ShortBooks „Wissen ist Macht“
Nicht auf den Mund gefallen! So werden Sie schlagfertig und erfolgreicher von Matthias Pö...
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ShortBooks „Wissen ist Macht“
Nicht auf den Mund gefallen! So werden Sie schlagfertig und erfolgreicher von Matthias Pöhm Gebundene Ausgabe mit CD: 239 Seiten Verlag: mvg Verlag im Verlag moderne Industrie, Landsberg am Lech Erscheinungsjahr: 2000, 10. Auflage ISBN: 3-478-72960-2 Preis: 19,90 EUR
Hauptaussagen
„Mit der richtigen Strategie und der richtigen Grundeinstellung gelingt es in solchen Situationen, schnell zu reagieren.“
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Viele wünschen sich, schlagfertiger reagieren zu können und in jeder Situation geistreiche Antworten bereit zu haben. Doch die besten Antworten auf Bemerkungen, Vorwürfe oder freche Fragen fallen einem oft erst Stunden später ein.
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Verbale Schlagfertigkeit lässt sich aber ganz gezielt trainieren – und das mit gutem Erfolg.
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Denn auch die schlagkräftigsten Zeitgenossen verfahren nach bestimmten Grundschemata. Und diese lassen sich erlernen, üben und anwenden.
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Es gibt faire und unfaire Strategien im verbalen Schlagabtausch. In der Realität kommen beide vor und es ist gut, beide zu kennen. Doch muss jeder selbst für sich entscheiden, ob, wie und mit welchem Grad an Nettigkeit er diese anwenden möchte.
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Vergessen Sie die Nettigkeit und wagen Sie es, auch einmal frecher zu sein. Ihrer Schlagfertigkeit wird es gut tun!
Weitere ShortBooks finden Sie unter www.shortbooks.de. ShortBooks fasst Bücher zusammen, bewertet deren Inhalt und stellt das Dokument im Internet bereit. Der bisherige Rechteinhaber des Buches behält das Urheberrecht. Ohne Genehmigung der ShortNews.com GmbH darf kein ShortBook, auch nicht abschnittsweise wiedergegeben werden. Alle Rechte vorbehalten.
Rezension
„Dieses Buch will den Ist-Zustand beschreiben, die Realität der Schlagfertigkeit, so wie sie uns in Beruf, Privatleben, Politik und Medien begegnet..“
Um keine Antwort verlegen sein, verbale Attacken gekonnt parieren und auf freche Bemerkungen spontan Geistreiches erwidern können – wer würde das nicht gerne können? Jeder, der seine Schlagfertigkeit verbessern möchte und bereit ist, ein wenig zu üben, wird bei diesem Buch auf seine Kosten kommen. Matthias Pöhm zeigt die wichtigsten Grundschemata sowie Frage- und Antworttechniken, die es zu (er)kennen und parieren gilt. Dank einer Fülle von Beispielen aus (fast) allen Lebenslagen ist man bereits nach dem Durchlesen schlagfertiger als vorher. Eine gute Auswahl universaler Standardantworten tut ein Übriges. Getoppt wird das Ganze von der beiliegenden Übungs-CD, die zum Testen und Trainieren animiert. Auf ihr sind verbale Angriffe, unangenehme Fragen und dreiste Bemerkungen zusammengestellt. Das Üben erfordert zwar viel Disziplin, ist aber ungemein wirkungsvoll.
ShortBook
„Eine niedergeschriebene schlagfertige Antwort wirkt nicht immer genauso gut wie diejenige, die in der echten Situation gesprochen wurde.“
Der Begriff Schlagfertigkeit bezieht sich auf die Fähigkeit schnell auf unerwartete und plötzliche Situationen sprachlich zu reagieren. Dabei vereint er zwei Elemente: Zum einen die Erwiderungsfertigkeit, also die Fähigkeit überhaupt schnell eine Antwort zu geben und nicht sprachlos dazustehen. Zum anderen die Witzfertigkeit, die ein wesentliches Merkmal von Moderatoren wie Stefan Raab, Harald Schmidt oder Thomas Gottschalk ist – die Fähigkeit, spontan witzige und geistreiche Bemerkungen zu machen. Beides ist nicht angeboren, sondern lässt sich ausbauen, erlernen und üben. Natürlich gibt es Menschen, die ein besonderes Talent dafür mitbringen – aber das ist in anderen Bereichen genauso und sollte Sie nicht betrüben. Schlagfertig zu reagieren kann „brav“ und eher harmlos ablaufen. Das tut niemandem weh und ist eher witzig. Oder es kann „bissig“ und aggressiv sein und ist als Gegenschlag auf ungerechtfertigte Angriffe oder Unterstellungen geeignet. Für beides gibt es Techniken und Muster. Standardantworten parat zu haben, ist das schnellste und beste Mittel, um ohne nachzudenken aus den meisten unangenehmen Situationen erst einmal herauszukommen. Sie entlasten das Hirn vom akuten Stresszustand – „Oh Gott, ich muss jetzt schnell etwas antworten.“ – der oft nüchternes Denken blockiert. Mit einer Handvoll Standardrepliken und ein bisschen Übung haben Sie schon einen großen Schritt für Ihre Schlagfertigkeit getan. Basics der Schlagfertigkeit o
„Um schlagfertiger zu werden, ist es wichtig, assoziativ denken zu können. Assoziativ heißt: zu einem Stichwort artverwandte Einfälle zu haben.“
Nicht auf den Mund gefallen!
Schnelligkeit, assoziatives Denken und ein großer Wortschatz sind wichtige Basisfertigkeiten für die Schlagfertigkeit. Diese lassen sich mit speziellen Übungen entwickeln: Für schnelleres Denken und für einen größeren Wortschatz gibt es eine eigene Technik, bei der Sie beinahe simultan, laut Gesprochenes (z.B. Nachrichten im Fernsehen oder Radio) nachsprechen und dabei Tonlage und Sprachweise imitieren. Der Wortschatz lässt sich vergrößern, indem Sie übungshalber Zeitungsartikel in Ihren eigenen Worten zusammenfassen oder öfter mal laut lesen oder eine Kartei von Ausdrücken anlegen, die Sie gut finden.
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Das assoziative Denken kann man schulen, indem man z.B. Abkürzungen bewusst anders als bisher deutet (FIAT – Fehler in allen Teilen), oder zu einzelnen Begriffen alle Assoziationen aufschreibt, die einem einfallen. Gestatten Sie sich ein bisschen mehr Frechheit. Vergessen Sie das Nettigkeitsprinzip und werden Sie verbal etwas „lockerer“, auch wenn Ihre Antworten dann nicht immer „nett“ sind. So werden Sie automatisch schlagfertiger. Menschen, die als schlagfertig gelten, haben sich frei gemacht von dem Druck, immer und von jedem als lieb und nett empfunden werden zu wollen. Oft ist viel wichtiger, dass Sie etwas sagen, als das, was Sie sagen. Der Punkt geht an Sie, wenn Sie überhaupt auf eine Bemerkung reagieren können und nicht mit offenem Mund dastehen. Eine gute Technik, um unangenehme Fragen verbal zu kontern, ist es, einfach mit komplettem Unfug zu antworten: „Wovor haben Sie am meisten Angst?“ – „Davor, dass mein Hund zu Singen anfängt.“ Je absurder Ihr Szenario ist, desto schlagfertiger wirkt die Antwort in der Realität. Generell gilt für geistreiche Antworten: Je größer der gedankliche Bogen ist, den der Zuhörer schlagen muss, um Ihre Antwort zu ergänzen, desto gewitzter und schlagfertiger wirkt Ihre Erwiderung. Beispiel: Jemand sagt zu Ihnen, dass Sie sehr übernächtigt aussehen. Sie antworten: „Gut, dass Du keinen Spiegel zu Hause hast.“ Hätten Sie geantwortet: „Du siehst selber übernächtigt aus.“, hätte diese Bemerkung eher lasch gewirkt. -
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„Schlagfertige Menschen sind Menschen, die Ecken und Kanten zeigen (...).“
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Situationsbedingte, spontane Schlagfertigkeit Aus einer Situation heraus schlagfertig zu reagieren und spontan Antworten zu geben, braucht Mut und Gewitztheit. Mithilfe einiger Tricks fällt es leichter Witze zu machen oder spontan auf Angriffe zu reagieren.
„Sie müssen bereit sein, aufzufallen, frech zu sein (...) – das heißt sich etwas unkonventioneller durch Leben zu bewegen als der Durchschnitt der Menschen.“
Witztechniken o Machen Sie spontan witzige Kommentare, indem Sie bewusst den Doofen spielen: „Diesen Sommer war ich in Istanbul.“ – „Du hast’s gut, ich war noch nie in Spanien.“ o Missverstehen Sie absichtlich das Gesagte und erwidern Sie etwas, aus dem man merkt, dass Sie es falsch verstanden haben: „Mögen Sie trockenen Wein?“ – „Flüssig wäre mir lieber.“ o Übertreiben Sie das Gegenteil, indem Sie das Offensichtliche nehmen, es umkehren und dabei karikaturhaft übersteigern. Zum Beispiel: Sie kommen in ein Büro, das voller Pferdeposter hängt und sagen: „Ah, Sie lieben Katzen?“. Techniken zur Erwiderungsfertigkeit o Übertriebene Zustimmung ist das Prinzip, nach dem man diese Art von Angriffen regelrecht abprallen lassen kann. Beispiel: „Du trinkst ganz schön viel.“ - „Stimmt, Löwenbräu hat schon Lieferschwierigkeiten.“ o Wann immer Ihnen jemand etwas vorwirft, können Sie, ohne groß nachzudenken mit einer dieser Standardantworten kontern: „Das ist Ihre Meinung.“ oder „Das finden Sie. Objektiv ist es anders.“ o Mit der Antwortschablone „Lieber... als...“ lassen sich Bemerkungen gut kontern: „Die Schuhe passen nicht zu deinem Pullover.“ – „Lieber unpassende Schuhe als unpassende Bemerkungen.“ o Wenn jemand Sie mit etwas Negativem vergleicht, können Sie parieren, indem Sie den Vergleichsgegenstand ausdrücklich loben. Etwa so: „Sie sind so gebildet, wie mein Dackel.“ – „Da haben Sie aber einen tollen Dackel.“ o Mit versteckten Angriffen können Sie gut umgehen, wenn Sie in aller Deutlichkeit aussprechen, was der Angreifer sich nicht direkt anzusprechen traut: „Das ist im Prinzip ein ganz einfaches Sys-
Nicht auf den Mund gefallen!
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tem.“ – „Sie wollen mir praktisch sagen, wer so einen einfachen Kaffeespender nicht bedienen kann, ist beschränkt.“ In Wortgefechten, Interviews und Diskussionen Schlagfertigkeit beweisen In den meisten Wortgefechten, Dialogsituationen oder Konfliktgesprächen hat derjenige bereits einen Vorteil, der das Gespräch eröffnet. Warten Sie daher nicht, bis der andere das Wort ergreift, sondern machen Sie den ersten Schritt.
„Die Schlagfertigkeit in Wortgefechten, Diskussionen und Interviews ist engstens verwoben mit dem klugen Einsatz von Frage und Antwort.“
„Wenn Sie einen zusätzlichen Gedanken während Ihrer Ausführungen haben, so sprechen Sie ihn nicht aus. Lassen Sie ihn weg.“
Nicht auf den Mund gefallen!
Für den Fragesteller Mit der richtigen Fragetechnik lassen sich viele Antworten erheblich steuern: o Geben Sie vor, wie viele Antworten der Gefragte geben soll. Das Muster lautet hier: „Nennen Sie mir drei Gründe, weshalb dieses Produkt taugt.“ o Sie können Suggestivfragen einsetzen, um den anderen in seiner Antwort versuchsweise zu beeinflussen. Beispiel: „Finden Sie nicht auch, dass...?“ o Ihr Gegenüber wird bereitwilliger reden, wenn Sie vorab eine Feststellung machen, die ihn lobt: „Ich weiß, Sie sind ein gefragter Mann. Können wir uns trotzdem einmal zu einem Interview treffen?“. o Stellen Sie Alternativfragen und nehmen Sie dem Gefragten die Entscheidung damit im Grunde schon ab. Es macht einen großen Unterschied, ob Sie fragen „Möchten Sie ein Frühstücksei?“ oder ob Sie die Frage so formulieren: „Möchten Sie Ihr Frühstücksei weich oder hartgekocht?“. o Durch Doppel- und Mehrfachfragen bringen Sie auch wortkarge Gesprächspartner zum Reden: „Wie kamen Sie zu Ihrem Hobby und wie steht Ihre Frau dazu?“. o Wenn Sie einer Frage eine Aussage voranstellen, steigt die Chance, dass der Gefragte nur die Frage beantworten wird und auf die vorangegangen Aussage gar nicht eingeht. Damit bleibt sie unüberprüft oder sogar unwidersprochen. Ein Beispiel: „Überall in den Chefetagen tragen die Manager Krawatte. Warum ist eine Krawatte wichtig im Geschäftsleben?“. o Verblüffend ist, wie viele Gesprächspartner Ihnen bereitwillig Antworten auf gar nicht gestellte Fragen geben. Formulieren Sie einfach eine Aussage und schauen Sie Ihr Gegenüber auffordernd an – in den meisten Fällen wird er Stellung beziehen. Journalisten wenden diese Technik häufig an. Achten Sie einmal bei Sportlerinterviews im Fernsehen darauf. Beispiel: „Sie feiern heute doppelt. Deutscher Meister und Geburtstag.“ ...... Für den Antwortgeber Als Gefragter kommt es, gerade wenn Sie einen geschulten Frager vor sich haben, auf geschickte Reaktion an. Auch hier gibt es geeignete Muster, um sich aus unbequemen Situationen verbal zu befreien: o Fühlen Sie sich durch eine Frage oder einen Vorwurf in die Enge getrieben oder bedroht, so stellen Sie einfach eine Rückfrage. Das verwirrt den anderen meist und vertauscht die Rollen. Beispiel: „Ihre Zahlen stimmen nicht.“ – „Von welchen Zahlen sprechen Sie?“. Für diese Fälle gibt es eine Reihe wirksamer Standardrückfragen: „Was genau wollen Sie wissen?“ oder „Warum fragen Sie?“ oder „Worauf wollen Sie hinaus?“ oder auch „Können Sie das präzisieren?“. o Jede Ihrer Antworten gewinnt an Wirkung, wenn Sie den Namen des „Angreifers“ an Ihre Antwort anhängen. o Weichen Sie unangenehmen Fragen einfach aus, indem Sie ein Stichwort aus der Frage herausgreifen, eine beliebige Aussage dazu machen und auf die eigentliche Frage gar nicht eingehen. © Copyright 2002 ShortNews.com GmbH
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„Indem Sie den anderen wegen seiner unsachlichen Art zurechtweisen, stehen Sie, bei egal welcher Attacke, immer als Winner da.“
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Dies ist wohl eines der beliebtesten Muster von Politikern – und äußerst effektiv. Beispiel: „Können Sie sich vorstellen, den Ministerposten zu übernehmen?“ – „Im Moment stellt sich nicht die Frage nach Ministerposten. Wir müssen zunächst einmal die Staatsfinanzen ordnen, den Bürgern in diesem Land wieder eine Hoffnung auf die Zukunft geben und .....“. Viele unangenehme Fragen können Sie parieren, indem Sie nach dem Schema „Es geht nicht darum..., sondern um xy...“ antworten. Damit haben Sie das Thema der Frage zu ihren Gunsten verändert. Wenn Sie jemand verbal attackiert, können Sie den Inhalt außer acht lassen und z.B. nur auf die Art und Weise seines Angriffs eingehen. Damit nehmen Sie der Attacke die Gefährlichkeit. „Das ist mal wieder einer Ihrer undurchdachten Vorschläge. Man glaubt, Sie haben die ganze Sitzung nicht zugehört!“ – „Unsachliche Bemerkungen bringen uns in diesem Punkt nicht weiter.“ Wenn Ihnen jemand einen (berechtigten) Vorwurf macht, können Sie darauf reagieren, ohne dass Sie Ihr Gesicht verlieren müssen. So können Sie ihm z.B. ein konkretes, zukünftiges Handeln in Aussicht stellen: „Haben Sie die Unterlagen nicht dabei?“ – „Sie haben Sie morgen in Ihrer Post.“
So behaupten Sie sich selbst Generell gilt: Wenn sie unter dem Verhalten eines anderen Menschen leiden, hoffen Sie nicht darauf, dass er es von sich aus ändert. Es ist Ihre Aufgabe, ihn maßvoll darauf hinzuweisen und auszusprechen, dass Sie etwas stört. Ansonsten werden Sie weiter still vor sich hinleiden. o
„Wer ist dafür verantwortlich, wenn Sie etwas stört und Sie unter dem Verhalten eines anderen leiden? Sie! Sie müssen dem anderen Ihre Grenzen aufzeigen.“
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„Bevor Sie mit den vorher beschriebenen Techniken der situativen Schlagfertigkeit reagieren, sollten Sie Nicht auf den Mund gefallen!
Wenn sich jemand Ihnen gegenüber komplett im Ton vergreift, ist eine gute Reaktion folgende: Sie stehen auf, schauen demjenigen in die Augen und sagen betont nüchtern und sachlich: „So lasse ich nicht mit mir reden. Kommen Sie wieder, wenn Sie einen normalen Ton gefunden haben. Danke!“. Sie können das Ende eines Gespräches beeinflussen bzw. ein Gespräch geschickt für beendet erklären. Dazu fügen Sie am Ende eines Aussagesatzes ein bestimmtes „Danke“ an. Wenn Sie nun auch noch den Blickkontakt abbrechen, wird Ihr Gesprächspartner mit hoher Wahrscheinlichkeit das Ende des Dialogs akzeptieren. Denn es ist für ihn mit einem hohen Energieaufwand verbunden, die Kommunikation, samt Blick und Inhalt, gegen Ihren Willen wieder aufzunehmen. Wenn Sie durch einen Vorwurf oder eine Unterstellung angegriffen werden, können Sie das eindeutig klarstellen, indem Sie Ihre Erwiderung unmissverständlich mit „Nein, falsch......“ beginnen. Eine andere wirkungsvolle Methode, um Angreifer ins Leere laufen zu lassen, ist, zu dem zu stehen, was Ihnen der Andere vorwirft. Ein Beispiel: „Sie sind ganz schön dick!“ – „Ja, sieht man das nicht?“. Standardantworten hierzu sind: „Na klar, Sie etwa nicht?“, oder „Gut beobachtet!“. Dadurch nehmen Sie ihm den Wind aus den Segeln.
Mit Angriffen sanft umgehen Schlagfertig kontern zu können ist eine Fähigkeit. Taktisch geschickt zu reagieren und gerade nicht auf Konfrontationskurs zu gehen, ist eine andere Kunst. Häufig kann es viel sinnvoller sein, Ihr Gegenüber nicht mit einer gepfefferten Replik in die Schranken zu weisen, sondern Ihre Taktik, ähnlich wie in den asiatischen Kampfkünsten, so zu wählen, dass Sie die negative Energie des Anderen in ein positives Antwortmuster umleiten. Dazu hilft es, sich folgende Punkte ins Gedächtnis zu rufen: o Wenn Sie Ihrem Gegenüber beweisen, dass er Unrecht hat, gehen Sie damit eindeutig auf Konfrontationskurs. Oft schaffen Sie © Copyright 2002 ShortNews.com GmbH
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reagieren, sollten Sie überlegen, ob es nicht auf dem sanften Weg einfacher zu regeln ist.“
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o „Schlagfertigkeit beinhaltet immer auch die Freiheit, die Techniken der Schlagfertigkeit nicht anzuwenden.“
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sich gerade dadurch erst einen Feind und eine konstruktive Diskussion ist von vorneherein gescheitert. Lassen Sie den anderen spüren, dass Sie ihn trotz Meinungsverschiedenheit schätzen. Das könnte sich so anhören: „Ich kann Ihre Überlegungen nachvollziehen...“ oder „Aus Ihrer Sicht haben Sie sicherlich Recht...“. Ein „Aber“ in Ihrer Argumentation erzeugt beim Gegenüber immer eine Gegenposition; Ihr Gesprächspartner macht in den meisten Fällen einfach „dicht“. Beispiel: „Sie sind schnell im Schreiben, aber Sie machen zu viele Fehler.“ Besser ist es, Sie formulieren den Inhalt verträglicher: „Sie sind schnell im Schreiben, das ist schon gut. Noch besser wäre, wenn Sie weniger Fehler machten.“ Der andere wird sich weitaus wertgeschätzter fühlen, als wenn Sie mit dem „aber“ das vorangegangene Lob direkt wieder zunichte machen. Menschen hören ihren eigenen Namen gerne. Sprechen Sie daher, wann immer es passt, Ihre Mitmenschen mit ihrem Namen an. Sie werden sich wundern, wie viel offener und freundlicher diese Ihnen begegnen werden. Wenn jemand Sie angreift, so sind Sie vielleicht nur der Auslöser, nicht aber der eigentliche Grund für seine Reaktion. Vielleicht fühlt er sich durch Sie an eine unangenehme Situation oder Person aus der Vergangenheit erinnert und reagiert daher übermäßig. Dies in Erwägung zu ziehen, kann Ihnen dabei helfen, mit solchen Angriffen gelassener umzugehen, wenn Sie merken, dass nicht Sie das eigentliche Problem sind. Und wer mit den verschiedensten Situationen gelassen umgehen kann, dem wird auch meistens eine passende und angemessene Bemerkung einfallen, ohne dass er mühsam suchen muss.
Über den Autor Matthias Pöhm ist als Rhetorik-Trainer und Moderator erfolgreich. Als Trainer ist er auf das Thema „Schlagfertigkeit“ spezialisiert, zu dem er im deutschsprachigen Raum Seminare veranstaltet. Darüber hinaus arbeitet er als professioneller Sprecher für TV- und Rundfunk.
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