same meter.
d)
Using the same sample, repeat steps b) and c) with each of the nine remaining meters and vials or packages. This results in a total of ten measurements per sample per meter.
e)
Take the next sample and repeat steps a) to d).
f)
Calculate the mean value, the standard deviation and the coefficient of variation (CV) for each meter from the ten measurements.
g)
Calculate the grand mean, the pooled variance, the pooled standard deviation (with 95 % confidence interval) and the pooled CV.
NOTE
The standard deviation and CV are measures of repeatability.
The experiment may be designed so as to obtain the repeatability standard deviation as well as other variance components by analysis of variance instead of following steps f) and g). Aliquots shall be removed from each sample immediately before the first and immediately after the last measurement by the blood-glucose monitoring system for measurement (minimum in duplicate) by the manufacturer’s selected or standing measurement procedure. If these results demonstrate the effect of drift based on predetermined stability criteria [e.g. change between the first and last results > 4 % at glucose > 5,5 mmol/L (100 mg/dL) or > 0,22 mmol/L (4 mg/dL) at glucose K 5,5 mmol/L (100 mg/dL)], then the results for that sample shall not be used and all measurements for that sample shall be repeated.
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7.2.3 7.2.3.1
Intermediate precision evaluation General
Intermediate precision shall be evaluated at three glucose concentrations. The evaluation shall be designed to measure precision in normal conditions of use, i.e. by an individual user across multiple days with the same meter and reagent system lot.
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The evaluation shall be conducted with multiple meters and different users over at least ten days. The evaluation may be performed on a single lot if data have demonstrated that intermediate precision (including repeatability) is not dependent on the reagent lot. Otherwise, multiple lots should be used and the experiment shall be designed to evaluate lot-to-lot variability. NOTE
Refer to ISO 5725-3 for guidelines for determining the intermediate precision of a measurement method.
7.2.3.2
Samples
The intermediate precision evaluation shall be performed with control materials. The preferred samples are the control materials provided by the manufacturer. Alternative control materials may be used if approved for use by the manufacturer of the blood-glucose monitoring system. Control material shall be prepared according to the instructions for use. Sample stability over the evaluation period shall be validated. Three samples with glucose concentrations in the intervals specified in Table 2 shall be used. The glucose concentration of each sample shall be determined using the blood-glucose monitoring system. Table 2 — Glucose concentration intervals for intermediate precision evaluation Interval
7.2.3.3
Glucose concentration mmol/L (mg/dL)
1
1,7 to 2,8 (30 to 50)
2
5,3 to 8,0 (96 to 144)
3
15,5 to 23,3 (280 to 420)
Reagent system
A lot or part of a lot shall be examined. If a complete lot is not available, the part and status of the material shall be recorded. Three hundred reagent system units from at least ten vials or packages are required. If multiple lots are used, the experiment shall be designed so that all results from a single meter are obtained using the same lot of reagent system.
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7.2.3.4
Meters
At least ten meters shall be selected to evaluate the intermediate precision of the blood-glucose monitoring system.
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7.2.3.5
Evaluation procedure
The following procedure is the minimum experimental design to evaluate intermediate precision over multiple days. It requires one measurement per day of a sample from each glucose concentration interval in Table 2 for 10 days for each of ten meters. The procedure may be modified to accommodate multiple reagent lots. The reagent system units shall be taken from the same vial/package for each sample. a)
Assign a vial/package of reagent system units to each meter.
b)
Take one reagent system unit out of each vial/package and apply the sample. Record the result. A transfer pipette (i.e. not a repeatable measuring pipette) capable of delivering sample volumes within the manufacturer’s recommended interval may be used to simulate routine sample application.
c)
Repeat step b) for each sample.
d)
Repeat steps b) and c) once each day with each of the nine remaining meters and vials or packages for a total of ten days. The same vial/package is used for each meter throughout the evaluation period.
e)
Calculate the mean value, standard deviation and CV for each meter from the ten measurements.
f)
Calculate the grand mean, the pooled standard deviation (with 95 % confidence interval) and the pooled CV. The standard deviation and CV are measures of the intermediate precision of a single system over multiple days.
If the evaluation included multiple lots and/or users, the lot-to-lot and user-to-user variability may be determined as well as the within-meter intermediate precision. 7.2.4
Data analysis and presentation for repeatability and intermediate precision
The mean, standard deviation and coefficient of variation for repeatability and intermediate precision shall be calculated using documented statistical procedures. The analysis of variance is the preferred method for calculating intermediate precision.
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The following information shall be reported: a)
glucose concentration of each sample;
b)
mean of the observed glucose results for each sample;
c)
repeatability standard deviation (with 95 % confidence interval) and coefficient of variation (CV) for each glucose concentration above 4,2 mmol/L (75 mg/dL) and standard deviation (with 95% confidence interval) for each glucose concentration below 4,2 mmol/L (75 mg/dL);
d)
intermediate standard deviation (with 95 % confidence interval) and coefficient of variation (CV) for each glucose concentration above 4,2 mmol/L (75 mg/dL) and standard deviation (with 95 % confidence interval) for each glucose concentration below 4,2 mmol/L (75 mg/dL);
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e)
summary of any outliers (guidelines for identifying outliers are found in ISO 5725-2:1994[23] and in NCCLS EP5-A[30]) identified and excluded from statistical analysis, including the method of identification and the results of the investigation;
f)
references to the statistical analysis procedures.
7.3
System accuracy evaluation
7.3.1 7.3.1.1
Requirements General
System accuracy shall be evaluated with at least 100 different subjects over at least ten days. The evaluation shall be conducted in actual conditions of use, so that the effects of systematic error (bias) and random error (imprecision) that would be experienced by individual users will be included. Individual measurements from the blood-glucose monitoring system shall be compared to reference glucose concentration values determined by the manufacturer’s measurement procedure (i.e. a selected or standing measurement procedure or by another validated measurement procedure that has been shown to produce equivalent results). A routine glucose measurement procedure (e.g. in a hospital or outpatient clinic laboratory) that is validated for precision and trueness by comparison to the manufacturer’s selected or standing measurement procedure may be used to assign the reference values. A detailed description of the measurement procedure used to determine the reference values, including its traceability and/or equivalence, shall be documented in the protocol. 7.3.1.2
Samples
The system accuracy evaluation shall be performed with at least 100 fresh capillary blood samples, each with sufficient volume to be measured by two different meters and at least in duplicate by the manufacturer’s measurement procedure. Exclusion criteria, such as packed cell volume (haematocrit), shall be based on the manufacturer’s instructions for use. Capillary blood samples shall be collected by skin puncture (e.g. fingerstick), prepared and processed according to the instructions for use, including sample pretreatment if required. Sample containers designed for the collection of capillary blood should be used.
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In some cases, a second skin puncture may be necessary to obtain sufficient sample volume to complete the protocol. It may be difficult to obtain a sufficient number of fresh capillary blood samples with very low and very high glucose concentrations. In these cases, modified capillary blood samples in which the glucose concentration is elevated or lowered may be substituted (see below). The glucose concentrations shall be distributed as specified in Table 3. Glucose concentrations shall be determined by the blood-glucose monitoring system. Once a concentration category is filled, no more samples shall be added to that category.
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Table 3 — Glucose concentrations of samples for system accuracy evaluation Percentage of samples
Glucose concentration
%
mmol/L
(mg/dL)
5
< 2,8
(< 50)
15
2,8 to 4,3
(50 to 80)
20
4,4 to 6,7
(80 to 120)
30
6,7 to 11,1
(120 to 200)
15
11,2 to 16,6
(201 to 300)
10
16,7 to 22,2
(301 to 400)
5
> 22,2
(> 400)
Only unaltered capillary blood samples shall be used for glucose concentrations of 2,8 mmol/L to 22,2 mmol/L (50 mg/dL to 400 mg/dL). If necessary to obtain sufficient samples in the lowest and highest concentration intervals, glucose concentrations may be adjusted as follows.
To obtain additional samples with glucose < 2,8 mmol/L (< 50 mg/dL), capillary blood samples should be collected with an appropriate anticoagulant and incubated to allow glucose to hydrolyse. The incubation conditions (e.g. temperature) to produce samples compatible with the system (e.g. without haemolysis) shall be determined by the manufacturer.
To obtain additional samples with glucose > 22,2 mmol/L (> 400 mg/dL), capillary blood samples should be collected with an appropriate anticoagulant and then supplemented with glucose.
Commutability of adjusted samples with the system being evaluated shall be verified.
Aliquots shall be removed from each sample immediately before the first and immediately after the last measurement by the blood-glucose monitoring system for duplicate measurement by the manufacturer’s measurement procedure. If this measurement procedure is not designed for blood samples and it does not specify a procedure to remove cells, the aliquots of the sample shall be centrifuged at 1 000 g for 10 min immediately after collection to obtain plasma.
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7.3.1.3
Reagent system
A lot or part of a lot of reagent system units shall be examined. If a complete lot is not available, the parts and status of the material shall be recorded. At least 200 reagent system units, from at least ten vials or packages, shall be used. Additional units from the same lot shall be available for additional measurements as needed. A single lot of reagent system units may be used if characterization data have demonstrated that lot-to-lot variability is a minor source of the total variability. Otherwise, multiple reagent lots shall be included in the system accuracy evaluation. 7.3.1.4
Meters
Using more than one meter per subject may be necessary to minimize the time between duplicate measurements. The procedure in 7.3.2 assumes each subject will use two different meters.
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If more than two meters are used, the meters shall be rotated through the protocol so that equal numbers of samples are measured with each meter. NOTE Increasing the number of meters in the experiment reduces the specific influence of each meter (bias), but can increase variability due to meter-to-meter effects (intermediate precision).
If different subjects use the same meter, cleaning the meter may be necessary to avoid the transfer of bloodborne pathogens. It is recommended that manufacturers validate an appropriate cleaning procedure and include cleaning information in the user’s manual. 7.3.1.5
Environment
Measurements using the blood-glucose monitoring system shall be performed at 23 °C ± 5 °C. The measurement of capillary blood samples by the blood-glucose monitoring system should preferably take place in a diabetes mellitus outpatient clinic or hospital setting. The 10 °C temperature interval covers the ambient temperatures that typically exist in these settings. 7.3.2
Evaluation procedure
The following procedure is the minimum experimental design to evaluate system accuracy. It requires at least 100 subjects with glucose concentrations that span the measuring interval as specified in Table 3. This procedure may be modified to accommodate multiple reagent lots. The reagent system units shall be taken from the same vial/package for each sample.
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Steps a) to f) shall be performed for each sample. a)
Assign numbers to the vials or packages (e.g. 1 to 10).
b)
Obtain a sample of fresh capillary blood by skin puncture.
c)
Remove an aliquot of the sample for at least duplicate glucose measurements by the manufacturer’s measurement procedure. If the manufacturer’s measurement procedure is designed for plasma samples, the plasma preparation procedure (e.g. centrifugation at 1 000 g for 10 min to remove cells) shall be performed for each sample.
d)
Take two reagent system units out of vial/package number one and measure the glucose concentration in the sample using two different meters. Samples shall be applied to the reagent system unit in the same manner as described in the manufacturer’s instructions (e.g. directly from the subject’s skin puncture). If adjusted samples are used, as described in 7.3.1.2, they shall be applied in a manner that simulates the procedure specified in the manufacturer’s instructions for use, taking into account possible influences such as sample temperature. Change vials or packages every ten subjects and ensure that reagent system units from all vials are used in the evaluation. Record the results.
e) Repeat step c) to obtain a second result from the manufacturer’s measurement procedure.
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f)
Evaluate the results from the manufacturer’s measurement procedure to verify sample stability. If these results demonstrate the effect of drift based on predetermined stability criteria [e.g. change between the first and last results > 4 % at glucose > 5,5 mmol/L (100 mg/dL) or > 0,22 mmol/L (4 mg/dL) at glucose K 5,5 mmol/L (100 mg/dL)], then the results for that subject shall not be included. The rejected sample shall be replaced with another sample in the same glucose concentration interval. Drift criteria should be related to the intermediate precision capability of the measurement procedure. If criteria are too tight, samples will be discarded unnecessarily. If too loose, the apparent uncertainty of the measurement procedure will be inflated.
g) Obtain a sample from the next subject and repeat steps b) to f). 7.3.3 7.3.3.1
Data analysis and presentation for system accuracy General
Results shall be plotted and analysed using one of the procedures described below. The following information shall be reported: a)
total number of samples analysed;
b)
range of glucose concentrations;
c)
plot of the data;
d)
summary of the statistics with confidence intervals;
e)
summary of any outliers (guidelines for identifying outliers are found in ISO 5725-2:1994[23] and in NCCLS EP9-A2[32]) identified and excluded from statistical analysis, including the method of identification and the results of the investigation; Outlier data may not be eliminated from the data set to be used in determining minimum acceptable accuracy (7.4.1), but should be excluded from the calculation of parametric statistics to avoid distorting central tendency and dispersion estimates. Outlier data should be plotted with a different symbol.
f)
references for the statistical analysis procedures.
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If results of the blood-glucose monitoring system are reported in units of a different sample matrix (e.g. plasma), the manufacturer shall provide details of the conversion and supporting validation data to users upon request. 7.3.3.2
System accuracy analysis
The difference between individual results from the blood-glucose monitoring system and the mean of the reference values shall be plotted as the dependent variable. The mean of the reference values shall be plotted as the independent variable. Difference plots are the recommended approach for depicting system accuracy because statistical assumptions are minimal and the percentage of data points meeting the system accuracy criteria, as well as estimating bias, are easily calculated. See NCCLS EP9-A2[32] or Bland and Altman[34].
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NOTE Plotting percentage difference against concentration at low concentrations is generally not suitable for the graphical evaluation of system accuracy. EXAMPLE A plot of results from an evaluation of a blood-glucose monitoring system is illustrated in Figure 1. The two bold lines represent the acceptance criteria from 7.4.
Figure 1 — System accuracy plot 7.3.3.3
Regression analysis
Individual results of the blood-glucose monitoring system shall be plotted as the dependent variable and the mean of the duplicate reference values as the independent variable. Identical scales and intervals shall be used for the x- and y-axes. Slope and y-intercept shall be calculated by a suitable regression analysis procedure. The estimate of the deviation (standard error) (sy.x) should be reported, if linear regression is used. The regression line and the line of identity (y=x) shall be included on the plot. NOTE 1 Regression analysis depends on the data meeting certain statistical assumptions. For an evaluation of regression procedures for method comparison studies, see Linnet[33] or Stöckl[36].
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NOTE 2 Bias can be calculated from the regression equation at selected glucose concentrations (e.g. at medical decision concentrations). See NCCLS EP9-A2[32]. EXAMPLE A regression plot from an evaluation of a blood-glucose monitoring system is illustrated below. The two outer lines represent the acceptance criteria from 7.4. The regression line and the line of equality are superimposed.
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y = 0,984x + 0,20 R2 = 0,959 6 N = 200
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Figure 2 — Regression plot
7.4 7.4.1
Minimum acceptable system accuracy System accuracy requirement
The minimum acceptable accuracy for results produced by a glucose monitoring system shall be as follows. Ninety-five percent (95 %) of the individual glucose results shall fall within ± 0,83 mmol/L (15 mg/dL) of the results of the manufacturer’s measurement procedure at glucose concentrations < 4,2 mmol/L (< 75 mg/dL) and within ± 20 % at glucose concentrations 9 4,2 mmol/L (9 75 mg/dL). NOTE 1 The minimum acceptable accuracy criteria are based on the medical requirements for glucose monitoring. See the Introduction for additional information. NOTE 2 The criteria apply to system accuracy evaluations in which users have received proper training, the device has been properly maintained and required adjustment and control procedures have been followed in accordance with the manufacturer’s instructions for use.
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7.4.2
Data presentation
Results shall be presented separately for the glucose concentration intervals < 4,2 mmol/L (< 75 mg/dL) and 9 4,2 mmol/L (9 75 mg/dL) because different criteria apply. a)
For glucose concentrations < 4,2 mmol/L (75 mg/dL), results shall be expressed as the percentage of values falling within the following intervals: ± 0,28 mmol/L (± 5 mg/dL), ± 0,56 mmol/L (± 10 mg/dL), and ± 0,83 mmol/L (± 15 mg/dL).
b)
For glucose concentrations 9 4,2 mmol/L (75 mg/dL), results shall be expressed as the percentage of values falling within the following intervals: ± 5 %, ± 10 %, ± 15 % and ± 20 %.
The results shall be presented in a table for each concentration interval. The recommended format is given in the Example and Tables 4 and 5 below. EXAMPLE Tables 4 and 5 illustrate the presentation of results for the evaluation illustrated in 7.3.3.2 and 7.3.3.3, in which 200 results were obtained from 100 subjects. The data and criteria to be used in determining acceptability are shown in italics. Table 4 — Example of presentation of system accuracy results for glucose concentration < 4,2 mmol/L (75 mg/dL) Within ± 0,28 mmol/L (Within ± 5 mg/dL)
Within ± 0,56 mmol/L (Within ± 10 mg/dL)
Within ± 0,83 mmol/L (Within ± 15 mg/dL)
18/40 (45 %)
28/40 (70 %)
38/40 (95 %)
Table 5 — Example of presentation of system accuracy results for glucose concentration 9 4,2 mmol/L (75 mg/dL)
7.4.3
Within ± 5 %
Within ± 10 %
Within ± 15 %
Within ± 20 %
36/160 (22 %)
78/160 (49 %)
136/160 (85 %)
156/160 (97 %)
System accuracy assessment
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Acceptability of the blood-glucose monitoring system shall be determined using all of the 200 results obtained from the 100 subjects, including any results identified as statistical outliers. The number of acceptable results at glucose concentrations < 4,2 mmol/L (< 75 mg/dL) shall be added to the number of acceptable results at glucose concentrations 9 4,2 mmol/L (9 75 mg/dL) to determine the number of acceptable results. NOTE 1 In the example in 7.4.2, 38 of 40 hypoglycaemic samples were within ± 0,83 mmol/L (± 15 mg/dL) at concentrations < 4,2 mmol/L (< 75 mg/dL) and 156 of the 160 samples with glucose concentrations 9 4,2 mmol/L (9 75 mg/dL) were within ± 20% of the reference values. Therefore, 194 of 200 samples (97,0 %) were within the minimum acceptable performance criteria defined in 7.4.1. NOTE 2 There are insufficient samples in each concentration interval to permit valid assessment of acceptability at specific concentrations.
30
EN ISO 15197:2003 (E)
8 8.1
User performance evaluation General
The purpose of the user performance evaluation is to demonstrate that users are able to operate the bloodglucose monitoring system, given only the instructions and training materials routinely provided with the system and obtain valid glucose results. A user performance evaluation shall be performed by the manufacturer prior to placing a new blood-glucose monitoring system into commercial distribution. NOTE Healthcare professionals who wish to demonstrate the performance of a blood-glucose monitoring system in a healthcare setting can consult NCCLS C30-A2[11] for guidance.
Results obtained by the lay user shall be compared to results obtained by a validated glucose measurement procedure, as well as to results obtained by a healthcare professional from the same sample, using the same blood-glucose monitoring system. The evaluation plan shall be documented in a detailed protocol. The requirements specified in EN 13612 apply. At least 50 subjects, with varying demographics (age, sex, and education level), shall be included for each lot. Study participants shall meet the requirements of the blood-glucose system (e.g. packed cell volume within the system’s specified interval). User studies shall be conducted using at least three different reagent lots.
8.2
Evaluation sites
Blood-glucose monitoring systems for self-testing shall be evaluated in a setting that allows the lay user to perform the measurements without outside influence, i.e. as described in 8.1. Rationale for the selection of evaluation sites shall be documented. The evaluation may be conducted at multiple sites.
8.3
User evaluation
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Study participants shall be given the product instructions for use and any training materials that are routinely provided with the blood-glucose monitoring system. After reviewing the materials, the users shall perform their own fingersticks and test themselves using the blood-glucose monitoring system. Immediately after the user’s self-test, the investigation site’s trained healthcare professional shall measure the user’s blood with the blood-glucose monitoring system. Within 5 min, a second blood sample shall be collected. The reference glucose concentrations shall be determined by the manufacturer’s measurement procedure (i.e. a selected or standing measurement procedure or by another validated measurement procedure that has been shown to produce equivalent results). A routine glucose measurement procedure (e.g. in a hospital or outpatient clinic laboratory) that is validated for precision and trueness by comparison to the manufacturer’s selected or standing measurement procedure may be used to assign the reference values.
31
EN ISO 15197:2003 (E)
A detailed description of the measurement procedure used to determine the glucose values, including its traceability and/or equivalence to the manufacturer’s selected or standing measurement procedure, shall be documented in the protocol. Study participants shall not receive additional training, instructions, assistance, or training materials other than those routinely provided with the blood-glucose monitoring system. Study participants may be given a questionnaire to evaluate their understanding of the system. User techniques in operating and maintaining the system, applying the sample, and reading the result shall be evaluated by the trained healthcare professional participating in the study. Results shall be documented in a report.
8.4
Evaluation of instructions for use
Instructions for use shall be evaluated by the intended users. Study participants and healthcare professionals shall review the instructions for use and provide comments regarding the ease of understanding. This evaluation may be combined with the testing described in 8.3, or may be conducted separately.
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User comments may be collected via questionnaires, or as part of human factors studies.
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EN ISO 15197:2003 (E)
Annex A (normative) Additional requirements for electromagnetic compatibility
A.1 General This annex specifies minimum requirements for immunity and emissions regarding electromagnetic compatibility (EMC) for blood-glucose monitoring devices intended for self-testing in addition to the requirements of 6.4. If risk analysis (see 4.5) shows that exposure to higher levels of radiation or electrostatic discharge presents an unacceptable risk to the user, then the device shall be tested at these higher levels.
A.2 Immunity test requirements A.2.1 Radiated immunity The requirements specified in IEC 61000-4-3 apply. In addition, immunity against radiated frequencies shall be extended to the frequency range up to 2,5 GHz at a test level of 3 V/m.
A.2.2 Electrostatic discharge immunity The requirements specified in IEC 61000-4-2 apply. For air discharge, electrostatic discharge immunity shall be demonstrated at test levels of ± 2 kV, ± 4 kV and ± 8 kV. For contact discharge, electrostatic discharge immunity shall be demonstrated at test levels of ± 2 kV, ± 4 kV and ± 6 kV.
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A.3 System test requirements If other equipment is connected to the meter or can be connected to the meter, the resulting system shall also fulfil the EMC requirements. When determining system testing requirements, the manufacturer shall consider whether or not it is possible to perform a measurement while the system is connected. System configurations specified by the manufacturer or foreseeable system configurations identified by risk analysis shall be tested as described in A.2 if they allow the user to perform a glucose measurement. System test requirements may not apply if the design of the device prevents the user from performing glucose measurements when the meter is connected to other equipment.
33
EN ISO 15197:2003 (E)
A.4 Instructions for use The instructions for use (see 5.2) shall include the following information. a)
A statement that the equipment complies with applicable EMC emission requirements and that emissions of the energy used are low and not likely to cause interference in nearby electronic equipment.
b)
A statement that the equipment is tested for immunity to electrostatic discharge as specified in IEC 61000-4-2.
c)
Recommended mitigation measures that should be taken by the user to avoid incorrect operation or damage to the device. EXAMPLE 1 “Do not use this meter in a dry environment, especially if synthetic materials are present. Synthetic clothes, carpets, etc., may cause damaging static discharges in a dry environment.”
d)
A statement that the equipment is tested for immunity to radio frequency interference at the frequency range and test levels specified in this International Standard.
e)
Recommended mitigation measures that should be taken by the user to avoid radio frequency interference, with specific examples.
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EXAMPLE 2 “Do not use this meter near cellular or cordless telephones, walkie talkies, garage door openers, radio transmitters, or other electrical or electronical equipment that are sources of electromagnetic radiation, as these may interfere with the proper operation of the meter.”
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EN ISO 15197:2003 (E)
Annex B (informative)
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Traceability chain
NOTE 1 The illustration of a full traceability chain is taken from ISO 17511:—, 4.2.2 h). Steps that are not used in this particular calibration scheme are shaded in grey. NOTE 2 system. a
This example is not intended to represent the only possible traceability chain for a blood-glucose monitoring
NIST SRM917b refers to the Certificate of Analysis issued by the National Institute of Standards and Technology (NIST) for the standard reference material (SRM) 917b, D-glucose (dextrose), used for calibration in this example.
Figure B.1 — Example of a traceability chain for a factory-calibrated blood-glucose monitoring system
35
EN ISO 15197:2003 (E)
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EN 591:2001, Instructions for use for in vitro diagnostic instruments for professional use
37
EN ISO 15197:2003 (E)
Annex ZA (informartive) Normative references to international publications with their relevant European publications
This European Standard incorporates by dated or undated reference, provisions from other publications. These normative references are cited at the appropriate places in the text and the publications are listed hereafter. For dated references, subsequent amendments to or revisions of any of these publications apply to this European Standard only when incorporated in it by amendment or revision. For undated references the latest edition of the publication referred to applies (including amendments).
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NOTE Where an International Publication has been modified by common modifications, indicated by (mod.), the relevant EN/HD applies.
Publication
Year
Title
EN
Year
ISO 376
1999
Metallic materials — Calibration of force-proving instruments used for the verification of uniaxial testing machines
EN ISO 376
2002
ISO 13485
1996
Quality systems — Medical devices — Particular requirements for the application of EN ISO 9001
EN ISO 13485
2000
ISO 14971
2000
Medical devices — Application of risk management to medical devices
EN ISO 14971
2000
38
EN ISO 15197:2003 (E)
Annex ZB (informative) Clauses of this European Standard addressing essential requirements or other provisions of EU Directives
This European Standard has been prepared under a mandate given to CEN by the European Commission and the European Free Trade Association, and supports essential requirements of the Directive 98/79/EC. WARNING Other requirements and other EU Directives may be applicable to the product(s) falling within the scope of this standard. The following clauses of this standard, as detailed in Table ZB.1, are likely to support requirements of the EU Directive 98/79/EC. Compliance with these clauses of this standard provides one means of conforming with the specific essential requirements of the Directive concerned and associated EFTA regulations. Table ZB.1 — Correspondence between this European Standard and Directive 98/79/EC Corresponding essential requirements of Directive 98/79/EC
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Clauses/subclauses of this European Standard 4.2
A.3
4.3
B.3.3; B.3.6; B.7; B.7.1; B.7.2; B.8.7
4.4
A.1; A.2; A.4; A.5
5.1
B.8.1; B.8.2; B.8.4a, b, d, e, g, i, k; B.8.6
5.2
B.7; B.7.1; B.7.2; B.8.1; B.8.2; B.8.6; B.8.7a, e, f, g, h, k, l, m, n, r, t, u
5.3
B.7.1; B.8.1; B.8.2; B.8.3; B.8.4a, b, d, e, g, h, i, j, k; B.8.6
5.4
B.7; B.7.1; B.7.2; B.8.1; B.8.2; B.8.3; B.8.6; B.8.7a, b, c, d, e, f, g, h, k, l, m, t, u
6.2
B.3.3; B.6.3; B.6.4.4
6.3
B.3.3; B.6.4.1
6.6
B.6.4.1
6.7
B.3.3
6.8
B.3.3
6.9
B.1.2
6.10
B.3.4; B.6.4.1
6.12
B.3.3; B.6.4.1
Qualifying remarks/Notes
39
EN ISO 15197:2003 (E)
Table ZB.1 (continued)
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Clauses/subclauses of this European Standard
40
Corresponding essential requirements of Directive 98/79/EC
7
A.3; B.4.1; B.6.1
8.1
B.7; B.7.1
8.2
B.7; B.7.1
8.3
B.7; B.7.1; B.7.2
8.4
B.7; B.7.1; B.8.7t
Qualifying remarks/Notes
Juni 2005
{
DIN EN ISO 15197 Berichtigung 1 ICS 11.100.10
Es wird empfohlen, auf der betroffenen Norm einen Hinweis auf diese Berichtigung zu machen.
Testsysteme für die In-vitro-Diagnostik – Anforderungen an Blutzuckermesssysteme zur Eigenanwendung beim Diabetes mellitus (ISO 15197:2003), Berichtigungen zu DIN EN ISO 15197:2004-05; Deutsche Fassung EN ISO 15197:2003/AC:2005 In vitro diagnostic test systems – Requirements for blood-glucose monitoring systems for self-testing in managing diabetes mellitus (ISO 15197:2003), Corrigenda to DIN EN ISO 15197:2004-05; German version EN ISO 15197:2003/AC:2005
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Systèmes d’essais de diagnostic in vitro – Exigences relatives aux systèmes d’autosurveillance de la glycémie destinés à la prise en charge du diabète sucré (ISO 15197:2003), Corrigenda á DIN EN ISO 15197:2004-05; Version allemande EN ISO 15197:2003/AC:2005
Gesamtumfang 2 Seiten
Normenausschuss Medizin (NAMed) im DIN
DIN Deutsches Institut für Normung e.V. . Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e.V. , Berlin gestattet. Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
©
Preisgruppe 99 www.din.de www.beuth.de
!,b_T" 9636049
DIN EN ISO 15197 Ber 1:2005-06
In DIN EN ISO 15197:2004-05 ist auf Grund der europäischen Berichtigung EN ISO 15197:2003/AC:2005 folgende Korrektur vorzunehmen:
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Im Anhang ZA ist ISO 376 zu streichen.
2
November 2003
DEUTSCHE NORM In-vitro-Diagnostika
Messung von Größen in Proben biologischen Ursprungs Metrologische Rückführbarkeit von Werten, die Kalibriermaterialien und Kontrollmaterialien zugeordnet sind (ISO 17511:2003) Deutsche Fassung EN ISO 17511:2003
EN ISO 17511
ICS 11.100
In vitro diagnostic medical devices — Measurement of quantities in biological samples — Metrological traceability of values assigned to calibrators and control materials (ISO 17511:2003); German version EN ISO 17511:2003 Dispositifs médicaux de diagnostic in vitro — Mesurage des grandeurs dans des échantillons d’origine biologique — Traçabilité métrologique des valeurs attribuées aux agents d’étalonnage et aux matériaux de contrôle (ISO 17511:2003); Version allemande EN ISO 17511:2003
Die Europäische Norm EN ISO 17511:2003 hat den Status einer Deutschen Norm.
Nationales Vorwort Die Europäische Norm EN ISO 17511:2003 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitroDiagnostika“ in Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee ISO/TC 212 „Clinical laboratory testing and in vitro diagnostic test systems“ unter wesentlicher Beteiligung deutscher Experten erarbeitet. Im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. war hierfür der Normenausschuss Medizin (NAMed), Arbeitsausschuss C 2 „Referenzsysteme“, zuständig. Diese Norm unterstützt grundlegende Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Oktober 1998 über In-vitro-Diagnostika, die durch Einarbeitung in das Gesetz über Medizinprodukte (Medizinproduktegesetz – MPG) in deutsches Recht umgesetzt ist. Für die im Abschnitt 2 zitierten internationalen Publikationen wird im Folgenden auf die entsprechenden deutschen Publikationen hingewiesen: International Vocabulary of Basic and General Terms in Metrology siehe
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Internationales Wörterbuch der Metrologie
Fortsetzung Seite 2 und 33 Seiten EN
Normenausschuss Medizin (NAMed) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
© DIN Deutsches Institut für Normung e.V. . Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet. Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
Ref. Nr. DIN EN ISO 17511:2003-11 Preisgr. 15
Vertr.-Nr. 2315
DIN EN ISO 17511:2003-11
Nationaler Anhang NA (informativ) Literaturhinweise
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
Internationales Wörterbuch der Metrologie, 2. Auflage 1994, Beuth Verlag GmbH, Berlin, Wien, Zürich
2
EN 17511
EUROPÄISCHE NORM EUROPEAN STANDARD NORME EUROPÉENNE
August 2003
ICS 07.100.10
Deutsche Fassung In-vitro-Diagnostika
Messung von Größen in Proben biologischen Ursprungs Metrologische Rückführbarkeit von Werten, die Kalibriermaterialien und Kontrollmaterialien zugeordnet sind (ISO 17511:2003) In vitro diagnostic medical devices — Measurement of quantities in biological samples — Metrological traceability of values assigned to calibrators and control materials (ISO 17511:2003)
Dispositifs médicaux de diagnostic in vitro — Mesurage des grandeurs dans des échantillons d’origine biologique — Traçabilité métrologique des valeurs attribuées aux agents d’étalonnage et aux matériaux de contrôle (ISO 17511:2003)
Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 11. März 2003 angenommen. Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich. Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem ManagementZentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
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CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, der Slowakei, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn und dem Vereinigten Königreich.
EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION
Management-Zentrum: rue de Stassart, 36
© 2003 CEN
B-1050 Brüssel
Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
Ref. Nr. EN 17511:2003 D
EN ISO 17511:2003 (D)
Inhalt Seite
Vorwort................................................................................................................................................................ 3 Einleitung ............................................................................................................................................................ 4 1
Anwendungsbereich............................................................................................................................. 6
2
Normative Verweisungen ..................................................................................................................... 6
3
Begriffe................................................................................................................................................... 7
4 4.1 4.2 4.3 4.4
Metrologische Rückführbarkeitskette und Kalibrierhierarchie ...................................................... 13 Grundlagen .......................................................................................................................................... 13 Struktur und Nomenklatur.................................................................................................................. 14 Überlegungen zur Etablierung der metrologischen Rückführbarkeit ........................................... 19 Funktionen der Referenzmaterialien ................................................................................................. 20
5 5.1 5.2
5.7
Kalibrier-Übertragungsprotokolle ..................................................................................................... 21 Verfügbarkeit und Struktur ................................................................................................................ 21 Fälle mit einem primären Referenzmessverfahren und einem oder mehreren primären Kalibratoren, die eine metrologische Rückführbarkeit auf das SI ergeben.................................. 21 Fälle mit einem international vereinbarten (aber nicht primärem) Referenzverfahren und einem oder mehreren international vereinbarten Kalibratoren ohne metrologische Rückführbarkeit auf das SI................................................................................................................. 23 Fälle mit einem international vereinbarten (aber nicht primärem) Referenzverfahren, aber ohne international vereinbarten Kalibrator und ohne metrologische Rückführbarkeit auf das SI.................................................................................................................................................... 24 Fälle mit einem international vereinbarten (aber nicht primärem) Kalibrator, aber ohne international vereinbartes Referenzmessverfahren und ohne metrologische Rückführbarkeit auf das SI................................................................................................................. 25 Fälle mit dem ausgewählten Messverfahren des Herstellers, aber ohne ein international vereinbartes Referenzmessverfahren, ohne einen international vereinbarten Kalibrator und ohne metrologische Rückführbarkeit auf das SI...................................................................... 26 Richtigkeitskontrollmaterialien.......................................................................................................... 27
6
Angabe der Messunsicherheit ........................................................................................................... 28
7
Validierung einer metrologisch rückführbaren Kalibrierung ......................................................... 28
8
Angaben zur metrologischen Rückführbarkeit in der Gebrauchsanweisung für In-vitroDiagnostika .......................................................................................................................................... 30
5.3 5.4 5.5 5.6
Anhang ZA (informativ) Abschnitte in dieser Europäischen Norm, die grundlegende Anforderungen oder andere Vorgaben von EU-Richtlinien betreffen ........................................... 31
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Literaturhinweise.............................................................................................................................................. 32
2
EN ISO 17511:2003 (D)
Vorwort Dieses Dokument EN ISO 17511:2003 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitro-Diagnostika“, dessen Sekretariat vom DIN gehalten wird, in Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee ISO/TC 212 „Clinical laboratory testing and in vitro diagnostic test systems“ erarbeitet. Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis Februar 2004, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis Februar 2004 zurückgezogen werden. Dieses Dokument wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die Europäische Kommission und die Europäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der EU-Richtlinien. Zum Zusammenhang mit EU-Richtlinien siehe informativen Anhang ZA, der Bestandteil dieses Dokumentes ist. Die International Federation of Clinical Chemistry and Laboratory Medicine (IFCC), die European Confederation of Laboratory Medicine (ECLM) und die European Diagnostic Manufacturers Association (EDMA) haben zur Erstellung dieses Dokumentes beigetragen. Diese Norm enthält Literaturhinweise. Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn und Vereinigtes Königreich. Anerkennungsnotiz
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Der Text von ISO 17511:2003 wurde vom CEN als EN ISO 17511:2003 ohne irgendeine Abänderung genehmigt.
3
EN ISO 17511:2003 (D)
Einleitung Zur Bestimmung von messbaren Größen in der Laboratoriumsmedizin ist es unabdingbar, dass die Größe hinreichend definiert ist und dass die den Ärzten oder anderen Mitarbeitern des Gesundheitswesens und Patienten übermittelten Ergebnisse hinreichend genau (richtig und präzise) sind, um eine korrekte medizinische Beurteilung und eine Vergleichbarkeit über Zeit und Raum sicherzustellen. ANMERKUNG In dieser Europäischen Norm umfasst der Begriff „accuracy“ (siehe 3.1) sowohl die „Richtigkeit der Messung“ (siehe 3.33) als auch die „Präzision der Messung“ (siehe 3.23), während in der EU-Richtlinie 98/79/EG über Invitro-Diagnostika der Begriff „accuracy“ „Richtigkeit“ bedeutet.
Eine „korrekte medizinische Beurteilung“ erfordert mehr als die metrologischen (analytischen) Gesichtspunkte der Rückführbarkeitskette. Weil die Messergebnisse schließlich von den Ärzten zum Nutzen der Patienten eingesetzt werden, sollte der Arzt Informationen zu einer Anzahl von weiteren Gesichtspunkten sammeln, wie z. B. über die Präanalytik und Postanalytik, die diagnostische Empfindlichkeit und diagnostische Spezifität und die entsprechenden Referenzbereiche. Die vorliegende Europäische Norm behandelt nur die analytischen Gesichtspunkte von Messungen in der Laboratoriumsmedizin (siehe auch 1e)). Die Bestimmung von messbaren Größen in Proben biologischen Ursprungs erfordert Referenzmesssysteme, einschließlich:
der Definition des Analyten in der Probe biologischen Ursprungs unter Berücksichtigung der vorgesehenen medizinischen Anwendung der Messergebnisse;
eines Referenzmessverfahrens für die ausgewählte Größe in Proben menschlichen Ursprungs;
geeigneter Referenzmaterialien für die ausgewählte Größe, z. B. primäre Kalibratoren und sekundäre matrixhaltige Kalibratoren, die kommutabel sind.
Die Richtigkeit der Messung eines einer bestimmten Größe eines Kalibrators oder eines Richtigkeitskontrollmaterials zugeordneten Wertes hängt von der metrologischen Rückführbarkeit des Wertes durch eine ununterbrochene Kette von Messverfahren im Wechsel mit Normalen (Kalibratoren) ab, deren Messunsicherheiten gewöhnlich in aufsteigender Folge abnehmen (siehe Bild 1). Die Unsicherheit des einem bestimmten Kalibrator oder Richtigkeitskontrollmaterial zugeordneten Wertes hängt von der festgelegten metrologischen Rückführbarkeitskette und der kombinierten Unsicherheit ihrer Glieder ab.
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Idealerweise endet die metrologische Rückführbarkeitskette mit der entsprechenden festgelegten SI-Einheit (Système International d'Unités), jedoch hängt die Auswahl der Schritte und die Ebene, bis zu der ein bestimmter Wert metrologisch rückführbar ist, von der Verfügbarkeit von Messverfahren und Kalibratoren höherer Ordnung ab. Derzeit endet in vielen Fällen die metrologische Rückführbarkeit beim ausgewählten Messverfahren des Herstellers oder beim Arbeitskalibrator des Herstellers. In solchen Fällen wird die Richtigkeit bis auf diese Ebene der Kalibrierhierarchie rückgeführt, bis ein international vereinbartes Referenzmessverfahren und/oder ein Kalibrator zur Verfügung steht. Das Ziel der gewählten metrologisch rückführbaren Kalibrierung ist es, den Grad der Richtigkeit eines Referenzmaterials und/oder eines Referenzmessverfahrens auf ein Verfahren niedrigerer metrologischer Ordnung, z. B. ein Routineverfahren, zu übertragen. Die metrologische Rückführbarkeit der Kalibrierung erfordert, dass das Referenzmessverfahren und das Routinemessverfahren dieselbe messbare Größe anhand eines Analyten mit den gleichen relevanten Merkmalen messen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, sich dessen bewusst zu sein, dass unterschiedliche Verfahren, die vorgeben, die gleiche Größe zu messen, in Wirklichkeit unterschiedliche Ergebnisse liefern können, wenn sie auf eine bestimmte Probe oder ein bestimmtes Referenzmaterial angewandt werden. Dies kann beispielsweise auftreten, wenn zwei oder mehr immunologische Verfahren, die vorgeben, die Konzentration eines Hormons wie z. B. Thyreotropin (Thyeroidea stimulierendes Hormon, TSH) zu messen, auf ein Referenzmaterial des Hormons angewandt werden, da die jeweiligen Reagenzien im Probenmaterial Bereiche mit unterschiedlichen Epitopen erkennen und mit diesen in unterschiedlichem Ausmaß reagieren, was zu Ergebnissen für unterschiedliche, wenn auch verwandte Größen führt.
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EN ISO 17511:2003 (D)
Die Laboratoriumsmedizin liefert routinemäßig Ergebnisse für 400 bis 700 verschiedene messbare Größen. Bei den meisten endet die metrologische Rückführbarkeit des einem Produktkalibrator zugeordneten Wertes bereits nach dem Erreichen der nächsthöheren metrologischen Stufe bei Einsatz eines (Referenz-) Messverfahrens oder nach zwei Stufen bei Einsatz eines (Referenz-) Messverfahrens und eines (Referenz-) Kalibrators. Die Ursache dafür ist, dass viele solcher Größen aus Mischungen verschiedener Molekülarten zusammengesetzt sind (z. B. Glykoproteine), die zwar bei dem gleichen klinischen Erscheinungsbild auftreten, jedoch unterschiedliche Strukturen und Molekülmassen besitzen und in wechselnden Anteilen vorliegen. Je nach der metrologischen Rückführbarkeit auf das SI und der Verfügbarkeit von Messverfahren und Kalibratoren der verschiedenen metrologischen Ebenen, kann die metrologische Rückführbarkeitskette auf einer der folgenden fünf metrologischen Ebenen enden: a)
Größen, deren Messergebnisse metrologisch auf das SI rückführbar sind. Ein primäres Referenzmessverfahren und ein oder mehrere (als Kalibratoren verwendete) (zertifizierte) primäre Referenzmaterialien stehen zur Verfügung. Diese Ebene existiert für etwa 25 bis 30 verschiedene Größen mit gut definierten Bestandteilen, z. B. einige Elektrolyte, Metaboliten, Steroidhormone und einige Schilddrüsenhormone. Diese Größen umfassen einen großen Anteil der von medizinischen Laboratorien zur Verfügung gestellten Routineergebnisse (siehe 4.2.2., 5.2, Bilder 1 und 2).
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b)
Größen, deren Messergebnisse metrologisch nicht auf das SI rückführbar sind. 1)
Ein international vereinbartes Referenzmessverfahren (siehe 3.12) (das jedoch nicht als primäres Referenzmessverfahren bezeichnet werden kann) und ein oder mehrere international vereinbarte Kalibriermaterialien (siehe 3.11) mit Werten, die durch dieses Verfahren zugeordnet wurden, sind verfügbar. Diese Bedingungen gelten für Größen mit Bestandteilen wie z. B. HbA1c (siehe 5.3 und Bild 3).
2)
Ein international vereinbartes Referenzmessverfahren steht zur Verfügung, jedoch keine international vereinbarten Kalibriermaterialien. Diese Bedingungen gelten für etwa 30 verschiedene Größen mit Bestandteilen wie z. B. Gerinnungsfaktoren (siehe 5.4 und Bild 4).
3)
Ein oder mehrere (als Kalibratoren verwendete) international vereinbarte Kalibriermaterialien stehen mit einem Protokoll zur Wertezuordnung zur Verfügung, jedoch kein international vereinbartes Referenzmessverfahren. Diese Bedingungen gelten für über 300 verschiedene Größen, beispielsweise für die auf die Internationalen Standards der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezogenen Größen wie z. B. Proteohormone, einige Antikörper und Tumormarker (siehe 5.5 und Bild 5).
4)
Weder ein Referenzmessverfahren noch Referenzmaterialien zur Kalibrierung stehen zur Verfügung. Der Hersteller kann zur Zuordnung der Werte für seinen Produktkalibrator ein oder mehrere hausinterne Messverfahren und Kalibratoren festlegen. Diese Bedingungen gelten für etwa 300 verschiedene Größen mit Bestandteilen wie Tumormarkern und Antikörpern (siehe 5.6 und Bild 6).
Es werden die Grundsätze der jeweiligen Übertragungsprotokolle (Kalibrierhierarchien) unter Berücksichtigung der Festlegungen in EN 12286 über die Darstellung von Referenzmessverfahren und in EN 12287 über die Beschreibung von Referenzmaterialien dargelegt. Es ist das Ziel der Metrologie in der Laboratoriumsmedizin, durch Bereitstellung von Referenzmessverfahren und von auf internationaler Übereinkunft beruhenden Referenzmaterialien die metrologische Rückführbarkeit der Ergebnisse von den unter b2), b3) und b4) beschriebenen Bedingungen auf die unter b1) beschriebenen Bedingungen zu verbessern. Die besonderen Probleme der metrologischen Rückführbarkeit von Werten der katalytischen Konzentration von Enzymen werden in EN ISO 18153 behandelt.
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EN ISO 17511:2003 (D)
1
Anwendungsbereich
Diese Europäische Norm legt fest, wie die metrologische Rückführbarkeit von Werten sichergestellt wird, die Kalibratoren und Kontrollmaterialien zugeordnet sind, die für die Etablierung der Richtigkeit einer Messung und deren Verifizierung vorgesehen sind. Kalibratoren und Kontrollmaterialien sind solche Materialien, die von den Herstellern als Teil von In-vitro-Diagnostika oder zum Gebrauch mit diesen geliefert werden. In den Anwendungsbereich dieser Europäischen Norm fallen Proben zur externen Qualitätskontrolle (Ringversuch) mit nachgewiesener Kommutabilität, deren Werte mit international akzeptierten Referenzmesssystemen oder international vereinbarten Referenzmesssystemen zugeordnet wurden. Diese Europäische Norm gilt nicht für a)
Kontrollmaterialien, die keinen Sollwert besitzen und die nur dazu dienen, die Präzision eines Messverfahrens, entweder dessen Wiederholpräzision oder dessen Vergleichpräzision, zu erfassen (Präzisionskontrollmaterialien);
b)
Kontrollmaterialien, die für die Qualitätskontrolle innerhalb eines Laboratoriums vorgesehen sind und mit Bereichen von als akzeptabel anzusehenden Werten geliefert werden, wobei jeder Bereich in Abstimmung zwischen verschiedenen Laboratorien für ein festgelegtes Messverfahren und mit Grenzwerten, die nicht metrologisch rückführbar sind, erhalten wurde;
c)
eine Korrelation zwischen den Ergebnissen zweier Messverfahren der gleichen metrologischen Ebene, mit denen die gleiche Größe gemessen wird, da eine derartige „horizontale“ Korrelation keine metrologische Rückführbarkeit liefert;
d)
eine aus der Korrelation zwischen den Ergebnissen zweier Messverfahren unterschiedlicher metrologischer Ebenen hergeleitete Kalibrierung, jedoch mit Größen, die Analyte unterschiedlicher Charakteristika aufweisen;
e)
die metrologische Rückführbarkeit von Routineergebnissen auf den Produktkalibrator und deren Beziehungen zu einer medizinischen Entscheidungsgrenze;
f)
Eigenschaften, die Nominalskalen betreffen, d. h. solche, die sich nicht durch eine quantitative Größe ausdrücken lassen (z. B. die Identifizierung von Blutzellen).
2
Normative Verweisungen
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Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen nur zu dieser Europäischen Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschließlich Änderungen). EN 375:2001, Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller von Reagenzien für in-vitro-diagnostische Untersuchungen zum Gebrauch durch Fachpersonal. nd
International vocabulary of basic and general terms in metrology, 2 edition, ISO, Geneva, 19931)2) ISO Guide 35:1989, Certification of reference materials — General and statistical principles.
1) Diese Monographie wurde gleichzeitig in Englisch und Französisch von einer gemeinsamen Arbeitsgruppe erarbeitet, in der Mitarbeiter der folgenden Organisationen vertreten waren: BIPM: International Bureau of Weights and Measurements, IEC: International Electrotechnical Commission, IFCC: International Federation of Clinical Chemistry and Laboratory Medicine, ISO: International Organization for Standardization, IUPAC: International Union of Pure and Applied Chemistry, IUPAP: International Union of Pure and Applied Physics, OIML: International Organization of Legal Metrology 2) In dieser Norm wird die Abkürzung VIM: 1993 verwendet.
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EN ISO 17511:2003 (D)
3
Begriffe
Für die Anwendung dieser Europäischen Norm gelten die folgenden Begriffe. 3.1 Messgenauigkeit Ausmaß der Übereinstimmung zwischen dem Messergebnis und einem wahren Wert der Messgröße [VIM: 1993, 3.5] ANMERKUNG 1
In die Genauigkeit einer Messung gehen gleichzeitig Richtigkeit und Präzision der Messung ein.
ANMERKUNG 2 Die Genauigkeit bezüglich einer Messgröße kann nicht durch einen Zahlenwert ausgedrückt werden; für einen gegebenen Zweck sind nur Beschreibungen wie „ausreichend“ oder „nicht ausreichend“ möglich. ANMERKUNG 3 „Abweichung“ ist eine Schätzfunkton für ein umgekehrtes Maß der Genauigkeit; sie ist definiert als Messwert minus richtiger Wert. ANMERKUNG 4 Anstelle eines „wahren Wertes“, wie in der obigen Definition erwähnt, wird in ISO 3534–1 der Begriff „anerkannter Bezugswert“ verwendet, der ein theoretischer (wahrer) Wert, ein Sollwert, ein einvernehmlich festgelegter Wert oder ein durch ein Verfahren definierter Wert sein kann. ANMERKUNG 5 In dieser Norm umfasst der Begriff „accuracy“ sowohl die „Richtigkeit der Messung“ (siehe 3.33) als auch die „Präzision der Messung“ (siehe 3.23), während in der EU-Richtlinie 98/79/EG über In-vitro-Diagnostika der Begriff „accuracy“ für „Richtigkeit“ verwendet wird.
3.2 Analyt der im Namen der messbaren Größe angegebene Bestandteil BEISPIEL Bei der Größenart „Masse des Proteins im 24-Stunden-Urin“ stellt das „Protein“ den Analyten dar. Bei „Stoffmenge von „Glukose“ im Plasma“ ist Glukose der Analyt. In beiden Fällen gibt der vollständige Ausdruck die Messgröße (siehe 3.17) an.
3.3 analytische Spezifität Fähigkeit eines Messverfahrens ausschließlich die Messgröße zu messen 3.4 systematische Abweichungskomponente von Messungen Differenz zwischen dem Erwartungswert der Messergebnisse und einem wahren Wert der Messgröße
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ANMERKUNG Die an einer Stichprobe ermittelte systematische Abweichungskomponente der Messungen, die sich aus dem Mittelwert minus Bezugswert ergibt, stellt eine Schätzfunktion dafür dar.
3.5 Kalibrierung Gesamtheit von Tätigkeiten zur Ermittlung des Zusammenhangs zwischen den von einem Messgerät oder Messsystem ausgegebenen Werten von Größen oder den von einer Maßverkörperung oder von einem Referenzmaterial dargestellten Werten und den zugehörigen, durch Normale festgelegten Werten einer Messgröße unter vorgegebenen Bedingungen [VIM:1993, 6.11] ANMERKUNG Der englische Begriff „standard“ bezieht sich hier auf „Messnormal“ (measurement standard, siehe 3.19), nicht auf eine „geschriebene Norm“ (written standard).
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3.6 Kalibrier-Übertragungsprotokoll Übertragungsprotokoll ausführliche Beschreibung der Zuordnung eines Wertes einer Größe zu einem Referenzmaterial unter Anwendung einer festgelegten Abfolge von Messverfahren, die mit Referenzmaterialien höherer Ordnung für dieselbe Art von Größe kalibriert sind 3.7 Kalibrator Kalibriermaterial Referenzmaterial, dessen Wert als unabhängige Variable in einer Kalibrierfunktion benutzt wird 3.8 zertifiziertes Referenzmaterial ZRM Referenzmaterial mit einem Zertifikat, in dem unter Angabe der Unsicherheit und des zugehörigen Vertrauensniveaus ein oder mehrere Merkmalswerte aufgrund eines Ermittlungsverfahrens zertifiziert sind, mit dem die metrologische Rückführbarkeit der Werte auf eine genaue Realisierung der Einheit erreicht wird und bei dem für jeden zertifizierten Wert eine Unsicherheit mit einem festgesetzten Vertrauensniveau angegeben ist [leicht abgewandelt nach VIM: 1993, 6.14] 3.9 Kommutabilität eines Materials Ausmaß der Übereinstimmung zwischen dem mathematischen Verhältnis der Messergebnisse, die mittels zweier Messverfahren für eine bestimmte Größe in einem gegebenen Material erhalten wurden, und dem mathematischen Verhältnis, das für die Größe in Routineproben erhalten wurde 3.10 Einflussgröße Größe, die nicht die Messgröße ist, jedoch dass Messergebnis beeinflusst [VIM: 1993, 2.7] 3.11 international vereinbarter Kalibrator international vereinbartes Kalibriermaterial Kalibrator, dessen Wert für eine bestimmte Größe metrologisch nicht auf die SI-Einheiten rückführbar ist, sondern durch internationale Vereinbarung zugeordnet wird
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ANMERKUNG
Die Größe wird im Hinblick auf die vorgesehene medizinische Anwendung festgelegt.
3.12 international vereinbartes Referenzmessverfahren Messverfahren, das Messwerte ergibt, die metrologisch nicht auf die SI-Einheiten rückführbar sind, sondern gemäß internationaler Vereinbarung als Referenzwerte für eine bestimmte Größe verwendet werden ANMERKUNG
Die Größe wird im Hinblick auf die vorgesehene medizinische Anwendung festgelegt.
3.13 Internationales Messnormal internationales Normal Normal, das durch ein internationales Abkommen international als Basis zur Festsetzung der Werte aller anderen Normale der betreffenden Größe anerkannt ist [VIM 1993: 6.2]
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EN ISO 17511:2003 (D)
3.14 Matrix eines Materialsystems Matrix Gesamtheit der Bestandteile eines Materialsystems mit Ausnahme des Analyten [EN 12287:1999, 3.3] 3.15 Matrixeffekt Einfluss einer von der eigentlichen Messgröße verschiedenen Eigenschaft der Probe auf die Bestimmung der Messgröße mittels eines bestimmten Messverfahrens und damit auf ihren gemessenen Wert ANMERKUNG 1
Eine bestimmte Ursache für einen Matrixeffekt ist eine Einflussgröße.
ANMERKUNG 2 Die Benennung „Matrixeffekt“ wird gelegentlich fälschlicherweise für mangelnde Kommutabilität verwendet, die als Folge eines denaturierten Analyten oder als Folge eines zur Simulation des Analyten zugesetzten, natürlicherweise nicht vorkommenden Bestandteils („Surrogat-Analyt“) auftritt.
3.16 (messbare) Größe Eigenschaft eines Phänomens, eines Körpers oder einer Substanz, die qualitativ beschrieben und quantitativ ermittelt werden kann [VIM: 1993, 1.1] ANMERKUNG 1
Eigenschaften, die mittels einer Nominalskala ausgedrückt werden, sind keine messbaren Größen.
ANMERKUNG 2
Der Begriff „messbare Größe“ darf nicht mit dem Begriff „Analyt“ (siehe 3.2) verwechselt werden.
3.17 Messgröße spezielle Größe, die Gegenstand einer Messung ist [VIM: 1993, 2.6] ANMERKUNG
Siehe Beispiel in 3.2.
3.18 Messverfahren Gesamtheit der genau beschriebenen Tätigkeiten, wie sie bei der Ausführung spezieller Messungen nach einer vorgegebenen Methode angewendet werden
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[VIM: 1993, 2.5] 3.19 Normal Maßverkörperung, Messgerät, Referenzmaterial oder Messeinrichtung zum Zweck, eine Einheit oder einen oder mehrere Größenwerte, die als Referenz dienen sollen, festzulegen, zu verkörpern, zu bewahren oder zu reproduzieren [VIM: 1993, 6.1] ANMERKUNG 1 Ein bestimmtes Normal mit einem Sollwert für eine einzige Größe kann in bestimmten Fällen als Referenzmaterial für Messverfahren dienen, die Werte für mehr als eine Größe liefern. (Zum Beispiel ein Referenzmaterial für Cholesterin, das auch bei der Bestimmung von Cholesterinestern, die nach der Hydrolyse als Cholesterin gemessen werden, als Referenzmaterial dient.) ANMERKUNG 2 Die englische Benennung „standard“ kann „measurement standard (Messnormal)“ oder „written standard (geschriebene Norm)“ bedeuten. In Zweifelsfällen sollten deshalb in englischsprachigen Texten die vollständigen Benennungen verwendet werden.
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3.20 Messmethode allgemeine Beschreibung der logischen Abfolge von Handlungen zur Durchführung von Messungen [VIM: 1993, 2.4] ANMERKUNG Eine Messmethode enthält aufgrund ihrer allgemeinen Beschreibung keine numerisch festgelegten Leistungskennwerte. Eine bestimmte Methode kann die Grundlage für ein oder mehrere Messverfahren mit ihren jeweils eigenen numerischen Werten für ihre Leistungskennwerte darstellen.
3.21 metrologische Rückführbarkeit Eigenschaft eines Messergebnisses oder des Wertes eines Normals, durch eine ununterbrochene Kette von Vergleichsmessungen mit angegebenen Messunsicherheiten auf festgelegte Bezugsgrößen, im Allgemeinen internationale oder nationale Normale, bezogen zu sein [VIM: 1993, 6.10] ANMERKUNG 1 Jeder Vergleich wird mit einem (Referenz-) Messverfahren ausgeführt, das in einem KalibrierÜbertragungsprotokoll angegeben ist. ANMERKUNG 2 Es gibt verschiedene Arten der Rückführbarkeit. Deshalb wird im vorliegenden Text der Begriff „metrologische Rückführbarkeit“ verwendet.
3.22 Metrologie die Wissenschaft vom Messen ANMERKUNG Metrologie umfasst sowohl die theoretischen als auch die praktischen Gesichtspunkte von Messungen, unabhängig von der jeweiligen Messunsicherheit und unabhängig vom jeweiligen Bereich von Wissenschaft und Technik.
[VIM: 1993, 2.2] 3.23 Präzision der Messung das Ausmaß der Übereinstimmung zwischen unabhängigen Messergebnissen, die unter festgelegten Bedingungen gewonnen wurden [ISO 3534-1: 1993, 3.14] ANMERKUNG 1 Die Präzision einer Messung bezüglich einer Messgröße kann nicht durch einen Zahlenwert ausgedrückt werden; für einen gegebenen Zweck sind nur Beschreibungen wie „ausreichend“ oder „nicht ausreichend“ möglich.
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ANMERKUNG 2 Das Ausmaß der Präzision wird gewöhnlich zahlenmäßig durch die statistischen Maße der Impräzision (Ungenauigkeit) von Messungen, wie z. B. Standardabweichung und Variationskoeffizient, ausgedrückt, die in umgekehrter Beziehung zur Präzision stehen. ANMERKUNG 3 Die „Präzision“ eines gegebenen Messverfahrens wird nach den festgelegten Präzisionsbedingungen unterteilt. Die „Wiederholpräzision“ bezieht sich auf im Wesentlichen unveränderte Bedingungen und wird oft auch „Präzision in der Serie“ genannt. Die „Vergleichpräzision“ bezieht sich auf den Wechsel der Bedingungen, z. B. Zeit, unterschiedliche Laboratorien, Bearbeiter und Messsysteme (einschließlich unterschiedlicher Kalibrierungen und Reagenzchargen).
3.24 primäres Referenzmaterial Referenzmaterial, das die höchsten metrologischen Merkmale aufweist und dessen Wert für die betrachtete Messgröße durch ein primäres Referenzmessverfahren bestimmt ist ANMERKUNG 1 Der Begriff „primärer Kalibrator“ ist den Begriffen „Kalibrator“ (siehe 3.7) und „primäres Referenzmaterial“ untergeordnet. ANMERKUNG 2
10
Siehe Anmerkung in 3.26.
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3.25 Primäres Referenzmessverfahren Referenzmessverfahren, das die höchsten metrologischen Merkmale aufweist, dessen Arbeitsweise vollständig beschrieben und verstanden werden kann, für das eine vollständige Angabe der Messunsicherheit in SI-Einheiten erfolgen kann und dessen Messergebnisse daher ohne Bezug auf ein Messnormal der zu messenden Größe akzeptiert werden ANMERKUNG 1 Das Consultative Committee on Amount of Substance (CCQM) verwendet den Begriff „primäre Messmethode“, der Begriff „primäres Referenzmessverfahren“ steht jedoch im vorliegenden Zusammenhang in Übereinstimmung mit dem VIM (siehe 3.19 mit Anmerkung). Der Begriff „definitive Methode“ wurde im VIM weggelassen, wird jedoch gelegentlich für ein sorgfältig untersuchtes und überprüftes Referenzmessverfahren hoher Genauigkeit verwendet (siehe 3.29)
3.26 Primär-Messnormal Primärnormal Normal, das nach allgemeiner Beurteilung die höchsten metrologischen Forderungen erfüllt, mit einem Größenwert, der unabhängig von denen anderer Normale für dieselbe Größe akzeptiert ist [VIM: 1993, 6.4] ANMERKUNG Für diese Referenzmaterialien kann der Größenwert mittels eines primären Referenzmessverfahrens erhalten werden.
3.27 Produktkalibrator Kalibrator, der für die Verwendung in Verbindung mit dem Endprodukt des Herstellers bestimmt ist 3.28 Referenzmaterial RM Material oder Substanz, von dem bzw. der ein oder mehrere Merkmalswerte von ausreichender Homogenität und so genau festgelegt sind, dass sie zur Kalibrierung von Messgeräten, zur Beurteilung von Messverfahren oder zur Zuordnung von Stoffwerten verwendet werden können ANMERKUNG 1
Abgewandelt nach VIM: 1993, 6.13.
ANMERKUNG 2 Der Begriff „Homogenität“ bezieht sich auf die physikalische Homogenität zwischen den makroskopischen Teilen des Materials und nicht auf irgendeine Mikroheterogenität zwischen den Molekülen des Analyten.
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3.29 Referenzmessverfahren sorgfältig untersuchtes Messverfahren, dessen Ergebnisse eine Messunsicherheit besitzen, die ihrer vorgesehenen Verwendung, d. h. insbesondere Bewertung der Richtigkeit anderer Messverfahren für dieselbe Größe und Charakterisierung von Referenzmaterialien, angemessen ist [EN 12286: 1998, 3.7] 3.30 Sekundär-Messnormal Sekundärnormal Normal, dessen Wert durch Vergleich mit einem Primärnormal derselben Größe festgelegt wird [VIM: 1993, 6.5]
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3.31 wahrer Wert einer Größe wahrer Wert Wert, der mit der Definition einer betrachteten speziellen Größe übereinstimmt [VIM: 1993, 1.19] ANMERKUNG 1
Diesen Wert würde man bei einer idealen Messung erhalten.
ANMERKUNG 2
Wahre Werte sind ihrer Natur nach nicht ermittelbar.
ANMERKUNG 3 Besser als der bestimmte Artikel „der“ wird der unbestimmte Artikel „ein“ in Verbindung mit dem „wahren Wert“ verwendet, weil es viele Größenwerte geben kann, die mit der Definition einer betrachteten speziellen Größe übereinstimmen. ANMERKUNG 4 Die „Definition einer betrachteten speziellen Größe“ kann erfordern, das angewandte Messverfahren mit einzuschließen. Daher kann ein wahrer Wert vom festgelegten Messverfahren abhängen.
3.32 Richtigkeitskontrollmaterial Referenzmaterial, das zur Bestimmung der systematischen Abweichungskomponente eines Messsystems verwendet wird 3.33 Richtigkeit der Messung das Ausmaß der Übereinstimmung zwischen dem Mittelwert aus einer großen Serie von Messergebnissen und einem wahren Wert ANMERKUNG 1 Die angegebene Definition wurde von ISO 3534-1:1993, 3.12 abgeleitet, in der „...Prüfergebnisse und ein anerkannter Bezugswert“ verwendet wird, was ein theoretischer (wahrer) Wert, ein Sollwert, ein einvernehmlich festgelegter Wert oder ein durch ein Verfahren definierter Wert sein kann. ANMERKUNG 2
Bezüglich der Formulierung „ein wahrer Wert“ siehe 3.31, Anmerkung 2.
ANMERKUNG 3 Die Richtigkeit einer Messung bezüglich einer Messgröße kann nicht durch einen Zahlenwert ausgedrückt werden, sondern lediglich durch Werte einer Ordinalskala (z. B. „ausreichend“ oder „nicht ausreichend“). ANMERKUNG 4 Das Ausmaß der Richtigkeit wird gewöhnlich durch das statistische Maß „systematische Abweichungskomponente“ ausgedrückt, das in umgekehrter Beziehung zur Richtigkeit steht und die Differenz zwischen den von der Messung zu erwartenden Ergebnissen und einem wahren Wert der Messgröße darstellt.
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3.34 Messunsicherheit dem Messergebnis zugeordneter Parameter, der die Streuung der Werte kennzeichnet, die vernünftigerweise der Messgröße zugeordnet werden könnten [VIM: 1993, 3.9] ANMERKUNG 1 Der Parameter kann beispielsweise eine Standardabweichung (oder ein gegebenes Vielfaches davon) oder die halbe Weite eines Bereiches sein, der ein festgelegtes Vertrauensniveau hat. ANMERKUNG 2 Die zur Messunsicherheit beitragenden Komponenten werden experimentell aus statistischen Verteilungen ermittelt (Typ A) oder anhand von angenommenen Wahrscheinlichkeitsverteilungen, die auf Erfahrung oder anderen Informationen beruhen (Typ B) (siehe [10]), bewertet. Alle zur Messunsicherheit beitragenden Komponenten werden als Standardmessunsicherheiten ausgedrückt und abschließend in einem Ausdruck zusammengefasst.
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EN ISO 17511:2003 (D)
3.35 Validierung Bestätigen durch Bereitstellung eines objektiven Nachweises, dass die Anforderungen für einen spezifischen beabsichtigten Gebrauch oder Anwendung erfüllt worden sind [EN ISO 9000: 2000, 3.8.5] 3.36 Verifizierung Bestätigen durch Bereitstellung eines objektiven Nachweises, dass die angegebenen Anforderungen erfüllt worden sind [EN ISO 9000: 2000, 3.8.4] 3.37 Gebrauchs-Messnormal Gebrauchsnormal Normal, das routinemäßig verwendet wird, um Maßverkörperungen, Messgeräte oder Referenzmaterialien zu kalibrieren oder zu prüfen [VIM: 1993, 6.7]
4 4.1
Metrologische Rückführbarkeitskette und Kalibrierhierarchie Grundlagen
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4.1.1 Bevor eine metrologische Rückführbarkeitskette aufgestellt wird, muss die messbare Größe (Messgröße) unter Berücksichtigung der vorgesehenen Verwendung des Ergebnisses bei medizinischen Entscheidungen festgelegt werden. Soweit zutreffend, sind folgende Einzelheiten zur Größe festzulegen: a)
die vorgesehene Verwendung der Größe im Hinblick auf eine spezielle medizinische Entscheidung (z. B. humanes Choriongonadotropin (hCG) im Plasma als Tumormarker oder zur Feststellung und Überwachung einer Schwangerschaft);
b)
das biologische System (z. B. Humanserum) und der dazu gehörende Bestandteil (z. B. Natriumion), die durch die von den zuständigen internationalen wissenschaftlichen Organisationen (z. B. IFCC, ICSH) und/oder dem Hersteller festgelegte Größe beschrieben werden sollen;
c)
die Größenart (z. B. Stoffmengenkonzentration) entsprechend der Festlegung durch die Generalkonferenz für Maße und Gewichte (General Conference on Weights and Measures, CGPM), die ISO, die WHO, internationale wissenschaftliche Organisationen und/oder den Hersteller;
d)
gegebenenfalls die durch die CGPM, die WHO, internationale wissenschaftliche Organisationen und/oder –1 den Hersteller festgelegte Maßeinheit (z. B. mmol · l ).
4.1.2 Ziel der metrologischen Rückführbarkeit muss es sein, die durch ein kalibriertes Routineverfahren erhaltenen Ergebnisse in Bezug auf die Werte anzugeben, die auf der höchsten verfügbaren Ebene der Kalibrierhierarchie erhalten werden. Die metrologische Rückführbarkeitskette muss vor dem Beginn der eigentlichen Messung festgelegt und durch eine absteigende Kalibrierhierarchie, d. h. von der metrologisch höchsten Referenzebene bis zum Ergebnis des Endanwenders, beschrieben werden (siehe Bild 1). 4.1.3 Jede Ebene in der Kalibrierhierarchie muss ein Messverfahren oder ein Normal darstellen, wobei letzteres ein Messsystem oder ein als Kalibrator fungierendes Referenzmaterial ist.
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4.1.4 Ein bestimmtes Normal mit zugehörigem Sollwert muss dazu dienen, das Normal der nächstniederen hierarchischen Ebene durch ein Messverfahren zu kalibrieren, wie im Übertragungsprotokoll festgelegt. ANMERKUNG Wenn die Kalibrierfunktion auf mehr als einem Kalibrator beruht, können derartige Kalibratoren verschiedenen Ursprungs sein oder aus einem Normal, z. B. durch Verdünnung, hergestellt werden.
4.1.5 Zum zugeordneten Wert eines Normals in einer bestimmten hierarchischen Ebene muss eine Messunsicherheit angegeben sein, die sämtliche von Normalen und Messverfahren aller höheren Ebenen der Kalibrierhierarchie aufeinander folgend übernommenen Beiträge der Messunsicherheit einschließen muss. ANMERKUNG Das gewählte Maß der Unsicherheit sollte vorzugsweise entsprechend dem GUM geschätzt werden (siehe Abschnitt 6).
4.1.6 Um die Validität einer metrologischen Rückführbarkeitskette sicherzustellen, muss die messbare Größe auf allen hierarchischen Ebenen dieselbe sein. Die analytische Spezifität des beschriebenen Routineverfahrens und der metrologisch höheren Referenzmessverfahren sowie die Stabilität und die Kommutabilität der Kalibratoren müssen bekannt sein oder untersucht werden. Die Ergebnisse müssen in der technischen Dokumentation des Herstellers beschrieben werden. 4.1.7 Die Verantwortung des Herstellers für die Beschreibung der metrologischen Rückführbarkeitskette muss mit dem Wert des Produktkalibrators des Herstellers beginnen und mit der vom Hersteller benutzten metrologisch höchsten Referenz enden. Die Unsicherheit dieser Referenz muss alle weiteren aufwärts davon befindlichen Beiträge zur Unsicherheit einschließen.
4.2
Struktur und Nomenklatur
4.2.1 Weil die Struktur einer bestimmten Rückführbarkeitskette von den metrologischen Möglichkeiten abhängt, muss die Beschreibung der Elemente dieser Kette die Definitionen von Benennungen und Angaben der metrologischen Eigenschaften der betroffenen Messsysteme und Referenzmaterialien einschließen oder darauf verweisen.
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ANMERKUNG 1 Die Reihe der im VIM definierten Normale beruht auf dem Bedarf an Kalibrierhierarchien für Größen der Physik wie z. B. Länge, Zeit, Temperatur, Druck, elektrische Potentialdifferenz (Spannung), Volumen und Extinktion und umfasst
das Primärnormal,
das Sekundärnormal,
das Bezugsnormal,
das Gebrauchsnormal.
ANMERKUNG 2 Aus praktischen Gründen sollte insbesondere bei Größen in der Chemie zwischen den Bestandteilen der Kalibrierhierarchie, die Messsysteme darstellen, welche im Messverfahren beschrieben sind und entsprechend verwendet werden, und den Bestandteilen, die zur Kalibrierung der Messsysteme verwendet werden, unterschieden werden. Letztere werden als Kalibriermaterial oder Kalibrator bezeichnet. Bei der chemischen Bestimmung schließt der Begriff „Referenzmaterial“ das „Kalibriermaterial“ und das „Richtigkeitskontrollmaterial“ ein.
4.2.2 In einer festgelegten Kalibrierhierarchie mit metrologischer Rückführbarkeit auf das SI müssen, soweit zutreffend, die folgenden Begriffe erscheinen (siehe Bild 1), siehe auch 4.2.3 und 4.2.4. a)
Die SI-Maßeinheit ist entweder eine Basiseinheit oder eine abgeleitete Einheit, auf welche sich die metrologische Rückführbarkeit bevorzugt beziehen muss, z. B. Mol, Kilogramm, Mol je Kubikmeter (entspricht Millimol je Liter), Gramm je Kilogramm (entspricht 10−3).
b)
Das primäre Referenzmessverfahren muss auf einem nachgewiesenermaßen analytisch spezifischen Messprinzip basieren, das eine metrologische Rückführbarkeit auf eine SI-Maßeinheit ohne Bezug auf einen Kalibrator für die gleiche Größe ermöglicht und eine geringe Messunsicherheit aufweist.
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ANMERKUNG 1 Das Internationale Komitee für Maße und Gewichte (International Committee on Weights and Measures; CIPM) gründete 1994 das Beratende Komitee für Stoffmengenbestimmung (Consultative Committee on Amount of Substance; CCQM), das vorläufig die nachfolgend aufgeführten Messprinzipien für primäre Referenzmessverfahren in Betracht zog: massenspektrometrische Isotopenverdünnungsanalyse, Coulometrie, Gravimetrie, Titrimetrie und die Gefrierpunktserniedrigung zur Erfassung der Osmolalität. ANMERKUNG 2 Ein primäres Referenzmessverfahren wird gewöhnlich von einem internationalen oder nationalen metrologischen Institut oder einer internationalen wissenschaftlichen Organisation autorisiert. Nationale primäre Referenzmessverfahren sollten nicht entwickelt werden. Die Messungen sollten vorzugsweise von einem metrologischen Institut oder einem Laboratorium, das von einer anerkannten Akkreditierungsstelle als Kalibrierlaboratorium für dieses Messverfahren akkreditiert wurde, durchgeführt werden. ANMERKUNG 3 Zum Zeitpunkt der Zuordnung von Werten bestimmter Größen zu primären Kalibratoren können mehrere primäre Referenzmessverfahren existieren. (Die durch zwei derartige Verfahren für eine bestimmte Messgröße erhaltenen Werte sollten innerhalb der mit einem bestimmten Vertrauensbereich angegebenen Unsicherheit keinen signifikanten Unterschied aufweisen.)
c)
Der primäre Kalibrator stellt eine Verkörperung der Maßeinheit mit der geringsten erreichbaren Messunsicherheit dar. Die Zuordnung des Wertes für den primären Kalibrator muss entweder direkt durch ein primäres Referenzmessverfahren oder indirekt durch eine Bestimmung der Verunreinigungen des Materials durch geeignete analytische Methoden erfolgen. Das Material ist gewöhnlich hochgereinigt und enthält einen physikalisch-chemisch genau definierten Analyten; es ist auf seine Haltbarkeit und einheitliche Zusammensetzung untersucht und wird von einem Zertifikat begleitet (zertifiziertes Referenzmaterial, ZRM).
ANMERKUNG 4 Die Zertifizierung eines primären Kalibrators erfolgt gewöhnlich in Laboratorien mit sehr großer metrologischer Erfahrung, z. B. in einem internationalen oder nationalen metrologischen Institut.
d)
Das sekundäre Referenzmessverfahren muss ein Messsystem beschreiben, das durch einen oder mehrere primäre Kalibratoren kalibriert wird.
ANMERKUNG 5 Ein sekundäres Referenzmessverfahren kann in nationalen metrologischen Instituten oder in Referenzmesslaboratorien, die von einer anerkannten Akkreditierungsstelle für diese Messmethode akkreditiert werden, etabliert werden. ANMERKUNG 6 Ein sekundäres Referenzmessverfahren kann auf einem Messprinzip beruhen, das von dem des primären Verfahrens abweicht.
e)
Dem sekundären Kalibrator muss ein Wert zugeordnet werden, der durch ein oder mehrere sekundäre Referenzmessverfahren bestimmt wurde; er besitzt gewöhnlich ein Zertifikat.
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ANMERKUNG 7 Mit einem sekundären Kalibrator wird gewöhnlich eine Verkörperung einer Einheit von einem nationalen metrologischen Institut an akkreditierte Kalibrierlaboratorien und das Kalibrierzentrum des Herstellers übergeben. ANMERKUNG 8 Ein sekundärer Kalibrator kann z. B. ein Material sein, das eine Matrix aufweist, die derjenigen von Proben menschlichen Ursprungs, die in den Routinemessverfahren des Endanwenders gemessen werden, ähnelt.
f)
Das besonders ausgewählte Messverfahren des Herstellers muss ein Messsystem beinhalten, das, wenn verfügbar, durch einen oder mehrere primäre oder sekundäre Kalibratoren kalibriert wird.
ANMERKUNG 9 Ein besonders ausgewähltes Messverfahren des Herstellers kann ein sekundäres Referenzmessverfahren sein (siehe 4.2.2.d)).
g)
Dem Arbeitskalibrator des Herstellers muss ein Wert zugeordnet werden, der mittels eines oder mehrerer ausgewählter Messverfahren des Herstellers bestimmt wurde. Dieser Kalibrator wird manchmal „MasterKalibrator des Herstellers“ (oder „hausinterner Kalibrator“) genannt. Das Kalibriermaterial muss eine nachgewiesene Kommutabilität in Hinsicht auf das besonders ausgewählte Messverfahren des Herstellers und das zu kalibrierende Verfahren aufweisen.
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ANMERKUNG 10 Als Arbeitskalibrator des Herstellers kann z. B. ein Material verwendet werden, das eine Matrix aufweist, die derjenigen von Proben menschlichen Ursprungs, die mit Routinemessverfahren des Endanwenders gemessen werden, ähnelt.
h)
Das übliche Messverfahren des Herstellers muss ein Messverfahren beinhalten, das durch einen oder mehrere der Arbeitskalibratoren des Herstellers oder Kalibratoren höherer Ordnung kalibriert wird und dessen analytische Spezifität validiert ist.
ANMERKUNG 11 Das übliche Messverfahren des Herstellers kann auf dem gleichen Messprinzip und der gleichen Messmethode wie das Routinemessverfahren beruhen, sollte aber z. B. aufgrund einer größeren Anzahl von Wiederholungen und eines strengeren Kontrollsystems eine geringere Messunsicherheit aufweisen.
i)
Dem Produktkalibrator des Herstellers muss ein Wert zugeordnet werden, der durch das übliche Messverfahren des Herstellers bestimmt wurde; der Produktkalibrator ist für die Kalibrierung des Routinemessverfahrens des Endanwenders vorgesehen.
ANMERKUNG 12 Als Produktkalibrator des Herstellers kann z. B. ein Material verwendet werden, das eine Matrix aufweist, die derjenigen von Proben menschlichen Ursprungs, die mit den Routinemessverfahren des Endanwenders gemessen werden, ähnelt.
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j)
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Das Routinemessverfahren des Endanwenders muss ein Messsystem beschreiben, das oft von einem Hersteller erhältlich ist und durch einen oder mehrere der Produktkalibratoren des Herstellers kalibriert wird.
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Abkürzungen: ARML: akkreditiertes Referenzmesslaboratorium (ein derartiges Laboratorium kann ein unabhängiges Laboratorium oder ein Laboratorium eines Herstellers sein), BIPM: Internationales Büro für Maße und Gewichte, CGPM: Generalkonferenz für Maße und Gewichte, ML: Laboratorium des Herstellers, NMI: nationales metrologisches Institut. Das Symbol uc(y) steht für die kombinierte Standardunsicherheit der Bestimmung. Die Länge der horizontalen Striche auf der äußersten rechten Seite unter uc(y) ist willkürlich. Einzelheiten zu den Begriffen siehe 4.2.2. a) bis j). Die Verantwortlichkeit des Herstellers für die metrologische Rückführbarkeit muss bei dem Sollwert des Produktkalibrators beginnen und gegebenenfalls beim sekundären Kalibrator oder dem sekundären Referenzmessverfahren enden. (Dieser Bereich ist durch zwei unterbrochene horizontale Linien begrenzt.) Der Hersteller ist jedoch auch für die Gebrauchsanweisungen verantwortlich.
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Der einem Richtigkeitskontrollmaterial zugeordnete Wert muss nach der dargestellten Kalibrierhierarchie, soweit zutreffend, metrologisch rückführbar sein, dabei ist i) „Produktkalibrator des Herstellers“ durch „Richtigkeitskontrollmaterial für das Herstellerprodukt“ zu ersetzen. ANMERKUNG 1 In Abhängigkeit von der Verfügbarkeit von Messverfahren und Kalibratoren kann eine metrologische Rückführbarkeitskette auf jeder Ebene oberhalb des Routinemessverfahrens des Endanwenders (j)) enden. ANMERKUNG 2 Falls kein primärer oder sekundärer Kalibrator verfügbar ist, sollte der Kalibrator mit der höchsten metrologischen Qualität vorzugsweise ein international vereinbarter Kalibrator sein. ANMERKUNG 3 Falls kein primäres oder sekundäres Referenzmessverfahren existiert, sollte das an höchste Stelle gesetzte Verfahren vorzugsweise ein international vereinbartes Referenzmessverfahren sein. ANMERKUNG 4 Die dargestellte umfassende Kalibrierhierarchie kann gegebenenfalls durch Weglassen einer geraden Anzahl aufeinander folgender Stufen mit Ausnahme von a), b) und i) gekürzt werden, und doch weiterhin die metrologische Rückführbarkeit auf eine SI-Einheit gestatten. a
Anerkannt durch internationale wissenschaftliche/medizinische Organisationen, z. B. IFCC und WHO.
b
Der Kalibrator kann ein Material sein, das eine Matrix aufweist, die derjenigen von Proben menschlichen Ursprungs, die mit den Routinemessverfahren des Endanwenders gemessen werden, ähnelt.
Bild 1 — Umfassende Darstellung der Kalibrierhierarchie und der metrologischen Rückführbarkeit auf das SI (siehe 4.2.2)
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4.2.3 Wenn zwei aufeinander folgende Ebenen einer Kalibrierhierarchie (Kalibrator und Verfahren oder umgekehrt) weggelassen werden, verringert sich die Unsicherheit. Grundsätzlich sind die Ebenen a), b) und i) aus 4.2.2 unerlässlich, falls für einen Wert, der einem Produktkalibrator eines Herstellers zugeordnet ist, die metrologische Rückführbarkeit auf das SI geltend gemacht wird. 4.2.4 Falls die oberen Ebenen der in 4.2.2. beschriebenen Kalibrierhierarchie nicht existieren, muss das metrologisch höchstplatzierte Messverfahren oder Kalibriermaterial, auf das zurückgeführt wurde, angegeben werden (siehe 5.3 bis 5.6). In einigen Fällen ist dies der Arbeitskalibrator des Herstellers (siehe 4.2.2.g)) oder das übliche Messverfahren des Herstellers (siehe 4.2.2.h)). 4.2.5 Abgesehen von den Vorgaben nach 4.2.2. c), e), g) und i) muss ein bestimmter Kalibrator gegebenenfalls darüber hinaus mit Angaben versehen werden über a)
den Geltungsbereich (z. B. international, regional, national),
b)
die ausgebende Institution (z. B. WHO, BCR, IRMM, NIST)3),
c)
das Vorhandensein eines Zertifikats (zertifiziert, nicht zertifiziert),
d)
die Herkunft (z. B. anorganisch, menschlich oder tierisch, pflanzlich oder mikrobiell),
e)
die Herstellung (z. B. synthetisch, natürlich, rekombinant),
f)
die molekulare Struktur oder Strukturen des Analyten oder dessen Surrogats (z. B. sterisches Isomer einer Aminosäure oder Glycerin anstelle eines Glycerinesters),
g)
die Matrix (z. B. gepufferte Lösung aus Rinderserumalbumin),
h)
den oder die Aggregatzustände (gasförmig, flüssig, fest),
i)
die Zustandsphase oder -phasen (Lösung, Suspension, Lyophilisat),
j)
den vorgesehenen Gebrauch.
4.2.6 Für eine messbare Größe mit Werten, die metrologisch nicht auf das SI rückführbar sind, gibt es weder ein primäres Referenzmessverfahren noch einen primären Kalibrator. In diesem Fall müssen, wenn verfügbar, als Verfahren oder Kalibrator der höchsten metrologischen Ebene ein international vereinbartes Referenzmessverfahren (siehe 3.12) oder ein international vereinbartes Kalibriermaterial (siehe 3.11) verwendet werden, die von einem internationalen metrologischen Institut oder einer internationalen wissenschaftlichen Organisation anerkannt sind. Die Implementierung muss durch metrologische Institute oder akkreditierte Referenzmesslaboratorien erfolgen, die die Messungen metrologisch auf internationales Niveau zurückführen, falls möglich.
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ANMERKUNG 1
In 5.3 bis 5.5 sind verschiedene Übertragungsprotokolle angegeben.
ANMERKUNG 2 Eine internationale Übereinkunft über solche Referenzmesssysteme ohne metrologische Rückführbarkeit auf das SI ist notwendig, um zu vermeiden, dass verschiedene nationale oder regionale Referenzmesssysteme unterschiedliche metrologische Rückführbarkeitsketten festlegen, die bei Patientenproben zu verschiedenen Ergebnissen führen, die somit über Zeit und Raum nicht vergleichbar sind. ANMERKUNG 3 Das WHO Expert Committee on Biological Standardization (ECBS) etabliert internationale biologische Referenzmaterialien, die „Internationale Standards“ (IS) (früher „Internationale Referenzpräparationen“ (IRP)) genannt und für biologische und immunologische Verfahren (siehe Anhang A, WHO) verwendet werden. Für die erste Charge eines derartigen Materials wird eine „Internationale Einheit“ als eine willkürlich festgelegte Menge des Materials definiert und
3)
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WHO: World Health Organization; BCR: Community Bureau of Reference (Europäische Union), IRMM: Institute of Reference Materials and Measurements (Europäische Union), NIST: National Institute of Standards and Technology (USA).
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durch seine genau angegebene biologische Aktivität charakterisiert. Die nachfolgenden Chargen werden durch Messungen, die in Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Laboratorien durchgeführt werden, gegen das Ausgangsmaterial kalibriert. Die Chargen einer Serie werden mit „1. IS“, „2. IS“ usw. bezeichnet. Der Sollwert eines derartigen Referenzmaterials bezieht sich, auch wenn das Material hochgereinigt ist, auf ein speziell zugeordnetes biologisches Messverfahren ohne metrologische Rückführbarkeit auf SI-Einheiten. Ein derartiges Material kann daher nicht als primäres Referenzmaterial (siehe 3.24) bezeichnet werden. ANMERKUNG 4 Ein international vereinbartes Kalibriermaterial (z. B. ein Internationaler Standard der WHO) kann nur dann als Kalibrator verwendet werden, wenn das Material auf der Basis einer klaren Festlegung der Größe, die sich auf die vorgesehene medizinische Anwendung bezieht, entwickelt wurde und wenn der Sollwert des Materials eine Unsicherheit aufweist, die für die Kalibrierung von Routinemesssystemen annehmbar ist. Einige Internationale Standards der WHO waren ursprünglich dafür vorgesehen, als Kalibratoren für In-vivo-Messverfahren zu dienen, die auf einer biologischen Aktivität beruhen (insbesondere für therapeutische Zielsetzungen). Die Verwendung derartiger Materialien zur Kalibrierung von immunologischen In-vitro-Verfahren kann problematisch sein (siehe 4.3). ANMERKUNG 5 Ein Messverfahren, das Ergebnisse liefert, die metrologisch nicht auf das SI rückführbar sind, kann dennoch eine technische Ausrüstung, z. B. für die Messung von Volumen, Zeit, Masse und Druck, erfordern, für welche eine derartige Rückführbarkeit erforderlich ist.
4.3
Überlegungen zur Etablierung der metrologischen Rückführbarkeit
4.3.1 Die folgenden Probleme müssen bei der Etablierung der metrologischen Rückführbarkeit berücksichtigt werden: a)
Unzureichende Definition des Analyten in Proben menschlichen Ursprungs.
b)
Technische Probleme, die durch die Verwirklichung der Stoffmengeneinheit, Mol, als ein ultrareines Material einer bestimmten chemischen Verbindung bedingt sind (siehe auch 4.2.6, ANMERKUNG 2).
c)
Heterogenität des Analyten im Kalibrator (Isoformen, Derivate), die eine physikalisch-chemische Beschreibung, z. B. von Enzymen, Antikörpern und Glykoproteinen, erschwert.
d)
Messverfahren, die in Bezug auf den Analyten in einem bestimmten Kalibrator unterschiedliche Spezifitäten und Selektivitäten aufweisen.
ANMERKUNG 1 Dieses Problem betrifft die Abfolge der Messverfahren in einer bestimmten Kalibrierhierarchie einschließlich des Routineverfahrens sowie einen Satz von zwei oder mehr Routineverfahren, die den gleichen Produktkalibrator des Herstellers verwenden, und kann dazu führen, dass die Kommutabilität des Kalibrators nicht mehr gegeben ist.
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ANMERKUNG 2 Dieses Problem besteht insbesondere bei immunologischen Verfahren, bei denen in verschiedenen Verfahren eingesetzte Antikörper eine unterschiedliche Reaktivität gegenüber dem oder den Epitopen des zu bestimmenden Antigens aufweisen können oder die als Reagenzien benutzten Antigene eine unterschiedliche Reaktivität gegenüber dem zu bestimmenden Antikörper besitzen können.
e)
Die zu messenden Proben menschlichen Ursprungs können Analyte enthalten, die eine gegenüber dem Kalibrator individuell unterschiedliche Mikroheterogenität aufweisen, z. B. im Fall einer Messung der (Gesamt-) Proteinkonzentration im Serum durch die Biuret-Reaktion und Kalibrierung mit einer Albuminlösung oder einer immunchemischen Messung der Ferritinkonzentration in Seren mit einer unterschiedlichen Mikroheterogenität des Analyten, wobei einzelne Isoformen in unterschiedlichem Ausmaß durch die verschiedenen monoklonalen Antikörper erkannt werden.
f)
Proben menschlichen Ursprungs mit Matrices, die von derjenigen des Kalibrators abweichen.
g)
Kalibratoren mit einem ungeeigneten „Surrogat-Analyten“.
h)
Physikalische oder chemische Veränderung der Probe einschließlich des Analyten während der Messung, gemäß ISO Guide 35:1989, 9.3.1, z. B. durch Denaturierung.
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4.3.2 Falls ein Satz nativer Proben menschlichen Ursprungs als sekundäre Kalibratoren (siehe 4.2.2.e)) [oder alternativ als Arbeitskalibratoren des Herstellers (siehe 4.2.2.g))] verwendet wird, um durch die entsprechende Zusammensetzung von Analyt und Matrix eine Kommutabilität auf dieser Ebene sicherzustellen, muss dieser Satz von Proben den in der Praxis relevanten Messbereich umfassen. ANMERKUNG 1 Falls es erforderlich ist, dass der Analyt in einer Probe vermehrt oder verringert wird, sollte die Kommutabilität der veränderten Probe validiert werden.
Jeder Probe muss mittels eines Messverfahrens höherer Ordnung ein Wert einschließlich Messunsicherheit zugeordnet werden. Der Satz Proben menschlichen Ursprungs muss dazu verwendet werden, um das besonders ausgewählte Messverfahren des Herstellers (siehe 4.2.2.f)) [oder das übliche Messverfahren des Herstellers (siehe 4.2.2.h))] zu kalibrieren, das anschließend dazu verwendet wird, den bzw. die Werte dem bzw. den Arbeitskalibratoren des Herstellers (siehe 4.2.2.g)) [oder dem bzw. den Produktkalibratoren des Herstellers (siehe 4.2.2.i))] zuzuordnen. Wenn ein Satz Proben menschlichen Ursprungs als sekundärer Kalibrator (4.2.2.e)) dazu dient, das ausgewählte Messverfahren des Herstellers (4.2.2.f)) zu kalibrieren, muss der Arbeitskalibrator des Herstellers (4.2.2.g)) zusätzlich mit einem ausgewählten Messverfahren höherer Ordnung (z. B. mit dem Messverfahren, das für die Zuordnung der Werte für den Satz Proben menschlichen Ursprungs verwendet wurde) gemessen werden, um die metrologische Rückführbarkeit sicherzustellen. Die durch diese Messungen erhaltenen Werte müssen in die produktbezogene technische Dokumentation aufgenommen werden. ANMERKUNG 2 Die Ergebnisse dieser Messungen sollten die Beurteilung der analytischen Spezifität des besonders ausgewählten Messverfahrens des Herstellers erleichtern und die Beurteilung der Kommutabilität des Arbeitskalibrators ermöglichen. ANMERKUNG 3 Der Arbeitskalibrator des Herstellers (4.2.2.g)) kann eine bestimmte repräsentative Charge des Produktkalibrators [oder des Richtigkeitskontrollmaterials] darstellen. In diesem Fall ist lediglich für die einzelne bestimmte Charge des Arbeitskalibrators eine direkte Messung der Messgröße mit dem ausgewählten Messverfahren höherer Ordnung erforderlich.
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Wenn ein Satz Proben menschlichen Ursprungs als Arbeitskalibrator (4.2.2.g)) dazu dient, das übliche Messverfahren des Herstellers (4.2.2.h)) zu kalibrieren, muss der Produktkalibrator (4.2.2.i)) [oder das Richtigkeitskontrollmaterial] zusätzlich mit einem ausgewählten Messverfahren höherer Ordnung (z. B. mit dem Messverfahren, das für die Zuordnung der Werte für den Satz Proben menschlichen Ursprungs verwendet wurde) gemessen werden, um die metrologische Rückführbarkeit sicherzustellen. Die durch diese Messungen erhaltenen Werte müssen in die produktbezogene technische Dokumentation aufgenommen werden. ANMERKUNG 4 Wenn die Chargen eines Produktkalibrators [oder des Richtigkeitskontrollmaterials] nacheinander nach feststehenden Rezepturen und in einem stabilen Herstellungsprozess hergestellt werden und die Homogenität von Charge zu Charge und die Haltbarkeit nachgewiesen sind, ist die direkte Messung der Werte der Messgröße im Produktkalibrator [oder dem Richtigkeitskontrollmaterial] mit einem ausgewählten Messverfahren höherer Ebene nur in einer repräsentativen Charge erforderlich. Für sämtliche nachfolgenden Chargen des Produktkalibrators [oder des Richtigkeitskontrollmaterials] kann der zuvor mit dem Verfahren höherer Ordnung bestimmte Wert der Messgröße aufgrund früherer Erfahrung berechnet werden. Die für den repräsentativen Produktkalibrator [oder das Richtigkeitskontrollmaterial] geltende metrologische Rückführbarkeit auf Kalibratoren und Verfahren höherer Ordnung gilt auch für jede nachfolgende Charge.
Zur Validierung der Kommutabilität der einschlägigen Kalibratoren (siehe 7.2) und zur metrologischen Rückführbarkeit von deren Sollwerten (siehe 7.3 bis 7.7) darf nicht derselbe Satz nativer Proben menschlichen Ursprungs verwendet werden.
4.4
Funktionen der Referenzmaterialien
4.4.1 Kalibratoren (siehe 3.7) müssen einen Sollwert mit einer bekannten Messunsicherheit haben; sie dienen dazu, ein Messsystem zu kalibrieren, wodurch die mit diesem System erhaltenen Messergebnisse metrologisch rückführbar sind.
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4.4.2 Richtigkeitskontrollmaterialien (siehe 3.32) zur Bestimmung der systematischen Abweichungskomponente (bias) einer Messung müssen einen Sollwert haben, der metrologisch auf ein Messverfahren oder ein Kalibriermaterial höherer metrologischer Ordnung rückführbar ist. Die Messunsicherheit des Wertes muss bekannt sein und darf nicht diejenige des Produktkalibrators überschreiten. 4.4.3 Ein bestimmtes Referenzmaterial darf in einem bestimmten Messsystem entweder nur als Kalibrator oder nur als Kontrollmaterial verwendet werden.
5 5.1
Kalibrier-Übertragungsprotokolle Verfügbarkeit und Struktur
Für die Zuordnung eines Wertes für eine bestimmte Größe eines bestimmten Referenzmaterials mit Hilfe von verfügbaren Referenzmaterialien und Referenzmessverfahren metrologisch höherer Ordnung muss ein Kalibrier-Übertragungsprotokoll formuliert werden. Das Kalibrier-Übertragungsprotokoll muss, soweit zutreffend, die folgenden Angaben enthalten: a)
die Grundprinzipien bezüglich der Auswahl von Referenzmaterialien sowie deren Haltbarkeit und Kommutabilität;
b)
die Grundprinzipien bezüglich der Auswahl der Messverfahren einschließlich der Geräteausrüstung;
c)
geeignete statistische Methoden;
d)
Beurteilung von Matrixeffekten und etwaiger Veränderungen des Analyten.
ANMERKUNG 1 Eines der Probleme, das sowohl die Hersteller als auch die Anwender von In-vitro-Diagnostika betrifft, besteht in der begrenzten Verfügbarkeit von zertifizierten oder auch nicht zertifizierten Referenzmaterialien, die in einem bestimmten Messsystem ein Verhalten von Analyt und Matrix zeigen, das dem des entsprechenden Analyten und der entsprechenden Matrix in Routineproben menschlichen Ursprungs (Blut, Plasma, Serum, Urin, usw.) weitgehend entspricht (siehe 4.3). Außerdem gibt es für viele Messgrößen keine Referenzmessverfahren. ANMERKUNG 2 Wenn verfügbare Referenzmaterialien auf einer bestimmten Ebene der Kalibrierhierarchie eine ungenügende Kommutabilität aufweisen, darf ein Satz von Proben menschlichen Ursprungs, die den ganzen Messbereich umfassen, verwendet werden (siehe 4.3.2). ANMERKUNG 3 Die endgültige Wahl der metrologischen Ebenen in einem bestimmten Fall hängt ab von der für das Endergebnis akzeptablen Messunsicherheit, von der Verfügbarkeit von Verfahren und Kalibratoren, der Technologie sowie von wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Diese Faktoren schaffen einen dynamischen Rahmen mit einer bevorzugten Ausrichtung hin zu internationaler Anerkennung und einer metrologischen Rückführbarkeit auf die SI-Einheiten.
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ANMERKUNG 4 Typische Beispiele von Kalibrier-Übertragungsprotokollen wurden für verschiedene Kalibrierhierarchien aus der vollständigen Liste der Messverfahren und Kalibratoren, die in 4.2.2 und auf Bild 1 dargestellt sind, ausgewählt und werden in 5.2 bis 5.6 und auf den zugehörigen Bildern 2 bis 6 behandelt.
5.2
Fälle mit einem primären Referenzmessverfahren und einem oder mehreren primären Kalibratoren, die eine metrologische Rückführbarkeit auf das SI ergeben
Für diese Fälle gilt grundsätzlich die Kalibrierhierarchie nach Bild 2, die auf messbare Größen mit Analyten wie Elektrolyten, Metaboliten, Glukose, Cholesterol, Steroidhormonen, einigen Schilddrüsenhormonen und Pharmaka angewendet wird.
Primäres Referenzmessverfahren (siehe 4.2.2 b))
BEISPIEL 1 Bestimmung der Konzentration von Cortisol im Blutplasma mittels Gravimetrie in Verbindung mit der Feststellung von Verunreinigungen durch chemische Methoden.
Primärer Kalibrator (siehe 4.2.2 c))
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BEISPIEL 2 Cholesterin als SRM 911b vom National Institute of Standards and Technology (NIST, Gaithersburg, MD, USA) mit einem Massenanteil von 0,998 ± 0,001, wobei „die Reinheit und geschätzte Unsicherheit auf einer wissenschaftlichen Beurteilung und einer Bewertung zahlreicher im Rahmen des Zertifizierungsprozesses auf dieses Standardreferenzmaterial (SRM) angewandter analytischer Tests beruht. Die angegebene Unsicherheit entspricht etwa zwei Standardabweichungen um den zertifizierten Wert.“ (Folglich stellt der Wert 0,001 die erweiterte Unsicherheit mit einem Erweiterungsfaktor von k = 2 und einem Vertrauensbereich von etwa 0,95 dar).
Sekundäres Referenzmessverfahren (siehe 4.2.2 d))
BEISPIEL 3 Bestimmung der Konzentration von Cortisol im Blutplasma mittels gaschromatographisch/massenspektrometrischer Isotopenverdünnungsanalyse (ID-GC/MS).
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Arbeitskalibrator bzw. Arbeitskalibratoren des Herstellers (siehe 4.2.2. g)), wie vom Hersteller festgelegt und mit Werten, die zugeordnet wurden entweder a)
mittels Gravimetrie, d. h. Einwaage des Analyten in Form eines primären Kalibrators und Einwaage der Matrix; oder
b)
mittels Messung, d. h. Anwendung eines primären oder sekundären Referenzmessverfahrens.
Übliches Messverfahren des Herstellers (siehe 4.2.2. h))
Produktkalibrator bzw. -kalibratoren des Herstellers (siehe 4.2.2. i))
a b
Anerkannt durch internationale wissenschaftliche/medizinische Organisationen, z. B. IFCC und WHO. Der Kalibrator kann ein Material sein, das eine Matrix aufweist, die derjenigen von Proben menschlichen Ursprungs, die mit den Routinemessverfahren des Endanwenders gemessen werden, ähnelt.
Bild 2 — Ausgewählte Kalibrierhierarchie und metrologische Rückführbarkeit auf das SI (siehe 5.2 und Bild 1)
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5.3
Fälle mit einem international vereinbarten (aber nicht primärem) Referenzverfahren und einem oder mehreren international vereinbarten Kalibratoren ohne metrologische Rückführbarkeit auf das SI
Für diese Fälle gilt grundsätzlich die Kalibrierhierarchie nach Bild 3, die bei Größen mit Bestandteilen wie z. B. Hämoglobin A1c (in Vorbereitung) angewendet wird:
International vereinbartes Referenzmessverfahren (siehe 4.2.6)
BEISPIEL 1 Bestimmung des Stoffmengenanteils von HbA1c bezogen auf Gesamthämoglobin im Blut mittels Hochdruckflüssigkeitschromatographie/Massenspektrometrie (HP-LC/MS) [13].
International vereinbarter Kalibrator (siehe 4.2.6)
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BEISPIEL 2 Die Stoffmengenkonzentration von Hämoglobin(Fe) im Blut kann mittels Absorptionspektrometrie des Hämiglobincyanidderivates bestimmt werden; die Kalibrierung erfolgt dazu mittels CRM 522 Hämiglobincyanid (HiCN) in Rinderbluthämolysat vom Community Bureau of Reference (EU–BCR), das eine Stoffmengenkonzentration bezogen auf (Hi(Fe)CN) von (49,61 ± 0,08) µmol/l besitzt, wobei die erweiterte Messunsicherheit der Hälfte des angegebenen Bereiches mit einem Vertrauensniveau von 0,95 entspricht.
Ausgewähltes Messverfahren des Herstellers (siehe 4.2.2 f))
Arbeitskalibrator bzw. -kalibratoren des Herstellers (siehe 4.2.2. g)) wie vom Hersteller festgelegt und mit Werten, die zugeordnet wurden entweder durch a)
Gravimetrie, d. h. Einwaage des Analyten in Form eines internationalen Kalibrators und Einwaage der Matrix; oder
b)
Messung, d. h. mit Hilfe des ausgewählten Referenzmessverfahrens des Herstellers.
übliches Messverfahren des Herstellers (siehe 4.2.2. h)
Produktkalibrator bzw. -kalibratoren des Herstellers (siehe 4.2.2.i))
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a
In Zusammenarbeit mit BIPM, NMI, ARML und den Herstellern.
b
Der Kalibrator kann ein geeignetes Surrogat-Referenzmaterial oder eine Probe menschlichen Ursprungs sein.
Bild 3 — Kalibrierhierarchie und metrologische Rückführbarkeit auf ein international vereinbartes (aber nicht primäres) Referenzmessverfahren und einem oder mehrere international vereinbarte (aber nicht primäre) Kalibratoren (siehe 5.3 und Bild 1)
5.4
Fälle mit einem international vereinbarten (aber nicht primärem) Referenzverfahren, aber ohne international vereinbarten Kalibrator und ohne metrologische Rückführbarkeit auf das SI
Es gilt grundsätzlich die Kalibrierhierarchie nach Bild 4, die bei Messgrössen mit Bestandteilen wie z. B. HDLCholesterol, Blutzellen und einigen Gerinnungsfaktoren angewendet wird.
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International vereinbartes Referenzmessverfahren (siehe 4.2.6)
BEISPIEL Vom International Council for Standardization in Haematology (ICSH) für die Messung der ErythrozytenLeukozytenzahl im menschlichen Blut festgelegtes Messverfahren (Clin Lab Haemat 1994; 16: 131-8).
Arbeitskalibrator bzw. -kalibratoren des Herstellers (siehe 4.2.2. g)) mit Werten, die mittels international vereinbartem Referenzmessverfahren zugeordnet wurden.
übliches Messverfahren des Herstellers (siehe 4.2.2. h)
Produktkalibrator bzw. -kalibratoren des Herstellers (siehe 4.2.2.i))
24
EN ISO 17511:2003 (D)
a
In Zusammenarbeit mit BIPM, NMI, ARML und den Herstellern. Der Kalibrator kann ein geeignetes Surrogat-Referenzmaterial oder eine Probe menschlichen Ursprungs sein.
b
Bild 4 — Kalibrierhierarchie und metrologische Rückführbarkeit auf ein international vereinbartes (aber nicht primäres) Referenzmessverfahren und ohne international vereinbarten Kalibrator (siehe 5.4 und Bild 1)
5.5
Fälle mit einem international vereinbarten (aber nicht primärem) Kalibrator, aber ohne international vereinbartes Referenzmessverfahren und ohne metrologische Rückführbarkeit auf das SI
Für diese Fälle gilt grundsätzlich die Kalibrierhierarchie nach Bild 5, die bei Größen mit Bestandteilen wie z. B. Hepatitis–B–Oberflächenantigen (Subtyp ad) und Choriongonadotropin sowie Antikörpern angewendet wird:
International vereinbarter Kalibrator bzw. Kalibratoren mit einem nach einem international anerkannten Protokoll zugeordneten Wert (siehe 4.2.6) (Reports of the Expert Committee on Biological Standardization’s yearly meetings, WHO Technical Report series 1969–1997, and WHO Weekly Epidem Rec 1997–1999), der gegebenenfalls in einer bestimmten Einheit außerhalb des internationalen Einheitensystems (wie z. B. Internationale Einheit der WHO) angegeben ist.
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ANMERKUNG
Der Sollwert sollte mit einer Messunsicherheit angegeben werden.
ausgewähltes Messverfahren des Herstellers (siehe 4.2.2 f))
Arbeitskalibrator bzw. -kalibratoren des Herstellers (siehe 4.2.2 g)), Festlegung und Herstellung des oder der Arbeitskalibratoren erfolgen nach 5.3.
übliches Messverfahren des Herstellers (siehe 4.2.2 h))
Produktkalibrator bzw. –kalibratoren des Herstellers (siehe 4.2.2 i))
25
EN ISO 17511:2003 (D)
a
In Zusammenarbeit mit BIPM, NMI, ARML und den Herstellern. Der Kalibrator kann ein geeignetes Surrogat-Referenzmaterial oder eine Probe menschlichen Ursprungs sein.
b
Bild 5 — Kalibrierhierarchie und metrologische Rückführbarkeit auf einen international vereinbarten (aber nicht primären) Kalibrator und ohne international vereinbartes Referenzmessverfahren (siehe 5.5 und Bild 1)
5.6
Fälle mit dem ausgewählten Messverfahren des Herstellers, aber ohne ein international vereinbartes Referenzmessverfahren, ohne einen international vereinbarten Kalibrator und ohne metrologische Rückführbarkeit auf das SI
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Es gilt grundsätzlich die Kalibrierhierarchie nach Bild 6, die bei Größen mit Analyten wie z. B. Degradationsprodukten des Fibrins (D-Dimer) und Tumormarkern wie beispielsweise Cancer Antigen 125 (CA-125) sowie Antikörpern gegen Antigene, wie z. B. Chlamydia angewendet wird.
Ausgewähltes Messverfahren des Herstellers (siehe 4.2.2 f))
Arbeitskalibrator bzw. -kalibratoren des Herstellers (siehe 4.2.2 g))
übliches Messverfahren des Herstellers (siehe 4.2.2 h)), das in manchen Fällen mit dem ausgewählten Messverfahren des Herstellers identisch ist
Produktkalibrator bzw. –kalibratoren des Herstellers (siehe 4.2.2 i))
26
EN ISO 17511:2003 (D)
a
Der Kalibrator kann ein geeignetes Surrogat-Referenzmaterial oder eine Probe menschlichen Ursprungs sein.
Bild 6 — Kalibrierhierarchie und metrologische Rückführbarkeit auf ein ausgewähltes (aber nicht primäres)Messverfahren des Herstellers (siehe 5.6 und Bild 1)
5.7
Richtigkeitskontrollmaterialien
5.7.1 a)
Richtigkeitskontrollmaterialien müssen
eine Matrix aufweisen, die derjenigen der Proben gleicht, welche mit dem zu überprüfenden Messverfahren gemessen werden sollen;
ANMERKUNG 1 Dies steht im Gegensatz zu Kalibratoren auf metrologisch höheren Ebenen, bei denen ein Bestandteil hoher Reinheit, der meist in einer einfachen Matrix vorliegt, bevorzugt wird.
b)
einen Wert mit einer Messunsicherheit haben, die der vorgesehenen Verwendung angemessen ist.
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ANMERKUNG 2 Im Prinzip ähneln die Übertragungsprotokolle zur Zuordnung von Zielwerten für Richtigkeitskontrollmaterialien, die zur Verifizierung der Richtigkeit einer Messung vorgesehen sind, den Protokollen, die für Kalibratoren benutzt werden.
5.7.2 In einer bestimmten Kalibrierhierarchie muss Richtigkeitskontrollmaterialien im Vergleich zu dem oder den entsprechenden Produktkalibratoren je nach vorgesehener Verwendung entweder ein Wert der gleichen oder einer höheren metrologischen Ebene zugewiesen werden.
27
EN ISO 17511:2003 (D)
6
Angabe der Messunsicherheit
Die Messunsicherheit zu dem Sollwert jeder messbaren Größe eines Referenzmaterials ist mit geeigneten Parametern anzugeben. ANMERKUNG Dabei sollten die im „Guide to the expression of uncertainty in measurement“ (GUM:1993) angegebenen Grundsätze bevorzugt befolgt werden. Der Sollwert, y, und die dazugehörige erweiterte Unsicherheit, U, (oder kombinierte Standardunsicherheit, uc(y)) sollten für die entsprechende Messgröße des Referenzmaterials angegeben werden. Die Mindestangabe sollte lauten:
(Zahlenwert von y ± Zahlenwert von U) Einheit, wobei U = uc(y) × k, mit einem Erweiterungsfaktor von k = 2 ist, wobei sich ein Vertrauensniveau von etwa 95 % ergibt.
7 7.1
Validierung einer metrologisch rückführbaren Kalibrierung Für eine metrologisch rückführbare Kalibrierung müssen die folgenden Bedingungen erfüllt sein:
a)
Das Referenzmessverfahren und das Routinemessverfahren messen die gleiche Größe.
b)
Die mathematische Beziehung zwischen den durch das Routineverfahren erhaltenen Messergebnissen und den durch ein Messverfahren höherer metrologischer Ordnung erhaltenen Messergebnissen ist für alle relevanten Proben menschlichen Ursprungs die gleiche.
c)
Die mathematische Beziehung zwischen den Messergebnissen, die bei Anwendung des Referenz- und des Routineverfahrens für die Messgröße eines gegebenen Kalibrators erhalten wird, ist dieselbe, wie sie bei Anwendung der Verfahren für die betreffende Messgröße in Routineproben menschlichen Ursprungs zu erwarten ist. Diese Eigenschaft wird Kommutabilität des Referenzmaterials genannt (siehe 3.9).
ANMERKUNG 1 Das Ziel der Anwendung metrologisch rückführbarer Kalibratoren in Routinemessverfahren, wie z. B. in der In-vitro-Diagnostik, ist es, ein Messergebnis der Messgröße zu gewinnen, das so nah wie gefordert bei demjenigen liegt, das erhalten werden würde, wenn das Referenzmessverfahren, auf das die Kalibratoren metrologisch rückführbar sind, auf dieselben Proben angewandt würde. Folglich leitet sich die Richtigkeit der von einem kalibrierten Routinemessverfahren erhaltenen Ergebnisse von derjenigen des Referenzmessverfahrens ab, wenn ein solches zur Verfügung steht.
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ANMERKUNG 2 Wenn die Bedingungen a), b) und c) nicht zutreffen, kann durch die Verwendung eines Produktkalibrators des Herstellers mit einem Sollwert nicht sichergestellt werden, dass die Ergebnisse des Routinemessverfahrens metrologisch auf das Referenzmessverfahren rückführbar sind.
7.2 Die Kommutabilität des oder der Arbeitskalibratoren des Herstellers (siehe 4.2.2. g)) muss vom Hersteller durch die Anwendung sowohl des Referenzmessverfahrens (siehe 4.2.2. b) oder d)) als auch des Routinemessverfahrens (siehe 4.2.2. j)) auf den Arbeitskalibrator des Herstellers und einen Satz relevanter (Routine-) Proben menschlichen Ursprungs gesichert werden. Wenn sich das mathematische Verhältnis zwischen den Ergebnissen des Referenzmessverfahrens, x, und den Ergebnissen des Routinemessverfahrens, y, für die Proben menschlichen Ursprungs von derjenigen, die für den oder die Arbeitskalibratoren des Herstellers gefunden wurde, nicht signifikant unterscheidet, dann darf die Kommutabilität des Kalibrators als bewiesen angesehen werden. ANMERKUNG Wenn die Streuung der Punkte, (x, y), um die Regressionsgerade und/oder deren Ordinatenabschnitt nicht akzeptabel sind, kann die Ursache hierfür in unterschiedlichen analytischen Spezifitäten der beiden Messverfahren liegen.
28
EN ISO 17511:2003 (D)
7.3 Die Kommutabilität des Produktkalibrators des Herstellers muss durch einen Vergleich der Messergebnisse nachgewiesen werden, die sowohl durch das Referenzverfahren als auch durch das kalibrierte Routineverfahren an einem Satz typischer Proben erhalten wurden, so wie sie für die Anwendung des Routinemessverfahrens vorgesehen sind. ANMERKUNG 1 Für unterteilte oder aufeinander folgende Herstellungschargen eines Produktkalibrators kann, wenn eine ausreichende Homogenität von Abfüllung zu Abfüllung und Haltbarkeit nachgewiesen werden kann, anfangs eine vollständige Validierung und anschließend für die nachfolgend freigegebenen Partien eine Validierung in vermindertem Umfang durchgeführt werden.
Die Proben müssen authentisch, bevorzugt jeweils nur aus einer Spende stammend, nicht aufgestockt und menschlichen Ursprungs sein und sie müssen Werte aufweisen, die so gleichmäßig wie möglich über den ganzen angegebenen Messbereich dieser Größenart verteilt sind. ANMERKUNG 2 Eine Aufstockung (der Proben mit dem Analyten) sollte nur erlaubt sein, wenn die daraus resultierende Probe natürlichen Proben im Wesentlichen entspricht.
7.4 Mit jeder Probe müssen Mehrfachmessungen mit dem Referenzverfahren und dem kalibrierten Routineverfahren durchgeführt werden. Metrologische Rückführbarkeit gilt als erreicht, wenn mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit die Auftragung der mit dem Routineverfahren erhaltenen Ergebnisse gegen die mit dem Referenzverfahren erhaltenen Ergebnisse z. B. eine Regressionsgerade ergeben, die durch den Koordinatenursprung verläuft und die Steigung Eins besitzt. ANMERKUNG Wenn eine lineare Regressionsanalyse verwendet wird, sollte der ermittelte Wert der Steigung einschließlich seiner Unsicherheit angegeben werden.
Eine Steigung Eins wird erwartet, eine Abweichung von der Steigung Eins kann jedoch innerhalb eines festgelegten Wertebereichs der Größe akzeptabel sein. Im speziellen Fall hängen die Toleranzgrenzen (nicht zu verwechseln mit der Messunsicherheit) vom Entwicklungsstand der Messmethoden und der medizinischen Anwendung, für die die Ergebnisse benötigt werden, ab.
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Der ermittelte Wert des Ordinatenabschnitts sollte angegeben werden. Wenn ein Wert, der bei vorgegebener Wahrscheinlichkeit signifikant von Null abweicht, als akzeptabel angenommen wird, muss dies begründet werden. Falls eine Korrektur eingeführt wird, müssen deren Herleitung und Handhabung auf Anforderung verfügbar sein. Die Unsicherheit des Wertes, der dem Produktkalibrator des Herstellers zugeordnet ist, muss um die Unsicherheit der Korrektur erhöht werden, falls diese signifikant ist. Ein signifikant von Null abweichender Abschnitt auf der Achse, auf der die mit dem Routinemessverfahren erhaltenen Werte aufgetragen sind, kann auf einen zwischen den beiden Verfahren bestehenden Unterschied der analytischen Spezifität hinweisen, der dazu führen kann, dass die metrologische Rückführbarkeit nicht mehr gegeben ist. Die zu erwartende Variabilität des Vergleichs um die Regressionsgerade (Voraussagegrenzen) kann für eine vorgegebene Wahrscheinlichkeit anhand der Probenanzahl und der jeweiligen Messunsicherheiten der beiden Messverfahren geschätzt werden. Darüber hinausgehende Abweichungen weisen auf eine durch anomale Proben bedingte Variabilität in der Beziehung zwischen den Verfahren hin, so dass die metrologische Rückführbarkeit für bestimmte Proben bei Routinemessungen nicht mehr gegeben ist. Alternativ kann von Seiten des Herstellers eine Grenze der maximal zulässigen relativen Abweichung zwischen den Ergebnissen des Referenzverfahrens und des kalibrierten Routineverfahrens festgelegt werden. Abweichungen unterhalb und bis einschließlich dieser Grenze lassen darauf schließen, dass eine akzeptable Konstanz der Beziehung zwischen den Verfahren vorliegt. 7.5 Wenn ein Satz Proben menschlichen Ursprungs bei der Zuordnung eines Wertes für den Produktkalibrator des Herstellers verwendet wird, darf derselbe Satz Proben nicht ebenfalls zur Validierung der metrologischen Rückführbarkeit verwendet werden.
29
EN ISO 17511:2003 (D)
8
Angaben zur metrologischen Rückführbarkeit in der Gebrauchsanweisung für In-vitro-Diagnostika
Es gilt EN 375:2001 (besonders 5.16). Die Unsicherheit der Sollwerte von Kalibratoren und Richtigkeitskontrollmaterialien muss, wenn vorhanden, dem professionellen Endanwender auf Anforderung zur Verfügung gestellt werden. Es sind auch Angaben zur Kommutabilität des Produktkalibrators und damit zum Messverfahren, mit dem der Wert dem Material zugeordnet wurde, und dem Routinemessverfahren des Endanwenders, für welches das Material vorgesehen ist.
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ANMERKUNG Einzelheiten des Übertragungsprotokolls für den Produktkalibrator sind in der produktbezogenen technischen Dokumentation enthalten.
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EN ISO 17511:2003 (D)
Anhang ZA (informativ) Abschnitte in dieser Europäischen Norm, die grundlegende Anforderungen oder andere Vorgaben von EU-Richtlinien betreffen
Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandates, das dem CEN von der Europäischen Kommission und der Europäischen Freihandelszone erteilt wurde, erarbeitet und unterstützt grundlegende Anforderungen der EU-Richtlinie 98/79/EG. WARNUNG — Für Produkte, die in den Anwendungsbereich dieser Norm fallen, können weitere Anforderungen und weitere EU-Richtlinien anwendbar sein. Die folgenden Abschnitte dieser Norm sind geeignet, Anforderungen der EU-Richtlinie 98/79/EG zu unterstützen. Die Übereinstimmung mit den Abschnitten dieser Norm, die in Tabelle ZA.1 angeführt sind, ist eine Möglichkeit, die relevanten grundlegenden Anforderungen der betreffenden Richtlinie und der zugehörigen EFTA-Vorschriften zu erfüllen. Tabelle ZA.1 — Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und der Richtlinie 98/79/EG
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Abschnitte/Unterabschnitte dieser Europäischen Norm
Entsprechende grundlegende Anforderung der Richtlinie 98/79/EG
4
A.3
5
A.3
6
A.3
7
A.3
8
A.3, B.8.7 k)
Bemerkungen
31
EN ISO 17511:2003 (D)
Literaturhinweise
EN 12286:1998, In-vitro-Diagnostika – Messung von Größen in Proben biologischen Ursprungs – Darstellung von Referenzmeßverfahren. EN 12287:1999, In-vitro-Diagnostika – Messung von Größen in Proben biologischen Ursprungs – Beschreibung von Referenzmaterialien. EN ISO 18153, In-vitro-Diagnostika – Messung von Größen in Proben biologischen Ursprungs – Metrologische Rückführbarkeit von Werten der katalytischen Konzentration von Enzymen, die Kalibratoren und Kontrollmaterialien zugeordnet sind (ISO 18153). ENV 1614:1995, Medizinische Informatik – Struktur für Nomenklatur, Klassifikation und Kodierung von Eigenschaften in der Laboratoriumsmedizin. EN ISO 9000:2000, Qualitätsmanagementsysteme – Grundlagen und Begriffe (ISO 9000:2000). ISO 3534-1:1993, Statistik – Begriffe und Formelzeichen – Teil 1: Wahrscheinlichkeitsverteilungen und allgemeine Statistik. ISO 5725-1:1994, Genauigkeit (Richtigkeit und Präzision) von Meßverfahren und Meßergebnissen – Teil 1: Begriffe und allgemeine Grundlagen. ISO/REMCO 181:1989, Hierarchy and traceability of certified reference materials. ISO Guide 33:1989, Uses of certified reference materials. ISO Guide 30:1992, Terms and definitions used in connection with reference materials.
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32
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EN ISO 17511:2003 (D)
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33
DEUTSCHE NORM
November 2003
In-vitro-Diagnostika
Messung von Größen in Proben biologischen Ursprungs Metrologische Rückführbarkeit von Werten der katalytischen Konzentration von Enzymen, die Kalibratoren und Kontrollmaterialien zugeordnet sind (ISO 18153:2003) Deutsche Fassung EN ISO 18153:2003
EN ISO 18153
ICS 11.100
In vitro diagnostic medical devices — Measurement of quantities in biological samples — Metrological traceability of values for catalytic concentration of enzymes assigned to calibrators and control materials (ISO 18153:2003); German version EN ISO 18153:2003 Dispositifs médicaux de diagnostic in vitro — Mesurage des grandeurs dans des échantillons d’origine biologique — Traçabilité métrologique des valeurs de concentration catalytique des enzymes attribuées aux agents d’étalonnage et aux matériaux de contrôle (ISO 18153:2003); Version allemande EN ISO 18153:2003
Die Europäische Norm EN ISO 18153:2003 hat den Status einer Deutschen Norm.
Nationales Vorwort Die Europäische Norm EN ISO 18153:2003 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitroDiagnostika“ in Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee ISO/TC 212 „Clinical laboratory testing and in vitro diagnostic test systems“ unter wesentlicher Beteiligung deutscher Experten erarbeitet. Im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. war hierfür der Normenausschuss Medizin (NAMed), Arbeitsausschuss C 2 „Referenzsysteme“, zuständig. Diese Norm unterstützt grundlegende Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Oktober 1998 über In-vitro-Diagnostika, die durch Einarbeitung in das Gesetz über Medizinprodukte (Medizinproduktegesetz – MPG) in deutsches Recht umgesetzt ist. Für die im Abschnitt 2 zitierten Publikationen ¾ International Vocabulary of Basic and General Terms in Metrology (VIM) ¾ Guide to the Expression of Uncertainty in Measurement (GUM) wird im Folgenden auf die entsprechenden deutschen Publikationen hingewiesen.
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN-Taschenbuch 378
¾ Internationales Wörterbuch der Metrologie, 2. Auflage, 1994, Beuth Verlag GmbH, Berlin, Wien, Zürich ¾ Leitfaden zur Angabe der Unsicherheit beim Messen, 1. Auflage, 1995, Beuth Verlag GmbH, Berlin, Wien, Zürich
Fortsetzung 16 Seiten EN
Normenausschuss Medizin (NAMed) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
© DIN Deutsches Institut für Normung e.V. . Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet. Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
Ref. Nr. DIN EN ISO 18153:2003-11 Preisgr. 11
Vertr.-Nr. 2311
EN ISO 18153
EUROPÄISCHE NORM EUROPEAN STANDARD NORME EUROPÉENNE
August 2003
ICS 07.100.10
Deutsche Fassung
In-vitro-Diagnostika - Messung von Größen in Proben biologischen Ursprungs - Metrologische Rückführbarkeit von Werten der katalytischen Konzentration von Enzymen, die Kalibratoren und Kontrollmaterialien zugeordnet sind (ISO 18153:2003) In vitro diagnostic medical devices - Measurement of quantities in biological samples - Metrological traceability of values for catalytic concentration of enzymes assigned to calibrators and control materials (ISO 18153:2003)
Dispositifs médicaux de diagnostic in vitro - Mesurage des grandeurs dans des échantillons d'origine biologique Traçabilité métrologique des valeurs de concentration catalytique des enzymes attribuées aux agents d'étalonnage et aux matériaux de contrôle (ISO 18153:2003)
Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 11. März 2003 angenommen. Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich. Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
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CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, der Slowakei, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn und dem Vereinigten Königreich.
EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION
Management-Zentrum: rue de Stassart, 36
© 2003 CEN
B-1050 Brüssel
Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
Ref. Nr. EN ISO 18153:2003 D
EN ISO 18153:2003 (D)
Inhalt Seite
Vorwort ............................................................................................................................................................... 2 Einleitung............................................................................................................................................................ 3 1
Anwendungsbereich............................................................................................................................. 5
2
Normative Verweisungen ..................................................................................................................... 5
3
Begriffe .................................................................................................................................................. 6
4 4.1 4.2
Metrologische Rückführbarkeitskette und Kalibrierhierarchie........................................................ 7 Grundlagen............................................................................................................................................ 7 Struktur .................................................................................................................................................. 9
5 5.1 5.2 5.3 5.4
Validierung einer metrologisch rückführbaren Kalibrierung ......................................................... 11 Grundlagen.......................................................................................................................................... 11 Analytische Spezifität der Messverfahren ....................................................................................... 11 Kommutabilität der Kalibratoren....................................................................................................... 11 Kommutabilität von Kontrollmaterialien .......................................................................................... 12
Anhang A (informativ) Verzeichnis der primären Referenzmessverfahren der IFCC ............................... 13 Anhang B (informativ) Verzeichnis der zertifizierten Referenzmaterialien (ZRM) ..................................... 14 Anhang ZA (informativ) Abschnitte in dieser Europäischen Norm, die grundlegende Anforderungen oder andere Vorgaben von EU-Richtlinien betreffen........................................... 15 Literaturhinweise ............................................................................................................................................. 16
Vorwort Dieses Dokument EN ISO 18153:2003 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitro-Diagnostika“, dessen Sekretariat vom DIN gehalten wird, in Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee ISO/TC 212 „Clinical laboratory testing and in vitro diagnostic test systems“ erarbeitet.
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Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis Februar 2004, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis Februar 2004 zurückgezogen werden. Dieses Dokument wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die Europäische Kommission und die Europäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der EURichtlinien. Zum Zusammenhang mit EU-Richtlinien siehe informativen Anhang ZA, der Bestandteil dieses Dokumentes ist. Die International Federation of Clinical Chemistry and Laboratory Medicine (IFCC), die European Confederation of Laboratory Medicine (ECLM) und die European Diagnostic Manufacturers Association (EDMA) haben sich an der Erstellung dieser Norm beteiligt. Diese Norm enthält Literaturhinweise. Die Anhänge A und B dienen nur zur Information. Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn und Vereinigtes Königreich.
2
EN ISO 18153:2003 (D)
Einleitung Die Richtlinie 98/79/EG über In-vitro-Diagnostika verlangt, dass die metrologische Rückführbarkeit der für Kalibratoren und Kontrollmaterialien zugeordneten Werte durch verfügbare Referenzmaterialien und Referenzmessverfahren höherer Ordnung sichergestellt wird. Dieser Konzeption folgend wurde EN ISO 17511 über „Rückführbarkeit“ erarbeitet, welche die hierarchische Ordnung der Messverfahren und Kalibriermaterialien beschreibt. Die in dieser Norm enthaltenen allgemeinen Regeln gelten auch für Größen, die die Messung von katalytischen Aktivitäten beinhalten. Wenn immer dies möglich ist, sollte die metrologische Rückführbarkeit auf eine SI-Einheit nachgewiesen werden, die die oberste Ebene der Kalibrierhierarchie darstellt. Für die Bestimmung der katalytischen Aktivitätskonzentration von Enzymen (nachfolgend 'katalytische Konzentration' genannt) wird in der vorliegenden Norm eine Hierarchie von Kalibratoren und Messverfahren beschrieben. Bei Enzymmessungen stellt die abgeleitete kohärente SI-Einheit „Mol je Sekunde und je Kubikmeter“, die von der General Conference on Weights and Measures die besondere Bezeichnung „Katal je Kubikmeter“ erhielt, die oberste Ebene der Hierarchie dar, gefolgt von einem primären Referenzmessverfahren, auf das Messverfahren, Kalibratoren und Kontrollmaterialien niederer Ordnung, wenn immer dies möglich ist, rückgeführt werden sollten. Für diagnostische Zwecke können Enzyme im Blut oder anderen Flüssigkeiten biologischen Ursprungs als katalytische Konzentrationen bestimmt werden. Das analytische Prinzip der Messung der katalytischen Umwandlungsrate eines Substrats hat bedeutende Vorteile wie geringer Zeitaufwand für die Bestimmung, niedrige Nachweisgrenze, hohe analytische Spezifität und geringe Kosten. Die Ergebnisse der katalytischen Konzentrationsmessungen sind nur dann vergleichbar, wenn die Enzymaktivitäten unter den gleichen Bedingungen bestimmt werden. Daher reicht es nicht aus, eine enzymatische Messgröße nur durch die Größenart (z. B. katalytische Konzentration), den Namen des Enzyms und des Systems zu beschreiben. Es werden außerdem Angaben zum festgelegten Messverfahren und ganz besonders über die Indikatorsubstanz bei der gemessenen Reaktion benötigt. Auf der obersten Ebene der Kalibrierhierarchie sollte ein international vereinbartes Messverfahren stehen, z. B. „Bestimmung der katalytischen Konzentration von Creatinkinase gemessen als Umwandlungsrate von NADH nach dem IFCC-Referenzmessverfahren“. Somit stellt das primäre Referenzmessverfahren einen unerlässlichen Bestandteil der Beschreibung einer Messgröße dar, dessen Vorgaben in allen Einzelheiten einzuhalten sind, wie z. B. ¾ die Art des Substrats (wo die Spezifität des Enzyms es erlaubt, dass dieses variiert werden kann) und dessen Konzentration, ¾ die Aktivatoren und deren Konzentrationen, ¾ die Richtung der katalysierten Reaktion,
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¾ die Indikatorsubstanz, ¾ das Puffersystem und der pH-Wert, ¾ die Temperatur, ¾ die Vorinkubationszeit, ¾ das zum Starten der Reaktion verwendete Material, ¾ die Verzögerungszeit, ¾ die Reaktionszeit.
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EN ISO 18153:2003 (D)
Der Nachteil der Verfahrensabhängigkeit der Bestimmung der enzymatischen Messgröße und damit der Ergebnisse dieser Messungen ist wohl bekannt: Es ergeben sich Probleme bei der externen Qualitätskontrolle (en: external quality assessment, EQA) und der Bewertung der Übertragbarkeit von Verfahren und es existiert eine Vielzahl von biologischen Referenzbereichen mit dem daraus resultierenden Risiko einer klinischen Fehlinterpretation der Ergebnisse der Enzymbestimmungen. Die Standardisierung der Routinebestimmungen von Enzymen ist für die Laboratoriumsmedizin wichtig, um die klinische Brauchbarkeit und Vergleichbarkeit der Ergebnisse durch das Beseitigen vorhandener Unterschiede in den biologischen Referenzbereichen zu verbessern. Zum Erreichen des Zieles gibt es zwei Ansätze: a) die ausschließliche Routineanwendung eines empfohlenen oder standardisierten Verfahrens für jedes Enzym; b) die Kalibrierung eines oder mehrerer Routineverfahren durch kommutable Enzymkalibriermaterialien mit Werten, die durch ein ausgewähltes Referenzmessverfahren zugeordnet sind. Der zuerst genannte Ansatz des „empfohlenen Verfahrens“ (a)) wurde mehr als zwanzig Jahre energisch betrieben. Hiermit wurde ein ansehnlicher Erfolg bei der Verbesserung der Qualität und der Vergleichbarkeit der Ergebnisse von Enzymbestimmungen und bei der Verdrängung nicht zufrieden stellender Analysenverfahren verzeichnet. Dennoch scheint es, dass dieser Ansatz zur Standardisierung die Grenzen seiner Zweckmäßigkeit erreicht hat. Von Nachteil ist, dass kein Konsens über die Wahl jeweils eines der verschiedenen empfohlenen Verfahren erzielt werden konnte, dass die empfohlenen Verfahren in der Routineanwendung – teils beabsichtigt teils unbeabsichtigt – verändert wurden, dass die empfohlenen Verfahren dem Fortschritt in Analytik und Technik nicht angepasst wurden und teilweise nicht, wie es anzustreben wäre, automatisiert werden können. Da eine Veränderung der enzymatischen Routineverfahren, egal ob empfohlen oder nicht, unvermeidlich eine Veränderung der biologischen Referenzbereiche nach sich zieht, ist diese den Klinikern verständlicherweise nicht willkommen. Die analytische Leistung von Enzymbestimmungen sollte und wird sich weiter verbessern. Dies sollte der Entwicklung und Verbreitung des wissenschaftlichen Fortschritts entsprechen. Versuche, weitere standardisierte Verfahren zur allgemeinen Anwendung zu entwickeln und zu fördern, sind weder praktikabel noch wünschenswert.
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Der Ansatz „Referenzmessverfahren und Kalibriermaterial“ (b)) hat im Gegensatz dazu nur relativ geringe Beachtung gefunden. Unter anderem wurden hiergegen folgende Einwände erhoben: 1)
ein Mangel an stabilen Referenzmaterialien für Enzyme in geeigneten Matrices, die als Kalibratoren dienen können;
2)
Unterschiede zwischen den in Frage kommenden Enzymkalibratoren und den zu analysierenden Enzymen in Proben menschlichen Ursprungs einschließlich unterschiedlicher Isoformen;
3)
das Fehlen eines konstanten Verhältnisses zwischen einem kalibrierenden (Referenz-)Verfahren und (einem) kalibrierten (Routine-)Verfahren, sowohl für den Enzymkalibrator als auch für die Patientenproben, die das zu analysierende Enzym enthalten (auch beschrieben als ein Mangel an Kommutabilität).
Die Umkehrung dieser Einwände führt zu einer Liste von Spezifikationen sowohl für Enzymreferenzmaterialien höherer Ordnung als auch für Gruppen von verwandten Messverfahren, zwischen denen eine Kalibrierung beabsichtigt wird. Der Kalibrator sollte stabil sein und in seiner Matrix ein zu analysierendes Enzym enthalten, das in seinen katalytischen Eigenschaften dem in den Routineproben zu analysierenden Enzym nahe kommt. Die Verfahren selbst sollten die gleiche Spezifität für die katalytische Aktivität des Zielenzyms besitzen. Die Harmonisierung der Ergebnisse von Routineverfahren für Enzymbestimmungen kann somit durch die Auswahl eines Referenzmessverfahrens und die Festlegung einer Gruppe verwandter Verfahren für jedes klinisch wichtige Enzym erreicht werden. Die Ergebnisse, die mit einem Verfahren aus einer derartigen Gruppe erhalten werden, sind metrologisch auf das gewählte Referenzmessverfahren rückführbar.
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EN ISO 18153:2003 (D)
1
Anwendungsbereich
Diese Europäische Norm legt fest, wie die metrologische Rückführbarkeit der Kalibratoren und Kontrollmaterialien zugeordneten Werte sichergestellt wird, die ihrerseits dafür vorgesehen sind, die Richtigkeit einer Messung der katalytischen Konzentration von Enzymen zu etablieren oder zu verifizieren. Kalibratoren und Kontrollmaterialien sind solche Materialien, die von den Herstellern als Teil der In-vitro-Diagnostika oder zur gemeinsamen Verwendung mit diesen geliefert werden. Nicht zum Anwendungsbereich dieser Norm gehören: a)
Anforderungen an die Entwicklung oder die Auswahl eines Referenzmessverfahrens;
b)
Größen, welche die Masse oder die Immunreaktivität von Enzymen betreffen;
c)
Kontrollmaterialien, die keinen Zielwert besitzen und nur zur Bewertung der Präzision eines Messverfahrens, entweder von dessen Wiederholpräzision oder dessen Vergleichpräzision, verwendet werden (Präzisionskontrollmaterialien);
d)
Kontrollmaterialien, die zu Qualitätskontrollzwecken innerhalb eines Laboratoriums vorgesehen sind und mit Akzeptanzbereichen bereitgestellt werden, wobei jeder Bereich durch Übereinkunft zwischen verschiedenen Laboratorien in Bezug auf ein festgelegtes Messverfahren erhalten wurde, und mit Grenzwerten, die nicht metrologisch rückführbar sind;
e)
die metrologische Rückführbarkeit von Routineergebnissen auf den Produktkalibrator und deren Bezug zu medizinischen Entscheidungsgrenzen;
f)
Eigenschaften, die mit Nominal- und Ordinalskalen beschrieben werden.
2
Normative Verweisungen
Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen dieser Publikationen nur zu dieser Europäischen Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschließlich Änderungen). EN ISO 17511, In-vitro-Diagnostika — Messung von Größen in Proben biologischen Ursprungs — Metrologische Rückführbarkeit von Werten, die Kalibratoren und Kontrollmaterialien zugeordnet sind (ISO 17511:2003).
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International Vocabulary of Basic and General Terms in Metrology, 2nd edition, Geneva: ISO,19931) Guide to the Expression of Uncertainty in Measurement, 1st edition, Geneva: ISO, 1993, 2)3)
1)
In dieser Norm wird die Abkürzung VIM:1993 verwendet.
2)
Diese Publikation wurde gleichzeitig in Englisch und Französisch von einer gemeinsamen Arbeitsgruppe erarbeitet, der Experten angehörten, die von den folgenden Organisationen benannt wurden: BIPM (International Bureau of Weights and Measures), IEC (International Electrotechnical Commission), IFCC (International Federation of Clinical Chemistry and Laboratory Medicine), ISO (International Organization for Standardization), IUPAC (International Union of Pure and Applied Chemistry), IUPAP (International Union of Pure and Applied Physics), OIML (International Organization of Legal Metrology)
3)
In dieser Norm wird die Abkürzung GUM:1993 verwendet.
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EN ISO 18153:2003 (D)
3
Begriffe
Für die Anwendung dieser Europäischen Norm gelten die folgenden Begriffe. 3.1 Analyt der im Namen der Messgröße angegebene Bestandteil BEISPIEL Bei der Größenart „katalytische Konzentration des Isoenzyms 1 der Laktatdehydrogenase im Plasma“ stellt „Isoenzym 1 der Laktatdehydrogenase“ den Analyten dar. Der vollständige Ausdruck gibt die Messgröße (siehe 3.5) an.
3.2 katalytische Aktivität zE Eigenschaft eines Bestandteils, die der katalysierten Umwandlungsrate eines Stoffes in einer bestimmten chemischen Reaktion in einem bestimmten Messsystem entspricht ANMERKUNG 1
Siehe IUPAC/IFCC 1995:9.101.3.
ANMERKUNG 2
In dieser Norm ist der „Bestandteil“ ein Enzym.
ANMERKUNG 3 Die Größe „katalytische Aktivität“ bezieht sich auf eine Menge des aktiven Enzyms und nicht auf dessen Konzentration, siehe 3.3. ANMERKUNG 4
Die abgeleitete kohärente SI-Einheit ist „Katal“ (kat), die „Mol je Sekunde“ (mol × s–1) entspricht.
ANMERKUNG 5
Das Messverfahren stellt einen wesentlichen Bestandteil der Messgröße dar.
ANMERKUNG 6 In vielen Fällen wird anstelle der im Kurznamen des enzymatischen Analyten angegebenen Umwandlungsrate eines Substrates, z. B. „Creatin“ bei „Creatinkinase“, die Umwandlungsrate einer Indikatorsubstanz als Substrat einer kombinierten Reaktion gemessen. Die Messgröße sollte dann als „katalytische Aktivität eines Enzyms, gemessen durch die Umwandlungsrate einer Indikatorsubstanz in einem bestimmten System nach einem festgelegten Mess+ verfahren“, z. B. „katalytische Aktivität von Creatinkinase, gemessen durch die Umwandlungsrate von NADP nach dem IFCC-Referenzverfahren in humanem Serum“, definiert werden.
3.3 Konzentration der katalytischen Aktivität katalytische Konzentration bE die katalytische Aktivität eines Bestandteils dividiert durch das Volumen des Ausgangssystems
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ANMERKUNG 1
Siehe IUPAC/IFCC 1995:9.104.2.
ANMERKUNG 2 Die abgeleitete kohärente SI-Einheit ist „Katal je Kubikmeter“ oder „Mol je Sekunde und je Kubikmeter“ –3 –1 –3 (kat × m = mol × s × m ). In der Laboratoriumsmedizin kann als Volumeneinheit die Einheit „Liter“ (l) gewählt werden. ANMERKUNG 3 In dieser Norm ist der „Bestandteil“ ein Enzym und das „Ausgangssystem“ kann z. B. das Plasma einer Blutprobe sein.
3.4 Kommutabilität eines Materials Transferierbarkeit eines Materials Ausmaß der Übereinstimmung zwischen dem mathematischen Verhältnis der Messergebnisse, die nach zwei Messverfahren für eine festgelegte Größe in einem gegebenen Material erhalten wurden, und dem mathematischen Verhältnis, das für die Größe in Routineproben erhalten wurde
6
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3.5 Messgröße spezielle Größe, die Gegenstand einer Messung ist [VIM:1993, 2.6] ANMERKUNG
Siehe Beispiel in 3.1.
3.6 metrologische Rückführbarkeit Eigenschaft eines Messergebnisses oder des Wertes eines Normals, durch eine ununterbrochene Kette von Vergleichsmessungen mit angegebenen Messunsicherheiten auf geeignete Normale, im Allgemeinen internationale oder nationale Normale, bezogen zu sein [VIM:1993, 6.10] ANMERKUNG 1 Jeder Vergleich wird mit einem (Referenz-)Messverfahren ausgeführt, das in einem Kalibrier-Übertragungsprotokoll angegeben ist. ANMERKUNG 2 (Diese Anmerkung ist im deutschen Text nicht erforderlich, weil in der deutschen, anders als in der englischen Sprache zwischen (metrologischer) Rückführbarkeit und Rückverfolgbarkeit unterschieden werden kann.)
4 4.1
Metrologische Rückführbarkeitskette und Kalibrierhierarchie Grundlagen
4.1.1 Die Nomenklatur und die grundlegenden Prinzipien der Kalibrierung und der metrologischen Rückführbarkeit von Werten, die durch Messung von Größen in Proben biologischen Ursprungs erhalten wurden, gelten, wie in EN ISO 17511 festgelegt, auch dann, wenn der Analyt ein Enzym ist und die Messgröße die abgeleitete Größenart „katalytische Aktivität“ (oder eine weiter abgeleitete Größenart, z. B. „katalytische Konzentration“ oder „katalytischer Gehalt“) ist. Eine typische Anzahl von Ebenen einer Kalibrierhierarchie ist auf Bild 1 dargestellt. Mit Hilfe eines primären Referenzmessverfahrens wird dem primären Kalibrator ein Wert zugeordnet; mit dem primären Kalibrator wird dann das Messverfahren der nächst niederen Ordnung kalibriert und diese Verfahrensweise wird fortgeführt, bis hin zu den Ergebnissen, die der Endanwender an einer Routineprobe erhält.
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ANMERKUNG Die hier verwendete Bezeichnung „primäres Referenzmessverfahren“ bezieht sich auf eine vollständige und detaillierte Beschreibung aller Arbeitsschritte, während die vom Consultative Committee for Amount of Substance (CCQM) festgelegten Bezeichnung „primäres Messverfahren“ eine allgemeine Beschreibung eines Messprinzips oder einer Messmethode ist, die verschiedene Verfahren einschließt.
4.1.2 Es ist eine Grundvoraussetzung für die Anwendbarkeit eines derartigen Transferprotokolls, dass die im Hierarchieschema in absteigender Rangordnung verwendeten Messverfahren dieselbe Größe messen. Daher muss gezeigt werden, dass die dem primären Referenzmessverfahren in der Kalibrierhierarchie untergeordneten Verfahren dieselben Messgrößen, z. B. die katalytische Konzentration eines speziellen Isoenzyms oder einer Gruppe von Isoformen im selben relativen Ausmaß in einem festgelegten System, messen. ANMERKUNG 1 Weil die Größenart katalytische Aktivität durch die Umwandlungsrate einer bestimmten Substanz in einer festgelegten Reaktionsmischung definiert ist (festgelegt z. B. im Hinblick auf die Substratkonzentration, Kofaktoren, Volumenanteil der Analysenportion und Temperatur), sollten die Messbedingungen auch bei den Messverfahren absteigender Rangordnung hinreichend ähnlich sein. Abweichungen von diesen Reaktionsbedingungen, welche die Unsicherheit des Wertes, der einem Kalibrator oder einem Kontrollmaterial zugeordnet wird, erhöhen, sollten vermieden werden. ANMERKUNG 2 Die mäßige analytische Spezifität einiger Enzyme erlaubt es, dass die Art des Substrats variiert werden kann; wenn jedoch das in einem hierarchisch niedrigeren Messverfahren ausgewählte Substrat von dem des Referenzmessverfahrens abweicht, ist ein zusätzlicher experimenteller Nachweis erforderlich, um zu zeigen, dass im modifizierten Verfahren die gleiche Größe gemessen wird.
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EN ISO 18153:2003 (D)
4.1.3 Wenn der dem Produktkalibrator eines Herstellers zugeordnete Wert metrologisch auf das SI rückführbar sein soll, ist es im Prinzip ausreichend, dass in der Rückführbarkeitskette das primäre Referenzmessverfahren und der Produktkalibrator des Herstellers enthalten sind. ANMERKUNG Um die Messunsicherheit zu verringern, sollten möglichst viele Paare aufeinander folgender Ebenen (Kalibrator und Verfahren) der Kalibrierhierarchie weggelassen werden. Kalibrierung Material
Wertzuordnung
Verfahren
Durchführender
uc(y)
1. Festlegung der SI-Einheit durch CGPM
2. primäres Referenzmessverfahren
METROLOGISCHE RÜCKFÜHRBARKEIT
3. primärer Kalibrator
4. sekundäres Referenzmessverfahren 5. sekundärer Kalibratorb 6. ausgewähltes Messverfahren des Herstellers 7. Arbeitskalibrator des Herstellersb 8. eingeführtes Messverfahren des Herstellers 9. Produktkalibrator des Herstellersb
10. Routinemessverfahren des Endanwenders
Hersteller und/oder Endanwender
Routineprobe Endanwender ERGEBNIS
Endanwender
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Die Nummerierung der einzelnen Hierarchieebenen entspricht der Nummerierung der Unterabschnitte von 4.2. Weitere Erläuterungen siehe EN ISO 17511. Abkürzungen: ARML: akkreditiertes Referenzmesslaboratorium (ein derartiges Laboratorium kann ein unabhängiges Laboratorium oder ein Laboratorium des Herstellers sein); BIPM: International Bureau of Weights and Measures; CGPM: Conférence Générale des Poids et Mesures; IOs: internationale Fachgesellschaften (z. B. IFCC); ML: Laboratorium des Herstellers; NMI: nationales metrologisches Institut. Das Formelzeichen uc(y) steht für die kombinierte Standardmessunsicherheit. Die horizontalen Striche auf der äußersten rechten Seite unter uc(y) sind nicht maßstabsgetreu. a
In Zusammenarbeit mit BIPM, NMIs, ARMLs und Herstellern.
b
Der Kalibrator kann ein geeignetes Surrogat-Referenzmaterial oder eine Probe menschlichen Ursprungs sein.
Bild 1 — Umfassende Kalibrierhierarchie und metrologische Rückführbarkeit auf das SI
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EN ISO 18153:2003 (D)
4.2
Struktur
4.2.1 Die kohärente abgeleitete SI-Einheit „Katal je Kubikmeter“ oder „Mol je Sekunde und je Kubikmeter“, in Einheitenzeichen kat × m–3 (= mol × s–1 × m–3), muss die höchste Ebene einer jeden Kalibrierhierarchie für die katalytische Konzentration eines Enzyms darstellen, wenn ein primäres Referenzmessverfahren verfügbar ist. ANMERKUNG 1 Die Größenart „katalytische Konzentration“ ist die katalytische Aktivität eines Bestandteils in Katal (oder Mol je Sekunde) dividiert durch das Volumen des (Ausgangs-)Systems in Kubikmeter. ANMERKUNG 2 In der Laboratoriumsmedizin kann als Nenner „Liter“ gewählt werden, woraus sich die nicht kohärente –1 –1 –1 abgeleitete Einheit „Katal je Liter“, in Einheitenzeichen kat × l = kat/l = mol × s × l = (mol/s)/l ergibt. ANMERKUNG 3 Eine andere verwendete, ebenfalls nicht kohärente Einheit für die katalytische Aktivität ist die –1 –9 „Enzymeinheit“ (oder „Internationale Einheit“) U mit der Umrechnungsgleichung 1 U = 1 µmol × min » 16,667 × 10 kat. –9 Folglich gilt: 1 U/l = 16,667 × 10 kat/l.
Die Einheit ist unabhängig vom Messverfahren. 4.2.2 Ein primäres Referenzmessverfahren, das die Messgröße, insbesondere den enzymatischen Bestandteil durch eine Beschreibung des Messsystems einschließlich der Reaktionsbedingungen definiert, muss vorzugsweise die nächste Ebene einer festgelegten Kalibrierhierarchie und die erste Arbeitsebene sein. Die Messergebnisse müssen direkt als katalytische Konzentration, z. B. in der abgeleiteten SI-Einheit Katal je Liter oder Mol je Sekunde und je Liter, oder gegebenenfalls in deren Vielfachen angegeben werden. Jeder Messschritt muss genau festgelegt sein, so dass eine Standardmessunsicherheit geschätzt werden kann. Die Funktion zur Berechnung des Wertes für die Ausgabegröße, d. h. die Messgröße, aus allen Eingabegrößen muss explizit angegeben werden, so dass die kombinierte Unsicherheit, vorzugsweise nach GUM:1993, berechnet werden kann. ANMERKUNG 1 Die Schätzung der Unsicherheit erfordert, dass jeder Messschritt genau beschrieben und experimentell kontrollierbar ist, was bei automatisierten Messverfahren nicht immer der Fall ist. ANMERKUNG 2 Das primäre Referenzmessverfahren sollte vorzugsweise durch internationale Übereinkunft, z. B. durch die International Federation of Clinical Chemistry and Laboratory Medicine (IFCC), empfohlen sein. Wenn kein international anerkanntes primäres Referenzmessverfahren vorliegt, können ein nationales metrologisches Institut oder eine wissenschaftliche Organisation mit der Entwicklung eines derartigen Verfahrens beauftragt werden mit dem Ziel einer späteren Anerkennung auf internationaler Ebene.
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ANMERKUNG 3 Die IFCC überarbeitet gegenwärtig ihre Referenzmessverfahren, um eine Reaktionstemperatur von 37 °C anstatt 30 °C zu ermöglichen. Neue Referenzmessverfahren bei 37 °C wurden für ALT, AST, CK, y-GT und LDH bereits veröffentlicht. Anhang A enthält ein Verzeichnis primärer Referenzmessverfahren.
4.2.3 Einem primären Kalibrator müssen Wert und Messunsicherheit durch ein primäres Referenzmessverfahren (siehe 4.2.2) durch eine offizielle Zertifizierungsrunde unter Beteiligung unterschiedlicher Laboratorien zugeordnet werden, wobei auch die Kommutabilität beurteilt werden muss. ANMERKUNG 1 Die Herstellung und die Zertifizierung von primären Kalibriermaterialien sollten im Auftrag von internationalen Organisationen vorgenommen werden. ® ANMERKUNG 2 Beispiele für primäre Kalibratoren sind die durch das BCR 4) zertifizierten Referenzmaterialien, die im Rahmen des Programms „Measurement and Testing, Infrastructure“ der Europäischen Kommission oder durch Kooperation zwischen dem „Institute of Reference Materials and Measurements“ (IRMM) der Europäischen Union und dem IFCC entwickelt wurden. Sie sind im Anhang B aufgeführt.
4)
Referenzmaterialien, die durch das BCR ® zertifiziert wurden, sind ein Beispiel für geeignete handelsübliche Produkte. Diese Angabe dient nur zur Unterrichtung der Anwender dieser Norm und bedeutet keine Anerkennung dieser Produkte durch CEN.
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4.2.4 Ein sekundäres Referenzmessverfahren muss ein Messsystem beschreiben, das durch einen oder mehrere primäre Kalibratoren (siehe 4.2.3) kalibriert ist. Die Reaktionsbedingungen müssen so gestaltet sein, dass die Messgröße dieselbe ist wie diejenige des primären Referenzmessverfahrens. Für die Beschreibung und Berechnung der Werte und Unsicherheiten gelten die Grundsätze nach 4.2.2. ANMERKUNG 1 Zur leichteren Handhabung kann ein sekundäres Referenzmessverfahren einen höheren Mechanisierungsgrad aufweisen als ein primäres Referenzmessverfahren, dennoch gilt 4.2.2, Anmerkung 1. ANMERKUNG 2 Ein sekundäres Referenzmessverfahren kann von einem Referenzmesslaboratorium oder vom Hersteller beschrieben und ausgeführt werden.
4.2.5 Einem sekundären Kalibrator muss ein Wert zugeordnet werden, der mit einem sekundären Referenzmessverfahren ermittelt wurde (siehe 4.2.4). ANMERKUNG 1
Ein sekundärer Kalibrator kann mit einem Zertifikat versehen sein.
ANMERKUNG 2 Die Zuordnung des Wertes kann in einem Referenzmesslaboratorium oder im Laboratorium eines Herstellers erfolgen. ANMERKUNG 3 Ein sekundärer Kalibrator kann z. B. ein Material mit einer Matrix sein, die ähnliche Eigenschaften besitzt wie die Proben menschlichen Ursprungs, die durch die Routinemessverfahren des Endanwenders zu messen sind.
4.2.6 Das ausgewählte Messverfahren eines Herstellers muss ein Messsystem bezeichnen, das, wenn verfügbar, durch einen oder mehrere primäre oder sekundäre Kalibratoren kalibriert ist. ANMERKUNG 4.2.4) sein.
Ein ausgewähltes Messverfahren des Herstellers kann ein sekundäres Referenzmessverfahren (siehe
4.2.7 Einem Arbeitskalibrator des Herstellers müssen Wert und Messunsicherheit durch ein sekundäres Referenzmessverfahren (siehe 4.2.4) oder gegebenenfalls direkt durch ein primäres Referenzmessverfahren (siehe 4.4.2) zugeordnet werden. Das Kalibriermaterial muss eine hinreichende Kommutabilität hinsichtlich des Referenzmessverfahrens und des zu kalibrierenden Verfahrens gezeigt haben (siehe 5.3). ANMERKUNG Ein Arbeitskalibrator des Herstellers kann z. B. ein Material mit einer Matrix sein, die ähnliche Eigenschaften besitzt wie die Proben menschlichen Ursprungs, die durch die Routinemessverfahren des Endanwenders zu messen sind.
4.2.8 Das eingeführte Messverfahren des Herstellers muss durch einen oder mehrere der Arbeitskalibratoren des Herstellers (siehe 4.2.7) oder durch Kalibratoren höherer metrologischer Ordnung kalibriert werden.
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ANMERKUNG Das eingeführte Messverfahren des Herstellers beruht auf einem System, das mit dem des Routinemessverfahrens eng verwandt ist, aber bedingt durch geringere Toleranzintervalle der Eingangs- und Einflussgrößen und die Durchführung von Wiederholungsmessungen eine geringere Messunsicherheit besitzen kann.
4.2.9 Dem Produktkalibrator des Herstellers müssen Wert und Unsicherheit durch das eingeführte Messverfahren des Herstellers (siehe 4.2.8) oder durch ein Verfahren höherer metrologischer Ordnung zugeordnet werden. Das Kalibriermaterial muss in Bezug auf das Messverfahren, mit dem sein Wert zugeordnet wird, und das Routinemessverfahren hinreichend kommutabel sein. 4.2.10 Das Routinemessverfahren des Endanwenders muss durch einen oder mehrere der Produktkalibratoren des Herstellers (siehe 4.2.9) kalibriert werden. Es liegt in der Verantwortung des Herstellers nachzuweisen, dass das Routinemessverfahren in Routineproben, für die das Verfahren vorgesehen ist, die gleiche Größe misst wie das primäre Referenzmessverfahren.
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5 5.1
Validierung einer metrologisch rückführbaren Kalibrierung Grundlagen
Die Übertragung der Richtigkeit muss grundsätzlich durch gleiche analytische Spezifitäten der betroffenen Messverfahren und eine hinreichende Kommutabilität der Kalibratoren sichergestellt werden. ANMERKUNG 1 Das Ziel der Anwendung metrologisch rückführbarer Kalibratoren in Routinemessverfahren, wie beispielsweise in der In-vitro-Diagnostik, ist es, ein Messergebnis für eine Messgröße zu erzielen, das so nah wie erforderlich bei dem liegt, das unter Anwendung des Referenzmessverfahrens, auf das die Kalibratoren metrologisch rückführbar sind, auf dieselben Proben erhalten worden wäre. Folglich leitet sich die Richtigkeit von Ergebnissen eines kalibrierten Routinemessverfahrens von der des Referenzmessverfahrens ab, sofern ein solches zur Verfügung steht. ANMERKUNG 2 In Abhängigkeit von der Natur des zu analysierenden Enzyms und der Probenmatrix können auch kleine Unterschiede in den Messsystemen und Messschritten zwischen zwei Messverfahren Unterschiede in der Spezifität hervorrufen.
5.2
Analytische Spezifität der Messverfahren
5.2.1 Erstens müssen die Eigenschaften der in Frage kommenden Messverfahren entsprechend der verfügbaren Information genau beschrieben werden, um es wahrscheinlich zu machen, dass sie die gleiche Größe messen. BEISPIEL 1 Alaninaminotransferase (EC 2.6.1.25)) wird durch Pyridoxalphosphat beeinflusst. Messverfahren können daher, je nachdem, ob dieser Kofaktor Bestandteil des Reagenzgemisches ist oder nicht, von vornherein in zwei nicht kompatible Gruppen eingeteilt werden, die unterschiedliche Arten dieser Größe messen. BEISPIEL 2 a-Amylase (EC 3.2.1.1) besitzt Isoformen, so dass deren entsprechenden relativen katalytischen Aktivitäten für jedes Paar der Messverfahren verglichen werden sollte, bevor diese zum Bestandteil einer Kalibrierhierarchie gemacht werden.
5.2.2 Zweitens muss nachgewiesen werden, dass alle Messverfahren in der vertikalen Kalibrierhierarchie im Wesentlichen die gleiche analytische Spezifität aufweisen. Ein Satz Proben menschlichen Ursprungs muss verwendet werden, der für die Probenarten des Endanwenders repräsentativ ist und Werte aufweist, die den praktisch relevanten Messbereich umfassen. Um eine im Wesentlichen gleiche analytische Spezifität zweier Messverfahren nachzuweisen, muss der Quotient aus den Ergebnissen, die mit den beiden Verfahren für jede Probe innerhalb des gewöhnlichen Messbereiches mit einer bestimmten experimentellen Unsicherheit erhalten werden, konstant sein. ANMERKUNG Alle Messverfahren, die die gleiche analytische Spezifität aufweisen, bilden eine Gruppe verwandter Messverfahren hinsichtlich dieser Größe.
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5.3
Kommutabilität der Kalibratoren
5.3.1 Die Kommutabilität des Arbeitskalibrators bzw. der Arbeitskalibratoren des Herstellers muss durch die Anwendung sowohl des Referenzmessverfahrens als auch des Routinemessverfahrens auf den Arbeitskalibrator des Herstellers und einen Satz relevanter (Routine-)Proben menschlichen Ursprungs bewertet werden. Wenn sich das mathematische Verhältnis zwischen den Ergebnissen des Referenzmessverfahrens, x, und den Ergebnissen des Routinemessverfahrens, y, für Proben menschlichen Ursprungs von demjenigen, das für den bzw. die Arbeitskalibratoren des Herstellers gefunden wurde, statistisch nicht signifikant unterscheidet, kann die Kommutabilität des bzw. der Kalibriermaterialien als bewiesen angesehen werden.
5)
Klassifikationszahl von der Enzym-Kommission (Enzyme Commission) der International Union of Biochemistry and Molecular Biology
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ANMERKUNG 1 Falls die Streuung der Punkte, (x, y), um die Regressionsgerade und/oder deren Ordinatenabschnitt nicht akzeptabel sind, kann die Ursache für dieses Ergebnis in einem Unterschied in der analytischen Spezifität zwischen den beiden Messverfahren liegen. ANMERKUNG 2 In den Fällen, in denen sich das mathematische Verhältnis für Proben menschlichen Ursprungs und den Arbeitskalibrator unterscheidet, kann dem Unterschied durch Einführung eines Korrekturfaktors oder einer Korrekturfunktion bei der Wert- oder Wertezuordnung zum Arbeitskalibrator oder zu den Arbeitskalibratoren Rechnung getragen werden. Der Korrekturfaktor oder die Korrekturfunktion sollte den Anwendern auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden.
5.3.2 Die Validität des Produktkalibrators des Herstellers muss durch einen Vergleich der Messergebnisse nachgewiesen werden, die mit dem Referenzverfahren und dem kalibrierten Routineverfahren an einem Satz realitätsnaher Proben, wie sie für die eine Anwendung des Routinemessverfahrens vorgesehen sind, erhalten werden. Die Proben müssen bevorzugt aus Einzelblutspenden stammen, nicht supplementiert und menschlichen Ursprungs sein und müssen Werte aufweisen, die so gleichmäßig wie möglich über den ganzen festgelegten Messbereich dieser Größenart verteilt sind. Eine Supplementierung der Proben mit dem Analyten (sog. „Spiken“) ist nur erlaubt, wenn die daraus entstehende Probe natürliche Proben nachahmt.
5.4
Kommutabilität von Kontrollmaterialien
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Wenn ein Kontrollmaterial einen Wert besitzt, der durch ein vom Routinemessverfahren abweichendes Messverfahren zugeordnet wurde, muss die Kommutabilität des Materials in der gleichen Weise wie für das Kalibriermaterial untersucht werden.
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Anhang A (informativ) Verzeichnis der primären Referenzmessverfahren der IFCC
Nachfolgend ist ein Verzeichnis der International Federation of Clinical Chemistry and Laboratory Medicine (IFCC) zu primären Referenzmessverfahren angeführt: 1. Bergmeyer, H.U., Hørder, M., Rej, R.: Approved recommendation (1985) on IFCC methods for the measurement of catalytic concentration of enzymes. Part 2. IFCC method for aspartate aminotransferase (L-aspartate:2-oxoglutarate aminotransferase, EC 2.6.1.1). J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1986; 24:497-510. 2. Bergmeyer, H.U., Hørder, M., Rej, R.: Approved recommendation (1985) on IFCC methods for the measurement of catalytic concentration of enzymes. Part 3. IFCC method for alanine aminotransferase (L-alanine:2-oxoglutarate aminotransferase, EC 2.6.1.2). J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1986; 24:481-95. 3. Shaw, L.M., Strømme, J.H., London, J.L., Theodorsen, L.: IFCC methods for the measurement of catalytic concentration of enzymes. Part 4. IFCC method for g-glutamyltransferase [(g-glutamyl)-peptide:amino acid g-glutamyltransferase, EC 2.3.2.2]. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1983;21:633-46. 4. Tietz, N.W., Rinker, A.D., Shaw, L.M.: IFCC methods for the measurement of catalytic concentration of enzymes. Part 5. IFCC method (proposed) for alkaline phosphatase (orthophosphoric-monoester phosphohydrolase, alkaline optimum, EC 3.1.3.1). Clin. Chim. Acta 1983; 135:339F-67F. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1983;21:731-48. 5. Hørder, M., Elser, R.C., Gerhardt, W., Mathieu, M., Sampson, E.J.: Approved recommendation on IFCC methods for the measurement of catalytic concentration of enzymes. Part 7. IFCC method for creatine kinase (ATP: creatine N-phosphotransferase, EC 2.7.3.2). J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1991; 29:435-56. JIFCC 1989;1(3):130-9; JIFCC 1990; 2(1):26-35; JIFCC 1990; 2(2):80-3. 6. Bais, R., Philcox, M.: Approved recommendation on IFCC methods for the measurement of catalytic concentration of enzymes. Part 8. IFCC method for lactate dehydrogenase (L-lactate:NAD+ oxidoreductase, EC 1.1.1.27). Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1994, 32:639-55.
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7. Lorentz, K.: Approved recommendation on IFCC methods for the measurement of catalytic concentration of enzymes. Part 9. IFCC method for a-amylase (1,4-a-D-glucan 4-glucanohydrolase, EC 3.2.1.1). Clin. Chem. Lab. Med. 1998, 36:185-203.
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EN ISO 18153:2003 (D)
Anhang B (informativ) Verzeichnis der zertifizierten Referenzmaterialien (ZRM)
Die unten genannten Materialien sind beim EU-JRC Institute for Reference Materials and Measurements (IRMM) erhältlich. Enzympräparationen dienen dazu, einheitliche Messergebnisse der katalytischen Konzentration von Enzymen im Serum zu erhalten. In jeder Präparation ist die katalytische Konzentration des Enzyms, die nach der von der International Federation of Clinical Chemistry and Laboratory Medicine (IFCC) empfohlenen Methode bestimmt wurde, zertifiziert. Jedes zertifizierte Referenzmaterial (ZRM) dient dazu, die Übertragbarkeit der IFCC-Methode sicherzustellen und möglicherweise Korrelationen zwischen den durch eine individuelle Methode und den durch die IFCC-Methode erhaltenen Ergebnissen aufzustellen. Materialnummer BCR 299
Beschreibung Creatinkinase BB teilweise gereinigt, aus humaner Plazenta
BCR 319
g-Glutamyltransferase teilweise gereinigt, aus Schweineniere
BCR 371
Alkalische Phosphatase teilweise gereinigt, aus Schweineniere
IRMM/IFCC-453
Humane Lactatdehydrogenase Isoenzym 1
BCR 426
Alaninaminotransferase teilweise gereinigt, aus Schweineherz
BCR 608
Creatinkinase CK-MB
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aus humanem Herzen
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Anhang ZA (informativ) Abschnitte in dieser Europäischen Norm, die grundlegende Anforderungen oder andere Vorgaben von EU-Richtlinien betreffen
Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandates, das dem CEN von der Europäischen Kommission und der Europäischen Freihandelszone erteilt wurde, erarbeitet und unterstützt grundlegende Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG. WARNHINWEIS — Für Produkte, die in den Anwendungsbereich dieser Norm fallen, können weitere Anforderungen und weitere EU-Richtlinien anwendbar sein. Die folgenden Abschnitte dieser Norm sind geeignet, Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG zu unterstützen. Die Übereinstimmung mit den Abschnitten dieser Norm, die in Tabelle ZA.1 angeführt sind, ist eine Möglichkeit, die relevanten grundlegenden Anforderungen der betreffenden Richtlinie und der zugehörigen EFTA-Vorschriften zu erfüllen.
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Tabelle ZA.1 — Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und der Richtlinie 98/79/EG Abschnitt/Unterabschnitt dieser Europäischen Norm
Entsprechende grundlegende Anforderung der Richtlinie 98/79/EG
4
A.3
5
A.3
Bemerkungen
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Literaturhinweise [1]
EN 12286:1998, In-vitro-Diagnostika — Messung von Größen in Proben biologischen Ursprungs — Darstellung von Referenzmessverfahren.
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EN 12286:1998/A1:2000, In-vitro-Diagnostika — Messung von Größen in Proben biologischen Ursprungs — Darstellung von Referenzmessverfahren.
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EN 12287:1999, In-vitro-Diagnostika — Messung von Größen in Proben biologischen Ursprungs — Beschreibung von Referenzmaterialien.
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