Gesichter der Zeit Die Zeit kennt keine Gnade – Zwei ewige Krieger am Anfang Von Mike Hard
© 2003
Erschöpft ließ sich...
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Gesichter der Zeit Die Zeit kennt keine Gnade – Zwei ewige Krieger am Anfang Von Mike Hard
© 2003
Erschöpft ließ sich Jason zur Seite sinken und bedeckte den Hals von Jeannette mit einem liebevollen Kuss. Lächelnd schlang diese ihre Arme um den Freund und zog ihn näher zu sich. „Ich liebe dich“, hauchte sie leise. „Ich dich auch“, gab er lächelnd zurück. Beide Körper waren schweißbedeckt und sie waren erschöpft von dem stundenlangen Liebesspiel. „Wenn dein Vater dich jetzt so sehen könnte“, lachte Jeannette. „Gut dass er momentan weit weg ist. Es wäre dem Senator schon sehr peinlich wenn er mich vor dem Krieg bewahrt hätte nur damit ich mich hier vergnüge“, gab Jason zurück und zwinkerte. Bei dem Gedanken an all die Gräueltaten die den Kriegsgefangenen von den Deutschen angetan wurden schoss Übelkeit in ihm Empor. Er hoffte sehr dass der zweite Weltkrieg, wie er bereits jetzt von den Alliierten genannt wurde, bald sein Ende fand. Nur dem Einfluss seines Vaters hatte er es zu verdanken das er nicht auch einer der vielen Namenlosen war die an der Front versuchten die Deutschen aufzuhalten. „Außerdem könnte man ja über dich reden. Als einflussreicher Senatorensohn und dann inmitten der Schlacht. Und sogar tätowiert“, sprach Jeannette weiter. Sie wusste dass Tätowierungen an Männern in Jasons Kreisen nicht gerne gesehen wurden. So etwas ließ sich an der Front jedoch kaum lange verheimlichen. Nicht dass es dort jemanden interessierte, jeder war mit dem Kampf ums Überleben beschäftigt. Doch so konnte auch sein Vater ins Gerede kommen. „So muss ich der Laune des Schicksals die mir dieses Ding verpasst hat wohl dankbar sein“, lächelte Jason. Außer Jeannette wusste niemand aus Jasons Familie woher die Tätowierung gekommen war. Scheinbar schien sie seit der Geburt Jasons Arm zu zieren und war sogar mit gewachsen. „Wie auch immer. Es tut mir leid für die armen Seelen die dieser Krieg kostet und ich hoffe sie halten die Deutschen bald auf aber ich bin froh das du hier bist. Nenn’ es Egoismus, aber es gab schon zu viele Kriege und ich will nicht, dass ich dich durch diesen verliere“, erklärte Jeannette und beide umarmten sich erneut. Und ich habe schon viel zu viele davon gesehen, dachte sie bei sich. Minutenlang hielten sie sich einfach in den Armen dann löste sich Jason sanft. „Ich muss langsam gehen. Meine Eltern werden sich schon wundern wo ich bleibe“, erklärte er und begann sich wieder anzuziehen. Immer wieder wunderte Jeannette sich darüber wie stark sich die Sitten im Laufe der Zeit wandelten. Es hatte Zeiten gegeben da waren Menschen mit 13 verheiratet worden. Sie selbst hatte es miterlebt. Und heute, heute war es als unsittlich anzusehen wenn Menschen wie sie und Jason, beide um die 17, zumindest äußerlich, zärtlich zueinander waren. Sie würde Jason auch bald die Wahrheit über sich erzählen müssen. Und über ihn. Er wusste nichts über sich. Seine Herkunft, die Tätowierung, den anderen Krieg. Den Krieg im Verborgenen. Als Jason sich fertig angekleidet hatte verabschiedete er sich mit einem Kuss und verließ den Raum. Beide wussten das sie sich bereits am nächsten Tag wieder sehen würden. Jasons Eltern hatten Jeannette akzeptiert, auch wenn sie nicht aus einem reichen Elternhaus kam. Morgen, so hatte sie sich vorgenommen, wollte sie Jason alles erklären. Morgen musste sie ihn warnen. Merlin war noch immer nicht aufgetaucht und ihre Gegner würden nicht mehr lange untätig bleiben. Sie konnte nicht ahnen dass Jason, der in der Abenddämmerung leise Pfeifend nachhause schlenderte, von zwei Augen beobachtet wurde die jede seiner Bewegungen wahrnahmen. Das Böse hatte seine Arme längst ausgestreckt. 2
*
Gemeinsam liefen Anna und Michael durch das Gebäude der Niederlassung des SE in New York. Erst vor wenigen Stunden war Dorian aus dem Gefängnis entlassen worden und Andi hatte ihn dort abgeholt. Noch immer gab es Spannungen zwischen den beiden Lightfightern. Dorian tat sich schwer damit Andi wieder als Gefährten und nicht mehr als Gegner zu akzeptieren. „Gut dass die beiden endlich Zeit hatten sich auszusprechen“, sprach Michael und blickte Anna an. Beide hatten erfahren das Dorian und Andi soeben eingetroffen waren und wollten diese nun begrüßen. Zwischenzeitlich kümmerten sich die Mitarbeiter des hiesigen SE um Waffen und Proviantlieferungen für die Spiegelwelt. Erst vor kurzem hatte Nina Presotva, die dort mit Karren Hartmann den Widerstand leitete sich wieder zurückgemeldet. Nur knapp hatte sie die damalige Explosion überlebt. „Denke ich auch. Und es wird Zeit das wir uns wieder um andere Dinge kümmern. Riker kümmert sich ausgezeichnet um die Waffenlieferung und er will ein System einrichten welches uns jederzeit mitteilt wenn jemand das Tor passiert“, gab Anna zurück. „Dann sollten wir wohl…“, wollte Michael antworten doch der Alarm ließ ihn stocken. Blitzschnell war er an einem der Com Terminals und ließ sich mit der Zentrale verbinden. „Hier Hartmann, wieso der Alarm?“, wollte er wissen. „Vor wenigen Sekunden ging Mr. Parker durch das Sprungtor. Es wurde eine seltsame Lichterscheinung gemeldet. Unsere Anfrage an Rom ergab das er dort nicht angekommen ist“, erklärte der Mann aus der Zentrale. „Danke“, gab Michael zurück. Anna und Michael sahen sich an. Beide wussten das jedes weitere Wort sinnlos gewesen wäre. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Transporterraum. Nur wenige Sekunden später trafen auch Andi und Dorian ein. Michael klärte beide auf. „Na prächtig. Was kann da passiert sein?“, wollte Dorian wissen. Alle blickten Anna an. Als Hexe und maßgebende Erschafferin der magischen Pentagramme die einen fast zeitlosen Ort-zu-Ort Transport ermöglichten hofften sie dass diese Antworten konnte. „Hm, wenn ich die magischen Restspuren richtig deute dann hat etwas in den Teleport eingegriffen und den Zielort verändert“, erklärte Anna und blickte konzentriert auf das Pentagramm. „Können wir ihm folgen?“, wollte Michael wissen. „Ich werde es versuchen“, erwiderte Anna. Gemeinsam stellten sie sich auf das Pentagramm und zogen ihre Blaster. Michael, Dorian und Andi nahmen Anna in die Mitte um diese zu decken. Anna begann damit sich zu konzentrieren. „Etwas blockiert mich“, hauchte sie. Angespannt warteten die Lightfighter ab ob die junge Hexe es schaffte den Transport auszulösen. *
! „Verdammt, ich kann die Blockade nicht mehr lange aufhalten. Was tun sie?“, wollte Jeannette wissen.
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Die Lightfighter: Michael Hartmann: Der 25jährige wurde sehr früh Waise und steht nun an der Spitze des Hartmann Konzerns. Er ist der Anführer der Lightfighter. Michael ist mittelgroß, hat schwarze, kurze Haare und blaue Augen. Er ist sportlich und beherrscht neben verschiedenen Kampfsportarten auch viele Sprachen. Auf seinem rechten Oberarm befindet sich ein Tattoo (Ornament). Dorian Schwerthoff: Dorian und Michael verbindet ein ähnliches Schicksal: Als kleines Kind besuchte Dorian mit seinen Eltern eine ihrer Ausgrabungsstellen. In einer Nacht wurde diese entvölkert und seine Eltern verschwanden. Er selbst besitzt keine Erinnerungen mehr daran, nur eine Narbe am Hals ist geblieben. Dorian ist 27 Jahre alt und Archäologe. Er hat braune, mittellange Haare und grüne Augen. Anna Schneider: Anna entwickelt ständig neue Waffen für die Lightfighter um gegen Dämonen vorzugehen. Sie ist das Kind einer Halbdämonin mit einem menschlichen Mann. Ihre Mutter ist eine Hexe und seit Kurzem besitzt auch Anna diese Fähigkeiten. Sie ist 27, hat lange braune Haare und grüne Augen. Durch ihre Erbe besitzt sie ein schwarzes und ein gelbes Auge, was sie jedoch durch Kontaktlinsen kaschiert. Jason Parker: Der 18-jährige Junge tauchte vor Kurzem in New York auf, wo er in einer Zeitblase die letzten Jahrzehnte verbracht hatte. Er lebte im Jahre 1942. Merlin fror ihn aus einem unbekannten Grund ein. Er besitzt keine Erinnerungen an die Vergangenheit und hat, wie Michael, auf seinem rechten Oberarm das gleiche Tatoo. Jason hat kurze, dunkelblonde Haare und braune Augen. Andi Neumann: Der junge Informatiker schloss sich bereits sehr früh dem SE an und ist dort für allerlei technische Entwicklungen zuständig. Durch Alicia wurde er zum Vampir und war lange Zeit ein erbitterter Feind. Nach seiner Rückkehr zu den Lightfightern versucht er deren Vertrauen wiederzuerlangen und kämpft verbissener denn je für das Gute. Was bisher geschah: Durch Zufall schaffen die Lightfighter es Dorians Spiegelwelt-Doppelgänger, der sich in der UNO eingeschlichen hat, auf die Spur zu kommen. Trotzdem gelingt es diesem ein wichtiges Artefakt der Scratch an sich zu nehmen. Außerdem erfahren die Lightfighter dass der Widerstand in der Spiegelwelt noch existiert. Unterdessen wird Michael vor Gericht mit seiner noch lebenden Mutter konfrontiert, die jedoch gemeinsam mit Nina und Torsten das Hartmann Imperium zerstören will.
All ihre Sinne waren darauf ausgerichtet die Lightfighter am Transport zu hindern. Sie wusste das John Green vorgesorgt hatte. Sie würden alle in ihr Verderben rennen. Nein sie hatte etwas anderes geplant. Aber dazu musste es Jason schaffen sich aus eigener Kraft zu befreien. Nur dann konnte sie ihnen endlich die Wahrheit zeigen. Und John Green würde ihr dabei helfen. Nur durch seine Manipulationen konnte sie auslösen was sie beabsichtigte. „Nun, sie reden“, erwiderte Jeremiah. Der treue Butler beobachtete über einen Monitor die Geschehnisse in Jeannettes alter Wohnung. Denn genau dorthin hatte John Green Jason transportiert. *
Verwirrt taumelte Jason aus dem magischen Kreis. Sofort erkannte er das sein Ankunftsort nicht wie geplant die Zentrale in Rom war. Er befand sich in einem kleinen Raum der altmodisch eingerichtet war. Dünne Schutzfolien waren über die Möbel ausgebreitet und verhinderten so das Einstauben. „Ironie, nicht wahr? Dort wo es anfing endet es“, ertönte eine Stimme.
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Erst jetzt erkannte Jason das sich im Schatten der Vorhänge etwas bewegte. Ein Mann trat aus der Dunkelheit hervor. „Du“, stieß Jason hasserfüllt aus und zog seinen Blaster. Kurz war er versucht den Betäubungsmodus gegen den Laser einzutauschen, beließ es dann jedoch dabei. Siegessicher kam John Green auf ihn zu. „Du glaubst doch nicht wirklich dass mir ein Blaster gefährlich werden kann. Dazu besitze ich längst zuviel Macht - was ich nebenbei bemerkt nur dir und Michael zu verdanken habe“, erklärte John Green. „Deine Sprechweise scheint Ausdruck deines wirren Geistes zu sein. Wir würden nie etwas tun das dir hilft“, erwiderte Jason. „Natürlich nicht absichtlich. Ich verstehe es um ehrlich zu sein selbst“, erklärte John, „Aber eines ist sicher. Nun muss ich wohl dich und Michael besiegen. Und ich dachte mir da fangen ich da an wo ich damals aufgehört habe.“ Mit diesen Worten deutete John Green auf den Blaster Jasons, der sich kurz darauf verselbständigte und wie magnetisch an die Decke gezogen wurde. „Und ich muss zugeben das ich nicht dachte dass es ganz so einfach werden würde“, sprach er weiter und deutete auf Jason. Eine enorme Wucht traf diesen und schleuderte ihn quer durch den Raum. Jason vernahm ein leises Knacken und ein heftiger Schmerz durchfuhr ihn. Eine Rippe musste gebrochen sein. Wie durch Nebel sah er John Green auf sich zukommen. Sein Blaster klebte noch immer an der Decke und der junge Lightfighter geriet langsam in Panik. John Green streckte die Hände nach seinem Kopf aus und instinktiv wusste Jason was dieser beabsichtigte. Er will mir das Genick brechen, dachte er. Mit aller Kraft trat er mit den Beinen aus und fegte John Green von den Beinen. Röchelnd rollte er sich herum und zog sich zum Sprungtor. „Das kannst du dir sparen, alter Feind. Das Tor ist blockiert“, hört er Green hinter sich sprechen. Dieser hatte sich wieder aufgestellt und beobachtete nun das verzweifelte Bemühen seines Feindes sich zu Retten. Dieses Gefühl der Überlegenheit fühlte sich gut an. Doch nun wollte er es beenden. Jason hatte in der Zwischenzeit das Sprungtor erreicht. John Green trat einen weiteren Schritt vor und kam lächelnd auf seinen Gegner zu. Im gleichen Moment baute sich ein blaues Energiefeld auf, das Jason einhüllte. Das Lächeln auf Johns Gesicht gefror. Er hatte das Tor blockiert. Da stimmte etwas nicht. Wenige Sekunden später war Jason verschwunden. Jedoch nicht wie normal üblich in einem farblosen Transport der nur wenige Sekunden dauerte sondern in einem blauen Kaskaden-Feld. John Green ließ seine magischen Sinne schweifen und analysierte den Transport. Er erkannte, dass sich eine Gruppe von Personen, im gleichen Augenblick in dem Jason verschwunden war, ebenfalls teleportiert hatte, und zwar an diesen Ort. Eine unbekannte Magie hatte beide zusammengeführt und ein Zeitfenster geöffnet. Green war klar das es nun auf jede Sekunde ankam. Er erkannte den Zielort der Reise und erschrak. Er musste sofort etwas unternehmen. Die Befähigung selbst durch die Zeit zu reisen war ihm nicht verliehen. Doch es gab andere Mittel und Wege. Und er wusste wer ihm mit Sicherheit helfen würde. Er machte sich auf den Weg zu seinem Wächter. *
Genauso schnell wie es erschienen war erlosch das blaue Kaskadenfeuer um Jason herum. „Was…? Jason!“, rief Michael und stürmte zu dem Lightfighter.
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Noch während Anna versucht hatte die Barriere zu durchdringen hatte etwas diese von selbst geöffnet und die Lightfighter wurden transportiert. Während Dorian bereits den Blaster zog und sich umsah beugten sich Anna, Michael und Andi über Jason. „Er hat eine gebrochen Rippe...“, erklärte Anna und legte sanft ihre Hand auf Jasons Rippen, „...gehabt.“ Eine solch geringe Verletzung vermochte Anna glücklicherweise zu heilen und nur Sekunden später entspannte sich Jasons Gesicht wieder. „John Green. Er hat das Tor manipuliert“, erklärte er, „Er wollte…“. Jason wurde von einem überraschten Ausrufs Dorian alarmiert und auch die andern wandten sich um. Sie befanden sich in einem kleinen Raum. Michael und Jason kannten diesen bereits. Es war die Wohnung von Jeannette Witherspone. Genauer: Die Wohnung, welche sie bis vor ihren angeblichen Tod in New York bewohnt hatte. Dort hatte Michael vor vielen Monaten, als Jason aufgetaucht war, ihr Tagebuch gefunden. Erst später hatte sich herausgestellt dass sie noch am Leben war. Doch jetzt erblickten die Lightfighter eine gemütlich eingerichtete Wohnung. Die Möbel waren nicht unter Schutzfolien verborgen und auf der Couch des Zimmers saßen…Jason und Jeannette. Zumindest musste Jeannette einmal so ausgesehen haben. Sie war jung und schön. Langes, blondes Haar viel ihr bis auf die Hüften herab und ihr Gesicht war das eines Engels. „Wir sind in der Vergangenheit“, keuchte Michael. „Zweifellos. Und sie können uns weder sehen noch bemerken“, warf Anna ein. Auf den fragenden Blick Jasons ließ Anna ihre Hand durch einen Stuhl gleiten der in ihrer Nähe stand. Sie hatten keine Substanz. Sie befanden sich scheinbar im Jahre 1941, aber sie konnte sich nicht bemerkbar machen. Gespannt blickte Jason auf sich selbst und Jeannette. Noch immer erinnerte er sich nicht an sein früheres Leben. Und auch wenn die Szene die sich vor ihnen abspielte sein eigenes Leben darstellte hatte er das Gefühl zwei völlig Fremde zu beobachten. „Jetzt beruhige dich erst einmal“, redete Jason auf die aufgelöste Jeannette ein. „Du verstehst nicht. Wir haben keine Zeit. Wir sind beide in großer Gefahr.“ „Wie kommst du darauf?“ „Jason, wie alt schätzt du mich?“ Ein Lächeln umspielte die Lippen des jungen Jason als er auf seine Freundin blickte. „Nun, da ich weiß wie alt du bist ist das eine gemeine Frage. Aber ich kann dir versichern dass du für deine siebzehn Jahre schon äußerst…“ Jason wurde unterbrochen. „... Ich bin viele Hundert Jahre alt“, erklärte Jeannette. Kurz war Jason verblüfft und die Lightfighter verfolgten das Geschehen mit Spannung. Auch der Jason aus der Zukunft hing an den Lippen der beiden Personen. „Was redest du da?“ „Sei still und hör mir einfach zu.“ „Stell dir vor dass alles was du täglich zu sehen glaubst, die Welt um dich herum, nur ein Teil des großen Ganzen ist. Im Verborgenen gibt es Dämonen, die Mächte des Bösen. Ein Krieg tobt zwischen diesen Mächten,“ erklärte Jeannette und beobachtete Jason auf dessen Gesicht sie Skepsis las. „Ich selbst erhielt von Merlin von Avalon vor vielen Jahrhunderten die Unsterblichkeit verliehen. Seitdem altere ich nicht. Und so bin ich die Wächterin des guten ewigen Kriegers. In jeder Generation. Und so wie es mich, die Wächterin und dich, den ewigen Krieger gibt, existiert diese Konstellation auch auf der Seite des Bösen. Und jeder ewige Krieger, jeder Generation hat immer die Tätowierung.“ „Hm. Geht es dir auch wirklich gut?“, wollte Jason wissen. „Nein, eben nicht. Merlin sollte dir dies sagen. Er sollte dir deine Erinnerungen zurückgeben und erklären. Denn auch du bist …“, begann Jeannette, unterbrach sich dann jedoch selbst. 6
„Ich werde es dir zeigen“, erklärte sie. Blitzschnell schloss sie ihre Arme um Jasons Kopf und ihre Stirne berührten sich. Im gleichen Augenblick ging Jason röchelnd zu Boden. „Großer Gott, ich erinnere mich“, röchelte er während die Kopfschmerzen seinen Kopf durchtobten. Ein Krachen ließ alle zur Tür herumfahren. „Also das ist jetzt aber wirklich genug“, ertönte die Stimme von John Green. * Für einen Augenblick waren die Lightfighter davon überzeugt das John Green sie direkt anstarrte doch Sekunden später stellte sich dies als Irrtum heraus. Der ewige Krieger des Bösen warf sich nach vorne auf Jason. Gleichzeitig warf er ein Messer in Richtung Jeannette, die jedoch geschickt auswich. Kurz fragte sich Michael warum die Jeannette die er kannte vom äußeren her einer achtzigjährigen glich während sie doch eben behauptet hatte unsterblich zu sein und somit nicht zu altern. Ein Rätsel das er spätestens zu lösen gedachte wenn er wieder in seiner Zeit war. Der Kampf nahm jedoch wieder ihre ganze Aufmerksamkeit ein. Jeder von ihnen hätte gerne eingegriffen doch sie mussten sich damit zufrieden geben zu Beobachten. Jason hatte sich nun wieder gefangen und ein Handgemenge entstand zwischen den beiden ungleichen Gegnern. Jeannette war durch das Ausweichen vor dem Messers zu Boden gefallen und war gegen Tisch geprallt. Dieser kippte nun auf die verzweifelte Jeannette. Jason steckte einen Hieb von John Green in seinen Magen recht gut weg und erwiderte diese Attacke mit einer enormen Wucht. John Green wurde nach hinten geschleudert. Jeannette hatte sich mittlerweile aufgerafft und zog diesem eine Vase über den Kopf. Benommen sank der Gegner zu Boden. Im gleichen Augenblick fror die Szenerie ein. Niemand bewegte sich mehr, zumindest glaubten die Lightfighter dies für wenige Sekunden. Als sich jedoch Jeannette verdutzt umwandte wurde ersichtlich, dass nur Jason und John eingefroren waren. Ebenso war die Umgebung erstarrt. Eine Scherbe hing mitten in der Luft. „Was…?“, wollte Jeannette aussprechen, wurde jedoch von einem Schemen unterbrochen der sich aus der Luft schälte. „Es war notwendig“, erklärte Merlin von Avalon. „Was meinst du damit? Der Kampf war doch entschieden!“, erwiderte Jeannette. „Nicht wirklich. Ich fürchte das Ganze gerät aus dem Ruder. Eine Bombe fiel auf dieses Gebäude und wird es in wenigen Sekunden völlig zerstören. Ich musste die Zeit einfrieren“, erklärte Merlin. „Und nun? Wie geht es weiter?“, wollte Jeannette wissen. „Ich werde Jason und auch John in der Zeit einfrieren. Sie werden Jahrzehnte in diesem Zustand verbringen. In der Zwischenzeit musst du verschiedenes in Bewegung setzen. Vor allem das Haus wieder aufbauen. Dieser Krieg wird enden. Und Jason muss noch einen weiten Weg gehen“, erklärte Merlin. Mit diesen Worten malten seine Hände ein magisches Zeichen in die Luft. Wie von Geisterhand schwebten Jason und John in die Mitte des Raumes und lösten sich dort auf. „Wir beide teleportieren in Sicherheit. Mach dir nichts daraus. Du alterst nicht. Ihr werdet euch wieder sehen“, erklärte Merlin. Der alte Magier konnte nicht ahnen wie sehr er sich irrte. Er wusste nicht was Jeannette Witherspone bald bevorstand und erkannte nicht dass er mit dieser Entscheidung eine Katastrophe auslöste.
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In einem kurzen, grellen Blitz verschwanden er und Jeannette. Im gleichen Augenblick spürten die Lightfighter die Verbindung welche sie wieder zurück in die Gegenwart zog. Als die Bombe, geworfen von einem deutschen Flieger, das Haus in Schutt und Asche legte waren die Lightfighter bereits im Strudel der Zeit verschwunden. Nur wenige Sekunden später riss das Band Jeannette Witherspones. Eine unglaubliche Energie traf die Lightfighter und schleuderte sie durch die Zeit. *
" # Mit unvorstellbarer Wucht wurde John Green aus dem Zeitvortex geschleudert. Eine unglaubliche Energie hatte ihn zurück zu seinem Ausgangspunkt gebracht. Er hatte den Zusammenprall gespürt und den Riss, als Jeannettes Magie die Lightfighter verlor. Sie waren nun verschollen in der Zeit und ihm war klar dass es für sie nur eine Möglichkeit der Rückkehr gab, die Säulen der Zeit. Mitleidlos blickte er auf den bewusstlosen Pater Alvarez. Sein Wächter hatte ihm erklärt dass dieser der einzige Wächter der Säulen war. John Green fasste einen Plan. Die Lightfighter waren in der Zeit verschollen und die einzige Möglichkeit der Rettung befand sich in seiner Hand. Er musste handeln: Ein paar Dinge aus seiner Residenz holen und dann die Säulen endgültig vernichten. *
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Schnell und gnadenlos hob sich der Schleier der Bewusstlosigkeit und Michael stürzte der harten Realität entgegen. Röchelnd rollte er sich zur Seite und übergab sich. Sein Körper verkrampfte sich und Michael spürte, dass er auf felsigem Untergrund lag. Gleichzeitig stellt er fest dass, in welche Zeit es ihn auch immer verschlagen hatte, seine Kleidung diese Reise nicht überstanden hatte. Er war nackt und somit auch unbewaffnet. Langsam und taumelnd setzte sich Michael auf. Seine Umgebung war karg doch in der Ferne konnte er einen dichten Wald erkennen. Er wusste weder wo noch in welcher Zeit er sich befand. Irgendetwas war schief gelaufen. Er hatte gespürt dass sie sich der Gegenwart genähert hatten doch dann war etwas gegen sie geprallt. Bei dem Gedanken an die Schmerzen verdrängte Michael die Gedanken. Er stellte sich auf und begann langsam Richtung Wald zu wanken. Glücklicherweise war er nicht inmitten einer dicht bewaldeten Siedlung oder einer Stadt gelandet. Wer konnte schon wissen ob er nicht inmitten der Inquisition gelandet war. Und sie hatten schon einmal während einer Zeitreise leidlich ungute Erfahrung mit den Männern Gottes gesammelt. Michael bemerkte dass es bereits zu Dämmern begann. Er wusste nicht wie lange er bereits bewusstlos gewesen war und musste sich beeilen wenn er nicht verhungern oder verdursten wollte. Als Mensch der Zivilisation war er es nicht gewohnt sich nackt durch die Wildnis zu kämpfen. Ein Heulen ließ ihn aufhorchen. Wölfe, dachte er mit Schrecken. Der Anführer der Lightfighter beschleunigte seine Schritte. Er musste den Wald verlassen und möglichst schnell ein Dorf erreichen. Er hatte keine Waffe bei sich und in dieser Abgeschiedenheit mochten die Wölfe durchaus noch wild sein. Oder sie waren es sowieso überall. Er hatte keinerlei Anhaltspunkte wo er war. Doch die Luft roch frisch und er war sich ziemlich sicher dass sich keine industriellen Städte in der Nähe befanden. Kurz bevor er den rettenden Wald erreichte hörte er das Heulen und Fauchen. Sie kamen. Minutenschnell hatten sie in eingekreist. Der Lightfighter sah sich einem ganzen Rudel von Wölfen gegenüber. Wölfe – zum Angriff bereit.
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Ein furchtbares Stöhnen drang zu Andis Ohren. Er versuchte den Schleier der Bewusstlosigkeit und des Schmerzes hinwegzudrängen. Erst dann merkte er dass er es selbst war, der das Stöhnen ausgestoßen hatte. „Ganz ruhig junger Mann“, erklärte eine tiefe Bassstimme. „Was, wo bin ich?“, flüsterte Andi. „Sie befinden sich in der Fliedner Klinik in Berlin. Ich fürchte die haben sie ganz schön übel ausgenommen. Man hat sie nackt in der Schillergasse gefunden“, erklärte die Stimme. Andi rieb sich die Augen und blinzelte den verschwommenen Rest von Tränenflüssigkeit von seinen Augen. „Welches Datum haben wir?“, wollte er wissen. „Da kann ich sie beruhigen. Sie waren wohl wenige Stunden bewusstlos. Wir haben den 02. Oktober“, erklärte der Arzt, „Mein Name ist übrigens Dr. Willmann.“ „Das Jahr?“ „Wie bitte?“ „Welches Jahr haben wir?“ Verblüfft beäugte Dr. Willmann den Patienten, gab dann jedoch Antwort. „Noch immer das Jahr 1988“, erklärte der Mediziner, „Ruhen sie sich jetzt aus. Eine Schwester wird später kommen und ihre Personalien aufnehmen.“ Andi überlegte fieberhaft während der Arzt das Zimmer verließ. Etwas war ganz gewaltig schief gegangen. Und scheinbar hatte man die anderen Lightfighter nicht bei ihm gefunden. Sie musste in anderen Zeiten gelandet sein. 1988. Da hatte er schon gelebt und sie hatten damals in Berlin gewohnt. Er konnte also die richtigen Personalien angeben. Er erinnerte sich dunkel daran, dass sein Vater damals geflucht hatte als eine Rechnung gekommen war. Er hatte die Klinik angerufen und erklärt das sein Sohn keinen Unfall gehabt hatte und mit Sicherheit kein erwachsender Mann war. Und dann war da noch etwas mit dem Konto gewesen. Geld hatte gefehlt. Andi wusste nun wie er vorgehen konnte. Er würde seine Personalien angeben. Die Rechnung würden seine Eltern erhalten aber nicht zahlen, da er damals noch ein Kind gewesen war. Er würde vom Konto seiner Eltern einige hundert Euro, nein, damals waren es ja noch Mark gewesen, abheben und sich mit diesen nach Rom durchschlagen. Von dort konnte er durch die Säulen der Zeit die Gegenwart wieder erreichen. Er konnte von Glück reden nicht weiter in die Vergangenheit geworfen worden zu sein. Wo sich die anderen wohl befanden? Als die Tür leise geöffnet wurde sah Andi auf. Eine Schwester betrat den Raum. Er erstarrte. „Hallo. Ich bin Schwester Alicia.“ *
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Ein sanftes Leuchten holte Jason in die Wirklichkeit zurück. Langsam öffnete er die Augen. Er hatte keine Kopfschmerzen und war von einer Sekunde zur nächsten bei vollem Bewusstsein. „Wo bin ich?“, wollte er wissen und tauschte gedanklich sogleich das Wo in ein Wann. „Tja, genau. Die Frage wäre eher: Wann“, erklärte Sandra, „Und um dir die Spannung sogleich zu nehmen, 2008.“ „Ich bin in der Zukunft“, sprach Jason. „Ja, das bist du. Und somit hast du es auch am einfachsten. Ich werde dich gleich zurückschicken“, erklärte Sandra. 9
„Aber was…?“, wollte Jason fragen, wurde jedoch unterbrochen. „Jetzt halt deinen Mund und höre mir zu. Du hast mir von deinem Aufenthalt hier erzählt also muss es so ablaufen wie es damals abgelaufen ist. Ich werde dich gleich zurück in deine Zeit schicken. Oder besser, in das Jahr 2003, welches ja mittlerweile deine Zeit ist. Jason sah sich um. Er wusste sofort wo er sich befand, wenn es sich auch sehr verändert hatte. Er erkannte den Garten der Villa Hartmann wieder. Oder besser das was hiervon übrig war. Die Villa war eine Ruine, der Berg eingestürzt. Alles war verwildert. „Was ist hier passiert?“, wollte er wissen. „Das kann ich dir nicht sagen. Zu viel solltest du über die Zukunft nicht wissen“, erklärte sie. „Wo sind die anderen?“, wollte Jason wissen. „Nun, unabkömmlich. Sonst wären sei wohl hier, nicht wahr“, erklärte Sandra. Jason sah ihr an das sie log. Etwas furchtbares musste passiert sein. „Also hör zu. Du musst noch einiges Wissen. Nehmt euch in Acht vor John Green, er ist gefährlicher als ihr dachtet. Und vergesst nicht seinen Wächter, auch dieser lebt noch. Und macht euch keine Sorgen um Michael. Er wird einen Weg finden“, erklärte Sandra, „Und bevor du jetzt wieder unnötig rumfragst, zieh das hier an.“ Damit warf sie ihm ein Kleiderbündel vor die Füße. Erst jetzt kam Jason wirklich zu dem Bewusstsein dass er die ganze Zeit nackt gewesen war. Schamesröte breitete sich auf seinem Gesicht aus. Schnell zog er die Jeans an, streifte das T-Shirt über und schlüpfte in Socken und Turnschuhe. „Aber wenn du mich zurückschickst, dann bin ich doch sowieso wieder nackt. Oder?“, wollte Jason wissen. „Nein, zieh das Armband an“, sprach Sandra weiter. Jason blickte auf den Armreif den Sandra ihm hinhielt. Langsam streifte er es über. Das Band zog sich automatisch zu und Jason konnte ein Display erkennen auf dem verschiedene Skalen zu sehen waren. „Last but not least“, erklärte Sandra und ging auf Jason zu. Blitzschnell zog sie etwas das aussah wie eine Spritze hervor und injektierte damit etwas in Jasons Halsschlagader. „Was…was ist das?“, wollte er wissen. „Ein Paar Nanosonden. Sie werden deinen Körper ein wenig aufbauen; deine Sinne und Reflexe schärfen. Es ist notwendig dich aufzuwerten“, erklärte Sandra. „Da hat die Technik in den vergangenen Jahren aber enorme Fortschritte erzielt“, stellte Jason fest. „In der Tat, die Technik die uns zur Verfügung steht teilweise schon“, erklärte Sandra. Mit diesen Worten holte sie ein Display hervor und machte verschiedene Eingaben. Ein trauriger Zug stahl sich in Sandras Augen und Jason bemerkte das sie sich sehr verändert hatte. Sie war eindeutig traurig und die Zerstörung der Villa bedeutete dass etwas geschehen war das unbedingt verhindert werden musste. Ein leises Ziepen ging von dem Armband aus und kurze Zeit später war Jason eingehüllt von einem Kaskadenfeuer. Wenige Sekunden später befand er sich auf dem Rückweg in seine Zeit. *
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„Wenn ich es doch sage, er erschien in einem gleißenden Licht“, hörte Dorian die Worte von weit her. Kalter Wind strich über seine Haut und ließ ihn langsam die Augen öffnen. Er bemerkte sofort dass er seine Kleidung nicht mehr am Körper trug. „Er ist mit dem Teufel im Bunde“, ertönte die Stimme erneut. 10
Starke Hände packten den Lightfighter und er spürte wie sich schwere Ketten um seine Hände legten. Noch immer war er sehr benommen. Brutal wurde er auf die Beine gestellt. Keuchend taumelte er einige Schritte bevor ein kräftiger Hieb ihn in einen vergitterten Wagen schleuderte. Er erkannte wie durch einen Schleier dass hier bereits andere, bemitleidenswerte Gestalten saßen. Alle waren zerlumpt und ihre Augen waren starr vor Hilflosigkeit. Nur Langsam erhielt er wieder Kontrolle über seinen Körper und begann sich umzusehen. Unwillkürlich verdeckte er seine Blöße mit den Armen was einige der Anwesenden, es befanden sich auch Frauen darunter, jedoch nur zu einem seltsamen Lächeln verleitete. „Glaubst du wirklich einer von uns denkt an so etwas“, sprach eine der anwesenden Frauen und wandte sich wieder ab. Dorian war klar dass irgendetwas beim Rücktransport unglaublich schief gegangen sein musste. Dies hier war auf jeden Fall nicht die Gegenwart. Anhand der Kleidung schätzte er dass es sich um die Zeit des 17. Jahrhundert handeln musste. Und er kannte die Kleidung die von den Menschen getragen wurde. Schon einmal waren er und die anderen Lightfighter in dieser Epoche gewesen. Damals hatten sie Nostradamus gesucht. Und wenn er die Stimme vorhin richtig gedeutet hatte hielten sie ihn für einen Hexer. Eine katastrophale Entwicklung in dieser Zeit. Sie hatten damals auch Bekanntschaft mit den Folterkellern der Inquisition gemacht und Dorian dachte nicht gerne daran zurück. Damals hatten sie Hilfe erhalten, heute wusste niemand dass er hier war. Er war nackt, hatte keine Waffe und keinerlei andere Hilfsmittel. Wie sollte er sich aus eigener Kraft befreien? Langsam rollte das Kutschenartige Gefährt, ihr Gefängnis, weiter durch die dunklen Straßen. Dorian sah einem ungewissen Schicksal entgegen. *
+ „Sie ist auf jeden Fall eine Deutsche“, hörte Anna die Stimme flüstern. Mit einem Ruck kam sie zu sich. Schmerz umwölkte ihre Stirn und beinahe wäre sie einmal mehr in die Bewusstlosigkeit geglitten, doch sie schaffte es sich zu fangen. Langsam öffnete sie ihre Augen. Das Erste was sie wahrnahm war der ungewohnte Stoff auf ihrer Haut. Eine seltsame Hose die ihr viel zu weit war sowie ein weißes Hemd, das war nicht ihre Kleidung. „Ich muss mich für die Kleidung und Unterbringung entschuldigen aber wir mussten improvisieren. Nicht jeden Tag finden wir eine Deutsche inmitten einem unserer Lager“, erklärte einer der anwesenden Männer. Anna besah ihn sich genauer. Er hatte schwarzes, an den Schläfen bereits graumeliertes Haar. Er trug eine Uniform in Grau-Blau. Neben ihm stand ein jüngeres Pendant. Auch er trug eine solche Uniform, wenn auch mit weniger Abzeichen behaftet. Auch er hatte schwarzes Haar, im Gegensatz zu dem Älteren jedoch ein sehr verkniffen wirkendes Gesicht. Alliierte Uniformen. Zweiter Weltkrieg, dachte Anna. „Würden sie uns bitte erklären was sie hier zu suchen hatten. Obendrein auch noch nackt!“, forderte nun der Ältere, „Mein Name ist übrigens General Pounder.“ „Mein Name ist Anna Schneider“, erklärte Anna und wusste im gleichen Augenblick dass es ein Fehler war ihren Namen zu nennen. „So, sie sind also Deutsche?“, wollte der General wissen. Ein bestätigendes Lächeln huschte über das Gesicht des Jüngeren. „Zwar war meine Mutter Italienerin doch ja, ich bin eine Deutsche“, erklärte Anna. „Was haben sie hier zu suchen?“, fragte der General nun weiter. „Welches Datum haben wir?“, wollte Anna wissen. 11
„Ich stelle hier…den 05.01.1939“, erwiderte der General, verblüfft darüber dass er geantwortet hatte. Anna hatte ihre magischen Kräfte eingesetzt. Glücklicherweise funktionierten diese noch einwandfrei und der General hatte keine Möglichkeit sich dagegen zu wehren. Anna und die beiden Soldaten befanden sich in einem kleinen Raum, höchstens 6 mal 6 Meter. Es gab nur ein Fenster und dieses war vergittert. Anna überlegte fieberhaft. Sie musste nach Rom um die Säulen der Zeit betreten zu können. Aber die Halle mit den Säulen konnte per Teleport nicht erreicht werden. Sie würde nach Rom teleportieren müssen und von dort aus in die Halle vorstoßen. Merlins Zugang musste auch damals schon aktiviert gewesen sein oder besser, heute. Allerdings war Italien, wenn sie sich richtig erinnerte, 1939 von den Deutschen besetzt gewesen. Diese wiederum würden sie, wenn sie keinen Ausweis mitführte für eine Spionin der Aliierten halten. Sie musste erst an entsprechende Kleidung und Papiere gelangen. „Nun gut, General. Dann führen sie mich mal ein wenig herum“, verlangte Anna. *
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Das Erwachen war erfüllt von Schmerz und dem Drang sich wieder zurück in die Dunkelheit gleiten zu lassen. Michael spürte seinen Körper als eine heiße Woge und der Schmerz peinigte seine Sinne. Nur langsam und unter großer Anstrengung gelang es ihm die Augen zu öffnen. Wie von fern hörte er Stimmen die jedoch mit jeder Minute deutlicher wurden. Nach einigen Sekunden wurde ihm bewusst dass sich jemand auf Russisch unterhielt. Da er als Lightfighter, so wie alle, sehr intensiv verschiedene Sprachen gelernt hatte beherrschte er auch Russisch. „Wo bin ich?“, wollte Michael wissen. Die Stimmen verstummten und ein Gesicht erschien über Michael. „Du bist noch sehr schwach. Du solltest dich ausruhen und nicht sprechen“, sprach die junge Frau. Ihr Gesicht war eingerahmt von schwarzem Haar das lange über die Schulter fiel und ihre Haut war von einem leichten Braunton. Grüne Augen gaben ihr etwas sehr exotisches und Michael bewunderte instinktiv diese Schönheit. „Wann? Welches Datum haben wir?“, wollte Michael wissen. „Sein Geist ist verwirrt“, mischte sich nun eine Stimme aus dem Hintergrund ein. „Nein ich fürchte das tut er nicht. Wir, nun, ihr würdet wohl sagen, wir schreiben das Jahre des Herrn 1625. Und mein Name ist Ashka“, erwiderte die Fremde. Ein heißer Schreck durchfuhr Michael und seine Schmerzen wurden ihm wieder mit grausamer Klarheit bewusst. Nie hätte er es für Möglich gehalten dass er so weit in der Zeit zurückgeschleudert worden war. Er konnte nur beten dass es die Säulen der Zeit in Rom schon gab bzw. diese freigelegt worden waren. Er wollte etwas sagen doch die Müdigkeit übermannte ihn und zog den Lightfighter mit sich in einen Strudel aus Bildern und Gedanken. *
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Langsam taumelte er durch den Gang. Noch immer konnte Andi es kaum fassen dass er es tatsächlich geschafft hatte, wenn auch mit sehr viel Glück. Nur noch wenige Meter trennten ihn von den Säulen der Zeit während der Vampir hinter ihm zurück blieb. Es war reinem Glück zu verdanken dass er nicht entweder getötet worden war oder die Zeitlinie für immer verändert hatte. Als Alicia das Zimmer betreten hatte war eine Woge kalter Wut in ihm emporgekrochen. Natürlich kannte sie ihn in dieser Zeit noch nicht. Für sie würde die erste Begegnung mit den Lightfightern erst in ferner Zukunft stattfinden. An einem Ort in Frankreich. Brést. Dort hatte sie ihn zum Vampir gemacht und damit seinem Leben eine neue, dunkle Richtung gegeben. Natürlich war ihm klar was sie in dem Krankenhaus suchte. Opfer. Ein weiteres ihrer grausamen Spiele. Kaltblütig hatte er sie an sich herankommen lassen. Sie, die vermeintliche Krankenschwester. Dann war er aufgestanden und war zum Tisch gegangen. Blitzschnell hatte er einen Stuhl zerschlagen und ein unterarmlanges Holzstück herausgebrochen. Eine Waffe die an jene erinnerte, mit der Sandra damals in Brést Alicias Existenz beendet hatte, wenn auch leider nicht dauerhaft. Längst war Alicia zurückgekehrt und mächtiger denn je. Allerdings hatte auch Alicia in diesem Moment erkannt dass ihr Patient nicht so harmlos war wie sie zuerst gedacht hatte. Ein Kampf war entbrannt. Alicia war eine Vampirin und somit konnte sie spielend fast jedem Angriff ausweichen. Dabei glitzerten ihre Augen tückisch und das blonde Haar flog wild durch die Luft. Andi verstand durchaus dass Shadow diese Frau einmal geliebt hatte. Zwar machte er sich selbst nichts aus Frauen, doch Alicia war zweifellos bildhübsch. Nur einer Intrige Nina Prestovas war es zu verdanken das Alicia eine Vampirin und die ehemals Geliebten nun bittere Feinde waren. Letztendlich war es ein Zufall gewesen dass er den Kampf für sich hatte entscheiden können. Ein Sonnenstrahl hatte sich in einem Spiegel gebrochen und Alicia geblendet wodurch diese getaumelt war. Andis logisches Denken war ausgeschaltet gewesen und er hatte sich auf sie gestürzt. Doch dann war etwas gänzlich unerwartetes geschehen. Shadow war aufgetaucht. Der Vampir war Alicia ebenfalls auf der Spur gewesen. Dies wiederrum hatte Andi abgelenkt und Alicia konnte entfliehen. Sie hatte ihn davongeschleudert und war durch das Fenster entkommen. Shadow und Andi hatten das Krankenhaus gemeinsam verlassen. Andi hatte dem Vampir erklärt dass er aus der Zukunft stammt und wohin er nun gehen wollte. Shadow hatte ihn begleitet um sicherzugehen dass er auch ankam. Und nun, nun stand er vor den Säulen der Zeit. Langsam trat er auf das Pentagramm und konzentrierte sich auf seine Gegenwart. Ein glühendes Portal aus Licht entstand zwischen den Säulen und langsam schritt Andi darauf zu. Gleich würde er seine Zeit wieder erreicht haben. Er konnte nur hoffen dass es seinen Freunden auch so leicht gefallen war. Er hatte das Glühen fast erreicht und tat den letzten Schritt. Während er langsam seiner Zeit entgegenglitt und vom Vortex aufgenommen wurde dachte er dass es ja eigentlich viel zu leicht gegangen war. *
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Er erkannte die Hoffnungslosigkeit in den Gesichtern der Menschen. Zum Tode veruteilte Gestalten, völlig am Ende ihrer Kräfte. Und ebenso würde es nun ihm ergehen. Die Inquisition würde ihn nicht lebend davonkommen lassen. Wer sich einmal in ihren Fängen befand hatte keine Chance.
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Das hatten sie selbst einmal schmerzlich erfahren müssen. Nur durch Nostradamus Intervention waren sie damals dem Tode entronnen. Während die anderen Personen nun aus dem Wagen geholt und in den Kerker gebracht wurden führte man ihn direkt zum Inquisitor, der die Befragung machte. Mit seinen Bewachern passierte er dunkle Gänge und verdreckte Kerker. Kurze Zeit später stand er dem Mann gegenüber der sein Schicksal in Händen hielt. John Green. Dorian wusste dass der ewige Krieger schon lange lebte. Sehr lange. Niemals hätte er jedoch gedacht dass der Ewige Krieger des Bösen bereits in der Zeit der Hexenverbrennung an vorderster Front Greultaten vollbracht hatte. Kurz war Dorian verblüfft, doch lediglich sehr kurz. Um Dorian auf die Folterbank zu schnallen mussten sie ihm die Ketten abnehmen. Und Dorian reagierte. Blitzschnell sprang er auf, warf sich auf den ewigen Krieger, riss dessen Messer aus der Scheide und hielt es an seinen Hals. „Last ab vom Inquisitor oder der Zorn Gottes wird euch vernichten!“, rief eine der Wachen und zog ein Schwert. Innerlich konnte Dorian nur über diese lächerliche Phrase lachen doch er wusste dass die Menschen jener zeit ihren Glauben sehr ernst genommen hatten. „Ich verlange dass du mich sofort von hier wegtelepotierst. Ich weiß dass du es kannst. Nach Rom in den Vatikan, sofort“, flüsterte er leise, „Wenn du es nicht tust werde ich dich töten. Und ich habe absolut nichts zu verlieren.“ Sekunden später löste sich die Welt um ihn herum auf, nur um sich Sekunden später wieder neu zu formen. Und er war in Rom. Seinem Ziel zum Greifen nahe. *
" # , Nur Sekunden nacheinander erschienen sie in der Gegenwart. Zuerst tauchte Andi auf. Kurze Zeit später in einem leichten Blitzen Jason. Nachdem dieser in der Gegenwart war löste sich das Zeitband welches er von Sandra erhalten hatte sofort wieder auf. Dann traten Anna und kurz nach ihr Dorian aus dem Zeitvortex zwischen den Säulen hervor. Lediglich Michael erschien nicht. Kurz tauschten die Freunde ihre Erfahrungen aus und besonders Jasons Bericht war sehr interessant. „Wen wir im HQ sind lässt du dich sofort von Doc Marquart untersuchen. Sie soll herausfinden was Sandra dir verabreicht hat“, sprach Anna. Jason war natürlich der gleichen Meinung. Bisher hatte er keine Veränderung an sich feststellen können doch laut Sandras Aussage hatte sie ihn, bzw. seinen Körper verbessert. Niemand von ihnen bemerkte den bewusstlosen Körper von Pater Alvarez, dem Hüter der Säulen. Der Freund der Lightfighter lag am Rande der Höhle versteckt hinter einem hohen Felsen. „Aber wenn Michael in unsere Zeit zurückkehren würde spielte es doch keine Rolle wie lange er in der Vergangenheit war er könnte als Ankunftszeitpunkt für die Gegenwart die jetzige Zeit wählen so wie wir es alle getan haben“, erklärte Dorian. „Hier stimmt etwas nicht“, murmelte Anna. Sie beachtete Dorian nicht mehr und sah sich aufmerksam um. Ihre magischen Sinne schweiften in alle Richtungen davon. Dann erkannte sie es. Jemand hatte ein magisches Inprint hinterlassen. Anna verfolgte die magische Spur. „Eine Bombe, wir müssen raus!“, schrie Anna. Sie hatte erkannt dass John Green die Säulen magisch aufgeladen hatte. Sie standen kurz vor der Explosion. Gemeinsam rannten sie auf den Gang zu. Der bewusstlose Pater begann sich zu regen. In diesem Moment explodierten die Säulen in einem gleißenden Licht. 14
Tödliche Energien durchrasten den Raum. Pater Alvarez starb bevor er sich darüber klar werden konnte was geschehen war. Die Höhle brach in sich zusammen, die Zeitenergien der Säulen verpuffte in die Unendlichkeit und der Tunnel stürzte ein. In letzter Sekunde ließ Anna einen Schutzzauber wirken der die Lightfighter das Areal sicher verlassen ließ. Doch was war mit Michael? *
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Langsam ließ Michael sich nieder. In den letzten Stunden hatte sich sein Zustand rapide verbessert. Es war das erste Mal dass er sich der schnellen Regeneration seines Körpers wirklich bewusst wurde. Ashka hatte sich rührend um ihn gekümmert und nun saß er der alten Frau des Zigeunerstammes der ihn aufgenommen hatte gegenüber. Es war Zufall gewesen dass sie ihn gefunden hatten und die Wölfe in die Flucht schlagen konnten. „Michael, ein schöner Name“, sprach die Alte, „Du kommst von weit her, ich spüre es. Du warst einst ein Träger einer Engelsträne.“ Die Überraschung hätte nicht größer sein können. „Das stimmt, woher weißt du das?“, wollte Michael wissen. „Ich weiß vieles und doch so wenig. Bei uns sind die Tränen ein Mythos, aus deiner Sicht längst Vergangenheit. Die Barriere der Zeit bedeutet manchmal nichts für mich. Ich sehe Dinge die geschehen werden oder bereits geschehen sind“, erklärte sie weiter und dabei nahm ihre Stimme einen traurigen Klang an. „Ich muss…“, wollte Michael sagen doch die Alte unterbrach ihn. „Ich weiß was du denkst tun zu müssen doch es wird nicht gehen. Die Säulen der Zeit wurden in deiner Gegenwart vernichtet. Du kannst nicht mehr zurück“, erklärte Sie. „Aber das ist unmöglich. Und selbst wenn es so wäre. In der Vergangenheit existieren sie doch nach wie vor. Ich kann zu einem Zeitpunkt in die Zukunft an dem die Säulen noch nicht vernichtet sind“, erwiderte Michael. „Das ist nicht richtig. Natürlich exisitieren die Säulen hier noch. Und einer von uns könnte sie auch jederzeit verwenden. Du hingegen nicht mehr. Da dein Körper von Eigenzeit umflossen ist spürt die Magie der Säulen dass sie für dich nicht mehr wirken dürfen“, erklärte die Alte. „Soll das heißen dass ich nicht mehr zurück kann?“ Michaels Stimme klang ängstlich. „So ist es. Du wirst dich mit dem Gedanken anfreunden müssen bei uns zu bleiben“. *
Langsam schlich die schwarze Gestalt durch die dunklen Räume. Überall lag Staub. Die Pflanzen waren ohne Wasser eingegangen und in wenigen Tagen würden die Räume wohl gänzlich leer sein. Die Miete war nur bis zum Ende des Monats bezahlt gewesen. Schneller durchquerte sie nun den Raum. Es war nicht auszuschließen dass einer von ihnen zurückkehrte um sich an den Hinterlassenschaften zu bereichern. Von hier aus hatte er also residiert, seine Macht schweifen lassen und über Leben und Schicksale entschieden. Kurz ließ sie sich an dem Schreibtisch nieder und genoss das Gefühl einen Hauch der Vergangenheit in sich aufsteigen zu fühlen. Doch damit einher ging auch das Gefühl des Alleinseins, des Verlustes. Sie stand auf, ging zu dem Safe und öffnete ihn ohne Schwierigkeiten. Die Kombination kannte sie seit langem. Gedanken waren für sie kein Geheimnis.
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Sie entnahm die Pergamente und überflog sie. Kein Zweifel, die Unterlagen waren äußerst wertvoll und würden sie dorthin führen wo das größte Rätsel auf sie wartete. Sie würde es lösen und ein Stück der Vergangenheit enträtseln. Und damit einher selbst neue Macht erlangen. Zufrieden ließ Sandra die Unterlagen aus Darkens Safe unter ihrem schwarzen Kampfanzug welcher verdächtig an Emma Peels Kampfdress erinnerte verschwinden und wandte sich um. Eine neue Herausforderung wartete auf sie. Ende Vorschau auf Band 33 – „Familie des Bösen“ Alicia ist zurück. Die mächtige Vampirin hat weitreichende Pläne. Und während sie weiter daran arbeitet diese zu verwirklichen muss Michael in der Vergangenheit um sein Leben kämpfen. Gibt es noch eine Möglichkeit zur Rückkehr? Auch Sandra ist auf der Suche. Sie will eines der größten Geheimnisse der Vampire lösen und begibt sich dafür an einen gefährlichen Ort. Das Erbe der Macht Band 33 Familie des Bösen Weitere Bände in Vorbereitung: Band 34 – „Das Erbe der Hexe“ (1/2) Band 35 – „Erinnerungen“ (2/2) Band 36 – „Verlorene Freiheit“
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