Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit
Herausgegeben von Wemer Georg Kümmel in Zusammenarbeit mit Chtistian Habicht. Otto Kaiser. Otto Plöger und Josef Schreiner
Band V . Lieferung
2
Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn
Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit Band V
Apokalypsen Egon Brandenburger: Himmelfahrt Moses Ulrich B. Müller: Die griechische Esra-Apokalypse A. F. J. Klijn: Die syrische Baruch-Apokalypse
1976
Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn
Inhalt Egon Brandenburger : Himmelfahrt Moses . . . . . . . . . . .. 57 Ulrich B. Müller: Die griechische Esra-Apokalypse . . . .. 85 A. F. ]. Klijn: Die syrische Baruch-Apokalypse ........ IO~ Die Abkürzungsverzeichnisse befinden sich in der ersten Lieferung dieses Ba.ndes
ISBN 3-H9-Q39'z-o
© Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn, Gütersloh 1976 Gesamtherstellung: Mohndruck Reinhard Mohn OHG, Gütersloh Printed in Germany
Egon Brandenburger Himmelfahrt Moses
Inhalt Einleitung . . Übersetzung Namenregister Bibelstellenregister .
59 68 8z.
8;
Einleitung I.
Text IIIId Ursprache
Die einzige vorhandene Handschrift, eine lateinische Version des Textes, wurde von Ceriani in der Ambrosianischen Bibliothek in Mailand entdeckt (Ambrosianus C 73 inf.) und 186I unter der Bezeichnung »Fragmenta Assumptionis Mosis« herausgegeben'. Die in zwei Kolumnen geschriebene Palimpsest-Handschrift, durch Reagenzmittd teilweise verdorben, ist stellenweise schwer oder gar nicht lesbar. Die auf Ceriani folgenden, z. T. aufgrund neuen Handschriftenvergleichs erstellten Textausgaben (die letzte I904 von Clemen besorgt), bringen einige Verbesserungen und vor allem Versuche von Textrekonstruktionen, die in jedem Falle sowohl durch die Textlücken als auch durch die Nachlässigkeiten und Irrtümer bei der Textüberlieferung gefordert sind'. Die lateinische Handschrift ist eine spätere Abschrift. Die lateinische Version selbst ist wahrscheinlich im 5. Jh. entstanden: Orthographie und Stil weisen Verwandtschaft mit der Sprache der Itala und Vulgata auf (Rönsch; Chades). Ziemlich sicher ist diese lateinische V~sion als übersetzung eines griechischen Textes erkennbar. Die Annahme eines griechischen Originals (Hilgenfeld u. a.) wird mit Recht nicht mehr vertreten. Vor allem Charles hat mit weithin überzeugenden Gründen' ein hebräisches Original als höchstwahrscheinlich erwiesen. Eine aramäisch abgefaßte Urschrift ist weniger wahrscheinlich, doch nicht völlig auszuschließen~.
2.
EntstehHIIgszeit IIIId -ort
In den ersten Jahrzehnten nach Auffindung des Fragments differierten die Datierungsversuche erheblich: vom Ende der Regierungszeit des Herodes bis in die Zeit des Barkochba-Aufstandes!. Seitdem wird, von wenigen Ausnahmen abgesehen 6, die Spätdatierung nicht mehr vertreten und auch eine Abfassung um bzw. nach 70 kaum noch in Erwägung gezogen. In der Tat ist die Zerstörung des Tempels nirgends vorausgesetzt; ein Hinweis darauf hätte angesichts der Bedeutung des Tempelkultes in unserer Schrift im allgemeinen (siehe Anm.19) und der aktuellen und prophetischen Bezüge im Kontext von 6,I.9 und 8" im besonderen 1. Laperrousaz hat jüngst Cerianis Textausgabe wieder abgedruckt (S. roIlf.) und zusätzlich mit der späteren Kapitel- und Verseinteilung verseben. z. In der folgenden Übersetzung werden, wo nichts anderes angemerkt ist, die Textlücken durch Punkte anstelle der vermutlich ausgefallenen Buchstaben markiert. Hierzu und zu den weniger gewichtigen Textverbesserungen vgl. die Textausgabe von Clemen. 3. Überprüfungen im einzelnen bei Wallace und Laperrousaz, S. 17-"5. 4. Vgl. jetzt auch ausführlich Laperrousaz, ebd. 5. Referate bei Schürer, III, S. "98f.; Clemen, in: KaulZSChAP, S. 313; umfassend Laperrousaz, S. 96 ff. 6. Hölscher; Zeitlin. Jüngst hat lIaacker, freilich mit wenig überzeugenden Gründen, für »das zweite oder dritte Drittel des i. Jahrhunderts n.Chr.« plädiert (S. 40S).
nicht fehlen dürfen. Aus 1,18 wird sogar positiv das Bestehen des Tempels zu entnehmen sein (CharlesAP, z. St.). Zur Datierung eignen sich weder die als Weissagung über die unmittelbar bevorstehende Zukunft gedachten Kap.8f. noch die in apokalyptischem Zahlenspiel verschlüsselten Angaben in 7,d. und 10,tz; der Text in 7,If. ist überdies viel zu stark lädiert und lückenhaft. Auszugehen ist von den klar deutbaren Angaben vor allem in Kap.6: Tod des Herodes und Varus-Krieg (beides 4 v.Chr.) können kaum lange zurückliegen; die Weissagung 6,7 hätte spätestens bis 30 n. Chr. in Erfüllung gehen müssen (Herodes regierte 34. die Söhne Philippus und Antipas 37 und 43 Jahre). So ist mindestens die Zeitspanne zwischen 4 v. Chr. und 3° n. Chr. ziemlich sicher bestimmbar. Da aber 6,7 auch die Verbannung des Archelaus (6 n.Chr.) voraussetzen dürfte und der Textanschluß 7,1 nur einen knappen Zeitraum anvisiert, ist eine Abfassung nur wenig nach 6 n. Chr. höchst wahrscheinlich. Nicht so deutlich sind die Anhaltspunkte für den Entstehungsort. Für Rom (Hilgenfeld) spricht zuwenig. Das wahrscheinlich hebräische Original des Fragments, vielleicht der Blickwinkel transjordanem 1,4, die bedrückende Nähe zu den 6,2-9 genannten Ereignissen und die Verbannung des Archelaus als vermutlich wichtiges Auslösernoment: all das könnte am ehesten, muß aber nicht unbedingt nur nach Judäa weisen. J. Identität
Nach altkirchlichen Zeugnissen muß es eine beträchtliche Anzahl von Mose zugeschriebenen apokryphen Schriften gegeben haben 7• Für deren Vielfalt spricht auch der eher einem Frühstadium apokrypher Mose-Schriften zugehörende Qumranfund 1 QDM(ose)8. Pauschal sprechen altkirchliche Zeugnisse teils wenig präzis von aAAat ßIßAoL, al 1IV1I Elatv an61e(!vrpoL, aus der Zeit Moses (Apollinarius) oder zusammenfassend von ßLßAla an61e(!vrpa Mwvaewr;; (Apost.Konst. VI,16), von apocrypha et secreta Moysi (Evodius). Einzelne dieser Schriften werden teils ohne Titel, teils wenig erhellend etwa mit Jibeilus quidam, licet in canone non habeatur (Origenes, In Josuam horn. 2,1), aber auch bestimmter mit plßAor;; A6yw1l p,Vrn:LXÖJV M. (Gelasius), assumptio (Clemens Alex.; Didymus) oder adscensio M. (Origenes, De princ.3,2,1) bzw. avaA7J'ljJLr;; M. (Gelasius u.a.) benannt. Mehrere Kanonverzeichnisse 9 nennen in den Listen der Apokryphen des AT nebeneinander eine a1lUA'lj'IjJtr;; und eine ota{}f}1e'lj Mwvaewr;;, was an sich eher wie eine spätere Auswahl wirkt. Aber gerade jenes Nebeneinander ist die Basis verschiedener literarkritischer Thesen: Für Schürer (S.303) sind »Testament« und »Himmelfahrt« Be7. Das Material hierfür und für das Folgende ist mehr oder weniger vollständig 2Usammengefaßt bei Schürer, TI!, S. 303; Clemen, S. 1'1. und in: KautzschAP, S. 311 f.; Charles, S. 10S-IlO; Laperrousaz, S. 2.9 f. H ff. 8. »Worte Moses« (der Titel stammt vom Herausgeber J. T. Milik), in: Discoveries in the Judaen Desert, I, Qumran Cave I, Nr. 2.2., S. 91 ff., Oxford 1955. 9. Sog. Synopse des Athanasius; Verzeichnis der 60 kanonischen Bücher; sog. Stichometrie des Nicephorus.
60
zeichnungen zweier verschiedener Teile derselben Schrift; nach Charles (AP,S. 408) stellen sie zwei ursprünglich unabhängige, noch im I. Jh. zur AssMos vereinigte Schriften dar; Clemen (in: KautzschAP, S. 312) rechnet mit dem - auch weiterhin separat existierenden - Testament (= unser Fragment) als Grundschrift einer später.en Überarbeitung zur AssMos. Aber auch Laperrousaz' alternative Leitfrage : aV!Ü.1j'lf'u; oder r},af)~"1j (S.2.6) ist noch von jenem Nebeneinander abhängig. Nun weist das Fragment zweifellos Gattlingsmerkmale des Testaments auf, wie längst erkannt ist. Entgegen der vorschnellen Identifizierung mit jener r},a~"1j MwvuüJ)(; der Kanonsverzeichnisse (Laperrousaz, S.40 u. ö.) ist jedoch folgendes zu bedenken. Die Gattung Testament ist hier im Sinne einer Apokalypse, eben als Offenbarung verborgener Zukunft umgeprägt worden (siehe ,); insofern könnte diese Schrift an sich auch unter die secreta Mqysi gefallen oder mit ßlßÄor; Mywv p.vu"""wv Mwvuewr; o. ä. bezeichnet worden sein. Jedenfalls muß die am Textbeginn zu rekonstruierende Überschrift liber profetiae (und nicht: testamen/llm oder assllmptio) Moysis lauten, wie das auch apokalyptischer Prophetie entspricht (siehe Anm. zu 1,1 und 10,1I). Vor allem kann das Fragment (1) durchaus mit der Erzählung von Moses Himmelfahrt abgeschlossen haben. Die Hinweise auf Moses Tod müssen dem nicht widersprechen' 0: das belegt auch das mehrfach der assumpdo zugeschriebene Motiv vom Kampf des Erzengels Michael mit dem Teufel um Moses Leichnam und wohl auch die Erwähnung, J osua habe einen doppelten Mose gesehen, intliS vivllS in spiri/ll, alills mor/lllls in corpore (Origenes, In Josuam hom.2.,I). Einen eindeutigen Beleg dafür, daß unser Fragment mit der Himmelfahrt Moses abschloß - und von da, wahrscheinlich erst später, seinen Namen erhielt -, liefert Gelasius in seiner Geschichte des Konzils von Nicäa. Ge1asius weist darin einer aV!Ü.1j'lf"r; Mwvuewr; nicht nur das Motiv vom Disput Michaels mit dem Teufel über Moses Leichnam zu, sondern bezieht sich auf den Anfang unseres Fragments und zitiert offensichtlich aus 1,14". Ob beides auch in der Himmelfahrt Moses stand, in der Clemens Alex., Origenes und Didymus das genannte Motiv vom Kampf um Moses Leichnam vorfanden, wissen wir nicht, doch ist dies nicht auszuschließen' i. Weiter käme man mit folgender Vermutung zu der merkwürdig schwebenden Doppelwendung a morle receptione mea, »von meinem Tode, meiner Aufnahme«, in 10,12 (siehe Anm. z. St.): Mit receptio wird hier auf etwas Besonderes hingewiesen und dies zunächst bewußt in der Schwebe gehalten. Der Verfass,er läßt Josua das verschlüsselte Wort in der ersten Fragenkette II,j-8 aufnehmen (quis JOCIIS reripiet ...). Aber die im irdischen Todesbereich mißverstehend befangenen und 10. Im übrigen ist, was bisher unbeachtet blieb, die Spannung zwischen 1,5; 10,14 und II,5-8
im erhaltenen Textbestand kaum geringer! 11. MeAilwv & :rceotp'lj-t1'J<; (I) Mwtrij<; iEtevat TOv {Jiov, ru. "ireamat Sv {Ji{Jilrp 'Avail1i'l'&w<; MWGiw., :rceOC»
darum ausweglosen Fragen harren noch einer Antwort. Sie dürfte - in Analogie zur Antwort (12,2-13) auf die zweite Fragenkette (II,9-19) - im weggebrochenen Schluß mit einem wunderbaren, bisher verborgen gehaltenen Gottesgeschehen gegeben worden sein, Was schließlich das Motiv von der Himmelfahrt Moses an sich anlangt, so ist es jedenfalls in Mk9,2ff. parr. und Apc II,3 ff. vorausgesetzt.
4. Textordnung und Aufbau Die Mose-Pmphetie ist von da Landnahme Israels (2.,1 ff.) bis in die Zeit um und kurz nach Hemdes (6f.) chronologisch angelegt; und 7,xf. zeigt an, daß diese Chronologie auch die Zeit bis zum Weltende umgreift. Unerwartet bringen Kap. Sf. dann Geschehnisse unter Antiochus IV. Epiphanes und die Reaktion des Taxo darauf zur Sprache. Charles u.a. suchen dies Problem durch Umstellung von Kap. 8 f. zwischen 5 und 6 zu lösen. Dabei sind allerdings Anschluß und Sachzusammenhang von Kap. 9 und 10 nicht beachtet'l. Darum ziehen Lattey u.a. nur Kap. 8 nach vorne. Aber damit wird der offensichtliche Bezug von Kap. 9 (Kontrastbild) auf 8 zerstört. Andere weisen - lediglich auf die historisch-chronologische Spannung gestützt - die Texte verschiedenen Zeiten zu. So rechnet Licht mit einer ersten Fassung aus der Anfangszeit der hasmonäischen Revolte (jetzige Kap. 5,8 und 9); sodann mit einer zweiten aus nachherodiaruscher Zeit, die durch Interpolation von Kap. 6f. zustande kam. Umgekehrt postuliert Stauffer'
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(I, x6 ff,; 10,11 ff.). In dieser Endzeit (der Zeit des Verfassers I) soll sie ihre tröstende und mahnende Wirkung zeitigen, eben Zuversicht im ausharrenden Gesetzesgehorsam. Die profetia selbst hat zwei Teile: Kap. 2-6 und 7-xo. Der erste führt bis zum Standort des Verfassers; er verrät ihn durch das ausgedrückte Bewußtsein, daß die bestehende Welt jetzt ihrem Ende entgegengeht (7,If.), und durch die unerfüllt gebliebene Weissagung 6,7. Neben der Demonstration der theologischen Grundgedanken (Bund/Gesetz - Fehlverhalten - Strafgericht - Umkehr - erbarmende Bundestreue Gottes)· am fiktiv-zukünftigen historischen Objekt ist dieser Teil speziell auch darin Basis für den zweiten, daß das Eintreffen der profetia Moses betont herausgestellt wird (unverhältnismäßig breit 3,10-13; dann 5,2; vgl. 12,5), In Teil x folgt nacheinander: Geschichte vom Einzug in Palästina bis zu den Vorgängen vor dem Exil (Kap. 2); Gefangenführung nach Babyion durch Nebukadnezar (Kap. 3); Daniels Fürbitte und Gottes Erbarmen, das die Rückkehr einiger Teile der Stämme durch Cyrus ermöglicht (Kap. 4); Strafe unter den Seleukiden, Spaltung über den rechten Weg und Frevel in Tempelkult und Rechtspraxis (Kap. 5); Gottlosigkeit der hasmonäischen Priesterkönige, Strafgericht durch Herodes und Varus-Krieg (Kap.6). Die eigentliche, aktuelle profetia in Teil 2. ist nach apokalyptischem Gedankenschema aufgebaut: Die Endzeit bringt einen Gipfel an Ungerechtigkeit (Kap. 7) und vor allem den Höhepunkt des Zorngerichts (Kap. 8: Schreckensherrschaft eines universalen Weltherrschers nach dem Vorbild der makkabäischen Drangsalszeit). Diese letzte Drangsal ist zugleich Zeit der Bewährung im Gottes- bzw. Gesetzesgehorsam (Kap. 9: Taxo und seine Söhne). Die Leiden der gehorsamen Gerechten wird Gott mit dem Erscheinenlassen seiner Herrschaft beantworten, endgültiges GerichtIJ und Heil bringend (10,X~10).
J. Theologische Einordnung und Entstehungskreis
Was das Fragment in Form des Testaments darbietet, ist durch und durch apokalyptische Prophetie, der die Rätsel des gesamten Weltgeschehens entschlüsselt und insbesondere die Geheimnisse des Endgeschehens und seiner Kriterien offenbart sind. So begegnen auch vor allem aus apokalyptischer Literatur bekannte Einzelmotive: verschlüsselte Berechnung der gesamten Weltzeit (1,2;. 7,If.; 10,I2f.); apokalyptisches /Jet (xo,I2f.); »Ende der Welt/Tage«, »Vollendung der Zeiten« (1,18; 7,1; 10,J3; 12,4); überhaupt das Bewußtsein, im Endgeschehen zu stehen (7,If.) und entsprechende Gedankenschemata in Kap.7-1o (s.o.); Heilszuwendung nach einem Bruch mit dieser Welt (lO,lff.), und zwar nach Endgericht (10,7f.) und in einer gänzlich anderen Sphäre (10,9f.). In diesem neuen Rahmen erscheint als theologische Grundlage der traditionelle Gedanke des Heil verbürgenden Bundes, den Gott Israel zugeschworen und auf 15. Zum Gedanken der Rache Gottes für das Blut seiner Märtyrer (9,7) vgl. den Kontext Joe! 4,21; auch Apc 6,9ft'.
dessen Gesetz als Grundordnung er sein Volk zugleich verpflichtet hat' 6, und zwar deutlich unter Aufnahme deuteronomistischer Gedankenführung'7, wie auch das Deuteronomium in dieser Schrift besonders herausgehoben wird (1,5). Daraus ergibt sich als entscheidendes Kriterium für das Verhalten Israels im Weltgeschehen der konsequente, aber keineswegs rigoros zu neunende Gebotsgehorsam' 8 • Nahezu gleichrangig steht daneben die Verpflichtung zum rechten Tempelkult, der in der AssMos thematisch eine auffallend große Rolle spielt'9. Negatives Ergehen im Weltgeschehen wird unter dem deuteronomistischen Aspekt des Bundesgedankens als Strafgericht, Zom oder Rache Gottes verstanden, die zu Umkehr und Gebotsgehorsamführen und damit die emeuteHeilszuwendung freimachen sollen: bestätigte Grundlage Kap. 2-4; aktuell-eschatologische Anwendung Kap. 7-102°. In der Drangsalszeit eschatologischen Strafgeschehens durch das Medium des universalen Endtyraunen, d.h. nach 1,18 am Tage der letzten Heimsuchung, sieht dieser Apokalyptiker im vertrauendeJtl, konsequenten Gebotsgehorsam bis zum Aushalten des Martyriums - in Taxo samt seinen sieben Söhnen wohl als verpflichtendes asidäisches Leitbild vor Augen gestellt - die einzig angemessene Haltung und Chance für die endgültige Heilszuwendung. Solche Konzeption zu sichern und zuversichtliches Vertrauen in sie wachzuhalten, dazu dienen auffallende andere, die Bundestheologie scheinbar überschreitende Motive. I. Der Bundesmittler Mose - wohlgemerkt hier der in die verborgenen Geheimnisse eingeweihte apokalyptische Prophet - wird mit protologischen, kosmisch-universalen und überirdischen Prädikationen bedacht: von Anfang der Welt bereitet (1,14); sein Leichnam ist übermenschlich, an einem Ort nicht plazierbar, die ganze Welt ist sein Grab (n,I7f.); er ist unfaßbarer Geist, göttlicher Prophet über die ganze Erde, vollkommener Lehrer in der Welt ( I I, I 6), großer Engel (II,I7). Alles Prädikationen, die die Qualität und Autorität seiner Prophetie als jenseits irdisch-begrenzter Sichtweite und Möglichkeiten begründet und damit gesichert ausweisen sollen. 2. Gott ist nicht nur Schöpfer, er hat das Weltgeschehen bis ins kleinste vorhergesehen und vorherbestimmt (I2Aff.) also widerstreiten die irdischen Bedrohungen und Drangsale seiner Heilszusage nicht. Er ist Herr der Welt (I,II), Herr des Alls (4,2), Herr der Herren (9,6) und durch solche Weltüberlegenheit (die gerade kein Für-die-Welt-Sein im ganzen anzeigt) garantiert sein eschatologisch-universaler Herrschaftsantritt gegenüber dem Ansturm der Völker Heil exklusiv für sein Bundesvolk (Kap. IO). Die Welt hat der Allherrscher um des auserwählten Volkes, des Erstlings der Schöpfung, willen geschaffen (I, 12 f.) u • 16.1,9.14; 2,9; 3,9; 4,2.5; 10,15; 1I,17; 12,13; vgl. »auserwähltes Volk« 4,2. 17. Am deutlichsten: Komplex Kap. 2-4. Vgl. Steck, S. 172f., und bereits Sjäberg (ebd). 18. Be•. 3,12; 9.4.6; 12,10f.; in negativem Aspekt 2,7; 3,5; 5,3.6; 7,3lf.; 8,5· 19. 1,17f.; 2,3lf.8f.; 3,2; 4,8; 5,3.4; 6,1.9; 8,5; IO,7c; vgl. II,lj. 20. Den Rückgriff auf diese Grundlage stellt das Gegenüber von erster und zweiter (a/tera, sachlich = letzter) Rache Gottes in 9,2 sicher, das sich nur auf das hervorgehobene Strafgericht 587 beziehen kann (Kap. 3/1Kap. 8). Entsprechend korrespondieren 3,5-12 und Kap. 9 sowie 4,5 ff. und Kap. 10 im Grundgedanken, aber mit eschatologisch bedingter Variation. 21. Die Einstellung gegenüber den Heiden ist dementsprechend schroff, an den Möglichkeiten des hellenistischen Judentums gemessen geradezu feindselig (1,13; 10,7.10; 12,8).
über die Zuwendung des Endheils wird weder individuell noch auf eine Gruppe des Volkes bezogen reflektiert: ganz Israel wird des Endheils teilhaftig (lo,8ff.). Im Geschichtsverlauf werden zwar die Gebotsübertreter von Gott den Plagen der Heiden ausgesetzt (Beispiel: Kap. 3; 5; 6) - währenddessen die Gebotsetfüller »einen glücklichen Weg vollenden«" -, doch »daß er sie gänzlich ausrotte und verlasse, ist unmöglich« (12.,12.)'!! Das Endheil besteht neben dem Triumph über die Feinde bemerkenswerterweise in der Erhöhung Israels in die Sternregion der himmlischen Welt. Konzeptionen wie Auferstehung, Gottesreich auf Erden, neuer bzw. zweiter Äon haben hier keinen Raum. Die irdische Welt bleibt heillos zurück; Heil hat sich in die jenseitige Gotteswelt entzogen. Die Bestimmungen des Entstehungskreises dieser Apokalypse - zelotische Freiheitsbewegung, Quietismus, pharisäischer Quietismus, Essener bzw. Qumrangemeinschaft, Samaritaner' 4 - zeigen Schwierigkeit und Verlegenheit zugleich. Angegriffen werden die Hohenpriester-Könige der etablierten Hasmonäer (6,1), heftig die hellenisierende sadduzäische Priesterschaft (5,3 f.), vielleicht die Sadduzäer z. Z. des Autors (7,3 ff.)·l, aber auch wenigstens der frühe Pharisäismus (5,5 f.). Nun ist die Samaritaner-Hypothese bislang wenig überzeugend begründet. Auszuschließen ist auch die früher stark vertretene Zeloten-Hypothese: Kap. 9 widerspricht ihr gründlich; Kampf und Sieg über die Feinde Israels stehen betont außerhalb menschlichen Bemühens, nur Gott und dem Erzengel Michael vorbehalten (10,1 ff. 7); und die Feinde vollstrecken durchgehend Gottes Strafgericht. Diese Momente würdigt richtig die Deutung auf die »Stillen im Lande« (Quietismus), doch ist sie zu unpräzis. Ein Autor innerhalb des Pharisäismus müßte, frühe asidäische Konzeptionen hochhaltend, zugleich in merklicher Distanz zu dieser Bewegung stehen. Für den Qumrankreis wirklich spezifische Vorstellungen bietet die AssMos kaum. Ihr gleicher sektiererischer Geist (Mowinckel; Laperrousaz) ist eingetragen. Das auf Israel im ganzen bezogene Bundes- und Heilsverständnis ist ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal. Und die trotz aller Kritik an der sadduzäischen Priesterschaft dem Tempeldienst andauernd bis zum Weitende zugemessene Funktion (1,17f.) wäre ebenfalls für Qumran schwer denkbar· 6• Bleibt u. Diese traditioneIle Sicht ist mit der Erkenntnis von Kap. 9, vgl. 3,II, theologisch nicht vermittelt. 23. Schon das widerspricht dem Versuch, wegen der Spannung von 9.4 2U 3,13; 5, .. ff.; 6,1 die erwähnten »Väter und Vorväter« auf das wahre Israel, die Minorität der Gerechten, oder g;Lr auf die Vorväter der Qumransekte lru deuten (gegen Mowinckel, S. 95 f.: ihm darin folgend Laperrousaz, S.95 und 12.5). Auch der Sprachgebrauch der AssMos steht dem entgegen: 1,8; ",1: 4,2.5.8; 9,6; II,17. 1.4. Referate in älteren Werken wie Oemen, in: KautzschAP, S. 314f., und zuletzt bei Laperrousaz, S. 88-95 und 99. 25. Mit CharlesAP, 2:.St.; W. Bousset, H. Greßmann: Die Religion des Judentums im spätheIlenistischen Zeitalter, 4.Auß., Tübingen 1966, S. II5 f.; anders, doch mit wenig durchschlagendem Verweis auf die christliche Polemik gegen den Pharisäismus, Schürer, IU, S. 300; Oemen, in: KautzschAP, S. 3I 5. Vielleicht ist die traditioneIle und verbreitete Polemik in 7,3 ff. überhaupt nicht lru prli2:isieren. ..6. Laperrousaz' Hinweis (S. 94) auf die Beschreibung des 2:ukünftigen (I) Tempels in Qumran bestätigt in Wahrheit dieses Urteil.
zu fragen, ob die grob gemusterte Landkarte vom frühen Judentum nicht noch für differenziertere Gruppierungen und Konzeptionen Raum bieten müßte.
Literaturverzeichnis 1. TEXTAUSGABEN UND UNTERSUCHUNGEN ZUM TEXT
Ceriant~
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Hilgenfeld, Adolf: Messias Judaeorum, Leipzig 1869, S. 43 5-468 (Rückübersetzung ins Griechische). Clemen, Carl: in KautzschAP, II, S. 311-3 31. Char/es, Robert Henry: in CharlesAP, H, S.407-424. Ferrar, William John: The Assumption of Moses translated ... , with introduction and notes, London-New York 1917{z.Auff. 1918. Rüßler, Paul: Alt jüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel, Augsburg 1928, S.485-495· 1301-1303· Laperrousaz, E.-M.: Le Testament de Moise (generalement appele »Assomption de Moise«), Traduction avec introduction et notes, Paris 1970 (Sernitica XIX, Cahiers pubBers par l'institut d'etudes semitiques de l'universite de Paris). 3.
UNTERSUCHUNGEN
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Mowinckel, SigfIJllnd: The Hebrew Equivalent of Taxo· in Ass. Mos. IX, in: Congress Volume Copenhagen 19S3, Leiden 1953, S.88-96 (VT Suppl. I). Dekor, M.: Contribution a }'etude de la Iegislation 4es sectaires de Damas et de Qumran. IV. Le Me1,loqeq du Document de Damas et Taxo dans l'»Assomption de Moise« IX, RB 1955, S.60-66. Meyer, Rlldolj: Art. Himmelfahrt Moses, RGG m, 3. Aufl. 1959, Sp.337. Licht,Jacob: Taxo, orthe ApokalypticDoctrine ofVengeance, JJS 1961, S. 95-1°3. De Santo, Charles: The Assumption of Moses and thc Christian Gospel, Int 1962., S·305-3 10.
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übersetzung
I I (Buch der Prophezeiung Moses, die er im 120.Jahr seines Lebens aussprach)-, 2 das ist das 25oo.Jahr seit Erschaffung der Welt 3 [nach orientalischer Zählung aber das (2700.)a] und das (400.)b seit dem Auszug aus Phönizienc, 4 als das Volk nach dem durch Mose geleiteten Auszug bis Amman' jenseits des Jordans gekommen war - 5 der Prophezeiung, die Mose im Buch Deuteronomium ausgesprochen hat. 6 Er rief Josua zu sich, den Sohn Nuns, einen vor dem Herrn bewährten Mann, 7 damit er sein Nachfolger werde für das Volk und das Zelt des Zeugnisses mit all seinen Heiligtümern 8 und damit er das Volk in das Land führe, das er ihren
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Welt an offenbar zu machen, so daß die Heiden dadurch überführt würden und demütig durch Erörterungen einander hätten überführen können. 14 Deshalb hat er mich ausersehen und gefunden, der ich von Anfang' der Welt bereitet worden bin, der Mittlerb jenes Bundes zu werden. 15 Und nun" eröffne ich dir, daß die Zeit meiner Lebensjahre vollendet ist und ich hingehe zum Schlaf" meiner Väterb, und öffentlich vor allem Volke ... d 16
Aberf zwei Stämme werden hinabgehen und das Zeugnis des Zeltes hinüberbringeng. 4 Dann wird der Gott des Himmels <den Pfahl) seines Zeltes und das Eisen seines Heiligtums
III I Gerecht und heilig ist der Herr". Denn weil ihr gesündigt habt, sind auch wir ebenso mit euch hergeführt worden.< 6 Dann werden die zehn Stämme weinen, wenn sie die Vorwürfe der zwei Stämme hören, 7 und sagen: )Was haben wir euch Gott Abrahams, Gott Isaaks und Gott Jakobs, gedenke an deinen Bund, den du mit ihnen geschlossen, und an den Eid, den du ihnen bei dir selbst geschworen hast: daß ihr Same niemals von dem Land, das du ihnen gegeben hast, weichen solla.< 10 Dann werden sie meiner gedenken·, indem sie an jenem Tage sprechen, ein Stamm zum andern Stamm und ein Mensch zu seinem Nächsten: 1I )Ist dies nicht das, was uns Mose
IV I Dann wird einer auftreten, der über ihnen steht, seine Hände ausbreiten, seine Knie beugen und für sie beten, indem er sprichta: 2 >Herr des Alls, König auf erhabenem Thron, der du über die Welt herrschst, der du wolltest, daß dieses Volk dein auserwähltes Volk sei, du wolltest (schon) damals als ihr Gott angerufen werden, gemäß dem Bund, den du mit ihren Vätern geschlossen hast. ; Und (nun) sind sie mit ihren Frauen und Kindern als Gefangene in ein fremdes Land gezogen, an das Tor zu den Fremden, wo viel Sie werden die Gerechtigkeit meiden und sich der Freveltat zuwenden und werden das Haus ihres Dienstes mit
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>Sie werden fremden Göttern nachhuren (. 4 Denn sie werden nicht der Wahrheit Gottes folgen, sondern einige werden den Altar mit ... - Gaben beflecken, die sie dem Herrn darbringen, sie, die keine Priester sind, sondern Sklaven, von Sklaven geborenb • 5 Denn die Schriftgelehrten, die in jenen Zeiten ihre Lehrer sind, werden auf Leute ihrer Wahl und die Annahme von Geschenken 'achten und Entscheidungen verkaufen, indem sie Lösesummen annehmen. 6 Und deshalb wird ihre Ansiedlung und das Gebiet ihrer Wohnung mit Verbrechen und Freveltaten angefüllt werden. bVon Gott, ihrem Schöpfer, werden sie abfallen; ungerechte Richter werden in ihr sein, zu richten, wie jeder willb. VI I Dann werden sich Könige als Herrscher über sie erhebena, und man wird sie zu Hohenpriestern Gottes berufen ; (doch) sie werden Gottlosigkeit verüben vom Allerheiligsten aus. 2 Und es folgt ihnen ein frecher König-, der nicht aus dem Geschlecht der Priester stammen wird, ein verwegener und gottloser Mensch; und er wird sie richten, wie sie es verdienen. 3 Er wird ihl-e Oberen mit dem Schwert zerschmetterna, und er wird sie an geheimen Orten
4 a) Vgl. Dtn2.8,50. 7 a) Ergänzung und Te:xtvetbesserung mit Hilgenfeld, CharIes u. a.:
<
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zeugen, die in seiner Nachfolge kürzere Zeit (herrschen werden)a. 8 In ihre (Gebiete) werden (Kohorten)" kommen und des Abendlands mächtiger Königb, (der)c sie erobern wird. 9 Und sie werden sie in Gefangenschaft führen, und einen Teil ihres Tempels wird er mit Feuer verbrennen, einige um ihre Ansiedlung herum kreuzigen·.
vn I
Von da ab werden die Zeiten ihrem Ende zugehen; plötzlich (wird sich schließen) ihr Lauf, (wenn) vier Stunden (gekommen sind)". z. ••• a 3 Und es (werden) verderbliche und gottlose Menschen über sie" herrschen, welche lehren, sie seien gerecht. 4 Und diese werden den Zorn ihrer Wir wollen Festgelage und Überfluß haben, wollen essen und trinken und uns für Fürsten halten!< 9 Und ihre Hände und ihre Gedanken werden Unreines treiben, und ihr Mund wird große Dinge sprechen, und sie werden ferner sagen: >Rühr (mich) nicht an, damit du mich nicht unrein machst an dem Ort, an dem ...• !< J.nlll sibi brmOrQ lemporQ Jominßrenl (statt dOMreni). - Nur für Archelaus (4 v.-6 n. ehr.) trifft die Aussage zu; Philippus regierte H, Antipas 43 Jahre. S a) Durchweg wird}ßr1S in PßfI,s verbessert und mit Hilgcnfeld zumeist forltt (= rcbor/tt) für morlis gelesen. b) Der Legat von Syrien, Quinctilius Varus, wirft mit den Truppen des Kaise~s Augustus 4 v.ehr. einen Aufstand der Juden gegen Archelaus nieder; vgl. Josephus, ant., I7,to,I/f.; bellum, Z,3.1/f. c) Lies t]ui statt 'I.ma. 9 a) Nach Joscphus, ant., 17,10,10, ließ Varus 2000 Leute kreuzigen. VIII a) So mit Volkmar, Oemen. Doch ist das unsicher; die Textlücken werden recht verschieden ergänzt. 2 a) rogWll1If" s.t:1I(n) ...... a(.) .... pros) ...... iniliis IribllSQJ 'Xi/IU VIII(I) propl.(r) inilÜIIII Im s.pIimalS.fllnJa IriQ (in) lertia dlltls (h) .. (r)a .. (I)a. (Eingeklammertes ist unsicher gelesen). 3 a) J. bis. Oder: unter diesen, von diesen an (Volkmar), in the time of these, some of these (eharIes)? 4 a) Oemen (nach Rönsch) liest _if.,,,,,, statt animonml. Anders ChariesAP: stir up the poison of their minds (ptimällibab aus p'IIIab = Mv). 5 a) Im Kodex folgen fast sieben Zeilen, die nicht entziffert werden konnten. Das Thema wird von V. 4 zU V. 6 kaum gewechselt haben. 6 a) Zumeist wird (pallp') (TIIIII) ergänzt. b) Text: fjN(?) ... s, ,1; kaum sicher zu rekonstruieren. 9 a) Die nächsten vier Zeilen sind unleserlich, in der fünften vermuten einige in pl'HIII iJIItII s('Tvil) il/is.
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VIII I Und es wird ... - Rache und Zorn über sie kommen, wie sie nicht dagewesen sind unter ihnen von Weltbeginn an bis zu jener Zeitb, in der er einen König der Erdenkönigec und einen Machthaber von großer Gewalt gegen sie erwecken wird, der die, welche sich zur Beschneidung bekennen, am Kreuz aufhängtd; 2. die aber, die (die Beschneidung) Seht, meine Söhne, über das Volk ist eine VIIlI a) Text: (ei) .. (ta) .. veniel. Vielleicht ist c/ altera (vgl. 9,2) oder.1 cilo adveniel zu ergänzen. b) Zur ganzen Art der Zeitangabe vgl. Dann,l; Mt24,2I; APCI6,I8. c) Zur Wendung vgl. EZ2.6,7; Esr7,Iz; Dan2.,37' Sie deutet hier auf einen universalen Weltherrscher am Ende der Tage, dessen Bild im Folgenden mit Ereignissen aus der Schreckensherrschaft des Antiochus IV. Epiphanes erstellt wird. d) Zur Forderung Antiochus' vgl. IMakkI,48. 60f., zur Kreuzigung Josephus, ant., 12,5.4. 2. a) Statt n
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zweite grausame, unreine Rache gekommen und eine Strafe" ohne Erbarmen, die die erste übertrifft. 3 Denn welches Geschlecht· oder Land oder Volk von Frevlern gegen <den Herrn)", die viele Greuel verübt haben, hat so viele Übel erlitten, wie sie uns widerfahren sind? 4 Nun also, meine Söhne, hört auf mich! Seht doch und wißt, daß niemals weder die Väter noch deren Vorväter Gott versuchtena, daß sie seine Gebote überträten. 5 Ihr wißt ja, daß darin unsere Kraft besteht. Und so wollen wir dies tun: 6 Laßt uns drei Tage lang fasten und am vierten in eine Höhle gehena, die auf dem Felde ist, und laßt uns lieber sterben, als die Gebote des Herrn der Herren, des Gottes unserer Väter, übertretenb! rDenn wenn wir das tun und so sterben, wird unser Blut vor dem Herrn gerächt werden'. ( Und dann wird seine Herrschaft über seine ganze Schöpfung erscheinen, und dann wird der Teufel nicht mehr sein, und die Traurigkeit wird mit ihm hinweggenommen seina. 2 Dann werden die Hände des Engels gefüllt werdena, der an höchster Stelle steht, und sogleich wird er sie rächen an ihren Feinden. Denn<es wird aufstehen)a der Himmlischeb vom Sitz seiner Herrschaft und heraustreten aus seiner heiligen W ohnung c mit Empörung und Zorn wegen seiner Kinder. 4 Und die Erde wird erbeben, bis zu ihren Enden erschüttert werden, und die hohen Berge werden niedrig gemachta und erschüttert werdenb, und die Täler werden einsinkenc • Die Sonne wird kein Licht mehr geben und sich in Finsternis
X
I
2 a) Zur Überse=ng von Iraductio vgl. Clemen, in: KautzschAP, z. St. 3 a) Übereinstimmend wird dominus statt domum gelesen. 4 a) Für lemptans wird mit Volkmar und Charles te",pianies zu lesen sein; anders Clemen, der zu t.",plans ein ego ergänzt. 6 a) Vgl. IMakkI,n; 2,31. 36. 41; zMakk6,II; 10,6; ]osephus, ant., lz,6,z; HebrII,38. b) Vgl. rMakkz,n; zMakk7,2; 4Makk9,1. 7 a) Vgl. die sieben Brüder zMakk7,I4.I7.I9.3I.34ff. Xr a) Vgl. ]es3j,IO; Apc2I,4. z a) Zum Ausdruck vgl. Exz8,4I; Z9,9; Levzl,Io; bes. Test XII: Levi8,Io, wo neben die priesterliche die richterliche Funktion tritt, die an unserer Stelle maßgebend ist. Der nuntius ist der Erzengel Michael, vgl. Danu,I; ApcI2,7tI. 3 a) Die Textlücke : .... gel, wird übereinstimmend mit exurget gefüllt. b) Nach V. 7 und 9, in Konkurrenz mit V. 2, jetzt Gott selbst. Brüche scheinen auch zwischen V. I und V. 8-10 zu bestehen. c) Vgl. MiI,3; Jesz6,zl; Hen(äth) 1,3. 4 a) V gl. ]es40,4; Hen(äth) 1,6. b) Vgl. Hagz,6.zI. c) Das ist entweder verunglückt oder schlecht überliefert; vgl. ] es 40,4 und CharlesAP, z. St.
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Il
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die Hörner des Mondes werden zerbrechen)", und er wird sich ganz in Blut verwandeln, und der Kreis der Sterne wird verwirrtb. Und das Meer wird bis zum Abgrund zurückweichen,
5 a) Aus Gründen des Parallelismus liest man am besten mit Fritzsche und Clemen
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werden 250 Zeitenb sein, die (erst) kommen (müssen). 13 Und das ist der Lauf <der Zeiten)a, den sie zurücklegen werden, bis sie vollendet sind. 14 Ich aber <will) zum Schlaf meiner Väter (gehen). 15 Darum, Josua, (Sohn) Nuns, (sei stark)a! Dich hat Gott erwählt, mein Nachfolger in diesem Bund zu sein.« XI 1 Und als Josua die Worte Moses gehärt hatte, die so in seiner Schrift niedergelegt sind, alles, was er vorausgesagt hatte, zerriß er sein Gewand und fiel (Mose)a zu Füßen. 2 Und Mose tröstete ihn und weinte mit ihm. 3 Und Josua antwortete ihm und sprach: 4 »Wie solltest du mich (trösten), mein Herr Mose, und auf welche Weise soll ich mich (trösten)" über das, was du gesprochen hast mit dem bitteren Wort, das von deinem Munde ausgegangen ist, das reich ist an Tränen und Seufzern, weil du weggehst von (diesem) Volk ... b 5 Welcher Ort wird dich aufnehmen" ... ? 6 Oder welches Denkmal wird dein Grab bezeichnen? 7 Oder wer wird sich erdreisten, deinen Leichnam (von hier)" wegzuschaffen, wie (den eines (gewöhnlichen) Menschen)b, von einem Ort zum andern? 8 Denn alle Sterbenden haben gemäß ihrer (Größe)a Gräber auf Erden, aber dein Grab reicht vom Sonnenaufgang bis zum Untergang und vom Süden bis zur Grenze des Nordens: die ganze Welt ist dein Grab b. 9 Herr, (du gehst hinweg)a, und wer soll für dieses Volk sorgen? 10 Oder wer ist da, der sich ihrer erbarmt, und wer wird ihr Führer sein auf dem Wege? 11 Oder kürztes mea. Receptione = »Himmelfahrt« und Glosse (CharIes; Oemen)? Kaum, vgl. die Wiederaufnahme in lI,5. Doch ergibt das keineswegs für reeeptio lO,ll = »)reception< de Moise dans sa sepulture« (Lapcrrousaz). b) Gemeint sind 250 Jahrwochen, also 1750 Jahre, vgl. CharlesAP und Clemen, in: KautzschAP, z.St. 13 a) Text: (cl hic) &ursus ... horum. Die etwa drei Buchstaben erlaubende Textlücke wird zumeist mit esl oder erit gefüllt; besser konjiziert vielleicht doch CharlesAP, z. St., temporum. 15 a) Statt forma te wird firma le zu lesen sein, aber ohne die verschiedentlich vorgenommenen weiteren Ergänzungen. Grundlage: Dtn31,6f.23; JosI,6f.9. XII a) Text: ad pedes meos; doch vgl. 12,1. 4 a) Text: celares .. , celabor; lies mit den meisten so/aris •.. so/abor. b) Nach plebe isl hat der Kodex eine Lücke von etwa sechs Buchstaben. Zweifellos ist Ma zu lesen; die weiteren, sehr verschiedenen Ergänzungsvorschläge sind unsicher. Zum Motiv vgl. 4EsrI2.44; ApcBar(syrh3,3. 5 a) Hinter recip( il) ist eine Lücke von ca. vier Buchstaben. Lies re,ipiet und ergänze vielleicht i011J.
7 a) Für in cut ist mit allen Herausgebern inde ut zu lesen. b) Für ut homo ist vielleicht (mit CharIes, Clernen) liI hominis zu lesen. S a) C1emen hat, dem Kontext gemäß, richtig gesehen, daß i};'"dav dem aelalem zugrunde liegt. b) V gl. ThukydidesIl.43: av.5ewv rcle bwpavwv näua rij Tllq>o,. 9 a) Für ab bir wird zumeist abis gelesen. I I a) Beste Erklärung durch Charles: ne& pali(ens) geht auf eine hier nicht gemeinte Bedeutungsmöglichkeit von OV.58 naeud, zurück.
wer wird für sie beten, ohne es auch nur einen Tag (zu unterlassen)", daIrÜt ich sie ins Land (ihrer) (Vorväter)b hineinführen kann? 12. Auf welche Weise soll ich also dieses Volk (hegen)" wie ein Vater den einzigen Sohn oder wie eine (Herrin)b die Tochter, eine Jungfrau, die bereitet wird, dem Manne (übergeben zu werden)c, (um die sie bange sein wird)d, indem sie ihren Leib vor der Sonne bewahrt, und (achtgibt), daß ihre Füße nicht unbeschuh.t sind zum Lauf über das Land? 13 (Und wie)" soll ich ihnen nach ihrem \"\7unsche Speise schaffen und Trank gemäß dem Verlangen ihrer (Lust)b? 14 Sie (werden) ja (600000 Mann sein)"; denn so sehr haben sie zugenommen durch deine Gebete, mein Herr Mose. Ij Und welche \Veisheit oder Einsicht habe ich, um im Hause (des Herrn)" mit Worten Gericht zu halten oder Entscheid zu geben? 16 Aber auch die Könige der Amoriter, wenn sie hören, daß wir (sie) angreifen - in der Meinung, jetzt sei nicht mehr Laßt uns gegen sie ziehen! 17 Wenn die(se) Feinde nochmals gottlos gegen ihren Herrn gehandelt haben, dann haben sie keinen Verteidiger, der für sie Gebete vor Gott brächte-, so wie es Mose war, der große Engel, der zu jeder Stunde bei Tag und bei Nacht seine Knie auf die Erde gestemmt hatte, indem er zu dem betete und hinschaute, der die ganze Welt mit Barmherzigkeit und Gerechtigkeit beb) Statt araborlllll wird vielfach Amorr.orlllll gelesen. Treffender CharIes: ala.orlJl1l; vgl. Clemen, der mit Schmidt-Merx auch aba.orll1/l erwägt. 12 a) Unsicherer Vorschlag nach CharlesAP, z.St. (Te.'Ct: quolllodo ergo potero •.. ); doch zielt der Kontext zweifellos in solche Richtung. b) Text: allt ta'lIqlldl1l filialll dOlllinalll girginelll. Der Vorschlag von Fritzsche, CharlesAP, z.St. (filia'lI dOlIlina, virginem), ist besser als der von Volkmar, Clenien (t/omillalll = H.v(!iav); denn das wiederholte talllqllalll fordert ein zweites Subjekt als Vergleichspunkt. c) Für Idli ist am besten tratl; (Rönsch) oder dar; (CharIes) zu lesen. d) Text: qua. tilllsbat. Unter den vielfältigen Konjekturen ziehe ich die von Charles (quslll tim.bil) vor. 13 a) Texdücke von ca. fünf Buchstaben, zumeist mit .1 qlli ausgefüllt. h) Text: ,·.III/Itatem .olun/atu; lies mit den meisten .01.•oluplatis. 14 a) Die Textlücke kann mit /Jiri o.ä. gefüllt werden. Die Zahlenangabe C ist mit den meisten in DC zu ändern, vgl. Exu,37 oder Numz6,p, auch Josephus, ant., 3,12,4 (603650 waffenfähige :Mlinner). Statt srOll1 ist .runt zu lesen (anders nur Clemen und Rießler). I S n) Die Lücke von ca. drei Buchstaben enthielt sicher tlni = tlomilli. 16 a) Vielleicht ist mit CharIes 11(117/1 für selll.1 zu lesen; jedenfalls ist dies der Sinn, wie das ill .is bei der späteren Wiederholung anzeigt. b) Vgl. Sap7,2Z: nveVfAQ ••• äYtDV •.• noAlJfAE(!i•• c) Vgl. Hebr3,z. 17 a) V. 14; vgl. zMakkI5,I4; ApcBar(syr)2,z (hier jeweils von Jeremia). b) Text: homini potentelll orbenl tl1T4I7InI. Für das verderbte hUHlini ist am besten mit Charles und Clernen o_m zu lesen.
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herrschtb, und (ihn) an den Bund mit den Vätern erinnerte und den Herrn mit Beschwörung besänftigte.< 18 Denn sie werden sagen: >Er ist nicht mehr bei ihnen. Auf nun, und vertilgen wir sie vom Angesicht der Erde! < 19 ~ras soll also mit diesem Volk werden, mein Herr Mose?« XII 1 Und als Josua (diese) Rede beetidet hatte, fiel er abermals Mose zu Füßen. z Und Mose nahm seine Hand und hob ihn empor auf den Stuhl vor ihm. Und er antwortete und sprach zu ihm: 3 »Josua, schätz
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von den Heiden mit vielen Plagen bestraft werden. 12 (Daß)" er sie aber gänzlich ausrotte und verlasse, ist unmöglich. 13 Denn Gott wird hervortreten, der alles bis in Ewigkeit vorhergesehen hat, und sein Bund ist fest gegründet, und durch den Eid, den ... « den Text, indem sie voraussetzen: Toi<; ydQ ullaeTuVOVuLV ... lUTl VrITE(!eiV nQV ayaDüiv; das ist immerhin möglich. . IZ a) Nach na11l ist ein ul zu ergänzen.
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Namenregister Abia II 7 ab (Gott) Abtaharns III 9 Ahas II 7 ab Abasja II 7 ab Amasja II 7 ab Amrnan 14 Amon II 7 ab (Könige der) Amoriter XI,6 Asa II 7 ab Asarja II 7 ab Antigonus VI z a Antiochus IV. Epiphanes VIII 1 c, d Antipas VI 7 a Archelaus VI 7 a; 8 b Athalja II 7 ab Augustus VI 8 b Cyrus IV 6 a David II
~
c
Hiskia II 7 ab Hosea II ~ d (Gott) Jakobs III 9 Jerobearn II, d J erusalern I 1 8 a Joas II 7 ab Joahas II 7 ab J ojachin II 7 ab Jojakirn II 7 ab Jotam II 7 ab Jordan 14 Josaphat II 7 ab Josia II 7 ab Josua 16.9; X II.15; XI 1.,; XIII.~.8;I IOa;1I5 d Jotharn II 7 ab (Gott) Isaaks IU 9 (Haus) Israel III 7; I I~ a (Könige) Judas II 6 a
Eljakirn II 7 ab
(Stamm) Levi IX
Herodes der Große VI. a; ~ a
Makkabäer VI
1
1
a
Manasse II 7 ab Michael X 2 a Mose I 1.4.5; III IX; XI ~.14; XII 1.2; I 14 b Nebukadnezar III
I
1•.2.
a
Pharisäer V 2 a Philippus VI 7 a Quinctilius Varus VI 8 b; 9 a Rehabearn II 6 a; 7 ab Rom X8a Sadduzäer V.2 a Salomo II 3 c Saul II 3 c Seleukiden V 1 b Taxa IX
1
Usia II 7 ab Zedekia II 6 a; 7 ab
Bibelstellenregister I.
Altes Testament
Gen
17,8 III 9 a 26,28 II 7 e 46 13 e
Ex
4,22 I '3 a 12,37 XI 14 a 28,41 X 2 a 29,9 X 2 a
Lev
21,10
Num
26,jI XI 14 a
Dtn
I j 1,1 j II z b 3)11 14 a 4,26 III 12 a 16,18 lbb 28,jo VI 4 a 3°,19 III 12 a 31,2 I I a 31,6f.23 X 15 a 31,7.20f. 18 a 31,9ff.24-26 I 16 b 31,14f. I 9 a 31,16 115 b 31,28 I Ij d; III 12 a 3Z,4jf. IIjd 32,jO I Ij b H,lf. I Ij C H,7 I I a
Jas
Jes
X 3e H,10 XI a 4°,2. X 8 b 40,4 X 4 a; 4 c
Jer
2.j,uff. III 14 a 27,19f. III 2. a 2.9,10 III 14 a
Ez
8,10 II 9 a 26,7 VIII I C 32,7f. X j b
X 2a
1,6f'9 X Ij a 14,10 II 3 b
2. Sam 6 II 3 g 11,1 I4 a 12,2.6ff. I 4 a 20,1 II 2. a
Dan
26,2.1
1,2. III 2 a 2,37 VIII I e 9,2. III 14 a 9,4-19 IV I a 9,7 III 5 a 9,11-13 III 10 a 12.,1 VIII I b; X 2. a
Joe!
2,10 X 5 b 3,4 X j b 4,15 X 5 b
Mi
1,3 X 3 C
Hag
2,6.21
Mal
1,7 V 4 a
X4b
Ape
3. Apokryphen 1 Makk 1,1 j VIII 3 b 1,47 VIII 5 a 1,48.60f. VIII 1 d 1,53 IX 6 a 2.,31.3 6.41 IX 6 a 2,37 IX 6 b 2 Makk 2,4ff. III 2 a 4,16 V I b 6,4 VIII 3 a 6,7 VIII 4 c 6,11 VIII4b;IX6a 6,28 VIII 4 a 7 VIII 4 a 7,2 IX 6 b 7,14.17.19.31 ·Hff. IX 7 a 10,6 IX 6 a 15014 XI 17 a Bar
I,20ff. III 10 a 2,2.6 III 5 a
Sap
7,22. XI 16 b
2. Neues Testament Mt
24,2.1 VIII I b
Mk
13,24f.parr. X 5 b
Act
X j b 7,3 6 III 11 b
4. Pseudepigraphen 2.,.20
PsSa!
I Kor 7,18 VIII 3 b I
6,12 X j b 9,2 X j b H,7 X:> a 16,18 VIII 1 b 21,1 X6 b 21,4 X la 22,7 ff.18f XII a
17,5 III 9 a 17',19 X 6 b 18,4 I 13 a
Kön 8 II 3 g
2. Chr
36,7.10.18f. III 2. a 36,22f. IV 6 a
Esr
1,1-4 IV 6 a 7,I2. VIII I c 9,6ff. IV la
Jes
13,10 X 5 b
Gal
3,19 114 b
4Makk 9,1 IX 6 b
Hebr
3,2 XI 16 e 8,6 114 b 9,1j lt4 b 11,38 IX 6 a 12,2.4 I 14 b
Sib
Apc
1,3 I I a
j,447 X 6 b
Hen(äth) 1,3 X 3 C 1,6 X 4 a 9,11 XII 4a 89," IV 8 a 90,6f. V 2 a
83
Hen(äth) 91,9 X 7 a 104,2.-6 X 9 a I04,6 X 9 b
I 17 a
Hen(sl)
2.2,IZ
4 Esr
4,36ff. XII 4 a 6,2.4 X 6 b 6,55.r9 I IZ a 6,r8 I 13 a 7,Il I 12 a uf. X8a 12,44 XI 4 b 13.41 IIl4 a 14,rff.26f.4rf. I 15 d
ApcBar(syr)
2,2.
ApcBar(syr) 68,6 IV 8 a 7Mf.9f. III 5 a 77;14 III 4 b 84,2f. III 12 a 84,2-5 III IO a TestXII: Jud
2.2.
III 9 a
TestXII: Lev 4,1 X 6 b 8,10 X 2. a
7. Hellenistisches Judentum
Josephus, antiquitates 3,12,4 XI 14 a 12,5.4 VIII 1 d; 4 a; 5a l%,6,2 IX 6 a 15,1,2 VI 3 a 15,10,4 VI 3 b 17,10,10 VI 9 a
5. Qumran
Josephus, helium judaicum 1,18,4 VI 3 a
1 QS
Philo, vita Mosis 3,19 I 14 b
3,lrff. XII 4 a
XI 17 a
6 III2 a 14,18 112 a 19,1 TII IZ a 33,3 XI 4 b
6. Rahhinica
8. Sonstiges
Joma
Thukydides II,43 XI 8 b
54 b I 18 a
Ulrich B. Müller Die griechische Esra-Apokalypse
Inhalt Spezielle Abkürzungen Einleitung Übersetzung Namenregister Bibelstellenregister .
86 87
91 101
IOZ
Die Abkürzungsverzeichnisse befinden sich in der ersten Lieferung dieses Bandes
Spezielle Abkürzungen der Ein/eitung und des Apparates zur Obersetzung (nicht im allgemeinen Abkürzungsverzeichnis enthalten) ApkJoh
ApcSedr
Apokalypse des Johannes, herausgegeben von Tischendorj, Konstantin von: Apocalypses apocryphae, Leipzig 1866 (= Hildesheim 1966), S. 70-94. Apokalypse des Sedrach, herausgegeben von James, Montague Rhodes: Apocrypha Anecdota 1893 (TSt II,3), S. 127-137.
Visio beati Esdrae
Visio beati Esdrae, herausgegeben von Mercati, G.: Note die letteratura biblica e cristiana antica, Studi e Testi (Roma) 1901, S. 64-73.
Einleitung Der Text der ApcEsr wurde von Tischendorf' nach der damals einzig bekannten Handschrift Paris gr. 92.9 aus dem 15. Jahrhundert herausgegeben. Über eine noch nicht edierte Handschrift zur ApcEsr, nämlich Paris gr. 390, unterrichtet Denis'. Da die der Textherstellung Tischendorfs zugrunde liegende Handschrift in schlechtem Zustand ist, kommt man ohne eine Reihe von Konjekturen bei der Rekonstruktion des ursprünglichen Textes nicht aus. Dankenswerterweise hat mir P.Otto Wahl SDB, der eine Neuedition vorbereitet, eine Liste von Lesarten zur Verfügung gestellt, die die Handschrift 390 neu bringt. Auf sie wird in den Anmerkungen zur Übersetzung verwiesen. Im allgemeinen wird eine direkte literarische Abhängigkeit der ApcEsr von 4Esr angenommen. Doch die von ]ames l und besonders Violet 4 aufgestellten synoptischen Listen, welche die in beiden Schriften parallelen Stellen aufzählen, ergeben für keine der Stellen eine derartige übereinstimmung, daß damit eine literarische Abhängigkeit· zwingend erwiesen wäre. Die Berührungen beziehen sich eher auf den Sinn als auf den genauen Wortlaut der jeweiligen Aussagen. Dennoch scheint die inhaltliche Verwandtschaft dafür zu sprechen, daß die ApcEsr in Anlehnung an 4Esr verfaßt ist. Auch in der ApcEsr will Esra mit Gott rechten wegen des Schicksals der Sünder. Gott soll die Frage beantworten, welchen Sinn die Erschaffung' des Menschen überhaupt gehabt bitt, wenn er doch dem Gericht entgegengeht (ApcEsrI,6.2.If.; V,9.16 und 4Esq,12.; 7,II6). Auffällig ist in beiden Schriften die Fürbitte für die Sünder (ApcEsrI,lof. 15 ;II,2.3; V,6und4Esr8,. 2.6 ff. 3Iff. 36). Der Verfasser der ApcEsr konnte sich bei seinem Rechtsstreit mit Gott als einem Grundthema seines Buches jedoch nicht nur auf 4Esr stützen,. sondern er stand gerade damit in einer langen alttestamentlich-jüdischen Tradition. So finden wir schon im AT, etwa im Buch Hiob l , »die Auseinandersetzung zwischen dem Frommen und seinem Gott in Form der Streitrede rlb über schuldlos erlittenes Leid oder über die Unzulänglichkeit des Daseins und der Schöpfung überhaupt«. - »In der Welt der Rabbinen erfährt dieser Disput ... eine wesentliche Verschärfung: er wird gelegentlich zu offener Kritik an der {;ottheit 6.« In diesen Traditionsstrom ist ApcEsr mit Sicherheit einzuordnen. Zu nennen ist hier auch die ApcSedr, die sich in manchen Punkten, besonders dem Thema des Rechtens mit Gott (3; 7) und der Fürbitte für die Sünder (4; 7; 8) mit ApcEsr berührt (dazu ferner ApcAbr 2.3; TestAbr I 2.). Dabei ist jedoch umstritten, ob ApcEsr die literarische Quelle für ApcSedr darstellt7 oder ob beide auf eine gemeinsame Quelle bzw. Tradition zurückgehen'. Im folgenden sei auf Berührungen eingegangen, die sich in manchen Schriften zu einem bisher unberücksichtigten Abschnitt der ApcEsr finden, nämlich zu 1. S. Z4-B. 3. Bensly-James, S. LXXXVllf. 5. Z.B. Hi 13,3ff.; schon ]eru,lff. 7. So Violet, S. LIX.
z. S. 91. 4. S. LI-LIX. 6. Dietrich, S. 193 f. 8. So ]ames, S. 67[; Denis, S. 93.
IV, j-V, j (6). Dieser Teil hat im Rahmen der ApcEsr Sondercharakter. In ihm fehlt das Thema des Rechtsstreits mit Gott, vielmehr geht der Text hier in eine umfangreiche Höllenstrafenschilderung über. Eng verwandt damit ist eine entsprechende Beschreibung in der christlichen Visio beau Esdrae9 • Beide Texte könnten auf eine gemeinsame Quelle zurückgehen oder direkt literarisch voneinander abhängig sein'o. Was nun speziell die Beschreibung des Antichrists in ApcEsr IV,26-3 3 betrifft, so bestehen größte Übereinstimmungen mit Apk] oh 6 f., einer christlichen Schrift etwa aus dem j.] ahrhundert n. Chr.". Auf jeden Fall erörtern die zu ApcEsrIV, j-V, j (6) genannten Paral1elschriften nicht das Problem der Theodizee in der Form des Rechtsstreits mit Gott, wie es in den zum eigentlichen Hauptteil von ApcEsr herangezogenen Vergleichs texten geschieht. Die besondere Gestaltung der Theodizeefrage in ApcEsr und verwandten Texten steht damit in einem ganz anderen Traditionsstrom als die Höl1enstrafenschilderung derselben Schrift (samt Parallelen). Die Frage nach den genaueren Entstehungsverhältnissen unserer Apokalypse stellt sich damit dringlich. Sie wird nicht von der Klärung des Problems zu lösen sein, ob IV, j-V,j (6) wirklich zum ursprünglichen Text der ApcEsr gehört. Vorweg sei eine mögliche Lösung angedeutet: N,j-V,j(6) und IlI,II-Ij sind die hauptsächliche christliche Überarbeitung einer ursprünglich wohl jüdischen Schrift, die auf dem Boden alttestamentlich-jüdischer Tradition das Theodizeeproblem in der Form des Rechtsstreits des Propheten Esra mit Gott behandelt". Diese These ist zu begründen. Ehe allerdings der schwierige Nachweis des literarkritischen Sondercharakters von IV,j-V,5(6) und llI,I I-I 5 geführt werden kann, ist zunächst darauf aufmerksam zu machen, daß es eine Reihe anderer, recht sicherer Indizien gibt, die die grundsätzliche Annahme einer christlichen Überarbeitung einer ansonsten jüdischen Grundschrift nahelegen. An mehreren Stellen innerhalb der ApcEsr läßt sich nämlich zeigen, daß die eigentlich christlichen Elemente der ApcEsr literarkritisch verdächtig sind, als sekundäre Interpolation gelten zu müssen. Formale Unebenheiten und Brüche im Gedankengang nötigen dazu, Stellen wie I,I9f.; II,2j; VI,I6 und VlI,If. als Glossen auszuscheiden. Dasselbe gilt wohl auch für den Schluß der ganzen Apokalypse (VII,I6) und für die Erwähnung der Apostel in lI,I und V,22. Die näheren Begründungen für diese Deutungen können jeweils dem Kommentar zur Übersetzung entnommen werden. Alle bisher genannten Stellen, die als nachträgliche Überarbeitungen erscheinen, sind christlich, der Kontext dagegen durchaus jüdisch gedacht. Eine jüdische Grundschrift scheint christlich redigiert worden zu sein. Von diesem Ergebnis her dürfte auch die Erwähnung des »Geschlechts der Christen« nachträgliche Ver9. Ediert von Mercati, G.: Note die letteratura biblica e cristiana antica, Studi e Testi (Roma) S. 64-73. 10. Denis, S. 93. 11. Vgl. Weine!, S. 158. 12. Eine jüdische Grundschrift nehmen Rießler, S. IZ73; Volz, S. 50, und wohl auch Denis, S. 93, an; die meisten Autoren allerdings halten ApcEsr für im Ursprung christlich, so etwa Violet, S. LIX; Weine!, S. 157 f., ferner die bei Denis, S. 9I f., genannten Autoren. 190I,
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christlichung sein (I,6; II,7). Im Kontext ist jeweils allgemein von den Menschen die Rede. Diese werden nur unter dem Blickwinkel betrachtet, ob sie zu den Gerechten oder den Sündern gehören (z. B. 1,9 ff.; II,9)' nicht aber, ob sie Christen sind oder nicht. Der Begriff »Geschlecht der Menschen« als die wahrscheinlich ursprüngliche Bezeichnung taucht in UI,6; V,I5; VI,I8 in durchaus nichtchristlichen Zusammenhängen auf. In V,I ist »Geschlecht der Christen« dagegen dem christlichen Kontext von IV, 5-V, j (6) sinnvoll integriert. Nach diesen Einzelerörterungen, die die Annahme einer christlichen Überarbeitung einer Grundschrift nahelegen, ist nun das Problem von UI, I I-I j und IV,j-V,5(6) zu behandeln. Beide Abschnitte werden sich als Fremdkörper innerhalb der sonstigen Teile der ApcEsr erweisen. UI,II setzt abrupt mit einer Schilderung der endzeitlichen Wehen ein. UI,Io aber ist der Höhepunkt eines ganz anderen Themas, des Haderns mit Gott. Eine sachliche Verbindung von rn,IO zu UI,II fehlt (weitere Begründung siehe Kommentar zur Übersetzung). UI,U-I5 ist wegen der Zitierung neutestamentlicher Bibelstellen als christlich anzusehen. Der Einsatz der Unterweltschilderung mit den Bestrafungen der Sünder in IV,j ist unmotiviert. Jedenfalls bereiten II,z7. 3 I ; Ur,j dieses Thema nicht vor. Denn die Antwort auf die dortigen Fragen ist schon IU,6 gegeben. Im übrigen meinen diese Fragen den zukünftigen Gerichtstag, IV,j ff. aber spricht von den Bestrafungen der Sünder, die im Tartarus bereits im Gange sind. Auch paßt die Vorstellung, daß die Gerichtsorte im Tartarus sind, nicht zu der Idee der im Himmel befindlichen Gerichtsorte (I,7; V,8). Ansonsten konkurriert die Tartarusschilderung in IV,j-V,5(6) mit der in V,8 einsetzenden knappen Darstellung der himmlischen Straforte, die zu 1,7 stimmt. Allein die Strafschilderungen in V,8-x x und V,zo-z8 sind dem Hauptthema von ApcEsr, der Theodizeefrage nämlich, dienstbar gemacht und deshalb dem Gesamtduktus der Schrift integriert. Sie haben die Funktion, die Klagen Esras über das Schicksal der Menschen vorzubereiten und zu begründen (V,9.X4-16.X7-19.z6). Während ab V,6ff. die Strafen der Sünder ein Anstoß sind, herrscht in IV, 5ff. ein ausdrückliches Interesse an ihrer Bestrafung": das Tat-Folge-Denken, das die einzelnen Strafen genau der Art der Untat entsprechen läßt, dient dem Interesse der Rache an den Sündern. Hier gibt es kein Theodizeeproblem mehr wie im Hauptteil des eigentlichen Buches' 4. Die Abschnitte rn,Il-Xj und besonders IV,5-V,j(6) gehören aufgrund ihres Sondercharakters nicht dem ursprünglichen Text der ApcEsr an. IV,5--V,5(6) ist (wie III,II-15) christlich; erkenntlich ist dies speziell an der Strafschilderung des Herodes (IV,9- I z), ferner an der besonderen Darstellung des Antichrists (IV,z j ff.). Zu leugnen ist nicht, daß die Ausscheidung von IU,II-q und IV,j-V,j(6) noch keinen völlig kohärenten Text herstellt, der an den Übergangsstellen der 13. Dies gilt wohl trotz V,6, der Bitte für die Sünder. Die Zugehörigkeit von V,6 zum christlichen oder jüdischen Teil ist fraglich. 14. IV,34 ist wohl kein Reflex der Theodizeeproblematik, da das Auftreten des Antichrists gar keine eigentlichen Schwierigkeiten aufwirft: der Text geht davon aus, daß dem Antichristen doch niemand glaubt. Die Frage in IV,34 dient nicht dazu, das Theodizeeproblem zu erörtern, sondern nur die beruhigende Antwort in IV,35 zu provozieren.
ausgeschiedenen Textteile keine Lücken oder Brüche hinterlassen würde. Aber die Erfüllung dieser Forderung ist hei der großen Bearbeitung, die die Einfügung von III,II-Ij und IV,j-V,j(6) bedeutet, auch rucht zu erwarten. Die Rekonstruktion einer Grundschrift wird im Falle der ApcEsr immer ein recht hypothetischer Versuch bleiben. Trotz dieser zugestandenen Schwierigkeiten wird man die vorgeschlagene literarkritische Lös.ung ernsthaft ~rwägen müssen. Als Ergebnis ist festzuhalten, daß der Grundstock von ApcEsr mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit als ursprünglich jüdische Schrift angesehen werden dürfte, da die christlichen Elemente sekundär zu sein scheinen und der Grundstock sich deutlich der aufgezeigten alttestamentlich-jüdischen Tradition vom Rechtsstreit mit Gott zuordnet. Gleichfalls gut jüdisch ist der erinnernde Appell an die Schriften (II,22), an die Verheißung an Abraham (III,lo); überhaupt ist der Verweis auf )>Unseren Vater Abraham« (III,IO; II,6) jüdisch gedacht. Über die Zeit der Abfassung der Grundschrift sind. keine genaueren Daten zu fixieren. Wenn ApcEsr 4Esr voraussetzt, so ist eine Abfassung frühestens im 2. Jahrhundert n. Chr. möglich. Die Entstehung der jetzt vorliegenden Gestalt von ApcEsr wird Jahrhunderte später erfolgt sein. Dafür sprechen die Übereinstimmungen des eigentlich christlichen Teiles, IV,5-V,j(6), mit so späten Texten wie der nichtkanoruschen ApkJoh (herausgegeben von Tischendorf). Literaturverzeichnis 1. TEXTAUSGABE:
Tischendorf, Konstantin von: Apocalypses apocryphae, Leipzig 1866 (= Hildesheim
1966), S.24-33· 2. ÜBERSETZUNG:
Riefler, Paul: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel, Heidelberg 1928 (= 2.Aufl., 1966), S.126--137. 3. UNTERSUCHUNGEN: fames, Montaglle Rhodes: The Testament of Abraham, 1892 (TStII,2), S. 64-70' Bensly, Robert L. - fames, Montague Rhodes: The F~urth Book of Ezra, 1895
(TStIII,2), S.LXXXVI-LXXXIX. Boussct, Wilhelm: Der Antichrist, Göttingen 1895. Violel, Bruno: Die Esra-Apokalypse (IV. Esra), Erster Teil - Die Überlieferung,
1910 (GCSI8), S.L-LIX. WeineI, Heinrich: Die spätere christliche Apokalyptik, in: Eucharisterion, Fest-
schrift für Hermann Gunkel, 1923 (FRLANT NF 19), S.141-173. VolZ, Paul: Die Eschatologie der jüdischen Gemeinde im neutestamentlichen
Zeitalter, 2. Aufl., Tübingen 1934, S. jof. Dietrich,Brnst Ludwig: Die rabbinische Kritik an Gott, ZRGG 19j j, S.193-224. Denis, Albert-Marie: Introcluction aux pseudepigraphes grecs d'Ancien Testa-
ment, 1970 (SVTPSI), S'91-96. Weitere Literaturangaben sind in dem angegebenen Buch von Derus zu finden.
Übersetzung
I 1 Rede und Offenbarung Esras, des heiligen Propheten und Geliebten Gottes. z Im cb:eilligsten Jahrea , am zweiundzwanzigsten des Monats, war ich in meinem Hause, und ich schrie zum Höchsten: »Herr, tue (mir) die Ehre an, daß ich deine Geheimnisse sehe.«· 3 Und als Nacht geworden war, kam der Engel Michael, der Erzengel, und sagt ZU mir: »Jetzt, Esra, <mein Prophet», laß ab (von allem) siebzig (Wochen) lang I« Und ich fastete, wie er mir gesagt hatte. 4 Und es kam Raphael, der Oberführer, und gab mir einen Lanzenstab. 5 Und ich fastete zweimal sechzig Wochen. Und ich sah die Geheimnisse Gottes und seine Engel. 6 Und ich sagte zu ihnen: »Ich will mit Gott rechten" wegen des Geschlechts der Christen. Es wäre besser, wenn der Mensch nicht geboren würde, als daß er in die Welt kommtb.« 7 Ich wurde nun in den Himmel aufgenommen, und ich sah im ersten Himmel ein großes Heer von Engeln, und sie brachten mich zu den Gerichtsorten. 8 Und ich hörte eine Stimme ZU mir sagen: »Erbarme dich unser, Auserwählter Gottes, EsraI« 9 Da fing ich an zu sagen: »Wehe den. Sündern, wenn sie den Gerechten höher als Engel sehen und selbst in der Feuerhälle sind'.« 10 Und Esra sagte: »Erbarme dich der Werke deiner Hände, Mitleidiger und Vielbarmherziger l 11 Mich richte statt der Seelen der Sünder! Denn es ist besser, daß eine Seele bestraft werde und nicht die ganze Welt ins Verderben gehe.« IZ Und Gott sagte: »Ich werde die Gerechten Ruhe finden lassen im Paradies und stehe da als Erbarmungsvoller.« 13 Und Esra sagte: »Herr, warum begünstigst du die Gerechten? 14 Denn wie ein Tagelöhner ganz zu Diensten ist in seiner Zeit .. ,
Paulus und J ohannes haben. 2.0 Du sollst mir unversehrt den unverletzten Schatz zurückgeben, das Kleinod der Jungfräulichkeit, die Mauera .der Menschenb.« 2.I.Und Esra sagte: »Besser wäre es, wenn der Mensch rucht geboren würde, besser, nicht zu lebena. 2.2. Die unvernünftigen Tiere sind besser dran als der Mensch, weil sie nicht Strafe empfangena. 2.3 Uns aber hast du gebildeta und dem Gericht übergeben. 24 Wehe den Sündern in dem kommenden Äon; denn ohne Ende ist ihr Gericht und die Flamme unauslöschlich.« TI I Als ich dieses zu ihm sprach, kamen Michael und Gabriel und alle Apostela und sagten: 2 »Sei gegrüßt, treuer Mann Gottes!« 3 <... Und Esra sagte)a: »Auf, geh mit mir ein auf das Thema des Gerichts (oder: rechte mit mir), Herr!« 4 Und Gott sagte: »Siehe, ich schließe mit dir meinen Bund, meinen und deinen, damit ihr (ihn als gültig) annehmt.« 5 Und Esra sagte: »Wir wollen vor deinen Ohren rechten!« 6 Und Gott sagte: »Frag Abraham, euren Vater, wie es ist, wenn ein Sohn mit dem Vater rechtet. Und dann komm, rechte mit uns!« 7 Und Esra sagte: »So wahr der Herr lebt, ich werde nicht aufhören, mit dir zu rechten wegen des Geschlechts der Christen. 8 Wo sind deine alten Barmherzigkeitserweise, Herr? Wo deine Langmuta ?« 9 Und Gott sagte: »So wie ich Nacht und Tag gemacht habe, habe ich den Gerechten und den Sünder gemacht; doch es ziemt sich, wie ein Gerechtet zu wandeln.« 10 Und der Prophet sagte: »Wer hat den Ersterschaffenen gemacht, Adam, den Ersten?« I I Und Gott sagte: »Meine unbefleckten Hände. Und ich setzte ihn ins Paradies, den Platz des Lebensbaumes zu behüten. 12. Da er sich nun dem Ungehorsam überließ, hat er dies in Übertretung (des Gesetzes) getana.« 13 Und der sehen überbaupt ausgeweitet. Der Hinweis auf den Propheten stört dazwischen. Die Erwähnung seines »unverletzten Schatzes«, seiner Seele, ist verfrüht aus VI,3.17.n eingetragen. V. 19f. scheinen sekundäre Überarbeitung christlicher Herkunft zu sein. 20 a) Der erhaltene Text bietet TO reixo, TWv dvfierfmruv. Eventuell ist wegen des besseren Sinnes TO TiÄO, ..... = »Vollendung, höchste Stufe« zu konjizieren. Rießler, S. 1Z73, nimmt Verwechslung von hebräischem hadm »Schmuck« mit gtJJer »Mauer« an. 21 a) Vgl. ApcSedf4; schon Qoh4,2f.; Hi3,31f. 22 a) Vgl. Visio beati Esdrae 62. 23 a) Die Handschriften 929 und 390 lesen blaGar; (gegen Tischendorf mit O. Wahl). Ih a) Die Erwähnung der Apostel scheint sekundäre Erweiterung des ursprünglichen Textes Zu sein. Sie passen nicht in einer Aufzählung neben den beiden Erzengeln. 3 a) Die eingeklammerten Wörter sind mit Tischendorf als Konjektur dem erhaltenen Text der Handschrift hinzugefügt. Aber auch so scheint der Text nicht vollständig zu sein (Ausfall von Wörtern?). 8 a) Vgl. ApcSedr }. 12 a) Die Übersetzung folgt der Textherstellung Tischendorfs bis auf die Ersetzung von E3tEW71 durch bE'Ta. Zum Inhaltlichen von V. 10-16 vgl. ApcSedr 4f.
Prophet sagte: »Wurde er (Adam) nicht von einem Engel bewacht?« 14 a(Und sie sagten: »Von Cherubim wurde sein Leben für den ewigen Äon bewacht.« 15 »Und wie wurde er verführt, der doch von Engeln bewacht wurde? Du ließest alle herzukommen. Nun achte auf das von mir Gesagtea!) 16 Ja wenn du ihm nicht Eva gegeben hättest, hätte die Schlange sie nicht betrogen. 17 Wen du willst, rettest du und wen du willst, wirst du verderben!« 18 Und der Prophet sagte: »Zum zweiten Male wollen wir, mein Herr, auf das Gericht (zu sprechen) kommen (oder: wollen wir miteinander rechten).« 19 Und Gott sagte: »Feuer lege ich an Sodom und Gomorraa.« 20 Und der Prophet sagte: »Herr, du bringst (es) über uns, wie wir es verdienen.« 21 Und Gott sagte: »Eure Sünden übersteigen meine Güte!« u Und der Prophet sagte: »<Erinnere)a dich der Schriften, mein Vater, der du Jerusalem vermessenb hast und es wiederaufgerichtet hast! 23 Erbarm dich, Herr, der Sünder! Erbarm dich deines Geschöpfes I Hab Mitleid mit deinen Werken!« 24 Da erinnerte sich Gott seiner Gebilde und sagt
ur 1 Und der Prophet sagte: »Herr, du weißt, daß ich menschliches Fleisch trage.
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Und wie kann ich (dann) die Sterne des Himmels zählen und den
14 a-1 5 a) Der erhaltene Text ist schwierig. Tischendorf bringt ihn deshalb im Apparat. '9 a) Vgl. GenI9,z4; Lkt7,z9. zz a) Tischendorf konji~iert wohl mit Recht v,-rop.vT/uov statt v,-rop.vT/p.a der Handschrift. b) Das Messen als Ausdruck im Hinblick auf die Zerstörung Jerusalems: zKÖnzt,13; JesH,II; Thrz,8. z 5 a-a) Vor der Erwähnung der Tränkung Jesn mit Essig und Galle ist nur von Gott als Handelndem die Rede (II,24). Abrupt springt der Text in eine direkte Rede Christi um. Unmittelbar danach (11,26) handelt er wieder nur von Gott. Der Bezug auf die Tränkung Jesu ist dem Text nicht integriert und steht deshalb unter dem Verdacht, (christliche) Glosse zu sein. Anspielung auf die Tränkung Jesu mit Essig: MktS,36; Mt27,48; Lkz3,36; JOhI9,29f.; in PetrEv 5,16; Bam 7,S erweitert ~ur Tränkung mit Essig und GaUe (vgl. Ps 69,ZZ). 30 a) Die Handschrift 390 liest midi (0. Wahl) statt ecrr[v, so 929. b) Die Handschriften 929 und 390 lesen lcmiflw (gegen Tischendorf mit O. Wahl). 32 a) So mit Tischcndorf ergänzt. .
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Sand des Meeres?« 3 Und Gott sagte: »Mein auserwählter Prophet! Kein Mensch kennt jenen großen Tag und die Erscheinung, die bestimmt ist, die Welt zu richten. 4 (Nur) um deinetwillen, mein Prophet, habe ich dir den Tag gesagt, die Stunde sagte ich dir nicht.« 5 Und dei: Prophet sagte: »Herr, sag mir auch die Jahre!« 6 Und Gott sagte: »Wenn ich sehe, daß die Gerechtigkeit der Welt sich mehrt, werde ich langmütig mit ihnen sein. Wenn nicht, werde ich meine Hand ausstrecken und die Welt an den vier Enden ergreifen, alle in das Tal Josaphata bringen und das Geschlecht der Menschen vertilgen. Und nicht mehr ist die Welt.« 7 Und der Prop!1et sagte: »Und wie soll deine Rechte gepriesen werden?« 8 Und Gott sagte: »Ich werde von meinen Engeln gepriesen.« 9 Und der Prophet sagte: »Herr, wenn du dies bedacht hast, warum hast du den Menschen (überhaupt) gebildet? 10 Du sagtest zu Abraham, unserm Vater: Vermehren will ich deinen Samen wie die Sterne des Himmels und wie den Sand am Ufer des Meeres". Und wo bleibt deine Verheißung?« I I "Und Gott sagte: »Zuerst werde ich ein Erdbeben machen zum Verderben der Vierfüßler und Menschen. 12 Und wenn ihr seht, daß ein Bruder seinen Bruder dem Tode überantwortet, Kinder gegen Eltern sich erhebena und eine Frau den eignen Mann verläßt 13 und wenn Volk gegen Volk aufsteht im Krieg", dann sollt ihr erkennen, daß nahe ist das Ende! 14 Dann also hat kein Bruder Mitleid mit dem Bruder noch ein Mann mit der Frau, noch Kinder mit den Eltern, noch Freunde mit Freunden, noch der Sklave mit dem Herrn. 15 Denn der Widersacher selbst wird zu den Menschen vom Tartarusa heraufsteigen und sich mit vielem vor den Menschen großtunb. 16 Was soU ich dir (noch) tun, Esra, und (was) rechtest du (noch) mit mir?« IV I Und der Prophet sagte: »Herr, ich werde nicht aufhören, mit dir zu rechten.« 2 Und Gott sagte: »Zähle (doch) die Blüten der Erde. 3 Wenn du diese zählen kannst, kannst du auch mit mir rechten.« 4 Und der Prophet III6 a) Nach JOel4,2 Ort des Gerichts, so auch Mischle rabba 11,8; Midrasch Tehillim Ps 8 (Ende). 10 a) Gen22,17. I I a-15 b) III,II-15 sind eine Art Fremdkörper im Kontext. III,lI setzt abrupt mit einer Schilderung der endzeitlichen Wehen ein. Im vorangehenden Text ist dies jedoch in keiner Weise vorbereitet: III,10 ist der Höhepunkt eines ganz anderen Themas, des Rechtsstreites mit Gott. Eine sachliche Verbindung von III,10 Zu III,II besteht nicht. III,II-15 sind auch nicht Fortführung der Erwähnung des Gerichts in III,6; denn III,6 nennt die endgültige Vernichtung der Menschen. Was soll da die erst später folgende Schilderung der endzeitlichen Wehen, die sachlich vorausgehen müßte? III,II-15 sind wegen der Zitierung der Evangelien christlich. 12 a) V gl. Mb 3,12; Mt 10,'1.35; aberauch MiJ,6; Jes 3,5; Sach 14,13; Hen(äth) 100,2; 4Esr6,24; bab Sanh 97 a. 13 a) Mk13,8; Mt24,7; schon JesI9,2. 15 a) Zu dieser (griechischen) Bezeichnung für den Strafort vgl. Hi41,24LXX; Hen(gr)zo, .. ; Sib',302; 4,186; 5.178; Philo ExsectIp.
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sagte: »Herr, ich kann (sie) nicht zählen, ich trage menschliches Fleisch. Aber nicht werde ich aufhören, mit dir zu rechten. 5· Ich will, Herr, auch die unteren Teile des Tartarus sehen.« 6 Und Gott sagte: »Steige hinab und sieh!« 7 Und er gab mir l\fichael, Gabriel und noch vierunddreißig Engel mit. 8 Und ich stieg fünfundachtzig Stufen hinab, und sie führten mich (nochmals) fünfhundert Stufen hinab·. 9 Und ich sah einen feurigen Thron, und auf ihm sitzend einen Greis·, und unbarmherzig war seine Strafe. 10 Und ich sagte zu den Engeln: »Wer ist dieser und was ist seine Sünde?« 11 Und sie sagten mir: »Das ist Herodes, der für eine bestimmte Zeit König war und die kleinen Kinder, von den Zweijährigen an abwärts, töten ließ·.« 12. Und ich sagte: »Wehe seiner Seelel« I; Und wieder führten sie mich dreißig Stufen hinab. Und ich sah dort aufloderndes Feuer und darin eine Menge Sünder. 14 Und ich hörte ihre Stimme, ihre Gestalten erblickte ich nicht. 15 Und sie führten mich viele Stufen tiefer, die ich nicht zählen konnte. 16 Und ich sah dort alte Menschen, und brennende Stricke (waren) in ihre Ohren gedreht. 17 Und ich sagte: »Wer sind diese und was ist ihre Sünde?« 18 Und sie sagten mir: »Dies sind die Lauschera.« 19 Und sie führten mich nochmals weitere fünfhundert Stufen hinab, 2.0 und ich sah dort den Wurm, der niemals schläfta, und ein Feuer, das die Sünder verbrennt. ZI Und sie führten mich auf den Grund des Verderbens·, und ich sah dort die zwölf Qualenb der Unterwelt. z:z. Und sie führten mich nach Südena, und ich sah dort einen Menschen aufgehängt an den Augenlidern, und die Engel peitschten ihn. Z3 Und ich fragte: »Wer ist dieser? Und was ist seine Sünde?« 24 Und Michael, der Oberfürst, sagte zu mir: »Dieser ist ein Mutterschänder. Ihn, der (seinem) niedrigen Gelüst nachging, ließ man aufhängen.« 25 Und sie führten mich nach Norden; und ich sah dort einen Menschen, in eiserne Riegel geschlagen. 26 Und ich fragte: »Wer ist dieser?« Und er sagte zu mir: 2.7 »Dies ist der, IV S a) Hier beginnt unvorbereitet eine Hällenstrafenschildcrung, die sekundäre Überarbeitung der ursprünglichen ApcEsr sein dürfte (vgl. die Einleitung). 8 a) V gl. Visio beati Esdrae 12.. _ 9 a) Zu V. 9-IZ vgl. die entsprechende deutlich übereinstimmende Schilderung der Bestrafung des Herodes in der Visio beati Esdrae 37 f. I l a) MU,16. 18 a) Übersetzung mit Lampe, G. W. H.: A Patristic Greek Laicon, Oxford 1961, S.1020: Stichwort na!!aK!!OaT"Ij•• Sachlich ist hier die ganz spezifische Anwendung der Talio im Gericht zu bemerken: An dem Glied, mit dem jemand sündigt, wird er auch bestraft werden, vgl. dazu unten zu V,2a .. 20 a) Vgl. die ganz ähnliche Schilderung in ApkJoh 24 (Tischendorf, S. 90 und 94) und Visio beati Esdrae 34. 2I a) Rießlcr, S. 1275. nimmt Fehlübersetzung von hebräischem Id/JtIJ = I. Grube - 2. Verdcrben an. Hier sei aber I. gemeint. b) Vgl. ApkJoh (Tischcndorf. s. 94). u a) Vgl. zu V. 22-14 die Darstellung in der Visio beati Esdrae 19-U.
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-' der gesagt hat: Ich bin der Sohn Gottes, die Steine mache ich zu Brotena und das Wasser zu Weinb.« 28 Und der Prophet sagte: »Herr, laß mich wissen, wie er aussieht, so halte ich das Geschlecht der Menschen dazu an, daß sie ihm nicht glauben.« 29 Und" er sagte zu mir: »Das Aussehen seines Gesichts ist wie das eines Wilden. Sein rechtes Auge ist wie der Stern, der frühmorgens aufgeht, und das andere ist unbew~glich. 30 Sein Mund ist eine Elle (breit). Seine Zähne sind eine Spanne (lang). 31 Seine Finger sind wie Sicheln. Der Schritt seiner Füße ist -zwei Spannen lang, und auf seiner Stirn steht die Schrift »Antichrist«. 32 Bis zum Himmel wurde er erhöht, bis zum Hades wird er hinabfahren". 3, Bald wird er ein Kind werden, bald ein Greis".« 34 Und der Prophet sagte: »Herr, wie läßt du zu, daß das Geschlecht der Menschen irregeführt wird?« 35 Und Gott sagte: »Höre, mein Prophetl Er wird zum Kind und zum Greis, aber niemand glaubt ihm, daß er mein geliebter Sohn sei". ,6 Und danach (ertönt) die Posaune-, und die Gräber werden sich öffnen, und die Toten werden unvergänglich auferstehenb. 37 Danach, wenn der Widersacher die fürchterliche Drohung- gehört hat, wird er sich in der äußersten Finsternis verstecken. 38 Dann werden der Himmel, die Erde und das Meer vergehen. 39 Dann werde ich den Himmel auf achtzig Ellen Breite verbrennen und die Erde auf achthundert Ellen".« 40 Und der Prophet sagte: »Was hat der Himmel denn gesündigt?« 41 Und Gott sagte: »Weil ... - es das Böse gibt.« 42 Und der Prophet sagte: »Herr, und was hat die Erde gesündigt?« 43 Und Gott sagte: »Wenn der Widersacher die fürchterliche Drohung hört, wird er sich ja verstecken, und deshalb werde ich die Erde einschmelzen und mit ihr den Aufrührer des Menschengeschlechts.« z7 a) Vgl. Mt4,3; Lk4,3' b) Vgl. ]ohz,I1f. N_chäffung der Wunder Christi. '9 a) Von hier ab bis V. 32 berührt sich der Text eng mit der Darstellung des Antichrists in ApkJoh6f. (Tischendorf, S. Hf.); vgl. auch ApcEI33,I5-34,7 (achmimis
V 1 Und der Prophet sagte: »Erbarme dich, Herr, des Geschlechts der Christen!« 2. Und ich sah eine Frau aufgehängt und vier Tiere, die an ihren Brüsten saugtena. 3 Und die Engel sagten zu mir: »Diese weigerte sich, Milch zu geben, ja sie warf die Kinder in die Flüsse.« 4 Und ich sah eine schreckliche Finsternis und eine Nacht, die weder Sterne noch Mond hatte. 5 Dort ist kein Junger oder Alter, kein.Bruder mit (seinem) Bruder, keine Mutter mit (ihrem) Kind, keine Frau mit (ihrem) Manna. 6 Und ich weinte und sagte: »0 Herr, Herr! Erbarme dich der Sünder!« 7 Und als ich dies sprach, kam eine Wolke und entrückte mich und nahm mich wieder in die Himmel. 8 Und ich sah dort viele Strafgerichte und weinte bitterlich und sagte: 9 »Besser wäre es, wenn der Mensch nicht aus dem Bauch der Mutter herauskämea.« 10 Die nun, die an dem Strafort waren, schrien: »Seit du hierher gekommen bist, Heiliger Gottes, haben wir ein wenig Erleichterung gefunden.« 11 Und der Prophet sagte: »Selig sind, die über ihre eigenen Sünden weinen!« 12. Und Gott sagte: »Höre, geliebter Esra! Wie ein Bauer die Getreidesaat auf die Erde streut, so legt auch der Mann seinen Samen an die Stelle der Frau. 131m ersten (Monat) ist es noch ganz zusammen,
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Elia, Mose, Petrus', Paulus, Lukas, Matthäus', alle Gerechten und die Erzväter. 23 Und ich sah dort ... ' der Luft, das Wehen der Winde, die Kammern des Eisesb und die ewigen Strafen. 24 Und ich sah dort einen Menschen, der am Schädel hing. 25 Und sie sagten zu mir: »Dieser hat Grenzsteine verrückt.« 26 Und ich sah dort große Bestrafungen. Und ich sagte zum Herrn: »0 Herr, Herr, wer hat denn als geborener Mensch nicht gesündigt?« 27 Und sie führten mich tiefer in den Tartarus, und ich sah alle Sünder klagen, weinen und in schlimmer Trauer
an uns nehmen.« 16 -Da sagte er zu seinem eingeborenen Sohn: »Geh hinab, mein lieber Sohn, mit einem großen Heer von Engeln, und nimm die Seele meines geliebten Esraa !« 17 Da nahm der Herr ein großes Engelheer und sait zum Propheten: »Gib mir das Gut, das ich dir anvertraut habe. Der Kranz liegt dir bereit.« 18 Und der Prophet sagte: »Herr, wenn du meine Seele von mir nimmst, wer wird dir übrigbleiben, für das Geschlecht der Menschen zu rechten?« 19 Und Gott sagte: »Du bist sterblich und von Erde, rechte nicht mit mir!« 20 Und der Prophet sagte: »Ich werde gewiß nicht aufhören zu rechten.« 21 Und Gott sagte: »Gib endlich das anvertraute Gut zurück! Der Kranz liegt dir bereit. 22 Komm, stirb, damit du ihn erlangst.« 23 Da fing der Prophet an, unter Tränen zu sprechen: »0 Herr, was habe ich mich schuldig gemacht, als ich mit dir rechtete? Ja, ich werde in die Erde sinken. 24 Weh mir, weh mir! Denn ich werde von Würmern aufgefressen werden. 2.5 Weinet über mich, ihr Heiligen und Gerechten alle, der ich viel rechtete und dem Tode überantwortet wurde. 2.6 Weinet: über mich, ihr Heiligen und Gerechten alle, daß ich in die Schüssel des Hades hineingehen mußte.« VII 1 Und Gott sagte zu ihm: »Höre, Esra, mein Geliebter! "Ich war unsterblich, und doch habe ich das Kreuz auf mich genommen, Essig und Galle habe ich geschmecktb, ins Grab wurde ich gelegt. 2 Meine Auserwählten ließ ich auferstehen", Adam rief ich aus dem Hades herauf, damit ... das Geschlecht der Menschen ... b. Deshalbc fürchte nicht den Tod! 3 Denn das, was von mir (stammt), das heißt die Seele, geht zum Himmel; das, was von der Erde ist, das heißt der Leib, geht in die Erde, von der es genommen ist.« 4 Und der Prophet sagte: »Weh mir, weh mir! Was soll ich tun? Was soll ich anstellen? Ich weiß es nicht.« 5 Darauf fing der selige Esra zu sprechen an: »Ewiger Gott, Schöpfer aller Kreatur, der du den Himmel mit 16 .-a) V. 16 ist wohl christliche Glosse. Auf das Versagen der Engel, die Seele Esras an sich Zu nehmen (VI,l 5), folgen zwei miteinander konkurrierende Reaktionen. Einmal soll Gottes Sohn mit einem Engelheer die Seele Esras holen (VI,I6), dann aber unternimmt Gott selbst diesen Versuch (VI,I7), ohne daß jetzt überhaupt noch an den Versuch des Sohnes gedacht wird. Eines kann eigentlich nur ursprünglich sein. Da im unmittelbaren Zusammenhang der Sohn Gottes sonst nicht erwähnt wird, ist die Aktion Gottes die dem Text gemäßere, der unmotivierte Hinweis auf den Sohn dagegen Glosse. VIII a-z c) ner Text in V. I f von »Ich war unsterblich ... « bis »deshalb« ist als sekundäre christliche Überarbeitung verdächtig. Noch zu Beginn von V. I ist nur von Gott als Handelndem die· Rede. Plötzlich geht der Text in eine Rede Christi über, in V. 3 handelt er wieder nur von Gott. ner Bezug auf Christus ist dem Text nicht integriert. Der Zuspruch »fürchte nicht den Tod~~ hat seine ursprüngliche Begründung wohl in V. 3. I b) Vgl. die Bemerkungen zu Il,25. z a) Mtz7,p.f. b) Im erhaltenen Text fehlt das Verbum.
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der Spanne gemessen hast und die Erde im Griffa festhältstb, 6 der du die Cheruben (lenkst)a, der du den Propheten Elia auf einem Feuerwagen in die Himmel empornahmstb, 7 der allem Fleisch Nahrung gibt, vor dem alles schaudert und zittert vor dem Angesicht seiner Macht. 8 Erhöre mich, der ich viel gerechtet habe, 9 und gib allen, die dieses Buch abschreiben und es behalten und sich meines Namens erinnern und mein Andenken verwirklichen, gib ihnen Segen vom Himmel her! 10 Und segne (ihn)a in allem, wie auch die letzten Worte Josephsb (oder: über Josephc ) (lauten)! 11 Und erinnere dich nicht seiner alten Sünden am Tage seines Gerichts! 12 Die aber nicht diesem Buch glauben, werden wie Sodom und Gomorra verbrannt werden.« 13 Und eine Stimme kam zu ihm: »Esra, mein Geliebter, alles, was du dir erbeten hast, will ich einem ieden erfüllen.« 14 Und sogleich gab er mit großera Ehre seine kostbare Seele hin im Monat Oktober, am sechzehnten. 15 Und sie bestatteten ihn mit Weihrauch und Lobgesängen. Sein kostbarer und heiliger Leib verleiht denen immerwährend Stärkung der Seelen und Leiber, die aus Liebe zu ihm herzukommen'. 16 aIhm ziemt Herrlichkeit, Kraft, Ehre und Anbetung, dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist, jetzt und immer und in alle Ewigkeiten. Amen'. 5 a) Möglicherweise ist der Text (Akkusativ "eax~l') fehlerhaft. b) Vgl. Jes4o,12; Barnl6,z. 6 a) Mit Tischendorf ist 1/l'toxmv zu konjizieren. Zur Idee von Gott als Cherubenlenker vgl. LXX PS79,Z; 98,1; Dan3,55. Eine sprachlich genaue Entsprechung zu der konjizierten Wendung im Text findet sich in der altkirchlichen Literatur: ,) -Ihrk .•. 1/v{OX0C; Tmv XE(lov{Jlp, Belege bei Lampe, G. W. H.: A Patristic Greek Lexikon, Oxford 1961, S.608, Stichwort 1/vl0'1..0C;. 6 b) Vgl. zKönz,II. 10 a) Die Handschrift hat w).0Y'1GOV aVTov; mit Tischendorf ist ein ursprüngliches aVTov (oder aVTovc;?) anzunehmen. 10 b) Vgl. TestJos 18ff. c) Vgl. Dtnn,131f. 14 a) Die Handschriften 929 und 390 lesen pEya).'1' stattnoAAfjdmitO. Wahl gegen Tischendorf). 15 a) Zum Kult an Heiligengräbern vgl. Jerernias, Joachim: Heiligengräber in Jesu Umwelt, Göttingen 1958, S. a61f. 16 a-a) Dieser christliche Schluß ist wohl nachträglich angefügt. Das plötzliche »ihm (Gott) ziemt Herrlichkeit ... « wirkt überraschend, nachdem unmittelbar vorher nur von Begräbnis und Heilwirkung des Grabes des Propheten geredet wird.
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Namenregister Abraham II 6; III 10 Adam II 10; VII z Aker VI 2 Arphugitonos VI,. Beburos VI,. Cherub(im) II 14.,.6; VII 6 Elia V 22; VII 6 . Eva II 16 Gabriel II I; IV 7; VI,.
Gabuthelon VI',. Gomorra II 19; VII Henoch V 2.2 Herodes IV I l Jerusalem II,.,. Johannes I 19 Josaphat III 6 Joseph VII 10 Lukas
V,.,.
Matthäus V
12.
Michael I 3; II I; IV 7.24; VIz Mose V 22; VI 12. Paulus I 19; V Petrus V 22
Raphael I 4; VI
2
Sodom II 19; VII Uriel VI
22
Z2
12
2
Zebuleon VI
2.
101
Bibelstellenregister Gen
19,24 II 19 2.2,17 III 10
2Kön
2,ll VII 6 ZI.13 II 22
Jes
14,13.15 IV 32 19,2 IU 13 34,11 Uzz 40,lZ VII 5
Hen(gr) 20,2 III 15 4 Esr
1,1 12
Joe!
4,2 III6
Mi
7,6 III
12.
Sach
3,2 IV 37
Ps
69,22 II 25 79,2LXX VII 6 98,ILXX VII 6
5,24-6,5 IV 291f. 33,15-34.7 IV 291f. HAf. IV H
VitAd
39 IV 37
Sib
2.)3°2.
III 15 4,186 III 15 5,178 m 15
TestAbr (Re:z.A) VII VI 4 XVf. VI4 XX VI4
3,31f. I 6.21 41,24LXX III 15
Qoh
4,zf. 16; I 1.1
TestIs
1hr
2.,8 II 22
AntBibl 44,10 V 2.
Dan
3.55LXX VII 6
ll,16 V 2
Jub
4,32 V 1.
Hen(äth) 9, I VI 2 17,3 V 23 18,' V 23 40,9f. VI 2 41,4f. V 23 100,2 III lZ
102
Joh
2., I I If. IV 2.7 '9,2.9f. II 25
I Kor
15,52 IV 36
3,1 12 6.23 IV 36 6,24 m 12 7,85·93 19
Bi
Sap
4,3 IV 27 lO)1 ~ IV 32. 13,2.8 19 17,29 II 19 23,3 6 II 25
ApcBar(syr) 21,23 IV 37 51S f. 19 ApcEl
Ez
Lk
1. VI4
Mt
2,16 IV 1I 4,3 IV 27 ll,23 IV 32. 24,7 III 13 27,48 II 25 27,pf. VII,.
Mk
l,ll IV 35 9.7 IV 35 13,8 III 13 13,lZ III IZ 15,36 II 2.5
I
Thess 4,16 IV 36
Barn
7.5 U 25
16,2 VII 5 Herrn mand m 2 VI 3 PettEv 5,16 II 25 ApkJoh 6f. IV 29-31. 7 IV 32 14 IV 39 1.4 IV 20 ApcSedr 3 16 3f. V 16 4 I 6.21 ; II lZ; V 9.14 5 II 8 9 VI3;VI4 10 VI4 Visio beati Esdrae 12 IV 8 19-21 IV 34 IV 20 nf. IV 9 62 122
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A. F. J. Klijn Die syrische Baruch-Apokalypse
Inhalt Einleitung . . . . . . . . . . . Einführung . . . . . . . . . . Der Text und seine Überlieferung Quellen und Herkunft . . . Historische Zusammenhänge Zur Theologie der syrischen Baruchapokalypse . Aufbau des Werkes Literaturverzeichnis Übersetzung Namenregister Bibelstellenregister . übersetzung aus dem Niederländischen:
Wolfgang Bunte
115 II8 119 12.3
18 5 186
Speziell hier verwandte Abkürzungen, die nicht im allgemeinen Abkürzungsverzeichnis stehen:
Jüdische Schriften Ab Arak BB Ber Erub FrTargGen GenR J:Iag PsJonGen JosAnt JosBell Ket KohR LevR MekhEx Pes PesikR Philo, spec leg 4 QFlor Sanh Schab Ta'an Targ2Chr TargHL TargJes Test] TestL TestS Zeb
Aboth Arakin Baba Bathra Berakhoth Erubin Fragmententargum Genesis Genesis Rabba J:Iagiga Targum Ps. Jonathan Genesis ]osephus, Antiquitates Josephus, de bello Judaico KCthubboth Kohelet Rabba Leviticus Rabba MCkhiltha Exodus pesiktha PCsiktha Rabbathi Philo, de spedalibus legibus Qumran, Florilegium Sanhedrin Schabbath Ta'anith Targum 2. Chronik Targum Hoheslied Targum Jesaja Testamente der 12 Patriarchen, Juda Testamente der 12 Patriarchen, Levi Testamente der 12 Patriarchen, Simeon Zebachim
Christliche Literatur Cypr,test . Ir,adv haer Protev]ac
Cyprianus, testimoniorum libri III Irenaeus, adversus haereses Das Protevangelium Jacobi
Kla.rsische Literatur Eur,Androm Herod Soph,Trach Tac,Hist
Euripides, Andromache Herodotus, Historiae SophocIes, Trachiniae Tacitus, Historiae
Sonstige Abkürzungen sypscphil Syrische Übersetzungen des NT (Peshitto, synaiticus, curetonianus und philoxenus)
Einleitung Einführung Der Verfasser, der am Anfang des zweiten Jahrhunderts in Palästina lebte, will mit dieser Schrift seine Volksgenossen in einer offensichtlich katastrophalen Lage trösten und ihnen den Weg weisen. Das jüdische Volk befand sich damals in einer Periode seiner Geschichte, in der die Zerstörung des Tempels schon eine Genera tion zurücklag und in der ihm ständig die totale Vernichtung drohte. Der Verfasser bedient sich der literarischen Mittel, die in seiner Zeit ein großes Maß von Popularität besaßen: Er schreibt seine Schrift Baruch zu, einer allgemein bekannten historischen Gestalt aus einer gleichfalls katastrophalen Epoche, der Zeit der Deportation des Volkes nach Babyion. Und er macht von apokalyptischen Bildern Gebrauch, mit deren Hilfe man von der Zukunft zu reden pflegte. So wird in der Einleitung die Verwüstung des Tempels durch die Babyionier beschrieben. Im Zusammenhang mit Fragen und Gebeten folgen im mittleren Teil des Buches drei Visionen, in denen sich zeigt, daß am Ende der Zeiten der Messias dem Leiden seines Volkes e'in Ende machen wird. Der Schluß besteht aus einem Brief an alle Juden in der Zerstreuung; er enthält eine Ermahnung, die sich auf die dem Verfasser zuteil gewordenen Offenbarungen gründet. Auffällig ist hierbei, daß der Inhalt der Offenbarungen nicht einfach übernommen wird. Ohne detaillierte konkrete Angaben über eine glorreiche Zukunft unter der Leitung eines Messias zu berücksichtigen, wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, sich im Blick auf ein kommendes Gericht in Gottes Gesetz zu vertiefen, um so gerettet zu werden. Die besondere Bedeutung des Buches liegt in der Art und Weise, in der die massiven apokalyptischen Bilder in den schlichten Auftrag übersetzt werden, sich auf Gott, das Gesetz und das kommende Gericht auszurichten.
Der Text lind seine OberliejcT"IIng Die überlieferung der Kapitel I - LXXVII, der eigentlichen Apokalypse, und der Kapitel LXXVIII-LXXXVII, des der Apokalypse beigefügten Briefes, bedürfen einer gesonderten Untersuchung. Der vollständige Text der ApcBar ist nur in der syrischen Handschrift Bibliotheta Ambrosiana B 2I Inf.,fol. 257a-z67a erhalten. Sie stammt aus dem 6. oder 7.Jahrhundert und ist Teil einer Perschitto-Handschrift mit dem Text des Alten Testaments. Reihenfolge der Schriften: 1. und z.Chronik, 4.Esra, Apokalypse Baruch, 1.-4. Makkabäer. Die Handschrift diente wahrscheinlich nicht liturgischen Zwecken, denn liturgische Anmerkungen fehlen ganz. Sie schließt ab mit einer syrischen übersetzung von J osephus, Bell VI'. I. List, S. 28-29 mit Siglum 7at.
1°7
Im Jahre Is66 gab A. M. Ceriani, der Entdecker der Handschrift, erstmalig eine lateinische übersetzung heraus', die auch einige handgreifliche Fehler im syrischen Text richtigstellte. 1871 folgte die Ausgabe des syrischen Textes~ und 1876 ein photolithographischer Abdruck des gesamten Werkes durch Ceriani4. Die Übersetzungen von Clmrles, Ryssel und Violet schlagen wiederum einige Änderungen und Konjekturen vor, die jedoch nicht inrmer als geglückt gelten können. Kmosko gab den syrischen Text zusammen mit einer lateinischen übersetzung heraus, unterwarf die verschiedenen Korrekturen einer kritischen Untersuchung und verwarf viele von ihnen als unnötig. Dieser von Kmosko edierte Text enthält alle Abweichungen von der Mailänder Handschrift und ist die Grundlage der nachfolgenden Übersetzungs. Nötigenfalls werden einige textkritische Anmerkungen hinzugefügt. Teile des syrischen Textes der genannten Handschrift finden sich in drei Lektionarhandschriften auS dem 13.Jahrhundert: a)B.M.Add.I4.686 aus dem Jahre 11", fol.77a, KOl.I, Z.I4 bis fol.77b, KOI.2, Z.9 mit dem Text von Kapitel XLIV9-I,; b)RM.Add.14.687 aus dem Jahre 1156, fol.I nb. Kol.r, Z.6 bis fol.I58a, KoI. 2, Z.3 mit dem Text von Kapitel LXXII 1 bis LXXm 2; dasselbe Stück findet sich nochmals auf fOI.I7' a, KoI. 2, Z.12 bis fol. 17630, Kol.I, Z. I. c) A. Konath Lihr., MS 77 in Pampakuda (India) aus dem Jahre 1423 mit dem Text von Kapitel LXxn I bis LXXIII 2. Das Vorkommen dieser Stücke in einem jakobitischen Lektionar beweist jedenfalls, daß ApcBar in bestinrmten Kreisen der syrischen Kirche liturgisch verwendet wurde 6 • Die Abweichungen zwischen dem schon bekannten syrischen Text (Mailand) und den beiden Fragmenten beschränken sich auf Orthographie, Punktation und Interpunktion. Zwei Lücken in XLIV 15 und in LXxn 6-LXIII I, die in den Anmerkungen zur Übersetzung verzeichnet sind, müssen auf eine Bearbeitung des christlichen Redaktors zurückgeführt.werden7• Einige Fragmente sind auch in griechischer Sprache überliefert: die Stellen XII I-XIII 2 und XIII lI-XIV 38 • Die Bedeutung dieses Textes ist gering, liegt hier doch eine offensichtlich sehr nachlässige Wiedergabe eines uns unbekannten Originals vor. Im übrigen sind die Abweichungen zwischen dem syrischen und dem griechischen Text unbedeutend. Sie sind in die Anmerkungen zur Übersetzung aufgenommen. Die Mailänder Handschrift fügt dem Kap. LXXVII den Brief an die neuneinhalb Stämme jenseits des Euphrats an. Er war schon vor der Entdeckung des voll2. MODumenta Sacra, III, S. 15-9', Brief S. 9'-98. 5. Monumenta Sacra, vrr, S. II4-161, Brief S.. 161-192. 4. Tran.larlo Syra. . ,. Obwohl Dederdings Edition des syrischen Textes schon vorlag, war es mir nur in bezug auf einige schwierige Stellen möglich, diesen Text nachzuschlagen. 6. Baars, Neue Text.zeugen. Van Koningsveld erwähnt ein Manuskript in arabischer Sprache. 1. Siehe Dederding, p. m. 8. The Oxyrhynchus Papyri, Part m, S. 3-1. lOS
ständigen Apokalypsentextes bekannt. Dieser Brief wurde in erster Linie in der syrischen Kirche verwendet und ist in vielen Peschitto-Han<;lschriften des Alten Testamentes erhalten. Cetianis Übersetzung der ApcBar teilt die Varianten von sechs anderen Texten mit9. Mit Hilfe dieser Handschriften versuchte Fritzsche eine kritische Übersetzung herzustellen. Doch erst Chades lieferte unter Hinzuziehung von 13 Handschriften eine befriedigende Übersicht der Textgeschichte und zeigte, daß der Brieftext (Mailänder Handschrift) im Vergleich mit den anderen Handschriften eine selbständige Überlieferung besitzt. Nach seiner Ansicht lassen sich jene Handschriften in zwei auf einen Urtyp zurückgehende Gruppen aufteilen1 0. Hieraus ist abzuleiten, daß die gesonderte Ausgabe dieses Briefes in kirchlichen Kreisen zu einer eigenen Textgeschichte führte. In den Ausgaben von Ryssel und Kmosko wird immer noch mit den von Charles benutzten Handschriften gearbeitet. Die vor einiger Zeit veröffentlichte List 0/ GM Testament Peshilta Manuscripts zeigt aber, daß die Zahl der von Charles benutzten Handschriften um 26 andere erweitett werden muß, so daß nunmehr 39 Handschriften des Briefes bekannt sind". Einige von ihnen sind von nur geringer Bedeutung. Es handelt sich um die sogenannten masoretischen Texte, von denen Charles bereits drei kannte, die er aber nicht benutzte". Sie enthalten nur wenige Worte, die dem Leser Schwierigkeiten bei der Aussprache des Syrischen bereiten könnten. Außerdem gibt es neben dem von Charles benutzten alten Text acht Handschriften aus dem 17.Jahrhundert (d e f i); ferner eine Handschrift aus dem IB.Jahrhundert neben der schon von Charles erwähnten (k) und endlich vier Handschriften aus dem 19. Jahrhundert. Das heißt, daß, wenn wir diese zuletzt erwähnten Texte unbeachtet lassen, nur vier neuentdeckte Handschriften eine nähere Prüfung erforderlich machen: (14!)8aI, Paris, B.N. Syr. 341 17!I5aI, Paris, B.N.Syr. I I HaI, Cambridge, Un.L., 00 1.1,2 16g6, Woodbrooke, S.O.c.L., Ming. syr.z79. Eine Untersuchung des Textes zeigt: Die genannten Handschriften tragen nichts zu einer erneuten Beurteilung des Textgehaltes bei. Die Handschrift (I4f)8al zeigt eine Reihe von Übereinstimmungen mit der Gruppe a b g h k (Chades), wiewohl sie einige nur hier begegnende Lesarten enthält, während die drei anderen zu der weniger bedeutenden Gruppe d e f i P w gehören. Bei der Feststellung des Textes ist eine Auswahl zu treffen zwischen c (der 9. BibI. Ambras., Ceriani: A; der gedruckte Text in der Ausgabe von P. A. de Lagarde, Libri = B. M. Add. '7.105, Ceriani: B; BibI. Ambr. A. 14 Inf: Ceriani: d; zwei Lesarten aus B. M. Add. '4.485, Ceriani: m; einige Lesarten aus.Codex Usseri in der Londoner Polyglotte, Band IV = Oxford Bad!. Or '4' und der Text in der Pariser und Londoner Polyglotte. 10. a (Ceriani: A), b (Ceriani: B), g (B. M. Add 12.'72), h (B. M. Add. 18.7'5), k (Oxford Bodl. L. Lamb. 4) und d (Ceriam: d), e (Ceriani: Codex Usseri), f (B. M. Egerton 7°4), i (Oxford Bodl. Poc. 39 I) und die Londoner und Pariser Polyglotte. ,1. List, S. 99. 12. 1= B. M. Add. 12. '78, m = B. M. Add. 14.482, n = B. M. Add. '4.684.
Textgestalt des angehängten Briefes - Handschrift Mailand) und den anderen Texten. Text c erfuhr eine kritische Beurteilung von Charles, Ryssel und Violet. Zweifellos weist er einige Fehler auf. Indessen ist in vielen anderen Fällen eine Bevorzugung von Lesarten der anderen Texte mehr oder weniger ungerecht. fertigt. Mit Recht kehrte darum Kmosko zu Te.'l:t c zurück; seine Ausgabe enthält jedoch noch ungefähr jO Abweichungen von c; doch nur einige dieser abweichenden Lesarten beeinflußten seine übersetzung. Der hier folgenden übersetzung liegt der Text der Handschrift c zugrunde. Nur wo dieser offensichtlich fehlerhaft ist, greife ich auf eine andere Lesart zurück'l. Abweichungen von c gegenüber anderen Handschriften sind in die Anmerkungen verwiesen. Die überschrift der Mailänder Handschrift bemerkt, der syrische Text sei aus dem Griechischen übersetzt. Das ist ohne Zweifel richtig. Ein Beispiel dafür findet sich in III 7: Der syrische Text hat das Wort »Schmuck«; es geht auf das griechische -x6aft0'; zurück, das nach dem Textzusammenhang eigentlich nur mit dem Ausdruck »Welt« übersetzt werden kann - ein Beweis für die ungenaue Wiedergabe des griechischen Wortes. Die Existenz einer griechischen Übersetzung der ApcBar wird überdies erwiesen durch Fragmente aus den Oxyrhynchus-Papyri, durch ein Zitat aus dem Barnabasbrief (LXI 7) und durch Zitate aus dem Testimonienbuch des Cyprian (XLVII 33-34.36). Heute nimmt man allgemein an, daß die griechische übersetzung auf einen hebräischen oder aramäischen Originaltext zurückgeht. Nicht alle von Charles hierzu vorgebrachten Argumente sind jedoch überzeugend. Hat er doch etwa den Einfluß der hebräischen Sprache auf syrische übersetzungen alttestamentlicher Texte übersehen. Trotzdem gibt es drei überzeugende Argumente für ein hebräisches Original: I. Es gibt viele Parallelen zwischen ApcBar und der rabbinischen Literatur. Zwar entstammen sie nicht einer direkten übernahme apokalyptischen Materials aus anderen jüdischen - rabbinischen - Überlieferungen. Sie beweisen lediglich das Vertrautsein des Verfassers von ApcBar mit Traditionen aus hebräischsprechenden Kreisen. 2. In einigen Fällen erleichtert eine Rückübersetzung des Syrischen ins Hebräische das Verständnis schwieriger Passagen. Nicht alle Vorschläge einer solchen Methode sind als geglückt zu bezeichnen. Ist doch eine Rückübersetzung nur dann gerechtfertigt, wenn der syrische Text absolut unübersetzbar ist. 3. Es gibt Sätze, die nach Rückübersetzung ins Hebräische ein Wortspiel erkennen lassen. Untersuchungen auf diesem Gebiet zeigen einige interessante Beispiele'''. . Die Annahme, daß der syrischen ApcBar ein hebräischer Originaltext zugrunde liegt, ist für unsere Kenntnis von der Entstehungsgeschichte dieses Buches von
'3. In LXXXII 4.S (u); LXXXIII 3.U und LXXXIV I. '4. Zimmerman, Tclttual Observations; den., Translation. 110
größerer Bedeutung als für die bessere Kenntnis eines syrischen oder griechischen Textes. Quellen und Herkunft
Der Verfasser von ApcBar hat sehr bestimmte theologische Auffassungen und wendet sich in der Form einer Predigt an seine Leser. Daraus folgt, daß er den Inhalt seiner Quellen weitmöglichst seinen theologischen Interessen anpaßt. Doch ist es ihm nicht immer gelungen, Widersprüche und abrupte übergänge zu vermeiden. Beispiele sachlicher Widerspruche: I. BartIch empfängt seine Offenbarung im 2. j • Jahre des Königs J ojakin, also im Jahre 590 v.Chr.(I I). Am Tage darauf jedoch wird die Stadt von den Chaldäern erobert (VI I) und König Zedekia gefangengenommen (VIII j). 2.. In VI 8'9 heißt es: Man versteckt die Tempelgeräte in der Erde, um sie in Zukunft wieder benutzen zu können. In LXXX 2. aber liest man: Man versteckt sie, damit die Feinde sie nicht verunreinigen können. 3. In XIII 3 und XXV I steht: Baruch soll bewahrt werden bis ans Ende der Zeiten. In XLIII 2.; XLIV 2.; XLVI 7; LXXVIII 5; LXXXIV I indes wird der Tod Baruchs angekündigt. 4. In I 2. ist von zwei und zehn Stämmen die Rede; in LXII 5; LXXVII 19; LXXIII 1 aber SLl1d es neuneinhalb Stämme. Wichtiger als diese sachlichen sind die inhaltlichen Widerspruche der ApcBar. Sie lassen sich am besten aufzeigen, wenn man von den Auffassungen des Verfassers ausgeht: sie finden sich in dem der Apokalypse angehängten Brief (LXXVIII-LXXXVII) und in den Reden an das Volk, in denen der Verfasser seine Predigt zusammenfaßt (XXXI-XXXV; XLIV-XLVI; LXXVII). Diese Stücke handeln ,von Dingen, die an anderer Stelle nicht vorkommen, während Dinge, die anderswo genannt werden, hier nicht zur Sprache kommen. Beispiele inhaltlicher Widerspruche: I. Die Weisung, nach dem Gesetz zu leben - erwähnt in den Reden und auch mehrfach im Brief - fehlt im historischen Teil (I-XII) und in den apokalyptischen Visionen (XXVI-XXX; XXXVI-XL; LIII; LVI-LXXIV). 2.. Die messianischen Weissagungen und die Verheißung irdischer Güter in den apokalyptischen Visionen wiederum fehlen in den Reden und im Brief. 3. Die Verheißung eines neuen Tempels (I-XII) fehlt sowohl in den apokalyptischen Visionen als auch in den Reden und im Brief'l. Diese Widersprüche zeigen, daß der Verfasser historisches und apokalyptisches Material kannte, das einerseits von einem neuen Tempel, andererseits von der Glückseligkeit auf Erden und vom Messias handelte. Diese Dinge aber sind nicht Inhalt seiner Predigt.
15. In LXvn I ist die Rede vom »Unheil, das nun Zion trifft« und in LXVTII 5 vom Wiederaufbau des Tempels: diese Bemerkungen handeln nur von Etappen der Zeit, die zum Ende führt. III
Wir dürfen also annehmen, daß die Kap.I-XTI'& beeinflußt wurden durch Überlieferungen von der Zerstörung des alten und der Erwartung eines neuen Tempels. Dieser Abschnitt hat einige treffende Parallelen in der späteren jüdischen Literatur, namentlich in der Pesi~ta Rabbati: Tempellegenden und Tempelerwartungen, die wohl in Palästina bekannt waren und aus den Jahren nach 70 n. Chr. stammen. Der Verfasser hat diese Geschichten durch· Bitten und Gebete (vgl. TI; TII; V; X-Xli) ergänztI7 • Der zweite Teil enthält apokalyptische Visionen, an die stets eine Rede angefügt ist (XXXI-XXXV; XLIV-XLVI; LXXvn 1-17), die jedoch mit keinem Wort auf den Inhalt der voraufgehenden Offenbarung eingeht. Das bedeutet: Die Visionen enthalten überkommenes Gedankengut, das mit der neuentstandenen Situation nicht mehr in Einklang zu bringen war. Das Fehlen irgendwelcher Überlieferungen über den Tempel und den Glauben an eine kommende messianische Friedenszeit läßt darauf schließen, daß diese Visionen aus den Jahren vor der Tempelzerstörung im Jahre 70 n.Cht. stammenIB • Außer Visionen und Reden, apokalyptischen und historischen Abschnitten (I-XII) finden sich Gebete (XXI, mit Antwort in XXII I-XXIV 2; XLVII 1-25, mit Antwort in 25-41; LIV 1-22 und LXXV mit Antwort in LXXVI) sowie Bitten mit Antworten (XIV-XX; XXIV 3-XXVI; XLI-XLII; XLVIII 42-LII 8). Vielleicht hat der Autor hier bekanntes predigtartiges Material benutzt (vgl. XLIX-':L). Wir stellen fest: Außer einigen historischen Bemerkungen und außer den Visionen hat der Verfasser keine weiteren Quellen benutzt'9. Weiterhin ist das Verhältnis zu den Schriften zu untersuchen, welche zuweilen Parallelen zu ApcBar enthalten - das Alte Testament, das Neue Testament, die rabbinische und die apokalyptische Literatur, vor allem aber 4Esr, AntBibl und ParJer. Eine nähere Prüfung zeigt folgendes Ergebnis: 1. Altes Testament: Zitate sind selten. Ihr Wortlaut stimmt meistens mit dem des syrischen AT überein'o. Der Stil des ganzen Werkes ist indes stark vom alttestamentlichen Sprachgebrauch beeinflußt 2J • 2. Neues Testament: Es gibt bemerkenswerte Parallelen zu apokalyptische~ und paulinischen Schriften des NT". Dies ist ohne Zweifel auf das gemeinsame apokalyptische ».Klima« zurückzuführen, das der ApcBar und der Urkirche eigen war. 3. Rabbinische Literatur: Die Diskussion über das Verhältnis der Apokalyptik zur rabbinischen Literatur ist nocb nicht abgeschlossen' l . Wir dürfen jedoch an16. Hier:ru rechnet auch XXXII 2-4 - ein Fremdkörper im Text. 17. Vgl. RosenthaI, Ginzberg, Jewisb Encyclopedia II, Gry, La Ruine, L. Prijs, Die JeremiaHomilie Pesikta Rabbati Kapitel 26, Studia Delitzschiana 10, 1966. 18. Vgl. Kabisch, De Faye, Charles, The Apoealypse, und besonders Ryssel, S. 408. 19. Vgl. die Kritik an der bis 211m Äußersten gehenden Quellenkritik von CharIes, The Apoealypse, in: J. R. Harris, C. Clemen, F. C. Burkitt, Lagrange, James, Rowley, Harnisch und Bogaert. 20. Vgl. Jes49,IG in IV 2; Jos7,9 in V I; &2,1 in XIII 2; 2ChrH,7 in LXIV I. 21. Bes. J er und J er (im Brief). 22. Bes. RÖIn, I. und 2. Kor. 23. Siehe Anm. 17 und Moore, JudaismII, S. z8S; Zeitlin, JQR 1949/So, Bloch und Rößler. t12
nehmen, daß viel apokalyptisches Material in die rabbinische Literatur aufgenommen wurde, ohne daß wir die Quellen dafür kennen. 4. Apokalyptische Literatur: Abgesehen von 4Esr sind die Parallelen zwischen der ApcBar und den anderen apokalyptischen Schriften manchmal auffallend. Doch ist eine direkte Abhängigkeit nicht unbedingt anzunehmen. 5. 4 Esr : Bekanntlich gibt es starke Übereinstimmungen im Aufbau'4 und im Detail bei ApcBar und 4Esr, so daß man heute annimmt, ApcBar sei von 4Esr abhängig· ' . Dabei darf man jedoch die großen inhaltlichen und theologischen Differenzen nicht übersehen· 6 • So sollte man in diesem Zusammenhang vielleicht besser von einer beiden gemeinsamen apokalyptischen Tradition sprechen. 6. AntBibl: Die Parallelen sind bemerkenswert· 7• Es handelt sich jedoch nur 'um vereinzelte apokalyptische Ausdrücke, die schwerlich eine Abhängigkeit beweisen können. 7. ParJer: Die Parallelen beschränken sich auf den historischen Abschnitt von der Zerstörung Jerusalems und auf den Schluß des Briefes, der durch einen Adler übermittelt wird zR • Vermutlich übernahm ParJ er diese Motive aus ApcBar.
Historische Zusammenhänge ApcBar enthält keine sachlichen Hinweise für eine fundierte Datierung. Drei Stellen erfordern indes unsere Aufmerksamkeit: I. XXXII 2-4: Nach kurzer Zeit wird das Gebäude Zions erschüttert werden. Es soll zwar wiederaufgebaut werden, doch wird der neue Bau nicht lange bestehen. Nach einer nochmaligen Zerstörung wird endlich ein Tempel gebaut, der alle Zeiten überdauern soll. Diese Stelle steht völlig isoliert im Kontext und gehört vielleicht zu dem vom Verfasser übernommenen Material·9. Es handelt sich wah1scheinlich um eine Weissagung aus der Zeit nach,70 n. Chr., die jedoch zu der vom Schreiber vorausgesetzten Situation des Jahres 586 v. Chr. nicht paßt lo • 2. LXVII I spricht von dem Unheil, das »Zion jetzt« betroffen hat; LXVIII 5 handelt dagegen vom Wiederaufbau des Tempels. Die Deutung dieser Stelle wird dadurch erschwert, daß offenbleibt, von welchem historischen Zeitpunkt aus der Verfasser spricht. Handelt LXVII I von der Tempelzerstörung des Jahres 586 v. Chr. - der Verfasser legt diese Annahme nahe -, so spricht LXVIII 5 vom Zweiten Tempel. Bemerkenswerterweise wird indes über die Zerstörung dieses Tempels nichts gesagt. Dies wäre verständlich, wenn die Stelle den vor dem 24. Vgl. die Einteilung zu 4 Esr. 25. Vgl. u.a. B. Violet, Die Esra-Apokalypse (IV. Esra), I Die Überlieferung, Griech. ChristI. Schriftst. 18, Leipzig 1910; O. Eißfeldt, S. 813. 26. Siehe die Liste bei Chades, Eschatology, S. 337, A. I. 27. Vgl. James und Moore H, S. 285, A. 1. 28. Siehe ParJer 1-4; 7, 8.30. 29. Als Interpolation betrachtet von Chades, The Apocalypse, S. 58 f. und Kmosko, Sp. 11 J 8. 30. Nur Violet, Die Apokalypsen, S. 248, versucht eine Interpretation; er geht aus vom Jahre j86 v.Chr. Dieser Versuch kann jedoch nicht als gelungen gelten.
Jahre 70 n.Chr. geschriebenen Überlieferungen zugeordnet wirdl'. Geht man dagegen von der Situation nach dem Jahre 70 aus, so könnte von einem Wiederaufbau des Tempels unter Kaiser Hadrian die Rede sein. Die Worte von den »letzten schwarzen Wassern« (LXIX; LXX) könnten sich dann auf den Bar-Kochba-Aufstand beziehen. Das würde bedeuten, daß diese Stelle auf die Zeit um 130 n. Chr. zielt!>. 3. XXVIII 2.: »Maß und Berechnung jener Zeit werden in zwei Abschnitte zu teilen sein, die Wochen von je sieben Wochen sind.« Die Stelle ist unverständlich und ermöglicht ebenfalls keine Datierung!l. ApcBar enthält also keinerlei Hinweis, der zu einer sicheren Datierung führen könnte. Jedoch bleiben uns noch folgende Möglichkeiten: I. Die Parallele zwischen LXI 7 und Barnabasbrief II,9' Vermutlich hat der Verfasser des Barnabasbriefes die ApcBar gekannt. Die Datierung des Barnabasbriefes ist jedoch umstritten, weil die dafür einzig wichtige Stelle (XVI 4) in den Handschriften nicht eindeutig überliefert ist. Man schwankt zwischen den Jahren XI7 und 132. n.Chr. 2.. Das Verhältnis zu 4Esr. Als Entstehungszeit von 4 Esr gilt allgemein die Wende des I. Jahrhunderts n. Chr. Sollte ApcBar von 4Esr abhängig sein, so ist ApcBar gleich zu Beginn des 2..nachchristlichen Jahrhunderts entstanden. Aber auch wenn man eine gemeinsame - apokalyptische - Schultradition voraussetzt, wird man annehmen müssen, 4Esr sei vor ApcBar entstanden; enthält ApcBar doch eine weit fortgeschrittenere theologische Reflexion. 3. Man hat darauf hingewiesen, der Brief am Schluß der ApcBar beabsichtige, die Judeo, die außerhalb Palästinas wohnten und sich im Jahre 116 n.Chr. gegen die Römer erhoben, aufzufordern, dem Gesetze treu zu bleiben 14. Andere dagegen halteo den ausdrücklichen Hinweis von ApcBar auf die Heiligkeit des Israellandes für eine Anspielung auf die Situation währeod des Bar-KochbaAufstandes l l • Beide Ansichten trageo jedoch wenig zur Lösung des Datierungsproblems bei. Geben sie doch nur ein sehr einseitiges Bild vom Inhalt unserer Schrift. Abschließend ist festzustellen: ApcBar eotstand nach dem Jahre 100 n. Chr. (also später als 4Esr) und vor dem Jahre 130 n. Chr. in Palästinal 6• 31. Für Toney, S. 126, ist diese Stdle der Beweis einer Entstehung von ApcBar vor dem Jahre 70 n. Chr. 32. Vgl. Bietenhard, S. 164-166, und Violet, Die Apokalypsen, S. 305. Jedenfalls ermöglichen diese Stellen kaum eine Datierung für das Jahr 63 v.Chr., wie sie Hadot, La Datation, annimmt. 33. Vgl. Sigwald und Gry, La Date. 34. Vgl. Hilgenfeld, Die Apokalypse; Rosenthal; Lagrange, Notes; Violet, Die Apokalypsen, S.XCI. 35. Vgl. Zeitlin, The Apocrypha, S. 246f.; ders., The Assumption, S. 40. Vgl. Eißfeldt, S. S13.
,6.
Zur Theologe der syrischen Baruchapoka!Jpse Die Theologie der ApcBar fordert eine gesonderte Behandlung der apokalyptischen Visionen (hier benutzt der Autor überliefertes Material) und der übrigen Schrift (hier benutzt der Autor vielleicht Traditionsgut, das er jedoch eingehend bearbeitet hat). Die Teile, in denen der Autor selbst zu Worte kommt, behandeln vornehmlich folgende Themen: Gott, Israel, das Gesetz, die Völker, die Welt, das Gericht und die Auferstehung. I. Gott Gott ist der Schöpfer (XVI 17; XXI 4.5; LIV 13; LXXVIII 3; LXXXII 2.). Er regiert die Schöpfung (XXI 5; LIV 2.-4) und richtet sie (V 2..3; XLVIII 2.7.39; LXXXIII 7; LXXXV 9). Gottes Führung ist für die Menschen nicht immer spürbar; denn Gott ist unerforschlich (XIV 8; XXI 9.10; XLIV 6; LXXV 2.-5). Gott kennt die Zeiten und weiß, wann das Weltende kommen wird (XXI 8; XLVIII 2.; LIV I). Er kennt die Zahl der Menschen (XXI 10; XXIII 4; XLVIII 6.46). Er hält, was er verheißen hat (XLIV 13; LXXXIII 5 ; LXXXIV 6), und rächt sich an den Feinden Israels (LXXXII 2..4-9). Gott ist gnädig und langmütig mit den Menschen, die sich rechtschaffen gezeigt haben (XXIV 2.; LXXV I; LXXVIII 3 ; LXXXV 8). 2.. Israel Gott liebt Israel (V r; XXI 2.1; LXXVIII 3), dem kein anderes Volk gleicht, ist es doch von Gott erwählt (XLVIII 2.0; LXXVII 5). Es ist ausgesondert von den anderen Völkern (XLII 5). Es hat einen Vater, Abraham (LXXVIII 4), und es hat sich nicht vermischt mit den anderen Völkern (XLVIII 2.3). Israel hat Vorrechte empfangen und sich selbst erworben: es besitzt die Werke derer, die Gutes getan haben und Israel rechtfertigen (XIV 7), die Gerechtigkeit der Väter (LXXXIV 10), Gottes Verheißungen (LXXVIII 7), die Einsicht (XIV 5) und das Gesetz vor allen Völkern (XLVIII 24; LXXVII 3)' Darum trägt es eine große Verantwortung (XV 6; XIX 3). Israel hat nicht gesündigt wie die anderen Völker (XIV 5), aber dennoch hat es Gottes Gebot übertreten (I 2.; LXXVII 8-10). Darum wird es eine Zeitlang gezüchtigt werden (IV I ; VI 9; xm 9; LXXVIII 3 ; LXXIX 2.); das Leiden ist verdient (LXXVIII 5; LXXIX 2.): seine Strafe besteht in der Zerstörung des Tempels und der Zerstreuung unter die Völker (I 4). Diese Züchtigung ist jedoch ein Zeichen dafür, daß Gott sich um das Volk kümmert, und sie geschieht, um die übertretung zu sühnen (XIII 9.10). Darum soll sich Israel über das Leiden freuen (LII 6). Nach Zerstörung und Zerstreuung bleibt dem Volke nichts als Gott und sein Gesetz (LXXXV 3). Dieses Gesetz wird ewig bleiben (LXXVII 15)' Einige haben sich von Israel getrennt (XLI 3) und sich mit den Völkern vermischt (XLII 4); wer aber nach dem Gesetz lebt, wird mit den Zerstreuten versammelt werden (LXXVIII 7) und an der Auferstehung und dem Leben auf einer neuen Erde teilhaben (XXX 1-3). 3. Das Gesetz Das Gesetz ist ein Licht, von Mose (XVII 4) beim Bundesschluß gegeben (XIX x). Es erleuchtet (XXXVIII 1.2.; LIV 5) und scheidet zwischen Tod und
Leben (XLVI 3). Die Finsternis entstand durch Adams Fall (XVIII 2). Der Mensch hat die Freiheit, zwischen Licht und Finsternis zu wählen (LIV 15. 19; LXXXV 7). Wer das Gesetz wählt, empfängt das Leben (XXXIII; XXXVIII I; XLVIII 22; LI 3.4-7; LIV 15), das Gute (XLIV 7), empfängt Gnade und Wahrheit (XLIV 14). Das Gesetz muß untersucht und ausgelegt werden (III 6; XL VI 3), aber es wird immer bestehen (XLVI 4; LXXVII I 6). Weisheit und Einsicht sind die Mittel, Gottes Gesetz zu ergründen (XLIV 14 ; XLVI 5 ; XL VIII 24; LI 3), sie sind aber zugleich auch Mittel, Gottes Taten zu verstehen, besonders am Ende der Zeiten (LIV 5). Dann aber werden die Weisen schweigen (LXX 5; vgl. XLVIII 36). Das Gesetz muß gelernt werden (XXXII 1; LXXXIV 1.9), damit Israel auch in Zukunft nach Gottes Willen leben wird (XLIV 3; XL VI 5 ; LXXXII 6). 4. Die Völker " Die Völker haben Gottes Güte abgewiesen (XIII 12). Sie wissen zwar, daß sie ungerecht handeln, aber in ihrem Stolz empören sie sich gegen Gott (LXXXII 9). Sie sind »sich selbst zum Adam« geworden (LIV 15.19). Auch Gottes Schöpfungstat hat sie nicht überzeugt (LIV 18). Sie leben im Glück (XII 3.4; LXXXII 3-9), sie rühmen sich vor ihren Göttern (V 1; VII 2; LXVII 2; LXXX 3), in Wirklichkeit aber haben sie bei der Eroberung Jerusalems Gott gedient (V 3). Sie werden gestraft werden (XII 4; XIII 5-7). Sie hassen Israel (III 5), wissen aber nicht, daß das göttliche Gericht nahe ist (V I; XLVIII 32). Sie haben Israel zerstreut; das aber geschah, damit Israel den Heiden zugute komme (14; XLI 4). Einige aus den Heiden haben sich bereits Israel angeschlossen (XLI '5; XLII 5). Alle werden jedoch Israel unterworfen sein (LXXII 5). 5. Die Welt Gott hat die Welt geschaffen um der Menschen (XIV 18), der Rechtschaffenen (XV 7) oder der Erzväter willen (XXI 24). Der Tod herrscht über alle Menschen seit Adams Fall (XVII 3; XIX 8; XXIII 4; XLVIII 42.43). Die Welt ist Kampf (XV 8; XVII) und Mühsal (XLVIII 50). Nichts ist bitterer als diese Welt (XXI 13). Die Schöpfung verfällt (XXI 14; LXXXIII 9) und ist der Vergänglichkeit unterworfen (XXII 9; XXVIII 5; XL 3; XLIII 2.; XLIV 9; LXXIV 2; LXXXIII 9-11; LXXXV 5). Sie ist an diese ihre Zeit gebunden (LXXXV 10), doch wird sie einst erneuert werden (XXXII 6; XLIV lZ; LVII 2). 6. Gericht und Auferstehung Einmal wird Gott sein Recht geltend machen (V z; XLVIII 27; LXXXV 9). Das Endgericht wird kommen (LXXXIII z-7). Zuvor aber muß die Zahl der Menschen erfüllt sein (XXIII 5). Denn alles muß seine Zeit haben (XXII 1-8). Zur Vorbereitung des Endes gehört auch die Eroberung Jerusalems (XX z), aber das Entsetzen wird über die ganze Erde kommen (XXV 3; XXXII I; XLVIII 30ff.). Man darf wissen, daß das Ende nahe ist (XXIII 7; LXXXII 2.; LXXXIII I). Gott wird nicht zögern (XX 1.5; LIV 1; LXXXIII I). Am Tage des Endgerichts werden die Bücher geöffnet (XXIV I). Bis zu diesem Tage schlafen die Gerechten in der Erde, im Totenreich oder in den Schatzkammern der Seelen (XI 4; XXI 2.3.2.4; XXXI 1.2). Sie besitzen einen Vorrat an guten Werken (XIV 12; XXIV I). Die Fesseln ihrer Glieder sind verloren (XLIX 3). So stehen sie auf
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aus dem Staub (XXI 2;; XXXI 1.2). Sie sind nicht länger vergänglich (XL 3 ; LXXXV 5). Sie verändern ihre Gestalt (L; LI) und empfangen die Welt, c:i.ie ihnen verheißen ist (XIV 13; XLIV 13; LXXXIV 6). Sie werden sein wie die Engel (LI 10), ja, herrlicher noch als die Engel (LI 12). Die Gottlosen aber vergehen im Feuer (XXX 4.5; XLIV 15; LI 6; LIV 14.Z1.12). Die Visionen enthalten Themen, die bis jetzt noch keine Erwähnung fanden: I. Der Gesalbte Wenn das Entsetzen über die Erde gekommen ist, wird sich der Gesalbte offenbaren (XXIX 3). In zwei der Visionen hat der Gesalbte einen kriegerischen Charakter l7 • Den letzten Herrscher wird er hinrichten (XXXIX 7-XL z); einige Völker wird er am Leben erhalten, andere dagegen wird er ausrotten (LXX 9, LXillz). z. Der überHuB Nach dem Erscheinen des Gesalbten wird es - so die erste und die dritte Vision - großen überfiuß auf Erden geben (XXIX 4-7; LXXill 2-LXXIV 4). 3. Das Land Alle Visionen sprechen davon, daß »das Land(( in der letzten Drangsal beschützt werden wird (XXIX Z; XL 2; LXXI I). 4. Die Völker Nach der zweiten und der dritten Vision wird der Messias die Völker richten und ausrotten (XXXIX 7.8; XL I; LXXII z). Die den Visionen folgenden Reden handeln nicht mehr von diesen Dingen. Immer heißt es, das Volk müsse nach dem Gesetz leben (XXXII I; XLIV 3; LXXVII 5). Der ersten Vision folgen Worte über die großen Nöte, die den Menschen bevorstehen werden (XXXII 6); die zweite Vision spricht über das kommende Endgericht (XLIV 6) und die dritte Vision von den Wohltaten Gottes (LXXVII 11). Dies zeigt, daß der Verfasser am Inhalt der Visionen nicht sonderlich interessiert war. Geht es ihm doch um ein Leben nach dem Gesetz in den Zeiten der Mühsal im Blick auf das kommende Gericht und das Leben in einer unvergänglichen Welt. Im Gegensatz zu seinen eigenen Zukunftserwartungen fand er in den Visionen die Worte von einem messianischen Reich auf Erden. Er versuchte, diese Gegensätze aufeinander abzustimmen. Nach Kap. XXXI kehrt der Messias in den Himmel zurück, wenn das messianische Reich vergangen ist. Dann werden auch die Seelen vom Tode erstehen l8 • In XL 3 findet sich die dunkle Stelle: »Ewig wird seine Herrschaft dauern, bis daß die Welt dieser Vergänglichkeit ein Ende finden wird.« Diese Worte scheinen eine nur beschränkte Dauer der messianischen Herrschaft andeuten zu wollen. In LXXIV 2 heißt es: )}Denn jene (messianische) Zeit wird sein das Ende dessen, was vergänglich ist, und der Beginn von dem, was unvergänglich ist.(( Auch hier wird deutlich, daß dem Verfasser vor allem an einer unvergänglichen Welt gelegen ist. 37. Gegen Rosenthal, s. 91-100, Violet, Die Apokalypsen, S. XOI, und Zeitlin, The Assumption, S. 41, muß gesagt werden, daß von einer kriegerischen Haltung des Autors nichts zu spüren ist. 38. Volz, S. 37. hält XXXI I für einen christlichen Zusatz; dies ist jedoch nicht bewiesen.
Zusammenfassend ist zu sagen: Die ApcBar gehört zur apokalyptischen Literatur. Das Werk enthält Offenbarungen über das Ende der Zeiten19. Der Verfasser ist jedoch nur wenig interessiert an dem »Wie« des Endes. Er neigt dazu, die apokalyptischen Bilder für seine Leser in die allgemeine Mahnung umzuformen, nach dem Gesetz zu leben in einer Zeit, die für das Gottesvolk voller Gefahren ist. Er weist seine Leser hin auf das kommende Endgericht und die zukünftige Welt, die da unvergänglich ist. Das Werk entstand am Ende einer Zeit voller Zukunftserwartungen. "Die Visionen spiegeln ein Stück hiervon wider. Doch will der Verfasser den Blick des Lesers nicht nur auf die Zukunft richten. Geht es ihm doch darum, heute und hier die Freiheit zu gebrauchen. Der Inhalt der ApcBar läßt sich zusammenfassen mit den Worten des Autors: llNichts haben wir mehr jetzt, nur den Allmächt'gen noch und sein Gesetz« (LXXXV 3). Dies alles zeigt: Das Werk entstand an der Schwelle einer neuen Zeit - alle inbrünstige Erwartung einer neuen Zukunft schwindet dahin4Q • Nun kann das Volk inmitten allen Unheils allein noch seinen Weg zum Leben finden, wenn es in aller Inbrunst das göttliche Gesetz betrachtet.
Aufbau des Werkes
Die ApcBar gliedert sich in sechs Teile, die jeweils von der Mitteilung unterbrochen werden, Baruch ziehe sich unter Fasten zurück. Am Ende folgt als siebter Teil ein Brief. I I-VIll s: Verkündigung der bevorstehenden Eroberung der Stadt Jerusalem durch die Chaldäer, nachdem die Engel die heiligen Geräte aus dem Tempel entfernt und die Mauern geschleift haben; so können die Feinde sich nicht ihrer Taten rühmen. IX 1.2: Baruch fastet sieben Tage. 2. X I-XII 4: Baruchs Klagelied. XII S : Baruch fastet sieben Tage. 3. XIII I-XX s: Frage und Antwort über den Nutzen der Rechtschaffenheit und eines langen Lebens. Mahnung, nicht über die Vergänglichkeit nachzudenken. 1.
~9. Vgl. die Stellen, in denen es heißt, Baruch bekomme Verstand und Einsicht: XXXVIII I; XLIV 14; XLVI 5; XLVIlIz4.36; LI 3; LN 5; LIX 7· 40. Abgesehen von anderen Gegensätzen zwischen ApcBar und 4 Esr (z.B. Willensfreiheit in ApcBar und ,or ma/ignum in 4 Esr ~,ID-n.25 f.) wird in 4 Esr nur in begrenzter Weise zum gesamten Volk gesprochen; vgl. u,~8; 14,I~.46. Sollte es zutreffen, daß (so Ginzberg, Some Observations, S. 1~6) die Rabbinen zum ganzen Volk, die Apokalyptiker jedoch nur zu einer bestimmten Klasse Eingeweihter sprachen, so dürfte ApcBar nicht zur apokalyptischen Literatur gehören. Siehe auch Harnisch, Verhängnis.
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XXI I: Baruch fastet sieben Tage. 4. XXI z-XXIV I: Frage über die Zukunft. Antwort: Gott vollendet, er angefangen hat. Ankündigung der 12 Drangsalszeiten. Das Kommen des Messias. Auferstehung und Endgericht. Baruch spricht zum Valk. XXXV I: Baruch im Allerheiligsten. 5. XXXV z-XLVI 7: Vision vom Wald und von der von Bergen u·mschlossenen Ebene. Der Wald wird zur Zeder. Vision vom Weinstock und der Qudle. Auslegung der Visionen. Antwort auf die Frage, wer dies alles erleben wird. Baruch spricht zum Volk. XLV1I I.Z: Baruch fastet sieben Tage. 6. XLvrn I-LXXV1I z6: Baruchs Gebet. Er begreift nun, daß Gott alles bestimmt. Frage nach der Gestalt des Rechtschaffenen. Wolkenvision und ihre Auslegung. Dankgebet. . Baruch spricht zum Volk. LXXV1II I-LXXXVII I: Brief an die neuneinhalb Stämme.
was
Das Buch zeigt einen klaren Aufbau. Ausgangspunkt ist der Fall Jerusalems - ein Ereignis, das die Menschen veranlaßt, über Gottes Führung nachzudenken. Davon handeln die ersten beiden Abschnitte. Teil rn enthält die Weisung, an die Zukunft zu denken. Hiervon handeln dann die drei folgenden Abschnitte. Stets ist dabei eine Vision der Anknüpfungspunkt für die nachfolgende Unterweisung. Die SO gewonnene und vermittelte Erkenntnis wird abschließend in einem Brief zusammengefaßt, der an die Stämme außerhalb des heiligen Landes gerichtet ist.
Literatl/l'llerzei&hnis I. 'I'EXTAUSGABEN UND UNTERSUCHUNGEN ZUM TEXT
Ceriani, A.: Monumenta Sacra et Profana. Opera Collegü Doctorum Bibliothecae Ambrosianae, Mediolani 1871, Tom. V, Fasc. IT, S. II3-I8oj Translatio Syra Pescitto Veteris Testamenti ex codice Ambrosiano sec. fere VI photolithographice, Mediolani 1876. KIIIO.f!e.O, M.: Liber Apocalypseos Baruch Filii Neriae, translatus de Gra,eco in Syriacum und Epistola Baruch Filii Neriae, Patrologia Syriaca I IT, Parisüs 1907, S. 1057 bis 120.7 und 1208-13°6. The O:Jryrhyn&hll.f Papyri, ed. B. P. Grenfell and A. S. Hunt, vol. ITI, London 1903, No. 403, S. 3-7. Zillllllerlllan, F.: Textual Observations on the Apocalypse of Baruch, JThS (Oxford) 40 1939, S. IP-156j Translation and Mistranslation in the Apocalypse of Baruch Studies and Essays in hanour of Abraham A. Neuman, ed. by Mett Ben-Horin, Bernard Weinreib, Solomon Zeitlin, Leiden 1961, S. 580-5 87).
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IZ1.
Übersetzung
I 1 Und es geschah im 25. Jahre Jekonjasa, des Königs von Juda, daß das Wort des Herrn geschahb zu Baruch, Sohn des Nedae, und zu ihm sprach: 2 »Hast du das alles gesehen, was dieses Volk mir antut, und daß der bösen Dinge, welche die zwei übdggebliebenen Stämme getan haben, mehr sind als die (Sünden) der 10 Stämmea, die (schon) in die Gefangenschaft weg geführt worden sind? 3 Denn die früheren Stämme wurden von ihren Königen gezwungen zu sündigena, diese zwei aber haben selbst ihre Könige gezwungen und genötigt zu sündigenb. 4 Siehe, darum werde ich Unheil über diese Stadt und ihre Bewohner bringena, und es (das Volk) soll für einen (bestimmten) Zeitraumb aus meiner Gegenwart entfernt werdene. Und ich werde dieses Volk unter die Völker zerstreuen, daß es den Völkern wohltun werded • Und mein Volk wird gezüchtigt werden. (Und) dann wird die Zeit kommen, daß sie die Zeiten ersehnen, die sie glücklich machena. II 1 Dies nun habe ich zu dir gesagt, damit du Jeremiaa und allen euresgleichenb sagen mögest, daß ihr euch aus dieser Stadt entfernen sollte. 2 Denn eure Werke sind für diese Stadt wie eine feste Säule und eure Gebete wie eine starke Mauer. a«
Ir a) König seit 597 v.Chr., also ca. 590 v.Chr.; siehe 2Kön24,8. Einnahme Jerusalems unter Zedekia: 587 v.Chr.; vgl. VI I;VIII 5. b) Vgl. X I; Jen,I-3; EZI,I-3; HOSI,I u.a. c) Vgl. Jeq2,I2-16; 36,4.8.14·P; 43,3.6; 45,1; 51,59. 2 a) In LXII 5; LXXVIII9; LXXVIIII; neuneinhalb Stämme; vgl. Übersetzungen von 4 EsrI 3,4°· 3 a) Vgl. 2KönI7,21-23· b) Vgl. JosAnt X 100; JosBell VI I04f.; Je!34,I-7; bArak qa. 4a) Vgl. 2Kön22,I6; 2Chr34,28; Jer6,I9; 19,3 u.a. b) Vgl. IV I; XXXII 3; DanII,29.35. c) Vgl. 2Kön23,27; 24,3; Jerp,3I. d) n(b: Übersetzung unsicher; Kmosko: ut gentibus praedicet; Ceriani und Charles: daß sie den Völkern wohltun mögen; Ryssel: indem es den Völkern wohl ergehen ... soll. Vgl. XLI 4; bPes87 b . 5 a) Wörtlich: nach dem Glück ihrer Zeiten. IIr a) Nach Je!37,II-I6; 38,28 wurde Jeremia während der Eroberung gefangengenommen. Der Befehl wird ausgeführt in V. 5f. b) Vgl. XXI 24; LVII I; LIX I; LXVI 7; 4Esq,36; 8,51 u.a. c) ParJen,I-3.7; PesikRI3Ia. 2 a) Vgl. XIV 7; Jen,I8; 15,20; ParJerI,2.
III I Und ich sagte: »0 Herr, mein Herra! Bin ich dazu in die Welt gekommen, um das Unheil meiner Mutter anzusehenb? Nein, mein Herr! 2 Habe ich Gnade gefunden in deinen Augena, so nimm zuvor meinen Geist hinwegb, auf daß ich zu meinen Vätern gehe c und nicht mit ansehen muß den Untergang meiner Mutter. 3 Denn beides drückt micha sehr: Ich kann dir ja doch nicht entgegentretenb, aber meine Seele kann auch das Unheil meiner Mutter nicht mitansehen. 4 Eins aber werde ich sagen in deiner Gegenwart (vor dir), Herr: 5 Was wird nach diesen Dingen nun geschehen? Denn wenn du deine Stadt verwüstest und dein Land denen auslieferst, die uns hassen, wie kann man da noch des Namens Israels ferner gedenken? 6 Oder wie sollen wir dann noch über deine herrlichen Taten sprechen können? Oder wem will man dann noch auslegen, was in deinem Gesetze stehta? 7 Oder soll das Weltgebäudea zurückkehren zu seiner (anfänglichen) Natur und die Welt wieder eingehen in (ihr) anfängliches Schweigenb? 8 Und soll die Menge der Seelen hinweggerafft werden und von dem Geschlecht der Menschen nicht mehr die Rede seina? 9 Und wo bleibt da alles, was du zu Mose über uns gesagt hast?«
IV I Und der Herr sprach zu mir: »Diese Stadt wird eine Zeitlanga preisgegeben, das Volk wird eine Zeitlang gezüchtigt, und die Welt wird nicht vergessen werdenb. 2 Oder meinst du vielleicht, dies sei die Stadt, von der ich gesagt habe: >In meine Handflächen habe ich dich gezeichnet
IIII a)Vgl. XIV 8.16; XVI I; XXIII I; XXXVIII I; XLVIII 45; 4Esr3,4; 5,23 u.a. Vielleicht identisch mit r'Hano7:a Kv(!ts wie in Gen 15,1.8 (LXX). b) Vgl. Jes 5°,1; Jeqo,IZ; Hos4,5; 4EsrIo,6f.; TargHL8,5. 2 a) Vgl. XXVIII 6; Gen 6,8 u.a.; 4Esq,56; 7,102; 8,42; 12,7. b) Vgl. I KÖnI9,4. c) Vgl. XLIV 2; Gen 15,15. 3 a) Vgl. Phil 1,23. b) Vgl. Röm9,19. 6 a) Vgl. XLVI 3f.; Sota IX 14. 7 a) tzb}t' - Schmuck - u6aftor;; fehlerhafte Übersetzung aus dem Griechischen. b) Vgl. LXXXIII 13.14.16.21; AntBibl LX 2; 4Esq,30 in anderem Zusammenhang. 8 a) Die Welt besteht um der Rechtschaffenen willen; vgl. XV 7; XXI 24. IVI a) Vgl. I 4. b) Vgl. III 5-7. 2 a) Jes49,16; wie in PsSyr; vgl. 11 I; XXXII 4.
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was offenbar wird werden, was bier schon seit der Zeit bereitet ward, in der das Paradies zu schaffen ich beschlossen hattea. Und ich habe es Adam gezeigta, bevor er sündigte; als er aber das Gebot übertreten hatte, wurde es ihm weggenommen, genauso wie das Paradies. Und danach zeigte ich es meinem Knechte Abrahama, in der Nacht, zwischen den Opferhälften. Und weiter zeigte ich es Mosea auf dem Berge Sinai, als ich ihm das Bild des (Stifts-)Zeltes zeigte und aller seiner Geräte. Siehe (so) ist es nun bewahrt bei mir gleichwie das Paradies a. Geh also fort (von bier) und tu, wie ich dir aufgetragen habe!«
V I Und ich antwortete und sagte: »So werde ich daran schuld seina in Zion, daß deine Hasser an diesen Ort kommen und dein Heiligtum verunreinigen und dein Erbteilb in die Gefangenschaft wegführen und herrschen werden über die, die du liebhast. Und dann werden sie sich wieder davonmachen ins Land ihrer Götter und sich vor ihnen rühmene. Und was hast du damit deinem großen Namen angetan?«d 2 Und der Herr sprach zu mir: »Mein Name und mein Ruhm währt bis in Ewigkeita. Mein Gericht aber wird zu seiner Zeit sein Recht geltend machenb. 3 Du aber wirst mit deinen Augen sehen, daß die Feinde Zion nicht zerstören werden noch Jerusalem niederbrennena, sondern daß sie dem Richterb dienen werden für eine Zeit. 4 Du aber geh fort und tu alles, was ich dir gesagt habe.« 5 Und ich ging fort und nahm mit mir Jeremiaa und Adub und Serajac und 3 a) Vgl. VI 9; XXXII 4; himmlischer Tempel: EX25,9.40; äthHen90,28f.; IQ32; 2Q24; 5QI5; 4QFlor; Mkq,58par. 4 a) V gl. AntBibl XIII 8; XXVI 6; Hen(sl) 3I,2. 5 a) Vgl. LIV 4; AntBibl XXIII 6; 4Esq,I3f.; GenR44,I2. 6 a) Vgl. EX25,9.40; AntBibl XI I5. 7 a) Vgl. LI rr; LIX 8; 4Esq,I23; 8,52; AntBibl XIX IO; 2Korr2,4; ApC2,7. VI a) Weil sein Gebet nicht erhört wird (vgl. III) oder weil er die Stadt verläßt (Il I). Zimmerman, Textual Observations, S. I53 f. liest: n'wjtj »war ich in Sorge über Zion«. b) Vgl. Dt9,26.29. c) Vgl. VII 2; LXVII 2; LXXX 3; ParJer I,5; 4,7. d) JOS7,9; 4Es!4,25; IO,22. 2 a) PSI35,I3. b) XLVIII 27; LXXXV 9. 3 a) Vgl. VI 4ff.; VII. b) Vielleicht: »dem Recht«. 5 a) Vgl. II r. b) Vgl. Esr8,q; Nehu,4. c) Bruder Baruchs: Jer P,59.6r. 1Z5
Jabischd und Gedaljae und alle Edlen des Volkes und führte sie ins Kidrontalf . Und ich erzählte ihnen alles, was zu mir gesagt warg. 6 Und sie erhoben ihre Stimme und wehklagten alle. Und wir saßen dort und fasteten a bis zum Abend. VI I Und es geschah am folgenden Tagea: Siehe, ein Heer der Chaldäer umzingelte die Stadt. Und zur Abendzeit verließ ich, Baruch, das Volk, ging hinaus und stellte mich bei einer Eiche aufb • 2 Und ich war betrübt über Zion und seufzte über die Gefangenschaft, in die das Volk geraten war. 3 Und siehe, plötzlich hob mich ein kräftiger Geista empor und trug mich über die Mauer Jerusalemsb . 4 Und ich schaute: Siehe, vier Engela standen auf den vier Ecken der Stadt, (und) ein jeder von ihnen trug eine Feuerfackel in seinen Händen. Ein anderer Engel stieg vom Himmel herab und sprach zu ihnen: »Haltet eure Fackeln fest und zündet sie erst an, wenn ich's euch sagen werdea. 6 Denn ich bin gesandt, daß ich zuvor ein Wort zur Erde spreche und bei ihr in Verwahrung gebe, was der Höchste (Herr) mir aufgetragen.« 7 Und ich sah ihn hinabsteigen in das Allerheiligste und von dort mitnehmen den Vorhanga, den heiligen Efodb, den Sühnedeckele, die zwei Tafelnd, das heilige Priesterkleide, den Räucheraltar f , die 48 Edelsteineg, die der Priester trug, und alle heiligen Geräte des Zeltes. 8 Und er sprach zur Erde mit lauter Stimme: »Erde, Erde, Erde, höre das d) Unbekannt. e) Vgl. XLN I; vielfach vorkommender Name; vgl. Jer38,1; 40,14; Esr8,7. f) Vgl. XXI I; XXXI 2. g) Vgl. X 4; XXXI 3-XXXII 7; XLN-XLVI; LXXVII 1-17. 6 a) Vgl. IX 2; XII 5; XX 5; XXI I; XLIII 3; XLVII 2; 4Esq,20; 6,35; 9,26f.; 12,51. VII a) Vgl. I I; ParJeq,1. b) Vgl. LV I; LXXVII 18; 4EsrI4,1. 3 a) Oder: Wind. b) Vgl. EZ3,12.14; Act8,38. 4 a) ParJeq,2-4; PesikR 131 a; vgl. Gry, La Ruine. 5 a) ParJeq.4. 7 a) EX26,31. b) EX29,5. c) EX25,I7. d) Dt10,5. e) EX29,5 f) pjrm': wörtlich: »Weihrauchfaß«, vgl. griech. Dvp,ta7:~eta bei Philo, rer. div. 226; Mosis 11 94; JosBell V 218; JosAnt 111147.198: »Räucheraltar«. g) Bekannt sind nur 12 Edelsteine: EX28,21; vgl. bZeb 88b. 8 a) Vgl. Jer 22,29.
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Wort des mächtigen Gottes a und nimm die Dinge in Empfang, die ich dir anvertraue, und bewahre sieb bis auf die letzten Zeiten. Alsdann sollst du sie wiederbringen, wenn es dir aufgetragen wird, damit die Fremdenc sie nicht rauben können. 9 Denn gekommen ist die Zeit, daß auch J erusalem für eine Zeit soll preisgegeben werden, bis zu dem Augenblick, in dem es heißt: >Erbaut soll wiederum es werden bis in Ewigkeit! «(a 10 Und die Erde öffnete ihren Mund und verschlang sie. VII 1 Danach hörte ich, daß dieser Engel zu den Engeln sagte, die die Fackeln hielten: 2 »Fangt nun an, ihre Mauern zu zerstören, und stürzt sie um bis auf die Fundamente, damit die Feinde sich nicht rühmen und sagena: 3 >Wir haben die Mauern Zions zerstört und den Ort des mächtigen Gottes verbrannt! ( Und ihr habt euch doch des Ortes bemächtigt, an dem ich vordem stand.«a VIII 1 Die Engel taten, wie er ihnen befohlen hatte. Als sie nun die Ecken der Mauer auseinandergeschlagen hattena, vernahm man eine Stimme mitten aus dem Tempel, nachdem die Mauer gefallen war. Sie sagte: 2 »Kommt herein, ihr Feinde, und kommt, ihr Widersacher, nun herbei! Denn Er, der das Haus bewahrte, hat es verlassen.«a 3 Und ich, Baruch, ging fort. 4 Und dann geschah es: Das Heer der Chaldäer hielt Einzug. Und sie nahmen das Haus und seine ganze Umgebung ein. Und sie führten das Volk in die Gefangenschafta, manche aber töteten sie. Dann fesselten sie den König Zedekia und sandten ihn zum König von Babelb. IX
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Und ich, Baruch, kam und Jeremia, dessen Herz rein von Sünden er-
b) Vgl. LXXX z; Par]er3,8.I4; zMakkz,5. c) Vgl. X 19. 9 a) Vgl. IV z; XXXII 4. VIIz a) Vgl. V 1. 3 a) Dieser Satz ist unverständlich. Emendationen sind nicht gelungen. VIIII a) Vgl. zKönz5,3 f. z a) Vgl. ]er34,z; Par]eq,I; ]osBell VI 300; Tac., Hist V 13. 5 a) Vgl. zKönz5,II; ]eQ9,9· b) Vgl. zKönz5,7; ]eQ9,5. lXI a) Vgl. ]eQ9,14; 40,6. 12 7
funden ist, der nicht gefangengenommen worden war bei der Einnahme der Stadta, 2 und wir zerrissen unsere Kleider und weinten und trauerten und fasteten sieben Tagea. X I Und es geschah nach sieben Tagen: Das Wort Gottes kam über mich und sprach zu mira: 2 »Sage J eremia, daß er hingehe und den Gefangenen des Volkes beistehe bis hin nach Babela. 3 Doch du bleib hier in der Verwüstung Zions, so tu ich dir nach diesen, Tagen kund, was sich am Ende der Tage ereignen wird.«a 4 Und ich sagte zu Jeremia, wie der Herr mir befohlen hatte. 5 So ging er fort nun mit dem Volke. Ich aber, Baruch, kehrte zurück und saß vor den Türen des Tempelsa, und ich stimmte die folgende Wehklage über Jerusalem an und sagte: 6 »Selig der, der nicht geboren ista, oder der, der geboren wurde und dann starb. 7 Uns aber, die wir leben, wehe uns, daß wir die Trübsale Zions angeschaut haben und das, was Jerusalem betroffen hat. 8 Ich rufe die Sirenena aus dem Meere, und ihr, Nachtgeisterb, kommt aus der Wüste her! Und ihr, Dämonenc, und ihr Drachend aus den Wäldern, wacht auf und gürtet eure Lenden zur Trauer und stimmt mit mir eine Wehklage an und trauert mit mir! 9a Ihr Bauern, sät nicht länger, und du Erde, warum gibst du die Früchte deiner Ernte her? Behalt die Süße deiner Nahrung! 10 Du Weinstock, warum gibst du noch immer deinen Wein? Kein Opfer wird doch mehr davon gebracht in Zion. Nicht länger wird man Erstlingsfrüchte opfern. 2 a) Vgl. V 6. XI a) Vgl. I I. 2 a) nkjm läßt keine andere Übersetzungsmöglichkeit offen; vgl. XXXIII 2. JeQ3,6f.: Jeremia nach Ägypten; Ban,l: Jeremia in Babel; ParJer4,5: nach Babel; PesikR13 I b: Jeremia mit den Verbannten nach Babel, aber er kehrt zurück; vgl. XXXIII If. 3 a) Vgl. APCl,l; 4,I. 5 a) Vgl. XXXV I. 6 a) Vgl. Jerzo,14; 4Esr4,12; Hen(sl)41,2; bErub13 b; Mtz6,24. 8 a) sjrjnws; vgl. Hen(gr) 19,2; in LXX u.ä. JesI3,ZI; 34,13; 43,20; MiI,8 als Übersetzung verschiedener hebräischer Wörter. b) l/jt'; vgl. Jes34,14; bSchab151 b. c) Pd': wie in XXVII 9; vgl. bErub 18b. d) jrwr': in PsSyr J es 13,22; 43,20. 9 a) Vgl. zu 9-16: Sota IX 12; bBB 60b.
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Und ihr, ihr Himmel, haltet euern Tau zu:cück und öffnet nicht die Schatzkammern des Regens! Und du, 0 Sonne, halte deiner Strahlen Licht zurück! Und du, 0 Mond, lösch aus die Fülle dein~s Lichts! Denn warum soll das Licht noch aufgehn, wo doch das Licht von Zion nun verfinstert ist? Und ihr, Brautleute, kommt nicht hereina (ins Brautgemach) ! Ihr Bräute, wollt euch nicht mit Kränzen schmücken! Und ihr, 0 Weiber, betet nicht, daß ihr Kinder gebärtb . Denn die Unfruchtbaren werden viel mehr fröhlich sein, und freuen werden sich, die keine Kinder haben, und die, die Kinder haben, werden traurig seina. Denn warum sollen sie mit Schmerzen noch gebären und unter Seufzern dann begraben? Oder warum sollen die Menschen noch Kinder haben, oder was soll das Geschlecht ihrer Natur noch weite~.genannt werden, wo diese Mutter hier nun einsam ist und ihre Kinder in Gefangenschaft geführt? Von nun an dürft ihr nicht mehr reden von der Schönheit und nicht erzählen von der Anmut. Ihr Priester, nehmt die Schlüssel des Heiligtums und werft sie in des Himmels Höhe; gebt sie dem Herrn zu:cück und sprecht: >Bewach du selbst dein Haus! Denn sieh, wir sind als trügerische Haushalter erfunden worden
XI I Dies nun sage ich, Baruch, zu dir, Babel: »Wenn du im Glück daständest und Zion in seiner Herrlichkeit, wäre es uns ein großer Kummer, daß du Zion glichest. 2 Nun aber, sieh, der Schmerz ist für uns ohrre"Ende, die Wehklage unermeßlich, weil du ja glücklich bist, doch Zion ist zerstört. 3 Wer wird denn über diese Dinge Richter sein? Oder bei wem sollen wir 13 a) t'lwn: wahrscheinlich ursprüngl. hebr. kns »eingehen« und »heiraten«. b) Vgl. Mt24,19par. 14 a) Vgl. ]es 54,1; Lk 23,29. 18 a) Par]er4,3f.; bTa'an29a; LevR 19, 6; PesikRl31b. 19 a) bKetI06a; PesikRI3Jb; Protev]ak X.
uns beklagen über das, was uns betroffen hat? 0 Herr, wie hast du es doch dulden könnena? 4 Unsere Väter sind ohne Schmerzen zur Ruhe gegangen, und siehe, die Rechtschaffenen, sie schlafen ruhig in der Erdea. 5 Sie kannten ja diese Trübsal nicht noch haben sie gehört, was uns getroffen hata. 6 Hast Ohren du, 0 Erde, und hast ein Herz du, Staub, dann macht euch auf und kündet es im Totenreich und sagt zu den Toten: a >Viel glücklicher seid ihr als wir, die wir hier lebenWarum hat der mächtige Gott diese Strafe über uns gebracht? <, 5 du und deinesgleichen zu ihnen sagen könnt: >Ihr sahet dieses Unheil 4 a) Vgl. ParJeq,9; 4Esq,32; AntBibl XXXV 3; siehe auch XXI 24; XXX If. 5 a) Koh9,5; bBen8b .. 6 a) AntBibl XXIV 6; XXXI 7; XXXII 13; LXI 6. XIII a) I-XIII 2 in Pap.Oxyrh. III, S. 4f. 3 a) Griech.: Und meinst du nicht, daß du dich freuen wirst; und verurteile nicht zuviel. 5 a) Vgl. V 6. XlIII a) Vgl. XXI 2; XLVII 2; XLVIII-LI!. 2 a) Vgl. EZ2,I. 3 a) Wie in XXV I; aber nach XLIII 2; XLIV 2; XLVI 7; LXXVIII 5; LXXXIV I stirbt Baruch; vgl. auch 4Esr 14,9. b) Jub4,24; Mk6,II; IM.
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kommen über euch und diese Strafe - sie kamen über euch und über euer Volk in jener Zeit, damit die Völker vollständig gezüchtigt werden. < Denn dieses haben sie dann zu erwartena. Und wenn sie zu jenen Zeiten sagen: >Wann?<, wirst du zuihnen sagen: >Ihr, die ihr den abgelagerten (klaren) Wein getrunken habt, so trinkt nun auch von seiner Hefea! Denn das Recht des Höchsten ist unparteüschb. Darum. schonte er zuerst nicht seine eigenen Söhne, sondern er peinigte sie wie seine Hasser, weil sie gesündigt hattena. Darum wurden sie damals gezüchtigt, damit ihnen vergeben werden könntea. Nun aber a, ihr Völker und Stämme, seid ihr schuldig geworden, weil ihr während dieser ganzen Zeit die Erde zertreten und die Schöpfung mißbraucht habtb. Denn immer habe ich euch Gutes getan, und immer habt ihr die Güte geleugnet.«
XIV 1 Und ich antwortete und sagte: »Siehe, du hast mir den Lauf der Zeitena gezeigt und das, was nach diesen Dingen geschehen wird. Und du hast zu mir gesagt: >Die Strafe, von der du gesprochen hast, wird über die Völker kommen. < 2 Und nun weiß ich, daß viele gesündigt und im Glück gelebt und die Welt verlassen haben, wenige Völker aber übrigbleiben werden in jenen Zeiten, auf die sich die Worte beziehen, die du gesagt hast. 3 Denn was nützt es oder was können wir Schlimmeres wohl zu sehen schon erwarten als das, was wir selbst erfahren haben? 4 Und weiter will ich vor dir sprechen: 5 Was hat es denen genützta, die Erkenntnis hattenb vor dir und nicht 6 a) Charles, S. 489, nimmt an, daß ein hebr.jwblw wiejb}lw gelesen werden soll: })sie werden ängstlich sein«. 8 a) Vgl. PS75,9. b) Vgl. XLIV 4; DtIO,I7; Jub5,I6. 9 a) Vgl. Spq,IIf.; PsSah3,8; RÖmII,2I. 10 a) Vgl. LXXVIII 3; WeishI2,2; 2Makk6,I3-15; 7,I6f 33; Jud8,22; PsSal3,3f.; 7,8; 10. II a) lI-XIV 3; in Pap.Oxyrh. III S. 5, aber XIII nf.: }) ... und ihr mißbraucht die Dinge, die dafür geschaffen sind. Denn ihr seid immer wohlgetan ... «; und XIV I: }) ... daß die Vergeltung, über die von dir gesprochen ist, von den Völkern getragen werden soll.« b) Vgl. LXXXII 3; 2Makk6,I4. XIVI a) dwbrhwn dzbn': griech. Xatl2WY Td~etr;;, wie in XX 5; XLVIII 2; LVI 2; LIX4 (Einsetzungen der Gesetze); LXIX 3.4 (sechs Arten); vgl. I QSIIII5; I QH123-25; I QpHab VII 12-14; I KOfI5,23. 5 a) Vgl. Röm3,l.
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wandelten in Eitelkeitc wie die übrigen Völker und die nicht zu den Toten sprachen: >Gebt uns Leben! (d, sondern immer Ehrfurcht vor dir hatten und deine Wege nicht verließen? Siehe, sie haben sich abgemühta, und dennoch hast du ihretwegen dich Zions nicht erbarmt! Und wenn auch andere sich frevelhaft benahmen, so hätte Zion doch vergeben werden müssen wegen der Werke derer, die gute Werke taten. Es hätte nicht versinken dürfen wegen der Werke derer, dieunrechthandeltena • 0 Herr, mein Herr, wer kann dein Urteil schon verstehen? Wer kann die Tiefe deines Weges untersuchen und wer durchforschen deines Pfades Majestät? Oder wer kann durchdenken deinen unaufspürbaren Ratschluß? Welches Geschöpf hat stets den Anfang und das Ende von deiner Weisheit aufgefundena ? Denn alle sind wir doch geschaffen wie ein Haucha • Denn wie der Atem ohne Steuerung des Menschen aufsteigt und verschwindet, ist die Natur der Menschen, die nicht mit eignem Willen weggehna und nicht wissen, was sie am Ende überkommen wird. Denn die Gerechten haben gute Hoffnung auf das Ende und gehen ohne Furcht aus diesem Wohnsitz, dieweil sie bei dir einen Schatz von guten Werken haben, der in der Vorratskammer aufbewahrt wirda. Darum verlassen sie auch furchtlos diese Welt, und voller freudigen Vertrauens erwarten sie, die Welt zu empfangen, die du ihnen verheißen hast a. Weh aber uns, die wir auch schimpflich nun behandelt werden, und (auch) in jener Zeit nur Unheil zu erwarten haben. Du aber weißt genau, was du aus deinen Knechten machtest; denn können wir doch nicht ergründen, was gut ist, wie du, unser Schöpfer. Und weiter will ich vor dir reden, Herr, mein Herr: Als anfangs keine Welt war mit ihren Bewohnern, hast du gedacht und
b)jd'w: in absolutem Sinn; Anderungen bei Charles und Kmosko unnötig; vgl. Röm2,20; XV 6. c) Vgl. Jer 2,5. d) Vgl. Jes8,19. 6 a) 'tpP/W: aber vgl. Ceriani, Charles und Ryssel: 'tp/pw: »sie wurden dahingerafft«. 7 a) Vgl. II 2; LXXXIV 10; Gen 18,22-25. 9 a) Vgl. zu 8f.: XXI 9f.; XLIV 6; LXXV 2; RömII,33.34-36. 10 a) Vgl. Ps 146,4; Hh,7; Jak4,14. II a) Vgl. XLVIII 15; 4Esr8,5. 12 a) Vgl. XXXIV I; 4Esq,77; 8,33; Tob4,9; PsSal9,9; Mt6,19f. 13 a) Vgl. XV7; XLIV 15; LI 3. 17 a) Vgl. Genl,6f.; PS33,6; 4Esr6,38; HebrII,3.
sprachest durch das Worta; und allsogleich erstanden deine Werke, die Geschöpfe, vor dir. 18 Du hast gesagt, daß du für deine Welt den Menschen machen wolltest, um deine Werke zu regieren, damit bekannt sein sollte, daß er nicht geschaffen wäre für die Welt, sondern die Welt um seinetwillena. 19 Und nun, ich sehe, daß die Welt, die doch gemacht ist nur für uns, sie bleibt; wir aber nun, um deretwillen sie besteht, wir gehn dahin.« XV 1 Und der Herr antwortete und sprach zu mir: »Mit Recht hast du dich gewundert, wie die Menschen dahingehen; doch urteilst du nicht richtig über das Unheil, das die trifft, welche sündigen. 2 Und wenn du sagst, daß die Gerechten weggerafft und daß die Sünder glücklich sind, 3 und wenn du weiter sagst: >Der Mensch erkennt dein Urteil nicht<, 4 so höre nun, was ich dir sagen will; gib acht, so werde ich dich meine Worte hören lassen! Mit Recht kann der Mensch mein Urteil nicht genau kennen, wenn er nicht das Gesetz empfangena und ich ihn nicht zum Verständnis unterwiesen hätte. 6 Nun aber hat er übertreten wissentlich, darum wird er als Wissender gestrafta. 7 Und wenn um der Gerechten willen, wie du sagtest, diese Welt gekommen ista - so wird ja auch um ihretwillen erscheinen, was noch kommt. 8 Denn diese Welt ist doch für sie ein Kampf und Mühe bei vieler Anstrengunga. Und so ist denn das Künftige: ein (Sieges-)Kranz in großer Herrlichkeit.«b XVII Und ich antwortete und sagte: »Herr, mein Herr, siehe, die heutigen Jahre sind kurz und bösea ; wer kann in dieser kurzen Zeit ererben das, was unermeßlich ist?« XVII I Und der Herr antwortete und sprach zu mir: »Beim Höchsten wird nicht gerechnet mit viel Zeit noch mit wenigen Jahren. 18 a) S. XV 7. XV5 a) Vgl. Röm4,15. 6 a) Vgl. XIX 3; XLVIII 40; LV z; 4Esr7,7z; Barn 5,4. 7 a) Vgl. XIV 18; XXI Z4; AssMos 1,12; 4Esr6,55.59; 8,1.44; 9,13. 8 a) Vgl. XLVIII 50; LI 14; 4Esq,3-14.1Z7f.; Röm8,18; zKOq,17. b) Vgl. 4MakkI7,15; I Kor9,z5; zTim4,8; Jak1,12; 1Petq,4; ApCZ,10.
Denn was nützte es Adam, daß er 930 Jahre lebtea, aber übertrat, was ihm befohlen war. 3 So hat ihm nun die große, lange Zeit, die er erlebte, nichts genützt. Er brachte nur den Tod und schnitt die Jahre derer ab, die aus ihm geboren warena. 4 Oder was schadete es Mose, daß er nur 120 Jahre lebtea; aber er hatte sich dem unterworfen, der ihn erschaffen hatte. So brachte er das Gesetz den Nachkommen Jakobs und zündete eine Leuchte an dem Stamme Israel.«b 2
XVIII I Und ich antwortete und sagte: »Er, der dies Licht entzündete, hat von dem Licht genommen; und da sind wenige nur, die es ihm gleich tatena. 2 Aber jene vielen, die er erleuchtete, haben von der Finsternis Adams genommen und sich nicht gefreut über das Licht der Lampe.«a XIX I Und er antwortete und sprach zu mir: »Darum hat er für sie in jener Zeit einen Bund aufgerichtet und gesagt: >Siehe, ich lege vor euch hin das Leben und den Tod< und rief den Himmel und die Erde auf zu Zeugen gegen siea. 2 Er wußte ja, daß seine Zeit nur kurz war, daß Himmel und Erde aber immer stehen werden. 3 Sie aber sündigten nach seinem Tod und brachten andere zur Sünde, obwohl sie wußten, daß sie das Gesetz hatten, um sie zu überführena, und jenes Licht, daß (uns) nicht irren läßt, und dann die Sphären, die Zeugnis geben, und dann mich. 4 Ich richte über alles, was besteht. Du aber sollst darüber nicht in deinem Herzen denken. Sei nicht gequält im Blick auf Dinge, die da waren. 5 Denn nun geht es ums Ende der Zeiten, sei's des Handels, sei's des Glücks und auch der Schande, und nicht um deren Anbeginn. 6 Denn lebt ein Mensch in seiner Jugend glücklich und wird in seinem Alter schändlich dann behandelt, vergißt er all das Glück, das er besaß. XVII2 a) Vgl. Gen5,5. 3 a) Vgl. XIX 8; XXIII 4; XLVIII 42f.; LIV 15.19; LVI 5f.; 4Esr3,7.2If.; 4,30; 7,II8-121; Röm5,I2; 1KorI5,21; GenR9,5· 4 a) Dt34>7· b) Vgl. LIX2; PSII9,I05; AntBiblIX8; XV6; XIX 4; Jakob und Israel: vgl. XXXI 3; XLVI 4; 4 Esr 3,19; 9,30. XVIII! a) Vgl. Joh 1,9. 2 a) Vgl. Joh3,19; 5,35. XIX1 a) Vgl. LXXXIV 2; Dt3o,19; 31,28; AssMos 3, 12. 3 a) , ks, griech. eAeyxw.
7 Und weiter: wird einem Menschen Schande angetan in seiner Jugend, am Ende aber ist er glücklich, gedenkt er nicht mehr seiner (früheren) Schandea. 8 Und höre weiter: Wäre jedermann die ganze Zeit nur glücklich - vom Tage an, als über die der Tod verhängt wurde a, die doch in jenen Zeiten frevelten, - wäre endlich er vernichtet worden, so wäre alles dann umsonst gewesen. XX I DariIm, siehe, die Tage werden kommen und die Zeiten eilen amehr als die früheren, und die Zeiträume werden schneller eilen als die vergangenen, und die Jahre laufen schneller als die jetzigen. 2 Schon hab ich Zion weggenommen a, damit ich um so rascher die Welt zu ihrer Zeit heimsuchen kannb. 3 Nun aber halte in deinem Herzen alles fest, was ich dir befohlen habe> und versiegele es im Inneren deines Verstandes. 4 Und dann werde ich zeigen mein kraftvolles Recht und meine unerforschlichen Wege. Geh und heilige dich sieben Tage und iß kein Brot und trink kein Wassera und sprich mit keinem und komm danach an diesen Ort, so will ich mich dir offenbaren und will wahrhaftige Dinge mit dir reden und dir einen Auftrag geben betreffs des Laufs der Zeitenb. Sie werden kommen und nicht verzögert werden.«
Gebet Baruchs, des Sohns des Neria XXI I Da ging ich von dort weg, setzte mich im Kidrontala in eine Erdhöhle, heiligte mich dort und aß kein Brot, und doch hungerte ich (dabei) nicht, und Wasser trank ich nicht, doch empfand ich (dabei) keinen Durstb. Und ich blieb dort bis zum siebten Tage, wie er mir befohlen hatte. 2 Danach kam ich an den Ort, wo er mit mir gesprochen hatte a. 7 a) Jugend und Alter (5-7): HerodI 32; Soph., Trach 1-3; Eur,Anc!J:om Ioo-I03· 8 a) Vgl. XVII 3. XXI a) Vgl. LIV I; LXXXIII I; 4Esq,26; AntBiblXIX 13. 2 a) Vgl. 4Esr4,51-5,I3; 6.I8ff.; Hen(äth) 99,4ff.; Jub 23,22ff. b) Vgl. 4Est5,56; 6,18; 9,2; AntBibl XIX 12. 5 a) S. V 6. b) S. XIV 1. XXII a) Vgl. V 5. b) Vgl. V 6. 2 a) Vgl. XIII I; XX 5.
3 Und zur Zeit des Sonnenunterganges beschäftigten meine Seele viele Gedanken, und ich begann zu reden vor dem Mächtigena und sagte: 4 »0 du, der du die Erde geschaffen hast, höre mich! Der du das Firmament durch dein W orta befestigt hast und die Himmelshöhe durch den Geistb; der du zu Anbeginn der Welt gerufen hast, was noch nicht ware, und sie gehorchten dir; der du der Luft durch deinen Winka geboten hast und sahst, was einmal kommen sollte, wie das, was schon vorüber warb; 6 der du die Mächte, die vor dir stehn, regierst mit großer Umsichta, die heiligen Wesen auch, die unzählbaren, die du von Ewigkeit her gemacht, die Flamme und Feuer sindb, die stehn um deinen Throne, die du regierst mit Drohend; 7 für dich allein gilt doch nur dies: daß du sofort tust alles, was du willsta. 8 Du läßt auf die Erde regnen mit den vielen Regentropfena, allein du weißt das Ende der Zeitenb, bevor sie angekommen sind. Blick doch auf mein Gebet! 9 Nur du kannst alles doch erhalten: die sind, vergangen sind und einmal kommen werdena; die sündigen und die sich rechtschaffen gezeigt habenb: du bist der Lebende, der unerforschliche ist. 10 Du bist ja der einzig Lebende, Unsterbliche und Unerforschliche, du kennst die Zahl der Menschena. I I Und haben zur Zeit auch viele gesündigt, so haben andere, nicht wenige, sich rechtschaffen gezeigt. 12 Du weißt, wo du das Letzte bereit hältst denen, die gesündigt haben, oder die Vollendung denen, die sich rechtschaffen gezeigt haben. 13 Denn gäbe es nur dies Leben, das jedermann hier hat - nichts könnte bitterer seina. 3 a) pjltn': vielfach in ApcBar; vgl. fJ 6vva/-w; in MkI4,6z; Mtz6,64 u.a. 4 a) Mit Kmosko bmlth statt bml'h: »in seiner Fülle« im MS. b) Vgl. PS33,6; Jeno,rz; 51,r5. c) Vgl. XLVIII 8; zMakk7,28; Röm4,I7. 5 a) Wie in XLVIII 8.ro; LIX z. b) Mit Kmosko 'br statt 'M. 6 a) Vgl. XLVIII ro; 4Esr8,ZI; Dan 7,9f.; Jubz,z; GenR 78,1. b) Vgl. XLVIII 8; GenR78,r bl;Iagr3a.r4a. c) Vgl. Ps 104,4; Jes6,rf. d) z'jfwt': vgl. XLVIII 8; 4Esr 8,z3; AssMos rO,3. 7 a) Vgl. PSII5,3; r35,6. b) Vgl. XLVIII z; LIV 1. 8 a) Vgl. LIX 5. 9 a) Vgl. Apcr,8. b) Ethpa. von ZdJ: wie in r1.rz; XXIV rf.; LI 1.3; LXII 7; von Charles, S'38f., und Ryssel nicht richtig übersetzt mit »rechtschaffen handeln«. c) Vgl. 10 und XIV 9. ro a) Vgl. XXIII 4; XLVIII 6.46. r3 a) Vgl. rKorr5,r9.
14 Denn was nützt Kraft, die sich in Schwäche wandelt, was nützt Speise im ÜberHuß, die sich in Hungersnot verkehrt, die Schönheit, die zur Häßlichkeit doch wirda. 15 Denn stets verwandelt sich die menschliche Natur. 16 Denn wie wir einmal waren, sind wir doch längst nicht mehr, und wie wir jetzt sind, werden wir einst doch nicht bleiben. 17 Denn wäre das Ende der Dinge nicht vorbereitet, so würde auch ihr Anfang nichtig sein. 18 Doch laß mich wissen alles, was von dir kommt, und über das, was ich dich bitte, gib mir deine Erleuchtung! 19 Wie lange noch wird das Vergängliche bestehena, wie lange ist die Zeit der Sterblichen voll Glück, wie lange werden die, die doch vergehn, in dieser Welt mit soviel Gottlosigkeit besudelt seinb? 20 Befiehl darum in Gnade; mach alles wahr, was du gesagt, du wolltest es geschehen lassen, daß die erkennen deine Macht,die deine Langmut für Schwäche haltena. 2 I Und zeige es denen, die nicht wissen, doch gesehen haben, was uns und unsre Stadt betroffen hat bis jetzt, gemäß der Langmut deiner Machta; denn du hast uns genannt >Geliebtes Volk< um deines Namens willenb. 22 Darum ist alles a nun im Sterben (denn) begriffen. 23 Schilta darum auch den Todesengelb, laß deine Herrlichkeit erscheinen, erkennen (jetzt) die Größe deiner Schönheit, und laß das Totenreich versiegelt seine, daß es von nun an keine Toten mehr empfange. Die Schatzkammern der Seelend sollen wiedergeben die, die noch darin verschlossen sind. 24 Denn viele Jahre sind verstrichen gleich denen, die seit den Tagen Abrahams, Isaaks und Jakobs vergangen sind und aller, die ihnen ähnlich sind, die schlafen in der Erdea - um ihretwillen, sagtest du, daß du die Welt geschaffen hastb.
14 a) Vgl. XLVIII 35; LXXXIII 1I-2I. 19 a) Vgl. XXVIII 5· b) Antworten in XXIII 7-XXIV I; vgl. 4Esq,33.35; 6,7. 20 a) Vgl. 2Petq,9. 21 a) Macht - 'wpdnk; vgl. 2Thess 2,6 (Pesh): d'ijd xarexov. b) Vgl. JerI4,9; 15,16. 22 a) kwl: Ryssel: ' kij: »... halte ... die Unsterblichkeit zurück«. 23 a) g'r: griech. buTtftdw. b) Strack-Billerbeck I 144-149. c) Vgl. AntBibl III 10. d) Vgl. XXX 2; 4Esq,35.41; 7,32.95; AntBibl XXXII 13. 24 a) Vgl. XI 4. b) Vgl. XIV 18; XV 7.
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25 Alsbald zeige deine Herrlichkeit und schiebe nicht hinaus, was du verheißen hast.«a 26 Und als ich die Worte dieses Gebetes beendet hatte, war ich sehr erschöpfta.
XXII I Und danach taten sich die Himmel auf a! Und ich sah es, und Kraft wurde mir zuteil, und eine Stimme erscholl aus den Höhenb und sprach zu mir: 2 »Baruch, Baruch, warum bist du erregt? 3 Wer einen Weg geht und ihn nicht zu Ende macht oder wer eine Seereise macht und den Hafen nicht erreicht - kann solcher sich zufriedengeben? 4 Oder wer jemandem ein Geschenk zu machen verspricht, es aber vorenthält - ist das nicht Diebstahl? Oder wer die Erde besät, die Früchte aber nicht zur rechten Zeit erntet verliert er nicht alles? 6 Oder wer eine Pflanze pflanzt, und sie wächst nicht bis zur (vor-)bestimmten Zeit - kann der, der pflanzte, überhaupt Früchte erwarten? 7 Oder eine Frau, die empfangen hat und eine Frühgeburt hat - tötet die nicht ihr Kind? 8 Oder wer ein Haus baut und es nicht mit einem Dach versieht und es auch nicht ausbaut - kann der so etwas denn überhaupt als Haus bezeichnen? Sag mir dies zuvor!« XXIII I Und ich antwortete und sagte: »Nein, Herr, mein Herr!« 2 Und er antwortete und sprach zu mir: »Warum bist du denn erregt über das, was du nicht weißt, und unruhig über das, wovon du keine Kenntnis hast? 3 Denn wie ich die Menschen nicht vergessen habe, die sind und die vergangen sind, so gedenke ich auch derer, die noch kommen werdena. 4 Denn als Adam sündigte und der Tod verhängt wurde über die, die noch geboren werden solltena, da war die Menge derer, die noch entstehen sollten, gezählt. Und für jene Menge ward ein Ort bereitet, wo die Lebenden wohnen und die Toten aufbewahrt werden solltenb. 25 a) Vgl. XLIV 13; LI 3; LXXXIII4f. 26 a) Vgl. XLVIII 25; 4Esq,14; 12,5; Danlo,I7. XXIII a) Vgl. EZI,I; Acq,56. b) Mt3,16par.; 17,5 par; ApC4,1. XXIII3 a) Korrupter Text; siehe Kmosko Sp. IIo6f., Anm. h. 4 a) Vgl. XVII 3. b) Vgl. XXI 10; Hen(sl)49,2; bI;IagI5a.
Erst wenn die vorbestimmte Zahl erreicht ist", wird die Kreatur wiederaufleben. Denn mein Geist erschafft die L<;!benden, und das Totenreich nimmt die Toten auf. 6 Und weiter ist es dir vergönnt das zu hören, was kommen wird nach diesen Zeitena. 7 Denn wahrlich, meine kommende Erlösung ist nahea und ist nicht mehr so weit entfernt wie ehedem. XXIV I Denn siehe, die Tage kommen, da die Bücher aufgetan werdena, worin die Sünden aller, die gesündigt haben, aufgeschrieben sind; und weiter auch die Vorratskammernb, in denen die Gerechtigkeit all derer aufgespeichert ist, die in der Schöpfung sich recht zeigtene. 2 Geschehen aber wird's in jener Zeit: erblicken wirst du und die vielen mit dir des Höchsten Langmuta, die von Geschlecht währt zu Geschlecht. Voll Langmut war er gegen alle, die geboren sind, mögen sie sündigen oder recht sich zeigenb.« 3 Und ich antwortete und sagte: »Sieh, Herr, kein Mensch kennt doch die Zahl der Dinge, die vorüber sind, noch derer, die da kommen werden. 4 Denn siehe, ich weiß auch wohl, was mich getroffen hat. Doch was geschehen wird mit unsern Feinden, das weiß ich nicht, und wann du deine Werke anordnen wirst.«a XXV I Da antwortete er und sprach zu mir: »Auch du wirst aufbewahrta für jene Zeit, zu jenem Zeichen, das der Höchste wirken wird für die Bewohner dieser Erde am Ende aller Tage. 2 Dies also wird das Zeichen seina: 3 Wenn Entsetzen die Bewohner der Erdea überfällt und sie in viele Drangsalb fallen werden und danach in übergroße Plagen; 5 a) 4Esq,35f.; GenR24,4; RömII,25; Apc6,II; IClem59,2. 6 a) Vgl. ApC4,1. 7 a) Vgl. LXXXII 2; Hen(äth)p,2; LbI,28; IPetr4,7; Jak5,3. XXIVI a) Vgl. 4Esr6,20; Hen(äth)90,20; Dan7,IO; LkIO,20; APC20,I2. b) Vgl. XIV 12. c) Vgl. XXI 9. 2 a) Vgl. XXI 20; Röm9,22. b) Vgl. XXI 9. 4 a) Vgl. 4Esr6,I8. XXVI a) Vgl. XIII 3. 2 a) Vgl. Mt24,30; MkI3.4; Lk2I,7. 11.25; APC12,I-3; über die Vorzeichen der messianischen Zeit: 4Esr4.P-5,I3; 6,I8ff.; 8,63-9,6; Hen(äth)99.4ff.; JUb23,22ff.; SibIII796ff. 3 a) Vgl. LXX 2; 4Esrr3,30. b) 'wlzn' - {}Äi1Jlt~; vgl. Mt24,7-9.2I.29.
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4 und wenn es geschehen wird, daß sie in ihrem Denken sagen werden um ihrer großen Drangsal willen: >Der Mächtige gedenkt nimmermehr der Erde! ( - dann also wird's geschehen, wenn sie die Hoffnung aufgegeben habena: daß dann die (neue) Zeit erwachen wird.« XXVI I Und ich antwortete und sagte: »Die Drangsal, die dann sein soll, wird doch nicht lange währen, und jene Nota wird doch nicht viele Jahre dauern!?« XXVII I Und er antwortete und sprach zu mir: »In zwölf Abschnittea ist jene Zeit geteilt; und jeglicher davon ist aufbewahrt für das, was für ihn vorgesehen ist. 2 Im ersten Abschnitt tritt der Beginn der Unruhena ein. 3 Im zweiten das Hinschlachten der Großen (dieser Welt). 4 Im dritten sinken viele in den Tod. 5 Im vierten Abschnitt wird das Schwerta entsandt. 6 Im fünften kommt die Hungersnota, und festgehalten wird der Regen. 7 Im sechsten bebt die Erdea, und Spaltungen reißen ein. 9 Im achten Abschnitta: viele Gespenster und Zulauf von Dämonenb . 10 Im neunten Abschnitt fällt herab das Feuera . I I Im zehnten: Vergewaltigung und große Freveltat. 12 Im elften Abschnitt: Unrecht und Exzeß. 131m zwölften dann: Unordnung von Vermischung alles dessen, was vorher genannt ist. 14 Diese Zeitabschnitte werden (zunächst) vorbehalten werden; dann werden sie untereinander vermischt werden und einander helfen. 15 Denn einige halten etwas vom Ihrigen zurück und nehmen (dafür) von anderen an; andere wiederum werden das Ihrige und was von anderen ist, vollstrecken. So sollen die Bewohner dieser Erde in jenen Tagen nicht bemerken, daß das Ende aller Zeiten gekommen seia. 4 a) Vgl. Lk2I,25 f. XXVII a) 'nn/r/ - uvayx1); vgl. LkzI,23. XXVIII a) Vgl. LII! 6; 4EstI4,Ilf.; Jubz3,I3; Mt24,8; ApCI5,I. 2 a) Das Wort zw" »Unruhen« ist in LkzI,Il in sypscphil und Mtz4,7; MkI3,5 in sypscphil die Übersetzung von astap.6,. 5 a) /irb' - Schwert, Zerstörung. 6 a) Vgl. LXX 8; Mt24,7; MkI3,8; LkzI,Il. 7 a) Vgl. LXX 8; 4Esq,I8; 9,3; Mtz4,7; MkI3,8; LkzI,Il. 9 a) Der siebte Abschnitt fehlt im MS. b) In/sj': vgl. XLVIII 34; s' d': vgl. X 8. 10 a) LXX 8; 4Esr5,8. 15 a) Vgl. XLVIII 3z; Hen(äth)98,3'
XXVIII I Ein jeder aber, der dies wohl versteht, wird alsdann weise seina. 2 Maß und Berechnung jener Zeit werden in zwei Abschnitte zu teilen sein, die Wochen von je sieben Wochen sind.«a 3 Und ich antwortete und sagte: »Es ist zwar· gut, wenn ein Mensch so weit kommt und es sieht; besser aber ist es, daß er es nicht erreicht, daß er nicht falle a. 4 Doch sage ich auch noch dies: 5 Wird Er, der unvergänglich ist, Vergängliches verachten und was mit dem Vergänglichen geschiehta, so daß er nur nach jenen Dingen sieht, die unvergänglich sind? 6 Wenn aber, Herr, c:lie Dinge sicher kommen werden, die du mir vorhergesagt hast, so td sie mir auch kund, wenn ich in deinen Augen nur Gnade gefunden habe a • 7 Wird es an einem Ort, in einem Teil der Erde sich ereignen; wird es die ganze Erde gar verspüren?« XXIX I Und er antwortete und sprach zu mir: »Was sich alsdann ereignet, bezieht sich auf die ganze Erdea. z Darum werden alle, die hier leben, es bemerken. In jener Zeit beschütze ich nur die, die sich in diesem Land in jenen Tagen findena. 3 Und dann wird es geschehen: Wenn das vollendet ist, was kommen wird in diesen Zeitabschnitten, wird der Messias dann beginnen offenbar zu werdena. 4 Und Behemot wird sich offenbaren aus seinem Ort, und Livjatan wird aus dem Meere kommen, zwei große Ungeheuer, die ich schuf am fünften Tag der Schöpfung, die ich geschaffen habe und bewahrt bis hin auf jene Zeit. Die werden Nahrunga sein für alle dann, die übrig sindb • Auch wird die Erde ihre Früchte zehntausendfältig bringena. An einem Weinstock werden tausend Reben sein, und eine Rebe trägt dann tausend XXVIIIl a) Vgl. Dan H,10; Mt24,15. 2 a) Vgl. Dan9,25; der Satz ist nicht deutlich. 3 a) Vgl. 4EsrI3,16-20. 5 a) Vgl. XL 3; XLIII 2; XLIV 9; LXXIV 2; LXXXV 5; 4Esq,II; 7.31.II4. 6 a) Vgl. Gen6,8; 19,19; 4Esr4,56. XXIXl a) LXIX 1. 2 a) Vgl. XL 2; LXXI 1; 4Esr9,8; 13,48f.; AntBibl VII 4; bBB91 a; GenR 74,1. 3 a) Vgl. XXXIX 7; LXXII 2; 4Esq,27f.; 12,32; 13,32; PsSah7,23ff.; 18,6; Hen(äth)48,IO; P.4; JOhl,3 1; 2 Thess 1,7; M. McNamara, The New Testament and the Palestinian Targum to the Pentateuch, Analeeta Biblica 27, Rom 1966, S. 249. 4a) Jes27,1; 4Esr6.49-P; Hen(äth)60,7ff.; weitere Belege: Strack-Billerbeck IV/2, S. II56f. b) Vgl. 4Esr6,25; 7,28; 9,8; 12,34; 13,24.26; Hen(äth) 90,30; Sib V 384; PsSah8,7. 5 a) Vgl. Iren., adv.haer. V 33 (Papias); Hen(äth) 10,19.
Trauben und eine Traube tausend Beeren, und eine Beere gibt ein Kor voll Weinb • 6 Und die, die Hunger litten, sollen fröhlich sein und (sollen) weiter (dann) an jedem Tage neue Wunder sehena. 7 Denn Winde gehen aus von mir, um jeden Morgen den Geruch duftender Früchte herzutragen, am Ende des Tages aber Wolken, die heilungbringenden Tau herniederträufelna. 8 Es wird zu jener Zeit geschehen, daß aus der Höhe Mannaschätzea wiederum herniederkommen; sie werden zehren dann davon in jenen Jahren, weil die es sind, die ans Ende der Zeit gekommen sindb • XXX I Und danach wird geschehen: Vollendet sich die Zeit der Erscheinung a des Messias und kehrt er dann in die Herrlichkeit zurückb , dann werden alle jene auferstehenc, die in der Hoffnung auf ihn eingeschlafen sindc • 2 Und es wird dann zu jener Zeit geschehen, daß jene Schatzkammerna geöffnet werden, in denen die bestimmte Zahl der Seelen der Gerechten aufbewahrt ist. Sie werden dann hinausgehen, und all die vielen Seelen werden nun zugleich erscheinen· als eines Sinnes eine Scharb • Die Ersten freuen sich, die Letzten aber sind nicht traurig. ; Sie wissen doch: gekommen ist die Zeit, von der es heißt, daß sie das Ende aller Zeiten sei. 4 Die Seelen der Gottlosen aber werden um so mehr vergehena, wenn sie dies alles schauen werden. 5 Sie wissen ja, daß ihre Peinigung sie jetzt erreicht, ihr Untergang herbeigekommen ist.« XXXI
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Und es geschah danach, daß ich zum Volke ging und zu ihnen
b) JosAnt xv 314. 6 a) Vgl. 4Esq,28; 12,34; 13,5°; siehe Gry, Le Papias. 7 a) Vgl. LXXIII 2; Jes26,I9; 4Esr7,I2I; 8,pff.; JUb23,26-30; Hen(äth)5,8f.; 25,5-7; 60,20; bI;Iag I 2 b. 8 a) PS78,25; SibIII746; AntBibl XIX 10; bI;IagI2 b; ApC2,I7. b) lw/mb dzbn': wie in Ga14.4 (Pesh). XXXI a) m'ijt': wie in Mt24,37: nueova{u. b) Nicht mit Violet; S. 246: »aus dem Himmel auf die Erde«. Vielleicht präexistenter Messias, vgl. Hen(äth)46,d.; 48,3; 62,7; 4EsrI2,32; 13,26. c) Vgl. XLVIII 22.; PSI6,9f.; I Thess4,I3; bSanh90a. 2 a) Vgl. XXI 23; L 2; AntBibl 111 10; XI 6; XIX 2; LI 5. b) Vgl. I KOrI5,P. 4 a) Vgl. LI 5; AntBibl XVI 3. XXXII a) Vgl. V 5; XLIV
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sprach: »Versammelt vor mir alle eute Ältestena! Denn ich will Worte zu euch sagen.« 2 Und alle versammelten sich im Kidrontala. 3 Und ich ergriff das Wort und sagte zu ihnen: »Höre, Israel, ich werde zu dir sprechen; du Same Jakobs a du, merke auf, ich will dich unterweisen! 4 Vergeßt nicht Zion, gedenkt vielmehr der Trübsale J erusalems ! 5 Denn siehe, die Tage werden kommen, daß alles, was gewesen ist, zur Nichtigkeit dahingerafft (soll) werden. Dann wird es sein, als ob es nie gewesen wäre.
XXXII I Bereitet ihr indessen eure Herzen vor a, um des Gesetzes Früchte einzusäenb, dann wird er euch in jener Zeit bewahren, in der der Mächtige die ganze Schöpfung erschüttern wirdc • 2 Denn Zions Bau wird kurze Zeit danach bewegt, um wiederaufgebaut zu werden. 3 Doch dies Gebäude wird nicht bleiben, vielmehr wird es nach einiger Zeit entwurzelt werden und dann verlassen sein bis auf die (vorbestimmte) Zeita • 4 Nachher muß es erneuert werden dann in Herrlichkeit, vollendet aufgebaut bis in die Ewigkeita. 5 So wollen wir uns nicht so sehr betrüben über jetzt geschehenes Unheil wie über das, was in der Zukunft noch geschehen wird. 6 Denn größer als die beiden Leiden ist dann der Kampfa, wenn der (All)mächtige seine Schöpfung erneuern wirdb . 7 Nun aber sollt ihr mir für einige wenige Tage nicht mehr nahekommen und mich nicht eher anrufen, als bis ich zu euch kommen werde.« 8 Und als ich alle diese Worte zu ihnen gesprochen hatte, ging ich, Baruch, meines Weges a. Als aber das Volk bemerkte, daß ich wegging, erhoben sie ihre Stimme, wehklagten und sagten:
2a)VgI.V5· 3 a) Vgl. XVII 4. XXXIII a) Vgl. XLVI 5; Hi 11,13. b) Vgl. 4Esr9,3 1. c) Die Tora als die Quelle des Lebens: XXXVIII 2; XLVIII 24; 4EsC7.45; Sirr7,II; 32,24; 45,5; Bar4,1; Weish6,18; 7,14; PsSalI4,2. 3 a) 2-3 nicht deutlich; nach Charles und Kmosko eine Interpolation. Wahrscheinlich Zerstörung im Jahre 587 v.Chr.; Wiederaufbau; zweite Zerstörung im Jahre 70 n.Chr. 4 a) Vgl. IV 2. 6 a) Vgl. XXVII. b) Vgl. XLIV 12; LVII 2; Jes65,17; 4Esr7,75; Hen(äth)45.4f.; 72,1; JUbI,29; Apc2I,1. 8 a) V gl. 4Es!J,19.
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9 »Wohin gehst du von uns, Baruch, und verläßt uns wie ein Vater, der seine Kinder als Waisen zurückläßt und von ihnen weggehta? XXXIII I Das sind die Aufträge, die dir dein Freund, ] eremia, der Prophet, gegeben hat, als er zu dir sagte: 2 >Sieh nach diesem Volke, während ich von hier fort bin und unseren übrigen Brüdern in Babel geholfen habe, über die das Urteil ergangen war, daß sie in die Gefangenschaft verschleppt werden sollten. (a 3 Wenn auch du uns jetzt verläßta, so wäre es besser für uns, zuvor zu sterben. Dann magst du uns verlassen!« XXXIV I Da antwortete ich und sagte zu dem Volke: »Das verhüte Gott, daß ich euch verlassen oder von euch weggehen sollte. Ich gehe nur zum Allerheiligstena, um den Mächtigen zu bitten für euch und für Zion, ob ich vielleicht noch mehr erleuchtet werden möchte. Dann kehre ich zu euch zurück.« XXXV I Und ich, Baruch, ging zur heiligen Stätte, setzte mich auf ihre Trümmer, weinte und sagte: 2 »Wehe, meine Augen, ach daß sie doch zu Quellen würden; meine Augenlider, daß sie ein Born der Tränen würdena. 3 Denn wie kann ich (nur genugsam) über Zion traurig sein, wie soll ich trauern über ] erusalem? 4 An dieser Stätte hier, wo ich mich nun niedergeworfen habe, brachte ehedem der Hohepriester heilige Opfer dar und legte Weihrauch drauf von duftenden Gewürzen. Nun aber ist, worauf wir stolz gewesen sind, zu Staub geworden, und unserer Seelen Sehnsucht ward zu Sand.« XXXVI I Als ich das gesagt hatte, schlief ich dort ein. Und ich sah ein Gesicht in der Nachta. 2 Und siehe, ein Wald von Bäumen, der in der Ebene gepflanzt war; hohe Berge und rohe Felsen umgaben ihn; und der Wald nahm viel Raum ein. 9 a) Vgl. 4Esr 5,18. XXXIII2. a) V gl. X 2.. 3 a) Vgl. 4EsrI2.,48. XXXIV I a) Vgl. X 5. XXXV2. a) Vgl. Jer9,I; ParJer2.,5. XXXVII a) Vgl. SachI,8.
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3 Und siere, ihm gegenüber wuchs ein Weinstock empora, und unter ihm entsprang sanft eine Quelle. 4 Die Quelle aber gelangte bis zum Walde und wurde zugroßen Fluten, und diese Fluten überschwemmten jenen Wald. Und plötzlich entwurzelten sie den ganzen Wald und warfen ringsum alle Berge um. 5 Die Wipfel des Waldes wurden immer niedriger, und auch der Gipfelder Berge wurde niedriger. Und jene Quelle wurde so überaus stark, daß sie von jenem großen Walde nicht mehr übrig ließ als eine einzige Zeder~.
6 Als sie nun auch diese niedergeworfen und den ganzen Wald vernichtet und entwurzelt hattea, so daß nichts mehr von ihm übrig und selbst seine Stätte nicht mehr zu erkennen war, da kam auf einmal jener Weinstock mit der Quelle ganz still und in großer Ruhe an; er kam zu einer Stelle, nicht weit von der Zeder entfernt, und sie (die Wasser der Quelle) brachten die umgefallene Zeder zu ihm. 7 Und ich sah, wie der Weinstock seinen Mund auftat und redete und zu der Zeder sprach: »Bist du nicht jene Zeder, die übriggeblieben ist von dem Walde der Bosheit? Durch dein Zutun blieb doch die Bosheit bestehen und wurde in all diesen Jahren getan; das Gute aber nie. Du hattest Macht über das, was dir nicht gehörte; auch hattest du nie Mitleid mit dem, was dir gehörte. S Und du dehntest deine Macht aus über die, die fern von dir waren, und die, die dir nahe kamen, hieltest du fest in den Netzen deiner Gottlosigkeit. Du erhobst deine Seele allezeit, als ob sie nicht entwurzelt werden könnte. 9 Jetzt aber ist deine Zeit herbeigeeilt, und deine Stunde ist gekommen. 10 Darum gehe auch du, Zeder, dem Walde nach, der schon vor dir weggegangen ist. Werde zu Asche mit ihm, und euer Staub müsse sich miteinander vermischen. 11 So schlaf nun ein in Trübsal und ruhe in der Qual, bis deine letzte Zeit erscheint, in der du wiederkehren sollst, um noch mehr Pein zu leiden!« XXXVII 1 Und danach sah ich die Zeder brennen und den Weinstock wachsen. Und rings um ihn wuchs eine Ebene voll Blumen, die unverwelklich sind. Ich aber erwachte und stand auf. XXXVIII 1 Und ich betete und sagte: »Herr, mein Herr, zu aller Zeit erleuchtest du die, welche sich verständig benehmena. 3 a) und 5 a) Vgl. EZI7,3-9·
6 a) Vgl. PS29,5o
XXXVIIII a) Vgl. Spn6,22; XLIV 14; XLVI 5; XLVIII 24036; LI 3; LIV 5; LIX 7.
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Dein Gesetz ist Lebena, und deine Weisheit ist der rechte Wegb • 3 Zeige mir nun die Deutung dieses Gesichts! 4 Denn du weißt, daß meine Seele sich mit deinem Gesetz beschäftigt immerdar und daß ich mich, solange ich lebe, nicht von deiner Weisheit losgesagt habe.« 2
XXXIX I Und er antwortete und sprach zu mir: »Baruch, dies ist die Deutung des Gesichts, das du gesehen hast. 2 Daß du den großen Wald gesehen hast, den hohe rauhe Berge rings umgeben, bedeutet dies: 3 Siehe, die Tage werden kommen, in denen dieses Königreich, das Zion einst zerstörte, vernichtet wird und unterj ocht von dem, das nach ihm kommen wird. 4 Dies wiederum wird auch nach einiger Zeit zerstört werden. Dann steht ein anderes, ein drittes, auf und wird auch Macht haben zu seiner Zeit und wird zerstört werden. 5 Danach entsteht ein viertes Reich, und seine Macht ist härter und viel schlimmer als die Macht derer, die vor ihm warena; regieren wird es viele Zeiten so wie die Bäume auf der Ebene, und es behält die Herrschaftb lange Zeit; es wird sich höher heben als die Zedern Libanons. 6 In diesem wird die Wahrheit sich verbergena, und alle werden zu ihm fliehen, die mit Unrecht besudelt sind, gleichwie die wilden Tiere flüchten in den Wald und schlüpfen dort hinein. 7 Und wenn die Zeit seiner Vollendung nahe ist, in der es zu Fall kommen wird, dann wird meines Gesalbten Herrschafta geoffenbart werden. Sie gleicht der Quelle und dem Weinstockb • Und wenn sie offenbart worden ist, wird seine ganze große Schar sie vertilgene. 8 Und das, was du gesehen hast: die hohe Zeder, die übrig blieb von jenem Walde, und daß der Weinstock diese Worte mit ihr sprach, die du gehört hast, bedeutet dies: XL I Der letzte Herrscher, der alsdann lebendig übrigbleiben wird, wenn seine ganze Schar vernichtet ist, wird nun gebunden werden. Auf den Berg 2
a) VgI. XXXII 1. b) VgI. Spt4,II.
XXXIX5 a) Vielleicht Babel, Persien, Griechenland, Rom; vgl. Dan7_ b) , hd': »festhalten«; vgI. XLVIII 8. 6 a) VgI. 4Esr5,I. 7 a) VgI. XXIX 3. b) VgI. Joh5,I; Did 9, 2. c) VgI. XL 2. c
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Zion wird man ihn wegführen, und mein Gesalbter wird ihn aller seiner Freveltaten zeihena. Er wird versammeln und ihm vorlegen alle Taten seiner Scharen. 2 Danach wird er ihn tötena, den Rest meines Volkes indessen schützen, das sich an dem Ortb befindet, den ich erwählt habe. 3 Ewiga wird seine Herrschaft dauern, bis daß die Welt dieser Vergänglichkeitb ein Ende finden wirdc und die vorhergesagten Zeiten sich vollendend .. 4 Dies ist nun dein Gesicht, und dies ist seine Deutung.« XLI I Und ich antwortete und sagte: »Für wen und für wie viele wird dies geschehen? Oder wer ist würdig, in jener Zeit zu leben? 2 Ich aber will nun vor dir alles sagen, was ich denke, und will dich befragen über das, was ich überdenke. 3 Denn siehe, ich sehe viele aus deinem Volke, die sich von deinen Bundesvorschriften losgesagta und das Joch deines Gesetzesb von sich geworfen haben. I 4 Aber ich sah auch andere, die ihre Eitelkeita aufgegeben und unter deine Flügel sich geflüchtet habenb. Was wird darum mit ihnen geschehen? Oder wie wird jene letzte Zeit sie aufnehmen? 6 Wird ihre Zeit vielleicht genau gewogen und werden sie beurteilt werden je nach dem Gewicht?« XLII I Da antwortete er und sprach zu mir: »Auch diese Dinge werde ich dir zeigen. 2 Weil du gefragt hast: >Für wen und für wie viele wird doch dies geschehen?< - den Gläubigen nur wird das genannte Gute zuteil werden, doch denen, die verachten, wird das Gegenteil davon zuteila. XLI a) 4EsrI2,32; 13,37. 2 a) Der Messias als Kämpfer; vgl. LXXII 2; JeSII,4; Hen(äth)46,3-6; 62,2.; PsSalr7,30f .. 22-28; Sib V II4ff.; Jon und FrTargGen49,II; TargJesIo,27. b) Vgl. XXIX 2. 3 a) Vgl. Dan 7,27· b) Vgl. XXVIII 4. c) V gl. XXX I; vielleicht beschränkte Dauer der Herrschaft. cl) Vgl. GaI4,4; TobI4,5; 4EsrII,44. XLI3 a) Christen aus den Juden. b) Vgl. Ab III 5; bSanh 94b. 4 a) Vgl. DtF,2I; Götter. b) Vgl. I 4; PS36,8; 57,2; Rutz,I2; Proselyten. XLII2 a) An Gott glauben heißt: nach Gottes Gesetz leben: LIV 5,21; LIX 2; 4Esr6,27f.; 7,84';
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3 Du sprachst von solchen auch, die sich genähert habena, und solchen, die sich losgesagt- damit verhält es sich wie folgt: 4 Für die, die sich zu Anfang unterworfen haben und später abgewichen sind und sich vermischten mit dem Samen der vermischten Völkera, gilt ihre frühere Zeit und wird wie Berge angesehenb • Für die, die früher nichts vom Leben wußten und später dieses erst erkannten und sich vermischten mit des Volkes Samen, das sich abgesondert hat, gilt ihre frühere Zeit wie Berge. 6 Und Zeiten werden Zeiten erben und Perioden Perioden und eine von der andern nehmen. Und dann, im Hinblick auf das Ende, wird alles ausgeglichen werden gemäß der Zeiten Maß, gemäß den Stunden jener Periodena. 7 Denn Untergang wird die mitführen, die zu ihm gehören, das Leben die, die diesem eigen sind. 8 Und angerufen wird der Staub und ihm wird gesagt: >Gib das zurück, was dein nicht ist, und laß nun auferstehen alles, was du aufbewahrt hast für seine Zeit!
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Und ich, Baruch, ging weg von dort und kam zu meinem Volke
9,7f.; Sib V 161; Hen(äth)46,8. Untergang der Gottlosen: 4Esq,93; 9,9-12; Hen(äth) 53,2; 56,1-4; 60,6; 69,27; 90,26f.; 98,3-10; 102,1-3· 3 a) VgI. MekhEXI8,6; Eph2,13·17. 4 a) VgI. XLVIII 23; ]er25,20.24; EZ30,5; PsSah7,17; ]ub30,7.30. TestL9,IO; Philo, spec. leg. 3,29; ]osAntVIII 19If. b) wrmt' mtfJlb wie in 5. Der Ausdruck ist unbekannt. Der Verfasser kann nur meinen, daß die Perioden vor dem Übergang in bei den Fällen schließlich keine Bedeutung mehr haben. Vielleicht ist mit Bogaert I S. 490 und 11 S. 76 statt des plur. ein sing.: rmt' (»Staub«) zu lesen. 6 a) Dieser Satz ist undeutlich. 8 a) Vgl. XXX If. XLIII2 a) VgI. XIII 3. b) Vgl. XXI 19; XXVIII 5. 3 a) Vgl. V6. XLIV1 a) Vgl. XLVI
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und rief meinen erstgeborenen Sohn', dazu die Gedaljas b, meine Freunde, und sieben der Ältesten des Volkes c und sagte zu ihnen: 2 »Siehe, ich gehe zu meinen Vätern-, wie es der Lauf der ganzen Erde istb • 3 Ihr aber sollt rucht abweichen vom Weg des Gesetzes I Bewahrt es und mahnt das Volk, das noch übriggeblieben ist, daß sie nicht abweichen von den Anordnungen des Mächtigen! 4 Denn ihr seht ja, daß der, dem wir dienen, gerecht ist, daß unser Schäpfer unparteüsch ista. 5 Und seht, was Zion getroffen hat und was mit Jerusalem geschehen ist! 6 Denn das Urteil des Mächtigen soll offenkundig werden und seine Wege, die unerforschlich sind und rechta. 7 Denn wenn ihr beharrt und bleibt in seiner Furcht und nie vergeßt sein Gesetz, dann werden die Zeiten sich für euch wieder zum Heil wendena, ihr aber werdet des Trostes Zions b teilhaftig werden. S Denn das, was jetzt geschieht, ist nichts. Was aber in Zukunft sein wird, ist sehr gewaltig. 9a Denn alles wird vorbeigehen, was vergänglich istb, und alles Sterbliche wird dahingehen. Alle Jetztzeit wird vergessen werden, und nicht wird man sich mehr erinnern an die Gegenwart, die mit Bosheiten besudelt ist. 10 Wer jetzt schon läuft, der läuft umsonst, und wer glücklich ist, der wird schnell fallen und erniedrigt werden. I I Was künftig sein wird, ist das, was man wünscht, und das, was später kommt, ist das, worauf wir hoffen. 12 Es gibt ja eine Zeit, die nicht vergeht, und jene Periode kommt, die bleiben wird in Ewigkeit, und die neue Welt·, die nicht aufs neue dem Verderbe'n die überläßt, die gleich zu Anfang die Verbindung zu ihr suchten. Hat sie doch kein Erbarmen mit denen, die in die Pein kommen. Die aber in ihr leben, führt sie nicht zum Untergang. 13 Denn diese sind's, die solch (vetheißene) Zeit, von der die Rede war, ererben werden. Und dieser Menschen wartet auch die Erbschaft der versprochenen Zeit·. b) Vgl. V S.
s; XLVI 1. 2 a) Vgl. m 2; XIII 3; GenIPS. b) Vgl. Jas 23,14; I Kön2,2. 4 a) Vgl. XIII 8. Ga) Vgl. XIV 9. 7 a) Vgl. XLVI Sf.; XLVIII 22.38; LXXXIV 2; LXXXV 4; JUbl,uf.; S,17; 23,26; Test] 26,1; bJoma86a. b) Vgl. Lkz,2S. 9 a) 9-IS in B. M. Add. 14.686 und A. Konath Lihr., MS 77. h) V gl. XXVIII 4. u a) Vgl. XXXII 6. 13 a) Vgl. XXI 2S. c) Vgl. V
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14 Sie sind es, die für sich der Weisheit Schätze zubereitet haben, Vorräte der Einsicht sind bei ihnen zu findena. NiCht haben sie sich von der Gnade losgesagt, und des Gesetzes Wahrheit haben sie bewahrt. 1 S Denn diesen wird die kommende Welt gegeben, der Wohnort der vielen übrigena aber wird im Feuer seinb. XLV 1 Ihr darum, ermahnt das Volk, soviel ihr könnt I Denn das ist unsere Arbeit hier. a Denn wenn ihr sie belehrt, so macht ihr sie lebendig.« XLVI 1 Und mein Sohn" und di~ Ältesten des Volkes antworteten und sagten zu mir: »Hat der Mächtige uns so weit erniedrigt, daß er dich so schnell von uns nehmen will? a Und sollen wir im Dunklen wirklich sein, und soll das Volk, das übrig ist, kein Licht mehr haben? 3 Denn wo sollen wir fernerhin das Gesetz befragen", und wer wird uns den Unterschied erkennen lassen zwischen Tod und Leben?«b 4 Da sagte ich zu ihnen: »Ich kann dem Thron des Mächtigena nicht widerstehen. Trotzdem aber soll es Israelb nicht an einem Weisen fehlen noch dem Stamme Jakobsb an einem Sohne des Gesetzesc. Bereitet einzig und allein euer Herz, daß ihr dem Gesetze gehorsam seid" und untertänig denen, die in (Gottes-)Furcht weise und verständig sindb. Bereitet eure Seele, daß ihr nicht von ihnen weicht! 6 Tut ihr das, so werden die verheißenen guten Botschaften zu euch kommen, von denen ich vorher zu euch sprach; nicht aber werdet ihr der Pein verfallen, von der ich euch zuvor gesagt habe.«a 7 Doch daß ich weggenommen werden solltea, tat ich ihnen nicht kund, nicht einmal meinem Sohn. 14 a) Vgl. xxxvm 1f. a) Die Lektionazhandschriften om.: »viele«. Zimmemnm, Translation, S. ,84, nimmt ein ursprüngliches rbw an: »die rebellierten«. b) Vgl. 4Esq,36; Hen(äth)9o,16f.; 100,9; TestS 10.3; 4Makku,u.
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XLVII a) Vgl. XLIV I. 3 a) Vgl.ill6. b) Vgl. PSII9.9d.; Sptl3.14; 4Estl4.10f. 4 a) Vgl. ]erl4,:tl; I7.l2.. b) Vgl. xvn 14. c) Vgl. LXXVn 16; bPcs44b; bSchabI39b; bErub40a. S a) Vgl. xxxn I. b) Vgl. XXXVllI I f. 6 a) Vgl. XLIV 7. 7 a) Vgl. Xill 3; XLVm 30; 4ESr 14,'0. 1'0
XLVII I Und als ich weggegangen war und sie entlassen hatte, ging ich von dort hinweg und sagte zu ihnen: »Siehe, ich gehe nach Hehron. Denn dorthin hat der Mächtige mich gesandt.« 2 So kam ich an den Ort, wo das Wort zu mir gesprochen worden war. Dort setzte ich mich nieder und fastete sieben Tage-.
Gebet Baruchs XLVIII I Und nach dem siebten Tage betete ich vor dem Mächtigen und sagte: 2 »0 Herr, du rufst dem Kommen der Zeiten, und sie stehen vor dir. Du läßt den Machtbereich der Wehen vergehen, und sie widersetzen sich dir nicht. Du verfügst über den Lauf der Petioden a, und sie gehorchen dir. 3 Du allein kennst die Dauer der Geschlechter, und nicht vielen offenbarst du deine Geheimnisse. 4 Du gibst die Menge- des Feuers an und wägst die Leichtigkeit des Windes. ~ Du untersuchst den Saum der (Himmels-)Höhen und ergründest die Tiefen der Finsternis. 6 Du bestimmst die Zahl, die vergeht und fortbestehen wirda, und bereitest eine Wohnungb für die, die sein werden. 7 Du erinnerst dich des Anfangs, de~ du geschaffen hast, und vergiBt nicht die kommende Vernichtung. S Mit Winken- der Furcht und der Drohungb befiehlst du den Flammen, und sie wandeln sich in Windec • Und mit dem Worte rufst du ins Leben, was nicht ward, und mit großer Macht hältst du feste, was noch nicht eingetreten ist. 9 Du lehrst durch deine Einsicht das Geschöpf und machst die Sphären . weise, daß sie dienstfert!g sind nach ihrem Rang". XLVlh a) Vgl. V 6. XLVIlI:. a) Vgl. XIV I. 4 a) Zimmerman. Translation, S. 184f., nimmt ein ursprüngliches rbjbj »Funken« an. 6 a) Vgl. XXI 10. b) Vgl. ]ohI4,2; 2Koq,If. 8 a) Vgl. XXI 1. b) Vgl. XXI 6. c) Vgl. XXI 6. cl) V gl. XXI 4. e) 'pjd; vgl. XXXIX 1. 9 a) V gl. Hen(äth) 2, I; I eiern 20.
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Unzählbare Heerscharena stehen vor dir und dienen ruhig deinem Wink nach ihrem Rang b. Hör doch auf deinen Knecht und achte auf mein Flehen! In einer kurzen Spanne Zeit nur werden wir geboren, in einer kurzen Spanne Zeit nur kehren wir zurück. Bei dir aber sind Stunden wie die Zeit und Tage wie die Generationen. (Ach,) zürne darum nicht dem Menschen - ist er doch nichts!- und rechne nach nicht unsere Werke! Was sind wir doch? Denn sieh, wir kamen in die Welt durch dein Geschenk, und ohne unsern Willen gehn wir forta. Wir sagten nicht zu unsern Eltern: >Zeuget uns!<; auch sandten wir nicht nach der Unterwelt und sprachen: >Empfang uns doch!< Was ist denn unsere Kraft, daß wir ertragen könnten deinen Zorn? Was sind wir doch, daß wir ertragen könnten dein Gericht? Schütz uns in deiner Gnade und in deinem Mitleid hilf uns! Sieh auf die Kleinen (doch)a, die dir sich unterwerfen, und rette alle die, die zu dir kommen! Und nimm die Hilfe unsres Volks nicht weg, verkürze nicht die Zeiten unsrer Hilfe! Ist's doch das Volk, das du dir auserwählta, und diese sind das Volk, dem du keins gleich gefunden hast. Doch reden will ich jetzt zu dir und sagen, wie mein Herz denkt. Auf dich vertrauen wir. Denn siehe, dein Gesetz - es ist bei uns. Wir wissen (auch), daß wir nicht fallen, solange wir an deines Bundes V orschriften uns haltena. Wir werden immer selig sein, denn wenigstens sind wir nicht vermischt mit den Völkerna. Wir alle sind ein Volk von (hochgeehrtem) Namen, wir, die wir von Einem ein Gesetz empfingena. Und solch Gesetz, das mitten unter uns ist, wird uns nun helfen, die vorzügliche Weisheit, die in uns ist, wird uns beistehen.«b Und als ich so gebetet und geredet hatte, war ich sehr erschöpft·.
a) Vgl. LI II; Hen(sl) 20,1-3. b) Vgl. 8. I ja) Vgl. XlV II. 19 a) Vgl. Mt 10,42; 18,6.10: ,m'eot;. .20 a) Vgl. XXI 2.1; 4Esrs,z7; Röm II,z8. 22 a) Vgl. XLIV 7; LXXVII 3. 2.3 a) VgJ. XLII 4. 24 a) VgJ. LXXVIII 4; LXXXV 4; 4Est4,4-6. b) Vgl. XXXVIII If. 25 a) VgL XXI 2.6. 10
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z6 Und er antwortete und sprach zu mir: »Du hast ehrlich gebetet, Baruch, und alle deine Worte sind erhört. z 7 Doch mein Gericht fordert das Seine, und mein Gesetz verlangt sein Recht·. z8 Um deiner Worte willen werde ich dir Antwort geben, um deines Betens willen werde ich mit dir reden. Z9 Es geht um folgendes: Nichts ist, was (ohne weiteres) zugrunde geht. Es hat vielmehr frevelhaft gehandelt, wo es doch etwas hätte tun können. Es hat sich meiner Güte nicht erinnert, nicht angenommen meine Langmut. 30 Darum wirst du sicher hinweggenommen, wie es dir zuvor gesagt ist". Es kommt die Zeit, von der ich dir gesagt habe, und jene Zeit erscheint, die Drangsal bringt. 3I Denn sie wird kommen und vorbeigehn mit gewaltigem Ungestüm, und wenn sie kommt in drohender Wut, wird sie in heftiger Bewegung sein. 3Z Und es wird sein in jenen Tagen: die Einwohner der Erde werden alle in Ruhe miteinander leben, weil sie nicht wissen, daß mein Gericht nahe gekommen ist. 33 Denn nicht viele Weise finden sich in jener Zeit und wenige Einsichtsvolle. Die es aber wissen, werden schweigen' immer mehr. 34 Nachrichten werden viele sein, und nicht wenige Gerüchte' und Phantasiegebildeb werden sichtbar sein. Nicht wenige Verheißungen wird man sich erzählen, von denen einige eitel sind, die andern aber gehen in Erfüllunge. 35 Die Ehre wandelt sich in Schande, die Stärke wird erniedrigt zur Verachtung, die Kraft wird abgebrochen, die Schönheit wird (indessen) zur Verächtlichkeit. 36 Und viele sagen dann in Jener Zeit zu vielen: >Wo hat sich denn die große Einsicht nur verborgen, wohin entschwand die viele Weisheit doch?<" 37 Und wenn sie diese Dinge dann bedenken, wird Eifersucht entstehen in denen, die selbst nichts von sich hielten, und Leidenschaft wird die ergreifen dann, die ruhig waren, und viele sind vom Zom bewegt und 2.7 a) Vgl. V 2. 30 a) Vgl. XLVI 7. 32 a) Vgl. XXVII 15; Jer6,14; S,n; EZ13,10. 33 a) Vgl. XXVIII; LXX 5; Cypr., test III 2.9. 34 a) Vgl. MU4,6.n.24· b) Vgl. XXVII 9. c) Vgl. Cypr., test III 29. 36 a) Vgl. XXXVIII If.; LXX 5; 4ESf5,9-n; Cypr., Testill 2.9. 37 a) Vgl. LXX 6; Mt24,6.
schaden vielen. Sie werden Heere auf die Beine stellen, daß sie Blut vergießen, und gehen unter schließlich allesamt·. 38 Geschehen wird in jener Zeit: der Zeiten Wechsel' wird öffentlich für jedermann sich offenbaren, weil sie in allen jenen Zeiten sich befleckten und unterdrückten, wobei ein jeglicher in seinen Werken wandelteb und des Gesetzes des Allmächtigen nicht gedachte. 39 Drum wird ein Feuer fressen ihre Gedanken, mit einer Flarp.me wird das Überlegen ihrer Nieren untersucht". Denn kommen wird der Richter und nicht zögemb. 40 Denn jeder der Bewohner der Erde wußte, wann er ungerecht handelten, und sie erkannten mein Gesetz nicht ihres Stolzes wegen. 41 Es werden aber sicher alsdann viele weinen - doch über Lebende noch mehr als über Tote.« 42. Und ich antwortete und sagte: »Oh, was hast du, Adam, getan an allen, die aus dir geboren sind?" Was wird man von der ersten Eva sagen, daß sie der Schlange gehorcht hat, 43 so daß zum Untergang diese ganze Menge geht und Ungezählte (dann) das Feuer verschlingt. 44 Doch will ich vor dir folgendes noch sagen: 4 5 Du, Herr, mein Herr, weißt, was an deiner Schäpfung ist. 46 Denn du hast einst dem Staub befohlen, Adam hervorzubringen; du weißt die Anzahla derer, die aus ihm geboren sind, und inwieweit die sündigten vor dir, die einmal waren und dich als ihren Schäpfer nicht bekannt haben. 47 Und was sie alle betrifft - ihr Ende wird sie zuschanden machena; und dein Gesetz, das sie ja übertraten, wird sie dann bestrafen an deinem Tage. 48 Nun aber lassen wir die Bösen außer acht, wir wollen Qetzt) suchen nach den Gerechten. 49 Von ihrer Seligkeit will ich erzählen, nicht schweigen will ich, ihre Herrlichkeit zu ehren, die für sie bewahrt ist. 50 Denn wahrlich - wie ihr in dieser kurzen Zeit in dieser Welt, in der ihr
38 a) Vgl. XLIV 7. b) Vgl. 4Esr3,8. 39 a) Vgl. PS7,10; JerII,zo; 17,10; 20,12. b) Vgl. Siqp8; zPetr3,9. 40 a) V gl. Röm z, 14f. 4Z a) Vgl. XVII 3. 46 a) Vgl. XXI 10. 47 a) Vgl. Phil3, '9, 50 a) VgI. ZKOq,17.
lebt und die vorübergeht, viel Mühen ertragen habt, so werdet ihr in jener Welt, die ohne Ende ist, das große Licht empfangena. XLIX I Doch weiter bitte ich dich, Mächtiger - ich werde um Gnade bitten den, der alle Dinge geschaffen hat. 1. In welcher Art Gestalt sollen die Lebendigen weiterleben, die an deinem Tag (noch) lebena? Oder wie wird ihr Glanzb fortdauern, der danach ist? Sollen sie das heutige Aussehen etwa wieder annehmen und werden sie anlegen die Glieder von Fesseln', die jetzt in Bosheit sind, mit deren Hilfe sie ausführen ihre Bosheiten? Oder willst du etwa die, die einst in der Welt waren, verwandelnb, wie du es auch mit der Welt selbst tust?« L I Da antwortete er und sprach zu mir: »Höre, Baruch, dieses Wort und schreibe ins Gedächtnis deines Herzens alles, was immer du erfährst! 2. Denn sicher gibt die Erde ihre Toten dann zutücka, die sie jetzt empfängt, um sie aufzubewahren; dabei wird sich an ihrem Aussehen nichts verändernb. Denn wie sie sie empfangen hat, so wird sie sie auch wiedergeben, und wie ich sie ihr übergab, so wird sie sie auch auferstehen lassen. Denn dann wird's nötig sein, den Lebenden zu zeigen, daß die Toten wieder aufgelebt sind und daß die zurückgekommen sind, die einstmals weggegangen sind. 4 Und haben dann die einander erkannta, die jetzt sich kennen, wird kräftig sein mein (göttliches) Gericht. Und kommen wird, was vorher ist gesagt. LI I Wenn dieser festgesetzte Tag vorüber ist, (dann) wird sich die Gestalt derer verändern', die schuldig erfunden sind, und auch die Herrlichkeitb von denen, die als Rechtschaffene gelten könnenc • 2. Das Aussehen derer, die hier frevelhaft gehandelt haben, wird schlimmer gemacht werden, als jetzt es ist, weil sie Martern erleiden müssen. ; Die Herrlichkeit von denen, die sich jetzt rechtschaffen gezeigt habena. XLIXz a) Vgl. 1KorIhH. b) zjw'. 3 a) Vgl. OdSal 17.4; ZI.Z. b) Vgl. I'KorI5.5I. Lz a) Vgl. XXX z. b) Vgl. zKor po. 4 a) AntBibl LXII 9; GenR 95.1; Mt:l.7.Szf.
LIl a) Vgl. 1 KOtl5,51. b) tlbwht'; vgl. 1 KOrI5,41. c) V gl. XXI 9. 3 a) Vgl. XXI 9.
wie mein Gesetz es will, und die in ihrem Leben Einsicht hatten und die in ihrem Herzen hier der Weisheit Wurzelb pflanzten - ihr Glanz wird dann verherrlicht seinc in unterschiedlicher Gestalt. Ins Licht ihrer Schönheit wird verwandelt sein das Ansehen ihres Angesichts. So können sie die Welt bekommen und empfangen, die nicht vergeht d, so wie sie ihnen versprochen ward e • 4 Besonders darum werden, die dann kommen, traurig sein, weil sie mein Gesetz gering geachtet- und ihre Ohren so verstopft habenb, daß sie Weisheit nicht hören und Einsicht nicht empfangen konnten. 5 Darum - wenn sie sehen werden, daß die, über die sie sich jetzt hoch erhaben dünkten, alsdann erhoben und verherrlicht werden weit mehr als sie und verwandelt werden diese wie auch jene - zum Glanz der Engel diese, jene (aber) zu bestürzenden Erscheinungen und gräßlichen Gestalten" - noch schlimmer werden sie vergehena. 6 Zuschauen werden sie zuerst, dann aber gehen sie dahin, um Pein zu leiden. 7 Die aber, die gerettet sind durch ihre Werke und denen das Gesetz jetzt eine Hoffnung war und denen Einsicht ihre Hoffnung und Weisheita ihr Vertrauen war - ihnen werden Wunder erscheinen dann, wenn ihre Zeit gekommen ist. 8 Sie werden sehen jene Welt, die noch unsichtbar für sie ist; sie werden sehen eine Zeit, die ihnen noch verborgen ist. 9 Und weiter wird die Zeit sie nicht mehr altern lassena. 10 Denn in den Höhen jener Welt wird ihre Wohnung sein; sie werden Engeln gleichena und den Sternen ähnlich seinb. Sie werden sich wandeln in jegliche Gestalt, die sie nur wünschen - von Schönheit bis zur Lieblichkeit, vom Licht zum Glanz der Herrlichkeit. I I Des Paradieses weite Räume" werden für sie ausgebreitet; gezeigt wird ihnen die hoheitsvolle Schönheit der lebendigen Wesen werden, die unter meinem Throne sindb, und aller Engel Heere c, die nun durch b) VgL XXXIII If.; Sin,6.20; Weish3,11. c) VgL 4Esq,97; Hen(äth) 104,2; MtI7,2; Phil3,2I. cl) V gL LXXIV 2. e) VgL XXI Z~. 4 a) VgL I QpHabI I I ; V I I f. b) VgL Sach 7,11. 1 a) VgL XXX 4. 7 a)VgL3· 9 a) VgL LkzO,36, 10 a) VgL LI ~; Hen(ätb) 46,1 ; Hen(sl)22,IO; Lk20,36. b) Vgl. Danu,3; 4Esq,97.I2~; Hen(ätb)I04,z; Hen(sl)66.7; Mt 13.43. 1I a) Vgl. IV 7. b) Vgl. bSchabl5zb. c) Vgl. XLVIII 10.
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meine Worte festgehalten werden, so daß sie sich nicht sehen lassen; von. meinem Befehl' sind sie zurückgehalten, so daß sie stehen an ihren Orten, bis die Zeit ihrer Ankunft einst angebrochen ist. Dann wird Vortrefflichkeit bei den Gerechten noch größer sein als bei den Engeln. Die ersten werden ja die letzten, auf die sie warteten, empfangen, die letzten aber die, von denen sie hörten, sie seien vorher weggegangen. Aus dieser Welt der Drangsal sind sie ja erlöst und haben der Trübsal Last abgelegt·. Worum ließen die Menschen ihr Leben dahin gehen, was tauschten sie auf Erden (nur) für ihre Seele ein?a Denn damals wählten sie sich jene Zeit, die nicht vorbeigehen konnte ohne Trübsale. Sie wählten sich dafür die Zeit, an deren Ende nur Wehklagen und nur Unheil stehen; sie haben jene Welt verleugnet, die niemanden, der sie betritt, je altern läßt. Verworfen haben sie die Zeit der Herrlichkeit. So können sie nicht zu der Herrlichkeit kommen, von der ich dir zuvor gesprochen habe.«
LII I Und ich antwortete und sagte: »Wie könnten wir die vergessen", für die alsdann das >Wehe< zubereitet ist? 2. Und warum trauern wir noch weiter über die, die sterben? Weshalb beweinen wir die, die in das Totenreich hinuntersteigen? 3 Die Wehklage soll bewahrt werden für den Anfang jener künftigen Peinigung; die Tränen sollen niedergelegt werden für das Kommen jenes Unterganges, der dann sein wird. 4 Im Blick auf diese Dinge will ich sprechen. 5 Und die Gerechten - was sollen sie jetzt tun? 6 Erfreut euch an dem Leiden, das ihr jetzt leidet!a Denn warum schaut ihr (danach) aus, daß eure Feinde untergehn? 7 Bereitet eure Seelen vor auf das, was für euch zubereitet ist, und macht eure Seelen fertig für den Lohn, der für euch bereitliegtI« 8 Und als ich das gesagt hatte, schlief ich dort ein. LIII I Und ich sah ein Gesicht. Und siehe, eine Wolke stieg empor aus dem sehr großen Meer. Ich sah sie an, und siehe, sie war mit weißem und mit 14 a) Vgl. XV 8.
15 a) Vgl. MtI6,z6. LUI a) MS (jn - »... sie vergessen ... «, eharIes, Ryssel, Kmosko: !,jnn. 6a) Vgl. 4MakkI5,z4; I6,I7If.; I7,z.9f.; bSanhIOIa; GenRB,I; Mt5,IO; JakI,z; ACt5,4I; Röm5,3; KoiI,24; IPetr4,I3.
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schwarzem Wasser angefüllt, und viele Farben waren in dem Wasser. Und etwas wie ein großer Blitzstrahl war an ihrem oberen Rand zu sehen. 2 Und ich sah jene Wolke schnell voroberziehen in vollem Lauf, und sie bedeckte dann die ganze Erde. 3 Dann ließ die Wolke auf die Erde jenes Wasser regnen, das in ihr war. 4 Ich sah, daß jenes Wasser, das aus ihr herniederströmte, nicht einerlei Aussehen hatte. Zu Anfang war's sehr schwarz für eine kleine Zeit. Und danach sah ich, daß das Wasser hell wurde, jedoch war es nicht viel. Und danach wieder sah ich schwarzes Wasser und danach wieder helles und wieder schwarzes und dann wieder helles. 6 Zwölfmala geschah nun dieses alles. Des schwarzen Wassers aber war stets mehr da als des hellen. 7 Und als die Wolke dann verschwand (wörtlich: am Ende der Wolke), siehe, da ließ sie schwarzes Wasser regnen, das war viel dunkler noch als alles Wasser, das je zuvor gewesen war. Das Feuer mischte sich damit. Und wo dies Wasser niederkam, da brachte es Zerstörung und Vernichtung. 8 Und danach sah ich jenen Blitzstrahla, den ich am oberen Wolkensaum gesehen hatte, sie packen und zur Erde niederschleudem. 9 Gewaltiger noch leuchtete der Blitzstrahl, erleuchtete die ganze Erde und hellte auch die Gegenden, auf die die letzten Wasser herabgeströmt waren und wo sie Zerstörung gebracht hatten. 10 Es nahm die ganze Erde in Besitz und herrschte über sie. 11 Und danach sah ich: siehe, zwölf Strömea kamen aus dem Meer hervor, umgaben jenen Blitzstrahl und wurden diesem untertan. 12 Und ich erwachte, weil mir angst und bange war.
Gebet Baruchs LIV 1 Und ich flehte den Mächtigen an und sagte: »Du allein, 0 Herr, hast zuvor die Höhen der Welt gekannt, und was (noch) geschehen wird in den Zeiten, das bringst du durch dein Wort. Und gegen die Werke der Erdbewohner bringst du eilends nahe die Anfänge der Zeitena • Das Ende der Perioden kennst nur du alleinb • LIII6 a) Vgl. XXVII 8 a) Vgl. Mt24,27. I I
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a) Israel oder die Völker.
LNI a) Vgl. XX I. 1j8
b) Vgl. XXI 8.
Du, dem nichts schwer ist", du, der hingegen alles leicht durch einen Winkb vollführt, 3 zu dem die Tiefen wie die Höhen zusammenkommen und dessen Worten· auch die Anfänge der Zeitalter dienstbar sind, 4 du, der denjenigen, die dich fürchten, offenbarst, was ihnen zubereitet ist, damit du sie von daher tröstest: Zeig deine mächtigen Taten denen, die dich nicht kennen; du reißt die Umzäunung" ab für die, die unerfahren sind, und du machst hell die Dunkelheiten und offenbarst Verborgenes b denen, die ohne Tadel sind und sich in Zuversicht dir unterworfen habenc und deinem Gesetz. 6 Du zeigtest deinem Knechte dies Gesicht. Nun öffne mir auch seine Deutung. . 7 Ich weiß doch, daß ich über das, was ich von dir erfleht, von dir die Antwort empfangen habe und daß du über das, was ich erbeten habe, mir Aufschluß gegeben hast und mich hast wissen lassen, mit welcher Stimme ich dich ehren soll, von welchen Gliedern aus ich Ehre und Preis zu dir aufsteigen lassen soll. S Wäre jedes meiner Glieder auch ein Mund, wären die Haare meines Hauptes Stimmen, so könnte ich dir doch keine Ehre schenken noch dich ehren wie sich's gebührt. Nicht könnte ich deine Ehre aussprechen, nichts sagen über die Vortrefflichkeit (Herr) deiner Schönheit". 9 Denn was bin ich doch unter allen Menschen, was bin ich wert bei denen, die noch vortrefflicher sind als ich, daß ich all jene wunderlichen Dinge vom Höchsten hörte und unzählbare Nachrichten von dem, der mich geschaffen hat? 10 Gebenedeit sei meine Mutter unter denen, die gebären; die mich gebargelobt sei sie unter allen Frauen'. I I Ich will nicht schweigen, den Allmächtigen zu rühmen, doch mit des Lobgesanges Stimme will ich erzählen seine wunderbaren Taten". 12 Wer kann (denn) deine Wunder nachahmena, 0 Gott, und wer versteht dein tiefes Denken (voller) Lebenb? I 3 Mit deinem Rat regierst du doch alle Schöpfung, die deine Rechte 2
2 a) Vgl. ]er32,17.27; Lkt,n. b) Vgl. XXI j. ja) Vgl. Eph2,I4. b) Vgl. XXXVIll1f.; Sir42,I9. c) Vgl. XLII 2. 8 a) PsSal t lo3; OdSal .6,4. 10 a) Vgl. Ri j,24; Lkt,42; II,27. 11 a) V gl. Ps 107,22. . 12 a) mtdnr': »sich vorstellen, nachahmen«; vgl. LXXV I. b) Vgl. PS40,6; Siu8,4f.; 42,17.
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schufa, du hast den ganzen Quell des Lichts bei dir bereitgestellt, der Weisheit Schätze hast du unter deinem Thron bereitet. Mit Recht gehen auch die zugrunde, die dein Gesetz nicht lieben. Die Qualen des Gerichtes werden auf die treffen, die sich nicht deiner Macht gebeugt haben. ZWal sündigte einst als erster Adam und hat damit vorzeitigen Tod gebracht für alle, doch hat von denen, die aus ihm geboren sind, ein jeder auch sich selbst zukünftige Strafe bereitet. Und also wählte ein jeglicher auch für sich selbst die künftige Herrlichkeita. Denn wahrlich, wer da glaubt, wird Lohn empfangena. Jetzt aber wendet euch nur dem Verderben zu, die ihr jetzt als Ungerechte lebt - streng wird man euch heimsuchen, weil ihr des Höchsten Einsicht ehemals verworfen habt. Denn niemals haben seine Werke euch belehrt noch hat das Kunstwerk seiner allezeit bestehenden Schöpfung euch überzeugra. Somit ist Adam einzig und allein für sich der Grund; wir alle aber wurden Stück für Stück zu Adam für uns selbsra. Du aber, Herr, belehre mich über das, was du mir offenbart hast. Und gib mir Auskunft über das, was ich dich frage. Denn einst am Ende der Welt wird man Vergeltung fordern für das, was frevelnd sie nach ihrer Ungerechtigkeit getan haben. Verherrlichen wirst du indes die Treuen ihrer Treue gemäß a. Denn die, die in dem Deinen sind, regierst du, und die, die sündigen, vertilgst du aus dem Deinen.« .
LV I Und als ich die Worte dieses Gebetes beendet hatte, setzte ich mich dort unter einen Bauma, um·im Schatten der Zweige auszuruhen. z Und ich wunderte mich und Wal erstaunt und sann nach in meinen Gedanken über die Vielfalt der Güte, die die Sünder hier auf Erden doch (immer wieder) von sich stießen; (ich sann nach) über die große Strafe, die sie mißachteten, wenngleich sie doch wußtena, daß sie Pein erleiden müßten für die Sünden, die sie begehen. 3 Und als ich dies und ähnliches bedachte, siehe, da ward der Engel 13 a) 11 a) 16 a) 18 a) 19 a) 2I a)
Vgl. 4Esr3,1. Vgl. XVII 3; Römp2. Hab 2,4; Röml,17; Hebno,38. Vgl. Hen(äth) 36,4; RömI,2of. S. 11. Vgl. XLII 2.
LVI a) Vgl. VI I. 2 a) Vgl. XV 6 160
Ramael", der den wahren Gesichten vorsteht, zu mir gesandt und sprach zu mir: 4 »Warum verwirrt dein Herz dich, Baruch? Und warum erregen dich deine Gedanken? Denn wenn du allein von der Mitteilung über das Gericht schon so erregt bist, wie wird es dann erst sein, wenn du es klar und deutlich mit seinen Augen sehen wirst? 6 Und wenn du von der Erwartung, mit der du den Tag des Mächtigen erwartest, schon so erregt bist, wie wird es dann erst sein, wenn du zu seiner Ankunft kommen wirst? Und wenn du von dem Wort der Strafankündigung für die, die übertreten haben, so sehr bewegt bist, wie wird es dann erst sein, wenn einst sein Tun (die) wunderbaren Dinge offenbaren wird? 8 Und wenn du die Namen nur der guten und der bösen Dinge, die da kommen werden, gehärt hast und schon betrübt bist, wie wird es dann erst sein, wenn du einst siehst, was die Majestät offenbaren wird, die diese überführen wird und jene jubeln läßt? LVI I Nun aber, weil du den Höchsten batest, er möge dir das Gesicht erklären, das du gesehen hast, so ward ich hergesandt, es dir zu sagen: 2 Der Mächtige hat dich den Lauf der Zeiten" wissen lassen, die schon vergangen sind und die in seiner Welt vorübergehen werden, vom Anfang seiner Schöpfung bis zu ihrem Ende; die nämlich, die nur trügerisch, und die, die in Wahrhaftigkeit verlaufen. 3 Denn wie du eine große Wolke gesehen hast·, die aus dem Meere stieg und fortzog und die Erde deckte - das ist die weite Welt, dieder Allmächtige schuf, als er sich vornahm, diese Welt zu schaffen. 4 Und es geschah, als dann das Wort durch ihn ergangen war, da stand die Größe dieser Welt (für ihn) als etwas Kleines da, und sie ward eingerichtet gemäß der großen Einsicht dessen, der sie (von sich) ausgehen ließ. Sahst du zuerst am oberen Saum der Wolke schwarze Wasser, die zuerst auf die Erde niederkamen, so ist damit die Übertretung gemeint, die Adam, der erste Mensch, begangen hat. 6 Denn als er übertreten hatte, ist der vorzeitige Tod' gekommen, und Trauer ward genannt und Trübsal vorbereitet, die Krankheit ward ge3 a) VgL LXIII 6; 4Esr4,36; Hen(äth),o,8. LVI. a) Vgl. XIV 1. 3 a) Die Wolke besteht aus 13 Teilen: zwölf weiße und schwarze, und ein sehr schwarzer Teil. 6 a) Vgl. XVII 3. 161
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schaffen und Mühsal ward vollendet, und Prahlereib begann sich einzustellen. Es fordertee das Totenreich Erneuerung durch Blut; es entstand das Kinderzeugend, und Leidenschaft der Eltern ward bewirkt, und die Erhabenheit der Menschheit ward erniedrigt, und die Güte schwand. Was könnte darum schwärzer sein und dunkler noch als diese Dinge? Dies ist der Anfang nun der schwarzen Wasser, die du gesehen hast. Aus diesen schwarzen Wassern entstanden wieder schwarze (Wasser), und das sehr dunkle Dunkel kam hervor. Denn jener Adam, der zunächst Gefahr war für sich selbst, war auch Gefahr dann für die Engel. Sie hatten ja auch Freiheit in jener Zeit, als er geschaffen wurde. Und einige von ihnen stiegen ab (zur Erde), um sich mit Weibern zu vermischen. Die damals so gehandelt hatten, - mit Fesseln wurden sie gepeinigt·. Die vielen übrigen unzähligen Engel beherrschten sich. Die Erdbewohner aber kamen alle durch der Sintflut Wasser um·. Das sind die ersten schwarzen Wasser.
LVII I Und danach sahst du helle Wasser - das ist die Quelle Abrahams und seine Geschlechter, das Kommen seines Sohns und seines Enkels und derer, die ihnen gleichen, 2 In jener Zeit galt ihnen doch ein ungeschriebenes Gesetz·, die Werke der Gebote wurden damals schon getanb, der Glaube an das kommende Gericht ward damals schon erweckt, die Hoffnung auf die Welt, die einst erneuert werden wirde, ward damals schon gebaut. Es ward gepflanzt auch die Verheißung eines Lebens, das einmal kommen wird. 3 Das sind die hellen Wasser, die du gesehen hast. LVIII I Die dritten ~chwarzen Wasser, die du sahst, sind die Vermischung all der Sünden, die die Völker später taten nach jener Gerechten Tod, sowie die Freveltat des Landes der Ägypter, mit der es böse handelte, als es die Kinder jener unterjochte·. b) fwbhr': Giozberg, JE H, S. 555, nimmt ein ursprüngliches hebr. {lbljm an, das mit »Wehe« übersetzt werden kann. e) Vgl. SPU7,20; ]eS5,14; Hab2,j. d) Vgl. Gen3,16; GenR8,II; 22,2. J3 a) Vgl. Gen6,14; Hen(äth)6,2; Hen(sl) 18,4--6; ]Ubj,1-II; 2Petu,4; Jud6. 15 a) Vgl. Gen 6,j ff. LVIh a) Vgl. JUb23,JO; b]oma28b. b) VgJ. XXXII 6. LVIII1 a) VgJ. Ex 1,14.
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z Doch sind auch sie am Ende umgekommen. LIX I Die vierten hellen Wasser, die du sahst, sie sind das Kommen des Mosea und die des Aaronb , der Mirjam c und des Josuad , des Sohnes Nuns, des Kaleb e und auch aller, die ihnen ähnlich waren. 2 In jener Zeit erhellte doch des ewigen Gesetzes Leuchtea , das bis in Ewigkeit besteht, alle jene, die im Dunkel saßen; den Gläubigen wird sie die Verheißung ihres Lohns ankündigen und denen, die ungläubig sind, des Feuers Strafe, das für sie aufbewahrt istb. 3 Doch auch die Himmel wurden in jener Zeit von ihrem Platze weggeruckt; gewaltig erzitterten sie insbesondere unter des Allmächtigen Thron, als er den Mose zu sich nahma • 4 Ermahnungen gab er ihm viele und Verhaltensregeln der Gesetze und (über) das Ende der Zeit ebenso wie dira ; und weiter dann auch Zions Bild und seine Maße; soll es doch gebaut werden nach dem Bild des heutigen Heiligtumsb. Auch zeigte er damals ihn1 des Feuers Maße, die Tiefen des Abyssos' und der Winde Schwereb , die Zahl der Regentropfene, 6 dazu des Zornes Unterdrückung, der Langmut Größe und die Wahrheit des Gerichts, 7 der Weisheit Wurzel', der Einsicht Reichtum auch, die Quelle der Erkenntnis b , 8 des Luftraums Höhe- und des Paradieses Größeb , das Ende der Zeiten und des Gerichtstags Anfange, 9 dazu die Zahl der Opfer- und die Welten, die noch nicht gekommen sind, LIXI a) VgI. EU,IO. b) VgI. EX4,I4. c) Vgl. EXI5,"0. cl) VgI. ExI1,9. e) VgI. NumI3,6 . .. a) Vgl. XVII 4. b) Vgl. XLII 2. 3 a) Vgl. EU4,I2-18; AntBibl XIX 16. 4 a) VgI. IV 5. b) Vgl. EU5,40; .. 6,30; Hebr8,5. 5 a) Vgl. Hen(ätb) 18,II; 21,7-10; Hen(sl) 28,3. b) Vgl. Hen(äth)4I,4; Hen(sl)40,n. c) VgI. SirI, .. ; Hen(sl) 47,5 ; AntBibl XIX ro. 7 a) VgJ. LI 3. b) Vgl. XXXVII If.; Bar3,I2; 4EsrI4,47. 8 a) Vgl. Sir 1,3; Hen(sl)40,u. b) Vgl. IV 7. c) Vgl. Hen(sl)6',7-ro. 9 a) VgJ. AntBibl XIX 10.
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den Mund der Gehennaa und die Stelle der Vergeltung, den Platz des Glaubens und der Hoffnung Gegend, das Bild der künftigen Strafe und die Menge von unzähligen Engeln, sodann der Flamme Kräfte und den Glanz der Blitzesstrahlena, die Stimme von Donnerschlägen und die Rangordnungen der Erzengelb, die Schatzkammern des Lichts, der Zeiten Wechsele und die Forschungen im Gesetz. Das sind die vierten hellen Wasser, die du gesehen hast.
LX I Die fünften schwarzen Wasser, die du regnen sahst, das sind die Werke der Amoriter, die sie getan haben, das Murmeln ihrer Zaubersprüche, die sie von sich gaben, die Bosheit ihrer Mysterien und die Vermischung ihrer Unreinheita. 2 Doch auch zur Richterzeit ward Israel verunreinigt durch Sünden, obschon sie viele Zeichen sahen, die der gewirkt hat, der sie geschaffen hat. LXI I Die sechsten hellen Wasser, die du sahst, das ist die Zeit, in der David und Salomo geboren sind. 2 In jener Zeit geschah der Bau von Zion und die Einweihung des Heiligturns·; viel Blut der Völker ward vergossen, die damals sündigten, und viele Opfer wurden damals dargebracht bei der Einweihung des Heiligtumsb. ; Und Ruhe und Frieden herrschten damals, 4 und Weisheit ward gehört in der Versammlung, der Einsicht Reichtum ward in den Zusammenkünften groß gemachta. 5 In Fülle und mit großer Freude beging man die heiligen Feste. 6 Und das Gericht der Herrscher sah man damals ohne Trug, und die Gerechtigkeit nach den Gebotena des Allmächtigen ward in Wahrheit ausgeführt. 7 So ward das Land, das seinerzeit Barmherzigkeit empfing, weil seine Einwohner nicht sündigten, gepriesen über alle Länder, und die Stadt Zion herrschte damals über alle Lande und auch über alle Landstriche-. 10 a) Vgl. Hen(äth) 27,d.; ~4,I-6; 90,26f. II a) Vgl. Hen(äth)4I,~; 4~,If.; 44,~9; 60,I~-I~; Hen(sl)40,9. b) Hen(äth)6I,IO; 71,7-9; Hen (sl)20,I.~. c) Hen(äth) 82,II-ZO; Hen(sl)I~,5; 40,6. LXI a) JOS24,I8;
Ri~,~;
LXh a) Vgl. IKön8,Iff. b) Vgl. I Kön8,62f. 4a) Vgl. ,Kön3,I2. 6 a) Vgl. XXI 9. Ja) Vgl. Barn II,9.
JubZ9,U; AntBibl XXV 10-13.
8 Das sind jene hellen Wasser, die du gesehen hast. LXII I Die siebten schwarzen Wasser, die du sahst, sind die·Verkehrtheit der Gedanken desjerobeam, der plante, zwei goldene Kälber herzustellena, z und alle Freveltaten, (die) spätere Könige begangen, ; der Fluch Isebels ferner und der Götzendienst, den (das Volk) Israel in jenen Zeitena trieb, 4 und das Zurückhalten des Regens und die Hungersnöte, die derart waren, daß die Weiber selbst die Leibesfrucht verzehrtena, die Zeit endlich ihrer Verbannung, die die neuneinhalb Stämme traf um ihrer vielen Sünden willena. 6 So kam der König der Assyrer, Salmanassar, und führte sie gefangen fort a. 7 Gar viel wäre von den Heidenvölkern zu erzählen: wie sie fortwährend ungerecht und frevelnd handelten und sich niemals gerecht zeigtena. 8 Das sind die siebten schwarzen Wasser, die du gesehen hast. LXIII I Die achten hellen Wasser, die du sahst - das ist die Gerechtigkeit und die Aufrichtigkeit Hiskias a, des Königs von Juda, und (Gottes) Gnade, die ihm zuteil ward. z Als Sanheriba bewogen wurde, (ihn) zugrunde zu richten, vom Zorn gereizt, wie er (ihn könnte) verderben - und auch die Menge der Nationen, die mit ihm waren, 3 als dann der König Hiskia hörte, was der Assyrerkönig plante - zu kommen nämlich, ihn gefangenzunehmen (und) sein Volk zu verderben, die zweieinhalb Stämme, die noch übrig waren, und dann gar Zion noch zerstören wollte, da baute Hiskia auf seine (guten) Werke (nur) und hoffte auf seine Rechtfertigkeit a. Und er sprach mit dem Allmächtigen und sagte: 4 >Auf! Sieh, bereit ist Sanherib, uns zu verderben, er wird sich rühmen und er wird sich hoch erheben, wenn er Zion verdorben hata.< LXIII a) Vgl. I KönU,3Z. 3 a) Vgl. I Könr8,4. 4 a) Vgl. 2Kön6,28f. 5 a) Vgl. I 2. 6 a) Vgl. 2Könq,3-6; 4EsrI3.40' 7 a) Vgl. XXI 9. LXillI a) Vgl. 2Könr6,2o. z a) Vgl. zKönI8,I3-37. 3 a) Vgl. XXI 9. 4 a) Vgl. 2Könr9,14-19.
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Und der Allmächtige hörte ihn, denn weise war Hiskia und achtete auf sein Gebet, denn er war rechtschaffen. Und der Mächtige befahl Ramael", seinem Engel, dann, der mit dir redet. So zog ich aus und brachte ihre große Menge um; die Zahl der Angesehensten davon war allein schon 185000, und jeder von ihnen hatte eine gleiche Anzahl (Leute unter sich)a. In jener Zeit verbrannte ich ihre Körper drinnen, die Kleider aber und die Waffen draußen bewahrte ich auf, damit die wunderbaren Taten des (All)mächtigen um so mehr zu sehen wären, daß man in aller Welt von seinem Namen reden möchte". So ward Zion gerettet und Jerusalem erlöst und (endlich) Israel auch befreit von seiner Drangsal. Und alle, die im heiligen Lande waren, freuten sich, der Name des (All)mächtigen ward gepriesen, daß er in aller Munde war. Das sind die hellen Wasser, die du gesehen hast.
LXIV 1 Die neunten schwarzen Wasser, die du sahst - das ist all die Gottlosigkeit, die es in den Tagen von Manasse', des Sohnes Hiskias, gab. 2 Sehr gottlos handelte er und tötete die Gerechten, beugte das Recht und vergaß unschuldig Blut, schändete Ehefrauen mit Gewalt und warf Altäre um und schaffte ihre Opfer ab, vertrieb die Priester, damit sie in dem Heiligtum nicht dienen konnten. 3 Er machte ein Bild mit fünf Gesichtern: nach den vier Winden blickten vier davon, das fünfte aber war auf dieses Bildes Spitze, wie um den Eifer des Allmächtigen herauszufordern'. 4 Dann ging der Zorn von dem Allmächtigen aus, daß Zion ausgerottet werden sollte, wie es geschah in euren Tagen. 5 Doch auch über die zweieinhalb Stämme erging das Urteil, daß auch sie in die Gefangenschaft geführt werden sollten, wie du jetzt gesehen hast. 6 Die Schlechtigkeit Manasses ward so groß, daß sich des Höchsten Herrlichkeit vom Heiligtum entfernte". 7 Drum ist Manasse damals als der >Gottlose< benannt worden, und endlich war sein Aufenthalt im Feuer. 6a)Vgl. LV 3· 7 a) Vgl. 2KönI9,35f.; 2Chrp.3I; 2.Makk8.19; 15,22; bSanh95b. 8 a) Vgl. bSanh94a. LXIVt a) Vgl. 2.KÖn2I,2. 3 a) Vgl. 2ChrH.7 in syP; bSanhl03b; Ephrem, Comm. in Diatr., cd. Leloir, S. 200, siehe Landesdorfer und Michl. 6 a) V gl. bSanh 103 b.
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8 Doch seine Bitte wurde durch den Höchsten angehört; als er schließlich
in das Bronzepferd fiel und dieses Bronzepferd geschmolzen wurde, war für die Stunde, die einst kommen sollte', dies für ihn ein Zeichen. 9 Er führte ja ein unvollkommenes Leben und war (des Zeichens?) auch nicht würdig - doch' sollte er von nun an wissen, durch wen er schließlich Marter leiden sollte. 10 Denn der, der wohltun kann, der kann auc;h strafen. LXV 1 Solcherart sündigte jener Manasse und meinte zu seinen (Leb)zeiten, es gäbe keine Zukunfta, in der der Mächtige ganz sicher Rechenschaft ver. lange über diese Sachen. . z Das sind die neunten schwarzen Wasser, die du gesehen hast. LXVI I Die zehnten hellen Wasser, die du sahst - das ist die Reinheit der Geschlechter des Josia, des Königs von Juda', der ganz allein in jener Zeit dem Mächtigen sich unterworfen hatte mit seinem ganzen Herzen und mit seiner ganzen Seele. z Er reinigte das Land von seinen Götzen und heiligte all die Gefäße, die entweiht waren, und er gab die Opfer dem Altar zurück. Er hob das Horn der Heiligen empor, erhöhte die Gerechten und ehrte alle Weisen mit Verstand. Die Priester führte er in ihren Dienst zurück, und er entfernte und vertrieb die Zauberer und Magier und Weissager aus dem Lande. 3 Er tötete nicht nur die Gottlosen, die noch am Leben waren, man holte auch die Gebeine der schon Gestorbenen aus den Gräbern und verbrannte sie mit Feuer. 4 Er richtete die Feste und die Sabbate wieder ein mit ihren heiligen Handlungen; Besudelte verbrannte er mit Feuer, dazu die Lügenseher, die das Volk verführten - auch sie verbrannte er mit Feuer; und auch das Volk, das bei Lebzeiten noch auf sie gehört hatte, warf er ins Kidrontal und häufte dann Steine auf sie. Er eiferte mit dem Eifer des Mächtigen von ganzer Seele. Und er allein war stark in dem Gesetz in jener Zeit, so daß er niemanden übrig ließ, der nicht beschnitten war und gottlos handelte im ganzen Lande. So war es alle Tages seines Lebens'. 8 a) V gl. 2 ehr 33, 10-13; Targ 2 Chr 33, Il; Nestle, MiscelIen. 9 a) '/' d ... : übersetzung nicht deutlich; vgl. Violet, S. 3°1: »aber er sollte daran erkennen«. LXVI a) Vgl. bSanh90a. LXVIx a) Vgl. 2 KÖn22,I. 5 a) Vgl. zu 2-5: 2Kön23.4-30.
6 Er ist es, der den Lohn empfangen wird in Ewigkeit und mehr geehrt wird bei dem Mächtigen zur letzten Zeit als viele. 7 Um seinetwillen und um derer willen, die ihm ähnlich sind, sind (all) die rühmenswerten Herrlichkeiten geschaffen und bereitet, von denen vorher zu dir gesprochen ward. Das sind jene hellen Wasser, die du gesehen hast. LXVII I Die elften schwarzen Wasser, die du sahst - das ist das Unheil, das nun Zion trifft. 2 Meinst du vielleicht, daß Engel keine Trauer kennen vor dem Mächtigen, weil Zion also ausgeliefert ist? Und daß die Völker, sieh!, frohlocken (schon) in ihrem Herzena und diese Scharen (nun) vor ihren Götzen sagen: >Sie selbst ist nun zertreten, die für so lange Zeit zertrat! Und die ist unterjocht, die (selbst) unterjocht hat!< 3 Meinst du, der Höchste sei. darob erfreut oder sein Name sei deshalb verherrlicht? 4 Wie wird es gehn mit seinem gerechten Urteil? 5 Nach diesen Dingen aber werden die dann von Drangsal erfaßt, die unter die Nationen zerstreut sind und dort an jedem Ort in Schande wohnen. 6 Solange Zion ausgeliefert ist, Jerusalem verödet liegt, die Götzen in den Städten der Nationen glücklich sind, der Balsamduft des Weihrauchs der Gerechtigkeit aus dem Gesetza in Zion erloschen ist, im Lande Zion allerorten - siehe! (so) ist der Rauch der Freveltat mitten darin. 7 Der König Babels aber wird sich erheben, der Zion nun zerstörte, und wird sich brüsten über (alles) Volk und voller Hochmut vor dem Höchsten (dann) in seinem Herzen sprechen! 8 Auch er wird endlich fallen. 9 Das sind die schwarzen Wasser. LXVIII I Die zwölften hellen Wasser, die du sahst, bedeuten folgendes: 2 Es kommt dann eine Zeit, in der dein Volk in solche Not wird fallen, daß es Gefahr läuft, gänzlich umzukommen. 3 Doch werden sie gerettet werden, und ihre Feinde kommen dann zu Fall vor ihnen. 4 Und einmal werden sie großer Freude teilhaftig werdena. 5 Zu jener Zeit wird Zion wiederaufgebaut- nach einer kurzen Weile, die Opfer werden wiederhergestellt, die Priester kehren wiederum zu ihrem LXVII2 a) Vgl. V I. 6 a) V gl. XXI 9; Röm 10.5; PhiI 3.6. LXVII4 a) Ester? 5 a) Wiederaufbau des Tempels nach dem Exil.
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Dienst zurück. Und dann werden die Nationen wiederkommen, um es zu ehrenb, 6 doch nicht ganz wie zuvor". 7 Denn danach wird geschehen, daß viele Völker stürzen werden. s Das sind die hellen Wasser, die du gesehen hast. LXIX I Die letzten Wasser aber, die du sahst, die schwärzer waren als die früheren alle und welche nach dem zwölften Wasser kamen, die sich gesammelt hatten, beziehen sich auf die ganze Erde a. 2 Der Höchste machte ja zu Anfang eine Scheidung, weil nur er weiß, was in der Zukunft geschehen wird. 3 Denn von den Bosheiten der Gottlosigkeiten, die kommen sollten und die vor ihm einst geschehen, sah er zuvor sechs Arten. 4 Und von den guten Werken der Gerechten, die vor ihm (einst) vollendet werden sollen, sah er zuvor sechs Arten; doch ausgenommen das, was er am Ende der Welt selbst auszuführen sich vorbehalten hat. Darum gibt es keine schwarzen Wasser mit den schwarzen und keine hellen mit den hellen. Denn das ist das Ende. LXX I So höre die Deutung von den letzten schwarzen Wassern, die nach den schwarzen kommen werden. Dies ist die Deutung: 2 Siehe, die Tage kommen, und es wird geschehen, wenn die Weltzeit reif und die Saat der Bösen und der Guten ihre Ernte finden wird, daß der Mächtige (dann) über das Land und seine Bewohner und seine Herrscher Verwirrung des Geistes gießen wird und Entsetzen des Herzens a. 3 Einander hassen werden sie und reizen sich gegenseitig zum Streita. Und die Ehrlosen herrschen über Angesehene, und die Nichtswürdigen erheben sich hoch über alle Ehrsamen. 4 Und viele werden wenigen preisgegeben sein, und die nichts waren, werden herrschen über Starke, die Armen werden alle Reichen übertreffen an Zahl, die Frevler aber werden sich erheben über Tapfere. (Indes) die Weisen werden schweigena, Törichte aber werden reden. Der Menschen Denken wird alsdann nicht Wirklichkeit werden, auch b) nJb!JJIJ1Ih; aber Kmosko: nJbwnh:»um sie gefangen zu nehmen«. -6 a) VgJ. Esr3,u; Hen(äth)89,nf.; vgJ. zu 5f.: Tob 14,5 f., aber in anderem Zusammenhang. LXIXr a) Vgl. XXIX
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LXX2 a) VgJ. XXV 3. 3 a) VgJ. 4Esr6,24. 5 a) VgJ. XLVIII 33036.
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nicht der Rat der Starken; die Hoffnungsvollen sehen ihre Hoffnung nicht erfülltb. Dann wird es sein, wenn jene Dinge eingetreten sind, die man vorhergesagt hat, daß alle Menschen von Verwirrung überfallen werden. Und einige von ihnen fallen im Krieg, andere werden durch Trübsal umkommen, und wieder andere von ihnen werden von den Ihrigen behindert werden·. Der Höchste wird dann jenen Völkern, die er vorbereitet hat, ein Zeichen geben - sie kommen her und streiten mit den Herrschern, die dann noch übrig sind. Und jeder, der sich aus dem Kriege rettet, wird durch Erdbeben sterben, und wer sich aus dem Beben retten kann, wird im Feuer verbrennen. Und wer sich aus dem Feuer rettet, der kommt durch Hunger um·. Und jeder, der sich rettet und allen diesen hier vorhergesagten Dingen dann entkommt - mag er nun Sieger oder Unterlegener sein - sie alle fallen in die Hände meines Knechtes, des Gesalbten·. Verschlingen wird die ganze Erde dann ihre Bewohner.
LXXI 1 Das heilige Land wird dann Mitleid haben mit den Seinigen und seine Einwohner in jener Zeit beschützen". 2. Dies ist nun das Gesicht, das du gesehen hast, und dies ist seine Deutung. ; Ich kam nur, um dir dies zu sagen, weil dein Gebet Erhörung bei dem Höchsten fand. LXXIII Höre" nun auch von den hellen Wassern, die kommen sollen nach jenen schwarzen. Denn es bedeutet dies: 2. Nachdem die Wunderzeichen, von denen dir zuvor gesagt ist, gekommen sind, wenn die Nationen aufgewiegelt werden und wenn die Zeit meines Gesalbten naht, da wird er alle Völker rufen. Die einen läßt er leben, die andern aber wird er töten".
b) Vgl. 4Esr5,9-II.U. . 6 a) Vgl. XLVIII 37. ehades, S. Il3, nimmt ein ursprungUchesjklw: »sie werden vernichtet werden« an, das als j w Zu lesen ist. 8 a) Vgl. XXVII 7.10.6; 4Esr9,3; 13.29-32. 9 a) Vgl. Jes4',9; 42,'; 42,9; 43,10; 44,21; 49.3 u.a. Act 3,13,36; 4,27,30.
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LXXII a) Vgl. XXIX 2. LXXIII a) I-LXXIII 2 in B. M. Add.14.687 (zweimal) und A. Konath Libr., MS 77. 2 a) Der Messias als Kämpfer: siehe XXXIX 7-XL 2; Herrschaft über die Völker: PS72,Il.17; JesI4,2; 66,IZ.I9-2I; SachI4; 4EstI3,37.38.49; AssMos 10; TestJ24,6; Hen(äth)90,30; PsSah7,32.
3 Und solche Dinge werden dann die Völker treffen, die noch durch ihn am Leben sind: 4 Ein jedes Volk, das Israel nicht kannte und das den Samen Jakobs nicht zertreten hat, wird leben. 5 Und zwar, weil sie aus allen Völkern sich deinem Volke unterwerfen. 6 Doch alle', die herrschten über euch und euch gekannt haben - alle diese sollen dann dem Schwert verfallen. LXXllI I Und einst wird es geschehen, wenn er alles erniedrigt hat", was in der Welt besteht, und sich gesetzt auf seiner Königsherrschaft Thronb in . ewigem Frieden, daß Freude dann geöffenbart und Ruhe erscheinen wird e • 2. Gesundheit wird im Tau" herniedersteigen, die Krankheit wird verschwinden, und Angst und Trübsal und Wehklagen gehen vorüber an den Menschenb, und Freude wird umhergehen auf der ganzen Erde. 3 Und niemand wird vorzeitig sterbena, und nicht wird plötzlich mehr ein Mißgeschick erscheinen. 4 Urteile und Verurteilung und Streitigkeit und Rachetaten und Blut und Gier und Neid und Haß und alles Ähnliche verfallen dann der Verdammung und werden ausgerottet seina. Denn diese sind es, die die Welt erfüllt haben mit Bosheiten, um ihretwillen ist der Menschen Dasein noch in größere Verwirrung gekommen. 6 Die wilden Tiere werden aus dem Walde kommen und den Menschen dienen, aus ihren Höhlen werden Ottern dann und Drachen kommen, um einem Kinde sich zu unterwerfena. 7 Die Weiber werden keine Schmerzen mehr leiden, wenn sie gebären', nicht werden Pein sie leiden, wenn sie zur Welt die Fruchte ihres Schoßes bringen. LXXIV I Geschehenwird's in jenen Tagen, daß nicht mehr abmühen sich die Schnitter, und die Bauern werden nicht mehr müde. Wenn sie in aller Ruhe daran arbeiten, wird die Ernte schnell von selbst aufschießen. 6 a) B. M. AddI4,687 (2) om.: LXXII 6: »über euch geherrscht ... « bis LXXIII: »... alles erniedrigt hat«. LXXIIh a) Vgl. 1 KOrI5,'4f. b) Vgl. Hen(äth)69,'7.29; 61,8; Apc2I,5. c) JUb23,29; Hen(äth) 5,7-9; 25,6; 51,5; TestL18,4; TestJz4,I. 2 a) Vgl. XXIX 7. b) Vgl. Apc2I,4. 3 a) Vgl. LIV15; ApC2I,4. 4 a) Vgl. 4Esr6,,6-z8; SibIII 376-380.751-755. 6 a) Vgl. Jes II,6-9; Iren., adv. haer. V 33 3ff. (Papias). 7 a) Vgl. LevRI4,9. 17 1
Denn jene Zeit wird das Ende dessen sein, was vergänglich ist, und der Beginn von dem, was unvergänglich ist". 3 Darum wird das, was vorher gesagt ist, in dieser Zeit geschehen. Deswegen ist sie ferne von den Bösen und nahe denen, die nicht sterben. 4 Das sind die letzten hellen Wasser, die gekommen nach den letzten dunklen Wassern.« 2
LXXV I Und ich antwortete und sagte: »Wer kann deiner Güte gleichkommen a , 0 Herr? Denn sie ist unbegreiflich. 2 Oder wer kann deine Gnaden ergründen, die doch unendlich sind? 3 Oder wer kann deine Einsicht verstehen? 4 Oder wer kann erzählen die Gedanken deines Geistes'? Oder wer von den Erdgeborenen wird· hoffen können, zu ihnen hinzukommen - es sei denn einer, dem du Gnade schenkst und dem du dich in Wohlwollen zuneigst. 6 Denn wärst du den Menschen nicht gnädiga , so könnten die, die unter deiner Rechten sind, sie nicht erreichen - die ausgenommen, die für die genannte Zahl berufen werden könnenb. 7 Wir aber, die wir (jetzt) noch unser Dasein haben - wenn wir wissen, weswegen wir gekommen sind und uns dem unterwerfen, der uns aus Ägypten geführt hat -, wir also werden wiederum kommena und uns erinnern dessen, was vorüberging, und uns dessen erfreuen, was gewesen ist. 8 Verstehen wir aber nicht, warum wir gekommen sind, und anerkennen die Herrschaft dessen nicht, der aus Ägypten uns herausgeführt, so kommen wir wieder und fragen dann nach dem, was jetzt gewesen ist, und sind schmerzlich betrübt über das, was sich ereignet hat.« LXXVI I Und er antwortete und sprach zu mir: »Weil dir die Offenbarung dieses Gesichts gedeutet worden ist, wie du erbeten hast, so höre das Wort des Höchsten, damit du weißt, was dich nach diesen Dingen treffen wird. 2 Zwar wirst du sicher abscheiden von dieser Erde, doch nicht zum Tod; vielmehr wirst du bewahrt (fürs Ende) der Zeiten". LXXIV2 a) Vgl. XXVIII 4. LXXVI a) Vgl. LlV 12. 4 a) 2-4: vgl. XIV 8E.; Jes40,I3f. 6 a) Vgl. 4Esq,Ip-I34; 8,31.32.36.45; 12,48. b) Die Auserwählten; vgl. I Klem2.,4' 7 a) In der Auferstehung der Toten. LXXVh a) Vgl. XIII 3.
3 Steige darum auf den Gipfel dieses Berges hinauf, so werden alle Länder dieser Erde an dir vorüberziehen und die Gestalt dieser bewohnten Welt, der" Berge Gipfel und des Tales Tiefe, des Meeres Gründe und die Zahl der Flüssea; so siehst du, was du hinterläßt und wohin du gehstb • 4 Dies aber wird geschehen nach vierzig Tagena. " 5 Geh darum jetzt in diesen Tagen hin. Belehre das Volk, soviel "du kannst, damit sie lernen, daß sie nicht sterben müssen in den letzten Zeiten. Sie sollen vielmehr erkennen: Sie werden leben in den letzten Zeiten.« LXXvn I Und ich, Baruch, ging weg von dort und kam zum Volk; und ich versammelte sie vom Größten bis zum Kleinstena und sagte zu ihnen: 2 »Hört, Kinder Israels I Seht, wie viele sind, die übrig blieben von den zwölf Stämmen Israels I 3 Denn euch und e~ren Vätern hat der Herr das Gesetz gegeben vor allen Völkerna. 4 Weil aber eure Brüder die Gebote des Höchsten übertraten, brachte er Vergeltung über euch und sie und hat die Früheren nicht verschont. Vielmehr ließ er die Nachkommen in Gefangenschaft führen und ließ von ihnen keinen Rest mehr übrig. Und siehe, ihr seid hier mein Volk. 6 Wenn ihr gerade eure Wege wandelt, so braucht ihr nicht mehr fortzuziehen, wie eure Brüder fortgezogen sind; zu euch hingegen werden sie kommena. 7 Ist doch der barmherzig, den ihr verehrt, und gnädig der, auf den ihr hofft. (Und) treu ist er, euch Gutes und kein Böses anzutun. 8 Saht ihr denn nicht, was Zion getroffen hat? 9 Meint ihr vielleicht, der Ort habe gesündigt und sei darum zerstört worden, oder das Land (Israel) habe irgendeine Missetat getan und sei deswegen preisgegeben worden? 10 Wißt ihr es wirklich nicht? Um euretwillen, die ihr sündigtet, ist es zerstört, obschon es nicht gesündigt hat; um deretwillen, die gesündigt haben, ist das, was nicht gefrevelt hat, den Feinden über~efert.«a 1 I Und das ganze Volk antwortete und sprach zu mir: »An alle Wohltaten, die der Mächtige an. uns getan hat und an die wir uns erinnern können, 3 a) VgI.Dt34.1-3; Mt4,8. b)Vgl. xm 3· 4 a) Vgl. Ex24,18; 34,28: Dt9,9.18; 4Esrx4,23.43·4'. LXXVIII a) Vgl. Jer6,13: 8,10; 31.34. 3 a) Vgl. XLVIII 22; Bar 3.37; 4.4; 4Esr,.2.7. 6 a) Vgl. LXXVIII 7. 10 a) VgJ. Bar 2..2.6.
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wollen wir gedenken; das aber, woran wir uns nicht mehr erinnern können, weiß er in seiner Gnade. Aber tu dies doch für uns, dein Volk: Schreib auch an unsere Brüder nach Babel: einen Brief der Unterweisung und ein Schreiben der Hoffnung, daß du auch sie stärkst, bevor du von uns gehst"! Denn die Hirten Israels sind umgekommen, die Lampen, die uns Licht gaben, sind erloschen, und die Quellen haben ihre Ströme zurückgehalten, von denen wir zu trinken pflegten. Wir sind nun in der Finsternis und im dichten Wald und in der Dürre der Wüste zurückgelassen worden.« Und ich antwortete und sagte zu ihnen: »Hirt und Lampen und Quellen: sie stammten aus dem Gesetz; wenn wir auch fortgehen, so bleibt doch das Gesetz bestehen'. Schaut ihr darum auf das Gesetz und behaltet die Weisheit im Auge, so wird es nicht an einer Lampe fehlen, der Hirt wird nicht weichen, und die Quelle wird nimmermehr austrocknen". Dennoch will ich, wie ihr zu mir sagtet, an eure Brüder nach Babel schreiben und will (diesen Brief) durch einen Menschen senden. Den neuneinhalb Stämmen _will ich gleichfalls schreiben und (diesen Brief) durch einen Vogel senden.« Und am 21. Tage des achten Monats kam ich, Baruch, hin und setzte mich unter die Eiche' in den Schatten der Zweige. Niemand war bei mir. Ganz allein war ich. Da schrieb ich diese zwei Briefe. Einen sandte ich durch einen Adler" an die neuneinhalb Stämmeb, den anderen sandte ich durch drei Menschen an die zu Babel. Und ich rief den Adler herbei und sagte zu ihm folgendes: »Dich hat der Höchste so geschaffen, daß du alle anderen Vögel überragen solltest. So geh jetzt hin und halte dich an keinem Orte auf! Laß nicht auf ein Nest dich nieder, setz dich auf keinen Baum, solange du die Breite der großen Wasser des Eufratstromes nicht überflogen hast und zu dem Volke gekommen bist, das dort wohnt. Wirf ihnen diesen Brief hier zu! Erinnere dich auch, daß Noah in der Zeit der Sintflut von einer Taube des Ölbaums Frucht empfing, als er sie aus der Arche fortgeschickt hatte".
a) Dieser Brief ist unbekannt. 11 a) Vgl. XLVI 4; 4Esr9.n. 16 a) Vgl. XLVI 4. 18 a) Vgl. VI I. J9 a) ParJeq.3. b) Vgl. I 2.. 2.3 a) Vgl. GenS.II; ParJeq,Io. TZ
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24 Un~ auch die Raben dienten dem Elia, als sie ihm Speise brachten, wie
es ihnen aufgetragen war". 25 Und. einen V~gel befahl Salomo zur Zeit seiner Königsherrschaft, wohin er auch unmer schicken wollte und wenn er etwas brauchte; und der war ihm gehorsam, wie er ihm befohlen hatte'. 26 Nun laß dich's nicht verdrießen und weiche nicht ab nach rechts und links! Fliege und gehe geradewegs', damit du des Mächtigen Auftrag beachtest, so wie ich dir gesagt habe!«
Der Brief Baruchs, des Sohnes des Neria, den er den neuneinhalb Stämmen schrieb: LXXVIII- I Dies sindb die Worte des Briefesc, den Baruch, Sohn des Neria, an die neuneinhalb Stämmed sandte, die jenseits des Flussese waren. Folgendes steht darin geschrieben: 2 »So spricht Baruch, der Sohn des Neria, zu den Brüdern, die gefangen weggeführt worden sind: Gnade und Friedea sei mit euchbl 3 Ich gedenke, meine Brüder, der Liebe dessen, der mich' schuf, der uns seit alters liebte und der uns niemals haßte, uns aber dafür um so lieberb züchtigtee. 4 Und wahrlich, ich weiß: Sind wir nicht' alle, wir, die zwölf Stämme, in einer Gefangenschaft gebunden, wie wir ja auch von einem Vater abstammenb? Darum bin ich so sehr darauf bedacht, euch die Worte dieses Briefes zu hinterlassen, bevor ich sterbe', damit ihr Trost findet über die Unheileb, ~4
a) V gl. 1 Kön 17,6. a) KohR 2.~'. ~6 a) Vgl. ParJeq,a.
~,
LXXVIII 1 a) Die Handschriften zeigen verschiedenartige Überschriften. b) >Dies sind< 1. >Und dies sind<, c soilU. c) >des Briefes< 1. om., c solus. d) Vgl. b. e) >des Flusses< I. >des Flusses Eufrat<, c solus. • a) Vgl. Röml,7; rKolI,,; .KOU,2 u.a., bes. IThessl,I. b) >sei mit euch!< I. Dm., c solus. , a) >mich< 1. >uns<, c solus. b) om. lieber d e f i p w 16g6 aalI7!"al. c) Vgl. I ,; IV I; XIII 10. 4 a) >Sind wir nicht< 1. >daß siehe ... <, c JoluJ. b) Vgl. XLVIII 24. S a) Vgl. xm 3. b) >die Unheile< 1. >das Unheil<, c soluJ.
die euch getroffen haben, und damit ihr euch auch betrübt über die Unheile, die eure Brüder getroffen haben; und ferner: daß ihr das Gericht dessen als gerecht anerkennt, der es über euch verhängt hat e: daß ihr nämlich in die Gefangenschaft verschleppt werden solltet. Denn geringer ist das, was ihr erleidet, als das, was ihr getan habt - so sollt ihr eurer Väter für wert erfunden werden in den letzten Zeiten. 6 Darum - bedenkt ihr das, was ihr jetzt zu eurem Besten erleidet, so daß ihr am Ende nicht verurteilt und gepeinigt werdet, so werdet ihr ewige Hoffnunga erlangen, besonders dann, wenn ihr eitlen Irrtum entfernt aus eurem Herzen, um dessentwillen ihr von hier habt fortziehen müssen. 7 Denn wenn ihr diese Dinge also tut, gedenkt er eurer ohne Unterlaß, der stets für uns denen verheißen hat, die trefflicher waren als wira, er wolle nicht für immer unsere Nachkommenschaft vergessen oder sie im Stich lassenb; er wolle vielmehr alle die e mit großer Gnade wieder sammeln, die (einst) zerstreut gewesen sindd. LXXIX I So wisset, meine Brüder, denn zuerst, was Zion getroffen hat: Nebukadnezar, der König von Babel, hat uns mit Krieg überzogen. 2 Wir hatten ja gegen den, der uns geschaffen hat, gesündigta und nicht die Befehleb beachtet, die er uns gegeben. Er hat uns aber auch nicht so gezüchtigt, wie wir's verdienten. 3 Denn was euch traf, das litten wir noch mehr', denn es hat (doch) auch uns betroffen. LXXX I Jetzt, meine Brüder" ... Die Feinde hatten (schon) die Stadt eingeschlossen, da wurden von dem Höchsten Engel ausgesandt. Sie brachen die Befestigungb der starken Mauer ab und rissen ihre festen Eisenecken niedere; die sonst nicht hätten eingerissen werden könnend. e) Vgl. 4EstlO,I6; PsSaI3,3; 4,9; 8,7. 6 a) Vgl. LXXXIII 8. 7 a) Die Erzväter. b) >nicht für immer ... sollte< l. >uns niemals vergessen oder verlassen sollte<, e so/tu. e) >alle die< I. >die<, e so/tu. d) Vgl. LXXVII 6; Dt30,3; ]ef23,3 u.a. Baq,36f.; 5,6; zMakkz,I8; TobI3.13; 4EstI3,uf.; Hen(äth) 9°,33; PsSalt7,lo. LXXIX2 a) Vgl. I 3; BarI,Il-23. b) >die Befehle< I. >den Befehl<, e soluI. 3 a) >Er hat uns ... mehr< l. >Aber auch das, was euch betroffen hat, ist uns widerfahren<, e lolus. LXXXI a) om. >mach ich eueh bekannt< (nach >Brüder<), e solus. b) >Befestigung< I. >Befestigungen<, e fO/US. c) >rissen nieder< I. >sie zerstörten<, e fohl!. d) V gl. VII If.
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Dagegen versteckten sie die heiligen Gefäßea, damit der Feind sie nicht besudelnb könntec . Und als sie das getan', überließen sie dem Feind die abgebrochene Mauer, das ausgeraubte Haus und den verbrannten Tempel und auch das überwundene Volk; denn es war preisgegeben worden, damit die Feinde sich nicht rühmen sollten und sagen: )Wir haben es so überwundenb, daß wir sogar das Haus des Höchsten im Krieg verwüstet haben.
LXXXI I Doch höret auch das Wort des Trostes! 2. Ich trauerte um Zion, erBehte Gnade von dem Höchsten und sprach zu ihm: 3 )Wird dieses alles für uns bis ans Ende so weitergehen'? Und werden diese Unheile uns immerdar treffen? < 4 Der Mächtige aber handelte gemäß der Fülle seiner Gnade', der Höchste nach der Größe seines Erbarmens und offenbarte mir ein Wort, auf daß ich getröstet sei: er zeigte mir Gesichte, daß ich nicht wiederum traurig sei; er lehrte mich die Geheimnisseb der Zeiten; der Perioden Kommen zeigte er mir an. z a) >die heiligen Gefäße< I. >Gefäße der heiligen Gefäße<; c so/uso b) >zerstören< 1. >besudeln<, d; >nehmen< I. >besudeln<, e W p x6g6 17/15al. c) Vgl. VI7f. 3 a) >Und als diese Dinge vorüber waren< I. >Und als ... getan<, c sojus. b) >überwunden< I. >mit Macht überwunden<, c sojus. b) Vgl. VII.I. 4a) Vgl. VIII 5. 5 a) Vgl. Barz,x3' 7 a) >Bewohner< I. >Bewohnung<, a c b) >Insofern< I. >Solange<, f w p.
LXXXI3 a) >Wird dies weiter gehn< I. >Wie lange werden diese Dinge für uns bestehen?( c solus. 4 a) >seiner Gnade< 1. >der Gnade<, abc g h x6g6 X7/15al. Vgl. Dan9,18. b) >Geheimnisse< I. >Geheimnis<. c h 17/X 5al.
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LXXXII I Deswegen, meine Brüder, hab ich euch geschrieben, daß ihr Trost findet in den vielen Trübsalena. z Indessen sollt ihr wissen, daß unser Schöpfer sich gewißlicha rächen wird an allen unsren Feindenb für alles, was sie gegen uns und unter uns getan haben; besonders, daß das Ende, das der Höchste bereitet hat, uns nahe ist und seine Gnade kommtc und die Vollstreckung seines Urteils nicht fern ist. 3 Jetzt sehen wir- des Wohlstands Fülle bei den Völkern, die doch gottlos handeln; und dennoch sind sie wie ein Dampfb. 4 Wir sehen auf die Fülle ihrer Macht, indes sie gottlos handeln; doch werden sie nur einem Tropfena gleichen. 5 Wir sehen die Stärke" ihrer Macht, indes sie dem Mächtigen jede Stundeb widerstreben, doch werden sie wie Speichdc (nur) geachtet sein. 6 Wir überdenken (zwar) die Glorie ihrer Majestät, indes sie die Bundessatzungen" des Höchsten nicht achten; doch werden sie wie Rauch vorübergehen. 7 Wir sinnen über ihrer Anmut" Schönheit nach, indes sie doch in Unreinheitb leben - wie Gras, das dürr wirde , werden sie verdorren. 8 Und wir gedenken ihrer Grausamkeit Gewalt, indes sie des Endes selbst nicht gedenken; doch werden sie gebrochen wie eine Welle, die vorübergeht. 9 Und wir bemerken den Stolz" ihrer Macht, indes sie die Güte Gottesb, (die Güte) dessen, der sie ihnen gab, verneinen; verschwinden aber werden sie wie eine Wolke, die vorüberziehtc. LXXXTII a) >In den vielen Trübsalen< I. >in euren Trübsalen< (oder: >in eurer Trübsal<, d e f i w P 16g6 17/1,al), e mIlU. o a) >gewißlich< I. >uns gewißlich<, c mIlU. b) Vgl. XTII Io-a; Baq,30-H. c) Vgl. Did 10,6. 3 a) >Jetzt sehen wir< I. >Siehe, wir sehen<, e sollU. b) Vgl. 4Esr7,61; >wie unrein< I. >wie Dampf<, c sollU (unrichtig). 4a) >Unreinheit< I. >Tropfen<; e mllls (unrichtig); vgl. ]es40,I,; 4Esr6,,6. , a) >Wahrheit< (vielleicht) I. >Stärke<, c sollU (unrichtig). b) >jedes Jahr< I. >jede Stunde<, c mIlU (unrichtig). c) ]es40,1' (LXX); 4Esr6,,6; AntBibl VII 3. 6 a) >Bundessatzungen< I. >Gebote<, c mIlU. 7 a) >ihrer Anmut< I. >ihres Lebens<, e mIlU. b) >Unreinheiten< I. >Unreinheit<, e sollls. c) ]es40,6f. 9 a) >Stolz< I. >Schönheit<, c milU. b) >Gottes( 1. om., e mIlU. e) AntBibl XIX 13.
LXXXIII I Der Höchste wird ja seine Zeiten sicherlich beschleunigen und seine Perioden sicher kommen lassena. 2 Gewißlich wird er richtena die, die in seiner Welt sind, und wird in Wahrheit alles untersuchenb nach allen ihren Werken, die doch Sünde waren C • 3 Er wird nachspüren mit Gewißheit ihren heimlichen Gedanken und allem, was in den geheimen Kammern al1era (Menschen)glieder in Sünde ruhtb, und er wird sie vor jedermann mit Tadel offenbarenc • 4 Darum solla keines von den jetzt bestehenden Dingen in euer Herz eindringen. Wir wollen vielmehr (ruhig) warten, weil das, was uns verheißen istb, kommen wirdc • Wir wollena nicht schauen auf die Freuden heutigerb Völker; wir wollen lieber daran denken, was uns für jenes Ende verheißen ist c • 6 Der Zeiten Ende und die Perioden werden sicherlich vorübergehen und alles, was in ihnen ist, zugleich. 7 Das Endea der Welt wird dann ihres Herrschers große Macht zeigen, weil alles in das Gericht kommt. 8 Bereitet darum eure Herzen zu für das, was ihr zuvor geglaubt habt, damit ihr nicht von beiden Welten aufgegriffen werdet, indem ihr hier gefangen weggeführt wurdet und dort gepeinigt werdeta. 9 Denn das, was nun besteht, vorbeiging oder einmal kommen wird, in alledem ist selbst das Böse nicht ganz böse noch ist das Gute selber völlig gut. 10a Denn jegliche Gesundheit, die jetzt ist, verwandelt sich in Krankheitenb. LXXXlIII a) Vgl. xx 1. z a) ,Und unser Gott wird richten< I. >Gewißlich wird errichten<, b g. b) Vgl. XX 2. c) >die doch Sünde waren< I. >die verborgen waren<. c Jolw. 3 a) >in den geheimen Kammern aller< I. >in der geheimen Kammer< (plur: dei w p I6g6), c ,.Iw. b) dbrwl": >in Sünde ruht< I. ,des Menschen<, c JoluJ (unrichtig). c) Vgl. ]erI7,9; IKoq,l; 14,21; Hebq,IZ. 4 a) >Darum soll< I. >Denn darum soll<, a c. b) >verheißen< I. >uns verheißen<, c JOIII1. c) Vgl. XXI 21. 1 a) >Wir wollen< I. >wir wollen jetzt<, c JoluJ. b) >heutiger< I. >der<, c ,.Iw. c Vgl. XXI 21. 7 a) >Das Ende< I. >Und das Ende< oder >Am Ende<, c Jolw. S a) >indem ihr hier ... gepeinigt werdet< I. >damit ihr jetzt gefangen weggeführt und dann gepeinigt werdet<, c Jalw. 10 a) Vgl. XXI 14. b) >Krankheit< I. >Krankheiten<, d f j w P 15117al.
Und. alle Macht, die jetzt ist, wandelt sich in Schwäche, und alle jetzt (bestehende) Kraft verwandelt sich in Hinfälligkeiten. a 11 Und alle jugendliche Energie verwandelt. sich in Greisentum und Abgelebtheit. Und aller Anmut Schönheit. die jetzt: ist, verkehrt sich in Welken und Häßlichkeit. 13 Und jeder infantile Stolza, der jetzt ist, wandelt sich dann in Erniedrigung und Schande. Und alle Herrlichkeit der Prahlerei, die jetzt ist. wird zur Schande des Verstummens. 14 Und jeglicher Genuß und alle Pracht, die jetzt sind, wandeln sich in des Verstummens Untergang. 15 Und alle Freuden und Genüssea, die jetzt sind, gehen über in Verwerfungb (dann) und Untergang. 16 Und jeder Stolzen· Schreien verwandelt sich in schweigenden Staubb • 17 Und jeglicher Besitz des Reichtums·, der jetzt ist. verwandelt sich nur in das Totenreich. 18 Und alle Beutea der Begierde, die jetzt ist. verwan4elt sich in unfreiwilligen Tod, und alle Gier der Leidenschaftenb verkehrt sich in das Strafgericht. 19 Alle Gewandtheit im Betruga auch, die jetzt ist, verwandelt sich in Widerlegung durch die Wahrheit. 10 Und aller Salben Süße, die jetzt ist, verwandelt sich in das Gericht und in Verwerfung. 11 Und jede Freundschaft- verkehrt sich in schweigendeb Schmähungenc • 2Z Da alles dies jetzt geschehen ist, meinst dua vielleicht, es werde nicht gerächt? 13 Das Ende aber aller Dinge kommt ans Lichta. I I
I,
a) >HinfälIigkeiten< 1. >Hinfälligkeit<, c MOO. a) >infantile Stolz< I. >Hc:uschaft der Eitelkeit<, c solru. IS a) >Freuden und Genüsse< I. sing., ac k. b) >in Verwerfung< I. >in Würmern<, c .roIru. 16 a) >Stolzen< 1. >des Stolzes, der jetzt ist<, c roOO. b) )in schweigenden Staupe 1. >Staub und Schweigen<, c solru. 17 a) >des Reichtums< 1. >und Reichtum<, c d e f i w P 16g6 ual 1,/17al. 18 a) >Beute< 1. plur., abc w p. b) >der Leidenschaften< 1. sing., abc e g h.; _. >die jetzt sind<, c solru. 19 a) >im Betrug< 1. plut., c Mlru. :n a) Dm. >der Falschheit<, c Mlru (unrichtig). b) >schweigende< 1. >wahrheitsgemäße<, c solru. c) >Schmähungen< 1. sing., c MIlU. 22 a) >meinst duc I. >meint jemand<, c SO/lU. 2~ a) Wörtlich: >Wahrheit<. 11
180
LXXXIV 1 Ich tu euch dieses kunda, weil ich jetzt noch am Leben bin. Ich sagte euch, daß ihr besonders die Gebote des (All)mächrigenb lernen sollt, in denen er euch unterwiesen hatc • So will ich euch vor Augen stellen (einiges) von den Geboten seines Gerichts, bevor ich sterbed• 2 Erinnert euch, daß Mose einst den Himmel und die Erde gegen euch als Zeugen anrief, als er sagte: >Habt ihr das Gesetz übertreten, so sollt ihr zerstreut werden. Und wenn ihr es bewahren werdet, so sollt ihr eingepflanzt werden. (" 3 Und aucha andre Dinge sagte er zu euch, da ihr zusammen als zwölf Stämme in der Wüste wart. 4 Nach seinem Tod jedoch habt ihr es von euch geworfen; und daruma kam über euch das, was zuvor gesagt istb • 5 Und nun? Mose sagte (es) zu euch, ehe es euch getroffen hatte. Und siehe, es hat euch (dann) getroffen, denn ihr habt das Gesetz verlassen. 6 Auch ich, ich sage euch, nachdem ihr leiden mußtet: >Seid ihr gehorsam dem, was euch gesagt ward, so werdet ihr empfangen alles von dem Mächtigen, was für euch hingelegt und aufbewahrt ist. ( 7 Darum sei zum Zeugnis zwischen mir und euch denn dieser Brief, daß ihr an die Gebote des (All)mächtigen denkt und daß er zur Entschuldigung für mich auch diene gegenüber dem, der mich gesandt hat. 8 Gedenket Zions, des Gesetzes< und des heiligen Landes und eurer Brüder und des Bundes und eurer Väterb ! Vergeßt nicht die Feste und die Sabbate! 9 Und gebt diesen Brief und des Gesetzes Überlieferungen< an eure Kinder nach euch weiter, wie es euch von euren Vätern überliefert ward! 10 Und bittet stets" und betet ernsthaft und von ganzer Seele, daß der Allmächtige sich euer annehmeb in Gnade, daß er die Menge eurer Sünderc
LXXXlVI a) >Ich tu ... < 1. >Ich tu euch, siehe ... <, c sollis. b) >die mächtigen Gebote< 1. >die Gebote des Allmächtigen<, c sollis (unrichtig). c) >daß ihr ... in denen er euch unterwiesen hat( 1. >daß ihr die ausgezeichneten Dinge lernen sollt. Denn der Mächtige hat mir geboten, euch zu unterweisen<, c SO/liS. d) Vgl. XIII ;. z a) >eingepflanzt werden< I. >bewahrt werden<, c sollis. Vgl. ZU Z-4: XIX 1-;; Dt;0,I9f.; I QS VIII j; XI 8; Jes60,ZI; Jub7,34; Hen(äth) 84,6; PsSaII4,;. 3 a) >Und auch< 1. >Aber auch<, c solus. 4 a) >und darum< I. >darum(, c h. b) Vg1. Barz,I9f. 8 a) >Zions, des Gesetzes< 1. >des Gesetzes, Zions<, c so/us•. b) >und eurer Väter< 1. >eurer Väter<, c sO/I/!. 9 a) >Überlieferungen< I. >Überlieferung<, c so/us. 10 a) >stets< 1. >immer beständig<, C sO/I/!. b) Vgl. 4Esrro,z4. c) >Sünder< 1. >Sünden<, c so/us. 181
I I
euch nicht anrechne, daß er vielmehr gedenken möge. nur der Rechtlichkeit eurer Väter<'. Denn richtet er uns nicht nach seiner Gnade Füllea, dann wehe uns allen, die wir hier geboren sind!
LXXXV I Dann wißt noch, daß unsre Väter in den früheren Zeiten und bei den ehemaligen Geschlechtern gerechte Helfer hatten - Rechtschaffene, Propheten- waren es und Heiligeb. 2. Wir waren freilich damals auch in unserm eigenen Lande, und jene halfen" uns, wenn wir in Sünde fielen und Fürbitte für uns bei dem taten, der uns geschaffen hat, weil sie auf ihre (guten) Werke trauen konnten. Und der Allmächtige hörte sieb und nahm uns unsere Schuld. 3 (Bei ihren Vätern) sind versammelt jetzt aber die Gerechten, und die Propheten sind entschlafena. Auch wirb verließen unser Land, und Zion ist uns weggenommen. Nichts haben wir jetzt mehr, nur den (All)mächtigen noch und sein Gesetze. 4 Wenn wir jetzt also in der rechten Weise einstimmen unsere Herzen, dann werden wir alles, was wir verloren habena, in reichem Maße wiederum empfangenb. Was wir verloren haben, gehört der Vergänglichkeit an. Was wir dann empfangen werden, wird (ewig) nicht vergehena. 6 Auch habe ich an unsere Brüder nach Babel ebenso geschrieben, daß- ich dasselbe ihnen auch bezeuge. 7 Und alle diese Dinge, die zuvor gesagt sind, sie sollen immerdar vor Augen stehen, weil wir bis jetzt noch im Geist und in der Macht· unserer Freiheit bsind. 8 Aucha weiterhin ist der Höchste hier mit uns langmütig, und er hat uns II
d) Vgl. XIV 17; AntBibI XXXV 3. a) Vgl. LXXV 6; AntBibI XIX 9; XXVlII 5.
LXXXVI a) VgI. MtI3,17. b) >Propheten waren es und Heilige< I. >heilige Propheten<, c milU. 2 a) VgJ. ParJeu,3. b) >sie< I. >ihr Gebet<, c roltlr. 3 a) Vgl. IMakk9,27; hSanhna. b) >Auch wir< I. >Und auch wir<, c rollIS. c) VgI. bSota 49a.b. 4 a) Vgl. XLIV 7. b) >dann werden ... wiederum empfangen< I. >werden wir alles, was wir verloren haben, und viel mehr, als wir verloren haben, vielfältig wiederempfangen<, c milU. 5 a) VgI. XXV1II4· 6 a) >unddaß<, d e f i w p 16g6 aal I,/I7al. 7 b) VgI. 4Esr8,,6; 9,11. a) >Macht< I. >und in der Macht<, c rollIS. 8 a) ,Auch<, c ro"". 182.
gezeigt, was kommt, und hat uns nicht verborgen, was einst am Ende geschehen wird. 9 Ehe darum sein Gericht" das Seine fordertb, die Wahrheit (nimmt) von demc, was ihr gebührt, wollen wir uns vorbereiten, daß wir in Besitz nehmen und nicht genommen werden; und daß wir hoffen (dürfen) und nicht zu Schanden werden; und daß wir ruhen mit unsern Vätern und nicht mit denen, die uns hassen, zusammen Strafe leiden. 10 Die Jugend dieser Welt ist ja vergangena, die Kraft der Schöpfung ist ja schon erschöpft, der Zeiten Kommen ist sehr nahe, ja schon vorüber. Der Eimer ist dem Brunnen nahe und das Schiff dem Hafen; die Reise ist nahe der Stadt, das Leben seinem Ende. 11 Bereitet euch auch ferner darauf vor, daß ihr euch ausruhen könnt, wenn ihr gefahren und dann dem Schiff entstiegen seid, und daß ihr nicht verurteilt werdet, wenn ihr dann fortgegangen seid. 12. Denn siehe, der Höchste wird all dieses kommen lassen. Dort wirddann nicht mehr Gelegenheit für Reueb sein und keine Grenze für die Zeiten, auch keine Dauer für die Perioden, kein Wechsel auch zur Ruhe" und nicht Gelegenheit für ein Gebet; ein Aufsteigen der Bitten wird es nicht mehr geben und kein Erlangen von Erkenntnis, auch nicht die Gabe d der Liebe und nicht Gelegenheit für Umkehr; es gibt keine Flehenc mehr für Übertretungen und keine Gebete f der Väter, kein Flehen der Propheten und keinen Beistand der Gerechteng. I j Dort ist Gerichtsverkündigung zum Untergang", (Verkündigung) des Weges b zum Feuer und des Pfadesc, der mitten in die glühenden Kohlend führt. 14 Darum besteht ein Gesetz durch einen und eine Welt" dazu, ein Ende auch für alle Dingea, die darin bestehen. 9 a) >sein Gericht< 1. >das Gericht< (a) oder >der Richter< (reII.), c IolU!. b)VgI.V •. c) >von dem< 1. >das<, a c. 10 a) Vgl. 4Esq,5C>-56; '4,10.16. 12 a) >... der Höchste ... Dort wird ... < 1. >Wenn der Höchste ... , wird dort ... (, c IolU!. b) Vgl. 4Es'1,82; 9,11; Hen(sl)62,2. . c) >zur Ruhe< I. >für die Wege< (b g w p); >für den Weg< (d e i 15/'7aI16g6); >für die Seelen< (h), a c f 1. d) >nicht die Gabe< 1. >kein Geber<, d c. e) >keine Flehen< 1. >kein Flehen<, C 10/UI. f) >Gebete< 1. >Gebet<, c !olul. g) Vgl. AntBibl XXXITI 5. 13 a) >zum Untergang< 1. >des Untergangs<, C IolU!. b) >des Wegs< I. >und der Weg<, C lo/ru. c) Mq,13. d) >in die gl\ibenden Kohlen< I. >zum Totenreich<, C IoluI. 14a) Vgl. XLVIII 24.
18;
15 Dann" macht er die lebendig, die er fand; und erb wird sie entsündigen. Zugleich wird er die verderben, die dann besudelt sind mit ihren Sünden.
LXXXVI I Darum - wenn ihr den Briefa empfangen werdet, dann lest ihn vor in euren Versammlungenb mit Sorgfalt. z Und denkt darüber nach, besonders aber" in den Tagen eurer Fasten. 3 Gedenkt an mich beim Lesen dieses Briefs, so wie ich auch an euch in ihm gedenke - allezeit.«· LXXXVII- I Und als ich alle Worte dieses Briefes beendet und ihn sorgfältig zu Ende geschrieben hatte, faltete ich ihn zusammen, siegelte ihn behutsam und band ihn an den Hals des Adlers. Und ich entließ ihn und schickte ihn (damit) forto. Ende des Briefes Baruchs, des Sohnes des Neria. Isa) >Dann< I. >Und dann<, beg h. b) >die er fand; und er ... die er fand, daß er sie ... <,
LXXXVII a) >den Brief< I. >diesen meinen Brief<, b) Vgl. BarI,I4; Kol4,I6. 2. a) >aber< I. 0111., C JO/II1. 3 a) >allezeit< I. >und immer gebe es euch wohl<,
LXXxvn a) Kapitel in C milli. 1
a) Vgl. ParJeq,8'30.
C JO/IU.
C JO/II1.
C
Jolll1. V g1. 1 Makk 12., II; Röm 1,9.
Namenregister Aaron ..........•.... 163 Abraham .. JI5,12.5,I37,162 Adam II6,1~4,138,I54,160, 162 Adu ................. 12.5 Ägypter ...... 132,162,172 Amoriter . . . . . . . . . . . .. 164 Assyrer .............. 165 Babyion (Babel) 107,u8,144 168,174 Bar Kochba .......... Il4 Chaldäer .. Ill,Il8,u6,I27 David ............... 164
Hadrian • .. .. .. .. . .... 114 Hiskia ........... 165,166
Mirjam .............. 163 Mose .. 1I5,l25.1H.163,181
Isaac ................ 137 Israel II5,II6,124,IH,143, 150,15 8,164,166,173,174 Jabisch .............. 126 Jakob .... IH,I37,14~,150 ]ekonja .............. 123 ]eremina I2.3,125,127,128,144 ]erobeam ............ 168 ]etusalcm Il6,II8,119,123, U5,1 26, 12.7,143,144,168 ] ojakin .............. III Josua ................ 163 Juda .......... 123,165,167
Neria ...... lZ3.13S.175,r84 Nun ................. 163
Eva
Kaleb ................ 163 Kidrontal ..... 126,135,143
Gedalja .......... 126,149
Manasse ••........... 166
EUa
Ophir ............... l29
Ramae\ ........... 161, r65 Salomo ........... 164,175 Salmanassar .......... 1 65 Sanherib ............. 165 Seraja ................ 125 Sinai ................ 125 Zcdekia . . . . . . . . . . . 1 11,127 Zion 111,115.12.5,126,12.7, 1'28,129,13°,139,143,149, 163, 164,165,166,168. '7 3. 176, 177, 17 8
Stellenregister Jüdische Schriften Gen
1,6E•......•.. 132 3,16 ......... 162 s.s .......... 134 6,1 Jf• ........ 162 6,8 ..•.•.. 12.4,141 162 6,14 8,1I 174 15,1 12.4 15,8 124 15,15 ..•.. 124,149 18.22-2, ..... 132 19,19 ........ 141 133 47.9
Ri
1,24
.........
Rut
.2.,12
. ........ 147
I Kön
2,2 .......... 3,12 ......... 8,IJf. ........ 8,62 ......... 12,32 ........ 17,6 18,4 19.4
149 164 164 164 165 175 16, 124
6.28f•.•.••.•• 16,20 ........ 1703-6 ....... 17.21 - 2 3 18.13-37 . .... 19,14-19 . .... 19.35 f•.•.•...
16, 16, 16S IZ3 16 5
2Kön
Ex
162 16 3 163 4. 14 IS.20 ........ 163 17.19 ........ 163 24.12.-18 ..... 16 3 24.18 ........ 173 2S.9 ......... 121 116 2S.17 25.4° • .• . . 12'.163 16 3 26.3° 126 26,31 z'8,2.I 126 29.' ......... 126 34. z8 ........ 173 1,14
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Num
13,6 ......... 163
Dt
9.9 .......... 9. 16 ......... 9. 26 ......... 9. 29 ......... 10.' 10.17 ........ 3°.3 ......... 3°.19 ........ 30,19 f ..•...•• 31. 28 ........ 32..21 ........ 34.1-3 ....... 34.7 ........
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2.1,2
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132 143
17,2 . ........ 72,n . ....... 72,17 . ....... 75,9 . ........ 78,28 . ....... 90 ,9 f •.....•.. 104.4 . ....... 1°7,22 . ...... 111,3 . ....... II9,9zf..•.... 119,101 . ..... 135,13 . ...... 146,4 ........
147 17° 17° 131 142 IH 136 159 136 11° 134
3.II Jf. ....... 4. II ......... 13.14 16,22
131 146 1'0
2.7,20
162
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Jer
1,1-3 ........ 12 3 1,18 ......... 12.3 .......... 132. 6,13 173 6,14 In 6,19 12.3 8,10 173 8,11 IH 9,1 .......... 144 10,12. ........ 136 11,2.0 ........ IS4 14.9 ......... 137 14.2.1 ISO IS,16 ........ 137 IS,2.0 ........ U3 17,9 ......... 179 17,10 ......... 114 17,12. ........ 1'0 19,3 ......... 12.3 2.0,J2. 114 2.0,14 ........ 128 2.2.,2.9 ........ 12.6 2.3,3 ......... 176 2.S,:
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