Das Erbe der Macht Band 22 Spuren der Vergangenheit (2/2) Ägypten wird zum Brennpunkt Der Kampf gegen die Scratch
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Das Erbe der Macht Band 22 Spuren der Vergangenheit (2/2) Ägypten wird zum Brennpunkt Der Kampf gegen die Scratch
© 2002 by Mike Hard
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Ein leises Knirschen war zu hören und mit einem sanften Ruck kam die Limousine auf dem steinigen Weg zum stehen. Sofort sprang der Fahrer aus dem Wagen und lief zum Rückwärtigen Teil der Karoserie was nur wenige Sekunden in Anspruch nahm. Mit einer bedächtigen Bewegung öffnete er die Tür und verbeugte sich knapp. „Willkommen zuhause Madame“, erklärte er. Ein Fuß verließ das innere der Limousine und wenig später stand eine alte Dame, gestützt auf einen schwarzen Spazierstock vor dem Wagen. Hart umfasste ihre Hand den kleinen Globus der den Haltegriff des Stocks darstellte. Versonnen blickte sie auf die sich vor ihr ausbreitende Landschaft. Es war ein sonniger Tag und ein leichter Wind strich durch die Bäume die das Grundstück abgrenzten. „Ich hätte nicht gedacht das ich jemals hierher zurückkehren würde. Das ich mich jemals wieder in das große Spiel einmischen werden würde“, hauchte die alte Dame und lief langsam den steinigen Weg entlang. Hinter ihr war ein Rums zu hören als der Chauffeur und Butler damit begann die wichtigsten Gepäckstücke aus dem Kofferraum zu nehmen, diesen dann verschloss und sich hinter seiner Arbeitgeberin den Weg entlang zum Haus begab. Er schätzte sie sehr und war froh das sie den Weg ins aktive Leben zurückgefunden hatte. „Unser Familienstammsitz. Ich hätte damals nicht so überstürzt gehen dürfen. Dadurch habe ich Gefahr über sie gebracht“, erklärte sie leise und blieb stehen. „Aber Madame, die Umstände“, versuchte Jeremiah zu erklären. Lange blieben die grünen, tiefen Augen, die schon so viel gesehen hatten auf die Fassade des alten Herrenhauses gerichtet. „Die Umstände haben mir alles genommen. Aber ich darf nicht aufgeben, das habe ich gelernt. Ich muss die Schätze weiter hüten, sie dürfen nicht in die Hände des Bösen fallen wie es schon so viel hier tat“, hauchte sie und öffnete die Tür. Trotz der äußerlichen Gebrechlichkeit war sie noch sehr rüstig und betrat nun mit festen Schritten jenes Gebäude das sie vor Jahren verlassen hat. „Century Hall“, murmelte sie und tat die ersten Schritte im alten Anwesen ihrer Familie. Hinter ihr wurde die Tür von Jeremiah geschlossen. Kurz darauf ertönte dessen Stimme: „Furchtbar. Ich werde Tage damit verbringen hier wieder für Ordnung zu sorgen.“ „Das denke ich nicht Jeremiah, das denke ich nicht“, erklärte die alte Dame und wandte sich um. Aus ihrem Blick war jeder Schmerz und jeder melancholische Gedanke gewichen. „Wir sind wieder da und werde uns nun auch wieder am aktiven Geschehen beteiligen. Rufen sie eine Reinigungsfirma und alles was sonst nötig ist. Ich will das dieses Gebäude bis morgen Abend wieder dem gleicht was es einmal war, ein strahlendes Haus. Wir benötigen Anbindung an das Telefonnetz. Wir benötigen hier Leistungsfähige Rechner und Anbindung an das Internet. Reaktivieren sie die alten Kontakte und bauen sie das Netzwerk wieder auf.“ „Natürlich Madame. Bis morgen Abend wird alles erledigt sein“, erwiderte Jeremiah. Langsam wandte sich die alte Dame einem Fenster zu und sah hinaus. Das Meer war gut erkennbar. Wie ein Schemen zeichnete sich in der Ferne die Küste Londons ab. „Sie denken ich bin tot doch wartet nur ich bin noch immer da. Und dieses Mal schlagt ihr mich nicht erneut“, murmelte sie leise. Langsam glitt ihr Blick über das weite Grün und die Küste. Sie war wieder da. Zuhause. Und dieses Mal würde sie Angel Island nicht wieder verlassen. * Rom, Herbst 1984 Ein letzter kalter Windhauch streifte über die Haare von James Schwerthoff und ließ ihn frösteln. Nun fiel die Tür mit einem leisen Klacken ganz ins Schloss und er übergab dem herbeieilenden Bruder seine Jacke und Hut die er bereits abgelegt hatte. 2
Die Lightfighter: Michael Hartmann: Der 25jährige wurde sehr früh zur Waise und steht nun an der Spitze des Hartmann Konzerns. Er ist der Anführer der Lightfighter. Michael ist mittelgroß, hat schwarze kurze Haare und blaue Augen. Er ist sportlich und beherrscht neben verschiedenen Kampfsportarten auch viele Sprachen. Auf seinem rechten Oberarm befindet sich ein Tatoo (Ornament). Dorian Schwerthoff: Dorian und Michael verbindet ein ähnliches Schicksal. Als kleines Kind besuchte Dorian mit seinen Eltern eine ihrer Ausgrabungsstellen. In einer Nacht wurde diese entvölkert und seine Eltern verschwanden. Er selbst besitzt keine Erinnerungen mehr daran, nur eine Narbe am Hals ist geblieben. Dorian ist 27 Jahre alt und Archäologe. Er hat braune mittellange Haare und grüne Augen. Anna Schneider: Anna entwickelt ständig neue Waffen für die Lightfighter, um gegen Dämonen vorzugehen. Sie ist das Kind einer Halbdämonin mit einem menschlichen Mann. Ihre Mutter ist eine Hexe und seit kurzem besitzt auch Anna diese Fähigkeiten. Sie ist 27, hat lange braune Haare und grüne Augen. Durch ihre Erbe besitzt sie eine schwarze und eine gelbe Pupille was sie jedoch durch Kontaktlinsen kaschiert. Sandra Maier: Bereits als Kind musste Sandra mit ansehen wie ein Scharlatan ihre Großmutter in den Selbstmord trieb. Später wurde sie Parapsychologin. Sie besitzt telepathische Fähigkeiten, die ständig wachsen. Sie ist 26 Jahre, hat blonde kurze Haare und blau-grüne Augen. Jason Parker: Der 18 jährige Junge tauchte vor kurzem in New York auf, wo er in einer Zeitblase die letzten Jahrzehnte verbracht hatte. Er lebte im Jahre 1942. Merlin fror ihn aus einem unbekannten Grund ein. Er besitzt keine Erinnerungen an die Vergangenheit und hat, wie Michael, auf seinem rechten Oberarm das gleiche Tatoo. Jason hat kurze, dunkelblonde Haare und braune Augen. Was bisher geschah: In Ägypten werden zwei gealterte Leichen gefunden und Michael, Dorian, Jason und Sandra machen sich auf den Weg dorthin. Während sie dort auf einen Seltsamen Raum unter eine Ausgrabunkstätte stoßen trifft Anna in Rom auf eine Gruppe von guten Hexen denen sie sich anschließen will. Als Jason in Krämpfen zusammenbricht bringt Michael ihn aus den Katakomben. Er findet ein leeres Ausgrabungsfeld. Kurz darauf werden er und sein Führer Niedergeschlagen, Jason entführt. Vor der Kammer bricht Sandra zusammen. Lila und Dorian begeben sich durch ein Tor das sich kurz zuvor öffnete in einen Raum wo sie auf Menschengroße Eier treffen. Ein Mann in einem grauen Anzug taucht auf. Im gleichen Augenblick schmerzt Dorians Narbe und die Eiger beginnen Aufzuplatzen.
Es wurde nicht viel gesprochen und der unbekannte der ihn empfangen hatte führte ihn schnell weiter durch einen angrenzenden Flur in einen angrenzenden Salon. Dort sah sich James Schwerthoff ein weiteres Mal Pater Mario gegenüber in den er seine Hoffnungen setzte. „Guten Abend Herr Schwerthoff“, begrüßte ihn sein gegenüber und die beiden Männer schüttelten sich die Hände. „Guten Abend. Offen gestanden wundert es mich überhaupt noch von ihnen zu hören. Der Vatikan erteilte mir doch eine klare Absage bezüglich meiner Vorgetragenen Interessen“, gab James Schwerthoff zurück. „Ein Mann der Tat, sie reden nicht lange drum herum. Das gefällt mir. Ich werde ebenso antworten. Es gibt gewissen Gruppen im Vatikan die ihren Thesen durchaus nicht abgeneigt sind“, gab Pater Mario zurück. Der etwa vierzigjährige Pater goss sich Whiskey in ein Glas, was James unweigerlich schmunzeln ließ als er an Amt und Würde des Paters dachte, und bot auch diesem ein Glas an was er jedoch ablehnte. „Spricht das nicht gegen ihre heilige Schrift“, konnte sich James Schwerthoff einen Seitenhieb nicht verkneifen. 3
„Ich werde mit ihnen hier nicht über Theologie und meine Einstellung zu unserem Herrn diskutieren“, erwiderte er und reichte James einen Scheck. Dieser konnte sich eines verblüfften Keuchens nicht erwehren als er die Summe sah die auf dem Scheck stand. „Falls es nicht reich werden ihnen weitere Summen dieser Art zugehen, in Maßen versteht sich. Wir finanzieren kein Hirngespinst. Des Weiteren wird das Konsortium das dies Finanziert hin und wieder einen Beobachter schicken“, erklärte der Pater. James wusste was dies bedeutete. Die katholische Kirche würde, sollte er wirklich entdecken was er vermutete sofort ihre Hand danach ausstrecken. Aber das war momentan unbedeutend. Er hatte keine Wahl, er musste annehmen. Seine Finger schlossen sich um den Scheck den Pater Mario ihm entgegenhielt. Unweigerlich hatte er das Gefühl einen Pakt mit dem Teufel zu schließen doch er verwarf den Gedanken sogleich wieder. „Gut, ich wünsche ihnen viel Glück. Sie entschuldigen mich, ich erwarte noch Besuch“, erklärte der Pater und James stand auf. Langsam verließ er den Raum und war wie vor den Kopf gestoßen. Endlich konnte er aller Welt beweisen das es kein Hirngespinst war was Sheila und er vermuteten. Ehe er es sich versah stand er wieder vor dem Gebäude. Es war mittlerweile Dunkel und er machte sich auf den Weg durch die nächtlichen Straßen von Rom. Noch in Gedanken an den Geldsegen übersah er das Mädchen und prallte mit voller Wucht gegen sie. Halb benommen richtete er sich auf, sah jedoch nur seltsam verschwommen. „Gehen sie nicht nach Ägypten“, hörte er die junge Stimme und sah den Schemen des Mädchens vor sich. „Bitte?“, murmelte er und rieb sich über die Augen. „In Ägypten werden sie den Tod finden und doch weiterleben. Gehen sie nicht dorthin oder sie enden auf der falschen Seite“, erklärte die Stimme und rannte davon. Mit einem Mal konnte James Schwerthoff wieder sehen. Verwirrt blickte er sich um doch das Mädchen war nirgends zu sehen. Langsam schritt er durch die Dunkelheit. Die Worte des Mädchens gingen ihm nicht mehr aus dem Kopf. Hinter einer Ecke stand das Mädchen neben einem alten Mann und blickte der Shilouette James Schwerthoffs hinterher. „Er wird gehen, nicht wahr?“, wollte sie wissen. „Ja, er wird. Sein Schicksal steht in der Agenda geschrieben“, erklärte Merlin. „Lass mich einen Blick hineinwerfen, bitte“, hauchte das Mädchen. „Nein! Niemand soll die Agenda schauen. Ich habe sie an einem sicheren Platz verwart. Eines Tages wird man sie finden und der Hüter wird sich ihrer annehmen“, erklärte Merlin. „Aber was soll ich tun? Ich bin alleine. Du bist weit fort, nur deine Projektion ist hier und diese wird mir wohl kaum nützlich sein. Das Spectral Enterprise ist zerstört und außer Karsten niemand mehr am Leben“, hauchte sie und Tränen liefen über ihre Wangen. „Gehe zurück nach Angel Island und führe deinen Kampf gegen IHN fort. Die Gabe, welche die Energien deiner Platte dir verlieh, bringt auch große Verantwortung mit sich. Kämpfe gegen IHN und stehe für das Gute. Eines Tages wirst du nicht mehr alleine sein. Eines Tages wirst du anderen den Weg zu ihnen weißen. Doch vergiss nie. Es sind nur zwölf und sie teilen, was niemals vereint werden darf“, erklärte Merlin und seine Shilouette verblasste. Langsam wandte das junge Mädchen sich um. Vor Jahren hatte sie geglaubt nicht mehr alleine zu sein. Doch Jason war fort, Merlin hatte ihn in der Zeit eingefroren entgegen ihrem Willen und wenn sie an die Geschehnisse dachte die nebenbei passiert waren, an jene Besucher aus der Zukunft bekam sie eine Gänsehaut. Langsam lief sie die Straße entlang. Sie würde Rom noch heute verlassen. Für James Schwerthoff und seine Familie konnte sie nichts mehr tun.
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* Kairo, Ausgrabungsstelle Ein sich ständig wiederholendes Klopfgeräusch riss Michael Hartmann aus seiner Bewusstlosigkeit. Langsam öffnete er die Augen, und bereute dies sofort. Ein stechender Kopfschmerz machte sich breit und seine Glieder zuckten unkontrollierbar. Er krümmte sich zusammen und zitterte wie ein Junkie auf Entzug. Endlose Minuten verstrichen bevor die Kontrolle langsam zurückkehrte und der Schmerz verebbte. Langsam richtete er sich auf und sah sich um. Ein Fenster war geöffnet und wurde durch den Wind ständig gegen den Rahmen gedrückt, daher das sich ständig wiederholende Klopfen. Wenige Meter neben ihm lag sein SBlaster. Von Jason fehlte jede Spur, ebenso von dem Hilfsarbeiter. Er konnte nur hoffen das dieser nicht vor ihm aufgewacht war und die Behörden Informierte. Michael würde in Erklärungsnot geraten wenn er das verschwinden des gesamten Ausgrabungsteams, der Leiterin und seiner Leute plausibel darlegen sollte. Der Anführer der Lightfighter stand nun ganz auf und schob den S-Blaster in das Hohlster unter seinem linken Arm. In Gedanken hoffte er das die entsprechenden Stellen im SE weiter am Design arbeiteten und dieses ein wenig handlicher gestalten würden. Mit noch ein wenig zittrigen Fingern zog er sein Handy aus der Tasche und wählte jene geheime Nummer die nur den Mitgliedern des SE vertraut war. Nach wenigen Sekunden wurde er verbunden. „HQ“, sagte die Stimme nur. „Hier Michael Hartmann“, erwiderte Michael und wusste das nun innerhalb weniger Sekunden seine Stimme und der übertragene Code seines Handys auf Echtheit überprüft wurden, „Verbinden sie mich mit dem Search.“ Kurz darauf sprach er bereits mit dem Zuständigen Leiter der Search Abteilung, welcher die einzelnen Signale der Lightfighter auf der ganzen Welt ständig überwachte. Durch den im Unterarm jedes Mitglieds implantierten Chip war dies möglich. So konnten auch, wenn die Lebenszeichen abrissen, sofort eingegriffen werden. „Orten sie für mich das Mitglied Jason Parker“, erklärte Michael. Kurz darauf war durch die Leitung das klicken einer Tastatur zu vernehmen. „Das Signal ist sehr schwach, befindet sich aber nicht weit von ihnen entfernt. Anhand der Daten entnehme ich das sich Mr. Parker unter der Erde aufhält. Etwa 300 Meter südlich ihrer Position“, erklärte der Mann. „Danke“, sprach Michael und legte auf. Er wusste das in dieser Richtung der Einstieg zu den freigelegten Schächten war. Er wusste wo sich Lilas Büro befand und zum ersten Mal war er froh das sich niemand mehr im Lager aufhielt, auch wenn er natürlich hoffte das niemandem etwas passiert war. Minuten später stand er über eine Karte gebeugt und markierte die Stelle 300 Meter südlich. „Das steinerne Tor“, murmelte er. Auf der Karte war auch der Weg verzeichnet welcher zu jenem steinernen Tor führte das die Archäologen entdeckt hatten und neben dem sich eine Tür zu einer verborgenen Kammer geöffnet hatte. Er wusste nicht wie lange er bewusstlos gewesen war aber wenn ihm weder Sandra, noch Dorian oder Lila zu Hilfe gekommen waren konnte das nichts Gutes bedeuten. Schnell nahm Michael eine Taschenlampe und die Karte an sich und machte sich auf den Weg zu den Schächten. Er hatte ein sehr ungutes Gefühl. * In der Kammer Gehetzt sah sich Lila um. Schweiß verklebte ihre kurzen Schwarzen Haare und ihre grünen Augen schienen Blitze zu versprühen. Mit ihrem linken Arm hielt sie den bewusstlosen Dorian an sich gepresst während ihre Rechte Hand ständig seinen Finger auf den Abzug des 5
Blasters presste. Lila hatte so eine Waffe noch nie gesehen doch sie wusste das nur Dorian dieses Exemplar benutzen konnte. So musste sie also seine Hand führen solange er bewusstlos war. Doch ihre Lage war hoffnungslos. Fast alle Eier waren mittlerweile aufgeplatzt und immer mehr jener seltsamen schwarzen Arachnoiden tasteten sich aus den Überresten hervor. An der Stirnseite des riesigen Raumes stand noch immer jener unbekannte, in einen grauen Anzug gekleidet. Er trug eine schwarze Sonnenbrille doch Lila hatte vor kurzem bemerkt das er rote Augen hatte da die Gläser nicht stark genug getönt waren. Sie musste sich zwingen logisch zu denken und nicht hysterisch zu werden. Schuss um Schuss gab sie aus der Waffe ab doch es erbrachte nichts. Von dem unbekannten Mann glitten die Schüsse nur wie von Geisterhand gelenkt ab und auch jene schwarzen Gitinmonster schienen völlig immun gegen die energetischen Strahlen zu sein die aus dem Lauf schossen. Lilas Blick fuhr nun ebenso wie der des grau gekleideten herum als sie ein Schaben vernahm. Aus Richtung des Eingangs kam ein weitere grau gekleideter Mann der den jungen Jason Parker auf den Armen trug. Entsetzt keuchte sie auf. „Er ist nicht kompatibel“, erklärte der neue hinzugekommen Mann in Grau und legte Jason zu Boden. „Aber was bedeutet das? Er trägt das Mal auf seinem Arm und die energetische Signatur kam von hier“, erwiderte sein Gegenüber. „Ich fürchte es war der andere. Michael Hartmann“, erklärte der MIG (Men in Grey), der im Gegensatz zu seinem Gegenüber keine Sonnenbrille trug. „Das ist nicht möglich. Es kann keine zwei geben“, erwiderte jener unbekannte der noch immer das Artefakt in den Händen hielt. „Erinnere dich was einer der oberen sagte. Wenn es zwei sind dürfen wir ihnen kein Leid zufügen. Wir sind wohl falsch eingetroffen“, sprach der neu hinzugekommene. Ein stöhnen ließ die beiden unbekannten herumfahren. Dorian erwachte aus seiner Bewusstlosigkeit. Kurz hatte Lila nicht aufgepasst und dies rächte sich nun. Die Waffe entglitt Dorians Hand da dieser sich aufrichtete. Das letzte was Lila wahrnahm war das lächeln der unbekannten. Dann folgte schwärze. * Kairo, Herbst 1984 Lächeln sah James Schwerthoff auf das Gesicht seines Sohnes. Der neunjährige Dorian war mittlerweile eingeschlafen. Langsam, um den Jungen nicht zu wecken rollte James sich herum und schloss seine Frau, die Vater und Sohn beobachtet hatte in die Arme. „Es könnte nicht besser laufen“, sprach James leise und hauchte Sheila einen Kuss auf die Lippen. „Das ist wahr. Cambridge ist ein fähiger Assistent. Und er scheint unsere Annahmen zu akzeptieren. Das freut mich. Obwohl ich mir selbst manchmal wünschte das dem nicht so wäre“, erwiderte Sheila. „Ich weiß was du meinst. Sollte sich unsere Theorie als wahr erweisen wird das alles verändern. Ein anderes Volk, was für ein Gedanke“, murmelte James. „Ja, aber es nutzt nichts wenn wir uns dagegen sperren. Wir haben die Überreste beide gesehen“, gab Sheila zurück. „Ich weiß. Und ich bin froh das Karsten Hartmann uns das Wesen gezeigt hat“, erklärte James. „Ich verstehe nur nicht wirklich warum er nicht selbst forscht. Er ist ein reicher Mann“, erklärte Sheila. „Ja, ich habe mit ihm darüber gesprochen. Nun, er hat viel mitgemacht. Vor wenigen Jahren starb seine Frau. 1981 hat er wenn ich das richtig verstanden habe eine Organisation gegründet die sich um solche und ähnliche Fälle kümmern sollte aber da scheint irgendetwas 6
schief gegangen zu sein. Und momentan ist er sehr vorsichtig. Aus diesem Grund wollte er auch keine Finanzierung vornehmen. Er hat mich ständig vor der Gefahr gewarnt und wollte nicht das ich der Spur nachgehe“, erklärte James. „Nun wie auch immer, morgen sollten wir uns das Tor genauer ansehen das Cambridge heute entdeckt hat. Wenn er morgen zurück ist sollten wir uns darum kümmern. Ich bin sehr gespannt was…“, wollte Sheila sagen doch ein heftiges Rumoren ließ sie innehalten. Während Dorian sich im Schlaf unruhig hin und her wälzte sprangen sie auf und liefen aus dem kleinen Zelt. Was sie sahen erinnerte sie an einen Alptraum. * Rom, Anwesen der Wikka Langsam schlug Anna das Buch zu und stellte es bedächtig zurück ins Regal. Der Foliant hatte ihr einiges über den Ursprung der Hexen und verschiedene neue Zaubersprüche näher gebracht. Es war faszinierend. Endlich hatte sie zugriff auf das nötige Wissen um genügend Macht zu erlangen um Torsten Thielmann zu vernichten. In Gedanken versunken lächelnd stand die junge Lightfighterin im Raum bis sie unerwartete angesprochen wurde. „Anna?“, ertönte eine Stimme hinter ihr. „Ja“, erwiderte Anna und sah sich um. „Ich wollte dich abholen und zu einer na ja, Fortführung mitnehmen. Mein Name ist Eva“, erklärte ihr Gegenüber. Anna sah in ein offenes, leicht spitzbübiges Gesicht. Eva musste etwa ihr Alter haben und hatte einen blonden Wuschelkopf. Als diese sich nun umwand folgte Anna ihr sofort. Sie war nun noch nicht lange bei den Wikka doch seit sie zugesagt und sich dem Bund angeschlossen hatte fühlte sie sich sehr wohl. Gemeinsam begaben sich Anna und Eva in eines der oberen Stockwerke. Als sie eintraten stellten sie sich zu einer Reihe weiterer Hexen die sich um zwei Mitglieder gruppiert hatten. Zwei Junge Frauen standen inmitten eines riesigen Pentagramm. „Was tun sie da?“, wollte Anna wissen. „Oh, sie werde sich gleich bekämpfen um ihre Fähigkeiten zu vergleichen. Aber keine Sorge, niemandem kann etwas passieren“, erklärte Eva. In diesem Moment ertönte ein Gong und Anna sah gespannt wie die beiden Wikka Aufstellung nahmen. Es wurde Totenstill im Raum. „Aduro“, rief nun die schwarzhaarige der beiden Hexen und wirkte somit den Anna mittlerweile bekannten Feuerzauber. Doch noch bevor ihre Gegnerin in Flammen aufgehen konnte erwiderte diese: „Contego. Clacialis.“ Der Feuerstrahl wurde durch den Schutzschild Zauber abgeblockt und stattdessen bildete sich nun eine Eisschicht zu Füßen der Schwarzhaarigen die sich langsam Einschloss. Doch diese ließ sich nicht so schnell besiegen. „Tempus Fugit“, brachte sie nun hervor was das Eis in einen Zeitraffer fallen ließ und innerhalb von Sekunden zerbröckelte es. Dann ging sie zum Angriff über: „Fiat Lux!“ Ein mächtiger Energieball wurde gegen das Schild ihres Gegenübers geschleudert. Sekundenlang hielt es noch stand, dann zerbrach es und das Energiegeschoss erreichte ihre Gegnerin. Ein leiser Klang war zu hören und das Pentagramm der besiegten erlosch. Lachend gaben die beiden Wikka sich die Hand und wurden von ihren Freunden umringt die Tipps gaben oder welche wollten. „Beeindruckend“, konnte Anna nur sagen.
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So souverän wie diese beiden Hexen hatte sie noch nie jemanden zaubern sehen. Sie wusste das es nicht nur auf das gesprochene Wort ankam sondern auch der Gedanke dahinter und die mentale Energie. Je stärker sich jemand konzentrierte und je geübter er war desto stärker konnte sein Zauber wirken. Anna war wirklich beeindruckt. „Es hat dir gefallen, oder?“, wollte Eva wissen. „Aber sicher. Es war beeindruckend zu sehen wie sich zwei Hexen bekämpfen, mit ihrer Magie umgehen. Ich konnte die magischen Entladungen spüren“, erwiderte sie. „Komm mit, ich möchte dir etwas zeigen“, erklärte Eva. Gemeinsam liefen die beiden Wikka durch den Gang und betraten einen anderen Raum Anna war sehr gespannt. * Kairo, Vor der Kammer „Sandra, wach auf“, hörte sie die Stimme und spürte einen leichten Schlag auf die Wange. Langsam öffnete sie die Augen und in der gleichen Sekunde wusste sie wo sie war, was passiert war. „Dorian“, keuchte sie und richtete sich langsam auf. Über ihr stand Michael und sah sie fragend an. Er hatte nach seinem Eintreffen die bewusstlose Sandra gefunden während von Dorian jede Spur fehlte. „Was ist passiert“, wollte er nun von Sandra wissen, „Warum ist das Tor wieder verschlossen?“ „Kurz nachdem du weg warst spürte ich einen heftigen Schmerz und bin dann bewusstlos geworden. Ich weiß nicht wo Dorian ist“, erklärte sie um sich kurz darauf zu korrigieren, „Doch, ich kann ihn spüren.“ Konzentriert lauschte sie in sich hinein. Die telepathischen Kräfte der Parapsychologin waren seit dem Aufenthalt in der Spiegelwelt um ein vielfaches gestiegen. Noch immer musste sie an die Bemerkung der Nina aus der Spiegelwelt denken die ihr erklärt hatte das etwas in ihrem genetischen Muster nicht mit dem normaler Menschen übereinstimmte. „Er befindet sich in der Kammer. Lila ist bei ihm. Oh Mein Gott“, hauchte Sandra die nun in Dorians Geist die Bilder sehen konnte die auch dieser wahrnahm. Die Mentale Sperre die jeder Lightfighter hypnotisch in seinem Geist verankert hatte stellte für sie kein Hindernis mehr da. „Was ist dort los?“, wollte Michael wissen. Sandra erklärte ihm die Einzelheiten während beide versuchten die Kammer zu öffnen. Es gab jedoch nirgends einen verborgenen Schalter oder Mechanismus der eine Öffnung auslösen konnte. Zumindest aber einen sehr gut versteckten. „Wir müssen hinein. Dorian und Lila sind in Lebensgefahr“, keuchte Sandra. Während Michaels Hände weiter umher tasteten wünschte er sich sehnlichste die Träne des Universums herbei die durch Nina Prestovas Attacke bei ihrer Rückkehr vernichtet worden war. Wie sehr hätte er das mächtige Amulett nun gebrauchen können. Als er Sandras keuchen vernahm und herumfuhr wusste er das sich etwas verändert hatte. Vielleicht hatte er unbemerkt den verborgenen Schalter gefunden. Sandra taumelte und mit einem Rumoren öffnete sich die im Stein verborgene Tür erneut. Michael stütze Sandra die unter starken Kopfschmerzen litt. Beide zogen ihre S-Blaster und betraten den Raum. Sie konnten nicht ahnen das nicht etwa Michael es gewesen war der die Öffnung ausgelöst hatte sondern das diese von der anderen Seite erfolgt war. *
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Rom, Wikka Gemeinsam betraten Anna und Eva einen der angrenzenden Räume. „Wir werden die Aktionen von Rachel und Christine jetzt wiederholen“, erklärte Eva, „Zuallererst werde ich dir zeigen wie du deinen Schutzkreis zeichnest. Neben den allgemeinen magischen Symbolen besteht dieser nämlich aus einem individuellen Muster aus magischen Worten die die jeweilige Hexe repräsentieren.“ Gespannt hörte Anna zu. Sie wusste das ihr Wissen gegenüber dem der anderen noch weit zurücklag. Gespannt sah sie wie Eva ein Stück schwarze Kreide nahm und damit begann ein Hexagramm auf den Boden zu zeichnen. Als sie damit fertig war brachte sie verschiedene magische Zeichen in einer bestimmten Anordnung an. Einige kannte Anna während andere ihr völlig unbekannt waren. Sie hörte sich die erklärenden Worte von Eva genau an. Als diese geendet und auch ihren Kreis gezeichnet hatte nahmen beide Aufstellung. „Gut, nun greif mich an“, sprach Eva. Anna begann mit dem Aduro Zauber und ließ eine Feuerlohe auf ihre Gegnerin niederprasseln. Diese wurde von Eva jedoch mühelos geblockt. Anna versuchte es mit einer Eiswand, ließ einen Sturm entstehen und schleuderte einen Energieblitz. Nichts davon konnte Evas Contego Zauber durchdringen. „Fiat Lux“, rief Eva nach einigen Minuten. Anna spürte einen heftigen Schlag und ihr Schutzkreis erlosch. „Soviel als kleine Übung. Wir sollten dies öfter wiederholen damit du Übung erhältst. Du weißt es steht mehr hinter Zaubern als die bloßen Worte. Meine Hexenkraft ist durch jahrelange Übung weitaus ausgeprägter als deine. Aber das wird schon“, erklärte Eva. Anna wurde mit großem Schwermut bewusst das ihr Weg zur Vernichtung Torsten Thielmanns noch weit war. Er war ein Hexenmeister und Halbdämon und durch die Inbesitznahme des Körpers ihres Sohnes hatte er eventuell sogar noch Hexenpotential geerbt. Doch sie würde lernen. Und eines Tages würde er büßen für alles was er ihr und anderen unschuldigen Angetan hatte, das schwor sich Anna. * London, Angel Island Mit besorgten Gesicht saß die alte Dame in einem großen Sessel und blickte durch die Glasfront hinaus aufs Meer. „Century Hall“ stand direkt an den Klippen, hoch über dem Meer. Ein weiteres Mal fiel ihr Blick auf den Brief der sich noch immer in ihrer Hand befand. Jeremiah hatte bereits damit begonnen das Netzwerk wieder aufzubauen und die ersten Meldungen trafen ein. Im Erdgeschoss waren Handwerker zu Gange und auch die Geheimräume und der Tresor wurde verbessert. Sie musste daran denken das es nur einer gütigen Laune des Schicksals zu verdanken war das damals die beiden Lightfighter Andi und Anna das Centro Domini gefunden hatten. Jenes Buch das sie hier verwahrt hatte. Durch meine Schuld hätte auch weitaus schlimmeres geschehen können. Doch Schluss mit der Vergangenheit, kümmern wir uns um die Zukunft, dachte sie. Sie wusste das Michael und einige seiner Leute in Ägypten auf der Suche nach einer Wahrheit waren. Nun, dabei konnte sie ihnen nicht helfen. Sie hatte Dorians Vater vor langer Zeit gewarnt doch er hatte dieser Warnung zum Trotz den Weg beschritten. Doch nun gab es ein anderes Problem. Eines das schnell gelöst werden musste. Natürlich war ihr bewusst das sie sich damit schon sehr früh würde zu erkennen geben müssen doch dies war unabdingbar und stellte kein Problem dar. Denn auch wenn Michael sich erinnerte, Jason hingegen wusste nichts mehr von damals. Wehmut erschien im Gesicht der alten Dame als sie an den Jungen aus der Vergangenheit dachte. Und letztendlich wusste nicht einmal er was ihre
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Bestimmung war. Michael und die Lightfighter hatten noch eine Menge Prüfungen zu bestehen bevor sie ihnen den Weg weißen und Merlins Auftrag erfüllen konnte. Langsam stand sie auf und ging an jenen großen Eichenholzschreibtisch der an der Stirnseite des Raumes stand. Sie hatte einen wichtigen Brief zu schreiben. * Kairo, Kammer Langsam tasteten sich Michael und Sandra durch den ständig breiter werdenden Stollen. Seltsamerweise war die Luft frisch und Atembar. Michael wusste das die Arbeiter kleine Versorgungsschächte gefunden hatten doch hier war die Luft reiner und klarer als in den Gängen. Abrupt endete der Schacht und vor Michael und Sandra breitete sich eine riesige Halle aus. Im gleichen Augenblick wurde es hell um sie herum und eine Alptraumhafte Szenerie entstand vor ihren Augen. Die gesamte Halle war übersäht von schwarzen, Arachnoid artigen Kreaturen in deren Mitte zwei unbekannten in grauen Anzügen standen. Vor ihnen standen, flankiert von einigen der Kreaturen, Dorian, Lila und Jason. Keuchend atmete Michael aus und schaltete die Taschenlampe ab. Ein Rumoren hinter ihnen machte ihm klar das die Tür sich wieder geschlossen hatte. „Die Waffe können sie getroste wieder aus der Hand legen Mr. Hartmann, ihre Funktion wurde längst deaktiviert“, sprach einer der Männer grau. Michael zweifelte seine Worte seltsamerweise nicht an doch die Waffe gab ihm in dieser Situation ein gewisses Gefühl der Sicherheit und er würde sie mit Sicherheit nicht aus der Hand legen. Auch Sandra machte keine Anstalten dazu. „Kommen sie nur näher, ihre Freunde warten schon“, erklärte der Fremde. Vor Michael und Sandra öffnete sich ein Schneise in der Masse der Gitin Kreaturen und sie passierten diese langsam. „Alles klar?“, fragte Michael in die Runde und erntete ein Nicken von Dorian, Jason und Lila. „Was wollen sie von uns?“, wollte Michael wissen. „Aber, aber, Herr Hartmann. Wollten nicht sie etwas von uns. Warum haben sie denn den weiten Weg hierher gemacht. Doch wohl aus dem gleichen Grund wie wir. Sie wollten ein Ereignis das vor Achtzehn Jahren geschah weiterverfolgen“, erklärte nun der andere fremde. „Meine Eltern“, hauchte Dorian. „Ja, Mr. Schwerthoff, ihre Eltern“, erklärte der Fremde, „Sie sollen erfahren was damals wirklich geschah. Obwohl ich kein guter Geschichtenerzähler bin ist es wohl notwendig damit sie verstehen.“ Und mit klarer Stimme begann jener Fremde Man in grau von Geschehnissen zu berichten die sich Achtzehn Jahre in der Vergangenheit ereignet hatten. * Vergangenheit, 1984 Langsam tasteten sich James und Sheila Schwerthoff durch die Dunkelheit. Die Ausgrabungsstätte war bereits weit hinter ihnen zurückgeblieben. Ihr kleiner Sohn Dorian weinte ständig, wurde von den Schwerthoffs jedoch mitgezogen. Noch immer hatte Sheila dir schreienden und brennenden Menschen vor Augen die sich vor ihr im Wüstensand gewälzt hatten. Tränen rannen ihr aus den Augen doch sie versuchte nicht hysterisch zu werden. Jene schwarze Kreaturen die sie gesehen hatte trugen jedoch nicht dazu bei das ihr Zustand sich besserte. Die Einzige Fluchtmöglichkeit die ihnen geblieben war führte in die Stollen. Im 10
Notfall würden sie sich hier einige Stunden verstecken und dann zurückkehren, in der Hoffnung das jene Kreaturen dann fort wahren. „Wohin gehen wir?“, wollte Sheila wissen, die längst die Orientierung verloren hatte. „Ich weißes nicht. Wir müssen soweit wie möglich in die Stollen. Ich bete das sie uns hierher nicht folgen werd…“, begann James, brach jedoch abrupt ab. Entsetzt schrie Sheila auf und Dorian begann lauter zu weinen. Sie begriffen das sie einen fatalen Fehler begangen hatten. Vor ihnen befand sich jener Platz an dem Cambridge das in Stein gemeißelte Tor gefunden hatte. Doch wie hatte es sich verändert. Die Schriftzeichen auf der Äußeren Wölbung glühten in einem matten blau und im inneren war nicht mehr etwa Stein sondern blaue Energien züngelten wie Plasma. Wenige Meter neben dem Tor hatte sich eine große Tür geöffnet die in die Dunkelheit führte. Zwei jener Alptraumkreaturen hatten sich vor dem Tor postiert und wurden jetzt aufmerksam. James stellte sich schützend vor seine Frau und seinen Sohn, was jedoch nicht viel half. Die Fremden zogen seltsam geformte Waffen und Sekunden später konnte keiner der Schwerthoffs sich mehr rühren. Trotzdem konnte James jedoch noch wahrnehmen was um ihn herum vorging. Zwei in Grau gekleidete Männer traten aus dem Tor hervor und kamen auf sie zu. Nach einigen abschätzigen Blicken wandte er sich um und sprach zu den Kreaturen: „Die Erwachsenen nehmt ihr mit. Um den Jungen kümmern wir uns.“ Worte die sich in James und Sheilas Gedanken einbrannten. Sie spürten wie sie zu schweben begannen und sich langsam auf das Tor zu bewegten. Sheila wollte schreien und weinen, um ihren Sohn kämpfen, doch sie hatte ebenso wie James keine Chance. Unnachgiebig wurden beide auf das Tor zu gezogen und verschwanden Sekunden später in den blau wabernden Energien. „Und nun zu uns“, sprach der Fremde und wandte sich Dorian zu. * Gegenwart, Kammer „Was ist mit meinen Eltern passiert?“, wollte Dorian wissen. „Nun was soll schon mit ihnen passiert sein. Wir nahmen sie mit uns. Gute Sklaven sind sehr gefragt“, lächelte der Mig. „Das heißt…sie leben?“, wollte Dorian wissen. „Aber natürlich. Wir töten nicht sinnlos, aber das wird eure bedauernswerte Rasse nicht Retten, denn ihr habt etwas das wir benötigen“, erklärte der Fremde. „Und das wäre?“, wollte Michael wissen. „Eure Lebensenergie. Jene schwarzen Kreaturen die ihr hier seht leben in Symbiose mit uns. Sie nennen sich Scratch. Und ihre Brut kann nur durch eure Lebensenergie erwachsen. Nachdem sie kurz vor dem Aussterben standen hat es lange gedauert bis wir die nötigen Mittel gefunden hatten um eure Seele, die Energie die euch ausmacht zu konservieren. Und nun, nach Achtzehn Jahren ist es soweit“, erklärte der Fremde während sein Pendant ohne Sonnenbrille weite schwieg. „Was soll das heißen?“, wollte Michael wissen. „Oh das ist doch offensichtlich. Genießt euer Leben, wir werden euch nicht Aussaugen da wir entsprechende Order erhalten haben. Es wäre momentan Verschwendung. Doch bald, wenn die Invasion stattfindet, werden wir keine Gnade kennen“, erklärte der Fremde. Im gleichen Augenblick zielte er mit seiner Hand, auf der sich der schwarze Gitinüberzug befand auf die Lightfighter und schoss. * Rom, Villa Hartmann 11
Fröhlich schlenderte Anna durch den Flur und betrat dann ihr Zimmer. Sie fühlte sich Müde und ausgelaugt doch auch auf seltsame Art und Weise befriedigt. Unter ihrem Arm klemmte ein Foliant den sie sich aus der Bibliothek ausgeliehen hatte. Sie hatte noch lange mit Eva gesprochen und ab Morgen würde sie regelmäßig am Unterricht der Wikka teilnehmen. Entspannt ließ sie sich auf das Bett fallen und legte den Foliant neben sich. Michael und die anderen würden über die Neuigkeit sicher verblüfft sein wenn sie zurückkehrten. Natürlich würde sie weniger Zeit für die Lightfighter haben aber auf lange Sicht barg dies nur Vorteile. Außerdem konnte sie im Kampf gegen das Böse so viel nützlicher sein. Entspannt döste Anna auf dem Bett vor sich hin und dachte über ihre Zukunft nach. Ein Windstoß fuhr sanft durchs Zimmer doch Anna bemerkte dies bereits nicht mehr, sie war eingeschlafen. So sah sie auch nicht das der Wind das Diarium ihres Vaters, das auf dem Tisch lag, aufschlug. Langsam füllte sich die weißen Seiten mit Schrift. * Kairo, Ausgrabungsstätte „Richte Michael aus das die Behörden keine weiteren Fragen stellen werden“, erklärte Lila und sah Dorian nachdenklich an, „Du fragst dich was aus deinen Eltern geworden ist?“ „Natürlich. Sie leben also noch. Und ich werde sie finden, eines Tages werde ich sie finden“, sprach er heftig. Sanft strich sie dem Lightfighter über den Arm. „Davon bin ich ebenfalls überzeugt“, erklärte Lila. Sanft zog Dorian sie an sich und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. „Wir werden in Kontakt bleiben“, erklärte er, und wandte sich ohne ein weiteres Wort ab. Langsam ging er zum Rande der Ausgrabungsstätte wo Michael, Jason und Sandra bereits warteten. Lila hatte die Probleme mit den Behörden, die dem Verschwinden von über einem Dutzend Arbeitern natürlich nachgehen wollten, sehr schnell beseitigt. In der Ferne waren bereits Wagen zu sehen die neue Arbeiter brachten. Die Suche nach Schätzen aus untergegangenen Kulturen würde weiter gehen und Lila hatte Michael versprochen sehr vorsichtig vorzugehen und ein Auge auf das Tor zu werfen. Dorian stieg ein und sie machten sich auf den Weg zum Sprungtor in der Niederlassung der Lightfighter im Hotel. „Ja, wir bleiben im Kontakt Dorian“, murmelte Lila und machte sich auf den Weg in ihr Quartier. Sie musste Rom kontaktieren. Das Oktavirat würde sich brennend für die Vorkommnisse interessieren. Kairo war nun ein wichtiger Standort und durfte keinesfalls aufgegeben werden. * Rom, Villa Hartmann Langsam stieg Michael aus der Badewanne, trocknete sich ab und schlüpfte in Shorts. Als er in die Wanne blickte sah er eine brackige, dreckige Brühe vor sich. Fast mehr Sand als Wasser, dachte er und verließ sein Bad. In seinem Zimmer warf er sich aufs Bett und nahm sich seine private Post vor. Nur wenige Briefe die ihn als Privatperson betrafen waren eingetroffen. Geschäftliches wurde an seine Manager weitergeleitet. Gerade wollte er sich zurücklehnen und diesen Tag als abgeschlossen betrachten als sein Blick auf den letzten Brief fiel und er wie elektrisiert zusammenfuhr. Das ist unmöglich, dachte Michael als er den Absender erkannte.
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Schnell öffnete er das Kuvert und entnahm ihm ein weißes Din-A-4 Blatt auf dem zwei Sätze geschrieben standen. Nehmt euch in Acht vor den Wikka. Sie sind nicht das was sie zu sein vorgeben. Ein Schauer lief über Michaels Rücken. Der Brief war per Bote zugestellt worden doch trotzdem befand sich der Absender auf dem Kuvert. Jeanette Witherspone Century Hall London, Angel Island Michaels Gedanken schweiften zu jenem Tag in der Vergangenheit als er in New York auf Jason getroffen war. Dort hatte er die Wohnung dessen früherer Freundin Jeanette Witherspone aufgesucht und erfahren das diese gerade gestorben war. Handelte es sich hier um die gleiche Jeanette? Und was hatte dies zu bedeuten? Schnell streifte sich Michael ein Shirt und Jeans über und machte sich auf den Weg in das unter der Villa gelegene HQ. Der Tag würde sich doch wohl noch etwas in die Länge ziehen. * London, Angel Island Langsam strich sich Jeanette Witherspone über ihr Gesicht. Sie wusste das sie Alt war, so unglaublich Alt. Natürlich würde sie ewig Leben doch es war ein Leben in einem Körper der nun auch äußerlich uralt war. Sie vermisste ihre junge Agilität und dachte an jenen Moment der ihr alles genommen hatte. Genau genommen waren es sogar zwei Momente. Langsam richtete sie ihren Blick auf das kleine Medaillon. Als sie es aufklappte wurde zwei Bilder sichtbar, sowie eine Gravur. Meiner Jeannette, dein dich liebender, Jason Parker. Ende des Zweiteilers Vorschau auf Band 23 – Wikka von Jessy Storm: Jeannettes Brief rüttelt Michael auf. Und während noch die Informationssuche nach jener Geheimnisvollen Frau die eigentlich Tod sein sollte in Gange ist untersucht Michael das Geheimnis der Wikka. Entsetzt muss er feststellen die Gefahr unterschätzt zu haben und Anna befindet sich bereits fest im Griff einer gegnerischen Macht. Das Erbe der Macht Band 23 Wikka Weitere Bände:
Band 24: „Die Suche“ (1/2) von Aaron Dayton Band 25: „Vampirkampf“ (2/2) von Mike Hard Band 26: „Geschwister der Nacht“ von Mike Hard Band 27: „Schattenkugel“ (1/4) von Mike Hard
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