Dr No 02 - Die Killer warten schon von W. A. Hary ISBN: 3-8328-1264-4
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Ich grinste die beiden an. Der eine hatte seine Rechte in den Leib gekrallt. Ich sah Blut zwischen den Fingern hervorquellen. Der andere war an der Schulter verletzt. Ich hatte Jacks Revolver in der Tasche und zeigte den beiden Gangstern die leeren Hände. Das irritierte sie offensichtlich. Die beiden waren gekommen, mich zu töten. Und jetzt zögerten sie. Nicht etwa, weil sie Skrupel hatten, sondern weil mein Verhalten in kein gültiges Konzept paßte. Ich ging einen Schritt auf sie zu: »Darf man nähertreten?« fragte ich dabei. »Verdammt!« entfuhr es einem. »Ich hätte mit euch ein paar Takte zu reden. Anschließend könnt ihr mich immer noch abknallen.« »Willst du uns bestechen? Oder willst du nur um Gnade winseln?« »Keines von beiden!« »Knall ihn endlich nieder! Herrgott, ich kann nicht mehr. Diese scheiß Nutte hat mich böse erwischt.« Er blutete tatsächlich stärker. Mich rührte es nicht. Ich mußte Zeit gewinnen, denn die Polizei mußte jeden Augenblick eintreffen. Hoffentlich war auf den Hausbesitzer auch Verlaß? Jedenfalls - die angedrohte halbe Stunde Frist war längst um. Ich trat noch einen Schritt in die Nachbarwohnung hinein. Da erst sah ich die Leiche in der Ecke: Eine ältere Frau im Morgenmantel. Die Schweine waren einfach hier eingedrungen und hatten die Wohnungsinhaberin als unerwünschte Zeugin umgelegt. Haß schnürte meine Kehle, aber ich beherrschte mich eisern. Ich ging einen Schritt auf sie zu: »Darf man nähertreten?« fragte ich dabei. »Verdammt!« entfuhr es einem. »Ich hätte mit euch ein paar Takte zu reden. Anschließend könnt ihr mich immer noch abknallen.« »Willst du uns bestechen? Oder willst du nur um Gnade winseln?« »Keines von beiden!« »Knall ihn endlich nieder! Herrgott, ich kann nicht mehr. Diese scheiß Nutte hat mich böse erwischt.« Er blutete tatsächlich stärker. Mich rührte es nicht. Ich mußte Zeit gewinnen, denn die Polizei mußte jeden Augenblick eintreffen. Hoffentlich war auf den Hausbesitzer auch Verlaß? Jedenfalls - die angedrohte halbe Stunde Frist war längst um. Copyright 2001 by readersplanet
Ich trat noch einen Schritt in die Nachbarwohnung hinein. Da erst sah ich die Leiche in der Ecke: Eine ältere Frau im Morgenmantel. Die Schweine waren einfach hier eingedrungen und hatten die Wohnungsinhaberin als unerwünschte Zeugin umgelegt. Haß schnürte meine Kehle, aber ich beherrschte mich eisern. »Woher wollt ihr wissen, ob ich überhaupt derjenige bin, den ihr sucht?« Der eine spuckte zu Boden. »Wir kennen dich.« »Und wer, bitteschön, bin ich?« Mein Herz klopfte wie ein Hammer. Kam jetzt die ersehnte Antwort? Verdammt, dafür wäre ich sogar gestorben. Ich wollte nur noch einmal wissen, wer ich wirklich war. Der Killer stieß ein heiseres Gelächter aus. Sein Kumpan neben ihm brach ohnmächtig zusammen. Die Verletzung forderte endlich ihren Tribut. Der Zeigefinger des Killers krümmte sich um den Abzug. In diesem Augenblick erklangen vor dem Haus Polizeisirenen. Und dann schienen sie von allen Seiten gleichzeitig zukommen. Das Haus war offensichtlich von der Polizei umstellt. In Chicago machte man keine halben Sachen, falls es sich um Mord oder auch nur Mordversuch handelte. Der Killer hörte die Sirenen. In seinen Augen blitzte es auf. Aber er ließ sich nicht davon abbringen, seinen Zeigefinger weiterzukrümmen. Jeden Moment konnte der tödliche Schuß losgehen. »Du wirst nicht mehr entkommen!« warnte ich. »Und wenn schon?« Der Schalldämpfer schnalzte, aber die Kugel traf nicht ins anvisierte Ziel: Im letzten Augenblick wich ich zur Seite hin aus. Der Killer war geschwächt. Das beeinträchtigte seine Sinne, und er hätte einen sehr wachen Verstand gebraucht, diese Begegnung mit mir zu überleben... Mit einer Hand packte ich sein Handgelenk, mit der anderen das Revers seiner Jacke. Ich stieß den Kerl vor mir her. Er schoß zum zweiten Mal, aber die Kugel knallte irgendwo in die Wand. Zum dritten Schuß kam er nicht mehr. Wir waren am Fenster. Ich stieß ihn mit voller Wucht dagegen. Das Fenster war geschlossen. Durch die Wucht des Stoßes fetzte es aus dem Rahmen. Ein Regen von Scherben ging in den Hinterhof hinab. Ich ließ ihn nicht los und verhinderte damit, daß er den Scherben nach unten folgte. »Rede!« zischte ich. »Was weißt du von mir?« Auf dem Dach des Nachbargebäudes bewegte sich ein Schatten. Ich wollte den Körper des verletzten Killers noch aus der Schußlinie ziehen, aber dazu war es bereits zu spät: Die Kugel traf ihn. Er starb in meinen Armen. Ich ließ ihn einfach fallen und sprang zurück. Kugeln hämmerten durch die Fensteröffnung herein und löcherten den Boden. Ich bückte mich nach dem anderen, packte ihn fest und zog ihn zähneknirschend zu mir hoch. Er schlug gerade wieder die Augen auf. Sie weiteten sich entsetzt. »Rede!« befahl ich: »Was weißt du über mich?« Er schüttelte den Kopf. Ich zog ihn höher und drückte ihn mit dem Rücken gegen die Wand. Im Treppenhaus waren schwere Schritte: Polizei! Die Cops sprachen kein Wort miteinander. Sie waren Profis, und das hier war für sie fast Routine. Wenn ich nicht vorsichtig war, durchlöcherten sie mich erst und stellten anschließend ihre Fragen. Copyright 2001 by readersplanet
»Rede!« Diesmal befahl ich nicht, sondern bettelte regelrecht. Der Verletzte deutete ein verächtliches Lächeln an. Er hustete Blut. Dann sagte er gehässig: »Du kannst dich nicht erinnern, wie? Du glaubst, überlebt zu haben, und doch bist du tot. Aber vielleicht versagt ja dein Gedächtnis überhaupt nicht? Vielleicht hast du... bloß keine richtige Vergangenheit wie jeder normale Mensch? Weil du vielleicht...?« Er erbrach diesmal das Blut. »Willkommen im - Totenland! Vielleicht begegnen wir uns wieder in der Hölle? Bald schon? Bin gespannt, was du mir dann zu erzählen hast - von deinem Abgang...« Die Polizisten erreichten das Stockwerk, in dem ich mich befand. »Nicht schießen!« rief ich ihnen rechtzeitig zu. »Ich habe einen der Killer gefangen. Ich komme jetzt mit ihm aus der Wohnung.« Kurzerhand schleppte ich den Verletzten mit. Es waren drei Cops. Erst schaute ich in die gähnenden Mündungen ihrer Waffen, dann in ihre zu allem entschlossenen Gesichter. Einer kaute auf einem Kaugummi herum. »Hier!« sagte ich und zeigte ihnen meinen Gefangenen. Die Cops kamen näher. Sie sicherten nach allen Seiten, als befürchteten sie eine tödliche Falle. Einer deutete mit der Waffe in das Gesicht des Killers. »Gefangener, eh?« Ich verstand nicht sofort, was er meinte. Und dann sah ich es mit eigenen Augen: Der Mann war tot! Gestorben an den Folgen der Verletzung? Der Cop zog mit einem Kunstgriff den Mund des Toten auf. »Eine winzige Giftkapsel, aber sie genügte.« Tatsächlich: Der Mund war gelblich verfärbt. Der Kerl hatte Selbstmord begangen, ehe er Dinge ausplaudern konnte, die für gewisse andere Leute hätten gefährlich werden können. Er hatte den Tod vielleicht Schlimmerem vorgezogen. Und jene anderen Leute, seine Auftraggeber - waren meine Hauptgegner. Ihnen verdankte ich meine jetzige Situation. War ich denn eine Art - Detektiv gewesen? Einer Sache auf der Spur, die mir letztlich über den Kopf wuchs? Jetzt war sie nur noch in einer Beziehung für mich wichtig: Überlebte ich sie oder nicht?
* Ich ließ den Toten zu Boden gleiten. Die Cops trieben mich mit dem Gesicht zur Wand und durchsuchten mich. Natürlich fanden sie Jacks Revolver. Sie nahmen ihn mir ab. Dann klickten erst einmal die Handschellen um meine Handgelenke. Es kamen noch zwei Cops herauf. »Na, was ist mit den anderen?« wurden sie empfangen. Die beiden zuckten die Achseln: »Entwischt!« »Und der Schütze auf dem Dach des Nachbargebäudes?« »Ebenfalls! Der kannte sich gut aus. Leider besser als wir.« Ich kam nicht umhin, die Cops von Chicago zu bewundern. Einer klopfte gegen die Eingangstür von Sheilas Wohnung, blieb dabei allerdings aus der Schußlinie. »Aufmachen! Polizei!« Copyright 2001 by readersplanet
Sheila öffnete vorsichtig und streckte ihren Kopf heraus. Ihr Gesicht war von Angst gezeichnet. Sie sah mich. »Die haben durch das Fenster hereingeschossen und mich beinahe erwischt. Die Wohnung ist nur noch ein Trümmerfeld.« Eines blieb klar: Ohne das Eingreifen der Polizei wäre ich niemals lebend aus diesem Gebäude hier herausgekommen. Die hätten gewiß das ganze Haus in die Luft gesprengt nur um meiner habhaft zu werden. Ich knirschte mal wieder mit den Zähnen. Auch Sheila wurde verhaftet. Die Cops wandten sich den Nachbarwohnungen zu. Reine Routine: Sie wußten auch vorher schon, daß sie keine Zeugen finden würden. Das war hier so üblich: Keiner wollte wissen, was dem Nachbarn widerfuhr. Jeder kümmerte sich nur um seinen eigenen Kram... Wir wurden abgeführt. Als wir im Polizeiwagen durch die Stadt brausten, verstärkten sich meine Kopfschmerzen. Ich hatte das Gefühl, die Polizeisirene würde sich nicht auf dem Wagendach, sondern direkt in meinem Schädel befinden. Der Beifahrer sah es. Er forderte über Funk einen Arzt an. Fast war ich ihm dankbar dafür. Und dann sehnte ich eine Bewußtlosigkeit herbei, die mich endlich von diesem höllischen Schmerz befreite. Von der Fahrt selbst bekam ich nur noch wenig mit. Ich kannte mich in Chicago sowieso nicht gut aus. Ich ahnte es mehr, als daß ich es wirklich wußte. Jedenfalls: Ohne die entsprechende Vorabinformation von Sheila hätte ich sowieso noch nicht einmal vermutet, in Chicago zu sein. Also ahnte ich auch nicht, wo genau wir uns befanden, als der Wagen stoppte. Polizeihauptquartier? Wo war das in Chicago eigentlich? Es durchzuckte mich: Ich war zweifelsohne fremd in dieser Stadt - schon immer gewesen! Ein winziger Anhaltspunkt, aber nicht unbedingt positiv, denn wenn ich hier ein Fremder war, dann wußten auch die Polizisten nichts über mich. Damit zerschlug sich eine weitere Hoffnung. Die Cops gingen nicht sehr sanft mit uns um. Sie trieben uns wie Vieh aus dem Auto und in das Gebäude hinein. Es ging durch mir düster erscheinende Gänge, einen Fahrstuhl hinauf, dann weiter... Oder war der Fahrstuhl in Wirklichkeit nach unten gefahren? Ich konnte es nicht mehr unterscheiden, sah kaum noch etwas. Alles war wie in Nebel gehüllt. Plötzlich spürte ich ein Polster unter mir. Man bettete mich nieder. Ich wollte aufbegehren, aber meine Stimme versagte. »Er hat sie alle fertiggemacht!« schrie Sheila. Ich konnte sie nicht mehr sehen. »Sie wollten ihn umbringen. Erst Jack, mein Freund. Er kam mit den Zuhältern. Und dann kamen die anderen beiden. Sie haben sogar durchs Fenster geschossen. Dabei ist Dr. No doch sowieso schon so schwer verletzt.« Das alles schien die Cops wenig zu interessieren, aber als sie Dr. No sagte... »Dr. No?« wiederholte jemand gedehnt. Ich zwang die Augen auf. Über mir war ein weißumrahmtes Gesicht. Ein Lächeln. Ich blinzelte. »Nur die Ruhe«, sagte das lächelnde Gesicht, »ich bin nur der Arzt.« Im Hintergrund sagte die Stimme von vorhin beharrlich: »Dr. No?« Copyright 2001 by readersplanet
»Ja, ich - ich nenne ihn halt so«, antwortete Sheila unsicher. »Ein - Spitzname? Oder mehr? Vielleicht ein - Deckname?« »Quatsch, ich gehe auf den Strich. Da gibt es keine Decknamen. Jack ist mein Freund. Er ist sehr eifersüchtig. Er wollte...« »Dein Zuhälter, wie? Und er wollte gemeinsam mit den anderen ein Exempel statuieren? Das kannst du mir doch nicht erzählen, Mädchen. Das waren doch keine Zuhälter, sondern ausgemachte Killerprofis. Der eine verübte sogar Selbstmord. Mit einer Giftkapsel, die in einem Zahn untergebracht gewesen war. Welcher Zuhälter macht das?« »Giftkapsel?« echote Sheila verblüfft. »Dr. No!« schrie sie. »In was hast du mich da reingeritten?« »Captain!« Das war eine andere Stimme. - »Ja, was ist?« Irgend etwas piekste mich. Ich wollte mich wehren, hatte aber nicht mehr die Kraft dazu. Der Arzt sprach beruhigende Worte. Dann nahm er mir den Kopfverband ab. Ich wurde schläfrig: Die verdammte Spritze! Nein, ich wollte jetzt nicht das Bewußtsein verlieren. Ich wollte unbedingt hören, was weiter gesprochen wurde... »Captain, der Vermieter ist da. Er wisse von nichts. Es habe allerdings Unruhe gegeben und Verletzte. Er habe zunächst Angst gehabt, uns zu benachrichtigen. Dann hätte er es doch getan.« »Also kamen die Kerle in zwei Schüben«, sagte der mit Captain Angeredete nachdenklich. »Erst die Zuhälter und dann...?« Seine Stimme näherte sich. »Der Mann ist nicht vernehmungsfähig!« griff der Arzt rasch ein. Die Augen fielen mir endgültig zu. Ich konnte den Captain nicht sehen, als er sich über mich beugte. Ich spürte nur, daß er ganz nahe kam. »Wo habe ich den Kerl schon mal gesehen? Dr. No, eh?« Ich war weg... Die Spritze war stärker als mein Wille und stärker sogar als die wahnsinnige Hoffnung, die der Captain mit seinen letzten Worten in mir geweckt hatte...
* Ich erwachte in einem weißgetünchten Raum: Ein Krankenzimmer? Ich war nicht allein: Mein Erwachen wurde sofort bemerkt. Beruhigend legte jemand seine Hand auf meinen Unterarm: »Bitte nicht bewegen!« Eine weibliche Stimme. Sofort dachte ich an Sheila. Aber sie war es nicht. Ich wandte den Kopf. Eine Krankenschwester saß neben meinem Bett. An der Tür war ein uniformierter Polizist, der jetzt stirnrunzelnd nähertrat. »Ist er wach?« Die Krankenschwester nickte. »Ich rufe sofort den Captain!« »Nein, der Kranke ist noch immer nicht vernehmungsfähig.« »Wann denn sonst?« »Kann Tage dauern!« »So lange können wir nicht warten!« Der Cop ließ sich nicht länger aufhalten. Er verließ den Raum.
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»Lassen Sie ihn nur«, sagte ich leise. Eigentlich fühlte ich mich ganz gut, gemessen an den Umständen. Auch die Kopfschmerzen waren halbwegs erträglich geworden. Die Schwester lächelte mich an. Bildhübsch. Wirklich. Fast vergaß ich Sheila bei ihr. Aber nur fast: »Was ist mit Sheila?« »Wer ist das?« »Ah, Sie sind gar nicht von der Polizei?« »Natürlich nicht. Ich bin Ihnen nur zugeteilt worden. Sie befinden sich in einem Krankenhaus.« »Seit wann denn?« »Seit drei Tagen und...« Sie schaute erst auf die Uhr, »...und sechzehn Stunden - exakt.« »Und ich habe die ganze Zeit verschlafen?« »Gewissermaßen! Sie haben nicht einmal etwas von unseren Untersuchungen mitbekommen.« »Was haben Sie denn - festgestellt - bei Ihren Untersuchungen?« »Körperlich sind Sie ungewöhnlich fit, um es einmal so auszudrücken.« Sie schürzte leicht die Lippen. »Nur...« »Nur?« hakte ich sofort nach. »Ich glaube, das sagt Ihnen besser der Arzt persönlich. Wir haben nämlich - hm - einen Gehirnspezialisten hinzugezogen.« »Klingt ja schrecklich!« Es sollte eigentlich ein Scherz sein, aber er kam nicht an. Das Gesicht der Schwester bewölkte sich. Sie tätschelte wieder meinen Unterarm und stand auf, um den Arzt anzurufen. Na, ich war gespannt darauf, was man Bedeutsames entdeckt zu haben glaubte... Die Schwester kam zu mir zurück und betrachtete mich nachdenklich. Ihr Gebaren bereitete mir nun doch Sorge. Die Tür im Hintergrund öffnete sich. »Oh, das ging ja schnell, Herr Doktor!« sagte die Schwester und wandte sich von mir ab. Es war klar, daß sie meinte, ihr Doktor würde es sein. Aber es war kein Doktor. Vor allem hatte der Eintretende etwas vor, was keineswegs zu meiner Genesung beitragen sollte: Er hielt nämlich in seiner Rechten eine klassische Tokarew mit angepaßtem Schalldämpfer und er schoß augenblicklich!
* Ein Glück für die nette Krankenschwester, daß der Killer zunächst mich im Auge hatte. Er wollte die Schwester erst anschließend erledigen. Hinter ihm sah ich jemanden langgestreckt am Boden liegen. Ein weiteres unschuldiges Opfer war also zu beklagen. Der Gegner gab sich wirklich alle Mühe, mich totzukriegen. Und er ging dabei im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen. Auch wenn er offensichtlich lange genug gebraucht hatte, um mich zu finden. Jedenfalls lange genug, um mir genügend Schlaf zu lassen. Ich schnellte mich blitzschnell aus dem Bett. Die erste Kugel traf mich nicht. Ich erwischte die erschrockene Krankenschwester an ihrem Stoffgürtel und riß sie zur Seite. Damit rettete ich auch ihr das Leben. Irgendwie kam ich am Boden auf und bekam ein Stuhlbein zu fassen. Es war einer dieser schweren Stahlrohrstühle, wie man sie häufig in amerikanischen Krankenhäusern vorfindet.
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Ich rollte weiter und entging so der nächsten Kugel. Den Stuhl nahm ich dabei mit - und schleuderte ihn in Richtung Tür. Der Killer machte unwillkürlich eine Abwehrbewegung. Ein Schuß fuhr in die Decke. Der schwere Stuhl durchbrach mühelos die dürftige Deckung und traf den Killer böse am Kopf. Das machte ihn benommen. Lange genug jedenfalls, um mir die ersehnte Chance zu verschaffen. Ich stürzte mich auf den Kerl. Als erstes packte ich sein Handgelenk, um ihm die Tokarew zu entreißen. Er hatte was dagegen. Verständlich. Ich ließ trotzdem nicht locker. Mit der freien Rechten hieb ich ihm eins auf die Nasenwurzel. Ein häßliches Knacken war die hörbare Folge. Der Killer schrie vor Schmerz und ließ die Waffe endlich los. Ich riß das Knie hoch und ließ den Kerl zusammenklappen. Mit der Faust hieb ich ihm von oben ins Genick. Bewußtlos krachte er zu Boden. Sofort wälzte ich ihn auf die Seite und öffnete gewaltsam seinen Mund. Wo war die verdammte Giftkapsel, die ich auch bei ihm vermutete? Ich kramte in seinem Mund herum. Hoffentlich wurde der Kerl nicht vorzeitig wach und biß mir den Finger ab. Den brauchte ich nämlich noch. Der Kerl wurde zwar nicht wach, aber ich fand auch nicht die Giftkapsel. Ein prächtiges Gebiß. Wie hätte ich als Laie herausfinden können, welcher der Zähne künstlich und hohl war? Ich richtete mich resignierend auf. Eines war sicher: Ich war nie im Leben Zahnarzt gewesen. Um die Giftkapsel unschädlich zu machen, hätte ich dem Kerl sämtliche Zähne herausbrechen müssen... »Was tun Sie denn?« schrie die Krankenschwester hysterisch. Sie begriff natürlich überhaupt nichts. Armes Ding! dachte ich, während ich die Kleider des Killers durchsuchte. Nichts! Nicht das Geringste: Kein Ausweis, keine Kreditkarte - nicht einmal eine Brieftasche. Die Taschen waren leer. Sogar die Etiketten waren aus Jacke und Hose entfernt. Wahrscheinlich auch vom Hemd. Wenn der Mann nicht von allein redete, würde niemand je erfahren, wer er war und wer ihn geschickt hatte. Abermals riß ich ihm den Mund gewaltsam auf und blickte forschend hinein. Wo war die verdammte Giftkapsel? Ich war fest überzeugt davon, daß auch dieser Mann Selbstmord beging, falls er nach seinem Erwachen die Lage als hoffnungslos ansah. »Alles Kamikaze!« murmelte ich kopfschüttelnd. »Wer hat soviel Macht über Menschen, daß sie alle freiwillig für ihn in den Tod gehen? Welches verdammte Schwein steckt hinter alledem?« Meine Kopfschmerzen waren wieder da und erinnerten mich daran, daß der geheimnisvolle Mann, der hinter allem steckte, auch bei mir seine ganz besondere Visitenkarte hinterlassen hatte. Wo er agierte, da gab es Leichen - und gewiß auch noch Schlimmeres. »Mein Gott!« rief jemand entsetzt. Ich schaute auf. War das der Doktor, den die Schwester angerufen hatte? Er erwiderte meinen Blick. Las ich Widerwillen darin? Vielleicht irrte ich mich auch. Wie hätte der arme Doktor auch wissen können, daß ich zwar der augenscheinliche Sieger war, aber dennoch das Opfer? Intensiv forschte ich weiter nach der Giftkapsel. »Lassen Sie doch den armen Mann in Ruhe!« fuhr mich der Doktor prompt an. »Was tun Sie denn mit ihm?« Copyright 2001 by readersplanet
»Ich suche die Giftkapsel, mit der diese Kerle Selbstmord zu begehen pflegen!« antwortete ich wahrheitsgemäß. Doch der Doktor machte Anstalten, mich von dem Bewußtlosen wegzuziehen. Eilige Schritte erklangen auf dem Gang draußen. Offenbar befand sich das Zimmer in einem Seitenflügel? Logisch, der wäre besser zu überwachen. Auf jeden Fall kamen keine zufälligen Gäste vorbei, die womöglich zu einem anderen Zimmer wollten - oder es auch nur vorgaben. Ich hörte eine Kommandostimme. Das war doch offensichtlich der Polizist, der bei meinem Erwachen hier gewesen war? Er keuchte heran. »Herrjeh, läßt man den auch nur eine Sekunde aus den Augen...« Ich kramte immer noch im offenen Mund des bewußtlosen Killers herum. Angenehm war das nicht, weiß der Himmel. Der Doktor zerrte an mir derweil herum, aber ich konnte es ignorieren: Ihm fehlte es einfach an Muskelkraft! »Sie haben Ihre Fürsorgepflicht sträflich vernachlässigt!« tadelte ich den Cop, der mir den Captain brachte. »Der Kerl brauchte nur den rechten Zeitpunkt abzupassen. Das nächste Mal verlasse ich mich nicht mehr auf euch. Ich verlange eine Verteidigungswaffe, so lange ich in diesem Krankenhaus liege!« Der Doktor stutzte. Er hielt inne. Der Cop war nicht nur mit seinem Captain gekommen: Draußen kümmerte man sich bereits um die Leiche seines Kollegen. Einer der Polizisten fluchte unflätig. Er schwor lauthals Rache. Das konnte ich gut verstehen... Jetzt wollte mich der Cop auch noch von dem Killer wegziehen. Es gelang ihm sogar! Aber das war mein Glück, denn im gleichen Moment klappte der Killer kräftig sein Gebiß zusammen. Mein Finger wäre sicherlich für immer verloren gewesen... Es knackte leise! Ärgerlich schüttelte ich Cop und Doktor ab und stand auf. »Die Giftkapsel!« Da erst begriffen die beiden. Der Cop versuchte vergeblich, den Mund des Killers wieder zu öffnen. Ich stand tatenlos daneben. Wußte ich doch, wie schnell das Gift wirkte. Da kam sowieso längst jede Hilfe zu spät. Prompt verdrehte der Killer die Augen und bäumte sich ein letztes Mal auf. »Sie Idiot!« tadelte ich den Doktor. Dem Cop klopfte ich beruhigend die Schulter, weil der sich immer noch verzweifelt bemühte. Er schien nicht begreifen zu wollen, daß der Killer sein Leben längst ausgehaucht hatte. »Wie-wieso?« stammelte der Arzt. Ich machte eine wegwerfende Handbewegung und wandte mich ab. Der Arzt begriff jetzt auch ohne meine Erklärungen. »Wahnsinn!« keuchte er. »Zwei Morde - und das in meiner Abteilung!« Er lehnte sich gegen die Wand. Dicke Schweißperlen standen auf seiner Stirn. »Der hat vielleicht Sorgen!« murmelte ich respektlos. Ich schlurfte müde zu meinem Bett und kroch unter die Decke. Ich fühlte mich müde, ausgelaugt, erschöpft. Kurz hielt ich Ausschau nach der Krankenschwester. Sie stand in der Ecke, zitterte wie Espenlaub und verdrehte die Augen, daß fast nur noch das Weiße sichtbar war. Der Cop sah endlich ein, daß er nichts mehr tun konnte. Er erhob sich, stierte auf den toten Killer und machte den Eindruck, als wollte er den Verstand verlieren.
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* »Ich will sofort zu Dr. No!« hatte Sheila gefleht, aber der Captain hatte immer wieder bedauernd die Achseln gezuckt. »Tut mir leid, aber der Besuch im Krankenhaus ist nicht gestattet - jedenfalls im Moment noch nicht und unter diesen Bedingungen.« Dann hatte er Sheila nach Hause geschickt. Einfach so. Der Captain hatte etwas von abgelaufener Verwahrungsfrist und dergleichen behauptet. Sie sollte erst mal ihre privaten Angelegenheiten in Ordnung bringen, und danach würde sie wieder von ihm hören. Sheila war sich nicht sicher, was er überhaupt damit gemeint hatte. Private Angelegenheiten...? Als sie das Headquarter verließ, fühlte sie sich ausgesetzt, vogelfrei. Wohin sollte sie sich wenden? Sie hatte panische Angst vor Repressalien durch die Zuhälter. Zu recht. Denn die würden sich an ihr rächen wollen. Das war so sicher wie das Amen in der Kirche. Dem konnte sie nur entgehen, wenn die Polizei sie in Verwahrung behielt. Und doch hatte der Captain so getan, als wüßte er nichts von dieser Gefahr. Sheila hatte sogar Selbstanzeige erstattet, hatte sich selbst der fortgesetzten illegalen Prostitution beschuldigt. Der Captain hatte lediglich abgewunken. Er und seine Leute taten ganz so, als sei Sheila das sprichwörtliche Unschuldslamm und als würde sie in geordneten, ungefährdeten Verhältnissen leben. Groll stieg in ihr auf. Sie ballte die Hände zu Fäusten und schimpfte insgeheim auf alle Polizisten dieser Welt. Und dann hielt ein Auto direkt vor ihren Füßen. Obwohl hier Halteverbot für Privatfahrzeuge war. Sheila stutzte. Sie ahnte etwas und bückte sich. Hinter dem Steuer saß - Fred! Er grinste schief. Ein Knopfdruck, und die Beifahrerscheibe senkte sich elektrisch. »Keine Angst, Sheila, du kannst getrost bei mir einsteigen. Niemand tut dir was. Ganz ehrlich. Ich bin nur das Empfangskomitee, um dich in neuer Freiheit zu begrüßen. Alles ist in Ordnung.« »Woher hast du es gewußt?« fragte sie mißtrauisch. »Überhaupt nicht!« behauptete Fred. »Wir schieben hier seit Tagen Wache, rund um die Uhr. Zufällig bin ich jetzt dran, und ich habe dich gleich gesehen, als du herauskamst. Brauchst wirklich keine Angst zu haben.« Sheila pfiff auf diese Beteuerungen. Es waren die Schwüre eines Zuhälters, und sie wußte, was man davon halten konnte. Sie zögerte. Und dann stieg sie doch ein. Was sollte es? Wenn sie jetzt floh, würde es auch nicht besser werden. Aufgeschoben war längst nicht aufgehoben, und kein Mensch der Welt könnte ihr helfen - weil es die Polizei nicht wollte. Aus welchen Gründen auch immer. Trotzig verschränkte sie die Arme, als sie neben Fred auf dem Beifahrersitz saß. Er gab Gas, ehe sie es sich doch noch anders überlegte und wieder ausstieg. Eine Minute fuhren sie schweigend. Dann murmelte Sheila: »Dreckskerle!« Fred lachte nur: »Ja, Sheila, so ist das recht: Lade nur ordentlich von der Seele, was dich bedrückt.« »Wohin bringst du mich eigentlich?« Sie musterte ihn von der Seite. Fred gab sich leutselig: »Zu Jack natürlich. Hat Sehnsucht nach dir.« »Kann ich mir denken!« versetzte Sheila bissig. »Na, na, jetzt verkennst du uns aber gewaltig, Mädchen! Wir wollen dir wirklich nichts antun. Ganz im Gegenteil: Wir wollen dir sogar helfen!« Copyright 2001 by readersplanet
»Helfen?« Sie lachte hart. Er runzelte die Stirn. »Ja, Sheila, ich meine es ernst, genauso wie die anderen. Auch wenn du es nicht glauben magst.« »Bei dem, was ihr veranstaltet habt?« »Hör zu, Sheila, du gehörst zu uns! Das ist uns allen klar, und wir werden dir bald beweisen können, wie sehr wir zu unseresgleichen stehen!« Sheila lachte abermals. Es klang humorlos, bitter. Sie wandte sich um. Das Headquarter war längst nicht mehr zu sehen. Und damit glaubte sie, die letzte Hoffnung verloren zu haben. »Schau nach vorn!« ächzte Fred erschrocken. »Wie bitte?« »Verflixt, begreifst du denn nicht, Sheila? Wir werden verfolgt!« »Verfolgt?« echote sie verblüfft. »Von wem denn?« »Du bist wirklich das reinste Unschuldslamm, Mädchen: Von den Bullen natürlich! Was glaubst du, warum sie dich rausgelassen haben? Uns ließen sie auch die ganze Zeit über in Ruhe. Ein paar harmlose Fragen, das war alles. Sie sind an uns einfach nicht interessiert, sondern an diesem Dr. No. Vor allem an den Typen, die ihm nach dem Leben trachten. Und sie glauben, durch uns den Weg zu denen zu finden...« Sheila fiel es wie Schuppen von den Augen. Sie wunderte sich, wieso sie nicht selbst darauf gekommen war. Vielleicht, weil sie die Wahrheit einfach nicht hatte erkennen wollen? Und ihr war auf einmal klar, daß die Zuhälter für sie wirklich das kleinere Übel sein würden... »Und nicht mehr zurückschauen!« bat Fred sie. »Die sollen ruhig so dicht hinter uns bleiben. Zum ersten Mal bin ich froh um die Bullen. Die sind sozusagen unsere Lebensversicherung!« Er sah Sheila an. »Begreifst du jetzt, was ich damit gemeint habe, daß du zu uns gehörst und wir dir helfen wollen? Wir müssen alle zusammenhalten. Ganz fest. Sonst gibt es keine Chance für uns.« Sie erwiderte seinen Blick, und in seinen Augen glaubte sie Todesangst zu lesen.
* Captain Stone war anscheinend der einzige Vernünftige um mich herum. Er schickte alle hinaus. Sie gingen bereitwillig. »Was ist mit Sheila?« erkundigte ich mich bei ihm Und dann hatte ich allen Grund, meine gute Meinung über ihn schleunigst zu revidieren, denn er antwortete: »Wir hatten keine andere Wahl - und haben sie auf freien Fuß gesetzt!« Dabei wich er meinem forschenden Blick aus. »Wie bitte? Sind Sie denn von allen guten Geistern verlassen?« »Keineswegs, Dr. No - oder wie immer Sie auch in Wirklichkeit heißen mögen. Wir brauchen sie als - Lockvogel - genauso wie die Zuhälter. Die Killer bleiben so lange im Hintergrund, und ich bin sicher, daß die jetzt reges Interesse an den Vorgängen entwickeln. Das heißt, sie werden sich programmgemäß um die Zuhälter kümmern - und die haben Sheila - gewissermaßen als Friedensangebot, um in Ruhe gelassen zu werden!« »Das ist doch nicht wahr!« rief ich empört. »Das sagt doch kein Polizist dieser Stadt!« Der Captain musterte mich mit ausdrucksloser Miene. »Ein Polizist dieser Stadt ist verpflichtet, für Ruhe und Ordnung zu sorgen - in dieser Stadt«, belehrte er mich. »Und wenn es gilt, eine solche Gefahr wie diese Selbstmörderkommandos von den anständigen Bürgern von Chicago fernzuhalten, ist jedes Mittel recht!« Copyright 2001 by readersplanet
»Jedes?« Ich schüttelte den Kopf, weil ich es immer noch nicht glauben wollte. »Schauen Sie mich einmal an, Captain, und dann versuchen Sie sich vorzustellen, wie groß die Überlebenschance von Sheila ist - und wie groß die Chance der Chicagoer Polizei, aus dieser vorprogrammierten Niederlage doch noch einen Sieg zu konstruieren! Wollen Sie hören, was ich glaube? Sie haben Sheila sinnlos zum Tode verurteilt. Sinnlos! Denn ihr Plan wird versagen! Sie sind ein verdammter Mörder, Captain - einer, der zudem vom Staat bezahlt wird!« »Okay!« Er winkte mit beiden Händen ab, »lassen wir das. Es wäre natürlich viel besser gewesen, ich hätte Ihre Sheila geschont und statt ihrer Sie auf freien Fuß gesetzt. Denn wenn Sie auf der Strecke bleiben, ist das nur gut für uns. Ich fürchte nämlich, ansonsten werden noch ein paar gute Polizisten Ihretwegen ins Gras beißen müssen!« Ich beschloß, das Thema zu wechseln: »Haben Sie inzwischen wenigstens herausgefunden, wer ich bin? Sagten Sie nicht, ich würde Ihnen irgendwie bekannt vorkommen?« Er zögerte. »Ich weiß es nicht!« gab er endlich zu. »Irgendwie bekannt, Ihr Gesicht, aber ich komme einfach nicht darauf, wieso. Da war ein Vertreter vom CIA, der vor kurzem im Fernsehen auftrat und die Vorgehensweisen dieser Organisation rechtfertigte... Aber auch bei anderen Gelegenheiten... Mir erscheint es fast, als wären sie nicht eine einzelne Persönlichkeit, sondern gleich - mehrere...« Er winkte mal wieder mit beiden Händen ab. »Ich weiß, es klingt bescheuert, aber wie soll ich es anders ausdrücken? Ein Phänomen, Dr. No, ja, das sind Sie wahrhaftig. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Und als ich FBI und CIA verständigte... reagierte man mehr als seltsam.« »Wieso?« »Ich meine, man reagierte abweisend, eine Spur feindselig sogar. Ich verstehe es nicht.« Ich auch nicht! dachte ich resignierend. Der Captain räusperte sich. »Deshalb sind Sie noch hier, Dr. No! Wir wollen selber wissen, wer Sie sind. Wir haben Ihre Fingerabdrücke, Ihren Gebißabdruck, ja, sogar Ihren Fußabdruck... Und in diesem Moment wird das Zimmer hier abgehört, um ein genaues Diagramm Ihrer Stimme festzuhalten. Aber es scheint, daß nichts von alledem jemals zuvor registriert worden ist. Dr. No, es scheint, als hätte es sie vor ein paar Tagen überhaupt noch nicht gegeben! Als wären Sie gewissermaßen aus dem Nichts aufgetaucht - und dabei haben Sie gewisse Ähnlichkeiten mit verschiedenen hochgestellten Persönlichkeiten im In- und Ausland. Das ist das eigentlich Verblüffende! Als wären das alles - so 'ne Art Zwillingsbrüder von Ihnen...« »Dann überprüfen Sie doch einfach mal deren Fingerabdrücke und so!« schlug ich vor. »Vielleicht ergibt es Anhaltspunkte?« Er grinste verzerrt: »Genau das, Dr. No, sind wir dabei zu tun! Aber es ist nicht so einfach, glauben Sie mir. Und Sie werden der erste sein, der das Ergebnis erfährt!« Mir schwindelte. Nicht wegen meiner Kopfverletzung, sondern wegen dem, was soeben besprochen worden war. Es klang nicht nur bescheuert, um bei der Ausdrucksweise des Captains zu bleiben, sondern absolut undenkbar, unmöglich... Und dann dachte ich an die Selbstmörderkommandos, und ich hatte auf einmal das Gefühl, als würde es bei denen auch gewisse Ähnlichkeiten geben... Der Captain ahnte meine Gedanken. »Sie sind auf dem richtigen Weg, Dr. No!« sagte er. »Wir haben denen ihre Fingerabdrücke, und die ähneln sich genauso wie ihre Gesichter! Zugegeben, ähnlich, das ist nicht gleich, aber dennoch an einen Zufall zu glauben...«
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Diesmal war es der Captain, der das Thema wechselte, wenn auch nicht umfassend: »Ich habe eine Bitte, Dr. No!« »Nur zu!« entgegnete ich tonlos. »Geben Sie uns die Einwilligung zu Tests. Ich versichere Ihnen, daß diese Tests nur von Spezialisten durchgeführt werden und daß diese alles tun werden, Ihr Leben und Ihre Gesundheit in keiner Weise zu gefährden!« »Genauso wie bei Sheila?« fragte ich bitter. »Das ist kein Vergleich, Dr. No! Hier geht es um etwas anderes.« »Um was denn, Captain Stone?« »Ihr Gehirn, Dr. No! Es weist Anomalien auf. Es ist sozusagen anders strukturiert als üblich. Das haben oberflächliche Untersuchungen bereits gezeigt. Sonst wären Sie nämlich längst nicht mehr am Leben. Wenn Sie in die Tests einwilligen, haben Sie die einmalige Chance, mehr über sich selbst zu erfahren, und das wollen Sie doch, oder?« Zugegeben, bisher hätte ich sogar mein Leben dafür gegeben, das Geheimnis meiner Person zu lüften, aber ich hatte auf einmal Angst davor - regelrecht Angst. Vielleicht durch das vorangegangene Gespräch bedingt? »No, Captain Stone!« sagte ich fest, »ohne mich! Ich eigene mich nicht zum Versuchskarnickel!« Seine Miene verfinsterte sich prompt. »Schade!« sagte er hintergründig. Er stand auf und ging zur Tür. »Dann bleibt uns leider keine andere Wahl!« Er riß die Tür auf. Zwei Polizisten standen davor, mit gezogenen Waffen. Sie drängten sich auf ein Zeichen von Stone herein und richteten die Waffen auf - mich! Stone verließ das Zimmer. Ein hagerer Mann trat statt seiner ein. Der Gehirnspezialist? Der Mann machte ein ernstes Gesicht. Steil richtete ich mich im Bett auf. »Sie wollen mich - zwingen?« fragte ich ungläubig. »Ja, Dr. No, nämlich zu Ihrem eigenen Glück!« antwortete Stone von draußen. »Skrupel haben Sie wohl keine, wie? Sie lassen mir einfach so den Schädel aufmeißeln, nur um nachzusehen, wie es darin aussieht? Vielleicht findet man lauter kleine Rädchen und Leitungen und so - und überhaupt kein Gehirn? Ist es das, was Sie annehmen?« Stone zog sich vollends zurück. Er blieb mir die Antwort schuldig. »Es ist kriminell!« begehrte ich auf. Der Hagere antwortete für Stone: »Kriminell ist nur, wer gegen die herrschende Ordnung verstößt!« belehrte er mich mit ungewöhnlich sanfter Stimme, die überhaupt nicht zu seiner Hakennase und seinen stechenden Augen passen wollte. »Alles andere ist legal - strenggenommen. Die herrschende Ordnung ist zur Zeit Captain Stone. Und ich diene ihm in diesem Sinne. Es wäre besser gewesen, Sie hätten freiwillig eingewilligt.« Ich mußte mich nach draußen führen lassen. Überall wimmelte es nur so von Polizisten. Anscheinend alles Getreuen von Stone, damit man ihn niemals zur Rechenschaft ziehen konnte. »Dr. Stone hat Angst vor Ihren Feinden, Dr. No«, erklärte der Hagere sanft, »und er weiß, daß nur Sie etwas über diese aussagen können - falls es mir gelingt, die entsprechenden Informationen aus Ihrem blockierten Gedächtnis herauszuholen. Hat er Ihnen das nicht erklärt?« Ich ging nicht auf die Frage ein. Wir schritten einen weißgetünchten Gang entlang, in dem es stark nach Krankenhaus roch. Copyright 2001 by readersplanet
Ein Geruch, der mich an Frankensteins Hexenküche erinnerte. »Ab in den Horrorkeller, nicht wahr?« fragte ich sarkastisch. »Ich dachte bisher, Ärzte wären verpflichtet, Leben und Gesundheit zu retten?« »Ärzte haben auch die Verpflichtung zu neuen Erkenntnissen, denn diese dienen der ganzen Menschheit!« Der Hagere lächelte entwaffnend. Bei seinem Gesicht wirkte das allerdings eher furchterregend. »Jetzt weiß ich wenigstens, wie sich ein Versuchstier fühlt, lieber Herr Doktor. Nämlich glücklich, der noblen Wissenschaft und somit der ganzen Menschheit zu dienen!« Ich schüttelte den Kopf. »Ich will Ihnen mal etwas sagen: Sie sind in Wirklichkeit ein Wahnsinniger, gegen den Frankenstein ein Waisenknabe ist. Stone hat sich in Ihnen geirrt. Ganz gewaltig sogar. Es schert Sie nämlich einen Dreck, ob der an irgendwelche Informationen herankommt oder nicht. Sie wollen mich nur schreien hören, um währenddessen fleißig in Ihr Notizbuch kritzeln zu können, was Sie für wichtige Erkenntnisse halten.« »Reden Sie sich nur alles von der Seele, Dr. No. Es tut Ihnen sicher gut. Zeit genug dazu haben Sie ja noch, denn selbstverständlich werde ich meine Untersuchungen und Tests nicht hier durchführen, sondern an einem sicheren Ort!« Prompt keimte in mir neue Hoffnung auf. Vielleicht gab es unterwegs sogar die Möglichkeit zur Flucht? Es war mir unklar, ob der obskure Wissenschaftler meine Gedanken erriet oder nicht, aber er setzte wieder ein Lächeln auf, das mich unwillkürlich schaudern machte. Ich wagte es gar nicht mehr, ihn danach zu fragen, wie denn der Transport erfolgen sollte. Und als wir mit dem Lift abwärts fuhren, ahnte ich es auch ohne jede Erklärung, denn wir waren auf dem Weg zum Totenreich des Krankenhauses: Dort unten befanden sich die Kühlkammern, und hier wurden die Leichen auch seziert! Als der Lift hielt, trieben mich die Polizisten mit drohenden Waffen hinaus. Ich glaubte, den Geruch von Tod, Verderben und grausamem Schmerz zu spüren. Es ging in einen hellerleuchteten Raum. Inmitten stand ein Zinksarg. Mit dem wurden sonst gewiß Verkehrstote abtransportiert - oder besser gesagt das, was von ihnen noch übrig war. Der Zinksarg war offen. Und dann nötigten mich die Polizisten, einzusteigen. Dabei grinste einer anzüglich. Wäre nicht seine Waffe gewesen, hätte ich ihm dieses Grinsen schnell ausgetrieben. So aber gehorchte ich zögernd: Ich hätte mir allerdings ein schöneres Liegeplätzchen gewünscht. »Wohin soll die Reise im Zinksarg gehen?« erkundigte ich mich mit brüchiger Stimme. »Das werden Sie noch früh genug erfahren!« antwortete der Hagere. »Zum Friedhof, wie? Ihre Horrorkammern befinden sich doch sicher unterhalb, wo Sie mit Ghouls und anderen Leichenfledderern hausen?« Er machte eine gebieterische Geste und bewies mir damit, wer hier wirklich das Kommando hatte: Nicht Captain Stone, sondern vielmehr - er selber! Was geht hier eigentlich vor? durchzuckte es mich. Als die Polizisten auf sein Geheiß hin den Sargdeckel über mir schlossen, erstickten sie damit all meine Hoffnungen...
* Ihr Ziel war nicht Hamilton's Bar, wie Sheila ursprünglich vermutet hatte. Sie wunderte sich darüber. Copyright 2001 by readersplanet
»Wir haben ein neues Hauptquartier eingerichtet!« behauptete Fred. »In solch schweren Zeiten müssen wir alle ganz besonders zusammenhalten und müssen organisiert tätig werden!« Sheila mißtraute ihm auf einmal wieder. Sie dachte an Dr. No und spürte prompt einen Stich in der Brust. Ob sie ihn jemals lebendig wiedersah? Dem Captain traute sie alles Mögliche zu - nur nichts Gutes! Sonst hätte er sie nicht einfach so auf freien Fuß gesetzt. Und Sheila war inzwischen fest überzeugt davon, daß sie von vornherein als Köder für den Gegner eingeplant gewesen war... »Wir sind da!« sagte Fred und bog in eine dunkle Einfahrt. Linkerhand standen überfüllte Abfalltonnen. Die Scheinwerfer des Wagens vertrieben die hereingebrochene Dunkelheit. Eine streunende Katze flüchtete protestierend. Es war niemand zu sehen. Der Hof war leer. Hier stand nicht einmal ein Wagen geparkt. Fred schien das indessen nicht zu beunruhigen. Er parkte seinen Wagen und stieg aus. Jemand schaltete die Hofbeleuchtung ein, als die Scheinwerfer erloschen. Fred brummte mißmutig und winkte Sheila zu: »Na, komm schon! Worauf wartest du denn noch?« »Was habt ihr Schweine mit mir eigentlich wirklich vor?« Fred rang in gespielter Verzweiflung die Hände. »Nein, nicht schon wieder von vorn, Mädchen: Ich sagte dir doch x-mal, wir wollen dir nichts Böses!« »Nein, ihr wollt mich nur den anderen ausliefern - den Gegnern von Dr. No!« sagte sie fest. »Quatsch! Nun komm endlich!« Sheila schaute sich aufmerksam um. Aber sie konnte keinen direkten Anhaltspunkt für ihren schlimmen Verdacht finden. Deshalb gehorchte sie endlich. Fred nahm sie am Arm und führte sie zum Haus. Die Hintertür öffnete sich. Im Schatten des unbeleuchteten Treppenhauses war niemand zu sehen. Fred stutzte jetzt. Er blieb stehen. »He?« rief er hinüber. Sheila handelte: Sie riß sich blitzschnell los und sprintete davon. Etwas sirrte wie eine wütende Hornisse an ihr vorbei - ganz dicht am Ohr. Was war das denn gewesen? Eine Kugel! durchzuckte sie die Erkenntnis! Nur ganz knapp war sie verfehlt worden. »Verflucht!« schimpfte Fred. Er hatte auf einmal selber eine Waffe in der Faust - und schoß! Klirrend zerbarst die Hoflampe. Sofort war es wieder dunkel im Hinterhof. Sheila machte sich keine Gedanken darüber, ob Fred wirklich ein so guter Schütze war oder ob er einfach nur Glück gehabt hatte: Sie flüchtete mit knallenden Absätzen zur Ausfahrt. Zwar konnte sie die Hand nicht vor Augen sehen, aber die Todesangst trieb sie vorwärts. Auf halber Strecke siegte endlich die Vernunft. Sheila blieb stehen und zog erst einmal die Schuhe aus: Mit hohen Absätzen würde sie gewiß nicht weit kommen. Sie preßte sich gegen die kalte Hauswand und hielt den Atem an. Zwei schweigende Schatten hetzten an ihr vorbei: Verfolger! Sie waren noch genauso vom Licht geblendet wie Sheila, konnten nichts sehen, folgten nur den knallenden Absätzen von vorhin. Sheila nahm allen Mut zusammen und schlich auf Strümpfen in den Hinterhof zurück. Dort erwartete man sie gewiß am allerwenigsten. Ein Gedanke: Sie rief sich ins Gedächtnis zurück, wo die Mülltonnen standen, holte mit einem Schuh weit aus und warf aufs geratewohl. Der Schuh traf scheppernd ins Ziel.
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Sofort blitzte irgendwo Mündungsfeuer auf. Die Verfolger vermuteten sie also dort, wo der Schuh aufgetroffen war. Die wollen mich töten! schrieen Sheilas Gedanken verzweifelt. »Nicht schießen!« bettelte Fred in der Finsternis. Feiger Hund! dachte Sheila abfällig. Sie erreichte die offene Hintertür mehr durch Zufall als dank intensiver Suche und unterdrückte ihren keuchenden Atem: Bloß nicht verraten! Fred tappte heran. Sie hörte ihn deutlich. Seine Augen hatten sich anscheinend schneller an die herrschende Dunkelheit gewöhnt, denn er erkannte ihren Schatten und fuhr zurück. Mensch, verrate mich nicht! flehte Sheila insgeheim. Fred sprang vor. Sheila wagte es nicht, einfach ins Haus zu flüchten. Was würde sie dort erwarten? Sie blinzelte. Jetzt konnte sie Freds Schatten sehen. Hielt er nicht etwas in der Hand? Seine Waffe? Er schoß erneut! Da er im Gegensatz zu ihren Gegnern keinen Schalldämpfer vorgeschraubt hatte, brüllte der Schuß durch die Stille, daß es in den Ohren klingelte. Aber das Ziel war nicht sie, sondern lag irgendwo im Treppenhaus. Hatte er denn dort wirklich etwas gesehen? Oder schoß er nur auf Verdacht? Kein Schmerzensschrei, nichts: Das Treppenhaus schien leer zu sein. »Sheila?« stieß er mit gedämpfter Stimme hervor. »Ja?« antwortete sie zögernd. »Verdammte Schweinerei, das! Die Typen haben uns gelinkt!« »Aha, dann ist das Tauschgeschäft anscheinend geplatzt, wie? Die wollen mich, ohne euch etwas dafür zu geben!« Daß Fred nicht darauf einging, wertete sie als Bestätigung. Beide drangen jetzt ins Haus ein. Fred suchte und fand einen Lichtschalter. Das Treppenhaus war tatsächlich leer. Fred wandte sich nach links, zur Treppe. Er machte Anstalten, hinaufzulaufen. Dazu mußte er den offenen Eingang passieren. Gleichzeitig kullerte etwas herein. Sheila traute ihren Augen nicht: Eine Handgranate! Sie war unfähig, sich zu rühren. Fred erging es genauso. Aber nur für die Dauer eines Augenzwinkerns. Endlich überwand er den Schock und bückte sich nach der Handgranate. Ja, das war die einzige Chance, denn er würde der Detonation nicht entfliehen können: Er mußte sie hinauswerfen! Sheila ließ sich zu Boden fallen und preßte beide Hände gegen die Ohren. Als würde ihr das etwas nutzen, falls die Handgranate hier im Treppenhaus losging... Sie konnte nicht mehr sehen, was weiter geschah, vermutete, daß Fred ausholte, um das Ding möglichst weit hinauszuwerfen. Und diese Absicht konnte er nur zur Hälfte erfüllen, denn die Handgranate detonierte im Flug und war dabei noch nicht ganz draußen! Der Detonationsschock traf Fred voll und fegte ihn rücklings von den Beinen. Über Sheila fetzte der Druck hinweg.
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Obwohl sie fest die Hände gegen die Ohren preßte, verlor sie sekundenlang das Gehör. Und erst als es zurückkehrte, wagte sie es, den Kopf zu heben. Ein herzerweichendes Stöhnen: Fred! Das Stöhnen riß plötzlich ab. Sheila wollte unwillkürlich seinen Namen rufen. Sie wollte wissen, ob Fred denn noch lebte. Aber sie brachte keinen Ton hervor. Licht gab es keines mehr. Jemand trat ein. Einer der Killer? Das war anzunehmen! Sheila blieb ruhig liegen. »Der ist hin!« knurrte der Kerl. Da war noch einer: »Bleib du hier! Die verdammte Hure muß noch irgendwo zu finden sein. Wir müssen sie erledigen: Wer weiß, was Dr. No ihr erzählt hat.« »Wer erledigt die Zuhälter? Wir wissen nicht, was die inzwischen in Erfahrung gebracht haben. Sicher ist sicher!« »Das ist Sache von DREI!« »Und die Bullen? Die können jeden Augenblick hier auftauchen. Du weißt, daß der Wagen mit Fred verfolgt wurde! Und die zwei Schüsse und vor allem die Handgranate...« »Laß sie doch kommen: Wir sind harmlose Passanten, die den Krach gehört haben und mal nachsehen wollten. Wie sollen die uns denn das Gegenteil beweisen?« Er lachte häßlich und verließ das Haus. Draußen stöberte er umher. Sheila sah den Widerschein einer Taschenlampe. Und dann trat ein, was sie insgeheim befürchtet hatte: Auch der zweite Killer machte eine Taschenlampe an. In ihrem Schein betrachtete er die Zerstörungen. Um den halbzerfetzten Körper von Fred kümmerte er sich nicht. Sheila verstand: Die geheimnisvolle Nummer DREI war oben bei den Zuhältern. Man zog nun zwei Möglichkeiten in Betracht: Entweder Sheila war schon oben bei denen - oder sie befand sich noch irgendwo hier unten. Dann würde man sie finden. Sheila war ihrer Meinung nach also so und so verloren. Wahrscheinlich wurde die Ausfahrt sorgfältig überwacht. Man war deshalb sicher, daß sie die Flucht zur Straße nicht geschafft hatte. Der Lichtkegel der Lampe zuckte hin und her. Und dann fiel er genau auf die am Boden liegende Sheila...
Es geht weiter in Band 3:
»Die tödliche Falle« Ein weiterer Roman von W. A. Hary
Den bekommt man übrigens auch in gedruckter Fassung (wie jeden Roman aus der Serie DR. NO!), diesmal mit Titelbild von dem bekannten Künstler Thorsten Grewe. Einfach mal fragen bei: HARY-PRODUCTION, Waldwiesenstraße 22, 66538 Neunkirchen, Internet: www.hary.li, eMail:
[email protected], Fax: 06821-177038.
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