Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit
Herausgegeben von Werner Georg Kümmel in Zusammenarbeit mit Christ...
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Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit
Herausgegeben von Werner Georg Kümmel in Zusammenarbeit mit Christian Habicht, Otto Kaiser, Otto Plöger und Josef Schreiner
Band V . Lieferung 3 Gütersloher Verlagshaus Gerd 1I1ohn
Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit Band V
Apokalypsen Wolfgang Schrage: Die Elia-Apokalypse
19 80
Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn
Die Abkürzungsverzeichnisse befinden sich in der ersten Lieferung dieses Bandes
ISBN 3-579-03953-9 © Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn, Gütersloh 1980 Gesamtherstellung: Mohndruck Reinhard Mohn OHG, Gütersloh Printed in Germany
Wolfgang Schrage
Die Elia-Apokalypse
Inhalt Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Überlieferungsbestand der Elia-Apokryphen . . . . . . . . II. Inhalt und Form der Elia-Apokalypse. . . . . . . . . . . . III. Christliche und jüdische Tradition in der Elia-Apokalypse . IV. Die Redaktion des Verfassers . . . . . . . . . . . . . V. Entstehungszeit und zeitgeschichtlicher Hintergrund VI. Zur Übersetzung und Zitationsweise . . . VII. Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . VIII. Ergänzungen zum Abkürzungsverzeichnis Übersetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
195 195 202 2°4 21 7
220
225 226 23° 23 1
Namenregister
277
Stellenregister .
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Einleitung L Überlie/erungsbestand der Elia-Apokryphen Eine Schrift unter dem Namen des Elia wird in Kanonsverzeichnissen und Zitaten der Alten Kirche mehrfach bezeugt, und zwar als 'Schrift des ,.Propheten Elia« in der sogenannten Stichometrie des Nicephorust, als Apokalypse in dem sogenannten anonymen Apokryphenverzeichnis1, im Ambrosiaster und bei Hieronymus. Möglicherweise ist damit stets dieselbe apokalyptische Schrift gemeint, deren Ursprung man wohl im Judentum zu suchen hat. Denn da die in diesen Verzeichnissen aufgezählten und zum Teil erhaltenen alttestamentlichen Pseudepigraphen des Adam, Henoch, Mose, Salomo u. a. jüdischen Ursprungs sind, liegt solche Annahme auch für die dort genannte ApcEI nahel . Das würde dadurch bestätigt, wenn als Quelle des im AT nicht nachweisbaren Schriftzitats aus I Kor 2.,9 tatsächlich ein Elia-Apokryphon zu gelten hätte, wie das in der Alten Kirche öfter behauptet wird" z. B. von Origines 5 und vom Ambrosiaste~. Auch Hieronymus bestreitet die Bezeugung von I Kor 2.,9 in der »apocalypsis Eliae« nicht, hält das Zitat dort aber für sekundär gegenüber der Paulusstelle, die er als Paraphrase von Jes 64,3 f. ansiehe. Clemens Alexandrinus und die Apostolischen Konstitutionen schweigen zwar über die Herkunft des Zitats, bringen es aber mit einem eigenartigen Anfang und Schluß, was als gemeinsame Quelle wohl die ApcEI voraussetzt8• Zu beachten ist freilich, daß 1 Kor 2.,9 gerade auch bei den Gnostikern sehr beliebt war', was um so auffallender ist, als nach Epiphanius10 auch Eph 5,14 bei Elia (mxllcX '1:@ 'HÄLq.) stand.
- I.
1. In diesem Verzeichnis der kanonischen und apokryphen Schriften des AT und NT wird der Umfang der Elia-Schrift mit 316 Stichen angegeben; vgl. Theodor Zahn: Geschichte des ntl. Kanons, II 1, Erlangen und Leipzig 1890, S. 297-301 und Erwin Preuschen: Analecta II (Sammlung ausgewählter kirchen- und dogmengeschichtlicher Quellenschriften 8), 2. Auf!. Tübingen 1910, S. 62-64. 2. Vgl. Zahn, a.a.O. S. 290-292; Preuschen, a.a.O. S. 68-70; zu weiteren Verzeichnissen vgl. Rosenstiehl, S. 14f. 3. Vgl. Schürer, III, S. 357-359. 4. Vgl. A1fred Resch: Agrapha (TU 15,3-4), 2. Auf!. 1906 (Nachdruck Darmstadt 1974), S. 25-29,IIOf.; Schürer, III, S. 365; Albrecht o,epke, in: ThWNT III, S. 989; weitere Lit. bei Denis, S. 164 Anm. 3. 5. In nullo enim regulari libro hoc positum invenitur, nisi in secretis Eliae prophetae, Commentariorum Series zu Mt 27,9, hg. v. Erich Klostermann (GCS 3S), 1933, S.250. Schürer, III, S. 363, führt den Kontext dieses Zitats bei Origenes als Beleg dafür an, daß es sich um ein jüdisches Apokryphon handeln muß. 6. Hoc est scriptum in Apocalypsi Heliae in apocryphis, Commentaria in XII EpistoJas Beati Pauli (MPL 17), 1879, S. 205. 7. Comm. in Isaiam XVII zu 64,4 (MPL 24),1845, S.622. 8. Clemens Alexandrinus Protreptikos X 94,4; Apostol. Konstitutionen VIII 32,5- VgL Schürer, III, S. 362,365. Denis, S. 164, meint im übrigen, daß der bei Clemens Alexandrinus an das Zitat anschließende Satz »und sie werden sich freuen an der Herrschaft ihres Herrn in Ewigkeit. Amen« der ursprüngliche Schluß des Elia-Apokryphons gewesen sei. 9. V gl. Walter Bauer: Das Johannesevangelium (Handbuch zum NT 6), 2. Auf!., Tübingen
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2. Die erhaltenen Fragmente der Elia-Apokryphen enthalten aber weder die eine noch die andere Stelle, so daß man entweder mit der Möglichkeit rechnen muß, daß I Kor 2,9 in dem dem Origines vorliegenden Exemplar christlich interpoliert warH oder aber - und das ist weitaus wahrscheinlicher - man hat davon auszugehen, daß verschiedene Schriften unter dem Namen des Elia in Umlauf waren12 • Das erweisen auch die erhaltenen Reste von Elia-Handschriften: a) Zunächst ist ein lateinisches Fragment zu nennen, das D. de Bruyne in einer Würzburger Handschrift (Codex Burchardi) des 8. Jahrhunderts ausfindig gemacht hat, wo in einer apokryphen Epistula Titi discipuli Pauli neben apokryphen Zitaten aus den Petrus-, Paulus-, Johannes- und Andreas-Akten auch ein Fragment einer Elia-Apokalypse zitiert wird l l . Diese; Fragment schildert die verschiedenen Strafen in der Gehenna, wobei die Sünder stets an denjenigen Gliedern gestraft werden, womit sie im irdischen Leben gesündigt haben14• Es könnte als »Gegenstück zu der Beschreibung der jenseitigen Herrlichkeit der Gerechten«lS mit jener Schrift, der I Kor 2,9 möglicherweise entnommen wurde, zusammengehört haben, hat aber mit der koptischen ApcEI nichts zu tun. Dafür käme schon eher das an zweiter Stelle zu nennende Fragment in Frage. b) Hier handelt es sich um ein griechisches Fragment einer Pariser Bibelhandschrift des 13. Jahrhunderts, wo eine Beschreibung des Antichrist folgendermaßen eingeleitet wird: B,.upel}sr:a.t B'V anol}vtpots ör:! 'HAta.S 0 ngotp.qr:T/S eme nel}' 770V 'A'VT:tXl}iaT:ov 16 • Da: auch die hebräische und koptische ApcEI solche Porträts des Antichristen enthalten, könnte man zwar einen Zusammenhang mit einer dieser Apokalypsen vermuten, doch die Details dieses Porträts schließen es aus, daß hier die griechische Parallelfassung zur Beschreibung des Antichristen der koptischen oder hebräischen ApcEI vorliegt. .
1925, S. 4; anders Oepke, a.a.O. S. 989. Vgl. jetzt weiter Eckhard von Nordheim; Das Zitat des Paulus in 1. Kor. 2,9 und seine Beziehung zum koptischen Testament Jakobs in:. ZNW 65> 1974, 112-120; Otfried Hofius: Das Zitat 1. Kor. 2,9 und das koptische Testament des Jakob in; ZNW 66, 1975, 140-142; H. F. D. Sparks; 1. Kor. 2,9 a Quotation from the Coptic Testament of Jacob? in: ZNW 67, 1976, S. 269-276; Klaus Berger: Zur Diskussion über die Herkunft von 1. Kor. 2,9; in; NTS 24, 1977/78, S. 270-283. 10. Adversus Haereses 42,12,3; Refutatio 37; Hippolyt (Daniel-Kommentar IV 56) und Euthalius führen diese Stelle aber auf einen anderen Ursprung zurück; die Nachweise im einzelnen bei Schürer, III, S. )65f.; vgl. auch Denis, S.165, und Oepke, a.a.O. S. 990. 11. So Schürer, III, S. 361, mit Verweis auf AscJes, wo das Zitat ebenfalls von christlicher Hand eingeschoben worden sei. 12. Vgl. auch Epiphanius, Adversus Haereses 26,13, über gnostische Elia-Legenden und die Schrift des hellenistischen Juden Eupolemus :tS(!I171js 'H.1.lov :t(!Otp'1/17mcxS, Euseb Praep Ev IX 30. 13. Donatien de Bruyne; Epistula Titi, Discipuli Pauli, De Dispositione Sanctimonii: in: REen 37, 1925, S. 47-72; hier S. H,66f.; vgl. Aurelio de Santos Otero: Der Pseudo-Titus-Brief, in: Hennecke-Schneemelcher, Ir, S.90ff. 14. Zu vgl. ist damit die ApkPetr (Hennecke-Schneemelcher, II, S. 475 ff.), die syrisch-arabische ApkPetr (Mingana, S. 217ff.), die ApkPl (Zingerle, S. 163 ff.), die hebräische ApcEI (Buttenwieser, S.61) u.a. 15. Schilrer, III, S. 362. 16. F. Nau: Revelanons et Legendes, textes edites, traduits et annotes, II: S. Clement de Rome. Le portrait de l'Antichrist, in; JA 9, 1917, S. 453-462, Zitat S. 458.
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c) Eine offenbar aus Palästina stammende und hebräisch erhaltene Elia-Apokalypse bezeichnet sich selbst als Buch Elias (Sefer Elia). Es ist nach einem Saloniker Druck von 1743 zuerst von A. Jellinelt 1 ediert und von A. WünschelB übersetzt worden. Einer von A. /ellinek nicht berücksichtigten und weniger verderbten Münchener Papierhandschrift aus dem 15. Jahrhundert folgte M. Buttenwieser'·9. Inhaltlich sind, von einigen gemeinsamen apokalyptischen Standardmotiven abgesehen, im Grunde nur die »Malzeichen« des »Antichristen, des Niedrigsten unter den Königen« namens Gig!t, mit der Beschreibung des Antichristen der koptischen ApcEI vergleichb~o. Ansonsten aber ist bei dieser Offenbarung über das »Ende der Tage« nur das Pseudonym dasselbe, wahrscheinlich auch der historische Hintergrund. Traditionsgeschichtliche Beziehungen sind ebenso auszuschließen wie die Herkunft von einer gemeinsamen Grundlage, auch wenn ähnlich wie bei der koptischen ApcEI an einzelnen, allerdings anderen Punkten enge Beziehungen zu Lactanz zu bestehen scheinen21 • Jeder christliche Einfluß fehlt. Eigentlich theologische Gedanken, wie sie sich etwa in dem schönen Wort ausdrücken (»sie werden durch das {Schöpferwort}, das aus dem Munde Jahwes hervorgeht, am Leben erhalten werden«), sind selten. Den weitaus größten Raum in dieser Schrift, die sich als Offenbarung ~1ichaels an Elia auf dem Berg Karmel ausgibt, nehmen Beschreibungen der endzeitlichen Kriege und ihrer Verwüstungen ein, speziell zwischen den Persern und Römern. Singuläre Vorstellungen wie die vom 4.0tägigen Jüngsten Tag fehlen zwar nicht, doch viele Motive sind traditionell (Kommen des Messias, Vernichtung der Heiden, 40jährige messianische Heilszeit, Gog und Magog, Auferstehung, Gericht, Herabkommen des himmlichen Jerusalem u. a.). Viel stärker als in der koptischen ApcEI wird auf die atl. Weissagungen' zurückgegriffen (vor allem aus Daniel, Jesaja, Micha, Sacharja, Ezechiel), die meist nur mit ihrem Versanfang zitiert, durchgängig mit »wie es heißt« eingeleitet oder vereinzelt auch als Deutungen vorgestellt werden (»dies ist das Horn, das Daniel sah«, S. 63). An einzelnen Stellen werden auch rabbinische Autoritäten angeführt (»und rechtens ist, wie Rabbi Simon (entschied}«, S. 62). Nach A. Jellinek ist die Apokalypse in die nachtalmudische Zeit zu datieren, mit weitaus größerer Wahrscheinlichkeit aher...mit M .. Buttenwieser ins 3. nachchristliche Jahrhundert. M. Buttenwieserbilligt vor allem der veränderten Konstellation der politischen Verhältnisse in der Mitte des 3. Jahrhunderts (Aufkommen der Sassanidenmacht) entscheidenden Einfluß auf jüdische Kreise und die eschatologische Literatur zu. Auch S. Krauss macht vor allem das Auftreten der Perser und die furchtbaren Niederlagen der Römer dafür verantwortlich, daß bei den Juden wieder der Gedanke aufkam, "daß das Ende der römischen Weltmacht und damit auch das Ende der Zeiten eingetroffen sei«22; außerdem soll der Aufmarsch der Goten, die Christenverfolgung
17. Adolf Jellinek: Das Beth ha-Midrasch III, LeipZIg 1855, S. XVIIff., 65-68. 18. Aus Israels Lehrhallen II, Leipzig 1908, S. 33-38. 19· Die hebräische Elia-Apokalypse und ihre Stellung in der apokalyptischen bitteratur des .. rabbinischen Schrifttums und der Kirche, Leipzig 1897. 20. Vgl. unten zu ApcEI J),15ff. 21. Vgl. Buttenwieser, S. I8f. 22. Neue Aufschlüsse über Timesitheus und die Perserkriege, in: Rheinisches Museum für
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unter Decius (249-251 n. Chr.), worunter auch die Juden zu leiden liatten, und die das Reich 15 Jahre lang verheerende Pest dafür verantwortlich sein, daß man die Zeit des Messias für nahe bevorstehend hielt. d) Die bedeutsamste, hier neu übersetzte und kommentierte Elia-Apokalypse ist in koptischer Sprache erhalten. 3· Erstmalig 1885 wurden von U. Bouriant 14 doppelseitig beschriebene Blätter in achmimischer und 7 in sahidischer Sprache aus zwei verschiedenen Papyrushandkhriften, die sich heute im Besitz der Pariser Nationalbibliothek befinden, herausgegeben2l • Weil es an einer Stelle dieser sahidischen Blätter heißt »ich, Sophonias, sah dieses im Gesicht« (Steindorff 1,22 f.) und weil der achmimische Text dem sahidischen z. T. parallel läuft, wurden die Texte der beiden koptischen Dialekte von U. Bouriant für Parallelrezensionen einer und derselben »Apokalypse des Sophonias« angesehen. Die erste deutsche Übersetzung stammt von L. Stem'4, der die Blätter z. T. auch anders ordnete. Wenige Jahre späte~wurden dann weitere 8 Blätter vom Berliner Museum erworben, die zur selben achmimischen Handschrift gehören wie die von U. Bouriant edierten, so daß insgesamt 22 Blätter dieser achmimischen Handschrift vorhanden sind. Eines dieser neuen Blätter bot nun die Unterschrift »die Apokalypse des Elia«. G. SteindorjJ ordnete in seiner verdienstvollen Edition das gesamte nicht paginierte Textmaterial dann 3 verschiedenen Schriften zu; a) der in beiden koptischen Dialekten bezeugten Elia-Apokalypse, zu der 13 der 22 achmimischen Papyrusblätter zählen; (im folgenden zitiert als achm; nach Steindorffs Numerierung P.19-44) und von der man inzwischen weiß, daß nur 3 Blätter fehlen; außerdem 6 der sahidischen Blätter (im folgenden zitiert als sa1 ; nach Steindorffs Zählung Sa 3-Sa 14); b) einer'nur in achmimischer Sprache erhaltenen anonymen Apokalypse 9 Papyrusblätter (p.1-I8); , c) der Sophonias-Apokalypse ein sahidisches Fragment, Gegen die überzeugende Anordnung des Textmaterials hat sich seitdem ebensowenig ein begründeter Zweifel erhoben wie gegen die Abtrennung der ApcEI von den übrigen Blättern. E. Schürer äußerte zwar die Vermutung, daß »vielleicht beide Stücke (scApcEI und anonyme Apokalypse + Sophonias-Fragment) doch nicht verschiedene Apokalypsen, sondern Teile eines Werkes« seien2s , Das ist aber äußerst unwahrscheinlich und heute durch die selbständige Überlieferung in sal (vgI. unten) vollends ausgePhilologie, NF 58, Frankfurt a.Main 1903, S. 627-63}; ders.: Der römisch-persische Krieg in der jüdischen Elia-Apokalypse, in: JQR 14, 1902, S. 359-372; vor allem S. 367f.; ders.: Monumenta Talmudica V,I, 1914 (Nachdruck Darmstadt 1972), S. nf. 23. Les Papyrus d'Akhmim, in: Memoires publies par les membres de la Mission Archeologique frans:aise au Caire, 1,2, Paris 1885, S. 260-279. Für die Besorgung von Photographien der Papyrushandschrift Copte No. 135 der Pariser Nationalbibliothek (sowie der oben erwähnten Blätter des Papyrus No. 1862 des Berliner Museums und des Colophon des M.S. or. 7594 des Britiscben Museums) danke ich Herrn Kollegen Bemd Jörg Diebner, der die ApcZeph herausgeben wird. 24· In: ZÄS 24, 1886, S. Il5-I29. 25· Schürer, III, S. 369; auch Georg Beer, in: RE 16, 3. Auf!. 1905, S. 252, will sämtliche Texte bei Steindorff zu einer Apokalypse zusammenfassen. 198
schlossen. Bezeichnend ist schon, daß die überaus häufige Bezeichnung .. der Herr, der Allmächtige«26 in der ApcEl ebenso vollständig fehIt wie das häufige aino bzw. anak aino (..ich sah«) oder ähnliche Wendungen mit ana!?, aber auch der konstitutive, sich durch die ganze Schrift durchhaltende Wechsel von Frage des Sehers und Antwort des Engels (in der ApcEI kommt ein angelus interpres nicht vor). Umgekehrt vermißt man in der anonymen Apokalypse2B gerade die redaktionellen Wendungen der ApcEI (vgl. dazu S. 217f.). Außerdem hat C. SchmidtI925 in einem Kolophon (Nachschrift) eines wahrscheinlich aus dem mittelägyptischen HermopoIis stammenden Papyrusbuches, das den sahidischen Text von Deuteronomium, Jona und Apostelgeschichte enthält und 1912 von E. A. W. Budgt!9 ediert worden war, ein weiteres Fragment der sahidisehen Version identifiziert, bei dem es sich um den bis dahin sahidisch nicht erhll,ltenen Anfang der ApcEI handelte (par zu 19,1-20,13 und 21,13-22,17; im folgenden zitiert als sa2)lO. Während das Verhältnis der sahidischen, der achmimischen und der in beiden Dialekten erhaltenen Texte bisher etwa 1:3:4 war, d.h. für etwa die Hälfte zwei Zeugen, für ein Achtel nur die sahidische und für drei Achtel nur die achmimische Version zur Verfügung standen, dabei aber immer noch eine Lücke von einem Blatt blieb, ist diese Lücke nun durch den Chester-Beatty-Papyrus 1493 geschlossen wordenl1 (im folgenden zitiert als sal ). Der Papyrus enthält auf 10 Blättern, deren erste Hälfte in gutem Zustand erhalten ist, erstmals fast die gesamte ApcEI. Neben den 34 bisher unbekannten Zeilen bietet er außerdem willkommene Gelegenheit, durch seine variae lectiones den bisherigen Text zu überprüfen und an manchen Stellen zu verbessern. Eine Übersicht über die Textüberlieferung ist auf der folgenden Seite abgedruckt. Die Untersuchungen von G. Steindorff. P. Lacau u. a. haben ergeben, daß der sahidisehe Text viele achmimische Formen enthält, während umgekehrt im achmimischen Text sahidischer Einfluß fehlt. Daraus ist wohl zu schließen, daß der sahidische Text aus dem Achmimischen übersetzt worden ist. Das heißt nicht, daß die vorliegende achmimische T extform das Original oder auch nur die Vorlage der erhaltenen sahidischen Übersetzung bildete. Vielmehr hat auch die achmimische Version in der erhalte26. 2,11 f.; 3,14f.; 4,1; 7,14f.; 9,1; 10,3.7f.; 12,6; 16,18; 17,13; 18,5 f. 27· Vgl. 1,10.IZ.13; 2,9; 3,9 u.lL 28. Die Bezeichnung »anonyme Apokalypse« hat sich allerdings nicht durchgesetzt, zumal da die Möglichkeit besteht, daß das eine sahidische Blatt der ApcZeph mit der achmimischen »anonymen Apokalypse« zusammengehört, so daß die sogenannte ..anonyine Apokalypse« in Wahrheit die achmimische Version der ApcZeph ist. . 29. Coptic Biblical Texts in the Dialect of Upper Egypt, ed. by Emest A1fred Wallis Budge, . London 19IZ, S. LV-LVII und S. 270-271. JO. Der Kolophon des Ms.orient.7594 des Britischen Museums. Eine Untersuchung zur Elia-Apokalypse, in: SAß 1925, S. 312-J21; vgl. ders., in: ThLZ J8, 1913, S. 764f.; vgl. aber auch schon die Rezension von Budge durch W. E. Crum, in: ZDMG 66, 1912, S. 780-784, besonders S. 78Jf. 31. Herr Prof. A. Pietersma I Toronto hat mir eine Fotokopie des Druckmanuskripts der in Kürze erfolgenden Edition freundlicherweise zur Verfügung gestellt, wofür ihm auch an dieser Stelle herzlich gedankt sei. Die Ausgabe wird in der Reihe TextS and Translations (Pseudepigrapha Series) erscheinen: The Chester Beatty Apocalypse of Elijah, edited and translated by Albert Pietersma and Susan Turner Comstock with Harold W. Attridge, Missoula/Montana 1980.
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Die Textüberlieferung bietet folgendes Bild: achm
sa1
sa2
sa3
(nach Steindorffs Zählung)
(nach Steindorffs Zählung)
(nach Schmidts Zählung)
(nach Pietersmas Zählung)
I I-IIa 16
1,1 - 2,3
19,1 -20,13 20,13-21 ,13
2,4 - 2,19 IIbI-IIbI6
21,13-22,17 22,18-24,4 24,4-26,18
2,19- 3,17 3,17- 4,16
3,1-4.33
4,17- 6,16 6,16- 8,14
27,1 -32,16 )2,16-34,17
35,1 -40,16
'8,14-13,4 5,1- 6,20
13,4 -14,17
6,20- 7,J4
14,17-16,8
7,35-13,II
16,8 -20,16
13,12-1 3,23
20,16-20,23
13,23-14,29 41,1 -41,3
14,29'-14,33
41,3 -44,4
nen Form schon einen längeren Überlieferungsprozeß hinter sich und ist auch stärker durch Abschreibfehler belaStet, so daß sich eine einseitige Bevorzugung der achmimischen Handschrift nicht empfiehlt. C. Schmidt hat für den von ihm unterSuchten Text sa2 zudem erwiesen, daß der sahidische Text den achmimischen »an Güte weit überragt«32. Das Ergebnis wird durch sa3 bestätigt, der nach den Untersuchungen von A. Pietersma sa2 besonders nahesteht. Außerdem läßt sich an einigen Stellen der achmimischen Handschrift eine zunehmende Verchristlichung beobachten: so fehlt in der sahidisehen Fassung von 25,9 ff. noch die an Apc 9,6 erinnernde Sentenz, und bei der Beschreibung der Wunder des Antichristen (32,17ff.) ist es (wohl im Anschluß an Mk 6,48) nach dem Achmimen der Antichrist selbst, der auf dem Meer wandelt, während 32. Schmidt, S. 317; nach Lacau, S. 171, ist die achmimische Handschrift ltcxtrcmement incorrect«. Die vielen Flüchtigkeitcn (vgl. die auch sonst in koptischen Handschriften oft zu findende Verwechslung von kh und cund umgekehrt von de und ce) gehen natürlich auf Kosten des Abschreibers, aber auch der Übersetzer ist wohl für manche SinnentSteIlung verantwonlich; 4 davon konnte Schmidt allein aufgrund von sa" beseitigen.
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nach der sahidischen Version der Antichrist die Aufforderung ergehen läßt, auf dem Meer wie auf dem Trockenen zu gehen. Vielleicht ist auch das Futur in 33,9 (der Antichrist wird alle Werke tun, »die der Gesalbte tun wird ..) ursprünglich und das Achmimische (,.die er getan hat..) eine christliche Verdeutlichungl1 • Umgekehrt hat freilich die sahidische Überlieferung die Wunder des Antichristen ausdrücklich als »nichtige« disqualifiziert (4°,9) und erst sa! den Plural »heilige Stätten.. in 34,12 möglicherweise in den Singular gesetz~4. Jedenfalls bietet die achmimische Version auch ihrerseits eine Übersetzung, und zwar aus dem Griechischen. G. Steindorffhat denn auch in der koptischen Fassung zahlreiche Hellenismen, :ilier keine Semitismen nachweisen können, so daß man wohl davon ·auszugehen hat, daß die Urfassung der vorliegenden Apokalypse in Griechisch abgefaßt wurdeJ •• Leider ist von der griechischen Urfassung aber nur ganz wenig bruchstückhaft erhalten. Es handelt sich um das Fragment eines Papyrusblattes, das zuerst 1912 veröffentlicht worden ist und aus dem 4.Jahrhundert stamm~6. Es bietet in den 6 Zeilen verso eine Parallele zu 42,6-14, von denen allerdings nur einige Worte lesbar sind. Irgendwelche Rückschlüsse auf das Verhältnis der Versionen erlauben sie kaum. Die Datierung koptischer Handschriften ist sehr schwierig, und die Urteile der Experten schwanken. C. Schmidt hat in Übereinstimmung mit F. G. Kenyon und W. Schubart die koptische Kursive des erwähnten Kolophons auf etwa 350 n. ehr. datiert37 • Ähnlich lauten die Datierungen für sallB. Für die achmimische Handschrift wird oft schon das 3.Jahrhundert angegeben19, doch Schmidt nennt auch hier das 4.Jahrhundert als wahrscheinlich, was angesichts der Entstehung des jüdischen Originals im 3.Jahrhundert, der darauf erfolgenden christlichen Bearbeitung und der noch einzukalkulierenden Übersetzung vom Griechischen ins Achmimische viel für sich hat4D • sa1 wird von A. F. Shore und A. PieterstTlf' für etwas jünger gehalten und ins 4.15.Jahrhundert datiert.
33. Vgl. Maspero, S. 38: »Le futur en parlant du Messie est nature! dans la bouche d'un Juif, qui n'admet 'pas la mission divine de Jesus, et feoup sQr la version thebaine (= sa) rend exactement le texte primitif.« V gJ. Steindorff, S. 19 f. 34. Ebenso 34,7,7, wo die achmimische Version fehlt; beide haben den Singular in 24,7 und . den Plural in 26,1I. 35. Vgl. Steindorff, S. 16-18; ebenso Maspcro, S.37. 36. E. Pistelli: Papiri greci e latini I, Florenz 191Z, S. 16 Nr. 7; vgl. Charles Wessely: Les plus anciens monuments du Christianisme ecrits sur papyrus (Pauologia Orientalis 18), Paris 1924, S. 487-488. Vgl. Anm. d zu S.4Z. 37. S. 313; vgl. auch W. E. Crum, in: ZDMG 66,1912, S. 78z und E. A. Wallis Budge: Coptic Biblical Texts, S. LVII, und Frederic George Kcnyon, a.a.O. S. LXIII. 38. Vgl. Viktor Stegemann: Koptische Paläographie (Quellen und Studien zur Geschichte und Kultur des Altertums und des Mittelalters, C,I), Heidelberg 1936, S. 12b und Tafelz; Paul E. Kahle: Bala'izah I, London 1954, S. 270; C. Schmidt, S. JI7, plädiert hier für das 5.Jahrhundert. 39. So Stegemann, a.a.O: S. Ilb-ua und Tafel 1; ebenso Siegmed Morenz: Die Geschichte von Joseph dem Zimmennann (IU 56), 1951, S. 86, anders ders., in: HO I Z, 1952, S. Z12: frühes 4.Jahrhundert. 40. Vgl. Schmidt, S. )17, und Kahle, a.a.O. S. 273.
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11 Inhalt und Form der Elia-Apokalypse I. Die Apokalypse, die vor allem die Geschichte der letzten Zeit beschreibt, beginnt mit einer Bußpredigt und Paränese. Im Blick auf das erwiesene Erbarmen Gottes und angesichts der eschatologischen Verheißungen und Drohungen gilt es, von Weltliebe und Sünde zu lassen. Die Verständigen werden vor Verführern am Ende der Zeiten gewarnt, die das Gesetz Gottes verwerfen und bestreiten, daß Gott selbst das Fasten geboten hat. Auf die Mahnrede folgt im zweiten Teil die Weissagung, die allerhand Kriege und Wirren voraussagt. Im Norden erhebt sich der »König der Assyrer« und »König der Ungerechtigkeit«, der Ägypten mit Krieg und Schrecken überzieht und dann vom »König des Friedens«, der vom Westen kommt, getötet wird. Dieser bekennt die Einheit Gottes und schenkt den »Heiligen« Frieden und Ehre, wendet sich aber gegen die Städte Ägyptens und nimmt die Weisen und Großen gefangen. Er hat zwei Söhne, von denen einer ein teuflisches Gesicht hat und sich den Namen Gottes gibt. Er bringt den eigenen Vater um und erhebt sich bis zum Himmel. Seine religiösen Greuel und grausamen Befehle signalisieren die endzeitlichen Schrecken. Darauf erheben sich dann drei Könige bei den Persern, die die Juden Ägyptens ergreifen und nach Jerusalem führen und mit vier assyrischen Königen kämpfen. Wieder fließt in Ägypten viel Blut. Zwischendurch erscheint zum ersten Male der Antichrist und tritt an den heiligen Stätten auf. Endlich erhebt sich ein König in der »Stadt der Sonne«. Im 6.Jahr bringen die persischen Könige den assyrischen König um, lassen alle Heiden und Gesetzlosen töten, die Tempel aufbauen, dem »Haus Gottes« Geschenke zukommen und den einen Namen Gottes bekennen. Das Land huldigt den Persern und füllt sich mit Gütern »in langer guter Zeit«. Im 4.Jahr des gerechten Königs offenbart sich wiederum »der Sohn der Gesetzlosigkeit«, gibt sich als Messias aus, verrichtet kosmische Zeichen und tut alle Wunder des Messias mit Ausnahme von Totenerwek. kung. Als die Jungfrau Tabitha hört, daß sich der Antichrist an heiliger Stätte zeigt, läuft sie ihm nach Judäa nach, klagt ihn an und wird von ihm tot auf den Tempel geworfen, aber dann auferweckt. Ihr vergossenes Blut wird dem Volk zum Heil. Dann kommen Elia und Henoch herab, kämpfen sieben Tage mit ihm und klagen ihn ebenfalls an, werden aber ebenso getötet und 3% Tage unbestattet auf dem Markt liegen gelassen. Nach ihrer Auferweckung und einer nochmaligen Schelte des Antichristen wendet sich dieser (nun wieder als König Bezeichnete 36,13) gegen die Heiligen und foltert sie. Die, die in die Wüste fliehen, werden zwar »einen Ort der Ruhe« finden, aber nicht am Reich des Messias teilhaben. Darauf nehmen 60 Gerechte den Kampf mit dem »Unverschämten« auf; auch sie werden zwar verbrannt, doch viele Menschen erkennen nun, daß es sich nicht um den Messias handeln kann. Es folgt eine Intervention der Engel vom Himmel her, und unter Führung von Gabriel und Uriel ziehen die eschatologisch Versiegelten dann ins »Heilige Land«, wo sie vom Baum des Lebens essen, weiße Kleider tragen und nicht hungern und dürsten. Dann brechen kosmische Katastrophen an, und es kommt zu einem letzten Kampf zwischen ihm und' den Heiligen, bis der Herr gebietet, daß die Sünder und die Teufel vom Feuer gefressen werden. Endlich erfolgt das »gerechte Gericht«. Elia und Henoch kommen herab, töten den »Sohn der Gesetzlosigkeit« und werfen ihn in den Schlund der Unterwelt. Mit der
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Erschaffung eines neuen Himmels und einer neuen Erde und dem tausendjährigen Reich des Christus endet die Apokalypse. 2. Die Schrift gibt sich als »Apokalypse« aus (44,3). Das ist hier wohl wie in der Inscriptio der Apc als literarische Gattungsbezeichnung zu verstehen. Der Verfasser oder ein späterer Abschreiber versteht seine Schrift damit als zum Genus der Apokalypsen gehörig. Man wird das aber nur insoweit zutreffend nennen können, als ,das Buch »Offenbarungen« (vgl. Apc 1,1) vermittelt, die antizipierend das Kommende enthüllen. Apokalyptische Gattungsmerkmale wie Visionen und Träume, Himmelsreisen und Ent'rückungen, Engelsbotschaften und Abschiedsreden41 sind dagegen kaum zu finden. Auch Hinweise auf Esoterik fehlen. Typisch apokalyptisch ist freilich die Pseudepigraphie (zu Elia vgl. S. 275) und die freilich nur noch ansatzweise zu erkennende Bild- und Symbolsprache (vgl. die Metaphern von den Thronen und Kronen) oder etwa das typisch apokalyptische Zeitmaß 3~ (31,8f.; vgl. auch 34,7,290. Es wird wohl auch ein bescheidener Geschichtsüberblick in Futurform vorliegen, doch läßt sich nicht mit Bestimmtheit sagen, wo aus der fiktiven Zukunfts enthüllung wirkliche Weissagung wird. Eine erkennbare Periodisierung, wie wir sie aus den 4 Reichen Daniels oder den 10 Weltwochen der Zehn-Wochen-Apokalypse aus Hen(äth) 93 und 91,12-17 (vgl. auch die Tier-Apokalypse 85-90) kennen, fehlt. Aus der Einleitung könnte man entnehmen, daß der Verfasser sich in der Nachfolge der Propheten weiß. »Das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen« entspricht zwar weniger den überschriftartigen Eingängen bestimmter Bücher des Zwölf-Propheten-Buches 42, wohl aber Jer 1>4.11 u.ö., wo ebenfalls der Ich-Stil begegnet. Die dort gebrauchte, schon formelhafte und vo'n der ApcEI übernommene Wendung ,,(Xi ByB'IIB7:0 },oYO!; "v(>iov 1t(>O!; p,B war »in ihrer allgemeinen unanschaulichen Ausdrucksweise für die mannigfaltigen Formen prophetischen Offenbarungsempfangs geeignet«43; sie darf darum auch in der ApcEI kaum (in Analogie zu Jer 1,5 ff.) als Berufungsaussage interpretiert werden 4\ sondern charakterisiert das Folgende als prophetische Offenbarung mit prophetischer Autorität. Eine genaue Analogie liegt ApkPl 1,3 und 5 Esr 1>4 vor. Auditionen sind zwar auch der jüdischen Apokalyptik nicht fremd (vgl. Dan 11,2-12>4 45 ; ApcBar(syr)13,df.), und auch die ausdrückliche Charakterisierung als Audition ist nachweisbar (vgl. ApcBar(syr) I, I), begegnet aber vor allem in der frühchristlichen Apokalyptik46 . Auffallender ist das Fehlen des visionären Elements oder doch jedenfalls des Hinweises darauf, wie gerade ein Vergleich zu dem häufigen »ich sah« der ApcZeph ergibt. Trotzdem kann vom Inhalt her am apokalyptischen Charakter der ApcEI nicht gezweifelt werden. Daran kann auch der paränetische Teil nicht irre machen, denn Apokalyptik und Ethik gehören eng zusammen (vgl. 41. Vgl. Philipp Vielhauer, in: Hennecke-Schneemelcher II, S.408-412. 42. Sach 1,1; Mi 1,1; Jon 1,1 wird nämlich jeweils in der 3. Person der Name des Propheten genannt: ryiw€7:o 16)'0',; "vQlov 1fQ6r,; N.N. Vgl. auch ApcBar(syr) 1,1. 43· Artur Weiser: Das Buch Jeremia (ATD 20hl), 6. Aufl., Göttingen 1969, S. 3. Vgl. Peter K. D. Neumann: Das Wort, das geschehen ist ... Zum Problem der Wortempfangsterminologie in Jer I-XXV, in: VT 23, 1973, S. 171-217. 44· Anders Rosenstiehl, S. 25 f. 45· Vgl. dazu Otto Plöger: Das Buch Daniel (KAT 18),1965, S. 25. 46. Vgl. ApcEsr 1: A6)'0r,; ,,0;1 MO"Cl1V'IjJIr,; (vgl. ApcSedr 1,1); 6 Esr 1,1: sennones prophetiae.
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schon die sieben Sendschreiben der Apc), und gerade die Apokalyptik hat immer wieder nachdrücklich zum Torageho~am gemahnt47 • Zu berücksichtigen bleibt freilich, daß gerade der paränetische Teil eindeutig christlich bestimmt ist" und darum neben den futurischen Verheißungen und Drohungen (20,uff.) auch solche Motivationen enthält, die den rechten Wandel durch Hinweis auf das schon geschehene Erbarmen Gottes begründen (vgl. 19,IOf.; 2o,df.).
IIL Christliche und jüdische Tradition in der Elia-Apokalypse I. Allgemein wird die ApcEl für eine christlich überarbeitete jüdische Schrift gehalten, wobei freilich der Umfang des jüdi.schen Substrats und der christlichen Redaktion strittig ist. Es liegt auf der Hand, daß die Schrift mehrere neutestamentliche Zitate und Anklänge enthält, am deutlichsten in 19,6f., wo I Joh 2,lsa (»liebt nicht die Welt noch was in der Welt ist«) zitiert wird, aber auch 21,19f., wo auf Phil 3,19 angespielt zu sein scheint ("diese haben gemacht ihren Bauch zu ihrem Gott«). Auch die in 20,2ff. vorausgesetzte Menschwer4ung des Sohnes oder das in 32,3 f. genannte Zeichen des Kreuzes sind eindeutige Hinweise auf den christlichen Charakter der jetzigen Schrift, wahrscheinlich auch die Bezeichnung des Antichristen als ,.Sohn des Verderbens« (29,8f.; vgl. 2 Thess 2,3), als ,.der Gesetzlose« (29,10; vgl. 2 Thess 2,8) und vielleicht auch als ..Sohn der Gesetzlosigkeit« (21,2; 3I,16f.; 33,12 u.ö.), und wahrscheinlich ebenso das Schreiben des Namens auf die Stirn und die Versiegelung der Hand (20,I7ff.; 39,3 ff.), die doppelt überlieferte Aussage, man werd~ den Tod begehren in jenen Tagen, der Tod aber werde sie fliehen (2S,9ff.; 27,7ff.; das sieht wie eine Kombination von Apc 9,6 a und' 9,6 c aus). Gleichwohl ist Vorsicht vor der Annahme einer allzu extensiven Abhängigkeit vom NT geboten. So wird man sich z. B. hüten müssen~ aus Details auf den Ursprung ganzer Komplexe zu schließen. Weder beweist der Name Tabitha den christlichen Ursprung der ganzen Tabitha-Episode, noch ist das Gehen des Antichristen auf dem Wasser eo ipso ein christlicher Zug". Einige christlich geprägte Stellen lassen sich auch deutlich als Interpolationen herauslösen: So unterbricht die offenbar zur besseren Identifizierung des Antichristen eingeschobene Anspielung auf die Wiederkunft' Christi, die wie mit Taubenges~alt und dem Zeichen des Kreuzes erfolgt' (31,19-32,8), die Schilderung der Wirksamkeit des Antichristen. Ähnlich steht es mit der durch Lk. 7,21 f. inspirierten H~ilungstätigkeit des Antichristen (33,1-33,6 oder 33,10). Vor allem aber ist die Aufnahme und Verarbeitung einer dem NT und der ApcEl gemeinsamen Tradition in Rechnung zu stellen. Das gilt z. B. für paränetische Aussagen. Die Warnung vor Zweifel beim Gebet (24,8f.) muß keines47. Den apokalyptischen Stücken vorangestellte Paränesen finden sich auch sonst (vgl. die von Caspari veröffentlichten Dicta sancti Effrem de fine mundi und dazu Bousset: Antichrist, S. 2.1). Zum Zusammenhang von Apokalyptik und Ethik vgl. eh. Münchow: Ethik und Eschatologie in der frühjodischen Apokalyptik und bei Paulus, Diss. BerliniDDR, 1977. 48. Vielleicht hat der Vf. in der Paränese gerade das Fasten betont, weil ihm das in einer Elia-Schrift besonders angebracht schien, denn Elia galt ja als Vorbild im Fasten (vgl. Tenullian: über das Fasten 6; Aphrahat: Die Unterweisung vom Fasten z). 49. Beides behauptet Adolphe Lods, ·S. 943, doch der Name kann durchaus sekundär sein, und das Gehen auf dem Meer entstammt gerade der Alexandersage.
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wegs auf Jak 1,6 zurückgehen, wie Henn mand IX,1 und 4-7 zeigt. Erst recht muß man bei der bekannten Stabilität apokalyptischer Überlieferungen damit rechnen, daß der Traditionsstrom den Verfasser der ApcEI auch ohne den Filter des NT erreicht hat. Bekaimtestes Beispiel ist das Auftreten des Elia und Henoch in Jerusalem (H,7,4ff.), das keineswegs ein Indiz von Abhängigkeit von Apc I I ist, sondern eine hier wie da rezipierte Tradition belegt, die möglicherweise in der ApcEI sogar in ursprünglicher Form erscheint. 2. Die meisten Untersu~hungen haben daneben mit Recht auf Berührungen mit christlichen Schriften der Alten Kirche verwiesen, auch wenn dabei manches wenig stichhaltig wuS°. Auf die ägyptische Kirche könnte vor allem ein Vergleich mit der in die arabische Vita des Schenute eingeschobenen Apokalypse führen Sl , wo nach einem persischen Einfall in Ägypten der Antichrist am heiligen Ort erscheint und sich als Messias ausgibt und in der folgenden Periode vor allem über das Los der Schwangeren und das Tun des Antichristen ganz analoge Aussagen gemacht werden wie in ApcEI27,15ff. und z8,zf. S2 • Schon damit deutet sich an, daß vor allem traditionsgeschichtliche Beziehungen zum ~pokalyptischen Stoff altchristlicher Schriften bestehen. Ganz unübersehbar ist z. B. die Verwandtschaft des Anfangs der' ApcEI zu ähnlichen Anfängen anderer Schriften, vor allem zu ApkPl 3. Die Stelle warnt zugleich davor, die Abhängigkeit einseitig auf seiten der ApcEl zu sehen S). Vor allem gibt es mancherlei Übereinstimmung mit Hippolyts Schrift über' den Antichristen und seinen DanielKommentar, zu Pseudo-Hippolyts De consummatione mundi, zu Lactanz und Commodian, zu den Homilien Ephraems und Pseudo-Ephraems Schrift De fine mundi. Eine schlagende Parallele zu der Aussage von 3J,9f. ist z.B. Ephraems Senno De fine extremo (syr 9 über den Antichristen): »Er wird alle Zeichen tun, die unser Herr auf Erden tat, nur wird er keine Toten auferwecken, denn er hat keine Gewalt über Geister«54; auch ein traditionsgeschi~htlicher Zusammenhang mit Pseudo-Method'ius und 50. So wenn Holzhey, S. 3Jzf., »eine ziemliche Anzahl charakteristischerZUge offenbar der gleichen, gemeinsamen Ueberlieferung der alten syrisch-ägyptischen Kirche« (Synaxarium der koptischen Christen, syrische Didaskalie, Homilien des Aphrahat) finden wollte, dabei aber z. T. nur auf dieselbe Schriftstelle angespielt wird, z. T. nur ein mehr oder weniger ähnliches Bild oder ähnlicher Gedanke gebraucht wird. Manches beruht auch auf einer problematischen Übersetzung, z.B. die von Jacobi, S. 196, und Steindorff, S. 19f., im Anschluß an A. v. Harnack angenommene Übereinstimmung mit dem Diognetbrief 7,2 (vgl. Anm. g zu S. zo). 51. Text bei E. Amelineau: Vie de Schnoudi, in: Memoires publiees par les Membres de la Mission Archeologique francaise au Caire, IV,I, Paris 1888, S. 338-35 I; ·vgl. v. Lemm, in: Bulletin 1900, S. I6f.; L. E. Iselin: Eine bisher unbekannte Version des Ersten Teiles der »Apostellehre« (TU XIll, 1,2), 1895, S. 25; Adolf v. Harnack: Geschichte der altchristlichen Literatur bis Eusebius, II,I, 2. Aufl., Leipzig 1958, S. 573; Rosenstiehl, S. 40f. 52. Man durchbohrt ihren Bauch, läßt Drachen darin eindringen und ihre .Brüste säugen. Der Antichrist aber nimmt Drachengift und trägt es auf die Waffen auf. Zu weiteren Parallelen vgl. zu Z7,9ff. und 4o,I3,I3ff. 53. Wie schon v, Harnack, a.a,O., und Montague Rhodes James: The Apocryphal NT, 2. Aufl., London 1953 (= 1955), S. 525 Anm. 2, sahen, ist die ApcEl eine Quelle der ApkPI; ebenso R. P. Casey: The Apocalypse of Paul, in: JThS 33, 1933, S. 1-)2, bes. S.7f., 10. 54. Vgl. Preuschen, a.a.O. S. 184, und Bousset: Antichrist, S. II7. Anm. I, der damit einen literarischen Zusammenhang bewiesen sehen will, wenn auch nicht durch eine direkte Beziehung zwischen beiden Schriften.
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Pseudo-Hippolyt bei dieser Beschreibung der Wunder des Antichristen ist kaum zu übersehen (vgl. zu p,II ff.). Die starke traditionsgeschichtliche Verwurzelung verwehn zugleich eine primär literarkritische Betrachtungsweise, wie das zweimalige Erscheinen des Antichristen demonstrien. Es ist nämlich eine Eigentümlichkeit der eschatologischen Anschauungen des Lactanz (Institutiones VII 16f.; vgl. auch das Carmen apologeticum 823ff. und 891 H. Commodians), daß der Antichrist zweimal auftritt: zunächst als gottloser römischer Kaiser (Nero redivivus) und dann als die »eigentlich antichristliehe Erscheinung« in Jerusalern, der Zeichen und Wunderverrichtet55 • Das könnte mutatis mutandis auch hier der Fall sein (29,7ff. und 31,15 ff.), auch wenn der Antichrist beidemal »an heiligen Stätten« erscheint und das erste Auftreten recht blaß bleibt. Gleichwohl geschieht das erste Auftreten auch hier im »politischen« Kontext, während das zweite eindeutig pseudo-messianisch ist und nur in 36,2 ff. politische Farhe gewinnt. J. Die unleugbare Abhängigkeit der christlichen Redaktion vom NT und die vielfache Berührung mit der altchristlichen Apokalyptik dürfen aber nicht zu dem Schluß führen, die ganze Apokalypse stamme von einem christlichen Verfasser. Allgemein wird denn auch angenommen, daß mindestens Teile der Schrift auf einer jüdischen Grundschrift basieren. Während E. Schürer meinte, wenn man eine jüdische Grundlage annehme, müsse diese »jedenfalls auf ein sehr bescheidenes Maß reduzien werden«, vermutete W. Bousset »eine breite jüdische Grundlage«s6. Zur jüdischen Grundschrift werden vor allem die Panien über den Jerusalemer Tempel und den Antichrist gerechnetS7 • Den jüdischen Charakter der überarbeiteten Schrift oder doch bestimmter Teile von ihr bestätigt aber vor allem die Eschatologie. Merkwürdig ist nämlich z. B., daß auf das mit dem neuen Himmel und der neuen Erde kombinierte Millenium kein neuer Äon folgt, während im stark christlich gefärbten paränetischen Teil fast ausnahmslos transzendente Heilsgüter verheißen werden. Man kann sich sogar fragen, ob der Verfasser nicht den himmlischen Aufenthalt nur als Vorstufe zum eigentlichen Heil auf der neuen Erde verstanden hatS8 , denn eine Höherbewenung der Teilnahme am Millenium gegenüber einem Verweilen im ,.On der Ruhe« ist auch 37,Jff. zu erkennen, jedenfalls aber kaum auf christliche Tradition zurückzuführen59 • Die Kulmina55. V gl. Bousset: Antichrist, S. 49 ff., 80, 85. Zu Lactanz vgl. Berger: Auferstehung, S. 66 ff. Hinzu kommt, daß beide wie ApcEI 44,2 den Chiliasmus vertteten und vor Beginn des Milleniums ein Gericht durch Feuer stattfinden lassen, vgl. Atzberger, S. 565 und 604f., 608; vgl. dagegen den Anonymen Chiliasten (Mercati, S. 39): post mille annos iudicium erit. 56. Schürer, 1II, S. 368; Bousset: in: ZKG 189911900, S. 105; vgl. auch]. B. Frey, in: DBS I, 1928, S. 457 f. Bousset weist mit Recht darauf hin, daß zwar die Christen - soviel wir wissen - ihre Hoffnungen nie auf die Perser gesetzt haben, daß aber wohl »das Judentum eine geraume Zeit hindurch seine Blicke hoffnungsvoll auf die Erfolge der Perser gegenüber den Römern richtete«, wie die großen Judenaufstände Z.Zt. Trajans und Hadrians erweisen, die im Zusammenhang mit dem Vordringen der Perser stehen. . 57. Vgl. Steindorff, S. 19; Holzhey, S. 331; Maspero, S. 38; E. Mangenot, in: DTHC, I,2, 1923, S. 1490; Joachim Jeremias, in: ThWNT II, S. 932,942. 58. Zu solchen Konzeptionen, die den Aufstiegsgedanken mit einer diesseitigen Eschatologie verbinden, vgl. Egon Brandenburger: Fleisch und Geist (WMANT 29), 1968, S. 70f. 59. Vgl. zur betonten Jenseitserwanung im 2. und 3.Jahrhunden Roben Frick: Die Ge-
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don der eschatologischen Hoffnung im Millenium, der auch das Fehlen des Ansturms von Gog und Magog entspricht60 , ist zugleich ein Indiz für die Unabhängigkeit vom apokalyptischen Gesamtplan der Apc. Außer dem historischen Hintergrund und einzelnen eschatologischen Motiven erweist vor allem auch die Traditionsgeschichte die jüdische Verwurzelung der ApcEI. Die Berührungen mit altkirchlichen Schriften sind kein Gegenbeweis, denn große Teile der von der Alten Kirche überlieferten apokalyptischen Literatur sind ja jüdischer Herkunft und nur mehr oder minder stark christlich interpoliert und überarbeitet worden. Das zeigt sich insbesondere an zwei Traditionskomplexen: 3.1 Elia und Henoch. Schon W. Bousset hatte gezeigt, daß das auch in vielen frühchristlichen Antichrist-Überlieferungen bezeugte endzeitliche Auftreten von Elia und Henoch in der Tradition, zu der auch die ApcEI zählt, »einen ganz anderen und prägnanteren Sinn als in der Überlieferung von Apok 1I« hat und gegenüber der Apc größeren Anspruch auf Ursprünglichkeit besitzt61 • Apc XI und ApcEI dürften tatsächlich beide auf vorchristlich-apokalyptischen Stoffen basieren, wobei die ApcEI aber eine von Apc 1 I unabhiingige und z. T. ursprünglichere Überlieferung benutzt hat62 • An Übereinstimmungen, die für Apc II und ApcEI eine gemeinsame Tradition erweisen, sind zu nennen: a) Zwei eschatologische Gestalten statt des Mal 3,23f.; Sir 48,IOf.; Sib II I87f.; Lactanz Institutiones VII I7,lff. und auch im NT (Mt II,I4j Mk 6,15 parj 8,28 par; Joh 1,21) erwarteten einen Zeugen (anders Mk 9,4f. par)61. b) Voranstellung des Elia in 34,7,5 und 42,II, was damit vergleichbar ist, daß Apc II,6 a zuerst auf die Elia-Geschichte (I Kön 17,1) und dann Ape II,6b auf die Moschichte des Reich-Gottes-Gedankens in der Alten Kirche bis zu Origenes und Augustin (BZNW 6), 1928, der mit Recht herausstellt, daß auch bei Hippolyt und Lactanz, also den traditionsgeschichtlich mit der ApcEI verwandten Theologen, bei aller Bedeutung auch chiliastischer Vorstellungen die Unsterblichkeitssehnsucht überwiegt (S. 121 f., 127f.; vgl. auch Anm. 147). 60. Vgl. Kar! Georg Kuhn, in: ThWNT I, S.79of. 61. Bousset: Antichrist, S. 134 und 138. In Apc I I bleibe »alles unklar und fragmentarisch.; man wisse nicht, wer die beiden Zeugen seien, weshalb sie die Plagen verhängten, in was für einer Beziehung sie zum Tier ständen und weshalb das Tier sie töte (S. 138). 62. So z.B. Joachim Jeremias, in: ThWNT II, S. 942; Berger: Auferstehung, S. 74ff.; anders z.B. Johannes Munck: Petrus und Paulus in der Offenbarung Johannis, Kopenhagen 19fO, S. 116. Richard Bauckbam: The Martyrdom of Enoch and Elijah: Jewish or Christian? in: JEL 9f, 1976, S. 447-4f8, will wenigstens Martyrium und Auferweckung auf Apc I I zurückführen; vgl. aber Mattlrew Black: The .Two Wimesses« of Rev. II: 3 f. in Jewish and Christian Apocalyptic Tradition, in: Donum Gentilicium, NT Studies in Honour of D. Daube, 1978,227-237, bes. 236. 63. Der Ursprung dieser Zweiheit ist vielleicht in 4 Esr 6,26 zu suchen, nach der »jene einst emporgerafften Männer erscheinen, die den Tod seit ihrer Geburt nicht schmeckten« (vgl. ApkPl 20 und Caspari, S.219: necdum mortem gustantes u.a.), da nach dem AT Henoch und Elia die beiden einzig Entrückten waren (vgl. Jeremias, a.a.O. S.933 Anm. 19 und S. 941). Für solchen Ursprung könnte auch das Erscheinen der Tabitha sprechen (vgl. z.St.). Möglicherweise genügt aber auch der Hinweis auf die notwendige Zweiheit der "Zeugen« (Heinrich Kraft: Die Offenbarung des Johannes [Handbuch zum NT 16a], Tübingen 1974, S. 156), die z.B. auch für die endzeitlichen Propheten gilt (vgl. 5 Esr 2,18 und Berger: Auferstehung, S. 256f., Anm. 72, und S. 269f., Anm. 104). Vgl. Black a.a.O. S. 226, 229f., der aber S. 2JI f. außerdem AntB 48,1 heranzieht.
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ses-Geschichte (Ex 7,I7.19f.) verweist64 , was sich aber von der historischen Reihenfolge unterscheidet. c) Auftreten in Jerusalem, Kampf mit dem Antichristen, Martyrium beider Zeugen, 3%tägiges Herumliegen und Gesehenwerden ihrer Leichname auf dem Markt ,.der großen Stadt«, Auferstehung und die von allen gesehene Entriickung in den Hirnme1 65 • Die wichtigsten Differenzen, die die Unabhängigkeit der ApcEI von Apc II, z.T. auch die Priorität der ApcEI erweisen und sich teilweise auch in der frühchristlichen Literatur erhalten haben, sind folgende: a) Zweiter Zeuge neben Elia ist nicht Mose, was im Gefolge neutestam~ntlicher Überlieferung nur schwer begreifbar ist, da in Apc I I, auch weJ;ln die Namen nicht ausdrücklich genannt werden, wie in Mk 9,4f. Mose gemeint sein wird6&, der VorläuferaIs Elia redivivus in Johannes dem Täufer schon gekommen ist und offenbar auch Elia schon gelitten hat (Mk 9,uf.). b) Die bei den erscheinen in der ApcEI erst nach dem Auftreten ziemlich am Ende der Wirksa~keit des Antichrist, während nach Apc II,7 das Tier erst aus dem Abgrund emporsteigt, »wenn sie ihr Zeugnis vollendet haben«67. c) Ihre Funktion ist nicht die durch "Zeichen« bestätigte (vgt Apc II,sf.) Bußpredigt (prophetische ,.Zeugen« heißen sie nur Apc 11,3), sondern allein die Bekämpfung und Anklage des Antichristen. Das hängt vielleicht auch damit zusammen, daß »die große Stadt« jetzt selbst als der Buße bedürftiges »Sodom und Ägypten« (Apc II,8) gilt, weshalb wohl auch Regenmangel und Verwandlung des Wassers in Blut als Plagen nur in Apc I 1 im Zusammenhang des Auftretens von Elia und Mose vorkommt. 64. Zu dieser Voranstellung vgl. Ferdinand Hahn: Christologische Hoheitstitel (FRLANT 83), 3. Auf!. 1966, S. 337, Anm. I. Dieselbe Reihenfolge auch bei Adso (Bousset: Antichrist, S. 136), Ephraem (griech.) III 142; die umgekehrte Reihenfolge ist weitaus häufiger, z.B. Ephraem (syr.) 1I und Ps-Ephraem 9 (beides bei Bo.usset: Antichrist, S. 134); PsApcJoh 8 (Tischendorf 76), ApkPetI (syr und äth), Bousset: Antichrist, S. 135. 65. Zu beachten ist auch, daß Apc 1I,1-13 ohnehin ein übernommenes Fragment bzw. ein zwischen die 6. und 7. Posaune »eingesprengtes Stück« ist, so Wilhelm Bousset: Die Offenbarung Johannis (Kritisch-exegetischer Kommentar zum NT 16), 6. Auf!., Göttingen 1906 (= 1966), S. 324; William W. Raeder: Die Stadt Gottes in der ]ohannesapokalypse, Diss. Göttingen 1971, S. 244. Das erhellt z.B. aus der Tatsache, daß »die große Stadt« sonst Babylon=Rom bedeutet (Apc 16,19; 17,18; 18,10 u.ö.) und nur in II,8 Jerusalem, daß mit »den« zwei Zeugen offenbar bekannte Größen eingeführt werden u. a. Damit sind redaktionelle Bearbeitungen (vgl. z. B. die in der sonstigen apokalyptischen Tradition fehlende Verbindung Jerusalems mit der Kreuzigung Jesu in V.S u.a.) nicht geleugnet; vgl. Berger: Auferstehung, S.36ff. 66. Vgl. Bousset: Antichrist, S. 137;}eremias, a.a.O. S. 94xf.; Ernst Lohmeyer: Die Offenbarung des Johannes (Handbuch zum NT 16), 3. Aufl., Tübingen 1970, S. 87); Bauckham, a.a.O. S. 452. Das beruht vielleicht darauf, daß nach einer bestimmten Überlieferung auch Mose als entrückt (vgl. Jeremias, a.a.O. S~ 941, Anm. 92; vgl. auch ders., in: ThWNT IV, S. 859f.) bzw. auferstanden (Berger: Auferstehung, S. 256, Anm. 71) galt. Zu der verfehlten These yon J. Munck, mit den beiden Zeugen in Apc I I seien Petrus und Paulus g'emeint, vgl. Günther Bornkamm, in: ThLZ 850 1960, S. 195f.; Raeder, a.a.O. S. 250f., 256f., 259f., 342. 67. Vgl. auch die wei~eren Kapitel der Apc, die mit ihren ausführlichen Schilderungen zeigen, daß die Haupttätigkeit des Antichristen nach dem Tod der Zeugen liegt, während sonst in der apokalyptischen Tradition das Auftreten der beiden in die Schlußphase des Enddramas gehört (vgl. Berger: Auferstehung, S. 100 U. ö.).
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d) In der ApcEI geht die Initiative bei der Konfrontation mit dem Antichrist von Elia und Henoch aus, während die beiden Zeugen in Apc I I eine mehr passive Rolle spielen67., was Apc 13,10 u.ä. Stellen entspricht. e) Die Aktivität von Elia und Henoch wird nach ihrer Auferweckung fortgeführt. Singulär ist dabei besonders die Tötung des "Sohnes der Gesetzlosigkeit« durch die beiden Zeugen (42,10ff.), denn sonst sind es Gott, der Messias oder Michael, die den Antichrist besiegen68 ; möglicherweise ist eine der Elia-Apokalypse verwandte Episode auch in Apc I I der ursprüngliche Schluß gewesen, aber weggelassen worden, weil "für den christlichen Apokalyptiker Christus der Besieger des Antichristen ist« (2 Thess 2,8; Apc 19,I7ff.)69. f) In der ApcEI bleibt alles stärker im Rahmen des "Volkes« <34,7,3.31; 35,16; 36,2) bzw. »Gottesvolkes« (35,2f.) und nur 35,17 wird davon gesprochen, daß "die ganze Welt« die beiden Zeugen bei der Himmelfahrt sieht; in der Apc aber freuen sich "die Bewohner der Erde« über den Tod der Zeugen, weil sie von den beiden »gepeinigt« werden (II,10; vgJ. auch V.5f.), und die offenbar mit dem Antichrist sympathisierenden Leute aus den "Völkern, Stämmen, Sprachen, Nationen« sehen ihre Leichen und lassen ihre Bestattung nicht zu (I 1,9)70. g) Wahrscheinlich liegt auch der Tabitha-Episode (34,9 ff.) und vielIeicht auch dem Abschnitt über die 60 Gerechten (37,13) ein ähnlicher Traditionstyp zugrunde, wie der ähnliche Aufbau, die ähnliche Funktion und das ähnliche Schicksal der Betroffenen zeigt'1: Schelte des Antichristen, Kampf, Martyrium, Auferweckung und erneute Scheltrede (die beiden letzten Punkte fehlen bei den 60; vgJ. auch Anm. 124). h) Die Unabhängigkeit dieser Tradition der ApcEI vorn NT wird bestätigt durch eine außerordentlich breite und stabile Tradition über Henoch und Elia in der frühchristlichen Apokalyptik72 •
6ja. Vgl. Nützel, S. 7of. Initiator des Kampfes ist in Apc Il,7 das Tier, in ApcEI 14,7,Sf. Elia und Henoch (anders 14,7,25ff.). Im Unterschied zu Apc Il,7 ist auch nicht vom ')I.Ktl')l des Antichristen die Rede. Auch Tod und Verweigerung der Bestattung für Elia und Henoch werden nicht erwähnt. 68. Vgl. Bousset: Antichrist, S. 148ff. 69. Joachim Jeremias, in: ThWNT II, S. 94) Anm. 105; Jeremias verweist auf Tertullian, De anima 50, wonach Henoch und Elia »zum Martyrium aufbewahrt werden, damit sie den Antichristen durch ihr Blut vernichten« (ebd.). 70. Vgl. Raeder, a.a.O. S. 258. Sollten die beiden Zeugen in der Apc kollektiv zu deuten und auf die Gemeinde zu beziehen sein (vgl. Akira Satake: Die Gemeindeordnung in der Johannesapokalypse (WMANT 21), 1966, S. I29ff.; Odil Hannes Steck: Israel und das gewaltsame Geschick der Propheten (WMANT 2), 1967, S. 241; Nützel, S. 67-69, 71), wäre das in der ApcEI ebenfalls noch nicht geschehen (vgl. die Unterscheidung von den .Heiligen. )4,7,11 f.; 36,2q~ 71. Vgl. die hier wichtige Parallele aus Lactanz,Institutiones VII 17, 3.Bousset(-Greßmann), S. 262, hält es für möglich, daß auch bei den 60 Gerechten, die mit dem Antichrist kämpfen, »eine ältere UeberJieferung« der »Vorläufer des Messias« vorliegen mag. Vgl. auch Berger: Auferstehung, S. 74f. 72. Vgl. Bousset: Antichrist, S. I14ff.; Berger: Auferstehung, a.a.O.; Bauckham, a.a.O. S. 44if. Die typische Scheltrede z.B. fehlt nur selten außer in Apc 11 (vgl. Berger: Auferstehung, S.)41 Anm. 353)'
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J.2 Der Antichrist. Ein weiterer wichtiger Komplex, zu dem freilich in weiterem Sinn auch die Elia-Henoch-Episode zählt, ist der Antichrist-Mythos der ApcEI, überhaupt der ausführlichste, den wir besitzen und dessen Grundlage mit einiger Sicherheit ebenfalls als jüdisch zu bezeichnen ist. Deutliche Indizien einer vom NT und der gängigen christlichen Überlieferung unabhängigen Tradition sind die Identifizierung von Teufel und Antichrist73 , das Tempel-Motiy14, vielleicht auch der Name des Antichristen75 und vor allem das in der christlichen Tradition nur selten bezeugte doppelte Auftreten des Antichristen76 • Nun ist freilich schon Apc I J eine Kombination zweier Formen und Traditionen des eschatologischen Gegenspielers Gottes (vgl. V.df. und V.II ff.). So ist wohl damit zu rechnen, daß der Antichrist (»der vermenschlichte Teufel«) schon im Judentum »als gottloser tyrannischer Herrscher oder als falscher verführerischer Prophet« bekannt warn. Sicher jüdisch ist die Figur des nach historischen Mustern (z.B. Antiochus IV. Epiphanes oder Pompeius) gezeichneten Endtyrannen78 • Wahrscheinlich ist eine jüdische Vorgeschichte aber auch für den Pseudo-Propheten (Apc IJ,IIff.), der »den großen Abfall« bewirkt (2 Thess 2,47~. Strittig und unsicher jedoch ist, ob sich schon im Judentum die ErwartUng eines Anti- oder Pseudo-Messias gebildet hatSO, wobei aber zu fragen bleibt, ob Mk IJ,22 par; Apc IJ,II ff.; 2 Thess 2;
73. Während das NT rlü:-Meinung des Hieronymus bestätigt, daß der Antichrist der inkorporierte Satan ist, bezeugt ApcEI 40,4ff. und )4,7,21 ff. nach Bousset (Antichrist, S. 91) ,.vielleicht die ältere« Auffassung, die sich z.B. bei Firmicus Matemus (liber de error.22) erhalten hat: diabolus ipse antichristus est (vgL die Belege bei Bausset: Antichrist, S. 88 ff.). 74. Darin sieht Martin Dibelius: An die Thessalonicher I-I!. An die Philipper (Handbuch zum NT I I), 3. Aufl., Tübingen 1937, S. 45, mit Recht einen »Beweis für die jüdische Herkunft der Tradition: das Wirken des Antichrists erreicht seinen Höhepunkt in der Tempelschändung«. _ 75. Bis auf die Ausdrücke beim erstmaligen ErscheineIi(29,8-10; vgl. dazu S. 248),:die sich .auch in 2 Thess 2 finden, heißt der Antichrist sonst stets »Sohn der Gesetzlosigkeit«, was sonst vorchristlich nur Ps 88 (89) 23 begegnet (2 Thess 2,3 findet sich dagegen 0 ii'Vi}Qwn;os 17"ijS cX'Vop.icxs) und "Unverschämter« bzw. "Schamloser«, was aus Dan 8,23 stammt, wo Antiochus IV. Epiphanes cX'VCXIOi)S genannt wird (vgl. die Anspielung auf diese Stelle im Midrasch Wajoscha (Wünsche I, S. II9, und Bill III, S. 639); vgl. auch Zeph ],5; Hippolyt, Antichrist F (Achelis, S.20); Berger: Auferstehung, S.)41 A 352. Die Belege für die ApcEI im einzelnen zu 21,2 (»Sohn der Gesetzlosigkeit.), )4,II (»Unverschämter«). 76. Bousset erklärte sich die Verdoppelung so, daß nach der Vergeschichtlichung des mythologischen Gegenspielers Gottes ursprünglich, d. h. im Judentum, eine poli#Sche Macht damit gemeint war und erst später in der christlichen Tradition, als trotz der Deutung der antichristlichen Macht auf das Imperium (Apc 13) das römische Reich gerade als Bollwerk gegen den Antichrist (vgl. die Deutung des Katechon 2 Thess 2,6 f.) aufgefaßt wurde, eine »rein eschatologische Gestalt« daraus wurde. Bei Lactanz, Commodian usw. habe sich vor allem unter dem Einfluß jüdischer Sibyllistik die alte politische Deutung als so stark erwiesen, daß eine Verdoppelung das Resultat war (Antichrist, S. I2.off.). Anders z.B. Johannes Geffcken: Die Sage vom Antichrist, in: PrJ 102, 1900, S. 385-399. 77. So Bausset (-Greßmann), S. 254; vgl. auch H. Preisker, in: RGG 1,2. Aufl., S. 375; Philipp Vielhauer, in: Hennecke-Schneemelcher H, S.412. 7B. Vgl. AssMos 8; PsSal 2,25; 4 Esr 5,6; Sib V 29 und VIII 8B. 79. Vgl. Sib I! 167f.; Test Jud 21,9; Did 16,Jf. und weiter Ernst Lohmeyer, in: RAC I, S. 453 und 454f.; Willy Staerk: Soter I, GUtersloh 1933, S·71. Ba. So z.B. Dibelius, a.a.O. (Anm. 74)- S. 49; Preisker, in: RGG 1,2. Aufl., S. 375; dagegen z. B. Paul Volz: Die Eschatologie der j_üdischen Gemeinde im ntl. Zeitalter, 2. Aufl., Tübingen
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Did r6,3f. usw. ohne eine jüdische Vorgeschichte zu erklären sind. Die ApcEl warnt allerdings davor, die Unterschiede zwischen den einzelnen Ausformungen zu stark zu betonen. Vor allem zwischen Pseudo-Prophet und Pseudo-Messias darf man kaum scharf differenzieren 8" als ob bestimmte einzelne Merkmale fest mit der einen oder anderen Größe verbunden wären. Zwar ist das zweimalige Erscheinen an »heiliger Stätte«82 in der ApcEl vielleicht eine sekundäre Angleichung, doch ebenso gut möglich ist es, daß es beidemal mit den jeweiligen Traditionen mitgeliefert wurde. Wenn es stimmt, daß als antichristliche Macht in der christlichen Tradition nicht das Imperium, sondern der Pseudo-Messias aufgefaßt worden ist, in jüdischen Kreisen dagegen die politische Anwendung des Mythos lebendig blieb8), dann ist die ApcEl eine der wenigen Ausnahmen, wo auf jüdischer, wenn auch christlich überformter Traditionsgrundlage das pseudo-messianische Moment stark im Vordergrund steht (J r, 14 ff.). Daß sich umgekehrt gerade in der breiten Schilderung pseudo-messianischer Wirksamkeit in J6,2-16 ein Zwischenstück aus einer stärker politischen Sphäre findet (vgL 36,13: »die Foltern jen/;s Königs«), bestätigt aber, daß hier keine falschen Alternativen konstruiert werden dürfen 84 • Interessant ist außer dem doppelten Auftreten vor allem noch die Beschreibung des äußeren Aussehens des Antichristen (3J,15ff.). Mehrere dieser Merkmale finden sich in anderen jüdischen und christlichen Apokalypsen wieder, vor allem in der hebräischen Elia-Apokalypse (Glatze, Dünnbeinigkeit), im Midrasch Wajoscha (Kahlköpfigkeit, Aussatz an der Stirn) u. a. Man kann diese Schilderung des Antichrist in der ApcEl auch mit den Merkmalen Domitians nach Sueton (Domitian 18) vergleichen 8s, weil gerade an den beiden fast stets wiederkehrenden Punkten der Kahlköpfigkeit und Dünnbeinigkeit die Übereinstimmung unübersehbar ist und sich noch erhöht, wenn man Suetons Angabe, daß Domitian »von hohem Wuchs« war, mit der wörtlich gleichen Angabe der hebräischen Elia-Apokalypse hinzunimmt. So mag diese Ähnlichkeit in der Physiognomie kaum auf Zufall beruhen, zumal wenn man sie mit anderen Traditionen vergleicht (vgl. z.St.). Das würde bedeuten, daß die in der ApcEl vorliegende Tradition in die Zeit Domitians zurückreicht. Sie ist dann durch andere Merkmale christlich aufgefüllt worden: Wundertaten mit Ausnahme von Totenerweckung, Wandlungsfähigkeit usw., wobei freilich auch hier jüdische Parallelen nicht fehlen, 1934 (= Hildesheim 1966), S. 282; Josef Ernst: Die eschatologischen Gegenspieler in den Schriften des NTs (Biblische Untersuchungen J), Regensburg 1967, S. :1.65. . 8r. Vgl. Erich Klostermann: Das Markusevangelium (Handbuch zum NT J), 4. Aufl., Tübingen 1950, zu Mk IJ,22 (mit Hinweis auf Dm IJ). 82. Ursprünglich bezog sich dieser Topos auf Antiochus IV. Epiphanes (vgl. 1 Makk 1,54; Dan 9,27j 11,Jl), doch ist er z.B. in:1. Thess 2,4 nicht mehr mit einer politischen Macht verbunden (Mk 13,14 ist das unsicher). 83. V gl. Bousset: Antichrist, S. 120 und 122. 84. V gl. schon in Apc 1J,l 1 ff. den V.ll; auch bei Lactanz heißt die zweite antichristliche Erscheinung nicht nur mendaciorum propheta (VII 17,4), sondern auch alter rex (VII 17,2); ähnlich Commodian (Carmen 892). 85. Vgl. Roland Schütz: Die Offenbarung des Johannes und Kaiser Domitian (FRLANT 50), 1933, S. 52·f. Zu vergleichen wäre freilich auch Sueton, Caligula 50. Vgl. dagegen z.B. die Beschreibung der Physiognomie Alexanders in Vita Alexandri I 13,J (vgl. Berger: Daniel-Diegese, S. 116).
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wie die Fülle der Parallelen in der Einzelauslegung beinahe auf Schritt und Tritt erweisen werden. ).) Ein weiterer Traditionskomplex ist die jüdische A/exander-Legende, auf dessen Bedeutung für die ApcEI zuerst F. Kampers hingewiesen hat, auch wenn er mit den Fragmenten dieser Alexander-Weissagung allzu konstruktionsfreudig umgegangen ist86 • Seine Nachweise lassen sich im einzelnen noch verstärken. Einigermaßen sicher ist jedenfalls, bei dem sich "in den Gegenden des Westens« erhebenden »König des Friedens« (25,I2ff.) ursprünglich an Alexander den Großen zu denken, dessen Person und Wirken bekanntlich wie kein anderer die antike Literatur bis ins Mittelalter hinein aufs stärkste beeinflußt und beschäftigt hat, und zwar auch die jüdische87 • Sein Bild schwankt zwar auch im Judentum sehr, und es gibt neben der in der ApcEl greifbar werdenden, Alexander positiv bewenenden Tradition auch die andere, die in ihm mehr den Welteroberer und Tyrannen, den himmelstürmenden Titanen und später den Nero redivivus sieht88 • Vor allem im hellenistischen Judentum ist Alexander aber meist freundlicher beuneilt worden, z. T. auch in der Apokalyptik, zumal ihren späteren Ausläufem 89 , wo er mit eschatologischen Erwanungen (Einschließung von Gog und Magog) zusammengebracht, ja geradezu "als Vorläufer des Messias gefeien« werden konnte9o • Auch in der ApcEI ist er mehr Friedensbringer und gerechter Rächer an Ägypten, Verfechter des Monotheismus und Förderer der Juden. An Einzelzügen, die sich eng mit dem Alexander-Roman und seinen vielfachen Verästelungen berühren, sind vor allem zu nennen: a) die Prädikation als Friedenskönig in 25>14 (vgl. 26,2ff.); b) die Anspielung auf das Pamphylische Meerwunder in 25,14f.; der Vergleich mit einem Löwen (25,15); . d) das Bekenntnis zur Einzigkeit Gottes (26,5); e) die Geschenke an den Tempel (26,8) und die Gewährung von Steuerfreiheit (3 I,7f.); f) der Aufbau der heiligen Stätten (26,7)91.
c)
86. S. 23f., 152ff. Vgl. die Kritik von Ad. AusfeId, in: Byzantinische Zeitschrift II, 1902, S·55 8-561. 87. Vgl. z.B. Sib III 381 ff.; XI 195 ff. und weiter Pfister, S. 18, und Bill, Register s.v. Alexandersagen, besonders IV, S. 4°5,410; zur späteren Erwanung des wiederkommenden Alexander und der Verschlingung einzelner Züge der Alexander- und Antichristsage vgl. Bousset: Antichrist, S. Hf., 39 und ZKG 189911900, S. 270 Anm. 3; S. 277 Anm. I; 279f., 285f. 88. Vgl. schon Dan 8,8; II,3f.; Hab 1-2 und Pfister, S. 5f., 24ff., der freilich auf die ApcEI nicht eingeht. Eine negative Bewenung findet sich auch in der tibwtinischen Sibylle 61 f. (Alexan•. der, S. 13), wo Alexander neben Seleukos und Herodes genannt wird und von ihm Verfolgungen berichtet werden; vgl. auch die äth. Version der Narratio Zosimi Games, S. 88f.). Auch bei den christlichen Theologen fand Alexander im allgemeinen keine günstige Beurteilung, ja man bemühte sich, in Anlehnung an Uneile der Stoiker und Peripatetiker das Uneil des ]osephus hinwegzuerklären und machte ihn schließlich zum Teufel (D. J. A. Ross, in: Gnomon 29, 1957, S. 318, im Anschluß an G. Cary, in: Ved. D. J. A. Ross: The medieval Alexander, Cambridge 1956, S. 118-142. 89. Z.B. bei Ps-Methodius; vgl. Istrin, S. 53. 90. Kampers: Alexander, S. 85. 91. Vgl. jeweils die Belege z.St.
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4. Die in der ApcEI rezipiene jüdische und christliche Tradition ist auch sonst oft unentwirrbar durchdrungen von heidnischem Gut. Das zeigen die Beziehungen zur SibyLListik. Eine besonders enge Berührung findet man bei einem Vergleich von ApcEI 27,15 ff. speziell mit der griechisch-tiburtinischen Sibylle 194ff.92. In dieser auf eine Quelle des 4.Jahrhunderts zurückgehenden Schrift, die enge Verwandtschaft auch zur siebten Vision Daniels und zur Pseudo-Johannes-Apokalypse aufweist, werden in der 9. Generation verschiedene Könige erwähnt, von denen einer 30 Jahre herrscht, der ,.alle Kinder von I2 Jahren an ergreift. Und man wird giftige Schlangen nehmen und von Frauen, die kleine Kinder haben, Milch absaugen und Blut herausziehen, um des Giftes der pfeile und der Nöte der Städte wegen«. Dann folgt ein Wehe für die Schwangeren und Säugenden, das sich mit der Freude der Unfruchtbaren und Jungfrauen in ApcEI 28,12 ff. vergleichen läßt. Auch im-Folgenden zeigt sich immer wieder eine nahe Verwandtschaft mit der ApcEI, so bei der Beschreibung eines anderen Königs aus der ,.Stadt dei Sonne« (vgl. ApcEl 30,5 ff.), der für 3X Jahre Abgabenfreiheit einräumt (vgl. ApcEI 3I,7ff.), beim Antichristen und seinen Wundern (Verwandlung der Sonne in Finsternis und des Mondes in Blut; vgl. ApcEI32,I4ff.), beim Vertrocknen der Quellen und Flüsse.(vgl. ApcEI40,2ff.), beim vergeblichen Graben nach Wasserlöchern (vgl. ApcEI 4o,I3,I3ff.), beim Erscheinen Henochs und Elias und ihrem Kampf mit dem Antichristen, ihrem Tod und ihrer Auferweckung (vgl. ApcEI 34,7,24ff.) und bei der Rede des Antichristen (,.meine Zeit ist nahegekommen«; vgl. ApcEl 4o,13,22f.). Freilich bestehen überall auch Unterschiede, vor allem in der Reihenfolge", doch schon der zitiene Passus mit seinen wönlich übereinstimmenden merkwürdigen und ungewöhnlichen Einzelheiten zwingt zur Annahme einer gemeinsamen Tradition. Es bleibt noch hinzuzufügen, daß auch die orientalischen Übersetzungen der tiburtinischen Sibylle einige enge Parallelen aufweisen94 • 5. Einige Beziehungen bestehen auch zu den koptisch-gnostischen und mandiiisch-manichäischen Schriften, die ja ebenfalls mancherlei apokalyptische Reste aus Judentum und Christentum in sich bergen, doch dürften sich die Übereinstimmungen mit der ApcEI einfach durch gemeinsame jüdisch-christliche WurzeIn'5 oder gar christliche Zitate und Reminiszenzen", hier und da möglicherweise auch durch andere religions92.. Vgl. Alexander, S. 2.1, 37ff. und die z.St. zitierten Texre. Zur tiburtinischen Sibylle vgl. auch Alfons Kurfess, in: Hennecke-Schneemelcher II, S. 501 f.; Aloisius Rzach, in: PW, 2..Reihe, 4.Halbband, 1923, S.2096, 21l0ff. 93. Das mag z. T. mit dem »rearrangement« des in der lat. Sibylle erhaltenen Materials durch den Autor der griech. Sibylle zusammenhängen (vgl. Alexander, S.49, 55), z. T. damit, daß die ignisse. der »9. veneration« für den Vf. ndch der Zukunft angehören, 'während ApcEI die dazu parallelen Aussagen stärker mit historischen Ereignissen zu verknüpfen scheint (etwa den König aus der Stadt der Sonne), z. T. aber mag es auch an dem RepertQire apokalyptischer Motive, die immer wieder variiert werden konnten, liegen. 94. Vgl. zu 31,Ilff. und Rosenstiehl, S. 38f. 95. Vgl. die Verfinsrerung der Sonne (Titellose Schrift 174,IOf.; vgJ. ApcEl 39,I2.,9f.); Vertrocknen des Meeres (Die Erfahrungsgesinnung - der Gedanke der großen Kraft 45,31 f.; vgl. ApcEI 40,zf.) u.ä. 96. VgJ. die Anspielung auf 1 Joh 2,15 in Philippus-Evangelium 12.6,2.1 und ApcEl 19,6f.; .ich lebe in dir« (z Apk des Jakobus 63,19f.; vgl. ApcEl 34,6,35).
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geschichtliche (etwa ägyptische) Erbschaft97 , erklären, nicht aber durch unmittelbare Berührungen. Bei einzelnen Wendungen wie »Auflösung« von Himmel und Erde wäre freilich gnostischer Einfluß möglich, läßt sich aber auch anders erklären (vgl. die Parallelen zu 37,11 f.). Am ehesten möchte man an eine Mischung von apokalyptischen und gnostischen Gedanken98 an zwei Stellen denken: einmal bei der merkwürdigen Wendung »Fleisch des Geistes« (42,13) im Gegenüber zum »Fleisch der Welt« (vgl. die Parallele z.St.), zum anderen aber bei dem wie in der AscJes begegnenden Motiv vom Aufstieg der Seelen vorbei an den "Thronen« (vgl. Anm. d zu 21,4). R. Reitzenstein hat aus den mandäischen Schriften, genauer aus der frühmandäischen »westsemitischen Ursprungsschicht« (M. Lidzbarski), eine alte Apokalypse (das Buch des Herrn der Größe) aus der Zeit vor der Zerstörung Jerusalems zu rekonstruieren versucht, die in der Nähe des Judentums und frühen Christentums entstanden sein soll; in einer älteren Apokalypse soll nun eine jüngere Einlage stehen, die ältere Quellen exzerpiert hat, zu denen auch die ApcEI gerechnet wird99 • Dazu zählt er u. a. folgende Parallelen auf: Wahl und Salbung des Antichrist (Ginza 49,3 ff.), Wandel auf dem Wasser (Ginza 49,9f.; vgl. ApcEI 32,17f.), Verpflanzen der Bäume (Ginza 49,16f.), Schweben in der Luft (Ginza 49,19f.; vgl. ApcEI 32,3+ 16), Wunder an Sonne (und Mond) (Ginza 49,24f.; vgl. ApcEI 32,12ff.) und die Aufzählung pseudomessianischer Heilungswunder (Ginza 50,30ff.; vgl. ApcEI 33,1 ff.). Manches davon ist freilich wenig stichhaltig, vor allem auch die These, daß die Logienquelle von der Aufzählung der pseudo-messianischen Heilungswunder bei den Mandäern abhängig sein solpoo. Unbestreitbar ist aber, daß die mandäischen Schriften altes apokalyptisches Material enthalten und dieses z. T. mit dem von der ApcEI rezipierten verwandt ist10l, doch ist das alles durch jüdisch-christliche Tradition vermittelt.
97. Das versteht sich von daher, daß in Nag Hammadi Dokumente einer profanen Gnosis erhalten geblieben sind, die wie die Asklepius-Schrift enge Berührungen mit der bekannten Asklepius-Apokalypse (vgL dazu unten S. 217) aufweisen; vgl. Martin Krause: Der Stand der Veröffentlichung der Nag Hammadi-Texte, in: Le Origini dello Gnosticismo (SuppL Numen XII), Leiden 1967, S. 8of.; Karl Martin Fischer, in: ThLZ 98, 1973, S. 109f.; Karl Wolfgang Tröger, in: ThLZ 98, 1973, S. 496f. - Zur Verwandlung des Antichristen in einen Knaben und einen Greis vgl. S. 215. 98. Gerade die christliche Apokalyptik zeigt eine »wunderliche Mischung des Gnostischen und des Apokalyptischen« (Weinei, S. 142; vgL z.B. die AscJes). Auch die Nag Hammadi-Texte haben manche jüdisch-apokalyptische überlieferung aufbewahrt, vgl. Fischer, a.a.O. S. 108 und S. 169-176 (zu Traktat 4 von Kodex Vl). 99. Richard Reitzenstein: Das mandäische Buch des Herrn der Größe und die Evangelienüberlieferung (SAH), 1919, S. 76f. 100. Mark Lidzbarski: Ginza. Der Schatz oder das große Buch der Mandäer (Quellen der Religionsgeschichte), Göttingen und Leipzig 1925, S. XII, der seinerseits von einem alten und weitverbreiteten Motiv spricht, das »auf verschiedenen Wegen zum Mandäer und zum Verfasser der Quelle Q gelangt. sein könne. Wahrscheinlich ist die Aufzählung der Heilungswunder (eine nähere Parallele zu ApcEI als Ginza 50,30ff. ist übrigens Ginza 30,3 ff. und 48,7ff.) von der lukanischen Redaktion abhängig, was Reitzenstein, S. 77 Anm. I, für die ApcEI selbst annimmt. 101. Vgl. weiter etwa die Verheißung des Nicht-Dürstens und Nicht-Hungems (Ginza I2,lf.; vgL ApcEI21,I f.), das Ende der Welt durch Feuer (Ginza 27,JO u.ö.; vgL ApcEI4J,II). Ein Beispiel für manichäische Parallelen ist »Auflösung« der Welt (Kephalaia 57,25 f., 28 u.ö.; vgl. ApcEI 19,9 u.ö.).
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6.I Schon einige der bisherigen Beobachtungen (etwa die große Nähe zur AlexanderLegende) legen die Vermutung nahe, daß die jüdische Tradition von einem iigyptisehen Juden stammen wird. Darauf deutet auch die Beziehung des Inhalts auf ägyptische Verhältnisse (der Nil, die Wüste, die ägyptischen Hauptstädte Memphis und Kos), aber auch zu anderen dem ägyptischen Judentum zuzurechnenden Texten (z. B. zu Sib III102). Ägyptische Kultur und Religion hat auch sonst nicht nur auf fast alle genuin koptischen SchriftenlOJ , sondern auch auf die in Ägypten entstandenen griechischen Werke nachhaltig eingewirkt, .was bei der engen Berührung von ägyptischem, hellenistischem und jüdischem Geist gerade in Alexandrien wenig verwunderlich ist. So sind ägyptische Elemente auch in der ApcEI nicht auszuschließen, sondern gerade zu erwanen. G. Maspero sieht die Analogie der ApcEI zu ägyptischen Werken vor allem im »Rahmen«, d.h. im Auftrag des Elia, seine Landsleute wegen ihres Unglaubens zu tadeln und die drohenden Ereignisse vor ihren Augen auszubreiten, aber nach vorübergehenden Erfolgen des personifizienen Bösen auch den definitiven Triumph Gottes und seiner Erwählten anzusagen. Ähnlich werde auch bei ägyptischen Schriftstellern der Verfall Ägyptens beklagt und auf die Sünden gegenüber den Göttern zuruckgefühn, die fremden Invasionen, die Verwüstungen der Städte und Heiligtümer, und ähnlich werde nach der Katastrophe die Wiederkehr von Frömmigkeit und Wohlstand erwanet104 . Wegen der fehlenden Eschatologie (vgJ. dazu S. 1.16) ist das aber viel weniger wahrscheinlich als eine Beeinflussung in Einzelheiten. So ist es durchaus möglich, daß einzelne Züge in der Beschreibung des A~tichristen vom alten ägyptischen Sonnenmythos beeinflußt wurden. Denn so wie es vom Christus heißen kann, er sei »oft den Jüngern erschienen als Jüngling und Greis und Knabe«lO', so wird eben auch vom Antichrist in ApcEI 34,3 ff. gesagt: »Er wird sich verwandeln vor denen, die zu ihm hinsehen. Er wird ein Kind werden, und er wird ein Greis werden«, und das läßt sich in der Tat mit der Anrede an den Sonnengott Horus auf der sogenannten Metternich-Stele vergleichen: ,,0 du Greis, der sich selbst zu seiner Zeit verjüngt, 0 Greis, . der ein Jüngling wird«106. Gerade hier ist freilich damit zu rechnen, daß die an den
102. Vgl. Friedrich Blaß, in: KautzschAP ll, S. 180, 182; Nikiprowetzki, S. 195ff., 227ff. Vgl. z. B. Sib III 158-161 die auf Ägypten bezogene Aufeinanderfolge der Reiche, die Weissagungen gegen Ägypten (III 348 ff.) oder über Antiochus IV. Epiphanes, der »das ägyptische Reich zu Boden wirft und daraus alle Schätze raubt« (III 6140. 103. Vgl. Budge, S. LXlff. (Egyptian Mythology in Coptic Writings); O. H. E. Burmester: Egyptian Mythology in the Coptic Apocrypha, in: Or 7, 1938, S. 355~367; Ernst Hammerschmidt: Altägyptische Elemente im koptischen Christentum, in: Ostkirchliche Studien 6, 1957, S.233-250. 104. Maspero, S. 39ff. Maspero erinnert vor allem an die von Maneto überlieferte Prophetie des Amenophis bei Josephus Ap I 232ff., an die Prophezeiungen eines Lammes unter König Bokchoris und das Töpfer-Orakel (vgl. dazu S. 216). 1°5. Leucius Charinus nach einem Bericht des Phokas, zitiert bei Hammerschmidt, S. 238f.; vgl. auch ActJoh 88 f.; ActPetr 2 I; koptisch-gnostische ApkPl (dazu Alexander Böhlig/Pahor Labib: Koptisch-gnostische Apokalypsen aus Codex V von Nag Hammadi, Halle-Wittenberg 1963, S. 16ff.), vor allem Apokryphon Johannis 21,J ff. (Walter C. TiII: Die gnostischen Schriften des koptischen Papyrus Berolinensis 8502 (fU 60),2. Auf!. 1972, S. 83). 106. Nach Waldemar Golenischeff: Die Metternichstele in der Originalgröße, Leipzig 1877, Tafel III, Zeile 38. Aus der Zeit des Tiberius zitiert Hammerschmidt, S.240, einen Passus der
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Sonnenmythos erinnernden Züge erst sekundär hinzugewachsen sind, denn die Aussage über die Wandlungsfähigkeit des Antichristen überrascht um so mehr, als vorher eine genau~ Identifizierung des Antichristen versucht wird und der Verfasser offenbar selbst die Spannung empfindet, so daß er erklärend hinzufügt: ,.Er wird sich verwandeln in allen Merkmalen, aber die Merkmale seines Kopfes werden sich nicht verwandeln können.« Die Wahrscheinlichkeit, daß auch diese Tradition durch das Judentum vermittelt wurde, ist groß. 6.2 Das gilt auch für die unbestreitbaren Berührungen mit Aussagen ägyptischer Orakel Interessant ist vor allem das Töpfer-Orakel, das Ägypten unter der Fremdlings-
herrschaft Elend und Verödung, dann aber die Wende zu Heil und Segen unter dem Regiment eines Königs »von der Sonne her« vorhersagt, der eine Zeit solchen Friedens und Überflusses inauguriert, daß ,.die Überlebenden wünschen, die zuvor Gestorbenen möchten auferstehen, um an dem Guten Anteil zu erhalten«lo7. Das ist zweifellos aufs engste verwandt mit ApcEl 3I ,9 ff. Ähnlichkeit besteht auch in der Restauration der heiligen Orte bzw. der Rückführung der Heiligtümer nach Ägypten (II If.; vgl. ApcEI26,lff.), in der Weissagung des »verhaßten Königs aus Syrien« (1 16; vgl. ApcE124,14 und 25,2f.) oder in der II 14f. erwähnten SonnenvertIDSterung (vgl. ApcEI 39,16f.). Zu beachten ist dabei allerdings, daß die ägyptischen Texte trotz ihrer Unheils- und Heilsweissagungen und trotz ihres Charakters als vaticinia post eventum das Ganze nicht zu erklären vermögen, vor allem wegen der fehlenden Eschatologie. Schon A. Frhr. flon Gallhat das Entscheidende herausgestellt: ,.In der jüdischen Weissagung macht die messianische Zeit Schluß mit der Geschichte und dieser Weltentwicklung; der Messias schließt eine Wiederholung der früheren Misere aus. Davon ist aber im ägyptischen Text keine Rede.«lo8" Obschon zwischen dem Töpfer-Orakel und dem Parsismus ebenso Beziehungen bestehen109 wie zwischen Lactanz" und dem Hystaspes-OrakelllO, sind traditionsgeschichtliche Zusammenhänge der ApcEl mit außerägyptischen, etwa parsistischen Orakeln, kaum anzunehmen. Die Verbindung von Weltbrand und Weltgericht (vgl. ApcE14o,14,23ff.) z.B. erscheint zwar auch in den Orakeln des Hystaspes, und zwar astronomischen Darstellungen aus Dendera (»ein Knabe am Morgen, ein Jüngling am Mittag, Atum aber am Abend«), was die Verwandlung der Sonne im Laufe des Tages beschreiben soll. 107. 1I 7ff. (Lobel III 67ff.). Vgl. Maspero, S. 42; Charles Wessely: Neue griechische Zauberpapyri (Denkschriften der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien .42",.1), 1893, S. 4; Hugo Greßmann: Der Messias (FRLANT 44), 1929, S. 422ff.; August Frhr. v. GaU: BlWlÄeict TOv.f}sov (Religionswissenschaftliche Bibliothek 7), Heidelberg 1926, S. 71; eine weitere Version bei E. Lobel und C. H. Robert: The Oxyrhynchus Papyri XXII, 1954, Nr. 2332, S. 89-99· 108. v. GaU, a.a.O. S. 53; vgl. auch S. 81 und weiter Maspero, S. 41 und C. C. McCown: Hebrew and Egyptian Apocalyptic Literature, in: HThR 18, 19.15, S. 357-4IX; zur Demotischen Chronik, dem Lammes- und Töpfer-Orakel besonders S. 387ff. 109. Vgl. Richard Reitzenstein und Hans Heinrich Schaeder: Studien zum antiken Synkretismus aus Iran und Griechenland (Studien der Bibliothek Warburg VII), 19.16 (Nachdruck Darmstadt 1965), S. 38ff.j Windisch, S. 81. IX 0. V gl. Windisch, S. 70 ff.; Lactanz verweist Institutiones VII 18, I selbst darauf. Nach Win. disch gehen die Hystaspes-Orakel rucht auf das Judentum zurück (so Schürer III, S. 592ff. u. a.), sondern auf heidnischen Synkretismus eines hellenistischen Orientalen.
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nun gerade nicht in ständiger bzw. periodischer Wiederholung vorgestellt, sondern einmalig und definitiv111, aber auch hier dürfte das Judentum der Vermittler dieser parsistischen Tradition gewesen sein112• Erst recht erklären sich Motive wie die Verfolgung der Gläubigen, die Vernichtung der Gottlosen u. ä. durch eine allgemeine sachliche Verwandtschaft der verschiedenen Eschatologien. Entsprechendes dürfte auch für die parallelen Motive der Asklepius-Apokalypsr?-13 zutreffen. Beispiele wie die Verwandlung des Nils in Blut114, die Verödung Ägyptens115, die Bevorzugung des Todes vor dem Leben116 und der Weltuntergang durch Feuer117 erweisen letztlich nur die weite Verbreitung und große Stetigkeit der betreffenden Motive, deren sich auch die ApcEl bedient118•
Iv. Die Redaktion des Veifassers Die breite Rezeption apokalyptischer Tradition besagt nicht, daß der Verfasser seine Tradition ganz unverändert in seine Apokalypse übernommen häue. Es läßt sich durchaus eine redaktionelle Tätigkeit wahrscheinlich machen, die z. B. an der ~evor zugung bestimmter Vorstellungen und Termini greifbar wird, zumal diese z.T. gar nicht recht in den Zusammenhang passen: Empfang von ,.Thronen und Kronen« (20,12ff.; 37,I2f.), »Auflösung von Himmel und Erde« (24,15; 37,11 f.; vgl. auch 19,9), »Vorübergehen der Tage« (26,8,II f.; 4o,13,22f.), Zerreißen der Gewänder der Priester (26,8,8f.; 29,6f.), Bestürzung des ganzen Landes (26,7,12f.; 30,8), ,.NichtEinverstandensein der Engel« (2I,II; 24,10), ,.Gedenket« bzw. »seid dessen eingedenk« (19,10; 20,12; 22,9f.), »(sich) entfremden« (vgl. 21,12; 22,4; 34,7,12; 4°,10), das griechische Lehnwort "EÄBVBlI/l (26,2.15; 26,8,4f.; 27,15; 30,16; 31,7 u.ö.), »es wird geschehen in jenen Tagen« bzw. »an jenem Tag« (26,1; 40,14,18f.), »in jenen Tagen« (27,2:9.14; 28,I7f.; 29,10.19; 30,S), »allezeit im Herrn« sein (24,12; 34,6,35 f.; 35,10; vgl. 35,4f.), ,.keine Macht über die Seele« (J3,12f.; 34,6,33 f.; 38,3 f.) als Interpretation von Totenauferweckung (33,12f. und 38,3 f.), Hervortreten des Antichristen an heiligen Stätten (29,IOf.; 32,II; 34,12; 34,j,6f.), die Zeichen des Antichristen mit der ausdrücklich betonten Ausnahme der Totenerweckung (33,9f.; 38,2ff.), sein Zornigwerden (34,6,20[; 34,7,25; 36,1; 38,6), sein Gescholten- und Angeklagtwerden
III. Vgl. Justin Apologie I 20,1 und Windisch, S.2M. 112. Vgl. Zeph 1,18; 3,8; I QH 3,29ft und die Belege aus Sib z.St. 113. A. D. Nock und A.-J. Festugiere: COlJlUs Hermeticum II, 2. Aufl., Paris 196o, S. 326-3JI; vgl. weiter Josef Kroll: Die Lehren des Hermes TrismegiStos (Beiträge zur Geschichte der Philosophie des Mittelalters XII 2-4), Münster 1914, S. 166-173; Reitzenstein und Schaeder, a.a.O. S. Jsff. lI4. C.24; vgl. außer ApcEl Jo,2f. weiter Ex 7,17; Apc 8,S; Il,6 U.ö. lI5· C. 24; vgl. außer ApcEI27,5f. weiter Jub 49,5; Sib III 314ff. u.Ö. Il 6. C 25; vgl. außer ApcEl JI,Il ff. und dem Töpfer-Orakel weiter: Die Erzählung der Sibylle (karsch) 18 b (Schleifer S. 67). 117. C. 26; vgl. außer ApcEl 4J,lI weiter die zahlreichen Parallelen zu ApcEI 40,14,2 J ff. IlS. Auch die Weissagungen der"Askiepius-Apokalypse entfalten .. des themes fort communs dans le genre apocalyptique«, Nock und Festugiere, a.a.O., II., S. 379 Anm. 201. Zu dem Asklepius-Text von Nag Hammadi vgI. die Lit. in Anm. 97.
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(14,14; 14,6,31; 34,7,34). Daß der Verfasser Wiederholungen liebt, zeigt gerade der paränetische Anfangsabschnitt, der weitgehend auf sein eigenes Konto gehen wird und zweimal die Aussage enthält, Gott habe ein heiliges Fasten geschaffen (22,16f. und 23,8f.). Zum Teil hat wohl auch die Textüberlieferung die Belege noch vermehrt, 'z. B. die Selbstbezeichnung »Heilige« (26,4; 26,7,16;· 34,17; 34,7,11 f.; 36,J"; 40,13,34; 43,16), was achm auch in 26,6 bietet, oder »Weise« (21,13; 26,16), was sa3 auch 24,12 bezeugt. Natürlich ist nicht jede Wiederholung von Motiven und Begriffen ein Indiz von Redaktion, sondern kann auch die Kompilation von Quellen oder Traditionskomplexen andeuten. Auffallend sind vor allem bestimmte Parallelitäten im Auftreten des Antichristen und der verschiedenen Könige, was die Frage nahelegt, ob hier nicht verschiedene Überlieferungsstränge zusammengearbeitet worden sind: In den drei Komplexen, die a) die Tabitha, b) Elia/Henoch und c) die 60 Gerechten betreffen, ergeben sich im Aufbau und in den einzelnen Motiven starke bis in die Einzelheiten gehende Übereinstimmungen. Diese sind z. T. mit den oben schon genannten wönlichen Entsprechungen identisch, so daß mit der Möglichkeit zu rechnen ist, daß der Verfasser selbst die Tradition stärker einander angeglichen hat, als das ursprunglich der Fall war: Hören vom Erscheinen des Antichrist a) J4,9ff., b) J4,7,4ff., c) -; Initiative und Vorbereitung der Opponenten a) J4,12ff.: Anziehen des Byssusgewandes und Verfolgung, b) J4,7,7f.: Herabkommen, c) 37,ISff.: Wappnen mit dem Panzer und Eilen nach Jerusalern; (Kampf und) Scheltrede a) J4,14ff.: Anklage, b) 14,7,Hf.: Kämpfen und Sprechen, c) 37,17ff.: Kämpfen und Sprechen; Zornige Reaktion des Antichristen a) J4,6,20ff.: Zornigwerden und Verfolgen, b) J4,7,24ff.: Zornigwerden und Kämpfen, c) 38,5ff.: Zomigwerden und Anzünden der Altäre; Tod der Opponenten durch den Antichrist a) 14,6,24ff.: Schlürfen des Blutes und Werfen auf den Tempel, b) 34,7,29ff.: 3% Tage Herumliegen der Toten, c) 38,7f.: Fesseln und Verbrennen; Auferweckung a) 14,6,29ff.: Auferstehen und Leben, b) J4,7,J2f.: Auferstehen am 4.Tage, c) -; erneute Scheltrede a) 34,6,31 ff.: Anklage, b) J4,7,34ff.: Schelten, c) -. Zweimal ist von einem König die Rede, der als »König der Ungerechtigkeit« bzw. als Teufelsgesichtiger Kriege und Wirren über Ägypten bringt, so daß die Erde bzw. Städte seufzen (25,7 und 27,2), weil die Kinder geraubt werden (25,8 und 26,8,13 f.), so daß der Tod begehnwird (25,9f. und 27,7f.). Zweimal erheben sich dagegen andere: der Friedenskönig, der den »König der Ungerechtigkeit« tötet (25,16) und der zu den Perserkönigen zählende gerechte »König aus der Stadt der Sonne«, der bzw. die den Assyrer-König töten (3°,12); beidemal wird Rache· an Ägypten genommen (25,17 und 3°,13). Es folgt dann jeweils eine Zeit des Friedens, wobei sich auch im einzelnen auffallende Parallelen ergeben: Geschenke an das Haus Gottes (26,Sf. und 30,17f.) oder Bekenntnis zur Einzigkeit Gottes (26,S und 31,2). Das Vorliegen ähnlicher, vielleicht sogar einmal auf dasselbe Ereignis bezogener Traditionen ist wohl nicht zu leugnen. Man kann die einzelnen Traditionskomplexe aber selten mit einiger Sicherheit literarkritisch herausarbeiten. Selbst W. Bausset gesteht; »daß auch wer bereits an manchem apokalyptischem Rätsel sich versucht hat, vor dieser Apokalypse zunächst ratlos dasteht«, und er verweist mit Recht auf die Schwierigkeit, daß das Buch weder aus einem Guß noch aber aus leicht unterscheidba218
ren Bestandteilen besteht, sondern man »apokalyptische Mosaikarbeit« aus verschiedenen Fragmenten vor sich hat119 • Hinzu kommt, daß der Verfasser der aufgenommenen Tradition seine eigene Handschrift aufgeprägt hat und es auch darum kaum noch möglich ist, literarkritisch Quellen oder Interpolationen herauszuschälen, wie das etwa I-M. Rosenstiehlversucht hat12o • Das von ihm etwas ausführlicher behandelte Beispiel macht das sofort deutlich: 20,2-5 wiederholt z.T. mit denselben Worten 19,10--14: 19,10-14 Denkt daran, daß sich euer erbarmt hat der Gott der Herrlichkeit, der geschaffen hat alle Dinge, damit er uns errette aus der Gefangenschaft dieses Äons.
20,2-5 Deswegen nun erbarmte sich unser der Gott der Herrlichkeit und sandte seinen Sohn in die Welt, damit er uns errette aus der Gefangenschaft.
19,10-14 gilt nun als sekundäre Interpolation, weil dadurch der Zusammenhang unterbrochen werde und das Unsymmetrische zwischen erster und zweiter Person Plural in 19,10--14 das Verständnis erschwere; die Näherbestimmung der Gefangenschaft durch »dieses Äons« sei eine Weiterentwicklung und der Hinweis auf die Schöpfertätigkeit komme von 19,ff. (S. 29). Alle diese Argumente schlagen aber nicht durch, zumal da man über den Sinn der angeblichen Interpolation, die noch dazu vor der Dublette in 20,2-5 eingeschoben worden sein müßte, nichts erfährt und 19,10--14 unmöglich eine christliche Interpolation in einem jüdischen Text sein kann (die Erwähnung der Sendung des Sohnes steht gerade 20,3 f.). Auf einen logischen Zusammenhang darf man in dieser Schrift zwar ohnehin nicht allzu viel geben, aber der Zusammenhang wird viel eher durch das Zitat aus 1 Joh unterbrochen, und der Wechsel zwischen erster und zweiter Person durchzieht den gesamten Kontextl2l • Und daß der Verfasser Wiederholungen liebt, zeigte schon 22,16f. und 23,8f. Man wird Tradition und Redaktion überhaupt nicht auf jüdische und christliche Partien der Schrift verteilen können, denn die Doppelungen betreffen auch christliche Motive (vgl. die Zeichen des Antichrist außer Totenerweckung u.ä.). Immerhin wird auf den christlichen Redaktor wohl vor allem das paränetische Anfangsstück mit der Warnung vor den Irrlehrern und der Mahnung zum Fasten zurückzuführen sein, zumal da hier auch die meisten Anspielungen auf das NT vorliegen. Gleichwohl bleibt es sehr schwer, bei der durchgängigen Traditionsverflochtenheit gerade dieser Apokalypse die Redaktion des Verfassers von der jüdischen bzw. christlichen Tradition genauer abzuheben oder gar noch zwischen jüdischer und christlicher Redaktion zu differenzieren. Für die Auslegung von Bedeutung ist vor allem, daß sich eine Dublette zunächst allein für die Traditionsgeschichte auswerten läßt, nicht aber sofort auch für die ApcEI
II9. ZKG I899h900, S. 104; auch Kampers: Alexander, S. 152f., meint, es handele sich um ein apokalyptisches Werk, .das aus einer Reihe von apokalyptischen Fragmenten zusammengeschweißt« worden sei. 120. Rosenstiehl, S. 28 ff. ur. I9,3ff.: 2.Pers.; 19,I2ff.: r.Pers.; 19,I8ff.: 3.Pers.; 20,3ff.: r.Pers.; 20,IOff.: 2.Pers.; 20,14ff.: 3.Pers.; 21,I3ff.: 2.Pers. usw.
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und ihre Sicht. Es ist darum methodisch höchst problematisch, im Sinne des Verfassers beide bzw. mehrere Traditionen zu identifizieren und vom selben Ereignis bzw. von derselben Person sprechen zu lassen122• Hier wird mutatis mutandis derselbe Fehler begangen wie in der sogenannten Rekapitulationstheorie bei der Auslegung der Apc. Auch in der ApcEI wollen die verschiedenen Geschehnisse trotz der Parallelität einzelner Züge auch als soiche verstanden werden. Beim zweiten Auftreten des Antichristen heißt es ausdrücklich »wiederum« (32,9), so daß kein Zweifel daran bestehen kann, daß die beiden Schilderungen nicht als paraQel, sondern als sukzessiv aufgefaßt werden. Ähnlich wird der Krieg des Antichristen mit den Heiligen in 40;14,i4 ausdrücklich als erneuter Kampf gekennzeichnet: ,.Er wird wiederum mit ihnen kämpfen«. Entsprechendes gilt auch für die verschiedenen Kämpfe, die gegen den Antichristen geführt werden: Tabitha, Elia und Henoch, die 60 Gerechten. Daß dieser Kampf z. T. mit denselben Farben geschildert wird (vgl. das Gescholtenwerden und Zornigwerden des Antichristen) zeigt nur, daß hier bis in den Wortlaut verwandte Traditionen aufgenommen oder vom Verfasser selbst mit seinen eigenen Worten überarbeitet worden sind. Was aber ist der Sinn der Aufnahme solcher mehr oder weniger verwandter Überlieferungen? Denn daß diese »sinnlos« zusammengesetzt seien123 , wird man kaum sagen dürfen. Vielmehr will der Verfasser offenbar dokumentieren, daß der Böse »viele Male« (19,14) zum Angriff ansetzt und bekämpft werden muß, und der Kampf zwischen ihm und den Heiligen die ganze Endzeit durchzieht. Dabei gibt es freilich nicht nur Entsprechungen, sondern auch viele Eigenheiten, die nur den einzelnen Episoden eignen l24 •
V. Entstehungszeit und zeitgeschichtlicher Hintergrund Eine der schwierigsten Fragen ist die nach der Entstehungszeit der ApcEI und den zeitgeschichtlichen' Bezügen der einzelnen Aussagen. Problematisch ist vor allem, wie weit man, zumal im Mittelteil der ApcEl, zeitgeschichtlich erklären darf. Hier ist im ganzen und im einzelnen vieles dunkel und rätselhaft, und die historischen Konturen sind fast ganz verwischt. Wahrscheinlich spricht der Verfasser apokalyptischer Manier entsprechend bewußt in verhüllter Sprache bzw. chiffrenhaft-symbolisch - so wird 122. Vgl. z.B. Kampers: Alexander, 5.24: "Dann aber erhebt sich der große König des Westens, der wie ein brüllender Löwe über das Meer läuft (das bezieht sich auf 2S,12ff.), von Heliopolis aus« (das bezieht sich auf 30,sff.); ähnlich 5.154, wo erklärt wird, "der erste und der letzte Friedenskönig« (gemeint ist 2S,12ff. und 30,sff.) seien »identische Figuren«. Das ist aber schon darum unwahrscheinlich, weil2s,12ff. der sich erhebende König positiv als ,.König des Friedens« bewertet wird, der sich in 3°,5 ff. erhebende König aber doch offenbar zur Flucht Anlaß gibt und zum Friedenskönig allenfalls die Perser parallel sind. Doch entscheidend ist der methodische Grundfehler. 123. So Bousset, in: ZKG 18991r900, 5. 104. 124. Bei Tabitha etwa das Byssusgewand und ihr auf den Tempel Geworfenwerden, bei Elia und Henoch das "Herabkommen« und der siebentägige Kampf auf dem Markt der großen Stadt, bei den 60 Gerechten ihr Verbranntwerden auf den Altären. Auch in Einzelheiten bestehen Unterschiede, z.B. in der Bezeichnung des Antichristen: im Tabitha- und Elia-Henoch-Komplex überwiegt "der Unverschämte« (achtmal) weit gegenüber »der Sohn der Gesetzlosigkeitc (nur 35,1.18); vgL Nützel, S. 61f.
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man »Assur« und den traditionellen »Feind aus dem Norden« kaum wörtlich ausdeuten dürfen -, aber auch sein historisches Wissen und Interesse wird nur sehr dürftig gewesen sein. Vor allem aber scheinen sich immer wieder verschiedene Traditionen überlagert und durchdrungen zu haben. Man hat angesichts des breiten Traditionsstroms, aus dem der Verfasser schöpft, immer wieder den Eindruck, daß ein ziemlich festes Repertoire an Motiven und ein relativ fester Ablauf der endzeitlichen Ereignisse alles Zeitgeschichtliche überdeckt12S • Die Beziehungen auf historische Gestalten und Ereignisse ändern den eigentlich apokalyptischen Kern und Hintergrund hier tatsächlich nur oberflächlich126 • Aber auch die stärker irdisch-politischen Farben werden immer wieder neu gemischt und auf veränderte Situationen übertragen, so daß übernommene Traditionen, die z.B. ursprünglich einmal auf Antiochus Epiphanes IV. gemünzt waren, im 3.Jahrhundert umgemünzt wurden. Es ist z.B. durchaus damit zu rechnen, daß die Zahlenangaben über die drei persischen und vier assyrischen Könige einfach aus Dan II,2 (vielleicht kombiniert mit 7,8 + 24) und II,4 (+ 7,6.17 bzw. 8,8.22) stammen, so daß große Vorsicht gegenüber einer einseitigen "rein zeitgeschichtlichen Erklärung« geboten ist121• Leider ist es kaum möglich, das sonst übliche Verfahren anzuwenden und den geschichtlichen Standort des Verfassers dadurch zu gewinnen, daß man den Übergang von erzählter Geschichte in Weissagungsform zur wirklichen unerfüllten Zukunftsweissagung bestimmt. Offenbar erwartet der Verfasser nur noch den mit dem Antichristen identischen letzten König (36,13)128. Immerhin wird man die zeitgeschichtliche Einordnung vom letzten Stück der "Geschichte« anzupacken haben. W. Bousset hat darum - angeregt durch M. Buttenwiesers Deutung der hebräischen ApcEI - bei den Kämpfen der »Assyrer« und "Perser« eingesetzt und seine Aufmerksamkeit vor allem der Sicht der "Perser« und dem König aus der »Sonnenstadt« gewidmet, in dem er eine Dublette zum »Assyrerkönig« aus dem Norden vermutetem. Die Verherrlichung der "Perser« führe auf das Vordringen der Perser im Osten des 125. Ein Mouvwie das der Geschenke an den Tempel (ApcEI26,sff.) läßt sich z.B. kaum historisch identifizieren: es begegnet im Zusammenhang mit Persern (Sib Hr 29xf.), Syrern (2 Makk 3,2), Ptolemäern (J Makk 1,7; Arist 40), Alexander dem Großen (Sulpicius Severus, Historia sacra Ir 17,1 f.) u. a. Manche Züge sind so allgemein und stereotyp, daß sie sowohl mit dem »König der Ungerecbtigkeit« aus dem Norden wie mit dem "König des Friedens« aus dem Westen verbunden werden können (vgl. 25,5f. mit 2J,I7f.). 126. Bousset, in: ZKG IS99/x900, S. 28of.: Hinter den Weissagungen .bleiben die Vorstellungen von den allerletzten Dingen unbeWeglich stehen ... Die vorderen Coulissen verschieben sich, der Hintergrund bleibt unverändert«. Ebenso Berger: Auferstehung, S: 363 Anm.450. 127. Diese wird von Kampers: Alexander, S. 170, verlangt, der die 7 Könige einfach auf die 30.Dynastie der Sebe~yten bezieht. 12S. Es ist m.E. äußerst unwahrscheinlich, was hier im einzelnen nicht begrilndet werden kann, daß der Antichrist mit Hyrkan H. zusammengebracht werden darf und die Prophetie ex eventu erst J9,15ff. endet (so Rosenstiehl, S. 68f., der die These verficht, die in ihrem Kern jüdische Schrift lasse eine Kenntnis der Geschichte Qumrans erkennen und spiegele die Verfolgung unter Hyrkan H. wider; vgl. seine Deutung von "Peleg« Anm. d zu S. 29 und von Tabitha Anm. h zu S. 34). Bousset hielt umgekehrt schon den Tod des Assyrerkönigs für "Zukunftsmusik« (ZKG IS99/x900, S. 106). 129. Ihm kam es freilicb mehr auf einen Fix- und Ausgangspunkt an (vgl. ZKG I 899/x900, S. lOS Anm. J), nicht auf eine vollständige Erklärung, weshalb er die vorangehenden Partien vernachlässigte.
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Römischen Reiches, ihr Gegner aber, der »Assyrerkönig«, ist nach W Bousset Odenath von Palmyra, der auch die Juden verfolgte 13O • W Bousset schließt daraus, daß der ApcEI eine jüdische Weissagung zugrunde liegt, die in Ägypten in der Zeit der Wirren nach Valerians Fall geschrieben wurde: »Hoffend ist der Blick der Juden auf die vordringenden Perser gerichtet, man erwartete von ihnen Befreiung und Zurückführung nach Jerusalem.« Was die Charakterisierung der Perser betrifft, so dürfte die Lage richtig gekennzeichnet sein. Die Frage ist, ob auch Odenaths Rolle zutreffend gesehen wird, wenn dieser als neuer »schrecklicher Fürst« aus Syrien (= Assyrien) das Ende der Welt und die Herrschaft des Antichristen signalisieren soll. Voraussetzung dieser Deutung ist, daß a) der König, der sich in der Sonnenstadt erhebt (30,6 f.), mit dem Assyrerkönig (3°,12; sa' hat hier sogar den Plural) zu identifizieren ist, was möglich, aber wenig wahrscheinlich ist (vgl. unten), und daß sich das b) in das Gesamtbild der Apokalypse einfügen läßt und mit den historischen Gegebenheiten des 3.Jahrhunderts einigermaßen zusammenstimmt. Leider ist das 3.Jahrhundert wegen der geringen Zahl und der Unzuverlässigkeit der Quellen immer noch »ein Stiefkind der Geschichtsforschung«131, auch wenn sich einiges Gesicherte doch erheben läßt. Schon der palmyrenische Fürst Odenath, der nach der Gefangennahme Valerians durch Schapur I. (241-272) im Jahre 260 n. Chr. das Imperium vor dem Einfall der Sassaniden rettete, wurde zwar von Gallienus mit außergewöhnlichen Titeln belegt, doch erst seine Witwe Zenobia (267-271/72) hat bei ihren expansiven Unternehmungen, die durch die Schwäche des Imperiums ermöglicht wurden, die palmyrenische Herrschaft auch über Ägypten ausgedehnt1J2• Das heißt aber, daß die Einbeziehung Ägyptens in die ex-eventu-Weissagung der 130. Bousset, in: ZKG 18991r90o, S. 106; vgL H. Graetz: Geschichte der' Juden N, 4.AufL, Leipzig 1908, S. 269 f.; nach Buttenwieser spielt auch die hebr. ApcEI auf Kriegszüge des Odenath an, der zunächst Schapur 1. erfolgreich entgegentrat, dann aber auch mit den Römern Krieg führte, und dieser Krieg sei in der hebr. ApcEI gemeint (S. 75ff.; vgL außer Anm. 1)2 auch Buttenwieser: Outline, S. 6, wo mehrere apokalyptische Passagen des Talmud in diese Zeit datiert werden). Hinzu kommt, daß möglicherweise auch in Genesis Rabba 76 und von Lactanz (Institutiones VII 16f.) eine der ApcEI verwandte Odenath-Weissagung benutzt wird (Bousset, in: ZKG 18991r90o, S. 109f.; Buttenwieser, S.69, 80f.). 13 I. J aques Moreau: Krise und Verfall. Das dritte Jahrhundert nach Chr. als historisches Problem (Heidelberger Jahrbücher 5), 1961, S. 129-142, Zitat S. 128; vgL auch Gerold Walser und Thomas Pekäry: Die Krise des römischen Reiches, Berlin 1962. 1)2. VgL Leon Homo: Essai sur le Regne de l'Empereur Aurelien (Bibliotheque des ecoles fran~ises d'Athenes et de Rome, 89), Paris 1904, S. 45 ff.; James Germain Fevrier: Essai sur I'histoire politique et economique de Palmyre, Paris 1931, S. 75ff., 10) ff.; Franz Altheim: Die Krise der Alten Welt III, Berlin 194), S. 101 ff.; Wilhe1m Enßlin: Zu den Kriegen des Sassaniden Schapur I (SAM 1947,5), 1949, S. nff.; ders., in: PW, 2.Reihe, 14·Halbband, 1948, S. 20IJ ff.; Jean Starcky: Palmyre (L'Orient ancien illustre,7), Paris 1952, S. 53 ff.; Jaques Schwartz: Les Palmyreniens et l'Egypte (Bulletin de la Societe Archeologique d'Alexandrie 40), Alexandria 195), S. 63-81; Andreas Alföldi: Studien zur Geschichte der Weltkrise des 3.Jht. n.Chr., Darmstadt 1967, S. 148 ff., 188ff.; Rudolf Hanslik, in: PW, 2.Reihe, 19.Halbband, 1972, S. I ff.; L. de Blois: Odaenathus and the Roman-Persian War of 252-264 A.D. (Talanta. Proceedings of the Dutch Archaeological and Historical Society VI), Groningen 1975, S. 7-23.
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ApcEI erst nach dem Tod des Odenath möglich war, als Palmyra seine Machtsphäre auch auf Ägypten ausgeweitet hatte. Sicher ist, daß die Juden ,.Parteigänger der Perser in ihrem Kampf gegen Rom« waren13l und auf sie ihre Hoffnung setzten, zumal während der Regierungszeit Schapurs L134• Ebenso sicher ist aber wohl, daß allen Römerfeinden auch eine Machtstellung Palmyras willkommen war, vor allem auch-in Ägypten, wo nach dem Tod Valerians Aufstände losbrachenllS • Man darf sich trotz des Krieges Odenaths gegen Schapur das Verhältnis der Palmyrener zu den Persern wohl auch nicht einfach als ein grundsätzlich feindliches vorstellen. Zenobia sucht bei ihrem Bruch mit dem durch die Überfälle der Goten gebundenen Rom offenbar eine Allianz mit den Persern136, wobei sie ihre Hoffnungen freilich vergebens auf den alternden Schapur setzte. Immerhin spricht Flavius Vopiscus in der Historia Augusti (Aurelian 28) sogar von persischen Hilfsvölkern auf seiten der Palmyrener131, und Sib XIII I I I heißt eS: ».Mit den Persern vereint vernichten die Syrer die Römer.« ; Von daher ist es durchaus vorstellbar, daß Palmyrener und Perser den Juden als Bundesgenossen erschienen; und auch der Text der ApcEllegt nahe, daß der »König aus der Stadt der Sonne« (30,6f.) zu den »persischen Königen« (3°,10) zählt und also nicht mit dem »assyrischen Könige (3°,12), sondern mit dem »gerechten König« (31,S) identisch ist. Daß der »gerechte König« zu den Persern zählt, bestätigt die Parallelität von JI,2f. (Huldigung an die Perser) und 31,Sf. (Prädikation des vom Herrn gesandten Königs als »gerecht«), vor allem auch der von sa3 bezeugte Singular in 30,14ff. Zwar ist Odenath bei den Juden verhaßt gewesen, da er in Judäa raubend umhergezogen ist und das Zentrum des babylonischen Judentums Nahardea zerstört hatm , andererseits ist von besonderer Bedeutung, daß auch Sib XIII Isoff. mit dem »von der Sonne Gesendeten« wahrscheinlich Odenath, jedenfalls aber ein Palmyrener gemeint ist und dieser den jüdischen Sibyllisten »offensichtlich politisch sowohl wie gefühlsmäßig höchst sympathisch ist.,139. Zenobia wird sogar als Jüdin oder Proselytin
133. Franz A1theim: A1exander und Asien, Tübingen 1953, S. 285. Selbst in Babylonien zogen die Juden die persische Herrschaft der römischen vor (vgl. ]acob Neusner: A History of the lews in Babylonia II (SPB n), 1966, S. 44; Salo Wittmayer Baron: A SociaI and Religious History of the Jews II, New York 19P, S.176. Zu erinnern ist auch an die Judenaufstände unter Trajan und Hadrian im Zusammenhang mit dem Vordringen der Perser. 134. Nach jüdischer Tradition war Schapur I. ein Freund rabbinischer Autoritäten, vgl. Neusner, a.a.O. S.45ff., 64ff. 135. Vgl. Alföldi, a.a.O. S: 186, 201, 207f.; WaIser und Pekäry, a.a.O. S. 39; Schwartz, a. a. O. S. 77 hält es für wahrscheinlich, daß die ägyptischen Juden »figuraient parmi les partisans de Palmyre•. 136. Vgl. Zosimus I 55,1 und weiter Theodor Mommsen: Römische Geschichte V, 6.Aufl., Berlin 1909, S. 439; Fevrier, a.a.O. S. I05f.; Homo, a.a.O. S. 49f.; Alföldi, a.a.O. S.200, 203; Enßlin, in: SAM 1947, 5, S. 89f.; Hanslik, a.a.O. S. 5. 137. v. Gutschmid, S. 12f.; Starcky, a.a.O. S.6d. 138. v. Gutschmid, S. nf.; Buttenwieser, S. 70f.; Krauss: Monumenta V,I, S. 74f.; Neusner, a.a.O. S. 49ff.; de Blois, a.a.O. S. uf. 139. Rzach, in: PW, 2.Reihe, 4.Halbband, S. 2159; nach Eugenio Manni, in: RAC VIII, S. 979 ist Sib· XIII wohl von einem "Parteigänger des Odaenathus verfaßt«. Solche verschiedene Bewenung i51 um so eher verständlich, als die hebr. ApcEI wahrscheinlich in Palästina entstanden ist
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ausgegeben, ließ jedenfalls in Ägypten eine Synagoge wiederherstellen bzw. das Asylrecht einer Synagoge erneuern14D • Das alles läßt es durchaus möglich erscheinen, daß die Palmyrener, zumal von ägyptischen Juden, nicht negativ, sondern gerade positiv bewertet wurden, auch in der ApcEI. Der Identität des Königs aus der »Stadt der Sonne« (30,6f.) mit dem ..gerechten König« (31,5) würde es auch entsprechen, daß der König aus der »Stadt der Sonne« auch in der u"burtinischen Sibylle 78 f. positiv beur652 geradezu als messianischer teilt und der König »von der Sonne her« in Sib Friedefürst gezeichnet ist. Daß das ganze Land eiligst flieht (Jo,8 f.), wird sich auf die römischen und ägyptischen Feinde der Juden beschränken, zumal dann von einem Hinterhalt in Memphis die Rede ist, in dem der »assyrische König« (saJ hat wie erwähnt den Plural) durch die »persischen Könige« getötet wird (30,10ff.). Auch Odenath fiel zwar einem Komplott zum Opfer'!, aber nicht in Memphis142 • Umgekehrt aber fiel Probus, der römische Statthalter in Ägypten, ·,.durch die Hinterlist« des Timagenes, des Führers der palmyrerfreundlichen Partei in Ägypten und Befehlshabers der nach der Eroberung Ägyptens dort zurückbleibenden palmyrenischen BesatzunglO, und zwar wurde Probus nach Th. Mommsen im Jahre 2.70 "unweit Memphis« durch die bessere Ortskunde des Timagenes geschlagen1". Es ist also zwar nicht ganz und gar auszuschließen, daß mit dem- »assyrischen König« der »aus der Stadt der Sonne« gemeintist145, so daß Assyrer = Syrer = Palmyrener wäre. Wahrscheinlicher aber gelten die Palmyrener als Perser, von deren Herrschaft man all das Gute, das in 30,16ff. berichtet wird, erwartet, während die Assyrer dann wie in 24,14 einfach ein Symbol für die Großmacht sind, konkret also für Rom. Ob schon konkrete Anhaltspunkte für das Wissen darum gegeben sind, daß die Herrlichkeit bald ein Ende haben und im 4.Jahr des gerechten Königs der letzte König = Antichrist auftreten. wird, läßt sich kaum sagen. Möglich wäre, daß der Verfasser bereits von der Niederwerfung PaIrnyras durch Aurelian weiß, der durch sein rücksichtsloses Vorgehen1«> und die Einführung des staadichen Sonnenkultes auch sonst zu schlimmen Befürchtungen Anlaß gab147• Zumal die Bestimmung des Sol invictus zum höchsten Staatsgott, aber auch die
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(Buttenwieser, S. 78), von einer Verfolgung ägyptischer Juden durch die Palmyrener aber gerade nichts verlautet. 140. Vgl. die Belege bei Schwanz, a.a.O. S. 77; Hanslik, a.a .. O. S. 6 und Wolfgang Schrage, in: ThWNT VII, S. 824,20ff. und Anm. 177. 141. Daruberwerden sehr verschiedene Versionen überliefert; vgl. Femer, a.a.O. S. 89f.; Alföldi, a.a.O. S. 195ff.; Enßlin, in: SAM 1947>5, S. 84 Anm. 4. 142. Vgl. Zosimus 139 und v. Gutschmid, S. 12; nach Manni, in: RAC VIII, S. 972 ist der Ort ungewiß. 143. Vgl. Fevrier, a.a.O. S. 109; Carl Watzinger, in: PW, 36. Halbband, 2.Drittel, 1949, S. 266; Walser und Pekaty, a.a.O. S. 39. 144. Römische Geschichte V, 6.Aufl., Berlin 1909, S.437. Die von Bousset, in: ZKG 18991I900, S. 106, 108, vorgeschlagene Streichung von Memphis ist durch nichts zu rechtfertigen. 145. So Bousset, in: ZKG 1899/1900, S. 106. 146. Nach Euseb, Kirchengeschichte VII 30,20f.; Lactanz, De moete 6 u.a. muß er geplant haben, gegen die Christen vorzugehen, wobei man sich vergegenwärtigen muß, daß Verfolgungen z. T. auch Christen und Juden gemeinsam getroffen haben können; vgl. zu Septimius Severus etwa Vita Sept. Sev. 17,1, zitiert bei Joseph Vogt, in: RAC II, S. uSo. 147. Vgl. weiter Karl Gross, in: RAC I, S. 1004-1010; Vogt, a.a.O. S. 119xf.; Joachim
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Krise des Reiches, die in Ägypten auftauchenden Gegenkaiser mit den von Dionysios (bei Euseb VII 21 f.) berichteten, mit den Usurpationen verbundenen Nöten konnten antimessianiscli~ Erwartungen durchaus provozieren. Mehr als eine gewisse Wahrscheinlichkeit kommt dem allen freilich nicht zu. Übereinstimmung wird nur darüber zu erzielen sein, daß man die Entstehung der ApcEI in die 2. Hälfte des 3.Jahrhundem anzusetzen hat. Daß das J.Jahrhundert manche apokalyptische Erwartungen hervorgebracht hat148, erweisen außer den beiden Elia-Apokalypsen die schon erwähnten Sibyllinen, aber vielleicht auch C.I5 und 16 des 4 Esr (= 6 Esr)149 und Asklepius ' 26-28 150• Gerade die Aufnahme ähnlicher Traditionen durch Lactanz (ca. 250-330 n.Chr.) könnte auch ein gewisser Fingerzeig darauf sein, wann die Schrift für Christen aktuell geworden und rezipiert worden sein könnte: zur Zeit der Verfolgung durch Diokletian am Anfang des 4.Jahrhundem nämlich lSl • Nicht zufällig ist für Lactanz der Antichrist vielleicht Diokletian152. Damals starb z.B. auch der erste Ausleger der Apc auf lateinischem Gebiet, Viktorin von Pettau, ein Bischof mit ausgeprägtem Chiliasmus, den Märtyrer-Todm , vielleicht auch Methodius, dem man später die Weissagungen über die letzten Dinge in den Mund legte, die sich traditions geschichtlich z. T. mit der ApcEI berühren154 . Ein späteres Datum der christlichen Überarbeitung kommt schon aus Gründen der Handschriften-Datierung nicht in Frage155 •
VI Zur Übersetzung und Zitationsweise Sprachliche Fragen, die die koptische Grammatik oder die Differenzen zwischen den koptischen Dialekten betreffen, werden nur dann erörtert, wenn sie auch von sachliMolthagen: Der römische Staat und die Christen im zweiten und dritten Jahrhundert (Hypomnemata 28), Göttingen 1970, S. 101 Anm. x. 148. Man darf die jüdische Eschatologie im 3.Jahrhundert nicht auf eine Spiritualisierung der messianisch-apokalyptischen Hoffnungen festlegen; eine quietistisch-antizelotische Haltung ist zwar feststellbar (Neusner, a.a.O. S. pf.; Nahum N. Glatzer: Tbe Attitude Towards Rome in Tbird-Century Judaism, in: Festgabe Eric Vögelin, München 1962, S. 243-257), ist aber nicht mit antiapokalyptischer Tendenz identisch; zum Wiederaufleben messianischer Hoffnungen im 3.Jht. vgl. auch Michael Avi-Yonah: Geschichte der Juden im Zeitalter des Talmud (Studia Judaica 2), Berlin 1962, S. I27ff. 149. Vgl. Altheim: Alexander, S. 285 und schon v. Gutschmid, S. I ff. Zur Datierung vgl. v. Gutschmid, S. 2f., 5ff.; Altheim: Alexander, S. 285. 150. Vgl. Walter Scott: Hermetica I, Oxford 1924, S. 61 ff.; Nock, in: Nock und Festugiere, a. a. O. II, S. 288 f., der dazu neigt, als Basis eine jüdische Tradition anzusehen. 15I. Vgl. dazu William Seston, in: RAC III, S.1045ff.; Vogt, a.a.O. S.1I9zff.; Molthagen, a. a. O. S. 101 ff. 151. Atzberger, S. 603 Anm. I; vgl. auch Bousset, in: ZKG I8991I900, S. I09f. 153. Nach Bousset ist er der die Apc .beherrschenden Stimmung ... noch kongenial« und .in der Erwartung des ganzen nahen Endes« lebend, Kommentar, S. 55; vgl. außer der bei Kurt Treu, in: RGG VI, 3. Aufl., S. 1400 genannten Literatur auch Bousset: Antichrist, S. 57; Frick, a.a.O. (Anm. 59), S. !l8ff. 154. Vgl. Berthold Altaner und Alfred Stuiber: Patrologie, 7.Aufl., Freiburg, Basel und Wien 1966, S. 215 f. und außer der Literatur bei Vinzenz Buchheit, in: RGG IV, 3.Aufl., S. 920 noch Atzberger, S. 469 ff .. 155. Bousset(-Greßmann), S. 46: "in der gegenwärtigen Form spätestens aus dem Anfang des 4.Jahrhunderts«; anders z.B. WeineI, S. 163, 166.
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cher Bedeutung sind. Da trotz der im allgemeinen besseren Texttradition in sa alle Handschriften eine Menge von verderbten Stellen enthalten, kann man sich sklavisch weder der einen noch der anderen Version anschließen. Da die achmimische Version aber die ältere ist und ihre Zählung sich auch weitgehend bei Zitaten durchgesetzt hat, folgt die Übersetzung nicht nur der Seitenzählung, sondern in der Regel auch dem Text der achmimischen Handschrift und bringt alle wichtigen sahidischen Varianten im Apparat. Schon aus Respekt vor der grundlegenden Steindorffschen Editionsarbeit, aber auch mit Rücksicht auf die auf dieser Arbeit basierenden Zitate in der seither erschienenen Literatur konnte ich mich nicht dazu entschließen, eine neue Zählweise einzuführen bzw; mich derjenigen Rosenstiehls anzuschließen156 • Ich bediene mich also weiter der Steindorffschen Seiten- und Zeilenzählung. Dadurch ergibt sich freilich eine doppelte Schwierigkeit. Zum einen ist dadurch eine zeilengetreue Übersetzung nötig, was z. T. leider eine schwerfällige Übersetzung bedeutet. Zum anderen aber kann im Unterschied zu Steindorff hier nur eine Übersetzung geboten werden. Wo die achmimische Handschrift Lücken aufweist und durch die sahidische zu ergänzen ist, füge ich an die letZte Seitenzahl des Achmimen jeweils Seiten- und Zeilenzahl der sahidischen Handschrift an, so daß in diesen Fällen drei Zahlen auftauchen. Drei Zahlen weisen also stets auf die in solchem Fall allein verfügbare sahidische Handschrift, wobei die erste Zahl nur die jeweils letzte Seite und damit den Ort der Einfügung in die achmimische Handschrift markiert. Das gleiche Prinzip wurde auch bei der Einfügung des durch sa3 gebotenen Textes in der bisherigen Lücke hinter 26,18 befolgt.
VII Literaturverzeichnis I. TEXTAUSGABEN UND ÜBERSElZUNGEN
Stern, Ludwig: Die koptische Apocalypse des Sophonias. Mit einem Anhang über den untersahidischen Dialect, in: ZÄS 24,1886, S. 115-135.
Steindorff, Georg: Die Apokalypse des Elias. Eine unbekannte Apokalypse und Bruchstücke der Sophonias-Apokalypse (TU 17,3 a), 1899.
Rießler, Paul: Altjüdisches Schrifttum außerhalb . der Bibel, Augsburg 1928 (Nachdruck Dannstadt 1966), S. 114-125 und S. 1272f.
Houghton, Herbert-Pierrepont: The Coptic Apocalypse, in: Aegyptus. Rivista Italiana di Egittologia e di Papirologia 39, Mailand 1959, S. 4D-91 und 179-210.
Rosenstiehl Jean-Marc: L'Apocalypse d'Elie. Introduction, Traduction et Notes (Tex~ tes et Etudes pour servir a l'histoiredu Judaisme intertestamentaire, I), Paris 1972. 2. UNTERSUCHUNGEN ZUR ELlA-APOKALYPSE
Bousset, Wilhelm: Der Antichrist in der Überlieferung des Judentums, des Neuen Testaments und der alten Kirche, Göttingen 1895, besonders S. 54-57. - Beiträge zur Geschichte der Eschatologie, in: ZKG 2 (1899/r900), S. 103-131 und 261-290; zur Apokalypse des Elias, S. 103-II2 und 275-278. 156. Ohne großen Sinn ist die Mischeinteilung bei Rießler, der einerseits die Paginierungszahlen von Steindorff übernimmt und diese als Kapitel bezeichnet, andererseits aber eine eigene Verseinteilung vornimmt.
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Holzhey, Carl: Die koptische Elias- und Sophonias-Apokalypse, in: Der Katholik. ZeitSchrift für katholische Wissenschaft und kirchliches Leben 79,2, Mainz 1899, S·33 1-344· Kampers, Franz: Neuere Literatur zur sibyllinisch-apokalyptischen Forschung, in: Historisches Jahrbuch 20, München 1899, S.424-426. - Die sogen. Apokalypse des Elias und die tiburtinische Sibylle des Mittelalters, in: ders.: Alexander der Große und die Idee des Weltimperiums in Prophetie und Sage (Studien und Darstellungen aus dem Gebiete der Geschichte, I, 2.3), Freiburg 1901, S.152- 18 3· Maspero, Gaslon: Rezension von G. Steindorff: Die Apokalypse des Elias, in: Journal des Savants, 1899, S. 31-43. Lemm, Oskar von: Bemerkungen zu einigen Stellen der koptischen Apokalypsen, 4-6, Kleine koptische Studien X, Bulletin de I' Academie Imperiale de Sciences St. Petersbourg V, 13, 1900, S. n-28. - Bemerkungen zu einigen Stellen der koptischen Apokalypsen, 7-18, Kleine koptische Studien XXVI, Bulletin de l'Academie Imperiale de Sciences St. Petersbourg, V,2I, 1904, S. °41-<15°. Preuschen, Erwin: Paulus als Antichrist, in: ZNW"2, 1901, S. 169-201. Jaeoby, Adol/: Zur Eliasapocalypse. Studien zur koptischen Litteratur IV, Recueil de Travaux Relatifs a la Philologie et a l'Archeologie Egyptiennes et Assyriennes 24, Paris 1902, S. 196-197. Bruyne, Donatien de: Nouveaux fragments des Actes de Pierre, de Paul, de Jean, de Andre et de l'Apocalypse d'Elie, in: RBen 25,1908, S. 149-160, bes. S. 153-155. Schürer, Emil: Geschichte des jüdischen Volkes im Zeitalter Jesu Christi, m, 4. Auf!. Leipzig 1909, S. 361-369. Weinet, Heinrich: Die spätere christliche Apokalyptik, in: EYXAPI2:THPION, Gunkel-FestSchrift Ir (FRLANT 36), Göttingen 1923, S. 141-173, bes. S. 164-167. Sehmidt, Carl: Der Kolophon des Ms. orient. 7594 des Britischen Museums. Eine Untersuchung zur Elias-Apokalypse, in: SAB 1925, S. 312-321. TIlt, Walter: Bemerkungen und Ergänzungen zu den achmimischen Textausgaben, in: ZÄs 63, 1928, S.9D--91. Rosenstieht, Jean-Mare: Un sobriquet essenien dans l'Apocalypse copte d'Elie, in: Semitica 15, 1959, S.97-99. Lacau, Fierre: Remarques sur le manuscrit akhmimique des Apocalypses de Sophonie et d'Elie, in: JA 254, 1966, S. 169-195. Denis, Albert-Marie: Introduction aux Pseudepigraphes Grecs d'Ancien Testament (SVTPs I), 1970, S. 163-169. Nützet, Johannes M.: Zum Schicksal des eschatologischen Propheten, in: BZ NF 20, 1976, S. 59-94. Berger, Klaus: Die Auferstehung des Propheten und die Erhöhung des Menschensohnes, StUNT 13, Göttingen 1976.
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3.
ANDERE, BESONDERS APOKALYPTISCHE TEXTE (AUSSER DEN IN DEN ABKÜRZUNGEN ERWÄHNTEN APOKRYPHEN UND PSEUDEPIGRAPHEN) UND UNTERSUCHUNGEN DAZU
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Tischendor/, Konstantin von: Apocalypses Apocryphae, Mosis, Esdrae, Pauli, Iohannis, Leipzig 1866 (Nachdruck Hildesheim 1966).
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VIII Ergänzungen zum Abkürzungsverzeichnis ApcEs ApcSedr ApkPl ApkThom EpAp Ephr (Syr) JosAnt JosAp PsApcDan PsApcJoh
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(bei Tischend6lrf und Rießler: Apokalypse Esdrae) Sedrach-Apokalypse Apokalypse des Paulus Apokalypse des Thomas Epistula Apostolorum Ephraem der Syrer Josephus Antiquitates Josephus contra Apionem Pseudo-Danielapokalypse Pseudo-Johannesapokalypse
Übersetzung Das Wort des Herrn erging an mich' folgendermaßen: Menschensohn, sage diesem Volk: Weshalb fügt ihr Sünde zu euren Sündenb (und) 5 erzürnt Gott, den Herrn, der euch geschaffen hatc ? Liebt nicht die Welt noch, was in der Welt istd, ,denn der Ruhm der Welt ist des Teufels sowie ihre Auflösung<. 10 Denkt daran f , daß sich euer erbarmt hat der Herr der Herrlichkeitg , der geschaffen hat alle Dirige\ damit er uns errette aus der Gefangenschaft dieses Äonsi. Denn viele Male hat der Teu1 5 fel begehrt, die Sonne nicht aufgehen zu lassen über der Erde und die Erde nicht Frucht bringen zu lasseni; dabei
19,1
zu S. I9 a) Vgl. zu dieser Wendung die Einleitung, S 203. b) Vgl. Jes 30,1; Sir 3,2J; 5,5; PsSaI3,10; Apocryphon Jeremiae 1 (Kuhn, S. 106); ApkPetr (Mingana, S. 150). c) Der Anfang entspricht fast wörtlich ApkPI 3 (Tischendorf, S. 35 f.): frrf:ve'ro AO)'OS :xV{!!ov lt{!6s "'8 AfrrClJ'V Me 1l/jl Acx/jl ..oil"ljI sros lto1le ä",cx{!../t.'VB1le :xcx! lt{!OO1l!1}eo{JoE 1lfJ äp,cx!!i;l~ :x~i ncx{!O{!)'i(;B1lB ..o'V 1feiJ'V 1liw ltOtfJocx'V..cx iJ",l1.. (vgl. dazu Einleitung, Anm. 53). Die Anrede ,.Menschensohn« fehlt noch in sa2 und sa' in achm fehlt. umgekehrt »sündigt ihr und«, das ApkPI und sa bieten. Beide koptischen Versionen haben das jüdisch klingende »Gott, den Herrn«, während . ApkPI 1l(W 1fe6'V bzw. (so die lat. Version) daminum lesen; ApcEI ist aber keine Mischlesart, da sonst auch hier entweder Herr (19,1; 20,17; 22,10.17; 23,5; 24,18; 31,6; 40,14,20; 42,3) oder Gatt (21,16ff.; 23,14f.; 26,9; 31,1.2; 34,7,23; 37,16; 40,13,13; 4°,14,8) begegnet. d) V gl. 1 Joh 2,15; Philippus-Evangelium 126,21; Anspielungen auf I Joh 2,15 in eschatologischen Zusammenhängen bei Ephraem (gr) II 2I4B, II 25"2 C und II 255 F. Zur Sache vgl. auch Hen(äth) 108,8; Baruch(äth), Halevy, S. 65, und Ginza 16,25 f. e) Vgl. 24,15 und zu 37,lrf. (»Auflösung des Himmels und der Erde«) f) Dieser Ruf zum Sich-Erinnern hat vielfache Parallelen, auch in der Apokalyptik; vgl. Apc 2,5; 3,3; ApcBar(syr) 84,2.8; Jub 36,6 u.ö. g) Vgl. zu diesem Ausdruck Hen(äth) 22,14; 25,3.7j 27,3.5 u.ö.; AscJes 9,32; im NT 1 Kor 2,8; Jak 2,1; zu vergleichen ist auch ApcEI 20,3: »Gott der Herrlichkeit« und dazu Ps 29,3; Apg 7,2. In sa2 und sa' fehlt »der HelTlichkeit« (anders an der Parallelstelle zu .IOd). h) Vgl. Jub 12,4.19; Hen(äth) 9,5; 84,3; Hen(sl) 24,2; AssMos 12,4; TestNaph 2,2ff. u. ö. i) Gefangenschaft als signum dieser Weltzeit auch ApcBar(syr) 83,8 und Lactanz, Institutiones VII 15,4: Liberabit enim plebem suam de gravi seY'Vitute mundi; vgl. auch Gal 1,4; IgnEph 17,1. j) Dieses Begehren steht im Widerspruch zu Gottes Schöpfungsplan (vgl. Jub 6,4; Hen(äth) 2; Hen(sl) 29-30 u. ö.) und bleibt offenbar nach ApcEl4o,1 3,3 5 ff. wegen der Heiligen unerfüllt.
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wollte er die Menschen verschlingen, wie Feuer umherlaufend 20,1 im Stroh", begierig, sie zu verschlingen wie Wasserb . Deswegen nun erbarmte sich unser der Gott der Herrlichkeit< und sandte seinen Sohn in die Weltd, damit 5 er uns errette aus der Gefangenschafte. Keinen Engel ließ er's wissenf , als er zu uns kamg, noch einen Erzengel, noch irgendeine Macht\ sondern er verwandelte sich in die An eines Menschen;, als er zu uns kam, um 10 uns zu erretten;;. Seid ihm darum Kinder, weil er euch Vater isv. Denkt daran, daß er euch bezu S.20 a) Stern, S. H2, und Steindorff, S. 69, übersetzen »mit Gebrüll« (ebenso Rießler, S. 114: »brüllend« und Houghton, S. 180). Nach Schmidt, S. 316 Anm. 7, steht aber Erau fälschlich für reioue »Halm, Stroh«. Dafür spricht nicht nur sa' und sa' (rooue), sondern auch ApcEI 4o,14,24ff. Vgl. auch Jes 5,24; Hen(äth) 48,9; 6 Esr 1,23. Vgl. auch W. E. Crum, in: ZDMG 66, 19l2, S. 784: »wie das Feuer, welches Stoppeln durchfiihrt« (mit Hinweis auf Sap 3,7). b) Stern, S. 122, und Rießler, S. 114, übersetzen in Anlehnung an I Petr 5,8: »wie ein Löwe", was möglich wäre, aber eine Konjektur Von mau in mouivoraussetzt (so 25,15, eine Stelle, die solche Konjektur ebenfalls empfehlen könnte). Steindorff, S. 68 Anm. I, verweist aber auf den Parallelismus zu 19,19. Das wird bestätigt durch sa' und sa' , die eindeutig moou (» Wasser«) lesen. c) Vgl. zu 19,11. d) Vgl. Joh 3,17; I Joh 4,9 u.Ö. e) Vgl. zu 19,IJf. f) Zur Unwissenheit der Engel vgl. Hen(sl) 24,). Daß die Engel das Herabkommen des Sohnes bei seiner Menschwerdung nicht bemerkten, wird in der Alten Kirche mehrfach bezeugt, vgl. Johannes Michl, in: RAC V, S. 14). g) Anders Stern, S. 122: »er hat keinen Engel angewiesen, zu uns zu kommen«; ähnlich Jacoby, S. 196, der meint, das richte sich »gegen jene uralten Anschauungen, wonach Christus zu den Engelwesen gehörte«, wovon auch Apc 14,14-20 eine frühe Spur sei; Literatur zur Engelchristologie bei ]oseph Barbel: Christos Angelos (Theophaneia ), Bonn 1941 (= 1964); Wilhe1m Michaelis: Zur Engelchristologie im Urchristentum, Basel 1942; Michl, a.a.O. S. 148 und J. A. Bühner: Der Gesandte und sein Weg im vierten Evangelium, Diss. Tübingen 1975, S. 23) f. Zur Polemik der ApcElließe sich dann etwa vergleichen Jes 6),9 LXX; slav TestLevi 7; der Spruch des Montanus (»Weder Engel noch Gesandter, sondern ich der Herr, Gott Vater bin gekommen«, Hennecke-Schneemelcher, II, S. 486) oder Diognetbrief 7,2ff.: »Gott sandte den Menschen nicht einen Diener oder Engel oder Archonten ...• , sondern »als einen Gott sandte er ihn, als Menschen zu Menschen ... 4t. Aber e/iineu in 20,6 bezieht sich wie in 20,9 auf das Kommen des Sohnes. h) .Noch irgendeine Macht« fehlt in sa' und sa'. i) Vgl. Phil2,6f.; IgnEph 19,3; TestSim 6,5; TestAss 7,3; TestBen 10,7. Dieselbe Aussage wird z.B. AscJes 4,2 vom Antichristen gemacht (vgl. ApcEI 34,3ff.). ii) sa' hat zusätzlich »[aus der (1]aQs«. j) Vgl. außer 2 Sam 7,14 und Apc 21,7; 2 Kor 6,18 auch 5 Esr 1,28f.; Jub 1,25.
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reitet hatk Thronel und Kronen im Himmelm • Alle, 15 die auf michmm hören werden, werden empfangen die Throne und die Kronen in dem, was mein ist", spricht der Herr. Ich werde meinen Namen schreiben auf ihre Surn° (und) werde sie versiegeln an ihrer 21,1 rechten Hand'. Sie werden nicht hungern, noch werden sie dürstenb, noch wird der Sohn der GesetzlosigkeitC Gewalt über sie haben, noch werden hindernd sie die Thronee, sonk) Zum Bereitliegen eschatologischer Heilsgüter vgl. ApcBar (syr) 4,3.6; 48,49; 4 Esr 8,52; Hen (äth) Il,I; 25>7; 103,3; Bereitliegen von Kronen auch ApcEsr 6,17.21. I) Hier endet der erste Teil des von Budge bzw. Schmidt edierten sa2 -Textes. m) Vgl. 37,12f.; zu den Thronen vgl. Dan 7,9; Hen (äth) 108,12; Apc 2.0,4; Mt 19,2.8; TestHi 33,2.ff.; vgl. weiter Otte Schmitz, in: ThWNT III, S. 160ff.; zu den Kronen bzw. Kränzen vgl. ApcBar (syr) 15,8; ApcBar (gr) 7,4; TestBen 4,1; 1 Q S 4,7; Sap 5,16; Apc 2.,10; 1 Pett 5,4j Jak 1,I2.j 5 Esr 2.,43; vgl. weiter Walter Grundmann, in: ThWNT VII, S. 615 ff. Beides zusammen AscJes 7,2.2j 8,2.6j 9,9ff. mm) sa' liest stattdessen »auf meine Stimmee. n) So schon Stern, S. 122., was guten Sinn vor allem im Blick auf Zeile 14 ergibt. Steindorff, S. 69 Anm. 4, übersetzt mit »in (bei) denen, die mir gehörene, erwägt aber, weil es hier »keinen rechten Sinn« habe, daß die Wendung an die falsche Stelle geraten sei und ursprünglich in den nächsten Satz gehöre: ,.Bei denen, die mir gehören (bei den Meinigen), werde ich meinen Namen auf die Stirn schreiben.« TiII: Acbmimische Grammatik, S. 285, streicht die Worte überhaupt, was sich aber durch sa' verbietet. "Die Meinigen« auch ApcEl 24,17 (sa). 0) Vgl. zu dieser Markierung der Zugehörigkeit Apc 14,lj 17,5; 2.2.,4 und Carl Schneider, in: ThWNT IV, S. 638ff.
zu
S.2I
a) DIr eschatologischen Versiegelung vgl. Ez 9,4ff.j Jes 44,5; PsSal 15,6.9j CD 19,12; Apc 7,3; 9,4; 14,9, aber nur Apc 13,16 an der rechten Hand. Vgl. weiter Gottfried Fitzer, in: ThWNT VII, S. 939ff.. b) Ähnliche Verheißungen außer 39,13 f. auch Jes 49,10; ApcBar (syr) 29,6; Apc 7,16; Ginza I2,lf.; 32,4; Wünsche III, S. II6. c) Gemeint ist der Antichrist, der freilich für die ApcEI mit dem Teufel identisch ist. Vgl. Anm. 73 und 75 zur Einleitung. Die weiteren Belege für diese in der ApcEI häufigste Benennung des Antichristen als »Sohn der Gesetzlosigkeit« sind JI,16f.; 32.,10; 33,x2; 34,8f.16; J5,I.l8; 37,10; 38,S; 39,14; 40,S; 4 2 ,14. d) Behinderung wie Nicht-Yorüberkönnen (21,8) erinnern an Vorstellungen vom Aufstieg der Seele, die von dämonischen Engelwesen u. ä. bedroht wird, wobei der Plural »Throne« auf verschiedene Himmel verweisen könnte, die zu passieren sind. Ygl. etwa Pistis Sophia 180,sff.; 2.. Buch Jel1 303,14ff. und 3IS,22.ff.; Kephalaia 2.04,14f.; 218,IOff.; vgl. Wilhelm Bousset: Die Himmelsreise der Seele (ARW 4), Leipzig und Berlin 1901, S. 136-169, 22.9-2.73, Nachdruck (Libelli 71), Darmstadt 1960. Man kann ebenso an altchristliche Vorstellungen denken, nach denen die Engelmächte die Seele nach dem Tode am Eintritt ins Paradies hindern, vgl. etwa ApkPl 14 und Michl, in: RAC V, S. 169. e) Im Unterschied zu 2.0,1).16 sind die ,/J7,ronefC in 2.1,4.8.10 überirdische Engelmächte (vgl. Hen (si) 20,1; TestLev 3,8; Kol 1,16), die als böse (»Throne des Todes« 21,10) gekennzeichnet si!1d. Anders 34,7, I S f.
233
5 dern sie werden gehen mit den Engeln zu meiner Stadtf• Die Sünder aber werden beschämt werden, sie werden an den Thronen nicht vorüberkommeng, sondern es werden sie ergreifen und herrschen über sie 10 die Throne des Todes h, weil die Engel nicht mit ihnen einverstanden sindi . (und) sie sich entfremdet habeni seinen Wohnstättenk• Höret, ihr Einsichtigenl der Erde, über die m Verführer, die zunehmen werden am 15 Ende der Zeitenn , daß sie Lehren haben werden°, die nicht Gottes sind, wobei sie verwerfen werden das Ge~ setz Gottes p • Diese haben gemacht f) Gemeint ist die himmlische eschatologische Stadt, die 4 Esr 8,p ·parallel zu Paradies, zukünftigem Äon u. a. steht; vgl. 4 Esr 10,54 (»die Stadt des Höchsten«) und die Belege für das himmlische bzw. obere ]erusalem; vgl. Karl-Ludwig Schmidt: ]erusalem als Urbild und Abbild (Eranos-]ahrbuch 18), 1950, S. 207-248. Zwar ist im Auge zu behalten, daß die ApcEI eine _neue Erde« verheißt, der Kontext von 21,6 läßt aber eindeutig an einen Aufstieg zur himmlischen Stadt denken; vgl. die Einleitung, S. 206. g) Steindorff, S.71 Anm. 4 (vgl. auch Till: Achmimische Grammatik, S.286, und Crum, S. 497 a), konjizierte senaotbe in senaou"ötbe, was jetzt durch sa' bestätigt wird: senaoueth. Für die Konjektur spricht auch der Gegensatz zu 21,3 f. h) Vgl. Anm. e. i) Vgl. zu 24,10. j) »(Sich) entfremden« ist in der ApcEI sehr beliebt: 22,4 (dem Bund); J4,7,U (den Heiligen); 40,10 (dem Gesalbten); vgl. auch 40,14,8, wo Steindorff, S. 143, ebenso übersetzt, aber ein anderes koptisches Wort gebraucht wird. Vgl. auch ApkMos 20f.; TestBen 10,10; ]ub 1,18; 4 Makk 1I,8; ApkPI 16; ApkSedr 6; Kol 1,21; Eph 2,12; 4,18. Vgl. zu TestHi VII 4 Berndt . . Schaller, in: ]SHRZ III 3, S. 33 I. k) In Hen (äth) 39,8 ist umgekehrt vom .Verlangen nach jener (sc. des Herrn) Wohnstätte« die Rede; vgl. auch ApcAbr 17,15 (»in deinen Himmelswohnungen«) und Hen (si) Einleitung in der längeren Rezension (»Wohnungen des Höchsten«). Hätte man mit RießIer, S. II5, ne/ in neu (»ihren«) zu konjizieren, wäre an .Wohnungen der Gerechten und Ruhestätten der Heiligen« (Hen (äth) 39,4) oder an die .Wohnungen bei den Engeln« (39,5) zu erinnern. I) Hier beginnt der 2. Teil des Textes von sa 2 • •Weise«, »Einsichtige«, .Verständige« u.ä. Bezeichnungen der Frommen entsprechen apokalyptischem Selbstverständnis; vgl. Dan 11,33.35; 12,3.10; Hen (äth) 5,8; I Q H 1,35; ApcBar (syr) 44,14; 46,5; 48,33. Vgl. auch ApcElz4,12f.; 26,16; auch hier wäre wie in 26,16 die übersetzung» Weise des Landes« möglich. m) sa hat hier den Demonstrativartikel »diese«. n) Die Warnung vor Verführern und Irrlehrern am Ende der Tage ist ein typisch apokalyptischer Topos: AssMos 7; ApcBar (syr) 48,34; Sib II 165 f. und III 68 ff.; I Q H 4,16; im Urchristentum z.B. Mk 13,5 f., :u f. par; I Tim 4,1; Apc 2,20; Did 16,3 u. ö. 0) Zu dieser Übersetzung vgl. Ti1l: Achmimische Grammatik, S. 171; anders Steindorff, S. 71:
.daß sie ihnen Lehren geben werden«. p) Dieser judenchristlichen und jüdischen Einstellung zum Gesetz (vgl. AssMos 8,5; Hen (äth) 108,1; 4 Esr 7,24.79; 8,56; 9,1l; ApcBar (syr) 44,3; I Q P Hab I,II; CD 5,:1.1; Mt 24,12; Did 16,4; 5 Esr 1,8) kontrastieren andere Aussagen frühchristlicher Apokalyptik wie Sib VIII 3oof. und die tiburtinische Sibylle 41 f.56f. (Alexander, S. 12; vgl. S. 71 ff.).
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ihren Bauch zu ihrem Gott', indem sie sagen: »Es gibt kein Fastenb noch hat Gott es geschaffen«, wobei sie sich entfremden" dem Bundd Gottes 5 und sich der herrlichen Verheißunge berauben. Diese aber sind nichtf gegründet allezeit in fester Treue. . Laßt jene euch nun nicht irreführenff•
22,1·
zu S.22 a) Vgl. Phi! 3,19. Der überlieferte Text in achm ntoul!ei ntouneneu gibt keinen Sinn. SteindorH, S. n, übersetzt »sie, die gemacht haben die Nacht ... « und meinte, der Sinn sei vielleicht .die, welche die Nacht zum Tage gemacht haben« (ebenso Rießler, S. II5, und Houghton, S: 184). Sa' und sa' liefern hier die gewünschte Verbesserung (»deren Gott ihr Bauch ist«), d.h. neneu ist mit sa in noute »Gott« zu ver~~ssern, so daß zu lesen ist ntoul!ei npounoute (so auch Lacau, S. 188). Etwas anders TiII: in: ZAS 1928, S. 90: ntou.beinnoute neu (»die, welche sich ihren Bauch zum Gott gemacht haben«); vgl. auch Rosenstiehl, S. 83; hierbei würde der Schreiber in noute nur n und t vertauscht haben, doch sa (vgl. dazu W. E. Crum, in: ZDMG 1912, S.784, und Schmidt, S. 316) spricht für die andere Emendation. Zur Sache vgl. auch Röm 16,18; 3 Makk 7,11; Gespräche Jesu mit seinen Jüngern nach der Auferstehung (hg. von Carl Schmidt und Isaak Wajnberg (TU 43), 1919, S. 148f.); Koptisch-manichäisches Psalmbuch 156,10; TertUllian: Über das Fasten 16 (hier auch im Zusammenhang mit dem Fasten). b) Zur Schätzung des Fastens in der Apokalyptik (meist zur Vorbereitung des Offenbarungsempfangs) vgl. z.B. Dan 9,3; 10,3; ApcBar (syr) 9,2; 20,5; 4 Esr 10,4; TestSim 3,4 u.ö., zur christlichen Beurteilung vgl. Mk 2,18ff.; Mt 6,16ff.; Did 8,1; Herrn sim VI, vis II 2,1 und III 1,2. Die in der ApcEI vorliegende ausführliche Behandlung des Fastens ist für die Apokalyptik nicht typisch (vgl. immerhin TestIs 4,2 H.), wohl aber für das sonstige Judentum. Johannes Behm, in: ThWNT N, S. 930, hält die Stelle darum für eine .gewiß jüdische«, und auch Rudolf Arbesmann, in: RAC VII, S. 455 f., rechnet ApcEl22f. zu den jüdischen Belegen (ähnlich Rosenstiehl, S. 83)' Dafür könnte vor allem die auch sonst bezeugte Verdienstlichkeit des Fastens sprechen (vgl. Hen [äth1 108,7 ff.). Steindorff rechnet sogar mit einer Polemik gegen Christen (S. 19 unter Hinweis auf Barn 3; ebenso Maspero, S. 34 Anm. I). Es ist aber auch eine innerchristliche Polemik denkbar, nicht nur gegen Thesen wie die von Barn 3, sondern z.B. auch gegen eine gnostische Relativierung (vgl: Thomas-Evangelium 6.14.104; Ptolemaeus An Flora 5,13, aber auch Tertullian: Über das Fasten 1 f.). ApcEI 22 f. kann also gut mit denjenigen Belegen der Alten Kirche zusammengehören, die dem Fasten exorzistische und meritorische Kraft zuerkennen (vgl. Arbesmann, a. a. O. S. 486 ff.). Vgl. auch Steindorff, S. 54 f. c) Vgl. zu 21,12. d) Nach dem auf öt'7..(H/,x1/ folgenden mist in achm etwas ausgefallen, ·Steindorff, S. 71 Anm. 6, vermutete »des Herrn« (vgl. AssMos 2,7) oder »neu« (vgl. CD 6,19; 8,21; 20,12). Möglich wären natürlich auch andere in der Apokalyptik geläufige Attribute, 2.. B. ewiger Bund Gub 15,1I.I9; 4 Esr 3,15; PsSal 10,4), es muß aber sicher mpnoute (.Gottes«) heißen, wie sa2 und sa' zeigen (vgl. Ps 78,10; 2 Chron 34,)2; 1 Q S 5,8; 10,10; CD 5,12; 7,5 u.ö.). e) Gemeint sind die eschatologischen Verheißungen »für die Zukunft« (4 Esr 4,27f.), für die neue Welt (ApcBar [syr] 14,13; 51,3), für die Herrlichkeit (ApcBar [syr] 21,25) u.ä. f) Steindorff, S. 73, übersetzte positiv »diese aber sind festgesetzt alle Zeit in dem festen Glauben« (ähnlich Rießler, S. II5, und Houghton, S. 184). Richtig Schmidt, S. 317,.der die sowohl durch sa' als auch durch den Zusammenhang geforderte Negation durch andere Abtrennung gewinnt: statt sesmantennouaei! nim liest er sesmant en nouaei! nim (ebenso Till, in: ZÄs 1928, S. 90; Lacau, S. 174; Rosenstiehl, S. 83 f.). Vgl. jetzt auch sa'. ff) Vg[zu 21,14.
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Seid dessen eingedenk, daß der Herr das Fasten geschaffen hat, seitg er die Himmel erschaffen hat, zum Nutzen der Menschen wegen der leidenschaften und Begierden, die wider euch streitenh, damit euch nicht verbrennen wird 15 der (bzw. das) Bösd. Sondern »ein heiliges Fasteni habe ich geschaffen«, spricht der Herr"-. Wer allezeit fastet, 23, I sündigt nicht, wenn Eifersucht und Streit in ihm sind". Wer rein ist, möge fasten, wer aber fastet, ohne rein. zu seinb, erzürnt 5 den Herrn und auch die Engelc und betrübt seine Seeled, wobei er sich Zorn sammelt für den Tag des Zorns·. Heiliges Fasten aber ist es, das ich geschaffen habe mit 10
g) So sa2 und sa' . Achm hat statt dessen »der erschaffen hat«; nach sa2 konjiziert Till (in: ZÄs 192.8, S.90, und Achmimische Grammatik, S. 1.61 Anm. 3 und S. 2.86) auch das nt4/tano von achm: enta/tano passe »viel besser zum Sinn und zur KonstrUktionc. h) Vgl. I Petr 2.,II;Jak 4,1. i) Die schon von Steindorff, S. 73 Anm. 2., vorgenommene Verbesserung von nOl/oo in nO'l1'l/1/6r; wird durch sa' und sa' bestätigt. sa' hat statt »verbrennenc hier »verführen«. Zum Fasten als Mittel der Bewahrung in Venuchungen vgl. Polyk 7,2.; Tertullian: Über das Fasten 8 und 12. sowie Johannes Schümmer: Die altchristliche Fastenpraxis mit besonderer Berücksichtigung der Schriften Tertullians (Liturgiegeschichtliche Quellen und Fonchungen 2.7), Münster i. W. 1933, S. H6f. j) »Heiliges Fasten« auch Kephalaia 191,30; Koptisch-manichäisches Psalmbuch 111,2.4' k) Hier endet der Text von sa' .
zu S.2) a) Vgl. Jes 58,4; Ginza r8,3d. und Die Erzählung der Sibylle 2. (karsch. Venion): "Sie oblagen beständig dem Fasten und dem Gebete ..., und nicht gab es unter ihnen Neid. (Schleifer, S·57)· . b) Gegen veräußerlichtes Fasten protestieren schon die Propheten Ger 14,12.i Jes 58,1 ff.; Sach 7,5 ff.), vgl. Johannes Behm, in: ThWNT IV, S.92.9; spä.tere Proteste bei Sir 31,2.6 LXX; TestAss 2.,8; Aphrahau Homilie über das Fasten (III,2.): "Wenn keine Reinheit des Herzens vorhanden ist, wird das Fasten nicht angenommen" (Georg Bert: Aphrahat's, des persischen Weisen, Homilien [TU 3,3-4], 1888, S. 42.). c) Vgl. das Basilius-Zitat: »Die Engel sind es, die in jeder Gemeinde die Fastenden aufzeichnen« (Homilien 2.,1.; zitiert bei Theodorich Pichler: Das Fasten bei BasiJeios d.Gr. und im antiken Heidentum (Commentationes Aenipoutande u), Innsbruck 1915, S. 89. d) Vgl. Hen (51) 60,1; Sib II Hf.; ApkPl 2.4. e) Vgl. Jub 2.4,30; Röm 2.,5 und weiter zu 40,13,12..
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heiligem Herzen und heiligen Händenf • Es vergibt Sündeng, es heilt Krankheitenh, es treibt Dämonen aus i, es hat Macht bis zum Thron Got15 tesi . Sie sind angenehm, ein Wohlgeruch und vergeben k Sünden durch ein heiliges Gebetl. Wer unter euchm wird hinausgehen auf das Feld, umn durch sein Handwerk Ruhm zu erhalten, ohne daß er" 24, I Werkzeug bei sich hat? Oder wer wird hinausziehen in den Krieg, um zu kämpfena, der nicht eine Rüstung anhat? Wird man, wenn man ihn findet, ihn nicht tötenb, weil er das Amte 10
f) Zur Schöpfung Gottes mit "heiligen Händen« vgl. I Klem. 33,4; Schatzhöhle 2,12 und ApkMos 33. In sal ist Subjekt des Satzes nicht die I. Person Sing., sondern »der Herr«. g) Ko ebol steht für ckcptiwcu, ck3l'oi.iJsl'V, ii.cko"so'l'}exl u. ä. Fasten als Sühnemittel kennt sowohl das Judentum (PsSal },8; Sir JI,JI; TestRub 1,10 und weiter Bill IV, S. 94,105,1°7) als auch die Alte Kirche (vgl. Tertullian: Über das Fasten 7 und weiter Pichier, a. a. O. S. 75 f., 88 f.). h) Vgl. Tos Taan },} (Bill IV, S. 96) und (zugleich auch zu den beiden folgenden Anmerkungen) Athanasius IIell! 3I'exll1'}sviex~ 7 (Eduard Freiherr von der Goltz: W 29,2 a, 19°5, S. 41): ij 'll'l/oniex ... vooovs 1}BQcxnsVel ... "cU öotlf.'6vex~ 6IXßc'U.i.sI ... ncxl ~i[J 1}1l(wqJ ~Ot) 1'}eotl 3I'CXQio1:'ljfJI 1:011 ä,v1}pw:rov.
i) Vgl. außer Anm. hauch Mk 9,2.9. Zum Fasten als Abwehrmittel gegen böse Geister im Judentum vgl. Bill I, S. 760. Zum exorzistischen und apotropäischen Fasten in der Alten Kirche vgl. außer Tertullian: Über das Fasten 8, Schümmer, a.a. O. S. 175 f., 2.16; Pichier, a.a.O. S. 44ff., 76ff. Vgl. auch Kephalaia 191,14f. j) Gemeint ist wohl: es bewirkt Erhörung der Gebete. Zum Fasten als Verstärkung des Gebetes vgl. 2. Sam 12.,16; Esr 8,2.1; 2. Makk 1),12.; Tob 12.,8 oder jBer 4,8a,1 (Bill I, S. 760): ,.Wer betet, ohne erhört zu werden, der soll fasten« (vgl. auch Bill IV, S. 94, 108, und Hermann Strathmann: Geschichte der frühchristlichen Askese, Leipzig 1914, S. 6}, 67ff.). Zu den christlichen Belegen wie Herrn vis III 10,6 oder Tertullian: über das Fasten 7 vgl. Schümmer, a. a. O. S. 2.2.4 f., und Pichier, a. a. O. S. 88, der folgendes Basilius-Zitat anführt: »Das Fasten trägt das Gebet zum Himmel empor und verleiht ihm gleichsam Flügel für seinen Flug nach oben« (Homilien 1,7). k) Das unverständliche aukn nei in achm wurde von Steindorff, S. 74 Anm. I, in aen-nei »außerdem« verbessert, doch sal liest euliine eustino!1fo eukanobe ebo/. I) Vgl. ApcBar (syr) 84,10; 85,2; Bill I, S. 454; IV, S. 554. m) Dieser Anfang der Gleichnisrede ist nach Heinrich Greeven: "Wer unter euch "'?', in: WuD }, 1952., S. 10of., charakteristisch für Jesu Gleichnisrede; sie ist freilich nicht ohne Parallelen in der jüdischen Literatur, wie unsere Stelle zeigt; vgl. auch Klaus Berger: Zur Frage des traditionsgeschichtlichen Wertes apokrypher Gleichnisse, in: NovTest 17, 1975, S. 58-76. n) Zu der von Steindorff, S. 74, (atkai efoi) abweichenden Abtrennung atkaie fli bzw. aci vgl. Lacau, S. 189. sal liest etsole f!jCi. 0) sal hat ZUsätzlich ro (»auch«).
zu S.24 a) V gl. Lk 14,3 I. In sal fehlt »zu kämpfen«. b) Hier beginnt die Handschrift sa'. c) Das griechische Lehnwort öcpcpbnov entspricht dem lateinischen o./ficium.
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5 des Königs verachtet hat? Ebenso ist es unmöglich, daß jemand sich an den heiligen Ortd begibt, der im Herzen zwiespältig ist', Wer in seinem Gebet zweifeltf, wird sich dunkelg, und auch die En10 gel sind nicht einverstanden mit ihmh, Seid also ungeteilten Herzens allezeit im Herrni, Seid weise in der ZeitÜ, damit ihr allesi verstehtk, Was die assyrischen Könige l nun und d) Hier haben beide Versionen den Singular; diesen bietet sa1 auch gegen achm und sa' in 34,12 und gegen sa' in 34,7,7 (achm hier nicht erhalten). In 26,II und 26,7 haben beide Versionen den Plural; diesen bezeugt achm gegen sa' auch in J2,II (sa1 hier nicht erhalten). In Z9,Il ist nur achm erhalten (Plural). Vgl. zu ll:"toS -eönoS Helmut Köster, in: ThWNT VIII, S. 196-199, und Wolfgang Schrage, in: ThWNT VII, S. 808 Anm. 49. e) Vor Zwiespältigkeit des Herzens ist immer wieder gewarnt worden; vgl. Ps 12,3; Sir 1,28; Hen (äth) 91,4; TestAss 3,d.; 1 Q H 4,14; Jak 1,8; 4,8. Vgl. weiter Joseph Amstutz: 'AnAo-e1JS. Eine begriffsgeschichtliche Studie zum jüdisch-christlichen Griechisch (Theophaneia 19), Bonn 1968. f) Vgl. Jak 1,6; Herrn mand IX 1,8 und Friedrich Büchsel, in: ThWNT III, S. 950. sa' hat den Plural »in seinen Gebeten«. g) M. E. ist in achm /ee/ee zu lesen, nicht /eeie, was sonst jedenfalls in keke zu verbessern wäre (vgl. sa: kake), vgl. Steindorff, S. 74, der freilich dann doch (S. 157) mit »ist gegen sieh feindlieh« übersetzt (face). Möglicherweise bezieht sich araf bzw. erafnicht auf den Zweifler, sondern (»sich«) auf Gott: .in bezug auf« bzw. »gegen ihn«. Zu beachten ist aber der Kontrast zum 1>0611> (Z4,13). h) Vgl. ZI,11. ZU den Engeln als Beobachtern des Menschen, der sie mit schlechten Taten betrübt und gegen sich bringt vgl. Johann Michl, in: RAC V, S. 166. i) Vgl. AntBibl 21,10 (»es gebe euch der Herr GOtt ein Herz, das alle Tage in ihm bleibe ...e); PsSal 14,3. Öfter in Gegenüberstellung zum Tod als Märtyrer, z.-B. Hippolyt: Antichrist 31 ~1)a€'CE iw -ltsljJ (Achelis, S.20); vgl. 34,6,35f.; 35,4f.; 35,10 und Berger: Auferstehung, S. 379ff. Anm.497. ii) Dieser zweite Imperativsatz fehlt in achm. j) So sa (sa 1 : hob, sa': nka). Achm hat hate, was nach Crum, S. 719 b, und Westendorf, S. 396, nicht ein »unbekanntes Worte (so Steindorff, S. 75 Anm. 6), sondern das achm Wort für hote (Stunde, Zeit) ist, so daß zu übersetzen wäre »damit ihr alle Zeiten erkennt«. k) Vgl. zu U,IJ. I) Natürlich ist damit nicht das alte Assur gemeint, zumal da die Assyrer überhaupt erst spät in der apokalyptischen Literatur auftauchen und dabei eine ziemlich rätselhafte Rolle spielen (Sackur, S. 120, 12J f.; Bousset, in: ZKG 18991r900, S. 104 Anm. I). Jud 1,1 gilt Nebukadnezar als Assyrerkönig, und zwar als »ein Typus für Antiochus Epiphanes« (Max Löhr, in: KautzschAP I, S. 148). Ähnlich ist Assur auch bei den Rabbinen typische Bezeichnung für die Weltreiche (Bill III, S. 812), und auch die »Kittäer von Assur« (1 Q M I,Z) »symbole de ces multiples ennemis qui cherchent a detrUire le peuple de Dieu« Gean Carmignac: La Regle de la Guerre, Paris 1958, S. 4). Diese die historischen Epochen und Personen ineinanderschiebende Typisierung eröffnet die Möglichkeit, die Assyrer auch in der ApcEI mehr als Chiffre denn als historische Größe zu verstehen. Es ist auch fraglich, ob der Vf. überhaupt noch eine Vorstellung davon hat, was seine Tradition ursprünglich meinte und wie stark sie von anderen Einflüssen überlagert worden ist. Ist überhaupt jemand Bestimmtes im Blick, dann wohl Rom (vgl. die Einleitung). Zugrunde liegen aber andere Identifizierungen: Liegt Einfluß der Alex-
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15 die Auflösung von Himmel und Erde m und dessen, was unter der Erde istn, betrifft, nun so werden sie gegen sieo nichts vermögen, spricht der Herr, und nicht werden sie sich fürchten 25,1 im Kriege. Wenn sie" einen König sehen, der sich im Norden erhebtb, werden sie ihn nennen den assyrischen König und den König der Ungerechtigkeitc• 5 Er wird vermehren seine Kriege über (bzw. gegen) Ägypten und seine Wirren. Die Erde wird seufzend auf einmal, denndd man wird rauben eure Kinder". Viele werden begehren den 10 Tod in jenen Tagen. Der Tod aber wird sie fliehen!. andersage (25,12ff.) vor, hätte man am ehesten an die Perser zu denken, die von A1exander geschlagen wurden, so daß der »assyrische König. ursprünglich Darius wäre (vgl. zu 25,16; daß die Assyrer Perser gewesen seien bzw. die Perser als Erben Assurs Assyrer seien, wird auch sonst bezeugt; vgl. Sackur, S. 23f.). Da Assyrer und Perser später, wenn auch in einem anderen Traditionskomplex, unterschieden werden 29,12f, wird der Vf. anderes im Sinn haben. Zwar ließe sich von der Einbeziehung Ägyptens (vgl. außer 25,5 f. auch Dan 11,42f.) und dem Eingreifen der Seleukiden in Ägypten her schon hier auch an·Antiochus Epiphanes denken, zumal da mit den Assyrern auch sonst die Syrer gemeint sind (Sib XI 80; XII 135.260) und man die "Wirren« und den sich .im Norden« Erhebenden (vgl. zu 25,2) durchaus mit ihm in Verbindung bringen kann. Er kommt aber - merkwürdigerweise trotz seiner Abstammung vom .Friedenskönig« doch wieder als Assyrer - erst in 26,7,4ff. Zum Zuge. m) Vgl. zu 37,II f. n) Diese Zeile fehlt in sa' und sa' . 0) Sa 1 und sa' haben statt dessen »die Meinigen«.
zu S.25 a) Die Ergänzung des Zeile 1-5 jeweils in der ersten Zeilenhälfte beschädigten achm Textes ist durch den einwandfrei überlieferten Text in sa gesichert. b) Der »Feind vom Norden. ist traditionell (vgl. Jer I,I4f.; 4,6; Joe! 2,20; Ez 38,15 u.ö.), könnte aber wie »der König aus dem Norden. ursprünglich wie in Dan 11,40 speziell die Seleukiden meinen. Da der Vf. aber A1exander d. Gr. auf ihn folgen läßt und er erst 26,7,4 ff. gemeint sein dürfte, läßt sich Genaueres nicht sagen. Vom Norden (Sebaste) kommt nach Sib IrI 63 auch Beli3!, der sich vielleicht auch hier wie sonst in historischen Personen inkarniert (vgl, die Einleitung und 36,13), z.B. in Antiochus IV. Epiphanes (vgl. Nikiprowetzki, S. I39f.) bzw. Nero (Bousset: Antichrist, S. 100). c) Vgl. Lactanz, Epitome 66,7: rex impius; AscJes 4,2; Hen (äth) 46,5ff. d) Vgl. Commodian, Carmen 921: tota terra gemebat; Lactanz, Institutiones VII 16,12 und Epitome 66,7. dd) ce (»denn«) fehlt in sa' und sa' . e) VgI. 4 Esr 10,22; ApcBar (syr) 10,16; 6 Esr 1,63; PsSal 8,21; J7,II; Daniel-Diegese 12,15 (Berger, S. I7 und 121); Ps-Methodius 13 (Sackur, S. 90). f) Dieser Satz fehlt in sa' und sa'. Vgl. außer 27,7-9 weiter Apc 9,6; Sib VIII 3D; XIII II8; Lactanz, Institutiones VII 16,12; ApkPetr (ätb) 10. Vgl. weiter Berger: Daniel-Diegese, S. 76-79.
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Undg es wird sich erheben ein König im Westen, den man nennen wird den König de§. Friedens h• Er wird laufen.auf 15 dem Meeri wie ein brüllender Löwei . Er wird den König der Ungerechtigkeit tötenk • Erkk wird Rache nehmen an Ägypten durch Kriege und viel Blutl .
g) Sa' und saJ haben statt dessen '1;'0'1;'6. h) V gl. Sib III 652 f. »dann wird Gott vom Aufgang der Sonne entsenden den König, der die ganze Erde vom Übel des Krieges befreit«, was vielleicht auf den messianischen König geht (vgl. Jes 9,5; Sach 9,10) bzw. auf die paradiesische Friedenszeit am Ende der Tage (vgl. Sib III 367j TestLev 18,4; ApcBar (syr) 73,1). Bousset, in: ZKG 18991x900, S. 275, zitiert als Parallele zu unserer Stelle einen Methodius-Text, wo es von einem König heißt B!f]1j'JIWOBI 'l;'7rv l'ij'JI (vgl. Imin, 42; 62; 72 f. e/Q1j'JIBVOBI +, l'ij), und eine Stelle aus Ps-Daniel (vgl. auch Kampers: Alexander, S. 159) 1«1.1 ~O'l;'1Xl eipl1'J11j A:rll'i). oill OV l'ByOll6'JI MO XIl'l;'IlPOÄij. xiJop,ov oM' ou fJ.1J l'6'JIl1oB'ltai p,ilXf]1 Ti;).OV" Vgl. weiter auch Daniel-Diegese 6,14 (Berger, S. 14 und 69) u. a. Wahrscheinlich empfiehlt sich auch hier eine Zurückführung auf die Alexandersage. Zur Prädikation als Friedenskönig vgl. schon Sach 9,9f. (dazu Hartrnut Gese, in: ZThK 1973, S. 41-43; Karl Eiliger, in: ZAW 1949/50, S. 63-Il5; M. Delcor, in: VT 1951, S. llQ-124). Möglich ist, daß auch hier später Umdeutungen erfolgten. Steindorff, S. 77 Anm. 3, will z. B. an Popilius Laenas denken, der dem Antiochus bei seinem Angriff auf Alexandrien entgegentrat (ebenso Rießler, S. 11.72). Dazu paßt freilich manches nicht recht. i) Wahrscheinlich liegt hier eine Anspielung auf das Pamphylische Meerwunder der Alexandersage zugrunde: NachJos Ant II 348 U.a. ist das Pamphylische Meer vor Alexander zurückgewichen wie beim Durchzug der Israeliten durch das Rote Meer; vgl. weiter Arrian, Anabasis Alexandri I 26,2; Kallisthenes, Frgm. 31; Ps-Kallisthenes I 28; Plutarch,Alexander 17; Budge: History, S. 146; Fritz Schachermeyr: Alexander der Große (Sitzungsberichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Klasse, 285) Wien 1973, S. 184ff.; Pfister, S. 10,31. Interessanterweise wird auch in der Weissagung der Sibylle des sog. Aethicus das Meerwunder und der Vergleich mit dem Löwen (vgl. nächste Anm.) miteinander verbunden (vgl. Pfister, S. 19)' j) Vgl. I Petr 5,8. Vor allem Alexander wird oft mit einem Löwen verglichen: Plutarch De Fort Alex II 2,335 C; Ps-Kallisthenes I 8,5 (hg. v. Kroll, S.9) und I 13 (hg. v. Kroll, S. 13,21 f.) u.ö. Vgl. Pfister, S. 19,21. Zu vergleichen ist auch die Charakterisierung Alexanders in Sib XI 215 (»schrecklicher Löwe«) und im äth. Klemensbuch (Kampers: Alexander, S. 171) als »Löwensohn«. k) Ist an Darius gedacht? Obschon Darius wahrscheinlich von einem Satrapen getötet wurde, heißt es z.B. in der syr. Übersetzung des Ps-Kallisthenes im Brief Alexanders an Aristoteles: »als ich nun den Darius getötet ... « (III 17; Ryssel, S. 360; vgl. auch III 25; Ryssel, S. 386); vgl. auch die Apokalypse des Methodius 5 (Istrin, S. 18) und Sackur, S. 26,72: occidit DariumMedorum. kk) Anders als sa' und achm hat saJ anstelle des Singulars den Plural senati. 1) Von »Rache an Ägypten. und »viel Blut« kann freilich angesichts des tatsächlichen Verlaufs der ägyptischen Expedition Alexanders, vor allem auch angesichts seiner Förderung der ägyptischen Kultur, seiner Errichtung neuer Kultbauten, seines Zugs zur Ammon-Oase usw. keine Rede sein (vgl. Victor Ehrenberg: Alexander und Ägypten, in: ders.: Polis und Imperium, Zürich und Stuttgart 1965, S. 399-448). Doch historisch sind ja auch andere Züge nicht; sie sind freilich im Rahmen der Alexanderlegende auch sonst bezeugt (vgl. den Alexanderroman Rezension r 25 ff. 43).
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26,1 Es wird gesch~hen in jenen Tagen, da" gebietet er Frieden bvon Ägypten aus und eine nichtige(?)bb Gabe. Er wird Friedenb geben diesen Heiligen und sagen: 5 Einer ist der Name Gottese. Er wird Ehren geben den Heiligend und Aufrichtung den heiligen Stättene • Er wird nichtige(?)f Geschenke geben dem Hause Gottesg • Enwird umhergehen in den 10 Städten Ägyptens mit List, ohne daß man es bemerkte. Er wird die heiligen Stätten zählen. zu S. 26 a) Die Ergä.nzungen der folgenden Zeilen 2-6, die in achm jeweils in der zweiten Zeilenhälfte beschädigt sind, sind durch sa gesichert. b) Vgl. Anm. h zu S.25 bb) Vgl. Anm. f. c) Nach Ps-Kallisthenes II 28 (hg. v. C. Müller, S. 84, nach Handschrift C der Rezension P; ebenso nach Rezension r, hg. v. H. Engelmann, S. 230) erklärt Alexander in Ägypten alle anderen Götter für nichtig und bekennt einen einzigen wahren Gott; vgl. auch II 43 (Müller, S. 93); Budge: History, S. 38 und 193; Kampers: Alexander, S. 82; Pfister, S. 2.9; Reinhold Merkelbach: Die Quellen des griechischen Alexander-Romans (Zetemata 9), München 1954, S. 100. Zwischen der Einheit Gottes und der Einheit seines Namens besteht ein Zusammenhang, den nach Erik Peterson: EI~ eEO~ (FRLANT 41), 1926, S. 285, schon Sach 14,9 bezeugt; weitere Belege bei Peterson, a.a.O., wo ApcE126,5 und die Parallele in 31,2 mit Recht als Akklamationen charakterisiert werden. d) Sa' und sa' hat »den Priestern Gottes«. Vgl. zu dieser und der folgenden Zeile ApcBar (syr) 66,2. Zu den »Heiligen« vgl. zu 34,17. . e) Vgl. zu 24,7. Sa1 und sa' konstruieren hier verbal: .Er wird die heiligen Stätten aufrichten«. Zur Sache ist das apokalyptische Stück einer byzantinischen Weissagung zu vergleichen: ml ßrt.OlÄeVOSI 6'1' sil)ijv7} ~a.i Oc)'ic..w ofilov. Ocvrt.O'li'ijOSI (Bousset, in: ZKG 1899/r900, S. 279, der das für einen Nachklang der Weissagung vom wiederkehrenden Alexander hält, S. 286). Vgl. auch Vassiliev, S. 5I: Od/OBI 'iirt.ov. Oc)'/ov. ~rt.1 OcvOl~odof!ijosl oU'V'Ii'B'Ii'I)If!f!iwu. 1h1111rt.O'li'17I}Irt.· (ähnlich Nikephorus, in: MPS II I, 1863, S. 856). f) Stern, S. 124, übersetzt »reichliche Geschenke« bzw. »prächtiges Geschenk«. Essoueit (saParallele zu 26,3) bzw. eufouet (sahid. Wort an unserer Stelle; achm: eusouit) sei nicht ein eitles, sondern ein würdiges Geschenk, abzuleiten von der Wurzel sou. Sachlich begründet ist das vor allem vom Kontext und von 30,17f. her, wo von »doppelten Geschenken an das Haus Gottes« die Rede ist. Lexikographisch aber scheint die Übersetzung von Stern schwierig zu sein (vgl. Crum, S. 602.b; Spiegelberg, S. 213; anders freilich Kar! Piehl, in: Sphinx 1900, S. 2.24: .Le enchalnement des phrases exigeant que le mot 'nichtig. se remplace par un autre mot 'prächtig. ou quelque chose de semblable. L'original donnant ici eufoueit, que sans doute signifie ,vanus< vain, mais aussi ,luxueux., notion synonyme de ,vain<, il est evident que notre rectification est apropos .• g) V gl. die Belege fUr diesen weitverbreiteten Topos in der Einleitung, Anm. 12.5. Dazu ist aus der Alexandersage noch die Geschichte von ]oseph ben-Gorion hinzuzufügen, wo es von Alexander heißt: .He made much wealth to be brought to the house of God Almighty, and he gave to the priests abundant thithes« (Ernest Alfred Wallis Budge: Life and Exploits of Alexander the Great, London 1896, S. 410); vgl. auch Ps-Kallisthenes II 24 (hg. v. C. Müller, S. 83) und II 43 (hg. v. C. Müller, S. 93 u. H. Engelmann, S. 322).
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15
26,6,17 26,7,1
5
Er wird wägen die Götzenbilder der Heiden88 • Er wird zählen ihre Schätzeh. Er wird Priester einsetzen für sie. Er wird befehlen, zu ergreifen die Weisen des Landes und die Großen des Volkes, damit man sie führe nach der Hauptstadt am Meeri , indem man sagti ... Eine einzige Sprachea soll sein. Wenn ihr aber hört >Friede ist und Freude
gg) Nach der Alexandersage zerstört A1exander sogar die Götzen;·vg!. Kampers, S. 73; Budge, S. 26f. h) Zeile Il-[3 paßt wieder besser zur Herrschaft der Römer als zu der A1exanders und der Ptolemäer, denn eine stärkere Kontrolle der ägyptischen Priester, eine Fixierung ihrer Zahl u.ä. war eine Eigentümlichkeit der römischen Zeit; vgl. H. Idris Bell: Egypt from A1exander the Great to the Arab Conqucst, Oxford 1948, S. 68 und 73. i) Gemeint ist Alexandrien; vgl. Sib V 88; XI 234 und weiter Wilhelm Schubart, in: RAC I, S. 27[ ff. j) Sa l und sal : »indem er sagt... Hier bricht sowohl achm wie sal ab. Sal setzt bei 32,15 wieder ein, achm in 27,1. Glücklicherweise tritt nun sal in die Lücke. zu 26,6,17ff. a) Einheit der Sprache wird vor dem Turinbau von Babel als vorhanden vorausgesetzt (Gen Il,1.6; Sib III 99; AntBibl 7,2), gilt aber seitdem als verloren und durch Sprachverwirrung überholt (Gen n,7; Jub [0,22; ApcBar [syr] ),8; AntBibI7,J). Die eschatologische Hoffnung geht dahin, daß auch in der Endzeit wieder nur eine einzige Sprache geredet wird (TcstJud 25,3). Allcrdings ist die Anordnung einer einheitlichen Sprache als Vermessenheit angesehen worden, so wenn in der Messias-Haggada ein König »frechen Antlitzes« spricht: "Wir wollen alle eine Zunge und eine Nation sein« (Wünsche III, S. 10). Im Kontext der ApcEI ist aber wohl vor allem eine Erinnerung an A1cxander d. Gr. anzunehmen, desscn alle nationalen und kultischen Schranken überwindender Kosmopolitismus auch eine einheitliche Weltsprache, die Koine, zur Folge hatte. b) »Friede und Frcude« sind zwar eschatologischc Verheißung Gub 2),29; Hen [äth] 5,7), hier aber offenbar mehr Indiz von sccuritas (vgl. Ps-Methodius, Sackur, S. 9[, und Istrin, S. 43 und 81) oder besser noch. Folie (vgl. 25,[4 und 26,2.4) für die einsetzende Bedrängnis. c) Die folgendc Zeile ist nur bruchstückhaft lesbar. zu 26,7,1ff. a) A1exander d. Gr. hatte zwar zwei Frauen, von der jede einen Sohn gebar: Barsine, die älteste Tochter des Darius (Arrian VII 4; Plutarch A1exander 77 nennt sie Stateira), die er 324 heiratete, gebar HerakIes; Roxane, die er 327 hciratete, gebar nach seinem Tod A1cxander. Beide Söhne wurden aber in jungen Jahren durch den Sohn des Antipater umgebracht (Plutarch Alexander 77; Diodor XX 28; CUrtius Rufus X 31). b) Zur Identifizierung von Herrschern mit dcm Antichristen, der nach ApcEl ja mit dem Teufel identisch ist (vg!. Ein!., Anm. 73), vgl. die Belege in Ein!., Anm. 78, die frcilich alle nicht auf
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Er wird (sich) den Namen Gottes geben c• Es gibt nämlich vier Königed, die von jenem König stammen. Aber in seinem 30. Jahr kommt er herunter nach Memphis f • Er wird aufbauen einen 10 Tempel in Memphis an jenem Ta~. Es wird sich erheben gegen ihn sein eigener Sohn und ihn umbringenh• Das ganze Land wird in Bestürzung geraten an jenem Tagi. Er wird einen Erlaß ausgehen lasseni J 5 im ganzen Land, daß man ergreife die Priester des Landes mit allen Heiligenk, indem er spricht: Jede Gabe, die mein Vater euch gegeben hat, und alles Gute die Söhne A1exanders passen. Auch hier liegt wieder jene stark verkürzte, historisch nicht ausdeutbare Perspektive vor, die nach dem Friedenskönig einfach einen Repräsentanten einer ßaolÄ.da ~o'JJ'1IOa. "al OaTia'JJI".q (so wird das Reich vor dem Auftreten des Antichristen in dem Text Istrin, S. 73, genannt) brauchte. Auch 1 Makk r,9 wird über die Nachfolger Alexander d. Gr. nur erwähnt, daß sie »viel Böses auf der Erde verübten«. VgL auch Dan 8,23. c) Der in Gestalt eines ungerechten Königs erscheinende Beliar gibt sich nach AscJes 4,6 für Gott aus; auch nach der Erzählung der Sibylle (Schleifer, S. 68) wird der Antichrist behaupten, Gott zu sein (vgL auch Anm. k zu S. 3r). Nach M. Krause (brieflich) ist in dem zweimaligen ou das Fragepronomen ou (was?) zu sehen (mit Verweis auf 1. Stern: Koptische Grammatik, r880 [Neudruck 1971], S. 124), so daß zu übersetzen wäre: »Was wird er allesfor den Namen Gottes geben?«. Pietersma übersetzt »he will abandon the name of God«. d) Vier Könige sind zwar seit den 4 Weltreichen von Dan 2 und 7 (vgL auch die 4 Könige in Dan 7,17) eine immer wiederkehrende Größe in der apokalyptischen Literatur, aber vor allem aus den 4 Hörnern in Dan 8,8 ist schon in 8,22 speziell die Herrschaft der. Diadochen herausgedeutet worden, vgL Sackur, S. 26,3d., 72; Hippolyt Dan-Kommentar (Bonwetsch I 255); Istrin, S. 17. Bei Ps-Methodius regieren 4 na]cls<; (pueri) nach dem Tod Alexander d.Gr.; vgL Sackur, S.27,31,75; Istrin, S.20,54; Kampers: A1exander, S.141ff.; Bousset, in: ZKG 18991r900, S. 279f. und Anm. j zu S. 29. e) Von 30jähriger Herrschaft ist oft die Rede; vgL die tibuninische Sibylle lJI (A1exander, S. 17,26) und Daniel-Diegese 6,25 (Berger, S. 14,69). Vor allem über den König, in dessen Tagen man wie in ApcEI 27,15 ff. - also im selben Kontext - die säugenden Frauen ergreifen und ihr von Drachen gesogenes Blut zum Pfeilgift nehmen wird, heißt. es in der tibumnischen SibYlle 191 f.: cX'VaoTi.qosTiat iLUos ßaotÄ.eVs P.OOf]J'Tj'IJ l1.1..1.olwp.Ew'1l'JJ Kai {JaolÄ.svosl 8Ti'1l TiOI6cm'JJTia "al ewol"oclop..qOBI TiOVS {Jiop.ovS Ti1js Ail'v.7fTioV (A1exander, S. 20 f.,28). Auch das spricht dafür, daß der König mit dem Teufelsgesicht auch die Greuel von Z. qff. verübt und sein Tod (Z. 11 f.) als Vorankündigung zu verstehen ist. f) Zu Memphis vgL Anm. a zU S. 30. g) VgL den Text aus der tibuninischen Sibylle in Anm. e. h) VgL Sib III 399f. und Xl25I. Der zeitgeschichtliche Bezug der wichtigen Parallele aus Sib III ist umstritten, doch wird der in Irr 388 ff. auftauchende Unbekannte Antiochus Epiphanes IV. sein, bei dessen seleukidischen Nachfolgern es dann auch zum Vatermord kam; vgl. Schürer m, S. 575f.; Geffcken, S. 68 Anm.; Nikiprowetzky, S. 344f. i) Vgl. 30,8. j) Vgl. 1 Makk 1,41.51; 2,)1; 4 Makk 4,23. k) VgL zu 34,17.
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26,8, I sollt ihr doppelt (zurück)gebena• Er wird die heiligen Stätten schließen. Er wird wegnehmen ihr Haus. Er wird gefangennehmen ihre Kinder zur Gefangenschaft. Er wird be5 fehlen, daß sie Opfer bringen und Greuelb auf der Erde und Bitteres tune. Er wird in Erscheinung treten unter der Sonne und dem Mondd an jenem Tag. Die Priester des Landes werden ihre Kleider zerreißen". Wehe euch 10 Herrschern Ägyptens in jenen Tagen, denn euer Tag ist~orübergegangenf. Die Gewalt über die Armen wird sich gegen euch kehreng. Und man wird eure Kinder als Beute fortschleppen 27,1 durch Raub". Die Städte Ägyptens werden seufzenb in jenen Tagen, denn man wird nicht hören die Stimme des Verkäufers und des Käufers<. 5 Die Märkte der Städte Ägyptens werden
ZU 26,8,Iff. a) Hier zeigt sich besonders deutlich das beabsichtigte Gegenbild zur Herrschaft des Friedenskönigs. b) Der typische »Greuel« wird seit Dan 9,27; I1,jI; I2,1I mit Antiochus Epiphanes IV. ver. knüpft, auch in Verbindung mit Opfern: I Makk I,Hf. c) Das .. Bittere« gehört hier wohl nicht mit Fluch zusammen (vgl. Ps 10,7; Röm ),14), sondern veranschaulicht das Schmerzvolle (vgl. 2 Makk. 6,n 4 Makk. 15,16). d) Vgl. Jes 14,1) f.; Dan 8,lof.; I Makk 2,6). e) Vgl. auch 29,6f. Zum Sinn vgl. ApcBar (syr) 9,2, wo Zerreißen der Kleider, Weinen, Trauern und siebentägiges Fasten nebeneinanderstehen; vgl. auch I Makk ),47; 4>39. f) Vgl. 4o,I),22f. g) V gl. schon die leidenschaftlichen Anklagen der atl. Propheten gegen diejenigen, die die Armen bedrücken (Am 2,n 4,1; 5,Il; 8,4; Jes 3,15; 5,8; IO,rf.) und damit das Gericht Gottes auf sich ziehen (Am 2,6 ff.). Arm bleibt freilich kein sozialer Begriff, sondern wird mit niedrig und fromm fast synonym (vgl. schon die Psalmen) und vor allem in der Apokalyptik zur Selbstbezeichnung der eschatologischen Gemeinde (vgl. I Q p Ps 37; 1 Q P Hab 12,». In eschatologischen Zusammenhängen begegnen die Armen vor allem in eschatologischen Verheißungen (TestJud 25,4; Sib III )78), wo auch die Umkehr der Besitz- und MachtverhältnisSe angekündigt wird, vgl. Hen (äth) 92-104 und weiter Ernst Bammel, in: ThWNT VI 895f.
zu S.27 a) Vgl. zu 25,8f. b) Vgl. 25,7. c) Vgl. Apc I8,II ff.; 1),17; vgl. auc~~'das Koptische Danielbuch 26: .. Er wird mit Härte behandeln, die auf der Erde sind, bis sich niemand mehr findet, der verkauft oder kauft« (c. H. Becker: Das Reich der Ismaeliten im Koptischen Danielbuch, in: NGG 1916, S. 19) und Daniel-Diegese 9,7: .Deine Kaufleute werden wegfliehen von dir und nicht mehr gesehen werden« (Berger, S. 15 und 92).
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verstaubend. Weinen werden zusammen die, die in Ägypten wohnen·. Sie werden den Tod begehren, der Tod aber flieht und verläßt siel. In jenen Tagen werden sie IO auf die Felsen laufen, herunterspringen und sprechen: »Fallt nieder auf unsg!« Und wiederum werden sie nicht sterbenlll:. Eine doppelte Trübsal wird zunehmen auf der ganzen Erde in jenen Tagenh• 15 Der König wird befehlen, daß man ergreife alle stillenden Frauen, sie ihm gebunden bringe und daß sie die Dra28,I ehen säugen', daß sie (sc. die Drachen) ihr Blut aus ihren Brüsten ziehenb und man sie hingebe zum Gift der Pfeile". Wegen der Not der Kriegecc wird er ferner befehlen, daß man d) VgI. das von Antisthenes überlieferte Orakel: X1/QWO& d'dtl'0Q6t" 11,07;'1/ (jl; '&'E nv~oMt. fl-qo& (zitiert bei Windisch, S. 54). e) VgI. außer 40,14,6 weiter ApcBar (syr) 48,41; Sib XI 60: »Ägypten wird weinen«; Lactanz, Epitome 66,7: tune erunt lammae iuges et gemitus perpetes; Istrin, S. 72: nMA:VOOVOW xoci fll/1j'V-qoovow mK!!(i),.
f) VgI. zu 25,9-II. g) Vgl. Hos 10,8; Lk 23,30; Apc 6,16j Epistula Adsonis (Sackur, S. lo9)j arabische Vita des Schenute (vgI. Einleitung, Anm. 51); Daniel-Diegese 12,18f. (Berger, S. 17 und 121 sowie I3zf.). gg) sa' hat zusätzlich: »sondern der Todflieht sie«j vgl. 27,8f. h) Daß die ganze Erde vom endzeitlichen Geschehen betroffen wird, bezeugen auch ApcBar (syr) 28,5 j 29,1; 53,2.10 u. a.
zu S. 28 a) V gl. Einleitung, Anm. p, und als besonders nahe Parallele die tiburtinische Sibylle 194 ff.: KlXI xl/oc,&,T,o& ncxidoc, dwdEXOC t-oaw KrJ.! xl/oc,&,T,001Jow dtonicloc, xal fl'l/MXOOVOt '&'Ot, exoooa, '&'Ot (J1/8CP1j xoc! oci~6.oo0VOt dtOt '&'Ot cp6.I/~OCXOC ,&,{i)'V (JsJ.aw xoc! '&'Ot. a'VCt.l'xa, ,&,{i)'V no;"8~(J)'V (A1exander, S.1.1). b) V gl. auch Testamentum Domini nostri Jesu Christi: Et in terra erunt monstrua, draconum generatio de homines Games, S. 154). . c) Diese übersetzung ist gegen Steindorff, S. 81; Rießler, S. II7, u.a. als gesichert anzusehen und vor allem von v. Lemm, in: Bulletin 1900, S. I I H. ausführlich begründet worden (vgl. auch Lacau, S. 189; Crum, S. 102bj Westendorf, S. 60). v.Lemm hat für sate (sahid. sotej sa' hat offenbar soto) die Bedeutung "Pfeil« erwiesen und für Ho die von »Gift«. An einigen Steilen ist klo zwar Bestandteil eines Zaubertranks, war aber offenbar speziell ein Gift, das zum Vergiften der·Pfeile verwendet wurde. Eine nachträgliche Bestätigung ist die tiburtinische Sibylle mit 6.Q~= -raw (JÜliYV (vgI. Anm. a)j vgI. A1exander, S. 38, der auf E. O. Winstedt (PSBA JJ, 19II, S. II6 und S. rr8 Anm. 22) verweist, wo für ein sahid. Fragment klo als "Schlangengift« belegt ist. cc) Der übersetzte Text ist als solcher nicht bezeugt. Achm hat »wegen der Not der Stiidte«, sa' hat Statt dessen »wegen der Not und des Krieges«, wobei aus dem besser passenden n0A8~o. (sa') wohl nohtS (achm) geworden ist, was hier zusätzlich durch die tiburtinische Sibylle bestätigt wird (vgl. das Zitat in Anm. a).
ano
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5 alle Kinder ergreife von 12 Jahren an abwärts d und sie übergebe denen, die sie lehren, Pfeile zu schießene, Die Hebamme im Lande wird trauern, Die Gebärendef wird ihre Augen zum Himmel erheben 10 und sprechen: Weswegen sitze ich auf dem Gebärstuhlg, um der Erde Kinder zu gebären? Freuen wird sich die Unfruchtbareh mit der Jungfrau und sprechen: "Unsere Zeit ist eshh, daß wir uns freuen, daß I 5 wir keine Kinder auf der Erde haben, sondern unsere Kinder im Himmel sindi", In jenen Tagen werden sich erheben drei d) v. Lemm, in: Bulletin 1900, S. 21, wollte sehrei statt seflrei (»aufwärts« statt .abwiirts«) lesen. Die angeführten Belege zeigen zwar, daß das 12. Lebensjahr als »das Jahr der Reife« galt, mit dem Heirat, Kriegsdienst u. a. möglich wurde, doch die Zwangslage der Kriege (28,2 f.) soll gerade das Ungewöhnliche begründen, daß selbst Kinder unter 12 Jahren zum Pfeilschießen herangezogen werden. Richtig ist freilich, daß hier nicht an den Kindermord von Bethlehem zu denken ist, was die falsche Übersetzunll". von Steindorff (S. 8I und Hinweis auf Mt 2, I 6 in Anm. 5) nahelegen konnte (vgL auch die Uberschrift bei Rießler, S. 117: »Kindermord.). Im übrigen ist das fl einwandfrei zu erkennen und wird jetzt auch von sa' epeset bestätigt. e) Atebau atik-sate in achm ist fehlerhaft und in atsebau atik-sate zu verbessern (vgL Crum, S. 4J4b). Steindorff, S. 81 Anm. 6, vermutete in atebau ein weibliches Substantiv, übersetzte aber auch hier wie 4 Zeilen vorher sate mit »Flamme«. Crum, S. 54 a, schreibt s. v, ebau »meaning unknown Or? I tsabau«. Die Emendation wird von Lacau, S. 189f., unterstützt. Auszugehen ist also von tsabo bzw. tsebo »lehren«, wie sa1 bestätigt: nsetsaboou enee{soteJ. f) Steindorff, S. 81 Anm. 7, hielt tatasmise in achm für fehlerhaft und übersetzte nach Konjektur in tetasmise: »die, welche geboren hat«. Dasselbe bietet auch sa ' . Spiegelberg dagegen meint, daß in tatasmise vielmehr semise »Gebärstuhl« steckt und das achm tatasmise einem bohairischen tatsemise »die des Gebärstuhls« = die Kreißende entspricht, Wilhe1m Spiegelberg, in: ZA 14, 1899, S. 271. g) Während Stern, S. 123, übersetzte: »Weshalb heirathete ich zu empfangen und Kinder zu gebären auf Erden?«, Steindorff, S. 8 I Anm. 9, bei aföbe von »unklarem Ausdruck« sprach, macht Houghton, S. 192 Anm. 2, daraus ohne Grund eine lacuna. VgL dagegen Crum, S. 398 a und S. 679b sowie Till, in: ZÄS 1928, S. 91, beide mit Verweis auf Wilhe1m Spiegelberg, in: ZA 14, 1899, S.269-276 (vgl. ders.: Aegxptologische Randglossen zum AT, Straßburg 1904, S. 20{,). Nach Spiegelberg pflegte die Agypterin aus Volkskreisen auf einem Sitz aus Ziegeln niederzukommen (vgl. Till: Achmimische Grammatik, S. 70: .auf Ziegeln sitzen«), wodurch sich sowohl ApcEI 28,II ~Is auch 'bnjm in Ex 1,16 erkläre. h) Vgl. Jes 54,1; Sap 3,!J; Lk 23,29; 6 Esr 2,34; Thomas-Evangelium 79. In ApcBar (syr) IO,14f. findet sich ebenfalls die Rede von der Freude der Unfruchtbaren und Kinderlosen neben der typischen Frage nach dem »Weswegen«: »Wozu sollen sie mit Schmerzen noch gebären, nur um mit Seufzern zu begraben?« Vgl. auch das häufige Wehe über Schwangere und Säugende Mk 13,17 par U.ö. und dazu Berger Daniel-Diegese, S. 132-134. hh) sa': »es ist die Zeit«. i) »Kinder des Himmels« Hen (äth) 101,1 (vgl. auch CD 3,22) und »Himmelssöhne« - »Kinder der Erde« Hen (äth) 15,3; 86,6; 92,1; 100,6; 102,3. Vgl. auch den Gegensatz »sterblicheunsterbliche« Nachkommenschaft bei Philo, Vit Cont 68. 00.
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29, I Könige" bei den Persern, gefangennehmen die Juden, die in Ägypten wohnen und sie nach Jerusalem führenb. Sie besiedeln es (und) wohnen dortbb • 5 Wenn ihr dann hörte, daß Zwietracht und Sicherheit in Jerusalem istd, zerreißt eure Gewänder", ihr Priester des Landes, zu S. 29 a) In der Einleitung wurde vermutet, daß hier eine Anspielung auf Dan 11,2 (vielleicht kombiniert mit 7,8.24) vorliegen kann. Gerade Dan 7,8 ist aber im Zusammenhang mit 11,43 oft so interpretiert worden, daß der Antichrist - von seinem Auftreten ist ja auch in der ApcEI alsbald die Rede 29,7ff. - am Anfang drei von den zehn letzten Königen besiegen werde, Z.B. Sib V 222f.; Ephraem Syr (griech) III 138 D und II 226 E; Commodian, Carmen 9II; PsHippolyt, De consummatione mundi 25 (Achelis, S. 299); vgL Bousset: Antichrist, S. 102ff. Historische Anspielungen bleiben ungewiß, zumal von drei Königen als eschatologischem Zeichen auch sonst in jüdischen Texten die Rede ist (vgL J. A. Eisenmenger: Entdecktes Judenthum II, 17II, S. 699f.; Wünsche III, S. 107). Zu den 3 Königen von Sib III 52 vgL Nikiprowetzki, S. 150ff., der in Analogie zu den 3 Häuptern des Adlers von 4 Esr II-I2 an 3 römische Herrscher denkt. Nach Graetz: Geschichte der Juden, IV, S.270,454, deutet Genesis Rabba 76 (vgL Einleitung, Anm. 130) die 3 Hörner von Dan 7,8 auf 3 der Eintagskaiser. Wahrscheinlich verdankt sich die Dreizahl in der ApcEI allein der Tradition und ist ohne zeitgeschichtliche Bezüge (vgL den Wechsel in den Singular 3I,P5). Im übrigen müssen die 3 auch keineswegs unmittelbar aufeinander folgen; vgL die tiburtinische Sibylle 76, wonach im 5. Ges"hlecht sich 3 Könige erheben werden: Antiochus, Tiberius, Gaius (Alexander, S. 13 u. 25); ähnlich 6xf.: Alexander, Seleukos, Herodes. b) Es ist schwer, sich auf diese Gefangennahme und Ansiedlung der Juden in Jerusalem einen Vers zu machen. Bousset, in: ZKG I899/x900, S. 1°7, nannte 28,I8ff. mit Recht »sehr dunkel«, weil man doch nicht Juden nach Jerusalem in Gefangenschaft führt. Üblich erweise wird gerade von Deportationen der Juden nach Ägypten gesprochen aos Ant XII 2; Arist 12 f.). Möglicherweise lag hier ursprünglich tatsächlich "eine Weissagung der Befreiung der ägyptischen Juden durch die Perser und deren Ansiede1ung in Jerusalem« vor (a. a. 0.). Nach 6 Esr 1,10 f. erwarteten ägyptische Juden offenbar einen zweiten Exodus, was besonders wichtig wäre, wenn 6 Esr in dieselbe Zeit zu datieren wäre (vgl. Einleitung, Anm. 149) wie die ApcEI. Nach Hippolyt, Dan-Kommentar IV 49 erbaut Antiochus Epiphanes (= Antichrist) Jerusalem und den Tempel, übergibt das Land den Juden und ruft ihr Volk aus der Knechtschaft der Nationen herbei, worauf man ihn anbetet. Im jetzigen Kontext der ApcEI wirkt der Passus wie eine Folie für die folgenden Zeilen. bb) sa' hat anstelle des zweiten Verbs die Aussage, daß die Juden »noch einmal« in Jerusalem wohnen. . c) Zur Form a!atefiivgl. Til1: Dialektgrammatik § 334 und ZÄS 1928, S. 91. sa' hat etefii!an. d) Die Übersetzung folgt hier sa', da in achm durch eine Auslassung philologische Probleme entstanden sind. Steindorff, S. 83, übersetzt achm: » Wenn (? Zu diesem Fragezeichen vgl. die vonge Anm.) ihr dann hört, dass Zwietracht in Jerusalem ist, so zerreisset« (ähnlich Rießler, S. II8; Houghton, S. 192). Rosenstiehl, S. 92, übersetzt »(La) Division est dans jerusalem« und vergleicht damit das »Haus des Peleg. (vgl. auch zU 33,15) CD 20,22; 4 Q P Nah 4,1; hinzuzufügen wäre Jub 8,8; 10,18 und vor allem das Sadokicische Werk 9,46 (Rießler, S. 931). TilI, in: ZÄs I9Z8, S. 91, der mit »trenne dich (?), du Bewohner Jerusalems« übersetzt, verwies zwar darauf, daß im anderen Fall zumindest pöre als Prädikat zU pe einen Artikel haben müßte (vgl. auch Stern, S. 123: »Fort, du Einwohner von Jerusalem!«), doch wird eben dieses jetzt von sa' bezeugt. e) vgL zu 26,8,9.
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denn es wird nicht zögern zukommen (der) Sohn des Verderbens f • Es wird hervortreten 10 der Gesetzlose' in jenen Tagen an den heiligen Stättenh• Es werden fliehen ,die Könige der Perser in jenenhh Tagen, um zu kämpfen(?); mit den assyrischen Königen. Vier Könige werden Krieg führen 15 mit dreieni. Sie werden drei Jahre an jenem Ort verbringen k, bis sie wegtragen den Schatz des Tempels', der sich an jenem Ort befmdet. In jenen Tagen 30,1 wird Blut fließen von Kos bis Memphis'. Der Strom Ägyptens wird zu Blut werdenb, und man wird aus ihm nicht trinken können drei f) Vgl. Einleitung, Anm. 75. ·YIO. ~f). MIilÄeIGtS findet sich außer in 2 Thess 2,3 auch Joh 17,12 (dort ist Judas damit gemeint); vgl. auch Ps-Methodius 10 und 11 (Sackur, S.78,85) und tiburtinische -Sibylle .216 (Alexander, S. 22). g) V gl. Einleitüng, Anm. 75 .•A'VOl'o. für den Antichristen nur 2 Thess 2,8; für Pompeius PsSal 17,II. SaJ fügt am Beginn des Satzes hinzu »sofort«. h) Vgl. 2 Thess 2,4. Vgl. weiter 32,11 und zu 304,12. hh) achm hat »in derr. Tagen«. i) Nach Steindorff, S. 83, Anm. 5, ist aJ!"earit in achm unverständlich, nach Crum, S.628b, handelt es sich bei f2rearit um ein Verb mit unbekannter Bedeutung oder um einen Ortsnamen (Crum übersetzt freilich "4 kings shall fight with 3"; auch Stern, S. U3, übersetzt versuchsweise mit »zu streiten?ft. v. Lemm, in: Bulletin 1904, S. 046, vermutet eine Korruption aus ahe aretou, wo vor ahe noch ein se- oder eu zu ergänzen wäre: »sich foindlieh jemandem gegenüberstellen zum Zwecke des Kampfosft; dem Sinn nach sei noch ein amif2e (emise) zu ergänzen. Im übrigen vermutet v.Lemm eine Reminiszenz an Cyrus und Nebukadnezar. Leider ist in sa] offenbar nur Jl?rit lesbar. j) Zu den 4 Königen in Ausdeutung von Dan 7 vgl. Anm. d zu 26,7,7. Das könnte auch hier eingewirkt haben. Vgl. im Zusammenhang mit ApcEl 29,15 auch die tiburtinische Sibylle:
Tune exurgent duo reges de Siria '" Et post hee surgent duo reges Je Egypto et expugnabunt quattuor reges et occident eos omnem exercitum eOTUm et regnabunt annos tres et menses sex (Sackur, S. 181). Auch wenn in der ApcEl ursprünglich vielleicht an das Eingreifen der Seleukiden in Ägypten gedacht war, ist das jetzt wohl durch aktuellere Bezüge überdeckt. k) VgL die 3Y. Jahre im Text der tiburtinischen Sibylle in der vorigen Anm. 1) Zum Plündern der Tempelschätze vgl. Sib II 14; PsSal8,1I; Commodian, Carmen 915. Vor allem Antiochus Epiphanes war für die Plünderung von Heiligtümern bekannt (polybius 3°,26,3). In sa] fehlt »des Tempels«. zu S.Jo· a) Die größten Städte Ober- und Unterägyptens. Zur Drohung an Memphis vgl. Sib V 17.60 ff.1 80f.; XI J3 ff. b) VgJ. 32,15 und Apc 8,8; 1I,6; 16,4; Hen (äth) 100,1. Die Verwandlung des Nilwassers in Blut kommt schon bei den ägyptischen Plagen vor (Ex 7,17.20). Vgl. auch Einleitung, Anm. 114. Von den späteren Texten vgl. besonders das Koptische Danielbuch 73: »Und es wird Kampf geben in der Stadt Aschmün, bis sich das Wasser des Stromes in Blut wandelt von der Masse der Toten und niemand aus dem Wasser zu trinken vermag«, Beckcr, a. a. O. (Anm. c
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Tage lang. Wehe Ägypten und denen, die 5 in ihm wohnenc • In jenen Tagen wird sich erheben ein König in der Stadt, die man die Stadt der Sonne zu nennen pflegtd. Und das ganze Land wird in Bestürzung geraten und fliehen hinauf nach Memphis. Im sechsten 10 Jahr werden die persischen Könige . in Memphis einen Hinterhalt legen (und) den assyrischen König umbringen<, (und) die Perser werden Rache nehmen an dem Land und Befehl geben, zu töten 15 alle Heiden und Gesetzlosen. Sie werden befehlen, die heiligen Tempel aufzubauen f, sie werden doppelte Geschenke geben 31,1 an das Haus Gottes' (und) sprechen: »Einer (einzig) ist der Name Gottes«b. Das ganze Land wird den Persern huldigen. Auch die übrigen, die nicht an den Schlägen gestorben sind,
zU S. 27) S. 23. Ferner die tiburtinische Sibylle 212f.: 0 NeiÄat; AlyVn~o1J 6ir; r;ilp,a p.~a a~l}acpfJa~cu (A1exander, S. 22). c) Dürfte man das Folgende auf Palmyra und seine Eroberung Ägyptens beziehen, hätte dieses Wehe auch geschichtlich Recht. »Die Gassen starrten von Blut und von unbegrabenen Leichen. Die dadurch erzeugten Seuchen wüteten noch ärger als das Schwert; und damit keines der vier Rosse des Verderbens mangele, versagte auch der Nil und gesellte sich die Hungersnot zu den übrigen Geißeln« (Theodor Mommsen: Römische Geschichte V, S. 570 über Alexandria). Zu den Weherufen über Städte und Landschaften in der späteren Apokalyptik vgl. Berger: Daniel-Diegese, S. 94. d) Vgl. LXXJer 50,13 und LXX Gen 41,45 und 46,20, wobei an den Gen-Stellen wohl Heliopolis nördlich Kairo und Jer 50 Heliopolis-Baalbeck in Syrien gemeint ist. Vgl. vor allem die tiburtinische Sibylle 78 f., wonach 3 Könige ~~ Isp<x 'H)Jo1J nÖÄews xai ~ovr; ßwp.ovr; ~ov AI(la.1I01J wieder aufbauen (vgl. 205; A1exander, S. 13,21,43 f.). Auch ",&U01J nÖÄ1S Sib XIII 153 liegt eindeutig in Syrien. Johannes Geffcken: Kompositionen und Entstehungszeit der Oracula Sibyllina (TU 23), 1902, S.61 Anm. 4, denkt mit Recht an Palmyra, die Stadt des herrlichen Sonnentempels. V gl. auch den in Sib III 652 erwähnten ,.König von der Sonne her« und Lactanz, Institutiones VII 18,7. e) In achm ist eindeutig der Singular gebraucht. Zur Identität des Königs vgl. die Einleitung, S. 221 ff. Sa' hat dagegen den Plural, dafür aber in den folgenden Sätzen von 30,14 an über die Perser den Singular, der sich bis 31,5 durchhält, wo auch achm den Sing. bietet, der die Zugehörigkeit des ,.gerechten Königs. zu den Persern verdeutlicht. f) Vgl. zu 26,7. Sa' hat vor dem Aufbau der heiligen Tempel zusätzlich: .Erwird befehlen, die Tempel der Heiden zu plündern und die Priester zu verderben.«
Zu S.)1 a) V gl. zu 26,8 f. b) VgJ. zu 26,5,
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5 werden sagen: »Ein gerechter König" ist es, den uns der Herr gesandt hat, damit das Land nicht Wüste werde.« Er wird befehlen, dem König nichts zu gebend drei Jahre und sechs Monate<. Das Land wird sich füllen mit 10 Gütemf in langer guter Zeit!. Die Lebenden werden zu den Toten gehen mit den Wortenh : ,.Steht auf und seid mit uns in dieser Ruhe«i. Im vierten 1 5 Jahr jenes Königs wird erscheinen der Sohn der Gesetz- .
c) Vgl. zur Identität des .gerechten Königs« die Einleitung, S. 223f. Zur Sache vgl. PsSal 17,)2.•Zur Tradition irdisch-messianischer Heilserwanungen in der Alten Kirche« vgl. Berger: Daniel-Diegese, S. 80-87. d) Frühere Beispiele zur Steuerbefreiung der Juden bei Jos Ant XI 61 (Darius), XII 143.IP (Antiochus III), XIII 49f. (Demetrius), A1exanderroman II 43, hg. v. H. Engelmann, S. 322 . (A1exander d. Gr.). Auch in der winschaftlichen Krise und den häufigen Wandlungen der politischen Herrschaftsverhältnisse des 3.Jhts. scheinen Steuernachlässe zugunsten der Juden vorgekommen zu sein, vgl. Michael Avi-Yona: Geschichte der Juden im Zeitalter des Talmud (Studia Judaica 2), Berlin 1962, S. I I 3 f. Als nahe Parallelen vgl. den Ps-Methodiustext: TI\) dB dOldsxcXTep äT& Tif!s {looJlÄslcxS IW)'vOO'l' xoc! drup,a.TCX oV ÄfrlpeTicu (Kampers: A1exander, S. 159), ebenso Nikephorus, in: MPG III, 1863, S. 856, und besonders die cibuninische Sibylle 2.o6f.: xcx! c5wos, Q:dÄSlCX'I' sts öÄ<xs TaS XWQCXS tni AT'Ij TQlcx "cd p.4j'I'cxs BS (A1exander, S. 21). e) Zu diescm apokalyptischen Zeitmaß vgl. Dan 7,25; 12,7; Apc II,2f.; 12,6.14; 13,5;Commodian, Carmen 885f. VgI. Hermann Gunkel: Schöpfung und Chaos in Urzcit und Endzeit, Göttingen 1895, S.157f., 166ff., 330, 395; Akira Satake: Dic Gemeindeordnung in der Johannesapokalypse (WMANT 21), 1966, S. 125 ff.; Bergcr: Auferstehung, S. 16f., 107f. f) VgI. Sib III 750j ApcThom (Montague Rhodes James: The Apocryphal NT, 2.Aufl. 1953 (= 1955), S. 557); Daniel-Diegese 6,18 (Berger, S. 14 und 69) und II,19ff. (Berger, S. 16 und I03f.); Die Erzählung der Sibylle (äth. Version) 16e (Schleifer, S. 63) und 14b und e (Schleifer, S. 67j vgl. auch das Zitat in Anm. i)j Ps-Methodius (Sackur, S. 185): terra abundanterdabit fructum; Esra (äth), Halevy, S. 189. g) Stern, S. 124, und ~eindocff, S.87, übersetzen Jjnouhenoufo (so achm/sal ) ,.in großem Wohlstand« (ebenso Rießler, S. 119); nach Crum, S. 643 a, meint henoufo »good season, plenty« (z.B. Gen 41,48; Ps 3°,7), Vgl. auch Westendorf, S. 350. h) Die Rede von Lebenden an Tote ist ein verbreiteter Topos, doch meist sagen sie umgekehrt: .GlÜcklicher seid ihr als wir, die wir noch leben« (ApcBar [syr] 11,60.11..). Vgl. Berger: Daniel-Diegese, S. 128-131. i) VgI. außer dem in der Einleitung, S. 216, zitierten Töpfer-Orakel .Die Erzählung der Sibylle« 18b (karschunischc Version): .Und in seinen (sc. des Löwensohnes) Tagen wird die Welt sich des Wohlstandes erfreuen, so daß der Lebende an dem Toten vorbeigehen und zu ihm sagen wird: Stehe auf, mein Bruder, damit du das Gute und den Überfluß ... seheste (Schleifer, S. 67). Vgl. auch Ps-Methodius (syr) 3 (Nau, S. 437); Enno Littmann: Abessinian Apocalypses (American Studies of Semitic Languages and Literatures 19), 19011I903, S. 83-95, Zitat S. 93. Zur "Ruhee nach der Auferstehung vgl. 37,4 und die dortigen Parallelen. Nach dem letzten Wort des Satzes ist ein freier Raum gelassen, "wohl um den neuen Abschnitt zu kennzeichnene (Steindorff, S. 86 Anm.).
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losigkeiti, indem er spricht: »Ich bin der Messias«k, obwohl er es nicht i~t. Glaubt ihm nicht! Wenn der Messias kommt, kommt er 32,1 wie in Gestalt von Tauben(?)", wobei der Kranz von Tauben ihn umgibtb, auf den Wolken des Himmels einhergehende, während das Zeichen des Kreuzes vor ihm hergehtd 5 (und) die ganze Welt es sehen wird, wie die leuchtende Sonne von den Gegenden des Aufgangs j) VgJ. 29,9; 32,10 und 34,11. Sa' läßt »Sohn deT Gesetzlosigkeit« hier in 31,16f. aus und sagt unbestimmt .jemand, deT spricht«. k) VgJ. Mt 24,5, aber auch Mk 13,21 par; Lactanz, Epitome 66,8 und Institutiones VII 19,6; Wünsche III, S. 112, 167; Esra (äth) Halevy, S. 195 und Baruch (äth) Halevy, S. 208. Vor allem Hippolyt, Antichrist 6 H. hat ausführlich dargestellt, daß der Antichrist »in allen Stücken dem Sohne Gottes ähnlich« sein soll (Athelis, S. 8). Zur Warnung vor dem Glauben an Gottes Sohn, der es nicht ist, vgl. ApcEsr 4,28; Did 16,4.
zu
S.]2
a) Steindorff, S. 87, glaubte in samnt »vielleicht« die achm Form von smot (»Gestalt.) zu erkennen (vgJ. auch Stern, S. 124, »in Gestalt einer Taube«, ebenso Rießler, S. 119), was seiner Meinung nach freilich keinen rechten Sinn ergibt, da hierfür einfach nt.!Je noucraampe (»wie eine Taube«) genügen würde. Sollte eine Anspielung auf Jesu Taufe beabsichtigt sein? VgJ. besonders bv eiÖSt n"öQw-r;>sQIt, EbEv fr. 3 (zitiert bei Heinrich Greeven, in: ThWNT VI, S. 67 Anm. 56). Die Beziehung auf Christus selbst macht keine Schwierigkeiten, denn wegen der Identifizierung von Pneuma und Logos konnte in der Alten Kirche die Taube auch "als Gestalt und Sinnbild des Christus gelten« (a. a. O. S. 70), wobei freilich auch hier .. die Fülle der Assoziationen« in Rechnung zu stellen ist, »durch die die Taube im AT wie überhaupt auf vorderasiatischem Boden seit Jahrtausenden mit dem Göttlichen'verbunden war« (a. a. O. S. 68). - Möglich ist auch die Übersetzung »wie eine Ansammlung von Tauben« (vgJ. Crum, S. 339b: »collecting place«, und Kasser, S. 55). Nach Till, ZÄS 1928, S. 91, muß es etwa .wie ein Taubenkönig« o.ä. heißen (ohne ausreichende Begründung); so übersetzt auch Rosenstiehl, S. 95, und interpretiert das mit Hinweis auf Ps 55 ,7f. so: »comme un roi de la communaute ,des Justes persecutee et refugiee au desert« - leider ebenfalls ohne Begründung. sa' liest nthe nnoumeh[bjalncroompe »wie ein Taubenschlag. (vgl. Jes 60,8 und Wünsche III, S. 139). b) Bousset: Antichrist, S. 56, verweist auf bildliche Darstellungen, wo (z.B. auf dem Apsismosaik von St. Felix in Nola) das Kreuz in der Luft dargestellt wird, umgeben von einem Kranz von Tauben (vgJ. auch S. 154 ff.). Das Mosaik ist freilich nUr in einer Beschreibung des Paulinus von Nola bekannt, wonach das Kreuz von einem leuchtenden Kreis umgeben ist, der wiederum durch einen chorus columbarum umkränzt wird, wobei die Tauben die Apostel darstellen sollen; vgJ. Josef Engemann: Zu den Apsis-Tituli des Paulinus von Nola, in: Jahrbuch für AuC 17, 1974, S. 21-46. Nach Greeven, a.a. 0., S. 71, sind auch die Gläubigen in der Alten Kirche als Tauben Christi bezeichnet worden. c) Vgl. Dan 7,13f.; 4 Esr 13,3 (»convolabat« oder »convalescebatc); Mk 13,26 und 14,62 par; Apc 1,7; doch ist dort von BQxsa1}a., und nicht von 3föl}ma.-r;>q'll bzw. 3foQsvsa1'}a., die Rede. d) Auch nach anderen Texten geht das Kreuz bei der Parusie vor dem Gottessohn her; vgl. ApkPetr (äth) 1; PsApcJoh (Handschrift D, Tischendorf, S. 83); PsApcDan (Tischendorf, S. XXXII); Ps-Hippolyt, De consummatione mundi 36 (Achelis, S. 303f.); EpAp 16 (27); PsMethodius 14 (Sackur, S. 93 f.); Ephr Syr (gr) III 144 ff.; Ps-Ephraem (Caspari, S. 219); Anonymer Chiliast 6 (Mercati, S. 28) u.ö. Vgl. Josef Engemann: Auf die Parusie Christi hinweisende Darstellungen in der frühchristlichen Kunst, in: Jahrbuch für AuC 19, 1976, S. 139-156, besonders S. 146 f.
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bis zu den Gegenden des Untergangs<. So kommt er, umgeben von allen seinen Engeln f• Es wird aber auch wiederum versuchen 10 der Sohn der Gesetzlosigkeitg, zu stehen an den heiligen Stättenh• Er wird zur Sonne sagen: »Falle!«, und sie fällt. Er wird sagen: »Leuchte !«, und sie tut es. Er wird sagen: »Werde finster!«, und sie wird es i . Er wird 15 zum Mond sagen : »Werde blutig !«, und er wird es. Er wird mit ihnen vom Himmeli fongehenk. Er wird gehen auf dem Meere und 33,1 den Flüssen wie auf dem Trockenen". Er wird die Lahmen gehen lassen, die Tauben e) Vgl. Ps-Hippolyt, De consummatione mundi J6 (Achelis, S. JOJf.): ";0 ".xl? 0'1//.1.&0'11 .,;oil o.,;cxV!!Oil .xno cX'IIcx.,;o.1.(iW ~coS dVO/.l.(i)'II cX'IIcx.,;ooi ilns!! .,;1,'11 .1.CX/.l.lrQO";'I/";CX .,;oil ';'.1.'OV. V gl. auch Mt 24,27/Lk 17,24, aber auch Sib II 35 ff.; TestLev 18,J f.; Istrin, S. 65. f) Sach 14,5; Hen (äth) 1,3ff. ist von der Engelbegleitung Gattes bei seinem Erscheinen zum Gericht die Rede; vgl. dagegen Mt 16,27; 25,3 1; Mk 8,38; Lk 9,26; 2 Thess 1,7; Jud 14. Engelbegleitung des Messias fehlt offenbar in der Apokalyptik (Gerhard Kittel, in: ThWNT I, S. 83); zu 4 Esr 7,28 vgl. Bill I, S. 973· Vgl. immerhin 4 Esr 13,52 und dazu Hermann Gunkel, in: KautzschAP 11, S. 397 Anm. v, weiter auch Did 16,7; ApkPetr (äth) I; AscJes 4,14. g) Vgl. 29,9; JI,16f.; 34,11. h) Vgl. 29,IOf. und zu 34,12. - Zu den folgenden Zeichen und Wundern des Antichrist vgl. außer 40,Sff. z.B. 2 Thess 2,9; Mk IJ,22 par; Ape IJ,IJf.; Did 16,4; Sib II 167f. und III 6J ff.; AseJes 4,5ff. Zu den Wundern an Sonne und Mond vgl. Jes·IJ,IO; Ez F,7i.; Am 8,9, vor allem aber Joelz,J1; 3,15; Apc 6,l2f.; AssMos 10,5. Im Unterschied zu den genannten Stellen ist es eine Besonderheit anderer Apokalypsen, daß die genannten Verwandlungen vom Antichrist bewirkt werden, nämlich z.B. bei Ps-Methodius 14 (Sackur, S. 94f.; vgl. S. 41 f.); Ps-Hippolyt, De consummatione mundi XXIIIff. (Aehelis, S. 298ff.); Die Erzählung der Sibylle (äth. und arab.; Schleifer, S. 69). i) Vgl. 39,16f. In saJ ist die Reihenfolge der beiden letzten Befehle an die Sonne umgekehrt. Außerdem fehlt die folgende Aussage über den Mond. . j) Hier setzt sa1 wieder ein. .. . k) Gemeint ist (so auch die Ubersetzung vo·n Stern, S. 125): Er wird sie vom Himmel verschwinden lassen. Vgl. .,;cw 1).1.10'11 /.I.Sr:CXOr:!!B1jJBt önov pov.tsr:CXt, Ps-Hippolyt, De consummatione mundi XXVI (Achelis, S. 300). . .
zu S.)) a) sa lautet hier anders. sa' hat: »Er wird sprechen: Gehet au/dem Trockenen! und ihr geht auf dem Meer und den Flüssen wie auf dem Trockenen«; saJ hat: »Er wird sprechen: Gehet auf dem Meer und den Flüssen wie aufdem Trockenen!« (vgl. Ex 14,16). Zum Meerwandel vgl. Mk 6,48 par. V gl. auch Hi 9,8, wo es von Gott heißt: ns!!tncxr:(i)'J) m, iln' BOcXlpOV, enl .f}cx.tcX00'l/'. Auch vom Antichrist wird Entsprechendes wie in der ApcEI berichtet: nS!!tncxr:TjOet r:1,v .f}cX.1.cxOOCX'll aPeoxols noo,'II, Ps-Hippolyt, De consummatione mundi xxy:I (Achelis, S. 300), ilnipcx''l1et ena'l1co r:oV .xpvooov no:l c'IJonee S'I/!!4 nSQtncxr:81 m' cxVr:'ij Ephr Syr (gr) III 139c; he will walk on the waters, ApkPetr (syr-arab) Mingana, S. 359. In Ginza 49,9f. liegt eine Art Kombination der sa- und achm-Version vor: ,.Ich gehe über das Wasser hin. Kommet mit mir, ihr werdet nicht ertrinken.«
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hÖren lassen, die Stummen reden lassen, die Blinden sehen lassen; die Aussätzigen wird er 5 rein machen, die Kranken heilen, den Besessenen Geister austreibenb. Er wird vermehren seine Zeichen und Wunder vor jedermann. Er wird die Werke tun, die der Messias getan hatC 10 bis auf Totenerwecken alleind• Daran werdet ihr ihn erkennen, daß er der Sohn der Gesetzlosigkeit" ist, daß er keine Macht über die Seele hat. Siehe, seine Merkmaleg b) Vgl. Lk 7,.1lf.1Mt II,S; Jes 35,sf. (hier fehlt aber die Dämonenaustreibung). Im Unterschied zu den ntl. Stellen, wo im übrigen eine ganz andere Reihenfolge vorliegt, ist auch vom Redenlassen der Stummen die Rede (vgl. Jes H,6); Krankenheilung und Dämonenaustreibung kommen nur im 1k Referat in 7,.11 vor; es fehlt die Verkündigung an die Armen. Zu vergleichen ist auch TestAdam ),.1f.; Die Erzählung der Sibylle (Schleifer, S. 68); ApkPetr (syr-arab) Mingana, S. 3 S9; Istrin, S. 47, 6 S; Bousset: Antichrist, S. 116. Zu den mandäischen Parallelen Ginza Jo,Jff.; 48,7ff.; Johannes-Buch 2.4J,IOff. vgl. die Einleitung, S. 2.14, sowie außer Reitzenstein auch Carl Clemen: Religionsgeschichtliche Erklärung des NT, 2..Aufl., Giessen 19.14 (= Berlin 197), S. 4Sf. und Ethelbert Stauffer, in: ZNW 46, 19H, S. Isff.; Peter Stuhlmacher: Das paulinische Evangelium I (FRLANT 9S), 1968, S. .1.14 Anm. I. c) sa' liest: .die der Gesalbte tun .wird« (vgl. die Einleitung, S. .1oof.). Vgl. auch J7,18ff., wo »die Zeichen der Propheten« durch den Antichristen getan werden. Vgl. weiter Anm. h zu S. 3.1 und Ernst Lohmeyer, in: RAC I, S. 455f. Anders als hier und bei der Nachäffung des Christus durch den Antichristen in der Apc ist die Erwartung z.B. in Epistula Adsonis de OrtU et tempore Antichristi: Christo in cunctis contrariHS erit, id est Christo contrariafociet (Sackur, S. 105). d) Ebenso Ephr Syr (51r), De fine extremo 9 (zitiert in Anm. f); PsApcJoh 7E (Tischendorf, S. 75: 'IIIneQoVS ob" AyeIQsI); Die Erzllhlung der Sibylle (Schleifer, S. 69); vgl. Bousset: Antichrist, S. 117. Nach dem Midrasch Daniel sollen die Israeliten zum Pseudomessias sagen: ,.Wenn du der Messias bist, musst du Tote lebendig machen, damit wir überzeugt werden. Da wird er es nicht können und zornig werden ... « (H. Zotenberg: Geschichte Daniels. Ein Apokryph, in: AWAT I, S. 417f.; ebenso·Wünsche I1, 7.1f.). Nach Sib III 66 wird Beliar dagegen auch die Toten auferstehen lassen, ebenso Ps-Hippolyt, De consummatione mundi XXIII (Achelis, S. .189); Epistula Adsonis de Ortu et tempore Antichristi (Sackur, S. 108); Ps-Methodius (srr) 6 (Nau, S.44.1). e) Vgl. .19,9; J2.,IO U.ö. . f) Vgl. )4,6,33f. und J8,3f. Eine schöne Parallele bietet Ephr Syr (51r), De fine extremo 9: Fa-
det nempe omnia signa, quae Jedt DominHS noster in mundo, de/unctos autem non sHScitabit, quia non habet postestam in SpiritHS. Vgl. dazu Bousset: Antichrist, S. II7. g) Die folgende Beschreibung beruhrt sich eng mit der des Antichrists in der hebr. ApcEl: "Sein Angesicht ist lang; an seinem Vorderkopfe hat er eine Glatze und ist von hohem Wuchs. Und lang sind seine Füße und seine Unterschenkel dünne (Rießler, S. 2)H vgl. Buttenwieser, S. 62). Zu vgl. sind auch andere Beschreibungen, die nur an einzelnen Punkten Übereinstimmung mit der ApcEl aufweisen: vgl. Jean-Marc Rosenstiehl: Le portrait de l'Antichrist, in: Pseudfpigraphes de l'Ancien Testament I, 1967, S.4S-60; Berger: Daniel-Diegese, S. llS-UO; vgl. etwa die dem Elia zugeschriebene Beschreibung auf einem griech. Fragment des Ps-Methodius (Albert-Marie Denis: Fragmenta Pseudepigraphorum quae supersunt Graeca, in: Pseudepigrapha Veteris Testamenti Graece III, Leiden 1970, S. 104); ein apokalyptisches Fragment in Latein Games, S. IS1-157; ders.: Tbe Lost Apocrypha of the OT, London
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nämlich werde ich euch sagen, damit 15 ihr ihn erkennt: Er ist etwas zerlumpt\
jungi , dünnbeinigi , mit einem Flecken von grauem Haar vorn auf seinem Kopf!<, 34,1 glatzköpfig-, seine Augenbrauen" reichen bis zu seinen Ohren, (und) Aussatzschorf ist vorn auf seinen Händenb. Er wird sich verwandeincvor 1920, 58 ff.); ApcEsr 4,29 ff. (Tischendorf, S. 29); Testamenturn Domini nostri Jesu Christi I 11 (Rahmani, S.15); PsApcJoh 7 (Tischen dorf, S.740; 7.Vision Daniels (Kalemkiar, S. 339); vgL außerdem Bousset: Antichrist, S. 101 f. und Weinei, S. 144,150. Ähnliche jüdische Beschreibungen bei Wünsche I, S. 119; H, S. 87; HI, S. 112, 167. Auch hier kehren überall einzelne Merkmale wie Kahlköpfigkeit oder Aussatz an der Stirn wieder. Roland Schütz hat die Zeichnung des Antichristen in der ApcEI mit Merkmalen Domitians nach Sueton, Domitian 18, verglichen (vgL Einleitung, S. 211. Anm. 85): Grandibus oculis ... postea calvitio quoque de/ormis ... et crurum gracilitate ... /orti animo flro comam in adulescentia senescentem. Diese Beziehung ist jedenfalls sehr viel naheliegender als eine solche auf Paulus, wie sie Preuschen, S. 188 ff., unter Mißachtung der apokalyptischen Parallelen und Heranziehung von Acta Pauli et Theclae 3 annimmt und auch Hans Joachim Schoeps: Theologie und Geschichte des Judenchristentums, Tübingen 1949, S. 434 Anm. I, nicht für unmöglich hält. h) petec (achm) bzw. petek (sa l ; in sa' ist nur der letzte Buchstabe c erhalten) ist unsicher. Stern, S. 125, übersetzt mit »hinfollig« (ähnlich James, S. 155: weak; Maspero, S. 38: debile). Steindorff, S. 90 Anm. 3, fragt, ob das Wort »etwa mit dem bekannten S.pelce ,alt< zusammenzubringen« ist (entsprechend übersetzt Rießler, S. 120, »nur wenig alt«, was freilich mit dem anschließenden »jung« Zur Tautologie wird). Crum, S. 261 a, vermutet ~?thin«. Spiegelberg, S. 92, geht wie Steindorff von pelce aus (Substantiv im Sinn von »Lumpen«), womit auch das Adjektiv »abgerissen, zerlumpt?« zusammenhänge, ähnlich Westendorf, S. 146. Rosenstiehl, S. 98, versteht das Wort als nomen proprium (»un petit Pe/eg«, ebenso Berger, Auferstehung, S. 335 f. Anm. 335), doch spricht dagegen schon das adverbiale noukouei bzw. nouJiem (vgL Crum, S. 93 bund S. 56) a.b .a Iittle«); vgL weiter Anm. d zu 29,6 und die Einleitung, S. 211. i) Ohne sa-Parallele, wo statt dessen in sa l nsalaieie steht, nach Steindorff, S. 120 Anm. 2, ein unbekanntes Wort. Crum, S. 333 a, hält es für möglich, daß das Wort dieselbe Bedeutung wie in achm hat, aber »distorted or misread«. Leider ist sa' hier weggebrochen. j) VgL Crum, S. 565 a, und Westendorf, S. 313. Steindorff, S. 90 Anm. 5, verweist auf Codex Treverensis 36 Qames, S. 153), wo dem Antichristen tibie tenues zugeschrieben werden. k) Vgl. Anm. b zu S. 34.
zu S.34 a) Schon Stern, S. 125 Anm. 3, hatte aufgrund eines Papyrus fatmehel (achm) mit einer demotischen Wendung verglichen, die der griechische Text mit o:'Vcxg)
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denen, die zu ihm hinsehend. Er wird ein 5 Kind werden, und er wird ein Greis werden<. Er wird sich verwandeln in allen Merkmalen, aber die Merkmale seines Kopfes werden sich nicht verwandeln können f • Daran werdet ihr ihn erkennen, daß er der Sohn der Gesetzlosigkeitg ist. Es wird hören 10 die Jungfrau, deren Name Tabithah ist, daß sich der Unverschämtei gezeigt hat an den heiligen Stätteni, und sich hüllen in c) Vgl. die Verwandlung Satans in einen Engel ApkMos 17; 2 Kor IX,14, aber auch die Erscheinung des »Weltverführers wie ein Sohn Gottes« (Did 16,4) oder seine Erscheinung in der Gestalt eines Menschen (Hippolyt: Antichrist 6; Achelis, S. 8; dazu Ernst Lohmeyer, in: RAC I, S. 456), eines Bettlers (TestHi 6,4) u.ä., weiter auch das Apocryphon Johannis 42,IOff. und die tiburtinische Sibylle 191 und 20Sf. (Alexander, S. 20f.; vgl. auch S. 58,60, IIJ; auf S. IXJ Anm. 54 Hinweis auf Cantica genuina, ed. P. Maas und C. A. Trypanis, Oxford 1963, S. 269, wo es vom Antichristen heißt: Ex ~oQrpfJs 6lS f:1:EQ(T.'IJ ~OQrpTrv ~f:C(T.fJlxJo..M:r;(T.!). d) sa1 und sa' haben »vor euch. anstelle von »vor denen, die zu ihm hinsehen«. e) sa1 und sa' haben umgekehrt zuerst Greis bzw. alt und dann Kind bzw. jung; außerdem ist beidemal »manchmal. hinzugefügt. V gl. ApcEsr 4,3 J (Tischen dorf, S. 29): :r01:B ~e'IJ l'e'lJ1]OEV(T.! :r(T./(jjO'IJ, :r01:B l'EQCll'll und weiter Bousset: Antichrist, S. 97f., und die Einleitung, S. 2I 5. f) Vgl. das in Anm. b zitierte Fragment: -These his marks will be unchangeable, but in others he will be able to change hirnself. Games, a.a.O. S. 59). g) Vgl. 29,9; JI,I6f.; )2,10. h) Vgl. Act 9,36 und Mk 5,41 (Kodex W). Vgl. die Übersetzung des arabischen Textes der Historia Josephi bei Farbes Robinson: Coptic Apocryphal Gospels (TST N, 2), 1896, S.229: »Who are those foue, those of whom Thou hast said that the Antichrist shall slay them because of their reproaching? The Saviour answered, they are Henoch, Elias, Schila and Tabitha.• Am Ende erscheinen eben die, »die den Tod nicht geschmeckt haben« (4 Esr 6,26; tiburtin. Sibylle 215, Alexander, S. 22), was in der koptischen Version der Geschichte von Joseph dem Zimmermann (vgl. Siegfried Morenz: Die Geschichte von Joseph dem Zimmermann (TU 56), 1951) noch durch die immer wieder betonte Notwendigkeit des Todes (I,n 2,4i 18,4; 28,14) verstärkt wird, so daß Henoch und Elia wünschen, bereits gestorben zu sein, statt vom Antichristen erschlagen zu werden (}I,9f.). W. E. Crum: Schila und Tabitha, in: ZNW 12, I9II, S. 352, verweist außerdem auf eine kleine koptische Apokalypse seiner Privatsammlung, in der Henoch fragt: »Wird denn kein anderer in seinem Körper in den Himmel hinaufgebracht werden außer mir? Die Antwort: »Der Herr ... wird noch zwei in den Himmel in ihren Körpern aufnehmen. Der eine ist Elias, die andere Tabitha.; vgl.·ders.:TheologicarTexts from Coptic Papyri (Anecdota Oxoniensia Semitic Series 12) Oxford 1913, S. 11. Ob in der Tradition der ApcEI ursprünglich einmal ein anderer Name stand, muß offenbleiben. Rosenstiehl will gar auf die Frau des ägyptischen Gottes Horus als Wurzel zurückgehen (S. 46 f.) und im Zusammenhang der ApcEl an eine Personifikation der Qumrangemeinde denken (S. 69). Eher mag man dann schon in Tabitha eine »Repräsentantin der (christlichen) Märtyrer« sehen (NützeI, S.65)· i) »Der Unverschämte« auch J4,I5 f.i }4,6,)2f.i }4,7,24i 35,1.12; 37,17· Vgl. Anm. 75 der Einleitung. j) sa1 hat anders als achm und sa' den Singular; vgl. auch 29, II i )2,II und 34,7,6f. und weiter Dan 9,27; 1I,3Ij 12, II i I Makk I,5{; I Q P Hab I2,7ff.j Mk 13,14 par; 2 Thess 2,4. Daß sich der Antichrist im Tempel von Jerusalem niederlassen und göttliche Verehrung beanspruchen wird, ist »außerordentlich weit verbreitet. (Bousset: Antichrist, S. 104; Belege S. 104ff.).
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ihr Byssusgewandk und ihn verfolgen l bis hinauf nach Judäa und ihn anklagen 15 bis nach Jerusalem: »0, du Unverschämter, 0, du Sohn der Gesetzlosigkeit, 0, der (du) Feind geworden bist allen Heiligenm«. 34,6,20 Dann wird . zornig werden' gegen die Jungfrau der Unverschämte\ wird sie verfolgen J bis zu den Gegenden des Sonnenuntergangs, wird 25 ihr Blut schlürfen in der Abendzeit und sie werfen auf den Tempele, und sied wird werden k) Vgl. TestJos 19,8: »Und ich sah, daß aus Juda eine Jungfrau geboren wurde, die ein Gewand aus Byssus trug, und aus ihr ging ein unbeflecktes Lamm hervor ... « V gl. dazu Klaus Koch, in: ZNW 57, 1966, S. 79-93; Joachiin Jeremias, a.a.O. S. U6-lI9; Christoph Bur-' chard, a.a.O. S. 2.19-228. Vor allem B. Murmelstein, in: ZNW 58,1967, S. 2.73-2.79, berührt auch die Frage nach der Jungfrau und dem Byssusgewand, wobei aber ApcEl überall übersehen wird. Das Byssusgewand symbolisiert vielleicht Heiligkeit und Reinheit (Berger: Auferstehung, S. 76 und S. 337 Anm. 339). Für die ApcEI sind vor allem Texte zu vergleichen, die dem Opfer von Jungfrauen eine besondere Wirkung zuschreiben (vgl. Gerhard Delling, in: ThWNT V, S. 82.6,38ff.). Von der jungfräulichen Jephtha-Tochter Seila (vgl. dazu Anm. h) heißt es z. B. AntBibl 4°,4: Et erit mors eius preciosa ante conspectum meum omni tempore (vgl. auch 40,1: iuste vocatum est nomen tuum Seila, ut offiraris in sacrificium). Kritisch gegen das Opfer der jungfräulichen Tochter des Jephtha in Ri 11 z.B. der Midrasch Gen r 60 zu 2.4,13. I) Eine aktive Rolle von Frauengestalten im Kampf gegen den Antichristen ist nicht ganz ungewöhnlich. Vgl. Buttenwieser: Outline, S. 35 f., zu der in der Apokalypse des Serubbabel vorkommenden Heph~ibah (vgl. 2 Kön lI,I), der Mutter Menachems, des »Messias des Ewigen«, die den Messias b Joseph im Kampf gegen den König von Persien unterstützt und Israel bei der Verfolgung durch Armilius, den Antichristen, beschützt (vgl. Wünsche TI, 83 ff.). . m) Hier endet achm und die Übersetzung folgt sa (vgl. Steindorff; S. 1uff.). - Zum Antichrist als "Feind. vgl. 34,7,15f. und zu 35,I1f. - Zu den Gläubigen als .Heiligen« vgl. 26,6; 34,7, II f; 36,3; 40,13,34; 43,16; Engel als »Heilige. vielleicht 43,10 (vgl. Anm. g zu S. 43). zu )4,6,20ff. a) Vgl. 34,7,2.5; )5,13 und zu 38,6. b) Vgl. Anm. i zu S. 34. e) In PsApcJoh 8 (Tischendorf, S. 76) und in der Erzählung der Sibylle (Schleifer, S. 72) werden Henoch und Elia vom Antichrist auf dem Altar getötet; vgl. auch ApcEsr (syr) 14 (Baethgen, S. 209; vgl. Bousset: Antichrist, S. 136): »Er wird den Henoch und Elias auf den Altar schleppen und ihr Blut auf die Erde gießen unter großem Leid.« In der Daniel-Diegese 14,9 werden drei Zeugen vom Antichrist .. in der Mitte des Altars mit dem Schwert« getötet (Berger, S. 18 und 144). Vgl. weiter Berger: Auferstehung, S. 61f., F2f., wonach diese Aussagen auf die Berichte über die Tötung des .. Zacharias« zurückgehen (vgl. Mt 23,35 und Steck, a.a.O. [Anm. 70 der Einleitung] S. 33 ff.) und vorchristlich belegen, »daß der >ideale< Ort der Hinrichtung von Märtyrern der Platz vor dem Brandopferaltar ist« (S. 61). Die Erzählung der Sibylle sieht in der Opferung Von Henoch und Elia die Erfüllung von Ps 51,21.
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zum Heil für das Volk. Sie wird auf30 erstehen' in der Morgenzeit und leben und ihn anklagen mit den Worten: »Unverschämterh, du hast keine Macht über meine Seelef noch über meinen Leib, 35 denn ich lebe im Herrn allezeitg • )4,7,1 Auch mein Blut hast du gegossen auf den Tempel, und es ist dem Volk zum Heil geworden.«' Wenn dann hören 5 Elia und Henochb, daß sich der UnverschämteC gezeigt hat an der heiligen Stätted, kommen sie herab dd und kämpfen mit ihm, indem sie sprechen'.: d} Steindorff, S. 123f. Anm. r, meint, »sie« hier und in Z. 26 sei ,.wohl falsch«, es müsse vielmehr heißen: »Er gießt es (mmof, sc. das Blut) auf den Tempe4 und es (nfiöpe) wird zum Heile f. d. Dafür könnte vor allem 34,7,1 ff. sprechen. v. Lemm, in: Bulletin 1900, S. 27f., schlägt eine andere Emendation vor: er möchte weder eäi (»atif,r Z. 27) noch aäi (»au/« 34,7,2.) gelten lassen, sondern in hiäi verbessern: »er wird sie hinunterwerfen vom Tempel«; dazu passe ausgezeichnet 34,7, I f., was vielleicht besser zu übersetzen sei mit »auch mit meinem Blut besprengtest du den Tempel«. Zwingend ist, zumal im Blick auf die einhellige Bezeugung in sa1 und sa', keiner dieser Vorschläge, auch wenn man einräumt, daß man einem Juden eher zutraut, von der Heilsbedeui.ung des Blutes zu reden, denn Märtyrerblut hat sühnende Kraft (Bill I, S. 2.2.5; Eduard Lohse: Märtyrer und Gottesknecht [FRLANT 64], 1955, s. 66ff.). Bei Tertullian kann es auch über Henoch und Elia heißen morieuri reseruantur, ut antichristum sanguine suo extinguant (De Anima ro,r). Vgl. auch 35,3 und Anm. k zu S. 34. . e} Vgl. Anm. u zu S. 34,7,1 ff. f) Vgl. zu J3,I2f. und 38,3 f. Gegenüber diesen beiden Stellen liegt hier eine Ausweitung auch auf den Leib vor (vgl. ApcAbr 13,II). Vielleicht ist nicht an das "Fleisch des Leibes« (35,7f.) bzw. »Fleisch dieser Welt« (42,12), sondern das ;,Fleisch des Geistes« (42,13) zu denken. g) Vgl. Anm. i zu S. 2.4.
v. ..
zu J4,7,1./f. a) Vgl: Anm. d zu 34,6,20ff. b} Vgl. Einleitung, S. 210, und Bousset: Antichrist, S. 134ff. c) Vgl. Anm. i zu S.34. d} V gl. Anm. j zu S. 34. sa' hat anders als sa1 wieder den Plural. dd) Das setzt ihre Entrückung voraus. Vgl. dazu Günter Haufe: Entrückung und eschatologische Funktion im Spätjudentum, in: ZRGG 13, 1961, S. 105-113. e) sa' fügt hinzu »zu ihm«. Zur ankhigenden und überführenden Funktion Henochs und Elias gegenüber dem AntichriSt vgl. PsApcJoh 8 (Tischendorf, S. 76); Ps-Methodius 14 (Sackur S. 95); ApkPetr (syr u. äth) (Bratke, S. 472 und 483); Erzählung der Sibylle (Schleifer,S. 7If.) u.ö.; vgl. Istrin, S. 48,82; Vassiliev, S. 43; Bousset: Antichrist, S. 134ff.; Berger: Daniel-Dicgese, S. 143ff. und Auferstehung~ S. J06 Anm. 216.
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»Schämst du dich nicht, daß du dich herandrängst an die Heiligenf, denen du doch fremd bist allezeit. Du wurdest feind' den Himmlischen und wurdest es den r 5 Irdischenh• Du wurdest feind den Thronen i und wurdest es den Engeln. Du bist ein Fremderi allezeit. Du bist vorn Himmel gefallenk wie die Morgensterne'. 20 Du hast dich verwandelt. Dein Stamm wurde finster für dichm • Schämst du dich nicht selbst, Wenn du dich herandrängst an Gott, obwohl du ein Teufel bist"?« Der Unverschämte wird es hören IO
f) Vgl. zu J'hl7. In sa' fehlt .daß du dich herandrängst an die Heiligen«. g) Vgl. zu JS,II f. h) Vgl. Lactanz, Epitome 66(71) 7: non modo generi hominum, sed etiam deo inimicus. Mit den »Himmlischen« sind die Engel gemeint; vgl. 1 Q H 3,22 (parallel zum "Heer der Heiligen«); 4 Esr 4,21 (im Gegensatz zu den »Erdbewohnern«); Hen (äth) 6,2 (»Himmelssöhne«). i) Vgl. Anm. m zu S. 20 und Anm. e zu S.21. j) Die Bezeichnung des Teufels oder des Antichristen als des "Fremden« ist auch sonst bezeugt, z.B. in dem Fragment einer Baruch-Apokalypse (Edgar Hennecke: Neutestamentliche Apokryphen, 2. Aufl., Tübingen 1924, S. J90) oder Hippolyt: Antichrist 18 (Achelis, S. 18); vgl. weiter Gustav Stählin, in: ThWNT V, S. 31,J6ff. k) Hier wird offenbar das Mythologern vorn Engelfall auch mit der Antichristvorstellung verbunden, was mit der Identifizierung von Antichrist und Teufel (vgl. Anm. n) zusammenhängt; die Vorstellung, der Teufel sei ein gefallener Engel, ist ja weit verbreitet; "gI. Hen (si) 29,4f.; 31,4f.; die rabbinischen Belege bei Bill I 137ff. und II 167f. und weiter Werner Foerster,in: ThWNT II, S. 78 und VII, S. 154 ff. I) Vgl. Jes 14,12; TestSaI20,16; Lk 10,18. Steindorff, S. 127, übersetzt »gleichwie die Sterne morgens«. Die koptische Übersetzung der J es-Stelle bestätigt die Übersetzung »Morgenstern« für siou ntooue (vgl. v.Lernm, in: Bulletin 1904, S. 050). Der Plural macht keine Schwierigkeiten (vgl. Hi )8,7)· Sachlich die nächste Parallele ist Hippolyt: Antichrist 17 (Achelis, S. 12), wo es vom Antichristen heißt: ,. Wie ist vom Himmel gefallen der Morgenstern, der früh aufstrahlt.« m) Schwer verständlich. Steindorff, S. 126 f. Anm. 2, folgte einem Vorschlag von v. Gebhardt und änderte lJl1!;'fJ in v;'1j: .die Materie(?) verdunkelt sich(?) vor dir«. Stern, S. 126, änderte r-kake in r-cace und übersetzte entsprechend: .der Stamm ist dir .feindlich geworden«. Steindorff, S. 126 f. Anm. 2, verband dann beides, ähnlich Rießler, S. 121: .doch selbst der Stoff wardfeindlich gegen dich" (ebenso NützeI, S. 63). Rosenstiehl, S. 101, vermutet, daß der Sinn in Richtung von 34,7, I 8 f. zu suchen ist, der Antichrist bei seinem Fall seinen Glanz verloren hat (vgl. Hen [äth] 10,4f.; Hen [si] 42,1). In sa' ist glücklicherweise das lJ1 aus lJl1!;'fJ und kevon kake erhalten, so daß die vorgeschlagenen Konjekturen kaum wahrscheinlich sind. Dagegen ist das von sa' bezeugte te (»der«) mit sa' in tek (»dein Stamme) zu konjizieren, so daß hier die in TestDan 5,6 bezeugte Vorstellung zugrundeliegt, nach der der Satan der Fürst des Stammes Dan ist. n) Bousset: Antichrist, S. 89, hat gezeigt, daß die ausdrückliche Bestreitung der Identität von Antichrist und Teufel bei bestimmten Kirchenvätern eine ältere Überlieferung voraussetzt, »derzufolge der Satan mit dem Antichrist identificiert oder doch in ein viel näheres Verhältnis zu ihm
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25 und zornig werdeno und kämpfen oo mit ihnen auf dem Markt der großen Stadtp • Unq er wird sieben Tage q kämpfend mit ihnen zubringen. Und sie werden drei 30 und einen halben' Tag tot' auf dem Markt liegen, wobei das ganze Volk sie sieht'. Am vierten Tage aber werden sie auferstehen" und ihn schelten mit den Worten": 35,1 »Unverschämter, Sohn der Gesetzlosigkeit', schämst du dich nicht, zu verführenb das Volk gebracht wurde, als dies bei der Annahme eines von satanischer Energie erfüllten Menschen der Fall ist., eine Auffassung, die im übrigen auch bei Hippolyt, Firmicus Maternus u.a. wieder durchbricht (vgl. die Einleitung, S. 210). Vgl. auch Wünsche III, S. 168. 0) Vgl. Anm. e zu S. 38. 00) Vgl. 3S,13f. und Apc Ir,7; zum 3/i6M!-W'ö des Antichristen gegen die .Heiligen« vgl. Apc 13,7; Hippolyt Dan-Kommentar IV 12 (Bonwetsch, S. 218) u.ö. p) Vgl. Apc II,8: ml111JS 3/iMx11EiCCS 111JS 3/iMSWS 111JS ,uey<XÄ1/S und die Einleitung, S. 20B. Gemeint ist auch hier Jerusalem (vgl. Jer 22,8; Sib V I54.:u6.4I3). q) Zum siebenjährigen Kampf fehlen Parallelen. 7 Tage spielen aber in der apokalyptischen Gleichung Endzeit = Urzeit eine wichtige Rolle. Nach 4 Esr 7,30f. verwandelt sich die Welt am Ende wie am Uranfang 7 Tage zum Schweigen der Urzeit, nach der ApkThom sind .die Begebenheiten der Jüngsten Tage auf sieben Tage verteilt« (A. de Santos Otero, in: Hennecke-Schneemel_ eher II, S. S6B). r) Vgl. zu 3Y. Apc II,Ir und Anm. e zu S. 31. s) Zum Tod der .Zeugen« vgl. Jub 1,12 und weiter Odil Hannes Steck: Israel und das gewaltsame Geschick der Propheten (WMANT 23), 1967. Zum Tod von Elias und Henoch vgl. z.B. tibuninische Sibylle 217 (Alexander, S. 22) und die Belege in Anm. c zu 34,6,20ff. t) Vgl. Apc II,9. u) Vgl. Apc II,II und 34,6,29f. In Apc II,7 ist aber nicht von Auferweckung die Rede, sondern davon, daß das 3/i'JJw,ucc ~rofjs in die beiden Zeugen eingeht und sie auf ihre Füße treten (vgl. Ez 37,5.10). Auch von Auferweckung zu reden, war freilich möglich; in einigen Apokalypsen werden die beiden von Michael und Gabriel erweckt (Bousset: Antichrist, S. 36; Berger: Auferstehung, S.84f.). In der Serubbabel-Apokalypse wird der vom .Satan Armilos« erschlagene Nechemja ben Chuschiel, dessen Leichnam hingeworfen vor den Toren Jersualems liegt, vom Messias Menachem ben Ammiel erweckt (Wünsche II, S. 85). Zur Frage vorchrisdicher Belege für die Auferweckung eschatologischer Propheten vgl. Bousset: Antichrist, S. 138f.; NützeI, bes. S. 66f., 73ff.; Berger: Auferstehung, passim, bes. S. 3Bf., 66ff., I09ff. Die Terminangabe spricht wie in Apc II,II rucht für christlichen Ursprung; vgl. Commodian, Carmen 844 quarta die, und weiter Berger: Auferstehung, S. I07f., sowie die Literatur in Anm. e zu S. 31. v) Hier beginnt wieder achm; dem folgt die Übersetzung im folgenden im allgemeinen wieder. zu S.35 a) Diese zweite Anrede fehlt in sa' und sa' . b) Vgl. TestBen 6,1; Did 16,4; Sib III 6B; PsApcJoh 8 (Tischendorf, S. 76); ApkPetr (äth) 1; Hippolyt, Dan-Kommentar IV 7 (Bonwetsch, S.200); Ephr Syr (gr) II 22BF; Daniel-Diegese 14,1 (Berger, S. 18 und 144) u.ö. und weiter Werner Foerster, in: ThWNT Ir, S. 7Sf., und Herbert Braun, in: ThWNT VI, S. 239f., 242.
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GottesC, für das du nicht gelitten hastd ? Weißt du nicht, daß wir leben 5 im Herme, um dich zu widerlegen" allezeit, wenn du sagst: Ich habe Macht gewonnen über diese? Wir werden ablegen das Fleisch des Leibes f und dich töten, ohne daß du zu reden vermagst an jenem Tage, 10 denn wir sind starkg im Herrn allezeit, du aber bist Gotth feind! allezeit.« Der Unverschämte wird es hören, zornig werden und kämpfen mit ihnen. Die ganze Stadt (wird) sie umgeben. 15 An jenem Tage werden sie jubeln zum Himmel hinauF, wobei sie leuchtenk und das ganze Volk und die ganze Welt sie sieht!. Der Sohn der Gesetzlosigkeit wird nichts gegen sie vermögen. 36, I Er wird dem Land zürnen' und danach trachten, c). sa1 : unseres Gottes. d) Zum Gedanken sühnenden' oder stellvertretenden Leidens vgl. Anm. d zu S. J4,6,2.off. Zum leidenden Elias vgl. außer Mk 9,13 Berger: Auferstehung, S.43ff. e) Vgl. Anm. i Zu S. 2.4. - Die folgenden beiden Zeilen sind in achm verderbt und gegenüber sa zu kurz. Sie werden nach Sa übersetzt. ee) Vgl. Anm. e zu S. J4,7,df. f) Achm hat statt dessen »Fleisch des Geistes«. Zu »oOcgS des OfiJp,a.« vgl. 42,1 I f.: »Ablegen der Sarx dieses Kosmos«, wobei als oppositum .Sarx des Pneuma« steht. Meist wird sonst umgekehrt vom "Soma der Sarx« gesprochen (Sir 2.},17 LXX; Hen [äth] 102.,5; 1 Q P Hab 9,2; Kol 1,22); vgl. Rudolf Meyer, in: ThWNT VII, S. l09f. und weiter zu 42.,IIf. Vom »Ablegen der Sarx« ist oft die Rede, vor allem in gnostischen Texten; vgl. z.B. Philippus-Evangelium 6} (II4,18) u.Ö. g) sa1 : »wir leben« (wie 35,4f.); zu achm vgl. Eph 6,10. sa' hat hier eine Lücke. h) Dieses Wort fehlt in sa, vielleicht, weil der Antichrist nicht nur der Feind Gottes, sondern auch der der Heiligen ist, vgl. Anm. m zu S. J4; Berger: Daniel-Diegese, S. 14}. i) Vgl. Lactanz, Epitome 66,7: deo inimicus; Ps-Ephraem (Caspari, S. 2.19); ApkPetr (ätb) 3: .du bist es, der wider Gott streitet«; Hippolyt: Antichrist 15 (Achelis, S. 12); Ephr Syr (gr) II 224 F: !'180p,«XOS (vgl. Otto Bauernfeind, in: ThWNT IV, S. 534); ß)(.!'1I10S als Teufelsname ApkMos 7.15; TestDan 6,3 u.ö.; vgl. Wemer Foerster, in: ThWNT II, S.813, Anm. I} und zu Mt . 13,2.4ff. und Lk 10,19, a.a.O. S. 814,2.7ff. j) Zur Frage einer hier angedeuteten Himmelfahrt vgl. Gerhard Lohfink: Die Himmelfahrt Jesu (Studien zum AT und NT 26), München 1971, S. 59; Nütze!, S. 66, aber auch S. 74ff. k) In sa1 und sa' ist »das ganze Volk« ausgelassen. Zur Sache vgl. Dan 12.,3; Hen (äth) }8,4; 39,J; 51,5; 104,2.; 108,15; 4 Esr 7,97; ApcBar (syr) 51,}.10; PsApcJoh 23 (TIschendorf, S.90); Mt I3,43 und Albrecht Oepke, in: ThWNT IV, S. 2.3f.; G. W. E. Nickelsburg: Resurrection, Immortality and Etemal Life in Intertestamental Judaism (Harvard Theo!. Studies 26), Cambridge und London I972, S. IIff.; Berger: Auferstehung, S. 39I Anm. 356. I) Solche als Triumph und Legitimation zu verstehende Aussage ist in Apc II,I2 auf das Q:'Pa.ßa.i'P8W Bis .w oVlla.'PW bezogen.
zu S.)6 a) Diese Übersetzung ist nach sa1 und sa3 (cänt=zümen) verbessert, denn achm hat wörtlich »er
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sich gegen das Volk zu versündigenb. Er wird verfolgen alle Heiligend und man wird sie bringen gefesselt mit den Priestern des ·Landes. 5 Er wird sie töten und sie drangsalieren< ... 7 ... sief • Man wird ihre Augen herausreißen mit eisernen Spitzeng. Er wird ziei)en . ihre Häute von ihren Köpfenh• 10 Er wird ihre Nägel einzeln abreißen. Er wird befehlen, Essig in ihre Nase zu gießen mit Kalki . Die einen aberwerdeni die Foltern jenes Königs nicht ertragen könnenk, sie werden ihr Gold nehmen und fliehen m
C
wird zum Lande kommen«, doch ist bök mit Steindorff, S. 95, Anm. 3, wohl in bölk (.zürnen«) zu konjizieren. b) Die folgenden Worte werden in sa in anderer Fassung überliefert: Verfolgung der Heiligen, ihre Fesselung, Wegfuhrung mit den Priestern und Tötung werden dort nicht erwähnt. c) Verfolgung des Gottesvolkes bzw. der »Heiligen« als signum der Endzeit ist eine oft belegte apokalyptische Anschauung: Jub z3,.1.1ff.; Hen (äth) 95,7; TestLev 16,z; TestJud ZI,9; ApcBar (syr) z5,Jf.; Mk 13,9ff. u.ö.; daß sie durch den Antichrist erfolgt, belegt Dan 7,ZI; Apc lI,7; 12,13.17; 13,li Hippolyt, Dan-Kommentar IV 12 (Bonwetsch, S. zI4ff.). d) VgL Anm. m zu S. 34. e) Bisher wurde am Ende von Z.5 ft-o/ike gelesen, was aber unverständlich blieb. Rosenstiehl, S. 104, hat es als 6ÄSKI!W (»verderben«) aufgefaßt (LXX Hl 10,16; 17,1) und gefragt, ob hier nicht eine Reminiszenz an das Hiobbuch vorliege. Allerdings ist diese poetische und epische Nebenform des Futur sehr selten. Vor allem aber ist statt ft-o/ike besser ft-thlibe (= .fI-Up&'II) zu lesen, was m.E. noch deutlich genug zu erkennen ist (vgl. auch das Substantiv in Z7,13). Z.6 ist bis auf wenige Reste der unteren Buchstabenhälften verlorengegangen (vgl. Steindorff, S. 94 Anm.). Unglücklicherweise ist sa wegen der in Anm. b erwälmten kürzeren Fassung nicht zur Auffüllung heranzuziehen. f) Zu den folgenden Martern vgl. v.Lemm, in: Bulletin 1900, S. Zlff., der zahlreiche Parallelen aus den koptischen Märtyrerakten anfuhrt, vor allem für das Ausreißen der Augen mit einem Bohrer, das Ausreißen der Nägel an Händen und Füßen und das Eingießen von Essig und Kalk in die Gurgel oder in Mund und Nase. Vgl. weiter Josef Vergote: Folterwerkzeuge, in: RAC VTII, S. 112-141. g) Ilie nach Spiegelberg, S. 194, ,.ein eisernes gabelartiges Instrument mit drei Spitzen, das glühend als Folterwerkzeug benützt wird«, nach Crum, S. 563 a, »sharpened thing, spike« adc 5,8 sa für o&QOplto,,"'Ij~). sa spricht an unserer Stelle vom Ausbrennen ihrer Augen mit einem eisernen Bohrer; vgl. Euseb, Hist VI 4103, über die Decius-Verfolgung in Alexandiien. h) Vgl. 1. Makk 7,4.7. Der Satz fehlt anders als in achm und sal in sal . i) Vielleicht ist "O'Vicz auch mit Asche oder Staub zu übersetzen (vgl. Hi 38,38, aber auch Dt 1.7,1. u. Am 1.,1) oder mit Lauge (so Steindorff, S. 95). Nach v.Lemm, in: Bulletin 1900, S. 1.4 Anm. 81., geht die Bedeutung Kalk aus dem Martyrium des Pir6u und Athom hervor, wo von konia nalösem »ungelöschtem Kalk« die Rede ist. j) Die Übersetzung folgt sa. Achm hat negatives Perfekt und eine andere Konstruktion: »diejenigen aber, die nicht zu ertragen vermochten ... c. k) Vgl. Istrin, S. 61: ov l'al1wxfJowaw ;,nlw~czl ,,"a~ .fI-i.hpl!l~ c&mtiW. I) Der Possessivartikel fehlt in achm, so daß dort vielleicht an Bestechung gedacht ist. Auffallend ist die Erwähnung des Goldes; vgl. dagegen Hippolyt, Dan-Kommentar IV 51,4 (Bonwetsch, S. 31.1), wo im Zusammenhang der eschatologischen Flucht die Frage begegnet: ,.Wohin wird er wegtragen sein Vermögen, da er auch sich selbst nirgendshin zu retten vermag?«
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15 auf den Fährenn in Orte der Wüste. Sie werden (ein)schlafen wie ein Schlummernder". Der Herr wird zu sich nehmen ihreP Geister und ihre Seelenq• Ihr 37,1 Fleisch wird Stein werden'. Kein wildes Tier wird es fressen bis zum letztenb Tag, (dem) des großen Gerichts. Und sie werden auferstehen und einen Ort der Ruhe findene, 5 aber nicht sein im Königreich des Messias d wie die, die ausgehalten haben·. Aberf es spricht der Herr: »Ich 'Yerde m) Zur Flucht der Gläubigen vor dem Antichrist vgl. außer 38,10 Istrin, S. 48 und 65: tpWSOvr:CXI (sc. 'Avr:IXQLO'öOV) und Bousset: Antichrist, S. 139ff.; Berger: Auferstehung, S.35of. A. 399. Die Flucht geschieht fast immer in die Wüste, auf Berge und in Höhlen. Zur Wüstenflucht vgl. außer 40,13,3 rf.; I Makk 2,29.31; 9,33; 2 Makk 5,27; PsSal 17;16f.; AscJes 4,13; Apc 12,6; Hippolyt: Antichrist 61 (Achelis, S. 42); Lactanz, Epitome 66,9. Wie in Apc 12,6 ist die Wüste offenbar auch hier Ort der Bewahrung, wie das folgende zeigt (vgl. auch Ephr Syr (gr) Ir 229B u. III 142D und weiter Berger: Daniel-Diegese, S. 146f.). Die Wüstentypologie Qumrans (Rosenstiehl, S. 104, verweist auf I Q S 8,13) darf man hier nicht bemühen (vgl. Herbert Braun, in: ThR 30, 1964, S. 124). n) sa ist hier ausführlicher und verständlicher: »Sie werden nach den Flüssen (sa' hat statt dessen: M' CX-l,.,;01;
auf den Fähren) fliehen und sprechen: ,Setzt uns über nach der Wüste,.« 0) Geffcken, S.35 (ebenso Alfons Kurtess: Sibyllische Weissagungen [Tusculum-BüchereiJ, München 1951, S. 283f.), vergleicht unsere Stelle mit Sib Ir 177f. Diese Interpretation im Sinne einer Bewahrung müßte aber in Rechnung stellen, daß .Schlaf« im Sinn des Entschlafens zu verstehen ist, wie das Folgende zeigt. p) sa': den Geist. ------q) Zur Rückkehr von Geist und Seele zu Gott beim Tod vgl. Erik Sjöberg, in: ThWNf VI, S. 374ff., bes. S. 377; Albrecht Dihle, in: ThWNf IX, S. 63of. und Eduard Lohse, a.a.O. S. 634.
zu S.37 a) So achm; sa' hat dagegen wörtlich: .ihr Fleisch schmeckt wie Schinken (n:Sl}'Vcx)«, doch ist n:e..Qcx wohl in n:EQ'I'CX verlesen und dann aus föpe auch föpe geworden (vgl. Stern, S. 127 Anm. 2, und Steindorff, S. 130 Anm. 2). neQ'Vcx ist auch in sa' erhalten, das Verbum aber weggebrochen. Daß wilde Tiere und Vögel Märtyrerfleisch verschmähen, bezeugt die Serubbabel-Apokalypse (Wünsche I1, S. 85). b) Das WOrt fehlt anders als in achm und sa' in sa '. V gl. eis TJ/kBQCX'V :lClltOBWS /kB)'OcÄ'ljS Hen (gr) 98,10; vgI. 99,15; 1°4,5. c) sa1 hat anders als achm und sa' nur »Ruhe«; vgl. Sap 4,7; TestLev 18,9; TestDan 5,12; 4 Esr 7,91; AntBibl 19,12; 28,10 u.ö.; vgl. Otfried Hofius: Katapausis. Die Vorstellung vom endzeitlichen Ruheort im Hebräerbrief (Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament II), Tübingen 1970, S. 66f. U.ö. d) Die verderbte Stelle in sa1 spricht wohl nur davon, daß sie »nicht mit dem Gesalbten« sein werden. Zur Sache vgl. 44,2. e) 'Yno~Bw ist seit Dan 12,12 die der Endzeit angemessene Haltung der Frommen, vgI. 4 Esr 7,18.89; 10,15; ApcBar (syr) 48,5°; Hen (si) 50,]; Hen (äth) 5,4; Apc 13,10; 14,12 U.ö. und Friedrich Hauck, in: ThWNT N, S. 588f.; Michel Spanneut, in: RAC IX, S. 255ff. Die, die aushalten, sind natürlich diejenigen, die nicht geflohen sind und die Foltern des Königs ertragen (3 6 ,13).
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ihnen gewähreng, zu meiner Rechten zu sitzenh. Sie werden Gnade erlangen über (die) andereni. 10 Sie werden den Sohn der Gesetzlosigkeit besiegenii . Sie werden sehen die Auflösung des Himmels und der Erdei. Sie werden empfangen die Throne der Herrlichkeit und die Kronenk «. Es werden auserwählt werden 60 Gerechtei, die 1 5 bereit sind für diese Stunde. Sie werden sich wappnen mit dem Panzer Gottes m und eilen nach Jerusalem und kämpfen mit dem Unverschämten, indem sie sprechen: »Alle Krafttatenn , 38,1 die die Propheten von Anfang an' getan haben, hast du getan, (doch) du vermochtest nicht, aufzuerwecken Toteb, weil du keine Macht hast über die f) Steindorff, S. 97, las hier ce »denn«, doch mit Lacau, S. 190, ist de zu lesen (so offenbar auch sa'). Er möchte die Partikel streichen, da sie keinen Sinn ergebe und auch sa1 sie nicht bietet. g) sa1 hat statt dessen tinatasse ('!:c1.aasal1a.l) .b
zu S.J8 a) Diese Wendung, die einem S%n;a.M1 oder @' <xexi'/S entspricht; fehlt in sa1 und sa'. Zu den Wundern der Propheten vgl. z.B. Lk 4,25 ff,; Ape 11,).6. b) sa1 und sa': »einen Toten«; vgL Anm. d zu S, 33.
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Seele". Daran haben wir dich erkannt, daß du 5 der Sohn der Gesetzlosigkeit bist. Erd wird (es) hören, zornig werden< und befehlen, Altäref anzuzünden, die Gerechten zu fesseln, sie darauf zu werfen und sie zu verbrennen. Und an jenem Tage wird sich das Herz vieler' verhärtenh• 10 Sie werden von ihm fliehen; und sprechen: »Dieser ist nicht der Messias. Der Messias tötet nicht Gerechte und verfolgt nicht Menscheni . Er wird sie vielmehr zu überzeugen suchen durch Zeichen und Wunderk.« In I 5 jenen Tagenkkwird der Messias sich der Seinen erbarmen und er wird senden seine Engel vom Himmel', sechs Myriaden und vier Tausend, von denen jeder sechs 39,1 Flügel hata• Ihreb Stimme wird den Himmel und die. Erde bewegen mit Lob und
c) ,.Ober die Seele« fehlt in sal und sa', anders Jj,12f. d) sa 1 und sa' fügen ein: ,.Jer Unverschämte«. e) Vgl. 34,6,.ZI; 34,7,25; 35,1). Vgl. weiter außer Apc 12,17 Die Erzälliung dci Sibylle (äth) 25P (Schleifer, S. rz); Ephr Syr XI (Bous5et: Antichrist, S. 134): irascetur ... iniquus; Istxin, S.49, 65 (e,;) -fiovl'fiJ XIX, olll'ii ,I;OIX•• f) Vgl. ApcBar (5yr) 64,2. Vom Anzünden der Altäre ist in sa keine Rede, sondern die Gerechten werden auf den Altären verbrannt; vgl. Anm. c zu 34,6,20ff. g) 5al und 5a' haben statt dessen: ,.einer Menge«. h) Steindorff, S. 99, übersetzt IITIIU mit »gegen sie«, meint aber, es sei statt IITIIU wohl besser IIr4 »gegen ihn« zu lesen (also gegen den Antichristen), doch hat auch sa eroou. Nach v.Lemm, in: Bulletin 19°4, S. 049, ist die Emendation überflüssig, weil IIrllu bzw. eroou reflexiv gebraucht ist und sich auf hah bzw. oumefe bezieht (»ungefähr dasselbe ausdrückend wie der Dativus ethicus
naJ, nllue). i) Vgl. Anm. m zu S. )6. j) sa1 und sa' haben statt dessen ,.die Wahrhllftigen«; vgl. 4 Esr IX ,42. k) sal hat den vorangehenden Satz als Frage konstruiert. In der obigen Übersetzung von achm ist ttfoafine in Analogie zu 4/Wte von sal aufgefaßt, auch wenn grammatisch eine Beziehung zu mef pöt gegeben ist: ,.indem er (sie) suchen 'Will« (so Steindorff, S 99). sa' ist hier lückenhaft. kk) sal und sa' haben den Singular. I) Rosenstiehl, S. 108, findet hier eine Andeutung der Präexistenz des Messias und vergleicht Hen (äth) 48,3.6; 62,n 4 Esr 12,32; 1),26. Von einer Sendung ..seiner« Engel ist dort freilich keine Rede. Möglicherweise war Gott selbst ursprünglich Subjekt des Erbarmens (so auch 20,2 f.) und der Engelssendung (vgl. auch Anm. h zu S. 40).
zu S.39 a) Vgl. Jes 6,2; Apc 4,8; Hen (51) 16,7; 21,1; ApcAbr 18,6; tiburtinische Sibylle 44 (Alexander, S. 12,JI); anders z.B. Hen (si) 12,2; ApcAbr 2),5 (12 Flügel) und Hen (51) 4, (äth) 61,1 (ohne
Zahl). b) Achm hat keinen Possessivartikel.
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Preise. Diese aber, denen der Name des Messias geschrieben ist auf ihre Stirn und das Siegel auf 5 ihre Handd, die Kleinen und Großen<, werden sie auf ihre Flügel nehmenf und entziehen seinem Zorn. Dann werden Gabriel und Urielg eine Lichtsäuleh bilden und vor ihnen herzieheni in das heilige Land. 10 Und sie werden ihnen gewähreni, daß sie essen vom Baum des Lebensk, daß sie tragen' weiße Kleider'" und daß die Engel sie bewachenn • Sie werden nicht hungern noch dürstenO, und auch der Sohn der Gesetzlosigkeit wird 15 keine Gewalt über sie haben. An jenem Tage
c) Vgl. Hen (äth) 61,9ff. und ApkPetr (syr-arab): »On that day heaven and earth will rejoice, and the voices of angeIs will be heard in them, singing and praising« (Mingana, S. 282). Meist ist von immerwährendem Engellob die Rede Hen (äth) 39,13; Hen (51) 8,8; 19,6; TestI..ev 3,8 u.Ö. d) sa1 und sa' haben zusätzlich »rechte« (wie :1.I,I). Zur Sache vgl. 20,17ff. und die dort genannten Parallelen. e) sa1 und sa' haben »'Vom Kleinsten bis zum Größten«; vgl. Jer 6,13; 16,6; )1,)4; Jon ),5; Ps II5,13; Bar 1,4; Apc 11,18. f) Engelflügel als Transportmittel auch Hen (si) 3,1; Entrückung durch Engel Sib II J1Sf. g) Zwei der 4 Erzengel, oft auch mit Michael und Raphael, aber auch anderen auftretend: Hen (äth) 9,1; 40,9; Sib II 215; ApkMos 40; ApcEsr 6,2 (Tischendorf, S. )1); vgl. Johann Michl, in: RAe V, S. 239ff., 254ff. h) Vgl. Ex 13,:1.I; 5 Esr 1,14; Sib III 250; VII 27; Geschichte Daniels (H. Zotenberg, in: AWAT I, S. 421). Vgl. auch Apc 10,L i) sa1 und sa' haben zusätzlich: »bis sie sie bringen•. j) Hier gilt dasselbe wie in Anm. g zu S. 37; sa1 bietet setasse, was vielleicht fUr setaas steht; vgl. sa' me{taals. k) Vgl. Gen 2,9; 3,22.24, vor allem aber Apc 2,7 die Verheißung, daß der Fluch des Sündenfalls wieder rückgängig gemacht und der Zugang zum verlorenen Paradies wieder geöffnet wird. In der apokalyptischen Erwartung, daß die Endzeit das Paradies zurückbringen wird, spielt auch sonst der Lebensbaum eine wichtige Rolle: TestLev 18,Il; Hen (äth) 25,4; ApkMos 28; hebr. ApcEI (Buttenwieser, S. 66f.); Wünsche III, S.62. Zur Verbindung des Lebensbaums mit dem »heiligen Land. bzw. Jerusalem vgl. Apc 22,14. . I) Die folgenden nicht ausdrücklich gekennzeichneten Ergänzungen des beschädigten achm Textes bis S.40 sind durch sa gesichert. Vgl. Schmidt, S. J21, der ein von Steindorff, S. 108, nicht eingeordneteS Bruchstück der achm Handschrift als hierher gehörig erkannte, so daß sich bis Z. 17 eine achm Par. ergibt. 39,12,II-14 ist allein in sa bezeugt (vgl. Steindorff, S. 139), wobei sa' große Lücken aufweist. m) sa1 und sa' haben den Singular. Vgl. Apc 3,p8; 6,II; 7,9.13. Weiße Kleider sind das Zeichen der himmlischen Welt; vgl. 5 Esr 2,39; Hen (äth) 62,ISf.; 71,1; Hen (si) 22,8; AscJes 4,16; 7,22; 8,14.26; AntBibl 64,6; Mk 16,5; Joh 20,12; Herrn sim VIII 2,3. n) Zu Engeln als Wächter und Schutzengel vgl. Dan 4,10.14; Jub 4,15; Hen (äth) 1,5; 12,2; 13,10 besonders 100,5; ApkMos 7; I Q Gen Ap II 16; Michl, a.a.O. S. 65,74,87f., 152f., I54f. 0) Achm hat das von sa' und sa' gebotene »hungern noch. offenbar versehentlich ausgelassen (vgl. 2r,d).
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wird die Erde erbebenP, und die Sonne wird s{ch verfinsternq • Der Friede auf 39,12,11 der Erde wird weggenommen werden und der Geistr • pie Bäume werden entwurzelt werden und fallen'. Die wilden Tiere und die Haustiere werden sterben' in Verwirrungu • 40,I Die Vögel werden t~t auf die Erde fallen".. Die Erde wird vertrocknenb. Die Wasser des Meeres werden vertrocknenc • Die Sünder werden seufzen auf der Erde und sprechen: "Was 5 hast du uns angetan, Sohn der Gesetzlosigkeit, als du sagtest >Ich bin der Messias<, während du doch der Teufel bist?d Du vermagst dich nicht zu erretp) Zu den katastrophalen kosmischen Begleiterscheinungen des We!tendesvgl. AssMos 10,4 ff.; 4 Esr pff.; 6,I1ff.; Mk 13,24 par; Apc 6,12ff. u.ö. Zum Erdbeben vgl. Joe! 2,10; AssMos 10,4; ApcBar (syr) 70,8; Sib II 6; III 675; hebr. ApcEI (Buttenwieser, S.63, 65); Mk 13,8 par.; Mt 27,51; 28,2; Apc 6,12; 8,5; Il,13.19; 16,18. q) Vgl. Jes 13,10; 50,3; Ez 32,7f., als eschatologisches Zeichen besonders Am 8,9; Joe! 2,IO.JI; Ass Mos 10,5; Sib III 801 ff.; TestLev 4,1; Mk 13,24f. par; Apc 6,12; 8,12. r) Steindorff, S. 167, übersetzte: "man wird Frieden auf Erden bringen und den Geist« (ähnlich S. 139 und Rießler, S. 123; Rosenstiehl, S. 109) und kommt von da aus zu der Annahme, der Satz sei irnümlich hierhergekommen. Übersetzt man fi = fortnehmen mit passiv. Bedeutung (vgl. auch Stern, S. 128 Anm. 3 und Crum, S. 621 b), ergibt sich eher Sinn. Vgl. außer Apc 6,4 (Arxßel'V 'f"1rv el{!1rv'lj'V sn 'f"i'Js l"fIS) auch 4 Esr 10,30f.; ApcBar (syr) 7o,lff.; Sib V 36xf.; PsApcDan 5f. (K10stermann, S. IIS, und Tischendorf, S. XXX): (l{!O'JJ 'f""''IIIJJ.~{}e,rx'V nrxi 'f"ij'V ei{!~'II'lj'll MO 'f"i'Js l'fiS, ähnlich Istrin, S. 1}5 (dort aber i:ni ?;fiS J'ÖlS), 140; Vassiliev, S. 43. Die Wegnahme des Geistes ist vielleicht die Zurücknahme der kosmischen Potenz, als die der Geist verstanden werden konnte (vgl. Sib III 700; ApcBar (syr) 21,4 und Eduard Schweizer, in: ThWNT VI, S. 384,3Iff.), vielleicht aber auch der prophetische Geist (vgl. Jub JI, 12; AscJes 3,26 f.; Erzählung der Sibylle 25 I (äth) Schleifer, S. 70) oder der göttliche Lebensgeist, der sich vom Körper trennt und zu Gott zurückkehrt Uub 5,8; 4 Esr 7,78; AntBibl 18,J.!0 u.ö.). s) Vgl. ApcZeph 18,ISff.; Hen (äth) 83,4; Istrin, S. 149. t) Vgl. Sib II 9ff.; III 692; VIII 342f. u) Anders Stern, S. 128 Anm. 3, der anders abteilte, nicht senamou hnouitorfi'= »werden sterben in Verwirrung«, sonderri senamouh nouitorfi' = »werden voll Unruhe sein«. zu S.40 a) Vgl. ApcZeph 18,18ff.; Sib II 208. b) Vgl. außer 4o,13,13ff. besonders PsApcJoh 6 (Kodex E, Tischendorf, S. 74) ~ l'i'J S'ljQrx'Jl'lHj(]B'f"!XI, ähnlich Ephr Syr (gr) 139 F. c) Vgl. Jes 44,27; 50,2. Zu Trockenheit (neben Dürre und Hungersnot) als »Hauptplage z. Zt. des Antichrist. vgl. Bousset: Antichrist, S. 129ff.; vgl. AssMos 10,6; TestHi 33,6f.; TestLev 4,1; Sib V 447; Ephr Syr (gr) III 139f.; Ps-Hippolyt, De consummatione mundi 27 (Ache!is, S. 300); Lactanz, Institutiones VII 16,7; Istrin, S. 149; ApkPetr (äth): »das Meer wird vertrocknen. (zitiert bei Bousset: Antichrist, S. 131); Danie!-Diegese 12,24 (Berger, S. 17 und 121 sowie IHf.); »alle Meere werden austrocknen« (Nag Hammadi Codex VI 4; vgl. K. M. Fischer, in: ThLZ 98, 1973, S. 174. d) Vgl. F,X7f.
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ten, damit< du uns errettest. Du hast Zeichenf vor uns getan, bis du 10 uns dem Messias entfremdetg hast, der uns geschaffen hath. Wehe uns, daß wir auf dich hörten. iSiehe, jetzt werden wir sterben in Hungeri und Bedrängnisk. Wo ist jetzt nun die Spur eines Gerechten, daß wir sie( ?)I verehren? Oder wo ist 15 der, der uns belehrt, daß wir ihn herbeirufenm? Jetzt nun werden wir zugrunde gehenn durcho 40,13,12 Zorn', weil wir nicht gehört haben.
e) Steindorff, S. 101, übersetzte »(geschweige) daß«. Die Voraussetzungen des Vorwurfs entsprechen denen von Mk 15>31 par (vgl. auch Sap 2,18). f) sal und sa' charakterisieren die Zeichen als »eitlec bzw. »nichtige«. Das entspricht der oft betonten Aussage, daß der Antichrist nur signa mendacia, deceptionis prodigia o.ä. wirkt: Sib III 68; 2 Thess 2,9; PsApcJoh 7 (Tischendorf, S. 7S); Ephr Syr (gr) II 222D; Ephr Syr 9 (Bousset: AntichriSt, S. XIS); tiburtinische Sibylle (Kampers: Alexander, S. 164); Ps-Memodius (Sackur, S.94 und I8S); IStrin, S.47,6s. g) Vgl. Anm. j zu S.21. h) So achm und sal, während sa' statt »uns« wie in 19,12 »al/es« bezeugt. Nach 19,5 f. hat freilich Gott selbst den Menschen bzw. nach 19,11 f. alles erschaffen; vgl. Anm.1 zu S. 38. Eine Schöpfertätigkeit des Messias ist im Judentum jedenfalls unvorstellbar. i) Die 5 folgenden Zeilen sind wieder (vgl. Anm. I zu s. 39) durch das von Steindorff nicht eingeordnete Fragment von S. 108 aufgefüllt, so daß sich auch eine achm Parallele zum sa-Text ergibt; vgl. Schmidt, S. 321. j) Stern, S. 128, und Steindorff, S. 140f., trennen anders ab und übersetzen entsprechend: .wir werden jetzt er.fo/Jt bzw. vo// von ... «; vgl. aber Lacau, S. 191, und Schmidt, S. 321 (vgl. den analogen Fall in Anm. u zu S. 39); Vgl. ApcBar (syr) 70,8; Sib III 317.602; 4 Q p Ps 37 II 1; DanielDiegese 12,6ff. (Berger, S. 16 und 120f.). k) • Und Bedrängnis« wird nur von sal und sa' bezeugt. I) sa' hat hier ein zusätzliches mmog (»dich«), achm dagegen ein zusätzliches mmas, was auf die Spur zu beziehen ist; das ist aber vielleicht in mma/zu konjizieren »daß wir ihn huldigen, ihn ver-
ehren« o.!!. m) Der Sinn der beiden Fragen iSt nicht ganz klar. Will man sich in letzter Stunde der Fürbitte von Gerechten versichern? Gerechte als Fürsprechergestalten sind auch in apokalyptischen Texten beliebt (vgl. Otto Michel, in: RAe IX, s. sff.), doch wird don gerade betont, was auch die FonsetZung in 40,16ff. zeigt, daß die Gerechten am Tage des Gerichts nicht für die Gottlosen eintreten können (vgl. 4 Esr 7,102ff.; ApcBar [syr] 85,12). Oder soll gesagt werden, daß »der Gerechten nicht viele sind, sondern wenige« (4 Esr 7,51; ApcBar [syr] 48,43) und man selten auf die Spur eines Gerechten trifft? Wahrscheinlich soll vor allem die Ausweglosigkeit veranschaulicht werden. n) Vgl. ApkThom: ,;Die Menschen werden sagen: Das Ende der Welt ist über uns hereingebrochen, wir gehen zugrunde« (A. de Santos Otero, in: Hennecke-Schneemelcher 11, S. 570). 0) Hier beginnt die zweite Lücke von achm, die ÜbersetZung folgt sa.
zu 4O,IJ,I2jf. a) Vgl. außer 23,7f. zum Zorn Gottes Jub 15,34; Hen (äm) 55>3; 91,7; ApcBar (syr) 1.2,4; 1 Q S 4,11; Sib m 556.810; IV 1)5; V 76.s08; XI nff.; XII 238ff.; 6 Esr 1,23 und weiter Johannes Fichtner, Otto Procksch, Erik Sjöberg und Gustav Stählin, in: ThWNTV, S. 39Sff., 413ff.
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auf Gottb• Wir sind gegangen zu den tiefen Stellen im Meer 5 re und haben kein Wasser gefundene. Wir haben in Flüssen gegraben sechzehn Ellen und haben kein Wasser gefunden.« Dann wird weinen" der Unverschämted an 20 jenem Tage und sprechen: »Wehe mir selbst, denn meine Zeit ist an mirvorübergegangen dd • Ich sagte, meine Zeit werde 25 nicht an mir vorübergehen, (doch) meine Jahre sind zu Monaten gewordene, meine Tage sind verflogen wie Staub, der verfliegtf. Jetzt nun 30 werde ich mit euch zugrunde gehen. Jetzt nun flieht in die Wüsw! Ergreift die b) Vg!. 40,1I und Sib III 70; ]ub 1,12; Hen (äth) 9°,7; 98,9. c) Stern, S. 128, übersetzt in Z. 15 und in Z. 18: »und haben den Tod nicht gefUnden«, doch steht beidemal moou und nicht mou. Intendien ist also eine anschauliche Ausmalung der Trockenheit bzw. die Vergeblichkeit der Wassersuche. Auch in der arab. Vita des Schenute (vg!. Anm. 51 der Ein!.) graben die Menschen in der Dürreperiode vergeblich den Meeresboden nach Wasser auf; vgl. auch Ps-Hippolyt: De consummatione mundi 3 I: OVX eilQCOOl $'QoCPdtS O'in;s OOCOQ (Achelis, S. 302); tibuninische Sibylle 214 (Alexander, S.22) und Lactan2 Institutiones VII 16,7; fontes quoque Olm j/uminibus arescent, ut ne potus quidem suppetat. V gl. auch Anm. c zu S. 40. cc) sa' bietet hier das Futur, sa1 dagegen das Perfekt. d) Wönlich heißt das in sa1 bezeugte patpe eigentlich der Himmellos€!, doch ist wohl eine Verschreibung von patiipe anzunehmen, denn die Nähe zu J4,1 I.15 f.; J5,I.I2; 37,17f. ist zu handgreiflich, als daß man sich für die auch sonst ganz analogielose Form patpe entscheiden könnte. Sa' hat hier wieder eine Lücke. dd) Hier endet sa'. e) Vgl. 43,4f. und die tiburtinische Sibylle 178 f.: "o;'ofJco1}~OO'V$'t7,l $'Ot 8$'''1 woet p.fyI'es (Alexander, S 20); PsApc]oh 8 (Tischendorf, S.76); PsApcDan (Tischendorf, S. XXXII; Klostermann, S. 120). f) Steindorff, S. 142f. Anm. 2, stellt diese Aussage im Anschluß an Bousset: Antichrist, S. 143 f., in den Zusammenhang der überlieferungen von der Verkürzung der Tage des Antichrist (vgl. Mk r 3,20 par), doch ist vielleicht auch ein paränetischer Ton mitzuhören (vgl. Ps 90,); Zeph 2,2). g) Zur Flucht in die Wüste vg!. Anm. m zu S. )6. Was soll aber der Ratschlag an die Sünder? Eine verzweifelte Imitation des Verhaltens derer, die vor den Foltern in die Wüste flohen? Will man den durch die Heiligen verbürgten Schutz ausnutzen? Dafür könnte der übernächste Satz mit seiner dreifachen Begründung sprechen. Aber die Aufforderung zum Töt~n der in der Wüste herumstreichenden Heiligen würde dann allenfalls die Widersprüchlichkeit und Sinnlosigkeit aller Rezepte des Antichristen dokumentieren. Oder will der Antichrist alles in das Chaos mithinein-
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35 40,14,1
5
10
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Herumstreichendenh, tötet sie! Die Heiligen bringt her! Denn um ihretwegen bringt die Erde Frucht. Denn um ihretwegen leuchtet die Sonne auf die Erde. Denn um ihretwegen kommt der Tau auf die Erde'.« Die Sünder werden weinenb und sprechen: "Du hast uns Gott gegenüber zu Feinden gemachte. Wenn du es vermagst, erhebe dich und verfolge sie! Dann wird er nehmen seine feurigen Flügeld und fortfliegen hinter den Heiligen her. Er wird wiederum mit ihnen kämpfen. Die Engel werden (es) hören und herabkommen und kämpfen mit ihm einen Kampf vieler Schwerterf • Es wird gesche-
reißen, was nur die Heiligen noch verhindern? Man muß im übrigen zugleich voraussetzen, daß nicht alle in die Wüste Geflohenen »schlafen« (J6,16). h) wone heißt meist .Räuber« (so übersetzen alle, ohne freilich auf die sachlichen Schwierigkeiten einzugehen). Wahrscheinlich muß man aber auf die eigentliche Bedeutung .Herumstreicher. (Westendorf, S. 188, mit Hinweis auf Elmar Edel, in: ZÄs 86, 1961, S. 105) zurückgehen. Vgl. PsSal 17,I7f. und Erzählung der Sibylle 18b (äth): »und von jenen, die in den Bergen wohnen, wird es keinen geben, der nicht herumirren wird. (Schleifer, S. 65).
zu 4o,I4,If!. a) Nach apokalyptischer Anschauung hat Gott letztlich alles um der Gerechten und Frommen willen geschaffen 4 Esr 6,55-59; ApcBar (syr) 15,n .11,24; ApkPetr (äth) 4; allerdings findet sich auch die allgemeinere Aussage »um des Menschen willen« o.ä. 4 Esr 8,44; ApcEsr (Tischendorf, S. 30); ApkSedr 3 Games, S. I JI). . b) Vgl. außer 27,6f. Anm. e zu S.27. c) Nach 35, I I ist der Antichrist selbst der Feind Gottes, auf den denn auch nach ApkMos 25 die Feindschaft des Menschen gegen Gott zurückgeht. Zur Aussage an dieser Stelle vgl. Röm 5,10 U.ö.
d) Von den FeuerflügeIn ist auch ApcBar (gr) 6,8 und Esra (äth) Halevy, S. 18 I, die Rede. e) Vgl. Apc 12,1). f) Der Sinn dieses sprachlich nicht ganz einwandfreien Satzes dürfte sicher sein. Zu den sprachlichen Schwierigkeiten vgl. Steindorff, S. 144 Anm. I, der eupolemos in eupolemi verbessern möchte: »indem sie mit vielen Schwertern kämpfen«; anders die Übersetzung von Stern, S. 129, die freilich eine Verbesserung in hnoupolemos voraussetzt (Steindorff ebd.). Oft ist nur vom Herabkommen von Schwertern die Rede (Sib III 672f.; hebr. ApcEI, Buttenwieser, S. 6); Lactanz, Instituclones VII 19,5). Zum Kampf der Engel vgl. I Q M Il,7f.; 13,10; JosAs 25,6; Mt 26,53.
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hen an jenem Tage, (daß) der Herr (es) hören und gebieten wird in großem Zorn dem Himmel und der Erde. Sie werden Feuer sprühen, und das Feuer wird er25 fassen auf der Erde 72 Elleng und wird fressen die Sünder und die Teufel wie Strohh• Es wird ein gerechtes Gerichti stattfinden 41,1 an jenem Tage'. Die Berge der Erde b werden ihre Stimme erhebenc an jenem Tage d• Die Wege< werden sprechen miteinander: »Habt ihr heute gehört 5 die Stimme eines Menschen, der unterwegs ist, der nicht gegangen ist zum Gericht des Sohnes Gottes f ? Die Sünden jedes einzelnen werden sich stellen 20
g) Solche Maßangaben im Zusammenhang des Weltbrandes begegnen oft: m'lla.mf}os'Ilru 1) i'1i n1jX6ts 'Il!,>lci"wr;a. PsApcDan 1I0f. (Klostecmann, S. 120); 12 bzw. 18 Ellen (tiburtinische Sibylle 221 und 22), Alexander, S. 22); 13 (oder 30) Ellen (Istcin, S. 139); 800 Ellen (ApcEsr, Tischendorf, S. 29); 8soo Ellen (PsApcJoh 14, Tischendorf, S. 81). h) V gl. Anm. a zu S. 20. Außer den dort genannten Stellen vgl. etwa Sib III 72 ff.; ApcBar (syr) 48,43 u. ö. Zum Endgericht mit Feuer vgl. Hen (äth) 102,1; ApcBar (syr) 37,1; 4 Esr 13,IOf.; I Q H 6,ISf.; Mk 9,43 par; I Kor 3,13.15; Apc 21,S U.ö. (vgL Friedrich Lang, in: ThWNT VI, S. 933ff.). Zur Vorstellung vom Weltbrand vgL außer 43,II und den Belegen in Anm. gauch Zeph 1,18; 3,S; Jub 36,10; 2 Petr 3,7; Sib TI IS7ff., 23Sff., 3I5ff.; III 83ff.; IV l73ff.; V IHff. U.ö. (vgl. Lang, a.a.O. S.937; Bousset: Antichrist, S.159ff.; Windisch, S. 26ff.). i) »Gerechtes Gericht« Hen (äth) 27,3; 91,14; 93,5; TestLev 15,2; I Q S 10,II; I Q Sb 2,26; 2 Thess I,S; Apc 16,7; 19,2 u. ö. zu S.41 a) Hier setzt die achm Handschrift wieder ein. 41,1 lautet dort: .in gerechtem Gericht, an jenem
Tage«. b) achm: .die Berge und die Erde«. c) Zum Sprechen der Narur vgl. 4 Esr S,5.7.I1; TestAbr 3,2f.; hebr. ApcEI (Buttenwieser, S. 66ff.); ApkPI sf. (Tischendorf, S. 36f.). d) Hier endet sal • e) Das von Steindorff, S. 103, unilbersetzt gelassene J!oou ist nach Till, ZÄS 1928, S. 91, »nunmehr oft als Plural zu J!o ,Weg< belegt«; vgl. Crum, S. 628 a. f) Es ist immer noch umstritten, ob "Sohn Gottes« jüdischer Messiastitel bzw. aus der jüdischen Messianologie abzuleiten ist. Hen (äth) 105,2 und TestLev 4,4 gelten allgemein als Interpolation; 4 Esr 7,28f.; 13,)2.37.52 und 14,9 ist das dem filius meus zugrundeliegende Wort nicht sicher. Auch in Qumran wird der Titel nicht direkt bezeugt, doch scheinen Ps 2 und 2 Sam 7,14 messianisch gedeutet worden zu sein. Vgl. weiter Eduard Lohse, in: ThWNT VIII, S. 361 ff.
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gegen ihng an dem Ort, an dem sie getan worden sind\ seien es die des Tages, seien es die der Nacht'. 10 Die zu den Gerechteni zu zählen sind dagegen und die ...k werden die Sünder sehen in ihren St[ra-] fen l mit denen, die sie verfolgt haben und sie überantwortet haben dem Tod. Dann werden die Sünder ...k 15 ... den Ort der Ge[rech]ten sehenm, und auf diese Weise wird Gnade geschehen". In jenen Tagen wird das, was die Ge[rech-] 42,1 ten viele Male. erbitten werden, ihnen gegeben werden'. An jenem Tage wird der Herr den Himmel richten und die Erdeb• Er wird richten die, 5 die Übertretungen begangen haben im Himmele, und die sie begangen haben auf der Erded• Er wird richten g) V gl. Sap 4,20 .. ihre Gesetzesübertretungen werden ihnen gegenüber als Ankläger auftreten«; Ephr Syr (gr) II 2I4A heißt es: lxtXu'>os 1J>SCtJ(!BI '>a idltX B(!l'tX tXWof) n(!o neou&lnov tXv,>Of) ia,>&.p,s'VtX. Vgl. auch ApkPetr (äth) 6 (H. Duensing, in: Hennecke-Schneemelcher II, S.475). h) Vgl. hebr. ApcEI (Buttenwieser, S. 65 f.): »Die Erde wird Klage gegen die Gottlosen erheben und sprechen, an der und der Stelle hat der und der den und den totgeschlagen.« i) Meist wird die Sünde im Licht von der Sünde in der Finsternis unterschieden Jub 4,6; 5,14; Hen (äth) 104,8 parallel zu Tag und Nacht. Betont werden soll dabei immer, daß auch die Sünden der Nacht (psSal 4,5) nicht verborgen und ungeahndet bleiben. D Nach Till, ZÄs 1928, S. 91, kann nadikaios nicht »die zu den Gerechten gehörigen" heißen; es sei entweder »die Ungerechten« zu übersetzen oder in nandikaios zu verbessern. Wegen des Gegensatzes zu den Sündern kann aber nur der zweite Vorschlag ernsthaft in Betracht kommen. k) Die erhaltenen Buchstaben haben sich bis jetzt jeder sinnvollen Auffüllung widersetzt. 1) Ein in späteren Apokalypsen oft breit ausgesponnenes Motiv: ApcZeph; hebr. ApcE! (Buttenwieser, S. 66); ApkPetr. Vgl. aber schon bestimmte Psalmen (54,9; 59,II; 92,12) oder Jes 66,24; Hen (äth) 27,3; 62,I2;AssMos 10,10, aber auch etwa 2 eiern 17,7. Zur Umkehrungvgl. Anm. m. Oft ist wie hier beides zugleich gesagt: Hen (äth) 108,14f.; 4 Esr 7,38. m) Vgl. Hen (äth) 5°,2; 4 Esr 7,83.85; ApcBar (syr) 51,5 f.; Lk 13,28 und 16,23' n) Die .. Gnade« ist wohl nicht in der Einsicht der Sünder in die Verkehrtheit ihres Tuns zu sehen (Rosenstiehl, S. 114, hält das für wahrscheinlich), sondern auf beide Vorgänge (Z. 10-15) zu beziehen und mit dem identisch, was sonst in diesem Zusammenhang »Gerechtigkeit« genannt wird (z.B. ApcAbr 31); vgl. auch 37,9; ferner die Parallelität von Gericht und Gnade 4 Esr II,46 oder die Rede vom .Gericht nach seiner Barmherzigkeit« Hen (äth) 60,25. m~~ . a) Vgl. Hen (äth) 47,4; 97,5; 5 Esr 2,12; Lactanz, Institutiones VII 17,1I; ApkPetr (syr-arab) Mingana, S. 230. Mehdach wird aber betont, daß es eine Fürbitte, z.B. für die Verdammten, dann nicht mehr gibt; vgl. die Belege in Anm. m zu S. 40. b) Vgl. 41,6f. Wie in anderen jüdischen Texten und im NT sind es offenbar in der ApcEl sowohl Gott (vgl. Dan 7,9ff.) als auch der Messias (vgl. 4 Esr 12,)2f.), die das Gericht abhalten. c) Vgl. Jub 4,6; 5,14; Sib V 528; Ape 12,7· d) Mit diesem Satz setzt das kurze griechische Papyrusfragment ein (vgl. Anm. 36 der Einlei-
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die Hirten des Volkes·. Er wird sie fragen nach der Herde der SchafeE. Sie werden ihm übergeben werden, ohne daß es eine tödliche Falschheit an ihnen gibtg • 10 Danach kommen herab Elia und Henoch\ legen ab das Fleisch dieser Welt, empfangen eini Fleisch des Geistesi, verfolgen den Sohn der Gesetzlosigkeit und tö15 ten ihn, ohne daß er reden kannk • An jenem Tage wird er aufgelöst werden vor ihnen wie 43,1 Eis, das geschmolzen wurde durch Feuer". Er wird vernichtet werden wie ein rung). Lesbar sind nOlp,wtts 'C"oil ..• 'C"frv 'VoP,frv 'C" ..• &'VBV dMov .•. m-s 'HMittS .mL 'E'V[ruX] .. , 'C"oil xoop,[ov] ... Xtt'C"cX [dtxruooil'v'l/'V]. . e) Zu Regierenden und Gesetzeslehrern als Hirten Israels vgI.Jer 2,8; 10,21; 23,Iff.; Ez 34,lff.; CD 13,9; 4 Esr 5,18; ApcBar (syr) 77,13ff.; weitere Belege (aus rabbinischen Texten) bei . JoachimJeremias, in: ThWNTV1, S. 488. An Engel zu denken (Rosenstiehl, S. 55 Anm. 50), besteht trotz Hen (äth) 85-90 keine Veranlassung. Die Hervorhebung der Hirten - nach dem äth. Clemensbuch (Bratke, S.48x) werden die Hirten beim Endgericht zuerst von Gott gestrafthängt vielleicht mit der Erwartung zusammen, daß pastores iniqu~ injusti, contemptores, avidi usw. sich erheben werden (Testamentum Domini nostei Jesu Christi I 8; Rahmani, S. 9)' Zur Gerichtsankündigung über die Hirten vgI. Jes 56,9ff.; Ez 34,1 H.; Sach 10,3 und JI,3 ff. f) VgI. Ps-Hippolyt, De consummatione mundi 38 (Acheiis, S. 304): cX'VcxÄOJ'ltt'V dldo'V'C"ss KId nBI/' ~oil nOIp,'Vlov Oi~I'VBS dl' dt.uMslttS' ttV~/j)'JI cXnruÄBOtt'V nl/ofJtt~O'V SX ~fJS' nol/,'V'l/S ttmoil. g) Rießler, S. 125, übersetzt: »man übergibt ihm diese ohne Vorbehalt«; Rosenstiehl, S. JI5: »sam qu'ils puissent tuer par ruse«. Steindorff, S. 105, der die Stelle für verderbt hält: »ohne dass eine Todes-List an ihnen iste. Der Satz soll vielleicht besagen, daß die an Gott am Ende »übergeben~n. (vgI. I Kor 15,24) Schafe nicht zu denen zählen, die sich durch den Antichrist zu todeswürdigem Trug haben verleiten lassen (vgI. 35,2) und mit dem .Sohn der Gesetzlosigkeit« »vernichtet« werden (43)5 f.). h) V gI. 34,7,4ff. Ihr zweites Auftreten ist unüblich. Meist erfolgt ihr (einmaliges) Erscheinen unmittelbar vor dem Ende. i) Daß nou hier nicht Possessivartikel ist, sondern eine Verdoppelung des n vor ou vorliegen muß, hat Lacau, S. 173 f, gezeigt. j) Jüdische Texte sprechen zwar vom »Geist des Fleisches« (z.B. I Q H X3,13) oder »fleischlichem Geist. (1 Q H 17,25), aber nicht vom .Fleisch des Geistes«. In gnostischen Texten ist dagegen vom »wahrhaftigen Fleisch« (Philippus-Evangelium 72 [1I6,JS]), von »der (besonderen) Art seines (sc. Jesu) Fleisches« (Erfahrungsgesinnung 42,1; Karl Martin Fischer, in: ThLZ 1973, S. 172) u.ä. die Rede; vgl. auch cara caelestis (Tertullian: De Carne Christi IX 7) oder caro spiritalis (ebd. XV I als Meinung des Valentin). Öfter bezeugt ist natürlich die Rede vom pneumatischen »Leib., vereinzelt auch für Henoch und Elia (vgI. Epiphanius Haer 64, zugleich die einzige Stelle, wo sich auch adtlls n'VBVp,tt~l"ft findet). V gI. auch Atun. f zu S. 35. k) VgI. 35,8f. zu S.43 a) Nach der Erzählung der SibyUe (äth) 25q (Schleifer, S.72), wird der Gekreuzigte den Antichrist »wie Wachs schmelzen machen«. Überhaupt ist das Bild des Zerschmelzens von Wachs
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Dracheb, in dem kein Hauch ist. Man wird zu ihm sprechen: Deine Zeit ist vorübergegangen an 5 dir. Jetzt nun wirst du vernichtet werden mit denen, die dir glauben. Man wird sie werfen in den Schlund der Unterweltd und ihn verschließen" gegen sie. An jenem Tage kommt aus dem Himmel der Messias, 10 der KÖnig!, mit allen Heiligeng. Er verbrennt die Erdeh und verbringt tausend Jahrei durch Feuer weitaus häufiger; vgJ. Mi 1,4 u.5.; Hen (äth) 1,6; 4 Esr 13,4; I Q H 4,33 u.5. VgJ. auch Ps-Methodius (Nau, S. 443): »Il se liquefiera comme le seI en presence de l'eau.« b) Der uralte mythologische Hintergrund dieses Vergleichs des Antichrist mit einem die Macht des Chaotischen repräsentierenden Ungeheuer ist die bekannte Auffassung des Satans als "IIIXl(ClW (Apc 1.2 u.5.). VgJ. weiter Werner Foerster, in: ThWNT II, S. 284ff.; Reinhold Merkelbach, in: RAC IV, S. :n6ff. Zu seiner endgültigen Besiegung vgJ. .les 27,1 f.; 51,9; TestAss 7,3. c) Vgl. 4o,13,22f. d) VgJ. Hen (äth) 54,5; I Q H 3,18; Apc 9,1; 20,3; hebr. ApcEI (Buttenwieser, S. 66); Joachim Jeremias, in: ThWNT I, S.9. e) höce, das von Steindorff, S. 105, nicht übersetzt worden war, ist von Crum, S. 74P, unter höCp angeführt, das im Sinn von l().eiew, PIIIXUU6W u.ä. steht. Spiegelberg, S. 259, dagegen -stellte das Verb zu h'occ »zusammendrücken'-. Im Zusammenhang paßt zweifellos besser »verschliessen, verstopfen«, wie schon die Parallele zu Apc 20,3 zeigt (vgJ. auch Jes 24,22). f) Die Charakterisierung des Messias als endzeitlichen K5nig (vgJ. PsSal 17,32) entspricht nicht der gängigen jUd.-apokalyptischen Messiaserwartung. Während die frühen eschatologischen Texte aes 24-27; Sach 12-14; Hen [äth] 85-90 und 93+91; Dan; AssMos; I Q Hund Q M) überhaupt ohne die Erwartung eines Davididen auszukommen scheinen, jedenfalls aber ein irdischer Messiaskönig keine große Rolle spielt, wird er im r.Jhdt. n.Chr. modifiziert übernommen (4 Esr; ApcBar [syr]): Er ist nicht die eigentliche Heilsgestalt, sondern leitet die Heilszeit nur ein. VgJ. Marinus de Jonge und Adam Simon van der Woude, in: ThWNT IX, S. 500ff.; Ulrich B. Müller: Messias und Menschensohn in jüdischen Apokalypsen und in der Offenbarung des Johannes (StNT 6), 1972. In der ApcEI ist der k5nigliche Messias dagegen die einzige Heilsgestalt, so wie ja auch auf das Millenium eigentlich kein neuer Äon folgt, trotz des neuen Himmels und der neuen Erde, d. h. hier hat die traditionelle Messiasdogmatik offenbar gesiegt (vgl. auch Sib III 49f.6pff.), auch wenn sich weltliche und überweltliche Erwartungshorizonte durchaus durchdringen. g) Vgl. Anm. m zu S. 34. Zur Bezeichnung der Engel als »Heilige« vgl. Dan 8,13; Jub 33,12; Hen (äth) 12,2; 14,23.25; I Q S II,8; I Q M 12,1; I Q H 3,22 u.ö.; weiter Johann Michl, in: RAC V, S. 64f. Wer hier damit gemeint ist, ist nicht ganz eindeutig. Vom sonstigen Sprachgebrauch der ApcEl her, aber auch von der ausdrücklichen Nennung der Engel in 44,1 her wird man auch hier zunächst an die Gläubigen denken, zumal da Engelbegleitung des Messias in der Apokalyptik offenbar fehlt (vgl. Anm. f zu S. 32). Von 32,8 her kann der Vf. aber auch hier Engel im Auge haben. Leider ergibt sich auch durch die religionsgeschichtlichen Parallelen keine Eindeutigkeit: Die in Anm. f zu S. 32 genannten Stellen Sach 14,5 und Hen (äth) 1,9 sprechen zwar von »Heiligen« im Sinn der Engel, die aber nicht das Kommen des Messias, sondern Gottes begleiten. Die den Messias bzw. wiederkommenden Christus begleitenden »Heiligen« sind z.T. Engel (I Thess 3,13; ApkPetr [äth] I; in Jud 14 »heilige Myriaden« genannt), z.T. Märtyrer (EpAp 15 (:z6)); z. T. die Glllubigen (Did r6,Ji ApkPI 2.1 (H. Duensing, in: Hennecke-Schneemelcher II, S. 549)), die freilich auch anders genannt werden, nach der hebr. ApcEI z. B. kommt der Messias »mit einem Gefolge von 30000 Frommen« (Buttenwieser, S. 64). h) Vgl. Anm. h zu 40,14,lff.
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auf ihr, weil die Sünder auf ihr geherrscht habeni. Er wird einen neuen Himmel schaffen und eine neue Erdek, und kein Teufel 15 ... 1 ist unter ihnenm • Er wird König seinf mit den Heiligen" und dabei hinaufsteigen und hinabsteigen°, während sie 44,1 allezeit mit den Engeln sind' und mit dem Messias b tausend Jahre c• i) Vgl. ApkPI21 (vgl. Anm. g), wo ebenfalls »Auflösung der ersten Erde«, Kommen des Christus mit allen seinen Heiligen und Millenium zusammenstehen. Zum 1000jährigen Reich vgl. außer Apc 20,6 weiter ApkPl 2 I (Hennecke-Schneemelcher II, S. S49); Anonymer ChiJiast I I ff. (Mercati, S. pff.); Lactanz, Epitome 67 und Institutiones VII 22,8 und 24; Istrin, S. 61,63; auch Tertullian, Irenaeus, Victorin u.a. waren Chiliasten; vgl. weiter Walter Bauer, in: RAC II, S. 1°73-1°78. Andere Zahlen für das Messiasreich: 400 (4 Esr 7,28ff.); 13°° (Wünsche II, S. 75); 2000 (Wünsche I, S. 120), aber auch 40,70,36S (Wünsche III, S. II9)' j) Die Begründung ähnelt der von Lactanz, Epitome 67, daß die viele Jahrhunderte gequälte Erde zur Ruhe kommen soll (ähnlich Institutiones VII 19,8); vgl. auch Jub 4,26: »Er (sc. der Berg Zion) wird geheiligt werden in der neuen Schöpfung zur Heiligung der Erde; deswegen wird die Erde geheiligt werden von aller Sünde und von a11' ihrem Schmutz unter den Generationen der Ewigkeit« (Enno Littmann, in: KautzschAp II, S. 47). Vgl. auch Istrin, S. 38, aber auch Lev 26, . i 34f.; 1. Chron 36,21. k) Vgl. Jes 6S,17; 66,22; Hen (äth) 72,1; AntBibl ),10; Apc 2I,I.S; 2 Petr 3,13 U.ö. Die universale Neuschöpfung wurde in der Apokalyptik sowohl mehr im Sinn einer Renovierung und Restitution der alten Welt vorgestellt (Hen (äth) 4s.4f.; Jub 1,29; 4,26; ApcBar (syr) 4,1; Sib N 178ff.) als auch im Sinn einer radikalen Neuschöpfung nach einem Weltuntergang (Hen (äth) 8),)f.;Jub 23,18; 4 Esr 7,29ff.; ApcBar (syr) 31,5; ApcZeph IS,7f.). Zum Leben auf der neuen Erde vgl. Hen (äth) IO,17ff.; 62,14; Sib III 237ff.)73 ff.744ff.; ApcBar (syr) 7J.4ff. I) In dieser Lücke sind nur die Buchstaben DU zu lesen und davor Platz für einen oder zwei Buchstaben. Rosenstiehl, S. II6, möchte darum mau »Tod« lesen und übersetzt entsprechend »ni Diable {ni] maTt« (vgl. Jes 2S,8; I Kor IS,54f.; Apc 21,4), doch dann muß zusätzlich angenommen werden, daß ein oute bzw. oude ausgefallen ist (19,7; 20,7 u.ö.), was doch ziemlich hypothetisch ist. m) Zum Verschwinden des Satans vgl. Jub 23,29; AssMos 10,1; Wünsche I, S. n8. n) Vgl. Dan 7,18.22.27; Hen (äth) 38,5; I Q M 6,6; I7,7f.; Apc 1,6; 5,10; 22,5, besonders 20,4; Lactanz, Epitome 6n Institutiones VII 24,15; Hippolyr, Dan-Kommentar N 14 (Bonwetsch, S. 222); Anonymer ChiJiast (Mercati, S. )2). 0) Vgl. Gen 28,12; Jub 27,21; Ginza 49,19ff.; Joh I,p. Vgl. Hans Windisch: Angelophanien um den Menschensohn auf Erden, in: ZNW )0, 1931, S. 215-233; Siegfried Schulz: Untersuchungen zur Menschensohn-Christologie im Joh-Ev, Göttingen 1957, S.98ff.; Klaus Berger: Die Amen-Worte Jesu (BZNW 39), 1970, S 114; J.-A. Bühner: Der Gesandte und sein Weg im vierten Evangelium, Diss. Tübingen 1975, S. 79,272f. - Rosenstiehl, S. II6, konjiziert das e}1ina in eunna (»sie gehen«). Wenn man Hen (äth) 51,4 (»alle werden Engel im Himmel werden«) u.ä. heranzieht, ist das möglich, von 39, I 3 wie 44, I her aber doch wenig wahrscheinlich. Sie sind zwar mit den Engeln, aber doch offenbar keine Engel. Auch entsprechen den zwei Aussagen über dell Gesalbten (43, I 5-17) zwei über die Seinen (43, I 7-44,2). ZU
S.44
a) Vgl. 1 Q S II,7f.; I Q H 3,21 f.; Istrin, S. 83: Et Olm ange/ir sociabuntur in perpetuum. b) Gemeinschaft bzw. Wohnen der Frommen mit dem Messias bzw. Menschensohn Hen (äth) )9,6; 45,4; 62,14; 71,16. c) Vgl. Anm. i zu S. 4).
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Die Apokalypsed des Eliae • d) V gl. dazu die Einleitung, n.2. e) Daß die Apokalypse mit Elia in Verbindung gebracht wird, überrascht nicht. Elia war wegen seiner im AT berichteten geheimnisvollen Entrückung (2 Kön 2,ll), der Weissagung seiner Wiederkehr (MaI3,23f.) und der ihm zugeschriebenen Wirksamkeit in der Gegenwart (furbittendes Eintreten fur Israel, rettendes Eingreifen durch Krankenheilung, Entscheidung in Lehrdebatten u.ä.) und in der eschatologischen Zukunft im Judentum so populär wie keiner (vgl. Bill IV, S.764-798; Joachim Jeremias, in: ThWNT n, S.9300-943; Klaus Wessei, in: RAC IV, S. 1141-1163; Georg Molin: Elijahu. Der Prophet und sein Weiterleben in den Hoffnungen des Judentums und der Christenheit, in: Judaica 8, 1952, S. 65-94). Wichtig in diesem Zusammenhang ist aber vor allem, daß er Einblicke in die Zukunft und die himmlische Welt gewährt (Bill IV, S. 778f.), z.B. b Sanh 97a-98a; AscJes 2,14 als Vermittler apokalyptischen Wissens fungiert, und daß er in der messianischen Zeit wiederkehrt und entw~der als We~ere~ter Gottes oder des Messias (vgl. Mt 16,14; 17,10; Joh I,n u.ö.) deren Erscheinen vorbereitet (vgI. Lk 1,17), indem er z. B. zur Buße ruft, die Stämme Israels »wiederherstellte (Sir 48., I 0roder die Heilszeit ankündigt (vgl. Bill IV, S. 779-792 und Jeremias, a.a.O. S. 933-936). Als solcher eschatologischer Wegbereiter und Zeuge erscheint er entweder allein oder auch mit anderen Männem wie Henoch, Baroch, Esra, vor allem in den Pseudepigraphen (Bill I, S. 756f., und IV, S.780f.).
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Namenregister
Alexandrien ... , ..... :. 242 Al,exander d. Gr....... " .. 2.I 2, 239 f., 242 f., 247, 250 Ägypten ......... 208,215, 222, 239ff., 244f., 247ff. Amenophis ........... 215 Antiochus III ......... 250 Antiochus N Epiphanes 210, 2U, 215, 221, 238, 239, 243, 244, 248 Armilos .............. 259 Armilius ......... '.... 256 Assur, Assyrer ..... '.' 22 I f., 224, 238 f., 248 Aurelian .......... . .. 224 Barsine .............. 242 Beliar ....... 239,243,253
Gallienus . '.' . '.' . . . . . .. 222 Glgtt ................ 197 Gog und Magog ...... 197, 207,212, l-Iadrian ............. 206 l-Ienoch siehe Elia u. Henoch Hephsibah ........... 256 Heliopolis-Baalbeck .... 22 I, 249 Hyrkan n ............ 2:ZI l-Iorus ............ 215,255 Herodes ......... in, 247 Herakles .. .. .. . .. .... 242 Jephtha ........... , .. 256 Jerusalem ............. 234, 247,259,. 263, 265 J ohannes der Täufer ... 20 B
Cyrus ............... 248 ' ,Kos.: ............ 215,248 Darius: ......... -239f.) 250 Dediis ............... i98 Deinetrius , . .. . . . . • . . . '25 Diokletian: . . . . . . .. . . .. 225 Doinitian ..... : ....... 2II,
°.
Elia ... , ..... '. : .... I9Sff., 208,215, 255, 275 u,q. Elia uridl-Ienoch ... " .. 2°5, , 207, 209,,2.I3, 218, 220; iss.ff·, 263, 272
Gai~s ..... : ........ '.. 247 Ga.briel : ............. 259
Leucius Charinus . . . . .. 215 Memphis. '......... : .. 21h . ii4, 243; 248' Menachem·....' ... '.... 256 Michael. ..... 197,209,259 Mose ................. 208
.
Nechemja be~ Chuschiel 259 Nebukadnezar .... : ... 248 Nil. ..... : .......... 248f. Odenath von Palmyra 222 ff.
Palmyra ....... 222ff., 249 Paulus ............... 208 PauliUlis von Nola ..... 25 I "Peleg•.... .- ......... 22 I Perser .............. '. 197, , 22off." 239, 248f. Petrus ............... 208 Pompeius ............ 248 Probus ............... 224 Ptolemä.er .. " " " .... 242 Rabbi Simon ........ ,. 197 Rom; Römer: ... , 238,242 Roxa.ne . . . . . . . . . . . . .. 242 Sassaniden .. :........ 222 SchapurI ........... 222 f. Schila ......... '" .. , 255 Seila ................. 256 Seleukiden ....... 239,248 Seleukos ......... 212,247 Sodom ............... 208 Syrien, Syrer .... ',' 222,
224
Tabitha ........." .. : .. 204, 20;1,,2°9,218, 220f., 255 Tiberius . . . . . . . . . . . . . . 247 . Timagenes ........... 224 Trajan ......, ......... 206 Valerian ..... '. .. . . . .. 222, Zacharias ....... : .... 256 Zenobia ............. 222 f.
Stellenregister
Gen
2,9········· . ),22.24, ...... II,r.6f. .. .... 28,12 ........ 41,45 (LXX) .. 41,48 .. ..... , 46,20 (LXX) ..
26 5 26 5 242 274 249 25° 249
Ex
7,17 208,217,248 7,19 f ......... 208 7,20 ......... 248 13,21 ........ .265 14,16 ........ 252
Lev
13,41-4) . , '" 254 26,34 f........ 274
Dtn
13· .......... 2II 27,2 ......... 261
Jdc
5,8
),7 .......... 26)
Jes
3,15 ......... 244 5,8 .......... 244 5,24 ... .. , ... 2)2 6,2 .......... 264 9,5 .......... 24° 10,lf......... 244 13,10 .... 252,266 14,12 ........ 25 8 14,13 f........ 244 24-27 ........ 273 24,22 , ....... 273 25,8 . ........ 274 27,lf......... 273 3°,1 ... -, .... 23 1 J5,5 f......... 253 44,) ......... 233 44,27 ........ 266 49,10 · ,- ..... 233 50,2 ......... 266 5°,) ......... 266 51,9 ......... 273 54,1 .., ...... 246 56,9 ff........ 272 58,1 ff. 0' • • • • • 2)6 59,17 ........ 26 3 60,8 .... - .. - . 2yI 6),9 (LXX) ... 2)2 64,)f......... 195 65,17 ......... 274 66,22 · ....... 274 66,24 ........ 27 1
7,14···· . 2)2,27° 12,16 ........ 237
1 Kön
17,1
2Kön
2,11
.. .......
2°7
........ . 275 . , _ . , .... 25 6
2Chr
34,)2 ........ 2)5 )6,21 ....... . 274
Esr
8,21 ... .. - ... 2)7
Hi
9,8 ... ....... 10,16 (LXX) .. 17,1 ......... )8,3 8 .. ......
252 261 261 261
Jer
1,4.1 I ........ 1,5 ff. 1,14 f ......... 2,8 . , ........ 4,6 .......... 6,13 . ........ 0
Ps
2 ............ 10,7 ......... 29,) . ........ )0,7········ . 51,21 .. ...... 54,9········ . 55,7 f......... 59,11 .... .... 78,10 ........ 88 (89) 23 . '"
27° 244 2)1 25° 25 6 271 25 1 27 1 235 210
Jee
5°,1) (LXX) .. 249
Ez
Mff......... 233 32,7 f f. ... 252,266 34,1 ff........ 272 37,5.10 ....... 259 38,15 2)9 ••••••
25 6
2 Sam
90,3 .. , ...... 268 92,12 ........ 271 110,1 · ....... 26) 115,1) ....... 26 5
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Ps
10,21
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14,12 16,6 ......... 22,8 .. , ...... 2),1 ff. ..... .. JI,34 ....... . •
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2°3 20) 2)9 272 2)9 26 5 272 23 6 26 5 259 272 26 5
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2 Thess 1,5 .......... 27° 1,7 . ......... 252 2,3 . . 204, 2 I 0, 248 2,4 . . . . . . . . . ,210, 2ll, 248, 255 2.,6f......... _ 210 2.,8 . . 2°4,2.°9,248 2,9 . ..... 252, 267 I Tim
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Jüdische Schriften . AntBibl
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165 160 255 134 169 265 237 165
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AssMos 2,7···· .............. 135 7 . '.................. 234 8 ................... 210 8,5 .................. 234 IO,4ff................ 266 10,1 ................. 274 10,5 ................ ; 15 2 10,10 ................ 171 12,4 ................. 13 1
Baruch (äth) ...... 131,151 CD ~46
3,22 ................. 5,12 ................. 5,~1 ................. 6,19·· . '" ........... 7,5····· .. ·· ... ·· .... 8,~1 ................. 13,9 ................. 19,12 ................ 20,12 ................ :.10,:.12 ................
2J5 ZJ5 272 23J 235 247
4 Esr 3,15 ................. 4,21 ................. 4,27f................ 5,1 ff................. 5,5 ................. , 5,6 ..................
235 25 8 235 266 27° 210
5,7·.·· ......•....... 170 5,11 ................. 170 5,18 ................. 172 6,IIff................ 266 6,16 ............. 107,155 6,55················· 169 6,59 •...... , ......... 169 7,18 ................. 162 7,28ff........ ~52, 170, :.174 7,30f................ 159 7.38 ................. 271 7,p················· 167 7,78 ...........•..... 266 7,79················· 134 7,83··· ..•........... 271 7,85 ................. 271 7,89 .•............... 262 7,91 ................. 262 7,97 ................. 260 7,102 ...............• 267 8,44·.· .............. 269 8,52 ............. 233,234 8,56 .......... " ..... 234 9,Il ................. 234 10,4······ .. ········· 235 10,22 ................ 239 10,lof............... 266 10,54····· ........... 234 II-U . . . . . . . . . . . . . . . 247 Il,42 ................ 264 IZ,32f....... '.... 264,271 13,3· ................ 251 13,4· ................ 273 13,IOf............... 170 13,26 ................ 264 13,32 ................ :.17° 13,37· ............... 270 13,52.· .......... 2P,270
~35 ~34
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Hen (gr) 98,10 ................ 262 99,15 ................ 262 104,5 ................ 2.62 Hen (si) 3,1 .................. 4 ................... 8,8 .................. 12,2 ................. 16,7· ................ 19,6 ................. 20,1 ................. 2J,1 ................. 22,8 ................. 24,2 ................. 29-30 ............... 29,4f................ 31,4f................ 42,1 ................. 50,3 .................
2.65 264 265 264 264 265 233 264 265 231 231 25 8 25 8 2.5 8 262
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25° 247 250 250 250
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243 243 255 262 262 244 244 244 263 262
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221 262 244 261 2.37
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238 274 273 269 269 274
IQS 4,7· .. " " ..... , . , ... 233 4,12 ................. 267 5,8 ........ , ........ , 235
8,13 ........ : .... ','" .,,262, IiI 52 ................. 247 XI195ff.... : ... '..... 2U 10,10 ............. '.' .. 235 III63ff......... :.239,2·52 XI 21'5,'" .......... '. 240 10,Il ....... " .. ,,, ... 270 III66 ................ 253 XI234 " .......' ..... 242 II,7 f................ 274 III 68 fL .... 234, ~59,267f. XI2p " .. .- ......... 243 II,8 .... , ............ 273 III 72ff................ 270 XII 1)5 ..... " . . . . . . . . 239 III 83ff............... 270 XII 2)8ff............. 267 I Q Sb III 99 ...... , . . . . . . . .. 242 XII 260 ............... 239 2,26 ................. 270 II12)7 ff.............. 274 XIII II8 ............. 2)9 III 250 ............... 265 XIII 150ff............ 22) I Q GenAp III 29rf.............. 221 , XIII 153 ............. 249 II 16 ..... ,,' ........ 265 III 314 ff.............. 217 III 317 ............... 26] Sir IQpHab III 367 ...... , ........ 240 3,27., ....... " ........ ' 2)1 I,II ................ , 2)4 III 373ff.............. 274 5,5 .................. 23 1 9,2 .............. , ... 260 23,17 (LXX) ......... 260 III 378 ... '" ......... 244 12,) ................. 244 III )81 ff............... 212 31,26 .. '," ... , ....... '2J6 12,7 ff............... , 255 , III 388ff.............. 243 31,31 ................ 237 48,IOf........... 2°7,275 III.399f.............. '24.3 IQpNah III 556 ............... '267 III 602 ............... 267 TestAbr 4,1 ....... """ '" .. 247 III 6Ff.......... 24°,249 3,2f................. 270 III 672f.............. 269 I QpPs 37 ....... 244,267 III 675 ............... 266 Talmud. Sadokitisches' We~k . III 692... " ",' ...... ;. 265 b Sanh 97a-98a ..... .- .,275 9,46 ...... '........... 247 III 7°° ... '.......... '. 266· b Sanh98 b ........... 254 III 744ff...........•.. 274.' j Beq,8aJ ....... ~ ... 237 Sap . III 750 ........ ; .. "," 250 '2,18 ......... :.: .. .- .. z(q' II(80Iff......... .- .... i66 Test Adam 3,7 .. · .........' ...... 2}2 IIIiho ............... 267 '3,2f.... ,.. :: ...... '.. ,. 25J 3,rj .......... , ....... 246 IV' . ' ' 67 , ,TestH'l' , ,II'7H3ff'•... '.' . : ..... '....",'..',".' ...• ' :7"0 4,7 . ".................. .' " 262 ' IV ~ 4,20 .................. · i71 IV 178ff..... '..... ~ .. " 274' '6,4'-'- .,............... , 25-5' 5,16 ....... .- ......... ,23-3 ,VV'-·'21.79.·' .,'__..... '..." .....',,'.','. "..'".'.' .:..41'08 '33,2ff.·... , ............ '233 p8 ... :.. ,........ : ... ' i63 ~ '33,) .. ·· .... ·· .. ·' .. :: 26 3' "V 76 " ~ ............. 267 ,33;6f.. ,................ 266 Y60ff: .. : .... : ...... 24$ 'Schatzhöhle . , 2,ll ." ....... ,.'- • .- •.• : -237 . v 88 .. ' ...... '. : .... 242 'TestSai VIH .. '.. ,.- .... ,' ..... 259 20,16 :,~ .• ,,' ....... ',' ... 258 " S~rubbabel;:ApokalyPse '256,- Vissff., ............. 270 ,259,' 262 ' v 18of. '.' ..... '" ..... 248' TestAss V'i22f: .............. --241 .. 2,8 ... '; ....... .- ..:.: .. 236 ' Sib, . V226 ... ;.-.'. .- ..... '..• 259 "3;1f.' ....... : .......... 238 II6 ....... .- .....,. , ... 2~6 . V,36If........' ....... ~ 266 };3 .... , .. , ... : .,.: 2)2; 273 ,II-r4 ",.: .... ' .... '...' 248 II 35ft. ..... '.' . .- .: ..... 252' II54f, ................ 236 II 165f. .... .- ........ " 234 593' , 6,i,6'·,·. '. .. ' ' .' " •.•. '. '. '. '.:'. '. '. '.' '. :6 II-r67f.... .- ...... 210,252 VII 27 .......... : .... ; 26r 10 ~ Ii1 77f. .... , .......... :'262' VIIIS8, .............. 2IO 19,j .. , ..... : .. ·.. , .. ; 2JZ, 10,10 ..... .- .. '- .. .- ..• ' i34, '. II r87ff.......... 2°7,27° VIII 30of... .- ... , ..... 234 II 268 ..'. ',' .. ; .. '•... '- 266 VIII'353 .............. 239 XI33ff.....' ..•..... ",,248 ,II215 ............... 265 xr'nff............ ; .. 2 67, 1I2)8ff.'. '" ...... '," 270 , n JI5ff.......... 265,27° XI 60 ......... .- ..... 24S XI 8o ....... : ....... ' 239 III.~9f............... 2'13
~g',"<~~. ;'~~~
28 4
. ".',." '" ",'
"i
TestIs 4,iff................. 235 Test]os ·19;8 ............... " 256 Test]ud 21,9 ............. 210,261 25,3··············· .. 242 25;4······ ........... 2.44 TestI..ev );8 .. :: .......... 233,-265
4,1 .................. 266 4,4.· ................ 27° 7 (slav) .............. 2)2 15,2 ................. 270 16,2 ................. 261 18,)f............ 240,252 18,9 ...... " ......... 262 18,II ................. 265
TestSim ),4· ........ , ........ 6,5 ..................
TestNaph 2,2ff....... : ... : .... :. 2JI
Tob ·12,8 ................. 2)7
jfltch~tüche
ApkThom .... 250,259,267
ActPetr21 ............ 215
Apocryphon ]eremiae I
Ambrcisiaster ......... 195 AnOlwmer Chiliast (ed. Mercati} ... 206; 251, 274 . Aphrahat VomFasten ...... 2°4,2)6 ApkPl 20) ) ............... 205,2)1 5f................... 270 14 .................. 2)) 16 ................... 234 20 .................. 207 21 .............. 273,274 24 .................. 2)6 syr .................. 196 I,)· . . . . . . . . . . . . . . . . . .
...................
231
Apostolische Konstitutionen VIII )2,5 ............ .- 195 AscJes 2,14· ................ 275 3,26f................ 266 4,2 .............. 2)2,239 4,5ff................. 25 2 4,6 .................. 243 4,1) ................. 262 4,14·· ............... 252 4,16 ................ , 265 7,12 .. " ......... 233,265 8,14 ................. 265 8,26 ............. 2)3,265 9,9 ff................. 23} Athanasius über die Jungfräulichkeit 7 ................... 237
ApkPetr. (äth)
Barn 251,252 3 .................... 2 ...... , ............. 259 ) .............• .- ..... 260 Basilius: Homilien 4 , .................. 269 . 1,7.; ..... ··········· 5- ................... .- 26) 2,2 ..... , ........... , 6 .; .................. 271 10 .................. 239 Clemens A1exandrinus II ................ .'. 27) Protreptikos X94,4 .... I
.•.............
ApkPetr (syrisch-arabisch) 196,208, 231, 252 f., 257, 263,265,271
2)5 2)2
Schrijten
Act]oh 881 ........... 215
Acta Pauli·et Thep!1e ... 2H
TestRub 1,10 ................. 2)7 6,II ................. 263
235
·2)7 2)6
195
·Commodian Carmen apologeticum 82)ff................. 206
844 ................. 885f................. 891 ff.· ............... 892 ................. 9II ................. 9fJ ................. 9zi .................
259 250 206 211 247 248 2)9
Danielbuch (Kopt.) 26 .................. 244 73 .................. 248 Daniel-Diegese 6,14· ................ 6,18 ................. 6,25· ................ 9,7· ......... " ...... II,29ff............... 12,6ff................ 12,15· ............... 12,18f............... 12,24 ................ 14,1 ................. 14,9·.·· ..............
240 250 243 244 250 267 2)9 245 266 259 256
Did. 8,1.·................. 2)5 16,) f .............. 21of., 2)4,251 f., 255, 259 16,7· .......... '.' 252,27) . Diognetbrief . . 7,2. " ...... " ... " .. 205 7,2ff..... :............ 2}2 Ephr (Syr) , ........... 205, 208,2)1, 247,·25rf., 260
Ps-Ephr .. 2°5,208,251,260 Epiphanius Adversus Haereses 42,12,3 .............. 196 64 .................. 272 Epistula Adsonis . .. 245, 253 Ep Ap 15 (26) ......... 273 16 (27) .............. 251 Die Erzählung der Sibylle ..... 243,250, 2pf., 256f., 264, 266, 269, 272 Euseb Praep. Ev IX 30 ....... VII 21f............... VII )0,20f............ VI 41,) ..............
196 225 224 261
6ff.................. 251 17 ................ ,. 25 8 18 .................. 258 31 .............. 210,23 8 Pseudo-Hippolyt De consummatione mundi 23 ff................ 2pf. 25 .................. 247 26 .................. 252 27 .................. 266 31 ....... , .......... 268 36 .............. 251,25238 .................. 27 2 IgnEph 17,1 ................. 231 19>3 ................. 232 Justin Apologie I 20,1 ....... , 217
Firmicus Maternus De errore 22 . . . . . . . . .. 210
I
Geschichte Daniels . . . .. 265
2 K1em 17,7 .......... 271
Geschichte von Joseph (dem Zimmermann) .... 255
Lactanz . . . . . . . . . . . . .. 2°5 207, 210, 216, 225
Herrn mand IX 1 und 4-7 ......... 205 IX 1,S .......... , .... 238 Herm sim VI .................. 2)5 VIII 2,3 .............. 265 Herrn vis II 2,1 ................ III 1,2 ............... III 10,6 .............. III 10,6 ....... , , . , ...
235 235 237 237
Hippolyr Daniel-Kommentar 2°5,243 II27 ................ 263 IV7············.··.· 259 IV 12 ............ 259,261 IV 14.· .............. 274 IVSi ................ 261 IV 56 ................ 196 Antichrist ........ 2°5,2°7 286
Origines Kommentar zu Mt, , ... 195 Polyk 7,2, .. , .. , , ....... , ., 236 PsApcDan ... , .... , ... 25 1, 266, 268, 270 PsApcJoh ............ 2I 3 6 , ... , ... , .......... 266 7 ........... 253,254, 267 8 ,., 208,251,256,259,268 14 ....... ,.,., ...... 270 23 , .. , ..... ,., .. 260,263 Pseudo-Methodius-Texte 205,212, 239f., 242f" 248, 250, 251 f., 252, 253, 257 Sulpicius Severus Historia Sacra II q,rf.............. 221
K1em 33,4 .......... 237
Institutiones VII 15,4 ............. VII 16f.. .. , .......... VII 16,7 ............. VII 16,12 ............ VII 17,1 ff............ VII 17,2.4 ............ VII17.3 ............. VII q,II ............ VII 18,1 ............. VII 18,7 ............. VII 19,5 ............. VII 19,6 ............. VII 19,8 ............. VII 22,8 ............. VIIz4 .. · ..... ,,·, .. · VII24,15 " ......... ,
231 222 266 239 207 2II 209 271 216 249 269 251 274 274 274 274
Epitome 66,7·· .. , 239,245,258,260 66,9, ....... , ...... ,. 262 67 ............... ,., 274 De mone 6 ........... 224
Tenullian ........... , über das Fasten 1 f. . . . .. De anima 50,5 ........ De came Christi IX7 ................ XV 1 ................
274 235 209 272 272
Testamenturn Domini nostri Jesu Christi ...... 245, 254,272 Tibuninische Sibylle 4 rf.................. 234 44 .................. 264 56f.................. 234 61 f................. , 212 76 .................. 247 78 f............. 224,249f. IJI ................. 24J 17Sf.. ............... 268 19 rf............. 243,255 194 ff....... : .... .zI3,245 206f................. 250 208f................. 255 2uf................. 249 214 ................. 268 215 ................. 255 216 ................. 248 21 7 ................. 259 221 ................. 270 223 ................. 270
7. Vision Daniels .. 213,254
Vita des Schenute (atab.) 2°5, 245, 268
Weissagung an Mt ..... 254
Gnostische, mandäische und manichäische Schriften Apokryphon Johannis 21,J ff................ 215 42,IOff............... 255 2 Apk des Jakobus 63,19f............... 213 2. Buch Jeu 303,14 ff.............. 233 315,22ff.............. 233 Die Erfahrungsgesinnung - der Gedanke der großen Kraft 42,1 .. " ............. 272 45,Jxf............... 21 3 Ev Mariae 7,5ff................. 26J 15,2rf............... 269.
48,7 ff................. 253 49.3 ff................ 214 49,9 f............ 21 4,252 49,16f............... 214 49,19 f........... 21 4,274 49,24f............... 214 50,30ff............... 214 Johannes-Buch 243,IOff.............. 253 Kephalaia 57,25 f ........... 214,263 57,28 ................ 214 75,20 ................ 263 102,]2 ............... 263 I18,6f............... 263 154,21 f.............. 263 191,30 ............... 23 6 204,14f.............. 233 u8,loff.............. 233
Gespräche Jesu ...... " 235 Ginza 12,rf................ 16,25f............... 18,31f............... 30 ,3 ff................ 32,4 .................
233 2J1 236 253 233
Koptisch-gnostische ApkPl 21 5 Koptisch-manichäisches Psalmbuch I I 1,24 .......... , .... 236 156,10 ............... 2]5
Od Sal 8,20 ........... , .. " . 263 Nag Hammadi Codex
VI 4 ................. 266 Philippus-Evangelium 63 (II4,18) ........... 260 72 (II6,]5) ........... 272 112 (126,21) ...... 213,231 Pistis Sophia 134,4 ................ 263 180,5 ff............... 233 Sophia J esu Christi 104,10f.............. z63 Thomas-Evangelium 6 ................... 14 .................. 79 .................. 104 .................
235 235 246 235
Titellose Schrift 174,10f.............. 21 3 AsklepiusApokalypse ....... 214,217
Sonstige A1exandersage 212,239,250 Antisthenes-Orakel .... 245
Flavius Vopiscus Historia Augusti (Aurelian 28) ......... 223 Hystaspes-Orakel. ..... 216
Ps-Kallisthenes 18,5 ................ , 113 .................. 128 ................. II24 ................ II 28 ................ II 43 ................ III 17 ............... · III 25 ............... ,
240 240 240 24 1 241 24 1 240 240
Arrian Anabasis A1exandri I 26,2 ................ 240 VII 4 ................ 24 2
Mettemichstele . . . . . . .. 2 I 5
Curtius Rufus
X]I ................ 242
Plutarch Alexander 17 ......... 240 77 .................. 2 42
Sueton Domitian 18 ...... 2II,254
Diodor XX28 ............... 242
Polybius 30,26,3 .............. 248
Caligula 50 ........... ZII Vita A1exandri 113,3 ................ 211
Töpfer-Orakel ... 2 I 5 f., 250 I 16 . . . • • . . . • . . . . • . . . 216 II If• . . . • • . . . . . . . . . . . 216 II 7ff................ 2r6
288
II !4f................ 216 Vita des Septimius Severus 17,! ................. 224
Zosimus 139 ................. 224 I 55,! ............... · 223