Zu schriften und Kritik an:
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Zu schriften und Kritik an:
Elsevier Gm bH, Urban &. Fi scher Verlag, Lektorat Medizi nstudium, z. Hd. Willi Haas, Karl straße 45, 80333 Münch n
Wichtiger Hinweis für den Benu tze r
Die Erkenntnisse in der Medizin unterliegen laufendem Wandel durch Forschung und klinische E.rfahrungen. Herausgeber und Auto
ren dieses Werkes haben große Sorgfalt darauf verwendet, dass die in diesem Werk gemachten therapeutischen Angaben (imbeson
dere hinsichtlich Indikation, Dosierung und unerwUnschter Wirkungen) dem derzeitigen Wissensstand entsprechen . Das entbindet den Nutzer dieses Werkes aber nicht von der Verpflichtung, anhand der Beipackzettel zu verschreibender Praparate zu uberprufen, ob die dort gemachten Angaben von denen in diesem Buch abweichen, und seine Verordnung in eigener Verantwortung zu treffen .
Bibliografi sche Information der Deutschen Bibliothek
Die 0 utsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im
Internet unter hllp:/Idnb.ddb.de abrufbar.
Alle Rechte vorbehalten
1. AuOage M ärz 2006 C Elsevier GmbH, M ünch en Der Urban &. Fischer Verl ag ist ein Imprint der El sevier Gmb H. 06 07 08 09 10 543 2 1 Für Copyright in Bezug auf das verwendete Bildmateria l si he Abbildungsnachweis.
Der Vertag hat sich bem üht, s.'Imtliche Rechteinhaber von Abbild ungen zu ermilleln. Sollte dem Verlag gegenuber dennoch der Nach
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rechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafba r. Das gilt imbesondere fur Vervielfaltigungen, UberselZun
gen, Mikroverfllmungen und die Eimpeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen .
Programmle itung: Dr. Dorothea Hennessen
Lektorat : Willi Haas
Redaktion: Eva Maria Jacob
Herstellung: Christine Jehl
Satz: Mitterweger &. Partner, Plankstadt
Druck und Verarbeitung: Polygraf Print, Presov Printed in Siovakia
Umschlaggestaltung: Spieszdesig n, Büro für Gestaltung, Neu-Ulm
Gedruckt auf 190 g Tauro Offset
Printed in Siovakia
ISBN10: 1-437-41681-2 ISBN I 3: 97B-3-437-416B I -I Aktuelle Informallon en find
Gerta Jaeschke 17.06.1908 - 10.04.2001 In memoriam et graciam
Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser, diese Lern karten sollen das Wissen verm itteln, das notwend ig ist, um Kla usuren, Testate und Staatsexam ina zu bestehen. Obwohl es sich um Lernkarten handelt und somit der Stof'f verdichtet dargestellt ist, wu rde der In halt nicht auf stupide Fa kten red uzi ert, sondern geht auf di e ein zelnen Themen m it der für Prü fungen notwendigen Ausführlichkeit ei n. Darüber hinaus wurd e Wert auf inhaltl iche Zusammenhänge gelegt, dam it das Wissen nicht als eine Aneinan derrei hu ng einzelner Sach verhalte erworben werden m uss, sondern als eine Einheit verstand en werde n ka nn. Auf diese Weise läss t sich di e Stoffmenge nicht nur leichter verinn erli chen, sie ist auch besser zu beha lten und soll so nicht nu r zum erfolgreichen Ausgang von Prüfungen führen, sondern auch später im klini schen Alltag eine Hilfe sein. Trotz all er Sorgfa lt und Müh e ist es nicht auszuschließen, dass sich der eine oder andere Fehler eingesch li ch en hat. Sollten sich bei der Benu tzung d ieser Karten Verb esseru ngs- oder Korrekturvorsch läge ergeben, so bitte ich Sie, im Hin blick auf nachfolgende Lesergenera lionen, d iese nicht für sich zu behalten, sondern ei ne kurze E-Mail an den Verlag zu senden . Besonderer Dank gi lt Frau Haas vom Urban &. Fischer Verlag, di e g roße Geduld, Be harrlichkeit und Fachkompetenz an den Tag gelegt und so das Erscheinen der Ka rten zu einem großen Teil m it ermöglicht hat. Bernh ard Lepper
Hamburg im Wi nter 2005
Inhalt Grundlagen der Mikrobiologie 1.1 1.2 1.3 1.4
Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . Anti biotikatests .. .. . . . . . . . . . . . . Grundlagen der Antibiotikatherapie . Mikrobiologische Tests. . . . . . . . . . .
2
Bakteriologie
.. .. .. ..
Grampositive Kokken . . . . .. ... . . . . . Gramnegative Kokken . ........ . . . . Gramnegative Stäbchen .. . . .. . . ... . 2.4 Sporenlose grampositive Stäbchen ... . 2.5 Aerobe Sporenbildner .. ... ... .. .. . 2.6 Anaerobe Sporen bildner . . ...... . . . 2.7 Mykobakterien . . ... ... .. .. . . . .. . 2.8 Spirochäten ..... . ..... . .. .. ... . . 2.9 Mykoplasmen .. . ...... . ... .. . .. . 2.10 Obligate Zellparasiten .. .... . . . .. . . 2.1 2.2 2.3
3
Virologie
3.1
Herpesviren .. . . . . .... Hepatitisviren .. . .. . .. . Retroviren .... .. .. . .. Togaviren .... . . ......
3.2 3.3 3.4
.. .. . . . ... .. . . . ... . . . . . . . . .. .. . .. . . .. . ..
. . . .
1 8 12 17
3.5 3.6 3.7 3.8 3.9
Reoviren .. . . . . . . .. . . .. . . .. . .. . .. Orthomyxoviren . .. . .. . ..... . . ... Picornaviren . .. . . . . . . . .. . .. .. . . . . Paramyxoviren . . . .... . . . .. .. . ... . Flaviviren ... ... . . ..... . .. . . . . ...
4
Parasitologie
4.1 Protozoonosen (Flagellaten) ... . . .... 28
4.1 Protozoonosen (Rhizopoden) .. . .. . . , 40
4.1 Protozoonosen (Sporozoen) ... .... . . 42 4.2 Helminthosen (Trematoden) . . . . . . . . 59 4.2 Helminthosen (Cestoden) . .. . . . . .. . 61
4.2 Helminthosen (Nematoden) ..•..... 62
65
5 Mykologie 68
5.1 Grundlagen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
5.2 Hefen (Sprosspilze) . . ... . .... . .. . . 73
5.3 Schimmelpilze . . .. .. . . .. . .. . .. .. . 5.4 Dermatophyten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.5 Dimorphe Pilze . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
80 Anhang . . .... . . . .. .. ... .. . . . . .. . ... 93
99 Notizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
101
102
104
105
107
108
112
113
118
119
122
125
127
129
130
131
132
141
Benutzerhinweise
2
Bakteriologie
2.1 Grampositive Kokken
I:.lm lill
....
30
-
F24
- Streptococcus pyogenes I
~
\
Prüfungsrelevanz ! - !! - !!! 111
bisher gestellte Fragen im Staatsexamen
Virulenzfaktoren Khnlk Therapie
Gliederung des
Kartenthemas
blau .... gefragtes
Thema im Staatsexamen
3/48
Benutzerhinweise Der Aufba u der Karten ist eng am GK und an den vom IMPP gestell ten Fragen orientiert. Die prüfungsrelevanten Themen sind farbig gekennzeich net. Die Unterkapitel (z. B. 2.3 Gram nega tive Stäbch en) sind nach ihrer Releva nz im Staatsexamen eingeteilt:
c
. . nicht so w ichtig
1111.1111111
wichtiger sehr wichtig
Di rekt darunter ist die Anzahl der bisher gestellten Fragen im Staatsexamen angegeben (z. B. F24 ). Die Ka rtennummer steht rec hts oben auf der Ka rte, die Anzahl der Karten pro Kapi tel ist rec hts unten angegeben (z. B. 3/48 ~ 3. Karte von 48 in Ka pitel 2). So findet man sich leicht zu recht. Nun kann 's losgehen!
Viel Spaß beim Lern en m it den Karten und viel Glück be i der Prüfung!
1
Grundlagen der Mikrobiologie
1.1
Grundbegriffe
1 l-.I...:: . . F4
Taxonomie Definition Taxonomie von Staphylococcus aureus
Pathogenität, Virulenz Definition
1/ 2 7
1 Taxonomie Def
Benennung und Klass ifikation von Organ ismen (Teil der Systematik) Taxonomie am Beispiel von Staphylococcus aureus Familia (FamIlie)
Micrococcaceae
Genus (Gattung)
Staphylococcus
Species (Art)
aureus
Subspecies (Unterart)
Phagovar 1
Pathogenität, Virulenz Def
Pathogenität: Gesamtheit aller krank machenden Eigenschaften eines Erregers Virulenz: Infektionskraft eines Erregers, die den Grad der Pathogen itä t besti mmt; zusammengesetzt aus Infektiosität, Toxizität und Fähigkeit zur Invasion
1
Grundlagen der Mikrobiologie
1.1
Grundbegriffe
2 0:: ... F4
Kolonisation, Invasion, Infektion Definition
Epidemie, Endemie, Pandemie Definition
2/ 27
2 Kolonisation, Invasion, Infektion Def
Kolonisation : Besiedelung von Haut und Schleimhäuten durch Mikroorga nisme n Invasion: Eindringen von Mikroorganismen in den Wirt Infektion: Kolon isation, Inva sion und Verme hrung des M ikroorganismus im Wirt
Epidemie, Endemie, Pandemie Def
Epidemie: zeitlich und räu ml ich begre nztes verstärktes Auftreten einer Krankheit Endemie: weder örtlich noch zeitlich begrenztes Vorkommen von Infektionskrankh eiten in Bevölkerungskollektiven Pandemie: zei tl ich, aber nicht örtl ich begrenztes Vorkommen einer Infektionskrankheit
1
Grundlagen der Mikrobiologie
1.1
Grundbegriffe
3 L.L . . F4
Infektionsarten l okale Infektion System ische/ generalisierte Infektion
Superinfektion, Sekundärinfektion, Reinfektion Definition
Bakteriämie, Sepsis Definition
3/27
3 Infektionsarten
Lokale Infektion
Beschränkung der Infektion auf Eintrittspforte und un mittelbare Umgebu ng
Systemische/generalisierte Infektion Erregerau sbreitung auf hämatogenem Weg und ansch li eßende Orga nman ifestation
Superinfektion, Sekundärinfektion, Reinfektion Def
Superinfektion: erneute Infektion mit dem gleichen Erreger bei noch bestehender Erstinfektion Sekundärinfektion: Infektion eines bereits infizierten Organism us mi t einern zweiten Erreger Reinfektion: nach ausgehe ilter Erstinfekti on erfolgt eine erneute Infektion mit dem g leichen Erreger
Bakteriämie, Sepsis Def
Bakteriämie: Vorkommen von Bakte rien im Blut oh ne klin ische Erkrankun gszeichen, oh ne Ve rm ehrung der Bakterien und ohne Besiedlung von Orga nen du rch den Erreger (Überga ng zur Sepsis m öglich) Sepsis: Vorko m me n von Bakterien im Blut mit klinischen Symptom en ein er systemischen Infektion mit oft bedrohlicher Klinik. Im Unterschied zu r Bakteriäm ie Vermehru ng der Erreger und Besiedelu ng von Orga nen
1
Grundlagen der Mikrobiologie
1.1
Grundbegriffe
4
cr: -.. F4
Virulenzfaktoren Exotoxine Enterotoxine Endotoxine Kapselbildung Adhäsion
Sporen Definition
4/ 27
4 Virulenzfaktoren Exotoxin e: thermolabile Proteine oder Polypeptide; bes itzen häufig Enzymeigenschaft und w irken als Zytotoxine (z. B. Botulin ustoxin); durch chem ische Behandlung Verlust der Tox izität, aber nicht der Antigeni tät; En tstehung von Toxo id -+ Impfstoff zu r aktiven Immunisieru ng (z. B. Tetanus-Toxoid) Enterotoxine: Gruppe der Exotoxine, die ihre Wi rkun g nach Schäd igung der Darmmu kosa entfalten; es gibt thermolabile und thermostabile Enterotoxine Endotoxine: thermostabi ler Bestandteil der Zellwand gramnega tiver Bakterien, di e Freisetzung von Pyrogenen auslösen (TNF, In terleuki n-l -+ Fi eber, M ikrothromben, Schock), Aktivierung des Komplementsystems (Auslösen intravasaler Gerinnung); L : nach AB -Gabe Zerstörung der Bakterien -+ Freisetzu ng g roßer M engen Endotoxin -+ Endotoxin-Schock (= Herxheimer-Reaktion) Kapselbildung: Sch leimkapse l aus Polysacchariden ode r Polypeptiden, Schu tz vor Phagozytose Adhäsion: Anheften an Wirtsorganismus durch Ad häsine (= spezi ell e Oberflächenstruktu ren, z. B. Fimbrien)
Sporen Def
Dauerform von Bakterien: Extraktion des Plasmas um DNA -+ Bakterium sch rumpft, nur DNA und die zur Wiedervermehrung notwend igen M akromoleküle bl eiben erhalten Überleben über mehrere Jahre (bis über 100 Jahre) mög lich; wenn Beding un gen w ieder günstiger sind Vermehrung
1
Grundlagen der Mikrobiologie
1.1
Grundbegriffe
.. 5
F4
Antigenstrukturen von Bakterien O-Antigen
H-Antigen
K-Antigen
OMP-Antigen
F-Antigen
Antigen -Strukturen-Nachweis
5/ 27
5 Antigenstrukturen von Bakterien O-Antigen: thermostabiles Lipopolysaccharid, in der äußeren Zellw and lokalis iert H-Antigen : thermolabiles Geißelan tigen, verursacht hohen Antikörpertiter K-Antigen (Kapselantigen) : Polysaccharid, au f der Oberfläche von Bakterien loka lisie rt OMP-Antigen (outer membrane protein): d ient dem Transfer von Stoffe n durch Lipiddoppelschicht; Teile dieses Antigen s können Immunreaktion auslösen F-Antigen (Fimbrienantigene): Fimbrien dienen der Ad häsion an den Zellen betroffen er Organ e
Antigen-Strukturen-Nachweis Vorgehen: Injektion des nachzuweisenden Antigens in ein Tier ~ Bildung von Antikörpern im Tier ~ Produktion eines Antikörper entha ltenden Antiserums Nachweis des An tigens mit Hilfe des An tiserums du rch Antige n-Antikörper-Reaktion im zu un tersuchenden Material ~
dient der Differenzierung von Spezies oder Serovaren innerhal b der einzelnen Genera zu r Feintypisieru ng
1
Grundlagen der Mikrobiologie
1.1
Grundbegriffe
6 L:....L: . . F4
Aufbau der Bakterienzellwand Gramnegative Bakterien Grampositive Bakterien
Gram-Färbung
6/27
6 Aufbau der Bakterienzellwand Gramnegative Bakterien : (1) äußere Membran (Phospholipid-Doppelschicht) (2) einfache Mureinsch icht in der Mitte (3) in nere Membran (Phospho li pid-Doppelschicht) Die Mureinschicht gramnegativer Bakteri en ist wese ntlich d ünner als die grampositiver Bakte rien nach außen schließt sich eine zweite, aus Phospholipiden bestehende Zellmembran an enthält Lipid A (wirkt als Endotoxin).
~
Grampositive Bakterien : (1 ) dicke Mureinschicht (außen) (2) aus Phospho li piden bestehende Mem bran (Lipid-Doppelschicht) Grampositive Bakterien können Exotoxine bilden .
Gram-Färbung Bakteri enfärbung im lu ftgetrockneten, hi tzefix ierten Au sstri chpräparat mi t Carbol- Gentianaviolett u. LUGOL-Lösung; Gram -Färbu ng ermög licht: ~ Differenzierung grampositiv (d unkel blau)/ -negati v (ro t) ~ Unte rsche idung zwischen Kokken und Stäbchen
1
Grundlagen der Mikrobiologie
1.1
Grundbegriffe
7 LL "
F4
Titer Definition
Minimale Hemmkonzentration (MHK) Definition
7/2 7
7 Titer Def reziproker Wert (= Kehrwert eines Bruchs) der höchsten Probenverdünnung, bei der noch ein positi ve s Testergebnis festgeste ll t werden kan n Beispiel: Agglu tinationstiter von 64 (= 64) ~ Probe w ird bis 1 :64 (= - ' ) verdünnt , 64 es ist gerade noch ein positives Tes tergebnis (z. B. ei ne Verkl umpung) zu erken nen V' Ka rte 24, Latexagg lutinationstest)
~
Minimale Hemmkonzentration (MHK) Def geri ngste Ko nzentration eines Antibiotiku ms, die das Wachstum der zu un tersuchenden Bakterien unter standardisierten Bedi ngungen gerade noch sichtbar hem m t; MHK wird mit Hilfe des Reihenverdünnungst est s V' Ka rte 8) erm ittelt
1
Grundlagen der Mikrobiologie
1.2 Antibiotikatests
8 CI "
FO
Reihenverdünnungstest I Vorgehen Beurteilung bakteriostatisch/ bakterizid
8/ 2 7
8 Reihenverdünnung stest I Vorgehen: An ti bioti kumkonzentration w ird in einer Rei he von mit Nährlösung gefüll ten Reagenzgläse rn immer um die Hälfte verd ünn t -+ Beim pfung mi t gleicher Anzahl von Bakterien (Sterili tätskontrolle w ird ni cht beimpft) -+ 24 Stu nden Beb rütu ng • Kontrollreagenzg las und Reagenzgläser, die nur eine sehr geringe Antibiotikum-Konzentration en thalten: entwickeln eine ma kroskopisch sichtbare Trübun g durch Bakte rienw achstum • Reagenzgläse r m it hoher An tibiotikumkonzentration: fe hlende Trübung, da kein Bakterienwachstum stattgefunden hat ~
Antibioti kumkonzentration, die gerad e noch Wachstum der Bakteri en hemmt, entsp ri cht der
mi nimalen Hemm konzentration (= MHK)
Fehlen einer makroskopischen Trübung (= Wachstumshem mung) kann sowohl durch
bakteriostatische als auch durch bakteri zide anti mikrobielle Su bstanzen verursacht sein
Beurteilung bakteriostati sch/bakteri zid:
Bakteri zidie bedeutet, dass 99,9% der M ikroorganismen abgetötet w erd en (Reduktion um 3 log
Stufe n). Bakteriostase bedeutet Wachstu mshemm ung, nicht Abtötung.
Kulturflüssi gkeit aus jedem Reagenzglas, in dem kein e makro skopisch sichtbare Trübun g
feststellba r ist, sowie aus dem Reagenzglas, bei dem die erste leichte Trübu ng sich tbar ist, auf
jeweils einer an tibiotikafreien Agarpl atte auspla ttieren -+ 24 Stunden Bebrütun g -4 Bakteri en
(= ko loniebil dende Einheiten, KB E) zählen (Auswertu ng ,l' Karte 9)
1
Grundlagen der Mikrobiologie
1.2 Antibiotikatests
9
-..
FO
Reihenverdünnungstest 11 Minimale bakterizide Konzentration (MBK) Bakterizide Antibiotika
Sensibilitäts-/ Resistenzbewertung
9/27
9 Reihenverdünnungstest 11 Minimale bakterizide Konzentration (MBK) : ni edrigste Konzentration des Antibiotikum s, bei der weniger als 0,1 % der eingesäten Bakterien wachsen. Bsp.: Eingesät wu rden l Os KBE/ m l. MBK ist die Antibiotiku mkonzent ration, bei der w eniger als 100 KBE/ml wachsen (KBE = koloniebildende Ei nheiten) Bakterizide Antibiotika: töten in einer Konzentration, die m axi mal doppelt so hoch sein darf wie die MHK, nach maxim al 24 St unden unter sta ndardisierten Bedi ngungen mindestens 99,9 % der inokulierten Bakterien ab
Sensibilitäts-/Resistenzbewertung An t ibiotiku mkonzentration, die bei therapieüblicher Dosierung im Serum erreicht werden kann, im Vergle ich zu r MHK Sensibel: Bei geeigneter Indikati on kann unter Regeldosierung des Antibiotikums Therapieerfolg in vivo erwartet werden (MHK kleiner als Blu tspiegel) Resistent : Unter Höchstdosierung ist kein Therapieerfolg zu erwarten (MH K größer als Blut spiegel) .
1
Grundlagen der Mikrobiologie
1.2 Antibiotikatests
10 LL "
FO
Agardiffusionstest Vorgehen
Agardilutionstest Vorgehen
10/ 27
10 Agardiffusionstest Vorgehen: gleichmäßiges Beimpfen des Agars m it Bakterien ~ Auflegen von Plättchen mit verschi edenen An ti biotika definierter Menge ~ Diffusion des Antib iotiku ms in Agar und Ausbildu ng eines Konze ntration sgefä ll es radiär vom Pl ättchen ausgehend ~ Hem mung des Bakterienwachstums in der Nähe des Pl ättchens durch hohe Konzen tration ~ Ausbil dung einer bakteri enfreie Zone; Vermehrung der Bakterien, sobald Antibioti ku m konzentration abnim m t ==> Übergang von Hem m hof zu Wachstumszone == MHK Kontro ll e der MHK im Re ih enverdünnu ngstest (/' Karte 8) und Korrelation mit Hemmhofdurchmesser ~ danach Festlegung der Größ e des Hemm hofes auf dem Agar, d ie erreicht werden muss, dam it das Antibiotikum als sensibel bew ertet werden kann Je größer der Hemm hofdurch messer, desto empfi ndlicher das Bakterium
Agardilutionstest Vorgehen: Eine Serie antibioti kahaitiger Agarplatten gießen, wobei di e Antibiotikumkonzentrati on jew eils um die Hälft e abnimmt ~ Beimpfen der Ag arplatten mit den zu prüfenden Bakterienstä mm en; nach Bebrütun g w ird - ana log zum Reihenverdünnungstest - beu rteilt, ob Bakterienstämme auf Pl atte n m it zunehmender Antibiotikumkonze ntrati on Wachs tumskolonien zeigen ==> Feststellen der m inimalen Hemmkonze ntration sowi e Erkennen von vereinzelt vo rhandenen resistenten Vari anten einer Population in Form von Einzelkolonien im beim pften Bereich Feststellen der MBK mit di ese m Verfahren nicht mög lich!
1
Grundlagen der Mikrobiologie
1.2 Antibiotikatests
.. 11
FO
Epsilontest (E-Test) Vorgehen
Induktionsversuch Prinzip
11 /2 7
11 Epsilontest (E-Test) Vorgehen : Aufbringen eines kontinuierli chen Antibiotiku mg radienten auf einen Strei fen w eiterer Testverlauf siehe Agardiffusionstest
~,
Hemmzone
Teststreifen
MHK Agar
Abb. 1.1 : Epsilontest
Induktionsversuch Prinzip: Kombination eines Antibio tikums mi t einem zweiten indu ziert Resi sten z gege n letzteres, z. B. durch Bildung einer ß-Lactama se - w ird aLlf Agar sichtba r
Grundlagen der Mikrobiologie
12
1.3 Grundlagen der Antibiotikatherapie
-r ..
1
F3
Bakteriostase Definition
Mechanismen
Beispiele
Bakterizide Definition Beispiele
12/2 7
12 Bakteriostase Def
reversibler Vorgang; Vermehrung von Bakterien wird durch das An tibiotikum verhindert; in Abwesenheit des Antibiotikum s beg innen die Erreger, sich wieder zu vermeh ren
Mechanismen (1) (2) (3) (4)
Hemmung der PBS (= Proteinbiosynthese) Hemmung der Zellwandsynthese Schädigung der DNA Hemm ung des Stoffwechse ls
Beispiele: Sulfona mide, Lincosam ine, Makrolide, Tetracycl ine, Chloramphenico l
Bakterizide Def Abtöten von ruhenden und wachsenden Bakterien; irreversibler Vorgang Besti mmte Antibiotika, z. B. ß- Lactam -Antibiotika, wirken auf ruhend e Bakterien bakte rios tatisch, auf sich teil ende Bakterie n dagegen bakterizid Beispiele: ß-Lactam -Antibiotika, Am inoglykoside, Gyrasehem mer, Glykopeptid-Antibiotika, Rifampicin
1
13
Grundlagen der Mikrobiologie
1.3 Grundlagen der Antibiotikatherapie
ll "
F3
Bakterienwachstum nach bakteriostatischer/bakterizider Therapie
' 3/27
13 Bakterienwachsum nach bakteriostatischer/ bakterizider Therapie Anzahl KBE' .. ............. .. . ohne An hbiotikagabe
.' ....
nach Gabe baktenostatischer Antibiotika
Nachlassen der baktenostalischen Wirkung
'--_= ______....1.._ _ _ _ _ _ _ _- ' -_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ • • koloniebildende Einheiten
Antibiotikagabe
Abb.l. 2: Einfluss unterschiedlich wirkender Antibiotika auf das Bakterienwachstum.
~ I
Zeit
1
Grundlagen der Mikrobiologie
1.3
Grundlagen der Antibiotikatherapie
14 L..L "
F3
Antibiotikaresistenz I Definition Natürliche/primäre Resistenz Erworbene/ sekundäre Resistenz
14/27
14 Antibiotikaresistenz I Def
Keimve rm ehrung tro tz therapeutischer Ko nzen tratio n des Antibiotikums
Natürliche/primäre Resistenz stets vorhandene genetische Resistenz, z. B. Penicillin G gegen über gram negativen Bakterien (Penicillin kann äußere Membran der Bakte ri en nicht durchdrin gen)
Erworbene/ sekundäre Resistenz • Spontan mutat ion ~ Selektionsdruck • Übertragung eines Resistenzgens d urch - Plasmide und Konjugation: extrachromosomale DNA-Abschn itte (= Plasmide) sind bei den meisten Bakterien vo rhanden; Übertrag ung von Plasmid -DNA durch Konjugation (auc h über Speziesgrenzen hi nweg mög li ch) - Plasm ide kö nnen genetische Information fü r Virulenzfaktoren oder Antibiotikaresistenzen enthalten -+ Verbreitung der Resistenz - Tra nsduktion: Integra tion der DNA von Ba kteriophagen (= Viren, di e Bakterien infiziere n) in Genom von Bakterien _ Resistenz ~ Transposition durch Transposone: sog . springendes genetisches Element, das häufi g selbstän dige Integration in weitere Gene mit Informationen über Resistenzen träg t Genom ~ Verm ittlung von Resistenzinfo rmationen ~ Transformation: künstliches Verfahre n, bei dem gereinigte DNA durch Zellwa nd in Bakterium eingebracht w ird
1
Grundlagen der Mikrobiologie
1.3 Grundlagen der Antibiotikatherapie
15 Li .. F3
Antibiotikaresistenz 11 Kreuzresistenz Persistenz Resistenzmechanismen
15/ 2 7
15 Antibiotikaresistenz 11 Kreuzresistenz • einseitig : gegen Antibiotikum A resistente Bakterien sind auch gegen Antibiotikum B resistent, andererse its können aber Stämme, die gegen Antibiotikum B resistent sind, noch gegen Antibiotikum A empfindlich sein • beidseitig : Resistenz gegen zwei Antibio tika, die chem isch verwandt sind und/oder den gl eichen Wirkmechan ism us besitzen
Persi$tenz Überl eben sensibler Keime bei ein er chemotherapeutischen Behandlung ~ vollständig e Keimelim inierung erschwert
Resistenzmechanismen (1 ) enzymatische Inaktivierung: ß-Lactam-Antibiotika werden von Ij-Lactamasen, die von bestimm ten Erregern gebildet werden, gespalten und so inaktiviert (2) Verän derung der Stru ktu r, an der das Antibiotikum angreift ~ Affini tät fü r das Antibiotikummole kül ist herabgesetzt ~ Antibiotikum ka nn die bisherige Zielstruktur nicht mehr destabilisieren (3) Permea bili tätshemmu ng : Antibiotiku m gelangt z. B. durch Porin in die Zell wand ~ wird da s Pori n verändert, kann das Antibiotikum nich t mehr in die Zellwa nd gelangen (4) verstärkte Ausschleusung: Efflux-Pumpe (= Protein in der Zytoplasmamem bran) schleu st eingedrungenes Antibiotikum aus dem Bakterium wieder hera us (5) Punktmutation in der bakteriellen Gyrase verhindert das Andocken der Ch inolone
1
Grundlagen der Mikrobiologie
1.3 Grundlagen der Antibiotikatherapie
16 CI... ___ F3
Schwangerschaft und Stillzeit Mittel der ersten Wahl
Kontraindizierte Antibiotika
'6/2 7
16 Schwangerschaft und Stillzeit Mittel der ersten Wahl • Penicillin • Cephalosporine • Erythromycin
Kontraindizierte Antibiotika • • • •
Chlora m phenicol ~ Gray-Syndrom Ami noglykoside ~ ototoxisch Gyrasehemm er ~ Knorpelschäden Tetracycline ~ gestörtes Knoc hen-/Zahnwachstum, Extremi tätenanomal ien
( : Präparate m it kurzer Markterprobung meiden! Pharm aka mit der am beste n nach gewiesenen Verträglichkeit bevorzugen.
1
Grundlagen der Mikrobiologie
1.4 Mikrobiologische Tests
.. 17 F2
Koagulase-Test Prinzip
Vorgehen Nachweis des Clumpingfaktors Prinzip
Nachweis von DNAse
1 7/2 7
17 Koagulase-Test Prinzip Koagulase (von Staph. aureus sezerni ert) bindet an Pro throm bin ~ Komplex wirkt proteolytisch: löst d irek t, unter Umgehung der Thromb inbildung, Umwandlu ng von Fi brinogen zu Fib rin aus; Koag ulase ist Hauptmerkmal für Speziesbestimmung von Staph . aureus als Abg renzu ng von sog. koagu lasenegativen Staphylokokken Vorgehen Inkubation von 0,5 ml Kan inchenplasma mit zu untersuch en der Bakterienkultur bei 37 oe enthält Bakterienkultur Staph. aureus ~ Koagula tion des Plasmas nach 4- 24 Stu nden
Nachweis des Clumpingfaktors Prinzip Cl umpingfaktor: zell wandassoziiertes Protein von Staph . aureus, wirkt als Rezepto r für Fibrin ogen : bi ndet m it im Plasma vorhandenem Fibrinogen ~ Ausfällung von Fibrin ~ makroskopisch sichtbare Verklumpung; Alternative zum Koagulase-Test Nachweis von DNAse kommt bei Staph. au reus vor; Agar mit HCI und DNA bestückt, durch HCI wird DNA milchig; um Staph . aureus herum zerstört die DNAse die DNA, daher bleibt der Aga r klar
1
Grundlagen der Mikrobiologie
1.4
Mikrobiologische Tests
18
Lr -.. F3
Slidex Staph Vorgehen
Optochin-Test Vorgehen
Hemmstoff-Test Vorgehen
18/2 7
18 Slidex Staph Vorgehen Verwendet wird Reagenz mit Eryth rozyten, die mit Fibrinogen und IgG (das auf das von Sta ph . au reus geb il dete Protein A ausgerichtet ist) beschich te t si nd: Bakte ri en + Reagenz ~ Aggregation bei Staph. aureus
Optochin-Test Vorgehen Wachstu mshemmung von Str. pneumoniae durch Optochin ~ Au sbildung ei nes Hemmhofes um Optochinplättchen auf Blutagar -+ Differentiald iagnose zwischen (~-h ämo l ysi eren d e n Streptokokken und Str. pn eurn oniae
Hemmstoff-Test -+ Hemmhof-Nachweis mit Bacillu s subtil is
Vorgehen Beimpfung eines Agars mit B. subtil is (gegen alle Antibiotika sensibel), Auflegen eines mit Patienten -U rin getränkten Plättchens auf Agar -+ B. subtilis wächst nicht bis an Plättch en heran ~ Patient hat antimikro biell en Wirkstoff eingen ommen
1
Grundlagen der Mikrobiologie
1.4 Mikrobiologische Tests ,
19
CI "
F3
Präzipitationsreaktionen Vorgehen
Präzipitation nach Ouchterlony I
Vorgehen
19/27
19 Präzipitationsreaktionen
= Ausfällen gelöster Antigene durch Antikörper zu makroskopisch sichtbarem Niede rs chlag Vorgehen (1) Gel -Platten werden m it antikörperha ltigem Gel besch ich tet (2) An tigenhaltiges Untersuchungsmaterial w ird in de r M itte der Platte aufgetragen --+ Diffusion --+ Antigenkonzentration nimmt vom Auftragungsort radiär nach außen ab --+ in den äußeren Bereichen liegen Antikörper und Antigen im Äqu ivalenzverhä ltni s vor --+ Ausbild ung großer unlöslicher Präzipitate (~ weiße Ba nden im durchsichtigen Gel = Äq uivalenzzone) ~ Antigen konzentration proportional dem Quadrat des Durchmessers des Präzipitationsrings inhomogene Antigene (= Vorliegen verschi edener Antigene in gemischter Form) + Anti körper gegen sämtl iche Antigene im Gel ~ mehrere Präzipitationslinien
Präzipitation nach Ouchterlony I --+ dient dem Nachweis verschiedener Antigene oder Antikörper
Vorgehen: In einer Gel-Platte werden ein zentrales Loch und sechs w eitere, rosettenförmig angeordnete Löcher ausgestanzt --+ in das zentrale Loch w ird der Anti körper, in die sechs an deren Löcher die zu untersuchenden Antigene eingegeben --+ Diffusion von An t ikörpern und Antigen en --+ Ausbildung von Präzipitationslin ien an der Stelle äq uivalenter Mischun gsverhältnisse
1
Grundlagen der Mikrobiologie
1.4 Mikrobiologische Tests
20 Ll .. F3
Präzipitat ionsreaktionen Prä zipitation nach Ouchte rlony 11 Auswertung
20/ 27
20 Präzipitationsreaktionen Präzipitation nach Ouchterlony 11
A
Auswertung: aus dem Verhalten benachbarter Linien ka nn darauf geschlossen werden, ob Antigene id entisch sind
x
B
Antikörper
Nicht identisch : beide Präzi pitations linien kreu ze n sich; die gegen An tigen A gerichteten Antikörper si nd andere als die gegen Antigen B gerichteten ~ beide Präzipitationslini en entwickeln sich getrennt voneinander Identisch: die gegen Antigen A gerichteten Antikörper sind die gleichen, die sich auch gegen Antigen B rich ten ~ die Lini e geht von einer Ani tgen-Antikörper-Präzipitation nahtlos in die andere über
Abb . 1.3: Nichtidentische Antigene A
B
Antikcirper
Abb. 1.4: Ide n tische Antigene
Partiell identisch : Antigen A ist auch in Antigen B enthalten, in Antigen B ist außerdem noch ein weiteres Antigen enthal A B ten ~ beide Antigen-erkennenden Antikörper reagieren mit Antigen A wie be i identi sche n An tigenen beschrieben. Darüber hin aus reagieren die Antikörper mit Antigen B ~ Antikcirper Präzipitazionslinie geht über die zwischen Antigen A und Antikörper entsta ndene Linie hinaus ~ es bildet sich ein Sporn Abb. 1.5: Partiell identi sche Ant igen«
1
Grundlagen der Mikrobiologie
1.4 Mikrobiologische Tests
.. 21
F3
Elek-Ouchterlony-Test Anwendung
Vorgehen
Hämagglutinationshemmtest Prinzip
Au swertung
Hä magg lutinationshemmung
Hä magglutinationshemm t iter
21/ 2 7
21 Elek-Ouchterlony-Test Anwendung: zur Diph theriediagnostik d iphtheriae auf Toxinbildung
~
Prüfun g von Stä m men von Corynebacterium
Vorgehen : Ein Filterpapierstreifen, der mit Antitoxin getränkt ist, wird in Agar eingegossen, der zu untersuchende Stamm wi rd rechtwinklig dazu auf den Ag ar aufgebracht ~ das Antitoxin diffund iert aus dem Streifen in den Aga r: w enn der Stamm Toxine bil d e t ~ Ausfäll ung von Immun präzi pitaten
Hämagglutinationshemmtest Prinzip: Einige Viren (z. B. Rötelnviru s) besitzen Hämagglutinin, wom it sie an Erythrozyten binden und diese ve rnetzen (= Häm agglutination) ~ Erythrozy ten könn en nicht m ehr sedi men tieren Auswertung: Spezifische Antikörper binden an die Viren; damit wird Bindu ng zwischen Viren und Erythrozyten unm ög lich, da Bindungsstellen besetzt sind ~ Hämagglutinationshemmung ~ Erythrozyten sedimentieren; um spontanes Aggl ut inieren der Erythrozyten auszu sch ließen, w ird ein Kon troll test ohne Viren-Zusatz durchgefü hrt Feststell en ei nes ausreichende n Schu tzes vor ein em Viru s (Verdünnung sreihe mi t Patientenserum) Wert, bei dem noch eine vollständ ige Hem mung der Häm agg lu tinat ion beobachtet w ird = Hämagglutinationshemmtiter
~
Wert ~ , :32 ~ Imm un ität; [ : keine Unterscheidung zwischen IgG und IgM mögl ich Infektion muss m it Hilfe anderer Tests ausgeschlossen werden
~
frische
1
Grundlagen der Mikrobiologie
1.4 Mikrobiologische Tests
22 CL . . F3
Enzyme-linked immunosorbent assay (ELlSA) (EIA)
= Enzyme immunoassay
Vorgehen
22/2 7
22 Enzyme-linked immunosorbent assay (ELlSA)
= Enzyme immunoassay (EIA)
Nachweis von Antigen oder Antikörper Vorgehen (1) in Vertiefungen einer 96- Loch-Platte befi ndet sich Antigen ~ Patien tenserum (= primäre Antikörper) wird hinzugeben ~ Antigen -Antikörper-Kompl exe bleiben an Plastik der Platte gebu nden; überschüssige Antikörper werd en abgewaschen (2) Anti -Hum an-Antikörper (= sekundäre Antikörper, Antikörper gegen pri mären Antikörper) w erd en hin zugegeben ~ lagern sich an An tigen-Ant ikörper-Komplex (= Im munkomplex) an ~ überschü ssige Anti-Human-Antikö rper werden abgewasche n; an An ti-H uma n-Antikörper ist alka lische Phosphatase gebunden (3) Zugabe eines von alka lische r Phosphatase spal tbaren, fa rbl osen Substrats ~ wird Substrat gespa lten ~ Farbumsch lag (4) Stopplösu ng beendet die Reak tion ~ Farbu m sch lag wird vi suell oder photo metri sch gemessen Auswertung: Farbumschlag
nac h weisbar ~
Patientenserum enthä lt Antikö rper
ana loges Vorgehen zur Klärung, ob in Patientenserum Antigen entha lten ist
1
Grundlagen der Mikrobiologie
1.4
Mikrobiologische Tests
23
c:c. .. F3
Capture/ Sandwich-lgM-EUSA Vorgehen
Kompetitiver EUSA Vorgehen
23/2 7
23 Capture/Sandwich-lgM-ELISA dient dem Nachweis von IgM
Probleme, die bei Durchführung des ELiSA entstehen können :
• Anheften von Rheumafaktor an Antigen der besch ichteten Platte - falsch positives Ergebni s • Patientenserum mit sehr hohem Ante il an IgG - Blockad e der An tigenbindungsstellen _ falsch negatives Ergebnis ~ Durchführun g eines Sandwich -lgM-ELISA Vorgehen: anstelle eines Antigens w ird ein Anti -Human-lgM-An ti körper auf di e ELlSA-Platte aufg ebracht, an die IgM bindet - wei teres Procedere analog zu ELi SA
Kompetitiver EliSA Vorgehen: nicht markierte Antikörpe r aus dem zu untersuchenden Patientenserum konkurrieren mit enzymatisch markierten Antikörpern um fre ie An tigenbindu ngsstellen auf der ELl SA-Platte - je größer die Menge der nicht markierten Antikörper im Patientenserum, desto gerin ger die Chance für die markierten Antikörper, an ein Antigen zu binden. Au swertung: ni ed rig es Signa l ~ ho he An tikörper-Kon zentration
1
Grundlagen der Mikrobiologie
1.4 Mikrobiologische Tests
24
LL ' " F3
Radioimmunassay (RIA) Vorgehen
latexagglutinationstest Vorgehen
Komplementbindungsreaktion (KBR) I Vorgehen
24/27
24 Radioimmunassay (RIA) Vorgehen: analog ELl SA, jedoch werden statt enzym markierter Anti körper rad ioaktiv markierte Antikörper verwendet ~ kein Substrat nötig; die an die Antigene gebund enen radi oaktiven Antikörper werden mit einem Coun ter gemessen
Latexagglutinationstest Vorgehen : Latexpartikel werden m it Antigen (oder An tikörper) bestückt ~ Untersuchung smaterial w ird hinzugegeben ~ Antigene auf Latexparti keln bi nden mit Antikö rpern des Untersuchungs materials ~ Ausbildung von Aggl utinaten
Komplementbindungsreaktion (KBR) I Vorgehen (1) Dem Patiente nserum wird An tigen zugefügt ~ bin det an ggf. vorli eg en de Antikörper (2) Zugabe von Kom plement, das sich an ggf. vorliegende Antikörper bindet (3) Hinzufügen von sen sibili sierten Erythrozyten als Testreagenz (hämolyt. System)
1
Grundlagen der Mikrobiologie
1.4
Mikrobiologische Tests
25 0=... . . F3
Komplementbindungsreaktion (KBR) 11 Interpretation
25/27
25 Komplementbindungsreaktion ( KBR) 11 Interpretation • Patientenserum enthält Antikörper gegen Antigen ~ Immunkomplexe binden Komplement ~ wen n Erythrozyten hinzugegeben werden, steht kein Komp lement mehr zur Verfügun g ~ keine Hämolyse ~ Test positiv • Patientenserum enthält keine spezifischen Antikörper ~ es entstehen ke ine Immunkomplexe m it den zugefügten Antigenen ~ es w ird kein Komplement gebunden ~ das Kompl ement liegt frei im Serum vor, kann so Hämolyse der zugeführten Erythrozyten induzieren ~ Test negativ
liter
• frische Infektion
alte Infektion ~---t-------------Zei t
tl
Abb. 1.6: Interpretation einer KBR im Verlauf
Wichtig: Die KBR weist sowohl IgG als auch IgM nach. Wird der Titer nur ei nmal gemessen (t.) ohne weitere Titerbestimmung im Verlauf, ist nicht eindeutig, ob die Infektion frisch ist (l gM) oder nicht (lgG). Empfohlen wird eine Verlaufskontrolle .
1
Grundlagen der Mikrobiologie
1.4 Mikrobiologische Tests
26 CC --. F3
Immunoblot (Westernblot) Vorgehen
peR Definition
Vorgehen
26/ 27
26 Immunoblot (Westernblot)
Vorgehen
(1) Trennen der einzelnen Bestandteile von Viren oder Bakte ri en in einem Aga rg el nach Größe und Lad ung m it Hi lfe der El ektro ph orese: es entstehen Pro tein banden (2) Übertragen der Proteinbanden auf eine Mem bran (3) Inkubation der Mem bran mit Patientenserum ~
sin d in dem Pa tientenseru m spezifische Anti körper gegen einzelne Bestand teile der M ikroorganismen vo rhanden, so binden diese an die jeweil igen An ti genbanden ~ Zugabe der enzym markierten An tih uman-Antikörper und des entsprechenden Substrats, welches das Enzym umsetzen ka nn ~ gebu ndene An ti kö rper werden sichtbar
peR Def selektive Vervielfältigung ei ner bestimmten DNA-Sequenz, z. B. zu m Nachw eis viraler DNA Vorgehen
(1) Erh itzen des Proben materia ls auf 94 oe ~ Denatu rieru ng des DNA-Doppelstranges in zwei Einzelstränge (2) rasches Abkühlen auf ca . 50 0 e ("Anneal ing Temperatur" ) ~ Anlageru ng der spezifischer Ol igonu kleotid -Prim er komplementä r zu den 5'-Enden der beid en Einzelstränge (3) rasches Erwärmen auf 7re ~ in Anwesenh eit von Nukleotiden und thermostabiler Polymerase Vervollstä ndig ung zu zwei Doppelsträ ngen ~ beliebige Vervielfä ltigung (4) elektrophoretische Auf trenn ung zum Nachw eis der viralen DNA
1
Grundlagen der Mikrobiologie
1.4
Mikrobiologische Tests
27 F3
Immunofluoreszenztests Indirekter Immunofluoreszenztest Direkter Immunofluoreszenztest
2 7/2 7
27 Immunofluoreszenztest
Indirekter Immunofluoreszenztest (Antikörper-Nachweis)
Antigene sind auf Objektträger fixiert, an die spezifi scher Antikörper aus Patienten serum bindet an diese gebundenen Patienten-Antikörper bindet fluo reszeinmarkierte Antikörpern, die gegen hum anes IgA, IgM oder IgG gerichtet sind ~ Aufleu chten im UV-Mikroskop
Direkter Immunofluoreszenztest (Antigen-Nachweis) direkte Gabe der Probe mit frag lichen Anti genen auf Objektträger ~ Reaktion mit fl uoreszeinmarkierten Antikörpern, die gegen die Antigene gerichtet sind
~
2
Bakteriologie
2.1
Grampositive Kokken
28
c F24
Streptokokken allgemein I Einteilung Hämolyseverhalten
1/48
28 Streptokokken allgemein I gram positiv, Katalase negativ, mehr oder weniger ausgeprägte Kettenbildun g
Einteilung • nach Hämolyseverha lten • nach Lancefield-Antigen • durch biochemische Merkmale wie Zucke rferm entation und Nachweis ve rschi eden er Enzyma ktivitäten (" bunte Rei he") ist Speziesidentifizierung mög lich
Hämolyseverhalten - I3-Hämolyse = voll ständige Hämolyse: ß-hämolysierende Streptokokken bilden Hämolysin e (= Virulenzfaktoren ~ ß-hä molysierende Streptokokke n = obli gat pathogene Krankheitserreger) ~ Auflösen der Erythrozytenm embran und Abba u von Hämog lobin durch Proteasen ~ der scharf begrenzte Hof um Kolonien erscheint hell, fa st durch sichtig - «-Hämolyse = inkomplette Hämolyse: a-hämolysierende Streptokokken sezernieren H2 0 2 Umwandlung von Hämoglobin zu Methämoglobi n ~ im Bereich der Kolonie erscheint der ursprü ng lich rote Blut-Aga r grün li ch, insgesamt weniger sch arf begrenzter Hof als bei ß hämolysierenden Streptokokken; a -hämolysierende Streptokokken gehören - m it Ausnahm e der Pneumokokke n - zur physiologischen Schleim hautfl ora; wichtig als Erreger einer subakuten Endokard itis und Betei ligung an Za hnkaries - y-Hämolyse = fehlende Hämolyse
2
Bakteriologie
29
2. 1 Grampositive Kokken F24
Streptokokken allgemein 11 Differenzierung nach lancefield
2/48
29 Strept okokken allgemein 11 Differenzierung nach Lancefi eld • unterschiedliche serologisch nachweisbare Antigenmuster des zellwandassoziierten C-Polysaccharids (von engl. carbohydrate) ~ Serogru ppen A- W • einzelne Vertreter: - Gruppe A: Streptococcus pyogenes - Gruppe B: Streptococcus agalactiae - Gruppe D: Enterokokken - ohne Gruppenbezeichnung (kein Antigenmuster nachweisbar): Str. pneumoniae, Streptokokken der Viridans-G ruppe
2
30
Bakteriologie
2.1 Grampositive Kokken
r-=
.. F24
Streptococcus pyogenes I Virulenzfaktoren Klinik Therapie
3/48
30 Streptococcus pyogenes I
gehört zu den ß-hämolysierenden Streptokokken der sero logischen Gruppe A
Virulenzfaktoren
Kli
Th
• Zellwand -gebundenes M-Protein bindet an Komple mentfaktor H
- verhindert Stabilisierung von C3b
- verh ind ert Aktivierung des altern ativen Weges des Ko m plemen tsystems
• erythrogene Toxine (= ET) oder Streptococcal pyrogenic exotoxins (= SPE), drei verschiedene Typen (A, Bund C): werd en nu r von Str. pyogenes gebildet, die von Phagen infiziert wurden; Tox in verursacht Exan t hem/ Enanthem bei Scharlach • Streptokinase: löst das von der unspezifischen Abwe hr des Kö rpers gebildete Fibrin au f ~ Fibrin wirkt der Ausbreitung von bakteriellen Erregern en tgeg en • Ang ina tonsillaris • Scharlach = Ang ina tonsillaris (oder andere Str.-pyogenes-Infektion) + Exa nthem; nach Erstinfektion ~ Immun ität gegen das ET ~ bei ern euter Infektion kein Exanthem / Enan them • Peritonsillarabszess • Pyodermien
- Impetigo contag iosa
- Erysipel, Phleg mone
• nekrotisierende Fasziitis • Streptococca l-Toxic-Shock-Synd rome • Puerperalsepsis Penicill in G fü r mindestens 10 Tage zur Verm eid ung von Folgeerkranku ngen
2
31
Bakteriologie
2.1 Grampositive Kokken
L.: F24
Streptococcus pyogenes 11 Nicht-infektiöse Folgekrankheiten
Akutes rheumatisches Fieber Akute Glomeruloneph ritis
4/ 48
31
Streptococcus pyogenes 11 Nicht-infektiöse Folgekrankheiten Akutes rheumatisches Fieber (ARF) immunologische Folgereaktion, ausgelöst nicht durch Streptokokken sondern durch Ak, die durch Immunreaktion auf Streptokokken infektion gebildet wurden -+ Reaktion mit körpereigenen Gewebselementen wie z. B. Gelenken oder Myokard -+ Schädigun g • nur nach unbehandelter Infektion des Pharynx (nicht nach Pyodermien) • 1/ 3 der Fälle von ARF nach asymptomatischer Infektion m it Str. pyogenes
Kli
subkutane Knötchen, wandernde Polyarthritis, Eryth ema, Chorea minor, Pankarditis (mei st abakterielle Endokarditis) + Fieber (Merkwort SPECK)
Th
Therapie m it Penicillin G, bei Allergie mit Erythromyci n; Rezidivprophylaxe über mind. 10 Jahre; [ : wiederholte Rezidive -+ Herzklappenschäden -+ bakterielle Endokardi tis
Akute Glomerulonephritis Ag-Ak-Komplexe lagern sich in Glomeruli ab -+ Komplementaktivierung -+ Freisetzung von Iysosomalen Enzymen und Sauerstoffradikalen durch Granulozyten -+ Gewebsschäden in Glomeruli -+ Entzündungsreaktion • nach Angina tonsillaris oder (häufiger) Pyodermie • nur bei Infektion mit Str. -pyogenes-Stämmen mit bestimmten M -Proteinen
Th Therapie mit Penicillin nicht sicher protektiv, da nur w irksam, wen n zu Therapiebeginn noch keine Antikörper gebildet wurden
2
Bakteriologie
2.1
Grampositive Kokken
32
c .... F24
Streptococcus agalactiae Virulenzfaktoren
Klinik
Therapie
5/48
32 Streptococcus agalactiae ß- hämolysierende Streptokokke n der serologischen Gruppe B Virulenzfaktoren : phagozytosehem mende Polysacch aridka psel, von der es fü nf serologisch unterschiedl iche Type n gibt
Kli
mind. 20 % aller Frauen sind asymp to matisch e Trägeri nnen (Vaginaltrakt) (1) Infektion des Neugeborenen/ Säugl ings • early-onset (innerha lb der ersten 5 Tage post partum, Infektion erfolgt peripartal) - Sepsis - Men ingiti s - Pneumonie • late-on set (7 Tage bis 3 Monate, Übertragun g nosokom ial durch Pfl egepersonal) - Meningiti s mit Sepsis bei allen Formen mit Meningitis dominiert mit 80 % der Kapseltyp 111 (Pathogenität auf Sialinsä ure zurückzuführen) (2) Infektionen des Erwachsenen
- Endometritis mi t Sepsis
- Pneu monie
- Meningitis
- Pyelonephritis
Th
Pen icillin G, bei Allergie Cephalosporine oder Vancomycin (Reserveantibiotikum!)
2
Bakteriologie
2.1 Grampositive Kokken
33
c .... F24
Enterokokken (Gruppe D) Klinisch relevante Spezies Klinik Therapie
Orale Streptokokken Klinik Therapie
6/48
33 Enterokokken (Gruppe D) oder auch y-hämolysierend, gehören zur normalen Darmflo ra Klinisch relevante Spezies: E. faeca li s (n icht hämolysierend), E. faeciu m (vergrünend)
0-
Kli Th
Harnwegsinfekte, Endocarditis lenta (subakute Endokarditis an natürlicher Herzklappe) wegen Resistenz schwierig, Ampicillin + Gentamicin oder Va ncomycin + Gentam icin
Oralstreptokokken (= Viridans- oder vergrünende Streptokokken) • meist keiner Lancefield-Gruppe zuzuordnen • häufig o-Hämolyse ~ "vergrünende" Streptokokken • keine Vergrünung ~ Zuordnung zur y-Hämolyse Vorkommen in Mund und Rachen; geringe Pathogenität ~ über Oberflächenproteine Anheften der Oralstreptokokken an vorgeschädig te Epithelien, z. B. an Herzklappen (ARF, Herzfehler) ==> Endokarditis; 50 % der bakteriellen Endokard itiden werden durch Oral streptokokken hervorgerufen • Str. mutans ~ Zahnplaques, Karies • Oralstreptokokken ~ häufigste Appendizitis-Erreger
Kli
• Bakteriämie mit vergrünenden Streptokokken (z. B. nach Zah nextraktion)
Th
Pen icillin G oder bei geringer Empfind lichkeit Therapie wie bei Ente rokokken
2
Bakteriologie
2.1 Grampositive Kokken
34
c..... F24
Streptococcus pneumoniae Virulenzfaktoren Infektionsweg Klinik Diagnostik Therapie Impfung
7/ 48
34 Streptococcus pneumoniae gram positive, häufig lanzettfö rmi ge Dip lokokken, keine Lancefield -Gru ppenanti gen e. Zunehmende Resistenze n durch modifi zierte Penicilli nbindeproteine Viru lenzfaktoren • über 80 verschiedene Polysaccharid-Kapseltypen • Pneumolysin : bildet transmembranöse Pore ~ Zell tod
Inf
aeroge n
Kli
• Inkubationszeit: 2- 5 Tage • Lobär- und Bronchopneumonie, Pleuraem pyem, Lungenabszess, Otitis med ia, Sinusitis, Konjunktivitis, Meningitis (hä ufigste r Meningitiserreger bei Erwachse nen), Sepsis • bei Patienten nach Splenektom ie und mi t Sichelzella nämie: häufig Se psis, daher Impfprophylaxe bei Splenektomi e (M ilz spielt entscheidende Rolle bei der Abwehr bekapselter Erreger)
D
kul tureller Nachweis: flache, diskusförm ige Kolonien mit zentraler Delle, er-H ämolyse, m uköses (schleimiges) Wachstum bei Kapseltyp 111
DD zu vergrü nenden Streptokokken: Wach stumshemmun g von Str. pne umoniae durch Optoch in
Th Penicill in G, bei Penicillin -Res iste nz: Cefotax im oder Ceftri axon Impf aktive Imm unisierung mit Totimpfstoff, enthält Kapselp olysaccharid der 23 häufigsten Pneum okokken
2
35
Bakteriologie
2.1 Grampositive Kokken
C D F24
Staphylokokken allgemein Vertreter Koagulase-posi tiv
Koag ulase-negativ
8/48
35 Staphylokokken allgemein Katalase-positiv (2 H2 0 2 ~ 2 H20 + O 2) , grampositiv
Vertreter • Koagulase-positiv: Staphylococcus aureus • Koagulase-negativ: 26 verschiedene Spezies, davon med izin isch relevan t: - Novobiocin-resistent: Staphylococcus saprophyticus - N ovobioci n-sensibel: Staphylococcus epidermidis, Staphylococcus haemolyticus
2
Bakteriologie
36
2.1 Grampositive Kokken F24
Staphylococcus epidermidis Virulenzfaktoren
Klinik
Staphylococcus saprophyticus Virulenzfaktoren
Klinik
9/48
36 Staphylococcus epidermidis Katalase-positiv, Koag ulase-negativ, gehört zur norm alen Haut- un d Sch leimh autflora Virulenzfaktoren : Bildung von extrazellul ärer Schleim substa nz = " Biofilm " (Ad häs ionsfaktor) -...,. Schutz vor Phagozytose und vor Penetration durch An tibiotika
Kli
• Bakteriäm ie -...,. Sepsis bei Früh-/ Neugeborenen oder immunsupprimierten Patienten • • • •
Endoka rd itis Stern umosteomyelitis Endophthalmi tis Fremdkö rper-assozi ierte Infektion:
- intravaskulärer Katheter
- CAPD-Dialyse-Katheter
- kü nstliche Herzklappen
- Prothesen (Gelenk, Gefäß)
( : häufig mu ltiresistent -...,. Therapie der Wahl : Entfernung des Fremd körpers
Staphylococcus saprophyticus Virul enzfaktoren : Urease und ze llwa ndassoziierte Proteine, die die Bindung an Uroepithel vermitteln
Kli
• Harnwegsinfekti on, insbesondere bei jungen Frauen
2
Bakteriologie
37
2.1 Grampositive Kokken F24
Staphylococcus aureus I Virulenzfaktoren Enzyme I
10/48
37 Staphylococcus aureus I Virul enzfaktoren • Bildu ng von Protein A (bindet an Fe-Stück von Ig) - Ig kann nicht mehr an Fe-Rezeptor von Phagozyten binden ~ Phagozytose bleibt aus • einige Stämm e b jld en PolysaccharidkapseJn Phagozyt.ose erschtt'ert • Bind ungsprotei ne für Fibronektin, Collagen, lam inin _ d urch spezifische Bi ndung an extrazellu läre Matri xprote ine des Wirtsorga nism us wird die Kolonisation durch Staph. aureus begünstigt • Bildung des Clumpingfakto rs (wandständiges Protein, wi rkt als Rezeptor für Fibrinogen) _ ermögl ich t Bindun g von Staph. aureus an Fibri nogen im Gewebe oder med izinische Geräte und Implantate, an die sich vorher Fibrinogen angelagert hat _ Ausfä llung von Fibri n d urch Bin dung an im Plasma vorha ndenes Fibri nogen - für das bloße Aug e sich tbare Verkl umpu ng, wi rd d iag nostisc h gen utzt (J' Karte ' 7)
Enzyme I • Koagulase bindet an Prothrombin : Komplex w irkt proteolytisch, Umwand lung von Fibrinogen zu Fibri n unter Um gehung der Th rombinbildung - Kap selbildung um Infekti onsherd; Koag ulase ist Haup tm erkmal für d ie Speziesbestimmung von Staph. aureus (.I' Karte ' 7) • Staphylokin ase : Umwand lung von Plasmi nogen zu Plasm in; Pl asm in Iysiert Fibrin kapsel um Abszess - schubweise Au sdehnu ng der Infekti on • DNAse : komm t bei Staph. aureus (Koa gu lase-pos .) und we nigen Koag ulase negativen Staphylokokken-Spezies vor (J' Karte ' 7)
2
Bakteriologie
38
2.1 Grampositive Kokken F24
Staphylococcus aureus 11
Enzyme 11
Klinik I
Pyogene Infektionen
11 /48
38 Staphylococcus aureus 11
Enzyme 11
• Li pasen, Pro teasen, Nucleasen, Hyaluroni dase • Hämolysine: a -, ß-, y-, 6-Toxin; a -Toxi n Iysiert Throm bozyten, Gran ulozyten und Makrophagen durch Po renbildung in Plas ma membran der Zielzell e • Leukozid in: zerstört Gran ulozyten und Makrophagen ~ hem mt Phagozytose
Kli
Pyogene Infektionen • lokale Infektion
- Pyodermien: Follikul itis, Furunkel, Karbunkel, Impetigo contagiosa
- Mastitis puerpera lis
- Wundinfektion
• tiefe Organ infek tionen - nosokomiale Pneumon ie (a ls Superinfektion einer viralen Infektion z. B. durclI Influenzavirus) - Osteomyeli tis - Abszess - Empyem - Rechtsherzendokard itis an natürlich er Herzklappe bei Heroi nsüchtigen • Sepsis durch Streuung von Bakterien, ausgehend von körperfremden Plastikmaterialien, z. B. künstl ichen Herzklappen, Venenkathetern, Prothesen • generalisierte Infektion mit hämatogener Streuung, häufig ausge hend von ei nem unbedeutenden Fokus
2
Bakteriologie
2.1 Grampositive Kokken
.. 39
F24
Staphylococcus aureus 111 Klinik 11 Toxine und daraus resu ltierende Erkrankungen Therap ie
12/48
39 Staphylococcus aureus 111 Kli
Toxine und daraus resultierende Erkrankungen • Staphylokokken -Enterotoxine: hi tzestabi l _ kein Abtöten durch das Kochen von Speisen; Toxin wird mit verdorbenen Lebensmi tteln aufgenommen - Ga stroenteritis mi t kurzer Inkubation szeit (1 - 8 Std .) m it Erbrechen (Tox in wirkt auf vegetatives Nervensystem), Kreislaufdysreg ulation • Toxic-Shock-Syndrom -Toxin-1: führt zu m To xic-Shock-Syndrom mit Fieber, Exanth em, Hypotonie stap hylococcal scaled skin syndrome : Exa nthem, Epidermolyse • Exfoliatine A und B mi t Blasenbildung, überwiegend bei Säugl ingen und Kleinkindern
Therapie von Staphylokokkeninfektionen
Penici llin
Penicillinase-negativ
Oxacilli n, Flucloxacillin, Cephalospori n
Penicilhnase-positiv (viele Staphylokokken sind gegen Penicil lin resis tent Oxacill in Mittel der ersten Wahl)
Erylhromycin, Clindamycin
bei Penicillin-Allergie
Vancomycin
Methicillin - Resiste n ~,
MRSA, MRSE
2
Bakteriologie
2.2 Gramnegative Kokken
40 0= __"
F6
Neisseria gonorrhoeae Virulenzfaktoren Klinik Therapie
1 3/ 48
40 Neisseria gonorrhoeae intra - und extrazell ulär gelegene gramn ega tive Diplokokken, Cyt oc hromoxi dase- positiv DD zu N . menin gitidis: N. gonorrhoeae bauen ke ine Maltose ab
Virulenzfaktoren • Ad häsion an Ep itheli en übe r Pili (lange, an Ze ll oberfläche verankerte Fortsä tze, bestehen aus Pili n = polymerisierte Protei nuntereinh eit) - Schu tz vor Infekti on durch spezifische Antikörper gegen Pili - Pi li-freie N .-gonorrhoeae- Stäm me sind apathogen - Durch intrazelluläre homologe Reko mbination (Genkonversion) können 106 unterschied liche Pil usproteine gebildet werden => gegen Pilin gerichtete Impfstoffe sind gegen N. gonorrhoeae w irku ngslos • Verstä rkung der Pil i-vermittelten Adhäsion du rch Opa-Proteine (befi nd en sich an der Außenseite der Zell e) • IgA-Protease: zers tört Schleim ha ut-Ak vom Typ IgA => Störung der loka len Immunität der Schleimhaut + leich tere Etablierun g des Erregers
Kli
• M änn er: Ureth ritis, Prostatitis, Ep id idym iti s • Frauen: Urethritis, Zervizi tis, Adnexitis, diffuse Entzü ndung im Beckenbereich, Infe rtili tä t • Neugeborene: eitrige Konjunktivitis Crede -Prophylaxe (Eryth romyci n-Salbe) unmittelbar nach Geburt • di ssemini erte Gono kokken infe ktion : Sepsis, Arth ritis
Th
Penicillin G, Ceftriaxon oder Spectinomyci n; [ : häufig Penicillinresistenz im Au sland
2
Bakteriologie
2. 2 Gramnegative Kokken
41
er .. F6
Neisseria meningitidis Virulenzfaktoren Infektionsweg Inkubationszeit Klinik Diagnostik Therapie Impfung
14/48
41 Neisseria meningitidis in tra- und extrazell ulär gelegene gram negative Diplokokken, Glukose- und Maltoseabbau, Cytochromoxidase positiv
Virulenzfaktoren • antiphagozytäres Kapselpolysaccharid (13 unterschiedliche Serotypen = Ka pseltypen), inhibiert Aktivierung des alterna tiven Komplemen tweges • Kapseltyp A und C kom men vor allem in Afrika vor, Kapseltyp B meist in Europa • Kapseltyp B: Stru kturä hnlichkeit mit Oligosacchariden von Zelladhäsionsmolekü len, nicht im munogen ~ keine Ak-Bildu ng möglich durch Im pfu ng • weitere Viru lenzfaktoren w ie bei N . gonorrhoeae
Inf Ink Kli
aerogen
2-5 Tage
• loka l: Pharyng itis, Sinusitis • generalisiert : Meningitis, Waterhouse-Fri derichsen -Syn drom : di ssem inierte Gerinnun g, petechiale Einblutungen, Ein blutung in Nebenn ieren, septischer Schock
D
Latexagglutination zum Nachweis von Kapselpolysaccharid A, B, C
Th
Ceftriaxon
Impf Sch utzimpfung gegen Kapseltyp A und C, Impfung gegen Ka pseltyp B nicht möglich (s .o.)
2
Bakteriologie
42
2.3 Gramnegative Stäbchen F46
Einteilung Salmonella enteritidis, Salmonella typhimurium I Infektionsweg Inkubationszeit Klinik Diagnostik
15/48
42 Einteilung • Enterobakterien: Sal monella enterica (Subgenera I-V, hum an pa thogen Su bgenus I), Shigellen, E. coli, Ye rsini en, Klebsiell en, En te robacter, Proteus, Serratia • Pseudomonaden • sonstige gramnegative Stäbchen : Brucella, Leg ione lla, Haemophilus influenzae, Bordetella pertussis, Vibrio cholerae, Campylobacter, Helicobacter pylori, Bacteroi daceae
Salmonella enteritidis, Salmonella typhimurium I • peritrich begeißelte, gramnegative Stäbchenbakterien, Laktose-negativ
• obligat pathogene Enterobakte ri en
• veru rsachen enteri tische Sal mon ell ose
Int
Geflügel, Eier: Durchseuchung der Hühnerbestände (v.a. in Europa) ~ Salmonellen im Tauwasser beim Auftauen von Hühn erfleisch nachwei sbar
Ink
5 - 72 Stunden
Kli
• wässrige Diarrhoe, selten blutig oder sch leim ig, Erbrechen, Fieber • hämatogene Streuung ~ ex tra intestinale Manifestation « 5 % der Fä ll e): Sepsis, Men ingitis, Endokarditi s • Patienten sind für 6 - 8 Wochen ges unde Dauerausscheider ~ " WC-Isolation "
o
Erregernachweis im Stu hl
2
Bakteriologie
2.3
Gramnegative Stäbchen
43 F46
Salmonella enteritidis und Salmonella typhimurium 11 Therapie
Salmonella typhi, Salmonella paratyphi I Infektionsweg Inkubationszeit Pathogenese
16/ 48
43 Salmonella enteritidis und Salmonella typhimurium 11 Th
• Behebung der Wasser- und Elektrolytverlu ste • auch nach überstandener enteritischer Salm onellose besteh t kei n Immun schutz, Impfung nicht mögl ich
Salmonella typhi, Salmonella paratyphi I • peritrich bege ißelte, gramnegative Stäbchenbakterien, Laktose -negativ • obligat pathogene Enterobakterien • verursachen die typhöse Sa lmonellose (Typhus)
Int
ora l über Trin kwasser und Nahru ngsmittel, nur gering e An zahl an Erregem für Infektion notwend ig (n iedrige Infektionsdosis: 100 - 1000 Bakterien)
Ink
2 Wochen
Patho Ei ndringen in Dünndarmepithel --+ Vermehrung in Lymphknoten und hämatogene Streu ung --+ Befall weiterer Organe
2
Bakteriologie
44
2.3 Gramnegative Stäbchen F46
Salmonella typhi, Salmonella paratyphi 11 Klinik
17/48
44 Salmonella typhi, Salmonella paratyphi 11 Kli
S. typhi -+ Typh us abdom inalis; S. paratyphi A, B und C ---" Paratyphus (verlä uft milder) zunächst unspezifische, grippeähn liche Symptome, danach Bild des Typhu s/ Para typhus : Stadium incrementi (1 . Krankheitswoche)
stufe nfö rm iger Fieberanstieg auf 41° C, Roseolen (kleinflächige, infektiöse Hautrötun gen),
An gina, Bronchitis, relative Bradykardie (zu gering er HF-Ansti eg für Fi eberhöhe),
Splenomegalie, Obstipation, Eosinopenie, Leukopenie
Stadium acmes (2. und 3. Krankheitsw oche)
Fieber weiter ca . 40 ° C, Benommen heit, Wah rnehmu ng der Umgebung "wie im Nebel"
(" Typhos" = griech. Nebel), erbsbre iartiger Stu hl, Kopfs chmerzen; L : tödlich er Ve rl auf
durch Pneumonie, Myoka rditis, toxisches Krei slaufversagen
4. und 5. Krankheitswoche Fieberm in ima fallen, die Maxima bleiben unverändert hoch, Besserung des All gemeinbefindens; [ : besonders kriti sche Phase : Erregervermehrun g im lym phatischen System des Da rm s, Aktivierung des Immu nsystem s -+ Darm nekrosen mi t Bl utung und Perforation -+ Peritoniti s, Tod nach 5. Krankheitswoche allgemeine Besserung, Fieberrückgang, Wiederholung sämtlicher Symptome mög lich; Letalität unbehandelt: 15 %, behandel t: 1 - 2 %; 2 - 5 % Dauera usscheider; bei Ki ndern m ilderer Verlau f
2
Bakteriologie
2.3 Gramnegative Stäbchen
.. 45
F46
Salmonella typhi, Salmonella paratyphi 111 Diagnostik Therapie Impfung
Shigellen Infektionsweg Inkubationszeit Klinik Komplikationen Diagnostik Therapie
18/48
45 Salmonella typhi, Salmonella paratyphi 111
o
Erregernachweis im Blut (während der ersten Woche), bei Bronchitis und Angi na auch Sputum geeignet, Nachweis im Stuhl erst ab der zweiten Woche möglich
Th
Co-trimoxazol, Chinolone, bei Lebensgefah r: Ch loramphenicol
Impf oraler Lebend impfstoff + Totimpfstoff, Immun schutz: 2 - 3 Jahre
Shigellen • gramnegative, unbegeißelte, sporen lose Stäbchenbakterien, Laktose-negativ • vier Spezies als Erreger der bakteriellen Ruhr: Sh. son nei (Mitteleuropa), Sh . flexneri (Mitteleuropa, Tropen), Sh. dysenteriae (Tropen), Sh. boydii (Tropen)
Inf
Übertragung durch Fliegen, Infektionsquelle ist immer der Mensch; orale Infektion über Trinkwasser, Nahrung; geringe Infekt ionsdosis (10 -200 Erreger) fur Infektion ausreichend
Ink
2 - 3 Tage
Kli
kolikartige Bauchschmerzen, Diarrhoe mit schmerzhaftem Stu hlabgang: hell (weiße Ruhr) oder blutig (rote Ruhr), Wasser-, Elektrolytha ushaltverschiebung lebensgefährlich; Da uer der Kli ni k: 4 - 14 Tage, Erregerausscheidung für weitere 4 Wochen
Ko
Reiter-Trias: Urethritis, Konjunktivitis, Arthritis
o
Erregernachweis im Stuhl mit speziellem Nährmedium
Th
Am inopenici lline, Chinolone, Cephalosporine
2
Bakteriologie
46
2.3 Gramnegative Stäbchen F46
Nicht-enteropathogene E. coli Virulenzfaktoren Klinik Diagnostik Therapie
19/48
46 Nicht-enteropathogene E. coli • Escherich ia coli : peritrich begeißelte, bewegl iche, gramnegative Stäbchen • Vorkommen: physiologische Darmflora • häufigster Erreger nosokom ialer Infektionen
Virulenzfaktoren • Kapselbildung • Endotox ine • P-F imbrien (nich t bei allen E.-coli -Stäm men) -+ Anheften an Urothel, z. B. uropathogene E. col i (UPEC) ~ ausgesch üttete Bakterientoxine schäd igen das Urothel => Begünstigung der Invas ion ~ Entzündung
Kli
extraintestinale Infektionen: HWI, Urethritis, Zystitis über Sc hmierinfekt ion (UP EC), Cholezystitis, Wundinfektionen, Peritonitis, Appen dizitis, Pneumonie, Sepsis, Früh-! Neugeborenenmeningitis (Geburtska nal)
D
• ku ltureller Nac hweis aus Stuhl, Urin, Wundabstrich, Blut • Stoffwechsellei stung: vergärt Glukose, l aktose, Mannitol; verwertet Indol • wä chst auf McConkey-Agar, der l aktose und Neutralrot enthält; wi rd laktose gespalten ~ Rotfärbung der Kolon ien, sonst durchsichtig
Th
• HWI: Co-tri moxazol, als Reserve: Ch inolone • andere extrain testinale Infektio nen: Breitbandpenici lline, Cephalosporine
2
Bakteriologie
2.3 Gramnegative Stäbchen
.. 47
F4 6
Darmpathogene E. coli Klinik Diagnostik
Therapie
20/48
47 Darmpathogene E. coli Kli
EPEC: enteropathogene E. col i: Adhärenz an Darm mukosazellen, Zerstöru ng der Mikrovilli Säuglingsenteritis, ( : Exsikkose EaggEC: enteroaggregative E. coli ~ Enteritis ETEC: enterotoxische E. coli: Anheften an Dünndarmwan d über Fi m brien ~ Ablösen auch bei verstärkter Darmperistaltik nicht möglich ~ Abgabe von hitzestabilen (ST) und hitzelabilen (LT) Enterotoxinen an Mukosazellen erleichtert ~ Reise-Dia rrh oe (" Montezu mas Rache") EIEC: enteroinvasive E. coli : Eindringen in Darmm ukosaze ll en und Zerstöru ng ~ Ruhr ähn liche Diarrhoe EHEC/VTEC: enterohämorrhagische/verotoxinbildende E. coli ~ hämorrhagische Col itis, Diarrhoe, HUS (hämolytisch-uräm isches Syndrom, sehr selten) durch Bildung von Sh iga-like Toxi n, das d ie Basalmembran der Nieren zers tört ~ Nierenversagen; Ant ibiotika kontraindiziert: zerstören Bakterien ~ massenhafte Freisetzung des in ihnen en thaltenen Toxins ~ Tod; Erregerreservoir: Rinder (Rohm ilch !)
~
o
•
Th
symptomatisch: Elektrolyt-, Fl üssigkeitsersatz
kultureller Nachweis aus Stuhl, Urin, Wundabstrich, Blut • Stoffwechselleistung : vergärt Glukose, Laktose, Mannitol; verwertet Indol
2
Bakteriologie
48
2.3 Gramnegative Stäbchen F46
Yersinia pseudotuberculosis, Yersinia enterocolitica Infektionsweg Klinik Komplikationen Diagnose Therapie
21/4 8
48 Yersinia pseudotuberculosis, Yersinia enterocolitica nicht sporenbildende, häufig kokkoide Stäbchenbakterien, Kata lase- posi ti v, fakultativ anaerob, gramnegativ, bei 22 - 28 °C ist es begeißelt und optimal beweg lich • Yersi nia enterocolitica : in Europa am häufigsten Serogruppe 0 3 und 09 (O-Antigen) • Yers inia pseudotube rculosis: in Europa Se rogru ppen 1- 111 hum anpathogen
Int
kontaminierte Nahrungsmittel
Kli
• Sä uglinge und Kleinkinder mit Y.-enteroco li tica-Infekti on : Gastroenteriti s, nach 1 - 2 Wochen spontane Aushei lung • Sch ulkinder und Jugendliche mit Y. -enterocoliti ca- oder Y. -pseudotuberculosis-Infektio n: Pseudoappendizitis (= Append izitis-Symptomatik m it bla nder Appendix), il eozökale Lymphadenitis (" Pseudotuberculosis"), Fieber, nach 1 - 2 Wochen sponta ne Ausheilung • Erwachsene : term inale lIeitis, chron ische lIeokolitis, Sym ptom e des g rippa len Infek ts mit Pharyng itis, Sepsis
Ko
postin fektiöse, reaktive Arthritis
D
Blutkultur, Lym phknotenbiopsat, O P- M ateria l
Th nur bei schw erer Yersiniose erforderlich: Cephalosporine (3. Generation), Co-trimoxazol, Tetrazyklin
2
Bakteriologie
49
2.3 Gramnegative Stäbchen F4 6
Yersinia pestis Virulenzfaktoren Infektionsweg Inkubationszeit Klinik Diagnostik Therapie Prophylaxe
22 /48
49 Yersinia pestis • g ramnegative, pleomorphe, unbewegliche Stäbchen; Spaltung von Harn stoff möglich DD zu anderen Arten der Gattung Yersini a • ubiquitäres Vorkomm en: Westküste der USA, Südamerika, Afrika, Asien
Virulenzfaktoren verschiedene plasm idkodierte Proteine, in Zell wand und Zytoplasma lokalisi ert z. B. Kapsel ~ Schu tz vor Phagozytose
bilden
Inf Anthro pozoonose, Übertragu ng von infizierten Nagetieren auf den Mensche n über blutsa ugende Parasiten, v. a. Flöhe, selten Übertragung von Mensch zu M ensch
Ink
2 - 8 Tage
Kli
nach wen igen Tagen Schwellung bläulich gefärbter Lymphknoten (= Bu bonen), hohes Fieber, neu rologische Sym ptome hämatogene Streuung ~ Pestsepsis ~ weiterer Organbefall, z. B. Lunge, sekundäre Lungenpest ~ aerogene Ausbreitung des Erregers ~ pri märe Lungenpest
o
mikroskopisch, kultureller Nachweis aus Sputum, Bubonenaspi rat, Blut
Th
Streptomycin, Gentam icin, Tetrazykline, Ch loram phenicol, Fluorochinolone
Px
Expositionsprophylaxe ! Toti mpfstoff verleiht nur ungenügenden Schutz, nach durch gemachter Infektion besteht nur Teilim mu nität
~
2
Bakteriologie
2.3 Gramnegative Stäbchen
.. 50
F4 6
Klebsiella pneumoniae Klinik
Diagnostik
Therapie
Serratia marcescens Klinik
Diagnostik
Therapie
23/48
50 Klebsiella pneumoniae gram negatives, sporen loses, bekapse ltes, unbeweg li che s Stäbchen
Kli
Pneumonie, HWI, Lun genabszess, Bronchitis, Pleuri tis, Sinusitis
o
kultu reller Nachweis: große schleimi ge Kolonien
Th
wegen vi elfacher Resistenzen nac h Antibiogramm
Serratia marcescens peritri ch begeißeltes, bewegliches, gramnegatives Stäbchen
Kli
wichtiger nosokomialer Erreger: HWI, Sepsis, Endokardi tis, M eningitis
o
kultureller Nachweis: kreisrunde Kolonien m it ro tem Pigment
Th
viele Resistenzen, Aminog lykoside teilweise erfolgreich
2
Bakteriologie
2.3
Gramnegative Stäbchen
51 F46
Proteus mirabilis Klinik Diagnostik
Therapie
Pseudomonas aeruginosa Klinik
Diagnostik
Therapie
24/ 48
51 Proteus mirabilis peritric h begeißeltes, sehr gut bewegliches, gramnegatives, sporenloses Stäbchen
Kli
häufiger nosokomialer Erreger der HWI
D
kultu rell er Nachweis: wächst auf Blutagar mit Schwärmsau m (= wellenartig), bildet keine Kolonien
Th
Am oxic illin
Pseudomonas aeruginosa • obligat aerobes, gramnegatives Stäbchen, nicht sporen bildend, leicht gebogen, beweglich • Vorkommen: Boden, Wasser, Klimaanlagen, Beatm ungsgeräte; Nachweis selbst in ention isiertem Wasser möglich!
Kli
nosokom iale Pneumon ie, Wundinfektion, HWI, Sepsis
D
sü ßlich-aromatischer Geruch (Linden blüten); kultureller Nachweis: ß-Hämolyse, Pigmentbil dung: Fluoreszein (gelbg rün), Pyocyan ine (b laugrün), Pyorubi n (rötlich), Pyomelanine (bräunlich)
Th Ceftazid im und Cephalosporine der 4.Generation, Ciprofloxacin, Azlocillin, Imipenem
2
Bakteriologie
2.3 Gramnegative Stäbchen
.... 52 F46
Brucella abortus, melitensis, suis, canis Infektionsweg Inkubationszeit Pathogenese Klinik Diagnostik Therapie
25/48
52 Brucella abortus, melitensis, suis, canis • gramnegatives, obl igat aerobes, pleomorphes, unbeweg liches Stäbchen • Überträger: B. su is: Pferd, Hund, Sch wein, Nagetier; B. canis: Hund; B. melitensis: Rind, Schaf, Schwein, Ziege; B. abortus: Rin d Kontakt zu infiziertem Tier, orale Aufnahme von infizierten tierischen Erzeugnissen
Int Ink 2 - 3 Wochen Patho Einnisten in Granulozyten, Vermehrung in Zellen d s RES hämatogene Streuu ng -
Kli
D
Th
Lymphknoten
weitere Organ m an ifestation
Nomenklatur: • Brucellose = undul ierendes Fieber • Brucella-me li tens is-Infektion - Maltafiebe r • Brucella-abortus-Infektion - M . Bang • zunächst unspezifische Allgemeinsymptom e, lokale En tzündungsreakti on an Ei nt ri ttspforte • später Pneumonie, Meni ng itis, Enzep halitis, Nephritis, Endokard itis, Osteo myelitis, hohes Fieber mit Schüttelfrost • chronisch-rezidivierender Verlauf m ög lich kultureller Nachweis in niedriger (02-Atm osphä re (obwohl obli gater Aerobier) Serologie: Ak-Nachweis (Wida l-Reaktion), KBR oder ELlSA, Interpretation schwierig, da antigene Eigenschaften ähn lich wie bei anderen Bakte rien Tetracykline + Aminoglyko sid
2
Bakteriologie
2.3 Gramnegative Stäbchen
.. 53
F46
Legionellen Vorkommen Klinisch relevante Erreger Virulenzfaktoren Infektionsweg Inkubationszeit Klinik Diagnostik Therapie
26/ 48
53 Legionellen gramnega tives, beweg li ches Stäbchenbakteri en, über 30 Arten und Serotypen bekannt Vorkommen : Feuchtgebiete und Wasseranlage n, Kli maanlagen, Luftbefeu chter; Abtötun g erst bei über 60 oe ::::::> Persiste nz in haushal tsüblichen Wa rmwa ssersystemen Klinische relevante Erreger: L. pneumophila (95% der Leg ionellosen), L. micdadei Virulenzfaktoren: verzweigte Fettsä uren in Zellwand Makrophagen möglich
= Phagozytoseschutl, Vermehrung in
Inf inh alativ (Tröpfchen, Staub) Ink 2 - 10 Tage
Kli
• Legionärskrankheit, v.a . bei abwehrg esch wächten Patienten : atypische Pneu moni e, hohes Fieber, Schüttelfrost. Pleuritis, Rhinitis, Husten, Laryngitis, Übelkeit, Diarrh ö; Letalität:
20 % • Pontiac-F ieber: Sympto ma tik wie bei Legionärskra nkheit, jedoch oh ne Pneumonie (milderer Verlauf) • Pittsburgh- Pn eu mon ie (Legionella mi cdade i): Sym ptomatik wie bei Legionä rskrankheit, v.a . Patienten m it Steroiddauerthera pie betroffen • keine dauerhafte Immun ität
o
kultureller Nachweis auf Spezial näh rböden (Labor informieren); Frühdiagnose: Ag-Nachweis im Urin; Ak-N achweis erst nac h ca. zwei Wochen mög lich
Th
Makrolid e
2
Bakteriologie
54
2.3 Gramnegative Stäbchen F46
Haemophilus influenzae Virulenzfaktoren Infektionsweg Inkubationszeit Klinik Diagnostik Therapie Impfung
27/ 48
54 Haemophilus influenzae gramnegatives, pleomorphes Stäbche nbakterien
Virulenzfaktoren • Kapsel aus Polysacchariden, w irkt antiphagozytär; sechs versch iedene Sero typen (A- F), 95 % der invasiven H.-influenzae-Stä mme haben Ka pseltyp B • Pili fü r Koloni sation im Ph arynx • IgA-Protease, spal tet IgA ~ Störung der lokalen Immunität der Schleimhäute
Inf
aerogen
Ink 2-5 Tage Kli
• invas ive Infektionen (Erreger mit Ka psel = seh r virulent) - lokale Infektion : Sinusitis, Otitis med ia, Konjunktiviti s, Pneu monie häufig als Sup rinfekti on bei bestehender viraler Infektion, Ph aryngitits, Epig lottit is (höchste Inzidenz 2.-4 . LJ): Inspe ktion nur in Intubati on sbereitschaft, sonst Lebensgefahr - generalisierte In fekt ion: M eningi tis, Sepsis • nicht-invasive Infektionen (Erreger oh ne Ka psel = weniger virulent): bronchopulmona le Infektion
D
kultu reller Nachweis auf Kochblu taga r; auf Blutagar mit Hi lfe von Staph. aureus oder Staph. epidermidi s als " Amm e": stelle n Hämin (= X-Faktor) und NAD/ P (= V-Faktor) zu r Verfü gung, das H. influenzae zu m Wachs tu m benötigt, sog. Amm en- oder Satelli tenphänomen Ceftri axo n, Ce pha losporin (3. Ge neration)
Th Impf Konjugatimpfstoff aus Kapselpolysaccharid gegen Typ B, an Diphtherietoxoid gebunden
2
Bakteriologie
2.3 Gramnegative Stäbchen
.. 55
F46
Bordetella I Vertreter Virulenzfaktoren Infektionsweg Inkubationszeit Klinik
28/ 48
55 Bordetella I gramnegatives Stäbchen, strikt aerob, bekapselt, Erregerreservoir ist ausschl ießlich der Mensch
Vertreter • Bordetella pertussis ~ Keuchhusten • Bordetella para pertussis ~ m ilder Verlauf des Keu chh ustens • Bordetella bronchoseptica ~ Infektionen der Atemwege
Virulenzfaktoren • Adhäsine: Anheften an Epithel der Atemwege • Exotoxin: Stören der Zilienbeweg ung in den Atemwegen • Pertussistoxin: Penetration der Zell e ~ Zellschä den, Lymp hozytose
Inf
aerogen von Mensch zu Mensch
Ink
10 - 14 Tage
Kli
3 Stadien des Keuchhustens : (1) Stadium catarrhale: unspezifische Erkä ltungssymptome, für 1 -2 Wochen (2) Stadium convulsivum : krampfartige Hustenanfälle, auf tiefe Inspiration fol gt Hustenstakkato, Dauer: bis zu 6 Wochen (3) Stadium decrementi: rück läufig e Symptomatik (entsp richt dem Bil d der Bronchitis), Da uer: mehrere Wochen
2
Bakteriologie
2.3 Gramnegative Stäbchen
....
56 F46
Bordetella 11 Komplikationen Diagnostik Therapie Prophylaxe
Bacteroides fragilis und Prevotella melaninogenica Virulenzfaktoren
Klinik
Therapie
29/48
56 Bordetella 11 Ko
Pneumonie, Pneu mothorax (d urch heftigen Husten); Pertussis häufige Ursach e für Kindersterblichkeit in Afrika; zereb rale Kram pfa nfäl le, Enze phalopathi e
D
Klinik, kultureller Nachweis: Holzkohle-Bl ut-Agar, Bo rdet-Gengou -Bl utagar
Th
Erythromycin nur im 1. Stadium, da Stadium 2 und 3 toxinbedingt sind; Postexposition sprophylaxe mit Antibio tikum
Px
Kombinationsi mpfstoff mit H. influ enzae, Diphth erie, Polio, Teta nu s, HBV
Bacteroides fragilis und Prevotella melaninogenica gehoren zur Familie der Bacleroidaceae, obligat anaerobe, gramnegative, unbewegliche Stabchen, Bacteroides fragilis : Vorkommen im Darm
Virulenzfaktoren • • • •
Kapsel: Phagozytoseschu tz, wi rkt abszessogen ß-Lactamase: Penici llin-Resistenz SOD (= Superoxiddismutase), Schutz vor Einw irkung von O 2 Koll agenasen: Auflösen von Bi ndegewebe ~ Einn istung des ErregE:'rs
Kli
Appendizitis, Peritonitis, Abszess, Sepsis
Th
M etroni dazol, Pen icillin + ß-Lactamase-Inhibitor
2
Bakteriologie
2.3 Gramnegative Stäbchen
.... 57
F4 6
Fusobacterium Klinik Therapie
Vibrio cholerae Pathogenese Infektionsweg Klinik Diagnostik Therapie
30/48
57 Fusobacterium Fami lie der Bacteroidaceae, pleomorphe, obligat anaerobe Stäbchen; Vorkom men : Mundhöhle, Darm
Kli
orofaziale und pleuropu lmonale Infektionen
Th
häufig se nsibel auf Pen icillin G
Vibrio cholerae • gramnegatives, gekrümmtes Stäbchen, mo notrich polar begeißel t • Einteil ung nach O-Antigen-Stru ktur in 72 Serotypen; Errege r der klassi schen Chol era: Serotyp 01 (seit kurzem auch Serotyp 0 1 39)
Patho • Enterotox in aktiviert zyklische Adeny lzykl ase (cAMP Na' - und H2 0 -Verl ust • Erbrechen - CI--Ausscheid ung
)-
Na' -Rückresorption
!
Int
fäkal kontamin iertes Wasser
Kli
reiswasserarti ge Diarrhoe (1 0 - 20 Li ter pro Tag), Erbrechen - Dehydratation mit Exsikkose, Elektrolytentgleisung; Leta lität der unbehandelten Cholera : 50 %
D
ku ltu reller Nachweis aus Stuhl, Erbrochenem; Serolog ie
Th
Fl üssigkeitssubstitution; Infu sionen oder oral - Faustregel: 1 Liter abgekochtes Wasser + 2 Esslöffel Zucker + 1 Teelöffel Salz (Glukose erl eichtert Na' -Rückre sorption)
2 2.3
Bakteriologie Gramnegative Stäbchen
58 ___.-J.D F4 6
Helicobacter pylori Klinik Diagnostik Therapie
Campylobacter jejuni, Campylobacter coli Infektionsweg Klinik Therapie
31/48
58 Helicobacter pylori • gramn gatives, mikroaerophiles, gekrummtes Stabchen • Urease: Bildung von basischen Ammonium-Ionen • Neutralisation von Magensaure
Kli
Ulcus d uode ni, Ulcus ve ntriculi, akute und chroni sche Gastritis (kei ne Enteriti s), bei länge re r Besied lung erhöhte Gefahr für Magenkarzin om
D
• Schnell test: Nachweis der Ureasea kti vität in Biopsiema terial • Atemtest: ora le Aufnahme vo n radioaktiv markiertem Harn stoff ~ Spaltung durch Urease zu Ammoniak und (0 2 ~ rad ioaktiv ma rki erter Ko hl enstoff jetzt im ( 0 2 ~ Nachweis in der aus dem Magen " aufstei genden" Luft • Serologie: IgG-, selten IgA-Ak-Bestimmung • Kult ur aus Gewebebiopsie (sch neller Transport ins Labor w ichtig)
Th
Am pici lli n, Amoxicillin, Metro ni dazo l und Wis mu t, Dreifachtherapi e (Breitspektruma ntibiotikum + Pro tonenpumpenhemm er + Makrolid antibiotikum) erreicht höchste Gradikationsrate
Campylobacter jejuni, Campylobacter coli gramn egatives Stäbchen, schlank, spiralig gekrümm t (campylo
= griech: gebogen),
beweg lich
Int
konta m inierte Nahru ng, Trin kwasser, Rohmilch, Geflügel, Konta kt mit infizierten Tieren
Kli
wässrige Diarrhoe, später bl utig, schlei mig; Guill ain-Barre-Syndrom: durch ähnliche Struktur merkm ale ric hten sic h Ak nicht nur gegen Errege r, sondern auch gegen periphe re Nerven
Th
in schweren Fällen Erythromycin
2
59
Bakteriologie
2.4 Sporenlose grampositive Stäbchen
l[
.. F8
Corynebacterium diphtheriae Virulenzfaktoren Infektionsweg Inkubationszeit Klinik Komplikationen Diagnostik Therapie Prophylaxe
32/ 48
59 Corynebacterium diphtheriae • grampositives Stäbchen, Polkörpe rch en färben sich in Neisse r- Färbung an
• C. pseudodiphtheri ae ist apathogen
Virulenzfaktoren • Di phtheri etox in = Exotoxin: Bildung nur mit Hilfe von Iysogenem Phagen :::::> nur Stä mme mi t diesem Phagen sind pathogen • Exotoxin beste ht aus 2 Untereinheiten, A und B: B bin det an Wirtszell e ~ Tran slokation der A-Untereinheit in die Zelle (aktive Untereinheit) ~ irreversible Hemmung der Proteinsynthese durch Untereinheit A
Inf
aerogen, Erregerreservoir ist ausschließlich der M ensch
Ink
2- 5 Tage
Kli
zu nächst lokale Infektion im Rachenraum, Bildung eitriger Stippehen, konfluieren zu Pseudomemb ra n en~ inspiratorisch e Dyspnoe (Diph th erie-Krupp)
Ko
Spätkompl ikationen: M yokarditis, akutes Nierenversagen, ZNS-Beteiligung
D
Klinik, To xi nnachweis (siehe Elek-Ouchterlony-Test), biochemi sche Differenzieru ng
Th
bei klini schem Verdacht sofortige Gabe von An titoxin, AB (Penicillin G) sch altet nur Toxinbildner aus
Px
aktive Imm unisierun g mit Diphtherietoxoid im pfstoff. Au ffrischung im Erwach se nenalter'
2
Bakteriologie
2.4
Sporenlose grampositive Stäbchen
.. 60
F8
Listeria monocytogenes Infektionsweg Pathogenese Klinik Therapie
33/48
60 Listeria monocytogenes • grampositives Stabchen, Begeißelung von Temperatur abhängig • Überl eben in Makrophagen und Lysosomen • Vorkommen: seh r weit verbreitet: im Erdreich und Wasser, auf Pflanzen, tierischen und pflanzlichen Nahrungsmitteln (z. B. Käse), im menschlichen Darm
Int diaplazentar; peroral : TierefTierprodukte - Mensch Path o relative Säu reu nempfind li chkeit _ nach Magenpassage An heften an Epithelzell en, dann Eindringen in Zellen _ Vermeh ru ng (intraze ll ulär Schutz vor humora len Ak); Eli mination nur mögl ich m ittels Zytokinen von T-Lymphozyten; steht zelluläre Immunabwehr bei Immunsuppression nicht zur Verfügung - Persistenz der Erreger und Erkrankung
Kli
(1) lokale Listeriose : kleine Infektion an verletzter Haut (2) systemisc he Listeriose • bei imm unkompetenten Pa tienten: All gemeinsymp tome • bei abwehrgeschwächten Patienten: Hepatitis, Bronchitis, Pneumonie, Glomeru lonephritis, Endokarditis, Sepsis, M eningit is - hohe Letalität • bei Schwangeren : je nach Stad ium der Schwa ngerschaft: Abo rt, Frühgeb urt, Gran ulomatosis infa ntiseptica :: Fötus-Li steriose: mul tiple Infektion sherde mit fast , 00% Letalität • perina tal: Neugeborenensepsis, -menin gitis
Th
Am picillin + Am inoglykosiden
2
Bakteriologie
2.5 Aerobe Sporenbildner
.. 61
Fl
Bacillus anthracis Virulenzfaktoren Infektionsweg Klinik Diagnostik Therapie
34/48
61 Bacillus anthracis grampositives, bambusformiges (präparationsbedingtes Artefakt), unbewegliches Stäbchen, mittelstandige ovale Spore
Virulenzfaktoren • Kapsel • Exotoxin ~ Ödem
Inf
Zoonose, Übertragu ng durch Kontakt m it infi zierten Tieren, tierischen Produ kten
Kli
Auslöser des Milzbrandes (Anthrax) (1) Hautm ilzbra nd ~ Nekrose (2) Darmm ilzbrand ~ Erbrec hen, blutige Diarrh oen ( 3) Lungenmi lzbrand ~ Bronchopneumonie (Lungen blutungen)
D Th
mi kroskopischer und kultureller Nachweis : Wund material, Sputum Pencillin G, keine ch irurgi sch e Intervention!
2
Bakteriologie
2.6 Anaerobe Sporenbildner
.. 62 F9
Clostridium perfringens Infektionsweg Klinik Diagnostik Therapie
Clostridium difficile I Toxine
35/48
62 Clostridium perfringens • unbeweg li ches, bekapse ltes, sporen bild en des, g ram pos itives Stäbchen; obligat an aerob; Doppelhä molyse • Typ A-E mit verschiedenen serologischen und biochem ischen Eigenschaften
Int
Aufnah me von Sporen aus Umwelt, z. B. Erde, Sta ub
Kli
• atoxische Infektion : Zellulitis m it Gasbildung, keine M uskel beteiligung • Lebensmittelverg iftung: C. perfringens Typ A (En terotoxin) • Gasbrand/Gasödem: C. perfringens Typ A: Toxi näm ie (a-Toxin = Phospholipase C zerstört Phospholi pide in der Membran) mit M yon ekrose, hohe Letalität • En teritis necroticans: Darmbrand, C. perfringens Typ C (ß-Toxin)
D
Klinik, mikroskopischer Nachweis : Muskel biopsat
Th
chirurgische aerobe Verhältnisse sc haffen, Penicillin G, evtl. Ampu tati on
Clostridium difficile I • bewegliches, peritrich begeißeltes, Sporen bildendes, grampositives Stabchen • Vorko mmen: Darmflora (obli ga t anaero b)
Toxine • Entero toxin (Toxi n A) : Störung des Elektrolyttransportes Flü ss igkeitsverlust, Funktionsverl ust des Darms • Zytotoxin (Toxin B): Schädigung der Kolonepithelien bluti ge, schleimige Diarrhoe
2
Bakteriologie
2.6 Anaerobe Sporenbildner
63 LT . . F9
Clostridium difficile 11 Klinik Diagnostik Therapie
Clostridium botulinum Infektionsweg Pathogenese Klinik Therapie
36/48
63 Clostridium difficile 11 Kli
AB-i nduzierte Colitis (nach Am inopenicillinen, Cephalosporin en, Clindamycin) = pseudomem branöse Enterocolitis: (Zer-)Störung der norm alen Darmflora d urch AB Therapie ~ Vermehrung von C. difficil e ~ Au ft rete n von Toxinwirkun gen
D
Klinik: Nachweis pseudom embranöse Coliti s bei Koloskopie, Toxin nachweis im Stllhl; mi krob iologischer Nachweis von C. difficile alle in nich t bew eisend, Vorkomm en auch in normaler Darmflora
Th
An tibiotika absetzen, Metronidazol oral, Vancomycin oral
Clostridium botulinum gram positives, peritrich begei ßel tes, beweg liches Stäbchen, ovale Sporen
Int
Lebensm ittelintoxikation durch orale Aufna hm e von präformi ertem BotulisrTl ustox in (verschiedene Typen : A, B, E, F): aus Konserven (bom biert!), Räucherwaren
Patho Bi ndung von To xin an motorisch e Endplatte ~ Hemmung der präsynapti sche n Acetylcholi nfreisetzu ng
Kli
schlaffe Lähm ung der Lungenmuskulatur: zu nächst Doppelbildersehen, Schluckstörll ngen; im weiteren Verl au f Atem stillsta nd
Th
sofortige Antitoxi ngabe, Impfung wegen antigenetischer Diversität bisher nicht mög lich
2
Bakteriolog ie
2.6 Anaerobe Sporenbildner
64 L-L "
F9
Clostridium tetani Infektionsweg Pathogenese Klinik Diagnostik Therapie/Prophylaxe
37/48
64 Clostridium tetani • gra m positives, beweg liches Stäbchen, peritriche Begeißelung, terminale Sporen • Erreger des Wu ndstarrkrampfes
Int
Aufnahme von Sporen aus Umwelt, Erde, Staub
Patho Bild ung des Toxins Tetanospasmi n im Wu ndgebiet re trograde r axonal er Transport ins ZNS
Inhibition der Motoneuronen
Kli
spastische Paralyse mit Trismus (Kiefersperre), Opisthotonus (Überstreckung der Wirbelsäule), Tod durch Epiglottis- und Zwe rchfell lähmung
D
Klinik
Th/Px sofortige Antitoxingabe (mikrobiologischen Befund nicht abwarte n), sorgfältige Wundtoilette, Auffrischi mpfung; ungeim pfte Patienten : Simultan impfung (Antitoxin + Toxoid), konsequen te Immunisieru ng würde den weltweit bedeutsamen Tetanus neonatorum verh indern
2
Bakteriologie
2.7
Mykobakterien
65 F10
Mycobacterium tuberculosis, Mycobacterium bovis I Virulenzfaktoren Infektionsweg Klinik I Pri mä rtu berku lose
38/48
65 Mycobacterium tuberculosis, Mycobacterium bovis I grampositives, fei nes, obligat aerobes, unbew eg liches, säurefestes Stäbchen (Gram-Färbung wegen Lipidbestandteil der Zellwand schwierig) Virulenzfaktoren: 4 Wachstypen A- D in äußerer Zellwand (durch Wac hs 0 Verstärkung der Wirkung anderer Antigene) - durch Wachse sind Mykobakterien sehr widersta ndsfä hig gegenüber physikalisc hen und chem ischen Ei nflüssen sowie gegen AB
Int M . tubercu losis: Tröpfchen infektion
Lungentuberkulose; M. bovis: kontami nierte Kuhm ilc h _ Darmtube rkulose (sel tener)
Kli
Primärtuberkulose: Bei in halativer Erregeraufnahme (häufigste Form) endobron chi ale Ausbreitung m it Schädigung der Alveol arepithe lien - Entstehung einer exsudativ-käsigen Tuberkulose mit dem Bild des tuberku lösen Primärkomplexes (= Prim äraffekt + reg ionäre, vergrößerte Lymphknoten, me ist in Lungenspitze) - bei gu ter Abwehrlage: granulomatöse Aushei lung, Verkalkung (tuberkulöses Tuberku lom oder Granu lom) - jahrelange Persistenz, Reaktivieru ng und erneute Infektion bei reduzierter Abw ehrlage mögl ich Nach dem Ei ndrin gen des Erregers auf aeroge nem Weg Ph agozytose der Mykobakterien durch Makrophagen - Vermehrung in Makrophagen, bis diese durch Lym phokine (T Lymphozyten) aktiviert w erden und in trazelluläre Bakterien abtöten kön nen. Gehen Makrophagen vorher zugrunde _ Freisetzu ng infekt iöser M ykobakterien
2
Bakteriologie
2.7
Mykobakterien
66 F10
Mycobacterium tuberculosis, Mycobacterium bovis 11 Klinik II
Seku ndä rtu berku lose
Offene Tuberkulose
Diagnostik
Therapie
Impfung
39/ 48
66 Mycobacterium tuberculosis, Mycobacterium bovis 11 Kli
Sekundärtuberkulose: endogene Infektion d urch Streuun g des Erregers bei geschwächter Abwehrlage -4 Milia rtuberku lose: Befall mehrerer Organe mit hirsekorn großen Knötchen (Mi lium = Hirsekorn) Offene Tuberkulose: Anschl uss ei nes tuberkul ösen Herdes an das bron chia le System aerogene Streuung möglich
o
•
Th
häufig Resistenzentwicklung -4 Behandlung initial mit Vierfachkombinatio n: Isoniazid (I NH), Rifampicin, Pyrazi namid, Ethambutol (für 8 Wochen), danach 4 - 6 Monate INH, Rifamp icin
Nachweis durch Ziehl-Neelsen- oder Kinyoun-Färbung -4 positiv -4 endgültiger Nachweis über Kultur aus Sputum o.Ä. (Dauer: 6 - 8 Woch en); Tuberkul osebakterien si nd m ikroskopisch nach Ziehl-N eelsen-Fä rbun g nicht von anderen, apathogenen säurefesten Stäbchen zu un tersch eiden • schnell er Nachweis nur mit PCR oder radiometrisch mit "Bactec" (radiometrisches Verfahren) • Tuberkul in-Test: intrakutane Injektion von Hüllproteinen -4 entzündliche Hautreaktion als Nachweis einer zellvermi ttelten Immun ität (Hypersensibili tät vom verzögerte n Typ); positive Tuberkul inreaktion und unauffä lli ge Klinik entweder bei in apparen te r bzw. früh er durchgemachte r Infektion oder bei bestehendem Impfsc hu tz ~ diagnostischer Gewinn nu r bei negativem Ergebnis
Impf Impfung m it Lebendimpfstoff (BCG), nur Teili mm unität für einige Jahre
2
Bakteriologie
2.7
Mykobakterien
67 [ F10
Mycobacterium leprae Infektionsweg Inkubationszeit Klinik Diagnostik Therapie
40/48
67 Mycobacterium leprae grampositive, feine, aerobe, unbewegl ich und säurefeste Stä bchen
Int aerogen oder durch kon tinuierliche Exposition mit betroffenen offenen Hautdefekten Ink
3- 10 Jahre
Kli
• ähnli cher Infekti onsverlauf w ie bei Tuberkul ose : M. leprae ka nn ebenfalls in Makrophagen persistieren und sich dort verme hren; Infektionsabwehr ebenfa lls durch Granulombildung; Kra nkheitsbeg inn mit indeterm inierter Phase: unspezifisch e Symptome, hypopigmentierte M acul ae der Haut, Erregernach weis se lten mög li ch • lepromatöse Lepra (schwerer Verla uf): v.a. bei abwehrgeschw ächten Patienten ~ rasche Ausbreitung und Organbefa ll: mu ltiple ku tane Knoten, konfluierende Maculae, Anästhesie im Bereich der befallenen peripheren Nerven (~ Verstümmelung), typisches Löwengesicht (Facies leonina) durch Knoten im Gesichtshau tbereich, Ulzera in Nasen und Rachensch leim haut, hoch kontag iös • tuberkuloide Lepra (weniger schwerer Verlauf) : An ästhesie und verminderte Schweißsek retio n im Be reich der hypopig mentierten M aculae, gering ko ntagiös, heil t me ist ab
D
Klin ik; Histologie (Granulome); positiver Lepromi ntest nur bei tuberkul oider Lepra (ähnlich wie Tuberkuli ntest)
Th WHO-Em pfehlung : Clofazimin, Rifampicin, Dapson und Chinolo ne über mehrere Jahre
2
Bakteriologie
2.8 Spirochäten
.. 68
F13
Leptospira interrogans Virulenzfaktoren Infektionsweg Inkubationszeit Klinik Diagnostik Therapie
41/48
68 Leptospira interrogans • bew egliches, schraubenförmiges Ba kterium (" Kleiderbügel") • weltweites Vorkomm en, Anthropozoonose, Erregerreservoir: Nagetiere, Hunde, Schweine Virulenzfaktoren: Beweglichkeit, Hyalorunidase ~ Eindringen über Hautläsionen sowie Schleim haut
Int
kontaminiertes Wasser
Ink
1 - 2 Wochen
Kli
Krankheitsverlauf in 2 Phasen • Septikämie (3-7 Tage) : sch lagartiges Auftreten von hohem Fieber, Schüttelfrost und Myalgien • Immunstadium (4 Tage bis 4 Wochen) : Leber-, Nieren-, Herzkreisla ufbeteilig un g (Erreger kann in Nieren tu buli persistieren), Menin gitis, nach hämatogen er Streu ung kan n jedes Organ befallen sein - anikterische Verla ufsform - ikteri sche Verlaufsform (= M . Weil durch Serogruppe Icterohaemorrhagi ca)
o
kultu reller Nachweis mit Spez ialmedien (3- 4 Wochen); Septikä mie: mi kroskop ische r Du nkelfeldn achweis, Ak-N achweis mittel s Agg lutina tionstest
Th Penicillin in den ersten 4 Tagen, danach keine Beeinfl ussung d es Krankheitsverlaufs mehr mögl ich
2
Bakteriologie
2.8 Spirochäten
69 L - - ....._ _
F13 Treponema pallidum I Infektionsweg Inkubationszeit Klinik I
42/48
69 Treponema pallidum I spiralig gewundene, gramnegative Bakterien, die sich durch Rotation in Flüssigkeit bewege n können
Int
sexuell (Geschlechtskrankhei t)
Ink
drei Wochen
Kli
Eindringen über Mikroverletzu ngen der Haut/ Sch leimhaut (1) Primärstadium (Lues I): Geschwürbi ld ung (hoch kontag iös, schmerzlos) am Ei ntri ttsort = Ulcus durum (harter Schanker), reg ionäre LK-Schwell ungen (Ulcus d urum + geschwo llene LK = Prim ärkompl ex); nach 4 Wochen Abkli ngen der Symptom e, auch ohne Therapie; Übergang in Lues 11 oder ei ne Latenzphase (2) Sekundärstadium (Lues 11) (kon tag iös) : nach 8 Wochen Fort.schreiten der lymphogenen und hämatogenen Erregerausbreitung; evtl. Allgemeinsym ptom e; Auftreten eines makulösen, roseolenartigen Exanthems an Rum pf, Beugeseiten der Extremitäten, Handflächen, Fu ßsoh len; Auftreten entzünd licher Schl eim ha utver änderun gen in Mund, Rachen und Urogenitalbereich; Entste hung von Condylomata lata (= nässende Papeln) im Bereich stark schwitzender Hautpartien; generell kann jedes Organ befallen sein ~ große Varianz der Kl inik (" Wer di e Syphilis kennt, kennt die Medizin. "); Persistenz der Erreger oh ne kl inische Symptomatik = Lu es late ns
2
Bakteriologie
70
2.8 Spirochäten F13
Treponema pallidum 11 Klinik 11
Lues conn ata Diagnostik Therapie
4 3/48
70 Treponema pallidum 11
Kli
( 3) Tertiä rstadium (Lues 111) (1 Jahr bis Jahrzehnte): • Hautma nifestationen: ulzerierende Knoten (granulom atöse Reaktion en, Ma nifesta tion in allen Orga nen mög lich als we itere Komp li kation) • kardiovaskuläres Syste m: Mesaort itis luetica, L : Aneurysma bildung, Aortenruptur (4) Lu es IV: Veränderu ngen im ZNS wie M eningiti s, Tabes dorsa lis, prog ressive Paralyse, Persönlichkeitsveränderung Lues connat a: diaplazentare Infektion (ab 4. Monat) ~ Abort oder schwere geisti ge und/ oder körperliche Schäden : Pe mph igus syphiliticus, Hepatosplenomega li e, Anäm ie
D
Primär-/ Sekundärstadi um : direkter Nachweis mi ttels Dunkelfe ldmikroskopie betroffen er Gewebete ile einige Wochen post infectionem ~ Ak-Nachw eis (= ind irekt): • Treponema-pall id um-Hämagglutinationstest (TPHA): Au sfällu ng von Ag -beladenen Erythrozyten durch Ak des Patienten • VDR L (= veneral disease research laboratory)-Test: N achweis antilipoida ler (un spezifischer) Ak m ittels Ca rd iolipin als Ag • Immunfluoreszenztest (FTA-Abs): Nachweis von an Treponema-Mem bran en gebund enen Patienten-Ak mi t fluoreszierenden Anti-Immunglobu lin-Ak • Treponema-pa llidum -Immobilisationstes t (TPI, Nelson-Test) : verm inderte Beweglichkeit von Treponemen nach Bind ung m it Patienten-Ak
Th
TPHA: Such test, FTA-Abs: Bestätigungstest, VD RL: Verlaufskontroll e nach Therapie Penicillin G
2
Bakteriologie
2.8
Spirochäten
71
Borrelia burgdorferi Klinik Diagnostik
Therapie
44/ 4 8
71 Borrelia burgdorferi Erregerpersistenz in Fibroblasten Infektionsweg : bakterielle Infektion über Zeckenbiss; Zecke mLISS mit Borrelien infiziert sein und länger als 20 h in der Hau t stecken
Kli
Stadien der Lyme-Borreliose (auch gleichzeitiges Auftreten mög lich): • I. Stadium (endet auch ohne Behand lung nach 6 Monaten): Erythema chron icum migrans ringförmig um Stich stelle, entwickelt sich nach 7 Tagen (n icht m it mechanischer Manipulation verwechseln), unspezifische Allgemeinsym p tom e, Lym phadenosis cutis benigna (kleine Hautknoten, die aus Lymphozyten bestehen) • 11. Stadium: neurologische, kardiale Man ifesta tion • 111. Stadium: Arthritis, Acrodermatitis chronica atrophicans: blau-rötliche,
zigarettenpapierartige Haut
auch subklin ischer Verlauf mög lich, Immunität nur typenspezifisch
D
insgesamt schwierig, ELlSA: Ak-Nachweis frü hestens nach 14 Tagen, 2 - 3 Monate post infectionen: IgM nachweisbar, danach IgG; Imm unoblot; PCR (Erregern achweis nur in Gelenkpunktat)
Th
• vollständiges Entfernen der Zecke; kei ne prophyl aktische AB-Gabe nach Zecken biss • Frü hstadium: Penicillin, Tetrazyklin, ab Stadi um 11 : Ce pha losporin der 3. Genera tion • AB-Therapie mind . 2 Woche n, damit Wirkstoffspiegel in Fi broblasten therapeutischen Bereich erreicht andere Erreger der Lyme-Krankhe it: B. garinii, B. aflelii
2
Bakteriologie
2.9
Mykoplasmen
.. 72
L
F4
Mycoplasma pneumoniae Infektionsweg
Klinik
Therapie
Ureaplasma urealyticum Klinik
Therapie
4 5/48
72 Mycoplasma pneumoniae Int
Aerogen
Kli Th
atypische Pneumonie, Pharyngitis, Tracheobronchitis (hohe Kontagiosität) Te trazyklin
Urea plasma urealyticum faku ltativ pathogen; endogene Infektion oder Infekti on über Geschlechtsverkehr
Kli
Mann: ni cht-gonorrhoische Urethritis, Prostatitis Fra u: Salpingitis, Zervizitis, Entzünd ung der Bartholini-Drüsen
Th
Tetrazyklin, Sexua lpartner mitbehandeln
2
Bakteriologie
2.10 Obligate Zell parasiten
73
rL--'-_"
F8
Rickettsien Vertreter Infektionsweg Inkubationszeit Pathogenese Klinik Diagnostik Therapie
46/48
73 Rickettsien pleomorphes, intrazellu lär vorkommendes Stäbchen
Int
Kot, Speichel von Arthropoden, der aerogen oder über Hautläsion aufg enommen wird
Ink
kl assisches Fleckfieber: 2 Wochen; Zecken bissfieber: 1 Woche
Patho Befall von Endothelzellen -- Vermehrung und Ausbildung einer Vaskuliti s mit Gefäß verschluss -- Absterben der Endothelzell e und weit re schubweise Erregerausbreitu ng
Kli
• klassisches Fleckfieber (R . prowazekii): un spezifische Allg emeinsympto me, dann 14 Tage hohes Fieber, am ca . 5.Tag : Fleckfieberroseolen (= Exanthem): am Stamm beginnend, auf Extremitäten übergreifend; psych iat ri sche, neurologische Symptome; Jahre bis Jahrzeh nte später milder verlaufendes Rezidiv (= Brill'sc he Krankheit) • murines Fleckfieber (R. typhi): ähn lich w ie klass. Fleckfieber, milderer Ve rl auf • Zeckenbissfieber (R. ricketsii): schwerer Schüttelfrost mi t Fieber zusätzl ich über drei Wochen ansch ließend Exanthem; um Zeckenbiss: cig arette burn lession = Ulkus mit rotem Randsaum und Nekrose im Zentrum • japanisches Fleckfieber (R . tsutsugamuski): ähn lich wie kla ss . Fleckfi eber, zusätzlich schmerzhafte Lymphadenitis
D
Serologie: Ak-Nachweis im Seru m mit Weil- Felix-Reaktion Proteus-Stämmen
Th
Tetrazykl in
= Kreu zreaktion
m it einigen
2
Bakteriologie 2.10 Obligate Zell parasiten
74 0= . . F8
Chlamydia trachomatis Infektionsweg Klinik Diagnostik Therapie
Chlamydia psittaci Infektionsweg Klinik Diagnostik Therapie
4 7/ 48
74 Chlamydia trachomatis Sero typ A- C: Trachom; Serotyp D- K: Einschlussko njunktivitis/Urogenitalinfekt ion; Seroty p L1 - L): Lymphogran uloma ingu inale Inf A- C: Sekret, Gegenstände des täg lichen Lebens; D- K: perinatal, Schwi mmbad (ungenügend gechlortes Wasser ~ Chlamyd ien aus Geni talbereich überleben), sexuell; L1- L): sexuell
Kli
• A- C: sch leichender Krankheitsbeginn, schwere Keratokonjunktivitis mit mög licher nac hfolgender Erblindung • D-K: Urethritis m it Konjunktivitis • L1 - L): Epididymitis, Prostati tis, Urethritis, Zervizi tis, Endometriti s ~ Lymphgranuloma in guinale: schmerzhafte Lymphadeni tis der reg io na len LK
o
direkte r Nachweis von Einsch lusskörperchen in Konjunktiva- Zellen (Serotyp A- C); Serologi e (s. unten)
Th
Tetrazyklin, bei Konju nktivi tis lokal, bei Trachom lokal und systemisch
Chlamydia psittaci Inf
Einatmung von staubförmigem Kot infizierter Vögel
Kli
Orni those mit atypischer Pneumonie
o
Serologie (AK-Nachweis mittels KBR oder Mikroimmunfluoresze nz-Test)
Th
Tetrazyklin
2
Bakteriologie
2.10 Obligate Zell parasiten
75 l f .. F8
Chlamydia pneumoniae Infektionsweg Klinik Therapie
Coxiella burneti Infektionsweg Klinik Diagnostik Therapie
48/ 48
75 Chlamydia pneumoniae Int
von Mensch zu Mensch
Kli
Infekte des Respirationstraktes, mi lde Pneumonie evtl. an Entsteh ung von Arteriosklerose beteiligt
Th
Tetra zykl in
Coxiella burneti gram negative Bakterien, Erreger des Q-Fiebers (Q = Queensland oder Query)
Int
aerogen über infektiösen Staub, Erregerreservoir: Nutz- und Beuteltiere, Menschen können asymptomatische Träger sein
Kli
Myalgie, Cephalg ie, Symptome einer atypischen Pneumonie; kri ti sche Krankh eitsverläufe bei Endokarditis, Hepatitis oder bei Infektion während der Schwangerschaft
D
Ak-Nachwe is mittels KBR oder indirekten Fluoreszen ztests
Th
Tetrazyklin
3
Virologie
3. 1 Herpesviren
76
r- .... F2 0
Herpesviren allgemein Nachweis
Herpes-simplex-Virus (HSV) 1 Klinik
Therapie
1/ 32
76 Herpesviren allgemein Erstinfektion mit Herpesviren
~
Persistenz des Erre gers in den Ga nglien
Nachweis Anzucht von HSV aus Bläscheninhalt, Nachweis per peR oder per direkte Immu nfluoreszenz; serologi sche Un tersuchungen wegen hoher Du rch seuch ung in der Bevölkerung nicht sin nvoll
Herpes-simplex-Virus (HSV) 1 Kli
• häufigste Form der Erstmanifestation: Gingivostomatitis (Stomati tis aphthosa) mit Pharyngitis • Herpes labialis (Gesicht): Bläschen an Haut/Schlei mhau t (häufigste Fo rm der rekurrenten Infektion durch HSV-l), bei Kindern oftmals mit sch werem Kran kh ei tsgefühl und Fiebe r, Sc hluckbeschwerden • Herpes corneae, Keratoconjunctivitis herpetica : Gefahr der Hornhautnarben • Ekzema herpeticatum: durch Ekzem vorgeschädigte Haut prädisponiert HSV-l-Infeklion; dann zusätzliche Gefahr der Superinfektion • Enzephalitis mit Ein sch lusskörperehen Vi rusausscheidung über die Bläschen 7 Tage lang
Th
• Aciclovir
3
Virologie
3.1
Herpesviren
.... 77
F20
Herpes-simplex-Virus (HSV) 2 Klinik
Varicella -Zoster-Virus (VZV) I Infektionsweg
Inkubationszeit
Klinik
Komplikationen
Diagnostik
2/3 2
77
Kli
Herpes-simplex-Virus (HSV) 2 • Herpes genitalis • Herpes neonatorum
Varicella-Zoster-Virus (VZV) I Int Ink
aerogen oder Kontakt m it Bläschen
Kli
• bei Erstinfektion : Varizellen
(= Wind pocken): Fie ber, Exa nthem : Roseolen, Pa peln, Bläschen, Krusten (schubweise) • bei Reinfektion : loster (G ürtelrose). Viruspersistenz in reg ionalem Ga nglion -+ reku rrente Infektion: Hyperästhesie n + Wi ndpockenexan them entlang von Dermatomen, Fieber
Ko
• bakterielle Superinfektionen der Pusteln -+ Narben • bei abwehrgeschwächten Patienten : Generalisierung mit Beteiligung inn erer Orga ne • Infektion während der Schwangersch aft: - in der Frühphase -+ Abort - in der Spätphase -+ Windpocken - 7 Tage vor oder 2 Tage nach Geburt -+ schwere Vari zellen-Erkrankung des Neugeborenen; Generalisierung möglich : Pneumonie (Lebensgefa hr! ) zusätzli ch zu Aciclovir Ak-Gabe
D
Serologisch: IgM und IgG 5 Tage nach Auftre ten des Exanthems mit ELiSA nachweisbar
2 Wochen
3
Virologie
3.1
Herpesviren
78
r F20
Varicella -Zoster-Virus (VZV) 11 Therapie Prophylaxe
Epstein -Barr-Virus (EBV) Infektionsweg Inkubationszeit Klinik Komplikationen Diagnostik Therapie
3/ 32
78 Th
Varicella-Zoster-Virus (VZV) 11 • bei unkompliziertem Verlauf: sym ptoma tisch • bei Risikopatienten: Aciclovir, evtl. zusätzlich Hyperg lobulin, Interferon -ß
Px
• aktive Immunisierung : schützt nicht vor Zoster, auch das Impfvirus kann persistieren und Zoster verursachen • passive Immunisie rung, z. B. für Schwangere nach VZV-Kontakt, Impfung muss inn erhalb von 48 h erfolgen
Epstein-Barr-Virus (EBV) infiziert und
Int Ink
per~iSli
rt in B-Lymphozyten
Übertragung über Speic hel ("kissing di sease" ) ~ hohe Durch seuch ung in der Bevö lkerung
4 - 8 Wochen
Kli
infektiöse Mononukleose (= Pfeiffer'sches Drüsenfi eber): fiebri ge Angina, Lymphkn ote n- und Milzschwellung
Ko
EBV-assoziierte Malignome: Burkitt-Lym phom, nasopharyngeales Ka rzinom
D
Antikörper-ELISA
Th
symptomatisch
3
Virologie
3.1
Herpesviren
.... 79
F20
Zytomegalie-Virus «(MV) Infektionsweg Inkubationszeit Klinik Therapie Prophylaxe
4/ 32
79 Zytomegalie-Virus «(MV) • Persistenz vermutlich in Drüsen • Riesenzell bi ld ung (Name!) im Speichel nachweisbar, langsa m einsetzende Zytopathol og ie: Einschlusskörper, im Li chtm ikroskop in Form von "Eulena ugenzellen " sich tbar Inf
Infektion über Speichel, Sperma, Blut, bleibt bei immunkompetentem Wirt inapparent
Ink
Inkubationszeit: 4 - 12 Wochen
Kli
• pränatale Infektion: bei 5 - 10 % der infizi erten Feten treten körperliche od er geistige Schäden auf • perinatale Infektion: verläuft bei reifen Neugeborenen asym ptoma tisch; 25 % aller infizierten Neugeborenen werden wä hrend der Gebu rt infiziert • postnatale Infektion: verläuft asymptomatisch • immunkompetente Erwachsene: Erstinfektion in > 95% asymptomatisch • abwehrgeschwächte Patienten ~ generali sierte Infektionen (Pneumonie, Enzeph ali tis, Retinitis), häufig letal verl aufend • Kompl ikation : CMV ka nn Zervix-, Prostata- und Kolonkarzinom m itverursachen
Th
bei abweh rgeschwächten Patienten : Ga nciclovir oder Foscavi r
Px
für gefährdete Patienten : CMV-Immu ng lobulin
3
Virologie
3.2 Hepatitisviren
80 _I_D F28
Hepatitis-A-Virus (HAV) I Epidemiologie Infektionsweg Inkubationszeit Pathogenese
5/32
80 Hepatitis-A-Virus (HAV) I • • • •
seh r kleines, zu r Gruppe der Picorn a-Viren ge hörendes Viru s Durchmesser 30n m, RNA-halti g: pico (= klein) + RNA _ " Picorn a" Plus-Strang -RN A hiJllenloser, "nackter" Virus
Res istenz gegen äu ßere Einfl üsse : • außerhalb des Menschen m eh r als 4 Wochen la ng infektiös • ätherstabil Ze rstörung du rch 5-minütiges Erhi tzen auf 100
oe oder 30-min ütig es Erhi tzen auf 60 oe
Epi
starke Durc hseuchun g in Entwicklungsländern _ häu fig ste Reisekom plikatio n nach Du rchfall und akuten resp ira torisch en In fe kten
Int
fäka l-oral; über Nahrungsm ittel, z. B. Muscheln, Sa lat oder Trinkwasser; mit Abwässern verseuchte Schw imm bäder oder Teich e
Ink
14 - 50 Tage, im M ittel 30 Tage = Ku rzzeitinkubations- Hepatiti s
Path Vi ren gelangen nach ora ler Aufnahm e in M agen-Darm-Trakt _ über Galle in den Stuhl, dort 14 Tage vor Au ftreten des Ikterus nachweisbar, auf dem Höhepunkt d er Virusa usscheidung 109 Viren/Gra mm Stuhl Infektiosi tät besteh t w äh rend der Virusausscheidung über den Stuh l ~ nur noch geringe Infektiosität bei Auftreten der ersten klini sc hen Symptom e
3
Virologie
3.2 Hepatitisviren
.. 81
F28
Hepatitis-A-Virus (HAV) 11 Klinik
Diagnostik
6/32
81
Kli
Hepatitis-A-Virus (HAV) 11 • meist subklinischer Verlauf - Übelkeit, Fieber, Müdigkeit (" Müdigkeit ist der Schmerz der Leber" ), Ikteru s - 25 % der Infektionen verlaufen beim Erwachsenen klin isch inapparent - je älter der Patient, desto schwerer der Krankh ei tsverlauf • in Entwicklungsländern häufig Infektion im früh en Kindesalter mit asymptoma tischem Krankheitsverlauf; je älter das infizierte Kind, desto ausgeprägter der Ikterus, bei Kleinkindern Ikterus eher selten
D
Anti -HAV-lgM berei ts bei Krankheitsbegi nn nachweisbar, persistiert einige Woc hen, IgG lebensla ng nachweisbar
liter -
- - - - - Krankheit - - - - - Anti · HAV im Serum (lgG + IgM)
Infektion nil HAV (lgM)
'--+-__-,___, -""-_-,_-L--,,-_ _. - _;:::.....--,-_ _ _, -_ _.,-__• Wochen o 2 3 Abb. 3 .1: nterverlauf bei Hepati tis A
4
5
6
7
8
3
Virologie
82
3.2 Hepatitisviren F28
Hepatitis-A-Virus (HAV) 111 Prognose Prophylaxe
Hepatitis-B-Virus (HBV) I HBV-Antigene
7/32
82 Hepatitis-A-Virus 111 Prog lebens lange Im m unität nach au sgeheilter Hepatitis, kein chronischer Verlauf, keine Spätfolgen
Px
To timpfstoff: HAV, das mit Fo rm alin inaktiviert wu rde, Imm ung lobulin zur Postexposition sprophylaxe Virushulle • HB,Ag
Hepatitis-B-Virus (HBV) 1 • wird zu Hepadna-Viren gelahlt • Durchmesser 42 nm • Dane-Partikel = infekti öse Form des HBV
HBV-Antigene
p.!rt.ell dop~lslr.nqO<Je DNS mol Polymerd mol
d r Eog nschalt to_ r('\! ßl,'n TraO\kropld\e
Abb. 3.2: Aufbau Hepatitis-B-Virus • HBcAg (Hepatitis-B-Core-Ag) : Kerna ntigen,
aus welchem das Nukleokapsid des Virus aufgebaut ist
• HB,Ag (Hepatitis-B-Surface-Ag) = " Austra lia- Ag" : w ird in der infizierten Leberzelle in großer Menge gebildet, aber nur ein kl einer Teil fü r die Komplettierung der Virionen be nötigt, der Rest w ird in Form von tubulären Strukturen oder runden Partikeln ins Plasma abgegeben; Ak gegen HB,Ag kön ne n HBV-In fektionen verhin dern • HBeAg (Hepatitis- B-envelope-Ag): modifiziertes Kerna nti ge n, w ird von infiz ierte n Hepatozyte n gebildet und in s Serum sezerniert, biol og isch e Bedeutu ng noch ungeklä rt . Dien t als Infektios itätsmarker
3
Virologie
83
3.2 Hepatitisviren F28
Hepatitis-B-Virus (HBV) 11 Infektionsweg Inkubationszeit Immunstatus nach Impfung/Infektion
8/ 32
83 Inf
Hepatitis-B-Virus (HBV) 11 • parenteral, sexuell, perinatal: 41 % heterosexuell, 15 % IVDA (i ntravenöser Drogen
Abusus), 9% homosexuell, 2% Haushaltskon takte, 1 % Berufstätigkeit, 31 % unbekannt, 1 % andere • wichtigste Infektionsquelle: infiziertes Bl ut, Infektion der Hepatozyten erfolgt hämatogen direkt nach Inokulation, Hepatozyten sind w ichtigster Replikationsort • Virus se lbst nicht zytopathogen, Krankheitsverlauf w ird von Immunrea ktion des Wirtes bestimmt Ink 30 bis 120 Tage, im Mittel 90 Tage, abhä ngig von der M ultiplizität: je größer die Anzahl der eingedrungenen Viren, desto kürzer die Inkubationszeit Da Anti-HBc bei 99 % aller Infizierten positiv ist (Anti-HB, nur 9 3%), dient es als Suchtest
""9
alN
~ Antl-HB.n~ .
_ _ Impf""
.......... Antl-HB""" . _ _ wu,d. >ehon g.. mpft
I
- - - - _0'..cht dor SchUll' ~
Tote, 10- 100, Auffmchlmplung Innerhalb ttnes Jahres
/ Antl. HB,
Tot... >100, x hUll lu, 10 I.h,.
Tot... < 10, >OlM Impfen
~
POSItIV
~ HB.Ag
""9'< :
' - . HB,Agpo•.
kOIne
.kt~
Inl.ktoon
Oaueru.oge<
InlCh
I nr~rt
Abb. 3.3 : Immunstatus nach Impfung / Infektion
3
Virologie
3.2 Hepatitisviren
......
84 F28
Hepatitis-B-Virus (HBV) 111 Infektionsrisiko Hepatitis B Diagnostik I
9/32
84 Hepatitis-B-Virus (HBV) 111 Infektionsr isiko Hep ati t i s B
Anli-HB.-posiliv
HB.Ag-posiliv
HBV-DNA
HBV-DNA
- < 0,75 pg/ ml (DOI-Blol) - < 3 x 1O ~ Genomkopien/ ml (peR)
- > 0,75 pg/ m l (DoI-Blol) 3 x 1O ~ Genomkopien/ ml (pe R)
6 % der Pa tienten mi t HB,Ag < 25 ~lg/ ml haben trotzdem ein e HBV-DNA > 0,75 pg / ml _ si nd t rotzdem infekt iös ===> zur Be urteilung der Infektiosi tät ist die Bestim mung m ehrerer Marker notwen dig D
• aku te Hepatitis B: Nachweis von HB,Ag, hoher An ti -HBc lgM -Titer • Auftreten von An ti-HB,: zeigt Elimi nation des Virus aus der Leber und Ende der Infekt ion an
3
Virologie
85
3.2 Hepatitisviren F28
Hepatitis-B-Virus (HBV) IV
Diagnostik 11
Klinik I
10/3 2
85 Hepatitis-B-Virus (HBV) IV D
..- - Transaminasen - -..
Anti ·HB(' lgG
- - - - - - - ----- - Anti·HB,
-1
0
2
4
5
6
7
Wochen
Abb . 3.4: Klinische Aussagekraft der Marker
Zeitangaben bezüglich des Auftretens ei nzelner HBV-Marker können wegen der g roßen zeitlichen Spannweite der Inkubationszeit (30- 120 Tage) und der unterschiedlichen Dauer der akuten Infektion (2 - 12 Wochen) variieren
Kli
• häufig subklinischer Verlauf; Allgemeinsymptome, Erbrechen, Ikterus, Müdigkeit • perinatale HBV-Infektion: 95 % chronischer Verlauf • Entwicklung hepatozellul äres Karzinom nach HBV-Infektion : Integration der HBV-DNA in Hepatozyten-DNA ~ Vermehrung des Vi ru s mit möglicher Entartung der Hepatozyten ~ primäres Leberzellkarzinom
3
Virologie
3.2
Hepatitisviren
..
86
F2 8
Hepatitis-B-Virus (HBV) V
Klinik 11
Therapie I
11 / 32
86 Hepatitis-B-Virus (HBV) V Kli
letal
1 2
a.,\
hellenau~ ~l00
J
98 Oio
akute HepatItIs subkhnischer Verlauf
2S Oio
30 Oio ~ chronoKhe HBV·lnfektion "",,70 Oio (.
chronl~h
ZIrrhose aktIve Verlaufsform) ' - . proma res LeberzeIlkarzInom
. gesunde· Dauertrager (. khnl~h inapparente Verlaufsform)
+""
Abb. 3. 5 : Klinischer Verlauf der HBV-Infektion
Th
• Ziel w äre selektive Toxi zität: Verm ehru ng des Virus verh indern, ohne Zell stoffwechsel zu stören (vg l. Antibiotikatherapie bei bakte riell en Infekti onen) • durch folgende Medikam ente massive Beschränkung der Viru sreplikation (L : keine Elimination !), Kombination stherapie möglich - Interferon-a: wi rkt auf Virus und Immunsystem - Lamivudin: Nucleosid-An alogon (Gabe für mineL 1 Jahr) - Ade fovir : Nucleotid-An alogon (G abe fü r mind. 1 Jah r)
3
Virologie
3.2
Hepatitisviren
.... 87 F28
Hepatitis-B-Virus (HBV) VI Therapie 11
Wirkungsweise der antiviralen Therapie
12/3 2
87 Hepatitis-B-Virus (HBV) VI • Koordination der zellverm ittelten Imm unantwort über lymphokin e fl (= Lymphozyten- " Botenstoffe ) • y- Interferon (gebi ldet von sensibilisierten T-Lymphozyten) - Aktivierung des zellulären Im mu nsystems durch An reg un g von Makrophag en, Killerzellen sowie antikörperbildenden B-Zellen und d urch Verstä rkung der Antigenpräsentation verschiedener Zellen • Resistenzbi ldung gegenü ber Viren durch Interferone W irkungsweise der antiviralen Therapie
a·lnterferon
Leukozyten Fibroblasten
Fibroblasten
anliviral antitumoral
ß·lnterferon
Fibroblasten
Fibroblasten
antiviral
y·lnterferon
T-Lymphozyten Killerzellen
Lymphozyten Monozyten
Immunstimulat.on anliviral
Interferone wirken antiviral d urch Hemmung der intrazellulären Virussynthese (un spezifisch); "Uncoa ting fl von Vi ren (= enzym induzierte Auflösung von m it Membran umgebenen und ins Zelli nnere aufgeno m menen Virio nen, sog. coated vesicle s) wird durch Ad amantanamin und Rimantidin gehemmt
3
Virologie
3.2
Hepatitisviren
88 F28
Hepatitis-B-Virus (HBV) VII Impfung I aktive/simultane Impfung
Titerverlauf bei aktiver und passiver Immunisieru ng
13/32
88 Hepatitis-B-Virus (HBV) VII Impf . aktiv m it gentechnisch herg estell tem oder aus Spenderblut gewonnenem HB,-Aq • Si multan impfung (HB,-Ag + Anti -HB,-Immunglobulin) bei - Neugeborenen infizierter M ütte r - Expositionen ohne Impfschutz Es ist möglich, Ag und Ak gleichzeitig zu geben, ohne dass es dabei zu unerwün schten Interaktionen kom mt. Neugeborene können auch ohne ausgereiftes Imm unsystem Antikörper bilden . Titer
•
-1
o
2
3
4
Abb. 3.6: Titerverlauf bei aktiver und passiver Imm unisierung
5 Wochen
3
Virologie
3.2 Hepatitisviren
....
89
F28
Hepatitis-B-Virus (HBV) VIII
Impfung 11
14/3 2
89 Hepatitis-B-Virus (HBV) VIII Impf
1. Impfung/ O. Monat
2. Impfung/ 1. M onat
3. Impfung/ 6. M onat
Abb. 3.7: Boostef"effekt bei aktiver Immunisierung gegen HBV
Bedeutu ng des Adjuvans im Impfstoff • verhindert, dass Impfstoff nach der Inokulation sofort durch die Niere ausgeschieden w ird • bewirkt, dass Impfstoff an Inoku lationsstelle verbleibt und die Immunantwort 20fach verstärkt wird • lockt Entzündungszellen an ~ chemotakti scher Effekt • sterischer Schutz: umgibt Antigen
3
Virologie
3.2 Hepatitisviren
.. 90
--.~_
F28
Hepatitis-C-Virus (HCV) I Infektionsweg Inkubationszeit Klinik
15/3 2
90 Hepatitis-C-Virus (HCV) I gehö rt zu r Fa milie der Flaviviri dae
I nf
70 % parentera l, 15 - 20 % sexuell, perin atal
Ink
2 - 20 Wochen, im M ittel 7 Wochen
Kli
• Vermehru ng in Hepatozyten und Lymphozyten, kurzze iti g Viräm ie, Bildung vo n Ak; ständige Änderu ng des HCV (evtl. Mu tation) - Ak nicht in der Lage, HCV zu eliminieren • akute Hepatitis (anfa ngs häufig asymptomatisch): Allgemeinsymptome, (60 % der HCV Infi zierten haben keinen Ikterus oder erhöhte Transa minasen), fi brolytisch e Veränderung der Leber ~ Rückstau ausscheidungspfli chti ger Su bsta nze n, Müdigkeit 20 %
hell n au~
HCV·lnfektion beim Erwachsenen
80 %
chronls
Abb. 3.8: Klinischer Verlauf Hepatitis C
-€
30
40
30 "'0
stabil maßlg progressIv stark progreß/V (Alkohol W1chtlger Kotaktor tur ProgredIenz)
3
Virologie
3.2 Hepatitisviren
....... 91
F28
Hepatitis-C-Virus (HCV) 11 Titerverlauf HCV Verhalten bei Nadelstichverletzung Impfung
16/ 32
91 Hepatitis-C-Virus (HCV) 11 Titer
Symptome Ikteru s r - - - - ' - - - - - - - - - - - - - - - - - - A n t i k o r p e r (chronisch) \ HCV-RNA (akut)' , ,
Antikorper (akut) .....
........
• HCV-RNA (chronisch)
GPT (akut) .......................................................
o
3
6
9
12
IS
18
21
24
27
Abb. 3.9: Titerverlauf bei Infektion mit HCV
Verhalt en bei Nad elstichverlet zung : 182 Verletzungen durch mit HCV-positivem Bl ut kontam in ierten Nadel führten zu einer HCV-Infektion Interferon unmittelbar nach Verletzung • Ag verschwindet komplett • Ak verschwindet fast komplett
~
Verletzter nicht mehr infektiös
Therapie in 98% erfolgreich (unabhängig vom Genotyp des Virus)
Impf [ : Es existiert keine Impfung!
Monate
3
Virologie
3.2
Hepatitisviren
..
92 F28
Hepatitis-C-Virus (HCV) 111 HCV-Infektion in der Schwangerschaft
Hepatitis-D-Virus (Delta -Virus) Infektionsweg Klinik
Hepatitis-E-Virus (HEV) Infektionsweg Klinik
17/32
92 Hepatitis-C-Virus (HCV) 111
HCV-Infektion in der Schwangerschaft
• Übertragungsrate ca. 5 % • kei ne Fehlb ildung, ke in e Früh geburt, kei ne HCV- Infektion durch Stillen • Infektio n erfolgt in utero ~ Kaiserschn itt red uziert Infektionsrisiko also nicht
Hepatitis-D-Virus (Delta -Virus) • kleines, defektes RNA-Viru s, benötigt HBV-Viru s als Helfervirus • Vermehrung nur bei g leichzeitiger Infektion mi t HBV möglic h • Virushü lle besteht aus HB,-Antigen ~ HB,-Antigen-negative Personen si nd nicht gefährdet • v.a. bei Risikogruppen (insbesondere Dro gena bhängigen) nachweisbar
Inf
parenteral, sexuell, perinatal
Kfi
Superinfektio n einer floriden Hepalitis B mit Hepatiti s- D-Virus - kann Verl auf der Erkrankung verschlimmern ~ fulminante Hepatitis m it letalem Ausgang mög lich
Hepatitis-E-Virus (HEV) Inf fäkal-oral, häufig in asiatischen Ländern, in un seren Breitengraden selten
Kli
ful minanter Verlauf der In fektion wäh rend der Schwan gersc haft Leta lität der M utter (20%)
hoh e Abortra te, hohe
3
Virologie
3.3
Retroviren
.. 93
FO
Humanes Immundefizienzvirus (HIV) I Epidemiologie Inkubationszeit Infektionsweg
18/ 32
93 Humanes Immundefizienzvirus (HIV) I • gehört zu den Lentiviren (Gruppe der Retroviren) • Retroviren sind Plu s- Einzelstrang-RNA-Viren • Herkunft des Virus: Zoonose ~ Übertrag ung von Affe auf Mensch
Epi
Statistik BRD (Stand: Ende 2002) • 2000 HIV-Neuinfektionen pro Jahr • Anzah l infizierter Menschen < 40.000, davon 30.000 Männer, 9000 Frauen, 400 Kinder • an AIDS erkrankte Menschen: 5000
Ink
1 - 15 Jahre
Int
• 5- bis 10fach höheres Risiko für HIV-I nfektion d urch - anale oder genitale Verl etzungen - genitale Ulzera, die durch andere Infektionen au sgelöst sind (Gonorrhoeae, Ch lamyd ien) • hohe Viruskonzentration in Bl ut und Sperma; unterhalb von 1500 Kopien RNA/ ml Körperflüssigkeit geringes Infektionsrisiko • während gesamter Inkubations- und Krankheitszeit besteht Kon tagiosität • je geringer die Zahl der CD4+-Zelien und je größer die Primärlast du rch HIV-RNA M oleküle, desto größer di e Infektionsgefahr
3
Virologie
3.3 Retroviren
.. 94
FO
Humanes Immundefizienzvirus (HIV) " Pathogenese I
19/ 32
94 Humanes Immundefizienzvirus (HIV) 11 Patho HI-Virus greift zelluläre und humorale Bestandteile des Immun system s an • starke Reduktion der T- Helferzell-Populatio n • Infektion von Langerhans-Zell en ~ Ausbreitung des HI-Virus im lymphatischen Gewebe, Infektion der CD4+-tragenden T-Lym phozyten weitere • Einschluss des HI -Virus in Vakuolen in Makrophagen/ Monozyten Ausbreitung (z. B. über Bl ut -Hirn -Schra nke in ZNS) • während Replikationszyklus erfolgt pro Genom ein Base nausta usch Pan demi e zerfällt in einzelne Epidemie n mit jeweils eigenen Genom-Eigenschaften • Interaktion des Virus mit den verschiedenen Zellen ist auf Grund der hohen M utation srate variabe l • HIV bindet an das CD4+-Molekül ~ befallene Zell en = CD4-Anli gen exprimi erende Zellen: - T-Helferzellen, Makrophagen, B-Lymphozyten, retikuläre dendri ti sche Zell en,
Langerh ans-Zellen, Endothelzellen, Nervenzellen/ M ikroglia
• Schäd igu ng der CD4+-Lymphozyten du rch : - direkter zytopathogenen Effekt des HIV - Riesenzellbildu ng durch HIV - viru sspezifi sche Immun antwort (zytotoxische T-Lymphozyten, Anti kö rper-abhä ngige ze ll uläre Zytotoxizität, Kill erzell en)
- Autoi mmun mechanismen
- Apoptose
- Su pe rantigen-verm itte lte Störu ng der T-Zell-Untergrup pen
~
genera lisiertes Immun defizit
3
Virologie
95
3.3
Retroviren
Lr .. FO
Humanes Immundefizienzvirus (HIV) 111
Pathogenese 11
Klinik I
20/32
95 Humanes Immundefizienzvirus (HIV) 111 Patho • Fa ustregel: Zahl der HIV-RNA-M oleküle im Plasma ist um gekeh rt proportion al zur Za hl der CD4+-Zell en ~ An gaben zur Prog ressivität über Zahl der HIV-RNA-M oleküle lange Latenzph ase wah rscheinlich) möglich (:5 10 3 Kopi en/ mi • Beurteilung des Grades des Immundefizits nach absolutem CD4+-Wert: unter 200h tl kritisch (~ Auftreten opportunistischer Erkran kun gen d urch Infek tion mit norma lerweise apathogenen Keimen)
Kli
9 Woc hen
lahre
Abb.3 .10: Klinisch er Verlauf HIV-lnfektion / AIDS
11
3
Virologie
3.3
Retroviren
96 LL "
FO
Humanes Immundefizienzvirus (HIV) IV
Klinik 11
AIDS-definierende Erkrankungen
21/32
96 Humanes Immundefizienzvirus (HIV) IV Fieber, Gew ichtsreduktion, Schwächezustä nde und opportunis tische Infekti on en Infektionen/ Erkrank ungen, die häufig im Rahmen einer HIV-In fektion auftreten (AIDS definierende Erkrankungen = fett) • Pilze - Pneumocystis carinii Pneumonie (tritt bei 70 % aller HIV-Positiven auf) - Candida albicans --4 Soor - Cryptococcus neoformans --4 Pneumonie, Enzephalitis - Asperg illus --4 Pneumonie • Bakteri en - M . tuberculosis --4 Tbc - atypische Mykobakteri en (keine Knötchenbildung, resistent gegen Tu berkulostatika) Mykobakteriose
- Nocardien --4 chron. Lungeninfektionen, Hirnabszess
- Pseudomo nas aeruginosa --4 nosokom iale Pneu mon ie, Sepsis
• Viren - CMV --4 Enzephalitis - HSV - VZV • Sporozoen - Kryptosporidien --4 Diarrhoe - Toxoplasma gondii --4 Enzephalitis nicht infekt iös: Kaposi -Sarkom
--4
3
Virologie
97
3.3
Retroviren
LL -.. FO
Humanes Immundefizienzvirus (HIV) V
Klinik 111
Stadien
22/32
97 Humanes Immundefizienzvirus (HIV) V Stadien (1) aku te HIV-Infektion, bis 12. Woche maximal infektiös • starke Virusreplikation, dann Titerabfa ll d urch unspezifische Immunantwort _ 99, 9% der Viren werden abgetötet • bei 30 % Mononukleose-ähnliche Symptome • bei den meisten grippeähnliche Symptome (2) Latenzphase: keine Symptome, evtl. erhöhte Infektanfälligkeit (3) AIDS • nach 3 bis 15 Jahren, je nach Restviruslast - Ziel : Red uktion der Viruslast im ersten Stadium • Immundefizit durch ständ igen Angriff des HI-Virus
- opportunistische Erkrankungen
- Tumoren : Hodgkin Lymphom, NHL, Kaposi -Sarkom
- Destruktion des Nervensystems
3
Virologie
3.3 Retroviren
98 LL "
FO
Humanes Immundefizienzvirus (HIV) VI Diagnostik
Tests
Diag nostisches Fenster
Postexpositionsprophylaxe
23/3 2
98 Humanes Immundefi zienzvirus (HIV) VI D
Tests • An tikörpersuche - ELi SA - Im munfluoreszenz-Test • Verlaufskontrolle oder Bestätig ungstest nach einem erstmalig positiven Testerg ebnis - Immunoblot: erlaubt Aussagen darüber, gegen welche viralen Protei ne Ak auftrete n - p24 -Antigen-Test: Suche nach p24 -Ag m ittels ELi SA • Sonderfälle, z. B. perinatale Infektion - Virusisolierung d urch Vermehru ng des Erregers - PCR
Diagnostische Lücken • HIV-1/-2-ELlSA: 22 Tage • DNA-PCR : 16 Tage • p24 -Antige n-Test: 16 Tage • RNA-PCR: 11 Tage
Postexpositionsprophylaxe AlT, Lam ivudin, Idi navi r: als Kombinationstherapie sofort nach Exposition für die Dauer von 4 Wochen, bei verzögerter Gabe si nkt positive Prognose
3
Virologie
3.4 Togaviren
99
CL. "
F8
Rubellavirus (Rötelnvirus) I Infektionsweg Klinik Komplikationen Röteln-Embryopathie, -Fetopathie
24/32
99 Rubellavirus (Rötelnvirus) I Int
aerogen, kongenital : bei Durchtritt durch Geburtskanal (am häufi gsten), vagi nal aszendierend (seltener), hämatogen-diaplazentar (sel ten)
Kli
• 5 - 6 Tage nach Infekt io n: Konjunktivitis, Kopfschmerzen, zervikale Lymphknotenschwellung • 14 Tage nach Infektion : Fieber, Exanthem: klein e, nichtkonflui erende ro te Fl ecken, beginnend hinter den Ohren und nach ka udal ziehend • Genesung nach wen igen Tagen
Ko [ : Erstinfektion der Mutter mit dem Rötelnvirus in der Schwangersch aft (sero nega tive Mutter) ~ Embryopathie (Infektion bis zur 12. SSW). Nach der 12. SSW bekommen Mutter und Ungeborenes Röteln, es treten aber kei ne Fruchtschäden (Fetopathien) auf.
Röteln -Embryopathie: irreversible Em bryopathien: • Gregg-Trias: Katarakt, Innenohrschwerhörigkei t, Herzfehler (Fetopathie) reversible Embryopath ien : • Thrombozytopenie, Hepato-/Splenomega lie, Gebu rtsgewicht Mitosehemm ung)
$
2000 9 (Virus führt zu
3
Virologie
100
3.4 Togaviren F8
Rubellavirus (Rötelnvirus) 11 Diagnostik Impfung Prophylaxe
25/32
100 Rubellavirus (Rötelnvirus) 11 D
• Nachweis: Hämagg lutinationsh emmtest, Komplementbindungsreaktion • Titer nach Impfung : 1 : 64 ; Ti ter du rch natü rlich erworbenen Immun schutz (n ach Infektio n) 1 : 128
Impf Lebendimpfstoff (zusammen mit Masern und M umps): 11. - 14. Lebensmonat, Wh. im 2. LJ, 3. Impfung bei Mädchen zu Beg inn der Pubertät Px
Frauen mit Kinderwunsch müssen Immunschu tz haben Schwangerschaft ke in Titer oder Titer nicht ausreichend
«
1 : 32) ~
• schwangere Frauen: Röteln-Im munglobulin-Gabe • nich t schwangere Fra uen : akti ve Schu tzimpfung
Titerkontroll e vor Begin n der
3
Virologie
3.5
Reoviren
101 Lr . . F5
Rotavirus Infektionsweg Inkubationszeit Klinik Diagnostik
26/ 32
101 Rotavirus • bestehen aus doppelsträngiger, segmen ti erter RNA und eine m Ka psid • häufigster Erreger akuter Gastroenteritiden (v.a. Dünndarm) • ei ne der häufig sten Todesursachen bei Kindern in Entwickl un gsländern
I nf
Schmierinfektion
Ink
meh rere Tage, Erkrankungsgipfel in den Win term onaten
Kli
• Übelkeit, Erbrechen, wässrige Durchfälle • auch symptomloser Verl auf möglich • v.a. Kinder betroffen (6 Monate bis 2 Jahre)
D
Bestimmung von Virusa ntigen im Stuhl, elektronenm ikroskopische Untersuchu ng des Stuhls
3
Virologie
3.6
Orthomyxoviren
102 F10
Influenza-Virus A, B I Definition Antigenshift Antigendrift Epidemiologie Infektionsweg Inkubationszeit
27/ 32
102 Influenza-Virus A, B I • Minus-Strang-RNA, Genom besteht aus 8 Segmenten • Lipidhülle: enthä lt Hämagglutinin und Neuraminidase (auf unterschiedlichen Genomabschnitten kodiert) • Austausch bei Infektion durch verschiedene Virustypen im gleichen Wirt möglich (= Reassortiment) • hohe Variabilität
Def Antigenshift : Fol ge des Reassortim ents, Rekomb ination der Genomabschn itte: Au stausch von homologen RNA-Segmen ten zwischen ve rsch iedenen Influenza-Stämmen, die gleichen Wirt befallen haben ~ hohe Variabilität der Oberflächenantigene (Typ A) ~ "s panische Grippe" von 1918/19 m it ca . 30 M io. Toten Antigendrift: Punktmutatio nen ~ kont in uierliche Änd erun g des Antigenm usters d urch Veränderung des Hämagglutinins und der Neuroamini dase ~ Selektionsvorteil (Typ A und B)
Epi • besonders Dezember bis Januar • Meldepfl icht be i direktem Nachweis von Influenzaviren
Inf Tröpfc heninfektion Ink 1- 3 Tage
3
Virologie
3.6
Orthomyxoviren
103 L..:: F10
Influenza-Virus A, B 11 Therapie Prophylaxe DD Grippe grippaler Infekt
28/ 32
103 Inf luenza-Virus A, B 11 Th
in nerhalb der ersten 48 Stunden: Neuram inidase-Hemmstoff: Za namivir, Am antad in; hemmt das Uncoating -+ Therapie und Prophylaxe
Px
• Schutzim pfu ng mi t Totimpfstoff im Spätherbst • Impfung empfohlen für Herz- und Lu ngenkranke, COP D, Patienten mit viel Menschenkontakt, bei Pandemi e-Wa rnun g: alle • Sc hutz besteht fü r ei n Jahr (Neuraminidase und Hämagglutinin sind für die Ausbild ung der Im mu nität verantwortlich)
DD Grippe - grippaler Infekt
Erreger
Infuenza A oder B
Rhino-, Corona -, Adenoviren, RSV (Sauglinge). Picornavoren
Verlauf
abrupter Krankheitsbeginn
311mahlicher Krankheitsbeginn
Klinik
Fieber > 39,5 · C, zu Beginn starke Muskel schmerzen (Rhabdomyolyse)
Fieber < 38,5 · C, Husten, Schnupfen, Heiser keit, Gliederschmerzen, Nackensteifigkeit
Komplik3tionen
pulmonale bakterielle Superinfektion mit Strept. pneumoniae, Haemophilus influenz3e, Staph. aureus ~ h3morrhagische Pneumonie
keine
letalitat
20.000 - 40.000/ jahr in D (durch Superinfek ti on oder kardi31e Belastung)
kaum letale Verl3ufe
3
Virologie
3.7
Picornaviren
104 LL "
FO
Poliovirus Infektionsweg Klinik Diagnostik Impfung
29/32
104 Poliovirus En terovirus der Picorn agruppe • 3 verschiede ne Serotypen ~ sichere Imm unität nur, w en n An tikörper gegen alle 3 Serotype n vorhanden sind Erkra nkun g an • konseq uente Durchimpfu ng der mitteleuropäischen Bevöl kerung Poliomyelitis relativ selten
Inf
fäkal-oral, Tröpfchen infektion
Kli
• befäll t nur den Menschen • zu 90 % inapparent oder grippale Sympto me wie Fi eber, Gli eder- und Ko pfschmerzen • nach fieberfreiem Interva ll und Vermehrung der Erreger in der Rachen- und Dünndarmschleim haut erneuter Tem peraturanstieg mit zentralnervöser Beteiligung (aseptisch e Meningitis) mög lich • viraler Befa ll motorischer End neurone der Rückenmarksvorderhörne r ~ sch laffe Extremi täten lähmunge n • Störungen im Bereich des Atem zentrum s können letal verlaufe n
D A nzüchtung des Virus aus dem Stuhl
Impf. Schluckimpfung nach Sabin (Lebendim pfstoff), Im pfung w ährend der Schwangerscha ft möglich • Impfu ng nach Sa lk (Totimpfstoff) : nur kurzfristiger Sch utz
3
3.8 Paramyxoviren
..
105
Virologie Lf
F5
Mumpsvirus Infektionsweg Inkubationszeit Klinik Therapie Impfung Masernvirus I Infektionsweg Inkubationszeit Pathogenese
30/ 32
105 Mumpsvirus Int
Tröpfcheninfektion, Kontagiosität: 4 Tage vor und 7 Tage nach Au ftreten der Symptome
Ink
18 Tage
Kli
Parotitis, Pankreatitis, Meningoenzephalitis, Orchitis bei 25 % der postpubertär erkrankten Männer (l : Hodenatrophie), Entzündung der Ovarien, Mastitis
Th
keine kausale Therapie
Impf
Impfung zur Abwendung der schwereren Verlaufsformen ab dem 15. lM: lebendimpfstoff MMR (Kom bin ations impfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln)
Masernvirus I Int
aerogen durch Tröpfcheninfektion, hoch kontagiös, Infektiosität ab ca . 9. Tag post infectionem - also noch während der Inkubationszeit
Ink
10-14 Tage
Patho Mensch ist einziger Wirt • ausgeprägte Iymphotrope Eigenschaften: nach Besiedl ung der lymphknoten erfolgt dort Replikationsphase ~ vorübergehende l ymphopeni e => Insuffizienz des Immun systems => hämatogene Streuung des Vi rus mit Infektion der typischen Zielorgane des Virus: Haut und obere Atemwege
3
Virologie
3.8 Paramyxoviren
106 LT . . F5
Masernvirus 11 Klinik
Komplikationen
Diagnostik
Impfung
Respiratory-syncytial -Virus (RSV) Infektionsweg Klinik
31/32
106 Masernvirus 11 Kli
Fast 100 % aller Infektionen verla ufen kli nisch appa rent • katarrha li sche Symptomatik: Entzü nd ung der oberen Atem w ege, Konju nktivitis, Koplik Flecken in der Mundschleimhaut (2 mm groß) • Exanthem als Folge der vi russpezifischen ze ll ulären Im mu nantwort, hinter den Ohren beginnend, initial kleinflec kig, späte r kon fl uierend • Fieber
Ko
• Masernenzephalitis - akute postinfektiöse Form: Autoimmunreaktion gegen Neuralgew ebe (2 5 % leta ler Verlauf)
- akute progressive Form --+ Tod
• subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE): vo r allem bei Kin dern und Jugendlichen, verminderte intell ektuelle Fäh igkeiten und Wesensveränderung --+ Tod
o
Ak-Nachweis (EUSA, KBR)
Impf Lebendimpfstoff M MR (Kombi nationsi mpfstoff gegen Masern, Mumps und Rö teln)
Respiratory-syncytial -Virus (RSV) Inf
• befä ll t in Wintermonaten epide mieartig Sä uglinge und Kleinkinder hohe Gefa hr nosokomialer Infektionen • hohe Kontagiosität
Kli
Atemwegsinfekte (häufig Bronch iolitis)
3
Virologie
3.9 Flaviviren
107 =C . . F2
FSME-Virus Epidemiologie Infektionsweg Inkubationszeit Klinik Diagnostik Therapie Impfung
32/3 2
107 FSME-Virus positiver RNA-M onostrang
Epi
Ri si ko geb iete: Süddeutsch land, Rheinland, Donau, Südosteuropa, Osteuropa, Baltische Staaten 0,1 % der Zecken in Endemiegebieten mit FSM E-Virus infiziert
Inf
Zoonose: Speichel der Zecke ist infekt iös
Ink
ca. 1 Woche
Kli
meist subklinischer Verl au f, bei sym ptomatischem Verlauf zwei Phase n: (1 ) All gemeinsymptome für ca . 1 Woche (2) nach Besc hwerd e-freiem In terva ll hohes Fieber mi t ZNS -Befall • bei Kindern meist Mening itis mit fo lgenloser Aushei lung • bei Erwach senen meist M eningoenzephalitis mit Som nol enz, Psychosen, Ko ma über die Dauer von 1 - 2 Woche n, Au ftreten von Lähmungen der oberen Extremitäten nach Fi eberrückgang möglich nach du rch gem achter Infekti on: Immunität gegen FS M E Leta lität 1 %
D
Hämagg lu ti natio nshemm tes t, KBR, IgG - und IgM -ELI SA
Th
kausale Therapi e nicht vorhand en
Impf Totim pfstoff
4 4.1
Parasitologie Protozoonosen (Flagellaten)
108 L F22
Trichomonas vaginalis Infektionsweg Klinik Diagnostik Therapie
Giardia lamblia (Giardia intestinalis) Infektionsweg Klinik Diagnostik
1/1 7
108 Trichomonas vaginalis Vorkommen in Schlei mhäute n un d Drüsen des männlichen und weiblichen Urogenital trakts infizierter Personen
Int
sexuell, ungenügend gech lortes Thermalbadewasser
Kli
Kli nik häufiger be i Fra uen • Frauen: nicht-gonorrhoe ische Urethritis, Kolpiti s • Männer: Urethritis, Prostatitis • ch ronische Infektion - Präkanzerose
D
Abstrich, sofortige Untersuchun g (nach lä ngerem Tra nsport ste rben die Erreger ab)
Th
Metronidazol, auch bei leichter Symptomatik
Giardia lamblia (= Giardia intestinalis = lamblia intestinalis) • fakultativ pathogen • 2 Stadien: Trophozoit (vegetative Form) oder Zyste (Persistenz-Form)
Int
Mit Zysten kontaminierte Nahrung, oro-analer Geschlechtsverkehr, Sch m ieri nfektion
Kli
Durchfa ll und Steatorrhoe (Fettstu hl), Schm erzen im rech ten Obe rbauch, Übelkeit
Th
Metronidazol
4
Parasitologie
4.1
Protozoonosen (Flagellaten)
.... 109
'-
F22
Trypanosoma brucei I Infektionsweg Inkubationszeit Pathogenese Erregerreservoir Erregerkreislauf
Klinik
Stadien
2/17
109 Trypanosoma brucei I • Vertreter : T. b. gam biense, T. b. rhod iense • rundli ch-spi ndelförm ige Gewebsparasiten
Int
Übertragu ng durch Stich der tagaktiven Tsetse-Fliege (bevorzugte Umgebu ng: Schatten)
Ink
1 - 2 Wochen
Patho
Erregerreservoir: T. bru cei gambiense: infizierte r Mensch; T. brucei rho dien se : Haus und Wi ldtiere Erregerkreislauf: Erreger wi rd von Tsetse-Fliege bei m Stich aufgen ommen ~ in der Fliege Entwicklung zu r metazyklischen Form ~ w ird bei m nächsten Stich auf M enschen übertra gen
Kli
Erreger der Schlafkrankheit Persistenz im Blut durch das Vorkommen von Gensequenzen; diese kod ieren für Veränderba rkeit der antigenen Eigenschaften der Oberfläche der Trypanosomen ~ Eli mination des Erregers durch spezifische Im m unantwort ka um möglich
Stadien (1) Trypa nosomenschanker an Einstichstelle m it Ödementwicklung, Fieber und Lymphadenitis (2) lymphogene und hämatogene Streuung der Erreger ~ Befall des ZN S (3) M en ingoenzephalitis (gesteigertes Schlafbedürfnis), Kom a, Tod
4
Parasitologie
4.1
Protozoonosen (Flagellaten)
110 L~_,_
F22
Trypanosoma brucei 11 Diagnostik Therapie
Trypanosoma cruzi Infektionsweg Inkubationszeit Klinik Diagnostik Therapie
3/1 7
110 Trypanosoma brucei 11 Morphologie: rundlich, unbegeißelt D
Erregern achw eis-Lokalisation: 1. Stadium: Einstichslelle, 2. Stadium : Blut, 3. Stadium : Liquor
Th
Surami n oder Pentam in in Stadi um 1 und 2, Arsenverbindungen in Stadi um 3
Trypanosoma cruzi • Vo rkommen : USA, Ch il e, Argentinien • Erregerreservoir: Haus- und Wildtiere
Inf
Wanzen nehmen Erreger mit Blutmahlzeit auf -;. Au sscheidung über Kot -;. Infektion des Menschen durch Kontakt mit Wanzen-Kot, Erreg er dringt über Hautdefekt ein
Ink
3 Wochen
Kli
Chagas-Krankheit akut: lokale Rötung an Eintrittsstelle (= Chagom) -;. hämatogene StreLlung -;. gelang t Erreger in Muskelzellen, RES, Neurogl ia -;. Ve rm ehrun g ~ Fi ebe r, Lymphaden iti s, Urtikaria chronisch: Symptomatik w ird durch die befall enen Organe bestimmt: Vergrößerung vo n Herz, Kolon und Ösophagus
D
• akut: mikroskopischer Nachweis (Blutausstrich), ch ronisch: Serolog ie • Xenodiagnostik: nicht infizierten Wanzen wird Patienten blut verabreicht -;. we nn dieses infekt iös war, ist nach 3 Wochen infektiöse r Wan zen- Kot nachweisbar
Th Nifurtimox ode r Benznidazol
4
Parasitologie
4.1
Protozoonosen (Flagellaten)
111
r .... F22
Leishmania donovani, L. tropica, L.major Infektionsweg Klinik Diagnostik Therapie
4/17
111 Leishmania donovani, L. tropica, L. major Int Übertragung über Sand mücken; Vermehrung in phagozytierenden Zellen des menschlichen Körpers Kli
leishmania donovani: • Erreger der viszeralen Leishmaniose Kala-Azar, Vorkom men: w eltweit in tropisch en Regionen (mehrere Untergattungen); in Europa Vorkommen im M ittelmeergebiet • Erregerreservoir: Hunde (hoher Durchseuchungsgrad z. B. in Italien) • Befall von M ilz, Leber, Knochenmark, Lymphknoten ~ Leukopenie, An äm ie, Kachex ie -> füh rt unbehandelt v.a. bei abwehrgeschwächten Patienten zum Tod leishmania tropica, leishmania major: • Erreger der kutanen leishmaniose, Vorkommen : N ordafrika, Vorderer Orient • Vermehrung der Erreger am Infektionsort • Knotenbild ung (sog. Orien t-, Aleppo- oder Bagdadbeule) und Ulzerationen, heilen meist unter Narbenbildung ab
D
Ak-Nachweis oder direkter Nachweis des Erregers durch : KM -Ausstri ch, Milzpunktat bei V. a. vi szerale Leishma niose, Punktat aus Randzone des Hautdefekts bei V.a. kutane Leish maniose
Th
Antimon-Präparate
4
Parasitologie
4.1
Protozoonosen (Rhizopoden)
112 F22
Entamoeba histolytica Infektionsweg Inkubationszeit Klinik Diagnostik Therapie
5/17
112 Entamoeba histolytica • Erreger der Amöbenruhr • liegt in Magnaform und in Form von Zysten vor
Int
oral durch Zyste n; Infektion auch durch Analverkehr möglich
Ink
mehrere Tage bis 12 Monate; im Durchschnitt 3 bis 4 Monate
Kli
• Entwicklu ng der Zysten zu Amöben im Darm, diese können wiede rum Zysten bi lden • Magnaform dringt m it Hilfe von Kollagenase ins Darmgewebe ein und löst es auf ~ Nekrosenbildung ~ Schmerzen, bei Ansch luss an Blutgefäße (Besiedelung ande rer Organe auf diesem Weg mög lich) Bl utauflagerun gen im Stuhl (intestin al -invasive Form) • intestinal-nichtinvasive Form: mi lderer Verlauf, Diag nosesteIlung oft nur zufä llig bei Stuh luntersuchungen • Befa ll extrai ntestinaler Orga ne ~ Leberabszess, Peritonitis, häufig töd licher Verl auf
D
mikroskopischer Direktnachweis der Magnaform im Stu hl (Untersuchung sofort nach Absetze n des Stuhls!) oder der Zys ten; Serologie bei extrain testinale m Befall
Th
Metronidazol
4
Parasitologie
4.1
Protozoonosen (Sporozoen)
113 F22
Toxoplasma gondii I Pathogenese Klinik I
6/17
11 3
Toxoplasma gondii I Patho • geschlechtl iche Entwicklung zu unreifen Oozysten im Darmepithel der infi zierten Katze (Hauptwirt) - Aussch eidung über Kot: Entwicklung infektiöser Eigenschaften innerhalb vo n 3 Tagen, Überl ebenszeit 2 Jah re • Aufnahme des Erregers über Salat, rohes oder nich t genügend erhitztes Flei sch infizierter Tiere, Schmierinfektion (Katzenkot) • Entwickl ung von Oozysten über Sporozysten zu Sporozoiten - vom Darm au sgehend Infektion des retikuloendotheli alen Systems - im RES ungeschlechtliche Vermehru ng des Erregers - Verbreitung über Blut, Lymphe und Liq uor, Infektion w eite rer Körperzellen als Tachyzoi ten; Vermehru ngszyklus beginnt w ieder von neuem ~ Ze ll schäden an ZNS, Herz, Skelettm uskel, Le ber, Plazenta • Red uktion des Erregers über das Imm unsystem, keine Elimination • Persistenz des Erregers in Körperzellen und Gewebezysten; Infekt iosität besteht über mehrere Jahre, ohne den immunkompetenten Wirt zu schädigen
Kli
Infektion mit Toxoplasma gond ii ist häufi g, Toxoplasmose ist selten • postnatale Toxoplasmose: Infektio n verl äuft meist subklini sch: Lymphkn otenschwellu ng, Fieber, Gliederschmerzen; bei abwehrgeschwächten Patiente n: schwere Verl aufsform mi t Splenomegal ie, Enzephaliti s, Hepatitis, Pneumon ie • reaktive Toxoplasmose: bei bereits infizierten Patienten, die Im munsuppression erleiden; Myokarditis, Pneumonie, Enzephal itis • konnata le Toxoplasmose : nur bei einer Erstinfektion der M utter wä hrend der Schwangerschaft können Toxoplasmen die Plazentaschranke d urchdringen, in 40 % der Fälle Infektionen des Fetus
4
Parasitologie
4.1
Protozoonosen (Sporozoen)
114 F22
Toxopla sma gondii 11 Klinik 11 Diagnostik
Therapie
Cryptosporidium parvum Klinik Diagnostik
Therapie
7/1 7
114 Toxoplasma gondii 11 Kli
Verlauf konnatale Infektion: 1. Trimenon --+ Abort; 2., 3. Trimenon -+ Abort (10 %) oder Frü hgeburt (90%), je nach Schwere der Infektion 60% der infizierten Frühgeborenen: Myokarditis, Hepatitis, Nephritis, Pneumonie, hämorrhagische Gastroenteritis Organman ifestation : Enzephalitis bei 30 % der infizierten Neugeborenen; typischer Verla uf: klassische Trias m it Hydrozephalus, zerebral e Verkalku ng, Chorioretin itis; atyp isc her Ve rl auf: Großhirnschwund, geistige Re tardieru ng, Epilepsi e, Icterus prolongatus Primärinfektion der M Lltte r kurz vor Geb urtsterm in --+ Neuge bo renes gesund, erst im Verlauf Entwicklung des klinische n Vollbildes
o
Serologie: Sabi n-Feldman-Test, KBR, ELl SA; Histologie (Bi opsiematerial)
Th
Pyri metha mi n + Sulfonamid; alternativ: Spiramycin
Cryptosporidium parvum Zoonose; Vorkomm en bei vielen Säugern, Vögeln, Fi schen
Kli
• imm unkompetente Patienten: subkli nischer Verla uf oder leic hte Diarrhoe • abwehrgeschwäch te Patienten : schwere Dia rrhoe, bis zu 10 I Fl üss igkeitsve rlu st/ d
o
mikroskopischer Nachweis von Oozysten im Stuhl
Th
Elektrolyt- und Flüss igkeitsa usgleic h, ke ine ka usale Th erapie
4
Parasitologie
4.1
Protozoonosen (Sporozoen)
.... 115 F22
Pneumocystis carinii Klinik Diagnostik Therapie
Plasmodien I Malariaerreger
8/1 7
115 Pneumocystis carinii natürlich er Standort saprophytär in der Lu nge von M ensc h und Tier
Kli
• unter Immunsuppression: explosionsartige Vermeh ru ng des Erregers, Ausbreitung in gesamter Lu nge -- Pneumocystis-Pneumon ie • in terstiti elle Pneumon ie bei Neugeborenen
D
mi kroskopischer Nachweis in Bronchiallavage (1FT, Silberfärbu ng, z. B. Grocott)
Th
Co-t ri moxazol, Pentamid in
Plasmodien I
P. ovale
Malaria tertiana
48 h
P. falciparum
M. tropica
kein regelmdßiger Fieberschubabstand
P. malariae
M . quartana
72 h
4 4.1
Parasitologie Protozoonosen (Sporozoen)
....
116 F22
Plasmodien 11 Inkubationszeit Pathogenese
9/ J7
116 Plasmodien 11 Ink abhängig von pharmakologischer Prophylaxe, 7 -1 4 Tage; bei PI. malariae ca. 30 Tage Patho Erregerkreislauf (1) Mensch ist Nebenwirt und Ort der asexuellen Vermehrung • exoerythrozytärer (hepatischer) Entwicklungszyklus: Stich der An ophelesmücke ~ Sporozoiten gelangen über Blutbah n in Leberparen chym -> dort Entwicklu ng zu Schizonten, dan n zu Merozoite n • erythrozytärer Entwicklungszyklus: Ein dringen der Merozoiten in Eryth rozyten ~ Trophozoiten ~ über Entwickl ungszwischenstufe der Schizonten entstehen aus Trophozo iten w ieder Merozo i ten~ Ze rfall der Erythrozyten ~ Fieberschub • nach mehreren erythrozytären Zykle n entstehen M ikrogametozyten (Vorläufer der Mikrogameten = mä nnliche Fortpflanzungsform) und M akroga meten (= weibliche Fortpflanzungsform), Wiederholung des erythrozytä ren Zyklu s (Dauer artenabh ängig) (2) Anophelesmücke ist Hauptwirt und Ort der sexuellen Verme hrung; Ano ph eles mücke infiziert sich, indem sie einen an Malaria erkran kten Menschen sticht: Aufnahme von männ lichen Mikrogametozyten und weiblichen Makrogameten ~ Entwickl ung zu männlichem Mikrogameten ~ Befruch tung von weiblichen Makrogameten ~ Versc hmelzung und Entsteh un g der Zygote We iterentwicklu ng zur Oozyste (enthält Spo rozoiten) ~ Sporozo iten gelangen bei Stich über Speichel der M ücke in Menschen Kreisla uf fin det nur be i T _ 16 oe statt ~ Malaria tri tt nu r in warmen Ländern auf
4
Parasitologie
4.1
Protozoonosen (Sporozoen)
117 F22
Plasmodien 111 Klinik M . tropica
Diagnostik
Prophylaxe
Therapie
10/1 7
117 Plasmodien 111 Kli
zu nächst unspezifische grippale Symptome, unregelmäßiges Fieber; typischer Fi ebersch ubrhythmus erst nach eine r Woche Einsetzen des Fieberschubes mit Schüttelfrost, danach hohes Fieber (Ende nach ca. 6 h) bei Misch infektionen häufig kein typischer Fi eberrhythmus bei M. trop ica keine Fi eberschübe, überwiegend kontinui erliches Fi ebe r ~ [
Fehldiagnose ~ tödlicher Ausgang
Sonderfall: klinisches Bild der M . tropica: Aggregation der Erythrozyten (bi s zu 30 % befallen) ===> • Mikrozirku lationsstö rung ~ zerebrale und kardiovaskuläre Ausfäll e • Hepatos plenomegalie durch defekte Erythrozyten ===> int ravasal e Hämolyse Hämog lobi nu rie (===> " Schwarzwasserfieber") ~ N ieren versagen Tod
D
Erregernachweis in einem vor dem Fiebersc hub entnommenen "di cken Tropfen " (auf Objektträger getrockneter Blutstropfen) oder im Blutausstrich (Erythrozyt en in ihrer charakteristischen Form)
Pro
Expositionsprophylaxe m it Ch loroqu in, wg . Resistenzen allerdin gs kei n 1OO %iger Schutz
Th
akut: Chloroqu in (Mefloquin, Chinin, Tetrazykline, Pyrime tham in); Rezidive: Pri maq uin
4
Parasitologie
4.2
Helminthosen (Trematoden)
118
r..: .... Fll
Schistosoma haematobium, Sch. mansoni Pathogenese Erregerkreislauf
Klinik
Diagnostik
Therapie
11/1 7
118 Schistosoma haematobium, Sch . mansoni Patho Erregerkreislauf: Mensch (Hauptwirt) scheidet Eier aus -? im Süßwasser schlüpfen darau s M irazid ien -? Vermeh run g und Entwicklung zu Sporozysten in Wasserschnecken (Zwische n wirt) -? Entwick lung zahlreicher Zerkarien, Ausscheid ung ins Wasser -? über Wasser Kontakt zum Menschen -? Zerkarien bohren sich durch intakte Hau t des Menschen -? Entwickl ung zu Sch istosom ulum -? gelangen über Blutkreisla uf letztendlich zu Blase, Darm (dort Ab legen vo n Eiern) -? Ausscheidung der Eier über Blase oder Darm
Kli
• Penetra tions phase : Eindringen der Zerka ri en -? Ze rka rien-Derm atitis (flohstichähnlich) • akute Phase (Katayama-Synd rom) : nach 3 bis 5 Wochen Urtikaria am ganzen Körper mit Fieber, Diarrhoe, Ödemen, Hepatitis, Bronch itis • chroni sche Phase (frühestens 30 bis 90 Tage post infectionem, Verlauf über viele Jahre): Streuung der Ei er mi t granu lomatösen Verä nderungen, bin degewebiger Umbau der betroffenen Organe (Blase, Darm, Milz, Nieren, Lu nge, ZN S, Haut, Leber) untersch iedl iche Symptome - S. haematobium: Blasenbi lharziose - S. manson i: Darmbilharziose
o
mikroskopischer Erregern achweis (Stuhl, Urin, Sputum, Biopsat); serologischer N achweis d urch ELlSA; Mirazidien- Schlüpfversuch: Sediment ein er au sgewaschenen Stu hl- oder Uri nprobe wird m it Leitungswasser in Verb indung gebracht -? nach kurze r Zeit Nachweis von schl üpfenden Mirazidien m it der Lupe
Th
Praziqu antel
4
Parasitologie
4.2
Helminthosen (Cestoden)
....
119 Fll
Echinococcus granulosus (Hundebandwurm) Pathogenese Klinik Diagnostik Therapie
Echinococcus multilocularis (Fuchsbandwurm) Pathogenese
Klinik
Diagnostik
Therapie
12/17
119 Echinococcus granulosus (Hundebandwurm, "zystische Echinokokken ") Patho Eier im Kot des Hundes (Endwirt)
N utztiere w ie Schweine, Rinder, Pferde (Zw ischenwirte) fressen ko ntam ini ertes Gras ~ M ensch isst in fiziertes Fleisch
Kli
• scharf begren zte Zysten gefüllt mit Erregerl arven in Leber, Lunge, ZN S; c : keine Punktion wegen Ruptu rgefahr ~ ana phylakt ischer Schock, Erregerstreuu ng • Sym ptomatik abhäng ig von Lokalisation der Zyste: unspezifische All gemei nsymptome, Oberbauchbeschwerden, chronisch e Infektion, erh öhter Hirndruck
D
bi ldgebende Verfahren, EUSA
Th
operativ, Albendazol, M ebendazol
Echinococcus multiloculari s (Fuchsbandwurm, "alveoläre Echinokokken ") Patho Vermeh rung in Fuchs, Hund oder Ka tze = Endwirte Zwischenwi rte: Nagetiere, die mit Eiern infiziertem Kot oral aufnehmen Mensch ist nur Zufallswirt, Infektion durch Verzehr von Waldfrüchten, di e mi t in fektiösem Fuchs-, Hunde- oder Katzenkot kontaminiert sind
Kli
infil tratives Wach stum, meist Leber betroffe n, In fe kti on wird meist sehr spät erkannt
D
bildgebende Verfa hren, EUSA
Th
Operatio n wegen infiltrativen Wachstu ms schwi erig; Mebendazol, Alben dazol
4
Parasitologie
4.2
Helminthosen (Cestoden)
120 Fll
Taenia solium (Schweinebandwurm) Infektionsweg Pathogenese Klinik Diagnostik Therapie Prophylaxe
13/1 7
120 Taenia solium (Schweinebandwurm) Int
durch finn enha ltiges Schweinefleisch
Patho (1) orale Aufnah me der Eier durch Schwein (= Zwischenwirt) --- Einnisten der Larve in Muskulatur und Bild ung von Finnen ~ Aufna hme von finnenhaltig em Fleisch durch den Menschen (= Endwi rt) ~ Bandwurmbefall (2) Mensch ist zugleich Zwischenwirt und Endwirt: durch Transfer der Eier vom Anus über die Hände zum Mund (Sel bstinfektion) oder durch oral e Aufnahme der Eier über d ie Nahrung ~ Zystizerkose
Kli
Bandwurm träge r: Verla uf oft asymptomatisch oder nur milde Symptome: abdomin ell e Beschwerden, Gewichtsverlu st, Pruritus ani Zyst izerkose : Befal l von Auge un d Gehi rn (Meningitis) oder anderer Organe möglich ~ dementsprechende Symptomatik
D
mikroskopischer Nachweis von Wurmeiern im Stuhl
Th Px
Praziqua ntel, Albendazol Fleisch entweder kochen oder über 24 Stunden bei - 20 oe frieren
4
Parasitologie
4.2
Helminthosen (Cestoden)
..
121 Fll
Taenia saginata (Rinderbandwurm) Infektionsweg Pathogenese Klinik Diagnostik Therapie
Diphyllobothrium latum (Fischbandwurm) Pathogenese Klinik Diagnostik Therapie
14/1 7
121 Taenia saginata (Rinderbandwurm) Inf
rohes, finnen haltiges Fleisch
Patho orale Aufnahme der Eier durch Rind (Zwischenwirt) ~ Ein nisten der Larven in M uskul atur, die Fi nnen (erbsengroße Blase m it eingestülpter Kopfanlage) ausbi lden infiziertem Fleisch durch den Menschen ~ Anheften der Finnen an Dünndarmschleimhaut des Menschen ~ Wachstum
Ver zehr von
Kli
meist asymptomatisch, häufig Zufa llsbefu nd durch Austreten von Prog lottiden (e inze ln e Glieder des Wurms) aus Anus
D
mikroskopischer Nachweis von Wu rm eiern oder Prog lottiden im Stuhl
Th
Praziquantel, Albendazol
Diphyllobothrium latum (Fischbandwurm) ~ Süßwasserfische (zweiter Zwischenwirt) ~ Infektion des Menschen über kontam inierte, ungenügend erhitzte Süßwasserfische; Länge des Fischbandwurms: über 10m
Patho Einnisten von Larven in Wasserkrebsen (erster Zwischenwi rt)
Kli
meist asymptomatisch, evtl. leichte gastrointestinale Beschwerden, selten makrozytäre Anämie aufgrund eines hohen Vitamin-B 12 -Bedarfs
D
mikroskopische r Nachweis der Wu rmeier oder Gruppen von Proglottiden im Stuhl
Th
Praziquantel
4
Parasitologie
4.2
Helminthosen (Nematoden)
122 Fll
Enterobius vermicularis (Madenwurm) Infektionsweg Pathogenese Klinik Diagnostik Prophylaxe
Ascaris lumbricoides (Spulwurm) Infektionsweg
15/1 7
122 Enterobius vermicularis (Madenwurm) Int
oral durch Eier; häufig auftretende Wurmi nfektion
Patho Infektionskreislauf: geschlechtsreife We ibch en (bi s ZLJ 1 cm lan g) w andern nach v.a . bei Ki ndern Kopulati on inn erhal b des Darms zum After ~ Ei abl age -4 Juckreiz Autoinfektion (Anus ~ Hände ~ M und); bei Erwach se nen eher Kontakti nfektion (Gegenstä nde des täglichen Lebens) oder ae rogene Übertrag ung (Ausschütteln von Eier über den M und wieder in den Darm, dort ern eute konta m inierter Bettwäsche) Bildung von Larven Heranreifen im Dickdarm zu adulten Würmern
Kli
Erreger der Oxyuriasis, Ju ckreiz und daraus resul tierend: Sch laflo sig keit, bei Kindern Gedeihstö run gen und Gewich tsa bnahme
D
m ikroskopischer Erregernachweis durch Tesa fi lmabkl atsch der Peria nalregio n
Th Px
Mebendazol, Pyrantel allgemeine Hygienemaßnahmen
Ascaris lumbricoides (Spulwurm) I bleistiftd ick, 20 - 40 cm lang, Vorko mmen weltweit
Int
klebrige, gegenüber Umwel teinflüsse n resistente Eie r haften an mit konta miniertem Wasser gegossenem Gem üse, w erden durch normal es Waschen nicht entfernt
4
Parasitologie
4.2
Helminthosen (Nematoden)
123 Fll
Ascaris lumbricoides (Spulwurm) 11 Pathogenese Klinik Diagnostik Therapie
Ancylostoma duodenale, Necator americanus (Hakenwurm) Pathogenese Klinik Diagnostik Therapie
16/1 7
123 Ascaris lumbricoides (Spulwurm) 11 Patho Entwicklungszyklus: Ausscheidung der Eier über Stuhl des Menschen -'> orale Au fnahme der an der Luft gereiften Eier -'> Sch lüpfen der Larven im jejunum -'> Pe netration der jeju nalwand -'> hämatogene Streuung in Leber un d Lunge -'> Wa nderu ng in Pharynx -'> über erne utes Sc hlucken wi eder in Dünndarm -'> Entwicklung zu m ad ul ten Wurm, der im Darm wieder Eier legt
Kli
Lungeninfiltrate, Husten, Dyspnoe, Ileus oder Ikterus durch Wurm konglom erate in Darm oder Gallenwegen, toxisch -allerg ische Reaktion bei Massenbefall
D
Wurmn achwe is im Stuhl, mikroskopischer Eiernachweis im Stuhl; Bluteosinophilie
Th
Pyrantel (als Einmaldosis meist ausreichend), Al bendazol, Mebendazol
Ancylostoma duodenale, Necator americanus (Hakenwurm) Patho 0,5-2 cm lange Fadenwürmer, Vorkommen: Tropen/ Subtropen; Entwicklungszyklus: Ausscheid ung der Eier über Kot -'> Entwickl ung zu Larven in warm -fe uchtem Erdboden --> Penetration der Haut durch Larven (z. B. beim Barfußgehen) -'> Ei nbruch in Gefäßsystem und Wandern zur Lu nge -'> über Pha rynx in Dün ndarm -'> Besiedelung
Kli
Rötung, juckreiz, Lu ngeninfiltrate, Ba uchschme rzen, Eisenmangelan ämie; bei Besiedelung des Phrynx: Brechreiz, Heiserkeit, Dyspnoe, Speichelfluss
D
m ikroskopischer Nachweis der Eier im Stuhl
Th
Alben dazol, Pyrantel oder Mebendazol
4
Parasitologie
4.2
Helminthosen (Nematoden)
.... 124
~
F11
Trichinella spiralis Infektionsweg Pathogenese Klinik Diagnostik Therapie
Filarien (Fadenwürmer) Infektionsweg Klinik Diagnostik Therapie 17/1 7
124 Trichinella spiralis Int
Übertragung erfolgt durch Verzehr von infiziertem, nicht ausreichend erhi tz tem Fleisch
Patho Entwicklungszyklus: Besiedlung des Dünndarms von Nu tztieren ~ Entwicklung zum geschlechtsreifen Wurm ~ Weibchen setzt Eier ab ~ Eindri ngen in das Gefäßsystem, hämatogene Streuung in quergestreifte Muskulatur, dort Einkapselun g der inzwischen entwickelten Larven ~ über Fleischverzehr erneute orale Aufnah me
Kli
Gastroenteritis, Streu ung des Erregers ~ (Gesichts-)Ödeme, M uskelschmerzen, Konju nktivitis, Fieber; schwere Verlaufsfo rm : Myokard itis, Pneumonie, Enz pha li tis, Tod
D
histologischer Nachweis der Larve n im Mu skel biopsat, Serologie
Th
Mebendazol, Albendazol
Filarien (Fadenwürmer) Erreg er : Loa Loa (Zentralafrika), Wuche reria bancrofti (Asien, Afri ka, Süd -, M itteI ameri ka), Onchocerca volvulus (Afrika, Süd-, M ittelameri ka)
Int
Übertrag ung über blutsaugende Arthropoden auf den Menschen
Kli
Elephantiasis; Onchocerca volvulus: Derm atitis, Blindheit; Loa Loa: Konjunktiviti s, Dermatitis
D
Kli nik, Nachweis der Mikrofilarien (Larvenform)
Th
Ivermectin
5
Mykologie
5.1
Grundlagen
..
125
FO
Allgemeine Charakteristika Definition
Saprophyten Dimorphe Pilze Medizinische Bedeutung von Pilzen
Einteilung DHS-System
1/ 7
125 Allgemeine Charakteristika • Eukaryonten, haben Zell kern, besitzen kei n Chl orophyll - keine Photosynth ese • heterotrophe Ern äh rung : Besiedelu ng von lebe ndem oder abgestorbenem organischem Su bstrat
Def Saprophyten: Lebewesen, die obligat oder fakultativ auf toter Substan z leben; faku ltative Saprophyten können parasitieren Dimorphe Pilze: können sowohl als Sprosspilz (::: Hefen) als auch als Faden pilz existieren; parasitäre Lebensweise als Hefen, saprophytäre Lebensweise als Fadenpilz (Phasenw echsel durch Temperatu r/ Nährstoffa ngebot beei nflusst: parasitäre Form bei 37 ° C, saprophy täre Hyphenphase bei 22 0 C)
Medizinische Bedeutung von Pilzen • Erreger von Mykosen • Auslöser von allergischen Reaktionen • Produzenten von Giftstoffen: Mykotoxine, z. B. Aflatoxine von Aspergillus fl avus kanzerogen, hepatotoxisch • Produzenten von Antibiotika, z. B. Pen icillin
Einteilung in DHS-System D ::: Derm atophyten, H = Hefen, auch Sprossp ilze genannt, S ::: Schimmel p ilze, dimorphe Pil ze
5
Mykologie
5.1
Grundlagen
126 L.....L . . FO
Unterscheidung Hefen / Sprosspilze und Hyphen-/ Fadenpilze Vermehrungsart (Pseudo-)Hyphenbildung Klinische Bedeutung Dimorphe Pilze
2/ 7
126 Unterscheidung Hefen/Sprosspilze und Hyphen-/ Fadenpilze
Beispiel
CandIda, Cryptococcus
Schimmelpilze: Aspergillus Dermatophyten: Trichophyton
Vermehrungsart
Sprossung: MUllerzeIle bildet Spross durch Ausstulpung der Zellwand ..... Kernteilung Tochterkern wandert in Aussprossung; vollstan dige Trennung von Mutter- und Tochterzelle
durch Langenwachstum der Pilzzellen, die durch Quersepten voneinander getrennt sem konnen, entstehen Filamente . Hyphen, dIe ein Netzwerk (echtes Myul) bIlden konnen (Schimmelp,lze und Dermatophyten)
( Pseudo-)Hyphenbildung
Bildung von Pseudornyzel (Pseudohyphen): keine vollstdndige Trennung von Tochter- und MUllerzellen, lediglich durch Einschnurungen voneinander getrennt
echtes Myzel (Hyphen)
klinische Bedeutung
opportunistischer Krankheitserreger
opportunistische Krankheitserreger, Mykot0 xinbildner, Allergene
dimorphe Pilze
parasitdre Form der dImorphen Pilze
saprophytare Form der dimorphen Pilze
5
Mykologie
5.2
Hefen (Sprosspilze)
127 F18
Candida albicans I Virulenzfaktoren Klinik
3/7
127 Candida albicans I • Vertreter der Hefen • einziger Pilz, der physiologisch in geringer Keim za hl in oraler, gastrointestinaler und vaginaler Flora sowie auf der Haut vorkom m t • besitzt Fäh igkeit zur Kohlenhydratfermenta tion und -assimilation
Virulenzfaktoren (1 ) Kolonisation durch • kurze Generationszeit (20 Min .) • Resistenz gegenüber M ilieuschwan ku ngen : breite pH - und Temperatu rtoleran z • Adhärenz an Endo- und Epithel durch M annopro teine (2) Gewebeinvasion durch • Sekretion lytischer Enzyme ( 3) Gewebepersistenz durch Umgehung der Abwehrm echanism en • Veränderung des Phänotyps = phenotypic sw itching • Maskierun g mit körpereigenen Substanzen = antigenie mimicry (N achahm ung, Tarn ung)
Kli
Soor in Mund oder Ösophag us, Vaginitis, Nagelmykosen, Endoka rdi tis, katheterassoziierte Infektionen, Sepsis, HWI Therapiebedarf bei: • bestehendem Immundefizit, z. B. Diabetes melli tus, AIDS, Tu moren • medikamen töser Therapie, z. B. An ti biotika, Imm unsuppressiva, Zytos tatika • schwerer OP, Gravidität, Transplantation, Dauerka theter, Fehlern ährun g
5
Mykologie
5.2
Hefen (Sprosspilze)
..
128 L
F18
Candida albicans 11 Diagnostik
Therapie
Cryptococcus neoformans Klinik Diagnostik Therapie
4/7
128 Candida albicans 11 D
• Kul tur: crem ig-weiß, Hefegeruch • m ikroskopischer Nachwei s m it Deckglas auf Reisaga r: typisches Pseudomyzel m it Ch lamydosporen • Abgrenzung zu anderen Candida sp.: Keimsch lauchtest (positiv nac h 42 Stund en) • biochem ischer Nachweis: Koh lenhydratfermentation und -assimil ation • Serologie: Ag -N achweis (freies M annan) mi t Latexagglutinationstes t
Th
Azolderivate topisch und systemisch, Amphotericin B sys tem isch
Cryptococcus neoformans bekapselter Sprosspi lz ubiquitäres Vorkommen, besonders auf Pfl anzen und in Vogelkot (Tauben)
Kli
uncharakteristische Pneu monie, Meningitis, En zep haliti s systemischer Befall nur bei abweh rgeschwächten Patienten (aerogen durch Inhalation)
D
• Erregern ach weis im Liquor mit Tuschepräpa rat nach Burri • Ag-Nachweis (Kapselpolysacchari d) im Liquor mit Latexagg lutinationstes t • kultureller Nachweis dauert 3 bis 5 Tage, daher keine Option bei Verdach t auf Meningitis/Enzep halitis
Th
Am photericin B
5
Mykologie
5.3
Schimmelpilze
129
c .... Fl8
Aspergillus fumigatus Infektionsweg Klinik Diagnostik Therapie
Aspergillus flavus
5/ 7
129 Aspergillus fumigatus ubiq uitäres Vorkommen; gehört zu den Fadenpilze n
Int
aerogen, präd ispon ierende Faktoren: Imm und efi zit, Tätigkeit in der Landwirtschaft, feu chte Wohnräume, Baustaubexposition
Kli
nur bei Im mundefizit: • Infekt ion der Haut bei g roßflächigen Verbrennungen, Poly tra umata, peri phere n Durchblu tungsstörungen, ekzematös verä nderte n Hau tbereichen • Lu ngen-Aspergill om bei vorgeschädig tem Lungengew ebe, z. B. COPD, Tbc • z. T. allergische bronchopulmonale Asperg ill ose, Farmerlu nge: Getreid e-/ Heuexposition • Sinusitis m it Gefahr der Ausb reitung ins ZNS hohe Letali tät bei hämatogener Streuung
D
mikroskopische r und kultureller Nachweis, Kontamin ation des Untersuchungsmaterials möglich wegen ubiquitären Vorkomme ns
Th
Amphotericin B als Therapie aller Asperg illosen
Aspergillus flavus • produziert Afla toxin B: Ka rzi nogen für pri märes Leberzellkarzinom • Vorkommen v.a. auf Lebensm itteln
5
Mykologie
5.4 Dermatophyten
130
c .... Fl 8
Trichophyton, Microsporum, Epidermophyton Infektionsweg Klinik Diagnostik Therapie
6/ 7
130 Trichophyton, Microsporum, Epidermophyton • gehören zu den Fadenpilzen • verwerte n Kera ti n ~ Besiedelung von Haut, Haaren und Nägeln • Vorkommen: Erde, Tier, Mensch
Int
Übertrag ung erfolgt durch direkten Kontakt oder indi rekt d urch gemei nsame Nu tzung von Dusch e, Garderobe etc.
präd isponierend fü r Infektion: Wärme, alkali scher pH, feuchte Haut, mangelnde Hygiene
Kli
Dermatomykosen = Tineae • Trichophyton: z. B. Trichophyton rubrum: infiziert Haut, Haare und Nägel • M icrospo rum : infiziert nur Haa re • Epidermophyton : infiziert nur unbehaarte Haut und Nägel
o
mikroskopi sch e Untersuc hung Nativpräpa rat (KOH -Präpa rat) oder kultureller Nachweis
Th
Breitspektrum antimykotikum, z. B. Clotri mazol
5
Mykologie
5.5
Dimorphe Pilze
131 L "
FO
Histoplasma capsulatum Infektionsweg Pathogenese Klinik Diagnostik
7/ 7
131 Histoplasma capsulatum Endem isches Vorkommen im mi ttleren Wes ten der USA, in M ittel - und Südam erika, Indonesien und Afrika als Saprophyt in Fo rm ein es Fadenpilzes ---+ infektiös
Int
Inhalation von mit Pilzsporen kontam iniertem Staub
Patho • Pilzsporen werde n in der Lunge von Makrophagen phagozytiert, aber nicht inaktiviert • in den Makrophagen Wachstum in Form von Hefen (nicht infektiös), Vermehrung durch Sprossung • Streu ung der Erreger ---+ Organbefa ll, v.a. retikuloendotheliales System
Kli
• meist subklinischer Verla uf (häufig inapparente Infektion in der Kind heit) • Histoplasmose der Lunge erschei nt tuberkuloseähn lich, kann spontan ausheilen • bei hoher Erregerlast: Pneum onie • hämatogene Streuung bei abwehrgeschw ächten Patienten, Befall v.a. von M ilz, KM, Leber
D
Aussch lussdiagnose; kultureller Nachweis in Sputum etc. nur selten möglich; kulturell er Nachweis birgt Infektion sgefahr für La borperso nal durch en ts tehende Sporen
Anhang
132
Klinische Infektiologie Harnwegsinfektion (HWI) I Häufige Erreger Unkomplizierte (nicht rezidivierende) HWI Komplizierte (rezidivierende) HWI Harnabflussstörun g
Obstruktion
Aszendierende Zystitis
Deszendierende Zystitis
1/ 9
132 Harnwegsinfektion (HWI) I Häufige Erreger
11 % Staph . saprophyticus
20 % Enterokokken
5 % Klebsiella, Proteus
5 % Staph . aureus
2 % Enterokokken
Pseudomonas aeruginosa
Unkomplizierte (nicht rezidivierende) HWI ~ 1- 3 Tage Antibiotika, z. B. Co-tri moxazol Komplizierte (rezidivierende) HWI (1) Harnabflussstörung: Gravidität, Nierenstein, Entzün dun g!Tu mor direkt in der Nähe von Blase/ Ureter, Katheter (häufiger Grund für nosokomia l erworbene HWI), Prostata hyperplasie, Blasenentleerungsstörung bei neurologischen Erkrankungen (2) Obstruktion: Ureterstein, Stoffwechselkra nkheiten (Diabetes melli tus) ~
mindeste ns 10 Tage Antibiotika nach Antibiogramm
Aszendierende Zystitis: über Schm ierinfektion gelangt Erreger aus der Anusregion über Urethra in Blase ~ Zystitis, Urethritis, Prostatitis, Nephritis, Pyelonephri ti s Deszendierende Zystitis (selten) : Sepsis ~ hämatogene Streuun g des Erre gers in Niere ~ Pyelonephritis ~ über Ureter in die Blase
Anhang
133
Klinische Infektiologie Harnwegsinfektion (HWI) 11 Klinik Diagnostik Therapie
2/9
133 Harnwegsinfektion (HWI) 11 Kli
Dysurie, Pollakisurie, Hämaturie, Leukozyturie, Fieber (Pyel oneph ritis), Nierenlag er klopfschmerzhaft, nicht-eitriger Aus fluss aus der Harnröh re
D
• LagerungfTransport bei 4 C (Vermeidung der Keimvermehrung) • Mikroskopie: Bakterien, Leukozyten • Hemmstoff test (Test, ob Urin antimikrobielle Substanzen enthalt) • qualitative und quantitative Keimbestimmung
Interpretation der Urinproben:
• steril e Blasenpunktion : kein Kei mnachweis ~ sobald Keime nachwei sbar sind ~ Differenzierung und An tibiogramm • Ka theterurin: mehr als 10 3 Keime pro ml ~ pathologisch • M ittelstrah lurin: 105 Kei me pro ml ~ path ologisch Einige Erreger haben starke Urease-Aktivität Alkali sierung des Harns ~ Urolithiasis
Th
~
Um setzung von Harnstoff zu Ammon iak ~
Ch inolone nur, wenn unbedingt nöti g (Gefah r der Resistenzentwicklung)
Anhang
134
Klinische Infektiologie Urethritis Infektionsweg Gonorrhoe Nicht-gonorrhoeische Urethritis Klinik Diagnostik Therapie
3/9
134 Urethritis Int
sexuell Gonorrhoe (Urethritis ausgelöst durch N. gonorrhoeae) • 80% der Urethriden in Entwicklung sländern • häufigster Erreger einer Urethritis be i homosexu ell en Mä nnern • be i 50% der Männer m it einer Gonorrhoe ist gl eichzeitig Chlamydia trachomatis nachw eisbar Nicht-gonorrhoeische Urethritis (NGU) • Großteil der Ureth ri tiden in den Indu striel ändern • Erregerspektrum : Chlamydia trachomatis, Trichomonas vaginalis, Mycoplasma hom inis genita lium, Ureaplasma urealyticum, Herpes simplex (assoz. mit Ulzera)
Kli
Ausfluss: eitrig bei Gonorrhoe, klar und geringe M engen bei NGU; Frauen sind im Gegensatz zu Männern meist beschwerdefrei, si nd aber dennoch Erregerreservoi r
D
• ~ 4 polymorp hkernig e Granul ozyten/Gesich tsfeld (100 x) _ pathologisch • Genam plifikationstest (kommerziell für Chlamydia trachomatis und N . gonorrh oeae) • Anzuch t auf N äh rbod en, der auch für Gonokokken geeig net ist (Thayer-Martin-M ed ium) • Erreger der NGU im Gram -Präparat bzw. auf üblich en Ku lturmedien nicht nachweisba r • Gonorrhoe diagnostiziert - häufig gleich zeitig Erreger der NG U nachweisbar • ~ : auch an andere STO (sexuell transm itted diseases) denken
Th
Penicillin (Gonorrhoe), Tetracyklin (NGU), sympto m frei en Partne r mitbeha ndeln
Anhang
135
Klinische Infektiologie Pneumonie Erregerspektrum
Bakteriell (nosokom ial, ambulant) Pilze Therapie
4/9
135 Pneumonie Erregerspektrum
• Str. pneumoniae (haullgster Erreger der • Pseudomonas aeruginosa Lobarpneumonie) • Klebsiella pneumoniae • Haemophilus influenzae • E. coli, andere Enterobakterien • Mycoplasma pneumoniae .... atypische Inter
slitielle Pneumonie bei Kinder und alteren
Patienten
• Chlamydla pneumoniae atypische mter stitielle Pneumonie bei Kinder und alteren
Patienten (selten)
Th
• Pneumocyslis carinii • Kryptokokken
• Strep t. pneu mon iae/ Haemophilus influe nzae: Pen icillin G, Cephalosporin 3. Gen., Erythromycin • nosokom iale Pneu mon ien: Spektru m d urch Aminoglykosi de erweitern • schwere Grunderkrankungen: breite antibiotische Abdeckung (auch gegen Sta ph .) • Pneumocystis ca rinii: Co-trimoxazol • Mycoplasma pneumoniae: Tetrazykline, Eryth romyci n
Anhang
136
Klinische Infektiologie Gastroenteritis Infektionsweg Physiologische Barrieren für enteropathogene Bakterien Häufigste Enteritiserreger
5/9
136 Gastroenteritis Inf
5-F-Regel: Finger, Flüssigkeit (Trinken), Futter (Essen), Fl iegen, Faeces
Physiologische Barrieren für enteropathogene Bakterien • Mund: physiolog ische Bakterienflora, Speichel, Lysozym, Flüssig keitsfluss • Ösophagus: Peristaltik, Flü ssigkeitsflu ss • Magen: saurer pH • Dünndarm : Peristaltik, Galle, sekretorisches IgA, Lymphgew ebe, sch nelle Epithelerneuerun g, Normalflora • Dickdarm: Normalflora, Peristalti k, Schleim, schnell e Epithelerneuerung Häufigste Enteritiserreger in Deutschland
Campylobacter
Norwalkviren
Yersinia
Adenoviren
Anhang
-
137
Klinische Infektiologie Pathomechanismen der Diarrhoe Sekretionstyp Penetrationstyp Invasionstyp
6/9
137 Pathomechanismen der Diarrhoe Sekretionstyp Entero toxi n von Vibrio cholerae aktiviert die Adenyl atzyklase ~ Na+-Rückreso rption wird verhindert ~ H20 verbleibt mit Na+ im Darml umen ~ stark wässrige Diarrhoe Erbrechen
~
CI- w ird sezern iert
Erreger: Vibrio cholerae, enterotoxischer E. coli (ETEC), Gardia lamblia
Penetrationstyp Eindringen des Erregers in Mukosa und Bildung von Lipopolysacchariden und Tox inen wässriger Stuhl mit geformten Stuhlbestandteilen
~
Erreger: Salmonellen, Yersi nien
Invasionstyp Eindringen des Erregers in M ukosa, Vermehrung, Zerstörung des Epithels, Durchbrechen der Submukosa und Lamina propria ~ Bildung von eitrig en Abszessen Erreger: Shigellen, Campylobacter, enterohämorrhagische E. coli (EHEC)
Anhang
138
Klinische Infektiologie Häufige Sepsiserreger Erreger der Meningitis/Enzephalitis Bakterien Viren Pilze
7/ 9
138 Häufige Sepsiserreger E. col i: 15 - 20%
Stap h. au re us : 10 - 15%
Pseudomonas aeruginosa: 5 - 10 %
Str. pneumoni ae : 5 - 10 %
En terokokken: 5 - 10 %
Erreger der Meningitis/Enzephalitis
Meningokokken
Enteroviren
Pneumokokken
FSME
H. ,nfluenza
Herpes-Viren
l. monocytogenes
Paramyxoviren
Strept. agalactiae E. col;
Kryptokokken (hauhg bei HIV)
Anhang
139
Meldepflichtige Krankheiten
• Typhus abdominalis • • • • •
Salmonellen Milzbrand Fleckfieber Botulismus Ornithose
• • • •
Polio Pes t Tollwut Ruckfallfieber
• • • • •
l eptospirose Gelbfieber Malaria Diphtherie virale/bakteriell Meningitis
• Puerperalsepsis • Scharlach • Masern • Influenza • Keuchhusten
• Brucellose • Q-Fieber • aklive Tuberkulose • Hepatilis • Telanus • Gasbrand
• l epra • Ruhr
Bei Aus scheiden: • Choleravibrionen • Salm onellen • Sh ige ll en
8/9
139 Impfkalender Kindesalter (nach STIKO 2005)
2. VOllendeter Monat
1. DTaPHib, 1. Hep B, 1. IPV
3. vollendeter Monat
2. DTaPHib, 2. Hep B, 2. IPV
4. vollendeter Monat
3. DTaPHib, 3. Hep B, 3. IPV
11 . bis 1 4. vollendeter Monat
4. DTaPHib, 4. Hep B, 4. IPV, 1. MMR, 1. Varizellen
15. bis 23. vollendeter Monat
2. MMR
5 bis 6 1ahre
~ Td (d - reduzierte Menge an D'phthf'rietoxo,d) ~ Td, ~ aP und ~ IPV,
9 bis 17 lahre
!CI Hep B, falls noch D/ d = Diphtherie (ab 5., 6.
LI w ird
nocht erfolgt
ein Impfstoff mit redu ziertem Diphtherietoxoid·Geha lt verwendet); T '" Teta nus; aP azellulare Pertu ssis-Vakzine; Hib '" Haemophilus influ enza Typ B; Hep B '" Hepati tis B; IPV .. Poliomyelitis (Tot impfstoff n. Sa lk); MMR = M asern, M umps, Röteln; ~ =Auffrischungsimmunisierung; !CI '" Gru ndimmunisierung
Anhang
140
Kulturen I Pseudomo nas aerugino sa
bildet selbst blaulich grunlichen Farbstoff, sußlicher Geruch (Linden bluten),
Agar ist durchSichtig
Serratia marcescens
Kulturen bilden roten Farbstoff, Agar ist durchsichtig
Corynebacterium diphtheriae
kleine keramikfarbene Punkte (keine Hamolyse)
Haemophilu s influenzae
siedelt sich als kleine Punktchen um Staph. aureus an, der als Amme fun
giert (Ammen-, Satellitenphanomen)
Enterokokken
y-(manchmal a-)Hamolyse, weißgraue Ku lturen
S. epidermidi s
weißlich und klein, keine Hamolyse
Salmonellen
McConkey-Agar: graue Kolonien - Laktose negativ,
Agar farbt sich unter Salmonellen braunlieh gelb an
E. coli
McConkey-Agar: rosa Kolonien -+ Laktose positiv,
Agar farbt sich unter E. coli roUich an
9/9
140 Kulturen 11 Candida albicans
keramikfarben, Hefegeruch, durchsichtiger Agar
Proteus mirabilis
Schwarmphanomen, riecht wie verdorbener Fisch
vergrUnende/ Oral-Streptokokken
n-Hamofyse, Optochin-Platlchen ohne Hemmhof
Str. pneumoniae
I.l-Hamolyse, Optochin-Plallchen mit Hemmhof, lenlrale Delle
~ h ä molysierende
Streptokokken
Staph. aureus
sehr klein, Hamolyse g roßer, Hamolyse (klare linie)
Clostridium perfringens
Doppelzonenhamolyse
Neisseria meningitidis
weißliche Kultur
Notizen
141
141