Michael Bonk (Hrsg.) Lufsky Bauwerksabdichtung
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Michael Bonk (Hrsg.) Lufsky Bauwerksabdichtung
Michael Bonk (Hrsg.)
Lufsky Bauwerksabdichtung 7., vollständig aktualisierte und erweiterte Auflage Mit 366 Abbildungen PRAXIS
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar.
1. Auflage 1952 3. Auflage 1975 5. Auflage 2001 6. Auflage 2006 7., vollständig aktualisierte und erweiterte Auflage 2010 Alle Rechte vorbehalten © Vieweg +Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2010 Lektorat: Dipl.-Ing. Ralf Harms | Sabine Koch Vieweg+Teubner Verlag ist eine Marke von Springer Fachmedien. Springer Fachmedien ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.viewegteubner.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Satz/Layout: KLEMENTZ publishing services, Gundelfingen Druck und buchbinderische Verarbeitung: STRAUSS GMBH, Mörlenbach Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier. Printed in Germany ISBN 978-3-8351-0226-2
Vorwort Das Fachbuch mit dem Titel „Lufsky Bauwerksabdichtung“ gilt in der Fachwelt seit Jahrzehnten als ein Standardwerk für Planer und Ausführende von Bauwerksabdichtungen. Karl Lufsky erkannte frühzeitig, dass die Herausgabe eines Fachbuches über Bauwerksabdichtungen als Nachschlagwerk für Planer, Ausführende, Gutachter und Studenten seine Berechtigung hat, obwohl die Abdichtungskosten bei der Neuerrichtung eines Bauwerkes im Vergleich zu den Gesamtbaukosten relativ gering sind. In Schadensfällen – und diese treten leider sehr häufig und in den letzten Jahren noch verstärkt auf – betragen die Sanierungskosten jedoch ein Vielfaches der ursprünglich für die Abdichtungsarbeiten angefallenen Herstellungskosten. Die Hauptursache des Anstiegs von Abdichtungsschäden liegt darin, dass die Planungs- und Ausführungsanforderungen zuwenig beachtet werden und dass häufig unqualifizierte Ausführungsfirmen ohne die erforderliche Durchführung einer Planung bzw. im Sanierungsfall ohne die erforderliche Durchführung einer fachgerechten Schadensdiagnose und einer darauf aufbauenden Sanierungsplanung tätig werden. Das vorliegende Buch enthält Hinweise und Anregungen um schadensfreie und nachhaltige Abdichtungen zu planen und auszuführen. Das Standardwerk über Bauwerksabdichtungen von Karl Lufsky, das letztmalig 1983 in der 4. Auflage erschien, wurde in der 5. und 6. Auflage von Herrn Univ.-Prof. Dr. Erich Cziesielski vollständig überarbeitet und dem neuesten Stand der Technik, insbesondere DIN 18195 (Fassung 08.2000) angepasst. Die Entwicklung der Abdichtungspraxis hat dazu geführt, dass Herr Univ.-Prof. Dr. Erich Cziesielski in seiner Funktion als Herausgeber insbesondere Kapitel über Bauten aus wasserundurchlässigem Beton, Wärmedämmung im Erdreich und die Sanierung schadhafter Abdichtungen neu aufgenommen hat und auch weitere Baustoffe, wie zum Beispiel kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtungen und Bentonitabdichtungen hat einfließen lassen. In der nunmehr vorliegenden 7. Auflage des Buches wurden sämtliche Abschnitte neu bearbeitet und dem Stand der Technik angepasst. Darüber hinaus konnten mehrere renommierte Autoren gewonnen werden, wobei folgende Abschnitte neu in die 7. Auflage des Buches aufgenommen wurden: – Reduzierung der Wasserbeanspruchung durch Dränung, – Hinweise zu den allgemein anerkannten Regeln der Abdichtungstechnik, – bauaufsichtliche Regelungen für Bauwerksabdichtungen, – Dichtungsschlämmen, – kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtungen, – Abdichtungen im Verbund mit Fliesen und Platten, – Abdichtungen mit Gelinjektionen. Bauwerksabdichtungen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie in der Regel weder gewartet noch nachgebessert werden können, so dass sie für die Lebensdauer des abzudichtenden Bauwerkes funktionsfähig sein müssen. Um derartig wirksame und nachhaltige Bauwerksabdichtungen zu erhalten, ist neben einer fachgerechten Ausführung in entscheidendem Maße auch die Planung, also die Arbeit des Entwerfenden von besonderer Bedeutung. Es
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Vorwort
werden daher in komprimierter Form, aber für die Bedürfnisse der Praxis erschöpfend, alle die Erkenntnisse und Richtlinien zusammengestellt und an Beispielen erläutert, die von den Planenden und Auszuführenden anzuwenden sind, um Schäden sicher zu vermeiden. In diesem Sinne wünschen der Verlag, der Herausgeber und die Autoren ein allzeit schadenfreies Bauen und bitten die Leser um konstruktive Kritik, damit das Buch immer dem aktuellen Stand des Wissens angepasst werden kann. Berlin, im Januar 2010
Michael Bonk
Inhalt 1 Aufgabe von Bauwerksabdichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1
2 Geschichtliche Entwicklung der Abdichtungstechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.1 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5 11
3 Beanspruchung der Bauwerke durch Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.1 Wasserkreislauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2 Wasserarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.1 Niederschlagswasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.2 Brauchwasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.3 Sickerwasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.3.1 Nichtstauendes Sickerwasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.3.2 Aufstauendes Sickerwasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.4 Kapillarwasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.5 Haftwasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.6 Schichtenwasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.7 Grundwasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.8 Hochwasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3 Wasserbeanspruchungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3.1 Bodenfeuchte und nichtstauendes Sickerwasser . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3.2 Nichtdrückendes Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3.3 Drückendes Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3.3.1 Aufstauendes Sickerwasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3.3.2 Schichtenwasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3.3.3 Grundwasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3.3.4 Drückendes Wasser von innen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.4 Abdichtungsarten in Abhängigkeit von der Wasserbeanspruchung . . . . . . . 3.5 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12 12 14 14 15 16 16 17 17 18 18 19 19 20 20 20 20 20 21 21 26 26 29
4 Reduzierung der Wasserbeanspruchung durch Dränung . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2 Hydrogeologische Grundlagen und Erkundung von Baugrund- und Grundwasserverhältnissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2.1 Wasser im Boden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2.2 Wasserdurchlässigkeit von Böden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2.3 Erkundung der Baugrund- und Grundwasserverhältnisse . . . . . . . . . 4.3 Konstruktive Ausbildung der Elemente einer Dränanlage . . . . . . . . . . . . . . 4.3.1 Wanddränschichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3.2 Dränanlagen unter Bodenplatten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3.3 Dränschichten auf erdüberschütteten Decken . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3.4 Dränleitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3.5 Vorflut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.4 Materialien und Systeme für Dränanlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.5 Bemessung von Dränanlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.6 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
30 30 33 33 34 36 36 36 38 40 41 43 44 47 51
VIII
Inhaltsverzeichnis
5 Anerkannte Regeln der Abdichtungstechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.1 Notwendigkeit von Abdichtungsregeln – Zuverlässigkeit . . . . . . . . . . . . . . . 5.2 Zum Begriff der anerkannten Regeln der Bautechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.2.1 Privatrechtliche Aspekte der üblichen Beschaffenheit . . . . . . . . . . . . 5.2.2 Öffentlich-rechtliche Aspekte bei der Abdichtungstechnik . . . . . . . . 5.2.3 Zur Rangfolge und Bedeutung von Regelwerken . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3 Übersicht zu den Regeln zur Abdichtung erdberührter Bauteile . . . . . . . . . . 5.3.1 Regeln zur Beurteilung und Beanspruchung und Verminderung der Beanspruchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3.2 Regelwerke für die Bauwerksabdichtung erdberührter Bauteile . . . . 5.4 Übersicht zu den Regeln bei Nassraumabdichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.4.1 Regeln zur Beurteilung der Beanspruchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.4.2 Regeln für die Ausführung von Nassraumabdichtungen . . . . . . . . . . 5.5 Übersicht zu den Regeln zur Abdichtung von Behältern und Becken . . . . . . 5.6 Der Umgang mit neuen Produkten und Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.7 Die Bedeutung von Abweichungen von den anerkannten Regeln der Bautechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.8 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
52 52 53 53 54 54 55
6 Bauaufsichtliche Regelungen für Bauwerksabdichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . 6.1 Bauaufsichtliche Regelungen in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.2 Regelungen für Bauwerksabdichtungen nach den Landesbauordnungen . . . 6.2.1 Regelungen für den Schutz baulicher Anlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.2.2 Regelungen für Produkte für Bauwerksabdichtungen . . . . . . . . . . . . 6.2.2.1 Nationale technische Regeln nach den Bauordnungen . . . . 6.2.2.2 Europäische technische Spezifikationen nach der Bauproduktenrichtlinie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.2.2.3 Umsetzung der europäischen Regelungen in das deutsche Baurecht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.2.2.4 Regelungen für Produkte für die Bauwerksabdichtung nach europäischen technischen Spezifikationen im deutschen Baurecht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.3 Verwendung von Abdichtungsprodukten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.3.1 Verwendung von Produkten für Bauwerksabdichtungen nach nationalen Regelungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.3.2 Verwendung von Produkten für die Bauwerksabdichtung nach europäischen Spezifikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.3.2.1 Grundsätzliches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.3.2.2 Anwendungsregelungen im Teil II der Liste der Technischen Baubestimmungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.4 Die Bedeutung der Abgrenzung zwischen bauaufsichtlichen und privatrechtlichen Regeln bei der Planung und Ausführung von Bauwerksabdichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.4.1 Bauaufsichtliche Anforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.4.2 Privatrechtliche Anforderungen bei Bauwerksabdichtungen . . . . . . . 6.4.3 Planung und Ausführung von Abdichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
61 61 65 65 65 65
55 55 57 57 57 58 58 58 59
69 73
75 76 76 76 76 77
78 78 79 80
IX
Inhaltsverzeichnis
6.4.3.1
Planung in Übereinstimmung mit den bestehenden und vereinbarten Regeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.4.3.2 Planung in Abweichung von den vereinbarten Regeln . . . . 6.5 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.6 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Werkstoffe zur Bauwerksabdichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.1 Dichtigkeitsbegriff und Anforderungen an Abdichtungen . . . . . . . . . . . . . . 7.2 DIN 18195 Bauwerksabdichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.2.1 DIN 18195 Bauwerksabdichtungen vs. VOB/C DIN 18336 Abdichtungsarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.3 Bitumenprodukte zur Abdichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.3.1 Das Werkstoffverhalten von Bitumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.3.2 Bitumen- und Polymerbitumenbahnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.3.3 Bitumendickbeschichtungen (KMB) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.4 Kunststoff-Produkte zur Abdichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.4.1 Kunststoff- und Elastomer-Dichtungsbahnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.5 Flüssig aufzubringende Abdichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.5.1 Mineralische Dichtungsschlämmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.5.2 Verbundabdichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.5.3 Flüssigkunststoffe für Bauwerksabdichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.5.4 Oberflächenschutzsysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.6 Beton mit hohem Wassereindringwiderstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.7 Lehm- und Bentonit-Dichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.8 Voranstriche, Grundierungen und Versiegelungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.9 Trennlagen, Gleitschichten, Dampfbremsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.10 Schutzschichten und Schutzmaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.11 Einbauteile, Verstärkungen usw. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.12 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Abdichtungen mit Bitumenbahnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.1 Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.2 Werkstoff Bitumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.2.1 Vom Steinkohlenteerpech zum heutigen Bitumen . . . . . . . . . . . . . . . 8.2.2 Ermittlung des Erweichungspunkts nach der Methode „Ring und Kugel“. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.2.3 Ermittlung der Eindringtiefe (Penetration) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.2.4 Ermittlung des Brechpunkts nach Fraaß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.2.5 Eigenschaften von Bitumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.2.6 Verarbeitung von Bitumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.3 Bitumendachdichtungsbahnen sowie Bitumenschweißbahnen und ihre Verarbeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.3.1 Aufbau der Bahnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.3.2 Materialeigenschaften von Bitumendichtungsbahnen und Bitumenschweißbahnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.3.3 Verarbeitung von Bitumendachdichtungsbahnen und Bitumenschweißbahnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.3.4 Grundregeln für die Ausbildung von Bitumenabdichtungen . . . . . . .
80 81 82 83 85 85 88 89 89 89 96 100 104 104 108 108 109 111 112 114 118 120 122 127 130 134 137 137 137 137 140 141 141 142 142 145 145 148 150 154
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Inhaltsverzeichnis
8.4 Bitumen-Kaltselbstklebebahnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.5 Bauwerksabdichtungen nach DIN 18 195 mit Abdichtungsbahnen aus Bitumen und Polymerbitumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.5.1 Planung von Bauwerksabdichtungen – Grundsätze . . . . . . . . . . . . . . 8.5.1.1 Ermittlung der Bodenverhältnisse und Schichtungen sowie des Bemessungswasserstands . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.5.1.2 Festlegung der Art der Wasserbeanspruchung . . . . . . . . . . 8.5.1.3 Erarbeiten eines Abdichtungskonzepts für das Gebäude . . 8.5.1.4 Das Abdichtungsdetail . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.5.2 Anordnung und Ausbildung von Abdichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.5.2.1 Querschnittsabdichtungen im Mauerwerk . . . . . . . . . . . . . 8.5.2.2 Abdichtungen gegen Bodenfeuchte (Kapillarwasser, Haftwasser) und nichtstauendes Sickerwasser auf Bodenplatten und Wänden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.5.2.3 Abdichtungen gegen nichtdrückendes Wasser auf Deckenflächen und in Nassräumen nach DIN 18 195-5 . . . 8.5.2.4 Abdichtung gegen von außen drückendes Wasser und aufstauendes Sickerwasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.5.2.5 Abdichtung gegen von innen drückendes Wasser . . . . . . . . 8.5.3 Ausführung und Ausführungsüberwachung bei Abdichtungen mit Bitumenbahnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.5.3.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.5.3.2 Abdichtungen mit Bitumendachdichtungsbahnen . . . . . . . 8.5.3.3 Abdichtungen mit Bitumenschweißbahnen . . . . . . . . . . . . . 8.5.3.4 Abdichtungen mit kaltselbstklebenden Bahnen . . . . . . . . . 8.6 Fugen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.7 Durchdringungen, Übergänge, An- und Abschlüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.7.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.7.2 An- und Abschlüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.7.3 Abdichtungsabschluss an Türen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.7.4 Los-Festflansch-Konstruktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.8 Schutzschichten und Schutzmaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.9 Detailprobleme und ihre Lösungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.9.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.9.2 Lichtschächte / außenliegende Kellertreppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.9.3 Wandsohlenabdichtungsanschluss bei von außen drückendem Wasser und Baugruben mit ausreichendem Arbeitsraum vor dem Gründungsbauwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.9.4 Wandsohlenabdichtungsanschluss bei von außen drückendem Wasser und Baugruben ohne Arbeitsraum vor dem Gründungsbauwerk . . . 8.9.5 Abdichtungsanschlüsse zwischen Wand und Decke . . . . . . . . . . . . . 8.9.6 Wechsel zwischen gegen eine Lehnwand aufgebrachte Abdichtung und außenseitig auf dem Rohbau aufgebrachte Abdichtung . . . . . . . 8.9.7 Arbeitsfugen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.9.8 Konsolankerkonstruktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.10 Anschluss an alte „bituminöse Bauwerksabdichtungen“ . . . . . . . . . . . . . . . . 8.11 Verbindung von Bitumenabdichtungen und KMB-Abdichtungen . . . . . . . . 8.12 Anschluss von WU-Betonkonstruktionen an „Schwarze Wannen“ . . . . . . .
159 160 160 160 161 163 164 165 165
169 170 172 174 174 174 176 176 177 177 182 182 182 183 183 187 188 188 188
189 193 197 199 199 201 202 202 203
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8.13 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.14 Zusammenstellung weiterer Normen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
204 206
9 Ausführungshinweise zu Abdichtungen aus Bitumenwerkstoffen . . . . . . . . . . 9.1 Anforderungen an den Untergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.2 Verarbeitung von flüssigen Massen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.3 Klebearten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.4 Allgemeine Anforderungen an Bauwerksabdichtung mit Bitumenwerkstoffen 9.5 Gebäude im Bereich von Erdfeuchte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.6 Innenabdichtung eines Nassraumes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.7 Abdichtung eines Balkones . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.8 Abdichtung einer Dachterrasse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.9 Abdichtungen gegen nicht drückendes Wasser von hoch beanspruchten Flächen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.10 Abdichtungen eines Gebäudes gegen Grundwasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.11 Abdichtungen gegen aufstauendes Sickerwasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.12 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
208 208 208 209 215 217 220 222 222
10 Wasserundurchlässige Bauten aus Beton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.1 Beton mit hohem Wassereindringwiderstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.1.1 Anforderungen an Beton mit hohem Wassereindringwiderstand . . . 10.1.2 Klassifizierung des Betons . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.1.3 Klassifizierung der Bauteile bzw. des Bauwerks . . . . . . . . . . . . . . . . 10.1.3.1 Beanspruchungsklassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.1.3.2 Nutzungsklasse A . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.1.3.3 Nutzungsklasse B . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.2 Verhalten des Betons im Bauwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.2.1 Feuchtebedingungen in Bauteilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.2.2 Zwangauslösende Einflüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.2.3 Erwärmung des erhärtenden Betons . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.2.4 Zeitpunkt der maximalen Temperatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.2.5 Zeitpunkt des Temperaturausgleichs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.2.6 Temperaturerhöhung im Bauteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.2.7 Schwinden, Kriechen, Relaxation des Betons . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.2.8 Schwindarmer Beton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.3 Schutzmaßnahmen während des Betonierens und Erhärtens . . . . . . . . . . . . 10.3.1 Arten der Nachbehandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.3.2 Dauer der Nachbehandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.4 Beanspruchung durch Zwang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.4.1 Eigenspannungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.4.1.1 Rissgefahr beim Abkühlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.4.1.2 Rissgefahr beim Austrocknen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.4.1.3 Rechnerische Abschätzung der Eigenspannungen . . . . . . . 10.4.2 Zwangspannungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.4.2.1 Zwang bei Verformungsbehinderung infolge Reibung oder Verbund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.4.2.2 Zwangspannungen durch abfließende Hydratationswärme 10.4.2.3 Zwangspannungen durch Temperatureinwirkungen aus Witterungseinflüssen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
230 230 230 231 234 234 236 237 237 237 238 239 240 241 241 242 246 246 247 248 248 249 250 252 253 255
224 228 228 229
255 258 258
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10.5 Risssicherheit von wasserundurchlässigen Betonbauteilen. . . . . . . . . . . . . . . 10.5.1 Risse im Bereich der Oberfläche (Schalenrisse) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.5.2 Risse in der Biegezugzone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.5.3 Durchgehende Risse (Trennrisse) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.5.4 Vorgänge bei der Trennrissbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.5.5 Maßnahmen zur Verminderung der Rissgefahr . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.5.5.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.5.5.2 Konstruktive Maßnahmen zum Vermindern der Rissgefahr 10.5.5.3 Betontechnische Maßnahmen zum Vermindern der Rissgefahr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.5.5.4 Ausführungstechnische Maßnahmen zum Vermindern der Rissgefahr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.5.6 Rechnerisch zulässige Rissbreiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.5.7 Ermitteln der Bewehrung zur Begrenzung der Rissbreite . . . . . . . . . 10.6 Konstruktive Durchbildung von Bauteilen aus WU-Beton . . . . . . . . . . . . . . 10.6.1 Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.6.2 Allgemeine Konstruktionsgesichtspunkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.6.3 Nachweis der Gebrauchstauglichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.6.4 Zwangbeanspruchung in Sohlplatten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.6.5 Zwangbeanspruchung in Wänden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.6.6 Wahl der Konstruktionsart und Bauweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.6.6.1 Bauweise zur Vermeidung von Trennrissen . . . . . . . . . . . . 10.6.6.2 Bauweise mit begrenzter Rissbreite . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.6.6.3 Bauweise mit zugelassenen Trennrissen . . . . . . . . . . . . . . . 10.6.7 Bauteilabmessungen und -schwächungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.6.7.1 Bauteildicken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.6.7.2 Wandhöhen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.6.7.3 Öffnungen in Wänden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.6.7.4 Nischen und Versprünge in Wänden . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.6.7.5 Durchdringungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.6.8 Sonderbauweise „Dreifachwand“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.7 Fugenausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.7.1 Fugenarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.7.2 Wirkungsweise von Fugenabdichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.7.2.1 Fugenbänder oder Fugenbleche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.7.2.2 Fugenbandarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.7.3 Ungeeignete Fugenabdichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.7.4 Betonierfugen (Arbeitsfugen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.7.4.1 Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.7.4.2 Arbeitsfugen in der Sohlplatte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.7.4.3 Arbeitsfugen an Schächten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.7.4.4 Arbeitsfugen Sohlplatte/Wand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.7.4.5 Arbeitsfugen in den Wänden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.7.5 Scheinfugen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.7.5.1 Scheinfugen in der Sohlplatte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.7.5.2 Scheinfugen in den Wänden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.7.6 Bewegungsfugen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.7.6.1 Bewegungsfugen in der Sohlplatte . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
261 261 262 263 263 266 266 266 266 267 267 269 272 272 273 274 274 275 278 278 280 282 282 282 283 284 286 286 287 287 287 288 290 291 292 294 294 294 295 295 299 300 300 301 302 303
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10.7.6.2 Bewegungsfugen in Wänden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.7.7 Verbindungen von Fugenabdichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.7.7.1 Verbindungen bei Fugenblechen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.7.7.2 Verbindungen von Fugenbändern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.7.7.3 Verbindungen Fugenblech/Fugenband . . . . . . . . . . . . . . . . 10.7.8 Einbau von Fugenabdichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.8 Ausführungsbeispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.8.1 Ausführung wasserundurchlässiger Bauwerke . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.8.2 Innenbereich von Kellerbauwerken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.8.3 Heizungs-, Lager- und Vorratskeller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.8.4 Tiefgaragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.8.5 Hochwertig genutzte Räume in Kellern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.8.5.1 Wasserdampfdiffusion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.8.5.2 Tauwasserbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.8.5.3 Zusätzliche Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.8.6 Schwimmbecken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.8.7 Trinkwasserbehälter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.8.8 Klärbecken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.8.9 Trogbauwerke für Verkehrswege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.8.9.1 Konstruktion und Bemessung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.8.9.2 Ausführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.8.10 Tunnel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.8.10.1 Konstruktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.8.10.2 Anforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.9 Instandsetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.9.1 Risse im jungen, noch verformbaren Beton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.9.2 Risse im jungen, schon erhärtenden Beton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.9.3 Nicht abzudichtende, selbstheilende Risse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.9.4 Risse im erhärteten Beton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.9.4.1 Abdichtung durch Zementleim-Verpressung . . . . . . . . . . . 10.9.4.2 Abdichtung mit Bentonit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.9.4.3 Abdichtung mit Abdichtungsbahnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.9.4.4 Abdichtung durch Kunstharz-Auftrag . . . . . . . . . . . . . . . . 10.9.4.5 Abdichtung durch Kunstharz-Verpressung . . . . . . . . . . . . . 10.9.4.6 Abdichtung durch Verpressen gegen Wasserdruck . . . . . . . 10.9.5 Poröse Betonbereiche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.9.5.1 Verpressen mit Kunstharz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.9.5.2 Verpressen mit Zementleim . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.9.5.3 Ersetzen durch Spritzbeton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.9.6 Fehlerhaft eingebaute Fugenbänder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.9.7 Abdichtung durch Injektionsschleier im Baugrund . . . . . . . . . . . . . . 10.10 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
303 304 304 305 307 307 308 308 309 310 311 312 312 315 318 319 322 324 326 326 326 329 329 330 332 333 333 333 334 334 334 334 335 335 337 337 337 338 338 338 339 339
11 Abdichtung mit Bentonit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11.1 Abdichtungseigenschaften von Bentonit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11.2 Funktionsweise von Bentonitschichten als Abdichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . 11.3 Voraussetzungen für den Einsatz von Bentonitabdichtungen . . . . . . . . . . . . 11.4 Ausführung von Bentonitabdichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
344 344 344 347 349
XIV
Inhaltsverzeichnis
11.4.1 Abdichtung mit Bentonitsuspensionen (Schleierinjektionen) . . . . . . 11.4.2 Abdichtung mit Bentonitpanels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11.4.3 Abdichtung mit Kombinationen aus Bentonitschichten und Kunststoffbahnen oder Geotextilien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11.5 Konstruktive Durchbildung von Bauteilen mit Bentonitabdichtungen . . . . . 11.6 Ausführungsbeispiele mit Bentonitabdichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11.7 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
349 349
12 Dichtungsschlämmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12.2 Anwendungsbereiche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12.3 Stoffe und Stoffeigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12.4 Regelwerke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12.5 Ausführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12.5.1 Untergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12.5.2 Witterungseinflüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12.5.3 Schichtdicke und Mischungsverhältnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12.6 Detailausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12.6.1 Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12.6.2 Fußpunktausbildung von Kellerabdichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12.6.3 Oberer Abschluss erdberührter Abdichtungen im Sockelbereich (Spritzwasserbereich) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12.6.4 Durchdringungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12.6.5 Fugen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12.6.6 Schutzschichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12.7 Dichtungsschlämmen als Negativabdichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12.8 Dichtungsschlämmen und die allgemein anerkannten Regeln der Technik . 12.9 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
364 364 365 366 367 370 370 371 372 372 372 373
13 Abdichtungen mit kunststoffmodifizierten Bitumendickbeschichtungen (KMB) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.1 Regelwerke und Lastfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.2 Stoffliche Einordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.2.1 Lieferformen und Konsistenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.2.2 Durchtrocknung der Beschichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.2.3 Verbrauch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.3 Vorbereitende Arbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.3.1 Prüfung des Untergrundes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.3.2 Vorbereitung saugender Untergründe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.3.3 Vorbereitung nicht saugender Untergründe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.3.4 Schutz vor rückwärtiger Durchfeuchtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.3.5 Innenecken und Wand-Bodenanschlüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.3.6 Anschluss an waagerechte Abdichtungen in und unter Wänden . . . . 13.4 Ausführung der Abdichtung mit KMB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.4.1 Voranstrich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.4.2 Kratz- und Füllspachtelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.4.3 Erste Abdichtungslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.4.4 Zweite Abdichtungslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.4.5 Fugen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
352 353 358 363
374 375 376 378 378 379 381 384 384 386 387 388 393 393 394 395 398 402 403 404 407 407 408 408 410 410
XV
Inhaltsverzeichnis
13.4.6 An- und Abschlüsse, Übergänge und Arbeitsunterbrechungen . . . . . 13.4.7 Maschinelle Verarbeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Qualität und Kontrolle der Abdichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schutzmaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wannenförmige Abdichtung mit KMB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
411 413 414 416 419 421 422
14 Abdichtungen im Verbund mit Fliesen und Platten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14.1 Grundsätzliches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14.2 Beanspruchungen und Beanspruchungsklassen von Verbundabdichtungen 14.3 Technische Regeln zur Planung und Ausführung von Verbundabdichtungen 14.3.1 Bauregelliste, ETAG 022 und CUAP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14.3.2 Anwendungsregeln für Verbundabdichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14.3.3 Konstruktions- und Bemessungsregeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14.3.4 AIV – anerkannte Regel der Technik!? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14.4 Stoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14.4.1 Untergründe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14.4.2 Abdichtungsstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14.4.2.1 Flüssig zu verarbeitende Abdichtungsstoffe . . . . . . . . . . . . 14.4.2.2 Bahnenförmige Abdichtungsstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14.4.2.3 Plattenförmige Abdichtungsstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14.4.3 Dünnbettmörtel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14.4.4 Fliesen- und Plattenbeläge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14.4.5 Fugenmörtel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14.5 Ausführungsbeispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14.5.1 Verbundabdichtungen in Innenräumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14.5.1.1 Abdichtung in häuslichen Bädern ohne Bodenablauf . . . . . 14.5.1.2 Rand- und Bewegungsfugen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14.5.1.3 Durchdringungen und Einbauteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14.5.1.4 Bodenabläufe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14.5.1.5 Übergänge zwischen Nass- und Trockenräumen . . . . . . . . 14.5.1.6 Türen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14.5.1.7 Bade- , Duschwannen und barrierefreie Duschen . . . . . . . . 14.5.2 Verbundabdichtungen im Außenbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14.6 Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14.7 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
424 424 425 427 427 430 433 434 435 436 439 439 444 446 447 448 449 449 449 449 451 454 456 457 460 460 463 465 466
15 Abdichtungen mit Gelinjektionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.1 Anwendungsbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.2 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.2.1 Planungsgrundsätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.2.2 Stoffe für Gelinjektionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.2.2.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.2.2.2 Injektionsstoffe auf Acrylatbasis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.2.2.3 Injektionsstoffe auf Polyurethanbasis . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.2.2.4 Sonstige Injektionsstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.2.3 Anforderungen an Injektionsgele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
468 468 468 468 470 470 470 471 473 474
13.5 13.6 13.7 13.8 13.9
XVI
Inhaltsverzeichnis
15.2.3.1 Charakterisierung von Gelen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.2.3.2 Allgemeine Anforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.2.3.3 Anwendungsbezogene Anforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . 15.2.3.4 Umweltverträglichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Injektionsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.3.1 Schleierinjektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.3.1.1 Prinzip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.3.1.2 Randbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.3.1.3 Einfluss des Baugrundes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.3.1.4 Beurteilung der Injizierbarkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.3.1.5 Anforderungen an das Material . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.3.1.6 Injektionstechnologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.3.2 Flächeninjektion in Bauteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.3.2.1 Prinzip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.3.2.2 Anwendungsgrenzen und Randbedingungen . . . . . . . . . . . 15.3.3 Flächeninjektion in Bauteilzwischenräume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.3.3.1 Prinzip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.3.3.2 Randbedingungen und Grenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.3.4 Injektion von Rissen und Fugen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.3.4.1 Injektion von Rissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.3.4.2 Injektion von Bewegungsfugen und Hohlräumen . . . . . . . . Injektionsgeräte und Zubehör . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Qualitätssicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
474 476 477 478 479 479 479 480 482 485 487 488 490 490 491 493 493 494 495 495 496 498 499 500
16 Wärmedämmung im Erdreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16.1 Problemstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16.2 Beanspruchung von Wärmedämmstoffen im Erdreich . . . . . . . . . . . . . . . . . 16.3 Baurechtliche Regelungen und Anforderungen an Perimeterdämmungen . . 16.3.1 Normative Regelungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16.3.1.1 Nachweis des Wärme-und Feuchtigkeitsschutzes . . . . . . . . 16.3.1.2 Produkt-und Anwendungsnormen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16.3.2 Allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16.3.2.1 Anwendungsbereiche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16.3.2.2 Bestimmungen für Entwurf und Bemessung . . . . . . . . . . . 16.4 Produkteigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16.4.1 Wärmeleitfähigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16.4.2 Druckfestigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16.4.3 Wasseraufnahmeverhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16.4.4 Dauerhaftigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16.5 Konstruktive Ausbildung von Kelleraussenwänden und Bodenplatten mit Perimeterdämmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16.5.1 Randbedingungen für die konstruktive Ausbildung von Bauteilen mit einer Perimeterdämmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16.5.2 Konstruktive Grundsätze für die Perimeterdämmung . . . . . . . . . . . . 16.5.2.1 Nicht-druckwasserbeanspruchte Anwendungen . . . . . . . . . 16.5.2.2 Druckwasserbeanspruchte Anwendungen . . . . . . . . . . . . . 16.5.2.3 Lastabtragende Wärmedämmung unter Gündungsplatten .
502 502 503 505 506 506 508 511 512 512 513 513 513 515 516
15.3
15.4 15.5 15.6
518 518 519 519 522 524
XVII
Inhaltsverzeichnis
16.6 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16.7 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
525 526
17 Sanierung von Abdichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.1 Vorbemerkungen zur Sanierung von Abdichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.2 Abdichtungsunabhängige Feuchtigkeitseinflüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.2.1 Tauwasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.2.2 Bauwasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.2.3 Niederschläge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.3 Ortung von Leckagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.4 Diagnostik zur Ermittlung der Schadensursache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.5 Sanierungsplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.6 Sanierung bei kapillar aufsteigender Feuchtigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.6.1 Maueraustauschverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.6.2 Rammverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.6.3 Mauersägeverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.6.4 V-Schnittverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.6.5 Injektionsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.6.6 Elektrophysikalische Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.7 Sanierung bei hygroskopisch bedingter Feuchtigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.7.1 Entsalzungsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.7.2 Sanierputze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.8 Sanierung bei Undichtigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.8.1 Außenwandabdichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.8.2 Sohlplattenabdichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.8.3 Wasserdruckhaltende Innenwanne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.8.4 Flächen- und Schleierinjektionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.8.5 Innenabdichtung mit Dichtungsschlämmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.9 Reduzierung der Wasserbeanspruchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.9.1 Ringdränungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.9.2 Sickerdolen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.10 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
528 528 530 531 532 532 533 538 547 548 550 551 552 554 555 559 561 562 564 566 567 571 573 575 579 582 582 583 584
18 Kostenvergleich zwischen weißer, schwarzer und brauner Wanne . . . . . . . . . 18.1 Dichtungs- und Bausysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18.2 Modell-Gebäude für den Kostenvergleich. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18.3 Kostenermittlung für die Dichtungssysteme. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18.3.1 Kalkulationsgrundlagen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18.3.2 Kostenrelevante Randbedingungen und Zuordnungen . . . . . . . . . . . . 18.3.3 Kosten für das System „Weiße Wanne“. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18.3.4 Kosten für das System „Schwarze Wanne“. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18.3.5 Kosten für das System „Braune Wanne“. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18.3.6 Vergleichende Auswertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18.4 Kosten von zusätzlichen Ausbau-Elementen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18.4.1 Anstriche / Beschichtungen auf Sohlen und Wänden . . . . . . . . . . . . . 18.4.2 Fliesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18.4.3 Räume mit hohen Anforderungen an geringe Raumluftfeuchtigkeit . 18.5 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
587 587 588 589 589 589 590 591 593 594 595 596 596 596 597
Sachwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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1 Aufgabe von Bauwerksabdichtungen Von Dipl.-Ing. Michael Bonk Um die Aufgabe von Bauwerksabdichtungen zu beschreiben, wird zunächst erläutert, was im Folgenden unter dem Begriff „Bauwerksabdichtung“ verstanden wird und welche Bereiche nur bedingt zu Bauwerksabdichtungen gehören. Unter einer Bauwerksabdichtung wird die dauerhafte Schutzmaßnahme für Bauwerke und Bauwerksteile gegen das Ein- und/oder Hindurchdringen von Wasser in Form von Gebrauchswasser, Bodenfeuchtigkeit, Sickerwasser, nichtdrückendem Wasser sowie drückendem Wasser verstanden. In der Regel ist eine derartige Abdichtung dadurch gekennzeichnet, dass sie auf dem abzudichtenden Bauteil aufgebracht wird und zusätzlich eine Schutzschicht angeordnet wird. Da die Bauwerksabdichtung im Allgemeinen nach der Herstellung nicht mehr zugänglich ist und somit weder gewartet noch nachgebessert werden kann, muss sie die gleiche Lebensdauer wie das zu schützende Bauwerk aufweisen (Bild 1.1).
Bild 1.1: Überfluteter Keller auf Grund einer unzureichenden Abdichtung
Einen Sonderfall der Bauwerksabdichtung stellen wasserundurchlässige Betonkonstruktionen dar, bei denen keine weiteren Abdichtungsmaßnahmen erforderlich sind. Hier wird das zu schützende Bauwerk selbst so ausgebildet, dass es in sich dicht genug ist, um den Bestand und die Nutzung des Bauwerkes nicht zu gefährden. Arbeiten des Dachdeckerhandwerkes gehören hingegen bedingt zum Aufgabegebiet der Bauwerksabdichtung. Dies liegt darin begründet, dass sämtliche Dachdeckungen einschließlich der Dachabdichtungen weitgehend freiliegen bzw. nur mit einem ohne großen Aufwand
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1 Aufgabe von Bauwerksabdichtungen
entfernbaren Oberflächenschutz – zum Beispiel aus Kies – versehen sind und daher regelmäßig gewartet werden können bzw. werden müssen. Zum Gebiet der Bauwerksabdichtung gehören hingegen sämtliche Abdichtungen, die ständig von Massivbauteilen bedeckt sind bzw. sich im Erdreich befinden. Derartige Bauwerksabdichtungen können in der Regel weder gewartet werden noch ist es ohne größere Vorarbeit möglich, auch kleine Schäden zu beheben. Eine weitere Aufgabe der Bauwerksabdichtung besteht darin, das Bauwerk gegen den Angriff von Chemikalien zu schützen, die sich unter gewöhnlichen Umständen im Erdreich befinden und mit dem unterirdischen Wasser an die Bauteile gelangen können. Im Allgemeinen enthält das unterirdische Wasser nur geringe Beimengungen von Chemikalien, die aber unter Umständen wie zum Beispiel bei aggressivem Grundwasser schädigend auf Beton und Mörtel einwirken können. Gegen diese Stoffe sind Hautabdichtungen, die als äußere Schicht auf dem Bauwerk aufgebracht werden, in der Regel voll widerstandsfähig. Weitergehende Maßnahmen, zum Beispiel der Schutz von Bauteilen gegen Abwässer chemischer Werke, der Bau von Öl- und Säurebehältern oder die Abdichtung von Deponien gehören zum Gebiet der Spezialabdichtungen und werden im Folgenden nicht weiter behandelt. Kennzeichnend für alle Abdichtungsarbeiten ist, dass der verhältnismäßig geringe Herstellungswert der Abdichtung im Gegensatz zu seinem sehr hohen Gebrauchswert steht. Dessen Größe kann jedoch nur am negativen Beispiel gemessen werden, nämlich an der Höhe der im Schadensfall entstehenden Kosten. Die Kosten sind, wie bereits erwähnt, extrem hoch, da Bauwerksabdichtungen kaum bzw. überhaupt nicht mehr zugänglich sind. Je nach Lage der Schadensstelle und der Art des Wasserangriffes vor allem unterhalb der Grundwasserlinie können allein durch das Freilegen der beschädigten oder nicht wirksamen Abdichtung Kosten entstehen, die den Herstellungswert um das Mehrtausendfache überschreiten.
Bild 1.2: Aufsteigende Feuchtigkeit im Mauerwerk
1 Aufgabe von Bauwerksabdichtungen
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Bild 1.3: Stalaktitenausbildung im Bereich einer undichten Rampe
Hinzu kommt insbesondere bei Hautabdichtungen oft die Schwierigkeit, die genaue Lage der Schadensstelle überhaupt zu lokalisieren. Bauwerke aus wasserundurchlässigem Beton haben hier gegenüber den äußeren Hautabdichtungen einen großen Vorteil, da Leckagen in der Regel leichter geortet und nachinjiziert werden können. Der geringfügige Kostenaufwand, dem der Titel „Abdichtungsarbeiten“ im Gesamtkostenanschlag beansprucht, verleitet den Bauherren und Bauplaner oft dazu, diese Arbeiten als nebensächlich anzusehen. Auch im Bewusstsein der Öffentlichkeit spielen sie kaum eine Rolle, denn dem Nutzer eines wirksam abgedichteten Bauwerkes, also dem bautechnischen Laien, ist von dem Vorhandensein der Abdichtung meist überhaupt nichts bekannt. Durch die in den letzten Jahrzehnten gestiegenen höheren Nutzungsanforderungen von Kellerräumen und der hieraus resultierenden Sensibilität der Nutzer hat das Thema der Bauwerksabdichtung weiter an Bedeutung gewonnen. Während Keller früher ausschließlich unbeheizt waren und für untergeordnete Lagerzwecke genutzt wurden, werden Kellerräume heutzutage vielfach zum Beispiel als Fitnessräume, Partykeller, Hobbyräume, Saunabereiche und Arbeitsbereiche hochwertig genutzt. Damit eine Bauwerksabdichtung ihrer Aufgabe gerecht werden kann, ist neben der einwandfreien handwerklichen Ausführung der Abdichtung insbesondere die Planung der Abdichtung und des Tragwerkes von besonderer Bedeutung. Darum wenden sich die folgenden Ausführungen nicht nur an den Abdichtungsfachmann, den Spezialingenieur und den Abdichter, die ihre Arbeit kennen und für deren Güte einzustehen haben, sondern auch an den Architekten und Ingenieur. Sie alle haben einen Einfluss darauf, ob eine Bauwerksabdichtung später ihre Aufgabe erfüllt oder nicht. Werden Bauwerksabdichtungen nicht fachgerecht geplant bzw. ausgeführt, können beispielsweise folgende Schäden auftreten:
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1 Aufgabe von Bauwerksabdichtungen
– Eindringen des Grundwassers in das Bauwerk (Bild 1.1) – Nutzungseinschränkungen infolge durchfeuchteter Sockelbereiche (Bild 1.2) – Durchfeuchtung von Umschließungsflächen mit einhergehender Nutzungseinschränkung (Bild 1.3) – Verringerter Wärmeschutz durchfeuchteter Bauteile – Verringerte Festigkeit einiger Baustoffe im feuchten Zustand – Korrosion von Baustoffen bei aggressivem Grundwasser, insbesondere bei Bauten aus wasserundurchlässigem Beton. Zusammenfassend wird festgestellt: Bauwerksabdichtungen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie in Regel weder gewartet noch nachgebessert werden können, so dass sie für die Lebensdauer des abzudichtenden Bauwerkes funktionsfähig sein müssen. Maßnahmen für die Bauwerksabdichtung erfordern in Planung und Ausführung besondere Sorgfalt, da Schäden – wenn überhaupt – nur schwer und mit erheblichem Kostenaufwand zu beheben sind. Nach der Fertigstellung eines Bauwerkes ist die Bauwerksabdichtung in der Regel nur unter erschwerten Bedingungen zugänglich – bei großflächigen Fundamentplatten ist die Abdichtung gar nicht mehr zugänglich.
2 Geschichtliche Entwicklung der Abdichtungstechnik Von Univ.-Prof. Dr. Erich Cziesielski
Die Abdichtungstechnik mit industriell hergestellten Abdichtungsmaterialien ist relativ jung. Gleichwohl wurden aber auch schon im Altertum Bauwerke abgedichtet bzw. aus wasserundurchlässigem Beton (opus caementitium) hergestellt, wenn es darum ging, die erforderliche Wasserdichtigkeit im Bereich von Zisternen, Wasserleitungen, öffentlichen Bädern o.ä. zu erreichen. Folgt man der Bibel, so wurden Abdichtungsmaterialien erstmals beim Bau der Arche Noah verwendet. Es steht im Alten Testament (Mose, 6-14) geschrieben: Mache dir einen Kasten von Tannenholz und mache Kammern darin und verpiche ihn mit Pech innen und außen. Die Anweisungen bezüglich des Aufbringens der Abdichtungsschicht auf den „Schwimmkörper“ ist hinreichend präzise und ähnelt moderner Verarbeitungstechnik, wenn man an bituminöse Dickbeschichtungen denkt. Die Angaben einer erforderlichen Mindestschichtdicke findet man in der Bibel im Gegensatz zur DIN 18195 nicht, wohl vielleicht auch deswegen nicht, weil man davon ausgehen konnte, dass der „Selbstnutzer“ der Arche (Noah) schon auf Grund seines Selbsterhaltungstriebes die Abdichtung handwerklich einwandfrei – d.h. auch z.B. in ausreichender Dicke – ausführen würde. Das Ganze war erfolgreich, denn sonst würde es – nach der Bibel – heute keine Menschen und Tiere geben. Zu klären wäre noch die Frage, woher das Pech als Abdichtungsmaterial genommen wurde. Es ist davon auszugehen, dass unter Pech ein Naturasphaltprodukt verstanden wurde, das aus Bitumen mit mehr oder weniger starken Beimengungen mineralischer Stoffe bestand. Es ist bekannt, dass z.B. im heutigen Irak Erdöl auf Grund der geologischen Formation („gespannter Erdölspiegel“) bis zur Erdoberfläche gelangen konnte (Bild 2.1), wo unter dem Einwirken der Sonnenstrahlung flüchtige Bestandteile des Erdöls verdampften, so dass ein bitumenähnliches Produkt entstand; es ist auch bekannt, dass in so genannten Asphaltöfen das Erdöl thermisch behandelt wurde. Andererseits wurde Erdöl auch aus Brunnen gefördert. Eines der ältesten bekannten Bauwerke, das bituminös abgedichtet wurde, ist ein öffentliches Bad in der Stadt Mohendscho-Daro [2.1], nicht weit entfernt von der heutigen Stadt Lãrkãna am Indus im heutigen Pakistan (Bild 2.2).
Bild 2.1 Au f s te i g e n d e s Erdöl („gespanntes Erdöl“)
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2 Geschichtliche Entwicklung der Abdichtungstechnik
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Bild 2.2 Lage von Lãrkãrna im heutigen Pakistan [2.5]
Mohendscho-Daro war vor ca. 4500 Jahren wohl eine der größten Städte der Welt mit ca. 40.000 Einwohnern und mit einer hoch entwickelten Wohnkultur. Die Häuser besaßen komfortable Badezimmer und Schatten spendende Innenhöfe. – In der Stadt wurde das wohl erste öffentliche Bad mit den Abmessungen von ca. 7 × 12 m vorgefunden (Bild 2.3) [2.1]. Die Wände des Bades bestanden aus zwei durch einen Spalt getrennte Mauerwerksschichten, wobei der Spalt zur Abdichtung mit Bitumen verfüllt worden war. – Aus bis heute unbekannten Gründen wurde die Stadt von ihren Einwohnern aufgegeben; nur die Ruinen zeugen noch von den städtebaulichen und bautechnischen Leistungen jener Zeit. In der Antike wurde von den Römern eine andere Art der Abdichtung verwendet, nämlich ein wasserundurchlässiger Mörtel (opus caementitium). Mit diesem Mörtel wurden Zisternen, Wasserleitungen, Bäder und Talsperren errichtet. Der Begriff opus caementitium setzt sich aus den Worten opus (= Werk, Bauteil, Bauverfahren) und caementitium (= behauener Stein, Bruchstein, Zuschlag) zusammen; im Laufe der Zeit entwickelte sich daraus nach einem Begriffswandel unser heutiges Wort Zement. Vitruv, der Heeresbaumeister Caesars, hat in seinen 10 Büchern über die Architektur [2.2] folgende Rezepturanweisungen für die Herstellung eines weitgehend wasserundurchlässigen Mörtels aufgeführt: ... Die besten Sande knirschen, wenn man sie in der Hand reibt; erdhaltiger Sand wird keine Schärfe besitzen. Eine andere Eignungsprüfung besteht darin, dass ein Sand über ein weißes Laken verstreut und dann herausgeschüttelt wird; das Laken darf nicht beschmutzt sein und es darf sich keine Erde darauf absetzen. Für die Herstellung eines Mörtels wird gelöschter Kalk verwendet. Bei Grobsand sind drei Teile Sand und ein Teil Kalk vorteilhaft.
2 Geschichtliche Entwicklung der Abdichtungstechnik
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Bild 2.3: Öffentliches Bad in Mohendscho-Daro [2.1] (Foto: Focus-Verlag)
Bild 2.4: Schnittfläche eines wasserundurchlässigen Betons (opus caementitium) – 1. Jahrhundert n. Chr. [2.3]
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2 Geschichtliche Entwicklung der Abdichtungstechnik
Von Lamprecht [2.3] sind die Eigenschaften der „Betone“ (opus caementitium) untersucht worden; in Bild 2.4 ist die Schnittfläche eines solchen Betons dargestellt; dieser Beton ist einem Wasserbecken aus dem Martinsviertel in Köln entnommen worden.
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In den Bildern 2.5 und 2.6 sind die Querschnitte der römischen Wasserleitung dargestellt, die von der Eifel nach Köln führte (Bauzeit 1. und 2. Jahrhundert n.Chr.). Die Wasserleitungen wurden auf Empfehlung Vitruvs mit einem weitgehend konstanten Gefälle von 0,5 bis 1 % verlegt. Soweit die Wasserleitungen über Täler geführt werden mussten, wurden sie auf Brücken – den Aquädukten – verlegt. Eines der berühmtesten Aquädukte ist die Pont du Gard bei Nimes in Frankreich (Bild 2.7); es spannt über eine Länge von 269 m und weist eine Höhe von ca. 50 m auf. Die drei übereinander angeordneten Bögen bestehen aus mörtellos gefügten Steinquadern; die darüber angeordnete Wasserleitung besteht aus opus caementitium. Ein weiteres bedeutendes Bauwerk aus wasserundurchlässigem Beton (opus caementitium) stellt die Zisterne am Stadtrand von Istanbul/Türkei dar (Bild 2.8). Das oben offene Bauwerk mit 11 m hohen Mauern aus „WU-Beton“ hat eine Grundfläche von 127 × 76 m und fasst etwa 100.000 m3 Wasser. Das Bauwerk wurde im 5. Jahrhundert n. Chr. errichtet. Die Aufnahme des Wasserdruckes wurde dadurch erreicht, dass die Wände bogenförmig ausgeführt wurden und sich gegenseitig abstützten. In der Antike – aber auch im Mittelalter – waren Abdichtungsmaßnahmen nur für besondere Bauwerke vorbehalten, bei denen aus funktionalen Gründen eine Abdichtung zwin-
Bild 2.5: Querschnitt einer römischen Wasserleitung aus der Eifel nach Köln [2.3]
Bild 2.6: Prinzipskizze des Querschnittes einer römischen Wasserleitung. Bauzeit: 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. [2.3]
2 Geschichtliche Entwicklung der Abdichtungstechnik
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Bild 2.7: Aquädukt Pont du Gard in Nimes/Frankreich [2.3]
Bild 2.8: Fildami-Zisterne in Istanbul/Türkei [2.3]
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2 Geschichtliche Entwicklung der Abdichtungstechnik
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gend erforderlich war. Die üblichen Gebäude wurden in der Regel nicht abgedichtet, weil eine Unterkellerung unterblieb und die Dächer meistens als Steildächer ausgeführt wurden. Eine Abdichtungstechnik (im Sinne eines Schutzes für das Bauwerk) entstand erst mit der Entwicklung geeigneter und in großer Menge zur Verfügung stehender Abdichtungsmaterialien sowie mit dem gleichzeitig einsetzenden verstärkten Bedarf nach Bauwerken, die aus funktionalen Gründen abgedichtet werden mussten (Entwicklung von Flachdächern, höhere Ausnutzung städtischer Flächen durch unterirdische Verkehrswege, Tiefgaragen, Parkhäuser u.Ä.). Zeitlicher Überblick zur Entwicklung der Abdichtungstechnik in neuerer Zeit: 1828 Entwicklung der Gasbeleuchtung. Das Leuchtgas wurde durch Verkoken von Steinkohle gewonnen; als Abfallprodukt entstand Teer. – Entwicklung von Teerdachpappen; zögernde Entwicklung, da Steildächer dominierten und Tiefgründungen selten ausgeführt wurden. 1890 Serielle Fertigung von Teerdachbahnen mit Einlagen aus Filz und anderen Geweben als Trägerbahnen 1920 Entwicklung der Auto- und Flugzeugindustrie. Zur Gewinnung von Treibstoffen wurde Erdöl destilliert, wobei Bitumen als Detillationsrückstand in großen Mengen anfiel. Das Abfallprodukt Bitumen wurde im Straßenbau und für Abdichtungszwecke verwendet. 1931 „Vorläufige Anweisung für Abdichtungen von Ingenieurbauten“ (AIB). Richtlinien der ehemaligen Deutschen Reichsbahn. 1932 DIN 4031 „Wasserdruckhaltende Dichtungen“ für unterirdische Verkehrsbauten (U Bahn). 1935 Entwicklung von Abdichtungsbahnen aus Kunststoff (Oppanol, Igelit). Nach 1945: Entwicklung von Dichtungsbahnen mit anorganischen Trägerbahnen – insbesondere mit Glasfasern bzw. Glasgewebe. Entwicklung neuer Verarbeitungstechniken wie Spritzbitumen mit Fasereinlagen, Schweißtechniken, Klebetechniken, kunststoffmodifizierter Bitumendickbeschichtungen. 1972 Ansätze zur Berechnung bituminöser Bauwerksabdichtungen durch Braun, Metelmann u.a. [2.4] Entwicklung wasserundurchlässiger Betone, Sperrmörtel, Dichtungsschlämmen. 2000 DIN 18195 „Bauwerksabdichtung“, bestehend aus 6 Teilen, die auf der 1983 erschienenen Vorgängernorm beruht. ZDB: Merkblatt - Hinweise für die Ausführung von Abdichtungen im Verbund mit Bekleidungen und Belägen aus Fliesen und Platten für den Innenund Außenbereich. Ausgabe August 2000 des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB), Bonn. Eine Neuauflage dieses Merkblattes erfolgte im Januar 2005. 2004 DIN 18195 “Bauwerksabdichtung”, Ergänzung der Norm durch die Teile 8 bis 10 (Fugen, Durchdringungen, Übergänge und Schutzschichten) u.a. 2009 DIN 18195 „Bauwerksabdichtung“, Aktualisierung des Teils 2 „Stoffe“ im April 2009
2.1 Literatur
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2.1 Literatur [2.1] [2.2] [2.3] [2.4] [2.5]
Scarre, C.: Die siebzig Weltwunder. Die geheimnisvollsten Bauwerke der Menschheit und wie sie errichtet wurden. Verlag zweitausendeins, Frankfurt/M., 1999 Vitruv: Zehn Bücher über Architektur. Akademie-Verlag, Berlin, 1964 Lamprecht, H.-O.: Opus Caementitium. Beton-Verlag, Düsseldorf, 1984 Braun, E. u.a.: Die Berechnung bituminöser Bauwerksabdichtungen. Arbeitsgemeinschaft der Bitumen-Industrie e.V., 1976 Microsoft Encarta Weltatlas, Version 98
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3 Beanspruchung der Bauwerke durch Wasser Von Dipl.-Ing. Michael Bonk
3.1 Wasserkreislauf Zum besseren Verständnis, wie Wasser an Bauwerke gelangt, wird zunächst der in der Natur bestehende Wasserkreislauf beschrieben (Bild 3.1). Ca. 71 % der Erdoberfläche ist mit Wasser bedeckt, wobei die Ozeane hierbei die größten und maßgeblichen Wasserspeicher darstellen. Infolge der Sonnenenergie verdunstet ein Teil des Wassers, ändert somit seinen Aggregatzustand und erhöht die relative Luftfeuchte. Da Wasserdampf leichter ist als Luft, steigt er nach oben in die Atmosphäre auf. Dort ist es kälter als auf der Erdoberfläche. Da kühlere Luft nicht so viel Wasserdampf aufnehmen kann (Bild 3.2), erhöht sich die relative Luftfeuchte. Hierbei entstehen Wolken, die vom Wind zum Festland transportiert werden. Sobald die Wolken mit kondensiertem Wasser gesättigt sind, kommt es zu Niederschlägen. Der Niederschlag beansprucht zunächst das Bauwerk in Form von Regen bzw. Schnee und fließt dann entweder auf der Erdoberfläche zum nächstgelegenen Vorfluter ab (Bach, See, Fluss oder Ähnliches) bzw. der Niederschlag versickert im Boden. Das im Erdreich versickernde Wasser reichert das vorhandene Grundwasser an. In Abhängigkeit von der Einbindungstiefe des Bauwerkes in das Erdreich wird das Bauwerk unterschiedlich durch das im Erdreich vorhandene Wasser beansprucht (vgl. Abschnitt 3.2 und 3.3). Das Grundwasser steht in Verbindung
Bild 3.1: Wasserkreislauf in der Natur [3.1]
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3.1 Wasserkreislauf
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Bild 3.2 Zusammenhang zwischen Luftfeuchte und dem maximal aufnehmbaren Feuchtegehalt
mit den Vorflutern (Flüssen, Seen und Ähnliches). Aus den Vorflutern und den Ozeanen verdunstet das Wasser zum Teil und es bilden sich, wie bereits erläutert, wiederum Wolken, die unter dem Einfluss von Luftströmungen in Richtung Land getrieben werden, wo sie als Niederschlag zur Erde gelangen. Damit ist der Kreislauf des Wassers geschlossen.
Bild 3.3 Beanspruchung eines Bauwerks durch Wasser im Erdreich [3.1]
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3 Beanspruchung der Bauwerke durch Wasser
Aus dem Wasserkreislauf lassen sich drei wesentliche Arten der Wasserbeanspruchung, die für die Wahl des geeigneten Abdichtungssystems maßgeblich sind, ableiten (Bild 3.3): Bodenfeuchtigkeit ist Wasser, das in den Poren und Kapillaren des Erdreiches gehalten wird oder durch das Erdreich aufgrund der Schwerkraft versickert, ohne jedoch einen hydrostatischen Druck auf die Wandungen des abzudichtenden Bauwerks auszuüben.
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Nichtdrückendes Wasser ist Wasser, das in das Erdreich einsickert und auf den Bauwerksoberflächen abfließt oder zum Beispiel im Gebäudeinneren über der Abdichtung abrinnt, wobei keine geschlossene stehende Wasseransammlung über der Abdichtung auftritt und somit ebenfalls kein nennenswerter hydrostatischer Druck auf das Bauwerk entsteht. Drückendes Wasser ist Wasser, welches einen hydrostatischen Druck auf das Bauwerk ausübt.
3.2 Wasserarten 3.2.1 Niederschlagswasser Unter Niederschlagswasser wird das Wasser verstanden, welches bei Regen, Schnee oder Hagel aus der Atmosphäre entsprechend dem in Abschnitt 3.1 erläuterten Wasserkreislauf wieder der Erdoberfläche zugeführt wird. Zu den nach DIN 18195 [3.5] abzudichtenden Flächen gegen Niederschläge zählen: intensiv begrünte Dachflächen genutzte Dachflächen (Balkone und Terrassenflächen) horizontale und geneigte Flächen im Erdreich und im Freien, die, wenn überhaupt, nur einer geringen Wasserbeanspruchung, also einer nichtdrückenden Wasserbeanspruchung ausgesetzt sind (Hofkellerdecken, Parkhäuser). Dachabdichtungen für nicht genutzte Dachflächen und für extensiv begrünte Dächer fallen hingegen nicht in den Anwendungsbereich der DIN18195 [3.5], sondern in den Anwendungsbereich der Flachdachrichtlinien des Deutschen Dachdeckerhandwerkes [3.2]. Der Grund für diese uneinheitliche Behandlung ist der, dass diese Abdichtungen, wie im Kapitel 1 erläutert, für Wartungs- und Reparaturmaßnahmen zugänglich sind, während erdberührte oder abgedeckte Bauwerksabdichtungen nicht bzw. nur mit einem unverhältnismäßigem Aufwand zugänglich sind. Für die Bemessung von Rinnenquerschnitten, der Anzahl und Querschnitte von Fallrohren und Notüberläufen ist hierbei insbesondere die Niederschlagsintensität maßgebend. Diesbezüglich haben sich die Vorschriften und Normen in den letzten Jahren erheblich geändert. Vorrangig gilt hier die europäische Norm DIN EN 12056, Teil 3 „Schwerkraftentwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden – Dachentwässerung, Planung und Bemessung“ [3.3]. Ihr Geltungsbereich schließt sämtliche im und am Bauwerk verlaufenden Entwässerungsleitungen und Abläufe ein. In Deutschland wird diese europäische Norm durch die nationale Ergänzungsnorm DIN1986 Teil100 „Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke“ [3.4] unterstützt. Die entsprechenden Bemessungsregeln sind extrem umfangreich geworden
3.2 Wasserarten
und könnten ein eigenes Kapitel füllen. Da in diesem Fachbuch jedoch Bauwerksabdichtungen und keine Dachabdichtungen (vgl. Kapitel 1) behandelt werden, für die unabhängig von der Niederschlagsintensität geplant werden kann, wird im Folgenden darauf verzichtet, Bemessungsregeln zu erläutern. Zu erwähnen ist jedoch, dass die Werte der Regenspende sehr deutlich angehoben wurden. Nach der alten DIN1986 wurde ohne regionale Unterschiede von einer Bemessungsregenspende von 300 l/(s ha) ausgegangen. Gemäß DIN 1986 Teil 100 muss nunmehr für jeden Ort ein auf Basis statistischer Erhebungen ermittelter Berechnungsregen für die Bemessung der Hauptentwässerung angesetzt werden. Zusätzlich ist für die Dimensionierung der Notentwässerung ein sogenannter Jahrhundertregen anzusetzen. Die Berechnungsregenspende definiert sich hierbei als ein nach Regendauer und Jährlichkeit auftretendes Regenereignis und muss auf Basis statistischer Erhebungen ermittelt werden. Die Berechnungsregenspenden sind bei den örtlichen Behörden oder ersatzweise beim Deutschen Wetterdienst zu erfragen. Anhaltswerte für die größeren deutschen Städte sind auch in der Norm enthalten. Die für die Bemessung maßgebende Regendauer ist mit 5 Minuten anzusetzen. Die Jährlichkeit wird durch die Aufgabenstellung festgelegt und muss nach DIN EN 12056-3 unter Beachtung der Art und Nutzung des Gebäudes vorgenommen werden. Beispielhaft sei für Berlin ausgeführt, dass der Berechnungsregen 341 l/(s ha) nur gering gegenüber den alten Vorschriften angestiegen ist. Die Jahrhundertregenspende zur Bemessung der Notentwässerung ist hingegen für Berlin mit 723 l/(s ha) mehr als doppelt so hoch wie nach den alten Vorschriften. Generell ist festzuhalten, dass sämtliche Dachentwässerungssysteme gegenüber den bisherigen Ausführungen deutlich größer dimensioniert werden müssen.
3.2.2 Brauchwasser Unter Brauchwasser wird im Gebäudeinneren anfallendes aufbereitetes Wasser aus Leitungen, zum Beispiel zum Duschen, Baden etc. verstanden. Die Beanspruchung der Abdichtungen in Innenräumen wird vorwiegend durch nutzungsabhängige Faktoren wie durch die Menge und die Häufigkeit des anfallenden Wassers bestimmt. In Wohnungsbädern ist die Wassermenge sowohl nach Menge als auch nach der Häufigkeit als gering zu bezeichnen, während sie zum Beispiel in öffentlichen Duschräumen oder in Großküchen erheblich höher ist. Eine Quantifizierung des anfallenden Wassers kann nicht angegeben werden, da auch in Wohnungsbädern – zum Beispiel bei größeren Familien oder in Wohngemeinschaften – höhere Wassermengen anfallen können. Insbesondere Spritzwasser bei Duschen und Bädern kann zu einer erhöhten Feuchtigkeitsbeanspruchung führen. Anforderungen an Innenraumabdichtungen sind in DIN18195-5 [3.5] sowie im ZDB-Merkblatt „Hinweise für die Ausführung von Abdichtungen im Verbund mit Bekleidungen und Belägen aus Fliesen und Platten für den Innen- und Außenbereich“ [3.6] enthalten. Ausführliche Informationen zur Planung und Ausführung von Abdichtungen in Innenräumen, die durch Brauchwasser beansprucht werden, sind ergänzt durch eine Vielzahl von Schadensbeispielen in [3.7] gegeben.
15
3
16
3 Beanspruchung der Bauwerke durch Wasser
3.2.3 Sickerwasser 3.2.3.1 Nichtstauendes Sickerwasser
3
Nichtstauendes Sickerwasser entsteht innerhalb jenes Abschnittes des Wasserkreislaufes in der Natur, wenn Niederschläge und Schmelzwasser die Erdoberfläche berühren und in das Erdreich eindringen (Bild 3.1 und 3.4). Das Sickerwasser füllt die Poren zwischen den einzelnen Bodenbereichen mehr oder weniger aus und sickert der eigenen Schwere folgend ungehindert in tiefere Lagen ab. Dies erfordert einen gut durchlässigen Sand-/Kiesboden mit einem Durchlässigkeitsbeiwert von kf > 10 -4 m/s. Die Durchlässigkeit des Bodens ist abhängig von der Korngröße und dem nutzbaren Porenraum und wird mit dem Durchlässigkeitsbeiwert kf beschrieben. In der folgenden Tabelle sind für verschiedene Bodenarten die Durchlässigkeitsbeiwerte dargestellt. Tabelle 3.1: Kenngrößen von Bodenarten nach Hütling Eigenschaft
Korngröße [mm]
nutzbarer Porenraum [%]
Durchlässigkeitsbeiwerte k f [m/s]
Kies
rollig
2 – 63
14 – 25
10 -1 – 10 -2
grobkörniger Sand
rollig
0,6 – 2,0
15 – 30
um 10 -3
mittelkörniger Sand
rollig
0,2 – 0,6
12 – 25
10 -3 – 10 -4
feinkörniger Sand
rollig
0,06 -– 0,2
10 – 20
10 -4 – 10 -5
Schluff
bindig
0,002 – 0,06
5 – 10
10 -5 – 10 -9
Ton
bindig
< 0,002
<5
< 10 -9
Merkmal des nichtstauenden Sickerwassers ist seine Abwärtsbewegung innerhalb der lufthaltigen Zone des Erdreiches und weniger oder nicht die Horizontalbewegung des Wassers. Eine Kapillarbewegung entgegen der Schwerkraft findet praktisch nicht statt.
Bild 3.4 Auftreten von nichtstauendem Sickerwasser in gut wasserdurchlässigen Böden [3.1]
17
3.2 Wasserarten
3.2.3.2 Aufstauendes Sickerwasser Aufstauendes Sickerwasser bildet sich, wenn Niederschläge und Schmelzwasser in ein Erdreich mit wenig durchlässigen Böden mit einem Durchlässigkeitsbeiwert von kf ≤ 10 -4 m/s eindringen. Hier kann das Wasser nur sehr langsam versickern. Es bildet sich daher zumindest bezogen auf das Bauwerk zeitweise drückendes Wasser. Diese Art des drückenden Wassers wird aufstauendes Sickerwasser oder auch Stauwasser genannt.
3.2.4 Kapillarwasser Der Anteil des im Erdreich vorhandenen Wassers, der infolge Kapillarwirkung über den Grundwasserspiegel angehoben wird und diesen als einen Saum begleitet, wird als Kapillarwasser bezeichnet. Es wird an seiner Oberfläche von den für die Wasseroberfläche in Kapillarröhren kennzeichnenden Menisken (Oberflächen) begrenzt und steht unter Unterdruck. Die Zone des zusammenhängenden Kapillarwassers unmittelbar über dem Grundwasserspiegel bildet den „geschlossenen Kapillarsaum“, wobei die daran anschließende lufthaltige Zone zwischen den Menisken der gröbsten und feinsten Poren als „offener Kapillarsaum“ bezeichnet wird (Bild 3.5). Der kapillare Wasseranstieg im Erdreich wird hauptsächlich von der Korngrößenzusammensetzung und von der Form und Größe der Bodenporen beeinflusst. Eine zuverlässige Berechnung der kapillaren Steighöhe ist jedoch mit Hilfe der Bodenkennwerte nicht möglich. Größenordnungmäßig werden die Grenzen der kapillaren Steighöhe gemäß [3.8] wie folgt angegeben: Boden
kapillare Steighöhe
nichtbindig
0,1 bis 1,0 m
schwach- bis mittelbindig bis 3 m starkbindig
bis 30 m
Bauwerke, die im Bereich des offenen Kapillarsaumes des Grundwasser eintauchen, werden – sofern es sich um Böden mit einem Durchlässigkeitsbeiwert von k f > 10 -4 m/s handelt, gegen Bodenfeuchtigkeit abgedichtet. Der Beanspruchung des Bauwerkes im Bereich
Bild 3.5: Kapillarsaum oberhalb des Grundwasserspiegels [3.1]
3
18
3 Beanspruchung der Bauwerke durch Wasser
3
Bild 3.6: Wasserarten am Bauwerk
des geschlossenen Kapillarsaumes wird dadurch Rechnung getragen, dass die Abdichtung gegen drückendes Wasser mindestens 30cm über den höchsten Grundwasserspiegel geführt wird und dass unterhalb der Bauwerkssohle eine kapillarbrechende Schicht (z.B. Kies) angeordnet wird.
3.2.5 Haftwasser Unter Haftwasser ist das Wasser im Erdreich zu verstehen, welches bei bindigen Böden gebunden ist. Bei dieser Wasserart, die in wenig durchlässigen Böden vorkommt, ist die Wasserbeanspruchung in Abhängigkeit davon festzulegen, ob eine Dränung vorgesehen wird.
3.2.6 Schichtenwasser Unter Schichtenwasser versteht man Wasser, welches zwischen zwei wenig durchlässigen Bodenschichten (z. B. aus Geschiebelehm) und einer Schicht guter Durchlässigkeit (z. b. kiesiger Sand) im Gefälle abfließt.
3.2 Wasserarten
19
Trifft das in der stark durchlässigen Bodenschicht versickernde Wasser (nichtstauendes Sickerwasser) auf eine weniger wasserdurchlässige Bodenschicht, so wird es gestaut und der Porenraum in der wasserdurchlässigen Schicht füllt sich mit Wasser. Dieses Wasser steht im zusammenhängenden Verband und übt einen hydrostatischen Druck auf Bauteile aus. Ist nun ein wenig wasserdurchlässiger Boden von gut durchlässigen Bodenschichten durchsetzt (z. B. Kiesadern im Lehmboden), so fließt das nichtstauende Sickerwasser vornehmlich in diesen Schichten ab (Bild 3.6). Treffen diese Schichten auf ein Bauwerk, so wird das in diesen Schichten abfließende Wasser, welches Schichtenwasser genannt wird, angestaut und es bildet sich ein hydrostatischer Druck, der auch über längere Zeiträume wirken kann. Das unter Druck stehende Schichtenwasser beansprucht ein Bauwerk in hohem Maße. Anzumerken ist, dass sich in vielen Fällen Schichtenwasser erst durch die Herstellung des Bauwerkes selbst bildet. Da die Definitionen der in DIN 18196 [3.5] genannten Wasserarten jedoch vereinzelt nicht vollumfänglich mit den vom Geotechniker im Bodengutachten verwendeten Begriffen übereinstimmen, kommt es vor, dass aufstauendes Sickerwasser mit Schichtenwasser gleichgesetzt wird und somit im Bodengutachten eine zu hohe Beanspruchung festgestellt wird. Bei Schichtenwasser im Sinne der DIN 18195 handelt es sich im Gegensatz zu aufstauendem Sickerwasser jedoch um eine höhere Wasserbelastung.
3.2.7 Grundwasser Als Grundwasser wird jede unterirdische Wasseransammlung auf undurchlässigen Bodenschichten bzw. praktisch undurchlässigem Gestein bezeichnet, bei denen ein langsames Versickern des im Boden vorhandenen Wassers nicht mehr stattfindet, so dass sich das Wasser dauerhaft aufstaut. Weiterführende diesbezügliche Informationen zur Bildung des Grundwassers und zu aggressivem Grundwasser sind dem Abschnitt 3.3.3.3 zu entnehmen.
3.2.8 Hochwasser Mit Hochwasser wird das Wasser bezeichnet, welches sich direkt oberhalb der Erdoberfläche ansammelt. Hochwasser tritt dann auf, wenn der Erdboden die nachströmenden Wassermassen nicht mehr versickern lassen kann. In der Regel treten derartige Ereignisse dann auf, wenn Flüsse und Seen aufgrund der Schneeschmelze nicht mehr in der Lage sind, die anfallenden Wassermengen aufzunehmen, so dass diese über die Ufer treten. Hochwasser kann jedoch auch dann bei besonderen Starkregenbeanspruchungen auftreten, wenn die Niederschlagsintensität größer ist als die vom Boden in der entsprechenden Zeit aufzunehmende Wassermenge.
3
20
3 Beanspruchung der Bauwerke durch Wasser
3.3 Wasserbeanspruchungen 3.3.1 Bodenfeuchte und nichtstauendes Sickerwasser
3
Die im Abschnitt 3.2 erläuterten Wasserarten beanspruchen die Abdichtung der Bauwerke unterschiedlich, so dass je nachdem, welche Wasserarten auftreten können, auch unterschiedliche Beanspruchungen entstehen. Bodenfeuchte und nichtstauendes Sickerwasser stellen hierbei die geringste Wasserbeanspruchung dar. Entsprechende Regelungen für Bauwerkabdichtungen sind für diese Wasserbeanspruchung in DIN 18195 Teil 4 [3.5] enthalten. Diese Wasserbeanspruchung darf bei Kapillarwasser bzw. Haftwasser (Bodenfeuchte) sowie bei nichtstauendem Sickerwasser angesetzt werden. Wiederholt sei an dieser Stelle angemerkt, dass mit dieser Feuchtebeanspruchung nur dann gerechnet werden darf, wenn das Baugelände bis zu einer ausreichenden Tiefe unter der Fundamentsohle und das Verfüllmaterial der Arbeitsräume aus stark durchlässigen Böden (z. B. Sand-Kies-Boden mit einem Wasserdurchlässigkeitsbeiwert von kf > 10 -4 m/s) bestehen oder wenn bei wenig durchlässigen Böden eine auf Dauer funktionsfähige Dränung nach DIN 4095 angeordnet wird.
3.3.2 Nichtdrückendes Wasser Die Beanspruchung „nichtdrückendes Wasser“ kann im Erdreich, im Gebäudeinneren sowie bei schwach und horizontal geneigten Flächen auch an Gebäudeaußenteilen (z. B. Terrassen) auftreten. Nichtdrückendes Wasser im Erdreich ist das Wasser, welches versickert und auf den Bauwerksoberflächen abfließt, wobei keine stehende, geschlossene Wasseransammlung über der Abdichtung auftritt. Es übt somit keinen hydrostatischen Druck auf das Bauwerk aus und wird deswegen als nichtdrückendes Wasser bezeichnet. Es tritt insbesondere im Bereich erdüberschütteter Decken auf (siehe Bild 3.3). Wichtig ist, dass die Decke ein hinreichendes Gefälle aufweist, damit das Wasser über der Decke abfließen kann und dass das über der Decke befindliche Erdreich ausreichend wasserdurchlässig ist (kf > 10-4 m/s). Im Gebäudeinneren, also in Nassräumen, wird die Beanspruchung „nichtdrückendes Wasser“ beim Anfall von Brauchwasser für Abdichtungen in Innenräumen dann angewendet, wenn kein oder nur ein vorübergehend geringfügiger hydrostatischer Druck ausgeübt wird, Durch Niederschlagswasser beanspruchte horizontale oder flach geneigte Flächen im Freien wie zum Beispiel Balkone, Parkdecks, Dachterrassen sowie intensiv begrünte Dächer werden auch der Beanspruchung „nichtdrückendes Wasser“ zugeordnet.
3.3.3 Drückendes Wasser 3.3.3.1 Aufstauendes Sickerwasser Der Lastfall „aufstauendes Sickerwasser“ ist ein Lastfall, der in DIN 18195 Teil 6, Abs. 9 seit August 2000 [3.5] neu beschrieben wurde. Diese Beanspruchung ist für Kelleraußenwände und Bodenplatten von Bauwerken anzusetzen, die bei Gründungstiefen bis 3,0 m
3.3 Wasserbeanspruchungen
21
unter der Geländeoberkante in wenig durchlässigen Böden (kf > 10-4 m/s) ohne Dränung nach DIN 4095, bei denen Bodenart und Geländeform kein dauerhaft drückendes Wasser, kein Schichtenwasser und kein Grundwasser erwarten lassen, anzunehmen. 3.3.3.2 Schichtenwasser Die Beanspruchung „Schichtenwasser“ wird fälschlicherweise häufig der Beanspruchung „aufstauendes Sickerwasser“ gleichgestellt. Dies trifft jedoch nicht zu! Bei Schichtenwasser handelt es sich um eine höhere Beanspruchung für die Abdichtung als bei aufstauendem Sickerwasser. Dies liegt darin begründet, dass Schichtenwasser insbesondere bei im Gefälle liegenden gut durchlässigen wasserführenden Bodenschichten, die von stark undurchlässigen Böden umgeben sind und beispielsweise vom Gebäude selbst angeschnitten werden, einen relativ großen hydrostatischen Druck bewirken kann, der darüber hinaus auch längerfristig wirken kann. Hinsichtlich der Definition von Schichtenwasser wird daher nochmals auf Abschnitt 3.2.6 verwiesen. DIN 18195-6, Abs. 7.2.1 [3.5] führt bezüglich dieser Wasserbeanspruchung folgendes aus: „Abdichtungen gegen drückendes Wasser sind Abdichtungen von Gebäuden und baulichen Anlagen gegen Grundwasser und Schichtenwasser, unabhängig von Gründungstiefe, Eintauchtiefe und Bodenart.“ Insofern muss bei dieser Wasserbeanspruchung der Abs. 8 der DIN 18195 6 berücksichtigt werden. Von Haack und Emig wird Schichtenwasser (Hangwasser) in [3.12] wie folgt definiert: „Im Hangbereich und/oder auf einfallenden geologischen Schichten unterirdisch abfließendes Wasser ist abdichtungstechnisch im Allgemeinen wie Grundwasser zu bewerten und erfordert eine wasserdruckhaltende Abdichtung.“ Ein in diesem Zusammenhang häufig auftretender Schadensfall kann wie folgt beschrieben werden: Nach dem Ausheben der Baugrube in wenig wasserdurchlässigem Boden wird der Raum zwischen Bauwerk und gewachsenem mit durchlässigem Boden bzw. lockeren Boden (Bauschutt, Mutterboden, Kies) verfüllt. In dem Verfüllraum stauen sich die Niederschläge, üben einen nicht nur kurzzeitigen hydrostatischen Druck aus und dringen bei unzureichender Abdichtung des Gebäudes in dieses ein. 3.3.3.3 Grundwasser Bildung des Grundwassers Sofern sich Wasser im Erdreich dauerhaft aufstaut, wird es als Grundwasser bezeichnet. Sofern ein Bauwerk in den Bereich des Grundwassers einbindet, wirkt auf das Bauwerk und somit auf die Bauwerksabdichtung ein hydrostatischer Druck. Bei drückendem Wasser infolge Grundwassers handelt es sich um die höchste Wasserbeanspruchung, die in DIN 18195 Teil 6, Abschnitt 8 geregelt wird. Als Grundwasser wird jede unterirdische Wasseransammlung auf wasserhemmenden Bodenschichten oder praktisch undurchlässigem Gestein bezeichnet, die je nach der Lage und Form dieser Schichten entweder ein stehendes Gewässer oder einen langsam fließenden Strom bildet. Dabei hat die Oberfläche dieses Wassers, der Grundwasserspiegel, im Allgemeinen nicht
3
22
3 Beanspruchung der Bauwerke durch Wasser
die Form einer waagerechten Ebene, sondern sie ist mehr oder weniger konvex gekrümmt, da das Grundwasser niemals ganz zur Ruhe kommt, auch da nicht, wo es praktisch mit einem See, also einem stehenden Gewässer, verglichen werden kann.
3
Bild 3.7 zeigt das Schema eines Grundwasserbeckens. Der höchste Punkt des Grundwasserspiegels befindet sich in der Nähe des Hauptzuflusses. An den Rändern der wasserhemmenden Gesteinsschichten ist die Bildung von Quellen erkennbar. Liegt die Austrittsstelle des Wassers tiefer als die wasserhemmende Schicht an der Hauptzuflussstelle, so spricht man von einer Schichtquelle; liegt sie höher, so handelt es sich um eine Überfallquelle. – Aufsteigende Quellen entstehen, wenn zwischen zwei undurchlässigen oder wasserhemmenden Schichten eingespanntes Grundwasser infolge des Durchbrechens der oberen Schicht an einer Stelle zu Tage tritt, die tiefer liegt als die Oberfläche des Grundwasserspiegels (Bild 3.8). Schwankungen des Grundwasserspiegels sind in erster Linie eine Folge des jahreszeitlich bedingten Wechsels der zum Grundwasserbecken zusickernden Niederschlagsmengen. Sie unterliegen, wie an der Periodizität der Ergiebigkeit von Überfallquellen beobachtet werden konnte, ebenso dem Gezeitenwechsel wie das Meereswasser. Zusammenfassend wird festgestellt: Grundwasser ist jenes unterirdische Wasser, das die Hohlräume des Bodens zusammenhängend ausfüllt. Es unterliegt nur der Schwere. Das Grundwasser übt auf eintauchende Bauwerke einen hydrostatischen Druck aus. Der Grundwasserspiegel in gut wasserdurchlässigen Böden (Sand, Kies) kann durch Bohrungen festgestellt werden, wobei in die Bohrung eine „Brunnenpfeife“ (Wirkungsweise ähnlich der einer Teekesselpfeife) abgelassen wird; beim Ertönen des Pfeiftones wird die Länge der abgelassenen Schnur gemessen. Der festgestellte Messwert stellt die Höhe des augenblicklichen Grundwasserpegels dar. Bei wenig wasserdurchlässigen Böden (Schluff, Ton u. Ä.) muss bis zur Durchführung der Messung in der Bohrung genügend Zeit verstreichen, damit das Grundwasser in die Bohrung nachströmen kann. Da der Grundwasserspiegel
Bild 3.7: Anstauendes Grundwasser über wasserhemmenden Bodenschichten [3.1]
Bild 3.8: Aufsteigende Quelle aus einem gespannten Grundwasserspiegel durch eine Öffnung in der oberen wasserhemmenden Bodenschicht [3.1]
23
3.3 Wasserbeanspruchungen
3
Bild 3.9: Ganglinie des Grundwasserbandes aus [3.1]
erheblichen Schwankungen unterliegen kann, sollte der höchste Grundwasserspiegel, der für die Auslegung der erforderlichen Abdichtungsmaßnahme maßgebend ist, auf Grund langjähriger Beobachtungen festgelegt werden. Für die langjährigen Beobachtungen sind in weiten Teilen Deutschlands Messstationen errichtet. Die anfallenden Messergebnisse werden von den jeweils zuständigen Wasserwirtschaftsämtern zur Verfügung gestellt (Bild 3.9). Aggressives Grundwasser Im Grundwasser können Stoffe enthalten sein, die aggressiv und korrodierend zum Beispiel auf Bauten aus wasserundurchlässigem Beton einwirken. Soweit Bauwerke mit Außenhautabdichtungen mit Abwässer in Berührung kommen, ist deren Angriffswirkung auf die Abdichtung ebenfalls zu untersuchen. Hinweise für die Aggressivität des Grundwassers können eine dunkle Färbung, fauliger Geruch, Aufsteigen von Gasblasen (Sumpfgas, Kohlenstoffdioxid) u. Ä. sein. Mit Sicherheit sind die betonangreifenden Bestandteile jedoch nur durch eine chemische Analyse nach DIN 4030-2 [3.10] festzustellen. In Tabelle 3.2 ist der Untersuchungsumfang für die chemische Analyse des vorhandenen Grundwassers dargestellt. Die Vorgehensweise bei der Untersuchung des Grundwassers ist in Bild 3.10 dargestellt. Nach DIN 4030-1 und -2 [3.10] wird das Vorkommen betonangreifender Stoffe im Wasser wie folgt angegeben: – Meerwasser – Meerwasser in Mündungsbereichen und Brackwasser (stark betonangreifend) – Gebirgs- und Quellwasser (gelegentlich kalklösende Kohlensäure und Sulfate) – Moorwasser (kalklösende Kohlensäure, Sulfate und Huminsäuren) – Abwasser (können anorganische aber auch organische betonangreifende Bestandteile enthalten (Analyse erforderlich)).
24
3 Beanspruchung der Bauwerke durch Wasser Tabelle 3.2: Untersuchungsumfang nach DIN 4030-2 [3.1] Merkmale
3
Schnellverfahren nach DIN 4030 Teil 2 (06.91), Abschnitt 4
Referenzverfahren nach DIN 4030 Teil 2 (06.91), Abschnitt 5
Farbe
+
+
Geruch (unveränderte Probe)
+
+
Temperatur
+
+
Kaliumpermanganatverbrauch
+
Härte
+
+
Härtehydrogencarbonat
+
+
Differenz zwischen Härte und Härtehydrogencarbonat
+
Chlorid (Cl–)
+
+
Sulfid (S2–)
+
pH-Wert
+
+
Kalklösekapazität
+
+
Ammonium
(NH4+)
+
+
Magnesium
(Mg2+)
+
+
+
+
Sulfat (SO42–)
Der Angriffsgrad von Wasser vorwiegend natürlicher Zusammensetzung auf Beton ist entsprechend DIN 4030-2 zu bestimmen und zum Beispiel entsprechend Tabelle 3.3 zu beurteilen. Die in Tabelle 3.3 genannten Grenzwerte gelten für stehendes und schwach fließendes Wasser, das in ausreichender Menge vorhanden ist. Tabelle 3.3: Grenzwert zur Beurteilung des Angriffsgrades von Wasser mit vorwiegend natürlicher Zusammensetzung nach DIN 4030-2 [3.1] Untersuchung
Angriffsgrad schwach angreifend
stark angreifend
sehr stark angreifend
pH-Wert
6,5 bis 5,5
< 5,5 bis 4,5
< 4,5
kalklösende Kohlensäure (CO2) mg/l (Marmorlöseversuch nach Heyer [4]
15 bis 40
> 40 bis 100
> 100
Ammonium (NH4+) mg/l
15 bis 30
> 30 bis 60
> 60
Magnesium (Mg2+) mg/l
300 bis 1000
> 1000 bis 3000
> 3000
Sulfat (SO42–) mg/l
200 bis 600
> 600 bis 3000
> 3000
Die besondere Bedeutung der Untersuchung des anstehenden Grundwassers sei an einem Schadensfall kurz erläutert: Beim Bau eines Krankenhauses in der Nähe eines Hochmoores in Norddeutschland wurde es versäumt, das Grundwasser bezüglich seiner Aggressivität zu untersuchen. Das in das Grundwasser ragende Kellerbauwerk wurde aus wasserundurchlässigem Beton errichtet.
3.3 Wasserbeanspruchungen
25
3
Bild 3.10: Ablauf zur Untersuchung betonangreifender Wasser nach DIN 4030 (* Untersuchungen nach DIN 4030)
26
3 Beanspruchung der Bauwerke durch Wasser
3 Bild 3.11: Neutralisierung eines betonangreifenden Grundwassers durch eine Wand aus Kalksplitt [3.1]
Das anstehende Grundwasser wies einen hohen Gehalt an kalklösender Kohlensäure auf (sehr stark angreifend nach DIN 4030-1) und wies ebenfalls einen hohen Sulfatgehalt auf. Die zur Ausführung gelangte Betonrezeptur für das Kellerbauwerk mit Portlandzement trug der Aggressivität des Grundwassers nicht Rechnung. Dem Vorschlag, eine ständige Wasserhaltung zur Abhaltung des aggressiven Grundwassers vom Bauwerk vorzunehmen, wurde seitens des Wasserwirtschaftsamtes nicht zugestimmt. Dem Vorschlag, das Krankenhaus abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen, wurde aus Kostengründen nicht zugestimmt. Es wurde schließlich eine Sanierungsvorschlag akzeptiert, bei dem der Bauherr ein hohes Risiko einging, weil für die Art der Sanierung noch keine einschlägigen Erfahrungen vorlagen: Dem Gedanken der Sanierung lag die Überlegung zu Grunde, das auf das Bauwerk zufließende Wasser in chemischer Sicht zu neutralisieren, so dass es seine betonangreifenden Eigenschaften verliert. Aus diesem Grund wurde in Fließrichtung des Grundwassers vor dem Bauwerk ein tiefer und breiter Graben ausgehoben und mit Kalksplitt verfüllt. Beim Durchströmen des Kalksteinkoffers werden sowohl die kalklösende Kohlensäure als auch der Sulfatgehalt im Grundwasser abgebaut. Es wurde festgelegt, dass in Abständen von ca. 2 Jahren die verbleibende Wirksamkeit der Kalkschicht zu untersuchen sei und diese gegebenenfalls auszutauschen sei. Das Prinzip der Sanierung geht aus Bild 3.11 hervor. 3.3.3.4 Drückendes Wasser von innen Sofern Brauchwasser in Behältern oder Becken ansteht, wird auf die Umfassungswände ein hydrostatischer Druck ausgeübt. Es handelt sich hierbei um eine von innen drückende Wasserbelastung, wobei die Bauwerksteile entsprechend DIN 18195 Teil 7 abzudichten sind.
3.4 Abdichtungsarten in Abhängigkeit von der Wasserbeanspruchung Zur fachgerechten Planung und/oder Beurteilung von Bauwerksabdichtungen ist es im ersten Schritt stets erforderlich, Kenntnis über den Bodenaufbau und die Arten des im Boden vorhandenen Wassers zu erlangen. Hierfür sind insbesondere Angaben zum höchsten Grundwasserstand, der über langjährige Beobachtungen zu ermitteln ist, und Angaben über die Durchlässigkeit des anstehenden Bodens (k-Wert des Bodens) zu erfragen bzw. zu ermitteln. Nur mit diesen vorab zu ermittelnden Werten ist eine fachgerechte Planung
3.4 Abdichtungsarten
27
bzw. eine sachgerechte Bestimmung der zu berücksichtigenden Wasserbeanspruchungen und somit der anzusetzenden Normenteile möglich. In DIN 18195 Teil 1 wird in Abschnitt 4.2 [3.5] diesbezüglich Folgendes ausgesagt: „Zur Bestimmung der Abdichtungsart ist die Festlegung der Bodenart, der Geländeform und des Bemessungswasserstandes an geplanten Bauwerksstandort unerlässlich. Dies gilt nur dann nicht, wenn grundsätzlich mit der höchsten Wasserbeanspruchung geplant wird.“ Aus den im Abschnitt 3.2 ermittelten unterschiedlichen Wasserarten und den im Abschnitt 3.3 hieraus resultierenden Wasserbeanspruchungen ergibt sich, dass unterschiedliche Anforderungen an die jeweiligen Schutzmaßnahmen zu stellen sind. Diese Anforderungen für Bauwerksabdichtungen werden in DIN 18195 Teil 1 bis Teil 10 geregelt. In DIN 18195 sind Anforderungen und Vorgaben zu den zu verwendenden Abdichtungsmaterialien, den Schichtdicken bzw. der Anzahl von Bahnen, deren Ausführung, der Verwahrung und zu Schutzmaßnahmen formuliert. Unabhängig von der Wasserbeanspruchung gilt gemäß DIN 18195 Teil 1, Abs. 4.7 für sämtliche Gebäude, dass diese auch gegen auf der Geländeoberfläche abfließendes Wasser zum Beispiel durch Gegengefälle oder Rinnen geschützt werden müssen. In Tabelle 3.4 werden die zu berücksichtigenden Normenteile in Abhängigkeit von der Wasserbeanspruchung und sonstiger zu beachtender Randbedingungen anschaulich und komprimiert dargestellt. Hinsichtlich der Wasserbeanspruchung „Bodenfeuchte und nichtstauendes Sickerwasser“ ist stets zu berücksichtigen, dass diese Beanspruchung nur für im Erdreich vorhandene Bauteile oberhalb des Grundwasserspiegels bei stark durchlässigen Sand-/Kiesböden mit einem Durchlässigkeitsbeiwert von kf > 10-4 m/s anzusetzen ist. Derartig stark durchlässige Böden sind in einigen Regionen selten vorhanden. Alternativ kann diese Wasserbeanspruchung auch dann angesetzt werden, wenn eine dauernd wirksame Dränung nach DIN 4095 vorgesehen wird und sich das abzudichtende Bauteil oberhalb des Grundwasserspiegels befindet. Eine Vielzahl eigener Schadensbegutachtungen hat gezeigt, dass die in DIN 18195 explizit geforderte „dauernd wirksame Dränung“ häufig infolge fehlender Wartung und/oder fehlenden Wartungs- und Reinigungsmöglichkeiten und der nicht fachgerechten Planung und Ausführung von Dränungen nicht erreicht wird. Weiterführende ausführliche Erläuterungen zum Thema „Dränungen“ sind im Kapitel 4 und in [3.9] enthalten. Hinsichtlich der Wasserbeanspruchung „nichtdrückendes Wasser“ ist mit Verweis auf Tabelle 3.4 hervorzuheben, dass erdüberschüttete Decken (vgl. Bild 3.3) auch bei stark durchlässigen Böden nicht in den Geltungsbereich von Bodenfeuchte bzw. nichtstauendem Sickerwasser fallen. Dies liegt darin begründet, dass Wasser direkt auf diesen Bauteiloberflächen abfließt, wobei durch ein ausreichendes Gefälle dafür Sorge getragen werden muss, dass kein nennenswerter hydrostatischer Druck auf das Bauwerk entsteht. Nicht genutzte Dachflächen, frei bewitterte Dachflächen bzw. Dachflächen ohne feste Nutzschicht sowie Extensivbegrünungen fallen, obwohl eine Beanspruchung aus nichtdrückendem Wasser vorliegt, nicht in den Geltungsbereich der DIN 18195, sondern sind nach DIN 18531 [3.11] bzw. den Richtlinien des Deutschen Dachdeckerhandwerkes [3.2] zu planen und auszuführen. Dies liegt darin begründet, dass derartige Flächen besser zugänglich sind und somit regelmäßig gewartet und problemlos saniert werden können. Hinsichtlich der Beanspruchung durch „drückendes Wasser“ ist mit Verweis auf Tabelle 3.4 hervorzuheben, dass die Anwendung des Teiles 6, Abschnitt 9 der DIN 18195 bei aufstauendem Sickerwasser nur bei Bauwerken bis zu Gründungstiefen von maximal 3 m unter Geländeoberkante zulässig ist. Hiermit wurde für Einfamilienhäuser die Möglichkeit
3
28
3 Beanspruchung der Bauwerke durch Wasser Tabelle 3.4: Abdichtungserfordernis in Abhängigkeit von der Wasserbeanspruchung
3
Wasserbanspruchung
Bodenfeuchte und nichtstauendes Sickerwasser
nichtdrückendes Wasser
Wasserart
Kapillarwasser, Haftwasser, nicht-stauendes Sickerwasser
Niederschlagswasser, Brauchwasser, nicht-stauendes Sickerwasser
aufstauendes Sickerwasser
Brauchwasser von innen drückend
Grundwasser, Hochwasser, Schichtenwasser*
Randbedingungen
stark durchlässiger Boden mit k > 10 -4 m/s bzw. bei wenig durchlässigem Boden mit Dränung nach DIN 4095
Bauteile im Wohnungsbau
Anstaubewässerung maximal 10 cm bei intensiver Dachbegrünung
wenig durchlässiger Boden mit kf < 10 -4 m/s ohne Dränung bis zu Grundstückstiefen von max. 3 m unter GOK, sonst gilt DIN 18195 6, Abs. 8
Keine
jede Boden- und Gebäudeart
Bauteilart
erdberührte Wände und Bodenplatten
Nassräume, Balkone
erdüberschüttete Decken, Umgänge und Duschräume in Schwimmbädern, Dachterrassen, Hofkellerdecken, Parkdecks, intensiv begrünte Dächer, Nassräume bei gewerblicher Nutzung
erdberührte Wände und Bodenplatten
Wasserbehälter und Becken
erdberührte Wände, Bodenund Deckenplatten
Abdichtung nach
DIN 18195 4
DIN 18195 5, Abs. 8.2
DIN 18195 5, Abs. 8.3
DIN 18195 6, Abs. 9
DIN 18195 7
DIN 18195 6, Abs. 8
mäßige Beanspruchung
drückendes Wasser
hohe Beanspruchung
* Der Unterschied zwischen aufstauendem Sickerwasser und Schichtenwasser ist in den Abschnitten 3.2.6 und 3.3.3.2 erläutert
geschaffen, diese mit kunststoffmodifizierten Bitumendickbeschichtungen gegen aufstauendes Sickerwasser abzudichten. Bei größeren Einbindetiefen ist Teil 6, Abschnitt 8 mit den entsprechend höheren Anforderungen zu beachten. Besonders hervorzuheben ist an dieser Stelle nochmals die Tatsache, dass bei Auftreten von Schichtenwasser eine höhere Beanspruchung als durch aufstauendes Sickerwasser vorliegt. Bei der Wasserbeanspruchung „Schichtenwasser“ kann es sich um eine sehr hohe Beanspruchung handeln, so dass analog zur Beanspruchung „Grundwasser“ DIN 18195, Teil 6, Abs. 8 angewendet werden muss. Der Unterschied zwischen Schichtenwasser und aufstauendem Sickerwasser ist in den Abschnitten 3.2.6 und 3.3.3.2 erläutert. Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass die Einordnung der Beanspruchung durch Schichtenwasser in Abs. 8 statt in Abs. 9 der DIN 18195-6 keinen exakt nachvollziehbaren naturwissenschaftlichen Hintergrund hatte, sondern vermutlich darauf zurückzuführen war, dass
3.5 Literatur
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die Verwendung von KMB bei einer Belastung durch Schichtenwasser seinerzeit kritisch gesehen wurde. Bei einer kommenden Novellierung der DIN 18196-6 wird angeregt, eine Vereinfachung für den Anwender der Norm durch insgesamt weniger Untergruppierungen herbeizuführen.
3.5 Literatur [3.1] [3.2]
[3.3] [3.4] [3.5]
[3.6]
[3.7] [3.8] [3.9] [3.10]
[3.11]
[3.12]
Cziesielski, E.: Lufsky Bauwerksabdichtung, 6. Auflage. Wiesbaden: B. G. Teubner Verlag, 2006 Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks: Richtlinien des Deutschen Dachdeckerhandwerkes, Flachdachrichtlinien. Ausgabe 2001-09 (mit Änderungen und neuen Abbildungen September 2003). Verlag Rudolf Müller EN DIN12056-3: Schwerkraftentwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden – Dachentwässerung, Planung und Bemessung, Ausgabe 01.2001 DIN1986-100: Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke, Teil 100: Zusätzliche Bestimmungen zu DIN EN 752 und DIN EN 12506, Ausgabe 03.2002 DIN18195: Bauwerksabdichtungen Teil 1: Grundsätze, Definitionen, Zuordnung der Abdichtungsarten, Ausgabe 08.2000 Teil 2: Stoffe, Ausgabe 04.2009 Teil 3: Anforderungen an den Untergrund und Verarbeitung der Stoffe, Ausgabe 08.2000 Teil 4: Abdichtungen gegen Bodenfeuchte (Kapillarwasser, Haftwasser) und nichtstauendes Sickerwasser an Bodenplatten und Wänden, Bemessung und Ausführung, Ausgabe 08.2000 Teil 5: Abdichtungen gegen nichtdrückendes Wasser auf Deckenflächen und in Nassräumen, Bemessung und Ausführung, Ausgabe 08.2000 Teil 6: Abdichtungen gegen von außen drückendes Wasser und aufstauendes Sickerwasser, Bemessung und Ausführung, Ausgabe 08.2000 Teil 7: Abdichtungen gegen von innen drückendes Wasser, Bemessung und Ausführung, Ausgabe 06.2008 ZDB-Merkblatt: Hinweise für die Ausführung von Abdichtungen im Verbund mit Bekleidungen und Belägen aus Fliesen und Platten für den Innen- und Außenbereich, Ausgabe August 2000. Bonn: Zentralverband des Deutschen Baugewerbes Cziesielski, E.; Bonk, M.: Schäden an Abdichtungen in Innenräumen, 2. Auflage. (Schadenfreies Bauen, Band 8.) Stuttgart: IRB-Verlag, 2002 Kögler, F.; Scheidig, A.: Baugrund und Bauwerk, 5. Auflage. Berlin, 1948 Muth, W.: Schäden an Dränanlagen, 2. Auflage. (Schadenfreies Bauen, Band 17). Stuttgart: IRB-Verlag, 2003 DIN 4030: Beurteilung betonangreifender Wässer, Böden und Gase Teil 1: Grundlagen und Grenzwerte, Ausgabe 06.1991 Teil 2: Entnahme und Analyse von Wasser und Bodenproben, Ausgabe 06.1991 DIN 18531: Dachabdichtungen – Abdichtungen für nicht genutzte Dächer Teil 1: Begriffe, Anforderungen, Planungsgrundsätze, Ausgabe 11.2005 Teil 2: Stoffe, Ausgabe 02.2005 Teil 3: Bemessung, Verarbeitung der Stoffe, Ausführung der Dachabdichtungen, Ausgabe 11.2005 Haack, A.; Emig, K.-F.: Abdichtungen im Gründungsbereich und auf genutzten Deckenflächen, 2. Auflage. Verlag Ernst & Sohn,
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4 Reduzierung der Wasserbeanspruchung durch Dränung Von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Achmus
4.1 Einleitung In das Erdreich einbindende Teile von Bauwerken müssen in aller Regel gegen den Zutritt von im Boden vorhandenen Wasser geschützt werden. In der Abdichtungstechnik wird zwischen den Beanspruchungen drückendes Wasser, nichtdrückendes Wasser und Bodenfeuchte/ nichtstauendes Sickerwasser unterschieden. Liegt der Grundwasserspiegel ständig oberhalb der Bauwerkssohle, so muss eine vergleichsweise aufwendige Abdichtung von Sohle und Kelleraußenwänden gegen drückendes Wasser vorgesehen werden, da eine dauerhafte Grundwasserabsenkung generell unzulässig ist. Auch wenn der ständige Grundwasserspiegel unterhalb der Bauwerkssohle liegt, ist jedoch bei Vorhandensein schwach durchlässiger Böden mit dem temporären Auftreten von drückendem Wasser zu rechnen, welches als Stau- oder Schichtenwasser auftritt. In solchen Fällen kann die Wasserbeanspruchung des Bauwerks durch Anordnung einer Dränanlage reduziert werden, so dass eine Abdichtung gegen Bodenfeuchte/ nichtstauendes Sickerwasser (bei Kellerwänden und Sohlplatten) bzw. gegen nichtdrückendes Wasser (bei erdüberschütteten Decken) ausreichend ist (Bild 4.1). Ob die Herstellung einer Dränanlage zweckmäßig ist, ist im Einzelfall zu prüfen. Vorteilhaft ist, dass Wasser durch Dränung vom Gebäude ferngehalten wird und dass die zugehörigen Abdichtungsarbeiten relativ einfach ausführbar sind, was insbesondere bei Gebäuden mit komplizierten Grundrissen bedeutsam ist. Zu beachten ist jedoch, dass Dränanlagen sorgfältig geplant werden müssen – gegebenenfalls in Verbindung mit einem erhöhten
Bild 4.1: Alternative Möglichkeiten zum Schutz eines Bauwerks gegen Wasserzutritt bei möglicher Stauwasserbeanspruchung
4.1 Einleitung
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Untersuchungsaufwand – und dass sie zur Sicherstellung ihrer Funktion regelmäßig geprüft und gewartet werden müssen, da Elemente von Dränanlagen (Sickerschichten und/oder Dränrohre) durch Verockerung, Verschlammung oder Verkalkung ihre Funktionsfähigkeit verlieren können. Schließlich setzt die Anordnung einer Dränanlage auch die Möglichkeit der Ableitung des anfallenden Wassers voraus. Sofern dies nicht im freien Gefälle möglich ist und häufig nennenswerte Wassermengen über Hebeanlagen (Pumpen) abzuführen sind, sollte von einem Abdichtungssystem mit Dränanlage möglichst abgesehen werden. Behandelt werden nachfolgend ausschließlich Dränanlagen für bauliche Anlagen, die im Zusammenhang mit der Wahl erforderlicher Abdichtungsmaßnahmen stehen. Planung, Ausführung und Bemessung solcher Anlagen regelt die DIN 4095. Nicht behandelt werden entsprechend Dränanlagen für Verkehrswege, Stützbauwerke oder Böschungen oder temporäre Dränanlagen z. B. für die Trockenhaltung einer Baugrube. Eine Dränanlage für bauliche Anlagen besteht im Allgemeinen aus folgenden Elementen (Bild 4.2): s $RÊNANLAGEN IM "EREICH DER +ELLERAUENWÊNDE 7ANDDRÊN s &LÊCHENDRÊN